Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugs preiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim Aluzelprels 10.. 1010 Anze!⸗ Ennig, 79 wm breß gar im voraus zu bezal eigen beſondere Preiſe. Allgen Asliſte Nr. 7. Bei Zwangs⸗ vergleß Einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr Aintten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Au. Montag, 8. April 1935 146. Jahrgang Nr. 164 Jubel um Dr. Goebbels Meldung des DN B. — Danzig, 6. April. Mit einer unvergeßlichen Feterſtunde unter freiem Himmel hat am Samstagabend der Danziger Wahlkampf ſeinen Abſchluß gefunden. Dr. Goebbels ſprach zur Danziger Bevölkerung und brachte ihr den Gruß des Reiches und des deutſchen Volkes. Tauſende und aber Tauſende warten um den „Danziger Hof“ auf Dr. Goebbels. Der Verkehr ruht. Kurz nach 6 Uhr tritt Dr. Goebbels heraus, gefolgt von den Führern der oſtmärkiſchen SA, SS und PO. Durch Spalier und jubelnde Menſchen geht es zu Fuß zu dem benachbarten Heumarkt, wo eine gewaltige Tribüne errichtet iſt. Langſam ſinkt die Dämmerung herab. An der Tribüne haben ſich die in Danzig an⸗ weſenden Vertreter der Weltpreſſe verſammelt. Wohl 50 000 Menſchen füllten den rieſigen Platz und die umliegenden Straßen. Ueberall aber im Dan⸗ ziger Land ſtehen Maſſen vor den Lautſprechern. Nachdem Gauleiter Forſter noch einmal für ganz Danzig das Gelöbnis unwandelbarer Treue zum Deutſchtum abgelegt hat, ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels. Am Nachmittag nach der Begrüßung im Artus⸗ hof war die Fahrt Dr. Goebbels hinaus in Danziger Land durch die fruchtbare Niederung hinein ins Dan⸗ ziger Werder gegangen, wo in der Kreisſtadt Neu⸗ teich auf dem weiten Marktplatz eine rieſige Men⸗ ſchenmenge ſich zu mittäglicher Feierſtunde verſam⸗ melt hatte. Ueberall in den Ortſchaften hat ſich die Bepölkerung an der Straße geſammelt, um Dr. Goebbels ihre Grüße zu bringen. Im Sprechchor heißt es immer wieder:„Den Führer grüßen“. Auf der Weichſelfähre von Käſemark zunächſt eine Ueberraſchung. Eine Schulklaſſe hatte ſich mit ihren Lehrern auf der Fähre eingefunden, um Dr. Goebbels mit Danziger Liedern zu erfreuen, und quer über die Fähre haben ſie ein Transparent geſpannt: „Wir grüßen recht herzlich unſeren Reichsminiſter Dr. Goebbels.“ Bald iſt der Kontakt hergeſtellt. Und während der Ueberfahrt ergibt ſich ein lebendiges Frage⸗ und Antwortſpiel zwiſchen Dr. Goebbels und der Danziger Jugend. In Neuteich ſpricht Dr. Goebbels und immer wieder und wieder werden ſeine Kernſätze von Beifallsſtürmen unterbrochen. Und ſo iſt es in Danzig am Abend wieder. Reichsminiſter Dr. Goebbels von minutenlangen Jubelſtürmen begrüßt, begann: „Ich bin über eine Grenze gefahren und trotzoͤem ſtehe ich auf deutſchem Boden. Dieſer deutſchen Stadt bringe ich den Gruß des Deutſchen Reiches und des deutſchen Volkes.“ Dr. Goebbels kam dann auf die Gpünde zu ſpre⸗ chen, die es ermöglichten, daß Deutſchland im Begriff ſei, zu neuer Macht emporzuſteigen. Nicht Gold oder Fürſtengunſt, ſondern Wille und Glaube ſeien die Machtmittel des Nationalſozialismus geweſen. So„fromm“, wie das Zentrum zu ſein behauptet, ſei der Nationalſozialismus freilich nicht geweſen. Die Nationalſozialiſten hätten Gott nicht auf den Lippen getragen, ſondern im Herzen und ihr Chri⸗ ſtentum hätten ſie nicht durch gehäſſige Dogmenſtrei⸗ tigkeiten, ſondern durch Taten bewieſen.(Beifall.) „Die anderen Parteien ſtellen heute die Frage:„Wer gibt euch das Recht zum Regieren?! Das Recht hat uns niemand gegeben, ſondern wir haben es uns genommen! Und Gott hat uns ſeinen Segen Hazu gegeben.“(Toſender Beifall.) Die Führer der an⸗ deren Parteien ſpekulieren nur auf die ewige Un⸗ einigkeit des deutſchen Volkes. Dr. Goebbels behandelte darauf außenpolitiſche Fragen.„Wer um einen Preis würfelt, der muß auch einen Einſatz wagen und deshalb haben wir das Wort Nietzſches zur Wahrheit gemacht:„Habe den Mut, gefährlich zu leben.“(Bravorufe.) Große Projekte ſeien freilich nicht durchzuführen, ſolange einem Dutzende von Parteien zwiſchen den Füßen herumlaufen. Dieſe Parteien machen keine Geſchichte, ſie machen Geſchichten.(Heiterkeit.) Heute ſpricht im Namen des Reiches ein Mann, und in ſeiner Stimme klingen die Stimmen von 66 Millionen wieder. (Toſender Beffall und ſich immer wiederholende Heil⸗ rufe.) Als man uns in Genf unſer Lebensrecht verweigerte, gingen wir von Genf, weg und haben in anderthalbjähriger mühevoller Arbeit wieder eine deutſche Armee aufgebaut.(Brau⸗ ſender, jubelnder Beifall.) Aber wir ban⸗ ten das Heer auf, nicht um Krieg zu führen, ſondern um den Frieden zu ſchützen. Wir ſind bereit, für den Frieden Opfer zu bringen. Das zeigt unſere Verſtändigung mit Polen. Wir ſind ebenſo bereit, mit Frankreich zum Frieden zu kommen. Wir bedrohen Frankreich nicht, aber wir laſſen uns auch nicht bedrohen!“ Das vorläufige Geſamtergebnis Die Danziger Volkstagswahlen hatten folgendes vorläufige Geſamtergebnis: NSDAP%% 5350 ᷣ Zentrum„ Kommuniſten„„ Liſte Weiſe(früher Lite Pietſcee Polen 33 Ruhiger Wahlverlauf (Funkmeldung der N M.) — Danzig, 7. April. Nach einer Woche jubelnder Hochſtimmung, die mit der geſtrigen Kundgebung vor Reichs miniſter Dr. Goebbels ihren Höhepunkt erhalten hatte, brach heute früh bei klarem, kühlem Wetter der Wahl⸗ ſonntag für Danzig an. Punkt 9 Uhr morgens ſetzte in den 188 Wahllokalen in der Stadt Danzig ſowie in Zoppot und in den drei Landkreiſen Höhe, Niederung und Werder die Wahl mit voller Stärke ein. Bereits kurz nach 9 Uhr ſtanden in den meiſten Wahllokalen die Danziger Wähler und die Auslands⸗Danziger⸗ —* Wähler in langen Schlangen an, um ihrer Wahl⸗ pflicht zu genügen, ſo daß in den meiſten Wahl⸗ lokalen um 14 Uhr bereits 6070 v. H. der Wühler ihre Stimme abgegeben hatten. Die Wahlhandlung iſt um 6 Uhr abends ge⸗ ſchloſſen worden, Zwiſchenfälle haben ſich nicht er⸗ eignet. 5 5 a a Deutſchnationale) Stimmen 7. 4. 35. 28. 5. 38. „„ ö 109 029 „% 37 882 „30059 31336 „ 6 880 14 566 9 760 13 596 55 750— 8 100 6 743 Gauleiter Forſter über das Ergebnis (Funkmeldung der NM Z. O Danzig, 8. April. Vor der Bekanntgabe des Ergebniſſes der Wah⸗ len im Danziger Rundfunk hielt der Danziger Gau⸗ leiter der NS DAp, Albert Forſter, eine kurze Anſprache, in der er u. a. ſagte:„Der Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung iſt überwältigend. Von rund 230 000 abgegebenen Stimmen hat die nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei allein 140 000 Stimmen erhalten. Damit iſt vor aller Welt der Beweis geliefert daß durch das Bekenntnis der über⸗ Beweis geliefert, daß durch das Bekenntnis der über⸗ großen Mehrheit der Danziger Bevölkerung zum Stadt iſt. Die anſtändigen Deutſchen in Danzig haben durch ihren Einſatz für die nationalſozia⸗ liſtiſche Weltanſchauung dem Führer Adolf Hitler ihren Dank abgeſtattet. Wir Nationalſozialiſten wol⸗ len an dieſem hiſtoriſchen Tage unſer Gelöbnis er⸗ neuern, auch in Zukunft dem Führer treu und ge⸗ horſam zu folgen zum Wohle unſerer herrlichen Be⸗ wegung und zum Segen Deutſchlands.“ Aationalſezinlismus, Kirche und Stant Eine Rede des Reichserziehungsminiſters in Köln Meldung des D. N B. a— Köln, 6. April. Aus Anlaß des Kölner Beſuches des Reichs⸗ miniſters für Erziehung und Volksbildung, Ruſt, fand in der Rheinlandhalle in Köln eine große kul⸗ turpolitiſche Kundgebung ſtatt, an der die Erzieher der Rheinprovinz ſowie Führer und Füh⸗ rerinnen der HJ und des BDM und Abordnungen der Deutſchen Arbeitsfront teilnahmen. Dabei hielt Reichsminiſter Ruſt eine grundlegende Rede. Er führte dabei aus, daß der Nationalſozia⸗ lismus als Zielſetzung den Neuaufbau Deutſchlands habe. Leider habe es aber Leute in Deutſchland gegeben, denen die Zielſetzung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung nicht ausreichte, und die forderten, daß das deutſche Volk auch über eine gemeinſame Weltanſchauung hinaus geſammelt werden müſſe in einer gemeinſamen Auffaſſung über das, was jen⸗ ſeits von Volk und Raum liegt. Sie wollten auch die religiöſe Einigung des deutſchen Volkes auf das Programm der Bewegung geſetzt ſehen. Adolf Hitler hat dieſem Wollen nicht eine Minute und einen Zentimeter Raum ge⸗ geben. Durch dieſen innerpolitiſchen Hader werde das deut⸗ ſche Volk wohl krank, aber niemals nach außen ge⸗ ſtärkt. Adolf Hitler iſt bei ſeiner Ablehnung eines Anſpruchs religiöſer Sendung nicht ſtehen geblieben, ſondern als Führer der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung weitergegangen. Er hat in aller Deutlichkeit den Satz in ſein Programm hinein⸗ geſetzt: Der Nationalſozialismus be⸗ kennt ſich zum poſitiven Chriſtentum. Religiöſe Sendung iſt dazu da, die Menſchen zu beſ⸗ ſern und ſie in ihrem Leben und in ihrer Verant⸗ wortung gegenüber den Mitmenſchen und gegenüber der Nation zu einer ſittlichen Grundhaltung zu bringen. Wenn aber in verſchiedenen Kreiſen geglaubt wird, daß der Streit um kirchliche Dinge ſort⸗ geführt werden muß, dann ſoll er dort aus⸗ getragen werden, wo der Platz dazu iſt. Wir wollen das Kreuz auf den Kirchen ſchützen, aber wir wollen das Hakenkreuz auf den Thing, und Sportplätzen leuchten laſſen. Wir kommen niemanden ins Gehege und müſſen fordern, daß man auch uns bei der Löſung aller Probleme, die wir uns nicht ſelbſt auf⸗ geladen haben, ſondern die uns das Schickſal auf die Schultern gelegt hat, nicht hineinredet. Ich habe nicht gehört, daß in der katholiſchen Kirche politiſche Doktrinen auf dem Index ſtänden. Ich habe nicht gehört, daß dort jemals ein Menſch etwa ausgeſtoßen worden wäre, weil er Monarchiſt oder Republikaner war. Die Kirche iſt nach ihrer ganzen Art auf politiſche Fragen nicht eingeſtellt. Wenn wir eine politiſche Glaubensgemeinſchaft haben wollen, warum verlangt man von uns, daß wir uns unſererſeits auf dem Gebiete der religiöſen Fragen betätigen? Zweimal hat der Führer ſein Wort gegeben, daß er nicht nur die Kirche, ſondern auch ihre Bekenntniſſe ſchützen werde Wenn aber bis heute in der großen evangeli⸗ ſchen Kirche eine volle Einheit über das Bekennt⸗ K 0 (Stürmiſche Heilrufe.) Die Welt darf nicht ewig in Sieger und Beſiegte zerriſſen werden. Es mußte einmal jemand kommen, der dem ein Ende machte, und das haben wir getan. Wenn in dieſer Stadt mehr als 90 v. H. deutſche Menſchen wohnen, dann wünſche ich, daß dieſe 90 v. H. ſich dann auch zum Deutſchtum bekennen und nicht Scharlatanen nach⸗ laufen. Es gelte an Sonntag nicht nur, ein Urteil abzugeben über die Arbeit der Danziger Regierung, ſondern auch über die deutſche Geſinnung dieſer Stadt. Die Welt ſoll ſehen, daß dieſe Stadt nicht nur deutſch war, ſondern auch deutſch geblieben iſt. (Minutenlange Heilrufe.) Dr. Goebbels ging daun die einzelnen Dauziger Parteien durch. Die Zeit der Parteien iſt um. An ihre Stelle müſſen Männer treten und über dieſen Männern erhebt ſich ſiegreich das Hakenkreuzzeichen. In dieſem Zeichen werden wir das Schickſal meiſtern. Durch euer Bekenntnis zum Deutſchtum werdet Ihr einen neuen Streit⸗ punkt aus der internationalen Diskuſſion heraus⸗ nehmen. Ihr werdet euch zum Deutſchtum d. h. zum Nationalſozialismus, d. h. zum Fü h⸗ rer bekennen. In des Führers Hand liegt das Schickſal unſerer Nation und vor uns liegt die Be⸗ wegung, die heute Deutſchland vor aller Welt reprä⸗ ſentiert.(Gewaltiger Jubel.) Dieſes Deutſche Reich, ſein Volk, das Danziger Volk und unſer aller Füh⸗ rer, zu dem ihr euch morgen bekennt— Sieg Heil!“ Der ungeheure Jubel, mit dem dieſes Heil auf⸗ genommen wird, geht ſchließlich in den brauſenden Geſang des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗Lie⸗ des über, i fültigender Wahlsieg der NSDAP in Danzig nis nicht erreicht wird, dann iſt es natürlich auch für den Staat ungeheuer ſchwer, ſein Wort zu er⸗ füllen. Der Schwierigkeiten, die ſich gerade in dieſem Punkte uns entgegenſtellen, bin ich mir voll bewußt, aber gerade deshalb will ich, daß alles geſchieht, damit die maßgebenden politiſchen Führer, vor allem die Führer der Jugend, nach dem Befehl des Füh⸗ rers handeln und damit die letzte Möglichkeit denen nehmen, denen es nicht um Gott geht, ſondern um eine langſame Unterminierung einer Bewegung, mit der heute und für immer Deutſchland auf Ge⸗ deih und Verderb verbunden iſt. Ich muß nun heute ſagen, daß es nicht mehr angeht, in dieſem Punkte zweierlei Marſchrichtungen zu⸗ zu laſſen. Die Forderung, die ſie ſtellen können, iſt die, daß ihnen in ihrem religiöſen Empfinden und in ihrer religiöſen Zielſetzung von uns keine Schwierigkeiten entgegengeſtellt werden. Ich er⸗ kenne dieſe Forderung an. Ich ſtelle die Ge⸗ gen forderung. Für die Jugend unſeres Vol⸗ kes, die einſt in eiſerner Geſchloſſenheit, wenn ſie Männer geworden ſind, beieinander ſtehen ſoll, muß es heißen: eine Jugend ſteht unter einer Flagge, und die ſitzt da(wobei der Miniſter auf die an der Kundgebung teilnehmende Hitlerjugend hinwies). Ich werde in der nächſten Zeit mit verſchiedenen Maßnahmen dieſer Jugend auch von mir aus noch ſtärker unter die Arme greifen. Sie ſoll an uns nicht nur Zeugen ihres jugendmutigen Ringens haben. Zum Schluß wandte ſich der Miniſter an die Ju⸗ genderzieher. Er glaube, daß ſie ihre Pflicht begrif⸗ fen. Und wenn er ſich die Frage ſtelle, ob er das Kind richtig geführt habe in der Verantwortung vor Gott, ſo werde er beſtehen, wenn er ſagen könne: Ich habe das getan, was ich vor meinem deutſchen Volk tun mußte. Beflaggung aller Staatsgebäude am 9. April Eine Anordnung des Führers zu Ehren Ludendorffs (JFunkmeldung der NM.) O Berlin, 8. April. Der Führer und Reichskanzler hat folgenden Be⸗ fehl erlaſſen: Morgen, am 9. April, feiert General Ludendorff ſeinen 70. Geburtstag. Mit den Ge⸗ fühlen tiefer Dankbarkeit erinnert ſich das deutſche Volk aus dieſem Anlaß der unvergänglichen Leiſtun⸗ gen ſeines größten Feldherrn im Weltkriege. Unter dem Eindruck dieſer Empfindung nationaler Dankes⸗ ſchuld befehle ich daher für den 9. April die Beflag⸗ gung aller Staatsgebäude. gez. Adolf Hitler. Eoͤen vier bis ſechs Mochen geſchäftsunfähig (Funkmeldung der NM.) London, 7. April. Lordſiegelbewahrer Eden iſt Sonntag nachmit⸗ tag unter Hinzuziehung eines Spezialiſten ärztlich unterſucht worden. Ueber den Befund wurde eine Verlautbarung veröffentlicht. Darnach leidet Eden an einer Ueberanſtrengung des Herzens. Zum Teil wird ſie auf den letzten, durch ſtürmiſches Wetter ſehr anſtrengend gewordenen Teil ſeiner Luftreiſe zurückgeführt. Die Aerzte haben es als notwendig bezeichnet, daß Eden ſich für vier bis ſechs Wochen völlige Ruhe auferlegt. Er wird nicht nach Streſa gehen Eden wird, wie amtlich mitgeteilt wird, infolge ſeiner Erkrankung an der Sonderſitzung des Kabimetts am heutigen Montag micht teilnehmen können. Ebenſo iſt er außerſtande, den Staatsſekretär des Aeußern, Simon, zu der auf Donnerstag feſtgeſetzten Konferenz in Streſa zu begleiten. Nach Empfang der Mitteilung von Edens Er⸗ krankung ſprach Sir John Simon am Sonntagnach⸗ mittag bei Eden vor. Im Namen des Miniſterprä⸗ ſidenten Macdonald wurde folgende Mitteilung an die Preſſe gegeben:„Der Miniſterpräſident iſt aus perſönlichen und politiſchen Gründen von tiefſtem Bedauern über die Erkrankung Edens er⸗ füllt.“ Eiſenbahnunglück in der Maudſchurei — Schanghai, 6. April. Wie aus Hſinking gemel⸗ det wird, ſtießen auf der ſüdmandſchuriſchen Strecke in voller Fahrt ein japaniſcher Militärzug und ein fahrplanmäßiger Zug zuſammen, der hauptſächlich mit mandſchuriſchen Soldaten beſetzt war. Dabei flog ein Munitionswagen des japaniſchen Zuges in die Luft. Etwa 30 Soldaten wurden getötet und viele verletzt. 2. Seite Nummer 164 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Montag, 8. April 1985 Die verlängerte Dienſtzeit in Frankreich Meldung des DN — Paris, 6. April. Der Miniſterrat hat heute von 10 Uhr bis 13.15 Uhr getagt. Laval erſtattete ausführlich Bericht über die internationalen Verhandlungen. Für Diens⸗ tag iſt ein außerordentlicher Miniſterrat einberufen, der den Fragen gewidmet ſein wird, die Gegenſtand der Zuſammenkunft in Streſa und der Sitzung des Völkerbundsrat ſein werden. Die Regierung hat ferner beſchloſſen, das Kontin⸗ gent von etwa 60 000 Mann, das am 13. April ent⸗ laſſen werden müßte, ſo lange unter den Fahnen zu behalten, bis die Ausbildung der im April einzuſtellenden Rekruten ausreichend fortgeſchritten iſt. Die Entlaſſung des zurückbehaltenen Kontingents, das zur Bewachung der Grenze und für die Vertei⸗ digungsorganiſation Frankreichs verwandt wird, ſoll ſpäteſtens am 14. Juli, dem franzöſiſchen National⸗ feiertag, erfolgen. Die Soldaten dieſes Kontingents werden von einem Teil der Reſerveübungen befreit. * Der am geſtrigen Samstag vorherrſchende Ein⸗ druck, daß die franzöſiſche Regierung für Streſa und Genf immer noch nach Formeln ſuche, die die Zuſtimmung der übrigen Verhandlungsteilnehmer finden könnten, wird ſowohl durch die Sonntags⸗ preſſe wie auch durch die in gut unterrichteten Kreiſen vertretene Auffaſſung bekräftigt. Das franzö⸗ ſiſche Ziel in Streſa bleibt, eine eng⸗ liſch⸗franzöſiſch⸗italieniſche Abwehr⸗ front gegen Deutſchland herzuſtellen und mit Hilfe dieſer Front in Genf die Sicherheitspakt⸗ pläne unter Hinzuziehung Sowjetrußlands zu ver⸗ wirklichen. Reſerviſtenübungen in Oeſterreich — Wien, 6. April. Amtlich wird mitgeteilt: Das Bundesminiſterium für Landesverteidigung hat, wie⸗ derholt geäußerten Wünſchen entgegenkommend, ver⸗ fügt, daß Bundesangehörige, die in der bewaffneten Macht der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie im Berufsſtand oder nicht berufsmäßig ge⸗ dient haben und keine höhere Charge als die eines Hauptmannes innehatten, in der Zeit vom 15. Mai h 45. September 1935 zur Teilnahme an Truppen⸗ übungen des Bundesheeres herangezogen werden körnon Die Teilnahme erfolgt ausſchließlich auf eigenes Anſuchen und auf eigene Koſten in 34%. bſchnitten von vier Wochen. Die Mitnahme eines Reitpferdes, Kraftrades oder Kraftwagens auf eigene Koſten iſt geſtattet. Böswillige Verleumdungen im Ausland Meldung des D. N B. — Berlin, 7. April. In ausländiſchen Zeitungen verſchiedener euro⸗ päiſcher Länder ſind am Sonnabend Meldungen des Inhaltes erſchienen, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ SOs⸗Rufe ausgeſandt habe und in den Ozean abgeſtürzt ſei. Geradezu grotesk aber wirken dieſe Gerüchte, wenn man dann weiter lieſt, daß an Bord des nach Südamerika fahrenden Luftſchiffes ſich ausgerechnet vier Tage vor ſeiner Hochzeit der preu⸗ ßiſche Miniſterpräſident, General der Flieger Her⸗ mann Göring, und ſeine zukünftige Gattin, Frau Emmy Sonnemann, befunden hätten und daß beide das Opfer des angeblichen Zeppelin⸗Unfalles gewor⸗ den ſeien. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das am Samstag in Friedrichshafen geſtartet iſt, ſteht in ſtän⸗ diger funkentelegraphiſcher Verbindung mit Hamburg und hat erſt am Sonntagmittag ſeine letzte Poſitions⸗ meldung von Cap Palos an der ſpaniſchen Küſte gegeben. General Göring befand ſich zu der Zeit des angeblichen Zeppelin⸗Unfalles auf einer Be⸗ ſichtigungsfahrt in Oſtpreußen. Genau ſo unſinnig ſind in London erſchienene Mel⸗ dungen über ein angebliches Attentat, das auf Reichsminiſter Dr. Goebbels in Danzig verübt wor⸗ den ſein ſoll. Reichsminiſter Dr. Goebbels iſt nach ſeinem Danziger Beſuch, der ſich von Anfang bis Ende unter den Augen der ganzen Danziger Be⸗ völkerung abspielte, kurz nach 11 Uhr abends wohl⸗ behalten in Berlin wieder eingetroffen. bührende Stellung zu ſichern. Sparkaſſen und Wirtſchaftsaufſtieg Eine Rede Dr. Schachts über die Bedeutung der Sparkaſſen Meldung des DNB. — Berlin. 6. April. Der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ verband hielt in Berlin die alljährlich ſtattfin⸗ dende Generalverſammlung ab. Es wurde eine Aenderung der Satzungen beſchloſſen, mit der eine wichtige Etappe in der Entwicklung des Sparkaſſenorganiſations:weſens erreicht iſt; bedeutet ſie doch vor allem, daß der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband gleichzeitig als die zuſtändige Fach⸗ gruppe„Sparkaſſen“ innerhalb der Reichsgruppe IV „Banken“ und damit innerhalb des Geſamtrahmens des Aufbaues der gewerblichen Wirtſchaft anerkannt worden iſt. Der langjährige und verdiente Führer der Spar⸗ kaſſenorganiſation, Präſident Dr. Kleiner, iſt in den Ruheſtand getreten. Gleichzeitig hat der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter zum neuen Präſidenten des Deut⸗ ſchen Sparkaſſen. und Giroverbandes Miniſterial⸗ direktor Dr. Heintze beſtellt. Auf der Tagung betonte Reichsbankpräſident Dr. Schacht, daß durch die erfolgte Umgeſtaltung der Satzungen den Sparkaſſen die Möglichkeit geſchaffen worden iſt, ſich innerhalb der deutſchen Wirtſchaft die ihnen ge⸗ Die Umſtellung beim Sparkaſſenverband habe zur Folge, daß auch die bei den regionalen Verbänden bisher zurück⸗ geſtellten Reformen jetzt in Angriff genommen weroͤen könnten. Das Ziel hierbei müſſe ſein, auch dieſe Verbände als künftige bezirkliche Unter⸗ gruppen der Sparkaſſenberufsvertre⸗ tung in die Wirtſchaftsorganiſation einzubeziehen und ihre Verfaſſung ſo zu ge⸗ ſtalten, daß ſie ohne Ausnahmen wirkungsvoll unter der Führung des Staates in eigener, den Aufſichts⸗ inſtanzen und den Sparkaſſen verantwortlicher Selbſtverwaltung mehr denn je ihre vollen Kräfte der Förderung des Sparkaſſenweſens wid⸗ men könnten. Das Anwachſen der Einlagenbeſtände bei den Kaſſen und die zunehmende Belebung des Spargeſchäftes ſind, fuhr Dr. Schacht fort, der Nie⸗ derſchlag der von der Reichsregierung eingeleiteten Arbeitsbeſchaffungs maßnahmen. Die er⸗ freuliche Entwicklung der Dinge beweiſt klar die Rich⸗ tigkeit und die Wirkſamkeit dieſer Maßnahmen. Durch die wachſenden Einlagen werden die Spar⸗ kaſſen in den Stand geſetzt, der örtlichen Wirt⸗ ſchaft Kredite zur Verfügung zu ſtellen. Die Entwicklung gibt ihnen aber auch zugleich willkommene Möglichkeit, zu ihrem Teil das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsregierung durch Uebernahme langfriſtiger Anleihen weiter zu fördern und damit wiederum erneut Leben in die geſamte deutſche Wirtſchaft zu tragen. Die Sparkaſſenorganiſation iſt ſomit einer der ſtärkſten und wichtigſten Pfeiler, auf denen die Reichsregierung das große natio⸗ nalwirtſchaftliche Programm und ſoziale Werk aufgebaut hat. Bei den deutſchen Sparkaſſen und ihren Leiſtungen liegt mit zum entſcheidenden Teil die Verantwortung für die wirtſchaftliche und wirtſchaftspolitiſche Ent⸗ wicklung der deutſchen Zukunft. Im Verlauf der Tagung ergriff auch der neue Präſident Dr. Heintze das Wort und unterſtrich be⸗ ſonders, daß es ſich darum handelt, dem Mittel⸗ ſtand und den min derbemittelten Volks⸗ ſchichten unter allen Umſtänden die Gelegenheit zu erhalten, ihre Erſparniſſe ſicher und mit angemeſſenem Nutzen für jeden einzelnen anzulegen und dann die ſo angeſammelten Gelder bei voller Wahrung der Sparintereſſen nach nationalwirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten auf dem Geld⸗ und Kapitalmarkt richtig ein⸗ zuſetzen. ere e e dee. Knabenmörder Seefelöt wird verhört Eine Sonderkommiſſion prüft zwölf unaufgeklärte Fälle nach Meldung des DN B. — Berlin, 6. April. Zur Bearbeitung der von dem Knabenmörder Seefeldt begangenen Verbrechen iſt bei der Staats⸗ anwaltſchaft Schwerin eine Sonderkommiſſion, die ſich aus Beamten der Kriminalpolizei Berlin und Schwerin zuſammenſetzt, gebildet worden. Zur Zeit werden von der Sonderkommiſſion nicht weniger als 12 Fälle geprüft, in denen in den verſchie⸗ denſten Orten der Mark und Mecklenburgs Knaben vermißt wurden, die dann nach kürzerer oder längerer Zeit ermordet aufgefunden wurden. In allen dieſen Fällen kann kaum ein Zwei⸗ fel an der Täterſchaft des Seeſeldt beſtehen. Es iſt feſtgeſtellt, daß die Zeit des Verſchwindens der Kinder immer mit dem Aufenthalt Seefeldts an dem gleichen Ort oder in ſeiner Umgebung zuſammen⸗ fällt. Der bisher noch nicht aufgefundene Schüler Neumann, der am 16. Februar 1935 mit einem bekannten Kraftfahrer aus Wismar nach Schwerin gefahren war und ſich auf dem Fiſchmarkt verab⸗ ſchiedet hatte, iſt, wie die Ermittlungen ergeben haben, am gleichen Tage etwa in der Zeit zwiſchen 10 und 12 Uhr vormittags in Begleitung des See⸗ feldt, in er Richtung auf das Buchholz gehend, ge⸗ ſehen worden. Ebenſo ſteht einwandfrei feſt, daß ſich Seefeldt am Tage des Verſchwindens des Schü⸗ lers Thomas in Wittenberge aufgehalten hat. Auch hier hat ein Zeuge einwandfrei ihn als die⸗ jenige Perſon wiedererkannt, die ſich mit dem Schüler Thomas auf dem Wege zu den Stadtanlagen befand. Außer den vorerwähnten Fällen, in denen See⸗ feldt für den Tod der Kinder verantwortlich zu machen iſt, bedarf noch eine ganze Reihe von wei⸗ teren Fällen der genauen Nachprüfung und weiterer Ermittlungen. Seefeldt hat ſich, wie bereits auch in einem früheren Fall, in dem eine Verurteilung lediglich wegen Kindesentführung erfolgt war, weil das Kind ſich von ihm noch rechtzeitig befreien konnte, an Knaben herangemacht und ſie unter Ver⸗ ſprechungen veranlaßt, mit ihm zu gehen. Seefeldt lehnt bisher nach wie vor jede Er⸗ örterung über ſeine Vergangenheit, über ſeine Familienverhältniſſe uſw. ab. Er behauptet, ſüch nicht mehr erinnern zu können. See⸗ feldt iſt während der ganzen Jahre ſeines Umher⸗ ziehens an keinem Ort ſeßhaft geweſen. Geſtändnis eines Mörders — Recklinghauſen, 6. April. Der unter dem Ver⸗ dacht des Mordes an der 13jährigen Eliſabeth Meer⸗ kötter in Marl feſtgenommene 34jährige Martin Laſicki hat nach vielſtündigem Kreuzverhör ein um⸗ faſſendes Geſtändnis abgelegt. Danach hat er das Mädchen zufällig getroffen und iſt mit ihm eine Strecke zuſammen gefahren. Das Kind kannte den Laſicki ſchon jahrelang und hegte daher nicht das geringſte Mißtrauen gegen ihn. Es folgte dem Burſchen ahnungslos in die Tannenſchonung, wo der Unmenſch das Mädchen nach einem Sittlichkeitsver⸗ brechen mit einem Schuſterhammer erſchlug. Zuchthaus für Deviſenſchieber Für 367 000 Mark Effekten verſchoben — Berlin, 6. April. Wegen einer groß angelegten Deviſenſchiebung, die der Staatsanwalt ſogar als die ſchwerſte des Jahres 1932 bezeichnete, hatte ſich am Samstag vor der Vierten Großen Strafkammer des Berliner Landgerichtes der 36jährige Dr. jur. Helmut Frei⸗ herr von Cotzhauſen zu verantworten. Er verbüßt zur Zeit im Zuchthaus Luckau eine Strafe wegen eines ähnlichen Deviſenverbrechens, das ihm im März vor dem Berliner Schöffengericht eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren eingetragen hatte. Dieſe Strafe wurde jetzt auf ſiebeneinhalb Jahre erhöht, außerdem 250 000 Mark Geloſtrafe gegen den Angeklagten verhängt und ihm die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre abgeſprochen. Es handelte ſich diesmal um Effektenſchie⸗ bungen in Höhe von 367000 Mk., die der Ange⸗ klagte im Intereſſe eines aus Deutſchland geflüchte⸗ ten Bankiers Stern durchgeführt hatte. Da er die⸗ ſem Bankier einen größeren Betrag ſchuldete, gab er ſich dazu her, für ihn einen Deviſenantrag bei der zuſtändigen Stelle einzureichen. Er ſpiegelte der De⸗ viſenbewirtſchaftungsſtelle in Magdeburg vor, daß für eine Gewerkſchaft, die bei Halle a. d. S. ein voll⸗ kommen unrentables Braunkohlenfeld beſitzt, ein Kredit von 500000 Mark zur Wiederingangſetzung des Betriebs aufgenommen werden ſoll. Eine Schweizer Bank ſei zur Hergabe des Kredits bereit, wolle aber nur deutſche Effekten liefern. Auf dieſe Weiſe erſchlich ſich der Angeklagte die Genehmigung zum Verkauf der Effekten und ſorgte dafür, daß der Erlös ſeinem Auftraggeber im Ausland zufloß. Holländiſches Verkehrsflugzeug verunglückt — Berlin, 7. April. Geſtern nachmittag verunglückte das planmäßige holländiſche Verkehrsflugzeug der Strecke Prag Amſterdam gegen 15 Uhr durch un⸗ freiwillige Bobenberührung bei Brilon in der Nähe von Kaſſel. Die in Holland erſt ſpät bekanntgewor⸗ dene Nachricht von der ſchweren Kataſtrophe von der „Leeuwerik“ auf der Strecke Halle—Leipzig—Eſſen betroffen wurde, hat im Amſterdamer Flughafen Schiphol große Beſtürzung hervorgerufen. Man weiſt darauf hin, daß ſich das Unglück auf der erſt die⸗ ſer Tage neu eröffneten Luftverkehrslinie Amſter⸗ dam—Prag ereignete und daß ſich ſowohl die um⸗ gekommenen Piloten wie das zerſtörte Flugzeug län⸗ gere Zeit auf anderen Strecken durchaus bewährt hätten. Die Direktion der Luftverkehrsgeſellſchaft gibt bekannt, daß die ſechs ums Leben gekom⸗ menen Inſaſſen die vierköpfige Bemannung, die Flugzeugführer Soer und Prillewitz, der Bord⸗ funker van der Klein und der Bordmechaniker Welms ſowie zwei Fluggäſte ſind. Ein Mordanſchlag gegen Rooſevelt aufgedeckt? — Boſton, 5. April. Bundesgeheimdienſtbeamte verhafteten am Freitag in dem Boſtoner Stadtteil Cambridge den 29jährigen Arbeitsloſen Thomas F. Murphy, der beſchuldigt wird, einen Mord⸗ anſchlag gegen Präſident Rooſevelt vorbereitet zu haben. Wie von den Behörden erklärt wird, hat Murphy am 27. März an Rooſevelt einen dreiſeiti⸗ gen Brief geſchrieben, worin er ſich beſchwerte, daß er keine Arbeit bekommen könnte. Der Brief ſchloß mit dem Satz:„Ich werde Sie ermorden, falls ich keine Antwort erhalte.“ Haupiſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Merantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner Handelsteil:(. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eilſenbart Lokalen Teil: Dr. Friß Hammes Sport: Willy Müller ⸗ Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel Ane und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim, R 1.—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Files, W 85. Viktoriaſtraße 48 Geſ.⸗D.⸗A. März 35: Mittag- Ausg. A u. 5. 21 220 8 0 Abend⸗Ausg. A u. B= 20 660 Rückſendung nul bei Rückporis Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Mit einer groß angelegten Feier, in der faſt alle Gebiete des überreichen Schaffens von Bach vertre⸗ ten waren, wurde in der Chriſtuskirche des großen Thomaskantors gedacht. Durch die Verteilung der überreichen Auswahl auf drei Abende ergab ſich die Möglichkeit, einerſeits verwandte Werke zuſammen⸗ zufaſſen, andererſeits eine Steigerung nach dem Auf⸗ gebot der angewandten Mittel zu erzielen. Erſter Abend: Orgelwerke. Schon Zelter hat im Brieſwechſel mit Goethe darauf hingewieſen, wie wichtig es iſt, Bach von der Seite ſeiner Orgelkompoſitionen kennen zu lernen, wenn er ſchreibt:„Man ſoll ihm(Bach) auf der Or⸗ gel folgen. Dieſe iſt ſeine eigentliche Seele, der er den lebendigen Hauch unmittelbar eingibt!“— Wie kühn ſich Bach in ſeinen Orgelwerken ausſpricht, da⸗ von legte das während Bachs Arnſtädter Wirkſamkeit entſtandene, zum erſtenmal in der Chriſtuskirche auf⸗ geführte, rauſchende und überaus klangprächtige Präludium in C⸗Dur Zeugnis ab. Im weiteren Verlauf des Abends, der nach den Schaffenszeiten gegliedert war, in denen Bach ſich beſonders der Orgel zuwandte, brachte Kirchenmuſik⸗ direktor Arno Landmanns vorbilöliche Wieder⸗ gabe drei Orgelchoräle, die Bachs hohe kontrapunk⸗ tiſche Meiſterſchaft erkennen laſſen. Man ſtaunt, wie ungezwungen Bach bei der Bearbeitung der Choral⸗ melodie die Nachahmung in ſchwierigen Intervallen anwendet, wobei die Kunſtmittel dem Hörer kaum zum Bewußtſein kommen. Beſonderen Dank er⸗ warb ſich Landmann durch die vollendete Darbie⸗ tung der berühmten Paſſacaglig in e⸗Moll, die, von Haus aus für ein zweimanualiges Klavierinſtru⸗ ment beſtimmt, auf der Orgel zu überwältigender Wirkung gelangt. Man ſollte meinen, daß in der Paſſacaglia, die Landmann in grandioſer Steigerung darbot, bereits alle Möglichkeiten der thematiſchen Verwertung des Themas erſchöpft ſeien; Bach umgibt das Thema mit einem neuen Kontrapunkt und führt 8 nochmals in einer großartigen Doppelſuge durch. Die Gedenkrede hielt Hermann Kundigra⸗ ber, während ſeiner Studienzeit in Graz Schüler Vach-Jeier in der Chriſtuskirche von Degner, deſſen Unterweiſung auch Landmann (in Weimar) genoß, nunmehr als Direktor der Städ⸗ tiſchen Muſikſchule in Aſchaffenburg auf verantwor⸗ tungsvollem Poſten ſtehend. Der Redner gab ein Bild der Entwicklung der Fähigkeiten in der Familie der Bache, bis die ererbte und zunehmende Veran⸗ lagung in Johann Sebaſtian einen nie mehr zu überbietenden Höhepunkt erreichte, dem es nichts verſchlug, während des Gottesdienſtes bei den Cho⸗ rälen„frembde Thöne einzumiſchen, alſo daß die Gemeinde confundieret worden“. Weiterhin gab er ein Bild der einſamen Größe des Mannes, von deſ⸗ ſen Schaffen noch Generatiomen zehren werden, der ſich ganz nur den Deutſchen erſchließt und dem wir nur in höchſter Ehrfurcht nahen dürfen. Aus dem letzten Lebensabſchnitt hörten wir das Mozartſche Heiterkeit vorahnende große Präludium in Es⸗Dur, ferner zwei Choralvorſpiele, darunter ſein allerletztes Werk, das er, bereits erbindet, ſeinem Schwiegerſohn Altnikol in die Feder dik⸗ tierte:„Vor feinen Thron tret' ich allhier“. 2. Abend: Werke mit Orcheſter Der zweite Abend führte in die Wunderwelt der Bachſchen Konzerte und Kantaten. Man hörte ein⸗ gangs das reizende Konzert in d⸗Moll, das durch die Verwendung von zwei Solo⸗Violinen eine beſondere Stellung einnimmt, ſowie das ungewöhnlich liebevoll ausgeführte Konzert für zwei Klaviere mit(nach⸗ träglich hinzugefügter! Begleitung des Streich⸗ orcheſters. Während ſich die meiſten Klavierkonzerte als Umformungen von Originalen für Violine dar⸗ ſtellen, haben wir es im E⸗Dur⸗ konzert mit einem Werk zu tun, das von Anfang an für zwei Cembali beſtimmt war. Beide Inſtrumente ſind einander ebenbürtig behandelt. Von den drei für das Barock⸗ zeitalter charakteriſtiſchen Akkordſchlägen beginnend, entfaltet ſich ein reiches, vielgeſtaltiges Leben, das im kanoniſch geführten Adagio ſowie in der abſchlie⸗ ßenden Fuge beſondere Höhepunkte der kunſtvollen Geſtaltung aufweiſt. Für die liebevolle und ſorgfäl⸗ tige Wiedergabe der anſpruüchsvollen Solopartie im Klavierkonzert iſt man Frau Elſe Landmann⸗ Drieſcher und Frau Frieda Kötſcher⸗ Behrens zu Dank verpflichtet. Ein eigentümlicher Zufall hat es gefügt, daß von den Soliſten, die ſich um das Violin⸗Doppel⸗Konzert verdient machten und die Solopartie ſtilgetreu und klangſchön zur Geltung brachten, der eine, Helmut Schumacher, ſich von Mannheim verabſchiedete, während der andere, Robert Rettner, ſich in Mannheim günſtig einführte. Schumacher hat u. a. als Mitglied des Kergl⸗Quartettes ein gutes An⸗ denken hinterlaſſen. In der Mitte der Vortragsorönung ſtand die Solo⸗ Kantate„Ich will den Kreuzſtab gerne tragen“, die in ihren anſpruchsvollen Arien an die Kehlfertigkeit und Atemführung des Interpreten Anſprüche von beſonderer Gewichtigkeit ſtellt. Fritz Seefried, der den Baßſolopart übernommen hatte, erwies ſich neuerdings als geſchmackvoll empfindender Sänger, der muſtkaliſch abſolut zuverläſſig iſt und die un⸗ gewöhnliches Können erfordernden Koloraturen in voller Reinheit zur Geltung brachte. 5 Die orcheſtrale Begleitung hatten unter Landmanns verdienſtvoller umſichtiger Leitung Mitglieder des Philharmoniſchen und des Orcheſters der Chriſtus⸗ kirche inne. Mit Ausnahme einiger nicht ganz ge⸗ glückter konzertanter Stellen ſtand die Wiedergabe auf einem ſehr achtbaren Niveau. An der Orgel ſaß Hans Müller, der ſchon beachtliche Proben organi⸗ ſtiſchen Könnens abgelegt hat. Die dem Cemballo zu⸗ gedachten Aufgaben führte Lore Störner zuver⸗ läſſig aus. 3. Abend: Johannes⸗Paſſion Den krönenden Abſchluß der Bach⸗Feier bildete eine in allen Teilen wohlgelungene Aufführung der Johannes⸗Paſſion. Bedeutend knapper und im Aufgebot der Mittel einfacher als die Matthäus⸗ Paſſion, ergreift uns die Johannes⸗Paſſion durch die Empfindungstiefe, die ſich in den Arien ausſpricht. Den Evangeliſten ſang Walter Stur m⸗Bad Ems, der durch ſeine leicht anſprechende Höhe an⸗ genehm auffiel, mit jener Erregung, die die knap⸗ pen, wortkargen Erzählungen des Johannes⸗ Evangeliums erfordern. Ihm ſtand gegenüber die feierliche Ruhe des Gottes⸗Sohnes, den Hans Kohl eindrucksvoll wiedergab. Als muſikaliſche ungemein ſattelfeſte Sängerin gab ſich Marie Krepp(Sopran) zu erkennen. Für die anſpruchs⸗ vollen, betrachtenden Baß⸗Arien ſetzte ſich wieder Herr Seefried ein, der trotz einer leichten In⸗ dispoſition ſeine Aufgabe ſehr gut löſte. Der fül⸗ lige Alt von Frau Hedwig Rode⸗ Engelhorn kam in der ausdrucksvoll vorgetragenen Arie:„Es iſt vollbracht“, vorteilhaft zur Geltung. Den Cem⸗ balo⸗Part hatte Frau Elſe Landmann⸗Drie⸗ ſcher, den Orgelpart Hans Müller übernom⸗ men. f Eine beſonders wichtige Rolle iſt dem Chor zu⸗ erteilt, der im Gegenſatz zur Matthäuspaſſion weni⸗ ger betrachtend, als vielmehr aktiv in die Handlung eingreift und den erregten Volksſtimmen Ausdruck verleiht. Die ungemein heiklen und unvermittelt ein⸗ tretenden Einſätze wurden vom Bach⸗Chor mit aller wünſchenswerten Lebhaftigkeit gebracht, ohne daß die Tonreinheit und rhythmiſche Genauigkeit zu kurz gekommen wären. Von den Mitgliedern des Orcheſters der Chriſtuskirche und des Philharmoni⸗ ſchen Orcheſters, denen die orcheſtrale Begleitung oblag, heben wir mit beſonderer Anerkennung die Herren Willy Giegrich(Flöte) und Fritz Schö⸗ del(Viola) hervor, die ſich durch die geſchmackvolle Wiedergabe der konzertanten Soloſtellen hervortaten. Die Geſamtleitung hatte Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann inne, der durch die ſorgfältige Vorbereitung und umſichtige Leitung des ergreifen⸗ den Werkes ſein vielſeitiges Können aufs neue er⸗ wieſen hat. Dr. Ck. (2 Nationaltheater Mannheim. Willi Birgel ſpielt den Kaiſer Friedrich Barbaroſſa, Erwin Lin⸗ der den Herzog Heinrich den Löwen, die Hauptrollen in Schäfers neuem Schauſpiel„Der Kaiſer und der Löwe“, das am nächſten Samstag im National⸗ theater zur Uraufführung kommt.— Die Oper be⸗ reitet die Erſtaufführung von Hans Grimms„Blon⸗ din im Glück“ vor, ein Werk, das bei ſeiner Ur⸗ aufführung in Hannover bemerkenswerten Erfolg hatte.— Auf die beiden Gaſtſpiele der Altiſtin Sigrid Oné gin, die Dienstag und Donnerskag ſtattfinden, ſei nochmals beſonders hingewieſen. Die Künſtlerin ſingt morgen die Azucena in„Trouba⸗ dour“ von Verdi, am Donnerstag die Titelpartie in „Carmen“. geſtern nachmittag das holländiſche Verkehrsflugzeug l. ung, des vor iner 2 i⸗ Er rafe ihm eine atte. a lb rafe bür⸗ n. ie nge⸗ chte⸗ die⸗ gab der De⸗ für voll⸗ ein zung Eine reit, dieſe lung der Montag, 8. April 1935 Dis SAadte elle Mannheim, den 8. Aprilſonntag mit Launen Der Sonntag Judica hat die Launen des Monats April wieder einmal in vollem Umfange beſtätigt. Schien es am Samstag durch die eingetretene Auf⸗ heiterung, als ob das Wetter ſich beſſern wollte, ſo brachte der Sonntag eine recht unangenehme Ueber⸗ raſchung: es regnete faſt den ganzen Vormittag ohne Unterlaß. Die Rennfreunde machten ein langes Ge⸗ ſicht, weil ſie die Rennen zu Waſſer werden ſahen und die Waſſerſportfreunde taten desgleichen, weil ein Regen auch kein richtiges Wetter für eine Auf⸗ fahrt der Ruderer iſt. Die zur Mittagsſtunde für kurze Zeit abgeſtellte Regenbrauſe nahm aber um drei Uhr ihre Tätigkeit mit Sturm und Gewitter wieder auf, ſo daß die Veranſtaltungen im Freien erheblich beeinträchtigt wurden. Die Stimmung der Mannheimer war daher auch dem Wetter ent⸗ ſprechend! Höflichkeit verſcheucht allen Aerger „Faſſe Dich kurz“ ſteht wohl über jedem öffent⸗ lichen Fernſprecher zu leſen. Die junge Dame, die in dem Fernſprechhäuschen ſchon längere Zeit mit dem Hörer am Ohr ſtand, ſchien aber offenbar keine Kenntnis von dieſer Grundregel des Fernſprechens zu haben. Minute um Minute verging und draußen vor der Türe ſtanden, dem Aprilwetter ausgeſetzt, ſchon etliche Leute, die den Fernſprecher benützen wollten. Da es eine Zelle mit durchſichtigem Glas war, konnte man ſehen, daß die Dame nur in ſehr großen Abſtänden einige Worte ſprach, um dann fe⸗ weils wieder den Mund geſchloſſen zu halten. Als zehn Minuten vorüber waren und ſich noch keine Veränderung der Lage ergeben hatte, ging ein Murren durch die Wartenden, die von einem Fuß auf den anderen traten und ſchließlich im Chor über April. die Rückſichtsloſigkeit der Dame zu ſchimpfen be⸗ gannen. Nach einer Viertelſtunde wurde in der Zelle der Hörer eingehängt: freundlich läche Ind trat die Dame heraus. Dieſes Lächeln verſtärkte im erſten Augenblick noch den Aerger der Wartenden, aber nur ſo lange, bis die Dame in freundlichen Worten eine Erklärung abgab:„Ent⸗ ſchuldigen Sie bitte, daß es ſo lange dauerte; aber ich ſprach mit dem Krankenhaus und wurde nicht ſofort mit der richtigen Stelle verbunden!“ Dieſe Freund⸗ lichkeit entwaffnete. Man verzieh der jungen Dame, die wütenden Blicke verſchwanden und als Siegerin zog ſie von dannen! Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 163 Mannheimer Sänger werden geehrt Eindrucksreiche Feier des 15jährigen Beſtehens des Doppelquartetts der Liederhalle Mannheim Ein wertvolles Vermächtnis hat der unvergeßliche Heinrich Weinreich ſeiner Liederhalle hinterlaſſen: das Doppelquartett, das von ihm vor 15 Jahren gegrün⸗ det wurde. Die Vorausſicht, daß es dem Doppel⸗ quartett möglich ſein werde, ein unwiderſtehliches Werbemittel für die Liederhalle weit über Mann⸗ heims Grenzen hinaus zu ſein, hat ſich in vollem Maße erfüllt. Mit vorbildlicher Gewiſſenhaftigkeit und feinſter Einfühlung in den Liederſchatz, der ihm zur Hervorkehrung ſeiner geſanglichen Vorzüge zur Verfügung ſtand, hat das Doppelquartett ſich zu einer Gruppe innerhalb der Liederhallegemeinde entwickelt, die in den verfloſſenen fünfzehn Jahren die Beden tung des deutſchen Liedes für die Allgemeinheit unter Beweis geſtellt hat. Es war deshalb nicht mehr als recht und billig, daß der Führerring der Liederhalle den Beſchluß faßte, am Samstag das Doppelquartett im Rahmen einer Abendfeier in gebührender Weiſe zu ehren. Vereiusführer Georg Schäfer begrüßte im Ballhausſaale insbeſondere Kreisfüh⸗ rer Karl Hügel, Amtsrat Klemann und eine Anzahl Vereinsführer von hier und auswärts, die zum Teil mit Abordnungen erſchienen waren, um dann darauf hinzuweiſen, daß die Sänger jedes Jahr das Bedürfnis haben, den Einzug des Frühlings zu feiern, den ſie mit den ſchönſten Liedern preiſen. Deshalb habe man ſich auch dies⸗ mal zu einer ſchlichten Frühlingsfeier in kamerad⸗ ſchaftlicher Verbundenheit zuſammengefunden. Bei einem Rückblick auf die Entwicklung des Doppelquar⸗ tetts ſtellte der Redner feſt, daß die Herren Eng⸗ lert und Haag ſeit der Gründung der Quartett⸗ Vereinigung angehören. Herr Haag hatte anfäng⸗ lich auch die Stabführung inne, die er 1921 an Muſikdirektor Friedrich Gellert abgab. Das erſte Auftreten war ein Geburtstagsſtändchen, das Hein⸗ rich Weinreich galt. Das Doppelquartett, ſo be⸗ tonte der Redner mit beſonderem Nachdruck, hat ſich ſtets gern in den Dienſt des Vaterlandes ge⸗ ſtellt. So hat es u. a. 1920 den Brüdern, die aus der Gefangenſchaft zurückkehrten, durch das deutſche Lied neuen Lebensmut eingeflößt. Und 1926 folgte es trotz der Beſetzung der Pfalz durch die Fran⸗ zoſen der Einladung des Krieger⸗ und Militärver⸗ eins Frankenthal zu einer vaterländiſchen Feier. So zeigten ſich bei allen Handlungen des Doppelquar⸗ tetts Kameradſchaftsgeiſt, Gemeinſchaftsſinn und Vaterlandsliebe. Mit dem Dank, den der Redner den Gründern und den jetzigen Mitgliedern des Doppelquartetts zollte, verband er die Bitte, auch fernerhin dem deutſchen Liede die Treue zu bewah⸗ ren und beſtrebt zu ſein, den Volksgenoſſen ſchöne Stunden zu bereiten, getreu dem Wahlſpruch: Einer für alle und alle für einen! Als äußeres Zeichen der Wertſchätzung und Anerkennung überreichte der Redner jedem Mitglied des Doppelquaxtetts und dem Leiter das eigene Bild unter Glas und Rahmen ntit Widmung. Außerdem erhielt Muſikdirektor Gellert einen mächtigen Delikateßkorb, Doppelquartett die gleiche Gabe von einer unge⸗ nannt ſein wollenden Dame und vom Gründungs⸗ mitglied, Obermeiſter Schramm. Ferner über⸗ reichte Herr Schäfer ein Geſchenk für die Reiſekaſſe des Doppelquartetts. das Weitere Ehrungen Direktor Bühn feierte die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen der Liederhalle und des Ve reins für Raſenſpiele. Wie ſehr ſich dieſe Beziehungen vertieft haben, beweiſe der Beſuch des Vereinsſport⸗ platzes am 16. März durch 150 Liederhaller. Im Na⸗ men der Ligamannſchaft ſpreche er dafür ſeinen herzlichen Dank aus. Dieſe enge Verbundenheit ſei neben der Tätigkeit des vorzüglichen Vereinsführers Schäfer dem Doppelquartett, das ſeit Jahren bei den Feſtlichkeiten des VfR. mitwirke, zu danken. Der Redner traf das Richtige, als er das Doppelquartett als den Inbegriff des beſten Liederhallegeiſtes be⸗ zeichnete. Als äußeres Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreichte er jedem Mitgliede des Doppelquartetts und dem Leiter das Abzeichen des IR. und Vereinsführer Schäfer für die Liederhalle das Bild der Ligamannſchaft unter Glas und Rah⸗ men, und für die Vereinsreiſekaſſe ein Geldgeſchenk. Stellvertretender Vereinsführer Murr übergab Muſikdirektor Gellert als Geſchenk des Lieder⸗ —̃ ̃ͤͤ M pp§ꝗ9ũn-Üi!!!. ̃ʃ 3 iQ. ̃7˙—L˖...(Üb an Der Ferienverkehr machte ſich beſonders am Samstag bemerkbar, wo wie auch am Freitag die Schnellzüge D 269/270 Rheinland- Baſel doppelt ge⸗ fahren werden mußten. z Der Winterſportperkehr war am Samstag und Sonntag verhältnismäßig gering, trotz der gün⸗ ſtigen Schneeberichte aus dem Schwarzwald. Die am Samstagnachmittag und am Sonntagfrüh nach Mit⸗ telbaden verkehrenden Winterſportzüge beförderten von Mannheim nur je etwa hundert Winterſportler in das Hornisgrindegebiet. Der übrige Ausflugs⸗ verkehr hielt ſich in Anbetracht des ungünſtigen Wet⸗ ters in mäßigen Grenzen. Der Odenwaldklub fuhr mit 350 Wanderfreunden nach Meckesheim und Hirſchhorn, während den vom BfR gefahrenen Son⸗ derzug zum Fußballtreffen nach Karlsruhe 400 Sportfreunde benützten. Der Stadtbeſuchs⸗Verkehr war recht gut. bei dem auf der vorjäh⸗ rigen Sängerreiſe der letzte Aufenthalt war, die Noten zu zwei Liedern. Vereinsführer Schäfer dankte für die Ehrungen mit der Bitte, daran mit⸗ zuhelfen, daß die von der Liederhalle gepflegte Vater⸗ landsliebe in Mannheim immer ſtärkere Wurzeln faßt. Zur Bekräftigung ſtimmte die Aktivität den Vereinswahlſpruch an. Eine ausgezeichnete Unterhaltungsfolge ging den Ehrungen voraus. Die Darbietungen der Aktivität zeigten die Vielſeitigkeit des deutſchen Liedes.„Dem Volke“, ein von Wilhelm Nagel ge⸗ ſetztes Freiheitslied aus dem Jahre 1568, und „Flamme empor“ vom gleichen Tonſchöpfer nach einer Weiſe T. Gläſers leiteten die Chordarbie⸗ tungen ein. Nach dieſen ernſten und feierlichen Chorſätzen entſprachen mehr der Beſonderheit der Frühlingsfeier die volkstümlichen Lieder„Beim Maitpank“ von Carl Loewe,„Spinn, ſpinn“ von Georg Nellius und„Abmarſch“, eine Volksweiſe, geſetzt von Wilhelm Jung l. Alle Chöre wurden unter Leitung des Muſikdirektors Gellert mit feinſter Abtönung und tiefer Empfindung vorgetragen. Das Doppelquartett bewies bei der Aus⸗ wahl der Vortragsfolge, daß es ganz beſonders be⸗ müht geweſen war, ausgetretene Pfade zu vermeiden. So ließ es der„Abendfeier auf dem Meere“ von Jof. Werth, dem Ehrenmitglied des Vereins, und dem „Ständchen“ von Abt den fünfſtimmigen Canon„Ri⸗ tornell“ von Robert Schumann und„Die Nacht“ von Franz Schubert folgen. Und dann kam die leicht⸗ beſchwingte Muſe zur Geltung:„Sommerabend“ von R. Hoffmann,„Altniederländiſches Minnelied“ von Joſ. Werth,„Jetzt kommen die luſtigen Tage“, nach einem Satz von Robert Hentſchel,„Es wollt ein Jüä⸗ ger jagen“, geſetzt von Albert Weinſchenk, und„Ma⸗ troſenlied“ mit Klavier⸗ und Akkordeonbegleitung von Rudolf Pehm. Der Vortrag ſämtlicher Lieder zeugte von einem eingehenden Studium unter Mu⸗ ſikdirektor Gellerts Leitung, wobei vor allem viel Fleiß auf die Ausſchöpfung des Stimmungsgehalts gelegt wurde. Konzertmeiſter Johannes Steg⸗ mann bereicherte die Vortragsfolge in hochkünſt⸗ leriſcher Weiſe mit wundervollem Harfenſpiel. Einer Original⸗Fantaſie in ⸗Moll von Ludwig Spohr folg⸗ ten„Arabeske“, Opus 15, von Kurt Gillmann, der zweite Satz aus der Suite Opus 34 von L. M. Ta⸗ deſchi und„Am Spinnrad“ von J. Thomas. Der ſtürmiſche Beifall erzwang eine Zugabe, bei der die meiſterhafte Beherrſchung des Inſtruments beſon⸗ ders einprägſam zutage trat. Noch lange huldigte man im Anſchluß an die Ehrungen dem Tanze unter den flotten Klängen einer Abteilung der SA⸗Kapelle unter Leitung von Herrn Mayer. Zwiſchenhinein ließ ſich das Dop⸗ pelquartett noch einmal mit zwei Schlagern hören, die ſo ſehr gefielen, daß der zweite„Hein mit dem Schifferklavier“ wiederholt werden mußte. Die Aktivität ſang ebenfalls noch unter großem Beifall einen Chor. Aber am meiſten Spaß machte es Mu⸗ kranzes Hagsfeld, ſikdirektor Gellert, als ſich ſämtliche Feſtteilnehmer zu einem Canon verſammelten, der die von allen Sorgen befreite Stimmung auf zeigte. dem Höhepunkt Sch. GULDENRING 4 Pfge it Gold mungſtuch GULDENRING, die neue 4 Pfennig Zigarette von Haus Neuerburg, ist nicht zuletzt für die 33 Mennig Raucher geschaffen. war kostet sie den Bruchteil eines Pfennigs mehr, aber es lohnt sich, diesen Kleinen Mehrpreis anzulegen. Denn dafür erhalten Sie eine besonders ausgesuchte Macedonen- Mischung, verschlossen durch unsere neue Iropen- Packung, welche die Zigarette vollkommen frisch erhält- al Nen 1 SBN 4. Seite/ Nummer 164 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Aus gabe i 8 5 An alle NSB- Mitglieder! Die Kreisamtsleitung der ſchreibt uns: f Bei der derzeitigen Werbeaktion der NS. Volks⸗ wohlfahrt erhielten die NSV⸗Mitglieder den ehren⸗ vollen Auftrag getreu dem nationalſozialiſtiſchen Grunoſatz, überall und jederzeit tätige Mitarbeit zu leiſten, wo es um nationalſozialiſtiſche Belange geht—, dieſe Werbung ſelbſt durchzuführen, indem jedes Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt dieſer min⸗ deſtens wieder ein neues Mitglied zuführt. Denkt daran, daß im Laufe des., ſpäteſtens aber am 9. April, die Aufnahmeſcheine der neu gewor⸗ benen NSV⸗Mitglieder auf den zuſtändigen Orts⸗ gruppen eintreffen müſſen. Erleichtert daher den NSV⸗Waltern ihre opfer⸗ freudige Mitarbeit durch Bereithalten der aus⸗ NoS⸗Volkswohlfahrt gefüllten Aufnahmeſcheine, damit dieſe pünktlich am 8. oder 9. April 1935 die Neuaufnahmen in Empfang nehmen und zur Ablieferung bringen können. Nutzet noch die kurze Zeit der Werbung. Des Führers und des Volkes Dank iſt euch gewiß! Polizeibericht vom 7. April Kein Tag ohne Verkehrsunfälle. Infolge Nicht⸗ einräumens des Vorfahrtsrechts ſtießen in der ver⸗ gangenen Nacht auf der Straßenkreuzung D und 1 ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zu⸗ ſammen. Sachſchaden unbedeutend. Dem Motorrad⸗ fahrer, der betrunken war, wurde der Führerſchein abgenommen.— Ebenfalls wegen Nichteinräumens des Vorfahrtsrechts ſtießen geſtern nacht auf der Straßenkreuzung Meerwieſen⸗ und Haardtſtraße zwei Laſtkraftwagen zuſammen, wobei ein Laſtkraftwagen erheblich beſchädigt wurde. Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfug mußten Perſonen zur Anzeige gebracht werden.: Schlußfeier am Inſtitut Sigmund Mit der Abwicklung der ſorgfältig ausgewählten Vortragsfolge waren ausſchließlich die Schüler und Schülerinnen der Anſtalt ſelbſt beſchäftigt. Der Schülerchor trug zwei Lieder unter Leitung von Hauptlehrer Schübelin vor. Mit der„Sara⸗ bande“ aus dem g⸗Moll⸗Konzert von G. F. Händel und„Bourré“ aus der 3. Violin⸗Suite von Joh. Seb. Bach hat man der beiden großen deutſchen Meiſter, deren wir in dieſen Tagen gedenken, hat auch die Sigmund⸗Schulgemeinde einen Teil an der Dankesſchuld gegen die großen Tonkünſtler abge⸗ tragen. Der Schüler P. Buchholzer zeigte als Geiger eine ſchon recht beträchtlich vorgeſchrittene Reife, wobei ihn Frau Bücher am Klavier fein⸗ fühlig begleitete. Verſchiedene Gedichtvorträge von Schülern und Schülerinnen zeigten gute Dialektik und Sprachſchönheiten auf. Mit ſauber geſpielten Klaviervortägen gaben Emmy Anſorge V, Werner Bug V, Karlheinz und Meinrad Bachmann IV Beweiſe ihres Fleißes und Auffaſſungsvermögens. Als wackeren Celloſpieler lernten wir Karlhorſt Schneevoigt VI kennen. Der junge Kunſtbefliſſene hat eine beachtenswerte Bogen⸗ füthrung und gute Tongebung; ſein Lehrer Schübelin war ihm ein liebevoller Begleiter. In der Schlußanſprache gedachte der neue Direk⸗ tor Karl Metzger der Bedeutung der ſtrengen wiſſenſchaftlichen Erziehung in der Schule. Trotz vieler Gegenſätze iſt heute die Schule enger mit dem Volk verbunden denn früher. Geiſteswiſſenſchaftliche Fragen behalten ihre Bedeutung auch im neuen Staat. Der Redner betonte die freudige Anteil⸗ nahme der Schule bei der Saarheimkehr. Einen Markſtein in der Geſchichte des Inſtitutes bedeute der Rücktritt des Direktors Heinrich Sigmund, des Gründers der Schule. In ſeinem Geiſt will Pro⸗ feſſor Metzger die Anſtalt weiter auf⸗ und aus⸗ bauen. Das Prinzip der Leiſtung, Zuſammenwirken aller Kräfte, ſtrenge Zucht und Ordnung der Zög⸗ linge ſollen dabei die Leitſterne ſein. Nachdem das Miniſterium der Inſtitutsleitung die Berechtigung zur Ausſtellung der„Mittleren Reife“ erteilt hat, konnte die Leitung der Schule ſieben Schülern das Zeugnis der mittleren Reife mit den beſten Wünſchen für das fernere Leben über⸗ reichen. Mit herzlichen Abſchiedsworten, einem drei⸗ ſachen„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer und den Nationalhymnen, ſchloß die Veranſtaltung. G. M. Tanzturnier des Schwarz-Weiß Clubs Um die Deutſche Frühjahrs⸗Sonderklaſſenmeiſterſchaft Der Mannheimer Schwarz⸗Weiß⸗Club hatte am Samstagabend eine Elite von Tanzpaaren aus ganz Deutſchland ins Palaſthotel geladen, um aus eben dieſer Sonderklaſſe die Deutſche Frühjahrs⸗ meiſterſchaft 1935 hervorgehen zu laſſen. Der große Speiſeſaal war voll beſetzt, das Tanzparkett war in die Mitte gelegt worden, und die Kapelle Günther⸗Otto, vom Faſching her wohlbekannt, zeigte, daß ſie auch in getragener engliſcher Tanz⸗ muſik, wie ſie ein Turnier nötig hat, ihren Mann ſteht. Es gab viele ſchſine Abendkleider zu bewundern, der Pelzbeſatz an Spitzen⸗ und Seidenkleidern ſchlug ſo ſchwungvoll Wellen und Falten beim Walzer, und auch auch die Frackſchöße wirbelten nicht ſchlecht. Die Turnierleitung hatte Dipl.⸗Ing. Büchner, Präſidialmitglied des Reichsverbandes zur Pflege des Geſellſchaftstanzes, Berlin, der mit Ruhe und Umſicht leitete, und ſchon darum Autorität und Sympathie für ſich hatte, weil er ein ſo angenehm⸗ weiches Münchneriſch ſprach. Oberſtes Schieds⸗ und Punktgericht in einem beſtand aus Generalkonſul Dr. Geibel(München) und den Herren Groß ⸗ kopf, Kohler und Theile, ſowie als techniſchem Beirat Tanzlehrer Carl Koch. Die Preiſe waren in der kleinen Bar ausgeſtellt und erregten neidvolle Bewunderung, Kriſtall, Zinn, Silber, Bowlen, Scha⸗ len, Aſchenbecher, Frühſtückskörbe— mit viel Ge⸗ ſchmack ausgewählt. Man ſtartete zunächſt zur Clubmeiſterſchaft 1935 im hieſigen Schwarz⸗Weiß⸗Club. Ausſcheidungs⸗ tänze waren langſamer Walzer, Foxtrott und Wiener Walzer. Dr. Schulz, der mit Frl. Ley⸗ pet den erſten Preis holte, iſt ein alter Routinier. Seine Haltung iſt ſchlechter geworden, aber er läßt ſich nicht aus der ſtets lächelnden Ruhe bringen und kann alles; ſeine Partnerin war dagegen gelegentlich 1 — ſehr nervös. Es folgten zweitens Herr Ben⸗ ſinger— Frl. Liebharöt, die ausgeglichener wirkten, drittens Dr. Götz Frl. v. Baer, und ſchließlich viertens Herr Fran—Frl. Bally. Da⸗ für, daß er mit dieſer Partnerin zum erſten Male tanzte, war es eine glänzende Leiſtung, die vom nichts. Erſt hinter Max Stellen in zarten Farben aus den Obſtanlagen rechts ſich im Weſten die Hö mel ab, an dem Blliten und Schnet in unserer ſchoͤnen Pfalz Gegenſätze, die man ſelten findet Die erſte Baumblüte lockte gemeinſam mit der immer wieder die Wolken durchbrechenden Sonne am Samstagmittag hinüber zur ſchönen Pfalz. Das Benzinroß iſt ſchnell„geſattelt“ und mit Vollgas geht es hinein in die weite Ebene, nachdem man ſich glücklich durch dͤie Straßen unſerer Schweſterſtadt Ludwigshafen hindurchgeſchlängelt hat. Scharf heben henzüge der Haardt vom Him⸗ die Sonne einen unerbittlichen Kampf gegen dräuende Wolken führt. Die ganze Schönheit des Rebgeländes liegt zeitweiſe in hellem Sonnenglanz: ein Bild, das immer wieder feſſelt und begeiſtert. Von der Baumblüte, die man zu ſuchen ausgefahren iſt, ſieht man zunächſt allerdings ſchwellenden recht wenig. Hier und da deuten die Knoſpen an den Bäumen auf die Bereitſchaft des Frühlings hin, aber vom Frühling ſelbſt merkt man dorf ſchimmert es an wenigen und links der Straße: Pfirſichbäume haben ihre roſaroten Blüten entfaltet. Ganz nahe bei Dürk⸗ heim trifft man häufiger ſolche Frühblüher, ohne daß jedoch der Eindruck anders iſt, als der eines erſten Früßhlingsahnens. Die Berge der Haardt beherrſchen den Blick, als es in das Iſenachtal hineingeht. Die blühenden Bäume ſind ganz verſchwunden und dafür recken ſich die noch winterlich kahlen Reſte in die Luft. Als gar die Höhe des Frankenſteiner Stichs erreicht iſt, ſchimmert es ſeitlich an den Wegrändern weiß. Hier liegen ganz geringe Schneereſte vom Schneetreiben, das dreißig Stunden zuvor über das ganze Land niedergegangen iſt. Bei Hochſpeyer regiert wieder der Vorfrühling. Aufrecht ſchreiten auf den braunen Feldern Bauern hinter dem Pflug und bereiten die Erde für neues Werden vor. Nun geht es wieder hinauf zur Höhe, und es dauert wirklich nicht lange, bis wiederum einzelne Schneeflecke in das Blickfeld kommen. Aber es ſind ſchon umfangreichere Schneeflächen, die immer zu⸗ ſammenhängender werden, je mehr man an Höhe gewinnt. Der Wald hat ein richtiges Winterkleid! Auf den Zweigen der Tannen liegen dicke Schnee⸗ polſter, auf den Aeſten der Buchen klebt ebenſo der Schnee, wie an der nach Weſten zugekehrten Seite der Baumſtämme. Selbſt auf der Fahrſtraße liegt mehr als zwanzig Zentimeter hoch der Schnee, als man in die Höhe in der Nähe von Johanniskreuz kommt. Für ſportliche Zwecke iſt der Schnee aller⸗ dings vollkommen ungeeignet, denn er iſt durch die über dem Gefrierpunkt liegende Temperatur ſo weich, daß die Räder des Wagens bis auf den Boden durchd rücken. Rund um das Johanniskreuz herrſcht tiefer Winter. Wälder, Wieſen und Dächer tragen eine richtige Schneehaube. Die Sonne hat inzwiſchen den Sieg über die Wolken davongetragen. nenſchein liegt über den Bergen und glitzern die Schneekriſtalle. tauſendfach Die Fahrt geht nun wieder hinab in das Tal. Nach fünf Minuten Fahrzeit iſt der Schnee ſchon ſehr ſpärlich geworden, die letzten Schneereſte laſſen bald nicht mehr erkennen, daß etwas höher tiefer Winter herrſcht. Luſtig plätſchert der Bach durch ſaf⸗ tig grüne Wieſen, die ſtellenweiſe ſchon den erſten Grasſchnitt hinter ſich haben. Immer weiter rollt der Wagen durch das Elmſteiner Tal in die Tiefe: dem Frühling entgegen. Eine halbe Stunde ſpäter iſt Neuſtadt erreicht. Blühende Bäume grü⸗ ßen und erfreuen das Auge. Die Fahrt führt weiter durch die berühmte Mandelallee nach Gimmeldingen. Durch Flüten unter blauem Himmel. Jetzt weiß man genau, daß hier der Frühling ſein Szepter ſchwingt. Seltſam dieſe ſo eng beieinanderliegenden Gegenſätze Winter und Frühling im Monat April an den geſegneten Hängen der Haardt und in einem Landſtrich, in dem ſonſt der Frühling zuerſt einkehrt. Abendrot liegt über der herrlichen Landſchaft, als es heimwärts geht CCCCCCCCCTCVCbCCCTCTCbCCTCbCbCTCVCTCTCPCPCCVCGCCVCVCGCVCVCGCVCVCCTCVCTCVCCcCVTVVVVVVPVVVTVVVVTPTVPTPVTVTVTVTVTVTVTVTVTVPTPVTPTVTVTVPVVVVVW—TTTTTT—TFTFTTTDD— allgemein⸗ſportlichen Geſichtspunkt honoriert zu wer⸗ den verdiente. In der Sonderklaſſe waren langſamer Foxtrott, Tango, Foxtrott und Wiener Walzer zur Ausſchei⸗ dung angeſetzt. Dr. Holder mit Frl. Wel ſch (Grün⸗Weiß, Köln), die die Meiſterſchaft holten, tanzten einen vorzüglichen Stil in allen Tanzarten, ganz beſonders im Slowfox. Herr Lottersber⸗ ger— Frl. Bößl(Gelb⸗Schwarz, München) folg⸗ ten dichtauf und konnten außer Konkurrenz noch mit einem Paso doble aufwarten, der minutenlange Beifallsſtürme hervorrief und überdies wiederholt werden mußte. Dieſe ſpaniſch⸗kubaniſchen Tänze, von denen der Carioca ja jetzt in Deutſchland auch gepflegt wird, haben doch große Schönheiten und wirken in ihrem gelöſten Figurenreichtum eigentlich auch volkstümlicher als die ſpezifiſch engliſch⸗geſchloſ⸗ ſene Art. Herr Fiſcher und Frl. Braun(Gelb⸗ Schwarz, München), die einen erſtklaſſigen Wiener Walzer hinlegten, wurden Dritte. Vierte: Herr Heitbrink mit Frl. Boll(Rot⸗Weiß, Berlin) konnten mit den ſchnellen Drehungen nicht über einen ſchwachen Walzer hinwegtäuſchen und ſetzten auch beim Tango oft zu hart und eckig an, wenn eine große Figur kam. Fünfte: Herr Anders hatte Pech mit ſeiner Partnerin, Frl. Vell(Grün⸗Weiß Köln), die während des Tanzens einen Fremd⸗ körper in das Auge bekam, und ſo, recht gehemmt, auch einige Strafpunkte einſtecken mußte. Im übrigen war bei ihm wie bei den meiſten Herren, außer den bei den erſten Preisträgern, die Haltung nicht erfreulich, und„Geſamteindruck“ ſteht nun mal, nicht nur beim Publikum, an erſter Stelle. Mit wenigen Ausnahmen hat man auch das Gefühl, daß die Technik über die Muſtkalität ſiegt, eine Ge⸗ fahr, der jedes allzu bewußte Training unterliegt und den Lehrern ſehr zur Beachtung empfohlen ſein ſollte. Was den Stil im Foxtrott betrifft, ſo ſcheint er mir durchweg mit zu großen Schritten getanzt. Ob man ſich da nicht ein wenig zu ſehr nach England orientiert? Nun, dem allen ſei, wie ihm wolle; es iſt gut und dankenswert, mal Spitzenleiſtungen deutſchen Tanzſports in Mannheim zu ſehen zu bekommen. Es ſei dem Schwarz⸗Weiß⸗Club hoch angerechnet. Dr. Hr. Vekommt Mannheim eine Schifferſchule? In der im Lokal„Zur Rheinluſt“ abgehaltenen Verſammlung des Schiffervereins konnte Vereins⸗ führer Peter Kühnle die erfreuliche Mitteilung machen, daß die zur Zeit wichtigſten Fragen der ört⸗ lichen Rheinſchiffahrt, Einführung der Schif⸗ ferſchule und die Notlage der Schiffer⸗ kinderheime, durch die Unterſtützung und För⸗ derung der Deutſchen Arbeitsfront, Fach⸗ ſchaft Binnenſchiffahrt, einen neuen Auftrieb erhal⸗ ten haben, die eine baldige Regelung dieſer für den Schiffernachwuchs ſo bedeutſamen Angelegenheit er⸗ hoffen laſſe. Fachſchaftsführer Waldemar Schmidt erklärte, ſich unverzüglich mit der Schifferſchule zu befaſſen und habe auch ſeine tatkräftige Unterſtützung zugeſagt, wobei er erwähnte, daß auf jeden Fall für den Beſuch der Schifferſchule beſondere Vergün⸗ ſtigungen zu erwarten ſind. Herr Schmidt war mit den Vorarbeiten durch den Mannheimer Schif⸗ ferverein einverſtanden und gab die Verſicherung, daß alle weiteren Beratungen ſtets in Gemeinſchaft mit dem Verein erfolgen. Zu dieſen Beratungen werden zwei Mitglieder des Führerrings beordert. Die Hauptſchwierigkeit bei der Schule, ſo ſagte der Vereinsführer, liege in der Fin anzfrage. Er⸗ freulicherweiſe hätten ſich nun einige Reedereien be⸗ reit erklärt, ihren Schiffsjungen während des Be⸗ ſuchs der Schifferſchule die Hälfte des Lohnes zu vergüten; außerdem ſteht in Ausſicht, daß einige Reedereien Schiffe als Wohnſchifſe für die Schüler zur Verfügung ſtellen. Durch dieſe Zuſagen ſei män ebenfalls an der Verwirklichung des Zieles wieder einen Schritt vorwärtsgekommen. Leider waren bisher die Bemühungen um Einführung der Schifferſchule in Mannheim infolge mangelnder Be⸗ teiligung erfolglos; das badiſche Kultusminiſterium ſei aber nicht abgeneigt, oͤen Schulbeſuch obligato⸗ riſch einzuführen. In der ſehr lebhaften Ausſprache wurde es lebhaft begrüßt, daß die Deutſche Arbeitsfront ſich mit der Angelegenheit befaſſen wolle. Auch ſei anzu⸗ nehmen, daß ſich die Reichsregierung für die wichtige Aufgabe und für die Erhaltung des Deutſch⸗ tums auf dem Rheinſtrom intereſſiere. An die Erledigung der geſchäftlichen Verhandlung ſchloß ſich ein kameradſchaftliches Beiſammenſein. Die Einſtellung Jugendlicher Zuſtimmung des Arbeitsamtes erforderlich Nach der Anordnung des Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung vom 28. Auguſt 1934 bedarf die Einſtellung von Arbeitern und Angeſtellten unter 25 Jahren der vorherigen Zuſtimmung des für den Betrieb zuſtän⸗ digen Arbeitsamts. Ausgenommen ſind ledig⸗ lich Einſtellungen von Arbeitskräften in Betriebe der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, für Schiffe der See⸗ Binnen⸗ und Luftſchiffahrt ſowie von Lehrlingen, wenn ein ſchriftlicher Lehrvertrag von mindeſtens zweijähriger Dauer abgeſchloſſen wird. Die Anord⸗ nung iſt für eine planmäßige Verteilung der Ar⸗ beitskräfte nach ſtaatspolitiſchen und betrieblichen Geſichtspunkten unentbehrlich. Sie will vor allem auch bei Neueinſtellungen zur Berückſichtigung von Familienvätern führen und von ſolchen Jugend⸗ lichen, die ihrer Ehrenpflicht im NS.⸗Arbeitsdienſt, in der Landhilfe uſw. genügt haben. Wer daher Ju⸗ gendliche einſtellt, ohne vorher die ſchriftliche Zuſtim⸗ mung des Arbeitsamts erhalten zu haben, ſtellt ſich gegen die Gewährung von Arbeit und Brot an Fa⸗ milienväter und an die im Ehrendienſt bewährte Jugend. Betriebsführer, die die Anoroͤnung nicht beachten, ſetzen ſich der Gefahr aus, in einem Strafverfahren mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark oder mit Gefängnis bis zur Dauer von drei Monaten beſtraft zu werden. Es wird ihnen künftig nicht mehr möglich ſein, die Arbeitsaufnahme eines Jugendlichen geheim zu halten, da die Arbeitsämter durch beſondere Vorkehrungen von jeder Einſtel⸗ lung, auch in den kleinſten Betrieben, Kenntnis erhalten. Motoriſierung der deutſchen Städte München iſt die Stadt Deutſchlands, die heute am ſtärkſten motoriſiert iſt. Bereits auf zwanzig Münchener Einwohner kommt ein Kraftfahrzeug, in Berlin erſt auf 31 Einwohner. Mit dieſer Zahl ſteht Berlin erſt an 31. Stelle. Nach München folgen Karlsruhe mit einem Kraftfahrzeug auf 22 Ein⸗ Heller Son⸗ Anny Ondra in dem Film„Polenblut“, der von heute ab erneut in Mannheim gezeigt wird. wohner, Stuttgart auf 23 Einwohner, Nürnberg und Braunſchweig auf 24, Bielefeld auf 25, Dresden, Frankfurt a.., Mannheim, Würzburg, Chem⸗ nitz und Magdeburg auf 27, Mainz, Hamburg und Hannover auf 28, Erfurt und Leipzig auf 29, Aachen, Bremen und Halle auf 30 und Berlin auf 31 Ein⸗ wohner. u Einſtellung des Poſtauftrags⸗ und Nachnahme⸗ verkehrs nach Belgien. Der Poſtauftrags⸗ und Nach⸗ nahmeverkehr nach Belgien iſt geſperrt worden. NSDAP-Miffeilungen Aus gürtelemilfchen Behenntmechungen enmsemmer NS⸗Frauenſchaft Friedrichsfeld. Montag, 8. April, Heimabend im „Adler“ um 20 Uhr. Nadel, Schere und Fingerhut ſind mitzubringen. Wichtige Beſprechung. Alle Ortsgruppen: Montag, 8. April, 20 Uhr, im Ballhaus. Vortrag über Schädlingsbekämpfung. Eintritt frei. Strohmarkt. Montag, 8. April, 20,15 Uhr, im Univer⸗ ſum,„Triumph des Willens“. Ermäßigte Eintrittskarten zu 60 Pfg. ſind im Vorverkauf am Sonntog, 7. April, an der Kaſſe, und ab Montag, 18 Uhr, im Parteilokal zu haben. Dienstag, 9. April, fällt der Heimabend aus. Achtung! Dienstag, 9. April, 15 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle, L 4, 15, Zimmer 11, 4. Stock. Achtung! Mittwoch, 10. April, 18 Uhr, Beſichtigung der Milchzentrale für die Ortsgruppen Friedrichspaork, Jungbuſch, Seckenheim, Oſtſtadt, Neuoſtheim, Humboldt. 8 Achtung. Stadtortsgruppen! Uhr, im„Ballhaus“ Vortrag fung“. Eintritt frei. s Motorſchar 171 Jeder Junge, der Intereſſe hat für den Motorſport, kann zur Zeit in die Motorſchar des Bannes 171 aufgenommen werden. Anmeldungen bei Kurt Sturm, Mannheim, Montag, 8. April, 20 über„Schädlingsbekämp⸗ Weſpinſtraße 15(ab 20 Uhr) oder Freitags ab 20.30 Uhr im Schlageterhaus, Zimmer 65. Deutſche Arbeitsfront Achtung, Betriebszellenobleute! Die Betriebszellenob⸗ leute holen ſofort die Plaketten für die Kundgebung am Montog, 8. April, ab. Redner: Reichsorganiſattons⸗ leiter Pg. Claus Selzner. Achtung, Daß ⸗ Ortsgruppen! Sämtliche DA ⸗Orts⸗ gruppen holen wichtiges Propagandamatexrial für die Ver⸗ trauensratswahlen ſofort auf der Kreiswaltung ab. Amt für Berufserziehung Die graphiſche Jugend Mannheims in der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft 8(Druck! hat am Donnerstag, 11. April, 19 Uhr, im Jugendheim der RBG„Metall“, T 5, 12, ihren zuſätzlichen Berufsſchulungsabend. Weibliche Angeſtellte. Montag, 8. April, von 8 bis 10 Uhr, in N 4, 17, arbeiten die Uebungsfirmen Hertha Gruen und Schuhwareneinzelhandel Groß. Kameradinnen, beſonders Verkäuferinnen, die Intereſſe haben, ſich weiter⸗ zubilden, ſind herzlich willkommen. Meldungen in C 1, 10, Zimmer 12. Ingenieure, Chemiker, Werkmeiſter. Montag, 8. April, 20 Uhr, im Jugendſaal, C 1, 10, Betriebswarte⸗ verſammlung der Techniker. Trotz der Kundgebung auf dem Meßplatz bitten wir, der Dringlichkeit wegen, um vollzähliges Erſcheinen. Fachſchaft Behördenangeſtellte. Dienstag, 9. April, Fachgruppe Rechtsanwaltangeſtellte, Ausſpracheabend, I. 8, 0, 20.15 Uhr. Reichsfachſchaft Techniſche Aſſiſtentinnen veranſtaltet Mittwoch, 10. April, 20.15 Uhr, pünktlich, im Hörſaal des Pharmakologiſchen Inſtituts Heidelberg, Hauptſtr. 45, ihren nächſten Fachſchaftsabend. Herr Dr. Hod er ſpricht über Blutgruppen. Anſchließend zwangloſes Beiſam⸗ menſein. eee eee Ein einzigartiges Jubiläum Der 10 0o0ſte Dieſel⸗Nutzkraftwagen verließ das Werk Gaggenau— Werkfeierſtunde der Daimler⸗ Benz⸗AG (Von unſerem Sonderberichterſtatter) A. B. Gaggenau, 6. April. Das badiſche Städtchen Gaggenau im idylliſchen Murgtal ſtand heute ganz im Zeichen der ſchlichten, aber erhebenden Feierſtunde, die Führung und Ge⸗ ſolgſchaft der Daimler⸗Benz⸗AG aus Anlaß der Fer⸗ tigſtellung des zehntauſendſten Dieſel⸗Nutzkraftwa⸗ gens veranſtalteten. Um die Mittagsſtunde fanden ſich Arbeiter und Angeſtellte des größten Nutzkraft⸗ wagenwerkes Europas, aus dem über ein Drittel des geſamten Weltbeſtands an Dieſelfahrzeugen hervor⸗ gegangen ſind, in einer der mächtigen, neuerbauten Werkhallen mit zahlreichen Vertretern der Behörden und der Preſſe vor dem feſtlich bekränzten„Dieſel⸗ Täufling“ zuſammen. In den Anſprachen des Betriebsführers, Direktor von Jungenfeld, des Be⸗ zirkswalters der Deutſchen Arbeitsfront Fritz Plattner⸗Karlsruhe und des Vorſtandsmitglieds der Daimler⸗Benz⸗Ach, Direktor Dr. Kiſſel⸗Un⸗ tertürkheim, kam ebenſo wie in der ſtolzen Hochſtim⸗ mung aller Arbeitskameraden zum lebhaften Aus⸗ druck, mit welcher Freude und Hingabe im Gaggen⸗ auer Dieſelwerk gearbeitet wird: Beſtes zu leiſten für das Werk und für Deutſchland! Zweifellos bedeutete dieſer Tag über den Rah⸗ men des„lokalen“ Ereigniſſes hinaus einen Markſtein in der Geſchichte des Nutzkraftfahrzeugbaus über⸗ haupt: einen Triumph deutſcher Inge⸗ nieure und werkmänniſchen Schaffens, denn der Dieſelmotor in ſeiner heutigen konſtruktiven und techniſchen Vollendung iſt einer der bedeutungsvoll⸗ ſten Beiträge deutſchen Geiſtes für die Entwicklung des modernen Verkehrsweſens, für die Motori⸗ ſierung! Die wirtſchaftliche Bedeutung des Dieſels erhellt am beſten aus der Tatſache, daß dieſe mit billigſten Abfall⸗Rohölen betriebene Antriebsmaſchine gegen⸗ über dem Vergaſermotor mit Benzinbetrieb bei abſo⸗ luter Zuverläſſigkeit und mindeſtens gleicher An⸗ ſpruchsloſigkeit bei der Bedienung eine Koſtenerſpar⸗ nis von 70—80 v. H. bringt. Da Deutſchland das dringendſte Intereſſe daran hat, ſeine Treibſtoff⸗Ein⸗ fuhr einzuſchränken, iſt die Durchſetzung des Kraft⸗ fahrzeugbetriebs mit Dieſelmotoren von ganz beſon⸗ derer volkswirtſchaftlicher Bedeutung. So arbeiten denn auch in ganz Europa heute führende Spezial⸗ fabriken nach den Lizenzen und Patenten der Daim⸗ ler⸗Benz⸗A G, in aller Welt rollen Mercedes⸗Benz⸗ Laſtwagen und ⸗Omnibuſſe mit dem Dieſelſtern auf breiter Küßlerfront und zeugen von deutſchem Er⸗ findergeiſt und deutſcher Qualttätsarbeit! We Um im ſind „ im ntritt iver⸗ arten I, an aben. chung 4, 15, gung park, t. I, 20 ämp⸗ lex⸗ dah⸗ tein ber⸗ 18 der und oll⸗ ung ori⸗ jellt ſten zen⸗ bſy⸗ An⸗ har⸗ das bin⸗ a ft⸗ on⸗ ten ial⸗ im⸗ nz⸗ auf Er⸗ Montag, 8. April 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Seite Nummer 164 Briefkasten der NM Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Allgemeines Gas.„Iſt die Verwendung von Holzgas bei Kraftwagen eine neuere Erfindung ooͤer kennt man ſte ſchon lange?“—— Der Gedanke, Holzgas zum Antrieb von Motoren zu verwenden, iſt keineswegs Für ortsfeſte Anlagen wurde Holzgas ſchon Dagegen machte die Verwendung für ortsbewegliche Maſchinen Schwierigkeiten wegen der meiſt ziemlich umfangreichen Reinigungsanlage. In Deutſchland ſpielte daher Holzgas für Fahrzeuge keine Rolle mehr, nachdem die recht ausſichts reichen Verſuche mit Fahrzeuggeneratoren im Jahre 1925 aufgegeben wurden. Anders in Frankreich. Das Fehlen eigener, im Land erzeugter Treibmittel war hauptſächlich aus militäriſchen Gründen Anlaß, die Holzvergaſung mit allen Mitteln zu fördern. Im Jahre 193 wurden zwei ganze Regimenter in den Herbſtmanövern mit derartigen Fahrzeugen beför⸗ dert. Das vorgeſchriebene Ziel hatten ſie nicht er⸗ reicht. Ein großer Teil der Fahrzeuge fiel aus. Und das, trotzdem etwa acht der angeſehenſten fran⸗ neu. lange verwandt. zöſtſchen Laſtwagenfirmen mit den verſchiedenſten Entwicklungsbauarten eifrigſt an der Entwicklung mitgearbeitet hatten, trotzdem jährlich ein großer Wettbewerb mit hohen Preiſen veranſtaltet wurde. Den Franzosen ſchien die Luſt vergangen zu ſein. Eine der beſten Entwicklerbauarten, die es geſtattete, ein teerfreies Gas zu erzeugen, kam nun nach Deutſchland. Der Ausſchuß für Technik in der Forſt⸗ wirtſchaft nahm ſich der Sache an. Das Reichskura⸗ torium für Technik in der Landwirtſchaft bewilligte Geld für Verſuche, die dann von dem Landmaſchinen⸗ inſtitut der Techniſchen Hochſchule München(Prof. Dr. G. Kühne) in Angriff genommen wurden. So wurde dieſes Inſtitut die Geburtsſtätte des deutſchen Holzgaswagens. Alle in Deutſchland vorhandenen Holzgas⸗Entwicklerbauarten wurden der Reihe nach einer eingehenden Unterſuchung unterzogen, jeder Fehler ermittelt und Ratſchläge für deren Abſtellung gegeben. Der Erfolg dieſer zielbewußten Unter⸗ ſuchungen blieb nicht aus. Ein urſprünglich als Uto⸗ pie bezeichnetes Verfahren hat ſich durchgeſetzt und wird heute in Deutſchland mit allen Mitteln geför⸗ dert. So hat die deutſche Landmaſchinen⸗Wiſſenſchaft den Beweis erbracht, daß Gründlichkeit, Beharrlich⸗ keit und planmäßige Forſchungsarbeit zum Erfolg führen. Blind.„Gibt es Schriftleſemaſchinen für Blinde?“ —— Man hat beobachtet, daß Blinde beim Vor⸗ leſen von Büchern ſtärker ermüden als wenn ſie die Schriftſtücke in der Blindenſchrift abtaſten. Dieſe Tatſache hat ſich ein Berliner Erfinder zur Grund⸗ lage ſeiner Schriftleſemaſchine gemacht. Während die bisherigen Hilfsapparate für Blinde die Buch⸗ ſtaben in Laute verwandeln, werden auf dieſer neuen Maſchine gewöhnliche Druckbuchſtaben auf optiſchem Wege in Buchſtaben der Braille, der Blindenſchrift, umgewandelt. Die Zeitung oder das Buch gleitet auf einer Art Schlitten langſam an einer von oben ſcharf beleuchteten Linſe vorüber. Die Buchſtaben des Buches werden durch einen Lichtſtrahl, der aus der Linſe kommt, auf eine ſich drehende Trommel ge⸗ worfen, auf der alle Buchſtaben des Alphabets in Schablonen angebracht ſind. Die Buchſtaben auf der Trommel müſſen genau ſo ausſehen wie die auf dem Schriftſtück. Die Schablonenreihe der Trommel läßt den Lichtſtrahl ſo lange durch, bis zwei gleiche Buch⸗ ſtaben aufeinander treffen, die ſich ſo decken, daß kein Licht mehr durch die Oeffnung ſallen kann. In die⸗ ſem Moment fängt die innerhalb der Trommel lie⸗ gende Photozelle zu arbeiten an. Auf einem außen an der Trommel angebrachten Ring kann jetzt der Blinde die entſprechenden Braille⸗Zeichen nachfühlen. Dies iſt aber nicht die einzige Arbeits möglichkeit der Maſchine. Wenn trotz der gemachten Erfahrungen ein Blinder den Wunſch hat, das Buch oder die Zeitung lieber zu hören als zu leſen, dann kann man eine Sprechmaſchine anſchließen. Vorläufig ſieht die Schriftleſemaſchine noch etwas groß und unhandlich aus. Durch einen Reichszuſchuß iſt der Erfinder aber in die Lage verſetzt, ſie weiter auszubauen und vor allen Dingen zu verkleinern. Der zukünftige Appa⸗ rat ſoll ſogar in Tuſchenformat erſcheinen. Der Er⸗ finder benutzt dazu eine zerlegte Kamera. Mit einer Lichtquelle, einer Photozelle und einem Taſtgitter, auf dem ſich mit Hilfe eines Magneten die ſechs Zei⸗ chen der Braille⸗Schrift abdrücken, und einem Filter⸗ band hat er ſchon die hauptſächlichſten Beſtandteile ſeines nenen Apparates in der Hand. Der Blinde wird dieſen Apparat überall hin mitnehmen können. Er braucht den Stecker nur in einen Lichtanſchluß zu ſtecken, die eine Hand auf das Taſtgitter zu legen und mit der anderen die Leſemaſchine zu bedienen. Wette.„Wann werden Strafen im Strafregiſter gelöſcht?“—— Durch die Strafverbüßung hat der Täter die Tat geſühnt. Nach einer beſtimmten Reihe von Jahren wird der Straſvermerk auch im Straf⸗ vegiſter gelöſcht. Wenn jemand dem Verurteilten die Tatſache ſeiner Verurteilung in gehäſſiger Abſicht vorhält, z. B. um ihn öffentlich bloßzuſtellen oder um ihm, um ſich zu rächen,„eins auszuwiſchen“, kann er wegen Beleidigung beſtraft werden. Das Geſetz ſagt Richt, was eine Beleidigung iſt. Der Richter hat im Einzelfalle feſtzuſtellen, ob eine Bemerkung in der Ahſicht, jemanden in ſeiner Ehre zu kränken oder ihm Mißachtung zu bezeigen, getan iſt. Deshalb wird dann keine Beleidigung vorliegen, wenn jemand zzur Wahrnehmung berechtigter Intereſſen“ die Tat⸗ ſache erwähnt, daß eine Perſon beſtraft iſt. Die Frage, ob jemand, der beſtraft worden iſt, ſpäter ein Amt bekleiden darf, iſt auch nur von Fall zu Fall zu beantworten. Es kommt darauf au, wegen wel⸗ cher Straftat der Betreffende verurteilt iſt. Frau K.„Durch was wird das Welken und Ab⸗ ſterben von Blättern an Kakteen vevurſacht? Wann blüht der Igelkaktus?“—— Das Welken und Ab⸗ ſterben der älteren Blätter an verſchiedenen Kak⸗ teen iſt ein natürlicher Vorgang, beſonders bei zu⸗ nehmendem Alter der Pflanzen. Durch gute Pflege und Düngung kaun das Abſterben etwas einge⸗ ſchränkt werden. Bis ein Igelkaktus zur Blüte kommt, muß die Pflanze wenigſtens acht bis zehn Jahre alt ſein. Bei guter Pflege kann er wohl auch früher blühen. Bauhütte.„Wie groß iſt der untere Durchmeſſer eines Holzmaſtes bei einem Seeſchiff(Handelsſchiff)? Wie hoch iſt der größte Maſt? Wieviel Gewicht hat ein Maſt? Sind Holzmaſte hohl oder beſtehen ſie aus einem Stück?“— Der Durchmeſſer iſt ſehr verſchieden, je nach der Höhe des Maſtes. Maße kann man hier keine angeben. Holzmaſte ſind aus einem Stück und nicht hohl. Wegen der Größe ſetzen Sie ſich vielleicht einmal mit dem Norddeutſchen Lloyd in Bremen oder der Hapag in Hamburg in Verbindung. Erbbegflaftsamgelegenfieiten H. M. H.„Wem würde im Falle des Todes eines der Ehegatten das Vermögen gehören, wenn bei der Eheſchließung keinerlei Verträge wegen Güter⸗ gemeinſchaft ete. über das von beiden Ehegatten in die Ehe gebrachte Vermögen abgeſchloſſen worden ſind? Welche Vorſchriften müſſen erfüllt werden, um im Falle des Todes eines der Ehegatten das Vermögen in vollem Umfange dem anderen Ehe⸗ gatten zu ſichern? Wie kann man eine richtige bzw. rechtmäßige Verteilung bei einer Erbſchaft er⸗ reichen?(Im Falle eines Streites zwiſchen den Erb⸗ berechtigten.) Liegt die Verteilung der Erbſchaft in den Händen der Erben oder irgendeiner Behörde?“ —— Der überlebende Ehegatte iſt neben Verwand⸗ ten der erſten Ordnung(Abkömmling des Erblaſ⸗ ſers) zu einem Viertel, neben Verwandten der zweiten Oroͤnung(Eltern und Geſchwiſtern) oder neben Großeltern zur Hälfte der Erbſchaft als ge⸗ ſetzlicher Erbe berufen. Sind weder Verwandte der erſten oder der zweiten Ordnung noch Großeltern vorhanden, ſo erhält der überlebende Ehegatte die ganze Erbſchaft. Soll das Vermögen dem über⸗ lebenden Ehegatten in vollem Umfang geſichert wer⸗ den, ſo muß dies in einer letztwilligen Verfügung erfolgen. Am beſten errichten die beiden Ehegatten ein gemeinſchaftliches Teſtament, in dem ſie ſich ge⸗ genſeitig zu Alleinerben einſetzen. Die Teilung der Erbmaſſe unter die Erbberechtigten erfolgt am beſten durch ein Teilungs verfahren beim Nachlaßgericht. Iſt dort eine Einigung unter den Erbberechtigten nicht zu erzielen, ſo muß der Klageweg beſchritten werden. Nerkerlragen P. N.„Kann ein Feſtbeſoldeter(lohnſteuerpflich⸗ tig), der in Heidelberg ſeinen Wohnſitz hat und mit dem Auto täglich nach ſeiner Arbeitsſtätte Mannheim heim fährt, die Benzinkoſten als Werbungskoſten in Anrechnung bringen? Kann ein Feſtbeſoldeter (lohnſteuerpflichtig) beim Kauf eines neuen Anttos, das hauptſächlich wegen der 25 Kilometer vom Wohnort entfernten Arbeitsſtätte angeſchafft wird, einen Betrag von der Lohnſteuer abziehen?“— Die Benzinkoſten dürfen nicht als Werbungskoſten angerechnet werden. Genaue Auskunft gibt Ihnen das Finanzamt. Jnaristis ce Cragen A. B.„Ich habe vor vier Jahren einem Kunden Möbel⸗ und Kleidungsſtücke auf Teilzahlung unter „Eigentumsvorbehalt bis zur reſtlichen Bezahlung“ verkauft. Der Kunde iſt arbeitslos geworden und hat von ſeiner Unterſtützung an der Schuld nichts weiter bezahlt. Da die Frau des Schuldners und ihre Schweſter, die bis auf den heutigen Tag ein guter und treuer Kunde geblieben iſt, beide mit meiner Frau befreundet ſind, habe ich gewartet, ohne ſie zu verklagen. Nun iſt der Schuldner vor vier Monaten in gute Arbeit gekommen, und auf mein Erſuchen, die Schuld jetzt langſam abzutragen, weigert ſich der Schuldner, die Zahlungen wieder aufzunehmen. Kann ich gerichtlich vorgehen? Ich habe hier ein Geſchäft ſeit zehn Jahren und hahe viele Abzahlungskunden. Da ich Samstag mit dem BILDER VON TAGE Die Kamera siehf in die Welf Auf dem Wege zum Ehrenmal Aus dem Film„Triumph des Willens“ 2 Pariſer Medizinſtudenten gegen die Phet, Reichsparteſtag-Filmn im Ufaleih Ueberfrem dung der Univerſität. Sine Kundgebung von mehreren hundert Studierenden der Mediziniſchen Fakultät der Univerſität Darts, durch die gegen die zunehmende Ueberfremdung der franzöſiſchen Hochſchulen und namentlich der Pariſer Unverſität durch ausländiſche Studenten proteſtiert wurde. Europa⸗Bildmaterndienſt Inkaſſo nicht fertig werde, gehe ich noch Sonntag⸗ vormittags zu den reſtlichen Kunden kaſſieren. Letz⸗ ten Sonntag hielt mich ein Mann an und fragte mich, ob ich nicht wüßte, daß heute Sontnag iſt und das Kaſſieren unterlaſſen müßte. Mir iſt als Ge⸗ ſchäftsmann dies unbekannt, da auch andere Ge⸗ ſchäftsleute und Kaſſierer das Inkaſſo auch Sonntags früh vornehmen.“—— Sie können Ihre Rechte aus dem Eigentumsvorbehalt geltend machen und gerichtlich gegen den Schuldner vorgehen. Wir emp⸗ ſehlen, künftig von der Einziehung Ihrer Guthaben an Sonn⸗ und Feiertagen abzuſehen, da man zwei⸗ fellos in dieſer Tätigkeit einen Verſtoß gegen die Arbeitsruhe erblicken kann. P. P. 24.„Kann ein Ehemann, der wegen Ehe⸗ bruch geſchieden iſt, diejenige Frau heiraten, mit der er den Ehebruch begangen hat? Wenn ja, was kann ich dagegen tun, da er überhaupt nicht ſeiner Unter⸗ haltspflicht Genüge leiſtet?“—— Nach 8 1312 des Bürgerlichen Geſetzbuches darf eine Ehe nicht ge⸗ ſchloſſen werden zwiſchen einem wegen Ehebruchs ge⸗ ſchiedenen Ehegatten und demjenigen, mit welchem der geſchiedene Ehegatte den Ehebruch begangen hat, wenn dieſer Ehebruch in dem Scheidungsurteil als Grund der Scheidung feſtgeſtellt iſt. Von dieſer Vor⸗ ſchrift kann Befreiung bewilligt werden. Nach den Beſtimmungen zur Durchführung der Verordnung zur Vereinheitlichung der Zuſtändigkeit in Familien⸗ und Nachlaßſachen vom 27. Juli 1934 ſoll einem Ge⸗ ſuch um Befreiung vom Ehehindernis des Ehebruchs nur nähergetreten werden, wenn der geſchiedene Ehemann ſeine Unterhaltspflicht gegenüber der früheren Frau und den Kindern nach beſten Kräften erfüllt hat und nicht zu befürchten iſt, daß er nach der Befreiung die Leiſtungen einſtellen wird. Die Befreiung kann davon abhängig gemacht werden, daß er die Unterhaltsberechtigten in angemeſſener Weiſe ſicherſtellt, etwa durch Verſprechen regelmäßi⸗ ger Zahlungen in vollſtreckbarer Urkunde. Bei der Entſcheidung über ein Geſuch um Befreiung vom Ehehindernis des Ehebruchs ſind die geſamten Ver⸗ hältniſſe des geſchiedenen Ehegatten und ſeines Mit⸗ ſchuldigen zu berückſichtigen, namentlich auch die Schwere der Schuld, ſowie etwaige in dem Verhal⸗ ten des anderen Ehegatten liegende Milderungs⸗ gründe. Zu prüfen iſt ferner, ob angenommen wer⸗ den kann, daß die neue Ehe von Beſtand ſein wird. Für jeden Beteiligten iſt ein polizeiliches Führungs⸗ zeugnis, ein ärztliches Geſundheitszeugnis, die Ge⸗ burtsurkunde und die Heiratsurkunde der Eltern beizubringen; ſind die Staatsangehörigkeitsverhält⸗ niſſe eines Beteiligten zweifelhaft, ſo kann auch die Beibringung eines Staatsangehörigkeitsausweiſes verlangt werden. In der Regel ſoll die Befreiung nicht vor dem Ablauf eines Jahres nach der Rechts⸗ kraft des Scheidungsurteils erfolgen. Ausnahmen ſind zuläſſig; dies gilt namentlich, weun die bisheri⸗ gen Ehegatten ſchon ſeit geraumer Zeit nicht mehr in ehelicher Gemeinſchaft gelebt haben, oder wenn der geſchiedene Ehegatte mit ſeinem Mitſchuldigen bereits zuſammenlebt und Kinder aus dieſer Ver⸗ bindung vorhanden oder in Kürze zu erwarten ſind. O. B.„Iſt der Vermieter eines leeren Zimmers berechtigt geweſen, ſeiner Mieterin einen Schrank einzubehalten, nachdem dieſe ausgezogen iſt, ohne ihre Miete zu bezahlen? Wie lange muß dieſer Schrank aufbewahrt werden? Kann die Mieterin die in dem Schrank vorhandenen Kleider fordern, ſelbſt wenn ſie nichts bezahlt? Kann der Vermieter, der in den nächſten 14 Tagen umzieht, Transportkoſten verlangen, falls bis zum Umzugsdatum die Miete noch nicht bezahlt ſein ſollte? Die Mieterin wollte ſchon am 1. März ausziehen, hatte aber am 15. Fe⸗ bruar nicht gekündigt. Der Vermieter beſtand dann darauf, daß ſie auch noch im März wohnen bleibe, womit ſie einverſtanden war. Sie zog dann in der Frühe des 14. März, ohne dem Vermieter vorher etwas geſagt zu haben, aus, worauf der Vermieter, da ſie die Märzmiete nicht bezahlen wollte und auch nicht bezahlt, den Schrank einbehielt. Der Vermieter iſt doch im Recht, daß er den Schrank einbehielt, ſelbſt wenn die Mieterin nur über wenige Möbelſtücke ver⸗ fügt? Die Mieterin hat ein Geſchäft mit Schulden aufgemacht und hat jeden Monat Wechſel zu bezahlen. Hätte ich den Schrank nicht behalten, wäre nichts zu holen und nichts zu pfänden geweſen. Der Vater der Mieterin behauptet nun, der Schrank gehöre ihm. Die Mieterin hat aber früher geſagt, er gehöre ihr ſelbſt. Muß ich den Schrank dem Vater herausgeben, ſelbſt wenn die Miete nicht bezahlt wird oder kann ich es darauf ankommen laſſen, daß er feine Behaup⸗ tung durch eidesſtattliche Verſicherung erhärtet?“ —— Dem Untervermieter ſteht für rückſtändige Miete das Vermieterpfandrecht an den eingebrachten Sachen des Untermieters zu. Das Vermieterpfand⸗ recht erſtreckt ſich jedoch nicht auf Kompetenzſtücke. Es erhebt ſich die Frage, ob der Kleiderſchrank nicht als Kompetenz anzuſehen iſt. Man wird dieſe Frage bejahen müſſen, wenn der Schrank der einzige Auf⸗ bewahrungsgegenſtand für Kleider und Wäſche dar⸗ ſtellt. Das Gleiche gilt für die Kleider, falls ſolche ſich in dem zurückbehaltenen Schrank befinden ſollten. Da Sie als Pfandgläubiger zur Verwahrung des Pfandes verpflichtet ſind, erſcheint es zweifelhaft, ob Sie im Falle Ihres Auszuges für den Transport des Pfandſtückes beſondere Transportkoſten fordern können. Eine Befriedigung aus dem Pfandobfjekt muß durch öffentliche Verſteigerung erfolgen. Zu dieſer Maßnahme ſind Sie berechtigt, ſobald die For⸗ derung, für die das Vermieterpfandrecht beſtellt iſt, fällig iſt. Die Märzmiete wird, wenn die Miete nach⸗ träglich zahlbar war, auf 1. April 1935 fällig. Vor Einleitung der Verſteigerung haben Sie der Unter⸗ mieterin ͤieſe Maßnahme anzudrohen und mitzutei⸗ len, für welche Forderung die Verſteigerung erfolgt. Die Verſteigerung darf nicht vor dem Ablauf eines Monats nach der Androhung erfolgen. Die Forde⸗ rung der Märzmiete iſt berechtigt, wenn die Unter⸗ mieterin auf 1. März 1935 nicht ordnungsmäßig ge⸗ kündigt hat und über dieſen Zeitpunkt hinaus auch in dem untergemieteten Raum verblieben iſt. Wenn der Vater der Untermieterin Eigentumsrechte an dem einbehaltenen Schrank geltend machen will, muß er ſein Eigentumsrecht nachweiſen. Dies kann durch Vorlage der Rechnung oder Abgabe einer eidesſtatt⸗ lichen Erklärung geſchehen. Vor dem Nachweis der Eigentumsrechte ſind Sie nicht verpflichtet, den Schrank an den Vater herauszugeben. Seite/ Nummer 164 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Montag, 8. April 1988 — Die Zahl der Gondeln in den Kanälen von Venedig geht ſtändig zurück. Die modernen Motor⸗ boote verdrängen langſam die alte Romantik und werden in abſehbarer Zeit als Verkehrsmittel vor⸗ herrſchen. Daran ändert auch nichts die Tatſache, daß augenblicklich der Motorbootverkehr in Venedig gewiſſen geſetzlichen Einſchränkungen unterliegt. Die Verkehrsbedürfniſſe ſind auch in jener Märchenſtadt an der Aöria in letzten Jahren andere geworden und ſo werden demnächſt zumindeſt aus den Hauptkanä⸗ len die alten Gondeln verſchwinden. Es handelt ſich jetzt nur noch darum, die Häuſer gegen den Wellenſchlag der flinken Motorboote zu ſchützen. Es werden die berühmten venediſchen Gondeln dann die Rolle der Pferdedroſchken in anderen Großſtädten ſpielen. Um nun die Gondelromantik nicht völlig gusſterben zu laſſen, iſt ein Verein gegründet wor⸗ den, der es ſich zum Ziel geſetzt hat, ein Muſeu m zu gründen, in dem venezianiſche Waſſerfahr⸗ zeuge aus allen Jahrhunderten ausgeſtellt werden ſollen. Die Beſtrebungen des Vereins finden ſelbſt⸗ perſtändlich jede Unterſtützung ſeitens der Behör⸗ den. Trotzdem bereitet die Finanzierung des Mu⸗ ſeums vorläufig noch einige Schwierigkeiten, die man aber ſchon in der nächſten Zeit zu überwinden hofft. 8. — Das Gewerbe des Edelkaſtanienröſtens, der Maronibrater, in Italien hat in den letzten Jahren unter der Ueberfüllung des Berufs und durch die ſtarke gegenſeitige Konkurrenz der einzelnen Ma⸗ ronibrater ſchwer gelitten. Es gibt in Italien nicht weniger als dreißigtauſend Männer, die dieſos Ge⸗ werbe ausüben. Um nun den Beruf vor weiterer Ueberfüllung zu ſchützen, und den unlauteren Wett⸗ ewerb auszuſchalten, haben ſich die Maronibrater Italiens zu einem Verband zuſammengeſchloſſen. Im Juni dieſes Jahres wird in Neapel der erſte Kongreß dieſes Verbandes ſtattfinden. Aus allen Teilen Italiens werden die Abgeſandten der einzel⸗ nen Verbandsbezirke, etwa vierhundert Maroni⸗ brater, nach Neapel kommen, um ſich dort über die wichtigſten Maßnahmen zum Schutz ihres Gewerbes zu beraten. * — Ein neuer Berufsſtand hat ſich in der letzten Zeit im Hafen von Neuyork entwickelt. Einige Ar⸗ beitsloſe waren auf den Gedanken gekommen, daß es den vielbeſchäftigten Großinduſtriellen doch ſicher höchſt unangenehm ſei, wenn ſie vom Kai aus viele Minuten lang ihren nach Europa reiſenden Ange⸗ hörigen oder Geſchäftsfreunden nachwinken müſſen. Zeit iſt ja bekanntlich, beſonders in Amerika, Geld, warum ſollten die Vielbeſchäftigten ſich beim Abſchied⸗ winken nicht heimlich vertreten laſſen? Es ſtellte ſich heraus, daß die Arbeitsloſen recht hatten. Es fiel ihnen nicht ſchwer, unter den am Kai Zurückbleiben⸗ den Männer ausfindig zu machen, die beim Schwen⸗ ken ihres Taſchentuchs größte Ungeduld an den Tag legten und die gerne bereit waren, ihrem Stellver⸗ treter, der vom Schiff aus nicht zu erkennen iſt, ver⸗ ſtohlen einige Dollars in die Hand zu drücken, um ſchleunigſt wieder ihren Geſchäften nachgehen zu kön⸗ nen. Das Geſchäft der berufsmäßigen„Winker“ blüht. . — Um vielen Volksgenoſſen, die ſelbſt die niedri⸗ gen Preiſe der„Kraf ⸗durch⸗Freude“⸗Fahrten nicht bezahlen können, die Teilnahme an einer der herr⸗ lichen„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Reiſen zu ermöglichen, hat ſich das Amt ſür Reiſen, Wandern und Urlaub entſchloſſen, nicht weniger als 30 000 Freifahrten zur Verfügung zu ſtellen. Zu dieſem Zweck werden 30 000 Gutſcheine, die beſonders künſtleriſch aufgemacht ſind, und auf der erſten Seite ein koloriertes, wertvolles Bild zur bleibenden Erinnerung enthalten, in allen Gauen Deutſchlands zur Verteilung gebracht. Sie berechtigen zur Teilnahme an einer Landfahrt bis zum 15. Mai oder an einer Hochſeefahrt bis zum 31. Mai. Mit dieſer Aktion der Deutſchen Arbeits⸗ front ſoll gleichzeitig unter Berückſichtigung oͤer land⸗ ſchaftlich ſchönſten Notſtandsgebiete eine Belebung der Vorſaiſon ſtattfinden. g Hoße Mæasclle aug den haße In der engliſchen Stadt Barrow⸗in⸗Furneß iſt es Sitte, daß am allgemeinen Waſchtag die Wäſche in den Straßen zum Trocknen aufgehängt wird. Europa⸗Bildmaterndienſt Cpaclas unlieimliclistæ Jat Was der korsische Bandit vor der drohenden Guillotine gestand Baſtia, im April. Der„Herr des Maquis“ des„Grünen Palaſtes“ hat ſich mit ſeinem Schickſal abgefunden. Sechsmal hat man ihn zum Tode verurteilt, ſechs Einſprüche wurden abgewieſen. An einem der nächſten Tage ſoll André Spada mit dem Tode ſühnen, was er in langen Banditenjahren ſündigte. In aller Stille hat man ihn des Nachts nach Bonifacio, dem Kriegs⸗ hafen, auf den hohen Kalkfelſen, transportiert. Er dürfte dort ſicherer ſein. In Bonifacip, der fran⸗ zöſiſchen Feſte, wartet er auf den Hinrichtungsmor⸗ gen. In Baſtia, der alten genueſiſchen Hauptſtadt, ſprach man das Todesurteil über ihn. In Ajaccio wies ein hohes Gericht ſeine Einſprüche ab. Nach⸗ dem es nun ſoweit iſt, macht Spada reinen Tiſch. Und es zeigt ſich, daß der Richter recht hatte, der in dem großen Spada⸗Prozeß zu dem„Herrn des Ma⸗ quis“ ſagte, er halte ihn nicht für einen ehrlichen Banditen und letzten Freiheitskämpfer von Korſika, ſondern einfach für einen Verbrecher. Spada hat die Rolle des religiöſen Wahnſinnigen aufgegeben. Die Komödie war durchſchaut. Er bittet nicht mehr, er jammert nicht mehr die Nächte hindurch, er küßt nicht mehr unabläſſig das große Kruzifix, ſondern hat große Stapel weißen Papieres beſtellt und ſchreibt ſeine Memoiren. Er wird ſie nicht mehr zu Ende bekommen. Man wird ihn vorzeitig abholen zu ſeinem letzten Gang, zur Guillotine, mit der er, wie der franzöſiſche Jar⸗ gon ſagt, letzte Hochzeit feiern muß. In dieſen Ta⸗ gen ſprach er zwei Stunden lang mit ſeinem Kaplan. Als dieſer die Zelle verließ, war er blaß und konnte ſich kaum aufrecht halten. Der Todeskandidat hatte ihm Schreckliches geſtanden. Aber das Schweigegebot verſchloß den Mund des Geiſtlichen. Jedoch hatte er den Gefangenen zu bewegen gewußt, ſein Ge⸗ ſtändnis vor den Gerichtsbehörden zu wiederholen, um in letzter Minute noch gutzumachen, was noch gutzumachen ſei. Dies aber iſt Spadas unbekannteſte Tat: An einem Herbſtabend des Jahres 1927 hörte man durch ein einſames Tal im nördlichen Korſtka einen Schuß hallen. Ein Hirt, der am nächſten Morgen einen ganz für ſich wohnenden Bauern aufſuchen wollte, fand dieſen erſchoſſen auf ſeinem Betſtuhl vor. Der Schuß war offenbar aus großer Entfernung abgegeben, durch die Scheibe gezielt und hatte genau die Schläfe des Opfers getroffen. Der Täter mußte ein groß⸗ artiger Schütze ſein. Der Täter mußte aber auch einen Grund haben. Die Gendarmen von Korſika machten ſich auf die Jagd. Sie ſanden zwei Män⸗ ner, die wegen irgendeiner alten Schuldaffäre mit dem Bauern verfeindet waren. Einer von ihnen hatte noch vor zwei Jahren einen Schützenpreis ge⸗ holt. Sie leugneten. Welcher Körſe hätte nicht ge⸗ leugnet? Francesco und Antonio kamen vor das Gericht in Ajaccio. Francesco wanderte auf die Guillotine. Antonio kam wegen ſeiner Jugend auf Lebensdauer ins Gefängnis. Dort iſt er vor eini⸗ gen Monaten unheilbar wahnſinnig geworden und tobt jetzt in einer Zelle der Irrenanſtalt von Mar⸗ ſeille. Heute, nach dem Geſtändnis Spadas, weiß man, daß dieſe beiden Männer nichts mit dem Mord zu tun hatten. Sie waren an dieſem Tag in einer ganz anderen Gegend. Aber Spada feuerte den Todesſchuß ab. Und er tat es, weil er glaubte, daß der alte Bauer über ſeinen Fluchtweg der Po⸗ lizei Informationen zugeleitet habe. Das iſt alſo der Tatbeſtand. Die Gerichte haben ihn nachgeprüft, ſoweit überhaupt noch etwas nachzuprüfen iſt. Denn es leben nicht mehr viele von der Familie des Fran⸗ cesco und des Antonio. Die Braut des Francesco ertränkte ſich an der Küſte, die alten Eltern des An⸗ tonib ſtarben am gebrochenen Herzen. Es blieb alſo nur noch übrig, den Wahnſinnigen von Marſeille freizulaſſen. Das wird vielleicht geſchehen, wenn die notwendigen Formalitäten erfüllt ſind und Spada längſt ſeinen letzten Gang getan hat. rere e — In Chicago iſt das ſonderbarſte Kranken hang der Welt eröffnet worden. Allerdings werden hier nicht menſchliche Gebrechen behandelt und geheilt, ſondern es iſt mehr ein Schönheitsſanatorium. Hier werden nämlich Perlen, die im Laufe der Zeit 1 irgendeinem Grunde ihren Glanz und ihre Schön⸗ heit verloren haben, neu hergerichtet, ſoweit das mög, lich iſt. Es gibt natürlich verſchiedene Arten von Ex krankungen der Perlen, die hier von allererſten Fach⸗ leuten beobachtet werden, Perlen, die ihren Glanz verloren, weil ſie zu lange und zu oft Atmoſphären ausgeſetzt waren, die ſie nicht vertrugen, Perlen, die lange Zeit im Dunkeln gelegen haben und etwas „blind“ geworden ſind und ſchließlich Perlen, die von irgendwelchen Zerfallkrankheiten befallen waren. Die Fachleute analyſieren die Erkrankungen. Sie haben feſtgeſtellt, daß Perlen, die von Frauen getragen werden, ihren Glanz länger behalten als ſolche, die in Safes liegen. So können alle Perlenbeſitzer zu den„Perlendoktoren“ in Chicago gehen und ſich hier beraten laſſen, wie ihre Perlen zu behandeln ſind. — * — Nach öden Entſcheidungen, die nunmehr der engliſche Hof zuſammen mit dem Londoner Kabinett getroffen hat, verſpricht die feierliche Prozeſſion aus Anlaß des 25jährigen Regierungsjubiläums dez engliſchen Königs am 6. Mai und farbenprächtig zu werden. Vor einer wurden alle Vorbereitungen geſtoppt und es hieß, daß der König mit der Königin in einem offenen Landauer nur von einer kleinen Eskorte begleitet, in die St.⸗Pauls⸗Kathedrale fahren würde. Dieſe Erwägungen hatten große Ueberraſchung in der engliſchen Oeffentlichkeit hervorgerufen. Für ein⸗ zelne Fenſterſitze waren bereits Summen gezahlt worden, die bis zu 3000 Mark gingen. Nach tage⸗ lang währenden Beſprechungen hat man jetzt aber den Plan, den Zug ſo einfach wie möglich zu geſtal⸗ ten, fallen gelaſſen. Alle engliſchen Heeresforma⸗ tionen und ebenſo Militär aus den Dominions werden am Zuge teilnehmen. Fünf Premierminiſter, an der Spitze Macdonald ſelbſt, werden vom Buk⸗ kingham Palace der Staatskaroſſerie folgen. Woche * — Der Leiter der ſtaatlichen ruſſiſchen Gold⸗ und Platininduſtrie, Ingenieur Serebromſkt, hat dieſer Tage intereſſante Angaben über die Goldproduktion Rußlands gemacht. Aus ſeinen Ausführungen ging hervor, daß ſich heute bereits Rußland an zweiter Stelle der Weltproduktion an Gold befindet, und zwar gleich hinter Südafrika. Sowohl die Ver⸗ einigten Staaten als auch Kanada ſollen angeblich längſt überflügelt ſein. Im Vergleich zu den Zif⸗ fern aus der Vorkriegszeit ſoll die Goldproduktion Rußlands ſich verfünffacht haben. In der geſamten Induſtrie ſeien an 400 000 Menſchen beſchäftigt, außerdem übe der Staat eine genaue Kontrolle über etwa 300 000 Leute aus, die noch ſelbſtändig ſind und unabhängig von den ſtaatlichen Betrieben arbeiten Der mächtige Auſſchwung, den die ruſſiſche Gold⸗ induſtrie ien den letzten 15 Jahren genommen hat, er⸗ klärt ſich nicht zuletzt aus der Tatſache, daß immer neue, ergiebigere Lager gefunden worden ſind. Vor allem Sibirien hat ſich mehr und mehr als ein Ge⸗ biet erwieſen, in dem es noch ungeheuere unge⸗ hobene Schätze an Gold gibt. Erſt vor kurzem ſol⸗ len wiederum an den Ufern der Lena weite Strek⸗ ken mit Golöſand entdeckt worden ſein. Die Indu⸗ ſtrie tut ihr möglichſtes, um die Ausbeute zu ſtei⸗ gern. In techniſcher Beziehung hapert es allerdings vorläufig noch in mancher Hinſicht, weil das Per⸗ ſonal nicht genügend geſchult iſt und mit den moder⸗ nen Maſchinen nicht umzugehen weiß. Um dieſem 5 Uebelſtand abzuhelfen, ſind beſondere Kurſe einge richtet worden. Ein weiterer Mißſtand, der ſich in bezug auf die Weiterentwicklung der Goldinduſtrie als ſehr hinderlich erwieſen hat, ſoll die Erfahrung ſein, ͤaß es an den nötigen Verkehrs⸗ und Trans⸗ portmitteln fehlt, was vor allem bei Entfernungen in Sibirien ſehr ins Gewicht fällt Trotz alledem ſoll, wie Serebrowſki ausdrücklich den! 6 ſicherte, der Tag nicht mehr allzu fern ſein, an dem Rußland zweifellos weit an der Spitze der geſamten Produktion der Welt an Gold ſtehen wird. 1 5 DIE BRUDER ROMAN VON HAROL DO EFF BERG 44 „Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Aber eins ſteht bei mir feſt, zu welchem Entſchluß du auch kommen magſt— alles kein Grund für dich, Hals über Kopf deine Stellung aufzugeben und die Hände in den Schoß zu legen. Trink deinen Kaffee und fahr hinein in die Stadt. Bitte Herrn Claudius, er möchte dich von deiner Aufgabe entbinden, du fühlteſt dich ihr nicht mehr gewachſen. Sage ihm meinetwegen, er möchte dich vorläufig nicht weiter im Außendienſt verwenden, weil es mir nicht angenehm wäre.“ Das Mädchen ſeufzte tief auf und trocknete lang⸗ ſam ihre Tränen. ö „Ich glaube, Vater, du haſt ſchließlich recht!“ Und ſo verließ ſie eine Viertelſtunde ſpäter das Haus, aber lange nicht ſo freudigen Herzens wie an den vergangenen Tagen. 1 Nachdem die Polizei den Sachverhalt feſtgeſtellt und der Rettungswagen die durch den Sturz völlig verſtümmelte Leiche Viktors abgefahren hatte, ging Gerhard den anderen voraus zur Mutter, um ſie auf den Verluſt des einen Sohnes und die Wiedergewin⸗ nung des anderen vorzubereiten. Er fand ſie, wie meiſt in den Vormittagsſtunden, im Garten. Dieſer erſtreckte ſich zwiſchen denen der Nebenhäuſer in der Breite der Villa bis zur rück⸗ wärtigen Querſtraße, von der er nur durch eine hohe Mauer getrennt war. Am hinteren Ende befand ſich eine halbkreisförmige feſtgefügte Laube, von der aus man über den ſchöngepflegten Raſen hinweg den ganzen Garten bis zur Terraſſe überblicken konnte. An den beiden Seiten hinderten hohe Hecken die Durchſicht zum Nachbarn, während die großen, alten Buchen und Eichen mit ihrem dichten Laub allen gleichmäßig ihren kühlen Schatten ſpendeten. Die Mutter blickte von der Zeitung auf, als ſte ſeine Schritte auf dem Kiesweg hörte. Sie ſah ſeinem Geſicht ſofort an, daß etwas nicht in Ordnung war. „Ja, Mutter, es iſt ein Unglück geſchehen.“ Und dann gab er ihr in zögernden Worten zu ver⸗ ſtehen, wie Viktor im Laufe einer ſtürmiſchen Un⸗ terhaltung, um Luft zu ſchöpfen, ſich ans Fenſter be⸗ geben, ſich zu weit über die Brüſtung gebeugt und das Gleichgewicht verloren hätte. Die willensſtarke Frau verlor nicht einen Augen⸗ blick die Faſſung. Sie ſah den jungen Menſchen, der ſie hilflos durch ſeine Brille anſtarrte, durchdringend an. „Das iſt ja fürchterlich! Der arme Kerl! Hat er ſich ſo aufregen müſſen?“ „Wir. Onkel Paul und ich, haltungen gemacht, auf die er nichts und da“ „Erzähl mir lieber die ganze Wahrheit! Was hatte Onkel Paul im Kontor zu ſuchen, und warum gab es eine Szene? Mir brauchſt du nichts vorzu⸗ machen, mein Junge!“ Aber Gerhard wich ſtandhaft aus. „Das iſt es nicht allein“, begann er,„Hubert.“ „Habt ihr Nachricht von Hubert?“ ſchrie ſie auf. Im gleichen Augenblick wurden ihrer beider Blicke abgelenkt. Aus dem Hauſe waren zwei Männer⸗ geſtalten auf die Terraſſe getreten, die noch aufrechte des Onkels Paul, den auch ſie ſchon ſeit Jahren nicht mehr geſehen hatte, und daneben eine andere, fün⸗ gere, geſtrafftere, die ihr aus der Ferne heftig zu⸗ winkte. Sie packte den neben ihr ſtehenden Sohn am Arm, ihre Finger krallten ſich ſchmerzhaft in ſein Fleiſch. „Wer iſt das? Iſt das..“ Und ohne eine Beſtätigung abzuwarten, ſtürzte ſie mit dem Rufe„Hubert, Hubert!“ auf den ihr Ent⸗ gegenkommenden zu. Aber wenige Schritte vor ihm blieb ſie vor Schreck ſtehen. War ſie nicht zu voreilig geweſen? Das konnte doch Hubert nicht ſein, dieſer kräftige junge Mann mit den breiten Schultern und dem männ⸗ lichen Ausdruck. Aber ſeine jubelnden Worte:„Mutter, da bin ich wieder!“ zerſtörten jeden Zweifel. Und ihre Arme umſchloſſen den längſt verloren geglaubten Sohn und drückten ihn feſt an ihre Bruſt Der Onkel war einige Schritte zurückgeblieben und wiſchte ſich verſtohlen mit den Fingern über die Augen, ſo packte ihn die Rührung über das Wieder⸗ haben ihm Vor⸗ erwidern konnte, ſehen der beiden. i Schließlich ſchoß ſie ihn von ſich, ihn an den beiden Armen feſthaltend, und muſterte ihn von oben bis unten. „Ich hätte dich, weiß Gott, nicht wiedererkannt, ſo haſt du dich verändert! Du biſt ja ein Mann gewor⸗ den! Und warſt ſo ein kleiner, zarter Junge. Mir iſt noch ſo, als ob ich erſt geſtern euch drei aus dem Waiſenhaus geholt hätte, und wie ſchrecklich... warſt du denn dabei, als das Unglück geſchah?“ Onkel Paul war inzwiſchen herangetreten und be⸗ grüßte ſeine Schwägerin mit ernſtem Geſichtsausdruck und feſtem Händedruck. Dann ſchritten ſie zur Laube zurück. „Haſt du Viktor ſolche Vorwürfe gemacht, Hu⸗ bert?“ begann die Mutter.„In Gedanken habe ich das immer kommen ſehen und mich davor gefürchtet.“ Onkel Paul legte ſich ins Mittel und erklärte der aufhorchenden Frau nicht nur den Verlauf der Un⸗ terredung zwiſchen den Brüdern, die zu dem tragi⸗ ſchen Ende Viktors geführt hatte, ſondern die ganzen Ereigniſſe ſeit Huberts Rückkehr, um am Schluß auf die überraſchenden Feſtſtellungen zu kommen, die Hu⸗ bert in den letzten Tagen im Zuchthaus und bei dem Waiſenpfleger hatte machen müſſen. Die Mutter ſtarrte eine Weile nachdenklich in das grüne Blattwerk der Bäume. Dann ſchüttelte ſie leiſe das Haupt. „Daß euer Vater mir nie ein Wort davon geſagt hat! Seltſam, ſonſt hatte er keine Geheimniſſe vor mir, und als wir damals in Berlin waren, uneins darüber, ob wir nur Viktor oder euch beide mit nach Hauſe nehmen ſollten, da bin ich gar nicht auf den Gedanken gekommen, daß ihr nicht Brüder ſein könntet. Und dabei lag es doch ſo nahe. Später aller⸗ dings, als ihr zuſammen aufwuchſet, da hatte ich manchmal den Eindruck, als ob Viktor einem anderen Menſchenſchlag entſtamme als ihr beide. Er war auch in ſeinem Benehmen ganz anders und, jetzt kann ich es ja ſagen, in gewiſſer Beziehung äußerlich viel leichter zu lenken als ihr. Er machte immer den Ein⸗ druck des artigen, des folgſamen Knaben, während ihr euch gabt, wie ſich eben Rangen geben ſollen. Da ſtieg langſam in mir der Verdacht auf, daß der Junge vielleicht nicht ganz aufrichtig war, daß ſeine Folgſam. 8 i 15 Stimmung nicht auf ihnen gelaſtet, vermutlich wären keit mehr einer gewiſſen Schlauheit entſprang als einem gutartigen Charakter. Aber wer kann uns ſagen, wie das Leben vorher mit dem armen Jungen umgeſprungen iſt, ehe er in das ſchützende Waiſen haus bam. Wir wollen keinen Stein auf ihn werfen denn wir ſind allzumal Sünder und ermangeln des Ruhmes, den wir vor Gott haben ſollten.“ Sie drückte ihr Taſchentuch an die Augen, während die anderen zu Boden blickten. Aber dann richtete ſie ſich plötzlich wieder auf un) ſaßh ſich im Kreiſe um. „Was ſoll jetzt werden? Hat die Polizei den ge ringſten Verdacht, daß es ſich nicht um ein Unglück handelt? Wie ſteht es mit der Preſſe? Nichts dar laut werden, ſonſt iſt alles, was Hubert für uns getan hat, umſonſt geweſen!“ g Ihr Schwager antwortete. Er hätte in dieſem Sinne bereits alles in die Wege geleitet, jetzt läge es der Familie ob, durch ein würdiges Begräbnis den Verdacht in der Oeffentlichkeit keine neue Nahrung zu geben. Er hätte erſt mit ihr ſprechen wollen, bevor er ſich der traurigen Aufgabe unterzöge, Viktors Frau von dem Unglück in Kenntnis zu ſetzen. Nut wäre die Frage noch zu erörtern, ob dieſe eingeweih werden ſollte oder nicht. f „Auf keinen Fall!“ riefen die Mutter und die bei⸗ den Söhne zu gleicher Zeit. „Das nahm ich auch an“, pflichtete der Onkel bet „Sie iſt noch jung und kann ſich glücklich ſchätzen, daß ſie vor all dem Schrecklichen bewahrt worden iſt, das ſie unvermeidlich durchgemacht hätte, wenn Viktor am Leben geblieben wäre. Denn ich bin ſicher, iht Vater hätte ihr nicht einen Augenblick erlaubt, bei ihm zu bleiben, ſobald er in alles eingeweiht worden wäre, und vor allem, wenn er ſeine Abſtammung er“ fahren hätte.“ Mit dieſen Worten erhoß er ſich. Hubert, der ſchon die ganze Zeit unruhig nach der Terraſſe geblickt hatte, ſchloß ſich ihm ſofort an, nachdem er ſeinem Bruder einen Wink gegeben hatte, mitzukommen. Gerhard warf einen verlegenen Blick auf die Mut ter und ſagte: „Ich komme gleich wieder.“ „Halt!“ rief die Mutter den Davongehenden nach „Was wird denn aus dem Mr. Bovey? Hat der wie der was von ſich hören laſſen?“ ö Die drei Nänner ſahen ſich an. Hätte die ernſte 1 ſie in ein befreiendes Gelächter ausgebrochen.* (Fortſetzung folgt.) Seen beſonders glanz voll den großen 10 0 A re 1 F c . Hier it aus Schön⸗ 5 mög. on Er⸗ Fach⸗ Glanz bhären en, die etwas e von m. Die haben tragen he, die r der Abinett in aus 8 dez Inzyoll Woche hieß, fenen gleitet, Dieſe n der r ein⸗ gezahlt tage: t aber geſtal⸗ forma⸗ inions iniſter, Buk⸗ d und dieſer inktion n ging zweiter t, und Ver⸗ tgeblich n Zif⸗ duktion ſamten häftigt, le über ud und beiten, Gold⸗ jat, er⸗ immer d. 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Während Karlsruhe in dieſer letzten Entſchei⸗ dung nicht vertreten iſt, da die tüchtigen Mannheimer Ra⸗ ſenſpieler ſich im Endſpurt als beſſer erwieſen und den Karlsruher FC Phönix hinter ſich ließen, durfte die Lan⸗ deshauptſtadt doch ein Spiel um die Meiſterſchaft der Gruppe 4 erleben: Mannheim gegen Kölner Ra⸗ ſenſpieler im Wildparkſtadion. Der ſeit dem Vortag unabläſſig niedergehende Regen ließ zwar in den Mittagsſtunden etwas nach und bei Spiel⸗ beginn klärte es ſich ſogar ganz auf, aber der erwartete Maſſenbeſuch blieb infolge dieſer ungünſtigen Witterung aus. Immerhin aber waren doch—6000 Zeugen dieſes erſten Qualifikationsſpieles. Die Mannheimer Kolonie war natürlich ſehr ſtark vertreten; ſie machte ſich beſonders durch die große VfR⸗Fahne ſtark bemerkbar, hatte allerdings im Laufe des Spieles nicht allzu viel zu ſagen. Unter der Leitung des Unparteiiſchen Multer⸗Landau kämpften folgende Aktiven: BfR Mannheim: Bartak; Schalk, Schmoll; Fürſt, Willier, Mauz; Simon, Berg, Langenbein, Theobald, Striebinger. BfR Köln: Döhmer; Gohmann, Steinbach; Macha, Hei⸗ den, Adams; Weber, Becker, Werner, Stadtfeld, Gladbach. Die Kölner mußten alſo auf ihren ausgezeichneten Mit⸗ telläufer Kellerſohn und ihren bewerten Verteidiger Roßen verzichten, während die Mannheimer ohne Kamenzin und Hoßfelder antraten und außerdem Berg verletzt den Platz betrat. Beide Mannſchaften haben allerdings, was die erſte Halbzeit betrifft, nicht das gehalten, was man von ihnen erwartet hatte. Beſonders die Mannheimer ſchneiden in der Kritik nicht ſehr gut ab, obwohl vieles ihre ungewohnte Leiſtung entſchuldigt. Die Kölner ſpielten ein friſches, un⸗ gekünſteltes Syſtem mit außerordentlich ſchnellen Wechſel⸗ bällen und langen Vorlagen, ſo daß die Mannheimer Hin⸗ termannſchaft, die ſowieſo nicht einen ihrer beſten Tage hatte, oft vor Rätſel ſtehen. Außerdem war ihre Verteidigung außerordentlich gut beſetzt und hatte im Torwart Döhmer und dem linken Ver⸗ teidiger Steinbach zwei umſichtige und ſchwer zu überſpie⸗ lende Stützen. Lediglich der Sturm der Kölner ließ den guten Geſamteindruck etwas ſchlechter erſcheinen, da der linke Flügel ſehr oft ausfiel und alles nur auf den aller⸗ oͤings ganz ausgezeichneten Mittelſtürmer Werner zu⸗ geſchnitten war. Das Mannheimer Syſtem, ein ausgeſprochenes W⸗Sy⸗ ſtem, bei dem Willier die Rolle des ritten Verteidigers ſehr aut erfüllte, ſcheiterte an der Verletzung von Berg und am Ausfall von Simon, denn ſonſt hätten die ſchnellen, aus der hinteren Reihe hervorgetragenen Angriffe unbedingt zu Erfolgen führen müſſen. Das Dritt⸗Verteidigerſpiel von Willier war allerdings auch ſehr nötig, denn beide Vertei⸗ diger zeigten wiederholt Schwächen und lediglich Schalk konnte in der zweiten Halbzeit überzeugen. Auch Bartak war keineswegs frei non Fehlern. Wenn die Kölner die⸗ ſes Spiel gewannen, ſo bedeutet das eine kleine Ueber⸗ raſchung, aber das Ergebnis entſpricht durchaus den ge⸗ zeigten Leiſtungen, wenn auch bei etwas mehr Glück und bei einem tadellos funktionierenden rechten Mannheimer Flügel hätte das Ergebnis ſehr leicht anders lauten können. Der Spielverlauf Die erſte Halbzeit bringt verteiltes Feloͤſpiel. Jede Mannſchaft verſucht Schwächen beim Gegner aufzudecken, ohne aber zu einem geſchloſſenen Syſtem und Spielaufbau zu kommen. Die Mannheimer machen ſich zuerſt⸗ frei und werden gefährlich. Beſonders der linke Flügel ſetzt ſich ſehr wirkungsvoll ein. Aber man merkt bald, daß Langen⸗ bein von dem gegneriſchen Mittelläufer Heiden ſcharf be⸗ wacht wird. Im weiteren Verlauf des Spieles erweiſt es ſich, daß Langenbein ſeinen Gegner nicht überrennen kann, da dieſer ihm wie ein Schatten folgt. Da Berg durch ſeine Verletzung gehindert war, fehlte dem Angriff der Mann⸗ heimer die große Linie, es fehlten die durchdachten Wechſel⸗ bälle und die blitzſchnellen Ballvorlagen, die man von dem großen Strategen Berg gewohnt iſt. Hinzu kam noch, daß Simon auf dem rechten Flügel in entſcheidenden Lagen vollkommen kopflos handelte. Erſt nach einer wunderbaren Vorlage von Theobald zu Berg und nach einer Täuſchung von Laugenbein zu Strie⸗ binger, der direkt einſchießt, fiel der erſte Treffer. Die Freude der Mannheimer ſollte allerdings nicht lange dauern, denn faſt im Gegenſtoß erzielte der Kölner Mittel⸗ ſtürmer Werner nach ausgezeichnetem Alleinſpiel den Aus⸗ gleich. Mit 11 werden die Seiten gewechſelt, nachdem die Mannheimer etwas mehr vom Spiel hatten. Nach Wiederbeginn ſcheint es zunächſt, als ob die Mann⸗ heimer ganz groß ins Spiel kommen. Ihr Sturm arbeitet ſabelhaft zuſammen. Für die Kölner beginnt eine bange Zeit, aber deren Hintermannſchaft ſteht eiſern und läßt keinen Erfolg zu. Nach einem prächtigen Vorſtoß des Köl⸗ ner Sturms beginnt ein Geplänkel vor dem Mannheimer Torx, der lange Mittelſtürmer Werner fiſcht ſich den Ball und Bartak iſt geſchlagen. Jetzt wechſeln Theobald und Striebinger die Plätze, aber trotzdem gelingt nichts Zählbares. Einige Ecken werden hüben und drüben mehr oder weniger gut vergeben, dann lenkt der Kölner Verteidiger Steinbach einen Theobald⸗ Kopfball aus dem leeren Tor. Als bei einem Langenbein⸗ Durchbruch der Kölner Mittelläufer dem Torwart einen langen Ball zurückgeben will, entſteht ein Mißverſtändnis und der Ball rollt ins leere Kölner Tor. Der Aus⸗ gleich iſt erzielt. Jetzt drängen die Mannheimer machtvoll zum Siegestor, doch Erfolge ſind ihnen nicht beſchieden. Im Gegenteil: Kurz vor Schluß geht der geſamte Kölner Sturm geſchloſſen vor. Ein kurzes Hin und Her vor dem Mannheimer Torx. Der halbrechte Becker bekommt den Ball fabelhaft zugeſpielt und Bartak hat das Nachſehen. Mit 322 geſchlagen, verlaſſen die Mannheimer und ihre große Anhängerſchar etwas enttäuſcht das Wilöpark⸗Stadion. Phönix hat gefallen! VfL. Benrath— Phönix Ludwigshafen:0 Der Süd weſt⸗Meiſter Phönix Ludwigshafen iſt wit der feſten Abſicht ins Rheinland gefahren, dem ſovs⸗ riſterten Niederrheinmeiſter Vſs Benrath mindeſtens einen Punkt abzuknöpfen. Wie aus dem Ergebnis exſicht⸗ lich, iſt den Phönix dieſes Vorhaben gelungen und do be⸗ kanntlich die auswärts errungenen Punkte doppelten Wert haben darf der Sücweſtmeiſter den kommenden Spielen mit Zuverſicht entgegenſehen. Das Wuppertaler Stadion, der Schauplatz des Spieles, präsentierte ſich keineswegs in icegler Verfaſſung. Der Boden war tief und glatt und zu allem Ueberfluß regnete es zeitweilig noch. Kein Wunder, daß die Spieler nicht ſo recht warm wurden, auf einem ſolchen Platz machte das Fußballſpiel wirklich kein Vergnügen. Die Ma ſtellungen a Benra e? Hoffmann— Tuſch Byill n— Raſſeln berg— Pickartz. Ludwigshafen: Zettl; Klett Neumüller 1; Ulrich— Lindemann— Lenz: Neumüller 2— Müller— Degen— Hörnle— Stadter. Die 8000 Zuſchauer, die das weite Oval umſäumten, ſahen zwar kein Spiel mit überragenden Leiſtungen, aber enttäuſcht hat es auch wieder nicht. Vor allem vom Süd⸗ weſtmeiſter war man angenehm überraſcht, denn ſeine Spie⸗ ler waren nicht nur in techniſcher Beziehung auf der Höhe, ſondern ſie kämpften auch mit viel Hingabe und ſicherten ſich durchaus verdient den einen Punkt. Uebervagewd war beim önix die Abwehr, dazu Mittelläufer Lindemann, 5 icht von er Seite wich und den National⸗ ch zur Erfolgloſigkeit verurteilte. Im 7 tadter— Hörnle recht ge⸗ var die linke Flanke t 96 5 Stadter hatte einige gute Gelegenheiten, aber das Baden ſiegt in Stuttgart Das Gauauswahlſpiel Baden gegen Württemberg endet:5(:4 Keine Revanche möglich Im Spielverkehr mit dem benachbarten Gau Baden ſchnitt Württemberg ſchon von jeher ſchlecht ab. Wenn die 6000 Zuſchauer geglaubt hatten, eine Revanche für die 05⸗Niederlage in Mannheim erleben zu können, ſo ſahen ſte ſich wieder einmal getäuſcht. Baden hatte in letzter Minute noch einmal umgeſtellt ſo daß ſich bei Spiel⸗ begin die beiden Gau⸗Vertretungen in folgender Auf⸗ ſtellung gegenüberſtanden: Württemberg: Höfer; Traub, Cozga; Wurzer, Diehl, Hermann; Zoller, Schmidt. Seitz, Förſchler, Schrode. Baden: Maier; Lorenzer, Wenzel; Helm, Huber, Noe; Heſſenauer, Graß, Damminger, Föry, Wahl. Das teilweiſe recht lebhaft durchgeſlührte Spiel ſah die Schwaben im allgemeinen etwas im Vorteil. Wenn dennoch die badiſchen Gäſte zu einem knappen Erfolg kamen, ſo iſt dies in erſter Linie auf das Verſagen der württembergiſchen Hintermannſchaft zurückzuführen. Nach der Halbzeit wurde denn auch der vollkommen verſagende rechte Verteidiger Traub gegen den Stuttgarter Kickers⸗ Mann Voſſeler ausger Dies erhöhte zwar die Widerſtandskraft der Einheimiſchen, beſonders gut ſchlug ſich aber auch Voſſeler nicht. Sehr ſchwach ſpielte zudem Höfer im württembergiſchen Tor, der von den vier Toren der erſten Halbzeit beſtimmt drei hätte halten können. In der zweiten Halbzeit wurde er daun etwas beſſer, konnte aber die beiden Gegentreffer nicht dermeiden. Ein Lichtblick in der württembergiſchen Elf war der Angriff, vor allem aber der linke Flügel Schrode—Fröſchler. Die badiſche Vertretung hatte ihrem Gegner den Vorzug der größeren Einheitlichkeit voraus, ſtanden in ihr doch allein ſechs Spieler von Phönix Karlsruhe. Die beſten Leute der Badener waren die beiden Außenläufer Noe und Helm. Aber auch der Sturm erwies ſich als ſehr gefähr⸗ lich, er war ſehr ſchnell und nützte jede ihm gebotene Chance aus. Sehr wirkungsvoll ſpielten hier die beiden Außen Heſſenauer ſowie der Bezirksligiſt Wahl, neben ihnen leiſtete Föry in der Verbindung unauffällige, aber dafür um ſo wirkungsvollere Arbeit. Die elf Tore Damminger brachte in der 8. Minute Baden nach einem energiſchen Durchbruch in Führung, die im Gegen⸗ ſtoß ſchon von Seitz durch ein ſchönes Kopftor ausgeglichen wurde. In der 25. und 27. Minute war es dann der Neckarauer Heſſenauer, der den Gäſten zur:1⸗Führung nerhalf. Württemberg kam durch Zoller und Seitz wie⸗ der zum Ausgleich und in der 42. Minute durch Schrode ſogar zum Führungstreffer. Eine Minute vor der Pauſe war aber dann Baden durch Wahl ebenfalls zum vierten Mal erfolgreich. Nachdem das Spiel in der erſten Hälfte im allgemeinen ausgeglichen verlaufen war, waren die Schwaben nach dem Wechſel leiſtt im Vorteil. Sie gingen ſogar durch Zoller(55. Minute] abermals in Führung. Damminger ſchuf fedoch in der 75. Minute wieder den Ausgleich. Der gleiche Spieler verwandelte in der 78. Minut einen Elſmeterball zum Siegestor, nachdem vor⸗ her Föhry eine gleiche Chance vergeben hatte. Störner⸗ Frankfurt leitete aut. Der deulſche Locken triumphiert Frankreich Deutſchland:7(:4) Der dritte Hockey⸗Länderkampf Deutſchland Frankreich brachte dem deutſchen Hockeyſport einen neuen großen Triumph u und einen weiteren hohen Sieg über Frankreich, das im letzten Länderſpiel beim Weihnachtsturnier in Bareelong bekanntlich mit 812 von Deutſchland geſchlagen wurde. Diesmal gab es in Paris wiederum ein hohes Ergebnis, mit:1 blieben unſere Vertreter über den ſich tapfer wehrenden Gegner ſiegreich. Bei Spielbeginn hat⸗ ten ſich auf dem Platz des Us Metro eine große Zu⸗ ſchauermenge eingefunden. Die deutſche Mannſchaft be⸗ trat zuerſt das Spielfeld, gefolgt von der franzöſiſchen Elf. Nach den üblichen Feierlichkeiten ſtellten ſich den beiden unparteiiſch und korrekt amtierenden Schieds⸗ richtern die Mannſchaften ſodann in folgender Aufſtellung: Deutſchland: Warßholtz(Harveſtehude); Kemmer(Ber⸗ liner HC), Kander(Berliner SW 92); Gerdes(München), Kleingeiſt(Berliner SV 92), Schmalix(Berliner HC): Bieberbach(Berliner HC), Hamel(Berliner SC], Weiß (Berliner SC), Scherbarth. Meßmer(beide Berl. SB 92). Frankreich: Tixier; Chevalier, P. Imbault; Hénon Verger, Simon; R. Grimonprez, Vologe, F. Grimon⸗ prez, Goubert, Souls. Schon fünf Minuten nach Beginn gelang es Hamel nach einer bildſchönen Komb tation zwiſchen Meßner und Scherbarth Deutſchland:0 in Führung zu bringen. Ein heftiger franzöſiſcher Gegenſtoß endete im Aus. Deutſch⸗ land drängte und die franzöſiſche Mannſchaft konnte nichts anderes tun als zu verteidigen. Schwierigkeiten bereitete der deutſchen Mannſchaft nur der rechte Läufer Frank⸗ reichs, Henon. Zwei Strafecken für Frankreich wurden verſchoſſen, auch eine für Deutſchland gegebene Strafecke brachte nichts ein. Bei einem Zuſammenprall zwiſchen Meßner und Hénon zog ſich der Deutſche eine klaffende Kopfwunde zu und mußte vom Platz getragen werden. Für ihn ſprang Uhl ein. In der 20. Minute erhöhte Scherbarth Deutſchlands Führung auf:0, Frankreichs Rechtsaußen R. Grimonprez ſtellte aber wenig ſpäter den alten Abſtand wieder her. Zwei Minuten ſpäter war Hamel auf ſchöne Vorlage von Kleingeiſt wiederum für Deutſchland erfolgreich. Noch vor der Pauſe erhöhte Scher⸗ barth über den gefallenen franzöſiſchen Tormann hinweg auf 41 für Deutſchland.— In der zweiten Hälfte waren die Deutſchen ihrem Gegner völlig überlegen. Die fran⸗ zöſiſche Mannſchaft kam aus ihrer Hälfte überhaupt nicht mehr heraus. Kurt Weiß, der ſich diesmal nur aufbauend betätigte, gab Bieberbach eine ſchöne Chanec, die der Ber⸗ liner zum:1 ausgutzte. Scherbarth erhöhte 15 Minuten vor Schluß auf 61 und kurz vor dem Abpfiff ſtellte Hamel mit einem ſcharfen Querſchuß das Endergebnis von:1 für Deutſchland her. Die Platzverhältniſſe waren ſehr mäßig. Der Boden war uneben und ließ daher ein flaches Spiel nicht zu, wodurch die deutſche Mamnſchaft in ihrer Kombinations⸗ arbeit ſelbſtverſtändlich ſtark behindert war. Die fran⸗ zöſiſche Mannſchaft wehrte ſich überaus tapfer: Spiel⸗ kulturell ſind die Franzoſen aber noch ſo weit zurück, daß ſie wenigſtens in dieſem Hockey⸗Ländkerbamoſ keinen evaſthaften Gegner für die in großer Form ſpielende deutſche Mannſchaft abgaben. Auch die Schweiz geſchlagen Das zweite Hockey⸗Länderſpiel am Sonntag führte in Luzern die deutſche National⸗Mannſchaft gegen die Schweiz. Auch hier gab es vor 1500 Zu⸗ ſchauern, wie in Paris, wo Frankreich mit 711 geſchlagen wurde, einen deutſchen Sieg mit:0, der ſchon bei der Pauſe feſtſtand. Der unebene Boden behinderte beſonders die technikbeſſeren Deutſchen. Deutſchland ging in der 18. Minute durch Schmitt, der eine Vorlage der Läufer⸗ reihe ausnutzte, in Führung. Der gleiche Spteler ſtellte kurz vor der Pauſe durch ein zweites Tor den End⸗ ſtand her. Der Tag des deulſchen Ruderſports „Heißt Flagge!“— Feierliche Stunden in den Mannheimer Vootshäuſern Auffahrt der Boote litt unter dem Wetter Am geſtrigen Sonntag beging der deutſche Ruder ⸗ ſport die feierliche Eröffnung des deutſchen Ruderjahres 1935. Dieſer Tag, an dem die erſten Ruderkommandos erſchallten und an dem ſich ſämtliche deutſchen Ruderer zur erſten Auffahrt vereinten, geſtaltete ſich zu einer großen bhedeutſamen Kundgebung. Ueberall, wo deutſches Waſſer fließt, von der Nordſee bis zum Bodenſee und von der Saar bis zur Pregel vereinten ſich die deutſchen Ruderer, um nach einem beſtimmten Kom⸗ mando das neue Ruderfjahr zu eröffnen. Das Programm, das für alle deutſchen Städte das gleiche war, ſtand im Dienſte des Winterhilfswerkes, wodurch dem Gedanken der Gemeinſchaft erhöhte Bedeutung zugemeſſen war, Mannheim, als eine der deutſchen Ruderhochbur⸗ gen, wollte natürlich bei dieſer Gelegenheit nicht verſüumen, durch eine großzütgi aganda noch mehr Freunde für den Ruderſport zu gewinnen. Man hatte allerdings dabei vergeſſen, mit dem Wettergott eine Vereinbarung zu treffen, ſo daß ſchließlich von einer Werbung faſt gar nicht die Rede ſein konnte, da das faſt den ganzen Tag vom Himmel nie⸗ derſtrömende Naß die Zuſchauerzahl überall auf ein Mini⸗ mum beſchränkte. Die Ruderer ließen ſich allerdings durch ſolche Aeußerlichkeiten nicht abſchrecken. Kurz vor 11 Uhr hatten ſie in allen Mannheimer Vereinshäuſern Aufſtellung genommen, um die Uebertragung der bei⸗ den Hauptveranſtaltungen in Saarbrücken und Berlin zit hören und die weihevolle Hiſſung der Flaggen vornehmen zu können. Punkt 11 Uhr ergriff der Ruderverbandsführer Pauli von Saarbrücken aus, wo der dortige Ruder⸗Club„Saar“ ſein goldenes Jubiläum feiert, das Wort. Kurz ſind ſeine Worte der Begrüßung und dann erſchallen klar und deutlich ſeine Kommandos:„Deutſche Ruderer! Achtung! Stillgeſtanden!“—„Klar bei Flagge!“—„Heißt Flagge!“ Unter den Klängen des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗ Liedes ſteigen vor ſämtlichen Mannheimer Bootshäuſern, wie überall im ganzen Reiche, die deutſchen Reichsfahnen empor. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ergriff dann von der Berliner R egattaſtrecke in Grünau, der Bahn, auf der in dieſem Jahre die Europa⸗ meiſterſchaften und im nächſten Jahre die Olympiſchen Spiele ſtattfinden ſollen, das Wort zur Eröffnung des Ruderjahres. Im Anſchluß an die Uebertragung fand donn das Ein⸗ tapfeſſen ſtott, wobei der Ueberſchuß dem Winterhilfswerk zugute kam. Da ſich auch hierzu überall in Deutſchland die Ruderer zuſommenſanden, dürſte dem Wi beſtimmt keine kleine Summe zur Verfügung zufließen. Auch die Auffahrt Ver⸗ der Mannheimer eine am Nachmittag litt unter den ſchlechten Witterungs⸗ verhältniſſen, ſo daß dieſelbe um eine Stunde verſchoben werden mußte. Als ſchließlich die Startkommandos er⸗ ſchallten, war man trotzdem überraſcht, daß die Zahl der Zuſchauer längs der Strecken doch die Erwartungen über⸗ traf, ſo doß wenigſtens der äußerliche Abſchluß ein kleiner Publikumserfolg war. Die Auffahrt auf dem Nek⸗ kar wurde durch den RV Amicitia, die Monnheimer RG und den RW Boden Hurchgeführt, ou; dem Rhein beteilig⸗ ten ſich der Mannheimer Ruder⸗Club, RV Ludwigshafen und Ludwigshafener Rudergeſellſchaft, während die Ro Rheinau ihre eigene Auffahrt vollführte. Beſonders ein⸗ orucksvoll war die auf dem Rhein ſich prächtig entwickelnde Front der 31 Boote, die ſich, die Einer voron und die Achter am Schluß, den Zuſchauern darbot. Glück war nicht auf ſeiner Seite. Alles in allem hat die Phönix⸗Elf im Rheinland einen ſehr guten Eindruck hinter⸗ laſſen. Auch der Niederrheinmeiſter hatte ſeine Stärke in der Abwehr. Im Sturm taten ſich Lenzki und Stoffels hepvor, Hohmann kam wenig zur Geltung und Raſſelnberg hing immer zu weit hinten. Torgelegenheiten gab es na⸗ türlich hüben und drüben, aber die ſchlechten Bodenver⸗ hältniſſe und der ſchwere, naſſe Ball, ließen nun einmal ſichere und genaue Torſchüſſe nicht zu. 5 Nach verteiltem Spiel hatte Benrath in der 12. Min. die erſte große Gelegenheit, als Klett ein Zuſpiel zu Hoh⸗ mann verpaßte. Zum Glück ſchoß der Nationalſpieler vor⸗ bei. Stadter kom dann zweimal in gute Schußpoſition, ein⸗ mal ſtand er ſogar völlig ſrei, aber auch er, der ſonſt ſo ſichere Schütze, bvachte das ſchwere Leder nicht ins Netz. Einige Ecken brachten beiderſeits nichts ein, dann wurden die Seiten gewechfelt. In der zweiten Hälfte erwartete man den Generalangriff Benraths, aber Phönix hielt jedes Tempo mit und erzwang ein ausgeglichenes Spiel. Vor allem Lindemann ſiel durch gute Abwehrorbeit auf. Gegen Schluß, als der Regen ſtärker wurde, flaute das Spiel ab umd man war beiderseits froh, als Schiedsrichter Wittenius (Hagen), der ausgezeichnet leitete, das Schlußzeichen gab. Spcßg Fürth— 1. SW Jena:0(:0) 5000 Zuſchauer hatten ſich zu dieſem erſten Meiſterſchafts⸗ ſpiel der Gruppe 3 auf dem Platze des 1. FCE Nürnberg eingefunden. Nach den wenig überzeugenden L. N der Bayern an den letzten Sonntagen zeigten ſie diesmal ein recht gutes und überlegen geführtes Spiel. Die Jenger hatten einen großen Siegeswillen mitgebracht. Sie konn⸗ ten aber die Fürther Hintermannſchaft einfach nicht über⸗ winden. Schalke 04— Stettiner SC:1(:1) In Gelſenkirchen hatten ſich zum Meiſterſchaftsſpiel der Knappen gegen die Pommern infolge des Landregens nur etwa 8000 Zuſchauer eingefunden, die einen haushohen Sieg des deutſchen Meiſters zu ſehen bekamen. Obwohl der Raſen der Glückaufkampfbahn äußerſt ſchlüpfrig und glatt war, waren die Schalker Spieler groß in Fahrt. Vor allem machte ſich das Mitwirken des wiederhergeſtell⸗ ten Szepan bemerkbar, der ſich noch ſichtlich Schonung auf⸗ erlegte, aber immerhin erkennen ließ, daß ihm die lange Zwangspauſe nicht geſchadet hat. Die Pommern ſchlugen ſich äußerſt tapfer, waren aber bei der Laune der Schalker nur zu Verteidigungsmaßnahmen verurteilt. Hertha⸗ BSC— Vorwärts⸗Raſenſp. Gleiwitz:0(:0) Das erſte Meiſterſchafts⸗Endſpiel der Gruppe 1 zwiſchen Hertho⸗BScé und Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz fand am Sonntag in Berlin auf dem Platz des SC Charlottenburg in Eichkamp vor etwa 15000 Zuſchauern ſtatt. Brau⸗ denburgs Meiſter gewann den Kampf knapp aber verdient. Die ſpielerfſahrenen alten Kämpen n Hertha holten noch einmal einen Sieg heraus, obwohl ihnen der Erfolg von den tüchtigen Oberſchleſiern nicht leicht gemacht wurde. Das erſte Tor fiel bereits fünf Minuten noch Spielbeginn durch Sobeck. Am die Meiſterſchaſt von Anterbaden FG Kirchheim— Amicitia Viernheim 323 Viernheim iſt Meiſter Einen ſehr ſchweren Gang hatte die Amioitfa nach Kirchheim zu tun, das völlig im Zeichen des wichtigen Entſcheidungskampfes um die Meiſterſchaft von Unter⸗ baden ſtand. Die von einer herviſchen Hingabe getragene tapfere Leiſtung vom Vorſonntag hatte im gleichen Maße, wie ſie das Selbſtvertrauen der Mannſchaft geſteigert hat, der Amicitia Achbung und Reſpekt von dem Können des Gegners abgefordert. Man rechnete mit dem ganz außer⸗ gewöhnlichen Kampfgeiſt der gaſtgebenden Elf und hielt ſie für fähig, in dieſen 90 Minuten, die die Arbeit eines Jahres bargen, das Geſchick doch noch wenden und den Kampf für ſich entſcheiden zu können. Opbimiſtiſch wie noch nie war man in Kirchheim ein⸗ eſtellt, aber das Vertrauen auf die Stärke der Elf hat ſich nicht ganz gelohnt. Nach Ablauf der regulären Spiel⸗ zeit ſtand das Treffen:3 unentſchieden wad Viernheim war Meiſter. In der Verlängerung aber, die infolge der gleichzeitigen Wertung des Treffens als Pokalſpiel not⸗ wendig geworden war, ſiegte aber Kirchheim mit:3. Es gab alſo— eim kurtoſer Fall— zwei Sieger in dieſem wichtigen Spiel, ein ſchwacher Troſt für Kirchheim aller⸗ dings, das einer Chance verluſtig aing, obwohl gerade für ſie die Sache ſo verheißungs voll begonnen hatte. Durch Vogel war man zur:0⸗Führung gekommen. doch Viern⸗ heim, das beſſer in Fahrt als am Vorſonntag war ließ nicht locker. Müller 1 ſchoß den Ausgleich und Kiß 2 brachte ſogar Viernheim mit dem 2. Tor in Front. Kirch⸗ heim war durch die Erfolge des Gegners aus dem Konzept 11 75 und als ſchließlich noch der tüchtige Torwart Ifiſterer verletzt ausſcheiden mußte und K. Gotlfried in den Kaſten zurückging, wurde man nervös und ließ ſich zu einer ſehr rauhbeinigen Gangart hinreißen, bei der das ruhige und ſichere Viernheim der Nutznießer blieb. In der 59. Minute zog man durch Koob auf:1 davon. Mit verzweifelter Kraft warf nun Kirchheim alles ach vorn, aber es ſollte doch zu ſpät ſein. Ein Handelfmeter ſchuf durch H. Gottfried das 2. Gegentor und Renſch er⸗ zielte noch kurz vor Spielabſchluß den Ausgleich. In der Verlängerung legte ſich Viernheim größte Re⸗ ſerve auf und gab ſich nach dem vierten Tor der Kirch⸗ heimer nun als Pokalgegner geſchlagen. Die Amteitia Viernheim hat wieder einmal mehr bewieſen, daß ſie im gegebenen Moment über Ner⸗ ven aus Stahl und Eiſen verſüünt. Die geſamte Mann⸗ ſchaft kämpfte mitunter wie aus einem Guß; Krug im Tor hielt blendend und die Verteidiger ſtanden bomben⸗ ſicher. Sehr produktiv war das Spiel der Läuſerreihe, die in Deckung und Aufbau ein Heidenpenſum lieferte. Im Sturm überragte das feine wd ſichere Spiel von Mitller 1, der ſeine Kameraden ſabelhaft zu führen verſtand. Mit dem eiſernen Vorſatz, es unter allen Umſtänden zu ſchaffen, war Kirchheim geſtartet. Doch nach der Führung von Viernheim wurde man unſicher, ſo daß ein Relbewußtes Spiel nicht mehr gelingen wollte. Pech war es, daß der Torhüter Pfiſterer gerade in den kritiſchſten Sptel minuten ausſchied, ſo daß die Mannſchaft eine ihrer beſten Stützen verlor. Mit verbiſſener Energie ſchlugen ſich Verteidigung und Läuferreihe, aber der zahlenmäßig geſchwächte Sturm der ſedoch aus allen Lagen ſchoß, ver⸗ mochte die nötige Tordifferenz die von entſcheidender Be⸗ deutung war, nicht mehr herauszuholen, Das ſchwere und harte Spiel hatte in D lach einen ſehr nachſichtigen Schiedsrichter jetz⸗Dur⸗ Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms 910 Süddeutſche Aufſtiegsſpiele Gau Südweſt FV Saarbrücken— Polizei Darmſtadt:0 Opel Rüſſelsheim— Reichsbahn⸗RW Frankſuxrt 912 Germania Bieber— 04 Ludwigshafen:0 Gan Württemberg VfR Schwenningen— Fc Tailfingen:8 Sportfreunde Stuttgart— 1. FC Pforzheim[So) les VfB Mühlburg— Kickers Offenbach(Sa.] 322 ſon zum dritten Male gegenüber. 8. Seite/ Nummer 164 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Monrag, 8. April 1985 Pokalſpiele der Bezirksklaſſe Die zweite Runde SpVg Sandhofen— 98 Schwetzingen 211 BfTun Feudenheim— Olympia Neulußheim 211 VfB Wiesloch— TV Rohrhof:4 SpVg Plankſtadt— 3 09 Weinheim:2 8 Hockenheim— 05 Heidelberg 41 Alemannia Ilvesheim— Phönix Mannheim ausgef. Im entſcheidungsvollen Kampf um die unter badi che Meiſterſchaft ſtanden ſich am Sonntag die Gruppen⸗ ſteger Kirchheim und Viernheim im fälligen Rückſpiel ge⸗ genüber. Nach dem knappen Erfolg der Viernheimer Elf gab man dieſen in Kirchheim wenig Gewinnchancen. Nach ebenbürtigen Leiſtungen trennten ſich jedoch beide Parteien mit einem Unentſchieden 313 und ſomit iſt Amicitia Viern⸗ heim Meiſter von Unterbaden geworden. Da dieſes Treffen gleichzeitig als Pokalſpiel gewertet wurde, war eine Verlängerung notwendig, in welcher Kirchheim mit 43 die Oberhand behielt und ſich ſomit für die nächſte Pokalrunde qualifizierte. Die Pokaltzwiſchenrumnde der unterbadiſchen Bezirksklaſſe wurde termingemäß zur Erledigung gebracht. Aus Ilves⸗ heim wurde ein Spielaus fall wegen ſchlechter Platzverhält⸗ niſſe gemeldet, ſo daß das Treſſen Alemannia Ilvesheim gegen Phönix Mannheim nachgeholt werden muß. Bei den gegen Phönix Mannheim nachgeholt werden muß. Bei den übrigen Treffen kommt die knappe Niederlage von Wein⸗ heim ebenſo überraſchend, wie die knappen Siege von Sand⸗ hoſen und Feudenheim. Der einzige noch übrig gebliebene Kreisklaſſen⸗Vertre⸗ ter, TV Rohrhof, hat nun auch ausſcheiden müſſen. Pach torreichem und völlig ebenbürtigem Spiel unterlag die Turnerelf gegen Wies loch mit:5 Toren. Die Elf von Spog Plankſtadt lieferte den Gäſten aus Weinheim ein großes Spiel; unerwartet mußte Weinheim eine knappe:3⸗Niederlage hinnehmen und ſchied hiermit aus dem Pokalwettbewerb aus. Eine übervaſchend ſichere Ab⸗ fuhr erlebte der Heidelberger Klub gegen 08 Hockenheim. Mit einem:1⸗Sieg ſicherte ſich Hockenheims Elf die wei⸗ tere Teilnachme an den Pokabſpielen. g An einer Aeberraſchung vorbei Spyog. Sandhofen— 98 Schwetzingen:1 Die Spieler aus der„Spargelſtadt“ waren ſchon immer für die Vereine in unſerer Ecke ein ſchwerer Gegner, denn noch ſtets haben ſie ſich als wackere Kämpfer gezeigt, die ſich um Rang und Namen des Widerſachers keinen Deut Hekümmern. Ein ſeit Wochen in Sandhofen gehegter Wunſch, es wieder einmal mit einem„richtigen“ Gegner zu tun zu haben, ſollte ſomit nur allzu raſch Wirklichkeit werden. Den Endſieg von Sandhofen lange Zeit ernſtlich in Gefahr bringend, ſchlug Schwetzingen eine derart feine Klinge und zwang den Gegner zur Hergabe ſeines ganzen Könnens in einer Art, die bewundernswert war, und man froh ſein durfte, an einer möglichen Ueberraſchung vorbei⸗ gekommen zu ſein. Schon die erſten Minuten des mit großer Verſpätung geſtarteten Spieles ſahen Sandhofen leicht überlegen und der Halbrechte Antes hatte bald eine Rieſenchance. In dem klebrigen Spieluntergrund blieb ihm jedoch das Leder hängen und die Erfolgsmöglichkeit war dahin. In der elften Minute erlebte aber Sandhofen, deſſen Hintermann⸗ ſchaft etwas ſorglos geworden war, die erſte Ueberraſchung. Baier hieb über den Ball, mit dem der Schwetzinger Mit⸗ telſtürmer abging und an dem weit herausgelaufenen Wittemann vorbei, das Führungstor ſchoß. Dieſer frühe Erfolg ſpornte beide Mannſchaſten zu Höchſtleiſtungen an. Schwetzingen war ganz groß in der Deckung und ſtoppte den Angriff Sandhofen wiederholt im letzten Moment ab, und zweimal war das Bein eines Sandhofer Stürmers zu kurz, um ungehindert am Tor vorbeiſtreichende Bälle hineinzubugſieren. Nach dem Wechſel drängte zunächſt Schwetzingen einige Minuten ergebnislos auf eine Erhöhung des Reſultats; Wittemann hielt jedoch dicht und ließ nichts durch. Zum zweiten Male in dieſem Spiel rettete Baier ganz groß⸗ artig, als der Sandhofer Kaſten in höchſter Gefahr war. In der 25. Minute fiel endlich nach heißen Bemühungen der Ausgleichstreffer durch den Halblinken Vogel, der ein Mißverſtändnis der Tordeckung auszunützen verſtand. Man hatte ſich ſchon auf eine Verlängerung gefaßt gemacht, da fiel kurz vor Schluß doch noch das Siegestor für Sand⸗ hofen. Daubermann war fein eingeſetzt worden, ſeine ge⸗ naue Flanke kam zur Mitte und Seitz ſchoß ein. In Zuſammenarbeit und in techniſchen Belangen hatte Sandhofen ein leichtes Plus. Der Sturm, mit Nach⸗ wuchsſpielern zwiſchen altbewährten Kämpen beſetzt, kom⸗ binierte oftmals ausgezeichnet und ſchoß auch befriedigend. Sehr produktiv ſpielte die geſamte Läuferreihe, die dem Angriff einen tüchtigen Rückhalt bot. Die Verteidigung Michel⸗Baier ſchlug ſich mit Umſicht und die Leiſtung von Torwart Wittemann, der nur mitunter zu weit vor dem Kaſten ſtand, konnte eigentlich nicht beſſer ſein. Schwetzingen rechtfertigte ſeinen guten Ruf; die Mannſchaft, in der einige famoſe Kräfte ſtecken, ſpielte eifrig und kämpfte mit zäher Ausdauer. Sehr ſchwungvoll ging der Sturm, in dem Schneider überragte, an ſeine Aufgabe heran und die Läufer ſtemmten ſich dem Gegner wuchtig entgegen. Gine ſehr gute Stütze war die geſamte Tordeckung, die in Torwart Benkler eine ſehr gute Kraft beſitzt. Das ſchnelle, faire Spiel leitete Schieösrichter Selzam⸗ Heidelberg in ausgezeichneter Weiſe. BfR. Feudenheim— Olympia Neulußheim:1 Nachdem ſchon die erſte Pokalrunde unter Mit⸗ wirkung der Bezirksklaſſe zum Großteil die Trennung von „Spreu und Weizen“ gebracht hatte, waren in der heute barteten zweiten Runde Treffen ausgeloſt worden, die ſchon ſtarkes Intereſſe für ſich beanſpruchen konnten. Inter⸗ eſſant wurde die Runde auch ſchon dadurch, daß es erneute Zuſammentreffen von Manmſchaften gaben, die ſchon in der Verbandsrunde mit wechſelndem Erfolg gekämpft hatten. Auch Feudenheim— Neulußheim ſtanden ſich in dieſer Sat⸗ Während die Feuden⸗ heimer auf eigenem Platz einen kwappen:1⸗Sieg zu ver⸗ zeichnen hatten, blieb die Elf in Neulußheim klar:4 ge⸗ schlagen. Aber trotzdem gab man der Elf im Pobaltreffen ſchon infolge ihrer techniſchen Vorteile die größeren Sie⸗ geschancen, ohne aber den Kampfgeiſt und Eifer der Neu⸗ lußheimer zu überſehen, denn bei dem taktiſchen Spiel der Gäſte hätte natürlich auch eine Niederlage der Mannheimer Vorſtädter keineswegs überraſcht. Was aber dann gezeigt wurde, war alles andere als überzeugend, wobei aber die äußerſt ſchlechten Bodenverhältniſſe in Betracht gezogen werden müſſen. Die techniſch etwas beſſeren Feudenheimer, die in einer gänzlich geänderten Aufſtellung den Kampf auf⸗ nahmen, gewannen knapp und glücklich, aber nicht un⸗ verdient. Trotz Regen und eines kaum als ideal zu bezeichnenden Platzes wurde das„Spiel“ von Duchardt⸗Heidelberg zur Durchführung gebracht. Was man dann auch ſah, war alles andere als ein 3 reifes Spiel, das vielmehr mehr oder weniger auf Zufälligkeiten aufgebaut war. Nachdem Neulußheim die erſte Chance für ſich hatte, kam Feudenheim langſam in Fahrt, ohne aber ausgeſprochen gefährlich zu werden. Während Feudenheim es mit der Technik ver⸗ ſuchte, kam Neulußheim durch Schnelligkeit und Steilvor⸗ lagen zu gefährlichen Chancen. Nachdem Feudenheim leicht überlegen wurde, kam durch einen von Ueberrhein 3 ver⸗ wandelten Faul⸗Elfmeter die:0⸗Führung. In der 30. Mi⸗ nute aber kam Neulußheim durch Fuchs nach vergeblichem Herauslaufen des Torwarts zum Ausgleich. Nach der Pauſe waren die beiderſeitigen Leiſtungen weiter ſchwach, wenn nuch der Kampf temperamentvoller wurde. Nachdem Neu⸗ lußheim verſchiedene Torgelegenheiten ausgelaſſen hatte, kam Feudenheim in der. Minute durch Diehl zum 221. Bis zum Schluß blieb Feudenheim im Feldſpiel beſſer, aber an dem Ergebnis wurde nichts mehr geändert. Unter Berückſichtigung der Witterungsunbilden und des ſchlechten Badens ſei auf eine ausführliche Kritik verzichtet. Immer⸗ hin konnte mon aber erkennen, daß die neuſormierke Feu⸗ denheimer Mannſchaft über ein gutes Können verfügt. Neulußheim gab den eifrigen Kämpfer ab, der aber mit einigen ausſichtsreichen Kombinationszügen ausgeſprochen Pech hatte. FV 08 Hockenheim— J 05 Heidelberg:1(:0) Wenn man diesmal auch nicht gerade in hellen Scharen nach dem Hockenheimer Waldſportplatz geeilt war, ſo waren es zumindeſt doch 50060 Unentwegte, die es ſich nicht neh⸗ men laſſen wollten, dem wichtigen Spiel der zweiten Pokal⸗ runde Hockenheim— Heidelberg beizuwohnen. Leider erfüllte das Spiel nicht die Erwartungen, denn gie Bodenverhältniſſe waren durch den anhaltenden Regen recht ungünſtig. Größere Waſſerlachen vor beiden Toren behin⸗ derten beide Mannſchaften in ihren Aktionen und nament⸗ lich den beiden Stürmerreihen vermittelten ſich die Tücken des weichen Spielgrundes am fühlbarſten. chen beider Stürmerreihen war es gut, daß wenigſtens die hinteren Mannſchaftsreihen dicht hielten. So imponierten wohl in erſter Linie die beiden Läuferreihen, die ſich kaum etwas nachſtanden und die hüben wie drüben einen umſich⸗ tigen Dirigenten hatten. Vetter bei Heidelberg war für ſeine Elf der ruhende Pol, wie es Birkenmeyer auf der Ge⸗ genſeite war. Beide waren die Hauptſtützen ihrer Mann⸗ ſchaften, die eine weitere merkliche Unterſtützung lediglich in ihren Schlußtrios hatten. Schlechterer Kontakt beſtand eutſchieden mit den Stür⸗ merreihen, in denen hauptſächlich die Verbinder mehr oder weniger ausfielen. Bei Hockenheim hatte Hofmann W. auf halblinks keinen ſeiner beſten Tage und Klauß laborierte früh an einer Fußverletzung, die ihn gegen Schluß ſogar zum Ausſcheiden zwang. Aehnlich lagen die Dinge bei Hei⸗ delberg, wo der Halbrechte Huckele klar ausfiel. Wenn trotz aller Umſtände Hockenheim zu einem eindrucksvollen Sieg kam, ſo deshalb, weil man auf dieſer Seite rationeller arbeitete und man es dort durchaus beſſer verſtand, die ſich bietenden Torgelegenheiten auszunützen. Ganther(), Bechtel(1) und Birken meyer(), waren die Träger der Torerfolge, die allerdings etwas reichlich lange auf ſich warten ließen. Hockenheim brauchte diesmal alles, um ins Spiel zu kommen und beſonders ſchwach ſpielte der Hocken⸗ heimer Angriff in den erſten 15 Minuten, wo man ſozuſagen die Sache völlig in erſter Hand hatte. Erſt als Bechtel traditionell den Führungstreffer markiert hatte, da kam Hockenheim in Front und kam mehr und mehr in das Sptel, das zum Schluß im Zeichen eines eindeutigen Hockenheimer Sieges ſtand. Hockenheim hat ſich die weitere Teilnahme am Pokalwett⸗ bewerb geſichert und jetzt heißt es rüſten zum nächſten Gang, bei dem vorausſichtlich einer unſerer Mannheimer Gau⸗ ligavereine den Gegner abgeben wird. Start eines Mann⸗ heimer Gauligavereins in Hockenheim wäre gleichbedeutend mit 2000— 3000 Zuſchauern und dieſe Gelegenheit ſollte man ſich maßgebenden Ortes nicht entgehen laſſen, wobei Vor⸗ ausſetzung ſein darf, daß derartige Pokalſpiele auch ſinan⸗ ziell ein Ergebnis zeitigen ſollen und dementſprechend ge⸗ wertet werden müſſen. Für die Spielleitung verantwortlich zeichnete Schmelzer⸗ Waloöhof, der auch diesmal wieder eine ganz ausgezeichnete Arbeit leiſtete. Seine jederzeit klaren Entſcheidungen be⸗ wirkten Ruhe im Spiel und hinterließen beſonders bei den Zuſchauern einen nachhaltigen Eindruck. 1b Abgeſagtes Pokalſpiel in Ilvesheim Das Fußballpokalſpiel Alemannia Ilvesheim— Phönix Mannheim, das am Sonntag in Ilvesheim ſtattfinden ſollte, wurde abgeſagt, weil der Schieds⸗ richter den Platz infolge der ungünſtigen Witterungsver⸗ hältniſſe für ungeeignet erklärte. Werner Riethdorſ(Berlin), Deutſchlands Meiſter im Bantamgewichtsboxen, feierte am Freitag abend in Genf über den italteniſchen Bantamgewichtsmeiſter Gino Catta⸗ neo über zehn Runden einen überlegenen Punktſieg. Bei den Schwä⸗ — Ausklang im badischen Handball VfR— TW Hockenheim 41(:0) Mic Phönix— Tſchft Beiertheim:5(:3) TW Ettlingen— TS Nußloch:1(:1) Der Wettergott meinte es mit der ausklingenden Gau⸗ meiſterſchaft nicht ſonderlich gut. Gerade für die entſcheiden⸗ den Begegnungen, die über die Abſtiegsfrage beſtimmen mußten, hätte man ſich die beſten Vorausſetzungen ge⸗ wünſcht. Die beiden Mannheimer Spiele endeten bemer⸗ kenswert. Bei den Raſenſpielern ſtand die Partie bis zur Pauſe überhaupt torlos. Wie zu erwarten war, mußte ſich Phönix gewaltig ſtrecken, um die nun am ſtärkſten Beiertheimer niederzuhaltev.. Ettlingen ließ auch gegen Nuß hoch nicht locker und wurde am Schluſſe mit einem weiteren Siege belohnt, der vielleicht die Rettung bedeutet. Eine überraſchende Niederlage verzeichnet der Meiſter Waldhof im erſten Freundſchaftsſpiel, zu dem der DT⸗Alt⸗ meiſter Herrnsheim zu Gaſte war. Bf Mannheim— TW Hockenheim:1(:0) Der Tabellenletzte und der Dritte ſtanden ſich am Sonn⸗ tag vormittag auf dem Vf R⸗Platz gegenüber. Die Hockenheimer ſind zum Abſtieg verurteilt, ſie können ſich mit keiner Gewaltleiſtung mehr retten; genau ſo ſicher hat der Platzverein den öritten Platz in der Tabelle inne. Es war alſo auf dem Platz bei den Brauereien eine einſeftige Sache erwartet worden mit einem überlegenen Sieg des Gaſtgebers. Aber es ging diesmal nicht, der Gaſt ſetzte ſich doch ſtärker zur Wehr und beinahe hätte man noch eine Ueberraſchung erleben können. Wohl hatten die Platzherren jederzeit das Spiel in der Hand, aber es fielen keine Tore. Faſt vierzig Minuten plagten ſich die Blauen, um enoͤlich zu Torerfolgen zu kom⸗ men. Wohl muß zugegeben werden, daß die Witterung alles nur nicht einladend war. Ein Bindfadenregen ſetzte nicht nur dem Spielgelände ſtark zu, auch die Spieler waren mit wenig Luſt bei der Sache Aber dies war nicht allein die Urſache der geringen Torausbeute. Der Sturm konnte ſich den Bodenverhältniſſen gar nicht anpaſſen. Immer wieder kamen weite Vorlagen, die auf dem naſſen Boden einfach davonſpritzten. Man konnte ſich einſach nicht dazu verſtehen, durch genaue Vorlage zum Mann dieſen widrigen Umſtän⸗ den Rechnung zu tragen und ſo gingen viele, faſt alle Vor⸗ lagen verloren.:0 wurde gewechſelt; ein Reſultat, das mehr als vereinzelt im Handball daſteht. Es war aber daneben noch ein Umſtand zu berückſich⸗ tigen, der die Raſenſpieler an der Entfaltung ihres Kön⸗ nens hinderte und ſo wenig Erfolge zuließ. Das war bei aller Aggreſſivität der Gäſte ihre maſſierte Abwehr. Waren die Raſenſpieler einmal im Angriff, verteidigten ſich die Hockenheimer mit acht Mann und mehr, aber es muß dabei anerkannt werden, daß, wenn es gegen Mänteles Heiligtum ging, alles mit vorne war; alle fünf Stürmer ſamt dem Mittelſtürmer. Erſt in den allerletzten Minuten, als Vfg endlich zu Erfolgen gekommen, wurde die Abwehr ſchwächer, ohne doch ganz die Waffen zu ſtrecken. Dies war auch das Sympathiſche an den Turnern, die nie zu kämpfen aufhör⸗ ten, den bitteren Kelch— den Verluſt der 1. Klaſſe— bis zum letzten Tropfen auskoſteten. Das gehört eben zu den Aktippoſten in unſerem Sport, das Verlierenkönnen. Unter der Leitung von Schmitt⸗ MTG, begann das Spiel. In der erſten Hälfte waren die beiden Torwächter Klee und Mäntele die beſten Leute. Es iſt wohl nicht an⸗ gebracht, unter den mißlichen Platzverhältniſſen eine Mann⸗ ſchaftskritik zu geben. Doch zwei Leute verdienen be⸗ ſondere Erwähnung: das war Seiberlich beim Platz⸗ und Orians beim Gaſtverein, die nicht nur durch Eifer, ſondern auch Können auffielen. Eines fiel leider aber bei allen Spielern auf: die laute Spielweiſe! Wie oben ſchon geſagt, endete die erſte Hälfte unentſchieden. Schaarſchmitt konnte nach der Pauſe den Bann brechen, Kees und Morgen ſolg⸗ ten; dann kamen die Gäſte zum längſt verdienten Gegentor durch Orians. Fiſcher beendete den Torreigen in der letz⸗ ten Minute mit einem vierten Treffer. Mit 4141 blieben die S und SA im Nennſattel Skahleck gewinnt den Preis der Stadt Mannheim, Berna den Preis der Stadt Ludwigshafen— Guter Beſuch, ſtark beſtrittene Rennen Nach langer Winterruhe wurde am Sonntag auf der Mannheimer Rennwieſe die ſüddeutſche Rennfaiſon 1935 aus der Taufe gehoben. Aber man hatte ſich dieſen erſten Renntag des Jahres eigentlich doch etwas auders vor⸗ geſtellt. Einmal fehlte das erhoffte warme Frühlingswetter, wogegen natürlich nichts zu machen war. Trotzdem war der Beſuch als gut zu bezeichnen, und das bunte Bild der SA⸗ und GS. Uniformen wirkte angenehm auf die Beſucher. In allen Rennen ſtellten ſich zahlreiche Pferde den Starter. So hatte wenigſtens dieſer Renntag nicht unter dieſem chroniſchen Uebel anderer Rennplätze zu leiden. Ueberhaupt kann man der 13. SS Reiterſtandarte nur Dank ſagen für dieſe Veranſtaltung. Sie hat weſent⸗ lich dazu beigetragen, das Intereſſe der breiten Volks⸗ maſſen dem Rennſport wieder zuzuwenden und darf wohl als Anſporn dienen, derartige Ausſchreibungen, welche ſich an das Pferdematerial des„kleinen“ Rennmannes wenden, öfters den Programmen der Provinzplätze beizufügen. Lei⸗ der regnete es den ganzen Tag, ſonſt wäre dem Veranſtalter auch beſtimmt ein voller Kaſſenerfolg beſchieden geweſen. Die unentwegten Beſucher der Rennbahn hielten aber trotz Regen aus. Die flott gelaufenen Rennen, in den Pauſen Marſchmuſik, trugen dazu bei, daß die Veranſtaltung ſich harmoniſch abwickelte. Zu Doppelerfolgen bamen die Rei⸗ ter Dr. Denker und.. Schlatter. Das einleitende Eröffnungsren nen für SA⸗ und SS⸗Dienſtpferde lag nur zwiſchen Maidi und Felska, von denen die Letztere bis in Einlauf führte, alsdann ging Maidi in Front und gewan noch ſicher. Auf den nächſten Plätzen kamen Caeſer und Max ein. Im Preis der Standarte, ein 2400 Meter Hür⸗ denrennen, war die Halblutſtute Morgenröte das beſte Pferd. Die Stute ließ ſich anfangs von Generaliſſimus führen und ging dann auf halbem Wege in Front. Ge⸗ neraliſſimus ſicherte ſich das zweite Geld vor Roßkaſtanſe, die den Reſt immer hielt. Caracalla verlor bereits am erſten Hindernis ſeinen Reiter. In den letzten Sprüngen holte ſich der in Darmſtadt ſtationierte Attis mit Dr. Denker den Preis der Induſtrie. Der Wallach lag ſtets auf dem zweiten Platz hinter Clivig und ging erſt zum Kampf über, als Clivia in Front liegend, dem Ziele zu ging. Ein gutes Rennen lief Großkomthur, der bisher noch ungeprüfte Hengſt, machte zum Schluß viel Boden gut und konnte ſo noch das dritte Geld vor Saros retten der immer mit bei den vorderen Pferden bag. Zu ſeinem erſten Siege im Leben kam der bisher noch mie hervorgetretene Dobler im Axel⸗Holſt⸗Gedächtuis rennen, um den ſich ſechs Pferde bewarben. Der Wallach fertigte die Buchmüllerſche Bafadere leicht ald und brachte mit ſeinem Siege ſeinen Anhängern über fünfſaches Geld. Salur, der nochmals geſattelt wurde, erhielt das dritte Geld vor Marſchall. Einen heißen Kampf lieferten im Preis vom Rhein die in Frankfurt trainierte Lore X und Benitus, aus dem der letztere als knapper Sieger hervorging. Mit größerem Alb'ſtamd folgte Oceana vor Jochen. Im abſchließenden Schluß⸗Rennen über 1900 Meter bonnte der SSlt⸗Scharf,. Bohrmann von Sturm 6ſ48 mit feiner Brieftbaube als Erſter den Zielpfoſten paſſieren, während der nochmals geſattekte Jaſſy und Lotte die näch⸗ ſten waren. Die Ergebniſſe: 1. Eröffnungsrennen. 1200 Meter, nichtöffentlich für SS⸗ und SA⸗Dienſtpferde im Beſitz von Angehörigen von Rei⸗ terſormationen, die nachweislich im Geſchirr gehen: 1. SA⸗ Mann O. Hoefle's(Mutterſtadt) Maidt, a. br. St., 78 Kilo (Beſitzer); 2. SA O. Schorf⸗Mayer's(Oggersheim) Felska, 84 Kilo(O. Schweitzerf:; 3. SSR Treiber's(Plankſtadt Caeſar 2, 91 Kilo(Beſitzer). Toto: 19:10; Platz: 12, 12:10. Richterſpruch: 4— 2 Eg.— Weile. Ferner: Bella, Caeſar 1, Frieda, Sento, Lieſel. & Preis der Standarte. Ehrenpreis und 200 4, 2400 ter, Hürdenrennen. Ehrenpreis gegeben von der 18. SS⸗ Reiterſtandarte Mannheim: 1. Becker's(Haßloch) Morgen⸗ röte, a. br. St. v. Lom— Möve, 74 Kilo(8. Schlatter); 2. SS⸗Reiterſturms(Mannheim) Generaliſſtmus, 77 Kilo (Dr. Fritzel); 3. Künkels(Soldin) Roßkoſtanie, 75,5 Kilo (W. Künkel). Ferner: Jaſſy, Lüneburg, Caracalla, Max, Gongant, Peladoros. Richterſpruch: 2 Lg.— Weile Weile— Hals. Toto: 31:10 Platz: 18, 39:10. 3. Preis der Induſtrie. Ehrenpreis und 510, 1600 Meter: 1. SA⸗Reiterſtandarte Darmſtadts Attis, a. ſchwbr. W. v. Hadſchar— Atina, 76,5 Kilo(Am. Dr. Denker); 2. E. Wagners Clivia, 79,5 Kilo(Wagner jr.); 3. Künkels Groß⸗ komthur, 78 Kilo(W. Künkel). Ferner: Pax, Käthe, Saros, Roxa, Prinz v. Landau, Lotto. Richterſprucht 1— 2— 2 Lg. Toto: 42:10; Platz: 19, 13, 60:10. 4. Preis der Stadt Maunheim. Ehrenpreis, gegeben von der Stadt Mannheim und 1000 4, 3000 Meter Hürden⸗ rennen: 1. Frl. Ignatzeks(Haßloch) Stahleck, a. br. W. v. Pergoleſe oder Hachelors Knight⸗Sati, 75 Kilo(Am. Dr. Dr. Denker); 2. Fleckſteins Adelbert, 77,5 Kilo(H. Schmitt]: 3. Kuntz Eichenkrone, 75,5 Kilo(L. S. Schlatter). Ferner: Raugräfin, Charmante angeh., Selmel. Richterſpruch: 4 Lg. — Weile— 2— 2 Lg. Toto: 26:10; Platz: 14, 69:10. 5. Preis der Stadt Ludwigshafen a. Rh. Ehrenpreis, gegeben von der Stadt Ludwigshafen und 700, 1800 Me⸗ ter: 1. Kuntz's(Impflingen) Berna, 5 ödbr. St. v. Pergoleſe oder Graf Ferry⸗Bia, 77,5 Kilo(L. Schlatter); 2. Schmeer's Fatra, 70 Kilo(Beſitzer); 3. Zimmermanns Salur, 77 Kilo (J. Vennebuſch). Ferner: Großkomthur, Grasfroſch, Stronn, Auretto. Richterſpruch: 7— 1 Lg.— Weile— 2 Lg. Toto: 44:10 Platz: 19, 21, 15:10. 6. Axel ⸗ Holſt⸗Gedächtnisreunen. Hürdenrennen 2800 Meter. Ehrenpreis, gegeben vom Hakenkreugbanner und 610 Mark(6 Pferde liefen): 1. Frl. Mätzigs(Frankfurt) Dobler, 4. Sch. W. v. Aldfond⸗Dorette, 68 Pilo(L. Schmeer); 2. Buchmüllers Bajadere, 69 Kilo(J. Vennebuſch); 3. Zim⸗ mermanns Salur 72,5 Kilo(Dr. Denker). Ferner lieſen: Prinz angeh, Marſchall, Generaliſſimus. Richterſpruch: 5 Og.— Weile— Weile. Toto: Sieg 57:10: Platz 241, 15:10. 7. Preis vom Rhein. Nichtöffentlich, Entſernung 1600 Meter(8 Pferde liefen): 1. SS Reiterſturm 3/18(Mann⸗ heim) Benitus, a. F. W. v. Defizit⸗Benita, n Kilo(Eid⸗ mammn);: 2. Wurſters Lore X, 78 Kilo(Beſitzer); 3. Barten⸗ ſchlagers Oceana, 88 Kilo(Beſitzer). Ferner liefen: Bubi Jochen, Iwo, Ella, Platin. Richterſpruch: Kopf— Weile 3 Lg. Toto: 42:10, Platz: 11, 12, 10210. 8. Schluß⸗Reunen. Nichtöffentlich, Entfernung 1400 Meter. Für SS⸗ und SA. Dienſtpferde, die noch nicht ge⸗ wonnen haben(6 Pferde liefen): 1. SSu⸗Scharf. Bohr⸗ manns(6/18) Brieftaube, a. F. St., 78 Kilo(Beſttzer); 2. Greiners Jaſſy, 8 Kilo(Beſitzer); 3. Wuchers Lotto, 99,5 Kilo(Beſitzer). Ferner liefen: Gretel, Bandit, Max. Richterſpruch: Hals— Weile— Weile. Toto: 88:10, Platz: 18, 82:10 Mark. Offiziersrennen im weißen Rock Nach einer Bekanntmachung des Chefs der Heeresleitung hoben die Offiziere in Offiziers⸗Reunen den weißen Rock mit farbiger Schärpe und farbigen Armbinden an beiden Oberarmen zu tragen. Die Schärpe iſt oberhalb des Schul⸗ terſtücks auf der im Einlauf dem Publikum zugewandten Schulter anzulegen. Abgeſagte Renntage Die für das Wochenende vorgeſehene Pferderennen in Karlshorſt(Samstag) und Dortmund(Sonntag) ind mit Genehmigung der OB von den zuſtändigen Rennvereinen abgeſagt worden, da wegen der ſchlechten Wit⸗ terungsverhältniſſe das Training der Pferde unterbrochen werden mußte und die Rennbahnen durch Schneefall un⸗ brauchbar geworden ſind. Auch die Strausberger Rennen, die für öden. April vorgeſehen ſind, wurden aufgehoben. Sämtliche Veranſtaltungen werden aller Vor⸗ ausſicht nach an einem ſpäteren Termin nachgeholt werden. Platzherren verdienter Sieger, aber auch der Gegner ver⸗ dient ein beſonderes Lob, das ihm hiermit gezollt ſet. MC. Phönix— V. Beiertheim:5(:8) Das ewige Auf und Ab im Sport dokumentiert wieder einmal ſo richtig den Werdegang der diesjährigen Ver⸗ bandsſpiele. Zu Beginn der Spiele eilte Phönix Mann⸗ heim von Sieg zu Sieg. Die Mannſchaft wurde an ihren Leiſtungen gemeſſen als zur Spitzegehörig betrachtet. Bald aber kam ein Umſchwung. Schon nach der erſten Niederlage war ein Rückgang feſtzuſtelben, als nun noch gar interne Schwierigkeiten dazu kamen, war der alte Handball⸗ pionier raſch mit in den Abſtiegsſtrudel hineingeriſſen. Das heutige Spiel war daher von beſonderer Bedeutung. Ein Sieg der Karlsruher Vorſtädter wäre beiden Mannheimer Vereinen(08 und Phönix) unangenehm geworden. Siegte Mannheim, war damit die Abſtiegsſorge von beiden Mann⸗ heimer Vereinen genommen. Bedroht waren dann nur noch die beiden Karlsruher Mannſchaften von Ettlingen und Beiertheim. 5 Der Bedeutung des Treffens entſprechend hatte ſich denn auch eine anſehnliche Zuſchauerzahl auf dem Phönixgelände eingefunden, trotz des vor Beginn des Spieles miedergehen⸗ den Regens. Das Spiel begann denn auch mit einigen Minuten Verſpätung unter der Leitung von Münkel⸗ Oftersheim. begann gleich überraſchend. Beiertheim kommt ſchnell zu zwei Toren an denen Mannheims Hütter nicht ganz ſchuldlos war. Beiertheim zeigte bei Beginn den größeren Eifer und das überlegtere Spiel, ſo daß die :0⸗ und wenig ſpäter:1⸗Führung verdient war. Dann aber gelang doch den Phönixmannen der Ausgleich durch gute Würfe von Schmitt und Spelz. In die Pauſe ging es ſogar mit einer:4⸗Führung des Platzvereins. Beiertheim erzwang ſchon bald nach Beginn den Aus⸗ gleich und noch war unbeſtimmt, wer von den beiden ſchwach ſpielenden Mannſchaften den Endſieg erringen würde. Fehler wurden beinahe auf beiden Seiten mehr gemacht, als gute Leiſtungen gezeigt wurden. Eine Aus⸗ nahme machten lediglich die beiden Torwächter, die ſich immer beſſer fanden und Schmitt beim Phönixſturm ſowie der Halbrechte der Gäſte. Spelz, Repp und Schmitt kom⸗ men dann nacheiwander zu guten Wurfſtellungen, die auch prompt in Erfolge umgewandelt wurden. Bei 74 war führ die Beiertheimer nichts mehr zu hoffen. Nun noch etwas zum Spiel. Gutes wurde wenig ge⸗ zeigt. Auch wenn wir berückſichtigen, daß eimige blutfunge Anfänger dabei waren, ſo war man doch erſtaunt über das niedere Spielniveau. Mit dieſen Leiſtungen können wir nicht werben. Der Zweck des Handballſpieles iſt nicht der, den Gegner zu halten, ſondern in den Beſitz des Balles zu kommen. Heute ging es nur darum, den Gegner irgendwie zu hindern das iſt aber kein Handball und auch kein Rugby, ſondern ſpieleriſche und techniſche Unferligkeit; vielleicht benutzten die Uebungsleiter die noch zur Verfügung ſtehende Zeit zum Umbau. TV Ettlingen— TSV Nußloch:1(:1 Auch ͤiesmol fehlte in Ettlingen wieder der Spielleiter, ſo daß man ſich auf einen geprüften Schiedsrichter des Platzvereins einigen mußte, der denn auch das Trefſen zufriedenſtellend durchbrachte. Bei jederzeit offenem Ver⸗ lauf waren die Albtäler vor dem Wurfkreis durchſchlags⸗ kräftiger, wodurch nach dem Wechſel die Entſcheidung zu⸗ gunſten des Platzvereins fiel. Zuerſt war jedoch Nußloch in Führung gegangen, der Vorſprung war aber bis zur Pauſe wieder aufgeholt. Obwohl in der zweiten Hälfte Ettlingen ſofort zur Entſcheidung drängte, dauerte es geraume Zeit, bis der Führungstreffer fiel. Auf die gleiche Art kam der Gaſtgeber noch zu einem dritten Erfolge, wodurch die Nie⸗ derlage von Nußloch beſiegelt war, während die erfolg⸗ reichen Ettlinger weiter auf dem beſten Wege bleiben, dem Geſchick des Abſtieges zu entrinnen. * Waldhof verliert gegen Herrnsheim 625 Waldhofs Revanche für die in Herrnsheim bezogene Niederlage glückte nicht. Nicht weil Walöhof ſchwächer war, ſondern einmal nicht glücklich kämpfte und zum andern mehr Wert auf Zuſammenſpiel und Einſpielen legte, denn auf Kampf. Erſtmals verſuchte man den wieder zurück⸗ gekehrten Weiß, der ſich ganz gut einführte, doch konn unter den heutigen Bodenverhältniſſen kein Urteil abgegeben wer⸗ den, das Anſpruch auf Gründlichkeit hat. Man wechſelte einmal Henninger gegen Rutſchmann und ſpäter wieder Henninger gegen Zimmermann aus. Der rutſchige Boden machte eben dem einen mehr und dem andern weniger zu ſchaffen. Aber Renninger iſt nicht in beſter Verfaſſung. Noch iſt es Zeit bis zum Beginn der Endſpiele, aber dann muß die Mannſchaft ſtehen. Sehr ſchön und zweckmäßig ſpielte der Waldhofſturm in der erſten Hälfte. Die Gäſte überraſchten mit ihrem Können. Ueber⸗ rugendes Wurſvermögen zeigte der den Mannheimern vom Pokalvorſchlußſpiel gegen den Gau Südweſt noch bekannte Embach, der ſchließlich auch in den letzten Minuten, als Waldhof mit zwei Treffern in Führung lag, die Niederlage in einen knappen Sieg verwandelte. Aeußerſt aufmerkſom aber auch hart ſpielte die Hintermannſchaft des ehemaligen Turnermeiſters. Raſch waren des Sturmes Kombinations⸗ züge zum gegneriſchen Tor, aber doch nicht ſo überlegt und ſo variiert wie die der Gegenſeite. Das Spiel, das Müller⸗Käfertol leitete, brachte ſchon in den erſten fünf Minuten drei Tore durch Embach und Schneeberger für die Gäſte ſowie Zimmermann für Mann⸗ heim. Spengler ſchafft den Ausgleich und Lang die Füh⸗ rung, aber noch vor dem Wechſel haben die Turner den Ausgleich geſchafft. Auch nach der Pauſe wurde mit einigen Erfolgen be⸗ gonnen. Weiß gelang ein Durchbruch und Lang verwandelte einen Strafwurf. Bei:5 Toren für den Gaſtgeber bleibt es bis zehn Minuten vor Schluß. Dann bringen drei Strafwürfe für die Herrnsheimer das Verhängnis. Wald⸗ hof verliert unverdient mit 526 Toren vor etwa 400 Zu ſchauern. Franen⸗ Handball VfR.— Stadtſportverein Frankfurt:4(:0) Zum oͤritten Male kreuzten die Mädels des VfR. mit dem Frankfurter Stadtſportverein die Klingen. Das erſtemal vor Jahresfriſt, in den Endſpielen um die deutſche Meiſterſchaft. Mannheim ſiegte mit:2 Treffern. Weih⸗ nachten waren die Raſenſpielerinnen mit Erſatz nach Frankfurt gefahren und waren mit:5 im Hintertreffen geblieben. Heute nun begegneten ſich die beiden Mann⸗ ſchaften zum oͤrttten Male. Unterdeſſen fanden aber die neuen Rundenſpiele ſtatt und in dieſen hat ſich wohl Mannheim, aber nicht Frankfurt durchſetzen können. Wie ſchon in Frankfurt an Weihnachten war auch heute in Mannheim Petrus wenig Kavalier, ſondern er hätte unbedingt ſchon früher die Himmelsſchleuſen ſchließen müſſen. So aber war das Spielfeld nicht in beſter Ver⸗ faſſung. Hoffſtaetter⸗Germania als Unparteiiſcher hatte ein Nachſehen und ließ ſpielen; das Spielgeſchehen gab ihm vecht; es ging, wenn auch nicht prima, ſo doch ganz gut. Der VfR.⸗Sturm ſpielt in der erſten Hälfte in der beſſeren Hälfte und kommt zu einer verdienten:0⸗Führung. Lei⸗ der verletzte ſich die Frankfurter Torwächterin beim zwei⸗ ten VfR.⸗Erfolg. Wohl zeigte bie„Erſatzhüterin“ ſich eben⸗ bürtig, aber die Stimmung war dahin. So gab es kaum Beifall bei den einheimiſchen Erfolgen, da man mit den Frankfurter Mädels mitfühlte und dies ſei dem Publikum, das ſich zum Frauenſpiel zahlreich eingefunden hatte, hoch angerechnet. In der zweiten Hälfte war Frankfurt in der beſſeren Spielhälfte und konnte ſich nun auch beſſer entfalten. Er⸗ folg: vier Gegentreffer! Schuld: die Mannheimer Tor⸗ wächterin und die Läuferreihe, die ſchwach ſpielte. Ein Teil Mitſchuld unſere Halbſtürmer, die nicht im gleichen Maße mit aufbauen halfen wie die Gegner. Die beſten bei un⸗ ſerem Meiſter waren die Halbſtürmer. Die Tore warfen Förſter und Kehl, beſſer geſagt: mußten werfen, weil ſie von ihren Kameradinnen ſo freigeſpielt wurden, daß eben bei einigermaßen Wurfvermögen die Erfolge kommen mußten. Frankfurt hat hier gefallen, unſer Mei⸗ ſter hat nicht reſtlos überzeugt. Schwache Leiſtungen, beſſer geſagt: zu langſame Aktionen zeigte die blaue Hinter⸗ mannſchaft. Wenn wir dies hier beſonders unterſtreichen, dann nur deshalb, um die verantwortlichen Stellen be⸗ ſonders darauf aufmerkſam zu machen. Eines ſei vom Spiel noch hervorgehopen: die vorbilb⸗ liche Ruhe, die im Spielfeld herrſchte. 8 a eee A . een Montag, 8. April 1935 Nene Mannhermer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe 9. Seite/ Nummer 162 Gaumannſchafts⸗Meiſterſchaft im Voxen BfR Mannheim ſiegt in Freiburg:7 Ve Zu dem Vorentſcheidungskampf um die Gau⸗ mannſchafts⸗ Meiſterſchaft im Boxen ent⸗ ſandte der unterbadiſche Meiſter VfR Mannheim ſeine Boxſtaffel in ſtärkſter Aufſtellung zu dem oberbadiſchen Meiſter, Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer. Leider konnte die Gaſtgebermannſchaft nicht in kompletter Aufſſtel⸗ lung am Start erſcheinen. Die Mannſchaft trat ohne Fliegengewichtler an, und mußte ſich im Bantam⸗ gewicht für Rieder und im Weltergewicht für Heizmann mit Erſatz begnügen. Die Mannheimer trafen auf einen ſehr ernſt zu nehmen⸗ den Gegner. Das techniſch beſſere Können des unterbadi⸗ ſchen Meiſters glich die Freiburger Vertretung durch Härte im Nehmen und großen Kampfgeiſt wieder aus, ſo daß die Reſulate in den meiſten Klaſſen nur knapp ent⸗ ſchieden werden konnten. Am beſten konnte der Kampf Köhler⸗ Mannheim gegen Spiegelhalter⸗Frei⸗ burg gefallen. Köhler mußte ſeine volle Kampfkraft in das Treffen legen, um gegen den tapferen und techniſch auch nicht ſchlechten Spiegelhalter das beſſere Ende ziehen zu können. Hofmann überraſchte durch ſeine ſaubere Kampfes⸗ weiſe angenehm. Seine Innenhandſchläge hat er ſchon faſt ganz abgelegt. Obwohl er gegen den alten Ringfuchs Von⸗ derſtraß die erſte Runde glatt abgeben mußte, erkämpfte er ſich durch präzis geſtochene linke und rechte Konterſchläge einen Punktevorſprung, bekam vom Punktrichter jedoch ein Unentſchieden zugeſprochen. Weniger konnte Bauſt und Keller überzeugen. Sie können beſtimmt mehr, als was ſie im Freiburger Ring gezeigt haben Mayer mußte mit ſei⸗ nem Gegner, der noch wenig Erfahrung mitbrachte, aber im Nehmen über eine ungewöhnliche Härte verfügt, über die volle Diſtanz gehen. Beierer, der nach einer langen Pauſe wieder die Handſchuhe anzog, erſetzte ſeinen verletzten Ver⸗ einskameraden Leier ſehr gut. Leier hätte gegen den Schlä⸗ ger Schlatter beſtimmt auch verloren. Gaßner ſtartete im Weltergewicht gegen den alten erfahrenen Ochotzki⸗Freiburg, und konnte, obwohl er nach Punkten verlor, ſehr gut ge⸗ fallen. Der Mannſchaftskampf wurde in der Kunſt⸗ und Feſthalle vor über 800 Zuſchauern durchgeführt. Die Organiſation klappte ſehr gut und der gebotene Sport ſtand auf beachtlicher Höhe. Das Kampfgericht ſetzte ſich aus Ringrichter Gauſportwart Ulmrich⸗ Mannheim und dem alleinigen Punktrichter, Bezirksführer Haubenſack⸗ Lörrach, zuſammen. Vereinsführer Gul din begrüßte die Gäſteſtaffel herz⸗ lich; als Erinnerungszeichen bekamen die VfR⸗Boxer einen kunſtvollen Vereinswimpel überreicht. Unter den Ehren⸗ gäſten bemerkte man den Bezirksbeauftragten des Reichs⸗ ſportführers, Meißner und Standartenführer Rieſter. Der Kampfverlauf Fliegengewicht: Gruber⸗Mannheim ohne Gegner. Da Freüburg in dieſer Klaſſe keinen Gegner ſtellt, eröffnet der Vſcht mit einer:0⸗Führung. Bantamgewicht: Bauſt⸗Mannheim gegen Jang⸗Freiburg. Der Mannheimer läßt ſich den Kampfſtil ſeines Gegners aufdrängen, der ſehr beherzt angreift und mit bangen lin⸗ ken und rechten Treffer immer wieder am Kopf und Kör⸗ per des Mannheimers landet. Erſt in der Schlußrunde kommt Bauſt mit wirkungsvollen Rechten ins Ziel. Der Punktrichter entſcheidet Sieger Bauſt, obwohl ein Unent⸗ ſchieden den Leiſtungen des Freüburgers richtiger geweſen wäre. Federgewicht: Hofmann⸗Mannheim gegen Vonderſtraß⸗ Freiburg. In der erſten Runde liegt der Freiburger dau⸗ ernd im Angriff, Hoffmann muß harte rechte Haken ein⸗ ſtecken, oͤie ihn wiederholt kurz zu Beden zwangen. In der Mittelrunde hat ſich der Mannheimer auf ſeinen Gegner beſſer eingeſtellt. Hofmann ſtoppt den aggveſſiv angreifen⸗ den Vonderſtraß mit linken Geraden und kontert rechts mit Aufwärtshaken. Während die erſte Runde an Vonder⸗ ſtraß ging, erkämpfte ſich Hofmann durch ſeine ſauberen Schläge in den folgenden Runden ein Punktplus, das für einen Sieg hätte ausreichen müſſen. Er mußte ſich jedoch mit dem gegebenen Unentſchieden begnügen. Leichtgewicht: Köhler⸗Mannheim gegen Spiegelbalter⸗ Freiburg. Erſte Runde ſauberen Diſtanzkampf, in dem Köhler durch ſeine reichlich geſtochene Linke und rechte Auf⸗ wärtshaken hoch nach Punkten führte. Ab der 2. Runde hat ſich der Freiburger beſſer gefunden und geſtaltete den Kampf offener. Die Schlußrunde ſieht Köhler energiſch im Angriff, aber auch Spiegelhalter bringt noch einige ge⸗ 9 99 8 Aufwärtshaken an. Der Punktſieg Köhler war ar. Weltergewicht: Gaßner⸗Mannheim gegen Ochotzki⸗Frei⸗ FPurg. Gaßner hält in der Runde jeden Schlagwechſel mit. In der Mittelrunde gelang es ihm ſogar Ochotzki mit einem rechten Kinntreffer bedenklich anzuſchlagen, vergaß aber rechtzeitig wachzuſetzen: Ochotzki legt in der Schlußrunde mächtig los, ſchlug beidhändig und verwies den tapferen Gaßner erſt jetzt auf die Verliererſtraße. Mittelgewicht: Beierer⸗Mannheim gegen Schlatter⸗Frei⸗ Burg. Schlatter kämpft, da ſeine Schläge größtenteils mit Innenhand treffen, ſehr unſauber, was ihm nach mehreren Ermahnungen auch eine Verwarnung koſtete. Beierer hat gute Momente, ſeine rechten Aufwärtshaken finden öfters ihr Ziel. Punktſteger Schlatter. Halbſchwergewicht: Mayer⸗Mannheim gegen Schmitt⸗ Freiburg. Mayer iſt ſeinem Gegner in jeder Beziehung klar überlegen. Er verſtand es aber doch nicht, ihm eine entſcheidende Niederlage beizubringen, ſondern mußde ſich noch Ablauf der 3 Runden mit einem, wenn auch hohen Punktſieg begnügen. Schwergewicht: Keller⸗Mannheim gegen Seiler⸗Freiburg. Seiler nützt ſeine Reichweite prompt aus. Keller iſt nicht entſchloſſen genug, vor allem vergißt er auf Habboöiſtang und im Nahkampf das Schlagen. Der Freiburger ſichert ſich durch harte Körpertreffer Vorteile, die ihm den Punktſieg einb vachten. Beſſelmann bleibt Mittelgewichtsmeiſter Kölner Boxereigniſſe: Hower zertrümmert Klein In der Kölner Rhein landchalle wurde am Samstag abend die Borſportzeit in der Halle mit einem in feder Hinſicht zufriedenſtellenden Kampfabend beendet. Die guten Paarungen hatten ihre Aagiehungskraft auf das Publikum nicht verfehlt, denn mit 7000 Zuſchauern war die weite Halle ſaſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Wohl die größte Ueberraſchun zenz Hower Deutſchlande gegen den ſtarken Sol leiſtung zeigte. Der Köl nicht ſonderlich über ziemlich in„Ungnad aber Hower ſeine Ar zentration und S zuletzt ſehr vermißte bes Dutzend wal mit dem Mut der 2 a des Abends war Vin⸗ chwergewichtsmeiſter, der eien eine wahre Meiſter⸗ ämpfen Hei Mit einer Kon⸗ i ſie bei Hower ein. Ein hal⸗ auf die Bretter, 3 ſtawd, warfen ſeine Sekundanten das IN— Im Mittelgewicht hatte der deutſche Meiſter Jop Beſſel mann(Köln) gegen ſeinen engeren Landsmann. den bei 40 Jahre zählenden Hein Do m⸗ görgen, der ehemals 1 Lehrmeiſter war, ſeinen Titel zu verteidigen. ingſuchs Dommnörgen ſpielte in dem Zehnrunde ˖ ne Erfahrung aus und in glänzender wer ich nach Punkten geſchlagen wurde, überſtand er ſtanz. Es wäre wohl anders gekommen, wenn Beſſelmaun von Beginn an rückſichus los gekämwſt hätte, och Domgörgen ſtörte ſtändig die Angriffsaktionen ſeines Gegners.— Begei⸗ ſternd von der erſten Runde an war auch der Kampf zwiſchen Franz Di biber(Köln] und dem Tſchechen Franta Nekolny. Seit Dübbers nicht mehr im Leicht⸗ gewicht ſteht, hat er auch ſeine alte Kampfkraft wieder⸗ gefur den. Vielſeitig, wie in den beſten 2 Serienweiſe mußte Nekolny die Haben und Uppercuts ſchlucken. Schwer gezeichnet und von den Schlägen ſbart mitgenommen, gab Nekolny den für ihn ausſichtstoſen Hampf in der Pauſe zur ſechſten Runde auf. Etwas ſchwů⸗ cher war der Kampf zwiſchen Ex⸗Meiſter Willi Metzner⸗ Köln und Remſcheld⸗Solingen. Der um etwa 10 Jahre jüngere Solinger war in ſaſt allen Runden eine Kleinig⸗ keit vorn. Er traf häufiger, aber ſeine wenig faubere 5 1 rechtfertigte einen Punktſieg nicht. Urteil Unent⸗ 8. en. gen, war ſeine Hampfart. Eder boxt in Dortmund Nach langer Zeit werden auch wieder Boxkämpfe in der Dortmunder Weſtſalenhalle durchgeführt, und zwar am 5. Mai. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſteht ein Kampf des deutſchen Weltergewichts⸗Europameſſters Gustav Eder gegen einen noch zu beſtimmenden Partner. 5 Eiche Sandhofen ſiegt Mit dem Treffen zwiſchen dem oberbadiſchen Meiſter Germania Hornberg und dem unterbadiſchen Mei⸗ ſter Eiche Sandhofen wurden die entſcheidenden Kämpfe um die badiſche Weiſterſchaft im Man n⸗ ſchaftsringen eingeleitet. Die Mannheimer Vor⸗ ſtädter ſiegten nach durchweg flott durchgeführten Kämpfen verdient mit 95 Punkten. Da Rupp(Sandhofen) beim Olympia⸗Lehrgang in Benneckenſtein weilt, ftel der Halb⸗ ſchwergewichtskompf aus. Er wird gelegentlich des Rück⸗ kampfes am 14. April nachgeholt werden und ſollte für Sandhofen einen weiteren Punktgewinn bringen. Sand⸗ hofen ſiegte im Bantam⸗, Feder⸗ und Leichtgewicht, Horn⸗ berg war im Welter⸗ und Mittelgewicht erfolgreich, während der Schwergewichtskampf unentſchieden endete. Gewichtheben Frankreich— Italien:2 In Paris trugen Frankreich und Italien einen Länder⸗ kampf im Gewichtheben aus, der von den Franzoſen mit :2 Punkten gewonnen wurde. Es gab folgende Einzel⸗ ergebniſſe: Federgewicht: 1. Bescope(J) 272,5 Kilo; 2. Ch. Duver⸗ ger(F) 367,5 Kilo. Leichtgewicht: 1. R. Duverger(F) 285 Kilo; 2. Tagliavini(J) 250 Kils. Mittelgewicht: 1. Galim⸗ berti(J) 325 Kilo; 2. Amanieu(F) 312,5 Kilo. Halbſchwer⸗ gewicht: 1. Hoſtin(F) 357,5 Kilo; 2. Memprin(J) 302 Kilo. e 1. Dumoulin(F) 352,5 Kilo; 2. Beretta(J) 5 Kilo. Deulſcher Rugby Nord⸗Süd⸗Mannſchaft— Comité Lyonnais 16:14 Der Rugbygroßkampf, der am Sonntag nachmittag vor etwa 2000 Zuſchauern auf der Platzanlage des Heidel⸗ berger Turnvereins ausgetragen wurde, brachte trotz Regen, Hagel und leiblichen Bodenverhältniſſen den großen, mitreißenden Kampf. Wer häte an einen Sieg der Nord⸗Südmannſchaft ge⸗ dacht? Eänmal mußte er bdommen, denn die letzten Be⸗ gegnungen mit dem Comits Lyonnais endeten bekannt⸗ lich mit einem Unentſchieden wad einer kappen Nieder⸗ lage. Kein Zittern und Zagen in der deutſchen Fünſtzehn. Zielſichere Arbeit aller Mannſchaftstetle don Beginn an. Kraft und Ausdauer hielten dem überragenden Gegner ſband, der ſich kurz vor dem Schlußpfiff geſchlagen beken⸗ nen mußte. Vor allem, was man an ſchönen VLeiſtungen ſah, war dieſe die überzeugendſte: Die Geſchlofſenheit der deutſchen Mannſchaft in ihrer unbeirrbaren Energie. Punkt 4 Uhr betraten die Deutſchen, anſchließend die Franzoſen, beide lebhaft begrüßt, das Spielfeld. Der Kampf nimmt unter der Leitung Krambs⸗SpelN ſeinen Anfang. Die Franzoſen ſtoßen vor, immer wieder bom⸗ men die blauen Dreiviertel ins Laufen und ſchon nach 7 Minuten gehen die Franzoſen durch Verwandlung eines Straftrittes in Führung. Ein ſchöner Vorſtoß der d. Stürmer endet mit einem Verſuch Derletts. den Schwa⸗ nenberg zum Treffer erhöht. Bei den Franzoſen im⸗ ponieren die weiten Gaſſentritte und das ſchnelle, un⸗ eigennützige Abſpielen des Balles aus jeder Lage. D. Läuferreihe arbeitet zeitweiſe prächtig zuſammen. Ein von dem unermüdlichen Loos eingeleiteter Angriff führt durch Pfiſterer zum zweiten Verſuch. Auch die Erhöhung gelingt. Mit 10:3 P. geht es in die Pauſe. Die zweite Hälfte beginnt mit wechſelnden Angriffen. Loos—Hamming verſtehen ſich ausgezeichnet. Die nüchſten Minuten gehören wieder dem deutſchen Sturm; ein Stür⸗ merverſuch ſchraubt das Reſultat auf 19:3. Ein wunder⸗ voller Angriff der Franzoſen, bei dem der Ball die ganze Dreiviertelreihe paſſiert, führt durch Sire zum Verſuch, den der Mittelſtürmer prompt erhöht. Kurz darauf folgt von der Gaſſe aus ein Durchbruch eines franz. Süürmers, der nach kurzem ſchneidigen Lauf den Ball über die Linke bringt. Nun wird es ernſt, die Attacken der Blauen mehren ſich. D. greift weiter an. Eim Paß durch die Oxford kann nicht gewinnen Neuer Cambriöge-Sieg im großen Ruderkampf Das berühmteſte Ruderrennen der Welt, das Achber⸗ ren men zwiſchen den engliſchen Hochſchulen Oxford und Cambridge, gehört wieder einmal der Ver⸗ gangenbeit an. Am Samstag wurde auf der klaſſiſchen Themſe⸗Strecke zwiſchen Putney⸗Brücke und Mortlake das 87. Rennen diefer Art gerudert. und wieder war die Anteilnahme der engliſchen Sportwelt ungeheuer. Das naßkalte Wetter der vergengenen Wochen hatte einer warmen Früßlingsluft Platz machen müſſen und am Nach⸗ mittag kam ſogar die Sonne heraus. Die Ufer der Themſe boten das übliche Bild: Boot neben Boot und ungeheure Menſchenmaſſen, die dem großen Ereignis entgegen⸗ fieberten. Auch dieſes Mal iſt es dem Oxford⸗Boot nicht ge⸗ lungen, die Erfolgsſerie Cambridges zu unterbrechen, ob⸗ wohl, man diesmal die Ausſichten der„Dunkelblauen“ Pane beurteilt hatte als in den vergangenen Jahren. aombridge gewann mit einem Vorſprung von etwa 4 Längen(genau wie im Vorfahr!) viel eindrucks⸗ voller als man allgemein erwartet hakte, und wenn mit 19:48 Minuten die Rekordzeit des Vorfahres(18:03) nicht erreicht wurde, ſo lag das an dem ſtarken Wind und dem hohen Wellengang. Oxford benötigte 20:02 Minuten und ſeine Ruderer waren im Ziel weſentlich erſchöpfter als die Cambridge⸗Studenten. Mit dieſem Erfolg hat alſo Cambridge den 12. Sieg in ununterbrochener Reihenfolge ad insgefamt 45:40 Siege(1877 ging man gleichauf durchs Stel) zu verzeichnen. Der Start zu dem 6840 Meter hangen Rennen laa— wie ſchon geſagt— bei der Putney⸗Brücke. Beim Platz⸗ loſen war ſchon das Glück auf Seiten von Cambridge, das die winogeſchütztere Surrey⸗Seite wählte. Beide Boote gingen mit 40er⸗Schlag ab, Oxford etwas voraus, bald aber von Cambridge abgelöſt. Beim Meilenpfoſten hatte Cambridge bereits zwei Längen Vorſprung, der im erſten großen Bogen, wo Cambridge den kürzeren Weg hakte, auf mehr als drei Längen ausgedehnt wurde. Am g⸗Meilen⸗Pfoſten lagen die„Hellblauen“ pier Längen vor und an der Barives⸗Brücke ſogar ſechs. Oxford bam durch einen ſcharfen Zwiſchenſpurt auf drei Längen heran aber dann zog Cambridge noch einmal an und gina in 10:48 Minuten mit 4 Lüngen Vorſprung als überlegener Sie⸗ ger durchs Ziel. Die Boote ruderten in ſolgender Be⸗ ſetzung: Cambridge: Bug: Briſtow(Pembroke); 2. Szibagyl (Jefus); 3. Kingsford(Pembroke); 4. Powell(Third Tri⸗ nity); 5. D. G. Kingsford(Pembroke); 6. Lonnon(Third Trinitiy); 7. Wilnop(Pembroke! Schlag: Laurie(Sel⸗ wyn]; Steuer: Duckworth(Jeſus). Oxford: Bug: Hope(New College): 2. Winſer(Corpus Ehriſti)); 3. Tomlin(Univerſityf: 4. Bankes(Chriſt Church); 5. Munors(New College); 6. Cpuchman(Cheiſt Church); 7. Sciortind(Uniberſtin? Schlag: Sutcliffe (Trinitiy): Steuer: Bryan(Worceſter). Die Gaume Stahl und Frl. Beck ſorgen für einen Pforzheimer Doppelerfolg Bei den Frauen 5 6 an zweiter Stelle Die verſchiedenen Gaum Entſcheidung ei Jaren in ununterbrochener Fol end fah ſich um Fechterinnn der Badiſchen Tur: uf der einen Seite, ſich allmählich über das geſo geführt wurden, ſind abgelö wung, durch die des Fa Reichsbund für Leibesübu vacht. mehr⸗ ungen. e. daß an d Im 8 i dung der 8 Feck ſterſchaften 1935 im D Florett auch der Fechtklub beteiligt waren. Nach Offenburg, Freiburg, Ka es der Bewerbung des TV 1846 abteilung zu danken, ß für di des Fachamtes, Mannheim zum ort und die geräumige 18 46e Kampfſtätte wurde, wo am nach ritterlichen Gefechten die n und wach hartem Ringen auf den dr gen wunden. Erfreulich dabei das ergebnis, mit über 50 Fechter und ſomdere Anerkennung verdient, daß ger uſav. die weite Reiſe nach dem gebaetes nicht geſcheut hatten. Der Samstag war der Degen meiſterſchaft vorbehalten. Hier ſetzte man ſtarke Hoffnungen auf den ſich in bef f lichen vorjährigen Meiſter, Stahl, vor heim, zumal er zuletzt beim Gau kampf die ſtärkſte Waffe der Badener war u ſchen Meiſter Geiwitz beſiegen k ſter enttäuſchte denn auch nicht, o ſatz ſeiner Mitbewerber wehren Freiburg, der ſeiner Arbeitsdi redete ſein Vereinskamerad Knies ein ernſte konnte aber eine Niederlage durch Stahl der ſeinen Vorjahrsſieg wiederholte 1 Degenmeiſter werden konnte. Eine p ſchaft hatte auch der TV Lörrach zur Stelle, der in die Zwiſchenrunde brachte. Ueberhaupt wurde di beachtliches Können gezeigt, was zu flotten 31 Fele jugendlichen Marianne l. Hedwia Fäſſer⸗Fechtblub Mana ein. Siegeriunen im f terin Wenkebach Maun⸗ rauen⸗Florett: Erna Kahl⸗KTV 46 nhei m, 7. Maria Me Leimbach⸗Tgde Heddelb r Turnerſchaft, 10. Mannheim. 2 uß der Frauenkämpfe nahm die Siegerehrung vor neiſtern das redlich veranſtaltenden TV e gute und reibungs t getroffen hatte durften imer Radierung als Erinnerungsgabe erg, 9. E Marianne Na Ja beiden bsband. reitungen 5 Zufrie⸗ n 2 2 ges 2 4 Sportfreunde Stultgart— 1. JC Ss N 30 1 Pforzheim:3(:2 Die Stuttgarter Sportfreunde hatten ſich für Samstagnachmittag den 1. F C Pforz eim zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet, dem ungefähr 1000 ner beiwohnten. Dabei enttä die Stuttgarter wieder einmal nach der unangenehmen Abwechſlunt näckigen Gefechten führte. Unſere Mannheimer Seite, denn ſie ließen ſich, komplett antre von den bei weniger von Erfolg gekrönt. e nachfolgenden mit vier Mann Erſatz ſpielenden Goldſtädtern glatt und völlig verdient ſchlagen. Die Gäſte zeigten das ganze Spiel hindurch die befferen Leiſtungen. Sie waren ihrem Gegner an Können und vor allem an Schnelligkeit überlegen. Wäh⸗ rend der Sturm der Pforzheimer mit Steilvorlagen ope⸗ rierte, ſpielten die Einheimiſchen in dieſer Reihe zu ſehr in die Breite. Schon nach 20 Minuten kamen die Gäſte raſch hintereinander durch Knobloch und Müller zu zwei Toren, denen die Platzherren erſt nach dem Wechſel durch Zwicker einen Trefſer entgegenſetzen konnten. 10 Minuten vor Schluß ſchoß Rau für Pforzheim noch einen dritten Treffer. Schiedsrichter Hellmann(Stuttgart] leitete gut. VfB Mühlburg— Kickers Offenbach:2(:0) Die Mühlburger probten in dieſem Freundſchaftsſpfel gegen die Offenbacher Kickers einige neue Kräfte aus, die mit großem Eifer bei der Sache waren. Da außerdem der Sturm in prächtiger Schußlaune war, konnten die Mühl⸗ burger das Spiel 90 Minuten lang überlegen geſtalten. Die Gäſte kamen mit Erſatz für Bries und Stüber. Sit ſpielten anfangs luſtlos und zu hoch. Erſt in der zweiten Hälfte kamen ſie beſſer ins Spiel. In dieſer Zeit zeigten vor allem die Halbſtürmer Kaiſer und Grebe ihre Gefähr⸗ lichkeit. Fünf Minuten vor Seitenwechfel verwandelte Schwörer für den VfB einen Strafſtoß zum:0. Dann ſtellte der Halblinke Rink kurz vor der Pauſe auf:0. Nach dem Wechſel verringerte Grebe für Offenbach auf 21 und fünf Minuten vor Schluß erzielte Lindemann mit Zuhilſe⸗ nahme der Hände den Ausgleich. Zwei Minuten vor Schluß war es der Mühlburger Kolmar, der den Stegestreffer zehn erſten Sieger, aus den Reihen der 27 Teilnehmer, bilden die Degen Sonderklaſſe. Die Ergebniſſe: 1. Gaumeiſter 109596 Mar Stahl ⸗TW Pforzheim, 2. Hans Knies⸗Freiburger Turnerſchaft, 3. Wilhelm Roth⸗ TW hrrach, 4. Fritz Schneider⸗TV 84 Pforzheim, 5. Silvio Bortoluzzt⸗K TV 46 Karlsruhe, 6. Joſef Stilleke, Tae Hei⸗ delberg, 7. Jakob Stöffler⸗TV 63 St. Georgen, 8. Hermann Zickenheiner⸗TV Vörrach 9. Otto Blum⸗TV Bretten, 10. Alfred König⸗W'ᷓ Lahr. Im Frauen- Florett wechſelt abermals der Meiſter Es bleibt alſo hier bei der bisherigen Gepflogenheit, wonach bis fetzt niemals die alte Meiſterin ihren Titel erfolgreich verteidigen konnte. So mußte auch Fräulein Mecklenburg vom Karlsruher TV 46 die Würde ab⸗ geben und ſich mit dem 3. Platz begnügen. Als die 24 Frauen am Sonntagvormittag antraten, herrſchte ſofort wieder lebhafter Betrieb. Man ging ſofort auf 4 Bahnen ans Werk, ſo daß ſich die Kämpfe in den Vorrunden flott abwickelten, die wiederum unter der Auf⸗ ſicht von Gaufachamtsleiter Schnepf⸗Karlsruhe und ſeiner Obleute Steiner⸗Freiburg, Iſſelhard⸗Ludwigshaten ſowie Höfler⸗Mannheim ſtamden. Fange Zeit wohnte auch Be⸗ zirksbeauftragter Körbel den temperamentvollen Frauen⸗ C* der Mi ges 15 eee de eee ſchoß. Schiedsrichter Bachmann(Karlsruhe) leitete vor drei Siege verzeichnete und bereits als neue Meiſteren etwa 400 Zuſchauern ant Bayern München— SV Waldhof:2 SV Göppingen— Schwaben Augsburg ausgefallen Spᷓg Schramberg— Fretburger Fc:3 1c Pforzheim— Kickers Offenbach:2 IK Pirmaſens— Vis Neckarau ausgekallen Boruſſtia Fulda— FS Frankfurt 316 Vi Friedberg— Union Niederrad ausgefallen anzuſehen war. ſeg in Heidelberg Läuferreihe endet mit einem Verſuch Pfiſterers, der ſich Eine Muskelzerrung hinderte ſie aber, Nationalſpieler werden geſchont 0 7 75 de Linie Arft* 5 4 im letzten Augenblich noch über die Linie wirft. Mit Da in den kommenden Wochen und Monaten ſaſt ein 16:14 P. hat die Nord⸗Südmannſchaft geſiegt. Beifall zen 5 0 5 17 7 votſcht Eu and will dein Ende den 1 Länderſpiel nach dem anderen ausgetragen wird, erfolgt 5 8 en 9. von Seiten des Deutſchen Fußball⸗Bundes keine Freigabe 3 von Nationalſpielern für andere Auswahlmannſchaſten. Der Gau Südweſt muß ſo auf den hervorragenden Mittelſintr⸗ mer Cone n⸗Sagarbrücken verzichten, der am 14. April in Saarbrücken mit gegen Brandenburg ſpielen ſollte. Auch ate bayriſche Gau⸗Auswahl, die bekanntlich am gleichen ge in Budapeſt gegen Zentralungarn antritt, hat ihre eler Ja kob⸗Regensburg und Lehne r⸗Augsdurg nicht bekommen. Für Jokob ſpielt nun Fink⸗München im Tor und Pronzucker⸗München für Lehner im Sturm, während Köhl⸗1. Fc Nürnberg die Reiſe als Erſatztorhetter mitmachen ſoll. Fußballkampf Polen— Sachſen Der für den 16. Juni abgeſchloſſene Rückkampf zwichen den Fußball⸗Auswahlmannſchaften von Polen und Sachſen findet nicht in Leipzig, ſondern in Dresden ſtatt, Moloren droͤhnen auf der Eilenriede T. Bauhofer von Mansfeld entthront(Sſchopau) auf Das 1645, Std. gleich 115% Storm.; b g. 5 Mellmann(Neckarſulm) auf NSU:16:51 Std.; 4. NSu und DW ſtellen die Eilenriede⸗Sieger Steinbach(Neckarſulm) auf NSu.16.57, St. 5. Rütichen Von 70 000 Zuschauern wurde am Sonntag auf der(Neckarſulm) auf Not 1241729% Stunden.— Seitenwagen⸗ Eilenrtede⸗Rennſtrecke im Stadtwald von Hannover die ee 1 V' inberwatirnale Motorſport⸗Rennzeit mit den den dau, dam 584% Min. gleich 101% Storm: Schneldet Frühjahrs⸗Motorradrennen eröffnet. Auf der Tr(Düſſeldor) auf RSu 5e2½ Min gleich 101,2 Stbem bemerkte man unter den Ehrengäſten auch Korpsführer umann(Reckarſulm) a. Neu 58741, Min.„ Lohner Hühnlein und den Chef des Stabes Lutze der per⸗ inchen) auf NSlt 59:09,4 Min.— Klaſſe G(bis 1000 ſönlich im Rennen der 500er⸗Klaſſe an den Start g . rlenbruch(Wuppertal) auf Imperia⸗Jap 20:28, Die sportliche Ausbeute für Deutſchland in dieſem Reu⸗ 3 gleich 100, Storm. 2. Braun(Karlsruhe) auf Tor⸗ nen konnte micht beſſer zum Ausdruck gebracht werden, als„Jap e 98,2 Stkm.; 3. Weyres(Aachen) in dem Telegramm, das Korpsſtihrer Hühnlein an der auf Harley 30:43, Min. 3 Führer abſundte: g 2 1 Die Rennen der Solomaſchinen führten über 30 Runden „Mein Führer! Ich melde:— Eilenriede— der Auf⸗ gleich 14/6 Km. und die der kleinen Seitenwagenklaſſe tokt der internationalen Kraftfahrſportſaiſon— für deut⸗ über 20 Runden gleich 98,4 Km. Wegen der vorgeſchrittenen ſche Fahrer überaus erfolgreich— die Neukonſtruktionen Zeit wurden die Rennen der großen Seitenwagenklaſſe auf von DaW und NSu in den leichten Klaſſen ſiegreich— nur 10 Runden gleich 49,18 Km. verkürzt. Heil wein Führer!(gez.) Korpsführer Hühnlein.“ De Ellenriede⸗Rennſtrecke bewies den deutſchen Fir⸗ Qualifikatlonsrunden am Samstag nen, daß ihre Fahrzeuge beſſer, ſchneller und zuverläſſiger a Bei beſſeren Witterungsverhältniſſen als am Freicag geworden ſind. Sämtliche Klaſſenrekorde wurden ver⸗ l beſſert. In der Klaſſe bis 250 cem verheſſerte Geiß auf wurden am Samstag auf der Ellenriede⸗Rennſtrecke die Qualifükations runden gefahren. Die Bedingungen waren Da den Höchſtdurchſchnitt aus dem Vorfahr von 95,6 Stökm. auf 101.5 Storm. Seine ſchnellſte Runde betrug nicht allgu hoch geſchraudt, zumat es ſich bei dieſen Quali⸗ 109,7 Stöͤkm. In der Klaſſe bis 350 cem gewann der ftkatlonsrunden um die Erfüllung einer ſogenannten Engländer Mellors auf Neu mit einem Stundenmittel Kann⸗Vorſchrift handelt. Don 108.3 Stom. das Rennen, indem er den Vorfahrs⸗ Die Zeiten betrugen: Klaſſe 4(bis 290 cem): eine Runde in:28= 85 Stoͤkm.; Klaſſe B(bis 350 cem]::18 rekord von Klein(97,3 Stobm.)] beträchtlich verbeſſerte. Jun der größten Soloklaſſe, bis 500 dem, mußte ſich der fünf⸗ 90,5 Stökm.: Klaſſe 0(bis 500 cem)::10- 98 Stem.; Fortuna Düſſeldorf hat eine Einladung erhalten, anläß⸗ lich der Weltausſtellung in Brüſſel am Inter natlo⸗ nalen Pfingſt⸗ Fußballturnier teilzunehmen. Neben dem Polizei⸗SV Chemnitz ſind die Düſſeldorfer die zweiten Vertreter Deutſchlands in einem auserleſenen Feld belgiſcher, franzöſiſcher, tſchechiſcher und holländiſcher fe Mannſchaften. Das 16. Deutſche Turufeſt iſt, nachdem der Reichsſport⸗ führer in ſeiner Eigenſchaft als Führer der D mit dem Oberbürgermeiſter der Stadt Breslau eine Beſprechung geführt hat, für das Jahr 1988 an Breslau zur Durchfit rung nergeben worden. 1 9 ſache deutſche Eilenriedemeiſter Toni Bauhofer mit dem Klaſſe F(Seite I ee n Sn nun j 5 Sans bb, e F(Seitenwagen bis 600 cem)::31 4 Stom.; zweiten Platz begnügen. Der neue KDW⸗ßahrer Mans⸗ Klaſſe G(Seitenwagen bis 1000 cem]: 8128 85 Stockm. eld kam mit dem beſten Tages durchſchuitt von 14 Alle irgendwie für die Entſcheidung in Frage kommenden Stoͤßm., auf den erſten Platz. elld fuhr dabei auch Man Fahrer erfüllten die Bedingungen anſtandslos. Private noch nrit 118,3 Stdem die abfolut ſchnellſte Runde heraus.[Meffungen ergaben eine teilweiſe Steigerung der Ge⸗ Ide Rennen der Seſtenwagenmaſchinen waxen bedeutend ſchwindigkeiten vom Freitag. Am ſchnellſten war Loy ſchwächer beſett trordem wurden aber auch hier die alten] auf Ded mit einem Stundenmittel von 113 Km. dem . 6 hel, 8* 7 5 1—— 0 3 8 nl Rekorözeiten unterboten. der En er Mellors auf NSu nur wenig nach⸗ Die Ergebniſſe; wit enen Durſchnick vom 105 Nin ber Sche t eine Durch 05 Km,. der Schnellſte. Die Klaſſe A(bis 250 cem): 1. Geiß(Zſchopau) auf Da W Grenze wurde auch von Geiß, Klein und :27:16, Std. gleich 101,5 Stoͤkm.; 2. Klein(Zſchopan) auf hweden Gü lich auf Huſavarna überboten. Die DKRW'ſ 1:27:86,2 Std. gleich 101,1 Stom.; 3. H. Winkler ſavarna Stroembergs erreichte gleichfalls (München) auf DW:27:58,1 Std. gleich 100,3 Stoͤkm.; 4. Marſchall(Berlin) auf Rudge:30:15,2 Std.: 5 Mann (Bayreuth) auf Da W:80:26,2 Std.— Klaſſe B(bis 3 cem): 1. Mellors(England) auf NSU:21:50, St 108,3 Stoͤkm.; 2. Tyrell Smith(Irland) auf 2 gleich 105 Stoͤkm.; 3. Müller(Bielefeld) ar :22:39,4 Std.; 4. Mellmann(Neckarſulm] au Std.; 5. Schneider(Düſſeldorf) auf Velyocette n. Ueberraſchend ſckmell war Kahrmanns Da Seitenwagenmaſchine der 600 cem⸗Klaſſe mit glatt 100 Stöͤkm. Nach den Quallfikationsrunden gab es noch ein i an dem ſich alle Klaſſen zuſammen beteiligten, olgedeſſen recht ſchlecht eie Ueberſicht cegeßen i dem Durcheinander waren einige Stürze die urchweg gibimpfbich verlieſen, nicht zu vermeiden, Kors ührer Hühnkein, DDaAc⸗Präſident Frhr. v. Faloffftein 00, a opau] auf — Klaſſe 0(bis 500 cem): 1. Mansfeld(3j und DDa⸗Sportpräſidenrt Krotuh trafen im Laufe des Da W 116:86,3 Std. gleich 115,6 Stoͤkm.; 2. Bauhofer Samstags an der Kampfſtätte ein. i 10. Seite/ Nummer 184 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. April 1935 Wieder Kuhprozeſſionen“ im Grenzgebiet Auch ein Kapitel Grenzlaubſchickſal * Germannshof, 5. Apirl. Mit dem Frühjahr iſt die Zeit der„Kuhprozeſſionen“ im unteren Lautertal wieder angebrochen. Täglich kann man jetzt wieder auf der Straße, die vom Germannshof nach dem elſäſſiſchen Weiler hinüberführt, lange Rindviehreihen ſehen, die dem franzöſiſchen Veteri⸗ när zur Unterſuchung auf Seuchenfreiheit alljährlich vorgeführt werden müſſen. Jedes Stück Vieh erhält einen regelrechten Paß mit genaner Beſchreibung des 2 8. Die„Kuhprozeſſionen“ ſind ſchon zu einem Stück Grenzlandſchickſal geworden. —— 125 Wiesloch, 6. April. Der Verkehrsverein hielt ſeine Hauptverſammlung ab. Mit dem Ge⸗ ſchäftsjahr 1934 konnte der Verein im weſentlichen zufrieden ſein. Die Weiterarbeit wird ſich nach den bewährten Prinzipien vollziehen. Sommertags⸗ zug, Blumenprämiierung und das Kurpfälziſche Win⸗ zerfeſt bildeten die bedeutendſten Veranſtaltungen, mit denen auch in dieſem Jahre wieder gerechnet werden kann. Alle Maßnahmen, die der Förderung Schropp Kaſſier. des Fremdenverkehrs dienen, wurden berückſichtigt. Die Vorſtandſchaft bleibt die alte: Jakob Ziegler Vereinsleiter, Ph. Wettſtein Stellvertreter und Th. Erfreulicherweiſe iſt die Zahl der Mitglieder geſtiegen, ſo daß mit größerem Nach⸗ druck an den Aufgabenbereich herangetreten werden kann. * Waldshut, 6. April. Kreisbauernführer Arno Albiker, Schwärzen, iſt im Alter von 38 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung verſchieden. Er war Mitbegründer der Ortsgruppe Schwärzen der NS DA und wurde 1933 Kreisbauernführer. Albiker ging 1914 als Kriegsfreiwilliger ins Feld und hat den ganzen Krieg als Kompanieführer, zu⸗ letzt beim 2. Garderegiment zu Fuß, mitgemacht. * Mudan, 6. April. Am 4. April feierte Frau Katharina Bücher, Witwe, ihren 97. Geburtstag. Die ehrwürdige Greiſin iſt noch geiſtig und körperlich wohlauf. 2 Lampertheim, 5. April. Beim Heilbronner Werk der Kali⸗GChemie AG feierte der Betriebsauſſeher Johann Lutz von hier ſein 40jähriges Arbeitsjubi⸗ läum. Er arbeitete 21 Jahre im Werk Neuſchloß, 8 Jahre im Werk Wohlgelegen Mannheim und 11 Jahre im Werk Wohlgelegen Heilbronn. Der Jubi⸗ lar wurde von ſeinem Betriebsführer und ſeinen — 1 J Teagel Heute bis Mittwoch]? Lachschlager erster Ordnung mit großer Komiker Parade: Ouca Jan Petrovich, H. Moser. Hllde Hildebrand Arbeitskameraden als tüchtiges, ehrliches und treues Gefolgſchaftsmitglied in üblicher Weiſe geehrt.— Seinen 65. Geburtstag konnte Herr Johann Gärtner begehen. Es gelang ihm, im Jahre 1892 beim 117er Infanterie⸗Regiment in Mainz den Kai⸗ ſerpreis zu erwerben.— Wie bekannt, wurde den Lampertheimer Landwirten der Anbau von min⸗ deſtens 4 Morgen Flachs aufgegeben. Eine dieſerhalb bei den Bauern zirkulierende Einzeichnungsliſte er⸗ gab den freiwilligen Anbau von über vier Morgen. Was hören wir? Dienstag. 9. April Reichsſender Stuttgart 5 Frühkonzert(Schallpl.).—.35: Zach⸗Händel⸗Konzert.— 12.00: Mitte Tierf 17.30: Bunte Liedfolge.—.15: Kurzgeſpräch.— 18.30: Paul Lincke(Schallpl.).— 18.45: Hans Strobl erzählt.— 19.00: Deutſche im Ausland, hört zu.— 19.40: Reichsſendung: Der Feldherr Luden⸗ dorff. 20.15: Schwäbiſche Komponiſten. 21.00: Die Jobſiade.— 22.30: Das deutſche Lied(Schallpl.).— 23.00: Muſik am Abend.— 24.00: Nachtmuſik. Dentſchlandſender Muſik.— 10.15: Wanderburſchen und 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— .05: Fröhliche Handwerkslieder. 12.00: Mittagskonzert.— 13.10: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Mütterſtunde.— 15.45: H. E. Groh ſingt (Schollpl.).— 16.00: Bunter Nachmittag.— 17.30: Jugend⸗ ſportſtunde.— 17.45: Zeitgenöſſiſche Lieder. 18.20: Poli⸗ tiſche Zeitungsſchau.— 18.40: H an der Arbeit.— 19.00: Feierabend⸗ünterhaltung.— 20.10: Tanzmuſik.— 21.00: Godewan, der Träumer. Romanze.— 23.00: Schumann und Berlioz. Wilhelm Backhaus ſpielt in London. Montag, 8. April Nationaltheater:„Don Carlos“, von Friedrich v. Schiller, NS⸗Kulturgemeinde, 19.30 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Programm. Tanz: Kabarett Libelle, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz Lichtſptele: Univerſum:„Triumph des Willens“.— Alhambra:„Ich tanze nur für dich“.— Schau⸗ burg:„Polenblut“.— Scala:„Oberwachtmeiſter Schwenke“. Uhr Kabarett⸗Varieté⸗ Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 lhr. Ausſtellung: Die Münſter von Freiburg und Straßburg. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bie 19 Uhr. Nur nt Joan Orawford, Clark Gable Ua deutscher I a Kuſturtm— Bavarla- Woche .00.00.00.30 und morgen: oberwachmeister Emm Sonnemann Nach dem Roman von Trein. .00,.30, S. 20 [SCALA noch heuie V. Reltzenstein Kunststrage z der wel: cCchwenke 95 Ich ſanze nur sybille Schmitz Marianne f kür Dieh! duster Fröhlich W Das beiſpielloſe Erlebnis von 60 Millionen in Deutſchland! 75 debug Ihen N..-Kulturgemeinde Mannheim Vorstellung Nr. 239 Nähe Markt Don Carlos Zu Mittag speist man im „oldeden faden“ für nur 65 oder 80 Pfennig Von der Reise zurück DI. Eisenheimer Wiumph 8 Reichs parteitagſiitn der NS DR Gelaentieuung u, Regie: Lem Rlefenſtanl ſatz 81,17* helndamnst. 4 uo. 25202 5 18.. 5s. N heute u. morgen Rö r Sehe letet Ihnen. Infant von Spanien Dramatisches Gedicht von Scdiller Anf. 19.30—hr Ende geg. 22.45 Uhr vernichtet 100%ig Die sprühende Feustrwerks⸗ Operette, die den ganzen Erdball tanzen ließ! Aktien Se ae, Kondilorei-Kaffee. HARTMANN rr NM 7, 12, Kelserririg Jualität aud billig— Perderzerte Miume ler Ludwigshafen 1 fan Man Man Ein toller Wirbelwind voller Herren- Anzüge u. 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