i 1985 — Einzelpreis 10 Pf. Ar annheimer Seil Neue Erſcheinungsweiſe: T äglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 7 2 Anze⸗ aitg, 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren breite VbVoraus zu be⸗ Geſchäftsſtellen abgeholt 225 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. en 8 IIb 4 E zahlen gen beſondere Preiſe. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Allgeme Iltſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, 5 vergleiche Anerlei Nachlaß gewährt. Keine Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, 7 Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Gewähr su Altken Ausgaben, an beſonderen Plätzen Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗ onto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und für fer eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Montag. 8. Juli 1035 146. Jahrgang Nr. 306 Kriegerische Muſſolini⸗Nede an die Schwarzhemden Morgen⸗ Ausgabe A u. eee, CCC—;sñs... ̃ mö „ 5 Die Milizdiviſion Z. Januar“ geht nach Afrika Meldung des DNB. — Rom, 7. Juli. Die Milizdiviſion„3. Januar“, die bei Salerno zur Abreiſe nach Oſtafrika bereitſteht, wurde am Samstag von Muſſolini beſichtigt. Muſſolini richtete hierbei an die Schwarzhemden eine kurze aber ſtark politiſche Anſprache. „Italien ſteht“, ſo führte der italieniſche Re⸗ gierungschef aus,„in einem Ringen, das Re⸗ gierung und Volk entſchloſſen ſind, um jeden Preis erfolgreich durchzuführen. Die italieniſchen Soldaten haben die Farbigen im⸗ mer beſtegt. Adua, wo 4000 Italiener 100 000 Abeſ⸗ ſiniern gegenüberſtanden, war die einzige Ausnahme. Italien hatte damals eine Regierung, die ſich weni⸗ ger um ihre Soldaten und mehr um ihre Parlamen⸗ farier kümmerte, und das war der Grund, warum damals ſo viel Heldentum erfolglos blieb. Heute ſteht ganz Italien hinter ſeinen Söh⸗ nen in Oſtafrika, die alle ein Heldeuleben einem uutzloſen Daſein vorziehen. Die Italiener ſind die Protagoniſten einer großen geſchichtlichen Entwicklung, und die ganze Welt muß den Wert des Faſchiſten⸗Geiſtes anerkennen.“ Die Worte Muſſolinis wurden von der Schwarz⸗ hemden⸗Diviſion mit rau ſchen dem Beifall aufgenommen. Vor der Beſichtigung hatte ſich ein eigenartiger Zwiſchenfall zugetragen. Das Flugzeug, in dem Muſſolini ſich von Rom nach Sa⸗ lerno begab, mußte ein ſchweres Gewitter paſ⸗ ſieren; dabei ſchlug der Blitz in die Antenne des Flugzeuges, ohne jedoch irgenoͤwelchen Schaden anzurichten. Zwei Söhne Muſſolinis melden ſſich für Oſtafrika Meldung des DN B. — Rom, 7. Juli. Die beiden 17⸗ und 18jährigen Söhne des ita⸗ lieniſchen Regierungschefs, Vittorio und Bruno Muſſolini, haben ſich als Freiwillige bei der italieniſchen Luftwaffe in Oſtafrika ge⸗ meldet. Das Luftfahrtminiſterium hat die Meldung der beiden jugendlichen Flieger, die erſt vor kurzem ihr Pilotenexamen ablegten, angenommen. Brund Muſſolini iſt der füngſte Flieger Italiens. Die Meldung der beiden Söhne des Duce, der bekannt⸗ lich ſelbſt das Luftfahrtminiſterium leitet und perſön⸗ lich ein begeiſterter Flieger iſt, wird in ganz Italien freudig begrüßt und als anſpornendes Beiſpiel für die geſamte italieniſche Jugend betrachtet. Die Amerikaner verlaſſen Abeſſinien Meldung des DN B. — Waſhington, 7. Juli. Wie im Staatsdepartement erklärt wurde, iſt der amerikaniſche Geſchäftsräger in Addis Abeba ange⸗ wieſen worden, den in Abeſſinien anſäſſigen ameri⸗ kaniſchen Staatsbürgern den Rat zu geben, das Land zu verlaſſen vder ſonſtige notwendige Schutzmaßnahmen für ihre Sicherheit zu treffen Bei den amerikaniſchen Staatsbürgern in Abeſſinien handelt es ſich zum größten Teil um Miſſionare. Beamte des Staatsdepartements betonten, daß dieſe Anweiſung an den Geſchäftsträger in Addis Abeba noch vor dem Anruf des Kellogg⸗Paktes ſeitens Abeſ⸗ ſiniens erfolgte. Ftaliens künftige Flottenpolitik Meldung des DN B. — Nom, 7. Juli. Das halbamtliche„Giornale'Italia“ be⸗ ſchäftigte ſich am Samstag mit dem Ab ſchluß der außerordentlichen Tagung des Admi⸗ ralitätsausſchuſſes. Die Arbeiten des Aus⸗ ſchuſſes, ſo ſchreibt das Blatt, lägen auf der gleichen Linie und waren von den gleichen Erwägungen be⸗ herrſcht wie die letzten Tagungen des Oberſten Ver⸗ teidigungsrates und des Heeresrates. Der alles um⸗ ſaſſende Grundgedanke der Notwendigkeit einer wirkſamen Organiſierung aller mili⸗ täriſchen Mittel bilde die beſte Gewähr dafür, daß kein Ereignis die italieniſche Nation unvorberei⸗ tet finde und ſie von nichts überraſcht wer⸗ den könne. Infolge des deutſch⸗engliſchen Flottenabkommens werde das Verhällnis der Flottenſtreitkräfte von Grund auf geändert wer⸗ f Dieſem veränderten Kräfteverhältnis und den 5 möglicherweiſe daraus ergebenden politiſchen endenzen müſſe Rechnung getragen werden. Ueber Die Beunruhigung über Habsburg Ein amtlicher Schritt der Kleinen Entente in Paris Meldung des T NB. — Paris, 7. Juli. Wie das ſchwerinduſtrielle„Journal des Deé⸗ bats“ zur Habsburger Frage mitteilt, iſt die Ent⸗ ſcheidung des Rates der Kleinen Entente, jeden Verſuch einer Wiedereinſetzung der Habsburger als Kriegsgrund zu betrach⸗ ten, der franzöſiſchen Regierung amtlich zur Kenntnis gebracht worden. Die Be⸗ ſprechungen zwiſchen Laval und dem ſüdſlawi⸗ ſchen Geſandten am Freitag dürften ſich, ſo ſagt das Blatt weiter, ſicher ͤarauf bezogen haben, und Titulescu werde nicht verſäumt haben, ſich in London ähnlich auszuſprechen. Die Staatsmänner müßten dieſer bedeutſamen Haltung der Kleinen En⸗ tente Rechnung tragen. Schließlich dürfe man nicht vergeſſen, daß Frankreich eng mit den Ländern der Kleinen Entente verbunden ſei, und daß die ſchlimmſte Politik die ſei, erprobte Freunde alten politiſchen Gegnern auszuliefern. Eine Konferenz der Kleinen Entente? Meldung des DNB. a— Belgrad, 7. Juli. Das Belgrader Außenamt ſteht, wie in politiſchen Kreiſen verſichert wird, ſtändig in tele⸗ phoniſcher Verbindung mit Paris, Buka⸗ ret und Prag. Wie verlautet, ſchweben Verhand⸗ lungen über die Einberufung einer Kon⸗ ferenz der Kleinen Entente, die zur Lage Stellung nehmen ſolle. Verſchärft wird die ſüdſla⸗ wiſche Mißſtimmung gegen Oeſterreich noch durch den Umſtand, daß die Wiener Regierung den Fremden⸗ verkehr nach Südſlawien praktiſch unter⸗ bunden hat. Die ſüdſlawiſche Preſſe in Sorge Meldung des DN B. — Belgrad, 7. Juli. Obwohl die ſüdſlawiſche Preſſe gewohnt iſt, in außenpolitiſchen Fragen große Zurückhaltung zu üben, kommt ihre Sorge über die Entwicklung der Habsburger Frage doch deutlich zum Auts druck. 5 Die halbamtliche„Vreme“ erklärt, daß die letz⸗ ten öſterreichiſchen Geſetze eine neue Beunruhi⸗ gung Mitteleuropas bedeuteten. Die„Po⸗ litika“ ſchreibt, daß trotz aller Dementis die letzten Beſchlüſſe in Wien einen weiteren Schritt zur Verwirklichung der Reſtauration bedeuteten, die ſtufenweiſe durchgeführt werden ſolle. Die„Politika“ erinnert an die Erklärung Lavals vom 16. März, derzufolge die Haltung Frankreichs in der Habsburger Frage mit der der Kleinen Entente völlig übereinſtimme. 5 Die Agramer„Nowoſti“ beklagen ſich über die Gleichgültigkeit der Großmächte und ſparen ſogar nicht mit Drohungen gegenüber Frank⸗ reich. Frankreich habe in der letzten Zeit auf außen⸗ politiſchem Gebiet manchen Mißerfolg erlitten. Es könne deshalb nicht wagen, jetzt auch noch die Freund⸗ ſchaft der Kleinen Entente zu verlieren. eee eee Der Reichskriegertag in Kaſſel Der Aufmarſch der 250 000— Die alten Frontſoldaten ſtehen treu zum Führer Meldung des DN B. a— Kaſſel, 7. Juli. Am Samstagabend fand im Rathausſaal aus An⸗ laß des 5. Reichskriegertages ein Begrü⸗ ßungs⸗ und Empfangsabend durch die Stadt Kaſſel ſtatt, zu dem Reichsſtatthalter Ritter von Epp, Reichskriegsopferführer Oberlindober, Vertreter der Wehrmacht, der Partei, Militärattachss fremder Mächte, ſowie Vertreter der in⸗ und aus⸗ ländiſchen Preſſe erſchienen waren. Nach der Begrüßung der Gäſte durch Oberbür⸗ germeiſter Lahmeyer und Bundesführer Oberſt a. D. Reinharöt erfolgte die Abnahme des Fackelzuges vor dem Rathaus. Den Höhepunkt des 5. Reichskriegertages bildete am Sonntagvormittag die Paradeaufſtellung der Landesverbände des Kyffhäuſer⸗ bundes auf der Karlswieſe. Nach dem Aufmarſch der Abordnungen der SA, der SS, des Reichsluft⸗ ſportverbandes, des Arbeitsdienſtes, des Front⸗ kämpferverbandes, der Kriegsmarine, der Fahnen⸗ kompanie des Infanterieregiments Kaſſel mit den alten Fahnen des ehemaligen 11. Armeekorps, er⸗ griff der Bundesführer des Deutſchen Kyffhäuſer⸗ bundes, N Sberſt a. D. Reinhardt das Wort zu ſeiner Anſprache, in der er u. a. ſagte: Der Kyffhäuſerbund nimmt das Recht ſeines Beſtehens nur aus der Pflicht, Deutſchland zu dienen, dem Deutſchland, das der Führer ſchuf. Für den alten Soldaten gibt es keine Pflichten, die aus Rechten hergeleitet werden. Für den alten Sol⸗ daten ſtehen vor allen Rechten die Pflichten. Aus der alten Wehrmacht und aus den Freikorps ſam⸗ melte ſich das Sodatentum im Kyffhäuſerbund und erhielt die Geſinnung der Front und ſoldatiſchen Geiſt. Dieſer ſoldatiſche Geiſt hielt ſich aufrecht gegen alle Anfeindungen in 15 trüben Jahren. Und ſie gingen dann, freudig beſeelt, hinein in die Be⸗ wegung Adolf Hitlers, der dem Soldatentum wieder die Ehre und dem Vermächtnis des Krieges die Erfüllung gab. Sie gingen hinein, um zu arbei⸗ ten, mit ganzer Seele zu ſchaffen, Pflichten zu über⸗ nehmen und Pflichten zu erfüllen. Soldat heißt: Ziel erkennen, Soldat heißt: Ziel wollen, Sol⸗ dat heißt: dieſes Ziel erkämpfen, auch wenn es Opfer koſtet. Das Ziel unſeres Soldatentums iſt Deutſch⸗ land. Ihm dient der Kyffhäuſerbund, ſol⸗ datiſches Glied im Willen Hindenburgs und in der Zielſetzung Adolf Hitlers. In Kameradſchaft mit anderen Verbänden trägt der Kyffhäuſerbund die Aufgaben des ſoldatiſchen Deut⸗ ſchen aus dem Weltkriege. Es liegt in der Hand des Führers, ob einmal ein Soldatenbund alle Kämp⸗ fer des großen Krieges umfaſſen wird. An den Füh⸗ rer glauben wir und ihm gehören wir. Ihm wehen unſere Fahnen, ihm ſchlagen unſere Herzen, ihm ge⸗ hört unſere Treue. Wie er befiehlt, ſo handeln wir! Das neue Deutſchland iſt aus der Partei Adolf Hitlers gekommen. Nie wäre Deutſchland gerettet und wieder zu einer Wehrmacht gekommen, nie wie⸗ der hätte es entſcheidend mitwirken können in der Weltgeſchichte, wenn die Partei Adolf Hitlers nicht geweſen wäre. Aber nicht nur, daß ſie da war, iſt das Entſcheidende, nein, das Entſcheidende iſt, daß ſie durch den Lebensimpuls Adolf Hitlers auf einer völlig neuen Weltanſchauung Volksgenoſ⸗ ſen, Männer und Frauen, Alte und Junge, in ſich hineinſammelte, die in einer einzige n Einheit, in einem einzigen blutsverbundenen Willen zuſam⸗ menſtehen. Es hat erſt mit der Geburtsſtunde der NioS Del P jene Zeit begonnen, die unſer deutſches Volk rettete. Jene Kämpfer, die tagein, tagaus für die Idee Adolf Hitlers einſtanden, ſind die Urkräfte des deutſchen Volkes und des deutſchen Vaterlandes. Wir alten Soldaten haben dies anzuerkennen. Wie für uns die Ehre des Waffenruhms unangetaſtet iſt, ſo iſt für die Partei Adolf Hitlers unantaſtbar das Verdienſt, das ſie ſich durch die endgültige Ret⸗ tung Deutſchland vom Bolſchewismus geſchaffen hat. Der Führer hat mit der Wehrmacht uns die Ehre des freien Volkes wiedergegeben und ihm die Zukunft geſichert. Aber er hat darüber hinaus dem ,———— K,—«§7˙¾çꝓꝙ die in der Schlußverlautbarung erwähnten Maßnah⸗! Waſhingtoner Flottenabkommens und der Abſchaf⸗ men zur Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit der italie⸗ niſchen Flotte ſagt das Blatt, daß man in dieſer not⸗ wendigerweiſe zurückhaltenden Formulierung die Gewähr dafür erblicken müſſe, daß die Sicher⸗ heit und Bewegungsfreiheit Italiens außer allem Zweifel ſtehe. Nach der„Tribuna“ muß die Handlungs⸗ freiheit, die eine ſelbſtverſtändliche Folge des fung der Militärklauſeln des Verſailler Vertrages ſei, rechtzeitig ausgenutzt und gewahrt werden. Die Maßnahmen des Rates der italieniſchen Admirale ſeien dazu der erſte Schritt. „Lavoro Faſciſta“ betont beſonders, die italieniſche Kriegsflotte müſſe eine zu den Weltintereſſen Italiens im richtigen Ver⸗ hältnis ſtehende Leiſtungsfähigkeit erhalten. europäiſchen Frieden den Weg gebahnt, denn nichts iſt gefährlicher für den Staatskörper Europa als ein ſchwaches Herz. d Das Ziel dieſer Wehrfreiheit iſt nicht der Krieg, es iſt der Friede! Und gerade wir, die wir den Waffengang 191448 auszukämpfen hatten, freuen uns, daß der Entſchluß des Führers auch bei vielen Kriegskameraden jen⸗ ſeits der Grenzen ſo verſtanden wurde. Wir be⸗ grüßen auf das wärmſte die Annäherung der Front⸗ kämpfer aller Staaten, weil ſie am beſten berufen ſind, auch die letzten Schatten des Weltkrieges zu beſeitigen. Wir begrüßen beſonders das Flotten⸗ abkommen mit England. Dieſer erſte Reichskrieger⸗ tag im Dritten Reich iſt ein Bekenntnis der oͤrei Millionen ehemaliger Soldaten des Kyffhäuſerbun⸗ des zu dem wehrhaften Staat Adolf Hitlers. Darauf erteilte der Bundesführere das Wort dem Ehrenführer des Kyffhäuſerbundes, Generalleutnant Ritter von Epp, und anſchließend dem Reichs⸗ kriegsopferführer Oberlindober. 5 Nachdem dieſe geendet hatten, ergriff der Bun⸗ desführer noch einmal das Wort, dankte den Vor⸗ rednern und ſchloß mit einem Sieg Heil auf Deutſch⸗ land, das Vaterland und den Führer. Den Höhepunkt des 5. Reichskriegertages bildete der Vorbeimarſch der 250 000 alten Krieger vor dem Bundesführer und den Ehrengäſten auf der Tribüne. 5 Ein Telegramm des Führers Meldung des DNB. f eL Kaſſel, 7. Juli. Oberſt a. D. Reinhard gab in ſeiner Begrü⸗ ßungsanſprache auf dem 5. Reichskriegertag folgendes Grußtelegramm des Führers und Reichs⸗ kanzlers bekannt. „Den zum 5. deutſchen Reichskriegertag in Kaſſel verſammelten alten deutſchen Soldaten entbiete ich in kameradſchaftlicher Verbundenheit meine her z⸗ lichen Grüße. Der alte Soldatengeiſt der Pflichttreue und der Kameradſchaft hat im Deutſchen Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ immer eine zuverläſſige Pflegeſtätte gehabt; er hat in der Reichswehr weitergelebt und nun in der neuerſtan⸗ denen Wehrmacht ſeinen alten großen Wirkungs⸗ kreis wiedergefunden, von wo aus er das ganze deutſche Volk wieder erfaſſen will. So möge dann der 5. deutſche Reichskriegertag zu einer macht⸗ vollen Kundgebung der Wehrfreiheit und der Volkseinheit werden! Adolf Hitler.“ Der Bundesführer gedachte in ſeiner Anſprache ferner der toten Kameraden: des Generalfelömar⸗ ſchalls v. Hindenburg, der Kameraden, die auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges gefallen ſind, der Toten aus den Freikorps und aus der Bewegung, während die Muſik das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Der Kopenhagener Bauernmarſch ö verboten — Kopenhagen, 7. Juli. Der König von Däne⸗ mark hat ſich vor einiger Zeit bereiterklärt, am 29. Juli im Königsſchloß Amalienborg in Kopen⸗ hagen einen Bauernzug, der von der Ver⸗ einigung der Landwirte geplant war, zu empfan⸗ gen. Die Bauern wollten ihre Nöte und Wünſche dem König perſönlich vortragen. Am Samstag veröffentlichte nunmehr der für die Durchführung des Marſches eingeſetzte Ausſchuß eine Mitteilung, nach der der Kopenhagener Polizeipräſi⸗ dent den Aufmarſch der Bauern in der Innen⸗ ſtadt nach Entſcheidung des däniſchen Juſtizminiſters verboten habe. Dieſe Mitteilung hat in der däniſchen Oeffentlich⸗ keit großes Aufſehen erregt. Auf Anfragen. verſchiedener Zeitungen erklärte der Polizeipräſident, das Verbot ſei auf eine ſeit einigen Jahren be⸗ ſtehende Beſtimmung zurückzuführen, wonach aus Rückſicht auf den Verkehr Aufmärſchen dieſer Art der Zutritt zur Innenſtadt nicht gewährt werde. Aus⸗ nahmen könnten nicht gemacht werden. Die konſer⸗ vative„Dagens Nyheter“, die, wie die Rechtspreſſe überhaupt, in großer Aufmachung über das Verbot berichtet, bezeichnet den Standpunkt des Juſtiz⸗ miniſters als höchſt merkwürdig, da man den Zug der Bauern nicht gut mit einer Horde demon⸗ ſtrierender Unruheſtifter vergleichen könne, Die Rückſichtnahme auf den Verkehr hätte doch wohl dem Verſprechen des Königs, der den Bauernzug habe empfangen wollen, weichen müſſen, zumal die ſtädti⸗ ſchen Polizeikräfte wohl ausgereicht hätten, den Ver⸗ kehr während des Aufmarſches aufrecht zu erhalten. IF un ole 2. Seite/ Nummer 306 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Juli 1935 i Eine große Rede Roſenbergs in Münſter Der Reichsleiter gegen ſtaatsfeindliche Einflüſſe katholiſch-kirchlicher Kreiſe Meldung des DNB. — Müunſter, 7. Juli. Reichsleiter Roſenberg hielt am Samstag⸗ abend auf dem Gautag Weſtfalen⸗Nord in Münſter eine große Rede, in der er ſich u. a. mit unerfreulichen Einflüſſen verſchiedener katholiſch⸗kirchlicher Stellen auseinan⸗ derſetzte. Roſenberg ging davon aus, daß die geiſti⸗ gen Auseinanderſetzungen, die heute ſehr viele Staa⸗ ten erfaßt habe, nicht ein Zufall, ſondern ein Zeichen einer Beſinnung über den nicht nur politiſchen, ſon⸗ dern auch geiſtigen Zuſammenbruch darſtellen. Deutſchland habe ſeinen tiefſten Sturz in der Be⸗ drohung ſeiner geſamten ſeeliſchen Subſtanz durch den radikalen Marxismus und Bolſchewismus er⸗ lebt. In dieſer Schickſalsſtunde, da inſtinktiv ganz Deutſchland nach echten Seelſorgern Ausſchau ge⸗ halten habe, meldete ſich das Zentrum, das ſich aber nicht etwa auf die Seite der um ihr Vaterland beſorgten Deutſchen geſtellt, ſondern ein von maß⸗ gehenden Kirchenführern geführtes Bündnis mit dem landesverräteriſchen Marxismus abgeſchloſſen habe. In weiteren Ausführungen beleuchtete Reichslei⸗ ter Roſenberg noch einmal die geſchichtliche Situation von 19181933, um dann an einem Beiſpiel dar⸗ zuſtellen, wie, anſtatt dem Nationalſozialismus für die Errettung Deutſchlands und ſomit auch aller katholiſchen Deutſchen, zu danken, die Zentrums⸗ führer mit Hilfe der nach Auflöſung der politiſchen Partei noch gebliebenen Organiſationen unterirdiſch, oft aber auch ſchon offen gegen den neuen Staat kämpfen. Reichsleiter Roſenberg verlas Stellen aus einem Brief, den der Biſchof von Mün⸗ ſter an den Oberpräſidenten der Provinz Weſtfalen gerichtet hatte. In dieſem Brief erklärt Biſchof Clemens Anguſt von Münſter, die Ankündigung, daß Reichsleiter NRoſenberg in Münſter ſprechen würde, habe„in der chriſtlichen und beſon⸗ ders in der katholiſchen Bevölkerung“ der Stadt Münſter bereits„ſchärftes Befremden“ erregt und die Ausführung des Planes würde„unfehlbar eine lebhafte Beunruhi⸗ gung“ hervorrufen. Wörtlich ſchreibt der Biſchof von Münſter:„Vor⸗ ausſichtlich wird eine Minorität verführter und ver⸗ hetzter Anhänger des Neuheidentums ſein(Ro⸗ ſenbergs) Erſcheinen begrüßen und zu chriſtentumfeindlichen Demonſtrationen benutzen, ein Auftreten Roſenbergs würde von der chriſtlichen Be⸗ uölkerung Münſters als eine„aufreizende Provo⸗ kation“ und als eine„Verhöhnung ihrer heiligſten und gerechten religiöſen Ueberzeugung“ empfunden werden und könnte zu verhängnisvollen Zu ſammenſtößen führen.“ Zum Schluß er⸗ ſucht der Biſchof, ein Auftreten Roſenbergs in Mün⸗ ſter in abſehbarer Zeit durch die Regierung zu ver⸗ hindern und bittet, in einer befriſteten Zeit Mittei⸗ lung zu erhalten, ob dieſem Antrag ſtattgegeben werde, da im Falle einer Ablehnung ernſthaft zu er⸗ wägen ſei, ob der Biſchof in ſeinem Erlaß zur ruhigen Hinnahme dieſer„Provoka⸗ tion“ öffentlich auffordern müſſe. Er ſchließt: „Ich bin freilich zweifelhaft, ob dieſe Maßnahme vollen Erfolg haben würde.“ Reichsleiter Roſenberg erklärte nach der Ver⸗ leſung dieſer Stellen:„Indem der Gau Weſtfalen⸗ Nord mich zu ſeinem Gautag erſucht, eine Rede zu halten, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ich hier in einer parteiamtlichen Eigenſchaft ſpreche und nicht als Privatperſon, wie es viel⸗ leicht der Biſchof Clemens Auguſt glaubte hinſtellen zu können. Dieſer die geſamte Partei und den heutigen Staat herausfordernde Brief zeigt dabei, was man au gewiſſen Stellen unſer ſogenaunter Religiousfreiheit verſteht: nämlich die Unter⸗ drückung aller Anſchauungen,„die nicht mit einem beſtimmten Dogma zufammenfallen. Die Führer des Zentrums ſind jahrzehntelang ſo daran gewöhnt geweſen, in Deutſchland zu herr⸗ ſchen und ihr eigenes Intereſſe auch gegen das all⸗ gemeindeutſche durchzuſetzen, daß ſie noch nicht be⸗ griffen haben, heute in einer neuen Zeit zu leben, wo einmal auch das geſamte deutſche Volksintereſſe über das einſeitig konfeſſionell und klaſſenmäßige ge⸗ ſtellt werden muß. Ich weiſe dabei die Bezichtigung, als ob die Partei und eine ſogenannte„Minorität verführter und verhetzter Anhänger des Neuheiden⸗ tums“ eine amtliche Veranſtaltng der NS DA P zu chriſtentumfeindlichen Demonſtrationen benutzen könnte, als eine durch nichts gerechtfertigte Heraus⸗ forderung zurück. Der Nationalſozialis⸗ mus, der den Bolſchewismus in Deutſchland nieder⸗ ſchlug, zu einer Zeit, da die Kirche ihn nicht über⸗ winden konnte, hat mehr für das Chriſten⸗ tum getan, als alle anderen Parteien in Deutſchland zuſammen! Eine chriſtentumfeind⸗ liche Demonſtration iſt niemals ſeitens der national⸗ ſozialiſtiſchen Partei zu verzeichnen geweſen. Die ſchlimmſten chriſtentumfeindlichen Demonſtrationen, die man ſich jedoch denken konnte, waren die Bünd⸗ niſſe der Zentrumsprälaten mit den atheiſtiſchen Mar'iſtenführern. Der Brief des Biſchofs grenzt nahe an die Dro⸗ hung, die ihm kirchlich unterſtellten katholiſchen Deutſchen zu Unruhen aufzureizen. Seine letzten Worte, daß eine Beruhigung ſeinerſeits gegenüber der als Provokation bezeichneten Rede wohl kaum Erfolg haben würde, iſt die typiſche Art, einer unmittelbaren geſetzlichen Feſtſtellung der Drohung zur Aufpeitſchung der Bevölkerung zu entgehen. Man ſpricht viel von Kirchenverfolgungen im Ausland. Die Tatſache, daß von einem Bi⸗ ſchof ſelbſt derartige Briefe gegen einen Reichs⸗ letter der Deutſchland repräſentierenden Bewegung geſchrieben werden können und keine Verhaf⸗ tung eintritt, zeigt, wie tolerant der natio⸗ nalſozialiſtiſche Staat einem Vertreter einer chriſt⸗ lichen Konfeſſion gegenüberſteht. „Wir begreifen ſehr wohl, daß ein revolutionärer Umbruch eine lange Zeit braucht, um von den alten Mächten verſtanden und anerkannt zu werden. Nichtsdeſtoweniger iſt es notwendig, daß aus den vielen Angriffen, die ſich gewiſſe Stellen noch unge⸗ hindert dem neuen Deutſchland gegenüber heraus⸗ nehmen, einige dem deutſchen Volk zur Beurteilung vorgelegt werden.“ Reichsleiter Roſenberg ging dann über zu den Deviſenvergehen katholiſcher Kreiſe und ſtellte feſt, daß es geradetzu beſchämend ſei, die Ausſagen der Angeklagten zu verfolgen, aus denen hervorging, daß ihnen der Begriff Deutſchland und deutſches Volk gar nicht als Problem vor Augen ge⸗ ſtanden habe. Es wäre beſſer, der Biſchof Clemens Auguſt von Münſter hätte einen Hirtenbrief gegen die unmoraliſche Haltung der Beſchuldigten erhoben, als ſich in unqualifizier⸗ barer Weiſe gegen die amtliche Kundgebung der NSDAP zu wenden. Reichsleiter Roſenberg befaßte ſich dann mit Aeu⸗ ßerungen einiger von katholiſcher Seite geleiteten Emigrantenzeitungen und einzelner Auslandsor⸗ gane, die nicht etwa die Deviſenſchiebungen verur⸗ teilt, ſondern die Geſetzgebung zum Schutze des deut⸗ ſchen Volkes als ungültig hingeſtellt hätten.„Dieſe Preſſeäußerungen ſind derart furchtbar, weil ſie an die Grundgeſetze und die Lebensnotwendigkeit des deutſchen Volkes überhaupt rühren und hier prinzi⸗ piell das gleiche Verbrechen eines Volksverrats für zuläſſig erklären wie einſt die füdiſch⸗marxiſtiſchen Blätter der November⸗Republik.“ Roſenberg ging dann auf die Raſſenkunde und auf die Steriliſationsfrage ein, die ebenfalls einen heftigen Kampf gegen die ſtaatlichen Geſetze hervorgerufen hätten, in deren Zu⸗ ſammenhaug eine ſehr hohe Stelle der römi⸗ ſchen Kirche ſogar von einer heidniſchen Welt⸗ auſchauung geſprpochen habe. 1 Er ſtellte feſt, daß die Geſetze aus der Not der gel! heraus bedingt ſeien. Es ſei für die Gegner des Steriliſationsgeſetzes höchſt bedenklich, ſich auf eine Argumentation feſtzulegen, wonach die Förderung alles Kranken chriſtlich und die Förderung alles Ges ſunden heidniſch ſei. Wenn eine vernünftige Welt von früher gegen die hemmungsloſe Vermehrung der Erbkranken eingeſchritten wäre, ſo wäre die Welt heute in unvorſtellbarer Weiſe zum Segen aller ärmer an verbrecheriſchen Elementen. Anſchließend erklärte Reichsleiter Roſenberg, daß die heutige Zeit, wenn ſie wirklich beanſpruche, eine große genannt zu werden, die Pflicht habe, den Erforderniſſen unſeres Lebens ins Auge zu blicken, „Das ewig⸗ſchöpferiſche Leben habe ſich ſchon vielfach gegen überlebte Anſchauungen und lebensfeindliche Mächte durchzuſetzen vermocht, und die national ſozialiſtiſche Revolution müſſe das Recht des 20 Jahrhunderts beanſpruchen, auch das Leben ihrer Zeit zu ſtärken und unbeirrbar ihren Geſetzen zu fol gen, weil erſt, wenn dem politiſchen Sieg der Sieg der Weltanſchauung gefolgt ſei, unſere Revolution ſagen könne, daß ſie wirklich geſiegt habe.“ b cee ee b föhri 0 0 1 Vierzehnjähriger als dreifacher Mörder/ aer a Meldung des DN W. — Wien, 6. Juli. Der Linzer Jugendſchöffenſenat hat ſich am Sams⸗ tag mit einem wohl einzig daſtehenden Verbrechen eines Jugendlichen zu befaſſen. Der 14jähr ig e Hütebub Johann Uebermaſſer aus Leon⸗ ding, ſüdlich von Linz, hat nacheinander grauſam drei Menuſchen ermordet. Er lockte zuerſt mit dem Ruf„Der Ochſe iſt los“ den Bauern Joſef Prein ing, ſeinen Dienſtherrn, in den Stall und ſchlug ihn von rückwärts mit der Hacke nie⸗ der. Daun rief er deſſen Tochter Maria in den Stall, wo er ſie ſofort mit einem ſo furchtbaren Schlag niederſtreckte, daß ſie keinen Laut mehr von ſich gab. Schließlich lockte er auch noch die Bäue⸗ rin unter demſelben Vorwand in den Stall. Auch ſie ſank unter ſeinen Streichen tot zuſammen So⸗ dann beraubte er ſeine Opfer und ſteckte das Gehöft in Brand. In der Verhandlung am Samstag zeigte er keine Spur von Reue. Er wurde zu der im Geſetz vorge⸗ ſehenen höchſten Freiheitsſtrafe von zehn Jahren verurteilt. Zweifacher Luſtmörder verhaftet Meldung des D. N B. — Wien, 6. Juli. Die Wiener Polizei hat einen zweifachen Luſtmörder dingfeſt gemacht. Vor einigen Tagen wurde auf der Sophien⸗Halde bei Wien die Leiche einer Frau gefunden, die einem Luſtmord zum Opfer gefallen war. Als vermutlicher Täter wurde bald darauf ein gewiſſer Joſef Höller ö verhaftet, der nach hartnäckigem Leugnen zuſammen⸗ eee Reichslagung der Ne-Gemeinſthaft Kraft durch Freude Meldung des DN B. — Hamburg, 7. Juli. In dem feſtlich geſchmückten Gemeinſchaftsraum der Neuyork⸗Hamburger Gummiwaren⸗Compaguie fand am Samstagvormittag die feierliche Eröff⸗ nung der erſten Reichstagung der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Hamburg ſtatt. Zu der Feier hatten ſich die Tagungs⸗ teilnehmer aus dem ganzen Reiche ſowie eine Abord⸗ nung der Gefolgſchaftsmitglieder des Betriebes ein⸗ gefunden. Nach Auſprachen des Betriebsführers der Neuyork⸗Hamburger Gummiwaren⸗Compagnie hieß der Gauwalter der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Habedank, die Tagungsteilnehmer in Hamburg herzlich willkommen. Reichsamtsleiter Horſt Dreßler⸗Andreß führte u. a. aus:„Weil die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ das Werk der deutſchen Arbeiterſchaft aller Stände ſein muß, weil dieſes Werk den Sinn hat, die ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen in einer Gemeinſchaft des Erlebens gleichen Schickſals zu⸗ ſammenzufaſſen, darum eröffnen wir die Reichs⸗ tagung in Hamburg in einem Betrieb inmitten der Arbeiterſchaft. Von hier aus grüßen wir unſere deut⸗ ſchen Arbeitskameraden an allen Arbeitsplätzen. — Hy und Studentenkorporationen Ein wichtiger Beſehl des Reichs ſugendführers Meldung des Dm. — Berlin, 7. Juli. Der Reichsjugendpreſſedienſt veröffentlicht folgen⸗ den Befehl des Reichsjugendführers: „Meine Kameraden! Schon oft habe ich aus euren Reihen heraus Berichte erhalten, die von der ſtaalts feindlichen Einſtellung gewiſs⸗ ſerxr ſtudentiſcher Korporationen zeugten. Obwohl wir empört waren, daß dieſe die ihr Fort⸗ beſtehen einzig und allein der Großzügigkeit des Dritten Reiches zu verdanken haben, heute noch ihr aſoziales Treiben fortzuſetzen wagen, ſchwiegen wir in der Hoffnung, daß auch die Reſtbeſtände einer überwundenen Zeit zum Erlebnis der deutſchen Kamerabſchaft erwachſen würden. Heute wiſſen wir, daß dieſe Hoffnung um⸗ ſo n ſt war. f Verlogene Alt⸗Heidelberg⸗Romantik und ar⸗ beiterfeindliches Feudalweſen ſinb die Ideale dieſer ſogenaunten Korporationen. Sie ſtehen außerhalb der Volksgemeinſchaft und ſind Feinde der ſozialiſtiſchen Nation. Die Hitlerjugend kann es mit ihrer Ehre als weltanſchauliche Erziehungsgemeinſchaft der ſchaffen⸗ den deutſchen Jugend nicht vereinbaren, weiterhin ſolche Einrichtungen anzuerkennen, die ſich immer wieder als unſeres deutſchen Volkes und Führers un⸗ würdig erweiſen. Beſonders die Vorfälle, die ſich in den letzten Tagen in Heidelberg ereigneten und zur Suspendierung des Korps Saxo⸗Boruſſia führten, geben ein furchtbares Bild der Ver⸗ rohung und Zuchtloſigkeit, ja abgrund⸗ tiefen Gemeinheit einer kleinen Clique von Korporationsſtudenten, die lärmt und ſäuft, wäh⸗ rend Deutſchland arbeitet Wenn ſolche Elemente in ihrer Verkommenheit nicht einmal vor der uns hei⸗ ligen Perſon des Führers halt machen, richten ſie ſich ſelbſt. Wir aber ziehen darüber hinaus den Tren⸗ nungsſtrich zwiſchen ihnen und uns, den Trennungs⸗ ſtrich zwiſchen Reaktion und Sozialismus. Ich verfüge deshalb mit ſofortiger Wirkung: 1. Alle an deutſchen Hochſchulen ſtudierenden Mitglieder der mir unterſtebenden Ne Jugendverbände, die einer ſtudentiſchen Ver⸗ bindung angehßren, haben ſich ſofort dahin⸗ gehend zu entſcheiden, ob ſie dieſer Verbin⸗ dung oder der Hitlerjugend angehören wollen. 2. Alle Mitglieder der mir unterſtehenden NS⸗ Jugendverbände werden in den Liſten des Per⸗ ſonalamtes der Reichsjugendführung ge⸗ ſtrichen, falls ſie in einer ſtudentiſchen Verbin⸗ dung„aktiv“ werden ſollten. Ferner werden die Dienſtzeugniſſe über ihre Tätigkeit in der 58 eingezogen. Eine Ueberweiſung an andere Organi⸗ ſativnen der Bewegung fällt dann fort. 3. Mit der Durchführung dieſer Anordnung be⸗ auftrage ich die Gebietsführer der Hg und die Füh⸗ rer der HJ⸗Arbeitsgemeinſchaften an den deutſchen Hochſchulen. gez. Baldur von Schirach.“ Was die verſchiedenen Internationalen des ſoge⸗ nannten Weltproletariats trotz umfangreicher Theo⸗ rien nicht zuwege gebracht haben, das ſchuf der prak⸗ tiſche Wille und das praktiſche Können des National⸗ ſozialismus in 17. Jahren. Was ſeit der Begrün⸗ dung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley aufgebaut wurde, ſoll nun hier in Hamburg dem deutſchen Volke und der Welt vor Augen geſtellt werden und uns zu⸗ gleich Veranlaſſung zur Prüfung deſſen geben, was breiter, größer und tiefer zu geſtalten iſt. Uns begleitet das Vertrauen der Millionen deut⸗ ſcher Volksgenoſſen. Vor ihnen breiten wir die Er⸗ gebniſſe unſerer Arbeit aus und vor ihnen wollen wir bekunden, was wir gewillt ſind zu unternehmen, um die Zukunft nach den Ideen und Parolen, die uns unſer großer Führer Adolf Hitler gab, zu ge⸗ ſtalten.“ Mit dem gemeinſamen Geſang der nationalen Lieder fand die Eröffnungsfeier ihren Abſchluß. An Bord des Motorſchiffes„St. Louis“ der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie fand am Samstag nachmittag die Begrüßung der Teilnehmer an der Reichstagung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durch den Gauwart Senator von Allwoerden ſtatt. Am Spätnachmittag veranſtaltete ſodann der Hamburgtiſche Senat einen Empfang für die Ehrenabordnungen deutſcher Arbeiter, bei denen alle Gaue durch je einen Arbetitskameraden vertreten ſind, ferner haben die Arbeiter der Reichsautobahn eine Ehrenabordnung entſandt. Der regierende Bürgermeiſter Krogmann hieß die Vertreter der deutſchen Arbeiter herzlichſt in der Hanſeſtadt willkommen. a Reichsſtatthalter und Gauleiter Rauf mann be⸗ grüßte ſodann ebenfalls aufs wärmſte die deutſchen Arbeitervertreter. Ein Mitglied der Ehrenabord⸗ nung ſprach dem Reichsſtatthalter und dem Senat den Dank der deutſchen Arbeiter aus. Im Anſchluß an den Senatsempfang fand eine Beſichtigung des Hamburger Rathauſes ſtatt. Die Anterſuchung gegen die Danziger Beamten — Danzig, 7. Juli. Zu der vor einigen Tagen gemeldeten Verhaftung einer Reihe von Danziger Beamten wegen ſtaatsfeind⸗ licher Tätigkeit wird nunmehr von zuſtändiger Danziger Seite eine nähere Darſtellung veröffent⸗ licht. Danach handelt es ſich um Mitglieder des ſo⸗ genannten„Bundes nationaler Beamten“, eine Gründung der deutſchnationalen Gruppe Weiſe. Die Verhafteten haben ſich in einer Vrſammlung ſchwerer Verunglimpfungen und per⸗ fönlicher Verleumdungen der Danziger Regierung ſchuldig gemacht. In mehreren Fällen ſind die Vorgänge bereits zur Erhebung der öffent⸗ lichen Anklage an die Staatsanwaltſchaft abgegeben worden.. 5 5 brach und die Tat geſtand. Die Polizei trug weiteres Material gegen ihn zuſammen. Am Samstag legte er das Geſtändnis ab, daß er bereits vor einen Jahr im Schottenwald bei Wien eine Frau er⸗ mordet hatte. ö Mord und Selbstmord — Dortmund, 7. Juli. Auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke im Stadtteil Brackel wurde, wie die Preſſeſtelle der Polizei mitteilt, die Leiche eines Mannes mit abgefahrenem Kopf aufgefun den. Aus einem bei dem Toten vorgefundenen Ab ſchiedsbrief geht hervor, daß es ſich um Jakoß Lorenz aus Dortmund handelt. Nach dem Brief will Lorenz zuſammen mit der Ehefrau Helene Bentheim freiwillig aus dem Leben geſchieden ſein, da ſich ihrer Verbindung Schwierigkeiten en gegengeſtellt hätten. Die Nachforſchungen nach Fran Bentheim wurden ſofort angeſtellt. Noch am Freitag, vormittag wurde ihre Leiche in einem Rog, genfeld aufgefunden, und zwar mit durch? ſchnittener Kehle. Der von der Mordeon miſſion feſtgeſtellte Tatbeſtand hat ergeben, daß die Angaben in dem Brief von Lorenz nicht den Tal, ſachen entſprechen. Die Frau iſt nicht freiwillig auß dem Leben geſchieden, ſondern offenſichtlich vo Lorenz ermordet worden. Niedergetretemg Stellen im Kornfeld deuten auf einen heftigen Kampf hin. 1 Auto vom Zuge zermalmt — Berlin, 6. Juli. Auf der Strecke der Odet, bruch⸗Bahn zwiſchen Diedersdorf und Seelow be Müncheberg wurde Samstagmittag auf ein durch keine Schranke geſicherten, aber überſichtliche Bahnübergang der Wagen des Berliner Bee zirksbürgermeiſters Lach von einem Petz ſonenzug überfahren. Lach und einer ſein! Begleiter wurden getötet. Die Gattin des Be gleiters trug eine Gehirnerſchütterung davon. b Ein Schiff in Grund gebohrt — Paris, 7. Juli. Vor der bretoniſchen Küſte hat ſich in der Nacht zum Samstag ei ſchweres Schiffsunglück ereignet, dem ſech! franzöſiſche Seeleute zum Opfer fielen Der Kohlendampfer„Divatte“, der von Englaub 0 nach Spanien unterwegs war, ſah ſich im Nebel plögz, lich einer franzöſiſchen Motorſchaluppe gegenüber Obwohl er ſofort mit aller Kraft rückwärts fuhr konnte der Zuſammenſtoß nicht vermieden wen den. Die Schaluppe wurde von dem Bug del Dampfers mitten durchgeſchnitten. Det Dampfer ſetzte ſofort Rettungsboote aus, um die ing Waſſer geſchleuderten 9 Mann Beſatzung der Scha, luppe zu bergen. Es gelang jedoch nur, drei von ihnen zu retten. Die übrigen 6 ertranken, unte ihnen der Beſitzer des Schiffes. 5 Zwei ungariſche Spione zum Tode verurteilt 5 — Budapeſt, 7. Juli. Der Militärgerichtshof hal nach viertägiger Verhandlung den tſchechoſlowakiſchen Staatsbürger Ludwig Szeleczky und den in Grenzdienſt beſchäftigten ungariſchen Korporal Nikolaus Szamosfalvy wegen Spionagnk zum Tode durch den Strang verurteilt. Szeleezy hatte es verſtanden, den Korporal als Helfer zu ge winnen. Mit ſeiner Unterſtützung führte er dag im Februar d. J. einen Einbruch in das Büro det ungariſchen Grenzbehörde durch, wo er ebenſo wt aus dem Büro eines militäriſchen Kommandos vel trauliche Akten entwendete. Szeleczky beabſichtigt die geſtohlenen Akten noch in der Nacht des Ein bruches auf ihren Platz zurückzuſchmuggeln, wurde aber hierbei von einer Patrouille der ungariſchen Grenzwache verhaftet. In die Angelegenheit waren noch andere Helfer verwickelt, die zu Zuchthausſtrͤ fen verurteilt worden ſind. ö Felsſtürze beim Erdbeben im Allgän — Kempten 6. Juli. Bei dem letzten Erdbeben ſtürzten, wie erſt jetzt feſtgeſtellt wurde, am Hoch. vogel im Oſten der Allgäuer Alpen bis zu 100 Kubikmeter Felſen ab. Die Abſtürze erfolg, ten beſonders an der Weſtwand, die jetzt ein völlig verändertes Ausſehen hat. Die Felsmaſſen, die ſtellenweiſe bis zu 600 Meter niederpraſſelten, ſtauten ſich m oberen Teil des Weit⸗Tales, wo en gewaltiges Geröllfeld entſtanden iſt. 5 Hauptſchriſtleiter; Dans Alfred Meißner(3. 37, in Urlaub) N Stellvertreter: C. O. Eiſenbart) Verantwortlich für Politir:. B.& 9 Etiſenbart. Handelsteit 1. V. Wifly Miiller— ffeuflleton: Eon 5 Onno Eiſenbart Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Spoxt; 5 Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gerſcht und den übrigen Tell J. 65 Dr. ffeltz Hammes— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jaleb Faude, fämtlich in Mannheim. Herausgeber Drucker und Verlegel, Druckerel Dr. Haas, Neue Mannbeimer zeitung, Mannheim. f 1, 1 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. Friß Files, WW 88 Mittorſaſtraßze 46 Geſ.⸗D.⸗A. Juni 1985: Ausgabe A u. B= 2834 1 f i 0 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 2 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückert Montag, 8. Juli 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 306 Die Stadtseife ire die* Mannheim, 8. Juli. Segen 43 Juli-Sonntag ohne Hitze he, 3 Der erſte Sonntag im Monat Juli wollte von be, den den Tropentemperaturen des Vormonats nichts blicken wiſſen und verhielt ſich freundlich, aber ziemlich zu⸗ vielſac tückhaltend. Wir wollen es ihm zur Ehre anrechnen, indliche daß er den Wettermachern ein Schnippchen ſchlug 57 und das Wetter ganz anders geſtaltete, als es uns ˖ 1959 porausgeſagt war. Als nämlich am Samstag die zu fol⸗ Wettervorausſage bekannt wurde, da gab es allent⸗ er Sieg halben lange Geſichter, beſonders bei denen, die ſich holution auf Sommerfeſte und Strandbad eingeſtellt hat⸗ ten. Aber ſchon im Laufe des Samstags wurde es zuſehends heller, nachdem zunächſt am Vormittag die himmliſche Brauſe ausgiebig in Tätigkeit geſetzt 8 1 7 worden war. Der ſchöne, kühle Abend gab Hoffnung „ 5 auf einen ſchönen Sonntag. Tatſächlich am Sonntag elt in der Frühe lachte die Sonne vom blauen Himmel, veiteres und ſie konnte ihr Recht behaupten, da ſie eine tat⸗ ag legte kräftige Unterſtützung in dem Wind fand, der immer einem wieder die Wolken vertrieb. Ein paarmal ſah es au er- bedrohlich aus, aber nach einer krüben Mittags⸗ ſtunde wunde es heller und heller. Daß die Temperaturen nicht hochſommerlich wa⸗ ren, nahm man weiter nicht tragiſch. In der Nacht bahn⸗ zum Sonntag ging die Temperatur auf 12 Grad wie dit zurück, und am Sonntag vermochte trotz Einwirkung e eines der Sonne das Queckſilber nicht über den 19⸗Grad⸗ ufgefun. Strich hinauszugehen. Die Folge davon war, daß nen Ab⸗ die Wanderfreunde einen vollen Genuß hatten. An⸗ 1 dererſeits wurde ein weſentlich ſchwächerer Strand⸗ . en! hadbeſuch verzeichnet als am vergangenen Rekord⸗ eſchieden ſonntag, obwohl das Waſſer, noch immer ſehr hoch, en wärmer empfunden wurde als die bewegte Luft. Der ich Fran Durſt allerdings war an dieſem Sonntag nicht ſo Freitag, 0 groß, was beſonders die Wirte zu ſpüren bekamen. 1 Rog Der Sonntag ſtand wieder ausſchließlich im Zei⸗ durch. chen der Volksfeſte. Nachdem außer dieſen ordkom 8 Sommerfeſten in Mannheim über das Wochenende daß d jo gut wie gar nichts los war, übten dieſe Feſte eine den Tat- lecht gute Anziehungskraft aus, und boten am ver⸗ illig auß gangenen Sonntag bunte Abwechflung die Fülle. tren Die Freunde guter Militärmuſik trafen ſich im n Kam„Friedrichspark“, wo die ehemaligen Militärmuſiker 5 unter Stabführung von Obermuſikmeiſter Vollmer eine ausgezeichnete Muſik machten, mit der ſie in gewohnter Weiſe alle Ehre einlegten. Auf Einzel⸗ heiten der Sommerfeſte und des Mililitärkonzerts er Oder werden wir ſelbſtverſtändlich noch zurückkommen. lom be Der Bericht über das Wochenende wäre unvoll⸗ ö eine ſtändig, wenn nicht noch die Segler Erwähnung fin⸗ ichtliche den würden, die bei dem kräftigen Wind ein tadel⸗ er Be loſes Segelwetter hatten und die daher unentwegt em Per am Samstag und Sonntag auf dem Neckar und auf r ſein! dem Altrhein kreuzten. des Be u— Der Bahnverkehr nahm ſywohl am Samstag wie auch am Sonntag eit ganz ungewöhnlich große Ausmaße an. Um den riſchen Fernverkehr in der Nord⸗Südrichtung und Süd⸗ stag eil Nordrichtung bewältigen zu können, mußten am n ſechz Samstag z wei Schnellzüge und am fielen Sonntag drei Schnellzüge doppelt gefah⸗ England een werden, da die Kurszüge überlaſtet waren. Am bel plöt Samstag wurde außer dem Sonderzug zum Reichs⸗ genſtben kriegertag in Kaſſel im Mannheimer Hauptbahnhof rts fuhr f ein weiterer Sonderzug mit 400 Perſonen abgefer⸗ den. Fat, der von Bingen nach Schwetzingen verkehrte. ug del Der Sonntag brachte neben dem Fernverkehr auch „ De einen ſehr ſtarken Stadtbeſucherverkehr und 1 bie Nahverkehr. So mußte auch der beſchleunigte Per⸗ N Sch bnenzug von Frankfurt nach Baſel und Konſtanz er doppelt gefahren werden und die billigen Verwal⸗ rei un tungsſonderzüge ins Neckartal waren trotz Verſtär⸗ „ unte kung bis zum Aeußerſten beugt. Mit der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ fuhren von Mann⸗ heim aus tauſend Volksgenoſſen nach Bingen und m von Schwäbiſch⸗Hall kamen tauſend Kraft durch FBreudefahrer nach Mannheim, die nach einer Hafen⸗ 5 110 rundfahrt und einer Stadtbeſichtigung nach Heidel⸗ 0 1 vakiſchen den in r poral Spionage Select r zu ge.. er 1 phuoſtöienſtes nach Südamerika vor nunmehr 1 Jah⸗ ür 41 5 575 hat die Deutſche Lufthanſa mit ſtets planmäßiger aus en ei fünktlichkeit den Atlantiſchen Ozean 84 mal mic überwunden, und damit eine nicht zu unter⸗ 1 55 Leiſtung vollbracht. Ueberlegt man ſich, 1 h„Ozeanflüge noch vor kurzem zu weltbewegten g iſchen 5 Senſakionen zählten und daß auch heute noch ein⸗ gariſ 0 zelne Ozeanflüge in den Zeitungen aller Länder be⸗ t 19 ſonders verzeichnet werden, dann gewinnen dieſe 84 hausſtt ö allwöchentlich durchgeführten planmäßigen Ozean⸗ lüge der Lufthanſa erſt ihre wahre Bedeutung. Be⸗ rückſichtigt man ferner, daß die etwa 3 Millionen Poſtſendungen, die auf dieſen 84 Flügen hinüber und herüber geflogen wurden, alle ordnungsmäßig und bücnktlich in den Beſitz der Empfänger gelangten, dann ſpricht dieſe Tatſache für ſich. 8 Ab 1. Ju li dieſes Jahres hat die Deutſche Lufthanſa ihren Flugplan in ſofern ge⸗ ändert, als der Abflug des Anſchlußflugzeuges don Stuttgart nicht mehr wie bisher am Sonntag, 5 jeweils am Donnerstag jede Woche er⸗ gt. Poſtſchluß in Mannheim 2 jeden Mittwoch 28 Uhr und in Stuttgart 9 Donnerstag um.15 Uhr. Die Auflieſerungszeiten in allen deutſchen Poſtorten Lichten ſich nach dieſen letzten Poſtſchlüſſen und kön⸗ nen bei den Poſtanſtalten erfragt werden. 5 1 Reisezeiten auf der deutſchen Luftpoſtverbin⸗ Flug über den Atlantik ändern ſich, wie aus dem gplan erſichtlich iſt, nicht, die Lufthanſa⸗Flug⸗ zeuge werden, wie ſeit dem 30. März, Tag und Nacht deden Jonnerstag Abflug der deutſchen Südamerikapoſt Nicht mehr wie bisher am Sonntag Seit Aufnahme des planmäßigen deutſchen Luft⸗ durchfliegen und ſo die Poſt von Deutſchland nach „Freundſchaft blühe immer fort Stiſtungsfeſt und Fahnenweihe des Geſangvereins Freundſchaft“ Der jüngſte Geſangverein im Badiſchen Sänger⸗ bund iſt zweifellos der Männergeſangverein „Freundſchaft“ Käfertal, der erſt vor Jahresfriſt ins Leben gerufen wurde, als die Siedlung„Neues Leben“ zwiſchen Waldhof und Käfertal immer mehr wuchs und aus den Reihen der ſangesfreudigen Sied⸗ ler das Bedürfnis zur Pflege des deutſchen Liedes geltend gemacht wurde. Die Wiederkehr des Grün⸗ dungstages wurde nun auf dem Sportplatz in der Nähe des früheren Exerzierplatzes gefeiert und mit der Fahnenweihe verbunden. Bei dem Feſtakt am Samstagabend konnte Ver⸗ einsführer Erwin Kuttruff neben Ortsgruppen⸗ leiter Gawran von Käfertal, Kreisführer Hügel und Bezirksführer Bauer vom Badiſchen Sängerbund noch zahlreiche Vertreter befreundeter Vereine will⸗ kommen heißen, ehe er darlegte, daß der Zuſammen⸗ ſchluß der ſangesfreudigen Siedler natur⸗ notwendig geweſen ſei und die Entwicklung die Da⸗ ſeinsberechtigung des Vereins bewieſen habe. Nachdem die neue Fahne von den Ehrenjung⸗ frauen zur Bühne gebracht worden war, hielt Georg Kratzert die Feſtanſprache, in der er der Männer gedachte, die den Gundſtein für den Geſangverein „Freundſchaft“ gelegt haben, der einmal den Nach⸗ kommen eine edle Stätte des Geſangs ſein wird. Im Kernpunkt ſeiner Anſprache ging der Redner näher auf den Sinn und das Weſen des deutſchen Liedes und des Volksliedes ein. Der von der Aktivität un⸗ ter Stabführung von Chorleiter Guſtin Lamberth vorgetragene Chor„Die Himmel rühmen“ leitete über zu der Anſprache von Ortsgruppenleiter Gaw⸗ ran, der nähere Ausführungen über Freundſchaft und Kameradſchaft machte und der aufforderte, dem deutſchen Lied die Treue zu halten. Er ſprach dann über die unter den Siedlern beſtehende Volksgemein⸗ ſchaft und die Verbundenheit der Siedler unterein⸗ ander durch Blut und Boden. Mit einem Treue⸗ bekenntnis zum Führer klang die Rede aus, an deren Schluß Ortsgruppenleiter Gawran die Fahne ent⸗ Hibllte. Nun wurde die Fahne dem Fahnenträger über⸗ geben, die ſich als erſte Handlung zum Gedenken der Toten des Weltkrieges, der Gefallenen der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung und des frühverſtorbenen Gründungsmitgliedes Emil Grüber ſenkte, während die Muſik leiſe das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Die Ueberreichung einer Fahnenſchleife und der von der Aktivität angeſtimmte Vereins wahl⸗ ſpruch:„Rein im Sange, rein im Wort— Freund⸗ ſchaft, Freundſchaft blühe immerfort“, beendeten den Weiheakt, der durch Lieder der Aktivität, durch Chöre des Männergeſangvereins„Flora“ Viernheim, ein Tenorſolo von Chorleiter Lamberth und ein Vio⸗ linſolo von Otto Beck ſtimmungsvoll umrahmt wurde. Zum Schluß ſprach noch Bezirksführer Bauer vom Bezirk Mannheim II des Badiſchen Sängerbundes und überbrachte die Glückwünſche des Bundes. Ent⸗ ſprechend der Einwohnerzahl der Siedlung wäre es wünſchenswert, wenn der Chor noch weiter wachſen würde. Das jüngſte Kind im Badiſchen Sängerbund bedürfe beſonderer Pflege, damit der Verein ein kräftiges Glied im Badiſchen und Deutſchen Sänger⸗ bund wird. Mit turneriſchen Darbietungen und anderer Unterhaltung wurde das weitere Beiſam⸗ menſein in trefflicher Weiſe verſchönt. Am Sonntagmittag bewegte ſich durch die Stra⸗ ßen der Siedlung ein ſtattlicher Feſtzug nach dem Feſtplatz, wo nach der Begrüßung verſchiedene Ge⸗ ſamtchöre erklangen, ehe das Ehrenſingen der einzelnen Vereine begann, die ſich in großer Zahl beteiligten. eee Jeuerwehr in engen Straßen Hauptübung der Feudenheimer Feuerwehr Die Aufgabe, die der 6. Kompanie der Frei⸗ willigen Feuerwehr in Feudenheim von der Berufsfeuerwehr für die diesjährige Hauptübung ge⸗ ſtellt worden war, hörte ſich verhältnismäßig leicht an. Es war angenommen, daß infolge Blitz⸗ ſchlags die Scheune Paulusbergſtraße 24 in Brand geraten iſt. Bei ſtarkem Nordwind breitet ſich das Feuer, das an den bereits eingebrachten Erntevor⸗ räten reichlich Nahrung findet, ſehr raſch aus und hat bereits auf das angebaute Wohnhaus übergegrif⸗ fen. Es beſteht die Gefahr, daß das zweite angebaute Wohnhaus Paulusbergſtraße 20 und die zweite ſüd⸗ lich gelegene Scheune ebenfalls vom Feuer ergriffen werden. Wenn die Löſchung nicht rechtzeitig und tat⸗ kräftig einſetzt, gehen die vier zuaſmmenhängende Gebäude in Flammen auf. Da ſtarker Funkenflug herrſcht, ſind auch die Nachbargebäude ſehr gefährdet. Wer die Paulusbergſtraße kennt, wird wiſſen, daß dieſe Aufgabe nicht ſo leicht zu löſen war, da die Ge⸗ bäude in engen Gaſſen ſtehen und vollkommen ver⸗ winkelt ſind. Die Feudenheimer Feuerwehrleute machten ſich aber mit Umſicht an die Arbeit und leg⸗ ten zahlreiche Schlauchleitungen, ſo daß ſie den Brandherd richtig einkreiſen konnten. Später konnte ihnen auch geſagt werden, daß ſie im großen und gan⸗ zen die Anlage der Uebung gut durchgeführt haben und daß ſie erfaßt hatten, worauf es ankommt. Im Anſchluß an die Angriffsübung wurden im Schulhof die Exer zierübungen und die Ue⸗ bungen an den Geräten abgenommen. Branddirek⸗ tor Mikus war nicht ſo leicht von den Leiſtungen der Leute zu überzeugen und ſo gab, es eine ausge⸗ dehnte, zwei Stunden dauernde Uebung, bei der zweifellos die Feuerwehrleute und die Kompanie⸗ führung ſehr viel dazugelernt haben dürften. Bei der anſchließenden Kritik wurden alle Einzelheiten durchgeſprochen und auch Anregungen für die künf⸗ tige Geſtaltung der Arbeit gegeben, die mit größtem Nachdruck durchzuführen iſt, um die Leiſtungen der Kompanie zu ſteigern. Den Ausklang der Hauptübung bildete ein Ka⸗ meradſchaftsabend im„Scheffeleck“, bei dem nach den Begrüßungsworten Kommandant Elzer ſeine Wehrleute ermahnte, durch beſſeren Beſuch der Uebungen die Leiſtungen der Kompanie zu ſteigern. Branddirektor Mikus ſprach über Einzelheiten der Uebung und machte darauf aufmerkſam, wie wichtig es iſt, daß jeder Einzelne das beherrſcht, was geübt wird. Wertvoller ſei eine kleine und ſchlagfertige Kompanie, als eine große Abteilung, die nſchts zuwege bringt. Branddirektor Knäbel (Zellſtoff) verlieh ſeiner Freude darüber Ausdruck, Branddirektor Mikus wieder im Kreiſe der Kame⸗ raden begrüßen zu dürfen. Die Mannheimer Feuer⸗ wehr habe in ihm den richtigen Chef und den Kame⸗ raden, der zu ihr paßt. Keinen beſſeren hätte man fimden können und man dürfe ihn keinesfalls den Berlinern überlaſſen, die doch nicht mehr zurück⸗ geben, was ſie einmal haben! Branddirektor Knä⸗ bel forderte die Wehrleute auf, alles für die Feuer⸗ wehr einzuſetzen und⸗treu zur Fahne zu ſtehen. Re⸗ gierungsrat Schneider als Vertreter des Polizei⸗ präſidiums dankte für die geleiſtete Arbeit und hob hervor, daß trotz des Vorhandenſeins einer tadelloſen Berufsfeuerwehr, noch ſehr viele Aufgaben der Freiwilligen Jeuerwehr geblieben ſeien. Mit einem Treuebekenntnis zum Führer klang die Anſprache aus, die mit dem Deutſchlandlied und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied bekräftigt wurde. Nach dem offiziellen Teil blieb man bei Muſik und humo⸗ riſtiſcher Unterhaltung noch recht lange in froher Stimmung beiſammen. berg weiterreiſten. 300 Frauen der Liebfrauenpfar⸗ rei fuhren nach Speyer und der Verwaltungsſonder⸗ zug nach Oetigheim wurde von Mannheim aus von 180 Reiſenden benützt. Daneben wurden noch größere Geſellſchaftsfahrten ausgeführt, die Schwetzingen, Kirrlach, Weinheim und Worms als Ziel hatten. Braſilien in 3 Tagen und nach Argentinien in 37% Tagen bringen.. Die Aenderung des Flugplans hat den Vorteil, daß die Linie jetzt für Luftpoſtſendungen nach allen Ländern Südamerikas benutzt werden kann. Dabei wird insbefondere auch der Nachrichtenverkehr mit Venezuela und Kolumbien weſentlich verbeſſert: die deutſche Briefpoſt nach Maracaibo und La Guaira wird nur noch 6 Tage, nach Baranquilla und Bogota nur noch 7 Tage gebrauchen: gegenüber der See⸗ beförderung wird ein Zeitgewinn bis zu 20 Tagen erzielt. Nach der Flugplanänderung werden den Poſtverſendern wöchentlich zwei Schnellver⸗ bindungen nach Südamerika zur Verfügung ſtehen; neben der deutſchen Luftpoſt⸗ verbindung verkehrt noch die Luft⸗ und Seepoſt der franzöſiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Air ⸗ France, deren Flüge Paris in der Nacht zum Sonntag ver⸗ laſſen. Es wird noch ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß mit dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ vorläufig keine Briefpoſt mehr be⸗ fördert wird. Das Luftſchiff nimmt vorläufig an Luftpoſt nur noch Druckſachen, Geſchäftspapiere, Warenproben, Päckchen und gewöhnliche Pakete mit. Die Fahrten beginnen am 15. und 29. Juli, 12. und 26. Auguſt uſw. alle 14 Tage am Montag in Friedrichshafen. Der Poſtſchluß bei dem Poſt⸗ amt Friedrichshafen das die Sendungen für die Fahrten des Luftſchiffs ſammelt, trifft am Ab⸗ fahrtstag um 18 Uhr ein. Polizeibericht vom 7. Juli Jufolge Nichtbeachtens des Vorfahrtsrechts ſtie⸗ ßen am Samstag an einer Straßenkreuzung in Käfertal zwei Kraftradfahrer zuſammen, wobei der eine Fahrer am Hinterkopf eine Verletzung davon⸗ trug und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Der Schaden an den Krafträdern iſt bedeutend. Aus politiſchen Gründen mußte eine Perſon in Schutzhaft genommen werden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelang⸗ ten in der Nacht vom Samstag auf Sonntag 15 Per⸗ ſonen zur Anzeige. Abſchied der Kaſſelfahrer Das war ein Leben am Samstagmittag rund um den Zeughausplatz, als ſich dort die Kyfſhäuſsr⸗ Kameraden trafen, die ſich an der Fahrt zum fünften Deutſchen Reichskriegertag in Kaſſel betei⸗ ligten, um dann geſchloſſen nach dem Hauptbahnhof zu marſchieren. Pünktlich war alles zur Stelle, und um.30 Uhr ſetzten ſich unter Vorantritt des Spiel⸗ mannszuges des Bezirksverbandes Mannheim und der Standartenkapelle R 250 unter Führung von Muſikzugführer Ludwig Becker die Kolonnen in Be⸗ wegung. Es war ein prächtiges Bild, als die alten Soldaten, die durchweg in Kyffhäuſeranzug erſchienen waren, mit den Kyffhäuſerfahnen durch die Kunſt⸗ ſtraße, den Kaiſerring und die Tatterſallſtraße nach dem Oſtflügel des Hauptbahnhofes marſchierten und auf dem Weg herzlich begrüßt wurden. Die Aufſtellung auf dem erſten Bahnſteig war raſch vollzogen, Hier hatten ſich auch noch zahlreiche Frauen eingefunden, die ihre Männer nach Kaſſel be⸗ gleiteten, ſo daß insgeſamt 795 Teilnehmer des Son⸗ derzuges gezählt wurden. Allerdings hieß es noch etwas warten, denn in Karlsruhe hatte man den Mannheimer Sonderzug mit Verſpätung abgefertigt, und ſo rollten die 21 Wagen des Ri 55 eine halbe Stunde nach der vorgeſehenen Zeit in die Bahnhofs⸗ halle. Nun gab es eine kleine Aufregung, weil Ka⸗ meraden, die auf den Unterwegsſtationen bereits zugeſtiegen waren, in verſchiedenen Wagen verteilt Platz genommen hatten, ſtatt daß ſie nur die Wagen am Zuganfang benützten. Dennoch klappte aber alles, da Platz genügend vorhanden war und ganze Abteile leer blieben. Dadurch war für die noch in Fried⸗ richs feld zuſteigenden Kameraden der Platz ge⸗ ſichert. Als innerhalb von neun Minuten das Ein⸗ ſteigen beendet und der Sonderzug abfahrtsbereit war, atmeten Bezirksverbandsführer Dr. Hieke und ſein Adjutant Voigt doch auf. Die Standartenbapelle, die die Wartezeit durch verſchiedene Weiſen verkürzt hatte, ſpielte das Lied„Muß i denn Wals der Zug aus der Halle rollte. Es gab ein eifriges Win⸗ ken von den auf dem Bahnſteig Zurückgebliebenen und von den vielen Hunderten, die Kopf an Kopf auf dem Lindenhofſteg ſtanden. An den freudigen Rufen der Kaſſelfarer konnte man unſchwer feſtſtellen, daß ſte mit der glänzendſten Stimmung zum Reichskrie⸗ gertag fuhren. Mannheim hat wieder Veſuch gehabt Wir Mannheimer freuen uns immer, wenn wir hören, daß wir Beſuch hatten und man den Sehens⸗ würdigkeiten unſerer Staoͤt gebührende Aufmerkſam⸗ keit ſchenkte. Es iſt nur ſchade, daß man nicht alle Reiſegeſellſchaften und Gruppen erfaſſen kann, die ſich etwas näher mit Mannheim befaſſen. Um ſo lieber nennt man die Geſellſchaften, die ſich durch Mannheim führen laſſen.. Der Evangeliſche Frauen Verein Worms hatte für die Reiſe nach Mannheim das Motorſchiff„Beethoven“ der Köln⸗Düſſeldorfer ge⸗ wählt. In Mannheim beſichtigte man außer dem Schloß, en Muſeen und der Jeſuitenkirche noch das Nationaltheater, den Schloßgarten und die Stadt, ehe man ſich in den Räumen der Johanniskirche mit den Mitgliedern des dortigen Frauenvereins traf⸗ Der Saarländiſche Frauenverein Saar brücken hatte es etwas eiliger, denn ſeine Frauen wollten nach einer Stadtbeſichtigung gleich nach Hei⸗ delberg weiter, wo ſie ſich einige Tage aufzuhalten gedachten. Eine Stadtbeſichtigung machte auch die Reiſegeſellſchaft, die aus Bad Ha mm nach Mann⸗ heim gekommen war. Mit tauſend Perſonen weilte am geſtrigen Sonntag die Verbrauchergenoſ⸗ ſenſchaft Schwäbiſch Hall in Mannheim, um den Großbetrieb der Mannheimer Verbraucher⸗ genoſſenſchaft zu beſichtigen und eine Hafenrundfahrt zu machen. Auch verſchiedene Schulklaſſen beſchäftigten ſich näher mit der lebendigen Stadt. So weilten die Klaſſen von Unterabtſteinach einen ganzen Tag in der Stadt, die Schüler der Landwirtſchaftlichen Schule Uffenheim übernachteten ſogar in Mannheim. Schließlich machten noch Schüler der Gewerbeſchule Bad Cannſtatt außer der Schloßbeſichtigung und Stadtrundfahrt noch eine große Hafenrundfahrt, die in ſämtliche Mannheimer Häfen führte. ei Die goldene Hochzeit beging Rechtsanwalt Dr. Robert Katz mit ſeiner Gattin Ida geb. Reif. Herr Katz iſt im Jahre 1885, alſo vor fünfzig Jahren, in Mannheim als Rechtsanwalt zugelaſſen worden und hat vor einigen Wochen das 75. Lebensjahr überſchritten. e 70. Geburtstag. Parkdirektor Wilhelm Hen⸗ ſel feiert am morgigen Dienstag in jugendlicher Friſche und Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Herr Henſel hat ſich ſowohl um den Friedrichspark als auch um den Gartenbauverein„Flora“ große Verdienſte erworben. Herzliche Glückwünſche! a 60 Jahre alt. Vor einigen Tagen beging der Ehrenpräſident der Großen Karneval⸗Geſellſchaft Lindenhof, Alfred Knauff, ſeinen 60. Geburtstag umd den Tag ſeiner 30 jährigen Mitgliedſchaft. Er iſt Gründer der Großen Karneval⸗Geſellſchaft Lin⸗ denhof. Aus dieſem Anlaß brachte die Kapelle Schönig dem Jubilar ein Ständchen, und der Elferrat über⸗ reichte einen mit Blumen und leckerem Inhalt ge⸗ füllten Korb. Auch wir gratulieren. e Auf einen Kraftwagen gefahren iſt in der Neckarauer Straße ein Radfahrer, der zur Erreichung einer größeren Geſchwindigkeit ſeinen Kopf tief ge⸗ beugt hielt. Dadurch vermochte er nicht die erforder⸗ liche Aufmerkſamkeit auf die Fahrbahn zu lenken und ſo fuhr er auf einen vor ihm befindlichen Per⸗ ſonenkraftwagen auf, der wegen eines Hinderniſſes zum Halten gezwungen worden war Durch den Aufprall wurde das Fahrrad erheblich heſchädigt, während ſich der Radfahrer eine Kopfverletzung 31¹⸗ 80g e Vom Wind umgeworfen wurde in der Lange⸗ rötterſtraße ein Radfahrer, der aus der Chamiſfo⸗ ſtraße herauskam und an der Straßenkreuzung plötz⸗ lich von dem durch die breite Langerötterſtraße fegenden ſtarken Wind erfaßt wurde. Da der Rad⸗ fahrer nicht auf den Stoß gefaßt war, verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte zu Boden. Mit zerriſſenen Hoſen und zerſchundenen Händen konnte er ſeinen Weg fortſetzen. 1014/8 „— I i 4. Seite/ Nummer 306 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Juli 1938 ö Einweihung der Dürkheimer Brunnenhalle Der Ausbau von Europas heilkräftigſter Arſenguelle— Eine Rede des Miniſterpräſidenten— 73 000 Mk. Stiftung für — Bad Dürkheim, 7. Juli. Unter ſtarker Beteiligung der Bevölkerung Bad Dürkheims wurde am Samstag die neu errichtete, großzügig angelegte Brunnenhalle mit einem ſchlich⸗ tenten Feſtakt der Oeffentlichkeit übergeben. Die Stadt prangte aus dieſem Anlaß in reichem Flaggen⸗ ſchmuck. Miniſterpräſident Siebert, der den Weiheakt vornahm, war mit den Referenten der zuſtändigen Miniſterien erſchienen. Unter den Ehrengäſten ſah man ferner den ſtellv. Gauleiter Leyſer, Kreistags⸗ präſident Bürgermeiſter Imbt, zahlreiche Vertreter von Staat, Partei, Gemeindebehörden uſw. Der Feſtakt wurde mit Begrüßungsworten des Kurdirektors Dr. Dörter eingeleitet, der ſeine Freude über das nun gelungene Werk ausſprach und vor allem dem Miniſterpräſidenten dankte. Bürgermeiſter Imbt begrüßte die Ehrengäſte und Volksgenoſſen namens der Gauleitung, des Kreistages und der Stadt Bad Dürkheim. Der heu⸗ tige Tag, ſo führte er dann aus, ſei ein Ereignis weit über die Bedeutung Bad Dürkheims hinaus, ein Werk, das das ganze deutſche Volk angehe. Was Jahrzehnte lang erträumt worden ſei, habe nun verwirklicht werden können. Als Vertreter der Aerzteſchaft nahm Profeſſor Dr. Böhm das Wort, betonend, die Aerzte ſeien froh, durch dieſe Heilquelle ein Mittel zur Linde⸗ rung der geſundheitlichen Not ihrer Patienten ge⸗ funden zu haben. Er wies auf die günſtigen Wirkungen der Quelle, vor allem bei Blut⸗ krankheiten, Aſthma, Rachitis, aktiver Tuberkuloſe u. ä. hin. Hierauf ergriff Miniſterpräſident Siebert, mit lebhaftem Beifall begrüßt, das Wort. Er über⸗ brachte die Grüße und aufrichtigen Glückwünſche der bayeriſchen Staatsregierung und dankte Bürgermei⸗ toe Imbt und ſeinen Mitbürgern, zu denen er ſich infolge ſeiner Verbundenheit mit dieſer ſchönen Stadt gleichfalls zählen dürfe, und gab dem Wunſche Ausdruck, daß Preſſe und Aerzte— wie bisher ſchon — auch weiterhin Stadt⸗ und Kurverwaltung ihre Unterſtützung leihen würden. Die freundliche Be⸗ grüßung und die lebendige Beteiligung an dieſer Feierſtunde nehme er als Ausdruck der Treue zu Führer und Reich und als ſinnfällige Bekundung des Vertrauens in das heute mit einem Teilabſchnitt abgeſchloſſene Werk und ſeine Zukunft entgegen. Die vom Führer für Bayern berufene Lan des⸗ regierung dürfe für ſich in Anſpruch nehmen, daß ſie der Rheinpfalz ihre ganz beſondere Für⸗ ſorge angedeihen ließ, um Treue mit Treue zu ver⸗ gelten. Ich darf hinweiſen auf das, was ich um die Jahreswende 1934/35 im einzelnen feſtgeſtellt habe: daß in den erſten beiden Jahren der Uebernahme der Verantwortung außer den nach Möglichkeit hoch bemeſſenen haushaltsmäßigen Mitteln für die Rheinpfalz an Zuſchüſſen über 35 nen Mark, an Darlehen über 27 Millionen ganzen über 62 Millionen Mark aus R 5 Landesmitteln flüſſig gemacht wurden. Worüber man jahrelang fruchtlos verhandelte, die Rhein⸗ brücken bei Speyer und Ma xau und die in Ausgeſtaltung der Rheinbrücke Ludwigshafen⸗ Mannheim notwendigen Maßnahmen mit einem Koſtenaufwand von 40 Millionen Mark, von denen das Land 69 Millionen übernahm, konnten auf Grund kurzer Verhandlungen dank des Entgegen⸗ kommens der Reichsregierung in Angriff genommen werden. 5 Dann zählte der Miniſter Einzelheiten auf wirt⸗ ſchaftlichem und kulturellem Gebiete auf und ſuhr ſort: In Konſequenz dieſer Auffaſſung und Voraut⸗ wortung glaubte ich auch, mit Zuſtimmung der Re⸗ gierung nicht zögern zu dürfen bei dem ſchöpfe⸗ riſchen Aufbau der Heilguellen in Bad Er ſah ihm ähnlich. Der Aeußerlich. maſſige Kopf, die bleiche Geſichtsfarbe, der ſchwarze Haar⸗ ſchopf in der breiten Stirn. Innerlich hätte Dr. Meyer jedoch nicht die geringſte Aehnlichkeit mit dem großen Körſen, Er unterrichtete uns im Franzöſiſchen. Wir hat⸗ ten keinen Reſpelt vor ihm. Die Untertertia III b war eine Raſſelbande, übermütig und voller Streiche. Dr. Meyer, genannt Napoleon der Vierte, kam gegen uns nicht an. Wenn er leiſe um Ruhe bat, lärmten wir um ſo lauter. Und wir lachten. Kürzlich war er in ſeiner Not zum Direktor ge⸗ Das hob ihn keineswegs in unſerer Achtung. Der Direktor hatte uns nachſitzen laſſen; es war ge⸗ rade wunderpolles Eis auf den Wieſen vor der Stadt. Horſt Platen ſagte, daß er im Augenblick micht Napoleon der Vierte ſein möge. Und wenn Horſt Platen, der Führer und beſte Turner, unſerer Klaſſe, ſo etwas ſagte, dann wußten wir, daß in Sa⸗ chen Dr. Meyer einiges zu erwarten war. Am Mittwoch ſollte die Angelegenheit ihre Erle⸗ digung finden. Au dieſem Tage beſuchte Napoleon einen literariſchen Zirkel und kam ſpät nach Hauſe. Er wohnte in einer Neubauſtraße, wo ein Haus dem anderen haargenau glich. Neben ihm wohnte Dr. Kurz. Beide hatten ein blankes Meſſingſchild an der Pforte, Dieſe Schilder wechſelten wir am Mitt⸗ wochabend aus, außerdem würde die Vorgartentür feſt zugebunden. In den gegenüberliegenden Vor⸗ gärten warteten wir auf unſer Opfer. Er kam um Mitternacht und fand die Pforte vor ſeinem Hauſe verſchloſſen. Meyer ſtutzte, heftete daun ſeine kurzſichtigen Augen auf das Schild, ſchüttelte den Kopf und ging nach nebenan. Dort fand er ſei⸗ nen Namen und die Pforte unverſchloſſen. Er trat ein, kte den Haustürſchlüſſel und verſuchte, die Haustür zu öffnen. So lange, bis Dr. Kurz von oben lächelnd herunterſah und ſagte:„Guten Abend, Herr Kolläge! Bemühen Sie ſich, bitte, nicht weiter, ich bin bereits zu Hauſe!“ Entgeiſtert ſtarrte Meyer as,, in Sie geſtatten, ja!“ nach oben:„Das iſt * 72 22 2 .. Napoleon der Vierte/ von Georg VBüſing minderbemittelte kranke Volksgenoſſen Dürkheim. Jahrzehntelang wurden auch dar⸗ über dicke Akten gewälzt. Wir haben ſoeben aus berufenem Munde gehört, wie die Wiſſenſchaft und ihre Praxis die Heilquellen von Bad Dürkheim be⸗ urteilen. Iſt nach dieſen wiſſenſchaſtlichen Gutachten die Dürkheimer Arſengquelle die ſtärkſte, reinſte und größte Arſenquelle Europas, ein wichtiger Heilfaktor bei zahlreichen Krankheiten, ſo war es eine Folge nationalſozialiſtiſcher Weltan⸗ ſchauung, daraus mutig und entſchloſſen die Folge⸗ rungen zu ziehen. Der Nationalſozialismus ſtützt ſich auf die Quellen ber Kraft, die aus ſeiner Heimat⸗ erde fließen. Er geſellt zu der in Deutſchland ſo hoch entwickelten mediziniſchen Wiſſenſchaft und dem Meſ⸗ ſer des Chirurgen die natürlichen Heilfaktoren. In unſerer Arſenquelle Bad Dürkheim, im herr⸗ lichen Klima dieſer gottgeſegneten Gegend, in der Ausnützung der edelſten Frucht unſeres heimatlichen Bodens, der Traube, ſind uns, wie wir wiſſen, Heil⸗ iſt Pflicht der verantwortlichen Stellen. Dazu kommt, daß es nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung iſt, alles, was in unſerer Heimat geboten werden kann, zu nutzen, ehe man Kräfte des Auslandes in Anſpruch nimmt. Im einmütigen Zuſammenwirken von Staat, Kreis und Stadt ſind die bis jetzt benötigten Mit⸗ tel zum Bau der Quelle faſt völlig durch be⸗ reitgeſtellte Gelder aufgebracht und beſchweren nicht durch Verzinſung und Tilgung die Kaſſen. Was in raſcher Folge noch geſchaffen werden ſoll und wird, erfordert Mittel, deren Aufbringung im Wege der Anleihe durchaus verantwortet werden kann. Was bis jetzt erſtellt wurde und was noch kommen wird, belebt die Wirtſchaft der Pfalz. Was Adolf Hitler und ſeine Beauftragten tun, ſoll nicht dem einzelnen, ſondern dem ganzen Volke dienen, vor allem den wirtſchaftlich Schwa⸗ chen. Dadurch wird auch bei den Maßnahmen zur Die Gemeingefahr Neufaſſung der geſetzbuches gegen die Gefährdung des Eiſenhahnver⸗ kéhrs, der Schiffahrt oder Luftfahrt bringt das Ge⸗ ſetz als neues Strafdelikt den Begriff der Gemein⸗ Bei Beſtimmungen des Straf⸗ gefahr in Anwendung. Gemeingeſahr bedeu⸗ keit eine Gefahr für Leib und Leben, ſei es auch nur eines einzelnen Menſchen, oder für bedeutende Sach⸗ werte, die in fremdem Eigentum ſtehen, oder deren Vernichtung gegen das Gemeinwohl verſtößt. eine Gemeingefahr dadurch herbeiführt, daß er die Sicherheit! des Betriebes einer Etſenbahn, Schwebebahn, der Schiffahrt öder Luftfahrt gefähr⸗ Fk, bird t Füſchkhälüns bis zu 10 Jähren, in bel 6 f Allen mit bis zu lebensläng M Zuchthaus e Todesſtrafe beſtraft. Gefängf nisſtrafe und in beſonders ſchweren Fällen Zucht haus iſt auch für Beeinträchtigunig der Sicherheit des Betriebes einer Straßenbahn vorgeſehen. Von beſonderer Bedeutung iſt auch der neue Pa⸗ ragraph 390, wonach derjenige mit Gefängnis bis zu zwei Jahren oder Geldſtraſe bedroht wird, der bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilſe leiſtet, obwohl dies nach ge⸗ ſundem Volksempfinden ſeine Pflicht iſt. Wer ſonders ſchüw zee Zum Sammelverbot. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP widerruft alle von ihm für die Partei, ihre Gliederungen und die ihr angeſchloſſenen Ver⸗ hände erteilten Genehmigungen zu Straßen⸗ und [Hausſammlungen für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September, Von dieſem Widebruf werden nicht erfaßt der Verkauf von Karten oder Gegenſtänden, faktoren unübertrefflicher Art gegeben. Sie zu nützen, Ausnützung dieſer erdgegebenen Heilfaktoren in erſter Linie ihre Nutzung für das Volk in weiteſtem Sinne ins Auge gefaßt. Mir iſt es ein perſönliches Anliegen, das in dieſer Feierſtunde zu unterſtreichen. Ich habe darum aus Mitteln, über die ich ver⸗ jügen kann, einen Betrag von 35 000 Mk. be⸗ reitgeſtellt und die große Genugtuung, daß auf Anregung meinerſeits hierzu die NS einen Betrag von 10 000 Mk., die J6 Far⸗ beninduſtrie einen Betrag von ebenfalls 10 000 Mk., der Kreis und die Stadt Bad Dürkheim je 7500 Mk. und die Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Pfalz— vorbehaltlich der aufſichtlichen Genehmigung— 5000 Mk. zur Verfügung ſtellt. Mit dieſem Geſamtbetrag von 75000 Mk. lege ich einen Grundſtock, deſſen Erträgnis nach Maßgabe näherer Beſtimmung über Verwaltung und Verwen⸗ dung dazu dienen ſoll, bedürftigen Volksge⸗ noſſen der Rheinpfalz(außer Bad Dürk⸗ heim) und des Saargebiets durch Zuſchüſſe zu ärztlicherſeits empfohlenen Kuren in Bad Dürkheim dieſe zu erleichtern. Ich danke den Spendern dafür, daß ſie mir an die Seite getreten ſind, und ich glaube, daß gerade in der Pfalz, wo die eigene Kraft ſo oft ſchwerſte Verhältniſſe hat meiſtern helfen, Zweck, Sinn und ſymbolhafte Bedeutung dieſes Grundſtockes verſtanden werden. Zum Schluß ſprach der Miniſterpräſident Bür⸗ germeiſter Imbt ſeinen Dank für die geleiſtete Tä⸗ tigkeit aus und gab dem Wunſche Ausdruck, daß ſich dieſes ſchöne Werk für die ganze Rheinpfalz in wirt⸗ ſchaftlicher wie geſundheitlicher Beziehung auswir⸗ ken möge. Seine wiederholt von langanhaltendem Beifall unterbrochenen Ausführungen ſchloß der Miniſter⸗ präſtdent mit einem Hoch auf den Führer und ſein Werk, das wiedergewordene ſtolze, freie, ehrbare und friedliche Deutſchland. Der gemeinſame Geſang der Nationalhymnen ſchloß die Weiheſtunde ab, an die ſich ein Rundgang durch das Bad anſchloß. die zum Eintritt zu einer öffentlichen Veranſtaltung berechtigen, wenn der Verkauf erfolgt: 1. in den ſtän⸗ digen Geſchäftsräumen der zuſtändigen Dienſtſtellen, 2. in den Räumen oder auf den Plätzen, in oder auf denen die Veranſtaltung ſelbſt ſtattfindet, 3. aus⸗ ſchließlich an Mitglieder derjenigen Organiſation, die Trägerin der Veranſtaltung iſt, durch unmittelbares Einwirken von Perſon zu Perſon(Vorverkauf). 89 VBürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim tagen Heppenheim, 6. Juli. Die Kreisabteilung üßenteim im Deutſchen Gemeindetag hatte die (chen Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim zu ug, nach Wahlen im„W̃ Roß“ ein⸗ deu, die von dem f ürgermeiſter Bechtel⸗ Viernheim, Leiter der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaft, Freiherr von Löw ⸗Darmſtadt, hielt einen Vortrag über das Thema„Erſtattung von Unfall⸗ anzeigen“, an den ſich eine lebhafte Ausſprache an⸗ ſchloß. Kpeisdirektor Nanz und Reg. ⸗Aſſeſſor Dr. Balz gaben Verfügungen der zenden, t wurde. Der ge Landesregierung be⸗ kannt. Kreisleiter Dr. Hildebrand ſtellte den Bürgermeiſtern den Beauftragten der NS DA p, Pg. Nickel von der Gauleitung, vor. Ebenſo wurde der neuernannte Kreisſchulrat Siebert den Bürger⸗ meiſtern vorgeſtellt. Den breiteſten Raum nahm das Referat des Geſchäftsführers der Laudesdienſtſtelle Heſſen⸗Naſſau des Deutſchen Gemeindetages, Dr. Göb⸗ Frankfurt, in Auſpruch. Der Redner ſprach über die deutſche Gemeindeordnung. Dr. Göb ſprach 1 „Aber vox der Tür ſteht doch mein Name „Türſchilder, lieber Herr Kollege, werden mit Vorliebe dazu verwendet, Verwirrung in die Oeffent⸗ lichkeit zu tragen, indem man ſie auswechſelt. Neh⸗ men Sie alſo heute nacht ruhig das Haus, an dem mein Name leuchtet. Es gehört Ihnen.“ Mit geſenktem Haupt zog Napoleon der Vierte ab. Er fand den Bindfaden, mit dem ſeine Pforte zugebunden war, und erreichte nunmehr ohne weitere Hinderniſſe ſein Schlafgemach. Uns wax nicht wohl zumute, als wir abzogen. Auch am anderen Morgen nicht. Es war ziemlich ſtill, als Napoleon das Klaſ⸗ ſenzimmer betrat. Er ſah ſehr müde aus und war noch bleicher als ſonſt. Er ſchritt mit geſenktem Kopf zum Pult, öff⸗ nete mit zitternden Händen ein Paket, das er bei ſich trug, und legte eine Mütze auf die Platte. Leiſe fragte er, ohne uns dabei anzuſehen wem ſie gehöre. Kein Laut. Unſer Herzſchlag ſtockte. Wir waren ent⸗ larpt. Schließlich erhob ſich einer in der letzten Reihe und ſagte heiſer:„Es iſt meine Mütze, Herr Doktor.“ Horſt Platen ſprach es. Dr. Meyer nickte mutlos: mand dabei?“ Wolf Brandt erhob ſich. Gerd Gronholz, Peter Bumm. Karl Hammer. Hans Hille, Zuletzt ſogar Franz Ruge, der nie mitmachte. Die ganze Unter⸗ tertia Ib ſtand und wartete auf ihr Urteil. Aber das Urteil kam nicht. Napoleon ſagte nur:„Setzen!“ und begann mit dem Unterricht. Ohne auf die An⸗ gelegenheit zurückzukommen, verließ er beim Glockenzeichen das Klaſſenzimmer. Dr. Kurz fand uns in der nächſten Stunde bedrückt und ſtill vor. Er ſagte nichts. Er ſah uns nur ernſt an, und wir wuß⸗ ten, was er meinte. 1 „War ſonſt noch je⸗ Am Nachmittag war Verſammlung auf dem Fußballplatz, die ſtillſte, die wir hatten; Auf der Tagesordnung ſtand nur ein Punkt. Es war der Fall Dr. Meyer. Eine Ausſprache darüber gab es nicht, niemand war in der„Oppoſition“. Der Be⸗ ſchluß ſtand ſchon ſeit heute morgen feſt. Jeder nickte nur ſtumm, als Horſt Platen mit ſeiner kurzen Rede zu Ende war. Meyer zu und ſagte, indem er ihm die 95 75 5 7 2 dann noch in kurzen Umriſſen über die Staatsauf⸗ ſicht und über die Beſtimmungen bezüglich des Kaſſen⸗, Rechnungs⸗ und Gemeindevermögens, ſowie der Schuldenwirtſchaft und der Haushaltsführung der Gemeinden. Die Verſammlung dankte dem Red, 5 ner für ſeine wertvollen Ausführungen mit reichem Beifall. Der Vorſitzende der Kreisabteilung im Deut, ſchen Gemeindetag, Bürgermeiſter Bechtel⸗Viernheim ſchloß die Tagung mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer. Den Abſchluß der Tagung bildete eine Be⸗ ſichtigung des Jungvolklagers„Siegfriedburg“ bei Gras⸗Ellenbach. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen PO Neuoſtheim. Montag, 8. d.., 20.30 Uhr, in der Schule Neuoſtheim pünktliches und vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher politiſchen Leiter. * Jungbann 1 und 2/171. Ich weiſe nochmals darauf hin, daß eine Ueberbeanſpruchung der Pimpfe und Führer zu unterbleiben hat. Führerbeſprechungen und Führerdienſte ſind ſo zeitig zu ſchließen, daß die HJ⸗Zapfenſtreichgrenze eingehalten wird. Der Jungbannführer. Jungbann 1/171. Die Funkwarte treten Montag, den 8. Juli, 19.30 Uhr, in Uniform im Schlageterhaus, Zim⸗ 1 mer 67, an. Frauenamt der DA Hausgehilfen. Montag, den 8. Juli, 20.30 Uhr, iſt in I. 13, 122 Heimabend der Ortsgruppe Humboldt(Maria Lanoͤvatter.) Hausgehilfen. Dienstag, 9. Juli, 20.30 Uhr, iſt im Heim Heimabend der Ortsgruppen Neckarſtadt⸗Oſt(Emilie Rödel) und Schwetzingerſtadt(Maria Roth), Hausgehilſen. Der Heimabend für die Ortsgruppe Feu⸗ denheim(Anna Diehl) iſt Dienstag, den 9. Juli, im Schützenhaus. Amt für Berufserziehung Ingenieure, Techniker, Werkmeiſter. Montag, 8. Jult, 20.15 Uhr, C 1, 10-11, Zimmer 25, 3. St., Betriebswarte⸗ verſammlung der Techniker und Ingenieure. NS⸗Volkswohlfahrt Schwetzingerſtadt. Am 16. und 18. Juli bei freiem Ein⸗ tritt und unter Führung: Beſuch der Ausſtellung„Die deutſche Seele“ im Schloßmuſeum. Alle NSW Mitglieder können ſich beteiligen. Anmeldungen auf der Geſchäfts⸗ ſtelle(Schwetzinger Straße 116). Was hören wir? Dienstag, 9. Juli Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.— 10.15: Fremdsprachen: Franzöſiſch, — 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittagskonzert. 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Blumenſtunde. 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Heitere Muſik am Nachmittag. — 17.00: Nachmittagskonzert. 18.25: Franzöſiſch. 18.50: Opernkonzert.— 19.40: Rei g endung: Der Stand des Fernſehens.— 20.15: Kleines Funkorcheſter auf großer Fahrt.— 21.00: Kehre zurück alles vergeben. Ber liner Kabarett zum 80. Geburtstag der Litſaßſäule. 22.30: Bunte Nachtmuſik.— 24.00: Kammermuſik. Dentſchlandſender .15: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen, — 10.435: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Mittags konzert, — 14.00; Allerlei.— 15.10: Mütterſtunde.— 15.40: Bücher⸗ ſtunde.— 16.00: Muſik im Freien.— 17.20: Jugendſport⸗ ſtunde.— 17 Wiegenlieder.— 18.00: H in der Arbeit 18.20: Pol 0 ge ügsſchau. 40: Zwiſchenpro⸗ mm 19.5: hend⸗Unterhaltung 20,10: Klang 1 en Kleine N 1— 2205 Kammerm htmufik. Dageslalencies Montag, 8. Juli Nationaltheater:„Hilde und 4 PS“, Luſtſpiel von Kurt Sellnick, Miete H, NSKG Uhr. g Antobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Ladenburg Schriesheim— Ludwigstal Schriesheimer Hof— Wilhelmsfeld— Neckarſteinach— Waldhilsbach Kohlhof— Molkenkur— Schloß Heidelberg— Mann⸗ heim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Varieté⸗ Programm. 4 Roſarium, Neuoſtheim: Geöffnet von 16.30 bis 20 Uhr. Tanz: Kaffee Vaterland. 1 Kaffee Odeon; Konzert(Ve gerung). 17 Lichtſpiele: Aniverſum„Lochende Augen“. hambra:„Die ſcharlachrote Blume“,— Schou⸗ burg:„Eheſtreik“. Pala ſt:„Ein gewiſſer Herr Gran“.— Scala:„Die Wüſtenſöhne“. Als Napoleon am andern Morgen in das Klaſ⸗ ſenzimmer kam, war es totenſtill. Horſt Platen trat aus der Reihe, ſchritt mit ernſtem Geſicht auf Dr. Hand ent⸗ gegenſtreckte:„Die Untertertia lIlb bereut ihre Tat und bittet Herrn Doktor um Verzeihung.“ Dr. Meyer ſtarrte den Sprecher ungläubig an. Dann flatterte ſein Blick über die Klaſſe, von einem zum andern— aber überall fand er ernſte Geſichter, keiner lachte. Und da ging plötzlich ein Leuchten über ſein Geſicht, und mit freudigem Druck nahm er die Hand, die Horſt Platen ihm im Namen der Unter⸗ tertia IIlb bot. Seit jener Stunde beſſerten ſich unſere Leiſtungen im Franzöſiſchen von Woche zu Woche. „Mein Kampf“, Deutſchlands größter Buch⸗ erfolg. Am 18. Juli jährt ſich zum zehntenmal der Tag, an dem der erſte Band von Adolf Hitlers „Mein Kampf, deſſen Manuſkript der Führer während ſeiner Feſtungshaft 1924 in Landsberg niedergeſchrieben hatte, erſchien. Trotz der ſchweren Verbotszeit von damals gewann die erſte Auf⸗ lage eine Höhe von 10 000 Stück, die größten⸗ teils von Anhängern der Bewegung vorausbeſtellt waren. Der zweite Band, in dem im beſonderen weltanſchauliche Grundſätze des Führers nieder⸗ gelegt ſind, iſt am 10. Dezember 1926 erſchie⸗ nen. Im Mai 1930 brachte dann der Parteiverlag die in der heutigen Form bekannte Volksausgabe heraus. Sie iſt, wie das ND einer Feſtſtellung im Zentralblatt der NSDaAp für Gemeindepolitik ent⸗ nimmt, ſeitdem in der Auflage von 1930 000 Stück erſchienen. Im Jahre der Machtergreifung wurden allein eine Million Exemplare abgeſetzt. Das Werk des Führers iſt ſomit in Deutſchland zum größten Bucherfolg geworden. Volksbüchereien leihen jährlich 21 Millionen Bände aus. Auf einer Provinzialtagung für länd⸗ liches Volksbüchereiweſen ſprach der Sachberater des Reichserzjehungsminiſteriums, Prof. Dr. Dähnhardt, über Aufgaben und Organiſation des Volksbücherei⸗ weſens. Es ſei die beſondere Aufgabe der Volks⸗ büchereien, in ihrem Geſamtbeſtand die neue Welt⸗ anſchauung zum Ausdruck zu bringen und die Rich⸗ tung anzugeben. Ferner hätten die Volksbüchereien ſich als Kompaß und Steuer auf dem Büchermarkt zu betrachten und eine geeignete Ausleſe porzuneh⸗ men. Vor allem müſſe die Bevölkerung vor kon⸗ junkturellem und geſellſchaftlichem Kitſch bewahrt werden. Jedes Schuldorf müſſe ſeine Volksbücherei haben. Heute gebe es in Deutſchland rund 15 000 öffentliche Volksbüchereien, von denen im Jahre Millionen Bände ausgeliehen wurden. Andererſeitd gebe es 8000 konfeſſionelle Büchereien mit einer Aus⸗ leihe von 10,5 Millionen Bänden. ö Wichtiger Fund aus der nordiſchen Steinzeit, Eine wichtige vorgeſchichtliche Entdeckung wurde auf dem Grundſtück des Johann Wilkens in Wiepen⸗ kathen bei Stade in Hannover gemacht. Der 1 Landarbeiter Klaus Deede fand dort beim Torf⸗ ſtechen einen jungſteinzeitlichen Feuerſteindolch, wie er für die Kultur des Volkes der Hünengräber kenn⸗ zeichnend iſt, die vom 4. bis 2. Jahrtauſend v. Ehr als Vorfahren der Germanen Norddeutſchland und Südſkandinavien bewohnten. Das Erſtmalige und Einzigartige an dieſem Waffenfund iſt nun, daß durch die konſervierende Wirkung des Moores außer der eigentlichen Dolchklinge aus Feuerſtein auch der hölzerne Griff, eine verzierte Scheide aus Leder und ein lederner Tragriemen erhalten ſind, ſo daß die Kenntnis der Kultur unſerer nordiſchen Vorfahren wieder um einen bedeutſamen Fund reicher iſt. Das ſeltene Fundſtück, deſſen Bedeutung von Lehrer Caſſau zuerſt erkannt wurde, wird zur Zeit in den Werkſtätten des„Reichsbundes für Deutſche Vorge⸗ ſchichte“ fachmänniſch präpariert. ö e Grundſteinlegung des Muſeums der moder⸗ nen Künſte in Paris. In Gegenwart von Vertre- tern des künſtleriſchen und politiſchen Lebens der franzöſiſchen Hauptſtadt fand die Grundſteinlegung des Muſeums der modernen Künſte auf dem Gelände der Internationalen Ausſtellung für 1937 ſtatt. Der Präſident der Republik, Lebrun, vollzog nach Anſprachen des Direktors der Ausſtel⸗ lung, Dabbe, des Vorſitzenden des Stadtrates, Chiappe, und des Miniſters für Handel und In⸗ duſtrie, Bonnet, die feierliche Handlung. Auf dem Grundſtück des ehemaligen Heeresproviantamtes werden die Arbeiten für die beiden„Paläſte der ſchö⸗ nen Künſte“ jetzt beginnen. Dieſe beiden Wien ſollen auch über die Dauer der Ausſtellung hinaus 5 beſtehen bleiben. 5 9 — Montag, 8. Juli 1935 Neue Mannheimer Zeitungs Morgen⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 306 itsauf⸗ 5 5 ch des ſowie .. BILDER VOM TAGE u Red⸗ 2 i Die Kamera sſjieht in die Welt It ä 8 2 nheim uf den E R N ne Be⸗ 1 Jugendlicher Mäochenſchänder n Drei Jahre Gefängnis für Manfred Eckſtein N* Darmſtadt, 6. Juli. ſeiner erſten Vernehmung ſich in dieſer Weiſe ge⸗ Die Juſtizpreſſeſtelle für den Bezirk des äußert zu haben. f. 155 in der Oberlandesgerichts Darmſtadt teilt u. a. mit: 9 e b e 1 ſche 5 1 8 ju S 17 1 eines Verbrechens der verſuchten Notzu in — Heute fand ein von dem ee 870 Tateinheit mit einem blenden Verbrechen der ſred Eckſtein an einem W Kinderſchändung zu einer Gefängnisſtrafe von drei Mädchen begangenes Sittlichkeitsverbrechen vor dem ae e 9 255 a Jugendgericht Groß⸗Gerau ſeine gerichtliche Sühne. Wasen. Die Zubilligung mildernder Umſtände hrer zu 9 8 800* 0 5 a 1. wurde abgelehnt. Ebenſo wurde von allen Ver⸗ rdienſte Eckſtein, in der Hauptverhandlung nach den Grün⸗ günſtigungen, die jugendliche Rechtsbrecher in der grenze den ſeiner Handlungsweiſe befragt, führte dieſe auf Regel genießen, abgeſehen. Maßgeblich hierfür war jugendlichen Leichtſinn zurück. Bei ſeiner erſten rich⸗J“ neben der ſchamloſen Ausführung des Verbrechens ihrer. terlichen Vernehmung im Vorverfahren hatte Eckſtein in der elterlichen Wohnung des Kindes einmal, daß e jedoch auf eine Frage des Richters erklärt, er wiſſe, Eckſtein als Angehöriger der jüdiſchen Raſſe ein 3, Zim daß man eine derartige Handlung an einem fü di⸗ deutſches Mädchen zu vergewaltigen verſucht hat, ob⸗ ſchen Mädchen nicht vornehmen dürfe. Auf die wohl ihm der heute im deutſchen Volk eingenommene 7 weitere Frage, ob er glaube, er dürfe ſich an einem Raſſeſtandpunkt bekannt war, und zum anderen, daß „ iſt in deutſchen Mädchen vergehen, gab er eine auswei⸗ er ſeine nur teilweise ausgeſprochene Einſtellung, (Maria chende Antwort. In der heute ſtattgefundenen Ver⸗ er dürfe ſich zwar nicht an jüdiſchen, wohl aber an iſt in handlung por dem Jugendgericht mußte Eckſtein nach deutſchen Kindern vergehen, durch die Tat klar be⸗ (Emilie anfänglichen Ausflüchten wiederum einräumen, bei] wieſen hat. e 9 55 1 5 8 Die Abreiſe des polniſchen Außen miniſters von Berlin 1 Außenminiſter Beck verabſchiedet ſt on Reichsau iniſter Frei 90 urath.(Im Wagen⸗ uli, im Die paſſende Braut nicht„Zeliefert 7 die Gattin 1 die Waicer 5 e 1 199 Neurath, links der Berliner polniſche Botſchafter Lipfki.)(Weltbild,.) 1 Wien, Anfang Juli. Nun wurde der Anzeiger vernommen: N 18 Ein eigenartiger Betrugsprozeß wurde vor einem Richter: Sie ſollen mit keiner Braut zufrieden art Wiener Gericht verhandelt. 5 71 15 5 8 und die Mizzi, die Ihnen Angeklagt war eine Heiratsvermittlerin, der von vermittelt wor en ſind ſeien nicht ohne, ſagt die K einem ihrer Kunden vorgeworfen wurde, ſie habe, Ae trotzdem hätten Sie ſich nicht ent⸗ g„Dis trotz der von ihm erlegten Gebühr, die ihm ver⸗ a.. 8 tglieder ſprochene, paſſende Braut nicht gelie⸗ Zeuge: Ich habe eine Braut mit 15 000 Schilling ſchäfts⸗ f ert.„beſtellt“, Richter: Eine ſeltſame Anzeige, wie ſie mir habe für die Vermittlung eine Einſchreibegebühr noch nicht vorgekommen iſt! Sie verſprechen dem bezahlt und bin ewig hingehalten worden. Die Anzeiger eine Braut mit 15 000 Schilling Mitgift Hilde und die Mizzi haben mir gleich erklärt, daß ſie und ſtellen ihm zwei Mädchen, eine Mizzi und eine nur ihre Ausſteuer haben, nur die Eltern der Hilde Hilde vor, die zwar heiratsluſtig ſind, aber keine haben noch eine Pferdefleiſchhauerei. Mitgift haben. Dafür haben Sie 25 Schilling ge⸗ Richter: Warum haben Sie jetzt ſchon die An⸗ 5* nommen? zeige erſtattet, vielleicht wäre die Richtige noch ge⸗ nasſiſc Angeklagte: Ich führe das Gechſäft ſchon kommen? 5 5 1 ſechs Jahre, ohne Anſtände zu haben. Schon vor Zeuge: Weil ich mich wegen der Dr itten, mittag. drei Jahren habe ich dem Herrn ein Mädel vor⸗ wegen der Hann i, geärgert habe. Die iſt da⸗ iſch. geſtellt, eine ſehr nette Perſon mit 8000 Schilling. mals in der Küche in dem Ehevermittlungsbüro ge⸗ te Und dann hat er ſie nicht gewollt. Jetzt, wo die Zei- ſeſſen, hat ſich drei Wochen ausführen laſſen und n. Ber⸗ ten noch ärger geworden ſind, hat er 15 000 Schilling dann hat ſie geſagt, ſie ſei eine katholiſch ule. verlangt Die Mädchen leben alle in guten Verhält⸗ geſchiedene Frau und kann gicht hei⸗ niſſen aber ſchließlich können wir die Mitgift nicht vaten. Für ſo etwas lege ich keine 25 Schilling 1183 im Vorhinein liefern. Wir arbeiten in erſter Linie alts! Und 200 Schilling Speſen habe ich auch gehabt! 1 mit Zuneigung und nicht mit Geld. f Richker: Ein gewiſſes Riſiko muß man bei Bücher⸗ Richter: Wozu verlangen Sie Vorſpeſen? einer Brautſchau auf ſich nehmen. adſpork a 5 5 8 1 Angekl.: Daß die Frau geſchieden iſt, hat der ae 1 0. 1 n. 1 8 Herr von allem Anfang an gewußt. Das iſt die mit heupre⸗ Schauen Sie her, was für einen großen Poſten die den 40 000 Schilling Mitgift. 5 5 1 i i ft eam atz ſteuer N(Heiterkeit) Richter: Ich Habe gedacht, daß das ſo hre Der Generalfekretär e e das 220. Schwarz⸗ V Waren⸗ e iſt; jedenfalls werden wir ſie hemden⸗Bataillon vor ihrem Abtransport ee Kolönien in Oſtafrika en ee 17 0* H. 5 2 9,.) Angeklagte: Wir haben dem Herrn eine Angekl.: Die Dame iſt jetzt auf Urlaub. f Dame mit 40000 Schilling Mitgift vorgeſtellt: Richter: Ich will alle Bräute hier im wochenlang iſt er mit ihr gegangen, dann Gerichtsſaal ſehen. a hat er einen Krach gemacht und erklärt, die Frau Die Verhandlung wurde zur Ladung von Mien * Kut iſt nichts für ihn. Hilde und Hanni vertagt. burg Hof—.. ²⁰ yddddwd///ã¶ãããã ² d ach Mann⸗ Schöffengericht ahndet Belrugsverſuch 0 junge Burſchen an dem Apparat in mehr als „ 5 7 5 3 verdächtiger Weiſe herumhantierten, erſchien der La⸗ 1195. an der Winterhilfslotterie denbeſitzer plötzlich auf der Bildfläche. Die beiden Die ſcharfe Ueberwachung der gemeinnützigen Kunden eilten davon, der Händler ihnen nach, nach⸗ 21. Lotterien durch die polizeilichen Organe brachte einen dem er ſich davon überzeugt hatte, daß beide verſucht 9 ganz abgefeimten Betrugsverſuch und eine Urkun⸗ hatten, dem Automaten einen alten eiſernen Zehner r Herr denfälſchung ans Tageslicht, die vor dem Schöffen⸗ 1 5. Der Betrug war aber mißlungen, gericht(Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Lup⸗ 75 1 8 1 i 8 — old) mit 6 Monaten Gefängnis eahndet 1 55 55 8 ſchaelt zeſtgebalten hatte. Die beiden 5 l be: fäng 9 Miſſetäter, Herbert B. und Hugo., wurden feſt⸗ rmarkt wurden. Der Loſeverkäufer Karl G. von hier kam] genommen Heute mußten ſie ſich vor dem Schnell⸗ zuneh⸗ im März in eine Wirtſchaft im Hafengebiet. Die gericht in der Dirkſenſtraße verantworten. Sie ſtrit⸗ r kon⸗ Rede kam auf die Prämienſcheine der Winter ⸗ ten natürlich Stein und Bein, und behaupteten, es ewahrt hilfslotterie, von denen der Wirt eine Anzahl] müſſe eine Perſonenverwechflung vorliegen. Die ücherei geſammelt hatte. Der Wirt itberließ ſie ihm zur Verhandlung ergab zwar von den„Unſchuldsläm⸗ 15 000 Prifung, ob ein Gewinn dabei ſei und der Loſe⸗ mern“ ein anderes Bild, ſie kamen aber dennoch, da ihre 2 händler teilte ihm als Ergebnis mit, es ſei ein ſie bisher unvorbeſtraft ſind, wie auch der Vorſitzende erſeiß Gewinn von 1000“ dabei, zeigte einen Schein, der betonte, mit einem blauen Auge davon. Zwar war 1 Aus⸗ aus zwei auseinandergeri 5„man von ihrer Unſchuld nicht überzeugt, wegen Ge⸗ i eee enen enen ngfägigkeit aber wurde das Verfahren entſprechend ö geſetzt war und wollte mit dem Wirt halbpart machen. dem Ant 8 Staatsanwalts einge llt. 8 5 et einzeil en e 118 8 em Antrage de Staa b 1 Herber de 3 5. sienf ünchen 1 den 1 Hugo eee utomaten 9 3 Flugparade vor dem König von England(Weltbild, M) ziepen⸗ 5 as Ergebnis waren Erhebungen des 8 aten und in ihre Hint an die e Ein Blick auf die zahlloſen Flugzeuge, die guf dem Flu blatz von Mildenhabl verſammelt 5 Mün 5* r; iar 858 fahren. 5 8 0 1 i. 95 7 25 e 2 5 8 1 Der 0 3 1 Kriminalkommiſſars. Es zu fa ſind, um vor König Georg anläßlich ſeines 25fährigen Regierungsfubiläums zu paradieren. Torf⸗ Urde feſtgeſtellt, daß zwei Scheine genau aufein⸗ 8 5 ch, wie andergelegt und dann ſo auseinandergeriſſen wurden, Treibjagd auf leprakranke Banditen e kenn⸗ daß die beiden Endziffern des einen Scheines und Einbruch im Ausſätzigenheim. Die Verbrecher an⸗ b. Chr. 8 die vier Ziffern des zweiten Scheines einen Gewinn geſteckt und entkommen. d und von 1000, ergaben. Die beiden nicht zuſammen⸗ Bukareſt, 29. Juni 5 10 5 Stücke wurden gefunden und ſo war aus Ii einen Ausſägzigenheim in Tichibtku 105 , 7 Diet 7 2 2 72 5 5 50*— 2 N außer e 1 ein Einbruch verübt. Die Bande des bekannten uch der könen Doch leugne e den Voſever⸗ rumäniſchen Verbrechers Katandja hatte in Erfah⸗ er und äufer eine Betrugsabſicht, er wollte die Scheine zer⸗ rung gebracht, daß in dem Kaſſenraum der Anſtalt, aß die naſſen bei dem Wirte gefunden haben und ſei des in der nur an anſteckenden Hautkrankheiten leidende erfahren Glaubens geweſen, die zuſammengeklebten Stücke Patienten untergebracht ſind, größere Beträge ver⸗ „Das gehörten aneinander. Später unterſchrieb er das wahrt werden. Die verbrecheriſchen Geſellen be⸗ Lehrer Protokoll, in dem er ſich zu der Tat bebannte. In ſchloſſen trotz der Gefahr, die nicht nur für ſie, ſon⸗ in den der Verhandlung widerrief der Angeklagte ſein Ge⸗ dern auch für alle Perſonen, mit denen ſie ſpäter Vorge⸗ ſtändnis. Aber das Gericht hielt eine Betrugsabſicht in e kamen, beſtand, den Einbruch zu für erwieſen. E 1 iti. N unternehmn. 5. be, ener der dees(eee Sterben er„dee een he de ehe Bertre⸗ 9 8 1 55 e durch das Fenſter einzuſteigen, ſtellte ſich ihn 1 der.. 2 5 ee n e Kaſſterer und der Kaſſenführer, beides ebenfalls legung Unredlichkei en die ſtrengſten Strafen gegen Patienten der Anſtalt, entgegen. Es entſpann ſich de auf keiten ausgeſprochen werden müſſen. ein Handgemenge, bei dem die Kranken überwältigt ng für 8 9 Der 5 17 9 5 engſte körperliche run, 5 Berührung mit den Ausſätzigen. lẽusſtel⸗ 5 Der eiſerne Zehner Auf den Alarm hin, wurde ein Keſſeltreiben nach trates, im Zigarettenautomaten den Verbrechern in die Wege geleitet, denn es beſteht ud In⸗ 4 Berli Juli größte Gefahr, daß ſie die Krankheiten, die in der uf dem Ein 8 ee Anſtalt geheilt werden ſollen,„„ 1 tamtes Ein Zigarettenhändler aus der Petersburger Polizei des Bezirkes iſt unterwegs, um die rückſt 88 a 7 1 5 r sch Ftraße hatte mit dem vor ſeinem Laden hängenden loſen Banditen, die eine Gefahr für das ganze Land a a. Die Zeitungsbörſe von Bukareſt i i 35 eltbild,.) Ruſeen tomaten ſeine Sorge. Falſchgeldſtücke ſchmä⸗ bedeuten, einzufangen und zu ſſolieren. Bisher iſt 5 N 3 15. 4 d e 2 92 hinaus erten den Verdienſt. Kein Wunder, daß der Mann es den Verbrechern gelungen, ſich den Nachforſchun⸗ und die alten unverkauften Exemplare zurttckzugeben. Denn die einzelnen Zeitungsverlage ver⸗ aufpaßte. Als kürzlich eines Sonntags gegen 22 Uhr gen der Kriminalpolizei immer noch zu entziehen. kehren nur mit einigen wenigen Unternehmern, die ihrerfeits zahlreiche Verkäufer beſchäftigen. 2 6. Seite/ Nummer 306 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Juli 1935 — Die Berliner Kriminalpolizei iſt dem äußerſt geſchickt getarnten Büro eines betrügeriſchen Hei⸗ ratsvermittlers auf die Spur gekommen, deſſen Ge⸗ ſchäft ſo gut florierte, daß er in kurzer Zeit nicht nur in Berlin, ſondern auch in der Provinz über 100 heiratsluſtige Frauen und Mädchen hereinlegte. Der Burſche, der mit den raffinierteſten Mitteln arbei⸗ tete, iſt ein gewiſſer Erich Tr., der endlich wegen Be⸗ truges, Urkundenfälſchung, Kuppelei und unlauteren Wettbewerbs hinter Schloß und Riegel gebracht wer⸗ den konnte. In der Potsdamer Straße in Berlin, wo Tr. auch feſtgenommen wurde, unterhielt er ſein „Büro“. Durch verlockende Zeitungsinſerate, aus denen in keinem Falle ſeine Vermittlertätigkeit her⸗ vorging, wurde er mit heiratsluſtigen Frauen be⸗ kannt. Den Zeitungsverlagen gegenüber gab ſich der gewiſſenloſe Burſche als Privatmann aus, zumal er wußte, daß Vermittler nach den ſeit einiger Zeit beſtehenden Anordnungen niemals unter Chiffre inſerieren dürfen. Zunächſt nahm Tr. den Ahnungs⸗ loſen 25 Mark Vorſchuß ab. Dann ſollten ſie den „Zukünftigen“ kennen lernen, der allerdings mit dem Heiratsvermittler unter einer Decke ſteckte und die Kandidatinnen zu unſauberen Zwecken miß⸗ brauchte. In keinem der weit über 100 Fälle iſt je⸗ mals eine Ehe zuſtande gekommen. Auch der Spieß⸗ geſelle iſt von der Kriminalpolizei feſtgenommen worden. In dieſem Zuſammenhange ſei nochmals darauf hingewieſen, daß bei allen Heiratsvermitt⸗ lungsbüros, die mit Vorſchuß arbeiten, größte Vor⸗ ſicht am Platze iſt. * — Der Arbeitsbericht der Geſellſchaft„Reichs⸗ autobahnen“ für den Monat Mai ſtellt feſt, daß ins⸗ geſamt 1528 Kilometer an Reſchsautobahnſtrecken im Bau ſind. Bekanntlich wurden im Monat Mai die erſten 22 Kilometer der Reichsautobahn und zwar die Strecke Frankfurt a..—Darmſtadt in Betrieb genommen. Bei den verſchiedenen Unternehmern wurden 106 693 Perſonen beſchäftigt, gegen 91733 im April. Insgeſamt wurden im Mai 2438 896 Tage⸗ werke geleiſtet. Drei neue Bauabteilungen wurden eingerichtet und zwar die Bauabteilungen Pegnitz und Kipfenberg bei der Oberſten Bauleitung Nürn⸗ berg und die Bauabteilung Pforzheim bei der Ober⸗ ſten Bauleitung Stuttgart. Insgeſamt unterſtanden damit der Direktion der Reichsgutobahnen Ende Mai 15 Oberſte Bauleitungen und 72 Bauabtei⸗ lungen. de — Nicht lange mehr, und die Technik wird im⸗ ſtande ſein, ein Flugzeug zu konſtruieren, das gleich⸗ zeitig auch die Tauchſähigkeit eines Unterſeebootes beſitzt. Das iſt jedenfalls öie Meinung des bekannten amerikaniſchen Profeſſors Carl L. Hobbs, der mit dieſer Prophezeiung in Neuyork augenlicklich viel von ſich reden macht. Die Flugſachverſtändigen ſind jedoch weit davon entfernt, ihn auszulachen; denn es hat ſich im Laufe der letzten Jahrzehnte ja immer wieder herausgeſtellt, daß angebliche techniſche Phan⸗ taſtereien ſpäter in die Wirklichkeit umgeſetzt wer⸗ den konnten. Der Profeſſor erklärt, daß die Flug⸗ zeugkonſtrukteure einen ſchweren Fehler begingen, als ſie es unterließen, den„fliegenden Fiſch“ einge⸗ hend zu ſtudieren. Von allen Geſchöpfen kommen nämlich das Flugſpiel des ſpielenden Fiſches dem der Flugzeuge am nächſten. Er halte während des Fluges ſeine Floſſen ſo ſtraff ausgeſtreckt, als wären ſie aus Stahl gefertigt und bevor er ſich in die Luft erhebe, ſchieße er über die Waſſeroberfläche genau, wie ein ſtartendes Waſſerflugzeug. Wenn man bei der Konſtruktion eines Flugzeugs nicht mehr den Vogel, ſondern den fliegenden Fiſch zum Vorbild nähme, würde es kaum unüberwindliche Schwierig⸗ keiten bereiten, das Flugzeug auch mit der Tauch⸗ fähigkeit des fliegenden Fiſches auszuſtatten. Zwei junge Amerikaner— die Brüder Fred Weltrekord im Dauerflug auſfgeſtellt, indem Zas J appel ellen æines und Al ſie faſt einen Monat in der Luft waren. nach ihrem Dauerflug wohlbehalten. Key— wie berichtet, einen neuen Sie landeten (Weltbild,.) Saνcͤ s haben, Einer der geheimnisvollsten Kriminalfälle Amerikas — Neuyork, im Juli. In der amerikaniſchen Oeffentlichkeit erregt die myſteriöſe Mordtat an dem berühmten Neuyorker Rechtsanwalt Mr. Hovard Carter Dickin⸗ ſon, dem Neſſen des höchſten Richters am Ober⸗ ſten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, größtes ſehen. Sein Leichnam wurde mit mehreren Schußwunden in einem Park von Detroit auf⸗ gefunden. Zur allgemeinen ieberraſchung hat ſich bei der Unterſuchung des Kriminalfalles heraus⸗ geſtellt, daß Dickinſon ein Doppelleben führte und mit Angehörigen der Detroiter Unterwelt befreun⸗ det war. Hovard Carter Dickinſon, der ſich in Neuyork eines großen Ruſes als Straſperteidiger und Rechts⸗ anwalt erfreute, war der Verwalter des von dem kürzlich verſtorbenen Multimillionär Mr. William Nawkey hiunterſaſſenen Vermö⸗ gens und hatte eine Reiſe nach Detroit angetreten, da ſich dort eine junge Frau mit der Behauptung ge⸗ meldet hatte, ſie ſeit die uneheliche Tochter Vawkeys und habe deshalb Anſpruch auf ein beträchtliches Erbe. Der Rechtsanwalt führte große Geldſummen bei ſich, und ſo entſtand unter ſeinen Detrofter Bekann⸗ ten größte Beſorgnis, als man ihn eines Tages in der Begleitung eines berüchtigten Gangſters und deſſen weiblichen Anhangs traf. Die Beſorgniſſe waren nur allzu berechtigt. Mr. Dickinſon war plötzlich ſpurlos verſchwunden und wurde ſchließlich in einem Graben eines Parks tot aufgefunden. Seine Papiere und ein Teil ſeiner Kleidungsſtücke und ſeine geſamte Barſchaft waren geraubt. hon der erſte Augenſchein gab den Kriminaliſten die Gewißheit, daß hier ein Mord vorlag. Da kaum noch anzunehmen war, daß ſich die Mörder in Detroit aufhielten, wurden ſämtliche Po⸗ lizeiſtationen der Vereinigten Staaten umgehend verſtändigt. Es ſetzte dann auch eine umfaſſende Treibjagd nach den Tätern ein, die nicht allzu große Schwierigkeiten bereitete, denn es ließ ſich eine ver⸗ hältnismäßig genaue Perſonenbeſchreibung geben. In Fort Wayne(Indiana) konnten die Verdächtigen, der berüchtigte Gangſter William Schweitzer und drei Frauen verhaftet werden. Schweitzer brauchte nur vier Stunden im„Dritten Grad“ ver⸗ nommen zu werden— dann legte er Geſtänoͤniſſe ab, denen die Kriminaliſten vorläufig jedoch noch keinen Glauben ſchenken. Er verzichtete auch auf einen Proteſt gegen ſeine Auslieferung an den Staat Michigan, wohin er alsbald unter ſtrengſter Bewachung gebracht wurde. Dort nehmen die Ver⸗ höre mit ihm und ſeinen drei Freundinnen faſt un⸗ unterbrochen ihren Fortgang. Schweitzer erklärte zunächſt, er habe den Rechts⸗ anwalt zufällig kennen gelernt und es ſei zwiſchen ihnen beiden zu einem Würfelſpiel gekommen, in deſſen Verlauf ein Streit aushrach. Dickinſon habe ſchließlich eine Piſtole gezogen, aber er, Schweitzer, ſei ihm zuvorgekommen und habe ihn durch zwei Schüſſe niedergeſtreckt. Bei dieſer Ausſage blieb der Gangſter viele Stunden lang. Als man ihm aber vorhielt, ſeine drei Freun⸗ dinnen hätten völlig andere Bekundungen gemacht, änderte er ſeine Verteidigungstaktik und erklärte, er habe mit den drei jungen Mädchen in einer Bar geſeſſen, als der Rechtsanwalt hereinkam, ſich bet guter Laune zeigte und die ganze Geſellſchaft frei⸗ hielt. Man habe ſich für den nächſten Tag zu einer Autofahrt verabredet, die dann auch in die Umgegend von Detrpit ſtattfand. Dabei ſei der Rechtsanwalt plötzlich ſehr aufgeregt geworden, er habe eine Piſtole gezogen und wahrſcheinlich aus Eiferſucht einen Schuß abgegeben.„In Selbſtverteidigung“, ſo beendigte der Gangſter ſein angebliches Geſtändnis,„beugte ich mich nach ihm zurück und griff nach ſeiner Piſtole, mit der ich ihn erſchoß.“ Die vernehmenden Kriminaliſten ſind ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht geneigt, dem Gangſter ſeine Erzäh⸗ lung von der Notwehr zu glauben. Sie haben aber feſtſtellen müſſen, daß die Aus ſagen Schweitzers über ſeine Bekanntſchaft mit dem Rechtsanwalt zu⸗ treffen. Sie ſind auch davon überzeugt, daß Schweitzer den Ermordeten beraubte, glauben aber vorläufig nicht an einen planmäßigen Raubmord. Der Gangſter wußte ja allzu genau, daß er mit dem Rechtsanwalt während der Autofahrt von deſſen Be⸗ kannten geſehen worden war und mußte daher da⸗ mit rechnen, daß der Verdacht ſofort auf ihn fiel. Wenn er Dickinſon tatſächlich ermorden wollte, dann hätten ſich ſicherlich günſtigere Gelegenheiten gebo⸗ ten, bei denen der Verdacht nicht ſofort auf den Gang⸗ ſter gefallen wär. So iſt das Motiv der Mordtat noch unbekannt. Die amerikaniſchen Zeitungen berichten in ſenſatio⸗ neller Aufmachung von den Geheimniſſen um dieſe jüngſte große Mordaffäre und ſtellen die phantaſtiſch⸗ ſten Vermutungen auf und weiſen insbeſondere im⸗ mer wieder darauf hin, daß der berühmte Rechts ⸗ anwalt doch augenſcheinlich ein Doppelleben geführt habe, und daß es zur Aufklärung des Rät⸗ ſels erforderlich ſei, feſtzuſtellen, welche Rolle Dickin⸗ ſon in der Unterwelt ſpielte. — Der Vulkan Chillan, im Süden von Santiggo hat ganz unerwartet ſeine Tätigkeit wieder auf⸗ genommen. Es ſoll ſich ſogar um einen ſehr gefähr⸗ lichen Ausbruch handeln. Der ganze Berg ſteht in Flammen und ſpeit ununterbrochen Lava und Lapilli, Gleichzeitig läßt ſich aus der Tiefe dumpfes Donner⸗ rollen hören. In der Nähe der Stadt Coneepeion ſind Erdſtöße bereits verſpürt worden. Der Bevöl⸗ kerung bemächtigte ſich eine ungeheure Panik. Alles ſtürzte ins Freie und wagte nicht mehr, in die Woh⸗ nungen zurückzukehren, da man annimmt, daß es ſich nur um Vorboten größerer Ereigniſſe handelt. In Bulnes war das Eröͤbeben von einer merkwürdigen Naturerſcheinung begleitet. Es bildete ſich eine rie⸗ ſige Windhoſe, die mit ungeheurer Geſchwindigkeit üher die Gegend dahinbrauſte und alles vernichtete, was in weitem Umkreis in ihren Wirbel geriet. Aber nicht nur in der Ebene und in den Tälern der Anden herrſcht unter der geſamten Bevölkerung eine abergläubiſche Furcht vor den Dingen, die noch er⸗ wartet werden, ſondern auch die Bewohner der Berge flüchten entſetzt aus ihrer Höheneinſamkeit. Mit allen Zeichen ausgeſtandenen Schreckens berichten ſie von ſeltſamen Himmelserſcheinungen, die ſie über den Höhenzügen beobachtet haben wollen. Es han⸗ delt ſich wohl um Luftſpiegelungen infolge Störun⸗ gen in der Atmoſphäre, wie ſie bei Vulkanausbrüchen vorher und nachher häufig beobachtet werden können. Auch der Vulkan Sangay, den man für erloſchen hielt, hat erneut ſeine Tätigkeit aufgenommen. Ein dichter Aſchenregen geht über der ganzen Provinz von Guayaquil nieder. Die Luft iſt derartig heiß und mit giftigen Gaſen geſchwängert, daß die Men⸗ ſchen zu Hunderten ohnmächtig zuſammenbrechen Aber nicht nur die Menſchen, ſondern auch das Vieh zittert und iſt von einer merkwürdigen Unruhe be⸗ fallen. 4 — Ganz Amerika lacht über Emil Fletcher aus Chikago, der ſich wie ein rechtes Greenhorn benom⸗ men hat. Dieſer junge unternehmungsluſtige Mann hatte nämlich die Abſicht, ſich durch einen Verſtoß gegen die Geſetze in den Beſitz von Barmitteln zu bringen. Tagelang überlegte er, wie das wohl an⸗ zuſtellen ſei. Ein Zufall gab ihm nach ſeiner Mei⸗ nung den richtigen Tip. Er ſah am hellen Tage einen wunderſchönen modernen Wagen ſcheinbar ein⸗ ſam und verlaſſen daſtehen. Emil überlegte nicht lange, ſtieg ein, gab Gas und brauſte ab. Sein Blut erſtarrte zu Eis, als er ſich umdrehte und eine große Anzahl von Poliziſten auf Motorrädern hinter ſich ſah. Er ſteigerte oͤgs Tempo, er verſuchte es, den Harmloſen zu markieren, langſamer zu fahren— die Poliziſten blieben hinter üßen. Endlich hob er beide Hände. Da aber ſtellte es ſich heraus, daß man ihn gar nicht verhaften wollte. Das geſtohlene Auto ge⸗ hörte nämlich dem Polizeichef und die Poliziſten waren deſſen Bedeckungsmannſchaft. e* ſtern D ROMAN TON HEINRICH LANG 38 Sie las bebend: „. Hund haben den verhältnismäßig kleinen Ge⸗ ländeſtreiſen noch billig erwerben können, eine Stunde nur bevor der Agent des Miſter Holmes angefahren kam. Sie ſehen daraus, wie ſchwer die Arbeit iſt, wenn Sie uns Ihre Informationen über die Aktionen des Miſter Holmes immer ſo lückenhaft und verſpätet drahten. Es wird in Ihrem eigenſten Intereſſe liegen...“ Heide riß jetzt ihre Augen faſt gewaltſam von dieſer Lektüre los. Den Schreiber dieſes Briefes mußte ſie noch wiſſen. Er ſtand groß und fett gedruckt am Kopf des Bogens verzeichnet:„John D. Bosworth. Rio de Janeiro. Avenida Branca.“ Heide glaubte plötzlich eine ſeltſame Schwäche in ihrem Körper zu fühlen. Sie ſchloß drei Sekunden die Augen. Ihre Hände mit den Schriftſtücken ſan⸗ ken auf ihre Schenkel herab. Iſt dies Beweis genug? durchbohrte ſie die Frage. Reicht es hin, dieſen Menſchen zu überführen und— Herbert Lotz zu entlaſten? Ja, es reicht hin! ſchrie es in ihr. Ich habe es ſchwarz auf weiß geleſen! Ich bin bereit, vor jedem Richter dieſes Landes zu beſchwö⸗ ren, daß Aber da riß ſie jählings ein anderes Bild aus ihren Gedanken. Ihr Kopf fuhr herum, als werde er durch eine geheimnisvolle Kraft herumgeriſſen. Und ihre ſich vor Entſetzen weitenden Augen hafteten an dem Ge⸗ ſicht des Miſter Winſton Temperley. Auf leiſen Sohlen war der eingetreten. Er ſtand an der Tür, eine Flaſche mit braun rotem Kognak in der Linken. Er ſtand da wie ein Geiſt aus Hoffmanns Erzäh⸗ lungen. 8 War das noch der höfliche, geſchmeidige, durcaugef korrekte Winſton Temperley, dieſer Mann da, aus deſſen dunklen Augen wilder, glühender Haß zu glitzern ſchien, deſſen Lippen wie zu einer geziſchten Verwünſchung ſich verzerrten, deſſen ganzes Geſicht, orbekken von gelblicher Bläſſe überronnen, zu einer furcht⸗ erregenden Grimaſſe entſtellt war? Und dann lachte plötzlich der Miſter Winſton Temperley! Er lachte halblaut, durchdringend, mit zuckenden Schultern. 5 Heide war es, als griffe ihr die Angſt kalt unter die Stirnhaare. Sie ſprang von dem Schreibtiſch herab. Die verräteriſchen Papiere flogen raſchelnd zur Erde. Winſton Temperley aber ſchrie jetzt. heiſer, ganz außer Atem: „So alſo iſt das, ſchöne Frau? Man ſpioniert in meinem Hauſe? Man beſpitzelt mich? Deshalb hat man das Märchen erfunden, die deutſche Lady ſei entlaſſen worden?! Um mir eine Spionin ins Haus Er ſchrie zu ſchicken! Hahaha! Eine ſchöne Spionin! Eine überaus tolpatſchige Spionin, hahaha!“ Heide Torbekken ſtand mit dem Rücken gegen einen Bücherſchrank. Aber ſie wunderte ſich, daß ſie überhaupt noch auf den Beinen ſtand, denn ihre Knie flogen in tollſtem Zittern. Weiß wie Kreide war ihr Geſicht. Sie wußte kaum noch, was ſte tat und ſprach. „Wie meinen Sie das, Miſter Tem ſie zu antworten beginnen. Aber der Mann vor ihr ließ ſie nicht mehr ſpre⸗ chen.„Wie ich das meine, ſchöne Frau? Das werde ich dir bei Gelegenheit ſagen. Du biſt verloren, mein Täubchen! Du verläßt dieſes Haus nicht mehr ohne meinen Willen! Man nimmt es nicht ungeſtraft mit Winſton Temperley auf! Mache dich auf etwas ge⸗ faßt, mein Täubchen!“ Und jählings auf Heide eindringend, packte er mit eiſernem Griff ihre Handgelenke. Heide ſchrie. Laut und gellend und durchdringend. Aber ſie empfand zugleich die furchtbare Gewißheit: Niemand wird mich hier ſchreien hören! Niemand wird mir zu Hilfe kommen! „Hier! In dieſen Seſſel!“ tobte Winſton.„Hin⸗ geſetzt! Nicht mehr gerührt! Und jetzt gibſt du Ant⸗ wort auf alles, was ich frage! Sonſt— bei allen Teufeln— ſchieße ich dich nieder, ſo wahr ich hier vor dir ſtehe, du Schlange!“ Heide fühlte ſich in einen Seſſel geſtoßen und in das kühle Leder hineingedrückt. Sie war kaum noch bei Sinnen. „Ich, weiß nicht., was Sie wollen!“ ſtieß ſie mit letzter Kraft hervor. „Was haſt du geleſen von dieſen Briefen?“ ſchrie Temperley.„Antwort!“ „Geleſen?“ Heide bemühte ſich verzweifelt, ein wenig Licht und Ordnung in ihr verſtörtes Hirn zu bringen.„Nichts, Miſter Temperley! Nichts! Ich “wollte ganz zufällig.. nach ein paar Papieren, weil. weil ich nichts zu tun wußte „Schlange!“ hohnlachte Temperley.„Ich ſchieße dich auf der Stelle nieder! Geſtehſt du, daß Holmes dich hergeſchickt und dich— bezahlt?“ „Ich weiß nicht, was Sie wollen, Miſter Temper⸗ ley!“ beharrte Heide, ſich jetzt ganz feſt in ihre neue Rolle verbeißend.„Ich habe nichts geleſen! Ich weiß nicht, was Sie ſich denken! Für was ſoll Miſter Holmes mich bezahlen?“ 5 Winſton Temperley aber lachte. Ein meckerndes, böſes, höhniſches Lachen.„Schlange!“ ſagte er nur. „Wir werden es dir eintränken!“ „Ich bitte Sie, Miſter Temperley!“ ſchrie Heide. Ihre Stirn war mit Schweiß bedeckt. „Du kannſt lange bitten! Ich werde euch einen dicken Strich durch eure Pläne machen. Dir und deinem Auftraggeber! Hahaha!“ Der Engliſhman mit dem exotiſchen Aeußeren und den kaffeedunklen Augen war faſt nicht mehr wieder⸗ zuerkennen. Wie ein tückiſches Geſpenſt fegte er im Zimmer auf und ab, wild geſtikulierend, offenbar intenſiv nachdenkend, von dringlichen Gedankenreihen völlig umſponnen. Seine Lippen bewegten ſich wie im Selbſtgeſpräch. Nur wenn ſeine Augen auf Heide fielen, verzog ſich ſein Geſicht zu einem boshaften, drohenden Lachen. Und endlich ſchein er ſich im klaren zu ſein, was er tun müſſe. Urplötzlich trat er auf Heide zu, packte ſte wieder an den Handgelenken— eine Bärenſtärke ſchien in ſeinen hageren, dürren, haarigen Händen zu wohnen—, Heide ward emporgeriſſen, ſchrie ver⸗ zweifelt und halberſtickt auf— und fühlte ſich dann griff von dem Manne mitgezogen, fortgezerrt, aus dem Zimmer hinaus, durch ein zweites und drittes— bis endlich in einem vierten haltgemacht wurde. Ein Ruck— ein Stoß— und Heide, die faſt ge⸗ ſtürzt wäre, flog abermals aufſchreiend in eine Ecke. Und dann war ſie plötzlich allein. Miſter Tem⸗ perley war gegangen. Ein Schlüſſel dreht ſich im Schloß. „Hil—fe!“ ſchrie Heide Torbekken auf. Sie ſchnellte in die Höhe— warf ſich gegen die beiden Türen des Zimmers Umſonſt! Keine gab nach. Niomand gab Antwort. Die Fenſter— Heide ſah es erſt jetzt— waren vergittert und gingen auf einen Garten hinaus. Und während Heide noch ſtand und ebenſo verzweifelt wie verge⸗ bens nachſann, was ſie tun könne, raſſelten plötz⸗ lich, wie von Geiſterhänden in Bewegung geſetzt, die Rolläden vor den Fenſtern herab. Ein ſchreckliches Halbdunkel ſank ins Zimmer. Es zeigte ſich, daß die Läden von außen zu be⸗ tätigen waren und daß man von innen durch das Gitterwerk der Fenſter nicht an die Läden gelangen konnte. Sekundenlang ſtand Heide wie gelähmt, keines Gedankens fähig, von eiskalter Angſt erſtarrt. Um ſich blickend, erkannte ſte ſodann, daß ſie wie⸗ der in dem gleichen Raume war, in den man ſie zu⸗ erſt bei ihrem Kommen geführt. Ich werde hier wahnſinnig! dachte Heide Torbek⸗ ken und ſchlug die Hände vor das Geſicht. Und ſchließlich kam die Sekunde, da ihre letzten Kräfte zerbrachen, da ſie den letzten Halt verlor, den letzten Widerſtand ihrer Nerven einbüßte. Wimmernd und ſchluchzend ſank Heide Torbekken in die Knie nieder. Ihr blonder Kopf ſchlug gegen die geſchnitzte Lehne eines altertümlichen Stuhles. 29. Im Oſten Londons, weit jenſeits der ragenden Türme der Towerbrücke, liegen die Stadtteile Step⸗ ney und Whitechapel. In Stepney wohnt alles, was in den rieſenhaften Hafenanlagen Brot und Arbeit ſucht; hier leht die wimmelnde Arbeiterſchaft der„Docks“. 8 Und in Whitechapel iſt beheimatet, was an grauen⸗ voller Armut und widerlichen Laſtern das erbar⸗ mungsloſe Getriebe moderner Weltſtädte wie einen ſchmutzigen Schaum abſondert und ausſtößt. Geſindel jeder Art und jeder Farbe, Verlorene aller Länder, Verbrecher aller Zünfte finden hien ihren Unterſchlupf und ihr Verſteck, friſten hier ein unterirdiſches, von keinem Arm der Gerechtigkeit er⸗ reichbares Daſein. Menſchen gibt es hier von allen Graden der Ver⸗ worfenheit, Weiber, die für wenige Schillinge ſich zu den niedrigſten Laſtern verkaufen, Männer, die für eine Pfundnote ſchon bereit ſind zu allem, was Ehre, Gewiſſen und Geſetz verbieten. Heide Torbekken wußte nichts von Stepney und Whitechapel. Sie wußte nichts von der Unterwelt rings um die Londoner Docks. Sie ſah nur, als ſie plötzlich aus einem bleiernen Schlaf erwachte, daß ſie in einer kahlen, kärglichen Kammer mit entſetzlich ſchmutzigen, troſtloſen Möbeln ſich befand und daß ſie aus einem trüben, vergitterten Fenſterchen hin⸗ ausblicken konnte auf ein Dach mit vielen zerbroche⸗ nen Ziegeln, über die gerade eine räudige Katze mit kläglichem Miauen dahinſchlich. In Heides Kopf war es wüſt. Sie fühlte einen ſchalen, ſüßlichen Geſchmack im Munde. Ihr Gaumen war trocken. Alle ihre Glieder waren wie Blei, Sue ree W erer e 1 . 1 13 (Fortſetzung folat.) 5 t aber 14 mord. it dem en Be⸗ er da⸗ n fiel. „dann gebo⸗ Gang⸗ kannt. uſatio⸗ t dieſe aſtiſch⸗ re im⸗ cht s ⸗ eben Rät⸗ Dickin⸗ ntiggo⸗ r auf⸗ gefähr⸗ teht in Japilli, onner⸗ epeion Bevöl⸗ Alles f Woh⸗ es ſich t. In digen te rie⸗ digkeit ichtete, geriet. rn der g eine och er⸗ Berge Mit ten ſie über 8 han⸗ törun⸗ rüchen önnen. loſchen . Ein ropinz g heiß Men⸗ rechen. 8 Vieh he be⸗ 0 r aus benom⸗ Mann Zerſtoß eln zu hl an⸗ Mei⸗ Tage ar ein⸗ e nicht n Blut große er ſich 8, den t— die r beide dan ihn üto ge⸗ liziſten * zu be⸗ ch das langen keines rt. ie wie⸗ ſie zu⸗ Torbek⸗ letzten or, den rbekken gegen thles. genden Step⸗ nhaften zrauen⸗ erbar⸗ e einen rlorene n hien ier ein keit er; er Ver⸗ ſich zu die für 5 Ehre, ey und terwelt als ſie daß ſie itſetzlich nd daß en hin⸗ rbroche⸗ itze mit e einen 3 Jaume 0 Ble, Der Spanier Paolino verliert in 12 Runden nach Punkten— Eine feine Leiſtung von Schmeling Paolino unheimlich hart Schmelings Punktſieg Am Sonntag hatte der Berliner Borſport einen großen Tag. Im Poſtſtadion traf Max Schmeling zum dritten Male auf den Spauier Paolino Uzeudum. Was ihm in den vorhergehenden Kämpfen nicht glückte, den Spanier entſcheidend zu beſiegen, traf auf diesmal nicht ein, Nach erbittertem Widerſtand ſtand Paolino alle Run⸗ den glatt durch und verlor in 12 Runden klar nach Punk⸗ ten. * Um 16.50 Uhr begannen vor etwa 30 000 Zuſchauern die Rahmenkämpfe als Einleitung des Kampfes Schmeling — Paolino. Anweſend waren die Staatskommiſſare Dr. Lippert, Schinkel, Staatsſekretär Funk, der Stadtkommandant von Berlin, Vertreter der Polizei uſw. Boxſportſührer Rüdiger nahm das Wort zu einer An⸗ ſprache. Alsdann nahm der Kampf im Holbſchwergewicht Willi Pürſch(158 Pfd.] gegen Leonhard Mahron(156 Pfö.]) ſeinen Anfang. Der Kampf ging über acht Runden. Sieger nach Punkten wurde Willi Pürſch. Mahron erlitt bier ſeine erſte Niederlage. Mahron, der lows, wurde zweimal verwarnt. Auf die Verwarnungen iſt auch ſeine Punktniederlage zurückzuführen. Der zweite Kampf im Schwergewicht zwiſchen Schön⸗ rath(182 Pfund) und dem Tſchechoſlowaken Ambroß nahm ein unerwartetes Ende. In der 5. Runde ſchlug der Krefelder den Tſchechoſlowaken aus dem Ring. Am⸗ broß fiel durch die Seile etwa 1½ Meter hinunter auf den Boden und kam nicht rechtzeitig wieder hoch, ſo daß der Ringrichter ihn als in der fünften Runde durch k. o. beſtegt erklärte. Ambroß war jünger und ſchneller. In der vier⸗ ten Runde erhielt der Krefelder eine Wunde am Auge, die ſtark blutete. Hierauf gingen beide wieder aufeinander los, es folgte ein harter Schlagwechſel, ſo daß der Kampf mehr wie ein Ringkampf ausſah. In der fünften Runde gab es wieder großen Schlagwechſel und dann ſchlug Schön⸗ rath den Tſchechen aus dem Ring. Zum Kampf Schönraths gegen den Tſchechen Ambroß iſt noch nachzutragen, daß Schönrath den Tſchechen nicht direkt aus dem Ring geſchlagen hat, ſondern Ambroß fiel durch die Seile, und zwar mitten im Schlagwechſel beim Ab⸗ decken, wobei ſchwer feſtzuſtellen iſt, ob dieſes Hinauswer⸗ jen durch das Abdecken oder einen vorangegangenen Schlag Schönraths verurſacht wurde. Witt(157 Pfund] ſchlug Piſtulla(158 Pfund] in der vierten Runde durch Niederſchlag. Die erſten Runden waren gut für den Berliner Pi⸗ ſtulla, der aus der Deckung heraus linke Haken ſchlug und auf den Nahkampf bedacht war. Der bullenſtarke Witt erzielte aber doch in der vierten Runde ein überraſchend ſchnelles Ende. Auf einen rechten Haken muß Piſtullg bis ſieben herunter, er ſtand etwas zu ſchnell auf und wieder landet Witt bei ihm einen linken Schwinger genau auf die Kinnſpitze. Piſtulla fällt auf den Hinterkopf, ſteht bei 10 wieder auf den Beinen, lehnt ſich aber kampfunfähig an die Seile. Es wor das ein k..⸗Sieg Adolf Witts in der vierten Runde gegen Piſtulla. Es folgt jetzt eine längere Pauſe im Poſtſtadion Berlin und dann nimmt der Boxkampf Schmeling gegen Paolino feinen Anfang. Schmelings Kampf Der Boxkampf Schmeling— Pagolino war trotz des ziem⸗ lich unſicheren Wetters ein Rieſenerſolg. An die 40 000 Zuſchauer füllten das Poſtſtadion. Schon die einleitenden Kämpfe ſorgten für die beſte Stimmung. Die Maſſen ſie⸗ herten dann dem großen Treffen zwiſchen Max Schmeling und dem Basken Paolino entgegen, die ſich hier zum drit⸗ ten Male gegenüberſtanden. Gegen ſechs Uhr Paolino als Erſter, kurz darauf Schmeling. Schmeling hat 176 Pfund, der Spanier 194 und damit einen Vorteil von 18 Pfund. Unter Leitung von Max Pippow beginnt der Kampf. Schmeling übernimmt die Führung. Entgegen feiner ſonſtigen Gewohnheit übernimmt Schmeling ſofort die Führung. Nach kurzem Abtaſten reicht er bereits kurze Haken die Paolino jedoch ſämtlich mit der Stirn ablenkt. Die linke Gerade läßt er als Stopper folgen, aber Paolinv nimmt weiter alles ruhig entgegen und gibt dieſe Runde an ſeinen Gegner ab. Das gleiche Bild in der zweiten Runde, in der Paolino ener⸗ giſch den Nahkampf ſucht. Schmeling ſtellt ſich dem Spa⸗ nier immer wieder. Mit feiner langen Linken zielt er auf einen k. o. hinaus, aber er iſt mit ſeiner Rechten noch nicht ſo weit. Paolino verſucht immer in den Nahkampf zu kommen und iſt ohne jede Linie. Die beiden folgen⸗ den Runden ſind offen. Der Spanier kommt„auf Touren“, ſchlägt kurze Haken auf die Rippen des Deut⸗ ſchen, der alles leichtfertig nimmt, und in der vierten Runde muß ſich Schmeling ſogar einige Rechten ans Kinn gefallen laſſen, nachdem ihm Paolinbo gefolgt war. In der neutralen Ecke kann Paolino gleich darauf ſeinen Gegner feſtnogeln und hier weitere Punkte ſammeln. In der 5. Runde ſetzt ſich dann wieder Schmelings Stil durch, aber der Baske iſt zu friſch, als daß ihn dieſer Mann mit einem Volltreffer erledigen könnte. Die ſechſte Runde hätte faſt die Senſation gebracht, 15 die die Zuſchauer ſo ſehnſüchtig warteten. Schmelings Rechte kommk ſchon genauer und ſchneller. Da plötzlich lan⸗ det Paolino einen Tiefſchla ga und erhält eine Ver⸗ warnung. Der Spanier läßt ſich in der folgenden Runde noch einmal mitreißen, als Schmeling immer wieder ſeine Haken abfeuert. Schmelings Doubletten muß der Spa⸗ Rier ſerienweiſe einſtecken. Paolino aber überſteht alles und u der zehnten Runde ſchwingert er verzweifelt, aber Schmelings gutes Auge läßt ihn leerlaufen. Schme⸗ 8107 trifft links und läßt die Rechte folgen, während Paglino ſeinen Gegner immer wieder om Körper zu treſ⸗ 5 verſucht. Die beiden Schlußrunden bringen keine Aenderung. Paolino verteidigt ſich verbiſſen. Eine ſchwere Rechte ins Geſicht und ein darauffolgender Kinnhaken können ihn ebenfalls nicht zu Boden bringen und Schmeling muß ſich mit einem verdienten Punktſieg begnügen. Paolino beglückwünſcht ihn als Erſter. der Menge miſchen ſich auch Pfiffe. Das nicht reſtlos zufrieden. Kritiſch geſehen iſt die Enttäuſchung des verſtändlich. Allgemein hatte man einen k..⸗Sieo er⸗ Wortet, aber der Spanier erwies ſich als undankbarer Gegner. Sein Kampf ohne Linie war nur darauf ein⸗ geſtellt, dem Deutſchen die k..⸗Chance niemals zu bieten. Schmeling, der zuletzt in Hamburg gegen Hamas eine we⸗ entlich beſſere Leiſtung zeigte, hatte ſich vielleicht zu ſehr auf den entſcheidenden Sieg verſteift. Schmeling wartete 8555 der erſten bis zur letzten Runde auf ſeine Chance, aber Autſcheidenden Treffer anzubringen. Der Spanier be, der ſich hinter ſeiner ſamoſen Deckung verſchanzte gab ſich ſelten eine Blöße und dadurch wirkte der Kampf bis zum Schluß eintönig. 5 Der Punktſieg Schmelings iſt auf Grund der techniſch eſſeren Boxleiſtung verdient. Leider konnte unſer Lands⸗ mann nicht an ſeine frühere große Leiſtung onknüpfen, die er ſeiner Zeit in Amerika gegen den Basken geboten hatte. Zum Schluß k..⸗Sieg Radtkes 3 Den Schlußkampf beſtritten im Leichtgewicht der Dan⸗ 1 5 Radtke und der Berliner Leopold, Wie in en drei Einleitungskämpfen, ſo gab es auch hier ein In den Beifall Publikum iſt Publikums Schützling Büö⸗ ſchnelles Ende. Der ſehr offen boxende Berliner wurde in der dritten Runde ſchwer erwiſcht und der Ringrichter brach den Kampf nach mehreren Niederſchlägen zugunſten von Radtke ab. . Schmeling, der Exweltmeiſter im Schwergewicht, ging wie ſelten ein Boxer den von ihm als richtig erkannten Weg in ſchnurgerader Linie. Er wußte genau, daß er da⸗ mals in Amerika zu wenig im Ring war. Nach der ent⸗ ſcheidenden Niederlage durch den jetzt entthronten Welt⸗ meiſter Maz Baer kam die Punktniederlage durch Steve Hamas. Jeder andere Boxer wäre nach ſü zwei Nieder⸗ lagen zuſammengebrochen und hätte nicht mehr die Energie aufgebracht, wieder mit voller Kampfkraft in den Ring zu kommen. Anders Schmeling. Dieſe Niederlagen waren bei ihm nötig, um ihm zu zeigen, daß er viel mehr kann, als er bis jetzt gezeigt hat. Nach gründlicher Vorbereitung ſtellte er ſich 1934 in Spanſen ſeinem alten Gegner Paolinso, den er fürchterlich beſtrafte. Den erſten Kampf in Amerika 1929 verlor Paolind gräßlich zuſammengeſchla⸗ gen hoch nach Punkten. Noch kaum ein Boxper hat ſo viel Schläge eingeſteckt, wie der ſpaniſche Holzfäller, auf die Bretter ging er aber nicht. Stehend beendete er den Kampf und erhielt vom Ringrichter ſogar noch ein Unentſchieden, das der Leiſtung des Deutſchen nie gerecht wurde. Wenn einer Sieger in dieſem Kampfe war, dann war es Max Schmeling. 5 Dann kam das Angebot, gegen Neuſel am W. Auguſt 1934 in Hamburg zu kämpfen. Schmeling hatte hier alles gegen dein jüngeren deutſchen Landsmann zu verlieren. Ohne Zögern ſtimmte er aber dieſem Kampf zu. Wie recht Schmeling kalkuliert hatte, zeigte der Verlauf des und war nie Kampfes. Er beherrſchte Neuſel ſouverän in Gefahr. Nach der 8. Runde war Neuſel am Ende ſeiner Kräfte und gab den Kampf reſigniert auf. Eine Prachtleiſtung gon Schmeling. Schmeling hatte aber noch einen Schönheitsfehler aus ſeiner Rekordliſte zu beſeitigen. Die Niederlage gegen Steve Hamas mußte ausgetilgt werden. Schmeling nahm auch dieſen Gegner an. Er kam am 10. März 1938 in der Hanſeaten⸗Halle in Hambura in der Form ſeines Lebens in den Ring und hatte Steve Hamas in neun Runden vollkommen zertrümmert. Auch inn dieſem Kampf war nur ein Mann im Ring und das war Max Schme⸗ ling. Er war jetzt auf dem beſten Wege zur Weltmeiſter⸗ ſchaft. Der Kampf gegen den Weltmeiſter Max Baer war abgeſchloſſen. Max Baer wollte nur noch ſſeo den Herausſorderer Braddock erledigen. Der amerikaniſche Boxſport erlebte aber die größte Ueber⸗ vaſchung, denn der Weltmeiſter Baer wurde glatt mach Punkten beſeitigt. Braddock war Welkmeiſter geworden. Schmeling ſah ſein Ziel, in die Weltmeiſter⸗ ſchaftsausſcheidung zu kommen, wieder in weitere Ferne gerückt. Unbeirrt ſetzte er ſeine Vorbereitungen für den Kampf gegen Paolino fort. Für ihn war es eine Preſtige⸗ frage, das Unentſchieden von Spanien in einen einden⸗ tien Sieg umzuwandeln. 5 Dieſes Vorhaben iſt ihm auch fetzt am Sonntag im Poſtſtadion in Berlin nicht geglückt. Paolind verlor nur nach Punkten. Auch dieſer große und eindrucksvolle Sieg wird Schme⸗ ling wieder weiter nach vorn bringen, Ob er allerdings ſofort in den Endkampf mit Braddock kommt, wird die nächſte Zeit lehren. Wahrſcheinlicher wird es wohl ſein, daß man Schmeling zuerſt noch gegen irgend einen ande⸗ ren Anwärter auf die Welmeiſterſchaft ſtellt. An erſter Stelle ſteht die Ausſcheidung Max Schme⸗ ling— Max Baer, die vielleicht ſchon im September ſtattfindet. bereits nebenbei Die badiſchen Leichtathletik-Meiſterſchaften Mannheim erringt ſieben Meiſterſchaften, neun zweite und fünf oͤritte Plätze Mit dem Monat Juni wird die Leichtathletik aktiv. Es beginnt ſich überall, wo Aſchenbahnen oder auch Grasnarben ſich zum Laufen eignen, emſiges Leben zu regen. Nicht allzu lange Zeit bleibt den Aktiven zur Vorbereitung. Kaum ſind die erſten Startſchüſſe gefallen, beginnen ſchon die Meiſterſchaften, zunächſt im Kreis, dann im Gau. Am 23. Juni hatte Mannheim ſeine Kreismeiſter ermittelt, in Freiburg um die in Baden⸗Baden die vierzehn Tage ſpäter ging es ſchon „Badiſche“, nachdem der Vorſonntag Staffelmeiſterſchaften gebracht hatte. ö 8 5 Schmeling gegen Paolino Ein Bild aus der letzten Begegnung der beiden Meiſterboxer, die im Barcelona ſtattfand. Faſt wird die finanzielle Belaſtung für die Mannheimer Vereine zu groß, aber es wird geſchafft. Wenn der Verein nur die Fahrt trägt, für den Reſt kommen die Aktiven gern ſelbſt auf. Ueber das Meldeergebnis haben wir ſchon be⸗ richtet; es wurde noch etwas beſſer, da noch Nachmeldungen einkamen und angenommen wurden, ſo daß faſt 200 Akttye an den Meiſterſchaſten teilnahmen. Die Fahrt nach Freiburg am Samstagmorgen hatte keine guten Hoffnungen aufkommen laſſen. Bis Baden⸗Baden regnete es mehr oder weniger ſtark ohne Unterbrechung. Nach Raſtatt wurde es auf den Straßen lebendig. Zunächſt war in Raſtatt gerade die Muſterung beendet und da war große Freude unter den Erwählten und deren Anhang. Dann gehörte die Straße der blauen und grünen Polizei, die in Offenburg Kameradſchaftstreffen hatten. Viele Mannheimer Ordnungsleute begrüßten uns frohgelaunt. Mit dem herannahenden Schwarzwald waren allmählich auch die regenſchweren Wolken hinter dem Gebirge hängen geblieben und einige Sonnenſtrahlen grüßten uns in der altehrwürdigen Dreiſamſtadt mit ihren Türmen und Toren und den traulichen Gäßchen, Als wir in das herrlich ge⸗ legene Univerſitätsſtadion kamen, ging uns erſt das Herz richtig auf. Tief im Tal liegt Buchgeiſters Schmuckkäſtchen mit dem Schloßberg im Hintergrund. Der erſte Mannheimer im Stadion, der uns be⸗ gegnete, war unſer Neckermann, wle ſtets gut gelaunt, nicht ſiegesſicher, aber doch voll Vertrauen. Seine 10,4 vom Sonntag wollen alle, die nicht dabei waren, anzweifeln, aber ſie gingen in Oroͤnung. Die Meiſterſchaften ſelbſt begannen um 17 Uhr vor nicht allzu ſtarkem Beſuch. Für die 100⸗Meter⸗Entſcheidung ſetz⸗ ten ſich Neckermann Mannheim, Stein metz⸗Karls⸗ ruhe, Scheuring ⸗Ottenau, Gerber ⸗ Freiburg und Hermann Pforzheim in drei Vorläufen durch. Mit 11,0 lief Steinmetz die beſte Zeit. Auch über 200 war Steinmetz mit 22,5 weitaus Beſter; mit ihm ſicherten ſich Neckermann, Scheuring, Moſtuts und Gerber den Endlauf. Im 400 Meter⸗Lauf ſind Nehb⸗ Mannheim, Habel⸗Schwetzingen ſowie Grimm und Puffer, Freiburg, im Endlauf. l Die Frauen holten ſich den erſten Titel. Frau Neu⸗ mann verlor im Stechen mit 1,40 den Titel an Frl. Kö⸗ nig vom MTW Karlsruhe. Ausgerechnet ſchwache Leiſtun⸗ gen gab es im Diskuswerfen. Ein während des Wettbewerbs niedergehender Regen ſtörte alle Werferinnen, die nicht an ihre gewohnten Leiſtungen herankamen. Frl. Bäuerle, VT 46 Mannheim, wurde mit 31,12 Meter vor Egger, Vfg., 30,77 Meiſterin. Auch die Männer holten ſich zwei Titel. Nägele ⸗ Karlsruher TVeblieb diesmal über Bührer Pol. Karls⸗ ruhe mit 46,05 45,68 ſiegreich. Im 3000⸗Meter⸗Hin⸗ dernislauf wurde der Titelverteidiger Au burger nachgemeldet und wurde in 9,40 Min. Sieger. Der Heidel⸗ berger ging vor allem über die Hürden viel flüſſiger und weniger Kräfte verbrauchend als alle ſeine Gegner. Die Zeit darf als hervorragend angeſprochen werden, Von den weiteren Vorentſcheidungen verdient Kull⸗ manns Speerwurf mit 62,14 Metern und die 14,01 von Jägle⸗Lahr im Kugelſtoßen Beachtung. Tung, Mann⸗ heims Hochſprunghoffnung, ſchied frühzeitig aus, desgl. Mai vorigen Jahres in (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale, M,) Marquet, Dafür ſind im Weitſprung mit Abele und Jung⸗ MT. zwei Mannheimer in der Entſcheidung. 6,59 iſt hier die beſte Leiſtung, die Volmer⸗Konſtanz erzielte. Er⸗ wähnt ſei noch, daß im 100⸗Meter⸗Lauf der Frauen Happel⸗MTG. ſowie Wendel und Braun⸗TVBM. 1846, in die Eutſcheidung gekommen ſind. Die Abwicklung an dieſem Nachmittag war nicht be⸗ ſonders flott, doch iſt dies bei Vorkämpfen nicht immer zu umgehen. Für Mannheim ſelbſt war der erſte Tag eine Enttäuſchung, da zwei ſtill erhoffte Titel im Män⸗ ner⸗ und Frauen⸗Hochſprung nicht errungen werden konn⸗ ten; doch hoffen wir auf beſſeren Erfolg am Sonntag und rechnen beſtimmt mit Nehb, Neckermann, Abel, Laufer und Weskott, hoffen auf Marquet, Koch und Wiedermann, um Mannheims Anſehen in der Leichtathletik neu zu ſtärken. a Die Ergebniſſe vom Samstag: Frauen, Hochſprung: 1. und Bad. Meiſterin: Kön ig⸗ MTV. Karlsruhe 1,40 Meter, 2. Neumann⸗M T. Mann⸗ heim 1,0 Meter, 3. Förſter⸗BfR. Mannheim 1,35 Meter, 4. Wolf⸗TB. Jahn Freiburg 1,35 Meter. Diskuswurf: J. und Badiſche Meiſterin Bäuer le⸗TV. 46 Mannheim 31,12 Meter, 2. Egger⸗IfR. Mannheim 30,77 Meter, 3. Stichling⸗KTV. Karlsruhe 30,24 Meter, Männer, Hammerwurf: 1. und Badiſcher Meiſter Nägele⸗TV. 46 Karlsruhe 46,05 Meter, 2, Bührer⸗ PSV. Karlsruhe 45,68 Meter, 3. Marzluff⸗PSV. Heidel⸗ berg 40,48 Meter. 3000 Meter Hindernislauf: 1. A u⸗ burger⸗TG. 78 Heidelberg:40 Min., 2. Winkler⸗M TV. Karlsruhe:43,5 Min., 3. Lipps⸗Sportkluh Pforzheim 9756, 4. Krapf⸗Freiburger Fußballklub 10 02,6, 5. Jvachim⸗ Poſt Karlsruhe 10:34 Min. Das Gehen am Sonntagvormittag brachte nur zwei Gegner, die der Starter nicht auf die Reiſe ſchickte. Es war ſchade, denn über Nacht hatte ſich die Wetterlage gebeſſert. Strahlend blauer Himmel über⸗⸗ zog die Dreiſamſtadt. Dazu wehte ein friſcher Wind. Ein idegleres Wetter hätten ſich die Geher gar nicht wün⸗ ſchen können. Entſcheidungen brachte der Vor⸗ mittag weniger. Frl. Weskott wurde mit 39,16 Meter neue alte Meiſterin. Frl. Happel war zu verkrampft in ihrem Wurf und übetrat beim beſten Wurf. Frau Kehl wurde mit faſt 30 Metern Dritte. Mannheims Hoffnungen im 10 000 Meter⸗Lauf blieben unerfüllt. Wohl hielt ſich Lauſer mit den beden Freiburgern lange in Führung. 1500 Meter wurden in:45 5000 Meter in 17:02 zurſückgelegt. Bei 6000 Meter befällt Laufer ein ſchmerzhafter Beinkrampf, der ihn zum Aufgeben zwang. König vom Freiburger Turnverein löſt ſich vom Freld und wird überlegener Sieger. Zeit 3414.5. Der Drei⸗ ſprung brachte endlich einen Mannheimer Sieg, Der Poſtler Koch verbeſſert ſeine Leiſtung von Sprung zu Sprung und wird mit 12,94 Meter badiſcher Meiſter 1935. Wenn es ihm gelingt. beim Dreiſprung mehr Höhe zu erreichen, ſind für ihn die 14 Meter erreichbar. Vor allem war ſein Anlauf immer glatt. Hühſch, der Zweite, aus Hanſchuhsheim, ſicherte ſich ſchon mit dem erſten Sprung den zweiten Platz. Nachteilig wirkte ſich der ſtarke Wind für die Diskuswerfer aus, dg ſich die Scheibe öfters ſtellte, obwohl ſte ſchͤn flach die Hand des Werfers ver⸗ laſſen hatte. Müller ⸗Karlsruhe wurde mit 39,70 Mtr. Beſter im Vorkampf. Neben ihm kam noch Jung⸗M z mit ca. 37 Mtr. in die Entſcheidung. Sonſt brachte der Vormittag wenig Aufregendes. Mannheim 9 001 te fich zwei Meiſtertitel und einen guten Platz. Das Erfreuliche war die Beſſerung des Wetters, weniger aufmunternd war der Beſuch. Der Nachmittag begann mit einem Aufmarſch aller Teilnehmer und einer Begrüßung durch den Gaufachamtsleiter Klein ⸗Karls⸗ ruhe. Dann begannen die Wettkämpfe. Im 110 Mete r⸗ Hürdenlauf ſicherte ſich Marquet ſchon bald die Führung und ſiegte in gutem Stil. Alsdann begaben ſich die 35K.⸗ Läufer auf den Weg. Vier Mann hatten ſich dem Starter geſtellt. Wirth überna ald die Füh⸗ rung und hatte bis zu 10 Km. ſchon einen Vorſprung von 01 1000 Mtr. Die Stabhochſpringer ſorgten unter⸗ eſſen immer für Abwechſlung. Gerber und Sutter ſchraubten ſich nacheinander in die Höhe. Zwiſchendurch waren die Speerwerfer am Werk. Der Karlsruher Kullmann konnte ſeine Vorkampfleiſtung zwar nicht verbeſſern, gelangte aber immer über die 60⸗Meter⸗Marke. Schade, daß er beim Anlauf nicht ganz hindurchzieht. Ein größeres Feld wurde auf das 1500⸗Meter⸗Rennen geſchickt, unter denen ſich Abel und Lang vom Vf. L. Neckarau befanden. Lang führte anfangs das Feld an, dann arbeiteten die beiden Neckarauer gut zuſammen und führten in der Zielgeraden mit etwa drei Meter vor den Nachöringenden. In den letzten Metern ging Abele un⸗ angefochten in Führung und ſiegte in 410 vor Lang, 413,9. Eine weitere Mannheimer Hoffnung ging beim 400 Meter⸗Lauf in Erfüllung. Nehb vom Turnverein hatte ſchon nach der erſten Kurpe, im der Innenbahn lau⸗ ſend, den Vorſprung ſeiner zwei Konkurrenten aufgeholt und hatte dann lediglich noch mit Mo. rzheim zu kämpfen. Er rang ihn ſicher nieder. Dann brachte der 100 Meter⸗Lauf eine große Enttäuſchung. Sten ⸗ metz ⸗Karlsruhe konnte Neckermann ⸗ Mannheim um Bruſtbreite ſchlagen. Der Mannheimer hat e bei den erſten 40 Metern zu ſtaärk gebummelt und konnte den bis zum Schluß durchhaltenden Steinmetz nicht mehr erreichen. Im Lauf der Frauen hätte es beinahe eine ebenſo große Ueberraſchung gegeben, Die hochfayoriſierte Karlsruherin Seitz hatte bis ins Ziel zu kü en, um die ſunge Wendel vom Mannheimer Turnverein knapp zu ſchlagen, Hervorragend iſt die Zeit 12.7, 12,8 für die beiden Erſten. Der Sieg im ner war Müller ⸗Karlsruhe nicht zu nehmen. Jung ⸗ Mannheim konnte ſich noch auf den zweiten Platz vorſchie⸗ ben. Die Leiſtungen der Sieger blieben allerdings weit über ihren bisherigen Ergehniſſen zurck. Mit eine der beſtem Leiſtungen war der 5000 Meter⸗Lauf, in dem allerdings nur ein Mann für den Sieg in Frage Der Eppinger Blöß ging dem Feld vom Startbſe Diskuswurf der Män⸗ 1 auf und davon. In 1000 Meter waren:48, in 1800 Mt :21, in 9000 Mtr. 914 viſchenzeiten, die erkennen ließen, daß auch die En t hervorragend wird. Mit ei em neuen badiſchen Rekord beendete Blöß in 15:28, Minuten das Rennen. Im 400 Meter⸗Hürden⸗ lauf war Wiedermann vom Mannheimer Turn⸗ verein bis zu den drei letzten Hürden in Führung. verſtolperte ſich aber dann und wurde knapp geſchlagen. Im Weitſprung der Männer konnte weder Al noch Jung⸗M G ſich unter die erſten Drei quali Der 80⸗Meter⸗ Hürdenlauf der Frauen war eine reine Mannheimer Angelegenheit. Frl. Kraft wiederholte ihren von den meiſterſchaften und ſchlug Frau Neumann ſicher. Die Meiſterſchaften brachten am Nachmittag hervor⸗ ragende Kämpfe und wickelten ſich Schlag für Schlag ab. Mannheim ſchnitt mit ſieben erſten, neun zwei⸗ ten und fünf dritten Plätzen weitaus am beſten ab, wenn auch Karlsruhe mit neun erſten bei den erſten Plätzen beſſer daſtand. Es folgt Heidelberg, Freiburg, Pforzheim, Die Meiſterſchaften ſelbſt fanden am Nachmittag etwas größeres Intereſſe, doch ließ der Beſuch immer noch zu wünſchen übrig. Es darf übrigens geſagt werden, daß die Meiſterſchaften ohne Staffeln doch eines gewiſſen Reizes entbehren. ö 5 Kreis⸗ Sieg Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Steinmetz F Karlsruhe 11½1; 2. Nek⸗ kermann 11,1; 3. Scheuring TV. Ottenau. 200 Meter: 1. Neckermann 22%, 2. Scheuring 22,5; 3. Moſters⸗RC Pforzheim 23,3. 5 400 Meter: 1. Ne hb TW 46 Mannheim 307 2 50,5; 3. Rufſer 51,8. 5 soo Meter: 1. Schmid Turnerſchaft Durlach 188,9, 2. Nehb 158,9; 3. Guldner TG 40 Mannheim 200. 5 1500 Meter: 1. Abel fe. Neckarau 440,9: Ve Neckarau:13, 3. Augsburger⸗ Heidelberg 5000 Meter: 1. Blöſch⸗Eppingen 15:28, C Freiburg 15:59: 3. Daurer⸗Poſt Mannheim 18 10 000 Meter: 1. König⸗Turnerſchaft Fr 2. Sturm⸗Ta Lautenbach; 8. Schwarz⸗ Re Pforzheim 110 Meter Hürden: 1. Marque t⸗Paſt Mannheim 1 2. Stichling⸗M TW Karlsruhe 16,8; 3. Härle 17,4. 400 Meter Hürden: 1. Wie der man n⸗ T heim 58,7; 2. Holdermann⸗ yt Freiburg 61,6. 3000 Meter Hindernis: 1. Au burger. Moſters 2. Lang 46 Mann⸗ Hochſprung: 1. Geiſt 1,70 Meter; 2. it TV Achern 1,70 Meter; 3. Simons⸗ Se Pforzh 66 Meter. 5 Weitſprung: 1. Höfel 66 Meter; 2. oll Fc Frei⸗ burg 6,63 Meter; 3. Volmer⸗Vfg Kouſtanz 6,39 Meter. 8. Seite/ Nummer 306 Dreiſprung: I. Koch⸗Poſt Mannheim 1294 Meter; 2. Hübſch⸗ T Handſchuhsheim; 3. Stoll⸗ Ic Freiburg 12,51. Stabhochſprung: 1. Sutte r⸗ T Bruchſal 3,70 Meter; 2 Gerber⸗FC Freiburg 3,40 Meter; g. Speck 3,40 Meter. Diskus: 1. Mül le r⸗Pol. S Karlsruhe 39,70 Meter; 2 Jung⸗ Mic Mannheim 38,74 Meter; 3. Schmidt⸗M TV Harlsruhe 37,19. Kugelſtoßen: 1. Jägle⸗T Lahr 14,18; 2. TB Krenzingen 13,28, 3. Thoma⸗ T Lörrach 12,18. Hammerwerfen: 1. Stein me F Karlsruhe 46,05 2. Bührer⸗Pol.⸗S8 Karlsruhe 45,68 3. Marzluf⸗Heidel⸗ berg 40,48. Kienzle⸗ Speerwerfen: 1. Kul man n⸗M Karlsruhe 62,14; Frauen: 100 Meter: 1. Sei B⸗Phönix Karlsruße 12,77 2. Wendel⸗TV 46 Mannheim 12,8; 5. Happel⸗ MT Mannheim 13,4. 80 Meter Hürden: 1. Kraf t⸗TV 46 Mannheim 13,3; 2. Neumann⸗M7G Mannheim 14. Hochſprung: 1. König⸗M TW 1,40 Meter; 2. Neumann⸗ Mic Mannheim 1,40 Meter; 8. Forſter⸗VfR Mannheim 1,5 Meter. Diskuswerfen: 1. Bäuerle⸗ T Mannheim 31,12; 2. Wiedermann⸗TV 46 Mannheim 30,77; 3. Guldner⸗TV 46 „Mannheim 30,24. Speerwerfen: 1. Weßkott⸗MerGMannheim 39,15 „2. Stückle⸗F Offenburg 34,66, 3. Kehl⸗Vf Mannheim 20,26 Meter. 1 Gaumeiſterſchaſten im Reich Südweſt in Darmſtadt In Darmſtadt begannen am Samstag die Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften des Gaues Südweſt mit den erſten Konkur⸗ renzen der Männer und Frauen. Der Beſuch ließ fehr zu wünſchen übrig, auch die Orgoniſation war nicht die beſte. So wurde z. B. über 100 Meter für den ganz hervorragend gelaufenen Hornberger nur eine Zeit von 10,7 Sekunden enommen, obwohl der Eintrachtler nicht weniger als örei Meter Vorſprung vor dem Zweiten Kerſch, für den 10,8 Sekunden geſtoppt wurden, hatte. Die beſte Leiſtung er⸗ reichte der Saarbrücker Hammerwerfer Beche r, der mit einer Weite von 48,20 Meter eine neue Jahresbeſtleiſtung zaufſtellte. i Die Ergebniffe: 100 Meter: 1. Hornberge r⸗Eintracht Frankfurt 10, Sek.; 2. Kerſch⸗Allianz Frankfurt 10,8 Sek.; 3. Mär⸗ lein⸗Mainz 11,0 Sek. Kugelſtoßen: 1. Lampert⸗Saar⸗ brücken 14,91 Meter; 2. Junker⸗Frankfurt 13,61 Meter; 3. Mater⸗Frankfurt 13,40 Meter. Hammerwerfen: 1. Becker⸗ Saarbrücken 48,20 Meter(Jahresbeſtleiſtung); 2. Liſt⸗Neu⸗ Iſen burg 43,60 Meter. Weitſprung: 1. Wittmann ⸗ Jubwigshafen 6,88 Meter; 2. Dr. Hoſmann⸗Saarbrücken 6,4 Meter. Stabhochſprung: 1. Re e g⸗Neu⸗Iſenburg 3,80 Meter; 2. Bieg⸗Saarbrücken 3,50 Meter. 10 000 Meter: 1. Haag⸗Darmſtadt 32:4 Min.; 2. Habich⸗Darmſtadt 33:20, Min.; 3. Waffenſchmidt⸗Darmſtadt 33:57,9 Min. Gaumeiſterſchaften 5 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Juli 1938 Frauen: Diskuswerfen: 1. S ch u man n⸗Lampert⸗ 5 heim 36,05 Meter; 2. Auer⸗Großgerau 33,30 Meter; 9. Schuldt⸗Fraukfurt 31,65 Meter. Frankfurt 1,50 Meter; Saarbrücken. Hochſprung: 2. Stroh⸗Frankfurt; 1. Japk⸗ 3. Stolte⸗ Mürttemberg in Stuttgart Trotz einer rieſigen Beteiligung wurden die Wettbewerbe des erſten Tages bei den württembergiſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften auf der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampf⸗ bahn ohne größere Stockungen abgewickelt. Mit den Se⸗ nioren⸗Meiſterſchaften waren gleichzeitig die der Juntoren verbunden. Bei regendrohendem Wetter waren die Lei⸗ ſtungen im großen und ganzen recht anſprechend, ohne aher hervorzuragen. Bei den Senioren wurden erſt zwei Meiſter ermittelt, während man bei den Kämpfen der Junioren bedeutend weiter vorgeſchritten iſt. Die Ergebniſſe: Senioren, Hammerwerfen: 1. Se egers(Oßweil) 45,23 Meter; 2. Zorn(Heilbronn) 43,37 Meter; 3. Schleicher (Stuttgart) 43,22 Meter. 10 000 Meter: 1. Bert ſich(Stutt⸗ gart] 32:15,1; 2. Rapp(Holzhauſen) 38:09,4 g. Jahn(Stutt⸗ gart) 38:35; 4. Heft(Stuttgart) 34:23 Min. Junioren, Hochſprung: 1. Hohlbein(Stuttgart) 1,75 Meter. Stab⸗ hochſprung: 1. Ziegler(Eßlingen) 3,00 Meter. Diskus⸗ werfen: 1. Biſchoff(Stuttgart] 36,75 Meter. Weit⸗ ſprung: 1. Staib(Stuttgart) 6,53 Meter. 100 Meter: 1. Sumſer(Stuttgart) 11 Sek.; 2. Kramer(Stuttgart) 11 Sek.(Bruſtbreite]. 400 Meter: 1. D utze ler(Vaihin⸗ gen) 51,6 Sek. Kugelſtoßen: 1. B iſchoff(Stuttgart) 12,11 Meter. 1500 Meter: 1. Wagenſeil(Stuttgart):15,2 Min. Die Meiſterſchaften in Bayern Der erſte Tag der bayeriſchen Leichtathletikmeiſterſchaf⸗ ten, die im Nürnberger Stadion abgewickelt wupden, brachte bereits gute Leiſtungen in den Vorkämpfen. Die 100 Meter wurden wiederholt unter u Sekunden gelaufen. Ein überaus ſpannendes Rennen gab's über 10 000 Meter. Die Ergebniſſe: Diskus(Frauen): 1. Dietrich(NSC) 35,72 Meter, 2. Schmitt⸗MTV. München 33,02 Meter; Stabhoch: 1. Streidl⸗PSV. München 3,60 Meter; Hammer: 1. Küf⸗ ne rl. FCN 46,33 Meter, 2. Mang⸗Jahn Regensburg 45,87 Meter, 3. Hammerſchmidt⸗Jahn Regensburg 35, 45,48 Meter; Weitſprung: 1. Lipfer t⸗Tſchaft München 6,86 Meter, 2. Rückert⸗Erlangen 6,71 Meter, g. Braun ⸗TV. Nürnberg 6,65 Meter; Hochſprung(Frauen): 1. Moſer⸗ Ansbach 1,50 Meter, 2. Vay⸗PSV. München 1,45 Meter, 3. Höhne⸗Regensburg 1,40 Meter; 3000 Meter Hindernis: 1. Hey n⸗München 60:96, 2. Miltenberger⸗l. CN :57, 8. Schilöbach⸗NSC 10:88; Kugel: 1. Kon ra d⸗Mün⸗ chen 60 14,51, 2. Kulzer⸗MTV. München 18,71 Meter; 10 000 Meter: 1. Oſtertag⸗München 60 34:89, 2. Nickel⸗ NSC. 34:47, 3. Wiedemann⸗Tſchaft München 95 708. der Amateur boxer Die Mannheimer Bailer, Hoffmann, Köhler und Mayer gewinnen ihre Vorkämpfe Zu den Gaumeiſterſchaften im Boxen, die das Gau⸗ fachamt in Karlsruhe am., 7. und 24. Juli durchführt, hatten ſich in die Meldeliſte 41 Boxer von elf Vereinen eingetragen. Dies wäre eigentlich gegenüber den Vor⸗ jahren ein ſehr gutes Ergebnis geweſen. Aber wie ſchon ip oft bei Meiſterſchaften, blieb auch bei dieſer ein großer Teil der Gemeldeten vom Start fern. Von den 40 Teil⸗ nehmern gingen nur 31 über die Waage. Der beſte badiſche Federgewichtsboxer Dietrich⸗Singen brachte wenige Gramm Uebergewicht und mußte ins Leichtgewicht aufrücken. Im Fliegengewicht ſtehen nur der unterbadiſche Meiſter Stetter ⸗Poſtſportverein Mannheim und der mittelbadiſche Meiſter We be r⸗K BV. Karlsruhe. Vier Teilnehmer ſtehen im Bantamgewicht, und zwar Bai ke r⸗Poſtſportverein Mannheim, Benzinger⸗ Singen und die Karlsruher Reuter und Bir g. Hier gab es am erſten Kampfabend zwiſchen dem Mannheimer Baiker und Reuter⸗Karlsruhe ein erbittertes Gefecht, das Balker knapp, aber verdient gewann. Baiker trifft ſomit am 24. Juli mit dem Sieger aus dem Kampf Birg Benzinger im Entſcheidungskampf zuſammen. Nachdem Dietrich⸗Singen ins Leichtgewicht aufrücken mußte, ſtanden im Federgewicht Hoffmann ⸗ VfR. Mannheim gegen Deimlin g⸗K BV. Karlsruhe und Tirt ſch le r⸗Lörrach gegen Mül le r⸗KBV. Karlsruhe. Die Sieger, die ſich für den Entſcheidungskampf qualifizierten, heißen Hoff⸗ mann und Müller. Wohl zahlenmäßig und in der Güte iſt die Leichtgewichtsklaſſe mit Köhle r⸗Bfg. Mannheim, Hettel⸗ Karlsruhe, Spiegelhalte r⸗Freiburg, Diet⸗ r ich⸗Singen und Kol b⸗Pforzheim am ſtärkſten vertreten. Köhler⸗Bfg. Mannheim ſteht durch ſeinen Aufgabeſieg über Kolb⸗Pforzheim für den Entſcheidungskampf feſt. Im zweiten Vorkampf ſiegte Dietrich über Spiegelhalter. Dietrich und Hettel⸗Karlsruhe ſtehen in der Zwiſchen⸗ runde, deren Sieger aus dieſem Treffen kommt mit Köhler im Endkampf zuſammen. Leider gab es im Welter⸗ gewicht in der Begegnung Sto! z⸗Poſtſportverein Mann⸗ heim und Wie lan d⸗ KBV. Karlsruhe ein glattes Fehl⸗ urteil. Wieland bekam ungerechterweiſe den Sieg zuge⸗ ſprochen. Durch dieſe unverdiente Niederlage ſcheidet aber Stolz aus dem Wettbewerb nicht aus. Der Gauſportwart gibt ihm durch eine neue Zufammenſtellung der Welter⸗ gewichtler nochmals eine Gelegenheit. Sehr erbittert ging es im Mittelgewicht her. In dieſer Klaſſe iſt Mayer⸗ BfR. Mannheim der weitaus beſte Mann. Der Reichs⸗ wehrſoldat Matte s⸗Villingen, der im Vorkampf mit Mayer zuſammentraf, bekam eine ſchwere Niederlage. Uebrigens lief der Mannheimer zu einer glänzenden Form auf. Zlote k i⸗Poſtſportv. Mannheim hatte bei den Punktrichtern das gleiche Pech wie ſein Vereins⸗ kamerad Stolz. Steime r⸗K BV. Karlsruhe war dabei der ungerechte Gewinner, der ſich ſchon für den Endkampf mit dem Sieger aus der Zwiſchenrunde Mayer⸗Kahrmann qualifizierte. Kelle r⸗VfR. Manuheim, Sch wã m mle⸗ 1. FC. Pforzheim und Stor ſch⸗Singen ſind die Vertreter der Halbſchwergewichtsklaſſe. Der Mannheimer iſt in dieſer Klaſſe der ſichere Favorit. Storch und Schwämmle zeigten in ihrem Vorkampf eine ſchlechte Leiſtung. Schwämmle, der Sieger aus dieſem Vorkampf, dürfte am 24. Juli gegen Keller kaum über die Runden kommen. Eine ſehr gute und ſtarke Beſetzung weiſt die Schwer⸗ gewichtsklaſſe auf. Da iſt in erſter Linie der große Frei⸗ burger Seiler und der deutſche Exmeiſter Stein⸗ müller⸗Mannheim zu nennen. Seiler trifft in der Zwiſchenrunde auf Huſſer⸗Karlsruhe und Steinmüller auf Schmiöd⸗Singen. Dem Kräfteverhältnis entſprechend, dürf⸗ ten Seiler und Steinmüller im Endkampf zu finden ſein. Sämtliche Kämpfe der Gaumeiſterſchaften werden im Karlsruher Koloſſeum durchgeführt. Der erſten Runde wohnten leider nur 300 Zuſchauer bei, die aber von den Leiſtungen der Kämpfer, wenn auch die eine oder andere Paarung nicht ſo gut gefiel, befriedigt wurden. Trotzdem das Kampfgericht mit Grau ⸗ Stuttgart im Ring, Hauben ſack⸗ Lörrach, Scheid Ludwigshafen und Sieber Karlsruhe als Punktrichter ſorgfältig zu⸗ ſammengeſetzt war, konnte man mit den gegebenen Urteilen nicht immer einverſtanden ſein. Wie bereits oben erwähnt, wurden die Mannheimer Stolz und Zloteki ſtark benach⸗ teiligt. Abgeſehen von einer kleinen Verſpätung klappte die Organiſation gut. Ergebniſſe des erſten Tages: Bamtamgewicht: Baiker(Poſtſportverein Mannheim) negen Reuter(Karlsruhe). Baiker muß wiederholt hart einſtecken, aber die größere und ſauberere Trefferzahl buchte der Mannheimer für ſich und wurde knapper aber veröenter Punktſieger. Federgewicht: Hoffmann(Vit Mannheim) gegen Deimling(KB Karlsruhe). Hoffmann liegt dauernd im Angriff. Der Kampf wirkte aber unſauber und zer⸗ fahren. Der Mannheimer hätte in einem ſauberen und mit Berechnung geführten Kampf noch vor der Diſtanz ge⸗ winnen können, ſo aber mußte er ſich mit einem über⸗ legenen Punktſieg zufrieden geben. Müller(KBV Korksruhe) gegen Tritſchler(Lörrach). In dieſem Treſſen bekommt man endlich einen ſauberen und fair geführten Diſtanzkampf zu ſehen: Müller holt ſich in den erſten Runden durch ſchöne Links⸗rechts⸗Treffer leichte Vorteile, um dann in der Schlußrunde in einem mächti en Endſpurt einen überlegenen Punktſteg an ſich zu reißen. Leichtgewicht: Köhler(fn Mannheim] gegen Kolb (1. Ice Pforzheim). Köhler beginnt vorſichtig. Er muß aber bald den erſten und mit Wirkung geſchlagenen Kopf⸗ treffer einſtecken. Auf Diſtanz bleibt der Pforzheimer ſei⸗ nem Gegner nichts ſchuldig. Köhler holt ſich aber dafür auf Halbdiſtanz und im Nohkampf die Punktführung. In der Mittelrunde ſetzt Köhler alles auf eine Karte, bear⸗ beitet ſeinen Widerſacher mit wuchtigen Körperhaken, die nicht ohne Wirkung blieben und Kolb zur Aufgabe zwan⸗ gen. Dietrich(Singen) gegen Spiegel halter (Freiburg). Spiegelhalter iſt ſonſt ein fairer Kämpfer, aber das Kommando„trennen!“ will er nicht begreffen. Wie auch bei ſeinem Kampf in Mannheim gegen Köhler, mußte er auch heute in der 2. Runde disqualifiziert wer⸗ den. Weltergewicht: Stolz ⸗Poſt⸗ Sportverein Mannheim gegen Wieland KB Karlsruhe. Stolz muß in der Schlußrunde ſeinem körperlich ſtärkeren Gegner den An⸗ griff überlaſſen; er trifft aber auf Rückzug wirkungsvolle Konterſchläge, die wieder den Karlsruher aus dem Konzept brachten. Stolz wurde als verdienter Punktſteger erwar⸗ tet, das Punktgericht entſchied ſich aber für Wieland. Wie ſich gleich nach dem Kampf herausſtellte, ſoll einem Punkt⸗ richter eine Namensverwechſlung unterlaufen ſein. Nach den Satzungen muß das Urteil umgeſtoßen und Stolz der Sieg zugeſchrieben werden. Mittelgewicht: Mayer ⸗Vfct Mannheim gegen Mak⸗ tes ⸗Villingen. In dieſem Kampf zeigte der Mannheimer, was er wirklich kann. Er machte von ſeiner Reichwette reichlich Gebrauch, ſchoß ſeine Linke und Rechte blitzſchnell nach dem Gegner und was er ſo oft vermiſſen läßt, er kämpfte gegen den ſchlagharten und tapferen Reichs wehr⸗ ſoldaten mit einem unbeugſamen Vernichtungswillen. Mattes iſt in der zweiten Runde ſtark angeſchlagen, ſchlägt aber trotzdem noch unermüdlich und tapfer mit. Schließlich ſah aber die Sache für Mattes doch zu ausſichtslos aus und der Ringrichter nahm Mattes, wenn nicht ſchon zu ſpät, aus dem Ring.— Steimer⸗ Karlsruhe gegen Zloteki⸗ Poſt⸗Sportverein Mannheim. Hier gab es leider die zweite Fehlentſcheidung, aber diesmal ohne Namenverwechſlung. Aber Zloteki iſt bei dieſer Entſcheidung nicht ganz ſchu ld⸗ los. Im Kampf wartet er viel zu viel, kämpft dauernd nur, wenn auch mit Erfolg, auf Rückzug und es gibt heute noch viele Punktrichter, die den Angriff weit höher werten, als er gewertet werden darf. Halbſchwergewicht: Schwämmle⸗1. FC Pforzheim gegen Storch⸗ Singen. Für eine Meiſterſchaftsleiſtung kommen beide bei weitem noch nicht in Frage. Sieger wurde Schwämmle. Deulſcher Schwimm-Länderſieg Frankreich verliert den 9. Länderkampf mit 63,5: 114,5 Punkten Im Pariſer Stadion Tourelles begann am Samstag der 9. Schwimm⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich, der erſtmalig als wirkliche Kraftprobe betrachtet werden kann. Während in den frü⸗ heren Begegnungen lediglich eine Staffel und ein Waſſer⸗ ballſpiel ausgetragen wurden, erſtreckt ſich der Länderkampf diesmal über das geſamte Olympiſche Schwimm⸗ Programm der Männer und Frauen. Am erſten Tage beſtätigte ſich gleich die Ueberlegenheit der deutſchen Schwimmer und Schwimmerinnen, die mit 55:93 Punkten weit in Front zogen und von den ausgetra⸗ genen acht Wettbewerben nicht weniger als ſechs gewannen. Einige neue Landesrekorde zählten ebenfalls zu den Erfol⸗ gen des erſten Tages. Die deutſche Mannſchaft in ihrer einheitlichen Klei⸗ dung— alle trugen den Olympiaanzug— ſtach ſchon rein äußerlich gegen die bunt gekleideten Franzoſen überaus vorteilhaft ab. Von den zahlreichen Zuſchauern, die ſich bei ſonnigem, aber nicht zu warmem Wetter eingefunden hatten, wurden die Deutſchen überaus herzlich begrüßt, Gleich im einleitenden 100⸗Meter⸗Kraulſchwimmen gab es durch Fiſcher⸗ Bremen einen überlegenen Sieg, denn in der guten Zeit von:01, konnte er den Franzoſen Diener und ſeinen Landsmann Heibel klar hinter ſich laſſen. Mit einem Doppelerfolg ſchloß das 100⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen ab. Küppers und Schlauch ließen die Franzoſen nicht herankommen. Drei neue deutf che Beſt⸗ leiſtungen gab es über 1500 Meter Kraul. Der Bremer Freeſe blieb ſchon bei 800 Meter mit 10:50, unter Deiters Rekord und wendete auch bei 1000 Meter in der neuen Beſtzeit von 13:38,8. Bei 1500 Meter blieb er mit 20:89 fünf Sekunden unter der alten Höchſtleiſtung und ſchlug gleichzeitig als überlegener Sieger an. Der junge Oberſchleſier Przywara verwies in 21.22, noch die beiden Franzoſen auf die letzten Plätze. Stork und Grothe holten auch im Turmſpringen einen de utſchen Doppelſieg heraus. Bei den Frauen mußten die deutſchen Schwim⸗ merinnen zweimal die Ueberlegenheit der Franzöſiunen anerkennen. Im 100 Meter Rückenſchwim men ſtegte die Franzöſin Thereſe Blondeau in:23. Chriſtel Rupee verwies Giſela Arendt, die ſich ſichtlich nicht in beſter Form befindet, um zwei Zehntelſekunden auf den dritten Platz. In neuer franzöſiſcher Beſtzeit beendete die Parkſerin Fleuret die 400 Meter Kraul in 52547,(1) als Siegerin vor Ruth Halbsguth. Bei 300 Meter hatte ſie mit:17,6 bereits einen neuen Landes⸗ rekord geſchwommen. Trude Woll ſchläger und Hanni Hölz ner waren im 200 Meter Bruſtſchwimmen nicht zu ſchlagen und auch das Kunſtſpringen blieb eine ſichexe Angelegenheit unſerer Europameiſterin Hertha Schieche. Die Ergebniſſe des erſten Tages: Männer: 100 Meter Kraul: 1. F if ch e r⸗D. 12012; 2. Diener⸗F. 1202; 3. Heibel⸗D.:02,44 4. Nakache⸗F. 100,1. 100 Meter Rücken: 1. Küpper s⸗D..122, 2. Schlauch⸗D.:12,4; 3. Philippot⸗F.:17, 4. Noual⸗F. 117,2. 1500 Meter Kraul: 1. Freeſe⸗D. 20:39(deutſche Beſtleiſtung); 2. Przywara⸗D. 21:22,4½ 3. Navarre⸗F. 21:57; 4. Hoder⸗F. 22:05,8. Turmſpringen: 1. Stor k⸗D. 114,45.; 2. Grothe⸗D. 104,88.; 3. Billard⸗F. 91,20.; 4. Gueug⸗F. 80,46 Punkte. Frauen: 100 Meter Rücken: 1. Thereſe Blondeau⸗ rankreich:23. 2. Rupke⸗D.:27; 2. Arendt⸗D.:27,2; Motto⸗F. 129,6. 200 Meter Bruſt: 1. Wo[Lſchläger⸗ Deutſchland:07,4: 2. Hölzner⸗D.:13 3. Maes⸗F. 329,4; 4. LVetellter⸗F. 3183. 400 Meter Kraul: 1. Fleuret⸗F. 5247,(fronzöſiſche Beſtleiſtung); 2. Halbsguth⸗D. 5257,47 Salgado⸗F. 600,8; 4. Salbert⸗D. 6⸗04. Kunſtſpringen: 1. Schieche⸗D. 82,52.: 2. Piorier⸗F. 77,86.; 3. Dau⸗ merlang⸗D. 72,0.; 4. Peſte⸗F. 49,74 P. Gefamtergebnis: reich 93 Punkte. 1. Deutſchland 55 Punkte; 2. Frank⸗ * Im 9. Schwimm⸗Nänderkampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich im Pariſer Stadion Tourelles erkämpften die deutſchen Schwimmer und Schwimmerinnen einen über⸗ legenen Steg. [und den Franzoſen Joder und Navarre an. Nach der 55:3 9⸗Führung am erſten Tage brachte gleich oͤie 4⸗mal⸗200⸗Meter⸗Kraulſtaffel der Männer einen mber⸗ legenen deutſchen Sieg, ſo daß ſich der Vorſprung auf 65:88 Punkten vergrößerte. Im 100 Meter Kraulſchwimmen ver⸗ beſſerte anſchließend Rense Blondeau den franzöſiſchen Rekord auf:08,8(!) Minuten und ließ damit die Demt⸗ ſchen Giſelo Arendt umd Ruth Halbsguth klar hinter ſich. Ein dramatiſches Ende nahm das 200⸗Meter⸗Bruſtſchwim⸗ men der Männer. Frankreichs Schwimm⸗„Heros“ Jacques Cartonet, der bisher den deutſchen Bruſtſchwimmern ſtändig gusgewichen war, traf auf unſere Beſten. Sietas und Paul Schwarz machten ſich von vornherein ihr Rennen allein und ſiegten überlegen vor Cartonet.:47,22—:50, 252,8— waren die auf der ſchweren Bahn erzielten Zeiten. Nach dem Kampfe brach Cartonet vollkommen zu⸗ ſammen und mußte weinend in die Habine geführt wer⸗ den. Im Turmſpringen der Frauen gab es dann wieder einen franzöſiſchen Sieg durch Frl. Poiret, die die funge Hamburgerin Köhler knapp hinter ſich laſſen konnte. Frl. Schlütter⸗München ſicherte ſich aber noch den ö ritten Platz. Einen weiteren deutſchen Doppelſieg holten die deutſchen Kraulſchwimmer auf der 400⸗Meter⸗Strecke heraus. In Abweſenheit von Taxis ſchlug Froeſe in:13,4 vor Nüske Der deutſche Vorſprung war inzwiſchen auf 91:56 Punkte angewachſen. Auch in der zweiten Staffel, der=mal⸗100⸗Meter⸗Kraub⸗ Staffel der Frauen, blieben die deutſchen Vertreterinnen ſiegreich. Ruth Halbsguth, Solbert, Ohliger und Giſela Arendt ſchlugen die Franzöſinnen mit einer halben Bahn⸗ länge recht eindeutig. Im Kunſtſpringen zeigte ſich wieder einmal die große Klaſſe unſeres Europameiſters Leo Eſſer, ger einen neuen Sieg für ſich und Deutſchlond ſicherſtellte Sehr unſicher zeigte ſich dagegen der Berliner Maraußn, der nur den vierten Platz belegen konnte. Der letzte Wettbewerb, das Wſſerballſpiekl, endete umentſchiegen 328(:). Da. Endergebnis ſtellte ſich damit auf 114,5 68,5 Punkte für Deutſchland. Die deutſche Ueberlegenheit zeigte ſich beſonders bei den Männern, die ein Ergebnis von 70,5:36,5 P. herausholten, wührend es bei den Frauen 44:37 zugunſten Deutſchlands hieß. Im Waſſerball gab es einen überaus harten Kampf. Die Deutſchen lagen ſoſort im Angriff. Nicht weniger als dreimal traf Schirrmeiſter die Latte des franzöſtſchen Tores. Dann endlich gelang es Gunſt, das erſte Tor für Deutſchland zu erzielen. Kurz vor dem Pauſepfiff erhöhte Allerheiligen auf:0. Der gleiche Spieler wird kurz darauf herausgeſtellt. Nach Wiederbeginn kamen die Franzoſen durch Cuvelier auf 2u und wenig ſpäter ſogar auf:2. Pohl im deutſchen Tor hatte jetzt allerhand zu tun. Einen Bombenſchuß von Padou kann er noch oben abwehren, gegen den Nachſchuß war er aber machtlos. 32 lag Frankreich in Front. Nach hartnäckigem Kampf kann Schirrmeiſter dann doch noch den verdienten Ausgleich erzwingen. Die Ergebniſſe: Amal 200 Meter Kraul(Männer): 1. Deukſchlaußd 9787,4, 2. Frankreich:39,6(für Deutſchland ſchwammen! Gaucke:24, Fiſcher 224,8, Nüske:24,4, Heibel:24,); 100 Meter Kraul(Frauen]: 1. Rense BIon dea u⸗F. :08,8(franz. Rekord), 2. Giſela Arendt⸗D.:11,5, 3. Ruth Halbsguth⸗D.:11,8, 4. Fleuret⸗F. 117,4. 200 Meter Bruſt(Männer): 1. Sietas⸗D. 247,2, 2. Schwarz⸗D.:50%½1, 3. Cartonat⸗D.:52,8, 4. Schöbel⸗F. :55; Turmſpringen(Frauen): 1. Peiret⸗F. 36,33., 2. Köhler⸗D. 34,97., 3. Schlütter⸗D. 32,54., 4. Poſte⸗. 31,02.; 400 Meter Kraul(Männer): 1. Freeſe⸗D. 513,4, 2. Nüske⸗D.:17,4, 3. Joder⸗F. 525,7, 4. Navarre⸗ F.:37; Amal 100 Meter Kraul(Frauen): 1. Deutſch⸗ Land 455,4, 2. Frankreich eine halbe Bahnlänge zurück (ür Deutſchland ſchwammen: Halbsguth 114, Salbert 112,6, Ohliger 115,8, Arendt 119; Kunſtſpringen(Män⸗ ner). 1. Eſſer⸗D. 160,90., 2. Heingels⸗F. 156,1., 3. Pouſſard⸗F. 155,93., 4. Marauhn⸗D. 153,20 Punkte; Waſſerball: Deutſchland— Frankreich 373(210). Geſamtergebnis: 1. Deuiſchland 114,5 Punkte, 2. Frauk⸗ reich 63,5 Punkte. Alſter-Nuderregatta in Hamburg Mannheimer R Amititia gewinnt die beiden Vierer Schon der erſte Tag der vom Allgemeinen Alſterelub und Nordseutſchen Regatta⸗Verein gemeinſam veranſtalteten internationalen Haupt⸗Ruderregatta auf der Alſter bei Hamburg geſtaltete ſich zu einem vollen Erfolg. Bei gutem Wetter und ebenſolcher Bahn nahmen die Rennen durchweg einen intereſſanten Verlauf. Der einzige ſüddeutſche Verein, der in Hamburg an den Start ging, Amicitia Mannheim der nach der„Großen Grünauer“ wieder ſeinen Vierer gemeldet hatte, kam bereits am erſten Tage zu zwei Erfolgen, und zwar im Erſten Vierer gegen die Renngemeinſchaft Schwerin und im Vierer„ohne“ gegen den Bremer RV. Von den übrigen Rennen iſt vor allem der Erſte Zweier m. St. zu er⸗ wähnen, in dem die Verbandsmannſchaft Berlin mit Hecht⸗ Bratz zum erſten Male in dieſem Jahr au den Start ging. In:49 Minuten feierten die Berliner gleich einen ſchönen Sieg vor dem Honnoverſchen Re und dem Renos⸗ burger RW. D-Erjolge in Lolland W. Winkler vor Geiß— Neuer Sieg von Rufk Auf der 12,3 Kilometer langen Rundſtrecke von Dronthe bei Aſſen wurde am Samstag vor rund 50 000 Zuſchauern die holländiſche Touriſt⸗Trophy entſchieden. Das Rennen der 250er Maſchinen brachte der deutſchen Induſtrie einen neuen durchſchlagenden Erfolg. Die beiden Da W⸗ Fahrer Walfried Winkler und Artur Geiß, die das ſchwere Rennen ſchon 1934 und 1930 gewannen, belegten diesmal die beiden erſten Plätze. Die Rekordzeit wurde zwar nicht erreicht, aber dennoch war die Ueberlegenheit der deutſchen Räder ſo eindrucksvoll wie nur möglich. In der 350er Klaſſe fuhr der Ire Rus k a/ Norton ein Rennen für ſich nach Hauſe und ließ keinen ſeiner Gegner an ſich herankommen. Nach dem voraufgegangenen Regen war die Strecke noch etwas feucht, aber keineswegs glatt. Die zahlreichen ſpitzen Kurven ſtellten hohe Anforderungen an die Steuer⸗ kunſt der Fahrer. Ein Teil der Gemeldeten mußte dem Start fernbleiben, da die verlangten Mindeſtgeſchwindig⸗ keiten im Training nicht erreicht worden waren. So ſtar⸗ teten bei den„Kleinen“ nur 20 und in der 350er Klaſſe nur 27 Fahrer. In dem über 18 Runden(311,4 Kilometer) führenden Rennen der oer Maſchinen zogen die beiden DKaW⸗Fahrer Kluge und Winkler ſofort in ſcharfer Fahrt davon. Winkler übernahm in der zweiten Runde die Führung, während Kluge allmählich zurückftel und in der 11. Runde aufgab. Aus dem Hintergrund arbeitete ſich in hervorragender Fahrt der ſchlecht abgekommene Geiß nach vorn auf den 2. Platz und behauptete dieſe Stellung bis zum Schluß. Die beiden anderen Deutſchen (Löhr auf Horex und In der Elſt auf Rudge) waren ſchon zu Beginn ausgeſchieden.— Das Rennen der 85er Maſchinen über 20 Runden(346 Kilometer) war dem Iren Rusk auf Norton nicht zu nehmen. Gleich von Be⸗ ginn an ſicherte er ſich einen klaren Vorſprung und ge⸗ wann dann unangefochten vor den beiden Velocette⸗Fah⸗ rern Bosman⸗Holland und Thomas⸗England. Der Eng⸗ länder E. A. Mellors auf NSu lag ſtändig im Mittel⸗ feld und beendete das Rennen als Fünfter. Lovf und Bertholet waren nicht geſtartet und der Berliner Richnow blieb in der vorletzten Runde mit Maſchinen⸗ ſchaden liegen, nachdem er mit feiner Rudge lange Zeit den 5. Platz innehatte. Am Nachmittag wurde dann das Rennen der Halblitermaſchinen geſtartet, das von 36 ge⸗ meldeten Fahrern nur 23 am Start ſah. Der größte Teil der Gemeldeten war im Training ausgeſchieden oder hatte, wie die DaW⸗Fahrer Bauhofer, Mansfeld und Ley, die Meldung zurückgezogen. Wenzel auf Sarolea und Heß auf Rudge vertraten ſo allein die deutſchen Inter⸗ eſſen, ſchieden aber bereits vorzeitig aus. Das Rennen wurde von dem Engländer Guthrie auf Norton in 2759:22 Stunden mit einer mittleren Geſchwindigkeit von 189 Kilometer⸗Stunden, die gleichzeitig neuer Bahnrekord iſt, gewonnen. Mit:13,2 Minuten(gleich 143,8 Km.⸗Std.) ſtellte Guthrie auch einen neuen Rundenrekord auf. Auch in den beiden kleinen Klaſſen wurden von Geiß(250 cem) mit 128,2 und Rusk(350 cem) mit 136,6 Km.⸗Std.) neue Rundenrekorde herausgefahren. Die Ergebniſſe: Holländiſche TT.: bis 250 cem:(311, Fm.): 1. W. Winkle r⸗Deutſchland auf DF Wü 2233172 Sto.(121,8 Km.⸗Sbö); 2. Geiß⸗Deutſchland auf DaW.8546, Std. (120,1 Km. ⸗Std.); 3. van Hammersveld⸗Hollond auf New Imperial:88:53 Std.; 4. Manders⸗England auf Excelſior :39:02, Ste.; 5. Tyrell Smith⸗England auf Rudge 2788:10,3 Std. Bis 35g cem:(346 Km.): 1. F. W. Rus k⸗Irland auf Norton 298:14,2 Std.(131 Kut. ⸗Std.); 2. Bosman⸗Holland auf Velocette:40:45, Std.(129,2 Km.⸗Std.; 3. E. Thomas⸗ Englond auf Velocette:41:20,2 Std.; 4.„Grizzley“⸗Belgien auf Sarolea:45:41, Std.; 5. Mellors⸗England auf NSlt :47:57, Std.; 8. B. Ahlswede⸗Deutſchland auf Velocetkte 2757:58 Std.; 15. Vaaſen⸗Deutſchland auf Norton. Bis 500 cem: 1. Guthrie⸗Eugland auf Norton 2159222 Sto.(189 Km.⸗Std.): 2. von Gent⸗Holland auf F 30118 Sto. 3. Sunnqviſt⸗Schweden auf Husqvarna 3501:57,8 Sto. 4. Charlier⸗Belgien auf FN:04:24, Sto. Die Ergebniſſe: 2. Vierer„ohne“: 1. RG Wiking Berlin 7532 Min.; 2. Berliner RK Brandenburgia 72548 Min.? g. Aka⸗ demiſcher Re Berlin:05,4 Min. 1. Vierer: 1. Man u⸗ heimer RV Amicitia:00, Min.; 2. Reungemein⸗ ſchaft Schwerin:04,36 Min. Zweiter Einer: 1. Berliner R CE(Remagen):46,5 Min.; 2. Bremer RW(Stieda) :56,7 Min.; 3. Skflold⸗Kopenhagen(Scheel):08,83 Min. 2. Zweier„ohne“: 1. ARK Berlin 9104, Min. 2. Viktoria Berlin⸗Grünau. Vierer„ohne“: 1. Man n⸗ heimer RV Amicitia:80,7 Min.; 2. Bremer R 7233,14 Min. 1. Zweier m. St.: 1. Verbands mannſchaft Berlin(Hecht⸗Bratz):49 Min.; 2. Hannoverſcher Ra :50, Min.; 3. Rendsburger RV:12.63 Min. 2. Achter: 1. RG Wik ing Berlin 712 Min.; 2. Hanſa⸗Hamburg 718,5 Min.; 3. Renngemeinſchaft Schwerin:26 Min. Amititia Mannheim im Senats-Achter geſchlagen Zweiter Tag der Hamburger Ruder⸗Regatta Der zweite Tag der Hamburger Ruder⸗Regatta war vom Wetter etwas mehr begünſtigt als der Samstag. Der Wind wehte allerdings noch zeitweiſe recht kräftig ſeit⸗ wärts über die Bahn, ſo daß die Boote mit hohen Skart⸗ nummern verſchiedentlich benachteiligt wurden. Das Haupt⸗ ereignis war der Kampf im Senats ⸗ Achter, zu dem 6 Mannſchaften autraten, darunter die Berliner Wikinger mit 2 Booten. Als Favorit wurde allgemein die Mann⸗ heimer Amicitia angeſehen. Das Rennen ergab aber eine Ueberraſchung, da die Berliner Verbandszelle einen recht überlegenen Sieg herausfuhr und den Berliner Ré und Verbandszelle Lübeck auf die Plätze verweiſen konnte. Erſt an vierter Stelle liefen die Amieiten ein. Die Mann⸗ heimer lagen noch bei 800 Mtr. in Führung, bei 1000 Mtr. aber hatte ſchon die Verbandszelle Berlin die Spitze ein⸗ genommen, die ſie bis ins Ziel ſyſtematiſch ausbaute, um zuletzt mit 1% Längen vorn zu liegen. Wiking Berlin ſing gleich nach dem Start einen Krebs ein und fiel da⸗ durch zurück. Der Erſte Einer wurde nicht ausgefahren, da Pirſch(Alemannia Berlin) ſeine Startverpflichtung nicht erfüllte und in Stettin ein Rennen beſtritt. Dadurch wurde der Preis Deutſch(Berliner Rc) kampflos zu⸗ geſprochen. Die Ergebniſſe: Senats⸗Achter: 1. Verbandszelle Berlin:46: 2. Ber⸗ liner RC:54,3, 3. Verbandszelle Lübeck:56; 4. Ami ⸗ citia Mannheim.— Junivoren⸗Einer: 1. K. Schultz⸗ Hammonia Hamburg 8281.8, 2. Aſendorf⸗Bremer RV 97; 3. Krebs Rc Aces Viktoria Berlin⸗ Grünau. Erſter Junioren⸗Vierer: 1. Renngemeinſchaft Schwerin:55,87 2 Favorite Hammonia Hamburg; 3. Hamburger und Ger⸗ nrania RC. Tennis-Berufsſpieler in Paris Die franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften für Berufsſpie⸗ ler wurden am Freitag im Pariſer Rolond⸗Garros⸗Stadion fortgeſetzt. Der deutſche Meiſter Hans Ni B. ein gelangte im Doppel zuſammen mit dem Iren Albert Burke in die Schlußrunde. Die deutſch⸗iriſche Mannſchaft hatte die ausgezeichnet aufeinander eingeſpielten Franzoſen Mortin Plaa⸗Ramillon 672, 326, 977, 527, 614 beſiegt. Das Einzel brachte zwei Kämpfe um den Eintritt in die Vor⸗ ſchlußrunde. Martin Plaa gewann gegen Albert Burke 977,:6,:6,:4, 611 und der Amerikaner Ellsworth Vines ſchlug den Franzosen Eſtrabean 612,:5, 675. 5 5 5 f 1 N 8 0 K 8 . ichte gleit nen über⸗ auf 65:88 nmen ver⸗ anzöſiſchen die Deut⸗ hinter ſich⸗ ſuſtſchwim⸗ Jacques rn ſtändig ietas und r Rennen 2— 2550, erzielten urmen zu⸗ ührt wer⸗ un wieder ten Platz. deutſchen aus. In or Nüske 1 deutſche gewachſen. ter⸗Kraul⸗ eterinnen d Giſela en Bahn⸗ ich wieder Leo Eſſer, cherſtellte. Marauhn, er letzte utſchiegen 5 Punkte it zeigte önis von Frauen t Kampf. niger als nzöſiſchen rſte Tor zauſepfiff ler wird amen die ter ſogar hand zu och oben Hos. 312 upf kann Lẽsgleich ch Land dammen: :24,); e a u. 3. Ruth 247,2, 2. chöbel⸗F. 3., 2. Poſte⸗F. e ſ e⸗D. tavarre⸗ eutſch⸗ e zurück Salbert t(Män⸗ 56,1., Punkte; Frauk⸗ 8 Montag, 8. Juli 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 306 b. Examms Cpiel gegen Perrn Bon unſerem Dr.⸗L.⸗Sonderberichterſtatter) Man darf verſichert ſein: es iſt etwas Ungewohntes, 12 Tage lang nur Tennis zu ſehen! Nachmittag für Nachmittags von 2 bis zur Dämmerung fliegt der Ball zwiſchen den weißen Linien. Und doch reizt immer wieder dieſes ſportliche Schauſpiel, das kein Ende zu nehmen ſcheint. Tauſende von Menſchen ſtehen in ſeinem Bann, ſie werden nicht weniger, im Gegenteil: ihre Zahl ſteigert ſich an den letzten Tagen, an Werktagen in einem Aus⸗ maße, daß der Centre⸗Court die Zuſchauer nicht faſſen kann. Auch hier gilt das alte Sprichwort: wer zuerſt kommt, mahlt zuerſt. Da viele Menſchen die erſten ſein wollten, packten ſie für den wichtigſten Schlußtag ſchon am Abend vorher den Koffer und zogen hinaus vor die Tore Londons, nach Wimbledon, wo ſie ihr Nachtlager auf⸗ ſchlugen. Sie warteten geduldig bis zum nächſten Mittag um 12 Uhr, bis die Tore zu dem Tennisſtadion geöffnet rden. wget hat Wimbledon wieder ſeine Ruhe: der letzte Ball iſt geſchlagen, die Autos, auf ausgedehnten Parkanlagen in langen Reihen untergebracht, und die Untergrundbahn haben die Maſſen wieder in den Alltag zurückgebracht. Aber in der Erinnerung leben Jahr für Jahr die letzten Kämpfe nach und bilden den Geſprächsſtoff. Und es iſt erſtaunlich, wenn man bei ſolchen Gelegenheiten nicht nur das ſachverſtändige Urteil der Zuſchauer zu hören be⸗ kommt, ſondern auch das ausgezeichnete Gedächtnis be⸗ wundern kann, das dieſe ſportlich intereſſierte Welt beſitzt. Perry ſchlägt Cramm Höhepunkt der ganzen Veranſtaltung iſt das Finale im Herreneinzel. Da dieſe wichtigen Ereigniſſe jene berühmten Schatten immer voraus werfen, ſo bildet eine Schlußrunde in Wimbledon immer ſchon Tage vorher einen Geſprächsſtoff, den die Preſſe weitgehend unterſtützt. In bieſem Jahr war es beſonders ſchlimm, trat doch eine Lage ein, die man vielleicht in Fachkreiſen erwartet, aber in der Oeffentlichkeit noch nicht als feſtſtehend betrachtet hatte: die alte Garde ſchien abzutreten. Neue Kräfte ſchoben ſich vor. Nur einer ſchien unbeſtreitbar der beſte und auf ihn ſetzten die Engländer ihre Hoffnungen: Perry. Wer aber wird der zweite ſein? Die jungen Amerikaner Budge und Mako die Auſtralier mit ihrem alten Wimbledon⸗Sieger Crawford an der Spitze? 5 Der Gegner des Weltmeiſters hieß v. Cra m m. Ein Deutſcher in der Schlußrunde von Wimbledon! Man blät⸗ tert zurück in der Geſchichte dieſer größten Tennisveran⸗ ſtaltung der Welt und findet einen einzigen Deutſchen, dem derſelbe Erfolg gelang: Froitzheim, der auch ſo oft in Mannheim Proben ſeines großen Könnens gegeben hat. Man iſt leicht geneigt, das heute mit dem geſtern zu ver⸗ gleichen und Trugſchlüſſe zu ziehen. Man lobt heute . Cramm und ſtellt ihn über Froitzheim. Wie müßig dieſe Vergleiche und— wie falſch! Nur ſo viel verdient geſagt zu werden: Froitzheims Erfolg war für das da⸗ malige deutſche Tennis eine gewaltige Leiſtung, mindeſtens enau ſo groß wie diejenige von Cramms. Und noch etwas fall erwähnt werden: dem deutſchen Tennis wünſchen wir neben v. Cramm noch andere Spieler, wie ſie einſt in Kreuzer und Rahe vorhanden waren, die auch in Wimble⸗ don bis unter die letzten Acht(mindeſtens) vordrangen. So weit ſind wir heute noch nicht, ſelbſt wenn man berück⸗ ſichtigt, daß Henkel ſo großes Pech in der Ausloſung hatte und gegen Borotra nach einem ſpannenden Kampf verlor. Von Cramm hat die Schlacht gegen Perry verloren. Nur die größten Optimiſten prophezeiten einen Sieg. In England ſelbſt rechnete man mit einem Sieg Perrys, gab aber unumwunden zu, daß es für ihn ein ſehr ſchwerer Kampf werden würde. Und das war es auch, trotzdem b. Cramm keinen Satz gewann. Perry ſpielte ſo konzen⸗ triert und am Netz ſo erfolgreich, daß die wichtigſten Spiele v. Cramms von ihm immer noch aus dem mehrfachen Ein⸗ Leichkalhletik-Klubkümpfflee TB Germania ſchlägt TB Jahn Seckenheim 68:53 P. Die rührige Leichtathletükabteilung des Mannheimer TB Germanſa hatte am geſtrigen Sonntag auf ihrem Platze an der Rennwieſe den TB Jahn Seckenheim zu einem Leichtathletik⸗Klubkampf zu Gaſt der mit einem ſicheren Siege von Germania endete. Mit 58:68 Punkten blfeben die Mannheimer Vorſtädter geſchlagen die aber trotzdem einen tampferen Kampf lieferten. Der beſſere Durchſchrite des TB Germania war fedoch neben der Ueberbegenheit in den Staffeln in erſter Linie für den Sieg ausſchlaggebend. Germamia konnte in 5 Konkur⸗ zenzen den Sieger und außerdem die beiden Staffeln ziem⸗ lich ſicher für ſich entſcheiden, während Seckenheim in den reſtlichen Wettbewerben ſtegreich bleiben konnte. Bei ckenheim machte vor allem Herre einen ſehr guten Ein⸗ druck. Ueber 100 Meter triumphierte er in 11,7 Sek., holte ſich dann den Weitſprung mit genau 6 Meter und belegte im Hochſprung noch den 2. Platz. Sieger ölleb hier der erſt 18iährige Paulus von Germania mit der Abervaſchenden Leiſtung von 1,68 Meter. Doppelſiege von Geymania gab es über 400 Meter durch Plith und Nieber⸗ „ſowie über 1500 Meter durch Lawo und Herbert, während Seckenheim ein ſolcher Sieg nicht glückte, Die gleiche Jeiſtung wie Herre bel Seckenheim vollbrachte bel dem Te ia Futterer, der das Kugelſtolßen mit 14,590 und das Diskuswerfen mit 34,12 für ſich entſcheiden konnte und im Keulenweitwurf hinter dem mit 58,57 Mtr. ſtegreich gebliebenen Keller mit 58,18 den 2. Platz be⸗ legte. Einen Seckenheimer Sieg ergab der Slabhoch⸗ ſprumg, den Heierling mit 288 Meter gewann. Ziemlich klar war die Ueberlegenheit von Germania in den Staf⸗ feln. Mit 477 wurden 4 nal 100 Meter gewonnen und in der 10 mal J ⸗Rundenſtaffel erreichte die Germania in 9792 als Sieger das Ziel. Seckenheim blieb müt 48,4 und:88,2 klar zu rück, Die Ergebniſſe: 400 Meter: 1. Plith⸗ G. 55,3, 2 Niebergall⸗G. 58; Gropp⸗S. 69,2; 4. Keller 61,1. Distus: l. Futterer⸗ G. 34.12, 2. Helerling S. 30,33; 3. Schramm G. 28,95 4. Keller ⸗S. 26,53. Hochfprung: 1. Paulus ⸗G. 1,68; 2 Herre und Hauck⸗S. 1,63; 4. Wilkens 1,42. 100 Meter: 1. Her re⸗S. 11,7; 2. Schramm 11,8: 3. Bartholomä⸗G. 12; 4. Feuerſteſn⸗S. 21,1. Kugel: 1. Fütterer ⸗G. 11,59; 2 Heierling⸗S. 10,96; 3. Schmich⸗S. 10,93; 4. Wilkens⸗G. 9,74. Weitſprung: 1. Her re⸗S 6,00: 2. Wilkens⸗G. 5,77: 9. Paulus G. 5,62 4. 1. La wo⸗G. 481,7; % Gropp⸗S.:00. 2688 2. Niebergall⸗G. 2,78; G. 259. geulenweitwurf! L Keller ⸗S 58,47; 2. Futterer⸗ G. 58,13, 3. Wil 5 7,79: 100 M Wilkens⸗G. 57,79; 3327, 2. TY 68:53 Punklen. Di Pato Streckenſieger Gute Plätze der Deutſchen Zur dritten Togesſtrecke der Rabrundfahrt durch Frank⸗ reich, die von Charleville nach Metz über nur 161 Km. führte, wurden am Samstagvormittog nur noch 85 Fahrer geſtartet, alſo ein ſchon um acht Fahrer verringer⸗ zes Feld. Nach hartem Endspurt erreichte der Italiener Di hac in 429.07 Stunden mit einer Länge vor dem belgiſchen Meiſter Dan neel s und dem Franzoſen Ar⸗ cho mba ub als Erſter das Ziel. Von den deutſchen Fah⸗ tern kam Kijewſki als Siebter und Umbenhauer als Zehnter ein. Dos Erfreuliche an bieſer örttten Strecke war, daß un⸗ ſere Mannſchaft bedeutend beſſer abſchnitt, als in den bei⸗ den vorhergegangenen Tagesſtrecken. Als Grund hierfür gilt wohl die neue Taktik, die ſich die deutſchen Fahrer aus⸗ geklügelt hoben. Stöpel und Thierbach als die Hauptſtützen der Mannſchaft erzielten je g Mann zu ihrer Unterſtützung bei Defekten und ſonſtigen Schäden. Obwohl Stöpel und Thierbach ſchon auf dieſer Strecke bel Defekten von Heide und Kutſchbach einerſeits und Hodey und Weckerling an⸗ dererſeits unterſtützt werden mußten und zurückblieben, uhren Umbenhauer und Kijewſti in der Kopfgruppe weiter ſtand heraus entſchieden wurden. Unſer Spitzenſpieler zeigte ſein Beſtes im Aufſchlag und ſeinem raſanten Vorhand, der viele Gewinnpunkte einbrachte. Aber er hatte über ſeinen Rückhand häufig keine Kontrolle und das nützte Perry aus. Auch am Netz operierte er ſehr unglücklich, während in dieſem Punkt ſein Gegner der bekannte Mei⸗ ſter war. Aber trotz diefer Schwächen entwickelte ſich ein herrlicher Kampf, mit techniſchen und taktiſchen Feinheiten, ſo daß die Zuſchauer begeiſtert in Beifall ausbrachen. Engliſche Anerkennung. Dieſe Anerkennung hat v. Cramm redlich verdient. Man darf überzeugt ſein, daß er bei größerer Sicherheit und etwas Glück, das nun einmal zum Sport gehört, auch veſulbatmäßig beſſer abgeſchnitten hätte. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß er trotzdem ein würdiger Finaliſt ſeines großen Gegners war, der verdient dieſes Spiel gewann. Fred Perry, deſſen temperamentvolles Spiel Immer wieder begeiſtert, iſt heute unbeſtretibar der beſte Tennisſpieler, der eine Kette von Erſolgen auf⸗ zuweiſen hat, die alle Anerkennung erfordert, Aber auch in der Preſſe hat v. Cramm das Lob er⸗ halten, das er verdient.:2,:4,:4 in 80 Minuten zu verlieren— das ſcheint zumächſt eine glatte Sache zu ſein. Aber es zeugt von der Urteilskraft der engliſchen Preſſe, wenn ſie dieſes Zahlenſpiel nur als Beweis dafür bringt. wie ſtark ſich dieſer ſpannende Kampf von früheren Schlußrunden unterſchted. So ſchreibt der„Tennispabſt“ Wallis Myers: Wimbledon hat ſchon ſchwerer um⸗ kämpfte und größere Spiele in der Vergangenheit erlebt. Das waren Spiele, in denen das Netzſpiel einen ſicht⸗ bareren Ausdruck fand. Aber was die große Kraft und Schnelligkeit der Grundlinienſchläge, was die elegante und genaue Art bei der Ausführung der Drives und die Prä⸗ Ziſität der Lobs anbelangt— Waſſen, mit denen beide Spieler, Perry immer etwas ſchneller als ſein Gegner, kämpften— ſo kann ich mich nicht entſinnen, ſe einen ähnlichen Kampf in Wimbledon geſehen zu haben.“ Der Abſchluß Dieſer große deutſche Erfolg intereſſierte uns natürlich am meiſten, denn es bleibt ein Erfolg, auch wenn von Cramm gegen Perry unterlag. Aber damit ließ das Inter⸗ eſſe der engliſchen Tenniswelt an den Ereigniſſen des letzten Tages nicht nach: die Schlußrunden im Damen⸗ einzel, Herrendoppel und gemiſchten Doppel ſorgten für genügend Beachtung, ſo daß der auch in Wimbledon blühende Schleichhandel in Sitzplatzktarten— über ein Pfund für einen Sitzplatz!— gute Geſchäfte machte. Denn noch griffen engliſche Spieler und Spielerinnen in die Ereigniſſe ein, wenn es auch zu einem Doppel⸗ erfolg in dem Dameneinzel nicht reichte: ein ſchwerer Schlag für das engliſche Damentennis! Die Titelhalterin Miß Round ſchied ſchon vorher aus, die frühere Deutſche Fr. Sperling, die jetzt durch ihre Heirat die däniſchen Farben vertritt, kam ebenfalls nicht in die Schlußrunde, die damit zwei„Helens“ im Endkampf ſah: Helen Moody und Helen Jacobs. So hielt ſich Amerika für ſeine Nie⸗ derlagen im Herreneinzel im Dameneinzel ſchadlos! 1 0 den Schlußkampf im Dameneinzel ſiehe 2. Sport⸗ eite.) Als des letzte Ball im Zentre⸗Court im Troſtſpiel ge⸗ ſchlagen worden war, hatte die größte diesjährige Veran⸗ ſtaltung ihr Ende gefunden. Aber ſchon richten ſich die Blicke der Tenntswelt in die nahe Zukunft: ſchon prangen in Wimbledon die Plakate: Dapispokalensſpiel zwiſchen Amerika und Tſchechoflowakei oder Deutſchland und Her⸗ ausforderungsrunde England gegen den Sieger des End⸗ ſpiels. Wird Deutſchland in 14 Tagen an dieſe Stätte zurückkehren? Das Spiel gegen die Tſchechoſlowakei, das Ende dieſer Woche in Prag ſtattfindet, müßte gewonnen werden, wenn HLieſer Fall eintreten ſoll. Bei einem Sieg in Prag hätte Deutſchland den größten Tenniserfolg in ſeiner Geſchichte erſtritten: v. Cramm in der Schlußrunde von Wimbledon, Deutſchland in der Schlußrunde des Da⸗ nispokals! Hoffen wir und kamen auch als Zehnter bzw. Sießter in Metz durchs Ziel. Von den deutſchen Einzelfahrern hielt ſich Stach (Berlin) am beſten und gewann ſogar den Spurt in der dritten Gruppe, die er als 15. ins Ziel führte. Zehn Kilometer vor dem Ziel begann plötzlich eine wilde Jagd, der belgiſche Meiſter Danneels ging davon, aber Di Paed und der kleine Franzoſe Archambaud hefteten ſich ſofort an ſeine Ferſen und die örei Fahrer konnten ſchließlich mit 1½% Minuten einen Abſtand zwiſchen ſich und ihre Ver⸗ folger legen. Kijewſki und Umbenhauer waren die ein⸗ zigen in der zweiten Gruppe, die ein Intereſſe an der Verfolgung gehabt hätten, aber von den Franzoſen und Belgiern wurde ihnen keine Unterſtützung zuteil. Die Ergebniſſe: Charleville— Metz(161 Km.]: I. Di Paco(Italien) :29:07; 2. Danneels(Belgien) 1 Länge zurück; 3. Archam⸗ baud 10 Meter zurück, 4. Aerts 1:30:41 5. Mo- relli(Italien); 6. Le Greves(Frankreich; 7. Kijewfki (Deutſchland); 8. Neuville(Belgien); 9. De Caluwé(Bel⸗ aten); 10. Umbenhauer(Deutſchland); 11. Lowie(Bel⸗ gien); 12. Verwaecke(Belgien); 18. Debenne(Frankreich); 14. Magne(Frankreich) alle dichtauf; 15. Stach(Deutſch⸗ land):30:54 16. Clearec(Fronkreich)? 17. Mauclair (Frankreich). Weitere Ergebniſſe folgen, Abſchluß in Wimbledon Helen Moooy-Wills zum 7. Male Wimbledon Siegerin Die inoffiziellen Tennis⸗Weltmeiſterſchaften auf Raſen⸗ plätzen wurden am Samstag in Wimbledon abgeſchloſſen. Das größte Turnier und zugleich auch das länaſte iſt be⸗ endet. Ein Jahr lang hat der Raſenboden Wimbledons Zeit und Ruhe, ſich zu erholen, ſich für ein neues Meiſter⸗ ſchaftsturnter Horzubereiten. Im Mittelpunkt der Ereigniſſe des Schlußtages ſtand in erſter Linie das Endſpiel der Frauen, .8 zum dritten Male eine rein amerikaniſche Angelegen⸗ heit. Wie im Jahre 1920 und 1932 hatten ſich wieder die beiden„Helens“, Helen Moody⸗Wills und Helen Jacobs, qualiſiziert— und wie in den beiden voraufgegangenen Begegnungen, ſiegte auch diesmal wieder Helen Moody⸗ 5 die ſich damit ihre ſtebte Wimbledonmeiſterſchaft olte. 1927 gewann die Amerikanerin, damals noch Helen Wills, zum erſten Male, um diefen Erfolg auch im den nächſten drei Jahren. bis einſchließlich 1930, zu wieder⸗ holen. Im Jahre 1931 fehlte ſie in Wimbledon— Cilly Außem holte für Deutſchland den größten Triumph her⸗ auß. Die beiden folgenden Jahre ſahen aber wieder Helen Moody⸗Wills in Front, die aber wegen einer Er⸗ krankung 1934 abermals fehlte. Sie müſſe das Tennis⸗ ſpiel ganz aufgeben, hieß es damals. 1935 erſchien ſie aber wieder in England— ſiegte. Die Titel verteidigerin Dorothy Round ſchied ſchon vorzeitig aus. Heren Jacobs, die im Vorfahre ſo nahe am Sieg war, mußte ihre Hoff⸗ nungen auch diesmal wieder kurz vor dem Ziele be⸗ graben. In einem heldenmütigen Ringen, das in den 127 Stun⸗ den manche aufregende Situation brachte wurde Helen Moody⸗Wills mit 628,:6.:5 abermals Meiſterin. Der Höhepunkt wurde zweifellos erreicht, als Helen Jacobs im dritten Satz 573 führte. Sie konnte ſedoch ihren Matchball nicht verwandeln, Helen Moody machte vier Spiele hintereinander und hatte gewonnen. Für die Ausgeglichenheit des Kampfes zeugte die Tatſache, daß die Verliererin 110 und die Siegerin 108 Punkte machte. Während Helen Jacobs wiſelflink über den Platz lief— ein engliſcher Journaliſt„errechnete“, daß ſie in dieſem Kampfe 15 Km. gelaufen ſei— machte Helen Moody nur wenige Schritte und ſchlug ſcharfe Treibſchläge von der Grundlinie aus. Einen auſtraliſchen Sieg gab es im Männer⸗ doppel, wo das Zuſammentreffen der beiden beſlen Doppelpaare der Welt Crawford⸗Quiſt und Allifon⸗ van Ryn, größte Spannung hervorrief. In einem vackenden Kampf behielten Crawford⸗Qulſt in fünf heiß umſtrit⸗ tenen Sätzen mit 618,:7,:2,:7,:5 die Oberhand. Zu einem engliſchen Siege kam es im Frauen ⸗ Doppel. Stammers⸗James hatten es micht allzu ſchwer, die franzöſiſch⸗dämſche Kombination Ma⸗ thieu⸗Sperkina in zwei Sätzen:1, 614 zu ſchlagen. Lediz⸗ lich im zweiten Satz fanden die Engländerinnen einigen Widerſtand. In den Abendſtunden wurde daun auch das Gemiſchte Doppel noch entſchleden. Round⸗Perry ſchlugen in der Vorſchlußrunde Jeörzeſowſka⸗Quiſt:1 678 und trafen in der Endrunde auf das auſtraliſche Ehepaar Hopmann, das in einem Dreiſatzkampf den Engländern 718, 416, 622 unterlag. Die Wimbledonſieger 1935 find: Männer⸗Einzel: Fred J. Perry Gottfried :2,:4,:4.. Frauen⸗Einzel: Helen Moody⸗Wills—Helen Jacobs 5 26:5, 28,:6, 7: c ener Doppel: Crawford⸗Quiſt—Alliſon-von Ryn 678, :7,:2,:7, 715. eee Stammers⸗James—Mathieu⸗Sperling v. Cramm :1.:4. Gemiſchtes Doppel: Round⸗Perriy Ehepaar Hopmann Weilere Gaumeiſterjchaflen Der Gau Weſtfalen brachte ſeine Meiſterſchaften in der Leichtathletik in Wanne⸗Eickel zur Durchführung. Teilweise gab es recht beachtliche Leiſtungen obwohl ein ſtarker Wind ſich unangenehm bemerkbar machte. Die Ergebniſſe: Kugelſtoßen: Werring⸗Gronau 14,89 Meter.— Weit⸗ ſprung: de Lamboy⸗Münſter 6,75 Meter.— 10 000 Meter: Legge⸗Bochum 33:83, Min.— 400 Meter Hürden: Ebert⸗ Hörde 58,4 Sek.— Hammer: Dutz⸗Dortmund 41,67 Meter. 2 800 Meter: Mertens⸗Gelſenkirchen 201,1 Min.— Drei⸗ ſprung: de Lambony⸗Münſter 18,85 Meter.— 209 Meter: Buthe⸗Pieper⸗Gelſenkirchen 25 Sek 4 mal 1500 Mtr.: Stahlwerke⸗Dortmund 17:80, Min. Im Gau Mitte wurden die Leichtathletikmeiſterſchaf⸗ ten, die in Erfurt abgewickelt wurden. durch die ſchlechte Witterung ſtark beeinträchtigt. Trotzdem gab es noch einige gute Leiſtungen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: Gentſch⸗Halberſtadt 10,0 Sekunden. 1500 Meter: Böttcher⸗ Wittenberg:05 Min. 5000 Meter: Becker⸗Wittenberg 15784, Min. Stab hoch: Weimann Halle 350 Meter, Hammer: Reinhardt⸗Köthen 41,0 Meter. Weitſprung: 89 7 755..(Frauen): Kunze⸗ „ eber. prun rauen): Scheibe⸗Er⸗ furt 1,56 Meter. 1 10 In Brandenburg Trotz des ſchlechten Wetters hatten ſich in Mariendorf noch etwa 2000 Zuſchauer eingefunden. Teilweiſe gab es auch noch recht gute Ergebniſſe. So lief der deutſche Rekord⸗ mann Erwin Wegener über 110 Meter Hürden im Vorlauf 14,9. Enöres⸗Wünsdorf ſprang 1,85 Meter hoch. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Lammer Polizei 10,8; 2. Fiſcher⸗B 40, g. Hamann⸗Allianz 11,0.— 400 Meter: 1. Kuckhoff⸗ Allianz 52,0.— 1500 Meter: 1. Schaumburg Ober⸗ hauſen 4708(außer Wettbewerb); 2. u. Meiſter Schilgen⸗ Telefunken 410,2.— 10 000 Meter: Klos AEG, 33:02, 0. 119 Meter Hürden: 1. Erwin W. egener⸗Schöneberg 15,0; 2. Beſchetznik⸗ Dec 16,0.— Hochſprung: 1. Endres ⸗ Wünsdorf 1,85 Meter; 2. Stöck⸗SCC 1,81 Meter; 3. Dr. Betz⸗DSc 1,81 Meter(durch Stechen).— Dreiſprung: 1. Bieber bach⸗ DS 18,75 Meter.— Hammer: 1. Kas⸗ pver⸗ Siemens 42,86.— Speerwerfen: 1. Stöck 66,70 Me⸗ ter; 2. Boeder⸗Komet 63,81 Meter.— Frauen. 100 Meter: 1. Dörffelöt⸗Siemens 12,6; 2. Meyer⸗AEch 12,7. Diskus: 1. Mauer meyer⸗ München 43,27 Meter laußer Wettbewerb); 2. E. Braumüller⸗Dosc 35,49 Meter.— Speer: 1. Brau müller 42,20 Meter. „„am Mittelrhein Die Metſterſchaften des Gaues Mittelrhein waren am erſten Tage in Trier nur ſchwach heſucht, obwohl das Wetter gut war. Die Kölner Vereine holten von elf allein zehn Titteln. Die Ergebniſſe: Kugelſtoßen: Leitges⸗Poſt Trier 18,53 Meter. ſprung[Frauen: Bartmann⸗Unt Köln 1,42 Meter. 1 e 7 91 3 Minut.— Weit⸗ tung: nkbötz⸗AS öln 7,1 Meter.— 100 Meter: Steffens⸗ASB Köln 110 Sek. 80 Meter Hürden — Hoch⸗ Pferderennen im Neich Karlshorſt(7. Juli) 1. Roſenkönig⸗Jagdrennen. 3300 l, 9200 Meter. 1. Graf C. A. Wothenaus La Géralda(B. Ahr); 2. Pouiſly; 3. Prinzeß Ronalda. Ferner: Markgraf, Gräfentonna, Fehler, Tulla. Tot.: 185:10; Platz: 32, 25, 29:10. 2. Kornblumen⸗Jagdrennen. 4500 /, 9600 Mtr. Inter⸗ nationales Ofſiziersreiten. 1. Stall Hof Häufels Was Ihr wollt(ot, Klewitz); 2. Fino; 3. Steinoriach. Ferner: Horos, Wiſa FFonſpertüis, Ol' Man River, Eifack, Tot: 21:10 Platz 14 25, 24:10, Sommer⸗Hürden⸗Ausgleich. 4000 /, 3000 Meter. Ausgleich 2. 1. Lt. S. v. Mitzlaffs Herero(R. Flieth); 2. Araba; 8. Tortoiſe Shell. Ferner liefen: Cſoda, Palladio, Pera, Tumult, Roſella. Toto: 85:10; Platz: 25, 32, 74:10. 4. Elanus⸗Flachrennen. 2500 J, 1400 Meter: 1. Graf C. A. Wuthenaus Rheinwacht(J. Raſtenberger); 2. Quiſi; 3. Perugia. Ferner: Gaſtrolle, Ghandi, Lapſus, Ming, Reichsbahn, Molly. Toto: 31:10; Platz: 14, 12, 1910. 5. Landsberg⸗Jagbreunen. Ehrpr. u. 7000. Ausgl. 1. 5000 Meter. 1. Geſt. Haus Brunſchwigs Kokette(Wolff), 2. Honortus, 3. Creolin. Ferner liefen: Gemma, Jubel, Laus. Tot. 28:10, Pl, 23, 27:10. 6. Heumonb⸗Flachrennen. Ehrpr. u. 9500. Ausgl. g, Internation. Amateurreiten. 1600 Meter. 1. Frau Ch. Butzkes Talbot(Schlaefke), 2. Cortina, 3. Mailänder, 4. Baſtlex. Ferner liefen: Horus, Poet's Fancy, Jasmin, Honeska, Venuſta, Liebesfeuer, Fresca, Liebesarie. Tot, 25:10, Pl, 13, 16, 14, 19:10. 7. Schüler⸗ Hürden rennen. 3000 /. Dreij. 2400 Meter. 1. R. Haniels Perlmutter(Bismark), 2. Famor, 3. Divi⸗ dende. Ferner liefen: Mumtas Mahal, Torquato, Stobel, Mannteufel, Liebmich, Reiher, Mattiacum, Fogaſch. Tot. 23:10, Pl. 12, 12, 18, 20:10.. 8. Lauges Flachrennen. Ehrpr. u. 3400 /. Ausgl. 8. 2600 Meter. 1. Stall Havels Blaſon(3. Raſtenberger), 71. Geſt. Erlenhofs Seraphine(K. Thiel), 3. Freibrief, 4. Marland. Ferner liefen: Silberſtreif, Melnitz, Avlſo, Glasbläſer, Sultan 2, Strachan, Darkus, Pater, Rückert, Abendgeläut, Cyklop, Nobel, Habgier. Tot, 87, 5710, Pl. 38, 34, 34, 28:10. Köln(7. Juli) 1. Walleuſtein⸗Rennen. Zweifährige. 2400 4, 1h00 Mtr. 1. F. H. Jampes Kameradſchaftler(K. Narr): 2. Edel⸗ Bitter; 3. Märchenprinz. Ferner: Auſtria, Irmgard, Niobe. Tot.: 85710, Platz: 17, 15, 12.10. 2. Marmor⸗Reunen. Dreijährige. 1950, 2100 Mtr. 1. Geſt. Weils Flüſterton(E. Grabſch);.7 Frhr. v. d. Bottlenbergs Alpha; 3. Centurio Ferner: Nikolaus, Dauerlauf, Bummelant. Carga. Toto: 8, 54:10; Platz: 3, Frohnhof⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 4000, 4000 Mtr, 4, H. Schweitzer jun. Rabenſteiner(A. Uhl): 2. N. nus; 3. Roſenkrieg. Ferner: Legitimiſt, Leithirſch, Feudal, Tot. 77:10; Platz: 28, 17, 17110. 4. Nobert⸗Gerling⸗Preis. Ehrenpreis und 28 000, 2400 Meter: 1. Geſtüt Erlenhofs Athanasius(& Grabſchl; 2. Ehrenpreis; 3. Ebro. Ferner: Airolo, Renvers,. Toto: 15:10; Platz: 12, 26:10. 5, Palaſtpage⸗Rennen. 4000, Aus leich 2, 1800 Meter: J. Gebr. Röslers Polarſtern(E. Stock); 2. Sonnenfalter: 2. Atlas. Ferner: Gnom, Saarfels, Miſſouri, Lauſpaß, Mogul. Toko; 74:10; Platz: 22, 26, 20:10. 6. Lycabu⸗Reunen. 2400, Ausgleich 3, 1400 Meter: 1. Geſtüt Ravensbergs Lbffelmann(A. Lommaßſch)n 2. Miſ⸗ ſiſſtppi: 8. Paramour. Ferner: Letzter Sioux, Feuerzauber, Praſſer, Alpha. Toto: 42:10; Platz: 23, 2010. 7. Georgios⸗Rennen. 1950. Dreij, 2000 Meter, 1. C. u, L. Neebs Melle(Höllein), 2. Stobno, 8. Orſina. Ferner liefen: Jeuerheld, Roſen. Tot, 22:10, Pi. 16, 2010. 8. Kirſchölüte⸗Hürden⸗Reunnen. 2400. Ausggl. 3. 2900 Meter. 1. 5. Hülſemanns Segelflug(Ohſt), 2. Vicky, 8. Springflut, 4. Barolea. Ferner liefen: Baden, Aigan, Charmante, Chevalier, Doppelſprung, Huſar, Tot. 72110, Pl, 16, 17, 14, 18:10. Sieg⸗Doppelwette 5. und 6. Rennen: 289 10. Schwacher Beſuch in Würzburg Die Würzburger Ruderregatta büßte durch das Aus⸗ bleiben mehrerer Ruderer ſtark an Intereſſe ein, ſo daß auch die erſten Vierer⸗Rennen ausfallen mußten, Zum erſten Male wurde die Regatta wieder auf dem unteren Main durchgeführt. Am erſten Tage hatte ſich nur ſchwa⸗ cher Beſuch eingefunden. Die Ergebniſſe: Jungmann⸗ Einer: 1. Scheuermann⸗Aſchaffenburg 629,4 2. Meyer⸗Würzburger ch.38.4; 3. Ernst Kafdel⸗ Franken Schweinfurt:40 2.— Erſter Vierer: Verbands elle Würzburg erhielt den Preis zugeſprochen.— Junior⸗ Hierer: 15 abu rge Bayern 51:51; 2. Schweinfurter Franken 553,4.— Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Regens⸗ burger RW:51; 2. 1 Bayern:56, 3. Würz⸗ burger ch 610.— zzwefter Einer: 1. Schmitt⸗RNV Bam⸗ berger 6718,86 2. Schäfer⸗Amiettio Mannheim 6120. (Frauen]: Hauſer⸗Uni Köbn 13,9 Sek.— 110 Meter Hür⸗ deu: Nottbrock⸗AS Köln 166 Sek.— 10 000 Metez: Sacher⸗Kölner BC 34:05, Min.— 400 Meter: Nöller⸗ ASV Köln 50,6 Sek.— Hammerwerfen: Lörring⸗Kölner BC 47,44 Meter.— Diskuswerfen[Frauen]: Hermann⸗ Kölner Tſchaft 38,08 Meter. . am Niederrhein In Rheydt hatten ſich bei ſehr windigem Wetter nur einige hundert Zuſchauer eingefunden, die durch das Fernbleiben von Jonath hart enttäuſcht wurden. Eine Ueberraſchung gab es im 100 Meter⸗Lauf, wo Hendrix in 10,7 Sekunden vor Voß. Heithoff und dem Favoriten Riether ſiegreich blieb. Die Ergebniſſe: 1500 Meter: Neu⸗Mülheim:01,83 Min. 3000 Meter indernis: Halfmann⸗Dutsburg 10:00,4 Min.— Hammer: rouvers⸗Duisburg 37,68 Meter.— 100 Meter: Hendrix⸗ Krefeld 10,7 Sek.— 10 000 Meter: Oſthoff⸗Duisburg 32:28 Min.— Weitſprung: Rauch⸗Krefeld 6,81 Meter.— Kugel: Sarx⸗Eſſen 19,95 Meter, Jeſſe Owens nur Dritter Amerikaniſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkte wurden fetzt ſchun in Lincoln die US A⸗Leichtathletik⸗Meiſter⸗ ſchaften ausgetragen, die nicht nur— erwartungsgemäß einige ganz hervorragende Ergebniſſe, ſondern auch Ueber⸗ raſchungen brachten. Der in letzter Zeit ſo ſtark hervos⸗ getretene Neger Jeſſe Owens, der nicht nur eine, ſon⸗ dern gleich örei Welthöchſtleiſtungen an einem Tage auf, ſtellte und egaliſierte, errang nicht eine einzige Meiſter⸗ ſchaft. Owens, den man in Amerika gern als den kommen⸗ den Olympiaſieger anſah, wenn man dies auch noch nicht laut in die Welt hinauspoſaunte, wurde auf ſeiner Spe⸗ ztalſtrecke, dem 100⸗Meter⸗Lauf, ſogar nur Drikter hinter Peacock und Ralph Mexcalfe. In dieſem Neger⸗Trio war Peacock diesmal der ſchnellſte. Er lief ſowohl im Vor⸗ lauf als auch in ber Entſcheidung die fabelhafte Zeit von 10, Sekunden; ein ſtarker Rückenwind leiſtete aber wert⸗ volle Unterſtützung, ſo daß die Anerkennung dieſer Zeit als Welthöchſtleiſtung nicht in Frage kam. Metcalfe holte ſich die 200 Meter in 21 Sek., während Peacock auch im Weitſprung mit 7,090 Meter Meiſter wurde. Cornelius Johnſon überſprang genau 2,00 Meter und im Staß⸗ Buchſpringen kamen Meadows und Willtam Sefton auf 4,1 Meter. Edward'Brien durchlief die 400 Me⸗ ter in 47 und Elroy Robinſon bie 800 Meter in:51, Die Ergebniſſe: 800 Meter: 1. Elroy Robinſon 1251,1. Gewichtwerſen: 1. Clorf Hanskins 11,3 Meter. Hamerwerſen; 1. Harry Dreyer 51,41 Meter. 1500 Meter: 1. Cunningham 3253, 9000 Meter Gehen: 1. Harxy Hinkle 13:48,3. 100 Meter; . Peacock 10,2; 2. Ralph Metcalfe; 3. Jeſſe Owens. 110 Meter Hürden: 1. Perey Beard 14,2. Kugelſtoßen: 1. Jack Torrance 15,70 Meter. Stabhochſprung: 1. Mogg ows uns William Sefton ſe 4,1 Meter. 5000 Meier: 1. Cluskesz 15714,1. 200 Meter Hürden: 1. Dales hofteld 23,2. Diskus⸗ werfen: 1. Phil Kennet und 1 48,97 Meter. Weitſprung: 1. Peacock 700 Meter. 200 Meter: 1. MRalpß Metcalfe 21,0. 400 Meter Hürden: 1. Thomas Moore 59,5. Fechpans; 1. Cornelius FJohnſon 2 Meter. 400 Meter: Edward'Brien 47,6. Speerwerfen: 1. Ode 64,25 Me, ter. 4 mal 100 Meter: 1. Nedfengpier, Georges Dinges, Pau! Philips, Ralph Metcalfe 41,2. Dreiſprung: 1. Ro⸗ land Romerg 15,36 Meter. 4 mal 400 Meter: Harald Lamb, Tim Ring, Ilm Herbert, Harry Hoffmann 819,1. Jeſſe Owens ſyrang nur“ 7,908 m Der ſeltene Fall, daß ein Weitſpringer mit einer Lei⸗ ſtung von 7,98 Meter— vor wenigen Wochen noch Welt⸗ höchſtleiſtung, bis der Neger Jeſſe Owens die Marke auf 9,15 Meter ſtellte— nicht Sieger wird, ſondern nur einen Platz belegt, hat ſich bei den amerikaniſchen Mei terſchaften in Lincoln ereignet. Und ausgerechnet dem eltrekordz mann ſelbſt, Jae Owens, mußte dies paſſieren. Sein Sprung von 7,983 Meter kene nicht zum Sieg, denn ſein ier Peacock, der auch die 100 Meter in der neuen Weltrekordzeit von 10, gewann, ſprang 700 Meter und holte ſich damit den Titel. Die Niederlage von Owens über 100 Meter und im e überhaupt die arößten Ueberraſchungen bei den 1. ⸗Meiſterſchaften. Sie zeigen aber gleichzeitig, daß bie Vereinigten Staaten eine gaga Reihe von erſtklaſſigen Spitzenkönnern en un b die Konkurrenz ſelbſt nicht vor Weltrekordleuten halt macht. Das ſteht ſeſt: Amerikas Athletik⸗Streitmacht 1988 wird ſo ſtark ſein wle nie zuvor!. Schweizer Ruberſiege in Henley Englands größte Ruderregatta, die„Royal 1 die ſeit 97 Jahren regelmäßig auf der 2100 Meler angen Themſeſtrecke entſchleden wird, war auch jetzt wieder das rößte Ereignis im engliſchen Ruderſport. Deutſchlaud atte im Hinblick auf die Euxvpameiſterſchaften und Olym⸗ viſchen Spiele bie Vorfahrsſieger Broun⸗Mößller im hlie⸗ menzweier und Dr. Buhtz im Einer nicht gemeldet, Das Auslond war ſo faſt nur durch Schweizer Ruderer ver⸗ treten, die auch recht erfolgreich abſchnitten. Den Einer um die Diamond Seulls ſicherte ſich der Schweizer Rufli, während der W auch den Stewards⸗Cup, im Erſten Vierer, erſolgreich beſtreiten konnte. 5 Die Ergebniſſe: Erſter Einer(Diamond Seulls]: 1. Ruft(Schweiz) 8715½ 2, Zaprel(Tſchechoflowakei) 3% Längen. Erster Bie⸗ rer[Stewards⸗Cupf: 1. F Zürſch 714 2. London RG Zweiter Vierer 8 Längen. ſolds⸗Cup): 1. Reading RE London 71690; 2. Thames diet London. 25 d m= Vierer(Viſitors⸗Gnp):. 11 College bridge:40; 2, Firſt Trini ombridge 2 Längen. Rie⸗ men⸗Zweier(Silber⸗Baſe]: 1. Jeſus E ol lege Cam; bridge:20, 2 Thames Rc London e Längen. Erſter Achter[Wranb⸗Ghallenge⸗Cuyf: 1. Pembroke Col ⸗ lege Cambriôge 5152 2. Leander Ref London 17¹ Längen. 10. Seite/ Nummer 306 Neue Maunheimer Zeitung) Morgen ſatlongl⸗ Theater namen Montaz, den 8. Juli 1935 Vorstellung Nr. 337 Miete HNr. 27 Sondermiete HNr. 14 Hilde und 4 p8 2 Lustspiel in drei Akten von gebe lals-Hers- Wonen 4 nfang 20 Uhr Ende gegen 22 Uhr 1 5 Wir bedienen 80 forte in allen Arbeiten: 7 Plissee, lohlsiume, Kanten, 5 Einkurbeln von Spitzen u. Ein- sätzen. Blesenarbelten, Stepp arbeiten, Stoff- Dekatur. Stoff- Knöpfe, Knopflöcher. Kleid Wäsche-Stiekerei ſeschw. Mixe, MA. 7 ſtontag, 8. 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Juli 1935; b) für Fahrräder, Photographen⸗ Apparate, Anzüge, Mäntel, Weißzeng, Stiefel u. dergl. am Mittwoch, den 17. Juli 1935. Beginn ſeweils 14 Uhr. en in Hannheim und Umgebung! Und zwar durch den weltberühmten 25 Ci 2 RNlesen-elreus FIRAssBuReER der in Kürze in Mannheim einige Vorsfellungen gibi. Wiedersehen mit einem klassischen Circus bedeutet ein Besuch im Circus Strassburger. Neu und wieder jung ersteht Nummer für Nummer der alte, gute und echte Circus, wie ihn unsere Väter schon liebten und wie wir ihn uns auch heute noch wünschen. Circus Strassburger wird auch hier mit seinem Programm überzeugen, daß er zu den besten Unternehmen seiner Art gehört, daß er den ausgezeichneten Ruf, dessen er sich erfreut, auch voll und ganz rechtfertigt. 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