n 8 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl, 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne m a zeit Mannheim e Einzelpreis 70 Df. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzefle 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile zahlende Familien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ 50 Pfennig. 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Abeſſinien habe da⸗ gegen dreimal den Völkerbund zur friedlichen Lö⸗ ſung des Streitfalles angerufen. In dieſem Zu⸗ ſammenhang wies der Kaiſer auf die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen Abeſſiniens zu England hin und erwähnte den engliſchen Verſuch, durch eigene Gebietsabtretungen den Frieden zu erhalten. Muſſo⸗ lini habe jedoch alle Friedensangebote zurückgewie⸗ ſen, habe Abeſſinien beleidigt und es der Barbarei und Sklaverei bezichtigt, die tatſächlich bereits be⸗ ſeitigt ſei. Der Kaiſer betonte ſodann, daß ſein Land alle Verträge gehalten habe, und daß es ſich auch bereit⸗ gefunden habe, die Völkerbundsentſcheidung anzu⸗ nehmen und Italien zu entſchädigen, falls der Völ⸗ kerbund hierüber entſchieden habe. Trotz all dieſer Verſtändigungsbereitſchaft habe jedoch Italien wei⸗ terhin Truppen und Kriegsmaterial in ſeine beiden Kolonien entſandt. f Der Kaiſer erklärte dann wörtlich:„Nun ſteht der Krieg vor der Tür. Trotz unſeres gezeig⸗ ten Friedenswillens rückt der Krieg ſtündlich näher. Es iſt unſere Pflicht, unſer Land zu verteidigen. Auch im Jahre 1896 hat Abeſſinien keinen Krieg gewollt. Damals haben die Italiener unſer Land mit Er⸗ oberungsabſichten angegriffen und wollen dies heute wiederholen. Mit Gottes Hilfe hat Abeſſinien die⸗ ſen Krieg gewonnen, es hat aber den Ausgang der Adua⸗Schlacht politiſch nicht ausgewertet. Wir haben alles getan, um den Frieden zu wahren. Um der Ehre der Nation willen aber lehnen wir ein italieniſches Protektorat ab. Wir haben ein reines Gewiſſen und ſind ſchuldlos am Krieg. Abeſſinien kämpft bis zum letzten Mann für ſeine Unabhängigkeit. Abeſſinien wird den modernen Waffen Italiens die Be⸗ reitſchaft entgegenſetzen, ſein Land und ſeinen Kaiſer bis zum Tode zu verteidigen. Der Kaiſer wird mit ſeinem Volke lieber kämp⸗ fen und ſterben, als die Freiheit verlieren.“ Der Kafſer ſchloß mit einem Aufruf an das abeſſini⸗ ſche Volk, alle Stände⸗, Klaſſen⸗ und Religionsunter⸗ ſchiede beiſeite zu laſſen und im Kampf zuſammen⸗ zuſtehen. Die Frauen forderte er auf, ſich als Pflegerinnen bereitzuhalten.„Es lebe Abeſſinien! Wir ſterben für Abeſſiniens Freiheitl Gott mit uns!“ Unter Tränen der Begeiſterung brachen die Ver⸗ ſammelten in ſtürmiſche Beifallsrufe aus. Volksverſammlungen unter freiem Himmel Meldung des DNB. — Addis Abeba, 18. Juli. Die große Rede des Kaiſers hat auf die Bevölke⸗ rung tiefen Eindruck gemacht. Ueberall finden rieſige Volksverſammlungen unter freiem Himmel ſtatt, bei denen Prieſter Anſprachen halten und die Leitgedanken der Parlamentsrede erläu⸗ tern. Die Verſammlungen werden mit gemeinſamen Gebeten abgeſchloſſen. a Ruhe und Zuverſicht herrſchen im ganzen Land. Die Regierungskreiſe hegen immer noch die Hoff⸗ nung auf eine friedliche Löſung und auf ein Nach⸗ geben Italiens. 5 Die vor einigen Tagen gegründete„Vereinigung der Jugend Abeſſiniens“ hat ſtarken Zulauf. Sie zählte am Donnerstag 14000 Mitglieder. Wie ſtellt ſich England? (Funkmel dung der N M.) N 5 O London, 19. Juli. Die Anſprache des Kaiſers von Abeſſinien vor dem Parlament iſt hier die Hauptmeldung des Tages. Ueber die Lage berichtet der diplomatiſche Bericht⸗ erſtatter der„Morning Poſt“, der britiſche Bot⸗ ſchafter in Rom habe am Mittwoch an Muſſolini in einer Beſprechung im Namen der britiſchen Regie⸗ rung die Einladung gerichtet, auf der Sitzung des Englandreiſe deutjcher Fronkkümpfer Eine Einladung durch die zur Zeit in Deutſchland weilenden Kameraden Meldung des DNB. — Berlin, 18. Juli. Das Programm der Deutſchlandreiſe der eng⸗ liſchen Frontkämpfer ſah am Donnerstag eine Ar⸗ beitsbeſprechung über die künftige Ausgeſtaltung der gegenſeitigen Beziehungen vor. Im Namen ſeines Verbandes lud dabei Major Fetherſtone⸗Godley die deutſchen Kameraden zur Teilnahme an der nächſten Jahrestagung der Britiſh Legion, Pfingſten 1936, nach England ein. Die deutſchen Front⸗ kämpfer nahmen dieſe Einladung mit großem Bei⸗ fall auf. In der Zwiſchenzeit ſoll eine Englan d⸗ reiſe deutſcher Frontkämpfer dem Studium des Verſorgungswerkes der Britiſh Legion und einem eingehenden Meinungaustauſch über die ſozialen Einrichtungen dienen. Als beſonders wichtig wurde feſtgeſtellt, daß die Jugend der Völker im Front⸗ kämpfergeiſte erzogen werde. Im Anſchluß an den Beſuch der Pariſer Juli⸗Tagung der FJ DAC, mit der die deutſch⸗engliſchen Frontkämpferbegegnungen freundſchaftliche Fühlung halten wollen, wurden Maßregeln zu einer engeren Verbindung zwiſchen Frontkämpfern und Jugend vorgeſehen. Die Be⸗ ſprechungen zeichneten ſich öͤurch den kameradſchaft⸗ ſchaftlichen Geiſt und den herzlichen Ton aus, in dem alle Fragen erörtert wurden. Geſelliges Beiſammenſein Meldung des DNB. — Berlin, 18. Juli. Der Führer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt a. D. Reinhard, hatte am Donnerstagnachmittag die Ver⸗ treter der Britiſh Legion, die am Mittwochabend wieder von Hamburg nach Berlin zurückgekehrt waren, zu einem Frühſtück im Hotel„Esplanade“ eingeladen. Zahlreiche Vertreter der deutſchen Front⸗ bämpferverbände hatten der Einladung gleichzeitig Folge geleiſtet. Die Fahnen des neuen Deutſchland und der Union⸗Jack ſchmückten den Feſtſaal des Hotels Esplanade. Oberſt a. D. Reinhard hob in ſeiner Begrüßungsanſprache die kameradſchaftliche Verbundenheit aller Frontkämpfer hervor. In ſeiner Antwort betonte Major Fetherſtone⸗Godley, daß die ehemaligen Frontkämpfer durch ihre Zuſammen⸗ arbeit untereinander ihren Ländern ebenſogut dienen wie dem Frieden im allgemeinen. Am Nachmittag waren die engliſchen Front⸗ kämpfer Gäſte des Reichsverbamdes deutſcher Offi⸗ ziere, der ihnen auf einem Ausflug nach Potsdam hiſtoriſche Stätten der preußiſchen Geſchichte zeigte. Völkerbundsrates über Abeſſinien den ftalieniſchen Standpunkt öffentlich darzulegen. Bisher ſei keine Antwort bekannt. Die Anzeichen ſeien aber ungünſtig. Die Zuſammenkunft des Völkerbundsrates werde wahrſcheinlich am 29. Juli erfolgen. Die Weigerung Italiens, ſich mit bloßen wirt⸗ ſchaftlichen Zugeſtändniſſen zu begnügen, und die Weigerung Abeſſiniens, irgendeine Art politiſcher Abhängigkeit anzunehmen, ſeien un⸗ überwindliche Hinderniſſe. Es ſei daher beſchloſſen worden, den Dingen ihren Lauf zu laſſen. Ueber die Haltung des britiſchen Vertreters auf der Sitzung des Völkerbundsrates habe das Kabinett am Donnerstag beraten. Eine endgültige Entſcheidung werde aber erſt in der nächſten Woche getroffen werden. Es verlautet, daß das Kabinett entſchieden für die Anwendung des Grundſatzes kollektiver Sicherheit ſei. Na⸗ türlich könne dieſer Grundſatz in verſchiedener Weiſe ausgelegt werden. Wenn z. B. die Italiener die von ihnen fortgeſetzt Abeſſinien zur Laſt gelegte Angriffs⸗ luſt beweiſen würden, ſo würde der Völkerbund viel⸗ leicht entſcheiden, daß Abeſſinſien unrecht habe und würde Italien beauftragen, für Oroͤnung zu ſorgen(1) Es ſei natürlich noch die Frage, ob dieſe Löſung end⸗ gültig angenommen werde, aber ſie gehöre beſtimmt zu denen, die ins Auge gefaßt worden ſeien. Aller⸗ dings müßte Italien ſeine Haltung gegenüber dem Völkerbund in bieſem Falle ändern. Hoare über ſeine Friebensbemühungen Meldung des DNB. — London, 18. Juli. Der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare erklärte am Donnerstag auf einem Frühſtück der Foreign Preß Aſſoctation u..:„Mein Ziel im For⸗ eign Office wird es ſein, den Tatſachen ins Ge⸗ ſicht zu ſehen; es gibt viel unangenehme Tat⸗ ſachen in der Welt der heutigen Außenpolitik; ich werde verſuchen, Frieden zu ſchaffen und die Ausſöhnung vorzubereiten. Wie ſehr auch die Anſichten voneinander abweichen mögen, ſo werde ich doch zumindeſten verſuchen, die perſönlichen Beziehungen ſo freundlich wie möglich zu halten. Es beſteht heute ein Wirbel von Problemen, die ebenſo entzündbar, halsſtarrig und drin⸗ gend ſind wie irgendwelche Probleme, denen ſich die Welt ſeit 1914 gegenüber geſehen hat. Aber wir müſſen unſeren Weg nicht von den Tat⸗ ſachen, wie ſie ſind, wegwenden. Das iſt die gefähr⸗ lichſte Tatſache in der Welt. Wir müſſen verſuchen, die vielen unzweifelhaft vorhandenen Schwierigkei⸗ ten nicht zu übertreiben, ſondern zu mildern.“ Muſſolini an oͤen Generalgouverneur von Eritrea Meldung des DNB. — Rom, 18. Juli. Wie ſtark ſich alles Augenmerk auf die ſich zu⸗ ſammenballenden Ereigniſſe in Oſtafrika richtet, geht aus einem ſehr bemerkenswerten Telegramm des Duce an den Generalgouverneur de Bono hervor, das hier größte Beachtung findet und von der Preſſe in größter Aufmachung gebracht wird. General de Bond hat anläßlich ſeiner ſechsmona⸗ tigen Tätigkeit dem italieniſchen Regierungschef einen umfangreichen Bericht zugeſandt, der von dem Duce mit warmen Worten der Anerkennung und bes Dankes für die von ihm geleiſtete eifrige Arbeit telegraphiſch beantwortet wurde. Muſſolini erkennt darin an, daß die Aufgaben des Generalgvuverneurs auf allen Gebieten in einem unaufhaltſamen Tempo wärtsgeſchritten ſeien und Eritrea inſtand ſetze, ſeine gegenwärtigen und kommenden Aufgaben zu erfüllen. Alles, was eine ſtarke Bevölkerung und ein großes Heer zum Leben braucht, wie Straßen, Waſſer, Lebensmittel, Häuſer, Verkehrswege, Kran⸗ kenhäuſer und unendlich viele andere Notwendig⸗ keiten, iſt, wie in dem Telegramm ausgeführt wird, trotz aller Schwierigkeiten zu einer Löſung gebracht worden. Auch die Stockungen im Hafen von Maſ⸗ ſaua, die einige Zeit lebhafte Beunruhigung aus⸗ löſten, ſeien überwunden. Der faſchiſtiſche Glaube und Wille habe alle beſtehenden Schwierigkeiten beſiegt. Der Duce ſchließt das Telegramm an ſeinen galten Kampfgenoſſen, der einer der vier Quadrium⸗ vire des Marſches auf Rom iſt, mit folgenden Wor⸗ ten: „Es bleibt noch vieles zu tun übrig, aber auf Grund Deines Berichts glaube ich, daß der ſchwie⸗ rigſte Augenblick überwunden iſt, und ich bin ſicher, daß Deine Arbeitserfüllung im zweiten Semeſter noch befriedigender ſein wird. In dieſem Sinne übermittele ich Dir und Deinen Mitarbeitern den Ausdruck meiner Zufriedenheit und meiner Freude, dem ſich die Schwarzhemden anſchließen, die Deiner ſchwierigen Aufgabe mit großem Mitempfinden fol⸗ gen.“ Anläßlich der beſonderen Ehrung de Bonos wer⸗ den ſeine Verdienſte von der italieniſchen Preſſe ſtark hervorgehoben und auf ſeine alte Kampfge⸗ meinſchaft mit dem Duce hingewieſen. Amerikas„Ermahnung“ an den italieniſchen Votſchafter Meldung des DN B. — Waſhington, 18. Juli. Der Plan, den Völkerbund zur Beilegung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streits einzuberufen, fand am Donnerstag die moraliſche Unterſtützung des Waſhingtonen Staatsdepartements, das in einer Verlautbarung die bisherigen Schritte Amerikas in dieſer Frage ſchilderte und betonte, 5 Außenminiſter Hull habe, nachdem ſeine Note au den Kaiſer von Abeſſinien in der italieniſchen Preſſe als Unterſtützung Italiens ausgelegt worden war, den italieniſchen Botſchafter zu ſich gerufen und ihm erklärt, dies ſei unrichtig. Die amerikauiſche Regierung verfolge im Gegenteil Zehn Jahre Mein Kampf“ Meldung des D. N B. s — Berlin, 19. Jul. Am 18. Juli 1925, geſtern vor zehn Jahren, wurde das Werk des Führers„Mein Kampf“, der Oeffent⸗ lichkeit übergeben. Dieſer Markſtein in der Geſchichte der Bewegung war am Donnerstag Anlaß einer Reichsſendung des Deutſchen Run d⸗ funks. Engſte Mitkämpfer des Führers, Ss⸗ Oberführer Schaub und Stadtrat Maurice, gaben in einem Zwiegeſpräch ein packendes Bild der Werdezeit der Bewegung und der Sinngebung des Nationalſozialismus. Wer den durch ſchmählichen Verrat bedingten Zuſammenbruch der Aktion vor der Felöherrnhalle zu München miterlebt hat, der kann den endlichen Sieg erſt recht würdigen, der ohne das Werk des Führers nicht denkbar iſt. Aus dem ſcheinbaren Niedergang erwuchs der Aufſtieg. Morgen für Morgen, ſo erzählten die Kampf⸗ und Leidensgenoſſen, wenn nur die erſten Sonnenſtrahlen über die Feſtungsmauern zu Lands⸗ berg am Lech leuchteten, tippte der Führer Wort um Wort auf der kleinen Schreibmaſchine. Die Sätze reihten ſich, ſie wurden Inhalt des Glaubens an die Wiedergeburt unſeres Vaterlandes. Feſtliche Feier⸗ ſtunden bereitete es dann, wenn der Führer ſchließ⸗ lich in ſtillen Abendſtunden fertige Kapitel vorlas. Der Führer hat in ſein Buch ſein eigenes Inneres hineingelegt, ſein eigenes Leben verankert; das iſt die ſchönſte Feſtſtellung der Gefährten Adolf Hitlers aus dieſer Zeit der Feſtungshaft. Während alles Vermögen, jeder Sachwert der Bewegung beſchlag⸗ nahmt wurde, entſtanden zu Landsberg durch die Worte des Führers nicht nur die ideellen Grund⸗ lagen des neuen Staates und das Lehrbuch der Par⸗ teigenoſſen und des ganzen deutſchen Volkes, ſondern auch durch den materiellen Erfolg die Möglichkeit zum Neuaufbau der Partei. Die Kampfjahre zogen dann in Ausſchnittbildern am Hörer vorüber. Von 19283 klangen die Namen der Toten auf, die ihre Pflicht bis zur letzten Kon⸗ ſequenz taten und ihr Leben dem deutſchen Volke opferten. Jahre um Jahre verrannen. Keines war ohne Kämpfe, jedoch jedes förderte den Aufſtieg. Vor dem Grundſätzlichen, das der Führer ſchrieb, ſteckten ſchon damals die Marxiſten die Köpfe in den Sand. Sie wußten nur zu genau, daß ihre Lügenlehre hier ihren Bezwinger fand. Immer höher wuchſen die Auflageziffern, und im gleichen Schritt faßte die Bewegung Boden. 1928 konnte mit dieſem einzigartigen Rüſtzeug dann Dr. Goebbels den Kampf um Berlin aufnehmen, den er zu einem ſo glückhaften Siege führen konnte. Im kleinſten Orte wirkten die Worte des Führers. Das Ausland wurde aufmerkſam, und ſchließlich über⸗ ſchritt die Auflageziffer die halbe Million. Eindrucksvoll war dann ber Hörbericht, wie der Sieg des Jahres 1933 die Auflageziffern vom 600. Tauſend über anderthalb Millionen zu z wel Mil ⸗ lionen in unſeren Tagen ſteigerte, ein Erfolg ohnegleichen in der Weltgeſchichte, der nur möglich war, weil das Buch„Mein Kampf“ die Grundlage der deutſchen Weltanſchauung, die Richtſchnur des Lebens und Redens jedes Deutſchen geworden iſt. die kriegeriſchen Vorbereitungen mit wachſender Unruhe. Am nächſten Tag, heißt es in der Erklärung wei⸗ ter, habe Außenminiſter Hull den franzöſiſchen und den britiſchen Botſchafter zu ſich gebeten und ihnen den Inhalt ſeiner Ermahnung an den italieni⸗ chen Botſchafter mitgeteilt. Hull habe weiter er⸗ klärt, daß Amerika an allen internationalen Ab⸗ kommen intereſſiert ſei, die eine friedliche Löſung pobitiſcher Streitigkeiten zum Ziele haben. Der Fortſchritt der Welt und die wirtſchaftliche Er⸗ holung machten es heute mehr denn je dringend notwendig, daß man friedliche Zuſtände habe und daß man vor allem ſeine Abſichten nicht mit kriege⸗ riſchen Maßnahmen durchzuſetzen verſuche. Amerika halte ſich ſtändig über die Entwicklung auf dem lau⸗ fenden und verfolge die Bemühungen dritter Mächte müt größtem Intereſſe, wenn es ſich auch als Nicht⸗ mitglied des Völkerbundes an der Genfer Bexa⸗ tung nicht beteiligen werde. Sympathieerklärung des Emirs von Trans⸗ ordanien für den abeſſiniſchen Konflikt — Jeruſalem, 18. Juli. Emir Abdullah von Transjordanien erklärte einem arabiſchen Preſſever⸗ treter gegenüber ſein tiefſtes Bedauern darüber, daß eine chriſtliche Macht wie Italien eine andere chriſt⸗ liche Nation wie Abeſſinien zu unterjochen ſuche. Als Araber drücke der Emir Abeſſinien ſeine volle Sympathie aus. Arahiſchen Blättern zufolge haben ſich Fellachen aus Nablus an den abeſſiniſchen Konſul in Jeruſalem mit der Bitte um Aufnahme in das abeſſiniſche Heer gewandt. Auch ſonſt ſeien viele Fellachen bereit, im Falle eines Krieges im abeſſiniſchen Heer zu kämpfen. 2. Seite/ Nummer 328 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Juli 1935 Betreuung Kerrls mit den Kirchenangelegenheiten Meldung des T NB. — Berlin, 18. Juli. Im Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nr. 80 vom 18. Juli wird folgender Erlaß veröffentlicht: Auf den Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich, Ker rl, gingen die bisher im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium des Innern, ſowie im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Erztehung und Volksbildung bearbeiteten kirchlichen An⸗ gelegenheiten über. Wegen der Ausführung dieſes Erlaſſes treffen die beteiligten Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter nähere Beſtimmung. Berlin, den 16. Juli 1935. Der Führer und Reichskanzler Mdolf Hitler Der Reichsminiſter des Innern Frick Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ruſt Der preußiſche Miniſterpräſident in Vertretung: Körner. Eingliederung der Körperbehinderten in die H [Von unſerem Berliner Ver e r) Berlin, 18. Juli. Ueber die Eingliederung körperbehinderter Ju⸗ gzendlicher in die HJ iſt jetzt nach Verhandlungen mit bem Reichsjugendführer Baldur von Schirach und dem Reichswalter des Reichsbundes der Körper⸗ behinderten, Helmut Neubert, der gleichzeitig Sachbearbeiter für Körperbehinderte bei der Reichs⸗ leitung der NS DA iſt, ein großzügiger Plan ver⸗ wirklicht worden. In Deutſchland gibt es 75 000 körperbehin⸗ derte, aber erbgeſunde Jugendliche die bei ſinngemäßer J chausbildung zu wertvollen und leiſtungsfähigen Gliedern der Volks⸗ gemeinſchaft herangebildet werden können. Nach dem neuen lan ſollen die erbgeſunden, kör⸗ perbehinderten Jugendlichen in die HJ einge⸗ gliedert werden. Der Reichsjugend⸗Preſſedienſt teilt darüber im einzelnen folgendes mit: Diejenigen dieſer Jugendlichen, die den Be⸗ dingungen des Reichsbundes der Körperbehinderten und den Richtlinien des raſſepolitiſchen Amtes der Nis DAP entſprechen, werden von den Gebiets⸗ ärzten der HJ unterſucht, um feſtzuſtellen, ob ſie als dienſttauglich anzuſehen ſind, das heißt den an dieſe Jugendlichen zu ſtellenden Anforderungen gewachſen ſind. Ihre Eingliederung in die H erfolgt im all⸗ gemeinen ohne Uniform. Zur organiſatoriſchen Erfaſſung der körperbehin⸗ derten Jugendlichen wird in jedem Gebiet der 57 ein Bann K(Köperbehinderte) errichtet, der neben dem Buchſtaben K mit der Nummer und dem Namen des Gebietes bezeichnet wird Dieſer Bann umfaßt die körperbehinderte männliche Jugend im Alter von 10 bis 18 Jahren, ferner auch die weibliche Jugend von 10 bis 21 Jahren Die Mitglieder der H im Banne K müſſen gleichzeitig Mitglieder des Reichs⸗ bundes der Körperbehinderten ſein. Die aufgenommenen Jugendlichen werden ſich vor allem an den Schulungsveranſtaltungen der HJ be⸗ tetligen. Beſondere Sorgfalt wird auf ihre körper⸗ liche Ertüchtigung verwandt werden. Hierfür iſt die Einrichtung einer beſonderen Sportſchule geplant. Die berufliche Weiterbildung der Jugendlichen ſoll Der Kampf gegen Aberglaube und Okkultismus ich 1 Die Abteilung Schadenverhütung der NSV bemühe ſich ſeit langem, hier aufklärend zu wirken, um die Oeffentlichkeit davon zu überzeugen, daß es mit dem Wirken geheimnisvoller Kräfte bisher im⸗ mer ſeine beſondere Bewandtnis gehabt habe. Wahr⸗ ſager, ſogenannte Telepathen und Jahrmarktsaſtro⸗ logen haben hier zum Schaden ihrer Mitmenſchen ſich die Taſche gefüllt. daß in einigen Fällen auch Gelehrte unbewußt das Opfer von Fälſchungen geworden ſind. Meldung des DNB. — Berlin, 18. Juli. Trotz aller Aufklärung und aller Bemühungen, den Aberglauben, der nicht nur, wie viele annehmen, auf dem flachen Lande und in den Kleinſtädten herrſcht, auszurotten. werden immer wieder Fälle be⸗ kannt, die beweiſen, daß es noch ſehr viel Zeitgenoſſen gibt, die in der Lage ſind, von der Dummheit der Leute leben zu können. Okkultismus, Tele⸗ pathie, ſo heißt das wiſſenſchaftliche Mäntelchen, Kaffeeſatz und Kartenſchlagen ſind das Landläufige. Kürzlich ging durch die Preſſe ein Artikel, der das Hellſehen auf Grund von Experimenten im Pſycho⸗ logiſchen Inſtitut der Univerſttät Bonn zum Gegen⸗ ſtand hatte. In dieſem Zuſammenhang wurde ein Dr. Bender genannt, der, wie er angab, an einer Studentin der Philoſophie Hellſeherſchei⸗ nungen feſtgeſtellt haben wollte. Die Abteilung Schaden verhütung der NS V des Gaues Kurmark, die auch auf den Gebieten des Okkultismus und der Hellſeherei Aufklärungsarbeit? leiſtet, hat dieſen Fall aufgegriffen und in Zuſammenarbeit mit der Landesſtelle Brandenburg⸗Grenzmark des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda zahlreiche Vertreter der Berliner Preſſe zuſammengerufen, da ſie auf dem Standpunkt ſteht, daß es ſich bei den vorgenannten Experimenten in Bonn um wiſſenſchaftlich zumindeſt umſtrittene Vor⸗ gänge handelt. Der bekannte Experimentator Alfred Kiſten⸗ macher gab die Stellungnahme bedeutender Wiſſen⸗ ſchaftler, wie Profeſſor Max Deſſoir, Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Kollmann⸗Leipzig, Lanogerichtsdirektor Dr. Hellwig⸗Potsdam u.., bekannt und betonte, daß die reale Wiſſenſchaft den Okkultismus als bisher nicht erwieſen ablehnen müſſe. Wenn hier und da immer wieder Verlautbarungen über wiſſenſchaft⸗ lich feſtgeſtellte Hellſeheret erſcheinen, ſo handele es .—..—ß5ß,ß:—?— „Petterſon und Bendel“ Meldung des DN B. — Berlin, 18. Juli. Nach dem ungeheueren Erfolg des ſchwediſchen Films„Petterſon und Bendel“ in Berlin und den provokatoriſchen Störungsverſuchen der Juden, iſt gelegentlich in ausländiſchen Zeitungen behauptet worden, daß der Fil in der deutſchen Faſſung ge⸗ fälſcht worden ſei. Dieſen Gerüchten trat Direktor S. G. A. Swenſon von der ſchwediſchen Filmgeſell⸗ ſchaft Wive⸗Film, die den Film„Petterſon und Ben⸗ del“ hergeſtellt hat, in einer Unterredung mit einem Vertreter des DNB auf das lebhafteſte entgegen. Direktor Swenſon hat ſelbſt den Film in der deutſchen Faſſung in Berlin geſehen. Er betonte, daß die deutſche Tertierung genau de m ſchwediſchen Dialog entſpreche, und daß kein einziger Satz auch nur im geringſten veroreht worden ſei. Im Gegenteil, der Roman und zum Teil auch das Drehbuch des ſchwediſchen Films ſeien an manchen Stellen noch ſchärfer als der deutſche Text. Wenn eine Fälſchung vorgelegen hätte, ſo er⸗ klärte Direktor Swenſon, ſo würde die ſchwediſche Filmgeſellſchaft unbedingt dagegen in aller Form und in voller Oeffentlichkeit Einſpruch erhoben haben. Dies iſt jedoch nicht geſchehen, und daher er⸗ lebigen ſich die Anwürfe gewiſſer Zeitungen von ſelbſt. Direktor Swenſon erklärte weiter, daß er nicht verſtehe warum die Juden gegen den Film proteſtierten, denn der Film ſei keines⸗ falls in antijüdiſcher Tendenz gedreht worden. ſo gefördert werden, daß ſie am Reichsberufswett⸗ kampf teilnehmen können. Auf die Frage nach den Auswirkungen der ſchwediſchen Boykottierungsbeſtrebun⸗ ten Wiſſenſchaftlern, die ſich ein Menſchenalter hin⸗ durch mit der Frage des Okkultismus beſchäftigt haben, Urteile über die Verſuche in Bonn eingeholt. Mit der gleichen Uebereinſtimmung brachten dieſe Wiſſenſchaftler auch zum Ausdruck, daß die Verſuche Dr. Benders in Bonn ſtark umſtritten ſeien. von Kiſtenmachers war eine Reihe von Experi⸗ Unbefangenen mußte trotz geſpannteſter Aufmerk⸗ ſamkeit der Eindruck entſtehen, daß man es hier mit einem Phänomen zu tun habe. Der Experimentator ausnahmslos um Aufbauſchung von Einzel⸗ Es mag zugegeben werden, Der Vortragende hat bei einer Reihe von bekann⸗ Einſtimmig haben dieſe Wiſſenſchaftler die Frage, ob ihnen in ihrer Praxis ein Fall ein⸗ wandfreien Hellſehens bekanntgeworden ſei, verneinen müſſen. Eine intereſſante Ergänzung der Ausführungen menten, die er ſelbſt veranſtaltete. Bei dem wies jedoch anſchließend nach, daß es ſich bei all den hochintereſſanten Experimenten um reine Täu⸗ ſchungsmanöver, um Taſchenſpie lerkunſt⸗ ſtückchen gehandelt hat. Sein Vortrag und ſeine Erläuterungen bewieſen eindeutig, wie notwendig es iſt, in der Oeffentlichkeit immer wieder darauf hin⸗ zuweiſen, daß es Hellſeherei und ähnliche Dinge wiſſenſchaftlich nachweisbar nicht gibt. gen gegen den deutſchen Film erklärte Direktor Swenſon, der gute deutſche Film ſetze ſich nach wie vor in Schweden durch, und es ſei nur eine Frage der Zeit, daß der Boykott endgültig verſchwin⸗ det. Die Wive⸗Filmgeſellſchaft wolle in der nächſten Spielzeit etwa vier ſchwediſche Filme nach Deutſch⸗ land bringen und dafür zehn oder zwölf deutſche Filme in Schweden einführen. ** Wer den Film„Petterſon und Bendel“ geſehen hat, wird dem Leiter der ſchwediſchen Filmgeſellſchaft glauben, daß dem Produzenten eine antiſemitiſche Abſicht ferngelegen hat. Wie jede echte künſtleriſche Menſchendarſtellung, iſt auch die des Juden Bendel packend und wirklichkeitsnah. Der Jude wird ge⸗ zeigt, wie er iſt und wie ihn alle nordiſchen Völker kennen und empfinden. Die Weltliteratur kennt eine Menge ähnlicher Darſtellungen des Juden: Shy⸗ lock, Fagan, Veitel Itzig uſw., und man wird vom nationalſozialiſtiſchen Staat kaum erwarten können, daß er nordiſche Kunſt zugunſten jüdiſcher Belange boykottiert. London baut eine Rieſenausſtellungshalle — London, 18. Juli. Auf dem Londoner Au. sſtel⸗ lueigsgelände Earls Court wird in der nächſten Zeit mit dem Bau einer der größten Ausſtellungshallen der Welt begonnen werden. Das Erdgeſchoß des Ge⸗ bäudes, das bis zum 1. Januar 1937 fertiggeſtellt werden ſoll, wird den dreifachen Umfang des Tra⸗ falgar⸗Square, des größten Platzes von London, haben. Die Haupth lle wird ein 25 000 Perſonen faſſendes Rieſenſtadion enthalten, das für Maſſen⸗ vorführungen, Zirkusvorführungen, Boxkämpfe urtd An der Gruft Heinrichs des Löwen (Artmann,.) Der Führer und Reichskanzler beſichtigte bet ſeinem Beſuch Braunſchweigs die Gruft des Sachſenherzogs Heinrich des Löwen im dortigen Dom, dte im Auf⸗ trage der braunſchweigiſchen Staatsregierung frei⸗ in würdiger Weiſe wieder⸗ hergeſtellt zu werden. gelegt worden iſt, um Erkärung der Beamten über Logenzugehörigkeit Meldung des DNB. — Berlin, 17. Juli. In einem an die Reichsſtatthalter und die Lan⸗ desregierungen ſowie ſämtliche preußiſche Behör⸗ den gerichteten Erlaß hat der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick angeordnet, daß bis zum 1. September jeder Beamte unter feinem Dienſteid eine Erklärung abzugeben hat, ob er Freimaurerlogen, anderen Logen oder logenähn⸗ lichen Organiſationen und deren Erſatzorganiſatio⸗ nen angehört oder angehört hat. Die Erklärung iſt in den Perſonalakten zu vermerken. Von neu ein⸗ zuſtellenden Beamten ſind ebenfalls entſprechende Erklärungen vor der Anſtellung zu fordern. Der Miniſter ſtellt feſt, daß aus den von den Beamten abzugebenden Erklärungen Folgerungen vor⸗ läufig nicht gezogen werden. ........ Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner Handelstell: 1. V. Willv Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil; Dr. Fri Hammes— Sport: Willy Müller Söbweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil i. P. Dr. Fritz Hammes- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim, R 7. 48 Schriftleitung in Berlin: Dr. ffritz Fillies, W 38. Viktortaſtraße 44 Geſ.⸗D.⸗A. Juni 1935: Ausgabe A u. B= 20 984 Zur geit Preisliſte Nr. 5 gültig Schwimmveranſtaltungen geeignet iſt. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte Bolz der Wiloͤdieb 7 Von Hans Bongard Mitten im Waldesdickicht lag eine baufällige Hütte. Unter dem weit vorſpringenden Dach, auf einer Raſenbank, hockte ein buckliger Greis mit ne⸗ belgrauem Bart. Das welke Geſicht war von tiefen Furchen durchpflügt; und die liſtigen Lichter lagen hinter buſchigen Brauen verſteckt wie das Finken⸗ neſt hinter den Bartflechten einer ganz alten Föhre. Bolz war ein philoſophiſch veranlagter Kopf, dazu in allen Sätteln gerecht. Wenn einer der Waldleute mit der Behörde in Konflikt geriet, ſo wandte er ſich vertrauensvoll an den Buckligen, und ſeiner Liſt und Umſicht gelang es ſtets, dem Hüter des Geſetzes ein Schnippchen zu ſchlagen. Bolz hatte ſeine Ellbogen auf die Knie geſtützt und überlegte, wie er den in aller Frühe erlegten Rehbock, ohne Argwohn zu erregen, im Städtchen in Sicherheit bringen könnte. Durch das Gebaren der Dohle auf ſeiner Schulter wurde er in ſeinen Gedankengängen geſtört.„Na, Jakob, was gibts denn?“ „Dummer Kerl— dummer Kerl!“ Bolz vernahm Hufſchläge... Durch das Geſtritpp blitzte eine Uniform. f „Heh, Alter, können Sie mir wohl ſagen, wo der Beſenbinder Bolz wohnt?“: i Der Gendarm war erſt ſeit acht Tagen im Stäbt⸗ chen. Woher kannte er ſeinen Namen? „Ob Sie mir nicht ſagen können“ s „Immer ruhig Blut, Herr Wachtmeiſter!“ Kotz Donner, was hatte das zu bedeuten? Mit einem einzigen, pritfenden Blick umfaßte er den Hü⸗ ter des Geſetzes, der noch ziemlich unerfahren in die ſchöne Welt hineinguckte. Den wollte er gleich bei der Antrittsviſite gründlich auf den Leim führen „Ja, Herr Gendarm, was der Bolz iſt, der hat ſich piekfein im Wald verſteckt. Sehen Sie die drei Bu⸗ chen dort? Da biegt der Wildererpfad ab.“ „Ich merke ſchon— Sie wiſſen Beſcheid.“ „Leider die Böcke.“ „Sehen Ste, darum handelt es ſich. Der Kerl dat wieder einen Bock geſchoſſen.“ und will Gottes, wer ſollte es nicht wiſſen? Dar⸗ über lamentleren die Haſen und Kaninchen, die Fuüchſe, Faſanen und Ringeltauben und micht zuletzt „Und nun kommt der Herr Gendarm hoch zu Roß i vill ihn ſo mir nichts, dir nichts ins Kittchen fuhren?— Herr Wachtmeiſter, Sie können es mir glauben— dieſer Bolz, das iſt ein ganz ausgetrage⸗ ner Junge.“ Der Gendarm zwirbelte herausfordernd ſeinen Schnauzbart hoch.„War Unteroffizier bei den Garde⸗ dragonern!“ d „Und wären Sie Rittmeiſter bei den Kaiſerhuſa⸗ ren geweſen— Sie müſſen den Kanthaken anderswo auswerfen.“ „Ich werde den Kerl überliſten, überrumpeln“ „Ueberliſten?“ Bolz lachte höhniſch auf.„Sie wiſ⸗ ſen wohl gar nicht, daß bereits ſämtliche Waldleute den Herrn Wachtmeiſter gewittert haben.“ Kein Menſch hat mich geſehen.“ Bolz lachte, daß ihm die Tränen über die Backen liefen.„Nun will ich Ihnen mal was verraten, Herr Wachtmeiſter: Drüben auf dem Hügel, da ſchnei⸗ den die Weiber Gras. Die hatten Sie ſchon ſpitz gekriegt, als Sie in den Feldweg einſchwenkten, und ſchrien es hurtig wie Häher den Holzbauern zu. Die lachten es wie Turteltauben den Lohſchälern im Stangenholz in die Ohren. Die Lohſchäler ſpielten Kuckuck, und ſo erfuhren es auch die Köhler.“ Der Gendarm auf hohem Roß ſank ein wenig in ſich zuſammen.„Intereſſant— außerordentlich in⸗ tereſſant. Aber was iſt denn da nur zu machen?“ „Ich könnte Sie ſchon auf die richtige Führte fuhren, Herr Wachtmeiſter. Aber wenn ich es nur ganz ſicher hätt', daß auf Sie auch Verlaß iſt.“ „Ich bin Königlich⸗preußtſcher Beamter und nehme es auf meinen Dienſteid.“ Bolz erhob ſich, humpelte dem Gendarmen ent⸗ gegen, legte die hohle Hand an den Mund und flüſterte, während der Königlich⸗preußiſche Beamte ſich geſpannt gu ihm herabbeugte, ihm zu:„Wenn Sie ſich heute abend Punkt elwe unter die drei Birken ſtellen, haben Sie ihn bald im Genick.“ Der Gendarm wußte ſich vor Freude kaum dun faſſen.„Ist's möglich? Unter den drei Birken. 5 Sie? Punkt elf, wenn ich recht verſtamden „Punkt elwe unter den bret Birken. Natürlich im Zivil.“ 5 Zivil und Legitimation. Kennen wir ſchon.“ Vergnügt trabte er ins Städtchen gurſtck Bolz humpelte in den Keller, ſchob die geſtohlenen Buchenſcheite und dann noch eine Schicht Lehm von Der Waldhüter ſaß mit ſeiner Frau in der Laube hinter einer Flaſche Bier, als der Bucklige keuchend die Gartentür öffnete.„Was bringen Sie uns denn Schönes, lieber Bolz?“ „Nichts Gutes, Herr Jagdaufſeher.“ Er kramte den Bock aus dem Ruckſack.„Den hat heute früh meine Stine beim Grasſchneiden hinter den drei Birken gefunden.“ Der Jagdhüter war wie aus Rand und Band. Wieder der verfluchte Schurke!—„Bolz, wenn Sie mir den Strauchdieb vor die Büchſe bringen, ſo ſolls mir auf ein halbes Dutzend Flaſchen Wacholder⸗ ſchnaps nicht ankommen. Der verfluchte Kerl läßt mir Tag und Nacht keine Ruhe. Späteſtens morgen weiß es natürlich auch der Herr Baron. Dann iſt der Jagdhüter mal wieder nicht auf dem Poſten ge⸗ weſen und kriegt wie ſein Vorgänger den Laufpaß. Bolz, Sie ſind in der ganzen Waldbande der einzige ehrliche Kerl. Sie kennen den Wald ſchon ſeit ſteben Jahrzehmten und ſtehen mit den Waldteufeln auf du und du. Helfen Sie mir doch aus der Klemme!“ „Wenn Sie fix und kuragiert ſind, können Sie dem Spitzbuben heute nacht noch den Fangſchuß gelben.“ „Bolz!“ „Ich bin ihm auf der Fährte!“ „Schießen Sie los!“ „Waldhüter— das, was ich Ihnen jetzt ſage, darf 3 ein Dritter erfahren, niemals, verſtehen e* „Mein lieber Bolz, aber das iſt doch ſelbſtver⸗ ſtändlich!“ „Wir haben heute Vollmond. Sie ſtellen ſich Klock 155 185— 5 5 n Wenn ſich bann der er ernacht nicht heranpirſcht, freß' ich einen Scheffel Föhrenharz.“ Der Jagoöhnter tobte:„Ausgerechnet unter den oͤret Birken— der beſte Platz im ganzen Revier!“ „Aber ſehen Ste ſich vor. Sie haben es mit einem ausgepichten Burſchen zu tun, der zur Not nicht mit Klatſchkäſe ſchießt... Es iſt derſelbe, dem Sie Ihre Stelle verdanken.“ „Wie?“ 8 d „Auch das iſt Waldgeheimns.— Jyr Vor⸗ gänger hatte eines Abends Glück und üßberraſchte dieſen Lümmel unter den drei Birken. Der aber war auch nicht auf den Mund gefallen. Er zieht eine Legitimation aus der Taſche und ſchreit ihn an: „Was wollen Sie? Ich bin der Königlich preußiſche Gendarm Lippmann und vom Herrn Baron beauf⸗ * einer Luke weg und zerrte den Bock aus der Tiefe tragt, Sie auf die Probe zu ſtellen. Darauf iſt dann Ihr etwas dämliger Kollege in ſeinem Schnapsduſel hereingefallen.“ „Der ſoll mir kommen mit ſeiner Legitimation!“ Wachtmeiſter Pinkvogel wartete unter den bret Birken geſpannt der Dinge, die da kommen ſollten. Er äugte ſcharf auf die angrenzende Waldwieſe und horchte auf jedes verdächtige Geräuſch, das aus dem Waldesdunkel heraus vernehmbar war. Ein Eichelhäher warnte gellend und baumte in einer be⸗ nachbarten Föhre auf ö Inzwiſchen hatte ſich nun der Waldhüter auf weichem Moospolſter ganz leiſe herangepirſcht und erſpähte im Schatten der Birken die Umriſſe eines Menſchen, der die Doppelflinte ſchußbereit hielt und unverwandt auf die Wieſe ſtarrte.. Bis auf einige Schritte war er, durch Unterholz gedeckt, herange⸗ kommen, als ein dürrer Zweig unter ſeinen Füßen knackte. Der Gendarm warf blitzſchnell den Kopf herum, da ſah er auch ſchon die Mündungen der Flin⸗ tenläufe greifbar nahe vor ſeinen Augen, und eine Löwenſtimme ging ihm durch Mark und Bein. „Hände hoch!“ Der Gendarm war wie gelähmt. Klatſchend flog ſeine Flinte ins welke Laub, und wie verſcheuchte Vögel flogen die Fäuſte hoch „So, mein Bürſchchen!“ Da erſt kam der Gendarm wieder zu ſich:„Was fällt Ihnen ein?“ „Noch ein Wort, und ich knall Sie nieder wie eine kollerige Mähre!“ ßiſche Gendarm Pinkvogel.“ „Kennen wir! Ein Lump ſind Sie, eine Kamaille, ein ganz niederträchtiger Schuft!“ Die zitternde Hand des Gendarmen fuhr im dis Rocktaſche. „Hände hoch, Sie verfluchter „Erlauben Sie Hier iſt meine Legittmattonk Der Jagdͤhüter ſtieß mit dem Fuß ö ie Flinte des Gendarmen weit weg.„Heute haben Ste Jbrel, Meiſter gefunden! Kehrt— und rückwärts marſch! Jenſeits der Waldwieſe aber lag der Bucklige hinter einem Wacholderbuſch und kicherte, daß ihm die Schultern wackelten.. Als die Luft wieder rein war, ſtieß er das gellende Gelächter des ſchiedenſten Vogelſtimmen Bolz hob die Raſen von dem Gingang einer Fuchshöhle, zog ſeinen Drilling heraus, brachte bn Flinte des Gendarmen in Sicherheit— und dans ſtellte er ſich, unter die dret Birken. „Was wollen Ste? Ich bin der Königlichen. aus, und die Woldteufel antworteten mit den ver, Fre In Sonne ſen, da benden wurde. die Au anlage. Komm⸗ einweil kriegen Abe Als innerli (wenig als Be und we Allmut Wildni keiner geringf grünt genau; ſtungsf noch at häßliche wird's Verwil netes C gleichm man n ſprechen inſofern nach gi man Wẽ᷑ vorbei ſtorben. Ehrgeiz Brauche Nelken einen ganzen aufs G. Es i beſonde Die 5 Mietsei Lraftwa wiſſen. aus. E nicht ſch lich geh ſetze Pr Menge Blumer und de fahnden richter, auch di radeln dagegen mit Bel und Pre ſchöne Was gangene Regen recht, we ſelte zw ballten mach ein Dunkel oͤurch. ſam zu richtig f lung do Dee 4. 44 1 ten ö 5 * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 326 Freitag, 19. Juli 1988 Die Stagts ite * Mannheim, 19. Juli. Verwahrloſte Vorgärten In dieſen heißen Julitagen, noch dazu ohne Sonne, iſt man ſehr auf das bißchen Grün angewie⸗ ſen, das von privater und ſtädtiſcher Seite dem dar⸗ benden Pflaſtertreter zur Ermunterung überlaſſen wurde. Grün ſtrahlt Kühle aus, Grün iſt gut für die Augen, Grün iſt die Farbe der Hoffnung, Grün⸗ anlagen ſind die Lungen der Großſtadt— wie die Kommunalpolitiker ſagen, wenn ſie mal ſo etwas einweihen. Kurzum, wir können nicht genug Grün kriegen. Aber in geordnetem Zuſtande! Als Mannheimer, die wir alle mit der Zeit auch innerlich ein wenig in Quadrate eingeteilt ſind (wenigſtens behaupten ſte's drüben überm Rhein), als Beamte, Bürochefs, Buchhalter und Briefordner und was ihr ſonſt noch wollt, wünſchen wir auch bei Allmutter Natur einen geordneten Aufbau, keine Wildnis, mindeſtens keine verſtaubte. Nun wird keiner den ſtädtiſchen Anlagen in dieſer Richtung den geringſten Vorwurf zukommen laſſen wollen. Es grünt und blüht und regnet auf den Zentimeter genau; und ſowie ein Baum nicht mehr richtig lei⸗ ſtungsfähig in Grünerzeugung iſt, wird er aus den Liſten geſtrichen, abgeſägt und verfeuert. Schluß damit, Ordnung muß ſein. Keine lockeren Zweige, die uns auf den Kopf fallen könnten. Die Stadt tut das Ihrige. Aber was hilft die ſchönſte ſtädtiſche Or d⸗ nwng, wenn ihr die ſattſam bekannte private Ordnung gegenüberſteht. Da ſchaue man ſich mal die Vorgärten am Ring an. Ein trauriger Anblick, keine Erquickung für uns Eingeborene, kein Reprä⸗ ſentationsgewinn, kein Anſehen bei den Beſuchern in Kraftwagen umd Omnibus. Am Kaiſerring mag es noch angehen, aber ſchon am Friedrichsring treten häßliche Flecken auf, und erſt am Luiſenring, da wird's reiner Urwald, oder was noch ſchlimmer iſt: Verwilde vung umd Verwahrloſung, gelbes, vertrock⸗ netes Gras, Steppe. Das Ganze überdeckt von einer gleichmäßig dünnen Schicht Staub und Ruß, ſo daß man nur im übertragenen Sinne noch von Grün ſprechen kann. Das war mal Grün; das iſt Grün, inſofern es ein Gewächs iſt, das ſeiner Beſtimmung nach grün ſein ſollte; das könnte Grün ſein, wenn man Waſſer draufſpritzen würde. Und ſo gehen wir vopbei an Gebüſch und Strauch, an Gras und abge⸗ ſtorbenen Blumen. Hier und da gewiß noch ein paar Ehrgeizige, die nicht locker laſſen, und nach altem Brauche noch ihre Stiefmütterchen, ihre Roſen und Nelken pflegen, auch ſchon mal eine kleine Grotte, einen Brunnen⸗Aufbau behüten. Aber im großen ganzen recht viel verwahrloſt und nicht erhebend aufs Gemüte wirkend. Es iſt möglich, daß dieſe ganzen Vorgärten kein beſonders fruchtbarer Gedanke der Architekten waren. Die Hauseigentümer werden auch über ſchlechte Mietseingänge, die Mieter über Staub von Laſt⸗ raftwagen und teures Ueberwaſſer zu berichten wiſſen. Das mag ſtimmen, aber ſo ſieht es auch nicht aus. Es ſieht nach Liebloſigkeit aus. Warum dann nicht ſchon lieber Gemüſegärten, wenn ſie nur ordent⸗ lich gehalten ſind. Oder, ein letzter Vorſchlag: Man ſetze Preiſe aus! Es wird doch jedes Jahr eine Menge Verſchönerung an Fenſter und Balkon mit Blumenpreiſen bedacht. Aber die Balkons liegen hoch, und den Hals recken und nach Blumenſchönheiten fahnden, das tun nur die Kommiſſionen und Preis⸗ richter, die Architekten und Maler, und manchmal auch die Journaliſten. Aber die anderen— die radeln und trotteln ſo daher. Nicht zu überſehen dagegen ſind die Vorgärten, und darum ſollte man mit Belohnung und Aufruf, mit Namensnennung und Preisanreitz geſunden Wettſtreit z ut r Ver⸗ ſchönerung der Stadt entfalten. Dr. Hr. Es hat geregnet! »Das man ſeit Wochen erſehnte, iſt in der ver⸗ gangenen Nacht zur Tatſache geworden: es hat ſich Regen eingeſtellt! Geſtern wußte man noch nicht recht, was das Wetter machen würde, denn es wech⸗ ſelte zwiſchen heiter und wolkig. Aber gegen Abend ballten ſich die Regenwolken dichter zuſammen und nach einer kurzen Aufheiterung bei Einbruch der Dunkelheit ſetzte ſich die Bewölkung immer ſtärker durch. Kurz nach Mitternacht fing es lang⸗ jam zu regnen an und ſchließlich öffnete der Himmel richtig ſeine Schleuſen. Man empfand die Abküh⸗ lung doppelt angenehm nach den drückend heißen Ta⸗ Verbeſſerungen im Straßenbahnbetrieb Dichtere Wagenfolge— Schaffung direkter Zwiſchenlinien— Verkürzung von Fahrzeiten— Verſtärkter Am 22. Juli tritt der neue Werktags⸗ fahrplan in Kraft, der einige von den Fahr⸗ gäſten längſt gewünſchte Ver beſſerungen im Betrieb der Straßenbahn bringen wird, z. B. eine dichtere Wagenfolge in einzelne Stadtteile und mach 20 Uhr eine ſolche nach einigen Vororten, Auf⸗ hebung des zeitraubenden Anſchlußverkehrs an den Kreuzungsſtellen, Schaffung direkter Fahrge⸗ legenheiten nach verſchiedenen Stadtteilen und nahegelegenen Vororten durch neue Zwiſchen⸗ linien, dichtere Wagenfolge in der Innenſtadt und Verkehr in Ludwigshafen Das iſt durchaus gerechtfertigt, denn bei den mei⸗ ſten Vorortlinien überſteigt das tägliche Platzange⸗ bot das Platzbedürfnis um 300 v. H. und mehr. Der bisherige dichtere Betrieb in verkehrsarmen Tages⸗ zeiten hätte deshalb nur unter weiteren erheblichen Verluſten aufrecht erhalten bleiben können. Es lag daher nahe, dieſes überſpannte Platzangebot in Ta⸗ geszeiten und auf Strecken zu verwerten, wo ein wirkliches Bedürfnis dafür vorhanden iſt. Dieſe Er⸗ ähnliche Vorteile. wägung führte zur Entwicklung von direkten N 0 0 E f . Mels tof fabrik Go luerberg e 5 dendfoen e* e ee e Malchof Hafenbahnstr Uggerspeim Luitpoldhafen Manndeim im uli 885 „ Sedt Sraßenbehn- Amt N 8 Kue 55. en 9 . feudenbeim ronprins Sr n. 1 ems e 5 Neckarau Waldpack Die Straßenbahnverwaltung war, ſo entnehmen wir einer Erläuterung des Straßenbahnamts, bei Einführung dieſer Aenderung vor die ſchwierige Aufgabe geſtellt, für die große Maſſe der Fahrgäſte einige Verbeſſerungen herauszuholen, ohne die Be⸗ triebskoſten und damit den Zuſchußbetrag der Stadt zu erhöhen. Dieſes war nur dadurch zu erreichen, daß in den verkehrsarmen Zeiten die Wagenfolge für die Vororte von 6 und 12 Minnten auf 7% und 15 Minuten gelockert wurde. Zwiſchenlinten zwiſchen Innenſtadt und meh⸗ reren nähergelegenen Hauptverkehrs⸗Endpunkten in den verkehrsreicheren Zeiten von 7 bis.30 Uhr und von 12 bis 20 Uhr. Die Zwiſchenlinien verkehren auf folgenden Strecken: Linie 17 Wohlgelegen, Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Tat⸗ terſall, Fabrikſtation. Linie 45 Wohlgelegen, Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Tatterſall, Schlachthof, Linie 18 Luitpoldhafen, Schiller⸗, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße, . ẽ ¶ Vb ĩð d df d gen. In tiefen Zügen ſchlürfte man die gereinigte Luft und pries den Abſchluß der Hitzeperiode, die bereits geſtern nachmittag durch einen leichten Wärmerückgang eingeleitet worden war. Daß nicht nur die Menſchen den Regen als eine Erlöſung für ſich empfanden, war ſelbſtverſtändlich, denn jeder ein⸗ zelne weiß, wie dringend notwendig die Pflanzen, vor allem die Felöfrüchte, des Regens bedurften. Heute früh iſt es wieder hell geworden— doch wie heißt es in dem ſchönen Liede: Fritz bleib da, man weiß ja nicht wies Wetter wird. Kalt auf keinen Fall! Ausländiſche Studenten in Mannheim Dreißig Studenten, darunter acht Damen, waren geſtern von Heidelberg nach Mannheim gekommen, um unſere Stadt zu beſtchtigen und zwei Induſtrie⸗ werken einen Beſuch abzuſtatten. Bei den Gäſten handelte es ſich um Studenten aus Amerika, Holland, Norwegen, Ungarn, Frank⸗ reich, Schweden, England, Schottland und Hawai, die auf die Dauer von zwei Monaten an den Ferienkurſen der Univerſität Heidelberg teilnehmen. Unter der Führung des Verkehrsvereins begaben ſich die durchweg die deutſche Sprache beherrſchenden Studenten zuerſt zu Fuß nach dem Werk der Firma Heinrich Lanz, wo Herr Soeſtmann die Führung übernahm, und anſchließend beſichtigte man unter der Führung dreier ſachkundiger Herren den Be⸗ trieb der Süddeutſchen Kabelwerke in Neckarau. Den Gäſten, die außerordentlich gefeſſelt von dem Ge⸗ ſehenen waren, gefielen auf einer Stadtrundfahrt die Sehenswürdigkeiten Mannheims beſonders gut. Nach dem gemeinſam eingenommenen Mittageſſen bot man den Studenten eine Rheinfahrt, die aller⸗ größte Freude auslöſte. So freuten ſich die Hollän⸗ der, ihre Flagge auf den holländiſchen Schiffen grüßen zu können, während die Schweden entzückt waren, als ſie Holzladungen auf Schiffen entdeckten, die aus ihrer Heimat ſtammten. Zum Schluß ſtattete man dem Schloß und dem Schloßmuſeum noch einen Beſuch ab. Als es ans Abſchiednehmen ging, ver⸗ ſicherten faſt alle, in den nächſten Tagen wiederum nach Mannheim zu kommen. Es gab verſchiedene Dinge, die bei der Rundfahrt ihre große Aufmerk⸗ ſamkeit erregt hatten, und die wollen ſie genauer be⸗ ſehen. ** Ein kleiner Eiſenbahnunfall ereignete ſich im Mannheimer Hauptbahnhof, wo beim Suezkanal eine Rangierabteilung ſo feſt auf einen Prellbock auffuhr, daß dieſer überrannt wurde und der Eiſen⸗ bahnwagen auch noch die hinter dem Prellbock be⸗ findliche Aufenthaltsbude umdrückte. Perſonen wur⸗ den hierbei nicht verletzt, größerer Sachſchaden iſt nicht entſtanden. Der Eiſenbahnwagen konnte von der Lokomotive ohne Schwierigkeiten nach der Repa raturanſtalt überführt werden. Ludwigshafen, Prinzregentenſtraße, Anilinfabrik. Linie 20 Gontardͤplatz, Hauptbahn⸗ hof, Friedrichsring, Friedrichsbrücke, Zellſtoffabrik. Linie 30 Gontardplatz, Hauptbahnhof, Friedrichs⸗ ring, Friedrichsbrücke, Luzenberg. Linie 24 Fa⸗ brikſtation, Hauptbahnhof Mannheim, Rheinbrücke, Hauptbahnhof Ludwigshafen(Anilinfabrik von 7 bis .30 Uhr). Linie 29 Mundenheim Bahnhof, Pfalz⸗ bau, Hauptbahnhof Ludwigshafen, Rupprechtsplatz, Gellertſtraße. Linie 34 Feudenheim, Friedrichs⸗ brücke, Breite Straße, Fredrichspark Hauptbahnhof Ludwigshafen. Linie 35 Elektrizitätswerk, Fried⸗ richsbrücke, Friedrichsring, hlachthof. Linie 39 Mundenheim, Schwanen, Schillerſtraße, Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Straße, Hauptbahnhof Ludwigshafen, Fichte⸗ ſtraße. Auf dieſen Strecken wird künftig in den genann⸗ ten Zeiten eine Wagendichte von—4 Min u⸗ ten herrſchen, die das Abwarten von Anſchlüſſen überflüſſig macht. Der eilige Fahrgaſt wird die da⸗ durch entſtehende Verkürzung der Fahrzeit wohltuend empfinden. Er wird zwar, wenn er Um⸗ ſteigefahrgaſt iſt, im erſten Augenblick betrübt ſein, daß das Anſchlußabwarten aufhört. Wenn er aber bedenkt, daß der Vorteil des ſofortigen Anſchluſſes dadurch erkauft wurde, daß eine größere Anzahl Fahrgäſte im Anſchlußwagen 2 Minuten gewartet hat, dann wird er einſehen, daß der Betrieb ohne An⸗ ſchlußabwarten für den größten Teil der Fahrgäſte beſſer iſt. Außerdem hebt die neue Führung der Zwiſchenlinien einen Teil des Umſteigeverkehrs auf, indem direkte Verbindungen geſchaffen werden. Schließlich aber iſt der auf einen Wagenabſtand von 394 Minuten verſtärkte Betrieb in den Spitzenver⸗ kehrszeiten ſo dicht, daß ein Anſchlußabwarten un⸗ nötig erſcheint. Da die Fahrzeiten bei den meiſten Linien außerdem verkürzt wer⸗ den konnten, weil keine Rückſicht auf Anſchlüſſe ge⸗ nommen werden brauchte, wird ein Zeitverluſt durch ein kurzes Warten auf den nächſten Wagen auch wie⸗ der ausgeglichen werden. Man erkennt alſo, daß auch hier öie Vorteile überwiegen. Die bisherigen Straßenbahnlinien bleiben in der Führung bis auf Linie 15 unverändert. Die Linie 15 verkehrt künftig Hauptbahnhof vom Marktplatz Neuoſtheim wie bisher über Schlachthof, Tatterſall, Waſſerturm, Paradeplatz, alsdann über Rheinſtraße bis Jungbuſchſtraße. Die Skizze des Straßenbahnnetzes weiſt dieſe Aenderung nicht auf und zeigt noch die alte Endhalteſtelle der Linie 15 am Marktplatz. In den Abendſtunden nach 20 Uhr wird ein 7 Minutenverkehr nach einigen Punkten, ſtatt des ſeitherigen 12⸗Minuten⸗Verkehrs, angenehm auffallen. Dieſe Verbeſſerung erhalten vor⸗ läufig die Linien 4, 5 und 15. Ebenſo wird in Lud⸗ wigshafen die Linie 29 begrüßt werden, die durch die Rohrlachſtraße bis Gellertſtraße geführt wird. Eine weitere Verſtärkung des Verkehrs in Ludwigshafen findet durch die neuen Zwiſchenlinien 18, 34 und 39 ſtatt. Eine umfaſſende Verkehrsverbeſſerung für alle Fahrgäſte läßt ſich nach dem heutigen Verkehrsbedürfnis und den ſich hieraus ergebenden Einnahmen nicht erreichen, Die Fahrpläne ſehen aber ein leichtes Aufbauen der Verkehrsleiſtungen vor, indem die Zwiſchenlinien nach oͤen Vororten verlängert oder die Verkehrszei⸗ ten der Zwiſchenlinien ausgedehnt werden können. Je mehr die Straßenbahn in Zukunft be⸗ nützt wird, deſto leichter werden manche Wünſche der Fahrgäſte erfüllt werden können. Der beigefügte Linienplan gibt eine Ueberſicht über die zukünftige Linienführung. Man erſieht aus dem Plan, daß an den nachſtehend aufgeführten Halte⸗ ſtellen folgende Linien erſcheinen: Gontaroplatz 5, 10, 20, 30; Fabrikſtation 16, 7, 17, 24; Schlachthof 15, 25, 35, 45; Feudenheim 16, 4, 34; Wohlgelegen 6, 7, 17, 45, Hafenbahnſtraße 3, 10, 20, 30; Hauptbahnhof Ludwigshafen 4, 24, 34, g, 9, 19, 29, 39, 18, Anilin⸗ fabrik 3, 8, 18; Fichteſtraße 9, 19, 39; Mundenheim 11, 9, 29, 39 Luitpoldhafen 6, 18, 19. Der Fahrplan wird in ſeither üblicher Weiſe am Einführungstage an den Straße nbahnend⸗ ſtellen und den belebteren Verkehrs punkten der Stadt angebracht ſein. Der Sonuntagsfahrplan wird auf der glei⸗ chen Grundlage aufgebaut werden und tritt An⸗ fang Auguſt in Kraft. Sommerzeit=Neiſezeit- Freubenzeit! „„und immer bleibt bie Reiſefreude rein und ungetrübt, ſteht Ihr Fahrzeug unter der Fürſorge ger muſtergültigen STAND ARD-Tankſtellen mit ihren roten und ſilbergrauen Pumpen. Dort erhalten Sie die bewührten, ſtets gleichmäßig guten STAND AR D- Betriebſtoffe. Dort werden Jie aufmerkſam bedient. Dort ſtehen Ihnen auch bie unvergleichlichen rad angd⸗-Lufthilökarten koſtenlos zur Verfügung, die Sie ausführlich beraten über alles Wiſſenswerte Ihres Reiſeweges. TAN DAR D- Betrieb ſtoffe und S TAN DRD- Rundendienſt machen Kraſtfahr⸗Reiſen angenehm. were, Sr Ce e DE Urs C H A ME R I K A N IS CH E E L s c H A 4. Seite/ Nummer 326 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Juli 1935 Die Frau im Luftſchutz 95 1 in der Gas masken⸗Probe Der Sitz der Maske wird genau geprüft, denn der weibliche Luftſchutzhauswart muß ſpäter ſelber in der Reichsluftſchutzſchule. Lage ſein, ob eine Maske yſitzt“. feſtzuſtellen, wirklich (Bild der„Sirene“ entnommen.) Ein Kind ruft dich Du fährſt vielleicht jetzt bald zum Noroͤſeeſtrande, zum Harz, zum Schwarzwald oder an den Rhein. Wir wünſchen dir zur Fahrt durch deutſche Lande viel Glück, Erholung, Spaß und Sonnenſchein! Denn wenn du Zeit haſt, eine Fahrt zu wagen, und falls dein Beutel voll von Talern iſt, läßt ſich zu deinem Reiſeplan nichts ſagen. Nur bitten wir, daß eins du nicht vergißt: Viel tauſend Kinder, die in Mietskaſernen, in engen Stuben, ohne Sonnenlicht verkümmern, träumen auch von fremden Fernen, doch ihre Sehnſucht kennt nur bitteren Verzicht. Aus tauſend Kinderaugen ſpricht ein frühes Wiſſen wom Leid des Lebens und von bittrer Not, von ſchweren Sorgen, von Entſagenmüſſen. Dies Bild, mein Freund, ſei Mahnung und Gebot! Du kannſt ſo leicht den Armen Freude geben, ſchaff einem Kinde frohe Ferienzeit, dann bringſt du Sonne in ſein dunkles Leben. Ein Kind ruft dich, mein Freund. Nun ſei bereit! Nichts iſt wertlos! Es iſt falſch, zu glauben, daß die zum Nieder⸗ peißen beſtimmten Häuſer reſtlos der Vernichtung anheimfallen und daß ſich die Beſtandteile der Häu⸗ ſer in zerkleinerten Mengen in den Schuttlöchern wiederfinden werden. Man braucht nur einmal zum früheren Apollotheater zu gehen, um ſofort feſtſtellen zu können, daß man alle möglichen Dinge noch brau⸗ chen kann. Vor allem ſind es Randſiedler und an⸗ dere bauluſtige Leute, die großen Wert auf einzelne Stücke legen. Der eine braucht ein paar Fenſter für ſein Haus, der andere will noch eine Türe haben, wieder ein anderer hat ein paar Bretter oder Balken nötig, dann wieder ſind es Beſchläge, die verlangt werden, und nicht zuletzt Bachſteine und was man eben ſonſt noch zu einem Hausbau benötigt. Da alſo alle guterhaltenen Dinge nochmals ver⸗ wendet werden können, geht man mit Vorſicht an die Abbrucharbeit, damit keine Werte unnötig vernichtet werden. Aus dieſem Grund hat der eigentliche Ab⸗ bruch des Apollotheaters noch nicht begonnen; was bis jetzt getan wurde, war Vorarbeit. Das Entſernen der Fenſter und Türen und Dielen war kein Hexen⸗ werk. Schwieriger war ſchon das Abdecken des Büh⸗ nenhauſes; die ſchwerſte Arbeit ſteht noch bevor. Muß doch der große, 22 Meter hohe Theater⸗ ſaal vorſichtig abgebaut werden. Dies kann nur unter Verwendung eines Kranes geſchehen, der gegenwärtig unter ſchwierigen Umſtänden in dem engen Hof aufgerichtet wird. Mit dieſem Kran ſchafft man die 22 Meter hohen Sprengwerke, deren eiſerne Träger zuerſt abgeſchweißt werden müſſen, in die Tiefe. Wenn man noch ein letztes Mal ſeine Schritte durch die Räume des Apollotheaters lenkt, erkennt man erſt recht, wie groß das Theater war. Der Theaterſgal bekommt eine beſonders mächtige Wir⸗ kung, da jetzt die Beſtuhlung entfernt iſt. Ueber die Bühne zu ſchreiten, iſt heute ſchon ein Wagnis, denn der noch brauchbare Belag iſt entfernt und in der Verſenkung möchte man nicht gerne verſchwinden. In den Gold⸗ und Silberſälen herrſcht ein wirres Durcheinander, hier wurde ſchon alles Brauchbare entfernt, ſofern es ſich um Holzteile, Fenſter, Tütren uſw. handelte. Selbſt das Treppengeländer, das nach dem Reſtaurant im erſten Stock führte, iſt verſchwun⸗ den. Alte Erinnerungen werden wach, wenn man durch die Räume ſchreitet, in denen man einſt ſo manche bunte Unterhaltung, manch fröhlichen Tanz mitmachen konnte! Nummernzwang für Fahrräder? Der Reichsverkehrsminiſter hat den oberſten Lan⸗ desbehörden durch beſonderen Runderlaß ſeinen Appell an die Radfahrer zur Wahrung der Fahrdiſziplin zur Kenntnis gebracht, darüber hinaus jedoch die mit der Ueberwachung des Straßenver⸗ kehrs betrauten Behörden angewieſen, nachdrücklich die gerade bei Radfahrern beobachteten Verkehrs⸗ widrigkeiten zu bekämpfen. Sollte, ſo erklärt der Miniſter weiter, die Diſziplinloſigkeit der Radfahrer anhalten, würde ich von neuem die Frage prüfen, ob nicht doch der Nummernßwang für Fahrräder einzuführen ſein wird. Ich behalte mir vor, zu gegebener Zeit einen Bericht über die Wir⸗ kung meiner Mahnung einzuſordern“. zm Sommer ernten-im Winter eſſen Das iſt heute viel einfacher als früher. Wohl kannten unſere Vorfahren ſchon die Kunſt, Obſt und Gemüſe haltbar zu machen, aber die Art war bedeu⸗ tend umſtändlicher. Heute, wo wir mehr denn je darauf bedacht ſein müſſen, unſeren Winterbedarf aus der eigenen Ernte zu decken, kommt dem Ein⸗ machen von Obſt und Gemüſe beſondere Bedeutung zu. Mit Hilfe des oder der Elektrizität iſt jeder Hausfrau auf dem Land und in der t zeugniſſe des eigenen Gartens oder Früchte und Obſt vom heimiſchen Markt für den Winter friſch und ſchmackhaft zu erhalten. Einmachglaſes und des Gaſes Stadt die Möglichkeit gegeben, Er⸗ Wie manche Hausfrau würde gern die Ernte ihres Gartens für den Winter ein⸗ legen, wenn ſie nicht die Umſtändlichkeit dabei fürch⸗ * Maunheim, 18. Juli. Im Betrugsprozeß Roſa Weiberle wurde am Donnerstag nachmittag nach ſechstägiger Verhand⸗ lung das Urteil verkündet. Die Angeklagte wurde wegen vollendeten Betrugs in neun Fällen und verſuchten Betrugs in einem Falle zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr verurteilt. Ferner wurde der Angeklagten auf die Dauer von oͤrei Jahren das Aufſuchen von Beſtellungen unter⸗ ſagt und Haftbefehl erlaſſen.. Der ſechſte Sitzungstag der Strafkammer im Prozeſſe Weiberle begann mit der Anklagerede des Staatsanwalts Merkert. Er unterzog zunächſt das ganze Geſchäftsgebaren der Angeklagten einer eingehenden Kritik, wie ſie ihr Unternehmen mit fremdem Kapital, zum Teil auf Koſten armer Er⸗ werbsloſer, finanzierte. Man hätte das Wechſel⸗ geſchäft noch gutheißen können, wären die Wechſel nach der Angabe der Angeklagten nur eine Sicher⸗ heit, ein Pfand geweſen. Ihre Abnehmer ſeien aber in dem Wechſelverfahren zwiſchen ihr und der Bank zermürbt worden. Die Staatsanwaltſchaft habe nur die Fälle in das Verfahren einbezogen, in denen nach ihrer Anſicht eine Schädigung durch Täuſchung unerfahrener Leute vorliegt. Der An⸗ klagevertreter beantragte am Schluſſe ſeiner dreiſtündigen Ausführungen eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr vier Monaten und Unterſagung des Aufſuchens von Beſtellungen auf die Dauer von drei Jahren. Die Verteidigung(Dr. Leonharoöt) richtete ihr Hauptaugenmerk auf Entkräftung der Angaben der Zeugen, wohl kein einziger habe unvorein⸗ genommen ſeine Ausſagen gemacht man könne ſolchen von perſönlicher Verbitterung diktierten Bekundungen keinen Glauben beimeſſen. Unter An⸗ führung von nach ſeiner Anſicht gleichgelagerten Fällen kam er in ſeinen zweiſtündigen Ausführungen zu einem Antrag auf Freiſprechung der Ange⸗ klagten. gern für einen ſpäteren Zeitpunkt verwenden möchte, die aber gegeſſen werden müſſen, um ſie vor dem Verderben zu ſchützen, weil viele Hausfrauen nicht wiſſen, wie leicht und einfach es iſt, Einzelglä⸗ ſer oder mehrere Gläſer gleichzeitig ohne Topf und Waſſerbad zu ſteriliſieren. Einzelgläſer kön⸗ nen auf der Gasherdflamme mit Aſbeſtunterlage die in jedem Küchengeſchäft für ein paar Pfennige zu haben iſt, bei ſparſamſtem Gasverbrauch haltbar ge⸗ macht werden. Die elektriſche Kochplatte bietet dieſe Möglichkeit im gleichen Maße. Um mehrere Gläſer gleichzeitig zu ſteriliſteren, braucht man keine Eindünſtapparate, denn die heiße Luft des Gas⸗ oder Elektrobackofens bewirkt das gleiche auf einfache und billige Art. Natürlich müſ⸗ ſen die Vorbereitungen für das Einmachgut mit der gleichen Sauberkeit und Gewiſſenhaftigkeit vorge⸗ nommen werden: Gläſer und Deckel in heißer Soda⸗ löſung waſchen, heiß nachſpülen, Gummi prüfen und naß auflegen, Gläſer mit Spannklammer verſehen und auf die Gasherdflamme oder die elektriſche Koch⸗ platte ſtellen, oder aber in den Backofen einſchieben. Im Gas⸗ oder Elektrobackofen wird das Einmachgut bei Hitzegraden, die unter der Kochtemperatur liegen, keimfrei gemacht. Durch die langſame Erwärmung bleibt das ſchöne und friſche Ausſehen der Früchte oder des Gemüſes erhalten. Die Ent⸗ keimung geſchieht gründlich und vollkommen, obwohl eine Beauſſichtigung des Einmachvorganges im Gas⸗ oder Elektrobackofen vollkommen wegfällt. Wenn man bedenkt, wie einfach das Einkochen auf dem Gas⸗ oder Elektroherd iſt und bei Umſicht und Sauberkeit nie mißlingt, ſollten die Hausfrauen die Jahreszeit fleißig ausnützen und für Wintervorrat ſorgen, um ihrer Familie und dem deutſchen Volke alle die Werte zu erhalten, die der Sommer uns auch in dieſem Jahre beſcheren wird. In allen Fragen über Gas und Strom gibt die Beratungsſtelle der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke K 7 und Rathausbogen 21, wo⸗ ſelbſt Sie auch praktiſch das Stertliſteren auf der Gasherdflamme oder der elektriſchen Kochplatte ſehen können, gern koſtenloſe Auskunft. a Kuuſthalle Mannheim. Der Leſeſaal der Kunſthalle bleibt wegen Reinigungsarbeiten vom Samstag, dem 20. Juli, bis einſchließlich Samstag, dem 31. Auguſt, geſchloſſen. as Aus dem Stadtteil Feudenheim. Die hieſige NeS⸗Bauernſchaft gönnte ſich vor der Ernte einen freien Tag. Mit dem Omnibus fuhr man nach der Pfalz und dann in die Mainzer Gegend. Unterwegs beſichtigte man das Hofgut der Gebrüder Schaaf von Feudenheim, das bei Oppenheim liegt. Der evan⸗ geliſche Frauenbund machte einen Ausflug nach Lin⸗ denfels. Die Beteiligung war ſehr ſtark.— Die Neuyork. Die durch tete. Wie oft bleiben im Haushalt Reſte, die man Ein erſchütterndes Bilo von dem Ueberſchwemmungsunglück in einen Dammbruch ent feſſelten durch Fenſter und Türen eines Hauſes. Ein Jahr Gefängnis für Frau Weiberle Wegen Betrugs in neun Fällen unter Schädigung der Volke gemeinſchaft Um 18 Uhr verkündete der Vorſitzende das Urteil. In der Urteilsbegründung wurde geſagt, daß die Art, wie die Angeklagte von vornherein ein großes Geſchäft bei fehlendem Be⸗ triebskapibal durch das Wechſelverfahren mit frem⸗ dem Gelde ins Leben zu rufen ſuchte, als unmoraliſch zu bezeichnen ſei. Jedenfalls wären dieſe Schädigun⸗ gen nicht entſtanden, hätte ſie mit Provpiſions⸗ vertretern gearbeitet. Es unterliege keinem Zweifel, daß die Angeklagte die Kunden in den Glauben ver⸗ ſetzt hat, ſie hätten kein Riſiko und könnten nichts verlieren. Weiter habe ſie die Leute getäuſcht mit einer guten Verdienſtmöglichkeit. Mit keinem Worte wurde erwähnt, wer die Prolongationskoſten zu tragen hat, daß bei Zuſendung des notwendigen Geldbetrages zum Eiwlöſen des Wechſels der Dis⸗ kontbetrag in Abzug gebracht wurde. Ferner hatten die Hunden die Frachtſpeſen für umgetauſchte Ware zu tragen. Es liege aber auch zugleich eine Ver ⸗ mögensgefährdung vor, weil der Abnehmer Gefahr lief, ſeine Ware nicht abzuſetzen. Inwieweit die Reiſenden aus freiem Ermeſſen und nicht infolge Beeinfluſſung von ſeiten der Angeklagten die Ab⸗ nehmer getauſcht haben, darüber konnte das Gericht kein klares Bild gewinnen. Seit Jahren arbeite man ſchon an der Beſeitigung der Erwerbsloſigkeit. Man müſſe ſich vorſtellen, wie leicht da der Arbeitsloſe zugreift, kommt jemand mit der Verſicherung, daß er ihm zu helfen vermag. Da muß es als ein Ver⸗ brechen bezeichnet werden, daß man, anſtatt einem armen Menſchen zu helfen, ihn noch tiefer ſinken läßt, indem man ihn in unbekannte Wechſelgeſchäfte verwickelt. Darin liege eine ſchwere Schädigung der Volksgemeinſchaft. Zum Schluß verkündete der Vorſitzende: Die Angeklagte iſt in Haft zu nehmen. Das hatte ſie wohl nicht erwartet. Aber ſie zeigte ſich gefaßt. Ernte iſt in vollem Gange, mit der Güte und Menge iſt man zufrieden.— Die Landwirte beklagen ſich aber bitter über die große Spatzenplage; zu Hunder⸗ ten fallen ſie in die Weizenäcker ein und richten gro⸗ ßen Schaden an. . Die Kriegsopfer von Käfertal fahren ins Blaue. Es war ein glücklicher Gedanke des Stütz⸗ punktleiters Heckmann der NSK O Käfertal, den Kriegsopfern und Hinterbliebenen auf einer Kraft⸗ wagenfahrt die Schönheiten der engeren Heimat zu zeigen. Sind doch hier ſehr viel Schwerbeſchädigte, denen ein ſolcher Ausflug durch ihr Leiden nicht möglich iſt. Etwa 30 Perſonenwagen hatten in uneigennütziger Weiſe Mannheimer und Käfertaler Firmen und Privatleute zur Verfügung geſtellt. Die Fahrt ging der Rheinbrücke zu. Hatten bis dahin die wenigſten geahnt, wohin die Fahrt gehen ſollte, ſo gab es jetzt allgemeinen Jubel darüber, daß die ſchöne Pfalz aufgeſucht werden ſollte. Ohne Zwi⸗ ſchenfall erreichte die Kolonne bei herrlichſtem Sonnenſchein Neuſtadt, und als Endziel Elm⸗ ſtein. Hier wurden die Kriegsopfer von Mannheim⸗ Käfertal von der Ortsgruppe der NSK OV Elm⸗ ſtein mit Muſik begrüßt, worauf ſich die Beſucher und Einheimiſchen geſchloſſen zum Ehrenmal der Gefallenen von 1914/18 begaben, um einen Kranz niederzulegen. Darauf hieß uns der Ortsgruppen⸗ obmann von Elmſtein, Kamerad Fath, mit herz⸗ lichen Worten willkommen und wünſchte ein fröh⸗ liches Zuſammenſein in dem idylliſch gelegenen Elmſtein. Eine herrliche Fahrt und ein einzigartiger Genuß für uns Schwerbeſchädigte und Hinterblie⸗ benen, der nur durch die echte Volksverbundenheit und echten Kameeudſchaftsgeiſt derjenigen möglich war, die zum Gelingen der Fahrt beigetragen haben. Was hören wir? Samstag, 20. Juli Neichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.— 10.15: Ballſplele.— 11.00: Ham⸗ mer und Pflug.— 12.00: Buntes Wochenende.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00: HJ⸗Funk.— 16.00: Froher Samstog⸗Nachmittag.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.30: Volkstümliche Hörfolge ums Fenſterln.— 19.00: Tanz zum Wochenende.— 20.10: Muſtikaliſche Som⸗ merreiſe.— 22.30: Tanzmuſik zum Wochenende.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .15: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.10: Für die HJ.— 15.30: Wirtſchaftswochenſchau.— 15.45: Erlebniſſe beim Straßenbau.— 16.00: Froher Samstag⸗Nachmittag.— 18.00: Sportwochenſchau.— 18.20: Zeitfunk.— 18.30: Sportfunk on Fluß und See.— 18.45: hankaſien auf der Orgel.— 19.00: Blasmuſik.— 19.45: Was ſagt ihr dazu?— 20.10: Von Strandläufern und Badenixen.— 22.30: Kleines Nachtkonzert.— 24.00: Tanz⸗ muſik. Die Sintflut ergreift ein Haus dem Waſſermaſſen nordamerikaniſchen Staat ſtürzen wie ein Gießbach (Weltbild,.) Der Peer Gynt⸗Film mit Hans Albers wird dieſer Tage noch einmal wieder in Mannheim gezeigt. CCCCFCFCFCͥCͥↄ ↄyͥòCooPPPPPGTGTGTGTGTGTGTGTGTCTTbGTGTGTGTGCGTPTCTTTbTbTbTbTbTbéb0T0 Hinweiſe Der Hindenburgpark bietet am Samstag, den 20. Ju li, in der Konzertmuſchel ein Abendkonzert unter Mitwirkung der Chor vereinigung Luod⸗ wigshafen a. Rh.(Leitung von Muſikdirektor Carl Bartoſch); im Tanzeafé die Mannheimer Ballett⸗ ſchule Gretel Ruf, ſowie die beſtbekann e Stim⸗ mungsſängerin Anita Berger. Am Sonntag, den 21. Juli, vormittags, eine Morgenfeier unter Mitwirkung von Konzertſänger Hans Kohl, Mannheim. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. c. Jul 935, 9 UHE— 2 Zeichenerklstung. Zur. Welerkecle Kefer Ma. Fromt wrdtin gender Naftuft Warmer wWd] g frort vordtingender Warmheft WSS. G02, e front mit Warmluft i. Get Ste FMN O dN 5 Oroherios O voltg läich fegen Sediet, If Sewessfengetie, heiter O bedecduf pp Schebertfqkelt. S Nebel. e Getier O heſbbececitt 5 5 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe ort Frankfurt a.., vom 19. Juli: Die weſtliche Luftſtrömung verfrachtet in zunehmendem Maße kühle Meereluft über Mitteleuropa hin. Im Be⸗ reiche dieſer feuchten Luftmaſſen kam es Donners⸗ tag abend beſonders in Süddeutſchland zu recht er⸗ giebigen Gewittern, die teilweiſe bis 15 Liter Waſſer je Geviertmeter brachten. Eine durchgreifende Aen⸗ derung des wechſelhaften Wetters iſt nicht zu erwar⸗ ten, vielmehr wird die Regentätigkeit noch etwas zunehmen. Vorausſage für Samstag, 20. Juli Meiſt bewölkt, bei ſchwachen weſtlichen Winden ziem⸗ lich kühl und Auftreten von einzelnen Regenchauern, Höchſttemperatur in Mannheim am 18. Juli + 27, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 Juli 4 15,1 Grad; heute früh 8 Uhr 4 178 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh „18 Uhr bis heute früh 8 Uhr 15 Millimeter 15 Liter je Geviertmeter. 8 In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 4 21 Grad Waſſer⸗ und 7 16 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Mdein⸗- P 2 0 ee u 5 Rheinfelden— 18 Breiſach. 2. Mannheim.01 894309 0 Kehl.52 Jello 5 945 520 55 Mannheim 4. eilbronn.. 1 29.000 M 8 Plochingen 0,080.88.07 9 5 Dlebeshelm. 24326 24520 sin 2, 3 * Fr dieſer auch P vielleick gentlich ſt a n d Und ſich ſeh mal im rollen. Abreiſe Hausfr Möbel Die So herunte für ein Fenſter ſein. bezügen mit ein rd It. . „Himmel, was habe ich alles vergessen!“ Jaschenfahrplan für die letzten 24 Stunden daheim Haben Sie ſchon einmal einen Reiſenden getrof⸗ ſen, der nichts zu Hauſe vergeſſen hat? Ich möchte wetten, es gibt keinen. Irgend etwas fehlt immer. Und das iſt gut ſo. Sonſt ließe ſich das Ferien⸗ glück gar nicht ertragen. Eine Seligkeit ohne den geringſten Schatten, ſchrecklich! Auch dieſer kleine Taſchenfahrplan für die letzten Stunden vor der Reiſe will Ihnen das Vergeſſen nicht ganz unmög⸗ lich machen. Er will Ihnen nur helfen, möglichſt wenig zu vergeſſen. Vielleicht haben Sie mit ſeinem Befolgen Glück. Was man vor allem einzupacken vergißt, ſind die Toflettengegenſtände, die noch am Morgen vor der Abreiſe gebraucht werden: Seife und Seifenlappen oder Schwamm, Kamm und Bürſte, Zahnpaſte und Zahnbürſte. Ferner Schuhputzzeug und eine Klei⸗ derbürſte. Und noch ein paar Fragen in dieſer Rich⸗ tung: Haben Sie Schreibzeug eingepackt? Bleiſtift und illfederhalter und ein paar Briefbogen! Bei dieſer Gelegenheit denken wir gleich daran, daß wir auch Poſt empfangen. Es kann ein Einſchreibebrief, vielleicht mit Geldinhalt, an uns gelangen. Dazu brauchen wir einen Poſtausweis, falls wir keinen Paß beſitzen. Er muß unbedingt beſchafft werden. Weiter: Haben Sie alles notwendige Photoma⸗ zerial eingepackt? Das Stativ für Zeitaufnahmen, den Gelbfilter, das Anleitungsbüchlein zu Ihrem Apparat, falls einmal etwas nicht funktioniert? Haben Sie daran gedacht, irgendwelche Medizin mitzunehmen, die Ihnen vom Arzt verordnet iſt. Iſt eite kleine Reiſeapotheke zuſammengeſtellt, die Haut⸗ kreme, Vaſeline, Aſpirin, Baldrian, Waſſerſtoffſuper⸗ oxyd, Fieberthermometer und etwas Verbandszeug Amfaſſen ſoll! Daß wir vor allem auch Ausweispapiere brauchen, umd zwar für jede Reiſe, iſt ſelbſtverſtändlich. Wenn der Paß nur für Auslandsreiſen notwendig iſt, ſo ſollte doch jeder Menſch einen Perſonalausweis bei ſich haben, und wenn auch ſeine Reiſe ihn nur auf wei Stunden von der Heimatſtadt fortführte.(Ei⸗ gentlich ſollte man einen ſolchen Ausweis überhaupt ſtändig bei ſich tragen!) Und nun kommen alle die Vergeßlichkeiten, die ſich ſehr ſchwer gutmachen laſſen, wenn wir erſt ein⸗ mal im Zuge ſitzen und der Sommerfriſche entgegen⸗ rollen. Wir müſſen alſo am letzten Tage vor der Abreiſe unbedingt„unſer Haus beſtellen“. Für die Hausfrau beginnt dieſe Arbeit damit, daß ſie ihre Möbel vor der Sonneneinwirkung zu ſchützen ſüucht. Die Sonnenvorhänge vorziehen oder die Jalouſien herunterlaſſen, wäre eine zu freundliche Einladung für etwaige ungebetene Gäſte, deshalb laſſen wir die Fenſter wie ſie ſind, natürlich müſſen ſie geſchloſſen ſein. Polſtermöbel werden entweder mit Schutz⸗ bezügen verſehen, falls man welche hat, oder einfach mit einem großen Tuche zugedeckt. Allerdings muß man ein paar Mottenkugeln in die Ecken legen und möglichſt Zeitungspapier auf den Sitz legen und an die Lehnen ſtecken. Teppiche werden geklopft und nit Zeitungspapier und Mottenpulver bedeckt zu⸗ ſammengerollt. Dann muß vor allem für etwaige Tiere geſorgt werden. Den Hund nehmen wir vielleicht mit. Sonſt muß er ebenſo wie die Katze oder ein Vogel oder die Goldfiſche in Pflege gegeben werden. Hat ſich ſchon jemand gefunden, der während unſerer Abweſenheit die Blumen begießt? Vielleicht übernimmt das der Hauswart gegen eine entſprechende Vergütung oder auch eine Nachbarin. Jedenfalls müſſen während der Reiſe alle Blumen und Blattpflanzen an einem Platz überſichtlich zuſammengeſtellt werden. Denn wir können keinem anderen Menſchen zumuten, in alle möglichen Räume und Ecken zu laufen, um hier und da und dort einen Topf zu begießen, außerdem wird auf dieſe Weiſe leicht etwas vergeſſen! Iſt oer Haupthahn des Gasmeſſers abgeſtellt und die Waſſerleitung richtig zugedreht? Haben wir alles richtig verſchloſſen? Eigentlich iſt es überflüſſig. Sind Einbrecher nämlich erſt einmal in der Woh⸗ nung, ſo werden ſie ſich an einem verſchloſſenen Schrank auch nicht ſtoßen. Dann die Wohnungsſchlüſſel! Wir dürfen ſte nicht mitnehmen; denn es kann während unſerer Ab⸗ weſenheit ein Rohrbruch erfolgen, Feuer ausbrechen uſw. Der Hauswart muß alſo die Möglichkeit haben, in die Wohnung zu gelangen. Man übergibt ihm die Schlüſſel entweder ͤirekt oder hinterlegt ſie bei einem anderen Hausbewohner und ſetzt den Hauswart da⸗ von in Kenntnis. „Nun haben wir eigentlich an alles gedacht— ſo glauben wir. Und doch iſt noch einige vergeſſen. Zunächſt: wir wollen auch im Urlaub täglich unſere Zeitung haben— alſo muß rechtzeitig bei der Zei⸗ tungsſtelle angegeben werden, ab und wohin die Zeitung nachgeſchickt werden ſoll, genau ſo muß die Poſt angewieſen werden, die Poſtſachen nachzuſen⸗ den. Bleiben wir über den Monatserſten fort, ſo müſſen wir an die Miete denken, evtl. die Bank an⸗ weiſen, den Mietsbetrag zu überweiſen. Außerdem ſind alle Prämien für Lebensverſicherung, Feuer⸗ und Einbruchsdiebſtahl uſw. vorher zu bezahlen. Auch Beitragszahlungen für Vereine, Organiſationen ſollte man möglichſt vorher begleichen. Und dann noch etwas. Natürlich wollen wir einigen lieben Freunden und Bekannten einen Kartengruß ſchicken. Haben Sie eine kleine Liſte der notwendigen Adreſ⸗ ſen zuſammengeſtellt, falls Sie ſie alle nicht richtig im Kopf haben? Haben Sie die Geburtstagsdaten, die fällig werden, aufnotiert? Damit haben wir nun wirklich an alles gedacht. An alles? Ach, ich glaube es nicht. Sicher werden wir trotz allem auch diesmal, während ſchon der Zug rollt, ausrufen: Siehſt du— das habe ich voll⸗ kommen vergeſſen!“ Josefine Schultz. Bilder aus einer Zeit, die für die Verreiſten und für die Daheim gebliebenen glückliche Tage bringt Was weißt Du Wenn man jemand, der den Bodenſee noch nicht erlebte, fragen wollte:„Was weißt du vom Boden⸗ ſee?“ ſo möchte dieſer, der vielleicht einmal ein guter Geographieſchüler war, antworten:„Ja, natürlich, der Bodenſee!l Man nennt ihn auch das Schwäbiſche Meer, weil er ſich wie ein Meer zwiſchen die Alpen und Oberſchwaben mit einer Fläche von rund 539 Quadratkilometer einſchiebt, dabei iſt er an der tief⸗ ſten Stelle 252 Meer tief hm.. dann wird er vom Rhein durchfloſſen, dem er als Klärbecken dient, ja— und dann, das Klima ſoll am Bodenſee wegen der großen, ausgleichenden Waſſermaſſe überaus mild und gleichmäßig ſein.— Was ſonſt noch? Ja, richtig, da gibt's eine Stadt mit einer ſeltenen (Europo⸗Archiv,.) vom Vodenſee? daß Friedrich Barbaroſſa hier den Frieden mit den lombardiſchen Städten ſchloß(1183). Uebrigens ſteht auch im Bodenſeegebiet die Stammburg der Welfen und Hohenſtaufen. Der bedeutendſte geſchichtliche Glanzpunkt aber war das Konſtanzer Konzil 1414 bis 1418 unter Kaiſer Sigismund, und ſchließlich iſt auch der Reichstag unter Kaiſer Maximilian J. rund 100 Jahre ſpäter nicht ganz ohne Wichtigkeit.“ Würde der Befragte ein literariſch intereſſierter Menſch ſein, ſo könnte die Antwort lauten:„Natür⸗ lich weiß ich manches vom Bodenſee. Wer ſollte nicht wiſſen, daß z. B. die Droſte Hülshoff lange in Meers⸗ burg dichtete, daß Viktor v. Scheffel in Radolfzell wirkte, daß auch in neuerer Zeit viele Dichter und Konſtang: der maleriſche Innenhof des Konſtanzer Rathauſes Lage mitten im See, die Inſelſtadt Lindan Ja Nicht viel, was er weiß, ein in der Geſchichte Be⸗ ſchlagener weiß vielleicht ſchon etwas mehr:„Natür⸗ lich, der Bodenſee, iſt mir wohl bekannt. Ueberall alte Siedlungen, von Kelten und Römern, ja ſogar Pfahlbauten aus vorgeſchichtlicher Zeit gibt's da unten, die alten, deutſchen Kaiſer beſuchten Konſtanz verſchiedentlich, als erſter Karl der Große(780), dann Karl der Dicke, dann die Ottonen, wichtig ferner, Archty NM. Denker am Bodenſee leben, wie— um nur die be⸗ deutendſten zu nennen— Wilhelm v. Scholz, Lud⸗ wig Finkh, daß wieder andere wie z. B. Norbert Jaques am Bodenſee ihre Wahlheimat gefunden haben.“ Ein religtöſer Menſch wird auf die thematiſche Frage mit Erſchütterung des Myſtikers Suſo, der Abtei Reichenau, der Heiligblutrelique in Weingar⸗ ten und des Flammentodes des Reformators Huß auf dem Konſtanzer Konzil gedenken. Ein techniſch 9 3 IM SBREISGAU Gebildeter würde ſicher antworten:„Bodenſee? Nun ja, Zeppeline und Dornier begannen in Friedrichs⸗ hafen ihre Eroberung der Luft, und wenn ich nicht irre, wurde in Friedrichshafen auch der erſte deutſche Binnenſee⸗Dampfer in Betrieb genommen“, worin er nicht irrt. von der auf der etwas und Der Botaniker weiß wiederum italieniſchen Flora bei Ueberlingen Mainau und ſpricht mit dem Dichter: „Inſel des Südens, in nördliche Breiten verſprengt, Dem reichen See von verſchwendender Gottheit geſchenkt!“ Fragt man den Feinſchmecker, ſo kennt er gewiß Bodenſeefelchen und Trüſchen, und er probte ſicher⸗ lich ſchon in Meersburg einen„Schiller“, jenen ins rötliche ſchillernden Seewein, der die Farbe der Mor⸗ genröte hat. Der Maler und Kunſtfreund wiederum ſingt ein begeiſtertes Lied, das beim Meiſter von Eriskirch beginnt, über die Künſtlerkolonien z. B. in Ueberlingen und Langenargen weiterführt bis zum Enthuſiasmus über das wunderbare, täglich, ja ſtündlich wechſelnde Farbenſpiel dieſer Seelandſchaft auf einen Hintergrund von blütenüberſchütteten Vor⸗ bergen und herübergrüßenden ſchneebedeckten Alpen⸗ ſpitzen. Man ſieht, daß auch derjenige, der den Bodeenſee nicht aus eigenem Erleben kennt, einiges Inter⸗ eſſante vom Schwäbiſchen Meere weiß. Derjenige, der aber ſelbſt erlebte, wie verſchwenderiſch die Na⸗ tur mit ihren Gaben den Bodenſee und ſeine Umge⸗ bung überſchüttet hat, wird ſich immer an dieſen See mit ſeinem Himmel von ſüdlichem Blau zurück⸗ ſehnen. Auf die Frage„Was weißt Du vom Boden⸗ ſee?“ erſtehen in ſeiner Erinnerung alle die Bilder von neuem, die ihm beglückendes Ferienerlebnis waren: die Fluten des breit und mächtig gelagerten Sees, die von ſchnittigen Segeljachten und bequemen Dampfern durchzogen werden, die Ufer, die vom fröhlichen Spiel der Badenden widerhallen, die ſanf⸗ ten Hügel, die im Frühling von Blüten und im Herbſt von Früchten überladen, wie ein breites Band die ſpiegelnde Waſſerfläche umgeben. Und wef⸗ ter denkt er ſicherlich an den tiefen Eindruck, wie die weißgezackten Bergſpitzen der Alpen über wal⸗ dige Kuppen auf grünes, fruchtbares Bauernland umd in Blumen prangende Dörfer, auf entzückende Städtchen mit alten Bauten und Gaſſen, auf erin⸗ nerungsſchwere Burgen und Kirchen herabblicken⸗ Und doch, den Reichtum der Natur in Worten zu ſchildern muß immer unvollkommen bleiben: Man Archiv NM Blick auf Friedrichshafen, die Zeppelinſtadt, im Vordergrund der olte Stadtteil Buchhorn mit dem Hafen, im Hintergrund die beiden Türme der Schloßkirche muß ſie erleben. Man muß an ſich ſelbſt ſpüren, wie die Unerſchöpflichkeit dieſer Landſchaft, deren beſon⸗ derer Reiz in den weiten Horizonten und dem freien Blick in blaue Fernen liegt, die Seele erfaßt bald durch ernſte Mäjeſtät oder durch liebliche Idylle, bald durch himmelſtürmende Großartigkeit oder durch zarteſte Anmut. Das Wandern iſt eine Leibesübung Der deutſche Wanderführer Miniſter a. D. Pro⸗ feſſor Werner ⸗Darmſtadt machte auf der 53. Hauptverſammlung des Odenwaldklubs in Mosbach anerkennenswerte Ausführungen über das Ideal und die Ziele des Wanderſports. Das deutſche Wandern ſei nicht allein eine ideelle Aufwärtsſuche des deutſchen Menſchen und ſeiner Seele, ſondern das Wandern ſei auch ein ſehr ſtarker volkswirt⸗ ſchaftlicher Faktor, und insbeſondere könne mit Freuden feſtgeſtellt werden, daß jetzt nahezu 60 v. H. der großen Verkehrsinſtitute davon überzeugt ſeten, daß die deutſche Wanderbewegung als ſolche zu den heſten Kunden dieſer Inſtitute gehört, Wenn man bedenkt, daß die deutſchen Wanderer allein im Jahre etwa 150 000 Kilometer zurücklegen, ſo kann man auch den Kampf um die Gleichberechti⸗ gung gegenüber den Verbänden der Leibesübungen verlogen. Wenn dieſe Gleichberechtigung noch nicht reſtlos erreicht iſt, ſo muß dies ſo ſchnell wie mög⸗ lich nachgeholt werden, denn es iſt eine moraliſche Pflicht, da ja auch das Wandern mit der beſte Dienſt am deutſchen Volk iſt. D TOR ZU HOCHSCWNZ WLB Feldberg 404 m, Belchen 14185 m, Kandel 1245., Blauen liei m, Thurner 1100 m, liegen im Urnkreis Vor 25 I 45 Nliruiferi vori Stechrrufe durctii des llebliche GUrmersfel cut 1284 rm Here mit der 5 SCHAUINS LAND- SEITLSCHWEBE BAHN ENI 1 Nrmuer! Scebe ehrt. Urwer gleicher Rundbljice auf den Scdπ⁰π, πτ νẽEs̃ Kalserstuhl, die Vogesen und Alpen Auskunft urid Prospekte churcti Städtisches Verkebrsamt, Eiserbarisfrebe 10, neberi der Flenipposf. Telefon 420 urid 75055. DiE f DES WALDES g. a 1 Freitag Juli 5 rei 6. Seite/ Nummer 3286 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Juli 1935— S Der Weſtalt! geſproch walb m immer 8 90. gänge r e bier kor N l ee N ſchaften Hochlan 8 Wochenende der Daheimgebliebenen dee 1. auf dem Balkon oder im Gar⸗ 1140 er: 8 1 i e 1 Norden ten läßt ſich das Wochenende ö mit Sitrone können Sie viele wochen gut verbringen. Sie follten ſich's Mit den Kindern durch Wald und Feld Seon de i e deutſcher nur mit einem bequemen Seſſel,— eldflaf e 8 1 *. a b 5 gergebtet Liegeſtuhl oder Sonnenſchirm an⸗ 2 a 15 5— mosflaſche. Auch Butter⸗ und N e Dazu ein er⸗ Bald ſind die Ferien dal Lang erwartet; der anderen Seite auch nicht nötig, daß* Marmelade⸗Doſen, Brotdoſen, ſchaltlich friſchendes Getränk aus dem und heiß erſehnt von den Kindern, mit] man ein wandelndes Naturkundemuſeum 8 1 Speiſegefäße Celler, Trinkbecher, Rolle 31 Heimſyphon. Limonadengläſer, etwas Bangen von den Eltern begrüßt. iſt, man darf ruhig einmal zugeben, daß W a CTouriſtenkocher, Beſtecke ele. in hen hing Etsſervice, puddingſätze ete. Was fangen wir in der langen Ferten⸗ man etwas nicht weiß. Das iſt beſſer, als 5 allen Größen und Preislagen. mitunte: e zeit mit den Kindern an? Wenn man den Kindern falſche Auskunft gehen, denn 3 9 an psfsdeplatz Lage, ſo 5 Pofädepletz i verreiſt, dann iſt die Frage leichter zu dieſe falſchen Auskünfte, die bei der näch⸗ 7 A Ess des grobe Spezlelhsus i 5 f Der? s gtobe Spezleſhe 9 86361 J löſen, denn ſchon die neue Umgebung wirkt ſten Gelegenheit ja doch herauskommen, 80¹. lebung d ſo auf die Kinder, daß ſie ſich im Haus untergraben das Vertrauen zwiſchen El⸗ und dah leichter leiten laſſen. Aber wenn man zu tern und Kindern. Die Eltern werden Der flotte noch nick Sitzen muß er Hauſe bleiben muß, Hann iſt es für[nicht mehr ernſt genommen. Hochſommerhut schützt vor allzu war in d der Badeanzug, denn die Paß⸗ alle Teile beſſer, wenn man möglichſt viel Nan muß auf ſolchem Ausflug durch 2 praller Sonne Schon für wenig unfreund den, der elegante Schnitt und Abwechſlung auch für die Kinder ſucht, Feld und Flur auch einmal ſchweigen Mark können Sie ſich aus einer Juni 31 1115 8 f überreichen A kein keckes a die ſchöne Farbe ſind ausſchlag⸗ Wandern! Das wird heute überall können. Es iſt ſo wunderbar ſchön, ſchwei⸗ lalchtes e 1 55 über der S r eee. dächti s Lebe We 5 e. öchſt 9 95 ien ne groß geſchrieben! 18 und eee das 1 und, Weben die Haare vor heißer Sonne höchſten ö 5 8 Vielleicht iſt in den Ferien zum erſten⸗[der Natur zu betrachten. Auch die Kin⸗ bewahrt. tend ſteh ee wal Zet ö Elteen and Kinder zum der muß man leiſe dahin bringen, daß D beſten w. 0 günſtig bei Wochenende zuſammen wandern. Die ſie ihre Stimme dämpfen, daß ſie einmal e bedacht, 8 i Mutter kann ruhig einmal ihre Haus- andächtig ſein können, vor dem, was ſie tiv fühlb 8 frauenarbeit auf das Mindeſtmaß beſchrün⸗ nicht begreifen. 5. 18 lagen mi Sl 5 1 4 ken, um die Freude zu haben, mit ihren Vater und Mutter müſſen auch ein⸗ 1 des Grof 7 7 Kindern hinaus in die Natur- zu ziehen.] mal zuhören können. Gerade bei dieſen 3 dem der — Es ſoll allerdings Väter geben, die Wanderungen durch die freie Natur er⸗ K 1, 7, Haltestelle Friedrichsbrücke 988 ging. J. dieſe Ausflüge dazu benützen, den Kin⸗ ſchließt ſich ja ein Kinderherz leichter, als Schicksal Wie ſchön iſt das dern in lehrhaftem Ton Kollegs zu hal⸗[zu Hauſe. Da erzählt man Dinge, die lagen vo 5 4 0 8 5 K ſonſt n ſo lei über die Lippe— 2 wenn Senach gahren in hren 1 knen mae 0 een e 1916 he he dae Kind daß Geſfthl: beute haben Brauchen Sie ein Rad! Babevel Foto⸗ a Pflan aus nehmen, n i 3 8 11 1 5 Foto. Album blättern und rb 80* 7 e ernehwen, 9 de 48 die Eltern mal Zeit für mich. Und wie Denn beslehtigen Sie unverbindlien mein Lager mit felehef Ausgah des Mon an die herrlichen Wochenen dann beleidigt ſind, wenn die Kinder ſich 11 ich kindliche Probl al vom preiswerten, biſſigen, bis zum ſuxuriés ausgestatteten ksttenlosen Rad. ö it ei ſtunden erinnern, die Sie in langweilen und dann ungezogen werden! gut laſſen ſich kindliche Probleme wälzen a 1 8 mit einer e alten haben.„„„ Probleme, die genau ſo ernſt zu nehmen Markenräder: Wanderer, Sörike, gleichen einem Foto fel 0 Nein, ſo ſoll es nicht ſein: wer mit ſeinen 3 5 Seidel& Neumann, Regina, Presto ö Alle neuen Modelle an Foto⸗ F zafge 11 ſind, wie die der Erwachſenen— wenn 0 92 1 e e von gewi Kindern wandert, der ſoll ſelbſt zum Kind g 0 Simson etc. etc. u. erstklassige Spezialräder a e eee werden! Lebendige Naturkunde muß ge⸗ män durch einen ſchönen hohen Buchen⸗ 50. des Schw 0 1 zugehört, hat preiswert das a„„ wald geht, oder wenn man die Blicke über J 1— 18 5 weiler, 42 ale orten Beller alen le dle fie aer Sele des Sees lobe Oe ee 5 f 1 5 N2 2 das kotohaus Botaniſiertrommel oder den Ruckſack zu läßt. f Teleph. 227 26 5 Teleph. 227 26 f ö 95 05 Oto-La Or, 5. goben dem Vetkentsvereln ſtopfen, Blumen abzureißen, die man nach Die Liebe zur Heimat und zum f ens 255 wenigen Stunden zerknittert, verwelktſ Vaterland wird durch dieſe Wande⸗ geſchaſſen, fortwirft, iſt Sünde an der Natur. rungen verſtärkt und vertieft. Wenn das 70 0 . Das Reich der Natur iſt ſo wunderbar Kind fühlt, daß dieſer ſchöne Wald, den 4 cleꝛ Hen für des Wochenende und die Ferlen braucht:. 8 4. N 2 11 daß es unerſchöpfli ſprächs es durchwandert, dieſe herrliche Blumen⸗ Jahre 195 ſchöpfliche Geſprächsthemen 1 7 0 ö 8 Dor ram e 9 5 gal e Mutter weshalp wieſe, die Fiſche im Bach, die Rehe, die Hemd. Schlàfenzug., Binder u. Socken it, eine 0 ſo ſchwirren die Fragen hin und her. Ich n ee e ſte e Va⸗ eee eee eee Sommer⸗ kenne einen Vater, der auf jede Frage terland gehören, dann wird in dem Kin⸗ ‚ 5 War n 8. 1 0 ſeiner Kinder antwortet:„Ich habe keine derherzen der Wunſch wach und der gedrungen Für 0 1 Ahnung— Blume iſt eben Blume,“ und Schwur ernſt: die Heimat muß man ſchüt⸗ i— der die Kinder in dieſer Beziehung gründ⸗ den, a allem, was einem zur Verfügung E 1. 17 MWanderschuhe lich enttäuſcht. Es ſchadet gar nichts, wenn ſteht! am FPersdeplatz* Kneipp-sandalen 11910 185 einem Ausflug ſich das Natur⸗ Die Ferien kommen! Hinaus in die 1 undebuch einmal vornimmt, und nachlieſt,! Natur, ordentlich ſich auslaufen, das ver⸗ f f 1 1 4 Grobe Auswshl!- Blige FPrelse O 5 8 Enge Planken damit man nicht ganz dumm daſteht, wenn treibt den körperlichen und 5 ſeeliſchen Die N. N. 2. Oele Flenmhelmer Zeitund Det emen die Kinder einen fragen. 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Hier ſetzen die Zu⸗ gänge mit der beginnenden Schulſchlußzeit ein, hier kommen die großen Ferienfahrten der Geſell⸗ ſchaften erhöht in Fluß, hier füllen ſich die Orte des Hochlandes und der Seeufer, wenn es in den Groß⸗ ſtädten zu heiß werben will. Bei dem Drang im deutſchen Reiſenden, von Norden nach Süden zu pilgern, um ſeine Muße⸗ wochen auszufüllen, fällt gerade der Grenzecke im deutſchen Südweſten, wo Schwarzwald und Angren⸗ ergebiete dem großen Rheinbogen ſchönſten land⸗ schaftlichen Inhalt ſchenken, eine beſonders wichtige Rolle zu, die über das eigene wirtſchaftliche Gedei⸗ hen hinausreicht und für die geſamte Wirtſchaft ihre mitunter, je nach Jahreszeit und geographiſcher Lage, ſogar ausſchlaggebende Bedeutung zu. Der Auftakt, den man ſeit Jahren durch eine Be⸗ lebung der Vorreiſezeit im Mai und Juni lebhafter und daher wirtſchaftlicher zu geſtalten hofft, bisher noch nicht mit einem bleibenden ſichtlichen Erfolg, war in dieſem Jahre unbedingt beeinflußt durch den unfreundlichen Ablauf der Witterung. Mai und Juni zu kühl und zu feucht, das iſt das Signum, über dem allein eigentlich nur die Pfingſttage mit höchſten Verkehrsziffern, für drei Tage nur, leuch⸗ tend ſtehen. Anſonſten ging es langſam voran. Am beſten waren noch die weniger hoch liegenden Plätze bedacht, wo Abkühlung und Regen ſich nicht ſo nega⸗ kin fühlbar machen können. Aber ſchon in Höhen⸗ lagen mittleren Grades wurde die Unfreundlichkeit des Großteils der Witterung hemmend ſpürbar, in⸗ dem der Zufluß an Gäſten nur allmählich vor ſich ging. In dieſer Hinſicht teilte das Gebirge kein Schickſal mit dem Bodenſee, wo trotz mäßiger Höhen⸗ lagen von 400 Meter die Dinge nicht recht in Fluß kommen wollten. Es war eben kein See- und kein Badewetter. Es ſind Einzelfälle, die um die Mitte des Monats Juni, wo dieſer Umriß Geltung hat, mit einer Mehrbeſetzung gegenüber dem Vorjahr im gleichen Zeitabſchnitt aufwarten konnten. Sieht man von gewiſſen ausgeſprochenen Heilbädern am Rand des Schwarzwaldes ab, wie Baden⸗Baden, Babden⸗ wetler, wo anders gelagerte Vorausſetzungen be⸗ ſtehen, ſo hat für den Zeitabſchnitt bis Mitte Juni unter der Reihe der namhaften Höhenluftkurorte in Mittellagen eigentlich Freudenſtadt den Vogel ab⸗ geſchoſſen, das ſich unter gleichartigen Plätzen über⸗ haupt ſtark in den Vordergrund geſchoben hat und mit einer Uebernachtungszahl von rund 325 000 im Jahre 1984 im Schwarzwald Spitzenreiter geworden iſt, eine Erſcheinung, die ſich im Zugang ſowohl auf Sommer- wie auf Winterzeit verteilt. War man alſo vielerorts um die Junimitte not⸗ gedrungen noch nicht erbaut über den Fluß des Fremdenverkehrs, ſo verſchob ſſich bas Bil in 3 wei Etappen deutlich, als in dem letzten Juni⸗ drittel die Schlechtwetterzeit überwunden war und als damn auf Juli mit den Ferien die Hauptreiſezeit überhaupt einſetzte, und gerade für dieſe das gute Wetter anhielt. Gerade der letzte Umſtand hat un⸗ gemein fördernd gewirkt und auch für die Reichs⸗ bahn einen ſtarken Auftrieb gebracht. Für die letztere muß allerdings vermerkt werden, daß in dem bisher bis Ende Juni. Die Höhenplätze des Bühler Höhengebietes und längs der Hornisgrinde machen zufriedene Geſichter, da ſte bevorzugtes Ziel der Gäſte ſind. An der Schwarzwaldbahn haben Hornberg, Triberg, Schönwald, Schonach, St. Georgen, Königsfeld uſw. Vollarbeit, amd das füngſte und wohl auch ſchönſte Kneippbad inn Schwarzwald, Villingen, meldet für Juli⸗ Auguſt infolge ausgezeichneter Erfolge und Anmel⸗ dungen Vollbelegung. Unter den hochliegenden Schwarzwaldheilbädern ſei Bad Dürrheim mit rund 91 000 Uebernachtungen bis Anfang Juli als günſtig feſtgehalten. Im Süsdſchwarzwald haben ſo⸗ wohl die größeren wie die kleineren Plätze alle ge⸗ bührende Aufmerkſamkeit in der Reiſewelt zu ver⸗ zeichnen. Das Feldberggebiet mit ſeinem Die neuen Kuranlagen im Radiumbad Oberſchlema Deutſchland beſitzt in dem Radiumbad Oberſchlema, ſchen Land ſchaft eine Eiſenbohnſtunde von Zwickau Die Entwicklung des Bades machte den Bau neuer das in der vielgeſtaltigen, waldreichen erzgebirgi⸗ liegt, die ſtärkſten radioaktiven Quellen der Welt. moderner Kuranlogen und eines Kurhotels not⸗ wendig. Dieſer Bau wurde vor kurzem in Betrieb genommen. abgelaufenen Jahresabſchnitt der voranſchlagsmäßſig gedachte Verkehr noch nicht erreicht worden iſt, eine Erſcheinung, an der wohl die Wettergunſt ursächlich betetligt iſt. Mit dem Stand um den Uebergang von dem erſten zum zweiten Drittel Juli kann für den Schwarzwald, das angrenzende Bodenſeeland und etliche Zwiſchen⸗ gebiete im ganzen das Urteil dahin lauten, daß eine gute, teilweiſe ſtarke Beſetzung vorhanden iſt. Neben dem ſchon erwähnten Freudenſtadt berichtet Wäloͤlbad von einem zufriedenſtellenden Beſuch. Für die Murgtalgemeinden iſt vor allem Schön⸗ münzach zu einem Mittelpunkt geworden, der bis⸗ her bereits 30 000 Uebernachtungen buchen konnte. Daß Baden⸗ Baden von 40 000 auf 48 000 Gäſte geſtiegen iſt, muß vermerkt werden. Wie hier das nachbarliche, aber grundlegend anders geartete Freu⸗ denſtadt aufgerückt iſt, zeigt die entſprechende Frem⸗ denziffer, die rund 35 000 beträgt, immer gerechnet ganzen Kranz näherer oder entfernterer Umlieger⸗ orte wie Titiſee, Neuſtabt, Hinterzarten, Lenzkirch, Schluchſee, um nur einmal einige wenige herauszugreifen, ſteht im Vordergrund des Intereſſes, weiter ſüdlich ſchließen ſich St. Bla ſien, Höchenſchwand, Todtmoos ut.., ſtark be⸗ achtet an, und auf der Weſtſeite des Schwarzwaldes hat das liebliche Badenweiler ſeinen Ruf als ungemein gern aufgeſuchtes Bad in keiner Weiſe verringert. Und den Freiburger Schauinsland hat man auch nicht vergeſſen. So rundet ſich das Billd erfreulich angenehm. Man dayf feſtſtellen, daß die Wetterhemmungen aus den Vormonaten als ausgeglichen im geſamten betrachtet werden dürfen, wenn auch da oder dort örtliche Schwankungen auf⸗ treten können. Jedenfalls ſteht man heuer dem wei⸗ teren Gang der Dinge ruhiger entgegen, als man es im Juni noch tun konnte, wo man ſtark in der Hoff⸗ mung auf den Juli blieb. Und hier ſcheint keine Ent⸗ täuſchung vorzultegen. — Im Herbst in den sonnigen süden mit M. S.»Monte Rosqe 2 4 0 an einschl. voller von NM. Verpflegung 2 Herbstreisen ins westliche Mittelmeer Fehrpreis JI. August- 26. September und 28. September 23. Oktober ab Hamburg nach Antwerpen(Weltausstellung Brüssel), Ceuta (Tetuan), Palma de Mallorca, Villefranche(Nizza, Monte Carlo, Mentone), Neapel(Capri, Fompejl, Vesuv, Rom), Palermo. Malaga (Granada), Lissabon, Vigobucht, Hamburg. Ireisllien—Afrike 29. Oktober ab 16. Desember in Hamburg über Ponta Delgada/ Aoren pernambuco, Rio de Janeiro, 840 Francisco do Sul, Santos, Bahia, Dakar/ Senegal, Casablanca. Kostenlose Auskunft und Drucksachen dureh die amerikanische Dampf- Hamburg- Süd g 8 Vertretung Mannheim: A. Burger, Steſts Straße. 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Mittwoch Im Bodenſeegebtiet haben die Uferorte ſchnell und ſtark aufgeholt. In einzelnen Fällen mit gewiſſen Sonderbedingungen hat auch der Juni, vor allem durch den ſchönen Monatsſchluß, noch viel Plus gebracht. Konſtanz konnte hier allein im Juni mit 30 000 Fremden und 53 000 Uebernachtun⸗ gen abſchließen, Ueberlingen, Meersburg, Friedrichshafen ſind Ziele für kurzen und längeren Aufenthalt in jetzt hohem Maße gewor⸗ den, wobei im letzten Fall die Pilgerfahrt zum Zep⸗ pelin viel ausmacht. Indeſſen ragt aus den Fluten des Verkehrs wie eine wenig beachtete Inſel auffallenderweiſe das Belchengebiet, aus dem noch Klagen kommen, daß es erheblich beſſer ſein könnte. Hier ſind Lücken zu verzeichnen inmitten ſchönſter und wohlfeiler Lanoſchaftsgebiete, die nicht mit Unrecht nach einer volleren Bewertung hungern. Es iſt nicht Zweck dieſer Erwähnung, nach den Urſachen zu forſchen, ſondern es handelt ſich nur um eine Feſtſtellung und einen Hinweis, daß hier ein Stück beſten deutſchen Heimatlandes unweit der Heimat eines Schlageter auf die befruchtende Welle des Fremdenverkehrs wartet und noch aufnahmefähig und aufnahme⸗ willig iſt. Wandervorſchlag Neckargemünd, Kleingemünd, Ruhſtein, Lammerts⸗ kopf, Lärchengarten, Münchel, Linde, Schönau, Drei Burgen, Neckarſteinach(Waldwanderung) Hauptbahnhof ab.06, Neckargemünd an.50. Verwal⸗ tungsſonderzugs⸗Fahrkarte noch Neckarſteinach.20 Mark. In Neckargemünd über den Neckar. Mit der Haupt⸗ linie 5. blauer Strich, durch Kleingemünd(mördlich) auf, am Waldrand hin und links in den Wald. In ſchönem Buchenwald gemächlich bergan. Ueber einen breiten Weg mit der Nebenlinie 66(rotes). Auf Zickzackpfad hinauf zum Ruhſtein, freier Platz. mit einer Bank, 9 (935 Meter hoch). Weſtlich henker. Gleich ziemlich ſteil auf⸗ wärts. Doch bald iſt die Höhe erreicht.(451 Meter hoch). Nach einer Linkskurve, ſchöner Blick ins Neckartal und auf Heidelberg mit ſeiner herrlichen Umgebung, wird die Mar⸗ kievung verlaſſen und in nördlicher Richtung weiter gewan⸗ dert. Von der Richtung und dem Weg nicht abweichen, der noch kurz bis zum Lammertskopf(469 Meter hoch) anſteigt. Hier oben in ſchönem Buchenwald genießt der Wanderer eine ſelten ſchöne Fernſicht auf die Heblbronner Bergs (Wartberg, Weibertreu). Kurz über den Kamm und auf der anderen Seite hinab zum Lärchengarten, auch freier Platz mit Forſtſchutzhütte, don hohen Lärchen umgeben, 4 St.(999 Meter hoch). Vom da auf gleicher Höhe mit den vorhin verlaſſenen Wegzeichen weiter. Die Schutzhütte rechts, wach 20 Minuten der Münchel, abermals ein freſer Platz mit Forſtgarten, zwei Forſtſchutzhütten und einem ge⸗ faßten Brunnen(973 Meter hoch). Ueber die Hauptbinſe 20 gelber Rhombus), dann rechts im Walde laugſam abwärts. Bei einem Brumnen rechts geſchwenkt. Jetzt Richtung öſt⸗ lich. Ueber Schtirzauer Feld her und nach kurzer Zeit wird wieder links nördlich eingeſchwenkt. Links wieder ein Brunnen. In einem ſchönen Tälchen, rechts ein ſprudeln⸗ der Bergbach, gemächlich bergan und rechts über eine ſaf⸗ tige Waldwieſe. Auf Fußweg bis zur Linde anſteigend mieder ein freier Platz mit gwei Forſthütten, 1 St.(428 Meter hoch). Von da direkt ſüßdlich Uebergang auß die Nebenhinſe 43 (blaurotes Kreuz). Zunächſt noch mäßig auf, daun einige Zeit Höhenwanderung, ſpäter mäßig ab. Iteder mehrere Wege und nach etwa 4 St., auf die Markierung achten, weil dieſe unvermittelt eine Schwenkung links(nach Oſten) macht. Bald aus dem Wald und bald ſchöner Ausblick ing Steinachtal mit ſeinen bewaldeden Höhen, die einen voll⸗ ſtändigen Schwarzwaldcharakter tragen! Durch Feld zwerſt mäßla, hierauf ſteiler bergab. Gleich links ſchöner Blick ins Steinachtal aufwärts und auf Schönau. 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Lange Jahre war es ein ver⸗ wunſchenes Dornröschen, das einen vielhundert⸗ Schlaf gehalten hat und im Verborgenen 1 Geſchichte und ihre Geſchehniſſe um⸗ wittern die alten ſtillen Häuſer, das Schloß der Gra⸗ Erbach, die traulichen Gaſſen, prächtige Brun⸗ men, alte Brücken. Die Gründung des Städtchens geſchah zu der Zeit als Karl der Große das Szepter des Heiligen Römi⸗ ſchen Reiches deutſcher Nation trug. Wohl der älteſte Zeuge der Vergangenheit des Städtchens iſt der alte, lragende Burgfried im Hof des Gräflichen Schlof⸗ der viele kriegeriſche Stürme erlebt, aber allen itz.ig und ſtreitbar ſtandgehalten hat. Heute iſt bach ein Kurort und zugleich die Hauptſtadt des Kreiſes gleichen Namens. Seine Bevölkerung iſt eng mit der aufſtrebenden Induſtrie, die teils Dia⸗ mant⸗, Textil⸗, Schuh⸗ Holz⸗, teils Elfen bein⸗ ſichmitzerei⸗ und Fremdeninduſtrie iſt, eng ver⸗ wachſen. Im Zeitalter des Kraftfahrzeuges, in einer Zeit, wo die Technik beinahe über den Menſchen geſiegt hat, wo Entfernungen zu einem Nichts zuſammen⸗ ſchvumpfen und der Kraftwagen die Eiſenbahn auf vielen Wegen verdrängt hat, iſt Erbach inniger mit den Strömen der Welt verbunden denn je. Ein Er⸗ eignis, das alljährlich Tauſende von Menſchen aus der nahen und ferneren Umgebung, von Landwirten den Dörfern des weiten, waldreichen Oden⸗ waldes in Erbach zuſammenkommen läßt, iſt der Erbacher Markt, der auch Eulbacher Markt genannt wind und der zu den feſt verwurzelten Traditionen der Stadt gehört. Aus einem Umkreis von 100 Kilo⸗ meter ſtrömt man zuſammen, um ein wahrhaftig ur⸗ wüchſiges, zünftiges Volksfeſt mitzumachen. Es iſt bereits die Parole des Eulbacher Marktes geworden, das Wort: Wer die Sorgen des Alltags vergeſſen will, der beſuche den Erbacher Wieſenmarkt! Der Eulbacher Markt beginnt diesmal am 21. Juli 118 Gus mit den Gaumeiſterſchaften des Amateur⸗Boxverban⸗ des, Gau 13, und einer Segelflug⸗Motorſchleppvor⸗ führung. Am 22. Juli findet ein SA⸗ und SS⸗ Reit⸗ und Fahrturnier ſtatt. dem Feſtplatz befindlichen Pferderennbahn ſtatt, ſo daß den Beſuchern des Marktes gleichzeitig mehrere Möglichkeiten der Beluſtigung geboten werden. Dieſe Rennbahn iſt die einzige Rennbahn in Heſſen, auf der öffentliche Rennen veranſtaltet werden. Neben dieſen öffentlichen Halb⸗ und Vollblutrennen findet ein Amazonenrennen ſtatt, welches innerhalb der letzten Jahre großen Anklang gefunden hat. Drei Tage wird das bumte, lärmende Markt⸗ und Feſttreiben die ſonſt ſo vuhige Stadt erfüllen. Der anmutige Platz vor Im Vordergrund: Denkmal des Grafen Franz zu Der letzte Markttag, 28. Juli, hat ſich inner⸗ halb der letzten Jahre zu einem Höhepunkt des Markttreibens entwickelt. Nachmittags finden große öffentliche Halb⸗ und Vollblutrennen mit Totaliſator⸗ betrieb ſtatt. Die Rennen ſelbſt finden auf der bei Schönau hin weiterzieht. Auf holperigem Weg hinab ch ö nau,% St.(182 Meter hoch). Beachtenswert liſche Kirche, ehemaliges Sommerrefektorium des deten Ziſterzienſerkloſters, ein Gebäude aus dem Jahrhundert umd die in der Nähe befindliche tet, erbaut im 18. Jahrhundert. Mit der Haupt⸗ e» Strich) durch das Städtchen. An der För⸗ hei und durch Gärten beguem aufwärts zum tal Nach kurzer Zeit wieder auf das Farb⸗ zeichen achten, das unwermittelt links abgeht. Durch Tan⸗ nenwald und am Waldrand entlang zu eimer Hütte. Ueber Wieſen zum Lindelbrunnen rechts. Bis hierher ſchöner Bernbach b-tbaus und Pension bei Herrenalb„Grüner Baum“ kirschhaumwasen Im Murgtal Gaſthof und Penſion„Waldeck“, a. Murgtal u. Blick ins Steinachtal, durch das ſich die Steinach gemächlich durch Wieſen ſchlängelt. Links geſchwenkt. Im Wald öſt⸗ lich auf gleicher Höhe über dem Steinachtal vor zur Hin⸗ terburg(Ruine) und zur Mittel⸗ und Vorderburg. Bei der Vorderburg rechts ab nach Neckarſtein ach 1 Stunde (120 Meter hoch). Wamderdauer 5 Stunden. Daſelbſt ab 18.42, 19.15, 20.17, 21.29, Mannheim an 19.28, 20.00, 21.08, 22.13. Zur Hin⸗ und Rückfahrt dürfen andere Züge nicht benützt werden. Sonſt wäre die Wanderkarte Nr. 19 Neckargemünd— Weinheim zu löſen zu 1,50 Mark und eine Anſchlußkarte, Neckarſteinach— Neckargemünd zu 30 Pfennig. F. Sch. 5 1 dem Erbacher Schloß Erbach⸗Erbach, der Vater der Elfenbeininduſtrie. Archiv NM Luitpoldbad— Das Bad der Berge— Inmitten der herrlichen Allgäuer Alpen, im wind⸗ geſchützten Oſtrach⸗Tal liegt Luitpoldbad mit der höchſten Schwefelquelle Deutſchlands. Die Quelle, die aus den wil⸗ den Schluchten des maſſigen, 2000 Meter hohen Iſeler her⸗ vorbricht, iſt ſchon im 17. Jahrhundert als Wunderwaſſer bekannt und geſchätzt geweſen. Luitpoldbad iſt ein glück⸗ liches Fleckchen Erde, ſo recht zum Geſundwerden und Ge⸗ ſundbleiben geſchaffen. Zur Heilkraft der Quelle treten die Reize des alpinen Klimas, die geſunde, reine Bergluft und die ſtrahlende Höhenſonne. In allen Jahreszeiten bietet Luitpoldbad ſeinen vielen Freunden etwas Neues. Im Frühling iſt es die milde und nebelfreie Luft und die berauſchende Schönheit der erwachenden Natur, im Sommer wunderſchöne Spaziergänge über ſatte, grüne Wieſen und unter dem kühlenden Dach der Bäume zum Fuße der Berge. Milde, laue Abende und Nächte bringen Erquickung. Für Freunde des alpinen Sports iſt Gelegenheit zu wunder⸗ baren Touren auf den Gipfelkranz der umliegenden Berge gegeben. Der Herbſt mit den Wundern der klaren Fern⸗ ſicht und der Farbenpracht der Wälder gibt Gelegenheit zu Trauben⸗ und Obſtkuren. Und der Winter endlich ſteht ganz im Zeichen des weißen ſchimmernden Schnees. Lorch im Remstal Sowohl Schiller als auch Mörike haben ihren Aufenthalt in dem ſo iöylliſch gelegenen Remsſtädtchen nie vergeſſen. Es geht allen Beſuchern desſelben heute noch genau ſo. Ein berufener Kenner der Schönheiten Würt⸗ tembergs, Dr. Gößler, ſagte über Lorch:„Das Städtchen gibt ein ſo an mutiges Bild, wie es auch im geſegneten Schwabenlande ſelten iſt. Man mag auf irgendeiner Höhe über Lorch ſtehen: immer bietet ſich dem Beſchauer der gleich überwältigende Anblick. Die nähere Umgebung von Lorch hat eine große Anzahl lohnender Spaziergänge auf gepflegten Wagen in köſtlicher Waldes⸗ ruhe. Es ſeien hier nur das Götzental— Aimersbach und Schweizertal genannt. Ueberall begleiten die munteren Bächlein in üppigem Wieſengrün, von Hochwäldern auf beiden Seiten eingerahmt, den frohen Wanderer. Sehen s⸗ witröigkeiten— im wahren Sinn des Wortes— ſind bei Lorch das altehrwürdige Benediktiner ⸗Kloſter auf dem Marienberg, die berühmte Hohenſtaufen⸗ Grablege. Seine Kirche wird als„die weihevollſte Grabkirche der Welt“ bezeichnet. Erſt in jüngſter Zeit ſind intereſſante und wertvolle Freilegungen um das Kloſter herum erfolgt. Ferner wäre zu nennen die Schelmen⸗ klinge mit ihrem wuchtigen Felsmaſſiv, ihrem Wafſ⸗ ſerfall und ihren von jung und alt bewunderten Waf⸗ ſer künſten. Fagesaleacles Freitag, 19. Juli Nationaltheater:„Götterdämmerung“, Wagner, Miete F, NSK G, 18 Uhr. Roſengarten:„Hilde und 4 PS“, Luſtſpiel von K. Sellnick, NS⸗Kulturgemeinde, 20 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Autobusſonderfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinheim Birkenauer Tal Mörlenbach Stallenkandel— Kreidacher Höhe— Siedelsbrunn— Gorxheimer Tal— Weinheim— Mannheim. Autobusfahrt nach den Randſiedlungen: 15 Uhr ab Parade⸗ platz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Varieté⸗Programm. Roſarium, Neuoſtheim: Geöffnet von 16.30 bis 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Pfalzbau, Kaffee Vaterland. Lichtſpiele: Univerſum:„Die Schloßherrin vom Di⸗ Oper von Richard banon“.— Alhambra:„Der Koſak und die Nachti⸗ all“.— Palaſt:„Der Stern von Valencia“.— Slorio:„Peer Gynt“.— Capitol:„Lachende Augen“.— Scala:„Des jungen Deſſauers große Liebe“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Die deutſche Seele. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Emil Lugo(Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen). Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 11 bis 133 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis Fröl. 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Daß es zu einem derartigen Verhalten des Dark Mitglieds überhaupt kommen konnte, liegt begrün⸗ det in der von gewiſſer Seite ſeit Monaten beſon⸗ ders intenſiv betriebenen Aufhetzung der Ange⸗ hörigen katholiſcher konfeſſioneller Verbände gegen die 5, die in den letzten Wochen an mehreren Orten gerade meiſt von Mitgliedern der Dick überfallen wurde. In der folgenden Nacht wurde der Aus⸗ hängekaſten der H in Forſt beſchädigt und die Auf⸗ ſchrift angebracht:„Treu Heil! Pfui!“ Der Be⸗ ſchulbigte Leibold wurde auf Weiſung des Ge⸗ hetmen Staatspolizeiamtes in Haft genommen, die Dic in Forſt aufgelöſt und worerſt jede sportliche Betätigung den katholiſchen Organiſationen des Ortes unterſagt.“ In Schutzhaft genommen * Karlsruhe, 18. Juli. Das Geheime Staatspolizeiamt teilt mit: „Die Juden Dr. Norbert Bernheimer, Fabri⸗ kant, wohnhaft in Karlsruhe, Bachſtraße 11, und Al⸗ bert Vogel, Handelsvertreter, wohnhaft in Karls⸗ ruhe, Amalienſtraße 67, wurden durch das Geheime Stoatspolizeiamt auf Grund ihres provokatoriſchen Verhaltens und die Ehre des deutſchen Kaufmannes gröblichſt verletzenden Aeußerungen in Schutzhaft genommen. Die Jüdin Henny Bielefeld, wohnhaft in Karlsruhe, Jahnſtraße 17, die in beſonders frecher und herausfordernder Weiſe die Entfernung eines Schildes mit der Aufſchrift„Deutſches Geſchäft“ von dem betreffenden Geſchäftsinhaber forderte, wurde nur ihres Alters wegen nicht in Schutzhaft belaſſen und verwarnt. Weiter meldet das Geheime Staatspolizeiamt: Das Judenliebchen E. Sch., wohnhaft in Freiburg, Kreitzſtraße, wurde durch das Geheime Staatspoli⸗ getamt wegen ihrer raſſeſchänderiſchen Be⸗ Hehungen zu dem Juden Bloch aus Ihringen, wohnhaft in Freiburg, Lutherkirchſtraße 2, in Schutzhaft genommen.“ Ein badiſcher Ausſichts-Triebwagen auf der Nürnberger Ausſtellung Auf der Nürnberger Ausſtellung„Hundert Jahre deutſche Eiſenbahn“ fällt zur Zeit den Beſuchern ein großer Triebwagen für elektriſche Bahnen auf, der mehr als andere in erſter Linie aus Glas beſteht. Es handelt ſich um einen in der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg gebauten Wa⸗ gen aus Glas wänden mit Stahlunter⸗ bau, der für Wechſelſtrom⸗Oberleitung gebaut wurde und auf einer elektriſchen Gebirgsſtrecke (wahrſcheinlich in Oberbayern) eingeſetzt werden ſoll. Der Wagen iſt rund 20 Meter lang, durch⸗ gehend geſchweißt, hat mittleren Einſtieg und an leder Seite zwei Schiebetüren aus Leichtmetall. Er enthält 72 Sitzplätze in Geſtalt gepolſterter Doppel⸗ ie mit umlegbaren Rückenlehnen. Der Waſchraum iſt in der Mitte des Wagens anigebracht. Die Fen⸗ ſter, die freien Ausblick nach allen Seiten, vor allem auch durch den ganzen Wagen nach vorn und hinten, geſtatten, ſind eingeteilt in Scheiben von etwa 1,45 Meter Breite und 1,05 Meter Höhe. Selbſt nach ohen iſt, was bei Fahrten durch Alpengebiete wichtig wird, ein Ausblick möglich, weil ringsum Ober⸗ lichtfenſter eingebaut ſind. Die Führerſtände ſind gegen das Wageninnere nicht abgetrennt, können aher zur Abblendung durch Rollvorhänge über die gauze Wagenbreite abgeſchloſſen werden. Die Ent⸗ lüftung erfolgt durch einen Doppel⸗Luftſauger, der zwiſchen Außen⸗ und Innendach angebracht iſt. Die Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg hat von dieſem Wagen einen zweiten in Bau, außerdem emeen anderen Ausſichtswagen mit dieſelmechani⸗ ſchem Antrieb, ſeitlicher Dachverglaſung und elek⸗ kriſch angetriebenem Rollverdeck. L. Ketſch, 19. Juli. Bürgermeiſter Jünger wurde durch die Kreisleitung der RSDaq nunmehr auf weitere 6 Jahre zum Bürgermeiſter der Ge⸗ meinde ernannt. Aus dieſem Anlaß wurde dem Ortsoberbaupt eine herzliche Huldigung durch die PO und Untergliederungen zuteil, wobei Ortsgrup⸗ penſtellvertreter Jakob Kemptner die Glück⸗ wünſche der NS DA übermittelte. I. Oftersheim, 19. Juli. In einer Verſammlung des Axtilleriebundes legte der bisherige Kamerad⸗ ſchaftsführer Jakob Hahn, der ſeit 1909 an der Spitze des Vereins ſteht, ſein Amt nieder. Für ihn wurde Guſtav Leitz zum Nachfolger beſtimmt. Die⸗ ſem ſtehen zur Seite: Adolf Gieſer als ſtellv. Ver⸗ einsführer, Peter Willauer als Schriftführer und Jobann Mehner als Kaſſier. Der Gauvorſitzende Richard Maier(Schwetzingen) dankte dem bisheri⸗ gen Bereinsführer für ſeine verdienſtvolle Tätigkeit. Altlußheim, 18. Juli. Vom Tode des Ertrin⸗ kens gerettet wurde durch zwei Kameraden ein jun⸗ ger Mann aus Walldorf, der beim Baden von einem Fußkrampf befallen wurde. Die mutigen Lebens⸗ retter, Emil Heim und Karl Gehweiler, ver⸗ Renen volle Anerkennung für ihre beiſpielhafte Tat. 2 185 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Blick ins Leddesheimer Rathaus Heddesheim, 18. Juli. Obwohl der Umlagefuß des Rechnungsjahres 1934 höher als der im Rechnungsjahr 1927 war, iſt der verbleibende Einnahmerückſtand an Umlage, Waſſerzins, Gebäudeſonderſteuer uſw. niedriger als im Jahre 1927. Es gelang im Rechnungsjahr 1934 ſämtliche noch aus früherer Zeit verbliebenen Aus⸗ gabenrückſtände reſtlos zu bezahlen, die aufgebrauch⸗ ten Fonds wieder aufzufüllen, einen Betriebsſtock für Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zu ſchaffen und die Verſchuldung der Gemeinde einſchließlich der Zahlungen des Vorjahres von 561642 Mk. auf 427704 Mk. herabzudrücken. Die Ausgaben der Wohlfahrtspflege gingen von 118000 Mk. im Rech⸗ nungsjahr 1933 auf 56000 Mk. im Jahre 1934 zu⸗ rück. Im Rechnungsjahr 1934 konnte zum erſten Male wieder der Voranſchlag 100prozentig erfüllt werden. Zu berückſichtigen iſt, daß die Gemeinde auch im Rechnungsjahr 1984 in erheblichem Maße zur Linderung der Arbeitsloſigkeit beitrug. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1934 ſchloß in Einnahmen und Ausgaben mit 416 857 Mark ab. Durch erhebliche Einſchränkungsmaßnah⸗ men gelang es, den Voranſchlag des neuen Rech⸗ nungsfahres 1935 in Einnahmen und Ausgaben auf 350 614 Mk. herabzudrücken. Der Voranſchlag ſchließt jedoch mit einem Fehlbetrag von 20 000 Mk. ab, da es nicht gelang, die um 65 000 Mk. gekürzten Ein⸗ nahmen voll auszugleichen. Da jedoch die Finauz⸗ lage der Gemeinde Heddesheim als geſichert und geſund betrachtet werden kann, ſteht zu erwar⸗ ten, daß auch das neue Rechnungsjahr nicht ungün⸗ ſtig abſchließt. Die Bezirksſparkaſſe Weinheim beſitzt neben dem Rathaus ein Verwaltungsgebäude mit einer dazu⸗ gehörigen großen Scheuer. Die Gemeinde erwarb dieſe Scheuer nebſt Garten zu einem Kaufpreis von 5000 Mk. Der Garten ſoll als Hof verwendet wer⸗ den und ſoll die Verbindung zwiſchen Farrenſtall und der Scheuer herſtellen, in der Futtervorräte und Fahrniſſe der Gemeinde aufbewahrt werden ſollen. Das Anweſen des Zimmermeiſters Wilhelm mußte die Gemeinde mit 6000 Mk. erwerben. Die Gemeinde hat hierzu noch weitere Forderungen, ſo daß ſich die Koſten auf 8557 Mk. belaufen. Das Grunoͤſtück ſoll veräußert werden.— Gemäß Vereinbarung mit der Schützengeſellſchaft in Heddesheim geht die Schieß⸗ anlage in das Eigentum der Gemeinde über, Die Schießanlage ſoll für alle an ſte geſtell⸗ ten Forderungen ausgebaut werden.— Zur Gebüh⸗ renerhebung in der Sandgruſßbe beſchließt der Branoͤſtiftung durch eine Kranke * Kirchheim(bei Heidelberg), 18. Juli,. Vormittags brach im Anweſen des Landwirts Pfiſterer in der Schwetzinger Straße Feuer aus. Wahrſcheinlich liegt Brandſtiftung vor. Eine kürzlich aus der Anſtalt in Wiesloch entlaſſene Frau, die ſchon einmal den Ver⸗ ſuch einer Brandlegung gemacht hatte, hat wohl die Abweſenheit der auf dem Felde beſchäftigten Beſitzer benutzt, ein Feuer anzuzünden. Als es brannte, lief ſtie davon, wurde aber alsbald feſtgenommen. Dank dem raſchen Einſchreiten der Kirchheimer Wehr und dem Einſetzen der Heidelberger Feuerwehr wurde der Brand alsbald gelöſcht; allerdings fiel die Scheune des Amweſens dem Brand zum Opfer. Aus dem noroòͤbadiſchen Schuldienſt In gleicher Eigenſchaft wurden verſetzt: Direktor Ernſt Karl von der Realſchule in Breiſach an die Oberrealſchule in Sinsheim, Lehrer Georg Kolb aus Plankſtadt wurde zum Hauptlehrer in Karls⸗ ruhe ernannt. Hauptlehrer Joſef Maurer aus Wieſenbach wurde zum Oberlehrer in Jöhlingen bei Karlsruhe beſtellt. Schulamtsbewerberin Liſelotte Kroenlein in Unteröwisheim wurde auf An⸗ ſuchen aus dem Schuldienſt entlaſſen. L. Neulußheim, 19. Juli. Die älteſte Einwohne⸗ rin der Gemeinde, Frau Eliſabeth Kern geb, Lörch, konnte dieſer Tage ihren 90. Geburtstag begehen. Durch Kreisführer Stalf wurde Vereinsführer Feßler vom Turnverein mit der goldenen Ehrennadel des Gaues und Schiedsrichter Friedrich Rauſch mit der ſilbernen Ehrennadel des Kreiſes ausgezeichnet. * Michelbach, 18. Juli. Ein Bulle, der ſich unter einer heimkehrenden Viehherde befand, ſtürzte ſich plötzlich auf eines der Pferde des Milchhändlers Fürſt aus Alzenau, nahm es auf die Hörner und ſchlitzte ihm den Bauch auf, ſo daß es notgeſchlachtet werden mußte. * Donaueſchingen, 19. Juli. In dem Anweſen des Landwirts Ernſt Gut in Sumpfohren brach aus noch unbekanntem Grunde Feuer aus, das im Heu reiche Nahrung fand und ſich mit großer Schnel⸗ ligkeit ausbreitete, ſo daß Wohnhaus und Scheune völlig niederbrannten. Beide Gebäude befanden ſich unter einem Dach. Durch Funkenflug waren die Nachbargebäude ſchwer gefährdet. Der Schaden be⸗ ziert ſich auf etwa 20000 Mark. Der Beſitzer und ſeine Familie weilten zur Zeit des Brandes auf einem Schulausflug in Singen a. H. * Wertheim, 18. Juli. Beim Ueberqueren des Maines fiel der 34 Jahre alte Philipp Diehm aus Lengfurt aus dem Kahn und ertrank. Die Leiche des Verunglückten konnte alsbald geborgen werden. Der junge Mann war bei der bayeriſchen Bauſtelle der Stauſtufe Eichel beſchäftigt. Er wollte mit einem Kahn das nahe badiſche Ufer erreichen, nahe am Ziel ereignete ſich dann das Unglück. Bürgermeiſter, daß künftighin die Abgabe von Sand in der Sandgrube für Heddesheimer 20 Pfg. und für Auswärtige 50 Pfg. je Fuhre beträgt. Bis zur endgültigen Ernennung von Beigeord⸗ neten werden als Stellvertreter des Bür⸗ germeiſters beſtimmt: 1. Gemeinderat W. Ki p⸗ penhan, Ortsbauernführer, 2. Gemeinderat F. Rahner, Ortsgruppenleiter. Auf Grund des 8 3, Abſ. 2 der Deutſchen Gemeindeordnung vom 30. Ja⸗ nuar 1935 wird nach Beratung mit den Gemeinde⸗ rüten und der Zuſtimmung des Beauftragten der ND folgende Hauptſatzung erlaſſen: Der Bür⸗ germeiſter wird hauptamtlich angeſtellt. Dem Bürgermeiſter ſtehen drei Beigeordnete zur Seite. Die Zahl der Gemeinderäte beträgt ſechs. Nach dem Ausſcheiden des Waagmeiſters Keller werden die Waagmeiſtergeſchäfte dem ſeitherigen Hilfswaagmeiſter Peter Schmich allein übertra⸗ gen, gegen eine Vergütung von 300 Mk. im Jahr. Als ſtellvertretender Waagmeiſter wird beſtellt: Ja⸗ kob Heinrich Zeilinger.— In Abänderung der ſeit⸗ herigen Zahlungsweiſe des Waſſerzinſes wird be⸗ ſtimmt, daß derſelbe mit Wirkung vom laufenden Rechnungsjahre ab in vierteljährlichen Raten zu entrichten iſt.— Es wird angeordnet, daß Stra⸗ ßzen⸗ und Gehwegkoſten beim Bau von neuen Straßen künftig von anliegenden Grundſtückseigen⸗ tümern zu erheben ſind.— Bei der Waſſerzinsbe⸗ rechnung wird die Rübenanbaufläche künftig nicht mehr zugrunde gelegt. Als Erſatz wird der Waſſer⸗ zins je Ar angebautem Tabak von 30 auf 40 Pfg. er⸗ höht. Die Verſteigerung des Weggraſes erbrachte einen Erlös von 258,70 Mk Die am 11. Juni 1935 durchgeführte Jago ver⸗ ſteigerung erbrachte folgende Erträgniſſe: Jagd⸗ bezirk 1: Steigerer Ludwig Bärenklau und Emil Krauß 550 Mk. Jagobezirk 2: Steigerer Georg Gaß⸗ ner, Muckenſturm, 1100 Mk. Die Verſteigerung wurde genehmigt.— Die Urlaubszeiten für Ange⸗ ſtellte der Gemeinde werden wie folgt feſtgeſetzt: Im 2. und 3. Dienſtjahr 8 Arbeitstage, im 4. und 5. Dienſtjahr 10 Arbeitstage, im 6. bis 9. Dienſtjahr 12 Arbeitstage, vom 10. Dienſtjahr an 15 Arbeits⸗ tage. Bei Vergebung von Aufträgen werden künf⸗ tighin nur noch Geſchäftsleute berückſichtigt, die auf Grund des Nachweiſes bei der Arbeitsfront, Ortsgruppe Heddesheim, als Mitglied eingetragen find. Wer nicht Mitglied der Arbeitsfront iſt, wird künftig nicht mehr bei Vergebung der Arbeiten be⸗ rückſichtigt. Waſſerknappheit am Oberrhein * Schopfheim, 19. Juli. Die andauernde Trocken⸗ heit hat in vielen Orten des Wieſentals und des Oberrheins zunehmende Waſſerknappheit verur⸗ ſacht. Die Bürgermeiſterämter haben in Bekannt⸗ machungen die Einwohnerſchaft erſucht, mit dem Waſſer ſparſam umzugehen, möglichſt nur in der Frühe oder am Abend die Gärten zu ſpritzen. In einigen Gemeinden iſt ein direktes Verbot ergan⸗ gen, Leitungswaſſer zu verwenden. Man erwägt auch ſchon hier und da, für gewiſſe Zeiten das Waſſer überhaupt zu ſperren. Aus der Pfalz Preisſteigerung auf dem Wochenmarkt Erfolgreiche Kontrolle * Ludwigshafen, 18. Jult. Bei einer Marktkontrolle auf dem Wochen⸗ markt Süd am 17. Juli wurden gegenüber den Prei⸗ ſen im Vormonate zum Teil weſentliche Ex⸗ höhungen feſtgeſtellt. Es wurden z. B. für 1 Pfö. Buſchbohnen 14, 15 und 16 Pfg. verlangt. Die Preisſpanne zwiſchen Einkauf und Verkauf war zu hoch, ſo daß der Klein⸗ verkaufspreis auf 12 Pfg. für das Pfund herabge⸗ ſetzt wurde. Eine größere Anzahl Händler, die bei der Preisfeſtſetzung den wirtſchaftlichen Verhältniſ⸗ ſen der Verbraucher Rechnung trugen, verlangten ſchon zu Marktbeginn den Preis von 12 Pfg. für das Pfund. Die Preiſe für Kopffalat waren ebenfalls überſetzt. Er wurde zu 15 Pfg. das Stück im Kleinverkauf angeboten. Der Kleinverkaufspreis wurde auf 7 Pfg. herabgeſetzt. Himbeeren wurden mit 50 Pfg. das Pfund ge⸗ handelt, ein Preis von 40—45 Pfg. wurde als ange⸗ meſſen erachtet. Im Vorjahre koſteten die Himbee⸗ ren 85 Pfg. Für Heidelbeeren wurde für ein Pfung bis zu 42 Pfg. verlangt, hier wurde ein Preis von 86. Pfg. je Pfund für augemeſſen erachtet. Im Vor⸗ jahre wurden hierfür 30 Pfg. bezahlt. Verſchiedens Kartoffelhändler mußten beanſtandet wer⸗ den, weil die Sackanhänger nicht in vorſchriftsmäßi⸗ ger Weiſe angebracht waren. Ebenſo lagen die Kar⸗ toffelpreiſe gegenüber dem Vorfahre höher. Am Mittwoch, dem 17. Juli, koſteten 10 Pfund Kartof⸗ fel 90 Pfg. Im Vorjahre und zwar am 16. Juli 10 Pfund 80—85 Pfg. und am 18. Juli 80 Pfg. Ueber das Ergebnis der Preisprüfung wird die Regierung, der Reichsnährſtand, der Kartoffelwirt⸗ ſchaftsverband ſowie die Gauleitung der NSDAP verſtändigt werden. Schwerer Anfall r. Oggersheim, 19. Juli. Heute früh hat ſich hier ein ſchwerer Unfall ereignet. Einem jungen Mädchen wurden von der Rheinhaardtbahn um 745 Uhr beide Beine abgefahren. Von amt⸗ 8 et Fliegen licher Stelle waren nähere Angaben über den Vor⸗ fall noch nicht zu erlangen, da die Ermittlungen noch im Gang ſind. Nach den Mitteilungen von Augenzeugen ſprang das 28jährige Mädchen, das in einer Wirtſchaft in Oggersheim im Dienſte iſt, auf der Rückfahrt von Bad Dürkheim am Goetheplatz aus der Rheinhaardtbahn, da dieſe nicht anhielt. Bei dieſem Abſprung kam die Bedauernswerte unter die Räder des nachfolgenden Straßenbahnwagens⸗ * Ixheim, 18. Juli. Der 1907 geborene, verhei⸗ ratete Dreher L. Hell von hier iſt auf ſeiner Ar⸗ beitsſtelle in Berlin, die er erſt vor ſechs Wochen angetreten hatte, tödlich verunglückt. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. Die Schloßbücherei ſtellt aus Zum Gedächtnis Paul Scarrons 161041660 Paul Scarron, deſſen 325. Geburtstag die Schloß⸗ bücherei in einer anregenden kleinen Ausſtellung ſeltener Erſt⸗ und Frühdrucke ſeiner Werke gedenkt, gehört nicht zu den Großen der Weltliteratur. Sein Name und ſein Werk ſind von der Nachwelt faſt ver⸗ geſſen worden, und doch war er in dem an ſchrift⸗ ſtelleriſchen Talenten und wirklichen Dichtern ſo reichen Frankreich des 17. Jahrhunderts eine der geiſtvollſten Perſönlichkeiten, nicht minder anziehend durch ſeinen ſcharf geſchliffenen Stil als durch einen, bisweilen freilich auch das Derbe nicht verſchmähen⸗ den, ſtets ſprühenden Witz und eine überlegene Ironie. Scarrons berühmteſtes Werk, ſein„Komiſcher Roman“, der eine große Reihe ähnlicher Werke dieſer Gattung einleitete, ſchildert höchſt anſchaulich die Abenteuer einer Truppe fahrender Schauſpieler, und man hat wohl nicht mit Unrecht vermutet, daß dem Dichter die Schauſpieler Moltières und ihre Schickſale dazu die erſte Anregung gaben. In der Erſtausgabe von 1651 beſitzt die Schloßbücherei eine Koſtbarkeit ganz beſonderen Ranges, die nicht ein⸗ mal die Pariſer Nationalbibliothek ihr eigen nennen kann. Zahlreiche burleske Dramen und Satiren vereinigen die verſchiedenen Geſamtausgaben der Werke Scarrons, am intereſſanteſten wohl eine Sa⸗ tire auf den allmächtigen Leiter der franzöſiſchen Politik unter Ludwig XIV., Kardinal Mazarin, die von der Zenſur unterdrückt wurde und deshalb zu einer großen Seltenheit geworden iſt. Unter den zu⸗ meiſt mit künſtleriſch ausgezeichneten Titelkupfern geſchmückten Ausgaben der Werke Scarrons feſſelt unſere Aufmerkſamkeit nicht zuletzt ein Pamphlet gegen des Dichters Gattin, die nach ſeinem Tode als Marquiſe von Maitenon die Geliebte des franzöſiſchen Königs wurde. Dieſe 1690 er⸗ ſchienene Schrift, deren Drucker und Buchbinder in Paris gehenkt wurden, iſt von der Juſtiz mit größter Sorgfalt vernichtet worden, und die Schloßbücherei darf ſich glücklich ſchätzen, das ſeltene literariſche Ku⸗ rioſum in ihren Sammlungen zu bewahren. Iyrb. Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1935. Die Preſſe⸗ ſtelle der Reichsfeſtſpiele teilt mit: Am Samstag, 20. Juli, findet die Uraufführung des Thingſpiels „Der Weg ins Reich“ von Kurt Heynicke ſtatt. Die Muſik ſchrieb Georg Blumenſaat. Die Geſamt⸗ leitung hat Lothar Müthel, der Oberſptelleiter des Staatlichen Schauſpielhauſes in Berlin. Für die Geſtalten wurden Paul Wagner, Rudolf Rieth, Elſe Peterſen, Max Nemetz, Hans Heßling, Lothar Koerner und Otto Arneth verpflichtet. Bei den Chören wirken Kameraden der Landespolizei, des Arbeitsdienſtes, Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront und Mädel aus dem Bo mit. Die Trommler werden von Kame⸗ raden der Hitlerjugend geſtellt. Das Thingſpiel be⸗ ginnt mit Sonnenuntergang. Alle Plätze müſſen am Samstag, dem 20. Juli, um 20 Uhr eingenommen ſein. Durch ſtrengſte Abſperrungsmaßnahmen wird dafür Sorge getragen, daß kein Beſutcher der Thing⸗ ſtätte mehr zugelaſſen wird, der nicht um 20 Uhr ſeinen Platz eingenommen hat. Tragiſches Ende eines Wiener Bildhauers. Der Wiener Bildhauer Hugo Taglang hat in ſeiner Wohnung einen Selbſtmordpverſuch mit Veronaltabletten unternommen und befindet ſich in hoffnungsloſem Zuſtande. Die von ihm zurückgelaſſenen Abſchiedsbriefe kann man nur mit größter Erſchütterung leſen. Er erklärt darin, daß er, entkräftet an Leib und Seele und in tiefſter Hoff⸗ nungsloſigkeit, des würgenden Kampfes gegen die Gleichgültigkeit der Men⸗ ſchen müde geworden ſei. Er bitte in letzter Stunde und mit aufgehobenen Händen die Aerzte, ſo human zu ſein, und ihn nicht zu retten, damit das Mitleid für ſeine Frau rege werde, die aus Furcht den Selbſtmord nicht wage und lieber den ergebnts⸗ loſen Kampf weiterführen wolle. Seinen Leichnam bitte er direkt der Anatomie übermitteln zu wollen, da Mittel für ein Begräbnis nicht vorhanden ſeien. Auch auf Zeremonien und Reden lege er keinen Wert umd bitte, das hierfür verſchwendete Geld lieber einer Lebenden, ſeiner Frau, zugute kommen zu laſſen. Der Bildhauer ſtand im 61. Lebensjahre und hatte ſtets tatkräftig an Aktionen zur Bekämpfung der Notlage der Künſtler mitgewirkt, bis er ſelbſt is größte Not geriet. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Juli 1935 Der Große Preis von Deutſchland 1935 Gewinnt Carratſch ſeinen 5. Großen Preis oder wiederholt Stuck ſeinen Sieg? Dem Großen Preis von Deutſchland für Rennwagen am 28. Juli auf dem Nürburg⸗Ring, dem nächſten großen internationalen Automobilſport⸗Ereignis, iſt die Beteili⸗ gung ſicher, die dem Großen Preis ſeiner Bedeutung ent⸗ ſprechend zukommt. 22 Fahrer auf 5 Mercedes-Benz, 4 Auto⸗Union, 6 Maſerati, 4 Alfa Romeo, 2 Era und einem Bugatti⸗Wagen ſtellen ein Teilnehmerfeld dar, wie man es ſich kaum beſſer wünſchen kann. Der Große Preis von Deutſchland wird damit in die⸗ ſem Jahr in ſeiner Bedeutung hinter den bisherigen Ren⸗ nen nicht zurückſtehen, ſondern ſie noch übertreffen. Me r⸗ cedes⸗Benz mit Caraccio la, v. Brauchitſch, Fagio li, Geyer und Lang am Steuer, Auto ⸗ Union mit 4 Wagen und den Fahrern Stuck, Varzi, Roſemeyer und Pietſch, die Seuderia Fer⸗ rar i mit 3 Alfa und den Fahrern Nuvolari, Chi⸗ ron und Dreyfuß, die Scuderia Subalpina mit 3 Maſerati und den Fahrern Zehender, Etan⸗ celin und Siena, die Gruppe San Giorgio mit Balaſtrero(Alfa Romeo), Taruffi auf Bugatti, Era mit 2 Wagen und Mays und v. Delius am Steuer, ferner die Privatfahrer Rueſch(Schweiz), Hart⸗ mann(Ungarn) und Sofietti auf Maſerati bilden das ſtarke Feld. 1 Wird es Caracctola gelingen, ſeinen 4 Siegen in den früheren Großen Preiſen von Deutſchland, die er 1926, 1928 und 1931 auf Mercedes⸗Benz, 1932 für Alfa Romep heraus⸗ führ, einen weiteren für die erfolgreiche deutſche Marke anzufügen? Im vorigen Jahr ſiegte Stuck(Auto⸗Unfon) in dem über 570 Km. führenden Wettbewerb und auch er iſt diesmal wieder dabei. Das Rennen führt 1935 nur über 501,820 Km. Zweiter Großer Automobiſpreis der Schweiz unverändert zweiten Großen Preis der Auguſt in Bern hat Das Reglement für den Schweiz für Automobile am 25. gegenüber der erſten Austragung im vorigen Jahr keine weſentlichen Aenderungen erfahren. Das Rennen führt wieder über 70 Runden zu je 7,280 Km., alſo über die Ge⸗ ſamtſtrecke von 509,6 Km. und iſt auf W 1 gemäß der Rennfſormel beſchränkt. Da ſich die Beſtimmungen bei der erſten Durchführung im vorigen Jahr bewährten, las zu einer Aenderung der Vorſchriften für den zweiten Großen Preis kein Anlaß vor. Im Training hat jeder Fahrer in den Tagen vom 22.—24. Auguſt mindeſtens 10 Pflichtrun⸗ den zurückzulegen, wobei auch hier die in dieſen Pflicht⸗ runden erzielten Zeiten für die Reihenfolge am Start des Rennens ausſchlaggebend ſind. Die Preiſe betragen 15 000, 10 000, 5000, 2500 und 1000 ſchweizeriſche Franken für den .—5. Platz. Im vorigen Jahr gewann Stuck auf Auto⸗ Union den erſten Großen Preis der Schweiz vor Mom⸗ berger(Auto⸗Union). In dem Rennen ereignete ſich der tödliche Anfall des engliſchen Fahrers Hamilton, deſſen Wa⸗ gen ins Schleudern kam und gegen einen Baum fuhr. Am Vormittag des Renntages wird ein internationales Rennen für Wagen bis 1500 cem. über 145,3 Km. aus⸗ gefahren. 24. Deutſches Meiſterſchafts-Rudern Startausloſung in Eſſen Die Starkausloſung zum 24. Deukſchen Meiſter⸗ ſchaftsrudern und zur 27. Hügel⸗ Regatta vom 26. bis 28. Juli auf der klaſſiſchen Regattaſtrecke auf dem Baldeneyſee in Eſſen⸗Hügel dauerte bis in die Morgen⸗ ſtunden des Donnerstag. Die Rennen haben eine Bom⸗ benbeſetzung erfahren, denn die Nennungsliſte ſieht nicht weniger als 63 Vereine mit 178 Booten und 854 Ruderern eingezeichnet! Die Reichshauptſtadt iſt am ſtärkſten ver⸗ treten und zwar mit neun Vereinen. Aber auch die übrigen Großſtädte aus dem ganzen Reich haben Meldungen abge⸗ geben, u. a. Breslau, Dresden, Würzburg, Frankfurt/Oder, Frankfurt Main. Schwerin, Leipzig, Hamburg, Mainz, Regensburg, Vegaſack und Mannheim. Durch die Teil⸗ nahme des RV de Amſtel Amſterdam erhält die Veranſtal⸗ tung auch internationalen Charakter. Alles in allem, die Veronſtaltung auf dem Baldeneyſee wird eine Regatta erſter Orönung werden. Die erſten Vorrennen zum deut⸗ ſchen Meiſterſchaftsrudern gelangen am Freitag, 20. Juli, im Vierer o. St., Einer, Zweier o. St. und Achter, am Samstag im Vierer m. St. und Zweier o. St.(Zwiſchen⸗ auf) zur Durchführung. Die Startverloſung ergab fol⸗ gendes Bild: Deutſches Meiſterſchaftsrennen: Vierer v. St.: 1. Ruderriege Etuf Eſſen, 2. WSV Go⸗ desberg, 3. Erſter Breslauer RV. 4. Dei. Verbands⸗ mannſchaft Würzburg, 5. RG Wiking Berlin. Einer: 1. Dresdner RB, 2. RV Münſter 1882, 8. Ber⸗ liner RC, 4. RW Rüſſelsheim, 2. Boot, 5. RG Dresden, 6. De, Verbands mannſchaft Würzburg, 7. RW Rüſſels⸗ heim 1. Boot, 8. Berliner RV Allemannia, 9. Kölner CW. Vierer v. St.: 1. Rt Etuf Eſſen, 2. Erſter Breslauer RV, I. Boot, 3. Limburger Rar 1907, 4. Frankfurter RC 1882 Frankfurt/Oder, 5. Frankfurter RG. Germania 69, 6. Spindlersfelder RB Sturmvogel Berlin, 7. WSW Go⸗ desberg, 8. Hanſa Union RC Berlin, 9. DR, Verbands⸗ manuſchaft Würzburg. Zweiter o. St.: 1. Desdner RV, 2. Kölner RV 1877, 3. Mannheimer RC 1875, 4. Rh Wiking Berlin, 5. Berliner RW 1876. Zweier m. St.: J. Berliner Rar Hellas, 2. DRB, Ver⸗ bandsmannſchaft Berlin, 3. Hannoverſcher Rot 1880. Deutſcher Doppelzweier: 1. Kölner EfW, 2. Fraukſurter Ne 1882 Frankfurt/ Oder, 3. Reungemeinſchaft der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft Münſter/ Hannover, 4. Akadem. RC Berlin, 5. RV Rüſſelsheim, 6. Frankfurter Rc Germania, 7. Berliner RC. Achter: 1. Kölner RV 1877, 2. Renngemeinſchaft WSV Godesberg/ Bonner RG, 3. Rh Wiking Berlin, 1. Boot, 4. eich Wiking Berlin, 2. Boot, 5. Mannheimer RV Berlin 1. Amici tio, 6. DR., Verbandsmannſchaft Bopt, 7. Din, Verbandsmannſchaft Berlin, 2. Boot, 8. Mainzer RV, 9. Renngemeinſchaft Leipzig, Verbandsachter. Deutſche Schwimmerfolge in Brünn Deutſchlands Schwimm⸗Ländermannſchaft folgte, von Budapeſt kommend, einer Einladung aus Brünn, an einem interngtionalen Schwimmfest teilzunehmen. Oeſterreichs und der Tſchechoflowakei Spitzenſchwimmer waren eben⸗ falls am Start. Daß unſere Vertreter ſich nicht ſchlagen ließen, war zu erwarten. Fiſcher, Schwarz, Schlauch war⸗ teten darüber hinaus aber noch mit recht beachtlichen Zei⸗ ten auf, während es dem jungen Bremer Freeſe wieder nicht gelang, über 400⸗Meter⸗Freiſtil die 5710⸗Minuten⸗ Grenze zu überbieten. Ueberroſchend gut war die Leiſtung der kleinen ſchleſiſchen Nachwuchsſchwimmerin Urſula Groth(Breslau), die über 100⸗Meter⸗Freiſtil die be⸗ kannte Tſchechin Schramek klar diſtanzierte und ſich über 300 Meter nur in neuer Landes rekordzeit von ihrer tſche⸗ chiſchen Gegnerin ſchlagen ließ. Die Ergebniſſe: Männer: 100⸗Meter⸗Freiſtil: 1. Fiſcher(Bremen) 59,6 Sek.; 2. Heibel(Bremen):02, Min.; 3. Nüſfke(Stet⸗ tin) 103,4 Min, 400⸗Meter⸗Freiſtil: 1. Freeſe(Bremen) 516 Min.; 2. Nüſke(Stettin):16,36 Min.; 3. Schiller (Wien] 518,8 Min. 4 mal 50⸗Meter⸗Freiſtil: 1. Deutſch⸗ Jan d:52 Min.; 2. Deutſchland B:54,6 Min.— 100⸗ Meter⸗Rücken: 1. Schlauch(Gera) 111,5 Min.; 2. Erber (Brünn) 116,6 Min.— 200 ⸗Meter⸗Bruſt: 1. Paul Schwarz(Göppingen):47, Min.; 2. Jahn(Wien) 275½% Min. Waſſerball: Deutſchland⸗Ewaſk Wien:4 (422). 8 Frauen: 100⸗Meter⸗Freiſtil: 1. Groth(Breslau) :12•1 Min.; 2. Schramek(Brünn):13,4 Min.; 3. Wagner (Wien):16,8 Min.— 200⸗Meter⸗Freiſtil: 1. Schramek (Brünn):45 Min.(tſchechiſcher Rekord) 2. Groth(Bres⸗ lau]:53 Min.; 3. Wagner(Wien). Deutſchlandfahrt jugoſlawiſcher Schwimmer Auf der Fahrt nach Brüſſel zu den Europa⸗Waſſerball⸗ meiſterſchaften um den Klebelsberg⸗Pokal geht eine ſüd⸗ ſlawiſche Schwimmer⸗Auswahlmannſchaft in verſchiedenen Orten Deutſchlands an den Start. In Bod Harzhurg kam es zu einem intereſſanten Kampf gegen den Magde⸗ burger SC 1896, der bekanntlich vor nicht allzu langer Zeit in Südflawien weilte. Die 96er bewieſen erneut ihre ſtabile Form. Sie gewannen eine 4⸗mal⸗200⸗Meter⸗Kraul⸗ ſtaffel in der ſamoſen Zeit, von.208 Min,, allerdings wurde dieſe Leiſtung auf einer in ihrer Länge nicht vor⸗ ſchriftsmäßigen Bahn erzielt. Gerſtenberg gewann ein 100⸗Meter⸗Rückenſchwimmen in 113,6 Min., während das Waſſerballſpiel den Magdeburgern einen verdienten 628 (:0) Sieg über eine ſüdſlawiſche Auswahl brachte. Ueber. 200 Meter Kraul ſiegte Raymond Deiters in:22, Min. Deulſche Junioren Titelkämpfe Mit einem hervorragenden Meldeergebnis können die für oͤie am Sonntag in Kaſſel auf der Kampfbahn von Heſſen⸗Preußen ſtattfindenden Titelkämpfe abgegeben wör⸗ den. Die ſtärkſte Beteiligung hat der 800⸗Meter⸗Lauf mit 50 Nennungen gefunden. Ihm am nächſten kommen die 100 Meter mit 46 und die 200 Meter mit 42 Meldungen. Die wenigſten Bewerber fanden das 200⸗Meter⸗Hürden⸗ laufen(9) und das Hammerwerfen(). Da die Tatſache, daß jeder Teilnehmer laut den Wettkampfbeſtimmungen nur in einem Laufwettbewerb ſtarten darf, bei der Abgabe dex Nennungen verſchiedentlich nicht berückſichtigt wurde, Hürfte ſich die Zahl der Starter noch geringfügig ändern. Schwer iſt es, bei der Fülle des Materials Teilnehmer zu Favoriten zu ſtempeln, und man kann weiter nichts tun, als die bekannteſten zu nennen. Es ſind dies über 100 Meter Brink(Magdeburg), Marxreiter(Regens⸗ urg) und Steigerthal(Hamburg), die auch über 200 Meter die beſten Ausſichten haben ſolltev. In den 400 Metern ſind Geißler(Breslou] und Moſterts(Stutt⸗ gart) zu beachten, über 800 Meter Harbig(Dresden), über 1500 Meter Kramer(Hamburg), über 300 Meter Liebig(Wünsdorf) und Wolpers(Hildesheim). Den Dreiſprung ſollte Joch(Wünsdorf) gewinnen, den Weit⸗ ſprung vielleicht Bieberbach(Berlin). Auf Rekordjagd in Montlhery Vorzeitiges Ende wegen Getriebeſchadens George Eyſton und Bert Den ly, die am Dienstag⸗ abend auf der Autobahn von Linas⸗Montlhery geſtartet woren, um mit einem 2⸗Liter⸗Hotchkiß eine 48ſtündige Re⸗ kordfahrt zu unternehmen, mußten ihre Bemühungen nach 9% Stunden abbrechen. Ein Getriebeſchaden zwang ſie zur Aufgabe. Bis dahin waren aber ſechs neue internatio⸗ nale Beſtleiſtungen der Klaſſe E gufgeſtellt worden, und zwar: 500 Km.: 180,686 Kmſtd.:46:02,10 Sto. 500 Meilen: 180,645 Kmſtd.,:27:15:78 Std. 1000 Km.: 180,661. Kmſt., :82:06,84 Std. 1000 Meilen: 176,219 Kmſtd.,:57:48,10 Std. 3 Stunden: 180,925 Kmſtd. 6 Stunden: 178,493 Kmſtd. Die noch im Rennen befindlichen 53 Fahrer der„Tour de France“ haben zwar die erſten ſchweren Berge über⸗ wunden, dafür macht ihnen jetzt aber das heiße ſüdliche Klima ſehr zu ſchaffen. Kein Baum, kein Strauch faßt die vollkommen reizloſe Gegend ein und im glühenden Son⸗ nenbrand legen die Fahrer auf ſtaubigen Straßen dieſe wenigen Etappen zurück, bis von ihnen wieder die Berg⸗ rieſen der Pyrenäen zu erklettern ſind. Die 13. Etappe von Marſeille nach Montpellier war wiederum in einen Maſſenſtart und ein Zeitfahren unterteilt, wobei diesmal die einzelnen Mannſchaften gemeinſam in 2 Minuten Ab⸗ ſtänden ſtarteten. Gemächlich zogen die Trupps dahin und in der Nähe von kleineren Ortſchaften ſtiegen viele Fah⸗ rer ab, um ſich an den Melonen gütlich zu tun. Dieſe Bummelei benutzten der Italiener Bergamaſchi und die Belgier Lowie und Verwaecke zu einem Ausreißverſuch, der ſie auf einige Minuten vom Felde wegbrachte. Die Hauptgruppe wurde von den nachfolgenden Italienern und Belgiern weiſe abgebremſt und traf erſt in erheblichem Abſtande in Niemes ein wo inzwiſchen Bergamaſchi das Zielband in:09:16 Std. vor Verwaecke und Lowie(:12:02) paſſiert hatte. Die Hauptgruppe, in der ſich Thierbach, Umbenhauer, Weckerling, Ickes, Händel und Stach befon⸗ den, erreichte Nimes unter Führung von Jean Aerts in :15:54 Std. Roth und Kutſchbach mußten die Gruppe infolge zahlreicher Reiſenſchäden ziehen laſſen. Die Renn⸗ leitung gab in Nimes dem Wunſche der Fahrer nach und verlegte den Start des Zeitfahrens über die reſtlichen 56 Km. nach Montpellier um einige Stunden. Die Franzoſen, die als Letzte geſtortet wurden, ſchnitten hierbei am beſten ab, nachdem ſie ſchon auf der Hälfte der Strecke mit 32:07 Min. die beſte Zeit vor Belgien und Italien gefahren hatten. Deutſchland ſtartete ohne Kutſchbach und verlor gegen die in:16:04 Std. ſiegreichen Franzoſen 1/5 Min. Unſere Mannſchaft gelangte mit:17:48 Std. auf den vierten Platz hinter Frankreich, Begien und Italien. In der Geſamtwertung trug das Zeitfahren dem Fran⸗ zoſen Speicher einen kleinen Gewinn ein. In der Ge⸗ ſamtwertung liegt er dicht hinter dem Italiener Camuſſo während R. Maes nach wie vor das„gelbe Trikot“ des Spitzenreiters trägt. 13. Strecke: Teilſtrecke: Marſeille Nimes(112 Km.) 1. Bergamaſchi(Italien):09:16 Std., 2. Verwaecke(Bel⸗ gien):12:02 Std., 3. Lowie(Belgien):12:02 Sto., 4. ., Aerts(Belgien):15:54 Std. 13. Thierbach, 14. Um ben hauer, 15. Wecker ling, 24. Jckes,. Händel, 26. Stach(alle gleiche Zeit), 48. Roth:17:01 Std., 52. Kutſchbach:22:16 Std. Teilſtrecke Nimes— Montpellier(Zeitfahren 56 Km.): 1. Frankreich 116204 Std., 2. Belgien:16:31 Std., 3. Ito⸗ lien:17234 Std., 4. Deutſchland:17:59 Std., 5. Einzel⸗ fahrer⸗Mannſchaft:18:19 Sto. Am Deutſchlanbs Schachmeiſterſchaft Michel⸗Nürnberg führt! 3. Runde: Allmählich beginnen die Favoriten ſich von dem übrigen Feld zu ſondern. Die Kämpfe werden här⸗ ter, jeder halbe Punkt kann entſcheidend ſein. Der Pfälzer Meiſter Weißgerber konnte ſein An⸗ erſten deutſchen Meiſterſchaften der Junſoren in der Leicht⸗ athletik aufwarten. Nicht weniger als 438 Nennungen ſind ſongstempo(2 Siegel) nicht durchſtehen. Kein Wunder— er traf in der 3. Runde auf den Berliner Spitzenſpieler — Olympia 1936 Oeſterreichs Vorbereitungen Oeſterreich tut alles, um ſeine Sportler in größtmög⸗ licher Zahl und denkbar beſter Verfaſſung zu den Winter⸗ ſpielen nach Garmiſch⸗Partenkirchen und zu den Olympi⸗ ſchen Spielen nach Berlin zu bringen. Rund 80 Oeſter⸗ reicher werden in Gormiſch⸗Partenkirchen antreten und ungefähr 180 an den Kämpfen in der Reichshauptſtadt teil⸗ nehmen. Das wird die größte Zahl von Aktiven ſein, die Oeſterreich bisher zu den Olympiſchen Spielen entſandt hat. Durch die Verpflichtung hervorragender Olympia⸗ trainer iſt auch die Gewähr gegeben, daß die Kandidaten für 1936 auf den Höhepunkt ihrer Leiſtungsfähigkeit ge⸗ bracht werden. Um all die großzügigen Pläne durchführen zu können, ieml Der Oberſte ſind ziemlich beträchtliche Mittel erforderlich. Sportführer, Vizekanzler Fürſt Starhemberg, hat zwar dem Oeſterreichiſchen Olympiſchen Komitee für die Be⸗ ſchickung der Spiele und für die Vorbereitung bedeutende Beträge zur Verfügung geſtellt, doch iſt das Oe. O. K. beſtrebt, auch ſelbſt Gelder aufzubringen. Zu dieſem Zweck wird eine rege Propagandatätigkeit im ganzen Land ent⸗ faltet. Der Propaganda⸗Reſerent des Oe. O. K. hält in allen öſterreichiſchen Bundesländern Vorträge. Anfong Oktober werben Poſtſtempel mit dem Text„Spendet für den Olympiafonds“. Dem Olympigſonds fließt auch der Reinertrag aus dem Verkauf einer Olympianadel, von Olympiaplaketten und von Olympiazündern zu. Mon hofft, auf dieſe Weiſe durch die Mitwirkung der geſamten Be⸗ völkerung die Finanzierung zu ermöglichen. Wie ſie lügen Es iſt eigentlich zwecklos, über derartige unſinnige Be⸗ hauptungen noch einige Worte zu verlieren. Immerhin ſollte die ausländiſche Preſſe in ſolchen Dingen etwas vor⸗ ſichtiger ſein. Es wurde eine Zeitlang behauptet, die Schweizer Fechter würden an den Olympiſchen Spielen nicht teilnehmen, und zwar wegen eines angeblichen Zwi⸗ ſchenfalles bei den Europameiſterſchaften in Lauſanne mit der deutſchen Mannſchaft. Der Schweizer Fechtverband hat jetzt ausdrücklich feſtgeſtellt, daß es in Lauſanne einen Zwi⸗ ſchenfall mit der deutſchen Mannſchaft nicht gegeben hat und deshalb auch kein Anlaß vorhanden ſei, die Olym⸗ piſchen Spiele nicht zu beſuchen. Perus Mannſchaft Nach einer Meldung aus Lima iſt die Mannſchaft Perus für die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin bereits zu⸗ ſammengeſtellt worden, wenigſtens zahlenmäßig. Es ſollen 17 Fußballſpieler, je ſieben Leichtathleten, Ruderer und Baskettballſpieler, je drei Radfahrer, Schwimmer und Boxer ſowie zwei Fechter, alſo insgeſamt 49 Aktive die die Ueberreiſe nach Deutſchland antreten. N Ausloſung für Deutſchland- Amerika Am Donnerstagnachmittag wurde die Ausloſung für das Davis⸗Pokalſpiel Deutſchland— Amerika vorgenommen. Dabei ergab ſich folgender Spielplan: Samstag, 14.30 Uhr, Henkel— D. Budge, anſchlie⸗ ßend v. Cromm— Alliſpn. Montag, 15 Uhr, Doppel. Dienstag, 14.30 Uhr, Henkel—, Alliſſon, anſchlie⸗ ßend von Cramm— Budge. Für das Doppel wird Amerika ſeine berühmte Kombi⸗ nation Alliſon van Ryn ſtellen, während auf deut⸗ ſcher Seite wahrſcheinlich mit v. Cramm/ Lund zu rechnen iſt, um auch hier einen Sieg möglich zu machen. Die Deut⸗ ſchen haben am Mittwoch und Donnerstag eifrig trainiert. Au Platz 1(nicht Hauptplotz) durfte allerdings nur eine Stunde geſpielt werden. Die Deutſchen befinden ſich in ausgezeichneter Verfaſſung. Auch die Amerikaner haben ſelbſtverſtändlich eifrig trainiert. Am Donnerstag ſah man unter den Zuſchauern den amerikaniſchen Botſchafter in England und Helen Jakobs. Crawford ſchlägt Perry In Eaſtbourn begann am Donnerstagnachmittag der Tennis⸗Länderkampf zwiſchen England und Auſtralien, der von England als Aufgalopp zum Schlußſpiel um den Da⸗ vispokal gedacht war. Gleich im erſten Spiel gab es eine große Ueberraſchung. Der Auſtralier Jack Crawford, der in Berlin ſowohl gegen v. Cramm als auch Henkel verlor, ſchlug den Sieger von Paris und Wimbledon, Fred Perry, 60,:4,:10,:2. Crawford glänzte durch wun⸗ BVergamaſchi gewinnt die 13. Strecke der„Tour“ Richter. Weißgerber verteidigte ſich als Nachziehender Indiſch, ſpielte aber nicht ſorgfältig genug, ſo daß der Berliner das freiere Spiel bekam. Im Drunter und Drü⸗ ber des Mittelſpiels eroberte Richter die Qualität und nutzte das ſchließlich entſcheidend aus. Für Weißgerber iſt diefer Punktverluſt immerhin nicht allzu ſchlimm, da ſeine Gegner ſich meiſtens ſchon zwei Unentſchieden geleiſtet haben, ihr Konto alſo ebenſo einen Verluſtzähler aufweiſt. Recht Erfreuliches können wir von unſerer zweiten ſüddeut⸗ ſchen Hoffnung Michel(Nürnberg) erzählen. Brinck⸗ mann wählte gegen den Nürnberger das Königsgombit, hatte aber wenig Glück damit. Michel lehnte ab und brachte frühzeitig ein feines Figurenopfer. Gegen ſeinen heftigen Angriff war der Kieler vollſtändig wehrlos, er verlor ſang⸗ und klanglos. Nicht ſonderlich wehe taten ſich Schön mann und Ahues. Ihre Spaniſche(Abtauſch⸗ variante) verlief in ruhigem Geleiſe und ergab frühen Remisſchluß. Dr. Lachmann lieferte gegen Rell⸗ ſt a b eine Poſitionspartie, die in einem Turmendſpiel aus⸗ mündete. Die Portie wurde abgebrochen, der Vorteil iſt auf ſeiten des Berliners. Sizilianiſch ſpielten Rein⸗ hardt und Elſtner Reinhardt hat in der Hängeſtel⸗ lung die beſſeren Ausſichten. In demſelben Stile verlief das Treffen Ernſt— Engels: eine ſizilianiſche Par⸗ tie in der Weiſe nach Abbruch beſſer ſteht. In dem Kampfe Koch— Schlage ſtanden ſich zwei Klubkameraden gegen⸗ über. Ein Vierſpringerſpiel ergab nach mancherlei Ver⸗ wicklungen ein für Schlage günſtig ſtehendes Springerend⸗ ſpiel. Auch dieſe Partie iſt noch unbeendet. Blümich war ſpielfrei. Die 4. Runde ſtand im Zeichen Süddeutſchlands! Mi⸗ chel bewies, daß ſein voriger Erfolg gegen Brinckmann nicht von ungefähr kam. Diesmal hatte er es mit Koch zu tun, der bekanntlich im ſüddeutſchen Zonenturnier kürz⸗ lich Erſter geworden wor. Michel nahm für ſeine dama⸗ lige Niederlage glänzend Revanche. In einer franzöſi⸗ ſchen Partie gelang ihm das Kunſtſtück, ſeinen Gegner in nur 19 Zügen in Grund und Boden zu ſpielen. Hoffent⸗ lich hält die fabelhafte Form des Nürnbergers auch für die folgenden Runden an! Bhümich ſpielte diesmal un⸗ glücklich. Er hatte gegen Schönmann bereits die beſſere Stellung erreicht, ſtellte aber einen Bauern ein und dürfte die Partie infolgedeſſen wohl verlieren. Dieſe Runde ſtand überhaupt unter dem Motto Hängepartien. Außer dem Blitzſieg von Michel ſind noch keine endgültigen Er⸗ gebniſſe zu vermelden. Brinckmane brachte gegen Weißgerber einmal mehr die Taorraſch⸗Verteidigung an. Der Pfälzer erlangte ſtarken Vorteil, ließ ſich aber unter dem Druck der Zeitnot immer mehr zurückdrängen und ſteht in der Abbruchſtellung ſchlechter. Engels ſpielte gegen Richter zu zahm, um irgend etwas erreichen zu köunen. In der Hängepartie hat Richter die beſſeren Chancen. Der Berliner Elſtner machte mit dem weſt⸗ deutſchen Nachwuchsſpieler Ernſt nicht viel Federleſens. Er gewonn in einer ſizilianiſchen Partie ziemlich ſicher. Relbſt ab— Reinhardt brachen ihre Partie in ſchwer abſchätzbarer Stellung ab. Dr. Lachmann ver⸗ ſuchte ſich in einem Damengambit gegen Ahues wieder einmal mit einem Qualitätsopſer. Die Ausſichten des noch unbeendeten Kampfes ſind für beide Teile etwa gleich. Schlage war in dieſer Runde ſpielfrei. S tand nach 4 Runden: Michel g, Elſtner, Richter, Schön monn, Weißgerber je 2(), Blümich und Brinck⸗ mann je 1,5(.), Engels, Dr. Lachmann je 1( 2). dervolle Paſſierſchüſſe und legte die Bälle genau in die Ecken. Er gewann die erſten neun Spiele nacheinander, Perry wurde gezwungen, viele Fehler zu machen und ver⸗ lor ſchließlich ganz glatt. Auſtin ſchlägt MacGrath Nachdem im erſten Spiel des Tages die überraſchende Niederlage Perrys gegen Crawford eine:0⸗Führung der Auſtralier im Tennis⸗Länderkampf brachte, holte der Eng⸗ länder Auſtin den Gleichſtand mit einem Siege über den jungen Auſtralier Vivian MacGrath. Wenn man auch mit der Möglichkeit eines Sieges des unberechenbaren Auſtra⸗ liers gerechnet hatte, ſo machte der unheimlich ruhig und überlegt ſpielende Engländer mit einem en Spiel dieſe Hoffnung zunichte. Gegen die unbarmherzige Genauigkeit Auſtins war Mac Grath machtlos und mußte ſich nach hef⸗ tiger Gegenwehr mit:5,:6,:5,:2 geſchlagen bekennen. Dreiländerkampf in Budapeſt Die zur zweiten europäiſchen Klaſſe zählenden Leicht⸗ athletik⸗Notionen von Oeſterreich, Polen und Ungarn tragen am kommenden Sonntag, 21. Juli, in Budapeſt einen Dreiländerkampf aus. Nach den z. T. recht guten Leiſtungen im Amſterdamer Länderkampf gegen Holland muß man den Magyaren für dieſe Begegnung die Seu Siegesausſichten geben. Alle drei Nationen haben ihre Vertretungen benannt. Sie ſtehen: 100 Meter: Berger, Karf(), Teſiorowſki, Sliwak(), Minat, Gerö().— 400 Meter: Rinner, Gudenu(), Bi⸗ nikowſkt, Sliwak(), Zſitvay, Vadas(19).— 800 Meter: Eichberger, Hübſche(), Kurmick! Maſzewſki(), Temef⸗ vary, Igloi().— 1500 Meter: Pugl, Weig(), Ku⸗ charſki, Noji(), Szabo, Igloi().— 5000 Meter: Fiſcher, Muſchik 055, Meter, Nofi(), Kelen oder Szilagy. Ne⸗ meth().— 110⸗Meter⸗Hürden: Leitner, Langmay(), Haſpel, Niemiec(), Szabo 2, Javor(),— Speer; Bez⸗ woda, Stampf(), Lokajfki, Turczyk(), Makkai, Vor⸗ ſeghy().— Diskus: Janauſch, Wotapek(), Helfaßz, Tilgner(), Donoghan, Reneze().— Kugel: Coufg, Wotapek(), Heljaſz, Tilgner(), Darany, Hor vath(i. — Hochſprung: Flachberger, Schwertberger(), 2 7(), Bodoſſy, Keſmarky().— Weitſprung: Bauer, Schwerk⸗ berger(), Snayder, Moronczyk(), Koltai, Domobary ().— Stabhoch: Prager, Prokſch(), Hofmann, Plawe⸗ zyk(), Zſuffka, Cſany(). Lebendige Landkarten von Geographen gemacht. Berge und Städte ſind für ſie georgraphiſche Punkte mit genau beſtimmbarer Lage: Straßen und Flüſſe verfolgen wech⸗ ſelnde aber genau beſtimmbare Richtungen der Windroſe, Auf den Karten ſtehen dann die Städte als Punkte, Stra⸗ ßen und Flüſſe als ſchmale Linien. Für viele Zwecke ſind dieſe Karten brauchbar, nur nicht für den, der mehr ſucht als geographiſche Punkte. Darum iſt ein deutſcher Künſtler die ſchönſten deutſchen Flußtäler entlang gewandert, hat die ſchönſten deutſchen Gebirge auf und ab durchzogen und hat es ſich auch nicht nehmen laſſen, die deutſchen Küſten⸗ gebiete zu durchſtreifen. Alles, was er auf ſeinen Zügen an Schönem und Bemerkenswertem ſah, hat er in ſeine Karten links und rechts des Wegs hineingezeichnet mit der⸗ ſelben erquickenden und— man möchte ſagen— kindlichen Unbekümmertheit, mit der auch die Entdecker und Seefahrer vergangener Jahrhunderte ihren erſtaunten Mitmenſchen in Europa eine Vorſtellung von fernen neu entdecktes Ländern zu vermitteln verſuchten. Die Shell, die dieſes Werk von annähernd dreißig Flußgebiets⸗ und Gebirgskarten ihrem Shell⸗Reiſe⸗ dienſt mit ſeinen im vergangenen Jahr herausgebrach⸗ ten Straßen⸗, Touren⸗ und Stadt⸗Karten einverleibt, hat für dieſes künſtleriſche Unternehmen die beſten Kenner und Reiſeſchriftſteller Deutſchlands herangezogen, die zu jedem einzelnen Flußgebiet oder Gebirgszug eine kurze aber inhaltsſchwere politiſche und kulturelle Geſchichte und Schilderung geſchrieben haben. Die Zeichnungen ſind von dem Düſſeldorfer Maler Profeſſor Peiner, der die Vereinigung zweier grundſätzlich verſchiedener und bisher nur getrennt anzutreffender Dinge, nämlich kartographiſcher Genauigkeit und künſtleriſcher Geſtaltung, prachtvoll ge⸗ meiſtert hat. a Wer ſich dieſen Karten, die in Form und Inhalt erſt⸗ malig und einzig find, anvertraut, wird von drei Wiſſen⸗ ſchaften und Künſten, von Geographie, Malerei und Ge⸗ ſchichte, durch die ſchönſten und reichſten Landſchaften Deutſchlands geführt und ſieht eine Fülle von Schönem und Wiſſenswertem in lebendiger Folge vor ſich ausgebreitet, Das ganze kulturelle Gebäude unſerer Architektur, Bur⸗ gen, Ruinen und ſonſtige Baudenkmäler der deutſchen Ver⸗ gangenheit und Gegenwart, die am Weg liegen, ziehen am Auge des Beſchauers in einer Fülle vorüber, wie ſie bis⸗ her noch nicht geboten wurde. Reizvolle Vergleiche werden möglich zwiſchen den einzelnen Kunſtſtilen, in denen ſich die ganze Vielgeſtaltigkeit deutſchen Kulturlebens offen⸗ bart. Süddeutſche Gotik und noröddeutſche Backſtein⸗Gotik ſtehen ſich als Ausdrucksgeſtaltung zweier Welten deutſchet Denkungsart gegenüber. Aber auch in den landes mäßig verbundenen Gebieten ſind die mannigfachen Abweichungen der Baudenkmäler herausgearbeitet. Die Behandlung typi⸗ ſcher baulicher Eigenarten geht ſo weit, daß auch das Bauernhaus in ſeinen verſchiedenartigſten Abwandlungen dargeſtellt wird. So zeigt die Schwarzwaldkarte den Ueber⸗ gang vom badiſchen Schwarzwalöſtil in den württembergi⸗ ſchen Schwarzwaldſtil, in Oberbayern bemerken wir in ein⸗ zelnen Gebieten den Uebergang zum Tiroler Stil. Ueber⸗ all nur kleine Abwandlungen, aber bedeutend und auf⸗ ſchlußreich. Eine wertvolle Ergänzung und Abrundung der Zeich⸗ nungen ſind die überaus reichhaltigen Texte, die von Kaff mir Ed ſchmid, Ernſt Adolf Dreyer, Norbert Ja: ques, Wilhelm Pferdekamp, Karl Lange und Hanns Do bſch geſchrieben worden ſind. In ihnen wird nicht nur ein Ueberblick gegenüber die Entwicklung ſaſt aller in der deutſchen Geſchichte bekanntgewordenen Stäſe und Gaue. Dieſe Texte, von denen die meiſten von Kaft⸗ mir Edſchmid verfaßt ſind, vermitteln darüber hinaus ein lebendiges Bild der Landſchaften und Städte und ſpiegeln das Erlebnis desjenigen wieder, der ſie durchſtreift. Man darf ſagen, daß jeder dieſer Texte ein in ſich abgeſchloſſenes kleines Kunſtwerk iſt. Auch hier hat der Shell⸗Reiſedienſt nach dem Grundſatz gehandelt, nur erſte Namen für dieſes Kartenwerk heranzuziehen. „Kraft durch Freude“ Sport für Jedermann Samstag, 20. Juli Fröhliche Morgenſtunde:.15—.15 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion, Frauen und Männer:—9 Uhr Gymnaſtik⸗ halle im Stadion, Frauen und Männer. Leichtathletik: 15.30—17.30 Uhr Stadion, Hauptſpielfeld, Frauen und Männer. N Schwimmen, Kurſus 51: 20.30—22.00 Uhr Herſchelbaß, Halle 2, Frauen: Kurſus 56: 20.90—22.00 Uhr Herſchel⸗ bad, Halle 3. Männer. a Tennis. Kurſus 97: 1617.30 Uhr Stadion, Frauen und Männer. Kleinkaliberſchießen: Von Landkarten werden 17.30 bis 5 der Riedbahnbrücke, Schützenhaus der Polizeibeamten e Frauen und Männer, Anfänger. 19.30 Uhr im Die G Steigerun Wh verz men, 0,84 (0,7 Mi eigener A gen ermö verbleibt Mill. A, Wie im 2 bei den E derverkäu v. H. und hat ſich ab Ausmaß, gungsbere eine Divit In die mit 6,87(t Verbindlie Franken⸗A (11,9) M ſcheinen o mit 14,48 umſchuldun Grund vo Forderung das Disag 1990 mit 0 Mark, gre Pla In der 464 000% Venrſamml⸗ Geſchäftsje amt ve Der Verl! Aktionären Herren B Collofo Oberbürge Kreisleite: Juli 1934 in Angrif fung der r 1934 ware über die oder Vertre ſellſchaft S Abnehmer erforderlic Juli 34 6 um 450 000 der Reſt Auguſt 195 Geſellſchaft 5 v. H. zu bares Dar Auszahlun Bürgſchaft werden du gende Gen Für die die infolge beiten ein ges chat er 1. Fel legung wi werden di die im bilien mit betragen 1 jahre von 120, Mü ſolgsrechni ausgewieſe gegenüberf In den schalt Saga; eingetreten Dr. mer berufe miniſter D der Wirtſck den Beirat Nachder entgegenge halten: De Bearbeitur Zeginnen. überwinter viele Gär⸗ chen vor d wenn auch allgemeine teilige Fo! bedroht wa die, allerdi und einort Mit den und es ſte ſchätzt war Hallertau, Ertrag. 2 war leichte Farbe grü verfürbten heit im W guten Ert! brucker Ge hielten me beſonders hohen Ert ger Gebiet brachte inf chen Ertra ſchiedlich gegenüber bergiſche 1 ausgiebige beeinflußte guter Ert blieben im Jahre 193. Die Qi folgt beur Hallert palt Leic ettwa Württ 5 1 reitag, 19. Juli 1935 . 4 Badische Landeselekirlziſais versorgung Gadenwerk) AG. Die Geſellſchaft(Staatl.), die 1984/55(81. März) eine Steigerung der Stromabgabe um 11,8 v. H. auf 478,94 Mill. Wh verzeichnet, weiſt 11,09(10,06) Mill. J Stromeinnah⸗ men, 0,64(0,54) Mill. 4 Beteiligungserträge ſowie 0,76 (0,87) Mill. 4 ab. Exträge aus, letztere aus dem Rückkauf eigener Anleihe, wodurch eine Erhöhung der Abſchreibun⸗ gen ermöglicht wurde. Nach Abzug der Aufwendungen verbleibt für 1934/5 ein Reingewinn von 1,55(1,84) Mill. I, woraus das Ac mit 5(6) v. H. verzinſt wird. Wie im Vorſtandsbericht ausgeſührt wird, ſtieg der Abſatz bei den Großabnehmern und den ſtändig belieferten Wie⸗ derverkäuſern um 14,4 v.., beim Kleingewerbe um 18 v. H. und bei ſonſtigen Kleinabnehmern um 78 v. H. Dabei hat ſich aber auch gleichzeitig, und zwar in faſt dem gleichen Ausmaß, der Anſchlußwert erhöht. Innerhalb des Verſor⸗ gungsbereichs waren bei den B⸗Gemeinden von ro. 100 000 Haushaltungen 91 v. H. unmittelbar vom Badenwerk be⸗ v. H. Dividende zur Ausſchüttung, bei der Städ⸗ tiſche Werke AG, Baden ⸗Baden unv. 3 v.., beim Rheinkraftwerk Albbruck⸗Dogern für das erſte Betriebsjahr 1934 5 v. H. p. r. t. ouf 16 Mill.. dos 1. Betriebshalbjahr 1934 5 v. H. p. r. t. auf 16 Mill.. eine Dividendenermäßigung von 6 auf 5 v. H. ein. In die Bilanz ſind Rücklagen bei 27 Mill. 4 Ad mit 6,87(6,11), oͤöie Erneuerungs⸗Rückbage mit 19,10(17,10), Verbindlichkeiten mit 64,67(63,60), davon Schweizer⸗ Franken⸗Anleihen 46,17(48,29), langfriſtige Darlehen 11,1 (1100) Mill. 4 aufgenommen. Auf der Aktipſeite er⸗ ſcheinen die Anlagen mit 76,68(76,186), die Beteiligungen mit 14,48(14,47), Darlehen 2,05(4,77) infolge Kommunal⸗ umſchuldung, Wertpapiere mit 4,05(1,32), Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen 3,01(2,08), Forderungen an Beteiligungsgeſellſchaften 12,24(11,36), das Disagio aus der 6proz. Schweizerfrankenanleihe 2 von 1990 mit 0,31(0,83) und Bürgſchaften mit 0,38(2,04) Mill. Mark, greifbare Mittel 3,50(3,74) Mill. I. Plälzische Gas-AG. Ludwigshafen In der Generalverſammlung waren 12 Aktionäre mit 464 000% Af von 500 000/ insgeſamt vertreten. Die Venpſammlung erledigte ohne Debatte die Regularien. Das Geſchäftsjahr 1934/35 weiſt einſchl. Vortrag einen Ge⸗ famtverluſt von 22 273/ aus, der vorgetragen wird. Der Verluſt entſtand durch die Uebernahme der von den Aktionären früher vorgelegten Gutachten⸗Koſten. Die Herren Bürgermeiſter Brauch Oberbürgermeiſter Dr. Collofong, Oberbürgermeiſter Ehrenſpeck und Oberbürgermeiſter Dr. Weisbrod wurden wieder⸗, Kreisleiter Dr. W. Wittwer dem AR zugewählt. Im Juli 1994 konnte die Verwirklichung des Ferngasprojektes in Angriff genommen und in erſter Linie mit der Schaf⸗ fung der vertraglichen Grundlage begonnen werden. Ende 1034 waren ſowohl der Vertrag mit dem bayeriſchen Staat über die Erlaubnis zur Verlegung der Leitungen als auch der Vertrag mit dem Ferngas lieferanten, der Ferngasge⸗ fellſchaft Saar mbch. und ebenſo die Verträge mit den als Abnehmer in Betracht kommenden Städten und Gemein⸗ den zum Abſchluß gebracht. Das Geſamtprojekt unter Einſchluß der von der Ferngasgeſellſchaft Sgar auf ihre Koſten zu erſtellenden Hauptleitung beſchäftigt auf die Dauer der Bauzeit durchſchnittlich 800 Arbeiter. Zur Be⸗ ſchaffung der für die Durchführung dieſes Bauvorhabens erforderlichen Mittel wurden auf die in der GV vom 6. Juli 34 beſchloſſene Aktienkapitalerhöhung von 50 000 4 um 450 000 auf 500 000 1 25 v. H.= 112 500& und ebenſo der Reſt des Gründungskapitals mit 37 500/ zum 1. Auguſt 1934 einberufen. Ferner wurde von der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten., Berlin, ein mit 5 v. H. zu verzinſendes und in 30 Jahresraten rückzahl⸗ bares Darlehen, dos entſprechend dem Baufortſchritt zur Auszahlung gelangt, gegen Uebernahme der anteilmäßigen Bürgſchaft ſeitens der Aktionäre gewährt. Weitere Mittel werden durch die mit der Bauausfüchrung zufſammenhän⸗ gende Gewährung einer Grundförderung zufließen. Für die Aufnahme der Ferngaslieſerung, Lie infolge einer vorübergehenden Einſtellung der Bauar⸗ heiten eine Verzögerung erfährt, wurde von der Ferngas⸗ geſellſchaft Saar mbc, Saarbrücken, als ſpäteſter Termin der 1. Februar 1936 genannt. Endgültige Terminfeſt⸗ legung wird am 1. Oktober d. J. erfolgen. In der Bilanz werden die rückſtändige Einlage auf das AK mit 397 500 die im Bau befindliche Anloge mit 51 775 und die Mo⸗ hilten mit 6753/ ausgewieſen. Kaſſe und Bankguthaben betragen 115 90. Das Ac iſt gegenüber dem Vor⸗ jahre von 50 000 auf 500 000/ erhöht, Reſervefonds unv. 120„, Mückſtellungen erſcheinen mit 2497. In der Er⸗ ſolgsrechnung werden die Gutachten⸗Koſten mit 8 675 ausgewieſen, denen Zinseinnahmen in Höhe von 5 446, gegenüüberſtehen. In den Fuſionsverhandlungen mit der Ferngasgeſell⸗ ſchat Saar mhp. Sgarbrücken, ſind keine neuen Momente eingetreten, die Verhandlunge ſind noch in der Schwebe. Dr. Hayler in den Beirat der Reichswirtſchaftskam⸗ mer berufen. Der Reichs⸗ und Preußiſſche Wirtſchafts⸗ miniſter Dr. Schacht hat unter dem 8. Juli 1935 den Leiter der Wirtſchaſtsgruppe Einzelhondel, Dr. Franz Hayler, in den Beirat der Reichswirtſchaftskammer berufen. der Neuen Mannheimer Zeitung WIRTSCHAFT-ZETIT NU Hittag-Ausgabe Nr. 326 Heidelberger Straßen- und Bergbahn-AG. Zusammenlegung des Akfienkapiials:1 Die am 18. Juli unter Vorſitz von Oberbürgermetſter Dr. Neinhaus im Heidelberger Rathaus abgehaltene v. GV., in der 3 465 800„ AK., darunter 400 000„ Vor⸗ zugsaktien vertreten waren, genehmigte zunächſt den Ge⸗ ſchäftsbericht für 1934 und erteilte Entlaſtung. Die geſam⸗ ten Einnahmen 1934 ſtiegen um 96 950 4 oder 5,8 v. H. auf 1778 265(i. V. 1 676 315) 4, während ſie 1933 noch um 118 470 4(6,6 v..) geſunken waren. Eine weitere Aus⸗ gabendroſſelung war nicht möglich; die Betriebsausgaben ſind um 61 090/ oder 4,7 v. H. geſtiegen, die Abſchrei⸗ bungen mußten, entſprechend den Zugängen, auf den An⸗ lagekonten um 53 854 4 auf 322 555„ erhöht werden. Es betrugen die Verwaltungs⸗ und Handlungsunkoſten ein⸗ ſchlteßlich Steuern 222 867 /, Betriebsunkoſten 452 227 l, Stromkoſten 278 924„ und Unterhaltungskoſten 812 138 l. Danach ergibt ſich ein neuer Verluſt von 201 691 l, ſo daß einſchließlich Verluſtvortrag von 1929—93 ein Ge⸗ ſamtverluſt von 1316 091& ausgewieſen wird. Aus der Bilanz: Verbindlichkeiten 1,62(1,67) Mill. bei 143(1,5) Bankdarl. und 187 267/ ſonſt. Darl.; AK. 4 449 400; geſetzl. Rücklage 100 000 /; Anlagen 5,39(5,50) Mill. 4. Im Geſchäftsjahr wurden 358 600 4 eigene Ak⸗ tien gegen eine Forderung von 164 224/ an die Stadt⸗ gemeinde Heidelberg abgetreten, dagegen wurden Spitzen⸗ beträge von 360„ zu 15,5 v. H. übernommen, ſo daß am Jahresende 26 400„ eigene Aktien vorhanden waren. Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms wurde zu Er⸗ neuerungsarbeiten am Oberrhein und Umbau⸗Arbeiten am Karlstor uſw. bei der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten in Berlin ein mit 5 v. H. verzinsliches und 3 v. H. tilgbares Darlehen von 233 000% aufgenommen, das im Geſchäftsjahr mit 181 799/ in Anſpruch genommen wurde. Es ſchweben z. Zt. ſechs Prozeſſe in Haftpflichtangelegen⸗ heiten, die durch Verſicherung gedeckt ſind. Die Steigerung der Einnahmen im Jahre 1934 hat vom 1. Januar 1935 bis zur Abfaſſung des Berichtes nicht angehalten, in Ler GWV. konnte jedoch mitgeteilt werden, daß inzwiſchen wieder eine Erhöhung der Frequenz eingetreten iſt. Ausſichten je⸗ doch, daß der Verkehr in abſehbarer Zeit wieder die hohen Beförderungsziffern der Jahre 1924—28 erreichen werde, beſtehen nicht, weshalb auch in den kommenden Jahren mit einem weſentlich günſtigeren Geſchäftsergebnis nicht zu rechnen iſt. Es beſtehe alſo auch keine Möglichkeit, den angewachſenen Verluſt aus den laufenden Erträgen abzu⸗ decken. Zur Sanierung wurde deshalb der GV. vorgeſchlagen— und von ihr ge⸗ nehmigt—, daß die eigenen Aktien eingezogen werden, daß das Aktien kapital von 4 449 400/ im Ver⸗ hältnis von 51 auf 885 000 A zuſammengelegt wird. Die Zuſammenlegung erfolgt durch Herabſetzung des Nenn⸗ wertes der Stamm⸗ und Vorzugsaktien. Die geſetzliche Rücklage von 100 000% wird aufgelöſt. Es wird daraus eine neue Rücklage von 10 v. H. des herabgeſetzten Aktien⸗ kapitals mit 88 500 4 gebildet, die reſtlichen 11 500„ wer⸗ den zur Verminderung des Verluſtes mit verwendet. Der aus der Kapitalherabſetzung ſich ergebende Buchgewinn dient zur Beſeitigung der Unterbilanz und zur Anpaſſung an den veränderten Vermögensſtand, Man hat die Bi⸗ lanzen ſeit der Eröffnung der Goldmarkbilanz einer gründ⸗ lichen Prüfung unterzogen und es ergab ſich, wie in der Begründung der Sanierungsvorſchläge vom Vorſtand aus⸗ geführt wurde, die Notwendigkeit, die geſamte Anlagen⸗ bewertung einer grunsdſätzlichen Neubewertung zu unter⸗ ziehen, die unter Berückſichtigung der Lebensdauer der einzelnen Betriebsmittel zu erfolgen hat. Von 1924 bis 1929 ſind, entſprechend der gebeſſerten Freguenz, Inve⸗ ſtierungen vorgenommen worden und die geleiſtete Wagen⸗ kilometerzahl wurde entſprechend erhöht. Infolge der verſchlechterten Wirtſchaftslage trat dann ein ſtarker Ver⸗ kehrsrückgang ein, die Verkehrsleiſtungen konnten aber nicht im gleichen Maße zurückgeſchraubt werden, das Un⸗ ternehmen hatte einen erweiterten Umfang angenommen und mußte die hinzugenommenen Strecken betreiben und auf ihnen ließ ſich die Fahrleiſtung nicht im gleichen Maße herunterdrücken, in dem die Frequenz abſank. Infolgedeſſen ließen ſich namentlich die Perſonalunkoſten nicht einſchrän⸗ ken. Sie ſowohl wie die Penſionslaſten und die Zinſen ſind konſtant. Die notwendige Wertberichtigung ſei die Folge davon, daß in den verfloſſenen Jahren nicht richtig abgeſchrieben worden iſt. Man habe die Abſchreibungen zurückgeſchraubt, um den Verluſt nicht zu hoch erſcheinen zu laſſen und die Hoffnungen auf eine Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftslage hatten ſich nicht erfüllt. Man mütſſe deshalb die in vergangener Zeit begangenen Fehler reparieren. In Zukunft müßten auf das Unternehmen grundſätzlich auch Das Hopfenjahr 1934/35 Nachdem das Hopfenfahr 1934/35 nunmehr ſeinem Ende entgegengeht, erſcheint es angebracht, kurze Rückſchau zu halten: Der Winter 1988/34 war lang und ſchneearm; die Bearbeitung in den trockenen Hopfenfeldern konnte bald beginnen. Das Frühjahr war dem Wachstum der gut überwinterten Stöcke günſtig und ſchon Ende Mat hatten viele Gärten Gerüſthöhe erreicht und bereits einige Wo⸗ chen vor dem normalen Beginn der Blütte war der erſte, wenn auch ungleichmäßige Blütenanſatz zu beobachten. Eine allgemeine Trockenheit ſetzte alsdann ein, die ſehr nach⸗ teilige Folgen für die Hopfenanlagen brachte. Beſonders bedroht waren die meiſten Anlagen von der„roten Spinne“, die, allerdings vielfach ohne Erfolg, mit Schwefelkalkbrühe und einprozentiger Eryſitlöſung bekämpft wurde. Mit dem 15. Auguſt 1934 begann die allgemeine Pflücke und es ſtellte ſich bald heraus, daß die Erntemenge unter⸗ ſchätzt war. Im Hauptanbaugebiet von Bayern, in der Hallertau, ergab ſich im Verlauf der Pflücke ein beſſerer Ertrag. Die Qualität des 19gaer Hallertauer Produktes war leichter und unegaler als in normalen Jahren, die Farbe grün und glatt, mit Ausnahme der durch die Spinne verfärbten Hopfen. Das Spalter Gebiet war trotz Trocken⸗ heit im Wachstum begünſtigt und erntete guten bis ſehr guten Ertrag hinſichtlich Menge und Güte. Das Hers⸗ brücker Gebirge, der Aiſchgrund und die Jura⸗Lagen er⸗ Rielten mehr Regen als das ſtöliche Bayern und ernteten beſonders das Hersbrucker Gebirge— einen ütberraſchend hohen Ertrag von oft gut gepflegter Ware. Das Tettnan⸗ ger Gebiet litt bis in den Juni unter der Dürre und Prachte infolge Ausdehnung des Kupferbrandes nur ſchwa⸗ n Ertrag. Das ſonſt ſo geſuchte Produkt war unter⸗ ſchledlich von häufig unbefriedigender Qualität und hat gegenüber den Vorfahren ſtark enttäuſcht. Das württem⸗ bergiſche Unterland und Baden erhielten noch Ende Juni ausgiebigen Regen, der die Dolbenbildung vorteilhaft beeinflußte, ſo daß in dieſen Gebieten ein guter bis ſehr guter Ertrag gepflückt wurde. Wegen minderer Qualität blieben im Jahre 1984 ungepflückt. Die Qualität der Ernte 1934 wird in Prozenten wie folgt beurteilt: 5 Hertau 10 palt 50 40 10 He. sbrucker Gebirge 95 50 15 Tettnang und Bodenſeegebiet 10 60 30 Württemberger Unterland/ Baden 40 20 20 ganzen Deutſchen Reich 776 Zentner Hopfen im Bei 7800(1988: 8030) Hektar Anbaufläche ergab ſich 1984 in Bayern ein Hektarertrag von 13,7(21,3) Ztr., in Würt⸗ temberg bei 1209(1240) Hektar ein ſolcher von 18,6(18,4 Ztr., in Baden bei 289(281) Hektar von 12,9(16,2) Ztr. und in Preußen bei 16(15) Hektar von 14,5(21) Str.; zuſommen in Deutſchland bei 9374(95663) Hektar Anbau⸗ fläche ein Hektorertrag von 14,5(20,7) Zentner. on dem Beauftragten des Reichsnährſtandes wurde am 20. Auguſt 1934 für deutſche 1934er Hopfen ein Prels⸗ rahmen von 310320 l erſte Koſten feſtgeſetzt. Der Käufer hatte weitere 10„ an die Deutſche Hopfenverkehrsgeſell⸗ ſchaft abzuführen. Die Berechtigung zum Aufkauf wurde von der Ausſtellung eines Berechtigungsſcheines abhängig gemacht. Der reine Händlernutzen durfte 10 je Zentner nicht überſteigen. Die durchſchnittlichen Preiſe begannen in der Hallertau mit 210—260% und hielten ſich bis etwa Mitte Oktober in der Preislage von 210—270 4; um dieſe Zeit waren die guten Partien vergriffen oder im Beſitz von Haltern, ſo daß für beſtvorhandene Hallertauer Hopfen in der zweiten Oktoberhälfte bis zu 290/ und darüber be⸗ zahlt werden mußten. Im Spalter Gebiet begannen die Preiſe am 8. September mit 290320/ in der Stadt und 230990/ im Bezirk Spalt; das ganze Spalter Ge⸗ biet war in 14 Tagen zu ſteigenden Preiſen geräumt.— Nachdem die beſten Partien in Tettnang zu Preiſen von 280820„ geräumt waren, ergab ſich dort ein Preisrück⸗ gang, da ſich die Käufer weigerten, die häuſig ſchlecht ge⸗ pflückten und burch die„rote Spinne“ beſchädigten Hopfen als vollwertig anzunehmen; ſpäter fanden dieſe in der Preislage von 210250„ langſam Käufer. Das Württem⸗ berger Unterland wurde zu Preiſen, die zwiſchen 210 und 280/ ſchwankten, bis auf kleine Mengen beſchädigter Qualitäten raſch geräumt. In Baden wurden Preiſe zwi⸗ ſchen 220 und 260 angelegt, und im Hersbrucker Gebirge war der Abſatz zu Preiſen von 210—230, ſchleppend. Ausſchuß⸗Hopfen lohne Siegel) wurden vom Handel bis zu 150„ gekauft, Außerſiegelhopfen bis zu 220/ und rote Auspflückhopfen von 60—80. Vom 1. Nov. 1984 ab wurde der Aufkauf der reſtlichen Beſtände von Siegel⸗ hopfen der 1984er Ernte ausſchließlich der Deutſchen Hopfenverkehrsgeſellſchaft übertragen. Die verhältnismäßig geringe deutſche Ernte 1934 von rund 135 000 Ztr. gegenüber einem Inlandsbedarf von 170 000 Str. bei einer Jahresbiererzeugung von 36 897 700 Hektoliter und einer Hopfengabe von durchſchnittlich 0,47 Pfund je Hektoliter im Jahre 1934/35 hat die Beſtände in den deulſchen Brauereien ziemlich verringert. Die trag⸗ bare deutſche Anbaufläche der Ernte 1935 beträgt runb 8600 Hektar an genehmigter Grundfläche und rö. 700 Hektar an genehmigter Erſatzfläche. Der Neuausſatz 1935, der allerdings erſt 1087 eine volle Ernte erwarten läßt, beträgt etwa 900 Hektar. 8,82 v. H. abgeſchrieben werden. Einen weſentlichen Fak⸗ tor in der Bilanz bildet die Ruhegehaltsrückſtellung mit 600 000 4. Dieſer Fonds bilde einen Teil der Anlage⸗ werte. Geſetzlich wäre es wohl möglich, ihn in die Zu⸗ ſamenlegung mit hineinzunehmen. Auf Grund beſtehender Verträge ſei die Geſellſchaft jedoch verpflichtet, Penſionen gu zahlen, die z. Z. 88 000 jährlich erfordern und auf 100120 000/ anwachſen können, um dann allmählich rück⸗ läufig zu werden. Es wurde deshalb beſchloſſen, dieſen Penſionsfonds, der nicht effektiv vorhanden iſt, ſondern einen Teil des Betriebsunternehmens bildet, aus den Be⸗ triebsausgaben abzudecken und ihn allmählich aufzuzehren. Nach etwa fünf Jahren dürfte das Unternehmen in der Lage ſein, wieder ſelbſtändige Rückſtellungen für dieſe Zwecke vorzunehmen. Außer einer Berichtigung der Anlagewerte um 1 327 145 Mark muß für ſchwebende Schulden noch eine Korrektur um 932 668, insgeſamt alſo eine Abbuchung um 2259 808 Mark vorgenommen werden. Das neue Anlagekapital be⸗ trägt dann 3 133 278 /, das Umlaufsvermögen 456 496 l. Dem ſtehen Paſſiven alsdann 3 289 774/ gegenüber, ſo daß die Bilanz nach Abdeckung des Verluſtes mit 1316 091 und nach Berückſichtigung der Wertberichtigung ausgeglichen iſt. Man ſchätzt den Betriebsüberſchuß weiterhin auf 400 000, die Abſchreibungen(8,82 v..) auf 276 000% und die erforderlichen Zinſen auf 120 000%= 396 000 J,, ſo daß 4000% Gewinn verbleiben würden. An eine Divpi⸗ dende iſt ſomit vorläufig nicht zu denken. Die auf der Tagesordnung ſtehende Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern wurde zurückgeſtellt. Eine Anregung auf Tarifermäßigung für Kurzſtrecken wurde unter Hinweis auf die Erfahrungen in anderen Städten abgelehnt. O * Bauk für deutſche Induſtrie⸗Obligationen. Weiter günſtige Entwicklung der gewerblichen Kreditfähigkeit. In der HV., in der 42 Mill. Fbapital vertreten waren, wurden die Regularien genehmigt. Punkt 4 der Tagesoroͤnung (Aenderung des Geſellſchaftsvertrags zur Angleichung an verſchiedene geſetzliche Beſtimmungen) wurde abgeſetzt, da noch einige formelle Fragen zu klären ſind. Ueber die Lage im neuen Jahr berichtete der Vorſtand u.., daß die Jlandwirtſchaffliche Entſchuldung fortſchreite, allerdings unter techniſchen Schwierigkeiten und entſpre⸗ chender Verzögerung. Der wirtſchaftliche Erfolg ſei aber offenkundig, da ſich die Lage der entſchuldeten Betriebe weſentlich gebeſſert habe. Die Rentabilität der Landwirtſchaft werde öurch die Zinsentlaſtung ge⸗ hoben und ermögliche die Erfüllung ihrer Zahlungsver⸗ pflichtungen. Was die gewerbliche Kreöditgewäh⸗ rung betrifft, ſo würden die benötigten Kredite als Folge der Wirtſchaftsbelebung immer mehr zu Fnyeſtitions⸗ zwecken verwandt, anſtatt wie früher zu Sanierungs⸗ zwecken. Daraus ergebe ſich eine weiter günſtige Beur⸗ teilung der Kredite. Man hoffe, ſie in den nächſten Jah⸗ ren weiter ausgeſtalten zu können. Das werde beſonders donn der Fall ſein, wenn die etwa 50⸗Mill.⸗Deckungsmaſſe für gewerbliche Hypotheken durch entſprechende Konſoli⸗ dierung eine weitere langfriſtige Beleihungstätigkeit er⸗ möglichen. * Die Rohſtahlgewinnung des Deutſchen Reiches im Juni 1935. Die Rohſtahl⸗ewinnung im Deutſchen Reich betrug im Juni 1935(24 Arbeitstage) 1 249 101 Ta, gegen 1 314545 To. im Mai 1935(25 Arbeitstage). Davon ent⸗ ſollen auf Süddeutſchland einſchl. Bayeriſche Pfalz für den Monat Juni 21513 To. gegen 23 045 To. im Mai 1995. Im Sgargebiet wurden im Juni 1995 155 115 To., gegen 1747883 To. im Mai gewonnen. Arbeitstäglich wurden im Juni 1985 durchſchnittlich 52 046 To. hergeſtellt gegen 52 582 To. im Mai 1935. Der Sand l des niederländisch-deuischen Clearings Am 15. 7. 1985 beltefen ſich, wie das Niederländiſche Clearing ⸗Inſtitut mitteilt, die Einzahlungen auf das Deutſchland⸗ Konto der Niederländiſchen Bank auf 116,48 gegen 112,86 Mill. hfl. am 8. 7. 1935. Von dieſem Betrag waren 18,49(17,98) Mill. für rückſtändige Forderungen, 18,99(12,95) für den Zinſendienſt der Dawes⸗ und Poung⸗ Anleihe ſowie für den Stillhaltedtenſt, 4,66(4,52) zur freien Verfügung der Reichsbank und 79,40(77,41) Mill. hfl. für neue unter das Clearing fallende Forderungen be⸗ ſtimmt. Der letztere Betrag vermindert ſich durch Aus⸗ zahlungen des Niederländiſchen Clearing⸗Inſtituts um 77,11(74,56) Mill. hfl.— Die Einzahlungen bei der Deut⸗ ſchen Verrechnungskaſſe auf neue unter das Clearing fallende Forderungen betrugen 112.95(110,41) Mill. bfl. Die Einzahlungen in Holland auf Grund der Verrechnung von Reiſeſchecks beliefen ſich auf 663 700(428 800) bfl., von denen 400 000(200 000) fl. vermutlich für die deutſchen Reiſezwecke auf Grund des neuen Reiſeabkommens in Holland ausbezahlt wurden. Die letzte Auszahlungs⸗ nummer des Niederländiſchen Clearing ⸗ Inſtituts war 86 429(83 732).— Nachdem die Niederländiſche Bank in der Woche vom 8. bis 13. Juli einen Geſamtbetrag von etwa 600 000(800 000) 4 von auf ihrem Sonderkonto bei der Deutſchen Verrechnungskaſſe ausſtehenden Forderungen an die holländiſchen Gläubiger ausbezahlt hat(die Nummern der verrechneten Poſten gingen von 77 506 bis 77 670), be⸗ läuft ſich der. der auf dieſem Konty aus⸗ ſtehenden, noch nicht zur Auszahlung gelangten Beträge auf etwa 46,0(46,7) Mill. 4.— Der Geſamtbetrag der auf Treuhänderkonto Niederlande einbezahlten, noch nicht zur Auszahlung gelangten Beträge beträgt zur Zeit etwa 17% (17,6) Mill.. In der verfloſſenen Woche wurden hier ungefähr 250 000(250 000) 4 verrechnet.(Die höchſte Kontennummer der verrechneten Poſten war bier 15 748, Vorwoche 15 745). Die Ernielage am Oberrhein Die Getreideernte am Oberrhein iſt ſchon ſeit dem 10. Juli für Roggen, Weizen und Gerſte im Gang. Der Stamd des Wintergetreides iſt nach Menge und Güte ſehr befrieöͤigend, auch die Frühbartoffeln ſind ausgezeichnet im Ertrag. Für Türkenkorn(Mais), Spätßartoffeln und Ohmd fehlt es jetzt an Bodenfeuchtigkeit. Infolge des anhaltend trockenen Wetters iſt die Reife des Getreides ſo gefördert worden, daß im Hanauerland mit der Ernte jetzt allgemein begonnen wurde. In man⸗ chen Ortſchaften ſind die Einwohner mit dem Seegras⸗ rupfen und ⸗dörren beſchäftigt, das an Seegrashändler verkauft wird, die es ſpinnen laſſen und daun dem Satt⸗ ler⸗ und Polſterhandwerk zuführen. Das Seegrasrupfen bildet eine willkommene Nebeneinahme für viele Bewoh⸗ ner des Hanauerlandes und angrenzender Bezirke. * Wochenausweis der Badiſchen Bank am 15. Juli 1935. Aktiva: Treuhanddepot⸗Beſtand: Gold 8 778 231(unv.), deckungsfähige Deviſen—(—), Schotzanweiſungen des Reichs, der Länder, Reichsbahn und Reichspoſt(gem. 87 Abſ. 1b des Privatnotenbankgeſetzes) 13 569 400(18 578 550). Paſſiva: Betrag der umlaufenden Noten 17801 000 (17 197 050), Rücklagen(gem. 8 19 des Privatnotenbonk⸗ geſetzes! 2645 000(unv.). * Siemens ⸗Reiniger⸗Werke AG., Berlin.— Steigende Geſchäftsentwicklung im neuen Jahr. In der v. HV. der Siemens⸗Reiniger⸗Werke AG., Berlin, wurde die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung einſtimmig ge⸗ nehmigt. Das Bilanzjahr ſchließt nach Zuweiſung an den Dispoſitionsfonds für ſoztale Zwecke in Höhe von 100 000„ mit einem Gewinn von 568 208(42 500) 4 ab, ſo daß einſchließlich des Gewinnvortrages 580 708„ zur Verfügung ſtehen. 460 000(10 000) 4 werden der geſetz⸗ lichen Rücklage zugewieſen und 120 708/ vorgetragen. Im neuen Geſchäftsjahr zeigen Umſatz und Beſtellungs⸗ eingang gegenüber dem Vorfahr ſteigende Tendenz, ſo daß man hoffen könne, das laufende Geſchäftsjahr mit einem ähnlichen Ergebnis abzuſchließen. Waren und Märkie Ne-Mainische Abendbörse Rnapp behaupfiel An der Abendbörſe herrſchte nach den Abſchwächungen im Mittagsverkehr ſtärkſte Zurückhaltung. Es beſtand zu⸗ meiſt leichte Abgabeneigung, ſo daß die Berliner Schluß⸗ kurſe, ſoweit bei Eröffnung zu überſehen, meiſt nur knapp behauptet blieben. In Schiffahrtsaktien erfolgt auch heute abend keine Notierung. Deutſche Erdöl eröffneten mit 111,50(unv.), Acc mit 43,75(44,25). Ich Farben nannte man au' der bereits ermäßigten Nachbörſenbaſts mit 151,75 (152,75). Renten lagen ſehr ſtill und unverändert. Alt⸗ beſitz ca. 112,75, 6proz. Stahlverein komen mit unv. 102,75 zur Notiz. Im Verlauf blieb die Abendbörſe vollkommen ge⸗ ſchäftslos und zurückhaltend. JG Farben, Deutſche Erdöl, Siemens und Rheinſtahl lagen bis 1 v. H. niedriger. Am Koſſamarkt blieben Hypothekenbankaktten gefragt. Frank⸗ furter Hypothekenbank 99(98,75), Pfälziſche Hypotheken⸗ bank 89,50(89), Meininger Hypothekenbank 100(99,50), da⸗ gegen gingen Rheiniſche Hypothekenbank nach der ſtarken Erhöhung erneut um 1 v. H. auf 138(189) zurück. Renten lagen vollkommen geſchäftslos aber behauptet. Nachbörſe: 90 Farben 151,75: Aku 65; Höſch 105,25. Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Juli.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 3,70; Sept. 3,50; Nov. 3,35; Jan. 3,35.— Mals(in Hſb. per Laſt 2000 Kilo) Juli 52,25; Sept. 51,50; Nov. 52,25; Jan. 52,50. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(35) 654; Auguſt 645; Sept. 632; Okt. 621; Nov. 615; Dez. 612; Jan(36) 611; Febr. 610 März 610, April 6097 Mai 607; Juni 605; Juli 604; Okt. 594; Dez., Jan.(87) je 591; Ten⸗ denz ruhig, ſtetig. * Badiſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte. Oberkirch: Eröbeeren 88—48; Kirſchen 25—92; Johannisbeeren 15—25; Birnen 3530; Pfirſiche 35—45; Stachelbeeren 1522; Hei⸗ delbeeren 28—32; Himbeeren 82—38; Bohnen 1624 Zwetſchgen 35—40; Aepfel 20—90 Pfg. Offenburg: Aepfel 28.26; Birnen 25; Kirſchen 20— 25; Türkiſche Kir⸗ ſchen 18—20; Pfirſiche 40 Pflaumen 28—30; Johannisbee⸗ ren 15—18; Stachelbeeren 18—22; Himbeeren 85, Heidel⸗ beeren 28-35 Pfg. Orten berg: Kirſchen 28—28, Erd⸗ beeren 25; Aepfel 20—92; Birnen 24—28; Pfirſiche 26—40 Johannisbeeren 15; Stachelbeeren 1626; Heidelbeeren 88; Himbeeren 30; Bohnen 20—26 Pfg. Ellerſtabter Obſigroßmarkt. Anfuhr und Nachfrage flott. Johannisbeeren 17— 20; Stachelbeeren 24, Pfirſiche 9045; Zwetſchgen 50; Mirabellen 2897; Sauerkirſchen 98; Bohnen—8 Pfg. 5 Schwetzinger Schweinemarkt. Zuſuhr: 69 Milch⸗ ſchweine, 80 Läufer. Milchſchweine pro Paar 26—30, Läu⸗ fer je Paor 40—65. Marktverlauf langſam, verkauft wurden zwei Drittel. * Sinsheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 25 Läufer, 4 Milchſchweine. Verkauft wurden 8 Läufer, 3 Milchſchweine. Milchſchweine 50 /, Läufer 65 pro Paar. * Viehmarkt Nenſtabdt a. d. H. Zufuhr: 852 Stück Groß⸗ vieh, 73 Kälber. Marktverlauf: Etwas ruhig, bet leicht gedrückten 1 * Leinßl⸗Notierungen vom 18. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 97(9,25); dto. Klk. per Juli⸗ Auguſt 11%(111½3)]; Leinſaatöl loko 21,50(unv.); Juli⸗ Auguſt 2096(20,50); Sept.⸗Dez. 20% lunv.): Jon.⸗April 21%(21); Baumwollöl ägypt. 23(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. 6/5(6,50). Neuyork: Terp. 48,50(47,0). Sa⸗ van nah: Terp. 48,50(42,50). Immobilien- und Hypoſhekenbörse Karlsruhe Von den an der Börſe neu zum Verkauf angebotenen Grundſtücken ſind beſonders bemerkenswert für Güter Ge⸗ jchäftsgrundſtücke zur guten Exiſtenz. Preiswerte kleine Einfamaltenbauſer und Landhäuſer aus dem ganzen Lande offeriert. Nachfrage iſt hauptſächlich ür Hypotheken⸗Kapitol feſtzuſtellen. Rentenhäuſer mit kleinen Wohnungen ſind nach wie vor ſtark gefragt. Geld- und Devisenmarkt Zürich, d n Schlas emntch) Kenrtanib. 24 bent 29.2—Fpanen 44.8.— 120 be 05 London 15,15— feln 208,50— Fassen 38,32 off. ente. 25 enyor. 05,25 berlin 123,10— basspez eg. bed Ii, eſgſen 57% lea eff.. 78,8 beſoraz 202 Lenatsgeſe een 25,19¼ l Seis 66,2— Alen 200, Jegsſcgee 286 Paris, 18 lui Gchluß amilich). London.88 Spaplen 207] Herenbzgen 335, Men 8 eher 15,08.¼] lfalſan 124.42 foſlend 10,8[ erſin 608.50 gelglen 254,75[ Schwei Siockbalm 384,50 arc 286.— London, Ig. Jul(Schluß amiſſth) Leun 495,54 Fopenbegen] 22.40— besen 549,.— chene 1712 Nonſresl 488,37 Steckdolm 18885 Fumzujen 555 Vekchans 1/07 5 8.—.— 115 4 05 79985 1 17 5 1 l alte 2 bebe 20, beiter 287 Jie 2880 bree 10,5 ſtaſen 39.87 Peg 118,42 Hint 25,50 Vapo 116% Lerlin 12.25 Badent 270 Fates Altes 19 05 f tend Sehwiiz 15.10% J Belgrad 22 e 0 Jan. 200 zuf london 18.95 eben 38,01— elle 390,— erstens 2 Südafibs 100,12 Hamburger Meiallnofſe en vom 18. Juli Hupfer fes u. Sriitt-Ling Urlef J Feld Brief bald I berabiſ ier belt Jr 48,5048...„„.„„„„ ene..218, kebruer 44, 4,5000 ber(. 5. A0„.20, Ain(44,5044„ J fangold(I. f. r.„.84 2/9 W b 280 5 11 4050 4050.0 8109 Wa:50 325 lugt 40.8040, 0. 819.0 0% eee deptemb. 40,50, 0 90. Toto A blen Iklober 44,754,250 0.0. Autimon Regulus rings.(S J,) 55,— 40, bend..50 l ee beds tder( per Fiesch), 11.871187 bezemz. 23.— 42,50.. 10,0(810,0 Woltramerr cüünes.(in Sh.) 31.50 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 19. Juli. [Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Distonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiole Pforzheim): Platin techntſch rein 9,25 fe Gramm; dto, 4 v. H. Palladinm 3,20 ſe Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,0 je Gramm; Feingold 2840 fe Kilo; Feinſilber 8 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. o. Neufaſſung der Verwendungsverbote für un⸗ edle Metalle in der Elektrotechnik.— Teilweiſe Erleichterungen Die Ueberwachungsſtelle für unedle Metalle veröffenk⸗ licht im Deutſchen e, eine Anordnung 32 vom 25. Juni, betreffend Verwendung von unedlen Metallen in der Elektrotechnik, und eine Anordnung 33 vom 8. Juli 1935, betreffend Abänderung der Anordnung 260 vom 24. Aprih 1935. Durch die Anordnung 32 werden die bisher in der Anordnung 22 epthaltenen Verwendungsverbote auf dem Gebiete der Elektrotechnik neu gefaßt und nach Maßgabe der inzwiſchen erzielten techniſchen Fortſchritte auf dem Gebiet der elektriſchen Leitungen erweitert. Für die erweiterten Verwendungsverbote ſind gewiſſe Ueber⸗ gangsfriſten vorgeſehen. Mit der Anorönung 89 merden durch Aenderung einzelner Beſtimmungen der Anordnung 20 gewiſſe Erleichterungen bei einzelnen Verwendungsver⸗ boten geſchaffen. Insbeſondere wird der Abſchuitt 6, durch den die Verwendung von Chrom, Nickel und Kobalt für galvaniſche Ueberzuüge verboten worden iſt, aufgehoben, Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen 19 erfuhr im weſent⸗ lichen keine Aenderung. Auch die Frachten veränderten ſich nicht weſentlich und blieben mit 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,10 4 ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim auf dem alten Stand. Die gleichen Sätze notierten auch für die Fracht für Belgien. Antwerpen⸗Gent notierte mit 1/20 ab Ruhrort und 1,40„ ab Kanal. Die Fracht nach Am⸗ ſterdam beträgt ab Ruhrort 63 Cent und ab Kanal 78 Cent pro Tonne. Der Schlepplohn bergwärts Mainz⸗ Monnheim notterte mit 9,90 bzw. 1/ unverändert. Für Talreiſen beträgt der Schlepplohn 6 Pfg. für größere be⸗ zadene Kähne 12. Seite/ Nummer 320 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Stundenlanges Fahren bei Nacht mit Schein⸗ werferlicht kann ein Verſagen der Sinneseindrücke herbeiführen. Dieſer Zuſtand iſt nicht ein eigent⸗ licher Schlaf zu nennen, ſondern unterſcheidet ſich ganz weſentlich von ihm. Der Fahrer befindet ſich in einer Verfaſſung wie bei einer Ohnmacht und Betäubung. Ein bleierner Dämmerzuſtand legt ſich über das Wahrnehmungsvermögen, das Bewußtſein faßt nichts mehr klar auf, und ſo wird es erklärlich, daß manches Unglück entſteht. Auffallenderweiſe werden ſelten Anfänger von dieſem Dämmerzuſtand befallen; meiſtens ſind es gerade die geübten Fah⸗ rer, denen die Bedienung der Steuerung zur Ge⸗ wohnheit geworden iſt. Je eintöniger und länger die Strecke, je geübter der Fahrer iſt, deſto leichter kann ſich der Dämmerzuſtand einſtellen. Viele Fah⸗ rer ſuchen ihm zu entgehen, indem ſie mit erhöhtem Tempo fahren, das größere Aufmerkſamkeit erfor⸗ dert. Anregende Nervenmittel, Kaffee uſw., haben nicht die gewünſchte Wirkung. In ſolchen Fällen kann der Fahrer nur eins tun: die Fahrt unter⸗ brechen und ſich Bewegung verſchaffen. Möglichſt ſollen die Windſchutzſcheiben ſo geſtellt ſein, daß der Fahrer von der Zugluft getroffen wird, die ihn wach und munter erhält. Oft gelingt es dem Fahrer trotz aller Willenskraft nicht, die Ermüdung von ſich ab⸗ zuſchütteln, weil die Augen immer wieder zufallen. Hier gibt es nur ein Mittel: halten und ſchlafen! In der Wochenſchrift des DDA„Motorwelt“ wird von den eigentümlichen Erlebniſſen berichtet, die der Fahrer im Zuſtand der Schlafbekämpfung hat:„Man ſteht Geſpenſter: Baumſchatten. Sträucher verwan⸗ deln ſich zu eigenartig herumſpringenden oder da⸗ vönflüchtenden Perſonen. Man glaubt durch end⸗ loſe Tunnels zu fahren, wenn man durch eine Baumreihe fährt, man ſieht Kurven, während es geradeaus geht und umgekehrt. Minutenlang wie⸗ der ganz wach, ſchreckt man plötzlich aus einem Se⸗ kundenſchlaf auf. Schließlich arbeiten die Sinne ſo unzuverläſſig und langſam, daß man kaum noch im 50⸗Kilometer⸗Tempo fahren kann.“ * — Zu einem unangenehmen Zwiſchenfall iſt es dieſer Tage in einem Bukareſter Hotel gekommen. In dieſem Hotel war eine Abordnung bulgariſcher Bürgermeiſter untergebracht worden, die ſich auf einer Studienreiſe in dem benachbarten Rumänien befand. Unter den Herren aus Bulgarien war ein gewiſſer Stanislaus Leopold, dem ein Zimmer im erſten Stock zugewieſen worden war. Der Gaſt hatte ſich kaum einquartiert, als plötzlich ein Höllenſpek⸗ takel in ſeinem Zimmer losging. Die Leute eilten herbei, um nachzuſehen, was los ſei, blieben jedoch beſtürzt und wie feſtgewurzelt auf der Schwelle zu dem Raum ſtehen. Der anſcheinend plötzlich von Wahnſinn befallene Ausländer raſte und tobte wie verrückt in dem Zimmer herum, wobei er alles kurz und klein ſchlug, was ihm in die Hände fiel. Mit den Gläſern, Vaſen, Schüſſeln und Karaffen aber bombardierte er nicht nur die Fenſterſcheiben, die Spiegel und die Bilder, die an der Wand hingen, ſondern auch die Leute, die ſein Zimmer betreten wollten. Als nichts mehr zu demolieren war, ergriff der Verrückte ein Meſſer, das auf dem Tiſch lag, und ſtürzte ſich nun auf die Eindringlinge, die in wilder Haſt davonſtoben. Alles ſuchte nach einem Schlupf⸗ winkel, um ſich vor den Angriffen des Wütenden zu ſchützen. Die Leute rannten die Stiegen hinauf und die Stiegen hinunter, ſchloſſen ſich in die Zimmer ein, belagerten die Aufzüge und drängten ſich dort um einen Platz, oder flüchteten in die Küche und in die Keller. Das ganze Hotel hallte von den Schreien fliehender Menſchen wider. Schließlich faßten ſich ein paar Angeſtellte des Hotels ein Herz und mach⸗ ten ſich auf die Verfolgung des Wahnſinnigen, der alles niederſtach, was ihm in den Gängen, auf den Treppen und in den Geſellſchaftsräumen begegnete. Ueber ein Dutzend Perſonen ſind zum Teil ſchwer verletzt worden. Auch zwei von den Angeſtellten er⸗ hielten Stiche, bevor es ihren Kollegen gelang, die⸗ ſen Amokläufer nach verzweifelter Gegenwehr nie⸗ Seutige aß enkdmpfe in Bee ast In Belfaſt, der Hauptſtadt von freundlichen Proteſtanten zu Verletzter forderten. Erſt durch den rückſichtsloſen wieder hergeſtellt werden. derzuringen und unſchädlich zu machen. Der Mann iſt ſofort in ein Irrenhaus in Bukareſt übergeführt worden. * — Beim Bau der Moskauer Untergrundbahn ſoll angeblich die Folterkammer Ivans des Schreck⸗ lichen aufgefunden worden ſein. Arbeiter, die mit Erdaushebungen beſchäftigt waren, fanden dieſe ge⸗ heimnisvolle unterirdiſche Marterkammer, nach der man mehrere Jahrhunderte vergeblich geſucht hatte. Die Stelle iſt nicht weit von den Kellern des Zen⸗ tralbüros der Komintern entfernt. Es beſtanden zunächſt Zweifel, ob man es auch wirklich mit dem ſchrecklichen Gefängnis des ruſſiſchen Gewaltherr⸗ ſchers zu tun habe. Man holte einige bekannte ruſ⸗ ſiſche Hiſtoriker herbei, die die Zuſammenhänge prüf⸗ ten. Nach ihren gründlichen Feſtſtellungen herrſcht nicht mehr der geringſte Zweifel, daß es ſich nur darum handeln kann. Als Beweis dafür führen die Gelehrten an, daß Ivan der Schreckliche ſeinerzeit von weither weißen Sand heranfahren ließ, um den Boden der unterirdiſchen Folterkammer damit zu bedecken. Auf dieſen weißen Sand ſind jetzt die Leute bei ihren Erdarbeiten geſtoßen. Der Ueberlieferung nach wurden die politiſchen Gefangenen in dieſen Zellen des Grauens von ihren Schergen gefoltert und gequält. Auch Hinrichtungen fanden hier ſtatt. Die Kämpfe mit wilden Tieren und Bären waren eine beliebte Art zur Beſeitigung unliebſamer Ge⸗ fangener. Unter dem Vorſttz des Zaren wurden dieſe Kämpfe zur Beluſtigung aller hochſtehenden Perſön⸗ Nordirland, kam es Straßen käm f und das Vorgehen von Polizei, deren Transportwagen Steinwürfe geſchützt iſt. ——— lichkeiten abgehalten. Bei dieſer Entdeckng iſt man zwiſchen nationalkatholiſchen Iren und england⸗ en, die fünf Tote und ein halbes Hundert Einfatz von Polizei und Militär konnte die Ruhe So zeigen die Aufnahmen ſtarke Infanteriepoſtierungen im Unruheviertel Dach aus Maſchendraht gegen (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) durch ein auch auf einen Gang geſtoßen, den Ivan im Jahre 1566 vom Kreml hierher legen ließ, um im Falle eines Ueberfalls, den er ob ſeiner Grauſamkeit täg⸗ lich erwarten mußte, rechtzeitig entweichen zu kön⸗ nen. Das Gerücht, daß in dieſem Gang ein großer Schatz verborgen ſei, nach dem man ſeit Jahrhun⸗ derten geforſcht hat, iſt dagegen widerlegt, denn man hat auch bei dieſen Erdarbeiten nichts gefunden. * — Aus Amerika kommt eine Meldung, die ge⸗ eignet iſt, auf der ganzen Welt berechtigtes Aufſehen zu erregen. Die Neuyorker Polizei hat zwei Ge⸗ fährten und Mitarbeiter des durch ſeine Polarexpe⸗ ditionen und ⸗forſchungen bekannten Admirals Byrd verhaftet und beabſichtigt, ſie beide als läſtige, ar⸗ beitsloſe Ausländer aus den Staaten auszuweiſen. Es handelt ſich um die beiden Neuſeeländer Ceeil Melroſe, der 22 Jahre alt iſt, und ſeinen Lands⸗ mann Francis Smoothy, im Alter von 27 Jahren. Beide haben an der letzten Expedition Byrds in die Antarktis teilgenommen, und zwar gehörten ſie zu der Mannſchaft des Polarſchiffes„Rupert“, auf dem die amerikaniſche Expedition die Ausfahrt angetre⸗ ten hatte. Die beiden Neuſeeländer wurden für ihre Dienſte an Bord des Schiffes nicht entlohnt, trotz⸗ dem ſollen ſie, nach den eigenen Angaben des Admi⸗ rals, hervorragende Arbeit geleiſtet haben, auch ſpä⸗ ter in dem Winterlager von Little America. Nach der Rückkehr vom Südpol fanden bekanntlich große Empfangsfeierlichkeiten ſtatt. Unter anderem wurde Admiral Byrd mit allen ſeinen Mitarbeitern dem Präsidenten Rooſevelt im Weißen Haus in Waſhing⸗ leſens machen. * — Dieſe Geſchichte von dem kleinen Reh von Utte⸗ wald in der Sächſiſchen Schweiz wird von Berliner Blättern berichtet. In UÜttewald hatte vor längerer Zeit der Bürgermeiſter im Wald ein kläglich ſchrei⸗ endes Rehkitz gefunden und mit Erlaubnis der ört⸗ lichen Forſtbehörde auf ſeinem Gutshof aufgezogen. Das Tierchen hatte ſich bald an ſeine Umgebung und an die Menſchen gewöhnt. Zur Herbſtzeit des ver⸗ gangenen Jahres aber erſchien, von der Witterung des weiblichen Tieres angelockt, ein ſchöner Rehbock am Tor des Gutshofes und ſcharrte mit ſeinen Läu⸗ fen ſo lange, bis er die Aufmerkſamkeit auf ſich ge⸗ lenkt hatte. Schließlich entſchloſſen ſich die Menſchen, der Natur nachzugeben, und wenn auch ſchweren Herzens, ſo ließen ſie doch ihr geliebtes kleines Reh mit dem Rehbock eines Abends von dannen ziehen. Das Erſtaunen des Bürgermeiſters wie des gan⸗ zen Dorfes war aber recht groß, als der galante Rehbock am folgenden Morgen ebenſo pünktlich, wie er gekommen war, am Gutstor erſchien und ſein Rehfrauchen bei den Menſchen wieder ablieferte. Und in der Folgezeit bewies er ſich ſtets als der„galante Schwiegerſohn“ des Bürgermeiſters, holte ſich am Abend ſeine kleine Geliebte ab und kehrte am näch⸗ ſten Morgen mit ihr zurück. Und aus dieſer ſeltenen Liebe unter den beiden Rehtieren iſt jetzt ein klei⸗ nes Rehlein erſtanden, das ſeiner Mutter auf ein Haar ähnelt. Scharen von Beſuchern umlagern täg⸗ lich die„Wohnung“ der jungen Rehmutter, die jetzt doppelt die Sehenswürdigkeit von Uttewald bildet. Schönheitskönigin hofföhig (Weltbild,.) Senorita Alicia Navarro, die in London zur Schönheitskönigin von Europa gewählt wurde, überbrachte der Königin von England einige hand⸗ gearbeitete Spitzen aus ihrer Heimat, den Kauari⸗ ſchen Inſeln. Als ſie den Buckingham⸗Palaſt ver⸗ ließ, erwies der Gardiſt ihr die Ehrenbezeugung, die einem ſo hohen Beſuch zukommt. Die Schweſtern Torbekken ROMAN VON HEINRICH LANG 48 „Was hilft alle Tapferkeit?“ zweifelte der neun⸗ malkluge Apotheker und behielt einen Schluck Affen⸗ taler Rotweins genießeriſch auf der Zunge.„Es iſt eine Frage des Kapitals, weiter nichts!“ „Sie will, daß die Gläubiger bei der Zuſammen⸗ kunft das ganze Werk intakt und in voller Arbeit ſehen! Damit will ſie den Glauben und das Ver⸗ trauen zurückerobern, deſſen ſich die Firma Torbek⸗ ken in guten Tagen erfreut hat!“ „Kein ſchlechter Gedankel Wenn, ſie es nur ſchafft „Mit ihrem eigenen Geld finanziert ſie dieſen neuen Anfang! Mit dem Geld, das ſie von ihrer Tante Adelheid geerbt hat! Ihren letzten Pfennig will ſie einſetzen!“ wußte der Medizinalrat Wittmann zu berichten, und der Bärenſtammtiſch verſank ange⸗ 1* ſichts dieſer Selbſtloſigkeit der jungen Erbin in reſpektvolles Schweigen. In den Räumen der Buchhaltung der Firma Tor⸗ bekken aber tauchte, ohne daß ihn jemand gerufen hätte, eines Tages eine grauköpfige Geſtalt auf, ein alter Mann in verſchliſſenem Bürorock und mit lang⸗ ſamen, aber zielbewußten Bewegungen: der alte Kaſ⸗ ſierer Schwerdtfeger. Er ſaß wieder an ſeinem Platz, als hätte er ihn nie verlaſſen, er führte wieder das Kaſſabuch und die Poſtſcheckkonten; er zeichnete für die Richtigkeit der Lohnliſten und zahlte die Gehälter der Angeſtellten aus. Und ohne daß jemand hätte ſagen können, wieſo und warum, war es doch mit einem Male allen, als ſei ein anderer Geiſt wieder eingezogen in die Kon⸗ tore der alten Firma, als ſäßen Ordnung, Genauig⸗ keit und Gewiſſenhaftigkeit wieder da, wo einige böſe Jahre lang der Leichtſinn und die Verſchwendung ſich breitgemacht Es war ein großer Tag, der fünfzehnte Januar, Am Tage zuvor ſchon waren die Gaſthöſe des Städtchens überfüllt von Fremden, die weither ge⸗ kommen waren. Und am Tage der Verſammlung ſelbſt, die im großen Saale des„Bären“ ſtattfand, ſtanden in allen Gaſſen die fremden Automobile in langen Reihen, die protzigen Limouſinen der ſchwei⸗ zeriſchen, holländiſchen und franzöſiſchen Geldleute neben und hinter dem beſcheidenen Gebrauchswagen des deutſchen Kaufmanns. Das Städtchen war wie im Fieber. Auch der Dümmſte wußte, um was es ging, uns auch der letzte Tagelöhner fühlte ſich intereſſiert an dem Ausgang dieſer Entſcheidungsſchlacht, die am Ende ja auch für ihn geſchlagen werden ee Die Tante Auguſte war ganz auf dem Poſten. Energiſch und kampfbereiter denn je. d chrem Anwalt, den ſie nicht von der Seite ließ, perlten kleine Schweißtröpfchen auf der Stirne. Auch Frau Juliane erſchien perſönlich zu der Verſammlung. Heide hatte es gewünſcht. des„guten Eindrucks wegen“, und hatte ſelbſt der Mutter den pompöſen Trauerſchleier ſtecken helfen. Auch der ge⸗ hörte mit zur Regie dieſer Verſammlung. Sie war voller Zuverſicht, die tapfere, junge Heide. Sie fühlte ſich ſtark und froh, wie ſeit langem nicht, ihrer Sache ſicherer denn jemals. Nur Zeit brauchte ſie ja. Nur um Zeit brauchte ſie zu bitten! Um ein halbes Jahr oder auch um ein ganzes Sonſt ge⸗ dachte ſie nichts zu fordern von den Gläubigern der Firma Torbekken. Keine Einbuße an den Forde⸗ rungen. Keinen Nachlaß an der Schuld. Nur Zeit! Ein wenig Geduld! Und Vertrauen! Und das zu gewinnen, glaubte ſie überzeugt ſein zu können. Sie war fieberhaft tätig geweſen in dieſen letzten Wochen, die blonde Heide Torbekken. Zweimal hatte ſie das Flugzeug nach Berlin getragen. Und zwei⸗ mal nach Amſterdam. Sie hatte dem alten Bankier de Vries am grünen Tiſch gegenüber geſeſſen, Stapel von Akten und Be⸗ legen und Berechnungen zwiſchen ſich und dem alten Banklöwen, durch deſſen Hände jahraus, fahrein viele Millionen Gulden an Krediten floſſen. Und ſie hatte es verſtanden, dieſen Mann zu überzeugen und für ſich zu gewinnen. „Sie haben drei gute Fürſprecher, mein liebes Fräulein Torbekken“, hatte der alte Mynheer beim an dem die Entſcheidung fallen ſollte über das Schick⸗ ſal der Firma Torbekken. N 55 Abſchluß der Konferenz zu Heide geſagt und lange ihre Hände feſtgehalten.„Der erſte— iſt Ihr toter Vater, mein alter Freund Guſtav Torbekken, den ich wieder vor mir zu haben glaube, wenn ich Sie da ſitzen und ſprechen ſehe. Der zweite iſt mein ſehr lebendiger Freund Edward Holmes in London, mit dem ich erſt vorgeſtern abend am Telephon ausführ⸗ lich über Ihre Firma geſprochen. Und der dritte iſt — mein Sohn Willem, der noch immer für die Fa⸗ milie Torbekken ſchwärmen zu müſſen glaubt, obwohl .. er doch ſo wenig ſchöne Erfahrungen gemacht hat.“ „Ich bin allen dreien dieſer Fürſprecher dankbar, Herr de Vries“, hatte Heide lächelnd erwidert, eine leichte Röte der Verlegenheit in den Wangen.„Und was. die bitteren Erfahrungen Ihres Herrn Sohnes anbelangt, ſo glaube ich Ihnen verraten zu dürfen: Guſſa hat es längſt bereut und gebüßt, was ſie in ihrem Leichtſinn weggeworfen! Sie wird es noch weiter büßen! Ihre Ehe iſt zerbrochen! Ihre Zukunft iſt“ „Wir wollen nicht darüber ſprechen!“ hatte der alte Holländer geſagt und mit ablehnender Handbe⸗ wegung zu verſtehen gegeben, daß er zu diskret ſei, 905 dieſe intime Angelegnheit informiert ſein zu wollen. Der große Saal im„Bären“ war faſt bis auf den letzten Platz gefüllt. Ellbogen an Ellbogen ſaßen ſie, die prominenten Herren der Banken und der Induſtrie, die erſchienen waren, den Bericht der Firma Torbekken entgegen⸗ zunehmen. Jedes der intereſſierten Bankhäuſer, jede größere Firma der Gläubiger hatte ihren Vertreter entſandt. Und in dem leichten, bläulichen Rauch, der bald den Saal füllte, klangen elegantes Franzöſiſch und breites Holländiſch mit den verſchiedenſten Mundarten des deutſchen Vaterlandes zuſammen, das forſche Berlinern noroͤdeutſcher Holzmagnaten, wie das gemütliche Schwäbeln Stuttgarter Bank⸗ direktoren, die luſtige Zunge vom Rhein und das ſpitze S der Waſſerkante. In bunteſter Miſchung ſaßen ſte beiſammen, die ſchlanken, etwas eckigen, korrekten Herren der hohen Finanz und die beweg⸗ lichen, rotbäckigen württembergiſchen Maſchinen⸗ fabrikanten; verſchlagene, alte Füchſe internationaler Holzhandelsfirma und glatzköpfige Herren der Zell⸗ ſtoffinduſtrie; neben großen Tieren, die nur mit Mil⸗ lionen rechnen zu können ſchien, ſaßen kleine Unter⸗ nehmer, bei denen es nur um wenig tauſend Mark 1 ging— und zwiſchen allen, wie die Roſinen im Ku⸗ chen verſtreut, bewegten ſich in geſchäftigem Hin und Her die Juriſten, die Rechtsanwälte, die Sachverſtän⸗ digen, die Syndig i Längſt hatte die Glocke des Vorſitzenden durch den Saal geklungen. Man hatte zur Kenntnis genom⸗ men, daß der derzeitige Vorſtand der Firma lediglich durch Herrn Direktor Worm vertreten ſei, da Herr Arno Fuſt ſein Amt zur Verfügung geſtellt habe. Man hatte weiter zur Kenntnis genommen, daß die Vorſchläge der Familie Torbekken auf die Umgeſtal⸗ tung der Firma in eine Aktiengeſellſchaft hinaus⸗ liefen. Und man hatte mit beſonderer Genugtuung ver⸗ Firma nicht gemacht werde, daß vielmehr eine hun dertprozentige Befriedigung der Gläubiger nach Ab⸗ lauf eines Moratoriums von einem Jahr vorgeſehen ſei. 5 Jetzt ſchwamm man ſchon völlig im Fahrwaſſer der Verhandlung. Die Debatten ſchlugen ihre Wo⸗ gen. Die einzelnen Sprecher wechſelten in immer ſchnellerer Folge. Immer angeregter wurde die Aus⸗ ſprache. Immer raſcher folgten ſich Rede und Gegen⸗ rede. Man ward warm. Das Bild, wie ſich die Zu⸗ kunft der notleidenden Firma geſtalten ſollte, zeich⸗ nete ſich immer klarer ab. Man ſprach, man fragte, man rechnete, man hörte Vorſchläge, man kritiſierte und allgemach wurde die Stimmung der Verſamm⸗ lung heiterer und zuverſichtlicher. Hin und wieder klang ein Lachen auf. Ein luſtiger Herr aus Köln, der Repräſentant einer großen rheiniſchen Kohlen firma erzählte zwiſchendurch in aller Gemütsruhe ſeinen Nachbarn die neueſten Witze von Tünnes und Schäl. Die Frage der Höhe des Aktienkapitals wurde erörtert und beraten. Prominente Bankiers äußer⸗ ten ſich dazu und der Direktor einer Zellſtoffirma⸗ Und über die Frage der Emiſſion der Aktien vek⸗ breitete ſich ein Berliner Bankdirektor beinahe drei⸗ ßig Minuten lang. Da aber geſchah es plötzlich— und niemand außer der hellhörigen Heide bemerkte es— daß ein unbe⸗ kannter junger Mann an den Rechtsanwalt der Frau Birkauf herantrat und einige Worte mit ihm we ſelte. Und es geſchah weiter, daß der Anwalt ſich an die Fran Kommerzienrat wandte, worauf dieſe ziem⸗ lich plötzlich aufſtand und ſich anſchickte, den Sag zu verlaſſen.(Fortſetzung folgt) nommen, daß ein Vergleichsvorſchlag ſeitens der 815 Freite NS Aus 5 Humbo ſämtlicher Secken! Hung der Sämtli nahme hal tag, 19. Schlageter 5 Bei de für Erwac Lichtſpiele 10.45 Uhr %————r Sämtli Zuverl., e Fx amal wöch vormitt. z zebner Dat ſucht. Friedrichs: 2 Trepp. Mas- mit prakt. tonspraxi; Motorenba ſchreiben, ſucht Stell! Gefl. Ange die Geſchäf Diese Bull ist dure Wösche 8 —— Ulelh.fafel 7. 50.— zu Bäcker weg Käfertal* Leith. 1 200 ec 1 Iiir 200 cem. abzugeben. Sehmitt& faſt neu, zz kaufen. Ne Neckara Jene T Nr. 25468 —— (Preſto) bi erkaufen. L 2 Nr. 8, —— M 8. Dürkopp-A Aut erhal gebrau- gans bil pfaffenh! H 3, —— Anderkasten zu verk. J 4a, 13, Verderb. 2 ſchön b Oelsanderb Lill. zu ve Dalbergſtr St., r. ———̃—ñ Peer. b * 2 — Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Juli 1935 NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen ie Humboldt. Freitag, 9. Ju Seckenheim. Hung der pol. Leiter im„Bad. 5 Bann 171 Sämtliche Mitarbeiter der Pr.⸗Stelle ohne jede Aus⸗ nahme haben zu einer wichtigen Beſprechung heute Frei⸗ 20 Uhr, auf der Pr.⸗Stelle des Bannes im tag, 19. Juli, 0 Schlageterhaus zu erſcheinen. Der Leiter der Pr.⸗Stelle: gez. Schuh. li, 20 Uhr, Hi⸗Filmſtunde„Schwarzer Jäger Johanna“ Bei den pol. Leitern der Stadtortsgruppen ſind Karten für Erwachſene zum Preiſe von 40 Pfg. für die Schauburg⸗ ihr morgens und für die Capitol⸗Lichtſpiele Kreisfilmſtelle. Lichtſpiele 10 10.45 Uhr zu haben. Feldſcher vom Unterbaun 1/171 Sämtliche Feldſcher ſtehen Freitag, 19. Juli, 8 Servler- 15 Solbstfahrer fräulein 6 5 erh, lein w. neu e Wag geſucht. 5166 8 Th. Voelckel 1 3 11 16. intellig., leißig, Inhab. der Lizenz de. handgeſchickt, für 5 Geſchirr⸗ und Lelbetfabrer-Vaiog Flaſchenſpülen, Putzen, Abſtäub., Auspack., Orden und Beihilfe zu ſofort geſucht. Keppaplen⸗ Zuverl., ehrliche Fx A u amal wöchentlich vormitt. zu ein⸗ zebner Dame ge⸗ ſucht 5 Felehrichsrg. 44. Ipollehe inderkot 8 2 Trepp. 5825 Stellengesuche Fiasdinen-Ing. mit prakt. Ausbildg. u. Konſtruk⸗ tlonspraxis i. Kraftfahrzeug⸗ und Motorenbau, bew. im Maſchinen⸗ ſchreiben, engl. 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Juli, 14 Uhr, auf der Neckarwieſe bei der Hindenburg⸗ und Fähnlein 29/1/171„Dietrich Eckart“, Lnzenberg, veran⸗ ſtaltet am Samstag, 20. Juli, im Saale Juzenbergſtraße Wir bringen Beginn 20.80 Uhr. BM Untergan 171 Feudenheim. Freitag, 19. Juli, treten alle Mädels Verteilung der Ausweiſe in Anſchließend Turnen. IM/ 1 171 Juli, um 8,30 Uhr. die ganze Gruppe mit Füßrerinnen in Kluft an der Inge⸗ um 8 Uhr im Schulhof zur Samstag, 20. Juli, vorm. ſämtliche Stadtgrupen in Kluft auf dem Planetariums⸗ Samstag treten alle Mädels in Kluft um.90 Uhr auf dem U⸗Schi chulplatz an. ſuch des Films„Schwarzer Jä⸗ 20 Pfg. mitbringen. Fgudenneim: Einf, Haus 5 Zi., Kü., Bad, ſchöner Garten, Preis 14500 R. J, zu verkaufen. Näheres Schillerſtraße 14a. 5078 e 8575 Wirtsehaft ſofort zu vermieten. B 2 Nr. 4 mit 2 br. Schaufenſtern aden mit u. oh. Souterrain, ganz od. geteilt Hälfte mit 1 Ausſtellfenſter, f. Bitro ge⸗ eignet, ſofort od. ſpäter zu verm. 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Teilnehmerkarten ſind heute zwiſchen 10 bis 12 Uhr auf dem Kreisamt, L 4. 15, abzuholen. nehmer treffen ſich am Son ntag, den 21. Juli, vorm. M. 20.30 20. Juli, haben Geſchäftsſtelle im 13. Seite Nummer 326 8 Uhr, vor dem Hauptbahnhof Mannheim. folgt erſt am Sonntag, 2 5 Fahrt zum Nürburgring am Sonntag, den 28. Juli 1938. Sämtliche Anmeldungen müſſen bis Montag, den 22. Jult, bei den Ortsgruppen abgegeben ſein. Termin werden dieſelben nur unter Vorbehalt an⸗ Die Koſten betragen für .10 R. JL einſchließl. Eintritt Fahrt nach dem Bodenſee vom 23. Der Kreis Heidelberg ztägige Urlauberfahrt in das Bodenſeegebiet durch. Unter⸗ bringungsort iſt Konſtanz. D Unterkunft treten alle ſämtliche abends, genommen. walter ſowie Hauszellenwalter bis ſpätenſtens 22. jeden Monats abzulieſern ſind. Verpflegung, Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag, 20. Juli, haben ſämtlicherichshafen mit Dc Walter um 20.30 Uhr vor der Geſchäftsſtelle im den 20. Sitzung ſämt⸗ 1 Luzenberg, Un⸗ Achtung! Die Teil⸗ Rückfahrt er⸗ den 28. Juli. Nach dieſem Hin⸗ und Rückfahrt Waldplatzkarten). bis 28. bis W. Juli 1935. führt vom 23. Juli eine ie Koſten betragen für Fahrt, und Dampferfahrt nach Fried⸗ Beſichtigung der Zeppelinwerft R. 30.—. Anmeldungen können in beſchränkter Zahl bis Samstag, Juli, mittags 12 Uhr, auf dem Kreisamt, L 4. 15, vorgenommen werden. Fahrt zur Thingſtättenaufführnug„Der Weg ins Reich“ am kommenden Samstag. nehmer treffen ſich am am OéeG⸗Bahnhof, erfolgt um 18.25, berg, Bismarckplatz, 24 Uhr, 24.10 und haben Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß beim Ein⸗ ſteigen unbedingt Ordnung und Diſziplin zu wahren iſt. Wer den Anordnungen der Reiſeleitung nicht nachkommt, wird von der Teilnahme ausgeſchloſſen. Sämtliche Fahrtteil⸗ Samstag, den 20. Jult, 18.15 Uhr, gegenüber U⸗Schule. Abfahrt der Züge 18.30, 18.35 Uhr. Rückfahrt ab Heidel⸗ 24.20 Uhr.— Wir Lameyſtraße 3. Schöne, ſonnige m. all. Zubeh., evtl. einger. Bad, zum 1. 10. zu verm. 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Juli 1935 4 8 Vorstellung Nr. 348 Miete FNr. 290 U 5 1 Uraufführung 8 In der neuen Inszenierung: N 9 auf der Thingſtätte eiliger Ber e ee e fe a. 0!! „Der ing des N! lungen“ 8 5 Götterdämmerung wäscht alles 5 Die plätze müſſen bis 8 Uhr eingenommen ſein. 1 5. in dem herzigen Großfilm Wotcken- Spielplan von Richard Wagner 5 5„ 9 D Musikalische Leitung: Philipp Wüst. 0 2 4 1 2 9. 9 19 11 0 5 9 ren 975 21. Juli„Käthchen von eee 26. Juli„Käthchen von einen pf bundsrat 22. 5„Was Ihr wollt“ Schloßbof 27. Juli„Der Weg ins Reich“ richter Neues Theater Rosengarten 28. Juli„Minna von Barnhelm Thingſtätte uch Königsſaal„Minna von Barnhelm“ Last ales Fm Etre Kinder eſer Te Freiteg. dan 19. Jul 1935 b f 24 Juli Keine Vorſte nnn. ö g Zanesſaer b Klein, kleiner, am Kleinsten a m me Vorstellung Nr. 77 Nl 25. Jult„Götz von Berlichingen 28. Juli„Käthchen von Heilbronn“ 13 b 8 dies Prad 555 5! . 3 9 5 Slaßbof Schloßhof 1 mädel Snirle⸗ spricht 0 Der Hilde und 4 S 3 Die Vorſtellungen im Schloß beginnen 20.30 Uhr, auf der Thingſtätte bei u den Kindern, als es ein gehenden 1. f 5 5 3 Sonnen⸗Untergang. Plätze ſind 20 Minuten vorher einzunehmen. Mutterherz vermag. ſekretär e Sell i ö ff II 5 ö täglieh Wochen i urt Sellinie 8 Anfang 20 Ur Ende gegen 22 Uhr b. 10 5 Freitag, den 19. Juli, abends 20.50 Uhr b Taaschau 10 bis.80 Uhr dem Erge und Sonntag, den 21. Juli, nachmittags 15.50 Uhr 7 N 5 f g maua.icgliede Olleneln: fa„ Lin N 7 in der einzigartigen Beſetung Hebe meme Praxis lun Samstag 5 0 von.20 bis 72.30 br* er 66 0 5 am Wasserturm 5 i für den eigenen Bederf„inna von VBarnkelm an E 3, 14 aufgenommen grobes Fand-Nonzerl F 1 und als Nelsegeschenke sn e 5„ a ber Tſck 8 N 5 N N N N 8 D N N 1 des 30 Mann starken Strassburger“ 15 8 pr. Marg. Nelzer eee nx 7 12 1 5 74. 28510 e 55 135 J 5 79 Die amtlich vor 44 2 a 8 5 8 f e Ju 5. 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