+ * 93 2 15 ſieue ugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: 3 monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl Abholſtellen: Wald⸗ oſſtr. 12 Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str. s Se Luiſenſtr. 1. Eiſcheinn 1255 1 llen äftsſtelle 9700 Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. 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Es ſei urſprünglich beabſichtigt geweſen, ſo be⸗ gann der Miniſterpräſident, die Aussprache über die europäiſche Lage im Lichte der Konferenzen in Rom, Paris und London und der nachfolgenden Zuſam⸗ menkünfte in Streſa und Genf ſtattfinden zu laſſen. Heute ſei es indeſſen unmöglich, ſie von den allge⸗ meinen Erwägungen über die Rüſtungsfrage zu trennen. Er hoffe, daß die Ausſprache nur allge⸗ mein ſein würde, weil noch in dieſem Monat ſoweit wie möglich eine weitere Sitzung zur Erörterung der nationalen Rüſtungen in bezug auf die Aende⸗ kungen ſtattfinden werde, die kürzlich bei feſtländi⸗ ſchen Streitkräften erfolgt oder angekündigt worden eien. g Wenn er Erwägungen über die Zukunft anſtelle, dann ſei es gut, zu wiſſen, daß Hitler geſagt habe, daß er, obwohl er nichts unterzeichnen werde, was nach ſeiner Anſicht nicht durchgeführt wer⸗ den könne, eine einmal eingegangene Verpflich⸗ tung niemals brechen werde. Es müſſe ferner vermerkt werden, daß Hitler öffent⸗ lich bie Bereitwilligkeit und die Entſchloſſenheit der deutſchen Regierung zum Ausdruck gebracht habe, ſowohl den Geiſt als auch den Buchſtaben des Lo⸗ carno⸗Verttages anzunehmen. Dieſe Er⸗ klärung habe er am 30. Januar 1934 im Reichstag abgegeben. Das Protokoll vom 3. Februar habe in ganz Europa allgemeine Befriedigung verurſacht, weil es den Beginn einer geſunden europäiſchen Regelung verſprochen habe und bei der Berichterſtattung über die Auswirkungen der Konferenz von Streſa habe er im Unterhaus mitgeteilt, daß in Streſa nichts geſchehen ſei, was jenes Protokoll ändern würde. In der Tat habe der Wortlaut der Schlußfolgerun⸗ gen von Streſa erneut das Londoner Protokoll Punkt für Punkt beſtätigt. Es ſei wichtig, dies er⸗ heut zu betonen. Das Londoner Protokoll enthalte Vorſchläge für die Beſeitigung gewiſſer mittel⸗ und oſteuropäiſcher Befürchtungen und Unſtimmigkeiten durch ein Syſtem der Nichteinmiſchung und der gegenſeitigen Sicherheitspakte. 5 Was Mitteleuropa angehe, ſo habe die italieniſche Regierung die Einberufung einer Sitzung der intereſſierten Regierungen ein⸗ ſchließlich Deutſchland zur Erörterung eines Planes vorgeſchlagen. Die engliſche Regierung werde in Rom nicht vertreten ſein, weil England keine neuen Verpflichtungen in dieſer Hinſicht übernehme. (Beifall) Aber England werde einen Beob⸗ achter entſenden, ſo daß es in engſter Fühlung mit dem Gang der Beſprechungen bleiben und da⸗ zu heiſteuern könne, ſoweit es nützlich und zweck⸗ mäßig ſei. Bezüglich Oſteuropa ſei es beſonders in der Macht Deutſchlands, einen wertvollen Bei⸗ teag zu dem Sicherheitsſyſtem in jenem Ge⸗ biet zu leiſten. Der deutſche Reichskanzler habe während des eſuchs Simons in Berlin ſeine grundſätzliche Be⸗ teitwilligkeit erklärt, einen vielſeitigen Nichtangriffs⸗ pakt mit den Ländern Oſteuropas auszuhandeln, und obgleich England gehofft habe, daß Deutſchland ge⸗ wilt ſein werde, an einer umfaſſenden Abmachung leldunehmen, ſollte nichtsdeſtoweniger ein von Hit⸗ er gemachter Vorſchlag nicht einfach fallen gelaſſen werden. Die engliſche Regierung habe jeden in Berlin und anderswo gemachten nützlichen Vorſchlag zur kenntnis genommen. Es müſſe aber feſtgeſtellt werden, daß erſt wieder ein gewiſſes gegenſeitiges l. tuen geſchaffen werden müſſe, bevor ie vollen Auswirkungen der internationalen Ver⸗ fasten im einzelnen zur Reife gebracht werden 1 Die Anweiſungen der engliſchen Abord⸗ 0 5 für Streſa ſeien nicht darauf abgeſtellt ge⸗ 154 Abmachungen zu treffen, die irgend ein Land 0 des Geſchehenen von der Teilnahme an wei⸗ eren Verhandlungen auf der Linie der Londoner rhandlungen ausſchlöſſen. England ſehe mit e Bedauern die veränderten Umſtände, aber 155 Grundgedanke des Protokolls bleibe nach wie or das Ziel der unmittelbaren britiſchen Außen⸗ 5 Es wäre tief bedauerlich, wenn das Ver⸗ ſtauen, das zwiſchen Frankreich, Italien und Eng⸗ and beſtehe, gelockert würde. England werde glles un um dies zu verhindern. England wolle die Hahl der Mitwirkenden vermehren. Will Deutſchland nicht jetzt vertreten und ſeine Bereitwilligkeit zeigen, zu der Wieder⸗ Freitag, 3. Mai 1935 146. Jahrgang— Nr. 201 Die Sprecher der Oppoſition Nach der Erklärung Maecdonalds ſprach der greiſe Oppoſitionsſührer Lansbury. Der Angelpunkt der ganzen Lage ſei die Tatſache, daß der Verſailler Vertrag nicht ein verhandelter, ſondern ein aufge⸗ zwungener Vertrag ſei. Die Verletzung einer ſolchen Abmachung ſei nicht dasſelbe wie die Verletzung einer wirklichen Vereinbarung. England ſollte edel genug ſein, die Schwierigkeiten zu erkennen, gegen die Deutſchland in den vergangenen 18 Jahren ge⸗ kämpft habe. Er beglückwünſche die engliſche Regie⸗ rung, daß ſie die„Tür weit offen“ für Deutſchland gelaſſen habe. Der Führer der Liberalen Sir Herbert Samuel erklärte u.., es beſtünden zwei Gründe dafür, warum die öffentliche Meinung Englands nicht von ganzem Herzen eine Zuſammenarbeit der anderen Mächte gegen Deutſchland unterſtütze. Erſtens hätten alle anderen Mächte ein ſchlechtes Ge⸗ wiſſen, daß ein Teil der deutſchen Beſchwer⸗ den berechtigt ſei(Beifall). Wenn tatſächlich eine juriſtiſche Vertragsverletzung auf der einen Seite vorliege,— habe nicht auf der anderen Seite eine moraliſche Vertragsverletzung ſtattgefunden? Zweitens kenne jedermann die Gefahr, daß die Worte„kollektives Syſtem“,„Heiligkeit oͤer Verträge“ und andere Phraſen vielleicht nur ein Deckmantel für die Beibehaltung des Status quo und für die Ablehnung einer europäiſchen Reviſion ſeien. Wir arbeiten auch nicht mit großer Begeiſte⸗ rung mit Staaten zuſammen, die berechtigten Be⸗ ſchwerden gewiſſer europäiſcher Mächte nicht ent⸗ gegenkommen wollen. Wir fürchten ſehr, daß ſich aus dem Syſtem der kollektiven Sicherheit im Laufe der Zeit ſchrittweiſe ein Syſtem der Bündniſſe entwickeln könnte. Samuel ſtellte dann folgende Frage an die Regierung:„Iſt England automatiſch zur In⸗ tervention verpflichtet, wenn Deutſchland und Sowjetrußland durch einen unvorhergeſehe⸗ nen Zwiſchenfall in Oſteuropa in Streit geraten und hierdurch die militäriſchen Beſtimmungen des fran⸗ zöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Vertrages in Kraft treten?“ Miniſterpräſident Macdonald ſchüttelte den Kopf. Samuel fuhr fort:„Der Miniſterpräſident hat eine Verneinung dieſer Frage angedeutet. Ich hoffe, daß eine derartige Intervention unter keinen Um⸗ ſtänden ſtattfindet.“ Im zweiten Teil ſeiner Ausführungen richtete Samuel ſcharfe Angriffe gegen das neue Deutſch⸗ land, gegen ſeinen angeblich militariſtiſchen Geiſt und ſeine„kriegeriſche Stellungnahme“ in Fragen von internationaler Bedeutung. Man ſolle Deutſchland zu verſtehen geben, daß es eine einſtimmige Entrüſtung in England hervor⸗ rufen würde, wenn es ſeinen Kurs weiterverfolge und wenn es zu keiner Rüſtungsvereinbarung komme. Der neu gewählte konſervative Abgeord⸗ nete Sandys erklärte in ſeiner„Jungfernrede“ u.., Deutſchland habe nie vergeſſen, daß ihm der Verſailler Vertrag mit der Spitze des Bajonetts auf⸗ gezwungen worden ſei. Es habe daher nichts Ehren⸗ rühriges darin geſehen, ſich von den erniedrigenden Vertragsbeſtimmungen zu befreien.„Ich habe er⸗ ſchöpfende Nachfrage in den höchſten Kreiſen in Ber⸗ lin angeſtellt und bin dahin unterrichtet worden, daß Deutſchland ohne Einſchränkungen die Bedingungen des Locarno⸗Vertrages einhalten wolle. Meiner An⸗ ſicht nach bringt die Ankündigung des deutſchen Auf⸗ rüſtungsprogramms in Wirklichkeit neue Hoffnung auf eine allgemeine Rüſtungsbegrenzung in allen Ländern.“ Im übrigen wandte ſich Sandys gegen ein Wiedererſtehen Deutſchlands als Kolontfalmacht. Als nächſter Redner folgte der Vertreter der Konſervativen „Diehards“, Winſton Churchill Er lehnt die Auffaſſung ab, daß die alliierten Mächte ihrerſeits den Verſailler Vertrag gebrochen hätten. England habe in den letzten zehn Jahren viel getan, um freundſchaftliche Beziehungen mit Deutſchland herzuſtellen und Deutſchland zu einer Stellung zu verhelfen, die ſeiner Würde entſpreche, ohne eine Gefahr für andere Nationen zu ſein. Er ſtimme der Regierungspolitik zu, wie ſie in der Entſchließung des Völkerbundes über die deutſche Aufrüſtung, in der Erklärung von Streſa und ſchließlich in dem Artikel Macdonalds in der Zeitſchrift„News Letter“ zum Ausdruck komme, zu. Er bedauere jedoch, das die Regierung dieſe Maßnahmen zu ſpät ergrif⸗ fen habe. Deutſchland erſtrebe in der Luft, zu Lande und zu Waſſer eine Vorherrſchaft über das übrige Europa. Alle früheren Erklärungen engliſcher Miniſter über die deutſche Luftſtärke ſeien völlig unrichtig geweſen. Churchill befürwortete dann eine Zuſammenarbeit herſtellung des internationalen Vertrauens beizutragen, das kürzlich durch ſeine unab⸗ hängige Rüſtungsaktion in ſo gröblicher Weiſe erſchüttert worden iſt?“ England halte Ausſchau nach einem Friedensſyſtem zur Unterſtützung von Erklärungen, wie ſie bei⸗ ſpielsweiſe der Kellogg⸗Pakt darſtelle. Angeſichts der neuen militäriſchen Lage beabſich⸗ tige die engliſche Regierung, ſeine Verteidigungs⸗ ſtreitkräfte in einen Zuſtand zu verſetzen, der der Bevölkerung das Gefühl der Sicherheit gebe. Der engliſche Außenminiſter habe ſeinerſeits in Berlin deutſche Vertreter nach London zur Vorbeſprechung eingeladen, die dem Abſchluß eines künftigen Ab⸗ kommens dienen ſollen. Dieſe Einladung ſei an⸗ genommen worden. Gegenwärtig ſei Mitte Mai als Zeitpunkt für den Beginn der Vorbeſprechungen in Ausſicht genommen. Er müſſe ſeine große Ueberraſchung darüber ausdrücken, daß Deutſchland dieſen Augenblick zur Ankündigung ſeines Schiffsbauprogramms gewählt habe, das ins⸗ beſondere Unterſeeboote enthalte. Deutſchland hätte nicht glauben dürfen, daß England dies nichts an⸗ gehe. Der deutſche Entſchluß zum Bau von U⸗Booten ſei unheilkündend. Er wolle die ernſte Be⸗ deutung dieſer Tatſache nicht verkleinern. Aber England ſei noch bereit, ohne irgendwie das Recht zu irgendeiner Vertragsaufkündi⸗ gung zuzugeſtehen, die deutſchen Vertreter in London für die beabſichtigten Vorbeſprechungen zu empfangen. Dieſe Beſprechungen würden unter genau denſelben Bedingungen wie die mit Amerika und Japan ſtatt⸗ finden. Sowohl dieſe beiden Länder wie auch Frank⸗ reich und Italien würden auf dem Laufenden ge⸗ halten werden. Der Schluß der Rede war der Luftfahrt⸗ frage gewidmet, wobei der Miniſterpräſident von der im November v. J. von Baldwin abgegebenen Verſicherung ausging, l daß England unter keinen Umſtänden irgend⸗ einer künftigen deutſchen Luftſtreitkraft unterlegen zu ſein wünſche. Am 4. April ſei dem Unterhaus mitgeteilt worden, daß zwiſchen Deutſchland und Großbritannien Luft⸗ gleichheit beſtehe. Wie auch immer dieſe Redewen⸗ dung techniſch ausgelegt werden möge, ſo Heute ſie zweifellos an, daß die deutſche Luftſtreitkraft be⸗ trächtlich jenen Punkt überſchritten habe, der die Grundlage der vorjährigen engliſchen Voranſchläge gekennzeichnet habe. Das ſei eine ernſte Tatſache, von der ſowohl die Regierung als auch das Luft⸗ fahrtminiſterium ſofort Notiz genommen hätten. Die engliſche Regierung nehme die erſte Gelegenheit wahr, zu der öffentlichen Erklärung, daß die dama⸗ ligen Aeußerungen Baldwins auch heute noch Gül⸗ tigkeit hätten. Das Luftfahrtminiſterium und die Regierung unternähmen bereits die notwendigen Schritte für den weiteren, beſchleunigten Ausbau der Streitkräfte wie ſie der Er⸗ klärung Baldwins entſpreche. Die britiſche Regierung fordere mit allem ihr zu Gebote ſtehenden Einfluß die Einſtellung eines koſtſpieligen und verderblichen Wettbewerbs in der Luft. Es ſei notwendig, daß die fraglichen Mächte ihre Luftrüſtungen innerhalb beſtimmter Grenzen, die frei auszuhandeln ſeien, beſchränken ſollten. Er empfehle dies— und er ſei ſo kühn, dies zu tun— beſonders der deutſchen Regierung. Eng⸗ land ſuche zuſammen mit den genannten Mächten einſchließlich Deutſchland eine Verteidigungskombi⸗ nation gegen Angriffe aus der Luft. Die engliſche Politik ziele auf eine kombinierte Verteidigung, auf kollektive Sicherheit und auf ein internationales Abkommen über die Rüſtungen hin. Er wiederhole, daß kein Militärbündnis, ſondern eine weitgehende Zuſammenarbeit ins Auge gefaßt ſei. Das gegen⸗ wärtige gute Einvernehmen zwiſchen Frankreich. Italien und England werde in England als eine Friedensbürgſchaft gewertet. Jede andere Nation, damit ſchloß die Rede, die den Frieden wolle, würde in dieſer freien Kamerabſchaft begrüßt werden. Anterzeichnet Der ſowjetruſſiſch⸗franzöſiſche Beiſtandspakt iſt Tatſache geworden — Paris, 2. Mai. Der ſowjetruſſiſch⸗franzöſiſche Pakt wurde heute abend in Paris durch den franzöſiſchen Anßen⸗ miniſter Laval und den ſowjetruſſiſchen Botſchafter Potemkin unterzeichnet. Ueber die Unterzeichnung iſt folgende Verlaut⸗ barung ausgegeben worden: „Außenminiſter Laval und der ſowjetruſſiſche Botſchafter Potemkin haben heute um 18.30 Uhr am Quai'Orſay einen franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen gegenſeitigen Beiſtandspakt unterzeich⸗ net. Dieſes Dokument beſteht aus fünf Artikeln und einem Protokoll. Die Pflichten, die aufgezählt wer⸗ den, beruhen auf Artikel 10, 15 und 16 der Völker⸗ bundsſatzungen. Sie beſtimmen, daß ſich beide Par⸗ teien im Falle einer Angriffsgefahr beraten und daß ſie ſich im Falle eines nicht heraus⸗ geforderten Angriffs unterſtützen. Sie bezwecken, die Wirkſamkeit der Beſtimmungen der Völkerbundsſatzung und der Empfehlungen, die der Völkerbundsrat erteilen wird, zu ſichern. Dieſe Verpflichtungen, die dazu beſtimmt ſind, den Frieden in Europa aufrechtzuerhalten und ſich in voller Uebereinſtimmung befinden mit den früher von den beiden Regierungen eingegangenen Verbindlich⸗ keiten, ſchließen für die beiden Regierungen in keiner Weiſe die Möglichkeit aus, ſich in gegenſeitigem Ein⸗ vernehmen an einem regionalen Pakt zu beteiligen, deſſen Abſchluß wünſchenswert bleibt.“ eee Englands„mit den anderen freundlich geſinnten Mächten, die den Frieden bewahren wollen“. Die Mitarbeit irgendeiner anderen Regierung ſolle nicht abgelehnt werden, falls ſie ſich der Autorität des Völ⸗ kerbundes unterwerfe. Sir Auſten Chamberlain erklärte, daß ihn ebenſo wie Churchill die Unkennt⸗ nis der Regierung über die Ereigniſſe in Deutſch⸗ land überraſche. Er hoffe, daß die engliſchen Wehr maßnahmen auf das ſtärkſte beſchleunigt würden, wie es den Gefahren des Augenblicks entſpreche. In gewiſſen Kreiſen, ſo fuhr Chamberlain fort, werde immer wieder geſagt, daß der Verſailler Vertrag ein diktierter und nicht ein verhandelter Friede ſei. „Meiner Auſicht nach wäre es jedoch ſehr ſchwie⸗ rig, die Grenzen der europäiſchen Staaten ge⸗ rechter zu ziehen, als ſie durch den Verſailler Vertrag gezogen wurden. Ich will jedoch damit nicht ſagen, daß keine Zuge⸗ ſtändniſſe mehr zu machen wären, oder daß wir alle Hoffnungen erfüllt hätten. Wenn man mich fragt, ob man erwarten könne, daß Deutſchland für alle Zeiten durch eine einſeitige Abrüſtung gebunden bleiben ſolle, dann ſage ich:„Nein.“ Der wirkliche Ernſt der Lage ſei in dem Zeitpunkt zu ſehen, den Deutſchland gewählt habe, um ſich den Abrüſtungs⸗ beſtimmungen zu entziehen. Deutſchland dürfe ſich nicht über eine Einkreiſung beklagen, wenn es ſich weigere, den Einladungen der anderen Mächte zu folgen. Es ſei nicht überraſchend, wenn die an⸗ deren Staaten ſich zuſammentun, um für ihre eigene Sicherheit zu ſorgen. Wenn Deutſchland als fried⸗ fertiger Partner beitreten wolle, ſei es willkommen. Wolle es ſich aber nicht der Staatenfamilie anſchlie⸗ ßen, ſondern den anderen ſeinen Willen aufzwingen, dan werde ihm wiederum England im Wege ſtehen. In England und itiſ Weltreich werde Deutſchland auf eine Macht ſtoßen, die ſeiner wie⸗ derum Herr werden werde.“ Das Haus ſpendete Sir Auſten Chamberlain lauten und anhaltenden Beifall. Im weiteren Verlauf der Ausſprache bezweifelte der liberale Abgeordnete Mander den praktiſchen Wert der geplanten Konferenz von Rom, denn dieſe Konferenz, die über Mittel und Wege zur Garan⸗ tierung der Unabhängigkeit Oeſterreichs ſprechen ſolle, werde unter der Schutzherrſchaft eines Staa⸗ tes ſtattfinden, der alles tue, um die Unabhängig⸗ keit Abeſſiniens zu zerſtören. Der Konſervative Sir Arnold Wilſon erklärte, er habe bei einem Beſuch in Deutſchland den Ein⸗ oͤruck gewonnen, daß es ſehr wohl möglich ſei, mit Deutſchland auf einer Grundlage zu verhandeln, die weit dauerhafter ſein würde als irgendeine der zahl⸗ loſen Genſer Pakte. Er glaube an die Aufrichtigkeit Hitlers und ſeine leidenſchaftliche Verurteilung der Angriffe aus der Luft. Sowjetrußland müſſe an den Verhandlungen zwiſchen England und Europa, ſo⸗ weit es ſich um die Luftfahrtfragen handele, teil⸗ nehmen. 2. Seite Nummer 201 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Mal 1999 Außenminiſter Sir John Simon ſchloß dann die Ausſprache. Die Antwort auf die Frage Lansburys, ob die Regionalpakte als ein Er⸗ ſatz oder als Alternative für den Völkerbundspakt betrachtet werden müßten, ſo erklärte der Außen⸗ miniſter, laute verneinend. Es beſtehe kein vernünf⸗ tiger Grund für Aufſtellung des Völkerbundspaktes auf der einen und regionaler Pakte auf der ande⸗ ren Seite, als ob ſie einander widerſprechende Me⸗ thoden gegenſeitiger Unterſtützung ſeien. Der Lo⸗ carnopakt ſei ein Regionalpakt, ſei vom Völkerbund gebilligt und als Muſter für ähnliche Abmachungen bezeichnet worden. Niemand könne vorgeben, daß die Bemühungen um ein regionales Abkommen auf der Grundlage einer größeren gegenſeitigen Unter⸗ ſtützung in einem großen Teil der Welt den Grund⸗ ſätzen des Völkerbundspaktes widerſprechen. Simon wandte ſich dann der anderen Lansburys zu, ob die engliſche Regierung gewillt ſei, ſich für die Abſchaffung der Kriegführung in der Luft einzuſetzen, falls auch die anderen Re⸗ * gierungen dies tun würden. Der Miniſter verwies den Frageſteller auf den be⸗ kannten Abrüſtungsplan Mac donalds, der u. a. die Forderung einer völligen Abſchaffung der Militärluftfahrt enthalte. Als einzige Bedin⸗ gung ſei damals eine wirkſame Ueberwachung der BVerkehrsluftfahrt verlangt worden. England ſtehe auch heute noch zu dieſem Vor⸗ ſchlag. Die Frage von Luftſtreitkräften für poli⸗ zeiliche Zwecke in gewiſſen abgelegenen Gebieten ſei niemals ein Hindernis für einen Fortſchritt in dieſer Angelegenheit geweſen. Was die von Sir Herbert Samuel erwähnte engliſche Verantwortlichkeit unter dem Locarnovertrag nach dem franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Abkommen angehe, das Don⸗ nerstag abend unterzeichnet worden ſei, ſo laute die Antwort ſehr entſchieden: Sollten Sowjetrußlaud und Deutſchland in einen Konflikt geraten und Fraukreich in Deutſchlaud einmarſchieren, um Sowfetruß⸗ land Hilfe zu leiſten, ſo würde dies Eugland nicht automatiſch in den Streit verwickeln. Greife Deutſchland Sowjetrußland an und Frankreich eile in Erfüllung des franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Vertrages den Ruſſen zu Hilſe indem es Deutſchland angreift, dann lege der Locarnovertrag England unter dieſen Umſtänden keine Verpflichtung auf, Deutſchland Hilfe zu leiſten. Dies ſei die allgemeine Auffaſſung und er, Simon, nehme an, daß Sir Auſtin Chamberlain dies beſtäti⸗ gen werde. Um dieſer Auffaſſung, daß Deutſchland in einem ſolchen Falle England nicht unter Berufung auf den Locarnovertrag anrufen kann, Gültigkeit zu verleihen, müſſe natürlich die Hilfeleiſtung Frank⸗ reichs für Sowjetrußland gewiſſen Beſtimmungen des Völkerbundspaktes entſprechen, auf die im Lo⸗ carnovertrag ſelbſt Bezug genommen ſei. Die Be⸗ ſtimmungen des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes ſeien, wie verſichert werde, derart, daß ſie ſämtlich den Funktionen des Locarnovertrages untergeordnet ſeien. Daraus folge, daß die britiſchen Verpflichtungen heute unter dem Locarno⸗ vertrag ebenſowenig vermehrt worden ſeien, wie da⸗ mals, als Frankreich gleichzeitig mit Polen und der Tſchechoflowakei Verträge auf der Grundlage gegen⸗ ſeitiger Unterſtützung abgeſchloſſen habe. Sir John Simon beſchäftigte ſich dann mit der Frage der Luftrüſtungen und erklärte, es ſei tatſächlich ſo, daß der Umfang des deutſchen Flugzeugbaues erheblich ſchneller zu⸗ genommen habe, als die engliſchen Berater im ver⸗ gangenen Herbſt für wahrſcheinlich gehalten haben. Alle dieſe Fragen würden in der bevorſtehenden wehrtechniſchen Ausſprache behandelt werden. Er müſſe bei ieſer Gelegenheit noch einmal die Erklä⸗ rung in Erinnerung zurückrufen, die der Reichs⸗ kanzler ihm und dem Lordſiegelbewahrer gegenüber abgegeben habe, daß Deutſchland Luftparität mit England habe. Dieſe Erklärung ſei durchaus nicht vor techniſchen Sachverſtändigen oder im Verlaufe einer ausgedehn⸗ ten techniſchen Erörterung gemacht worden; es ſei ſeine Pflicht, dem Unterhaus mitzuteilen, daß inzwi⸗ ſchen größere Klarheit über die Bedeutung dieſer Er⸗ klärung herbeigeführt worden ſei. Sie bedeute, daß die Stärke der deutſchen Frontlinienflugzeuge einer britiſchen Frontlinienſtärke von 800 oder 850 Flug⸗ zeugen entſpreche. Dieſe Ziffer ſchließe nicht die Hilfsflugzeuge und beſondere Reſerveeinheiten ein, wohl aber die britiſchen Ueberſeeziffern ein. Hitlers Hauptargument, fuhr Simon fort, war, daß Deutſchland in mancher Hinſicht ein Land minderen Rechtes ſei. Ich brauche dem Hauſe nicht mitzuteilen, daß die Vertreter der britiſchen Regierung ihr Aeußerſtes täten, um dieſer Auffaſſung entgegenzutreten. Wir wieſen darauf hin, daß dem Locarnovertrag die Rück⸗ kehr Deutſchlands in den Völkerbund als Mitglied des Rates folgte. Hitler beſtand(bei der Ausſprache in Berlin) ſehr ſtark auf dem Einwand, wie ich be⸗ reits ſagte, daß die Völkerbundsſatzung mit dem Verfſailler Vertrag zuſammenhängt. Japan, ſo wurde erklärt, habe den Völkerbund verlaſſen und übe nichtsdeſtoweniger die Verwaltung einer früheren den ſſchen Kolonie aus. Falls Deutſchland als nicht geeignet für die Verwaltung irgendeiner Kolonie angeſehen werde, wo bleibe da die Gleſchberechtigung? Wir entgegneten, daß die Zuteilung von Mandaten keine Frage ſei, die die einzelnen Mitglieder des Völkerbundes, ſondern die den Völkerbund ſelbſt angehe. An dieſer Stelle der Simon⸗Rede gab Sir Auſten Chamberlain eine kurze Zwiſchenerklärung ab, in der er ſagte, daß ein völlig falſcher Eindruck ent⸗ ſtehen würde, wenn man die Aeußerung Simons in dieſer Form hinnehme. Die Mandate ſeien von den Mächten in Verſailles verteilt worden und die unter Manbatsverwaltung ſtehenden Gebiete ſeien unter die Obhut des Völkerbundes geſtellt worden. Aber ſe! niemals beabſichtigt geweſen, dem Völkerbund nachten für die Uebertragung eines Mandates von einer Macht auf die andere zu geben. Simon widerſprach der Anſicht Chamberlains, daß ſeine Aeußerungen geeignet ſeien, einen falſchen Eindruck zu gewinnen. Eden und er hätten klar zum Ausdruck gebracht, daß die Uebertragung von Man⸗ daten eine nicht zur Erörterung ſtehende Frage ſei. Soweit es ſich um England handele, ſei der deutſche Frage Vo ſtätigt. Göring über unſere Luftrüſtung Mitteilungen vor den Vertretern der Auslandspreſſe in Berlin Meldung des DN. — Berlin, 2. Mai. Reichsluftfahrtminiſter General der Flieger Her⸗ mann Görin rach Donnerstag mittag auf einem. 8 1 8 1 e 125. Preſſe 75 8 im verlange, eine defenſive Luftwaffe zu bekommen. Er Hotel Adlon veranſtalteten Eſſen über die deutſche Reichsluftwaffe. Der Vorſitzende des Vereins der ausländiſchen Preſſe, Louis P. Lochner, begrüßte den Miniſterprä⸗ ſidenten und ſeine Gemahlin. In launigen Worten ſprach er ihnen„nachträglich, aber dafür um ſo herz⸗ licher“ die Glückwünſche der ausländiſchen Preſſe zur Vermählung aus. Miniſterpräſident General Göring dankte zunächſt, auch im Namen ſeiner Frau, für die herzliche Begrüßung. Er wandte ſich dann ſofort ſeinem Thema, der Schaffung der deutſchen Reichs⸗ luftwaffe, zu. Als alter Soldat und leidenſchaftlicher Flieger, ſo betonte er, habe er in den vergangenen Jahren un⸗ ſagbar darunter gelitten, daß ſein Vaterland unſicher und ohnmächtig im Herzen Europas lag. Er habe auch darunter gelitten, daß die Sprache der Diplo⸗ maten dazu zwang, zurückhaltend in Dingen zu ſein, die nun einmal notwendigerweiſe, wie in jedem Lande, geheim bleiben mußten. Der M niſterpräſident ſtellte nachdrücklichſt feſt, daß er in früheren Aeußerungen, wenn er erklärte, Deutſchland beſitze keine Luft⸗ waffe, keinesfalls die Unwahrheit geſagt habe, denn tatſächlich ſeien beim Regierungsantritt Adolf Hitlers nur einige wenige veraltete Typen, die kaum als Verſuchsflugzeuge an⸗ neue geſprochen werden konnten, vorhanden ge⸗ weſen. Er habe aber ſtets betont, daß Deutſchland bemüht ſein würde und es als ein abſolutes Recht der Sicherheit habe auch nie einen Zweifel darüber offengelaſſen, daß Deutſchland gezwungen ſein würde aufzurüſten, wenn die anderen Mächte ſich nicht entſchließen könn⸗ ten, ihre Luftfſtreitkräfte abzurüſten; denn ihm ſei vom Führer die Sicherheit der Nation in ihrem Luft⸗ raum überantwortet worden. Die Art und Weiſe, wie die deutſche Luft⸗ flotte geſchaffen wurde, ſei ſo originell und einzigartig, daß man es ohne Kenntnis der Unterlagen kaum glauben könne. Man ſei vollſtändig neue Wege gegangen. Er habe es abgelehnt, den Weg einer langſamen, allmählichen Aufrüſtung zu beſchreiten, weil dann die Gefahr be⸗ ſtanden hätte, daß beim Eintreten ſchwieriger Momente die Luftwaffe nicht fertig geweſen wäre. Er habe daher die techniſchen und induſtriellen Mög⸗ lichkeiten bis zum äußerſten ausgebaut, die es dann geſtatteten, ſchlagartig die Luftwaffe zu ſchaffen. Die Flugzeuge ſeien vorher nicht unter der Erde oder in dichten Wäldern verſteckt ge⸗ weſen: ſie waren einfach nicht da! Richtlinie beim Aufbau der Luftſtreitkräfte, ſo fuhr General Göring fort, wird immer einzig und allein die Sicherheit der deutſchen Nation bleiben. Es hängt ausſchließlich von den anderen Mächten ab, die Höhe der deutſchen Luftwaffe zu beſtimmen. Wenn Sie mich fragen:„Wie ſtark iſt nun die deutſche Luftwaffe?“ daun kaun ich Kanzler über die engliſche Haltung in dieſer An⸗ gelegenheit nicht im unklaren gelaſſen worden. Nach ſeiner Anſicht ſei dieſe Frage kein Grund, warum Deutſchland glaube, ſich in einem Zuſtande der In⸗ feriorität ſehen zu müſſen. Es iſt, erklärte Simon weiter keineswegs ſo, daß Nüſtungen an ſich eine endgültige Löſung bieten, aber ſie ſind eine Vorbedingung für den Kurs, dem wir jetzt zuzuſtimmen bi ten. Wir ſagen dies Deutſchland in aller Freund⸗ lichkeit. Deutſchland verhilft ſich ſelbſt zur Gleichberechtigung durch ſeine einſeitigen Maßnahmen. Jawohl. Aber Deutſchland war eine von den Mächten, die die Fünfmächte⸗Erklärung über die Gleichberechtigung in einem Syſtem der Sicherheit unterzeichneten. Was iſt Deutſchland jetzt zu tun gewillt, um bis zu einem gewiſſen Grade jenes Gefühl der Sicherheit wieder⸗ herzuſtellen, das durch die kürzlichen Ereigniſſe ſo ernſtlich berührt, wenn nicht erſchüttert worden iſt? England hat die Tür offen gelaſſen und verſucht, die Hinderniſſe zu beſeitigen. Wir wollen uns nicht an einem ſinnloſen, endloſen und hoffnungsloſen Rü⸗ ſtungswettlauf bis in alle Ewigkeit beteiligen, ſon⸗ dern wir ſind verpflichtet, im Intereſſe der Sicherheit und des Friedens in Europa und der Welt die Sicherheit dieſes Ländes gegen alle herbeizuführen. Niemand kann uns in der Welt verdächtigen, in der wir eine große Aufgabe als Mittler haben und in der wir Deutſchland beſchwören, zu zei⸗ gen, daß es bereit iſt, ſeine Rolle nicht nur in Worten, ſondern auch in der Tat zu ſpielen.(Beifall.) Damit war die Ausſprache beendet. Keine Schallplatten mehr im Rundfunk Meldung des DN B. ö— Berlin, 2. Mai. Auf Grund der am 5. April erhobenen Klage der Schallplatten konzer ne gegen den Reichs rundfunk hat die Reichsrundfunkgeſellſchaft nunmehr ab 5. Mai ein allgemeines Sende⸗ verbot von Schallplatten für den Run d⸗ funk erlaſſen. Sie wird in Zukunft keine Schall⸗ platten mehr von Firmen ſenden, die nicht mit dem Rundfunk im Vertragsverhältnis ſtehen. Am 5. Mai werden ſämtliche Schallplattenarchive des Rundfunks verſiegelt. Damit hört die Sendung von Indu⸗ ſtrieplatten auf. Die ausfallenden Schallplatten⸗ ſendungen werden ausnahmslos durch Muſik, insbe⸗ ſondere gute und abwechflungsreiche Unterhaltungs⸗ konzerte erſetzt werden. Zur Aufhebung der Goloklauſel in Danzig Meldung des DN B. Danzig, 2. Mai. Die Preſſeſtelle des Danziger Senats teilt mit: Im Zuſammenhang mit der Neubewertung des Gul⸗ dens hat der Senat verordnet, daß Schuldner ihre bisher eingegangenen Verbindlichkeiten, ſofern ſie auf Gulden oder Goldgulden lauten, durch Zahlung des gleichen Nennbetrags in Gulden tilgen können, ſo daß Aufſchläge zum Nachteil des Schul d⸗ ners unzuläſſig ſind. Dies gilt für Ge⸗ ſchäfte des täglichen Verkehrs, Darlehen und Hypo⸗ thekenſchulden. Die Verordnung regelt gleichzeitig die Zahlung von Hypothekenſchulden in fremder Währung in Gold ohne Goldklauſel, wobei auch hier die In⸗ tereſſen des Schuldners gewahrt blei⸗ ben. Weiter ſich als notwendig ergebende Verordnun⸗ gen werden nach Maßgabe des Bedürfniſſes erlaſſen werden. Pilſudskis Adjutant reiſt nach Litauen — Kowno, 2. Mai. Im Zuſammenhang mit den letzten Meldungen über die Anbahnung von pol⸗ niſch⸗litauiſchen Verhandlungen iſt ein Bericht bemerkenswert, nach dem Lepecki, dem per⸗ ſönlichen Adjutanten Pilſudſkis, ein Einreiſeviſum nach Litauen erteilt worden iſt. Dieſe Nachricht wird vom litauiſchen Innenminiſterium auf Anfrage be⸗ Es wird angegeben, Lepecki wolle zum Be⸗ ſuch von Verwandten nach Litauen kommen. Man geht aber wohl in der Annahme nicht ſehl, daß die Reiſe einen politiſchen Charakter trägt. von Kulturfilmen in allen Ländern Staatsſekretär Hull über die Verflechtung von Wieiſchaft und Politik — Waſhington, 2. Mai. Auf der Schlußſitzung der Jahrestagung der ame⸗ rikaniſchen Handelskammer ſprach Staatsſekretär Hull über die politiſchen umd wirtſchaftlichen Gegen⸗ wartsfragen und entwarf ein ſehr düſteres Bild der augenblicklichen politiſchen Lage Europas. Hiervon würde auch Amerika ſtark berührt, denn internatio⸗ nale Beziehungen ſind heute nicht mehr Angelegen⸗ heiten der Außenpolitik einzelner Nationen, ſondern berühren immer das Daſein aller Länder. Mit beſonders ſicheren Worten bedachte Hull die„eigenſüchtige“ Handelspolitik der Staa⸗ ten, die zu den Kunden Amerikas gehören. Anſtatt gute und preiswerte Waren des Auslandes zu kaufen, ſtellten ſie mangel⸗ hafte Erſatzſtoffe her und begnügten ſich mit ihnen. Die Wirtſchaftskriſe habe nicht nur den Lebens⸗ ſtandard dieſer Länder verſchlechtert, ſondern ihnen auch politiſchen Druck gebracht. Wirtſchaftliche Not begünſtige ſtets klaſſenkämpferiſche Agitation, Sie führe auch in den internationalen Beziehungen zu Reibungen und zerſtöre die Grundlagen des Welt⸗ friedens. Das Bild, das ſich uns heute biete, die internationalen Spannungen, die gewaltigen Auf⸗ rüſtungsbeſtrebungen, die ungeheuren Erhöhungen der Wehretats und die fieberhaften Bemühungen in der Erfindung neuer Kriegswaffen, ſei die Folge der 1 15 der ganzen Welt ausgebreiteten wirtſchaftlichen ot. Von dieſer Kennzeichnung der internationalen Lage ausgehend, forderte Staatsſekretär Hull die Wiederingangſeszung des Welthan⸗ dels. Die Wirtſchaftskriſe könne nicht durch die Methode zweiſeitiger Abkommen behoben werden, ſondern nur durch Ausdehnung der Handelsbezie⸗ hungen auf möglichſt breiter Grundlage und im Zeichen der Gleichberechtigung. Amerika werde durch ſeine Handelspolitik der„unbedingten Meiſt⸗ begünſtigung“ im Laufe der Zeit immer mehr Völ⸗ ker zur Beteiligung am Welthandel zu⸗ rückführen. Hiervon werde letzten Endes Ame⸗ rikas Ausfuhrinduſtrie in hervorragender Weiſe Nutzen ziehen. Rieſenbrand in Hankan— 3000 Häuſer zerſtört, elf Tote Schanghai, 3. Mai.(Funkmeld. der NM.) Die Stadt Hankau wurde von einem Großfeuer heim⸗ geſucht, das ein dichtbevölkertes Gebiet von insgeſamt 2% Quadratkilometern vollkommen zerſtörte. 3000 Häuſer ſind niedergebrannt. Elf Menſchen fanden 755 Tod in den Flammen. Zehntanſende ſind obdach⸗ 08. Ihnen verſichern, daß die deutſche Luftwafßz= immer ſo ſtark ſein wird wie die Konſtels lation in der Welt für oder gegen den Fries den. Ich ſage Ihnen nichts Ueberraſchendeg wenn ich betone, daß die deutſche Luftwaſſz ſo ſtark iſt, daß derjenige, der Deutschland angreift, einen ſehr, ſehr ſchweren Stand in der Luft haben wird. Denn die dentſche Luftwaffe verfügt über kein einziges alteg Flugzeug! Die deutſche Fliegerei iſt gleichzeitig in der 11 tung erzogen, die der Führer immer wieder 8 digt hat: Sie darf niemals überheblich ſein, denn fie iſt nicht Selbſtzweck, ſondern immer nur Diener am Werk!— Deutſchland hat auch bereits ſeinen Willen kundgegeben, an Luftkonventionen mitzu⸗ arbeiten, und es wird ſich micht ſcheuen, gemäß übernommener Verpflichtungen ſeine Luftſtreitkräſte im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten nicht nur zur Sicherung und Verteidigung Deutſchlands, ſon⸗ dern auch zur Sicherung und Verteidigung des eurg⸗ pätſchen und Weltfriedens einzuſetzen. General Göring ging dann kurz auf den Aufbau der Reichsluftwaffe ein, die aus der Luftflotte und der Fliegerabwehr beſtehe. Schon aus der Einheit dieſer beſden Waf⸗ fengattungen könne man erkennen, daß die deutſche Luftwaffe nur zum Zwecke der Verteidigung und Sicherheit aufgebaut ſei. Die deulſche Luftwaffe ſei auch nicht ſo rieſengroß, wie man ſich das im Auslande hier und da aus male. Entſchei⸗ dend ſei nicht die Anzahl der Flugzeuge, ſondern ihre Güte, und nicht die Anzahl der Flieger, ſondern ihre Charaktereigenſchaften und ihr Können. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen legte der Miniſterpräſident vor der Welt⸗ preſſe ein eindrucksvolles Bekenntnis Deutſchlands für den Frieden ab, Deutſchland braucht den Frieden, ſo betonte er, und es wird weder von ſich aus den Frieden ſtören, noch ſich provozieren laſſen, weil es ſich nicht in irgend⸗ welche Abenteuer hineinſtürzen wird, ſondern well ſeine Richtſchnur immer die Unantaſtbarkeit ſeiner gepre⸗ Ehre als letztes und höchſtes Gut ſein wird. Deutſch⸗ land wäre glücklich, wenn die anderen Völker nicht nur immer von Gleichberechtigung ſprechen, ſondern endlich aus der grauen Theorie in die geſunde Pra⸗ xis gehen würden. Deutſchland wünſcht und braucht den Frieden und arbeitet bereitwillig an ſeiner Er⸗ haltung mit! Wir ſind berei!l die Rechte der anderen voll und ganz zu achten, denn nur ſo wird unter ſtar⸗ ken Völkern ein ſtarker Friede möglich ſein. In dieſem Sinne nur ſei die deutſche Luftwaffe geſchaſ⸗ fen worden, und ſollten die Völker einmal ihrerſeits überein⸗ kommen, die Luftſtreitkräfte abzuſchaſſen, ſo werde Dentſchland ſich davon nicht aus⸗ ſchließen. Deutſchland ſtehe keiner Regelung im Wege, wenn ſie von den anderen Völkern ehrlich betrieben werde, aber es komme nur eine Regelung in Frage, die auf vollſtändig gleichberechtigter Baſis beruhe. General Göring gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Zuſammenkunft dazu beitragen möge, das per⸗ ſönliche Verhältnis zueinander mehr noch als bisher auszugeſtalten. Er ſei überzeugt, daß die Vertreter der Weltpreſſe einen äußerſt wichtigen Beitrag zur Erhaltung des europäiſchen und Weltfriedens ſchaffen könnten; denn die Preſſe ſei dazu da, die Völker zu belehren und aufzuklären. Sie habe die gewaltige Pflicht, ihre Völker mehr und mehr zueinander⸗ zubringen und ſie nicht„auseinander⸗zu⸗leitartikelg“ Geneval Göring ſchloß mit dem eindringlichen Appell „Verſtehen Sie das deutſche Volk und verſtehen Sie ſeinen Führer, und Sie werden erkennen, daß uns nichts mehr am Herzen liegt als das Gedeihen aller europäiſchen Völker undaller Völker der Welt.“ Die ausländiſchen Preſſevertreter waren ſichtlich beeindruckt von den freimütigen und offenen Worten ihres Gaſtes, denen ſie mit geſpannteſter Aufmerk⸗ ſamkeit gefolgt waren. Mit überaus herzlichem Bei⸗ fall ſchloſſen ſie ſich ſeinem Trinkſpruch auf gute Zuſammenarbeit an, und ſie ſtimmten ebenſo begeiſtert ihrem Vorſitzenden Louis P. Loch⸗ ner zu, als er in einer kurzen Schlußanſprache bie Rede des Reichsluftfahrtminiſters eine der bedel⸗ ſamſten Erklärungen nannte, die je vor der auslän⸗ diſchen Preſſe abgegeben wurden. rr Hauptſchriftleiſer: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner Handelstell;.9. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Tell Dr. Fri Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche lim ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Auel und geſchäftliche Mitteilungen Jakod au de, ſämtlich in Maunhein Herausgeber Drucker und Nerleger Druckerei Dr. Haas, Neue Manne heimer Zeitung. Mannheim, R 1. 46 5 Schriftleitung in Berlin: Dr Fritz Filliez, 38 Bikortaſtroße 4 Geſ.⸗D.⸗A. März 1985: Ausgabe A u. B= 21220 Für unverlangte Beiträge eine Gewähr Rückſendung nu en Müapert ——.—.;—...—.ñ... Entſchließungen des Filmkongreſſes Die Hauptarbeit des Berliner Filmkongreſſes wurde in den Kommiſſtonen geleiſtet. In der Schluß⸗ ſitzung des Kongreſſes wurde das Ergebnis ihrer Arbeit in einer Anzahl von Entſchließungen der Vollverſammlung unterbreitet und von den Be⸗ teiligten zum Teil unter lebhafteſter Zuſtimmung angenommen. Beſondere Bedeutung kommt dem Vorſchlag der Kommiſſion für Muſik tantiemen und Film⸗ rechts reform zu, die eine Anzahl von Empfeh⸗ lungen für eine Reviſion der Berner Uebereinkunft macht. Durch die Verwirklichung dieſer Vorſchläge konnte den in der ganzen Welt wahrgenommenen Mißbräuchen auf dem Gebiete der Muſiktantiemen und der Autorenrechte geſteuert werden. In einer weiteren Entſchließung ſtellen die Filmtheaterbe ſitzerr der Welt feſt, daß ſie in ſtärkſter Form an der Hebung des Films als Kulturgut mitwirken wollen. Zur Erreichung dieſes Zieles fordern ſie, daß die Filmtheater weder kulturell noch wirtſchaftlich ſchlechter behandelt wer⸗ den als die Sprechbühnen. Die Aufführungen n f i ſollen ſteuerfrei ſein. Schließlich wird die Schaffung von erleichterten Austauſchmöglichkeiten für die Auf⸗ führung menſchlich wertvoller und künſtleriſcher Filme gefordert. Endlich wird in dieſer Entſchlie⸗ ßung gefordert, Neuerrichtungen von Filmtheatern in den einzelnen Ländern nicht zu geſtatten, wenn bereits ein genügendes Platzangebot beſteht. Dieſe Entſchließung läßt ganz deutlich Beeinfluſſung durch das deutſche Beiſpiel erkennen. Die Kulturfilmkommiſſion verlangt in ihrer Ent⸗ ſchließung geſetzliche Anordnungen zur Vorführung von Kulturfilmen in jedem Filmprd; gramm. Der Kongreß bildete zur Förderung det internationalen Zuſammenarbeit auf dem Gebiete des Kulturfilms eine Kommiſſion, der Oberreg⸗Rat Raether für Deutſchland lin ſeiner Vertretung Dr. Scheuermann), Brown England, D elac Frankreich, de Fe o⸗Italien und Ordynſki⸗polen angehören. Die Kommiſſion 12(Schmalfilmordnun ſtellt in ihrer Entſchließung feſt, daß„die Länder Deutſchland, England, Frankreich, Italien, Pole, Schweden und Ungarn ſich geeinigt haben, daß über das 16 Millimeter Schmalfilmformat im Rahmen des Internationalen Filmkongreſſes 1935 in Berlin keine Diskuſſion mehr stattfindet“. Damit dürfte ir dieſe Länder das erwähnte Format endgültig eil geführt ſein. * Eine Internationale Filmkammer in Berlin um die Zuſammenarbeit auf dem Gebiet des Films, beſonders zwiſchen den internationalen Ver einigungen der Produzenten und Verleiher, det Theaterbeſitzer, der Kulturfilmarbeit, der Filme nik und der Preſſe, zu fördern, hat der Internallo' nale Filmkongreß eine International Filmkammer geſchaffen, deren Bürde 1 Sitz in Berlin hat. Dieſe Filmkammer ſoll al den Vertretern der nationalen Filmverbände det einzelnen Länder beſtehen. Die Satzung dieſer 105 ganiſation wird in Venedig von den Vertretern de 8 der in Frage kommenden Länder auſhe ellt. a 8 D als tige heim Ueber di Mannheim zehn Jahre worden, da Aber wes d und 380 Ki ſchwindigkei An den erſtaunliche Augenglanz ſchepperte: während wi tor fliegen, befahl eine gusgeſtattet eine ſchwier richt darin eine Forma gens; der e rutſcht. Schon w die Chriſtu⸗ erreicht un brücke ließe losgehen. Kurve ging vorne geſch magennerve Punkt über Riedbahnbr Neuoſtheim Auge gewö ſo, wie wer Viertel mit und Teppic die Wirkun wenig ehre. ſpektsgefühl Maunheime von Xaver daran hat en Während mit unſere man kann f ſer als in wir in 10 dert, hatten ERNMTE Dies bett Der Säm Mur Die met H. F Rech, pre. n ſie am illen zu⸗ mäß räſte nur ſon⸗ e 5 während wir treppan 195 . 5 7 Freitag, 3. Mai 1985 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 201 — Mannheim, den g. Mai. Im Blitzflugzeug Der Verfaſſer hatte vorgeſtern das Vergnügen, als einer von den acht Glücklichen, die das rich⸗ lige Los zogen, mit der neuen He 70 über Mann⸗ heim zu fliegen. Ueber die Eindrücke, die man beim Fliegen über Naunbeim hat oder haben kann, iß in den letzten zehn Jahren ſchon manches treffende Wort geſagt e wäate vieneict nen ner bin zufugen. Aber wes das Herz voll iſt, des fließt die Feder über, und 380 Kilometer iſt doch auch eine anſtändige Ge⸗ schwindigkeit. An den Leuten, die vor uns oben waren, ſiel die erſtaunliche Geſprächigkeit und der leicht fiebrige f ö f. Sie verkündeten, daß es nur ſo Augenglanz au ſchepperte: wunderbar, fabelhaft, unglaublich, koloſſal, ſtiegen; denn man ſoll den Mo⸗ bor fliegen, ſolange er warm iſt„Bitte, anſchnallen!“ befahl eine Leuchtſchrift zur Rechten in dem vielſeitig aulsgeſtatteten Kabinchen. Aber das Anſchnallen war eine ſchwierige Geſchichte, man hätte vorher Unter⸗ licht darin nehmen müſſen, iſt vielleicht auch mehr eine Formalität, vielleicht zur Beruhigung des Ma⸗ gens; der einem dann vielleicht nicht ſo leicht oͤurch⸗ rutſcht. f.. Schon waren wir auf und davon und beſichtigten zie Chriſtuskirche mit Kupferdach. Das Schloß war erreicht und ſah kläglich klein aus, an der Rhein⸗ brücke ließen ſie gerade wieder eine Verkehrsſchlange losgehen. Dann geſchah es, daß die He 70 in die Kudve ging, und man gerne eine Leuchtſchrift nach vorne geſchickt hätte„Bitte Rückſicht auf Anfänger⸗ magennerven zu nehmen“. Schon war dieſer wunde Punkt überwunden, als er herunterging, um uns die Riedbahnbrücke ganz genau und das Privatleben der Neuoſtheimer Villenbewohner zu zeigen. Aber das Auge gewöhnt ſich nicht an die Schnelligkeit. Es iſt ſo, wie wenn man über eine Tafel wiſcht, das ganze Viertel mit Dächern, Ziegelſteinen, Trockenwäſche und Teppichen in zwei Sekunden vorüber. Das iſt die Wirkung von 380 Kilometer in der Stunde, es iſt wenig ehrerbietig gegen gefeſtigte Begriffe und Re⸗ ſpektsgefühl, ſo in einem Wiſch ein ganzes gutes Mannheimer Viertel abzutun. Die Türme aber ſind von aver Fuhr und die Aecker von Paul Klee— daran hat man ſich längſt gewöhnt. Während wir ſolcherlei Dinge erwogen und auch mit unſerem Nebenmann Nagel beſprachen, denn man kann ſich in der He 70 ganz gut unterhalten(beſ⸗ ſer als in der Straßenbahn nach Dürkheim), waren wir in 10 Meter Höhe über den Flugplatz geſchlid⸗ dert, hatten in Feudenheim, Seckenheim, Neckarau Zwei Jahre NS- Volkswohlfahrt Am heutigen 3. Mai jährt ſich der Tag, an dem im Jahre 1933 der Führer die NSVolkswohlfahrt „als Organiſation innerhalb der Partei für das Reich“ anerkannte und ſie„für alle Fragen der Volkswohlfahrt und der Fürſorge“ für zuſtändig er⸗ klärte. Zwei Jahre ſind ſeit jenem Tage vergangen, zwei Jahre raſtloſer Arbeit, gewaltigen Aufbaus, zwei Jahre, in denen die NS bewieſen hat, daß ſie mit der dem Nationalſozialismus eigenen Unbedingt⸗ heit die Führung auf dem Gebiete der freien Wohlfahrtspflege beanſpruchen kann und muß. Was iſt in dieſen zwei Jahren aus dem kleinen „Vereinchen“ geworden, der im Jahre 1992 als NS⸗ Volkswohlfahrt ins Vereinsregiſter des Amtsgerich⸗ tes Berlin⸗Tempelhof eingetragen wurde und ſich die Aufgabe ſtellte, Nationalſozialiſten ſoweit fach⸗ lich zu ſchulen, daß ſie befähigt wurden, Ehrenämter in der öffentlichen Wohlfahrt der Stadt Berlin zu bekleiden! Damals war es ſchwierig, die für die 20 Berliner Verwaltungsbezirke benötigten Bezirks⸗ vorſitzenden zu bekommen— noch im April 1933 beſtand das Büro der NS ein der Wilhelmſtraße 33 aus einem dunklen Berliner Zimmer und zwei klei⸗ nen Zimmern mit den notwendigſten Einrichtungs⸗ gegenſtänden, ohne Telephon, ohne eigene Schreib⸗ maſchine; Porto und ſonſtige Auslagen wurden zum großen Teil aus der Taſche der ehrenamtlichen Mit⸗ arbeiter bezahlt— und heute? Eine Rieſenorgani⸗ ſation iſt aus dem Verein geworden mit einem Mitgliederbeſtand von über vier Millionen deutſcher Frauen und Männer, mit einer Armee von über 17 Millionen freiwilliger, ſelbſtloſer Helfer und Helſerinnen, mit rund 30 000 Ortsgruppen und Stützpunktamtsleitungen, durch die das ganze Reich bis in das entlegenſte, kleinſte Dorf erfaßt wird. Dieſe Organiſation konnte aber nur in ſo unge⸗ heurem Maße wachſen, weil die Aufgaben, die der NS ezufielen, weit über den ihr damals geſteckten kleinen Rahmen hinauswuchſen. Ihr Umfang und die Verantwortung, welche die NS damit über⸗ nommen hat, werden ſchlagartig dadurch beleuchtet, daß der Führer die NSV„das ſoziale Ge⸗ wiſſen der Nation“ genannt hat. Eine Welt horchte auf, als der NS zu Beginn des Winters 1933/34 die Aufgabe geſtellt wurde: „Niemand darf hungern oder frieren!“— und eine Welt blickte teils voll Bewunderung und Staunen, teils voll Neid auf die Erfolge des gigantiſchſten Hilfswerks aller Völker und aller Zeiten: das„Win⸗ terhilfswerk des deutſchen Volkes“. Hier offenbart ſich der deutſche Sozialismus der Tat, der das deut⸗ ſche Volk zur Selbſthilfe aufrief und Gemeinſchafts⸗ geiſt und Opferwillen weckte. Er hat vielen notlei⸗ denden Volksgenoſſen in ſchweren Wintermonaten fühlbare Hilfe und Erleichterung gebracht, aber dar⸗ über hinaus hat er bewieſen, daß ſich nationalſoziali⸗ ſtiſche Wohlfahrtspflege grundlegend unterſcheidet von der Wohlfahrt und der Fürſorge des verfloſſe⸗ nen Syſtems. Aber die Hauptarbeit der NSW iſt nicht auf das Heute und auf Erfolge des Augenblicks gerich⸗ tet, ſondern ſie iſt im weſentlichen ausgerichtet auf kommende Generationen ohne Rückſicht auf Beifall oder Ablehnung der Gegenwart. Der ſinnfälligſte Ausdruck dafür iſt die poſitive, aufwärts⸗ weiſende und zukunftsfrohe Arbeit der NSV im Hilfswerke„Mutter und Kind“, bei der die deutſche Mutter und ihr erbgeſundes Kind im Vor⸗ dergrunde ſtehen. Jede Arbeit der RSV— mag es ſich dabei um wirtſchaftliche Hilfe für die Familie oder um Ju⸗ gendhilfe, um Hilfe für die werdende Mutter oder um Erholungspflege für Mutter und Kind handeln — iſt Ausdruck des deutſchen Sozialismus. So⸗ zialismus aber fällt keinem Volke von ſelbſt in den Schoß, er muß jeden Tag aufs neue errungen, und erkämpft werden. Sozialismus bedeutet täglichen Kampf gegen den Egoismus, gegen die Selbſtſucht, bedeutet Ueberwindung des eigenen Ichs. Sozia⸗ und Altrip Guten Tag geſagt, mußten zu unſerem Bedauern bemerken, daß das in Flugberichten ſo oft geſchilderte ſilberne Band des Rheins eine ſchmutzig braune Hochwaſſerfarbe trug, und befanden uns über den weſtlichen Gegenden von Ludwigshafen. Da ging er ſchon wieder in die Kurve.„ aber Nagel tröſtete darüber hinweg, daß ſowas ja auf einer rich⸗ tigen Verkehrsfahrt nicht paſſiert, außerdem hilft tiefes Atemholen und die Luft anhalten! So holten wir denn tief Atem und wollten gerade anhalten, als ein ſanfter Huppſer uns darüber be⸗ lehrte, daß wir bereits wieder gelandet ſeien.— Aus⸗ geſtiegen bemühten wir uns alle, ein möglichſt unbe⸗ kümmertes und friſches Ausſehen zu bewahren, und es hatte uns allen ja auch wohlgetan, obwohl natür⸗ lich jedermann ſich an zwei Kurven und zwei Höhen⸗ unterſchiede von—600 Meter innerhalb einer hal⸗ ben Minute gewöhnen muß. So wohlgetan aber hatten mir beiſpielsweiſe die 380 Kilometer, bar, ich wäre gern ein wenig auf einem Bein herum⸗ geſprungen. Aber viele Leute guckten mich aufmerk⸗ ſam an. Es muß der Neid ſein, ſagte ich mir. Aber die Sache mit der Kopfſchmerzenüberwin⸗ dung im Fluge ſollte man im Faſching mal durchpro⸗ bieren ſen. Verſuchskarnickel gibt's da genug. und eine Doktorarbeit drüber ſchreiben laſ⸗ Dr. Hr. daß meine den ganzen Morgen brummig herumgetrage⸗ nen Kopfſchmerzen wie weggepuſtet waren. Wunder⸗ lismus kann darum auch keine Almoſengeſinnung sein, ſondern er iſt hartes Pflichtbewußtſein. Und daher liegt das Hauptgewicht nationalſozialiſtiſcher Wohlfahrtsarbeit auf dem Gebiete der Er⸗ ziehung. Was hier auch von der NSW ein harter Arbeit wäh⸗ rend der vergangenen zwei Jahre geleiſtet worden iſt, davon zeugen die Bekenntniſſe zur„nationalen Solidarität“ von Millionen deutſcher Volksgenoſſen. „Der Sinn einer Volksgemeinſchaft kann nur der ſein, durch eine gemeinſame Führung des Lebens⸗ kampfes in Freud und Leid die Erhaltung aller zu garantieren!“— dieſe Worte des Führers ſind durch die Arbeit der NS Wirklichkeit geworden. Jedem deutſchen Menſchen— mag er unter Tage oder in der Fabrik, in Büro oder Haushalt, in Hörſaal, La⸗ boratorium oder Studierzimmer, hinterm Pflug oder Schraubſtock arbeiten— iſt die heilige Pflicht ins Herz gebrannt worden, den Egoiſten in ſich ſterben zu laſſen, damit wir zur wahren Volksgemeinſchaft gelangen, die in der Aufopferung und dem rück⸗ ſichtsloſen Einſatz eines jeden für das Geſamtwohl des deutſchen Volkes ihren Ausdruck findet. Zwei Jahre NS⸗Volkswohlfahrt— das bedeutet nun nicht, daß wir heute ſchon von einer ab⸗ geſchloſſenen, neuen nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege ſprechen können. So wie das Dritte Reich ſich noch im erſten Aufbau befindet, ſo wie die RS DAP für ſich in Anſpruch nimmt, daß ſie ſtets Bewegung bleiben und nie er⸗ ſtarren will, ſo ſind die Gedankengänge national⸗ ſozialiſtiſcher Wohlfahrtspflege im Fluß und ſtehen erſt im Anfangsſtadium ihrer Verwirklichung. Aber die Wege ſind gewieſen, auf denen die NSW ein un⸗ ermüdlicher Arbeit mit reſtloſem Einſatz all ihrer Kräfte das geſteckte Ziel erreichen wird. Zwei Jahre NS⸗Volkswohlfahrt— ſie weiſen Arbeit und Dienſt am Volksganzen und Opfer für die Volksgemein⸗ ſchaft auf nach dem ewigen Grundſatze:„Jedem das Seine“, nicht„allen das Gleiche“, mit dem in un⸗ lösbarer Verbindung der andere Gedanke ſteht: „Einer für alle, alle für einen.“ Hans Bernsee. za Die goldene Hochzeit begingen geſtern Werk⸗ meiſter im Ruheſtand Franz Ritter und Frau Cornelia geb. Reifert, P 4, 3. Herr Ritter, ein alter Arbeitsveteran, war 38 Jahre bei der Enzinger Union tätig. Das Ehepaar, das viel Leid durch⸗ gemacht hat, erfreut ſich trotz allem einer guten Ge⸗ ſundheit und eines ungebrochenen Lebensmutes. Unſeren herzlichen Glückwunſch. *. Die Fachausſtellung für Landwirtſchaft und Metzgergewerbe auf dem Mannheimer Maimarkt kann, wie die Direktion des ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes mitteilt, in dieſem Jahre nicht ſtattfin⸗ den, weil der Werberat der deutſchen Wirtſchaft ſeine Zuſtimmung nicht erteilt hat. Im übrigen wird aber der Maimarkt in der üblichen Weiſe abgehalten. Diese Cigarstten werden in den FA betriebes in Aſtons- Bahrenfeld Bac Der ungenöhnlich zarte und reine Chief Die Cigaretten siag Muster methoden, die 55 d kb FERNMTEN 30 81s 32 MosręRCIeARETTEN* MSchuNSS NUMMER RSE NN agen unseres technischen Muster Sämtſiche fabake 2weima F RnE 5 t Mundstück hergestellt. NEBEN SN SRE Ah. gie Kemkh. Sun zen völlig geuen Methoden hergestellt 9 er dieser Mischung beruht darauf. deb N e wrd ausschließlich ohns 28 aus folgenden Distrikten 5 8 08 dation gpg geber Fabrikations. 44 e 9 auf H. F. 4 Pl. F. NREEMNTSMA ciSARETTEWFABRRIXKEN ALTONA-SAHRENFELD 22 222 9 Bild- Schema im Durchileuchtungsapparat Von den Rändern und der Spitze der Tabakblätter her schreitet die Klärung langsam fort, bis jede Blattzelle von allen Geschmacks- Unebenheiten völlig befreit ist. 45 J. unfermentiertes Blatt 2. hfE˖nd der Fermentation 3. doppelt fermentiertes Blatt vie es flir die N& Cigureite oerendlet cuind. 4. Seite Nummer 201 . Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Mai 1935 2— im germaniſchen Brauchtum. Geiſtl. Rat Kiefer 40 Jahre Pfarrer Was hören wi 2 1— — 7 ö an St. Franziskus 1205 757 3% l.* 0 1 14 951 0 2—— 2 2 8 e 1 i ö 5 1 Wenn heute die St. Franziskuspfarrgemeinde 075 2 N 2288 0 Samstag, 4. Mai 1 0 auf dem Waldhof das Feſt des 40jährigen Ortsjubi⸗ 8 1 8. 1* 2 Reichsſender Stuttgart 1 läums von Geiſtl. Rat Landolin Kiefer feiern N 9 r 1.00: Früh⸗Unterhaltungskonzert auf Schallplatt ö darf, erinnert ſie ſich einer arbeitsreichen Vorſtadt⸗ N Aud ö n 8 N.35: Schallplatten.— 10.15: Dornröschen.— 10.45. 15 N 1 paſtoration. 1 e Din 5 7. 1 5.„„ 11.00: Alte Kriegslieber ö 55. f 5 3— I 9 5 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Schall und Platt 2 er Jubilar iſt am 15. Auguſt 1867 zu Frieſen⸗ 8 Logg TEN 1. 2 Wie luſtig läßt ſichs jetzt marſchieren San— 1445• 1 heim bei Lahr geboren. Zum Prieſter wurde er am 755 0 AR N EIN 4 8 Opium. Hörſpiel.— 16.00: Froher Samsta Nachmi 8. Juli 1891 von dem damaligen Erzbiſchof Roos O◻ Vg HSE 5 551 1 00 kf en aben ee Gebel 1 Schon 5 Jahre 1892 kam er als Vikar an i i zert.— 22.30: Reue kinterhalungs mak(Salt it die Untere Pfarrkirche f zwei⸗ 680. f 28.00: iſtk.— 25 uſik. 1 3 Frein 7 5 e Mannbetm, nach 78715 Der Mannheimer Maimarkt, der nun ſchon ſeit[lemer Heiner ſagt alles. Aber auch Elſe Zett⸗ e e 8 a e 17 I e 1 1 über 320 Jahren beſteht, iſt eine Einrichtung, die[ler, genannt die„Pfälzer Krott“, iſt zur Stelle,.20: Fröhliche M 1 e N ſen r ort blieb er 7 Ja hre. Die mit der Bevölkerung von Stadt und Land im weiten; ferner Toni K der M im Humoriſt 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 111 Berufung als Seelſorger der Pfarrkuratie Waldhof Umkreis ſtens verbund i. N e un ne. annheimer Humoriſt,— 10.45: Fröhlicher Kindergorten.— 11.0: Wiſſenſchn erfolgte am 9. Maf 1895. Von öteſer Ze. mkreis engſtens verbunden iſt. Von Geſchlecht zu Anita Berger, die beliebte Tanz⸗Soubrette, und meldet.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.30: Ja chat olgte am 3. Mai 1895. Von dieſer Zeit an iſt Geiſtl. Geſchlecht hat ſich der Beſuch dieſes Maimarktes, i 11. it feine Sketſ ſingt(Schaulpl.).— 14.00: Allerlei.— 15.15: K der Fiche Rat Kiefer unnnterbrochen in dieſer Pfarrgemeinde Verhind ich e ſuch dieſes Maimarktes, in Konrad Fiſcher mit ſeinem lokalen Sketſch: ſingt(achat) abe: Anerlei. id Kinder dae C K ochen dieſe farrg ind Verbindung mit den großen Frühjahrsrennen und 5— 135.30: Wirtſchaftswochenſchau.— 15.40: Der Lebensbaun Der tätig. Er verſah zunächſt in der Spiegelkapelle den er Maimeſſe überliefert, f 3..00 Sportwa dae 1907 e de der Maimeſſe, überliefert, ſo daß ſogar am Mai ⸗— 18.20: Zeitfunk.— 18.45: Orgelwerke don Ba . Bauer das e St. 8 ran e rälat markt⸗Dienstag, der als Haupttag zu be⸗ 19.48: Funkbrettl(Schallpl.)— 19.45: Geſpräche A 1 Ge * Bette 8 neu St. Franziskuse s ein⸗ zeichne iſt 1 Geſchäftsbetrieb 5 Zeit. 20.15: 5 ter Abend.— 23.00. 875 aus unſe, 1 weiht Infolge des raſchen Anwachſens dieſes ſchlleßen iſt, viele Büros und Geſchäftsbetriebe rer Zeit.15: Bunter Abend.— 23.00: Tanzmuſik,* Pfo Stadtteiles durch die Gartenſtadt, die Staödtrand⸗ Der Verkehrs Verei f jeht in die e ae 5 2 5— 9³ Der Verkehrs⸗Verein Mannhe zieh d Straße ſiedlung, die Siedlung der Kinderreichen(10 000 See⸗ Jahre e im ee 5 4 12 0, len) vergrößerte ſich auch die Paſtoration. Es wurde Maimarktfeſte auf, die 51 15 Dienstag Spenden für das Winterhilfswerk 5 5 8 1 ö eine ſchlichte Waldkapelle in der Gartenſtadt errichtet. 7. Mai und Sonntag, 12. M i ſtattff Wie Fi i r i und Feb, ö e ee eee 5 ö 1 25 1d S g, 12. Mai ſtattfinden. Wie Für das Winterhilfswerk gingen weit 5 m Vergeſſen ſei nicht der neue Kindergarten auf dem ſchon der Titel dieſer Verauſtaltungen und das bunte r 9 e . 1 der auch durch die Initiative des Seelſor⸗ Plakat beſagt, das wir bereits überall im Aushang Gebr. Wichmann mog, Berlin NW 7 5000 10 6 5 gers errichtet wurde. vorfinden, handelt es ſich um zwei großaufgezogene 191 1810 ee Gmb, Gleiwitz 6 5 15 50 Der Pfarrjubilar entfaltete auch eine rührige T anzveran ſtaltungen mit Humor⸗Einlagen. ſchleſſches Stelntohler a 1 0 0 Vereinstätigkeit. Zm Jahre 1925 erſtellte er das Ge⸗ Es ſoll alſo ſehr luſtig zugehen. Für die Stimmung tere 6000; Sächſiſches Steinkohlen⸗Syndikat mbc, e „Ver ke ö 8 f„Sächſiſches Steinkoblen⸗Kundikat moß, Zwicken Einbruch meindehaus St. Franziskus. Er iſt ein Kinderfreund 5 3 weitere 5000; Deutſche Eiſenwerke As, Mülheim weitere ſorgeerzie und ernſter Jugendberater. 8 Von ihm ſtammen auch die„Mannemer Bobbe⸗ 1921905. e Thyſſen, Mülheim e 1 5 73. Lieder“, die gemeinſam geſungen werden. Doch der weitere 50foet Adam Dvel Ac weitere do ohg G Geiſtl. Rat Kiefer hat auch ſeit 1920 das Amt des 8 1, Ooöbepünkt ie Ganzen elbe doch noch die kosten. Winter dach ſüör Kraftfahrzeuge, Berlin 8 wo 1 D. erſten Vorſitzenden des Caritasverbandes NN 55 5 loſe Verteilung von insgeſamt 70 Prämi en an e n Se* Neck „ 5 Die Errichtung 1 8 Erholungs⸗ 3 e die ſoundſovielſten Beſucher der beiden Abende. burg 9000) Handelskammer Planen 15 440 50; Gang lg am Feier 1 1 5 e 0 11 e e e bin I Jeder kann das Glück haben, nach Helgoland fahren rungsan talk Wiesbahen 00 Mein e, U nhe eines Bö „ at verſieht er das Amt des, fu 5 5 10 auc in Sante 1 weibere 3000 Mark. F. Böller 4 2 5 0 n Schönwald, in Titiſee, im Autobus zu fahren Mitteldeutſches Braunkohlen⸗Syndikat 1982 Gmb entzwei; f 5 5.. i 5 0 n itteldeutſches Braunkohlen⸗Syndikgt 1992 Gmb 1 f Am kommenden Sonntag findet in der Franzis⸗ 6 oder im Mondenſchein nach Worms zu gondeln. zig C 1, 69 500; Oſtelbiſches Vague 15 brach die kuskirche auf dem Waldhof ein feierlicher Gottes⸗ Gmb, Berlin RW. 7 62 500; Die im Reichs verband der Leutz, d dienſt ſtatt. Die Feſtpredigt hält Prälat Bauer. tsch. Soviel kann heute ſchon vorausgeſagt werden: aeemuchtench gepennt en nadeln nit n eine Zehe Die Beſucher dieſer luſtigen Maimarktfeſte werden 2802 9905 in geſem geſpendes 770 00 ern Ke Mosbache 8 ſorgen drei Kapellen. Auch haben ſich 50 Mitglieder auf ihre Rechnung kommen und insbeſondere wird kaufsgen. felbſtändi er Gloſermetſter Deutſclan z; dem L l 7 Kapellen. 8 0 5 8 ſelbſtändiger Gloſermeiſte t 8 dem Lebe Es war nur ein Brunnenſchacht 15 Harmonika⸗Spielrings Mannheim zur Mitwir⸗ der weibliche Teil ſüß träumen von den großen Er⸗ Berlin Szs l, weſkere 5000. m ghren. .. 2 1. ung zur Verfügung geſtellt, die gar fidel mit den folgen und Eroberungen, die ihnen dieſe fidelen Gera⸗Greizer Kammgarnſpinnerei, Gera 51 200; Das Haus D 75 6 hat noch ſo einen gemütlichen Schifferklavieren und Handharmonikas muſtkaliſch] Abende brachten. 5 Verlagsanſtalt und Druckerei, Gera 9000 8 N Der Ke bdetenpe wie er 1 9 e 8 5 des Vezeing des Denen She 85 leinen Gartenhof, wie er ſich noch in vielen alten jonglieren werden. kur ee en i cee bein der pennen Häuſern findet. Ein paar Bäume und Sträucher 1 bundes des Gaues iederſachſen 8071,07; Gebrüder Thel, Zur Uung gedeihen dort, ein Fliederbaum ſteht ſogar Junge Fauerrfchrers Fur 58 8 bes eigene Kart ſchon in Blüte. Und in der Ecke, wo vor einigen des, Münſter weitere 12 500 Thüringer Wel zur Erlan Tagen, wie wit meldeten, ein Baum plötzlich in die AG, Leipzig weitere 16 000; Städt. Feuerſozietät von Be f des Schlof Diese ſank, aug man elnem Geheimnis auf die 1 weitere 7517; Groß⸗Berliner Aerztebund e. V. Ber. ruhe zu Spur, das zur Enttäuſchung derer, die auf einen 10 0003 Fe Aſtra Ac ben we 1 weltere den unterirdiſchen Gang tippten, eine etwas weniger 1 5„ Preisgerit ö romantiſche Aufklärung fand. Als Mannheim noch. Sch ö eine Feſtung war, befanden ſich auf dieſem Ge⸗ Karl Frie 5 lände die Wallgräben, die man ſpäter zuſchüttete Reg⸗Ban. und mit Gärten anlegte. Der Reſt eines ſolchen Karlsruhe Gartens befindet ſich in D 7, 6 und der geheimnis⸗ a 5 5 Karlsruhe hölle Erdeinbruch iſt darauf zurückzuführen, daß die„Die Einlagen ſind ganz auf Mannemer und B. Fr Abdeckung eines ungenügend aufge⸗ Pälzer Humor eingeſtellt. Allein der Name Bel⸗ tekt Karl füllte nalten Brunnens nachgab, wodurch b 5 eee eee Reg⸗Bau 0 Baum etwa 2 Meter tief einſank. Der Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wet ä e runnen, deſſen Durchmeſſer etwa 1,2 Meter be⸗ N 7 8 1 5 W er Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte ſtall, Karl trägt ist wahrscheinlich gleſchzeitig mit den Gürten Die Miele der bedürftigen Mieter Anſaubere Geſchäfte im Möbelhandel Die E angelegt worden; man hat ihn geſtern zugeſchüttet, Die Mietervereinigung Mannheim ſchreibt uns: vor der Großen Strafkammer eee eee 53 Haie nachdem Bauprüfungsbehörde und Altertums⸗ Mehrere An en aus beſti Mieterkreiſ 0 e 110 2. forſcher am Platze waren. 60 5 8 f„ e e 5 ie. Das Eude: 1 Jahr, 6 Monate. 284 tags von etr. das Geſetz zur Förderung des Woh 8 8. f j vom 30 März gen e,, Die Erinnerung an den Landesprozeß friſchte tigung füt . 5 5 Mär; N Ve. 7 g z 8 1 8 hat brauch 1 5 45 a 85 eine Verhandlu D 5 f 5 N. Das Gaſtſtättengewerbe feiert folgendes hinzuweiſen: Aus dem angeführten Ge⸗ alten. 1. 7 5 1 7 0 tung der n 7 4 1* 9* N* L den Tag der nationalen Arbeit ee e ee e ee en eee nene und änter⸗ . i 0 zur Durchführung und Ergänzung e⸗ j* Das Gaſtſtättengewerbe hatte am 1. Mai keine ſetzes zur Förderung des Wohnungsbaues iſt ein⸗ e, e aa We Gelegenheit, an der gemeinſamen Feier des deutſchen deutig zu entnehmen, daß die Beſtimmungen über Strafkammer zu verantworten hatte. Ohne jede wohnhafte Volkes teilzunehmen, weil dieſe Berufsgruppe für den. 10 9 90 finanzielle Unterlage gründete der ſchon dreimal vor⸗ 80. Geb! die Verpflegung der feiernden Volksgenoſſen beſorgt 8 i0 in Gelt bl 6 5 e Mie beſtrafte Angeklagte im Auguſt 1932 in Mannheim zu ſein hatte. Wie im vergangenen Jahre holte man 8 95 95 105 i e e ein Kommiſſionslager in Möbeln, das N am 2. Mai das Verſäumte nach und feterte im Nibe⸗ Es betrifft dies alle Mieter, denen wegen Hilfs⸗ heißt, die Möbel wurden ihm nur unter dem Vorbe⸗ lungenſaal den Tag der nationalen Arbeit. Um allen bedürftigkeit die Gebäudeſonderſteuer ganz oder teil⸗ halt geliefert, daß dieſelben bi V fe Eig E Betriebsführern und Gefolgſchaftsmitglied 6 5 5 ö b geliefert, daß dieſelben bis zum Verkaufe Eigen⸗ 58 5 ur 2 0165 n und Gefolgſchaftsmitgliedern Gee weiſe nachgelaſſen wurde. Hiernach ändert ſich alſo] tum des Lieferanten blieben. Die vereinnahmten en durch legenheit zur Teilnahme zu geben, war angeoroͤnet an der Mietzahlung der Steuerbefreiten nichts Gel f ich ſei 0 7 ie e ee ee lee ue den 5 5 575 8 elder hatte er nach Empfang, abzüglich ſeiner Pro⸗ zeit wurd Uhr ſchließen ſollten, während nach der Mitternachts⸗ Dieſe Auffaſſung entſpricht auch ener Mitteilung, viſton, innerhalb kürzeſter Friſt abzuliefern. Gut Berbner, ſtunde polizeilicherſeits kein Betrieb mehr geöffnet die der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeits miniſter in gläubige Möbelfabriken in der Pfalz, im Odenwald, Weinheim ſein durfte. gleicher Sache an den Bund Deutſcher Mietervereine, im Heſſiſchen lieferten ihm die Möbel ohne jede Tüncherm Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter Stark gab in Dresden, gerichtet hat. Sicherheit. Bei der äußerſt ungünſtigen Lage der Landwirt ſeiner Begrüßungsanſprache ſeiner Freude über den 5 Möbelinduſtrie nahm das Unternehmen am Gerichte 0 guten Beſuch Ausdruck und betonte, daß der Kame⸗ 5 7. ſein zwangsläufiges Ende. 1 radſchaftsabend die Betriebsführer und bie Gefolg⸗ n Auß der katholiſchen Gemeinde. In Mann⸗ 8 meiſter ſchaftsmitglieder in wahrer Volksverbundenheit ver⸗ heim gingen 995 Knaben und 970 Mädchen zur Erſt⸗ Die von den Fabriken geſandten Wechſel gin ⸗ e eine. kommunion.— Präfekt Joſef Schmitt vom Gymna⸗ gen zu Proteſt, ſeine Schecks zur Vertröſtung der ſtalkonvikt in Freiburg wurde als Kaplan an die Gläubiger hatten keine Deckung und d 1 5 i 5 a n 8 ann und wann Der Sprecher nahm dann die Ehrungen von Herz⸗Jeſu⸗Kirche in Mannheim verſetzt. ſandte er eine Abſchlagszahl M N fünfzehn Arbeitskameraden vor, die ſeit langen Jah⸗ ben ohne Erfolg. Für di l 192 e welt ſtü 2 u 1 8715 F d 55 i 0 5 N olg. r die kleinere 1 Owefentos.& gener. O dad degecgt wong& degeckt e Regen 71 0 955 1 erfüllen: 5 Ewald Padberg(ark⸗* Alt⸗Katholiſche Kirche. Die Biſchofs⸗ auf dem Lande bedeutete das 5 e& Schnee a faupein edel R beit unsinn 1 5 5 S. otel) 35 Jahre; Johann Neher(Parkhotel) 34 Jahre; weihe des erwählten Biſchofs der Alt⸗Katholiken verwerfliche Verfahren delrdter o H mbssier Suasbonest O stormgener durch litt dabei Adolf Hermann(Friedrichspark) 28 Jahre; Fr. Eckert] des Deutſchen Reiches, Erwin Kreuzer, die am es Angeklagten ganz erhebliche Verluſte Suchte die en d de e 1 5 (Parkbotel) 25 Jahre; Lina Weidner(Rosengarten) Mittwoch in der Schloßkirche zu Mannheim ſtatt. Firma ibre Möbel wieber zu erlangen, dann waren e,, 1 24 Jahre; Kaver Lang(Union⸗Hotel) 24 Jahre; Otto findet, wird der Biſchof der alt⸗katholiſchen Kirche ſie trotz Eigentums vorbehalt gepfändet. Es war das en. 5 eee 24 Jahre; Joſef Kumle(Bahn. der Schweiz, D. theol. Adolf Küry, vornehmen. Ihm alte Schiebeſyſtem: Von dem veruntreuten Geld Bericht der Oeffentlichen Wetterbienſtſtelle nu in: und . Lenchen. Greſſer(Parkhotel) 28 Jahre; werden aſſiſtieren die Biſchöfe Henrieus van aus früheren Lieferungen befriedigte er wieder zu Frankfurt a. M. vom 3. Maj. Das durch den Kalk 110 1 Friedrich Wagner(Bahnhof) 18 Jahre; Janni Häße Vlijmen von Haarlem und Joſef Berends von einem Teile einen neuen Lieferant lufteinbruch entſtandene zentrale Hochdruckgeble e ler(Landkutſche) 18 Jahre; Lina Feſt(Parbhotel) De⸗ Die Weihepredigt f f e ſt fü leere ſtim e e Jahre; Feſt(. Deventer. Die Weihepredigt im Pontifikalamte hält wuchfen dabei ſeine Schulden, ſo daß er ſchließli wird vorerſt für unſere Witterung nach bestimmend bezugs 17 Jahre; Wilhelm Schäfer(Roval) 16 Jahre; Ka⸗ der Vertreter des erkrankten Erzbiſchofs von Utrecht 67 8 leßlich bleib 1 51 5 1. eingsgeſt roline Brauch(Landkutſche) 16 Jahre und Hugo Not⸗ der Biſchof von Deventer„bel dem böſen Ende des unſauberen Unternehmens 80 1 a 1 5 Tage eee 0 hatte. De bardt(Parkhotel) 10 Jahre. Ein Bild des Führers f int Jana deen ewa 00 Mare Schulden en ver⸗ e e ae e eee 1 75 die ee der Fachſchaft. Gaube⸗ e Ein Vorhangbrand entſtand aus noch ungeklär⸗ 1 1„ Phraſen und völliger Ein⸗ hmen. 15 in riebsgemeinſchaftswalter Sand überbrachte die ter Urſache bei der geſtrigen Veranſtaltung des Gaſt⸗ idtsloſigkeit in das Verwerfliche ſeine Tuns hüllte e. 5 haftz N a ſt⸗ 8 + Grüße der Gauleitung. Mit der Aufforderung, zum ſtättengewerbes im Nibelungenſaal. Geiſtesgegen⸗ ſich in der Verhandlung in das Gewand des Bieder⸗ Vorausſage für Samstag, 4. Mal 80 5755 Wohle des Volksganzen und der Betriebe eine Ge⸗ wärtig riß ein Saaldiener den Vorhang herab und mannes.„Hätte man mich nicht verhaftet, dann wäre Jeitweiſe wolkig, doch im ganzen freundliche 11 5 . zu bilden, ſchloß Pg. Sand ſeine Aus⸗ ſchaffte mit einem Feuerwehrmann von der Brand- es mir möglich geweſen, all meinen Verpfllichtungen nn 5 71 führungen. wache den glimmenden Stoff durch eine Tür ins nachzukommen.“ Wie die Erhebungen, ſo war auch e brüder e 155 5 5 4 2 2 5— 2* 7 2 8 Fritz Fegbeutel und die Geſchwiſter Stork Freie. Die noch an der Beſpannung glimmenden die den ganzen Vormittag dauernde Verhandlung a ö wurde 1 ö beſtritten den erſten Teil der Darbietungen, die Funken wurden von den anweſenden Jeuerwebre äußerſt mühſam, weil dem Angeklagten ſeine V ed ee en eee uc N hren Höhepunkt fanden, als die drei Parterre⸗alkro- leuten gelbſcht, ſo daß die Berufsfeuerwehr nicht fehlungen an Hand der vorhandenen Belege big ing 13 Grad, tteſſte Temperatur in der Nacht zu, A 4 baten und das groteske Step⸗Tanzpaar aus dem gerufen eu werden brauchte. Die Anweſenden, die einzelne nachgewieſen werd e der Un... 2 Grabz heute früß zs Abe F gh ce 5 gibelle- Programm mit der Kapelle Will Marr er- erkennt hatten, daß keine Gefahr beſtand verbtelten treter der Anklage, Stautsan n Abetaf ſchienen. Die ſich uneigennützig zur Verfügung ſtel. ſich ruhig und ſchauten geſpannt den Vorgängen zu. ne, Staatsanwalt Schrade, fand Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mal ei. lenden Künſtler wurden ſtürmiſch gefeiert 1 e Schädigung unvermögender dein 12 7 u Bern Zum Tanz bis in die M. er Ausſtellung der Wettbewerbsentwürſe für ein Bilksgenoſſen eine Gefängnisſtrafe von zwet Jah⸗ eee* eee un Kran dieſer egg e n ee 581 5 3 in Wallſtadt. Die Ausſtellung der Wett- ven für angemeſſen. Das Gericht ſprach eine Ge⸗ Heeg e 204.260.38.30 280] Maungen 939 5 70 1 nden ein 0„für die Kreis⸗ bewerbsentwürfe für ein Wandbild an der Schule fängnisſtrafe vo 8 geht.. 392.88.50.32.58 Jagſtfed 50%— 1 5 fachgruppenwalter Henn verantwortlich zeichnete, die f iſt bis ei f 0 e ihn dar and o Mona. Raunen, 57 8 0 10 9 5 5 n Wallſtadt iſt nur noch bis einſchließlich Sonn ten aus und 1 1 i aun. 9462 5,72 539 5,74 Piowiagen: 52 Kapelle Homann⸗Webau auf. 1 58515 8 einf 0 11 rechnete ihm die letzteren als Unter- Maxau...445,22 5,72 5,39 5,14 Plochingen. 1120 25 der Polize a g, 5. Mai zu ſehen. N Raub 5,50.54 5,36.92 4,22 Diedesheim. 2,912.58 2402 106 ſuchungshaft an. Röin 549 8805.75 5,2 4,84 zu machen duſammen 8 e ahlreicher 8 1 15 3 5 9 0 0 La di. m 6 2— 85 8 die sehens- N eden. 9—— Dortselbst f 00 En 8 Balzdor j f il Werte SShau einen Andie in die gr 8e b. H. jeder Art lietert bil deutscher Qualitäts- Leistungsfähigkeit und 85 A 70 N Druckerei Or. Has: 8 Prelswürdigkelt der HEIN Neue Mannheimer Zetue R 1, MANNHEIM 817 * 0 arte lll — — Freitag, 3. Aus Vaden Der Frauenſchreck von Pforzheim Gefährlicher Straßenräuber verurteilt 4 Pforzheim, 3. Mai. Zu ſieben Jahren Zucht⸗ haus verurteilte die Große Strafkammer 505 Straßenräuber, den 26jährigen, in Deidesheim in der Pfalz geborenen Karl Glaſer. Im Januar und Februar d. J. hat er in Pforzheim und Um⸗ gebung mehrere Frauen ü berfallen. Eine junge Arbeiterin packte er von hinten am Hals, ſchlug ihr mit der Fauſt auf den Kopf und entriß ihr, nachdem er ſie zu Boden geworfen hatte, die Handtaſche. Der Angeklagte hatte bereits mit elf Jahren ſeinen erſten Einbruch verübt und kam als 17jähriger in Für⸗ ſorgeerziehung. Der Tod beim Völlerſchießen Neckarelz, 2. Mai. Während Philipp Goſſert am Feiertag der nationalen Arbeit mit dem Laden eines Böllers beſchäftigt war, derknallte der Böller plötzlich und riß Goſſert den Unterkiefer entzwei; dabei ſtürzte der Unglückliche rücklings und brach die Wirbelſäule. Seinem Kameraden Otto Leutz, der ebenfalls an dem Böller arbeitete, wurde eine Zehe abgeriſſen. Der Verunglückte wurde ins Mosbacher Krankenhaus gebracht. Der ſo jäh aus dem Leben geriſſene Goſſert ſtand im Alter von 28 Jahren. Der Karlsruher Archikektenweltbewerb Zur Umgeſtaltung des Schloß⸗ und Friedrichsplatzes * Karlsruhe, 3. Mai. Bei dem Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die Umgeſtaltung des Schloßplatzes und des Friedrichsplatzes in Karls⸗ ruhe zu einem Ehrenforum für feierliche Kund⸗ gebungen ſind 16 bzw. 14 Arbeiten eingegangen. Das Preisgericht hat folgende Entſcheidung getroffen: A Schloßplatz. 1. Preis: 450 Mk. Architekt Karl Friedrich Butz, Karlsruhe, 2. Preis: 50 Mark Reg.⸗Baumeiſter Bruniſch& Heidt, Architekten, Karlsruhe, 3. Preis: 200 Mk. Architekt Karl Schäfer, Karlsruhe. B. Friedrichsplatz. 1. Preis 450 Mk. Archi⸗ tekt Karl Friedrich Butz, Karlsruhe, 2. Preis 300 Mk. Reg.⸗Baumeiſter Bruniſch& Heidt, Architekten, Karlsruhe, 3. Preis 150 Mk. Architekt Kurt Worm⸗ ſtall, Karlsruhe. Die Entwürfe ſind im Lichthof des Gebäudes der Hochſchule der bildenden Künſte, Weſtendſtraße 81 in Karlsruhe, in der Zeit vom 2. bis 11. Mai 1935, werk⸗ tags von—12 Uhr und von 15—18 Uhr, zur Beſich⸗ igung für jedermann ausgeſtellt. Der Wettbewerb hat brauchbare Unterlagen für die weitere Bearbei⸗ tung der Aufgabe geliefert. Brief aus Weinheim i Weinheim, 3. Mai. Der in der Betentalſtraße wohnhafte Rentner Georg Zink durſte ſeinen do Geburtstag in noch beſter Geſundheit feiern. *. Feuerwehrjubilare werden geehrt Anläßlich des Tages der Nationalen Arbeit wur⸗ den durch Landrat Dr. Compter einige Feuer⸗ wehr ju bilare geehrt. Für Wjährige Dienſt⸗ ſeit wurden ausgezeichnet: Fabrikarbeiter Georg Berbner, Weinheim; Fabrikarbeiter Karl Müller, Weinheim; Fabrikarbeiter Peter Müller, Weinheim; Tünchermeiſter Heinrich Pfälſterer, Weinheim; Landwirt Georg Pfiſterer, Großſachſen. Für 40⸗ üührige Dienſtzeit wurde Steinhauer aver Bert Bauer, Hemsbach, ausgezeichnet.— Kreisbrand⸗ meiſter Wild wurde dem Ehrenkreuz am blauen Band geehrt. mit Todesſturz von der Kellertreppe Heidelberg, 3. Mai. Im Stadtteil Wieblingen ſtärgte geſtern abend der 87jährige Kleinrentner Franz Schwarz die Kellertreppe hinunter. Er er⸗ litt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtaa r b. e Kützelſachſen, 3. Mai. Die Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft hielt ihre diesjäh⸗ lige Hauptverſammlung in der Winzerſtube ab. Der bekanntgegebene Geſchäftsbericht gab zuerſt einen Rückblick auf das vergangene Jahr, das im Waren⸗ bezugsgeſchäft eine Umſatzſteigerung aufzuweiſen hatte. Der erzielte Reingewinn betrug 130.76 Mk. Die Mitaliedſchaft beträgt 181. Die Kaſſenreviſion ergab muſtergültige Führung. Vorſtand und Auf⸗ ſichtsrat wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. ! Bruchſal, 3. Mai. Nach langem und ſchwerem zeiden iſt der Gründer und langjährige Leiter der Möbelfabrik Karl Lampert G. m. b.., Karl Lam⸗ vert, im Alter von 77 Jahren geſtorben. e Rippenweier, 3 Mai. In unſerer Gemeinde wurde eine Milchgenoſſenſchaft gegründet, die ihre 1 0 an die Milchzentrale Mannheim liefern 10 Gernsbach, 3. Mai. Der 33jährige Elektriker iheinſchmidt kam bei Reparaturarbeiten an 8 500 Volt ſtarken Lichtleitung mit dem Strom ung gerührung. Er ſtarb nach der Einlieferung neben ankerbaus. Zwei unmündige Kinder trauern 25 einer jungen Frau um den Ernährer. Kehl, g. Mai. In den letzten Tagen gelang es der Polizet, hier zwei Einbrecherbanden uncchädlich iu Hachen, die ſich ausſchließlich aus Jugendlichen die dmenſetzten, die teilweiſe noch die Höhere und e Volksſchule beſuchen. Die Burſchen haben die dahlreichen Einbrache in hieſigen Geſchäftshäuſern ereits eingeſtanden. uw. 0 PREISE 1580 d. 8,35 Liter.40 Malscnne lilieum Nfędlzen Dont . Ein Blick in die Hauptſtraße von Großkarlbach .. Photo: NM Der Mal im badlſchen Vollsbrauch Von alters her hielt der Mai im Volksbrauch des Badnerlandes eine beſondere Rolle. Am erſten Maiſonntag unternehmen in allen badiſchen Gauen die Burſchen mit ihren Mädchen die ſogenannten „Maikuren“. In aller Frühe bricht man auf, man⸗ cherorts ſchon um 3 Uhr, ehe der Tag graut. Sin⸗ gend zieht man in den Wald. Sträuße von Mai⸗ glöckchen werden gepflückt. Mit grünen Zweigen und Blumen kehrt man heim. Die Maiblumen, zu⸗ mindeſt ein Sträußchen, nimmt man mit in den Got⸗ tesdienſt. In Mittelbaden wurde die Maikur ehedem zu Pferd ausgeführt. Waſſer, Luft und Tau des 1. Mai gelten für beſonders heilkräftig; daher der Name „Maikur“. Die jungen Uhldingerinnen badeten ehedem im taunaſſen Klee. Maibäder galten für dauberkräftig. In der Raſtatter Gegend wurden am 1. Mai die Dorſchrunnen bekränzt. An vielen Orten wird immer noch das„Maienſtecken“ geübt. Es beſteht darin, daß der Burſche ſeiner Liebſten ein Tannen⸗ oder Birkenſtämmchen verehrt. Das Mäd⸗ chen iſt ſtolz auf den Maien, der am Haus, am nahen Brunnen oder auch— auf dem Dunghaufen zu ſuchen iſt. Unbeliebten oder ſchlechtbeleumundeten Mädchen wird ein„Schandmaien“ in Geſtalt eines Reiſigbün⸗ dels, eines Stallbeſens oder eines Dornbuſches ge⸗ ſteckt. Ooͤer aber man fertigt einen Strohmann, der in den einzelnen Gegenden verſchieden benannt wird. Er beſteht aus einer mit Lumpen bekleideten Strohfigur, die man gerne auf den Dachfirſt ſetzt, damit ſie von jedermann geſehen werden kann. Anderwärts wird der Melkſtuhl des unbeliebten Mädchens an einen Gartenzaun gehängt. Auch ande⸗ ren unbeliebten Leuten ſpielt man gerne einen Streich. Wagen und Pflüge werden verſchleppt, Spaltklötze werden vor die Haustüre geſtellt. Lockere Mädchen müſſen ſich noch Schlimmeres gefallen laſſen: Spreu oder Sägemehl wird von der Wohnung des Mädchens bis zum Hauſe des oder der Liebhaber geſtreut. Die großen Dorfmaien, die„Maibäume“, die man in Oberbayern ſieht, trifft man in Baden nur noch ſelten. Aber in früherer Zeit waren ſie auch bei uns üblich. Es wird berichtet, daß im Jahre 1225 in Achern ein Geiſtlicher einen bekränzten Maibaum, den das Volk umtanzte, umhieb. Die Chronik mel⸗ det, daß der Acherner Vogt ſodann aber einen noch höheren Maibaum errichten ließ. Das Dritte Reich hat die Maibäume allenthalben wieder zu Ehren kommen laſſen. Das„Mailehen“, die öffentliche Erſteigerung der Dorfſchönen, beſonders in Norddeutſchland und der Pfalz üblich, iſt in Baden ſo gut wie ausgeſtorben. Lange Zeit hatte ſich der Brauch in der Wieslocher und Eppin⸗ ger Gegend erhalten. In Mühlhauſen bei Wiesloch verlief der Brauch auf ſolgende Art: Am Abend des erſten Mai verſammelten ſich die Dorfburſchen auf einer Anhöhe beim Dorf, dem„Bammerſt“. Die Burſchen hatten Peitſchen bei ſich. Wurde auf ein Mädchen nicht geboten, ſo rief man:„Naus mit der Hex!“ Dabei knallten alle Burſchen mit den Peit⸗ ſchen. Je nach dem Verlauf des„Mailehens“ wur⸗ den den Mädchen Maien oder Dornbüſche geſteckt. Eine Anzahl altbadiſcher Maibräuche iſt alſo im Begriff, vergeſſen zu werden. Erhalten haben ſich außer dem„Maienſtecken“ vor allem die„Mai⸗ kuren“, Waß gäbe es freilich Schöneres, als eine „Maikur“: Eine Wanderung hinaus in Gottes Früh⸗ lingswelt. Der Maibaum aber iſt zum Symbol der deut⸗ ſchen Jugend und des neuen Reiches geworden. B. :: p,“. pp pff ñß?;mcd Den Maibaum abgeſägt Eine ruchloſe Tat in Langenalb nd Lanugenalb bei Herrenalb, 3. Mai. Ein Buben⸗ ſtück wurde in der Nacht zum 1. Mai hier ausgeführt. Ein in der Nähe des Maibaumes wohnender Ein⸗ wohner hörte in der Nacht das Geräuſch wie eines fallenden Baumes; er achtete aber nicht darauf. Als es Tag wurde, mußte man die traurige Feſtſtellung machen, daß von Bubenhänden der am Vorabend erſtellte Maibaum einen Meter über dem Boden abgeſägt war und am Boden lag. Die Gendarmerie ſtellte ſofort Nachforſchungen an. * Konſtauz, 3. Mai. Die diesjährige Hauptver⸗ ſammlung des Landesverkehrsverbandes Baden, Karlsruhe, findet am 1. Juni in Konſtanz am Bodenſee ſtatt. ELLLEILIIIIE Die eigene Ehefrau verkuppelt Kaiſerslautern, 3. Mai. In nichtöffentlicher Sitzung verhandelte die Große Strafkammer gegen den 29jährigen Reiſenden Erhard Reis von Engels⸗ hof, der wegen Kuppelei angeklagt war. Reis ſoll im Jahre 1933 ſeine Ehefrau, von der er jetzt geſchieden iſt, an fremde Männer verkuppelt und von dieſen Geldbeträge erhalten, zum Teil unter Drohungen erpreßt haben. In der Verhandlung konnte der Angeklagte reſtlos überführt werden. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von dreieinhalb Jahren. Das Gericht blieb bei dieſem Antrag und erkannte außerdem auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von ſechs Jahren. Wegen der Strafhöhe blieb der Haftbefehl aufrechterhalten. N 5. Seite/ Nummer 201 Aus der Pfalz 500 Mark Geloͤſtraſe für einen Pfarrer * Bad Dürkheim, 3. Mai. dem Amts⸗ gericht Bad Dürkheim ſtand am Dienstag der 74 Jahre alte katholiſche Pfarrer Fridolin Schu⸗ ler von Niederkirchen wegen fünf rechtlich zuſam⸗ mentreffender Fälle von übler Nachrede gegen Organe der Gemeinde und der Partei, die er nach der Urteilsbegründung des Richters durch un⸗ wahre Behauptungen von ihrem Poſten wegzuſtän⸗ kern verſuchte. Die Verhandlung ergab die völlige Haltloſigkeit der von dem Angeklagten erhobenen Beſchuldigungen. Der Staatsanwalt hielt mit Rück⸗ ſicht auf das hohe Alter des Angeklagten an Stelle einer Gefängnisſtrafe eine Geldſtrafe von 500 Mark für ausreichend, zu der er auch zuzüglich der Gerichtskoſten und der Koſten der Nebenklage ver⸗ urteilt wurde. Der„Goldene Hut“ im Original in Schifferſtadt * Schifferſtadt, 1. Mai. Seit der Auffindung des „Goldenen Huts“ von Schifferſtadt iſt jetzt gerade ein Jahrhundert verfloſſen. Das Heimatmuſeum hat ſich daher bemüht, den Hut der Schifferſtadter Be⸗ völkerung im Original zeigen zu können. Mit Ge⸗ nehmigung der Regierung der Pfalz wird am kom⸗ menden Sonntag, 5. Mai, Muſeumsdirektor Dr. Sprater das wertvolle Fundſtück in Schifferſtadt ausſtellen. Schnellpreſſenfabrik Frankenthal wieder in Betrieb Ein feierlicher Betriebsappell * Frankenthal, 3. Mai. Die Schnellpreſſen⸗ fabrik Frankenthal hat am geſtrigen Tage mit 50 Mann den Betrieb wieder aufgenommen. Am Vortage war die frühere Belegſchaft der Firma in der Montagehalle zu einem Betriebsappebl angetreten. Ortswalter Hofmann wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß die Wiederaufnahme der Arbeit in erſter Linie Gauleiter Bürckel und ſeinen Mitarbeitern zu verdanken ſei. An die Ar⸗ Vor beitskameraden, die als erſte wieder an ihre Ar⸗ beitsſtätte zurückkehren, richtete Dr. Theis die Mahnung, ſtets deſſen eingedenk zu ſein, daß das Kapital zum Anfang durch die Solidarität der pfäl⸗ ziſchen Arbeiterſchaft aufgebracht wurde. DAF ⸗Gau⸗ walter Stahl überbrachte die Grüße der Gau⸗ leitung, der DA nud der pfälziſchen und ſaarländi⸗ ſchen Arbeiter. Nach einer Würdigung des 1. Mai im geeinten Deutſchland Adolf Hitlers gedachte er der Schwierigkeiten, die der Wiedereröffnung des Betriebs entgegenſtanden. Wenn es auch nicht mög⸗ lich geweſen wäre, alle Arbeiter ſchlagmäßig wieder zu beſchäftigen, ſo könnten doch die übrigen hoffen, daß jeder ſeinen Arbeitsplatz erhält. Der von der Gauleitung als erſter Betriebsführer des neuen Unternehmens beſtimmte Prokuriſt Bettendorf bat jeden einzelnen um Unterſtützung in ſeinem Be⸗ mithen, die ihm geſtellte ſchwierige Aufgabe zu löſen. In das auf den Gauleiter und den Führer ausge⸗ brachte Sieg Heil ſtimmte die Belegſchaft begeiſtert Ein. Steuerhinterziehung trägt 18 000 Mark Geloſtrafe ein * Zweibrücken, 3. Mai. Vor der Großen Straf⸗ kammer hatte ſich der 1882 geborene Karl Dörr aus Pirmaſens wegen Steuerhinterziehung zu verant⸗ worten. Dem Angeklagten, der eine Kartonagefabrik betreibt, lag zur Laſt, von 1927 bis 1933 fortgeſetzt Steuern hinterzogen zu haben. Es handelte ſich dabei urſprünglich um einen Betrag von weit über 50 000 /, der aber infolge der Steueramneſtte 1934 auf 11771/ Einkommenſteuer und 1324/ Ge⸗ werbeſteuer zuſammengeſchrumpft iſt. Von befreun⸗ deten Firmen ließ ſich Dörr Rechnungsformulare beſchaffen, auf denen größere Warenmengen berech⸗ net waren, während in Wirklichkeit weniger oder⸗ gar keine Lieferung erfolgt war. Die daraus ſich ergebende Schuld ließ er durch ſeinen Buchhalter ordnungsgemäß als beglichen verbuchen und legte den Betrag bei der Bayer. Staatsbank auf ſein Privatkonto an mit dem jeweiligen Auftrag, dafür Deviſen einzukaufen. Dörr gab in der Verhand⸗ lung ſeine Verfehlungen zu. Der Staatsanwalt be⸗ antragte 4 Monate Gefängnis und 20 000% Geld⸗ ſtrafe. Die Große Strafkammer verurteilte Dörr koſtenfällig zu einer Geldſtrafe von 18000/ oder 6 Monate Gefängnis. Zwei Jahre Zuchthaus Früherer Abteilungsleiter des Weſtdeutſchen Rund⸗ funks verurteilt * Köln, 3. Mai. Der frühere Abteilungsleiter des Weſtdeutſchen Rundfunks Hermann Keiper wurde von der Großen Strafkammer in Köln unter Freiſpruch von der Anklage der gewinuſüchtigen Urkundenfälſchung wegen fortgeſetzten Betruges und fortgeſetzter Untreue zum Teil in Tateinheit mit Unterſchlagung zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von zwei Jahren und 500 Mark Geldſtrafe ſowie zu drei Jahren Ehrverluſt verur⸗ teilt. Sieben Monate Zuchthaus und die Geloſtrafe 1 8 durch die Unterſuchungshaft für verbüßt er⸗ ärt. Sie schefft volles Haer PREISE: .80 u..35 % Liter.40 6. Seite Nummer 201 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Eine bedeutſame Rede für den Ungariſchen Turnverband Wie Angarn die deutſche Turnerei ſehen— Anſere Jugend im Geiſte nationaler Notwendigke en erziehen Wir bringen hier den Wortlaut einer Rede, die der Vigzepräſident des ungariſchen Turn verbandes, Dr. Zdanſöky, aus Anlaß des Länderkampfes Deutſchland— Ungarn hielt. Dieſe Rede gübt einen Einblick in die Gedanken der führenden Un⸗ garn. Sie zeigt, daß auch Ungarn die Leibes⸗ übungen nur politiſch ſehen kann. Damit aber dürfte eine geeignete Arbeitsgrundlage mit der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung geſchaffen ſein. Meine ſehr geehrten Herren! Als Vizepräſident des Ungariſchen Turnverbandes über⸗ Fringe ich der Deutſchen Turnerſchaft den Gruß nicht nur der ungariſchen Turner, ſondern des ganzen ungartiſchen Volkes, ſowie gleichzeitig auch die Grüße und Glückwünfche des Vorſitzenden unſeres Verbandes, des Herrn Grafen Alexander Teleki. Er hatte ſich mit Freude und Be⸗ geiſterung auf dieſe Reiſe vorbereitet, leider verhinderte aber ein ſchwerer Krankheitsfall in ſeiner Famälie ſeine Teilnahme an dem heutigen Feſte. Denn der heutige Tag bedeutet, meine ſehr geehrten Herren, einen Feſttag in der Geſchichte des ungariſchen Turnverbandes. In der auf ein halbes Jahrhundert zurückblickenden Geſchichte unſeres Verbandes, geſchieht es nun heute zum erſten Male, daß wir unſere Kräfte mit denen der weltberühmten deutſchen Turner meſſen können. Ich will mich wicht mit dem Er⸗ gebnis des Wettbewerbes und deſſen Einzelheiten beſaſſen, nicht darin ſehe ich den bedeutungs vollſten Moment des heutigen Ereigniſſes. In erſter Linie muß ich, wenn ich aufrichtig ſein will, feſtſtellen, daß die ſogenannten„modernen Sporte“, welche in der Nachkriegszeit mit wohlklingenden Phraſen und ſchreiender Reklame viel Anhänger zu werben ſich bemüh⸗ ten, unſere geliebte Turnerei, wenigſtens bei uns in Un⸗ garn, in den Hintergrund gedrängt haben. Scheinbar iſt dies, wenn vielleicht auch nur für kurze Zeit, gelungen, denn der Weltkrieg, in dem wir Schulter an Schulter gegen die ganze Welt gekämpft haben, hatte umſere Reihen nicht Bloß gelichtet, ſondern ſaſt vollkommen vernichtet. Es iſt einigen überlebenden, einigen fanatiſchen Turnern, zu verdanken, daß die ungariſche Turnerei auferſtanden iſt und neubelebt heute wieder in der allgemeinen Achtung an der Spitze der anderen Sportarten ſchreitet. Dieſe heutige Zuſammenkunft hat unſerer Sache wieder einen großen Auſſchwung gegeben, denn ganz Ungarns Auf merkſamkeit verfolgt die Geſchehni Nach umſerer Rückkehr werden Bericht erſtatten können, daß ſich heute hier nicht ein bloßes Sportereignis abgeſpielt hat, ſondern ein Zuſammentrefſen der Vertre⸗ ter zweier befreundeten Nationen in einer Umgebung und unter Umſtänden, wie ſie keine andere Sportart bieten bann, und dieſe Tatſache wird uns in den Kreiſen der ungariſchen Jugend e Tauſende von An⸗ hängern werben. Wenn unſere Tätigkeit auch nur einen Strohhalm zur Verbreitung des Turnſportes im Deutſchen Reiche beigetragen hat, werden wir uns in erhöhtem Maße glücklich und befriedigt ſchätzen. Denn es muß einem jeden zur Erkenntnis werden, und beſonders denen, die das Schickſal einer Nation leiten, daß die Turnerei mit ihrer idealen Bedeutung, mit ihrer Manneszucht und dem außerordentlichen Vorteil, im Gegenſatz zu einer jeden anderen Sportart, den Menſchen faſt von der Wiege bis zum Grabe beſchäftigen kann, eine derartige Bedeutung vom Wehrſtandpunkt aus beſitzt, daß er aus dieſem Grunde auch bei den Führern der Nation beſonders hochgeſchätzt werden muß. Und beſonders wahr iſt dies gerade in Ländern wie das Deutſche Reich und wie auch Ungarn. Denn wir müſſen unſere Jugend in dem Geiſte der nationalen Notwendigkeit erziehen. Turnerſport heißt Wehrſport und mehr als je, mehr als andere, müſſen unſere Völker die ſchmiegſame Kraft des Turners beſitzen, welche nicht Schrecken, ſondern Ehrfurcht einflößt. Dies iſt der eine Geſichtspunkt, welcher das heutige Ergebnis ſo bedeu⸗ bungsvoll geſtaltet. Der andere Geſichtspunkt iſt jener, daß mit dem heutigen Tage endlich auch die Turnerei den Weg der Zuſammen⸗ arbeit gefunden hat, und dieſe Zuſammenarbeit kann, gerade von dem oben erwähnten Standpunkte aus, zu be⸗ deutungsvollen und großen Erfolgen führen. Unſere Ju⸗ gend wird ſich durch dieſe, nun hoffentlich regelmäßig wer⸗ denden Zuſammenkünfte, kennen lernen, einander näher⸗ kommen, und die Notwendigkeit erkennen, Schulter an Schulter um das zu kämpfen, was verloren gegangen iſt und wieder erworben werden muß— und auch wird! Indem ich, zur Erinnerung an dieſe heutige erſte Zu⸗ ſammenkunft, Ihnen, meine ſehr geehrten Herren, die Er⸗ innerung unſeres, ſein 50. Jubiläum feiernden ungariſchen Turnverbandes überreiche, bitte ich um den Segen Gottes auf Ihre Tätigkeit, auf die Deutſche Turnerſchaft und auf jeden einzelnen ihrer Mitglieder. ſſe des heutigen Tages. Wiesbadener Tennisturnier begann Am Donnerstag begann in Nerotal bei Wiesbaden das Tennisturnier, an dem ſich mit den Amerikanern Hines und Culley zwar auch zwei Ausländer beteiligten, das im meſentlichen aber doch der deutſchen Spitzenklaſſe und dem talentierten Nachwuchs vorbehalten iſt. Der Beſuch ließ leider zu wünſchen übrig, obwohl das Wetter am erſten Tage geradezu ideal war. Die Spiele konnten ſehr gut ge⸗ fördert werden, bei den Männern ſowohl als bei den Frauen wurden Vorrunde und erſte Hauptrunde glatt ab⸗ gewickelt Anweſend iſt, wie geſagt, bei den Männern alles, was irgend im deutſchen Tennis einen Namen hat. Bei den Frauen fehlen die erkrankte Kölnerin Cilly Auſſem und Frau Schneider⸗Peitz. Ueberraſchungen gab es am erſten Tage nicht, wenn man nicht das ziemlich allgemeine Verſagen der Nachwuchsleute als ſolche werten will. So verloren Dohnal, der Junjoren⸗ meiſter Hildebrandt und der Berliner Beutner ziemlich ſang⸗ und klanglos gegen Henkel II, Kaf Lund und Denker. Gottfried von Cra mm erledigte den Wiesbadener Cro⸗ nes in kurzer Spielzeit 610,:2, wobei im zweiten Satz der Wiesbadener einmal:1 führte. Hines fertigte Dr. Kleinſchroth din der erſten Runde 613,:2 ab, während ſich Culley ohne Spiel für die erſte Runde und dort durch ein 674, 63 über den Berliner Hartz für die zweite Runde qualifizierte. Bei den Frauen iſt der hart erkämpfte 611, 816⸗Sieg der Wiesbadenerin Horn über Frl. Heitmann bemer⸗ keuswert. Frl. Sander ſchlug Frau Muemann 61, :2, während die Berlinerin Morczek 623,:1 über Frl. Herbſt⸗ Frankfurt ſiegreich blieb. Die Ergebniſſe: Männer: Vorrunde: Dr. Fucke⸗Michels— Figmann⸗ Hannover o. Sp.; Dr. Buß⸗Mannheim— Sinder⸗Khln 611, 674) Gböpfert⸗Berlin— Kretzer⸗Koblenz 61:4, 611; Eruſt⸗ Pforzheim—Kaiſer⸗Ludwigshafen:3, 628; Goſewich⸗Frank⸗ furt— von Knoop⸗Wiesbaden 611, 610; Schwenker⸗Berlin gegen Ninſtedt⸗Stuttgart:2,:1; Hartz⸗Berlin— von Ret⸗ tert:1,:3; Dohnal⸗Frankfurt— Bewer⸗Berlin 611, 618; Kuhlmann⸗Berlin— Dr. Müller⸗Frankfurt:1,:0; Lund gegen Threß⸗ Kreuznach 610 zgz.; Denker— Fütterer⸗Mann⸗ heim 678,:2; Tübben— Ohll⸗Wiesbaden 671,:0. Er ſt e Runde: G. von Cramm— Crones 620,:2; Culley gegen Hartz 64,:8; Henkel UI— Dohnal 678,:2; A. v. Cramm gegen Kuhlmann:7,:6; Kaj Lund— Hildebrandt 618,:2; Denker— Beutner 618,:1; Hines— Dr. Kleinſchroth 618, :2; Henkel 4— Endriß⸗Darmſtadt:2,:27 Göpfert gegen Ernſt:2, 816; Schwenker— Goſewich:2, 678,:4; Henke⸗ Frankſurt— Wilhelmi:2,:8; Hamel⸗Hanau— Weihe⸗ Friedberg:1,:6, 618; Menzel⸗Berlin— Peten⸗Belgien 715, 614, Henke— Moreau⸗Belgien 614, 611; Pachaly gegen Kleinlogel⸗Darmſtadt 618,:0; Hans⸗Hamburg— Bäumer⸗ Frankfurt 71:5, 611. Frauen: Frau Morczek⸗Berlin— Herbſt⸗Frankfurt 618, :1: Frl. Sander⸗Berlin— Frau Muermann⸗Dortmund 610, 612; Frl. Ottberg— Frau Hees 610,:8; Frl. Horn gegen Frl. Heitmann:1,:6; Frau Plitmacher⸗Ohligs gegen Frau von Vincke⸗Wiesbaden:4, 672; Frl. Ullſtein gegen Frau Goegal⸗München:2, 610. Herrendoppel: Hines/ Culley— Kretzer/ Sinder(Koblenz Köln):3,:4. Deutſcher Tennisnachwuchs wird geſchult Im Wiesbadener Nerotal hatte ſich der deutſche Tennis⸗ nachwuchs verſammelt. Die urſprünglich enger begrenzte Reihe von Spielern wuchs ſchließlich auf 30 Nachwuchstalen⸗ ten aus dem ganzen Reich an. Der Kölner Richter und der Wiesbadener A. Becker leiteten den viertägigen Kurs. Sie legten großen Wert auf das eigentliche Kampf⸗ training und führten ſelbſt eine ganze Reihe von ernſt⸗ haften Kämpfen gegen die jungen Spieler durch. Dos Nero⸗ tal erwies ſich als eine glückliche Wahl, ſeine geſchützte Jage und die klimatiſch beſonders günſtigen Verhältniſſe der Bäderſtadt ließen die kühle Witterung leichter als irgendwo anders ertragen. Vier Tage lang ſtand ſo gut wie der geſamte ſpielſtorke deutſche Tennis nachwuchs in zahlreichen Gefechten. Zu den Leuten, die beſonders auf⸗ fallende Fortſchritte ſeit dem letzten Jahr gemacht haben, gehören Dr. Tübben und Denker, bei Henkel 2 braucht man das nicht beſonders zu betonen. Sehr nett ließ ſich auch der Juniorenmeiſter Hildebrandt aus Mannheim an. Großer Wert wurde auf die Schulung des Doppelſpiels gelegt. Hier, wo die Schwächen noch am auffallendſten ſind, wurde ſehr fleißig gearbeitet. Als weit⸗ aus beſtes Nachwuchspaar erwieſen ſich Denker⸗Göpfert, die mit den übrigen Rot⸗Weiß⸗Spielern vom Klubkampf gegen die Polen kommend, erſt am Montag in Wies⸗ baden eintrafen. Dieſe Kombination Denker⸗Göpfert zeigte in einem Trainingsſpiel gegen von Cramm⸗Henkel 2 eine weitere beträchtliche Verbeſſerung der Zuſammenarbeit. Hines-Culley ſiegen in Monte-Carlo Das internationale Tennisturnier in Monte⸗Carlo brachte den kaliforniſchen Tennisſpielern Hines und Culley einen ſchönen Erfolg. Nachdem die beiden Ame⸗ rikaner in der Vorſchlußrunde des Mänwer⸗Doppels be⸗ reits die Auſtralier Crowford⸗MacGrabh ſchlagen konnten, ſiegten ſie auch im Schlußſpiel des Wettbewerbs, und zwar ſchlugen Hines ⸗Culley die Kombination Hopman⸗M. Bernard(Auſtralien⸗Frankreich) mit:6,:6,:5,:6, 614. Im Gemiſchten Doppel kam die f i ſpi lerin Mathieu zu ihrem vierten man als Partner blieb ſie in der Belliord⸗Hines mit 671, 614 erfolgreich. Das Endſpiel des offenen Herren⸗Einzels, für das ſich die beiden Auſtralier Mac Grath und Crawford qualifiziert hatten, konnte nicht ganz zu Ende geführt werden. Nachdem beide Spieler je zwei Sätze gewonnen hatten, wurde das Treffen beim Stande von 11:9,:6,:2, 719 abgebrochen, da ſonſt die Auſtralier den Zug nach London verpaßt hätten. ** Mit ßrunde gege Freitag, 3. Mai 100 — Vollblutzucht und Rennſport Als ein aſiatiſcher Großwürdenträger einmal aufgefor⸗ dert wurde, ein Rennen zu beſuchen, lehnte er dieſe Ein⸗ ladung mit den Worten ab, daß ihn dies nicht intereſſiere, da er ganz genau wiſſe, daß ein Pferd ſchneller laufen könne als das andere. Auch bei vielen deutſchen Volks⸗ genoſſen iſt dies noch immer der Inbegriff des Rennſports und wird daher verächtlich angeſehen als die Befriedigung einer Paſſion einiger weniger, wozu viele andere ihr Geld hergeben müſſen. 5 Wie wichtig es aber iſt, daß ein Pferd ſchneller laufen kann als das andere und daß dieſe Eigenſchaft immer wie⸗ der und immer wieder ausprobiert werden muß, wird jedem klor, wenn er erkennt, daß diejenigen Pſerde, die im Siege ihren Mut, ihre Kräfte und ihre Ausdauer be⸗ wieſen haben, der Rückgrat der geſamten deut⸗ ſchen Landespferdezucht ſin d. Mag auch der Urſprung des Rennſports in der leidenſchaftlichen Liebe zu dem edlen Pferd gelegen haben und mag auch zunächſt der Reiz, die Kräfte verſchiedener Pferde miteinander zu meſſen, die Triebfeder zur Abhaltung von Rennen geweſen ſein, ſo hat ſich im Laufe der Zeiten der Rennſport aber als der Prüfſtein erwieſen, der unerläßlich iſt, um die Vollblutzucht zu erhalten und durch ſie die Grundlage zu einer weit ausgedehnten Warmblutzucht zu legen. Wir finden in allen Pferderaſſen, die nicht gerade den Kaltblut⸗ ſchlägen angehören, den Vollblüter vor, weil er allein in der Lage iſt, dieſen Raſſen jene Eigenſchaften mit auf den Weg zu geben, die für ihre Dienſte, die ſie dem Men⸗ ſchen erweiſen ſollen, unerläßlich ſind. Während in England der Rennſport ein Jahrhunderte lang gepflegter Vollsſport geworden iſt und es ein jeder Engländer ſich zur Ehre anrechnet, genau zu wiſſen, welche Pferde in dieſem oder jenem Rennen eine Siegerchance haben und wo dieſe Rennen eine nationale Angelegenheit ſind, die das ganze Land angehen, hät man in Deutſchland immer geglaubt, der Rennſport ſei der Sport gewiſſer bevorzugter Kreiſe und das Intereſſe für den Vollblüter und den Rennſport iſt immer mehr und mehr gewichen, um anderen Sportarten Platz zu machen. Erſt die nationalſozialiſtiſche Erhebung mußte auch hier kommen, um ſinnfällig dem deutſchen Volk die Werte und die Bedeutung vor Augen zu führen und wieder eine neue Liebe in weiten Kreiſen für den Renn⸗ ſport zu erwecken. Der Freund der Natur wird gern an einem Sonntag⸗ nachmittag ſeinen Aufenthalt auf dem Rennplatz nehmen, um mitzuerleben, wie auf dem grünen Raſen der Kampf der Reiter und Pferde ſtattfindet und er wird ſeine Freude haben an dem ſchönen Bild, wenn in heißem Kampf der Steger ſeine Gegner niederringt, wenn jede Muskel des Pferdes und des Reiters geſtrafft iſt und wenn Energie und unerbittlicher Siegeswille den zum Siegerpfoſten trägt, der der beſte unter ihnen iſt. Hier wird im fried⸗ lichen Wettſtreit ein Kampf ausgetragen, wie er an keinem anderen Platz ſtärker und energiſcher ausgetragen werden kann. Der Reiter, der ſein Pferd zum Siege ſleuert, wird nicht nur gezwungen, über die Verwendung feiner eigenen Kräfte ſorgſam zu wachen, damit er im Kampf gegen ſeine Gegner nicht unterliegt, ſondern er muß auch jeden Moment und jede Phaſe ſeines Pferdes beurteilen können, damit er die Kräfte ſeines Tieres nicht unnütz vergeudet und die letzte Energie im richtigen Moment herausholt. Es iſt aber nicht allein damit getan, in den Sattel zu ſteigen, um mit ſeinen Gegnern den Kampf aufzunehmen, ſondern die Vorbedingungen dazu unterwerfen den Reiter auch wieder großen Opfern. Er und das Pferd müſſen dauernd im Training bleiben, d. h. ſie müſſen ihre Kräfte in der vor⸗ bereitenden Arbeit immer weiter entwickeln, um an dem Tage des Rennens jenes Höchſtmaß von Kraft und Energie an⸗ geſammelt zu haben, die einen erfolgreichen Ausgang des Kampfes ſichern. Manchem Reiter iſt es nicht möglich, die vorgeſchriebenen Gewichte in den Sattel zu bringen und durch Foſten und Schwitzkuren muß er ſein Gewicht herunterdrücken und dabei doch mer wieder darauf be⸗ dacht ſein, ſeine Kräfte nicht zu verliere Um deu Reiz eines ſolchen Kampfes noch zu erhöhen, ſind die Wetten da, die ein jeder, der es will, auf das Pferd, in dem er den Sieger vermutet, abſchließen konn. Hier wird mancher einwenden, daß gerade die Wetten der Ruin vieler Volksgenoſſen ſind und das manch einer Deutſchlands Golfſport wirbt Faſt 20 000 Aerzte auf deutſchen Golfplätzen.— Medizin und Golfſport.— Großer Golfpreis von Deutſchland. Der 4. und 5. Mai ſtehen für den deutſchen Golfſport im Zeichen der Werbung. Langſam geht es nun auch mit dem Golfſport in unſerem Vaterlande bergauf, und die Zeiten ſind vorbei, wo Miesmacher dieſen herrlichen Sport, der in vielen Ländern der Erde„Volksſport“ iſt und nach⸗ weislich vor allen anderen Sportarten an erſter Stelle ſteht, als ein lächerliches Spiel hinſtellen konnten. All⸗ mählich hat man auch bei uns erkennen und zugeben müſſen, daß Golf ein ernſter Kampfſport iſt, der von den Ausübenden geſunde Nerven und körperliche Tüchtigkeit verlangt. Man hat aber auch weiter erkennen und zugeben müſſen, daß Golf gerade der Sport iſt, der körperliche Er⸗ tüchtigung verſchafft. Golfſport und Golfſpiel ind zwei verſchiedene Begriffe. Der Sport kann nur von kerngeſunden Menſchen ausgenbt werden, das Spiel da⸗ gegen fördert die Geſundheit. Was lag alſo näher, als einmal an einem Tag auf allen deutſchen Golfplätzen die Aerzte mit Golf vertraut zu machen. Gerade die Geſundheitsführer Deutſchlands kommen mit allen Schichten der Bevölkerung in Berührung und ſie ſind in allererſter Linie dazu berufen, bahnbrechend für den deutſchen Golfſport zu wirken. In Theorie und Praxis wird man etwa 20 000 Aerzten den Golfſport„ein⸗ geben“ und die deutſchen Golfer, an ihrer Spitze das Fach⸗ amt Golf, hoffen und erwarten, daß die Aerzte erkennen, wie geſundheitsfördernd das Golſſpiel iſt. Am 5. Mat wird die geſamte deutſche Golfgemeinde, Mann und Frau, auf allen deutſchen Plätzen an den Ab⸗ ſchlag gehen, und faſt zur gleichen Stunde werden Tauſende Schläger durch die Luft pfeifen, und die kleinen Golfbälle werden ihren mehr oder weniger geraden Weg zum erſten Grün des betreffenden Platzes nehmen, womit der Kampf um den„Großen Golfpreis von Deutſchland“ ſeinen Anfang genommen haben wird. Einmütig und ge ſchloſſen, voll Begetſterung und Hingebung, werden die deutſchen Golfſpieler um ihren Sport werben und kämpfen. Jeder kann den koſtbaren Preis gewinnen. Sieger iſt der, der im Verhältnis zur Standardrunde des betreffenden Platzes die niedrigſte Nettorunde geſpielt hat. Im Vorjahr gewann der Hamburger SA⸗Mann Walter Kawan unter Über 800 Teilnehmern den Preis. Da die deutſchen Golf⸗ klubs an dieſem Tage kein Eintrittsgeld erheben, iſt jeder Volksgenoſſe in der Lage, den Kämpfen beizuwohnen. Eder verteidigt den Europatite! Die Dortmunder Weſtſalenhalle, einſt einmal das Zentrum des deutſchen Boxſportlebens, wird am kom⸗ menden Sonntag einen Rieſenbeſuch aufweiſen, denn mit dem Europameiſterſchoftskampf Guſtav Eders gegen den Oeſterreicher Karl Blaho und dem deutſchen Mittelgewichts⸗ titelkampf zwiſchen Jupp Beſſelmann und Fred Bölck ſtehen zwei beſondere Ereigniſſe auf dem Programm, die ihr Publikum finden werden. Meiſter Eder hat heute das Pech, in Europa keinen wirklich ebenthürtigen Weltergewichtler zum Gegner zu finden. Der k..⸗Sieger über Neſtor Charlter, gegen den er den Titel gewann, hat innerhalb von ſieben Monaten die Meiſterſchoft ſchon dreimal vert gt. Gegen Vittorio Venturi erreichte er in Zütrich ein Unentſchieden, der Belgier Sybille ergriff über die gonzen 15 Runden gegen ihn die Flucht und ſchließlich ging der Däne Agerholm bereits in der zweiten Runde zu Boden und wurde aus⸗ gezählt. In dem Oeſterreicher Blaho nun trifft Eder einen ſehr ſchnellen und techniſch verſierten Mann. In ſeinem Rekord finden ſich ſehr gute Erfolge, wenn er auch keine ſo überzeugenden Leiſtungen wie Eder auſweiſen kann. Blaho iſt kein ſchwerer ko.⸗Schläger(50 Kämpfe 5 ko.⸗Siege— dagegen Eder 39 Kämpfe, 19 ko.⸗Siege) und hat als früherer Leichtgewichtler den Nachteil, daß er kein geborener Weltergewichtler“ iſt, eine Tatſache, die die Fachleute immer beachten. Eder ſcheint uns nicht durch ihn bedroht. Nicht weniger intereſſant wird der Meiſterſchaftskampf im Mittelgewicht ſein. Beſſelmann hat ſeinen Titel gegen den heutigen Gegner gewonnen, mußte dann den Titel wegen einer Verletzung abgeben und wurde durch ko.⸗Sieg über Erwin Bruch wieder Titelträger. Bölck iſt ein ſehr gefährlicher Gegner für den Kölner, denn der Hamburger beſitzt eine kaum weniger genau und wuchtig kommende Rechte wie Beſſelmann. Der Ausgang des Kampfes iſt ſchlecht zu überſehen. Wir zen an, daß der gefährliche Bölck den Kölner zu beſonderer Konzentration und Aggreſſivität zwingen wird und erwarten dann Beſſel⸗ mann als Sieger. Dr. von Halt ruft Das Wettfampfjahr 1935 hat für unſere deutſche Leicht⸗ athletik begonnen. In organiſchem Aufbau trägt es den Erſorderniſſen des vorolympiſchen Jahres Rechnung. Klubkämpfe, Vexeinsmeiſterſchaften, Staffeltage und Tauſende von Veranſtaltungen beſchäftigen die Mehrzahl der Aktiven und Vereine. In Prüfungskämpien, durch die Juniorenmeiſterſchoften, die Meiſterſchaften der Gaue ſol⸗ len aber die Beſten ſich bewähren und ſich durchringen zum nationglen Höhepunkt, zur Deutſchen Meiſterſchaft. Dieſe iſt wieder der Prüſſtein für das nahende Olympia! Leichtathleten und Kameraden! Bereitet Euch vor in ernſter Lebens⸗ und Trainingsauffoſſung. Haltet treu zu⸗ jamen. Kämpft in Kameradſchaft ritterlich, wo es auch ſei. Seid mit ganzem Herzen bei unſerer großen Aufgabe, der jeder einzelne dient. Aber auch unſere Anhänger und Freunde der olympiſchen Sportart darf ich bitten, unſeren Atlethen ſtets hilfsbereite Freunde und Berater zu ſein. Von unſerer Preſſe weiß ich, daß ſie unſere Arbeit wie im letzten Jahre fördern wird. Der Glaube an Deutſchla ſoll aber unſer Streben beg is Kraft und an den Führer iten, jetzt uwd immerdar! Dr. von Halt. Deutſche Leichtathletik im Mat Der erſte Monat der deutſchen Leichtathletik⸗Zeit 1995 ſieht ſchon anregende und ſpannende Veranſtoltungen. Mit dem 2. Mai beginnen in allen Kreiſen die Klub⸗ kämpfe, die mit der Ablegung der Prüfungen zur Deut⸗ ſchen Vereins meiſterſchaßft verbunden ſind. An dieſer haben ſich im Vorfahr über 1000 Vereine beteiligt. 1935 dürften— nachdem die Uebungen zur Pflicht gemacht ſind— mehr als 2000 Mannſchaften daran teilnehmen. Der Berliner Athletik⸗Klub bringt am 5. Mai ſein 20 Km.⸗Loufen und Gehen„Quer durch Berlin“ wie all⸗ jährlich mit internatiofaler Beſetzung zur Durchführung. Verbunden iſt diesmal noch eine erſte Olympio⸗Prüfung. Am gleichen Tage findet in Zittau ein Klub kampf der Deutſchen Jugendkraft gegen die 1. Reichenberger Leicht⸗ athletik⸗Vereinigung ſtatt. Am 12. Mai reiſt der Pol.⸗S denz(Polen), um einen Klubkampf gegen den Deutſchen SC inGraudenz auszutragen. Der Gau Nordmark(7) bringt am 10. Mai die erſte Bahn⸗Metſterſchaſt, die über dogg Meter führt, in Hamburg zum Austrag. Der erſte Städtekampf folgt am 19. Mai. In München iſt Nürn⸗ Danzig nach Grau⸗ ſchon gerade durch die böſen Wetten Haus und loren hat, Genau ſo könnte man einwerſen, doß der Ge des Alkvhols manch einen zum Säufer gemacht hat ud daher der Alkohol allgemein verwerflich ſei. Waz 15 Uebermaß geſchieht und wo die Schwäche und Haltloft 10 des einzelnen den Verſuchungen unterliegt, iſt Amme Laſter und daher verwerflich. Man ſollte aber nicht zun die Auswüchſe, die hier und da vorkommen, eine Aug allgemein verurteilen, die dem einzelnen eine Freude ze reitet und die der Allgemeinheit von Nutzen iſt. D. 15 durch die Abgaben, die durch die Rennwettſteuer 90 Reich entrichtet werden, iſt es allein möglich, die Bal, blutzucht und die Landespferdezucht zu erhalten und 405 Teil des deutſchen Vollsvermögens zu fördern 55 ſeiner Geſamtheit ein weſentlicher wirtſchaftlicher Faktor ii Wenn wir heute wieder ein wehrfreies Volk geworben ſind, ſo iſt es unerläßlich, daß auch das Pferd, der Reue Begleiter des Menſchen durch die ganzen Kriegsſahre 1 durch, wieder zur Achtung und Geltung kommt, denn 170 aller Motoriſierung wird das Pferd immer die Stelle 15 dem Krieger einnehmen, die es ſeit Jahrtaufenden 11 gehabt hat. 1 Wenn nun alſo der Frühling in die Lande zleht und mit ihm die Rennſaiſon Deutſchlands ihren Anſan nimmt, wenn in einigen Tagen nun auch der im i lichſten Grün ſtehende Munnheimer Rennplatz ſeine Tor öffnet, dann deutſche Volksgenoſſen verſäumt nicht 10 einmal hinauszugehen und einen Maientag guf Unſeren ſchönen Rennplatz zu verleben. Mit offenen Augen ſich ver tiefen in das Leben und Treiben und dann erkennen 946 hier ernſte Arbeit verrichtet wird, die dem Vaterland gil Dr. Buhtz wieder im Training Deutſchlands Meiſterruderer Dr. Buhtz vom Berlinet Ruderklub hat ſich trotz ſtarker beruflicher Inanſpruchnahme wieder zu harter Ruderarbeit verpflichtet. Auf Grund einer ſchmerzhaften, im Training zugezogenen Erkrankung mußte Dr. Buhtz lange Zeit pauſieren. Aber bertel während der Wintermonate hatte er ſich wieder ſtark ſport⸗ lich betätigt und legte Fahrten bis zu 15 Km. Länge zur Seine Vorbereitung wird ſich jedoch nur auf den Einer beſchränken, Starts in Mannſchaftsrennen kommen inſolge ſeiner umfangreichen Berufstätigkeit nicht in Frage. Od Dr. Buhtz bereits an der großen Regatta in Grüna teilnehmen wird, ſteht noch nicht feſt. Sein Ziel heißt; Olympia 1936! Der vielseitige Sport der NMI berichtet schnell über alle Sportarten. Diesmal stehen das Auswahlspiel Baden- Schweiz in Karlsruhe, dle Gaugruppenkämpfe VfR. Köln VIR. Mannheim und Phönix Lud“ wigshafen-VfL. Benrath im Vorder- grund. Ausführliche Berichte hierüber in der Sport- Ausgabe, die Sonntag abends ab 8 Uhr im Straßenverkauf zu haben ist, Trotz der umfassenden Berichte nur 10 Pfg. . ĩ5V..ʒ⁊ᷓ. Hornfiſcher nicht zu ſchlagen Internationales Ringerturnier in Nürnberg Im Nürnberger Stadtpark veranſtalteten die Nürn⸗ berg⸗Maxvorſtädter Ringer einen international beſeßzten Ringkampfabend, in deſſen Mittelpunkt ein Schwerge⸗ wichtsturnier ſtand. Durch die Teilnahme des lettiſchen Schwergewichtsringers und dritten Europameiſters Zwey Hof ver, niks wurde die Veranſtaltung international. Im ge ſamtergebnis dieſes Turniers ſiegte der dreimalige Europameiſter Kurt Hornfiſcher⸗Maxvorſtadt⸗Mürn, berg vor dem lettiſchen Meiſter Zweyniks, Köſtner⸗Bam⸗ berg und Reitenſpieß⸗Nürnberg. Während Horuftſcher gegen Reitenſpieß und Zweyniks entſcheidend ſiegte, ge lang es dem Bamberger Köſtner, dem Meiſter 15 Minuten ſtandzuhalten. Umrahmt war das Turnier von Freun, ſchaftskämpfen. 3 Leichtathleten auf u Gaſt. In Bad Cannſtatt trägt an berg zum Rückkampf zu 5 Tag der TV Cannſtatt nationale Wettkämpfe demſelben aus. 5 Am 25. und 26. Mai werden die erſten Staffel; Meiſterſchaften ausgetragen. Sie gelangen in allen Kreiſen mit den Bahnſtoffel⸗Tagen zur Durchfſhrung, Der Gau 5 bringt außerdem in Chemnitz ſeine Meiſterſchaft in Lauf und Marſch über 90 Km. zum Austrag. Nationale Feſte veranſtalten der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereln Frankfurt a.., die Turngemeinde 1846 in Worms, Der Vi Stuttgart ruft zu ſeinem nationglen Jugendſportſeß auf. Sc Preußen 66 in Münſter und der Sportverein Kor ſchen in Oſtpreußen tragen am 30. Mai nationale Bek kämpfe aus. 5 Vom 26. Mai bis 2. Juni wird die deutsche Leiche athletik im Mittelpunkt der Reichs⸗Sportwerbewoche ſtehen können. Am 2. Juni finden die erſten Olympia⸗Prüſusg; kämpfe für alle Gaue ſtatt. Der 2. Juni iſt gleich“ zeitig der Tag der deutſchen Leichtathlk⸗ tik! Beinahe Welthöchſtleiſtung Jeſſe Owens ſprang 7,97 Meter weit! Mit einer ganz großartigen Weitſprungleiſtung wartet der US A⸗Neger Jeſſe Owens in Desmoines im Staal Jowa auf. Sein beſter Sprung wurde mit 7,97 Meter ge meſſen und mit dieſer Leiſtung kam er dicht an die beſtehenbe Welthöchſtleiſtung des Japaners Nam bu heran, die au 7,98 Meter ſteht. Jeſſe Owens iſt nicht nur ein guter Weit ſpringer, ſondern auch ein vorzüglicher Sprinter, der ſeiner„Beſtleiſtung“ u. a auch einen Sieg über Ralph Mel calſe verzeichnet hat. Schon bei den letzten Hallenfeſten Neuyork und Boſton wartete Owens mit erſtklaſſigen Le ſtungen auf und man ſieht in ihm jenen Mann, der zuer die 8 Meter meiſtern kann. Eine weitere hervorragende Athletikleiſtung gab es 15 Philadelphia, wo der Weltrekordmann im Kugelſtoßen, Ja Torranc e, die 12⸗Pfund⸗Kugel 18,92 Meter weit ließ Die Leiſtungen von Owens und Torrance ſind neue Us Beſtleiſtungen. Hei Zu der dieſer Ge öffentlicht zenden tung, die leben be nächſt rie Stiftunge legen“. tungen be und„Wi Zuwendu höht wer Aktionärk rektor Ot iſt ergänz Nr. 198 Werkes zt daß dazu 10000 We Deutſchla⸗ hoben hat 90 p. H. Die J Bau ber 10—12 v. den deutſt Geſellſcha erhalten. habe ma reichen kö ſtehender Aktionär deutung Ausful giege! Diy lde gemen Helaſtung tracht ko gramm halb das Zeit noch wurde die rund 80 0 Unve Die Haug hörenden ſammlung Adler⸗ Ma Verteilun Mill. Vorzugs a AG, Lind v. H. wie teilen. Die Neubewer kurſe eine dem Gold Verhältni ſolgende: 172., * Disk von Danz kontſatz v auf 7 v. bis auf kredite nc ſteigerte zu verzeit Vorläuf Abkomnu fre Im Re die Vero deutſch⸗fra Einfuhr f licht. Da Notenaus über die mit Wirk In dem gierung d ſchen Urf zum freie: Vormerkv fertigung jagen vor heiten der ausſchüſſe⸗ ſer Noten om 15. Ta der in B Reglerun⸗ ſem Note an vorlä! 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Danach iſt zu⸗ nͤchſt richtigzuſtellen, daß nicht beſchloſſen wurde,„zwei zuſammen 140 000% Kapital anzu⸗ die Bilanz ausweiſt, beſtehen dieſe Stiſ⸗ als„Friedrich⸗Schott⸗Stiftung= 70 950% Merz ⸗ Stiftung“= 69 960 1, zuſammer e Stiftungen werden alſo nicht„angelegt“, zu imengelegt und ſollen durch jährliche wendungen auf 300 000 für den gemeldeten Zweck er⸗ Aus den auf verſchiedene Anfragen aus Aktionärkreiſen von dem Vorſitzenden des Vorſtandes, Di⸗ rektor Ottv Heu e r- Heidelberg, gegebenen Auskünften iſt ergänzend na chzutragen, daß die in dem Bericht in ö erwähnte Ausnutzung der Leiſtungsfähigkeit des mit a 1 zu. höht werden. aber ein von 8000 bis J kommt. Während ſich die Zementausfuhr Deutſch ga gegen das Vorjahr um etwa 18 v. H. ge⸗ hoben hat, konnte die eigene Ausfuhr von Heidelberg um 90 p. H. auf 84 200 Tonnen geſteigert werden. Die Inanſpruchnahme der Zementfabriken durch den Bau ber Autoſtraßen und für Heereszwecke mache etwa 1012 f. H. der auf 600 000 bis 650 000 Waggons zu ſchätzen⸗ den deutſchen Geſamterzeugung aus; die Ausfuhr werde die Geſellſchaft aus allgemeinwirtſchaftlichen Gründen aufrecht⸗ erhalten. Durch internationale Abmachungen abe man eine preis⸗ und mengenmäßige Beſſerung er⸗ telchen können. Nach der Schweiz komme wegen be⸗ llehender Abkommen eine Ausfuhr— die von einem Aktionär angeregt wurde nicht in Frage. Die Be⸗ deutung der für die deutſche Zementinduſtrie beſtehenden Ausfubhr⸗ Ausgleichs kaſſe ſei nur gering. Die glegeleien der Geſellſchaft ſeien gut beſchäftigt. Das Dliyldendenabkommen mit dem Schleſiſchen gement⸗Konzern bedinge keine zuſätzliche ſteuerliche Helaſtung, da in dieſem Falle das Schachtelprivileg in Be⸗ tracht komme. Für die Durchführung des Baupro⸗ gramms wolle man Mittel zur Verfügung haben, wes⸗ halb das in der Bilanz eingeſetzte Bankguthaben zur Zeit noch flüſſig gehalten werde. Auf eine weitere Anfrage wurde die Summe der umlaufenden Genußſcheine mit rund 80 000„ angegeben. 5 — „ Unveränderte Dividenden r im Abdler⸗Kali⸗ Konzern. Die Hauptgeſellſchaften des zur Aſchersleben⸗ Gruppe ge⸗ hörenden Adler⸗Kali⸗Kongerns berufen ihre Hauptver⸗ sammlungen zum 18. Mai nach Weimar ein. Bei der Adler⸗calflwerke AG, Oberröblingen am See, wird die Verteilung einer Dividende von wieder 2 v. H. auf die 4,5 Mill.„ Stammaktien und wieder 6 v. H. auf 296 000/ rzunsaktien vorgeſchlagen. Die Kaliwerke„Adolfsglück“ Lindwedel⸗Hannrwer, wird eine Dividende von 1,5 110 wie im Vorjahre auf 4,5 Mill.„ Aktienkapital ver⸗ teilen. * Die neuen 5 Miünzparitäten. Neubewertung des Guldens erfahren ſämtliche Deviſen⸗ kurſe eine Veränderung. Die Paritäten, wie ſie ſich nach dem Goldzinsfuß(1 Kilo Feingold= 5924,44 Gulden) im Verhältnis zu anderen ſtabilen Währungen ergeben, ſind folgende: 100„= 212,345., 100 Zloty= 100., 100 ffr. 172., 100 franz. frs.= 34,924., 100 fl.= 358,81 G. * Diskonterhöhung der Bank von Danzig. Die Bank von Danzig hat mit Wirkung ab 2. Mai 1935 ihren Dis⸗ kontfatz von 4 auf 6 v. H. und ihren Lombardſatz von 5 auf 7 v. H. erhöht. Die Neubewertung des Guldens macht bis auf weiteres eine ſcharfe Kreditreſtriktion für Geld⸗ kredite notwendig, zumal in den letzten Wochen eine ge⸗ ſteigerte Kreditinanſpruchnahme bei der Bank von Danzig zu verzeichnen iſt. Vorläufige Auwendung des deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens über die Beſchränkung der Einfuhr franzöſiſcher Waren ab 6. Mai 1935 Im Reichsgeſetzblott(Teil 2 Nr. 23) vom 30. 4. 85 wird die Verordnung über die vorläufige Anwendung eines deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens über die Beſchränkung der Einfuhr franzöſiſcher Waren vom 25. April 1995 veröffent⸗ licht. Danach wird das am 16. 4. 1935 in Berlin durch Notenaustauſch getroffene deutſch⸗franzöſiſche Abkommen über die Beſchräukung der Einfuhr franzöſiſcher Waren mit Wirkung vom 6. Mai 1935 ab vorläufig angewendet. In dem Abkommen ſelbſt heißt es, daß die deutſche Re⸗ gierung dafür ſorgen wird, daß nur ſolche Waren franzöſi⸗ ſchen Urſprungs, ſoweit nicht Ausnahmen zugelaſſen ſind, zum freien Verkehr des deutſchen Zollgebiets oder zu einem Vormerkverkehr abgefertigt werden, für die bei der Ab⸗ jertigung Deviſenbeſcheinigungen oder verbindliche Zu⸗ ſagen vorgelegt werden. Die Ausnahmen und die Einzel⸗ heiten der Anwendung werden von den beiden Regierungs⸗ gusſchüſſen im gemeinſamen Einvernehmen feſtgeſetzt. Die⸗ ſer Notenwechſel ſoll ratifiziert werden. Er tritt in Kraft em 15. Tage nach dem Austauſch der Ratifikationsurkunden, der in Berlin ſtattfinden ſoll. Die vertragsſchließenden Reglerungen ſind ſich jedoch darüber einig, daß die in die⸗ ſem Notenwechſel vorgefehene Regelung vom 6. Mai 1935 an vorläufig angewendet wird. Auf Grund der ———— imer Zeitung Neue Wege zur Sanierung der Seeschf Hahri Erfolgreiche regionale Pakfe Von einer Erholung der Weltwirtſchaft kann lei⸗ der noch keine Rede ſein. Gewiß hat in einzelnen Nationalwirtſchaften eine Beſſerung der Wirtſchaftslage ſtattgefunden, aber es handelt ſich dabei um ausgeſprochene Binnenkonjunkturen, die den zwiſchenſtaatlichen Güteraustauſch nur in beſchränktem Umfange anregen. Solange die in⸗ ternationalen Handelshemmniſſe nicht radikal be⸗ ſeitigt ſind, ſolange alſo das überſteigerte Zoll⸗ und Kontingentſyſtem aufrechterhalten bleibt, das Wäh⸗ rungschaos nicht geordnet wird, iſt an eine Steige⸗ rung des Güteraustauſches zwiſchen den einzelnen Nationalwirtſchaften nicht zu denken. Niemand be⸗ kommt die eherne Wucht dieſer Tatſache ſtärker zu ſpüren als die internationale Seeſchiffahrt, die große Dienerin der Weltwirtſchaft. Sie hat als erſte das Ende der Weltwirtſchaft zu ſpüren bekommen, ſie leidet heute unter der Auflöſung der Weltwirtſchaft in ein⸗ delne Nationalwirtſchaften ganz be⸗ ſonders. Es kommt noch hinzu, daß nicht nur ein Mangel an Ladungen, die über See verſchifft wer⸗ den ſollen, beſteht, ſondern daß gleichzeitig ein Ueberangebot an Tonnage vorhanden iſt. Das Pro⸗ blem, das in der feſtländiſchen Induſtrie während der Kriſe nach allen Richtungen hin erörtert und teil⸗ weiſe gelöſt worden iſt, nämlich die Beſeitigung der Ueberkapazität, konnte bisher in der Seeſchiffahrt nicht großzügig angepackt werden. Das natürliche Mittel einer Anpaſſung des Angebots an die Nach⸗ frage mußte vorläufig aus der Diskuſſion ausſchei⸗ den, da die Rivalitäten zwiſchen den einzelnen Schiffahrtsländern, ganz zu ſchweigen von den ein⸗ zelnen Schiffahrtsgeſellſchaften, zu groß waren. Eine Solidarität der internationalen Weltſchiffahrt ließ ſich nicht erzielen. Die Folge war ein Abſinken des Frachtenniveaus auf einen nie gekannten Tiefſtand, der die Schiffahrtsgeſellſchaften aller Länder an den Rand des Abgrundes brachte. Nur mit künſtlichen Mitteln, d. h. mit Subven⸗ tionen, konnte ein großer Teil der internatio- nalen Reedereien überhaupt am Leben erhalten bleiben. Die Fragwürdigkeit dieſer Methoden der Exiſtenzerhaltung iſt allmählich überall anerkannt worden. Man will nach dem Herumkurieren an Symptomen endlich zu einer organiſchen Löſung der Weltſchiffahrtskriſe gelangen. Der Solidaritätsge⸗ danke, der im ſeemänniſchen Perſonal aller Natio⸗ nen ſo feſt verankert iſt, mußte erſt mühſam inner⸗ halb der Reedereien entwickelt werden. Der Kampf aller gegen alle, der hier ſeit Jahren tobt, drohte mit einer Niederlage aller Beteiligten zu enden. Jetzt in letzter Stunde begann die Anſicht zu wachſen, daß nur mittels internationgler Gemein⸗ ſchaftsaktionen dem Zerfall der Weltwirtſchaft Einhalt geboten werden könne. Eine internatio⸗ nale Schiffahrts konferenz wurde ge⸗ plant. Sie ſollte durch Beſchneidung des Subven⸗ tionsunweſens einerſeits und durch Aufſtellung eines Rationaliſierungsprogramms andererſeits den Weg aus der Kriſe weiſen. Dieſe internationale Schiff⸗ fahrtskonferenz wurde immer wieder verſchoben. Es hat zunächſt Anfang Januar 1935 ein Arbeitsaus⸗ ſchuß getagt, der die Subventionsfrage überhaupt nicht behandelte, dafür aber ein Programm zur künſtlichen Verknappung des Weltſchiffahrtsrauman⸗ gebots mittels freiwilliger Außerdienſtſtellung von Tramptonnage ausarbeitete. Dieſer Rationaliſie⸗ rungsplan, der die Entſchädigung der ſtillegenden Reeder durch eine Umlage von den in Fahrt befind⸗ lichen Schiffen vorſah, hat bei den verſchiedenen Ree⸗ dereiverbänden grundſätzliche Zuſtimmung gefunden, ſo daß die eigentliche Weltſchiffahrtskonferenz am 17. Juni nach London einberufen werden konnte. So erfreulich zunächſt dieſes Ergebnis auch ſein mag, für die beſonders von der Kriſe betroffenen freien Reeder brachte es keine Löſung der akuten Schwierigkeiten. Sie haben ſich zu einer örtlichen Selbſthilfe entſchloſſen. Es iſt in den letzten Wochen ein Syſtem von Minimalraten in der Trampſchiffahrt entwickelt worden, das ſich auf die Zuſtimmung faſt aller örtlich intereſſierten Trampreeder ſtützen konnte. Das erſte Abkommen dieſer Art wurde in der Ge⸗ treidefahrt vom La Plata im Februar dieſes Jahres Die Förderung des Arbeiferwohnsfäffenbaues Die Arbelisgemeinschaff veröflenflichi ihre Richilinien Die Arbeitsgemeinſchaft zur Förderung des Arbeiter⸗ wohnſtättenbaues teilt mit: Es fehlen in Deutſchland mehr als 1 Million Kleinwohnungen für Arbeiter. Dieſem Woh⸗ nungsmangel muß abgeholfen und ber Arbeiter nach Mög⸗ lächkeit wieder ſeßhaft gemacht werden. Der Arbeiterwohn⸗ ſtättenbau iſt ſchwieriger als der Bau von mittelſtändiſchen Wohnungen, weil der Arbeiter meiſtens nicht das nötige Eigenkapftal, das bei Kleinſiedlungen und Eigenheimen in boßhe von 20 bis 90 v. H. der geſamten Bau- und Boden⸗ koſten aufgebracht werden muß, beſitzt. Auch die Errichtung don Arbeitermietwohnungen in Geſchoßbauten iſt heute ſehr erschwert, weil die Bauherren, die ſolche Häuſer errichten laſſen, ebenfalls nicht im Beſitze des erforderlicken Eigen⸗ geren ſind. Dieſe Schwierigkeiten dürfen aber kein Hin⸗ ernis ſein, um im nationalſozialiſtiſchen Staate für den heiter in ausreichendem Umfange Wohnſtätten zu errich⸗ en und zwar Wohnſtätten, die er auch auf die Dauer be⸗ zahlen kann. Wir brauchen großzügige Maßnahmen. Die 9 5 kann und muß von denen geleiſtet werden, die dem A des Arbeiters naheſtehen. Das ſind neben 05 Staate als Hüter des Gemeinwohles in erſter Linte die Geckeebsführer, alſo die Werke und Unternehmer, bei denen 15 Arbeiter tätig iſt, die Gemeinde, in ber er wohnt und 1 nſo die Deutſche Arbeitsfront. In der Erkenntnis, daß 95 Arbeiterwohnungsbau ein ſehr wichtiges ſoziales Pro⸗ em iſt, hat ſich die Induſtrie bereiterklärt, ſich auf der 1 1 Linie in den Dienſt des Arbeiterwohnſtättenbaus zu 5 en und dadurch den Anſtoß dazu gegeben, daß die im ahnungs⸗ und Siedlungsbau führenden Aemter und Ver⸗ 7 5 nunmehr zuſammen vorgehen, um dieſe für Dentſch⸗ Fug den 7. Aufgabe ſchnell und uneigennützig zu löſen. bentchden Zuſammenſchluß der Reichsgruppe Induſtrie, des Reden Gemeindetages, des Reichsheimſtättenamtes der 55 10 und der Daß, der Wirtſchaftsgruppe Bauindu⸗ 5 es Reichsverbandes Deutſcher Heimſtätten, des Bund erbandes Deutſcher Wohnungsunternehmen und des 915 Deutſcher Architekten iſt dies gewährleiſtet. 5 Arbeitsgemeinſchaft dieſer Aemter und Verbände in allen Fragen des Arbelterwohnſtättenbaues eln⸗ heitlich. Sie hat Grundſätze und Richtlinien ausgearbeitet, die für die Aktion des Arbeiterwohnſtättenbaues für das ganze Reich Geltung haben. Damit ſind alle Schwierigkeiten oder Reibungen der verſchiedenen Zuſtändigkeiten aus⸗ geſchaltet, die dann auftreten, wenn der einzelne unabhän⸗ gig von dem anderen vorgeht. Damit iſt die Gewähr dafür geboten, daß im großen Umfange Wohnſtätten für den Ar⸗ beiter errichtet werden können. In dem Merkblatt 1 der Arbeitsgemeinſchaft zur Förderung des Arbeiterwohnſtät⸗ tenbaus, das ſoeben erſchienen und allen Betriebsführern, den Parteiſtellen, den Behörden und den Gemeinden zu⸗ gegangen iſt, ſind dieſe Richtlinien aufgezeigt. Von beſonderer Wichtigkeit iſt, daß zum erſten Male klar unterſchleden wurde zwiſchen der Kleinſiedlung, dem klei⸗ nen Eigenheim und der Mietwohnung. Dies ſind die drei Wohnſtättenarten, die für den Arbeiter in Betracht kom⸗ men. Alle an der Arbeitsgemeinſchaft beteiligten Aemter und Verbände ſind ſich darüber klar, daß die Kleinſiedlung mit einer ſo großen Landzulage, daß ein weſentlicher Teil des Nahrungsmittelbedarfes gedeckt werden kann, aus volkspolitiſchen Gründen erſtrebt werden muß, daß aber der Eigenheimbau, bei dem die Landzulage eine unweſentliche Rolle ſpielt, ebenfalls zu fördern iſt. In dem Merkblatt wird auch dargelegt, unter welchen Vorausſetzungen zweck⸗ mäßigerweiſe Mietwohnungen in Geſchoßbauten errichtet werden ſollen. Als Möglichkeiten der Förderung hebt dos Merkblatt weiter hervor, daß die Werke im Rahmen des dem Arbeiter fehlenden Eigenkapitals durch Bereitſtellung von niedrig⸗, wenn nicht unverzinslichen Darlehen, durch Hergabe von Bauſtoffen, von Grund und Boden, durch Leiſtungsaustauſch mit anderen Werken uſw. helfen kön⸗ nen. Dazu wird die Hilfe der Gemeinden und öffentlichen Körperſchaften, auch der Kirchen, in Anſpruch genommen wenden müſſen. Die Gemeinden können helfen durch Herabſetzung der Anforderungen an den Straßenbau und der öffentlichen Laſten anderer Art. Dieſe Anſtrengungen werden den erwarteten Erfolg haben. Denn im Hinblick auf die große Bedeutung des Arbeiterwohnſtättenbaues kann erwartet werden, daß auch die erforderlichen Hypothe⸗ ken auf dem Kapitalmarkt bereitgeſtellt werden. geſchloſſen. Das Syſtem hat entgegen aller Skepſis, die infolge des Scheiterns ähnlicher Verſuche in früheren Jahren vollauf berechtigt war, bisher gut funktioniert, da die internationalen Trampreeder eine bewundernswerte Diſziplin wahrten. Sie haben es unterlaſſen, Tonn bot durch Entſendung von Balaſtſchiffsraum zu verſtärken. Die Verlader haben ſich mit den mäßig erhöhten Minimal⸗ raten abgefunden. Natürlich wäre es ver⸗ früht, heute ſchon ein endgültiges Urteil über dieſes Kartell der wilden Reeder zu fällen. Die erſte grö⸗ ßere Belaſtungsprobe wird im Mai zu beſtehen ſein, weil zu dieſem Termin die angekündigte Ratener höhung durchzuführen iſt. Immerhin hat das La⸗ das Plata⸗Kartell Anlaß gegeben, auch auf anderen Trampfrachtmärkten ähnliche Abreden zu treffen. So iſt es gelungen, zunächſt in der Getrefidefahrt von Kanada nach Europa und ſodann noch von Au⸗ ſtralien nach England oder dem Kontinent Mindeſt⸗ raten einzuführen. Die Abreden in der kanadiſchen Relation beſchränken ſich übrigens nicht nur auf den heimkehrenden Getreideverkehr, ſondern galten auch für ausgehende Kohlenladungen. Intereſſant iſt, daß auch die britiſchen Linienreedereien ſich dieſem Ab⸗ kommen anſchloſſen. Dieſe Mindeſtraten ſtellen ein völliges Novum in der Geſchichte der modernen Seeſchiffahrt dar. Bisher haben alle derartigen Verſuche nach kur⸗ zer Zeit Schiffbruch erlebt. Freilich iſt die Situation diesmal anders gelagert als bei früheren Kartellie⸗ rungsexperimenten. Der Frachten markt iſt ſo zerrüttet, die Raten ſo gedrückt, daß ſelbſt der Reeder mit dem ſchlechteſten Schiff und den gering⸗ ſten Heuern nicht mehr auf ſeine Koſten kommen konnte. Infolgedeſſen iſt eine beſcheidene Herauf⸗ ſetzung der Frachtraten von allen Seiten als wahre Wohltat empfunden worden. In England, dem klaſſiſchen Lande der Trampſchiffahrt, iſt man durch die bisherigen Erfolge der regionalen Schiffahrts⸗ pakte ſo ermutigt worden, daß man die Frage auf⸗ geworfen hat, ob man nicht ein generelles Tramp⸗ ſchiffahrtskartell aufziehen ſollte. Es hätte nach eng⸗ liſcher Anſicht nicht nur eine Hebung der Raten, ſon⸗ dern auch eine beſſere Verteilung des Weltſchiff⸗ raums und des Ladeangebots zu bewirken und eine Arbeitsteilung zwiſchen Tramp⸗ und Linienſchiffahrt durchzuführen. Dieſe Entwicklung zwiſchen Tramp⸗ ſchiffahrt muß von Deutſchland aufmerkſam verfolgt werden. Deutſchland beſitzt nur eine kleine Tramp⸗ dampferflotte, ein Mangel, der ſchon aus Gründen [der Deviſenproduktion neueſtens ſehr ſtark empfun⸗ den wird. Kommt es zu einer Vereinigung an den Trampfrachtenmärkten, dann wäre es auch an der Zeit, eine Umſtellung der deutſchen Schiffahrtspolitik in dieſer Beziehung in Erwägung zu ziehen. Die Rationaliſierungsverſuche in der Seeſchiff⸗ fahrt beſchränken ſich aber nicht nur auf die wilden Schiffahrtsunternehmungen. Auch die planmäßige Schiffahrt, wie ſie von den Linienreedereien betrie⸗ ben wird, bedarf dringend einer Reform an Haupt und Gliedern. Das größte Schmerzenskind iſt au⸗ genblicklich die Nordatlantiefahrt. Hier werden durch die Indienſtſtellung des franzöſiſchen Rieſendampfers „Normandie“ und der kommenden Infahrtſetzung des engliſchen Superliners,„Queen Mary“ die ſchon bisher unerfreulichen Konkurrenzverhältniſſe außer⸗ ordentlich verſchärft. Hier ſoll nun auf Grund eines franzöſiſchen Vorſchlags ein ſtraff organiſierter Pol aller Nordatlantiereedereien die notwendige Ratio⸗ naliſierung bringen. Inwieweit ein ſolcher Plan, der von Deutſchland grundſätzlich gutgeheißen werden könnte, ſich verwirklichen läßt, bleibt abzuwarten. Eins ſteht aber feſt: der Gedanke der internatio- nalen Zuſammenarbeit zum Zwecke der Rationali⸗ ſierung der Weltſchiffahrt marſchiert. Damit iſt der Weg zur Geſundung wenigſtens gangbar gemacht. Waren und Märkie Nhein-Mainische Abendbörse freundlich Da zur Abendbörſe von der Kundſchaft baum Aufträge vorlagen, iſt auch die Kuliſſe noch den Käufen im Mittags⸗ verkehr wieder zurückhaltend geworden, ſo daß das Ge⸗ ſchäft nur ein ſehr geringes Ausmaß hatte. Die Stim⸗ mung bie freundlich und die etwas ermäßigten Mittags⸗ ſchlußkurſe lagen im ganzen genommen gut behauptet. Nur J Farben waren etwas angeboten und gaben auf 188,50 (188,75) nach. Andererſeits zeigte ſich nach Stahlwerein ver⸗ ſtärkte Nachfrage, die den Kurs auf 77e(78,50) hob, auch andere Montanwerte waren etwas gefragt. Felten blieben von erwarteten 4protz. Dividenden ebenſo wie Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff von der günſtigen Bilanz heute abend un⸗ berührt. Indes vermochten ſie ihren feſten Mittagskurs zu behaupten. Am Rentenmarkt waren Altbeſitzanleihe ge⸗ fragt und etwas feſter, dagegen blieben Kommunal⸗Umſchul⸗ dung angeboten. Der Auskandsrentenmarkt war ſehr ſtill. Im Verlauf hielt das Geſchäft an und die Kurſe waren kaum verändert. JG Farben konnten ſich wieder erholen, feſter lagen Rheinſtahl mit 104,25—104,75(104). Im übrigen lagen Montanaktien ruhig. Auch auf den übrigen Marktgebieten blieb es ſehr ſtill. Großbankaktien notierten uneinheitlich, doch waren die Veränderungen geringfügig, Commerzbank—, 9.., DD⸗Bank— v.., aber Dresdner Bank plus 7 v. H. und Reichsbank plus 6 v. H. Renten lagen auch ſpäter ohne größeres Ge⸗ ſchöft. Von fremden Werten blieben Mexikaner gehalten, ebenſo Ungarn und im Freiverkehr Türken. Von Schwei⸗ zer Anleihen gaben 4 v. H. Bundesbahnen auf 163(165) nach, dagegen zogen proz. auf 154(159) an. * Schwetzinger Spargelmarkt. Zufuhren: Dienstag 4 bis 5 Ztr., Mittwoch 25 Ztr. Preiſe: 1. Sorte 60—70 Pfg., 2. Sorte 20—40 Pfg., 3. Sorte 15—20 Pfg. Händlerpreis: 1. Sorte 60 Pfg., 2. Sorte 15—90 Pfg. * Knielinger Spargelpreiſe. 3. Sorte 50, 2. 1. Sorte 70 Pfg. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Mai.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai.57555 Juli 9,82%; Sept. 3,95; Nov. 4,00.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 52,50; Juli 54; Sept. 56,50 Nov. 58 K. * Liverpopler Baumwollkurſe vom 2. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Mai(35) 647; Juni 644; Juli 641; Auguſt 629; Sept. 621; Okt. 613; Nov., Dez. je 610; Jan.(36), Febr., März je 609; April, Mai je 608; Juli 606; Okt. 596; Tendenz kaum ſtetig. * Leinbl⸗Notierungen vom 2. Mai.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Mai 97¾1560(9,50); dto. Klk. per Mai⸗ Juni 1176(11½¼1); Leinſaatöl loko 21,50(unv.); Mai 20,50 (unv.); Juni⸗Auguſt 21(unv.); Baumwollöl ägypt. 24,50 (un.] Baumwoll⸗St. ägypt. per Mai 69(unv.). Neu⸗ Sorte 60, hark: Terp. 52,50(52,25). Savannah: Terp. 47,50 (47,25). Geld- und Devisenmarkt! Zürich, nei Gchlug amflich) Konstantin] 248 Poris 20.875] Jpeulen 42.20 prag 12,90 Bukarest 30 Lenden 1495.— fon) 208.70— Nersthaa 58,25 öff. Bana. 2 em 309, Fein, 124.85— Free,—.— fig. be, 1¼ belglen 52.80— 8 78,29— Bega 7,02 J Hegatsged“— losses 25.45— J Soffa 68 25 f Aſßen 290,—[ Jossfsgeſde“%/. Paris, 2 Nai Gchuß emffich). benen 72.98— Spanien 207.75 Kopenhagen—,—] Mien—.— eum: 15.11, fan 128, feen 19,24— berlin 610,50 belgien 256.75 che: 490.75 J Kockdom 377.75 J Mersch 286.— Hamburger Mefallnoflerungen vom 2. Mal Hupfer I ants- 3 dis feld Brief] Celd A berehliſ Srlef] beld berahlt Januat 46.50 45,50,[„„ Rene.. 19.50 18,50 februs 46,50 45.50... keinsilber(HH. p. Kg)„. 65.2562, 25 5 Feingoſd(AM. p. fr.. 2,84.79 Alt-Flatin(Abkalle Cictspr. 0„ 12.88 2,35 Techn, reines Ploſſu Detallpr,(AM. g.....50.25 ö loco Ablat Aullmon Regulus chlngz.(L.) 58.—51.— 5 Jusckellber( per flache) 11.8711.87 betemb. 46.505,50—, 5 Volframerz dunes.(in.). 86.— „ Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 3. Mai. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 je Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dio. 4 v. H. Kupfer 3,10 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 62,40 64,20/ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bw. 1 bis 9 Kilo. Frachfſenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Leerraum für bergwärts war heute etwas reger, und zwar hauptſüchlich ab Kanal. Die Fracht bergwärts beträgt immer noch ab Kanal 1,10„ und ab Ruhrort 90 Pig. Die Talfracht nach Holland und Belgien erfuhr keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Schlepp⸗ löhne tal⸗ wie bergwärts unverändert. Weinversieigerung in Haardi Das Weingut Eduard Weegmüller verſteigerte im Saale der Winzergenoſſenſchaft zu Haardt aus ſeinen 198 4er⸗ Beſtänden 35 150 Liter naturreine Weißweine eigenen Wachstums aus beſten und beſſeren Weinbergslagen der Gemarkungen Haardt und Neuſtadt. Schon zu Anfang zeigte ſich die Steigluſt ſehr rege, was zur Folge hatte, daß das Geſamtquantum in raſcheſter Weiſe in andere Hände überging. Im einzelnen koſteten pro 1000 Liter: Neuſt ab ter Schanze 590; Winzinger Straße 600; Böhl 630, 650, 700, 700, Rol. 770, Gewürztram. 1200, 1320; Vogelſang 820, Rsl. 800, Spätleſe 1000 4.— Haardter Aſpen 650, Knappengraben 690, 760, dto. Gewürztraminer Spätleſe 1500; Schilling 660; Gimmelbinger Straße 720, Riesling 860; Gehren 700; Untere Kalkgrube 780, Letten 800, 750, Rsl. 890, Gewürztram. Spätl. 1810; Kirchenſtück 780; Wol⸗ ſenacker 760; Lettengrube 880, 910; Bürgergarten 810, Rel. 840, Rsl. Spätl. 1200, 1200; Schloßberg Spätl. 1000; Letten⸗ pfad Rsl. Spätl. 980; Herzog Rsl Spätl. 1220; Kalkgrube Rel. Ausl. 1300; Hauptmann Aſpen Gewürztram. Spätl. 1620 l. Immobilien- und Hypoſhekenbörse Karlsruhe Der Beſuch der Börſe war ſehr zufriedenſtellend. Das Angebot an Hausgrundſtücken aus allen Orten des Landes war außerordentlich groß, insbeſondere für größere Etagen⸗ und Geſchäftshäuſer ſowie kleiner ländlichen Beſitzungen. Erholungsheime, Penſionen, ferner alle Arten von Ge⸗ ſchäftsverkäufen wurden ebenfalls angeboten. Nachfrage beſtand hauptſächlich nach Konditoreien, Kaffees, Bäckereien, 820, 70057 kleineren Wochenendhäuſern, außerdem größeren Hof⸗ gittern. Eine größere Reihe von Schlußnoten konnte während der Börſe ausgetauſcht werden. AG für Zellstoff- und Papierfabrikaſion Aschaffenburg Die Verwoltung der Aſchaffenburger Zellſtoff bezeichnet das Jahr 1984 als das Jahr der Konſolidierung der Verhältniſſe bei der Geſellſchaft. Die Werke waren befriedigend gusgenutzt, der Geſamtumſſg tz ſtieg um reichlich 25 v.., insbeſondere durch die trotz der bekannten Erſchwerniſſe ermöglichte Ausfuhrſteigerung um 55 v. H. Die beſſere Ausnutzung der Anlagen glich bei unverändert gebliebenen Inlandspreiſen für Zellſtoff die höheren Rohſtoffkoſten des Holzes aus. Die Preiſe für Papier werden als vollkommen unzureichend bezeichnet. Der Betriebsertrag ſtieg auf 25,89(21,18) Mill. 4. Außer⸗ ordentliche Erträge(aus Wertpapieren) betragen noch 0,55 (1,41), Beteiligungserträge ſtiegen um 14000/ auf 18 000 Mark. Andererſeits erforderten Perſonalausgaben 8,1(7,0), Zinſen 1,63(1,86), Steuern 1,93(1,0) ſowie die übrigen Aufwendungen 9,46(7,84). Nach 2,1(1,92) Anlage⸗ und 0,1(0,12) anderen Abſchreibungen verbleiben 9,14(2,77) Mill.„ Reingewinn, der nach Beſeitigung des Verluſtvortrages von 2,97 Mill./ mit 175 180„ vyr⸗ getragen wird. Der geſetzliche Reſerveſonds wird erſtmals wieder mit 100 000 4 dotiert. Die Bilanz zeigt ein günſtigeres Bild, beſonders im Verhältnis der Fremd⸗ zu den Eigenmitteln. Die Bauk⸗ schulden ſind um 2,33 Mill./ zurückgegangen, der größte Teil beſteht noch aus ſogenannten Stillhaltegeldern. Gegen⸗ über dem Schuldenhöchſtſtand von Mitte 1931 ſind die Bank⸗ ſchulden um gut 14 Mill.„ ermäßigt. Es erſcheinen: Grundkapital mit unv. 23,2, Sozialfonds mit 0,26(0,24), Währungsreſerve erſtmalig mit 0,82, Rückſtellungen mit 1,19(0,49), Verbindlichkeiten mit 20,54(28,6), darunter Hypotheken mit 7,5(7,7), langſriſtiges Darlehen mit 9,0 (3,0), Warenſchulden mit 1,47(1,12), Bankſchulden mit 13,44 (13,77). Andererſeits betragen das Anlagevermögen 28,88 (28,26), Beteiligungen 4,26(4,25), Umlaufsvermögen 20,96 (17,10), darunter Vorräte 13,5(10,26), Außenſtände 3,78 (4,16), Anzahlungen 1,75(0,99), Forderungen an Konzern⸗ geſellſchaften 1,28(0,71) Mill. 4. Wegen der Unüber⸗ ſichtlichkeit des Auslandsmarktes, der nicht konſoltderten Preisverhältniſſe und wegen höherer Rohſtoffkoſten ſei über die weitere Entwicklung nichts Genaues zu ſagen. Außerordentliche Erträge würden nicht mehr zufließen. 5 88. Mai. „ Deutſche Kabelwerke Ac, Berlin. Die o. HVge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1934 mit der Wieder ⸗ aufnahme der Dividendenzahlung auf die Stu in Höhe von 6 v. H. Von der Verwaltung wurde über die Entwicklung des Geſchäftes im laufenden Jahre mitgeteilt, daß die leichte Belebung des Inlondsumſatzes ſich fortzuſetzen ſcheint. Die Geſellſchaft habe weder Mühe noch Koſten geſcheut, die wertvollen Auslandsbeziehungen und»vertretungen aufrechtzuerhalten. Es ſei dadurch ge⸗ lungen, trotz der bekannten allgemeinen Ausfuhrhemmun⸗ gen ſich auf den alten Exportmärkten zu behaupten. Neue Handelsverträge, Zahlungs⸗ und Verrechnungsabkommen, ſo wurde weiter ausgeführt, brächten eine teilwetſe Ver⸗ lagerung der Abſatzmöglichketten an das Ausland bzw. neue Geſichtspunkte in das Ausfuhrgeſchäft. Wenn ſich hierdurch auch Erſchwerungen für den Export heraus bildeten, ſo könne doch andererſeits behauptet werden, daß ſich auch neue Märkte eröffnen, die bisher mehr oder weniger verſchloſſen waren. Die Geſellſchaft glaube, aß ſie in den Auslands⸗ vertretungen eine gute Grundlage habe, auf der ſie bei Eintritt geordneter Weltwirtſchaftsverhältniſſe ihre Aus⸗ Iandsbeziehungen weiter aufbauen könne. Der Ausbau des Aluminiumwalzwerks mit Aluminiumdrahtzieherei ſei inzwiſchen durchgetührt. Durch die ſtrenge Trennung der Kupfer⸗ von der Aluminiumverarbeitung ſei die Geſell⸗ ſchaft in der Lage, ein hohen Anforderungen genügendes reines Fabrikat zu lieſern und den ſich verſtärkenden An⸗ ſprüchen auf Lieterung auch dieſes Materials voll gerecht zu werden. Sowohl bei der Geſellſchaft als auch den Kon⸗ zerngeſellſchaften entſpreche die Geſchäftsentwicklung im laufenden Jahre den Erwartungen. Zu dem Gewinnver⸗ teilungsvorſchlag wurde noch ergänzend bemerkt, daß neben den vorgeſehenen einmaligen Vergütungen an die Gefolg⸗ ſchaft in Höhe von 75000/ entſprecheunde Beträge an die 2 ten der Tochtergeſellſchoften ausgeſchüttet wor⸗ en feien. 8. Seite Nummer 201 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Mai 1933 Veumischtæs — Die Reichshauptſtadt wird in kurzer Zeit eine noch pünktlichere Stadt werden als ſie es bisher ſchon war. Die Zahl der Normaluhren, die bisher 41300 betrug, ſoll faſt verdoppelt werden. 1500 Kilometer Kabel, die die Verbindung zur Sternwarte von Neu⸗ babelsberg bilden, von der aus ſämtliche Normal⸗ uhren reguliert werden, ſind ſchon gelegt. Jeder größere Platz und faſt jede Straße in Groß⸗Berlin wird in Zukunft eine Normaluhr aufweiſen. Die erſtehenden Wohnblocks ſollen dabei mit ſogenannten „Mutteruhren“ ausgerüſtet werden, die wiederum die Uhren des Bezirks regeln. E — Auf einem Kriegsſchiff der frauzöſiſchen Marine fand ein Sanitätsappell ſtatt, bei dem jeder der Ma⸗ trofen ſeinen Namen nennen mußte. Als der unter⸗ ſuchende Arzt an den letzten der Leute herantrat, ſtutzte er, als er den Namen Waſmuth hörte. Er war mit einem Arzt dieſes Namens in Schanghai zuſam⸗ mengetroffen, von dem er wußte, daß er ruſſiſcher Nationalität ſei. Er fragte den jungen Mann, ob er Verwandte habe, was verneint wurde. Aufgefordert, ſeine Lebensgeſchichte zu erzählen, berichtete der Ma⸗ troſe, daß ſein Vater unter Koltſchak gefochten habe. Seine Mutter ſei Franzöſin geweſen, und ſie hätten damals fluchtartig das Land verlaſſen müſſen. Die Mutter ſei geſtorben und der Vater ſei in den Kämp⸗ fen gefallen. Der Arzt veranlaßte den Matroſen, an jenen Arzt nach Schanghai zu ſchreiben. Ein Jour⸗ naliſt überſetzte den Brief ins Ruſſiſche, und endlich ſtellte ſich zur allgemeinen Ueberraſchung heraus, daß jener Arzt Waſmuth der Vater des Matroſen war. Er hatte nach dem Zuſammenbruch unter Koltſchak gefochten und war ſchließlich auf chineſiſches Gebiet übergegangen, wo es ihm gelang, in Schanghai eine Stellung zu erhalten. Er heiratete wieder und lebt jetzt in auskömmlichen Verhältniſſen. Der Sohn wird in abſehbarer Zeit zu dem Vater nach China fahren. . — Dieſer Tage iſt in London eine 85jährige Frau geſtorben die ſeit mehr als fünfzig Jahren das Fak⸗ totum ihres Diſtrikts war. Die Frau war nicht weniger als 18 587mal im Polizeigefängnis. Und überdies noch freiwillig. Sie hatte die Manie, ſich täglich bei der lokalen Polizeiwachtſtube mit einem „Tages rapport“ zu melden, und erſuchte dann jedes⸗ mal um die„ausgleichende Gerechtigkeit“, die ſie für ihren„böſen Lebenswandel“ beſtrafen ſollte. Die Frau war ihr Leben lang von dem Wahn beſeſſen, etwas angeſtellt zu haben und auf Rat eines Irren⸗ arztes nahm der jeweilige Polizeikommiſſar ihre tägliche Meldung mit allem gebührenden Ernſt und Reſpekt entgegen und verurteilte ſie jeden Tag zu einer Minute Arreſt. Sie beſtand darauf, ieſe eine Minute in der Dunkelzelle abzuſitzen, und ging dann zufrieden nach Hauſe, um am nächſten Abend wieder pünktlich mit ihrem Bericht zur Stelle zu ſein. Unlängſt iſt ſie auf dem Wege von der Poli⸗ geiſtube zu ihrer Wohnung von einem Herzſchlag getötet wyrden. In einem beſonderen Polizeiregi⸗ ſter, das nur für ſie angelegt wurde, iſt ihr Rap⸗ port 18 587mal ordnungsgemäß verzeichnet worden. * — Eine Katze in Los Angeles kann den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, daß auf ſie die meiſten A teulate verübt worden ſind. Als nämlich ihre Her⸗ rin, eine reiche Kalifornierin, ſtarb, vermachte ſie ihr Vermögen dem Tiex, während alle Verwandten leer ausgingen. Alle Anfechtungen des Teſtamentes wurden von den Gerichten abgewieſen, da der Wille der Erblaſſerin eindeutig aus dem Teſtament hervor⸗ ging, Nur eine alte Dienerin war bedacht worden, und auch nur darum, weil ſie als Wächterin teſtamen⸗ tariſch eingeſetzt war. Die Katze beſaß alſo ein Ver⸗ mögen von 300000 Dollar, und es nimmt nicht Wunder, daß auf ihr Leben von ſeiten der Enterbten Attentate in großer Zahl verübt wurden. Denn nach dem Tode des Tieres kommen die Dollar in die Und das iſt immerhin ein Hände der„Attentäter“. Tryſt. Prag, im April. Nachdem erſt vor wenigen Monaten die Pariſer Polizei eine große Mädchenhändler⸗Organiſation ſprengen konnte, die unter der Maske einer„Inter⸗ nationalen Arbeitsbeſchaffungs⸗Geſellſchaft“ hunderte junger Mädchen ins Ausland verſchleppte, iſt jetzt auch die tſchechiſche Kriminalpolizei einer zweifellos nicht minder großen Mädchenhändler⸗ Bande auf die Spur gekommen. Als eines ihrer Opfer iſt die 23jährige bekannte Tänzerin Mimi Hanel anzuſehen. Der Kriminalfall erregt in der Tſchecho⸗Slowakei größtes Aufſehen. Es war nicht zu leugnen, der junge, elegante und ſtattliche Amerfkaner, namens Kaufmann, der übri⸗ gens auch fließend Deutſch ſprach, verſtand es, auf großem Fuß zu leben und das Geld unter die Leute zu bringen. Er wohnte in einem der vornehmſten Prager Hotels, gab große Geſellſchaften und ver⸗ ſchaffte ſich ſchon kurze Zeit nach ſeiner Ankunſt Zu⸗ tritt zu der beſten Geſellſchaft. Daß er die Herzen junger ſchöner Mädchen im Fluge zu erobern ver⸗ mochte, bedarf kaum der Erwähnung. Er war ein flotter Sportsmann, beſaß ein herrliches Automobil und machte keinen Hehl daraus, daß er drüben, jeu⸗ ſeits des Ozeans, in Amerika, reiche Eltern hatte. Eines Tages nun fügte es ſich, daß Kaufmann die Bekanntſchaft der bildhüßſchen Tänzerin Mimi Hanel machte. Der junge Mann zeigte ſich bis über beide Ohren verliebt und fand,— was kei⸗ nen ſeiner Bekannten überraſchte,— ſeine Liebe er⸗ widert. Man war auf einer Geſellſchaft. Beim Tanz fand der liebenswürdige Amerikaner die paſſenden Worte für einen Heiratsantrag. Dieſer Antrag war allerdings reichlich merkwürdig und hätte die junge Dame ſtutzig machen müſſen. Kaufmann erklärte nämlich, als die ſchöne Mimi ihm ihr Jawort ge⸗ geben hatte, die Hochzeit müſſe ſo raſch wie nur irgend möglich ſtattfinden, wenn man noch Zeit für eine Hochzeitsreiſe vor der Rückkehr nach Amerika haben wolle. Nun, die Tänzerin war einverſtan⸗ den, ſie ſtellte ihren Bräutigam ihren Eltern vor, Conclon im qululdumsoclmucł Europa⸗Bildmaterndienſt In den meiſten Stadtteilen Londons iſt die Ausſchmückung der Straßen zur Feier des bevorſtehenden 25jährigen Regierungsjubiläums des Königs Georg faſt vollendet. i Schmuck von Girlonden angewendet worden, wie dieſer Blick auf den Trafalgar Square zeigt. Se ch litʒzelle cles ęaloclien ol meuckanexs Eine riesige Madchenhändler- Organisation in Prag am Werk In beſonders reichem Maße iſt der die ebenfalls keinen Verdacht ſchöpften. Es handelte ſich ja ganz offenbar um einen ſteinreichen Ameri⸗ kaner. Am Mittwoch vor Oſtern hatte ſich das junge Paar kennengelernt. Drei Tage darauf am Oſter⸗ ſamstag fand die Hochzeit ſtatt. Sie wurde auf Wunſch des Amerikaners mit großem Pomp in einem vornehmen Hotel und auf Koſten des Bräu⸗ tigams gefeiert. Als der glückliche junge Ehemann gefragt wurde, wohiern denn die Hochzeitsreiſe führen ſolle, meinte er lächelnd, darüber wolle er keine Auskunft geben. In Amerika ſei es Brauch, das Ziel der Hochzeitsreiſe nicht zu verraten und dieſer ſchönen Sitte werde auch er entſprechen. Nach tränenreichem Abſchied von ihren Eltern, fuhr Mimi mit ihrem Gatten unter dem Jubel der zahlreichen Hochzeitsgäſte im-Zug ab. Oſtern war kaum vorüber, als der Prager Kriminal⸗ polizei berichtet wurde, daß bei den Banken eine Un⸗ zahl ungedeckter Schecks eingelaufen ſei, die ſämtlich auf den Namen eines gewiſſen Kaufmann lauteten, bei dem es ſich zweifellos um einen Scheckfäl⸗ ſicher ganz großen Stiles handelte. Die Po⸗ lizei wollte ſpſort zur Verhaftung ſchreiten, aber der Vogel war wohlweislich im letzten Augenblick aus⸗ geflogen. Die weiteren Nachforſchungen aber er⸗ brachten ſopiel Material, daß man keinen Zweifel mehr darum hegt, einer rieſigen Mädchenhändler⸗ Organiſation auf die Spur gekommen zu ſein. Man weiß jetzt, daß der vermeintliche Amerikaner weder Kaufmann heißt, noch Amerikaner iſt. Er hat ſich in Agram ein Scheckbuch drucken laſſen, das auf hundert Schecks zu je hundert Dollar lautete. Aus⸗ geſtellt waren ſie auf zwei amerikaniſchen Banken und die Nationale Bank Atamen Turkey. Mit dieſen Schecks, die ſelbſtverſtändlich ungedeckt waren, ver⸗ ſtand der Gauner raffiniert umzugehen. So gelang es ihm, bei einer Prager Bank für amerikaniſche Schecks ein neues Scheckbuch zu erhalten, die ſelbſt⸗ verſtändlich nicht weniger ungedeckt waren. Ferner iſt auch ſein Paß gefälſcht geweſen. Ueber das Schickſal Mimi Hahels macht man fe größte Beſorgniſſe. Ihre Eltern haben von ihr 05 letzte kurze Nachricht aus Wien erhalten. Dort 415 geſtellte Nachforſchungen haben jedoch keinerlei Exr⸗ gebniſſe gezeitigt. Es iſt anzunehmen, daß die Hel fershelfer des Betrügers die Nachricht fingiert haben, Die tſchechiſche Kriminalpolizei hat ſämtliche euro⸗ päiſche Polizeibehörden von dem Vorfall in Kenntnis geſetzt und oͤringend um Mitarbeit in der Verfolgung der einzelnen Spuren erſucht. Es geht bei der gro. ßen Polizeiaktion nicht nur um die Errettung der jungen Tänzerin aus den Händen des Mädchenhänd⸗ lers, ſondern auch um die Aufdeckung und Spren⸗ gung der großen Organiſation, zu der der falſche Amerikaner gehören dürfte. Die tſchechiſche Oeffenl⸗ lichkeit wartet voller Spannung auf die Aufklärung 0 der geheimnisvollen Angelegenheit. — In der Hauptſtadt von Sardinien, Cagliart wurde kürzlich ein Hotelbeſitzer nachts durch un⸗ gewöhnlichen Lärm im Eßſaal geweckt. Der Hotel beſitzer bewaffnete ſich mit einem Jagdgewehr und ſchlich vorſichtig nach dem Eßzimmer. Von der Tür aus beobachtete er, wie zwei Männer aus dem Silber, ſchrank Eßbeſtecke herausnahmen und in Koffer ver⸗ packten. Der Hotelbeſitzer legte ſein Gewehr an und rief die beiden Einbrecher an, die aber ungeſtört in ihrem Tun fortfuhren. Darauf wurde der Mann wütend und ging auf die beiden zu. Die Verbrecher bemerkten ihn erſt im letzten Augenblick und griffen ihn ſofort an. In der Notwehr ſchoß der Angegriffene und verletzte einen der Diebe nicht unerheblich im Geſicht. Der andere entfloh. Im Gerichtsgefängnis ſtellte ſich heraus, daß der verwundete Einbrecher taubſtumm iſt. Sein Komplice konnte von der Polizel ohne Mühe raſch aufgegriffen werden. Auch er ist taubſtumm. Die beiden Taubſtummen ſcheinen be⸗ reits mehrere andere Einbruchsdiebſtähle begangen zu haben. Ein fahrbarer Leuchtturm Europa-Bildmaterndienſt In Berlin wurde ein fahrbarer Flughafen⸗Leuchtturm in Dienſt geſtellt. Sein Scheinwerfer, der einen Streu⸗ winkel von 80 Grad und eine Reichweite von 1000 m hat, iſt für Start oder Landung bei Nacht ein weſent⸗ licher Helfer. Darmträgheit? Ebus⸗Pillen führen mild u. ſicher ab. Sie regeln die Verdauung u. reinigen das Blut. Ebus⸗Pillen, nur V.— beſorgt jede Apotheke beſtimmt. Einzigartig! ROMAN VON EL ISASBE IT WEIRAU OH 17 Was ſollten die Leute denken, wenn Fräulein Kellermann erzählte, daß ſie lieber eine kleine Woh⸗ nung im Vorort haben wollte, und ein Auto dazu, als eine Prunkwohnung in der Stadt? Große Woh⸗ nungen machten nur Arbeit und koſteten Perſonal. Und wozu?„Nur für die Gäſte!“ Zwei Schlafzim⸗ mer, jedes mit einer Couch, daß ſie tagsüber als Her⸗ ren⸗ und Damenzimmer benutzt werden könnten, und ein gemeinſchaftliches Speiſezimmer— das genüge vollkommen... Oder:„Ein Auto iſt wirklich eher eine Erſparnis als eine Belaſtung. Chauffeur braucht man nicht; mein Verlobter hat ſchon ſeinen Führer⸗ ſchein, und ich lerne fahren, ſowie ich aus dem Kaſten hier heraus bin.“ Angenehm, ſo etwas zu hören, wenn man ſich nicht entſchließen konnte, einen kbleidſameren Schleier zu kaufen, weil er fünfzehn Pfennig teurer war! Einmal hatte Maxa verſucht, ſich mit Peter dar⸗ über auszuſprechen. Wovon ſollte ſie denn ſonſt reden als von den kleinen Erlebniſſen im Geſchäft? Aber er hatte weit mehr Verſtändnis für Fräu⸗ lein Kellermann als für Mara. Er legte mit nach⸗ ſichtigem Lächeln den Kopf auf die Seite:„Aber, Kind, wie kannſt du dich darüber ärgern? Das iſt doch ſo begreiflich! Ein junges Ding, das heiraten will und ſich ein Heim gründen, iſt doch ſo erfüllt von der Zukunft, daß es die Gegenwart darüber vergißt.“ Aber nicht, ſolange ſie im Brot ſteht! Heirat iſt 8 und Geſchäft iſt Geſchäft! Solange ſie hinter der Theke ſteht, hat ſie keinen anderen Gedanken im Kopf zu haben als das Intereſſe der Chefs und die Zufriedenheit der Kundſchaft!“ Er malte nachdenklich mit der Fingerſpitze Figu⸗ ren auf die Tiſchplatte.„Du biſt ein Pflichtmenſchl“ ſagte er zögernd und nicht gerade voll leidenſchaft⸗ 77 licher Bewunderung.„Jeder Menſch kann nicht ſein wie ou!“ „Jeder Menſch kann ſich erziehen! Glaubſt du wirklich, mein ganzes Seelenleben wär' ausgefüllt mit Band und Knöpfen und Kragengarnituren?“ „Ich hoffe, nicht—!“ ſagte er noch zögernder, und ohne aufzuſehen.„Ich bin davon überzeugt... Aber wovon es eigentlich ausgefüllt iſt—? Ich kenne dich noch lange nicht gut genug... Nun— wir wer⸗ den ja ſehen Wenn Peter ſagte, daß er Mara nicht gut genug kennte, ſo war das etwas, das ſie manchmal ſcherzend ihm gegenüber und manchmal ärgerlich bei ſich ſeinen „pſychologiſchen Tick“ nannte. Was war ſchon viel an einem Menſchen zu kennen, mit dem man ſeit Monaten ein enges Zimmer teilte, deſſen Mienen, Geſten, Gewohnheiten einem vertraut waren, der ſeine Anſichten offen ausſprach und nicht gerade einen Sport daraus machte, zu lügen und zu heucheln? Sie jedenfalls wäre nie auf die Idee gekommen, daß ſie an Peter beſondere Ueberraſchungen erleben könnte. Sie liebte ihn— das war für ſie eine feſt⸗ ſtehende Tatſache. Und ſie nahm an, daß auch er ſie liebte. Bis zu welchem Grad von Opferwilligkeit ſich dieſe Liebe ſteigern könnte, darüber machte ſie ſich nicht allzu viele Gedanken; oder zum mindeſten ſprach ſie ſie nicht aus, denn ſolche Fragen wurden allermeiſt mit mehr Phantaſte als Aufrichtigkeit be⸗ antwortet. Vielleicht aber hatte er doch recht, wenn er ſagte, daß er ſie nicht kennte? Denn er nahm an, daß ſie ſehr glücklich wäre, und das war ſie durchaus nicht immer. Er hingegen war ſicher glücklich, gerade in den letzten Wochen, in denen es ihr gar nicht gut ging; er ſah, im Gegenſatz zu ihr, wohl und blühend aus, pfiff und ſang dauernd vor ſich hin und war augenſcheinlich in beſter Laune. Seine anfänglichen Verzweiflungsausbrüche:„So geht es nicht weiter! Ich werde— ich muß—!“, denen Mara freilich nicht allzuviel Wert beigelegt hatte, hatten aufgehört. Er ſchien ſich mit der Situation abgefunden zu haben. Und ganz unerwartet kam eines Samstagabends die große Ueberraſchung. „Ich möchte mit dir reden, Maralein!“ ſagt Peter nach dem Eſſen. Mara iſt gerade dabei, die Teller zuſammenzu⸗ ſetzen.„Sofort!“ ſagt ſie ziemlich gleichgültig.„Ich will nur erſt abräumen.“ a nehmen. „Nein— bitte, laß das jetzt! Das werd' ich ſchon nachher rausbringen.“ „Aber Frau Boßhardt iſt dann mit der Küche fer⸗ tig und iſt verärgert..“ „Meinetwegen ſoll ſie—!“ ſagt er ungeduldig. „Ich habe mich ſo lange beherrſcht, weil ich weiß, wie müde und hungrig du nach Hauſe kommſt, und ich dich erſt in Ruhe eſſen laſſen wollte. Aber auf Frau Boßhardts Laune kann ich nicht auch noch Rückſicht Ich zerplatze ſchon beinah!“ „Alſo bitte!“ ſagt Mara, in ihr Schickſal ergeben. Sie lächelt ihn an, wie eine Mutter ihren halbwüchſi⸗ gen Sohn, der ſich anſchickt, ihr einen dummen Streich zu beichten. Um ſo etwas Aehnliches würde ſich's ja auch wohl handeln? 5„Alſo, es handelt ſich darum—“ er bemüht ſich, ſein Geſicht zu beherrſchen, aber die Aufregung fie⸗ bert aus ſeinen Augen,„— daß ich— daß ich dich ſchon ſehr lange belogen habe. Aber ich denke, das wirſt du mir verzeihen, wenn du die Zuſammenhänge erfährſt. Und ich hoffe, du wirſt dich mit mir freuen. Ich freue mich nämlich wahnſinnig!“ „Du ſpannſt mich auf die Folter!“ ſagt Mara, um ihm einen Gefallen zu tun. Sie iſt gar nicht geſpannt. Es würde irgendein unſinniger, phantaſtiſcher Plan auftauchen. In der Zeit, die er mit Vorreden ver⸗ brachte, hätte ſie längſt das Geſchirr hinaustragen können. „Aber es lohnt ſich!“ ſagt er ſtrahlend.„Ich habe mich nämlich die ganze Zeit über krampfhaft um eine Stellung bemüht. Das iſt das große Geheimnis, das ich vor dir hatte. Und ich habe etwas gefunden. Am erſten April trete ich an!“ „Nein, Peterchen, das iſt ja rührend von Aber findeſt du eigentlich, daß es nötig war?“ „Mara? Wie kannſt du ſo etwas fragen? Unbe⸗ dingt war es nötig! Es iſt ſehr lieb, daß du tun willſt, als wäre es ſelbſtverſtändlich, daß du deinen Mann mit deiner ſchweren Arbeit ernährſt; aber es iſt doch ein durchaus ungeſunder und unnatürlicher Zuſtand. Jetzt kommt die Sache endlich mal umge⸗ kehrt— wie ſich's gehört!“ Alſo jetzt ernährſt du mich? Peter, Peter, du biſt ja ſchrecklich großartig! Jetzt erzähl erſt mal richtig: Wieſo und womit?“ g„Ach— mit Dummheiten! Wirklich: Ich brauche nichts zu machen als meine üblichen Dummheiten. Unbegreiflich, daß die Leute mir dafür Geld zahlen dir! wollen. Haſt ou ſchon mal was von Veda ⸗Schokolade gehört?“ „Nee!“ „Na, ſiehſt du— eben drum! Es gibt ſie; ſchon lange. Und ſie wird ſogar viel verkauft, aber ſozu⸗ ſagen inkognito. Na, und das ſoll jetzt auſhören. Der Reklamechef iſt ein Tapergreis. Netter, oller, gemütlicher Herr, Mitglied der Familie; hat auch ſein Geld in der Fabrik ſtecken. Aber von Propa⸗ ganda keine Ahnung. Und nun ſuchen ſie einen jun⸗ gen Kerl, der ein bißchen Schwung in die Sache bringt. Oder vielmehr: Sie ſuchen ihn nicht mehr, ſie haben ihn ſchon gefunden. Nämlich in mir!“ Er machte eine großartige Geſte. „Ja— aber, Peter! Wie ſind ſie denn da ausge⸗ rechnet auf dich verfallen?“ „Ja, wenn du ſchon ſo genau fragſt—2 Nicht durch ein Inſerat. Der eine Inhaber iſt ein ent⸗ fernter Vetter meiner Mutter.“ „Ach ſo? Durch deine Familie— 2“ Mara nimmt die Arme vom Tiſch und ſetzt ſich gerade. Wenn ſie von ſeiner Familie ſpricht, wird ſie immer etwas ſteif und förmlich. Es geſchieht ſelten genug, daß dieſe Familie über⸗ haupt erwähnt wird. Sie exiſtiert, und manchmal— ſehr ſelten— kommt ein Brief; noch ſeltener wird er beantwortet. Peter iſt das ſchwarze Schaf. Da ſind andere Söhne, die ihre Examina mit Auszeichnung beſtanden, Töchter, die glänzende Partien gemacht haben, ſich mit dem Titel ihrer Männer anreden laß⸗ ſen und den Großeltern reizende Enkel ins Haus bringen. Und dann iſt da leider noch dieſer begable faule Junge, verkanntes Genie, verbummelter Stu⸗ dent, der ihnen immer nur Koſten und Sorgen ber urſacht und dann zum Ueberfluß noch ein Ladenmäbel geheiratet hat, ohne erſt um Erlaubnis zu fragen. Kein Wunder, daß ſie von ſolcher Schwiegertochter nicht viel Notiz nehmen. Und jetzt hat er alſo anſcheinend eine rege Kor⸗ reſpondenz mit dieſer Familie geführt und hat ſich eine Stellung verſchaffen laſſen..„Durch dein Familie—?“ Weiter ſagt Mara nichts. Aber in einem leiſen Zucken der Mundwinkel, in der Arth wie ſie den Rücken ſteift und mit den Fingern die Ellbogen umklammert, drückt ſich allerhand von ihres Gedanken aus. (Fortſetzung folgt.) Am N raum der leiter ſta Betr. um die min: Deutſ nur 5 Deutſe werktags ſind Brin Rhein der Zelle Linde! licher Ze Nr. 51—8 Betr. dem Glo auf vorn 9 Uhr. Unter Felöſcher Sommer ligung a Gel 0 tritt die uniform 8 1 Emepattig —— elner Höt 6Pig. Ste Zur Brle gionen lune täglich l Angeb. u an Post Neit, Hewierff sofort a e Näh. in d Waste Tüichti Nane in 2 Haushalt N ſoſort ge ö Näh. in d Ihältsſt. N 4 Freitag, 3. Mai 1935 NsDAP-Fiifleilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Am Mo nta g, 6. Mai, 20.16 Uhr, findet im Schi 75 der Kreisleitung eine Sitzung der Stactor raum Die Geſchäftsführung. leiter ſtatt. Auordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes 1. a „Mai⸗Plaketteu. Ich erſuche hiermit nochmals 1 Abrechnung der.⸗Mai⸗ Plaketten. Ter⸗ 3. Pai 1035. ruppen⸗ Der Kreiskaſſenleiter. PO Sprechſtunde Ortsgru leiters Deutſches Eck. Sprechſtunden des Ortsgruppenleite. 80 6 nstags und Freitags von 10—20 Uhr. anenſtunde om.—10. ſeden Monats iſches Eck. Kagenſtunden vom 110. ſeden Monats, 1 1020, Samstags von 16—20 Uhr, Beiträge ſind Bringſchulden und ſind pünktlich zu entrichten. NS⸗Frauenſchaft 5 i g. Mai, 20 Uhr, Beſprechun Rheintor. Freitag,, 3. Mai, 20. 5 0 59 15 und Blockleiterinnen in H 5, 5. Aindenhof. Freitag, 3. Mai, 17 Uhr, Sitzung ſämt⸗ licher Zellen⸗ und Blockleiter im Heim, Eichelsheimerſtraße Nr. 5188. 850 53 Betr. ſelmveranſtaltung„Berge in Flammen“. Die in dem Glorta⸗Palaſt, Seckenheimer Straße 18, am 5. Mai 5 porm. 10 Uhr feſtgeſetzte Vorführung beginnt ſchon um 15 3 g— e 1171. Die Gefolgſchaften, der S und die Jetöſcher ſtehen Samstag, 4. Mai, 18.40 Uhr, in großem Sommerdienſtangug auf dem Planetariumsplatz zur Beſich⸗ ſigung angetreten. 2 3 . Gel 9%(Waldhof), Samstag, 4. Mai, um 18 Uhr, tritt die Geſolgſchaft 8 auf dem Meßplatz in Sommer⸗ Deutſches Jungvolk Das Deutſche Jungvolk ge gebrauchte Schreib„Regale und Rollſchre ote mit Preis⸗ 0 den Jungbann 171, Mannheim, Schlageterhaus, a. Stamm Emden 2/1/71. Freitag, 3. Mai, 20 Uhr, 7 Beſprechung im Stammbüro, E 5, 1. Es erſcheinen die Führer der Fähnlein, ſämtliche Geldverwalter und die Sachbearbeiter für ſonſtige Fragen. Unterlagen und Schreibzeug mitbringen. BDM Untergau 171. Alle Gruppen⸗ und Ringſportwartinnen der Jungmädel und des Bom des geſamten Untergaues 171 treffen ſich am Freitag um 19 Uhr in N 2, 4. Schreibzeug mitbringen. Feudenheim Freitag, 3. Mal, 20.15 Uhr, Führe⸗ rinnen⸗ und Kaſſiererinnen⸗Beſprechung im Heim. Auf⸗ ſtellung der Mädels mitbringen. Feudenheim. Bis Freitagabend Kinokarten ab⸗ rechnen!(25 Pfg.) Für jeden weiteren Tag 5 Pfg. mehr. Feudenheim. Betr. Jugendfilmſtunde. Wir treſſen uns eine Stunde vor Beginn des Films im Schulhof. Wer die Karten noch nicht bezahlt hat, liefert das Geld ſofort Wallſtadter Straße 59 ach. Oſtſtadt. Alle Mädel treten Freitag, 3. Mai, 20.15 Uhr, in Bundestracht an der Heiliggeiſtkirche an. Jm Rheintor. Samstag, 9 Uhr, mit Turnſachen auf dem K⸗5-Schulplatz antreten. Lindenhof„Vorwärts“. Samstag, 8 Uhr, treten alle Mädel am Altersheim an. Schaft—6 Sport mitbringen. Deutſches Eck. Alle Mädel, die in den BDM überwieſen werden, treten am Freitag, 20 Uhr, in Kluft in EK 5, 16 an. Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag, morgens 10 Uhr, Antreten aller Mädel auf dem Herzogenriedpark mit Turnzeug, Um 16 Uhr treten die Schaften 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 14, Schaft A, B, alle noch nicht eingeteilten ſowie alle in den BDM Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe uniform lohne Mütze] an. Enepettige Nlelnanzelgen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm 6 Pig. Stellenges uche ſe mm ig. überführten Mädel auf dem Herzogenriedpark zwecks Neu⸗ einteilung an. Herzogenried. auf dem Herzogenriedpark mit Turnzeug an. kommen alle Mädel, die in den BDM überführt ſind, auf dem Herzogenriedpark an. Abt. Preſſe. Filmkarten müſſen am Freitag, 3. Mai, von 16—18 Uhr, in N 2. 4, abgerechnet werden. Jungmädeluntergau 171(Stadt und Land). Freitag, 3. Mai, 19.30 Uhr, wichtige Gruppenführerinnenbeſprechung in N 2, 4. Oſtſtabt. Samstag,.45 Uhr, Carl⸗Benz⸗Denkmal in Kluft an. Oſtſtabt. Sonntag, 5. Ma, treten alle Mädel, die in den Film„Berge in Flammen“ gehen, um.30 Uhr am Carl⸗Benz⸗Denkmal an. Deutſche Arbeitsfront An die DAßß⸗ Ortsgruppen! Die Meldung über die im Ortsgruppenbereich vorhandenen Fahnen ſind ſofort auf der Kreiswaltung abzugeben. Betriebszellenobleute! Die Sondernummer des Illu⸗ ſtrierten Beobachters iſt bis ſpäteſtens 4. Mai abzurechnen. Kreiswaltung der DAßp. Samstag, 10 Uhr, treten alle Mädel Um 16 Uhr worden tritt die Gruppe am Ortsgruppe Jungbuſch. Sämtliche Amtswalter, Zellen⸗ walter, Blockwalter inkl. Betriebszellen⸗ und Betriebsblock⸗ walter treten zum Exerzierdienſt am Sonntag, 5. Mai, .20 Uhr auf dem K⸗2⸗Platz an. Ortsgruppe Friedrichspark. Sonntag, 5. Mai, vorm. 8 Uhr, treten ſämtliche DAß⸗ Walter und Köſß⸗Warte zum Ausbildungsdienſt auf dem Exerzierplatz(Seite an der Bahnlinie) an. Anzug: Soweit vorhanden Dienſtanzug, ſonſt Zipllanzug mit Armbinde, Ortsgruppe Humboldt. Sitzung der Betriebszellen⸗ Achtung, Betriebswalter! Obleute am Freitag, 3. Mai, fälltaus. 9. Seite Nummer 201 Ortsgruppe Humboldt. Sonntag, 5. Mai, um 7 Uhr, treten ſämtliche Du ⸗Walter der Straßenzellen und der Betriebe an der Geſchäftsſtelle, Lortzingſtr. 35, zum FJor⸗ maldienſt an Amt für Berufserziehung Wir haben die Anmeldefriſt für die Lehrgänge und Vos leſungen der Berufsſchule bis Samstag, 4. Mai, ver⸗ längert. Bis zu dieſem Zeitpunkt ſind ſämtliche Anmeldun⸗ gen abzugeben, da die Lehrgänge zu den vorgeſehenen Zei⸗ ten beginnen. Bis Samstag, 4. Mat, ſind uns dieſenigen Firmen zu melden, die die Gebſthren übernommen haben. Berufsſchule. Die Anmeldefriſt für die Lehrgänge iſt bis Samstag, 4. Mat, verlängert. Die Lehrgänge be⸗ ginnen zu den angegebenen Zeiten. Schreibmaſchinenlehr⸗ gänge finden in C 1, 10/11, Zimmer 24, Lehrgänge für Tech⸗ niker und Werkmeiſter in der Ingenieurſchule, alle anderen Lehrgänge in L 7, 1, ſtatt. Sageskalencles Freitag, 3. Mai Nationaltheater:„Der goldene Pierrot“, Operette von Wol⸗ ter W. Goetze, Miete F, 20 Uhr. Planetarium: ih Uhr Vorführung des Sternprofektors Kleinkunſtbühne Libelle: Gaſtſpiel Cläre Waldoff. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Werlaugertzng Pfalzbau⸗aſſee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Aula A 4, 1: 20.15 Uhr Lichtbilder⸗Vortrag von Prof. Fehrle⸗Korlsruhe:„Hochzeitsbräuche“. Eröffnung Sommerſemeſters der Verwaltungsakademie Baden. Lichtſpiele: Univerſum:„Das leuchtende Ziel“. Alhambra:„Lockſpitzel Aſew“,— Capitol: „Frühlahrsparade“. „Die im Sack“.— Scala: K atz Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm, 8 Uhr, far die Abend- Ausgabe nachm, 2 Uhr N 5 EBZimmer 555 D 2. Immer- Inſerieren bringt Gewinn! eee e ende n Wohnung 5 L eermmer arr. 1th. u, Zubehör, am Zu kaufen geſucht: etwa 60 Meter game m. ge. Küche. Sofa, 3 242 4. pat Kleiner H 18 2 eng. gebe. S 1 8 N 8 1 4 1 e e Einfamilienhaus junger Mann mii rahrrad neu A145. Hauſe bill. abg. 1 9 vist du 3 Stund t s 8 9 K. 2 2 22 717. err ed a ede A en wee evtl. u. Drehscheibe u. 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Das Schöne: Sie haben dann bloß noch die halbe Waſch⸗ arbeit und ſparen Seife und Waſchmittel. Große Doſe Burnus 49 Pfg. überall zu haben. Gutſchein b 8342 An Aug uſt Jacobi.-G. Parmſtabt Senden Sie mir koſtenlos eine Verſuchspackung Burnus. 0. Seite Nummer 201 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Mai 1999 Stark- spannen Der neueste Jobantast.- abenteuerliche Heute beginnen 1935er Sense und de mit größter spannun Enten, Küken, unge erwarteten Aufführungen; Hahnen, Suppen-“ N— ö und Ragouthühner, Tauben, Poularden, lugend Porstellungen Der mk groger Spannung erwartete — Ungeziefer. dase Büffalo-Bill Nun, 2. Le BUffalo-Bill run Kipalnen la belden Thestern Truthahnen Erscheinung Fret Haus „ dtstag erden Iölag Reh denne 2 Unr mittags at 172 Unr mittags Rücken u. Keulen 60 pig Pot 5 in jeder Größe hofft 12. 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