t Alzen „ 3950 Ann 8 Fon 21⁵⁰ — „55 len ven Sorgt. eee I ng erbelen decken lt. EIn 11,4 14,10 r. 1889 4 5 unssweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: aus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. n müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. rel H ſchäftsſtellen 80 Pfg. Poſtbef.⸗ ofſtr. 12, Abbeſtellunge nh Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim ers Emelpreu 10 N. eil Ange“ inig, 79 mm brei im voraus zu bezal eigen beſondere Preiſe. Allgen Aliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergled Einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr) Amten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Montag, 20 April 1935 146. Jahrgang- Nr. 105 Morgen⸗Ausgabe Eifrige Bemühungen um den Mit dem Blick auf Verlin Bon unſerem Vertreter in Paris) V Paris, 28. April. Oer ruſſiſche Botſchafter Potemkin hat geſtern abend ſpät dem Außenminiſter Laval den erwarte⸗ len Beſuch am Quai'Orſay abgeſtattet, der nicht weniger als fünfviertel Stunden andauerte. Die beiden Unterhändler erklärten nachher der Preſſe, baß die Ausſprache ſehr günſtig verlaufen ſei und daß die Verhandlungen unter Hinzuziehung der Sachverſtändigen weiter fortgeſetzt würden. Man be⸗ bauptet daher in Pariſer politiſchen Kreiſen, daß Rußland auf der ganzen Linie nachgegeben hätte und baß die jetzt beginnenden Sachverſtändigenverhand⸗ lungen lediglich noch eine redaktionelle Feſtlegung der nunmehr prinzipiell erreichten Einigung zum Gegenſtand hätten. Gewiſſen Gerüchten zufolge ſollen allerdings die Ruſſen noch einmal den Gegenvorſchlag gemacht haben, daß anſtatt eines zweiſeitigen Vertrages zwi⸗ ſchen Frankreich und Rußland gleich ein dreiſeitiger Vertrag unter Einbeziehung der Tſchecho⸗ ſlowakei abgeſchloſſen würde. Doch ſei dieſe An⸗ regung anſcheinend von Laval gleich unter Hinweis auf die bereits vorliegenden Miniſterbeſchlüſſe der franzöſiſchen Regierung abgelehnt worden. Selbſt die größten Ruſſenfreunde, ſo Perti⸗ nax im„Echo de Paris“ der direkt von der ruſſiſchen Botſchaft, und Frau Taboniſſe im „Oeuvre“, die wahrſcheinlich aus den Kreiſen um Herriot informiert ſein dürfte, geben heute den diplomatiſchen Rückzug der Ruſſen auf der ganzen Linie zu. Der Ruſſenpakt und das dazu gehörige Protokoll werden alſo äußerlich„harmloſe“ Schriftſtücke wer⸗ den, da ſie die Hilfeleiſtung dem vorherigen Spruch des Völkerbundsrats oder— falls der Völkerbunds⸗ rat keine Einigung zuſtandebringen kann— zumin⸗ deſt den Gutachten der beiden Locarnogaranten England und Frankreich unterordnen. Der Ruſſenpakt müſſe nämlich nach Frau Taboniſſe in ſchöner Offenherzigkeit„obli⸗ gatoriſch ſo präſentiert werden, daß Deutſch⸗ land darin keinen Grund finden kann, um den Locarnovertrag zu kündigen“. Aber die beiden genannten Ruſſenfreunde tröſten ſich in dem Bewußtſein, daß, wie Pertinax ſich aus⸗ drückt, das Wichtige nicht der eigentliche Text, ſon⸗ dern die Tatſache ſei,„daß der militäriſche Mechanis⸗ mus der etwaigen Zuſammenarbeit geſchaffen und bis ins kleinſte durchgearbeitet werde“. Das ſoll, wie Frau Tabouiſſe hinzufügt, ſo geſchehen, daß „techniſche Miſſionen aller Art bei den verſchiedenen i der Landes verteidigung ausgetauſcht werden“. Weſentlich ſei auch meint Pertinax, daß durch den Ruſſenpakt mit Frankreich und mit der ITſchechoſlowakei nunmehr„kein Platz mehr übrig bleibe für direkte Abmachungen mit Berlin, die dem Reich freie Hand in Oſt⸗ europa und im Donauraum hätten geben können“. Dieſer Punkt ſei auch nicht zu verachten, denn das ſei ja der Gefahrenpunkt geweſen, den die zögernde und allzu deutſchfreundliche Haltung Lavals() immer noch hätte möglich erſcheinen laſſen. Frau Tabouiſſe fügt nun allerdings hinzu, daß von polniſcher und italieniſcher Seite die Be⸗ mühungen zur noch ſchärferen Begrenzung des Ruſ⸗ ſenpaktes andauerten. Polen habe bei dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter in Warſchau dringendſte Demar⸗ chen, augenſcheinlich auf Anraten Italiens, unter⸗ nommen und habe eine„Wiederaufnahme der Poli⸗ tir der Zuſammenarbeit“ angeboten, wenn der Ruſ⸗ ſenpakt„noch geſchmeidiger“ geſtaltet würde. Auch habe Polen ſich zu„ſubſtantiellen Beruhigungen“ gegenüber der Tſchechoſlowakei bereit erklärt. Nach der Anſicht von St. Brize im„Journal“ müſſe der augenblickliche Stand der diplomatiſchen Verhandlungen als eine ſchwere Niederlage für die Ruſſen angeſehen werden. Einmal habe das ſeit zwei Jahren von den Ruſſen verfolgte Ma⸗ över als ſei das bolſchewiſtiſche Rußland ein Fr 1 geworden, offenſichtlich bankrott gemacht, ann hätten die Ruſſen gerade durch ihr Nachgeben gezeigt, daß ſie keine„Erſatzpolitik“ hätten, daß ſie ſich alſo notgedrungen mit Frankreich hätten einigen müſſen. Weiter hätten die Ruſſen auf den Verſuch, ven zu iſolieren, verzichten müſſen, und endlich 1 5 ſie zugeben müſſen, daß Moskau noch lange Ent der„Schwerpunkt“ der Friedenspolitik in uropa geworden ſei. In Pariſer politiſchen Kreiſen glaubt man, die nun beginnende neue Phaſe in den Ruſſenverhandlungen raſch zu einem Abſchluß führen könne. Neugestaltung des Skaalsbürgerrechts Wichtige Mitteilungen des Reichsinnenminiſters Frick Meldung des DNB. — Berlin, 27. April. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter, Dr. Frick, gewährte einer Mitarbeiterin der„Nachtaus⸗ gabe“ eine Unterredung über die wichtigſten Ar⸗ beiten des Innenminiſteriums. Dr. Frick kam da⸗ bei auch auf das neue Staatsbürgerrecht zu ſprechen und erklärte u..: Es iſt kein Geheimnis, daß die Reichsregierung eine Neugeſtaltung des deutſchen Staatsbür⸗ gerrechts plant und mein Miniſterium eine diesbezüg⸗ liche Geſetzesvorlage vorbereitet. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß auch dieſes Geſetz die Grundͤſätze der Bewegung Adolf Hitlers verwirklichen wird. Wir haben ja deshalb jahrelang um die Macht in Deutſch⸗ land gekämpft, um das Antlitz des Deutſchen Reiches nach den Grundſätzen der nationalſozialiſtiſchen Idee zu formen. Das neue Staatsbürgerrecht wird einen ſchärferen Maßſtab an jeden legen, der deutſcher Staatsbürger iſt oder werden will. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird in Zukunft nicht mehr allein durch die Geburt, durch einen ge⸗ wöhnlichen Verwaltungsakt oder nur durch Zahlung einer Geldſumme erworben werden können, wie dies früher der Fall war, wo man die Staatsbürgerſchaft etwa ſo wie die Mitgliedſchaft eines Vereins er⸗ werben konnte. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird nach dem Willen des Führers das höchſte Recht, und der Staatsbürgerbrief wird die wertvollſte Urkunde ſein, die ein Deutſcher in ſeinem Leben erwerben kann. Die deutſche Staatsbürgerſchaft muß eine Ehre ſein, die ſich der Deutſchſtämmige nur durch Dienſt an Volk und Staat und durch Bewährung erwerben kann. Sie wird jedem Deutſchen den Weg zu allen öffentlichen Aemtern in Partei und Staat öffnen, nur ihr Träger wird in die Kampfformationen der Bewegung und als Waffenträger der Nation in den Ehrendienſt des Volkes und Reiches eintreten dür⸗ fen, und nur er allein wird das Wahl⸗ und Abſtim⸗ mungsrecht ausüben und dadurch mittel⸗ oder unmittelbar an der Führung des Reiches teilnehmen können. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird in einem feier⸗ lichen Akt und mit einer weihe vollen Verei⸗ digung auf die deutſche Volksgemeinſchaft, das Deutſche Reich und ſeinen Führer verliehen und wird Unwürdigen oder Staatsfeinden abgeſprochen werden. Adolf Hitler hat in ſeinem Buch„Mein Kampf“ geſchrieben:„Der deutſche Staatsbürger wird der Herr des Reiches ſein.“ Für den nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat ſind die Staatsbürger nicht nur die Summe der mehr oder weniger zufällig in den Reichsgrenzen lebenden Einwohner, ſie ſind vielmehr die Träger des Stgatsgedankens. PPPFPPFCCCFFFCCCCTCTCTCTCVTCTCTVTCTCTCTCTCCTUDTUDUDUDUPUPUbUPVDVUwUwUwUVUVVUVDVUDUVUPUVUVUVœUVUVUUVUVUVUTUUVVUVVTVUVTVTwT1TW—TWTWÄXWÄ1ÄÄ——ÄW—WWWWW Die franzöſiſche Regierung tritt am Dienstag zu einem Miniſterrat zuſammen, und bis dahin ſoll der Text des Abkommens und das begleitende Protokoll ſchon beinahe bis zur Paraphierung fertiggeſtellt ſein. Jedenfalls könne dann die franzöſiſche Regie⸗ rung die letzten etwa noch notwendig werdenden Entſcheidungen über ſtrittige Einzelpunkte fällen. Trotz„Abſcheu und bitterer Erinnerungen“ Meldung des DN B. — Paris, 2. April. Die ſowfetruſſiſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen, die am Samstag nach einer zweiſtündigen Beſpre⸗ chung zwiſchen dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter Po⸗ temkin und Laval eine—gtägige Unterbrechung erfahren haben, werden von der Pariſer Sonntags⸗ preſſe im allgemeinen als normal bezeichnet, obgleich niemand von weſentlichen Fortſchritten in dieſen Verhandlungen ſpricht. Das„Journal“, das ſtets ein Gegner des franzöſtſch⸗ſowjetruſſiſchen Beiſtands⸗ paktes geweſen iſt, erklärt, man würde die Sowjets ſchlecht kennen, wenn man glauben würde, ſie näh⸗ men die franzöſiſchen Gegenvorſchläge ohne weiteres an. Seit dem 8. April habe man bereits dreimal ge⸗ hört, daß eine grundſätzliche Einigung beſtehe. Man verſtehe indeſſen nicht, daß es ſo ſchwierig ſei, die richtigen Worte zu finden, um dieſe Einigung auszu⸗ drücken.„Jour“ ſpricht von einer neuen„Panne“ in den Verhandlungen. Potemkin habe den Quai 'Orſay am Samstag wieder mit leeren Händen verlaſſen. Litwinow, Potemkin und Genoſſen müßten ſich endlich davon überzeugen, daß Frankreich, wenn es ſchon ſeinen Abſchen und ſeine bitteren Er⸗ innerungen an die Vergangenheit zurückſtelle, auf keinen Fall auf äußerſte Garantien verzichten könne. Frankreich ſei es, das dank ſeiner militäriſchen Macht die Sowjetunion gegen einen Angreifer un⸗ terſtützen werde. Es habe daher ein Recht zu fordern, daß der Staat, der die Hilfe dieſer franzöſiſchen Waf⸗ fen brauche, Frankreich nicht zerſtöre. Eine Zwei⸗ deutigkeit darüber ſei unannehmbar. Man müſſe eni⸗ weder mit oder gegen Frankreich ſein. Die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ rechnet trotz der noch beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten da⸗ mit, daß das Abkommen im Laufe der kommenden Woche paraphiert werden wird. Es handle ſich immer noch um dieſelbe Schwierigkeit, die darin beſtehe, ob Frankreich und Rußland im Falle eines Angriffs berechtigt ſeien, ſofort zu handeln, oder ob ſie das Ergebnis einer Völkerbunds beratung ab⸗ warten müßten. Das Blatt iſt aber trotzdem optimi⸗ ſtiſch und hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß der franzöſiſche Außenminiſter am 8. Maj ſeine Moskauer Reiſe antreten wird. „Petit Pariſien“ drückt ſich über den Zeitpunkt dieſer Reiſe etwas zurückhaltender aus und erklärt, daß die Reiſe möglicherweiſe zwiſchen dem 7. und 18. Mai ſtattfinden könne. Außenpolitiſche Erklärungen Gömbös — Budapeſt, 27. April. Die Regierungspartei der nationalen Einheit hielt geſtern nach den Wahlen ihre erſte Tagung ab. Miniſterpräſident Gömbös äußerte ſich dabei auch über außenpolitiſche Fragen und ſagte: Wir haben die Durchführung großer Aufgaben übernommen. Unſere außenpolitiſche Lage iſt keine leichte. Ich muß jedoch feſtſtellen, daß ſie ſeit 1918 immer eine ſolche war. Sie hat ſich zu unſeren Gunſten nur inſofern verändert, als wir ſeither verläßliche Freunde erwarben und heute in Europa nicht allein daſtehen, da uns in der Verteidigung der un⸗ gariſchen Intereſſen auch andere Nationen unter⸗ ſtützen. Wenn die europäiſchen Staatsmänner im heiligen Ernſt ausſchließlich den Frieden, und zwar den wahren Frieden ſuchen, und wenn in dieſen Be⸗ ſtrebungen auch unſere gerechten Intereſſen Geltung finden werden, ſo werden wir kein Hindernis dafür bilden, daß die bevorſtehenden Verhandlungen zu einem Erfolg führen. Unter Mitwirkung meines erprobten Freundes, des Miniſters des Aeußeren, werden wir die Intereſſen bei dieſen Verhandlungen würdig vertreten. Briliſcher Bundesſtaat Indien? — Simla, 27. April. Ueber 50 v. H. aller indiſchen Fürſten, vor allem die Herrſcher der größeren Fürſtentümer, ſollen be⸗ reit ſein, dem Bundesſtaat Indien beizutre⸗ ten. Dieſe Meldung, die angeblich aus zuverläſſiger Quelle ſtammen ſoll, wird von der in engliſchem Be⸗ ſitz befindlichen Zeitung„Statesman“ veröffentlicht. Dieſer überraſchende Beſchluß der indiſchen Fürſten ſoll unter dem Einfluß der ihnen beigegebenen politi⸗ ſchen Berater erfolgt ſein. Damit wäre tatſächlich das Zuſtandekommen des Bundesſtaates ſichergeſtellt, und ſchon im Herbſt 1936 könnte die Provinztal⸗ autonomie verwirklicht werden. Früher als zu⸗ nächſt erwartet, würde dann wahrſcheinlich im Herbſt 1937 der Bundesſtaat Indien gegründet werden. Die engliſche Zeitung rechnet allerdings damit, daß die Minderheit der kleineren Fürſtentümer nur ſehr zögernd dem Entſchluß der übrigen Fürſten folgen werde. Feuergefecht mit Kommuniſten in Wien — Wien, 28. April. Nach amtlicher Mitteilung verſuchten am Samstagabend 50 junge Kommuniſten im 10. Gemeindebezirk eine Pflichtverſammlung ab⸗ zuhalten. Die Polizei griff ein, und es entſpann ſich ein Feuergefecht, in deſſen Verlauf jedoch nie⸗ mand verletzt wurde. Acht Perſonen wurden ver⸗ haftet. Außen miniſterkonferenz in Venedig — Mailand, 28. April. Zeitungsmeldungen aus Wien zufolge treffen ſich die drei Außenminiſter von Oeſterreich, Ungarn und Italien zwiſchen dem 4. und 14. Mai in Venedig, um für die Konferenz von Rom vorbereitende Beſprechungen zu führen. uſſenpakt Frankreich im Wahlkampf (Von unſerem Vertreter in Paris) Paris, 27. April. Der Wahlkampf für die Gemeinderatswahlen vom 5. Mai hat nunmehr nach den Oſterfeiertagen mit voller Kraft eingeſetzt. In allen Städten und Dörfern Frankreichs bedecken ſich öͤile Mauern und die Anſchlagtafeln mit buntfarbigen Plakaten und Aufrufen. Ueber den Eingängen zahlreicher Knei⸗ pen hängen rieſige Schilder, um anzuzeigen, daß hier irgendein Kandidat ſein Hauptquartier aufgeſchlagen hat und nach alter Sitte die Wähler mit ſeiner Programmrede und mit mannigfachen Getränken traktiert. In rund 38 000 Gemeinden werden am 5. Mai 450 000 Gemeinderats mitglieder gewählt werden. Unter den Kandidaten der kommenden Wahl⸗ ſchlacht verzeichnet die Statiſtik 8 amtierende Miniſter, 172 Abgeordnete und 313 Senatoren. Der Miniſterpräſident Flandin ſelbſt kämpft in ſeinem kleinen Heimatdorf Dameey⸗ſur⸗Cure um den Bürgermeiſterpoſten, der Bürgermeiſter Laval in Aubervilliers, der Staatsminiſter Herriot in Lyon, und Handelsminiſter Marchandeau in Reims, und der Poſtminiſter Mandel in Soulac. Unter den übrigen politiſchen Größen ſind zu nennen der ehe⸗ malige Juſtizminiſter Chéron, deſſen Bürgermeiſter⸗ poſten in Livieux ſchwer bebroht ſein ſoll, weiter 935 ehemalige Arbeitsminiſter Marquet in Bor⸗ eaux. An ſich haben die Gemeinderatswahlen keine direkte politiſche Bedeutung, wenigſtens nicht, ſoweit die kleineren Gemeinden in Frage kommen. In den Städten iſt dies ſchon anders, denn hier haben in den letzten Jahren die Marxiſten ſich viel Mühe gegeben, um möglichſt zahlreiche Poſitionen für ihre Partei zu erobern. Indirekt kommt den Gemeinderatswahlen doch inſofern eine politiſche Bedeutung zu, weil die Gemeinderäte zuſammen mit den Provinzialland⸗ tagen die Wahlmänner für die Senatswahlen ſtel⸗ len. Aus dieſem Grunde legen zahlreiche Parlamen⸗ tarier Wert darauf, auch im Gemeinderat ihres Hei⸗ matortes vertreten zu ſein. Es genügt, hier das Beiſpiel des Außenminiſters Laval anzuführen, der bei einer etwaigen Niederlage jetzt bei den Ge⸗ meinderatswahlen auch mit einer Niederlage bei der Wiederwahl zum Senat im Herbſt rechnen müßte. Diesmal haben die Gemeinderatswahlen auch noch den Wert einer politiſchen Generalprobe: zum erſten Male wird die Radikalſoziale Partei Herriots ohne das bisherige Kartell⸗ bündnis mit den Marxiſten in den Wahl⸗ kampf eintreten. In einigen Städten, wie namentlich in Grenoble, iſt es ſchon zu einem offenen Krieg zwiſchen den Radi⸗ kalen und den Marxiſten gekommen. In anderen Städten wiederum wie in Bordeaux haben ſich die Radikalſozialen geſpalten. Ein Teil blieb den Mar⸗ xiſten treu, ein anderer ging mit dem neoſozialiſti⸗ ſchen Bürgermeiſter Marquet zuſammen. In Lyon und Reims haben ſich die Herriotleute mit den De⸗ mokraten Flandins verbrüdert. Die Lage iſt alſo recht unüberſichtlich. Vom Wahlergebnis darf man. keine klare Entſcheidung erwarten, ſchon weil die meiſten Kandidaten ihker parteipolitiſchen Stellung nach kaum zu fixieren ſind. Immerhin wird ſich wenigſtens in großen Zügen eine Tendenz zu erken⸗ nen geben. Die politiſchen Auguren namentlich im Lager der Rechten glauben ſchon prophezeien zu kön⸗ nen, daß die Gemeinderatswahlen jetzt im Gegen⸗ ſatz zu den Provinzialratswahlen unter Doumergue nicht wieder eine Beſtätigung des Status quo, ſon⸗ dern einen leichten Linksruck bringen könnten. Aber die Richtigkeit dieſer Prophezeiung bleibt na⸗ türlich abzuwarten. Litauen vor dem Völkerbund? Von unſerem Londoner Vertreter § London, 27. April. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ will darüber unterrichtet ſein, daß die Garantiemächte des Memelſtatuts Litauen vor den Völker bundsrat zitieren wolle, wenn es nicht unverzüglich eine Verfaſſung im Memel⸗ gebiet wiederherſtelle. Die Mächte ſeien ſogar be⸗ reit, in der Memelfrage den Haager Weltgerichtshof anzurufen und ſo Litauen zur Einhaltung der ein⸗ gegangenen Verpflichtungen zu zwingen. In London rechnet man damit, daß die litauiſche Note auf die gemeinſamen engliſch⸗franzöſiſch⸗italie⸗ niſchen Vorſtellungen am Karfreitag in aller Kürze eintrifft. Wenn dieſe Note nicht im Sinne der Garantiemächte ausfalle, werde ſich der Völkerbunds⸗ rat bereits im nächſten Monat in Uebereinſtimmung mit Art. 17 des Memelſtatuts mit der Memelfrage zu beſchäftigen haben. Bei Meinungsverſchieden⸗ heiten zwiſchen Litauen und den Mächten greift der Art. 14 der Völkerbundsſatzung Platz, der eine An⸗ rufung des Haager Gerichtshofes vorſteht. 2. Seite/ Nummer 1988 tene Mannheimer Zeitung morgen ⸗Ausgabe Der Führer in Nürnberg (Gunkmelbung der NM.) O Nürnberg, 28. April. Der Fübrer und Reichskanzler Adolf Hitler be⸗ ſichtigte am Sonntagvormittag das Reichsparteitags⸗ gelände. In ſeiner Begleitung befanden ſich außer ſeinen beiden Adjutanten SA⸗Obergruppenführer Brückner und SS⸗Oberführer Schaub, der Reichs⸗ preſſechef der NS Da, Dr. Dietrich, und Amtsleiter Speer. An der Beſichtigung der neu in Angriff ge⸗ nommenen Anlage und der Pläne zur Neugeſtaltung des Reichsparteitagsgeländes nahmen auch der Frankenführer Gauleiter Julius Streicher, der bayeriſche Innenminiſter Wagner und Oberbürger⸗ meiſter Liebel⸗Nürnberg teil. Warnung an die britiſchen Flieger — London, 28. April. Das engliſche Zuftfahrtminiſterlum hat an alle engliſchen Flieger folgende Warnung er⸗ gehen laſſen:„Wir ſind amtlich unterrichtet worden, daß engliſche Flieger bei der Ueberfliegung deutſchen Gebietes kürzlich die geltenden Beſtimmungen verletzt haben. Die Flugzeugführer werden darauf aufmerkſam gemacht, daß im Falle weiterer Verſtöße gegen dieſe Beſtimmungen ernſte Maßnahmen die Folge ſein können.“ In der Verlautbarung des Luftfahrtminiſteriums werden die Flugzeugführer bei dieſer Gelegenheit erneut daran erinnert, daß ſie ſich vor einem Flug in das Ausland mit den in den jeweiligen Ländern gel⸗ tenden Beſtimmungen vertraut machen müſſen. Bau von 22 franzöſiſchen Flughäfen — Paris, 28. April. Bis zum Juli 1935 ſollen in Frankreich 22 neue Land⸗ und Waſſerflughäfen fer⸗ tiggeſtellt werden. Am 1. Januar 1935 gab es 48 ſtaatliche und 47 kommunale und private Flughäfen, die dem öffentlichen Flugverkehr zur Verfügung ſtehen. Im nächſten Jahr ſollen weitere Neuanlagen erfolgen. Generalprobe auf dem Tempelhofer Feld Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels beſichtigt die Vorarbeiten zum 1. Mai — Berlin, 27. April. Wie in den beiden erſten Jahren, unterrichtete ſich der Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels auch in dieſem Jahre wenige Tage vor dem National⸗ feiertag des deutſchen Volks perſönlich über den Stand der Vorarbeiten zu dem Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld. Seit Wochen ſind hier ſchon fleißige Hände an der Arbeit geweſen. Zunächſtſt wurde wieder die gewal⸗ tige Eiſenkonſtruktion errichtet, die hinter der Haupt⸗ tribüne in impoſanter Höhe die Fahnen des neuen Deutſchland trägt und zum Blickpunkt der Millionen macht, die am 1. Mai hier ihren Führer ſehen und hören. Die Sitzplätze der Haupttribünen haben eine farbige Kennzeichnung erhalten, die das Auffinden der Plätze auf der die ganze Breitſeite des Feldes einnehmenden Tribüne erleichtert. Im übrigen iſt die Anordnung auf den Haupttribünen und den Ne⸗ bentribünen die gleiche geblieben und ebenſo die Ein⸗ teilung des eigentlichen Aufmarſchfeldes. Das Vor⸗ feld iſt diesmal völlig freigehalten hier werden bis zur Flughafenſtraße die Vertrauensräte, die am 1. Mai durch den Reichsorganiſationsleiter Dr, Ley vereidigt werden, und die Ehrenabordnungen der Reichswehr, der Marine und Flieger, der Lan⸗ despolizei, der Schutzpolizei, der SA und SS, des Noc, des Feldjägerkorps uſw. Aufſtellung nehmen. Das Muſikpodium iſt diesmal links von der Tribüne aus aufgebaut. Hier werden 230 Muſiker unter Leitung des Heereßmuſikinſpizienten Profeſſor Schmidt bereits ab 10 Uhr vormittags konzertieren, während auf einem gleich großen Podium rechts von der Tribüne der Berliner Sängerbund Platz findet. Reichsminiſter Dr. Goebbels ließ ſich genaue⸗ ſtens über alle Einzelheiten des An⸗ und Auf⸗ Noue blutige Ausſchreilungen gegen Sudetendeutsche Meldung des DN B. — Prag, 28. April. Anläßlich einer Wahlverſammlung der Sudeten⸗ deutſchen Heimatfront in Znaim in Südmähren kam es zu wüſten marxiſtiſchen Ausſchreitungen. Schon in den frühen Morgenſtunden war durch Flugzettel der Marxiſten offen zu Gewalttätigkeiten aufgefordert worden. Kurz darauf wurde ein Werbekraftwagen der Sudetendeutſchen Heimatfront in der Nähe des Arbeiterhauſes mit Steinen be⸗ worfen, einige Fenſter eingeſchlagen und etliche ſeiner Inſaſſen verletzt. Die Angriffe gegen den Kraft⸗ wagen wiederholten ſich auch auf ſeinen ſpäteren Fahrten durch die Stabt. Einige Marxiſten wurden ſchon bei dieſem Vorfall feſtgenommen, weitere bei einem Ueberfall auf einen Offizier im Ruheſtand, der auf der Straße von einem marxiſtiſchen Stoß⸗ truppführer angerempelt und niedergeworfen wurde. Am Mittag war bas„Deutſche Haus“ in Znaim, ber Verſammlungsort, von einer großen Menge, die eine drohende Haltung einnahm, umlagert. Nachmittags verſuchten etwa 600 Marxiſten, die Hauptfront des „Deutſchen Hauſes“ zu ſtürmen, was aber nicht gelang. Bei der Abwehr wurden viele Ordner der Subetendeutſchen Heimatfront durch Steinwürfe und Knüppelſchläge verletzt. Die gegen 18 Uhr eintreffende ſudetendeutſche Mu⸗ ſik⸗Kapelle hatte ebenfalls einige Verwundete zu be⸗ klagen; ihr Kraftwagen wurde ſchwer beſchädigt. Sämtliche Fenſter des„Deutſchen Hauſes“ wurden eingeſchlagen. Auch der Kraftwagen Henleins, des Führers der Subetendeutſchen Heimatfront, wurde bei der Anfahrt durch Steinwürfe beſchädigt. Wiederholt mußte die Polizei mit aller Kraft ein⸗ greifen, um die Abhaltung der Verſammlung über⸗ haupt zu ermöglichen. Dabei wurde auch ein Poli⸗ zeibeamter erheblich verletzt. Henlein wurde bei ſei⸗ nem Eintreffen mit einem orkanartigen Begrüßungs⸗ ſturm empfangen. Nach der Verſammlung ſetzten die Gegner der Sudetendeutſchen Heimatfront, die ſich aus deutſchen und tſchechiſchen Sozialdemokraten ſo⸗ wie tſchechiſchen Nationalſozialiſten zu⸗ ſammenſetzten, die Störungen vor dem„Deutſchen Hauſe“ fort, ſo daß die Amtswalter der Heimatfront zunächſt das Haus nicht verlaſſen konnten. Endlich, gegen 22 Uhr, konnte die Polizei den Platz vor dem „Deutſchen Haus“ räumen, wobei wieder zahlreiche Marxiſten feſtgenommen werden mußten. Henlein konnte dann mit ſeiner Begleitung das„Deutſche Haus“ verlaſſen. Keine Wiederaufrichtung der Deutſchen National⸗ partei in der Tſchechoſlowakei — Prag, 27. April. Wie zu der Wiederzulaſſung der Deutſchen Nationalpartei in der Tſchecho⸗ ſlowakei noch mitgeteilt wird, beſteht in führenden Kreiſen der Partei nicht die Abſicht, die Deutſche Nationalpartei wiederaufzurichten. Die po⸗ litiſche Zuſammenfaſſung des Sudetendeutſchtums ſei heute unter Henlein in ſo erfreulichem Maße fort⸗ geſchritten, daß dies nur als eine Störung dieſes Einigungswerkes aufgefaßt werden könnte. Die Not⸗ wendigkeit zur Wiederaufrichtung der Partei beſtehe jedenfalls nicht. Die Egerländer Bauern haben in einer großen Verſammlung erklärt, daß ſte ſich hinter Henlein ſtellen und bei den bevorſtehenden Wahlen nicht mit dem Bund der Landwirte zuſammengehen werden. b marſches, ſowie die Platzverteilung auf den Tribü⸗ nen unterrichten. Auch die techniſchen Anlagen, vor allem die Lautſprecheranlage, die telephoniſchen und poſtaliſchen Einrichtungen wurden in Gegenwart des Miniſters überprüft. Die baulichen Arbeiten ſind bis auf den Bau des Turms für die Tonfilmoperateure, der ſchräg vor der weit vorgebauten Rednerkanzel liegt, beendet. Die Anſtreicher führen die letzten Pinſelſtriche aus, nur die Elektrotechniker eilen noch geſchäftig von Kommandoſtelle zu Kommandoſtelle. Die letzten Ka⸗ beldrähte werden abgedeckt; und ſchon beginnen die Arbeiterkolonnen mit den Aufräumungsarbeiten. Drei Tage vor dem Nationalfeiertag des deutſchen Volks iſt das rieſige Aufmarſchfeld bereit, die Mil⸗ lionenmaſſen aufzunehmen, die hier den höchſten Feiertag des deutſchen Volkes erleben. Dr. Schacht zum nationalen Feiertag Meldung des PN. — Berlin, 28. April. Der Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankprä⸗ ſident Dr. Schacht wendet ſich in einem Aufruf, den er laut„Indie“ zum 1. Mat dem„Arbeitertum“ zur Verfügung geſtellt hat, an das ganze ſchaffende Volk. In dem Aufruf heißt es u, a. Der 1. Mai des Jahres 1935, der als nationaler Feiertag des deutſchen Volkes am ſinnfältigſten den großen Gedanken der Volksgemeinſchaft, der Ver⸗ bundenheit aller deutſchen Volksgenoſſen zum Aus⸗ druck bringt, erhält eine beſondere geſchichtliche Be⸗ deutung durch die Vereinbarung, die der Reichs⸗ arbeitsminiſter, der Reichswirtſchaftsminiſter und der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront jetzt über die enge gedankliche und organiſatoriſche Zuſammenarbeit von Arbeit und Wirt⸗ ſchaft getroffen haben, und die der Führer und Reichskanzler durch ſeinen Erlaß vom 21. März 1935 beſtätigt hat. Die Vereinbarung hat den Aufbau der neuen Ar⸗ beitsverfaſſung, der durch das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit begonnen wurde, zu einem grundſätzlichen Abſchluß gebracht. Geht dieſes Geſetz von dem Grundgedanken aus, daß die Beteiligten die ſozialpolitiſchen Angelegenheiten in dem Betriebe ſelbſt regeln ſollen, ſo hat die Vereinbarung auch überbetrieblich eine neue Form der Arbeitsgemein⸗ ſchaft gefunden, die zu einer ſozialen Selbſtverwal⸗ tung führt und die Beteiligten ſelbſt zur unmittel⸗ baren Mitarbeit bei der Ausgeſtaltung ihres Ar⸗ beitslebens beruft. Die Deutſche Arbeitsfront, die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft und die ſtaatliche ſozialpoli⸗ tiſche Einrichtung der Treuhänder der Arbeit ſind nicht mehr drei nebeneinander laufende Organiſatio⸗ nen, ſondern von der örtlichen Inſtanz bis hinauf zu der höchſten Spitze ineinander verflochten zu erfolg⸗ verſprechender Gemeinſchaftsarbeit. Möge der 1. Mai des Jahres 19 5 der entſchei⸗ dende Tag werden für das weitere enge und kameradſchaftliche Zuſammen wirken von Arbeit und Wirtſchaft, von Unternehmer und Arbeiter zum Wohle ihrer ſelbſt und der Volks⸗ gemeinſchaft. 1000 Saarländer kommen am 1. Mai nach Berlin — Berlin, 27. April. Das Amt für Reiſen, Wan⸗ dern und Urlaub in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat auf Veranlaſſung des Propa⸗ gandaminiſteriums tauſend ſaarländiſche Arbeits⸗ kameraden zu einem mehrtägigen koſtenloſen Beſuch der Reichshauptſtadt eingeladen. Die Teilnehmer werden als größtes Erlebnis wäh⸗ rend ihres Berliner Aufenthalts den 1. Mai bei der Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld feiern. Be⸗ ſondere Ehrenplätze ſind für ſie vorgeſehen. Dirigieren- eine deutſche Kunſt Von Profeſſor Clemens Schmalſtich, Leiter der Orcheſtermeiſterklaſſe in der Ein in Muſikkreiſen weitverbreiteter Spruch lau⸗ tet:„Dirigent kann man nicht werden, Dirigent muß man ſein“. Dieſer Dirigent von Ge⸗ bu yt, der freilich auch eine univerſelle Ausbildung genoſſen haben muß, iſt eine typiſch deutſche Erſcheinung, wie ſie gerade die Geſchichte der deutſchen Muſtk immer wieder aufweiſt. Warum iſt dieſe Kunſt des Dirigierens ſo deutſch? Sie liegt begründet in der ganzen Entwicklung der deutſchen Muſik, die aus der Hausmuſik geboren iſt. Der deut⸗ ſchen Muſik liegt ein ausgeſprochen inſtrumentaler Charakter zugrunde, im Gegenſatz etwa zu der ita⸗ Iteniſchen Muſik, deren Grundlage mehr vokaler Natur iſt. In den nordiſchen Ländern wurde nicht ſo viel im Freien muſiziert wie im ſonnigen Süden. In deutſchen Ländern verſammelten ſich Muſiklieb⸗ haber in einem gemütlichen Raum, um nach Her⸗ zensluſt zu muſizieren. Da es eine Enſemble⸗Kunſt war, ſo mußte jemand die Rolle des Taktſchlägers, des Muſikers, der den Rhythmus markiert, über⸗ nehmen. So entſtand der zunächſt namenloſe Kapell⸗ meiſter. Erſt im 19. Jahrhundert hat ſich aus die⸗ ſem biederen Muſiker der große und überlegene Orcheſterführer gebildet. Noch zu Wagners Zeit gab es mehrere Kapellmeiſter der alten Gattung. Die höchſten Aufgaben für das Orcheſter waren bis zur Epoche des Aufblühens des Orcheſterklanges in einer Mozart'ſchen Partitur enthalten. Der Kapellmeiſter der gemütlichen vorwagnerſchen Zeit war ein ener⸗ giſcher Muſtker, den man wegen ſeiner„Grobheit“ fürchtete. Alleröings war es die Grobheit eines Biedermannes, deſſen rauhe Schale einen guten Kern barg. Aber auch dieſer Kapellmeiſter konnte Außer⸗ ordentliches leiſten. Als Wagner zur Aufführung ſeines„Lohengrin“, damals eines unerhört neuen Werkes, nach Karlsruhe kam, traf er dort einen Kapellmeiſter der alten Schule, der den Namen Strauß trug, einen Namen, der ſo vielen Muſi⸗ kern eigen iſt. Dieſer, wie Wagner ſelbſt erzählt, höchſt würdige Mann, ſtand der neuartigen Partitur einigermaßen befremdet gegenüber. Dennoch führte er das Orcheſter mit einer Präziſion, die nichts zu wünſchen übria ließ. Pieſem Orcheſterführer ge⸗ Preußiſchen Hochſchule für Muſik, Berlin horchte alles, denn er hatte nicht nur eine reiche muſtkaliſche Erfahrung, ſondern auch Temperament, eine Eigenſchaft, die man von einem Kapellmeiſter noch gar nicht verlangte. Die große Rolle des deutſchen Dirigenten als Or⸗ cheſterführer beginnt mit der denkwürdigen Auffüh⸗ rung der neunten Symphonie von Beethoven in Dresden unter der Leitung des Königlich Sächſi⸗ ſchen Hofkapellmeiſters Richard Wag⸗ ner. Dieſe Symphonie, heute ein Eckſtein der gan⸗ zen Muſtk, galt damals als das Werk eines verrück⸗ ten Komponiſten und als kaum aufführbar. Richard Wagner war es, der das Melos in der Symphonie entdeckte, der die Inſtrumente„ſingen“ ließ, der im Chorſatz unerhörte Steigerungen herausſtampfte und der die Symphonie, lange nach ihrer Uraufführung, zum eigentlichen klingenden Leben erweckte. Von dieſem Tag an ſetzt eine Glanzperiode der deutſchen Dirigierkunſt ein. Eine ganz beſondere Erſcheinung, die nur der deutſchen Muſikgeſchichte eigen iſt: So⸗ wohl namhafte als auch große Komponiſten ſind gleichzeitig geniale Dirigenten. Wir haben es ſoeben am Beiſpiel Richard Wagners geſehen. Wir bewun⸗ dern heute Richard Strauß, der nicht nur der führende deutſche Komponiſt iſt, ſondern zugleich ein Dirigent von allererſtem Format. Auch Max Re⸗ ger und Max v. Schillings waren zugleich ſchaffende und nachſchaffende Muſtker, Schöpfer und Diener am Werke anderer. Was zeigt uns dagegen auf dieſem Gebiet die Ge⸗ ſchichte der ausländiſchen Muſik? Ein Genie wie Verdi hat niemals den Taktſtock geführt. Meiſter Puccini hatte gleichfalls nicht dirigiert. Von Berlioz als Dirigenten wiſſen wir auch recht wenig. Dem großen Meiſter der ruſſiſchen ſympho⸗ niſchen Muſik Tſchaikowſki vermochte es in den wenigen Fällen, wo er am Dirigentenpult ſtand, ſeine Werke in einer Weiſe herunterzudirigieren, daß ſie durchfielen! Erſt viel ſpäter, nicht zuletzt durch die hinreißende Wiedergabe Arthur Ni⸗ kiſch', der zwar Ungar von Geburt, ein Muſiker durchaus deutſcher Kultur war, gewannen die Sym⸗ phonjen des Ritſſen Weltgeltung. Montag, 29. April 1095 — Das Grubenunglück bei Staß fu — Magdeburg, 27 April Nachdem eingehende Unterſuchungen ergeben haben, daß eine Möglichkeit zur Rettung der von den Schlammaſſen verſchütteten Bergleute der Braun. kohlengrube Löderburg nicht mehr beſteht, hat 0 Regierungspräſident um 18 Uhr die Flaggen Staßfurt auf halbmaſt ſetzen laſſen. Die im Laufe des Samstag in Berlin eingegan, genen Meldungen über den Umfang des Unglücks haben den Reichsorganiſationsleiter der NS Da und Reichsleiter der DA, Dr. Robert Ley, ver. anlaßt, alle für Samstag angeſetzten Beſprechungen in Berlin abzuſagen. Dr. Ley hat ſich in den Mil tagsſtunden im Kraftwagen an die Unfallſtelle nach Staßfurt begeben, um an Ort und Stelle gemein. ſam mit den örtlich zuſtändigen Parteidienſtſtellen und Behörden die notwendigen Maßnahmen zu per anlaſſen und den Angehörigen der Opfer mit a und Tat perſönlich zur Seite ſtehen. Die Bergungsarbeiten auf der Braunkohlengrube „Löderburg“ werden unermüdlich fortgeſetzt. Trotz dem iſt nur ein langſames Vorwärtsdringen mög⸗ lich. Es dürften etwa 14 Tage vergehen, ehe man an die eigentliche Unglücksſtelle herankommt. Him kommt, daß die Arbeiten neuerdings durch nach⸗ dringendes Grundwaſſer weiter erſchwert werden. Durch das furchtbare Unglück werden auch die Vorbereitungen zur Durchführung des nationglen Feiertags beeinflußt. Wahrſcheinlich werden die Preußag⸗Betriebe ſich nur an den Vereidigungen he⸗ teiligen, nicht aber an den weiteren Veranſtaltungen des 1. Mai. Juden dürfen die Reichsfahnen nicht hiſſen — Berlin, 27. April. Die Hiſſung der Reichs fahnen durch jüdiſche Geſchäfte und Privathäuſer hat wiederholt zu Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung geführt. Um derartige Zwiſchenfälle für die Zukunft zu vermeiden, hat der Reichs miniſter des Innern beſtimmt: Die Hiſſung der Reichsfahnen, insbeſondexe ber Hakenkreuzfahne, ͤͤurch Juden hat zu unterbleiben, In Zweifelsfällen trifft die örtliche Polizei die er⸗ forderlichen Anorönungen. Raubüberfall auf einen Poſtwagen— Der Poſtbote niedergeſchoſſen — Münſter i,., 28. April. Auf der Landͤſtraßz Raeſtrup Everswinkel wurde am Samstag der Poſtbote Heinrich Eſchkvetter, als er mit dem pof⸗ wagen die Strecke paſſierte, plötzlich von einem un⸗ bekannten Mann angehalten und unter Bedro⸗ hung mit einer Piſtole aufgefordert, in den nahen Wald zu fahren. Da der Poſtbote dieſer Auf⸗ forderung nicht nachkam, nahm der Mann das Pferd am Kopf und führte es in den Wald. Hier fordere er mit vorgehaltener Piſtole die Herausgabe der Pakete, die der Ueberfallene, da er machtlos war, herausgab, Als der Poſtbote jedoch einen zufällig des Weges kommenden Radfahrer ſah, rief er laut um Hilfe. Hierauf ſtreckte der Räuber den Boten durch einen Bruſtſchuß nieder und flüchtete, Der Verwundete hatte noch ſoviel Kraft, ſich aufzuraffen und zu ſeiner elterlichen Wohnung zu fahren, Hier konnte er nur noch kurze Angaben über die Tal machen, worauf er bewußtlos zuſammenbrach. Er mußte ſofort einem Krankenhaus zugeführt werden, wo er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. Der Täter, von dem jede Spur fehlt, raubte einen Wertbrief von 1500 Mark ſowie ſieben Ein⸗ ſchreibebriefe. Dr———8. c——— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Melßner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelstell; J.. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Tell Dr. Fri pFammes Sport: Winy Müller- Sübweſtdeulſche Am ſchau, Gericht und den Übrigen Tefl! Curt Wiihelm Fennel— Anelgen und geſchäflliche Mitteilungen Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger? Druckerel Pr. Hags, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim. R 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. ffriß Fille, W 385, Viktorlaſtraze 40 Geſ.⸗D.⸗ A. März 35: Mittag⸗Ausg.& u. B= 21220 Abend⸗Ausg. A u. B. 20 660 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nut del Rülckport Neben den deutſchen Meiſtern des Tons und des Taktſtocks ſehen wir eine Reihe von genialen Nur⸗ Dirigenten. Hans v. Bülow war der erſte Typ des vollendeten Nur⸗Dirigenten, er war Orcheſter⸗ führer von höchſter Geiſtigkeit, unerhörter muſikali⸗ ſcher Genauigkeit und feurigen Temperaments. In der jüngeren Generation, die ſich am Ende der 80er Jahre herausgebildet hat, erinnern wir an Felix Mottl, den unvergeßlichen Wagner⸗Dirigenten und vor allem den Triſtan⸗Deuter, an Hans Richte 15 den treuen Nibelungen⸗ Dirigenten, an Ernſt von Schuch, der in Dresden wirkend, die großen Strauß⸗ Premieren dirigierte und zu dem Weltruhm des Meiſters nicht wenig beitrug. Von dieſer großen Dirigentenſchar ragt heute noch die einſame Figur Karl Mucks hervor, der nicht nur ein Apoſtel Bay⸗ reuths, ſondern ein Interpret Beethovens und Bruckners großen Stils iſt. Es iſt kaum möglich, alle Namen der deutſchen Dirigenten aufzuzählen, und es ſei daher nur noch Wilhelm Furtwäng⸗ ler erwähnt, der Dirigent von Weltruf, der bei ſei⸗ nen Gaſtſpielreiſen deutſche Muſik der ganzen Welt verkündete und verkündet. Neben dieſen deutſchen Namen enthält die Muſikgeſchichte anderer Länder keine nennenswerten Orcheſterführer. Toscanint, deſſen Genialität unbeſtritten iſt, bleibt eine einsam Einzelerſcheinung. Welche Aufgaben hat der deutſche Dirigent? Ur⸗ ſprünglich war er ausſchließlich Diener am Werle Dann kam eine Zeit, wo ein gewiſſes Startum, ein Hervordrängen der eigenen Perſönlichkeit, ſich gel⸗ tend machte. Das Richtige iſt, Diener am Werl, aber zugleich Perſönlichkeit zu ſein die dem Werk ihren Stempel aufbrückt. Um zu dieſem Ziel zu gelangen, iſt neben der ſelbſtverſtändlichen Begabung eine gründliche und vielſeitige Ausbildung nötig. Denn in unſerer Zeit iſt eine Spezialiſterung des Dirigenten auf einen beſtimmten Ausſchnitt der Muſik kaum möglich. Das Studium auf den deut ſchen Hochſchulen umfaßt ſowohl die Ausbildung zum Chordirigenten als auch die Einführung in ben Beruf des Opern⸗ und Konzertdirigenten. Sorg, fältige Vorbereitung im Partiturſpiel, praktische Dirigierübungen mit Orcheſter, Literaturſtudium auf allen Gebieten, Harmonielehre, Kontrapunll Muſtkgeſchichte, Klavier und möglichſt Erlernen eines Orcheſterinſtrumentes ſind Teile des umfangreichen Lehrplanes, eine Arbeit, die uns hoffentlich einen tüchtigen Nachwuchs an Dirigenten beſcheren wir, — „Das Mädchen Johanna“, der neue Groß film. Der Berliner Ufa⸗Palaſt am Zoo hatte einen großen Tag. Trotz ſtrömenden Regens harrten Hunderte aus, um der Anfahrt der Ehrengäſte zu der Urauf⸗ führung des neuen Ufa⸗Films„Das Mädchen Johanna“ beizuwohnen. Unter den Ehrengäſten ſah man zahlreiche hohe Beamte des Reiches neben lei⸗ tenden Perſönlichkeiten der Ufa, viele Vertreter der Diplomatie und außerordentlich viele Teilnehmer am Internationalen Filmkongreß ſowie namhafte Filmſchaffende aus aller Welt. Nach der vom Ufa⸗ Symphonie⸗Orcheſter geſpielten e⸗Moll⸗Sinfonte von Brahms rollte die Geſchichte vom„Mäbchen Johanna“, das Frankreich zu einem Volk zuſam⸗ menſchweißte, vor den Augen der ergriffen folgenden Anweſenden ab. Minutenlanger ſtürmiſcher und an⸗ dauernder Beifall am Schluß, bei dem ſich die Haupt⸗ darſteller, unter ihnen Angela Salloker und Hein⸗ rich George, der Spielleiter Ueicky und der Filmöichter Gerhard Menzel, immer wieder zeigen mußten. Ein neues Puſchkin⸗Deukmal. Puſchkin, ber größte nationale Dichter Rußlands, deſſen 100, Tö⸗ destag im Jahre 1937 begangen wird, foll aus bie: ſem Anlaß neben den Denkmälern, die er bereits nn Moskau, Leningrad, Odeſſa und Kiſchinew beſitzt, au der ſüblichen Grenze der Sowfet⸗Union, in Eriwan, ein Standbild von gewaltigen Ausmaßen erhalten, — „Von den Staufen zu den Habsburgern“. Unter diesen Titel iſt in der Sammlung Göſchen aus der Feder des de kannten Tübinger Univerſitätsprofeſſors D. Dr, Jehan Haller ein gedrängter Ueberblick über die Auflöſunz de alten römiſchen Reiches deutſcher Natton, das Interegnun und das Emporkommen der Landesſtaaten erſchtenen, 1 handelt ſich alſo um die Zeit von 1250 bis 1519. Das 51 i werte Büchlein kſt mit 6 Kartenſkizzen verſehen im Verl von Walter de Gruyter u. Co. Berlin⸗Leipzig ſchienen. 5 Kriegsgräberfürſorge, die Zeitſchrift des Volksbuſe Deutſche Kriegsgräberfürſorge, bringt ſoeben ein reich u. ausgezeichnet bebildertes Heft heraus, das die Erinnerum an den Heldengedenktag 1935 feſthält. Bezug durch Bundesgeſchäftsſtelle Berlin W 15, Kurfürſtendamm 165, Kosmos. Aprilheft.(Fronckh'ſche Verlags handlung Stuttgart.) f 5 — 1 Wenn d Ein u Wenn aus der a birgt ſie! nur durch Zufall we des Hauſe Boden Beobachtet Frau, die haus in de bemerkte Fliede! geſehen h. an der er das kaum war. Ma Frau in berſchwun altes Kin des Vorfc Das en Erdreich! man nur üben bis Tiefe ſa daß es mi zu erkenn Trennung Bumiller⸗ um Tei! bens ode auch nur noch nicht Gelände,“ in der Be früher au hundert Platz hat! Einzelheit klärt wer löſt, ſobal den Vorſi Tiefe erſo N Schwer mittag ſti. ein Str. Kraft d; gäſte de ſchwer r Anſpruch ring.— Nachmitta kraftw. Rheinſtra Vorüberg hänger de Zur A ſtörung u Mann Allerlei J Am S 80 Herren eins fü mer Mal tigung de die eine Herrn N tungen, 1 ſehen, die die ſchleck Die guten 0 Stun Trocknen, In de ſtrigen . Kommi wehten a Gottesha lingsblät Unter ben und reichgezie leitet, in; ſie empfi Beſon dienſt in zeichnete „Weißen diefes J ziehung. den we ſchritten feſtlich li verſchönt gen. 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Menn der Flieberbaum entſchwindet. Ein unterirdiſcher Gaug beim Rheintor? Wenn wir auch ſehr viel über unſere Stadt und Beſchichte der Stadt Mannheim wiſſen, ſo aus der 6 e hingt ſie doch noch manche Geheimniſſe, denen man nur durch Zufall auf die Spur kommt. Ein reiner Zufall war es auch, daß in dem kleinen Gärtchen des Hauſes D 7, 6 plötzlich ein Bau m in den Boden verſank und in der Tiefe verſchwand. Beobachtet hat dieſen Vorfall niemand, denn die Frau, die in dem ehemaligen Bumillerſchen Palmen⸗ haus in dem Gärtchen des Hauſes ihre Wohnung hat, bemerkte zufällig, daß der in der Ecke ſtehende Flieder bau m, den ſie eine Stunde zuvor noch geſehen hatte, nicht mehr da war. An der Stelle, an der er ſich befunden hatte, gähnte ein Loch, das kaum einen Meter lang und noch weniger breit war. Man kann ſich den Schreck vorſtellen, der dieſe Frau in dieſem Augenblick befiel, denn unter dem verſchwundenen Fliederbaum pflegte ihr zwei Jahre altes Kind zu ſpielen, das ſich aber zufällig zur Zeit des Vorfalls nicht dort aufgehalten hatte. Das entſtandene Loch nahm den Baum ſamt dem Erdreich vollkommen auf. Außer etwas Erde ſieht man nur Wurzelwerk, ohne daß es möglich iſt, von aben bis auf den Grund des Loches zu blicken. Die Tiefe ſchätzt man auf etwa zwölf Meter, ohne daß es möglich iſt, die unteren Ausmaße des Loches zu erkennen. So weit der Blick reicht, geht die Trennungsmauer zu dem Nachbargrundſtück, dem Bumiller⸗Stift St. Anton, in die Tiefe. Ob es ſich um Teile des früheren Feſtungsgra⸗ bens oder um einen unterirdiſchen Gang oder auch nur um eine zufällige Vertiefung handelt, kann noch nicht geſagt werden. Das Haus ſteht auf einem Gelände, das nach dem Mannheimer Bebauunugsplan in der Bauperiode 1851/1870 bebaut wurde und das früher außerhalb des Rheintors ſich befand, das kaum hundert Meter von der fraglichen Stelle ſeinen Platz hatte. Es iſt anzunehmen, daß die näheren Einzelheiten bei den eingeleiteten Ermittlungen ge⸗ klärt werden, und daß man auch dieſes Geheimnis löſt, ſobald man unter Anwendung der entſprechen⸗ den Vorſichtsmaßnahmen die ſich plötzlich aufgetane Tiefe erforſcht. Polizeibericht vom 28. April Schwere Verkehrsunfälle. Am Samstaguach⸗ mittag ſtießen an der Kreuzung P und O 6 und O 7 ein Straßen bahnzug der OE und eine Kraftdroſchke zuſammen, wobei zwei Fahr⸗ gäſte der Kraftöroſchke und ein Straßenpaſſant ſchwer verletzt wurden und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußten. Der Sachſchaden iſt ge⸗ ring.— Infolge Unachtſamkeit ſtießen am gleichen Nachmittag ein Laſtzug und ein Perſonen⸗ kraftwagen mit Anhänger an der Kreuzung Rheinſtraße Park⸗ und Luiſenring zuſammen. Zwet Vorübergehende wurden von dem ſchleudernden An⸗ hänger des DaW zu Boden geworfen und verletzt. Zur Anzeige gelangten 17 Perſonen wegen Ruhe⸗ ſtörung und groben Unfugs. Mannheimer Naturkundler beſuchen die Malzfabrik Allerlei Intereſſantes über das wichtigſte Vorprodukt des Bieres Am Samstagnachmittag verſammelten ſich etwa Herren und Damen aus den Kreiſen des Ver⸗ eins für Naturkunde im Hofe der Mannhei⸗ mer Malzfabrik zur Teilnahme an einer Beſich⸗ ligung der Anlagen. In zwei Partien ſtartete man, die eine unter Dr. Hofmann, die andere unter Herrn Nußle. Es gab zunächſt allerlei Einrich⸗ fanden, rotierende Röhren, Siebe, Staubſauger, zu 5 5 die vor allen Dingen die Gerſte zu putzen und 1 ſchlechteren Körner auszuſcheiden beſtimmt ſind. 1 5 guten Körner gehen ins Weichhaus, wo ſie etwa 0 Stunden unter ſtetigem Lüften, Umpumpen, Trocknen, Waſchen(mit Kalkzuſatz oder auch Kalium⸗ Der Erfinder des Fahrrads wurde geehrt Die feierliche Freiherr von Drais-Gedenkſtunde in Mannheim Der Verkehrsverein Mannheim ver⸗ anſtaltete gemeinſam mit der Ortsgruppe Mannheim des Gaues 19 des Deutſchen Radfahrer ⸗Ver⸗ bandes am Sonntag vor dem einſtigen Wohnſitz des Erfinders des Fahrrades des Freiherrn Karl von Drais von Saurbronn eine ſchlichte Gedenk⸗ ſtunde, zu der ja beſonders die Radfahrer beſonderen Grund hatten, nachdem ſie der Erfindung des Frei⸗ herrn von Drais ihre Fahrräder zu verdanken haben. Schon frühzeitig war der Straßenzug zwiſchen M 1 und 2 durch die Polizei abgeſperrt worden, ſo daß ſich die Aufſtellung zu der Feier ungehindert voll⸗ ziehen konnte. Unterhalb der an dem Hauſe M 1, 8, angebrachten und mit Tannengrün verzierten Ge⸗ denktafel war auf einer feſtlich ausgeſchmückten Er⸗ höhung das erſte Fahrrad ein ſogenannter„Knochen⸗ ſchüttler“ aufgeſtellt, auf dem in der früheren Tracht ein Radfahrer Platz genommen hatte. Zu beiden Seiten dieſer Erhöhung waren die Stan darten der Radfahrerver⸗ eine angeordnet und daneben ſtanden Radler mit allen möglichen Fahrrädern. Selbſt ein Hochrad war dabei zu ſehen. Die Abgrenzung auf der einen Seite der Straße bildeten wieder Radfahrer, während auf der anderen Seite eine Staffel Kraftradfahrer vom NoeScid Aufſtellung genommen hatten. Nach einem Marſch, geſpielt von dem Muſikzug der SA⸗Standarte 171 unter Leitung von Muſik⸗ zugführer Otto Homann⸗Webau und dem vom Kurpfälziſchen Männerchor unter Leitung von Otto Bauſſenhardt geſungenen Chor„Deutſchland, heiliger Name, leitete die Standartenkapelle mit dem „Feſtlichen Präludium“ von Homann⸗Webau zu der Gedenkrede über, die der erſte Vorſitzende des Drais⸗ Denkmal⸗Vereins, Dr. Hans Neumann, hielt. Der Redner, der oberhalb des erſten Fahr⸗ rads auf der Erhöhung ſtand, wies darauf hin, daß hier in dem Hauſe M 1, 8 der große Ge⸗ danke geboren wurde, daß der Menſch ver⸗ mittels zweier hintereinander geſtellter Räder, die er von einem Verbindungsſtück aus ſelbſt in Bewegung ſetzt, ſich ſchnell fortbewegen kann und damit aktiv zum Gegenſtand des Ver⸗ kehrs wird. Aus der primitiven Maſchine des Erfinders Frei⸗ herrn von Drais ſei dann das vollkommene Werk⸗ zeug geworden, das Zweirad, das heute ein Ver⸗ kehrsmittel allein in Deutſchland für etwa 15 Mil⸗ lionen iſt und das für das geſamte Verkehrsweſen geradezu unentbehrlich wurde. Vermöge ſeiner hohen Brauchbarkeit habe ſich das Fahrrad den ganzen Erdkreis erobert und nehme unter den Ver⸗ kehrsmitteln eine überragende Stellung ein. Der Redner gab dann einen Lebenslauf des Freiherrn von Drais, ſchilderte, wie dem Erfinder 1817 die bahnbrechende Erfindung gelang, wie er Vorurteile und Wider⸗ ſtände gegen ſein Werk beſeitigte oder wegräumte und wie er mit ſeinen Leiſtungen die Menſchheit in Erſtaunen ſetzte. Er führte dann u. a. weiter aus, daß es unberechtigt iſt, dem Erfinder Drais den Ruhm des erſten bahnbrechenden Gedankens im Fahrradweſen zu beſtreiten, weil ihm die Tretkurbel unbekannt blieb, die erſt im Jahre 1853 an einer Schweinfurter Verbeſſerung der Draisſchen Ma⸗ ſchine auftauchte. Auch wird der Franzoſe Michaux inn Bar le Duc zu Unrecht als Fahrraderfinder ge⸗ feiert. Er iſt auch nur ein Nachfahre in der tech⸗ niſchen Linie, die Freiherr von Drais begonnen hat. Die Hoffnung des Erfinders hat ſich auf das ſchönſte erfüllt: Millionen von Menſchen empfinden täglich und ſtündlich den ungeheuren Nutzen des Fahrrades. Rieſenhaft und zukunftsſicher ſteht heute das Werk des Erfinders da, nachdem die inoͤuſtrielle und ſportliche Entwicklung auf größter Bahn fort⸗ geſchritten iſt und auch das geſamte Radfahrweſen im Dritten Reich organiſatoriſch im Deutſchen Rad⸗ fahrer⸗Verband ſeine große Einigung gefunden hat. Hier in Mannheim lebt das Andenken an ihn fort, eittmal in den Draiswerken und dann in der Drais⸗ ſtraße, die zu Ehren des Vaters Drais, des Ehren⸗ bürgers der Stadt Mannheim, ſo genannt wurde. Mit einem weiteren Chorvortrag und mit Melo⸗ dien aus den Meiſterſingern von Nürnberg:„Ehrt Eure deutſchen Meiſter“, klang die Feier aus, an die ſich noch ein von der SA⸗Standartenkapelle aus⸗ geführtes Standkonzert anſchloß. Die Fliüſſe führen Hochwaſſer! Aeberſchwemmungen am Neckarvorland und im Walopark Die ſtarken Regenfälle der letzten Tage haben im Waſſerſtand unſerer Flüſſe jetzt erſt ihre richtige Auswirkung gefunden, nachdem vom Oberlauf die den Bächen zugeführten Waſſermaſſen kamen. Am ſtärkſten ſchwoll der Neckar an der von Freitag auf Samstag nahezu eineinhalb Meter von 4,67 Meter auf 6,15 Meter geſtiegen iſt. Von Samstag auf Sonntag wurde ein weiterer Zuwachs von 65 Zentimeter verzeichnet. Die Folge hiervon war flutung ſämtlicher Vorländer. Der Neckar iſt auf der ganzen Strecke vom Neckarkanal bis zum Hafen mehr als dreimal ſo breit gegenüber ſeinem normalen Zuſtand und gleicht einem See. Die ſonſt bei der Hindenburgbrücke längs des Ufers vor Anker liegenden Schiffe liegen inmitten der rieſigen Waſſerfläche. Die Arbeiten an dem Lagerplatz gegenüber der Straßenbahnwagen⸗ halle mußten ſchon frühzeitig am Samstag eingeſtellt werden, weil der Neckar das ganze Vorland unter Waſſer geſetzt hatte. Schwere Arbeit hatte der Bootsverleiher Albeißer, der die am Waſſer liegen⸗ den Boote an Land ſchaffen mußte und auch gezwun⸗ eine Ueber⸗ gen war, das Wohnſchiff und die ſchwimmenden Bootshallen aus der Strömung herauszuziehen. Selbſt die am hohen Ufer bei der Friedrichsbrücke gelegene Kleinſche Bootsverleihanſtalt iſt nur noch über einen Notſteg zu erreichen, während der Zu⸗ gang zu den an den Steigern liegenden Paſſagier⸗ bvoten gänzlich unmöglich geworden iſt. Der Rhein ſtieg ebenfalls ganz gewaltig von Freitag auf Samstag um nahezu einen Meter von .84 Meter auf.70 Meter und von Samstag auf Sonntag um 69 Zentimeter auf.39 Meter. Dadurch ſind die tiefergelegenen Spazierwege des Waldparks unter Waſſer geſetzt. Selbſt zahlreiche Bänke ſind von der Benützung abgeſchloffen, da keinerlei Nei⸗ gung beſteht, durch das Waſſer zu waten. Auch das Straudbad iſt vollkommen überflutet. Während der Zugang zum Reſtaurant Nord am Sonntag vormittag noch auf dem rückwärtigen Weg möglich war, mußte ein Notſteg gebaut werden, um den Zugang zum Reſtaurant Süd zu ermöglichen. Das Waſſer iſt bereits bis zum Eingang zur Strand⸗ polizei auf dem Hauptzugangsweg vorgedrungen und verſperrt von hier aus den Weg zum Strandbad. —::::̃ ́—-],Nl-[..---..—ʒ᷑: T permanganat) zum Quellen und Wachſen gebracht werden. Das eigentliche Wachſen und Keimen findet in den Tennen ſtatt; lange, niedrige, kühle Räume, die beſonders auf Temperatur und Feuchtigkeit beob⸗ achtet werden müſſen. Die Mälzer ſorgen durch Schaufeln und Wenden fur Luft und Kühlung. Ueber⸗ Im Zeichen des Weißen Sonntags Die Feier der erſten Kommunion in den katholiſchen Kirchen In den katholiſchen Pfarrkirchen wurde am ge⸗ ſtrigen„Weißen Sonntag“ die Feier der Kommunion begangen. Anläßlich dieſes Feſttages wehten auf den Kirchtürmen die Fahnen und das Gotteshaus prangte im Schmuck herrlichſter Früh⸗ lingsblüten. 1 Unter dem ehernen Glocknklang zogen die Bu⸗ en und Mädchen in ihren Feſtkleidern mit den keichgezierten Kerzen, von der Pfarrgeiſtlichkeit ge⸗ leitet, ins Gotteshaus, wo fubilierender Orgelklang ſie empfing. 5 Beſonders feierlich geſtaltete ſich der Feſtgottes⸗ dienſt in der Jeſuitenkirche. Prälat Joſef Bauer e in klarumriſſenen Worten ein Bild des 19 55 Sonntags“ und unterſtrich die Bedeutung leſes Feſttages in religtöſer und weltlicher Be⸗ gebung. Nach der entſprechenden Vorbereitung auf zen weihevollen Augenblick der Erſtkommu nion ſchritten die Kommunikanten in großer Zahl zum 3 lichtüberfluteten Hochaltar. Der Kirchenchor 1505 5 dieſe Feſtliturgie mit erhebenden Geſän⸗ 1 in der Jeſuftenkirche, ſo vollzog ſich auch in 0 übrigen Mannheimer Pfarrkirchen der feierliche Zottesdienſt, dem die Gemeindeglieder in übergroßer Zahl beiwohnten. 1 Heilig⸗Geiſt⸗Kirche vollzog Stadtpfarrer in 5 der Unteren Pfarrkirche Stadtpfarrer Bahr, n Geiſtl. Rat Biehler, in der e Stadtpfarrer Schäfer, in der St. en Kurat Kaltenbrunn, in der St. Bonifa⸗ Sealife Kurat Rainer, in der St. Joſefskirche t ſarrer Mosmann, in der St. Nikolauskirche Tröndle, in der St. Paulkapelle Kurat Baur und in der St. Hildegardkapelle Kurat Straub die Erſtkommunionſpendung. Auch in den Vorſtadtgemeinden war das Bild ſehr feſtlich. Dort nahmen dieſelben liturgiſchen Feierlichkeiten unter zahlreicher Beteiligung der Gläubigen ihren erhebenden Verlauf. Die Kom⸗ munionſpendung wurde in der St. Franziskus⸗ kirche Waldhof von Geiſtl. Rat Kiefer, in der St. Laurentiuskirche Käfertal von Stadtpfarrer Fahr⸗ meier, in der St. Jakobuskirche Neckarau von Stadt⸗ pfarrer Berberich, in der St. Antoniuskirche Rheinau von Kurat Schrempp, in der St. Bartholomäuskirche Sandhofen von Stadtpfarrer Gail, in der St. Peter⸗ und ⸗Paul⸗Kirche Feudenheim von Stadtpfarrer Hei⸗ ler, in der St. Bonffatiuskirche Friedrichsfeld von Stadtpfarrer Brückl, in der St. Aegidiuskirche Sek⸗ kenheim von Stadtpfarrer Spinner, in der Pfingſt⸗ berg⸗Kapelle von Kurat Striegel und in der Herz⸗ Jeſu⸗Kirche Wallſtadt von Kurat Weimer vorgenom⸗ men. Die Kirchenchöre umrahmten die feierliche Handlung mit entſprechenden Feſtchören. Am Nachmittag fanden Andachten mit Aufnahme der Erſtkommunikanten in die Bruderſchaften ſtatt. Die Abendgottesdienſte waren zugleich feierliche Schlußandachten aus Anlaß des Schluſſes des Heili⸗ gen Jahres mit Lichterprozeſſionen, Le deum und Segen. In dieſem Jahre wurden, wie dies alljährlich ge⸗ ſchieht, wieder eine große Anzahl unbemittelter Kin⸗ der vollſtändig zur Erſtkommunion ausgeſtattet. Die Mittel hierzu ſtifteten die karitativen Vereine der einzelnen Pfarreien Mannheims. Für alle Betei⸗ ligten wird die Erſtkommunionfeier ein unvergeß⸗ liches Erlebnis bleiben. e all in dem weiten, flach ausgebreiteten Haufen der Gerſte ſtecken Thermometer; alle Fenſter haben Vor⸗ bauten, die gegen Hitze und direkte Sonnenbeſtrah⸗ lung ſichern. Hier werden alſo die Zellhäute gelöſt, und mit der noch chemiſch wenig geklärten Einwir⸗ kung der Fermente und Enzyme geht der Wachs⸗ tumsprozeß weiter. Denn die ganze Fabrikations⸗ arbeit iſt ja auf nichts anderes abgeſtellt, als die Gerſte unter genauer Kontrolle das tun zu laſſen, was ſie auch bei Ausſaat in den Boden tut: wach⸗ ſen und keimen. Neben dem Verfahren mit den Tennen gibt es auch eines in Keimkäſten, das weni⸗ ger Arbeiter, aber mehr Maſchinen braucht; die Tem⸗ peratur wird automatiſch reguliert, das Wenden ge⸗ ſchieht mit einer Maſchine. Nach ungefähr 8 Tagen iſt der Punkt erreicht, der für die Weiterverwendung in der Bierbrauerei am günſtigſten iſt. Dieſer Zuſtand muß erhalten blei⸗ ben, und das geſchieht durch Trocknen auf der Darre, in ͤͤrei Stufen bis zu 75 Grad R. Von etwa 25 v. H. Waſſergehalt geht es auf 3% v. H. herunter, und dann kann beliebig lange gelagert werden allerdings auch nur in beſonders trockenen Lagerräumen, da das Malz hygroſkopiſch iſt. Dr. Hofmann erklärte uns das alles klar und deutlich, gab auch intereſſterten Fragern Auskunft über die verwickelten chemiſchen Zuſammenhänge, man hörte einiges über Aminoſäure, hoch⸗ und nie⸗ dermolekulare Eiweißſtoffe und die Diaſtaſe, die eine beſondere Bedeutung für die Umwandlung der Stärke in mehr oder weniger Zucker hat, worin ſich die Malzſorten für dunkles und helles Bier unter⸗ ſcheiden. Wußte auch zu erzählen von der Produk⸗ tion der Fabrik, die mit ihren 450 Waggons wohl die größte der Gegend iſt; und von den 700 000 Tonnen deutſcher Jahresproduktion, mit deren Würze etwa 35 Millionen Hektoliter Bier hergeſtellt wird, und manches Wiſſenswerte mehr. Die Teilnehmer an der Führung hörten ſehr in⸗ tereffiert zu, prüften Futtergerſte, Malzkeime, Malz⸗ ſorten bald mit Nägeln, Zähnen und Zunge wie die Fachleute und freuten ſich, wie hier Naturkunde und Chemie in einem technologiſch durchgebildeten Be⸗ triebe die wiſſenſchaftliche Grundlage für die Erzeu⸗ gung von Qualitätsware abgeben. Dr. Hr. Ihren 72. Geburtstag konnte dieſer Tage Frau Johanna Grau Wwe. 8 1, 17, in körperlicher und geiſtiger Friſche begehen. Der treuen Bezieherin die ſchon 30 Jahre unſere Zeitung lieſt, nachträglich unſere beſten Glückwünſche. * Der Bahnverkehr war über das Wochenende in keiner Hinſicht beſonders ſtark. Auch der Ausflugs⸗ verkehr lag durch das trübe und kühle Wetter vollkommen darnieder. Lediglich am Samstag wurde ein etwas lebhafterer Stadtbeſuchs⸗ und Fernver⸗ kehr beobachtet, was mit dem Kommunionsſonntag zuſammenhing. ie Rohſtoffe ſparen beim Putzzeug! An die Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände hat der Reichs⸗ innenminiſter die Aufforderung gerichtet, zur Stär⸗ kung der deutſchen Rohſtoffwirtſchaft auch dort in möglichſt großem Umfange auf bunte Putzbaum⸗ wolle, im Gegenſatz zu der bisher überwiegend ver⸗ wendeten weißen, überzugehen. Es ſoll geprüft werden, ob nicht überhaupt Putztücher benutzt wer⸗ den können, die gewaſchen und wieder benutzt werden können, wobei eine beträchtliche Rohſtoff⸗Erſparnis erzielt werde. aun Die Reichspoſt ſorgt für Kriegsbeſchädigte. Als weitere Maßnahme zugunſten der Kriegsbeſchä⸗ digten hat das Reichspoſtminiſterium die Reichspoſtdirektionen ermächtigt, mehrere hundert vollbeſchäftigte kriegsbeſchädigte Poſtbetriebsarbeiter mit anerkannter meßbarer Erwerbsminderung als Hilfspoſtſchaffner anzunehmen oder als Poſtboten planmäßig anzuſtellen. Die beabſichtigte Annahme zum Hilfspoſtſchaffner uſw. iſt den in Betracht kom⸗ menden Poſtbetriebsarbeitern am Geburtstage des Führers bekanntgegeben worden. In den Tod gefahren r. Ludwigshafen, 28. April. In der vergangenen Nacht wurde in der Frieſenheimer Straße gegenüber der Feuerwehrwache der JG Farbeninduſtrie ein Radfahrer, der 2jährige ledige Maurer, von einem Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Radfahrer wurde etwa 15 Meter weit geſchleift und blieb dann be⸗ wußtlos liegen. Während der Beförderung zum Krankenhaus iſt er geſtorben. Das Fahrrad wurde vollſtändig zertrümmert. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Deutſches Eck. Montag 29. April, 20.15 Uhr, Sitzung ſämtlicher pol. Leiter der Ortsgruppe und deren Unter⸗ gliederungen. NS⸗Frauenſchaft Achtnug! Dienstag, 30. April, 15 Uhr, Beſwrechung der Ortsgrugpenleiterinnen in L 4 15, Zimmer 11(4. St.). Deutſches Eck. Montag, 29. April, 20.15 Uhr. Heim⸗ abemd im Ballhaus. Fendenheim. Dienstag, 30. April, 20 Uhr, Heim⸗ abend im Adler. 855 HJ und J Abtlg., 8[Schulung]. Arbeitsbeſprechung der Schulungs⸗ leiber. Sämtliche Schulungsleiter des Bannes 171 find am Montag, 29. April, 20 Uhr. auf dem Bann(Zimmer 70). Deutſche Arbeitsfront Kreisbetriebsgemeinſchaft 17[Handel], Fachgruppe Gaſt⸗ ſtältengewerbe. Zu dem anläßlich des Tages der natſio⸗ nalen Arbeit am 2. Mai 1985, 22 Uhr, im Nibelungenſaal des Rofengartens ſtattfindenden Kameradſchaſts abend mit Ueberraſchungen laden wir alle Betriebsführer des Gaſt⸗ ſtättengewerbes mit ihren Geſolgſchaftsleuten herzlich ein. BNSDa(Jungjuriſten) Die nächſte Zuſammenkunft der Bezirksgruppe Jung⸗ juriſten ſindet Donnerstag, 2. Mai, 20 Uhr, im Lotal „Pergola“(Nebenzimmer), Friedrichsplatz 9, ſtatt. Ver⸗ abſchiedung des Betzirksführers. Kreisbauernſchaft Montag, 29. April. 20.30 Uhr, in Sandhoſen im „Pflug“ für die Orte Sandhofen, Scharhof und Käfertal. Was hören wir? Dienstag, 30. April Reichsſender Stuttgarl .00: Frühkonzert.—.35: Schallplatten.— 10.15: Fremdſprachen.— 10.45: Norwegiſche Muſik.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 13.15: Mittagskonzert Schallpl.).— 15.00: Tante Näle erzählt.— 15.15: Blumenſtunde.— 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 18.00: Fran⸗ zöſiſch.— 18.15: Kurzgeſpräch.— 18.30: Schallplattenreiſe in den Mai.— 19.00: Oh, dieſer April.— 20.15: Großer bunter Abend.— 22.30: Herz im Oſten. Chineſiſche Lie⸗ der und Gedichte.— 23.00: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. — 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .20: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Brückenbau. 11.00: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Muſik am Mit⸗ tag.— 14 00: Allerlei.— 15.15: Frauen am Werk.— 15.40: Erzieherfragen.— 17.15: Jugendſportſtunde.— 17.30: Chopin: Kloviermuſik.— 18.00: HJ an der Arbeit.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 18.40: Feierabend⸗Unterhaltung (Schallpl.).— 20.10: Welthafen. Seine Arbeit und ſein Feierabend.— 28.00: Nachtmuſik. Gewinnauszug 1. Klaſſe 45. Preußiſch⸗Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 1. Ziehungstag 26. April 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen .Gewinne zu 259000 M. 188815 2 Gewinne zu 5000 M. 121288 2 Gewinne zu 3000 M. 139717 8 Gewinne zu 2000 M. 98318 137274 262610 16 Gewinne 5 1000 M. 4705 86648 90474 251506 an e 8 d boete t, winne zu 2 199 24e 5 5 85 winne zu 8 5 3400 1 95807 1050 114509 1 185388 118889 . 1 8207 235282 240318 8 331846 341409 347746 362169 369852 180 Gewinne zu 200 M. In der heutſgen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 17858 24639 108881 2 Sewinne zu 800 M. 8710 56684 57884 93832 2 5 120830 188822 278215 298334 331859 345583 363391 36 Gewinne zu 500 M. 5533 35185 4 83108 15058 167489 212161 82830 234285 3 283741 308612 315516 3820308 334345 393968 204 Gewinne zu 200 M. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. April 100 120 Lehrlinge werden losgeſprochen Ein Ehrenabend des Schloſſerhandwerks Ehrung von fünf Meiſterveteranen 8 Das Wiederaufleben ber alten Handwerksbräuche führt ganz von ſelbſt zu einer innigen Verbunden⸗ heit von Meiſter, Geſelle und Lehrling. Die Wahr⸗ heit dieſes Satzes empfand man ſo recht bei der Los⸗ ſprechungsfeier, die am Samstag die Mitglie⸗ der der Schloſſer⸗, Maſchinen bauer⸗ und Mühlenbauer⸗ n nung Mannheim mit ihren Angehörigen im Liedertafelheim vereinigte. Beim Betreten des großen Saales machte bie Bühne ſofort auf die Beſonderheit der Feier aufmerkſam. Vier Wahrzeichen des Schloſſerhandwerks reckten ſich zu beiden Seiten eines von der Hakenkreuzfahne um⸗ kleideten Tiſches auf dem die von den Meiſtern ge⸗ ſtiftete Zunftlade ſtand, die ſpäter übergeben wurde. Obermeiſter Auguſt Roos begrüßte nach einigen Muſikſtücken einer Abteilung der Kapelle Seezer herzlich die Erſchienenen, insbeſondene Reichsin⸗ nungsmeiſter Francois und den Syndikus des Reichs verbandes, Herrn Müller aus Berlin, fer⸗ ner die Vertreter des Gewerbes und der Induſtrie, um mit dem Wunſche zu ſchließen, daß ſich die Ver⸗ bundenheit von Meiſter, Geſelle und Lehrling noch inniger als bisher zum Wohle des Vaterlandes geſtal⸗ ten möge. Als ein ſtattlicher Chor der Liedertafel unter Muſikdirektor Ulrich Herzogs Leitung ſchwungvoll und tiefempfunden drei heitere Lieder vorgetragen hatte, übergab Schloſſermeiſter Schwander d. J. die Innungslade, ein Meiſterſtück, das von Studienrat Moranb ent⸗ worfen wurde. Auf dem Deckel der etwa einen Zent⸗ ner ſchweren Lade ſieht man zur Linken unter zwei gekreuzten Schlüſſeln die Wolfsangel, zur Rechten in erhabenen Buchſtaben„Schloſſer⸗Innung Mann⸗ heim“. Herr Schwander dankte bei der Uebergabe den Arbeitskameraden, die ihm bei der Herſtellung der Lade geholfen haben. Obermeiſter Roos unterſtrich die Dankesworte in der gleichen herzlichen Weiſe, um alsdann die Losſprechung von 120 Lehrlingen vor⸗ zunehmen. In der Anſprache, die er der Los⸗ ſprechung voranſchickte, gedachte er zufächſt des Führers, dem in erſter Linie die heutige Verbun⸗ denheit von Meiſter, Geſelle und Lehrling zu ver⸗ danken ſei. Als er betont hatte, daß man einmütig dem großen Ziel zuſtreben müſſe, dem Handwerk den früheren goldenen Boden wieder zu verſchaffen, wandte er ſich an die Junggeſellen mit dem Hinweis, daß ein neuer Lebensabſchnitt begonnen habe, in dem ſie zu zeigen hätten, daß ſie würdig ſeien, ihr Handwerk getreu den beſten Vorbildern der Meiſter auszuüben. Dazu gehörten eine unermüdliche Weiterbildung und der Wahrung der Standesehre. Als der Obermeiſter mit dem Wahlſpruch des Reichsinnungsmeiſters geſchloſſen hatte, riefen die Junggeſellen„Wir geloben!“ Alsdann wurden die Junggeſellen einzeln aufgerufen und auf die Bühne gebeten, wo ſie den Geſellenbrief entgegennahmen und mit Handſchlag dem Obermeiſter das Gelöbnis bekräftigten. Feierliche Minuten, die vor allem den Junggeſellen unvergeſſen bleiben werden. Reichsinnungsmeiſter Francois überbrachte die herzlichſten Grüße des Reichsverban⸗ des, um dann die Bedeutung der Losſprechung zu würdigen und die Meiſterveteranen zu ehren, die über 70 Jahre alt ſind. Indem er bekanntgab, daß es fünf Veteranen zu ehren gelte, die ſeit mehr klar ſein. als 60 Jahren das Schloſſerhandwerk ausübten, ver⸗ wies er darauf, daß ſich in dieſem Augenblick Jugend und Alter einträchtig die Hand reichten. In den Ve⸗ teranen, die in ihrem Wirken bis zum deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Krieg zurückreichten, verkörpere ſich das Schickſal des ganzen deutſchen Volkes. Der Redner bat dann die Herren Joſef Gerber, Leopold Men⸗ ges, Karl Rohrer, Eduard Hohmann und Joſef Neuſer auf die Bühne, um ihnen den Ehren⸗ hammer mit Widmung zu überreichen. der Geehrten hatte der Reichsinnungsmeiſter herz⸗ Für jeden liche Worte. Obermeiſter Roos dankte dem Reichs⸗ innungsmeiſter und überreichte ihm als äußeres Zei⸗ chen der Verehrung ein Bild, das ihn im Kreiſe ſei⸗ ner Berufskameraden auf dem pfälziſchen Verbands⸗ tage zeigt. Schloſſermeiſter Rohrer dankte im Na⸗ men der Geehrten. Jakob Frank, der immer gern im Kreiſe der Schloſſermeiſter weilt, brachte mit ſeinen ausgezeich⸗ neten Vorträgen die heitere Stimmung auf den Höhepunkt. Das Bild, das ihm überreicht wurde, wird ihn immer an die fröhlichen Stunden erinnern, die er bei ſeinen Freunden verleben durfte. Herr Hans Marx von der Liedertafel ſteuerte ebenfalls drei Vorträge bei, die von neuem zeigten, daß er über eine überaus ſchöne Tenorſtimme beſitzt. Als Ober⸗ meiſter Roos ein„Sieg Heil!“ auf den Führer aus⸗ gebracht hatte, wurde der Saal zum Tanz geräumt, dem man ſich noch lange mit Eifer hingab. Sch. Vorſicht bei Abschluß von Vertrügen Wichtige Verhaltungsmaßregeln— Schutz vor Aebervorteilung Wie die Praxis der Gerichte zeigt, kommt es viel⸗ fach nur deshalb immer wieder zu Prozeſſen, weil Verträge nicht mit der genügenden Sorgfalt und ohne ſchriftliche Form abgeſchloſſen werden. Zögert ſich dann die Abwicklung eines Vertrages noch einige Zeit hinaus, ſo ſind beide Vertragsparteien oft über wichtige Punkte des Vertrages im unklaren, es ent⸗ ſtehen Meinungsverſchiedenheiten, deren Fortſetzung vor Gericht weitergeht. Dieſes ſoll feſtſtellen, was abgemacht geweſen iſt. Oft müſſen dann zeitrau⸗ bende und koſtſpielige Beweisaufnahmen erfolgen, um klarzuſtellen, ob überhaupt ein Vertrag und zu welchen Bedingungen er abgeſchloſſen iſt. Achtet auf genauen und klaren Wortlaut! Der Inhalt eines Vertrages muß beſtimmt und Auch etwaige Nebenabreden, z. B. die Zuſtcherung gewiſſer Eigenſchaften der gekauften Ware, müſſen in den Vertrag aufgenommen werden. Bei vorgedruckten Verträgen, wie z. B. Miet⸗ verträgen und bei der Ausfüllung von Beſtellzetteln, achte man vor allem darauf, daß nicht etwaige be⸗ ſondere Abmachungen, die nicht vorgedruckt ſind, hineingeſchrieben werden, und daß alles das, was aus dem vorgedruckten Text nicht gelten ſoll ge⸗ ſtrichen wird. Vielfach wird in Vertragsformularen, z. B. bei Käufen, beim Verſicherungsvertrag, Zweckſpar⸗ und Bauſparvertrag, auf beſondere Geſchäftsbedingun⸗ gen bezug genommen. Da dieſe mit der Bezug⸗ nahme auf ſie im Vertrage Vertragsbeſtandteil wer⸗ den, muß jede Partei vor Leiſtung der Unterſchrift unter den Vertrag die Geſchäftsbedingun⸗ gen genau durchleſen. Nicht ſelten iſt auch in den vorgedruckten Ge⸗ ſchäftsbedingungen von Eigentums vorbehal⸗ ten die Rede. Dies bedeutet, daß die Sache dem Käufer vor vollſtändiger Bezahlung des Kauſpreiſes incht gehört und er infolgedeſſen nicht vorher dar⸗ über verfügen darf, 5 Häufig iſt es auch üblich, daß Firmen, insbeſon⸗ dere Teilzahlungsgeſchäfte aller Art, in den allge⸗ meinen Geſchäfts bedingungen, Beſtellſcheinen und Kommiſſionskopien den Sitzihrer Firma als Gerichtsſtand und Erfüllungsot verein⸗ baren. Der Käufer, der derartige Beſtellſcheine unterzeichnet hat, iſt ſich nicht ſelten beim Durchleſen der Geſchäfts bedingungen der Bedeutung einer ſol⸗ chert Klauſel gar nicht bewußt geworden. Die Be⸗ Der ſeltſame Tod des Dichters Arſignat Von Hermann Linden In der Hafenſtadt Hamburg, in einer jener engen, niedrigen, verbogenen Gaſſen, über die Got⸗ tes Zorn ewige Finſternis verhängte, in der Alt⸗ ſtadt, ſchleichen ſie dahin, ein trübes Quartier menſch⸗ licher Armut und abenteuerlicher Exiſtenzen, wie Europa nur wenige beſitzt.— In einer jener tödlichen Gaſſen lebte ſeit einigen Monaten Herr André Ar⸗ ſignge, ein ſtiller, etwas merkwürdiger Greis, der keinen anderen Wunſch mehr an das Leben hatte, als den, zu ſterben, und zwar möglichſt raſch eines ſanften, beglückenden Todes. Herr André Arſignac war, wie wir ſchon hörten, alſo ein Greis; mehr wußte die Gaſſe nicht von ihm, ſeinen Namen behielt man auch nicht, er war etwas ſchwer zu behalten und hatte für die Leute ſeiner Umgebung einen läſtig in die Naſe ſteigenden ari⸗ ſtokratiſchen Klang. Als er einzog, umrauſchte ihn manches Getuſchel geſchwätziger Mäuler; denn man kam nicht dahinter, wovon er lebte; dunkle Geſchäfte betrieb er nicht. Er betrieb überhaupt nichts außer einer Tätigkeit, er ſpielte Klavier. Lange hatte er damals bei ſeiner Ankunft geſucht, bis er jenes ein⸗ zige Haus in der Gaſſe gefunden hatte, das ein Kla⸗ vier in ſeinen Kammern beſaß. An dieſem Klavier ſaß Herr Arſignac ſehr oſt. Wenn er ſpielte, ſammelte ſich unten vor dem Hauſe das müßige Volk der Gaſſe und lauſchte mit gemiſchten Gefühlen. Zwar ſpielte Herr Arſignac ganz anders als die ſtolpernden Pianiſten ihrer wüſten Kaſchemmen, aber er ſpielte ſo ſehr anders, daß ſie ihn nicht mehr verſtanden; die Muſik des Herrn Arſignae war eine Mutſik, die nicht dem Laſter ſchmeichelte wie ihre in ihren Lokalen— die Muſik des Herrn Arſignac ſtieß wie ein wilder Adler ins Firmament. Das Klavierſpiel des Herrn Arſignae war das letzte Geflacker eines ſterbenden Temperamentes, ſonſt war dieſer alte, eingewanderte Franzoſe ein Greis wie jeder andere Greis. Seine Augen, die längſt die Brauen und das Feuer der Leidenſchaften verloren hatten, lagen tief und müde blickend. Sein Gang vollzog ſich in kleinen, vorſichtigen Schritten. Er liebte es, gut verhüllt, den Hals in einem Schal, die Straße zu betreten; ſolange er noch lebte, haßte er die Mühſale, Krankheiten und Bedrängniſſe; da⸗ gegen zählte der Nebel, der jedermann unangenehm iſt, zu ſeinen Freunden, und er ging oft Nachmittage und Nächte mit ihm ſpazieren. André Arſignac war ein alter Dichter, der nichts mehr ſchrieb. Er hatte ſein Werk hinter ſich, etliche Franken damit verdient, Ruhm war ſchmal und kurz auf ihn gefallen, einige ſüße Frauen hatten in ſein Leben gelächelt, im Handumdrehen entfliehen ſolche Jahre des Glücks; nun war er alt, arm, unfähig; von den Zeitungen wurde er nicht mehr beachtet, die Menſchen hatten ihn vergeſſen, jüngere Sterne waren aufgegangen und hatten ſich entfaltet mit einem Glanze, in dem die alten erbleichten. André Arſignac hatte nie nach Programmen oder Konjunkturen oder gar nach dem Geſchmack des brei⸗ ten Publikums geſchrieben; er hatte nur immer ſei⸗ ner inneren Intuition gehorcht. Als echter Romane umd als wahrer Poet galt der Dienſt ſeines Talents nur einer Göttin, der Schönheit. Seine Verſe und ſeine Novellen wurden bewundert, indes kann auch ein Dichter nicht von der Bewunderung ſein Daſein friſten. Es erging ihm wie ſeinem großen Vorgänger Baudelaire, man entzückte ſich an den Dichtungen, aber man intereſſierte ſich nicht für den Dichter. Und André Arſignac wurde älter und älter. So⸗ lange er noch ſchreiben konnte, ſolange blieb er noch im Vordergrunde leuchtend und bekannt. Dann tra⸗ fen ihn Schlaganfälle, die Einfälle blieben aus, der Elan wurde matt, er lebte nur noch von ſeinen Buch⸗ tantiemen. Es iſt gefährlich, mein lieber Herr Ar⸗ ſignae, ich weiß nicht, beim nächſten Schlaganfall— hatte der Arzt zu ihm geſagt. Arſignac begriff, auch ohne daß der Arzt den Satz vollendete. Und er be⸗ reitete ſich vor auf den nahenden Tod. Zunächſt verließ er Paris. Es erſchien ihm vollkommen ausgeſchloſſen, daß er in Paris ſterben könnte, in Paris, der Stadt des Lichtes des Tanzes, der Lebensfreude. Sterben in einer ſolchen Stadt, die brechenden Augen auf ſo viel blühende Schönheit gerichtet, nein, das konnte er nicht. Er mußte hinweg von hier, er mußte dort⸗ hin, wo das Leben ſo traurig und häßlich war, daß es als ein Glück erſcheint, es zu verlieren. Ex fuhr alſo nach Hamburg. Die ſchönen, hellen modernen Stadtteile Hamburgs, die friſchen, langgeſtreckten Uferanſichten der Alſter, alles das, was zum Leben verführt, durchfuhr er mit geſchloſſenen Augen. Hinter dem Gänſemarkt ſtieg er in die Gaſſen der Altſtadt hinein. Hier, wo Geſchöpfe an ihm vorüber⸗ huſchten, flüſterten, die ihm vorkamen alleſamt, als ſeien ſie dem Abgrund entſtiegen, hier war der rich⸗ tige Platz, der den Abſchied von der Welt nicht ſchmerzlich machte. Seit ſieben Monaten wartete André Arſignae hier auf den Tod. Wenn man auf den Tod wartet, wird man ſteinalt. Der letzte Schlaganfall ließ auf ſich warten. Arſignac verließ das Viertel nur im Nebel. Greiſe wie er, die auf den Tod warten, müſſen die Verſuchungen des Lebens meiden. Ham⸗ burg kann eine ſchöne Stadt ſein, wenn der Himmel es will. 1 1 deutung einer derartigen Vereinbarung liegt gerade auf prozeſſualem Gebiet. An dem Erfüllungsort— das iſt laut Geſchäftsbedingungen der Wohnſitz oder die geſchäftliche Niederlaſſung des Verkäufers— iſt ein etwaiger Prozeß mit der Lieferfirma zu führen. Wohnt nun der Käufer weit weg, ſo iſt es ihm viel⸗ fach erſchwert, ſein Vorbringen am Wohnſitz der Lieferfirma geltend zu machen. Oft wird er nicht wiſſen, daß ſein Fernbleiben, ohne daß er durch einen Prozeßbevollmächtigten vertreten iſt, ein Ver⸗ ſäumnisurteil gegen ihn zur Folge hat, aus dem ſo⸗ fort vollſtreckt werden kann. Die Geſchäftsbedingungen Iſt die genaue Durchſicht der Geſchäftsbedingun⸗ gen in jedem Falle eine Notwendigkeit, ſo um ſo mehr in gewiſſen Fällen, in denen nicht faire Geſchäftsmethoden ſich der„Geſchäftsbedin⸗ gungen“ als eines Hilfsmittels bedienen. So iſt es bei dieſen Firmen üblich, vor die Stückzahl oder die Menge der zu beſtellenden Ware das Wort„je“ im Beſtellſchein aufzunehmen. Der argloſe Käufer bringt dann durch Einfügung einer kleinen Zahl hinter dem Wort„je“ oft eine ſehr große Beſtellung zuſtaernde. Zu den Praktiken derartiger Firmen ge⸗ hört es auch, in die Geſchäftsbedingungen einzu⸗ fügen: „Gerichtsſtand beiderſeits ausſchließlich das Amtsgericht Berlin⸗Mitte oder ein beliebiges an⸗ deres Amtsgericht nach Wahl der Lieferfirma.“ Der Zweck iſt klar. Durch Vereinbarung eines der Lieferfirma überlaſſen bleibenden Gerichtsſtan⸗ des ſoll vermieden werden, daß die Gerichte durch die Häufigkeit der ſich wiederholenden Einwendun⸗ gen der Beklagten auf den Inhalt derartiger Ge⸗ ſchäftsbedingungen aufmerkſam werden und ſich im Urteil damit befaſſen. Eine Anfechtung wegen Irr⸗ tums wird dem Vertragſchließenden nur in den wenigſten Fällen helfen. Vorſicht iſt auch geboten bei Geſchäftskäu⸗ fen. Nicht ſelten werden hierbei bei den Kaufver⸗ handlungen vertragliche Zuſicherungen über Um⸗ ſätze gegeben, die— häufig noch nicht einmal ſchrift⸗ lich— in den Kaufvertrag aufgenommen, nur allzuoft nicht ſtimmen. Hier empfiehlt es ſich, ſich Kaſſenſtrei⸗ fen, Steuerbelege uſw. des Verkäufers vorlegen zu laſſen, die eine Ueberſicht über die Umſatzverhält⸗ niſſe ermöglichen. Eines aber hatte Arſigmac vergeſſen bei ſeiner Dispoſition, in der etwas zuviel Nüchternheit und Gelaſſenheit war. Er hatte ſein Blut vergeſſen. Sein romaniſches Blut. Haaren ziemlich verlaſſen, aber es gab Nächte für ihn, in denen es ſeltſam in ſeinem Hirne ſpukte. Viſionen und Lieder wehten durch ſeinen Geiſt. Antlitze von verwirrender Schönheit rauſchten auf und verſchwanden. Stimmen unbekannter Her⸗ kunft flüſterten, ſchrien, lockten, ſangen; immer wieder, wenn auch nur im Traume, legte das Leben ſeine weißen, nackten Arme um die Schultern des alten Arſignac, als wolle es ihn verleiten, mit ſeinen Gedanken den Tod aufzugeben. Arſignae wußte den Rebellionen gegenüber keinen Rat. Eines Tages folgte er den immer wieder auf⸗ zuckenden Trieben und ging einige Straßen über ſein düſteres Viertel hinaus. Da ſah er im Schaufenſter eines Modegeſchäftes eine Frau ſitzen. Sie war allerdings nur aus Wachs, ſaß jedoch mit einem ſolchen fürſtlichen An⸗ ſtand auf ihrem Stuhl, daß ſich manche lebendige Dame daran ein Beiſpiel hätte nehmen können. Graziös hielt ſie einen bvalen Handſpiegel weit von ſich geſtreckt in ihrer rechten Hand. Arſignae ſtand lange vor dieſer Puppe ſtill, deren Natürlichkeit nun auch wirklich dämoniſch war, darauf trat er hinein in den Laden und erhandelte die Fürſtin. Nun hatte er, was er brauchte, Schönheit für die Augen, die ſchon trübe geworden waren durch die täglichen Er⸗ ſcheinungen ſeiner Gaſſe, die faſt nicht mehr zu er⸗ tragen waren. Wenn er nun die letzten Funken ſeiner er⸗ löſchenden Phantaſie in das abgeſpielte Klavier mit ſeinen langen, dürren Fingern hineindonnerte, glit⸗ ten ſeine Augen immer nach rechts, wo die Fürſtin am Fenſter ſaß, und zweimal ſah er entzückt ihr klaſſiſches Antlitz lächeln, Original und Spiegel. Dann ritt ihn ſozuſagen der Teufel und er ſpielte wie ein Gott. Indes befand ſich Arſignae immer noch auf dieſer Welt und insbeſondere iſt zu ſagen, er befand ſich in einer Hamburger Altſtadtgaſſe, wo die Meſſer und Revolver locker in den Hoſen ſitzen. Die Einwohner der Gaſſe, finſtere Kerle und geſchminkte Weiber, die niemals jung geweſen waren, hatten zwar dem alten Arſignac, der ſich in keiner Weiſe um ſie küm⸗ merte, ſchon gleich nach ſeinem Einzug einen Sparren zugeſchoben; jetzt jedoch, als ſie die Geſchichte mit der Puppe vernahmen, jetzt jedoch erklärten ſie ihn einſtimmig für einen vollkommenen Wahnſinnigen, gegen den man ſich ſchützen müſſe. Da das Leben des einzelnen Menſchen immerhin unter dem Schutze des Staates ſteht, kam es, wie es kommen mußte. André Arſignac fand eines Abends, als er heimkam aus dem Nebel, ſeine letzte Geliebte, die Fürſtin aus Wachs, die er mit dem Reſt ſeiner Erſparniſſe er⸗ des Blutes Zwar war ſein Kopf von gab einen Hügel. Der fahle Schein einer Gaslatem Beim Abſchluß von Mietverträgen 0 man als Mieter dafür, daß der durch Vereinbamn der großen Spitzenverbände der Vermieter Mieter unter Mitwirkung des Reichs juſtizminiſeg zuſtandegekommene„Deutſche Einheitsmietverin 75 zugrunde gelegt wird. Schutz für den Einzelhandel ſcicht ſelten ſind gerade in letzter wiſſenloſe Vermittler kurz nach Erlaß des Geſetzg zum Schutze des Einzelhandels Geſchäfte nen 15 richtet und an Leute verkauft worden, die über 1 Geſetz zum Schutze des Einzelhandels nicht im 80. waren. Wollten die Käufer nach Vertragsabſchin die Geſchäfte eröffnen, dann wurde ihnen auf Gn des Artikels I§ 2 des Geſetzes zum Schutze ez Einzelhandels vom 12. Mai 1953 die Genehng zur Eröffnung verſagt und die bereits eröffnen Geſchäfte wurden durch die Polizei wieder 0 ſchloſſen. Da die durch das Geſetz vom W. Oktobe 1983 zunächſt befriſtete Sperre der Errichtung 1 Verkaufsſtellen laut Geſetz vom 18. Dezember 10 bis auf weiteres ohne zeitliche Befriſtung und Einſchränkung auch für jegliche Art der Ueber. gilt, wird es ſich empfehlen, beim Kauf von Ge ſchäften mittelſtändiſcher Betriebe ſich das Vorban, Zeit durch ge denſein der behördlichen Genehmigun zum Betrieb vorher nachweiſen zu lasen Mit der zunehmenden Gründung von Erbhl, unter nehmungen haben in den vergangenen J Monaten unlautere Elemente die Leichtgläubigkel und Hoffnung mancher Volksgenoſſen auf mühelofen Gewinn ausgenutzt. gen halten, daß das Inausſichtſtellen derartiger müheloſer Gewinne gerade in unſerer Zeit, die un der harten und ehrlichen Arbeit ihren Lohn gibt, zur Vorſicht mahnt. Iſt ſich ein Vertragſchließender über die Richtig⸗ keit und Tragweite ſeines Verhaltens nicht im kla ren oder iſt der Fall ſchwieriger gelagert, ſo wir e ſich ſtets empfehlen, die Hilfe fachmänniſcher Rechtsberatung rechtzeitig in Anſpruch zu neh men, d. h. zu einem Rechtsanwalt oder Notar zu gehen. Für minderbemittelte Volksgenoſſen ſtehen die NS⸗Rechtsberatungsſtellen und die von den A. waltskammern eingerichteten koſtenloſen Sprechſtun, den zur Verfügung! Zweifelhaften Vermittlern es gelungen, Anteilſcheine von Bohrbetrieben zu verkaufen, die kaum ein Drittel des Kauſpreſe wert waren. Jeder Volksgenoſſe ſollte ſich vor Au Sageolꝛaleacles Montag, 29. April Nationaltheater:„Der Kaiſer und der öwe“, Schouſpiel von Walter Erich Schäfer, Miete A 21, 19.90[uhr. Roſengarten: Deutſche Chriſten. Kundgebung für die evang.. deutſche Reichskirche, 20.15 Uhr. Harmonie, D 2, 6: Anſchl. Irdentliche Mitglieder⸗Jahresverſammlung dez Mannheimer Altertumsvereins. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Bu⸗Bu& Ft, Tanz: Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Un übrerſum:. hambra:„Frasquita“.— Gloria und Pala! „Winternachtstraum“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Gebfenet von 10 bis 19 und ve 15 bis 17 Uhr. 1 Ausſtellung: Die Münſter von Freibung und Straßburg. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 0 bis 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 bis 10 Un Europa- Bildmaterndienf Jens Peter Jacobſens 50. Todestag. Am 30. April vor 50 Jahren ſtarb der däniſche Dichter Jens Peter Jacobſen, deſſen Werke— Muſter vollendeter Stilkunſt— zur Weltliteratur rechnen. Seine hekannteſten Schöpfungen ſind die Romane„Frau Marie Grubbe“ und„Niels Lyhne“, K 7 worben hatte, von Steinen zertrümmert, in daun Stücken in ſeiner Kammer vor. Nur den Spiegl hatten die Schurken ganz gelaſſen; wahrſcheinlich bal er darin ſein entſetztes Geſicht betrachten ſolle. Die Gaſſe hatte ſich auf ihre Weiſe einen geleiſtet. Mit alten Narren kann man ja die ſchönſte g Späße treiben. Greiſe ſind eben wehrlos. Andre Arſignac bückte ſich nieder und ſaumelt mit zitternden Fingern die Trümmer ſeiner letzte Geliebten. 5 Er legte ſie alle nebeneinander auf den Tiſch, 65 bebte über den Trümmerhaufen, in den die Augen des Greiſes ſtarrten, indes ſein Herz langſam vel loſch. f 8 Kurze Zeit darauf fiel er mit dem Kopf über. linke Lehne des Stuhls. Er war ein toter Man Er war hierhergekommen, um eines ſanften mn beglückenden Todes zu ſterben; noch ein Schlag, 1 ſteht das Herz ſtill, hatte ſein Arzt in Frankte zu ihm geſagt. Geſtorben war er nun hier, wie er es wollte abt nicht ſo, wie er es wünſchte. In der letzten Stun hatte das Leben ihn noch einmal ins Herz geſtothe Die Gaſſe, in der er wohnte, war nicht für 1 Sanfte und Beglückende. Sie war für den Mi N ö 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von dr. Robert Irſchlinger über„Die Londſchade von Steinach „Zigeunerbaron“.— Al Mit kürzlich Angekla aus Alt nicht 1 hatte, ol Der normale ren und ſcheint, in Wirk Schötz e wandern ſeine bo etwas ge ſich an 1 Nach zeit ſied Lünebur ſchaftlich beitskan Che nich trennt Zwei J. teldeutſe Mit Schöffen ſter S 51 Jahre berg we Fällen geſamt und 5 J. Die ſchlägig menten, Streit Lebens wühlen. kommt u eigenen ihrem H ich die L Eir Entſp vepſuchte ruhige J Frieden geln. A andere? der ande ſie ihn d verſucht, — daun muniſter Waffen Wohn ra ein ein ſachen Gheman trug, au Zerſetzut Sack. A hieran en Krim tigte ihren A und hatt 1 1060 5 n soch inbarur ter un miniſteg tvertraſ durch neu er über dn im Bie Zabſchluß uf Grund hutze dez ehmigung röffneten eder ge „Oktober zung von aber 10 und ohne ber nahme von Ge⸗ Vorhan, nigung 5¹ laſſen. 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Der Angeklagte, der äußerlich den Eindruck eines normalen Menſchen macht, ſteht in den beſten Jah⸗ ren und iſt vollauf arbeitsfähig. So normal er aber ſcheint, ſo verwirrt und vergeßlich iſt er angeblich in Wirklichkeit. Bereits in ſeiner Schulzeit zog Schötz es vor, einige Klaſſen mehrmals zu durch⸗ wandern. Schon damals klagte man allgemein über eine bodenloſe Vergeßlichkeit. Eben hatte man ihm etwas geſagt und erklärt, kurze Zeit ſpäter konnte er ſich an nichts mehr erinnern. N 5 Nach Abſolvierung ſeiner wenig glorreichen Schul⸗ zeit ſiedelte der Angeklagte nach Holtenſtedt in die Füneburger Heide über. Hier war er als landwirt⸗ ſchaftlicher Arbeiter tätig. 1925 ehelichte er einne Ar⸗ beitskameradin. Anſcheinend gefiel es ihm in der Ehe nicht, denn ſchon nach 14 Tagen trennte er ſich von ſeiner Frau und verſchwand auf Nimmerwiederſehen. Zwel Jahre ſpäter treffen wir Schötz in einem mit⸗ lelbentſchen Städtchen an. Auch hier blieb er nicht lange allein. Er heiratete zum zweiten Male. Scheinbar ging es beſſer als das erſtemal. Er hielt immerhin eine ganze Anzahl von Wochen aus. Doch nach einem Vierteljahr ſchnürte er das Ränzchen und ſuchte das Weite. Diesmal wählte er ſich die Skatſtadt Altenburg zu ſeinem Zufluchts⸗ ort aus. 1933 ſtand er zum dritten Male vor dem T raualtar. Jetzt hatte er endlich ſeine Ruhe. Ueber zwei Jahre blieb er ſeiner dritten Frau treu. Da aber trat der Staatsanwalt auf den Plan. Die beiden anderen Frauen hatten ihn auf⸗ geſpürt und ſtellten ihn zur Rede. Bei der Ver⸗ handlung vor dem Altenburger Schöffengericht gab Schötz an, ſo oft er ſich wieder verheiratete, ſeine erſten Heiraten vergeſſen zu haben. Seine dritte Frau, die als Zeugin vernommen wurde, beſtätigte die unglaubliche Vergeßlichkeit des Angeklagten. Nichts iſt zu Hauſe ſicher. Ständig iſt man auf der Suche nach Schlüſſeln, Briefen, Kragen und Man⸗ ſchettenknöpfen. Die ganze Wohnung ſtehe in einer ununterbrochenen Unterſuchung und Durchſuchung. Ein hinzugezogener Sachverſtändiger äußerte ſich da⸗ hin, daß man zwar Defekte bei dem Angeklagten feſtſtellen könne, daß aber eine derartige Vergeßlich⸗ keit, wie ſie der Angeklagte glaubhaft machen wolle, unmöglich ſei. Das Gericht verurteilte Schötz zu ſieben Monaten Gefängnis. — ũ—•——̊—— Mer Jahre Gefängnis für eine Verleumderin „Ich ruhe nicht, bis ich die Leute im Gefängnis habe!“ Berlin, im April. Mit außerordentlicher Strenge griff das Berliner Schöffengericht gegeneine Querulantin übel⸗ ſter Sorte durch. Das Gericht verurteilte die 51 Jahre alte Anna Schmidt aus Berlin⸗Schöne⸗ berg wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung in vier Füllen und gefährlicher Körperverletzung zu ins⸗ geſamt 4 Jahren und 1 Monat Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt. Die Angeklagte, die bereits vielfach auch ein⸗ ſchlägig vorbeſtraft iſt, gehört offenbar zu den Ele⸗ menten, die ihren ganzen Lebensinhalt im Streiten und Klatſchen ſehen und nicht ihres Lebens froh ſind, wenn ſie nicht gerade im Schmutz wühlen. Die ganze Erbärmlichkeit ihrer Geſinnung kommt wohl nicht beſſer zum Ausdruck, als durch ihre eigenen Worte ſelbſt, die ſie über ein Ehepaar in ihrem Hauſe ſprach: Ich werde nicht eher ruhen, bis ich die Leute im Gefängnis habe. Eine falſche Strafanzeige nach der anderen Entſprechend war auch ihre Handlungsweiſe. Sie verfuchte das ganze Haus gegen jenes Ehepaar, ruhige Menſchen, mit denen ſie früher einmal ſogar Frieden und Freundſchaft gehalten hatte, aufzuwie⸗ geln. Als dies nichts fruchtete, verſuchte ſie es auf andere Weiſe. Sie erſtattete eine Strafanzeige nach der anderen gegen den Ehemann. Einmal beſchuldigte ſie ihn des Hausfriedensbruchs— angeblich hatte er verſucht, gewaltſam in ihre Wohnung einzudringen — daun wieder bezeichnete ſie ihn als üblen Kom⸗ muüniſten, der in ſeiner Wohnung Munition und Waffen für die KPD herſtelle. Als die Politzei die Wohnräume durchſuchte und feſtſtellte, daß nicht ein einziges Wort der Anzeige den Tat⸗ fachen entſpra ch, ließ ſie wenige Tage ſpäter den Ehemann, der einen Kartoffelſack über die Straße trug, auf der Stelle verhaften. Kommuniſtiſche Zerſetzungsſchriften, ſo hetzte ſie, befänden ſich in dem Sack. Auf der Wache ſtellte ſich nun heraus, daß auch hieran wieder kein Wort wahr war. Kriminalbeamten der Begünſtigung bezichtigt Doch auch diesmal ließ ſie nicht locker. Sie lief von einer Polizeidienſtſtelle zur anderen, bezich⸗ kigte den Kriminalbeamten, der ſich mit ihren Anzeigen befaßt hatte, der Begünſtigung und hatte natürlich auch hier wieder kein Glück, denn die Unterſuchung ergab, daß der Beamte ganz korrekt gehandelt hatte. In ihrer Wut griff ſie jetzt zu einem anderen Mittel. Gelegentlich eines Zuſammentreffens im Treppenflur verſetzte ſie ihrem Opfer mit einem Schlüſſelbund derartig wuchtig geführte Hiebe tber den Kopf, daß der Mann blutüberſtrömt flüchten mußte. Jetzt endlich wurde eine Anzeige gegen ſie erſtattet. Der Vorſitzende bezeichnete die Angeklagte, die während der ganzen Verhandlung äußerſt frech auftrat, als einen Krebsſcha den fürdie Allgemeinheit, die für möglichſt lange Zeit durch eine ganz exemplariſche Strafe unſchädlich gemacht werden müſſe. Der Mord an dem Bildhauer Wrampe Die Täterin zum Tode verurteilt. — München, 26. April. Vor dem Schwurgericht München J gelangte die Mordtat an dem Bildhauer Wrampe, der von ſeiner Geliebten im November 1934 in ſeiner Wohnung erſchoſſen worden war, zur Ver⸗ handlung. Die 40 Jahre alte Angeklagte Anna Burg⸗ hart gab bei ihrer Vernehmung die Tat auch zu, führte aber zu ihrer Entlaſtung an, aus Eifer⸗ ſucht zur Waffe gegriffen zu haben. Schon im Herbſt 1933 ſei ihr der Gedanke gekommen, ſich und den Geliebten zu erſchießen, nachdem ſie ſich von ſei⸗ ner Untreue habe überzeugen müſſen. Die An⸗ geklagte ſchilderte dann den Hergang der Tat, nach der ſie einen Selbſtmordverſuch unternahm, der aber mißlang. Nach längerer Beratung wurde die An⸗ geklagte zum Tode verurteilt. In der Begründung des Urteils heißt es u.., daß das Gericht zu der Ueberzeugung gekommen ſei, daß die Mordtat vor⸗ ſätzlich geſchehen ſei und daß daher auch auf Mord erkannt werden müſſe. * Saarbrücken, 28. April. Am 25. April wurde auf dem Marktplatz hier eine gewiſſe Ruth Schmidt, geb. 19. September 1915 zu Hannover, inn Von der Heydt wohnhaft, feſtgenommen. Die Schmidt ſteht im Verdacht, mit ihrem Liebhaber En⸗ gelbert Hupp, 22 Jahre alt, in Eſſen⸗Weſt wohn⸗ haft, in den Jahren 1933/34 ihr 19 Tage altes Kind ermordet zu haben. Heldenehrung in Mandſchukn o. Europa⸗Bildmaterndienſt In Hſinking, der Hauptſtadt von Mandſchukno, wurde der Gedenktag für die im chineſiſch⸗fapaniſchen Konflikt Gefallenen würdig begangen. Kaiſer Kwongte(Mitte), der hier beim Verlaſſen des Feſt⸗ platzes gezeigt wird, nahm mit den Würdenträgern ſeines Landes an der Gedenkfeier teil. BILDER VOM TAGE Die Kamera siehif in die Welt Die feierliche Unterzeichnung der nenen polniſchen Verfaſſung, die im Worſchauer Königsſchloß durch Staatspräſident Moscickt vollzogen wurde.(Links neben dem Präſtdenten Miniſterpräſident Oberſt Slawek, rechts die Mitglieder des Kabinetts.) 16 neue Millionäre in Italien. Auf der Piazga Venezia in Rom wurden in aller Oeffentlichkeit die 16 Hauptgewinne der ftalteniſchen Staatslotterie gezogen und verkündet. Amerikas neueſte Kavallerie. Bei den Kavallerieregimentern der Vereinigten Staaten ſind kürzlich verſuchsweiſe Motorräder eingeführt worden, die mit einem leichten Maſchinen gewehr ausgerüſtet ſind. Das Kaiſertreffen in Tokio. Europa⸗Bildmaterndlenſt Katſer Kangte von Mandſchukuo(), der dem Kaiſer Hlirohito von Japan(2) einen Staaks⸗ beſuch abſtattete, bei ſeinem Eintreffen auf dem Zentralbahnhof in Tokio, wo ihm die Prinzen des kaiſerlichen Hauſes durch ſeinen Gaſtgeber vorgeſtellt wurden. . Seite/ Nummer 108 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. April 100 — Moskau hat ſeinen füngſten Weltrekorb. Dies⸗ mal iſt es der Weltrekord im Hungern, der dieſer Tage von einem Ruſſen in Moskau aufgeſtellt wor⸗ den ſein ſoll. Wie die Meldungen aus Moskau be⸗ ſagen, hat es der Mann fertiggebracht, 50 Tage lang keine Nahrung zu ſich zu nehmen und in dieſer lan⸗ gen Zeit nur von Waſſer zu leben. Wer dieſer tüch⸗ tige Genoſſe ſonſt iſt, darüber ſchweigen ſich die Moskauer Nachrichten beharrlich aus. Es wird nur noch mitgeteilt, daß der Mann 38 Jahre alt ſei, und daß er im Verlaufe ſeines Hungerexperimentes 26,5 v. H. ſeines Körpergewichtes verloren habe. Auch dies ſtellt einen Rekord dar, denn der größte Ge⸗ wichtsverluſt, der bisher bei ähnlichen Verſuchen re⸗ giſtriert werden konnte, war 25,3 v. H. von dem urſprünglichen Gewicht. Das Experiment, das mit einem Weltrekord im Hungern ſeinen erfolgreichen Abſchluß gefunden hat, wurde in dem bekannten In⸗ ſtitut Kaſanoff in Moskau burchgeführt. Der Hun⸗ gerkünſtler ſtand während der ganzen Zeit unter ſtrengſter Kontrolle und Aufſicht von ſeiten der Aerzte. Es war ihm zwar geſtattet, ſich täglich einige Zeit in dem herrlichen Park um das Inſtitut zu ergehen, aber auch auf dieſen Spaziergängen war der Mann ſtets in Begleitung. Der Hungerkünſtler von Moskau hat ſich ein Tagebuch angelegt, in dem er ſeine Empfindungen und Erlebniſſe bis in das Kleinſte hinein aufgezeichnet hat. Beſonders un⸗ gemütlich ſcheint es ihm in den erſten Tagen ge⸗ weſen zu ſein. Aus den Aufzeichnungen geht jeden⸗ falls hervor, daß der Mann in den erſten vier oder fünf Tagen weder Schlaf noch Ruhe oder Entſpan⸗ nung finden konnte. Die Qualen des Hungers ſind entſetzlich. Ich habe das Gefühl, als wenn ſich mir der Magen einfach umdrehte, ſo heißt es im Tage⸗ buch für die Zeit von der dritten Nacht auf den vier⸗ ten Tag. Um ſeine Schlafloſigkeit zu bekämpfen, gaben ihm die Aerzte den Rat, er ſolle täglich drei Glas Waſſer trinken. Das tat der Mann denn auch und ſoll tatſächlich dadurch ſeinen Schlaf wieder⸗ gefunden haben. Dieſer Schlaf ſoll ſogar tief und feſt geweſen ſetn. Manchmal ſo tief, daß der Wärter den Mann gar nicht mehr wach bekommen konnte und aus Angſt, er ſei bereits hinüber, zu den Aerzten gelaufen kam. Die Profeſſoren Gazenko und Slaw haben inzwiſchen ihre Beobachtungen bereits in einem ausführlichen Artikel in einer wiſſenſchaftlichen Zeit⸗ ſchrift uniedergelegt. Die beiden ruſſiſchen Gelehrten kommen dabei zu der merkwürdigen Schlußfolge⸗ rung, daß das Faſten, ja ſogar das Hungern, dem menſchlichen Körper anſcheinend nicht ſchade. In gewiſſen Grenzen jedenfalls nicht. Allerdings müſſe darauf geachtet werden, daß der eingetretene Ge⸗ wichtsverluſt in kurzer Zeit wieder wettgemacht wer⸗ den kann, ſonſt könnten ſolche„Kuren“ gefährlich werden. 55 — Auf Formoſa, der vom Erdbeben betroffenen Inſel, gibt es noch„Wilde“. Viele der Wilden ha⸗ ben äußerlich ſchon manches von der modernen Zi⸗ viliſation angenommen, die ihnen der fapaniſche Poliziſt bringt. Einige tragen den japaniſchen Schuh, der ein Extra⸗Futteral für die große Zehe auſweiſt. Ich traf einen Wilden, ſo berichtet ein Mitarbeiter des„Völk. Beob.“, der zum Ausſchneiden eines Ur⸗ waldweges die typiſchen weißen Baumwollhand⸗ ſchuhe angezogen hatte, wie ſie jeder Handarbeiter in Japan trägt. In ihren ſeltſamen Gewohnheiten ſind die 140000 wilden Eingeborenen Formoſas er⸗ ſtaunlich verſchieden. Viele ſchwärzen ſich die Zähne, andere Stämme reißen ſich jeden zweiten Zahn her⸗ aus und veranſtalten ein feierliches Zahnbegräbnis. Dann freuen ſie ſich, wenn beim Sprechen die Zunge roſig zwiſchen den Zahnlücken hervorſcheint. Wie⸗ der andere ſchwärzen auch noch die ſtehengebliebenen Zähne. Manche wohnen wie Affen auf Bäumen, andere in Schieferhütten und Strohverſtecken. Einige Stämme laſſen ſich die Herrſchaft von Frauenhäupt⸗ lingen gefallen. Die Tayalen faſten und berühren Von dex uus, Meltau stellung Europa⸗Bildmaterndlenſt Auf der Brüſſeler Weltausſtellung gibt es eine Bahnhofshalle, in der die neueſten Konſtrukttonen von Lokomotiven, Eiſenbahntriebwagen und Waggons zur Schau geſtellt ſind. Jialog unten dem algen Seltsame Zwischenfälle bei einer Hinrichtung in Amerika Neuyork, im April. In Smithland im Staate Kentucky war der 28 jährige William de Bee zum Tode Hurch den Strang verurteilt worden, weil er einen Raub⸗ mordverſuch an der Krämerin Johnſon unternom⸗ men haben ſollte. Der Prozeß hatte erregte Aus⸗ einanderſetzungen gebracht und man wußte nicht, ob man ſich auf Schuldig oder Nichtſchuldig feſtlegen ſollte, bis dann ſchließlich die Schöffen plötzlich völlig einig in ihrem Schuldſpruch wurden, worauf der Richter die Todesſtrafe über den jungen Mann aus⸗ ſprach. Der erwartete in ſeiner Zelle ruhig den Verlauf der Dinge, und als ein diesbezügliches Gnadengeſuch abgelehnt worden war und man ihn nach ſeinem letzten Wunſch fragte, erklärte er, daß er noch einmal vom Galgen herab zur Menge ſpre⸗ chen wolle. Ausnahmsweiſe wurde ihm dieſer Wunſch gewährt. Der Marktplatz, auf dem die Hinrichtung erfolgen ſollte, war von einer unabſehbaren Menſchenmenge umlagert, die ſich das Schauſpiel nicht entgehen laſſen wollte. In der Mitte des Platzes war der Galgen errichtet worden, und bald wurde William de Bee herbeigeführt. Er betrat die Erhöhung unter dem Galgen, verhielt einen Augenblick, ſah ſich langſam um und begann dann zu reden. Er wandte ſich zu⸗ nächſt an das Volk und erklärte, daß er dem Haſſe und der Mißgunſt zum Opfer falle. „Wenn ich mich auf mein Gefühl von dieſer alten Nebelkrähe verlaſſen kann, ſo ſteht ſie jetzt aufgedon⸗ nert in eurer Mitte, um ſich an der Hinrichtung zu weiden. Dieſe Johnſon nämlich iſt ein ge⸗ waltiges Bieſt, aus deren Mund nichts kommt als Lügen. Sie iſt ſo geizig, daß fünfhundert Dollar genügt hätten, um ihr den Mund zu ſtopfen. Alles, was ſie gegen mich geſagt hat, war nur zum gering⸗ ſten Teile richtig. Dieſe liebliche Dame hat auch ein Brüderchen, das ſo freundlich war, die Schöffen zu beſtechen. Auch er wird hier auf dieſem Platze ſein, um den Erfolg ſeiner Bemühungen ganz zu genießen.“ Dieſen Worten folgte ein peinliches Schweigen. Dann meldete ſich die erwähnte Frau Johnſon und begann zu ſchimpfen. Man ſehe, wie dieſer Verbrecher noch am Rande des Todes zu ſchmä⸗ hen wage und anſtändige Leute mit Spott begießen will, Er ſei ein Mörder, und die Gerechtigkeit laſſe ſich nicht täuſchen. Auch wenn er ihren Bruder ſchmähe, der der der Gerechtigkeit zum Siege verhol⸗ fen habe, ſo bleibe er doch ein gemeiner Mörder. Und nicht für tauſend Dollar hätte ſie die Gerechtigkeit aufgehalten. Der Verurteilte aber nahm dieſe Worte nicht ohne weiteres hin. Er ſei ſeiner Sache ganz ſicher, ſeine Verurteflung gehe nicht mit rechten Dingen vor ſich. Und das Schickſal werde dieſes Weib ſchon noch einmal treffen, ſamt ihrem Bruder. So redete William de Ree faſt eine Stunde. Schließlich wurde der Scharfrichter ungeduldig und gab ein Zeichen, daß er ſchließen ſolle. In dieſem Augenblick tönte ein markerſchütternder Schrei über den Platz. Die Schweſter des Verurteilten hatte ihn ausgeſtoßen, die mit dem alten Vater ebenfalls er⸗ ſchienen war.„Er iſt unſchuldig, rettet ihn, er iſt unſchuldig“, rief der alte Mann immer wieder. Die Scharfrichter faßten jetzt zu und vollzogen die Hin⸗ richtung, während die Schweſter und der Vater ohn⸗ mächtig vom Platze getragen werden mußten. ihre Frauen eine Woche lang nicht, bevor ſie auf die Kopfjagd gehen. Die Punun kochen die abgeſchlage⸗ nen Köpfe in einer Pfanne aus, die Tzwo bohren ein Loch in die Schädeldecke, holen das Gehirn her⸗ aus, tanzen um die Trophäe und gießen Brannt⸗ wein zwiſchen die toten Lippen. — Ein Verfahren, mit Druckluft die vom Sturm gepeitſchten Meereswogen zu beruhigen, wird jetzt in Amerika angewandt. Die Amerikaner leiten die Luft aus Röhren, die zahlloſe kleine Löcher haben, in geringer Tiefe unter der Oberfläche in das Waſſer. Dieſes Verfahren ſoll vor allem dazu dienen, das Meer beim Bau von ſchwimmenden Inſeln ruhigen. Um den Rand der geplanten Inſel we ſolche Röhren angelegt und dann Druckluf gepreßt. Dadurch werden im Waſſer Wirbel er an denen ſich die Wellen brechen ſollen. Verſu am Modell haben die Brauchbarkeit dieſes Verſah rens bewieſen.— Bemerkenswert iſt dabei, daß ii ſer Gedanke nicht amerikaniſchen, ſondern dentſ Urſprungs iſt. Wie die Zeitſchrift„Deutſche Tech, nik“ berichtete, wurde nämlich dem Berliner Hein, rich Heuſer bereits am 21. Februar 1931 eine 5 richtung zum Beruhigen der Meeresoberfläche“ 1 tentiert. Heuſer wollte zwiſchen zwei Schiffen durch. lochte Röhren in das Waſſer laſſen, die quer zur Windrichtung geſtellt werden und ſo durch die auz. ſtrömende Druckluft den Seegang beſeitigen ſollten Die jetzigen Pläne in Amerika unterſcheiden ſich aby nur darin, daß ſie vom feſten Land aus arbeiten wollen. Aber auch hierin ſind bereits Vorläufer 50 Schon 1938 wurde eine ſolche Anlage in Sebaſtoyal zum Schutz der Ufermauern errichtet. * — Im Urwald bes belgiſchen Kongo gibt ez noch eine Anzahl von Eingeborenendörfern, die der alten Sitte der Menſchenfreſſerei hemmungslos ergeben ſind. Alle Bemühungen, dieſe Verbrechen zu unter. binden, ſind bisher fehlgeſchlagen. Den Eingeborenen wird Mord und Kannibalismus in hundert Fällen vorgeworfen. Bekanntlich verſchwanden gach einet Notlandung in dieſem Gebiete zwei bekannte fran, zöſiſche Flieger, und in dieſem Zuſammenhange ff der Verdacht nicht von der Hand zu weiſen, daß die Menſchenfreſſer auch ſie ermordet haben. Daß dieſe Kannibalen ſelbſt von ihren eigenen Raſſegenoſſen gefürchtet werden, geht daraus hervor, daß ſich nie mand in der Gegend mehr anſiedeln will. Jetzt it eine Strafexpedition nach dieſen Dörfern aufgehro⸗ chen, die von Stanleyville ausging. Man mußte da⸗ mit rechnen, daß die Eingeborenen lebhaften Wiber⸗ ſtand leiſten werden. Darum wurde die Expedition entſprechend ausgerüſtet. Sie hat Maſchinengewehrk mitbekommen, um ſich gegen Ueberfälle zu ſſchern, Daneben aber werden im Notfalle auch Flammen⸗ werfer in Aktion treten, und ſchließlich gibt etz glz letztes Mittel Giftgas. Beſonders gefährlich iſt ber Ort Umbahali. Hier nämlich niſten die Kannibalen in Verſtecken, in denen ſie ſich ſicher fühlen. Der nahe Urwald bietet ihnen Unterſchlupf. Sie ſpotten aus dieſem Grunde auch jeder Strafexpedition, denn ſie haben bisher nur mit Schußwaffen gerechnet. Es it anzunehmen, daß die Mittel der Strafeppedition ausreichen werden, um dem Kannibalismus endgül⸗ tig ein raſches Ende zu bereiten und die Schuldigen ihrer Strafe zuzuführen. * — Die Staatsanwaltſchaft Staate Neuyork) hat ihr Aktenmaterial über den „Fall Dutch Schultz“, den größten Bierſchmuggler im Staate Neuyork in den Zeiten der Prohibitſon, faſt vollſtändig zuſammengeſtellt. Im Verlaufe der Unterſuchungen über Steuerhinterziehungen, die Arthur Flegenheimer, gemeinhin unter dem Namen „Dutch Schultz“ bekannt, zur Laſt gelegt wurden, ergab ſich, oͤaß der„letzte der Bierbarone“ ſchon im Alter von 27 Jahren das Oberhaupt einer weit ver⸗ zweigten Verbrecherbande geweſen war. Vor ſeths Jahren galt Schultz in Unterweltkreiſen ſowie auc in der Neuyorker Verwaltung als der Mann, ber das Biergeſchäft in ganz Neuyork kontrolliert. Aut einem Notizbuch, das angeblich„Dutch Schultz“ ge⸗ hören ſoll, wieſen Detektive nach, daß der Bierkönig oft in einer Woche über hunderttauſend Mark ein⸗ genommen habe. Auf der Ausgabenſeite fanden ſich auch viele Beträge in Höhe von je 100 Dollar, die unter der Bezeichnung„an das Geſetz“ verbucht waren. Die Anklage der Regierung gegen Schultz ähnelt in hohem Maße der gegen Al Capone. Wenn Schultz wegen aller elf gegen ihn erhobenen Ankla⸗ gen ſchuldig geſprochen werden ſollte, dann hat et 43 Jahre Zuchthaus zu erwarten, ganz abgeſehen von Syracuſe(in von einer außerordentlich hohen Geldſtrafe, während Al Capone bekanntlich nur zu elf Jahren verurteil wurde. Schultz ſelbſt hält ſich jedoch mehr für einen verfolgten öffentlichen Wohltäter als für einen öffentlichen Feind. ———— ROMAN VON ELISA DET VEI RAU EN ui Mois o. Er macht eine kleine Pauſe, weil er erwartet, daß ſie fragen werde, was das ſei, und er ihr dann eine langatmige Erklärung geben könne. f Sie fühlt dieſe Abſicht, aber ſie tut ihm nicht den Gefallen, darauf einzugehen. Alſo entſchließt er ſich mit einem leiſen Seufzer, weiterzureden.„Sieh mal: Jede Zigarette iſt am beſten aufgehoben in der Schachtel, in die ſie hinein⸗ geboren wird. Da liegt ſie ſeſt, da liegt ſie gut— das iſt wie nach Maß gemacht..“ „Sehr nett, aber keine Antwort auf meine Frage! Ich kann auch anders fragen, wenn dir das lieber iſt: Von welchem Geld haſt du geſtern eingekauft, wie ein Wahnſinniger? Mayonnaiſe und Lachsſchinken und Pralinien und Büchſenſpargel und ein fertig gebratenes Huhn. Du ſiehſt doch wohl ein, daß das ſinnloſe Verſchwendung iſt? Es geht nicht, daß du alles verkaufſt und verſetzt, weil du mich verwöh⸗ nen möchteſt!“ „Aber es geht doch noch viel weniger, daß ich mich von dir erhalten laſſ!“ Er macht ein todunglückliches Geſicht und wühlt vor Verzweiflung ſein Haar durch⸗ einander. „Dafür ſind wir doch verheiratet, Peterle! In einer Ehe gibt es doch kein Mein und Dein!“ „Es wäre mir ja auch ganz egal, wenn du von deinen Renten lebteſt! Aber du arbeiteſt! Vom Morgen bis zum Abend arbeiteſt du! Oder: wenn wir zehn Jahre verheiratet wären, wenn ich zehn Jahre lang dich erhalten hätte, und dann käme mal eine Zeit, ein paar Wochen oder Monate, wo ich ar⸗ beitslos wäre und mich durch deine Arbeit erhalten ließe Aber ſo? Wie muß ich dir denn vorkom⸗ men? Und ver allem: Wie komm' ich mir ſelber vor? Dabei kann ich mich doch nicht wohlfühlen! Das einzige, was ich mir zum Troſt immer wieder vorſage, iſt, daß ich dich gewarnt habe. Ich hab' dir gleich geſagt, daß ich ein ungeeignetes Objekt zum Heiraten bin.“ „Aber ich hab' mich von deinen Warnungen nicht abſchrecken laſſen und dich doch geheiratet, gegen deinen Willen... Bereuſt du'?“ „Quatſch! Aber ich muß——“ „Nein: Ich muß! Ich hab' es gewollt, und ich muß die volle Verantwortung tragen!“ „Das iſt Sophiſterei! Ich hab' es doch auch ge⸗ wollt! Und darum geht's eben nicht ſo weiter. Ich muß arbeiten— muß Geld verdienen. Ich werde auch! Du mußt nicht denken, daß ich untätig wäre. Ich ſuche, ich ſehe mich um— ich habe ja ſchließlich auch Beziehungen, die mir für den Anfang ein biß⸗ chen vorwärtshelfen... Hauptſache, daß man erſt mal irgendwo Fuß faßt, daß man Gelegenheit hat, etwas zu zeigen..“ „Natürlich, Schatzi!“ Das klingt ſehr geduldig, viel zu geduldig, um überzeugt zu klingen.„Du wirſt noch einmal ganz groß und berühmt und klotzig wohlhabend. Ich muß dir geſtehen: Darauf hab' ich ja ſpekuliert! Aber die Zeit bis dahin müſſen wir eben überſtehen. Und da wollt' ich dir einen Vor⸗ ſchlag machen“ Dieſer Vorſchlag liegt ihr ſchon lange wie Zent⸗ nerlaſt auf dem Herzen. Es iſt ein Eingriff in ſeine perſönlichen Rechte: Wenn er ihn zurückweiſt, iſt es eine Kränkung für ſie; wenn er ihn annimmt, iſt es ein Opfer ſeinerſeits.. Er iſt ihr Mann, aber neben⸗ bei immer noch ein bißchen ein fremder junger Herr, und was ſie ihm vorſchlagen will, bedeutet eine faſt noch ſchwerer wiegende Lebensänderung als eine ſtandesamtliche Trauung. „Sieh mal, Liebling!“ Sie malt mit der Finger⸗ ſpitze Figuren auf den Tiſch.„Ich dachte—— Aber, bitte ſag mir's ganz aufrichtig, wenn du dagegen biſt! Ich möchte dich um Gottes willen nicht zu etwas überreden, das dir widerſtrebt... Aber vor⸗ läufig— fürs erſte— iſt doch die Hauptſache, daß wir ein bißchen ſparen... Nein, die Hauptſache iſt natürlich, daß wir uns lieben; und darum dürfen wir nichts tun, was dieſe Liebe— ſchädigen könnte. Von„Zerſtören“ will ich gar nicht mal reden Aber darum bitte ich dich auch, daß du mir ganz offen deine Meinung ſagt... Ich dachte— ich finde, wir könnten.— Am Eſſen können wir nicht viel ſparen; ſatt werden müſſen wir, und das iſt auch das wenigſte .. Aber ich meine—: Ich wollte eigentlich mein Zimmer kündigen... Hätten wir nicht— für eine Zeitlang, für den Uebergang— genug an einem Zimmer?“ „Wie herrlich!“ ſtrahlt Peter ganz unerwartet auf. „Du, das iſt eine großartige Idee! Daß wir darauf nicht ſchon längſt gekommen ſind? Dann brauchen wir uns abends nicht mehr zu trennen! Das iſt ja fürchterlich, jeden Abend ſo ein Abſchied auf beinah vierundzwanzig Stunden! Denn die paar Minuten am Morgen kann man doch eigentlich gar nicht rech⸗ nen. Paß auf, dann wirſt du auch viel früher ins Bett kommen! Wann ziehſt du zu? So bald wie möglich!“ Mara iſt ſehr erleichtert. Vielleicht ſieht die Sach⸗ lage in ihrer Vorſtellung ein bißchen anders aus als in ſeiner, aber das iſt nicht von Bedeutung, Sie wird ſein Zimmer nehmen— das Zimmer, das ſie ja von vornherein genommen hätte, wenn es frei geweſen wäre— und ſie wird ihm erlauben, darin bei ihr zu wohnen. Wenn ſie das Zimmer nimmt, dann weiß ſie wenigſtens, daß Frau Boßhardt pünktlich und regelmäßig ihre Miete bekommt, worüber ſie jetzt nicht immer ganz im klaren iſt. * Mara iſt erkältet. Nichts von Bedeutung: ein bißchen Kopfweh, ein bißchen Halskratzen, ein bißchen Gliederſchmerzen. Der übliche Herbſtſchnupfen einer im Geſchäft fängt damit an, und dann geht es reihum. Fräulein Schmidtke fehlt natürlich; ſie nennt ſo ein bißchen Schnupfen gleich„Grippe“ und legt ſich ins Bett Am Abend trinkt Mara heiße Zitronenlimonade und macht ſich einen Halsumſchlag. Am andern Mor⸗ gen iſt es nicht beſſer, ſondern ſchlimmer. Sie ſteht ſehr widerwillig auf, noch viel widerwilliger als ſonſt. Der Rücken tut ihr weh, die Knie, die Ell⸗ bogen; es ſcheint wirklich ſo etwas wie ein kleiner Grippeanfall. „Du gehſt nicht ins Geſchäft!“ ſagt Peter mit einem ungewohnten Anfall von Energie.„Du ſiehſt gottsjämmerlich aus... Der Laden wird nicht ein⸗ ſtürzen, wenn du einen Tag fehlſt! Kein Menſch iſt unentbehrlich. Für eine ſolche Einbildung riskiert man nicht ſeine Geſundheit!“ „Natürlich bin ich nicht unentbehrlich, wenn all andern da ſind. Aber die Schmidtke fehlt ſchon ſel drei Tagen, und die Kellermann hat ſich geſtern ſchon „ſbdo elend“ gefühlt— die wird wohl heut auch nicht erſcheinen „Na alſo: Wenn ſich alle andern bas leiſten bon, nen—?“ „Ach, das iſt etwas andres!“ Das iſt ganz etwas andres. Die wohnen bei ihren Eltern, die können den größten Teil ihres Gehalt als Taſchengeld verbrauchen, und wahrſcheinlic haben ſie auch noch einen Freund. Wenn ſie zu aft fehlen und gekündigt werden, dann geben ſie ite Unterſtützung zu Hauſe ab und werden auch noch durchgefüttert.. Durchgefüttert? Gepflegt! Vet, wöhnt! Die Schmidtke hat eine Mutter, die ſie au Händen trägt. Die Kellermann hat einen Vater, det gut verdient, ein halbes Dutzend älterer Geſchwiſtet, die alle die Jüngſte verhätſcheln. Aber die arme klein Mara hat keinen Menſchen, keinen Vater, keine Mul. ter, keine Geſchwiſter— nur einen Mann.. Einen Mann? Ein großes unmündiges Kind! Sie tut ſic ſo leid, daß ſie aus Mitleid mit ſich ſelbſt heulen könnte. ö „Willſt du mir nicht wenigſtens den Gefallen iin und meſſen, ob du Temperatur haſt?“ „Wozu denn? Glaubſt du, die Temperatur ginge vom Meſſen weg?“ a ö „Es würde mich beruhigen, zu wiſſen, daß du kei Fieber haſt!“ 5 „Ich hab' beſtimmt welches! Und es beruhigt mit gar nicht, zu wiſſen, wie hoch es iſt. Ich muß ja doh gehen... Oder willſt du mich vertreten?“ Git wartet keine Antwort ab, ſondern läuft hinaus die Küche. Statt der überflüſſigen Geſpräche hätte e lieber den Kaffee machen ſollen! In der Küche muß ſie ſich über Lotte ärgern, d im Schlafanzug herumläuft. Sie iſt wirklich ſchen zu erwachſen dazu, aber Frau Boßhardt verbietet iht überhaupt nichts. Nette Erziehung iſt das! „Hach, ſehn Sie erkältet aus!“ ſagt Lotte zur ge grüßung und weicht drei Schritte zurück.„Komme Sie mir bloß nicht zu nah! Sie haben ſicher de Grippe! Sie haben eine ganz dicke Naſe und gal verſchwollene Augen!“ (Fortſetzung folgt.) t hinein. Zeugh, ö 9 A 5 Bi In d ben, all am San ballexpet ballverbe ihrer S. fang de ſand daf durch de Während bummler auf. So n das weit Eine St lungsgel zur Häl vor Beg Ränge 5 wehten Winde. und dan Nach der oͤte ohne beiden 1 Af Non Vun s Phönix L Vid Ben! Vi Köl Big Ma Spb 93 Ha Hanau 99 1. S de V Stu Sp eg Fü Schalt 96 Ha Schalke 9 Honnove Eimsbüt! Stettiner Polize Norck 0 Hertha⸗B Polizei& Vorw. Ri Vork Int Bf Als d haſen mi Favorite. bald dare ſchende E Ludwigs! Badenme — Süd en Damit nix Lud ausgeſtell Ludwigs! At 5. 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Vom Belgiſchen Fuß⸗ ballverband hatten ſich die führenden Perſönlichteiten, an ihrer Spitze der Präſtdent Seeldrayers, zum Emp⸗ fang der Deutſchen eingeſunden. Am Sonntagvormittag ſand dann der offizielle Empfang der deutſchen Fußballer durch den deutſchen Geſandten, Graf Adel mann, ſtatt. Währenddeſſen hielten ſich die zahlreichen Schlachten⸗ bummler aus Deutſchland zumeiſt auf der Weltausſtellung auf. l Im Stadion So war es auch nicht weiter verwunderlich, daß ſich das weite Rund des Heyſel⸗Stadions erſt ſehr ſpät füllte. Eine Stunde vor Beginn war der von den Weltausſtel⸗ lungsgebäuden umrahmte Kampfplatz noch nicht annähernd zur Hälfte beſetzt. Die deutſchen Beſucher ſtimmten kurz vor Beginn des Kampfes, als rund 30 000 Zuſchauer die Ränge beſetzt hielten, Lieder an. Hinter den beiden Toren wehten Deutſchlands und Belgiens Nationalflaggen im Winde. Großer Jubel brach los, als zuerſt die deutſche und dann die belgiſche Mannſchaft ins Feld ſprangen. Nach den üblichen Zeremonien und den Nationalhymnen, die ohne jeden Zwiſchenfall verliefen, formierten ſich die belden Mannſchaften in ſolgender Aufſtellung: Die oͤritte Niederlage des badi Dentſchlan d: Jakob Munkert Bu Gramlich Goldbrunner Siffling Lenz Fath van Beeck Iſenborghs Cappelle Voorhoof van Caelenbergh Claeſſens Stynen Dalem Smellinckx Pavernick Badion Schulz Lehner Damminger Belgien: 5 Während die deutſche Elf alſo in vorgeſehener Aufſtel⸗ lung antrat, ſtellte die belgiſche Mannſchaft ſich mit van Caelenbergh als Rechtsaußen, da Depxies wegen Verletzung licht mittun konnte. Als Schiedsrichter fungierte der Hol⸗ länder van Moorſel, der an den Außenlinien von John Langen us⸗Belgien und Dr. Bauwens⸗Köln unterſtützt wurde. Drei Tore in der erſten Hälfte. „Deutſchland hat Anſtoß. Nach kurzem Spiel im Felde fällt bereits in der erſten Minute für die Belgier der Führungstreffer. Der Halblinke Iſenborghs ſchießt aus 30 Meter Entfernung unheimlich ſcharf für Jakob un⸗ haltbar zum erſten Tor ein. Die belgiſchen Zuſchauer hiel⸗ ten matürlich mit fanatiſchem Beifall nicht zurück, aber ihre Freude iſt nicht von allzu langer Dauer; denn ſchon die zweite Spielminute bringt den Ausgleich. Badjou im bel⸗ giſſchen Tor hat den Ball, Fat h, greift in korrekter Weiſe an, nimmt ihm den Ball weg und ſchießt aus ſpitzem Winkel, ungefähr zehn Meter ſeitlich vom Tor, ins Netz. Das Spiel iſt daun wieder in der deutſchen Hälfte. Siffling muß hinten ſtark aushelfen, ſonſt bewahrt aber oͤle deutſche Mannſchaft vollkommene Ruhe. Ein Freiſtoß Voorhoofs prallt an der deutſchen Abwehrmauer ab. Der deutſche Sturm findet ſich dann beſſer ins Spiel, nur krankt er on der Unzuverläſſigkeit von Damminger, wäh⸗ rend Lenz durch hervorrogende Leiſtungen auffällt. Immer noch ſpielt Siffling ſtark defſenſiv. Das deutſche Spiel kommt mehr und mehr in Fluß, vor allem iſt es der rechte Flügel Lehner— Siffling, der ſehr gute Angriffe in die Wege leitet. In der Abwehr zeigt Munkert einige Schwächen, wird aber in hervorragendem Maße von Gram⸗ lich und Goldbrunner unterſtützt. Nach einem Vorſtoß von Fath erzielt unſere Mannſchaft den erſten Eckball, der aber nichts einbringt. Schiedsrichter van Moorſel pfeift wieder⸗ holt folſch abſeits und benachteiligt dadurch das deutſche Angriſfsſpiel, das immer gefährlicher wird. Auch der zweite deutſche Eckball in der 27. Minute bringt nichts. In der 32. Minute fällt dann für Deutſchland der Führungs⸗ treffer. Die linke Angriffsſette Damminger— Fath geht mit dem Ball unwiderſtehlich vor, die Flanke kommt nach halbrechts, wo Lenz den Ball aufnimmt. Er ſchießt einen Verteidiger an, bekommt den Ball aber wieder, ſpielt ſich nach rechts herum frei und knallt aus ſpitzem Winkel hoch für Badjou unhaltbar ein. Kurz darauf iſt Lenz wieder durch, ſein Schuß geht jedoch knapp vorbei. In der 97. Minute ſcheidet Cappelle verletzt aus und wird durch Mondele(Daring Brüſſel) erſetzt. Bei einem Zuſammen⸗ prall mit Damminger ſcheidet kurz vor der Pauſe auch noch Badjou aus, für den Chriſtians weiterſpielt. Eine Minute vor der Pauſe begeht Goldbrunner ein Foul an Voorhoof. Den Freiſtoß an der 16⸗Meter⸗Linie ſchießt Mondele gegen die ſicherſtehende deutſche Abwehrmauer. Noch vier Tore für Deutſchland. s weite Spielhälfte beginnt mit belgiſchem Die deutſche Abwehr ſtört ſich verſchiedene Male Die Angriff. ſchen Meiſters Ac Mannheim verliert auch gegen Benrath:3(:0)— Phönie Ludwigshafen ſiegt:0 und geht in Führung Gruppe IV ihn Mannheim Pe Venrath:3 Ann Köln—Phönir Ludwigshafen:4 Vereine Sniele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshafen 3 2 1 5 9¹0⁰ 521 Vid Benroth 3 2 1— 8¹² 521 VR Köln 8 1— 2.11 224 Big Mannheim 3—— 3 411 0˙6 Spchg Fürth V Stuttgart:4 93 Hanau— 1. S Jena:1 Verein Splele gew unentſch verl. Tore Punkte Hanau 98 9 2— 1 4˙1 4˙2 1. SV Jena 3 3 1 31 4˙²⁴ BiB Stuttgart 3 1— 2 5·6 2¹4 Spog Fürth 3 1— 2 3·5 27⁴ Schalke 04 Ty Eimsbüttel:0 96 Hannover Sc Stettin:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Schalke 04 3 83 1838 6⁰0 Hannover 96 3 2— 1 10.4 4˙2 Eimsbüttel 3 1— 2 4·8 2·4 Stettiner SC 3—— 3:13 006 Gruppe 1 Polizei Chemnitz Hertha Bec:2 MPorck Insterburg Vorwärts Gleiwitz:3 Mereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkt Hertha⸗ BSc Berlin 3 3—— 11:˙5⁵ 6·0 Polizei Chemnitz 3 2— 1 9¹4 4˙2 Vorw. Rſp. Gleſwitz 3 1— 2 4¹⁰.4 Nork Inſterburg e 5 3 5216 06 Bft Mannheim— Vfe Benrath:8(:0) 585 Das Mannheimer Stadion ſah aberwals zußerordentlichen Zuſtrom, zumal Benrath eine Neuheit für Mannheim war, aber auch VR ſich ge⸗ zwungen ſah gewiſſe Konſeguenzen aus dem Vorſonntag zu ziehen. Wohl gab mon den Mannheimern in ihrer 1990 Teil auch infolge Verletzungen notzedrungenen Um⸗ e kaum eine Ausſicht, anderſeits mußte ſich der Ein⸗ n ſagen daß ViR trotzdem zu einer beſſeren Lei Miel e den den Nachbarmeiſter fähig ſet. Jedenfalls 1 die Unſicherheit der derzeitigen Lage das Intereſſe Gi Fußbollgemeinde unvermindert wach, und ganz im Santergrund ſtond bei den Eingeſchworenen wohl auch die Hoffnung auf eine etwaige Ueberraſchung. Das Spiel Benrath begiunt bei Rückenwind mit einem ausgeſpro⸗ chenen Vierſtürmerſyſtem, da Raſſelnberg ſich überwiegend als Läufer und Aufbauer betätigt. Die Vſg⸗Deckung 10 Abwehr läßt die Abſichten der Gäſte nicht zum Letzten 0 0 zumal deren Angriffe doch reichlich mit Einzelarbeit 9 hetzt ſind. Vio geht wider Erwarten friſch an den 0 ſpitzt einzelne Situationen, aber Klein im Tor 8 9 0 Ruhe weg. Ein Langſchuß von Mauz zieht hart 15 ei und Mannheim zwingt das Spiel durchaus ofſen. in glänzend durchgeführter Alleingang Hohmanns endet mit ſcharſem ill und knappem Fehlſchuß. Ein Strafball 97 erzeugt Gedränge, doch ein Pfiff entwirxt den 1 0 Ein Pfoſtenſchuß Lenzkis führt zur erſten Ecke für inen aber im Gegenzug der Mannheimer bringt Strie⸗ ger einen überraſchenden Flachſchuß an, der von der Verteidigung auf der Linie noch mit Fußabwehr unſchädlich gemacht werden kaun. Mit ſicheren Ballabnahmen und Rück⸗ gaben ſtellen die Niederrheiner verſchiedene, doch nicht rau⸗ tintiert genug geführte Angriffe der Heimiſchen ab. Erſte Ecke für VfR; Lederle tritt dieſe gut, der Doppelköpfer Striebinger⸗Langenbein wird von Klein im Tor famos an⸗ genommen. Endlich rafft ſich Theobald zu einem guten Schuß auf, der vom Hüter zur zweiten Ecke über die Latie gedrückt wird. Auch Schneider im Mannheimer Netz zeigt einzelne ſehr gute Momente, im übrigen gelingt es keiner Partei, bis zur Pauſe einen Treffer zu erzielen. Halb⸗ zeitſtand ein morgliſcher Erſolg für die geſchwächten Mann⸗ heimer. Nach Seitenwechſel iſt die Erwartung nach der überraſchenden Abdämpfung der Benrather Leiſtung mit Recht geſpannt. Wird der Niederrhein ſeine Anwartſchaſt nun wirkſamer und entſcheidend herausſtellen? Bf ſteht nun gegen den Wind. Eine brillante Steildurchlage Theo⸗ bald an Langenbein, der aus dem Lauf ſchießt— aber hart daneben. Mannheim hat ſeine letzten Reſte Befangenheit abgeſtreift, ſpielt zügig, aber die Geſchloſſenheit ſehlt eben vorne doch bei der Neubeſetzung. Ein Durchſtoßverſuch Langenbeins wird unter regelwidrigem Abörängen unter⸗ bunden; den fälligen Strafball ſetzt Mauz aus 25 Meter Entfernung bombig und unhaltbar zwiſchen die Pfoſten 10. Auch jetzt noch nicht läßt Benrath von ſeinem Vierſtürmer⸗ ſyſtem. Da vergibt Benrath durch Steilſchuß Stofſels dicht vor dem Netz keine klarſte Gelegenheit und den ſicher win⸗ kenden Ausgleich. Herausſchnellend ſchnappt Schneider kurz darauf Pickartz das Leder vom Fuß. Auf der anderen Seite geht ein verlängerter Ball Lederles an den Pfoſten. VfR diktiert eine ganze Zeitſpanne das Geſchehen, Benrath iſt offenbar aus dem Gleiſe. Schneider im.⸗Tor fiſcht einen Kopfball aus kurzer Entfernung abſolut ſicher, aber auf eine weitere Abwehr eines Schuſſes des Halbrechten Stoſ⸗ fels muß er einen Nachſchuß Raſſelnbergs paſſieren laſſen, :1. Nun ſetzt Benrath Druck, ſtürmt endlich mit Fünfen und auf meiſterliche Kombination knallt Hohmann in präch⸗ tigſter Manie unhaltbar:2. Eine ganz überraſchend kom⸗ mende Flanke des Rechtsaußen Lenzkt wird unter vergeb⸗ lichem Sichwerfen von Schneider und Tatenloſigkeit der maſſierten VfR⸗Deckung von Pickartz(Linksaußen) zum 118 verwandelt; doch Langen bein gelingt es kurz vor Schluß in gutem Erfaſſen 218 zu drücken. Dabei bleibt es. fs Benrath konnte mit ſeinem Spiel nicht den Eindruck erwecken, den man ſeiner Favoritenſchaft nach, wie auch dem geſchwächten und in der letzten Zeit ſchwer mitgenommenen Gegner gegenüber erwartete. Gewiß, eine Mannſchaft, die For⸗ tung und Hamborn hinter ſich gelaſſen, muß ſpielen können. Das zeigte ſich aber in Wirklichkeit erſt gegen Schluß und eine kurze Spanne zu Beginn: Jedenfalls konnte man über⸗ raſcht ſein, den Gaſt vor allem auf Sicherheit ſpielen zu ſehen. Die Taktik des überwiegenden Viererſturms kann man einem ganz großen Gegner gegenüber verſtehen, aber es hätte nicht viel gefehlt und dieſe Spieleinſtellung wäre danebengeraten. Hohmann allerdings zeigte ſein For⸗ mat, ſo weit es ſeine Umgebung eben zuließ, In einer ge⸗ ſchloſſen arbeitenden Fünferreihe kommt er gewiß noch mehr zur Auswirkung. Raſſelnberg iſt ein Taktiker in der Teilung ſeiner Arbeit— aber die Offenſivkraft und der Durchſchlag des Angriffs wird dadurch beſtimmt nicht ge⸗ hoben. Ein famoſer Kopfſpieler, der am präziſeſten und in gleichbleibender Ruhe und Ueberſicht arbeitende Mann, war der rechte Läufer Hoffmann. Unbedingte Ballbeherrſchung! Er ließ die Mannſchaft den abreißenden Faden immer wie⸗ der finden. Der wirkſamſte Spieler auf dem Platz. Neben ihm noch Pickartz Linksaußen, Lenzki auf dem anderen Flügel, ſowie Henkel in der Verteidigung— und Klein im Tor zu erwähnen. Ein ſpielerfahrenes, routintertes Mann⸗ ſchaftsgerippe. Bezeichnend war aber doch, daß die teilweiſe improviſierte VfR⸗Elf das Ganze zeitweiſe aus dem Kon⸗ zept bringen und auf längere Strecken das Spiel beherrſchen konnte. Man darf geſpannt ſein, ob Benrath am nächſten Sonntag in Saarbrücken über Ludwigshafen Herr wird, Dort ſcheint die größere Offenſipykraft und daher auch die größere Wahrſcheinlichkeit für den Sieg. Bft hat die rund 10 000 Zuſchauer diesmal noch der guten Seite hin überraſcht. Gegen eine komplette und intakte Mann⸗ ſchaft dürfte Benrath nicht ſo davongekommen ſein. Wäre Braxymeier auf dem rechten Flügel nicht von allen guten Geiſtern verlaſſen geweſen, wer weiß, ob auch nur ein Punkt den Benrathern verblieben wäre. Jedenfalls hat ſich VfR mit hingebendem Eiſer geſchlagen und den Vor⸗ ſonntag zum großen Teil vergeſſen gemacht. Das Spiel zeigte zweifellos, daß der Badenmeiſter an jenem Tage feinen tiefſten Stand wohl erreicht haben dürfte. Der Bet⸗ fall, der Zuſchauer während dem Spiel und zur Pauſe zeigte deutlich, wie ſympathiſch die Anſtrengungen des Mei⸗ ſters aufgenommen wurden. Forſt⸗ Köln leitet das intereſſante Treffen zufrieden⸗ ſtellend. A. M. Ein klarer Sieg Bft Köln— Phönix⸗Ludwigshafen:4(:1) Der Südweſtmeiſter Phönix Ludwigshafen hat am Sonn⸗ tag im Kölner Stadion ſeine gute Form erneut unter Be⸗ weis geſtellt und damit ſeine Favoritenſtellung neben dem fe Benrath, der am Sonntag in Mannheim ebenfalls knapp:2 erfolgreich war, weiter gefeſtigt. Das Erſcheinen der Pfäl hatte über 5000 Zuſchauer angezogen, die dieſen gu etwas zu hoch ausgefallenen Sieg des Phönix Kölner geſagt werden, ſie mit kämpften, auch einige Umſtellungen, die nach dem Seiten⸗ wechſel vorgenommen wurden, trugen nicht zu einer Aen⸗ derung des Spielgeſchehens bei. In den erſten 15 Spielminuten hatte der Gaſtgeber das Heſt klar in der Hand. Er hätte in der 10. Minute ſogar beinahe den Führungstrefſer erzielen können. Bei einer Abwehr vor dem Phönixtor machte Neumüller 1 Hand, den Elfmeter ſchoß aber Becker in der Aufregung neben den Pfoſten. Der VfR drängte auch weiterhin, es gelang i aber nicht, die ausgezeichnet arbeitende Hintermannſchaft des Phönix zu überwinden, beſonders Zettl zeichnete ſich hierbei aus. Dann aber machte ſich langſam das beſſere Kombinationsſpiel der Gäſte geltend, die allmählich eine leichte Ueberlegenheit herausſpielten. Ven der Vertel⸗ digung kam der Ball über die Läuferreie zuin Sturm, der dann in gefährlichen Angriffen, zumeiſt in W⸗ Form, vorſtieß. In der 20. Minute verpaßte Hörnle den Füh⸗ rungstreffer, als er freiſtehend vor dem Kölner Torhüter Döhmer den Ball ins Aus ſchoß. In der B. Minute ſiel aber daan doch der längſt fällige Führungstreffer. Bei einem Gedränge vor dem VfR⸗Tor gab Statter den Ball zu Degen, der einſchoß. Bis zum Wechſel drückten die Gäſte weiterhin, ohne aber noch einmal erfolgreich zu ſein. Nach der Poeuſe ereignete ſich im großen und ganzen nichts Beſonderes. Der Phönix war ſtets tonangebend, zu⸗ mal die Kölner ihre Mannſchaft umgeſtellt hatten. ohne aber dadurch irgend welche Vorteile zu erzielen. In der 6. Minute hieß es dann:0 für den Phönix durch Neu⸗ müller 2, der einen ſchönen Schrägſchuß für Döhmer un⸗ haltbar ins Kölner Netz jagte. Zwei Minuten ſpäter lag der Phönix wieder vor dem Kölner Tor, Müller ſchoß, Steinbach verſuchte den Ball ins Feld zurückzuköpfen, das Leder rutſchte ihm aber ab und ging ins eigene Tor. Im Anſchluß an dieſes Tor drängten die Einheimiſchen etwas, ihre beſten Chancen wurden aber immer wieder von der Phönix⸗Hintermannſchaft zunichte gemacht. Wenig ſpäter ftel ſchließlich durch den Ludwigshafener Mittelſtürmer Degen der vierte Treſſer. Fürth wieder geſchlagen Spogg. Fürth— VfB. Stuttgart:4(:9 War man geneigt, die 04⸗Niederlage der Spogg. Fürth gegen Hanau als einen Zufall anzuſprechen, ſo wird man jetzt nach der klaren und ſchweren Schlappe gegen den VfB. Stuttgart dieſe Anſicht revidieren müſſen. Fürth ſcheint auch nicht über die Mittelmäßigkeit hingauszukom⸗ men, jedenfalls ließ das Spiel gegen Stuttgart nicht den Gedanken aufkommen, daß man es mit einer erſtklaſſigen Mannſchaft zu tun habe, der man erſte Ausſichten auf den Gruppenſieg und darüber hinaus auf die deutſche Meiſterſchaft geben könne. In der erſten Halbzeit waren die Kleeblättler etwas beſſer. Sie zeigten das ſyſtemvolle Spiel und konnten bis zur Pauſe ein Eckenverhältnis von 81 erzielen. Die Tore aber wurden von den Schwaben geſchoſſen. In der 11. Minute hieß es:0. Ein ſchneller Vorſtoß brachte den Ball zu dem Halbrechten Rutz, der einſchoß. Gleich darauf hatten die Stuttgarter eine erneute Chance, aber diesmal rettete Wenz in letzter Minute. Ein Foul Schwendtners nerhalf den Gäſten zum zweiten Erfolg. Der Schieds⸗ richter traf die recht harte Entſcheidung eines Elfmeter⸗ balles, den wiederum Rutz unhaltbar verwandelte. Durch dieſen Erfolg wurden die Fürther deprimiert und ließen etwas nach. Aber nach der Pauſe ſpielten ſie wieder mit gegenſeitig. Kurz hintereinander ſallen für Deutſchland zwei Ecken, die nichts einbringen. Dammringer wird im Strafraum regelwidrig gelegt, van Mporſel üb offenſichtliche Foul und bringt dadurch Deu 1 einen ſicheren Elfmeterball. Belgien ſpielt im Feld recht gut und ſtellt auch Jakob mehrmals vor ſchwere Aufgaben. Der Regensburger fängt kurz darauf 20 Meter vor ſeinem Tor eine weite belgiſche Vorlage ab. Belgiens Sturm macht unter den Anfeuerungsruſen der Zuſchauer verzwel⸗ felte Anſtrengungen zur Auſbeſſerung des Ergebniſſes. Zwei Ecken für die Belgier werden für die deutſche Ab⸗ wehr vecht kritlſch. Auch in der Folge ſpielt ſich vor dem deutſchen Tor immer wieder Kampf ab, manchmal gibt es ganz tolle Augenblicke, bei denen Munkert recht un⸗ angenehm auffällt. Im großen und ganzen behalten die deutſchen Spieler aber ihre Nerven. Aus der Abrpehr heraus ſällt, genau wie in Amſterdam gegen Hollands, der erlöſende und entſcheidende dritte Treffer. Gin ſteiler An⸗ griff geht über Siffling und Damminger zu Lenz, der den Ball direkt aus 12 Meter in die entgegengeſetzte Ecke einſchießt. Nach dieſem Treffer haſſen die Belgier ſtark nach, während as deutſche Spiel immer mehr in Fluß kommt. Schlagartig wechſeln die Situationen, wobei Deutſchland jetzt immer gefährlicher iſt. In der 25. Minute erzielt dann Damminger für Deutſchland den vierten Treffer. Er bricht aus hallblinker Stellung durch, umſpielt zwei Gegner und ſchießt ſcharf in die rechte obere Ecke Das belgiſche Publikum reklamiert Abſeits, doch aner⸗ kennt ſelbſt der belgiſche Linienrichter Langenus dieſen Treffer. Die Erregung wird noch größer, als in der W. Minute die Belgier ein Tor erzielen, das aber nicht gegeben wird. Die deutſche Mannſchaft verliert trotz allem ihre Linie nicht, ſie ſpielt eiſern weiter. In der 30. Minute heißt es durch Foth:1. Fath geht in ſeiner typiſchen Art mit dem Ball vor, umſpielt einige Gegner und ſchießt in die linke Ecke ein. Goldbrunner rettet einmal in höch⸗ ſter Not. Schon ſieben Minuten ſpäter:1. Zwei belgtſche Ahwehrſpieler behinderten ſich gegenſeitig, als ſie Lehner angrifſen, Siffling erhält den Ball, gibt ihn weiter zu Damminger, der aus 16 Meter Entfernung gleich neben dem Pfoſten ins Tor ſchmettert. In der Aufregung des Kampfes gibt es auf beiden Seiten noch mehrere Frei⸗ ſtöße. Die letzten Minuten bringen nichts mehr, lediglich Jakob meiſtert einen aus kürzeſter Entfernung geſchoſſenen Ball ſicher. 50 In der Kritik, Als die deutſche Mannſchaft am Spielſchluß ſich in der Felömitte verſammelt hatte, gab es„Buh“⸗Ruſe aus den Reihen der Zuſchauer, die ſich allerdings in erſter Linie gegen den Schiedsrichter gerichtet haben dürften, Die deut⸗ ſchen Schlachtenbummler waren natürlich begeiſtert. Die ſpielßulturell wertvollſte Hälfte war die erſte, Die deutſche Elf hat trotz ihrer vier Neulinge ein hervorragendes, faſt engliſch wirkendes Zuſammenſpiel gezeigt, ohne den Bel⸗ giern überlegen zu ſein. Die große Senſabion war der Mittelſtürmer Lenz, ein Vollblutfußballer, wie er im Buche ſteht, nicht nur ausführender Mann, ſondern auch vorbild⸗ licher Feldſpieler. Um bei den Neulingen zu bleiben: Munkert war der ſchwächſte Spieler, machte öteſen Eindruck jedoch in der letzten halben Stunde durch veſtloßen Einſatz wieder wett. Recht unauffällig, aber doch wirkſam war der linke Läufer Schulz. Damminger machte ſeine Sache nicht zur vollſten Zufriedenheit, lobenswert ſeine große Entſchluß⸗ kraft und Drang zum Tor. Die beiden Tore waren von ihm recht ſchöne Leiſtungen. Jakob im Tor hervorragend, ſaſt fehlerlos, wirkſam ſeine Härte beim Fauſten hoher Bälle. Buſch weniger auffallend, aber ſicher im Stellungs⸗ ſpiel. In der Läuferreihe machte Goldbrunner den guten Eindruck por der Pauſe ſpäter zunichte, er löſte aber ſeine Aufgabe als Defenſiv. Mittelläufer faſt fehlerlos. Trotz einer Nüchternheit wor Gramlich als rechter Läufer aus⸗ gezeichnet. Im Sturm war, wie ſchon erwähnt, Lenz der beſte Mann. Siffling ſpielte in Brüſſel bedeutend beſſer als in Paris. Nach der Pauſe zeigte er zwar einige Schwächen, da er in der erſten Hälfte zu ſtark hinten ſpielte und außerdem durch ſchwache Leiſtungen Dammingers voll⸗ kommen auf ſich angewieſen war. Hervorragend wieder Fath. Lehner entpuppte ſich in Brüſſel nicht als der große Reißer, der er ſonſt iſt, füllte aber ſeinen Poſten ganz auß. Die Belgier haben ſich zweifellos verbeſſert, diesmal ſpielten ſte ſehr unglücklich. Man hatte in Brüſſel den Eindruck, daß ihnen das zweckmäßige Syſtem fehlt. Beſter Mann im Sturm wor Voorhof. Cappelle als Mittelläuſer fiel nicht auf, ſein Erſatzmann war weitaus beſſer. Rechts⸗ außen Durchſchnitt. In der Läuferreihe tauchten viele tak⸗ tiſche Schwächen auf. Beſter Mann war hier Stynen. In der Verteidigung zeigten beide Spieler ein aufopferndes Spiel. An den deutſchen Erfolgen waren die beiden Tor⸗ leutt ſchuldlos. Das Spiel war im großen und ganzen recht hart, trotzobem kann man aber nicht ſagen, daß der Eindruck ſchlecht geweſen iſt. dem letzten Ginſatz ihrer Kräfte. Sie mußten aber in der 16. Minute durch Haaga einen dritten Treffer hinnehmen, der zugleich den Sieg für die Württemberger bedeutete. Zwei Minuten ſpäter kam Fürth zum Ehrentreffer. Ein Stuttgarter Verteidiger rettete in der letzten Sekunde mit der Hand, den Elfmeterball verwandelte Leupold 1 zum erſten Gegentreffer, der gleichzeitig auch der letzte bleiben ſollte. Die Fürther erhöhten das Eckenverhältnis zwiſchen⸗ durch auf 15:1, aber Erfolge gelangen ihnen nicht. Da⸗ gegen waren die Stuttgarter etwas glücklicher und kamen durch Kraft zum:1. Vorher hatte der Schiedsrichter Un⸗ nerſehrt⸗Pforzheim Wolf von der Spogg. Fürth vom Platz vepwieſen. Die Entſchetdungen des Unpartetiſchen trafen nicht immer das Richtige. Am Schluß des Spieles mußte er unter polizeilichem Schutz vom Platz geleitet werden. Mürttembergs Jungliga ſiegt Baden:1(:1) geſchlagen Auf dem Platz des c Tailfingen hatten ſich zu dieſem Gauvergleichskampf der Jungliga von Württemberg und Baden über 4000 Zuſchauer eingefunden, die ein ſpannendes Spiel erlebten. Das Treffen wurde von Heß(Stuttgort) ſehr gut geleitet. Die von beiden Mannſchaften gezeigten Leiſtungen konnten außerordentlich gut gefallen. Wenn man den württembergiſchen Sieg als verdient bezeichnen muß, ſo deshalb weil die Mannſchaft ſchön aufeinander eingeſpielt war, gut zuſammenſpielte und der Sturm vor allem viel und genau ſchoß. Im hadiſchen Sturm gefielen am beſten die beiden Flügelſtürmer Wahl(Gutach) und Heſſenguer(Neckarau), die aber vor dem Tor ebenfalls verſagten. In der Hintermannſchoft war Baden unbedingt beſſer als die Württemberger. Dieringer im Torx wurde viel mehr beſchäftigt als ſein Gegenſtber und iſt an den drei Toren ſchuldlos, er zeigte einige prächtige Paraden. Baden wechſelte nach der Pauſe Kopp mit Gaßmann aus. Baden ging ſchon nach zwei Minuten durch Heſſenauer, der eine ſchlechte Abwehr des württembergiſchen Tormanns Heinzelmonn ausnutzte, in Führung. Dann übernahm Württemberg das Kommando. In der 28. Minute erzielte Kneer den Ausgleich und zwei Minuten vor der Pauſe ſiel nach ſchöner Zuſammenarbeit von Amann⸗Seitz urch letzteren der Führungstreffer. Nach der Pauſe konnte Bo⸗ den das Spiel etwas überlegen geſtalten, mußte aber den noch in der 7. Minute nach einem Durchbruch von Seiz und Amann durch Amann einen dritten Gegentreffer ent⸗ gegennehmen. 8. Seite Nummer 1985 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. April 1938 g IfR.Damen ſchlagen Cannſtatt:1 Der erste Sieg von Waldhof Meiſterſchaftsendſpiele der Männer SW Waldhof Dbd Göppingen e Hindenburg Minden— CT Kaſſol vortfreunde MSW Greif tetlün— Hindenburg Biſchofsburg Poltzet Hamburg— SV 98 104 heim⸗Ruhr 11:3 :10 Sp. Waldhof— TW Siegburg 10:2(:0) er Startſchuß für tele der Handballer Front ſowohl bei den auen. Jetzt 8, ſich zuſammen⸗ veißen, Nerven behalten, denn nun wiegen die gewonnenen umd verlorenen Punkte doppelt ſchwer. Die Begeiſte vung des Anhangs iſt moch geſtiegen, die Nervoſität hat ihren Höhepunkt erreicht. 1933 wurde der Titel heimgeholt— ganz Mannheim huldigte an jenem Montagabend, als die Mannuſchaft zurückkam, dem Meiſter— vergangenes Jahr reichbe es nur bis zur Zwiſchenrunde, aber heuer iſt noch nichts vergeben noch kann der Endſieg gelingen. Der erſte Gegner des Vorjahres war ebenfalls der Meiſter vom Gau Mittelrhein, der damals TV Algenrodt ieß. Waldhof ſiegte hoch 12:4. Der Sieg war damals allerdings wertvoller da er gleich die Berechtigung für die nächſte Runde brachte. Heute ſtellte ſich wieder ein Meüttelrheinmeiſter vor; eben TV Siegburg Müll ⸗ dorf. In den Verbandsſwielen batten die Mittelrheiner in 18 Treffen 142:80 Tore erzielen können. Zu fürchten war alſo in beſonderemn Maße der Sturm der Gäſte. Man war etwas geſpannt auf des Erſcheinen der Gäſte, die auch in Privabſpielen einige beachtliche Reſultate erzbelten. Aber, wir wollen dies vorweg nehmen, das Spiel war eine Emttänſchung. Mit dieſem Spiel verlieren die Sieaburger gegen unſere halbe Gauklaſſe; doch davon weiter unten. Des Fußballſpieles Vfg gegen Benrath wegen traten die Waldhöfer ſchon am Vormittag an. Bei wenig früh⸗ ngsmäßigem Wetter, es war empfindlich küchl kamen wohl gegen 1500 Zuschauer, darunter der Chef der hadiſchen Handballer, Fachamtsleiter Neuberth mit ei⸗ nem großen Stab ſeiner Mitarbeiter. Auch Dr. Zeiler bebundete ſein Intereſſe an dieſem erſten Spiel. Das Spiel beginnt verheißungsvoll. Kaum begonnen, ſind die Gäſte ſchon im Angriff und Weigold bekommt den erſten Ball zu halten. Im Gegenzug wirft Spengler an die Latte, dann aber ſind die Schwarzweißen beſſer in Front; Piel und zweimal Weber knallen an die Latte. Dies war ſchon in den erſten fünf Minuten geſchehen. Nach weiteren 5 Minuten hat immer noch Waldhof bange Minuten zu überſtehen. Nach einem gehaltenen Spengler⸗ Ball, bekommt wieder Weigold Arbeit und wieder hilft ihm zweimal die Latte. Sollte Siegburg doch ſtärker ſein, als es eingeſchätzt wurde? Nein trotz dieſer anſcheinenden Ueber⸗ 11 legenheit zeigten ſich jetzt ſchon toktiſche Mängel. Alle drei Läufer ſamt den beiden Verteidigern ſtanden in einer Reihe und lauerten auf den Gegner. Kam er, dann ging man an ihn; manchmal ein, manchmal zwei, manchmal waren es auch drei Spieler, öͤͤie nach demſelben Gegner liefen. Nein, das iſt keine Deckung! Immer konnte ſich Waldhof bis zum Strafraum vorſchaffen, ohne vorher ernſtlich angegriffen zu werden. enn dieſes Syſtem, wir wollen es ſo bezeichnen, obwohl es keines iſt, zu Beginn exfolgreich zu ſein ſchien, donn nur desholb, weil unſer Meiſter lange nicht auf Touren kam, weil ſein Sturm an⸗ fangs nur auf die Zerſtörung der gegneriſchen Angriffe bedacht war. Dabei dies unnötigerweiſe, da die ſchwarz⸗ blaue Deckung auf der Höhe war. Auch Herzog brauchte eine Weile, bis er warm wurde, aber donn war es mit Siegburg geſchehen. Spengler ſchafft in wenigen Minuten trotz teil⸗ weiſer Bedrängung drei Tore, von denen eines etwas zweifelhaft war(Uebertritt). Dafür pfeift ihm der Unpor⸗ teiiſche ein wunderbares weiteres Tor ab, wegen Foul der Gegenſeite und gibt dafür Straſwurf für Waldhof. Als Unparteiiſcher amtierte Bauer ⸗ Wiesbaden, der uns nicht 2 überzeugen konnte. Lang, der immer ein eifriger, foirer Schaffer iſt, ſchafft Nr. 4 und Zimmermann erzielt den Pauſenſtand 510. Bevor wir in die Halbzeit gehen, noch einige Worte über Zimmermann. Dieſer Spieler iſt neben Spengler der talentierteſte, aber er ſpielt zu eigennützig und vergißt ſeine Mitkameraden zu bedienen. Auch würde es ihm nichts ſchaden, wenn er bei all ſeinen Würfen etwas mehr Konzentratien aufbringen würde. Die zweite Hälfte bringt wieder verteiltes Spiel mit einem Erfolg der Mittelrheiner, die durch Piel einen Treffer erzielen. Gute Zuſammenarbeit Spengler⸗Lang bringt durch letzteren:1. Jetzt paſſiert Weigold, der mit dieſer Ausnahme zuverläſſig arbeitete, das Mißgeſchtck, einen durchaus haltbaren Ball ins Tor zu laſſen. Wenn man ſich die Geſchichte des ſiebten Waldhoftores betrachtet, muß man ſich ſagen, es iſt oft verkehrt, den Torſchützen zu nennen, denn der Zuſpielende leiſtet manchmal beſſere und überlegtere Arbeit als der Schütze. Dies trifft hier zu, wo Rutſchmann Spengler vorbildlich bedient. Auch Etzbach paſſiert nun das gleiche Unglück, einen haltbaren Ball paſ⸗ ſieren zu laſſen, nachdem er vor⸗ und nachher manchen ſchwierigen Ball noch vor Ueberſchreiten der Linie bannen konnte. Die gegneriſche Hintermannſchaft, die, wie auch der Sturm in der von uns angekündigten Aufſtellung zur Stelle war, kann man zuſammen betrachten. Schwaches Spiel, ſchlechte Ballabgabe und viel zu kurzes und zeit⸗ raubendes Zuſpiel zeichnete alle fünf aus. Der Sturm kann ſich bei einer ſolchen Unterſtützung natürlich nie ent⸗ falten und er war auch ſo zur Untätigkeit verurteilt. Das heißt, er war auf ſich angewieſen und bis der Ball nach vorne kam, war dann immer ſchon zu viel Kraft verbraucht. Piel war wohl der Beſte, dann iſt Flach zu nennen. Weber auf Linksaußen war verletzt, er kam kaum einmal ins Spiel. Mit Piel und Etzbach wären übrigens die einzigen ., und der Meiſterſchaftsendſpiele der Frauen TV Cannstatt— VBfß Mannheim 119 Eintracht Frankfurt— Spielvereinigung Fürth 512 VfL Lennep— Kölner BC 217 Sportfreunde Dortmund— Frauen SC Magdeburg 216 Tod Eimsbüttel— Harburger SV 52 Heſſen⸗Pr. Kaſſel— Fortuna Leipzig:5 Sc Hanſa Kolberg— Sc Charlottenburg 116 Pr. Samland Kolberg— SW Stadelwitz⸗Breslau 216. TB Caunſtatt— VfR Mannheim:9(:6) Nun haben auch die Frauen in die Endſpiele ein⸗ gegriffen. 16 mal 11 Mädels haben den Kampf begonnen um den deutſchen Meiſtertitel. Nach den teilweiſe auf⸗ regenden und nervenbelaſtenden Kämpfen um die Gau⸗ meiſterſchaft— nicht alle Gaumeiſter hatten ſo leichtes Spiel wie in dieſem Jahre der VfR Mannheim— folgen jetzt die entſcheidenden Spiele um den Endſieg. 16 Mann⸗ ſchaften greifen in die Spiele ein, aber nur 8 haben die Möglichkeit, in die Zwiſchenrunde zu kommen. Das iſt bitter, denn die Paarung und auch die Tagesform ſpre⸗ chen hierbei ein gewichtiges Wort mit. In den vier ſüddeutſchen Gauen haben zwei Meiſter, der Vf R und die Spogg. Fürth, ihren Titel mit Erfolg vertebdigt, während Eintracht und auch die Cannſtatter Mädels im vergangenen Jahre nicht zu Erfolgen gekom⸗ men waren. Badens Meiſter hat es in der Vorrunde ver⸗ hältnismäßig leicht getroffen. Wohl ſpielen die Württem⸗ bergerinnen einen netten Handball, aber noch iſt die Spielſtärke zu ſchwach, um gegen gute Mannſchaften be⸗ Mannheimer Borerſieg gegen Stultgart Poſt S Mannheim ſchlägt Germania Stuttgart:7 Der Mannheimer Boxſport hat in den letzten Monaten beachtliche Erſolge zu verzeichnen gehabt und unverkenn⸗ bare Fortſchritte gemacht. Einen neuen Mannheimer Sieg holte ſich die Mannſchaft des Poſt SV, der am Samstag abend im Cafino Germania Stuttgart zu Gaſt hatte und einen ſchönen:7⸗Erfolg zu erringen vermochte. Den Stutt⸗ garter Germanen geht ein guter Ruf voraus, obwohl ſie heute nicht mehr ganz die Klaſſe beſitzen wie vor Jahren, als ſie die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft des DAS zu erringen vermochten. In der Stuttgarter Mannſchaft ſtehen bekannte Namen und der Poſt S hatte daher ſchwer zu kämpfen um den nicht ganz erwartet kommenden Mann⸗ ſchaftsſteg unter Dach und Fach zu bringen. Leider fehlte bei Stuttgart der Schwergewichtler Leiſer, der der deutſchen Olympiakernmannſchaft angehört, ſo daß in den beiden oberen Gewichtsklaſſen bei den Gäſten eine Verſchiebung vorgenommen werden mußte. Der Halbſchwergewichtler Lehmann rückte ins Schwergewicht auf und an ſeinem Platz kämpfte der gleichfalls nicht unbekannte Bauer. Da die beiden ſchwerſten Gewichtsklaſſen vorgenommen werden mußten, wurden die Kämpfe, nachdem der ſtellver⸗ tretende Vorſitzende des Poſt SV, Herr Gottmann, die Stuttgarter Gäſte begrüßt hatte, mit der Begegnung Nik⸗ las Mannheim gegen Bauer ⸗ Stuttgart eröffnet. Die Leitung der Kämpfe lag bei dem württembergiſchen Gau⸗ ſportwart Böhm in ausgezeichneten Händen. Der Stutt⸗ garter amtierte nicht allein ſehr korrekt, er griff auch ſtets ſo rechtzeitig ein, daß die angeſchlagenen Boxer vor einer zu ſtrengen Beſtrafung geſchützt wurden. Der Verlauf der Kämpfe: Halbſchwergewicht: Niklas⸗ Mannheim kann gegen Bauer Stuttgart die erſten beiden Runden unentſchie⸗ den halten, in der dritten Runde läßt er jedoch etwas nach, während der Stuttgarter im Nahkampf Vorteile hat. We⸗ gien wiederholten Haltens bekommt er jedoch eine Verwar⸗ nung, die ihm den Sieg koſtet. Unentſchieden. Mann⸗ ſchaftskampf:1 Punkte. Schwergewicht: Thies iſt erheblich ſchwerer als ſeln Stuttgarter Gegner, kommt aber in den beiden erſten Run⸗ den nur ſelten zum Schlag, da er zu viel ſteht, während Lehmann ſehr ſchnell iſt. Dieſer greift in ſämtlichen Runden an, muß jedoch gegen Schluß manches einſtecken. Die ſchwerſten Brocken kann er allerdings vermeiden, da Thies faſt immer„mit Anlauf“ ſchlägt und einmal durch die Wucht des eigenen Schlages zu Boden muß. Thies wird der Punktſieg zugeſprochen, der allerdings äußerſt knapp iſt und den er nur der Härte ſeiner Schläge zu verdanken hat. 31 für Mannheim. Fliegengewicht: Stetter, der noch vor kurzem Jugend⸗ boxer war, lief bereits nach wenigen Sekunden Häusler in einen rechten Haken, der ihn ſchwer k. o. in die Seile mirft. Er kommt zwar wieder auf die Beine, aber als Häusler ſofort auf ihn eindringt, nimmt der Ringrichter Stetter vernünftigerweiſe aus dem Kampf. Die Punkte fallen allerdings an den Poſt SB, da Häusler der Stutt⸗ garter Polizei angehört. 51 für Mannheim. Bantamgewicht: Baiker(.) gegen Möſſch(St.) Beide lieferten ſich einen hervorragenden Kampf. der in den beiden erſten Runden Möſch im Vorteil ſieht. Infolge ſeiner größeren Reichweite kommt er bei Baiker immer wieder durch. Obwohl Baiker ziemlich einſtecken muß, hat er in der 3, Runde ſehr gute Momente. Er greift ſtür⸗ milch au. aber Möſch verſtelt auch ausgegeichnet zu kou⸗ tern und auch dieſe Runde leicht für ſich zu entſcheiden. Sicherer Punktſieger Möſch.:3 für Stuttgart. Febergewicht: Lerch(.) und Dreher(St.] zeigen in der erſten Runde wenig Angriffsgeiſt. Beide haben vor den Fäuſten des Gegners mächtig Reſpekt. Erſt kurz vor Schluß fängt Lerch ſeinen Gegner mit einem rechten Groß ab, ſo daß Dreher kurz zu Boden muß. Die beiden nächſten Runden bringen harten Schlagwechſel und Dreher iſt wiederholt angeſchlagen, aber Lerch verſäumt immer wieder nachzuſetzen, ſo daß Dreher ſich erholen kann und ſchließlich mit Serien harter linker Schwinger bei Lerch am Kopf durchkommen kann. Lerch erhält den verdienten Punktſieg.:3 für Mannheim. Leichtgewicht: Lennert(.) iſt ſeinem Gegner Hertter klar überlegen und kann ſofort mit harten Kopf⸗ treffern durchkommen. Hertter muß noch in der 1. Minute bis 5, 2 und 4 zu Boden dann bricht der Rimgrichter den Kampf ab. Sieger durch techn. ko. Lennert. 98 für Mannheim. Weltergewicht: Stolz(.) und Kübler(St.) lie⸗ fem ſich einen wenig ſchönen Kampf. Kübler iſt durch ſeine Reichweite im Vorteil, ſchlägt aber wild und planlos in die Gegend. Beide Kämpfer werden in der 2. Runde wegen Haltens verwarnt und Kübler erhält in der 3. Runde noch eine zweite Verwarnung wegen unfafren Schlagens. Trotzdem erhält er den Punktſieg.:5 ſitr Mannheim. Mittelgewicht: Held(St.) verſteht es immer wieder Bolz(.] den Nahkampf aufgzutzwingen, da Bolz ſeine Reichweite nicht ausnützt und ſeine Linke nur ſchwach iſt. Am Kopf kann er Held allerdings wiederholt erwiſchen, ſedoch kann er nur die zweite Runde unentſchieden ge⸗ 59 0 Held wird knapper Punktſieger.:7 für Mann⸗ heim. überragenden Spieler dieſer Mannſchaft genannt.:2 ſtand das Spiel, bevor wir uns mit dem Gegner etwas näher be⸗ ſchäſtigten. Die Gebrüder Zimmermann ſchaffen nun zwei weitere Tore, wobei wirklich Zimmermann einmal bedient. Rutſchmann vergibt die beſte Gelegenheit des Spieles, als er, ohne daß ein Gegner eingreift, verſchießt, aber ſonſt war er beſtens in Fahrt und darf unter den erſten Fünf genannt werden. Mit einem verwandelten Strafwurf beendet Lang den Torreigen dieſes an ſich nicht überaus ſpannenden Spieles. Nun noch einige Worte über unſeren Meiſter. Das Tor⸗ trivo Weigold, Schmitt und Müller ohne Tadel, daran ändert der eine vermeidbare Erfolg der Gegenſeite nichts. In der Läuferreihe war Kritter lange Zeit, bis tief in die zweite Hälfte, der Schwächſte. Rutſchmann und Zimmer⸗ mann ſpielten abwechſelnd Halbrechts und rechter Läufer. Wenn immer einer zurückgeht, geht es, aber wehe, wenn beide vorne bleiben. Henninger ſollte ſein Augenmerk mehr auf den Ball richten. Er klebt wohl an ſeinem Mann, aber er beachtet dabei den Ball nicht. Im Sturm iſt noch immer Spengler trotz aller Bewachung der Erfolgreichſte und Beſte. Am nächſten käme ihm Zimmermann, wenn er uneigen⸗ nütziger ſpielen würde. Herzog iſt ein brauchbarer Spieler mit einer unheimlichen Ausdauer. Im ganzen betrach⸗ tet war Waldhof gut, aber dennoch wollen wir offen aus⸗ ſprechen: der Sturm war ſchon beſſer. Heute ſieht man nicht mehr dieſe klare Linie, die einſt das Spiel dieſer Reihe ſo erfolgreich machte, aber es liegt nur an einem Spieler, der ſchon mehrmals genannt iſt. Am kommenden Sonntag in Hannover wird die Entſcheidung fallen; hoffentlich ſind unſere Mannen voll bei der Sache, dann kann auch dieſes Spiel gewonnen werden. TV Seckenheim— Polizei Karlsruhe Das in Seckenheim angeſetzte Aufſtiegsſpiel mußte des Hochwaſſers wegen abgeſetzt werden. VfR. Damen ſtehen zu können. So zog denn die Mannheimer Elf als Favorit in dieſen Kampf. Das Spiel der Frauen, das urſprünglich in Cannſtatt ſteigen ſollte, war im Laufe der veregangenen Woche nach Göppingen verlegt worden und kam mit dem Gau⸗ gruppenſpiel der Göppinger Turner gegen die Hanno⸗ veraner Polizei zum Austrag. Man muß dieſer nachträg⸗ lichen Verlegung nur das Wort reden, denn dadurch war einmal für eine größere Reſonanz der Spiele gearbeitet und zum andern war treffliche Gelegenheit geboten, für den Frauenſport zu werben. Was man vorausgeſagt hatte, traf ein. Die Cannſtatter waren kein Gegner für den badiſchen Meiſter. Trotz miß⸗ licher Platzverhältniſſe zeigten die Raſenſpieler ihr ge⸗ wohnt flüſſiges Kombinationsſpiel, dem die Schwäbinnen einfach nicht gewachſen waren. Was half es, daß man ſich die bekannten Torſchützen der Mannheimer vornahm. War Frl. Förſter gedeckt, ſo ſpielte ſich die andere Halbſtür⸗ merin frei, deckte man die andere Seite, ſo fehlte doch wieder eine Deckung, Württembergs Meiſter war viel zu langſam. um das Tempo der Gäſte mithalten zu können. Hätten die Turnerinnen nicht nach der erſten Halbzeit, die mit dem:0 verloren ging, auf Halten des Ergebniſſes geſpielt, dann wäre dasſelbe zweiſtellig geworden. VfR beſtritt ſeinen erſten Kampf mit: Walter Müller Hauck Egger Graß 8 Schleicher Wagner Göpfert Kehl Förſter Degen Alle elf Mädels waren voll bei der Sache und haben gleichen Anteil an dieſem Erfolg, um den ſie allerdings nicht allzu hart kämpfen mußten. Es mußte ja auch ſo ſein, galt es heute doch, Frl. Förſter, die ſich an Oſtern mit Robert Morgen von der 1. Handballmannſchaft des VfR verlobt hatte, ein nachträgliches Verlobungsgeſchenk zu machen. Dieſe Abſicht gelang voll, weil, wie oben ge⸗ ſagt, alle ſich einſetzten und uneigennützig ſpielten. Unter der guten Spielleitung von Bartolo mä e⸗ Ludwigshafen fand obiges Spiel vor 5000 Zuſchauern ſtatt. Schon in der erſten Minute geht Mannheim durch — Kehl in Führung. Dieſelbe Spielerin kann im Verein mit Frl. Förſter, Egger und Degen auf 670 erhöhen, Mit dieſem Ergebnis ſtand der Endſieg feſt. 8 Nach der Pauſe verlegen ſich die Cannſtatter Mädels mehr auf die Deckung und haben damit auch Erfolg, da Mannheim jetzt nur noch drei Tore erzielt. Dazwiſchen war dem Gegner durch eine verunglückte Abwehr der Mannheimer Torhüterin das Ehrentor durch Verwand⸗ lung eines Strafwurfes geglückt. Mannheim hat ſich wit dieſem Sieg in die Zwiſchenrunde gerettet und da beſtcht die Möglichkeit, daß dieſes in Mannheim am 12. Mai in Verbindung mit dem Gruppenſpiel des Spy. Waldhof auf dem Waldhofſplatze ſtattfindet. Hoffen wir, daß unzer beiden Meiſter Wald arbeiten und uns etwas entſchädigen. Eintracht Frankfurt ſchlägt„Kleeblatt, Mit einem verdienten, aber etwas zu hoch ausgefallenen Ear d Ni! as Du nere hof und VfR in gleichem Stile weiter für die Ent ſchungen im Fußball :2(:0) Sieg über den bayeriſchen Meiſter SpVg Fürt 2 7 9 9 8 20 84 758 g Fürt ſpielten ſich die Frauen der Frankfurter Eintracht 1 zweite Runde der deutſchen Handballmeiſterſchaft. In der erſten Halbzeit hatten die Frankfurterinnen den Wind zum Bundesgenoſſen und Frl. Fleiſcher, Frl. Schuchardt und wieder Fleiſcher ſorgten für die 320 Führung. Die Tyr⸗ hüterin der„Kleeblättler“ verhinderte weitere Erfolge. Nach der Pauſe klappte es bei den Gäſten beſſer. Frl. Fleiſcher ſchoß zuvar zunächſt noch ein weiteres Tor, aber dann waren die Buyern nicht mehr zu halten. Durch Frl. Schöne und Frl. Kirſchbaum kamen die Fürtherinnen zu zwei Gegen, toren. Mit dem ſchönſten Tor des Tages ſtellte Frl Schu⸗ chardt das Spiel auf:2. Schiedsrichter Mate r⸗Mann⸗ heim leitete das Spiel einwandfrei und gut. Hindenburg Minden— RSV Mülheim 1128(62 Im erſten Spiel zur deutſchen Hanöball⸗Meiſterſchaft der Männer kam der MSW Hindenburg Minden zu Hauſe egen den RS Mülheim⸗Ruhr zu einem verdienten 1178 621) Erfolg. Die Mülheimer wurden in dieſem Treſfeg regelrecht niedergekantert. Minden hatte in ſeinem Halß⸗ rechten Strack den erfolgreichſten Torſchützen, außerdem ge⸗ fielen noch die beiden Außenſtürmer Roß 1 und Roß 2. Der Mülheimer Sturm zeigte nicht das ſonſtige Spiel un konnte ſich an der famoſen Mindener Hintermannſchaft nie durchſetzen. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Mülheimer zunächſt mehr vom Spiel, kamen auch auf 7 heran, aber ſchließlich gewann Hindenburg Minden dos Treffen verdient mit 16:3 Toren. Die beſten Leute waren die Spieler des geſamten Angriffs und der Läuferreihe bei Minden, während bei Mülheim nur der Mittelläufer und die Verteidigung gefallen konnte. CT Kaſſel— Sportfreunde Leipzig:10(81:7) Der Sachſenmeiſter Sportfreunde Leipzig geſtabtete daß erſte Endſpiel in Kaſſel gegen die Turngemeinde zu einem knappen, aber verdienten 10:8(718)⸗Erſolge. Die Leipziger waren vor der Pauſe klar im Vorteil und zogen beicht auß :3 davon. Nach der Pauſe aber wuchſen die Nordheſſen über ſich ſelbſt hinaus und erzwangen ein gleichwertiges S Der Kampf wurde fetzt überaus ſdanend, da der der Sachſen gefährdet war. Nur das beſſere Stür⸗ merſpiel entſchied das Treffen zugunſten der Gäſte, die in der zweiten Halbzeit nicht einen derartigen Widerſfand erwartet hatten. Die Kaſſeler Turner entpuppten ſich als gefährliche Gegner, die auch in den künftigen Spielen noch ein ernſtes Wort mitreden werden. Rot-Weiß Berlin führt:0 Das unfreundliche Wetter ließ zwar am Samstag beim internationalen Tennis⸗Klubkampf Rot⸗ Weiß Berlin gegen Legja Warſchau die Durchführung ſämtlicher Spiele zu, aber das Wetter hielt doch zahlreiche Zuſchauet ab, Zeugen eines großen Doppelkampfes zu ſein. Die jun⸗ gen Berliner Göpfert/ Denker ergänzten ſich aus⸗ gezeichnet und fertigten die polen Hebda Tloczinſkt mit:2,:2,:5 ab. Da diesmal die Berliner weit an⸗ griffsfreudiger ſpielten als ſonſt, wurden die Gäſte leicht überſpielt. Vorher hatte Gottfried v. Cramm den am Vortag abgebrochenen Kampf gegen Hebda mit 61, bil, :9,:4 gewonnen und ſtellte damit den Sieg der Reichs⸗ hauptſtädter ſicher. Die Berliner führen nun 370. In einem Schaukampf ſchlug der hervorragende Pole Tarlowfki den Kieler Kay Lund mit 612, 715 leicht. Weitere Entſcheidungsſpiele Jena im Glück Hanau 93— 1. SW Jena 901(:1) Nun hat auch den nordheſſiſchen Meiſter das Geſchick ereilt. War noch vor 14 Tagen im Kampf gegen die SpVg. Fürth das Glück auf Seiten der„alten“ Hanauer, ſo wandte es ſich diesmal in überaus reichem Maße dem Meiſter des Gaues Mitte, dem 1. SW Jena, zu, der in Hanau einen kaum erwarteten Sieg landete. Die Nord⸗ Allien lieferten vor 8000 Zuſchauern ein gutes Spiel, vor allem in den hinteren Reihen, aber auch die Gäſte, die be⸗ kanntlich von Sepp Pöttinger trainiert werden, ihre Qualitäten mit Erfolg heraus. Die Mitteldeutſchen hatten vor allem einen ganz ausgezeichneten Hüter mit Namen Koburger. Dieſer Mann, Erſatz für Günther, hielt alles, was auf das Tor kam, und brachte die Hanauer Stürmer zur Verzweiflung. Aber auch Koburgers Vorder⸗ leute, vor allem Mittelſtürmer Werner, kämpften mit einem Rieſeneifer und ſie ſahen ihre Bemühungen durch einen ſchönen Sieg belohnt.. Schalke 94 ſchlägt Eimsbüttel:0 Vor 25 000 Zuſchauern im Bochumer Tus⸗Stadion ge⸗ wann der Deutſche Meiſter Schalke 04 auch ſein drittes Heimſpiel gegen den Nordmarkmeiſter Tyd. Eimsbüttel. Auf beiden Seiten wurden keine überwältigenden Leiſtan⸗ ſtellten Leitlands Ringer verlieren auch in Luoͤwigshafen Siegfried Ludwigshafen ſiegt 15:2 Am Samstagabend trafen ſich im großen Saal der J Farben die Nationalmannſchaft von Lettland und der Mei⸗ ſter von Süddeutſchland, Siegfried Ludwigshafen. Auch hier mußten die Lettländer eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Von der Gäſteſtaffel war es nur der Mittel⸗ gewichtler Kalmans, der durch beſſere Bodenarbeit zu einem Punktſieg kam. Europameiſter Bietogs, der infolge einer geringen Ohrenverletzung aufgab, enttäuſchte. Exeuropa⸗ meiſter Gehring⸗Ludwigshafen, der über Zveiniks⸗Lettland hoher Punktſieger wurde, lieferte einen prachtvollen Kampf. Das Kampfgericht, Gaufachamtsleiter Hekmann⸗Dieburg, Haſenfuß⸗Lettland und Frühbis⸗Ludwigshafen amtierten einwanofrei. 4 ö Die Kämpfe: Bantamgewicht: Kundzins⸗ Lettland gegen Im pers Ludwigshafen. Sofort ein lebhafter Standkompf, der Lette geht mit Armfallgriff in Führung. Durch Schleuder⸗ griff kommt Impertro in die Brücke, die Kundzins nach 7 Minuten eindrückt, die Punkte fallen jedoch an Ludwigs⸗ hafen, da der Lettländer Uebergewicht brachte. Federgewicht: Kundzins Lettland gegen Von⸗ dung Ludwigshafen. Vondung liegt in der erſten Halb⸗ zeit dauernd im Angriff, der Gaſt wehrt aber alles ſehr geſchickt hb. In der Bodenrunde wird Kundzins mit Arm⸗ zug und verſchränkten Aushebern wiederholt in Gefahr gebracht. Hoher Punktſieger Vondung. Leichtgewicht: Atars⸗ Lettland gegen Freund Ludwigshafen. Auch in dieſem Kampf muß ſich der Gaſt ganz auf die Verteidigung verlegen, Freund bringt ihn mit Soubleſſe der Niederlage nahe und zwingt ihn durch Ab⸗ fangen einer Schleuder in die Brücke, die er nach 7 Mi⸗ nuten eindrückt. Weltergewicht: Jeſpars Lettland gegen Schuſter⸗ Ludwigshofen. Bis zur Halbzeit ſchafft ſich Schuſter durch ſchöne Hüftſchwünge, die der Gaſt aber immer gut abwehrt, klare Vorteile, die er im weiteren Verlauf des Kampfes noch vermehrt. Hoher Punktſieger Schuſter⸗Ludwigshafen. Mittelgewicht: Kalmans Lettland gegen Schmitt Feudenheim. Nachdem der Standkampf keinem der beiden Ringer Vorteile brachte, zeigt Kalmans im Bodenkampf beſſere Arbeit und wird verdienter Punktſieger. Halbſchwergewicht: Bietags⸗Lettland gegen Ehret⸗ Ludwigshafen. Es ſetzt ſofort harter Standkampf ein. Es gelingt dem Letten aber nicht, ſich Vorteile zu verſchaffen. Er gibt in der 12. Minute den Kampf wegen einer Ver⸗ 8 auf. 915 5 Schwergewicht: Zueinik⸗ Lettland gegen Gehring ⸗ Ludwigshafen. Der Kampf iſt von Anfang bis 8 28 gemein temperamentvoll. Gehring zeigte ſich in einer Form, die au ſeine beſte Zeit erinnert. Mit prachtvoll ausgeführten Hüftſchwüngen bringt er den Letten wiederholt in Gefahr. In der zweiten Hälfte des Kampfes— Geh⸗ ring hat bereits einen großen Punktvorſprung—, bringt er Zveiniks, der ſich tapfer verteidigt, noch mehrmals der Niederlage nohe, muß ſich aber mit einem, wenn auch hohen, Punktſieg begnügen. gen gezeigt, trotzdem ſiegte Schalke ſicher mit 410. Der Deutſchmeiſter trat ohne ſeinen bewährten Mittelläufer Szepan, der ſich noch ſchonen will, an. Außerdem fehlte Va⸗ lentin, der noch unter ſeiner Dortmunder Verletzung leidet, Die Läuferreihe trat daher mit Tibulſki⸗Nattkämper⸗Hel⸗ leſch an. Bei trockener Witterung waren die Platzverhält⸗ niſſe gut. Wenn Schalke ſchon keine beſondere Leiſtung zu⸗ ſtande brachte, ſo war das Spiel der Norddeutſchen Aberalt ſchwach. Eine große Enttäuſchung war Rohwedder, ber überhaupt nichts zeigte. Einzig und allein Panſe arbettele für drei, konnte es aber allein auch nicht ſchaffen. Der Schal, ker Erfolg war daher verdient. In beiden Halbzeiten war Schalke immer leicht über⸗ legen. Zunächſt verſchoß Kuzorva in der 15. Minute einen Elfmeter, den Rohwedder verſchuldete, da er Rothardt ge⸗ legt hatte. Eine Minute ſpäter führte jedoch eine ſchöne Kombination durch Kuzorra zum erſten Tor für Schalke Eimsbüttel drängte bis zur Pauſe zwar wiederholt ſiatk, erzielte aber nur einige Ecken. In ber 18. Minute der zweiten Halbzeit brachte Schwindowſki im Strafraum gu zorra zu Fall; Dibulſki verwandelte den Elfmeter zum 20. In der 26. Minute verwandelte dann Kuzorra Flanke von Rothardt und ſechs Minuten vor Schluß ſtellte Kallwitzki das Endergebnis her. Ein Freundſchaftsſpiel Sportclub Käfertal— Union Heidelberg 672 Eine glatte Sache für die Käfertaler wurde dieſe Be gegnung, die bereits am Vormittag zum Austrag Trotzdem beide Mamaſchaften ziemlich vollſtändig zun Spiel antraten, konnten beſonders die Gäſte kaum ph zum Spielen kommen. Die Blau⸗Weißen zeigten ſich in ganz ausgezeichneter Spiellaune, ſo daß der Sieg ſelch in dieſer Höhe verdient war. Bereits die 10. Mine brachte den Führungstreffer durch Singler⸗ In Gegen zug gelang dem Gäſtehalbrechten der Ausgleich. Die Gäſe bemühten ſich, durch raſches Ballabſpielen auſgukommel Der Sc glänzte aber techniſch in jeder Hinſicht, o daß zwei weitere Erfolge, ein feiner Kopfball durch Mate ſowie ein Durchbruch von Singler den Halbzeitstand m :1 erbrachte. N Nach dem Wechfel gelang zwar den Gäſten noch 1 Gegentreffer. Zumpf im Tor vom Sc ließ einen J aus den Händen ins Netz gleiten. Die Blau⸗Weißen leg ten ſich mächtig ins Zeug. Man ſah bübſche Kone nationszüge, denen die Gäſte jetzt nichts mehr entgegen ſetzen konnten. So fielen bis zum Schlußpfiff durch Fuchs Pauels und Singler drei weitere Treffer. t Die Käfertaler ſtellten ihre gute Leiſtung erneut un Beweis. Beſonders die Läuferreihe ſpielte ſehr erfolgen Der Sturm zeigte ein fineſſenreiches Spiel und vera 1 bei das Schießen nicht. Die Gäſte hatten im Schlußtet die beſten Kräfte. Der Torwart war überragend. In. Läuferreihe war der Linke der Beſſere. Der Sturm 10 es bei der gegneriſchen Abwehr ſehr ſchwer. Das 9115 murde von Knoch⸗Vſm Mannheim geleitet. Er 115 gegen einige verſteckte Fouls der Gäſte emergiſcher a kreten müſſen. Anläßlt Tſchammer jurt des überfüllten Mittelpun deutſche ſchen S! es genau Turn⸗ un! ſel, rückbli tigſte auf den Jahre heute bis am 1 Au, der Aufme Welt zeige leiſten ver der deutſch das ſeither an dieſer Dank den Deutſchlan zurückgeko Sport ſel Reichsbund und turne; net Erfolt Menſchen M7 M Die Zei gegen eng zahlreichen liſcher Ver reifen vers allem za augenblickl liche Leiſtu beſten engl Deutſchlan College Be eine der b imponierte. den Knabe Eindruck h Leiſtungen mende Reg macht hätte rior iam; Cler Foſter, Ca; Bereits Führungst Viederbegi Mech eine zu Toren Kurz vor e 8. Tor zu lauf zu ho Die ene kegen, da den. 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Seite Nummer 198 —— . er Reichsſportführer in Frankfurt Große Kundgebung des Reichsbundes für Leibesübungen Unläßzlich des Beſuches des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten veranſtaltete die Ortsgruppe Frank⸗ 105 des deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen im lberfülten Saalbau eine große Kundgebung, in deren Mittelpunkt eine Rede des Reichsſportführers über„D ie deutſchen Leibesübungen und die Olympi⸗ ſchen Spiele 19 6“ ſtand. In einigen Tagen ſeien es genau zwei Jahre, daß er an der Spitze der deutſchen Zurn⸗ und Sportbewegung ſtehe, ſo daß es ihm möglich 10 rückblickend die Entwicklung zu beſprechen. Das Wich⸗ ie auf sportlichem Gebiete in dieſem und im kommen⸗ 55 ſei die Olympiade. Die olympiſche Idee ſei 1„ bis zum letzten Volksgenoſſen gedrungen. Wenn 8! August 1906 auf dem neuerbauten Reichsſportfeld 0 Aufmarſch von 48 Nationen erfolge, könnten wir der Welt zeigen, was das nationalſoztaliſtiſche Deutſchland zu lelſten vermöge. Dle internationalen Beziehungen müſſe der deutſche Sport pflegen und er werde ſie pflegen, wie das ſeither auch geſchehen ſei. Er wolle nicht verſäumen, an dieſer Stelle ſeinen und des Reichsbundes herzlichſten Dank den Kameraden zu ſagen, die ſich im Auslande für Deutſchlands Ehre würdig geſchlagen haben umd ſtegreich zurückgekommen ſtnd(ſtarker Beifall). Für den deutſchen Sport ſei es wichtig— beſonders für die Arbeit des Reichsbundes— möglichſt viele Volksgenoſſen ſportlicher und kurneriſcher Betätigung zuzuführen. Es ſei ein ſchö⸗ ner Erfolg, wenn im vergangenen Jahre rund 800 000 Menſchen durch die Kurſe des Sportamtes„Kvaft durch Freude“ der Leibesübung neu zugeführt ſeien. Wie der heutige Staat zum Sport ſtehe, darüber brauche er wohl kaum Worte zu verlieren, denn er glaube, noch nie und auch nirgendwo in der Welt habe es eine Regierung und einen Staat gegeben, der die Entwicklung einer Turn⸗ und Sportbewegung, die Leibesübungen ſchlechthin ſo un⸗ gemein und umfangreich in allen feinen Gliederungen ſo fördere wie der nationalſozialiſtiſche Staat(ſtarker Beifall). Die Entwicklung der Leibesübungen habe ſeit Beſtehen des Reichsbundes ſtetig, aber ohne Ueberſpannung zu⸗ genommen. Es ſei die Pflicht der Ortsgruppe des Reichs⸗ bhundes, für die Leibesübungen ſelbſt zu werben, und zwar durch die Tat zu werben.— Nach Frankfurt werde in den nächſten Wochen die große Olympiadeausſtellung kommen und mitwerben für die Leibesübungen. Ganz beſonders verwies der Reichsſportführer dann auf das große Gaufeſt in Saarbrücken, das in eindrucksvollſter Weiſe die Geſchloſſenheit der deutſchen Leibesübungen unter Beweis ſtellen werde. Ebenſo wie die übrigen Gau⸗ feſte des Reichsbundes, die in allen deutſchen Landes⸗ teilen durchgeführt werden. Ganz beſondere Sorgfalt müſſe, ſchloß der Reichsſportführer ſeine immer wieder mit ſtürmiſchem Beifall unterbrochenen Ausführungen, der Erziehung und Förderung unſerer Jugend gewidmet wer⸗ den. Alle müßten mithelfen und ſich einſetzen für unſer Vaterland und unſeren geliebten Führer. Mit einem Sieg Heil auf den Führer, dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied ſchloß die gewaltige Kundgebung. Engliſche Hockeyjugend in Mannheim Mech Mannheim(Schüler!)— Prior Parks College Bath 018(:1) Die Zelt nach Oſtern iſt zum Abſchluß von Hockeyſpielen gegen kügliſche Mannſchaſten äußerſt günſtig, denn die zahlreichen Oſter⸗ Turniere haben eine große Anzahl 9 7 lischer Vereine nach Deutſchland gebracht, die jetzt Rund⸗ telſen veranſtalten und überall Wetiſpiele austragen. Vor alem zahlreiche engliſche Schülermannſchaften weilen augenblicklich in Deutſchland, wobei man recht unterſchied⸗ liche Leiſtungen und Ergebniſſe ſeſtſtellen konnte. Eine der besten engliſchen Schülermannſchaften, die augenblicklich in Deulſchland Spiele austrägt, iſt die Elf der Prior Parks College Bath, welche bei dem Schüler⸗Turnier in Koblenz elne der beſten Mannſchaften war und durch hohe Ergebniſſe imponterte. Ihr Zuſammentreſfen am Freitagnachmittbag mit den Knaben der Mi, die in Koblenz gleichfalls ſehr guten Elnoruck hinter laſſen hatten, hätte beſtimmt gute ſportliche Leiſtungen gebracht, wenn nicht der dagelang niederſtrö⸗ mende Regen den Platz an der Sellweide ſaſt grundlos ge⸗ macht hätte, ſo daß das Spiel mehr zu einem Kampf gegen die tubillen der Witterung und des Bodens wurde. Beide Manuſchaften traten in folgender Aufſtellung an: MTG: Zafie; Bodri, Schillinger; Kraus, Günthner, Sinther) Meng, Seubert, Junge, Weiß, Baumann. 5 Prior Parks College Bath: Maſurel; Wil⸗ Ham; Clements;'Neill, Lee, Fox; Mahony,'Reilly, Foſter, Cardoyo, Flemming. Bereits kurz nach Beginn gelang den Gäſten das Führungstor, bei welchem es bis zur Pauſe blieb. Nach Wiederbeginn erhöhte der Halblimke auf:0, dann drängt die Mich eine Viertelſtunde ganz überlegen, ohne allerdings zu Toren zu kommen, da die Engländer ſtark verteidigen. Kurz vor Schluß gelingt es dieſen ſogar eine Strakecke zum , Tor zu verwandeln, ſo daß ſie zu einem, dem Spielver⸗ lauf zu hohen,:0⸗Siege kamen. Die engliſche Elf war vor allem körperlich weit über⸗ legen, da in der Mannſchaft öͤurchweg ältere Spieler ſtan⸗ den. Techniſch lieferten die Gäſte ein ſehr ſchönes Spiel, ihre Abſchläge waren durchweg beſſer, wie bei der MTG, t roſch und genau. Die 2 Spieler der erſten Mannſchaft verſtärkte Elf der Mich ſchlug ſich gegen den überlegenen Gegner über⸗ raſchend gut, ohne aber die ſtarke Abwehr der Engländer überwinden zu können, da ſich ſämtliche Spieler mit einem ieſigen Eſſer einſetzten. Da bei der MTG ein großer Teil maben erſt 10 und 12 Jahre alt iſt, bedeutet die Nie⸗ derlage gegen die durchweg 16jährigen Gegner immer ein Achzungserfolg. Spaniſcher Hotkeybeſuch in Heidelberg Univerſität Heidelberg— HC Valencia:2(:1 Bekanntlich unternahm die Hockeymaunſchaft der Uni⸗ verſität Heidelberg an Weihnachten eine erfolgreiche Spa⸗ Utenreiſe. Den erſten Gegenbeſuch erwiderte am Samstag⸗ obend der HE Valenica, der ſich zur Zeit auf einer Spiel⸗ zelſe durch Fronkreich, die Schweiz und Deutſchland be⸗ findet. Gegen Valencia errangen damals die Akademiker ein Unentſchieden(:1) und in einem zweiten Spiel einen ſchönen 321⸗Sieg. Man war nun geſpannt auf das Ab⸗ ſchneiden der Spanier auf Raſenplätzen, do die Gäſte ouf hren Hartplätzen ein äußerſt ſchwer zu überwindender Hegner woren. Auf dem Platz des Heth ſtellte ſich die Unkverſität in folgender bewährter Aufſtellung: Ufer(Ger⸗ mania Mannheim]; Alger(TO Heidelberg), Dr. Dieter Frankenthal; Paule(Hs), Gentes(Blauweiß Spener), Hauch(TV Frankenthal); Hochadel(Germonia Mannheim], Seiler(Big), Spanier(Blauweiß Speyer), . Peter[Heß), Dr. Oberle(Cc). Der Regen hatte den Raſen ſtark durchnäßt, ſo daß an bie Spieler die höchſten Anforderungen geſtellt wurden. Nach Spielbeginn erzielte der ausgezeichnete Mittelſtürmer Renke, ein in Spanien beruflich tätiger Hamburger, den Führungstreffer für Valencia, aber bald konnte Peter durch Strafecke ausgleichen. Das Spiel war weiterhin offen. Auf beiden Seiten wurden die Torhüter ſtark beſchäftigt. Beſonders fiel die glänzende Abwehr des ſpaniſchen Tor⸗ Rannes auf, der die ſchwerſten Schüſſe hielt. Nach der Pauſe machte ſich die Ueberlegenheit der Heidel⸗ berger im Felöſpiel bemerkbar. Heiler verwandelte eine Flanke von Dr. Obrle unhaltbar zum Führungstreffer. Aber Weber glich der Halblinke der Spanier durch gut placierten Schuß aus. Die Heidelberger drängten fetzt ſtärker, jedoch der Torhüter von Valencia ſchien unſchlagbar. Endlich konnte nacheinander F. Peter zwei ſchöne Tore vorlegen, die den verdienten Steg ſtcherſtellten. Trotz des ſchweren aud für die Gäſte ungewohnten Spielbodens war der Kampf ſehr ſpannend und ein voller Erfolg der Univerſität. Wäh⸗ lend die Gäſte durch ihre Schnelligkeit und den unheimlichen Eller ſtets gefährlich waren, hatten die Einheimiſchen in lechniſcher und taktiſcher Beziehung mehr vom Spiel. Deutſche Schwünmſiege in Mailand 1 Einen guten Start batte Hellas Magdeburg am Samstag 1 Mailand im Schwimmklubbamyf gegen Rari Natnes tand. In ollen ſechs Wellbewerben blieben die Hel⸗ gen ſtegreſch. Im 100 Meter Bruſſſchwimmen ſiegte e Mit 1igs vor ſeinem Klubkameraden Heins dien, Obwohl Glantz(117) im 100 Meter Rücken⸗ ſhwimmen disqualifiziert werden mußte, fiel doch der Sieg 1 Magdeburger, und zwar an Teller mit 110%. 5 üſch kelegte üer 100 Meter Kraul mit 109,6 den erſten len dor dem Italiener Signori, der:04, benötigte. 11 85 Siege der Magdeburger gab es in der g⸗mal⸗100⸗ gran zLagenſtaffel mit.5, urd der ö5⸗mal⸗66⸗Meter⸗ zaülſtaffel mit.22. Abgeſchloſſen wurde die Erfolgs⸗ leihe wit einem 371⸗Sieg im Waſſerball ii aftaebeſt⸗ Ne glb. m 311⸗Sieg im Waſſerball über den gaſtgeben⸗ Spanien ohne Zamora? Die Mannſchaftsbeſetzung für Köln bereitet Schwierigkeiten 2 2 bir Ineels verantwortlicher Mann für die Auſſtellung 8 Ju ball⸗Nationalmannſchaft, Dr. Amadeo Garcio Die aar, iſt augenblicklich wirklich nicht zu beneiden. laden ſriele gegen Portugal(5. Mai) und gegen land(12. Mai] ſtehen bevor und die Aufſtellung denne ollen die Mannſchaftskandidaten vom Ic Madrig en, daß ſie nach wie vor für dte Nabionaleif in Frage ſchaft bereitet große Schwierigkeiten. Am Oſter⸗ ö bommen, aber ſie verſagtem durchweg(Barcelona ſchbug Madrid:0) und da iſt es nicht weiter verwunderlich, daß Sabazar die Madrider Spielergruppe bis auf den aus⸗ gezeichneter Verteidiger Quincoces von der Kandidatenltſte ſtrich. Spaniens berühmter Torhüter Ricardo Zamora, der Verteidiger Ciriaca, der Läufer Leon und die Stürmer L. Regueiro und Em Kalle vom FC Madrid, würden demnach alſo nicht die Reiſe nach Deutſchland in Frage kommen. Ob Salazar allerdings bei ſeinem Be⸗ ſchluß bleiben wird, muß abgewartet werden. Die ſpaniſche Mannſchaft wird endgültig erſt Ende der nächſten Woche nach Abſchbuß eines Tramingslurſes bekanntgegeben. Augenblicklich gilb folgende Aufſtellung als die„wahr⸗ ſcheinliche“: Tor: Eizaguirre(Sevilla): Verteidigung: Za⸗ balo(FC Barcelona), Quincoces(FC Madrid): Läufer reihe: P. Regueiro(FC Madrid), Villarel(Bilbao), Lecue(Betis Sevilla); Sturm: Caſeco(Oziedo), Ven⸗ tora(Barcelona). Campanal(Sevilla), Langara(Oviedo), Irraragori(Bilbao). Die Läuſer Cilauren und Soladrero werden ebenfalls beim Trafninaskurſus ſein. Eintracht Frankfurt— Vfe Neckarau :0(:0) Die Eintracht zeigte in dieſem Spiel eine ſchöne Leiſtung und ſiegte verdient. In der Verteidigung ſtanden diesmal Schlütz⸗Lohrum(früher Offenbacher Kick.), die ausgezeichnet gefielen. Auch die Läuferreihe arbeitete gut, während der Sturm im Feldſpiel befriedigte, vor dem Tore aber ziem⸗ lich ausfiel. Neckarau verfügte über einen vorzüglichen Torhüter; in der Läuferreihe war Größle der beſte Mann. Auch der Neckarauer Sturm büßte vor dem Tor viel an Gefährlichkeit ein. Die Eintracht ging in der 42. Minute durch einen Handelfmeter von Leis in Führung. Vier Minuten nach der Pauſe köpfte Weigand, übrigens der beſte Mann im Eintrachtſturm, zum zweiten Treffer ein und in der 42. Minute verwandelte Kron einen Foul⸗ elfmeter zum dritten Tor. 2000 Zuſchauer. Weiden ſteigt ab Be Augsburg— Spielvgg. Weiden:0(:0) Das Wiederholungsſpiel um den Verbleib in der bayeriſchen Gauliga wurde in Augsburg vor 8000 Zu⸗ ſchauern zur Durchführung gebracht. Die Weidener erwieſen ſich diesmal nicht ſo ſpielſtark, wie in den Vor⸗ kämpfen, ſo daß die Augsburger zu einem gerechten Siege amen. Wenn das Ergebnis ſo knapp ausfiel, ſo lag es daran, daß die Gäſte in ihrem Torhüter Klein einen über⸗ ragenden Mann im Fell hatten. Das Eckenverhältnis mit 10:0 allein beſagt die Ueberlegenheit der Augsburger. Der einzige Treffer des Tages fiel in der 60. Minute im An⸗ ſchluß an eine Ecke durch den Linksgußen Dommel. Hans Kalb ⸗Nürnberg leitete umſichtig. 4 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Gan Sübweſt: Germania Bieber— F Saarbrücken:0 Ludwigshafen 04— Opel Rüſſelsheim:2 Reichsb. R/W Frankfurt— Polizei Darmſtadt 32 Gau Bayern: 5 Nord: SpVg Erlangen— Vikt. Aſchaffenburg 42 Auswahlſpiele Mainz: Mainz— Frankfurt(Sa.):2 Geſellſchaftsſpiele 8. VfB Mühlburg— Sportfreunde Saarbrücken ausgef, Phönix Karlsruhe— 1. FC Kaiſerslautern 418 Eintracht Frankfurt— Ve Neckarau 310 Pokalſpiele Gan Südweſt: ö SpVg Mundenheim— Hanſa Dusweiler 21 VfB Dillingen— Pfalz Ludwigshafen 125 FV Homburg— Be Neuſtadt 271 ' Frankenthal— S 06 Völklingen 21 TV Speyer— VfB Iggelheim 271 Gau Baden: a Alemannia Ilvesheim— Phönix Mannheim 2˙1 Oberbaden:. SC Freiburg— F Offenburg 20 Die Spiele vom 3. Mal Meiſterſchafts⸗Endſpiele Saarbrücken: Vs Benrath— Phönix Ludwigshafen. Boun: VfR Köln— Vſiſt Mannheim. Stuttgart: VfB Stuttgart— Ic Hanau 98. Jena: 1. S Jena— SpVg Fürth. Braunſchweig: Hannover 96— Schalke 04. Stettin: Stettiner Sc— Tod Eimsbüttel. Breslau: Vorw. ⸗Raſ. Gleiwitz— Polizei Chemnitz. Königsberg: York Inſterburg— Hertha⸗Berliner SC. Auswahlſpiel in Karlsruhe: Baden— Schweiz B. Aufſtiegsſpviele Gau Württemberg: F Tailfingen— Bſſt Schwennin⸗ gen, VfB Friedrichshafen— SVa Caunſtatt. Gan Bayern(Süd: Walhalla Regensburg— Union Augsburg. Gau Heber(Nord): Vikt. Aſchaſfenburg— 1. FC Bayreuth. Geſellſchaftsſpiele i Städteſpiel Augsburg— Ulm, g. Pokal⸗Zwiſchenrunde in Baden, Kickers Offendach— 1. Fe Pforzheim, Wacker Halle 1. FC Nürnberg Ligaspiele in England(.), Län⸗ derſpiel Schweiz— Irland in Bern(.), Graßhoppers Zü⸗ rich— FC Sochaux(.). Handball Meiſterſchaftsſpiele der Männer Darmſtadt: S 98 Darmſtadt— Hindenburg Minden, Mülheim⸗R.: Re Mücheim— Polizei Hamburg. Siegburg⸗Mülldorf: T Siegburg⸗Mülldorf— Ded pingen. 5 8 Polizei Hannover— SW Walöhof. Fürth: Spͤg Fürth— CT Kaſſel. Leipzig: Sportfr. Leipzig— Poſt⸗SB Oppeln. Berlin: Polizei Berlin— 3 Buſchoſfsburg. Magdeburg: Polizei Magdeburg— Greif Stettin. Sheffield Wednesday Pokalſieger Weſtbromwich Albion mit:2(1: geſchlagen Englands bedeutendſtes Fußballereignis, das Pokal⸗ endſpiel, wurde traditionsgemäß am letzten April⸗Sams⸗ tag im Londoner Wembleyſtadion ausgetragen. Die 93 000 Zuſchauer erlebten einen raſſigen Kampf zwiſchen den WMannſchafſten von Sheffield Wednesday und Weſtbromwich Albion und eine kleine Ueber⸗ raſchung gab es inſofern, als nicht das etwas höher ein⸗ geſchätzte Weſtbromwich Albion, ſondern Sheffield gewann. Sheffield ſiegte mit:2(:1) Treffern, wobei die Entſchei⸗ dung erſt in den letzten Spielminuten fiel, nachdem es bis dahin:2 geſtanden hatte. Schon in den frühen Morgenſtunden des Samstags ſtand die Londoner Gity im Zeichen des großen Ereig⸗ niſſes. Die Anhänger der beiden Mannſchaften, die in vielen Sonberzügen aus Sheffield und Birmingham nach der Hauptſtadt gekommen waren, machten ſich mit piel Stimmenaufwand bemerkbar und die farbenfreudigen Aufzüge baten ein übriges, um die richtige Pokalſtim⸗ mung aufkommen zu laſſen. Das Wembley⸗Stadion war ſchon viele Stunden vor Beginn des Kampfes beſetzt. Eine Gardekapelle ſorgte für Unterhaltung und auch die Maſ⸗ ſengeſänge halſen mit, die Langeweile zu vertreiben. Ob⸗ wohl das Wetter ausgezeichnet war, hatte ſich der König von England doch nicht zum Beſuch des Spiels entſchließen können. In ſeiner Vertretung kam kurz vor 15 Uhr der Prinz von Wales in Begleitung einiger Miniſter umd des bekannten Lord Derby. Es gab ſtürmiſchen Beifall, der ſich noch ſteigerte, als die beiden Mannſchaf⸗ ten ins Feld ſprangen und dem Prinzen von Wales vor⸗ geſtellt wurden. Das Spiel ſelbſt begann recht ſenſationell. Sheffield, das bei der Wahl gewonnen hatte(was bei der Wind⸗ ſtille aber kein Vorteil war!), wartete ſoſort mit ſtür⸗ miſchen Angriffen auf, und ſchon in der zweiten Minute konnte der Mittelſtürmer Palethorpe einen Steilpaß aus der Läuferreihe heraus zu einem erfolgreichen Tor⸗ ſchuß verwerten. Die Birminghamer mußten in der Folge ſtark verteidigen und dabei war verſchiedentlich das Glück auf ihrer Seite. Torhüter Pearſon zeigte ſich von ſeiner beſten Seite und ſo blieben die Sheffieldſtürmer ohne weitere Erfolge. Nach 20 Minuten wurde die Partie aus⸗ geglichener und ebenſo überraſchend wie das Führungs⸗ tor für Sheffield fiel auch der Ausgleich. Der Albion⸗ Deutſchlands Wieder ein zweiter Platz in Nizza Der drittletzte Tag des Internationalen Militärreit⸗ turniers ſtand im Zeichen prächtigen Sonnenſcheins und eines Maſſenbeſuchs. Zur Entſcheidung gelongte om Sams⸗ tag der„Preis der Spaniſchen Kavallerie“. Bei dieſer erſt⸗ mals ausgetragenen Prüſung hielt die Pechſträhne der deut⸗ ſchen Reiter weiter an. Hinter den ſiegreichen Portugieſen reichte es nur zum vierten Male hintereinander abermals nur zu einem zweiten Platz. Das nur für Ländermannſchaften offene Springen wurde in der Form einer Staffel geritten, wobei die Peitſche den Stab erſetzte und die Fehler in Zeit umgerechnet wurden. Hinter den Türken, die als erſte Mannſchaft nach flotten Ritten bei 20 Fehlern die immer noch gute Zeit von:59 herausholten, eröffnete für Deutſchland Oblt. Schlick u m mit Wange das Rennen, der nur am Oxer einmal ab⸗ warf. Dann hatte Oblt. Haſſe mit dem unwillig gehen⸗ den Olaf große Mühe und konnte es nicht verhindern, daß unſer Konto gleich mit 12 Fehlerpunkten belaſtet wurde. Oblt. Brandt machte zwar auf Tora durch einen fehlerloſen Ritt vieles wieder wett und auch Ritt⸗ meiſter Momm auf Bianca reihte nur vier weitere Fehler an, aber insgeſamt hotten ſich doch 20 Minuspunkte angeſammelt. Dennoch lag die deutſche Manuſchoaft mit ihrer Zeit von:43 lange in Führung. Erſt als die vier Portugieſen nacheinander in ſchärſſter Fahrt über die 19 Sprünge ſetzten und bei gleichfalls 20 Fehlern mit ihrer Geſamtzeit von:87 ſich als ſchneller erwieſen hatten, waren die Unſrigen um 5,8 Sekunden knapp geſchlagen und vor der Türkei auf den zweiten Plotz gedrängt wor⸗ den. Die Portugieſen verdanken ihren ſchönen Erfolg in erſter Linie zwei fehlerloſen Ritten von Lt. Martins auf Alerta und Lt. Meng ⸗Silva auf Foſette. Den vierten Platz belegte Italten mit 8101 vor Frankreich mit:24,4 und Holland mit:30. Eine arge Enttäuſchung bereiteten die Frländer, deren Shannon Power ſich ſehr unbotmäßig zeigte und Straſpunkte über Straſpunkte auf ſich lud, ſo daß die Vertreter der„grünen Inſel“ weit abgeſchlagen mit 25:37, auf dem letzten Platz endeten. Schäfer in Schifferſtadt Turnierſieger Der Bf Schifferſtadt hatte am Samstag polniſche und tſchechiſche Ringergäſte zu Beſuch. Die 1000 Zuſchauer be⸗ bamen eine Reihe prächtiger Kämpfe zu ſehen. Im Feder⸗ linken traf. Blieb an den Schwarze aber es Halbrechte Carter gab eine feine Vorlage Flügelſtürmer Boyes, der ſicher ins Weſtbromwich war bis zur Pauſe beſſer, beim 11. uch nach Wiederbeginn hielt die leichte Ueberlegenheit omwichs an, aber nach 23 Minuten gelang Sheffield durch den Halblinken Star ling die:1⸗Fühvung. Der Ball war vom Innenpfoſten unhaltbar ins Netz geprallt. Fünf Minuten ſpäter hatte Weſtbromwich aus einem Ge⸗ dränge heraus erneut ausgeglichen. Im Endſpurt war Weſtbromwich klar überlegen, aber das Glück war auf ſeiten der„Mittwochelſ“. s Palethorpe gelang ein dritter Treffer, nachdem Albions Rechtsaußen Glidden dreimal knapp verſchoſſen und einmal den Pfoſten getrof⸗ ſen hatte. Sebunden vor dem Ab f ſchoß dann der Links⸗ außen Rimmer gegen die kopfloſe Albion⸗Abwehr noch ein viertes Tor. Der Prinz von Wales überreichte den glückſtrahlenden Siegern, die nun ihren dritten Pokalſieg zu verzeichnen haben, Pokal und Medaillen. Das ritterliche Spiel mit ſeinen— ganz gegen jede Pokaltradition!— ſechs Tref⸗ fern wird noch lange der Geſprächsſtoff der Fußballfreunde bilden. Die Ergebniſſe: England: Pokalendſpiel in Wembley: Sheſſield Wednes⸗ day Weſtbromwich Albion:2(:). 1. Liga: Aſton Villa— Middlesbrough:8, Chelſea— Mancheſter City :2, Derby County— Blackburn Rovers:1, Huddersfield Town— Birmingham 22, Leiceſter City— Arſenal 925, Preſton Northend— Leeds United:2, Sunderland Y butch:1, Tottenham Hotſpurs— Liverpool 521, stoke City:1. Barnsley— Brentſord:8, Bolton Wanderers 2. Liga: gegen Weſtham United:1, Bradſord City— Hull City:2, Burnley— Norwich City 170, Mancheſter Unſted— Byad⸗ 0, Notts Countn— Bury:2, Oldham Athletic United„Port Vale— Fulham 121, Sheffield Nottin m Foreſt:1, Southampton— Black⸗ Swanſea Town— Plymouth Argyle 38. Schottland: 1. Liga: Airdrieonians— Ayr United:2, Celtie— St. Mirren:1, Dunfermline— Motherwell 10, Hamilton— Rangers 21, Hibernians— Dundee 221, Mil⸗ arnock— Albion Rovers 221, Partick Thiſtle— Falkirk „Quees Park— Aberdeen:1, St. Johnſtone— Hearts kiter im Pe. gewicht wurde R. Kollb⸗Schifſerſlodt vor Spatenka⸗ Dichechoſlowakei, Dvorak⸗Polen, Steinel⸗ Ludwigshafen und Lochner⸗Schiſferſtadt Sieger. Er mußte aber von Spatenka eine Schulter niederlage hinnehmen und kam nur dadurch auf den erſten Platz, weil der Tſcheche von Steinel urd Lochner geiſchlagen wurde. Das Welterge wichtsturnier war eine ſichere Sache des Deutſchen Meiſters Schäfer⸗Schiſſerſtadt, der ſeinen härteſten Kampf gegen den Polen Szafopfki auszutragen hatte. Szafovſki beſiegte Eppel⸗Ketſch und Keſtlexr⸗Mannheim und kam damit auf den zweiten Platz. In einem Einbagekampf ſiegte Krysmalfki⸗Polen über den Schifferſtädtter Kemo klar nach Punkten. Im Ge⸗ michtbtheben gab es einige ſchöne Leiſtungen. Im olym⸗ piſchen Dreiham iſſerſtcddter Mittelgewichtler piſch kam der E. Kolb auf 615 Pfund. ließ damit Scherer⸗ * Er Speyer und Keſtler⸗Schifferſtadt hinter ſich. Als Kampf⸗ leiter fungierten Drees⸗Mannheim und Galuſchka⸗ Polen. Karlsruhe-Heidelberg abgeſagt Der Leichtathletikhampf zwiſchen den Trainingsgemein⸗ ſchaften von Karlsruhe und Heidelberg, der am Samstag in Karlsruhe ſtattſinden ſollte, wurde mit Rück⸗ ſicht auf die ungünſtige Witterung abgeſagt. Außem und von Cramm in Brüſſel In den Tagen vom 4. bis 10. Juni findet in Brüſſel guf den Plätzen des dortigen Royal Leopold⸗Clubs ein internationales Tennisturnier ſtatt, dem inſoſern eine be⸗ ſondere Bedeutung zukommt, national bekannten Spieler bewerb ſieht. Auch Deutſchl als es faſt ſämtliche inter⸗ und Spielerinnen im Wett⸗ and wird durch ſeinen Spitzen⸗ ſpieler Gottfried von Cramm(Berlin) ſowie durch Eilly Auſſem(Köln) vertreten ſein. Im Gemiſchten Doppel ſpielt Frl. Auſſem zuſammen mit dem füldafrikant⸗ ſchen Davispokalſpieler Kirby, deſſen Landsleute Farguhar⸗ ſon, Bertram und Hendrie, alſo die ganze Davispokal⸗ Mannſchaft Südafrikas, gleichfalls am Turnier beteiligt ſi nd. Pferderennen im Re Frankfurt(28. April): 1. Preis vom Altkönig(Klaſſe). 850 /, 1200 Mtr. 1. O. Stlbernagels Gdina(Am. v. Moßner); 2. Ingemaus; 3. Raugräfin; 4. Pebladoros. Ferner: Berna. Mascagni, Carviere, Heida Roſaly Alcanda, Ingemaus. Medardus Sarro. Tot.: 71:10; Platz: 18, 25, 15, 23:10. 2. Fuchstanz⸗Hürdenreunen. 1800 J, 2800 Meter. 1. Ot. P. Muſys Pouilly; 2. Barcelona; 3. Wiſa Gloria. Tot.: 19210. 3. Preis von Niederrad(Klaſſe). 850. 1800 Meter. 1. Alfr. Zimmermanns Salur(J. Kornberger), 2. Treuer Huſar, 3. Dobler. Ferner lief.: Reichsmark, Ma Clochette, Eichenkrone. Tot. 22:10, Pl. 14, 17:10. 4. Preis von Kronberg. Ausgl. 2. Ehrpr. u. 3750 ,. 1400 Mtr.: 1. Lt. P. Muſys Aviſo(W. Eicke); 2. Gravina; 3. Sonnet. Tot.: 16:10; Platz: 11, 12:10. 5. Feldberg⸗Jagdrennen. 3100, Augsgleich g, Meter. 1. Ot, v. Puſys Wiſa Fonſpertuis; 2. J. Landertis. Ferner: Georgia, Spata, Enthuſiaſt. 20:10; Platz: 16, 18:10. 6. Preis von Falkenſtein. 2000 /, Ausgleich 3. 1400 Meter. 1. Alf. Maiers Reſeda(J. Göbl); 2. Milotii: g. Stahleck. Ferner: Dichkunſt Stegfried, Fatra, Cſardas⸗ fürſtin, Ferner lieſen, Kätherl 4. Tot.: 29:10; Platz: 18, 15, 14:10, 7. Preis von Heſſen⸗Naſſau. Wänderpreis. 1400 Meter: 1. Dr. Cl. Denkers Attis(Fuß); 2. Marſſchall; 3. Clivia; 4. Prinz von Landau. Ferner: No Friend, Gangant, Saros, Waſſy, Roxa, Minimax, Alma, Lore 10, Käthe. Toto: 27110; Platz: 11, 11, 15:10. 9800 Vicky; Tot: Hoppegarten 1. Erbffnungsreunen. 4500, 1600 Mtr. 1. Frfr. S. A. v. Oppenheims San Michele; 2. Goldtaler; 3. Graf Al⸗ maviva. Ferner liefen: Coppler, Lampe, Alpenſtrauß, Winterſturm, Prinzregent, Granikos. Tot.: 28:10; Platz: 19, 24, 17:10. 2. Sperber⸗Rennen. Dreijährige. 3000 /, 1200 Meter. 1. Frfr. S. A. v. Oppenheims Monte Chriſto(W. Printen); 2. Glaukos; 3. Mark Aurel; 4. Limperich. Ferner liefen: Grillparzer, Periflor, Baskenländer, Kampf, Meiſterhieb, König Heinrich, Irene, Andante, Torquato. Tot.: 40:10; Platz: 14, 21, 14, 18:10. 3. Preis von Dahlwitz. 6000, Dreijährige, 1000 Me⸗ ter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Sturmvogel(W. Prin⸗ ten); 2. Olearius; 3. Gratlanus. Ferner: Artiſchocke, Ri⸗ cardo, Lapſus, Sekuritas. Toto: 15:10: Platz: 12, 27, 34:10. 4. Preis von Neuenhagen. 8800 /, Ausgleich 2, 1800 Meter: 1. R. v. Skrbenſkys Vogelweid(W. Zimmermann); 2. Immerfort; 3. Mitternacht; 4. Schwadroneur. Ferner: Tantris, Wilderich, Calva, Raſputin, Leidensweg, Blaſon, Lampos Sohn, Criſpin, Seraphine. Toto: 19:10; Platz: 30, 16, 86, 21:10. 5. Hoppegartener Ausgleich. 9000. Ausgl. 1. 1800 Meter. 1. Frhr. E. v. Oppenheims Caſſius(O. Schmidt), 2. Ehre, 3. Janitor. Ferner liefen: Grandſeigneur, Enak, Idevlog, Edelknabe. Tot. 6110, Pl. 17, 14, 12110. 6. Ansmärker⸗Rennen. 3000 J. 1400 Meter. 1. Frfr. S. A. v. Oppenheims Weißer Flieder(W. Printen), 2. Goldrubin, 3. Oſterblume. Ferner liefen: Heribert, Vaga⸗ bund, Mardonius, Fünfkampf, Alma mater, Winifred, Strawa, Veraldo. Tot. 26710, Pl. 14, 26, 2410. Horſt⸗Emſcher 1. Eröffnungs⸗Jagdrennen. 2000 Mk., 3500 Meter, kleine Bahn, 1. J. D. Delius! Freihafen(R. Naumann); 2. Sent; 3. Sorgenfrei. Ferner: Legitimiſt, Florian Geyer, Anfüh⸗ rer. Tot.: 16:10; Pl.: 13, 18:10. 2. Preis von Gelſenkirchen. 1850 Mk., 1200 Meter. Drei⸗ jährige. 1. H. Hennigs Carna(H. Wenzel); 2. Kernpunkt; 3. Graf Moltke. Ferner: Ahnherr, Hanshein, Miſſiſſippi, Feuerland, Hausmarke, Gratiola, Kurzer Kopf. Tot.: 1910; Pl.: 15, 33, 111:10. 3. Preis vom Emſcherbruch. 1850 Mk., 1400 Meter. 1. 8. Schneiders Jlona(W. Höllein); 2, Telemachos; g. Solne⸗ man. Ferner: Perlmuſchel, Titanie, Gundermann. Tot: 96:10; Pl.: 40, 26:10. 4. Horſter Ausgleich. 4000 Mk. Ausgleich II. 1600 Meter. 1. W. Schultes Voltgire II(A. Lommatzſch); 2. Emeraude; 3. Chianti. Ferner: Polarſtern, Renvers, Schwede, Mogul, Mario. Tot.: 144:10; Pl.: 36, 38, 45:10. 5. Weidwall⸗Hürdenrennen. 2300, Ausgleich 9, 2900 Meter. 1. E. Diltheys Bargello; 2. Tänzerin; 3. Hage ſtolz. Ferner: Sintflut, Ibykus, Bargello, Emül, Grau⸗ bünden, Monarchiſt. Tot.: 50:10; Platz: 18, 99, 18:10. 6. Märkerding⸗Jagdrennen. 1800 /, Ausgleich 4. 3000 Meter, kleine Bahn. 1. H. Eickho Finor(O. Broda]; 2. Menne: 3. Prior; 4. Ilſenburg. Ferner: Maharadſcha Gnade, Janette, Haſſo, Segelflug, Leutvogt. Tok.: 23:10; Platz: 12, 15, 12, 15:10. Die reſtlichen Rennen waren bei Redaktionsſchluß noch micht zu erhalten. Hamburg(28. April): 1. Eröffnungs⸗Rennen. 2150 /, Verkaufs rennen, 1400 Meter. 1. Frau Irmg. v. Opels Irländer; 2. Caan po Santo: g. Beryll. Ferner: Chevalier. Tot.: 16:10. 2. Trabfahren. 3. Jungfern⸗Rennen. 250 /, Dreifährige, 1200 Meter. 1. Stall Neuhauſens Lorbeere(Hamannf; 2. Heldenfauſt; . Santini. Ferner: Rolanda, Hugo Droop. Tot; 4410; Platz: 32, 22:10. „4. Borſteler Ausgleich, Augsleich 3, Ehrenvr. k. 3000, 1800 Meter. 1. Graf C. A. Wuthenaus Eloys(J. Raſten⸗ berger); 2. Partner; 3. Barolea. Ferner: Sehvolg Ka⸗ ſtroger Huſar. Natango, Turnierſehde, Comödiemt Kriens⸗ ſlagge. Tot.: 82:10, Platz: 18. 17, 810. Die reſtlichen Rennen waren bel Redaktionsſchluß noch nicht zu erhalten. 10. Seite/ Nummer 108 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ansgabe Wrontag, 29. April 1 5— Alhambra Aueh zie Aa. Cel er Lag: Diesiggl könnenso wohnen! 2 egaau¹ Zler Tag: Dlensſag 5 5 1 5 deshalb die i Fee 1E 8 N 2 g elterſalgs-Opereſte mit E U 5 8. Jarmlla Novetna gen bim Call 15 das Nen M. kGalsteftf f N 232 5 e 8 b 2. N Durchgeh. v.-19 Uhr geöffn. Elntritt frei! enstag letztmals a Montag, den 29. April: 1 Morgen U 9 Kostenlose und unverbindliche Beratung! Der 80 8 5 J goblvary's neuestes musik. Lustsplel g 8 14 50 Siehe den fur. 0 genbre. 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