Einzelpreis 10 Pf. eue ner Zeitung — RA innugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 5 5. a dens monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren 7 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 am geſherteſellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl am elmer e breite Textmillimeterzetle 5⁰ Pfennig. Für im voraus zu be⸗ 60 Pig Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ zablende Familten⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Pretſe. 118 ofſtr 12 Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13 Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 4. n 17795 2 S f 19 5 Schriftlei gets 1 8 vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine 1 Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗N 2495 leiche. n. 8 en müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 0 5 7125 90 2 5 15 125 1 e 2061 Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen 905 5 er 175— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 1 2 0 N Ausgabe i 95 Mittag⸗Ausg 5 Donnerstag, 16. Mai 1935 146. Jahrgang— Nr. 222 2 8690 Wieder militärpolitiſche Aussprache im Oberhaus lb Rolhermere als Stharfmacher Meldung des DNB. — London, 15. Mai. Das Oberhaus lehnte am Mittwoch mit 23 gegen 9 Stimmen den Antrag des Oppoſitionsliberalen Lord Mottiſtone ab, daß die engliſche Regierung einen Wehrminiſter einſetzen ſolle, dem die Flotte, die Armee und die Luftſtreitkräfte unterſtehen. Lord Mottiſtone ſagte, es beſtehe heute für Eng⸗ land eine Art Notſtand, der ſofortiges Han⸗ deln erfordere, damit eine ungeheure Ver⸗ ſchwendung und eine wirkliche Gefahr vermieden werde, falls England mit oͤͤer Wiederaufrüſtung fort⸗ Luftſchutzübung mit Gasm asken in Paris 8 urſprünglich hierfür vorgeſehenen Staaten auf der Grundlage von Verpflichtungen ver⸗ einigen würde, die auf den Nichtangriff, die Beratung und die Nichtunterſtützung des An⸗ greifers abzielten. Beide Regierungen werden ſich mit vereinten Kräften zu dieſem Zweck für die Ausgeſtaltung des geeig⸗ netſten diplomatiſchen Verfahrens weiterhin ein⸗ ſetzen. Indem die oben angeführten gemeinſamen Ent⸗ ſchließungen der Oeffentlichkeit übergeben werden, erklärten die Vertreter der Sowjetunion und Frank⸗ reichs mit allem Verantwortungsbewußtſein, daß ſie damit die ſie verbindende Hingabe an das 5 56 c ſehre, ohne eine Perſönlichkeit an der Spitze zu haben, ſchöpferiſche Werk des Friedens demon⸗ ‚SsLVd 5 r Richtlinien die drei Haupt⸗ ſtrieren, das die Teilnahme keines Staates aus⸗ baffengattungen organiſiere. ſchließt, und das ſeine volle Verwirklichung lediglich 1 Englands Stellung in der Welt verlange die bei ehrlicher Mitarbeit aller intereſſierten Länder Durchfüthrung eines großzügigen Planes. Die Zu⸗ finden könne. ſammenarbeit ſei notwendig, beſonders wenn man ſtz der Schwierigkeiten erinnere, die vor dem Kriege 1 1 zwiſchen dem Kriegsamt und der Admiralität oft ſo di 0 beſichligt ch 1 6 akut geweſen ſeien, daß das Land darunter ſchwer e Moskauer Fliegerſchule b 1 ſch gelitten habe. Die Ernennung eines beſonderen Meldung des DNB. 8 Wehrminiſters würde alle dieſe Schwierigkeiten mit 2000— einem Schlage beſeitigen. Die Herſtellung von— Moskau, 15. Mai. Kriegsmaterial und die Nutzbarmachung der indu⸗ Außenminiſter Laval hat am Mittwoch in Be⸗ 5 ſtriellen Hilfsquellen habe in anderen Ländern einen gleitung zahlreicher ſowjetruſſiſcher Militärs die erſtaunlichen und faſt unglaublichen Grad erreicht. Fliegerſchule in Moskau beſucht. in Lam 11 e 5 N Tat- 5 6 5 5 e r N Gnteya Bibmatetndienſt Auf dem Flugplatz wurde er von einer Ehren⸗ rkialka azität beten die 8 e 1 85 e a Eine Polizeiradſahrkolonne mit Gasmasken in den Straßen von Paris. Ein Bild von der erſten wache empfangen. Der Kommandeur der Wache er⸗ bie 1 N htlmal größer als umfangreichen Luft⸗ und Gasſchutzübung, die in Paris obgehalten wurde und bei der Polizei und ſtattete ihm einen Bericht. Dann beſichtigte der fran⸗ Lord. terſtü 5, zöſiſche Außenminiſter in Begleitung des franzöſi⸗ 55 5 ele 3 25 911.. ſchen Militärattachés und des Luftfahrtsattaches die 11415 Arbeiterpartei den Antrag des Vor⸗ i 5 a Kaſernen und Flugplätze der Sowfetluft⸗ 5 3 13 2 macht in Moskau. Bei dieſer Gelegenheit ſtieg eine 910— 4 2 5 1 Amtlicher Bericht über Lavals Be uch in Moskau Anzahl von Flugzeugen auf, darunter Maſchinen, 8184 er Kriegsminiſter Lord Hailsham 9 f 3 f die 50 bis 70 Perſonen befördern kön⸗ 59040 5 5 5 j ö 5 f 5 nen(). e akte den Vorschlag Lord Mottiſtones für völ- Angeblicher Beweis für die Hingabe an das ſchöpferiſche Werk des Friedens 60 lig un annehmbar. Die einzige maßgebende M 0; 15 80 ̃;. 5; ehr ö 0 0 eldung des DNB. Re Staaten, die der Sache des Frie⸗ a 5 Körperſchaft, die über die Entwicklung der engliſchen i 5 N 79 75 9 85 1 e de der. 555 Frie Laval macht im Theater Theater Sas Felletdigung zu entſcheiden habe, ſei das Kabinett— Moskau, 15. Mai. dens zugetan ſeien, Unterſtützung gefunden hätten. ä. b iche dicht Dies werde durch ihre Bereitſchaft zur Teilnahme an Meldung des D. N B. 5 Aehnliche Vorſchläge wie derjenige Lord Mottiſtones Die TAS veröffentlicht den amtlichen Bericht der Schaff ee 6 5 11 0 — en ſeit dem Ende des Weltkrieges ſchon öfter ge⸗ über die Moskauer Verhandlungen mit Laval, der 0 CL•JJC) ß— Paris, 15. Mai. 9 8 ir 75 5 des 7. 1 leſen. 8 2 macht worden, aber ſtets unter den Tiſch gefallen. folgendes beſagt: Außenminiſter Laval beſuchte eine Ballettvor⸗ Gerade im Jutereſſe der Friedenswahrung 54 Die jetzige Organiſation der engliſchen Verteidigung Während de erredungen, di 5 8 ſte der Oper ittelbe a rſtel⸗ e eine ganz ausgezeichnete Organisation der 15. A e 5 lin ſeien dieſe Staaten verpflichtet, die Mittel a de bonn, Teer e ee dei Waffengattungen Armee, Flotte und Luftſtreit⸗ Molotow und Litwinow ſowie Laval ihrer e ee d enn ei enn, den Rundfunk verbreitete Anſprache:„Ich befinde 5 kraft dar. Erſt kürzlich habe die Regie i 1755 8 18 5 dern. Stalin habe ſein volles Verſtändnis a 1 95 0 12 9e:„e 1 94850 ß rſt kürzlich habe die Regierung beſchloſ Genugtuung über den am 2. Mai 1935 in Paris 5 e 9 7 mich augenblicklich im Großen Theater von Moskau, 99175 kel, einen ſtändigen Präſidenten des ſogenannten unterzeichneten Vertrag Ausdruck gegeben, der die für die Beſtrebungen Frankreichs ausge⸗ wo zu Ehren des franzöſiſchen Repräſentanten eine 8 helieferungsausſchuſſes einzuſetzen, dem die dauernde Verpflichtung der gegenſeitigen Hilfe 8 N Rüſtungsſtand zu erreichen, letzte von den Sowjetbehörden veranſtaltete Kund⸗ Behandlung des ſehr wichtigen Problems der indu⸗ zwiſchen der Sowjetunion und Frankreich feſtgelegt er den e ſeiner Sicherheit gebung ſtattfand. Von hier aus will ich Ihnen meine Loe 5 Expanſton obliegt. Im ganzen gebe es rund und die nötige Erläuterung gegeben hat. Die Ver⸗ entſpricht. Befriedigung über das Ergebnis mei⸗ e 7. 1 ſe und Unterau 8 treter der Sowjetunion und Frankreichs hätten die Die Vertreter der beiden Staaten haben anderer⸗ nes Moskauer Beſu ch e zum Ausdruck brin⸗ 118 rbereitu* 15 wen Zweige der ren Möglichkeit gehabt, das freundſchaftliche ſeits ihren Entſchluß bekräftigt, bei der Fortſetzung gen. Die Aufnahme bei den ſowjetruſſiſchen Be⸗ 8 ſtungsfä 9 09 für die Aufrechterkaltung der Lei⸗[ Vertrauen feſtzuſtellen, das zwiſchen ihren Län⸗ ihrer Zuſammenarbeit nichts zu vernachläſſigen, um hörden und beim ganzen Volke war außer⸗ 255 Abfähigkeit der verſchiedenen Waffengattungen. dern durch den Vertrag geſchaffen worden ſei, der mit der Hilfe aller ſolidariſchen Regierungen eine ordentlich herzlich. Der Pakt hatte die Einig⸗ Der Kriegsminiſter teilte dann dem geſpannt ſeinen wohltuenden Einfluß auf die Behandlung Politik des Friedens und der Beſſerung der poli⸗ keit der beiden Regierungen beſtätigt. Mein Beſuch 8250 aufhorchenden Hauſe mit, daß er ſoeben von aller Fragen ausgeübt habe, und zwar ſowohl der tiſchen Beziehungen zu fördern, die allein unter den in Moskau hat die Freu ndſchaft unſerer 761 ner Sitzung des Ausſchuſſes für chemiſche der ſowejtruſſiſch⸗franzöſiſchen Beziehungen als auch[Völkern das für die Entfaltung der materiellen und beiden Länder beſ iegelt. Die Beſprechun⸗ — Kriegsführung komme, in dem wohl die der Frage der allgemein⸗europäiſchen Ordnung, die] moraliſchen Belange der europäiſchen Kollektivität gen mit den führenden Perſönlichkeiten Moskaus, fähigsten Wiſſenſchaftler Englands vertreten im Rahmen der Zuſammenarbeit der beiden Regie⸗ unerläßliche Vertrauen wiederherzuſtellen vermag. insbeſondere mit Stalin, waren offen, direkt und —— ſeien. Zur Zeit habe man ſoeben das Pro⸗ rungen entſtanden ſeien. Es wurde beſonders anerkaunt, daß der Ab⸗ vollſtändig.“ ö blem der Gasmasken erörtert Beide Seiten ſeien mit der vollſten Offenheit an ſchluß des gegenſeitigen Beiſtandspaktes Abb Sehr gute Fortſchritte würden in den Vorarbeiten die Erörterung dieſer Frage herangegangen. Sie zwiſchen Sowjetrußland und Frankreich in Laval auf dem Wege nach Warſchan 053 zur Herſtellung einer guten Gasmaske zu mäßigem konnten feſtſtellen, daß ihre ſtändigen in allen keiner Weiſe die Bedeutung ſchmälert, die 3 Ska 3 Mai Der franz ö 56 5 5 15 Freise erzielt. Die Beſtrebungen gingen 500 daß diplomatiſchen Unternehmungen zutage getretenen die uuaufſchiebbare Verwirklichung eines ſter bt 15 e 115 i die Streitkräfte und dann die Bemühungen um die Sicherung des Friedens in Regionalpaktes in Oſten ropa bietet, der die Er reiſte nach Warſchau, um dort an den Trauer⸗ . 1 185 aſſe der Bevölkerung mit Gas-—....ñ... feierlichkeiten für Marſchall Pilſudſki teilzunehmen. 08 die 5 55 gerü ſtet werden kann, wenn ſich f i f 5 1 85 5 a g i 5 . Nach 1 1 5 1 e 15 es ntit 1 1190 0 ene 5 1 e e Ben 7 1 5 Ruſſenpakt auch mit der Tſchechei n e haus unter 8 8, e, e 1— Paris, 16. Mai. Havas meld 1 n unter allgemeiner Spannung 100 Millionen jährlich für ſeine Luft⸗ den Wahlen betrachten werden. Das Parlament ſitzt. Havas meldet aus Prag, e aus gewöhnlich gutunterrichteter Quelle verlautet, ber bekannte Preſſelord Rothermere ſaulerkalr) der erſt vor kurzem zum erſten Male feinen Platz im Oberhaus eingenommen hatte. Er date, daß England heute vor der Möglichkeit der lhrecklichſten Gefahr in der ganzen eng⸗ iſchen Geſchichte ſtehe. Die Entwicklung des fark enſlugzeuges könne das ganze Geſicht Europas fürk verändern. England habe die Armada ge⸗ tel 2 5 2— t aber es ſei unbekannt, wie ein Luftüberfall ungsvoll abgewandt werden kann. Rothermere ſhlagen und die Ueberfallverſuche Napoleons ver⸗ ausrüſtung ausgeben müßte. Zum Schluß führte Lord Rothermere Klage, daß ſein großer Preſſefeldzug für die engliſche Luftauf⸗ rüſtung bisher nur ſo geringen Erfolg in England gehabt habe. Dieſe Frage müßte nicht nur im eng⸗ liſchen Oberhaus, ſondern im ganzen Lande erhoben werden. Nach der bereits mitgeteilten Abſtimmung wurde die Ausſprache abgeſchloſſen. Matdonald für weiteren überparteilichen Zuſammenſchluß Meldung des DNB. jetzt ſeit annähernd vier Jahren. Das iſt nur eine kurze Zeit, verglichen mit der Größe der Aufgaben, mit denen es beſchäftigt war und noch iſt, aber dieſe Zeit war lange genug, um die Bildung der Natio- nalregterung und ihre Unterſtützung durch die Wäh⸗ ler im Jahre 1931 völlig zu rechtfertigen. Die wirtſchaftlichen und politiſchen Zuſtände in der Außenwelt machen es ſehr wichtig, daß wir zuſammenhalten und, ſolange noch Gefahren drohen, die Meinungsverſchiedenheiten von Son⸗ dergruppen und Parteien, die uns als Nation ſpalten und ſchwächen können, zur Seite ſtellen, ſelbſt wenn ſie noch ſo gerechtfertigt ſein mögen, daß die Verhandlungen über den Abſchluß eines ſowjetruſſiſch⸗tſchechoſlowakiſchen Bei⸗ ſtaudspaktes erfolgreich beendet ſeien und der endgültige Wortlaut am Mittwoch aufgeſetzt worden ſei. Er werde wahrſcheinlich am Douners⸗ tag vom Außenminiſter Beneſch und dem ſowjetruf⸗ ſiſchen Geſandten in Prag unterzeichnet werden. Bei einer Saalſchlacht in Oeſterreich getötet 5 Wien, 15. Mai. Aus einem mit Trauerrand erſchienenen Mitteilungsblatt der oſtmärkiſchen lohn interſtützte den Vorſchlag Lord Mottiſtones er⸗ ie iner Zeit, in der wi Si i S 0 s Gemeindebezi ſtraß FFA% gat N Kriegsführers“ ſehr nützlich für England In einem ſehr bemerkenswerten„ 5 Diejenigen von uns, die in der Regierung zuſam Sturmkomman dan ken Dr. Robert Sin et, „ den Kandidaten der Nate mal egen 9155 einer menarbeiten, erkennen dieſe Notwendigkeit voll und der bei einer fürchterlichen Saalſchlacht von An⸗ Rothermere begründete hierauf die engliſche Unterhausnachwahl in Aberdeen nimmt Miniſter⸗ ganz. Das Zuſammenwirken aller Par⸗ hängern des Freiheitsbundes, der bekanntlich Kun⸗ a ulciſkung mit Hinweiſen auf die„deutſche präſident Macdonald zu den im letzter Zeit mob: teien itt immer noch notwendig“ ſchak naheſteht, niedergeſchlagen und getötet Gefahr“, die ſich ihm in einem geradezu fach aufgetauchten Gerüchten von einer bevorſtehen⸗ Das Schreiben des engliſchen Miniſterpräſidenten] wurde. Ueber die Saalſchlacht und das Begräbnis zhantaſtiſchen Licht darſtellt. Die Zahl der den Kabinettsumbil dung und einer iſt inſofern von ganz beſonderem Intereſſe, als er hat die Wiener Tagespreſſe nichts veröffentlicht. 17 ombenflugzeuge, die Deutſchland beſitze, baldigen Ausſchreibung von Neuwahlen zwar das Vorhandenſein gewiſſer auf eine Kabi⸗ Bemerkenswert iſt, daß die gleiche Ausgabe des ge⸗ eln 8 gab er mit nicht weniger als 10 000(!) an. Stellung. nettsumbildung hindrängender Beſtrebungen beſtä⸗ nannten Mitteilungsblattes einen ſcharfen Angrtff as ſei eine„ſchauerliche Gefahr“, und ſeiner An⸗ Macdonald ſchreibt:„Weder für internationale tigt, aber gleichzeitig eine ſehr ſcharfe und deutliche auf Staatsrat Kunſchak enthält und die verant⸗ fi ch fi 5 5 1 könne ihr nur begegnet werden, indem aud jedem eventuellen Feindſtgat wiſſen laſſe, noch für innerpolitiſche Zwecke iſt die Zeit gekom⸗ men, wo wir mit Sicherheit zur Parteipolitik zu⸗ Abſage an diejenigen erteilt, die mit dem Eintreten dieſes Falles in naher Zukunft rechneten. wortlichen Männer der Regierung bittet, Oeſterreich vor einem„zweiten Fall Rintelen“ zu bewahren. 2. Seite/ Nummer 222 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 16. Mai 1985 England zum Abeſſinienſtreit (Funkmeldung der NM.) O London, 16. Mai. Den Blättern zufolge iſt der britiſche Bot⸗ ſchafter in Rom, Sir Erie Drummond, zu Beratungen mit dem Foreign Office nach London berufen worden. Er iſt am Mittwochabend von Rom abgereiſt und wird Freitag vormittag in London ſein. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Das Kabinett wünſcht einen perſönlichen Bericht des Botſchafters über die Lage und den vorausſichtlichen Gang der Ereiginſſe im italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streit zu haben. Vor ſeiner Abfahrt hatte der Botſchafter eine Unterredung mit dem italieniſchen Staats⸗ ſekretär des Aeußern, Suvich. Im neueſten Sta⸗ dium des Streites war es ihm bisher nicht mög⸗ lich geweſen, Muſſolini perſönlich zu ſprechen. Der Korreſpondent fügt hinzu, der Streit ſtehe auf der Tagesordnung der Sitzung des Völkerbundsrates in der nächſten Woche. Die Ereigniſſe würden in hohem Maße von der Haltung Frankreichs und Englands abhängen. Wahrſcheinlich werde dem Lordſiegelbewahrer Eden, der bei dieſer Gelegenheit Großbritannien vertrete, große Bewegungsfreiheit gelaſſen werden. In London herrſcht die Anſicht, daß die Schritte, die in Rom zur Bildung eines Verſöhnungsaus⸗ ſchuſſes getan werden, darauf hindeuteten, daß es für den Völkerbundsrat vielleicht überhaupt nicht notwendig ſein werde, die abeſſiniſche Be⸗ ſchwerde gegenwärtig zu behandeln. Der Völker⸗ hund dürfte aber den Wunſch nach der Gewißheit haben, daß keine weiteren militäriſchen Vorberei⸗ tungen getroffen werden, während der Virſöhnungs⸗ verſuch im Gange iſt. Aufdeckung eines Putſchplans in Eſtland 5— Reval, 15. Mai. Die eſtniſche Regierung veröffentlicht eine amt⸗ liche Erklärung über die Aufdeckung eines Putſch⸗ planes, der in den letzten Monaten von dem akti⸗ viſtiſchen Flügel der eſtniſchen Freiheitskämpfer⸗ bewegung vorbereitet worden ſei. Nach den amt⸗ lichen Angaben ſollen ſich im Laufe des Winters in Reval und Dorpat unter der Führung des Haupt⸗ manns a. D. Reha zwei Stoßtrupps gebildet haben, die einen bewaffneten Umſchwung gegen die Regierung Paets und die gewaltſame Beſeitigung der führenden Männer dieſer Regierung planten. Mit Hilfe eines Feldwebels ſei es dieſen Stoßtrupps gelungen, ſich in den Beſtitz von Handgranaten und zahlreichen Handfeuerwaffen zu ſetzen. Die Führer des Putſches ſollen ſogar die Anwendung von Gift⸗ gaſen geplant haben. Der Pubſchplan ſcheiterte ſchließlich daran, daß führende Mitglieder der führenden Freiheitskämpferbewegung, die zum gemäßigten Flü⸗ gel gehörten, der Regierung von den Plänen der aktipiſtiſchen Gruppe Mitteilung machten. Ueber die Stärke der Putſchiſten macht die amtliche Erklärung keine Angaben. Vorläufig befinden ſich ſechs An⸗ gehörige der Aktiviſtengruppe in Haft, Die übri⸗ gen Beteiligten werden bis zur Verkündung des Gerichtsurteils auf freien Fuß belaſſen. Die eſtniſche Freiheitskämpferbewegung, die im Jahre 1933 und in den erſten Monaten des Jahres 1934 ſtark an Boden gewonnen hatte, wurde am 12. März 1934 durch die Regierung Paets aufgelöſt und verboten. Die leitenden Mitglieder der Bewegung wurden verhaftet. Im Herbſt 1934 gelang es dem Führer der Freiheitskämpferbewegung, Sirk, aus dem Revaler Hauptgefängnis nach Finnland zu ent⸗ kommen. Ein ausländiſcher Bildberichterſtatter ausgewieſen — Berlin, 15. Mai. Der Geſchäftsführer der„Neu Vork Times“ ⸗Bilddienſt G. m. b.., Julius Bol⸗ gar, iſt heute unter Gewährung einer Friſt von fünf Tagen aus dem Reichsgebiet ausgewieſen worden. Bolgar, der ungariſcher Staatsangehöri⸗ Polens Trauer um Meldung des DN B. — Warſchau, 16. Mai. Die Ueberführung der ſterblichen Ueberreſte Mar⸗ ſchall Pilſudſkis vom Schloß Belvedere nach der Kathedrale begann am Mittwochabend gegen 8 Uhr. Der Sarg wurde von Generalen der Armee auf eine Lafette gehoben, die von ſechs Pferden gezogen wurde. Der rieſige Trauerzug ſetzte ſich unter dem Geläut ſämtlicher Glocken in Bewegung. Die Spitze des Zuges, der ſich durch ein dichtes Spalier von Trup⸗ penabteilungen und militäriſchen Organiſationen langſam und feierlich vorwärts bewegte, bildete ein Bataillon Infanterie, eine Schwadron Kavallerie und eine Batterie Artillerie. Dann folgten die Trä⸗ ger der Ordenskiſſen mit den zahlreichen Auszeich⸗ nungen des toten Marſchalls. Die Lafette mit dem Sarg wurde von Vertretern der Geiſtlichkeit um⸗ geben. Im Trauergefolge ſchritt als erſter Staats⸗ präſident Moſeickt mit der Witwe des Verewigten und den nächſten Familienangehörigen, der General⸗ inſpekteur der Armee, der Miniſterpräſident, ſämt⸗ Marſchall Pilſudſki liche früheren Miniſterpräſidenten, das Diplomatiſche Korps und unzählige Abordnungen der Armee und der Legionäre mit ihren Fahnen. Man ſchätzt die Zahl det Teilnehmer an der Ueberführung und die der Zuſchauer auf über 200 000 Perſonen. Gegen 21.30 Uhr befand ſich der Trauerzug etwa auf der Hälfte des Weges vom Schloß Belvedere zur Ka⸗ theo rale, wo der Leichnam des toten Marſchalls 36 Stunden lang aufgebahrt bleiben wird. Während die engſten Hinterbliebenen, der Staatspräſident, die Regierung und die Mitkämpfer zu einer kurzen Trauerfeier verſammelt blieben, ſtauten ſich die Maſ⸗ ſen bereits in den engen Gaſſen um die Kathedrale, um ſich nach Abſchluß der Trauerfeier gegen Mit⸗ ternacht in einem endloſen Zuge zum letzen Gang zu ihrem toten Marſchall zu ordnen. Das diplomatiſche Korps bei der Witwe Pilſudſkis — Warſchau, 16. Mai. Mittwoch nachmittag ſtat⸗ tete das Warſchauer diplomatiſche Korps der Witwe des Marſchalls Kondolenzbeſuche ab. e Generalfeldmarſchall Mackenſens Voſuch in Budapeſt Meldung des DNB. — Badapeſt, 15. Mai. Mit unbeſchreiblichem Jubel und Begeiſterung iſt Mittwochnachmittag Generalfeldmarſchall von Mackenſen in Budapeſt empfangen worden. Eine unüberſehbare Mengenmenge harrte ſeit vielen Stunden geduldig zu beiden Seiten des Donauufers, um das Eintreffen des in Ungarn vom ganzen Volk ſo hochverehrten deutſchen Feldmarſchalls miterleben zu können.. Vor der mit den deutſchen Fahnen geſchmückten deutſchen Geſandtſchaft am Donaukai waren zwei Huſarenſchwadronen und eine Ehrenkompanie auf⸗ marſchiert. Unmittelbar vor dem Eingang der Ge⸗ ſandtſchaft hatten die Spitzen der reichsdeutſchen Ko⸗ lonie, die Amtswalter der Budapeſter Ortsgrup⸗ pe der NS D A P, die Hitler⸗Jugend und die deutſche Preſſe Aufſtellung genommen. Pünktlich um 5 Uhr traf der Generalfeldmarſchall mit der ihm von der ungariſchen Regierung bis Paſſau entgegengeſchickten Jacht„Sophie“ ein. Un⸗ geheurer Jubel brach aus, als der Generalfeldmar⸗ ſchall in der Uniform der Totenkopfhuſaven auf dem Deck des Schiffes ſichtbar wurde. In dem Augenblick, als der Generalfeldmarſchall den mit den deutſchen und ungariſchen Fahnen ge⸗ ſchmückten Landungsſteg betrat, intonierten die bei⸗ den Militärkapellen das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied. Unter den Klängen der ungariſchen Na⸗ tionalhymne ſchritt der Generalfeldmarſchall ſodann die Ehrenkompanie und die beiden Huſarenſchwa⸗ dronen ab. Immer wieder erhob ſich von allen Sei⸗ ten Kürmiſcher Jubel. Vor dem Geſandtſchaftsgebäude nahm der Gene⸗ ralfeldmarſchall, umgeben von den Spitzen der un⸗ gariſchen Militärbehörden, den Vorbeimarſch der Trunven ab. Als der Generalfeldmarſchall ſich ſo⸗ dann in das deutſche Geſandtſchaftsgebäude begab, in dem er während ſeines Budapeſter Aufenthaltes Wohnung genommen hat, ſammelte ſich vor den Fenſtern der Geſandtſchaft eine unüberſehbare Men⸗ ſchenmenge, die mit begeiſterten Hochrufen nicht auf⸗ hören wollte, bis der Generalfeldmarſchall auf dem Balkon der deutſchen Geſandtſchaft erſchien. Tau⸗ ſende von deutſchen Schwaben hatten ſich aus der Umgebung von Budapeſt eingefunden, um an den Huldigungen für den deutſchen Heerführer teilzunehmen. Die Leitartikel oer Blätter ſind in der Form von Aufrufen an das ungariſche Volk gehalten, das dem Generalfeldmarſchall von Mackenſen 1919 auf ungariſchem Boden angetane Unrecht jetzt durch den Ausdruck der Dankbarkeit und der Freude wie⸗ der gut zu machen. Bekanntlich war der General⸗ feldmarſchall im Jahre 1919 nach dem Zuſammen⸗ bruch von der damaligen marxiſtiſchen Regierung Ungarns gefangengenommen wurden. Jãããã ã ͤ ddddwbbbbbGbGbGbGbwGwGbGäGäꝓ é] vVVVVdVbdbbGGGGGb(Cçc(GbGc(cwbGGbGbGGbGbGbGGGbGVGTGTVTbTGVTGGTGTGTGTGTVTGVbFVTVTVVVTTTTWTVTVTVTVTVTVTVTTTTTTTTTTTTTTTWW ger und jüdiſcher Abſtammung iſt, hat zu wiederholten Malen ſeiner gehäſſigen und feindſeligen Einſtellung gegenüber dem neuen Staat und ſeinen führenden Männern Ausdruck gegeben, die ein Ver⸗ bleiben Bolgars in Deutſchland völlig unmöglich machen. Vierköpfige Familie durch Gas vergiftet — Düſſeldorf, 15. Mai. In der Franklin⸗Straße wurde am Mittwoch die Familie Joſten, der Ehe⸗ mann, die Ehefrau ſowie die beiden drei und ein Jahr alten Kinder, durch Gas vergiftet, tot aufgefunden. Die Milchfrau, die heute morgen nach mehrfachem vergeblichen Klopfen an der Woh⸗ nungstür die Wohnung betrat, fand den Ehemann Hubert Joſten tot auf dem Sofa, daneben auf dem Boden liegend ebenfalls tot das dreijährige Töchter⸗ chen. In demſelben Raum wurde auch die Ehefrau und das zweite, etwa ein Jahr alte Kind, aufgefun⸗ den. Die näheren Feſtſtellungen ergaben, daß der Gashahn geöffnet war. Zweifellos handelt es ſich um einen bedauerlichen Unglücksfall. Zwei Todesurteile wn Raubmordes — Schwerin, 16. Mai. Am Mittwoch hatten ſich vor dem Schwurgericht der 19 Jahre alte Angeklagte Friedrich Wilhelm Pankow und der 18 Jahre alte Angeklagte Helmut Saß aus Maßlow bei Wismar wegen Raubmordes zu verantworten. Die Mörder hatten in der Nacht zum 23. März dieſes Jahres den Händler Ciſzewſki gemeinſam mit einer eiſer⸗ nen Brechſtange getötet und dann ſeiner Barſchaft in Höhe von 63 Mark beraubt. Das Urteil lautete gegen beide Angeklagte wegen Raubmordes auf Todesſtrafe ſowie auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Großer Erdrutſch an der Bundesſtraße Salzburg Innsbruck — Wien, 16. Mai. Bei der Ortſchaft Land in Salzburg ereignete ſich ein großer Erdrutſch des Ber⸗ ges„Embacher Pleike“. Der Erdrutſch, der mit einer Geſchwindigkeit von 18 Metern zu Tal gleitet, be⸗ droht die Bundesſtraße Salzburg Innsbruck, von der er nur noch 180 Meter ent⸗ fernt iſt. Charbin— die billigſte Stadt der Welt Von unſerem mandſchuriſchen Mitarbeiter Hans Tröbſt Charbin, Anfang Mai. Leider liegt ſie etwas weit weg von Deutſchland, ſo daß ich gewiſſe Bedenken trage, all denen den Mund wäſſerig zu machen, deren Jodeal ſchon lange eine„billige Stadt“ iſt. Aber ſchließlich gibt es wohl auch daheim heute noch ſelbſtloſe Naturen genug, auf die das Wilhelm⸗Buſch⸗Wort„Kaum hat mal einer ein bißchen was, gleich gibt es welche, die ürgert das“ nicht zutrifft und die— ohne vor Neid zu erblaſſen— die folgenden Aufzeichnungen leſen können. Den andern aber, den kurzſichtigen Neid⸗ hämmeln, denen ſei zum Troſt gleich im vornherein geſagt: Herrſchaften! Alles iſt relativ und in Charbin, dem wirtſchaftlichen Mittelpunkt der Mandſchurei, erſt recht! Zum mindeſten iſt es hier ſo avie überall und immer im Leben: Regnet es Brei, dann hat man keinen Löffel, und hat man einen Löffel, dann regnet es keinen Breil Soll heißen: Gin billiger Lebensindex iſt noch niemals die Ur⸗ ſache hoher„Einnahmen“ geweſen— noch Heutlicher ausgedrückt: Der deutſche Kaufmann, der deutſche Ayzt, der Ingenieur oder alle anderen Berufs⸗ zweige, die ſich heute einbibden, in einer„billi⸗ gen“ Stadt des Auslandes raſcher als daheim auf einen grünen Zweig kommen zu können, weil ja die Bezahlung, gemeſſen an europäiſchen Maßſtäben, hoch“ ſei— alle dieſe Spekulanten befinden ſich in einem verhängnisvollen Irrtum: Gerade weil in den Großſtädten des Fernen Oſtens alle Dinge des Alltags ſo lächerlich billig ſind, gerade deswegen wepden genau die entsprechenden„lächerlichen“, bil⸗ ligen oder niedrigen Gehälter gezahlt, ſo daß bei Lichte betrachtet„alles auf das gleiche heraus⸗ kommt“. * Traf iſt da neulich zufällig einen ſogenannten deutſchen„Gdel⸗Emigranten“. So nennt man ſcherz⸗ weiſe hier öraußen jene Deutſchen, die ohne zwin⸗ gende Veranlaſſung Deutſchland verlaſſen haben, weil ſie ſich einbilden, nur hier Fraußen wüchſen die ganz großen Roſinen, und die der Ueberzeugung ſind, daß Mandſchukuv und andere ſchöne„Ge⸗ genden“ gerade auf ſie gewartet hätten, um nun endlich mit dem„Aufbau“ beginnen zu können. Dieſer„Edel⸗Emigrant“, ein Doktor, war zwar zu⸗ nächſt von den billigen Preiſen begeiſtert; als er aber die Kehrſeite der Medaille betrachtete, gingen ihm die Augen über und er hatte nur allzubald be⸗ griffen, daß man auf„operativem Wege“ hier keine Reichtümer ſammeln könne. Zwar halte ich es für übertrieben, daß man ſich hier ſchon für 16 Mark einen Blinddarm, mit allem was drum und dran hängt, herausnehmen laſſen kann, obwohl die Kon⸗ kurrenz der„roten“ und„weißen“ Aertzte— von den„gelben“ ganz zu ſchweigen— ungeheuer groß iſt. Immerhin Hauch in Mandſchukuo muß man für eine ſolche Operation„mit allem Zubehör“ rund 80 Mark hinlegen; aber derartige„ſchwere Fälle“ ſind ſelten, zumal die Japaner hier ein Muſter⸗ und Reklame⸗Krankenhaus eingerichtet haben, deſſen Sätze nach unſeren Begriffen ſo lächerlich niedrig ſind, daß man ſich immer wieder wundert, warum die Leitung den Patienten für die Behandlung nicht noch eine beſondere Entſchädigung zahlt! Billig können und müſſen dieſe japaniſchen Aerzte ſein, weil ſich einmal das Jahres ⸗Einkommen eines mandſchuriſchen Bauern— 90 v. H. der Geſamt⸗ bevölkerung!— auf 150 Mark oder 50 Pfennig pro Tag beläuft, und weil zum andern die ganzen ſauber nachgemachten Medikamente und In⸗ ſtrumente nur einen Bruchteil deſſen koſten, wie daheim. Viel zu verdienen brauchen nun dieſe Aerzte — wie alle andern Berufszweige— aus einem weiteren ſehr einfachen Gdunde nicht: die Man⸗ dſchu rei iſt ſo reich und ſo fruchtbar, daß alle Produkte dieſes Landes ſo gut wie nichts koſten! Faſanen, Haſelhühner und Haſen ſind daheim heute immerhin Luxusartikel—, hier koſtet auf dem Markt das Paar Faſanen 50 Pfennig, ein Haſe die Hälfte, und auf dieſer Preisbaſis bewegen ſich alle, aber auch alle Pro⸗ dukte und Bedürfniſſe des täglichen Lebens, ganz gleich, ob es ſich um das wundervolle koreaniſche Obſt, um Butter, Fleiſch, Gemüſe oder andere Dinge handelt. Infolgedeſſen läßt ſich der Lebensunterhalt einer europäiſchen Familie, wobei täglich nur„höch⸗ ſtes Feiertagseſſen“ auf den Tiſch kommt, mit Gro⸗ ſchen ſtatt der gleichen Anzahl Markſtücke beſtreiten. Dieſem niedrigen Lebensindex entſprechen nun aber leider Gottes auch die Gehälter, ſo daß ſelbſt leitende kaufmänniſche Angeſtellte, bei Lichte betrachtet, genau ſo wenig voͤer ſo viel auf die hohe Kante legen können wie daheim, obwohl doch gerade der Zweck des Auslandsdienſtes das„Groß⸗Verdienen“ war oder iſt. Nach dieſen Verdienſten müſſen ſich nun erklärlicherweiſe wieder alle jene Kreiſe richten, die auf den„Umſatz“ dieſer Verdienſte angewieſen ſind: alſo der Kleinhandel, die Vergnügungsſtätten u. a. Die Preiſe der japaniſchen Waren ſind ſo grotesk niedrig, daß man kein Wort darüber zu verlieren braucht.... So ſah ich eben in einem großen ruſſi⸗ ſchen Warenhaus wunderhübſche Bleiſoldaten, die mir merkwürdig bekannt vorkamen, die aber um zwei Drittel billiger waren als daheim.„Deutſche Form, aber aus Japan“. erklärte der Ver⸗ käufer harmlos. Und wie es mit den Bleiſoldaten geht, ſo geht es mit allen andern Dingen. Auch im erſten und beſten Hotel der Halb⸗Millionen⸗Stadt ißt man für 80 Pfennig ein Diner von drei Gängen, das daheim in gleicher Aufmachung das Fünffache, wenn nicht noch mehr koſten würde. Aber der Menſch lebt nun mal nicht allein von Kaviar, Fa⸗ ſanen, von Amur⸗Fiſchen und Haſelhühnern, er braucht auch geiſtige Nahrung. Ueber die großen Leiſtungen der Ruſſen auf muſikaliſchem und ſchau⸗ ſpieleriſchem Gebiet braucht man wohl kein Wort zu verlieren.. Dieſe Genüſſe werden hier auf dem „Erſten Platz“ zu Preiſen geboten, die man daheim auf dem letzten Platz eines Vorſtadt⸗Kinos anlegen muß. Und wenn man dann den Reſt der Nacht in einem„Betriebslokal“ verbummelt und ſich zum Schluß die Rechnung anſieht, dann fragt man ſich immer wieder:„Wie können dieſe Lokale bei dieſem Aufwand an Licht, Perſonal, Artiſten und anderen notwendigen Dingen überhaupt exiſtieren?“ Sehr einfach: alle jene„Zutaten“, die das Alltagsleben in Europa ſo verteuern, treten hier kaum als Be⸗ laſtung in Erſcheinung. Der Liter Benzin, der im Benzinlande Rumänien etwa 25 Pfennig koſtet, iſt hier bereits für 18 Pfennig zu haben. Infolgedeſſen ſind alle Verkehrsmittel entſprechend wohlfeil. Der Einheitsſatz im Taxi beträgt 8 Pfennig, auf der längſten überhaupt möglichen Entfernung(4 Kilo⸗ meter) deren 12, und wem das zu teuer iſt, der be⸗ nutzt die Straßenbahn, auf deren längſter Strecke —— Vier Fernſehempfangsſtuben in Berli Meldung des DN B. — Berlin, 18. Mat Die billigſten Fernſehgeräte, die heute von Funkinduſtrie herausgebracht werden können koſte noch immer 800 und 1000 Mark. Vom billigen Volksfernſehempfänger ſind wir noch weit entſernt In dem Beſtreben aber, der großen Maſſe des den ſchen Volkes das Fernſehen praktiſch vorzuführen und ſo ſelbſt ein Urteil über den Stand der Technit zu ermöglichen, hat die Reichsſendeleitung in Ge⸗ meinſchaft mit der nationalſozialiſtiſchen Höreror⸗ ganiſation, dem Reichsverband deutſcher Rund ſunk⸗ teilnehmer, vorläufig vier öffentliche Fernſehempfangz⸗ ſtuben in Berlin eingerichtet die am Mitt. wochabend eröffnet wurden. Dieſe vier Fernſehempfangsſtuben befinden ſich in der Potsdamer Straße, in der Reinickendorfer Straße, am Wedding, in Lichtenberg und ſchließlich im Funkhaus. In dieſen Empfangsſtuben iſt es nunmehr jedermann möglich, den regelmäßigen Fernſehſendungen an den Montagen, Mittwochen und Samstagen in der Zeit von 20,30 Uhr bis 2 Uhr koſtenlos beizuwohnen. Auf die in den einzelnen Stadtteilen durch angekündigte Eröffnung ſtrömten Tauſende zu den benachbarten Fernſehempfangsſtuben, um ſich dieſe neueſte Senſation ſchon vor Inbetriebnahme anzu⸗ ſehen. Am Abend ſelbſt ſteigerte ſich die Zahl der Beſucher noch ganz erheblich, ſo daß„ ſchichtweiſe“ geſehen werden mußte. f Zur Eröffnung ſprachen u. a. Reichsſendeleiter Hadamovpſky, der ſtellvertretende Reichsſende⸗ leiter Boeſe und Gaupropagandaleiter Schulze⸗Wech⸗ ſungen. Reichsſendeleiter Hadamopſky betonte in ſeiner auf Lautſprecherwagen übertragenen An⸗ ſprache, daß bei richtiger Zuſammenarbeit auf der ganzen Linie die Entwicklung des Fernſehens über⸗ Rundfunkwerbewagen 1 all zuſätzliche Möglichkeiten affen werde: auf dem Gebiete des Wirtſchaftlichen und Geſchäftlichen ebenſo wie auf dem Gebiete des Kulturellen und Po⸗ litiſchen. Das Programm umfaßte eine Anzahl von Fil⸗ men. Die Uebertragungen gelangen ganz ausge⸗ zeichnet und fanden den lebhaften Beifall der Er⸗ ſchienenen.— Wie wir erfahren, iſt beabſichtigt, in der nächſten Zeit in den Berliner Vororten noch eine Anzahl von Fernſehempfangsſtuben einzurich⸗ ten, außerdem in einer Anzahl von Betrieben und Arbeitslagern, ſo daß jeder Arbeiter ber Stirn und der Fauſt die Möglichkeit hat, das Fern⸗ ſehen kennenzulernen und ſelbſt zu beurteilen Jeder Deutſche hört die Reichstagsrede des 5 Führers — Berlin, 15, Mai. Anläßlich der am Dienstag, den 21. Mai 1935, 20 Uhr, ſtattfindenden Reichstags, ſitzung, in der der Reichstag eine Regierungserklä⸗ rung entgegennehmen wird, iſt von der Amtsleitung Rundfunk der Reichspropagandaleitung Gemein⸗ ſchaftsempfang verfügt worden. Alle Gliederungen der Funkwartorganiſationen haben daher die no, wendigen Vorarbeiten zu treffen, ſo daß die Volksgenoſſen, denen keine Möglich, keit zu einem Haus empfang gegeben itt, auf den Straßen und Plätzen durch Großlautſprecher die Rundfunkübertragung abhören können. r. 2222 222 Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meizner ⸗ Handelstell: l. f. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Telt Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller ⸗ Sübweſtdeulſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel N und geschäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mann Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Br. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung, Mannheim, R 1.—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Frſtz Fillies, W 38. Bittoriaſtroßt Geſ.⸗D.⸗A. April 1958; Ausgabe A u. B= 21 200 Zur geit Preisliſte Nr. 4 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur det Rückvort —— (eine halbe Stunde Fahrt) man 6,6 Pfg. zahlt, waß⸗ rend man dieſes Vergnügen im Autobus ſchon füt deren 3 haben kann. 1 Ungeheuer groß iſt der Verbrauch an elektriſchen Licht in dieſer Stabt, da der Chineſe eine ausge, ſprochene Vorliebe für modernſte, vielfarbige Acht, reklame hat. Die Kilowattſtunde koſtet etwa 10 ff, ein Satz, der hier als ausgeſprochen teuer gilt und über den ich mir kein Urteil erlauben kann, weil ich die deutſchen Tarife nicht zur Hand habe. Teuek ſind hingegen die Wohnungen. Für eine moderne 4⸗Zimmer⸗Wohnung, einſchließlich Zentralheizung, Bad, Waſſer und allem anderen Zubehör, muß man heute doch rund 90 Mark hinlegen, da infolge der ſtarken japaniſchen Zuwanderung eine gewiſſe Ver⸗ knappung eingetreten iſt. Dafür iſt nun aber wieder das Leben in einer ſolchen Wohnung, in Sonderhett deren Einrichtung, ſehr billig. Denn die chineſiſchen Tiſchler ſind nicht nur Meiſter, ſondern Künſtler u ihrem Fach. Einen mächtigen Schleiflack⸗Kletder⸗ ſchrank, für den man ſelbſt im holgreichen Rum nien 200 Mark auf den Tiſch des Hauſes lege mußte, ſtellt der Chineſe in noch beſſerer 0 0 rung nach den komplizzierteſten deutſchen 1 Zeichnungen für deren 65—70 her, und für 1000 N kann man ſich nach eigenen Entwürfen eine 4⸗ Zimmer Wohnung mit allem, was dazu gehört, einrichten laſſen! Steuern bezahlt der Europäer in 110 Mandſchurei nicht, ſoziale Abgaben ſind unbekaun und für 25 Mark monatlich kaun man ſich einen jener gelehrigen chineſiſchen Köche halten, an 17 8 ſogar Lukull oder Trimalchio ihre helle 19 80 habt haben würden. Unter dieſen Umſtänden kein Wunder, wenn hier Gehälter von 200 bis. Mark ſchon als„recht gute Gehälter“ angeſprohe werden, zumal ſie eben eine Breite der Leben 5 rung geſtatten, die im„Fernen Weſten“ unbeka iſt, die aber hier aus tauſenderlei Gründen eine 9 ſolute Notwendigkeit darſtellt. ö Der Nachlaß des Komponiſten Richard 54 Der zu Anfang des Jahres verſtorbene Kompo und Muſikhiſtoriker Prof. Richard Wetz hat Oper„Das ewige Feuer“ der Staatsbibliothek in Berlin vermacht. 7 gung über ſeinen geſamten übrigen lite und künſtleriſchen Nachlaß hat er Dr. Walter in Altona⸗Blankeneſe übertragen. 2 Gewiß ſeines Sch hatten St zielſichere! gereckt un zum Schn ben liegt linge im kommen Luft, und gegoſſen Kerzen au Es iſt Garten g. wartet ni einen neu gal dieſe 2 gewohnt, eingezoge! lag? Das Poſten au vergaß. herein, nn fauchen n. die Höhe daß Wind gearbeitet Farbe zul Nun frißt nen Stäb nügen, ur Trauri neu wird Bedauern! und wie körnig un Fläche. 2 auch an d das alte Triebe du. worſchen token Din Leilung Dr. Nach ge Holzba: ſchen Rum der Priva! hatte ſich f diſchen Se Baden un! Kulturkrei mit den ei lichen Inf ein Progr. Prägung Sendebezi! und im A den hat. Die Re Dr. Holzb den Prog: geſellſchaft Abteilung Amläßl überbracht . gurt, Dr. 1 ſendeleiter erkennung ſchen Run Der J. auf die Ge Dr. Hoch Baden“ m belange de — nk⸗ e 2 1 Donnerstag, 16. Mai 1935 5 Mannheim, den 16. Mai. Von verwahrlosten Dingen Gewiß iſt auch dieſes Gitter einmal der Stolz eines Schöpfers geweſen; ſeine kunſtfertigen Hände hatten Stab um Stab in Glut gebogen, hatten mit zielſicheren Schlägen das weiche Metall gedehnt und gereckt und endlich Stück für Stück zuſammengeſetzt zum Schmuck der ganzen Straße. Hinter den Stä⸗ hen liegt der alte Garten und treibt wilde Schöß⸗ lunge im Rauſche des Frühlings, der ins Land ge⸗ kommen ist eine grüne Wirrnis ſucht ſich Licht und duft, und allerlei Blüten ſind über die Bäume aus⸗ gegoſſen bis hin zu den alten Kaſtanien, die ihre gerzen aufgeſteckt haben. g Es iſt lange keine pflegende Hand durch dieſen Garten gegangen, auch das Haus im Hintergrund wartet nicht erſt ſeit den vergangenen Jahren auf einen neuen Anſtrich. Wer weiß, was für ein Schick⸗ gal dieſe Dinge erzählen? Hat hier ein reicher Mann gewohnt, der ſeine Habe verlor? Sind hier Erben eingezogen, denen nichts mehr an der Erhaltung lag? Das alte Gitter ſteht an der Straße wie ein Foſten aus vergangenen Zeiten, den man abzulöſen dergaß. Es erfüllt ſeine Pflicht, es läßt niemand herein, nur Katzen ſchlüpfen durch die Stäbe und kauchen nach den Hunden, die bellend am Gitter in die Höhe ſpringen. Man hat ſeit langem vergeſſen, daß Wind und Wetter an dieſer treuen Schildwache gearbeitet haben, man hat ihr nicht das bißchen Farbe zukommen laſſen, das ſie zum Leben braucht. Nun frißt ſich der Regen immer tiefer in die eiſer⸗ nen Stäbe, ſchon ein kräftiger Fußtritt würde ge⸗ nügen, um alles zum Weichen zu bringen. Traurig ſieht das aus in dieſem Monat, wo alles nen wird und friſch, wo alles von Geſundheit ſtrotzt. Hedauernd ſtreicht die Hand über die alten Stäbe und wie man ſte zurückzieht, iſt ſie rot von Roſt, körnig und blättrig haftet ein wenig Zerfall in der Fläche. Muß das ſein? Iſt denn keiner da, der auch an dieſes alte Gitter den Frühling trägt? Nur das alte Buſchwerk, das hinter den Stäben üppig gedeiht, hat ein Einſehen; es ſtreckt ſeine jungen Triebe durch die Lücken hindurch und umkleidet den morſchen Roſt mit lichtem Grün. Auch vor den toten Dingen macht der Mai nicht halt. Wechſel in der Leilung der Mannheimer Runofunkſtelle Dr. Hochſchild Nachfolger Dr. Holzbauers Nach genau zehnjähriger Tätigkeit iſt Dr. Alfons Holzbauer geſtern aus den Dienſten des Deut⸗ ſchen Rundfunks ausgeſchieden, um eine Stellung in der Privatwirtſchaft zu übernehmen. Dr. Holzbauer hatte ſich ſchon vor der offiziellen Errichtung der ba⸗ diſchen Sendeſtellen für die Rundfunkintereſſen in Baden und Inſonderheit im Mannheim⸗ Heidelberger Kulturkreiſe eingeſetzt. In enger Zuſammenarbeit niit den einheimiſchen, künſtleriſchen und wiſſenſchaft⸗ lchen Inſtituten und Kräften iſt es ihm gelungen, ein Programm von charakteriſtiſcher und bedeutſamer Prägung zu ſchaffen, das auch über den engeren Sendebezirk hinaus durch Uebertragungen im Reich und im Ausland Geltung und Anerkennung gefun⸗ den hat. Die Reichsrundfunkgeſellſchaft hat die Verdienſte Dr, Holzbauers anerkannt durch ſeine Berufung in den Programmausſchuß der deutſchen Rundfunk⸗ geſellſchaft und durch ſeine Beſtellung zum Leiter der „Abteilung Baden“. Anläßlic) des zehnjährigen Dienſtjubiläums überbrachte der Intendant des Reichsſenders Stutt⸗ gärt, Dr. Bofinger, die Glückwünſche des Reichs⸗ ſendeleiters Hadamopſky und überreichte ihm in An⸗ erkennung ſeiner Erfolge eine Ehrengabe des Deut⸗ ſchen Rundfunks. Der Intendant des Reichsſenders übergab hier⸗ auf die Geſchäfte der Mannheimer Rundfunkſtelle an De Hochſch il, der als Leiter der„Abteilung Buden“ mit der Wahrung der geſamten Rundfunk⸗ belange der Badiſchen Grenzmark betraut wurde. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 222 3. Seite“ Nummer Gendet deuljche Verkehrsmittel an die Miſfionsfront Fliegerpaler Paul Schulte in Mannheim Auf dem Mannheimer Flugplatz hatte ſich geſtern mittag eine große Menſchenmenge eingefunden, um dem Fliegerpater Schulte bei ſeinem Beſuch in Mannheim einen Willkommengruß zu entbieten. Pünktlich um fünf Uhr tauchte, von Speyer kom⸗ mend, das Flugzeug auf und ſchwebte nach zwei großen Schleifen in elegantem Gleitflug auf den Platz herein. Selbſt die Fachleute ſtaunten über die⸗ ſes Flugzeug, das für den Miſſionsdienſt in frem⸗ den Erdteilen beſtimmt iſt. Es handelt ſich nämlich um ein Dornier⸗Amphibium: das iſt ein Typ, von dem bis jetzt nur dieſe einzige Ma⸗ ſchine gebaut wurde. Dieſes Amphibium iſt gleich⸗ zeitig Landflugzeug und Flugboot und weiſt den für Dornier⸗Waſſerflugzeuge bezeichnenden Bootsrumpf auf. Für die Landung auf feſten Boden ſind 2 Räder da, die vom Führerſitz aus herausgeklappt oder in dem Rumpf evrſenkt werden können. An den Trag⸗ tig 110 flächen des freitragenden aber niedrigen Hochdeckers befinden ſich in der Mitte kleine Hilfsſchwimmer. Zum Antrieb dient ein 250 PS⸗Motor, der über dem Rumpf angebracht iſt und der eine Druckſchraube betätigt, die der Maſchine eine Reiſegeſchwindigkeit von 170 Km.⸗St. ermöglicht. 8 Kaum war die DIN, die auf den Namen„Das fliegende Kreuz“ getauft iſt, vor die Halle des Flug⸗ platzes gerollt, als auch ſchon die Abſperrung von den begeiſterten Leuten durchbrochen wurde. Im Pilotenſitz erhob ſich ein Hüne von einem Mann: Pater Paul Schulte, der unter dem Namen„der Fliegerpater“ in aller Welt bekannt iſt. Pater Schulte war wie ſein über London beim Luft⸗ angriff abgeſchoſſener Bruder ein erfolgreicher Kriegsflieger, der ſich nach dem Kriege für die Verwendung von Flugzeugen im Dienſte der Miſ⸗ ſion ſo nachdrücklich einſetzte, daß die„Miva“ Miſ⸗ ſions⸗Verkehrs⸗Arbeitsgemeinſchaft bereits mehrere Flugzeuge nach Afrika entſenden konnte. i Da ſtand nun Pater Paul Schulte mit Flieger⸗ haube, Fliegerbrille und Fliegermantel. Die Ver⸗ wandlung ging aber ſehr raſch vonſtatten, nachdem die fliegeriſchen Ausrüſtungsgegenſtände abgelegt waren. Aus dem Flieger war ein Prieſter im ſchwar⸗ zen Rock geworden, der freundlich den vielen Leu⸗ ten die Hand ſchüttelte, die zu ſeiner Begrüßung ge⸗ kommen waren; unter ihnen befand ſich u. a. Prälat Bauer ſowie ein Teil der Geiſtlichkeit. * Unter dem Leitgedanken„Sendet deutſche Ver⸗ kehrsmittel an die Miſſionsfront“, der zugleich ein Stück Arbeitsbeſchaffungsprogramm und eine He⸗ bung deutſcher Wertgeltung und des deutſchen Ex⸗ ports im Ausland bedeutet, macht Pater Schulte die⸗ ſen Flug, der ihn durch alle deutſchen Gaue führt. Das Ziel iſt, eine große vaterläudiſche Aufgabe zu U fördern, die von der deutſchen Regierung wie von der Kirche warm empfohlen wird, denn deutſche Verkehrsmittel an der Miſſivonsfront ſtärken den deutſchen Namen im Auslande. Das Flugzeug„Das fliegende Kreuz“ ſoll in dem Miſſi⸗ onmsgebiet deutſcher Miſſionen in Südweſtafrika eingeſetzt werden. Am Abend ſprach im überfüllten Saal des Kol⸗ pinghauſes Pater der Miva und Paul über die Schulte über die Aufgaben Weiſe, wie dieſe Arbeitsge⸗ t ins Leben gerufen wurde. Zu den beſten Freund von Pater Schulte gehörte ſein Kriegs⸗ kamerad Pater Otto Fuhrmann, der, wie er, den feldgrauen Rock mit dem Rock des Miſſionars ver⸗ tauſcht hatte. Pater Fuhrmann erkrankte im Innern unſerer früheren Kolonie Deutſch⸗Südweſtafrika, doch kam Hilfe zu ſpät. Der Miſſionar hätte gerettet wer⸗ den können, wenn ein raſches Beförderungsmittel zur Verfügung geweſen wäre. Das brachte Pater Schulte auf den Gedanken, das Miſſionswerk zu motoriſteren und dadurch auch die Arbeitsleiſtung der Miſſion zu vergrößern. Dieſe Motoriſierung iſt kein Sport, keine Senſationshaſcherei, ſondern eine lebenswichtige Notwendigkeit. Um dieſes Werk durchführen zu können, wurde die Miva ins Leben gerufen, die Kraftwagen, Motorboote und Flugzeuge mit Führern in die Miſſionsgebiete ſchickt. Seit 1927 konnten bereits über hundert Mo⸗ torfahrzeuge, darunter neun Flugzeuge, be⸗ ſchafft und den Miſſionsſtationen überlaſſen werden. Die Miſſionare, die ſich zum Leitgedanken gemacht haben:„Unſere Aufgabe gilt Gott und Va⸗ terland“, ſind nicht nur Soldaten Gottes, ſondern auch Soldaten des Vaterlandes, und die Regierung ſteht voll und ganz hinter dem Werk,. Das geht auch ſchon daraus hervor, daß der Führer, Dr. Goebbels und Luftfahrtminiſter Göring bereits mehrmals Pater Schulte empfangen haben. meinſcha Die Motoriſierung der Miſſion hat aber noch weitere Bedeutung. Das Geld, das der Miva zur Erfüllung ihrer Aufgaben zufließt, bleibt reſtlos in Deutſchland, denn hierfür werden Kraftwagen, Motorbobte und Flugzeuge beſchafft. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die deutſchen Fahr⸗ zeuge allen Anforderungen genügten und allgemein auffielen. Dadurch war es bis jetzt ſchon möglich, für die deutſchen Fabrikate die erforderliche Ausfuhr zu erſchließen. Die mit feinem Humor gewürzten Ausführungen von Pater Schulte, der mit dem Wunſche ſchloß, daß Deutſchland möglichſt bald wieder ſeine Kolonien zurückbekommen möge, fanden lebhafteſten Widerhall. Anſchließend lief dann der Miva⸗Film„Das Vermächtnis des Miſ⸗ ſionars“, der zeigte, mit welchen Schwierigkeiten die Miſſionare im früh. Deutſch⸗Südweſtafrika zu kämpfen haben und welche Erleichterungen ihnen durch die Motoriſierung geſchaffen werden. Der Filmſtreifen hinterließ ſtärkſte Eindrücke und wird es beſtimmt auch heute abend tun, wenn die Veranſtaltung wie⸗ derholt wird, nachdem Hunderte von Perſonen wegen Ueberfüllung keinen Einlaß mehr finden konnten. Die„Kindermöve“ in Mannheim Vom 19. bis 21. Mai finden in Mannheim Rund⸗ flüge für Kinder mit der hier ſchon bekannten„Kin⸗ dermöve“ ſtatt. Für dieſe Veranſtaltungen iſt vorge⸗ ſehen, daß geſchloſſene Schülergruppen aus Mann⸗ heim und Ludwigshafen von allen Schulen teilneh⸗ men, ferner aus Weinheim, Schwetzingen, Ladenburg, Heidelberg und Frankenthal. Nicht nur die Teil⸗ nahme an einem Flug wird dabei den Schülern ge⸗ boten. Zu dieſem größten Erlebnis wird ſich ein aufſchlußreicher Einblick in das Getriebe eines modernen Großflughafens geſellen. Jetzt gerade, in dieſen Tagen, wo die Ereigniſſe der Luftfahrt⸗ Werbewoche ihre Schatten vorauswerfen, wird auf dem Flugplatz Mannheim allerhand zu ſehen ſein, was man ſonſt nicht in dieſer Art zu ſehen kriegt. Es wird den Schülern Gelegenheit gegeben, aus eigener Anſchauung neben der Verkehrsfliegerei auch den Betrieb einer Motorflugſchule des Deutſchen Luftſportverbandes kennenzulernen. Wer das Glück hat, zur richtigen Zeit mit ſeiner Gruppe oͤranzukommen, der wird auch unſeren allbeliebten Kunſtflieger Flugkapitän Bihlmaier beim Training für den Segel⸗Kunſtflug bewundern können. Alles in allem wird die Kindermöve ihren Be⸗ ſuchern den richtigen Vorgeſchmack von der edlen Fliegerei vermitteln, der ſie richtig vorbereitet für die Deutſche Luftfahrt⸗Werbewoche! Der Evangeliſche Volksverein unter neuer Führung Die außerordentliche Mitgliederverſammlung vom 28. April wurde nach der Wahl des neuen Vereins⸗ führers vertagt. Zum Vereinsführer wurde in ge⸗ heimer Wahl mit großer Stimmenmehrheit Wilhelm Gieck gewählt, der zu ſeinem Stellvertreter Maler⸗ meiſter Wilhelm Blaſe ernannte. Mit der Geſchäfts⸗ führung wurde Diakon Pertſch beauftragt. Die Fortſetzung der außerordentlichen Mitgliederver⸗ ſammlung am 12. Mai im Germaniaſaal wurde ein⸗ geleitet mit einem Trio in d⸗Moll von Joh. Seb. Bach, geſpielt vom Hausorcheſter. Nach dem Gruß⸗ wort des Vereinsführers an die trotz Maien⸗ und Muttertag zahlreich Erſchienenen, übernahm die Verſammlungsleitung W. Blaſe. Der Haushalts⸗ und Arbeitsplan wurde einſtimmig angenommen, ebenſo ſämtliche von den Rechnungsprüfern einge⸗ brachten Anträge. Die bisherige Beſtattungshilfe ſoll durch ein Abkommen mit einer Verſicherung in einen Rechtsanſpruch für die Hinterbliebenen ver⸗ wandelt werden. Bis dahin gilt die verbeſſerte Bei⸗ hilfeordnung. Ebenſo ſoll künftig jede Wöchnerin eine Beihilfe von 10 Mark erhalten. Etwa 60 Frauen iſt im Spätjahr Gelegenheit zur Teilnahme an einer zehntägigen Mütterfreizeit im Schwarzwald (Herrenalb) zu erſchwinglichen Bedingungen gege⸗ ben. Dem Führerbeirat gehören künftig an: Frau Margarete Schmitt, die Vereinsmitglieder Konrad Bollet, Fritz Gerlach, Wilhelm Lauer und Ernſt Wendlandt. Der Frauengruppe ſteht Frau Schmitt, dem Männerchor Fr. Gerlach vor. Die Aufgaben des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim werden auch künftig auf dem Gebiet des praktiſchen Chriſtentums liegen. „e Die Reichsbahn ſchafft Arbeit. Das Reichs⸗ bahnbetriebsamt Mannheim ſchreibt Arbeiten zur Erneuerung der Bahnſteighallen aus. Das Eiſen⸗ werk der Bahnſteighallen im Hauptbahnhof wird ent⸗ roſtet und der Anſtrich erneuert, außerdem die Dach⸗ ſchalung der Bahnſteighallen angeſtrichen. Weiter iſt der Anſtrich des Stahlüberbaues der neuen Ueber⸗ führung der Neckarauer Straße, die jetzt noch die rote Roſtſchutzfarbe hat, ausgeſchrieben. e zen Bezirksverband Mannheim des„Kyffhäuſer“. Nach der Neugliederung des Kyffhäuſerbundes ſetzt ſich fetzt der Führerring Bezirksverbandes Mannheim folgendermaßen zuſammen: Dr. Karl Hiece(Bezirksverbandsführer), Wilhelm Voigt (Schriftwart und Adjutant), Bernhard Gattung (Rechnungs⸗ und Kaſſenführer), Friedrich Hildebrand (Bezirks⸗Schießleiter), Paul Stahl(Fechtwart), Her⸗ mann Haberkorn(Propaganda⸗Obmann). ei Kameradſchaft ehemaliger 170er. In der er⸗ freulich gut beſuchten Mai⸗Monatsverſammlung ent⸗ wickelte Profeſſor Dr. Caroli an Hand einer Kar⸗ te und einer Skizze die Schlacht in Lothringen und die Verfolgungskämpfe Richtung Epinal Auguſt⸗ September 1914. Der Redner entrollte das Bild der Schlacht in großen Zügen, zeigte den ſiegreichen Vor⸗ marſch Tag für Tag auf, um am Ende von den un⸗ endlich ſchwierigen Waldkämpfen nördlich von Epi⸗ nal zu berichten. In dieſen Rahmen hinein ſtellte er jeweils die Kampfhandlungen ſeines Regiments Dicke Menſchen erreichen Gewichtsabnahme in Kürze durch den auer⸗ kannt bewährten Ebus⸗Tee./ 1,50 in Apoth. u. Drog. Ebus⸗Tee ſchmeckt gut, gibt jugendliche Friſche! des und Schweſterregiments 169(die 169er waren zu dieſem Abend auch geladen) und weckte durch das Einflechten von vielen perſönlichen Erinnerungen, von Tagebuchberichten anderer und von Beiträgen in der Regimentszeitſchrift alte Bilder teils ernſten, teils heiteren Charakters zu neuem Leben. Unver⸗ geßlich werden auch bleiben die Leiſtungen derer, die — Führer und Truppe— den Heldentod fanden, an der Spitze der Regimentskommandeur Oberſt Tel⸗ lenbach. Die gewaltigen Anſtrengungen der Trup⸗ pen, ihre gewaltigen Blutopfer waren nicht umſonſt geweſen; durch den todeskühn vorgetragenen An⸗ griff der vereinigten öten und 7ten Armee wurden große Teile der framzöſiſchen Armee von der Marne ferngehalten. Erinnerungen einzelner Kameraden, die in lebendiger Ausſprache zu Wort kamen, ver⸗ vollſtändigten das Bild von jenen Kampfeswochen. Der Kameradſchaftsabend hat ſeinen wahren Sinn wiederum darin gefunden, daß die Kameraden ſich im Gedenken an ihre Leiſtungen und im Gedenken an die Toten des Regiments zuſammenfanden. Mit herzlichen Dankesworten beſchloß der Kamerad⸗ ſchaftsführer Brenneiſen den Vortrag.—— Am 1. und 2. Juni findet auf den Polizeiſtänden das Preisſchießen ſtatt. Kameradſchaftsführer Breun⸗ eiſen und Schießleiter Höß ermahnten zur reſtloſen Beteiligung. Die ſilberne Kyffhäuſer⸗Ehrennadel konnte den Kameraden Ph. Ziegler und Hch. Heid⸗ rich überreicht werden. * Mindeſtmaße der Briefumſchläge. Da noch immer erhebliche Beſtände an Briefumſchlägen vor⸗ handen ſind, die nicht die Mindeſtmaße von 10,5: 7,4 Zentimeter erreichen, hat die Deutſche Reichspoſt die Aufbrauchfriſt ſolcher Briefumſchläge nochmals, und zwar bis 30. Juni 1936 verlängert. 5 Vell. APG oA AIEIK UI Aide rund 2, e ccc 4. Seite/ Nummer 222 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 16. Mai 190 Vom Volksſport zur Höchſtleiſtung Die Anweiſungen zur Reichsſport⸗Werbewoche Zu der vom 26. Mai bis zum 2. Juni im Rahmen der allgemeinen und olympiſchen Sportwerbung durchzuführenden Reichswerbewoche hat der Reichs⸗ innenminiſter zugleich im Namen des Reichspropa⸗ gandaminiſters Anweiſungen an die Reichsſtatthal⸗ ter, die Landsregierungen, die übrigen nachgeord⸗ neten Behörden und die Gemeinden gerichtet. Danach nehmen ſämtliche Gliederungen und For⸗ mationen der Bewegung, die Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen und die Schu⸗ len an dieſer Veranſtaltung teil. Die Reichsſport⸗ Werbewoche ſteht unter dem Leitſatz„Vom Volks⸗ ſport zur Höchſtleiſtung“. Die Woche ſoll den ein⸗ heitlichen Willen des geſamten deutſchen Volkes zum Ausdruck bringen, in Zukunft Leibesübungen zur Lebensgewohnheit zu machen. Sie ſoll einen wei⸗ teren Vorſtoß bilden in dem Kampf, auch den letzten körperlich befühigten Volksgenoſſen für die Teil⸗ nahme an regelmäßigen Leibesübungen zu gewinnen. Die Reichsſport⸗Werbewoche wird in allen Orten über 500 Einwohner durchgeführt. Die Gemeindeaufſichtsbehörden und Gemeinden wer⸗ den erſucht, bei der Durchführung tatkräftig mitzu⸗ wirken und den Veranſtaltern jede vertretbare Er⸗ leichterung zu gewähren. Von den Vertretern der ſtagtlichen und der Gemeindebehörden wird erwartet, daß ſie bei den Kundgebungen in geeigneter Form hervortreten. Wegen der Beteiligung der Schulen und der Berufsſchulen ergehen noch beſondere Be⸗ stimmungen der zuſtändigen Miniſter. Das gemein⸗ ſchaftliche Zuſammenwirken anläßlich dieſer Veran⸗ ſtaltung ſoll auch dazu führen, in Zukunft die für eine wirkliche Erfaſſung unſeres Volkes erforder⸗ lichen Spielwieſen, Sportſtätten und Schwimman⸗ lagen auszubauen und neu zu ſchaffen. Mütterkurſus Am Mittwoch, den 22. Mai beginnt in der Müt⸗ terſchule L. 9, 7/8 abends 8 Uhr der nächſte Mütter⸗ kurſus. Die Aufgaben der Mütterſchube ſind vielſeitig. Dort hören Mütter, die Frauen und die heranwach⸗ ſenden Mädchen über ihre Pflichten, die ſie als Haus⸗ frau und Mutter zu erfüllen haben. Man bekommt heute noch vielfach entgegengehalten, daß die Frau doch von jeher ihren Aufgaben auch ohne eine Vor⸗ bildung gewachſen war, doch die Erfahrung zeigt nur zu deutlich, wie notwendig es iſt, über dieſe wich⸗ tigen Lebenskreiſe zu ſprechen. Unendlich viele Feh⸗ ler könnten vermieden werden, mancher Mutter würden Sorgen erſpart bleiben, wenn ſie ſich ent⸗ ſchließen könnte ihren Kindern zuliebe ein kleines Ofer zu bringen und einen Mütterkurſus zu beſuchen. Die Kinder zu geſunden, tüchtigen Menſchen zu er⸗ ziehen iſt eine der verantwortungsvollſten Aufgaben, die nicht leicht genommen werden dürfen. Im Mütterkurſus werden daher alle wichtigen Ge⸗ biete beſchrochen: Pflichten und Aufgaben der deut⸗ ſchen Mutter, Bedeutung der Säuglings⸗ und Kinder⸗ pflege, Bepölkerungsfragen. Lebensnotwendigkeiten des Säuglings. Das Säuglingsbett, die Kleidung, die Körperpflege. Natürliche und künſtliche Ernäh⸗ rung des Säuglings. Fragen über Ernährungſtö⸗ rungen, Rachitis, Kinderkrankheiten. Die werdende Mutter und ihre Pflege. Erziehung und Beſchäfti⸗ gung des Säuglings und Kleinkindes. An das Be⸗ ſprochene ſchließen ſich praktiſche Unterweiſungen an wie: Wickeln, Baden, Säuglingsnahrung kochen uſw. Die Kurſe ſind jeweils zweimal wöchentlich nach⸗ mittags und abends. Der am 22. Mai beginnende Kurſus iſt jeweils Mittwochs und Freitags abends von 8 bis 410 Uhr. Dauer 6 Wochen. Die Gebühr iſt 6 Mark, doch wird den einzelnen finan⸗ ziellen Verhältniſſen weitgehend Rechnung getragen. Anmeldungen nehmen entgegen: Die Mütter⸗ ſchule, L 9, 7/88. Sprechſtunden täglich von 11. bis 12 Uhr. Tel. 24933. Die Geſchäftsſtelle der NS⸗ Frauenſchaft, I. 4, 15, die Geſchäftsſtelle vom Roten Kreuz, Q 7, 12; die Geſchäftsſtelle vom Ev. Mütter⸗ dienſt, O 6, 10; die Geſchäftsſtelle der Kath. Frauen⸗ — wereine, B 5, 19. ausordnung ſichert den Hausfrieden Vom Bund Deutſcher Mietervereine, Sitz Dresden, wird uns nachſtehender Artikel mit der Bitte um Abdruck zur Verfügung geſtellt. Das Zuſammenwohnen der Menſchen in Miet⸗ häuſern bedingt eine gegenſeitige Rückſichtnahme aller Hausbewohner untereinander, um die Wohn⸗ ruhe und ſomit den Hausfrieden zu ſichern. Jeder einzelne Hausbewohner ſoll ſich ſo verhalten, wie er es auch von den übrigen Hausbewohnern gen Hausbewohner für die notwendige Abhilfe zu ſorgen. Eine oft vorhandene Lärmquelle ſind Waſ⸗ ſerleitungsgeräuſche aller Art. Die beim Oeffnen und Schließen von Hähnen entſtehenden Ge⸗ räuſche können mühelos durch Anbringung von Windkeſſeln im Dachgeſchoß beſeitigt werden. Ein Rauſchen oder Gurgeln in der Waſſerleitung wird durch Anbringung von Droſſeleinſätzen in der Waſ⸗ ſerleitung zum Verſchwinden gebracht. wünſcht. Auf kranke Mitbewohner oder ſonſtige Umſtände iſt hierbei beſondere Rückſicht zu nehmen. Der Haushaltungsvorſtand hat außerdem die Pflicht, auf ſeine Haushaltungsangehörigen oder ſonſtigen Mitbewohner ſeiner Räume in dem glei⸗ chen Sinne einzuwirken. ö Störende Geräuſche aller Art ſind zu ver⸗ meiden. Hierzu gehört insbeſondere auch das ſtarke Zuſchlagen von Türen, die Benutzung von nicht abgedämpften Maſchinen und das Muſizieren einſchließlich Rundfunkempfanges mit be⸗ läſtigender Lautſtärke und Ausdauer. Beim Muſizieren und Rundfunkempfang ſollen Türen und Fenſter geſchloſſen ſein; Maſchinen aller Art(3. B. Waſchmaſchinen, Motore uſw.) können mit weich federnden Schwingungsdämpfern verſehen werden. Die bei ſchwachen Deckenkonſtruktionen durch Be⸗ gehen des Fußbodens entſtehenden Geräuſche laſſen ſich durch Auslage von Teppichen oder bei Lino⸗ leum durch eine geeignete ſchalldämpferiſche Unter⸗ lage vermindern. Das lärmverurſachende Zerkleinern von Bren nſtoffen(Holz und Kohle) ſoll gleichfalls nicht in den Mieträumen, ſondern an der hierfür im Hauſe vorgeſehenen Stelle erfolgen. Für das Teppichklopfen ſind in allen Orten durch Poli⸗ zeiveroroͤnung beſondere Zeiten feſtgeſetzt, welche von allen Hausbewohnern zu beachten ſind. Durch ausreichende Erziehung und Beauſſich⸗ tigung der Kinder kann erfahrungsgemäß erreicht werden, daß ſich der entſtehende Lärm in Grenzen hält, die für alle Hausbewohner erträglich bleiben. Werden dieſe Grenzen überſchritten, ſo iſt es Pflicht der Erziehungsberechtigten, im Intereſſe der übri⸗ Das Waſchen und Trocknen der Wäſche in den Mieträumen iſt wegen der hiermit verbun⸗ denen Feuchtigkeitsentwicklung eine Unſitte, welcher immer wieder entgegenzutreten iſt. Für das Waſchen der Wäſche iſt die Waſchküche und für das Trocknen der Trockenboden oder Trockenplatz vorhanden. Zur Vermeidung einer Verſtopfung von Ent⸗ wäſſerungsanlagen müſſen die Hausbewoh⸗ ner darauf achten, daß Abfälle oder ſonſtiger Un⸗ rat nicht in die Entwäſſerungsleitungen gelangen können. Küchenreſte ſowie Abfälle und Unrat ſind in die aufgeſtellten Müllkäſten zu bringen, die zur Vermeidung von Ungezieferanſammlung geſchloſſen zu halten ſinoͤ. Ebenſo iſt es wichtig, daß Küchen⸗ rie ſſte bis zur Ueberführung in die Müllkäſten nicht in offenen Mülleimern in den Küchenräumen auf⸗ bewahrt werden. Zur vorübergehenden Aufbewah⸗ rung ſolcher Abfälle in den Mieträumen ſind Eimer mit Deckeln zu verwenden. Beim Begießen von Blumen auf Fenſter⸗ brettern oder Balkonen iſt Sicherung dagegen zu treffen, daß das Waſſer nicht überläuft, die Fenſter der darunterliegenden Mieter nicht beſchmutzt oder Paſſanten auf der Straße nicht gefährdet werden. Zur Vermeidung einer Störung der übrigen Haus⸗ bewohner oder Vorübergehenden dürfen Bett⸗ vorleger, Decken uſw. nicht aus den Fenſtern aus⸗ geſchüttelt werden. Sofern die Gefahr beſteht, daß durch Ver⸗ letzung der Hausoroͤnung das Verhältnis der Haus⸗ bewohner untereinander geſtört wird und eine un⸗ mittelbare Fühlungnahme der beteiligten Haus⸗ bewohner untereinander nicht zu einem Ergebnis führt, ſtehen die Mietervereine des Reiches den Be⸗ teiligten mit Rat und Hilfe zur Verfügung. ã ⁊ ddcdßß/ã ͤ ͤã ãããdãããã ũ dd Die Vögel brülen— haltet die Katzen fern! Es herrſcht vielfach noch immer Unklarheit dar⸗ über, in welcher Weiſe der Menſch die brütenden Vö⸗ gel ſchützen und insbeſondere von der Verfolgung durch Katzen bewahren kann. Dies geht aus den zahlreichen Beſchwerden hervor, die beim Reichs⸗ Tierſchutzbund einlaufen und in vielen Fällen An⸗ laß zu ſtrafrechtlicher Verfolgung geben. Während der Brutzeit der Vögel, in den Mona⸗ ten April bis Juli, iſt es Pflicht aller Katzenhalter, ihre Katzen ſo zu verwahren oder zu beauffſichtigen, daß eine Störung des Brutgeſchäftes der Vögel nicht eintritt. Auf jeden Fall muß verhindert werden, daß Katzen die Nacht außerhalb des Hauſes zubringen. Die Katzen müſſen während Her Brutzeit der Vögel beſonders ausreichend gefüttert werden. In den Fällen, in denen aus zwingenden Gründen Katzen auch am Tage nicht ſtändig im Hauſe gehalten werden können, muß wenigſtens dafür geſorgt werden, daß die Tiere nur geſättigt ins Freie gelangen, und daß ihre Heimkehr durch Verabreichung einer bevor⸗ zugten Nahrung im Innern des Hauſes angeſtrebt wird. Junge Katzen können zur Dul⸗ dung von Vögeln angehalten werden, was bei verſtändnisvoller Pflege vielſach gelingt. Wer dieſe Forderungen erfüllt, ſchützt ſeine eigene Katze vor Verfolgung und Mißhandlung und trägt dazu bei, die der Allgemeinheit gehörenden frei Aber auch die Vogelfreunde und Vogel⸗ ſchützer müſſen ſich im Frühling der Pflichten er⸗ innern, die ſie gegen die Tiere haben. In Gärten, in denen Vögel niſten, lege man um den Stamm der Brutbäume Dornenreiſig oder einen ſo breiten Streifen oͤünnes Blech, daß die Katze nicht darüber hinweggreifen, alſo für ihre Krallen keinen Halt fin⸗ den kann. Auch ein lampenſchirmartig um den Stamm angebrachter Blechſtreifen verhindert das Weiterklettern. Neſter in größeren Sträuchern ſchütze man ringsum durch Aufſtellung von Drahtgeflecht, das die Katzen zurückhält. Es darf im heutigen Deutſch⸗ land, das durch ein vorbildliches Tierſchutzgeſetz alle Tiere, d. hedie wild lebenden Tiere ebenſo wie die Haus⸗ tiere, vor Mißhandlungen ſchützen will, nicht mehr vorkommen, daß zwiſchen Vogelfreun⸗ den und Katzen haltern Schwierigkei⸗ ten bei der Durchführung des Schutzes der einzelnen Tierarten entſtehen. Aus dieſem Grunde müſſen auch die Vogelfreunde ſich aller Maßnahmen enthalten, die Quälereien von Katzen zur Folge haben. Wer in ſeinem Garten fremde Katzen antrifft, die Vögeln nachſtellen, ver⸗ ſuche zunächſt, oͤurch Belehrung der Katzenhalter eine Aenderung der Verhältniſſe herbeizuführen, oder wende ſich an den nächſten Orts⸗Tierſchutzverein, der für Abhilfe beſorgt ſein wird. Jede Verletzung oder Tötung einer fremden Katze kann beſtraft werden. In den Fällen, in denen herrenloſe Katzen eingefan⸗ gen werden ſollen, dürfen nur Fallen verwendet wer⸗ den, die den völlig qualloſen Fang gewährleiſten. lebenden Vögel vor Beläſtigung und Nachſtellung zu bewahren. Wer Tiere hält, hat auch die Pflicht, ſie zu pflegen und zu beaufſichtigen, und iſt für den Schaden verantwortlich, den ſie anrichten. Die Fallen müſſen täglich zweimal nachgeſehen und die gefangenen Tiere ihren Eigentümern zurück⸗ gegeben werden. Der Gebrauch von Tellereiſen Jiſt für das ganze Reichsgebiet verboten. —— Regelung des gewerblichen Anterrichtsweſens Das Badiſche Staats miniſterium hat ein über die vorläufige Regelung des gewerblichen Um terrichtsweſens beſchloſſen, das im Badiſchen Geſetz und Verordnungsblatt Nr. 17 veröffentlicht wird Kraft dieſes Geſetzes wird der Miniſter des Kultus und Unterrichts ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Innenminiſter und dem Finanz⸗ und Wirt, ſchaftsminiſter Beſtimmungen für eine Gemeinde oder für den Bereich mehrerer Gemeinden über werblichen und kaufmänniſchen Unterricht zu erlaſſen U. a. können Fortbildungsſch ulpflich. tige verpflichtet werden, an Stelle des allgemeinen Fortbildungsſchulunterrichts eine Gewerbe⸗ oder kaufmänniſche Schule zu beſuchen. Eine ſolche Ver pflichtung iſt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zu⸗ läſſig. Weiter iſt der Unterrichts miniſter ermächtigt Gewerbe⸗ und Handelsſchulen zu errichten oder au zuheben, oder eine gewerbliche Fortbildungsſchule iu eine Gewerbeſchule umzuwandeln. Dasſelbe gilt von Gewerbe- und Handelsſchulverbänden und gewerb⸗ lichen Fortbildungsſchulverbänden. Im weiteren werden Beſtimmungen über die Verteilung des fach, lichen und perſönlichen Aufwandes getroffen, ——— Hinweis Großer Maien⸗Ball. Immer ſteigenderer Beliebt. heit erfreut ſich Mannheims Friedrichspark. Dort findet am kommenden Samstag und Sonntag ein großer Maien⸗Ball für jung und alt ſtatt. Wenn das Wetter günſtig iſt, wird man außerdem noc einen herrlichen Maien⸗Abend im Freien verhrin⸗ gen zu können. 2 Die Wetterkarte iſt heute nicht eingegangen. Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 16. Mai: Ueber Deutſchland und bei Skandinavien iſt lebhafte Wirbeltätigkeit in Gang gekommen, ſo daß jetzt auch feuchtere polar⸗ maritime Luftmaſſen zu uns verfrachtet werden. Da⸗ bei iſt es bereits geſtern in ganz Deutſchland zu her⸗ breiteten Niederſchlägen gekommen, Hie teilweiſe ſehr ergiebige Ausmaße angenommen und im Gebirge aus Schnee beſtanden haben. Der unfreundliche und ſehr unbeſtändige Witterungs⸗ charakter ſetzt ſich auch weiterhin fort. 8 Vorausſage für Freitag, 17. Mai Wechſelnde Bewölkung mit wiederholten, meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen, bei leb⸗ haften weſtlichen bis nördlichen Winden für die Jahreszeit zu kalt. Höchſttempe ratur in Mannheim am 15. Mai 15, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 16. Mai 6,4 Grad; heute früh 8 Uhr + 73 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mal —— 12. 1 14. 15. 16. Neckar: Pegel 13. 0 14. 15 10 N* 7 r 5 Wreiſah. 5 208 2482.47 22 245 Maunteim 4,24 92% 410 Kehl 3,40 3,45 3,42 3,40 3,4 Jagſtfeld 0,970,.0 Mannheim.33 4,25.25.24 4,19 Heilbronn 8 1271.24 1025 1125 Maran..99 4,99.01.014,95 Plechengen..340 0 Kaub 3,07 3,01 2,02.92 2,0 Diedeshelm. 1734130 N Köln 40 2798 27,88.82 2,78 Bei Wurimann ieder erhält auie Schirme für wenis deld N25 Valangré, der Kleine/ don Seinrich wehr Balangré, der Kleine, war ein buckliger, faſt weißhagriger Halbidiot, der in meiner Heimatſtadt in eilfertigem Trott durch die Straßen eilte und jedem ſein„Schön Wetter heut, ſchön Wetter!“ zu⸗ rief, ob es nun Sonnenſchein war oder regnete oder hagelte oder der Sturm um die Ecken peitſchte. Ba⸗ langré hieß eigentlich Hans Nielſen und ſollte in ſeiner Jugend ein rieſig großer und rieſig ſtarker Mann geweſen ſein, der mit einem fahrenden Zir⸗ kus durch die Lande kutſchierte und allerorten ſeine Kraftkunſtſtücke vorſührte. Nun aber war er ein armer Halbirrer, der unſern Müttern die Wäſcherolle drehte und unſern Vätern beim Netzeflicken zur Hand ging, und den wir Kinder Roll⸗Hans nannten. Seltſam war die Achtung, mit der ihn alle behandelten, und ſpäter, als ich ſchon faſt herangewachſen war, erfuhr ich auch den Grund hierfür, der zugleich die Urſache erklärte, wie aus dem geſunden Kraftmenſchen der werkümmerte Krüppel wurde. Ein Wanderzirkus war in unſere Stadt gekom⸗ men, und wir Halberwachſenen und die Kinder hock⸗ ten mit roten Wangen und offenen Mündern unter dem gewaltigen Zeltdach, und mitten unter uns, in der erſten Reihe, das größte Kind, Balangré, der Kleine. Eine Nummer erregte mehr als die andere unſer Staunen, und als eine kleine Solotänzerin in ſtraffem weißen Trikot und goldenem Mieder und mit weißen Flügeln an den Schultern in der Ma⸗ nege erſchien, da war ſie für uns in der Tat ein Engel. Aber dieſer Engel konnte nicht fliegen, und das koſtete Balangré das Leben. Der eine Maſtbaum, der das turmhohe Seil hielt, knickte an der Spitze ein, und die kleine Künſt⸗ lerin hätte ſich ſicherlich zu Tode geſtürzt, wenn nicht Balangré, der in ſeltſamer Vorahnung den erſten Warnungsſchrei ausgeſtoßen hatte, ſich mit wunder⸗ barer Schnelligkeit vorgeworfen und ſie in ſeinen langen Gorillaarmen aufgefangen hätte. Aber die Balanciergeräte, vor allen Dingen die Stange, tra⸗ ſen ihn ſchwer, während er die Gerettete mit ſeinem Körper deckte, und trieben ihm die zerbrochenen Rippen durch die Lungen. Nach drei Tagen war er tot. Die halbe Stadt gab ihm das letzte Geleit, und der Pfarrer ſprach ſchöne und ernſthafte Worte über Nächſtenliebe bis zur Selbſtaufopferung. Aber ſo recht verſtand ich das alles erſt, als ich neben dem alten Lars, dem Ge⸗ meindewächter, dem ich die Orgelbälge treten ge⸗ holſen hatte, im Gebälk des Kirchturms ſaß, und er auf meine Fragen erzählte: „Tja, das iſt nun ſchon an die 40 Jahre her, und damals war ich auch ſchon ein junger Burſch, da tanzten wir, wie ihr heute hier im Gemeindehaus tanzen werdet. Tja, und eure Mütter waren damals noch ganz kleine Deerns und ſaßen alle oben auf der Empore und ſangen, und der alte Kantor Kumm ſchwang den Taktſtock. Und da plötzlich knackt's und kracht's im Gebälk, und die unten im Saal werden aufmerkſam. Sie ſchreien und rufen, und der alte Kumm wird ganz bleich; aber er hält den Taktſtock hoch, und die kleinen Mädchen, eure Mütter ſingen. Die unten im Saal ſtürzen wie wild zu den Türen, und andere drängen zur Empore, und es gibt ein gefährliches Gedränge. Und der Kantor ſenkt den Taktſtock und ermahnt die Kinder, leiſe und ſchnell hinabzugehen. Da erſt ſehen ſie erſtaunt auf und werden gewahr, daß das ſchwere Dach ſich geſenkt hat und ſich immer weiter auf ſie niederſenkt. Und da ſtikrzen ſie ſchreiend und kreiſchend zur Treppe. Ueber ſie hinweg aber ſteigt mit langen Beinen, ein Rieſe, Balangré der Athlet, der damals noch den Kopf zwiſchen den geraden Schultern trug. Und während alles angſtvoll ins Freie ſtünzt, tritt er an die Wand und ſtemmt mit ſeinen mächtigen Schul⸗ tern und rieſigen Armen die Laſt des brechenden Daches in die Höhe. Und neben ihm ſteht der Kan⸗ tor und gibt alle ſeine ſchwachen Kräfte her. Das Ende kam, als ſich alle glücklich ins Freie gerettet hatten. Da war es plötzlich wie ein Donnerſchlag, das Dach ſtürzte völlig nieder und riß die Empore mit hinab in den Saal. Unter den Trümmern lagen die beiden Männer. Als man Steine und Balken vorſichtig beiſeite räumte, fand man den Kantor dicht an der Tür. Er war von einem Balken ge⸗ troffen worden und wohl ſofort tot. Balangré, dem Athleten, aber hatte die ungeheure Laſt die Rieſen⸗ ſchultern und das Rückgrat gebrochen. Und ein ſchwerer Schlag hatte wohl auch ſeinen Kopf getrof⸗ fen. Aber er lebte, und er blieb am Leben..“ So erzählte der alte Lars mir jungem Menſchen. Erſt ſehr viel ſpäter begriff ich die unendliche Gunſt eines unerforſchlichen Schickſals, das durch die Tra⸗ gik des Todes die Tragödie eines Lebens ausglich: das Schickſal vergönnte es Balangré, dem Kleinen, in einem letzten lichten, faſt hellſeheriſchen Augen⸗ blick ſein morſches Leben für ein junges, blühendes hinzugeben. n Friedrich Wiſchmann: „Stimme im Sturm“ Uraufführung im Staatlichen Schauſpielhaus Berlin Das Hallig⸗Leben, in ein Schauſpiel gefaßt, der Kampf der Hallig⸗Leute gegen den blanken Hans, der Aufbau des Deiches, und die Not, daß dieſer Deich gegen die Sturmflut auch unbedingt halten werde: ewige Motive des Lebens der Frieſen an der Nordſeeküſte, ſchon wert, daß ein Dichter ſie geſtaälte. Aber dieſes Leben und dieſer Kampf muß aus wirk⸗ lichem Mitleiden und Mitleben geboren werden, darf nicht aus einer gewiſſen Diſtanz und nur vom Standpunkt der Geſinnung aus geſehen werden. Friedrich Wiſchmann, ein neuer Name im Reiche der Dichtung, ein Roſtocker, iſt nicht ſelbſt Halligmenſch geweſen, ſondern hat nur das Hallig⸗ Schickſal nachgefühlt, nacherlebt, als er einmal durch den Bruch des Deichs bei Warnemünde die Oſtſee⸗ flut in ſeine Vaterſtadt Roſtock eindringen ſah. Sei⸗ nem Schauſpiel fehlt das Urerlebnis. Es geht aus von einer guten und anſtändigen Geſinnung, von der Charakterfeſtigkeit, daß der Halligmenſch lieber mit ſeiner Hallig in der Sturmflut zugrunde geht als ſie verläßt. Der Deichvogt, Boy Feddes, lebt dieſes Halligleben im ewigen Kampf bewußt und aufrecht und er hält auch zu ſeiner Halligtreue, als die geſamte Hallig⸗Bewohnerſchaft fliehen will. Als der Deichvogt ſich von allen, auch vom eigenen Sohn, verlaſſen ſieht, da ſetzt er ſich ſelbſt ein, beſchädigt den Deich an der gefährlichſten Stelle und zwingt das Deichgericht zum Urteil über ſich ſelbſt, über ſeine Tat. Die Deichrichter urteilen nach Geſetz, das den Tod des Deichvogts verlangt, weigern ſich aber, das Geſetz zu vollſtrecken. Da vollzieht der Deich⸗ vogt das Urteil an ſich ſelbſt und ſtürzt ſich in die Untiefe. Nun ſind die Halligleute an die Hallig wieder neu gebunden und bleiben. Im Stoff und in der Weltanſchauueig hat Fried⸗ rich Wiſchmann die Halligwelt und die Halligmen⸗ ſchen richtig geſehen; aber das Drama verlangt mehr als nur eine richtige Wiedergabe des wirklichen Le⸗ bens, und dieſes„mehr“ fehlt Friedrich Wiſchmann⸗ Auch die Inſzenierung Carl Ziſtigs, konnte die innere Schwäche des Stückes nicht au heben. Im Grunde genommen wurde nur ber Deichvogt Friedrich Kayßlers glaubhaft. Es vermochten ſich denn auch die Zuſchauer nicht zu be⸗ geiſtern. Wenn zum Schluß Beifall geſpendet wurde, ſo galt er dem ehrlichen aber vergeblichen Bemühen der Spieler. H. M. E. unbekanntes von Wilhelm Raabe. In den Be⸗ ſitz des Berliner Antiquariats J. A. Stargardt ſind 26 Briefe Wilhelm Raabes gelangt, die der Dichter von 1868 bis 1870 an Otto Janke in Berlin, Heraus geber der„Roman⸗Zeitung“ und Originalverleger des„Hungerpaſtor“, der„Fernen Stimme“ und det „Drei Federn“, gerichtet hat, und die hisher unge⸗ druckt ſind. Einen breiten Raum nimmt der Brie zyklus um den„Hungerpaſtor“ ein, anfangen mit dem Dank Raabes,„meinen neueſten Romm in Verlag nehmen zu wollen“, bis etwa zu der Be merkung:„Nach Rezensionen des Hungerpaſtor“ habe ich mich bis jetzt vergeblich umgeſehen haben Sie keine Rezenſionsexemplare ausgeſchickt, oder wollen die Leute das Buch nicht beſprechen?“— Be Ueberſendung des Manuſkripts zu den„Drei Fee dern“ kennzeichnet folgende Briefſtelle Raabes il neres Wachstum:„Ich fange erſt jetzt an, meint Kräfte ſo recht zu beherrſchen, und habe hoffentlich meine beſten Lebensjahre noch vor mit der echte Humor hat dem Publikum gegenüber zuletzt immer recht behalten.“— Mit obenſo selle bewußten Worten lehnt Raabe in einem der folgen den Briefe die Bedingungen Janeks für die Ver⸗ lagsübernahme der„Drei Federn“ ab:„Sie werden verzeihen, wenn ich Ihnen die Verlagskontrakte 1 vollzogen zurückſende. Ich habe während der let 1 Jahre drei große Romane durch Zeitſchriften 1715 laſſen, und ich habe erfahren, wie wenig Bal gung das dem Autor trotz allen höheren e gewährt. Glücklicherweiſe bin ich jetzt ſo geſtellt, 5 ich des Letzteren nicht mehr ſo nötig bedarf, 11 0 will ich lieber für weniger Geld die Genug haben, mein Werk, an welchem ſo viel Schweiß 110 Vergnügen hängt, einmal wieder beſſer aus geſta als„Buch“ in die Welt zu ſchicken.“ 1 phiſche Erklärung Jankes, Raabes Forderungen zuerkennen, war die Antwort, und der Dichter bellt das Manufkript endgültig zur Verfügung. Eine telegra? Zu un ſe in Di bemühten, v. Steuern im fiumige Ste einem Beam hatte die H Vollziehung ſchweren Pfe ſhleuderte 8 pon ſeinen b nähren Hage her Platz vo rrümmerha. ſchließlich do aber er wur gezogen, wa⸗ geſchoſſen, di ſünden, wie Ogelly, der Im Kopf blu is Innere Inzwiſche getroffen, de Nann belief Folizei alle. fattete dem ten im„Kan ferbrochene keichen. Ku boltzei mit Lin, mit deſſ pperrenden 9 den. Der Söhne ſahen zwecklos ſei nter dem wurden ſie a wahrſam gel einen Kleide dere Gegenſt Olkelly g In der am * fündig w. über das 9 eingeſtellt verwaltung konnte, w c Mata iſt ic machen die Ecke pack as ſie hrau elende Kli dumen 1 ale mer end ſie ſi then 1 erklärt ein Lroßſtadtkin! „Was iſt chen ſchon a. Fuba und e „Die Leut 2a. 8 8 * 2 2 Mai 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe donnerstag, 1 6. 2 Zu ungewöhnlichen Szenen kam es vor einem gate in Dublin, als mehrere Gerichts vollzieher ſich bemühten, von dem Schriftſteller O Kelly rückſtändige eunern im Betrage von 200 Mk. einzuziehen. Der zunige Steuerzahler, der ſchon vor einigen Tagen n geamten den Eintritt in ſein Haus verwehrte, die Haustür ſchwer verbarrikadiert; als die gsheamten, unterſtützt von Poliziſten, mit bfählen die Tür zu rammen verſuchten, 'Kelly, unterſtützt von ſeiner Frau und un ſeinen beiden Söhnen, auf ſeine Gegner einen nahren Hagel von Haushaltungsgegenſtänden, ſo daß der Platz vor dem Haus in kurzer Zeit einem wüſten geümmerhaufen glich. Den Beamten gelang es aber lich doch, den Pfahl durch die Tür zu ſtoßen, von den„Verteidigern“ in das Haus nem erneuten Angriff mit Wurf⸗ ſchon mit koſtſpieligeren Gegen⸗ u. wie Bildern und Porzellan, begleitet war. Gagel, der ebenſo wie zwei oder drei Polizeibeamte . kopf blutete, zog ſich dann mit ſeiner Familie in i Junere des Hauſes zurlc.. 15 Inzwischen waren politeiliche Verſtärkungen ein⸗ deren Geſamtzahl ſich ſchließlich auf 150 Von einer„Hungerblockade“ ſchien die Polizei allerdings wenig gut halten; denn ſie ge⸗ lattete dem Lieferwagen eines Gemüf händlers, mit⸗ un im„Kampf“ die beſtellten Lebensmittel durch die ſerbrochene Haustür in das Innere des Hauſes zu chen. Kurz darauf traf ein Laſtkraftwagen der hei mit einem ſechs Meter langen Baumſtamm ein, mit deſſen Hilfe alsdann die den Zugang ver⸗ herrenden Möbel im Hausflur zurückgeſtoßen wur⸗ den. Der kampfluſtige Schriftſteller und ſeine Söhne ſahen dann doch ein, daß weiterer Widerſtand zpeklos ſei und ließen ſich von der Polizei verhaften. linter dem Beifall einer rieſigen Menſchenmenge wurden ſie auf einem Kraftwagen der Polizei in Ge⸗ wahrſam gebracht. Die Gerichtsvollzjieher pfändeten enen Kleiderſchrank, ein Büfett und mehrere an⸗ dere Gegenſtände. Oelly gehört der Sinnfeinerpartei an. Alter Anfug in ASA 59 anem Be hatte er wurde a was von el ſoſſen, diesmal getroffen, de Nann belief. Europa⸗Bildmaterndienſt In der amerikoniſchen Stadt Den wer hat ſich eine fündig wachſende Flut von Kettenbriefen ſber das Poſtamt ergoſſen, ſo daß bereits 100 Helfer Aigeſtellt werden mußten. Da trotzdem die Poſt⸗ dekwaltung den Briefverſand nicht mehr bewältigen konnte, wurde der geſamte Geſchäftsbriefverkehr ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. 5. Seite Nummer 222 letzte forderte: London, im Mai. Zu dem Unglück eines engliſchen Frachtflug⸗ zeuges, das wegen Motorſtörung gezwungen war, etwa 12 Kilometer von der franzöſiſchen Küſte ent⸗ ferut auf dem Waſſer niederzugehen, erfahren wir nachſtehende Einzelheiten. Eine Flottille von Fiſchdampfern bemerkte in der Nähe von Le Tréport ein großes Flugzeug, das ſich in etwa 1000 Meter Höhe befand und das offenbar Motorſtörung hatte, da es im Gleitflug nie⸗ derging. Es herrſchte ſtürmiſches Wetter und ſchwerer Seegang. Die Männer auf den Fiſcherdampfern wußten, was den Piloten bevor⸗ ſtand, wenn ſie mit ihrer Maſchine auf die hohen Wellen trafen. Sie änderten unverzüglich ihren Kurs und verfolgten das Flugseug, das jedoch bald aus ihrem Geſichtskreis verſchwand. Inzwiſchen waren ſowohl im Londoner Flughafen Croydon als auch im Pariſer Flughafen Le Bourget SOS⸗Rufe emp⸗ fangen worden. Es waren die beiden Piloten Flie⸗ gerleutnant fpugh und Mr. Bourges, die ſich in ihrem großen Frachtflugzeug„Mayday“ in ſchwer⸗ ſter Lebensgefahr befanden. In beiden Flug⸗ Häfen wurde ſofort alles getan, was die Rettung der beiden bedrängten Flieger ermöglichen konnte. Kaum eine Minute war nach dem Empfang der SOcS⸗Rufe vergangen, als ſich auch ſchon Suchflug⸗ zeuge in die Luft erhoben. In Le Treport herrſchte gerade Ebbe, ſo oͤßß man das dort ſtationierte große Rettungsboot nicht auf die See ſchicken konnte. Da⸗ für jagte das Rettungsboot von Dieppe in höchſter Geſchwindigkeit dem vermutlichen Unglücksplatz zu. Der geſamte private Telegraphenverkehr auf dem Aermelkanal verſtummte, um die Rettungsaktion nicht zu behindern. Atemlos lauſchten die Funker in Le Bourget und Croydon, in Dieppe und Le Treport auf weitere Meldungen von der„Mayday“. Aber der Aether blieb ſtumm, und die Funknachrichten von den Suchflugzeugen und den Fiſchdampfern lauteten äußerſt peſſimiſtiſch. Stunde um Stunde verrann. Un⸗ abläſſig kurvten die Flugzeuge über dem Meeres⸗ Europa⸗Bildmaterndienſt Die erſte Originalaufnahme vom Erdbeben auf For moſa, das über 9000 Tote ſowie 11000 Ver⸗ ein völlig zerſtörtes Wohnviertel in Tobun. I Letzten linute gexettet Vier Stunden auf sinkendem Flugzeugwrack abſchnitt, auf dem ſich nach hoher Wahrſcheinlichkeit eine Fliegertragödie abgeſpielt hatte. Das Flugzeug ſchien buchſtäblich von den gierigen Fluten verſchlun⸗ gen zu ſein. Längſt glaubte keiner mehr daran, die verunglückten Flieger noch lebend wiederzuſehen. Dennoch wurde die Suche nicht aufgegeben. Plötzlich wurde der Funker eines Fiſcherdampfers vernehm⸗ bar. In abgehackten Sätzen gab er eine Freuden⸗ botſchaft. Die beiden Flieger waren vier Stunden, nachdem ſie auf das Waſſer niedergehen mußten, von einem kleinen Fiſcherdampfer bemerkt und unter Lebensgefahr in allerletzter Minute von dem ſinkenden Flugzeugwrack gerettet worden. Das Rettungsboot von Dieppe übernahm die bel⸗ den Flieger und brachte ſie an die franzöſiſche Küſte, wo ſich bereits eine unüberſehbare Menſchenmenge eingefunden hatte, um den Geretteten Glück zu wün⸗ ſchen. Fliegerleutnant Pugh und Mr. Bourges muß⸗ ten geſtützt werden, als ſie das Land betraten, da ſie noch immer erſchöpft waren. Auf der Fahrt nach Parts gaben ſie einigen Journaliſten eine kurze Schilderung ihres Abenteuers. „Wir hatten“, ſo erklärte Fliegerleutnanut Pugh, „gerade die franzöſiſche Küſte überflogen, als der Motor ausſetzte. Wir wußten gleich, daß unſere Ma⸗ ſchine verloren war, bemerkten aber ſoviel Fiſcher⸗ dampfer, daß wir um unſer Leben nicht bangten. Es gelang mir trotz dem böigen Wind und den hohen Wellen, die„Mayday“ glatt auf das Waſſer zu brin⸗ gen. Sie begann ſofort abzuſinken. Unſere Situa⸗ tion war nicht gerade angenehm, denn unſere Funk⸗ apparatur verſagte und die Fiſcherdampfer, die am Horizont vorbeizogen, wurden nicht auf uns auf⸗ merkſam. Bald war es nicht mehr möglich, ſich im Führerſitz aufzuhalten. Völlig durchnäßt kletterten wir auf die linke Trä he, Hie noch erheblich aus dem Waſſer ragte. Wir froren erbärmlich, und als mehrere Stunden vergangen waren und man jeden Augenblick gewärtig ſein mußte, daß ie„Mayday“ endgültig abſank, gaben wir jede Hoffnung auf Ret⸗ ROMAN VON chin E LIS ABE WEIR AUCH * 28 g Nara iſt froh, daß ſie etwas tun, daß ſie ſich nütz⸗ ih wachen kann. In dem kleinen Reſtaurant um ii Ecke packt man ihr bereitwillig alles zuſammen, dus ſie braucht. Während ſie wartet, hört ſie das lende Klingeln der Feuerwehr und ſchauert zu⸗ gumen... Als ſie zurückkommt, hat ſich ſchon eine llenſchenmenge vor dem Haus verſammelt. Wäh⸗ and ſie ſich mühſam durchdrängt, fängt ſie Wort⸗ e„Sauerſtoffapparat ham ſe mitjebracht!“ 9 ark ein winziger Knirps.„Jasvperjiftung—!“ zoßftadtkinder wiſſen Beſcheid „Las iſt denn bloß los?“ klagt Lia.„Ich wollte 1 ſchon aufſtehn und hinausſchauen! Es iſt ein 172 5 ein Hin und Her, wie beim Umzug 9908 Leute von der Gasanſtalt ſind da!“ beruhigt ig„Die Rehn jetzt wieder ab mit ihrem Ar⸗ 0 1„ Iſt ja gut, daß die Sache ſo ſchnell ldnung gekommen iſt! Dann können wir be⸗ dhl ſchlafen!“ eee denkt nicht au Schlafen. Sie trägt der und hel das mitgebrachte Eſſen in ſein Zim⸗ i 109 1 ellt es möglichſt nett zurecht— er ſelbſt ſinein 1 und dann geht ſie wieder zu Lia ſht hei 55 ihr das Bett für die Nacht zurecht und 19 1 90 bis ſie eingeſchlummert iſt. a ahl hock 5 ſie keine Veranlaſſung mehr, auf dem ner R und muß endlich in ihr Zim⸗ mung und Es iſt ſo unheimlich ſtill in der Woh⸗ l. und es riecht immer noch nach Gas; dabei ſind Fenſter offen.. Ste wird ſich über⸗ 5 le Türen und len ab ö legen; ſie wird alle Lampen brennen erbringen; ie ganze Nacht im Stuhl auf der Loggia AAlnen, Und da kann man wenigſtens halbwegs Ihen. wird morgen nicht ins Geſchäft nurgen dat ae so egal, ob ſie einen Tag fehlt; heute 5 ſie ja auch ſchon zwei Stunden verſäumt. Und dabei fällt ihr Frau Meſſerſchmitt wieder ein. Sie hatte ſich vorgenommen, gleich am Abend in der Klinik anzurufen; natürlich hat ſie das in der Aufregung vergeſſen, und jetzt iſt es zu ſpät. Die Arme— ob ſie überhaupt noch am Leben iſt? Und oh Frau Boßhardt noch lebt? Nein, es iſt zuviel auf einmal, zuviel, was an den Nerven zerrt und reißt; und keinen Menſchen hat man, der einem das Leben ertragen hilft anfängt, zu weinen. Erſt iſt es nur ein trockenes, ſchmerzhaftes Würgen in der Bruſt, aber dann kom⸗ men die erlöſenden Tränen und tropfen und rin⸗ nen und ſtrömen über ihr Geſicht... Ach, das tut ſo gut! Das iſt, als ob Gift aus Wunden gewaſchen werde; ſie hat lange nicht ſo hingegeben, ſo erlöſend geweint. Erſt, als es an ihre Tür klopft, wiſcht ſie haſtig iber das naſſe Geſicht. Aber Herr Pyeſchel ſieht doch, daß ſie geweint hat, oder er hört es an ihrem halberſtickten„Herein!“ „Ich wollte bloß noch mich bedanken für das Abend⸗ brot und meine Schulden bezahlen“, ſagt er freund⸗ lich.„Ich dacht's mir faſt, daß Sie auch noch nicht ſchlafen... Da darf ich mich wohl noch'n bißchen zu Ihnen nausſetzen?“ „Ach ja— bitte ſchön!“ ſagt Mara, ſchluckend und ſchnaubend.„Ich wollte ſchon bei Ihnen anklopfen. Ich hab' Sie gar nicht mehr geſprochen Ich wollte Lia— ich wollte Fräulein Mengers nicht allein laſſen; ſie war ohnehin ſchon ſo unruhig. Und nachher dacht' ich, ich ſtöre Sie vielleicht.. Was— was war denn nun? Iſt— iſt ſie tot?“ „J bewahre!“ beruhigt Herr Poeſchel.„So ſchnell geht das ja nun nicht! Die wird ſchon wieder zu⸗ rechtkommen.. Mit Beſtimmtheit kannn man da freilich nichts ſagen; dazu müßte man erſt wiſſen, wie lange das Gas ausgeſtrömt iſt.. Um viere rum hat ſie mir noch meinen Kaffee gemacht „So?“ ſagt Mara aufatmend.„Und ich Hachte, weil ſie ſeit morgens nicht bei Lia—— Aber wenn es gar nicht ſo lange her war, dann iſt doch vielleicht noch Hoffnung?“ „Hoffnung? Freilich iſt Hoffnung! Hoffnung iſt immer; und je ſchwerer die Gegenwart, deſto be⸗ rechtigter die Hoffnung. Stillſtand gibt's nicht— alles iſt in Bewegung. Alles geht rauf und runter, hin und her oder im Kreis rum— unweigerlich. Jetzt endlich tut Mara ſich ſelbſt ſo leid, daß ſie ben geſeſſen „Talok, Talok, Talok“, Hat Peter geſagt: Wenn die Flut am höchſten geſtiegen iſt, dann fällt ſie wieder; und wenn der kürzeſte Tag erreicht iſt, dann werden die Tage wieder länger; und wenn man ſo ganz alleine daſitzt und ein paar Tränchen vergießen möchte, dann kommt der alte Poeſchel als leibhaftiger Ulema—— „Als was?“ fragt Mara verſtändnislos. „Als Ulema Na, das können Sie freilich nicht wiſſen... Bei uns in Turkeſtan——“ In Mara jagen ſich die Gedanken, überſtürzen ſich... Das hat ſie ſchon einmal in ihrem Leben gehört „Haſt du gekündigt?“—„Nein!“— „Wenn du dreimal„Talok“ ſagſt, biſt du geſchieden! So einfach iſt das bei uns in Turkeſtan! Da mußt du meinen Onkel Otto fragen— der ſagt das immer!“ .. Nein, es iſt nicht anders möglich: Peters Onkel Otto und dieſer Herr Poeſchel, der ihr jetzt gegen⸗ überſitzt, ſind ein und§ieſelbe Perſon„Ken⸗ nen Sie Peter?“ fragt Mara, auffahrend, mit ver⸗ krampften Händen und weit offenen Augen. Herr Poeſchel ſchmunzelt, freundlich und verle⸗ gen:„Gottverdimmich, nu hätt' ich mich beinah ver⸗ raten! Na, wenn Sie's nicht weiterſagen—? Frei⸗ lich kenn' ich den Peter! Der hat mir ja das Zim⸗ mer empfohlen, aber er hat mir auf die Seele gebun⸗ den, ich ſollte nicht Ihre Bekanntſchaft machen Nu— daß das alles ſo gekommen iſt, das konnte man ja vorher nicht wiſſen!“ 87. Es iſt nichts geſchehen, gar nichts, was zu un⸗ ſinnigen Hoffnungen Anlaß gäbe. Was will das be⸗ ſagen, daß Peter irgendeinem alten Freund oder Verwandten die Adreſſe einer früheren Wirtin gibt, mit der ausdrücklichen Forderung, nicht etwa Maras Bekanntſchaft zu machen? Wenn er ihm Grüße auf⸗ getragen hätte, ihn um Vermittlung gebeten— aber im Gegenteil. Und trotzöem: Als Herr Poeſchel ſie verlaſſen hat, legt ſich Mara ins Bett mit einem unerklärlichen Gefühl von Erleichterung und Beruhigung. Sie ſchläft bis in den Vormittag hinein und fährt mit einem Schreck hoch, als ſte auf die Uhr ſieht. Herrgott— das Geſchäft! Aber ſie hat je beſchloſ⸗ ſen, nicht hinzugehen Kein Menſch iſt da, der ſich um ſie kümmert; ſie muß ihr Frühſtück machen Aber was ſoll morgen werden? Sie Lia —* Peter hat das geſagt; Peter hat da öͤrü⸗ tung auf. Wir ſahen ſchon den Tod vor Augen, da ſtteß mein Kamerad einen lauten Freudenſchrei aus, er wies auf einen kleinen Dampfer, der ſich nur noch in geringer Entfernung befand und der geradewegs auf uns zuhielt. 5 Es war aber auch die höchſte Zeit. Immer häu⸗ figer ſpülten die Wellen über unſere Tragfläche hin⸗ weg. Die wackeren Fiſcher taten alles, was in ihren Kräften ſtand. Wir konnten ſehen, wie ſie in aller Eile ein Rettungsboot klarmachten und wie ſie ſich bemühten, raſch an uns heranzukommen. Es war für ſte nicht leicht, uns an Bord zu nehmen, da wir ſie in unſerer eiſigen Erſtarrung nicht unterſtützen konn⸗ ten. Als wir endlich in dem Boot lagen, ragte nur noch ein kleiner Teil der Tragfläche aus dem Waſſer. Gleich darauf war die„Mayday“ für immer ver⸗ ſchwunden. Wir ſind alſo buchſtäblich in allerletzter Minute gerettet worden!“ Im Wettbewerb darum, welche Stadt die läugſte Sonnenſcheindauer aufweiſen kann, iſt man in Emden und Bremen ſtolz darauf, in der jüngſten Liſte des Reichsamtes für Wetterdienſt in dem aus⸗ führlichen Witterungsbericht für März 1935 mit in der erſten Reihe zu rangieren. Aus dem Bericht geht hervor, daß München die ſonnigſte Stadt im Monat März mit 202 Stunden Sonnenſcheindauer war. Selbſt die Zugſpitze ſteht mit 200 Stunden hin⸗ ter München. Dann folgen nach Freiburg im Breis⸗ gau mit 186 Stunden Emden und Bremen, und zwar Emden mit 184 Stunden und Bremen mit 183 Stun⸗ den. Daran ſchließen an: Karlsruhe(181), Marburg und Potsdam(174), Stuttgart und Magdeburg mit je 173 Stunden. * — Die Führung eines Fahrrades iſt vom Polt⸗ zeipräſidenten von Breslau einm Radfahrer auf Le⸗ bensdauer unterſagt und ihm für jeden Fall der Zu⸗ widerhandlung eine Geldſtrafe von 100 Mark oder eine Haftſtrafe von 14 Tagen angedroht worden. Zur Begründung wird angegeben, daß der Radfah⸗ rer in gröblichſter Weiſe das Leben ſeiner Mitmen⸗ ſchen gefährdet habe. Der Radfahrer, der zwei Bal⸗ ken auf der Schulter getragen habe, habe einen an⸗ deren Radfahrer umgefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er einen doppelten Schädelbruch erlitten habe. Unabhängig von der Verfügung des Polizeipräſi⸗ denten iſt gegen den Radfahrer ein Strafverfahren eingeleitet worden. 4 — Ein raffinierter Schwindlertrick am öffentlichen Feruſprecher iſt, wie der„Mittag“ berichtet, in So⸗ lingen entdeckt worden. Ein Einwohner hatte ver⸗ geblich verſucht, einen Bekannten anzurufen. Als der Anrufende ſchließlich den Geldrückgabeknopf drückte, blieb das Zehnpfennigſtück verſchwunden. Auf eine genaue Unterſuchung hin wurde feſtgeſtellt, daß ſich in der oberen Hälfte des Geldrückgabemecha⸗ nismus zerknülltes Papier befand, das das Herab⸗ fallen der Geldſtücke in den Rückgabeſchlitz verhin⸗ derte, aber nach dem Herausziehen eine anſehnliche Menge von bereits auf gleiche Weiſe feſtgehaltenen Geldſtücken freigab. Dem Entdecker dieſer ſeltſamen Beobachtung— es handelt ſich ohne Zweifel um einen neuen und ſorgfältig ausgeheckten Gaunerſtreich— fielen nicht weniger als dreizehn Zehnpfennigſtücke in die Hände. Es kommt ja nicht ſelten vor, daß Lei⸗ tungen beſetzt ſind oder aus einem anderen Grunde keine Antwort geben. In all dieſen Fällen bedienen ſich die Anrufenden des Geldrückgabemechanismus, der in dieſem Fall natürlich durch das die Arbeit dieſer Vorrichtung unterbrechende Papier verſagte⸗ Ob die Betrüger inzwiſchen auch anderswo„gear⸗ beitet“ haben, ſteht zur Zeit noch nicht feſt. 2 I — 1 N e NIVEA 87 35 Pf..20 * * kann nicht ewig vom Geſchäft wegbleiben. Man muß eine Schweſter kommen laſſen oder das arme Ge⸗ ſchöpf ins Krankenhaus bringen.. Kaum tut man die Augen auf, fallen die Sorgen ſchon wieder über einen her. In aller Eile hat ſie ſich notdürftig angezogen, als es klingelt. Sie läuft hin, um zu öffnen. Draußen ſteht eine große, hagere Frau, ein Ka⸗ potthütchen auf dem weißen Scheitel und eine alt⸗ modiſche Reiſetaſche in der Hand.„Wohnt hier ein Fräulein Mengers?“ fragt eine harte Stimme. „Ja“, antwortet Mara zögernd,„die wohnt hier! Aber ich weiß nicht, ob ſie Beſuch empfangen kaun Sie iſt krank.. Sie möchte doch lieber Lia erſt ſchnell fragen. Aber die große Frau ſchiebt ſie einfach beiſeite. „Tſcha, das weiß ich. Darum bin ich gekommen. Laſ⸗ ſen Sie mich man rein, min Deern! Ich bin die Großmutter!“ „Ach, wie ſchön!“ ſagt Mara mit ſo inniger Ueberzeugung, daß über das holzgeſchnitzte Geſicht ein leiſes Lächeln zuckt und die hellen, ſcharfen Au⸗ gen ſie etwas wohlwollender betrachten. .. Es iſt ein unbegreiflicher Segen, daß dieſe Frau im Haus iſt. Sie kommt aus einem winzigen Städtchen, ſie haßt Berlin und hat es nie geſehen. Aber ſie iſt nicht im mindeſten beeindruckt oder gar eingeſchüchtert. Man läßt ſich nicht imponieren von etwas, das man verachtet. Eher beißt ſich das Un⸗ geheuer Berlin einen Zahn an dieſer alten Frau aus, als daß ſie ſich verſchlingen läßt. Mara läßt die beiden fürs erſte allein. Als ſie nach einer Weile die Türen gehen hört und die feſten, gewichtigen Schritte, meldet ſie ſich. Die alte Frau Mengers verlangt nach einem Leuwagen, einem Feudel und einer Handeule. Zu⸗ nächſt ſteht Mara dieſem Anſinnen ziemlich hilflos gegenüber, bis ihr klar wird, daß das Zimmer ſau⸗ ber gemacht werden ſoll, und zwar gründlich. Mara bietet etwas beſchämt ihre Hilfe an, ob⸗ gleich ſie wahrhaftig keinen Grund hat, ſich verant⸗ wortlich zu fühlen. Die Hilfe wird dankend, aber energiſch abgelehnt, und Mara geht und ſitzt weiter ziemlich untätig herum und weiß nicht recht, was ſie mit dem freien Tag anfangen ſoll, den ſie ſich ges ſchenkt hat. — (Fortſetzung folgt.) 6. Seite/ Nummer 222 Aus Baden Neue Straße Varnhalt— Baden⸗ Baden „ Baden⸗Baden, 15. Mai. Dieſer Tage wurde die Verbindungsſtraße von Varnhalt über den Nöllenberg nach Baden⸗ Baden fertig⸗ geſtellt und dem öffentlichen Verkehr übergeben. Da⸗ mit wurde eine direkte Verbindung nach der Bäder⸗ ſtadt geſchaffen und einem langjährigen Uebelſtand abgeholfen. Anlage iſt ſo gewählt, daß die Straße eine wunderbare Fernſicht nach der Rhein⸗ ebene und ins Rebland gewährt. Die geſamten Ar⸗ beiten wurden durchgeführt im Dienſte der Arbeits⸗ beſchaffung und zur Behebung der großen Arbeits⸗ loſigkeit. Der Teil vom Nöllenberg bis nach der Neuweierer Straße konnte noch nicht gewalzt wer⸗ den, da der Bau einer Kreisſtraße dort in Ausſicht ſteht. Schon am erſten Tage nach der Freigabe der neuen Straße ſetzte ein zunehmender Verkehr von Baden her ein, der ſich ſicherlich, beſonders an Sonn⸗ tagen, erheblich ſteigern wird. Neues Kurhaus für Bad Dürrheim * Dürrheim im Schwarzwald, 15. Mai. Im Rah⸗ men der zum Vollzug kommenden und teilweiſe ſchon durchgeführten Maßnahmen zum weiteren Aus bau des Solbades Dürrheim, das mit 700 Meter das höchſtgelegene des Kontinents iſt, bringt nun⸗ mehr der badiſche Staat als Eigentümer der Saline und als Intereſſent am Gedeihen des Kurlebens, das ſich in erfreulichem Aufſtieg befindet, die Erſtellung eines neuen Kurſaalgebäudes. Es handelt ſich um ein Objekt von etwa 700 000 Mark, welches den Ab⸗ ſchluß der beiden im Kurpark jetzt im ſchrägen Win⸗ bel ſchon ſtehenden ſeitlichen Wandelhallen, deren eine den Sprudelausſchank enthält, bilden wird. Das neue Gebäude wird allgemeine Säle, Konzert⸗, Thea⸗ ter⸗, Spiel⸗ und Leſeſaal und Reſtaurationsräume umfaſſen. Gegen eine Telegraphenſtange geraſt m. Mosbach, 15. Mai. Auf der Sulzbacher Land⸗ ſtraße in der Nähe der Mosbacher Bergfeldſiedlung rannte ein mit mehreren Perſonen beſetzter Kraft⸗ wagen aus Stein a. Kocher gegen eine Te⸗ legraphenſtange, geriet in den Straßengraben und tberſchlug ſich mehrmals. Der Fahrer er⸗ litt ſehr ſchwere Verletzungen und mußte ins Mos⸗ bacher Krankenhaus gebracht werden. Die Mitfah⸗ rer zogen 105 nur Schnittverletzungen zu. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Brief aus Mosbach m. Mosbach, 16. Mai. iſt der durch ſeine vielen Zugmeiſter i. R. Anton Krankheit verſchieden.— Die Meiſterprüfung im Bäckerhandwerk haben vor dem hieſigen Prüfungsausſchuß folgende Bäcker beſtanden: Benz Adolf⸗Diedesheim, Bundſchuh Otto⸗Walldürn, Eng⸗ lert Valentin⸗Dallau, Frey Heinrich⸗Neckarelz, Frick Heinrich⸗Obrigheim, Hummel Ernſt⸗Wertheim, Hart⸗ mann Otto⸗Konigshofen, Hirth Emil⸗Michelbach, Kel⸗ . Die Im Alter von 74 Jahren Fahrten weithin bekannte Burger nach kurzer ler Wilhelm⸗Külsheim, Kiefer Theodor⸗Walldürn, Müller Karl⸗Mülben, Röslen Karl⸗Schluchtern, Rapp Alfred⸗Neckarbiſchofsheim, Rupp Wilhelm⸗ Aglaſterhauſen, Schlachter Stefan⸗Rheinsheim, Stein Karl⸗Tauberbiſchofsheim, Trunk Wilhelm⸗Walldürn und Wild Heinrich⸗Aglaſterhauſen.— Der Mosbach⸗ Nüſtenbacher Geſangverein„Eintracht“ feiert am Sonatag, den 26. Mai, das Feſt ſeines 50⸗jähri⸗ gen Beſtehens. Mit der Jubiläumsfeier wird das Sängertreffen der Vereine des Bezirks Mos⸗ bach verbunden, das eine Axt Generalprobe zum Bundesſängerfeſt ſein ſoll. Die Leitung der Ver⸗ anſtaltung liegt in Händen von Lehrer Weiland. Am Vormittag iſt eine Kundgebung der Vereine für das deutſche Lied und am Nachmittag ein Konzertſingen in Einzel⸗ und Gruppenchören geplant. L. Schwetzingen, 15. Mai. Das Treffen des Er⸗ ſatz⸗Imfanterie⸗Regiments, welches zum 2. Male in Schwetzingen vom.—10. Juni ſtattfindet, wird aber⸗ mals viele Kameraden und liebe Frontſoldaten hier⸗ her führen. Oberſtleutnant i. R. Brandt und Major J. R. Schmidt haben ihr Erſcheinen zugeſagt. mt. Plankſtadt, 15. Mai. Am vergangenen Sonn⸗ tag fand auf dem Schießſtand am Bruchhäuſer Weg ein Gaunadelſchießen ſtatt, welches folgendes Ergebnis brachte: die goldene Gaunadel konnten ſich erringen: Hermann Zimmer 152 Ringe, Hermann Grimm 148, Heinrich Ochs 146 und Heinrich Staudt 145 Ringe. Die ſilberne Gaunadel ſchoſſen ſich die Schützenkameraden Fritz Kolb 1 143, Fritz Saam 142, Hugo Berger 136, Heinrich Welge 134, Georg Ochs 184, Georg Müller 134, Fritz Schleich 132, Karl Würslin 129, Joſef Berger 129, Jungſchütze Heinz Langlotz 126, Alois Geſchwill 125, Ludwig Huber 125, Dr. Joſef Goldhofer 125 und Jungſchütze Hermann Gund 112 Ringe. Mit der broncenen Gaunadel wurden ausgezeichnet: Georg Weier 122, Willy Wacker 122, Alfred Ruf 121, Philipp Treiber 120, Willy Grimm 118, Willy Seßler 114, Fritz Kolb II 109, Alois Gund 109, Heinrich Wetzel 106 und Wil⸗ helm Treiber 106 Ringe. * Nußloch, 14. Mai. Der 36jährige verheiratete Bergmann Friedrich Renſch verunglückte kurz nach Arbeitsbeginn dadurch, daß in dem Stollen, der vom alten Steinbruch des Portlandzementwerkes an der Bergſtraße nach dem neuen Steinbruch im Stupfel⸗ berg vorgetrieben wird, plötzlich Steinmaſſen herab⸗ ſtürzten und ihn trafen. Kaum hatten ihn ſeine Ar⸗ beitskameraden geborgen, brachen noch größere Fels⸗ ſtücke herab. Verletzungen im Rücken und am Knie machten die Ueberführung des Verunglückten in die Klinik nach Heidelberg notwendig, Die fertiggeſtellte Strecke OL. Frankfurt a.., 16. Mai. Am Dienstag war einer großen Zahl ge⸗ ladener Perſonen Gelegenheit gegeben, die nunmehr fertiggeſtellte Strecke der Reichs⸗ antobahn Frankfurt Darmſtadt zu beſichtigen. Am 23. September 1933 hatte der Führer und Reichskanzler in nächſter Nähe von Frankfurt den erſten Spatenſtich zu dem gewaltigen Straßenbauwerk getan, deſſen erſter Ab⸗ ſchnitt in Süddeutſchland am kom⸗ menden Sonntag, dem 19. Mai, in einem be⸗ ſonderen Feſtakt dem Verkehr übergeben werden wird. Das erſte Teilſtück der Reichsautobahn führt von der Alten Mainzer Landſtraße bei Frankfurt a. M. bis zur Griesheimer Landſtraße bei Darmſtadt und iſt etwa 27 Kilometer lang. In ihrem jetzt vollende⸗ ten Zuſtand erreicht die Autobahn eine Geſamtbreite von 24 Meter. Je 7,50 Meter breite Fahrbahnen ſind durch einen 5 Meter breiten Mittelſtreifen ge⸗ trennt und an den Außenſeiten von je 1 Meter brei⸗ ten Einfaſſungs⸗ und Grünſtreifen begleitet. Der Mittelſtreifen iſt mit Strauch⸗ und Baumgruppen bepflanzt, wodurch vor allem nachts die Fahrbahn⸗ linie ſcharf hervortritt, die außerdem noch durch weiße Geländereinfaſſungen deutlich gekennzeichnet ſiſt. Die Fahrt auf der neuen Autobahn zeigte ſehr deutlich, daß der Wunſch, die Bahn ſelbſt und ihre Kunſtbauten in die Landſchaft einzufügen und ſie mit der Natur geradezu als etwas Ver⸗ wachſenes zu geſtalten, zur Tatſache gewor⸗ den iſt. Die Böſchungen der Einſchnitte und Dämme ſind ausgerundet in das Gelände überführt worden. Die Waldungen blieben bis an die Bahn ſelbſt heran⸗ geführt und unberührt, ja man hat in einem Falle, um eine beſonders prachtvoll gewachſene Buche zu erhalten, die Walöböſchung durch eine Steinmaue⸗ rung ausgebuchtet. So zeigt die Autobahn als ſolche nicht nur in ihrer Ausgeſtaltung ein neues Bild, auch durch hre Linienführung werden Ausblicke erſchloſſen, die bis dahin dem Kraftwagenfahrer kaum zugänglich waren. Seien es Lichtungen in Wechſel mit Laub⸗ und Na⸗ delwald, ſei es das freie Feld in der verſchiedenſten Beſtellung, ſei es die Linienführung über Eiſen⸗ bahnſtrecken, ſtets wird das Auge des Beſchauers Anregungen erhalten. Ueber die techniſche Seite der neuen Autobahn⸗ ſtrecke iſt ſchon viel geſchrieben worden. Welche ge⸗ waltigen Materialmengen aber in ihr ruhen, davon kann man ſich aus folgendem Vergleich einen Begriff machen: Wenn jeder deutſche Volksgenoſſe einen fünf Pfund ſchweren Betonblock zu der Autobahn bringen würde, dann erſt wäre durch das Zuſam⸗ menſetzen dieſer 65 Millionen Klötze das jetzt fertig⸗ geſtellte Betonfahrbahnſtück erreicht. Die Kies⸗, Schotter⸗, Packlage⸗ und Pflaſterſteinmengen in Tauſend⸗Tonnen⸗Schiffe verladen, ergäbe einen Schiffszug von Frankfurt a. M. bis nach Aſchaffen⸗ burg, wobei Schiff hinter Schiff ohne Zwiſchenraum angeordnet ſein müßte. Ein Eiſenſtab von 9 Milli⸗ meter um den Aequator geſpannt, würde genau ſo viel wiegen wie die verarbeiteten Stahl⸗ und Eiſen⸗ mengen. Nund 700 Arbeiter ſind ſeit September 1988 am Autobahnbau Frankfurt a. M.—Darm⸗ ſtadt beſchäftigt geweſen und ebenſo groß iſt die Zahl derjenigen Arbeiter, die durch die zuſätzlichen Arbeiten Beſchäftigung finden konnten. Sie, die mit Spaten und Hacken an den Feldbahnen und den ſonſtigen Planungen mit am Werke waren, Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe werden am kommenden Sonntag beſonders geehrt werden. Denn ſie haben für einen mäßigen Lohn das große Werk in ſeinem erſten Abſchnitt vollen⸗ den helfen. Wenn am 19. Mai der Feſtakt beginnt, werden ſie in etwa 175 Laſtkraftwagen feierlich über die Bahn gefahren werden; ſie werden an einem Volksfeſt teilnehmen und der Reichsſtatthalter von Heſſen wird jedem von ihnen ein Gedenkblatt über⸗ reichen. Von der Griesheimer Straße bei Darm⸗ ſtadt ab iſt oͤie Autobahn weiter ſüdlich ſchon erheblich vorwärts getrieben. Eine Reihe Kunſtbauten für die Ueberführungen ſind fertiggeſtellt, darunter auch die große Doppelbrücke ſüdlich des Bahnhofs Fried⸗ richsfeld. Der oberſten Bauleitung Frankfurt a. M. unter ihrem Leiter, Direktor Pückel, unterſtehen Autobahnſtrecken in einer Geſamtlänge von etwa 300 Kilometer, darunter die Fortführung von Darmſtadt nach Mann⸗ heim— Heidelberg Karlsruhe Stuttgart bis in die Nähe von Pforzheim. Außerdem unterſteht dieſer oberſten Bauleitung die Umgehungsſtraße bei Kaiſerslautern als Teil der Strecke Mannheim Kaiſerslautern— Saarbrücken und Frankfurt Gießen— Alsfeld. Für die Durchführung dieſer Arbeiten ſind u. a. Bau⸗ ab teilungen in Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe eingerichtet. Von Darmſtadt über Mannheim bis Heidelberg gehen die Erdarbeiten und die Brückenbauten ihrer Vollendung entgegen. Die Arbeiten zur Herſtellung der Fahrbahndecke ſind auf dieſer Strecke in neun großen Loſen in Angriff genommen. Zwiſchen Heidelberg und Karlsruhe ſind die Erdarbeiten und die Brückenbauten ebenfalls im Gange. Der Zugaug zur Autobahn von Mannheim aus iſt beſonders glücklich, da die Einfahrt in Maunheim in die 31 Meter breite Auguſta⸗ Anlage erfolgt. Auch Heidelberg wird eine nahezu gradlinige Einführung in die Stadt erhalten. Die Vorbereitungen für den großen Staatsakt am Sonntag, 19. Mai, ſind beendet. Der Staatsakt nimmt um 12 Uhr ſeinen Anfang und zwar finden die Feier⸗ lichkeiten an der Stelle„0,1 Km. nördlich“ ſtatt, das iſt jene Stelle, an der die Reichsautobahn die alte Straße Frankfurt-Mainz unterführt. Bei dem Staatsakt werden ſprechen der Generalinſpektor des deutſchen Straßenweſens, Dr. Todt, der heſſiſche Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, der General⸗ direktor der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft, Dr. Dorpmüller, einer der am Werk beteiligten Ar⸗ beiter und hierauf der Vertreter der Reichsregierung. Dieſem Feſtakt, der durch Rundfunk übertragen wird und der durch über die ganze Strecke bis nach Darm⸗ ſtadt verteilte Lautſprecher allen denjenigen Volks⸗ genoſſen gegenwärtig gemacht wird, die zu beiden Seiten der Autobahn der Eröffnung anwohnen wollen, folgt die eigentliche Eröffnung. Der Wagen des Vertreters der Reichsregierung wird einige Meter von der Stelle, an der der Staatsakt vor ſich gegangen iſt, ein über die ganze Bahnbreite ge⸗ ſpanntes Band zerreißen und die Strecke nach Darm⸗ ſtadt abfahren. Es folgen ihm die Wagen der an⸗ deren Behördenvertreter, die Wagen mit den Ar⸗ beitern und etwa 150 Wagen der deutſchen Auto⸗ mobilinduſtrie, die dabei die neueſten Typen der Perſonenwagen, Omnibuſſe und Laſtwagen zeigen wird. Auf der Rückkehr von Darmſtadt nach Frank⸗ furt fährt dann die gange Wagenkolonne an dem Wagen des Regierungsvertreters vorbei, und außer⸗ dem wird eine Auffahrt der hiſtoriſchen Fahrzeuge der deutſchen Automobilinduſtrie zu ſehen ſein. Die eren Me Ctaxkstꝛum gegen dlie Cislieiligen — — Europa-Bildmaterndienſt In dem deutſchen Weinbaugebiet bei Bingen am Rhein hat man dieſen neuartigen Verſuch gemacht, um die den Weinſtöcken durch Maifröſte örohenden Schäden abzuwenden. durch Starkſtrom, den man einer Ueberlandleitung entnahm, künſtlich geheizt, wodurch eine Tempera⸗ tuxerhöhung um zwei Grad erzielt werden könnte. Gegenüber der bisher üblichen Einräucherung mit Teerfeuern und Oefen bedeutet dieſes Verfahren zweifellos einen Fortſchritt, um ſo mehr der Kraftſtrom während der Nacht ſehr billig iſt. Die Rebengärten wurden „ als ja 2 E N. 5 9 e * onnerstag, 16. Mai 1035 Vor Eröffnung der Autobahn Frankfurt-Darmſtadt Weiterbau Mannheim-Heidelberg-Karlsruhe-Pforzheim— Eröffnungsakt am Sonntag Rückfahrt geht dann bis in die Nähe der im Ban befindlichen Autobahnbrücke über den Main, wo ein Volksfeſt auf den Mainwieſen alle am Werk Beteiligten vereinigen ſoll. Die Fahrt auf der neuen Strecke macht auch ein mit Kurz, wellenuſender ausgeſtatteter Kraftwagen i von dem aus die Rundfunkübertragung erfolgt. i Wenn am Sonntag, 19. Mai, nachmittags daz über die erſte ſertiggeſtellte Autobahnſtrecke ge⸗ zogene weiße Band zerreißt, iſt für die Ver, kehrsentwicklung in Deutſchland ein hiſtoriſcher Augenblick gekommen. Durch den Willen des Füh⸗ rers und Reichskanzlers Adolf Hitler, burch hen Einſatz hingebender Arbeitskraft aller am Werk Be⸗ teiligten liegt das erſte Teilſtück der das ganze Deutſche Reich überſpannenden Autobahn dem Ver⸗ kehr frei, und die Welt wird Gelegenheit haben, ſich erneut von der Tatkraft, dem Arbeits⸗ und Lebenswillen des deutſchen Volkes zu überzeugen. Aus der Pfalz Steuerhinterziehung koſtet 15 000 Mk. Geloſtrafe * Zweibrücken, 15. Maf. Wegen Steuerhinterzie⸗ Hung hatte ſich der früher in leitender Stellung bei einem hieſigen Unternehmen tätig geweſene Bruno Moeller, geb. 1887, vor dem Zweibrücker Amts⸗ gericht zu verantworten. Die Verfehlungen des Ange⸗ klagten gehen zurück in die Jahre 1932/33. In dieſer Zeit ſtellte er ſeine Steuererklärungen unter Ver⸗ ſchweigung erheblicher Einnahmebeträge nur unvoll⸗ ſtändig auf. Die Geſamtſumme der auf dieſe Weiſe nicht verſteuerten Beträge überſchritt 170000 NN. Im eingeleiteten Verfahren wurden die hinterzoge⸗ nen Steuerbeträge ans Finanzamt nachentrichtet. Der Angeklagte gab ſeine Verfehlungen zu. Unter Ueber, bürdung der Koſten wurde er zu 15 000 RM. Gelb⸗ ſtrafe verurteilt, wobei im Fall der Uneinbringlich⸗ keit für je 75 RM. ein Tag Gefängnis gilt. Der große pfälziſche Sängertag 1936 * Pirmaſens, 15. Mai. Auf einem außerordenk lichen Sängertag des Weſtmarkkreiſes, dem wegen ſeiner Wichtigkeit auch Gauführer Kipp und Gauchor⸗ führer Göttel beiwohnten, wurde die betrübliche Feſtſtellung gemacht, daß der Sängerſchwund imme größere Formen annimmt. Er betrug im letzten Jahre rund 22 v. H. Vereine, die früher mit hunden und mehr Sängern antraten, haben heute ot mur noch 40 und 30 Sänger. Früher mußten die Stabl⸗ vereine als Werber für die deutſche Sängerſache auß Land; heute iſt es umgekehrt, weil gerade in den Stadtvereinen das Intereſſe ſo flau geworden it. Den Hauptinhalt der Tagung bildete eine ein⸗ gehende Darlegung des Rahmens, in dem— voraus, ſichtlich in Kaiſerslautern— im nächſten Jahre das pfälziſche Gauſängerfeſt ſtattfinden ſoll. Das gewal⸗ tige pfälziſche Sängerfeſt wird bereits jetzt gründlich vorbereitet. N Gauführer Kipp ſchloß die Tagung mit grund ſätzlichen Ausführungen über das Singen im neuen Staat. Von beſonderem Intereſſe waren dabel die Ausführungen des Gauführers über die Neubildum des Weſtmark⸗Gaues, der durch die Eingliedermg des Gaues Saar⸗Moſel nun vom Rhein bis zar Saar, vom Trifels bis zur Eifel reicht. Der Gan 13 erhielt die Führung dieſer gewaltigen Sänger, ſchar. „ Sqhifferſtadt, 18. Mat. Geſtern vormitten um den durch hieſige Gendarmeriebeamte fünf Per⸗ ſonen wegen kommuniſtiſcher Umtriebe n Schutzhaft genommen. Es ſind dies: dann Hirſch, Peter Imo, Konrad Handwerker, 1 Kumz und Heinrich Keller. Bei den Juhaftiergen big delt es ſich um frühere Angehörige der Kd, größtenteils ſchon im Konzentrationslager Dathe untergebracht waren. * Nußdorf bei Landau, 14. Mai. In e angelegten Rebſchule konnten dieſer Tage weh rund 30 Arbeiter und Arbeiterinnen eingeſe werden. jähriges Kind vom Auto überfahken * Heppenheim, a. d.., 16. Mai. Am 1 nachmittag gegen 5 Uhr ereignete ſich auf der Sit nach Laudenbach am ſogenannten„Geſalzenen. ſer“ ein ſchwerer Unglücksfall. Das Hfährige Le chen des Wurzle geriet beim Ueberavet z g Landſtraße gegen einen Perſonenkraftwagen,, großer Geſchwindigkeit fuhr, und wurde in 5 i 10 Bogen über die Straße geſchleuder hn Verletzungen— Knochen: und Schä der Nihe ge wurde das unglückliche Kind in das in 8 legene Bahnwärterhaus getragen, wo es auf ſeinen Verletzungen er lag. * Viernheim, 13. Mai. Architekt wein feierte mit ſeiner Gattin 1. Feſt der ſilber nen Hochgeit.— a der Arbeit, Zimmermann Simon Bähr 2, feiern am 12. Mai in beſter geiſtiger und Friſche ſeinen 70. Geburtstag.— ehrs⸗ und Verſchönerun Viernheim begeht im Juni d. J. ſeit 5 riges Jubiläum. Von einer oſſſſieten belfeier will der Verein jedoch abſehen, ſonde Jubiläum ſoll lediglich mit einer großen aktion gefeiert werden. dar⸗ Werbe 6 . 8 9 mm it, verle ſer Woch erzielten ſaſſung delt es f ſtets hat dieſes N. Der eins wan herrliche ganzen dungen! beſſer ſe diesmal der Flad 172 Pfer im Reich einzelnen Bild: Sonntag Dienstag Sonntag Bet r ſchränker der Sieg gelden G ländiſche Am ſtär Ställe v. ihre Rer Tralnin Ställe w Die zwei Pf. kamen. Ställe v mit ſiebe lex erft weilende und der P. Seiff diſchen 2 Herr befrei konnte n chen gem mann Exeignis verbuchen der St Stall M ten Plat nüchſten Eickho keinen 6 An di nen nah 18 Sechs pferden Sieg des bieten. jahrspre Platz im den Hin Babenta den 98 N ab, denn nächſten Beträge Leben de kers Att Pferde n. Ti vo Mogul, Enthuſia Auch einzelne. Frankfu⸗ teurreite zwei Sie zweiten Beckers ſtiegen 4 ter in d. Alia bo gatta⸗Ve Ronsapp zu beder ren ſein Erſahrn gen, We ſtritten im Jahn *— eee 1 Ban j Jaht uz mit, imts⸗ 8 Donnerstag, 16. Mai 1935 —ů— 7 65 Seite J Nummer 222 Nach dem Mannheimer Mai-Meeting Statistik der Rennwoche: 15 erſte Preiſe fielen an ſüdöoeutſche Ställe ein zuſammenhängendes Meeting beendet ſich, einen Rückblick auf die Ergebniſſe die⸗ ger Woche zu werfen. Nicht nur allein die Schlüſſe aus den erzielten Reſultaten ſind zu ziehen, auch die ſtatiſtiſche Er⸗ ſaſſung einer ſolchen Veranſtaltung wird intereſſieren. Han⸗ delt es ſich nun um Hamburg, München oder Baden⸗Baden, ets hat es beſonderes Intereſſe, zu ſehen, wer während diefes Meetings beſonders erfolgreich abgeſchnitten hat. Der öreitägigen Veranſtaltung des Badiſchen Rennver⸗ eins war ein ausgezeichneter Erfolg beſchieden. Mit einem herrlichen Ausklang ging ſie zu Ende: Ein Erfolg auf der ganzen Linie. Die Rennen boten hochintereſſante Entſchel⸗ dungen bei großer Beſetzung. Die Felder konnten gar nicht beſſer ſein. Nach dem Ergebnis des Vorjahres ſtarteten diesmal 18 Pferde mehr; an den 28 Rennen— 12 auf zer Flachen und 11 Hindernisrennen nahmen insgeſamt 172 Pferde teil, ein Ergebnis, das wohl ein anderer Platz im Reiche kaum erzielen wird. Wie ſich die Starter an den einzelnen Tagen und Rennen verteilen, zeigt folgendes ammer wenn it, verlohnt es Bild: 5 5„5 Flachr. Hindernisr, insgeſ. Starter Sonntag, 5. Mai 29 88 67 Dienstag, 7. Mai 22 31 38 Sonntag, 12. Mai 86 15— 52 87 85 172 Erfolgreiche Beſitzer Hei reinen Meetings, die ſich nur auf wenige Tage be⸗ ſchränken, ſteht natftrlich der Beſitzer obenan, in deſſen Stall der Sieger im Hauptereignis ſteht. An den Prüfungen auf belden Gebieten beteiligten ſich 62 inländiſche und ſechs aus⸗ läudiſche Ställe mit insgeſamt 93 verſchiedenen Pferden. Am ſtärkſten waren ſelbſtverſtändlich die ſüdweſtdeutſchen Ställe vertreten, denn nicht weniger als 31 Beſitzer ließen ihre Rennfarbe an den Start tragen. Aus der Münchner Tralningszentrale kamen acht Vertreter und die Berliner Ställe waren durch verſchiedene Beſitzer vertreten. Die Kavallerieſchule Hannover zwei Pferde, die jedoch durch Sturz um ihre Aus ſichten kamen. Weſtdeutſchland und Weſtfalen waren durch 13 Ställe vertreten. Vier Schweizer Rennſtallbeſitzer waren mit ſieben Pferden zur Stelle, von denen Lt. Muſy, Kel⸗ ler erfolgreich hervortraten. Der zur Zeit in München weilende öſterreichiſche Stall Gülcher entſandte Bellator und der Engländer A. Gores, der Aſſagei bei Trainer P. Seiffert in Training hat, zählten ſonſt zu den aus ten⸗ diſchen Vertretern. Herr R. Haniel, der zu dem Großen Saar⸗ befreiungs⸗Kennen den ſechsjährigen Ti ſchickte, konnte mit rund 6000 Mk. das Hauptexeignis auf der Fla⸗ chen gewinnen. An zweiter Stelle folgt der Pfälzer Renn⸗ mann H. Becker ⸗ Landau, der erſtmals kein geringeres Ereignis als die Badenia mit dem fünfjährigen Laus verbuchen konnte. Das drittgrößte Ereignis, den Preuss der Stadt Mannheim, ſicherte ſich der Schweizer Stall Muſy mit Salam, der mit Wiſa Fonſpertuis' drit⸗ ten Platz aus der Badenia auf 3600 Mk. kam. Auf den hüchſten Plätzen ſolgen dann die beiden weſtdeutſchen Ställe Elcholt und Mosler ⸗ Bonn. 17 Beſitzer konnten keinen Geldpreis verbuchen, 31 gewannen Beträge bis zu 980 Mk. und 14 Beſitzer waren die glücklichſten bis zu 2000 Mark. Ueber 2000 Mk. konnten folgende Ställe gewinnen: entſandte R. Haniel⸗Baden⸗Baden 6000 Mk. H. Becker⸗Landau 4500 Mk. It. Muſy⸗Schweiz 3600 Mk. H. Eickholt⸗Eſſen 3150 Mk. Frau Mosler⸗Bonn 2700 Mk. H. Buchmftller⸗Mußbach 2300 Mk. Erfolgreiche Pferde An den zwölf Flach⸗, neun Jagd⸗ und zwei Hürdeuren⸗ nen nahmen 8 Dreijährige, 23 Vierjährige, 22 Fünfjfährige, 16 Sechsjährige und 22 ältere Pferde teil. Von den Flach⸗ pferden heherrſcht natürlich R. Haniels Ti die Lage; ſein Sieg des Großen Saarbefreiungs⸗Rennens iſt nicht zu über⸗ bieten. Sonnenfalter hat außer einem Platz den Früh⸗ lahrspreis und Mogul außer einem Siege den zweiten Platz im Großen Rennen hinter Ti auf dem Konto. Von den Hindernispferden holte ſich der Haßlocher Laus die Bahenia und Salam den Preis der Stadt Mannheim. Von den 98 Pferden ſchnitten die ſüddeutſchen diesmal am beſten ab, denn 15 exrangen den 1. Preis und 27 endeten auf den nächſten Plätzen. 32 Pferde liefen unplaciert, 52 gewannen Beträge bis zu 1000 Mk. Leider mußten drei Pferde ihr Leben dabei laſſen, und zwar Freys Good Boy, Dr. Den⸗ ker Attis und Benfers Strohfeuer. Die erſfolgreichſten Pferde waren: Start Sieg Mark di von Graf Ferry 1 1 6000 Laus von Laudanum 1 1 4500 Salam von Hazareh 1 1 39000 Sonnenfalter von Flamboyant 2 1 2900 Mogul von Landgraf 2 1 2700 Erfolgreiche Trainer Nur zwei Berufstrainer hatten mehr als einen einzel⸗ zen Exfolg; am beſten ſchnitt aber der Beſitzer⸗Trainer O. Silbernagel ab, der mit Edina örei Erfolge für ſich verbuchte. O. Silbernagel(Edina) 3 Erfolge, E. Wenzel Mogul, Sonnenfalter) 2 Erfolge, R. Wortmann(Laus, Enthuſtaſt) 2 Erfolge. 8 Erfolgreiche Reiter 0 Auch unter den Reitern konnten nur drei mehr als einen üzelnen Erfolg feiern. Der Amateurreiter E. Prieger⸗ ſankfurt ſicherte ſich die am Dienstag ausgetragenen Ama⸗ kürreiten, E. v. Moßner ſteuerte am Eröffnungstage ae! Sieger und L. Schlatter gewann am erſten und 985 Tag die beiden Nationalen Hürdenrennen mit digen 40 dgloch Dompfaff und Morgenröte. Insgeſamt 11 1 Beruſsreiter, 18 Amateur⸗ und 18 ländlicher Rei⸗ den Sattel. Zur Mannheimer Regatta Alljährlich, wenn die Zeit herannaht, die Mannheimer 0 rorzubereiten, dann wird im Mannheimer Re⸗ den 1 5 der ſeit vielen Jahren bewährte Organiſa⸗ 10 1 0 in Tätigkeit geſetzt, denn es gibt da gar viel 11. und zu erledigen. Im Verlauf von 57 Jah⸗ Erſahrung eſtehens hat der Mannheimer Regatta⸗Verein gen Annen in reichſtem Maße geſammelt, die ihn befähi⸗ , Wettfahrten zu veranſtalten, deren Qualität unbe⸗ ſtritten iſt. A b 2 1 Aus kleinen Anfä raus er wurde im Jahre 1 Anfängen heraus 8 i vom Mannheimer Ré und der Amicitia hat ſich der Mannheimer Regotta⸗Verein dank der Tätigkeit begeiſterter und tatkräftiger Männer zu einem der führenden Regattaveranſtalter im Reich emporgearbeitet. 5 Heute ſtellt der Regatta⸗Verein eine große Gemeinſchaft dar, der ſämtliche Mannheimer und Ludwigshafener Rudervereine korporativ angehören. Dieſe Vereine, alſo Klub, Amicitia, Judwigshafener RV, Mannheimer Roch, R Rheinau, RW Baden und Rc Ludwigshafen bilden mitt mehr als 2000 Mitgliedern die Stütze des Regatta⸗ vereins. Auf Grund gegründet— * dieſer breiten arbeitet der heil Ruderſport ſeit Jahren erfolgreich nicht nur am und Ausbau ſeiner Wettfahrten, ſondern auch Geltung innerhalb der großen deutſchen Rudergemei Dieſe Tatſache wird auch in dieſem Jahre die Rich a ſein, ſo daß zu erwarten ſteht, daß auch die 52. Ober⸗ rheiniſche internationale Regatta auf dem Mſihlauhafſen am 29.—30. Juni ein voller Erfolg ſein wiro. Nochmals iſchechiſche Jußball⸗Probe Nach ihrem klaren:1⸗Sieg über die engliſche Berufs⸗ ſpielerelf von Mancheſter City trat die tſchechiſche Fußball⸗ Nationalmannſchaft, die am 26. Mai in Dresden unſer Gegner iſt, am Mittwoch zu einem zweiten Probeſpiel in Gablonz vor 5000 Zuſchauer an. Eine Auswahl⸗Mann⸗ ſchaft des Deutſchen Fußball⸗Verbandes in der Tſchecho⸗ ſlowakei leiſtete der Nationalelf harten Widerſtand und gab Baſis au für ſeine ſchaft. ſich nur knapp mit 23(:1) Toren geſchlagen. Auf dem verhältnismäßig kleinen Platz enttäuſchte vor allem der Angriff der Ländermannſchaft, in dem nur die beiden Außenſtürmer Hrouska und Puc zu gefallen wußten Für den Halblinken Kopecky ſpielten je eine Halbzeit Junee und Nejedly, ohne aber überzeugen zu können. Deutſchland hat wieder eine Luftwaffe. Wer als Sport⸗ flieger die ſchweren Zeiten miterlebt hat, in denen einige Unentwegte erſt ohne Motoren, dann mit winzigen ſchwach⸗ motorigen Sportflugzeugen flogen und fliegen lernten, um die fliegeriſche Tradition nicht abreißen zu laſſen, der weiß es voll zu würdigen, was es heißt: Deutſchland hat die Gleichberechtigung in der Luft wieder für ſich in Anſpruch genommen. Kam zwader ſind der olle Gemüter bewegende ſtcht⸗ bare A ruck unſerer neuen Luſtwehr. Aber im Material allein, in unſeren en, den modernſten der Welt, erſchöpft ſich nicht der f fe, wie unſer General der Flieger Hermann Göring neulich beſonders hervorhob. Es kommt a Menſchen an. braucht Menſchen. Nicht allein ſetzen und fliegen, ſon⸗ en Di gar nicht ie Ehre ur Sie verlangt, daß wir die 7 7 e It gebende Stelle in der Ent⸗ wicklung der Luftfahrt, die uns zukommt, behaupten. Nicht wie in den erſten Anfängen kann die Entwicklung der Luftfahrt auf den bahnbrechenden Taten weniger einzelner ruhen. Wir müſſen im ganzen Volk den Willen zum Flie⸗ gen wecken. Nur dann bewahren wir unſere Nation da⸗ nor, daß unſere Spitzenleiſtungen von einigen wenigen vollbracht werden, die überall in der Welt angeſehen ſind, nur in der Heimat nicht. Das Werk unſerer großen Pio⸗ niere der Luftfahrt darf in Deutſchland nicht untergehen. Deshalb muß der VLuftfahrtgedauke volkstümlich werden. Darum müſſen wir nunſere Jugend mit Fliegergeiſt erfüllen. Dafür brauchen wir unbedingt eine breite Baſis der deutſchen Sportfliegerei. Der Deutſche Luftſportverband hat die Aufgobe, die breite Baſis des Luftſports in Deutſchland zu ſchafſen. (Er wendet ſich in der deutſchen Luftfahrt⸗Werbewoche vom Der deutſche Das erſte Bild vom deutſche Wagen belegt wurden. Unſer Bild zeigt Ueberreichung des Ehrenpreiſes, links Internationalen Autorennen Europa-⸗Bildmaterndienſt erſten Plätze durch bei der Autoſieg in Tripolis in Tripolis, bei dem die den Sieger Caracciola drei (Mercedes-Benz) von ihm der Gouverneur von Tripolis, Balbo. Kleine Sport⸗Nachrichten Ungarns Fußball⸗Nationalelſ trägt auf der Rückreiſe vom Länderſpiel gegen Frankreich in Paris am 22. Mat in Berlin als Budapeſter Städteelf einen Kampf gegen Berlin aus, für den die Ungarn wie folgt aufgeſtellt wurden: Ujvari; Biro, Sternberg; Lazar, Turay, Szallat; Koranyt, Vincze, Saroſi, Toldi, Titkos. Beim Marienberger Dreiecksrennen, das am 90. Mai ausgefahren wird, gilt das Rennen der Solofahrer als zweiter Lauf zur Deutſchen Straßenmeiſterſchaft. Auch die Auto⸗Union wird durch Geiß und W. Winkler auf Da W vertreten ſein. Beim Solitude⸗Rennen, das nach mehrfähriger Unter⸗ brechung am kommenden Sonntag bei Stuttgart wieder aus⸗ getragen wird, werden die zahlreichen Zuſchauer Gelegen⸗ heit haben, die ſieggewohnten Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen zu bewundern. Auf der Bahn von Judiauapolis wird am Himmelfahrts⸗ tage, 80. Mat, der„Große Autopreis von Amerika“ aus⸗ gefahren. Die erſten Meldungen gab der Konſtrukteur H. A. Miller für das ſtber 500 Meilen führende Rennen ab. Mit einer 337 Mann ſtarken Expebition wird Japan 1996 zu den Olympiſchen Spielen nach Berlin kommen. Es wird dies die ſtärkſte Mannſchaft ſein, die je vom Japaniſchen Olympiſchen Komitee für eine Olympiade ausgerüſtet wor⸗ den iſt. Bela von Kehrling, Ungarns Tennismeiſter, von dem man lange nichts hörte, hat jetzt nach einer langwierigen Krankheit wieder das Training aufgenommen. Weltrekordmann Schröder weiter in Form Der Weltrekordmann im Diskuswerfen, Willi Schrö⸗ der(Magdeburg) befindet ſich weiterhin in ausgezeich⸗ neter Form. So ſchleuderte der Poliziſt auf einer Werbe⸗ veranſtaltung in Regis⸗Breitingen den Diskus viermal dicht an die 51 Meter⸗Grenze. Mit der Kugel kam er auf 1574 Meter und mit dem Speer auf 60 Meter. Der Schwede Harald Anderſſon, der vor ihm die Diskus⸗ Höchſtleiſtung hielt, warf die Scheibe in Sundborn 49,61 Meter weit. Schwimmen Baden— Irankreich 24,5: 24,5 Frankreichs Waſſerballer ſiegen:5(:2) Den zweiten Start ihrer Süsddeutſchlandreiſe abſolyier⸗ ten die franzöſiſchen Schwimmer am Mittwoch abend in Karlsruhe, wo ſie gegen eine Vertretung des Gaues Baden antraten und hier im Geſamtergebnis nur auf die gleiche Punktzahl wie die Badener kamen. Bei dieſem Kampf gab es mehrere Ueberraſchungen. Die größte war wohl die, daß Fahß Karlsruhe den ausgezeichneten Franzoſen Die⸗ ner über 200⸗Meter⸗Freiſtil auf den zweiten Platz ver weiſen konnte und gleichzeitig mit:21,8 Minuten eine neue badiſche Beſtleiſtung für dieſe Strecke aufſtellte. Im Mittelpunkt ſtand das Waſſerballſpiel, das die franzöſiſchen Nachwuchsſchwimmer mit 95(:2) Toren gewannen. Auf ſeiten der Franzoſen wurden nicht die er⸗ warteten Leiſtungen erreicht. Sie gewannen das Spiel zweifellos verdient, aber immerhin in Anbetracht der gro⸗ ßen Nervoſität, die die badiſche Sieben während des ganzen Spiels gefangen hielt, denkbar knapp. In der zweiten Hälfte arbeiteten die Badener in der Verteidigung und der Tor⸗ wächter ausgezeichnet, ohne aber die Niederlage abwenden zu können. Die Ergebniſſe: 5 mal 50⸗Meter⸗Freiſtil: 1. Baden und Frankreich:21, Minuten.— 100⸗Meter⸗Rücken: 1. Böhringer(Baden):15,8 Min.; 2. Phillipoff(Frankreich):72,2 Min.— 200⸗Meter Freiſtil: 1. Fahß(.):21,83 Min,(neue badiſche Beſtlei⸗ ſtung); 2. Diener(.):22,2 Minuten; 3. Heyer(.):29,5 Minuten; 4. Borocco().:43,2 Min.— Waſſerball: Ba⸗ den— Frankreich 519(:). Im Rahmen dieſer Verauſtaltungen trugen die Damen von Nikar Heidelberg und dem SW 99 Karlsruhe einen Klubkampf aus, den die Karlsruherinnen mit:1 Siegen und 35:25 Punkten gewannen. 2 8 N Berliner Polizei-Voxturnier Im vollbeſetzten Saalbau Friedrichshain zu Berlin ver⸗ anſtaltete der Polizei Berlin ſein internationales Amateurboxturnier. Vier Wiener Polizei⸗Boxer trafen in drei Gewichtsklaſſen auf die beſten Vertreter⸗ des Veran⸗ ſtalters und einige Leipziger Poliziſten. Den ſchönſten Kampf der Vorrunde lieferten ſich im Halbſchwergewicht Europameiſter Zehetmayer(Wien) und Kyſuß (Berlin). Der Oeſterreicher zeigte ausgezeichnetes Kön⸗ nen. In der erſten Runde war er noch führend, aber von der zweiten Runde ab kam der Berliner ſtärker auf und erhielt ſchließlich eine knappe Punktentſcheidung. Die Ergebniſſe der Vorrunde: Weltergewicht: Pfeiffer(Berlin) ſchlägt Lohfink(Leip⸗ zig n.., Domke(Berlin) ſchlägt Griemmer(Leipzig) n. P. Mittelgewicht: Hornemann(Berlin) ſchlägt Magyar(Wien) n.., Richter(Berlin) ſchlägt Hertel(Wien) in der erſten Runde k. o. Halbſchwergewicht: Pietſch(Leipzig) ſchlägt Schotola(Wien] in der 1. Runde k.., Kyfuß(Berlin) ſchlägt Zehetmayer(Wien) w. P. In oͤen Endkämpfen gab es inſoſern eine Ueber⸗ raſchung, als der Berliner Halbſchwergewichtler Kyfuß ſich gegen den Leipziger Pietſch nicht behaupten konnte. Pietſch hatte die beiden erſten Runden für ſich, ließ in der letzten Runde etwas nach, wurde aber dennoch knapper Punktſieger. 5 Die Ergebniſſe: Weltergewicht: Pfeiffer(Berlin) ſchlägt Domke(Berlin) n. P. Mittelgewicht: Hornemann(Berlin] ſchlägt Richter (Berlin] u. P. Halbſchwergewicht: Pietſch(Leipzig) ſchlägt Kyfuß(Berlin) n. P. SN S 1 Wir Sportflieger von heute Zur deutſchen Luftfahrt⸗Werbewoche vom 26. Mai bis 2. Juni 1935 26. Mai bis 2. Juni 1938 an jeden Volksgenoſſen. Jeder muß mithelfen, den Luftſport des jungen Deutſchlonds auf⸗ zubauen! Darum ſpendet uns, oder beſſer werdet Mit⸗ glieder des Deutſchen Luftſportverbandes und damit Trä⸗ ger einer wichtigen nationglen Aufgabe! Hockey Baden— Württemberg Die Hockey⸗Gaue Baden und Württemberg haben für den 28. Mai nach Pforzheim ein großes Hocken⸗ treffen vereinbart, das auf beiden Seiten von vier Maun⸗ ſchaften— Herren-, Damen-, Knaben⸗ und Mädchen ⸗Aus⸗ wahlen— beſtritten wird. Der Gau Württemberg hat ſeine Männer⸗ und Frauen⸗Mannſchaft bereits wie t auf⸗ geſtellt: 2. 2 Männer: Hörſch(Sc Stuttgart); Camin(Stuttgarter Kickers) Hannes(Stuttgarter Kickers); Mall(Stutt⸗ garter Kickers)— Wenninger(SC Stuttgart)— Knorpp (Stuttgarter Kickers! Bacher(SC Stuttgart) Renner (Stuttgarter Kickers Dempel Rackl(beide Ulmer FV 94)— Gränitz(Sc Stuttgart). Erſatz: Schmidt(Tgſ Stuttgart). Frauen: Raiſch(Se Stuttgart); Baiſch Jauch(beide SC Stuttgart]: Kaz(Sc Stuttgart)— Stoll(Gaisburg) — Stamm(MT Stuttgart); R. Elſenhans— Bürkle M. Elſenhans(alle Sc Stuttgart)— Ebert(Gaisburg) ocher(Sc Stuttgart). Erſatz: Roll(Tgſ Stuttgart). Gegen Holland im Handball Der Länderſpielverkehr der deutſchen Handballer wimam erſt in dieſem Jahre größeren Umfang an, da einige wei⸗ tere Nationen als Gegner für die deutſche Handball ⸗ Nationolmannſchaft herangezogen wurden. Am 2. Juni fimdet in Holland der erſte Länderkampf Deutſchland gegen Holland ſtatt. Obwohl das Spiel erſt in einigen Wochen vor ſich geht, haben die Holländer, die den Handballſport von Deutſchland übernommen haben, bereits jetzt umfangreiche Maßnahmen getroſſen, um eine ſpielſtarke Elf ſtellen zu können. Einige Uebungsſpiele wurden bereits ausgetra⸗ gen und auch ſchon die vorläufige Mannſchaft benannt, die gegen Deutſchland antreten ſoll: Vierkant(Wack Sappemeer); Weſtrik(DOs Amſter⸗ dam), Theeboom(Trekvogels Den Haag); Maſt(Voor⸗ waarts Groningen), van Driel(Niloce Amſterdam), Men⸗ ninga(Quick Groningen]; Köhlmann(Niloc Amſterdam), van Geeſt(Voprwaarts Groningen], Berkhout(Niloe Am⸗ ſterdam), Struck(Olyurpfa Groningen], Stolte(Niloe Amſterdam]. Als Erſatzſpieler ſind Tebbes(Groningen), van Riſu(Amſterdam! und Poſt(Zuilen) vorgeſehen. Weitere Uebungsſpiele, die der Vorbereitung der Mann⸗ ſchaft dienen, können noch eine Aenderung der Elf hervor⸗ rufen. Die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft TSV 1860 München führt Die erſten Kämpfe um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft liegen hinter uns. Gleich drei Vereinen iſt es gelungen, wehr als 9000 Pumkte zu erreichen, nämlich 1860 Mü m ⸗ chen 9342,32., Stuttgarter Kickers 9428,31 FP. und Berliner SC 9017,09 Punkte. Mit 8939,38 Punk⸗ ten ham der Disc Berlin recht nahe an die 9000 heran, alle übrigen Vereine, die ſich bereits den Prüfungen unterzogen, erreichten höchſtens rund 8500 Punkte. Da jeder Vevein die Möglichkeit hat, eine Leiſtungsverbeſſe⸗ rung anzuſtreben und die Prüfungen mehrmals abzulegen, dürften ſich Verſchiebungen in der vorliegenden, vorläu⸗ figen Rangliſte bald ergeben. Der letztjährige deutſche Vereinsmeiſter 1860 München, hat ſich gleich an die Spitze der Rangliſte geſetzt, aber auch er wird ſeine Punktzahl ſicher noch verbeſſern müſſen, wenn der Titel mit Erfolg verteidigt werden ſſoll. Gefahr droht vor allem von den Stuttgarter und Berliner Vereinen. Das Fachamt für Leichtathletik hat nun auch wieder die Vereins meiſterſchaft für Frawen aus⸗ geſchrieben. Sie wird in zwei Klaſſen ausgetragen; deut⸗ ſcher Meiſter wird der Sieger der Klaſſe A. Die Wetr⸗ bewerbe umſaſſen ſitr beide Klaffen das olymwiſche Pro⸗ gramm: 100 Meter, 80 Meter Hürden, Hochſprung, Dis⸗ kuswerſen, Speerwerfen und 4 mal 100 Meter⸗Staffel. In Kiaſſe K müſſen für jeden Einzelwettbewerb vier, in Klaſſe B nur zwei Teilnehmerinnen geſtellt werden. Sporitrauer in Polen Aus Anbaß des Ablebens Marſchall Pilſudſkis herrſcht in ganz Polen Sportruhe und im Augenblick ſind Be⸗ ſtrebungen im Gange, das Davispokalſpiel Polen gegen Südafrika, das am Freitag in Warſchau ſeinen Anfang nehmen ſollte, um drei Wochen, alſo bis nach Beendigung der franzöſiſchen Meiſterſchaften in Paris, zu verlegen. Die Antwort Südafrikas ſteht im Augenblick noch aus. In dieſem Zuſammenhange ſei erwähnt, daß Tloczynſkki nur im Doppel, nicht aber im Einzel ſpielen wird, wo für ihn der vielverſprechende Nachwuchsmann Tarlowſki einſpringt. Der Tennis⸗Länderkampf Polen gegen Un⸗ garn, der dieſer Tage in Kattowitz ſeinen Anfang nehmen ſollte, iſt bereits abgeſagt worden. Der verſchiedene Mar⸗ ſchall, der im vergangenen Jahr noch die deutſche Reiter⸗ Mannſchaft perſönlich begrüßte, war ein großer Förderer des polniſchen Sportes, u. a. war er Präſident des wiſ⸗ ſenſchaftlichen Rates für Leibeserziehung in Polen. Mülheim⸗Duisburg(15. Mai): 1. Preis von Schloß Hugenpoet. 1850 l. 1. Miſſiſſippi(L. Varga); 2. Hausmarke; 3. Ferner: Ex Abrupto, Feuerland, Kurzer Kopf. 12, 19, 12:10. 2. Schloß Styrum⸗Jagdrennen. 1850. 9700 Meter. 1. Feudal(H. Glitſch); 2. Liebeszauber; 3. Legitimiſt. Fer⸗ ner: Meerjunge, Haſſo. Tot.: 131, 24, 14.40. 2 1400 Meter. Hanshein. Tot.: 28, 3. Schloß Landsberg⸗Hürdenrennen. 1850 /. 3000 Meter. 1. Mixer(H. Glitſch); 2. Mount Lavinia; 3. Hageſtolz. Ferner: Schloßfrau, Domfalke. Tot.: 47, 13, 12:10. 4. Schloß Broich⸗Ausgleich. 2200. 2400 Meter. 1. Mariv(H. Nickel); 2. Sonnenzeit; 3. Coquelet; 3. Löſe⸗ geld. Ferner: Suntime, Steinmetz, Glantz, Kolbenhirſch. Tot.: 27, 19, 24, 26, 10:10. 5. Rhein⸗Ruhr⸗Ausgleich. 3750 /. 1600 Meter. 1. Perlfiſcher(K. Buge); 2. Emeraude; 3. Voltaire II. Tyt.: 22:10. 5 6. Schloß Borbeck⸗Ausgleich. 1850 /. 1600 Meter. 1. Oberſteiger(M. Schmidt); 2. Preisrätſel; 8. Helmwiege. Ferner: Titanie, Saufährte, Bargello, Szegeban, Ampro⸗ ſins, Lorbaß. Tot.: 27, 14, 18, 31:10. 7. Schloß Fürſtenberg⸗Ausgleich. 1830 /. 1400 Meter. 1. Ilona(W. Höllein); 2. Fix; 3. Stauffen. Ferner: Feuerzauber, Jahrtauſend, Feſte Lup, Ibykus, Paramour. Tot.: 34, 15, 24, 24210. Dyppelwette: Mario⸗Perlfiſcher: 74:10. 1 t— wo die sonng wieder lacht nd neue Reifen angebracht DU „natürlich NLO Pn. Donnerstag, 16. Mai 1935 HANDELS- TSC der Neuen Mannheimer Zeitung AFrs-ZHTTUN G Mittag-Ausgabe Nr. 222 Zurück zur Gold währung! Die neuesſie Devise/ Wer machi den Anfang? Der Währungswirrwarr, oder richtiger: das Währungschaos, wird mehr und mehr von allen Ländern als eine Laſt emp⸗ funden. Dieſe Waffe des Wirtſchaftskampfes iſt ſtumpf geworden. Alle Völker haben Sehnſucht nach geordneten Verhältniſſen, wenn ſich nur mutige Männer fänden, die die Stabiliſierungsangſt von ſich abzuſtreifen vermöchten. Es ſind gewichtige Stim⸗ men, die ſich in den letzten Tagen für eine Ordnung der internationalen Währungsverhältniſſe einſetzten. Zunächſt war es der belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland, der den Stabiliſierungsball in die Arena warf; er wurde von dem ſcheidenden Präſidenten der BZ. Léon Fraſer, aufgefangen und flog von dortnach den USA., wo ihn der Finanzſekretär Henry Morgenthau jun. in Empfang nahm. Während aber van Zeeland als geweſener Bankgouverneur praktiſche Vorſchläge machte, hielt Leon Fraſer von der B33. ein Kolleg über die Vorzüge der Stabili⸗ ſierung, wobei er den Wunſch ausſprach, die Angſt davor möge verſchwinden. Der Dritte im Bunde, Fi⸗ nanzſekretär Morgenthau, unterſtrich gleichfalls die Notwendigkeit geordneter Währungsverhältniſſe, aber er wünſcht doch, dieſes außerordentlich wichtige oder ſogar das wichtigſte aller Probleme nach dem Rezept geregelt zu ſehen: Hannemann geh du voran! Erſt ſollen die anderen ſtabiliſieren, dann werden es auch die Vereinigten Staaten tun. Mit ſolchen Methoden wird man die Welt nicht aufbauen. Dazu gehören ein paar mutige Männer, die ſich, um mit den Worten des früheren belgiſchen Miniſterpräſidenten Jaſpar zu ſprechen, der Fahrt in den Abgrund entgegenſtemmen. Männer der jun⸗ gen Generation, die den Mut haben, ſelbſt die un⸗ populärſten Maßnahmen auf ſich zu nehmen, wenn ſie damit einen Wiederaufbau des Welthandels er⸗ reichen, der allein dazu berufen iſt, die Fundamente der Nationalwirtſchaften zu feſtigen und ihnen eine ſtabile Grundlage zu geben. Lehrgeld haben die Völker genug gezahlt; es iſt an der Zeit, Aufbauarbeit zu leiſten, damit das fehlende Vertrauen wiederhergeſtellt wird, das allein das Schickſal des einzelnen wie aller Staaten im günſtigen Sinne zu beeinfluſſen vermag. Der Fragenkomplex, den es hier zu löſen gilt, iſt unend⸗ lich ſchwierig. Wer da glaubt, an die Vorkriegswer⸗ hältniſſe anknüpfen zu können, der wird bald gewahr werden, daß die Uhr nicht mehr zurückzuſtellen iſt; denn die alten Währungsſyſteme haben ſich totge⸗ laufen, oder richtiger: ſie ſind ein Opfer der Zeit ge⸗ worden. An ihre Stelle muß ein Inſtrument geſetzt werden, das den völlig veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen des Erdballs Rechnung trägt. Die gro⸗ ßen Induſtrieländer haben ſich einen Produktionsap⸗ parat aufgebaut, der dem Bedarf weit vorauseilt; die Mehrzahl von Neuländern, namentlich auch von Rohſtofferzeugern, hat ſich Fertigwaren⸗Induſtrien zugelegt, die nicht konkurrenzfähig ſind, alſo auf ſchwachen Füßen ſtehen und nur mit Hilfe poſitiver Schutzmaßnahmen ihr Leben zu friſten vermögen. Die Gläubigerländer haben Berge Gol⸗ des angeſammelt, die Schuldnernationen ſind beſtrebt, die notwendigen Mengen dieſes edlen Me⸗ kalles an ſich zu ziehen, ohne dieſes Ziel reſtlos ver⸗ wirklichen zu können, ſo lange das Schuldner⸗Gläu⸗ bigerproblem ungelöſt iſt, und als Folge davon ſehen wir einen Konkurrenzkampf, einen Wirtſchaftskrieg, der in ſeinen Wirkungen den blutigſten Schlachten der Geſchichte würdig an die Seite geſtellt werden kann Wie iſt aus dieſem Dilemma herauszukommen? Patentlöſungen gibt es dieſer Beziehung nicht. Man muß den Verſtand ſprechen laſſen, und dann ergibt ſich zwangsläufig für alle die Notwendigkeit, den Warenkredit durch Feſtigung des Vertrauens, d. h. durch Stabiliſierung der Währungen, wieder zu aktivieren. Sobald der ordentliche Kaufmann, wo auch immer er ſei⸗ nen Sitz haben mag, jenen Kredit wieder genießt, der ihm gebührt, werden die Rohſtoffländer auf⸗ blühen, kaufkräftig werden, wieder vergrößerten Bedarf zeigen und damit das Welthandelsvolumen entſprechend erhöhen. Dieſe einfache Löſung ver⸗ ſpricht deswegen den größten Erfolg, weil ſie eine naturnotwendige Entwicklung darſtellt, die ſich gründet auf die klaſſiſchen Methoden der National⸗ ökonomie. Sobald der Kaufmann, und in ſeinem Gefolge der Bankier, das entſcheidende Wort ſpre⸗ chen, nehmen die Dinge immer einen günſtigen Verlauf. Erinnert ſei in dieſer Beziehung nur an die vielen Stillhalteverhandlungen, die zunächſt zwar noch Opfer erforderten, dem Gläubiger aber letztlich doch am ſchnellſten und wirkſamſten zu ſei⸗ nem Rechte verhalfen. Mit einer derartigen Methode löſt man den einen Teil der Weltwährungsfrage. Der andere Teil läßt ſich nur ſo regeln, daß man nach dem Muſter der do⸗ut⸗des⸗Politik die Zölle än⸗ dert, Einfuhrbeſchränkungen mildert, Kontingente langſam abbaut und auf dieſe Weiſe international eine neue Wirtſchaftsordnung einführt. Gewiß, der Nationalwirtſchaft gehört das Primat, aber nach⸗ dem die Völker einmal erkannt haben, daß ſie allein die allgemeine Konjunkturbeſſerung nicht zu er⸗ zwingen vermag, wird jeder Opfer bringen müſſen, um das Fehlende, nämlich den Güteraustauſch von Land zu Land, zu aktivieren. Das Rätſelraten um die Entwicklung der Preiſe nach einer Feſtlegung der Weltwährungen iſt völlig überflüſſig. Der bisherige Präſident der B33. Léyn Fraſer, hat im Jahresbericht dieſes Inſtit ats darauf hingewieſen, daß die große Goldproduktion, die Maſſe gehorteten Goldes, die ſtarke nominelle Zunahme der monetären Goldvorräte(die als Kre⸗ ditgrundlage dienen) ſowie der niedrige Stand der Goldpreiſe zu der Anahme berechtigen, daß bei einer Währungsſtabiliſierung die Erzeugniſſe des Bodens und der Fabriken in Gold anziehen wür⸗ den: einmal auf Grund einer aufbauenden Zuſammenarbeit, zum andern als Folge des dadurch erhöhten Warenumlaufs. Selbſb⸗ verſtändlich kann nur eine ſchrittweiſe Anpaſſung an die veränderten Verhältniſſe erfolgen und ganz allmählich das wirtſchaftliche Gleichgewicht herge⸗ ſtellt werden. Allein die Tatſache, daß das Welthan⸗ delsvolumen nach Ausdehnung ſtrebt, genügt aber, um viele Hinderniſſe, die jetzt unüberſteigbar er⸗ ſcheinen, durch einen Federſtrich zu beſeitigen. Die Hauptſache iſt, daß die notwendige Initia⸗ tive vorhanden iſt, um die Furcht vor einem ſol⸗ chen Schritt zu bannen. Es hieße, an der Menſch⸗ heit verzweifeln, wollte man anehmen, daß ein nie⸗ driger Zins, eine erhöhte Kreditbereitſchaft und eine warenhungrige Welt nicht zu dem Ziel der Ziele, nämlich der Geſundung der Weltwirtſchaft, führen könnten. Rein techniſch beginnt ſich eins der größten Uebel von ſelbſt aufzulöſen: es ſind dies jene Kapitalien, die als Folge des Mißtrauens im letzten Jahrfünft von Land zu Land vagabundieren, um vor einer Wertvernichtung oder auch nur Wertver minderung ſicher zu ſein. Dieſe Gelder ſind allmählich allen zur Laſt geworden, ihr Umherziehen wird alſo ſchwerer und ſchwerer. Ge⸗ rade in den letzten Tagen konnte man die Erfah⸗ rung machen, daß die Länder von vornherein dieſer Laſt dadurch zu entgehen ſuchen, daß ſie ſofort bei ihrem Auftauchen Abwehrmaßnahmen ergreifen. Man konnte dies am deutlichſten in London beobach⸗ ten, wo die Bank von England bzw. die britiſche Manipulierungskaſſe die Pfund ⸗Sterling⸗Deviſe ruhig in die Höhe ſchnellen ließen, um der Kapital⸗ flucht aus den Goldblockländern nach dem Inſelreich Einhalt zu gebieten. Zwar milderte man Ausſchläge, aber man ließ die Sterling⸗Deviſe doch emporklet⸗ tern. Ein ähnliches Manövrieren läßt ſich auch in Paris beobachten, und die Ankündigung des ameri⸗ kaniſchen Finanzminiſters, Henry Morgenthau jun., daß Amerika, falls weitere Abwertungen eintreten ſollten, ſich vorbehalte, den Dollar abermals nach unten zu ſtoßen, iſt gerade nicht dazu einladend, ſein Geld nach Neuyork zu legen. Jene 24 Milliarden, die angeblich in der Welt ruhelos umherflattern, ſind alſo tat⸗ ſächlich unbeweglicher geworden, ſie haben ſich in ihrem eigenen Netz gefangen und ſind fetzt ruhebe⸗ dürftig. Der Gedanke, ſie in Feſſeln legen zu müſſen, ehe man ſtabiliſteren kann, verliert alſo an Kraft. Dafür rückt die Möglichkeit, daß die Stunde für die Stabiliſierung endlich ſchlägt, in den Vordergrund. Iſt die Gefahr der plötzlichen Kapitalabzüge in allen Ländern beſeitigt oder doch wenigſtens gemildert, dann iſt der Weg für eine Rückkehr zur Goldwäh⸗ rung geöffnet, zumal als weitere Folge die Auf⸗ löſung der Horte einſetzen dürfte und damit Re⸗ ſerven frei würden, die dem Aufbau der Weltwirt⸗ ſchaft ganz außerordentlich zugute kämen. Was noch fehlt, iſt alſo lediglich Mut 5 Vom siddeufschen Kohlenmarkf Um die Unferbringung der Saarkohle Im Vordergrund des Geſchäftes auf dem ſüdddeutſchen Kohlenmarkt ſteht, wie wir der„Dt. Bergw. Ztg.“ ent⸗ nehmen, weiter die Saarkohle. Die Arbeit um den Abſatz nimmt fortlaufend deutlichere Formen an, wiewohl die Dringlichkeit der Unterbringung der Saarkohle noch nicht überall in ihrer ganzen Tragweite erkannt wird. Es bleibt eine der wichtigſten Aufgaben des Kohlenhan⸗ dels, die Zuſagen erfüllen zu helfen, die den Volksge⸗ noſſen an der Saar und dem Saarbergmann gemacht wor⸗ den ſind. Nicht nur der Großhandel iſt hier mit ſeinen Lieferungen an die Induſtrie umd die Kohlenplatzgeſchäfte berufen, nach beſten Kräften mitzuarbeiten, ſondern neben ihm in demſelben Maße der örtliche Kleinhandel, der un⸗ mittelbar mit der Hausbrandkundſchaft in Berührung ſteht und ſich darum erfolgreich in den Dienſt der Sache ſtel⸗ len kann. Keiner darf an der Datſache vorübergehen, daß die Saarkohle untergebracht werden muß und auch untergebracht wird. Die Saarkohle iſt eine gute Induſtrie⸗ kohle und wird vor allem in den modernen häuslichen Feuerſtätten, alſo beiſpielsweiſe in den modernen Küchen⸗ herden und Allesbrennern, wie ſie in den letzten Jahren auf dem Markt ſind, vorteilhaft verwendet. Ebenſo eig⸗ nen ſie ſich für jeden einfachen eiſernen Rundofen. Es muß— um es klar auszuſprechen— eine Bevorzugung der Saarkohle gegen dem bisher vertriebeneen oder ver⸗ wendeten Feuerungsmaterial ſtattfinden. Da die Regie⸗ rung dem privaten Unternehmungsgeiſt die Aufgabe der Unterbringung der Saarkohle überlaſſen hat, iſt es eine Ehrenpflicht, an der ſozialen Aufgabe der Beſchäftigung des Saarbergmannes mitzuwirken. Aufträge fehlen noch in großem Umfange.. Man möge dieſem Appell weiteſtgehemde Beachtung in den ſüddeutſchen Kohlenabſatzgebieten wünſchen. * Frankfurter Maſchinenban A vorm. Pokorny u. Wittekind, Frankfurt a. M.— Dr. Koeſter AR⸗Vorſitzender. In der konſtituierenden AR⸗Sitzung der Geſellſchaft, die infolge Abweſenheit einiger neu in den AR gewählter Mitglieder im Anſchluß an die o. HV am 8. 5. nicht ſtatt⸗ finden konnte, wurde Baurat Dr. Koeſter zum Vorſttzen⸗ den und Baurat Dr. Allſtaedt zum ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden des AR gewählt. Eine anſchließende Ausſprache Wanderer-Werke Schönau bei Chemniß Umsatß um 78 H. gesfiegen/ Günsfige Liquidiiai Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934 zeigt, daß die günſtige Entwicklung, insbeſondere für das abgelaufene Jahr, zu ſehr erfreulichen Ergebniſſen geführt hat. In den Geſchäftszweigen der Wanderer⸗Werke: Continental⸗ Schreib⸗, Buchungs⸗ und Addiermaſchinen, Fahrräder und Motorfahrräder ſowie Werkzeugmaſchinen und Werkzeuge hat das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr eine Umſatz⸗ ſteigerung von wertmäßig mehr als 75 v. H. erzielt. Dieſe Umſatzſteigerung entfällt hauptſächlich auf den In⸗ landsmarkt. Das Exportgeſchäft litt weiter unter den be⸗ kannten Schwierigkeiten, denen auf dem Auslandsmarkt nur durch Anpaſſung an die abgewerteten fremden Währun⸗ gen unter erheblichen finanziellen Opfern begegnet werden kunnte. Nur ſo war es der Geſellſchaft möglich, eine men⸗ genmäßig weſentliche Exportſteigerung zu erzielen. In den heiden Werken Schönau und Siegmar ſind im Laufe des Jahres 1934 2 200 Volksgenoſſen neu eingeſtellt worden, ſo daß ſich die Geſamtzahl der Neueinſtellungen ſeit Anfang 1933 auf 3046 beläuft. Ende Dezember 1934 zählte die Ge⸗ folgſchaft 5 219 Mann. Dieſe Zahl iſt bis zum 31. März 1985 auf 5 731 gewachſen. Die Geſellſchaft konnte im Jahre 1934 ihren Gefolgſchaftsangehörigen Feriengelder und Weihnachtsvergütungen zur Verfügung ſtellen. Sie beab⸗ ſichtigt weiterhin, aus ihrem Reingewinn 100 000„ der bereits mit 600 000„ dotierten Rücklage für ſoziale Zwecke zuzuführen. Die finanzielle Struktur zeigt ein ſehr gün⸗ ſtiges Liquiditätsverhältnis. 1 Der Bruttoertrag erhöhte ſich von 9,53 Mill.& i. V. auf 17,15 Mill. 4. Außerdem erbrachten Zinſen und Diskont 0,12(0,21) und außerordentliche Erträge 0,12(0,28) Mill.. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter einen geg en⸗ über dem Vorjahr faſt verdoppelten Betrag von 10,20(5,16) Mill., ſoziale Abgaben 0,73(0,38), Beſitzſteuern 0,88(0,59), ſonſtige Steuern 0,44(0,17) und alle übrigen Aufwendungen 207(2,39) Mill., ſo daß nach Zuweiſung von 0,05(0,10) an die Sonderrücklage und Vornahme von 1,86(0,46) Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen ſowie 0,05(0,04) Mill./ anderen Abſchreibungen ein Gewinn von 1131 110(741814) 4 verbleibt, der ſich um den Gewinnvortrag auf 1 4412 060 (866 146)% erhöht. Hieraus werden, wie bereits mit⸗ geteilt, 8(i. V. 6) v. H. Dividende auf die Stamm⸗ und die ſatzungsgemäßen 6 v. H. auf die Vorzugsaktien aus⸗ geſchüttet. In der Bilanz erſcheinen(alles in Mill. /) neben dem unveränderten AK. und der ebenfalls unv. geſetzlichen Rücklage von 7,86 und 0,786 die Unterſtützungsrücklage für ſoziale Zwecke mit 0,60(0,50), die Delkredererücklage mit un. 0,10, die Sonderrücklage mit 0,15(0,10), Rückſtellungen mit 0,47(0,22), Anzahlungen mit 0,13(0,06) und Warenver⸗ bindlichkeiten mit 1,65(0,86). Demgegenüber ſtehen Bank⸗ guthaben mit 1,27(0,72) zu Buch. Der Wechſelbeſtand hat ſich gegenüber dem Vorjahr von 1,66 auf 0,55 ermäßigt. Ebenſo iſt der Beſtand an Reichswechſeln zurückgegangen, und zwar von 1,20 auf 0,40. Der Rückgang iſt durch Ein⸗ löfung eingetreten. Wertpapiere haben ſich auf 1,18(0,18) erhöht, Vorräte ſind auf 4,82(2,45) geſtiegen, ebenſo Wa⸗ renforderungen auf 2,26(1,30) und Forderungen an abhän⸗ gige Geſellſchaften auf 0,21(0,16). Die Beteiligungen von 0,25(0,15) beſtehen aus dem Beſitz ſüämtlicher Stammanteile der Berliner Vertriebsgeſellſchaft für Continental⸗Büro⸗ maſchinen, der Continental Bütromaſchinengeſellſchaft mbc. in Berlin, deren Geſellſchaftskapital infolge des geſtiegenen Umſatzes um 0,1 auf 0,25 erhöht worden iſt. Das geſamte Anlagevermögen iſt mit 3,73(4,28) bewertet. Der vorhan⸗ dene Auftragsbeſtand ſichert der Geſellſchaft Beſchäftigung auf Monate hinaus. Die ſeit Jahrzehnten beſtehende werr⸗ volle Exportorganiſation ſtellt den betrüchtlichen Anteil der Wanderer⸗Werke am Export der deutſchen Wirtſchaft aller Vorausſicht nach auch fernerhin ſicher. In den erſten vier Monaten des laufenden Jahres hat ſich der Umſatz gegen⸗ über dem gleichen Zeitraum des Vorfahres beträchtlich er⸗ höht. Die Verwaltung ſieht mit Vertrauen und Zuverſicht der Entwicklung auch des Geſchäftsjahres 1985 entgegen. Peſtätigte die Uebereinſtimmung der Auſchauungen des Ad und des Vorſtandes über die Beibehaltung der bisher ein⸗ geſchlagenen erfolgreichen Linie. Der AR billigte das Pro⸗ gramm des Vorſtandes für 1935 und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß es dem Vorſtand gelingen möge, für 1935 wieder einen günſtigen Abſchluß vorzulegen. * Deutſche Zündwaren⸗Monvpolgeſellſchaft, Berlin. Die o. HVgenehmigte ohne Ausſprache den vorgelegten Abſchluß für dos Geſchäftsjahr 1934. Der Reingewinn wird mit 7,17(7,46) Mill./ ausgewieſen, woraus unver⸗ ändert 8 v. H. Dividende auf 1 Mill./ AK verteilt wer⸗ den. Die Abgabe in Höhe von 13 /, für jede abgeſetzte Normalkiſte an das Reich erforderten 2,43(2,96) Mill. A, der Reſtgewinn von 4,67(5,02) Mill. fließt ebenfalls dem 11155 zu. Den Verwaltungsorganen wurde Entlaſtung er⸗ ei * Abſchlüſſe von Lieferungsverträgen für Fabrikkartof⸗ feln. Der Abſchluß von Lieferungsverträgen über Fab rik⸗ kartoffeln iſt nach Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft bis zum 15. Auguſt 1935 ver⸗ boten. Lieferungsverträge, die nach dem 15. Auguſt ab⸗ geſchloſſen werden, ſind der Hauptvereinigung unver⸗ 5 zu melden. Dieſe Anordnung tritt am 16. Mai in Pafft. NRhein-Mainische Abendbörse lest An der Abendbörſe erhielt ſich die ſeſte Tendenz Mittagsverkehrs, ohne daß aber zunächſt nennenswert Umſätze ſtattgefunden hätten. Lediglich in den 2066 Aktien entwickelte ſich bei 39,25(89) größeres Geschäft Außerdem waren JG. Farben gefragt zwiſchen 146,25 518 146,5(14576). Auf den übrigen Marktgebieten nannte man die erhöhten Berliner Schlußkurſe gut behauptet Der Rentenmarkt ſtagnierte ſaſt vollkommen. Nur in Zinsvergütungsſcheinen zu unverändert 90,30 und in der Kommunalumſchuldungsanleihe ſanden kleine Uumtze ſtatt. Ausländer lagen zunächſt ruhig. Im Verlauf blieb die Haltung feſt. Das Geſchäft in Ic. Farben, die 146,75(14575) notierten, und Acc ließ aber nach, im übrigen hatte es keinen beſonderen Umfan erreicht. Gegen den Berliner Schluß überwogen am Ak⸗ tienmarkt noch leichte Befeſtigu Kali Salzdetfurth gewannen 5s v. 5. ferner waren Otapi Minen weiter er⸗ Kaffomarkt zegen Lux. Intern. Bank auf 7 Feſt en auch Neu-Guinea mit 146(140) und werke mit 134(131,5). Deutſche Renten Von fremden Werten waren neue Tür⸗ 1(130), Oo. II 122(121), ferner dreh 5 während Serben zu 97 7 lagen ſeh ken feſt, T Bosnier mit angeboten waren. * Roehm u. Haas AG, Darmſtadt. Dieſe Geſellſchaft für chemiſche Spezialerzeugniſſe erhöhte 1934 ihren Rohgewinn auf 2,07(1,69) Mill.“, Aus einem Reingewinn von 37 780 /, der ſich durch Vortrag auf 251 000% ſtellt, wer⸗ den wieder 5 v. H. Dividende auf 2 Mill. J AK verteilt. Hanf⸗Union., Schopfheim. Die Generalverſamm⸗ lung der i Schopfheim, beſchloß für das Sſchüttung einer Dividende von ammkapital der Geſellſchaft von 1 Mill Mark, ein angemeſſener Betvag zur Verteilung an die G ſchaft zur Verfügung geſtellt worden iſt. Die aus dem Aufſichtsrat turnusgemäß ausſcheidenden Herren wurden wiedergewählt. Ueber den Geſchäftsgang im neuen Jahr wurde berichtet, daß die Umſätze bisher eine weiter befriedigende Entwicklung zeigen. * Kollnaner Baumwollſpinnerei und weberei in Koll⸗ nan(Baden). Das Unternehmen erzielte in dem am 31 Dezember 1934 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Rohge⸗ minn von 1809 972. Nach Abzug der Löhne und Ge⸗ hälter mit 999 7090 /, der Sozialabgaben mit 67 702, der Abſchreibungen auf Anlagen mit 144020 ,, anderer Ab⸗ ſchreibungen mit 42 964% der Zinſen mit 181 406, der Beſitzſteuern mit 65 708/ und aller übrigen Aufwendun⸗ gen mit 187 632 /, ergibt ſich ein Reingewöünn von 170 7 ,. Um dieſen Gewinn ermäßigt ſich der Verluſt⸗ vortrag von 1933 in Höhe von 283 394/ auf 111574 A, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Nach dem Bericht der Geſellſchaft brachte das Jahr 1984 eine weitere Stei⸗ gerung der Nachfrage in den von der Firma hergeſtellten Artikeln. Die Geſellſchaft erreichte einen hohen Auftrags beſtand und eine entſprechende Produktipn. Die Schwie⸗ rigkeiten in der Rohſtofſheſchaſfung wirkten ſich auf das Unternehmen hemmend aus. Durch geſteigerte Verwen⸗ dung von Kunſtſpinnfaſern konnte aber die Belegſchafts⸗ differ auf voller Höhe gehalten werden. Mit den vorlie⸗ genden Auftragsbeſtänden iſt die Beſchäftigung des Wer⸗ kes bei aus kömmlichen Preiſen auf längere Zeit geſichert Die Entwicklung hängt aber, ſo ſchließt der Bericht, im weſentlichen von der Rohſtoſſſage ab, ſo daß über die Aus, ſichten für die nächſte Zeit nichts beſtimmtes geſagt werden hamm. Aus der Bilang: Grundſtücke, Gebäude, Maſchinen 1994 316%: Rclh⸗ und Hilfsſtoffe 189 536 /, halbfertige Fabrikate 170%9 /, fertige Erzeugniſſe 31683 A, Forde⸗ rungen aufgrund von Warenlieferungen 346 854, Ent wertungskonto 40 000 /; dagegen Abtienkapital 1 200 000 Mark, Werkſparkaſſe 89 454 /, Verbindlichkeiten aufgrund von Warenlieferungen 106 094, Woechſelverbindlichkeſten .454 917„/. Die am Dienstagwormittag ſtattgefundene GV. genehmigte die Bilanz, die Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ mung und erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung * Urteil im Prozeß Feldmann gegen Opel. In dem Prozeß, der von der Firma Feldmann gegen die Adam Opel AG. zu dem Zweck angeſtrengt war, der Firma Opel die Bezeichnung„Originalerſatzteile“ für die von Dritten gelieferten Erſatzteile zu unterſogen, iſt am 14. Maf dur das Landgericht Berlin eine Entſcheidung gefällt worden. Sie beſagt, daß die Firma Opel berechtigt iſt, auch jeue Teile als Originalerſatzteile zu bezeichnen, die ſie von Dritten bezieht. Dabei iſt es gleichgültig, ob dieſe von Dritten bezogenen Erſatzteile Stück für Stück oder nur in Stichproben durch die Fürma Opel geprüft werden, Der ſeit langem ſchwebende Prozeß hat damit eine Entſchei⸗ dung gebracht, die für die geſamte Automobikinduſtrie von erheblicher Bedeutung iſt. Waren und Märkfe Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Karlsruhe vom 15. Mai. Inlondsweizen, Ernte 1934, Feſt⸗ preisgebiet 17, 76—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis für Mai 21,70; Mühlenfeſtpreis einſchl. Zuſchlag für Rſch 22,10; Großhandelspreis 22,10; Sommerweizen z. Z. ohne An⸗ gebot; Inlandsroggen Ernte 1934, Feſtpreisgebiet 16, 71—78 Kilo, Erzeugerfeſtpreis für Mai 17,70; Mühlenfeſtpreis einſchl. Zuſchlag für Rfch 18,10) Großhandelspreis 18,10; Braugerſte(nur mit Genehmigung des Getreidewirtſchafts⸗ verbands), Ernte 1934, 20,50—22; Ausſtichw. ü. Notiz: Futter⸗ gerſte, Ernte 1934, Feſtpreisgebiet 9, 59—60 Kilo, Erzeuger⸗ feſtpreis für Mai nominell 16,90; deutſcher Hafer, Feſt⸗ preisgebtet 17, 48—40 Kilo, Erzeugerfeſtpreis ür Mai frei Erzeugerſtation 17,20 Großhandelspreis nom. 17,55; Weißhafer 70 Pfennig per 100 Kilo Zuſchlag; Weizen⸗ mehl, Type 790. Inland, Großhandelspreis im Preisgebiet 17, Mai⸗Juli 28,65; Frachtausgleich plus 50 Pfennig Aufſchloag für Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen .50 4 für 10⸗Tonnen⸗Ladungen, Type 563(0) plus 2 ,, Type 502 plus 3, Type 405(00) plus 5 /, Type 1600(Weizenbrotmehl) minus 5 I. Roggenmehl Type 997, HSprozentige Ausmahlung, Großhandelspreis im Preisgebiet 16. Mai⸗Juli 24,80; Frachtausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen plus 50 Pfennig. Roggenmehl⸗ Type 815, ca. 65proz., 50 Pfg. teurer. Weizen⸗Roggen⸗ mehl Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Noggen⸗ und Weizenmühlen bzw. neuer Reichsmühlen⸗ ſchlußſchein. Weizennachmehl(Mat) 17,50—18,50; Weizen⸗ bolllfutter)'mehl je nach Fabrikat 14,50—14,75 Weizen⸗ kleie W 17 Mai 10,85—11,15 Roggenkleie R 10 Mai 10,62 bis 10,92; Biertreber, Trockenſchnitzel, Malzkeime, Erd⸗ nußkuchen. Palmkuchen, Rapskuchen. Sofaſchrot, Lein⸗ kuchenmehl; alles z. Z. nicht notiert und nicht angeboten. Für Speiſekartoffeln gilt Erzeugerfeſtpreis laut Anordnung des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft für den Zentner: weißfleiſchige 2,55; rotſchalige 2,55; gelbfleiſchige(Induſtrie und ähnliche) 2,75. blauſchalige 2,55; Wieſenheu loſe, gut, geſund, trocken 4504,75;§ to. Lu⸗ gerne—5,5; Weizen⸗ und Roggen⸗Stroh drahtgepreßt 2,50—2,75, Futterſtroh(Gerſte, Hafer) 2,753; alles für die 100 Kilo, Kartoffeln und Rauhfuttermittel Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderes vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack Frachtporität Karlsruhe bzw. Fertigfabrikate Parität Fabrikſtation. Mehl frachtfrei oller im Preisgebiet 17 gelegenen Vollbahnſtationen. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Fracht⸗ parität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 15. Mai.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 3,677 Juli 3,80; Sept. 3,927; Nov. 4,00 K.— Mais(in Hfl. per Daſt 2000 Kilo) Mai 52,75; Juli 53,757 Sept. 56,25; Nov. 58. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 15. Mai.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol. Schluß: Mai 35) 656: Juni 652; Juli 651; Auguſt 642; Sept. 638; Okt. 633; Nov. 631; Dez., Jan.(38), Febr. je 630; März 631; Aprik 630; Mat 630, Juli 629 Okt. 621; Jan.(87), März je 619; Tendenz ſtetig. * Leinbl⸗Notierungen vom 13. Maj.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſoat Pl. per Mai 9/8(unv.]: dio. Klk. per Mai⸗Juni 1176(unv.]; Leinſaatöl loko 21,50(unv.); Mai 20,50(unn.); Juni⸗Auguſt 21(20,75): Baumwollöl ägypt. 24,50(unv.)]; Baumwoll⸗St, ägypt. per Mai 6,75(un.). Nenhork: Terp. 52,25 42550.— Savannah: Terp. 47,28(47,2547, 50). die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. Schwetzinger Spargelmarkt vom 15. Mai. Zufuhr: 40 bis 45 Ztr. Preiſe: 1. Sorte 3540, 2. Sorte.8 3. Sorte 15. Marktverlauf lebhaft. Anfuhr und Nach⸗ * Handſchuhsheimer Sargelmarkt. Preiſe: 1. Sorte 35—36, 2. Sorte-20, frage gut. 3. Sorte 15—17 3 * Knielinger Spargelmarkt. Zufuhr 3 Ztr. Preiſe: 1. Sorte 45, 2. Sorte 385, 3. Sorte 25 Pfg.(alles Kleinver⸗ kaufspreiſe). Marktverlauf gut. *Schifferſtadter Gemüſeauktion. Spargel 12 36; 1. Sorte 2830, 2. Sorte 20—25; 3. Sorte 10—11; Wirfingkoßhl 9 bis 13; Spinat 14—17;: Mangold 89,5; Salat Pfund 10—13; Kopfſalat 48; Mairettich—8. * Badiſche Schweinemärkte. Seckach: Zufuhr 150 Jungſchweine, Preis je Paar 350 J. Sins hein; Zufuhr: 29 Läufer, Preis pro Paor 63. Schwetzin⸗ gen: Zufuhr: 100 Läufer, 29 Milchſchweine. Nufer e Paar 4065, Milchſchweine pro Paar 30— 86. Mark, verlauf lebhaft. Geld- und Devisenmarki Zürich, 18. Hal Gttlub amflict) Torten. 205 bert 20.38.—] Spanien 42.2233 12.91 mn, 0 London 18.07 feln? 200 50— Faschn 58.32 bf. Bab, 26 Leuyerk 309,25 perlin 124.30— bude!.— fel. b,, keldlen 32.31— Mien off. K. 78,28— Belgrad 702 Kerst— een 25.4773 Safts 68 25 Athen 280,— Its 20 Paris, 15. Mf Gdhluß amili). lenton 78,88] Spanien J 207.25 Ropenbagen] 33.—] Mien 77 80 Teuro 15.17 ¼ Italien 125. el 41 gern 51000 beſgen 256.75 ſchnei: 480.62 Stocktoſm 381. Pane 28828 London, 15. del Gthlub amtlich) bey 487 31 Hepensgen] 22.40— J Mon 49.— f Schnbe 5 lone! 488.28 Steädeim 19.80.— fun 275,50 feen 14 Imsterdem 720.25 ble 19,90 ¼ J Konstsniin. 600,— Au hen 128, bu, 7408 ien 11008 fta 510.— fene, 1725 Brüel 28.82 33 flelsingker 226.62 ien 25.68 losſertes 1185 keln 59.18 pg 115.25 flancbei 25.50 Leeni 116. gerlin 12.11 Budapest 27,50 gvenos Ares 19,05 Sbenes 965 nen ddt— dee 21— io nin. 42. alete dan 35,71 Si: 300.— foot 2,800 Ste 10 Hamburger Mefalinoflerungen vom 13. Mal Hu pfer I banes-. du i Halet] eld ſberahiſ brief; Geld Jbezablt 20 1950 Janus 47.5047..„ end ri.. 699 050 Febtus, 47, 8„.- falnsilber(S. p. A 2 770 Mirz 5. feisgold(AA. p. 5 25 l 47.937.—.f laün( btelle 255 258 Hai 439.7539,75 00 00800, 9] Circapr. N e uni. 89,78 39.75 00.0800. 0. Lehn. reines Plafſn 50 325 zul 38.7538.75— 300.0300.. betzilhr,(u. p... 8, Zagust 48.742,25 00.003006. III zenten.5048.——.— 500 0,300.0—.— 4 dien 44.— 18 50 6500.003000—.— argen fen dns,(S. 5 fl renz. 40.50—.——.——.——— due(s pe fiat Lezemz..504%.[ E. e- Volftamer: chines.(id SB.) Ir * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 2 [Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗ 5 0 ſchaft, Filtole Pforzheim): Platin techniſch rein 1 5 Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 ſe Gramm; dio. lber Kupfer 3,10 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; N ö „ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo 1 bis 9 Kilo. Frachſenmarki Duisburg- Ruhrori 5 le und Das Geſchäft an der heutigen Börſe war für dal ne bergwärts gegenüber geſtern lebhafter. Die Frachten om Donn An al Die 8 Kreisleit. Fried Uhr, im Zelle 4 6 e 1 N. Relais Rheine abend der Friede Reſtau var wirtſchaft im Warll W lernjahr. Deutſt 16. Mai, Abt. E wartinne⸗ mitbringe texin und e 7 20 50 12 2 . 11 Donnerstag, 16. Mai Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 222 NSDAP-Mifſeilungen Sportwartinnen! f Sportwartinnen tammtlichen Bekanntmachungen entnommen und der Vororte im Stadion an. Aus parte ſämtliche 8 An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Landgebiets! Die Ortsgruppen haben Propagandamaterial auf der Ortsgruppe J gleitung in der Zeit von 16—19 Uhr abzuholen. greisleitung Kreispropagandaleitung. PO von einer Gefolg Felebrichspark. Donnerstag, 16. Mat, um 20.0 zu erſcheinen. 195 im Reſtaurant„Schnee berg“, D 4, 5, Zellenabend der genommen. 900 4(Quadrate D 1— 7, Luiſenring—8 und Rhein-] Humboldt. gabe 0. ſämtlicher 20.30 Uhr, Schu⸗ Rheinan. Donners tag, 16. Mai l aus Schmidt, nd der Blocks 10 und 11 im aße 169. Betriebszellenob 5 über 40 Mann haben unbedingt f werden keine entgegen⸗ 20.30 Uhr, Sitzung Betriebs r 91 75 i Betriebswalter im] am Sonntag zur Berufserz fiehung Uhr und von 9 bis 10.90 Uhr. Volksgenoſſen und Volks- J Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. 7. Mai, 19 Uhr, treten genofſinnen, die ſich für 2 7 51, ven 7 1 Stadtbezirkes Mannheim Schreibze . Verſammlung ſämt⸗ licher Betriebs zellenobl ei 58 am D on ners ta g, 16. Mai, 20 Uhr, im„Schwarze gebete ug mitbringen. W egen leute Kurſus ſich ſofor t im hafen(Fernruf 20 830) zu melden. Neue Kurſe in Leichtathletik und Reichsſportabzeichen. Wee der Kurſe in Leichtathletik und Sportamt Mannheim⸗Lud⸗ errichten. Am Reichsſportabzeichen iſt wigshafen gezwungen, weitere Kurſe zu Sonntag, den 19. ein neuer ſportabzeichens nur 2,40 Mark, Normal⸗G (8 mal etwa 1 Vorbereitung 1 Männer. Mai, von 9 bis 11 Uhr, urſus zum Erwerb des Reichs⸗ DAcF.⸗Gebühr: 75 den ganzen Mennbeimez Karnſtve rein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und vo i 4 Mark für Stunden). Desgleichen beginnt 0 n Zeit ein neuer Leichtathletik für Männer und DAF.⸗Gebühr: 0,30 Mark, Normal⸗Gebühr: Kurſus in e Kurſe intereſſieren, werden Lichtſpiele: Univerſum: 0 unhei rdwigs. Alhambra Warn! Sportamt Mannheim⸗Ludwigs 2 a K„Waru 0 8 5 Pa blaſt und Gloria:„Bengali „ Frauen. 0,50 Mark Dos Mädchen Johanna“.- lügt Fräul lein Käthe?“ Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöfinet von 10 bis 13 und von Ausſtellung: Die Münſter von Freiburg roßbr K Kunſthalle⸗ Geöffnet von 11 bis 13 und von Ausſtellung: Neue Arbeiten des Bild⸗ Voll, Karlsruhe; Gemälde, Aquarelle Mannheimer Kün kungen 16 Uhr. Was hören wir? tau. Freitag, 17. Mai, 20.30 Uhr, Schulungs⸗ Buro. und Behördena lte. 1 7 Mai für einmal etwa 1 Stunden. Anmeldungen beim 2 5 Lokal S hördenangeſtellte eitag, 17. Mai, e 7 5 1 5 an!; 521 abend 115 n Erebtag, 175 Meat, 5 20 Uhr, ungsangeſtellte. 8 von H. Bel le⸗ Sportlehrer am Sonntag, den 19. Mai, vor Beginn des Freitag, 17. Mai 7 1 7, 7 terr 8. e 1„Schwarzer Adler“, D 6, 18, Zellenabend der 3 95 5 1 5 1 5 Reichsſender Stattgart Nest Weibliche Angeſtellte. Verkäuferiunen Textil um 19.30 Reiten. Es können ſich noch einige Volksgenoſſen und.30: Frühkonzert.—.30: Frauenfunk.— 10.15: Mit Hei mold Am 21. Mai läuft für unſere Ortsgruppe Uhr in N 4, 17. i Pfendler. Uebungsfirma Volksgenoſſinnen an den Reitkurſen für Anfänger und] den G raugtenfiſchern in die Oſtſee. Hörſpiel.— 12.00: Mit⸗ der Reichsparteitag„Triumph des Willens“ im Licht⸗ Porzellanhaus Bohöma und Uebungsfirma Schulz arbeiten Fortgeſchrittene beteiligen Nähere Auskunft gibt das onz.15: Mittagskonzert.— 14.00: Wieder⸗ (haus„Capitol“. trittskarten ſind ab heute bei den um 20 Uhr in N 4, 17. Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen in I. 12.(Fern⸗ Frontſoldaten. 25 16.45: Was 1 0 oer 0 halber e 50 1 1 1 ſik 1 DA ⸗Jugendwaltung. 5 80 Fan 10.50 h. oiſen. Sede ſtadt. neger, 16. M 16 Der gemeinſame Abmarsch nach Ladenburg für die Kdcß⸗ 5 ao: Mit Zktber und Handharmonika. Schwetzinger ſta Donnerstag, dai, um Fahrt nach Neckargemünd nicht wie gemeldet um 4 goal Reichsſen dung: Stunde der Nation. In 7 9 N— 2 sti ax TT 71 N 30** 2 beſuchen ſämtlic 0 8 en 12 5 1 den Werbe⸗ 7 Uhr, ſondern ſpäte 1 5 5.45 Uhr ſtatt, und zwar ag ebeled 5 en. 5 Lund: Funkballode. 1115 ttag im„Wart 978 ſpiz“, 5 ab Goetheplatz s hef onzert.— 22.30: Bunte Volksmuſik.— 24.00: Un⸗ ſchtung, Ortsgruppen; 5 Pier 1 89 e lh heplatz. Donnerstag, 16. Peai terhaltungskonzert. et Do 8 g..„ f g 3 22 Jartburg⸗ z einen Werbenachmittag für das An⸗ Kraft durch Freude“ Nationaltheater:„Der Kaiſer und der Löwe“, Schauspiel Deutſchlandſender 5 ahr. Alle Hausfrauen ſind hierzu hergl. eingeladen, 770 5 non Walter Ei schäſer, Miete 6, 0 Uhr..20: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.18: Volk an der len 5 DN Sport für Jedermann Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Violetta“(La Traviata), Oper Arbeit.— 10.50: Spielturnen.— 12.00: Mittagskonzert. BD) N S Jede n von G. Verdi, NS⸗Kulturgemeinde, 19.30 Uhr. 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinderliederſingen.— 15.45: Be⸗ Deuiſches Eck und Strohmarkt. Donnerstag, den Teunis⸗Kurſe. Mannheim⸗Ludwigs⸗ Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Hochdorf—[ gegnung mit einem Dichter.— 16.00: Erſtmalig vor dem 10. Mai, 19 Uhr, Turnen auf dem Planetariumsplatz. hafen der 5„Kraft durch Freude“ beabſichtigt, auch Meckenheim Mußbach Neuſtadt Gimmeldingen— Mikrophon.— 17.00: Bunte Muſik.— 17.30: Jungvolk, Abt. Sport. Freitag, 17. Mat, treten ſämtliche Sport- Vormittagskurſe im Tennis zu errichten, die 51 555 85 zu— 11.45: Aus der Arbeit der BDR⸗Fübrerin. b u 19.30 Uhr auf dem Stadion an. Schreibzeu im Mannheimer Stadio. f Pf Dannbeim.. 18.00: Bayeriſche und ſchwäbiſche Volkslieder.— 18.287 wartinnen um 19.3 S Aretbseng 925 5 nu und auf dem Pfalzplatz durch⸗ Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Neue Quellen zur Familien orſchung.— 19.00: Feierabend⸗ mitbringen. Jede Gruppenſportwartin bringt ihre Vertre- geführt werden terin und Riegenführerin mit. an verſchiedenen Won egen vorgeſehen: von 6 bis.30] Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Es ſind folgende Uebungszeiten Stali besonderer Anzeige und Onkel Karl Neger Ingenieur im Alter von 64 Jahren. Mannheim(Waldparkstr. 20), den 15. Mai 1935 In tiefer Trauer: nebst Kindern Gekoch. Vorderschinken ½ 8 30 Blerwurst,-pfündig. f 83 Matſesfilet Portion 16 Isländ. Rlesenmatjes, Stück 24 Seelachs- Schnitzel. ½ f 20 Camembert-Rahmkäse. 13 Räucher fische J 40 u 30 Appels Sprotten.. Dose 27 Bayr. Landbutter, ½ f 635 Spargel, l. Sorte 48, l. Serteg 33 Neue Zwiebeln 17 Am 12. Mai 1935 verschied nach schwerem Leiden mein innigstgeliebter Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager Touren-Konserven Dose 63 u 30 20% Romadurkäse. Stück 12 20% Auswahlkäse, 3 Stück 18 junge Schnittbohnen.F. D. 30 Leipziger Allerlel. 2g. Dose 78 Mosewenn„Uter 98 eee 75 Bayr. Hlmbseregrug 3 3 38 Helene Reger geb. Roedel Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden Vong Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Ga aſtſptel Claire Waldoff. ee e Srleslinge in Oel, 10 Fiche 008 23 lebend Vaterland. un ganzen Fisch Ptund Flschfilet 7 8 275 5 weißfleischig Maifische 35 5 Pfund Ui. Rheinkarpfen 70 Pfund 1 Eis-Schleien 95 5 5 Blautfelchen f l. 0 zunge 1 5 nannęn ſ. Il Liege 1 g abgezogen, halbiert Pfund 9 2 Plund Anzeigen in der 2 haben größten Erfolg Nach langem Leiden, doch unerwartet, ver- schied heute mein innigstgeliebter Mann, unser guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Otio Mosel im Alter von 47 Jahren. Mannheim, Berlin, den 15. Mai 1935 F 1. 1 Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Dina Nosek geb. Schweizer Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt 5 1 Intereſſ. 7 8 55 Nabe mee prauis wieder aufgenommen r e. Std chen. 5 füſsch. Wat Dr. med. Söhngen ern, kriſtl. Grundlage noch teilnehmen. Zuſche. u. B H 26 0 7. 17 Tel. 267 19 an b. Geichtfteſt Ictii fru fr Marrweirni ele NCS WAI Beirn Arrus- und Lendgericht zugelassen ordleri urid De meide Prexis qerneir Ser rruüf den Herreri Rectuserwälfen Dres. Bergdolf urid von Morermoffer Kurf Zeilfelder Nechisanwalf 8 1415 430 1 Wir Uber die Rechfsanwalfs⸗ Praxis Serneinsern eus. Dr. W. Bergdoli Dr. W. v. Morenhoffen Kurf Zeilfelder Nechisanwälſe Büro: B 1, 6 eon 3288 1 bautreibende Bevölkerung, möglichſt noch bevor die Amtl. Bekanntmachungen Bekanntmachung. Durch die Vermehrung der Sperlinge wird der Ertrag der Feld⸗ und Gartengewächſe . Die Ausrottung die⸗ Bockenhelmer ſer Schädlinge iſt ganz beſonders in dieſem Jahre notwendig. Sonlenberg Beſitzer und Mieter von Ge⸗ bäuden, in denen Sperlinge niſten, WaZ hot. R. Schenk insbeſondere die land⸗ und garten⸗ Lier wer⸗ 85 den aufgefordert, die Sperlings⸗ 9. Gl. 2 neſter auszunehmen und die Brut Jungen Wachenbelmer Da- Sofloßberg ſtark flügge werden, zu vernichten. bei iſt darauf zu achten, daß nütz⸗ liche Vogelarten nicht betroffen WInzergegossen⸗ werden. Mannheim. 11. Mai 1933. heft Wachenheſm 2 Der Oberbürgermeiſter. Jer NATUR. 2&.10 Schlachthof dr ae eau wWachonheimer Kuhfleiſch. Anfang Nr. 9500. 14% Aeuberg 896 Hand- Liier Hamona 4 80. STEMMER 5 2 gröllte Auswahl fichmkanliche Beratu ug Nusik-schwab Seller Hersltwilllgs Auskunft Uher Einzel- u. KMubenternlent 4 Für jede I Natur flotwein — Lest die NMZ( ae, Koffer damen keümgeke teinmezcdge Ans. Maschsee b Flottend 85 ne modem benen U. fen Ui benler Ag Matur gan! kungen bade vage Seer N Fee dern e dran dschselde 58 . 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Stallung, Maſchinenhalle, Schleiferei, Waſſerkühler und ſtöck. Seitenbau. Amtl. Schätzung RM. 95 000.—, Ver⸗ kehrswert RM. 60 000.—, Vorbelaſtung RM. 20 000. Anweſen, im Beſitze von 15 Mietern, liegt unmfttel⸗ bar an der Bahn und an einer Hauptverkehrsſtraße, eignet ſich für jede In duſtrie. 4502 Drucksachen jeder Art liefert bilſigst Druekerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung R J.-6 R 1,—6 Ffucht schmecken letzt besonders erfrischend gc 10 Pfennig 2M. Garant. Zufriedenh. Naumburg /S. 140% 2 S 79g Fräulein, aus⸗ sette Freundin. Zuſchr. w. VR 67 c. d. Geſch. 904 nlt dem wunderbaren Aroma derfrls she ng R beltandbaug a felmeet O 8. 2 3505 jokdel- Eriedr. Paul Werner gangs 20, e 8 nellgeibe Hernseiſe. Stck b.3 Weise Kernsele, 250 g St. 14 u. 16. Sunlihtsenſe. 8. 10. 18 b. 22 Schmier seite. gelb aten pfund 22. Scllenpulver/ Persil/ Meno/ 511 Schreibers Seffenflockon 250. gr. Paket 30 Pig. beſtes Terpeniindl pfan 40 Ierpenunersat r pfund 329 Bodenwaahhs Dose ab 363 Bodenbelze. 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