rin 2 umen, arage, euden⸗ of zu nicht gebote aujahr 95084 5 — Frau, einen n ent⸗ Alters Aaflet Stell., ken zande, irat. t. etw. ew. L 42 häfts⸗ * 4014 U U 7 J „ 15 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Peg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. 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In ſeiner Begleitung befanden ſich ſeine Gattin, ſeine Tochter, ſein Kabinettschef Graf Lubienſki ſowie der Privatſekretär. 15 Zur Begrüßung der polniſchen Gäſte hatten ſich eingefunden: Staatsſekretär Meißner in Vertre⸗ tung des Führers und Reichskanzlers, Außenminiſter Freiherr von Neurath, Staatsſekretär von Bü⸗ Lo w, der deutſche Botſchafter in Warſchau von Moltke, der Chef des Protokolls Graf von Baſ⸗ ſewitz und der Miniſterialdirektor der Oſtabteilung des Auswärtigen Amtes Meyer. Von polniſcher Seite waren ſämtliche Herren der polniſchen Bot⸗ ſchaft in Berlin unter Führung des Botſchafters Joſef Lipſki ſowie zahlreiche Mitglieder der Ber⸗ liner polniſchen Kolonie anweſend. Nach der Ankunft unterhielt ſich der Außenminiſter in angeregtem Geſpräch mit dem Reichsaußenmini⸗ ſter und begab ſich dann durch das Fürſtenzimmer auf den Bahnhofsvorplatz, wo gegenüber dem Bahn⸗ hof eine Ehrenkompanie der Leibſtandarte Adolf Hitler mit präſentiertem Gewehr den polniſchen Außenminiſter ehrte. Nach einem kurzen Dank verabſchiedete ſich der polniſche Außenminiſter von den deutſchen Herren und fuhr in Begleitung des polniſchen Botſchafters nach der polniſchen Bot⸗ ſchaft, wo er während ſeines zweitägigen Berliner Aufenthaltes Wohnung nehmen wird. Zahlreiche Mitglieder der polniſchen Kolonie und viele Berliner wohnten der Ankunft des hohen Gaſtes bei. Empfang beim Führer Meldung des DNB. — Berlin, 3. Juli. Der polniſche Außen miniſter ſtattete um 10.45 Uhr in Begleitung des polniſchen Botſchafters Lipski im Auswärtigen Amt in der Wilhelmſtraße dem Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath einen Beſuch von etwa 15 Minuten Dauer ab. Eine größere Menſchenmenge hatte ſich aus dieſem Anlaß auf der gegenüberltegenden Seite der Wilhelmſtraße eingefunden. Anſchließend begab ſich Miniſter Beck, vom Bot⸗ ſchafter und vom Reichsaußenminiſter begleitet, zu Futrß in die Reichskanzlei, wo die Wachen das Gewehr präſentierten. Der Adjutant des Führers und Reichskanzlers, Obergruppenführer Brückner, empfing die Gäſte am Eingang und geleitete ſie g u m Führer. Polens Preſſe zum Beſuch Becks — Warſchau, 3. Juli. Die Warſchauer Preſſe veröffentlicht das Pro⸗ gramm des Berliner Beſuches des Außenminiſters Beck und bringt lange Auszüge aus den Artikeln Berliner Blätter. Dabei wird allgemein auf den herzlichen Ton der Begrüßung des Mi⸗ niſters Beck durch die deutſche Preſſe hingewie⸗ ſen. Die politiſche Bedeutung des Beſuches wird dabei von der Regierungspreſſe unterſtrichen. Der zum Regierungslager gehörige„Kurfer Poranny“ ſchreibt, die politiſche Bedeutung des Beſuches Becks ſtehe außer allem Zweifel. Es han⸗ dele ſich dabei um die Fortſetzung der Frie⸗ densarbeit in den gegenſeitigen Be⸗ ziehungen und in der nachbarlichen Verſtän⸗ digung, um die Fundamente des europäiſchen Friedens zu feſtigen. Der polniſche Miniſter werde mit dem Führer und Reichskanzler und mit dem deutſchen Außenminiſter die beide Länder intereſſie⸗ renden laufenden politiſchen Fragen be⸗ ſprechen. Er werde verſichern können, daß Polen entſchloſſen iſt, die Politik ſeines großen Marſchalls fortzuſetzen. Sehr ſtark hebt das Blatt hervor, daß die noch fehlende Verſtändigung zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich Schwie⸗ rigkeiten in Europa hervorrufe und Frankreich ſogar zu künſtlichen Erſatzkonſtruktionen veranlaſſe, die ſeine Beziehungen mit ſeinen natür⸗ lichen Bundesgenoſſen erſchwerten. Der Artikel gibt ſchließlich der Anſicht Ausdruck, daß eine franzöſiſch⸗ deutſche Verſtändigung zuſtandekommen werde. „Kurjer Polſki“, das regierungsfreundliche Blatt der Schwerinduſtrie, hebt hervor, daß es ſich bei dem Beſuch Becks um den erſten amtlichen Beſuch eines polniſchen Außenminiſters in Berlin handele. Er werde zweifellos zur weiteren Feſtigung der Nachbarbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern beitragen. Der Artikel erinnert weiter daran, wie teilnahmsvoll Deutſchland ſich beim Tode des Mar⸗ ſchalls Pilſudſki verhalten habe. Man könne ſagen, daß in keinem Lande Europas das dem polniſchen Volke ſo teure Andenken des Marſchalls in ſo er⸗ der poln Mittwoch, 3. Juli 1935 146. Jahrgang— Nr. 209 Völkerbundsmaßnahmen gegen Jtalien? Meldung des DN B. — London, 3. Juli. Die Mitteilung Edens, daß die britiſche Regie⸗ rung die Abtretung eines afrikaniſchen Gebietsſtrei⸗ fens in Ausſicht geſtellt habe, um eine friedliche Bei⸗ legung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streites zu er⸗ möglichen, wird am Donnerstag zwei Mitgliedern des Unterhauſes Veranlaſſung zu Anfragen an die Regierung geben. Der Vorſchlag dürfte auch bei der von allen politiſchen Parteien dringend ge⸗ wünſchten außenpolitiſchen Ausſprache in der nächſten Woche eine wichtige Rolle ſpielen. Der politiſche Mitarbeiter der„Morning⸗ po ſt“ ſchreibt, in Regierungskreiſen werde die abeſ⸗ ſiniſche Lage mit ernſteſter Sorge betrachtet und allgemein glaube man, daß eine energiſche Ak⸗ tion in neuer Richtung unternommen werden ſollte, um den Streit zu ſchlichten. Ein Teil der Regie⸗ rungsanhänger ſei dafür, Italien vor dem Völkerbund zur Rede zu ſtellen, da dies das logiſche Ergebnis der allgemeinen Außenpolitik der britiſchen Regierung ſein würde, die die Unter⸗ ſtützung der Autorität des Völkerbundes zur Grund⸗ lage habe. Der diplomatiſche Mail“ meldet, die ſeien ent⸗ ſchloſſen, für ein Kompromiß im italieniſch⸗abeſſini⸗ ſchen Streit alles Menſchenmögliche zu tun. In ver⸗ antwortlichen Kreiſen ſei Dienstag abend angedeutet worden, daß einige Miniſter ſogar verlangten, Groß⸗ britannien ſolle bei einem Fehlſchlag dieſer Bemühun⸗ gen irgendeine Form wirtſchaftlicher Maß⸗ nahmen gegen Italien durch den Völ⸗ kerbund vorſchlagen. Es ſeien aber keine Anzeichen vorhanden, daß eine derartige Politik die einhellige Unterſtützung des ganzen Kabinetts haben würde. Die Regierung begreife, daß Italiens Dro⸗ hung mit dem Austritt aus dem Völkerbund keines⸗ wegs nichtig ſei, und die Miniſter wünſchten daher, vorſichtig aufzutreten. Im Augenblick indeſſen ſtellten ſie die Aufrecht⸗ erhaltung des Einfluſſes des Völkerbundes über jede andere Erwägung. Der politiſche Mitarbeiter des„Daily Expreß“ ſchreibt, es heiße, das Kabinett prüfe die Frage, ob andere Länder wegen der Frage gemeinſamen Mitarbeiter der„Daily ſen bleibe, Krieg gegen Abeſſinien zu führen. Ein Sonderausſchuß von Miniſtern habe ſeit einiger Zeit die Entwicklung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit⸗ falles beobachtet. Eine kollektive wirtſchaftliche Aktion werde nur auf Grund eines Beſchluſſes des Völker⸗ bundes erfolgen. In den Wandelgängen des Parla⸗ ments werde die Befürchtung ausgedrückt, daß die Regierung vielleicht Großbritan⸗ nien zum Vorgehen verpflichten werde, ohne vorher das Parlament zu befra⸗ gen. Die Miniſter ſeien ſich über den Ernſt der ius Auge gefaßten Aktion klar, und offizielle Ableugnun⸗ gen, daß ein ſolcher Plan auch nur erwogen werde, ſeien wahrſcheinlich. Der Afrikaſtreit berührt ganz Europa — London, 3. Juli. In einem im„News Chronicle“ veröffent⸗ lichten Aufſatz ſchreibt Vernon Bartlett: Ueber allen europäiſchen Erörterun⸗ gen hänge die Wolke des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streites. Man könne ſich der Ueberzeugung nicht erwehren, daß Italien zu einem Eroberungsfeldzug entſchloſſen ſei. Die beſte Löſung von allem würde ſein, einen italieniſchen Angriff zu verurteilen und dann mit⸗ zutun, um ihm Einhalt zu gebieten. Dieſer Streit in Afrika berühre alle europäiſchen Län⸗ der unmittelbar. Mehr als irgendeine andere Tat⸗ ſache werde er über Deutſchlands zukünftige Politik entſcheiden. Deutſchland werde niemals durch Worte und Beſchwörungen in den Völkerbund zurück⸗ gebracht werden, wohl aber vielleicht durch Tatſachen. Deutſchland werde nicht wünſchen, wie⸗ der in einen Völkerbund einzutreten, der Angriffe ungehindert zuläßt. Es ſei un⸗ ter dieſen Umſtänden niederdrückend zu ſehen, wie⸗ viele franzöſiſche Zeitunen, die immer damit prah⸗ len, daß die Politik ihres Landes ſich auf den Völker⸗ bund gründe, einen britiſchen Verſuch, für die Durch⸗ führung der Völkerbundsſatzung zu ſorgen, kritiſiert haben, nur weil ſie ſich darüber ärgern, daß das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen, das doch ſchließ⸗ lich eine Begrenzung der deutſchen Flotte ſichert, mit einem ziemlich unüberlegten Mangel an Fühlung⸗ nahme zwiſchen London und Paris abgeſchloſſen wor⸗ wirtſchaftlichen Vorgehens gegen Ita⸗ den ſei. Die Heuchelei könne kaum weitergetrieben lien ſondiert werden ſollten, falls Italien entſchloſ⸗] werden. eee, Titulescus Londoner VBeſprechungen Von unſerem Vertreter in Lon don § London, 3. Juli. Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu, der ſich ſeit Sonntag in London befindet, hatte einige Beſprechungen im Foreign Office. Er ſah Englands Völkerbundsminiſter Anthony Eden, und hatte eine längere Unterredung auch mit Sir Robert Vanſittard. Titulescu wurde auch vom Mini⸗ ſterpräſidenten Baldwin empfangen. Einen Hauptgegenſtand der Beſprechungen bildete das engliſch⸗deutſche Fl'iottenabkommen. Der rumäniſche Außenminiſter dürfte ſich in keiner Weiſe gegen das engliſche Vorgehen, insbeſondere auch nicht gegen den materiellen Inhalt des Flotten⸗ vertrages ausgeſprochen haben. Wohl aber ſcheint Titulescu, wie man einem Bericht des diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ entnehmen kann, es für notwendig gehalten zu haben, die eng⸗ liſche Regberung über die Wirkung die⸗ ſes Abkommens für Deutſchland auf dem Balkan zu unterrichten. Nach Titules⸗ cus Anſicht hat das Flottenabkommen den Einfluß der deutſchen Propaganda auf dem Balkan weſent⸗ lich geſtärkt. In den Balkanländern glaube man, daß Deutſchland jetzt in England einen ſtarken Alliierten gefunden habe, während bisher die Kleine Entente und die Balkan⸗ pakt⸗Staaten geglaubt hätten, in England einen Bun⸗ desgenoſſen für ihre Politik zur Aufrechterhaltung der beſtehenden Grenzen ſehen zu können. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt, die engliſchen Miniſter hät⸗ ten Titulescu verſichert, daß die engliſche Polti⸗ tik keine Aenderung erfahren habe, un d noch immer auf den Völkerbund ge⸗ gründet ſei. Auch ſei Englands Haltung Frank⸗ reich gegenüber unverändert. Die Abſicht, einen bilateralen Luftpakt abzuſchließen, beſtehe nicht. Titulescu, der, bevor er nach London kam, in Paris geweſen iſt, und hier nicht nur mit der franzöſiſchen Regierung, ſondern ebenſo mit dem franzöſiſchen Generalſtab eingehende Be⸗ ſprechungen hatte, hat ſeinerſeits die engliſche Regierung über beſtimmte Vorgänge in der fran⸗ zöſiſchen Politik aufgeklärt. So hat nach Titulescus Anſicht der Anfang des Jahres in Rom ausgearbei⸗ tete Plan zur Garantierung der öſterreichiſchen Unabhängigkeit überhaupt keine FJortſchritte ge⸗ macht. Frankreich habe in ſeinen verſchiedenen Beſprechungen mit Rom mehr Wert darauf gelegt, die Frage der gegenſeitigen militäri⸗ ſchen Hilfeleiſtung, als die reinen poli⸗ tiſchen Probleme zu erörtern. Der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ fügt hinzu, daß er bei ſeinem jüngſten Aufenthalt in Rom den Eindruck gewonnen habe, daß dieſe franzöſiſch⸗ italieniſchen Beſprechungen Muſſolinis Abſicht, erſt einmal ſeine abeſſiniſchen Pläne durchzuführen, ver⸗ ſtärkt hätten. „ hebender Art geehrt worden ſei wie in Deutſchland. Dieſe Tatſache habe in Polen einen tiefen Eindruck hinterlaſſen. Abſchließend wird geſagt, die At⸗ moſphäre, in der Miniſter Beck Berlin beſuche, ſei außerordentlich günſtig und für einen Meinungsaustauſch geeignet. Italieniſche Preſſeſtimmen zum Beck⸗Beſuch O Rom, 3. Juli.(Funkmeldung der NM.) Der Reiſe Becks nach Berlin wird hier ziemliche Beachtung geſchenkt.„Popolo di Roma“ ſchreibt, daß dieſer Beſuch den äußeren und greifbaren Eindruck des praktiſchen Friedenswillens des Na⸗ tionalſozialismus und der Methode zweiſeitiger Zuſammenarbeit, wie ſie dem deutſch⸗polniſchen Abkommen und der deutſch⸗ engliſchen Flottenverſtändigung zugrunde liegen, darſtellen ſolle. Außerdem bringt die hieſige Preſſe die Reiſe Becks mit chwebenden Wirtſchaftsfragen in Zuſammenhang. ziniſter in Berlin Lavals großer Spar-Feldzug (Von unſerem Pariſer Vertreter) V Paris, 3. Juli. Die franzöſiſche Regierung hat einen außer⸗ ordentlichen Miniſterrat abgehalten, der wiederum der Beratung der Sanierungs- und Spar⸗ maßnahmen galt. Die erſten Notperord⸗ nungen, die demnächſt erlaſſen werden, betreffen: 1. Die Abſchaffung der Doppelverdienſte und Dop⸗ pelpenſionen; 2. Die Reviſion aller unberechtigten Penſions⸗ anſprüche wegen angeblicher Kriegsverletzungen und 3. Die Einrichtung eines beſonderen wachungsausſchuſſes für die dung der Rüſtungskredite. Um die Durchführung der Sanierung zu beſchleu⸗ nigen, hat der Miniſterrat für alle leitenden Beam⸗ ten der Miniſterien der Finanz⸗ und Steuerverwal⸗ tung eine Urlaubsſperre bis zur völli⸗ gen Durchführung des Sanierungs⸗ programms erlaſſen. Vor der Bilanzkommiſſion der Kammer gab der Miniſterpräſtdent Laval in vertraulicher Sitzung nähere Auskunft über die beſchloſſenen Notverord⸗ nungen. Der Finanzminiſter Regnier hielt einen Vortrag über den Kaſſenſtand des Schatzamtes und über die Sicherung der Währung. Er erklärte da⸗ Ueber⸗ Verwen⸗ bei, daß techniſch die Lage bis Ende des Jahres voll⸗ auf geſichert ſei. Immerhin beklagt er die Tatſache, daß die Schulden laſt des franzöſiſchen Staates in den letzten 12 Monaten von 265 Milliarden auf nicht weniger als 330 Milliarden Franken angeſtiegen ſei. Zur Währungslage erklärte Laval, die Speku⸗ lation werde den Franken nicht be zwin⸗ gen.„Wir ſind uns unſerer Verantwortung be⸗ wußt und wir werden das Erforderliche wagen. Alles, was wir tun, wird mir von der Sorge ein⸗ gegeben ſein, dem öffentlichen Intereſſe nach Kräf⸗ ten zu dienen.“ In der Handelspolitik kündigte La⸗ val den allmählichen Abbau des Kontingentierungs⸗ ſyſtems an. 7000 Polen aus Frankreich ausgewieſen —ſWarſchau, 2. Juli. Aus Frankreich treſſen in den letzten Tagen faſt fortgefetzt polniſche Arbeitsloſe ein, die aus Frankreich ausgewie⸗ ſen ſind. Im ganzen ſind im Laufe der letzten Wo⸗ chen 7000 Rückwanderer in Polen eingetroffen. 200 Peiping⸗Aufſtändiſche gefangen Der Kommandant des Panzerzuges erſchoſſen — Peiping, 3. Juli. Bei oer Verfolgung der Aufſtändiſchen, die vor einigen Tagen in Peiping mit einem Panzerzug einfielen, wurden bisher über 200 Aufſtändi⸗ ſche in der entmilitariſierten Zone von der chine⸗ ſiſchen Polizei gefangengenommen. 113 Ge⸗ fangene, die alle zur Beſatzung des Panzerzuges 6 gehören, werden im Hauptquartier dem Kriegsge⸗ richt vorgeführt. Unter ihnen befanden ſich auch der Kommandant des Panzer zuges, Tuan Chunchih, und ſein Stellvertreter, Chia Muyen. Beide wurden zum Tode verurteilt. Tuan Chunchih wurde bereits am Dienstagnachmittag er⸗ ſchoſſen. Die Hinrichtung Chia Yuyens erfolgte am Abend. Die gefangenen Soldaten ſagten aus, ſie ſeien vom Kommandanten getäuſcht worden. Er habe den Panzerzug unter dem Vorwand, in Pei⸗ ping ſeien Unruhen ausgebrochen, zu deren Unter⸗ drückung der Panzerzug eingeſetzt werden ſollte, in Marſch geſetzt. Kommuniſten-Amtriebe in Kanada Meldung des DNB. — Montreal, 2. Juli. In Regina im Staate Sasketſchewan kam es zu ſchweren Zuſam me nu⸗ ſtöß en zwiſchen der Polizei und Kommu n i⸗ ſten, 3000 ſtreikende Arbeiter hatten ihr Arbeits⸗ lager in Britiſch⸗Kolumbien verlaſſen und wollten in der Hauptſtadt Ottawa demonſtrieren. Sie haben bereits die Reiſe nach Ottawa angetreten und wa⸗ ren bis nach Regina, einem rund 1000 Kilometer von Britiſch⸗Kolumbien entfernten Eiſenbahnkno⸗ tenpunkt gekommen. Dort gingen die Poliziſten zu Pferde und zu Fuß gegen die Demonſtranten vor, Die Demonſtranten leiſteten Widerſtand und be⸗ warfen die Polizei mit Steinbrocken und anderen Wurfgeſchoſſen. Ein Polizeihaupt⸗ mann wurde von der Menge ergriffen und mit Stöcken zu Tode geprügelt; 50 weitere Per⸗ ſonen wurden verletzt. Die berittenen Schutzleute zerſtreuten ſchließlich die Demonſtranten und nah⸗ men zahlreiche Verhaftungen vor. Die Ruhe und Ordnung konnte ſpäter wieder hergeſtellt werden. 9 ö ö 1 5 0 2. Seite/ Nummer 299 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Juli 1935 Zwei Verräter hingerichtet (Funkmeldung der NM.) O Berlin, 3. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Der Volks⸗ gerichtshof hat am 29. November 1934 den 63 Jahre alten Bruno Lindenau aus Perlebe rg wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe und am 1. Februar 1935 den 28 Jahre alten Egon B re ſ z aus Wilhelmshaven wegen Erforſchung militäriſcher Geheimniſſe zum Tode verurteilt. Die beiden Verurteilten ſind Mitt⸗ woch morgen in Berlin hingerichtet worden. Ferner iſt durch Urteil des Volksgerichtshofes vom 28. Juni dieſes Jahres der 49 Jahre alte Wil⸗ helm Batteſch aus Camminke wegen Ver⸗ rates militäriſcher Geheimniſſe und we⸗ gen verſuchter landesverräteriſcher Fälſchung und gewinnſüchtiger Privaturkundenfälſchung zu le⸗ benslangem Zuchthaus verurteilt worden. Strafanträge im Hamburger Kommuniſtenprozeß O Hamburg, g. Juli.(Funkmeldung der NM.) Im Hamburger K ommuniſtenprozeß be⸗ antragte am Mittwoch der Staatsanwalt gegen die beiden Rädelsführer Walter Re ſchke und Heinrich Heins die Todesſtrafe und lebens⸗ länglichen Ehrverluſt. Gegen vier weitere Angeklagte forderte er lebens längliche Zuchthaus⸗ ſtrafſe. Gegen die übrigen Angeklagten wurden längere Zuchthaus⸗ und Gefängnisſtrafen beantragt. Gegenſtand der Verhandlung war der Feuer⸗ überfall auf einen nationalſozialiſtiſchen Fackelzug am Abend des 6. März 1933 in der Nähe des Gaehler Platzes in Altona. Der Ueberfall hatte drei Todesopfer und eine große Zahl Verletzter, darunter SS⸗Männer und Polizeibeamte, gefordert. Scheidungsklage der Exkönigin von Griechenland Meldung des T N. — Bnukareſt, 3. Juli. Der Staatsanzeiger veröffentlicht eine Meldung an den ehemaligen König Georg II. von Grie⸗ chen land, der durch die griechiſche Revolution am 25. März 1924 ſeines Thrones für verluſtig erklärt wurde, am 6. Juli vor dem Bukareſter Appellations⸗ gericht zu erſcheinen, wo eine von ſeiner Gattin, der ehemaligen Königin Eliſabeth, einer ru⸗ mäniſchen Prinzeſſin, eingebrachte Scheidungs⸗ klage verhandelt werden ſoll. Die Vorladung ent⸗ hält gleichzeitig den Hinweis, daß im Falle eines Nichterſcheinens ein Abweſenheitsurteil gefällt wer⸗ den würde. Als Wohnſitz des ehemaligen Königs wird London angegeben. Der Führer beglückwünſcht Prof. Sauerbruch — Berlin, g. Juli. Der Führer und Reichskanz⸗ ler hat an Prof. Sau erbruch am Dienstag fol⸗ gendes Glückwunſchtelegramm gerichtet:„In herz⸗ lichem Gedenken ſpreche ich Ihnen zu ihrem mor⸗ gigen 60. Geburtstag meine beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen wie für Ihre weitere Arbeit im Dienſte leidender Menſchheit aus. Mit deutſchem Gruß Adolf Hitler.“ Kraftwagenfabrikant Citroen geſtorben — Paris, g. Juli. Der franzöſiſche Kraftwagen⸗ fabrikant André Citroen iſt am Mittwoch früh im Alter von 57 Jahren nach langer Krankheit ge⸗ ſtorben. 19 Todesopfer bei dem indiſchen Bergwerks⸗ unglück — Simla, 2. Juli. Das Unglück in der Kohlen⸗ grube von Bagdighi im Bezirk Dhanbad(Britiſch Indien) hat insgeſamt 19 Todesopfer gefordert. Der Brand in der Grube dauert noch an. Aus Sicherheitsgründen iſt der Kleinbahnverkehr in der (Von unſerem Berliner Vertreter) E Berlin, 3. Juli. Das bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin erſcheinende Wirtſchaftsblatt bringt ſoeben eine Sondernummer über den Einzelhandel heraus, in der das Vorſtandsmitglied der Reichskreditgeſell⸗ ſchaft in Berlin, Dr. Belitz, über die Kredit⸗ verſorgung des Einzelhandels ſchreibt. Nach Vorſchlägen für eine weitere Verbeſſerung der Buchführung, durch die die Kreditwürdigkeit des Einzelhändlers gehoben würde, führt Dr. Belitz über den Stand der Kreditverſorgung u. a. folgen⸗ des aus: 5 Für den Bereich der Kreditbanken läßt ſich feſt⸗ ſtellen, daß z. B. die regional gegliederten Filial⸗ großbanken erhebliche Kredite auch an den Einzel⸗ handel gegeben haben. So geht aus dem Geſchäfts⸗ bericht der Dresdner Bank 1934 hervor, daß von ihrem geſamten Kreditvolumen die beträchtliche Quote von 16,4 v. H. auf das„Handelsgewerbe“ entfällt. Bei der Deutſchen Bank und Discontoge⸗ ſellſchaft ſtellte ſich der Anteil der Handelskredite Ende 1934 auf 18,2 v. H. Wenn dabei die Finanzie⸗ rung des Großhandels erhebliche Beträge aus⸗ machen dürfte, ſo iſt zu bedenken, daß auch die Bank⸗ kredite an den Großhandel auf dem Wege über den Lieferantenkredit zu einem beträchtlichen Teil dem Einzelhandel zugute kommen. Nennenswert iſt der Anteil der Sparkaſſen an der Kreditverſorgung des Einzelhandels. Nach zuverläſſigen Schätzungen ſind 20 v. H. aller kurzfriſtigen Sparkaſſenkredite an den Einzelhandel gegangen. Beträchtliche Bedeutung haben ſodann die Kredit⸗ genoſſenſchaften, das ſind die mittelſtändi⸗ ſchen Selbſthilfeorganiſationen für den Einzelhan⸗ del. Rund ein Fünftel aller Einzel⸗ handels betriebe arbeitet mit Kredit⸗ genoſſenſchaften. Nach einer Erhebung der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels und des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes betrug der Anteil des Einzelhandelskredits an der Geſamt⸗ Die Kreoitverſorgung des Einzelhandels kreditſumme von 1670 Millionen Mark der Kredit⸗ genoſſenſchaften im Jahre 1929 ſchätzungsweiſe 280 bis 290 Millionen Mark, das ſind 16,7 bis 17,4 v.., und zwar entfielen bei einer Teilunterſuchung rund 45 v. H. der Kreditanzahl und 6,6 v. H. der Kredit⸗ beträge auf Kredite bis 1000 Mark. Sodann ſind verſchiedene Sonderkre dit⸗ inſtitute zu nennen, die ſich die Aufgabe geſtellt haben, den Kundenkredit im Intereſſe des Einzel⸗ handels zu pflegen. Um welche Größenoroͤnung es ſich hierbei handelt, zeigt eine überſchlägige Schätzung, die von der„Gefi“, Geſellſchaft für Kundenkreoſt⸗ Finanzierung G. m. b.., Berlin, im Jahre 1931 durchgeführt worden iſt. Im Einvernehmen mit der Forſchungsſtelle für den Handel wurde der Umſatz in unorganiſierten Krediten je Jahr auf drei Mil⸗ liarden Mark geſchätzt; dazu kam der Umſatz in orga⸗ niſtiertem Kredit(Abſatzfinanzierung, Teilzahlungs⸗ geſchäfte, Beamtenkaufhäuſer, Automobilfinanzierung uſw.) in Höhe von 13 Milliarden Mark. Das bedeutet, daß bei einem geſamten Ein⸗ zelhandelsumſatz von damals etwa 30 Mil⸗ liarden Mark ein Umſatzvolumen von rund 14 v. H. eine Krediteinräumung zur Vor⸗ ausſetzung hatte. Sodͤann ſind die in den letzten Jahren neu ent⸗ ſtandenen Garantie verbände zu erwähnen, und zwar handelt es ſich hier um den Rhein⸗Maini⸗ ſchen Garantieverband, den Berliner Garantiever⸗ band und den Garantieverband Kurmark. Dieſe Verbände haben ſich die Aufgabe geſtellt, eine beſ⸗ ſere Verſorgung der Kleingewerbe⸗ treibenden mit Bankkrediten zu ermög⸗ lichen. Nach dem letzten Geſchäftsbericht des Rhein⸗ Mainiſchen Garantieverbandes entfielen 11 v. H. der gewährten Kredite auf den Handel. 5 Die wichtigſten Kreditgeber des deut⸗ ſchen Einzelhandels ſind ſchließlich naich wie vor Großhandel und In duſtrie. Schätzungen lauten auf 1,6 bis 1,7 Milliarden Mark Stundungskredite gleich 75 v. H. des im Einzelhandel arbeitenden Fremoͤkapitals. (Funkmeldung der NM.) O Tokio, 8. Juli. Der japaniſche Ausflugsdampfer„Mi⸗ dori⸗Maru“ iſt in der japoniſchen Inlandsſee in der Nacht zum Mittwoch mit dem japaniſchen Fracht⸗ dampfer„Senzan⸗Marn“ zuſammengeſtoßen und kurz darauf geſunken. Nach den vorliegen⸗ den Meldungen ſind dabei 118 Perſonen ums Leben gekommen. Bisher 12 Tote geborgen — Tokio, 3. Juli. Zu dem Zuſammenſtoß zwiſchen dem Ausflugs⸗ dampfer„Midori Maru“ und dem Frachtdampfer „Senzan Maru“ in der japaniſchen Inlandſee wird noch bekannt, daß ſich das Unglück 60 Kilometer weſtlich von Kobe ereignet hat. Die„Midori Maru“, auf der ſich insgeſamt 230 Fahrgäſte und Beſatzung befanden, iſt innerhalb von drei Minuten geſunken. Zwölf Tote konnten bisher geborgen werden. 89 Perſonen werden noch vermißt. Es muß befürchtet werden, daß ſie ſämtlich den Tod in den Wellen gefunden haben. Nach den bisherigen Mel⸗ dungen befinden ſich unter den Opfern keine Eu⸗ ropäer. Schweres Eiſenbahnunglück in Sibirien — Moskau, 2. Juli. In der Nähe von Omſk in Weſtſibirien ereig⸗ Nähe der Grube eingeſtellt worden. Ich bin Strohwitwer. Von Theodor Klapprolh Man ſteht am Zug und wünſcht ſich zum öreizehn⸗ ten Male gute Reiſe und fröhliches Wiederſehn. Ich Haſſe dieſes Bahnhofszeremoniell. Aber kann ſch zu Hauſe bleiben, wenn mich meine Frau zum erſten⸗ mal in einer langen und glücklichen Ehe verläßt? Trotzdem: dieſes Herumſtehen am Zuge iſt peinlich. Es iſt auch gefährlich. Unſerer Tante Elfriede hat man neulich, als ſie ſich einen Augenblick aus dem Fenſter beugte, um ſich von der kleinen Irene noch ein Patſchhändchen geben zu laſſen, ihre Handtaſche mit Geld, Kofferſchlüſſeln und Brille geſtohlen. Die Wut! Seit dieſem Erlebnis hat Tante Elfriede die ganze Familie mit Bruſtbeuteln ausgeſtattet. Endlich hat der Mann mit der roten Mütze ein Einſehen, und der Zug fährt los. Meine Frau ruft mir noch etwas ſehr Wichtiges zu, was ich nicht ver⸗ ſtehe. Ich winke trotzdem mit meinem Strohhut fröh⸗ liche Zuſtimmung, und als ich den Bahnhof verlaſſe, empfinde ich die nun beginnende Strohwitwerſchaft als eine Senſation. Es iſt ganz gut, daß man mal allein iſt. Nicht nur, weil man erſt recht ſchätzt, was man vermißt. Der tiefer Veranlagte braucht Samm⸗ lung in der Einſamkeit. So etwas redet man ſich ein. Wundervoll, ich habe auf einmal unendlich viel Zeit. Ich kann heute abend eſſen, wo und was ich will. Ich kann, ohne ein Wort zu ſagen, mit der Vorortbahn ins Grüne fahren oder in ein Theater gehen. Ich werde weder das eine noch das andere tun, und unſere brave Cäcilie wartet gewiß mit grit⸗ nen Bohnen auf mich— meine Frau hat ſie noch gekocht!— Alſo gehen wir heim und leſen wir. Wie lange iſt es her, daß ich kein vernünftiges Buch mehr in Händen gehabt habe! Und vor allem: ich muß unſere Tiere tröſten, Hund und Katze, an erſter Stelle den Hund, denn er war noch nie von ſeiner Herrin getrennt. Als ich heimkam, hatte Cäetlie die Vorhänge ab⸗ genommen und die Teppiche zuſammengerollt. Ich tröſtete mich, daß Sauberkeit zu den rauhen, jedoch notwendigen Tugenden zähle. Der Hund begrüßte mich, zeigte aber ſchwere Enttäuſchung, daß ich nicht nete ſich ein folgenſchweres Eiſenbahnun glück, der Vorbote meiner Frau geweſen war. Die Katze beachtete mich überhaupt nicht. Beide fühlten ſich eben nicht als unſere Tiere, ſondern als die Tiere meiner Frau. Sie ließen mich ſogar ungeſtört meine Bohnen eſſen, und als ich ſie mit etwas Hammelfleiſch lockte, nahmen ſie zwar gnädig an, verfügten ſich dann aber ſofort wieder auf ihre Plätze. Suleika legte ſich in ihren Korb, und der Spitz kroch unter den Schrank auf der Diele, um dort auf ſeine Herrin zu warten. Mich rührte ſolche Treue, aber ſie ärgerte mich auch, und ſogar Cäcilie ſchien mich nur als notwen⸗ diges Uebel im Haushalt zu betrachten; ſie entfaltete nicht etwa, wie ich im ſtillen gehofft hatte, ihre Koch⸗ kunſt in voller Herrlichkeit, ſondern nachdem die er⸗ erbten grünen Bohnen verzehrt waren, begann die Zeit der Eier in verſchiedener Geſtalt. Ich eſſe gern Eier, ich bin ein anſpruchsloſer Menſch, aber auf ein gewiſſes Maß von Abwechflung hat der Hausherr doch Anſpruch, und wenn man ſchon auf ſeine Frau verzichten muß, ſo will man wenigſtens den Tiſch gut gedeckt haben. Doch Cäcilie hatte offenbar ihr Koch⸗ buch verlegt, und als ich am dritten Abend wieder Eierkuchen vorgeſetzt bekam, regte ich in Beſcheiden⸗ heit an, doch einmal wieder grüne Bohnen oder gar Pfifferlinge zu kochen. Ich fand wenig Gegenliebe, ſondern wurde um 20 Mark gebeten. Denn die gute Cäeilie war beim Obſteinkochen— Ueberraſchung für die gnädige Frau!— und das koſtete nicht bloß viel Geld, ſondern auch viel Zeit, und bei der Hitze wären doch auch Eier das Richtigel Ich fügte mich und ſtellte etwas bedrückt feſt, daß auch ein Strohwitwer zu Hauſe wenig zu bedeuten hat. Hund und Katze verhielten ſich nicht minder eigenwillig als das Mädchen. Was aber das Merk. würdigſte war: meine Frau ſchien mich vergeſſen zu haben. Zwar kam eine Karte, die, noch auf dem Bahnhof eingeſteckt, ihre glückliche Ankunft meldete, aber ſeitdem ſchien ſie verſchollen zu ſein. Nun hätte ich ihr freilich ſchreiben können und pollen, doch manchmal iſt man ein Eſel mit Hörnern, und da mir die kurze Trennung unangenehmer war, als ich mir 2 We Eke Jurchtbares Schiffsunglück in Japan Aeber 100 Menſchen ertrunken— Eiſenbahnunglück in Sibirien bei dem ſechs Perſonen getötet und zwei ſchwer verletzt wurden. inter den Opfern befinden ſich— eine Ironie des Schickſals— mehrere amtliche Eiſenbahnkontrollbeamte, die auf Befehl des Verkehrskommiſſars Kaganowitſch die ſtändigen Unglücksfälle auf den ſowjetruſſiſchen Bahnen zu be⸗ kämpfen hatten. Die„Prawda“ meldet dazu folgende Einzelhei⸗ ten. Von dem Bahnhof Moskalenka wurde ein Triebwagen mit einer Eiſenbahnkontrollkommiſſion, die aus ſechs Mann beſtand, auf die Strecke geſchickt, nachdem kurz vorher ein Güterzug abgelaſſen wor⸗ den war. Da der Güterzug eine ſtarke Steigung nicht nehmen konnte, fuhr er mit 40 Kilometer Ge⸗ ſchwindigkeit rückwärts und ſtieß in voller Fahrt mit dem nachfolgenden Triebwagen zuſammen, deſſen Führer im letzten Augenblick abgeſprungen war, ohne den Motor abzuſtellen. Der Motor und der Benzintank des Triebwagens flogen in die Luft. Es entſtand ein Brand, der auch den letzten Wagen des Güterzuges erfaßte. In den Flammen kam der Maſchiniſt des Güterzuges und ſeine mitfahrende dreiköpfige Familie ums Leben. Ferner wurden zwei Eiſenbahnkontrollbeamte auf der Stelle getötet und zwei weitere lebensgefährlich verletzt. Orkan tobt auf dem Weißen Meer — Moskau, 3. Juli. Auf dem Weißen Meer und der Halbinſel Kola wütet nach einer Meldung aus Murmanſk bei Windſtärke 12 ein ſchwerer Orkan. Die Wracks von drei Fiſcher booten wurden ans Land geſpült; die Beſatzung iſt um⸗ ſelbſt geſtehen wollte, ſo beſchloß ich zu meiner eige⸗ nen Pein, mich höchſt korrekt zu benehmen und den ausführlichen Bericht der Reiſenden abzuwarten, be⸗ vor ich mich ſelbſt an den Schreibtiſch ſetzte, Doch dieſer Bericht kam nicht, und als er auch am vierten Tage ausblieb, beftel mich ein eigenſinniger Trotz, und ich machte mich des Abends auf, um nach vielen Monaten einen lange vernachläſſigten Stammtiſch zu genſeßen, deſſen Mitglieder ſich gern trafen, um nach ernſthafter Erörterung der Weltlage noch ein wenig bummeln zu gehen. Aber ich ſaß allein an meinem Tiſch, aß ein zähes Huhn und trank einen ſauren Moſel, zankte mit meiner Frau, mit mir, dem Kell⸗ ner und der blödſinnigen Reiſezeit, die alle netten und vernünftigen Leute aus der Stadt jagte. Und ging früh wieder heim, angekläfft von meinem Spitz, der mich für einen Einbrecher hielt. Als am nöchſten Tag kein Brief kam, Cäcilie im⸗ mer noch reinmachte, der Hund mir nicht gehorchte und Suleika mich ebenſo hochmütig wie miederträch⸗ tig anblinzelte, da packte ich meinen Koffer, denn es war Freitag, und fuhr zu meiner Frau. Sie war gar nicht überraſcht, als ich ankam, und beachtete mehr den Hund als mich, was mich in meiner männ⸗ lichen Eitelkeit kränkte und die Freube des Wieder⸗ ſehens zu trüben drohte.„Ich bin freilich nicht über⸗ raſcht; ich rief dir doch auf dem Bahnhof zu“, ſagte ſie, „du möchteſt ja zum Wochenende kommen. Und In haſt genickt.“—„Natürlich,“ erwiderte er,„ich habe genickt. Aber ich habe kein Wort verſtanden. Ich habe es bloß nicht mehr ausgehalten als Stroh⸗ witwer. Und der Hund war ſo traurig. Ich mußte ihn dir bringen.“ Da hob meine Frau den ſte immer noch umtanzenden Spitz in ihre Arme und drückte ihn unter Lächeln an ihr Herz.„Was biſt du für ein verliebter Schneuzepeuze!“ Zu mir aber ſagte ſie:„Du hätteſt wirklich fragen müffen, was ich wollte. Es hätte ooch etwas Wichtiges ſein können.“ Simplieiſſimus(Simplieſſſimus⸗Verlog, München). Eine Prächtige Zeichnung von Thöny, die den Charme der Jugend und der ſommerlichen Landſchaft in ſich trägt, er⸗ öffnet das neue Heft. Schulz iluſtriert eine packende Erzählung von Katarino Botſky„Krähendämmerung“ mit einer Hand. Und Meersburg iſt da, von Sieik gezeichnet. gekommen. Mehrere weitere Fiſcherboote, die vom Sturm in der offenen See überraſcht wurden, ſind verſchollen. Man fürchtet, daß auch ſie ver⸗ loren ſind. Zwei große Motorboote wurden von einem Schlepper, der zur Hilfeleiſtung ausgeſandt wurde, kieloben treibend im Weißen Meer aufge⸗ funden. Auch die Beſatzung dieſer beiden Boote iſt ums Leben gekommen. Die Zahl der Todes⸗ opfer wird bisher mit mindeſtens 20 angege⸗ rechnen ſein. Sowjelflugzeug mit elf Inſaſſen verſchollen — Chabarowſfk, 3. Juli. Die Sowfjetfliegerei iſt von einem neuen ſchweren Unglück betroffen worden. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt das ſowjetruſſiſche Waſſerflugzeug„L. 840“, das bereits am 26. Juni von Alexandrowſk auf der Inſel Sachalin nach Chabarowſk abgeflogen war, um dort auf dem Amur zu waſſern, verſchollen. An Bord des Flugzeuges befanden ſich außer der dreiköpfigen Beſatzung acht Fluggäſte. Vier Flug⸗ zeuge, die am Tatarenfund, der Waſſerſtraße zwi⸗ ſchen Sachalin und dem Küſtengebiet, liegen, ſind zur Suche aufgeſtiegen. Man glaubt, daß der Flugzeug⸗ führer Swjatogorow, der ein erfahrener Flieger ſei, im dichten Nebel habe notwaſſern müſſen. 10 000 Mark in der Arbeitsbeſchaffungslotterie gezogen (Funkmeldung der N M.) O Halle, 3. Juli. Einer der Hauptgewinne der 5. Serie der Ar⸗ beütsbeſchaffungslotterie wurde in der Nacht zum Dienstag in Halle gezogen. In einem Lokal im Stadtzentrum hatte ein 44 Jahre alter Kellner zwei Loſe von einem braunen Glücksmann gekauft. Eines davon war ein Freilos, auf das andere entfiel ein Gewinn von 10 000 Mark. i Intereſſant ſind die Begleitumſtände dieſes glück⸗ lichen Griffs. Bevor der Kellner ſich zum Kaufe entſchloß, hatte ein Gaſt ſoeben eine größere Anzahl Loſe gekauft; keines davon brachte aber einen Ge⸗ winn. Kurze Zeit ſpäter wurde dem Kellner von einem Kollegen 1,50 Mark zurückgezahlt. die er dieſem geliehen hatte. Er entſchloß ſich, dieſes Geld, auf das er nicht mehr gerechnet hatte, für Loſe aus⸗ zugeben. Dabei hatte er den Einfall, die Loſe nach ſeinem Geburtsdatum, den 14.., ſo auszuwählen, daß er ſich das 14. von links und das 7. von rechts im Kaſten des Losverkäufers geben ließ. Wirbelſtürme über Norddakota — Minspt(Norddakota), 2. Juli. Von verhee⸗ renden Wirbelſtürmen wurde der nordweſt⸗ liche Teil des Staates Norddakota heimgeſucht. Vier Perſonen kamen dabei ums Leben. Die Zahl der Verletzten ſoll ſehr groß ſein. Der durch die Wirbelſtürme angerichtete Sachſchaden iſt ſehr beträchtlich. Aufſehenerregender Bankraub im 5 Nenvork (J Neuyork, 3. Juli.(Funkmeldung der NM Die Zweigſtelle der Merchants National⸗ Staate bank in dem Städtchen Dunkirk im Staate Neu⸗ hork wurde am Dienstag von ſechs mit zwei Ma⸗ ſchinengewehren bewaffneten Banditen über⸗ fallen, die 20000 Dollar raubten und unerkannt entkommen konnten. Der Bankraub hat trotz der geringen Höhe der erbeuteten Summe großes Auf⸗ ſehen erregt, weil die Räuber, ehe ſie die Bank be⸗ traten, die Straße vor dem Gebäude mit ihren Ma⸗ ſchinengewehren von Paſſanten ſäuberten. Hauptſchriftlelter: Hans Alfred Meißner(3. Zt. in Urlaub) Stellvertreter: C. O. Eiſenbart) Verantwortlich für Politik: i. V. C. O. Eiſenbart„ Handelsteil: 1. V. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Gulbranſſon gibt eine köſtliche Furtwängler⸗Korilatur.— Arnold, Schilling, Krieſch, Herrmann, Gräf, Exoiſſant, ben, doch dürfte mit einer Erhöhung dieſer Zahl zu — S= r N Ge d. 1 es. 222 28 Müller Söbweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: i. B.* 1 Dr. Fritz Hammes— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob 8 2 Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: 2 Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6* Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35. Vittoriaſtraße 4 1 Geſ.⸗D.⸗A. Mai 1935: Ausgabe A u. B 21188 E Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 1 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte f n 1 9 8 1 a 0 0 b 2 2 1 f 1 e 8 8 * * L s ü . 0 1 1 5 g 0 „Miß Tunis“ reiſt in Maske 0 Zu der in London demnächſt ſtattfindenden Wahl der europäiſchen Schönheitskönigin reiſte guch 0 „Miß Tunis“, die hierbei— der Sitte ihres N Landes entſprechend— eine Maske trug. 1 eee ee 1 1 0 Bichl, Hegenbarth tragen ebenfalls ausgezeichnete Kari⸗ 0 katuren bei. Im übrigen iſt der Texkteil reichhaltig und. f amüſant. i Körperſchönheit durch Körper⸗Training. Zweckmäßig in⸗ 1 5 einander greifende Körperbildung und Körperpflege. Von 5 8 A. Glu cke r. Mit 27 Bildern auf Kunſt druckpapier, Süd⸗ b deutſches Verlagshaus Gmb, Stuktgart⸗N, Birkenwald⸗ ſtraße 44. Wie man trainiert, darauf kommt es an! Nur N g die Geſamtheit der körperlichen und geiſtig⸗ſeeliſchen Kräfte des Menſchen geben den Ausdruck ſeiner Lebenskraft. Das ganze Geheimnis eines nutzbringenden Körpertrainings beſteht darin, daß jeder die Uebungen treibt, die er braucht. Und dazu verhilft uns das ausgezeinete Buch, das ſdeben in neuer Auflage erſcheint. Hier finden Frau und Mann wertvolle tägliche Trainingsübungen und wichtige Angaben über die Körperpflege. 5 935 Mittwoch, 3. Juli 1939 B. Seite Nummer 299 „die erden, ver. von ſandt tufge⸗ 5 5 te iſt i 1 f N des⸗ 7 2 Rif b LD bl zu 0 Mannheim, 3. Juli. 55 Babe, aber richtig! Wenn es die Sonne beſonders gut meint, gehört uli. das Baden zu den ſchönſten und beliebteſten Er⸗ veren friſchungen. Nicht immer werden aber die Bade⸗ 35 N regeln genügend beachtet. f 585 ö Beim Baden kühle di ch vorher a b, beſpritze war, vyrher die Herzgegend mit Waſſer, ehe oͤu mit dem len. ganzen Körper in das kühle Naß ſteigſt. Zunächſt der einmal ganz mit dem Kopf untertauchen. Nicht zu Flug⸗ lange herumſchwimmen, vor allem nicht in der prallen Sonne.. Bade nicht mit vollem Magen! Die Unterſuchung der Unglücksfälle beim Baden hat er⸗ geben, daß die meiſten der Verunglückten nach dem Eſſen zu früh in das Waſſer geſtiegen waren. Dann iſt die Verdauung noch nicht zu Ende, die arbeiten⸗ den Verdauungsorgane ſind noch blutüberfüllt und n dadurch das Gehirn verhältnismäßig blutleer. Beim Schwimmen im Waſſer verſchlimmert ſich dieſe Blut⸗ 5 8 leere durch Kältewirkung und Muskelarbeit noch li. ö mehr, ſo daß eine Ohnmacht eintritt. Dann kann Ar es vorkommen, daß auch der anerkannt gute Schwim⸗ der mer plötzlich verſinkt. Trommelfellriß, Krampf, e Kälteſchreck und auch der Herzſchlag ſpielen als Ur⸗ en e von Badeunfällen nur eine untergeordnete j Rolle. 98 84 Wer nicht mindeſtens eine Viertelſtunde frei ſchwimmen kann, ſchwimme nicht über einen lück⸗ Fluß; man täuſcht ſich leicht über die Breite. Große aufe Strecken ſchwimme man nie ohne Begleitung eines zahl Bootes oder Kontrolle am Ufer. Wer unſicher im Ge⸗ Schwimmen iſt oder an Wadenkrämpfen leidet, von ſchwimme nie zu weit und lieber bald zurück. Man zeige keinen falſchen Ehrgeiz. Erſt Uebung macht den Meiſter. Wenn ſich Anzeichen von Ermüdung zeigen, hebe man nie gleichzeitig beide Arme, da man ſonſt ſofort ſinkt. Einem Retter reiche man möglichſt nur loſe die Hand und umklammere ihn nicht. In Er⸗ müdungsfällen verſuche man auch, ſich auf den Rük⸗ ken zu legen. Rufe nie ſcherzweiſe um Hilfe. Polizeibericht vom 3. Juli Folgenſchwerer Verkehrsunfall. Beim Einbiegen in die Ruhrorter Straße in Rheinau ſtieß geſtern vor⸗ mittag ein Kraftrad mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei der Kraftradfahrer zu Bo⸗ den geſchleudert wurde und lebens gefährliche Verletzungen erlitt. Der Verletzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Die Schuldfrage bedarf noch weiterer Klärung. Verkehrsprüfung. Bei der geſtern vorgenommenen Prüfung des Laſtkraftwagenverkehrs gelangten fünf Fahrer zur Anzeige, darunter drei, weil ſie ihre Fahrzeuge erheblich überlaſtet hatten. Stellt Arlaubsaushilfen ein Das Arbeitsamt Mannheim ſchreibt uns: Wer lediglich aus Verdienſtrückſichten Ueberſtun⸗ den macht, beeinträchtigt den Kampf gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit. Das gleiche gilt für die Urlaubs⸗ gewährung. Der Anſpruch auf den zuſtehenden Er⸗ holungsurlaub iſt nicht bloß nach der geſetzlichen Tariforoͤnung gewährleiſtet, es liegt im ureigenſten Intereſſe des Betriebes, der nichts unterlaſſen ſoll, um die Gefolgſchaftsangehörigen ſich als fähige und körperlich tüchtige Kräfte zu erhalten. Wenn auch häufig die Arbeit des Beurlaubten freiwillig von ſeinen Arbeitskameraden zuſätzlich mit übernommen wird, ſo iſt es doch in zahlreichen Fällen nicht mög⸗ lich, ohne Urlaubsvertretung auszukommen. Es er⸗ geht daher die dringende Bitte an alle Behör⸗ den und Betriebe, ſich der immer noch zahl⸗ reichen arbeitsloſen Volksgenoſſen, insbeſondere der älteren Angeſtellten, zu erinnern, die froh ſind, wenn ſte, ſei es auch nur auf einige Wochen und Monate, als Urlaubsvertreter wieder Arbeit und Brot er⸗ halten. Fordert daher rechtzeitig beim Arbeitsamt Aushilfs⸗ und Urlaubskräfte an! Mas die Kaſſelfahrer wiſſen müſſen Nur noch wenige Tage trennen uns von dem Deutſchen Reichskriegertag in Kaſſel, an dem aus dem Bezirksverband Mannheim des Lan⸗ desverbandes Kurpfalz im Deutſchen Reichskrieger⸗ bund„Kyffhäuſer“ aus 55 Kameradſchaften 726 Ka⸗ meraden teilnehmen werden. Wie in einer in der „Liedertafel“ abgehaltenen Beſprechung der Kaſſel⸗ fahrer bekanntgegeben wurde, fährt der Sonderzug Ra 655 am Samstag um 12.50 Uhr leer in Karlsruhe ab, nimmt in Graben⸗Neudorf, Hockenheim, Neuluß⸗ heim, Oftersheim, Schwetzingen und Neckarau die von dort an der Fahrt teilnehmenden Kameraden auf und trifft um 1405 Uhr im Mannheimer Hauptbahn⸗ hof ein. Die Weiterfahrt erfolgt um 14.14 Uhr, wor⸗ auf noch ein weiterer Halt in Frieoͤrichsfeld erfolgt. Fahrkarten nach Kaſſel liegen für den Sonderzug an allen genannten Stationen in entſprechender Zahl auf. Die Abholung kann gegen Vorzeigung des Feſt⸗ abzeichens ſofort erfolgen. ö Die Rückfahrt des Sonderzuges Ra 655 iſt feſt⸗ gelegt für die Nacht vom Montag auf Dienstag, ab Kaſſel.31 Uhr, ſo daß die Rückkunft in Mannheim am Dienstag früh erfolgt. Für diejenigen Kamera⸗ den, die bereits am Montag wieder an der Arbeit ſein müſſen, iſt ein Sonderzug eingelegt worden, der Kaſſel bereits am Sonntagabend 23.45 Uhr verläßt, der um.30 Uhr in Friedrichsfeld iſt und wenige . ſpäter im Mannheimer Hauptbahnhof ein⸗ rifft. 5 Die Mannheimer Teilnehmer treffen ich am Samstagmittag ſo frühzeitig auf dem Zoeughausplatz, daß der gemeinſme Abmarſch zum 8 tbahnhof unter Vorantritt des Spielmanns⸗ des Bezirksverbandes Mannheim um 13.30 rfolgen kann. i Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Wothenhilſe und Krankenberficherung Weſentliche Verbeſſerungen durch Veſeiligung von Härten In der nächſten Nummer des Reichsgeſetzblattes J nicht aufrechterhalten worden. Entſteht dann kurz wird das von der Reichsregierung verabſchiedete Ge⸗ ſetz über Wochenhilfe und Geneſendenfür⸗ . in der Krankenverſicherung veröffentlicht wer⸗ en. Das Geſetz enthält eine bedeutende Verbeſſe⸗ rung der Vorſchriften über Wochenhilfe und Fa⸗ milienwochenhilfe. Aus verſicherungstechniſchen Gründen müſſen beſtimmte Vorausſetzungen erfüllt ſein, wenn die Leiſtungen der Wochenhilfe gewährt werden ſollen. Insbeſondere iſt eine gewiſſe Ver⸗ ſicherungsdauer vor Eintritt des Wochenhilfefalles erforderlich. Die Reichsverſicherungsordnung ſchreibt darum vor, daß die Verſicherte in den letzten zwei Jahren vor der Niederkunft mindeſtens 10 Monate und im letzten Jahre vor der Niederkunft mindeſtens ſechs Monate hindurch auf Grund der Reichsverſiche⸗ rungsordnung oder bei der Reichsknappſchaft gegen Krankheit verſichert geweſen ſein muß. Dieſe Vor⸗ ausſetzungen ſind bei normaler Beſchäftigungs⸗ und Wirtſchaftslage regelmäßig erfüllt. In letzter Zeit haben ſich jedoch wegen der lang dauernden Arbeitsloſigkeit in einer größeren Zahl von Fällen Härten aus dieſen Beſtimmungen erge⸗ ben. Zwar ſind auch diejenigen Arbeitsloſen, die Leiſtungen aus der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung beziehen, gegen Krankheit verſichert, ſo daß hier oͤie Wartezeiten ohne weiteres gegeben ſind. Anders liegt es jedoch bei den von der Arbeitsloſig⸗ keit betroffenen Volksgenoſſen, die nach Ausſcheiden aus der Arbeitsloſenverſicherung von der öffent⸗ lichen Fürſorge betreut werden. Hier iſt in ſehr vielen Fällen die Verſicherung gegen Krankheit nach dem Wiedereintritt in die Arbeit ein Wochen⸗ hilfefall, ſo beſteht unter Umſtänden noch kein An⸗ ſpruch auf die Leiſtungen der Krankenverſicherung, weil die Anwartſchaftszeiten wegen der Unter⸗ brechung der Verſicherung nicht mehr erfüllt ſind. Wochenfürſorge durch den Träger der öffentlichen Wohlfahrtspflege iſt aber in ſehr vielen Fällen mit Rückſicht darauf, daß der Verſicherte wieder in Arbeit ſteht, nicht gewährt worden. Das neue Geſetz beſeitigt dieſe Härten. Nach ihm bleibt der Zeitraum, in dem ein Verſicher⸗ ter von der Wohlfahrtspflege betreut worden iſt, außer Anſatz. Iſt alſo jemand etwa ſeit vier Mo⸗ naten in Arbeit, während er vorher zwei Jahre von der öffentlichen Fürſorge betreut wurde und vorher als Leiſtungsempfänger aus der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung und davor als Beſchäftigter gegen Krankheit verſichert war, ſo ſcheiden für die Eine⸗ oder Zwei⸗ jahresfriſt der Reichsverſicherungsordnung die zwei Jahre, in denen der Verſicherte Fürſorgeleiſtungen bezogen hat, völlig aus. Die Anwartſchafts⸗ zeit iſt dadurch erfüllt. Dieſe bedeutungsvolle Verbeſſerung der Leiſtun⸗ gen iſt dadurch von beſonderer Wichtigkeit, weil ſie nicht nur für weibliche Verſicherte, ſondern auch für Ehefrauen, ſowie ſolche Töchter, Stief⸗ und Pflegetöchter der Verſicherten, welche mit dieſen in häuslicher Gemeinſchaft leben, gilt. Zu⸗ gleich bedeutet das Geſetz einen weiteren Ausbau der bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen der Reichs⸗ regierung. Der Lehrling im Dritten Reich Neue Richtlinien für Ausbildung und Prüfung Auf einer Veranſtaltung der Einzelhandels⸗ vertretung der Berliner Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer wurden u. a. die neuen Richtlinien für Ausbildung und Prüfung von Lehrlingen im Ko⸗ lonialwarenhandel bekanntgegeben. Die hier feſt⸗ gelegten Satzungen verdienen allgemeine Be⸗ achtung, weil ſie richtunggebend auch für die Aus⸗ bildung in anderen Einzelhandelsberufen ſein dürften. Der nationalſozialiſtiſche Staat vertritt die Auf⸗ faſſung, daß das Intereſſe der Geſamtwirtſchaft dem des Einzelbetriebes vorzugehen habe. Das gilt inn⸗ gemäß auch für die Lehrlingsausbildung. Der Be⸗ triebsführer im neuen Staat ſoll ſeine Lehrlinge nicht für ſeinen eigenen Betrieb, ſon⸗ dern für die Geſamtwirtſchaft, die eines tüchtigen und geſchulten Nachwuchſes dringend be⸗ darf ausbilden. Er muß alſo die Ausbildung ſo betreiben, daß ſich der Lehrling nach beendeter Lehr⸗ zeit auch in anderen einſchlägigen Betrieben zurecht⸗ kfinden kann. Bei der Durchführung der Kaufmannsgehilfen⸗ Prüfung hat die Berliner In duſtrie⸗ und Handelskammer immer wieder die Erfahrung machen müſſen, daß die Ausbildung der Lehrlinge nicht in dem oben dargelegten Sinne betrieben wird. Um die Vorausſetzungen hierfür zu ſchaffen, hat ſie ſich entſchloſſen, für ſämtliche Wirtſchaftszweige, in denen Kaufmannsgehilfen⸗Prüfungen abgehalten werden, individuelle Prüfungs⸗Mindeſtanforderungen aufzuſtellen. Bei der Feſtſtellung der Prüfungsanordnungen geht die Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer von der Grundforderung aus, daß jedem Lehrling eine auf ein beſtimmtes Fach abgeſtellte allgemeine kaufmänniſche Ausbildung zuteil werden uuß. Hier⸗ aus folgt, daß jede Spezialaus bildung un⸗ zuläſſig iſt. Spezialiſieren darf der Lehrling ſich erſt dann, wenn er ſeine Lehrzeit beendet und in der Kaufmannsgehilfen⸗Prüfung nachgewieſen hat, daß er die erforderlichen kaufmänniſchen und fachlichen Allgemeinkenntniſſe beſitzt. Der Lehrherr iſt zur ein⸗ ſeitigen Ausbildung eines Lehrlings auch dann nicht berechtigt, wenn dieſer ihn mit Zuſtimmung der Eltern darum angeht. Die Kaufmannsgehilfen⸗Prüfung zerfällt in einen ſchriftlichen und einen mündlichen Teil. Gegenſtand der ſchriftlichen Prüfung ſind kaufmänni⸗ ſcher Schriftverkehr, kaufmänniſches Rechnen und Buch⸗ führung. Bei der Beurteilung der Leiſtungen im kaufmänniſchen Schriftverkehr wird beſonderer Wert auf Rechtſchreibung, Zeichenſetzung und Ausdruck ge⸗ legt. Prüfungsanwärter, deren Leiſtungen in der ſchriftlichen Prüfung mangelhaft ſind, werden von der mündlichen Prüfung zurückgeſtellt. Bei der Prüfung muß der Prüfling wiſſen: a) wie der jeweilige Einkaufbedarf in ſeinem Lehrbetrieb feſtgeſtellt wird, b) welche Arten von Lieferanten für ſeinen Geſchäftszweig in Frage kommen, o) warum unter Umſtänden vor Aufgabe der Beſtellung An⸗ gebote eingeholt werden müſſen, und woraufhin die eingeholten Angebote zu prüfen ſind, d) was ein Angebot„frei Haus“,„frei Bahnſtation“,„ab Fa⸗ brik“,„eif“ und„fob“ bedeutet, e) was man unter Einkaufs⸗ und Einſtandspreis verſteht, und wie der Verkaufspreis ermittelt wird uſw. Pflicht des Lehr⸗ herrn iſt es, den Lehrling mit ganz beſonderer Sorg⸗ falt darüber zu belehren, wie die eingekaufte Ware behandelt, gelagert und gepflegt werden muß. Der Lehrling muß daher rechtzeitig an die Ware heran⸗ gebracht werden, damit er genügend Zeit und Ge⸗ legenheit hat, ſich die erforderliche Warenkunde anzueignen. Art und Charakter der Kunden ſind verſchieden. Um den Lehrling zu einem gewandten, tüchtigen Verkäufer herauszubilden, muß er ſorgfältig zum Verkauf angeleitet, beim Verkauf überwacht und auf etwaige Fehler der Abwicklung der Ver⸗ kaufshandlung hingewieſen werden. Da ein kauf⸗ männiſcher Lehrling alle Hilfsarbeiten praktiſch er⸗ lernen muß, wird von fämtlichen Lehrherren er⸗ wartet, daß ſie künftighin ihre Lehrlinge vorüber⸗ gehend auch an der Kaſſe tätig werden laſſen. Die Erfahrungen haben gelehrt, daß die wenigſten Lehrlinge in der Lage ſind, einen einfachen Ge⸗ ſchäftsbrief einwandfrei nach Form und In⸗ halt abzufaſſen. In Zukunft werden Lehrlinge, die im kaufmänniſchen Schriftverkehr den Mindeſtanfor⸗ derungen nicht genügen, zur mündlichen Prüfung nicht mehr zugelaſſen. Es wird ferner vorausgeſetzt, daß der Gehilfe ſich auch in der Buchführung grundſätzlich auskennt. Der Prüfling muß ferner wiſſen, welche deutſchen Münzen und Banknoten ſich im Verkehr befinden, und wie man ſolche auf ihre Echtheit hin prüft. Er muß ſich ferner auf den Scheck verſtehen und den Poſtſcheckverkehr kennen. Der Prüfling hat weiter das Handels⸗ geſetzhuch, ſoweit es die Pflichten und Rechte des Lehrlings und des Kaufmannsgehilfen beſtimmt, zu kennen, namentlich hat er die Arten der Han⸗ delsvollmachten zu unterſcheiden und muß wiſſen, was ein Vollkaufmann und Minderkaufmann iſt, was man unter„Firma“ verſteht und wie die des Einzelkaufmanns lauten muß. Er muß die Bedeu⸗ tung des Handelsregiſters kennen, es muß ihm der Inhalt des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels geläufig ſein, und ſchließlich muß er die verſchiede⸗ nen Geſellſchaftsformen unterſcheiden können. Auf dem Gebiete des ſozialen Rechts Prüfling wiſſen, welchen Zwecken die Arbeitsloſen⸗, Kranken⸗ und Angeſtelltenverſicherung dienen, und wer verſicherungspflichtig iſt, was man unter Ta⸗ rif⸗ und Betriebsordnung verſteht und wer ſie er⸗ läßt, was das Geſes zur Ordnung der nationalen Arbeit über die Rechte und Pflichten des Betriebs⸗ führers und der Gefolgſchaft beſtimmt. Schließlich darf es auch am nationalſozia⸗ Lliſtiſſchen Allgemeinwiſſen nicht fehlen. Der ſich einer Prüfung Unterwerfende muß daher ſagen können, welches die wichtigſten Daten der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Revolution ſind, welches die führenden Männer der nationalſozigliſtiſchen Bewe⸗ gung ſind, und wer den einzelnen ichs miniſterien vorſteht, welche Aufgaben die Deutſche Arbeitsfront, der Arbeits⸗Dienſt und die Hitler⸗Jugend zu er⸗ füllen haben, was der Grundſatz„Gemeinnutz vor Eigennutz“ bedeutet, und endlich, wie er ſich als guter Nationalſozialiſt ſeinen Berufskollegen ge⸗ genüber innerhalb und außerhalb des Geſchäfts zu verhalten hat. ! ᷣbTbPTGTbTbTbTbTPTbTbTbTbTbTbTGbùb('''...' Die Libelle im Juli Willy Dietrich ſagt an und läßt zuerſt die neue Kapelle Harry Zimmermann ſpielen, die es verdient, gelobt zu werden. Dietrich ſelber hat einige recht originelle Witze auf Lager, macht Vier⸗ zeiler und kann pfälziſch reden. Er hat ſich den ge⸗ dehnten Meßbuden⸗Anſageſtil zugelegt, der eine Zeitlang amüſant iſt, aber leicht wie Natur wirkt, und dann iſt er nicht mehr ſo ſpaßig. Immerhin, er geht auf die Eigenart der Nummern ein, und wenn die kräftigen Männer kommen, weiß er von den kon⸗ kurrierenden„Meiſterſingern“ zu berichten, daß dort niemals ein richtiger Handſtand gezeigt wird. Banks und Banks alſo, die Gleichgewichts⸗ künſtler der Meiſterklaſſe, ſind zwar nicht übermäßig meiſterhaft, aber ſie können doch alles, was dazu ge⸗ hört, haben eine gewiſſe ſpieleriſch⸗tänzeriſche Leich⸗ tigkeit, die man ſelten ſieht, und ihre Muſikalität be⸗ weiſen ſie zum Schluß, da ſie Kopf auf Kopf, beide mit dem Banjo bewaffnet,„Das alte Spinnrad“ ſpielen. Ferid iſt der Tänzer, einer von der dehn⸗ baren Gummiſorte, der Schlittſchuh tanzt, Slow und ſpaniſch⸗parodiſtiſch, die wunderliche Verbogenheit noch mit dem Cutaway unterſtützend. Zweifellos ein Talent voll Stilgefühl und muſikaliſcher Tüchtig⸗ keit, der den Beifall verdient und dazu der Kapelle dankbar ſein wird, die ihn trefflich begleitete. Die Hunde vom vorigen Programm ſind übernommen worden. Der Jongleur Larſen mit ſeiner Aſſiſtentin macht mit Hut, Stock und Handͤſchuhen, Keulen uſw. das Uebliche gut, mit den Gläſern wird's ſpannender, und das Weſſen mit den Strohhüten, die zurückkommen, erweckt helle Begeiſterung. Zum Schluß kommt„Proſit“, der komiſche Mufikant, eine Art rieſenfüßiger Salonbayer mit Koks und flinken Aeuglein, die er verlegen⸗mißtrauiſch umhergehen läßt. 3 3 82 muß der Er handhabt ſo ein halbes Dutzend Inſtru⸗ mente, die an ſeinen Frackſchößen hinten herum bammeln, und erzielt merkwürdigſte Humorwirkun⸗ gen mit den hohen Tönen, die er nicht finden kann, die ausbleiben oder plötzlich auch zu lange dauern; oder mit einem Fiedelbogen, für den er immer wie⸗ der Erſatz findet. Zweifellos ein echtes Komiker ⸗ gemüt, der nach dem vielen Beifall immer wieder auf die Bühne muß. Da ſprach er denn zum Schluß: „Hah, ich weeß doch gar nit meh, was ich ſpiele ſoll, kummt doch morge widder!“ Und daraus war ein⸗ deutig zu hören, daß dieſer treffliche„Proſit“ aus Waldhof am Altrhein ſtammt.. Zwiſchendurch und hinterher alſo ſpielt die Kapelle Harry Zimmermann, die wirklich mit ihren vier Mann an rhythmiſcher Exaktheit und ſchöner Linienführung das Beſte aus den Schlagern heraus⸗ holt, gleichgut mit Streich⸗ wie mit Blasinſtrumen⸗ ten, und der Pianiſt ſingt dazu mit hellem 111 15 i Friedrichsfelde Allerlei Der Wettergott meint es dieſes Jahr recht gut mit uns. Und wenn das Wetter, unterbrochen durch kurzen Regen, weiter ſo anhält, dann dürfen wir mit einer vollen Ernte rechnen. Das Getreide, Hafer, Weizen, Korn und Gerſte, ſteht prachtvoll, und wenn voriges Jahr der Bauer zu wenig Stroh ein⸗ brachte, ſo kann er dieſes Jahr faſt das Doppelte heimführen. Auch die Kartoffeln verſprechen, wie der Tabak, einen vollen Ertrag. Während die Früh⸗ kirſchen unter dem Dauerregen zu leiden hatten und der größte Teil auf dem Baume ſchon aufſprang, haben die ſpäten Sorten, die erſt in ein paar Tagen vollſtändig reif ſind, ein ſchönes volles Ausſehen. Der Zuckergehalt wird wegen des guten Wetters größer ſein als bei den Frühkirſchen. Auch die Zwetſchgen, Apfel⸗ und Birnbäume laſſen auf eine gute Ernte rechnen. 5 Noch gut abgelaufen iſt ein Unfall an der Edinger Straße. Von einem an der Straße ſtehen⸗ den Fuhrwerk riß ſich das Pferd in dem Augenblick los, als ein Laſtauto ſich näherte. Um mit dem Pferd nicht zuſammenzuſtoßen, lenkte der Führer des Laſtwagens ſein Fahrzeug in das Feld und über ⸗ fuhr dabei eine dort beſchäftigte Frau. Der in der Nähe wohnende Arzt legte einen Notverband an und ordnete an, daß die verletzte Frau in das Kran⸗ kenhaus gebracht wurde. a Der evangeliſche Frauenverein machte ſeinen diesjährigen Ausflug nach Heilbronn ⸗Weiber⸗ treu. Mit frohem Geſang fuhren die Frauen durch das ſchöne Neckartal, um auch einen Teil des ſchönen 8 Schwabenlandes kennenzulernen. Nur zu früh wurden. die Frauen zur Rückfahrt gerufen, die nun iber Sinsheim, wo noch ein kurzer Halt gemacht wurde, längs des fruchtbaren Elſenztales ging. 5 Wie alljährlich, ſo veranſtaltete der hieſige Ei⸗ 5 ſenbahnerverein wieder eine billige Geſell⸗ ſchaftsfahrt nach Neckarſteinach, wozu die ganze Ein⸗ wohnerſchaft eingeladen wurde. Reichlich wurde von dem ſchönen Strandbad Gebrauch gemacht, andere machten Spaziergänge in die nähere Umgebung, und wieder andere ließen ſich im Kahn auf den Wellen des Neckars ſchaukeln. Natürlich fehlte auch nicht der Tanz. e ze 25jähriges Geſchäftsjubilänm. Am 1. Juli feierte die Mannheimer Ketten⸗ und Maſchinen⸗ 5 fabrik Weidner& Lahr und Peter Lahr, der alleinige Inhaber, ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Im Jahre 1910 wurde die Firma als Kettenfabrik ge⸗ gründet. Im Laufe der Jahre hatte Peter Lahr dem Werk noch die Abteilung für Allgem. Maſchinen⸗ Kran⸗ und Greiferbau angegliedert. K ze Geſchloſſen iſt vom.—11. Juli das Zentralbad im Städt. Krankenhaus. 85 un Das Tanzturnier in Waldhof fand am ver gangenen Sonntag ſeinen Abſchluß. 28 Paare traf 50 ſich im„Brückl“ zum Wettkampf. Getanzt wurde in ſechs verſchiedenen Klaſſen. Die Leiſtungen in der Meiſterklaſſe(Sonderklaſſe) waren ausgezeichnet. Verteilt wurden 44 Diplome. 1. Sieger: Karl Röſch — Greta Waſſer. 2. Sieger: M. Fries— Anneli Gefrörer und A. Rümmele— Frl. Poſer. 3. Sieger: Fr. Müller— Frl. Müller. Die Turnierleitung hatte Kurt Rudolf Weinlein. Schiedsrichter waren Leimer⸗ Ludwigshafen, Noe⸗Ludwigshafen, Häfele, Müller und Zwerger, Mannheim. Es ſpielte die Kapelle Meßmer. Weinlein führte eine Tanzſchau mit Frl. Berberich vor. 6 5 5 zn Die Gefolgſchaft der Spiegelmanufaktur Wald hof machte ihren zweiten Gefolgſchaftsausflug an die Bergſtraße, der einen noch eindrucksvolleren Verlau als der erſte Gefolgſchaftsausflug nahm. Begleite von einem Spielmannszug und einer Muſikkape fuhr man nach Bensheim, von wo aus die Wande⸗ rung über Schönberg nach Fürſtenlager angetrete wurde. Nach einer kurzen Raſt ging es dann w ter über das Auerbacher Schloß nach Auerbach. Im „Löwen“ ſprach Betriebsführer Krafft unter den Eindruck der herrlichen Wanderung zur Gefolgſchaft über die Schönheiten unſeres deutſchen Vaterlande und wies darauf hin, daß die Möglichkeit zu ſolch kameradſchaftlichen Ausflügen, die das Band der triebsgemeinſchaft immer enger knüpfen, nur dur den Führer Adolf Hitler geſchaffen wurde. 5 einem Treuegelöbnis auf den Führer klang die ſprache aus. Die fröhlichen Stunden vergingen wie im Fluge, da Gefolgſchaftsmitglieder mit allerlei Ueberraſchungen aufwarteten. e Außer Kurs. Die am 5. November 1934 gegebenen Wohlfahrtsmarken zu 3, 4, 5, 6, 8, 1 25 und 40 Pfg. mit Bildern von Männern der ſcha fenden Stände und die Wohlfahrtspoſtkarte mi Bruſtbild eines SA⸗Mannes im Wertſtempel — entſprechend der Bekanntgabe bei ihrer Herau gabe— mit Ablauf des Monats Juni ihre G tigkeit verloren. Nicht verbrauchte Wer zeichen werden weder umgetauſcht noch zurückgeno! men.„ ch aus⸗ Hinweis g Konzert deutſcher Militär⸗Muſik. Unter de Motto„Alte Kameraden...“ veranſtalten die ehen Militär⸗Muſiker ein großes buntes Konzert Sonntag, dem 7. Juli, nachmittags und abends, Friedrichs park Mannheim. Die Leitung Konzertes liegt in den Händen des bekannten eh Obermuſikmeiſters Max Vollmer. Mit Schliff will dieſe 36 Mann ſtarke Kapelle de aſſe 8 4. Seite/ Nummer 299 Aus Vaden Ferienkurſe für Ausländer * Heidelberg, 2. Juli. Die Preſſeſtelle der Uni⸗ verſität Heidelberg teilt mit: Am Montag früh fand in der Aula der Alten Univerſität die Eröffnung der diesjährige Ferien⸗ burſe für Ausländer ſtatt. Die Zahl der Teilnehmer beträgt in dieſem Jahre über 300 und biegt damit um 100 v. H. über der Zahl des vergangenen Jahres. Somit ſind die Heidelberger Kurſe nach Umfang und Teilnehmerzahl die größten, die überhaupt ver⸗ anſtaltet werden. Der Eröffnungsfeier wohnten der Herr Miniſter des Kultus und Unterrichts, Dr. Wacker, Miniſterialrat Dr. Haupt vom Reichs⸗ erziehungsminiſterium und Vertreter der Dozenten und Studentenſchaft bei. Der Rektor der Univer⸗ ſität Heidelberg, Profeſſor Dr. Groh, begrüßte die ausländiſchen Gäſte und bat ſie, ſich offenen Auges und ehrlichen Herzens umzuſehen und über ihre Er⸗ fa vungen in Deutſchland in ihrem Heimatlande zu berichten. Miniſterialrat Dr. Haupt beſchäftigte ſich in der Eröffnungsrede mit den Auswirkungen, die die nationalſozialiſtiſche Revolution auf das Geiſtesleben Deutſchlands und auf das Geiſtesleben Überhaupt gehabt habe. Die Problematik, die die nationalſozialiſtiſche Revolution geſchaffen habe, werde ſich eines Tages auch über die deutſchen Gren⸗ zen hinaus als nutzbringend erweiſen. Die Feier wurde von Muſtikvorträgen umrahmt. 25 Jahre Schriftleiter bei den „Heidelberger Neueſten Nachrichten“ * Heidelberg, 3. Juli. 25 Jahre ſind es her, zeit Hermann Baguſche nach mehrjähriger Tätigkeit im In⸗ und Ausland als Hauptſchriftleiter an den damaligen„Heidelberger Anzeiger“, die ſpäteren „Heidelberger Neueſten Nachrichten“ kam, die er trotz der durch Krieg und Nachkriegsjahre bedingten Rück⸗ ſchläge zu einer ſtets lebendigen Zeitung ausbaute. Jahre des Kampfes fanden ihn immer einſatzbereit, denn gleich nach der Novemberrevolution ſetzte er mit dem Kampf gegen die Verfallserſcheinungen der Nachkriegszeit und des Marxismus ein. Er lehnte es ab, die„Heidelberger Neueſten Nachrichten“ der Vorzenſur des Arbeiter⸗ und Soldatenrats vorzu⸗ legen. Sein energiſcher Kampf gegen das rote Bon⸗ zentum verwickelte ihn in endloſe Prozeſſe. Generaloberarzt a. D. Hans v. Pezold Im Alter von 65 Jahren iſt in Karlsruhe Gene⸗ valoberarzt a. D. Profeſſor Dr. Hans v. Pezold geſtorben. Als Sohn des Chefredakteurs der„Riga⸗ ſchen Zeitung“ in Riga geboren, beſuchte v. Pezold nach Ueberſiedlung ſeines Vaters nach Karlsruhe das Gymnaſium in Karlsruhe, diente beim Feld⸗ artillerie⸗ Regiment Nr. 14 und ſtudierte Medizin. Nach Ablegung des Staatsexamens trat v. Pezold in den militäriſchen Heeresdienſt, den er als Aſſi⸗ ſtenzarzt beim Leibgrenadierregiment begann. Den Krieg machte er als Oberſtabsarzt an der Front mit. Nach Kriegsſchluß nahm er ſeinen Abſchied als Obergeneralarzt und trat in den Dienſt des Städ⸗ tiſchen Krankenhauſes. Nach ſeinem Rücktritt von ſeinem Amt im Städtiſchen Krankenhaus wurde er vom Miniſterium zum Honorarprofeſſor an der Tech⸗ niſchen Hochſchule Karlsruhe ernannt. „ Großſachſen, 3. Juli. Eine angeſehene und beliebte Perſönlichkeit, Gemeinderat Heinrich Bit⸗ zel, feierte ſeinen 60. Geburtstag. I Weinheim, 3. Juli. Nach der Machtübernahme in Deutſchland durch den Führer ſetzte überall eine erhöhte Tätigkeit in der Arbeitsbeſchaffung ein. Die Stadt Weinheim hat ſich daran mit zahlreichen Maß⸗ nahmen, zu der auch das Horſt⸗Weſſel⸗Bad zu rechnen iſt, beteiligt. Nachdem der Sportplatz an der Birkenauertalſtraße an der Grenze gegen Birkenau der Weinheimer SA als Horſt⸗Weſſel⸗Sportplatz zu⸗ gefallen war, hatte ſie den begreiflichen Wunſch, auf ihm auch Schwimmſport betreiben zu können. Nach einem vom Techniſchen Amt der Stadt Weinheim ausgearbeiteten Plan konnte dank dem Entgegen⸗ kommen des Grafen von Berkheim und des Frei⸗ herrn von Wambold, welche für die Erweiterung des Platzes große Geländeflächen unentgeltlich zur Ver⸗ fügung ſtellten, und dank der Bemühungen des Standartenführers Kraft am 1. März 1934 die Ar⸗ beit durch die Stadt als vom Arbeitsamt unterſtützte Notſtandsmaßnahme in Angriff genommen werden. Nachdem nun alle Schwierigkeiten beſeitigt ſind und auch die vom Kulturamt und vom Geſundheitsamt gemachten Auflagen erfüllt worden ſind, konnte die waſſerpolizeiliche Genehmigung am 27. Juni erteilt werden, ſo daß nach Fertigſtellung das Bad am Sonntag, dem 7. Juli, nunmehr eröffnet werden kann. * Schliengen bei Müllheim, 3. Juli. Das neun Wochen alte Kind eines hieſigen Arbeiters kam auf tragiſche Weiſe ums Leben. Ein dreijähriges Büb⸗ chen ſteckte ihm in der beſten Abſicht, es mit Nah⸗ rung zu verſehen, einige Brocken Brot in den Mund. Nach Verlauf einer Viertelſtunde wurde das 5 Geſchöpf von den Eltern erſtickt aufgefun⸗ den. * Triberg, 2. Juli. Am Montag abend läutete die am Gefallenendenkmal angebrachte Glocke zum erſtenmal an einem Todestag. Ihr Läuten galt ſechs Triberger Kriegern, die am 1. Juli 1916 ge⸗ fallen ſind. Die Glocke wird von jetzt ab an jedem Tage, abends 8 Uhr, fünf Minuten lang läuten, an dem ein Triberger den Heldentod fürs Vaterland ge⸗ ſtorben iſt. tumsabende, 5 11 — i 0 1 Der Fremdenverkehr im Winterhalbjahr Jaſt eine halbe Million Fremde beſuchten Baden Die wachſende Bedentung des Landes Baden als Fremdenverkehrsland zeigt ſich, wie das Badiſche Statiſtiſche Landesamt mitteilt, in einer für die Wintermonate erfreulich hohen und gegenüber früheren Jahren ſtark geſtiegenen Beſucherzahl. In den Monaten von Oktober 1934 bis einſchließ⸗ lich März 1935 ſind nach den Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamtes in 227 badiſchen Bade⸗, Kur⸗ und ſonſtigen Fremdenverkehrsplätzen und Orten insgeſamt 425 218 Fremde angekom⸗ men, das ſind 50 109 oder 13,4 v. H mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Unter den Fremden befanden ſich 35609 Ausländer, das ſind 9471 oder 36,2 v. H. mehr als im Vorjahr. Ueber ein Drittel dieſer Ausländer waren Schweizer(138 271); von den übrigen kamen: 980 aus Frankreich, 3107 aus den Niederlanden, 2266 aus Großbritannien und Irland, 1787 aus Oeſterreich, 1907 aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 1273 aus Italien uſw. Die Zahl der Fremden übernachtungen betrug im Winterhalbjahr 1934/35 insgeſamt 1479 848, das ſind 213 450 oder 16,9 v. H. mehr als im vor⸗ jährigen Winterhalbjahr. Durchſchnittlich hat dem⸗ nach jeder Fremde 3,5 mal übernachtet(im Vorjahr 3,4 mal). Ausländerübernachtungen wur⸗ den 123 073 ermittelt, das ſind 40 854 oder 46,8 v. H. mehr als im Vorjahre. Hiervon entfielen 36 228 Uebernachtungen auf Schweizer, 23 275 auf Fran⸗ zoſen, 13 103 auf Holländer, 11735 auf Engländer, 6383 auf Fremde aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 5237 auf Belgier und Luxemburger, 3640 auf Oeſterreicher, 3539 auf Italiener uſw. In den zwölf Badeorten ſind 37971 Fremde abgeſtiegen und haben hier 316 285 mal übernachtet(alſo durchſchnittlich 8,3 mal). Gegenüber dem Vorfahr haben ſich die Neuankünfte gekommen. Ihre Uebernachtungszahl betrug 823 990, das ſind 4,7 Uebernachtungen auf jeden Fremden. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr beträgt bei den Neuankünften 23,5 v.., bei den Ueber⸗ nachtungen 24 v. H. Die 62 ſonſtigen Verkehrsorte und ⸗Plätze zählten 210331 Neuankünfte und 38 573 Uebernachtungen, das ſind durchſchnittlich 16 Ueber⸗ nachtungen auf den Fremden. Die Zunahme der Neuankünfte beträgt hier nur 5,8 v H. und die der Uebernachtungen ſogar nur 1,4 v. H. Die Zu⸗ nahme des Ausländerverkehrs iſt beſon⸗ ders ſtark in den Bade⸗ und Kurorten. Die Neu⸗ ankünfte haben gegenüber dem Vorjahr um 51,5 v. H. zugenommen, die Uebernachtungen um 59,8 v. H. Den ſtärkſten Fremdenzuſtrom wieſen im Winterhalbjahr 1934/35 die größeren Städte und die ausgeſprochenen Winterſportplätze auf. An der Spitze ſteht mit 51896 Neuankünften die Stadt Freiburg leinſchließlich Schauinsland). In der Stadt Mannheim betrug die Zahl der Neuuankünfte 49 037, in Karlsruhe 40 362, in Heidel⸗ berg 32 488, in Konſtanz 23 071, in Baden ⸗Baden 21903 uſw. Unter den bedeutenderen Winterſport⸗ plätzen zählte der Felöberg 5666 Fremde, die Baden⸗ Bühler Höhenkurorte 3428, Triberg 2614, Schönwald 2580, Hinterzarten 3312, Titiſee 2134 uſw. Nach der Zahl der Uebernachtungen hält aber Baden⸗Baden unter allen Fremden⸗ verkehrsplätzen mit 134 703 die Spitze. Dichtauf folgt Freiburg mit 123 358 Ueber⸗ nachtungen und in weiterem Abſtand Mannheim mit 92 438, St. Blaſien mit 79 888, Bad Dürrheim mit 76 924, Karlsruhe mit 64 464, Heidelberg mit 58 955, Todtmoos mit 56 053, Königsfeld mit 39 545, Konſtanz mit 33 188, Badenweiler mit 32 373 uſw. Von den Winterſportplätzen wies der Felöberg 28 518 Uebernachtungen auf, Hinterzarten 23 516, die um 14,6 v. H. erhöht, die Uebernachtungen um 18,6 Baden ⸗ Bühler Höhenkurorte 22607, Schönwald v. H. In den 153 Kurorten ſind 176916 Fremde an⸗ 19 990. ö eee Pfälzerwaloͤverein in der Volkstumsarbeit * Neuſtadt a. d.., 2. Juli. Um die Volkstumsarbeit im Gau Pfalz/ Saar auf eine feſte und einheitliche Grundlage zu ſtellen, wurde der Pfälzerwaldverein vom Gaukulturamt beauftragt, die geſamte Arbeit für Volks⸗ tum und Heimat im Anſchluß an die NS⸗Kul⸗ turgemeinde und den Volksbildungsverband zu überenehmen. Der Pfälzerwaldverein hat ſeit ſei⸗ nem Beſtehen durch Trachtengruppe n, Volks⸗ Laienſpiele, Volkstanz und Volkslied ſowie durch Uebernahme des Na⸗ turſchutzes und der Verſchönerung unſerer Hei⸗ mat in vorbildlicher Weiſe das vorbereitet, was jetzt durch das nationalſozialiſtiſche Deutſchland Ge⸗ ſamtaufgabe des Volkes und beſonderes Betreu⸗ ungsgebiet der NS⸗Kulturgemeinde, Abteilung Volkstum und Heimat, geworden iſt. Mit der Be⸗ auftragung des Pfälzerwaldvereins verzichtet die NS⸗Kulturgemeinde auf die Errichtung von eigenen Volkstumsgruppen, wie ſie ehedem der Reichsbund Volkstum und Heimat betrieb. Die geſamten Hei⸗ mat⸗ und Trachten vereine werden ſinn⸗ gemäß dem Pfälzerwaldverein ange⸗ gliedert, der wiederum den entſprechenden Fach⸗ verband in der NS⸗Kulturgemeinde darſtellt. Als erſter Verein trat der Heimatverein Stauf⸗Roſen⸗ tal, welcher am vergangenen Sonntag ſein Heimat⸗ feſt mit Einweihung einer Feierſtätte auf der Burg Stauf beging, als Ortsgruppe dem großen Heimat⸗ verein der Pfalz und des Saargebietes bei. Zum ſtellvertretenden Führer des Pfälzer⸗ waldvereins als dem umfaſſenden Verein für Volkstum und Heimat im Gau Pfalz/ Saar wurde der bekannte Volkskundler Lehrer Karl Her zog⸗ Böblingen berufen, während der 1. Vorſitzende nach wie vor in der Perſon des Regierungsdirektors Deininger in Speyer erhalten bleibt. Gemäß der doppelten Aufgabe des Pfälzerwaldvereins als Wander⸗ und Heimatverein ſind dem Vorſtand zwei Referenten beigegeben, und zwar für Wandern Ke⸗ dere r⸗Ludwigshafen a. Rh., für Volkstum und Hei⸗ mat Dr. Moos⸗Kaiſerslautern. Geſchäftsführer bleibt Müller⸗Ludwigshafen, Rechner Ohler⸗ Neuſtadt a. H. Dieſe Löſung hat auch die Billigung des Reichswanderführers, Miniſter a. D. Werner, gefunden. Auf dem nächſten Hauptwandertag des Pfälzerwaldvereins am Sonntag, dem 7. Juli, wer⸗ 8 Mitglieder über die neue Regelung unter⸗ richtet. f D. 0 AAyAyyyd0dß0ãã é dvdydßyTßddß0TꝙT0T0TꝙTꝙTꝙTCw Anweſen abgebrannt * Ebersweier bei Offenburg, 2. Juli. Durch Blitz⸗ ſchlag bei dem ſchweren Gewitter in der Nacht von Montag auf Dienstag geriet das Oekonomiegebäude des Franz Ganter in Brand. In wenigen Minuten ſtand das ganze Gebäude in hellen Flammen. Die Jeuerwehr konnte den Brand auf ſeinen Herd be⸗ ſchränken, ſo daß die anliegenden Gebäude gerettet werden konnten. Granatſplitter nach 19 Jahren entfernt *Rotzel(Amt Waldshut), 2. Juli. Kaufmann Fr. Lüttin klagte in letzter Zeit über heftige Schmerzen an ſeinem Knie. Da eine ſtarke Ge⸗ ſchwulſt auftrat, zog er einen Arzt zu Rate. Nach⸗ dem eine kleine Operation notwendig war, wurde aus der Wunde ein Granatſplitter herausgezogen. Durch einee Röntgenaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß Lüttin vier weitere Granatſplitter in ſeinem Kör⸗ per trägt, die er vor 19 Jahren auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz erhalten hat. * Pforzheim, 3. Juli. Eine bekannte Pforzheimer Perſönlichkeit, Major a. D. Kaufmann Karl Mau⸗ rer, iſt in letzter Woche im Karlsruher Strandbad Rappenwört ertrunken. Seine Leiche wurde am Samstag in der Nähe von Worms geländet und nach Mannheim überführt, wo die Feuerbeſtattung ſtatt⸗ fand. Karl Maurer, in Nürnberg geboren, betrieb ſchon in jungen Jahren eine Edelſteinſchleiferei in Pforzheim. Dreißig Jahre lang war er Mitglied der Handelskammer, davon zwei Jahrzehnte als deren Vizepräſident. Als Hauptmann rückte er im Alter von 55 Jahren ins Feld und machte den Krieg von 1916 bis zum Ende mit. Auch um Heimatſchutz und Heimatforſchung * Lauf bei Bühl, 2. Juli. In Niederhofen brannte frühmorgens das Wohnaus des Schreinermeiſters Albin Jörger vollſtändig nieder. Die anliegende Schreinerei konnte gerettet werden. Ueber die Brand⸗ Urſache iſt noch nichts bekannt. hat er ſich Verdienſte erworben Wertheim ehrt die Gefallenen * Wertheim, 2. Juli. Das Ehrenmal für die Ge⸗ fallenen findet endgültig am Eck an der Tauber⸗ mündung, an der ſogenannten Mainſpitze, Aufſtel⸗ lung. Die geeignete Geſtaltung ſoll durch ein Preis⸗ ausſchreiben unter den badiſchen Architekten und Bildhauern ermittelt werden. Die Aufwendungen ſollen 20 000 Mark nicht überſchreiten. Als Bauſtoff wird der einheimiſche Mainſandſtein verwendet. a Weinheim, 3. Juli. Seinen 78. Geburtstag feierte der Rentner Philipp Rutz. Trotz ſeinem hohen Alter iſt der Jubilar noch geſund und rüſtig. Freiburg, 2. Juli. Das Freiburger Schwur⸗ gericht beſchäftigte ſich am Montag nachmittag mit einer Anklage gegen Dr. Erwin Zoller aus Ahls⸗ hauſen(Württemberg) wegen gewerbsmäßiger Ab⸗ treibung in mehreren Fällen, durch die bei einer Pa⸗ tientin eine ſchwere Körperverletzung, bei einer anderen eine fahrläſſige Tötung herbeige⸗ führt wurde. Die Verhandlung fand unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren Gefängnis abzüglich fünf Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Die Ausübung des ärztlichen Berufes wird ihm auf die Dauer von zwei Jahren unterſagt. 5 Emmendingen, 2. Juli. Zwei Kinder, die im Brettenbach Erfriſchung ſuchten, gerieten in einen Strudel. Während das Mädchen ſich noch an Land retten konnte, geriet der Knabe in die Gefahr des Ertrinkens. Ein SS⸗ Mann ſprang ſofort dem Knaben nach, wurde aber ſelbſt in den Strudel hinab⸗ geriſſen. Zum Glück waren noch zwei Kameraden von ihm zur Stelle, die ihn und den Knaben retten konnten. * Albisheim, 3. Jult. Der Friſeurlehrling Albert Hoffmann aus Marnheim iſt jetzt ſchon 14 Tage verſchwunden. Keine Spur deutet darauf hin, wo er ſein könnte. Der Vermißte wurde abends zum letzten Male mit dem Fahrrad in Harxheim geſehen. ch, 3. Juli 1935 Aus der Pfalz Blitzſchlag verurſacht Walobrand * Wachenheim, 3. Juli. Geſtern abend 411 Uhr, alſo während des Gewitters, entſtand auf dem hohen Bergrücken zwiſchen Burgtal und Poppen⸗ thal in den jungen Waldbeſtänden ein Brand. Die Feuerwehr und andere Perſonen rückten etwa 100 Mann ſtark aus, und außerdem half auch der um 11 Uhr eintretende ſtarke Regen beim Löſchen gut mit, ſo daß der Brand bald eingedämmt werden konnte. Als Urſache wird Blitzſchlag vermutet. Pfarrer Eckardt in Anterſuchungshaſt * Landau, 2. Juli. Der Hauptbeſchuldigte im Herxheimer Deviſenſchieberprozeß, Pfarrer Albert Eckardt aus Scheibenhardt, der nach ſeiner Ver⸗ nehmung vor dem Unterſuchungsrichter auf freien Fuß geſetzt wurde, ging über die Grenze flüchtig und entzog ſich der Verantwortung. Nun kehrte er aus ſeinem Schweizer Aſyl zurück und ſtellte ſich im Lan⸗ dauer Gerichtsgebäude der Staatsanwaltſchaft. Er wurde in Unterſuchungshaft ins Landauer Gefäng⸗ nis eingeliefert und erwartet das Strafverfahren wegen der ihm zur Laſt gelegten Deviſenſchiebungen. Nachbargebiele Frankfurts Haushalt ausgeglichen * Frankfurt a.., 2. Juli. In einer Preſſe⸗ beſprechung machte Frankfurts Stadtkämmerer in⸗ Mittwo 8 1 tereſſante Ausführungen über das abgelaufene Haus⸗ 1 9 haltjahr 1934. Zunächſt ſtellte er feſt, daß ſeit dem Jahre 1928 der Haushalt erſtmalig wie⸗ der voll ausgeglichen iſt, obwohl der Vor⸗ anſchlag ein Defizit von drei Millionen aufwies. Wenn man bedenkt, daß die Geſamtſumme der Defi⸗ zitabſchlüſſe von den Jahren 1929 bis 1933 insgeſamt 43% Millionen betrug, ſo iſt dies immerhin eine beachtliche Leiſtung. Sie konnte nur dadurch erzielt werden, daß einerſeits eine langſame, aber ſtete Beſſerung der Wirtſchaftslage zu ver⸗ zeichnen war, die ein Mehreinkommen an Steuern uſw. aufbrachte, und daß man andererſeits anf ellex Gebieten äußerſte Sparſamkeit walten ließ. Dieſe Tatſache geht auch eindeutig aus der Jahres⸗ rechnung 1934 hervor, die klar und deutlich eine gleichmäßige und nicht etwa ſprunghafte Geſundung zeigt. Im Steuerhaushalt haben ſich die Einnahmen von 55,8 auf 58,9 Millionen erhöht, aber auch bei⸗ ſpielsweiſe öͤer Aufwand für die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen ſpiegelt die wirtſchaftliche Beſſerung wider. Während die Ausgaben für die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen im Jahre 1933 noch rund 18 Mill. Mk. be⸗ trugen, beliefen ſie ſich in dieſem Rechnungsjahr nur noch auf rund 11,9 Mill. Mk. Gefängnis für eine Deviſenſünderin * Frankfurt a.., 2. Juli. Die 56jährige, aus dem Elſaß gebürtige Ehefrau Bertha Kiefe führte jahrelang in Frankfurt das ihrem nach dem Aus⸗ land geflohenen Ehemann gehörende Damenkonfek⸗ tionsgeſchäft, bis vor einigen Monaten unter dem Verdacht des Deviſenvergehens ihre Verhaftung er⸗ ſolgte. Inzwiſchen hatte ſie ſich wegen unlaute⸗ rer Preisberechnungsmethoden vor dem Ginzelvichter zu veranworten, der ſie zu zwei Mo⸗ naten Gefängnis und 3000 Mark Gelsdſtrafe ver⸗ urteilte. Nunmehr ſtand die jüdiſche Geſchäftsfrau K. vor der Zweiten Strafkammer, die ſte wegen fort⸗ geſetzten Vergehens gegen die Deviſen⸗ ordnung zu zwei Jahren Gefängnis und 10000 Mark Geloſtrafe verurteilte. Es konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß die Angeklagte ein Guthaben von 71000 franzöſiſchen Franken bei ihrem Bruder der Reichsbank nicht anbot, obwohl ſie genau die Beſtimmungen kannte. Sie ſelbſt gab zu, über 10 000 Franken verfügt zu haben, die ſie ihren Kindern zugute kommen ließ. Dieſer Betrag ſei jedoch in Deutſchland verbraucht worden. Aber ſelbſt wenn dies der Fall war, mußte ſie auch hierzu die Geneh⸗ migung einholen. Es konnte nicht geltend gemacht 12 6 5 5 werden, daß es ſich hier um eine Scheinbuchung handle, denn die Frau bekam von ihrem Bruder einen Kontvauszug geſchickt, der in einem Geheimfach in ihrem Schlafzimmer gefunden wurde. Die ſchwerſte Verfehlung der Angeklagten beſtand aber in der Erſchleichung von Genehmigun⸗ gen zu Zinszahlungen in franz öſiſchen Franken zugunſten von Verwandten, die ihr an⸗ geblich Darlehen gewährt hatten. Es wurden Zinſen für Darlehen in Höhe von 36 000 Mark verlangt, während die Darlehen jedoch nur 32 000 Mark be⸗ trugen. Die Zinſen wurden mit 12 und 9 v. H. an⸗ gegeben, während ſie ſich in Wirklichkeit jedoch nur auf 5 v. H. beliefen. Aus dem fahrenden Zug gesprungen * Saarbrücken, 2. Juli. Auf der Rhein⸗Nahe⸗ Bahn zwiſchen den Stationen Norheim und Nieder⸗ hauſen ſprang eine 50 Jahre alte Frau aus Nie⸗ derhauſen aus dem Eilzug nach Saarbrücken. Die Frau wollte nach Norheim und war in Kreuznach ſtatt in den Perſonenzug, der etwa 20 Minuten ſpä⸗ ter abfährt, in den Eilzug geſtiegen. Als ſie merkte, daß der Zug durch Norheim durchfuhr, ſprang ſte aus dem ſchnellfahrenden Zuge und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Das Perſonal des ſofort zum Halten gebrachten Eilzuges leiſtete die erſte Hilfe und rief den nächſterreichbaren Arzt herbei. Die⸗ ſer konnte jedoch nur noch den Tod feſtſtellen. * no 1 Uhr, f dem oppen⸗ d. Die va 100 um 11 ut mit, 2 konnte. haft te im Albert r Ver⸗ freien ig und er aus n Lan⸗ t. Er zefäng⸗ fahren ungen. en Preſſe⸗ er in⸗ Haus⸗ t dem wi e⸗ Vor⸗ tfwies. 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Im Degen⸗Fechten haben die Franzoſen wieder ihre große Klaſſe unter Beweis geſtellt und ihren bisheri⸗ gen Mannſchaftsſiegen einen neuen angefügt. Die Schwe⸗ den haben den 1934 in Warſchau erworbenen Ruf verbeſſert und neben dem zweiten Mannſchaftsplatz den Einzelkampf durch Drakenberg gewonnen, während die Italiener, die die Mannſchaftsſchlußrunde nicht erreichten, dafür durch den dritten und vierten Platz im Einzelwettbewerb etwas ge⸗ tröſtet wurden. Der Säbel iſt Ungarns Domäne geblieben, wobei nur der Träger des Einzeltitels wechſelte. Ebenſo haben die ungariſchen Fechterinnen die den Frauen vyr⸗ behaltenen Europameiſterſchaften wieder mit Beſchlag be⸗ legt. Daß die Ungarn allein vier von den ſieben vergebe⸗ nen Titeln errangen, war nach dem Warſchauer Vorfjahres⸗ ergebnis— fünf von acht— auch keine Ueberraſchung mehr. * Dabei war die Beteiligung in Lauſanne außerordentlich ſtark: 10 und 11 Nationen um einen Mannſchaftstitel, zwi⸗ ſchen 60 und 70 Bewerber um eine Einzelmeiſterſchaft. Ebenſo groß war damit auch die Beanſpruchung der Teil⸗ nehmer, die ja meiſt nicht nur eine Waffengattung beſtrit⸗ ten. Daß da die Nerven ſtark mitgenommen wurden, iſt klar, und daß es mehrere Male zu Ausbrüchen ſtarker Gereiztheit kam, nicht verwunderlich. Daß die Kampfrichter, die hier ein beſonders ſchwieriges Amt zu verſehen haben, mit ihren Entſcheidungen nicht alle zufriedenſtellen und hier und da ſehr lebhaften Wiederſpruch wecken, weiß man auch von früheren Gelegenheiten. In Lauſanne kam es einige Male über Jury⸗Entſcheidungen zu Zwiſchenfällen. So„verſtanden“ die Franzoſen einige Entſcheidungen im Florettmannſchaftskampf nicht, ſo mußte ein ungariſcher Proteſt gegen einen öſterreichiſchen Kampfrichter im erſten von den Deutſchen gewonnenen Frauen⸗Mannſchaftskampf Deutſchland— Ungarn zurückgewieſen werden. So fügten ſich die Franzoſen nicht dem Spruch, daß die neuen Entſchei⸗ dungskämpfe der vier ſiegreichen Florettfechter am folgen⸗ den Tage durchgeführt werden ſollten, und traten nicht mehr an, worauf der Titel nicht vergeben wurde. Als infolge des Ausſcheidens von Pécheux im Degen⸗Fechten und der angeordneten Streichung ſeiner Ergebniſſe der Italiener Ragno vom zweiten auf den dritten Platz zurückfiel, pro⸗ teſtierten die Italiener gegen dieſe Anordnung und wollten gleich zu den Säbelkämpfen nicht mehr antreten; am näch⸗ ſten Tag ſah ſich dann aber alles ſchon wieder ruhiger an, und auch die Italiener ſtarteten. * Olympia⸗Sieger Marzi ⸗Italien ſtand ſchon vor dem Endſieg im Florett— der vorige Europameiſter Gau⸗ dini ⸗ Italien hatte wegen einer Knieverletzung auf⸗ gegeben—, da verlor er noch gegen den Franzoſen Le⸗ moi ne, und nun ſtanden Sieger und Beſiegter, noch ein Franzoſe, E. Garde re, und noch ein Italiener, Boc⸗ chin o, wieder gleich. Die vielſtündigen Jury⸗Beratungen führten ſchließlich zu dem ſchon erwähnten Ergebnis. Im Mannſchaftskampf gab zwiſchen Italien und Frankreich bei 818 auch nur das günſtigere Trefferverhältnis den Ausſchlag für Italien. Deutſchlands Florettmannſchaft blieb, da ſie nicht nur gegen Frankreich, ſondern auch gegen Oeſterreich verlor, diesmal unplaciert. Im Einzelfechten war Cas ⸗ mir Beſter hinter den vier Erſten, während Adam und Heim gleich zu Beginn, Eiſenecker und Roſen⸗ bauer in der nächſten Runde ausgeſchieden waren, Ler⸗ don noch unter die letzten 16 kam. Im Degen ⸗Fechten iſt die franzöſiſche Schule be⸗ herrſchend. Nicht nur der Mannſchaftsſieg beſtätigte das; alle fünf Einzelfechter kamen unter die letzten 16. Mit dem in Paris wohnhaften Schweden Drakenberg gewann ein Schüler franzöſiſcher Fechtkunſt. Die Zukunft wird, was Frankreich angeht, nicht mehr den Cattiau und Bu⸗ char d, ſondern den füngeren Fechtern wie Pécheux und Deydier gehören. Italien, auch ohne Olympia ⸗Sieger Cornaggia durch Ragno, Agoſtin i, Mangiarotti, Raſtelli gut vertreten, kam infolge der Niederlage gegen die Deutſchen nicht in die Mannſchafts⸗Schlußrunde, Um ſo höher iſt der deutſche Erfolg, der im Gewinn des dritten Platzes liegt, anzuerkennen, ebenſo der ſechſte Platz Ler⸗ dons im Einzelfechten. Das frühere Ausſcheiden teilten Mierſch, Roſenbauer, Heigl u. a. mit dem vorjährigen Europameiſter Dunay⸗Ungarn! Später erſt folgten Geiwttz, dann Röthig. Ein weiterer deutſcher Erfolg war— aller⸗ dings in Abweſenheit der Polen— der dritte Platz im Säbel⸗Mannſchaftskampf. Ungarn hatte in dem neuen Europameiſter Gerevich, dem vorjährigen Titelträger Kabos, Rafeſanyi, Rajeſt u. a. wieder ſeine ſtärkſten Waf⸗ fen, denen die Italiener auch mit Marzi, Gaudini, Pinton uſw. den Weg zum Sieg nicht verlegen konnten. Auch die Einzelſchlußrunde beſtand aus ſechs Ungarn und vier Ita⸗ lienern. Im Einzelkampf ſtartete von den Deutſchen Cas⸗ mir nicht. Jörger, Wahl und Eiſenecker blieben unterwegs auf der Strecke, Heim kam noch unter die letzten 16. Schwächer als erwartet, haben die deutſchen Fech⸗ terinnen im Florett⸗Einzelkampf abgeſchnitten. Wenn überhaupt keine Deutſchen, ſelbſt die Mannſchaftsſtützen Frl. Haß und Frau Oelkers nicht, in die Schlußrunde kamen, ſo Jag dies wohl mit an den großen Anſtrengungen, die die voraufgegangenen Mannſchaftskämpfe mit der notwendig gewordenen Wiederholung der Schlußrunde Ungarn Oeſterreich— Deutſchland erfordert hatten. Die internationale Spitzenklaſſe bilden nach wie vor Italiener, Franzoſen und Ungarn. Dann folgt Deutſchland, das zwar noch keinen zweiten Spitzenfechter wie Casmir Hat, aber in breiter Front— wie am beſten die g. Plätze im Mannſchaftsfechten beweiſen— in allen Waffengattungen auf dem Vormarſch begriffen iſt. Das hat Lauſanne 1935 ge⸗ zeigt. Man trennte ſich mit den Abſchiedsworten:„Auf Wiederſehen im nächſten Jahr in Berlin!“ * Die neuen Europameiſter: Männer: Florett⸗Einzel:—4. Lemoine⸗Frankreich, E. Gardsre⸗ Frankreich, Marzi⸗Italien, Bocchino⸗Italten.(5. Casmir⸗ Deutſchland.) Florett⸗Mannſchaft: Meiſter: Italien; 2. Frankreich; 8. Ungarn; 4. Oeſterreich.. Degen⸗Einzel: Meiſter: Drakenberg⸗Schweden; 2. Dey⸗ dier⸗ Frankreich; 3. Ragno Italien; 4. Agoſtini⸗Italten. (6. Lerdon⸗Deutſchland.) Degen⸗Mannſchaft: Meiſter: Frankreich; 3. Deutſchland; 4. Belgien. Säbel⸗Einzel: Meiſter: Gerevich⸗Ungarn; 2. Rafeſi⸗Un⸗ garn; 3. Rajſamyi⸗Ungarn; 4. Gaudini⸗Italien. Säbel⸗Mannſchaft:.: Ungarn; 2. Italien; 3. Deut ſch⸗ 2. Schweden; land; 4. Frankreich 5 Frauen: Florett⸗Giuzel: Meiſter: Elek⸗Ungarn; 2. E. Preiß⸗ Oeſterreich; 3. Adams⸗Belgien; 4. M. Elek⸗Ungarn. 1 Meiſter: 2. Oeſterreich; England. Florett⸗Manuſchaft: 3. Deutſchland; 4. Ungarn; 1 2 23 12 Wegner erziell Hürdenhöchſtleiſtung Deutſchlands beſter 110⸗Meter⸗Hürdenläufer, der in Halle lebende Schöneberger Erwin Wegner, hatte be⸗ kanntlich ſchon vor einigen W n ſeine eigene d Beſtleiſtung, die auf 14,8 Sekunden ſteht, um ¼10 Sekunden unterboten, aber ſeinerzeit wurde dieſe Zeit nicht vor⸗ ſchriftsmäßig genommen und ſo konnte die Beſtleiſtung keine Anerkennung finden. Nun hat der deutſche Meiſter am Dienstagabend doch ſein Ziel erreicht und die deutſche Rekordmarke auf 14,5 Sekunden geſtellt. Erwin erzielte dieſe Zeit im Rahmen von leichtathle e kämpfen, die aus Anlaß der 750⸗Jahr⸗Feier Stadt Wittenberg zwiſchen Wittenberg und Halle ausgetragen wurden. Die Zeit von 14,5 Sekunden wurde von drei Uhren angezeigt und da auch ſonſt alle Bedingungen für einen Rekordlauf erfüllt waren, dürfte der Anerkennung der neuen Beſtleiſtung diesmal nichts im Wege ſtehen. S 29. Tour de Frante Deutſche Straßenfahrer im Kampf mit der Welt- Elite In wenigen Tagen beginnt in Paris die 29. Tour de France, das größte und ſchwerſte Straßenrennen der Welt. Vier Wochen vom 4. 28. Juli, wird der Kampf der beſten euro hen Straßenfahrer nur in Frank⸗ reich das Tag räch bilden, aber dort werden ſchon auf der ganzen Strecke alle Vorbereitungen für den, Emp⸗ ſang der 90 Teilnehmer Die 5 wird— wie im letzten Jahre— wi ſahren, von Paris aus über Lille, Charleville, elfort, Evian in die franzöſiſchen Alpen, dann an tivierg entlang und von dort in die Pyrenäen, die den Fahrern die aröß⸗ ten Schwierigkeiten bereiten und in denen zumeiſt die Enbſcheidung fiel. Ueber Pau, Bordeaux und Nantes wird ſchließlich wieder erreicht Nur vier Ruheta i i rer neue Kräfte ſammeln oder i können, denn kaum einer der Teilnehmer wird eine ſolche Fahrt ohne Zwiſchenfall hinter ſich br en. 21 Tages⸗ etappen über rund 4 Km. erfordern ganzes Können und eine Vorbereitung wie zu keinem anderen Rennen. Aber auch eine Matertalprobe ſtellt dieſe Fahrt dar, für Reifen und Räder zugleich. Eine Verſchärfung erſährt die„Tour“ noch durch die Ausſetzung von Tagesprämien, die ſich in dieſem Jahre auf rund 1 000 000 Franken, das ſind alſo 8 treut, an denen die Fah⸗ re Verletzungen ausheilen Vom Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Schweden der in Stockholm ausgetragen und mit einem:1⸗Siege (Weltbild,.) der Schweden endete: Der ſchwediſche Stürmer Eßman ſchießt das erſte Tor. zum Schwimm⸗Länderkampf Deulichland-Frankreith Am kommenden Sonntag wird im Stade de Tourelles der 9. Schwimm Länderkampf Deutſchland— Frankreich ausgetragen. Die Bilanz dieſer Länderkämpſe war ur⸗ ſprünglich immer die gleiche. Die deutſchen Schwimmer ge⸗ wannen jeweils die Amal⸗200⸗Meter⸗Kraulſtaffel, wurden aber im Waſſerball geſchlagen. Das Ergebnis lautete ſo⸗ mit unentſchieden, denn der ganze Kampf beſtand nur aus dieſen beiden Weitbewerben. Erſt im Jahre 1930 in Zeitz gelang es Deutſchland, durch einen 512⸗Waſſerballſieg den Länderkampf mit:0 Punkten zu gewinnen, da auch dort die Kraulſtaffel ſicher war. Auch in den Jahren 1931 und 1932 blieb der Geſamtſieg bei Deutſchland, und erſt 1933 ge⸗ lang es den Franzoſen, in beiben Disziplinen die Sieger zu ſtellen und damit in Paris zum erſtenmale dieſen Länderkampf für ſich zu entſcheiden. 1934 ſiegte wiederum Deutſchland. Diesmal wird nun zum erſtenmale in der traditions⸗ reichen Geſchichte dieſes Kampfes das Programm auf breiter Baſis, und zwar auf der Grundlage des Olympiſchen Pro⸗ gramms, durchgeführt. Zum erſtenmale wird nicht nur die eine Kraulſtaffel und das eine Waſſerballſpiel als Länder⸗ kampf bewertet, ſondern alle olympiſchen Disziplinen für Männer und Frauen werden ausgefochten. Und das iſt gut ſo, denn bei allem Verſtändnis für gegebene Verhält⸗ niſſe mutete es ſchon lange Jahre ſonderbar an, daß der franzöſiſche Schwimmſport, der doch auch bei den jeweiligen Europameiſterſchaften in allen Wettbewerben vertreten war, nicht auch den Länderkampf mit Deutſchland auf der inter⸗ national üblichen Baſis beſtritt. Im Stade de Tourelles werden alſo diesmal beide Nationen mit allen Schwimmern und Schwimmerinnen an⸗ treten, die ſie ſtellen müßten, wenn es gälte, Europa⸗ meiſterſchaften oder gar Olympiſche Spiele zu beſtreiten. Das Programm umfaßt für Männer 100, 400, 1500 Meter Kraul, 200 Meter Bruſt⸗, 100 Meter Rückenſchwimmen, eine Amal⸗200⸗Meter⸗Kraulſtaffel, Kunſt⸗ u. Turmſpringen; für Frauen 100 und 400 Meter Kraul, 200 Meter Bruſt⸗, 100 Meter Rückenſchwimmen, eine amal⸗100⸗Meter⸗Stafſel und ebenfalls Kunſt⸗ und Turmſpringen. Natürlich wird auch ein Waſſerballſpiel ausgetragen. Die Auswahl der Schwimmer, Schwimmerinnen und Waſſerballſpielex erfolgte in Bremen, während ſich die Springer und Springerinnen beim Lehrgang in Langen für Parks qualifizierten. Im Geſamtergebnis iſt wohl mit einem ſicheren Siege Deutſchlaͤnds zu rechnen, da in allen Einzelwettkämpfen .—————ů— Der Sieger im„Großen Preis von Barcelona“ der Italiener Fagioli auf dem deutſchen Mercebes⸗Benz⸗Wagen beim Training zu jede Nation zwei Vertreter bzw. Vertreterinnen ſtellt und in den Mannſchaftswettbewerben je eine Mannſchaft ſtartet. Meiſter Fiſcher wird ſich die Sprintſtrecke nicht entgehen laſſen, und auch der zweite deutſche Vertreter Hefbel⸗ Bremen hat Ausſichten, Zweiter zu werden. Ueber 400 und 1500 Meter ſteht dagegen in Paris der Sieger wohl feſt⸗ Für Deutſchland kann es hier wohl Platzerfſolge geben, denn es beſteht die Hoffnung, daß Freeſe⸗Bremen und Nüske⸗Stettin jeweils den zweiten Franzoſen diſtanzieren können. Im Rückenſchwimmen müßten wieder Küppers und Schlauch⸗Jena die beiden Schnellſten ſein, und auch im Bruſtſchwimmen muß Cartonnet erſt einmal beweiſen, daß er unſere Spitzenkönner Sietas und Schwarz auf einwand⸗ freier Bahn ſchlagen kann. Bisher iſt er beiden immer aus dem Weg gegangen. Unſere Vertreter im Springen, Eſſer und Mahraum vom Brett und Stork und Grothe vom Turm, müßten unter normalen Verhältniſſen ebenfalls die beiden erſten Plätze bringen können. Bei unſeren Schwimmerinnen dürfte die Ueberlegenheit ähnlich ſein. Die Sprintſtrecke muß Giſela Ahrent ge⸗ winnen, aber Hilde Salbert hat den zweiten Platz noch nicht ſicher. Ueber 400 Meter ſind die Franzöſinnen ver⸗ hältnismäßig beſſer; hier könnte ihnen ein Sieg vor Ruth Halbsguth und Hilde Salbert beſchieden ſein. Im Rücken⸗ ſchwimmen haben unſere Vertreterinnen Ahrent und Rupke (Ohligs) wieder die beſten Ausſichten, und auch die beiden Bruſtſchwimmerinnen Hölzner und Wollſchläger werden nicht geſchlagen werden können. Die beiden Springwett⸗ bewerbe ſind mit den Damen Schieche und Daumerlang bzw. Köhler und Schlütter gut beſetzt. Die erſten Plätze ſind zweifellos ſicher, bei den zweiten deutſchen Ver⸗ treterinnen muß ſich zeigen, ob die erſt 15fährige Nürn⸗ bergerin die Nerven behält und ob Frl. Schlütter ſo ſicher iſt wie in Langen. Das Zeug zum Erfolg haben beide. Die Mannſchaftswettbewerbe im Schwimmen ſind uns nicht zu nehmen. Mit Heibel, Gaucke, Nüste und Fiſcher (Erſatz Lenkitſch) wird die Amal⸗200⸗Meter⸗Kraulſtaffel ebenſowenig verlorengehen als die der Frauen über amal 100 Meter mit den drei Charlottenburger„Nixen“ Ahrent, Salbert und Halbsguth ſowie der Düſſeldorferin Ohliger. Das Waſſerballſpiel muß dagegen als offen bezeichnet wer⸗ den, denn man darf nicht vergeſſen, daß die Franzoſen in vertrauter Umgebung kämpfen und mit beſonders guten Leiſtungen aufwarten werden. (Weltbild,.) dieſem außer⸗ orbentlich ſchweren Rennen, das er am Sonntag gegen ſtärkſte internationale Konkurrenz überlegen gewann. mehr als 160 000 Reichsmark, belouſen. Dieſe willkommene „Zugabe“ ſpornt die Fahrer immer wieder an, auch ihr Letztes herzugeben. Fünf Nationalmannſchaften mit je acht Fahrern und 50 Einzelfahrer werden am Donnerstag die lange Fahrt, den Kampf gegen Wind und Wetter, Staub und Lanoͤſtraße, antreten. Deutſchlond, Fronkreich, Belgien, Italien und Spanien ſtellen je eine Mannſchaft, die bei einem Aus⸗ ſcheiden von Fahrern der„Touriſten“⸗Klaſſe ergänzt wer⸗ den kann. Deutſchland ſtützt ſich auf vier erfahrene Tour⸗ de⸗France⸗Fahrer: Stöpel, Thierbach, Ku och und Um⸗ benhauer ſowie auf die vier Neulinge Kijewfki, Weckerling, Hodey und Heide. Die Erſatzleute Ickes, Roth, Händel und Stach ſind ebenfalls Vertreter unſeres beſten Nach⸗ wuchſes. Bisher gelang es noch keinem D itſchen, ſich in die Siegerliſte der Tour einzutragen, Stöpel ſchnitt mit feinem zweiten Platz im Jahre 1932 noch am beſten ab. Unſere Vertreter ſtehen auch in dieſem Jahre vor keiner leichten Aufgabe, aber ſie werden ſich ſo achtbar ſchlagen, wie es ſich für deutſche Sportsleute geziemt, davon dürfen wir überzeugt ſein. Die Ländermannſchaften: Deutſchland: Stöpel(Berlin), Umber(Nürnberg), Kutſchbach(Berlin], Thierbach(Dresden) Weckerling (Bielefeld), Kijewſki(Dortmund), Hodey(Eſſen), Heide (Hannover). Frankreich: Archambaud, A. Magne, Debenne, Ledueg, Le Greves, Merviel, Speicher, Vietto. Belgien: F. Verwaecke, J. Aerts, Danneels, de Caku we, Garnier, Hardiqueſt, Moerenhout, R. Mages. Italien: Bergamaſchi, Martano, Bertoni, Camuſſo, Big⸗ noli, Di Paco, Cipriani, Giacobbe, Spanien: Ezzquerra, Canardo, V. Prior, Alvarez, Cordona, Cyprien. Die Namen der Erſatzleute ſind: Ickes(Wiesbaden), Roth(Frankfurt), Stach, Händel(beide Berlin)); Italien: Morelli, Rimoldi, Geſtri, Teani; Belgien: Lowie, Dignef, S. Mages, Neuville; Frank⸗ reich: Charles Peliſſier, Lapebie, Moineau, Fontenay; Spanien: Demetrio, Cepeda, Bachero, Figueras. Die Schweizer Amberg, Hartmann, Alf. Bula und Stettler gelten als internationale Erſatzſahrer. Eine Vorausſage für diefes Rennen zu treffen, iſt nahe⸗ zu unmöglich. In den letzten fünf Jahren gewonnen die Franzoſen Ledueg, A. Magne, Ledueg, Speicher und wieder A. Magne. Mit etwas Glück kann ein Ausländer dieſe Siegesſerie vielleicht unterbrechen. Sportplätze für die SA zum Reichsweltkampf Zur einwandfreien Durchführung des Reichswettkamp⸗ fes der Sl hat Reichsſportführer von Tſchommer und Oſten der Oherſten SA⸗Führung alle vorhandenen Plätze, Einrichtungen und Geräte des Reichsbundes für Leibes⸗ ilbungen zur Verfügung geſtellt. Hierzu wird amtlich fol⸗ gendes bekanntgegeben: „Der Führer hat für den Sommer 1935 einen Reichs⸗ wettkampf der SA angeordnet. Im Rahmen dieſes Reichs⸗ wettkampfes wird die geſamte SA auch einer Prüfung in den Leibesübungen unterzogen, und zwar in den nachfol⸗ genden Uebungen des SA⸗ Sportabzeichens: a) 100⸗Meter⸗Lauf b] Weitſprung, e] Kugelſtoßen d) Keulenweitwurf e 3000 ⸗Meter⸗Lauf. Der Wettkampf ſoll ſofort beginnen und bis September beendet ſein. Damit dieſe große Leiſtungsprüfung im ganzen Reich einheitlich und einwandfrei Furchgeführt werden bann, halbe ich der Oberſten SA⸗Führung für den jeweiligen Tag der Prüfung vor vorhandenen und erforderlichen Plätze, Einrichtungen und Geräte ges Reichsbundes für Leibes⸗ ilbungen zur Verfügung geſtellt. Die Führer der örtlichen Einheiten der SA werden ſich mit den Leitern der Orts, gruppen des Reichsbundes für Leibesübungen bzw. mit den Vereinsführern in Verbindung ſetzen. Ich erwarte, daß in kameradſchaftlichem Einvernehmen, unter Abwägung der beiderſeitigen Intereſſen in Bezug auf die Feſtſetzung des Termins im ganzen Reich eine tat⸗ kräftige Zuſammenarbeit zu dem Zwecke der erfolgreichen Durchführung des Reichswettkampfes der Sol erfolgt. Reichsſportführer v. Tſchammer. Sportreferent der Oberſten SA⸗Fluhrung.“ Anſere Fünfkämpfer in Budapeſt Die deutſchen Offiziere, oͤie an den Europameiſterſchaf⸗ ten im Fünfkampf teilnehmen, ſind wohlbehalten in Buda⸗ peſt eingetroffen. Auch die Italiener, Schweden und Fin⸗ nen ſind bereits zur Stelle und konn der mit ſo großer Spannung erwartete Kampf der beſten Modernen Fünf⸗ kämpfer der Welt programmgemäß am Mittwoch beginnen. Als erſter Wettbewerb ſteigt der Geländeritt, der in Megyer ſtattfinden wird. Die ausländiſchen Teilnehmer, beſichtig⸗ ten am Dienstag das Gelände, nachdem die Abordnungen vorher am Helden⸗Denkmal Kränze niedergelegt hatten und anſchließend von Miniſterpräſident Gömbös empfangen worden waren. Mannheimer Kegelſport Alljährlich, wenn die Kämpfe des Jahres vorüber ſind, ruft der Verein der Mannheimer Kegler ſeine Getreuen zuſammen, um gemeinſchaftlich ſeine Beſten zu ehren und einige fröhliche Stunden im Kreiſe der großen Kegler⸗ familte zu verbringen. Trotz der großen Hitze hatten ſth am vergangenen Sonntag auf den Stterle⸗ Bahnen die treueſten Anhänger des Kegelſportes zuſammengefunden, wo in der kühlen Stierle⸗Anlage bei Muſik und Tanz die gemeinſame Feter abgehalten wurde. Nach einleitendem Muſikſtück, meiſterhaft von der eigenen Kapelle vorgetragen, hielt der Keglerführer eine Anſprache, in der er die ganz hervorragenden Leiſtungen der Mann⸗ heimer Kegler würdigte. Das verfloſſene Sportfahr der Kegler brachte reiche Abweflung und den Keglern inten⸗ ſive Arbeit. In den Klaſſen kämpfen hatten die einzelnen Klubs harte Kämpfe zu beſtehen; um die Einzel⸗ meiſterſchaft ſtritten ſich über 200 Teilnehmer, eine Zahl, die bisher noch nie zu verzeichnen war. Bei der Reichs⸗ ſportwerbewoche waren die Mannheimer Kegler alle ver⸗ treten. Sie zeigten damit ihre Verbundenheit mit den Zielen des Reichsſportführers. Bei den Gaumeiſterſchaften ſchnitten die Mannheimer Kegler hervorragend ah, was auch der ſtellvertretende Führer mit anerkennenden Worten beſonders hervorhob. Gelang es doch dem Mannheimer Hugo Ganz, die Gaumeiſterſchaft mit der ſehr hohen Holzzahl von 13038 an ſich zu bringen, wobel er die bis⸗ herige deutſche Beſtleiſtung(1287) überbot. Vereinsſport⸗ wart Weingärtner überreichte ſodann den Einzelnen ihre errungenen Auszeichnungen, verbunden mit ehrenden Worten und dem Beifall der Anweſenden. In die Liſte der Beſten zeichneten ſich ein: 1. Ligameiſter Klub Goldene Sieben; -Klaſſenmeiſter Klub Eintracht; . B⸗Klaſſenmeiſter Klub 26 Feudenheim; Einzelmeiſter Fränzinger, 3397 Holz: Einzelmeiſter J⸗Bahn Meyer; Seniormeiſter Brenner; Frauenmetiſterin Frau Geiß uſw. Sieger der Gaumeiſterſchaften im Gau Baden XIV: Gaueinzelmeiſter Hugo Ganz, Klub Goldene Sieben, 1303 Holz, deutſche Beſtleiſtung; 8. Sieger in der Gau⸗ einzelmeiſterſchaft: Fränzinger, Klub Goldene Sieben. Gaumannſchaftsmeiſter: A⸗Mannſchaft Man n⸗ heim mit 2451 Holz; 3. Gaumannſchaftsmeiſter: B⸗Mann⸗ ſchaft Mannheim mit 2256 Holz. Gauklubmeiſter: Goldene Steben Mannheim mit 1653 Holz. Gauklubmeiſterin: Rollendes Glück Mannheim mit 1501 Holz. 4. Sieger in den Paarkämpfen auf J⸗Bahn: Fränzinger⸗Schuler Mannheim mit 728 Punkten; 5. Sieger in den Paarkümpfen auf J⸗Bahn: Reiß ⸗ Mannheim und Heimburger⸗ Karlsruhe mit 698 Punkten. g Den Schluß der Ehrung bildeten das Deutſchlandlied Trueba, F. Trueba, Deutſchlond: d AR und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. HANDELS- h WIR TSC der Neuen Mannheimer Zeitung Mittwoch, 3. Juli 1935 Brown, Boveri& Cie AG in Mannheim Die o. HV genehmigte den bereits bekannten Abſchluß mit einem Bilanzgewinn von 663 290 4. 600 000„ werden antragsgemäß dem geſetzlichen Reſervefonds zugeführt und der Reſt vorgetragen. Die turnusmäßig ausſcheidenden AR⸗Mitglieder Miniſterialdir. a. D. J. Gaßner⸗Berlin, Komm.⸗Rat J. Geyer⸗München und Juſtizrat Dr. P. Roediger(Frankfurt a..) wurden wiedergewählt, während an Stelle des auf ſeinen Wunſch ausſcheidenden Konſul W. J. Weiß el⸗Leipzig Hans Vincent von Moller, Vorſtandsmitglied der ADC neu in den AR gewählt wurde. Die Geſellſchaft ſei mit Aufträgen zufrie⸗ denſtellend verſehen. Der Vorſitzende gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Geſellſchoft künftig von den maßgeben⸗ den Stellen der Bedeutung des Unternehmens und der Größe der Geſolgſchaft entſprechend mit Aufträgen bedacht werde. Ueber die Ausſichten laſſe ſich nech nichts Ab⸗ ſchließendes ſagen, u. a. werden im laufenden Jahre größere Neuanſchaffungen vorgenommen. Vertreten waren 9 451 240 Aktien mit 472 562 Stimmen. Weitere Verluſtminderung bei den Geisweider Eiſenwerken. Berlin, 3. Juli.(Eig. Dr.) Die Geis⸗ weider Eiſenwerke AG, Geisweid Kreis Singen legen erſt jetzt ihren Bericht für das ſchon am 30. Juni 1934 abgelau⸗ ſene Geſchäftsjhr vor. Die Produktion konnte weiter weſentlich geſteigert werden. Mitteilungen über das laufende Geſchäftsjahr ſind in dem Bericht leider nicht enthalten. Die Roheinnahmen ſtiegen(alles in Mill./ von 2,37 auf 3,13, Löhne und Gehälter erforderten 1,75 (124). Nach wenig veränderten Abſchreibungen verbleibt ein Gewinn von 0,139(0,032), der zu einer weiteren Verminderung des Verluſtvortrags auf 1,165 dient. In der Bilanz erſcheinen bei 4,5 Ack die Verbindlichkeiten mit 2/17 (2,24) und das Umlaufvermögen mit 2,61(2,30). Innerhalb dieſes Poſtens erſcheinen Bankguthaben mit 0,17. Die ge⸗ ſamten Bezüge des Vorſtandes belaufen ſich auf 25 008 und die des AR auf etwa 10 000. HV 11. Juli. * Mannheimer Konkurſe. Im Konkurs Sophie Link Gmb, Damenkonfektion, P 7, 19 in Mann⸗ heim, iſt die Schlußverteilung vom Konkursgericht geneh⸗ migt und Schlußtermin auf den 18. Juli 1935, vormittags 10 Uhr, vor dem Amtsgericht Mannheim beſtimmt worden. Die nicht bevorrechtigten Gläubiger dieſes Konkurſes haben eine Dividende von rund 3 v. H. zu erwarten.— Im Konkurs Luiſe Hauck, Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren, Mannheim, Seckenheimer Straße 55, wurde im Zwangs⸗ vergleichstermin der gebotene Vergleich auf Grundlage einer Quste von 20 v. H. von den Gläubigern angenom⸗ men. Die Beſtätigung des Vergleichs wird noch von dem Vollzug einer durch den Vergleichsbürgen zu erfüllenden Formalität abhängig gemacht. Der Maſſebeſtand reicht dazu aus, an die Konkursgläubiger ſofort nach Beſtätigung des Vergleichs zunächſt eine Abſchlagsquote von 10 v. H. auszuzahlen. Die reſtlichen 10 v. H. in kleineren Zahlun⸗ gen garantiert der Vergleichs bürge. O * Turmbergbahn Durlach AG., Karlsruhe. Die mit 30 500„ AK. ausgeſtattete Geſellſchaft, das mit 20 500„ bei der Stadt Karlsruhe liegt, während ſich der Reſt auf die Stadt Durlach ſowie auf privaten Beſitz verteilt, erzielte 1984 8 295(7 216)„ Betriebseinnahmen, 1476(2 494)% Zinſen und 1167„ ab. Erträge(i. V. Steuergutſcheinen 287 /, ſonſtige Einnahmen 33). Nach Abſetzung ſämt⸗ licher Unkoſten verbleibt für 1934 ein Gewinn von 600 l, der von dem Verluſtvortrag von 958/ abgeſetzt wird. Die 9, HW. beſchloß, den verbleibenden Reſtverluſt aus dem Re⸗ ſervefonds abzudecken. Auch bei der Turmbergbahn iſt für 1934 eine erſichtliche Beſſerung des Betriebsergebniſſes feſt⸗ zuſtellen. Insgeſamt ſind im Berichtsjahre 56 296 Perſonen befördert worden, d. i. gegenüber den 49677 Perſonen des Jahres 1933 ein Mehr von 6619 Perſonen, gleich 13,32 v. H. An Fahrten wurden ausgeführt 6 799 gegenüber 6 687 im Jahre 1988; an Seilkilometern wurden 2 182(2 146) ge⸗ leiſtet. * Mitteldeutſche Hartſtein⸗Induſtrie Ac, Frankfurt a. M. Die o. HV genehmigte den bekannten Abſchluß für 1934. Der Neuverluſt von 22 000„ wird vorgetragen. Im Mai und Juni des laufenden Jahres war der Abſatz faſt der gleiche wie in derſelben Voxjahreszeit. Man hofft, auch im zweiten Halbjahr den Abſatz behaupten zu können. Das hänge aber ganz davon ab, wieweit die Straßenbau⸗ vorhaben auf den Reichs⸗ und Kreisſtraßen für das zweite Halbjahr genehmigt und durchgeführt würden und in wel⸗ chem Umfange die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft noch neue Aufträge im Bettungsmaterial erteilen werde. Im letzten Jahre 193 4verfügte die deutſche Steininduſtrie, wie erſt⸗ mals bekannt wird, über einen Geſamtabſatz von rund 27 Mill. To, gegen rund 26 Mill. To. im Jahre 1933. Die Reichsbahn hatte bekanntlich rund 9 Mill. To. gegen etwo 10 Mill. To. im Jahre zuvor abgerufen, womit der Anteil der Reichsbahn om Geſamtabſatze der Steininduſtrie rund ein Drittel beträgt. Leberwiegend leichfe Befesſigungen Inieresse für eine Reihe von Spezlalwerien/ Schluß hehaupiei Rein⸗Mainiſche Börſe überwiegend feſt Die Börſe war erneut überwiegend leicht befeſtigt, ohne daß aber die Nachfrage des Publikums einen größeren Um⸗ fang gehabt hätte. Dagegen betätigte ſich die Kuliſſe in manchen Spezialpapieren etwas lebhafter, ſo daß die Um⸗ ſätze gegenüber geſtern etwas größer waren. Am Aktien⸗ markt war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, meiſt traten aber Erhöhungen bis zu 1 v. H. ein. Am Montan⸗ markt waren Harpener Bergbau lebhafter geſucht, der Kurs ſtieg auf 114—115(113). Rheinſtahl notierten exkl. Divi⸗ dende 4 v. H. höher. Für Elektroaktien war die Entwick⸗ lung bei geringen Umſätzen uneinheitlich. Die Verän⸗ derungen hielten ſich nach beiden Seiten im Rahmen von 7 v. H. Schuckert lagen 7 v. H. feſter. Lebhafteres Geſchäft hatten Daimler in Weiterwirkung der Ausführun⸗ gen in der HV. mit 9574(95), außerdem waren Kunſtſeide Aku auf die Entwicklung des deutſchen Kunſtſeideaußen⸗ handels weiter geſucht und auf 659(64) erhöht. Am Rentenmarkt zeigte ſich etwas Nachfrage für ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen zu 9674(96), ferner ſetzten ſich Anlagekäufe in Reichsbahn⸗VA.(123% nach 123%¼4) fort, dagegen gingen Altbeſitz um 76 v. H. zurück. In der zweiten Börſenſtunde war die Haltung wieder meiſt feſter und vielfach erfuhren die Kurſe Er⸗ höhungen von 71 v. H. Das Geſchäft blieb relativ leb⸗ haft. Größer war der Umſatz in Kunſtſeide Aku, die unter mehrfachen Schwankungen auf 667 v. H. anzogen. Auch Daimler mit 9695 nach 9594 wurden lebhafter gehandelt. Deutſche Linoleum kamen mit 168(169) zur Notiz und gingen ſpäter auf 167% zurück. Etwas leichter lagen außer⸗ dem Reichsbank mit 191 nach 19172, ferner bröckelten Kali⸗ aktien leicht ab. Am Kaſſamarkt waren einige Brauerei⸗ aktien geſucht. Der variable Rentenmarkt blieb auch ſpä⸗ terhin ſehr ſtill. Etwas feſter lagen 195ter und 1947er Stahlvereinsbonds. Tagesgeld wurde auf 3 v. H. ermäßigt. Berlin weiter freundlich Die Geſchäftsſtille gibt der Börſe weiter das Gepräge, wobei die Grundſtimmung durchaus feſt bleibt. Die Er⸗ höhungen gegenüber den geſtrigen Schlußkurſen machten im allgemeinen nur 7 bis 1% v. H. aus. Das Intereſſe lon⸗ zentrierte ſich heute auf eine Reihe von Spezialwerten, zu denen in erſter Linie Daimler(plus 174 v..) unter Hin⸗ weis auf die zuverſichtlichen Mitteilungen in der General⸗ verſammlung zählten. Ferner waren Kunſtſeidenwerte auf die Veröffentlichung der günſtigen Entwicklung des deut⸗ ſchen Kunſtſeidenaußenhandels durchweg feſter, Aku ſtiegen um 1% v. H. Am Montanaktienmarkt lenkten Harpener auf die bevorſtehende Kapitaltransaktion größeres Intereſſe auf ſich. Der erſte Kurs war 7 v. H. höher, im Verlauf trat eine weitere Befeſtigung um 7 v. H. ein. Von einer ähnlichen Transaktion ſpricht man— allerdings unbeſtä⸗ tigt— bei den Kokswerken, die heute wieder 1½ v. H. höher lagen. Im einzelnen waren Montanwerte bis auf Har⸗ pener und Stolberger Zink(minus 7 v..) nicht viel ver⸗ ändert; das gleiche gilt für Braunkohlenaktien. Kabel⸗ und Drahtwerte lagen weiter feſt. Deutſche Kabel befeſtigten ſich um 2 v. H. und Deutſche Telephon⸗ und Kabel erſchie⸗ nen mit Plus⸗Plus⸗Zeichen. Eine kräftige Befeſtigung er⸗ hielten Berliner Maſchinenbau Schwarzkopf, die 1 v. H. höher bewertet wurden. Metallgeſellſchaft ſtiegen um 195 v. H. Deutſche Reichsbahnvorzugsaktien befeſtigten ſich wie⸗ der um 1 v. H. Für Schiffahrts⸗ und Bankaktien bezahlte man% bis 1 v. H. mehr als am Vortag. Im Verlauf war die Haltung weiter freundlich. Renten lagen demgegen⸗ über ruhig. Kommunalumſchuldung waren unverändert. Altbeſitz verloren„. Auch Schuldbücher neigten mehr zur Schwäche. Der Verlauf war weiter freundlich. Harpener wa⸗ ren insgeſamt 177 v. H. befeſtigt. Von Braunkohlenaktien ſtiegen Bubiag um 2 v. H. Deutſche Teleſon⸗ und Kabel kamen 6% v. H. höher zur Notiz. Für Kunſtſeidenwerte hielt das Intereſſe an. Daimler ſtiegen um insgeſamt 2% v. H. Am Rentenmarkt wor die Stimmung teilweise etwas freundlicher. Umtauſchobligationen gewannen 4 und RW 7 v. H. Für Liqufdationspfondbrieſe beſtand weiteres Intereſſe. Dagegen waren Pfandbriefe und Kom⸗ munalobligationen wieder wenig verändert. Der Eineitsmarkt der Induſtriewerte war wieder über⸗ wiegend befeſtigt. Buſch Optiſche gewannen 5. Berlin⸗ Gubener Hut und Chemiſche Buckau je 4½, Deeutſche Die Einzelhandelsumsäße im Mai Die Umſätze des deutſchen Einzelhandels Lagen nach den soeben abgeſchloſſenen Unterſuchungen der Forſchungsſtelle für den Handel beim Rat im Mat um 1 v. H. über Vor⸗ jahrshöhe. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß das Pfingſt⸗ geſchäft, das zahlreichen Handelszweigen, insbeſondere dem Bekleidungshandel, eine über die in dieſen Monaten übliche Geſchäftsbelebung bringt, in dieſem Jahr ſaſt aus⸗ ſchließlich in den Juni ſiel, während 1934 die Pfingſtein⸗ käufe im Mai lagen. Hinzu kommt noch, daß in einigen Handelszweigen die Mai⸗Umſätze durch das wenig ſommer⸗ liche Wetter ungünſtig beeinflußt wurden. Welche kon⸗ junkturelle Entwicklung die Einzelhandelsumſätze in den letzten Monaten genommen haben, wird ſich eindeutig erſt bei Vorliegen der Juni⸗ und Halbjahresergebniſſe ſagen laſſen. Bis April ließ die Umſatzkurve ſeit Ende vorigen Jahres in ihrem Verlauf eine beträchtliche Stetigkeit er⸗ kennen. Zwar waren die Umſatzſteigerungen in den ver⸗ gleichbaren Zeitabſchnitten gegenüber denen im Jahre 1934 geringer geworden(Umſatzſteigerung in v. H. gegenüber dem Vorjahr: Geſamtjahr 1934: 12 v.., Januar⸗Februar 1985: 5 v.., März⸗April 1935: 4 v..). Doch bei einem Vergleich über einen zweijährigen Zeitraum bis zurück zu den Monaten mit dem tiefſten Umſatzſtand ergeben ſich im Geſamtdurchſchnitt ſtets ungefähr gleich große Umſatzſteige⸗ rungen um knapp ein Sechſtel. Im Mai 1935 konnte— wohl vorwiegend wegen der ungünſtigen Witterung— die⸗ ſer Vorſprung nicht ganz gehalten werden(Maiumſatz 1995 in v. H. vom Maiumſatz 1933: 13 v..). Die Umſatzergebd⸗ niſſe der nächſten Monate werden zeigen, ob die im Mai zu⸗ rückgeſtellten Einkäufe von Sommerwaren noch nachgeholt werden, oder ob teilweiſe wegen der ſchon weiter vor⸗ geſchrittenen Jahreszeit die Anſchaffungen überhaupt unter⸗ bleiben. Zum Teil mögen die etwas ungünſtigeren Mai⸗ zahlen darauf zurückzuführen ſein, daß 1933 in den letzten Maitagen bereits in ſtärkerem Umfang Pfingſteinkäufe vorgenommen wurden. Von der Umſatzſteigerung im bis⸗ herigen Verlauf des Jahres 1935 um ungefähr ein Sechſtel gegenüber Anfang 1938 entfallen rund zwei Fünftel au“! Preisſteigerungen, wenn man als Maßſtab für die Entwick⸗ lung der Verkaufspreiſe des Einzelhandels den vom Stati⸗ ſtiſchen Reichsamt berechneten Lebenshaltungskoſtenindex ohne Wohnung heranzieht. Dieſe Relation hat während der zweijährigen Zeitſpanne nicht immer beſtanden. In den erſten vier Monaten dieſes Jahres entfiel bei⸗ ſpielsweiſe ungeſähr die Hälfte der Umſatzzunahme gegen⸗ über dem Vorjahr auf Preisſteigerungen. Im Mal, deſſen Umſatzergebnis allerdings für ſich allein bei einem Vor⸗ jahrsvergleich ein nicht ganz zutreffendes Bild von der Um⸗ ſatzentwicklung gibt, iſt die Preiserhöhung gegenüber 1934 größer als die Zunahme der Umſatzwerte, ſo daß 1935 ge⸗ ringere Mengen vom Einzelhandel abgeſetzt worden ſind als 1934. Wie weit daneben Qualitätsänderungen die Ent⸗ wicklung der Umſatzwerte beeinflußt haben, läßt ſich bisher aus Mangel an exakten ſtattiſtiſchen Unterlagen nicht nach⸗ weiſen. Die Umſätze der ſelbſtändigen Lebensmittelfach⸗ geſchäfte lagen im Mat um 4,6 v. H. über Vorfjahrshöhe. Berückſichtigt man die in der Zwiſchenzeit eingetretenen Preisſteigerungen— nach der Indexziffer der Ernährungs⸗ koſten 3,5 v. H.— ſo ſind im Mai 1935 die von den Lebens⸗ mittelfachgeſchäften umgeſetzten Mengen kaum höher als 1934 geweſen. Wenn man aber weiterhin berückſichtigt, daß die Lage der große Feſte für die Umſätze dieſer Geſchäſte nicht ohne Bedeutung iſt— beim Vergleich der diesjähri⸗ gen März⸗ und Aprilumſätze mit den Vorjahrsergebniſſen hat dieſer Einfluß ſich für das Oſtergeſchäft deutlich zahlen⸗ mäßig nachweiſen laſſen— iſt die Abſatzentwicklung im Lebensmitteleinzelhandel im Rahmen der geſamten Einzel⸗ handelsumſätze als nicht ungünſtig zu bezeichnen. Dieſer Handelszweig iſt jetzt einer der Träger der anſteigenden Umſätze des Einzelhandels, während noch im vorigen Jahr oͤte Umſatzzunahmen bei den Lebensmittelgeſchäften ſtets kleiner waren als im Geſamtdurchſchnitt des Einzelhandels. Ueberdurchſchnittlich waren im Mai die Umſatzergebniſſe bei den Kraftfahrzeughandlungen(plus rund 40 v..), den Fachgeſchäften für Papier⸗ und Schreibwaren(plus 15,6 v. .), den Blumengeſchäften(plus 12 v..), den Abzahlungs⸗ geſchäften für Textilwaren(plus 10 bis 15 v..) und den Landmaſchinenhandlungen(plus rund 10 v..). Bei allen dieſen Handelszweigen wird— mit Ausnahme vielleicht des Blumenhandels— der Abſatz unmittelbar durch das Pfingſtgeſchäft kaum beeinträchtigt. Aus dem Bekleidungs handel, für den das Pfingſtgeſchäft von nicht unerheblicher Bedeutung iſt, konn⸗ ten die Textilwarenfachgeſchäfte im Mai den Umſatzſtand des Vorjahres im Geſamtdurchſchnitt gerade behaupten. Berückſichtigt man die Preisentwicklung der Textilwaren im letzten Jahr— nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts ſtieg die Indexziffer der Lebenshaltungskoſten für Bekleidung ſeit Mai 1934 um reichlich 7 v. H.— ſo er⸗ gibt ſich bei dieſem Handelszweig im Mai ein Rückgang der umgeſetzten Mengen. Er entſpricht genau der Verrin⸗ gerung der Käuferzahl, die gegenüber dem Vorjahr im Mai um 7,1 v. H. kleiner war. Ein— wenn auch weſentlich ge⸗ ringerer— Rückgang der Kaſſenzettel(3,6 v..) war im Textilwarenfachhandel gegenüber dem Vorfahr bereits in den erſten vier Monaten dieſes Jahres zu beobachten. Die zuſätzlichen Käufe im vorigen Herbſt haben offenbar man⸗ chen Bedarf an Winter⸗ und Frühjahrswaren der letzten Monate vorweggenommen. Wie weit die ungünſtige Witterung zuſammen mit der gegenüber dem Vorjahr veränderten Lage des Pfingſtfeſtes den Textilwarenabſatz im Mai tatſächlich beeinflußt hat, werden erſt die Halbjahrsſtatiſtiken aufzeigen können. Von den Spezialzweigen des Bekleidungsfachhandels iſt die günſtige Umſatzgeſtaltung gegenüber dem Vorjahr bei den Bettwarengeſchäften(plus 9 v..) und den Fachgeſchäften für Damen⸗ und Mädchenkleidung(plus 5,7 v..) und Kleiderſtoffe(plus 5 v..) beſonders zu erwähnen. Am ungünſtigſten lauten die Umſatzergebniſſe der Schuhwaren⸗ fachgeſchäfte mit Umſatzrückgüngen von rund einem Sechſtel gegenüber den vorjährigen Mai⸗Umſätzen. Schachtbau 3/ und Frauſtedter Zucker 2 v. H. Pemp gin⸗ gen um 2 v. H. zurück. Großbankaktien waren meiſt etwas niedriger. 5 5 Von Steuergutſcheinen e 10 Pfg. Bei den 88ern erfolgte die Zuteilung mit 10 v. H.. h eichsſchulöbuchonde rungen, Ausgabe 1: 1936er 100,62 G; 1997er 101,62 G 102,37 B. 19 8er 99,37 G 100,12 B; r 99/25 G; 10er 97,62 G 87 B; 1941er 96,87 G: 1942er 96,75 G 9 1948er je 96,25 G 97,12 B. Ausgabe 2: 1 7er 101,7 G 102,12 B; 1989er 99,25 G; lo 4ler 96,62 G 97,37 B; 1943er bis 1948er je 96,25 G 97,12 B. Wideraufbauarleihe: G 69,25 B. Gemeindeumſchuldung 8989,75. 5 Am Geld mar kk ſetzte ſich die Erleichterung fork. Die Anſprüche durch die Reiſezeit ſind meiſt kaum ſpürbar. Der Satz für Tagesgeld gab weiter auf 37 bis 372 v. H. nach. In Schatzanweiſungen und Diskonten überwog die Nachfrage bei ruhigem Geſchäft. Die Privatdiskontnotiz blieb unverändert 3 v. H. Der Schluß war behauptet. Weiteres Intereſſe be⸗ ſtand für Hamburg⸗Süd, die auf 39,25 anzogen. Nachbörs⸗ lich hörte man Altbeſitz 11276, Reichsbank 190,50, Farben 15198. 8 1944—45 und 1946—48er je 68,37 Pfund und Dollar kaum verändert Am Valutenmarkt hörte man London⸗Kabel 11,9396, in Paris ſtellten ſich der Dollar auf 15,064 und das Pfund auf 74,43 wie geſtern. Der Gulden lag gegen franzöſiſchen Franken etwas ſchwächer, dagegen der Schweizer Franken, unverändert. Im Termintranſit beträgt der Deportſatz auf drei Monate gerechnet 174 v.., für den Schweizer Fran⸗ ken 2 v. H. und für den Gulden 1 v. H. Die Reichsmark TUNG Abend-Ausgabe Nr. 299 — lag unverändert. Aus London wurde ein Kurs von 12,21 gemeldet. Im Verlauf waren die nordiſchen Voluten nach vorübergehender Befeſtigung wieder auf geſtriger Baſis zu hören. Am Valutenmarkt lag der Franken ſtunden in London etwas feſter. Auch konnte auf 11,20% anziehen. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 8, Privat 35/ v. H. in den Mittags⸗ die Reichsmark Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 2 ü 3. Juli für kont M. Geld[Brief Geld Brief Aegvpien 1 ägypt. Pfd. 20.953 12.50 12.530 12.505 12.585 Argentinien 1P.⸗Peſo 7.872.658.662.558.882 Beigien. 100 Belga 3 85,37 41.885 41.955 41885 41,905 Braſilien 1 Milreis 502.139 0,141 0,189] 0,141 Bulgarien 100 Leva 8.05.047 3,053.047.053 Canada Itan. Dollar“.198 2456 2,470.464 2,68 Dänemark 100 Kronen 3 112.50 54.48 54,58 54.50 54,60 Danzig 100 Gulden 3 81.7 46870 8870 28.880 28.880 England. 1 Pfund 2 20.429 12,200 12,230 12.205 12.285 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 534 112.50 68,48 68.57 68,43 68.57 Finnland 100fiunl M. 855 10⁵³7.3880 5,390 5,880 5,390 Frankreich. 100 Fres. 6 16.44 16,390 15,0 16,400 15,440 Griechenland 100 Dr. 72.259.358.57.858.57 Holland 100 Gulden 433 168,73 168,2 169,080 168.75 189,10 Island. 100 fel, Kr. 95 55,21 55,38 85,23 85,85 Italien.„. 100 Lire 4 22094 20,42 20.45 20.422 20.47% Japan.. 1 en.5 2052.717 0719.7717.719 Jugoflavien 0h Dinar 774 81.00.649 5,5501 5,849 5,881 Lettland. 100 Latts 955 80.92 81.08 80.82 8108 Litauen.. 100 Litas 7.98 41,61 41.69 44.63 4,77 Norwegen 100 Kronen 3 112.5 61.32 61.4 61,5 6147 Deſterreich 100 Schill. 8 59,07 48.95 29.05 48.95 49.05 Portugal 100Escudo 6 453,57 11.070 11080 11.075 11.095 Rumänien.. 100 Lei 6.511 2. 2492.888.892 Schweden.. 100 Kr. 3 112.24 62.92 683.04 52.94 683.05 Schweiz 100 Franken 2 81.00 8109 81.25 81,11 81.27 Spanien 100 Peſeſen 6 8¹.00 38,99 34.05 84,00 34,06 Tſchechoflowakel oh 3½ 1289 10.850 10.880 10,84 10.285 Türkei. Itürk. Pfd. 5 28.455.972% 1976 1878] 1877 Ungarn 100 Peng ¼ 78.421 5 2 8 5— Uruguay 1 Goldpeſo 44548.999 100,.999 1001 Ver. Staaten 1 Dollar 172.98 2, 70 2727/2.476 Waren und Märkfe * Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. Juli.(Eig. Dr.) Der Getreidemarkt behielt ſein ruhiges Ausſehen und an⸗ geſichts der ausgeglichenen Verſorgungslage und der be⸗ friedigenden Ernteausſichten erfolgen nur die notwendig⸗ ſten Bedarfskäufe. Die Zufuhren in Weizen ſind gering, überſteigen aber noch immer den Bedarf. Zur Waggon⸗ verladung wird Weizen aufgenommen, wobei hochwertige Qualitäten bevorzugt ſind. Roggen an der Küſte und an den Binnenplätzen⸗Verladeſtationen bleibt vernachläſſtgt. Die Verwertungsmöglichkeiten zu Futterzwecken ſind gleichfalls gering. In Weizen⸗ und Roggenmehlen erfolgen nur Abrufe aus früheren Abſchlüſſen. Hafer iſt bei ein⸗ ſter Annohme von Roggen oder Gegenlieferung von Oel⸗ buchen und Sofaſchrot erhältlich. Neue Wintergerſte, die zum Teil ſchon auf der Bahn ſteht, wird verſchiedentlich an⸗ geboten. Abſchlüſſe dürften aber erſt nach Bekanntwerden der neuen Preiſe erfolgen. Preiſe für Futter⸗ und Indu⸗ ſtriegerſte finden kaum Beachtung. Amtlich notierten: Märk. Weizen 76/77 Kilo frei Berlin 212; Wͤᷣ 5 201;'ö 6 202; W 7 203; Wᷣ 8 204 W 9 206'ö 1 208; geſetzlicher Mühlenverkaufspreis plus 4; Stimmung freundlich; märk. Roggen, 71 bis 73 Kilo, frei Berlin 172; Sto. Preisgebiet R 5 163 R 6 163; R 7 165; R 8 165; R 9 166; R 11 168; geſetzlicher Mühlen⸗ einkaufspr. pl. 4%; Stimmung geſchäftslos; vereinz. Aus⸗ wuchs⸗ und Schmachtkorn iſt zuläſſig; Futtergerſte(geſetzl. Erzeugerpreis 50/0 Kilo, Preisgebiet G 5 163; G 6 132, G 7164; G8 167; G9 169; Induſtriegerſte frei Berlin 197 bis 200(ab Station 188191); Stimmung ſtill; märkiſcher Hafer 48—49 Kilo; Preisgebiete H 4 155; H 7 1607 H 10 102. 11 164; H 183 167; 5 14 169; Stimmung gefragt; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslondsweizen 150, mit 20 v. H. 3/ Aufgeld. Weizenmehl, Type 790, Preis⸗ gebiete W 9 26,45; W 5 26,85; W 6 27 W 7 27,15; W 8 27,0;'e 9 27,60;'y 11 27,90; Stimmung ruhig; Roggen⸗ 8 22; R 5 22,80; mehl, Type 997(Type 815 pl. 0,50), R 3 R 6 22,35, R 7 22,50; R 8 22,55 R 9 22,75; Stimmung ruhig; Weizenkleie in 4 für 100 Kilo brutto einſchl. Sack und Verladungskoſten ab Mühle, geſ. Mühlen⸗ verkaufspreis Wer 3 11,45; WK 5 11,56; Wer 6 11.027 WK 7 11,67; WA 8 11,73; Wer 9 11,85: Wa 11 11,96; Stimmung ruhig; Roggenkleie Ra 3 10 Ra 5 10,19; Ra 6 10,19; Rg 7 10,31; Re 8 10,31; Re 9 10,38; Ra 11 10,50; Stim⸗ mung ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlag von 1 1 zuzüglich 0,30 I. Ausgleichsbetrag berechnet werden. Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbſen 2326; Futtererbſen 1112; Peluſchken 20—22 oſtpr. Verl.; Ackerbohnen 1112; Wicken Oſtſee u. ruſſ. 13,25 13,75; Futterwicken 9,50 bis 10,50; deutſche Wicken geſtr.; Lupinen bl. 10,25—11,257 dto. gelbe 13,75—14,75; Serradella geſtrichen; inkluſiv 1,30% Monopolzuſchlag; Erdnußkuchen 7,25 in⸗ kluſiv 1,45% Monopolzuſchlag; Erdnußtuchenmehl 10,60 inkl. Monopolzuſchloag; Trockenſchnitzel geſtr.; extrahiertes Sojabohnenſchrot 45proz. ab Hamburg 6,50; dto. ab Stettin 6,70; Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp als Ver⸗ loldeſtation 8,70; dto. Parität Berlin 9,30. * * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 3. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,5; Juli 32,45, 32,50, 32,55; Tendenz ruhig; Wetter warm. * Bremer Baumwolle vom 3. Juli.(Eig. Dr.] Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,82. „ Badiſche Obſtgroßmärkte. Weinheim: Kivyſchen 1. Sorte 2028, ödto. 2. Sorte 12—19, dto. 3. Sorte—12; Erdbeeren 19-87; Johannisbeeren rot 11—16; dto. ſchwarz 2021; Stachelbeeren grün 1014; Sto. reif 1220; Him⸗ beeren 2130; Heidelbeeren 28.— Erbſen 6. Anfuhr: 800 Zentner. Nachfrage: gut.— Bühl: Erdbeeren(120 Zentner) 16—22 Heidelbeeren(60 Ztr.) 25—27; Kirſchen (80 Ztr.) 2025; Himbeeren(280 Ztr.) 2023; Johannis⸗ beeren(60 Ztr.) 1520; Stachelbeeren(10 Ztr.) 1043. Ab⸗ ſatz flott. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte. Freinsheim: Eröͤbeeren 1. Sorte 20—24; Schwarzkirſchen 22—35; Hau⸗ müller 25—32; Sauerkirſchen 2324; Johannisbeeren 10 bis 17; Stachelbeeren grün 1616,50; Hto. 2. Sorte 107 rote Stachelbeeren 2025; dto. 2. Sorte 16; Himbeeren 2550; Heidelbeeren—32. Anfuhr: etwa 1170 Zentner. Ab⸗ ſatz: gut.— Weiſen heim: Erdbeeren 1. Sorte 20.27, dto. 2. Sorte 17—18; Schwarzkirſchen 20—30, Sauerkirſchen 22; Johonnisbeeren 15; Stachelbeeren grün 14—16; rote 25 bis 30; pfirſich 35.— Anfuhr und Abſatz ſehr gut.— Bad Dürkheim: Erdbeeren 1. Sorte 18—27, dto. 2. Sorte 15—18; Schwarzkirſchen 24—28; Sanwerkirſchen 1820; Johannisbeeren 13—16; Stachelbeeren 1114; Sto. rot 24—29; Pfirſich 36—38. Anfuhr: 600 Zentner. Nach⸗ frage gut.— Lambsheim: Erdbeeren 19—24; Sauer⸗ kirſchen 20; Schwarzkirſchen 28—30; Johannisbeeren 13 bis 15; Stachelbeeren grün 14—16; dito. rot 20-26. Anfuhr und Nachfrage gut.— Meckenheim: Kirſchen 20—33, Stachelbeeren grün 12—14; dio. rote 22—27; Johannis⸗ beeren 13—15; Erbſen—8; Bohnen 25; Erdbeeren 20—23. Anfuhr: 250 Zentner. Nachfrage gut.— St. Martin: Mohrkirſchen—26; Große Prinzeſſin 20—24; Sauerkir⸗ ſchen 20; Heidelbeeren 20—24 Anfuhr und Nachfrage gut. — Maxdorf: Blumenkohl, Stück 17—25; Wirſing 6; Rotkraut—13; Weißkraut 6; Erbſen—7; Bohnen 27 bis 30; Karotten, Bündel 3,5. * Schweinemarkt in Haslach. Auftrieb: 292 7 Läufer. Preiſe: Ferkel 30—48, Läufer 7072 Paar. Marktverlauf: flott. Viehmarkt in Neuſtadt a. d. H. vom 2. Juli. trieb: 254 Stück Großvieh, 66 Kälber. Der Markt nahm einen ziemlich flotten Verlauf. Die erzielten Preiſe lagen ſehr hoch. Nächſter Markt am 16. Juli. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 3. Juli.(Eig. Dr.) Es notierten per 100 Kilo American Steamlard tranſito ab Kai 35,25 Dollar; Amerikan Purelard raff, je 4 Kiſten zu je 25 Kilo netto verſch. Standardmark, trans. ab Kai 36,25—86,75 Dollar. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 3. Juli.(Eig. Dr.) Amtlich notierten je 100 Kilo in& Elektrolytkupfer, wirebars prompt 42,50; Standardkupfer loko 36,50; Origi⸗ malhüttenweichblei 18 nominiert; Standardblei per Juli 18 nominiert; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 1925 nom.; Remelted⸗Plattenzink von handelsübl. Be⸗ ſchaffenheit 18; Original ⸗ Hütten ⸗ Aluminium 98 bis Ferkel, das Auf⸗ Leinkuchen 7,65 bea 99 v.., in Blöcken 144; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99 v. H. 270; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kilo 56,75— 59,75. Deuisch- amerikanische Peiroleum-Gesellschaff Hamburg — 6(o) v.§. Dividende. Die o. HV genehmigte die Abrechnung für 1934 und ſetzte die Dividende auf 6(0) v. H. feſt Außer den normalen Abſchreibungen ſind in Anwendung des Geſetzes betr. Abſchreibungen auf kurz⸗ lebige Wirtſchaftsgüter 0,72 Mill.% für Abſchreibungen dieſer Art verwendet worden, 90,20 Mill./ wurden dem Reſervefonds zugeführt(i. V. 5,00 Mill./ Gewinn, wo⸗ durch ſich der Verluſtvortrag auf 3,16 Mill.„ ermäßigte). Ne Der Vorſtand führt in ſeinem Rechenſchaftsbericht für das Geſchäftsjahr 1934 u. a. aus, daß die Entwicklung des Abſatzes günſtig war Die Verbrauchsſteigerung, an der die Geſellſchaft mit entſprechendem Anteil am Abſatz teil⸗ nahm, machte krotz Steigerung der Inlands⸗Produktion an Treibſtoffen, immer noch eine geſteigerte Einfuhr für die Befriedigung des von der inländiſchen Wirtſchaft verlang⸗ ten Bedarfs erforderlich. Im Gasölgeſchäft machte ſich im allgemeinen wie auch bei der DApch ein geſteigerter Abſatz bemerkbar, zu einem gewiſſen Teil wird das durch die Entwicklung des ſogenannten Fahrdieſels mitverurſacht. Die Hebung des Abſatzes an Schmieröl spiegelt die geſtei⸗ gerte Beſchäftigung der Induſtrie wieder. Das Petroleum⸗ geſchäft z e keine Aenderung. Trotz dieſer günſtigen Woſatzentwichhun kann der Zuſtand auf dem Treibſtoffmarkt keineswegs als erfreulich bezeichnet werden. l vollen und ernſten Verſuche, auf dieſem Gebiete Ordnung zu ſchaffen, konnten nicht zum Erfolge geführt werden. Sie müſſen auch nge ſcheitern, als es einigen wenigen, die nicht gewillt ſich an dieſen Verſuchen zu beteiligen, ſondern en eigene Wege gehen zu Kürfen, möglich bleibt, durch ehnung der Bindung an die zur Orönung des Markt tigen Regeln das zu verhindern, was die weit überwiegende Anzahl dey am Minerolölhaundel betei⸗ ligten Organiſationen der Importeure und Händler für unerläßlich notwendig hält und zu ſchafſen bereit iſt. Durch die gegen Ende des Berichtsjahres durchgeführte Fuſton der Königsberger Handels⸗sompagnie, Könisberg, mit der Da Pr wurde eine Erhöhung des Ag um 0,20 Mill. notwendig. Das AK beträgt nunmehr 63,20 Mill.. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet lin Mill.): laufende Erträge mit 76,53(66,68) ſowie außer⸗ iche Erträge mit 0,48(0,84). Löhne und Gehälter en 15,48(13,99), Sozialchgaben 1,07(0,89), Zin⸗ 5 752 5,52(1,92) und ſonſtige Auf⸗ wencungen 38,8[öſchreibungen werden mit 8,86 (10,94) ausgewieſen, darunter Abſchreibungen auf kurz⸗ lebige Wirtſchaftsgüter von 0,72(—]). Es verbleibt ſomit ein Gewinn von 7/15 Mill. J, der ſich um den Verluſt⸗ vortrag aus dem Vorjahre auf 3,99 Mill. ermäßigt.(J. VB. wurde ein Gewinn von 4,99 Mill.„ ausgewieſen, um den ſich der Verluſtvortrag aus 1932 auf 3,16 Mill.„ vermin⸗ derte). Wie bereits gemeldet, kommt eine Dividende von 6(0) v. H. zur Ausſchüttung. In der Bilanz erſcheint u. g.(in Mill.): Anlagevermögen mit 48,08 G53,20), Be⸗ teiligungen mit 0,41(0,44), Waren und Materialien mit 0,79(0,92), Wertpapiere mit 8,30(4,46), Forderungen auf Grund von Warenlieferungen mit 16,35(14,61), Forderun⸗ gen an abhängige Geſellſchoften mit 14,87(24,04), ſonſtige Forderungen mit 1,25(0,87), Wechſel mit 1,05(4,98), Kaſſe mit 11,15(0,59) und Bankguthaben mit 18,93(0,61). Dem⸗ gegenüber ſtehen Verbindlichkeiten auf Grund von Waren⸗ lieferungen mit 1,35(17,58). Verbindlichketten gegenüber abhängigen Geſellſchaften mit 16,66(14,17), ſonſtige Ver⸗ bindlichkeiten mit 4,51(6,28). „52), * Heilbronner Straßenbahnen Ach.— Kapitalerhöhung auf 1 Mill. 4. Das Geſchäftsjahr 1934 hat dem Unterneh⸗ men wieder eine Zunahme des Verkehrs gebracht. Die Fahrgeldereinnahmen ſtiegen um 9,05 v. H. auf 406 832 J. Die Zahl der beförderten Perſonen erfuhr eine Zunahm e um 13,77 v. H. auf 4 123 464 Perſonen. Mit der Steigerung des Verkehrs iſt auch die Fahrleiſtung wie⸗ der größer geworden. Das Geſchäftsjahr 1934 erbrachte 400 882(373 064)/ Betriebseinnahmen. Nach Ahzug der Aufwendungen und 34217(22 190)„ Abſchreibungen ergibt ſich ein neuer Verlu ſt von 41 892(26 141), der ſich um den Vortrag auf 67884/ erhöht. Die Ausdehnung, die der Betrieb in den letzten Jahren genommen hat, zwang, wie im Vorſtandsbericht ausgeführt wird, zu einer Er⸗ höhung des Grundkapitals von ſeither 125 000„ auf 1000 000. Zuvor aber war eine Herabſetzung des Grund⸗ kapitals von 125 000% auf 25 000„ empfehlenswert, um mit dem Sanierungsgewinn von 100.000„ und 12 500% aus den Reſerven, zuſammen 112500, den entſtandenen Verluſt der beiden letzten Jahre mit insgeſamt 67 884% zu tilgen, 19000/ für die Kapitalverkehrsſteuer zurück⸗ zuſtellen und den Reſt zu weiteren Abſchreibungen zu ver⸗ wenden. Die Bezüge des Vorſtands betrugen 1934 9 489 Mark, die des AR. 646“. In der Bilan z, die bereits in der Form aufgeſtellt iſt, wie ſie ſich nach Durchführung ſowohl der Kapitalherabſetzung als auch der Kapitalerhöhung ergibt, erſcheinen(in 1000 4 rückſtändige Einlagen auf das Ack. mit 300,(), Bahnanlagen mit 1/03(981,34), Be⸗ triebsmittel mit 0,16(unn), Stoffvorräte mit 44,38(56,01), Forderung an die Stadt Heilbronn mit 28,62(i. V. wohl unter ſonſtige Forderungen mit 33,51), ſonſtige Forderungen 2,78, andererſeits Grundkapital 1000,(125,0), Darlehen der Stadt Heilbronn 300,0(921,11), Darlehen der Verſor⸗ gungskaſſe 56,1(40,6), Bankſchulden 117,3(86,28). * Triumph⸗Werke Nürnberg AG, Nürnberg. Die Ein⸗ tragung der in der o. HB vom 5. Juni d. J. beſchloſſenen Kapitalerhöhung um nom. 513 000„ Aktien in das Han⸗ dels regiſter iſt erfolgt. Die Ausreichung der Gratisaktien kann mit Rückſicht auf die bis zum 31. Auguſt 1995 lau⸗ fende Friſt für den Umtauſch der alten zufammengelegten Aktien im Intereſſe einer einwandfreien technͤſchen Dur 5 führung erſt im September d. J. erfolgen. * Die mübe⸗ 5 5 irren 1000 gte auf ſind kurz⸗ ngen dem wo⸗ igte). t für des der teil⸗ n an die lang⸗ h im bbſatz die ſacht. eſtei⸗ eum⸗ tigen markt übe⸗ nung Sie , die igen, öglich nung 3 Sie u nd⸗ um 0 1. enen 34. trück⸗ ver⸗ 9 439 reits rung hung f das Be⸗ 5,01), wohl ngen lehen rſor⸗ Ein⸗ enen Han⸗ ktien Iau⸗ egten ur Mittwoch, 3. Juli 1935 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 299 gs tra Eine düstere Vorkrie Der chemulige;. l. E. Oberleutnant Adolf Hofriclitet hat beim Landgericlit Mien die Piederauſnalime seines Giftmordproꝛesses eingeleitet. Er beſiaupiet, unschuldig zu sein und verlangt die Mieder lierstellung seiner perletelen Elire. Es wird damit genau 25 ſalite nach der Urteilsfüllung die neben dem Fall des Landes- verrdters Redl grdbte Niminaltragõdie der Vothriegszeit neu aufgerollt, die seinetzeit ob ilirer Sensallonellen Begleitumstùnde in der gunten Melt ungeſieures Auſseſien erregt halte. Nervenpillen aus Zyankali Am 15. November 1909 erhält der k. u. k. Ge⸗ neralſtabshauptmann Richard Mader, der in der Hainburger Straße im 3. Wiener Bezirk ein möb⸗ liertes Zimmer bewohnt, eine an ſich alltägliche Sendung. Sie iſt am Sonntag, den 14. November, in einem Poſtamt unweit des Weſtbahnhofs aufge⸗ geben worden. In einem großen Kuvert findet Ma⸗ der eine unauffällige, kleine Pappſchachtel, die von einem hektographierten Brief umhüllt iſt. Das Schreiben trägt die Firma: Charles Francis, Wien VIII., Poſtfach. Es iſt der Name eines bekannten engliſchen Drogiſten, der Nervenſtärkungsmittel zu inſerieren pflegt. In dem Schächtelchen liegen zwei Probepillen, auf deren Verwendungszweck durch das Wort„diskret“ in der rechten oberen Ecke des hek⸗ tographierten Briefes hingewieſen wird. Das Schreiben hat folgenden, unverfänglichen Wortlaut: „Unſer Mittel iſt von Autoritäten geprüft und voll⸗ kommen unſchädlich. Wir erlauben uns, anbei eine Probe gratis beizulegen. Urteilen Sie ſelbſt. Ge⸗ brauchsanweiſung: Schachtel vorſichtig öffnen, Pa⸗ pier abreißen und die Pillen, ohne die Oblaten zu ſchädigen, entnehmen. Wirkung verblüffend! Char⸗ les Francis.“ Hauptmann Mader, ein lebensluſtiger, von kei⸗ nem Kummer beſchwerter Junggeſelle, macht es ſich nachmittags in ſeiner Stube bequem. Trotz des unfreundlichen grauen Novembertages in beſter Stimmung, ſetzt ſich Mader an ſeinen Schreibtiſch, um einen Liebesbrief an eine in dieſen Tagen in Frankfurt a. M. weilende Sängerin zu beginnen: „Ich freue mich ungeheuer auf Deine Ankunft.“ Der Burſche des Hauptmanns iſt in dieſem Au⸗ genblick auf dem Hausflur mit Stiefelputzen beſchäf⸗ tigt. Plötzlich vernimmt er aus dem Zimmer ſeines Herrn einen ſchweren Fall, dem ein dumpfes Auf⸗ ſtöhnen folgt. Als der Burſche daraufhin ins Zim⸗ mer ſtürzt, findet er Hauptmann Mader bereits ſterbend neben dem Kanapee auf dem Boden lie⸗ gend. Auf dem Schreibtiſch ſteht geöffnet die Papp⸗ ſchachtel, die der Offizier am Vormittag desſelben Tages durch die Poſt erhalten hat. Während des Schreibens hat Mader die Pillen mit der„verblüf⸗ fenden Wirkung“ zu ſich genommen—. Ein Arzt der Rettungsgeſellſchaft, der ſogleich hepbeigeholt wird, beſcheinigt Tod durch Herzſchlag. Vollkommen faſſungslos ſind die Kameraden, unter denen Mader noch vor wenigen Stunden als kerngeſurder, lebens⸗ froher Mann geweilt hat. 75 a Zehn kleine Pappschachieln Im Hauptbüro des öſterreichiſchen Generalſtabes herrſcht Gewitterſtimmung. Maders Leiche iſt im Garniſonsſpital obduziert worden. Von dort ergeht Meldung an den Generalſtab: Vergiftung durch Zyankali. „Es ſind ſofort umfaſſende militäriſche und kri⸗ minaliſtiſche Nachforſchungen aufzunehmen!“ lautet daraufhin eine Anordnung des Chefs des General⸗ ſtabs, General Conrad. Mader iſt erſt vor vierzehn Tagen zum Generalſtabshauptmann ernannt wor⸗ den. Er war ein durchaus nüchterner, zu keiner Ueberſpanntheit neigender Charakter und hatte kei⸗ nen Grund, ſich das Leben zu nehmen. Selbſtmord erſcheint ͤaher ausgeſchloſſen. Militärgericht und Sicherheitspolizei entfalten nun eine fieberhafte Tätigkeit. Es wird feſtgeſtellt, daß der Drogiſt Francis von der todbringenden Sen⸗ dung keine Ahnung hat und auch als Abſender nicht in Betracht kommt. Dagegen haben außer Mader noch ein weiterer Hauptmann und ein Oberleutnant aus Wien, beide gleich ihm vom Jahrgang 1905 der Kriegsſchule, ebenfalls am Montagmorgen Pillen der angeblichen Firma Francis durch die Poſt erhalten. Der Hauptmann hat ſeine Sendung weggeworfen, während der Oberleutnant die Pillen aufbewahrt hat. In jedem Stück werden durch die Gerichtschemiker anderthalb Gramm reines Zyankali ſeſtgeſtellt. Dieſe in einer einzigen der kleinen Pillen enthaltene Gift⸗ menge iſt ausreichend, nicht weniger als fünfzehn Menſchen auf der Stelle zu töten. Außer den drei Offizieren haben jedoch noch weitere drei in Wien, ſowie vier in Provinzgarniſonen derartige todbrin⸗ gende Sendungen am ſelben Tage und in der glei⸗ chen Aufmachung erhalten. Bei ſämtlichen Empfän⸗ gern handelt es ſich merkwürdigerweiſe um— Gene⸗ valſtabsoffiztere, die noch dazu erſt kürzlich zum Ge⸗ neralſtab befördert worden waren. An ſämtliche öſterreichiſchen Garniſonen ergehen noch in der dem Tode Maders folgenden Nacht telegraphiſche War⸗ nungen vor den ominöſen Pillenſendungen. Früh⸗ zeitig am nächſten Morgen ſteht der Leiter der Wie⸗ ner Sicherheitspolizei, Regierungsrat Stuckart, vor dem Chef des Generalſtabes, der ihn ſchon mit Un⸗ geduld erwartet hat. „Was konnten Sie ermitteln?“ fragte General Conrad, während er unruhig im Zimmer auf⸗ und abſchreitet,„und was ſind Ihre Anſichten über die Dat?“ Regierungsrat Stuckart greift nach ſeinen Akten. „Hundertfünfzig Offiziere haben im Jahre 1905 die Kriegsſchule beſucht“, ſagt er,„wovon fünfundzwan⸗ zig am 1. November für den Generalſtab qualifiziert worden ſind. Achtundfünfzig Offiziere wurden mit der Anwartſchaft auf ſpätevre Berufung in den Gene⸗ valſtab den Truppen wieder zugeteilt. Einer dieſer achtundfünfzig„Präterierten“ muß, das iſt meine unerſchütterliche Ueberzeugung, der Attentäter ſein.“ „Das Motiv des verabſcheuungswürdigen Ver⸗ brechens wäre demnach „In gekränktem Ehrgeiz zu ſuchen, jawohl“, er⸗ Zehnfacher Giftmordversuch an Generalstabsoffizieren gödie Wir dneu aufgerollt. Tatsachenbericht von d. Mayne ſtabes.„Sich grundlos zurückgeſetzt fühlend, hat der Täter ſich an den Glücklichen rächen wollen, denen es vergönnt war, in den Generalſtab aufzurücken. Die Wahl des Giftmörders iſt auf die Unterſten in der Liſte der Beförderten gefallen. Er hat wohl geglaubt, aufrücken zu können, wenn dieſe zehn Vordermänner beſeitigt ſind. Die Schrift der hektrographierten Briefe iſt die lateiniſche, wie ſie die Offiziere bei Krokis anzuwenden pflegen, und auch die Tinte, die hierfür gebräuchlichſte. Es beſteht demnach für mich kein Zweifel mehr, daß der Täter ein Offizier iſt.“ General Conrads hat ſich äußerſte Erregung be⸗ mächtigt.„Nun, ſo faſſen Sie den Schurken“, ſchreit er,„der es nicht wert iſt, auch nur eine Stunde län⸗ ger des Kaiſers Rock zu tragen.“ Der Leiter der Wiener Sicherheitspolizei erachtet die Unterredung hiermit als beendet„Es wird mein Beſtreben ſein“, ſagt er mit gemeſſener Verbeugung. „Da jedoch ein zur Verurteilung ausreichender Tat⸗ beſtand nicht vorliegt, müſſen wir uns vorläufig darauf beſchränken, in mühevoller Kleinarbeit zu einer Ueberführung genügende Indizienbeweiſe zu ſammeln. Das Wort haben daher in der Angelegen⸗ heit die Graphologen.“ Der eilige Herr mĩi dem Schlapphui Eine Woche nach Maders tragiſchem Tode meldet ſich eine Gehilfin des Poſtamtes in der Mittelgaſſe beim Gericht. Am Morgen des 14. November hat mach ihren Angaben ein Mann in dunklem Anzug, mit blondem Schnurrbart und blauen Augen, ſowie ſchwarzem Schlapphut an einem Schalter acht Briefe aufliefern wollen, die für den Poſtkaſten zu groß waren und daher von ihr ſelbſt in Empfang genom⸗ men werden mußten. Sie erinnert ſich noch ganz genau, daß alle acht Briefe, was ihr ſchon damals aufgefallen war, an Generalſtabsoffigziere adreſſiert waren. Auch waren die Briefumſchläge dieſelben, die man ihr nun vorlegt. Mehrere Zeugen wollen den myſteriöſen Herrn im Schlapphut, der es ziemlich eilig hatte, auf dem Wege zum Weſtbahnhof gleich⸗ falls beobachtet haben. Der die militäriſche Unterſuchung führende Haupt⸗ mann Kunz iſt gerade mit der Auswertung dieſer wichtigen Zeugenausſagen beſchäftigt, als ihm ein Generalſtabshauptmann Moll gemeldet wird. Er iſt einer jener zehn Todeskandidaten, die nur durch einen W Zufall einen ſchrecklichen Ende entronnen ind. „Ein junger Leutnant in Linz“, erzählt der Hauptmann,„hat mir eine Pappſchachtel über⸗ mittelt, die ganz ſo ausſieht wie die zu den Giftſen⸗ dungen verwandten und daher den Verdacht des Ka⸗ meraden erregt hat. Ein Kamerad des Leutnants aus derſelben Garniſon hat ihm darin ein ſcherzhaftes Präparat zum Namenstag verpackt.“ „Und der Name dieſes Offizier iſt...“ „Adolf Hofrichter, Oberleutnant im 14. Infan⸗ terie⸗Regiment in Linz.“ Zum erſten Male iſt hier⸗ mit der Name des Offiziers gefallen, der bald zu ſo gänzt Regierungsrat Stuckart den Chef des General⸗ trauriger Berühmtheit gelangen ſollte. Die Schlinge ziehi sich zusammen Nun meldet ſich auch die Papierfirma, die den von Hauptmann Mader hinterlaſſenen myſteriöſen Briefbogen an einem Waſſerzeichen als eigenes Er⸗ zeugnis wiedererkennt. Sie hatte erſt vor einiger Zeit einen größeren Poſten davon an ein Geſchäft nach Linz verkauft, wo Hofrichter mit ſeinem Regi⸗ ment in Garniſon ſteht. Auch den Papierhändler entdeckt man, der die verhängnisvollen Pappſchäch⸗ telchen verkauft hatte, allerdings nicht an Hofrichter ſelbſt, ſondern an eine in der Diviſionskanzlei ver⸗ wendete Ordonanz. Dieſe wiederum gibt jedoch an, daß Oberleutnant Hofrichter den Kauf beſtellt hätte. Graphologiſche Sachverſtändige haben inzwiſchen die ſchriftlichen Arbeiten ſämtlicher Kriegsſchüler aus dem Jahre 1905 eingehenden Vergleichen mit der offenkundig verſtellten Handſchrift auf den Gift⸗ briefen unterzogen. Man hat hierbei übereinſtim⸗ mend eine überzeugende Aehnlichkeit mit der Schrift des Oberleutnants Hofrichter feſtgeſtellt. Es konnte ferner ermittelt werden, daß Hofrichter am Tage der Aufgabe der verhängnisvollen Sendungen, durch die der ganze öſterreichiſche Generalſtab dezimiert wer⸗ den ſollte, heimlich und in Zivilkleidung nach Wien gekommen war. Außerdem wurde feſtgeſtellt, daß einer der Briefe an einen Oberleutnant A. nach Bi⸗ lek adreſſiert war, der ſich jedoch dort niemals auf⸗ gehalten hatte, vielmehr immer in Arad geweſen war. In einer Einteilungsliſte, die Hofrichter als Unterlage für die Adreſſierung der Gifthriefe ge⸗ dient haben ſoll, war jedoch verzeichnet, daß Ober⸗ leutnant A. urſprünglich nach Bilek und nicht nach Arad hätte kommandiert werden ſollen. Und dieſe Liſte war dem Oberleutnant Hofrichter in der frag⸗ lichen Zeit zugänglich, da er damals der General⸗ ſtabsabteilung der 3. Diviſton zugeteilt war. Als man Generalſtabschef Conrad dieſe ſchwerwiegenden Verdachtsmomente vorträgt, die ſich zu einer faſt lückenloſen Beweiskette ſchließen, befiehlt er Hofrich⸗ ters ſofortige Verhaftung. „vergiß den Hund nichi!“ Am 27. November 1909, alſo bereits zwölf Tage nach der geglückten Mordtat an dem Generalſtabs⸗ hauptmann Mader, begibt ſich eine militäriſche Kom⸗ miſſion nach Linz. „Ich bin aufs höchſte überraſcht und beſtürzt, meine Herren“, ſagt dort der Brigadekommandeur, Baron Weigl, als er den Sachverhalt erfährt.„Ober⸗ leutnant Hofrichter iſt einer meiner fähigſten Offt⸗ ziere.“ Der Verdächtige wird zu dem Regimentskomman⸗ deur, Oberſt Kutſchera, befohlen. Dieſer nennt mit ſchneidender Fronie und betonter Schärfe in der Stimme Hofrichter die Namen der Kommiſſions⸗ mitglieder:„Major Wenzelides vom Garniſons⸗ gericht Wien und Regierungsrat Stuckart, Chef des Wiener Sicherheitsbüros.“ Ohne die mindeſte Er⸗ regung zu zeigen, nimmt Hofrichter die Vorſtellung entgegen. „Wir haben den Auftrag, in Ihrer Wohnung uf dem Freinberg eine Hausſuchung vorzunehmen“, ſagt Major Wenzelides mit eiſiger Förmlichkeit⸗ „Sie können allein vorausgehen, um Ihrer Frau, die ihrer ſchweren Stunde entgegenſieht, unſer Kom⸗ men anzukündigen.“ Man will damit Hofrichter als Offizier eine Möglichkeit zum Selbſtmord vor der unausbleiblich erſcheinenden Verhaftung zu geben, wie man ſte auch drei Jahre ſpäter im Hotel Klomſer in Wien dem Landesverräter und Spion Redl gewährte. Doch der Oberleutnant läßt die ihm eingeräumte Viertelſtunde ungenützt verſtreichen. Kein Schuß aus den Neben⸗ räumen verkündet der Konmmiſſion ihre Enthebung von einer höchſt unangenehmen Pflicht.(Fortſ. folgt.) Frankfurt 3 3 5 7 2 5 8 8 2 8 4½ Darmſtadt 28 90.25„und Provinz ½ Bayr. Sand 4½ Rh.-Hyp.-Bk. abiſche Maſch. 129,0 129,0] Großkraft. Mhm.] 147.6[Riederrh. Seder 91, 92.—„Seil 88. 88. 5 Deutsche festuer- 4% eee 8 N e ant K n 9425,88 25 Geer Kren s.— er. dene, Pferd. 2 Gel e Hüfte 201.9 2900 adwend. ran 85 Würden Elett. 5 70.25 2 19 5 8 Werte 17 0 26 92.— 175% Bad.⸗Obbk. 1 50 05 8. 98 00 5 5 1135 15 a 101.7 101.5 Den. Hartſteinn.. 112,0 Mulle, Lranereſ 1290 4200 fi 4% N 88 90.75 90.75„ Mannh. 29, R 2 98.— 85,25 40 Freftr Hyp ö und 1 0. A.. 100,5 100,5 Julius Berger 117. 117.5 Hananee Sole arl⸗u. Bürgerbr. 112.0 112.9 e 115875 transportuhm. 95.— 95 tsch. Staatsanlelhen 4½ Heidelberg 26 89.3) 90.3) 4. Geld i 94 84.50 fi 9625 98.25 4% Württ Lope Brauer. Klelnlein 60.— 85. Ganſwerte Füſſen 81. 82.80 Deetz Mußſen, 100 ol r tee gane en 1232 12806 1988 2. 3. 4% Pudwigsh. 26 J. 0.0„dom Jom. 9½ bo. gig. Pf.. Gofbr. 1..., 93,— 98. FPremer Del: 89.— 1000[Harpenee 125 J dl. Beth. Gon 59 52 Sank Aktien Feldeld Straßen e 40. W- Unt. 54 97 9750 4% Mainz 20 8. 382 886 Scl 2 0280 6. A. H 9. 100 8 1008/00. Eidtb. f. 88.— 88. Pronce Schlen.] 5. 88, dermann e dr.„ e en dreun. 2 1280 Ten, 1 4% Baden 27. 8% 4õ6 Mannheim 26 82.- 40 ch 5 1 5 4% do. Gold om. Schuld 1 Brown. Boveri 51.25 92,37 Henningerdrauer 1170 1180 Ubeinelektra St. 136.0„ 25 82 2½ Bavern 27 88.50 98,7 4½„ bo 27 97.—.% do. RN 9 2 Ri.. 80, 9850 Schafdverschrelbung.(enbnt adh 139 138 be ast. Gas 88, 880. do. Vorz.“„ Dresdner Baut 9. 9850[Versſcherungen 4% Heſten 28 K. 97 98,75 4% Pirmaſens 25 95— 91.25 4% Darmſt 9 15„ 4½ do. Pför.⸗Bk. 6 Daimler Benz 27 10.7 104-8 do. Karlſtadt 185,0 185,0 Hiigers u. 772 77% Ryenmetanx 430 108.0 Frankfurt 30 1 1070 1070 Gad. Aſſer 4% Be St.⸗An 26 103.8 108. Dünn 28 Ae 7 J Girog Heſf. E 10 92 50 9250 5, Pb in ff 408 done L gnoleeg v. 8 de 105 0 drs 805 zel 17 44% Bangen vd. 8 eee eee 59.⸗Bant 875 8,0 A, Mom, 60.25 6025 4% Thürſagen 26, 89, 98.7 J Mannheim Ausl. 1120] 1120 4% be. RI 92.50 557 do. Lig. k 1 101,0 101,0 5 Lindner Brau 28 102,0 102.0 295 N ez. 147.5 148.7 Folzmann. Ph. 94.12 94,— 5 E. 8 181,2 182.2 Pfülz 175„Bank 80.88, Mannheim Verf 5 1 4½ do. 27 AB 98,75 98,75 8 4% Kaſſelgdkr. 26 0% do. Kom k 98,80 88,50 Neckar stuttg. 98 88. 1 Gold 0 7 102.5 1025[e. Lothring..] 1809 160,0 doeder. Gebr.. 05, 105,0 Reichsbank 1000 1900 Württ Erausport 38 88 en 1 00 002 Pfandbriefe u. Schuld- 4% fta ast„en f 100 1010 2 4 5% 0 Ir Senden 289 45 lein. Schanzlin e 88. 3 80 is pr Bani J J i . 2 5. l N 2. 1 5 8 o. 288,50 WI 7 99.5. ee 4886 1096 verschrelbüungen Sf 25, K 1 97 50 97.0% pre e 0889 9880 9 Gruner unn endelker Dienen.. cd e n te 0 0, urch 725 Württdg. Notenb. 93.50 99.50 5 8 50 875 pfbr.k Il,., 10 96, l 5 5 ee e eld u. 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St. 880 4,50 Daſt... do, Eiſenband.] 99,50 99,50] Hotelbetrieb. 8587 8750 do. Steinautfb 1230 123,0 Gebr. Stollwerck 97% 97/0 Schantung⸗H. Ach 73,50 72,50 8. Seite Nummer 299 Ein Fall von ungewöhnlicher Dreiſtigkeit Wie ein Vater aus einem unbegabten Sohne einen begabten machte Wenige Fälle gibt es, die an Dreiſtigkeit an die Handlungen des 46 Jahre alten verheirate⸗ ten Emil Schm. aus Edigheim bei Frankenthal her⸗ anreichen, und, wie die Verhandlung vor dem Schöf⸗ ſengericht ergab, auch an Niedrigkeit der Ge⸗ ſinnung. Am Oſtermontag 1933 erlitt ſein Sohn bei einem Ausfluge durch Sturz von einem Laſt⸗ kraftwagen eine Naſenquetſchung. Um das Armen⸗ recht für eine Schadenerſatzklage am Heidelberger Gericht zu erreichen— ſowohl der damalige Fahrer, wie auch der Beſitzer des Wagens wurden verant⸗ wortlich gemacht— behauptete der Vater, der Junge ſei vor dem Unfall ein normal begabter Schüler ge⸗ weſen, was jedoch nicht ſtimmt. Nach dem Unfall habe er ſtets Kopfſchmerzen gehabt und in der höhe⸗ ren Handelsſchule ſitzen bleiben müſſen. Ein Rechts⸗ anwalt in Heidelberg wird mit der Entſchädigungs⸗ klage betraut, und verlangt ein Gutachten, daß der Junge früher geiſtig normal geweſen ſei. Der Va⸗ ter geht zum Klaſſenlehrer des Sohnes, verlangt von ihm ein Zeugnis, ſtatt auf das Städtiſche Schul⸗ amt zu gehen, und eine Kopie der früheren Zeug⸗ niſſe zu fordern, und weiß ſich eine Beſcheinigung zu verſchaffen, daß der Junge die letzte Klaſſe der Volksſchule abſolviert habe. Formell war das keine Unrichtigkeit, aber das Zeugnis in der fünften Klaſſe war ſo ſchlecht ausgefallen, daß der Schüler in die Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Juli 1935 Förderklaſſe mußte und aus der ſechſten Klaſſe ent⸗ laſſen wurde Als das Armenrecht zugeſagt iſt, geht die Kette der Täuſchungen weiter: Auf die Entſchä⸗ digungsklage im Betrage von anfänglich über 2000 Mark verlangt das Gericht Vorlage der Original⸗ zeugniſſe. In dem Termine operiert der Vater mit der unwahren Angabe, zwei Klaſſenlehrer hätten ſich dahin ausgeſprochen, ſie wüßten nicht, wie es komme, daß der Junge in der Förderklaſſe hängengeblieben ſei, er ſei ein normal mittlerer Schüler geweſen. Die Zeugniſſe werden vorgelegt. Erſtaunt blickt der Klaſſenlehrer auf die Noten: Gefälſchtl Fünfer ſind alle zu Dreiern gemacht. Der Klaſſenausweis iſt durch Hinzufügung der Zahlen bis zur 8. Klaſſe zu einem normalen gemacht und aus dem Jahre 1935 iſt 1933 geworden. Der Vater bringt es über ſich, ſeinen Sohn der Fälſchung zu be⸗ ſchuldigen. Als er ſich nicht mehr zu helfen weiß, ſoll der Führer, der Reichskanzler helfen! Er ſchreibt ihm ebenfalls eine Unwahrheit: er habe dies alles nicht wiſſentlich() getan, ſondern im Gefühl ſeines Rechtes. Der mit der Erhebung betraute Kriminal⸗ kommiſſar beſah ſich die Fälſchung und ſein Schluß war:„Eine ſo ſchöne ſaubere Fälſchung macht ein Junge nicht, ſondern man muß nach einem anderen ſuchen.“ Das war der Vater, der heute wegen Betrug und erſchwerter Urkundenfälſchung auf der Anklagebank ſaß. Nicht das erſtemal: er iſt rückfäl⸗ lig. Er ſucht ſich in der Verhandlung vergeblich reinzuwaſchen. In ſcharfen Strichen zeichnete der Vertreter der Anklage, Erſter Staatsanwalt Dr. Schmitz, das ganze unwürdige Gebahren des Angeklagten, wies ihm nach, daß ihm ſchon von vornherein die böſe Abſicht eines Betruges vorgeſchwebt habe und er ſogar ſeinen eigenen Sohn fälſchlich zum Ver⸗ brecher geſtempelt habe. Bei dem verbrecheriſchen Hange des Angeklagten beantragte er eine Zucht⸗ hausſtrafe von 1 Jahre 8 Monaten, die Ehrenaber⸗ kennung und eine Geldſtrafe. Das Gericht(Vorſ. Amtsgerichtsdirektor Dr. Luppold) beließ es bei einer Gefängnisſtrafe, die es aber auf zwei Jahre oͤrei Monate bemaß, ferner wurde noch eine Gelöſtrafe von 200 Mk. ausgeſprochen, die teil⸗ weiſe durch die nicht voll angerechnete Unterſuchungs⸗ haft verbüßt iſt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Angeklagten auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Nolwehr-Mecht des Vorgeſetzten Eine wichtige Reichsgerichtsentſcheidung Das Notwehrrecht des Vorgeſetzten gegen den Untergebenen hat in einer Grundſatzentſcheidung des Reichsgerichts(3 D 76/35) eine wichtige Erweite⸗ rung erfahren. Ein Standortführer einer nationalſozialiſtiſchen Gliederung war bei pflichtgemäßem Einſchreiten an⸗ läßlich einer Veranſtaltung von Untergebenen tät⸗ lich angegriffen worden. In der Abwehr hatte er den tätlichen Angreifer mit ſeinem Dolch verletzt. wenn Sle in unserem Fenster àn den plenken diese Stoffe sehen und kaum gleuben können, Dabel handelt es sich um gute Quelltäten! daß dleselben 50 billig sind! Ilche-Marat l. Lafet-Aunstide 1 90 em brellt 8 Made ses 95 em bret. tr.. 0 D a EN OER HAUYTFOST Angreifer war an der Verletzung geſtorben. Der Der Standortführer hatte Notwehr geltend gemacht. Das Schwurgericht verneinte die Notwehr, da der Angeklagte, wie er gewußt habe, ſeinem Geg⸗ ner an Körperkraft überlegen war und ſich auch ohne Gebrauch des Dolchs mit Leichtigkeit des Angriffs hätte erwehren können. Das Reichsgericht bezeichnete dieſe Auffaſ⸗ ſung des Notwehrrechts als zu eng. Es verweiſt auf die Vorgeſetztenſtellung und ſagt, der Standort⸗ führer ſei berechtigt und verpflichtet, das Anſehen und die Belange der in ihm verkörperten Be⸗ fehlsgewalt zu verteidigen. Oberſtaatsanwalt Dr. Krug vom Reichsjuſtizmini⸗ ſterium begrüßt in der„Deutſchen Juſtiz“ dieſe Entſcheidung. In richtiger Erkenntnis und Bewer⸗ tung des Führerprinzips ſei als Ausfluß deſſen vom Reichsgericht das Recht und die Pflicht an⸗ erkannt worden, daß ein Führer als Vorgeſetz⸗ ter dos Anſehen ſeiner Stellung und Autorität zu wahren habe. Dieſer Grundſatz eines beſonderen Notwehrrechts eines Vorgeſetzten ſei zugleich ein Kennzeichen der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung von der ſoldatiſchen Einſtellung und Haltung eines jeden Volksgenoſſen. Andererſeits ergebe ſich dar⸗ aus die Pflicht für jeden mit Füh⸗ rungs aufgaben betrauten Vorgeſetz⸗ ten, ſich unter einem erhöhten Pflichtbewußtſein entſprechend ſeiner Stellung zu verhalten und nicht zu gefühlsmäßigen Ausbrüchen hinreißen zu laſſen. Fpfehle mich zur Sommerxason im Anfertigen v. Sommerkleidung für Sport und Reiſe zu billigſten Preiſen. Daſelbſt auch Anfertigung elegant. Tages⸗ u. Abendgarderobe. Käte Otto, Damenſchneiderin, 6. 8. 44209 Amtl. Bekanntmachungen 7 ͤ ² ¹Üꝛm Bezirksbauſchätzerdienſt im Amts⸗ bezirk Mannheim. 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