Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Peg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennkg, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ Für im voraus zu be⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderenplätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe K Donnerstag, 4. Juli 1935 146. Jahrgang— Nr. 301 Heftiger italien Scharfe Ablehnung der engliſchen Einmiſchung Meldung des DNB. — Rom, 4. Juli. Nachdem Eden in ſeiner kurzen Unterhausrede ausörücklich hervorgehoben hatte, daß die britiſche Politik vornehmlich mit Rückſicht auf das Anſehen des Völkerbundes einen Krieg zwiſchen Italien und Abeſſinien zu vermeiden wünſche, erklären die ita⸗ lieniſchen Zeitungen mit erneuter Heftigkeit, daß Abeſſinien ſeit ſeinem Eintritt in den Völ⸗ kerbund deſſen Satzungen dauernd ver⸗ Letzt habe, und ſie wiederholen die bekannten ita⸗ lieniſchen Vorwürfe gegen Addis Abeba: Sklaverei, Menſchenhandel, Angriffe auf Nachbarn uſw. Das„Giornale'Italia“ läßt dabei durchblicken, daß Italien aus dem Völkerbund aus⸗ treten würde, wenn England den Genfer Bund zum Einſchreiten gegen Italien zu bewegen ſuche. „Wenn der Völkerbund verſuchen ſollte“, ſo erklärt das halbamtliche Blatt,„ſein Anſehen mit Hilfe dieſes Prinzips(nämlich Duldung und Schutz der abeſſiniſchen Vertragsverletzungen) zu retten, ſo würde er unweigerlich im Bewußtſein und in der Achtung aller Völker zugrundegehen, die noch Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit ehren.“ Noch unverblümter wendet ſich in der„Tribu⸗ na“ der frühere Gouverneur von Eritrea, Zoli, an die Aöreſſe des engliſchen Völkerbundsminiſters. Er rät den engliſchen Staatsmännern, den Völkerbund ganz aus dem Spiel zu laſſen, denn er habe mit den engliſchen Intereſſen in Oſtafrika— und um die handele es ſich trotz aller Redensarten Edens— nichts zu tun. Was habe England zur Rettung des Völkerbunds⸗ preſtiges getan, als Bolivien und Paraguay drei Jahre lang Krieg führten, als Japan die Mandſchurei an ſich riß, als Deutſch⸗ land ſeinen Austritt aus dem Bund ankündigte? Zoli fragt ganz offen:„Wenn es zu einem bewaff⸗ neten Konflikt zwiſchen Italien und Abeſſinien käme, dann wäre das gewiß für den Völkerbund unangenehm; aber wäre es nicht noch ſchlimmer, wenn man Italien zwänge, dem Beiſpiel Japans und Deutſchlands zu folgen?“ Selbſt wenn man die in ſolchen Worten enthal⸗ tene Drohung mit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund zunächſt noch nicht allzu tragiſch nimmt, ſo enthalten dieſe und ähnliche Sätze bedeutender italieniſcher Zeitungen doch eine ernſte War⸗ nung. Sämtliche großen oberitalteniſchen Zeitungen bezeichnen den Vorſchlag Edens in langen Artikeln als gegen die Intereſſen Italiens. Die„Stampa“, „Gazetta del Popolo“ und der„Corriere della Sera“ folgen damit den vom Chefredakteur des„Giornale d' Italia“, Virginio Gayda, gegebenen Beiſpiel. Die Meldungen aus London, wonach einzelne Mitglieder des engliſchen Kabinetts den Gedanken hegen, einen internationalen wirtſchaftlichen Boykott gegen Italien anzuregen, ſind nicht dazu angetan, die nach Edens Unterhauserklärung wieder heftig aufgeflammte italieniſche Mißſtimmung gegen Eng⸗ land abzuſchwächen. In den leitenden Kreiſen der ſttalieniſchen Außenpolitik erregt dieſe Meldung je⸗ doch keine Beunruhigung, denn man glaubt in Rom ſicher zu wiſſen, daß das befreundete Frank⸗ reich zu einem ſolchen Plan nicht die Hand reichen würde. Muſſolini beruft den Aoͤmiralsrat ein Meldung des DNB. i L Rom, 4. Juli. Amtlich wird mitgeteilt:„Der Admirals⸗ rat, das höchſte Beratungsorgan der Königlichen Kriegsmarine, iſt vom Regierungschef und Marineminiſter zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammengerufen worden, um wichtige Marinefragen zu prüfen, und hat ſeine Arbei⸗ ten bereits begonnen.“ Dieſe Mitteilung, mit der zugleich zahlreiche Beförderungen im Offizierskorps der italieniſchen Kriegsmarine bekannt gegeben werden, Hat in den politiſchen Kreiſen Roms großes Au f⸗ ſehen erregt. Ueber den Gegenſtand der Sitzung wird ſelbſtverſtändlich ſtrenges Stillſchweigen ge⸗ wahrt. Allgemein wird angenommen, daß der Admiralsrat ſich mit den aus dem deutſch⸗eng⸗ liſchen Flottenabkommen erwachſenden Fragen und der Vorbereitung der internationalen Seekonferenz beſchäftigt habe. Es wird aber auch die Vermutung ausgeſprochen, daß ſeine außer⸗ ordentliche Einberufung mit der unfreundlichen Haltung Englands gegen die italieni⸗ ſche Oſtafrikapolitik im Zuſammenhang ſtehe. Freſſekrieg gegen Drohungen ſchrecken Italien nicht (Funkmeldung der NM.) O Mailand, 4. Juli. Die norditalieniſchen Blätter beſchäf⸗ tigen ſich auch heute weiter ſehr eingehend mit der Haltung Englands und melden, Faß die Vor⸗ ſchläge zur italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfrage ſchärf⸗ ſten Widerſpruch in England ſelbſt und in der ganzen Welt hervorgerufen hätten. Wenn die eng⸗ liſche öffentliche Meinung hinter den umſtürzenden Verſuchen der engliſchen Regierung, ſich in die ge⸗ rechte italieniſche Aktion in Oſtafrika einzumiſchen, ſtelle, ſchreibt„Corriere della Sera“, dann müßte man wirklich über die Zukunft der Beziehun⸗ gen der beiden Staaten Beſorg nis hegen. Aber glücklicherweiſe ſei der Widerſtand eines großen Teiles der britiſchen Preſſe gegen die ſonderbare Diplomatie des Herrn Eden ſo ſtark, daß er Italien erlaube, eine klare Unterſcheidung zwiſchen Land und Regie⸗ rung zu machen. Sogar in der engliſchen Regierung ſcheine keine Einigkeit zu herrſchen, denn es beſtehe ein beträcht⸗ licher Gegenſatz über die Geſtaltung der Bezie⸗ hungen zum Völkerbund zwiſchen Hoare und Eden. Der Gedanke, Abeſſinien einen äußerſt wichtigen Streifen der Somaliküſte gegen die An⸗ erkennung der italieniſchen Oberherrſchaft über die Wüſte von Ogaden zu überlaſſen, ſcheine der Welt der Träume zu entſtammen. Es. hieße, dem Weg der Ziviliſation ein Hindernis bereiten, wollte man Genf zwiſchen Italien und die Löſung der abeſ⸗ ſiniſchen Frage ſetzen. In London möge man ſich nicht einbilden, daß Drohungen, wie die Sper⸗ rung des Suezkanals oder die Bildung eines wirt⸗ ſchaftlichen Blocks gegen Italien, geeignet ſeien, Italien von einer Aktion abzubringen, zu der es durch die Ehre ſeiner Fahne verpflichtet ſei. Es gebe Grenzen, über die hinaus die Ein⸗ miſchung einer anderen Macht, wenn ſie ſich auch in den Mantel der Scheinheiligkeit des Völkerbundes einhülle, durchaus unzuläſſig ſei. Abeſſinien unterwirft ſich einem Schiedsſpruch Meldung des TN B. — Addis Abeba, 4. Juli. Die ablehnende Haltung Muſſolinis gegenüber den engliſchen Vorſchlägen, durch Gebiets⸗ abtretung in Britiſch⸗Somaliland zur Befriedigung der italieniſchen Anſprüche beizutragen, hat in den politiſchen Kreiſen Abeſſiniens größtes Befrem⸗ den hervorgerufen und die allgemeine Beun⸗ ruhigung vergrößert. Man erklärt, daß Italien zwar einem Schiedsgericht des Völkerbundes zugeſtimmt, aber offiziell keinerlei Erklärung abge⸗ geben habe, daß es einen Schiedsſpruch auch anneh⸗ men werde. Preſſevertretern gegenüber gab der Kaiſer von Abeſſinien die Erklärung ab, daß er zur Aufrechterhaltung des Friedens auf alle Fälle einen Schiedsſpruch anerkennen werde. 900 000 Mann abeſſiniſche Krieger — Addis Abeba, 4. Juli. Der abeſſiniſche Kriegsminiſter erklärte eine Meldung des„Matin“, die die abeſſiniſche Trup⸗ penſtärke mit 140000 Mann bezifferte, für unzu⸗ treffend. Die augenblickliche Heere ſzſtärke betrage, wie der Kriegsminiſter ausführte, 350 090 Mann. Falls Abeſſinien zur Mobiliſation ge⸗ zwungen würde, könnten innerhalb von 15 bis 30 Tagen etwa 900 000 Mann aufgeboten wer⸗ den. Die abeſſiniſchen Streitkräfte, die ſowohl mit modernen wie mit älteren Waffen ausgerüſtet ſeien, hätten jedoch ſämtlich die einer modernen Kriegs⸗ führung entſprechende Ausbildung erhalten eee eee Herzliche deutſch-polniſche Beziehungen Die Warſchauer Preſſe zum Beſuch Vecks in Berlin Meldung des DN B. — Warſchau, 4. Juli. „Gazeta Polſka“ ſagt in ihrem Bericht aus Berlin, während der mehrſtündigen Unterredung zwiſchen dem Führer und Miniſter Beck am Mittwoch ſeien nicht nur die deutſch⸗polniſchen Fragen durch⸗ geſprochen worden, ſondern auch allgemein⸗politiſche Fragen, an denen das Reich und Polen intereſſiert ſind. Der Führer und Kanzler habe ſeinem tie⸗ fen Bedauern Ausdruck gegeben, daß der Tod des Marſchalls Pilſudſki das geplante Zuſammentreffen zwiſchen ihm und dem Führer des polniſchen Volkes unmöglich gemacht habe. Die Reichsregierung holte es für die beſte Huldigung des Andenkens des gro⸗ ßen Toten, in den deutſch⸗polniſchen Beziehungen auf dem von ihm beſchrittenen Wege ſortzuſchreiten, der für beide Völker vorteilhaft ſei. Miniſter Beck habe erklärt, die polniſche Re⸗ gierung ſei entſchloſſen, das politiſche Teſtament Pil⸗ ſudſkis auf allen Gebieten durchzuführen und ſehe keinen Anlaß, daß die jetzigen deutſch⸗polniſchen Be⸗ ziehungen irgendeiner Aenderung unterliegen ſoll⸗ ten. Hauptziel der polniſchen auswär⸗ tigen Politik ſei die Sorge um nachbar⸗ liche Beziehungen, die ſich auf gegenſeitige Kenntnis und gegenſeitiges Vertrauen ſtützen. Die polniſche Regierung begrüße mit Befriedigung die Entwicklung der Beziehungen zwiſchen dem Reich und Polen, ſeit in Deutſchland der Führer und Reichskanzler Hitler dieſe Beziehungen normaliſtert habe. Die polniſche Regierung wünſche aufrichtig, daß die Beziehungen mit Deutſchland ſich weiter aus⸗ bauen und feſtigen. Das Blatt weiſt ferner auf den nicht nur freund⸗ lichen und liebenswürdigen, ſondern herzlichen Ton thin, mit dem die Berliner Preſſe Miniſter Beck be⸗ grüßt habe. In maßgeblichen deutſchen Kreiſen un⸗ terſtreiche man, daß der Beſu⸗) Becks in Berlin ein deutlicher Ausdruck der Entwicklung der deutſch⸗pol⸗ niſchen Beziehungen in den letzten beiden 8 Jahren ſei. Das deutſch⸗polniſche Abkommen vom Januar 1934 habe ſeine Probe als Beiſpiel konſtruktiver Politik beſtanden. Die Methode der Beruhigung der Bezie⸗ hungen vor allem dort, wo ſie mit Recht oder Unrecht als beſonders geſpannt angeſehen worden ſeien, die Methode, ſich über reale Fragen unmittelbar zwi⸗ ſchen den intereſſierten Staaten zu verſtändigen, diene dem Frieden beſſer als das Syſtem allgemeiner Aus⸗ ſprachen, das mehr laut als erfolgreich und in ſeinen letzten Zielen nicht immer klar ſei. Abendeſſen zu Ehren Vecks beim Führer Meldung des D N B. — Berlin, 4. Juli. Der Führer und Reichskanzler gab ge⸗ ſtern abend in ſeinem Hauſe zu Ehren des in Ber⸗ lin weilenden polniſchen Außen miniſters Beck und ſeiner Gemahlin ein Abendeſſen, an dem auch der polniſche Botſchafter Lipfki, der deutſche Botſchafter in Warſchau, von Moltke, und die Herren der Begleitung des Außenminiſters Beck ſo⸗ wie mehrere Mitglieder der Reichsregierung und andere führende Perſönlichkeiten des politiſchen Le⸗ bens mit ihren Damen teilnahmen. Im Anſchluß an das Eſſen fand ein Konzert ſtatt, bei dem die Damen Louiſe Willer. Maria Müller und die Herren Wilhelm Rode, Max Lorenz, Julius Patzak, Profeſſor Wilhelm Kempff und Michael Raucheiſen mit vollendeten Darbietungen die Gäſte des Führers erfreuten. Frühſtück in der polniſchen Votſchaſt (Funkmeldung der NM.) O Berlin, 4. Juli. Zu Ehren des polniſchen Außenminiſters, Oberſt Beck, gab am Donnerstag mittag der pol niſche Botſchafter in Berlin, Lipſki, ein Frühſtück, an dem auch der Führer und Reichskanzler teilnahm. Der Führer erwiderte den Beſuch, den ihm Oberſt Beck Mittwoch vormittag abgeſtattet hatte. Auf der gegenüberliegenden Seite der Botſchaft hatten ſich zahlreiche Berliner und auch Mitglieder der polniſchen Kolonie von Berlin eingefunden, um der An⸗ und Abfahrt der Gäſte beizuwohnen. Als einer der erſten erſchien Staatsſekretär Bülow; bald darauf folgten der Reichskriegsminiſter Gene⸗ raloberſt von Blomberg mit Tochter, der Chef des Protokolls Graf Baſſewitz, Reichsernäh⸗ rungsminiſter Darré, der deutſche Botſchafter in Warſchau von Moltke, Staatsſekretär Dr. Meiß⸗ ner, der außerordentliche Botſchafter von Ribben⸗ trop und Staatsſekretär Dr. Lammers. Mit beſonderem Jubel wurden der Reichsminister Dr. Goebbels und Miniſterpräſident Göring emp⸗ fangen. Punkt 2 Uhr erſchien, mit Heilrufen begrüßt, der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in Be⸗ gleitung ſeines Adjutanten Brückner. Polens Außenminiſter am Ehrenmal Meldung des DNB. a— Berlin, 4. Juli. Das Ehrenmal Unter den Linden war Donners⸗ tag mittag der Schauplatz einer feierlichen und ein⸗ drucksvollen Gefallenenehrung durch den polniſchen Außenminiſter Oberſt Beck. Der Miniſter fuhr, unter anderem begleitet von Botſchafter Lipſki, ſeinem Kabinettschef Grafen Lubienſki und Legationsſekretär Frijdrych, am Ehrenmal vor. Zu ſeinem Empfang hatten ſich eingefunden Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg, der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr von Fritzſch, der kommandierende General des 3. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 3, Generalmajor von Witzleben, ſowie der Stadtkommandant von Ber⸗ lin, Generalleutnant Schaumburg. Oberſt Beck ſchritt mit den Herren der deutſchen Wehrmacht zu⸗ nächſt unter den Klängen des Präſentiermarſches die Front der Ehrenkompanien des Wachregiments ab. Inzwiſchen war ein prachtvoller rieſiger Kranz mit weißen und roten Nelken und Schleifen in den polniſchen Nationalfarben ins Innere des Ehrenmals getragen worden. Oberſt Beck verweilte mit den Herren ſeiner Begleitung und den deutſchen Herren einige Augenblicke in ſtillem Gedenken an dieſer eindrucksvollen Weiheſtätte für die Gefallenen des Krieges.“ ö Anſchließend erfolgte ein Vorbeimarſch der Ehrenkompante. Eine vielhundertköpfige Menge umſäumte in dichten Ketten den vor dem Ehrenmal freigehaltenen Platz und grüßte den ab⸗ fahrenden Außenminiſter Polens nach dieſer Ehrung der deutſchen Gefallenen herzlich mit erhobener Hand. Kein Ausnahmegeſetz mehr gegen die Habsburger „Wiedergutmachung eines Unrechts“ — Wien, 4. Juli. Ein Miniſterrat, der am Mittwoch unter Vor⸗ ſitz des Bundeskanzlers Schuſchnigg ſtattfand, hat beſchloſſen, oer vorbereitenden geſetzgebenden Körperſchaft ein Bundesgeſetz über die Abänderung der das Haus Habsburg⸗ Lothringen betreffenden Ausnahmegeſetze(Geſetz vom 3. April 1919 und vom 30. Oktober 1919) vorzulegen. a In einer amtlichen Bekanntmachung wird dazu erklärt, es handele ſich um die Beſeitigung der „weder ſachlich noch rechtlich begründeten Aus⸗ nahmebeſtimmungen“ gegen die Habs ⸗ burger, ſoweit eine ſolche Aufhebung mit dem Staatsintereſſe vereinbar ſei. Die gegen die Mit⸗ glieder des Hauſes Habsburg ausgeſprochene Lan⸗ desverweiſung ſoll grundſätzlich außer Kraft geſetzt werden. Ferner wird die Re⸗ gierung nach ihrem Ermeſſen und unter den von ihr feſtzuſtellenden Bedingungen Vermögenswerte, die nachweisbar privates Eigentum des vormals re⸗ gierenden Hauſes darſtellen, zurückerſtatten. Hiervon nicht betroffen ſind jedoch alle Gegenſtände künſtleriſchen, archäologiſchen, wiſſenſchaftlichen oder hiſtoriſchen Charakters, die einen Teil von Samm⸗ lungen bilden, z. B. Kunſthiſtoriſches Muſeum, Na⸗ tional⸗Bibliothek und dergleichen. Der Miniſterrat erklärt, daß die vorgeſchlagene Aenderung die einem geſunden Rechtsempfinden ent⸗ ſprechende Löſung und eine wenigſtens teilweiſe „Wiedergutmachung zweifellos began⸗ genen und von der allgemeinen öffentlichen Mei⸗ nung als ſolches empfundenen Unrechtes dar⸗ ſtelle“. Staatsſekretär Karwinſky bei Otto von Habsburg — Wien, 4. Juli. Wie bekannt wird, haben ſich der Staatsſekretär für Juſtiz, Karwinſky, und der Legittmiſtenführer Baron Wiesner am ver⸗ gangenen Samstag nach Steenockerzeel be⸗ geben. Sie werden für Freitag in Wien zurücker⸗ wartet. Ueber den Zweck der Reiſe erfährt man, daß die Verhandlungen, die ſeit über einem Jahr in der Habsburger Frage in Wien zwiſchen den Vertre⸗ tern des Hauſes Habsburg und der öſterreichiſchen Regierung geführt wurden, in Steenockerzeel mit Otto von Habsburg beendet werden ſollen. Wie es heißt, will Oeſterreich den Habsburgern das geſamte im Jahre 1919 beſchlagnahmte Vermögen bis auf Schönbrunn, die Hofburg und den Teil des Ver⸗ mögens, der dem Invalidenfonds zugewieſen wurde, 2. Seite/ Nummer 301 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Juli 1935 zurückerſtatten. Gleichzeitig habe Karwinfky die Aufgabe, mitzuteilen, daß eine Rückkehr der Habsburger nach Oeſterreich derzeit unmög⸗ Iich undunerwünſcht ſei. Die Chemiker tagen in Königsberg — Königsberg, 4. Juli. Die allgemeine Sitzung der 48. Hauptverſamm⸗ lung des Vereins Deutſcher Chemiker in der Königsberger Stadthalle wurde durch den Vor⸗ ſitzenden des Vereins, Profeſſor Dr. Paul Dy⸗ den ⸗ Frankfurt a.., mit einer Begrüßung der Vertreter der Miniſterien, der Wehrmacht, der Partei, der Behörden, der Hochſchulen, wiſſenechaft⸗ lich⸗techniſcher Vereine und der ausländiſchen Gäſte eröffnet. Profeſſor Dr. Duden erläuterte die Aufgaßen des Vereins im Dienſte an der Volksgemeinſchaft. Es handelt ſich darum, ſo führte er aus, den Verein Deutſcher Chemiker durch die Sammlung aller Be⸗ rufsgenoſſen immer vollſtändiger in die Aufbau⸗ arbeit des Führers hineinzuſtellen, ferner allgemein für chemiſche Arbeit Verſtändnis und Wertſchätzung zu gewinnen und neue nützliche Arbeits möglichkeiten zu ſchaffen. Es gilt Neuland zu erringen, deſſen Früchte dem allgemeinen menſchlichen Fortſchritt in Kultur und Wohlſtand zugutekommen ſollen, aus denen der erfolgreiche Forſcher aber zunächſt ein⸗ mal wertvolle Errungenſchaften heimiſche Wirtſchaft nach Hauſe bringt. Profeſſor Dr. Duden gab dann der Verſammlung Kenntnis von einer neuen Stiftung, die dem Verein Deutſcher Chemiker von der JG⸗ Farbeninduſtrie AGG zur Verfügung geſtellt worden iſt. Sie dient dem Andenken des Geheim⸗ rats Profeſſor Dr. Karl Duisberg, beſſen hahnbrechendes Wirken der deutſchen Chemie Welt⸗ kuf verſchafft hat, und bezweckt, den Nachwuchs zu fördern. Die Stiftung erbringt alljährlich ein Sti⸗ pendium von 1000 Mark für denjenigen jun⸗ gen Chemiker, der in Göttingen, Jena oder München ſtudiert und die beſte wiſſenſchaftliche Jahresleiſtung vollbracht hat. Profeſſor Dr. Duden überreichte ſodann im Na⸗ men des Vereins Deutſcher Chemiker die Emil⸗ Fiſcher Denkmünze an Profeſſor Dr. Adolf Butenandt⸗Danzig für hervorragende Forſchun⸗ gen auf dem Gebiete der Keimdrüſenhormone und bie Liebig⸗Denkmünze an Profeſſor Karl Ziegler ⸗ Heidelberg ſowie an den Profeſſor für phyſikaliſche Chemie Dr. Rot h⸗Braunſchweig. für die a Die Lehrer ſtreiken in Mexiko Mexiko⸗Stadt, 4. Juli.(Funkmeldung der NM.) Im Staate Mexiko ſind die Lehrer wegen Ausbletbens der Gehalts zahlung in den Streik getreten. Die Schüler haben ſich [(Von unſerem Berliner Vertreter) Berlin, 4. Juli. Ueber das vor einiger Zeit erlaſſene Geſetz über Kleinrentnerhälfe ſind zahlreiche Zwei⸗ felsfragen aufgetaucht, die durch die Verſchie⸗ denartigkeit der Verhältniſſe der Kleinrentner und bis zu einem gewiſſen Grade auch durch den Charak⸗ ter des Geſetzes entſtanden ſind. Bekanntlich lehnt das Geſetz die von den Kleinrentnervertretern er⸗ ſtrebte Reichs verſorgung ab und ſetzt an deren Stelle eine veredelte gehobene Fürſorge, bei deren Durchführung ſich natürlich in Grenzfällen Härten und Zweifel ergeben. In einer Veröffentlichung nimmt der„Deutſche Gemeindetag“ hierzu Stellung und ſchreibt darin u..: „Der Durchführungserlaß vom 2. Januar 1935 enthält den Hinweis, daß das Geſetz wohl⸗ wollend durchzuführen und in Zweifelsfäl⸗ len zugunſten der Klein rentner auszu⸗ legen ſei. Dieſer Hinweis iſt vielfach mißverſtanden worden. Man hat Garaus geſchloſſen, daß bet gerin⸗ gen Abweichungen von den zahlenmäßigen Grenzen des Geſetzes zur Vermeidung von Härten zugunſten der Kleinrentner entſchieden werden müſſe. Dies konnte ſelbſtverſtändlich mit dem Erlaß nicht beab⸗ ſichtigt ſein. In allen Fragen, die durch das Geſetz unzweideutig geregelt ſind, darf von ſeinem Wort⸗ laut auch dann nicht abgewichen werden, wenn Gründe der Billigkeit noch ſo ſehr dafür ſprechen. Vorausſetzung für die Bewilligung der Kleinrentnerhilfe iſt Hilfsbedürftigkeit. Bei der Prüfung der Hilfsbedürftigkeit und des Maßes der Kleinrentnerhilfe iſt nach den allgemeinen für⸗ ſorgerechtlichen Grundſätzen zu verfahren, ſoweit das Geſetz nicht beſondere Vergünſtigungen vorſieht. Mangels einer entgegenſtehenden Vorſchrift ſind daher auch in der Kleinreutnerhilfe die Grundſätze der Familiennotgemeinſchaft anzuwenden, wie ſie ſich in der allgemeinen und gehobenen Fürſorge herausgebildet haben. Die Mitglieder einer Familiengemeinſchaft ſind, wenn ein Famflienmitglied der Hilfe bedarf, ſittlich beſonders verpflichtet, ihre Mittel und Kräfte für den gemeinſamen Bedarf zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, bevor Leiſtungen der öffent⸗ lichen Fürſorge in Anſpruch genommen werden. Es iſt daher berechtigt und ſogar geboten, daß ein Fürſorgeverbamd, bet dem ein Antrag auf der Streikbewegung angeſchloſſen. Unterſtützung eines Mitgliedes einer ſolchen Fami⸗ ee eee — Reithsbahn⸗Verwaltungsratstagung in Snarbrütken Meldung des DN B. — Berlin, 4. Juli. Am 2, und 3. Juli 1935 trat der Verwaltungs⸗ rat der Deutſchen Reichsbahn zu einer ordent⸗ lichen Tagung in Saarbrücken zuſammen. Den Tagungsort im befreiten Saarland hatte der Verwaltungsrat bewußt gewählt in Würdigung des 1Bührigen Kampfes der Saareiſenbahner um die Wiedervereinigung mit der Deutſchen Reichsbahn und im Zeichen der Verbundenheit der Reichsbahn mit der ſaarländiſchen Wirtſchaft und der Bevölke⸗ rung des Saarlandes, dle am 13. Januar 1935 durch den Stimmzettel vor aller Welt Zeugnis von ihrem Deutſchtum abgelegt hat. f 5 Im Vordergrunde der Beratungen ſtand die Finanzlage der Reichsbahn. Trotz gün⸗ ſtiger Verkehrsentwicklung hielten die Ein⸗ nahmen mit der mengenmäßigen Zu⸗ nahme des Verkehrs nicht Schritt. Im erſten Halbfahhr 1035 haben die Einnahmen aus dem Perſonenverkehr 5,7 v. H. und die aus dem Güter⸗ verkehr 7 v. H. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres erbracht. Aber auch die Musgaben wetſen eine ſtarke Erhöhung auf und über⸗ ſteigen die Einnahmen. Der Verwaltungsrat nahm davon Kenntnis, daß die Hauptverwaltung bemüht bleibt, den Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Aus⸗ gaben herzuſtellen. Der Verwaltungsrat erhielt einen Ueberblick über die Geſchäftslage der Tochtergeſell⸗ ſchaften und gab ſeine Zuſtimmung zu einem Fahrzeugbeſchaffungsprogramm für das kommenbe Jahr, das die notwendige Ergänzung und weitere Moderniſterung der Betriebsmittel der Reichsbahn gewährleiſtet. Das Programm ſteht eine Beſtellung vom neuen Dampf⸗ und elektriſchen Lo⸗ komotiven, von Kleinlokomotiven, Triebwagen, Perſonen⸗, Gepäck⸗ und Güterwagen, von Kraft⸗ omnibuſſen und Laſtkraftwagen vor. Bei einer Beſichtigungsfahrt durch das Saarland nahmen die Mitglieder des Verwaltungsrates ſtarke umd große Eindrücke mit von der Schönheit des Saarlandes und dem Wirken und Schaffen der deut⸗ ſchen Männer und Frauen, die hier auf Grenzpoſten für Deutſchland arbeiten. Bei einem Beiſammenſein mit den Vertretern der Behörden, der Parteigliederungen und der Wirt⸗ ſchaft kam die Verbundenheit mit dem Saarland zu lebendigem Ausdruck. ebenſo 8weifelsfragen zum Kleinrentnergeſetz Anterſtützung nach den Grundſätzen der Familien-Notgemeinſchaft liengemeinſchaft geſtellt iſt, zunächſt an die ande⸗ ren— auch die nichtunterhaltspflichti⸗ gen— Mitglieder dieſer Gemeinſchaft, die ein Einkommen beziehen und zu helfen imſtande ſind, herantritt. Es muß hinzugefügt werden, daß die im nationalſozialiſtiſchen Staat erſtrebte Volksgemeinſchaft undenkbar iſt, wenn ſich ſchon die Mitglieder einer im gemeinſamen Haushalt lebenden Familie im Stich laſſen. Jeder weiß, daß die Mit⸗ tel, die für die Unterſtützung der hilfs⸗ bedürftigen Volksgenoſſen zur Verfügung mitglieder ohne zwingenden Grund in Anſpruch verſchafft. Nach dieſer Ueberlegung wird man ſich nicht da⸗ für einſetzen können, daß bei der Kleinrentnerhilfe von dem Grundſatz der Familien⸗Notgemeinſchaft abgewichen wird. Auf der anderen Seite iſt aber dem Bundesamt für Heimatweſen darin beizupflich⸗ ten, daß die Anforderungen an die Fami⸗ lien mitglieder nicht überſpannt wer⸗ den dürfen. Arbeitskraft und Arbeitswille Her verdienenden Familienmitglieder dürfen nicht durch eine zu weitgehende Heranziehung geſchwächt werden. Ein ſchematiſches Vorgehen iſt zu verwerfen. Es wird vielmehr im Einzelfall nach gewiſſenhafter Prüfung aller Umſtände zu entſcheiden ſein, was den ſtehen, auf das äußerſte begrenzt find.] Familienangehörigen zugemutet werden kann. 5555 Austauſch der Flottenbaupläne? Engliſche Beſprechungen mit Frankreich und Deutſchland Meldung des DNB. — London, 4. Juli. „Tims“ meldet: In Verfolg des Beſuches Edens in Paris ſteht die britiſche Regierung jetzt mit der franzöſiſchen und der deutſchen Regierung wegen des deutſch⸗engliſchen Flottenabkommens in Verbindung. Die Beſprechungen werden auf dem üblichen Wege ge⸗ führt und beziehen ſich hauptſächlich auf den Aus⸗ tauſch von Flotten bauprogrammen zwi⸗ ſchen den drei Ländern. Der diplomatiſche Bericht⸗ erſtatter des„Daily Herald“ meldet in dieſem Zu⸗ ſammenhang, der Weg werde bald für den Beſuch franzöſiſcher Marineſachverſtändiger in London frei ſein. Was Frankreich dazu ſagt Meldung des DNB. — Paris, 4. Juli. Zu den franzöſtſch⸗engliſchen Flottenbeſprechun⸗ gen wird von gut unterrichteter Stelle bemerkt, daß die britiſche Regierung vor einigen Tagen der fran⸗ zöſiſchen Regierung die Anregung unterbreitet habe, England, Deutſchland und Frankreich möchten einander ihr Flottenprogramm mit⸗ teilen. Der Austauſch der Angaben ſolle durch die Vermittlung Londons erfolgen. Obwohl von den franzöſiſchen Amtsſtellen jegliche Angabe über den dieſer Anregung folgenden Meinungsaustauſch ver⸗ weigert werde, ſcheine der engliſche Vorſchlag in erſter Linie jedoch einen grundſätzlichen Einwand hervorgerufen zu haben. Würde der Vorſchlag an⸗ genommen— ſo wird bemerkt—, gebe er ſchließlich damit dem deutſch⸗engliſchen Flottenabkommen die juviſtiſche Beſtätigung, der die franzöſiſche Regie⸗ rung aus den bekannten Gründen bisher ſorgfältig ausgewichen ſei. Vom praktiſchen Geſichtspunkt aus könnten die künftigen franzöſiſchen Neubauten erſt feſt⸗ gelegt werden, wenn das deutſche Programm bekannt ſei. Auch müßte den Verpflichtungen Rechnung getragen werden, denen Frankreich durch das Waſhingtoner Flottenabkommen unterliege, ſelbſt wenn dieſes hinfällig geworden ſei. Auf Grund dieſes Abkommens aber ſei das franzöſiſche Flotten⸗ bauprogramm bis 1937 bereits feſtgelegt. Wie dem aber auch ſei, Beſprechungen zwiſchen den beiden Regierungen ſeien im Gange, und man hoffe in Paris, zu einem Abkommen zu gelangen. ... wVTVVVVbVbVbVbVbPbVbwbPbwbwbwbwVPwbPwVGPVbPVbPVPFPVPbVPVPVPVPVGVPVPVPVPVPVPVPVTVTVTVTVTVTVPVTVTVPVPVPVVVVVVVTVVVVVVwwwVWa Einigung bei den Radikalſozialiſten 5— Paris, 4. Juli. Der Vorſtand des Vollzugsausſchuſſes der Ras i⸗ kalſozialiſtiſchen Partei ſtimmte geſchloſſen einer Erklärung zu, die der Vorſitzende der Partei, Staatsminiſter Her riot, in der mit Spannung er⸗ warteten Sitzung des Vollzugsausſchuſſes verlas. Die Erklärung beſagt, daß im Vorſtand des Voll⸗ zugsausſchuſſes eine Einigung zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen Tendenzen innerhalb der Partei erzielt worden ſei. Er, Herriot, fordere als Parteivorſitzen⸗ der, daß die Partei jeder Art von Diktatur gegen⸗ über feindlich bleibe und ſie ihre Unabhängigkeit wie die änderen Parteien bewahre. Man werde weder auf dem linken noch auf dem rechten Flügel der Partei irgend jemanden ausſchließen, der die Republik verteidigen wolle. Herriot ſelbſt wolle für ſeinen Teil für die Republik kämpfen, aber unter ſämtlichen drei Farben ihrer Fahne. Aus dem Schlußwort der Erklärung Herriots ſcheint hervorzugehen, daß er nicht vorzeitig den Parteivorſitz niederlegen, ſondern den normalen Ab⸗ lauf ſeines Amtes im Herbſt dieſes Jahres abwarten wird. Herriot erklärte allerdings, daß er zum letzten⸗ mal die Arbeit des Vollzugsausſchuſſes leite und daß er in die Reihen der Partei zurücktreten werde. Zwei Kinder ertrunken — Wolfratshauſen, 4. Juli. In Eurasburg tum⸗ melten ſich in nicht allzutiefem Waſſer bei der Holz⸗ brücke drei Mädchen in der Loiſach. Plötzlich gerieten ſie in reißende Strömung und wur⸗ den fortgeriſſen. Schloſſermeiſterstochter Gabriele Ott und die gleich⸗ Zwei der Mädchen, die achtfährige von Eurasburg, ertranken. Das dritte Mädchen hatte ſich glücklicherweiſe einen aufgepumpten Autv⸗ gummiſchlauch umgelegt und konnte etwa 50 Meter unterhalb das Ufer gewinnen.- Graf Preyſing Biſchof von Berlin — München, 4. Juli. Wie die„Münchener Neueſten Nachrichten“ berichten, hat der Papſt den Biſchof von Eichſtätt, Dr. Konrad Graf Preyſing⸗Lich⸗ tenegg⸗Moos, nunmehr zum Biſchof von Berlin ernannt. Die Ernennung dürfte nach den erforderlichen Verhandlungen in Kürze bekannt⸗ gegeben werden. Drei Opfer der Berge — Wien, 2. Juli. In den Geſäuſe⸗Bergen unter⸗ nahmen zwei Kletterer aus Graz eine Beſteigung der Rotwand, von der ſie nicht zurückkehrten. Eine alpine Rettungsſtelle fand beide als Leichen auf. Dienstag mittag unternahmen Frei unbekannte Hochtouriſten eine Klettertour auf die Roßkuppen⸗ kante. Alle drei waren angeſeikt. Plötzlich trat ein Kletterer fehl und verlor den Halt. Er ſtürzte in eine Schlucht, wo er tot liegenblieb. Hauptſchriſtleiter: Hans Alfred Meißner(z. Zt. in urlaub) (Stellvertreter: C. O. Eiſenbart) Verantwortlich 12 Politik: j. V. C. D Elſenbart„ Handelstell: 1. B. Willy Miller„ Feufgeton; Fark Onno Eiſenbart„Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil i. B. Dr. Fritz ani— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob FJaude, fämtlich in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannbeſmer Zeitung, Mannheim, k 1, 48 Schriftlettung in Berlin: Dr. fritz Fillies, W 35, Vittoriaſtraße 42 Geſ.⸗D.⸗A. Mai 1935: Ausgabe A u. 8= 2188 : Zur geit Preisliſte Nr. 5 güttig Für unverlangte Beiträge leine Gewähr- Rückſendung nur bel Rückporto Aus Regers Amwelt Orgelkonzert in der Chriſtuskirche In gewiſſem Sinne hatte Reger vollkommen recht, wenn er über ſeine Fantaſte und Fuge über .-=H ſchrieb, daß er„bis an die äußerſten Gren⸗ den der harmoniſchen und techniſchen Möglichkeiten gegangen ſei.“ Man kann ſich gut vorſtellen, daß ſeinem erſten Lehrer Adalbert Lindner nicht wohl zumute war, als Reger vor ihm die gewaltigen Akkordmaſſen der einleitenden Fantasie auftürmte. Auf ſolche Kühnheit war Lindner gewiß nicht gefaßt. Und doch findet dieſes zyklopiſche Werk immer mehr Anhänger, wie auch derfenige, der ſich bemüht, in Regers Tonſprache einzudringen, bei näherer Be⸗ kanntſchaft immer neue Schönheiten entdeckt. Gewiß hat Reger der modernen Konzertorgel außerordentlich viel zugemutet, und die Möglichkei⸗ ten ſcheinen faſt erſchöpft. Daß man aber den heuti⸗ gen Inſtrumenten faſt ebenſoviel abgewinnen, ja in beſonders geſegneten Augenblicken noch über Re⸗ ger hinausgehen kann, hat Arno Landmann mit ſeinen Variationen über ein Thema von Händel, die er im geſtrigen Orgelkonzert aus der Taufe hob, bewieſen. Landmanns jüngſte Schöpfung hat über⸗ dies noch den Vorzug überſichtlicher Geſtaltung auf⸗ zuweiſen. Das Thema, eine Sarabande aus der 11. Klavier⸗Suite von Händel, wird zunächſt ſtreng beibehalten, und es bereitet auch dem unvorbereite⸗ ten Hörer durchaus keine Mühe, in den erſten For⸗ mal⸗Variationen ſowohl die Urgeſtalt als auch die Kunſtmittel der Veränderungen, wie durchlaufende Achtel⸗Gänge, obſtinate Baß⸗Figuren uſw. zu ver⸗ folgen. Den Charakter einer kühnen Impropiſation uimmt Landmanns Werk von dem Augenblick an, da er aparte Harmonien einftthrt, die das Thema vorerſt in naheliegende, dann in immer entferntere Tonarten rücken. Dieſe Kühnheit geht dann auch auf orgelpunktartige Gebilde über. In bemſelben Maße, wie die Harmoniſtierung an Kühnheit ge⸗ winnt, steigern ſich auch die techniſchen Schwierigkei⸗ ten und man gewinnt immer mehr den Eindruck, daß im Zuge der fortſchreitenden künſtleriſchen Aus⸗ geſtaltung mit der Fülle der ſich aufdrängenden Ein⸗ fälle öte Rückſicht auf techniſche Ausführbarkeit ſachte heiſeite trat. Ohne Zweifel werden ſich nur ganz vorgeſchrittene Virtuoſen, die nicht nur techniſch außerordentlich beſchlagen ſind, ſondern die Kombi⸗ nationen ihres Inſtrumentes vollkommen im kleinen Finger haben, an dieſes Werk heranwagen können. Zu dem Akkordwechſel in hohen und tiefen Lagen treten ganz unerwartete dynamiſche Kontraſte, die wohl vorbereitet und überlegt ſein wollen und inten⸗ ſtives Stubium der Kombinations möglichkeiten und Kopplungen vorausſetzen. Beſonders wirkſam tritt das Thema im Forte zum Paſſagenſpiel in den höheren Oktav⸗Regionen konſtraſtierend hinzu. Eine vorübergehende Atempauſe, in der das Thema in Dur auftritt, bereitet auf den letzten gewaltigen Anſturm vor, der das ſehr gekonnte Werk zum krönenden Abſchluß führt. Für die Hörer, die vielleicht zum erſten Male einem Orgelkonzert beiwohnten, mag es eine Ueber⸗ raſchung bedeutet haben, den Klangreichtum zu ver⸗ nehmen, den Landmann in dieſem ſeinem Werke ausbreitete. Beſonders Phantaſiebegabte mögen ſich vielleicht unabhängig von der formellen Anlage ein eigenes Programm, eine außermuſikaliſche Ausdeu⸗ tung zurechtgelegt haben, wozu der klangliche Reich⸗ tum in der Tat verlockte. Jedenfalls hat Landmann hier ſowie in Regers Koloſſalwerk ſeine ſtupende 2 der Orgel in glänzendſter Weiſe be⸗ wieſen. Einen glücklichen Kontraſt zu den Tonfluten der Orgel bildete die in die Mitte gerückte Deutſche Singmeſſe von Joſef Haas, die in einem Acappella- Konzert des Beethoven⸗Chores in Ludwigshafen zum erſtenmal dargeboten wurde. Den vielfältigen Stim⸗ mungen des myſtiſchen Vorwurfs von Angelus Sile⸗ ſius, dem ſchleſiſchen Dichter, hat Joſ. Haas in glück⸗ lichſter Weiſe nachgeſpürt und ſowohl die Stimmun⸗ gen gläubiger Entrücktheit und Verſonnenheit wie jubelnder Zuverſicht in Töne gebannt. Die ſorg⸗ fältige Ausarbeitung, die Prof. Fritz Schmidt mit ſeinem kleinen Beekhovenchor der Meſſe angedeihen ließ, kamen in der Chriſtuskirche ſaſt noch vorteil⸗ hafter zur Geltung als im großen Saal des Vereins⸗ hauſes der JG. Jarbeninduſtrie. Gewiß hat es der bekannte Chorerzieher an nachbeſſernder und un⸗ ermüdlich feilender Arbeit nicht fehlen laſſen, und manche Stellen des zarten Chor⸗pianos klangen über⸗ irdiſch zart und erdentrückt. Ebenſo wohl war der Intonation alle Sorgfalt angediehen und jeglicher Gedanke an eine Intonationstrübung war vollkom⸗ men ausgeſchaltet. Mit ſeinem Beethovenchor hat ſich Prof. Schmidt ein wundervolles Inſtrument ge⸗ ſchaffen, auf dem er nach Belieben muſizieren kann und den zahlreichen Hörern eine willkommene Ueber⸗ raſchung bereitete. Dr. Ch. Die Wiege der Pfalzgräfinnen Von Wilhelm Schäfer Noch ſteht die Rheinpfalz da bei Caub auf ihrer ſchmalen Inſel mit Turm und Dächern, und auch das Stübchen iſt ſauber darin, wo Heinrichs des Lb⸗ wen Sohn mit der jungen Pfalzgräfin Agnes heim⸗ liche Hochzeit feierte. Die war ſeit früher Jugend dem Braunſchwet⸗ ger verlobt geweſen; doch weil ſich ſpäter Waiblin⸗ ger und Welf in bitterer Feindſchaft trennten und Konrad, ihr Vater, ſeinem kaiſerlichen Bruder die Pfalzgrafenſchaft verdankte, war von der Hetrat nicht mehr die Rede, bis ſich der König von Frank⸗ reich um Agnes bewarb. Da mußte die Staufen⸗ tochter der Mutter eingeſtehen, daß Heinrich des Welfen Sohn oftmals verkleidet zu ihr nach Stahl⸗ eck gekommen wäre und daß ſie eher ins Kloſter als mit einem anderen Manne ins Hochzeitsbett ginge. Während der Vater den Plänen ſeiner Sippſchaft verpflichtet war, konnte die Mutter auf die Stimme des Blutes hören; ſie ſtand der Tocher bei und ſandte heimliche Boſchaft an den Welfen: er möge ſich zur Hochzeit rüſten, ſolange der Pfalzgraf noch von Stahleck abweſend ſei. Indeſſen der mit ſeiner Mann⸗ ſchaft mühſam im Feld lag, ſtaufiſche Macht gegen welfiſche Auflehnung zu ſchützen, kam Heinrich als ſein Eidam eines Abends allein auf Stahleck an, von keinem als den Frauen gekannt. Doch war es vor dem Geſinde unmöglich, die Hochzeit auf Stahleck einzurichten; ſo fuhren die Frauen mit dem Fremd⸗ ling an einem kalten Maimorgen im Nachen den Rhein hinunter bis an die Pfalz, wohin vor ihnen ſchon mit einem treu ergebenen Knecht der Burg⸗ kaplan gekommen war. Der Kirſchbaum im engen Zollhof blühte, ſonſt war es düſter in der einſamen Waſſerburg, weil ein Hagelſchauer das Rheintal mit ſchwarzen Schwaden überzog, als die beiden Fürſten⸗ kinder ihren heimlichen Bund einſegnen ließen. Doch tat ſich ihre Liebe in den ärmlichen Räumen auf mit hundert Blüten und ſtand noch immer in Duft und Schaum, als ſchon die Kirſchen ſchwarzrötlich an dem einzigen Baum im Zollhof hingen; und fand im Sommer Mauerſchatten genug, nicht zu verdorren, und im Herbſt und Winter danach ein warmes Feuer. Feldlager der Pfalzgraf nach Stahleck kam, fand er oͤie Tochter ausgeflogen und unten in der Rhein⸗ pfalz den Welfen bei ihr als Kuckuck im Neſt. Und ob er ihr den nehmen wollte, es war zu ſpät, weil in der kleinen Kammer ſchon eine neue Pfalzgräfin ihr dünnes Stimmchen erhob, die Welf und Waib⸗ linger in einem war. Er holte die drei aus ihrer Heimlichkeit nach Stahleck hinauf und ſorgte, daß auch der Kaiſer ſeinen Segen zu dieſem häuslichen Feldzug gab. So wurde Heinrichs des Löwen Sohn Pfalzgraf am Rhein, und die Rheinpfalz bei Caub zur Wiege eines Geſchlechts von Pfalzgräfinnen, die nach der Sage fortab ihr erſtes Kindbett dort halten mußten. O Nationaltheater Mannheim. Als letzte Neu⸗ heit des Spielſahres bringt das Schauſpiel fein Sommerſtück„Hilde und 4 pe“ von Kurt Selknick, ein leichtes Spiel, das eben in Han⸗ nover und Bremen mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. Das Stück wird zum erſten Male morgen Freitag im Nationaltheater gegeben. Regie: Fried⸗ rich Hblalin. Bühnenbild: Friedrich Kalbfuß. Be⸗ ſchäftigt ſind: Die Damen Willers, Schradiek und Hermine Ziegler und die Herren Schmiedel, „Herz über Bord“ wiederholt. 7 Wer die öffentliche Hilfe für ſich oder ſeine Familien. nimmt, muß ſich daher bewußt ſein, daß er ſich auf 5 Koſten ſeiner noch ärmeren Volksgenoſſen Vorteile — 9 0 altrige Bäckereibeſitzerstochter Eliſabeth Pritzner* 1 2 * Als im Frühjahr endlich aus einem winterlichen i Lang: heinz und Friedrich Hölzlin.— Heute und Samstag abend wird die erfolgreiche Operette von Künneke .. 5. rer „ lien ſpruch ch auf 9 rteile 5 t da⸗ erhilfe iſchaft aber pflich⸗ u mi⸗ Der. e der durch rden. Es hafter den ner chen luto⸗ ſteter eſten von ich⸗ von den unt⸗ Donnerstag, 4. Juli 1935 Neue Mannheimer Zeftung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 301 — — Die Stadtseite 5* Mannheim, 4. Juli. Jago und FJiſcherei im Juli Auch der Monat Juli ſteht noch ganz im Zeichen des Rehbocks. Die Jagd auf ihn verurſacht aber, wenigſtens in der erſten Hälfte des Monats, erheb⸗ lich größere Schwierigkeiten als bisher. Der Juli iſt für die Böcke das, was der Auguſt für die Hirſche iſt: Feiſtzeit. Gegen Ende des Monats ſteht das Rehwild in der Brunft. Alle Böcke ſind auf den Läufen, und dem weidgerechten Jäger iſt Gelegenheit geboten, ſeinen Abſchuß zu erfüllen. Wie„Der Deut⸗ ſche Jäger“, München, immer wieder darauf aufmerk⸗ ſam macht, iſt der Abſchuß gutveranlagter Böcke mög⸗ lichſt bis zur Brunft zurückzuſtellen. Dagegen hat der Jäger dafür Sorge zu tragen, daß die Abſchuß⸗ böcke vor der Brunft zur Strecke kommen. In die⸗ ſem Sinne haben auch die Kreisjägermeiſter die Ab⸗ ſchußpläne aufgeſtellt. Die Geweihbildung der Rot⸗ hirſche iſt dank der günſtigen Arſungs⸗ und Wit⸗ terungsverhältniſſe in dieſem Jahre ſchon weit vor⸗ geſchritten. Starke Hirſche ſtehen kurz vor dem Fe⸗ gen. Bei den Damſchauflern wird dieſer Akt noch etwas auf ſich warten laſſen. Die führenden Bachen genießen, wie alles führende Haarwild, vollen Schutz. Die Haſen ſorgen noch immer für Vermehrung. Das Flugwild führt ſeine Nachkommen und iſt ſtän⸗ dig von Gefahren umgeben. Auch im Juli darf der Jäger deshalb ſeine Hege⸗ und Pflegepflichten neben der Jagd auf den roten Bock nicht aus den Augen laſſen. Weiter erfahren wir durch den„Deutſchen Jäger“, München, daß Wildenten mit Ausnahme der Eider⸗ und Kolbenente bereits am 16. Juli ge⸗ ſchoſſen werden dürfen. Die Ringeltaube hat auch in dieſem Monat noch Schonzeit. Auch für den Wilderer iſt die Blattzeit eine hohe Zeit. Die brunftige Ricke läßt ihren Nachwuchs während der Hochzeitsreiſe zurück, und es macht dem Wilderer keine Schwierigkeiten, durch Kitzfieptöne die Ricke heranzulocken, um ſie dann zu meucheln. Alſo erhöhte Aufmerkſamkeit auf alle Perſonen, die verdächtig erſcheinen! Der Fiſcher braucht im Monat Juli keine Schonzeit mehr zu berückſichtigen. Die Beißluſt der Hechte hat infolge der Ueberfülle an Nahrung nach⸗ gelaſſen. Die Schleppfiſcherei in Seen iſt in vollem Betriebe. Die Spinnfiſcherei iſt zur Zeit ſehr loh⸗ nend. Forellen ſteigen eifrig nach der Kunſtfliege. Auch die Tippfiſcherei mit natürlichen Ködern(Heu⸗ ſchrecken) iſt im Juli ſchon möglich. Prüfung aller Kraftfahrzeuge Der Polizeipräſident gibt bekannt: Die Feſtſtellungen nach Kraftfahrzeugunfällen haben ergeben, daß die Kraftfahrzeuge vielfach den an die Betriebsſicherheit zu ſtellenden An⸗ forderungen nicht entſprachen. Ich jehe mich daher veranlaßt, ſämtliche Kraftfahrzeuge dar⸗ auſhin nachprüfen zu laſſen, ob ſie den ver⸗ kehrspolizeilichen Vorſchriften entſprechen. Koſten entſtehen durch dieſe Nachprüfung nicht. Es wird erwartet, daß jeder Kraftfahrzeugbeſitzer auf entſprechende Vorladung im Intereſſe einer glatten Abwicklung pünktlich ſein Kraftfahrzeug vor⸗ führt. Polizeibericht vom 3. Juli Betrunkener Motorradfahrer kommt in den Not⸗ arreſt. Geſtern abend mußte einem auswärtigen Motorradfahrer, der betrunken war, das Fahr⸗ zeug weggenommen werden, während der Fahrer ſelbſt bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt gebracht werden mußte.— Ebenfalls in betrunkenem Zuſtande fuhr in vergangener Nacht ein auswärtiger Mann mit einem Perſonen⸗ kraftwagen, der zudem von der zuſtändigen Behörde nicht zugelaſſen war, durch Seckenheim, wobei er den Verkehr gefährdete. Auch dieſem ver⸗ antwortungsloſen Fahrer wurde der Führer⸗ ſchein abgenommen und das Fahrzeug ſicher⸗ geſtellt. Verloren ging: Am 10. Juni von der Waldhof⸗ ſtraße nach dem Karlſtern ein feingliedriges Sil⸗ ber⸗Halskettchen mit rundem in Silber ein⸗ gefaßtem Anhänger, der auf der Rückſeite mit Gold beſchlagen und mit mehreren Brillanten beſetzt iſt. Am 30. Juni von R 3 über die Breite Straße, Neckarbrücke bis Marx⸗Joſeſ⸗Straße eine Broſche aus Silber, oval, mit 4 bis 5 Amethyſten; das innere der Broſche ſtellt einen Blumenkorb dar, etwa 3 bis 4 Zentimeter groß. Entwendet wurde: In der Zeit zwiſchen 13. und 29. Jueti aus einem Keller in den Quadraten ein 10 Meter langer, roter Gummiſchlauch mit Strahlrohr und Verteiler, Waſſerauslaufhahn und zwei Meſſing⸗Schlauchkammern. Am 2. Juli aus einem verſchloſſenen Perſonenkraftwagen eine am Armaturenbrett angeſchraubte viereckige Autouhr, etwa 5 zu 5 Zentimeter groß, mit Leuchtziffern und ſolchen Zeigern, oben iſt die Uhr einen Zentimeter und unten zwei Zentimeter dick. Wer kennt den Toten? Am 3 Juli wurde aus dem Rhein bei Lud⸗ wigshafen eine unbekannte mäunliche Leiche geborgen, die etwa acht Tage im Waſſer gelegen haben dürfte. Beſchreibung: Etwa 30 bis 40 Jahre alt, 1,65 Meter groß, kräftig, bartlos, große Stirnglatze; dieſe kann auch durch Abſchürfung der Haare hervor⸗ gerufen ſein, ſonſt dunkelblonde, kurzgeſchnittene Haare, leicht eingebogene Naſe, große, etwas ab⸗ ſtehende Ohren, vollſtändige Zähne. Beklei⸗ dung: Kurze ſchwarze Tuchturnhoſe mit Gummi⸗ zug und Geſäßtaſche, in der Hoſe die Nr. 51 in Rot eingenäht. Beſondere Kennzeichen: Unterhalb des linken Knies dem Fuß einwärts eine etwa vier bis fünf Zentimeter lange, etwas ſchräg verlaufende Narbe, der Zahn links des linken oberen Schneide⸗ zahns etwas ſpitz, er ſcheint aufgebrochen zu ſein. Lichtbilder ſind vorhanden. Mitteilungen an die Rheinpolizei Lud⸗ wigshafen a. Rh. unter Rufnummer 61 692 erbeten. Thoma⸗Ausſtellung zu verwarnen. Aber auch die übrigen Straßenbenut⸗ Die Kunſt dem Volk, Die NS⸗Kulturgemeinde Es iſt ein großes Stück im tiefſten Sinne auf⸗ bauender Arbeit, das die NS⸗Kulturgemeinde im vergangenen Winter geleiſtet hat. Die letzten Ver⸗ anſtaltungen waren noch nicht verklungen, als die Leitung der NS⸗Kulturgemeinde bereits an der Zu⸗ ſammenſtellung des Programms für den kommenden Winter arbeitete. Wir ſind ſchon heute in der Lage, das Programm in wichtigen Einzelheiten zu ver⸗ öffentlichen. Das Ziel der Arbeit der NS⸗Kulturgemeinde iſt bekannt: Die Kunſt dem Volk, das Volk der Kunſt. Man iſt ſich hierbei von vornherein darüber klar geweſen, daß es ſich nicht nur darum handeln konnte, volksfremde Einflüſſe auf die Kunſt mit aller Macht abzudroſſeln, ſondern man war ſich bei der Stellung der hohen Aufgabe ſtets bewußt, daß hier auch ſoziale Momente eine nicht zu unterſchätzende Rolle ſpielen mußten. Um es kurz zu machen: Man verſuchte, durch Rückſichtnahme auf die geldlichen Möglichkeiten derer, die es für die Kunſt zu gewinnen galt, die Eintrittspreiſe ſo zu geſtalten, daß der früher einmal berechtigte Satz, die Kunſt ſei eine Sache derer, die„es hatten“, ſeinen Sinn verlieren mußte. Bei der Löſung dieſer Aufgabe, die man heute, nachdem der weltanſchauliche Boden bereitet iſt, als die Aufgabe der Kunſt bezeichnen kann, hat die NS⸗Kulturgemeinde von jeher ein gewichtiges Teil mitgewirkt. Auf dieſem Weg iſt man bei der Feſtſetzung der Eintrittspreiſe für die Veranſtaltun⸗ gen des nächſten Winters wiederum ein be⸗ deutendes Stück vorangekommen. Man hat die Ein⸗ trittspreiſe, die vergleichsweiſe beſtimmt nicht zu hoch waren, weiterhin nach dem Einkommen der Beſucher geſtaffelt, ſo daß man heute ein großes Orcheſterkon⸗ zert oder einen Kammermuſikabend zu einem Ein⸗ trittspreis beſuchen kann, den man vor einigen Jahren noch nicht für möglich gehalten hätte. Wichtig iſt ferner, daß man von der Einteilung der Plätze gänzlich abgekommen iſt, ſo daß es keine vorbehal⸗ tenen Reihen mehr gibt. Die Veranſtaltungsbeſucher ſind in drei Grup⸗ pen eingeteilt worden. Gruppe& umfaßt die⸗ jenigen, deren monatliches Steueraufkommen über 10 R/ beträgt; Gruppe B ſolche mit einem Steuer⸗ aufkommen unter 10./ und Gruppe O Erwerbs⸗ loſe und Studenten. Die ſechs Kammermuſikabende ſind für Käufer von Dauerkarten an Hand der Gruppeneinteilung für 8 bzw. 6 bzw. 3 Roll zugänglich. Einzelkarten koſten.—,.30 und.50 R. /. Die Dichterabende und die nordiſchen Abende kann man ebenfalls zu ſehr kleinen Preiſen beſuchen. Die Dauerkarten für beide Reihen koſten 8, 6 und 3, die Einzelkarten.—,.30 und.50 R./ Die Mitglieder der NS⸗Kulturgemeinde ge⸗ nießen bei allen bis jetzt genannten Veranſtaltungen eine weitere Preisermäßigung für alle 3 Gruppen. das Volk der Kunſt im kommenden Winter Die großen Feierſtunden, die die NSedch in Zu⸗ ſammenarbeit mit der Kreisleitung der NSDAP veranſtaltet, erfahren wegen der ohnehin ganz ge⸗ ringen Preiſe keine weitere Staffelung. Es koſten: Dauerkarten für ſechs Veranſtaltungen.—, Einzel⸗ karten.75 Rel. Dieſe Dauerkarten müſſen bis ſpäteſtens 10. September beſtellt ſein. 6 Feierſtunden führen in das Schaffen der großen Meiſter deutſcher Muſiker ein, beginnend mit einer Bach⸗Händel⸗ Brahms⸗Ehrung. Zum Tag des deutſchen Bauern weroͤen Volkstumskräfte zur Mitwirkung heran⸗ gezogen; dieſer Abend zeigt unter dem Motto„Zum Erntedank“ den deutſchen Bauern in Lied und Tanz. Mitwirkende ſind die Vereinigten Kapellen ſowie die Trachtengruppen der Landsmannſchaften in Mannheim. Zum Totengedächtnis im November wirken mit das Blasorcheſter der 32. SS⸗Standarte und der Freiwillige Arbeitsdienſt. Nach zwei wei⸗ teren Orcheſterkonzerten bringt der Februar unter dem Motto„Frohe Muſik“ zum Schluß Tänze der Völker. Die deutſchen Feierſtunden finden jeweils im Nibelungenſaal des Roſengartens, abends 8 Uhr, ſtatt. 6 Kammermuſik⸗Abende führen die bei dem Publikum dankbar aufgenom⸗ mene Arbeit auf dieſem Gebiet fort. Es wirken mit: Das Leipziger Streichtrio, das Peter⸗Quartett Kre⸗ feld, das Schulze⸗Prisca⸗Quartett Köln, das Fehſe⸗ Quartett Berlin, das Kergl⸗Quartett, das Kötſcher⸗ Trio mit Kammerſänger Karl Erb. Ein ſiebenter Quartett⸗Abend mit dem Kergl⸗Quartett iſt für den April vorgeſehen. Die Kammermuſikabende finden in der„Harmonie“ ſtatt mit Ausnahme des Abends mit dem Kötſcher Trio und Karl Erb; für dieſen Abend iſt der Muſenſaal vorgeſehen. Dichter der Nation kommen erneut perſönlich zu Wort. Einleitend ſpricht Hans Friedrich Blunck, dann folgen Abende mit Burte und Stehr, daran anſchließend die Arbeiterdichter Lerſch und Bröger und zum Schluß lieſt der als Dichter erfolgreiche Dramaturg des Mannheimer Nationaltheaters W. E. Schäfer. Blunck und Lerſch ſprechen vorausſichtlich im Muſen⸗ ſaal, die anderen Dichter im„Harmonie“⸗Saal. 6 nordiſche Abende In Zuſammenarbeit mit der Nordiſchen Geſellſchaft ſprechen auch in dieſem Winter hervorragende Ken⸗ ner und Fachwiſſenſchaftler zu uns über die zahl⸗ reichen Gebiete der Vorgeſchichte, über Kultur, Volkstum, Dichtungen und die geſamte Weltanſchau⸗ ung unſerer Altvordern. Die Vorträge werden durch Lichtbilder in ihrem Inhalt veranſchaulicht, Dichtung und Muſik geben den äußeren Rahmen ab. Auch dieſe Vorträge finden in der„Harmonie“ ſtatt. Die erste Führung durchs Schloßmufeum Dr. Jakob plaudert über Meißner Porzellan Zu der erſten Führung durch Teilgebiete der Schloßmuſeumsſammlungen, die Dr. Jakob jetzt regelmäßig veranſtaltet, hatten ſich geſtern nachmit⸗ tag einige vierzig Leute, meiſt Frauen, im Zimmer 432 verſammelt. Stühle wurden beigebracht, und Dr. Jakob verſicherte, daß er es hier nicht mit tief⸗ gründig⸗wiſſenſchaftlichen Erörterungen treiben würde, ſondern die Hauptſache wäre, Freude an den Dingen zu erwecken. Vorläufig hat er ſich mal ausgedacht, den Mannheimer Bildhauer Paul Egell drankommen zu laſſen, dann das Mann⸗ heimer Stadtbild, von dem ja eine ausgezeich⸗ nete und zu wenig beachtete Sammlung von Plänen hängt, die Mannheimer Handwerkskunſt, und ſchließlich auch oͤie Entwicklung der Gläſe r. Für Wünſche und Anregungen aber iſt er dankbar, und ſo einigte man ſich denn auch zum Schluß, daß die⸗ ſelben Leute mit Anhang morgen ſich die Hans⸗ erklären laſſen wollen. Dieſer erſte Mittwoch⸗Nachmittag iſt nun dem Meißner Porzellan gewidmet, von dem das Schloßmuſeum ja eine Reihe von koſtbaren und ſel⸗ tenen Stücken beſttzt, vor allem auch einiges aus der früheſten Technik, z. B die Statuette Auguſts des Starken in dieſem erſten braunen Böttcher⸗Por⸗ zellan. Meißner Porzellan iſt alſo das erſte euro⸗ päiſche Porzellan überhaupt und wurde vor 225 Jah⸗ ren erfunden. Dieſer Joh. Friedr. Böttcher war Alchimiſt, wurde zuerſt vom Preußenkönig, daun von Auguſt dem Starken von Sachſen als findiger Kopf feſtgehalter und fand alſo die richtige Miſchung von Feldſpat, Kieſelerde uſw. Das Geheimnis blieb nicht lange in Meißen, es kam nach Wien, Nymphen⸗ burg, Séevres und auch nach Frankenthal, und es hat allerhand wirtſchaftliche Kämpfe darum gegeben. Die Fürſten hielten ſich alle Porzellankabinette, gaben gewaltige Summen dafür aus; man mogelte mit den Fabrikmarken, ſo kopierten Thüringer Fa⸗ briken Meißner Erzeugniſſe; und es klebt alſo viel Schweiß an dieſen luftig⸗leichten Gebilden. Dr. Jakob erzählte von allem etwas, frei ſpre⸗ chend und auf Zwiſchenfragen bereitwilligſt ein⸗ gehend. Zeigte die Schönheiten der Mannheimer Sammlungen, erklärte die Schwierigkeiten mit der Farbe und der Laſur, regte an, doch ſelber mal ein wenig zu probieren. Wies darauf hin, daß wir aus dieſen kleinen Figürchen das beſte Bild von dem damaligen Stil der Kleider und des Auftretens haben, gab auch zwiſchendurch mal bekannt, was eigentlich Fayencen ſind, und bedauerte, daß wir wohl heute noch keinen eigenen Stil des Porzellans hätten. Immerhin wird Erfreuliches geleiſtet, be⸗ ſonders in der Plaſtik, und wer Geſchmack hat, kann für wenig Geld Wunderſchönes erwiſchen. Schließ⸗ lich vergaß er auch nicht anzugeben, wo man hin⸗ gehen müſſe, um die ganz großen Porzellankabinette der Fürſten zu ſehen, alſo vor allen Dingen nach Dresden und Nymphenburg. Alſo ward man geſchichtlich, geſchmacklich, tech⸗ niſch gebildet und es war eine gut verbrachte Nach⸗ mittagsſtunde. Dr. Hr. 7 dddddddddddßdwdwdwdßwßwß//ßf/f/w/// ã ͤvVddwdcbGddGGGdccßdGwGdß0TbcßcGcGwGcGGbTGbGbcbcbcbGGTGGTGTGTGTGTVTCTbTGTbTGTcTVbTbcWbcwTWbcTcTbTbTcTVWbTbVTbVbVVbTcVbVVVVVVV Der Feuermelder iſt kein Spielzeug Eltern, belehrt eure Kinder! In letzter Zeit iſt es wiederholt vorgekommen, daß Kin der Feuermelder beſchädigt und ſogar die Feuerwehr alarmiert haben. So wurde geſtern abend in Neckarau durch ſieben Jahre alte Kinder ein Feuermelder eingeſchlagen und die Be⸗ rufsfeuerwehr alarmiert. Eltern und Erzieher werden erneut erſucht, ihre Kinder zu belehren und zer ſollten dem Treiben der Kinder in der Nähe der Feuermelder mehr Beachtung ſchenken. Sind in Mannheim die Lebensmittel teuer? Mannnuheim ſteht mit den Lebensmittelpreiſen an 5 vierzehnter Stelle Die Lebenshaltungskoſten und ihre Preisverſchie⸗ bungen werden von amtlicher Stelle laufend über⸗ wacht. Daneben werden gleichzeitig die Ermitt⸗ lungsziffern über die Lebenshaltungskoſten beſtimm⸗ ter Gemeinden zur Errechnung der Reichsindexzif⸗ fer herangezogen. Unter den im Mai herangezoge⸗ nen Gemeinden befindet ſich auch die Stadt Man n⸗ heim. Wenn im allgemeinen zwiſchenörtlich die Preisangaben der einzelnen Waren nicht vergleich⸗ bar ſind, da jede Gemeinde die in ihrem Bezirk marktangängige Sorte angibt, gibt die von 1 Ge⸗ meinden aufgeſtellte Preisüberſicht doch einen Be⸗ weis für die unweſentlichen Preisunterſchiede der einzelnen Gemeinden und Gebiete. Für 21 nach⸗ ſtehend aufgeführte Warenſorten, Strom und Hei⸗ zung wurden im Mai in der Stadt Mannheim 22,19 Mark im Durchſchnitt bezahlt. Die Stadt Mannheim ſteht nach dieſer Feſtſtellung von den 31 Erhebungs⸗ gemeinden an 14. Stelle. Die 21 Warenſorten enthalten je ein Kilo Roggen⸗, Grau⸗, Miſch⸗ oder Schwarzbrot; Weizenkleingebäck, Semmeln; Weizen⸗ auszugsmehl; Graupen, Rollgerſte; Haferflocken; Reis; gelbe Erbſen; Speiſebohnen; Haushaltzucker; Eßkartoffeln; Rindfleiſch; Schweinefleiſch; Kalb⸗ fleiſch; Hammelfleiſch; fetter geräucherter Speck; Molkereibutter. Ferner ein Liter Vollmilch, ein Ei, ein Liter ortsübliches Lagerbier, ein Zentner Stein⸗ kohlen und ein Zentner Briketts. Dieſelben Maren⸗ ſorten und Mengen koſteten zur gleichen Zeit in Berlin 22,02 Mark; Karlsruhe ſteht mit 23,04 Mark für dieſe Waren an erſter Stelle; Stuttgart mit 22,94 Mark an zweiter und Gleiwitz mit 19,30 Mark an letzter Stelle. Die Preisunterſchiede er⸗ klären ſich einmal aus der Entfernung des Erzeu⸗ gergebietes und der Transportkoſten und weiter aus den Lebensanſprüchen. Das Schornſteinfegerweſen in Baden Der badiſche Miniſter des Innern erläßt im neueſten Geſetz⸗ und Verordnungsblatt zum Vollzug der Reichsverordnung über das Schornſteinfeger⸗ weſen eine Verordnung, die folgendes beſtimmt: Höhere Verwaltungsbehörde iſt das Landesge⸗ werbeamt. Die Kehrordnung erläßt jedoch der Mi⸗ niſter des Innern. Untere Verwaltungsbehörde iſt das Bezirksamt. Gegen den Widerruf der Beſtel⸗ lung zum Bezirksſchornſteinfegermeiſter iſt innerhalb einer Friſt von 14 Tagen nach Zuſtellung der Klage beim Verwaltungsgerichtshof gegeben. Die Kehrbe⸗ zirke werden erſt im Jahre 1940 neu aufgeteilt, ſo⸗ fern nicht in einzelnen Fällen eine ſofortige Aende⸗ rung notwendig iſt. Anhängige Verfahren werden weitergeführt. Die Bewerberliſten ſollen ſpäteſtens am 1. Januar 1936 angelegt ſein. Für diefenigen Schornſteinfeger, die vor dem 17. April die Meiſter⸗ prüfung beſtanden haben, beſtimmt ſich die Reihen⸗ folge nach den bisherigen Vorſchriften. un Vorſicht bei Gebrauch feuergefährlicher Flüſ⸗ ſigkeiten! Ein Bewohner eines Hauſes in K 7 hatte geſtern, als er einen Spiritusbrenner anzündete, anſcheinend nicht die nötige Vorſicht walten laſſen, denn die Flaſche kam ins Brennen. In ſeiner Rat⸗ loſigkeit wollte der Mann die Flaſche vom vierten Stock auf die Straße werfen, jedoch landete ſie in einer Erdgeſchoßwohnung, wo ſie einen Bran d hervorrief, der von der Feuerwehr gelöſcht werden mußte. en Von der Schiffsſchraube erfaßt. Am Mittwoch⸗ vormittag ſtürzte von einem du Berg fahrenden Schiff die Ehefrau eines in Mannheim wohnen⸗ den Schiffers, die bei dem Speyerer Propiantboot einkaufen wollte, in den Rhein. Sie trieb unter dem Boot durch und erlitt ſchwere Verletzungen am Oberſchenkel durch die Schraube, ehe ſie gerettet wer⸗ den konnte. Die Verunglückte wurde ins Diako⸗ niſſen⸗Krankenhaus gebracht. Der Kurszettel der Hausfrau Einmachzeit— ein Zauberwort für die Haus⸗ frau! Aber in den Mengen, die man früher ge⸗ wohnt war, wird heute nicht mehr eingekocht. So klagen die Verkäufer ſtark über mangelnden Ab⸗ ſatz gerade bei Kirſchen. Aber es iſt kein Wun⸗ der! Der Kirſchenpreis iſt viel zu hoch— wer kann ein Einkochen im Großen ſich erlauben, wenn das Pfund Kirſchen 35 Pfg und das Pfund Zucker 38 Pfg. koſtet? Billig waren dagegen heute die Jo⸗ hannisbeeren, deren beſte Einkochzeit jetzt gekommen iſt. Sehr reich und von vorzüglicher Beſchaffenheit iſt das Stachelbeerangebot und vor allem ſind Him⸗ beeren dieſes Jahr ſehr ſchön, wenig madig und— preiswert. Darum ſei einmal an die erfriſchende rote Grütze erinnert, die gerade Kindern ſo gut mun⸗ det. Für den Feſttag mit Schlagſahne, für den All⸗ tag mit friſcher Milch iſt ſie eine angenehme Ab⸗ wechſlung, die man durch die verſchiedenartige Zu⸗ bereitung mit Grieß, Sago oder Mondamin nicht überdrüſſig wird. b f Neben Aprikoſen und zartflaumigen weichen Pfirſichen ſah man vereinzelt ſchwarze Johannis⸗ beeren, aus denen man einen beliebten Likör her⸗ ſtellen kann. An den Gemüſeſtänden gab es Rieſenweißkraut⸗ köpfe, neue, wenn auch noch kleine Sellerieknollen, viel Kopfſalat, deſſen Zeit bald vorbei iſt und auf⸗ fallend viel Wirſing. Erbſen und Karotten ſind noch immer beliebte Gemüſe, die ſich mit Pfifferlingen ge⸗ miſcht zu einem ausgezeichneten Dreigemüſe ver⸗ einen laſſen. Neben Pfifferlingen tauchten bereits die erſten Steinpilze auf, die ſehr ſchön und nicht teuer waren. Bei Bohnen iſt zu bemerken, daß ſeit dieſer Woche die erſten deutſchen Freiland⸗ bohnen angeboten werden. a Alle friſchen Gemüſe geben mit„Doſenfleiſch Im eigenen Saft“ vorzügliche Miſchgerichte, dabei aber läßt ſich aus dem Saft eine ausgezeichnete Gelee⸗ ſpeiſe herſtellen, wenn man kalte Eierſcheiben, friſche Gurken⸗ und Tomatenſcheiben einlegt und eine Kräu⸗ tertunke dazu gibt. Bei Flußfiſchen wirkt ſich das nur langſam abneh⸗ mende Hochwaſſer ungünſtig aus, beſonders fehlt es an Aalen und an Backfiſchen Letztere werden wegen ihrer Billigkeit wegen gerne gekauft, ſchmecken ſie. doch friſch und knuſperig gebacken ſo gut zum Gur⸗ ken⸗ und Kartoffelſalat. Mit Freude werden die die Hausfrauen die neuen„Pälzer“ Kartof⸗ feln begrüßt haben, die auch ſeit dieſer Woche auf den Markt kommen. g Bei den Blumen gaben Roſen, Nelken und die Wicken in ihren feinen Paſtellfarben das Gepräge der Mittſommerzeit. Neben ihnen fallen herrlicher, gefüllter Mohn und die dankbaren Haſenmäulchen auf, und wer einen ganz beſonders feinen Duft liebt, konnte ſich heute an wunderbarem Heliotrop er⸗ freuen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln, alte—6; Kartoffeln, neue 11—415; Wirſing 9 bis 12; Weißkraut 10—15; Rotkraut 18—20; Blumenkohl, Stitck 10—40; Karotten, Bſchl.—5; Gelbe Rüben 10—15 Spinat 15—20, Mangold—10; Zwiebeln 13—15; Grüne Bohnen 30—45; Grüne Erbſen—12, Kopfſalat, Stück 7 bis 12; Endivienſalat, Stück 10—18; Oberkohlraben, Stück—7; Rhabarber—5; Tomaten 30—60; Radieschen, Bſchl.—6 Rettich, Stück 10—15; Meerrettich, Stück 2050; Schl. ⸗ Gurken(groß) Stück 20—40; Suppengrünes, Bſchl. 35 Peterſilie, Bichl.—;: Schnittlauch, Bſchl.—5, Pfiffer⸗ linge 55; Steinpilze 5055, Aepfel 60—70, Kirſchen 20 bis 35; Erdbeeren(Ananas) 25—28; Heidelbeeren 890; Him⸗ beeren 35—40; Johannisbeeren 15—18; Stachelbeeren 10 bis 35; Zitronen, Stück—107 Bananen, Stück-15; Suüß⸗ rahmbutter 150—160; Lanöbbutter 130140; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, Stück—11; Aale 100120; Barben 60; Karp⸗ fen 80; Breſem 50 Backfiſche 35—40; Kaßelfau 40-50 Schellfiſche 50; Golödbarſch 407 Seehecht 60; Hahn, geſchlach⸗ tet, Stück 120—300; Huhn, geſchlachtet, Stück 200400; Enten, geſchlachtet, Stück 350400; Tauben, geſchlachtet, St. 66-80; Gänſe, geſchlachtet Stück 700-900; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet 120-125; Rindfleiſch 87; chalbfleiſch 100: Schweinefleiſch 87. 7 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Juli 1935 Die badiſchen Leichtathletik-Meiſterſchaften Am 7. Juli in Freiburg— 36 Vereine haben 150 Meldungen abgegeben Wenig Gegenliebe haben die beiden Hürdenläufe gefun⸗ Am kommenden Sonntag tragen alle 16 Gaue im deut⸗ ſchen Vaterland ihre Meiſterſchaften aus. Baden hat als Austragungsort ſeiner Meiſterſchaften Freiburg aus⸗ erſehen, woſelbſt im Stadion, das unter der Obhut des früheren Speerwerfers Buchgeiſter ſteht, die Titel⸗ kämpfe zum Austrag kommen. Die ungünſtige Lage der Dreiſamſtadt, beſonders für das nördlichere Baden und die damit verbundenen Unkvyſten, ließen das Meldeergebnis nicht die Höhe des vorjährigen erreichen, dafür iſt aber alles am Start, das irgendwie Anrecht auf einen Sieg hat. 56 Vereine haben ihre Melhungen abgegeben, über 150 Aktive haben Hoffnungen auf die insgeſamt 25 Titel. Es ſind allerdings nicht mehr die gleichen Titel wie im Vor⸗ jahre, die zu vergeben ſind. So fehlen die Staffeln, die ſchon entſchteden ſind, es fehlen einige Wettbewerbe der Frauen, die im Hinblick auf die Olympiavorbereitungs⸗ arbeit nicht im Meiſterſchaftsprogramm erſcheinen, dafür erſcheint neu ein ⸗Km.⸗Laufen und ein Gehen über 40 Kilometer. Für die 100 Meter wurden 17 Nennungen abgegeben. Neckermann iſt Titelverteidiger und erſter Anwärter auf den neuen Titel, den er auch im 200⸗Meter⸗Lauf erringen ſollte, zu dem 17 Mann antreten werden. Hier war im Vorjahr Gerber vom Fc Meiſter geworden. Moſterts konnte in Mannheim bei den letzten Meiſter⸗ schaften über 400 Meter Nehb ſchlagen. Heute halten wir aber Nehb um feſt eine Sekunde ſchneller als den Pforz⸗ heimer. Neben dieſen beiden kämpfen noch weitere 6 Mann, von denen der Schwetzinger Habel die meiſten Ausſichten auf den dritten Platz hat. W. Abel hat über 80b Meter ſeinen Titel zu verteidigen. Unter den acht Widerſachern halten wir den Mannheimer Nehb als den gefährlichſten, ja ſogar ſtärker als Abel. Aber auch Stadler und Gulbner müſſen beachtet werden. Stadler(Freiburger Fc) ſollte über 1500 Meter im⸗ ſtande ſein, Lang(Neckarau) in der Titelhaltung abzulöſen. Daneben muß aber ſowohl Abel(Neckarau) wie auch Hein (Heidelberg) beachtet werden. Stadler oder Abel ſollte Meiſter werden. 12 Läufer ſtarten zum 5000⸗Meter⸗Lauf mit dem Favo⸗ riten Blöſch(Eppingen) an der Spitze, der wohl mit Er⸗ folg ſeinen Titel verteidigen wird. Daurer und Hotter (Poſt) ſowie Werner(Durlach) werden aber dafür ſorgen, daß das Tempo nicht gar ſo gemütlich werden wird. Unter den 13 Namen der Starterliſte für die 10 000 Meter finden wir den Titelverteidiger Werner(Durlach) wieder. Da die 10 000 und 5000 Meter an einem Tag gelaufen werden, wird Werner entweder auf den einen oder anderen Lauf verzichten müſſen. Als Sieger er⸗ warten wir den Mi⸗Mann Lauſer, der zur Zeit über dieſe Strecke beſter Mann iſt. Für den Langlauf haben nur vier Mann gemeldet. Der badiſche Marathonmeiſter Wirth iſt als Sieger zu erwarten. Für das Gehen iſt der Freiburger Winterhalter hoher Favorit, deſſen ſchärfſter Gegner ſein Klubkamerad lamm fein wird. Insgeſamt fünf Geher werden über en 40 Kilometer langen Kurs gehen. den. Marquet wird gegen ſeine weiteren vier Mitbewer⸗ ber leichte Arbeit haben, wenn er wie in Baden⸗Baden gleich richtig Tritt bekommt. Erbs(Freiburg) hat über 400 Meter ſeinen Titel zu verteidigen; er fehlt in der Starterliſte. Wiedermann⸗T 46 hat hier Ausſichten, zum Wimpel zu kommen. Auch im 3000⸗Meter⸗ Hindernislauf fehlt der Verteidiger Auburger(Heidelberg). Sieben Läufer ſtellen ſich dem Starter. Wer Sieger wird, wird ſich am Samstag zeigen, vielleicht der Freiburger Büttner? In den Sprüngen ſtellte Mannheim im Vorjahr einen Meiſter. Gerber(Freiburg) hat im Stabhochſprung nur Speck(Pforzheim) zu fürchten. Heiß wird es im Weit⸗ ſprung hergehen, an dem 14 Teilnehmer ſich um den Titel ſtretten, den Abele(Mannheim)] zu verteidigen hat. Wir haben in Baden keine zuverläſſigen Springer, ſo daß die⸗ ſer Wettbewerb offen iſt. Im Hochſprung wollen 14 Mann Meiſter werden. Im Vorfahr wurde der Lörracher Schäfer mit 1,71 Meter Meiſter; dieſes Jahr wird dieſe Leiſtung nicht genügen. Berechtigte Ausſichten haben Jung und Marquet(Mannheim) auf den Sieg. Im Dreiſprung haben wir in Koch einen weiteren Athleten, der das Zeug in ſich hat, Meiſter zu werden. Die Wurfwettbewerbe gehören zu den Uebungen, bei denen im letzten Jahr die größten Fortſchritte gemacht wurden. Bei den Diskuswerfern, an der Zahl 14, hat Müller(Karlsruhe) die meiſten Ausſichten. Iſt Jung (Mannheim)] in Fahrt, muß er aber wieder über 40 Meter werfen, wenn er ſich den Titel ſichern will. Bührer und ſtägele werden ſich im Hammerwerfen einem erbitterten Kampf um den erſten Platz liefern. Kullmann gehört bei den Speerwerfern zu den ſtärkſten Leuten, an ſeinem Sieg iſt nicht zu zweifeln. In der letzten techniſchen Uebung, dem Kugelſtoßen, haben wir in Jägle einen ſicheren 14⸗ Meter⸗Mann, der, nachdem Merkle zur Zeit krank iſt, Meiſter werden ſollte. Die fünf Frauen⸗ Wettbewerbe haben nicht den ſtarken Andrang wie in Mannheim gefunden. Frl. Seitz wird ſich den Titel im 100⸗Meter⸗Lauf nicht nehmen laſſen. Ob Frau Neumann den Titel im Hürdenlauf mit Erfolg verteidigen wird, hängt davon ab, ob ſie die Nerven behält oder, wie bei den Kreismeiſterſchaften, beim Auftauchen der Gegnerin außer Schritt kommt. Frl. Krafft vom TW iſt ihre ſtärkſte Widerſacherin. Im Diskuswerfen ſollte Frl. Egger ebenſo ſicher auch 1935 Meiſterin werden können, wie Frl. Weßkott im Speerwerfen. Von Mannheimer Vereinen ſind in Freiburg ver⸗ treten: MTG mit Abele, Lauſer, Jung, Happel, Braun, Mörz⸗Neumann, Weßkott und Kleiſer; T V 46 entſendet Nehb, Wiedermann, Guldner, Keller, Eichin, Krafft und Wenderle. Der Poſtſportverein hofft auf Necker⸗ mann, Marquet, Braunbarth, Armbruſter, Daurer, Hotter, Koch und Garreſch. VfL Neckarau bringt W. Abel und Long an den Start. Der Vf R hat nur öͤrei Frauen, und zwar Kehl, Förſter und Egger gemeldet. Hand ball⸗Aufſtiegsſpiele bis zuletzt Bis zum letzten Spieltag vor der Sommerſperre haben ſich die badiſchen Aufſtiegskämpfe hingezogen. Um den Aufſtleg zur Gauklaſſe konnte man die beiden letzten Treffen gerade noch erledigen; die Entſcheidung fellbſt war jedoch bereits gefallen. Da der F C Freiburg auf das Rückſpiel in Hei⸗ Helberg Verzicht leiſtete und dem Gegner ohne Kampf die bedeutungslos gewordenen Punkte überließ, ſtanden ſich nur Polizei Karlsruhe— TV Secken heim gegenüber. Das Spiel endete zwiſchen den beiden Gau⸗ klaſſen⸗Neulingen:7(414). Damit hat Polizei Karlsruhe die Niederlage aus dem Vorſpiel ausgeglichen und behält gleichzeitig den erſten Platz. Allerdings iſt der Sieg der 1 Mannſchaft zugefallen. Immer wieder ſtand le Partie über die ganze Zeit hinweg gleich. Einmal legte die eine Männſchaft ein Tor vor, dann wieder die andere, his vor dem Schlußpſiff gerade die Polizeielf zum Zuge ekommen war. Man wird geſpannt ſein, wie ſich beide zannſchaften im neuen Spieljahr in der erſten Klaſſe be⸗ währen. Für die Aufſtiegsſpiele ergibt ſich der folgende Schlußſtand: Pereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Polizei Karlsruhe 8 6 1 1 78:66 18 TW Seckenheim 8 5 0 1 55240 10 Mol. Mhm. Heidelb. 8 8 1 4 44.58 7 ade Ziegelhauſen 8 3 0 8 66:69 8 Freiburg 8 2 0 6 55206 4 Die Bezirksklaſſenanwärter haben Hagegen nònoch einige Rückſtände ins neue Spieljahr mitgenommen. Die Zeit war zu kurz, um ſelbſt die Einerrunde durch⸗ zubringen. Dazu brachten die Spiele des 30. Junt noch i nette Ueberraſchungen. Beim S St. Leon unter⸗ —* TW Viernheim unerwartet hoch mit 922(:2) und vom TS V Schön am wurde die Tg Oftersheim mit 108(64) geſchlagen, ſo daß die Rangordnung ſo ziemlich umgekrempelt wurde. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte St. Leon 3 5 1 0 88˙15 85 TB Viernheim 3 2 0 1 20.21 4 Tg Oftersheim 3 1 1 1 2⁵¹92 3 SW Schönau 4 1 1 2 24˙88 8 Tade Laudenbach 8 90 1 2 1 Die beiden Vertreter des Mannheimer Kreiſes haben ſich alſo noch dieſen beiden Niederlagen von dex Spitze ver⸗ drängen laſſen. Ob die reſtlichen zwei Spiele noch zum Austrag kommen, erſcheint zweifelhaft, da nach der Eut⸗ wicklung der ganzen Ab⸗ und Aufſtiegsfragen und nicht zuletzt durch die Ueberſiedelung der Polizei von Mann⸗ heim nach Heidelberg, alle fünf Mannſchaften aufrücken können. Wie die Einreihung in die beiden Staffeln der 1 Bezirksklaſſe erfolgt, ſteht allerdings noch n 5 Kreisjugendturnfeſt in Ladenburg Das Kreisjugendturnfeſt des Badiſchen Neckarturnkreiſes Nord, das am Sonntag in Ladenburg ſtattſand, war eine gewaltige Kundgebung für die Lebenskraft der DT. Wohl nahezu 1000 Buben und Mädels waren es, die ſich voller Eifer und Begeiſterung im Römerſtädtchen am Neckar zum Wettkampf einfanden; ein Beweis dafür, daß Jahns Ge⸗ danken auch heute noch ihre zündende Kraft behalten haben. Die Tagesarbeit wurde eingeleitet mit einem Kirchgang beider Bekenntniſſe, der von Kreisſugendwart Zorn über⸗ wacht wurde. Anſchließend folgte der Feſtzug durch die Stadt. Eine Eröffnungsfeier mit Flaggenhiſſung leitete den Wettkampf auf dem Sportplatz ein. Dieſer war dazu geradezu vorbildlich vorbereitet. Mit den Birkenbäumen und den Hakenkreuzfahnen hatte er ein feſtfrohes Ausſehen. Für den Wettkampf wurden allein 10 Weitſprungbahnen, 10 Wurſbahnen, 12 Laufbahnen hergerichtet, 5 Reck und 5 Barren aufgeſtellt. 35 Riegen konnten auf einen Befehl den Kampf beginnen. Der guten Vorbereitung des feſt⸗ gebenden Vereins iſt es nicht zuletzt zu danken, daß das Feſt einen ſo glatten Verlauf nahm. Beim Wettkampf nun ſahen wir die Buben und Mädels beim Sprung, Wurf, Stoß und am Gerät. Mit welchem Kampfesmut und Liebe ſie bei der Sache waren, konnte man vernehmen, wenn man ab und zu in ihre Reihen hineinhörte. Da hieß es: Ich bin weiter als du; diesmal hab ich dich geſchlagen! 0 Die Mittagspauſe konnten die kleinen Wettkämpfer im ſchattigen Grün ausgiebig genießen, zumal es noch eine kräftige Suppe gab. Und wenn man als Neugieriger mal nach dem Inhalt dieſes Gerichts forſchte, ſo ſah man dort: Kartoffeln, Fleiſch, Erbſen, Gelbrüben, Speck, Blumenkohl, eine wahrlich nahrhafte Hausmannskeſt!— Am Nachmittag fand ſich die Turnerſugend zu Sondervorführun⸗ men. Bei der Preisverteilung konnte ſich mancher Turner⸗ bub und manches Turnermädel mit Stolz den Eichenſtutz ans Turnerkleid heften. Es ſind keine geldwerten Preiſe, um die die Turner kämpfen. Das ſchlichte Eichenlaub iſt ſo recht Symbol für turneriſchen Idealismus. Der Sonn⸗ tag der Turnerjugend war ein Tag der Freude und des Glanzes. Der Kampf iſt beendet, die Arbeit iſt vorbei. Lehrgang für Schüler, Jugendliche und Sportler Die für den vorgenannten Lehrgang auf dem Reichs⸗ ſportfeld zur Verfügung ſtehenden Plätze ſind bereits be⸗ ſetzt ſo daß weitere Anmeldungen nicht mehr entgegen⸗ genommen werden können. Für den Frauen⸗ Lehrgang für Gymnaſtik, Volkstanz und Tanz, der vom 5. bis 17. Auguſt auf dem Reichsſportfeld ſtattfindet, ſtehen noch einige Plätze offen. Weitere Mannheimer Tenniserfolge Beim allgemeinen Tennisturnier Augsburg, das am letzten Wochenende ausgetragen wurde, war Dr. Buß⸗ Mannheim dreimal erfolgreich. Er ſiegte im Schlußſpiel des Herren⸗Eingel über Mitterer ⸗ München mit:2, 624. Er gewann außerdem das Herren⸗Doppel zit⸗ ſammen mit Mitterer gegen Helmit⸗Bauer, ferner das emiſchte Doppel mit Frau Huß⸗München gegen Frau Huber⸗v. d. Planitz. Außerdem ſiegte der Mannheimer Juniorenmeiſter Hildebrand 2 beim allgemeinen Tennisturnier Titi⸗ ſee im Schlußſpiel gegen Weihe⸗Freiburg mit:2, 816, wührend er im Herren⸗Doppel zuſammen mit Weihe in der Schlußrunde gegen Goſewich⸗Hamel unterlag. Aus dem Lager Panlino Uczudun im Training Am Mittwochnachmittag hatten Hunderte von boxſport⸗ begeiſterten Beſuchern des Treptower Paradiesgartens Ge⸗ legenheit, den ſpaniſchen Schwergewichtler Paulino Uezu⸗ dung bei ſeinem Abſchlußtraining zum Kampf gegen Max Schmeling zu ſehen. Wer vor einigen Tagen noch unſeren Ex⸗Weltmeiſter bei ſeiner Vorbereitungsarbeit beobachten konnte, wird im Stil der beiden Boxer einen großen Unter⸗ ſchied feſtgeſtellt haben. Schmeling iſt der bei weitem ele⸗ gantere, klarer boxende Schwergewichtler, der ſchon ſeiner körperlichen Erſcheinung nach friſcher wirkt. Der ſpaniſche „Holzfäller“ iſt in ſeinen Aktionen ſchwerfälliger, aber äußerſt energiſch und hart. Noch iſt der Baske emſig bei der Arbeit, noch ſchwitzt er unaufhörlich, man merkt ihm an, daß er mit ſeinem Gewicht noch nicht ganz zufrieden iſt. Er beginnt ſein Training mit zwei Runden Plattformball⸗ Arbeit, der eine Runde Schattenboxen folgt Ueber die Art ſeiner Kampfesführung erführt man aber erſt in den nun beginnenden Sparringsrunden, die ſich über ſechs Runden exſtrecken. Mit dem ſpaniſchen Schwergewichtler Belar läßt er ſich in harte Schlagwechel ein, die nur ſelten durch irgendeine Gerade, aus der Diſtanz geſchlagen, unterbro⸗ chen werden. Viel abwechflungsreicher iſt der Kubaneger Cheo Morefon. Dieſer wieſelflinke Mittelgewichtler kaun die vollkommen ungedeckten Kopfpartien Paulinos leicht mit kurzen Haken erreichen, böſe aber ſieht es für ihn aus, wenn er von dem bärenſtarken Spanier in den Nah⸗ kampf gezogen wird. Nach einer weiteren Runde Schatten⸗ boxen und einer Runde Seilchenſpringen folgt das beſte der Trainingsarbeit, die Gymnaſtik⸗Runde. Erſtaunlich, wie der alte Ringfuchs ſeinen Körper beherrſcht. ine amerikaniſche Rangliſte Max Schmeling an dritter Stelle Die alljährlich von der Nationalen Boxgemeinſchaft Neuvork herausgegebene Rangliſte der weltbeſten Schwer⸗ gewichtsboxer iſt für dieſes Jahr ſoeben der breiten Oef⸗ e des amerikaniſchen Boxſports„überreicht“ wor⸗ en.. Man iſt in USA ſchwer im Druck, das zeigt dieſe Rang⸗ folge ganz deutlich. Gute amerkkaniſche Schwergewichtler ſehten, und ſo wundert es nicht weiter, daß unter den zehn Weltbeſten nicht weniger als fünf europälſche Boxer zu fin⸗ gen, Volkstänzen und allgemeinen Fretübungen zuſam⸗ den ſind. Wir geben die Rangliſte zur Information wieder, den Veranſtaltern in Amſterdam 4 Ausklang des Jußballſpieljahres Köln als dramatiſcher Höhepunkt— Der Zuwachs in der badiſchen Gauliga Vorbereiiungen in den Vereinslagern Die Abwicklung des Jahresprogramms des Dߧ B, das in der Welt an Umfang und organiſatoriſchem Aufbau wohl einzig daſteht, dürfte in ſeinem Höhepunkt des Deutſch⸗ meiſterkampfes in der rheiniſchen Domſtadt ſchon rein vor⸗ ausſetzungsmäßig noch nie ſolche Spannungen gehäuft haben als in dieſem Jahr, da zum erſtenmal in der langen Kette der Meiſterſchaftschrontk ein Verein ſich mit zur Spitze durchrang, deſſen Weg bisher noch nie mit einer überragenden Meiſterſchaft oder überdurchſchnittlichem Ruf bezeichnet war. Aber gerade hierin liegt die einmalige Leiſtung des VfB Stuttgart, ganz abgeſehen von dem:6, das er gegen den Titelverteidiger herausholte. Dieſes Er⸗ gebnis muß rein kampfmäßig als ebenbürtig dem Deutſchen Meiſter bezeichnet werden, zumal man kaum fehlgeht, daß bei Austragung der höchſten Fußballtrophäe in ſüd⸗ deutſcher Umgebung der große Strauß wohl doch einen kritiſcheren Ablauf und Ausgang für die wackeren Schalker genommen hätte. Viel zu wenig wurde auch in der all⸗ gemeinen öffentlichen Wertung der wichtige Umſtand be⸗ tont, daß die Schwaben ohne Weidner in der Ver⸗ teidigung den ſchwerſten Gang unternehmen mußten. Es entbehrt alſo der denkwürdige Ausklang des Spiel⸗ jahrs 1934/35 keinesfalls einer gewiſſen Tragik, denn ob VfB ſo ſchnell wieder den glänzenden Sturmlauf der End⸗ runden wiederholen kann, Hürfte dahingeſtellt bleiben. Jedenfalls hat der ſo unverhofft aus der Verſenkung auf⸗ tauchende Vertreter der ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Belange ſich nach beſten Kräften und überaus ehrenvoll geſchlagen. Die Länderkämpfe des D B ſchloſſen nach einer Serie ſchönſter Erfolge, die ſich würdig den Weltmeiſterſchaftstreffen anſchloſſen, mit offenbaren Ermüdungserſcheinungen. Es dürfte aber doch wohl auch die Frage aufgeworfen werden, ob das eingeſchworene Sicherungsſyſtem nicht doch überſpannt wurde. Schweden, unſer zäheſter Gegner, verſtand es, ſich der gleichen Waffe zu bedienen, aber trotzdem die Abriegelung beweglicher zu geſtalten. Dieſe Beweglichkeit hat zweifellos eine entſchie⸗ den größere dynamiſche Kraft, die ſchließlich auch den verdienten Erfolg dem zudem ſehr verbiſſen kämpfenden Gegner zufallen ließ. Alles in allem brachte das Spiel⸗ jahr auch auf dem internationalen Feld einen gewaltigen Fortſchritt. Das Berliner Olympia 1936 wirft ſchon längſt ſeine Schatten voraus, denn die Suche nach dem„unbekannten Sportsmann“ wie die allgemeinen Anſtrengungen der Reichs portleitung, in Schulungs⸗ und Sonderkurſen das geſamte Material zu weiterer Höhe zu führen und zu ſieben; dann auch die Großveranſtaltungen in den Sparten des Sommerſports(Leichtathletik, Rudern, Schwimmen uſw) ſtehen alle im großen Blickpunkt für 1936, wo die olympiſchen Spiele in einer Weiſe aufgezogen wer⸗ den ſollen, die den Scheitelpunkt der ſeitherigen Olympia überhaupt darſtellen dürfte. In allen Erdteilen herrſcht ein Wettlauf im Rekoröbrechen, der die Aufgaben für die Welt⸗ ſchau des kommenden Jahres ins Unermeßliche ſteigert und vom deutſchen Volk bis in ſein letztes Glied hinein eine Verſchmelzung der Beſtrebungen ſowie des Einſatzes for⸗ dert, der alle, aber auch alle Kräfte einzuſpannen und aus⸗ zuſchöpfen hat, ſoll das erſte Olympia auf deutſchem Boden das bringen, was die geſamte Nation von ihm erwartet. Deutſchland geht ſeiner größten Sportprüfung und— ſo hoffen wir zuverſichtlich— ſeinem größten Ehrentag auf dem gewaltigen Feld der internationalen Leibesübungen und internationalen Geiſtesſchlacht entgegen. Von dieſem alles beherrſchenden Zentrum aus wisder zurück zum Ausklang des Spieljahrs 1934/35, das mit dem letzten Sonntag auch ö die Frage nach den Aufſteigenden der badiſchen Gauliga geklärt hat. Die kommende Spielzeit wird alſo wieder die beiden einſtigen Teilnehmer der oberſten Klaſſe, Viernheim und Brötzingen, in dieſen Bereich zurückführen. Die Viern⸗ heimer gaben ja bereits mit ihren Schlußſpielen gegen Vs Neckarau und Waldhof einen Vorgeſchmack für die zu erwartenden ſchweren Kämpfe der nächſten Gaurunden, die ja auch bereits heute ſchon ihre Ausſtrahlungen in dem erhöhten Vorbereitungseifer der einzelnen Vereinslager zeigen. Die Mannheimer Vereine, deren Zahl, nach der terminmäßig den Gau beherrſchenden Phalanx von vier Teilnehmern, wieder auf drei zurſtck⸗ gefallen iſt, beſchäftigen ſich intenſiv mit der Erneuerung oder Verſtärkung ihrer Mannſchaften, ſo daß die ſcheinbare der Berufsboxer ohne über den Wert ſolcher mehr oder weniger willkür⸗ lichen Aufſtellungen ein Wort zu verlieren: 1. Weltmeiſter James Jim Braddock(USA); 2. Joe Louis(USA); 3. Max Schmeling(Deutſchland); 4. Max Baer(uS); 5. Primo Carnera(Italien); 6. Warkter Neuſel(Deutſchland); 7. Steve Hamas(USA); 8. Art Lasky(USA); 9. Jack Doyle(Irland); 10. Jack Peterſen (England. Neue Probleme in der Box⸗Weltmeiſterſchaft Nach dem Scheitern des Weltmeiſterſchaftsprojekts Baer gegen Schmeling haben die Veranſtalter von Amſterdam nicht geruht und ſich nach Kräften um das Zuſtandekommen neuer Begegnungen bemüht. In engſter Zuſammenarbeit mit der Internationalen Boxing⸗Union(JBu) ſoll nun⸗ mehr die Weltmeiſterſchaft auf einer neuen Grundlage aus⸗ getragen werden und man hofft, unter Heranziehung der in Frage kommenden Boxer Schmeling, Baer, Neu⸗ ſel, Carnera und Charles, das Veranſtaltungsmonopol der Amerikaner endgültig durchbrechen zu können. Bei iſt nun die feſte Zuſage Baers eingetroffen, anfangs September(8. September) in Amſterdam gegen Schmeling eine Weltmeiſterſchafts⸗ Ausſcheidung zu beſtreiten, ſelbſtyerſtändlich unter Aufſicht der JB. Gleichzeitig iſt für dieſen Kampftag die Aus⸗ ſcheidung Neuſel— Carnera abgeſchloſſen worden, ſo⸗ wie eine Begegnung Charles mit dem Finnen Baerlund. In den Rahmenkämpfen werden holländiſche Kräfte ein⸗ geſetzt, u. a. Bob van Klaveren. Vob Olin kommt nicht? Amerikas Halbſchwergewichts⸗Weltmeiſter Bob Olin ſteht bereits ſeit einigen Wochen mit deutſchen und eng⸗ liſchen Veranſtaltern in Verhandlungen, die ihn zu Kämpfen auf europäiſchem Boden veranlaſſen wollen. Doch der Amerikaner hat bisher noch nicht zugeſagt, vielmehr ant⸗ wortete er einem engliſchen Veranſtalter, daß ihm 4000 Pfd. E50 000 4) nicht genug ſeien. Ihm habe man in Amerika 20000 Dollar für einen Kampf gegen John Henry Lewis in Pittsburgh geboten, und die wolle er zunächſt einmal „einſtecken“. 0 In ſeinem Antwortſchreiben an den engliſchen Veran⸗ ſtalter erklärt Bob Olin weiter, daß er ein ähnliches An⸗ gebot für einen Titelkampf gegen Adolf Heuſer(Bonn) von deutſcher Seite bereits abgeſchlagen habe. Ruhe des Sommers eine rein äußerliche iſt. An Stelle des Fußballtrainings tritt das der für den Fußball unſchätz⸗ baren Leichtathletik und Gymnaſtik loder ſollten doch an deſſen Stelle treten), da ſie eine ideale Ergänzung unter Untermauerung des Fußballſports bilden. Ein leichtathle⸗ tiſch oder gymnaſtiſch vorgebildeter Spieler wird ſtets lei⸗ ſtungsfähiger ſein und bleiben, als jener, der auf ſolche Hilfsmittel verzichten zu können glaubt. Lauf, Start, Sprungvermögen, Ausdauer, Lockerung und Elaſtiſch⸗ machung des Körpers ſind unerläßliche Grundlagen für er⸗ folgreichen Fußball. Daß die Mannheimer Vereine aus dem Ablauf der verfloſſenen Spielzeit wohl gelernt haben werden, dürfte außer jedem Zweifel ſtehen. Eine Ge⸗ neralforderung für jeden im Hauptrennen bleiben wollenden Verein bleibt die Frage des Erſatzes oder Nachwuchſes, denn mancher Großverein glitt von der Höhe ſeines Könnens, weil zu gegebener Zeit eben ſpiel⸗ reifer Erſatz fehlte, der die zweite und dritte Linie der Re⸗ ſerve der Kampf⸗ und Schlagkraft der Vereine bildet. Un⸗ bedingt ſollte jeder Verein in der Lage ſein, ſämtliche Poſten der Hauptmannſchaft doppelt beſetzen zu können, denn das iſt und bleibt die beſte Sicherung für alle Even⸗ tualitäten. Daß die Vorbereitungen für die kommende Spielzeit in Mannheim ganz beſondere ſind, geht aus den Anzeichen hervor, die ſchon längere Zeit und auch neulich in der Oeffentlichkeit bekannt geworden ſind. So hat SV Wal d⸗ hof ſein Augenmerk auf den Ausbau ſeines Angriffs ge⸗ lenkt, dem im Herbſt mit Kleber, Schneider(„Bayern“) und dem wohl wieder in Tätigkeit tretenden Walz 1, Verſtär⸗ kungen zuwachſen. Sollte dadurch Hermann eventuell für die Läuferreihe frei werden, muß man ſchon ſagen, daß der langjährige Meiſter unter weſentlich beſſeren Voraus⸗ ſetzungen in die neue Serie gehen wird. Im Hintergrund ſteht noch Brezing zur Verfügung. Die Torhüterfrage allerdings hat ihre eigentliche Löſung noch nicht gefunnden. Der VfR Mannheim hat ſich nun nach langer Pauſe mit Max Breunig wieder einen Berufstrainer zu⸗ gelegt. Die Leiſtungen von Max Breunig als beſter deut⸗ ſcher Mittelläufer ſind bekannt. Auch als Trainer brachte er manche Mannſchaft wieder zur beſonderen Geltung; ſo die 1860er bei ſeiner erſten Betreuung bis ins Endſpiel, Breunig, der nun gleichfalls ein Karlsruher— ſeinen Wirkungskreis finden wird, dürfte aus dem Vfüi⸗Beſtand ſchon etwas heraus⸗ holen können. So kreuzen ſich die Beſtrebungen der bei⸗ den alten Rivalen Waldhof und Vſdt und man kann nur wünſchen, daß dieſe beiderſeitigen Anſtrengungen den Mannheimer Fußball zur vollen Höhe geleiten. Der VfL Neckarau, als Dritter im Bunde, tritt da⸗ bei durchaus nicht auf die Seite. Der Ablauf der letzt⸗ jährigen Runden hat dargetan, daß die Mannen von der Altriper Fähre ihren gewichtigen Part herauszuſtellen ver⸗ mögen und wenn die Mannſchaft ihre endgültige, wirkſame Aufſtellung gefunden haben dürfte, iſt Neckarau derſelbe ausſichtsreiche Bewerber wie im Vorfahr. Die Sommer⸗ monate geben alſo Muße genug, ſich mit Vorbereitungen und Erwägungen zu beſchäftigen. 1 Der Verein wird die nächſte Spielzeit im Vorder⸗ treffen ſein, der ſeine Formation am erſten heraus hat und nicht erſt die Pflichtſpielzeit ſelbſt als Proheobfekt betrachten zu können glaubt. Aug. Müßle. Schon 5 Nationen im Gordon⸗Bennett⸗Flug Beim Veranſtalter des Gordon⸗Benneti⸗Rennens für Freiballone, dem Polniſchen Luftſport⸗Verband, ſind bis zum erſten Meldeſchluß die Meldungen von fünf Nationen eingegangen. Deutſchland undPpolen nannten für das am 15. September ſtattfindende Rennen je drei Ballone, Belgien und Frankreich je zwei und die Schweiz einen. Bis zum letzten Meldeſchluß, dem 15. Auguſt, er⸗ wartet der Veranſtalter noch die Nennungen Nordamerikas, Hollands und der Tſchechoflowaket. Eine kleine Straſpredigt Schwedens Preſſe findet, nachdem etwas Abſtand zu den Ereigniſſen gewonnen wurde, über das allzu laute und partetiſche Verhalten des Publikums wührend des beutſch⸗ ſchwediſchen Fußballtreffens eine recht deutliche Sprache. So tadelt z. B.„Aftenbladet“ mit ernſten Worten das unſportliche Verhalten der Zuſchauer und erklärt, man habe hiermit das Geſetz der Gaſtfreundſchaft völlig ver⸗ geſſen. Schon dreimal habe ſich das ſchwebiſche Publikum gegen deutſche Sportler unfair benommen. Einmal gegen den Ringer Ehrl, dann gegen die Leichtathleten im ver⸗ gangenen Jahr, und jetzt im Fußballſpiel.„Würde man uns im nächſten Jahr in Berlin ungünſtig aufnehmen. ſo hätten wir uns nicht zu beklagen“, ſchlteßt das Blatt ſeine wohlgemeinte Strafpredigt. Lernt Schwimmen mit„Kraft durch Freude“ Beginn des Kurſes heute abend im von 10.50 bis 21 Uhr. neben Regierungsrat Geppert Reinbad Arno) * 5 3 1 ö 1 5 1 le des uſchätz⸗ n doch unter ytathle⸗ ts lei⸗ ſolche Start, laſtiſch⸗ für er⸗ ne aus haben e Ge⸗ bleiben oder on ber t ſpiel⸗ der Re⸗ t. Un⸗ mtliche önnen, Even⸗ zeit in zeichen in der ald ⸗ fs ge⸗ “) und zerſtär⸗ ell für haß der oraus⸗ rgrund erfrage nnden. Pauſe ter zu⸗ r deut⸗ brachte ing; ſo idſpiel, ert- finden jeraus⸗ er bei⸗ in nur n den ritt da⸗ 1 letzt⸗ on der n ver⸗ rkſame erſelbe mmer⸗ tungen zorder⸗ us hat objekt 5 le. 8 für nd bis tionen en für allone, wei z üſt, er⸗ ertkas, ten, ſo t fein 5 5 3 4 5 Donnerstag, 4. Juli 1935 Aus Baden Das Ende der Kettenſchiffahrt auf dem Neckar In wenigen Tagen werden die letzten Ketten⸗ schlepper vom Neckar verſchwinden. Mit ihnen ſchwindet ein Stück alter Zeit. Aus dieſem Anlaß schreibt ein alter, in Eberbach geborener Schiffer dem „Heidelberger Tageblatt“ eine Erinnerung aus der Zeit der Eröffnung der Kettenſchiffahrt vor 57 Jahren: „Noch wenige Tage werden vergehen, dann iſt die letzte Arbeit an der Neckarkanaliſierung zwiſchen Mannheim und Heilbronn fertig, ſo daß dieſe Strecke von Großſchiffen befahren werden kann. Ein großes Werk iſt bald vollendet. Im Frühſommer 1878 hörte die Treidlerei mit Pferden am Neckar auf und der Bergzug der Schiffe an ihren Beſtimmungsort wurde durch Kettenſchlepper ſchneller vollbracht. In einigen Wochen kann man nun auch ſagen: Kettenſchiff, du haſt deine Schuldigkeit getan; du kannſt gehen! 57 Jahre hat das Kettenſchiff die ſchweren Schlepp⸗ zuge gegen die ſtarke Strömung des Neckars ſicher an den Ort ihrer Beſtimmungen gebracht, jetzt iſt es vorbei. Es find heute nur noch ſehr wenig Men⸗ ſchen am Leben, die das Treideln und die Eröffnung ber Kettenſchiffahrt erlebt haben.“ Gegen den Rebſchädling Das badiſche Weinbauinſtitut gibt folgendes be⸗ kannt: „Peronoſporakrankheit der Reben iſt im ganzen Lande begünſtigt durch warme Regenfälle, ſtark auf⸗ getreten und hat zum Teil dort, wo nicht rechtzeitig geſpritzt wurde, die Geſcheine befallen und getötet. Damit ſich dieſe Krankheit nicht noch weiter ausbrei⸗ ten kann, iſt alsbald nach beendigter Rebblüte, wenn alſo die„Käppchen“ abgeworfen ſind und die Frucht⸗ knoten ungeſchützt daſtehen, eine erneute Be⸗ ſpritzung mit kupferhaltigen Brühen notwendig. Dabei iſt beſonders darauf zu achten, daß die Ge⸗ ſcheine recht tüchtig vom Spritzenſtrahl getroffen wer⸗ den Da ſich der Heuwurm zur Zeit in verſchiedenen Entwicklungsgrößen in den Geſcheinen vorfindet, iſt es zweckmäßig, auch diesmal arſenhaltige Kupfer⸗ brühhen zu verwenden. Vorſicht beim Umgang mit den ſtark giftigen arſenhaltigen Brühen! Wo Mehltau auch nur in Spuren auftritt ſofort ſchwefe ln.“ * Karlsruhe, 4. Juli. Das Polizeipräſidium Karlsruhe hat auf Antrag des Städtiſchen Fürſorge⸗ amtes Karlsruhe den 39 Jahre alten Hilfsarbeiter Hermann Kr. wegen fortgeſetzter Verletzung der Unterhaltspflicht gegenüber ſeiner Familie und wegen Trunkſucht auf die Dauer eines Jah⸗ res im Landesarbeitsamt Kislau untergebracht. * Haslach, 4. Juli. Der„Anzeiger vom Kinzigtal“, bisher im Verlag Joſef Huber, Haslach j.., ſtehend, iſt eit 1. Juli in den Verlag des„Offenburger Tage⸗ blattes“ in Offenburg(A. Reiff& Cie., Buchdruckerei) übergegangen. * Triberg, 3. Juli. Der„Triberger Bote“ hat mit dem 30. Juni ſein Erſcheinen eingeſtellt. annheir N David Kahn und Sally Harris vor Gericht Baden-Badener Vankiers verſpekulieren anvertraute Gelder— Für perſönlichen Aufwand eine Million Vor der Karlsruher Strafkammer begann am Mittwoch der Prozeß gegen die beiden jüdiſchen Bankiers Sally Harris und David Kahn aus Baden⸗Baden. Die Angeklagten waren In⸗ haber des im Februar 1934 zuſammengebrochenen Bankhauſes Herrmann u. Co. und ſind wegen Un⸗ treue, Konkursverbrechens und Verbrechens gegen das Bankdepotgeſetz angeklagt. Im Februar 1934 hatte plötzlich die Herrmann⸗ bank in Baden⸗Baden die Schalter geſchloſſen, der geſchäftsleitende Inhaber Sally Harris war aus⸗ gerückt, in den Kundendepots fehlten Wertpapiere, die Bank war, wie die Nachprüfung des Status er⸗ gab, zahlungsunfähig, das Konkursverfahren wurde eröffnet und Sally Harris in Frankfurt verhaftet. Nun haben ſich der 53 Jahre alte ledige Bankier Sally Harris aus Niederwöllſtadt und der 70 Jahre alte verheiratete Bankier David Kahn aus Muggen⸗ ſturm, die beiden Inhaber des Bankhauſes Herrmann & Co. in Baden⸗Baden, zu verantworten. Die Herrmann⸗Bank wurde 1890 von dem Ban⸗ kier Herrmann gegründet, 1891 iſt Kahn als Teil⸗ haber eingetreten. Die Bank hat ſich gut entwickelt. 1925 ſtarb Herrmann, und Kahn hat dann den Pro⸗ kuriſten Harris als Deilhaber aufgenommen. Im dem Geſellſchaftsvertrag verpflichtete ſich Harris, ſeine ganze Tätigkeit und Zeit allein und ausſchließ⸗ lich dem Geſchäft zu widmen, während Kahn mit Rückſicht auf ſein vorgeſchrittenes Alter ſeine Ar⸗ beitszeit frei beſtimmen konnte. Er hat ſich dann auch hauptſächlich als ehrenamtlicher Vorſtand oder Förderer von allerlei Organiſationen, auch als Stadtrat der ehemaligen Demokraten, betätigt. Kahn iſt bei dem Zuſammenbruch mit privaten Mitteln zugunſten der Bankkunden eingeſprungen. Die Anklage legt dem Harris zr Laſt, er habe als geſchäftsleiten⸗ der Inhaber des Bankhauſes Herrmann& Co. in Baden⸗Baden von März 1927 bis zum Zuſammen⸗ bruch der Herrmannbank, Ende Februar 1934, in zahlreichen Fällen Wertpapiere, welche die Bank von Kunden in Verwahrung hatte, aus dem Depot ent⸗ nommen und zum Nutzen der Bank veräußert. Eine Reihe von Runden der Bank iſt dadurch ſchwer geſchädigt worden. Die Verpfändungen und Veräußerungen von Wertpapieren hat Harris 1931 und in den folgenden Jahren fortgeſetzt, obwohl er ſich im klaren war, daß ſeine Bank mit einer ſtän⸗ dig ſich vergrößernden Unterbilanz arbeitete. Ins⸗ geſamt hat er eine halbe Million fremoer Gelder verpfändet und veräußert. Wie ſich aus den Büchern ergab, hat er von Ende 1930 ab über⸗ haupt keine Einträge mehr gemacht, um nicht ſchwarz auf weiß zu Buch zu bringen, daß die Bank illiquid war.— Schon von 1932 ab hat er weiter den von der Reichsbank jedes Jahr geforderten Bilanz⸗ bericht verſchleiert, hohe Beträge auf die Aktiv⸗Seite eingeſetzt, die gar nicht vorhanden waren, und auf der anderen Seite Bilanzen für die Steuer dahin verfälſcht, daß er Aktiva nicht auf⸗ führte. In der Verhandlung geſtand er die Steuerhinter⸗ ziehung glatt ein, aber er beſtreitet, daß die Bank mit Unterbilanz gearbeitet habe, und er erklärt den Grund für den Zuſammenbruch dahin, daß er ſich auf zugeſagte Gelder verlaſſen habe, die durch Machenſchaften ſeiner Angeſtellten() nicht eingelaufen ſeien. Der Bericht ſtber die Bilanz an die Reichsbank ſei nach ſeiner Anſicht lediglich eine Formſache(!) geweſen. Allerdings, wenn Har⸗ ris eine richtige Bilanz eingeſandt hätte, wäre ſeine Bank ſchon vor Jahren unter Geſchäftsaufſicht ge⸗ ſtellt worden. Während ſich die Bilanz der Bank von Jahr zu Jahr immer mehr verſchlechterte, ha⸗ ben die beiden auf der anderen Seite für ſich ſelbſt in den wenigen Jahren bis zum Zuſammenbruch der Bank nahezu eine Million Mark für ihre perſön⸗ lichen Bedürfniſſe verbraucht. Kahn erklärt ſich den Zuſammenbruch damit, daß Harris den Kopf verloren habe. Von einer Un⸗ terbllanz oder Zahlungsunfähigkeit will er nichts gewußt haben. Früher hatte Kahn angegeben, der Zuſammenbruch ſei auf Harris' Spekula⸗ tionsgeſchäfte zurückzuführen. Die Verhandlung wird am Donnerstag fortge⸗ ſetzt. 98 Fahre alt! * Neckargerach, 4. Juli. Waldhüter a. D. Adam Gröhl in Neckargerach kann in dieſen Tagen ſein 98. Lebensjahr vollenden. Der Jubilar iſt am 6. Juli 1837 in Neckargerach geboren und beſuchte hier auch die Volksſchule. Nach ſeiner Schulentlaſſung war er zuerſt auf dem Rhein als Schiffer tätig. Im Jahre 1858 rückte er zum Jägerbataillon in Karlsruhe ein. Gern erzählt Gröhl heute noch ſeine Erinnerungen aus ſeiner Militärzeit. Nach der Auflöſung des Jä⸗ gerbataillons(1837) wurde er dem Leibgrenadier⸗ Regiment 109 zugeteilt. Vom Jahre 1876 ͤ an war Gröhl Forſtwart der Gemeinde Neckargerach und Die Ernteausſichten an der ſüdlichen Vergſtraße Die Hitze der letzten Woche hat die Heuernte außerordentlich begünſtigt. So konnte das Wie⸗ ſenheu mit verhältnismäßig geringer Mühe und in beſtem Zuſtand heimgebracht werden. Man iſt in bezug auf Menge und Güte ſehr zufrieden, was im Vorjahre nicht der Fall war. Die Kartoffeln ſind zum größten Teil ſchon gehackt und gehäufelt. Die Hitze kam der Unkrautbekämpfung ſehr zuſtat⸗ ten. Manche Kartoffeläcker ſtehen ſchon in voller Blüte. Dickrüben und Tabak ſind nun aus⸗ gepflanzt und meiſtens gut angewachſen. Auch hier gibt es jetzt viel zu hacken. Der Körnermais, der zur Gewinnung von Saatgut erſtmalig in er⸗ heblichem Umfang hier angebaut wurde, und der Futtermais ſind gut geraten. Die Rapsernte, die ſehr gut ausfallen wird, ſteht vor der Türe. Das Getreide verſpricht in bezug auf Menge und Güte eine Höchſternte. Da wir erfreulicherweiſe bis jetzt vor ſchweren Wettern verſchont blieben, iſt Vagerfrucht noch ſelten eingetreten. Augenblicklich gibt es in den Weinbergen mit dem Ausbrechen der Geizen viel Arbeit. Die Reb⸗ blüte war vom Wetter ſehr begünſtigt und hat ſich raſch und ohne Stockung vollzogen. Mit dem Be⸗ hang kann man ſehr zufrieden ſein. Die Reben wer⸗ den zur Zeit zum zweitenmal gegen die Perono⸗ ſpora geſpritzt, die ſchon vereinzelt aufgetreten iſt. Zum Schutze gegen den Heuwurm werden gleichzeitig Arſenſpritzmittel mitverwendet. Die Kirſchen⸗ ernte ging faſt unmerklich vorüber. An die meiſten Kirſchbäume brauchte gar keine Leiter angeſtellt zu werden. Die Obſtausſichten bei Aepfeln und Birnen ſindſehrſchlecht; man wäre heuer mit dem Ueberfluß des Vorjahres zufrieden. Die im vorigen Herbſt neu zugekauften Moſtfäſſer werden dieſen Herbſt alle leer bleiben. Dagegen hängen die Zwetſchgenbäume ſehr voll. Der Behang der Nuß bäume iſt im allgemeinen auch zufrieden⸗ ſtellend. Die Erdbeeren haben ſchon ſo reiche Erträge gebracht, wie es höchſt ſelten vorkommt. Bei den Bienen hat ſich das Jahr 1935 als ein ausgeſprochenes Schwarmjahr gezeigt. Bis jetzt hat ſich das alte Sprichwort:„Ein Schwarm⸗ jahr iſt kein Honig fa her!“ nur allzuſehr bewahrheitet. Vom Honigſchleudern war bis jetzt noch nicht die Rede. In der vorigen Woche mußten die durch das Schwärmen ſtark geſchwächten Völker ſamt den Schwärmen ſogar gefüttert werden. Die Wanderimker ſetzen ihre ganze Hoffnung auf dite Tannentracht im Schwarzwald, die aber jetzt auch bald einſetzen müßte. G. Bekämpfung der Kirſchenmade Die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Baden (Auguſtenberg) gibt folgendes bekannt: Die Schäden der Kirſchenmade— der Larve der „Kirſchenfliege“— ſind in den letzten Jahren für viele Obſtzüchter ſehr fühlbar geworden. Es iſt bis⸗ her nicht möglich, dieſen Schädling, etwa durch Spritzen der Bäume, direkt zu bekämpfen. Dagegen müſſen wir, um ſeiner Maſſenvermehrung entgegen⸗ zutreten, mit allem Nachdruck darauf hinwirken, daß keine Kirſchen am Baum hängen blei⸗ ben. Denn in dieſen entwickeln ſich die Maden ungeſtört, verpuppen ſich nach dem Herapfallen der Früchte im Boden und bereiten damit den Schaden für das nächſte Jahr vor. Jeder erfahrene Bauer und Landwirt kann heute die nicht verkäuflichen Kirſchen ſtreifen und mit Nutzen der Brenneret zu⸗ führen. Es iſt deshalb im Intereſſe der Volks⸗ wirtſchaft unbedingt zu fordern, daß— wenigſtens in den geſchloſſenen Tafelkirſchengebieten— ſämtliche Kirſchbäume, auch die entlegenen und wenig tragen⸗ den, ſorgfältig abgeerntet werden. übte dieſen Beruf 46 Jahre lang aus, bis er dann im Jahre 1922 in den Ruheſtand trat. Trotz ſeines hohen Alters iſt unſer Jubilar noch äußerſt rüſtig und geiſtig ſehr rege. Auch an dieſer Stelle gratulieren wir dem Jubilar und wünſchen ihm, daß er das volle Jahrhundertfeſt bei guter Geſund⸗ heit, wie heute, begehen möge! I. Elſenz, 4. Juli. Nachdem am 19. Mai die Ehe⸗ frau des Landwirts Heinrich Limberger auf tra⸗ giſche Weiſe aus dem Leben geriſſen wurde, kam er⸗ neut großes Leid über die Familie. Als der Schwiegerſohn, Wilhelm Hofmann in Waldangel⸗ loch, mit einem Wagen voll Heu unterwegs war und von einem ſchweren Gewitter überraſcht wurde, ſcheu⸗ ten bei einem heftigen Donnerſchlag die Pferde. Hof⸗ mann ſtürzte vom Wagen und wurde geſchleift. Beim Sturz auf den Deichſelnagel zog er ſich ſchwere Verletzungen zu und mußte ſofort ins Heidelberger Krankenhaus verbracht werden. Der Bedauerns⸗ werte iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Brief auf Lampertheim Ar Lampertheim, 4. Juli. Seit Wochen werden in unſerer Gegend Hochſpannungsmaſten aufgeſtellt, die eine Verbindung des Schwarzwald⸗ Werkes mit Kreuznach darſtellen. Die Aufſtellung iſt jetzt be⸗ endet. Heute begann die Firma BBC. mit der Ver⸗ legung der neuen Hochſpannungsleitung von Bür⸗ ſtadt aus. Die Firma läßt aus dieſem Grunde längs der Leitungsſtrecke die Feldfrüchte auf einem zwei Meter breiten Streifen entfernen. Der Schaden wird von der Firma vergütet.— Seinen 79. Ge⸗ burtstag beging Bäckermeiſter Joh. Jak. Steffan von hier. Trotz ſeinem hohen Alter iſt er noch in ſeiner Backſtube tätig.— In Anweſenheit des Bür⸗ germeiſters und des Ortsgruppenleiters tagte die Ortsgruppe der Mieter⸗Vereinigung, um den Be⸗ richt ihres Vorſitzenden, Schmidt, über die Tagung in Berlin entgegenzunehmen. Es wurde eine Schiedsſtelle gebildet, die ſich aus Mietern und Vermietern zuſammenſetzt; ſie hat folgende Aufga⸗ ben zu erfüllen: 1. Schlichtung von Mietpreisſteige⸗ rungen, 2. Ausgleich bei Kündigungen, 3. Unter⸗ bringung kinderreicher Familien, 4. Vermeidung von Härten bei Wohnungsräumungen, 5. Schlichtung von Streitigkeiten wegen Inſtanbſetzungsarbeiten und ſonſtiger Auläſſe.— Das ſtädtiſche Unter⸗ ſuchungsamt Mannheim nahm eine Milchkon⸗ trolle bei hieſigen Landwirten vor, wobei man bei einigen beſchmutzte Milch feſtſtellte Gegen die Betreffenden wurde Anzeige erſtattet, ebenfalls an⸗ gezeigt wurden einige Bauern, die an ihren Fuhr⸗ werken nicht den Namen der Beſitzer angebracht Hatten. 5. Seite Nummer 301 Aus der Pfalz Tod durch Enteneier * Zweibrücken, 4. Juli. Aus dem Bezirksork Winterbach werden zwei Fälle von tödlicher Vergif⸗ tung nach dem Genuß von Enteneiern gemeldet. Hierzu erfahren wir: Auf einer Oelmühle unweit von Winterbach war eine 40 Jahre alte Ehefrau an heftigem Brechdurchfall erkrankt und bald darauf geſtorben. Zu ihrer Beerdigung erſchien auch eine Schweſter aus Großbundenbach, die nach der Rück⸗ kehr von der Beſtattung der Verſtorbenen ebenfalls unter den gleichen Erſcheinungen erkrankte und ſtarb. Das zuſtändige Gericht ordnete eine Unterſuchung an, die durch den Amtsarzt vorgenommen wurde. Es ergab ſich, daß zur Herſtellung von Kuchen Enten⸗ eier benutzt worden waren. Das Bakteriolo⸗ giſche Inſtitut Landau ſtellte in den Enten⸗ eiern die geführlichen Krankheitskeime feſt, die zum Tode der beiden Frauen geführt hatten. Dieſes Vorkommnis iſt eine erneute und ein⸗ dringliche Warnung, Enteneier mit Vorſicht zu ver⸗ wenden. Bereits anläßlich anderer Vergiftungsfälle war von amtlicher Seite auf die Notwendigkeit hin⸗ gewieſen worden, Enteneier vor dem Genuß min⸗ deſtens ſieben Minuten lang abzukochen, da nur auf dieſe Weiſe die in ihnen enthaltenen Krankheits⸗ erreger ſicher abgetötet werden. Vater ſchießt auf den Sohn und erſchießt ſich ſelbſt * Iggelheim, 4. Juli. Geſtern früh ſchoß nach einem Meinungsaustauſch der 51jährige Johannes Gettmann auf ſeinen jährigen Sohn und ver⸗ letzte die Schlagader des linken Oberarmes. Der Verletzte ſank ſchwer blutend zuſammen, kam aber zu ſich und lief zu einem Arzt, der ſeine Ueberführung in das Speyerer Krankenhaus anoroͤnete. In⸗ zwiſchen hatte ſich der Vater eingeſchloſſen und die Waffe gegen ſich ſelbſt gerichtet. Er ſchoß ſich in den Mund. Die Kugel durchbohrte den Gaumen und blieb im Kopf ſtecken. Der alte Gettmann wurde in das Marienkrankenhaus Ludwigshafen gebracht. Heute morgen um ſechs Uhr erlag er ſeinen Ver⸗ letzungen. Das Befinden des Sohnes, dem die Kugel glücklicherweiſe am Herz vorbeiging, iſt ver⸗ hältnismäßig gut. Die Wurſtmarkwieſe wird erweitert * Bad Dürkheim, 4. Juli. Die Stadtverwaltung hat den alten Plan wahrgemacht und den Wurſt⸗ marktplatz beträchtlich erweitert. Eine Halle wird auf das neue Gelände zu ſtehen kommen. Auch für Einteilung und Verbreiterung der Durchgangswege wird geſorgt, um allzu großes Gedränge zu ver⸗ meiden. Gegenüber der Polizeiwache wird die Bedürfnisanſtalt errichtet. Insgeſamt wird das Gelände um 11800 Geviertmeter erweitert. Sonntag Winzinger Kerwe * Neuſtadt a. d.., 3. Jult. Am Sonntag, dem 7. Juli, wird die über 400 Jahre alte Winzinger Kerwe, das große Volksfeſt von Neuſtadt, das be⸗ reits am Samstag beginnt, mit einem großen Kerwezug eröffnet. Den Kerwebaum geleiten hiſto⸗ riſche Gruppen, Stadtrat und Verkehrsverein, Trach⸗ tengruppen, Kapellen und die Bäcker und Metzger. Am Winzinger Tor werden ſich die Einwohner der Vorſtadt Winzingen in Erinnerung an alte Kämpfe zwiſchen beiden Orten dem Neuſtadter Kerwezug entgegenſtellen. Doch wird auch diesmal Neuſtadt den Sieg davontragen, ſo daß bald darauf auf dem Winzinger Feſtplatz das alte Volksfeſt eröffnet wer⸗ den kann, wobei ebenſo wie an den folgenden Tagen 5 der beliebte Neuſtadter Küfertanz gezeigt wird. * Ludwigshafen a. Rh., 4. Juli. Anläßlich der Wiederſehensfeier der Angehörigen des ehemaligen 22. bayeriſchen Infanterie⸗Kegiments in St Ing⸗ bert verkehren am Sonntag, dem 7. Juli, zwei Ver⸗ waltungsſonderzüge von Ludwigshafen a. Rh. und Landau(Pf.) nach St. Ingbert in folgenden Fahr⸗ plänen: a) Hinfahrt: ab Ludwigshafen.45, an St. Ingbert.39, ab Landau.38, an St. Ingbert.48 Uhr; b) Rückfahrt: St. Ingbert ab 19.31, Ludwigs⸗ hafen Hbf. an 22.15; St. Ingbert ab 20.00, Landau Höf. an 22.01 Uhr. Für die Sonderzüge werden Sonderzugskarten mit 60 v. H. Fahrpreisermäßigung aufgelegt. * Speyerdorf, 3. Juli. Die 14jährige Tochter des Johannes Orth aus Speyerdorf wurde von einem Heuwagen, deſſen Pferde ſcheuten, überfahren und mußte mit ſchweren inneren Verletzungen in das Krankenhaus Neuſtadt gebracht werden. Die Be⸗ dauernstberte iſt dort ihren Verletzungen erlegen. za Oberſchönmattenwag, 4. Juli. Das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzett feierte das Ehe⸗ paar Johann Heckmann. * Saarbrücken, 4. Juli. Dem franzöſiſchen Kon⸗ ſul in Saarbrücken, Leonce⸗Abel Verdier, iſt namens des 5 unter dem 24. Mai die Zulaſſung erteilt worden. 5 leden Abend Chlorodont? —— r F 6. Seite/ Nummer 301 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Juli 1935 Eine düstere Vorkriegstrag . ẽ ũTTTVbbbdbbcccCccßccccccc/cß/ßßß/ßß// /// 5 01 r—— res. e Wir dneu aufgerollt Der eſtemalige g. u. f. Oberleulnant Adolf Hoffichitet hat heim Landgericlil Hien die Hiederaufnalimèe seinès Juſtmord prozesses eingeleitet. Er hehauplet, Alischuldig au sein und verlangt die Mieder herstellung seiner Verlelæten Elite. Es nrd damit genau 25 fahre nacli der Crteilsſüllung die neben dem Fall des Landes- Ve fdtess Red grote Wiminaltragòdie der Vorkriegszeit nel auſgerollt, diè seines zeit ob ihrer sensationellen Beglæilumstande in der gunten Welt ungelieures Aufsehen eiregt halle. Die Hausſuchung auf dem Freinberg fördert eine Hausapotheke zutage, in der ſich viele ſtarke Gifte befinden. Es iſt allerdings kein Zyankali dar⸗ Es unter, doch findet man dafür Oblaten, die genau denen gleichen, die in den Giftbriefen enthalten waren. Da legt Major Wenzelides Hofrichter die Rechte auf die Schulter.„Sie ſind verhaftet, Herr Ober⸗ leutnant! Ihren Degen, bitte—!“ Gleichmütig gibt Hofrichter den Degen ab und macht ſich zum Gefangenentransport fertig.„Ver⸗ giß den Hund nicht, bis ich wiederkomme!“ das iſt alles, was er ſeiner Frau zum Abſchied zu ſagen hat. Indizien- aber keine Ueberführung Im Wiener Garniſongericht wird Hofrichter nach den ſtrengen Vorſchriften der militäriſchen Strafprozeßordnung in Einzelarreſt gehalten. Er darf weder leſen, noch ſchreiben oder ſprechen. Auch iſt ſeine Zelle vollkommen verdunkelt. Nur wenn er zum Verhör geführt wird, das zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit wiederholt wird, befreit man Hofrich⸗ ter aus dem mittelalterlichen Kerkerverlies. Unauf⸗ hörlichem Kreuzverhör ſetzt er beharrliches Leugnen und zäheſten Widerſtand entgegen. Er geſteht zwar ſchließlich ſeine heimliche Wiener Reiſe ein, bietet jedoch zugleich ein Alibi für ſeinen Aufenthalt in der Hauptſtadt an. Es bleiben hierbei nur ſieben Minuten Zeit, die Hofrichter für die Aufgabe der Briefe zur Verfügung gehabt haben kann, doch ſie genügen, wie ein ſpäter vorgenommener Lokal⸗ augenſchein beſtätigt. In ſeiner Wohnung findet man zudem den dunk⸗ len Zivilanzug und den ſchwarzen Hut mit breiter Krempe, die Hofrichter bei der Aufgabe der Briefe getragen haben ſoll. Als man den Häftling damit bekleidet, wollen einige Zeugen in ihm den eiligen Herrn wiedererkennen, der in der entſcheidenden Zeit vom Weſtbahnhof zum Briefkaſten in der Mit⸗ telgaſſe geeilt war. Woher sjammf das Zyankali? Dramatiſche Höhepunkte erreicht das Verhör, als die Frage des Giftbeſitzes zur Sprache kommt. Dies⸗ bezüglichen Vorhaltungen hat Hofrichter nur erregte Auftritte entgegenzuſetzen. Wie Hammerſchläge fal⸗ len die Worte des Unterſuchungsrichters:„Sie konn⸗ ten als Amateurphotograph in den Beſitz von Zyan⸗ kalt gelangen. Auch Ihr Onkel, der Drogiſt in Oeſterreichiſch⸗Schleſien iſt, hat Ihnen mehrfach Gift geſandt, ſowohl nach Linz, als auch nach Moſtar, Ihrer früheren Garniſon. Sie auch von dorther über Zyankali verfügt haben.“ Das Garniſonsgericht intereſſiert ſich ſelbſt für Hofrichters geheimſtes Privatleben und ermittelt, daß Hofrichter unter dem Namen eines Oberarztes Alfred Haller in Wien Liebesabenteuern nachging. Seine diesbezügliche Korreſpondenz wird beſchlag⸗ nahmt. Selbſt eine von dem Angeklagten verfaßte Broſchüre„Was man im Himmel von uns denkt, aus dem Leben erzählt für Alt und Jung von Adolf Hof⸗Richter“, im Jahre 1903 in einem bayeriſchen Verlag in Dieſſen am Ammerſee erſchienen, wird, Und außerdem dürften obwohl nur eine plumpe Satire, in den Kreis der Unterſuchungen einbezogen. In der Annahme, daß auch ſeine Frau, obwohl ſie ein Kind erwartet, in Haft ſei, legt Hofrichter endlich am 30. April unter Tränen ein eingehendes Geſtändnis ab. Er will demnach das Gift zu photo⸗ graphiſchen Zwecken von ſeinem inzwiſchen verſtor⸗ benen Vater erhalten haben. Zugleich beteuert Hof⸗ richter, die unſelige Tat nur deshalb begangen zu haben, um vorwärts zu kommen. Bald darauf widerruft er dieſes Geſtändnis, das er nur abgelegt haben will, um Frau und Kind zu retten. Schließ⸗ lich verfällt Hofrichter im Verlaufe der langen, auf⸗ reibenden Haft in eine ſchwere Nervenzerrüttung, die ſeine gerichtsärztliche Beobachtung erforderlich macht. Glflmörder und Simulani „Hofrichter iſt geiſtig durchaus normal. Er fin⸗ giert jedoch Geiſtesabweſenheit, Ohnmachten und religiöſen Wahnſinn“. Der Oberſtabsarzt des erſten Garniſonslazarettes, Dr. Draſtich, erſtattet dieſes vernichtende Gutachten über den Häftling, der durch ein Guckloch in der Zelle von einem Poſten dauernd beobachtet wird. Er ſpielt mit Geſchick den Wahnſin⸗ nigen, unternimmt raffinierte Fluchtverſuche. Da⸗ mit nicht genug, ſchmuggelt Hofrichter auch Kaſſiber aus ſeiner Zelle, um u. a. aus ſeiner Wohnung Zi⸗ vilkleidung und Hut verſchwinden zu laſſen, die er beim Gang vom Weſtbahnhof zur Poſt getragen ha⸗ ben ſoll. Beide Beweisſtücke ſind indeſſen längſt durch das Gericht beſchlagnahmt worden. Weiblicher Ehrgeiz die Triebfeder: Schließlich wird Frau Hofrichter verhaftet, die man falſcher Zeugenausſagen verdächtigt. Man gibt ihr im Polizeigefängnis die elektriſch beleuchtete „Honbratiorenzelle“. Sie wird andauernd dort von Weinkrämpfen geſchüttelt. In ſeinem Geſtändnis hat Hofrichter einen Teil der moraliſchen Schuld an ſeinen Verbrechen ſeiner Frau zugeſchoben, indem er ihren brennenden Ehrgeiz, nicht die Gattin eines einfachen Truppenoffiziers, ſondern die Frau eines Generalſtäblers ſein zu wollen, als Hauptmotiv ſei⸗ ner Tat hinſtellte. Man legt Frau Hofrichter ſogar eine Aeußerung zur Laſt, die ſie im November 1909 beim Erſcheinen des neuen Militärverordnungs⸗ blattes ihrem Mann gegenüber getan haben ſoll. Dieſes Blatt enthielt die Beförderung ehemaliger Kameraden Hofrichters zu Generalſtabshauptleuten. Frau Hofrichter ſagte daraufhin:„Der X. iſt jetzt ſchon Generalſtabshauptmann, wenn ich den gehei⸗ ratet hätte, ſo wäre ich jetzt die Frau eines Gene⸗ ralſtäblers und nicht eines einfachen Truppenoffi⸗ ziers“. Die Angeſchuldigte verteidigt ſich damit, daß dieſe Aeußerung, die ſie zugibt, natürlich nicht als Aufforderung zum Mord gedacht war, wie ſte von Hofrichter aufgefaßt worden zu ſein ſcheint. Außer⸗ dem iſt Frau Hofrichter beſchuldigt, ihrem Mann beim Verwiſchen der Spuren ſeines Verbrechens Beihilſe geleiſtet zu haben. Dieſer Vorwurf läßt ſich jedoch nicht aufrecht erhalten, weshalb Frau Hofrichter auf ihre Beteuerung hin, vom Verbre⸗ ats 2 Zehnfacher Giftmordversuch an Generalstabsoffizieren achenbericht von J Mayne chen ihres Mannes nie etwas gewußt zu haben, nach zwei Tagen aus der Unterſuchungshaft wieder ent⸗ laſſen wird. Kriegsgerichf nach mifielalferlicher Vorschriff Nach faſt fünfmonatiger Haft wird Oberleutnant Hofrichter auf Anordnung des kommandierenden Generals von Wien, am 23. Mai 1910, vor das Kriegsgericht geſtellt. In Paradeuniform, jedoch ohne Säbel, erſcheint er blaß und heruntergekom⸗ men vor ſeinen Richtern. Vorſitzender des Kriegs⸗ gerichts iſt der dem Generalſtab angehörende Oberſt⸗ leutnant von Vidulovic, Kommandant des 3. Batail⸗ lons im 24. Infanterie-Regiment. Das Kriegs⸗ gericht ſelbſt ſetzt ſich aus je zwei Leutnants, Ober⸗ leutnants und Hauptleuten, ſowie dem Auditor zu⸗ ſammen. Als Rechtsform gilt noch für die Ver⸗ handlung die alte Militärjuſtiz aus der Zeit der Kaiſerin Maria Thereſia, nach der das Urteil in ge⸗ heimer Verhandlung von allen Inſtanzen durch⸗ beraten wird. Auf dem Richtertiſch liegen von Be⸗ ginn an die Oblatenſchachteln und anderen Corpora delicti. Die Verhandlung ſelbſt verläuft äußerſt einförmig, da nur dem Auditor die Wortführung geſtattet iſt. In Gegenwart Hofrichters ſchwören die verſam⸗ melten Richter vor dem Kruzifix nach altem Herkom⸗ men den feierlichen Richtereid nach der vom Auditor Kunz verleſenen Formel:„Wir ſchwören zu Gott dem Allmächtigen und Allwiſſenden, daß wir über alles, was im bevorſtehenden Kriegsgericht verhan⸗ delt wird, nur nach Recht und Geſetz ohne Rückſicht auf Freundſchaft, Gunſt oder Haß und ſo urteilen werden, wie wir es vor Gott und Seiner Majeſtät dem Kaiſer verantworten können.“ Hofrichter wird darauf ſein Verbrechen, deſſen er ſich ſchuldig gemacht hat, vorgehalten. Auf die Frage, ob er ſein früheres Geſtändnis aufrecht er⸗ halte, antwortet er mit„Ja“. Der Angeklagte wird hierauf von einem Stabsprofoſſen und zweit Sol⸗ daten mit aufgepflanztem Bajonett in ſeine Zelle zurückgeleitet. Der ganze zweite Verhandlungstag iſt mit einem achtſtündigen rechtlichen Vortrag des Auditors»erſchöpft. Am vorletzten Verhandlungstag erleidet Hofrichter einen ſchweren Nervenzuſam⸗ menbruch. Ein neues pſychiatriſches Gutachten zieht ſeine Zurechnungsfähigkeit in Zweifel. Es ſtützt ſich nicht nur auf die bereits erwähnte merkwürdige Broſchüre, die Hofrichter zum Verfaſſer hat, ſondern auch auf neuerliche Erhebungen über ſein Vorleben. Das Gericht kann nach der noch aus dem Jahre 1754 herrührenden Rechtsoroͤnung trotzdem nur auf ein Todesurteil erkennen. Die Vorgänge bei der Ur⸗ teilsfällung ſelbſt bleiben für alle Zeiten ein Ge⸗ heimnis. Das Urteil wird hierauf verſiegelt und durch den Korpskommandanten von Wien, General der Infanterie von Versbach, zur Beſtätigung dem Militär⸗Obergericht übermittelt. Erſt am 25. Juni wird das bisher ſtreng geheim gehaltene Urteil dem Oberleutnant Hofrichter bei Trommelwirbel, Hornſignalen und offenen Fenſtern feierlich verkündet. Es lautet, wie zu erwarten war, auf Tod durch den Strang wegen Meuchelmordes und mehrfachen Mordverſuchs und ſchimpfliche Aus⸗ ſtoßung aus dem Heere. Gleichzeitig wird jedoch dem oberſten Gerichtsherrn eine Begnadigung anheimge⸗ ſtellt. Tatſächlich wird Hofrichter daraufhin zu zwan⸗ zig Jahren ſchweren, verſchärften Kerkers begnadigt. Bald nach der Urteilsverkündung wird Hofrichter Gelegenheit zu einem letzten Wiederſehen mit ſeiner Gattin gegeben, bevor ſich die Tore des Zuchthauſes auf Jahrzehnte hinter ihm ſchließen. Der lebende Toje Hofrichter wird nun Sträfling in Möllersdorf bei Wien. Statt ſeines verfehmten Namens trägt er fortan eine Nummer. Seine Frau, die bisher an ihn geglaubt hatte, wendet ſich von ihm ab, als ſie den faſt lückenloſen und durchaus logiſchen Indizien⸗ beweis in der Urteilsbegründung lieſt. Im Auguſt 1910 wird der Sträfling beim Bezirksgericht in Ba⸗ den ſeiner Frau noch einmal gegenübergeſtellt, die beim Landesgericht in Linz die Scheidung der Ehe beantragt hat. Nach anfänglicher hartnäckiger Wei⸗ gerung gibt Hofrichter hierzu ſein Einverſtändnis beim dritten Termin. Seine Frau vermählt ſich wieder mit einem reichen Bäckermeiſter. Hofrichters Sohn aber, der auch den Vornamen Adolf trägt, wächſt heran, ohne ſeinen Vater kennen zu lernen. Als der Weltkrieg ausbricht, meldet ſich der ehe⸗ malige Oberleutnant freiwillig an die Front. Als einfacher Infanteriſt will er, der aus brennendem militäriſchem Ehrgeiz zum Giftmörder geworden iſt, Kriegsdienſte vor dem Feinde leiſten. Sein dies⸗ bezügliches Geſuch wird jedoch rundweg abgeſchlagen. Nicht weniger als ſiebzehnmal erneuert daraufhin der Sträfling ſeine Eingabe um Aus muſterung, wie ſie ſo viele ſeiner Schickſalsgenoſſen erreicht haben, jedoch ohne jeden Erfolg. Nach dem Umſturz wird Hofrichter, der neun Jahre hinter Kerkermauern verbracht hat, begnadigt. Doch ſeltſam, obwohl ihm der Weg zur Freiheit nun offenſteht, nachdem auch die Wachmannſchaft von Möllersdorf ſich entfernt hat, zieht es Hofrichter jetzt vor, zu bleiben. Allerdings nicht mehr als Gefan⸗ gener, ſondern als Vertragsangeſtellter lebt er, der anderswo natürlich keinen Poſten bekommen konnte, noch ein ganzes Jahr in Möllersdorf, um an der Liquidierung der Militärſtrafanſtalt mitzuarbeiten. Erſt die Umwandlung ſeines Namens ermöglicht es ihm, nachdem er einen Buchhaltungslehrgang mit⸗ gemacht hatte, im bürgerlichen Leben wieder ein Un⸗ terkommen zu finden. Heute lebt Herbert Stangen alias Adolf Hofrichter als ein Greis von bereits ſechzig Jahren, über deſſen Vergangenheit ein fürch⸗ terliches Geheimnis laſtet, in Wien. Er iſt dort Ver⸗ treter einiger öſterreichiſcher und tſchechiſcher Textil⸗ firmen, handelt mit Spitzen, Bändern und We⸗ bereien und iſt zum zweiten Male in kinderloſer, jedoch glücklicher Ehe verheiratet. Eine ösierreichische Dreyfußß- Affäre? Bald nach der Urteilsfällung vor 25 Jahren hat man verſucht, aus dem Fall Hofrichter eine öſter⸗ reichiſche Dreyfuß⸗Affäre zu konſtruieren. Bücher und Broſchüren, die gegen den Indizienbeweis an⸗ kämpfen, wurden beſchlagnahmt. Sie Hürften jedoch nunmehr wertvolle Unterlagen für die erwartete Neuaufrollung des Prozeſſes darſtellen, da Hofrichter auf Grund des alten, ſeinerzeit geſammelten Ma⸗ terials die Verfolgung„anderer Spuren“ fordert. Der ehrſame Geſchäftsmann Herbert Stangen be⸗ kennt ſich heute wieder zu ſeinem anrüchigen Ge⸗ burtsnamen und verlangt in aller Offenheit als Adolf Hofrichter die Wiederaufnahme des großen Prozeſſes, wozu er eine ſorgſam ausgearbeitete und urkundlich belegte Erwiderung auf alle jene Indi⸗ zien vorbringt, die ſeinerzeit ſeine Verurteilung zut zwanzig Jahren ſchweren Kerkers zur Folge hatten. Hofrichter wünſcht die Durchführung der Beru⸗ fungsverhandlung gegen das Urteil auch vor allem deswegen, weil er ſeinen Sohn laut Scheidungs⸗ urteil bis zum heutigen Tage nicht kennen lernen durfte. Die Gerichte halten allerdings eine Wider⸗ legungsmöglichkeit der früheren erdrückenden Schuld⸗ beweiſe noch für ſehr zweifelhaft. Wie dem auch ſein möge, darf man auf den Aus⸗ gang der Angelegenheit doch geſpannt ſein, womit eine der erſchütterndſten und folgenſchwerſten Krimi⸗ naltragödien aller Zeiten erſt nach einem vollen Vierteljahrhundert beiſpielloſer Umwälzungen auf allen Gebieten ihren endgültigen Abſchluß finden ſoll. Deufischlands Wiederaufbau-Bilanz im ersien Halbjahr 1935 Erfolgreicher Kampf gegen die Arbelislosigkeif Fundierung/ Ohn Mit gewohnter Pünktlichkeit läßt die ſtaatliche Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft ihren Bericht über Deutſch⸗ lands wirtſchaftliche Entwicklung im erſten Halbjahr 4935 erſcheinen. Die Arbeit gibt zunächſt einen Ueberblick über die Ereigniſſe während der ver⸗ floſſenen ſechs Monate, darüber hinaus dringt ſie aber auch in die einzelnen Zweige der Wirtſchaft ein. Außerdem beſchränkt ſich die Unterſuchung nicht auf den Rahmen der deutſchen Heimat, ſondern ſie zieht ebenſo den Welthandel in den Bereich ihrer Betrachtungen. Dem intereſſanten Material entneh⸗ men wir folgendes: Dank den Inveſtitions⸗ und Ankurbelungsmaß⸗ nahmen der Reichsregierung konnten im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit im erſten Halb⸗ fahr 1935 weitere merkbare Fortſchritte erzielt werden. Ende Mai wurde eine Beſchäftigten⸗ zahl von rund 16,5 Millionen erreicht, ſo daß im Vergleich zum tiefſten Kriſenſtand vom Januar 1933 faſt 5 Millionen Menſchen mehr in die volkswirt⸗ ſchaftliche Arbeit eingegliedert waren. Standen die Jahre 1933/34 im Zeichen kräftiger Steigerung von Beſchäftigungsgrad und Produktionsvolumen, ſo gilt es nun, unter organiſcher Sicherung des erreichten Hochſtandes in zäher und ſtetiger Weiterprbeit die Wirtſchaftsbelebung weitezutragen und in ihren Be⸗ reich alle Teilgebiete des deutſchen Volkskörpers einzubeziehen. Neben einer verſtärkten Aktivierung der Unternehmertätigkeit kommt hierbei beſon⸗ dere Bedeutung allen Maßnahmen zur Förderung der deutſchen Außenwirtſchaft zu. Denn nach weit⸗ gehend durchgeführter Einſchaltung aller inländiſchen Produktions möglichkeiten liegt gerade in der deut⸗ ſchen Exportkapazität noch eine wertvolle Reſerve ſowohl für weiteren zweckmäßigen Arbeitseinſatz als auch für eine verbeſſerte Verſorgung der National⸗ wirtſchaft mit den notwendigen ausländiſchen Roh⸗ ſtoffen und Konſumgütern. Dabei kommt Deutſch⸗ land ein in langen Jahren intenſiver Auslands⸗ arbeit angeſammeltes Erfahrungskapital zugute. Es iſt in der Lage, für zahlreiche am Weltmarkt abſatz⸗ fähige Qualitätserzeugniſſe ſeine ſpezialiſterte Pro⸗ duktionstechnik in Verbindung mit einem hervor⸗ ragenden Facharbeiterſtamm einzuſetzen. Von beſon⸗ derer Bedeutung iſt es deshalb, daß der ſtändigen Schrumpfung des deutſchen Ausfuhrvolumens nun⸗ mehr mit energiſchem Willenseinſatz entgegengetre⸗ ten wird. Ausfuhrfortſchritte ſichern die Binnen⸗ konjunktur. Sodann iſt in den letzten Monaten beſondere Auf⸗ merkſamkeit den Finanzierungs⸗ und Fundierungs⸗ aufgaben zugewandt worden. Die umfaſſende An⸗ kurbelung der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft während der vergangenen zwei Jahre durch die aktive Inveſtionspolitik der Reichsregierung wurde zunächſt durch Vorgriffe auf den Kapitalmarkt in Geſtalt ſchwebender Schulden, wie ſie zur Ueber⸗ windung depreſſiver Stagnation durchaus am Platze ſind, finanziert. Naturgemäß bedarf die kurzfriſtige Wechſelform dieſer Kredite der langfriſtigen Fun⸗ dierung, wie ſie der Lebensdauer und Produktivität der mit ihrer Hilfe erſtellten Inveſtitionen angepaßt iſt. Außerdem iſt nach Erreichung eines beſtimmten Volumens an ſchwebender Schuld einerſeits und eines umfaſſend geſteigerten Beſchäftigungsgvades anderer⸗ ſeits dem weiteren Einſatz von öffentlichen Zwiſchen⸗ krediten eine Grenze geſetzt. Hier liegt die bedeutſame Gegenwartsaufgabe von Spartätigkeit, Wapitalbildung und Kreditmärkten. Auf dem Wege zur Konsolidierung der Zwiſchenkredite und der ſchwebenden Schulden konnten bereits beträchtliche Fortſchritte erzielt wer⸗ den. Die Geſundung des deutſchen Kapitalmarktes iſt durch die erfolgreiche große Konverſton grund⸗ legend gefördert worden. Grundlage und beſtimmender Faktor der deut⸗ ſchen Wirtſchaftsbelebung iſt ſeit 1033 die inländi⸗ ſche Inveſtitionstätigkeit. Aus den be⸗ kannten Zahlen über den Umfang der ſeit Ende 1932 beſchloſſenen öffentlichen Inveſtitionen ergibt ſich daß ein Kapitaleinſatz von rund 5 Milliarden auf drei Jahre von Ende 1932 bis Ende 1935 verteilt wurde. Daß ergänzend weitere öffentliche und private Ini⸗ tiative mitwirken mußte, um die eingetretene allge⸗ meine Inveſtitionsbelebung bis auf einen Stand zu führen, der zur Zeit nur noch um rund 10 v. H. unter dem hohen Inveſtitionsvolumen des Hochkonjunktur⸗ jahres 1928 liegt, zeigt ein Vergleich mit dem dama⸗ Akiivierung der Uniernehmeriniflalive e ſesſe Maßsiäbe ein Welthandel unmöglich Aulgaben der Finanzierung und ligen Inveſtitionsſtand, der ſich auf etwa 7 Milliar⸗ den„ Neuanlagen und weitere 7 Milliarden Er⸗ ſatzanlagen ſtellte. Dabei iſt allerdings zu berück⸗ ſichtigen, daß es im Rahmen der Koſtenſenkungs⸗ maßnahmen der vergangenen Kriſenjahre gelang, die weit überhöhten Baukoſten um 26 v. H. zu ſenken. Im Rahmen des Wiederaufbaues der deutſchen Volkswirtſchaft ſind bedeutſame Fortſchritte auch im Bereich der Landwirt⸗ ſchaft erzielt worden. Wenn die deutſche Bauern⸗ ſchaft nunmehr zu einer neuen Erzeugungsſchlacht aufgerufen wird, ſo iſt das Ziel die Deckung eines ſteigenden Prozentſatzes, ſoweit möglich ſogar die volle Selbſtverſorgung des inländiſchen Bedarfs an land⸗ wirtſchaftlichen Produkten für die menſchliche Er⸗ nährung. Gleichzeitig ſoll eine weitere Entlaſtung der Außenhandelsbilanz durch erhöhte Produktion agrariſcher Rohſtoffe für die induſtrielle Erzeugung unter Zurückdrängung erſetzbarer Einfuhren an⸗ geſtrebt werden. Die Schwierigkeiten, die es dabei zu überwinden gilt, liegen einmal im begrenzten Raum, ſodann im Kapitalproblem. Vor welchen Auf⸗ gaben die Landwirtſchaft bei ihren Zielen, die Selbſt⸗ verſorgung zu beſſern, ſteht, zeigen nachſtehende Be⸗ rechnungen. Die deutſche Landwirtſchaft vermochte im Durchſchnitt der letzten Jahre den Verbrauch in wichtigen Agrarprodukten mit folgenden Quoten zu decken(unter Berückſichtigung der Futtermittelein⸗ fuhr): Roggen, Weizen, Braugerſte, Hafer, Kar⸗ toffeln, Zucker, Fleiſch lohne Schweinefleiſch), Trink⸗ milch und Hopfen 98100 v.., Speck, Süßwaſſer⸗ fiſche, Gemüſe 90—97 v.., Schweinefleiſch, Obſt 80 bis 90 v.., Geflügel, Eier, Holz 70—79 v.., See⸗ fiſche 6070 v.., Fettbedarf, Häute und Felle 50 bis 59 v.., Hülſenfrüchte 40—49 v.., Tabak 20 bis 30 v.., Flachs, Gerbſtoffe 10—19 v.., Wolle —9 v.., Oelfrüchte, Oelkuchen und pflanzliche Oele 14 v. H. Wenn man ſich des großen Zieles und der dabei zu überwindenden Schwierigkeiten bewußt wird, ſo iſt man davor bewahrt, in den Fehler über⸗ ſpannter Erwartungen zu verfallen. Der Anſtieg des deutſchen Arbeitsein⸗ kommens vollzieht ſich in der üblichen Folgebe⸗ * wegung gemäß der Entwicklung der Beſchäftigten⸗ zahl. Das Arbeitseinkommen der Arbeiter, Ange⸗ ſtellten und Beamten ohne Penſionen betrug im Jahre 1992: 26 Mrd. /, ſtellte ſich 1933 auf 26,31 Mrd., um 1934 auf 29,55 Mrd./ zu ſteigen. Im 1. Vierteljahr 1935 betrug es 7,81(i. V. 6,95) Mrö. Mark. Seit Herbſt 1934 zeigte ſich eine Verlang⸗ ſamung des Zuwachſes von 9,5 auf 5,2 v..; ſie hängt mit dem ſaiſonmäßigen Rückſchlag während des Winters und dem Flacherwerden der Anſtiegs⸗ kurven zuſammen. Für den weiteren Verlauf des Jahres iſt eine ſtetige Erhöhung zu erwarten. Das deutſche Unternehmreinkommen ſenkte ſich von 13,5 Mrd.„(1928) auf 5,5 Mrd. 1(1932); ſeit 1988 f ſt die deutſche Induſtrie aus der Ver luſt⸗ periode herausgeführt worden, aber man muß doch die Ueberſchätzung der Induſtriege⸗ winne auf das richtige Maß zurückführen. Die deutſche Induſtrie iſt gerade erſt im Begriff, all⸗ mählich wieder die während der Verluſtkriſe geſchla⸗ genen Wunden auszugleichen und die aufgezehrten Reſerven allmählich wieder aufzufüllen. Der Ausblick läßt ſich wie folgt zuſammenfaſſen: Während die deutſche Binnenkonjunktur im Zeichen ſtetiger Weiterentwicklung ſteht, führt die durch den Rohſtoffbedarf beſtimmte Verflechtung mit der Weltwirtſchaft zu Spannungen. Dieſe Divergenz zwiſchen Binnen⸗ und Außenwirtſchaft iſt indeſſen nicht allein für Deutſchland zu beobachten, vielmehr iſt die Welt⸗ wirtſchaft in ihrer Geſamtentwicklung oͤurch einen bedeutſamen Gegenſatz zwiſchen binnenwirtſchaft⸗ lichem Auſſchwung und vorherrſchendem Stillſtand in den außenwirtſchaftlichen Beziehungen gekenn⸗ zeichnet. Dieſe Spannungen können auf längere Sicht nicht ohne Rückwirkung auf die Nationalwirt⸗ ſchaften bleiben. So iſt es verſtändlich, daß allent⸗ halben ernſthafte Stimmen laut werden, dem Wäh⸗ rungschaos ein Ende zu bereiten, denn das Gegeneinander weitgehend konträr gerichteter Währungsſyſteme iſt auf die Dauer unerträglich und bringt die Austauſchbeziehungen von Land zu Land immer mehr in Unordnung. Der auf dem Welt⸗ handel laſtende Druck kann nur dur Beſeitigung des Währungswirrwars gelockert werden. Es darf als gutes Zeichen gewertet werden, daß letzthin ge⸗ rade die USA und England die Oroͤnung der Wäh⸗ rungen als weſentliche Vorausſetzung für verbeſ⸗ ſerte weltwirtſchaftliche Zuſammenarbeit anerkann⸗ ten. Stabile Währungen ſind die entſcheidende Grundlage des zwiſchenſtaatlichen Güterverkehrs. 9 0 * * M co u au nn * o Donnerstag, 4. Juli 1935 der Neuen Mannheimer Zeitung TSCHAFTS-ZET ILINGO Abend-Ausgabe Nr. 301 Bevorsfehende Kapifalumsfellung bei Harpen Die Harpener Bergbau⸗Ach beabſichtigt nunmehr eine oo. HV auf Dienstag, den 13. Auguſt einzuberufen, um den in der o. H u angekündigten Plan, den Aktionären eine gewiſſe Mindeſtverzinſung ihres angelegten Kapitals zu ſichern, zur Ausführung zu bringen. Die Verwaltung geht hierbei von der Ueberlegung aus, daß es einerſeits auf Jirhre hinaus ſchwer ſein wird, auf das geſamte jetzige Stamm⸗AK von 90 Mill. 1 eine angemeſſene Dividende zu verteilen, daß andererſeits aber das in ſeiner Subſtanz und in ſeinen bergmänniſchen und induſtriellen Anlagen unter und über Tage ausgezeichnete Unternehmen elne beſcheidene Mindeſtverzinſung ohne Schwierigkeit auf ſich nehmen kann. Als das AK der Harpener Bergbau⸗Acch in der Goldumſtellung nicht ermäßigt wurde, war hierfür maßgebend, daß auch in den Zeiten der Währungsent⸗ wertung das AK keine Erhöhung erfahren hatte; es konnte damals nicht vorausgeſehen werden, daß durch die völlig veränderte Lage am Weltkohlenmarkt auch Abſatz und Ren⸗ ktabllität des Ruhrbergbaues in einem Ausmaß in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurden, das die angemeſſene und ſtetige Verzinſung des früheren AK nicht geſtattet. Wenn die Verwaltung nunmehr vorſchlägt, das Stamm⸗ Act im Ver⸗ hältnis von:2, d. h. von 90 auf 60 Mill., zu ermäßigen und hierfür den Aktienären für das aufgegebene Aktten⸗ drittel eine Obligation auszuhändigen, ſo wird hierdurch zweierlei erreicht, nämlich einmal dem Aktionär in der Form der Anleihezinſen wenigſtens ein gewiſſes Mindeſt⸗ erträgnis ſeiner Kapitalanlage zu gewährleiſten und ſo⸗ dann die Möglichkeit zu ſchafſen, das Geſamtkapital, Aktien und Anleöhe, für die Zukunft den Verhältniſſen des Ruhr⸗ bergbaues anzupaſſen. Der Obligattons⸗Anleihe wird in ihrer Ausſtattung der Subſtanz⸗Charakter weitgehend gewahrt, und zwar ſowohl in der Verzinſung wie in der Tilgung und den Anſprü⸗ chen in der Liquidation; in der Verzinſung, welche bereits für das laufende Geſchäftsjahr(1935) gewährt wird da⸗ durch, daß zu dem feſten Grundzins von 4% d. H. ein Zuſchbag tritt, falls die Geſellſchaft eine Dividende von mehr als 3% v. H, auf ihre Aktien verteilen ſollte. Die Verzinſung ſoll immer 1 v. H. höher ſein als die Stamm⸗ aktien⸗Dividende, mindeſtens aber 4% v. H. jährlich be⸗ tragen. In der Regelung der Tilgungsfrage kommt der Subſtanz⸗Charakter ebenſo wie der Wunſch, die Geſamtkapitaliſterung der Geſellſchaft künftig den Verhält⸗ niſſen anpaſſen zu können, darin zum Ausdruck, daß die Geſellſchaft berechtigt, aber nicht verpflichtet ſein foll, Teile der Anleihe durch Ausloſung zu kündigen, wobel, wenn eine ſolche Tilgung erfolgt, ſie nach Wahl der Geſellſchaft zwiſchen einem Nennbetrage von nom. 2 und 4 Mill.% in einem Jahre liegt. Die Geſellſchaft hat ſich innerhalb der erſten drei Monate eines Kalenderjohres zu erklären, ob ſie eine ſolche Tilgung vornehmen will und hat in die⸗ ſem, Falle den Obligationären den Durchſchnittskaſſekurs der Harpener Aktie in dem Schlußquartal des vorangegan⸗ genen Jahres, mindeſtens aber 105 v. H. zu vergüten, wo⸗ bet der Zinsſchein für das abgelaufene Jahr den Obliga⸗ tionären verbleibt. Auch ſoll der Obligationär ſelbſt ein Recht haben, die Anleihe Zur Rückzahlung zu kündigen, und zwar mit einjährbger Friſt auf den 1. Juli 1975 zum Nennwert. Um die Obligationäre eine gewiſſe Mindeſtzeit im Be⸗ ſitz ihrer Obligationen zu laſſen und um gleichzeitig der Geſellſchaft einige Johre Ruhefriſt zu geben, insbeſondere um den noch vorhandenen Reſt an langfriſtigen Auleihen zu tilgen, ſoll dos Recht der Geſellſchaft, die Anleihe in vorbezeichneter Weiſe zu kündigen, erſt mit dem Jahre 1942 beginnen. Der Subſtanz⸗Charakter der Obligation iſt im übrigen auch in den Beſtimmungen der Liquidation ver⸗ ankert, indem nach Bezahlung aller Verhindlichkeiten zu⸗ nächſt die gusſtehenden Obligationen mit dem Nennwert befriedigt werden; alsdann erhalten die Aktien ihren Nennwert, und ein darüber hinausgehender Betrag wird im Verhältnis des Nennwertes von Aktien und Obliga⸗ tionen verteilt. Die Gelegenheit der Kapitalumſtellung foll benutzt werden, um die 900 000„/ mit mehrfachem Stimm⸗ recht ausgeſtatteten Vorzugsaktien, welche die Geſellſchaft 11855 Nennwert erworben hat, durch Einziehung zu beſei⸗ igen. * Mannheimer Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft Acß in Berlin. Der auf den 8. Juli einberufenen o. H ſoll für das Geſchäftsjahr 1994 vorausſichtlich eine Aktionärdivi⸗ dende von 8(10) v. H. in Vorſchlag gebracht werden. Außer⸗ dem ſoll dem Konto„Forderungen an die Aktionäre für nicht eingezahltes AK“ wie im Vorjahre Blättermeldungen zufolge ein Betrag von 10 000% überwieſen werden. J Orenſtein u. Koppel AG., Berlin. Berlin, 4. Juli. (Eig. Tel.) In der bo. HV. wies der Vorſitzende darauf hin, daß bei der großen Bedeutung der Ausfuhr für die deutſche Wirtſchaft auch die Geſellſchaft das Auslands⸗ geſchäft beſonders gepflegt habe. Auf verſchiedene Anfragen eines Aktionärs wurde u. a, ausgeführt, daß die Bank⸗ ſchulben im neuen Jahr auf Grund der wetter geſtiegenen Umfütze eine Erhöhung erfahren haben. Bei den Tochter⸗ geſellſchaften überſteigen die Umſatzzahlen 1935 die des Vor⸗ jahres erheblich, während bei der Muttergeſellſchaft ſich die Umfätze ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten haben. Die ausländiſchen Tochtergeſellſchaften hatten. T. unter ſehr ſchwierigen Verhältniſſen ihr Leben zu friſten. Der Abſchluß wurde genehmigt, der ausgewieſene Rein⸗ gewinn von rund 875 000„ wird zur inneren Stärkung des Unternehmens vorgetragen. Eine Dividende gelangt ſomit noch nicht zur Verteilung. Aus dem AR. iſt Dir. Erich Niemann ausgeſchieden, der gebeten hatte, von ſeiner Wiederwahl Abſtand zu nehmen. Eine Erſatzwahl erfolgte nicht. (Nitrit ⸗ Fabrik Ach., Berlin ⸗ Köpenick,— Verluſt⸗ abſchluß. Berlin, 4. Juli.(Eig. Meld.) Nach der vor⸗ jährigen Sanierung durch Herabſetzung des AK. von 2 005 000 auf 970 000 4 ſchließt die Nitrit⸗Fabrik Ach. das Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 27 562, ab, Der Bruttoltberſchuß hat ſich auf 0,86(0,75) Mill. 1 erhöht. Hiervon erforderten Löhne und Gehälter 0,48(0,43), ſoziale Abgaben 0,03(0,03), Beſitzſteuern und ſonſtige Ausgaben 0,22(0,20), ſowie Abſchreibungen 0,14(0,56). Der Verluſt iſt entſtanden durch Wahrnehmung der Steuererleichterun⸗ gen für Neuanſchaffungen die ſofort abgeſchrieben worden ſind. HV. 18. Auguſt. O Saling⸗Verlag liquidiert. Berlin, 4. Juli.(Eig. Melö.) In der o. HV. der Verlag für Rechts⸗ und Wirt⸗ ſchaftsltteratur AG.(Saling⸗Verlag), Berlin, wurde der Weiler freundliche Sſimmung Glalistellungen der Kulisse/ Anlagekäufe durch das Publikum Rhein⸗Mainiſche Börſe uneinheitlich Die Börſe war bei ſehr kleinen Umſätzen zunächſt un⸗ einhettlich und nach den erſten Kurſen bröckelte das Ni⸗ veau allgemein etwas ab. Der Auftragseingang aus der Kuncſchaft hielt ſich in engen Grenzen. Die Veränderungen hielten ſich am Aktienmarkt meiſt innerholb eines Pro⸗ zents. Am Montanmarkt waren Harpener Bergbau in größeren Beträgen angeboten, ſo daß der Kurs auf 11376 (118) nachgab. Die nunmehr veröffentlichte Umtauſch⸗ transaktion hat in Börſenkreiſen etwas verſtimmt. Von verloren Klöckner 1 v.., papiere kamen gut behauptet zur Notiz. werten ſetzten Hapag zs v. H. und Nordd. Lloyd. y. H, freundlicher ein. Sonſt erbſfneten Aku, Daiurler v. H. feſter. Reichsbank und Weſtdeulſche Kaufhof ſowte Löwenbräu München lagen behauptet. Der Renten⸗ markt war im ganzen ſtill. Weiter lebhaftes Geſchäft hatten im Anſchhüß an die Abendbörſe zertifizierte Preußen⸗Bonds, die auf wieder auftretende Umtauſch⸗ gerüchte auf 66(65,25) anzogen. Die Altbeſitzanleihe ließ auf 112,7(11276) nach, im übrigen lagen die Kurſe unver⸗ ändert. Im Verlaufe war das Geſchäft auf allen Markt⸗ gebieten ſehr klein. Die Kursentwickbhung war bei freund⸗ licher Grundſtimmung weiterhin uneinheitlich, wobei aber doch meiſt leichte Befeſtigungen insbeſondere für Elektro⸗, Möötoren⸗ und Maſchinenaktien überwogen. Feſt waren Conti Gummi mit 160(158,50), Metallgeſelbſchaft mit 112,50 (144,75). Montanwerte bröckelten etwas ab, Harpener konnten ſich aber leicht erholen auf etwa 114(113,8). Fein⸗ mechanik Jetter kamen nach Pauſe mit 89,20(1. Kurs 78,50) 155 Notig. Am Reuten markt ergaben ſich keine Ver⸗ ndevungen von Belang. Gproz. Preußen blieben lebhaft und 177 auf 66,50 an, ſpäter gingen ſie auf 66,25 zurück. Pfandbriefe waren bei dagegen notierten % v. H. uneinheltlich. ändert. kleiner Nachfrage gut behauptet, Stadtanleihen bei Veränderungen bis Tagesgeld blieb zu 3 v. H. unver⸗ —Deutſchen Reichsbahn lagen weiter lebhaft, aber heute un⸗ Abſchluß für das Geſchäftsfahr 1934 genehmigt und die Ein⸗ ziehung von 60 000/ eigenen Aktien beſchloſſen. Die ge⸗ ſamten Verlagsrechte wurden laut Beſchluß an den Verlag Hoppenſtebt u. Co., Berlin, verkauft, der in Zukunft die Werke des Saling⸗Verlags— Salings Böhrſenfahrbuch, „Handbuch der deutſchen Aktiengeſellſchaften“— heraus⸗ geben wird. Der Verlag für Rechts⸗ und Wirtſchaftslitera⸗ tur Ach. Saling tritt in Liquidation. Zum Liquidator wurde Direktor H. Lehmann beſtellt.. * Albert Neſtler AG in Lahr(Baden). Das Geſchäfts⸗ jahr 1934 ſchließt die Geſellſchaft mit einem Rohgewinn von 700 539(520 953) /. Demgegenüber erforderten Löhne und Gehälter 392 488(284 128), ſoziale Abgaben 27281 (18 084), Zinſen 4827(2482), Beſitzſteuern 20 460(85 840) ſonſtige Aujwendungen 194 683(129 632). Nach 88 3583 (89 320%] Abſchreibungen auf Anlagen und 2071(8006), anderen Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 36 876(8485)/ zuzüglich des vorgetragenen Rein⸗ gewinns aus 1933. Aus der Bilanz: Fabrikgebäude u. a. Baulichkeiten 305,0(284 79), Roh⸗, Hilfs⸗ und Be⸗ triebsſtoffe 63,8(90,61), halbfertige Erzeugniſſe 85,03 (129,73), fertige Erzeugniſſe 44,79(55,46), geleiſtete Anzah⸗ lungen 47,8(—), Warenforderungen 256,29(213,2), an vorſtands mitglieder 83,97(60,0), dagegen An unv. 600,0, Re⸗ ſervefondͤs 332,03(328,7), Warenſchulden 22,79(17,21), Bank⸗ ſchulden 76,22(8,04), alles in 1000 l. * Elſäſſiſch⸗Badiſche Wollfabriken AG, Berlin. Bei der Geſellſchaft lag der Geſamtumſatz des Jahres 1934 wert⸗ mäßig um 40 v. H. über dem Vorjahr. Auf dieſe Weiſe war es möglich, einen Teil des Verluſtvortrages von 91 632 Mark durch den bei 99 185(93 690)„ Abſchreibungen er⸗ zielten Gewinn von 34 314/ zu beſeitigen. Der Ver⸗ luſtſabdo von 57 818„ wird weiter vorgetragen(i. V. wurden 99 484/ Verluſt, die ſich um 7852/ Gewinnvor⸗ trag ermäßigten, ausgewieſenſ. In der Bilanz ſteht den Verbindlichkeiten von 1,29(1,21) Mill./ ein Um⸗ baufsvermbgen von 1,00(0,76) Mill./ gegenüber. Der gegenwärtige Auftragsbeſtand reicht aus, die Betriebe auf oͤret Monate zu beſchäftigen.(Ordentl. HV am 5..) Berlin freundlich Die Börſe war weiter freundlich, wenn auch anfangs nicht ganz einheitlich, da etwas Angebot in Ach(minus 7 v..) die Kuliſſe zu Glattſtellungen veranlaßte. Nach den erſten Kurſen war die Tendenz jedoch bei welteren An⸗ lagekäufen des Publikums einheitlich feſter. Bevorzugt waren Tarlſwerte, die teilweiſe bis zu 1 v. H. gewannen. Darüber hinaus ſtiegen Rheiniſche Elektrizitätsgefellſchaft um 3½ v. H. Montanwerte waren meiſt ½ v. H. befeſtigt, lediglich in Harpener beobachtete man nach Bekanntwerden der Umtauſchtransaktion einige Glattſtellungen der Mit⸗ läuſer, ſo daß der Kurs um 1 v. H. nachgab. Von Brann⸗ kohlenaktien gewannen Eintracht 1 und Niederlauſitzer 2 v. H. Farben(plus g v..) waren vernachläſſigt. Auch die übrigen chemiſchen Werte veränderten ſich kaum. Conti⸗ Gummt ſetzten 1 v. H. höher ein, während Linoleum⸗ aktien„ v. H. bis 1½ v. H. einbüßten. Am Elektroaktien⸗ markt waren bis auf Ach und Sſemens(minus 1 v. H. Befeſtigungen von 7 v. H. die Regel. Fur Kabel⸗ und Drahtwerte(durchſchnittlich plus 1 v..) hielt das In⸗ tereſſe an. Autoaktien gewannen bis 7 und von Maſchi⸗ nenwerten Berlin⸗Karlsruher 1 v. H. Bau⸗ und Textil⸗ werte lagen etwas freundlicher, dagegen Papier⸗ und Zell⸗ ſtoffaktien leicht gedrückt. Bei einem Angebot von 12 000 gingen Engelhardt⸗Brauerei um 1½ v. H. zurück. Jung⸗ hans ermäßigten ſich um 194 v. H. Die Vorzugsaktien ber verändert. Am Rentenmarkt war die Stimmung nicht unfreundlich. Zinsvergütungsſcheine gewännen 10 Pfg., auch Reſchsſchulbbuchſorderungen waren vereinzelt% v. H. höher. Von Induſtrieobligationen befeſtigten ſich Hoeſch um 7, dagegen büßten Mittelſtahl den gleichen Satz und Altbeſitz 1 v. H. ein. 0 Der Verlauf war weiter freundlich. Mannesmann und Vereinigte Stahl waren etwa 1 v. H. höher. Auch für Kokswerke zeigte ſich wieder Intereſſe. Von Elektrogktien lagen Felten(plus 1,25 v..) in Front. Berlin⸗Harls⸗ ruher Induſtriewerke erhöhten ihren Gewinn auf 2,50 v. 5. Aku waren im Verlauf 1 v. H. höher. Am Markt der Kolonialwerte ſtiegen Otavi auf 18,50(176]. Kaſſa⸗ renten lagen wetter ſtill aber vereinzelt ſeſter, deſonders Umtaufchobligationen waren/ bis 4 v. H. und Dollor⸗ bonds bei lebhafterem Geſchäft bis 1 v. H. feſter. Von Stadtanlethen erholten ſich Verkehrsanleihe um/ v. H. Breslauer waren ½ v. H. höher. Länderanleihen behaup⸗ teten ſich leicht, nur Rer Bayern plus 60 Pfg. und Ner Sachſen plus„1 v. H. Die ger Reichsanleihe notierte 50 v. H. höher. Induſtrieobligationen lagen freundlicher. Der Ein heitsmarkt der Induſtriewerte wor überwiegend feſter. Fahlberg⸗Liſt und Halleſche Maſchinen gewannen je, Elektra Dresden 3, Magdeburger Lebens⸗ verſicherung 77 und Magdeburger Feuerverſicherung 18 J. Siegersdͤorfer Werke gingen um 2 v. H. zurück. Bankaktien waren gehalten. Nur die beiden D⸗Banken verloren 2 v. H. Die Steuergutſcheine blieben unverändert. Nur die Jer gewannen 25 Pig. und die 38er 12 Pig. und wurden mit 80 v. H. bzw. 10 v. H. reparttert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgobe 1: 1986er 100,75 G; 1987er 101,5 G; 1988er 99,25;: 1940er 97, G; lo tler 96,87 G 97,2 B; lg ger 96,15 G 97,2 B; 1948er und 1044er je 96,5 G 97% B; longer 96,5 G 97,25 B; 1946er bis 1948er je 96,37 G 9 B. Ausgabe 2: 1939er 90,12 G 99,87 B; 1944er bis oer ſe 96,97 G 97,12 B. Wiederauſbauanleihe: 1944— 48er und 1946er je 68,5 G. Gemeindeumſchuldung 8989,75. Der Geldmarkt war weiter leicht. Die Nachfvage nach Diskonten und Schatzanweiſungen hat ſich etwas er⸗ höht, ſo daß heute die neuen verzinslichen Schatzanweſſun⸗ gen per 1. März 1939 mit 4,50 zu 1006 gezogen worden ſind. Der Privatdtskont blieb unverändert J v. H. Gegen Schluß behaupteten ſich zumeiſt die höchſten Tageskurſe. Beſondere Veränderungen traten aber nicht mehr ein. Etwas erholt waren Altöbeſitz, die mit 113 ſchloſſen. Nachbörslich hörte mon Farben 1618, Altbeſitz 113, Harpener 114, Reichsbahn⸗ Vorzugsaktien 123,50. Berliner Devisen Ulskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 3, privat 3% v. f. Amtlich in Rm. Dis- J Paxttät J. Jul 4. Juli 15 kont M. Geld Brief Geld Brief mee,. 43 37 8 gelgten.. 100 Belga f 885 410. g 0 82 7 Mile 3 85,37 44.885 41.985 41.885 41.965 ae, arenen ee. ee e e e danzig 100 Gulden 3 81/7 48880 48880 48.898 47005 end 289 l., n d e e Finnland 100 funk. M. 57 10850 95 5300.408 3300 dae,,. 1„ 7„* 8„ gend. 100 b. 6% 16 00 0 55 Island N 5 21 52 305„„ ee e e Jo— 18 8 f 5 1 f 0 ee 77+ 31.00 195 0 1 0 0 Lettland. atts 2 2.. 1 Sitauen. 100 Litas 7 4488 46 4, 4465 475 e,, Deſtertei hill. EA 590„.* Portugal 100 Cseubo 6 453,57 11.075 11088 11,180 11,159 Iceberg ee e Schweben. tr..24 1 53,.. Schwe kocranten 8 de dle, 1 Spanien 100 Peſeten 6.00 34.00 0 34.04 10 Tſchechoflowakeſloonn 3¼ 1. 1 7 7 157 5077 1908 Türkei„ Itürk, Pfd. 15„. 5„ 5 1„ 100 Peng 47 73,421 2500 2 75 3 5 8 enauan 1 Goldpeſo, 4 5999 100 95999 00 Ver, Staaten 1 Dollar( 17 1590 2,7.475.480 2,84 Pfund etwaßs geſtiegen Am Valutenmarkt lagen die kontinentalen Währungen allgemein flüfſig. Der Dollar zog in Paris auf 15,11% und in Zürich auf 3,05% an. Das Pfund ſtellte ſich gegen⸗ über dem franzbſiſchen Franken auf 74,75 und in Zürich auf 15,11. Anſcheinend ſprechen hierbei politiſche Erwägun⸗ gen mit. Die Reichsmark blieb hiervon unbeeinflußt und lag an allen Plätzen unverändert ſeſt. Innerhalk der Gold⸗ naluten traten keine beſonderen Veränderungen ein. Auch die Deportſätze behaupteten ſich. Am Valutenmarkt lag der holländiſche Gulden in den Mittagsſtunden allgemein ſchwächer. Gegen Pſunde gal der Kurs auf 7,20 nach. * Neckarwerke A, Eßlingen a. N. Aus dem Auf⸗ ſichtsrat der Geſellſchaft ſind Oberbaurat a. D. Ernſt Den⸗ zinger und Direktor Erik Sommevfeld ausgeſchieden. 8 4 8. 4 8. 4. 5. 7 Frankfurt%½ Darmſtabt 28 90,25 90,25 Landes- und Provinz 4% Bahr. Landw⸗ 4½ ih.-Hyp.-Bk. adſſche Maſch. 129,0 129,0 Argßkraf hm 227.6 375 lederrh, Leder„82,92, Volthom, Sell 88. 88.— Verkehrs Aktien beutsehe tester.%% Genf 0,. bagts a roch Sltoerd.„den d ee de e ede e ee a leben. 1 Pg ee 38 Js Pee ban dee nua 130 fees ee 40 40 eo ac een. Aimsliehe Werte%) do. 28 91.75 92.— 4% Bad..⸗Odök. 9 von 25 88, 98,— Lig. Gpfbr. 8 1 Bemberg, J. P. 118,7 120.0 fla u. Nen. ellſt. Waldhof 1200 119,5 ci en ee 95.— 98.— 4½ Hanau 28 90% 88„Mannh. 2, B 2 88,28 17 1 0 4½%IFrkftr Hyp. Bk und I o. A... 100,5 100,6 1 0 57 Berger 17.5 118,0 Hanauer Hof br.. 138,0 Darl⸗u. Bürgerbr. 112.0 112.0 1 do. Pap. Memel 45,7„.„„ 1236 12875 Dtsch. Staatsanlelhen%½ Helbelberg 26 80,7 80, 4. do. Geld Ki 88,50 93,50 f 140 96,25 96,25 4¼ Württ, Hyp. rauer. Kleintein 86, 86,50] Hanfwerte Fuſſen 82.50 62,50 Pfäz. 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Mnoleum. 459,9 4889 indrichs⸗Auff. 116,5 1160 Mühle Runingen 180.0 1855 Stemenschlasind 100 101.2 Anleihen: 4½faſſ,Ldtr 4 98,.. 95.9 544 95,75 9575 4% Ungarn CC kIsJ 11,50, Amverwerke J 1 do. Schachtbau 105. 08, Felchen. edle zee„ Mülbelm Berg.., Siemens e Halske 178,/ oſonial Werte Propinz⸗, Bezirks, Zweckver⸗ 4½ Diitteldgok, 90 88. 88. 4½ Fr. Pfandbr 4 50. Staatsr. 100 11.50 1140 Anhalt Koblenw.] 94.—.75 do. Spiegeigl. 409. 108, 1K... J 88„ Münch, Licht u. er. Stader Leberfasr.... g 5 bände, Kreiſe und Städte 4½ Oberſch. Pb. H 98,98, Goldhyp E 50 98,62 95,70 4½ Budapeſtl9 144. 77 Aſchaffog Jellſt. 89. 89.— dd. Steinzeug 128,00. Hoeſch nöln Ba 107.2 1067 Steattt⸗Magneſtaſ 148, 141,0 Dtſch.⸗Oſtafrika. 95,95 f 182 4% Nhnpr. Ldsk. 3... 84.87 4 0 83.50 93 ist 58. 38,50 Angsb.⸗N.Maſch 98, 97.— 0. Tafelglas. Hohellohewerk 35.50 55,25 fatronzellſtoff 98, 97. Stettin. Poctl.⸗Z 9187 92 Kamerun Giſenbb. 7273 4% Brandendg 300 92 Ahn 4½ do. Kom. 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Juli 1935 Neckarkanal und Rheinregulierung Auf der Tagung des Reichsverbandes der Deutſchen Waſſerwirtſchaft mund von der Techniſchen Hochſchule Stuttgart über das „Waſſerwirtſchaftliche Fragen in Südweſtdeutſchland ntit beſonderer Berückſichtigung des Ausbaues der Groß⸗ Der Vortragende beſchränkte den gegebenen auf die zum Teil im Ausbau begriffene, Teil geplante im Ring geſchloſſene Verkehrsader Neckar Rheinwaſſerſtraße waſſerſtraße Bodenſee Donau und die Anſchlußwaſſerſtra⸗ Saar⸗Pfalz⸗ Kanals Thema, waſſerkräfte“. Ueberblick Donau, ßen des Donau von u oberhalb. Noch bronn— Stuttgart Mill.. Wasserwirischafisfſagung 1935 in Sfufigari e. V. Berlin, ſp Im bis 72 Mill. 4, S Wenn heute Stimmen laut werden, Weiterführung des Kanals in gegenüber zu ſagen, des Neckarkanals vor 15 Jahren gefallen iſt. mals eine große und ſchwere Entſcheidung war, weil die Ueberzeugung von der Wirtſchaftlichkeit des Unternehmens nicht überall Fuß gefaßt hatte, ſo bedeutet es heute eine viel größere Verantwortung, Kanals auszuſprechen. Man vergeſſe zugedacht iſt, die Ver bin dung Süddeutſchlands der Donauwaſſerſtraß e Waſſerwege herzuſtellen. mit nicht, daß dem 9 Mannheim einerſeits Regensburg Neckarkanal hat die erſte Etappe ſeines Ausbaues erreicht: Der Großſchiffahrtsweg von Mannheim bis Heilbronn für 1200⸗Tonnen Schiffe iſt fertiggeſtellt und wird in wenigen Wochen dem Ber über⸗ geben werden. Leiſtungen und Aufwendungen ergibt, daß von der Geſamt⸗ ſtrecke von 202 Kilometern von Mannheim bis Plochingen 113 Ktlometer vollſtändig und weitere 32 Kilometer bis auf die Schleuſen ausgebaut ſind. 265 Mill. 4 ſind 152,5 Mill./ verwendet, davon 120 Mill. Mark auf der Strecke Mannheim Heilbronn, aufzuwenden ſind: Eine Ueberſicht Frage gezogen ſei, ſo iſt dem⸗ daß die Entſ. Das Unternehmen des E Pfalz⸗Kanals, deſſen Bau von der Saarinduſtrie im rach Profeſſor L. Roth⸗ zum dem ob Bodenſee, Binnen⸗ ſtrebt d und der oberen andererſeits. Der wird. von 1,2 waſſerſt durchge Baſel über die bisherigen vollzoge 32,5 Milk. bis auf der Strecke Heil⸗ Stuttgart Plochingen 20,5 als ob die Mit ſtel lu cheidung über den Bau Wenn es da⸗ auf dem teckarkanal die Aufgabe auf dem kürzeſten lierurn Ihle⸗Kanal führt, iſt ſeit vier freulichem geſtrebten Von den Geſamtkoſten von 2 Meter 15,5 Mill. erſchleſiſchen as Mill. raße To. zu rech zwiſchen Jahren n, als man der in wenigen ng der Rhein bis n g. Die Koſten und durch Kohlenbecken damit weitere Abſatzgebiete Saarland an, daß für den Abſatz ſeiner Kohlen⸗ und Hüttenerzeugniſſe nach dem Oberrhein und S ein Fortgang begriffen, Schiffahrtsrinne kleinſtem Tiefgang hat ſich raſcher erwarten zum Baſeler Hafen Güterumſchlag des Rheinverkehrs hat dort im vergangenen Jahr ſchon einen Umfang von 1,8 Mill. Zuſammenhang des Rheins bis zum Bodenſee ſteht die Bodenſeeregu⸗ dtieſes Unternehmens Franken berechnet, Verein mit Norobaden ſeit längerer Zeit angeſtrebt wirö, hat in wirtſchaftlicher Beziehung den gleichen Sinn, wie die Vollendung des Mittellandkanals bis zum Anſchluß an den und die Herſtellung als Waſſerſtraßenverbindung zwiſchen dem oberſchleſiſchen Induſtriegebiet und der Oder. kanal der Ruhrkohle, des Ado Wie durch den Ad erſchloſſen w billiger nen. und in der Ausführ die Ausb. von 75 Met durfte. iſt ſeit langem Jahren zu erwartenden Fertig ⸗ Rhein regulierung hat die Schweiz das von ihr immer angeſtrebte Ziel machung des Rheins von Baſel bis zum Byodenſee erfolgt durch Kanaliſierung. Im engſten mit der S. billige Frachtwege üddeutſchl Nach den bisherigen Berechnungen wäre mit einem Verſand von vier Millionen Tonnen und einem Empfang Die Herſtellung der Rhein⸗ Sondernheim die Regulierung auf der Strecke Straßburg Die To. der freien an ihre Landesgrenzen erreicht. während allein der Nutzen, Ausbau der aus Am If⸗Hitler⸗Kanals Während zubringen war, Rogge den Mittelland⸗ 8 olf⸗Hitler⸗Kaual und erden ſollen, ſo Waggonware Fracht weg f 99 5 and hergeſtellt ö, die Geſchäft, ladung bereit. Straßburg iſt mehl 13,50; ändert. ung und in er⸗ ildung der an⸗ er Breite und und leichter Großſchiffahrt Der ſtation: Weizen Kilo, R 15 17,40; bis 20; dito, be Futtergerſte, Erzeugerſeſtpreis liche 16,40; H 14 16,90; Wieſenheu loſe loſe alt 9,50—10; im Gang. überſchritten. Schiffahrt Für Deutſchland liegt das Endziel der Groß⸗ ausgleich frei ſchiffahrtsſtraße des Rheins am B o denſee, und auch für Bei miſchung von t 0 1 die Schweiz bedeutet die Fortführung der Rheinſchiffahrt här die 100 Kilo. ſich gegen die Fortſetzung des bis dorthin ein ſehr erſtrebenswertes Ziel. Die Schiffbar⸗ Weizenmehl: B Weizenmehl 1) Type 997(ca. 910 'ö15 10,60; 5 105 Roggen voll Bedingungen chiffbarmachung ſind auf hat ſich auch mehr verringert; unter Bevorzugung Die Nachfrage zu Futterzwecken iſt auch nur 9 10 Mehle liegen weiter ruhig. In Hafer bleiben die Umſätze mangels paſſenden Angebots begrenzt. Preisbeſtimmungen ſind; neue Klebergerſte ſteht verſchiedentlich ſchon zur Ver⸗ billiger angeboten. * Maunheimer Großmarkt für Getreide und Futter⸗ mittel(amtlich) vom 4. Juli. U. a. Weizennachmehl 17,25; Braugerſte, Beſchaffenheit, 75proz. Weizenfuttermehl 13,257; des ehr war keine nin der ganzen nur vereinzelt neuen Roggenſcheine württ. ſte 20,5021; G 7 16,40; 48/49 Kilo, für Weißhafer 70 Pfennig Zuf chlag.— alt 8,759 dto. oͤto. neu 6,50—7; Mehlnotierung rene für 100 ile Empfan 25 6 Reines Kerne aſis⸗Type 790, W 12 27,70 W̃ kleie 10,44 l. Belebung Mit Ausnahme von Zuf uhren allgemein ausreichend. Zeit ſchwer unter⸗ die Kaufluſt für Weizen nun⸗ 15 W Sorten. letzten bleiben der ſich für die Rheinkraftwerke— nach ihrem vollſtändigen ergäbe, auf 30 Mill.& geſchätzt iſt. Der Nutzen, der Hochwaſſerfreilegung Ausmaß von 2100 Hektar und von über gibt, iſt dabei noch nicht berückſichtigt. Ruhiger Geireidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 4. Juli. Getreideverk tätigkeit zu verzeichnen. Hafkfukter mitteln ſind die der erſolgen kleberhaltig Am Gerſtenmarkte ſtockt das nicht bekannt notierten Weizenfutter⸗ alles übrige * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 2. Juli. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ durchſchnittl. Erzeugerfeſtpreis W 12 20,90; durchſchnittliche Beſchaffenheit, 71/73 Kilo, Erzeugerfeſtpreis Großhandelspr., nom., Ausſtichware durchſchnittliche Beſchaffenheit, G 8 16,70; Beſch 'e 15 21,0 Hafer, Erzeugerfeſtpreis neu 6— 6,50; Weizenmehl mit Kernen Aufſchlag 1 nmehl 3, Inlandsmahlung(bisher Roggenmehl Ausmahlung) 24,20; Weizennachmehl Weizenkleie W' 12 10,45; Weizenvollkleie W 12 10,95 15 28,05; des Ufergebietes im 1300 Gebäuden er⸗ (Eig. Dr.) Geſchäfts⸗ Hafer und affenheit, Roggen, mittel 19,50 über Notiz; 59/60 Kilo. durchſchnitt⸗ Kleeheu Stroh drahtg. 4,50— 4,80. plus 0,50 1 Fracht⸗ Aufſchlag. dto. W 15 Für alle Geſchäfte ſind die Reichs⸗Mehlſchlußſcheins maßgebend. Mahlweizen iſt knapper geworden; Gerſte und Hafer ſind ſchwach angeboten. Mehl hat laufenden Abſatz; während Nachmehl leichter zu haben iſt, bleibt Kleie geſucht. * Magdeburger Zucker Notierungen vom 4. da dee Tend 4 Dr.) Unverändert. eng ruhi— Gemahl prompt per 10 Tage Juli 55— 47,5— 45; zucker bzw. Raffinerie⸗ Melaſſe 3,16 ed ruhig; Wette ſchön. * Obſtgroßmarkt Weinheim. Kirſchen 22—28, 1521, 814; Erdbeeren 16—24; Johannisbeeren rot 11—13, dto. ſchwarz 18; Stachelbeeren—18; Himbeeren 25—32; Birnen 19; Pfirſiche 40. Anfuhr 800 Ztr. Nachfrage für Johannis⸗ beeren gering, ſonſt gut. Lambsheim: Erdbee⸗ Schwarz firſchen 25—30; Sta⸗ 25; Johannisbeeren 1115. * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. ren 21—24; Sauerkirſchen 20, chelbeeren grün 10—14, rot 2 Bohnen 25—27; Erbſen—8; Karotten, Bündel 3; Rot⸗ kraut 10—12. Anfuhr: 400 Ztr. Marktverlauf gut. Bad Dürkheim: Erdbeeren 20—22, 15—18; Schwarzkirſchen Sauerkirſchen 14—22; Stachelbeeren grün 10—14, Johannisbeeren 12—14; Pfirſiche 35, Heidel⸗ beeren 25: Himbeeren 32—37. Anfuhr ca. 600 Ztr. Abſatz (Eig. Dr.) Amerik. und Nachfrage gut. 5 * Bremer Baumwolle vom 4. Juli. (Schluß) loko 14,41. Juli. Auftrieb: Univerſal Stand. Middl. * Mannheimer Kleinviehmarkt vom 4. 100 Ferkel bis zu 6 Wochen und 285 Läufer 25—30 1 Kalb, 11 Schafe, 76 Schweine, 15.20 /, über 6 Wochen 21—25 Mark. Marktverlauf mittel. i * Ettlinger Schweinemarkt vom g. Juri. Auftrieb 14 Ferkel, 95 Läufer. Preiſe: Ferkel 33—42, Läufer 4865% das Paar. 5 * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 4. Juli.(Eig. Dr.) Es notierten per 100 Kilo American Steamlard tranſito ab Kai 35,25 Dollar; Amerikan Purelard raff., je 4 Kiſten zu je 25 Kilo netto verſch. Standardmark, tranſ. ab Kai 36,25—96,75 Dollar. 5 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 4. Juli.(Eig. Dr.) wirebars prompt malhüttenweichblei 18 18 nominiert; Origin 18,25 42,50; Standardkupfer loko 36,50; Origi⸗ nominiert; Standardblei per Juli lhüttenrohzink ab nordd. Stationen 3,25 nom.; Remelted⸗Plattenzink von handelsübl. Be⸗ ſchaffenheit 18,25; Original⸗Hütten⸗ Aluminium 98 bis 99 v.., in Blöcken 140; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 144; Reinnickel 98—99 v. H. 270; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 56,75 59,75. Neue Diskontſenkung in Frankreich (J Paris, 4. Juli.(Eig. Tel.) Die Bank von Frauk⸗ reich ermäßigte ihren Diskontſatz von 5 auf 4 v. H. Der 729 für Vorſchüſſe auf 30 Tage wurde ebenfalls von 3 auf H. herabgeſetzt. Im Vollbewußtſein Unserer Verenfworſung den Käufern gegeniiber lehnen wir es ab, die soge- nennen„Billigen Möbel“ zu führen. Denn wir wissen, daß der Verkauf dieser Nobel en anspruchsvolle Kduſer entweder Zu Reklemeſionen od. Sfiller resig- mierſer Hinnahme des Gekauffen, in beiden Fllen aber Zur Erschüflerung des Verfreuens führt. Besichſigen Sie unsere unerhörf preis werfen Oualiläfsmöbel Lüngen& 8 MANNHEIN EBHesfemdsderle her) 2 4 Anits Marie Einst.: ie Sonntag. den j tund. aft. nach Hir göhhorn Lueg Abfahrt 7 Uhr. Hin-. zurück im Vorverkauf, RMI. a. Tage d. 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