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Der Juhalt dieſer Entſchließung und die Art ihrer An⸗ nahme ließen ſich kaum mit dem Geiſt des Friedens und der Verſöhnung in Uebereinſtimmung bringen, der mit der Völkerbundsſatzung verbunden ſei und ebenſowenig mit dem Hauptziel dieſer Satzung, eine neue Epoche des Friedens und der Gerechtigkeit an 9 die Stelle der harten Methoden des Krieges und der Gewaltanwendung zu ſetzen. Den Winter habe er, Lord Parmoor, auf Anraten ſeines Arztes auf dem Feſtlande zubringen müſſen. Dabei habe er oft die Anſicht gehört, daß die engliſche Politik, weun ſie ſo wie bis⸗ her ſortgeſetzt werde, unvermeidlich zum Ausbruch eines noch fürchterlicheren Krieges alg 1914 führen werde. Der Sekretär des Internationalen Friedensrates, Gerald Baily, erinnert in einer Zuſchrift an die„Times“ daran, daß es möglich geweſen wäre, eine beſchränkte Aufrüſtung Deutſchlands zu errei⸗ chen, wenn rechtzeitig gehandelt worden wäre. Baily bezeichnet es als unglaublich, daß die Mächte in Genf eine Strafpredigt über die Heiligkeit von Verträgen gehalten hätten, ohne ihre eigene Verant⸗ wortung, die ſie für die Entwicklung der Lage trügen, anzuerkennen. Welchen Zweck habe es zu be⸗ haupten, in Streſa ſei für Deutſchland die Tür offen gehalten worden, wenn die anderen Mächte doch unterſtellen, Deutſchland ſei entweder nicht zur Teil⸗ nahme an einem Kollektipſyſtem bereit oder man dürfe ſeinem Wort nicht trauen. Es gebe nur zwei Wege, zwiſchen denen man wählen könne, entweder Deutſchland Ver⸗ trauen zu ſchenken oder Vorbereitungen für den Zeitpunkt zu treffen, zu dem der Krieg f unvermeidlich ſein werde. Die Lage ſei noch nicht ſo ſchlimm, daß ſie ſich nicht wieder herſtellen laſſe. Wenn der Geiſt der Entſchlie⸗ ßung des Völkerbundsrates vom 17. April aber wei⸗ ter die Oberhand behalte, dann werde es vielleicht bald keinen Ausweg mehr geben. In einer dritten Zuſchrift an die„Times“, die von dem ehemaligen Parlamentsmitglied und Sekretär des Kriegsamtes, Sir Charles Mallet, ausgeht, wird dagegen hinſichtlich der gegen die Gen⸗ ſer Enkſchließung erhobenen Einwendungen gefragt, welchen Wert Verträge hätten, wenn ſie einſeitig ver⸗ leugnet werden könnten. Abschluß der deutſch-ikalieniſchen Wirtſchaftsbeſprechungen — Rom, 22. April. Die deutſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsbeſprechungen ſind dieſer Tage abgeſchloſſen worden. Hierzu wurde folgender gemeinſamer Bericht ausgegeben: In Rom ſind in dieſen Tagen zwiſchen einer deut⸗ ſchen Abordnung und der italieniſchen Regierung Be⸗ ſprechungen geführt worden mit dem Ziel, zu ver⸗ meiden, daß durch die in beiden Ländern beſtehenden Einfuhrſyſteme eine Minderung der Höhe des gegen⸗ wärtigen Warenaustauſches eintritt. Dieſe Beſpre⸗ en haben zu einem durchaus befriedigen⸗ den Ergebnis geführt. Es iſt die Einſetzung eines deutſchen und eines italieniſchen Regierungs⸗ allsſchuſſes beſchloſſen worden, deren Aufgabe es ſein ſol, die Entwicklung des Waren⸗ und Zahlungsver⸗ kehrs zwiſchen beiden Ländern in enger Fühlung⸗ nahme ſtändig zu verfolgen und erforderlichenfalls in gemeinſamen Beſprechungen etwa auftretenden f wierigkeiten zu begegnen. Es iſt ferner die Mög⸗ ichkeit erörtert worden, daß die deutſche Regie⸗ rung in gewiſſem Umfange die Transferie⸗ zung privater Forderungen italieni⸗ ſcher Gläubiger vornimmt. Die italieniſche Re⸗ Kerung ihrerſeits hat mitgeteilt, welche Maßnahmen getroffen worden ſind, um die ungeſtörte Ab⸗ wicklung des deutſchen Reiſeverkehrs nach Italien ſicherzuſtellen. Die erſten Einziehungen der Jahresklaſſe 1934 5 in Frankreich O Paris, 24. April.(Funkmeldung der NM.) Am lenstag iſt das Rekrutenkontingent der Jahresklaſſe den zu den Regimentern eingezogen worden, bei enen 18 Monate Dienſt geleiſtet werden muß. ſämtlichen Pariſer Bahnhöfen herrſchte aus die⸗ mn Anlaß reges Treiben. Neuer Vertrag mit der Schweiz Weſentliche Aenderungen des beſtehenden Abkommens über den Verrechnungsverkehr Meldung des DNB. — Berlin, 28. April. Das Abkommen über den deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsverkehr vom 26. Juli 1934 nebſt Zuſatz⸗ vereinbarungen vom 8. September 1934 iſt durch ein neues Abkommen über den deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsverkehr vom 17. April 1935 erſetzt worden. Der Abſchluß des neuen Abkommens iſt mit Rückſicht auf den Rückgang des Ueberſchuſſes der deutſchen Ausfuhr nach der Schweiz notwendig ge⸗ worden. Im Jahre 1934 und Anfang 1935 war die deutſche Ausfuhr nach der Schweiz rückläufig, hin⸗ gegen nahm die ſchweizeriſche Ausfuhr nach Deutſch⸗ land zu. Während noch vor wenigen Jahren das Ver⸗ hältnis des Warenaustauſches zwiſchen Deutſchland und der Schweiz ſich etwa wie :1 verhielt, iſt es im erſten Vierteljahr 1935 etwa auf das Verhältnis:1 zurückgegangen. Es entſtand die Frage, ob die Schweiz den Waren⸗ verkehr mit Deutſchland aufrechterhalten oder ob ſie ſie ihre eigene Ausfuhr nach Deutſchland zu Gunſten des Kapitaldienſtes einſchränken wollte. Die Schweiz hat ſich dafür entſchieden, den Kapitaldienſt vorüber⸗ gehend zurückzuſtellen und den Warenverkehr zwiſchen beiden Ländern aufrechtzuerhalten. Hierbei nm e s a e Ale nee des die Schweiz eine Beſchränkung ihrer Warenausfuhr nach Deutſchland auf 18 Millionen ſchweizer Franken im Monat auf ſich.: Die Steigerung der deutſchen Ausfuhr nach der Schweiz liegt im Intereſſe beider Länder, da nur auf dieſem Wege der Transfer des Kapitaldienſtes geſichert werden kann. Die Schweiz hat deshalb für die deutſche Waren⸗ ausfuhr neue Zugeſtändniſſe gemacht. Infolge des Rückganges der deutſchen Ausfuhr mußte ein neuer Schlüſſel für die Verteilung der Einzah⸗ lungen bei der Verrechnungsſtelle in Zürich an die ſchweizeriſchen Waren⸗ und Kapitalgläubiger auf⸗ geſtellt werden. Künftig wird von allen Einzah⸗ lungen, die monatlich bei der Verrechnungsſtelle in Zürich eingehen, ein Betrag von 19,5 Mil⸗ lionen ſchweizer Franken ausgeſchieden und wie folgt verteilt: 13 Millionen Schweizer Franken werden zur Be⸗ zahlung der Wareneinfuhr aus der Schweiz nach Deutſchland, 15 Millionen Schweizer Franken wer⸗ den für Nebenkoſten im Warenverkehr und für ver⸗ wandte Leiſtungen verwendet, 4,1 Millionen Schwei⸗ zer Franken ſtehen zur freien Verfügung der Reichs⸗ bank. Hieraus werden in erſter Linie die Zahlun⸗ gen der Zinſen an die ſchweizeriſchen Stillhaltegläu⸗ biger geleiſtet. Eine Million Schweizer Franken dient hauptſächlich zur Abdeckung der Vorſchüſſe, die das ſchweizeriſche Bankenkonſortium und die ſchwei⸗ zeriſche Poſtverwaltung auf Grund des Transfer⸗ abkommens geleiſtet haben. Die Einzahlungen bei der ſchweizeriſchen Ver⸗ rechnungsſtelle, die monatlich 19,6 Mill. Schweizer Franken überſteigen, fließen zu 60 v. H. in den Transferfonds, der zu Barauszahlungen für die Zin⸗ ſen ſchweigeriſcher Kapitalgläubiger dienen wird. 30 v. H. werden zur Abdeckung von Forderungen ſchwei⸗ zeriſcher Gläubiger aus Warenlieferungen verwen⸗ det, und zwar erhalten davon die Gläubiger von Forderungen aus dem Tranſithandel 10 v.., die reſtlichen 10 v. H. werden der deutſchen Verrech⸗ nungskaſſe auf freiem Konto gutgeſchrieben und treten zum freien Saldo der Reichsbank. Die ſchweizeriſchen Kapitalgläubiger können künftig vorausſichtlich nicht mehr wie nach dem bisherigen Transferabkommen 4% v. H. Zinſen bar ausgeſchüttet erhalten, da die Mittel des Transferfonds nicht in der er⸗ forderlichen Höhe zur Verfügung ſtehen 5 werden. Es ſind vielmehr nur Teilausſchüttungen vorge⸗ ſehen, während die Gläubiger für den Reſt ihrer Zinsanſprüche 4prozentige Schuldverſchreibungen der Konverſtonskaſſe für deutſche Auslandsſchulden er⸗ halten, die in 10 Jahren rückzahlbar ſind. Bei der Barausſchüttung wird die Schweiz die⸗ jenigen Gläubiger, die auf Schweizer Franken lau⸗ tende Forderungen oder auf Schweizer Franken lau⸗ tende deutſche Anleihen beſitzen, bevorzugt berück⸗ ſichtigen. Den auf Schweizer Franken lautenden deutſchen Auslandsanleihen werden die Dawes⸗ und Young ⸗Anleihe gleichgeſtellt. Schweiz, ſowie für das Verſicherungsgewerbe ſind die Beſtimmungen der bisherigen Abkommen in das neue Abkommen im weſentlichen über⸗ nommen worden. Der Reiſeverkehr Deutſchlands nach der Schweiz ſoll durch ſchweizeriſche Kohlen⸗ bezüge aus Deutſchland ausgeglichen werden. Im Intereſſe des Zuſtandekommens der neuen Vereinbarungen haben auch die ſchweizeriſchen Still⸗ haltegläubiger Opfer gebracht. Sie haben einmal hinſichtlich der Zinshöhe auf die Vorzugsſtellung, die ſte bisher im Vergleich zu den übrigen Stillhalte⸗ gläubigern innehatten, verzichtet und die Zinſen für ihre Stillhalteforderungen auf die auch für die an⸗ deren Stillhaltegläubiger geltenden Sätze um durch⸗ ſchnittlich 0,5 v. H. ermäßigt. Weiter werden die ſchweizeriſchen Stillhaltegläubiger vorläufig auch auf den Transfer eines Teiles der geſenkten Zinſen verzichten. Die weſentlichen Ergebniſſe des Ab⸗ kommens ſind alſo: Die Verhinderung einer weite⸗ ren deutſchen Warenverſchuldung und die Ermög⸗ lichung einer geſteigerten deutſchen Waren⸗ ausfuhr, die langfriſtige Fundierung derjenigen Vermögenserträgniſſe, die bei dem gegenwärtigen Stand des Warenverkehrs zwiſchen beiden Ländern nicht transferiert werden können, und die Sicherung eines freien Reichsbankſaldos zur Bezahlung der Rohſtoffe, die in der deutſchen Warenausfuhr nach der Schweiz enthalten ſind. Das neue Abkommen tritt am 1. Mai 1935 in Kraft, die Vereinbarungen über die Durchführung des Geſetzes über Zahlungsverbindlichkeiten gegen⸗ über dem Ausland(Transferabkommen) werden jedoch bereits mit Wirkung vom 1. April 1935 an⸗ gewendet. eee, Kommt es doch zu dem Pakt Paris-Moskau? (Funkmeldung der NM Z. Paris, 24. April. Sämtliche Blätter verzeichnen eine von der Agen⸗ tur Radio am Dienstag verbreitete Meldung, daß die Paraphierung des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Ab⸗ kommens in einigen Tagen zu erwarten ſei, da die während der Oſtertage fortgeführten Verhandlungen einen günſtigen Verlauf genommen hätten. „Echo, de Paris“ erklärt, daß die Verhand⸗ lungen nicht von Regierung zu Regierung, ſondern gleichſam unter der Hand wieder aufgenommen wor⸗ den ſeien und daß ſich angeblich Außenminiſter Laval daran beteiligt habe.— Wie„Le Jour“ glaubt, hät⸗ ten die Sowjets ihren Widerſtand gegen die Forde⸗ rungen Frankreichs, daß der gegenſeitige Bei⸗ ſtand nicht automatiſch in Kraft treten dürfe und die kommuniſtiſche Propaganda in Frankreich und ſeinen Kolonien aufhören müſſe, jetzt fallen ge⸗ laſſen, ſo daß tatſächlich mit der Paraphierung des Vertrages zu rechnen ſei.„Matin“ kündigt dieſe Baraphierung für Ende der Woche an. Im übrigen geht in der Preſſe der Kampf der Meinungen um das Für und Wider eines Zuſam⸗ mengehens mit den Sowjets weiter. Bemerkens⸗ wert iſt, daß einige Blätter einen Ausweg in der Formel ſuchen, daß der Abſchluß eines Abkommens mit den Sowjets durchaus nicht eine Verſtändi⸗ gung mit Deutſchland ausſchließe. Nicht ohne Belang ſcheint auch die vom„Petit Journal“ in die Debatte geworfene Frage der ruſſiſchen Vor⸗ kriegsſchulden zu ſein, die nach Anſicht des Blattes eine angemeſſene Regelung erfahren müſſe, wenn Frankreich und Sowjetrußland einen engeren Bund ſchlöſſen, um ſo mehr, als Lordſiegelbewahrer Eden bei ſeinem Beſuch in Moskau von der Sow⸗ jetregierung einige Zugeſtändniſſe für Eng⸗ land in dieſer Richtung erzielt zu haben ſcheine. Frankreich dürfe in dieſem Falle nicht ſchlechter be⸗ handelt werden. Italieniſches Liebeswerben um Polen? — Nom, 23. April. Wie die Agenzia Stefani aus Venedig meldet, beſuchte Staatsſekretär Suvich auf der Durchreiſe durch Venedig den polniſchen Außenminiſter Beck, der ſich einige Tage privat in Venedig aufhält. In einer längeren und herzlichen Ausſprache, die beide Staatsmänner hatten, wurden die Polen und Italien gemeinſam berührenden Fra⸗ gen geprüft und die Uebereinſtimmung der Anſichten der beiden Länder feſtgeſtellt. b Blick auf Rußlands Wirtſchaſt Wie es zu dem Abkommen mit Deutſchland kam Von Dr. B. Gregory, Moskau Die ſoeben veröffentlichte Statiſtik des ruſſiſchen Außenhandels für das Jahr 1934 zeigt nicht nur die ſtrukturelle Wandlung des ruſſiſchen Wirtſchafts⸗ lebens auf, ſondern kann auch als ein Hinweis für die künftige Geſtaltung des ruſſiſchen Außenhandels gelten, der für alle die Länder wichtig iſt, die am ruſſiſchen Markt intereſſiert ſind. Das Jahr 1934 war für Rußland ein Jahr weit⸗ gehender Schuldenrückzahlungen, insbeſondere an Deutſchland. Die Handelsbilanz, die bereits 1933 mit 146 Millionen Goldrubel aktiv war, hat ihre Aktivität im Jahre 1934 auf 185 Millionen Goldrubel ſteigern können. Und das konnte erreicht werden, obwohl die Lebensmittelausfuhr Ruß lands, die ja reinſten Hungerexport bedeutet, herabgeſetzt werden konnte und mußte. Rußland ex⸗ portierte 1934 nur 770000 Tonnen Getreide gegen 1750 000 Tonnen 1933 und 5 000 000 Tonnen 1931. Ueberhaupt zeigt die ruſſiſche Statiſtik, daß der Anteil der induſtriellen Fertigwaren am ruſſiſchen Export in ſtändigem Wachstum begriffen iſt— er ſtieg von 48 v. H. 1931 auf 55,5 v. H. im Jahre 1934 — ſo daß Rußland anfängt, tatſächlich eine Kon⸗ kurrenz für diejenigen Länder zu werden, die nicht hoch qualifizierte Fertigprodukte herſtellen. Gleichzeitig damit ſchließt ſich der ruſſi⸗ ſche Markt für den Import dieſer Güter. Der Stahl⸗ import, der Import von Traktoren für die Land⸗ wirtſchaft hat völlig aufgehört, ja, wie die Statiſtik ausweiſt, ſind gewiſſe einfache Landmaſchinen im Jahre 1934 nach Holland, nach Italien, in die Rand⸗ ſtnaten und nach Griechenland exportiert worden. Und gerade mit dieſer Entwicklung hängt die Wen⸗ dung der ruſſiſchen Außenhandelspolitik zuſammen, die hier in Moskau am meiſten überraſcht hat. Ich meine damit den Bankkredit von 200 Millionen Mark, der den Ruſſen in Deutſch⸗ land eingeräumt worden iſt. Vergeblich bemüht ſich die„Prawda“, dieſe Wendung dem ruſſiſchen Publi⸗ kum begreiflich zu machen. Da die„Prawda“ als Regierungsorgan nicht ſchreiben kann, daß bei der heutigen wirtſchaftlichen Situation der ruſſiſche Markt nur für die höchſtentwickelten Induſtrielän⸗ der ein aufnahmefähiges Abſatzgebiet darſtellen kann, verſucht ſie vergeblich zu verbergen, daß Rußland im weſentlichen auf Deutſchland, England und Amerika angewieſen iſt. Es iſt nicht mehr ohne wei⸗ teres möglich, die Importpolitik politiſch zu leiten. Es iſt z. B. nicht mehr möglich, einen Auftrag ohne weiteres ſtatt in Deutſchland in Polen zu placieren, weil die polniſche Induſtrie den erhöhten Anſprü⸗ chen, die heute die Ruſſen an ihre Importwaren ſtellen, nicht gewachſen wäre, weil eben in Polen das einfach nicht hergeſtellt wird, was Rußland heute notwendig importieren muß. Nachdem ſich alſo der Kreis der Staaten, die um den ruſſiſchen Markt mit⸗ einander konkurrieren, ſo weſentlich eingeengt hat, war es für Rußland erforderlich, ein deutſches Kreditabkommen anzunehmen, ſobald es klar war, daß ein Kredit unter ähnlichen Bedingungen von England und Amerika nicht zu erhalten war. Wirt⸗ ſchaftliche Geſichtspunkte ſiegten alſo hier und zwan⸗ gen die Ruſſen zu einer Unterſtützung des deutſchen Wirtſchaftslebens, zu einer Belebung der deutſchen Produktion, die ihnen, rein politiſch geſehen, gar nicht erwünſcht iſt. Warum die angelſächſiſchen Staaten auf die ruſ⸗ ſiſchen Kreditwünſche nicht eingegangen ſind, iſt ein Punkt, deſſen Beantwortung im weſentlichen darin liegt, daß Engländern und Amerikanern der ruſ⸗ ſiſche Markt nicht in dem Maße bekannt iſt, wie dem Deutſchen, und daß die anglo⸗amerikaniſche Induſtrie zum Teil auch gar nicht in der Lage iſt, die deutſche zu erſetzen. Gewiſſe Gebiete der Feinmechanik, der Optik und der Chemie ſind nun einmal deutſche Domäne und können nur unvollkommen von ausländiſcher Konkurrenz erſetzt werden. Dabei iſt hervorzuheben, daß es den Ruſſen durch ihre gewaltſamen Mittel tatſächlich gelungen iſt, eine Induſtrie aufzuziehen, die in ganz hervorragendem Maße Exportinduſtrie iſt: die Goldpro⸗ duktion. Rußland nahm mit einer Goldgewinnung von 4,22 Millionen Unzen bereits 1934 den zweiten Platz unter den goldproduzierenden Ländern ein, und man kann es den Ruſſen glauben, daß ſie 1935 die Goldgewinnung auf rund ſechs Millionen Unzen ſteigern werden. Denn die ruſſiſche Goldgewinnung erfolgt ohne jede Rückſicht darauf, daß dem Staat die Unze weit mehr koſtet als ihr Weltmarktpreis be⸗ trägt, und man hat gerade jetzt die verantwortlichen Leiter der Goldproduktion mit dem höchſten Orden der Sowjetrepublik, dem Lenin⸗Orden, ausgezeichnet, ohne die Tatſache auch nur zu erwähnen, daß die Unze Gold im Werte von einigen 80 Mark(nach den Preiſen des Weltmarktes gerechnet) dem ruſſiſchen Staat in dieſem Jahre etwa 140 Mark gekoſtet hat. 2. Seite Nummer 187 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. April 1098 Aber Gold iſt eben ein Ausfuhrprodukt, dem ſich alle Grenzen öffnen, und dieſer Umſtand genügt, um jede Erwägung der Rentabilitätsfrage für die Sowjet⸗ union auszuſchalten. Ueberhaupt muß die Tatſache feſtgehalten werden, daß es trotz des Mangels und der Not im Lande, trotz des Verſagens des Transportweſens, trotz der Maſſenſchlachtungen des Viehbeſtandes den Sowjets gelungen iſt, neben der Goldinduſtrie noch eine an⸗ dere Induſtrie zwar nicht rentabel zu machen, aber wenigſtens zu entwickeln. Und iſt die Eiſen⸗ induſtrie. An Roheiſen, Walzeiſen und Stahl produziert die Sowjetunion heute bereits derartige Mengen, daß z. B. ein Schienenimport nach Rußland kaum mehr in Frage kommt. Man muß ſich im Gegenteil darauf gefaßt machen, daß in einfachen Eiſenerzeugniſſen Rußland ſehr bald als Dumping⸗ konkurrent auf dem Weltmarkt auftauchen wird. Da⸗ durch werden vorzugsweiſe die Induſtrien techniſch weniger entwickelter Länder betroffen werden, wäh⸗ rend Rußland für die techniſch hochentwickelten In⸗ duſtrieländer ein um ſo aufnahmefähigerer Markt wird. Das ſind Tatſachen, an deren Gültigkeit auch 15 politiſche Einſtellung der Sowjets nichts ändern ann. 230 000 Deutſche leiden in Südtirol — Junsbruck, 23. April. Die Verfolgung und Entrechtung der Deutſchen in Südtirol durch die italieniſchen Behörden hat in den letzten Monaten Formen angenommen, die alle Leiden, die das uralte deutſche Land in den letzten fünfzehn Jahren erduldet hat, in den Schatten ſtellen. Die deutſche Sprache, die einzige Sprache im geſchloſſenen deutſchen Volksgebiet vom Brenner bis Salurn, ſoll ausgerottet werden. Schon iſt ſie aus dem öffentlichen Verkehr, von den öffentlichen Auf⸗ ſchriften und aus den Schulen verbannt. Die 230 000 deutſchen Südtiroler ſind gezwun⸗ gen, ihre Kinder in italieniſche Schulen zu ſchicken, wo ſie nicht nur zu Italienern, ſondern darüber hinaus zu Feinden und Haſſern des deutſchen Vol⸗ kes erzogen werden ſollen. Nun werden die ehrlichen deutſchen Namen der Sübtiroler Bevölkerung z wangsweiſe verwelſcht, nachdem die Vor⸗ namen ſchon vor Jahren das gleiche Schickſal erdul⸗ deten. Nicht einmal vor den Grabſteinen auf den Friedhöfen macht die Barbarei des Unterdrük⸗ bers halt. Das deutſche Bild der Landſchaft ſoll mit Gewalt verwelſcht werden. Deutſche Gebäude werden niedergeriſſen, italieniſche treten an ihre Stelle. Am allerſchwerſten aber machen ſich die Be⸗ ſtrebungen zur wirtſchaftlichen Vernichtung der meiſt bäuerlichen Südtiroler Bevölkerung geltend, die wohl alles, was je deutſches Volk an ſeinen bluten⸗ den Grenzen erduldete, übertreffen. Seit die Saarabſtimmung im ganzen deut⸗ ſchen Volk und damit auch in Südtirol Kund⸗ gebungen der Freude und des Inbels und der Hoffnung auf Linderung des eigenen Schickſals hervorgerufen hat, haben ſich die ſtalieniſchen Unterdrückungsmaßnahmen ins Ungeahnte verſchärft. Hunderte deutſcher Südtiroler wurden mißhandelt, wanderten in italieniſche Kerker für Handlungen, die in keinem Kulturſtaat der Welt mit Strafe belegt ſind und viele wurden in die Verbannung verſchickt. Frau und Schwiegermutter erſchoſſen — Recklinghanſen, 24. April. In Scherlebeck er⸗ ſchoß am Dienstagabend der 24 jährige Franz Lad⸗ kiwitz ſeine von ihm getrennt und in Scheidung lebende 20jährige Ghefrau und ſeine Schwlegermutter in deren Wohnung. Nach der Tat ergriff der Mörder auf einem Fahrrad die Flucht. Früherer Berliner Theaterdirektor in Wien verhaftet — Wien, 22. April. Die offizielle Polizeikorre⸗ ſpondenz teilt mit, daß der ehemalige Direktor der Komiſchen Oper in Berlin, James Klein, auf Erſuchen der Berliner Generalſtaatsanwaltſchaft in Wien verhaftet wurde. Er wurde heute dem Landes⸗ gericht überwieſen, Klein iſt am 21. April aus Ita⸗ lien nach Wien zugereiſt. Mißwirtſchaft auf rußſiſchen Eiſenbahnen Der ruſſiſche Verkehrskommiſſar gibt Einblick in unglaubliche Zuſtände (Funkmeldung der NM.) O Moskau, 24. April. Die amtliche ſowjetruſſiſche Telegraphenagentur veröffentlicht jetzt den Wortlaut der grundſätzlichen richtunggebenden Ausführungen, die der Verkehrs⸗ kommiſſar Kaganowitſch vor einiger Zeit auf der Ar⸗ beitstagung der politiſchen und Wirtſchaftsabtei⸗ lungen des Eiſenbahn⸗Transportweſens und auf der großen Sonderkonferenz der Eiſenbahnſunktionäre in Anweſenheit von Stalin und ſämtlicher Volks⸗ kommiſſare gehalten hat und in denen er oͤie Miß⸗ wirtſchaft auf den Eiſen bahnen der Sow⸗ jetunion ſcharf geißelte. Ausgehend von der ernſten Mahnung Stalins auf dem 17. Paxteikongreß, daß„das Trausport⸗ weſen in der Sowjetunion einen ſchmalen Steg bilde, auf dem die Sowjetwirtſchaft und vor allem der geſamte Warenverkehr bereits zu ſtolpern be⸗ gonnen habe“, ſtellte der Verkehrskommiſſar feſt, daß bedauerlicherweiſe die Eiſenbahner dieſe Worte nicht beherzigten und den Ernſt der Lagßz bisher noch keineswegs begriffen hätten. Von jetzt ab, ſo ſagte Kaganowitſch, müſſen wir einen Strich unter das Geſchehene ziehen und das nicht nur auf dem Papier, ſondern in der praktiſchen Arbeit. Wir müſſen geſtehen, daß die Arbeit auf den Sowjetbahnen, wie ſie bis jetzt gehandhabt wird ſo unter keinen Umſtäuden weitergehen kann. Eine fühlbare Aenderung im Kampf gegen die andauernden Eiſenbahnkataſtrophen iſt noch nicht eingetreten. Das ſchlimmſte Uebel beſteht darin, daß keine Kontrolle über die Durchführung der erlaſſenen Anordnun⸗ gen vorhanden iſt. Von jetzt ab wird den Präſidenten der Eiſenbahn⸗ direktionen zur unbedingten Pflicht gemacht, ſich bei Eiſenbahnunfällen ſofort an die Unfallſtelle zu be⸗ geben, um die Unterſuchung der Urſachen perſönlich zu leiten und ſich nicht nur mit rein bürokratiſch ab⸗ gefaßten Zeugenberichten zu begnügen. Auch muß jeder der höheren Eiſenbahnbeamten ſelbſt imſtande ſein, einen Hilfszug an die Unglücksſtelle zu führen. Strengſte Beſtrafung kündigte ſodann der Ver⸗ kehrsdiktator denjenigen an, die aus Furcht vor Be⸗ ſtrafung das Bekanntwerden von Eiſenbahnun⸗ fällen verheimlichen. Solche Vergehen wer⸗ den als Betrug am Verkehrskommiſſariat, an der Partei und an der geſamten Sowjetunion angeſehen und die ſchuldigen Beamten ohne Anſehen der Perſon und ihrer früheren Verdienſte mit allen der Sowjetunion zur Verſügung ſtehenden Mitteln zur Rechenſchaft gezogen werden. In noch üblerem Zuſtand als die Haupt⸗ und Nebenbahnen des Ver⸗ kehrskommiſſariats befinden ſich, wie Kaganowitſch hervorhob, die Anſchlußbahnen der Induſtriebezirke. Auf dieſen dem Volkskommiſſariat für Schwerindu⸗ ſtrie unterſtehenden Induſtriebahnen wurde eine un⸗ beſchreibliche Mißwirtſchaft ſeſtgeſtellt und der Volkskommiſſar Oröſchonikidſe aufgefordert, hier endlich Orönung zu ſchaffen.(Ein erſt vorgeſtern an die Transportorganiſationen der Induſtrieunterneh⸗ men ergangener Erlaß ſucht dem Verkehrschaos Ein⸗ halt zu gebieten. Die Schriftl.) Täglich, ſo ſagt Kaganowitſch zum Schluß ſeiner ſtundenlangen Ausführungen, erhalte das Ver⸗ kehrskommiſſariat Berichte von Ueberfahren von Halteſignalen. Jedem Lokomotivführer müſſe eine unbedingte Achtung vor den Signalen eingeprägt werden. Unter keinen Umſtänden ſei es zuläſſig, daß der Maſchiniſt zu diskutieren beginne, und dann be⸗ ſchlteße, das Halteſignal zu überfahren, weil er viel⸗ leicht von der von einigen Stationen geübten Unſitte Kenntnis habe, das Halteſignal zu ſetzen, damit das Bahnhofsperſonal ge ruhſamer arbeiten könne.(1) Wirtſchaftsſkandal in der Sowjetunion Meldung des D. N. B. — Moskau, 23. April. Die Kommiſſion für Staatskontrolle hat einen neuen Skandal in der Sowjetwirtſchaft aufgedeckt. Es handelt ſich, wie eine Mitteilung der Kommiſſiton für Staatskontrolle hervorhebt, um„verbrecheriſche und ſowjetfeindliche Schiebungen“, die mit Geſchäfts⸗ papieren der ſtaatlichen Organiſationen begangen worden ſind. Eine Reihe von größten Werken, ſo heißt es in der Mitteilung, haben den Staat geſchä⸗ digt, indem ſie Perſonen, die kein Vertrauen ver⸗ dienten, Blankovollmachten zu ihren unſauberen Ge⸗ ſchäften überließen. Insgeſamt wurden neun Sowfetdirek⸗ toren gemaßregelt. Vier von ihnen ſind ihrer Aemter enthoben und dem Gericht übergeben und fünf der GPu zur Aburteilun⸗ überwieſen worden. Vergrutſch in den bayeriſchen Alpen — Roſenheim, 23. April. Das Gelände am Aggeralpl oberhalb des bekann⸗ ten Gaſthauſes Tatzelwurm bei Oberaudorf am Inn iſt ſeit Oſtermontag in unaufhaltſamer Bewegung begriffen. Am Morgen wurde bemerkt, daß ſich am Aggeralpl zwiſchen den dort liegenden Hütten ein Erdrutſch bildete. Kurze Zeit darauf begannen grö⸗ ßere Strecken von Land in einen Bach abzurutſchen und ſich dort zu ſtauen. Bis zum Abend hatten die Geländebewegungen ſchon einen derartigen Umfang angenommen, daß die zahlreichen freiwilligen Helfer dem Vordringen der Erdmaſſen machtlos gegenüber⸗ ſtanden. Der Bach wurde bis zu einer Tiefe von fünf Metern mit Geſtein, Felsblöcken und Bäumen angefüllt. Brücken, ſowie die oberen Teile der Straße ſind faſt ſpurlos verſchwunden. Die Betonbrücke nach Bayriſchzell, an der ſich die Erdmaſſen ſtauen, dürfte dem Druck nicht lange ſtandhalten können. Unwetter im Erzgebirge — Berlin, 23. April. Nach Blättermeldungen aus Chemnitz wurden am Nachmittag des zweiten Oſter⸗ feiertages die Ausläufer des Erzgebirges von einem ſchlag begleitet war, heimgeſucht. Das Unwetter dauerte drei Stunden an und verurſachte auf der ganzen Linie ſchweren Schaden. Beſonders hart be⸗ troffen wurde die Stadt Hohenſtein⸗Ernſtthal mit Umgebung. Die tiefergelegenen Stadtteile von Hohenſtein⸗Ernſtthal wurden völlig unter Waſſer geſetzt, ſo daß die Feuerwehr und die geſamte SA zur Hilfeleiſtung herangezogen werden mußten. Die hochgelegene Bauſtrecke der Reichs autobahn, von der man einen großen Teil des Erzgebirges lüberſehen kann, glich einem reißenden Stvom. Das Waſſer ſtand in bieſem Teil meterhoch. Sand und Bauſteine, die für die Betonbauten in den letzten Tagen angefahren worden ſind, wurden fort⸗ geſchwemmt. Durch Blitzſchläge wurden viele elek⸗ triſche Leitungen zerſtört. „Erdbeben in Fran, bisher 280 Todesopfer O Bagdad, 24. April.(Funkmeld. der NM.) In der Provinz Mazanderan in Jran ſind in den letzten Tagen mehrere Bezirke durch Erdſtöße ver⸗ wüſtet worden. Die erſten Erſchütterungen traten bereits Mitte des Monats auf. Sie nahmen ſpäter an Heftigkeit zu. Zahlreiche Hänſer ſtürzten ein und begruben die Bewohner unter ſich. Bisher ſind über 280 Leichen geborgen worden. Die Nachfor⸗ ſchweren Unwetter, das von Schloßen und Hagel⸗ ſchungen werden unter den Ruinen der zuſammen⸗ Bulgariens neuer Miniſterpräſident iſt der ehemalige Geſandte Andrej Toſcheff der ſich bereits vor mehreren Jahren aus dem politiſchen Leben zurückgezogen hatte. . geſtürzten und vielfach in Brand geratenen Häuser fortgeſetzt. Der Direktor des Geſundheitsamtes in Teheran hat eine Reiſe durch die am ſchlimmſten heimgeſuchten Bezirke angetreten. Zur Unter ſtützung der betroffenen Bevölkerung iſt ein nalio⸗ naler Hilfsausſchuß gebildet worden. 4% Jahre Zuchthaus für Regiſtermark⸗ Schiebungen — Berlin, 22. April. Wegen fortgeſetzter Devi ſenverbrechens in Tateinhalt mit ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung wurde der Bjährige J. Wollenweber vom Berliner Schöffengericht zu 4½ Jahren Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverluſt und 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Wollenweber wohnt in Saur⸗ brücken und galt darum vor der Rückgltederung det Saargebietes deviſenrechtlich als Ausländer. Er hat nun in großem Umfange Regiſtermarkſchiebungen in der Weiſe gemacht, daß er in Berlin große Regiſter⸗ markbeträge einwechſelte, die er dann nach Saar⸗ brücken einſchmuggelte. Dabei bediente Wollenweber ſich nicht nur ſeines eigenen Paſſes, ſondern er he⸗ mutzte noch vier weitere Päſſe von anderen Perſonen, in die er ſein eigenes Bild geklebt hatte Montblanc⸗Tunnel geplant OJ Paris, N. April. Der Kammerausſchuß für öffentliche Arbeiten hal einem Bericht zugeſtimmt, der die Untertunnelung des Montblanc für den Autoverkehr zwichen Frankreich und Italien vorſchlägt. Der eigentliche Tuennel wurde 12 Kilometer lang ſein. Frankreſch und Italien ſollen ſich die auf 250 Mill. veranſchlag⸗ ten Baukoſten teilen. Die Regierung wird aufgefor⸗ dert, mit der italieniſchen Regierung wegen det Durchführung des Planes in Verbindung zu treten. Vier Todesopfer einer Liebestragödie alte Eintänzer Raffalt am Oſtertage ein furchtbares Blutbad angerichtet, dem ſeine 20jährige Geliebte und deren nächſte Angehörige ſowie er ſelbſt zum zuerſt nieder, drang dann in die Wohnung ein, tötete dort die Mutter und zwang mit vorgehaltenem Re⸗ lich ſchoß er ſeine Geliebte nieder und jagte ſich ſelbſt eine Kugel durch den Kopf. c Hauptſchriftlelter: Hans Alfred Meißner Willy Rüller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Lokalen Tei Dr. Friß Hammes— Sport: Winy Müller Süd weſtdeuſche im⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und ebe Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Manſiheln Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Manm⸗ heimer Zeitung. Mannheim k 1, 4 Schriftleitung in Berlin: Dr. Friz Fl tes, W. Geſ.⸗D.⸗A. März 385: Mittag ⸗Ausg, A u. B 21220 Abend⸗Ausg. K u. B S 20680 Für auverlangte Beiträge keine Gewühr„ Rückſendung nut bel Rückpord J ⁰yd/ VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVPVUPUTUÿUIIIIII!'!'!'.'!'.'.'.'.'.'.''' W China einſt und jetzt Von Dipl. ⸗Kfm. Walter Brandt, Dolmetſcher der chineſiſchen Sprache Wer das China von heute, das zu dem China von morgen überleitet, richtig erkennen will, der muß von dem China von geſtern ausgehen, von dem kaiſer⸗ lichen China mit ſeinen alten Klaſſikern. Ihre Denk⸗ weiſe und ihre Lehren bildeten das Fundament, auf dem das alte China in ſeiner mehrtauſendjährigen Geſchichte aufgebaut war. Erſt ihre Kenntnis ver⸗ mittelt uns die geheimen Kräfte, über die China auch heute noch verfügt. Fretlich in der amerikaniſch⸗ europäiſchen Rampenbeleuchtung der Konzeſſions⸗ häfen Chinas und in der revolutionären Gedanken⸗ welt der in der Fremde erzogenen Jungchineſen fin⸗ den wir nicht mehr viel davon. Aber dieſe modernen Städte und jungen Menſchen ſind nicht China. China iſt das unermeßliche Ackerland und der Balter, der es beſtellt. Vier Fünftel der geſamten chineſiſchen Bevölkerung leben von der Landwirt- schaft. In der Beharrlichkeit des wirtſchaftlichen All⸗ tags, als Bebauer des ihm heiligen Heimatbodens und im Schoße ſeiner Familie, die ihm nur als Bindeglied in der Ahnenreihe erſcheint, verkörpert der chineſiſche Landmann das unverfälſchte Chineſen⸗ tum, den ruhenden Pol in der Erſcheinungen Flucht. Was immer an Einrichtungen aus den Weſtländern herüberkam, als meteorhafte Erſcheinungen am Himmel der großen chineſiſchen Städte tauchten ſie auf, um im Lande ſelbſt wieder unterzugehen. Das Neue wurde aufgeſogen und die alten Kräfte wirk⸗ ten weiter! Die Quelle jener geheimen Kräfte, die auch heute noch nicht verſiegt iſt, finden wir in dem Lehrſyſtem des Konfuzius, jenes großen chineſiſchen Philoſophen und Staatsmannes des fünften vorchriſtlichen Jahr⸗ hunderts. Wie war die damalige Zeit der heutigen in China ähnlich! In die alten Einrichtungen der Geſellſchaft und Ziviliſation ſollte„Fortſchrittliches“ hineingezwängt werden, das das Alte zerſtören mußte, ohne ſchon ſofort etwas Gleichwertiges an ſeine Stelle ſetzen zu können. Unzufriedenheit mit dem Beſtehenden mußte die Folge ſein. In Erkennt⸗ nis dieſes Zwieſpalts und in der Ueberzeugung von der abwegigen Entwicklung ſann Konfuzius nach einem neuen Fundament, auf dem die Geſellſchaft wie der einzelne der drohenden Zerſtörung der Ziviliſation entgehen könnte und verſuchte, ſein vor⸗ bildliches Leben hindurch, den verlorenen Einklang in dem Leben ſeines Volkes wieder herbeizuführen. „Als er aber(um mit den Worten Ku Hung Mings zu ſprechen) in ſeinen letzten Lebenstagen das Miß⸗ lingen ſeiner Bemühungen einſah, machte er es wie der Baumeiſter, der ſein Haus im Feuer über ſeinen Kopf zuſammenſtürzen ſieht und merkt, daß das Gin⸗ zige, was ihm zu tun übrig bleibt, iſt, die Pläne und Zeichnungen zu retten, ſo daß er ſpäter das Gebäude wieder errichten kann, ſo rettete auch Konfuzius die Pläne und Zeichnungen der chineſtiſchen Ziviliſation, die jetzt in dem alten Teſtament der chineſiſchen Bibel aufbewahrt ſind.“ Siebzig ſeiner Schüler waren dahingegangen und heftige Prinzipienkämpfe auf geiſtigem Gebiet hatten ſeine alte Lehre entſtellt. Erſt einer ſeiner Enkel brachte die Lehre ſeines gro⸗ ßen Ahnen wieder zu Ehren und mit ihr wuchs das Band, das Volk und Herrſcher umſchlang, das ſie in einer Zeit ſozialer und politiſcher Irrwege auf den Pfad der Tugend und Pflicht verwies und dem China ſein Weiterbeſtehen für zwei Jahrtauſende verdankte. Schon zu Beginn dieſer umfaſſenden Zeitſpanne finden wir China auf hoher Kulturſtufe. Das Papier, der Buchdruck, das Porzellan, das Schießpulver, der Kompaß und vieles andere ſind bekanntlich alte chine⸗ ſiſche Erfindungen. Woher kam es, daß nun dieſes Rieſenreich trotz ſeiner hohen Entwicklungsſtufe und trotz ſeiner frühen Erfindungen hinter der weſtlichen Technik zurückgeblieben iſt? Der Grund hierfür wurzelt tief im chineſiſchen Geiſtesleben, in der welt⸗ anſchaulichen Einſtellung des Chineſen zur Natur. Als ein nur winziges Atom hatte er ſich einzufügen in den Kreislauf der großen Natur, in ihrer Har⸗ monie, das Tan, und ihrer kosmiſchen Ruhe, die Ewigkeit. Aus dieſer bedingungsloſen Unterordnung des einzelnen im Kosmos entſprang der Rhythmus, den wir überall in der chineſiſchen Kultur wahrneh⸗ men, die Geringſchätzung des eigenen Lebens und der Hang zum Ueberſinnlichen. In ſolcher engen Natur⸗ verbundenheit waren die chineſiſchen Kulturformen entſtanden, die ſich ganz der Narur anpaßten und die Technik in engen Grenzen hielten im Gegenſatz zu der weſtlichen Technik, die ſich immer mehr von der Natur loslöſte, wie auch die Kultur der weſtlichen Länder ſich ſo ſprunghaft und lückenhaft entwickelt hatte gegenüber der ſo erſtaunlich einheitlich vor ſich gegangenen Kulturentwicklung im Reiche der Mitte. Nächſt der Naturverbundenheit iſt die Schollen⸗ verbundenheit ein Weſenszug des Chineſen. Wenn ſich zwei Chineſen begegnen, die ihre Heimat gegen⸗ ſeitig noch nicht kennen, fragen ſie bei ihrer Begrü⸗ zung zunächſt: Aus welcher Provinz biſt du? Der Chineſe liebt ſeine Heimat. Sein Patriotismus iſt das Gefühl zur Scholle, der er entſtammt, zu ſeiner Provinz, die jede noch die Größe weſtlicher König⸗ reiche hat. Ein nationales Gefühl der Zugehörigkeit zum Reiche hat er nie gehabt. Das Reich der Mitte, China, war eben im Sinne der altchineſiſchen Staats⸗ idee kein Nationalſtaat, ſondern ein Weltreich im weiteſten Sinne des Wortes. Es war der Träger der Kultur; jeder, der ſie annahm, ihm zugehörig. So erklären ſich die fremdſtämmigen Dynaſtien auf Chi⸗ nas Thron, ſo der Mangel an Nationalgefühl, ſo der Kulturſtolz der Chineſen, der erſt gebrochen wurde, als eine andere, wenn gleich nicht höher ſtehende, ſo doch mächtigere Ziviliſation ſich ihre An⸗ erkennung erzwang und die Auseinanderſetzun gen Chinas mit den Weſtmächten begannen. Es beſteht ſowohl bei den wirtſchaftlichen, als auch bei den politiſchen Vorgängen in China die große Gefahr, datz man infolge der Andersartigkeit und Weſensfremdͤheit Chinas die Dinge und Entwicklun⸗ gen dort ſo ganz anders ſiegt, wie ſie in Wirklichkeit ſind und an den Einzelerſcheinungen haften bleibt, die gerade in dieſem rätſelhaften China ſchon ſo oft zu falſchen Schlüſſen verleitet haben, anſtatt auf die Grundlagen vorzudringen, auf denen das heutige China beruht. Die Fragen nach dem Familienſyſtem, der Schollenverbundenheit und der Naturverbunden⸗ heit und die Gefahren der Auflöſung dieſer ſtaats⸗ erhaltenden Faktoren durch die überſtürzte Ueber⸗ nahme fremdländiſcher Einrichtungen und Ideen ſind ungleich bedeutſamer und wichtiger für Chinas weitere Entwicklung als die kriegeriſchen Ereigniſſe im Norden des Reiches. Dies ſind auch die Gründe, weswegen chineſiſche Staatsmänner die Beſetzung und Verſfelbſtändigung der Mandſchurei mit einer gewiſſen Gelaſſenheit hin⸗ nehmen. Immer wieder ſind im Laufe der wechfel⸗ vollen Geſchichte Chinas abgeſprengte Reichstetle in das große ewige China zurückgefallen. In ſeiner Beharrlichkeit und Maſſenhaftigkeit hat das chineſiſche Mutterland immer wieder die entfremdeten Gebel ohne Schwertſtreich zurückerobern können. Allein China lebt nicht ſo ſchnell wie wir, und ſeine Zeit⸗ läufte, mit denen es rechnet, ſind Jahrzehnte und Jahrhunderte. Indeſſen China iſt kein Land, ſondern ein Erbteil und iſt zu groß, um bei dem derzeitigen Stande ber Dinge, insbeſondere der verhältnismäßig noch geri gen Verkehrsentwicklung, einheitlich verwaltet wer⸗ den zu können. Auch ſprechen bei der modernen Form, in der dies von der Reichshauptſtadt Nanking aus geſchehen ſoll, manche noch nicht überwunden, dem entgegengeſetzte Eigenarten des Landes mit, Unverkennbar iſt, daß große Wandlungen im Reiche der Mitte vor ſich gehen und daß die altes überlieferten Anſchauungen früherer Jahrhunderke mit dem Neuen im Kampfe liegen. Tauſendjührige, auf der alten konfuzianiſchen Lehre beruhende, bis tief in die unterſten Volksſchichten hinab eingeb run gene Sitten und Anſchauungen ringen mit den andersgerichteten Anforderungen der Gegenwart und die alten Familienrückſichten weichen mehr und mehr den Forderungen des heutigen Staates. Die Wand⸗ lungen auf dieſem Gebiet ſind von allen die tief, greifendſten, weil ſie das Volk an ſeinen heiligſten Ueberlieferungen, dem Famiflienverbande, erfaſſen und ſie ſind deshalb bedeutſam, weil ſie die weiter Entwicklung der alten chineſiſchen Hultur auf neues Bahnen entſcheiden. f Nationaltheater Mannheim. Die nüchſten Auf, führungen von Walter Erich Schäfers Schauſplel „Der Kaiſer und der Löwe“, das am Sa tag mit großem Erfolg im Nationaltheater erſtauf⸗ geführt wurde, finden am 29. April und 6. Mai ſtakt, Zeitſchrift für Geopolitik. Aprilheft.(Gurt⸗Vowingeg Verlag, Berlin⸗ Grunewald, Hohenzollerndamm 88). Das Heft enthält u. a. eine bedentſame wer c Ulrich Crämer:„Der lothringiſche Rau die des Problem unfeter Weſtgrenze Anker eine große überzeugende Blickrichtung ſtellt. Paris, 28. April. In Nizza hat ber 28 Jab Opfer fielen. Er ſchoß den Bruder ſeiner Geliebten volver ſeine Geltebte, Veronal zu nehmen. Schließ ⸗ Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelstell:.. * 0 8 35, WViktoriaſtraße 48 Mittwoch Endlich h gehengt, Der kammer. Nr damit die B kann der Kb werden. Ein wenn es mu it, zehn Ze So ein iſt ein rupp zenweſen an 1 8 chen hat— auf die Gen les ſei den: Stiefmüttere vill, was be Angelegenhe Für den Stück Land nicht einmal der Balkon rettet hat. er mag die an einem fr it das, wa; und gedeiht, der reinen die mit dem Arbeit verb Daher de Lobelien un Möglichkeite beutels hinn der Semira ſchuh müßte ſtrecken, Ge dazwiſchen d keinesfalls Kraftfarben glockige, mi Jamtene Ta iin hängend Reſeden daz geſchloſſenen zu ſein, in gelöſten Di wunder ble ramis. Drinnen die Kakteen verſunken. Großſtadtwi häpfe an d kommt die und Blüten die ſich im neigen kön! Balkone, di Häuſer krie zur Schönh tunen und hbeſitz nur e wieder a Heute ab ker wird 1 ſo ein Bal hat gut lä geteilt: Wenn a Ausſicht ge noch nicht doch nicht, ſicht behält, Neuerung ſozialismu⸗ jahren ein raſſekur war natür! entſprechen Bei der B. ziehung in ſich die Zal Schularten Unterricht acc noch ſtand ſo ni geopolitiſc zahl, die f es unbede⸗ N Devi⸗ nden⸗ eher hren Mark Saur⸗ ig des er hat en in ziſter⸗ Saur⸗ weber er be⸗ deren Hatte il. u hal elung iſchen itliche kreich chlag⸗ gefor⸗ det reten. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Maunheim, den 24. April. Hängende Gärten Endlich habe ich meine Balkonkäſten wieder ein⸗ hängt. Den Winter über ſtanden ſte auf der Boden⸗ er Nun wurden ſie ein bißchen angepinſelt, 5 die Blumen tiefer im Grün ſtehen, und jetzt ann der Kleinſtgarten wieder in Betrieb genommen werden. Ein jeder Menſch will ſein Stück Erde, und wenn es nur ein Streifen von fünf Meter Länge i, zehn Zentimeter breit und fünfzehn tief! 1 ein Balkon, der hoch oben am Hauſe klebt, it ein ruppiger Kerl, dem man nur robuſte Pflan⸗ znweſen anvertrauen darf. Venn man ſich noch ſo⸗ viele ſchöne Sachen in den Preisangeboten angeſtri⸗ chen hat— am Ende kommt es doch immer wieder die Geranien, Lobelien und Petunien hinaus. Es ſei denn, daß man ſich mit den ausgeblühten Stiefmütterchen den ganzen Sommer hinſchleppen pill, was bei aller Naturverehrung eine langweilige Angelegenheit iſt. Für den Städter, der nicht noch irgendwo ein Stück Land hat und der in den meiſten Fällen noch nicht einmal eine Sommerreiſe wagen kann, iſt doch der Balkon das letzte Stück Natur. das er ſich ge⸗ fettet hat. Er mag in die botaniſchen Gärten gehen, er mag die ſtädtiſchen Anlagen bewundern, er mag an einem freien Tag in den Wald wandern: immer it das, was unter den eigenen Händen aufwächſt und gedeiht, die eigentliche Erfüllung. Die Freude der reinen Anſchauung iſt nichts gegen die Freude, die mit dem Wohlgefallen den Stolz auf die eigene Arbeit verbindet. Daher denke ich jeden Frühling wieder über die gobelten und Petunien hinaus, über die begrenzten Möglichkeiten meines Balkons und meines Geld⸗ bentels hinweg träume ich in die hängenden Gärten der Semiramis hinüber. Der geſprenkelte Frauen⸗ ſchuh müßte ſeine kleinen Pantoffel in die Luft ſtrecken, Gebirgshängenelken müßten wuchern, und daßtwiſchen dürften die zarten, vielfarbigen Verbenen keinesfalls fehlen. Die Kapuzinerkreſſe mit ihren Kraftfarben müßte vanken und vielleicht auch die groß⸗ glockige, mild viplette Cobaea. Margeriten und die amtene Tagetes ſind ſelbſtverſtändlich, aber was iſt ein hängender Garten ohne Duft? Heliotrop und eſeden dazwiſchen, denn nichts iſt ſchöner, als mit geſchloſſenen Augen noch immer mitten im Garten zu ſein, in jedem Windſtoß die Zauberei des los⸗ gelöſten Duftes ſtaunend zu genießen. Das Welt⸗ wunder bleibt, auch ohne die ferne Königin Semi⸗ kamis. Drinnen im Zimmer, auf der Fenſterbank, ſtehen die Kakteen und Sukkulenten, ſtreng und feſt in ſich berfunken. Aber das iſt für ſpäter, für den langen Großſtadtwinter, wenn die Balkone wie alte Futter⸗ küpfe an den Käfigen der Häuſer hängen. Jetzt kommt die Zeit der regſamen, gelenkigen, in Blätter⸗ und Blittenfülle aufrauſchenden Blumen der Heimat, die ſich im Winde bäumen und vor der Sonne ver⸗ neigen können. Jetzt kommt die Zeit der bunten Balkone, die phantaſtiſchen Raupen gleich über die Häuſer kriechen und die Zweckmäßigkeit der Faſſaden zur Schönheit erlöſen. Und wenn es auch nur Pe⸗ tunien und Lobelien ſind, wenn unſer ganzer Grund⸗ heſiz nur ein paar Käſten Erde umfaßt: wir ſin d wieder angeſchloſſen an die Natur. Heute abend hole ich mir die Pflanzen. Der Gärt⸗ ner wird wieder lächeln, wie er immer tut, wenn o ein Balkonmenſch ſich an die Arbeit macht. Er 1 5 gut lächeln, der Alte, mit ſeinen ſoundſoviel 11 hundert Geviertmetern Land und fünf bis ſechs Treibhäuſern, den ganzen Tag mitten unter ſeinen Hlumengeſchöpfen! Wo wäre er, wenn wir Städter wirklich ſo naturentfremdet wären, wie die böſe Sage behauptet? H. Sch. Kurzſtunden an den höheren Schulen Mehr Deutſch⸗, Geographie⸗ und Biologie⸗Unterricht 19 05 badiſchen Unterrichtsminiſterium wird mit⸗ eilt: Wenn auch zu Beginn dieſes Schuljahres die in Ausſicht genommene allgemeine deutſche Schulreform nuch nicht zur Einführung gelangt, ſo bedeutet dies doch nicht, daß die höhere Schule genau dasſelbe Ge⸗ ſicht behält, wie ſie es ſeit langem hatte. Schon manche Neuerung aus den Grundauffaſſungen des National⸗ ſozialismus heraus wurde in den letzten beiden Schul⸗ jühren eingeführt, ſo z. B. unlüngſt wieder der raſſekundlich⸗biologiſche Unterricht. Dies war natürlich nicht möglich ohne eine Streichung der entſprechenden Stundenzahl in anderen Fächern. Bei der Bedeutung, die das Fach Deutſch für die Er⸗ ziehung im nationalſozialiſtiſchen Staate hat, zeigte ſich die Zahl der Deutſch⸗Stunden bei manchen 4 Schularten als viel zu gering. Der Geographie⸗ Anterricht war in den bisherigen Stundentafeln auch noch nicht in allen Klaſſen durchgeführt; es be⸗ ſtand ſo nicht die Möglichkeit, den Geſchichtsunterricht geopolitiſch zu unterbauen. Bei der hohen Stunden⸗ zahl, die bisher dem Latein eingeräumt war, iſt es unbedenklich geweſen, die erforderlichen Kür⸗ zungen hier vorzunehmen. Auch bei der Wathe⸗ matik erſchien da, wo ſie beſonders viel Stunden hatte ab und zu eine Kürzung vertretbar. Wenn auch Baden die Aufſplitterung des Schul⸗ weſens in viele Schularten nicht mitmachte, ſo gab es och zwei Uebergangsformen zwiſchen Gymnaſien und Oberrealſchulen, die mit Rückſicht auf die vor⸗ alsſichtliche künftige Entwicklung nach den beiden ge⸗ nannten Schularten in den Stundentafeln auszurich⸗ len waren. Es war dies das Realgymnaſtum mit grundſtändigem Latein und jene mit grundſtändigem l N ite Nummer 187 Treibt Leibesübungen mit„Kraft durch Freude“ Mannheim-Ludwigshafen Es iſt des Führers Wunſch, daß es keinen Deut⸗ ſchen mehr gibt, der nicht Leibesübungen treibt. Zur Erreichung dieſes Zieles ſiend die Sportämter der NeS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ geſchaffen worden, die ſich immer größerer Beliebtheit er⸗ freuen. Mit ganz beſonderer Genugtuung darf es uns erfüllen, daß hinſichtlich der Beteiligung an den Sportkurſen Mannheim⸗ Ludwigshafen an der Spitze aller deutſchen Städte mar⸗ an der Spitze aller Städte Aus dem jetzt neu herausgekommenen Sportpro⸗ gramm der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ intereſſieren vor allem die neu aufgenommenen Kurſe. Ganz beſonders verdienen Aufmerkſamkeit die Kurſe für Mutter und Kind. Mutter und Kind treiben hier gemeinſam Leibesübung in der für ſie zuträglichen Form. Ein beſonderer Kurſus für ältere Herren wurde in der Peſtalozziſchule eingerichtet. Für die Volksgenoſſen, die ihren Sport am frühen Morgen an Wochentagen ausüben wollen, iſt ein Ietat auueldeu ad dem„ Alta · dũecli-Fecũde. Spacelladeseia Das Reichssportamt der N. S. G. „Kraft durch Freude“ feill mit: Anfang April beginnen in allen Stõclten, in denen Sportamter der N. S. G.„Kraft durch Freude“ he-. sfehen, wiecler neue Kurse monnig- facher Art, on denen jeder Volks- genosse feijnehmen kann. Ueber clie Art und Möglichkeit des Spor. befriebes während des Viertel- ſohres April/ uni klärt eine mit schonen Ziſcdern versehene Zei- schrift qu, deren Jitelbild wir in cler. Ahhildung zeigen. Dieser Zeitschrift ist ein Sporiprogromm beigefügt, daß ůber Beginn, Ori uncl Kosten der Kurse genqu unter- richtet uncl kostenlos mit der neuen Zeitschrift zu erholten ist, und zwor in allen Betrieben beim Sporſwerhewart, in allen Sport- dmtern und Geschäffsstelſen der N. S. S.„Kreft durch Freude“ und beim Sportlehrer und heim Kon- frollbeamien clirelet in den Kursen. indie 28 ſchiert. Seit Errichtung der Sportkurſe am 15. Juli 1934, hat das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen bis Ende März 1935 insgeſamt 409 Kurſe durch⸗ geführt, an denen ſich 18 554 Männer und Frauen jeden Alters beteiligten. Im erſten Vierteljahr 1935 waren es 72 Kurſe, die im zweiten Vierteljahr ver⸗ mehrt wurden, ſo daß jetzt in Mannheim allein 82 Kurſe laufen. In Ludwigshafen ſelbſt wurden elf Kurſe neu ein⸗ gerichtet und in Heidelberg die Zahl der Kurſe von 13 auf 19 erhöht. Die Einrichtung von Kurſen in Weinheim, Schwetzingen und Frankenthal ſteht be⸗ vor. Frühkurſus an Samstagen von.15 bis.15 Uhr in der Gymnaſtikhalle des Stadions eingelegt worden. Die gymnaſtiktreibenden Frauen werden es begrüßen, daß zu den Kurſen der Meuſen⸗ dieck⸗Gymnaſtik jetzt noch Kurſe der Loheland⸗Schule und Kurſe mit Schwediſcher Gymnaſtik hinzugekom⸗ men ſind. Die Schwimm kurſe, deren Teilneh⸗ merzahl ganz erheblich geſtiegen iſt, mußten eine beträchtliche Vermehrung erfahren. Anfang Mai beginnen wiederum Kurſe für die Vorbereitung zum Erwerb des Reichsſportabzeichens, für Tennis, Reiten uſw. In Ludwigshafen iſt ein Kurſus für Volkstanz eingerichtet worden, für den ſchon über 40 Einſchrei⸗ Hungen vorliegen. Wie erhalte ith mein Perſonal geſund und arbeitskräftig? In jetziger Zeit, wo alle Kräfte angeſpannt wer⸗ den müſſen, um das Wirtſchaftsleben in jeder Be⸗ ziehung zu heben, iſt es vor allem Pflicht des Arbeit⸗ gebers, nicht allein im Intereſſe der Nächſtenliebe, ſondern auch in ſeinem eigenſten Intereſſe, das ihm unterſtehende Perſonal arbeitskräftig und geſund zu erhalten. Daß Arbeitsräume und Arbeitsſtät⸗ ten aus geſundheitlichen Gründen allen hygieni⸗ ſchen Anſprüchen genügen ſollen, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich und Haupterfordernis, auch wird das Per⸗ ſonal mit viel größerer Luſt und Liebe ſeinen Pflich⸗ ten obliegen, wenn es in großen, hellen, luftigen Zimmern und Sälen ſeiner Beſchäftigung nachgeht, als in dumpfigen, ungeſunden Räumen. Doch iſt mit dieſen Maßnahmen für die menſch⸗ liche Geſundheit bei weitem noch nicht alles getan. Ein fortſchrittlicher moderner Fabrikbeſitzer oder Vor⸗ ſteher einer Behörde wird ſich nicht allein damit be⸗ gnügen, ſeinem Perſonal helle, luftige Arbeitsſtätten zu ſchaffen, ſondern auch darauf bedacht ſein, durch eine zielbewußte Desinfektion dieſer Räume ſeine Angeſtellten vor anſteckenden Krankheiten zu bewahren. Jetzt, wo die Bakteriologen ſo außer⸗ ordentlich fortgeſchritten ſind, wiſſen auch Laien, die dem ärztlichen Beruf fernſtehen, was Bazillen und Bakterien für die menſchliche Geſundheit zu bedeu⸗ ten haben. Deswegen braucht man nicht an ſo⸗ genannter Bazillenfurcht zu leiden, ſondern man muß nur die nötigen Vorſichtsmaßregeln anwen⸗ den, um die Bakterien, die Krankheiten hervorrufen, abzutöten und ſie dadurch für die menſchliche Ge⸗ ſundheit unſchädlich zu machen. Wo eine Infektionskrankheit auftritt, iſt eine An⸗ ſteckung vor ſich gegangen, der Körper wird von außen her überfallen. Batzzillen und Bakterien ſind winzig kleine Lebeweſen, die ſich, für unſer Auge unſichtbar, überall vorfinden und für den Angriff auf unſere Geſundheit ihre Zeit abwarten. Dieſe Zeit iſt gekommen, ſobald unſer Körper durch äußerliche Ver⸗ letzung oder durch geringfügige Erkältung der At⸗ mungsorgane einen Teil ſeiner Widerſtandskraft verloren hat. Die Bakterien und Bazillen dringen nun in den Körper ein und verbreiten ſich im ganzen Körper. Lungenentzündung, Tuberkuloſe, Diphtherie, Scharlach, Grippe, Blutvergiftung uſw. können die Folgen ſein. Auf Grund dieſer Tatſachen iſt es unbedingte Pflicht eines jeden Arbeitgebers, ſeine Arbeitsräume, ſani⸗ täre Anlagen und was für den Betrieb nötig iſt, zu desinfizieren, um ſein Perſonal vor An⸗ ſteckungen zu ſchützen und arbeitsfähig zu er⸗ halten. Ueberall lauern die Gefahren! Ueberall ſoll man für Reinlichkeit und Desinfek⸗ tion, d. h. Bakterienvernichtung, ſorgen, nicht nur in den ſanitären Anlagen, nein, überall dort, wo durch Anſammlung von Menſchen erhöhte Geſahr der Krankheitsübertragung beſteht. Franzöſiſch. Den ſeſtgeſtellten Mängeln ſollen die neuen Stundentafeln dadurch abhelfen, daß vor allem die Zahl der Stunden für Deutſch, Geographie und Biologie vermehrt und dafür die Zahl der Latein⸗ und Mathematikſtunden vermindert wird. Gleich⸗ zeitig mit den neuen Stundentafeln wird auch der Kur zſtunden⸗Vormittags unterricht eingeführt, d. h. es werden faſt ſämtliche Unterrichts⸗ ſtunden am Vormittag mit Ausnahme des Sports in ſechs Kurzſtunden zu je 45 Minuten gegeben wer⸗ den. Dieſe Maßnahme war vor allem auch notwen⸗ dig geworden, um die Schüler am Nachmittag für Familie, HI und Sport zu entlaſten. e Ein Gewitter mit ſtarkem Regen ſtellte ſich geſtern um die ſiebte Abendſtunde ziemlich unver⸗ mittelt ein, obwohl die Wolkenbildung ſchon den gan⸗ zen Nachmittag darauf hingedeutet hatte. Den erſten Donnerſchlägen folgte bald Regen, der in der Innen⸗ ſtadt bereits niederging, als im Weſten die Sonne noch ſchien. Die Gewitterwolken ſchoben ſich jedoch von Oſten her ſchnell vor, und der Regen wurde zu einem heftigen Platzregen, der etwa eine halbe Stunde andauerte. Der ſtarke Regen brachte Stö⸗ rungen im Straßenverkehr mit ſich, da Fußgänger und Radfahrer in die Häuſer flüchteten und nur noch die Straßenbahnen und Kraftwagen verkehrten, Bei Jarmila Novotna der in ſten Tagen in Mannheim über die Leinwand geht. in dem Film„Frasgquita“, den näch⸗ dieſer Gelegenheit lernten die Mannheimer die Stra⸗ ßenbahn, deren Wagen teilweiſe überfüllt waren, wieder einmal ſchätzen! Das Gewitter verzog ſich ziemlich raſch. Wie man feſtſtellen konnte, haben ſich die Niederſchläge nur auf ein begrenztes Gebiet be⸗ ſchränkt. So regnete es nördlich von Mannheim bei der Blumenau und bei Sandhofen keinen Tropfen, während es gleichzeitig in der Stadt wie aus Kübeln goß. zn Die Verſteigerung der Meßplätze für die Ver⸗ kaufsmeſſe am Adolf⸗Hitler⸗Ufer verlief ſehr ruhig. Die Meßleute boten ſich nicht in die Höhe, ſo daß faſt alle Plätze längs des Adolf⸗Hitler⸗Ufers zum Anſchlagspreis abgegeben werden konnten. Früher Zahnbürſte! 5 Millionen Schulkinder i 7 ĩ I Die es trau⸗ rige Ergebnis einer kürzlich in deutſchen Schulen durchgeführten Umfrage beweiſt, daß viele Eltern noch nicht wiſſen, wie wichtig der Gebrauch einer Zahnbürſte iſt. Deshalb ergeht an alle Eltern der Ruf: Sorgt dafür, daß jedes Kind ſeine eigene Zahnbürste beſitzt und benutzt! Erzieht Eure Kinder zu regelmäßiger Zahnpflege mit Chlorodont, der verläßlichen Qualitäts⸗Zahnpaſte! Eure Kinder werden Euch ſpäter dafür dankbar ſein. haben keine gab es ſtets einen heftigen Kampf, weil jeder Händ⸗ ler möglichſt in die Nähe der Friedrichsbrücke wollte. Die Zuckerbudenplätze koſteten 150% und die übrigen Budenplätze 50% Standgeld. Hinaufgeboten wurde lediglich durch einen chineſiſchen Händler, der dann zu 51/ den Platz bekam, weil die übrigen Händler keine Luſt hatten, weiterzubieten und höhere Sum⸗ men aufzuwenden, die nicht tragbar für das Geſchäft geweſen wären. Die neun Plätze für die Geſchirr⸗ händler, die ſich an die übrigen Verkaufsplätze an⸗ ſchließen, brauchten nicht verſteigert zu werden, da die Geſchirrhändler einer Vergebung auf dem An⸗ gebotswege zugeſtimmt hatten. Die jüdiſchen Händler kommen wieder jenſeits der Kobellſtraße zwiſchen der Kobellſtraße und der Adolf⸗Hitler⸗Brücke zu ſtehen. Hier bot man ſich gegenſeitig in die Höhe, doch wurde, da nur ſieben jüdiſche Bewerber vor⸗ handen waren, der Kampf nicht allzu heftig. Als höchſte Summe wurden 55/ für den Platz bezahlt. Die Plätze der Schauſteller der Vergnügungsmeſſe auf dem Meßplatz wurden auf dem Wege des Ange⸗ bots vergeben. Aus den Platzbelegungen iſt zu ent⸗ nehmen, daß wir mit einer vielſeitigen Maimeſſe rechnen dürfen. ze Ein lauter Knall ertönte geſtern nachmittag plötzlich auf dem Kaiſerring. Aber es war nicht wei⸗ ter ſchlimm: nur ein Autoreifen war geplatzt. Es handelte ſich um eine Reiſegeſellſchaft, die in vier Großkraftwagen von Neuſtadt a. d. H. nach Schwet⸗ zingen und Heidelberg gefahren und nun auf der Rückreiſe nach Neuſtadt begriffen war. Dem zwei⸗ ten Kraftwagen platzte am linken Hinterrad der Rei⸗ fen. Die Leute, die in dem Wagen ſaßen, bekamen natürlich keinen gelinden Schreck. Glücklicherweiſe hatte jedoch der Kraftwagen keine große Fahrtge⸗ ſchwindigkeit, ſo daß die Sache keine böſen Folgen hatte. Die Fahrgäſte, die aus Magdeburg und Halle waren, ſtiegen aus, dann wurde ein Reifenwechſel vorgenommen und mit einer kleinen Verzögerung konnte die Fahrt in die Pfalz fortgeſetzt werden. Die Zuſchauermenge, die ſich alsbald gebildet hatte, wurde durch den einſetzenden ſtarken Regen vertrie⸗ ben. un, Schachspiel und Schule. Zum Erlaß vom 8. September 1933 über Schachſpiel und Schule wird ergänzend angeordnet, daß der Schachunterxricht nicht vor Beginn des ordnungsmäßigen Vormittagsunter⸗ richts ſtattfinden darf, und daß Schüler, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in der Regel nicht zum Schachunterricht herangezogen werden ſollen. * Lohneinkommen um 21,5 v. H. geſtiegen. Das Statiſtiſche Reichsamt hat eine vorläufige Berechnung des Arbeitseinkommens des Jahres 1934 vorgenom⸗ men. Das geſamte Arbeitseinkommen belief ſich darnach auf 29,5 Milliarden Mark. Gegenüber dem Jahre 1933 iſt ein Zuwachs um 3,5 Milliarden oder 13,6 v. H. eingetreten. Noch ſtärker iſt das Lohnein⸗ kommen allein geſtiegen, nämlich um 21,5 v. H. Da⸗ gegen nahm die Summe der Angeſtelltengehälter nur um reichlich 10 v. H. zu, während die der Beamten⸗ gehälter faſt gleich blieb. Betrug die Nominalſumme des Arbeitseinkommens im Jahre 1934 erſt reichlich zwei Drittel der Summe von 1929, ſo hatte dem⸗ gegenüber die Kaufkraft, dank dem faſt gleichgeblie⸗ benen Preisniveau, bereits 87 v. H. des Arbeits⸗ einkommens von 1929 erreicht. Im fernſten Cand auf weiten Reiſen, 8 man die DUN LO Pr. en preiſen. 4. Seite/ Nummer 187 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 1 Anunterbrochene Poſtzuſtellung Ihrer Zeitung nach dem 1. Mai iſt nur ſichergeſtellt, wenn Sie das Bezugs⸗ geld ſpäteſtens bis zum 25. April an den Briefträger oder die Poſt bezahlen. Wir bitten daher unſere Poſtbezieher, dieſen Termin nicht zu vergeſſen. Bei Be⸗ ſtellungen, die nach dem 25. des Monats aufgegeben werden, fordert die Poſt eine Sondergebühr von 20 Pfg. Neue Mannheimer Zeitung. „Schmalſpurjuriſten“ gibt es nicht mehr Auf der Tagung der wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Hochſchullehrer, die kürzlich im Hauſe der Deutſchen Rechtsfront zu Berlin ſtattfand, erklärte der Unter⸗ fachgruppenleiter„Wirtſchaftswiſſenſchaftliche Hoch⸗ ſchullehrer“ im NS⸗Juriſtenbund, Prof. Dr. von Gottl⸗Ottlilienfeld, daß der Begriff des ſog.„Schmal⸗ ſpurjuriſten“ aus unſerer Sprache verſchwinden müſſe. Was iſt das: ein Schmalſpurjuriſt? Mit dieſem Ausdruck wurden in einer Zeit, die wir heute als vergangen bezeichnen dürfen, diejeni⸗ gen belegt, die ſich dem Studium der Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaften, d. h. der Volkswirtſchaftslehre, der Betriebswirtſchaftslehre, und der ſog. Geſellſchafts⸗ wiſſenſchaften hingaben. Der Ausdruck war von den Juriſten erfunden worden; die Volks⸗ und Betriebs⸗ wirtſchaftslehre ſollte damit verächtlich gemacht, ſte ſollte gegenüber der Rechtswiſſenſchaft als etwas Minderwertiges hingeſtellt werden. Daß eine ſolche Auffaſſung nicht der Wirklichkeit entſprach, liegt auf der Hand. Sie war aber das Zeichen einer Art„Klaſſenkampfes“ innerhalb der Wiſſenſchaft. Dieſer innerwiſſenſchaft⸗ liche Klaſſenkampf iſt genau ſo geartet, aber auch genau ſo verderblich geweſen wie der politiſche Klaſſenkampf, der Beſitzende und Nichtbeſitzende ſpal⸗ tete. Entſprechend war das akademiſche Studium mit ſeinem bürgerlichen Bildungsbegriff ein Kampf um den geiſtigen Beſitz, und auch hier wurden die geiſtig Beſitzenden von den angeblich geiſtig nicht Beſitzen⸗ den unterſchieden. In einen Standesdünkel, der manchmal geradezu komiſch anmutete, engte der auch gegenüber den Vertretern anderer und ähnlich gearteter Wiſſenſchaftszweige weit überlegen. Dieſer Begriff des„Juriſten“ iſt heute grundſätz⸗ lich überwunden. Er iſt überwunden durch den aus dem Geiſte des Nationalſozialismus geborenen Be⸗ griff des deutſchen Rechts wahrers, der von dem Reichsjuriſtenführer Dr. Frank geprägt worden iſt. Mit dem Begriff des„Juriſten“ iſt aber gulch der Begriff des„Schmalſpurjuriſten“ entſchwunden; er gehört der Vergangenheit an, und er bezeichnet für uns nur noch ein Stück liberaler Wiſſenſchafts⸗ geſchichte. Mißbrauch mit Volks“-Geräten Nach dem Erſcheinen des Volksempfängers ſind in vielen Einzelhandelszweigen Gegenſtände auf dem Markt aufgetaucht, deren beſondere Preiswür⸗ digkeit durch den Zuſatz„Volks“ zu ihrem Namen betont werden ſollte. So konnte man bald neben dem elektriſchen„Volks⸗Kühlſchrank“ und dem „Volkswarmwaſſergerät“ die„Volkslampe“, die „Volksnähmaſchine“, den„Volksſtaubſauger“ und das „Volksboodt“ entdecken. In allen dieſen Fällen lagen aber keine Anzeichen dafür vor, daß eine entſprechend günſtigere Preisſtellung und techniſche Vollendung der Waren erreicht worden iſt, wie ſie durch die Ge⸗ meinſchaftsarbeit beim Volksempfänger erzielt wer⸗ den konnte. Auf Grund zahlreicher Beſchwerden über den Mißbrauch des Wortes„Volks“ bei der Wirt⸗ ſchaftswerbung veröffentlicht der Werberat der deutſchen Wirtſchaft eine Entſcheidung, nach der er bereits im Auguſt die Verwendung der Be⸗ zeichnung„Volksnähmaſchine“ unterſagt habe. Die Nachahmung in der Wahl des Namens exwecke im Publikum den Glauben, daß es ſich hier um eine der Einführung des Volksempfängers oder des ge⸗ planten Volksautomobils entſprechende Maßnahme handele. Das treffe aber nicht zu. Die Bezeichnung ſtelle daher eine Irreführung dar. Schachts Appell an das Bauhandwerk Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident Dr. Schacht veröffentlicht im„Deutſchen Handwerk“, das eine Sondernummer dem jetzt beginnenden neuen Baujahr gewidmet hat, folgendes Geleitwort: „Dem Bauhandwerk iſt in allen ſeinen Zweigen durch die verſchiedenſten Maßnahmen des Führers zur Behebung der Arbeitsloſigkeit in beſonderem Maße Arbeit zugefloſſen. Tauſende von Maurern und Zimmerern, Steinmetzen, Malern, Klempnern und anderen Bauhandwerkern haben nach langen Jahren der Arbeitsloſigkeit oder der Minderbeſchäf⸗ tigung wieder lohnende Aufträge gefunden. Mag das Bauhandwerk ſich deſſen bewußt ſein und durch die Güte und die Preiswürdigkeit ſeiner Ar⸗ beit dem Führer ſeinen Dank beweiſen. Möge es darüber hinaus durch erhöhte Lehrlingseinſtellung der Arbeitsloſigkeit unter der Jugend ſteuern und durch ſorgſame Ausbildung der Lehrlinge ſich einen Nachwuchs heranbilden, der der großen Mei⸗ ſter des Mittelalters würdig wird. Denn trotz aller Induſtrialiſierung wird das Bauweſen immer eines wohlgeſchulten und ſchöpferiſchen Handwerks bedür⸗ fen.“ Das Auslandsecho zum Winterhilfswerk Die NS⸗Volkswohlfahrt und das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes ſind Einrichtungen, die ausländiſche Preſſeleute immer wieder beſonders anziehen, die ihnen als nie verſiegende Quellen für eingehende Berichte über den Willen Deutſchlands zur Geſundung, das Gemeinſchaftsempfinden des deutſchen Volkes, den Sozialismus ſeiner Regie⸗ rung dienen. Täglich erſcheinen ſolche Berichte in der Auslandspreſſe. Wir veröffentlichen heute einige Auszüge aus dieſen ausländiſchen Preſſe⸗ ſtimmen im Wortlaut. „Intranſigeant“, Paris ſchrieb: „..... Die Hilfsbedürftigen, die von den Beauf⸗ tragten in ihren Elendswohnungen aufgeſucht wer⸗ den, erhalten nicht nur Nahrungsmittel, ſondern auch neue Kleider, mit deren Hilfe ſie ordentlich ausſehen können, ferner notwendige Möbel, und damit hilft man ihnen auch moraliſch. Ich ſelbſt bin ſehr er⸗ ſtaunt geweſen, als ich die Möbel und die Kleider ſah, denn dieſe ſtammten von großen Magazinen, wie man ſie ſich, wenn man die Mittel dazu hat, jederzeit kaufen kann. Was gebrauchte Möbel und Kleider anbelangt, ſo werden dieſe völlig wieder inſtand geſetzt und neu hergerichtet, und ſolche Dinge ſind für einen Menſchen, der eine lange Elendszeit hinter ſich hat, beſonders beachtlich.“ Im„Meſſager de Montreux“ heißt es: „Deutſchland hat ſehr große— übrigens von Er⸗ folg gekrönte— Anſtrengungen gemacht, um das Elend der Maſſen im Laufe des Winters zu vermin⸗ dern. Der erſte Grundſatz iſt: Daß die Rechte eines jeden Einwohners der Gemeinſchaft gegenüber nicht größer ſind, als die Verpflichtungen eines jeden ein⸗ zelnen gegen alle. Um etwas beanſpruchen zu kön⸗ nen, muß man auch dienen können. Der zweite Grundſatz iſt: Das Winterhilfswerk iſt nicht etwa ein Werk des Mitleids, ſondern es iſt ein gemeinſamer Kampf eines ganzen Volkes gegen das Elend. Es handelt ſich nicht darum, das Schickſal der Armen zu bemitleiden, ſondern es handelt ſich darum, Seite an Seite mit ihnen zu kämpfen. Kampf, immer Kampf. Für die Volksgemeinſchaft, für Deutſchland! Wir haben Gelegenheit gehabt, einen Einblick in eine der Kleiderkammern von Berlin zu tun. Es gibt 48 ähnliche in der Reichshauptſtadt, dazu 53 Schneideratelters, in denen die geſtifteten Sachen auf⸗ gefriſcht und ausgebeſſert werden. Alles war von einer vorbildlichen Sauberkeit und Ordnung. Ein Teil dieſer Kleider ſtammte aus Kleiderſamm⸗ lungen, andere ſind neu gekauft von dem Geld aus öffentlichen Sammlungen. Die Beſtellungen werden mit Vorliebe bei ſolchen Konfektionsfirmen gemacht, die in Zahlungsſchwierigkeiten geraten ſind. Man belebt dadurch die nationale Tatkraft und vermeidet eine Zunahme der Arbeitsloſigkeit. Dieſe Depots leeren ſich alle 14 Tage, dann füllen ſie ſich auto⸗ matiſch wieder.“ „Echo de Paris“ ſagt u..: „Das Werk, auf das die Hitlerregierung am ſtol⸗ zeſten iſt, iſt die RS⸗Volkswohlfahrt. Sie zieht die Aufmerkſamkeit des Touriſten durch die Plakate und die uniformierten Almoſenſammler auf ſich und zeigt ſich ſchon während eines Beſuches von nur einem Tag in dem ungeheuer großen Berlin.. Das Elend, in welchem ſich Deutſchland befand, als Herr Hitler um die Macht kämpfte, war ſeine Hauptangriffsfläche gegen die Regierungen von ehedem. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß es ſich hier um etwas anderes handelte, als um ein demagogiſches Argument. Dieſer Mann hatte ein natürliches Mitleid mit den Leiden, die er ſelbſt während ſeiner Jugend erduldete. Dieſes ganze Problem beherrſchte den Führer ſo ſtark, daß er, als er gerade an die Macht gekommen war, nicht zögerte, ſofort einen ſeiner Freunde, einen beſchei⸗ denen Mann mit der Seele eines Apoſtels, Herrn Hilgenfeldt, mit der Sorge um dieſe Organiſation des Kampfes gegen das Elend zu beauftragen.“ „Diario de Noticias“, Liſſabon, ſchrieb: „Innerhalb ſeiner neuen Weltanſchauung begann Hitler, zur Macht gelangt, ein ſoziales Werk, das auf den Grundſätzen der deutſchen Demokratie und des deutſchen Sozialismus ruht und ein Volkswerk des deutſchen Volkes und für das Volk iſt, nämlich die Winterhilfe, die den Hunger und das Elend be⸗ kämpft, ſowie den Arbeitsdienſt, der dazu dienen ſoll, alle Deutſchen ohne Unterſchied der ſozialen Klaſſen durch Arbeit zu verbrüdern. Die Winterhilfe iſt wirklich ein ſoziales Werk, das man kennen lernen muß wegen des hohen Nutzens, den es leiſtet. Ihre Organiſation iſt voll⸗ kommen und beruht auf humanitären Grundlagen, die eine gut gebildete Geſellſchaft beleben müſſen. Sie tritt an die Stelle des oft demütigen Almoſens, das in den Zeiten des politiſchen und wirtſchaftlichen Liberalismus des 19. Jahrhunderts eine Art juriſtiſcher Inſtitution war, zum Schutze, den man all denen ſchuldig iſt, die Hunger leiden und kein Brot haben— weil ſie keine Arbeit haben. Ein Werk der Wohltätigkeit— im tiefſten Sinne des Wortes—, das allen Bedürftigen, Männern, Frauen und Kindern, das unerläßliche Wohlergehen ſchafft, von der täglichen Nahrung bis zur Kleidung.“ . ũꝙõVbVbb w ã ͤ ͤAVVVVVdVVVPVVPVPPPPTPTPPGTGTPGbGTPTGGGGTGGTGTGTGTGTGbCGTöGTꝙVGkwwVwTVTGTbTbTbTbTbTbTbTb'''''ãꝗ ĩͤ v Was heißt ſchlüſſelfertig? Als ſchlüſſelfertig iſt ein Bau zu bezeichnen, der zu dem vorgeſehenen Zweck ohne weiteres benutzbar iſt, alſo durch Uebergabe des Schlüſſels an den Bau⸗ herrn ſeiner vollen Benutzung übergeben werden kann. Der Begriff„ſchlüſſelfertig“ iſt inſofern nicht ohne weiteres dem Begriff„bezugsfertig“ nach der Notveroroͤnung vom 1. Dezember 1930 gleichzuſtellen. Denn der Begriff„ſchlüſſelfertig“ geht weiter. Die Finanzbehörden haben die Bezugsfertigkeit eines Baues ſchon dann angenommen, wenn der Bau ſo weit fertig war, daß ein Bewohnen des Hauſes den Bewohnern zugemutet werden kann; Bezugsfertig⸗ keit liegt danach auch dann bereits vor, wenn noch gewiſſe Arbeiten an dem Bau, insbeſondere Innen⸗ arbeiten ſowie der Anſtrich und ähnliches fehlen. Dagegen muß unter„ſchlüſſelſertig“ die vol le Her⸗ ſtellung des Baues nach dem Bauplan verſtanden werden, alſo die geſamte Ausführung bis zum letzten. *. Ausbildung für das künſtleriſche Lehramt. In ganz beſchränkter Zahl werden erſtmals auf 1. Oktober wieder Bewerber zur Ausbildung für das künſtleriſche Lehramt im Zeichnen zugelaſſen. Das Studium erfolgt grundſätzlich auf der Hochſchule der bildenden Künſte in Karlsruhe. Die Aufnahme in dieſe Anſtalt iſt abhängig von einer Prüfung der künſtleriſchen Befähigung des Bewerbers. Bei der Anmeldung zur Hochſchule hat er außer dem Reife⸗ zeugnis einer höheren Schule und den übrigen er⸗ forderlichen Ausweiſen das Pflichtenheft, das ihm nach erfolgreicher Beendigung des Arbeitsdienſthalb⸗ jahres ausgehändigt wird, vorzulegen. NSDAP-Miffeilungen Aus gartel amtlichen Selienntmack n PO Neckarau. Die politiſchen Leiter und Walter treffen ſich ab Mittwoch, 24. April, täglich ab 18 Uhr, auf dem Paul⸗ Billet⸗Platz wegen Vorbereitungen für den 1. Mai. Strohmarkt. Die für den 25. April feſtgeſetzte Mitglie⸗ derverſammlung findet nicht ſtatt. Späterer Termin wird noch feſtgeſetzt. 8 8 NS⸗Frauenſchaft 8 Der Heimabend fällt dieſe Woche aus. äfertal. Donnerstag, 25. April, 20 Uhr, im Gaſt⸗ haus„Zum Löwen“ Heimabend. Schwetzingerſtadt. Donnerstag, den 25. April, 20.0 luhr, im Reſtaurant„Zur Oſtſtadt“, Seckenheimer Straße 36. Heimabend. BDM Feudenheim. Mittwoch, 19.45 Uhr, am Schulplatz antreten, wer zum Film geht. 25 Pfg. mitbringen.— Donnerstag Prüfung für Sanitätskurſus. Neckarſtadt⸗Oſt. Antreten zur Jungmädelüberſührung Donnerstag, 25. April, 19.30 Uhr, am Eingang zum Herzogenriedpark in Tracht. Untergau 171. Sonntag, 5. Mai, in drei Mann⸗ heimer Großkinos HJ⸗Jugendſilmſtunde mit dem Film „Berge in Flammen“, dazu„Hitlerfugend in den Bergen“. Alle Mädels holen ſich ſoſort bei ihrer Gruppenführerin die Eintrittskarte zu 20 Pfg. Kartenverkauf jeweils von 18—19 Uhr am Freitag, Samstag und Montag, 29. April in N 2, 4. Klare Guppe mit Gemüſe. Für 4 Perſonen. / Bündchen Suppengrün(Mohrrübe, Porree[Tauch], Sellerie), 1½è Das Suppengrün putzen, in Streiſchen ſchneiden, waſchen und im ungeſalzenen Waſſer in 15 Minuten weichkochen. etwas Gemüſebrühe auflöſen, dieſe ſfarte Fleiſchbrühe zum Gemüſe ſchütten und 3 Minuten durchkochen. JM Jungmädeluntergau 171 Abt. Preſſe. Die Gruppen holen die Karten für den Film„Berge in Flammen“ jeden Tag von 15—18 Uhr vom Untergau ab. Neuland(Schwetzingerſtadt). Donnerstag, 25. April, um 20 Uhr, Führerinnen⸗Heimabend. Arbeits⸗ berichte und alles Geld abgeben. Turnen fällt bis 1. Mai aus. Neckarſtadt⸗Oſt. Mittwoch, 24. April, treten alle Jungmädels in Bundestracht auf dem Herzogenried⸗ park an. Herzogenried. Alle Jungmädels, die in den BDM. überführt werden, treten Don nersta g, 28. April, 19 Uhr, in Bundestracht auf dem Clignetplatz an. Schwetzingerſtabt 2. Mittwoch, 24. April, kommen alle JM⸗Führerinnen zu einer wichtigen Beſprechung um 20 Uhr ins Heim. Schaftsbücher und 25 Pfg. mitbringen. Käfertal. Donnerstag, den 25. April, 19 Uhr, treten alle Jungmädels ſowie Führerinnen im„Adler“ in Bundestracht an. Deutſche Arbeitsfront Neckarſtadt⸗Oſt. Mittwoch, 24. April, 20 Uhr, im Reſtaurant„Arion“, Ühlandſtraße 19, Probe des Sprech⸗ chors für den 1. Mai. Alle Daß Walter und die von den Betrieben zur Verfügung geſtellten Arbeitskameraden ſind zu dieſer Probe anweſend.— Donnerstag, W. April, 20 Uhr, im Reſtaurant„Felbſchlößchen“, Käfertaler Straße 178, Ortsgruppenſitzung, an der sämtliche Zel⸗ len⸗ und Blockwalter ſowie die Betriebszellenobmänner teilzunehmen haben. Neckarau. Donnerstag, 25. April, 19 Uhr, wichtige Beſprechung zum 1. Mai im Ortsgruppenheim, Rheingold⸗ ſtroße 48, für Betriebszellenobleute, Hauszellen⸗ und Block⸗ walter. Die Zellenwalter benachrichtigen ihre Blockwalter. Ingenienre, Chemiker, Werkmeiſter. Mittwoch, den 24. April, 20 Uhr, Jugendſaal des„Deutſchen Hauſes“, C1, 10/11, Betriebswarte⸗Verſammlung der Werkmeiſter. Fachgruppe Reich und Länder. Mittwoch, 24. April, Arbeitsgemeinſchaft um 19.30 Uhr. I. 3, 8. Amt für Berufserziehung An die Betriebsobleute! Der neue Arbeitsplan der Berufsſchule geht den Obleuten heute mit der Poſt zu. Weitere Exemplare können in C 1, 10/11, Zimmer 13, ab⸗ gefordert werden. Die Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens Dienstag, 30. April, abzuliefern. Beruſsſchule. Der neue Arbeitsplan für das Sommer⸗ ſemeſter 1035 kann in der Geſchäftsſtelle in C1, 10/11, Zim⸗ mer 18, abgeſordert werden. Die Lehrgänge beginnen ab Donnerstag, 2. Mai 1935. Meldeſchluß: 30. April. Jannarlehrgänge. Die im Januar 1935 begonnenen Lehrgänge mit 20 Abenden werden ſelbſtverſtändlich an den bisherigen Tagen und zur ſelben Stunde weitergeführt. NSBDar Donnerstag, 25. April, 19 Uhr, Fachſchafts leiter⸗ ſitzung. Parkhotel. Fachſchaft Architekten. Freitag, 26. April, 20.30 Uhr, Vortragsabend. Parkhotel. Architekt Eſch ſpricht über „Denkmalspflege“. Sageshalencles Mittwoch, 24. April Nationaltheater:„Das Muſikantendorf“, Luſtſpiel von Heinz Lorenz, Miete M, 20 Uhr. Roſengarten:„Der Troubadour“, Oper von Verdi, Ne⸗ Kulturgemeinde, 20 Uhr.. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tonz⸗Kabarett; 20.15 Uhr Gaſtſpiel Bu⸗Bu& Co. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kafkee Vaterland Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. liedſingen.— Orcheſterkonzert. Jungmädelſtunde. — 18.20: Braunſchweig ſiegt über die Arbeitsloſig — 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung Luſtig iſt's vor allen Dingen. Bach. Hörſpiel. 2 f 4 15 2. Lichtſpiele: Un bver um:„Zigeunerbaron“.. „Bengoli“.— Schauburg: Ar :„Giſchichten aus dem Wiener Wald“ Was hören wir? Donnerstag, 25. April Reichsſender Stuttgart 00: Frühkonzert.—.35: Frauenfunk.— 10.18: dien 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: e — 15.30: Frauenſtunde.— 16.00: Nachmi zert.— 18.00: Spaniſch.— 18.15: Kurzgeſ Ach wie peinlich.— 19.00: Wir ſuchen die beſte 19.15: Viertelſtunde des Frontſol Volksliederſingen.— 20.10: Funkbrettl.— 2100. — 21.45: Kurzſchriftfunk der Daß. 22.20: Querſchnitt durch die Oper„Die Perlenfi 5 23.00: Reichs ſend ung: Zeſt⸗ genöſſiſche Muſik.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 10.45—11.15: Liederſtunde. Ausführende: Elif ner(Sopran), Eugen Schleich(Tenor), 0 Deutſchlandſender .20: Fröhliche Morgenmuſik.—.40: Haus wirtſchelt sliedſingen.— 14.00: Allerlei. 15.13: — 15.30: Mütterſtunde.— 17.00: Nera, riſcher Zoo.— 17.30: Zum erſten Mal vor dem Mikrophon, Rathausbogen Hinweis Kommt alle zum großen bunten bayeriſchen Abend der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit Nazi Eiſele am Freitag, dem 26. April, aben Nibelungenſaal. Kreisamt Koc, L 4, 15. NS⸗Kulturgemeinde Abt. 5 Völkiſche Buchhandlung. Verkehrs Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Hens lag cen 28.5 Mittwoch, 24. April 8 kisten ö eln. einigen chmittagskof, präch.— 18.90: n Rund. daten.— ſcher“ von e Eliſabeth Brun Stefanie Pelliſſſer keit, — 20.45: Joh. Seb, ds, Karten im Vorverkauf 2 Ar.— — 5 25 2—— j 6 K —.——— 7 2 7 ee 75. 0 . 2.6 750 Seydtsſhord Rüsl 2 2 7 E en 5 8 2 570075,. 9 e 1 40 e N a N A% Oe ———— 1 ogg 3 7. N r J* 0 1⁴¹ 9 8 N A f.„ 75 5 A e F 7885 9 e 77 N 2 15 8 3 N 0— U 0 ———— N 9 16 Dub. 25 Zo 77 677 7900 ö 2 8 Höchſttemperatur April + 20,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 24. April 8/6 Grad; heute früh 8 Uh + 11,0 Grad. Niederſchlags menge in der Zet geſtern früh 28 Uhr bis heute früh 8 Uhr Millimeter= 4,9 Liter je Geviertmeter. 9 Ovolkenlos.& deter o nad degeczt ones, e dedeckt s fegen * Schnee& Ggaupeln Nebel R Gewitter Ouinas tue. Os ser massiget Sugsdowest die pteſte egen mit dem winde. Ole der gen Staunen stegeggen Laß len geben die femperatur an die Cinſen verbinden orte mit gleichem auf Reeresnweau umgerechneten Cuftaruck stormtzcnet Nordwest Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle iu Frankfurt a. M. vom 24. April. Während ringsuß in Europa der Luftdruck kräftig weiter angeſtiegen iſt, hat ſich die über dem Kontinent liegende Tieforuc zone noch gehalten. In ihr brachten flache Teiltieſz in Deutſchland bei ſonſt überwiegend freundlichen Witterungscharakter vielerorts gewittrige Störungeß, die ſich auch heute und morgen noch wiederholen Vorausſage für Donnerstag, 25. April Wolkig bis aufheiternd, einzelne, vielfach Niederſchläge, bei wechſelnden ausgeglichene und recht milde Temperaturen. 1 sind begehrt, Ulmann- 0 ſi N bewährt 2 — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Nbein⸗ Pegel 20. 21. Breiſach.38 2. 22. 23. 24. Neckar⸗Pegel 2122 23. N. 3 Mannheim 4,79.53 190 .52.25 2,150 Jagſtfed— 1 .03 4,9304,87 ien 0550 4 hingen. ö 1 5 229 9 Diedeshein. 1,0081 11 .003,70 3,50 f Liter Waſſer, 4 Maggi's Fleiſchbrühwürfel. Inzwiſchen Maggi's Fleiſchbrühwürfel in Nach Belieben feingehackte Peterſilie darüberſtreuen in Mannheim am Der fru lade und Woche enigten Slae n mittelwe benkilometer 1 ingl nurchdring ſrecken dahin in sc bar! barrikadieren gebietes in 5 Fenſter mit 2 Staubteilchen gen können. Mühe aufrec maschinen mu Hetterſachver ſürme bei be Lage andaue boffnung, daf Südoſten um ſhaden für di etzt nicht abz ö Annſicht, daß Farmer in d ſchlagung de . Schuld an ‚0 von der man man hört, da zn einer San ſonderbares vielen Stellen biete. Eiſenp Flügel von nuntzen auf. ſer Gegenſtä bie mit ihne triſche Echläg ſcheinung da feinſter Sand vorbeigetrage dieser Gegen — Sasziik 5 ö nehmen konnt zu ſein, iſt Ehinto⸗Prieſt Geleit gegebe Per Trauer. lo gehörte Hideſaburo U den Bahnhof hinein, in die Fitko ſtets de bann der Zu Haszjiko zur zu empfange treuen Vierb ſeitdem über wümlich Dr. gtoßen Stadt glück zum O g einfach nicht dem Zug ga und ſic Tag Nonat und keit abends wohl in der einmal heim Hundes habe Haszfiko wu. Liebling, ſon ſccheinung. 1 Heſchichte vo ken iſt der ergangenen Aal geſetzt! fatue, die H er treu um Szibuja mach e manchmal d a ſein, daß macht haſt große Gefüh reißen Gefühlchen Menſch wie kannst, wie ſeh ich das „Nein, de Aber es iſt en Sie nich mit Ihnen ſchöne Rede tin— Eine leicht— vie „Ja— den Ellboge men und la gagt habe, K. auch heute 1 bin ich dazr Mara ſe ihrem Tuch don weg, wiſchen.„9 einer erzwr 8 auf, ohne g J And jetzt m der Klarhef gen. Und f Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3 itwoch, 24. April 1935 Der fruchtbares Ackerland in Wüſten verwan⸗ ſabe und Menſchen mordende Staubſturm, der ſeit deln Wochen über faſt das halbe Gebiet der Ver⸗ Volt. 1 7 Staaten hinzieht, wütet noch immer über asker, iu wüttelweſtlichen Staaten. Mit über 80 Stun⸗ 1800. 5 lilometer Geſchwindigkeit jagen Tag und Nacht Rund. 3 achdringliche Staubſchwaden über weite Land⸗ 1 10 dahin, die von Menſchen verlaſſen ſcheinen. 18. 72 15 ch vor den tödlichen Stürmen zu ſchützen, ver⸗ er“ von fn kadieren ſich die Bewohner des Kataſtrophen⸗ 1 ietes in ihren Heimen, verſiegeln Türen und ener mit Wachs, in der Hoffnung, daß die feinen 5 Auuulteilchen nicht in die Innenräume eindrin⸗ 1 zen können. Der Flugverkehr läßt ſich nur mit Mühe aufrechterhalten; die Piloten der Verkehrs⸗ gachinen müſſen in über 6000 Meter Höhe fliegen. rtſcheſt, getterſachverſtändige ſagen voraus, daß die Sand⸗ 915 fürme bei beſtändigem Nordweſt⸗Wind noch einige ge andauern würden; allerdings beſtünde die keit— boffnung, daß gegen Ende der Woche der Wind nach N Zlboſten umſchlagen würde. Der angerichtete Sach⸗ 9 heben für die amerikaniſche Landwirtſchaft iſt ſchon 7 Jet nicht abzuſchätzen. Forſtſachverſtändige ſind der —ĩ fſicht, daß die verfehlte Aufforſtungspolitik der armer in den letzten Jahren, die zu der Nieder ſchlagung der ſchützenden Wälder geführt habe, Ab Ehud an der entſetzlichen Naturkataſtrophe trage, 5 1 von der man ſich eine Vorſtellung machen kann, wenn Ga nen hört, daß wahrſcheinlich der ganze Staat Texas erkanf. zu einer Sandwüſte umgewandelt ſein wird.— Ein Abt.! ſunderbares phyſikaliſches Phänomen zeigt ſich an rkehrz⸗ vielen Stellen der vom Staubſturm betroffenen Ge⸗ biete. Eiſenpfoſten, Stacheldrähte und vor allem die Flügel von Windmühlen weiſen elektriſche Erſchei⸗ nungen auf. Teilweiſe iſt die elektriſche Ladung die⸗ ſer Gegenſtände ſo ſtark, daß Menſchen und Tiere, bie mit ihnen in Berührung kamen, ſchwere elek⸗ triſche Schläge davontrugen. Man erklärt dieſe Er⸗ 11 scheinung damit, daß die unaufhörliche Reibung feiner Sandkriſtalle, die tagelang von dem Sturm norbeigetragen wurden, die elektriſchen Spannungen dieſer Gegenſtände herbeigeführt hat. * warte Haszfikv, der für ſich den Ruhm in Anſpruch lle it ugsun ſtiegen foͤruck eiltieſs lichen ungen, rholen nehmen konnte, der pierbeinige Nationalheld Japans zu ſein, iſt dieſer Tage g eſtorben. Sechzehn Shinto⸗Prieſter haben dem toten Hunde das letzte Feleit gegeben, und die ganze Nation war in tief⸗ r Trauer. Der zu ſolchen Ehren gekommene Has⸗ 7 45 gehörte früher einem Arzt mit Namen Dr. Gideſaburo Ueno. Wenn ſich Herrchen morgens auf hen Bahnhof begab, um von Szibuja nach Tokio inein, in die Klinik zu fahren, dann gab ihm Has⸗ zütlo ſtets das Geleit. Pünktlich am Abend, wenn dann der Zug aus der Stadt wieder einlief, war Hasziiko zur Stelle, um ſeinen Herrn und Freund zu empfangen. Und da gab es nichts, was den treuen Vierbeiner hätte abhalten können. Es ſind leidem über zehn Jahre vergangen. Damals kehrte zümlich Dr. Ueno eines Abends nicht mehr aus der goßen Stadt zurück— er war einem ſchweren Un⸗ glück zum Opfer gefallen. Haszjiko aber konnte es einfach nicht faſſen, daß nun Herrchen abends mit dem Zug gar nicht mehr zurückkommen ſollte. Er ſand ſich Tag für Tag, Woche um Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr mit gewohnter Pünktlich⸗ keit abends auf der Station von Szibuja weiter ein, wohl in der Hoffnung, daß ſein Gebieter doch noch einmal heimkäme. Dieſe unfaßbare Treue eines Hundes haben ihm die Japaner hoch angerechnet. Haszfiko wurde nicht nur ihr erklärter, nationaler Hiebling, ſondern bald ſogar eine faſt legendäre Er⸗ ſheinung. Ueberall in den Schulbüchern ſtand die Geschichte von dem treuen Haszjiko und ſelbſt in Fil⸗ ten iſt der brave Hund verherrlicht worden. Im ergangenen Jahr iſt ihm dann außerdem ein Denk⸗ dul geſetzt worden. Es beſtand aus einer Bronze⸗ kalue, die Haszliko in natürlicher Größe zeigte, wie er treu und ſehnſüchtig auf dem Bahnhof von Süibuja nach ſeinem Herrn Ausſchau hält. Vor ein ö ROH Nο E LIS ABE WEIR AUCH * 10 „Nei, das will ich nicht. Aber du quälſt mich Auth. Du kannſt doch ganz aufrichtig mit mir ſein! Daß du weiter nichts vom Leben verlangſt, als auf deiner langweiligen Brücke weiterzugehen, das— das glaub' ich dir eben nicht! Ich hab' mir ſchon Rauchmal darüber den Kopf zerbrochen. Es kann ia ſein, daß du eben erſt eine Enttäuſchung durchge⸗ nacht haſt— oder daß du warteſt: auf das wirkliche große Gefühl, daß dich ſo überflutet, daß alle Dämme reißen Dann haſt du recht damit. Mit kleinen Gefühlchen ſoll man ſich nicht verzetteln. Nicht ein Menſch wie du. Alſo: Wenn du mich nicht ſo lieben kannt wie es für deine Begriffe notwendig iſt, dann ſch ich das vollkommen ein.“ 0 Rein, das iſt doch nicht! Ach, Peter, es iſt—— Aber es iſt ſo unſinnig, es auszuſprechen. Wiſ⸗ en Sie nicht mehr? Als ich den allererſten Abend 5 Ihnen auf der Loggia ſaß, da haben Sie mir ſo bone Reden gehalten— ganz theoretiſch und oblek⸗ lic Eine Frau wie ich müßte heiraten.. Viel⸗ ich— vielleicht iſt es das, worauf ich warte.“ 5„da— ja— dann allerdings—?“ Er nimmt 3 Ellbogen vom Tiſch, ſinkt etwas in ſich zuſam⸗ 955 und lacht bitter vor ſich hin.„Wenn ich das ge⸗ 5 habe, kann ich es nicht zurücknehmen. Ich finde buch bente noch, daß es richtig iſt. Nur— nur leider in ich dazu nicht das geeignete Objekt.“ lhre ara ſchweigt eine ganze Weile. Sie ſucht nach 1 im Tüchelchen und dreht trotz der Dunkelheit den 0 weg, um verſtohlen über Augen und Naſe zu 1 0„Na, ſehen Sie, Peterle?“ ſagt ſie dann mit auf gröwungenen Heiterkeit und Feſtigkeit und ſteht 1, ohne daß er ſie diesmal dran hindert.„So! 59 5 letzt wollen wir Licht machen! Damit wir wie⸗ * 5 8 8 0 und Ordnung in unſere Gedanken krie⸗ Und außerdem kann Frau Boßhardt jeden Mo⸗ 5. Seite Nummer 187 Monte Cad d plelliddle uon dem Quin? wundenen franken von Weltwirtſchaftsdepreſſion zu werden. geſunken von mehr als 6 Millionen im Monte Carlo werden in dieſem Jahre paar Tagen, in hohem Alter, brach nun Haszjiko vor Schwäche plötzlich zuſammen. Offenſichtlich ging es mit dem treuen Kerl zu Ende. Ein halbes Dutzend Tierärzte bemühten ſich um ihn, aber alle Kunſt war vergebens— Haszjiko ging an Herzſchwäche ein. Der Witwe des Dr. Hideſaburo Ueno aber ſind aus allen Teilen Japans Hunderte von Kränzen und Blumen⸗ ſträußen und unzählige Telegramme und Briefe an⸗ läßlich des Todes von Haszfiko zugegangen. Der treue Hund ruht nunmehr in einem kleinen Sarg neben ſeinem Herrn, dem er bis in den Tod eine ſeltene Anhänglichkeit bewahrt hat. a — Von ſeiner Zirkusreiſe nach Japan erzählte Direktor Lorenz Hagenbeck, der jetzt in Berlin wie⸗ der ſeine Zelte aufgeſchlagen hat, einem Zeitungs⸗ mann. Als der große deutſche Wanderzirkus loszog nach Japan, ſchrieb man den 3. Februar 1933. Die zweijährige Auslandsreiſe des Zirkus Hagenbeck war eine Fahrt durch die Sprachen und Währungen. Ueberall wurden ſelbſtverſtändlich für Dolmetſch⸗ dienſte und Verwaltungsarbeiten einheimiſche Men⸗ ſchen herangezogen. In Tokio beiſpielsweiſe bediente Fräulein Murakami lauf deutſch bedeutet der Name „Dorfpapier“) den Fernſprecher. Und Frl. Murata (Dorffeld) teilte ſich mit einigen anderen Helferinnen in die Kartenausgabe. Japaniſche Kaufleute ſchrie⸗ ben die Ueberſetzungen aus dem Deutſchen.— In Schanghai ſtellte Direktor Hagenbeck einen Herrn Lo als Leiter des Kaſſenweſens und des geſamten Rech⸗ nungsverkehrs mit den Chineſen ein. Dieſer Miſter Lo beſoldete von ſich aus wiederum ſeine Angeſtell⸗ ten. Als die Kaſſenſchalter in Kalkutta wieder ge⸗ öffnet wurden, nahmen Parſen die Plätze ein, die vor⸗ her japaniſche Mädchen und chineſiſche Kaufleute inne⸗ gehabt hatten. Auch mitten in der Hauptbetriebszeit hielten ſie ſtreng an ihren religiöſen Handlungen feſt, die Zirkusbeſucher mußten eben ſolange warten, bis die Parſen mit ihren Verrichtungen fertig waren. Schließlich ſah man ein paar Monate ſpäter in den fahrenden Büros bei Hagenbeck noch Aegypter aus Kairo und Alexandria, und ſtatt Nen und Tael, ſtatt Rupien und indiſchen Pfund gab es nun ägyptiſches Papiergeld und Silber. In Yokohama beſuchte die Mutter der Kaiſerin den Zirkus insgeſamt fünfmal. Der Mikado ſelbſt ließ ſich von der Großprinzeſſin Die berühmteſte Spielbank der Welt, die von Monte Carlo, ſcheint ein Opfer der noch immer nicht über⸗ Ihr Reingewinn iſt Vorjahr. die Aktionäre Möglichkeit, daß die Bank ihre Pforten ſchließen wird. im letzten Jahr auf 180 000 Gold⸗ Zum erſtenmal ſeit dem Beſtehen der Bank keine Dipidende erhalten. Man vechnet mit der Europa⸗Bildmaterndienſt Kuni— wie die Kaiſerinmutter dort genannt wird — alle Einzelheiten berichten. Als der Zirkus in Schanghai ſeine Zelte abbrach, brachte eine chineſiſche Fabrik eine Zigarettenſorte heraus, die auf der Packung den Tigerritt auf dem Elefanten zeigte und „Hachimpa“ hieß.(Dies iſt die chineſiſche Form des Namens Hagenbeck.) In Japan wurde das Unter⸗ nehmen kurz als„Sakas“ bezeichnet, was wiederum die Umlautform von unſerem Wort„Zirkus“ iſt, während die wörtliche Ueberſetzung lauten würde: „Kiokuba“. A* — Zwei junge engliſche Lehrerinnen, die ſich in Spanien im eigenen Auto auf der Urlaubsreiſe be⸗ fanden, haben ein tolles Erlebnis gehabt und dabei ſopiel Geiſtesgegenwart und Liſt an den Tag gelegt, daß ihnen die ſpaniſche Preſſe wahre Lobeshymnen ſingt. Sie fuhren in der Provinz Corunna eine einſame Landſtraße entlang und fanden die Gegend ſo ſchön, daß ſie ihren Wagen anhielten und einen längeren Spaziergang unternahmen. Als ſie nach einigen Stunden zu dem Auto zurückkehrten, be⸗ merkten ſie zu ihrer Ueberraſchung, daß ſich inzwiſchen eine vielköpfige Räuberbande des Wagens bemächtigt hatte und ſich augenblicklich an dem Inhalt der Lebensmittelkoffer gütlich tat. Die beiden Frauen, die von den Banditen noch nicht bemerkt worden waren, gaben das Spiel nicht für verloren. Sie legten ſich in einen Hinterhalt und warteten ab, bis die Räuber auch den Wein⸗ und Likörflaſchen zu Leibe gingen. Jetzt hielten ſie ihre Zeit für ge⸗ kommen. Sie ſchlichen ſich leiſe und unbemerkt an das Auto heran, ſchwangen ſich hinein und fuhren dann in wilder Fahrt davon. Die Banditen griffen ſofort zu ihren Gewehren und feuerten Salve auf Salve hinter den beiden kühnen Frauen her. Es gelang ihnen auch, eine der beiden an der Schulter zu verwunden, aber die Lehrerin am Steuer erhöhte nur noch die Geſchwindigkeit und kam ſo bald aus dem gefährlichen Bereich öͤer Kugeln. In der nächſten Ortſchaft wurde telephoniſch die Polizei alarmiert, die ſofort eine ſyſtematiſche Treibjagd nach der Räuberbande eröffnete und die Banditen noch am gleichen Tage ſämtlich verhaften konnte. Die ver⸗ wundete Lehrerin mußte im Krankenhaus vopertert werden, befindet ſich aber nicht mehr in Lebensgefahr. ment kommen; ſie braucht uns nicht gerade im Dunkeln zu finden.. Der Schalter knackt, und das Licht flammt auf. Nicht die grelle Beleuchtung an der Decke, ſondern die Stehlampe mit dem ſanft getönten Pergamentſchirm.„Und nun reden wir von etwas anderem!“ „Nein!“ Peter Reinhold ſtreicht mit beiden Hän⸗ den das Haar glatt und hebt das Geſicht zu ihr auf, mit einem etwas mühſamen Lächeln.„Reden wir ruhig weiter davon! Objektiv und theoretiſch. Ich kann ja nun eigentlich ſehr froh ſein, daß meine An⸗ regung auf ſo fruchtbaren Boden gefallen iſt. Denn damals waren Sie gar nicht ſo entzückt von dem Ge⸗ danken, eine Stellung als„unbezahltes Dienſtmäd⸗ chen“ anzunehmen. Wiſſen Sie das nicht mehr? Sie können ſich nebenbei ruhig wieder auf Ihren Platz ſetzen Aber Mara ſetzt ſich ihm gegenüber, auf einen der viel zu hohen und viel zu harten Stühle, und legt die gefalteten Hände vor ſich auf den Tiſch.„Das weiß ich noch ſehr gut, Peter!“ ſagt ſie ernſthaft. „Aber——“ „Aber es hat ſich unterdeſſen allerhand verändert? Kann ich auch verſtehen. Der Sommer war lang und ſchwer für Sie und hat Sie müde gemacht. Und nun haben Sie das Gefühl, wie ſchön es wäre, einmal einem andern das Sorgen und Arbeiten zu über⸗ laſſen „Vielleicht laſſen Sie mich einmal ausreden? Es wäre ſehr freundlich von Ihnen!“ Mara legt den Kopf auf die Seite und ſieht ihn mit leichter Strenge an. „O bitte!“ „Danke! Was Sie da reden, iſt alles Unſinn. Ich bin gar nicht müde. Im Gegenteil: Ich bin ſehr zu⸗ frieden mit meiner Arbeit, und das Leben hat mir in dieſem Sommer ſo viel Freude gemacht wie ſeit langem nicht „Wenn Sie mir damit ein Pflaſter auf die Wunde legen wollen—? Danke! Ich empfinde es ſehr wohltuend.“ „Bitte, laſſen Sie dieſen ironiſierenden Ton! Der gehört gar nicht hierher!“ Sie wird gereizt und ver⸗ liert etwas von ihrer ſteifen Haltung.„Sie müſſen das verſtehen, Peter! Wirklich: Sie müſſen ſich Mühe geben, mich zu verſtehen!“ Es bricht etwas wie Ver⸗ zweiflung durch ihren beherrſchten Ton.„Sehen Sie: Es iſt mir ganz egal, was die Leute über mich ö Als Schmerzensgeld wird ſie wahrſcheinlich zuſam⸗ men mit ihrer Kollegin die hohe Belohnung aus⸗ gezahlt erhalten, die für die Ergreifung der Räuber⸗ bande aus zeſetzt worden war. * — Ein aufregender Zwiſchenfall ereignete ſich dieſer Tage in dem zur Zeit in Berlin gaſtieren⸗ den Zirkus Hagenbeck. Dort ſpazierte plötzlich mit⸗ ten unter den Beſuchern, die ſich die Tierſchau an⸗ ſehen wollten, der Tiger Rango frei umher. Die Zuſchauer flüchteten ſofort eiligſt aus dem Zelt, ohne daß das den Tiger auf ſeinem Spaziergang ſtörte. Mit Hilfe von eiſernen Stangen gelang es den her⸗ beigeeilten Wärtern, den Tiger wieder in ſeinen Käfig zurückzubringen. Der Zwiſchenfall hatte ſich da⸗ durch ereignet, daß der Tiger, der gewohnt war, um die Mittagsſtunde gemeinſam mit ſeinem Artgenoſſen von dem Dompteur Matthies an der Kette im Zir⸗ kushof ſpazierengeführt zu werden, dem Käfig ent⸗ lief, weil der Wärter verſehentlich das Gitter ge⸗ hoben hatte, bevor der Dompteur zur Stelle war. d. — Die Reichspoſtverwaltung erhält täglich Au⸗ fragen von ängſtlichen Leuten, die ihr Privatleben durch die Einrichtung des Fernſehens bedroht füh⸗ len. Sie erhalten die troſtreiche Antwort, daß ſie ſich nicht zu ängſtigen brauchen und daß ſie nur ge⸗ ſehen werden können, wenn ſie ſich bei einer Auf⸗ nahme außerhalb ihres Hauſes befinden. Eine ältere Dame ſchrieb beſorgt, daß ſie jetzt wohl kein Bad mehr nehmen könne. * — Im rumäniſchen Hafen Conſtanza ſpielte ſich dieſer Tage ein Vorfall ab, der lebhaft an die be⸗ rühmten Kaffeeverbrennungen in Südamerika erin⸗ mert. Seit einiger Zeit hatten rumäniſche Obſtexpor⸗ teure in den Lagerhäuſern des Zollamts große Men⸗ gen Orangen aufgeſtapelt, die ſchon übernommen und verzollt waren. Zum Abtransport des koſtbaren Obſtes, das durchweg aus Palästina ſtammte, iſt es jedoch nicht mehr gekommen, da der Abſatz in den letzten Wochen ſehr ſchwach war und die Käufer noch nicht einmal ihre letzten Vorräte abgeſetzt hatten. Die Eigentümer der teuren, aber unaubringlichen Fracht haben ſich nun zu einem verzweifelten Schritt entſchloſſen. Etwa dreißig Waggonladungen Apfel⸗ ſinen, mehr als eine halbe Million Stück, wurden, in Kiſten verpackt, auf die hohe See gebracht und dort ins Waſſer geworfen. Auf dieſe Weiſe ſollten wer⸗ tere Preisſtürze verhindert werden... Zahlreiche Fiſcher folgten in ihren Kähnen der„Orangen⸗Ex⸗ pedition“ und verſuchten, das abgeworfene Obſt aus dem Meer zu fiſchen. Sie wurden jedoch daran ge⸗ hindert. * — Die niederländiſchen Blätter verzeichnen mit Beſorgnis die überaus ſchnelle Verbreitung der Woll⸗ handkrabbe in den niederländiſchen Gewäſſern, wo ſie der Fiſcherei großen Schaden zufügen. In allen wiederländiſchen Prouinzen, mit Ausnahme Lim⸗ burgs, habe man bisher ſchon Wollhandkrabben ge⸗ funden. Bisher ſei noch kein Mittel gefunden, um die Krabben wirkſam zu bekämpfen. Aus dieſem Grunde müſſe man ſich vor der Hand mit der Tat⸗ ſache abfinden, daß man der Wollhandkrabbe macht⸗ los gegenüberſtehe. reden— ſolange es nicht wahr iſt. Sicher reden ſie jetzt ſchon über mich. Wahrſcheinlich ſind wir ein in⸗ tereſſantes Thema für das ganze Haus. Stört mich gar nicht; macht mir alles Höchſtſtens Spaß. Alle Blicke und alle Mienen und alles Getuſchel, das Ste an mir ab, wie— wie Waſſertropfen an einer Site „Kann es auch!“ nicht Reinhold.„Iſt ja auch voll⸗ kommen belanglos!“ „Ja: Kann es, weil ich ein gutes Gewiſſen habe. Aber ich kenn' mich doch! Ich hab' keine dicke Haut. Im Augenblick, wo ich mir nicht innerlich ſagen kann: „Ihr irrt euch, meine Lieben, es iſt ganz anders, als ihr euch das denkt!“, da ſind es eben keine Waſſer⸗ tropfen, die abgleiten— da iſt jeder Blick und jede Bemerkung ein vergifteter Stich, der mir in die Haut dringt. Und ich ginge kaputt daran! Ich glaube, ich würde verfolgungswahnſinnig. Solchen Situatio⸗ nen bin ich einfach nicht gewachſen. Das mußt du ein⸗ ſehen!“ „Ich ſehe es ein“, ſagt Peter und rollt eine Zi⸗ garette mit den Fingerſpitzen auf dem Tiſch hin und her. Er hat ſie herausgenommen und vergeſſen, ſie anzuzünden; jetzt mißhandelt er ſie, daß der Tabak an beiden Enden herausfällt. Eine Sekunde hebt er die Augen von der wichtigen Beſchäftigung:„Und außerdem ſehe ich, daß du ſüß biſt— unbeſchreiblich goldig!“ Flüchtig, aufſtrahlend lächelt er ſie an und ſenkt dann den Blick wieder hingegeben auf das ner⸗ vöſe Spiel.„Aber wenn es das iſt— und weiter nichts als das— dann könnten wir natürlich genau ſo gut heiraten“ „Peter—!“ In dieſem Aufſchrei liegt Freude und Schreck, Vorwurf und Beluſtigung. „Na ja, warum eigentlich nicht? Mündig ſind wir beide, ledig ſind wir beide, wir lieben uns und möchten uns gehören— und wir wollen nicht, daß das in Heimlichkeit geſchieht und von fremden Mäu⸗ lern in den Schmutz gezogen wird Nett von ihm, daß er„wir“ ſagt! denkt ſie. „Sieh mal— ich kann nicht, mit Zylinder und Blumenſtrauß bewaffnet, vor dich hintreten und ſagen:„Mein Fräulein, ich bitte um Ihre Hand!“ Erſtens hab' ich keinen Zylinder, und zweitens wäre dann deine logiſche Frage:„Mein Herr, können Sie eine Frau ernähren?“ Und dieſe Frage— na ja, die würde mich etwas in Verlegenheit bringen Mara ganz leiſe und atemlos vor Herzklopfen. „Ich würde ja auch Anſtrengungen machen— und vielleicht hätte ich auch Ausſichten. Aber, weißt du, ſo zwei Jahre Verlobungszeit, bis der Bräuti⸗ gam eine feſte Anſtellung hat und die Braut ihre Ausſteuer fertig genäht hat, und zwiſchendurch ſteht man ſich nur in Gegenwart eines Anſtandswauwaus, der mal diskret beiſeiteguckt, damit ſich die„armen jungen Leute“ raſch einen Kuß geben können? Nein, das halte ich nicht durch! Dafür eigne ich mich nicht!“ „Verlangt doch auch keiner von dir!“ ſagt ſie mit einem leiſen glücklichen Lachen tief in der Kehle. „Aber wenn du ſagſt: Es bleibt alles wie bisher — aber es wird doch noch ganz anders und tauſend⸗ mal ſchöner...“ Er ſchließt einen Augenblick die Lider, wie überwältigt von der Vorſtellung, und holt tief Atem.„Und dazu wäre nur nötig, daß wir unſere Papiere zuſammenſuchen und uns eintragen laſſen, um dem Gerede das Maul zu ſtopfen. Na ſchön, tun wir das doch!“ „Iſt das dein Ernſt?“ Mara krampft die Hände ineinander, daß ihr die Finger weh tun, und ſchluckt ſchwer.„Ich laſſ' dir Zeit. Du kannſt dir's ja noch überlegen!“ „Da iſt nichts zu überlegen. vielleicht „Für mich? Nein!“ Sie ſchüttelt heftig den 1 5„Aber du haſt Eltern, von denen du abhängig N „Nicht mehr. Leider— oder Gott ſei Dank! Ich war von ihnen abhängig und habe ein herrliches, leichtſinniges Bummelleben geführt. Sie ſind nicht reich Mein Vater hat eine Penſion— eine ſehr aus⸗ kömmliche. Aber warum ſollen die alten Leute ſich einſchränken, damit ihr Herr Sohn ein angenehmes Nichtstuerleben führt? So ungerecht bin ich nicht, das von ihnen zu verlangen. Sie haben mich zeitig genug gewarnt, aber ich hab's nie ganz ernſt genom⸗ men. Und jetzt—? Na ja: Ich bin noch immer grade ſo öurchgekommen. Mal hab' ich eine Repor⸗ tage an einer Zeitung angebracht; mal hab' ich eine Reklamezeichnung gemacht; wenn's gar nicht weiter⸗ ging, hab' ich was verſetzt...“ Er lacht etwas ver⸗ legen.„Man wurſchtelt ſich durch.. Aber das iſt keine Baſis, auf der man einen Haushalt grün⸗ den kann.“ (Fortſetzung folgt.) Höchſtens für dich 12 N 8 2 6. Seite/ Nummer 187 f Aus Baden Baden-Baden ausverkauft rr. Baden⸗Baden, 22. April. Die Feiertage waren diesmal vom Wetter ziemlich begünſtigt, denn man ſah wieder einmal Sonnenſchein und nicht nur dro⸗ hende Regenwolken. Der Fremdenverkehr war ein derartig ſtarker, wie er noch ſelten zu ver⸗ zeichnen war, denn Baden⸗Baben war ſozuſagen „ausverkauft“, was Unterkunft anbetraf. In den Hotels und Penſionen war kein Zimmer mehr zu haben und die Privatquartiere waren vollſtändig vergeben. In den Hauptſtraßen war die Paſſage mit⸗ unter kaum freizuhalten, da auch der Autoverkehr außerordentlich ſtark war, Aber wo es mitunter eine kleine Stockung gab, wurde ſie glatt aus dem Wege geräumt und alles nahm ſeinen geregelten Gang. Die Gäſte, die über Oſtern in der Bäderſtadt weilen, wollen ihre Unterhaltung haben und die Kur⸗ direktion hatte dieſem Umſtande in weitgehendſtem Maße Rechnung getragen, denn man darf ſagen, es kam jedermann auf ſeine Koſten durch Veranſtaltun⸗ gen mancherlei Art. Am Samstagabend fand im Kleinen Theater eine Feſtvorſtellung ſtatt, in der das Volksſtück„Fahnen in Gottes Wind“ von Gert von Klaß in Szene ging. Im Kurhaus fand dann abends ein Feſtkonzert des Symphonie⸗ und Kurorcheſters unter Leitung von Herbert Albert ſtatt, zu dem jedermann freien Eintritt hatte. Sonn⸗ tagabend gab dann die Spielbank im großen Bühnenſaal des Kurhauſes ihr Galadiner, zu dem ſich Gäſte in außerordentlich großer Zahl eingefun⸗ den hatten. Hervorragende Künſtler und Künſtlerin⸗ nen von Tanz und Variete ſorgten für fröhliche Un⸗ terhaltung. Am zweiten Feiertag war die Witterung nicht ſo günſtig, trotzdem herrſchte überall Feſtſtim⸗ mung. Im Kurhauſe gab es den üblichen Oſterball und Theater und Konzerte hatten zahlreichen Beſuch, In ſämtlichen Sälen des Kurhauſes und auf der Terraſſe desſelben herrſchte ein lebhaftes geſellſchaft⸗ liches Treiben und beſonders ſtark waren die Räume der Spielbank beſucht. Brief aus Mosbach * Mosbach, 23. April. Juſtizinſpektor Adolf Wol⸗ mer beim Amtsgericht Durlach wurde zum hieſigen Vanogericht und Juſtizinſpektor Karl Bäumle beim Landgericht hier zum Landgericht Waldshut verſetzt,— Eine der älteſten Mosbacher Einwoh⸗ nerinnen, Frau Schütz, bekannt unter dem Namen „Schnetze⸗ Großmutter“, feierte ihren 79. Geburts⸗ tag.— Oberſtéeuerinſpektor Stein wurde nach Freiburg i. Br. verſetzt.— Bei einer Verſteigerung ging das Hotel„Krone“ um den Preis von 42000 Mark an die Mosbacher Brauerei Hübner Ach über. In dieſem Preis ſind die eigenen Forderungen nicht eingeſchloſſen.— Das Einbringen und Hinaufziehen der Tneuen Glocken iſt beendet. Einige Schwie⸗ rigkeſten hat die größte, die Chriſtkönigsglocke, die 66 Zentner wiegt, bereitet. Doch iſt alles ohne Zwi⸗ ſchenfall geglückt.— Das Sommertagsfeſt, auf das ſich beſonders die Jugend gefreut hatte, hatte leider ſehr unter der ungünſtigen Aprilwitterung zu lei⸗ den. Infolge des anhaltenden Regens konnte der eſtzug nicht in der geplanten Form durchgeführt werden. So wurde das eigentliche Feſt in die große Markthalle verlegt. Dort entſpann ſich bald ein munteres Treiben. * Plaukſtabt, 23. April. Ueberraſchend kommt für die hieſigen Katholiken die Nachricht, daß Kaplan Emil Harder von der Kirchenbehörde nach Schen⸗ kenzell, Dekanat Kinzigtal, verſetzt wurde. An ſeine Stelle iſt Neuprieſter Karl Otto Keim von Königs⸗ heim, Amt Tauberbiſchofsheim, mit Dtenſtantritt auf 25. April angewieſen.— Nach kurzem, ſchwerem Leiden iſt im Alter von 67 Jahren Frau Maria Klein, Hebamme, geſtorben. An der Beiſetzung be⸗ teiligten ſich u. a. der Männerverein vom Roten Kreuz ſowie der Reichsverband deutſcher Hebammen, Bezirk Schwetzingen. Frau Klein wirkte hier ſegens⸗ reich während 38 Jahren als Hebamme. * Heidelberg, 24. April. Ein Bewohner der Au⸗ guſtinergaſſe hatte abends vor dem Einſchlafen noch eine Zigarette gergucht und den Stummel leicht⸗ ſinnigerweiſe weggeworfen. Nach einiger Zeit entſtand in dem Zimmer ein Brand, der größeren Umfang anzunehmen drohte. Ein Hausbewohner konnte den Verursacher des Brandes, der infolge der Rauchentwicklung bereits bewußtlos war, retten. Die herbeigerufene Feuerwehr hatte über eine Stunde angeſtrengt zu arbeiten, um die Gefahr zu beſeitigen. „ Weinheim, 23. April. Der Kriegerver⸗ ein hielt ſeine diesjährige Generalverſamm⸗ Jung im„Schwarzen Adler“ ab. Vereinsführer Gg. Randoll begrüßte die zahlreich erſchienenen Ka⸗ meraden. Gauleiter Karl Zinkgräf, herzlich begrüßt von ſeinen Kameraden, verlieh einer größeren An⸗ züuhl Vereinsmitgliedern das Ehrenkreuz für Front⸗ kämpfer. Nachdem der Vereinsführer die eigentliche Tagesordnung bekanntgegeben hatte, verlas der Schriftführer Fletterer die Protokolle der letzten Ge⸗ neralverſammlung. Am 1. März 1935 zählte der Verein 672 Mitglieder einſchließlich 36 Ehrenmit⸗ gliedern. Den Kaſſenbericht erſtattete Hch. Grimm. Der Reviſor Preßler berichtete über einwandfreie Kaſſenführung, worauf Kamerad Grimm Enklaſtung erteil, wurde. An Stelle des zurückgetretenen Ver⸗ einsführers wurde der 2. Vereinsführer Hch. Moll zum kommiſſariſchen Vereinsführer beſtellt. Der Kriegerverein hat ſeinen Namen umgeändert und heißt jetzt Kameradſchaft 1872 im Kyffhäuſerbund. I. Sinsheim, 24. April. Der 14 jährige Sohn von Karl Liebler 2 fiel auf der Strecke Hoffenheim Sinsheim von einem Anhäugerwagen, wurde über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald nach der Einlieferung in das Rappenauer Sanatorium ſeinen Verletzungen erlag. nheimer Neue Man Stuttgarter Brief Vor den Toren Stuttgarts Der Vadeſtrand der Fünfzehntauſend Eine vorſorgliche Stadtverwaltung Wenn man das weitere Wachſen Stuttgarts be⸗ urteilen will, dann muß man ſeine Blicke hinlenken zu den der Hauptſtadt Stuttgarts benachbarten Wohngemeinden: Fellbach, Sillenbuch, Möh⸗ ringen, Vaihingen, Rohr uſw. Aus den kleinen Dörfern mit kaum 1000 Einwohnern ſind heute Ge⸗ meinden geworden, die das Zehnfache zählen. In Sillenbuch wird neben vielen Einzelbauten eine neue große Siedlung mit über 100 Häuſern erſtehen. Sillenbuch iſt mit der Straßenbahn erreich⸗ bar. Dann kommt der„Sonnenberg“ bei Möh⸗ ringen, wo viele Künſtler wohnen und ſeit kurzer Zeit auch Willt Reichert. Hier ſind auf früherem Ackerfeld etwa 180 Häuſer entſtanden, davon allein 60 im vergangenen Jahr. Für 20 liegen ſchon wieder Baugeſuche vor. Die im vergangenen Jahre erſtellten Häuſer haben einen Wert von faſt einer Million Mark. Gewaltig wächſt die junge Stadt Fellbach, vor den Toren Stuttgarts gelegen. Einſt ein kleiner Weinort, heute eine große Wohngemeinde. Hier wird ein ganz neues Viertel mit 150 Häuſern für Ein⸗ und Zweifamilien ganz im Gartenſtadtcharakter erſtellt. Die Siedlung „Auf der Höhe“ bei der Funkerkaſerne wird für weitere 150 bis 200 Familſen erweitert. Zu dieſen privaten Bauten kommen dann noch die großen Siedlungen der Stadt bei Zuffenhauſen und Weilimdorf mit Hunderten von neuen Häuſern. Früher ſchon einmal war hier kurz die Rede von der größten Waſſerſportanlage Süd⸗ deutſchlands, die unterhalb Stuttgarts am Neckar im Entſtehen iſt. Jetzt bekommt man allmäh⸗ lich einen Ueberblick über die Ausdehnung der gewal⸗ tigen Anlage. Der Stauſee mißt 450 Meter in der Breite und 500 Meter in der Länge, ſpäter ſoll er auf 2 Kilometer verlängert werden. Das Badebecken — hufeſſenförmig um eine Halbinſel gelagert— mißt 17 000 Geviertmeter und hat eine Tiefe bis zu Orei Meter. Vorn an der Halbinſel wird ein etwa 15 Me⸗ ter hoher Leuchtturm ſtehen, dahinter das große Strandgaſthaus. Die Terraſſe allein ſoll 2000 Menſchen faſſen können. Die Gaſtſtätte mit ihren 450 Quadratmeter ſteht auf etwa 300 Pfählen im Waſſer. Weithin ſchweift der Blick flußabwärts auf Mühlhauſen und Hofen umd das breite Neckarwehr, links tegen ſteile Weinberge. Bemerkenswert ſind auch die ſportlichen Anlagen. Der Bootshafen hat eine Ausdehnung von 188 000 Geviertmeter. Für 500 Fahrzeuge ſind Bootsſchuppen vorhanden und die entſprechenden Klubhäuſer. Das Reichsheer hat ſein eigenes Schwimmbecken und ſeine eigenen Anlagen. 192 Meter lang iſt die Flucht der Badekabi⸗ neu, in denen ſich 15000 Menſchen aus⸗ und an⸗ kleiden können. Für das Badebecken ſteht Brunnen⸗ und Quellwaſſer zur Verfügung, eine Heizanlage ſorgt für warmes Waſſer für die Duſchen. Dann gibt es natürlich auch noch Parkgelegenheit, eine Brücke, die von Land her zu der großen Anlage führt, Am 1. Juli wird die Anlage eingeweiht werden! Vor einigen Monaten hatte der Stuttgarter Ver⸗ kehrsverein ein Preisausſchreiben erlaſſen, um Vor⸗ ſchläge zur Verſchönerumg der Stabt zu erhal⸗ ten. Unter den eingeſandten Arbeiten waren auch viele ſolche, die eine Verbeſſerung der Aus⸗ blicke auf die Stadt und das Neckartal for⸗ derten. Da und dort haben Hecken und Bäume nach und nach den Blick auf die ſchönſten Punkte der Stadt verdeckt. Die Stadt hat nun einen Aufruf an die Stuttgarter Haus⸗ und Grundbeſitzer erlaſſen, die Pflanzen zurückzuſchneiden. Damit verband ſie den Wunſch, auch die Gehwege ſauber und verkehrsſicher zu machen, d. h. dieſe ausbeſſern zu laſſen. Die Kur⸗ zeit in Bad Camuſtatt iſt am Oſterſonntag im Kurſaal bei den Quellen eröffnet worden. Das Kur⸗ orcheſter wird dort ſpielen wie in irgendeinem ande⸗ ren Kurort. Eine weitere Mitteilung der Stutt⸗ garter Stadtverwaltung an ihre Bürger iſt bemer⸗ kenswert! Die Stadt verlangt bei der Vorlage von Baugeſuchen für Ein⸗ und Mehrſamilienhäuſer, daß in den Lageplänen die Unterbringung einer Kraft⸗ wagenhalle berückſichtigt wird, auch in ſolchen Fällen, in denen noch kein Bedürfnis dafür vorliegt. Auf der Talſeite, hauptſächlich bei Ausſichtsſtraßen, wird mit Rückſicht auf das Stadtbild die Erbauung von Kraftwagenhallen nur in beſonderen Ausnahmefällen genehmigt. Die Ueberbauung von Vorgärten wird nur zugelaſſen, wenn die Kraftwagenhalle unter das Gelände kommt, alſo nur auf der Bergſeite einer Straße. Für die Fälle, wo nach den örtlichen Ver⸗ hältniſſen Kraftwagenhallen nicht zugelaſſen werden können, wird gemeinſame Erſtellung von Sammel- hallen empfohlen. Auch an dieſer Stelle iſt ſchon mehrfach ausgeſpvo⸗ chen worden, daß es viele Fremde gibt, die die Stuttgarter Muſeen beſſer kennen als die Stuttgarter ſelbſt. In dieſer Erkenntnis hat das württembergiſche Kultusminiſterium einen großzü⸗ gigen Abbau der Eintrittspreiſe für Mu⸗ ſeen und ſtaatliche Sammlungen durchgeführt. In Zukunft iſt an Samstagen der Eintritt überall frei, Sonn⸗ und Feiertags zahlen Erwachſene und Kinder 10, ganze Familien zuſammen 20 Pfennig, wochentags Montag bis Fritag Erwachſene 20 Pfennig, Kinder 10 Pfennig. Die Verbände der Partei, Reichswehr, Schulklaſſen haben in geſchloſſener Form freien Ein⸗ tritt. Einzelne der Muſeen haben auch in den Abend⸗ ſtunden ihre Sammlungen geöffnet. Unter dieſen Umſtänden ſollte— ſo rechnet das Karltusminiſtertum — es jedem Stuttgarter möglich ſein, wenigſtens ein⸗ mal im Jahre die verſchiedenen Stuttgarter Muſeen und Sehenswürdigkeiten zu beſuchen. Auf dem Cannſtatter Waſen, der ſeinerzett von der Stadt Stuttgart vom Reichsfiskus für mehr als 10 Millionen Mark erworben wurde, ſteht bereits die aus Anlaß des Deutſchen Turnfeſtes erbaute Adolf⸗Hitler⸗KDampfbahn, dann die Feſtwieſe als rieſiges Aufmarſchgelände, ebenfalls mit einer maſſt⸗ ven Tribüne ausgeſtattet. Eine neue große Feſthalle — die Schwabenhalle— iſt vorgeſehen. Beſon⸗ deres Intereſſe darf die Anlage des Stuttgartor Poli⸗ zeiſportvereins beanſpruchen. Hier erſteht ein„Sta⸗ dion“ im kleinen mit mehreren Spielfeldern. Um den Platz 1 wird eine 400⸗Meter⸗Aſchenbahn gelegt. Das Klubhaus ſteht bereits im Rohbau. Aus der Pfalz LI 2 Es geht aufwärts in Landau Der Voranſchlag der Stadt für 1985 * Landau, 24. April. Der Landauer Gemein de⸗ rat ſtimmte in ſeiner letzten Sitzung dem Voran⸗ ſchlagg für das Jahr 1935 zu. Einſchließlich aller Werke ſchließt der Haushalt insgeſamt mit 47647740 Mark in Einnahmen und 4764 351 Mark in Ausgaben ab. Das abgelaufene Rechnungsjahr wird worausſichtlich trotz größerer, im Haushaltsplan nicht vorgeſehener Ausgaben mit einem Einnahmeüber⸗ ſchuß won 130 000 Mark im ordentlichen Haushalt und mit einem ſolchen von rund 35000 Mark im außer⸗ ordentlichen Haushalt abſchließen. Nach dem Stande vom 31. März 1934 betragen die Geſamtſchulden der Staoͤt und ihrer Werke 6167 520 Mark, worin allerdings 3 245 000 Mark gering ver⸗ zinsliche Wohnungsbaudarlehen enthalten ſind, die ſeiner Zeit von Land und Reich zur Errichtung von Erſatzbauten für die von der Beſatzung in Anſpruch genommenen Wohnungen zur Verfügung geſtaellt wurden. Der umfangreiche Stadtwald, in deſſen glück⸗ lichem Beſitz Landau iſt, ſieht eine Mehreinnahme von 36 549 Mark vor. Nach den bereits vorliegenden Verſteigerungs⸗ und Verkaufsergebniſſen darf mit einer Einnahme aus der Holzverwertung von 100 000 Mark gerechnet werden. Der Geſamtbetrag der Steueranteile und der gemeindlichen Abgaben iſt mit 677 000 Mark in den Haushalt eingeſtellt. Im außer⸗ ordentlichen Haushalt nehmen die Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen unter den einzelnen Ausgaben die erſte Stelle ein. Die Städtiſche Sparkaſſe hat ſich erwartungsgemäß gut weiterentwickelt. Der Umſatz iſt von 1932 von 82 Millionen auf 95 Millionen im Jahre 1933 und auf 121 Millionen im Jahre 1934 geſtiegen. 8 Kyffhäuſer Landesverband Kurpfalz nd. Ludwigshafen, 28. April. Bei dem Landes⸗ verband Kurpfalz des Deutſchen Reichskriegerbun⸗ des„Kyffhäuſer“ iſt jetzt eine Neuformierung vor⸗ genommen worden. Ab 1. April wurde der Landes⸗ verband Kurpfalz in 15 Bezirks⸗ und 42 Kreisver⸗ bände eingeteilt. Der Bezirk 1 umfaßt die Kreis⸗ verbände Darmſtadt(Stadt und Land), Bensheim und Offenbach; der Bezirk II Offenbach(Offenbach und Groß⸗Gerau); der Bezirk III Erbach i, Odenw. (Erbach und Dieburg) der Bezirk ly Mainz[Mainz und Bingen); der Bezirk v Worms(Worms, Alzey, Oppenheim); der Bezirk Vl Mannheim(Mann⸗ heim); der Bezirk VII Heidelberg(Heidelberg und Weinheim); der Bezirk VIII Bruchſal(Bruch⸗ ſal, Sinsheim, Wiesloch); der Bezirk[X Wiesbaden (Wiesbaden mit dem weſtlichen Teil des Maintau⸗ nuskreiſes, Untertaunuskreis und Rheingaukreis); der Bezirk& Neuſtadt(dt.)(Stadt und Land); der Bezirk XI Ludwigshafen(Ludwigshafen und Frankenthal, Stadt und Land); der Be⸗ zirk XII Landau(Landau, Stadt und Land, Berg⸗ zabern, Germersheim, Speyer, Stadt und Land); der Bezirk KIll Kaiſerslautern(Kai⸗ ſerslautern, Stadt und Land, Rockenhauſen, Kirch⸗ heimbolanden, Kuſel und Landſtuhl); der Bezirk XIV Zweibrücken(Zweibrücken und Pirmaſens, Stadt und Land); und der Bezirk XV Saar(Homburg, Mer⸗ sig, Ottweiler, Saarbrücken Stadt, Saarbrücken Land, Saarlouis, St. Ingbert und St. Wendel), Aufgelöſt wurden: der Unterverband Hep⸗ penheim a. d. Bergſtr. und die Bezirke: Main⸗Rod⸗ gau, Höchſt i. Odenw., Groß⸗Umſtadt, Ober⸗Ingel⸗ heim, Nieder⸗Olm, Oſthofen, Pfeddersheim, Neckar, Schwetzingen, Philippsburg, und in der Pfalz Ann⸗ weiler, Dürkheim, Edenkoben und Kandel. * Ludwigshafen, 24. April. Für die Leitung der Pfalzorcheſterkonzerte im Hindenburgpark wurde für den Sommer 1935 Muſikdirektor Ernſt Schmeiße 9 Augsburg, gewonnen. Herrn Schmeißer geht ein glänzender Ruf als Kapellmeiſter voraus. Unter anderem leitete er auch die Ausſtellungsorcheſter der Münchener Ausſtellungen in den Jahren 1925 und 1927. nd. Altrip, 3. April. Als Jagdhegeringführer wurde von dem Kreisjägermeiſter im Jagokreis Ludwigshafen⸗Speyer beſtimmt: Fabrikdirektor Karl Baumann von hier, dem die Betreuung des Hege⸗ ringes J, umfaſſend die Gemeinden: Altrip, Lim⸗ burger Hof, Neuhofen und Rheingönheim obliegt. nd. Oggersheim, 24. April. Landwirt Hans Ban⸗ gert von hier wurde durch den Reichsnährſtand zum kommiſſariſchen Führer der jetzt neu gebildeten Lan⸗ desbauernſchaft Pfalz⸗Saar ernannt. Mittwoch, 24. April 5 Nachbargebiete Der Mörder von Vietzen verhaftet * Saarbrücken, 23. April. Wie bereits bericht, wurde am Gründonnerstag in den frühen W i ſtunden in Bietzen(Landkreis Merzig) die 27 91h alte Ehefrau Maria Steil in ihrer Wohnung 1 mordet aufgefunden. Der Tod war nach gewallſat Einführung eines Knebels wahrſcheinlich durch 15 ſticken eingetreten. Wie das Polizeipräfidium 115 mehr mitteilt, wurde in den Abendſtunden des Not tages der 38jährige ledige, mehrfach vorbeſtrafe Peter Kolmon aus Bietzen wegen dringende, Tatverdachts von der Polizei feſtgenommen 0 unter Haftbeſehl geſtellt. Kolmon trug an den Hän⸗ den und im Geſicht friſche Kratzwunden, die offen aus dem Abwehrkampf der Toten herrührten. 95 ſeiner Wohnung wurden, teilweiſe verſteckt blue fleckte Kleidungsſtücke und Wäſche beſchlagnahn. Trotz des Beweismaterials leugnet Kolmon har näckig, ohne aber irgendwelche glaubwürdige Er, rungen für ſeine Verrichtungen am Mordtage und die vorgefundenen erdrückenden Beweisſtücke geben zu können. 3 E Spargelernte in Lampertheim i Lampertheim, 24. April. Während der Ofen. feiertage und am Karfreitag konnten Spargelpfla, zer bereits Spargel in kleinen Mengen ernten, Wenn die warme Witterung einigermaßen anhält, ſo kam man für die nächſten Tage mit dem allgemeinen Be. ginn der hieſigen Spargelernte rechnen. Lamper heim hat ausſchließlich Junganlagen und gerade die ſer Umſtand hat es bewirkt, daß dieſer Jung spargel! beſonders verlangt wird. Reine weiße Farbe, Zar, heit und reiner Geſchmack“ zeichnen diefes Gewächs aus. Im öſtlichen Teil des Ortes breiten ſich einer Fläche von 1000 Morgen rieſige Spargelplax⸗ tagen aus, und zwar in einem Gelände, auf dem notß vor 10 Jahren kaum Gras gedeihen konnte, J vergangenen Jahre wurden täglich durchſchnittll faſt 300 Zentner Lampertheimer Jungſpargel in al Teile des Reiches verſchickt und man war nicht der Lage, der großen Nachfrage voll zu genligen Law pertheim wird ſeine Spargelanlagen noch weſentlit erweitern müſſen, um wenigſtens einigermaßen der großen Nachfrage gerecht werden zu können. Am l. Mai ſoll das 2. Spargelfeſt veranſtaltet werbe ein großer Feſtzug iſt vorgeſehen und viele 1 raſchungen winken den Beſuchern. Die Ausmalung des Lorſcher Rathausſaales R. Lorſch, 24. April. Das hiſtoriſche Rathauß he kommt durch neuen Innenanſtrich einen freundliche ren Anblick. Dieſer Anlaß lenkt die Aufmerkſa, keit auch auf die Ausmalung des großen, vor del Jahrzehnten durch Umbau geſchaffenen Ratſaalez, deſſen Innenausmalung der frühere Benshelſhet Taubſtummenſchuldirektor Behringer(etzt h. Friedberg) ausführt. Sie iſt bis auf die Ausmalung der Geſichter einiger der dargeſtellten Perſonen fe tig. Die durch überlebensgroße Figuren reichbeleh ten Wandgemälde ſtellen den Einzug Keſſer auß des Großen im Kloſter Lorſch dar und die Uebe führung der Gebeine des Schutzpatrons von Lor des hl. Nazarius, ſowie dieſen ſelbſt als Prieſie und Soldaten. Von der auf dem Wandgemülde ban geſtellten großen Kloſterkirche ſteht heute nur ei kleiner Teil, der in den urſprünglichen baulichen Zu ſtand zurückverſetzt wird. Ein Pimpf als Lebensretter g * Aßmaunshauſen, 23. April. Auf einer Baß derfahrt des Rheingauer Jungvolks nach Aßmann hauſen hat der Sohn eines Oeſtricher Fabrikarheh ters, Georg Brühl, eine mutige Rettungslat volt bracht. Er hatte bemerkt, wie ein vierjähriges Ki vom elterlichen Schiff in den Rhein gefallen wur, Kurz entſchloſſen ſprang der Pimpf in die eiskalt Fluten und rettete unter Lebensgefahr das bete untergegangene Kind. Der Pimpf lehnte jeden Dank ab mit den Worten:„Für was kann ich denn schwing, men?“ za Heppenheim, 24. April. Aus Anlaß des 0h burtstages des Führers wurde im„Goldenen Au. ker“ eine große Anzahl kinderreicher Familſen. be, ſpeiſt. Nachmittags fanden ſich im„Halben Volksgenoſſen über 60 Jahre zuſammen, um Kaffee und Kuchen recht gemütliche Stunden zu de bringen. 5 5 L. Heiligkreuzſteinach, 24. April. Zimmermu Andreas Beckenbach und Eva Katharina gt Reinhard konnten in geiſtiger und körperlicher N ſtigkeit am Oſtermontag das Feſt der goldenen zeit feiern. L. Eiterbach, 24. April. Landwirt Jakob 60% ner und Frau Eva Katharina geb. Laler bene K am Oſterſonntag das Feſt der dia mantel 5 Hochzeit begehen. Das Jubelpaar, bei dem 1. Mann 83 und die Frau 82 Jahre alt iſt, ert ſich noch guter Geſundheit. „ Heidelberg, 8. Stprktl, Auf Anordnung ber niſteriums des Innern wurden die Gemein Ochſenbach, Maisbach und Lingental mit Wirk vom 1. April 1935 zu einer einfachen Gemeinde dem Hauptort Ochſenbach vereinigt. * Waldshut, 3. April. Landgerichtspräſtdent 5 hard Winkler konnte auf eine 40 4h ge tigkeit im Juſtizdienſt zurückblicken. 910 lar, der im 62. Lebensjahr ſteht, ſtammt aus 190 heim. Seit 1932 fſt er in Waldshut als Landgetf präſident tätig. Mr.“ eine Rei ein Toll der Tat wenn me Natürlicl tiſchen 8 läßt ſich und fina dem Bol wickelt h Wie i Recht to wenigen dens d Wirts Schlag ſchen un ſtehung Gründer neuer u legten, im Aust alten J. „Repara Weltkrie aller Ei Trotzden Schuldne als Krie pont Au; nismäßi, Deutſchl, ſetzen, u des Krit hatte, ſic nanz zu Kreoͤite Je läng jedoch di lungsbil ſeits un andererſ neuen S mit laut Anſta rü u me ſich, w mit alle Schuldn⸗ ſich die zu beſch terten A Geld, ni Anſtreng ſchützten tieſer fi Initiati. Zahlung haften derte, bl mehr al fanden d ſpiel det Ar be Sprache Schulden dem Zie die Tra beſſerer nem Sch prozeß ſeine W immer! fuhr kt men wa Nachbar Schutz vo einige den Zir den We bereiten tionen beſchloſſe en z Lon do verurtei einem mitzuar keine B problem deſſen w verkünd Anfang nur ſole dern kei des ve⸗ Belga⸗ Nach Spiel Stell rung ganz ve getreten gen Be wirtſcha ihre St weniger dieſer i nungen den), a bis jetz wirken. Löſung Vor die von Ha dierung der in Vorzug 5 Moth. 13 beſtraſte en un hen Hä, offenbn ten. Ju „ blutbe⸗ agnahnt ion hart e Erkll⸗ age un! ke geben . er Otten. gelpflay, n. Wenz ſo kam inen Be⸗ Lamperk rade dle⸗ igſpargel he, Zark Gewächs d ſich u rgelplaß J dem noz 4 ute. 9 ſchnittlch Lin alle nicht y en, Lam veſentlith aßen der Am. werden Ueber, 8 haus de, Unoliche⸗ nerkſam vor ötel atſaalez, shelter (ietzt i. smalunz nen fer ichheleh⸗ r Kar Uebe t Lorſch Prieſtet lde bet, nur ei chen gu r Wal mant rikarbe⸗ dal vol ies Rinh en wal. is kalle bereit en Dank ſchwin⸗ des Ge ten Af lien ge Mond“ MHittwoch, 24. April 1935 Wo sfehen Wir? Von Karl Bleſſing, Berlin, Direktor bei der Reichsbank und perſönlicher Referent des Im„Deutſchen Volkswirt“ zieht der Di⸗ rektor bei der Reichsbank und perſönliche Referent des Reichswirtſchaftsminiſters, Karl Bleſſing, folgende Bilanz der Weltwirtſchaft und ihres Einfluſſes auf Deutſchland. Mr. Baldwin hat kürzlich ausgeſprochen, daß eine Reiſe durch Europa mit einem Rundgang durch ein Tollhaus verglichen werden könne. Es fällt in der Tat ſchwer, Mr. Baldwin zu widerſprechen, auch wenn man ſein Urteil nicht auf Europa beſchränkt. Natürlich hat Mr. Baldwin ict erſter Linie die poli⸗ tiſchen Zuſtände im Auge gehabt. Sein Vergleich läßt ſich aber auch unſchwer auf die wirtſchaftlichen und finanziellen Verhältniſſe übertragen, die ſich auf dem Boden der unglückſeligen Nachkriegspolitik ent⸗ wickelt haben. Wie iſt nun dieſer Zuſtand, den Mr. Baldwin mit Recht tollhausähnlich findet, entſtanden? In einigen wenigen Strichen im weſentlichen ſo: die Frie⸗ densdiktate haben alteingefahrene Wirtſchafts beziehungen mit einem Schlag zerſtört. Neue Staaten mit nationaliſti⸗ ſchen und militäriſchen Ambitionen ſind zur Ent⸗ ſtehung gelangt, die aus militäriſchen und ſonſtigen Gründen ſich hinter Tauſenden von Kilometern neuer und hoher Zollmauern eigene Induſtrien zu⸗ legten, anſtatt ihren Bedarf an induſtriellen Gütern im Austauſch gegen heimiſche Produkte von den alten Induſtrieſtaaten zu kaufen. Unter dem Titel „Reparationen“ verlangte man von den Beſiegten des Weltkrieges unzählige Milliarden, die nach Anſicht aller Einſichtigen niemals bezahlt werden konnten. Trotzdem beſtand man auf Zahlung und ſchoß dem Schuloöner Deutſchland diejenigen Beträge, die er als Kriegstribute abzuführen hatte, als Anleihen pom Ausland vor. Dieſes Hazardſpiel ging verhält⸗ nismäßig lange gut. Es ging zunächſt gut, weil Deutſchland zu ſchwach war, um ſich ihm zu wider⸗ ſetzen, und es ging gut, weil der große Gewinner des Krieges, die Vereinigten Staaten, den Ehrgeiz hatte, ſich auf dem Gebiet der internationalen Fi⸗ nanz zu verſuchen und geneigt war, Anleihen und Kredite in größtem Stil nach Deutſchland zu legen. ge länger der Prozeß andauerte, deſto größer wurde jedoch die Inkongruenz zwiſchen Haudels⸗ und Zah⸗ lungsbilanz, oder beſſer, zwiſchen Warenbilanz einer⸗ ſeits und Forderungs⸗ reſp. Verpflichtungsbilanz andererſeits. Der künſtliche Turm wurde mit immer neuen Stockwerken belaſtet, bis er im Jahre 1931 mit lautem Krach zuſammenſtürzte. Anſtatt nun den Schutt gemetnſam aufzu⸗ rü men, ließ man die Parole ergehen: Rette ich, wer kann! Die Gläubiger ſuchten ihr Geld mit allen Mitteln vom Schuldner zu erlangen. Die Schuldner machten verzweifelte Anſtrengungen, um ſich die notwendigen Deviſen durch Warenausfuhr zu beſchaffen, ſtießen jedoch ſehr bald auf den erbit⸗ terten Widerſtand der Gläubigerländer, die zwar ihr Geld, nicht aber Waren haben wollten. Je größer die Anſtrengungen der Schuldnerländer wurden, je mehr ſchützten die Gläubigerländer ihre Märkte, und je tieſer fielen ſchließlich die Preiſe und legten jede Initiative lahm. Obwohl ſich die Inkongruenz der Zahlungsbilanzen durch dieſen unerhört ſchmerz⸗ haften Deflationsprozeß ſtändig vermin⸗ derte, blieb doch eine Spanne beſtehen, die ſich immer mehr als nicht liquidierbar erwies. Aber auch jetzt fanden die Regierungen nicht den Mut, dem Trauer⸗ ſpiel der Deflation ein Ende zu machen, obwohl die Arbeitsloſenheere eine allzu deutliche Sprache ſprachen. Anſtatt den Verſuch zu machen, die Schuldenfrage entſchloſſen in Angriff zu nehmen mit dem Ziel, zunächſt den Welthandel zu beleben und die Trausferierung der Schulden bis zum Eintritt beſſerer Zeiten zurückzuſtellen, beſtand jeder auf ſei⸗ nem Schein und verſuchte gleichzeitig, ſich dem Kriſen⸗ prozeß auf ſeine Art zu entziehen. Der eine wertete ſeine Währung ab, der andere ſuchte Zuflucht hinter immer höheren Zollmauern, der dritte machte Ei n⸗ fuhrkontingentierung. Alle dieſe Maßnah⸗ men waren natürlich nur ſolange wirkſam, als der Nachbar ſich nicht durch Verbeſſerung ſeiner eigenen Schutzvorrichtungen dagegen wehrte. Wohl wurden einige Verſuche unternommen, um dieſem verheeren⸗ den Zirkel, der die Preiſe allmählich halbierte und den Welthandel wertmäßig drittelte, ein Ende zu bereiten. In Lauſanne wurden die Repara⸗ tionen abgeſchafft und es wurde gleichzeitig beſchloſſen, eine Weltwirtſchaftskonfe⸗ 855 nz einzuberufen. Dieſe trat im Juni 1933 in ondon zuſammen. Sie war jedoch zum Scheitern Herurteilt, weil die USA. ſich damals weigerten, an einem Programm zur Stabiliſierung der Währungen mitzuarbeiten, und weil darüber hinaus nach wie vor keine Bereitwilligkeit vorhanden war, das Schulden- problem entſchloſſen in Angriff zu nehmen. Statt deſſen wurde die Geburt des Goldblocks mit Emphaſe verkündet, jenes Goloöblocks, deſſen Mitglieder von 9 0 an innerlich überzeugt waren, daß der Bund 5 ſolange währen würde, als von ſeinen Mitglie⸗ 88 keine materiellen Opfer im Intereſſe des Bun⸗ des verlangt würden. Die Begleitumſtände der Belga⸗Abwertung haben dies jedem deutlich gemacht. 55 Nach der Weltwirtſchaftskonferenz ging das alte 1 0 weiter mit dem Ergebnis, daß an die 1 5 der internationalen Goldwäh⸗ un ene Reihe von Währungen mit 9 15 verſchieden hohem Preis⸗ und Koſtenniveau 5 5 ſind, die untereinander immer noch hefti⸗ delest ſind. Von einer Welt⸗ 1 1 0 kann nicht mehr gesprochen werden. An 7 0 7 05 ſind Nationalwirtſchaften mit mehr oder dice großem Eigenleben getreten. Innerhalb 10 r iſt es in einigen Fällen zu Belebungserſchei⸗ ngen gekommen(Deutſchland, England, Schwe⸗ 1 9 dieſe Binnenkonjunkturen konnten ſich Wirken 1 0 zu einer allgemeinen Konjunktur aus⸗ Lösung Die Schuldenſrage hat eine zwangsläufige Vor 11 gefunden oder iſt im Begriff, dies zu tun. 991 5 Fan geſtellt, ob ſie es vorziehen, den Reſt 1 1 mit Deutſchland zu verlieren oder Fun⸗ 5 in onds zu nehmen, geben die Gläubigerlän⸗ Vor; neueſter Zeit dem Fundierungsbonds den orzug. Wieviel vernünftiger wäre es geweſen, Reichs wirtſchaftsminiſters dieſe Haltung zu einer Zeit einzunehmen, als der Handel noch größer war als heute. Leider lag es mit der Schuldenfrage ebenſo wie mit der deutſchen Gleichberechtigung: Eine unſchlüſſige Welt hatte nicht den Mut, die geſchichtlich notwendigen Entſcheidun⸗ gen rechtzeitig zu treffen, man zog es vor, ſte der Entwicklung zu überlaſſen. Im Zuge dieſer Entwicklung liegt es auch, daß die Clearingverträge, die man Deutſchland als Inſtrumente zur Kaſſierung von Kupons auf⸗ genötigt hat, auch bei den Gläubigerländern immer mehr der allgemeinen Verachtung anheimfallen. In Deutſchland wiſſen wir es ſchon lange: Man kann mit und ohne Clearing Kupons nur dann einkaß⸗ ſieren, wenn man genügend deutſche Waren ab⸗ nimmt. Solange der internationale Horizont noch ſo verhängt erſcheint wie gegenwärtig, bleibt Deutſchland, das ſich nach der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus entſchloſſen aus dem Nexus der Weltkriſe herausgelöſt hat, keine andere Wahl, als die einmal eingeſchlagene Wirtſchaftspolitik fort⸗ zuſetzen, und zwar um ſo mehr, als keine der anderen Nationalwirtſchaften ähnlich ſtarke Be⸗ lebungserſcheinungen aufzuweiſen hat wie die deutſche. Wenn uns dabei immer wieder entgegen⸗ gehalten wird, daß wir eine autarkiſche Politik trei⸗ ben, ſo werden dieſe Vorwürfe nicht wahrer dadurch, daß man ſie ſtändig wiederholt. Wir ſind nicht aus eigenem Willen, ſondern unter dem Zwang der Verhältniſſe in die Lage gekommen, in der wir uns befinden. Wir haben uns 1933 aus dem Deflations⸗ zirkel herausgelöſt, nicht, um uns in die Autarkie zurückzuziehen, ſondern um den arbeitsloſen Volks⸗ genoſſen Arbeit und Brot zu geben. Wir können uns dabei nicht leiten laſſen von irgenoͤwelchen theo⸗ retiſchen Rückſichten auf Kaufkraftparitäten, die ohnehin durch die Manipulierung der Wechſelkurſe der übrigen Länder ſtändigen Veränderungen unter⸗ worfen ſind. Solange die Welt nicht reif iſt für eine Reform des gegenwärtigen Zuſtandes, können wir uns nur leiten laſſen von dem Gedanken, ſo viel als möglich deutſche Volksgenoſſen in Arbeit und Brot zu erhalten und den Lebensſtandard des Vol⸗ kes innerhalb der gegebenen Möglichkeiten zu ſichern. Vorausſetzung hierfür ſcheint zu ſein, daß das gegenwärtige Preis⸗ und Lohnniveau nach Mög⸗ lichkeit unverändert bleibt. Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit tritt die Arbeitsſchlacht wieder in ein neues, aktives Stadium. Erfreulicherweiſe konnte in den letzten Wochen bereits wieder ein kräftiger Rückgang der Arbeitsloſenziffern feſtgeſtellt werden. Aber wir müſſen uns natürlich darüber klar ſein, daß die Ar⸗ beitsbeſchaffung aus öffentlichen Mitteln im Ausmaß der beiden letzten Jahre nicht unbegrenzt fortgeſetzt werden kann. Die Reichsregierung hat in groß⸗ zügigſter und doch zugleich die Grenzen einer geſun⸗ den wirtſchaftlichen Kalkulation einhaltender Weiſe die Arbeitsbeſchaffung bisher finanziert. Sie wird es daran auch weiterhin nicht fehlen laſſen, ſoweit der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- h WIRTSCHAFTS-ZETTUNG die übergeordneten arbeitsmarktpolitiſchen und außenpolitiſchen Ziele es erfordern. Selbſtverſtändlich ſind auch dem großzügigſten Denken von übergeordneten politiſchen und volk⸗ lichen Geſichtspunkten aus finanzielle Grenzen ge⸗ ſetzt. Der Kapitalmarkt eines Volkes, das in ſeinen natürlichen Hilfsquellen ſo beſchränkt und durch den Weltkrieg und ſeine Folgen ſowie dank der Unver⸗ nuuft ſeiner früheren Gegner und der Fehler ſeiner Regierungen in den 15 Jahren ſeit Kriegsende ſo geſchwächt iſt, iſt natürlich nicht unerſchöpflich, wenn er auch mehr zu leiſten vermag, als theoretiſcher Kleinmut ſich einbildet. Darum kommt es darauf an, mit den vorhandenen und bei pfleglicher Be⸗ handlung des Kapitalmarktes in abſehbarer Zeit auf⸗ bringbaren Mitteln ſo ſparſam wie möglich zu wirt⸗ ſchaften. Das bedingt nicht zuletzt größte Sparſam⸗ keit auch in der ganzen öffentlichen und halböffent⸗ lichen Verwaltung. Von nicht geringerer Bedeutung für die Arbeits- beſchaffung und die praktiſche Durchführung der Gleichberechtigung als die finanzielle Seite iſt die Verſorgung mit den notwendigen Roh⸗ ſtoffen. Obwohl die Welt bis zuletzt praktiſch immer noch unvernünftiger geworden iſt, iſt es uns, entgegen vielen Prophezeiungen des Auslands, bis⸗ her gelungen, alle die Rohſtoffe zu beſchaffen, die für die Erfüllung der oben gekennzeichneten Zwecke not⸗ wendig waren. Die Frage der Rohſtoffverſorgung wird auch weiterhin, und gerade in den nächſten Monaten, den wichtigſten Platz beanſpruchen. Ge⸗ wiß haben ſich die Schwierigkeiten an den Auslands⸗ märkten durch die belgiſche Devalvation noch weiter vermehrt, aber es muß und wird trotz allem möglich ſein, bis zu einem Einlenken der Welt in die Wege wirtſchaftlicher Vernunft ſo viel Außenhandel für Deutſchland zu erhalten, daß die wirklich unentbehr⸗ lichen Rohſtoffe aus der Ausfuhr bezahlt werden können. Es iſt darum mehr denn je das Gebot der Stunde, daß jedes Unternehmen und jede Induſtrie das Menſchenmögliche tut, um den bisherigen Anteil an der Ausfuhr nicht nur zu erhalten, ſondern möglichſt ſogar noch zu ſteigern. Dieſer Pflicht darf ſich keiner entziehen, und es darf auch keiner vor der ſchwie⸗ rigen finanziellen Kalkulation dadurch ausweichen, daß er die Preiſe im Inland erhöhen will. Vielmehr muß vorübergehend eine Verringerung nicht bloß der Ausſchüttungen, ſondern, wenn es nicht anders geht, auch der Abſchreibungen, Reſervenbildung oder nicht unbedingt notwendiger Inveſtitionen in Kauf ge⸗ nommen werden, um ohne Preiserhöhung mit den ſchlechten Erlöſen des Auslandsgeſchäfts auszukom⸗ men, wenn nur ſo ein genügendes Maß an Ausfuhr beſchafft werden kann, um den Rohſtoffbezug, von dem doch ſchließlich alles, Wirtſchaftsbelebung, Reſer⸗ venbildung, Inveſtitionen und Gewinnausſchüttung abhängt, zu ſichern. Natürlich ſind das alles nur kleine Mittel im Ver⸗ hältnis zu den großen Möglichkeiten, die die Welt von dem Tage an haben wird, wo ſie zu einer außen⸗ politiſchen Befriedung auf der Baſis einer allſeitigen Gleichberechtigung und zu einer Stabiliſierung der Währungen kommt. Vom badischen Holzmarki Guf behaupfeſe Preise in früheren Jahren um die Aprilmitte Fer im großen ganzen als beendet anzuſehen badiſchen Nadelholz ⸗ Markt das Geſchäft noch faſt unvermindert an. Die Nachfrage war weiter recht rege. Auf der Angebotsſeite trat zwar der Staat nur noch wenig in Erſcheinung, aber aus Gemeinde⸗ waldungen wurden noch größere Mengen verkauft. In den letzten beiden Wochen kamen etwa 33 000 Feſtmeter(in den vorhergehenden 42 000) Tanne und Fichte zum Verkauf, für die man 55—75 v. H. der Landesgrundpreiſe bei einem Durchſchnittspreis von 64 v. H. erzielte(vorher 56—68 mit 63 als Durchſchnitt). Die meiſten Verkäufe wurden in der Bodenſeegegend(Stadt Villingen und Gemeinden Meßkirch, Mauchen, Grüningen, Immendingen) und im nördlichen Schwarzwald(Staatswaldungen Pforzheim, Stadt Baden⸗ Baden, Gemeinde Rippoldsau) abgeſchloſſen. Am Bodenſee wurden durchſchnittlich 66, im nördlichen Schwarzwald 65 und im ſüdlichen Schwarzwald 58 v. H. erlöſt.— In For⸗ len hat die Umſatztätigkeit nachgelaſſen. Im Berichtszeit⸗ raum kamen 28600 Feſtmeter(5000) für 5777 v. H. bei durchſchnittlich 71 v: H.(74) zum Verkauf. Sehr gute Rund⸗ kiefern blieben weiter geſucht. Papierholz wurde von der Zellſtoffinduſtrie ſchlank aufgenommen. Für die ausgebotenen 2700 Ster(5000) wur⸗ den durchſchnittlich 68 v. H.(62) der Landesgrundpreiſe be⸗ zahlt. Am Laubholzmarkt hat ſich das Eichen ⸗ Angebot geſteigert von 1816 Feſtmeter auf 2712), während die Nach⸗ frage ſchleppend blieb; lediglich Furnierholz wird geſucht, doch war gerade dieſes weniger am Markt. Die Preiſe be⸗ wegten ſich je nach Qualität zwiſchen 30 und 92 v. H. der Grundpreiſe.— Für Buchen hielt eine kleinere Nachfrage an; der Durchſchnittspreis ſenkte ſich leicht auf 72 v. H.(74), doch dürfte dies auch darauf zurückzuführen ſein, daß zum Teil geringere Sortimente angeboten wurden.— Kleinere Umſätze gab es weiter in Eſchen, Heinbuchen, Erlen und Akazien. Am Brettermarkt hat ſich das Geſchäft für ein⸗ zöllige, hobelfähige Ware nunmehr beſſer eingeſpielt, nachdem die Meinungsverſchiedenheiten über die Preiſe offenbar beſeitigt ſind. Vom Schwarzwald her wurden 17 ſtarke,—7“ breite und—6 Meter lange Bretter zu 53 bis 54,50 /, waggonfrei Mannheim, verkauft; für 21/2 mm ſtarke, unſortierte Bretter bezahlte man 1,65„ und darun⸗ ter, frei Mannheim; gute Fichtenhobelrtemen der gleichen Abmeſfung wurden zu 1,90% und darunter, einzöllige Rauhſprundbretter zu 1,20—1,27 /, waggonfrei Mannheim, angeboten. Die Nachfrage nach unſortierten Brettern von 161/512 ſteigerte ſich; frei Waggon Karlsruhe⸗Hafen Während Frühjahrshieb mar, hielt diesmal am wurden etwa 45/ verlangt, meiſt jedoch nur 43/ geboten. Ausſchußbretter der gleichen Abmeſſung wurden zu 43—44 Mark, frei Waggon Karlsruhe⸗Hafen, gehandelt. Für Bauholz hat ſich das Geſchäft etwas beleben kön⸗ nen, jedoch überſtieg das Angebot noch immer die Nachfrage. Für Schwarzwälder Bauholz üblicher Abmeſſung wurden waggonfrei Mannheim 44/ verlangt, doch war zu dieſem Preis kaum etwas abzuſetzen. Für vollkantiges Bauholz forderte man 46/ und darüber, für ſcharfkantige Rahmen⸗ Hölzer 48,50—51,50 /, frei Mannheim⸗Ludwigshafen. S * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart v. 23. April. Je 100 Kilo frei verladen, Vollbahn⸗ ſtation: Weizen württ. durchſchnittl. Beſchoffenheit, 76/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 12 20,80; Wü 15 21,0; Roggen, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 71/78 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 15 17,90; Braugerſte, Großhandelspr., nom., mittel 19,50 bis 20; dio. beſte 20,5021: Ausſtichware über Notiz; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaſſenheit, 59/60 Kilo. Erzeugerſeſtpreis G 7 16,30; G 8 16,60; Hofer, durchſchnitt⸗ liche Beſchaffenheit, 48/49 Kilo, Erzeugerſeſtpreis H 11 16,30; 5 14 16,80; für Weißhafer 70 Pfennig Zuſchlag.— Wieſenheu loſe 8,75—9; Kleeheu 1010,50; Stroh.504,80. Mehlnotierung(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WoW, Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizenbeimiſchung .50 Zuſchlag): Weizenmehl Baſis⸗Type 790 Inland(bisher Weizenmehl 1) W 12 27,60;'ö 15 27,95, Roggenmehl Type 997(ca. 75proz. Ausmahlung] 24,10; Weizennochmehl 17,50; Weizenfuttermehl 13,00; Weizenkleie W 12 10,40, dto. W' 15 10,55; Weizenvollkleie W 12 10,90; dito. Wᷣ 15 11,05; Roggenvollkleie 10,38 /. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der wirſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der Reichsmühlenſchlußſchein maß⸗ gebend. Auf dem Getreidemarkt herrſchte Feiertagsſtim⸗ mung, die Umſätze waren gering. Auch das Meßblgeſchäft verlief ruhig. Die Nachfrage nach Futtergetreide und ſon⸗ ſtigen Futtermitteln hält an. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 3,85; Juli 4,02%; Sept. 4,10 V; Nov. 4,15.— Mais(in Fel. per Laſt 2000 Kilo) Moi 55,25 V; Juli 55,75; Sept. 58; Nov. 59,75 V. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 23. April. Zu⸗ fuhr: 3 Ochſen, 15 Bullen, 9 Kühe, 33 Färſen, 114 Kälber, 5 Schafe, 328 Schweine. Marktverlauf mäßig belebt. Ueber⸗ ſtand: 3 Stück Großvieh, 27 Schweine. Preiſe für ein Pfund Lebendgewicht: Ochſen o) 41—42, b) 39; Bullen a) 4042, b) 37-38, c) 35; Kühe a) 30—93, 6) 25—28; Fär⸗ ſen a) 44— 46, bj 42— 43; Kälber a) 55—58, b) 51—54, c) 46—50; Schweine a) 47— 49, b) 4850, c) 4850, 8) 47— 49, 91) 44—45. * Wieslocher Schweinemarkt. Zufuhr: 79 Milchſchweine, 35 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 30—36, je Paar und Läufer 40—54/ pro Paar. preisnachlaß heim Ansfeigern von Flaschenwein Der Verein der Naturwein⸗Verſteigerer der Rhein⸗ pfalz e.., Sitz Neuſtadt a. d.., dem die meiſten und be⸗ kannteſten pfälziſchen Weingüter und Winzergenoſſenſchaf⸗ ten angeſchloſſen ſind, faßte einen bemerkenswerten Be⸗ ſchluß. Für die Flaſchenwein⸗Verſteigerungen der Ver⸗ einsmitglieder wird zunächſt einmalig für die diesjährige Verſteigerungsperiode eine Ausnahmebedingung eingeführt, nach der bei Abnahme und ungeteiltem Geſamtbezug einer ganzen Verſteigerungsnummer von Flaſchenwein durch einen einzelnen ein Preis nachlaß von 10 v. H. ge⸗ währt wird. Daran iſt die Bedingung geknüpft, daß die gemäß 8 9 der Verſteigerungs bedingungen des Vereins der Naturweinverſteigerer geltenden Zahlungs⸗ und Bezugs⸗ friſten genaueſtens eingehalten werden. Auf Faßweine, auch wenn dieſe auf Flaſchen gefüllt werden, findet die ge⸗ nannte Ausnahmebeſtimmung aber unter keinen Umſtänden Anwendung. Die übliche Proviſion für Weinkommiſſionäre wird von der tatſächlich gezahlten Summe berechnet, alfo vom Steigpreis abzüglich 10 v. H. Nachlaß. Nach einer Umfrage in Fachkreiſen hat ſich dieſe Neuerung bisher recht gut bewährt. Ein abſchließendes Urteil über die Auswir⸗ kungen dürfte ſich aber erſt nach Beendigung der jetzigen Verſteigerungsperiode fällen laſſen. Der Verein der Naturweinverſteigerer der Rheinpfalz wird ſich auch dann erſt entſchließen, ob dieſe Ausnahmebeſtimmung für 1935 in der Zukunft allgemein Geltung haben ſoll. * Leinöl⸗Notierungen vom 23. April.[Eig. Dr.) Lon⸗ an: Leinſaat Pl. per April 9¼6(936); Leinſaat Klk. per April⸗Mai 11¼6(11%); Leinſaatöl loko 21386 lun.); Mai 2038(unv.]; Juni⸗Auguſt 20,75(20%): Baumwoll⸗Oel ägypt. 24(24,500; Baumwoll⸗St. ägypt. per April 6,25 (68/16). Neuyork: Texp. 52,25(52,5). Savon nah: Terp. 47,95(unv.). MHittag-Ausgabe Nr. 187 Die Neckarschiflahri im März Von Mannheim fuhren 42 Schleppzüge mit 151 Kähnen, außerdem 53 Motorſchiffe zu Berg. Davon entfielen auf den Durchgangsverkehr bis Heilbronn 38 Schl züge mit 10 mit Stückgütern und 43 mit Kohlen beladenen Kähnen, auf den Lokalverkehr zwiſchen Mannheim und den eir el⸗ nen Löſchſtellen unterhalb Heilbronn 9 Schleppzüge mit 21 geladenen Kähnen; insgeſamt 77 Kähne fuhren leer. Der Talverkehr umfaßte 38 Schleppzüge mit 143 Kähnen ſowie Motorſchiffe. Auf den Durchgangsverkehr entfielen 34 Schleppzüge mit 109 Kähnen, wovon 103 Kähne 8 und 2 Getreide geladen hatten; im Lokalverkehr Salz, 3 Soda wurden zu Tal 4 Schleppzüge mit 17 geladenen und 17 lee⸗ ren Kähnen verfrachtet. Der Geſamtdurchgangsverkehr be⸗ trug 171 geladene Schiffe mit 28 063 To. und der Geſamt⸗ lokalverkehr 87 geladene Schiffe mit 20 428 To.; leer fuhren 59 und 83 Schiffe. de Die Neckarſchifſahrt konnte— Schiffahrts⸗Kommiſſariat mitteilt Waſſerſtand den ganzen Monat über unbehindert durch⸗ geführt werden. Von Mannheim fuhren 33 Schleppzüge mit zuſammen 125 Kähnen zu Berg, von denen 15 mit Gü⸗ tern und 35 mit Kohlen für Heilbronn beladen waren, fer⸗ wie das Heilbronner -bei durchweg gutem ner 8 Kähne mit Kohlen von Mannheim nach Lauffen, ſowte 8 Kähne mit Kies nach Heidelberg und Eberba ie reſt⸗ lichen 59 Kähne ſchleppten leer zu Berg zum S Zu Tal ſind 115 Kähne, und zwar 103 mit Calz 12 mit Gütern abgefertigt worden. Der Zusammenschluß der deuischen Brauwirischaff m Reichsanzeiger wird eine Verordnung des Rei mäniſters für Ernährung und Landwirtſchaft über der ſammenſchluß der deutſchen Brauwirtſchaft veröſſen t, die am 15. Mai 1935 in Kraft tritt. Im Sinne dieſer Ver⸗ ordnung gelten als 1. Malz alles künſtlich zum Keimen gebrachte Getreide; 2. Mälzereien die Betriebe, die gewerbsmäßig Malz her. ſtellen; 3. Bier ſolche Getränke, die im Sinne geſetzes Bier ſind; 4. Brauereien die Betriebe, die gewerbsmäßig Bier her⸗ ſtellen; 5. Großverteiler von Bier die Betriebe, die Bier zum Zwecke der Weiterveräußerung nicht unmittellba⸗ braucher erwerben. Gaſt⸗ und Schankwirtſf t micht als Verbraucher im Sinne dieſer Vorſchrift. Die Erzeuger von Gerſte und Weizen, ſoweit dieſe Er⸗ zeugniſſe zu Brauzwecken in den Verkehr gebracht werden, die Erzeuger von Hopfen ſowie die Mälzereien und Brauereien, ſerner die Verteiler von Hopfen und Malz ſowie die Großverteiler von Bier werden zu Brauwirt⸗ ſchaftsverbänden(Wirtſchaftsverbänden) zuſammengeſchloſ⸗ ſen. Die Wirtſchafts verbände werden zur Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft(Hauptvereinigung! zuſam⸗ mengeſchloſſen. Die Wirtſchaſtsverbände und die Hauptper⸗ ernögung ſind rechtsſfähig. Von den badischen Schlachiviehmärkien Der Auftrieb auf den badiſchen Schlachtviehmärkten ge⸗ nütgte für den Oſtermarkt. Bei Großvieh waren ganz her⸗ norragend ausgemäſtete Tiere aufgetrieben, die raſch ab⸗ geſetzt werden konnten. Die große Nachfrage nach Kälbern, die immer vor Oſtern beſteht, konnte ebenfalls befriedigt werden. An Schweinen waren neben guten, vollausgemäſte⸗ ten Tieren auch wieder eine große Anzahl ſehr leichter Ware vorhanden. Die Großviehpreiſe wurden nach denen der Reichsſtelle feſtgelegt. Es durfte nur noch bis 42 Pfg. ver⸗ kauft werden, einzelne Tiere, die beſonders gut ausgemäſtet waxen, wurden zu 43 Pfg. abgeſetzt. Es ſoll in Zukunft nicht mehr über 42 Pfg. gehandelt werden, damit der Er⸗ zeugerpreis ſür Rindfleiſch gehalten werden kann. Bei Kälbern war für Spitzentiere rege Nachfrage, auch wurden ſehr gute Preiſe bezahlt. Nachdem die Großviehpreiſe auch feſtgelegt ſind, iſt jede Preisſchwankung für die kommenden Wochen ausgeſchaltet. Die Spekulation iſt nicht mehr mög⸗ lich, ſo daß der Erzeuger jederzeit ſeine Ware zu einem feſten Preis abſetzen kann. Die Kälberpreiſe werden gur noch kurze Zeit gut ſein und dann etwas nachlaſſen. An Schweinen iſt das Angebot immer noch gleich, ſo daß hier mit Preisperänderungen kaum zu rechnen iſt. Da das Angebot an Großvieh in den letzten Wochen in Sſtddeutſchland bedeutend nachgelaſſen hat, wurde durch die Reichsſtelle däniſches Fleiſch auf den badiſchen Schlacht⸗ viehmärkten ausgegeben. Dieſe Maßnahme wird ſo lange notwendig ſein, als das Angebot an Großvieh zu klein iſt. Nhein-Mainische Abendbörse sehr sfill Die Abendbörſe verkehrte auf der ganzen Linie in außer⸗ ordentlich ſtiller Haltung und die Kurſe zeigten wieder im Vergleich zum Berliner Schluß nur geringfügige Ver⸗ änderungen, wobei aber Rückgänge überwogen. Am Aktien⸗ markt eröffneten Hapag mit 344, Rheinſtahl mit 107%, Mannesmann mit 7774, Stahlverein mit 7936, Cement Hei⸗ delberg mit 12274. Der Rentenmarkt war vollkommen geſchäftslos bei be⸗ haupteten Mittagskurſen. Mit Ausnahme der Altbeſitz⸗ anleihe, die ſich um 4 v. H. auf 11274 v. H. beſſern konnte, traten ſowohl am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt ſpäterhin keine Veränderungen ein. Im allgemeinen blieben die Kurſe gegen den Berliner Schluß etwa behauptet. Am Kaſſamarkt waren von Großbankaktien Commerzbank um 174 v. H. auf 93 befeſtigt. Nachbörſe: J. G. Farben 148% bis, Altbeſitzanleihe 1124. Geld- und Devisenmarki Zürich, 23. rt Gthias amſlith) des Bierſteuer⸗ Konstantin. 28 pers. 20.88— Spenien 42.22/ breg 12.88 ale 305 London 14.99— fHollan! 208.75— Narstbenu 59,25 öff. Paukd“ 2 den! 309 25 fein 124.30— Fade!—— Jagl. Ce!“ 1 belgien 52.82/ Wies oft. H. 78,23—Feſgra 7,0. Konefegeſe“— leſſen 25.45— f Solla 5 122,— J JHenaſsgefdl 2½ Paris, 21 l Gchluß zmſſich). Lentos 3,65— Spanlen 207.25 Kopenhsgen 328.— Wien 5 Leuyer! 15.17¼ ltaſen 125. te 10.24% Berlin 610,— Belglen 256.75 dchweiz 489.62 Stem 380.— asche 296. London, 23. m GSchlak amfllieh) deuyom 484 18/½%] Kopenbegen 22.40 Mesaa 849.— Schenke 1/715 Monfree l 48687 Stochtem 19.39 ½ fumänien 472,50 Vekchems 1/207 Amsterdam 718.— Oslo 19,90 ½ Ronstanlin. 592.— Australlen 125.— paris 78,54 iisssbon 110,— Alben 502.— Mexiko 17.25 grüsse 26.64 Hlelsingfers 226.82 Wien 25.31 Montevides 19 25 ſtaſen 58.87— prag 113,90 Wasch 25.28 Jafpatee 116.8 Berlin 12.08 ¾ Dudegest 26.75, FPoeder Ares 16,35 duenss Schwein.93 ¾ Belge 210.50 fie de Jan. 412,.— auf 106 18.85 Spaniens 35,50— otſe 400.— Hongkong 2,300 J Safra 190,12 Hamburger Meiallnoflerungen vom 23. April Hupfer I Banes- u. Sraſts-Ling brief beſg brief] beld A berahliſ Brief] bald au Janus 48.45.50[„. Hittenrchzin. 18,50 18,50 Februnr 46.45.50...,] feinsſlber(M. 5. Kg).. 8,5005550 N: 46.— 45,50[( Feingold(A. p. fr.. 2,84 2,79 i 88,25 38.25 300 0300.9—.— All- Plahin(Abtesle) Mei 41.2540. 75 300.0800. 0„ Cirtapr.(FM. p..) 2,55 2,85 Jun 41,240.75 00.0300.—.—] fecha, reine: bein Juli. 441.25,40,75—)— Detsſlpr,(Rl. 5. zr....50.25 Augus! 41.2540,75—.—— Sepemb.] 42.— 41,50—. f Lotro 41180 Oklober 45.5045...„ Amon Regulus chines.(.) 80.—.— eremd. 45,5045... duedgsllber(S per flasche) 11,87 11.87 Detemb. 48.— 48,25—,—. e Volframerr dine.(in Sh.) J—.— 86.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 24. April. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtole Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dito. 4 v. H. Kupfer 3,10 ſe Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 1 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 18 Kilo. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrort Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr keine Aende⸗ rung. Gbenſo blieben die Frachten und Schlepplöhne auf dem alten Satz ſtehen. 8. Seite/ Nummer 187 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Hockeyſieg der engliſchen Damen Die Mannheimer Elf verliert unverdient hoch:4 Engliſche Hockeymannſchaften bilden auf dem Kontinent faſt ſtets einen beſonderen Anziehungspunkt für die Zu⸗ ſchauer, denn die Spielſtärke der Engländer und Englän⸗ erinnen ſteht durchweg auf einer beachtlichen Stufe. Zu dem Spiel der engliſchen Damen⸗Elf„The Wagfails“ London hatten ſich trotzdem am Dienstag nachmittag auf dem Bfq⸗Platze nur etwa 200 Zuſchauer eingeſunden, obwohl als Gegnerinnen eine äußerſt ſpielſtarke Mannheimer Da⸗ menmannſchaft aufgeſtellt worden war. Daß das Spiel auf dem VfR⸗Platze ſtattfand, war ſicher ein Entgegenkommen der Gaſtmannſchaft gegenüber, die an Spiele auf hartem Boden nicht gewöhnt ſind. Die Gäſte hatten jedoch dadurch von Anfang an einen Vorteil den Mannheimerinnen gegen⸗ über, was ſich ganz beſonders nach dem Regen auswirkte und ſchließlich mit für den engliſchen Sieg entſcheidend wurde. Vor allem die Spielerinnen des TW 46 erreichten auf dem ungewohnten Raſenboden nur ſelten ihre beſte Form. Die Mannheimer Damen ſpielten in folgender Aufſtel⸗ lung: Stahl(Bft); Meyer, Rauſch(TV 46); Wenk⸗Wolff (BfR), Klein(46), Murr(Germania); Bäuerle(46), Seu⸗ ert(VfR), Klus, Reuß(46), Stürmer(Germania). In der erſten Halbzeit lieferte die Elf ein ausgezeichnetes Spiel, während die Engländerinnen ſich erſt langſam fan⸗ den und ſtark verteidigen mußten. Ein ſchöner Alleingang von Frl. Reuß bringt Mannheim auch verdient in Füh⸗ rung, weitere Angriffe beſeitigt jedoch die ſichere Hinter⸗ mannſchaft der Gäſte. Bei Mannheim wird zudem im Sturm alles nach links gegeben, wo die gegneriſche rechte Läuferin kaum zu überwinden war, während der rechte Flüt⸗ gel nur höchſt ſelten und dann noch ſchlecht eingeſetzt wurde. Kurz vor der Pauſe gelingt den engliſchen Damen auf einen Fehler der Mannheimer Verteidigung hin überraſchend der Ausgleich. Nach Wiederbeginn dauert es nur wenige Minuten, bis ein ſtarker Regen eine mehr als halbſtündige Unterbrechung erzwang. Als dann kurz vor Dunkelwerden das Spiel fort⸗ geſetzt wurde, hatte ſich mit der Verſchlechterung der Boden⸗ verhältniſſe ein plötzlicher Umſchwung vollzogen. Die Gäſte heherrſchen jetzt ganz klar das Spiel, während die Mann⸗ heimerinnen kaum noch gefährlich werden können. Drei weitere Tore, von denen das entſcheidende zweite Tor aller⸗ dings nur durch Leichtſinn des Schlußdreiecks herbeigeführt wurde, belohnte die Mühe der Engländerinnen, die ſomit zu einem in der Höhe unverdſenten Sieg kamen. Ein Mann⸗ heimer Sieg wäre ſogar nicht unmöglich geweſen, wenn nicht der Regen einen Boden geſchaffen hätte, auf dem ſich die Mannheimer Damen überhaupt nicht mehr zurechtfanden. Ausgezeichnet hielten ſich in der Mannheimer Mann⸗ ſchaft Frl. Meyer in der Verteidigung und Frl. Klein als Mittelläuferin. Im Sturm war der linke Flügel Reuß⸗ Stürmer noch der beſte, dagegen fiel Frl. Bäuerle auf der rechten Seite ſtark ab. Mit ihr im Innenſturm hätte der Mannheimer Angriff beſtimmt ſtark an Durchſchlagskraſt gewonnen. Der beſte Mannſchaftsteil der Engländerinnen war die Läuferreihe, in der wiederum die rechte Läuferin, die erſt vor kurzer Zeit in der engliſchen Mannſchaft gegen Deutſchland geſpielt hatte, alle Spielerinnen auf dem Felde überragte. Die ganze Mannſchaft war ſehr ſtockſicher, kam jedoch erſt nach dem Regen richtig in Schwung. Der Sturm war nicht überragend und wurde dem Mannheimer Tor nur ſelten gefährlich, er verſtand es jedoch, jede ſich bietende Ge⸗ legenheit zum Schuß auszunützen. Die engliſche Hockey Schülermannſchaft„Hitchin School“ tritt dem Nachwuchs Turnvereins Mann⸗ heim von 1846 am heutigen Mittwoch um 17.30 Uhr im neuen Luiſenpark gegenüber. Beim Jugendturnier in Heilbronn hat die engliſche Schülerelf ein beachtliches Können gezeigt, ſo daß die Mannheimer einen ſtarken Gegner erwarten dürfen und ſicher ein ſpannendes Tref⸗ fen in Ausſicht ſteht, das der Werbung wegen bei freiem Eintritt ſtattfindet. Fifa-Veſprechung in Paris Unter Vorſitz des Fifa⸗Präſidenten Jules Rimet [Frankreich) hielt der Vollzugsausſchuß des Internatio⸗ nglen Fußball⸗Verbandes in Paris eine Beſprechung ab, an der ſämtliche Mitglieder des Ausſchuſſes mit Aus⸗ nahme des Schweden Johanſſon beteiligt waren. Dr. Bauwens(Köln) und der Holländer Lotſy wurden mit der Berichterſtattung über die Vorbereitungen für das Olympia⸗Fußballturnier betraut. Bauwens und Lotſy werden über die vorgeſehene Austragungsſorm zu be⸗ richten haben, um dem Vollzugsausſchuß die Aufgabe, die Durchführungsbeſtimmungen für das Turnier 1936 feſt⸗ zuſetzen, zu erleichtern. Nach Verleſung des Berichts der internationalen Amateur⸗Studienkommiſſion wurde be⸗ ſchloſſen, an der Tagung der internationalen Sportyer⸗ bände am 11. und 12. Mai in Brüſſel teilzunehmen. Die Regelkommiſſion hat ſich bei der Neufeſtſetzung der Maße des für Spielfelder, Fahnen, Bälle uſw. an die engliſchen Maße gehalten, ſie jedoch metriſch ausgerichtet. Alle der Fiſa angeſchloſſenen Nationalverbände müſſen die neuen Maße vom Beginn der nächſten Spielzeit ab einführen. Da Paraguay mit ſeinem Mitgliedsbeitrag im Rückſtand iſt, wurde es vorläufig geſperrt und ihm Streichung von der Mitgliederliſte angedroht. Als einziger anerkannter Verband Argentiniens bleibt nach wie vor die„Aſſo⸗ ciacion del Football Argentino“ Mitglied des Fußball⸗ Weltverbandes. Cilly Auſſen ein Rom geſchlagen Cilly Auſſem war auf den italieniſchen Trennismeiſter⸗ ſchaften in Rom leider kein Enderfolg beſchieden. Im Fraueneinzel ſchied ſie bereits in der Vorſchlußrunde gegen Italiens Meiſterin Lucia Valerio mit 41:6,:6 aus und im Schlußſpiel des Frauen⸗Doppels wurden Auſſem⸗ Ryan von den Engländerinnen Lyle⸗Dearman 63,:4 geſchlagen. In der Vorſchlußrunde des Männereinzels gab es einen Zwiſchenfall. Roderich Menzel,:4,:4 gegen Palmieri führend, fühlte ſich durch dauernde Zwiſchenrufe der Zuſchauer geſtört und verließ den Platz, als eine Aufforderung des Schiedsrichters, Ruhe zu bewahren, vom Publikum mit lautem Geſchrei beantwortet wurde. Im Männerdoppel blieben Borotra⸗Brugnon mit 316, :4,:4,:4 über die Amerikaner Hines⸗Culley erfolg⸗ reich. Mannheimer Mai-Pferderennen Die Gewichte in der Badenia Nobel und Premier Empire an der Spitze Für die Baden da, das große Amateurreiten am zweiten Tage der Mannheimer⸗Mai⸗Veranſtaltung, ſind jetzt die Gewichte erſchienen. Von den deutſchen Pferden wurde erwartungsgemäß der ſamoſe Nobel am höchſten belaſtet, er hat 80 Kilo erhalten. Ebenſo hoch wurden jedoch auch zwei Franzoſen des Schweizer Et. P. Muſy eingeſchätzt, denn der Premier Empire wurde ebenfalls auf 80 Kilo geſtellt, Salam ſteht gerade ein Pfund günſtiger. Für das Verhältnis von Nobel zu Salam iſt der Preis der Nation in Hannover aus dem Vorjahre herangezogen worden. Damals waren die beiden Pferde unter den gleichen Bedingungen in totem Rennen eingekommen. Die Einſchätzung von Premier Empire ergab ſich daraus von ſebbſt, denn nach ſeiner franzöſiſchen Form iſt er ſogar noch ein beſſeres Pferd als Salam.. Alle anderen Pferde folgen in klarem Abſtand. Die nächſten Plätze nehmen mit 74 Kilo Paſſy, der ſchon wieder in die Brüche gegangen iſt, und Haudegen ein. Der jetzt der Kavallerieſchule gehörende Lorbeer⸗Sohn iſt nach ſeiner guten weſtdeutſchen Form ſehr ſcharf angefaßt worden. Ein Kilo weniger hat Feldpoſt erhalten, dann folgt mit 71 Kilo der Engländer Gipſy Race vor Creolin, Agnus, Cham⸗ pagner, Freihafen, Mullingar und Schwarzwaldreiſe. Auf dos niedrigſte Gewicht von 65 Kilo ſind 7 Pferde geſetzt worden, darunter Wiſa Fonſpertuis, der Stallgefährte von Premier Empire und Salam. Sehr intereſſant iſt auch die Gewichte⸗Veröffentlichung für den Frühjahrs ⸗ Preis, einen über Derby⸗ diſtanz führenden Ausgleich 2, denn hier finden ſich ver⸗ schiedene Ausländer vor. Höchſtgewicht wurde On Top, denn der Ausgleicher hat der engliſchen Neuerwerbung der Meiſter Adet erklärt das Fliegen Auf die Bitte, das, womit er in der Luft ſchon viele Hunderttauſende in Staunen und Bewunderung verſetzt hat, doch einmal kurz zu erklären, gibt Fliegerkommodore Ernſt Udet, der Fliegerei großer Meiſter— von einem Schriftleiter der DRB⸗Sportkorreſpondenz ge⸗ fragt hier folgende Erläuterung: Was zu einem richtigen Flieger gehört? Frohſinn und ein junges Herz! Ueberall, wo es Flie⸗ ger gibt— in Europa und woanders— kann man ſie an ihrer von der Liebe zur Fliegerei getragenen Art freu⸗ diger Lebensbejahung erkennen. Nicht der iſt der richtige Flieger, der eben fliegt, wie er anderes auch tut, ſondern der, der fliegen muß, weil er es als ſeine Aufgabe fühlt. Und ſo iſt es auch ganz ausgeſchloſſen, daß er das Fliegen jemals aufgibt. Wie lange ich ſchon fliege? Ich habe bereits 1919, damals noch mit Kriegsmaſchinen, zuſammen mit meinem Freunde Ritter von Greim Schauflüge ausgeführt. Man lernt ja auch nie aus, immer gibt es Neues, das ſich einem erſchließt. Wie man fliegt? Das Kunſtfliegen erfordert die ganz exakte Aus⸗ führung beſtimmter Figuren. Bei der Ausführung von Kunſtflugfiguren bin ich alſo verpflichtet, in einer gewiſſen Höhe, in einer beſtimmten Linie zu arbeiten. Demgegen⸗ über iſt das Schaufliegen das, was ich dem Publi⸗ kum gebe, allein nach der Richtlinie, wie ich ihm dadurch näher kommen, mich ihm gewiſſermaßen fliegeriſch ver⸗ ſtändlich machen kaun. Das Schaufliegen ſoll die abſolute Meiſterung der Maſchine in der Hand des Piloten zeigen, dem Zuſchauer den heutigen Stand der Fliegerei ſozuſagen an Beiſpielen vor Augen führen. So fliege ich auch nicht irgendwie nach Programm, ſon⸗ dern improviſiere. Mein„Flamingo“ z. B. war eigentlich eine reine Schulmaſchine, mit der ich ihrer Konſtruktion entſprechend gewiſſe Flugfiguren überhaupt nicht ausfüh⸗ ren konnte. Dabei iſt dieſe Art des Fliegens wohl die erſolgreichſte in ihrer Wirkung auf das Publikum; denn bei den Kunſtflugmeiſterſchaften oder anderen Flugwett⸗ bewerben kommen die Zuſchauer meiſt nicht auf ihre Rechnung, weil den teilnehmenden Piloten gar nicht die Möglichkeit gegeben iſt, den richtigen Kontakt mit dem Publikum aufzunehmen. Die Schwierigkeit des Kunſtflugs? In der Regel ſind die Flugfiguren um die Längsachſe des Flugzeugs— wie die„Rolle“— ſchwieriger als die, welche das Flugzeug wie beim„Looping“ um die Quer⸗ ochſe ausführt. Was heißt kühn fliegen? Ich bin der An⸗ ſicht, daß, wenn ich fliege, auch richtig fliegen muß, d.., aus der Maſchine das heraushole, was ich aus ihr heraus⸗ holen zu können glaube. Entweder richtig oder gar nicht! Welche Flugfiguren nach meiner Meinung den größten Eindruck auf den Beſchauer machen? Ich babe gemerkt, daß das ſenkrechte Hochziehen meines „Flamingo“, dann Abſtellen des Motors, über den Schwanz rückwärts herunterru hen— ich habe dieſe Figur„Männ⸗ chen“ genannt— und überhaupt die Figuren nit ſtillſtehen⸗ 1105 Propeller die größte Wirkung auf das Publikum aus⸗ üben. 5 Kleine Sport⸗Nachrichten 25 600 Sitzplatzlarten wurden für das am 26. Mai in Dresden zum Austrag kommende Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland-Iſchechoſlowakei angefordert, während nur 5500 Sitzplatzkarten zur Verfügung ſtehen. Das Intereſſe iſt alſo auch für dieſen Länderkampf außerordentlich groß. Einen Zweifrontenkampf wird der DB. am 26. Mai zu beſtehen haben. In Dresden ſpielen an dieſem Tage unſere Nationalmannſchaft und die Tſchechoſlowakei zu⸗ fammen, und nun leiſtet der DFB. am gleichen Tage einer Einladung des Bulgariſchen Verbandes nach Sofia Folge. M. Jogg leitet Deutſchland-Belgien in Beliſſel 5 Der Schiedsrichter des Fußball⸗Ländertreffens zwiſchen „Deubſchland und Belgien am 28. April in Brüſſel iſt der Engländer M. Fogg, der am Tage zuvor im Wembley⸗ Stadion das Endſpiel um den engliſchen Fußball⸗Pokal zwiſchen Weſtbromwich Albion und Sheffield Wednesday leitet. Als Linienrichter werden ihm zwei ſo hervor⸗ ragende Meiſter ihres Fachs wie Dr. P. Bau wens [Deutſchland) und Langen us(Belgien) zur Seite ſtehen. 5 Neue Welthöchſtleiſtungen in Amerika Die Aſchenbahnzeit der amerikaniſchen Leichtathleten hat kaum begonnen, da wird ſchon die erſte Welthöchſt⸗ leiſtung gemeldet. Bei einem Sportfeſt in Lawrence im Staate Kanſas ſiegte die Mannſchaft der Univerſität Jowa nit den Läufern Dooley, Briggs, Nelſon und Owen im 4 mal 11⸗Pards⸗Staffellauf in der neuen Weltbeſtzeit von 40.5 Sekunden. ſchaften hielt die Südkaliforniſche Univerſität mit 40.8 Se⸗ kunden. Um eine halbe Sekunde beſſer iſt jedoch die Welthöchſtleiſtung für Nationalmaunſchaften, die von den amerikaniſchen Olympfaſiegern Kieſel, Topino, Dyers und Die alte Höchſtleiſtung für Vereinsmann⸗ Wykoff im Jahre 1932 in Los Angeles mit genau 40 Se⸗ kunden aufgeſtellt wurde. Am zweiten Tag des leichtathletiſchen Sportſeſtes im Lawrence verbeſſerte die Sprinterſtaffel der Univer⸗ ſität Jowa noch die Welthöchſtleiſtung über 4 mal 220 Yards. Die Studenten liefen die Staffel in:25,2 Mi⸗ nuten und unterboten die bisherige Welthbeſtleiſtung der Südkaliforniſchen Univerſität von:25,83 Minuten aus dem Jahre 1927. Velgien ohne Raymond Braine? Einer Meldung aus Brüſſel zufolge wird Raymond Braine am kommenden Sonntag, 28. April, nicht in der belgiſchen Fußballelf ſtehen, die an dieſem Tage in Brüſſel gegen Deutſchland antritt. Braine wurde von ſeinem Verein, Sparta Prag, nicht freigegeben. Er ſoll durch Capelle erſetzt werden. Als Schiedsrichter iſt, einer Meldung der gleichen Stimme aus Brüſſel zufolge, der Engländer M. Fogeg beſtellt worden. Torwart Riehl Erſchütternd hört man die Kunde von dem Ableben des bekannten Berliner Fußballtorhüters Karl Riehl. Bei dem letzten Spiel der Gaumannſchaft von Branden⸗ burg in Saarbrücken, das bei ſtrömendem Regen ausge⸗ tragen wurde, zog er ſich eine ſchwere Erkältung zu. Zwar ſuchte Riehl nach ſeiner Ankunft in Berlin ſofort ein Krankenhaus auf, aber der Zuſtand war ſchon zu ernſt, und am Oſterſonntag iſt der prächtige Sportsmann einer Gehirngrippe erlegen. Der Verſtorbene war der repräſentative Torwart der Berliner Fußball⸗Städteelf und der brandenburgiſchen Gaumannſchaft, in deren Farben er 24 mal tätig war. Am 4. Mai hätte Riehl ſeinen 24. Geburtstag begehen können. Um ihn trauert mit dem Spandauer Sport⸗ Verein die ganze Berliner Fußballgemeinde. Wie hohe Sturzflüge ich bereits ausgeführt habe? Mit der durch beſondere Feſtigkeit ausgezeichneten Cur⸗ tiß⸗Sportmaſchine habe ich Sturzflüge von über 2000 Meter Höhe ſchon unzählige Male gusgeführt; der höchſte betrug etwa 3800 Meter, wobei man im Sturz eine Geſchwindigkeit von über 500 Km.⸗Std. erreicht. Um einen ſenkrechten Sturzflug auszarſühren, muß man die Maſchine übrigens in ihrer Achſe über die Senkrechte legen, weil ſonſt durch den Anſtellwintel der Flächen eine ſogenannte Auswan⸗ derung ſtattfindet, d. h. die Maſchine fällt ſchräg nach unten. Wenn man dann die Maſchine wieder herausnimmt, darf dies nur allmählich geſchehen, damit durch die Wirkung der natürlich auftretenden Fliehkraft auf den Körper keine Bewußtſeinsſtörung des Fliegers eintritt. Segelflug⸗Vor führungen— wie am Sonn⸗ tag auf dem Tempelhofer Feld— habe ich bisher noch nicht gemacht. Es iſt eine ganz andere Art des Fliegens, ohne Motorengeräuſch, ohne Geſchwindigkeiten, reines Fliegen, das man ſelbſt rt, indem man Wind und thermiſche Auſſtrömungen zu Hilſe nimmt. Segelfliegen iſt ein Genuß. Wenn ich von jetzt ab mein Segelfluzeug öffentlich vorführe, dann tue ich das in der Ueberzeugung, dadurch mithelfen zu können, daß der Segelflugſport, der ja heute ſchon großen Widerhall in der deutſchen Jugend findet, ſich immer neue Freunde erwerben und ſo zu einem Vollksſport werden wird. Und Leiſtungen werden wir in dieſem Jaßhr z. B. in Streckeuflug erleben— das iſt meine Ueberzeugung— die noch vor zwei oder drei Jahren als Utopien erſchienen. Geſtüthöfe Iſarland 67 Kilo zudiktiert. Fünf Pfund unter On Top nimmt Tantris den zweiten Platz ein, dann folgen gemeinfam auf 61 Kilo Miſſouri, Polarſtern, Randolph und Renvers, alſo 3 weſtdeutſche Pferde, und ein weiterer Engländer. Von den übrigen Ausländern haben Emeraude 54% und Tortoiſe Shell, Suntime und Aviſo 48 Kilo erhalten. Im Maimarkt⸗Preis, einem An? leich 3 über 2000 Meter, ſteht Emeraude knapp an der Spitze vor Pontifex. Hier haben Tortoiſe Shell, Suntime und Aviſo ſehr niedrige Gewichte erhalten. Im Neunkirchen ⸗Jagd⸗ rennen, Ausgleich 3, wurde der Oeſterreicher Bellotor nach ſeinem Münchener Sieg verhältnismäßig ſcharf angefaßt, denn er ſteht mit 75 Kilo nur zwei Kilo unter dem Höchſt⸗ gewicht Heidekönig. Mertedes⸗Sieg anerkannt Frankreichs Preſſe zum deutſchen Triumph Der Sieg des deutſchen Mercedes⸗Benz⸗Wagens mit dem Italiener Fagioli om Steuer im„Großen Preis von Monaco“ wird von der franzöſiſchen Preſſe gebührend ber⸗ vorgehoben.. Der Berichterſtatter des„Echo de Paris“ ſchreiht: „Drei Mercedes⸗Wagen waren am Start. Zwei mußten aufgeben, aber der, der im Rennen verblieb, zeigte gegen⸗ tber ſeinen Mitbewerbern eine ſo ungeheure Ueberlegen⸗ heit, daß die deutſche Induſtrie ſich zu dieſem Siege beglück⸗ wünſchen kann.“.. 5 Die Sportzeitung„ Auto“ berichtet von einem ſchönen Siege des Mercedes⸗Wagens. G8 handele ſich dabei nicht nur um einen techniſchen Sieg, ſon⸗ dern auch um den Sieg einer prachtvollen Organiſatlon und einer hervorragenden Diſziplin, um einen Sieg, der einer Vorbereitung und einer Organiſation zu verdanken ſei, wie man ſie bisher nicht gekannt habe. Das aber gereiche erneut den Erbauern zur größten Ehre. Auch die gute Haltung der italieniſchen Wagen, die als ernſthafte Gegner für die deutſchen Wagen allein in Frage gekommen ſeien, wird hervorgehoben und gleichzeitig bedauert, daß die franzöſiſche Induſtrie infolge zu geringer amtlicher Unter⸗ ſtützung in den Hintergrund treten mußte. Glückwünſche zum Mertedes-Sieg in Monte-Carlo Der hervorragende Start der Mercedes⸗Benz⸗Renn⸗ wagen in der neuen Automobil⸗Rennzeit mit dem Siege von Monte⸗Carlo hat naturgemäß überall große Freude ausgelöſt. Stündlich laufen in Untertürkheim telegraphiſche und ſchriftliche Glückwünſche ein, darunter ſolche des Ober⸗ ſten Führers des deutſchen Kraftfahrſports, Korps führer Hühnlein, Reichsſtatthalters und Gauleiters Murr, Geheimrats Allmer, Oberbürgermeiſters Dr. Ströh⸗ lin(Stuttgart) u. v. a. m. Ahlenhorſt ſiegt in Folkeſtone Beim internationalen Hockeyturnier in Folkeſtone (England) trat der Uhlenhorſter H Hamburg am Oſtermontag gegen die als recht ſpielſtark bekannte eng⸗ liſche Glf von Ghoſts an. Die Norddeutſchen lieferten, eine ausgezeichnete Partie und trugen einen bemerkens⸗ werten:0⸗Sieg davon. Am Karfreitag hatte Uhlenhorſt bekanntlich gegen„United Services“ mit dem gleichen Er⸗ gebnis verloren. Olympiſche Reiterſpiele Die Form der Prüfungen— Auswahl der Reiter Wer das in ſeiner Art vielleicht einzig daſtehende Per⸗ gamonmuſeum in Berlin durchſchreitet und den berühmten Parthenoufries der Akropolis betrachtet, der 450 v. Chr. ge⸗ ſchaffen wurde, findet hier bereits Schulbewegungen der Pferde ausgeführt, die darauf ſchließen laſſen, daß die Reit⸗ kunſt bei den Griechen des Altertums ſchon hochentwickelt war. Alles, was uns die Bildhauer der Antike und deutſche Forſchung übermittelt haben, weiſt darauf hin, daß die Reiterkämpfe, ebenſo wie alle anderen Sportarten des Alter⸗ tums in den Rahmen der olympiſchen Spiele gehören. Mit dem Verfall der griechiſchen Macht und damit der Olym⸗ piſchen Spiele ſank auch dieſe Kunſt dahin, und erſt im 16. Jahrhundert finden wir in Italien die Grundlage zu der Entwicklung moderner Reitkunſt, wie ſie heute im olympiſchen Wettkampf zum Ausdruck kommt. Aus dem Heft Nr. 16„Reiten“ der 26 Nummern umfaſ⸗ ſenden, alle wichtigen Sportzweige behandelnden Olympia⸗ reihe, die vom Propaganda⸗Ausſchuß für die Olympiſchen Spiele„Amt für Sportwerbung“ in Gemeinſchaft mit dem Reichsſportführer herausgegeben wird, gehen alle wiſſens⸗ werten Einzelheiten über Anlage und Durchführung diefes modernen olympiſchen Wettkampfes hervor. Man hat drei verſchiedene Pritfungen erdacht, die alle Gebiete des modernen Reitſports umfaſſen, zunächſt die große Dreſſurprüſung, deren Weſen darin beſteht, daß der Reiter das Pferd auf Grund einer folgerichtig aufgebauten Gymnaſtik mit faſt unſichtbaren Hilfen von Hand und Schen⸗ kel in vollendetem Gehorſam beherrſcht. Dieſe dreſſurmäßige Ausbildung iſt bis zu einem gewiſſen Grade auch die Grund⸗ lage für das zuverläſſige Ueberwinden von Hinderniſſen und für das Reiten im Gelände. Sie bezweckt, dem Pferde den richtigen und ſchonenden Gebrauch ſeiner Kräfte zu leh⸗ ren, und das Gewicht des Reiters ſo zu tragen, daß ihm die Laſt erleichtert wird. Bei dem fertig ausgebildeten Dreſſur⸗ pferd iſt der Reiter mit ihm zu einer vollkommenen Einheit verbunden. Das Pferd iſt dem Willen des Reiters unker⸗ worfen und variiert in dem Rahmen, den Charakter und Psyche der einzelnen Völker dieſer überlieferten Kunſt ge⸗ geben haben. Auf dem Olympia 1936 werden wir die nor⸗ diſchen Reiter neben denen aus romaniſchen Ländern und ebenſo die Vertreter aſiatiſcher Raſſen ſehen, die alle auf das gleiche Ziel gerichtet ſind, ihrer Kunſt den beſten Ausdruck und die höchſte Vollendung zu verleihen. Die zweite Prüfung iſt das große Jagdſpringen. Hier treffen ſich die beſten Springpferde aus aller Herren Län⸗ der unter den beſten und erprobteſten Reitern, um ſchwerſte Hinderniſſe zu überwinden, was eine außerordentlich ge⸗ ſteigerte Ausbildung zur Vorausſetzung hat. Der dritte Wettbewerb iſt die große Vielſeitigkeitsprü⸗ fung, deren Namen ſchon darauf hinweiſt, daß es ſich hier um Teilprüfungen handelt, wie Dreſſurprüfung, Jagoͤſprin⸗ gen, Diſtanzritt, Ueberwinden einer ſchwierigen, mit Hin⸗ derniſſen aller Art verſehenen Geländeſtrecke und eine Schnelligkeitsprüfung auf der Rennbahn. Das iſt der Fünf⸗ kampf der Reitkunſt. Wer ihn gewinnt, hat das höchſte Ziel erreicht. Und nun ein paar Worte über die Auswahl der Reiter, Wie für alle olympiſchen Spielarten ſind auch unter dieſen nur Amateure zugelaſſen, die niemals eine reiterliche Be⸗ tätigung gegen irgendwelches Entgelt ausgeübt haben. Zu dieſer Gruppe zählen zunächſt alle aktiven Offiziere eines Heeres. Daß Zivilamateure in allen Ländern ſpärlich ge⸗ ſät ſind, iſt ſchun aus dem Grunde einleuchtend, weil die Haltung wie der Erwerb von Pferden, mit denen ein Rei⸗ ter zu Spitzenleiſtungen gelangen kann, mit unvermeidlich hohen Koſten verbunden ſind. Ein tragiſches Schickſal hat uns innerhalb weniger Jahre drei Reiter durch den Tod entriſſen, wie den Prinzen Friedrich Siegismund, Freiherrn von Langen und vor kur, zem Axel Hol ſt, die nicht nur den Amateurbegriff erfüll⸗ ten, ſondern gleichzeitig Künſtler im Sattel waren, wie man ſie in jedem Lande nur als Ausnahmeerſcheinungen findet, Wir haben bis heute noch keinen Erſatz für ſie und müſſen daher unſer Augenmerk darauf richten, auch außerhalb det Wehrmacht oder der berittenen Landespolizei neue Talente zu entdecken, die deutſche Farben auf den kommenden Olym⸗ piſchen Spielen würdig vertreten können. 5 Die Quelle, aus der wir ſchöpfen können, ſind die aus den früheren ländlichen Reitervereinen hervorgegangenen Reiterſtürme der SA und SS. Aus ihren Reihen hat det Turnierſport ſchon manche tüchtige Kraft gewonnen. Die Söhne der Bauern, die die Zucht eines edlen Warmölnk⸗ pferdes betreiben, ſind in erſter Linie dazu berufen, den Nachwuchs an Reitern auf breitere Baſis zu ſtellen, weil bei ihnen die Vorausſetzungen für den Amateurreitſpokt am eheſten gegeben ſind. Man muß aber noch andere Mög⸗ lichkeiten erſchöpfen, indem man immer weitere Kreiſe kör⸗ perliche und geiſtige Kraft und Freude an dem Reitſport finden läßt. Hier ſtehen wir noch am Anfang einer Bewe⸗ gung, die alle Volksgenoſſen, denen man Gelegenheit gibt, in den Sattel zu ſteigen, zu der Einſicht bringt, wie weit und dornenvoll der Weg iſt, der nach Ueberwindung det Anfangsſtadien zu einem vorgeſchrittenen Können führt. Das deutſche Olympiade⸗Komitee für Reiterei, in deren Händen die Vorbereitung für die Reiterſpiele liegt, ſteht in enger Verbindung mit der Kavallerieſchule Hannover, wo die Ausbildung von Reitern und Pferden ſeit langer Zeit im Gange iſt. Dieſe Schulung läßt nach den Ruhmestalen der deutſchen Reiterei in den letzten Jahren olympiſche Lor⸗ beeren erhoffen. Das Olympiaheft„Reiten“, das in hervorragender Weiſe geeignet iſt, auch dem Laien Verſtändnis für die olympiſchen Reiterſpiele zu verſchaffen, ſteht wie jedes andere mit in⸗ tereſſantem Bildſchmuck ausgeſtattete Heft der Olympiareihe jedem Volksgenoſſen für 10 Pig. bei ſeinen zuſtandigen NeS⸗Gliederungen, ſeiner Arbeitsſtätte vder ſeinem Sport verein zur Verfügung. om Wi wie es dit der großen ſchen Ren: erfreuliche! biers⸗ gehoben un Notwendig alte und ſt treibung, unſere Her hohen Niv hatte nicht. Hinderniss hatten kur von Herrei deſten eber wie Graf chem, von Rieſe, von ſten Name ſtob gemeſf der wirkli Hindernis! Klaffereite⸗ wir damal ſokt verba lären Lieb Braune Reiter m Graf K 5 v. Wall Linden, ten in ält Der be berg, de Huſaren⸗ reiten als für den& ning eiſer Mannes, Der gute lertſt fein kriege ber für Deut unſerem ft lebendig n groß were er dieſer dikton der diſgiplin! ſind die unfere mi ſah, alle Wiederauf ſchwert du 3. Z. noch ſich gehen ſtolzen Tr Hilfe auch Auf den k ſammelt, Fundameß zuſammen Enapaltige elner Höhe Pig, Stell gewya zur 8 Stän eines gesch Bran Aber r für Geſchä Seryier röt für Wei geſucht. 145 Die lut⸗ den weil port ög⸗ kör⸗ port we⸗ iht, veit det Mittwoch, 24. April 1985 Nene Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 187 Amateure im Rennſport Im Wieberauſbauprogramm des deutſchen Rennſports, 15 es die führenden Männer des Nennſports anläßlich ßen Jahresverſammlung der Delegierten der deut⸗ den Nennbereine in großen Umriſſen ſkizzierten, wurde rfreulicherweiſe die große Bedeutung des Offi⸗ lers und Amateurſports beſonders hervor⸗ i ud ſeine weiteſtgehende Förderung als dringende kwendigkeit betont. Und in der Tat gilt es hier eine und ſtolze Tradition zu wahren. Es iſt keine Ueber⸗ ng, wenn man feſtſtellt, daß in der Vorkriegszeit e Herrenreiterei wirklich auf einem außergewöhnlich hen Niveau ſtand, ja ſchlechthin vorbildlich war. Sie batte nicht zum wenigſten dazu beigetragen, dem deutſchen Hindernisſport zu ſeltener Popularität zu verhelfen. Wir batten kurz vor Ausbruch des Weltkrieges einen Stamm gon Herrenreitern, der den beſten Berufs reitern zum min⸗ deſten ebenbürtig, teilweiſe ſogar überlegen war. Reiter wie Graf Holck, von Raven, Braune, Freiherr von Ber⸗ chem, von Egan⸗Krieger, von Keller, von Bachmayr, Dr. Rieſe, von Moßner, um nur die bekannteſten und populür⸗ en Namen zu nennen, waren, ſelbſt mit ſtrengem Maß⸗ ſtob gemeſſen, außerordentliche Klaſſe. Das war die Zeit der wirklich großen Tage unſerer hönen Mannheimer Hindernisbahn, in Maſſen kam das Publikum, um dieſe Klaſſereiter im Kampf auf den großen Steeplern, die wir damals reichlich beſaßen, zu ſehen, ein innerer Kon⸗ tokt verband die Maſſen mit dieſen ihren ſeltenen popu⸗ lären Fleblingen. Ein Finiſh zwiſchen Holck v. Raven, Braune und Berche m, das war ein ſportlicher Genuß. Suermondt, Schmicdt⸗ Benecke, 0 gehoben ur Reiter wie 5 5 5 Königsmarck, Kram ſt a, M. Lücke, R. b. Pallen berg, von Roſenberg, Heyden⸗ Linden, von Kayſer, K. v. Tepper⸗Laſki wa⸗ ken in älteren Zeiten ihre berühmten Vorbilder geweſen. Der berühmte Zieten⸗Huſar General von Roſen⸗ berg, deſſen Denkmal den Marktplatz der alten Zteten⸗ Huſaren⸗Stadt Rathenow ziert, hat mit Recht das Renn⸗ keiten als die beſte Schule des jungen Kavallerie⸗Offiziers für den Ernſtfall bezeichnet. Denn es verlamat im Trai⸗ ning eiſerne körperliche Selbſtzucht, Einſatz des ganzen Mannes, Wagemut und blitzesſchnelle Entſchlußfähigkeit. Der gute Rennreiter wird ſtets ein bervorragender Kaval⸗ lertſt fein, das haben unſere alten Rennreiter im Welt⸗ kriege bewieſen und gerade die Beſten haben ihr Leben für Deutſchland hingegeben. Aber als Vorbilder für unſerem ſchönen Sport nur ein Geſchäft und nichts weiter lebendig vor uns. Der deutſche Amateurſport wird wieder groß werden, ſich die Herzen des Volkes erobern, wenn er dieſer alten, großen Tradition treu bleibt, der Tra⸗ ditton der Ehre der ſtrengen Pflichterfüllung, der Selbſt⸗ diſgipſin und des Einſatzes des ganzen Mannes. Gottlob ſind die Zeiten vorbei, in denen hämiſche Kritik, die in unſere mſchönen Sport nur ein Geſchäft und nichts weiter ſah, alle Bemühungen um den Wiederaufbau des deut⸗ ſchen Amabeurſports mit zerſetzendem Spott übergoß und ſeine Ideale in den Schmutz zu ziehen Herſuchte. Der Wiederaufbau wird nicht leicht ſein, er wird beſonders er⸗ schwert durch den Mangel an Pferdematerial, unter dem 3 3. noch unſer Hindernisſport leidet, aber er wird vor ſſch gehen Stein für Stein und er wird, folgt er der alten ſtolgen Tradition, zum Ziele führen. Er wird eine ſtarke Hllfe auch ſeitens unſerer Sä⸗ und SS⸗Reiterei erfahren. Auf den kleinen Provinzplätzen werden die Steinchen ge⸗ ſammelt, die ſich hoffentlich in nicht zu ferner Zeit zum Fundament des ſtolen Neubaues unſeres Amateurſports dern, das iſt eine ſchöne und dankbare Aufgabe für unſere Rennvereine, denn nur mit einem blühenden und hoch⸗ ſtehenden Amateurſport wird unſer Hindernisſport wieder groß werden. Regen in Nizza Der fünfte Tag des Ju ternationalen Reitturniers in Nigza wurde durch Regen empfindlich geſtört. Gleich zu Beginn der erſten Prüfung, um den„Preis von Monaco“, goß es in Strömen, ſo daß bald große Waſſerpfützen auf dem Geläuf ſtanden. Aus dieſem Grunde entſchloß die Turnierleitung ſich, den zweiten ettbewerb, um den „Preis der Polniſchen Armee“, vom Programm abzuſetzen und am Mittwoch durchzuführen. Der im Vorjahr von Oblt. K. gewonnene„Preis von Monaco“ fiel diesmal an den bel⸗ giſchen Unterlt. von Strydonck auf„Ramona“. Die 44 Teilnehmer hatten auf dem ſchwierigen Kurs drei aus Koppelricks beſtehende Doppelſprünge zu nehmen und die Pferde auf dem Rückwege ſofort noch einmal über die gleichen Hinderniſſe zu ſteuern. Nur 11 Bewerber blieben fehlerfrei, darunter als ein deutſcher Vertreter „Wange“ mit Oblt. Schlickum. jatte mit„Tora“ und„Olaf“ je vier Fehler gem„ſo daß beide deutſchen Pferde nicht mehr in die Entſcheidung kamen. Beim Ste⸗ chen über den gleichen Kurs, aber erhöhten Hinderniſſen, entſchied die beſſere Zeit zugunſten von„Ramona“(Unterlt. van Strydonck⸗Belgienl. Zweiter wurde„Naſellv“(Capt. Haſſe auf„Der Mohr“ Philipponi⸗Italten; vor„Red Hugh“(Capt. Quinn⸗ Irland).„Wange“ hatte in dem Beſtreben, eine gute Zeit herauszuholen, eine recht flotte Fahrt angeſchlagen und dabei eine Stange a Schlickum nur zu einem ze worfen, ſo daß es für Oblt en Platz reichte. Dresden(23. April) 1. Preis von Pirna. 2400 Mark, 1100 Meter: 1. Oli⸗ vier(J. Raſtenberger); 2. erlauf. Toto: 21:10. 2. Preis von Gottleuba. 2400 Mark, 1400 Meter: 1. Marquise d' Arezzo(E. Grabſch); 2. Ausſchreibung; 3. Hu⸗ anor. Ferner: ennoch, Schloßherr. 7 3. Hoſterwitzer⸗Ausgleich. 2500 PY Goldtaker(J. Raſtenberger); 2. Nebel 3. Angebinde. Ferner: Chartreuſe, Galala, Goal, Pesne. Toto:, 22, 36, 21210. 4. Altgold⸗Ausgleich. 2400, Mark, 1400 Meter: (J. Raſtenberger); 2. Vivat; g. Beryll Ferner: Micky, Loyal, P af, Chilos Oder. Toto: 53:10. 5. Frommher 1. Ti(H. Zehm Toto: 2740. 6. Armbruſter Ausgleich. 2800 Mark, 100 Meter: 1. Galeopſis(J. Raſtenberger); 2. Vasco da Gama; 3. Gold⸗ ammer. Ferner: Ra, Mutwille. Toto: 32, 14, 14:10. 7. Simbach⸗Ausgleich. 2400 Mark, 1600 Meter: 1. Eloys (J. Raſtenberger); 2. Honeska; 3. Kohir Ferner: Ver⸗ gißmeinnicht Henkersknecht. Toto: Doppelwette: 3. und 4. Rennen: Deutſche Radſiege im Ausland Auf der Radrennbahn in Almelo(Holland) wurde ein Radländerkampf Deutſchland— Holland ausgetragen, den 1. Nando Garconne, 49, 19, 18, Müller⸗Reunen. ch); 3900 Mark, 2000 Meter: 2. Wolkenſug; 3. Gvaf Almaviva. 28:10. ergebnis zu ihren Gunſten entſchieden. Das Hauptereignis, ein 60⸗Km.⸗Mannſchaftsfahren, ſah Funda /Pützfeld ſiegreich. Die Ergebniſſe: Fliegerrennen: 1. Jazet⸗Holland; 2. van der Heyden⸗Hol⸗ land; 3. van der Reydt⸗Holland; 4. Ilſe⸗Deutſchland; 5. Sa⸗ gurna⸗Deutſchland; 6, Klausmeier⸗Deutſchland. Mann⸗ ſchafts⸗ Verfolgungsrennen(5 Km.]: 1. Funda/ Pützfeld; 2. Jazet/ van der Heyden.— Olympiſches Staffelrennen(30 Runden): 1. van der Reydt/ van der Elſt/ Pottjes/ Heslinga; 2. Göbel/ Ilſe/ Klausmeier/ Sagurna.— 60⸗KFm.⸗Mannſchafts⸗ fahren: 1. Funda /Pützfeld 4 P. 1 Runde zurück: 2. Klausmeter/ Sagurna 12.; 3. Göbel/ Ilſe 10 Punkte; 4. van der Reydt/ van der Elſt 8.; 5. Heslinga/ Pottjes 6 P.— Geſamt: Deutſchland 55., Holland 52 P. In Bergen op Zoom ging der Deutſche Fliegermeiſter Albert Richter an den Start. Er gewann den Flieger⸗ kampf überlegen vor Pijnenburg, Steſfes, van Heuvel, Oſzmella und Jan van Kempen. Ein Staffelverfolgungs⸗ rennen über 2400 Meter gewannen Braſpenning/ Slats van Hout in 321.5 Minuten vor Schorn Groß Ehmer(25 Meter Vorſprung). Die Ergebniſſe: 50⸗Km.⸗Mannſchaftsreunen: 1. Braſpenning/ Pellengers/ van der Horſt:06:32 Std.; 2. Pijnenburg /Slats/ Martins; 1 Run de zurück: 3. van Oers/ van der Reydt/ Kremers; 4. Steffes/ Ehmer Schorn; 5. Funda/ Pützfeld/ Czukulla; 7. Oſzmella/ Groß/ Frankenſtein. In Hilverſum gewannen Göbel/ Flſe ein 50⸗Km.⸗ Mannſchaftsrennen in 11:22:56.2 Stunden mit zwei Punkten und Rundenvorſprung vor Thiel/ Loskamp, Boncuet/ Rejner⸗ vald und Renkema/ Buſchenhagen. In einem Fliegerrennen belegte Göbel hinter van Egmond und van der Linden einen guten oͤritten Platz von Renkema. Radrennen in Dudenhofen Die vom RW Dudenhofen veranſtalteten Jubiläums⸗ Radrennen, die mit einem Start der National⸗ mannſchaft verbunden waren, geſtalteten ſich zu einem ſchönen Erfolg. Ueber 3500 Zuſchauer hatten ſich eingefun⸗ den, die in der Tat raſſige und ſpannende Kämpfe erlebten. Nach Ablauf des Geſamtprogramms erfuhr die Aufſtellung der Nationalmannſchaft eine Neugeſtaltung. So verſchwan⸗ den Mende und Lommatzſch(beide Dresden), für die Rie⸗ mann⸗Hannover und K. Walter⸗Ludwigshafen eingeſtellt wurden. Die Nationalmannſchaft hat nunmehr nach der Sonntagswertung folgendes Ausſehen: Toni Merkens⸗Köln 25 Punkte, K. Lorenz⸗Chemnitz 23., Haſſelberg⸗Bochum 18., Klöckner⸗Köln 14., Ihbe⸗Leipzig 14., Horn⸗Köln 11., Hoffmann⸗Offenbach 8., Riemann⸗Hannover und Karſch⸗Leipzig je 5., K. Walter⸗Ludwigshafen, Kindl⸗ Augsburg, Jung⸗Dresden, Krehm⸗Berlin und Bartel⸗Ber⸗ lin je 3., Roſenlöcher 2 P. und Pietſch⸗Dresden 1 Punkt. Die Rennen wurden mit einem Beſtfahren über 1000 Meter eröffnet, das Toni Merkens als Beſter in 115,6 bei ſtehendem Start für ſich entſchied. Im Fugendfahren über 1000 Meter erwies ſich H. Ohler⸗Ludwigshafen als der Beſte. Das Fliegerhauptfahren über 1000 Meter mit ſeinen zahl⸗ reichen Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Hoffnungsläufen war Toni Merkens nicht zu nehmen. Als nächſte kamen Haſſelberg⸗ Bochum und Lorenz⸗Chemnitz ein. Im Tandemfahren der * einwandfrei vor Merkensſ Horn. Im Mar gungsrennen blieben Merkens/ Lorenz/ Haf vor Krehm/ Bartels/ Kindl/ Jung erfolgreich. afts⸗Verfol⸗ erg/ Klöckner Die Spiele am 28. April Fußball Läuderpiel in Brüſſel: Belgien— Deutſchland Meiſterſchafts⸗Endſpiele Mannheim: VfR Mannheim— VfL Benrath Köln: BfR Köln— Phönix Ludwigshafen Fürth: SpVg Fürth— BfB Stuttgart Hanau: FC Hanau 93— 1. SV Jena Bochum: Schalke 04— Eimsbſttteler Tod Hannover: Hannover 96— Stettiner SS Chemnitz: Polizei Chemnitz— Hertha⸗Berliner S Inſterburg: York Inſterburg— Vorw. Raf. Gleiwitz Auswahlſpiel in Tailfingen: Jungliga Württemberg Jungliga Baden Handball Meiſterſchafts⸗Endſpiele der Männer Maunheim: S Waldhof— T Siegburg⸗Mülldorf Göppingen: Tbd Göppingen— PS Hannover Minden: Hindenburg Minden— RS Mühlheim⸗Ruhr Hamburg: Polizei Hamburg SV 9s Darmſtadt Kaſſel: Cc Kaſſel— Sportfreunde Leipzig Oppeln: Poſt Oppeln— SpVg Fürth Ortelsburg: Hindenburg Biſchofsburg— PS Magdeburg Stettin: MSW Greif Stettin— PS Berlin Meiſterſchafts⸗Endſpiele der Frauen Cannſtatt: TV Cannſtatt— VfR Mannheim Frankfurt: Eintr. Frankfurt— SpVg Fürth Lennep: Bf Lennep— Kölner BC Dortmund: Sportfr Dortmund—Frauen⸗Se Magdeburg Hamburg: Tod Eimsbüttel— Harburger S Kaſſel: Heſſen⸗Pr. Kaſſel— Fortuna Leipzig Stettin: Se Hauſa Kolberg— Sc Charlottenburg Königsberg: Pr. Samland Königsberg— S Stadel⸗ witz⸗Breslau. — Norweger ſprangen auf dem Feloͤberg für das Höhenperſonal Eine ſehr erfreuliche Erſcheinung iſt aus dem Schwarz⸗ wald in ſchiſportlicher Hinſicht aus dem Abſchluß dieſes Winters ſeſtzuholten, der damit einen ſchönen Ausklang findet. Anſchließend an das Oſterſpringen blieben die beiden Norweger Reinar Anderſen und Sörenſen noch einige Tage auf dem Feldberg. Die beiden führten an zwei Tagen Schauſpringen durch, die in erſter Linie dem großen Perſonolſtab des Felöberger Hofes, der ja von den eigentlichen Sportdingen wenig zu ſehen bekommt und ſtändig für das Wohl der Gäſte zu arbeiten hat, einen Einblick in die heutige Springerkunſt geben ſollte. Dieſes ſehr anerkennenswerte Begi„das wohl auch ziemlich einzeln daſtehen dürfte, derärt durchgeführt, daß an einem Tag die eine. des Perſonalſtondes, am zweiten Tag dann die andere Hälfte zum Feldberghügel pilgern und die beiden norwegiſchen Springer ſehen konnte, die on dem einen Tag vier, an dem anderen Tag drei Läufe zeigten. Dieſe Ermöglichung und Anerken⸗ nung hat bei dem Perſonal große und begreifliche Freude zuſammenfügen werden. Ihn in jeder Hinſicht zu för⸗ Enspaſtige Kleinanzeigen bla zu elner Höhe von 100 mm ſe mm 8 Pig Stellongesucheſemm4pPig. Offene Stellen 5 Vertreter geſucht für den Vertrieb von Elektrouhren. Vorzuſtellen Mitt⸗ woch und Donnerstag: 3816 Luiſenring 2, parterre Für erstes Geschäft der Lebens- und Genussmittelbranche in Mannheim wird gewandte, repräsen- tative v 413 beinen mit entsprechender Vorbildg., praktischer Erfahrung u. Eignung zur späteren, selb- ständigen Leitung eines Lebensmittel- geschäftes gesucht. Branchekenntn. erw aber nicht Bedingung. 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