1 6 1 5 ö. . 2 1 0 in⸗ 92 il. er. 1 0 1 8 .. n Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 66, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 173 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: e 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Einzelpreis 10 Pf. eilen uzen alg, 79 mm breite voraus zu be⸗ zahlen zen beſondere Preiſe. Allgeme„itſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleich. einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fü mten Ausgaben, an beſonderen Plätzen Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und für fer teilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe A u. B — Franzosen für Verhant Paris zwischen London und Berlin [Von unſerem Pariſer Vertreter) Paris, 21. Juli. Nachdem ſich die innerpolitiſche Lage in Frankreich letzt wieder geklärt hat, wendet ſich die Aufmerkſam⸗ keit der politiſchen Kreiſe in Paris mehr und mehr der Außenpolitik zu. Wenn man den über⸗ einſtimmenden Meldungen von Frau Tabouis im „Oeuvre“ und Pertinax im„Echo de Paris“ glauben darf, hat das Foreign Office dem Quai Orſay nunmehr einen„Plan“ für die Luftſchutz⸗ paktver handlungen überreicht. Danach würde zunächſt der eigentliche Luftſchutzpakt zwiſchen den fünf Locarnomächten abgeſchloſſen werden, aber ſeine Inkraftſetzung würde dem Abſchluß von zweiſeitigen Durchführungsverträgen untergeordnet ſein. Nach franzöſiſcher Abſicht würden dieſe Durchführungs⸗ verträge nichts anderes ſein als Generalſtabs⸗ abmachungen über die praktiſche An⸗ wendung der Hilfeleiſtung. In franzö⸗ ſiſchen Kreiſen will man nun wiſſen, immer nach Frau Tabouis und Pertinax, daß Deutſchland gegen den Abſchluß derartiger Durchführungsver⸗ träge Bedenken erhebe, aber auch auf franzöſiſcher Seite ſcheint man Bedenken zu haben, wenn auch in Arekt entgegengeſetzter Richtung. Die Engländer ſeien nämlich bereit, ſich durchaus im Sinne des Locarno⸗ vertrages zu verpflichten, ſie wollten ſich aber volle Handlungsfreiheit vorbehalten, falls ein Konflikt in Mittel⸗ oder in Oſteuropa außerhalb der Locarno⸗ verpflichtung entſtehen ſollte. Die Engländer wollen alſo wohl einen „direkten Verſicherungsvertrag“ im Sinne der Locarnogarantie abſchließen, nicht aber einen„Rückſicherungsvertrag“ zur Unter⸗ ſtützung der zahlreichen franzöſiſchen Bünd⸗ nispakte. Frau Tabouis belegt dieſe Bedenken der Englän⸗ der mit folgendem Beiſpiel:„Angenommen die Hypotheſe, Deutſchland würde die Tſche⸗ chſlowakei angreifen, dann würde dieſe die Hilfe Frankreichs anrufen. Es iſt wahrſchein⸗ lich, daß Frankreich Hilfe leiſten dürfte, ohne vorher die Locarnomächte zu befragen. Aber es könnte ſich dann ſo ergeben, daß England ſowohl von Deutſchland wie auch von Frankreich zur Hilfe⸗ leiſtung aufgefordert würde. Dann wäre aber ein jüriſtiſcher Organismus zur Entſcheidung notwen⸗ dig, der nicht der Völkerbundsrat ſein könnte, weil Deutſchland nicht mehr oͤem Völkerbund angehört, ſondern der nur das Internationale Schiedsgericht im Haag ſein könnte.“ Es paßt den Franzoſen natürlich ſehr wenig, daß eine derartige Prozedur eingeſchaltet werden könnte, denn das würde nichts anderes bedeuten, meint Pertinax, als daß die Engländer letzten En⸗ des neutral blieben. Inzwiſchen erläßt einer der Vizepräſidenten der kadikalſozialen Partei, Dominique, in der„Repu⸗ blique“ einen energiſchen Aufruf zur ſofortigen Ein⸗ leitung von Verhandlungen mit Deutſchland. Dieſe Verhandlungen wären nicht nur an ſich notwendig, weil wirklich lebendwichtige Fra⸗ gen zu verhandeln ſeien, ſie ſeien auch not⸗ wendig, um endlich einmal die franzöſiſche Innenpolitik zu klären. Frankreich dürfe keine antideutſche Politik treiben, weil Deutſchland antimarxiſtiſch ſei Frankreich dürfe nicht den Ausgleich mit Deutſchland zurückſtellen, weil dies Moskau nicht gefallen könnte. Die Ruſ⸗ ſen könnten vielleicht Grund haben, antideutſch zu lein, aber dieſer Grund gelte nicht für Frankreich. Die franzöſiſche Politik dürfe nicht von Moskau be⸗ ſkimmt werden, ſondern müſſe auf franzöſiſchem Bo⸗ den wachſen.„Wir müſſen verhandeln, und war ſofort verhandeln. Wir müſſen eine Verbindung z wiſchen Berlin und Paris herſtellen, und zwar unbedingt noch vor den Neu⸗ wahlen von 1936. Wir müſſen dies tun, um die Ein⸗ miſchungen von außen her auf unſere politiſche Füh⸗ rung auszuſchalten.“ Ausweiſung von 18 Ausländern aus Frankreich Paris, 20. Juli. Miniſterpräſident Laval hat mit dem Innenminister und einigen anderen Mi⸗ niſterkollegen über die Strafmaßnahme beraten, die gegen die Teilnehmer an den Proteſtkundgebungen vom Freitag ergriffen werden ſollen. Der In⸗ nenminiſter gab bekannt, daß insgeſamt 1534 Per⸗ onen, darunter 18 Ausländer, feſtgenom⸗ 171 worden ſind. Die meiſten wurden nach Feſt⸗ 1 ihrer Perſonalien wieder freigelaſſen. Die 1 usländer, die ſich an den Kundgebungen betei⸗ igt haben, ſollen ausgewieſen werden. Montag. 22 Juli 1035 lungen mit Deutichland Der Jude in der Kriminalität Mitteilungen des Generalleutnants Daluege vor der Preſſe (Von anſerem Vertreter in Paris) Berlin, 21. Juli. Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, Gene⸗ ralleutnant der Landespolizei Daluege, ſprach vor einem Kreis von Preſſevertretern über das Thema:„Der Ju de in der Kriminalſtati⸗ ſtik“. Daluege knüpfte an die Hetzkampagne ge⸗ wiſſer ausländiſcher Zeitungen an, die den Vorfäl⸗ len am Kurfürſtendamm folgten. Er ſtellte dabei feſt, daß man im Ausland den deutſchen Kampf ge⸗ gen das Judentum nicht verſtehe. Dem Ausland iſt zumeiſt unſer Empfinden und Denken fremd. Aber auch im Ausland werde man gegen klare und ein⸗ wandfreie Tatſachen nichts einwenden können. Da⸗ luege teilte mit, daß er ſchon vor Monaten die Kri⸗ minalpolizei des Deutſchen Reiches angewieſen habe, ſtatiſtiſches Material über den Anteil des Judentums an Verbrechen zuſammenzuſtel⸗ len. Die Ergebniſſe dieſer Unterſuchung ſind ſo, daß das Ausland gut daran täte, anſtatt eine durch nichts gerechtfertigte Hetze gegen Deutſchland zu entfeſſeln, einmal nachzuprüfen, wie es im eigenen Hauſe mit der jüdiſchen Kriminalität ſteht. Daluege hob hervor, daß das beſondere Augen⸗ merk der Polizei den berufsmäßigen Betrü⸗ gern gelte, die mehr in der Stille und unter der Oberfläche arbeiten, aber mindeſtens die gleichen Schädigungen der Volkswirtſchaft verurſachen wie die ſogenannten Berufsverbrecher. Es gäbe vor allem unzählige„kleinere Fälle“, in denen raffinierte Be⸗ trüger die Vertrauensſeligkeit unerfahrener Volks⸗ genoſſen ausnutzen, um ihnen die letzten Spargro⸗ ſchen zu nehmen und ſie zur Verzweiflung zu trei⸗ ben. In dieſen Zuſammenhang gehören vor allem die„Stoßgeſchäfte“, das heißt die Kautions⸗, Darlehens⸗ und Verſicherungsſchwindler. Wenn es auch gelungen iſt, die Zahl der Be⸗ trugsfälle in Berlin von 1933 bis 1934 von 31000 auf 18 000 herabzudrücken, ſo beträgt der angerichtete Schaden doch immer noch über 112,5 Millionen Mark. Es war ſehr aufſchlußreich, von Daluege auf Grund der von ihm veranlaßten ſtatiſtiſchen Auf⸗ ſtellungen erneut beſtätigt zu bekommen, daß ein be⸗ trächtlicher, wenn nicht gar der größte Teil dieſer Betrügereien von Juden verübt wird. An 32 der ſogenannten Stoßfirmen, mit denen ſich das Be⸗ trugsdezernat des Berliner Polizeipräſidiums ein⸗ gehend beſchäftigte, ſind 20 Juden beteiligt. Die Staatsanwaltſchaft in Köln iſt vor kurzem zwei ganz groß angelegten Verſicherungsbetrügereien auf die Spur gekommen, an denen eine Clique ausſchließlich jüdiſcher Gauner beteiligt war. In einem Fall han⸗ delte es ſich um eine Verbrechergemeinſchaft von 70 galiziſchen Betrügern mit ihrem Anhang von Söhnen, Töchtern, Schwägern und Vet⸗ tern, die mit einem in Brüſſel wohnenden ebenfalls jüdiſchen Drahtzieher zuſammenarbeitete. Für dieſe galiziſche Bande iſt auch die Art der Zuſammen⸗ arbeit bezeichnend: Der Jude aus Brüſſel erſchien jedesmal in Aachen, dem Hauptſitz der Clique, wenn gerade ein„Fall“ abgewickelt wurde, und verſchwand mit der erſchwindelten Verſicherungsſumme über die Grenze. Mit Hilfe von Urkundenfälſchung und Meineid gelang es den Verbrechern, Summen bis zu 10000 Mark von den Verſicherungsgeſellſchaften zu erſchwindeln. Eine jüdiſche Hauptdomäne der Kriminalität iſt auch der Rauſchgiftſchmuggel. Hier wurde mit Hilfe der Kartei der Zentrale zur Bekämpfung von Rauſchgiftſchmuggel feſtgeſtellt, daß im Jahre 1931 von 272 internationalen Rauſchgift⸗ händlern 69 Juden waren. Das ſind 25 v. H. Im Jahre 1932 waren von 294 Rauſchgifthändlern 73 Juden, alſo ebenfalls 25 v. H. Im Jahre 193 ſtieg die Zahl der in Rauſchgiftfälle verwickelten Juden auf 30 v.., 1934 und 1935 ging ſie etwas zurück. 1930 waren in 210 inländiſche Rauſchgiftfälle 42 Ju⸗ den verwickelt, öͤas ſind 24 v. H Im Jahre 1931 waren es 9 v.., 1932 12 v.., 1933 14 v.., 1934 17 v. H. und 1935 11 v. H. Wenn man den jüdiſchen Anteil an der deutſchen Geſamtbevölkerung mit 0,76 v. H. dieſen Zahlen gegenüberſtellt, ſo ſind ie Schä⸗ digungen der deutſchen Volksgeſundheit durch Juden geradezu ungeheuer. Aehnlich liegen die Dinge bei den Aerzten, die in Rauſchgiftverfahren verwickelt ſind. Im Jahre 1931 waren hier die jüdiſchen Aerzte mit 16 v. H. beteiligt, 1932 mit 27 v. H. 1934 mit 24 v. H. und 1935 bisher mit 29 v. H. Bei der Zentralſtelle zur Bekämpfung Glücksſpiels liegen erſt feit 1933 Zahlen vor, die die Beteiligung der Juden am verbotenen Glücks⸗ ſpiel und am Falſchſpiel zeigen. Fällen dieſer Art 57 Juden, alſo 60,6 v.., feſtgenom⸗ men. Das energiſche Eingreifen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierung ſchaffte auch hier beſſere Ver⸗ hältniſſe. Trotzdem bes l 5. der ver⸗ hafteten Falſchſpieler Juden, und 1935 bisher 59 v. H. Ebenſo aufſchlußreich ſind die Zahlen, die Taſchendiebſtahlszentrale liefert. waren 1934 immer noch 42,6 v. H. die Der den. das ſind 47 v.., feſtgeſtellt. Bis zum 1. Juli 1935 waren von 67 verhafteten Taſchendieben noch immer 24 Juden. Auffallend iſt ſchließlich auch die jüdiſche Kriminalität bei reiſenden und internationalen Die⸗ besbanden. Im Jahre 1932 wurde das Auftreten internationaler Taſchendiebe in 163 Fällen beobachtet. Davon waren 134, alſo 82 v.., Juden. 1933 waren 65 v.., 1934 42 p. H. und bis 1. Juli 1935 65 v. H. Juden. Bei allen dieſen Zahlen handelt es ſich um jeder⸗ zeit greiſbares amtliches Material, die im übrigen künftig in einer amtlichen Denkſchrift zu⸗ ſammengeſtellt werden ſollen. Dieſe Angaben, ſo betonte Generalleutnant Daluege abſchließend, zei⸗ gen die Gefahr des Judentums für das deutſche Volk auch auf kriminellem Gebiet. Dabei iſt zu bedenken, daß dieſe Zahlen nicht nach raſſiſchen Grundſätzen aufgeſtellt ſind, daß alſo der Teil der Juden mit ihnen noch nicht einmal erfaßt iſt, der ſich taufen ließ oder ſich als Diſſidenten bezeichnete. In enger Zuſammenarbeit mit dem„Amt für Schadensverhütung“ in der NSW cſoll durch aufklä⸗ rende und vorbeugende Tätigkeit der Kriminalpoli⸗ zei die Bevölkerung vor Schäden bewahrt werden. Graf Helldorf über ſeine Aufgaben und Ziele Meldung des D. N B. — Berlin, 21 Juli. Am Tage ſeines Amtsantritts gab der neue Po⸗ lizeipräſident der Reichshauptſtadt, Graf Hell⸗ dorf, einem Mitarbeiter des„Völkiſchen Beobach⸗ ters“ Gelegenheit zu einer Unterredung.— Zunächſt über die Juden bekämpfung in Berlin befragt, er⸗ klärte Graf Helldorf:„Es iſt klar zu erkennen, daß gewiſſe jüdiſche Kreiſe wieder Morgenluft wittern, daß ſie in der Oeffentlichkeit durch herausforderndes Auftreten und anmaßendes Benehmen auffallen und in vieler Beziehung das ihnen in unſerem Lande gewährte Gaſtrecht mißbrauchen. Aber meine Berufung zum Polizeipräſideuten der Reichshauptſtadt ſtellt mir neben der Be⸗ kämpfung gewiſſer jüdiſch⸗ intellektueller Kreiſe auch die Aufgabe, gegen kommuni⸗ ſtiſche und reaktionäre Kreiſe einzuſchreiten und auch dem Treiben eines politiſchen Ka⸗ tholizismus in mancherlei Beziehung gegen⸗ ütberzutreten. Die Grundlage meiner Arbeit auf allen Gebieten iſt in der Hauptſache darauf gerichtet, zwiſchen dem zolizeipräſtdium, der Gauleitung und der Verwal⸗ tung der Stadt Berlin eine einwandfreie und klare Zuſammenarbeit herbeizuführen. Es iſt nicht mög⸗ lich, in der Reichshauptſtadͤt, die der Nationalſozia⸗ lismus erobert hat, in der der Führer der Nation arbeitet, wo ſämtliche Miniſterien ihren Sitz haben, anders zu arbeiten als in engſter Fühlungnahme mit den zuſtändigen Parteidienſtſtellen, alſo beſonders der Berliner Gauleitung.“ Die SA an den neuen Polizeipräſidenten Meldung des DNB. — Berlin, 20. Juli. Der Führer der SA⸗Gruppe Berlin/ Branden⸗ burg, i. V. Gruppenführer Uhland, richtete an den Polizeipräſidenten, SA⸗ Gruppenführer Graf Hell⸗ dorf, folgendes Schreiben Die SA Berlins beglückwünſcht Sie zu Ihrer neuen Aufgabe. Die mit Reichsminiſter Gauleiter Dr. Goebbels ſtattgehabte Beſprechung gibt der SA die Gewähr, daß ſie in Zukunft mehr als zuvor Mitträger des Kampfes um die Säuberung der Reichs⸗ 1933 wurden in 94 Taſchendiebſtahl lag vor der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung faſt ausſchließlich in jüdiſchen Hän⸗ 1932 wurden in 411 Diebſtahlsfällen 193 Juden, Verſicherungsmarken ſeiner Angeſtellten, in 146. Jahrgang Nr. 330 hauptſtadt ſein wird. Die SA wird ſich dieſer Aufgabe gewachſen zeigen. Wilde Einzelunterneh⸗ mungen, wie ſie in letzter Zeit von SA⸗ feindlichen Elementen aufzuziehen verſucht wurden, wird die SA rückſichtslos unterbinden! Die SA grüßt den Polizeipräſidenten von Ber⸗ lin, SA⸗ Gruppenführer Graf Helldorf. Heil Hitler! Der Führer der Gruppe Berlin/ Brandenburg i. V. Uhland, Gruppenführer Wegen Raſſenſchändung und Betrugs verhaftet Meldung des DN B — Hannover, 20. Juli. Der Jude Julius Cohn aus Hannover, wohn⸗ haft in einer Villa in der Walderſeeſtraße an der Eilenriede, Inhaber einer Woll⸗ und Getreidemakler⸗ firma, wurde wegen fortgeſetzter Raſſenſchändung, begangen an deutſchen Frauen, in bisher 13 nachge⸗ wieſenen und zugegebenen Fällen und wegen betrü⸗ geriſchen Geſchäftsgebarens verhaftet und dem Konzentrationslager Eſterwegen im Kreiſe Huemmling zugeführt. Cohn hat die wirtſchaftliche Not der Frauen und Mädchen ausgenutzt und ihnen anſehnliche Darlehen gegeben, um ſie gefügig zu machen. Wie die„Niederſächſiſche Tageszeitung“ mitteilt, bewegte Cohn ſich in ſeiner Geſchäftspraxis ſtets hart au den Grenzen des geſetzlich Erlaubten, ſo daß ſogar jüdiſche Bankhäuſer den Geſchäftsverkehr mit ihm ablehnten. Ungedeckte Wechſel, Schecks und über⸗ zogene Bankkredite waren bei⸗ ihm an der Tages⸗ ordnung. Forderungen an ihn berückſichtigte er grundſätzlich nicht. So wurden gegen ihn in ganz kurzer Zeit 53 Privatklagen, 87 Pfän⸗ dungsprozeſſe und 10 Ladungen zu m Offenbarungseid nach bisherigen Ermittlun⸗ gen feſtgeſtellt. Soweit ſich ferner feſtſtellen ließ, iſt das der Frau und Tochter Cohns zugeſchobene Ver⸗ mögen vor allem in Grundſtücken und Hypotheken angelegt. So beſitzt er außer dem Grundſtück und ſeiner Villa in der Walderſeeſtraße noch drei Grund⸗ ſtücke. Er iſt ferner Beſitzer umfangreicher Lände⸗ reien in der Umgebung von Hannover ſowie des Gutes Nettlingen. Während er für ſich und ſeine Familie großen Aufwand trieb, blieb er nicht nur ſeinen Angeſtellten am Monatsende die Gehälter ſchuldig, ſondern unterließ auch die Bezahlung der einem Fall ſeit 1933 und bei allen übrigen Angeſtellten ſeit Januar 1935. a Baldwin i über Englands Wirtſchaftspolitik Meldung des D N B. — London, 20. Juli. Der engliſche Premierminiſter Baldwin ſprach am Samstag in Hallſteed in Eſſex über die engliſche Wirtſchaftspolitik, wobei er insbeſondere auf die landwirtſchaftlichen Erfolge der Regierung einging. Er führte zunächſt aus, daß die Tätigkeit in der Induſtrie, wenn man 1924 gleich 100 ſetze, im Jahre 1934 auf 117 geſtiegen ſei, während vor drei Jahren die Vergleichsziffer ſich noch auf 79 geſtellt habe. Dieſe bemerkeüswerte Zunahme in der Beſchäftigung der Induſtrie ſei auch der Landwirtſchaft da⸗ durch zugute gekommen, daß die vermehrte Kaufkraft ſich für dieſe günſtig ausgewirkt habe. Baldwin ſchilderte ſodann die gegenwärtigen Maßnahmen zur Hebung der Landwirtſchaft und erläuterte, wie ſich die Politik der Regierung auf die einzelnen Gebiete ausgewirkt habe. Er ſei der Meinung, daß ſie im Ergebnis dazu geführt habe, daß die Landwirtſchaft ausreichende Preiſe bekomme, und daß England trotzdem eines der billigſten Länder gebhlte⸗ ben ſei, deſſen Preiſe ſich durchaus mit denen anderer Länder meſſen könnten. England halte ſeine Ernäh⸗ rung ſo billig wie irgendein anderes Land in der Welt. Auf vielen Gebieten der Landwirtſchaft ſeien wichtige Fortſchritte zu verzeichnen. Es ſei zwar noch viel zu tun, aber den Bauern müſſe geſagt wer⸗ den, daß ſte insgeſamt bei ihren Preiſen gut ver⸗ dienen. Die Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſeien weniger zurückgegangen als die für irgendeinen Exportartikel. Abſchließend hat der Premierminiſter um das Vertrauen der Wählerſchaft und erklärte, daß er den Kampf für eine geordnete Freiheit und die Demo⸗ kratie fortſetzen werde, daß aber eine Regierung, die ſich für dieſe Ideale einſetze, eine ſtarke Mehrheit im Rücken haben müſſe. 2. Seite/ Nummer 330 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juli 1938 — Falſchmünzerwerkſtatt in Berlin ausgehoben Meldung des DNB. — Berlin, 20. Juli. Der Deutſchen Zentralſtelle zur Bekämpfung von Geldfälſchungen bei öͤem Landeskriminalamt iſt es gelungen, eine der gefährlichſten Falſchmünzer⸗ banden der Reichshauptſtadt unſchädlich zu machen. Die Täter ſtellten im Weſten Berlins nach einem ſchwierigen Verfahren falſche Fünfmark⸗ ſt ücke her, die den echten Stücken täuſchend ähnlich ſahen, ſo daß im letzten halben Jahre eine größere Menge davon in Verkehr gebracht werden konnte. Zwei der Täter, die an der Herſtellung und dem Ver⸗ trieb beteiligt waren, konnten feſtgenommen werden, der dritte Täter, der 30 Jahre alte B. Frohnecke, der als Haupttäter anzuſehen iſt, konnte flüchten. Zahlreiche Falſchgeldſtücke ſowie das geſamte Her⸗ ſtellungsmaterial wurden aufgefunden und beſchlag⸗ nahmt. Mord nach ſieben Jahren aufgeklärt — Stettin, 20. Juli. In der Nacht zum 28. Juni 1928 wurde in Putbus auf Rügen der damalige Arzt Dr. Karl Brandenburg von einem Einbrecher, den er bei der Tat überraſchte, nach einem Hand⸗ gemenge erſchoſſen. Die Ermittlungstätigkeit der Polizei blieb zunächſt ohne Erfolg. Im Juni d. J. wurde nun in Dresden ein Mann wegen einer großen Zahl von Schulhauseinbrüchen feſtgenom⸗ men. Der Vergleich der Arbeitsmethode dieſes Ver⸗ brechers zeigte Aehnlichkeit mit dem Einbruch in Putbus. Die Polizei in Dresden und Stettin ar⸗ beitete nun zuſammen mit dem Landeskriminalpoli⸗ zeiamt in Berlin. Der Einbrecher wurde nach Stet⸗ tin übergeführt und geſtand nach hartnäckigem Leug⸗ nen ſchließlich den Mord an dem Arzt in Putbus ein. Tſchechoſlowakiſch⸗ſowjetruſſiſches Flugabkom⸗ men vom Prager Miniſterrat genehmigt — Prag, 20. Juli. Wie das Tſchechoſlowakiſche Preſſebüro meldet, iſt in der letzten Sitzung des Prager Miniſterrates das tſchechoſlowakiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſche Flugabkommen über den regelmäßigen Flugverkehr zwiſchen Prag und Moskau genehmigt worden, das am 16. Mai d. J. in Moskau unter⸗ zeichnet worden war. Italieniſcher Proteſt in Addis Abeba — Rom, 20. Juli. Der italieniſche Geſandte in Addis Abeba, Graf Vinci, hat gegen die Rede des Kaiſers von Abeſſinien beim abeſſiniſchen Außen⸗ miniſter energiſch proteſtiert und mitgeteilt, daß ſich die italieniſche Regierung weitere Entſchei⸗ dungen vorbehalte. In hieſigen unterrich⸗ teten Kreiſen werden die im Anſchluß an den italie⸗ niſchen Schritt entſtandenen Gerüchte dementiert, daß Italien die diplomatiſchen Beziehungen mit Abeſ⸗ finien abgebrochen habe. e 40 Todesopfer der amerikaniſchen Hitzewelle — Neuyork, 20. Juli. Die Hitzewelle der letzten Tage und die ſchwe⸗ ren Gewitter im öſtlichen Teil der Vereinigten Staaten haben bisher über 40 Todesopfer gefordert. In Chicago, wo die Temperatur bis auf 35 Grab Celſius im Schatten ſtieg, erlagen ſieben Perſonen einem Hitzſchlag. In Neuengland wurden neun Perſonen vom Blitz erſchlagen Die Gewitter haben im mittleren Weſten nur geringe Abkühlung gebracht. 75 Grad Hitze in Turkeſtan — Moskau, 20. Juli. Die„Taß“ berichtet aus Aſchabad, daß in ganz Turkmenien in den letzten Italien ſteht hinter Otto von Habsburg Muſſolini iſt grundſätzlich für die Thronerhebung Ottos, hält jedoch die Zeit noch nicht für gekommen Von unſerem Vertreter in Rom Rom, 16. Juli. Die Aufhebung der die Mitglieder des Hauſes Habsburg aus Oeſterreich verweiſenden Geſetze und die im Anſchluß an die Rückerſtattung des habsbur⸗ giſchen Privateigentums wieder lebhaft einſetzende Agitation der öſterreichiſchen Legitimiſten haben die Augen der Welt von neuem auf das belgiſche Schloß Steenockerzeel gelenkt, in dem die ehrgeizige Kaiſe⸗ rin Zita und der Thronprätendent Otto Hof halten. Es iſt bekannt, daß die Staaten der Kleinen En⸗ tente die„inneröſterreichiſchen Vorgänge“ mit dem höchſten Mißtrauen verfolgen, da ſie in der etwaigen Rückberufung der Habsburger eine Gefährdung ihrer mühſam errungenen völkiſchen und ſtaatlichen Eigen⸗ exiſtenz erblicken. Es iſt heute noch nicht zu über⸗ ſehen, wie weit der Widerſtand der Kleinen Entente gegen die Reſtauration des Hauſes Habsburg gehen wird. Aber die öſterreichtſche Bundesregierung weiß, daß ſte bei der Durchführung ihrer Pläne auf den ſtärkſten Widerſtand der Tſchechoſlowa⸗ kei, Südſlawiens und Rumäniens ſtoßen wird. Nicht nur in Wien weiß man dies, ſondern auch in Rom. Grundſätzlich iſt Italien für die Wiederein⸗ ſetzung der Habsburger. Einfach deswegen, weil durch die Reſtauration„die Gefahr des Auſchluſſes“ vermindert werden würde Der Anſchluß iſt nun einmal für die römiſche Po⸗ litik das große Schreckgeſpenſt, und dem Palazzo Chigi iſt jedes Mittel recht, das ge⸗ eignet ſcheint, dieſes Geſpenſt zu verſcheuchen. Dabei ſpielt es eine geringe Rolle, daß im italieni⸗ ſchen Volk ein Jahrhundert lang grimmiger Haß gegen das öſterreichiſche Kaiſerhaus genährt wurde, der ſich im Weltkrieg noch einmal in grauſamen Hohn über„Ceco Beppe“, den alten Kaiſer Franz Joſeph, den„tſchechiſchen Beppo“, entlud. Muſſolini ſelbſt hat den Sieg der Ententemächte über das Deutſche Reich und die k. u. k. Monarchie als den Triumph des Fortſchritts über die im Haus Habsburg ver⸗ körperte Reaktion des europäiſchen Völkerlebens ge⸗ feiert. Aber das iſt fünfzehn Jahre her, und poli⸗ tiſche Stimmungen ſchlagen ſchnell um, wenn die nüch⸗ terne Staatsräſon es gebietet. Tatſächlich wäre auch die Königsherrſchaft Ottos über Oeſterreich für Italien ungefährlich, und ein über die wenigen Mil⸗ lionen Deutſch⸗Oeſterreicher gebietender König Otto nicht mit dem Kaiſer der immer noch ehrfurchtgebie⸗ tenden Großmacht der Vorkriegszeit zu vergleichen. Im übrigen glaubt man in Rom wohl, wenn Otto einmal unter italieniſcher Hilfeleiſtung in die Hof⸗ burg eingezogen ſein wird, werde man jedem weite⸗ ren Ehrgeiz der Habsburger Zügel anlegen können. Schließlich beſteht in der viel erörterten Ehe⸗ ſchließung Ottos mit der noch unverheirate⸗ ten Tochter des italieniſchen Königspaares eine weitere Möglichkeit, den künftigen Wiener König an Rom zu feſſeln. Dieſe Eheſchließung hat offenſichtlich in den Köpfen der öſterreichiſchen Legitimiſten einige Ver⸗ wirrung angerichtet. Vor noch nicht allzu langer Zeit erklärte der Beauftragte des jungen Erzherzogs einer der vielen Gemeinden, die auf Anregung aus Wien den Prätendenten zum Ehrenbürger ernann⸗ ten, daß Otto die italieniſche Prinzeſſin heiraten werde, und daß die italieniſche Regierung ihm dann ſozuſagen als Morgengabe Südtirol zu⸗ rückgeben werde. Das war nun eine einiger⸗ maßen naive Auffaſſung. Muſſolini ſelbſt griff zur Feder und machte in einem äußerſt ironi⸗ ſchen Artikel im„Popolo'Italia“ dem hoffnungs⸗ freudigen Erzherzog klar, daß die italieniſche Regie⸗ rung ſich nicht in die Herzensangelegenheiten des „Signorino Otto“ einzumiſchen gedenke, daß ſie ihm aber mit aller Deutlichkeit mitteilen wolle, daß von einer Abtretung Südtirols niemals die Rede ſein könne. Der Duce iſt alſo nicht gewillt, das alte Sprichwort„Bella gerant alii, tu felix Austria nube! — Mögen andere Kriege führen, Du, glückliches Oeſterreich, heiratel“; dieſes Sprichwort, das ſo glückverheißend über dem europäiſchen Aufſtieg Habsburgs im fünfzehnten und ſechzehnten Jahrhun⸗ dert ſtand, auch auf das zwanzigſte Jahrhundert an⸗ zuwenden. So verſteht Rom die Reſtauration Ottos nicht! Ein kleiner Thron in Wien, um den Anſchluß zu verhindern— das iſt es, was Italien für Otto wünſcht. Auch heute noch wünſcht! Aber Italien hat zur Zeit dringlichere Sorgen. Der heranziehende a beſ⸗ ſiniſche Krieg überſchattet alle anderen Fragen der italieniſchen Außenpolitik. Gewiß iſt die immer wieder abgegebene Verſicherung, daß Italien trotz des oſtafrikaniſchen Unternehmens keine ſeiner euro⸗ pätſchen Stellungen aufgeben werde, durchaus ernſt⸗ haft gemeint. Aber die Gewalt der Tatſachen treibt Rom nun einmal dahin, alle ſeine europäiſchen Be⸗ ziehungen unter dem Geſichtspunkt zu überprüfen: ſchaden oder nützen ſie der Auseinanderſetzung mit Abeſſinien? Mit anderen Worten: Italien braucht frei Hand, um mit aller Macht in Oſt⸗Afrika vor⸗ gehen zu können. Es will und kann ſich nicht mit Fragen belaſten, die z. Zt. nicht ganz dringlich ſind. Weder mit dem Donaupaktprogramm noch mit der damit urſächlich zuſammenhängenden Habsburger Frage. Daher iſt es um die Donaukonferenz am Tiberſtrand ſtill geworden. Und daher wünſcht Rom durchaus nicht, daß die Reſtauration der Habsburger im gegenwärtigen Zeitpunkt erörtert werde. Man iſt mit der Nichtigkeitserklärung der Habsburger Ge⸗ ſetze von 1919 ganz und gar einverſtanden, man er⸗ klärt ſie— genau wie die Wiener Regierung— für eine inneröſterreichiſche Angelegenheit, in die ſich kein anderer Staat einzumiſchen habe. Denn wie die Bundesregierung wünſcht auch die italieniſche Regierung letztlich die Krönung Ottos in der Hofburg, hält aber den Zeit⸗ punkt jetzt für ungünſtig. Italien will zur Zeit die unausbleiblichen Aus⸗ einanderſetzungen mit der Kleinen Entente vermei⸗ den, die die Reſtauration Habsburgs unweigerlich zur Felge hätte. Denn der abeſſiniſche Krieg geht vor. Die Aufhebung der Geſetze von 1919 bezeichnet genau den Punkt, bis zu dem Italien— und infolgedeſ⸗ ſen auch Oeſterreich— zur Zeit gehen können. —::: vv, ̃ꝗ p ̃ꝗ́ ͥͥ p ̃ ͤ ß æmæœäꝓ...... Tagen eine ſelbſt für die zentralaſiatiſchen Gebiete außerordentlich große Hitze herrſcht. In Aſchabad, der Hauptſtadt der Sowjetrepublik Turkmenien, ſind 70 bis 75 Grad Celſius gemeſſen worden. Dabei wehen heiße Winde, die das ganze Gebiet der zen⸗ tralaſiatiſchen Sowjetrepublik erfaſſen und der Ernte außergewöhnlich hohen Schaden zugefügt haben. Man fürchtet, daß die Ernte auf den Feldern völlig verdorrt. Spionageorganiſation in Bulgarien aufgedeckt — Sofia, 19. Juli. Die Politiſche Staatspolizei hat in der ſüdbulgariſchen Stadt Philippopel eine Spionageorganiſation aufgedeckt, die für einen ſüdlichen Nachbarſtaat gearbeitet hat. Im Laufe des Donnerstag wurde eine Anzahl Verhaftungen vor⸗ genommen. Unter den Feſtgenommenen befindet ſich ein früherer bulgariſcher Polizeibeamter namens Pentſcheff ſowie der ehemalige Vorſitzende der tür⸗ kiſchen Kolonie in Philippopel. Heidelberger Reichsfestspiele, 4. Tag: „Der Weg ins Reich“ Kurt Heynickes Thingſpiel auf dem Heiligenberg Die Frage der Thingſpielgeſtaltung und Thingſpielerhaltung gehört heute zu den brennendſten kunſtpolitiſchen Problemen, die nicht zu⸗ letzt aus dem Zwieſpalt zwiſchen den vorhandenen Spielſtätten landſchaftlich großartigſter Eignung und dem Mangel an entſprechenden Dichtwerken entſchie⸗ den werden müſſen. Soll der Thingplatz ſeiner ur⸗ ſprünglichen Beſtimmung gemäß nur wieder Ver⸗ ſammlungsort der Volksgenoſſen,— geweihte Heim⸗ ſtatt großer, weltanſchaulich beſtimmter Feiern ſein? Soll er in völliger Verkennung ſeiner räumlichen Geſetze zur Bühne für Monſtre⸗Aufführungen eines mißverſtandenen Freilichttheaters herabgewürdigt werden? Oder iſt er dennoch dazu berufen, im Wege einer ſtetigen Entwicklung ſeine eigenen künſt⸗ leriſchen Geſetze zu entfalten, aus denen als ſchöpferiſche Tat unſerer Tage das kultiſche Spiel in ſeiner Vollendung zu erwachſen vermag? Ein Berg von Verantwortung, der angeſichts ſol⸗ cher Erwägungen auf den Spielleiter Lothar Mü⸗ thel lag und in ſeiner ganzen Tragweite erſt recht klar wird, wenn man über den Eindruck der geſtri⸗ gen Uraufführung von Kurt Heynickes„Weg ins Reſch“ auf der Thingſtätte des Heiligen Berges Rechenſchaft geben ſoll. Es war— kein Einwand wird dieſe Feſtſtellung entkräften können— zu⸗ nächſt als Ganzes betrachtet eine großartige künſt⸗ leriſche Leiſtung. Es war das Werk eines wirklichen Dichters, der nicht nur Verſe von großer Klarheit und hohem ſprachlichen Reiz zu ſchreiben, ſondern auch der beſonderen Dynamik des Wortes nachzu⸗ ſpüren weiß,— was gerade an dieſem Ort von ausſchlaggebender Bedeutung iſt. Die tragenden, entzündenden Kräfte des Wortes find es deshalb auch, von denen ſich die dramaturgiſchen Aufgaben des Thingſpiels herleiten, das im Rahmen ſeines künſtleriſchen Eigenlebens ſchon wegen der ideellen Bindung zwiſchen Spielſchar und Hör⸗ gemeinde zugleich auch immer ein wenig Lehr⸗ ſpiel bleiben muß. D ies alles kam auf der Grund⸗ einer hervorragenden Spracherziehung ſämt⸗ licher 500 Mitwirkenden durch Zuhilfenahme von Farbe und Bewegung der einzelnen Gruppen präch⸗ tig heraus. Das rein Techniſche einer tonlich ein⸗ wandfreien Wiedergabe der Chöre und Einzel⸗ dialoge bis hinauf zu den höchſten Sitzreihen iſt da⸗ bei ſchon faſt Selbſtverſtändlichkeit geworden, ſo daß man beſonders bei den Soloſzenen die manchmal geradezu virtuoſe Tonmodellierung des Funkregiſ⸗ ſeurs(Dr. Werner Pleiſter) genießen konnte. Iſt alſo das Akuſtiſche ohne Ausnahme in Uebereinſtimmung mit dem Raum einer von rund zwanzigtauſend Menſchen gefüllten Arena zu brin⸗ gen, ſo bleibt beim rein Viſuellen notwendiger⸗ weiſe ein gewiſſer Reſt offen, der die Augenwirkung einiger Möglichkeiten beraubt, weil man ſie nicht gleich dem Gehör in Maß und Rhythmus entſpre⸗ chend ausweiten kann. Mit andern Worten: es gibt — ſofern man nicht nach griechiſchem Vorbild auf Kothurn und Maske zurückgreifen wollte— keinen Ausweg, um das Verhältnis zwiſchen verſtärktem Ton und perſpektiviſch ungeheuer beſchränktem Ge⸗ ſichtsfeld ſo auszugleichen, daß wieder eine Einheit entſteht. Wohl bringt hier gerade für die Maſſen⸗ ſzenen, die großen choriſchen Aufzüge und reigen⸗ artigen Rundgänge die farbliche Gliederung der Koſtüme erſtaunliche Wirkungen zuwege. Aber für die Träger der typiſierten Einzelgeſtalten: den Kämpfer, den Heimkehrer, den Abtrünnigen, den Schwankenden, die Opfernde fällt ſolche„Sehhilfe“ faſt völlig aus und man bleibt im weſentlichen auf das Ohr angewieſen, da das Antlitz des Künſtlers als veinſter Spiegel ſeeliſcher Vorgänge mit bloßem Auge keiner Beobachtung mehr zugänglich iſt und die Geſtalten, ſobald ſie ſich aus dem Geſamtbild löſen oder allein auf der Spielfläche ſtehen, unver⸗ hältnismäßig klein erſcheinen. Alſo doch Kothurn und Maske? Doch eine noch ſtrengere Stiliſterung? Verzicht auf Einzelgeſtaltung? Oder Verſuche zu größerer räumlicher Geſchloſſenheit, die ſchon durch eine weitere Abgrenzung der Spielmauer nach hin⸗ ten zu erreichen wäre und damit vermeiden würde, daß etwa der Kämpfer bei ſeinem wundervollen Weckruf„Wach auf, du deutſches Land!“ oben auf der Spielmauer im Leeren ſteht. * Wir alle wiſſen, daß es ſich hier um künſtleriſche Fragen handelt, die nicht von einem Tag auf den anderen gelöſt werden können, ſondern einer ruhi⸗ gen, zielſicheren Erprobung bedürfen. In dieſem Sinne hat das Thingſpiel ſeiner hohen Verpflichtung voll und ganz genügt. Es iſt wohl noch nicht die Erfüllung ſchlechthin, aber es kann unter allen Um⸗ ſtänden weſentlicher Markſtein auf dem Wege zur Erfüllung bleiben und hat dann damit auch jene, in ihrer Begrenzung einzig richtige Forderung wahr⸗ gemacht, die Staatsſchauſpieler Müthel ſelbſt als Inbegriff ſeines Wirkens für dieſe große und ſchöne Idee kennzeichnete:„Die Grenzen des Spieles ſoweit vorwärtszuſtoßen, daß es eine harte künſt⸗ leriſche Diskuſſion zuläßt.“(Vgl.„NM“ Nr. 317 vom 13./14. Juli.) Vor dieſer Haltung und ihrem Ergebnis einer ſo reinen, in Geſinnung und Ausdruck ſo anſtändigen, nirgends in Pathos oder bloßen Aufwand abgleiten⸗ den Aufführung kann man nur größte Hocha ch⸗ tung empfinden, kann man nur aufrichtig wünſchen, daß von hier aus jene neuen Impulſe kommen möchten, die den Thingſpielgedanken weitertragen. Eine Gemeinſchaft begeiſterter Menſchen hat in Wochen mühevoller Arbeit für dieſe Sendung ſich eingeſetzt. Wie ſie im Abenddämmer und im Schein der vier lodernden Feuerſäulen vor den Tauſenden auf den Stufen handeln und ſprechen, ihre von hei⸗ liger Freude durchglühten Lieder ſingen und in kecker politiſcher Satire auch der Nachtſeite unſeres hellen nationalen Aufbauwerkes Erwähnung tun, iſt an ſich ſchon von mitreißender Ueberzeugungskraft. Wir nennen noch als Hauptdarſteller Paul Wagner (Kämpfer), Rudolf Rieth(Heimkehrer), Elſe Pe⸗ terſen(Opfernde), Max Nemetz(Abtrünniger), Hans Heßling(Schwankender), Lothar Koerner (Sprecher); die Chöre ſetzen ſich zuſammen aus Ka⸗ meraden der Landespolizei eeidelberg, des Arbeitsdienſtes, Männern und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront und Mädeln aus dem Bd M; die Trommler ſind aus den Reihen der Hitlerjugend. Künſtleriſcher Beirat iſt Trau⸗ gott Müller; die choriſche Erziehung lag in Hän⸗ den von Joſef Herzog; als Spielwarte ſind tätig: Paul Voiſſel, Peter Martin Lampel und Wil⸗ Moraner Schilehrer eilten mit S Fahre Zuchthaus für die Tölung Kochs Meldung des DN B. — Siegen, 20. Juli. Im Mordprozeß Saſſe, dem die Ermordung des Arbeitsdienſtmannes Koch zugrundeliegt, verkündete das Siegener Schwurgericht am Samstag das Ur⸗ teil. Der angeklagte Saſſe wurde wegen Totſchlags zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. In der Urteilsbegründung führte der Vorſitzende aus, daß nach Auffaſſung des Gerichts die Tat vor⸗ ſätzlich begangen worden ſei. Dagegen habe ſich nicht mit hinreichender Sicherheit feſtſtellen laſſen, daß der Angeklagte auch mit Ueberlegung gehandelt habe. Infolgedeſſen mußte im Zweifelsfalle zugun⸗ ſten des Angeklagten entſchieden werden. Das Ge⸗ richt iſt dem Gutachten der Sachverſtändigen gefolgt und hat die Schutzbeſtimmung des 8 51 in Anmwen⸗ dung gebracht. Von Notwehr könne keine Rebe ſein. Holländiſches Flugzeug in der Schweiz verunglückt Meldung des DNB. — Bern, 20. Jult. Bu Ein hat au erſten zu mü Sonnte ſind w wichen ward. ſich ber Kühle Wind 1 jagte. mel ze genfäll, Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich einigg 3 Stadtte Kilometer nördlich von Miſox(Graubünden) im gleichnamigen, nach dem Teſſin auslaufenden Tal Zwiſchen dem Dorf Miſox und der Ortſchaft San Bernardino ſtürzte ein Flugzeug, das ſich auf dem Wege von Mailand nach Frankfurt a. M.—Amſter⸗ dam befand, kurz nach Mittag aus bisher noch un⸗ bekannten Urſache ab. Wie weiter bekannt wird, handelt es ſich um das holländiſche Flugzeug„Kraai“, eine Großver⸗ kehrsmaſchine vom amerikaniſchen Douglas⸗Typ, die auf der Strecke Mailand Amſterdam eingeſetzt war,. Vermutlich iſt das Flugzeug gegen einen Berg ge, flogen. Es befanden ſich etwa neun Perſp⸗ nen an Bord. Die Beſatzung ſowie neut Fluggäſte, darunter ein Deutſcher, Direktor Flohr von den Enzinger Union⸗Werken aus Worms, ſind getötet worden. Das Flugzeug hatte Mailand um 11 Uhr 30 Min verlaſſen. Das Unglück ereignete ſich bei der vor⸗ geſchriebenen Einflugſtelle bei San Bernardino an der italieniſch⸗ſchweizeriſchen Grenze auf ſchwei⸗ zeriſchem Boden. Außer Direktor Flohr befanden ſich keine deutſchen Fluggäſte an Bord. Der deutſche Schwimm⸗Meiſter Haus Heſſe in den Bergen tödlich verunglückt — Mailand, 21. Juli. bekannte deutſche Schwimm⸗Meiſter Hans Heſſe aus München zum Opfer gefallen. Er befand ſich in Be⸗ gleitung ſeiner Frau und eines Bergführers auf einer Hochtour im Adamello⸗Gebiet in Südtirol Am Donnerstag hatte die Gruppe über den Mandrlone⸗ Gletſcher den Aufſtieg zur Lobia⸗Hütte unternom⸗ men, wo ſie übernachtete. Von dort aus ſetzten ſie unangeſeilt auf Schneeſchuhen die Gletſcherwande⸗ rung fort. Plötzlich war Heſſe den Blicken ſeiner Begleiter entſchwunden. Unmittelbar darauf höre man ſeine Hilferufe aus einer Gletſcherſpalte. Zwei einigen andert Bergwanderern zu Hilfe, und es gelang ihnen, I zu dem Verunglückten vorzudringen, den ſie m einer ſchweren Kopfverletzung bewußtlos auffanden Nach mühſamer Bergungsarbeit wurde der Ver glückte in die Lobia⸗Hütte und von dort nach Pone di Legno geſchafft. Im dortigen Krankenhaus iſt et am Samstag früh ſeinen Verletzungen erlegen. rr.—————————————————— Hauptſchriftleiter; Hans Alfred Melßner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelstell: 4. Willy Müller- Feuilleton: Carl Ouno Etſenbart- Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes— Sport: Willy Müller ⸗ Südweſtdeutſche un ſchau, Gericht und den übrigen Teil. i. B. Dr. Fritz Hammes„Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakod Faude, ſämtlich in Mann hein, Herausgeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Neue Mann, heimer Zeitung. Mannheim, fe 1.—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies,. Geſ.⸗D.⸗A. Juni 1935: Ausgabe K u. B 2⁰ 9³⁴ Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvert 3 helm Hilgrey; die muſikaliſche Leitung hat der junge Komponiſt Georg Blumenſaat, von dem auch die ſehr anſprechenden Lieder und Märſche ſtammen.— ** Ein Wort bleibt noch zu ſagen über die Hör gemeinde, die ſich leider teilweiſe viel mehr nach „Publikum“ denn als Teilnehmerſchaft eines Thing⸗ ſpiels verhielt. Gewiß,— es fing zu Beginn des zweiten Teiles zu regnen an, und ein mäßiger Ge, witterſturm knatterte in den Fahnen. Immerhin hätten ſelbſtverſtändliche Diſziplin und Ehrfurcht vor der Würde des Ortes auch die Ueberängſtlichm zurückhalten müſſen, nun mitten aus den dicht! beſetzten Reihen wie die geſcheuchten Hühner davon zurennen und die willige Bereitſchaft der nicht nun auf Vergnügen bedachten Thingſpielbeſucher u ſtören. Schließlich konnte auch ein Blick auf den im Weſten ſchon wieder aufgeklarten Himmel jeden Einſichtigen überzeugen, daß dieſer Regen bald vor“ bei ſein würde, was denn tatſächlich kaum eig Viertelſtunde ſpäter der Fall war. 1 Um ſo heller loderten dann nach dem herrlichen Feuerſpruch des Kämpfers die Flammen, nahm dee Chor in ſeiner Geſamtheit dieſe Weiheworte auf um ſich endlich im Geſang der beiden Nationallieder W heroiſchem Ausklang mit den Tauſenden auf det Tribüne zu vereinen. M. S. O Von der Univerſität Heidelberg. Die Pre“ ſdelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Der Fü, rer und Reichskanzler hat die ordentlichen Profe. ſoren Dr. Heinrich Liebmann und Dr. Artur Roſenthal auf deren Antrag mit Ende Septen, ber 1935 von den amtlichen Verpflichtungen in dee naturwiſſenſchaftlichen mathematiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg entbunden. 5 O Ein neuer Lyrik⸗Preis der„Dame“. Schrift leitung und Verlag der„Dame“ haben auch 5 dieſem Jahre wieder einen Lyrikpreis(1000 Mas für das beſte, je 200 Mark für fünf weitere Gedicht ausgeſchrieben: Das ſoeben erſchienene bet „Dame“ veröffentlicht die Teilnahme⸗Bebingungel Preisrichter ſind die Dichter Rudolf G. Binding Wolfram Brockmeier und Ricarda Huch, ferner Dr. Julius Peterſen, Profeſſor der neueren deutſchen Literatur an der Univerſität Berlin, u Ludwig Emanuel Reindl, der Hauptſchriftleitet der„Dame“. Einem Bergunglück ist her 35. Viktoriaſtraße 4 anderm nicht. Nach Sonnte der So wärme wes w vorwär glücklic ben wi unter k Flußuf bedecku was ni Blume liegend legten. Beg die nac durchpf war, ih boten? Anblick ten Set Daß Rekord darüber Mannh Wölkche mehr, Brater. den Na tag kau zum S. geſperr war ei doch die lag em abläſſig man de wurde. Sübdſtre mal ei geſetzt! erſuchen daß be rote Sc Strand N hen, ſo Sonnta wolken Staubn findlich Nordſt! ganz y und ſch hölung; erſten! hatte e. dem H ſtunde machte. Leute, ſuchen hörige ſein Er Schwei ſpielen er, hier andere ließ ſig gen g. des Ob Polizei gab, un len Zo: Führer ſtelen fähigen eines 2 ſtadt b. schritt. ſehen z Auffor Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ansgabe 3. Seite Nummer 330 Die Polizei iſt Freund und Berater Kamerad ſchaftsabend der Polizeibeamten Der Zuſammenſchluß der deutſchen Polizeibeam⸗ ten hat eine Umgeſtaltung erfahren, ſo daß jetzt die Polizeibeamten im„Kameradſchaftsbund Deutſcher Polizeibeamten“ zuſammenge⸗ ſchloſſen ſind, der in den Reichsbund Deutſcher Be⸗ amten eingegliedert iſt. Nach der Umgeſtaltung fand nun durch die Ortsgruppe Mannheim des Ka⸗ meraoͤſchaftsbundes Deutſcher Polizeibeamten der erſte Kameradſchaftsabend ſtatt, der ſich eines ſolchen Andranges erfreute, daß die Räumlich⸗ keiten des Friedrichsparks vollbeſezz waren. Der Abend ſtand im Zeichen ſchönſter Kameradſchaft. Waren doch die erſten Beamten genau ſo vollzählig vertreten, wie die übrige Beamtenſchaft und ſchließ⸗ ſich konnten auch noch weitere Vertreter und füh⸗ vende Männer von Partei, Staat und Stadt will⸗ komufen geheißen werden. Ortsgruppenwart Hepp konnte mit Recht darauf hinweiſen, daß im Staat Adolf Hitlers die Kameradſchaft kein lee⸗ rer Wahn iſt, ſondern ihre ſchönſte Verkörperung gefunden habe. Gerade bei der Polizei ſei der Ka⸗ meradͤſchaftsgeiſt beſonders ſtark ausgeprägt, und ſo müſſe auch die Bevölkerung in dem Polizei⸗ beamten nicht mehr wie ehedem den Feind, ſondern den Helfer und Berater ſehen. Das Treue⸗ gelöbnis zu Reich und Führer wurde mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied bekräftigt. Der Geſangverein der Mannheimer Polizei⸗ beamten leitete mit zwei vaterländiſchen Chören zu dem unterhaltenden Teil über, der von Kamerad Herweck mit gereimten Worten eröffnet wurde. Nachdem Kamerad Herweck, der in unermüdlicher Weiſe für die Zuſammenſtellung des Abends beſorgt war und auch die Geſamtleitung in Händen hatte, hinter der Bühne verſchwunden war, um hier zu wir⸗ ken, übernahm die Anſagerin und Stimmungsſänge⸗ rin Elſe Ette die Zügel in die Hand und ſagte nicht nur die einzelnen Programmnummern an, ſondern trat auch ſelbſt mit eigenen Darbietungen vor die Rampe. Jede Nummer war ein Volltreffer, ſo daß ſich die Stimmung von Minute zu Minute ſteigerte. Max Werner zeigte ſich als verblüffender Hexen⸗ meiſter und exzentriſcher Tauſendkünſtler, Elſe und Ruth Storck vertraten die Tanzkunſt und ſchließlich war auch der beliebte Komiker Fritz Fegbeutel noch mit von der Partie. Die muſikaliſche Verbindung hielt mit Schwung die SA⸗Kapelle R 250 aufrecht, die unter Leitung von Muſikzugführer Becker ſpielte und nicht unweſent⸗ lich durch bekannte Weiſen zur Erhöhung der Stim⸗ mung beitrug. Nach Abwicklung der Vortragsfolge ſchwang man bis zur Polizeiſtunde, an die ſich natür⸗ lich auch die Polizei halten muß, das Tanzbein. Im echten Lie derhallen⸗Geiſt Ehe die Mitglieder der„Mannheimer Liederhalle“ in Ferien gingen, trafen ſie ſich nochmals in den „Germaniaſälen“ zu einem Kameradſchaftsabend, der wieder von einem echten Liederhaller⸗Geiſt getra⸗ gen war. Eingeleitet wurde dieſer Abend durch die feierliche Vereidigung der 28 Vertrauens⸗ leute, die man einſetzte, um die enge Fühlung⸗ nahme der Mitglieder untereinander aufrecht zu er⸗ halten und zu fördern. Nach dem Einmarſch der 28 Vertrauensleute nahm Vereinsführer Georg Scha e⸗ fer die Verpflichtung vor, bei der die Vertrauens⸗ leute auf die Fahne ihre Treue dem deutſchen Lied, dem deutſchen Vaterland und der Liederhalle gelob⸗ ten. Während der Eidesformel ſpielte die Kapelle leiſe das Lied„Ueb' immer Treu und Redlichkeit“. Mit dem Vereinswahlſpruch fand die feierliche Handlung ihren Abſchluß. Als Vorbereitung für die geplante änger⸗ reiſe im Frühjahr 1936 nach it o La⸗ wien ſprach der Vertrauensmann der Liederhalle in Südſlawien, Robert Eicher von der Deutſchen Schule in Split, der ſich als ganz hervorragender Kenner der dortigen Verhältniſſe zeigte und mit be⸗ redten Worten Land und Leute ſchilderte und überaus wertvolle Einblicke in die Kultur des Landes gab. Die Sängerkameraden lauſchten mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit den Ausführungen, die ſelbſtver⸗ ſtändlich in erſter Linie auf die Beziehungen zu un⸗ ſeren deutſchen Volksgenoſſen in Südflawien abge⸗ ſtimmt waren. Vereinsführer Schgefer betonte im Anſchluß an den mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag, daß er alles daranſetzen werde, dieſe Reiſe zuſtande zu bringen und forderte die Sängerkame⸗ raden auf, jetzt ſchon fleißig zu ſparen. Habe man doch die deutſche Heimat auf vielen Sängerreiſen — — kennengelernt und nun wolle man nach dem Willen des Führers das deutſche Lied über die Grenze tragen, um den deut⸗ ſchen Brüdern zu zeigen, daß wir ein Herz und eine Seele ſind. Vor allem ihnen aber auch für ihre Liebe und Treue zur Heimat zu danken. Kreisführer Hügel, der mit Kreischormeiſter Friedrich Gellert zuſammen erſchienen war, konnte ſpäter vom Vereinsführer Schaefer das Ge⸗ löbnis entgegennehmen, daß die Liederhalle treu zur Sängerſchaft ſteht und unermüdlich daran arbeiten wird, den Gedanken der Volksverbundenheit inner⸗ ha“ der Mannheimer Sängerſchaft zu pflegen. Kreisführer Hügel ſprach kurz über das Sänger⸗ bundesfeſt in Karlsruhe und ſchilderte, wie viel Mühe gegenwärtig die Abhörproben verur⸗ ſachen. Beſonders lobte er Kreischormeiſter Gellert, der wie kein anderer ſich in den Dienſt der Sanges⸗ kunſt ſtelle und für jeden Sangeskameraden ein Vorbild ſei. Mit dem Badiſchen Sängerſpruch fand der erſte Teil des Abends ſeinen Abſchluß. Die bunte Unterhaltung, die die Kame⸗ raden weiterhin zuſammenhielt, wurde durch verſchie⸗ dene Darbietungen ausgeſtaltet. Sänger Hermann Vetter ſang mit ſeiner prächtigen Stimme Lieder für Tenor, Sänger Heil glänzte mit ſeinem ſchönen Bariton, Sänger Schad erzählte allerhand Fami⸗ liäres, das Doppelquartett der Liederhalle er⸗ freute mit zwei prächtigen Chören und ſchließlich ſorgten zwei junge Liederhaller mit einem parodiſti⸗ ſchen Boxkampf ſowie die„Zwei Franzinis“ für Heiterkeit. Am Flügel begleitete bei den Liedern der unermüdliche Friedrich Gellert. Nachdem Ver⸗ einsführer Schaefer allen Kameraden die beſten Wünſche für die Urlaubszeit übermittelt und die Aktivität das Lied„Jetzt kommt die Zeit, daß ich wandern muß“ angeſtimmt hatte, fand der Abend ſeinen Abſchluß mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf das deutſche Lied, auf das deutſche Vaterland und auf den Führer. wahre Volksgemeinſchaft, in ſolcher Weiſe beeinträch⸗ tigt. Je nach der Stärke der Böen drangen die roten Wolken zeitweiſe bis zum Eingang vor. Ob wir es jemals erleben, daß hier Abhilfe geſchaffen wird, die nur auf Ludwigshafener Seite möglich iſt? Ein gerrenreiter vor dem Vadiſchen Gondergeritht Jünf Monate Gefängnis für Auswirkungen überreichen Alkoholgenuſſes Montag, 22. Juli 1985 eee 1 es ete Ir⸗ 98 5 Mannheim, 22. Juli. or⸗ i Buntes Allerlei eines Fuliſonntag 0 Eines ſteht feſt: das Stöhnen über zu große Hitze 10 hat aufgehört, aber dafür flüſtern ſchon wieder die 55 erſten ewig Unzufriedenen. Sie glauben, feſtſtellen 8 zu müſſen, daß es geſtern für einen Hochſommer⸗ 5 Seonntag eigentlich zu kühl geweſen iſt. Wir anderen 50 ſind wirklich froh, daß die ungewöhnliche Hitze ge⸗ wichen iſt und uns ein wenig Abkühlung geſchenkt ward. Die vom Weſten eingebrochene Kaltluft wirkte ſich bereits am Samstag aus, und man empfand die Kühle doppelt ſtark, weil ſtändig ein ſehr lebhafter Wind wehte, der immer wieder die Regenwolken ver⸗ jagte. Erſt in den Abendſtunden öffnete der Him⸗ g mel zeitweiſe ſeine Schleuſen, doch blieben dieſe Re⸗ 5 genfälle örtlich begrenzt. Während es in manchen ige 8 Stadtteilen wie aus Kübeln ſchüttete, regnete es 15 anderwärts mur wenige Tropfen oder überhaupt , nicht. zan Nachdem der Wärmemeſſer in der Nacht zum em Sonntag auf 16 Grad zurückgegangen war, brachte es ere der Sonntag bei heftigem Wind nur auf eine Höchſt⸗ un: pärme von 22 Grad. Wer mit dem Fahrrad unter⸗ i wes war, mußte alle Kraft aufbieten, um überhaupt dag porwärtsgukommen, und es pries ſich derjenige er⸗ glücklich, der vom Rückenwind raſch vorwärtsgetrie⸗ die ben wurde. Aber auch die Spaziergänger hatten 55 unter dem Wind ſehr zu leiden, der beſonders an den ge⸗ Flußufern zwang, die Aufmerkſamkeit auf die Kopf⸗ 25 bedeckung zu lenken. Nahm doch der Wind alles mit, 10 was nicht ganz feſt ſaß. Dazu gehörten auch etliche Blumentöpfe, wovon die in verſchiedenen Straßen 1, liegenden Splitter, Erde und Blumen Zeugnis ab⸗ kin legten. 8 b. Beglückt vom lebhaften Wand waren die Segler, an hie nach Herzensluſt mit ihren Booten das Waſſer gei⸗ Furchpflügen konnten und denen Gelegenheit geboten den war, ihre Segelkünſte voll auszunützen. Vor allem boten Neckar und Altrhein zeitweiſe einen herrlichen Anblick durch die vielen weißen und weit aufgebläh⸗ eNVö4di ten Segel. J Daß der Strandͤbadbeſuch bei weitem nicht die der*Rekordziffer des letzten Sonntags erreichen konnte, aus ö darüber wird wohl niemand Zweifel hegen. Der Be, Maunheimer iſt an ſich ſchon zurückhaltend, wenn ein auf Wölkchen am Himmel ſteht, und er iſt es noch viel Am mehr, wenn er vermutet, daß die hochſommerliche ne⸗ Braterei am Strandbad leicht geſtört iſt. Bis in ym⸗ den Nachmittagsſtunden hatten am geſtrigen Sonn⸗ ſie lag kaum viel mehr als 3000 Badegäſt e den Weg te zum Strandbad, das nunmehr offiziell für Nichtarier ner gesperrt iſt, gefunden, und was man da draußen ſah, örte war eigentlich kein richtiger Strandbetrieb. Betrug wei hoch die Waſſerwärme 21 Grad und die Luftwärme tt lag empfindlich darunter. Da der ſtarke Wind un⸗ Il. abläſſig bließ, fror man unter allen Umſtänden, wenn mit man das Waſſer verließ, das als warm empfunden den, wurde. Die meiſten Strandbadgäſte drängten ſich am un Süldſtrand zuſammen, da der Nordſtrand wieder ein⸗ inte Mal einem kaum erträglichen„Staubangriff“ aus⸗ et geſetzt war. Obgleich die Mannheimer ſeit Jahren erſuchen, in Ludwigshafen Vorkehrungen zu treffen, 8 daß bei weſtlichen und nordweſtlichen Winden der . kote Schwefelkiesabraum nicht nach dem Mannheimer al Strandbad herübergeweht wird, iſt noch nichts geſche⸗ kurs hen, ſo daß am Samstag und ganz beſonders am 112 Sbuntag wieder das Strandbad die roten Staub⸗ aun, wolken über ſich ergehen laſſen mußte. Auch weiße 1 16 Staubwolken kamen von den weiter rückwärts be⸗ findlichen Lagern herüber, ſo daß der Aufenthalt am Nordſtrand alles andere als ein Genuß war. Nur : gal vereinzelt hielten ſich dort die Badegäſte auf „ und ſchimpften mit Recht darüber, daß man die Er⸗ 5 hölungsmöglichkeit für Tauſende, verſtändnislos für dem ſche zör⸗ nach 9 8 5 5 9 5 n In einer außer ordentlichen Sitzung des d6 F(Vorſitzender Landgerichtsdirektor Ge⸗ Mickel) hatte ſich am Samstagvormittag der 48 bin Jahre alte Major a. D. Moßner, wohn⸗ cht haft zu Berlin, zu verantworten. Am Abend des chen eiten Mai⸗Renntags, bei dem er ein Rennen beſtritt, i hatte er dem Alkohol derart zugeſprochen, daß er in jon⸗ dem Hotel, in dem er wohnte, ſich zu ſpäter Nacht⸗ nut; unde in unangenehmſter Weiſe bemerkbar 1 machte. In der Bar ſaßen eine größere Anzahl SS⸗ im eute, bei denen er ſich niederließ. Schon das Er⸗ den uchen um Erlaubnis hierzu hatte er in eine unge⸗ vor⸗ hörige Form gekleidet. Man geſtattete ihm auch s 5 En Erfuchen, einer Dame und einem Herrn aus der „Schweiß zu Ehren die ſchweizeriſche Nationalhymne hen 4 ſbielen zu laſſen. Vom Dienen beim Militär lenkte der u bier und da aufſtehend und von einem Tiſche zum um. gehend, das Geſpräch auf die Politik und i leß ſich zu ſchwer beleidigenden Aeußerun⸗ der 5 gegen den Führer hinreißen. Als im Auftrag 8 des Oberführers der Ss ſich Oberſt a. D.., früher Polizeichef in Ludwigshafen, zu ihm an die Bar be⸗ gab, um die Unterlagen zu erbitten, geriet er in hel⸗ ſe⸗ en Zorn und es kam zu weiteren Beleidigungen des üh⸗ Führers und der Partei⸗ Formationen. Zum Schluß fe ieeten dann die bei ihm beliebten wenig geſellſchafts⸗ tur übigen Kraftausdrücke. Auf Veranlaſſung em eines Dr. B. wird die Polizeiwache der Schwetzinger⸗ der tat benachrichtigt. Zwei Mann kommen im Sturm⸗ der ſchritt. Sie bitten von M. in das Foyer, um Auf⸗ 4 1 zu vermeiden. Er entſpricht aber nicht der ift lufforderung und die beiden Schupos ſehen ſich ge⸗ 5 f f durch die Hintertür einzutreten und ihn ark förmlich vom Stuhle zu heben und ihn hinauszu⸗ 1 ziehen. Unterwegs bleibt er hier und da ſtehen und der es fallen noch weitere den Führer herabſetzende gel Aeußerungen. 10.. Vorfalle ſitzt der Angeklagte in Un⸗ en der 80 tt. Zur heutigen Verhandlung waren 155 p. als e des Hotels und Oberſt a. D. let ö ſelbſt Shrenzeugen geladen. Der Angeklagte mt will ſich an den Vorfall nur dunkel erinnern und zwar ſei ihm die Erkenntnis ſeiner Entgleiſun⸗ gen erſt gekommen beim Anſichtigwerden des Schloſ⸗ ſes. Durch die Teilnahme an zahlreichen Rennen habe er etwa 30 Kopfſtürze und andere Verletzun⸗ gen erlitten und an jenem Abend habe er mehr als ihm zuträglich Bockbier, Wein und eine Reihe Schnäpſe getrunken. In dieſem Zuſtande ſei er leicht erregbar und er könne die Möglichkeit der Aeußerungen nicht abſtreiten. Seine Frau, die ein⸗ mal zu einem Beſuche hier war, bekundete, er habe eine Neigung zu„Spitzfindigkeiten“ und nach den Erhebungen hat er in Baden-Baden einen ähnlichen Vorfall heraufbeſchworen. Die Ausſagen des Ge⸗ ſchäftsführers und des anderen Zeugen wie des Be⸗ amten der geheimen Staatspolizei ließen keinen Zweifel an den ſtaats feindlichen Aeu⸗ ßerungen des Angeklagten, die zweifellos auch von einer inneren Einſtel lung beeinflußt wurden. Der Gerichtsarzt, Med.⸗Rat Dr. Götzmann, ver⸗ breitete ſich über die verſchiedenen Auswirkungen des Alkoholgenuſſes und kam zum Schluſſe, daß der An⸗ geklagte den Menſchen zuzurechnen iſt, die ſich ſelbſt bei ſtarkem Alkoholgenuß äußerlich korrekt zu benehmen wiſſen, aber innerlich nicht mehr die volle Ueberlegung ihres Tuns haben. Bei dem An⸗ geklagten kämen noch die Kopfverletzungen hinzu. Aber trotzdem ſei dem Angeklagten nicht der 851 (Ausſchluß der Willensfreiheit) zuzubilligen, wohl aber der Abſatz 2 dieſes Paragraphen, eine erheb⸗ liche Verminderung der Zurechnungsfähigkeit. Unter Berückſichtigung der Feſtſtellungen des Gutachters verurteilte das Gericht den An⸗ geklagten nach längerer Beratung zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von fünf Monaten, abzüglich zwei Mo⸗ nate zwei Wochen Unterſuchungshaft, wobei auch der § 134 RStGGB. berückſichtigt wurde(böswillige Be⸗ ſchimpfung des Reichs, der Länder, ihrer Verfaſſung, ihrer Wehrmacht uſw.]). Der Vertreter der Anklage [(Erſter Staatsanwalt Dr. Trunk) hatte acht Mo⸗ nate Gefängnis beantragt. Die Oeffentlichkeit war während der Verhandlung wegen Gefährdung der Staatsſicherheit ausgeſchloſ⸗ ſen. Im übrigen verlief der Sonntag ziemlich ruhig, der ſchon im Zeichen der Ferien ſtand. Der Bahnverkehr ſtand über das Wochenende ganz im Zeichen eines regen Ferienverkehrs. Infolge des Ferien⸗ beginns war ein ſehr lebhafter Fernverkehr zu ver⸗ zeichnen, ſo daß die Fernzüge trotz erheblicher Ver⸗ ſtärkung vollbeſetzt ihre Strecken zurücklegten. Die⸗ ſer ſtarke Fernverkehr hielt auch am Sonntag in der gleichen Stärke an. Am Sonntag mußten außer den beſchleunigten Perſonenzügen nach Freiburg—Baſel und Konſtanz, ſowie durch das Neckartal noch der Schnellzug Berlin und Hamburg nach Baſel doppelt gefahren werden, um dem Andrang gerecht werden zu können. Außerordentlich rege war auch der Aus⸗ flugsverkehr in das Neckartal, der durch das ſchöne Wanderwetter gefördert wurde. Verſchiedene Sonderzüge führten zu einer wei⸗ teren Belebung des Reiſeverkehrs. So fuhren 350 Wanderfreunde mit dem Oden waldklub nach Neckarſteinach und 400 Angehörige der Pfälzi⸗ ſchen Mühlenwerke benützten einen Sonder⸗ zug nach Bingen. Dem Ferienſonderzug Baſel Berlin ſtiegen hier 120 Mannheimer zu, die auf dieſe Weiſe raſch und billig nach der Reichshauptſtadt ge⸗ langten. Weiterhin berührten den Mannheimer Hauptbahnhof im Durchlauf ein Sonderzug der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Düſſeldorf mit 700 Reiſenden nach Schiltach, der Ferienſonderzug Stuttgart Dortmund, der mit 450 Reiſenden beſetzt war und ſchließlich ein Verwaltungsſonderzug der Schweizeriſchen Bundesbahnen mit einer aus 460 Reiſeteilnehmern beſtehenden Geſellſchaft von Baſel nach Hamburg. Gute Leiſtungen der Rheinauer Feuerwehr Als am Samstag die Rheinau zugeteilte 8. Kom⸗ panie der Freiwilligen Feuerwehr zu ihrer diesjährigen Hauptübung angetreten war, empfing man ſchon durch die ſaubere Ausrüſtung einen guten Eindruck, der ſich ſpäter noch verſtärkte, als im Schul⸗ hof die Exerzierübungen begannen. Die unter einem ſtraffen Kommando ſtehenden Feuerwehrleute bewieſen eine tüchtige Schulung und führten tadelloſe Freiübungen vor. Das ſchulmäßige Exerzieren an den Geräten lieferte ebenfalls den Beweis eines gu⸗ ten Ausbildungsſtandes. Der Löſchübung lag die Annahme zugrunde, daß durch Unachtſamkeit ein im Hof des Hauſes Däniſcher Tiſch Nr. 1b ſtehender beladener Heuwagen in Brand geraten war. Das Feuer, durch ſtarken Nordoſtwind ſehr begünſtigt, iſt auf den Heuſpeicher des 95 Meter langen Gebäudes übergeſprungen und gefährdet nicht nur die Wohnung im Weſtteil des Gebäudes, ſondern auch das angrenzende weſtliche Haus, während das angebaute Rückgebäude Däniſcher Tiſch Nr. 3 bereits vom Feuer ergriffen iſt. Die Rheinauer Feuerwehr trug den Löſchangriff umter Auslegung verſchiedener Schlauchleitungen vor, ſo daß die Einkreiſung der„Branoſtelle“ möglich war. Auf der Straße ſchloß ſich eine naſſe Spritzprobe an, die mit Schlauchwerfen verbunden war. Die im Beiſein der Offiziere vorgenommene Kritik fiehrecht günſtig aus. Branddirektor Mikus ſtellte feſt, daß die Exerzierübungen ſo aus⸗ geführt worden ſeien, wie man das gerne überall ſehen würde, daß die Schläuche gut vorgetragen wur⸗ den und daß die verlangte Ruhe herrſchte. Vor allem freue es ihn, eine große Anzahl jüngerer Leute in der Rheinauer Kompanie angetroffen zu haben. Als ſpäter die Mannſchaft verſammelt war, wie⸗ derholte Branddirektor Mikus ſeine Kritik und ſtellte auch hier feſt, daß die Kompanie einen guten Ein⸗ druck hinterlaſſen habe, der zeige, daß man das Jahr über nicht müßig war. Allerdings dürfe man nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Für die gelei⸗ ſtete Arbeit wurde den Wehrleuten Dank ge⸗ ſagt, in den auch der Dank der Stadtverwaltung eingeſchloſſen war. Kommandant Held, der zahl⸗ reiche Kommandanten und Offiziere der übrigen Kompanien der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim begrüßen konnte, dankte ſeinen Kameraden für die rege Teilnahme an den bisherigen Uebungen und fand auch freunoͤliche Worte für die Frauen der Wehrleute. Brandoirektor Knäbel(Zellſtoff) empfahl den übrigen Kommandanten das bei dieſer Uebung Gezeigte zur Nachahmung, denn es ſei die beſte diesjährige Hauptübung geweſen. Im übrigen ſchloß er ſich dem geſpendeten Lob des Branddirek⸗ tors an und bat die Wehyleute, ſtets treu zur ge⸗ meinnützigen Sache ſtehen zu wollen. Bei Muſik und Tanz vergingen die nächſten Stunden wie im Fluge. n Ein Radfahrerzuſammenſtoß hatte am Brücken⸗ kopf der Friedrichsbrücke große Aufregung zur Folge. Ein aus der Dammſtraße kommender und auf die Friedrichsbrücke einbiegender Radfahrer war mit einem in gerader Richtung auf der Brückenſtraße fahrenden Radler zuſammengeſtoßen, weil keiner dem anderen die Vorfahrt gewähren wollte. Der Anprall war ſo heftig, daß beide Fahrräder erheblich beſchädigt wurden, was eine große Schimpferei beider Beteiligten zur Folge hatte, die gegenſeitig ihre Erſatzanſprüche geltend machten. e Rückwärts aufgefahren iſt in der Breiten Straße ein Radfahrer, der in raſcher Fahrt hinter einem Kraftwagen fuhr, ohne richtigen Abſtand ein⸗ zuhalten. Als der Kraftwagenführer gezwungen war, plötzlich anzuhalten, weil ein vor dieſem fah⸗ renden Wagenzug der Oc wegen eines in unvor⸗ ſichtiger Weiſe die Straße überſchreitenden Fuß⸗ gängers ſcharf abbremſen mußte, konnte der Radler nicht raſch genug halten. Bis die Rücktrittbremſe anſchlug, war der Radler bereits auf die rückwär⸗ tige Stoßſtange des Kraftwagens aufgeprallt und zu Boden geſchleudert worden, ohne daß er ſich hierbei erhebliche Verletzungen zuzog. ei Ein gekentertes Paddelboot rief unterhalb der Hindenburgbrücke auf der Neckarwieſe einen größeren Menſchenauflauf hervor. Man fand es zu luſtig, wie ſich ein Padoͤler abmühte, ſein kieloben treibendes Faltboot wieder flott zu bekommen. Der Paddler, der die Kunſt des Segelns nicht beherrſchte, ver⸗ ſäumte es, eine ſtarke Böe rechtzeitig abzufangen, ſo daß das Boot kenterte. Glücklicherweiſe konnte der junge Mann gut ſchwimmen und ſo vermochte er ohne weiteres die ganze Aufmerkſamkeit ſeinem Boot zuzuwenden. Allerdings koſtete es manche Mühe, bis er das Boot mit dem unter das Waſſer hängenden Segel bei dem ſtarken Wellengang und dem Sturm an Land gedrückt hatte. Zahlreiche Aus⸗ rüſtungsgegenſtände gingen ihm verloren. Da er bei den untäti« herumſtehenden Zuſchauern keine Hilfe fand, dauerte es lange Zeit, bis das Boot an Land geſchafft und vom Waſſer entleert war. i Das Geſchäftszimmer des Kreisjägermeiſters iſt vom Pfälzer Hof nach dem Rathaus, Zimmer 7. verlegt. Sprechſtunden: Montags bis Freitags von 15.30 Uhr bis 18 Uhr. ie Ein Mannheimer Tondichter kommt zu Wort, Am Dienstag, den 23. Juli, findet wiederum im Friedrichspark ein großes Konzert des Philharmo⸗ niſchen Orcheſters unter der Leitung von Kapellmei⸗ ſter Becker ſtatt. Das Programm führt auch dieſes⸗ mal eine Reihe auserleſener Werke auf. Als be⸗ ſonderes Ereignis kommt eine Suite in vier Sät⸗ zen zum Vortrag, betitelt„Unter ſüdlichem Him⸗ mel“, von unſerem einheimiſchen Tondichter Max Hohberg. Der Komponiſt wird ſein Werk, das wiederholt in der Oeffentlichkeit mit großem Beffall aufgenommen wurde, ſelber leiten. Das erprobte Orcheſter bürgt dafür, einen genußreichen Abend in dem prächtigen, alten Parke zu bieten. z Für den Abtransport des Zirkus Straßburger ſtehen bereits ſeit Samstag die Sonderzüge auf den Abſtellgleiſen des Bahnhofs Mannheim⸗Neckarſtadt bereit. Allerdings werden die Wagen erſt dann be⸗ nötigt, wenn die letzte Vorſtellung zu Ende iſt, denn auch in der Abſchiedsvorſtellung am Montag ⸗ nachmittag wird ungekürzt das volle Programm geboten. Erſt wenn der letzte Beſucher das Spiel⸗ zelt verlaſſen hat, wird der unbemerkt vorbereitete Abbruch durchgeführt. Tvageolealeucies Montag, 22. Juli Nationaltheater:„Violetta“(La Traptota), Oper von Verdi, Miete G, NS, 20 Uhr. Autobus ſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Ladenburg Schriesheim Lud wigstal— Schriesheimer Hof Wilhelmshof— Neckorſteinach— Walöhilsbach e— Molkenkur— Schloß Heidelberg— Maun⸗ heim. Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab Paradeplatz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Vortets⸗Programm. Roſarium, Nenoſtheim: Geöffnet von 16.30 bis 20 Uhr. .25 Uhr Worms Tanz: Kaffee Voterland. Lichtſpiele: Univerſum„Die Schloßherrin vom Li⸗ banon“.— Alhambra:„Der Koſak und die Nachti⸗ gall“.— Schauburg:„Wer wagt, gewinntl“ Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und e bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Die de utſchs Seele. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleſhe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr; Leſefäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. 4. Seite Nummer 330 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juli 1988 Göring Erlaß auch für Baden richtunggebend Eine Erklärung des Reichsſtatthalters vor den Miniſtern * Karlsruhe, 21. Juli. In einer Beſprechung des Reichsſtatthalters mit den badiſchen Miniſtern wurde die ſinngemäße An⸗ wendung des Erlaſſes des preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten gegen den politiſchen Katholizismus in Ba⸗ den erörtert. Der Reichsſtatthalter ſtellte nach dem Be⸗ richt des„Führers“ feſt, daß der Nationalſozialismus gleich nach der Machtübernahme die Vorausſetzung geſchaffen hat, um ein gutes Verhältnis zwiſchen der katholtſchen Kirche und dem nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat herzuſtellen. Von kirchlicher Seite be⸗ durfte es zu einem guten Einvernehmen nur guten Willens. Es wird niemand im Zweifel darüber ſein, daß die katholiſche Kirche genau ſo wie die anderen chriſtlichen Bekenntniſſe in Deutſch⸗ land burch den Bolſchewismus vernichtet worden wären, wenn wir heute nicht einen nationalſozialiſtiſchen Staat hätten. Welche Gefahr für die Kirche mit der Zerſchlagung der Gottloſenverbände abgewendet worden iſt, er⸗ gibt ſich ganz augenſcheinlich, wenn man ſich klar macht, in wie außerordentlichem Umfange die Kir⸗ chenaustritte, die unter der ſchwarz⸗roten Herrſchaft von Jahr zu Jahr anſchwollen, mit unſerer Macht⸗ übernahme zurückgingen, und weiterhin die Ein⸗ nahmen aus den Kirchenſteuern ebenſo wie die des Staatsſteuern dank der Wiedergeſundung der Wirt⸗ ſchaft ſich erhöhten. Die Kirchen hätten angeſichts dieſer unleugbar poſitiven Leiſtungen des Staates allen Grund, ihm nicht nur dankbar zu ſein, ſon⸗ dern aus innerer Ueber zeugung mit ihm zu arbeiten. Wir haben jederzeit alles getan, um mit den leitenden Stellen der katholiſchen Kirche zu einem freunoͤſchaftlichen Einvernehmen zu kom⸗ men und Gegenſätze auszuſchalten. Nach unſeren Erfahrungen in Baden muß ich aber ebenſo wie Miniſterpräſident Göring feſtſtellen, daß alle unſere Beweiſe des guten Wil⸗ lens keinen entſprechenden Widerhall gefunden haben. Wir mußten die Ueberzeugung ge⸗ winnen, daß einem Teil der Geiſtlichkeit an einem guten Einvernehmen gar nichts gelegen iſt, daß vielmehr fortgeſetzt ſchwere politiſche Ent⸗ gleiſungen von Geiſtlichen feſtzuſtellen ſind. Offenſichtlich haben die oberen kirchlichen Be⸗ hörden nicht verſucht, dieſe widerſpenſtigen Kreiſe in die durch die ſeelſorgeriſchen Aufgaben gezogenen Schranken zurückzuweiſen. Nach allen dieſen Wahr⸗ nehmungen begrüße ich die Initiative des preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten, die eine klare Scheidung zwiſchen Religion und Politik herbeiführt, und ich wünſche, daß der Erlaß ſinngemäß auf Baden übertragen wird. Danach muß jede feindſelige Auseinanderſetzung des politiſchen Katholizismus mit dem Nationalſozia⸗ lismus, wie wir ſie täglich in politiſchen Kanzelreden, ſogenannten religiöſen Nachmittagen und Abenden, erleben, und die im Konkordat ausdrücklich unter⸗ ſagt iſt, aufhören. Denn der Nationalſozia⸗ lis mus iſt das Geiſtesgut des heutigen Staates, und wer dagegen hetzt, erweiſt ſich als Staats ⸗ feind, gleichgültig, ob er gelegentlich ein nichts⸗ ſagendes Lippenbekenntnis zum Staate oder zum Staatsgedanken ſchlechthin ablegt. Es kann daher auch nicht geduldet werden, daß die nationalſoziali⸗ ſtiſche Geſetzgebung den Gegenſtand kirchlicher Aus⸗ einanderſetzung bildet. Unter keinen Umſtänden kann künftig eine Auseinanderſetzung mit dem Nationalſozialis⸗ mus im Religionsunterricht mehr zugelaſ⸗ ſen werden. Geiſtlichen, die die religiöſe Unter⸗ weiſung der Jugend zu politiſcher Agitation miß⸗ brauchen, muß das Lehramt entzogen werden, denn in dem Augenblick, wo der Geiſtliche Religionsunter⸗ richt erteilt, iſt er Staatsdiener. Sommerliches Paris 75 Von Dr. Hanns⸗Erich-Haack Paris, im Juli. Der franzöſiſche Nationalfeiertag iſt überſtanden. Drei Nächte lang ſpielten an allen Straßenecken Orcheſter, überall drehten ſich auf dem Aſphalt junge und alte Pärchen, überall wurde viel geſungen und getrunken. Damit tobte ſich das Volk wieder einmal gehörig aus und ſchaffte„neue Verhältniſſe“, die nun wenigſtens ein Jahr dauern ſollen. Aber wer weiß das? Immerhin iſt fürs erſte die Sommer⸗ Satſon von Frankreichs Hauptſtadt zu Ende und damit auch die Bemühungen der Behörden, durch Attraktionen aller Art die ſeit einigen Jahren aus⸗ gebliebenen ausländiſchen Beſucher wieder nach Paris zu ziehen, obwohl es unbeſtreitbar die teuerſte Stadt des Kontinents wurde. Man verſuchte aller⸗ hand zum Fremdenanreiz: Muſik, Theater, Kunſt und Sport mußten in gleicher Weiſe herhalten, um etwas Außergewöhnliches zu ſchaffen. Auch die Stra⸗ ßen und die öffentlichen Gebäude wurden, wie ſchon im Vorjahr, wieder von allen Seiten ange⸗ ſtrahlt, und über der Seine wurden verſchiedentlich Feuerwerke mit großem Getöſe abgebrannt. Mit dem 16. Juli hat ſich der Vorhang geſenkt. Das offizielle Paris reiſt in die Ferien.„Man geht aufs Land“, und bis Ende September iſt jetzt eben Paris nicht zu Hauſe. Vor den Sommerfeſten hatte der„hohe Kommiſſar des Tourismus“— ſo etwas gibt es wirklich— geſagt, in dieſem Jahre müſſe an der„Saiſon“ auch die breite Maſſe des Volkes be⸗ tetligt werden, und es ſollten nicht wieder nur haupt⸗ ſächlich große Treffer für die vermögenden Kreiſe ſein. Man plante Volks feſte. Das Motto der Behörden war dabei:„Damit das Glück Paris hold ſei, muß es ſelbſt guter Laune ſein“. Der Wille iſt zu loben, die Ausführung aber verſagte. Zwar gab es einige größere Feſte, worunter beſonders das Feſt der franzöſiſchen Provinzen auffiel, eine Veranſtal⸗ tung, zu der man iene große Reihe Trachtengruppen nach Paris kommen ließ. Auch die ausländiſchen Militär⸗Muſtikkapellen, die man in den Straßen der Stadt und in den Tuilerien⸗Gärten ſpielen ließ, waren für das Volk beſtimmt. Aber alles zuſammen ergab noch kein„Volksfeſt“ denn die Maſſe ſtand lediglich beiſeite und beſtaunte das„Spektakel“. Man ging an der Seele des Volkes vorbei. Ferner kommt es darauf an, daß eine völlige Entpolitiſierung der konfeſſionellen Jugend⸗ verbände herbeigeführt wird. Das iſt im Konkordat ganz unzweidentig feſtgelegt, indem es beſtimmt, daß die Verbände ausſchließlich religiöſe, karitative oder ſoziale Aufgaben zu erfüllen haben. Mit allen dieſen Aufgaben haben aber mili⸗ täriſche Gelände⸗ und ſportliche Uebungen nicht das geringſte zu tun. Wir werden darüber wachen, daß das Konkordat auch in dieſem Punkte ſtreng befolgt wird. In der gleichen Weiſe ſind alle äußeren Merkmale einer Verbandszugehörigkeit, wie das Führen von Verbandsfahnen, Wimpeln und Abzei⸗ chen, nicht mit einer rein religiöſen Betätigung zu vereinbaren. Ausgenommen ſind dabei die Kirchen⸗ fahnen und Symbole. Ferner iſt es notwendig, daß das Beamten⸗ tum ebenſo wie die Partei einem konfeſſionellen Streit entzogen werden muß. Der Beamte ſteht in einem ähnlichen Treueverhältnis zum Staat wie der Parteigenoſſe. Er muß ſich daher ſelbſt ſagen, daß er einen zu⸗ verläſſigeren Beweis ſeiner Treue gegenüber dem Staat gibt, wenn er ſeine Kinder indie Staats⸗ jugend und in die ſtaatlichen Schulen ſchickt, als wenn ſie in konfeſſtonelle Jugendverbände oder Schulen gehen, in denen häufig genug Entglei⸗ ſungen politiſcher Art feſtgeſtellt werden. Auf der gleichen Linie liegt die politiſche Unterri ch⸗ tung und Erziehung der Beamtenſchaft durch unſere nationalſozialiſtiſche Preſſe. Die gleiche Behandlung wie die Kreiſe des politiſchen Katholizismus verdienen die ſtaatsfeindlichen Gruppen der radikalen Be⸗ kenntnisfront. Erſt kürzlich hat wieder ein Karlsruher Bekenntnis⸗ geiſtlicher in Müllheim von der Kanzel herunter eine ausgeſprochen politiſche Hetzrede gehalten. Der Reichsſtatthalter gab Anweiſung, nach den Richtlinien des Göring⸗Erlaſſes in Baden eine klare Trennung der Aufgabengebiete von Re⸗ ligion und Politik zu gewährleiſten und ſprach zum Schluß die Erwartung aus, daß die zu ergrei⸗ fenden Maßnahmen dazu beitragen werden, die un⸗ erfreulichen Erſcheinungen, wie ſie da und dort her⸗ vorgetreten ſind, zu beſeitigen, und zu einem guten Einvernehmen zwiſchen Kirche und Staat zu ge⸗ langen. zwölftauſend- und noch zu wenig Ein Fahr Sportamt„Kraft durch Freude“ Als am 15. Juli 1934 das Sportamt Mannheim⸗ Ludwigshafen der NSG.„Kraft durch Freude“ er⸗ richtet wurde und mit den erſten Kurſen begann, da waren es wenige Volksgenoſſen, die den Zweck dieſer Einrichtung für die Geſtaltung des Feierabends zu einem Jungbrunnen der Erholung und Lebensfreude erkannten und ſich an den Kurſen beteiligten. Aber unaufhörlich ſtiegen die Teilnehmer⸗ zahlen an, womit am beſten erwieſen iſt, daß der Gedanke, jedem nach ſchwerer Arbeit frohe Stunden und Erholung durch Leibesübungen zu verſchaffen, richtig war. So mußten bald neue Kurſe errichtet und ſolche auf anderen ſportlichen Gebieten in das Programm aufgenommen werden. Bereits im Monat Februar 1935 nahmen wöchentlich über 1000 Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen an den Kurſen teil und ſind damit für die Leibesübungen gewonnen worden. Im Monat Dezember 1934 wurde mit der Errich⸗ tung eines Stützpunktes in Heidelberg auch dort mit Kurſen begonnen, die ſich ebenfalls bald eines leb⸗ haften Zuſpruchs erfreuen konnten. Seit Anfang Juli 1935 iſt auch Weinheim erfaßt und, ſoweit ſich heute ſchon nach kaum zwei Wochen feſtſtellen läßt, iſt auch dort mit einer ſteten Zunahme der Beteili⸗ gung an den Kurſen zu rechnen. Mit 1766 Teilnehmern in der vergangenen Woche wurde die bisher höchſte Beſucherzahl erreicht. Seit Beſtehen des Sportamtes wurden 23 Sport⸗ lehrer und 17 Gymnaſtiklehrerinnen beſchäftigt. Auf dieſe Weiſe verhilft die S⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ überdies einem ſchwer leidenden Be⸗ rufsſtand zu Arbeit und Brot. Im erſten Halbjahr wurden ungefähr 1354 Stun⸗ den in den einzelnen Kurſen gegeben. Vom 15. Ja⸗ nuar bis 15. Juli 1935 waren es 2524 und insgeſamt kommt man auf die ſtattliche Zahl von rund 3880 Stunden. Innerhalb des Jahres wurden 12223 Jahresſportkarten ausgegeben, alſo 12000 Menſchen haben an den verſchiedenen Kurſen teilgenommen und die Leibesübungen ſchätzen und lieben gelernt, das iſt ein Erfolg, auf den das Sportamt mit Recht ſtolz ſein kann. In der Zeit des einjährigen Beſtehens wur⸗ den 801 Kurſe durchgeführt, an denen 53378 Volksgeuoſſen und Volksgenoſſinnen beteiligt waren. Bemerkenswert iſt, daß ſich unter den Teilneh⸗ mern ſogar Frauen im 64. und 68. Lebensjahr befinden, und ein Kurſus in fröhlicher Gymnaſtik und Spiele die Großmutter, Mutter und Tochter von einer Familie aufweiſt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß beſonders in den ſportlich fachlichen Kurſen ſchon ſo manches Talent für den Leiſtungsſport entdeckt wurde. Eine Fülle von Volksgenoſſen ſind nach ihrer Teilnahme an den Kurſen den Vereinen als Mit⸗ glied beigetreten. So hat ein Kleinkaliber⸗Schützen⸗ Verein aus 3 Kurſen im Schießen nicht weniger wie 55 neue Mitglieder gewonnen, um nur ein Beiſpiel zu nennen. Wenn man das neue Sportprogramm Juli September, das koſtenlos zur Verfügung geſtellt wird, einer näheren Betrachtung unterzieht, ſo muß man feſt⸗ ſtellen, daß nahezu in allen gangbaren Sportarten Kurſe durchgeführt werden. Dadurch iſt es möglich gemacht, daß auch die früher einer beſttzenden Klaſe vorbehaltenen Sportarten, wie Tennis uſw. von den Minderbemittelten gelernt und geübt werden kön⸗ nen. Selbſt den Volksgenoſſen der älteren Jahrgänge iſt durch Errichtung von Kurſen für Aeltere Rechnung getragen, damit auch ſie Leibes⸗ übungen treiben und daraus neue Kraft und Ne. bensfreude ſchöpfen können. Weiterhin wurden in Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Weinheim ſportärztliche und allgemeine Beratungsſtellen zu koſtenloſer Benut⸗ zung eröffnet. Das Sportamt wird auch weiterhin in der Er⸗ füllung ſeiner Aufgaben alles daran ſetzen, bis das nach dem Willen des Führers geſteckte hehre Ziel daß jeder deutſche Volksgenoſſe in ſel⸗ nem eigenen Intereſſe und im Intereſſe der Volks geſundheit und Volksertüchtigung Leibesübungen treibt, erreicht iſt. Wie wird das Wetter bis Ende Jul? Witterungsvorausſage ſür die Zeit vom 21. bis 31. Juli 1935, herausgegeben am 20. Juli vom Reichswetterdienſt in Verbindung mit der Stagt⸗ lichen Forſchungsſtelle für Langfriſtvorherſagen. Das ſchöne, Wetter der vorwiegend trockene vorigen Woche ging vom 15. an in etwas unbeſtän⸗ digeres Wetter über, wobei jedoch die Witterung im großen und ganzen, beſonders in Süddeutſchland, ein freundliches Gepräge behielt. Dieſes nicht unfreundliche, andererſeits aber auch nicht ganz beſtändige Wetter mit einem Wechſel zwiſchen Aufheiterungen und kürzeren, teilweiſe ge. wittrigen Niederſchlägen wird in den nächſten Tagen a im Weſten des Reiches und in Süddeutſchland für einige Tage vorwiegend heiteres und trockenes Wetter eintreten, J während in Norodeutſchland, beſonders im Küſten⸗ gebiet und in Oſtpreußen, eine leichte Unbeſtändig⸗ Darauf wird wahrſcheinlich m noch fortbeſtehen. Dann wird keit bleiben wid. ganzen Reich bei maritimer und polarmaritimer Luftzufuhr wieder Abkühlung und ſtärker unbeſtän⸗ diges Wetter mit häufigeren Niederſchlägen eintreten. In der erſten Hälfte des letzten Julidrittels wer⸗ den die Temperaturen bei ſtarkem Wechſel im ö Mittel ziemlich normal ſein. In der zweiten Hälfte wird es im ganzen kühler als normal ſein. Die Zahl der Tage mit Niederſchlag wird im letzten Juliòrittel im mittleren Norddeutſchland und in Oſtpreußen meiſtenorts 5 überſchreiten, jedoch wer⸗ den die Niederſchläge an manchen Tagen nur gering⸗ fügig ſein. Die Sonnenſchein dauer wird in Süddeutſchland in den 11 Tagen 70 Stunden über⸗ ſchreiten. eee. Krieg gegen Verwahrloſung Kampf gegen abgebröckelte Faſſaden, häßliche Firmenſchilder und überflüſſige Fremoͤworte 5 In den deutſchen Städten wird zur Zeit ein Feld⸗ zug vorbereitet, an dem die Deutſche Arbeits⸗ Es handelt ſich um den front ſtark intereſſiert iſt. Kampf gegen abgebröckelte Faſſaden, verblaßte Gie⸗ bek⸗ und Reklameflächen und ganz beſonders gegen alte und häßliche Firmenſchilder. Die verantwortlichen Oberbefehlshaber in dieſem Krieg ſind die Handwerkskammern, und als Adjutanten ſind die Vertreter der verſchie⸗ denen Innungen tätig. Als wiſſenſchaftlicher Be⸗ rater ſteht ihnen der Deutſche Sprachverein zur Seite. Die Maler und Reklamefach⸗ leute ſind unermüdliche Truppen, die ſchon jetzt in heftige Vorpoſtengefechte verwickelt ſind. Zunächſt ſind in zahlreichen Städten Spione tätig, die aller⸗ dings leicht daran kenntlich ſind, daß ſie ſich beſon⸗ ders gern vor verwahrloſten Häuſerfronten aufhal⸗ ten, einen ſcharfen Späherblick auf die Firmenſchil⸗ der richten und dann in ein dickes Notizbuch geheim⸗ Dafür waren die„mondänen Feſte“ wieder ſehr gepflegt. Es gab Galavporſtellungen aller Art: in der Oper, in der komiſchen Oper und allen mög⸗ lichen Theatern. Größen aus aller Herren Länder erſchienen während dieſer Zeit auf den Pariſer Bret⸗ tern. Auf dem Montmartre feierte man einen gro⸗ ßen Ball unter dem Zeichen Touloſe Lautrecs, des geiſtreichen, wenn auch umſtrittenen Malers der Leichtlebigkeit um die Jahrhundertwende. Dort ſah man nur die ganz große und die Halbwelt. Ver⸗ bunden waren alle derartigen Feſte mit„gaſtrono⸗ miſchen Ereigniſſen“. Auf die Reichhaltigkeit des Eſſens und des Trinkens wurde größter Wert ge⸗ legt, und die Kochakademie von Paris bekam wirk⸗ lich viel zu tun. Ueberall wirkten auch„natürlich“ Prinzen und Fürſtlichkeiten aller Art mit. Präſi⸗ denten und Vorſtände ſetzten ſich faſt ausſchließlich aus dem alten franzöſiſchen Adel zuſammen, der nun plötzlich wieder einmal auftauchte. Dami: hängt es zuſammen, daß es auch auf den Renn⸗ plätzen, dem beliebten Tummelplatz des franzö⸗ ſiſchen Adels, viele Feſte gab, deren größtes das Nachtrennen von Longchamps war. Die Rennbahn und alles wurde in hellſtes Licht getaucht. Die ſchwarzen oder— für ganz Vornehme— die dun⸗ kelblauen Fräcke ſtachen im Jupiterlicht aufreizend ſcharf von der weißen Hemdoͤbruſt ab, und die großen (richtiger geſagt die kleinen) Abendkleider berau⸗ ſchend ſchöner und weniger ſchöner Frauen runde⸗ ten das Geſamtbild feſtlich ab. Und dennoch konnte alles Licht die Hohlheit derartiger Feſte nicht ver⸗ bergen, und es konnte nicht verhindern, daß es doch noch viele Zuſchauer gab, denen die armen Pferde, die über die ihnen ungewohnte nächtliche Bahn ge⸗ jagt wurden, aufrichtig leid taten. Im Schatten der Notre Dame wurden an vier Tagen mit einem Aufwand von einer Million Fran⸗ ken Paſſionsſpiele aufgeſührt. Der Stoff war mittelalterlichen franzöſiſchen Quellen entnommen. Der Geſamtrahmen, in der Mitte das gewaltige go⸗ tiſche Portal der Kirche, konnte nicht ſchöner ſein. Aber ſowohl den Schauſpielern wie dem Publikum fehlte jede innere Beziehung zu den geſpielten Vor⸗ gängen, ſo daß auch hier ein Schlag ins Leere getan wurde. Alles in allem gab es zwar viele beachtliche Feſte, aber das Volk wurde davon keineswegs er⸗ faßt, und es iſt auch nur bedingt ein Anreiz für fremde Beſucher geweſen. Doch die drei Nächte um den Nationalfeiertag herum haben alles das wieder gut gemacht. Das Volk freute ſich und wurde durch die natürliche Un⸗ gebundenheit des feſtlichen Straßenlebens angeregt und entſpannt, womit der Zweck erreicht war. So kann denn die Sonne weiter unbarmherzig auf Pa⸗ ris ſcheinen. Der kleine Mann bleibt ſo weit wie möglich zu Hauſe, um erſt in der Abenddämmerung wieder auf ſeine Straßen zu gehen, die ihren alten Zauber, ihre Heimlichkeit und ihre oft romantiſche Silhoutte beſonders an der Seine entlang über alle künſtlichen Bemühungen, Paris anziehend zu geſtal⸗ ten, bewahrt haben und bewahren werden. Vertauſchte Rollen Als junger Schriftſteller ſchrieb Hermann Löns für eine Hannoverſche Zeitung luſtige Wochenplau⸗ dereien unter dem Pſeudonym„Fritz von der Leine“. Eines Nachts kam er mit einem Freund von einer Bierreiſe heim. Weil die beiden durch fröhlichen Geſang die Nachtruhe ſtörten, wollte ein Schutzmann ſie aufſchreiben. Löns beachtete weder die Verwar⸗ nung, noch antwortete er auf die Fragen des Be⸗ amten nach Namen und Adreſſe. „Wiſſen Sie den Unterſchied zwiſchen Ihnen und uns?“ fragte er.„Sie ſehen blau aus und ſind's nicht— wir ſehen nicht blau aus und ſind es!“ Der„Blaue“ verſtand Humor, beſah ſich Fröhlichen näher und ſagte: „Sie kenn' ich doch! von der Leine?“ „Jawohl!“ rief Löns und umarmte den Schutz⸗ mann. „Mit Ihnen möchte ich ſchon mal eine Bierreiſe machen!“ ſagte der Blaue. Flugs zog Löns den Notizblock und den Blei⸗ ſtift hervor.„Wird gemacht!“ rief er,„wenn Sie dienſtfrei haben, holen wir Sie ab. Sie heißen und wohnen?“ Der Schutzmann gab Antwort. „Sp!“ ſagte Löns mit ſtrenger Miene,„Sie ſind notiert, koſtet Strafe. Machen Sie nicht wieder ſo etwas. den Sind Sie nicht der Fritz nisvolle Zeichen malen. Den jeweiligen Hause i beſitzern oder Geſchäftsinhabern werden aber diet Aufzeichnungen in allgemeinverſtändliches Deutſch überſetzt und in Form von Koſtenanſchlägen überreicht. 9 Gleichzeitig mit dem rein techniſchen Bombarbe⸗ ment der Malermeiſter tritt dort, wo es not tu, der Deutſche Sprachverein auf den Plan und reſtet ö mit gefällter Feder tapfere Attacken gegen alle ſprach lichen Unzulänglichkeiteß und gegen überflüſſige und veraltete Fremoͤworte, wie z. B. die Bezeichnungen„Comptoir“ und„Con⸗ ſiſſerie“. Auch widerſinnige Aufſchriften, wie„Ko⸗ 6 lonialwaren, Petroleum und andere Delikateſſen“ ſollen verſchwinden. Die Reichshauptſtabt ſteht zur Zeit in vorderſter Reihe in dieſem Kampf. Sie will ſich nämlich zur Olympiade in beſonders ſchönem Gewand präſentie⸗ Beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkt man den Gaſthausſchildern, bei denen die ſüddeutſchen Gaſt⸗ ren. hausſchilder als Vorbild genommen werden ſollen. An alle Gewerbetreibende aber ergeht der Ruf, dieſes Werk im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung weiteſtgehend zu unterſtützen. Das eigene Geſchäft kann durch ein ſchönes Fin menſchild nur gewinnen. Die Koſten für Neuherſtel⸗ lung oder Verſchönerung der Haus reklame ſind nicht hoch. Ebenſo, wie niemand eine ſchmutzige, zer“ knitterte Beſuchskarte abgibt, ſollte kein Geſchäſts⸗⸗ mann ein verblaßtes, häßliches Firmenſchild dulben, weil man danach ihn und ſeinen Betrieb beurteilt. Jeder Gewerbetreibende kann mithelfen, ſeine Heimatſtadt zu verſchönern, ſein Geſchäft zu heben und Malern, Tiſchlern, Klempnern, Farbenhänd⸗ lern Verdienſt zu geben und damit Kaufkraft d ſchaffen, die ihm letzten Endes wieder zugute kommt. „Kraft durch Freude“ Sport für jebermann Dienstag, 23. Juli Allgem. Körperſchule: 19.90 bis 21.30 Uhr Planetorium⸗ platz im Luiſenpark, Frauen und Männer.— 19.80 bis 21.30 Uhr Sandhofenſchule, Kriegerſtraße, Frauen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: 19.30 Ss 21.00 he Walbdhoſſchule, Oppauer Straße, Frauen. 19.30—21.80 Uhr: Humboldtſchule, Gartenfeldſtraße, Frauen. 10.30 21.0 Uhr: Mädchenberufsſchule 1, Weberſtraße 6, Frauen. Leichtathletik(Frühkurſus): 67.30 Uhr: Spielfeld 1, Frauen und Männer. Schwimmen: 19.30 bis 21 Uhr Rheinbad Frauen und Männer.— Halle 2, Frauen und Männer. „Arnold“ Tennis: Jemetls 0 bis 2 Uhr und 7 bis g ur en Der Unterricht findet Dienstags anlage des Tenntsklubs(Friedrichsring) Fortgeſchr Frauen und Männer. und Donnerstags ſtatt. Kleinkinder⸗Gymnaſtik: 16—47 Uhr: Gymnaſtikhale Stadion, für Knaben und Mädchen von—6 Jahren. Reiten: 19.80 bis 20.30 Uhr Reithalle im Schloß, Fraueß und Männer. Schießen: 17.18 bis 10.15 lir Schützenhaus der Schütte, geſellſchaft 09, Verlängerte Fahrlachſtraße, Frauen 1 Männer. Der Unterricht findet Dienstags und Donners“ tags ſtatt. Nnudern 18 bis 20 uhr Bootshaus„Amicitia R Der Unterricht findet Dienstags und Freitag ſta 5 — Stabion, 20 bis 21.30 Uhr Herſchelba, — — . 2 = Die im Al eines ſem B den hi deren einer len B gen u entwen ſind di der He loſe R hatte e ſiert. Nur sr ten ih falle ſchichte großen ſind, bürger Walze hunder ſeinen über d eee nenen. Montag, 22. Juli 1935 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 889 De GERICHTSSERICHTE AUS NAH UND FERN Das Martyrium eines Dreijährigen Zuchthaus für einen unmenſchlichen Stiefvater — Berlin, im Juli. Eine„geradezu tieriſche Grauſamkeit“ nannte der Staatsanwalt das Verhalten des 26 Jahre alten, mehrfach vorbeſtraften Walter M ar witz aus Neu⸗ kölln, der ſich vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin wegen ſchwerer Kindes⸗ miß handlungen zu verantworten hatte. Das Verhalten dieſes„Vaters“ gegenüber ſeinen Stief⸗ kindern war ſo roh und gemein, wie man es glück⸗ licherweiſe ſelbſt in den vielen Kindesmißhandlungs⸗ prozeſſen nur ſelten einmal erlebt. Charakteriſtiſch für den Angeklagten iſt ſchon ſein Vorleben. Seit dem 20. Lebensjahr hat er mit dem Gedanken geſpielt, einmal einen Menſchen totzu⸗ schlagen, um ſich dadurch Geld zu verſchaffen. Zu Freunden hat er ſelbſt einmal geäußert:„Mein Kopf iſt dem Henker verfallen, ich bin für das Zuchthaus aufgewachſen.“ Er iſt wegen Diebſtahls mehrfach beſtraft worden. Er hat ſelbſt früher dazu erklärt, er werde einen Gas⸗ erheber erſchießen und berauben. Aehnliche Pläne hat er ſpäter auch ſeiner Frau gegenüber entwickelt, der er ganz genau ſchilderte, wie er einen Raub⸗ überfall auf einen Zigarrenladen ausführen oder aber den Gasmann in der Wohnung hinterrücks mit einem Beil erſchlagen wolle. Auf dieſe Weiſe wollte er Geld erlangen,„um ſich mal ordentlich zu amüſteren“. Aus dieſer geiſtigen Einſtellung heraus iſt auch ſein Verhalten den beiden unehelichen Kindern ge⸗ genüber zu erklären, die ſeine Frau mit in die Ehe S uclitssaal 7 gebracht hatte. Er hatte am 4. März dieſes Jahres geheiratet, offenbar nur, um ein Unterkommen zu finden. In der Wohnung in Neukölln lebte außer dem Ehepaar, dem dreijährigen Horſt und dem fünf⸗ jährigen Heinz noch der Schwiegervater des Ange⸗ klagten. Beſonders der dreijährige Horſt mußte ein ſolches Martyrium durchmachen, daß er nach Schil⸗ derung der Frau ſchon weinte, wenn er ſeinen Stief⸗ vater ſah. Butter gab es nur für die Eltern, nicht aber für die Kinder. Aus den geringfügigſten An⸗ läſſen wurde der kleine Horſt verprügelt, ſo daß er bei ſeiner ſpäteren Einlieferung in das Kranken⸗ haus blutunterlaufene Verletzungen am Körper aufwies. zu, als Marwitz beim Baden den Kopf des Kin⸗ des unter Waſſer tauchte, ſo daß das Kind beinahe ertrunken wäre, nur„weil es ſchrie“. Ein anderesmal wuſch er dem Kinde den Kopf und ſetzte den Kleinen dann zum„trocknen“ ſo nahe an den heißen Ofen, daß die Stirn des Kindes ſchwere Ver⸗ brennungen zeigte. Nach Darſtſtellungen der Mutter hat der Angeklagte den Jungen auch eines nachts gezwungen, ſich auf ſeiner Decke— das Kind mußte auf dem Fußboden ſchlafen— immer wieder auf⸗ zurichten und ſitzenzubleiben. Als die Mutter dieſe„Erziehungsmethoden“ nicht mehr mit anſehen konnte, ging ſie unter einem Vor⸗ wand aus dem Hauſe und erſtattete Anzeige bei der Polizei. Die Strafkammer verurteilte den Roh⸗ ling zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr neun Monaten und drei Jahren Ehr⸗ verluſt. cee eee Der Mann mit 297 Bräuten Ein Baron ſucht paſſende Lebensgefährtin Belgrad, im Juli. Kürzlich gelang es den Polizeibehörden, den langgeſuchten Rumänen Konſtantin Man ew zu verhaften. Manew wird ſeit langer Zeit von der Bukareſter Polizei wegen vielfacher Heiratsſchwin⸗ delei geſucht. Er war im Begriff, die ſüdſlawiſche Grenze zu überſchreiten, als ihn das Schickſal er⸗ eilte. Mit Manew wurde der genialſte Heirats⸗ ſchwindler des 20. Jahrhunderts feſtgenommen. Die Spalten der rumäniſchen Zeitungen waren im Anzeigenteil oft von verlockenden Angeboten eines eleganten, reichen Barons erfüllt, der auf die⸗ ſem Wege eine herzensgute Lebensgefährtin zu fin⸗ den hoffte. Konſtantin Manew hatte ſeine beſon⸗ deren Richtlinien und Prinzipien. Er ſtand nicht auf einer Baſis mit all den vielen kleinen internationa⸗ len Burſchen, die unter irgendwelchen Verſprechun⸗ gen unerfahrenen Mädchen die letzten Erſparniſſe entwenden und dann für immer verſchwinden. Sie ſind die kleinen Hochſtapler der Liebe, die Amateure der Heiratsſchwindelei. Mit ihnen hatte der ſkrupel⸗ loſe Rumäne recht wenig gemeinſam. Sein Gewerbe halte er bis ins kleinſte muſterhaft organi⸗ ſiert. Seine Methoden hatten Stil und Format. Nur ſo konnte er dieſe Karriere machen, nur ſo konn⸗ ten ihm weit über 300 Frauen zum Opfer fallen. Es waren Damen aus allen Geſellſchafts⸗ ſchichten. Frauen, die das Leben kannten und in den großen Luxushotels in Nizza oder Paris zu Hauſe ſind. Gräfinnen, Gutsbeſitzerinnen, Baroninnen und bürgerliche Geſchäftsfrauen— ſie alle fielen auf die Walze des größten Heiratsſchwindlers dieſes Jahr⸗ hunderts herein, glaubten ſeinen Worten, trauten ſeinen Liebeserklärungen. Es war immer wieder derſelbe Weg. Nach dem Juſerat in der rumäniſchen Zeitung flatterten Dutzende von parfümierten Briefen auf den Schreib⸗ uͤſch des„Barons“, der ein Jahrzehnt ſeines Lebens in allen Zuchthäuſern Europas zugebracht hat. Die Briefe erreichten ihn in Moinoſti, einem kleinen Ort in der Nähe von Bukareſt, der den Vor⸗ dug hatte, daß Polizeibeamte nicht allzuoft den Weg dorthin fanden. Hier konnte der galante Herr in Ruhe arbeiten, konnte ſeine Rendezvous mit Hilfe neuer Kursbücher und Landkarten zurechtlegen, ohne durch uniformierte Beamte, die ſich den Herrn Baron etwas näher anzuſehen wünſchten, geſtört zu werden. Nicht etwa jede Antwortſchreiberin hatte die Ehre, die Bekanntſchaft des noblen Herrn zu machen. Er ſiebte ſeine Kundſchaft, notierte die verſchiedenen Kategorien fein ſäuberlich in Notizbücher. Oroͤnung muß ſein— auch beim Heiratsſchwindel! — Ein Gemütsathlet! Möbel aus Eheſtandsdarlehen heimlich verkauft. — Berlin, im Juli. Hinter dem Rücken ſeiner eigenen Frau hat der erſt 24 Jahre alte Bruno Marx beinahe die Lanze Wohnungsein richtung verkauft. Als er heiratete, wurde mit Hilfe eines Eheſtandsdar⸗ lebens non dem Manne eine Küche an⸗ ſeſchafft, außerdem hatte der Schwiegervater ein Schlafzimmer als Ausſteuer mitgegeben, das er aber wohlweislich ausdrücklich nur der Tochter ſchenkte. In der jungen Ehe kam es bald häufig zu Zank und Streit. Eines Tages ſchickte M. ſeine Frau unter einem Vorwand zu ihrer Mutter und benutzte ieſe günſtige Gelegenheit, um bei einem Alt⸗ möbelhändler das Mobiliar für 1920 ark zu verkaufen. Da der Händler einen Eigentums nachweis verlangte, fälſchte er unter ge⸗ ſchickter Ausnutzung eines Fettflecks die Rechnung über den Kauf der Möbel ſo um, daß anſcheinend auch das Schlafzimmer ihm gehörte. Das Geld hat er nach ſeinen eigenen Worten in 4 Tagen„vertrun⸗ ken und verſpeiſt“ Das Schnellſchöffengericht, vor dem er ſich heute zu verantworten hatte, erkannte auf 10 Monate Ge⸗ l Den Vorzug erteilte der Baron denjenigen Brie⸗ fen, die ſich durch einen beſonders ſtarken Parfüm⸗ geruch auszeichneten. Vermutlich ſchloß er daraus, daß die Schreiberin dann nicht allzu ſchnell verduften würde. Auch Briefe, die anſcheinend von älteren Damen geſchrieben waren und reelle Ver⸗ mögensangaben enthielten, fanden weiteſt⸗ gehende Beachtung. Schnell kam ein Verabredungsort zuſtande. Ge⸗ ſchniegelt und gebügelt rauſchte der Baron der Hol⸗ den entgegen. Betörte ſie mit ſeinen idealen Anſich⸗ ten, imponierte ihr durch ſeinen Fleiß und Arbeits⸗ eifer, der ihm noch nicht einmal geſtattete, ein paar Augenblicke länger als unbedingt nötig an der Seite ſeiner kommenden Frau Platz zu nehmen. Er hatte es immer eilig, der Herr Baron mit den ernſten Abſichten „Vertrauen iſt alles“, meinte der edle Herr.„Ver⸗ trauen muß die Vorbedingung einer glücklichen Ehe ſein.“ Das leuchtete ſogar den zarten Damen von Bukareſt ein. Und Konſtantin wußte ſtets ſo ſehr das blinde Vertrauen ſeiner Opfer zu erringen, daß ſie ihm meiſt ſchon nach ganz kurzer Zeit große Summen zur Verfügung ſtellten, mit denen der Herr Baron dann verſchwand. Konſtantin Manew arbeitete mit allen Regeln der Kunſt. Handelte es ſich um„lohnende Fälle“, ſo be⸗ trachtete er bei der erſten Verabredung genau die Finger ſeiner„Geliebten“, um beim zweiten Ren⸗ dezvous bereits mit dem paſſenden Ring zu erſchei⸗ nen. Verlobungen wurden am laufenden Band ge⸗ feiert. Achtzigmal ginger ſogar eine Ehe ein, um dann kurz nach dem Standesamt für immer zu verſchwinden. Hatte er ineiner Stadt mehrere Opfer zu bearbeiten, ſo veränderte er vorſichtshalber ſein Aeußeres. Klebte ſich einen Bart an oder benutzte Perücken, ſetzte ſich Brillen auf und wechſelte ſeine Anzüge. Manew hatte einen regelrechten Requiſiten⸗ koffer, der zu dieſen Zwecken diente. Eine gewiſſe Zeit ging ſeine Arbeit ohne weite te Störungen vor ſich. Bald aber ſtapelten ſich die An⸗ zeigen der betroffenen Opfer bei der Bukareſter Polizei. 297 Bräute fühlten ſich mit Recht belogen und betrogen. Zu ihnen geſellte ſich die ſtattliche Zahl der 8o angetrauten Ehe⸗ gattinnen. Manew wurde der Boden unter den Füßen zu heiß. Er verſuchte noch, rechtzeitig die Grenze zu überſchreiten. Aber es war zut ſpät. Er fiel in die Hände der Polizei, die ſich freute, endlich dieſen geriſſenen Hochſtapler hinter Schloß und Riegel zu bringen, wo er jetzt als lediger Baron die nächſten zehn Jahre zubringen kann. fängnis, die hoffentlich ausreichen werden, um den leichtſinnigen jungen Mann auf den rechten Weg zu⸗ rückzuführen. Was hören wir? Dienstag, 23. Juli Reichsſender Stuttgar! „30: Frühkonzert.— 10.15: Fremoͤſprachen.— 11.00: 4 11 5 lg— 12.00: Mittags konzert.—— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Blumenſtunde.— 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Heitere Muſik om Nachmittag. — 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.30: Franzöſiſch.— 18.50: Ferien zu Hauſe.— 19.00: Aus dem Füllhorn der Muſik.— 19.45: Engliſche Frontkämpfer beſuchen Deutſch⸗ land. Abfahrt nach London.— 20.15: Funkexpedition nach Island.— 21.00: Orcheſterkonzert.— 22.30: Volks muſik. — 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender 5 30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen. . J ld: Brölicher Kindergarten, 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Allexlei.— 15.15: Mütter deutſcher Dich⸗ ter.— 15.45: Schallplatten. 16.00: Muſik im Freien. — 17.30: Jugendſportſtunde.— 17.45: Muſik am Nachmittog. — 18.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 18.40: Zwiſchen⸗ 5 55 19.00: Feiergbend⸗ Unterhaltung.— 20.10: Muſik ohne Ende.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: ganzen Eines Tages kam die Mutter da⸗ Tanzmuſik aus Dänemark. BILDER VON TAGE Die Kamera sſlehf in die Welt Stapellauf des franzöſiſchen Kreuzers„Marſeillaiſe“ In St. Nazaire wurde der neue franzöſiſche Kreuzer„Marfſaillatſe“ in Gegenwart des Marine⸗ miniſters ſeinem Element übergeben. Bei einer Waſſerverdrängung von 7600 To. iſt er mit ö ret Drillingstürmen mit 15,5⸗Zentimeter⸗Geſchützen, acht Flugzeugabwehrgeſchützen von 9 Zentimeter und vier Torpedorohren beſtückt. Außerdem verfügt er über zwei Flugzeuge und eine Flugzeug⸗ ſchleudervorrichtung. Maſchinen von 84000 Pferoeſtärken ſollen ihm eine Geſchwindigkeit von 31 Seemetlen verleihen. (Weltbild,.) Ein„Mörder“ als Ehrengaſt beim Bankett. Bei einem Feſteſſen, das der Londoner Club der Kriminalbeamten Houſe veranſtaltete, ſollten auch die Verbrecher vertreten ſein. erſcheinen laſſen konnte, behalf man ſich mit einer Wachspuppe von Charles Peace, einem der berüchtigtſten engliſchen Mörder, der vor etwa einem Menſchenalter gelebt hat. Dieſer Wachs⸗ puppe, die den Ehrenplatz neben Lady Townsend erhielt, wurde genau ſo ſerviert wie den anderen Gäſten.(Weltbild,.) im Grosvenor Da mon ſie aber nicht perſönlich Ein Volksflugzeug für 90 engliſche Pfund. Das erſte engliſche Volksflugzeug, das jetzt auf den Markt gebracht werden ſoll, wird nur 90 Pfund koſten. Das Volksflugzeug, das den charakteriſtiſchen Namen„Himmelsfloß“ erhalten hat, wird hier neben einem der rieſigen engliſchen Verkehrsflugzeuge gezeigt. (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Waſſersnot in Japan Die Straßen der japaniſchen Großſtadt Kyoto wurden von den Fluten des Kamafluſſes ſo hoch überſchwemmt, daß das Waſſer den Straßenpaſſanten bis zum Knie ging.(Weltbild,.) 6. Seite/ Nummer 330 Lene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. Juli 198 Veumischiteæs — In Oslo gab es dieſer Tage ein ſeltſames Verkehrshindernis. Der Kaſſierer einer Bank trat plötzlich auf die Straße und begann Geldſcheine unter die Vorübergehenden zu verteilen. Ganze Packen Banknoten trug er in den Händen, und wer ihm nichts abnehmen wollte, dem ſteckte er es einfach in die Taſchen. Als dieſes ungewöhnliche Werk be⸗ endet war, warf ſich der Bankkaſſierer plötzlich vor einen Autobus, der nicht mehr rechtzeitig halten konute, ſo daß der„Wohltäter“ zu Tode kam. Die Aerzte nehmen an, daß der Mann plötzlich wahn⸗ ſinnig geworden iſt. Jetzt kommt aber das Erfreu⸗ liche an dieſem Trauerſpiel. Als die Leute merkten, daß der Mann nicht bei Sinnen war, gingen ſie alle zur Bank und gaben den unerwarteten Reichtum wieder ab. Bei einer ſofort vorgenommenen Kaſ⸗ ſenprüfung ſtellte die Bank zu ihrem Erſtaunen feſt, daß ſämtliche Geldſcheine wieder abgeliefert waren und daß kein einziger Osloer Bürger das Geſchenk des Wahnſinnigen angenommen hatte. Am nächſten Tage dankte die Bank durch große Zeitungsanzeigen den braven Osloern und teilte mit, daß ſie durch die Ehrlichkeit der Bürger nicht um eine einzige Krone geſchädigt ſei. i — Bis heute iſt der Glaube weit verbreitet, daß Schlangen gegen ihr eigenes Gift gefeit ſeien. Die Wiſſenſchaft hat immer entſchieden widerſprochen. Doch es war natürlich nicht ganz einfach, das Irrige der erwähnten Meinung augenfällig darzutun. Küträ⸗ lich iſt dies gelungen. Und zwar hat der pathologiſche Sachverſtändige des Londoner Zoologiſchen Gartens, Oberſt Hamerton, in ſeinem letzten der Londoner Zoologiſchen Geſellſchaft erſtatteten Jahresbericht genau geſchildert, wie dort im vergangenen Jahre eine Königskobra, ſchier die giftigſte aller Schlangen, dem Biſſe einer Schlange derſelben Gattung unrett⸗ bar erlag. Damit dürfte die Fabel von der Immu⸗ nität der Giftſchlangen gegenüber dem eigenen Gift⸗ ſtoff endgültig abgetan ſein. Im übrigen hob Oberſt Hamerton hervor, daß die Zahl der Tiere, die im Londoner Zoo tödlichen Krankheiten und Unfällen erliegen, ſeit den letzten fünf Jahren ſtändig ab⸗ nimmt. Zurückzuführen ſei dieſe günſtige Entwick⸗ lung namentlich darauf, daß die Tuberkuloſe die Affen mehr und mehr verſchont, ſeit dieſe ſteriliſierte Milch erhalten. Sodann ſeien die Londoner Zoo⸗ beſucher nicht mehr ſo unvernünftig wie früher beim Füttern der Tiere. Allerdings fänden ſich in den Mä⸗ gen verendeter Strauße immer noch ſeltſame Fremoͤ⸗ körper. Indeſſen ſei es ja ſchon ziemlich lange her, ſeit im Kropfe eines verendeten Straußes die folgen⸗ den jetzt im Muſeum des Zoo-⸗Hoſpital als„Beiſpiele unzweckmäßiger Ernährung“ aufbewahrten Gegen⸗ ſtände entdeckt wurden: ein Bleiſtift, ein Kamm, ein Schlüſſel, einige Nägel. eine goldene Halskette, eine Kodak⸗Filmſpule, zwei Taſchentücher, drei Hand⸗ ſchuhe, zwei Kragenknöpſe, fünf Pence in Kupfer⸗ münzen und ein ſilbernes belgiſches Einfrankenſtück! * wurde dieſer — Hochzeit nach 50 Brautjahren Hochzeit Tage in Neuyork gefeiert, und zwar die zweier deutſcher Einwanderer. Daß Albert mayer und ſeine Braut Katharina ſich endlich vor dem Traualtar das Jawort geben konnten, war ein ſeltſamer Fall. ſeine 62jährige Braut ſind bereits ſeit 50 Jahren verlobt. Vor einem halben Jahrhundert wanderten die Eltern Albert Neumayers aus Deutſchland aus Der junge Albert ließ ſein Käthchen in Daeutſchland zurück und verſprach ihm, ſobald als möglich die iffskarte zu ſchicken. Aber es ging ihm drüben icht gut, und er mußte Katharina immer wieder auf beſſere Zeiten vertröſten. Und Katharina war⸗ tete treu und geduldig, wartete und wartete. Von Zeit zu Zeit ging es Albert zwar etwas beſſer, dann kamen aber immer wieder Rückſchläge. Erſt jetzt, da Albert ſaſt ein Siebziger iſt, hatte er ſoviel Geld, daß er Katharina endlich nachkommen laſſen konnte. Sie kam freudigen, dankbaren und liebenden Herzens, und ſo haben ſich die Brautleute, die nun ſchon beide grau geworden ſind, nach fünfzigjähriger Verlobungs⸗ zeit doch noch geheiratet. 30 Aber Annemarie von Höven lachte und drängte. Und jetzt kam auch Achim, die dünnen Reiterbeine in hellen Breeches und braunen Schaftſtieſen. „Dalli, meine Tochter!“ befahl er.„Torbekkkenſche Autos fahren ſchnell. Es kommt Beſuch aus der Hei⸗ mat!“ Aber es war gar kein Torbekkenſches Auto, das nach zwanzig Minuten ſchon zwiſchen den Bäumen der Allee heranflitzte und vor dem Portal des Her⸗ renhauſes hielt. Es war eine ſtaubgraue Limouſine, ein funkelnagelneues Fahrzeug, das ein holländiſches Nummernſchild trug. Es war das Auto des Herrn Willem de Vries. Aus deu alsbald ſich öffnenden breiten Wagen⸗ ſenſtern aber ſchauten lachend und winkend Heide Torbekken, der Doktor Lotz und des Mynheer de Vries erhitztes Jungengeſicht. Strahlend und lachend ſtand Heide jetzt auf der Freitreppe, eine blonde heitere Siegerin, die Arme hebend, als müſſe ſie die ganze Welt umhalſen. „Grüß euch Gott! Da ſind wir! Hier, der Herr de Vries war ſo liebenswürdig, uns herzufahren. Er mußte ohnehin geſchäftlich nach Berlin. Aber ich glaube, das hat er nur ſo geſagt!“ Man lachte; der junge Herr aus Amſterdam ſchien ſehr verlegen und proteſtierte lebhaft. Und jetzt trat auch Herbert Lotz auf lreppe. Er nahm die Hand der Frau Annemarie von Höven.„Liebe gnädige Frau! Herr von Höven! Ich habe die Ehre, Sie zu begrüßen und Ihnen mit⸗ zuteilen, daß wir, Heide und ich, im Begriffe ſind ein paar Wochen der Erholung an der Oſtſee zu be⸗ Es waren lange, Wir hoffen, ginnen. Es tut uns beiden not. harte Monate, die hinter uns liegen. Neu⸗ die Frei⸗ „ hier in Aden. Damals war dieſe Fatima ein bild⸗ 1 1 8 men, daß es für Fatima mehr als ein flüchtiges Denn der jetzt 69jährige Herr und Spiel war. Dann kam ganz plötzlich ſeine Verſetzung aus Aden nach Südindien. In der Haſt der Vorbe— ſchmutziger Araberjunge ſchlich lautlos hinein, kau⸗ derwelſchte ein paar Worte Engliſch und bedeutete ihm, daß er gegen Mitternacht„am gleichen Platze Mlegssclięęe maclien feuemwenk Der prunkvolle Abſchluß der engliſchen Flottenparade die vor König Georg auf der Höhe von Spithead ver anſtaltet wurde, war ein an Bord der Kriegsſchiffe veranſtaltetes Rieſenfeuerwerk. Fatima Vengißt niclit!“ Die verhängnisvolle Liebesgeschichte eines Kolonialoffiziers 1 Von Colombo kommend, hatte der Dampfer! „Mary“ am Ufer von Aden feſtgemacht. Wegen Maſchinenſchadens mußte er ein paar Tage hier⸗ bleiben. Eine Anzahl Fahrgäſte verließ das Schiff. Plötzlich drängte ſich durch das Gewühl der herum⸗ lagernden Eingeborenen eine junge Araberin zu einem etwa 40 Jahre alten britiſchen Kolonialoffi⸗ zier, der den Bootsſteg verließ. Sie griff nach ſei⸗ nem Arm:„Hallo— Johnny, kennſt du Fatima nicht mehr 9 Sichtlich erſchrocken zuckte der Offizier zuſammen und blickte verlegen zur Seite. Natürlich kannte er Fatima. Er lächelte gezwungen und verſuchte ſie ſchnell abzuſchütteln: an einem Platz wie Aden iſt es für einen britiſchen Kolonialoffizier äußerſt ge⸗ fährlich, im Geſpräch mit einer Eingeborenen ge⸗ ſehen zu werden. Als der Colonel F. im Hotel ſeinen Koffer aus⸗ packte, beunruhigte ihn in Gedanken dieſe Begeg⸗ nung ſehr. Vor vier Jahren war er als Offizier 2 ſchönes Arabermädchen— für ihn ein flüchtiges Liebeserlebnis in heißen Zonen. Sorglos hatte er mit ihr getändelt, ohne auf den Gedanken zu kom⸗ reitungen kam er nicht einmal dazu, von Fatima Abſchied zu nehmen. Er war mit dem nächſten Dampfer abgefahren. Sie würde ihn ſchon vergeſſen, wie er ſie vergaß g Während ihn im Hotel dieſe Bilder der Erinne⸗ rung bedrängten, pochte es an ſeine Tür. Ein wie früher“ Fatima treffen ſolle. Colonel F. kämpfte mit ſich ſelbſt. Doch je näher es auf Mitternacht zuging, um ſo mehr entſchied er ſich, allen Bedenken zum Trotz zu dieſem Stelldich⸗ ein zu gehen. Er kannte noch jede Straße, jeden bald wieder friſchgeſtärkt an die weitere Arbeit gehen zu können!“ Das rundbäckige Geſicht der Frau von Höven war bei dieſer kleinen Anſprache des Doktor Lotz merk⸗ lich länger geworden. Ihre nußbraunen Augen richteten ſich in erſtaunter Frage auf ihren Mann. Auch Guſſa ſchaute verwundert. Plötzlich aber ſchrie ſie auf, machte einen förmlichen Satz vorwärts, griff nach Heides rechter Hand— und haſchte auch nach der Rechten des lächelnden Herbert Lotz: „Da ſchau her, Tante! Da ſchau her!“ Und alle ſchauten. Sie ſahen an jeder dieſer Hände, die Guſſa in die Höhe hielt, zwei blanke, neue, ſchmale, glatte Goldreifen in der Sonne blitzen. „Ja, Heidel!?“ rief Annemarie von Höven und brachte das runde Kirſchenmäulchen nicht mehr zu. „Mann und Frau?“ fragte Achim noch einmal, der es ganz genau wiſſen zu wollen ſchien. „Seit vorgeſtern!“ erwiderte fetzt Heide, und eine dunkle Röte bedeckte ihre Stirn.„Niemand hat noch etwas davon erfahren. Nur der Herr de Vries, der ja immer alles weiß, was bei Torbekkens vorgeht, kam plötzlich dazu angeſchneit!“ Sie lächelte, die glückliche Heide Torbekten. Aber dann erlahmte plötzlich das Lächeln auf ihren Lippen. Ihr Mund verzog ſich. Sie lehnte ſich an die Bruſt der Tante und fing zu weinen an. Es gab ein paar Minuten verlegener Feierlich⸗ keit und peinlichen Herumſtehens auf der breiten Freitreppe von Hohenbulkow. Bis dann Achim die Situation rettete und alle ſeine Gäſte hineinführte in die große Diele, wo es Kognak und Sandwiches gab und wo man auf das Wohl des jungen Paares raſch noch einer Flaſche Schaumwein den Hals brach. Stundenlang kann man gehen in den Wäldern und um die Seen der Mark, ohne einem Menſchen zu be⸗ gegnen. Stundenweit im Umkreis um Hohenbulkow war die ewige Feiertagsſtille der großen Mutter Natur.. Wie ein grünes Geheimnis breitete ſich der leiſe flüſternde Wald. Als dunkle Augen blickten die ſtil⸗ len Waſſer der kleinen Seen zum Himmel. Dem Herrn de Vries waren ſolche dichten Wälder An der Küſte hatten ſich mehr als eine Million Zuſchauer verſammelt, um dieſes prachtvolle Schauſpiel zu genießen. (Weltbild.) Winkel von Aden— haſtig ſchritt er auf Umwegen zum Treffpunkt von einſt. Tiefe Dunkelheit lag über dem kleinen Gehölz. Als Colonel F. ſich dem Dickicht näherte, wurde ihm ein Tuch über den Kopf geworfen Vergeblich verſuchte er ſich zu wehren: ein halbes Dutzend Men⸗ ſchen klammerte ſich an ſeine Arme und Beine, er ſtürzte und war ſofort gefeſſelt. Er fühlte noch, wie er einen heftigen Schlag gegen die Stirn bekam— dann verließen ihn die Sinne. Als er aus ſeiner Betäubung erwachte, war die Sonne aufgegangen. Er ſelbſt war— gefeſſelt— his zum Halſe im Wüſtenſand eingegraben in einem entlegenen Gelände. Jetzt wurde ihm klar, daß Fatimas Familie furcht⸗ bar Rache an ihm genommen hatte. Ungehört ver⸗ hallten ſeine Rufe. Wenn die Sonne zum Zenith ſtieg, mußte es mit ihm aus ſein... Durſttod in der Wüſte. Schauerliche Stunden, in denen Minuten zu Ewigkeiten wurden. Plötzlich— Schritte in ſeiner Nähe! Mit letzter Kraft verſuchte er den Kopf zu drehen. Vorſichtig kroch eine alte Araberin an ihn heran— eine alte Dienerin aus dem Hauſe der Fa⸗ tima, der er damals, als ſie ſeine Liebesbriefe Fa⸗ tima überbrachte, ein paar Pfund in Gold geſchenkt hatte— ein Geſchenk, das ſo eine Sklavin vor Freude faſt närriſch machte. Jetzt kam ſie, reichte ihm ein wenig Waſſer und breitete ein feuchtes Tuch über ſeinen Kopf. Er verſuchte, ihr durch Geſten deutlich zu machen, ſie möge nach Aden eilen und Hilfe herbeiholen. Endlich verſtand ſie ihn. Aus der Militärſtation von Aden jagte wenige Stunden ſpäter ein Kraft- wagen in die Hügelwüſte. Man fand den Colonel F. und grub ihn in wenigen Minuten aus. Aber die Sonne hatte bereits ihr furchtbares Werk ge⸗ tan: Colonel F. war wahrſinnig geworden! Fatima und ihre Familie waren am gleichen Tage mit einer Karawane nach emen verſchwunden. — Ein rumänuiſcher Don Juan bekam die Rache verlaſſener Bräute zu ſpüren. Dumica iſt ein ru⸗ mäniſches Dorf von etwa 300 Einwohnern. Min⸗ deſtens 12 davon ſind die unehelichen Kinder des „Dorf⸗Don⸗Juans“ Ivan Praſtov. Mit fünfzehn Schönen von Dumica verknüpften ihn zarte Liebes⸗ bande. Die männliche Jugend von Dumica wollte dem„Paſcha“ ſchon des öfteren zu Leibe rücken. Aber Ivan entwiſchte ihren Fäuſten immer wieder. Da er ſich jedoch grundſätzlich nicht um ſeine Kinder küm⸗ merte und die jungen Mütter einfach ſitzen ließ, be⸗ ſchloſſen dieſe eines Tages, ſich zu rächen. Sieben von ihnen hatten erfahren, daß Ivan ſchon wieder ein anderes Mädchen des Orts zur„ewigen Ge⸗ liebten“ ködern wollte. Ivan wurde von ſeiner neueſten Braut zu einem Stelldichein in den Wald beſtellt. Dort fand er aber nicht dieſe„Einzige“, ſondern gleich acht. Und die acht Schönen fielen über Ivan her, verprügelten ihn jämmerlich und dann ſchrieben ſie ihm mit einer heißgemachten Na⸗ del das Wort„Mädchenſchänder“ auf die Stirn. Die Sache endete vor Gericht. Ivan erſchien als Zeuge zur Verhandlung mit einem dicken Verband über der Stirn, der das ſchlimme Wort verdeckte. Da das Gericht feſtſtellte, daß Ivan alle Mädchen böswil⸗ lig verlaſſen und nie einen Heller für den Unter⸗ halt der Kinder bezahlt hatte, ſah es die Handlung der erzürnten Frauen als berechtigte Notwehr an und— ſprach ſte frei. Haben Sie Erbarmen! Herr Meyer kommt nächtlicherweile an eine Brücke und erwiſcht gerade noch einen Lebens⸗ müden, der in die Fluten ſpringen will. Er hält ihn am Kragen feſt, aber der Mann wehrt ſich mit Händen und Füßen. Nach einer Weile ſtummen Ringens ſagt er: g „Lieber Herr, wenn ich Ihnen erzähle, warum ich ins Waſſer will, laſſen Sie mich ſpringen!“ „Erzählen Sie,“ antwortet Herr Meyer, indem er den Mann aber immer noch am Kragen feſthält. „Sehen Sie, beſter Herr, meine Frau war Witwe und brachte mir eine achtzehnjährige Tochter mit in die Ehe. Mein Vater, der auch Witwer war, heirg⸗ tete dieſes Mädchen. Alſo wurde mein Vater mein Schwiegerſohn und meine Stief⸗ und Schwiegertoch⸗ ter meine Mutter. Als meine Frau einen Knaben gebar, wurde mein Sohn der Schwager meines Va⸗ ters und gleichzeitig als Bruder meiner Stiefmutter mein und ſein Onkel. Dieſe Stiefmutter, die zugleich als Schweſter meines Onkels meine Schwägerin war, ſchenkte ihrem Manne einen Sohn, der gleich⸗ zeitig mein Bruder und mein Enkel wurde. Meine Frau war meine Schwiegermutter, denn die Frau meines Vaters war ihre Tochter. Ich war der Mann meiner Frau und der Gatte meiner Schwie⸗ germutter in einer Perſon.“ Hier ließ Herr Meyer den Kragen des Mannes frei, wies in die Fluten und ſagte:„Springen Siel“ NSDAP-Miffeilungen Aus partelatntlichen Bekanntmachungen entnommen PO Rheinau. Mon tog, 22. Juli, fälht die Sitzung det polftiſchen Leiter aus. NS⸗Fraueuſchaft Deutſches Eck. Montag, 22. Juli, 20.15 Uhr, Hein abend im„Ballhaus“. Für unſere Singgruppe nimmt Frau Müller, R 1, 7. bis zum 22. Juli noch Anmeldungen entgegen. DJ Montag, 22. Juli, 19 Uhr, treten die Teilnehmer des Stammes V2 171(Windeck) in Weinheim vor dem Stam; hüro zur Beſichtigung an. Feldmarſchmäßig mit Fahrrädern. Beſcheinigung des Arztes mitbringen. 1171. Die Fähnlein 2, 3, 8, 16, 17, 18, 31, 38, 87 haben ihre Siegernadeln noch auf dem Jungbann abzuholen. 2/171. Die Fähnlein 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 18, 10, 17, 19, 21, 22, 23, 24, 26, 27, 28, 20, 31, 32, 35, 38, 99 haben ihre Siegernadeln auf dem Jungbann abzuholen. Führerbeſprechung. Montag, 22. Juli, 15 Uhr, im Schlageterhaus Führerbeſprechung ſämtlicher Führer, die am Jungbannzeltlager teilnehmen. Montag, 22. Juli, 10 Uhr, guf dem Planetoriumz⸗ platz Beſichtigung für ſämtliche Teilnehmer des Jungban⸗ nes 1/171. Antreten keldmarſchmäßig mit Fahrrädern. Frauenamt Montag, 22. Juli, 20.30 Uhr, der Ortsgruppe Jungbuſch(Anna iſt im Hech, Hausgehilſen. Heim Heimabend der Windmühlen, und die kanaldurchzogenen Niede⸗ rungen ſeiner Heimat kannten ſolche majeſtätiſchen Baumrieſen nicht, wie ſie hier ihre Jahrhunderte alten Aeſte hoben. Aber dennoch hatte der junge, gepflegte Bankiers⸗ ſohn aus Amſterdam keinen rechten Blick für die grüne Schönheit dieſer Wälder, durch die er heute an Guſſas Seite ſchritt. Er trug ſeinen breiten, federleichten Strohhut in der Hand. Es war ihm heiß. Es war ihm ſogar ſehr heiß. Obwohl die Sonne an dieſem Morgen gar nicht ſonderlich ſtark brannte. Er ſprach viel, aber leider ziemlich verworren, der junge Herr aus den Niederlanden. Und Guſſa, die in ihrem weißen Kleidchen neben ihm her tänzelte, ſah mehr denn je einem jungen Mädchen gleich, das eben ins Leben tritt. Sie machte große blaue Unſchuldsaugen vor ſich hin, und ihr Mund ſah immer ein wenig aus, als ſchmolle ſie, die brave, völlig zu Unrecht ſo vom Schickſal verfolgte Guſſa Torbekken. Sie ſchien jünger und hübſcher denn jemals. Die Landluft, das geregelte Leben auf Hohenbulkow und das feſte Mitanpacken bei der Arbeit waren ihr ſehr gut bekommen. Ihre Wan⸗ gen ſchimmerten in rötlichem Braun. Ihre Lippen glühten in ſattem Rot. Sie war ſehr ſchön, die junge, geſchiedene Frau Guſſa Juſt. Und Willem de Vries ſah das. Er war auf Hohenbulkow geblieben, nachdem das junge Ehepaar Lotz mit dem Vriesſchen Auto die Weiterfahrt nach der Oſtſee angetreten hatte. Er war auch geblieben, als das Auto längſt wie⸗ der nach Hohenbulkow zurückgekommen war, um ihn abzuholen. Er war jetzt ſchon volle zehn Tage auf Achim von Hövens altem Herrenſitz. Und vom Abreiſen ſprach er nicht viel. Onkel Achim lächelte bedeutſam. Tante Annemarie lächelte auch. Nur Guſſa lächelte nicht. Sie war ſeltſam nervös und fahrig, obwohl ſie täglich noch immer mit größ⸗ ter Pünktlichkeit ihr Programm abhaſpelte, vom Hühnerhof bis zum Wäſcheſchrank.——— Sie gingen durch den ſchweigenden Wald, die kein alltägliches Erlebnis. Er kam ja aus dem Lande zwei jungen Menſcheu. Und einmal, als des Herrn des Vries nervöſer und verworrener Redefluß zu ſtocken begann und in ſeinen Augen nichts zu leſen war als ratloſe Verliebtheit— da war es plötzlih Guſſa, die zu ſprechen anfing. Sie war in dieſen Augenblick auch eine echte Torbekken, wie ſie plöz; lich zielbewußt und geraden Weges drauflos ging und die Worte fand, die geſprochen werden mußten. „Herr de Vries“, ſagte ſie und wurde nicht einm rot dabei.„Sie müſſen das alles verſtehen! war jung— und dumm. Ich habe keine Ahnung ge⸗ habt, was Leben heißt. Und dann kam er, wie ein Märchenprinz aus fernen Ländern, ſchneidig flott, wie ein Mädchen es haben will. Und Sie; Wo ſind Sie geblieben? Was haben Sie getan? St haben ſich in Schweigen gehüllt, haben den Beleidig⸗ ten geſpielt und das Feld geräumt! dürfen Sie ſich nicht wundern und mir nicht böſe feln i Einen Augenblick ward es ſtill unter den alten Bäumen von Hohenbulkow. Es fiel dem Mynheer de Vries ſchwer, gann:„Aber liebe. liebſte.. Frau... Juſti J ich habe mir das ja alles ſchon hundertmal ſelbſt ge! ſagt. Sie haben recht. Ich bin es, der eigentlich n allem ſchuld iſt! Aber, liebe Frau Guſſa, nicht walt — es iſt ja noch nicht zu ſpät? Und es kann ja 10 .. alles gut werden? Meinen Sie nicht auch, liebe Guſſa?“ Guſſa ſagte nicht, was ſie meinte. Aber als der junge Holländer, dem die Atmen immer knapper zu werden ſchien vor wer haltener Aufregung, immer noch nicht recht zu w ſen ſchien, was er in dieſer ſo ſchrecklich peinlichen Situation ſchicklicherweiſe beginnen ſollte, da kel Guſſa ſchließlich einfach ihren blonden Kopf an feilt Bruſt. Ganz leiſe. Kätzchen. g ö Und ſie war ja auch eigentlich nur ein die ſchöne, verwöhnte Guſſa Torbekken. Luft zun Tändelnd, wie ein ſchnurtenbes Ende. die rechte Antwort zu ſagen auf dieſe offenen Worte der jun- gen Frau. Und er machte einen hoffnungslos be“ datterten Eindruck, als er endlich zu ſtammeln be, Kampflos. Ohne ein Wort des Widerſpruchs ſozuſagen! Da bin Ihnen doch ſchon lange nicht mehr böſe! Ich e Käthe. e W — „%—ü38 12 . 7 e det Morgen- Ausgabe 1 Montag, 22. Juli 1935 Gaufeſt des Reichsbundes für Leibesübungen Nr. 330 140. Jahrgang Der Auftakt oͤes Gaufeſtes in Karlsruhe— Der Reichsbund-Gedanke auf dem Marſch— Mannheim in Karlsruhe ſtark beteiligt [Eigener Bericht unſeres th⸗Sonderberichterſtatters) Karlsruhe, 2. Juli. Als der Reichsſportführer kurz nach der Proklamation des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen gelegent⸗ lich der deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg 1934 beſtimmte, daß die bisherigen Landes⸗ oder Gauturnen der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft künftig, und im Jahre 1935 ſchon, zu Gaufeſten des Reichsbundes für Leibesübungen auszu⸗ bauen und zu erweitern ſeien, war ſich der Führer der nunmehr geeinten deutſchen Turner und Sportler darüber klar, daß nicht beſſer der Einheitsfront der deutſchen Lei⸗ besübungen ſichtbaren und ſinnfälligen Ausdruck verliehen werden kann, als durch die Reichsbun d⸗Gaufeſte. Die Ausrichtung derſelben durch die Deutſche Turner⸗ ſchaft und die Uebertragung dieſer Aufgabe an die Or⸗ gane der DT., unter Verantwortung des jeweiligen DT.⸗ Gauführers, hat von Tſchammer⸗Oſten im Rahmen ſeiner zweiten grundlegenden Rede über den weiteren Ausbau des Rfe. gelegentlich der 75⸗Jahr⸗Feier der DT. in Kohurg eingehend begründet und unterſtrichen. Gaufeſte des Reichsbundes für Leibesübungen im Jahre 1935 ind ein kraftvolles Beginnen. Der Gedanke des Reichs⸗ bundes iſt auf dem Marſch. Zuerſt waren die Schleſier vom 27.—90. Juni in Schweidnitz auf dem Plan. Dann rief eine Woche darauf Deſſau und Lübeck für Mitteldeutſchland und die Nordmark. In Leipzig und Bremen führen die Sachſen und Niederſachſen ihr Gau⸗ ſeſt am heutigen Tage dem Höhepunkt und Ausklang zu, während für Baden und Württemberg in Karlsruhe und Schwenningen gleichzeitig der Auftakt heran⸗ gekommen iſt. Und endlich ſind Anfang und Ende Auguſt Gießen und Saarbrücken die Feſtorte für die Gaue Heſſen und Südweſt. Im befreiten, heimgekehrten Saarland wer⸗ den noch einmal in großer Zahl aus allen deutſchen Gauen die Brüder und Schweſtern erwartet, ſo daß das Saar⸗ brücker Gaufeſt eine beſondere Note erhalten wird. Das 15. Badiſche Landesturnen 1930 in Mannheim iſt für uns Einheimiſche und bet allen badiſchen Turnern noch in guter Erinnerung. Unſere Mannheimer Turner hatten damals ganze Arbeit geleiſtet. Mit ihnen durfte und darf heute noch die badiſche Turnerſchaft ſtolz ſein auf ihr 15. Landesturnen, von dem nun der Weg über das Landesfrauenturnen 1982 in Offen⸗ hurg zum 1. Gaufeſt des Rfs. in Karlsruhe führt. Ein Weg, der Erfüllung bedeutet für unſer geſamtes völkiſches Leben und Verwirklichung der Ziele im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland, für die ein Fr. L. Jahn ein Leben lang gelitten, gekämpft und geopfert hat. Zu den tragen⸗ den Säulen der Turner und Turnerinnen treten die Sportler aller übrigen Fachämter des Reichsbundes für Leibesübungen. An dieſem Bekenntnis zur Gemeinſchaft nimmt unſere Vaterſtadt durch ihre Turner und Sportler zahlenmäßig ſtarken Anteil. Nicht nur, daß die Mannheimer für die sportlichen Wettkämpfe und Spiele wiederholt eingeſetzt ſind mit ihren beſten Kräften, werden gut 1500 Mannheimer beim Karlsruher Gaufeſt zu finden ſein. Daß daran überwiegend die Turner mit über 1200 Teilnehmern an erſter Stelle zu nennen ſind, iſt nicht verwunderlich. In den Mehrkämpfen am nächſten Freitag, beſonders aber am Vereinsturnen am Samstag ſollen die Mannheimer Turner und Turnerinnen ſtark zur Geltung kommen. Karlsruhe iſt gerüſtet! In monatelanger, mühevoller Kleinarbeit iſt das erſte Gaufeſt des Rfe. geworden. Wir Mannheimer wiſſen am beſten dieſe Arbeit zu würdigen und zu ſchätzen. Mit den zu Ende gehenden Vorbereitungen haben bereits die erſten Veranſtaltungen eingeſetzt, die Tag für Tag ſich ſteigern und immer mehr Fachgebiete der deutſchen Leibesübungen zur Entfaltung kommen laſſen, bis der Schlußtag mit ſeinen Höhepunkten herannaht. Mit Stolz dürfen wir Badener vorweg ſchon feſtſtellen, daß im Zuſammenwirken und Begreifen der großen Zu⸗ ſammenhänge eine Geſtaltung ermöglicht wurde, die bei aktiver Beteiligung von 18 Fachämtern des Re. unter den neun Gaufeſten des Jahres 1985 beſtimmt mit als beiſpielhaft angeſehen werden kann. Der Bekennt⸗ niszug der Turner und Sportler am Haupftfeſt⸗ ſonntag wird mit 20 000 Beteiligten bis auf Wandern und Bergſteigen alle Fachämter des Rfe. vertreten ſehen. Der verheißungsvolle Auftakt in Karlsruhe ſah am Samstag bereits den Beginn des Gaufeſt⸗ ſchießens. Am Nachmittag beſprach der Gauführerſtab der Turner nochmals die letzten Anordnungen. Bei ein⸗ brechender Dunkelheit belebten die Straßen der Innen⸗ tadt ſehnige Geſtalten und Turnerinnen im Feſtkleid, die 0 den Stellplätzen für den Fackelzug der Ortsgruppe en. Das Gauſeſtſchießen hat begonnen. Schon am erſten Tage begannen die Schützen mit ihrem umfangreichen Programm. Der Sonntag, 21. Juli, und die folgenden Wochentage bis 25. Juli ſind in erſter Linie zur Austragung der Wettkämpfe für die Schützen der Kreiſe Bretten, Bruchſal, Ettlingen, Karlsruhe, Roſtatt und Pforzheim vorgeſehen. Die Verteilung der Schieß⸗ fände iſt folgende: Diejenigen Schützen, welche ſich an e Wehrmannſchießen, Scheibengewehrſchlezen, Piſtolen⸗ böie ben, Tontaubenſchießen, dem Wehrſp. Dreikampf und en Schießen auf ze Olympiaſcheibe betekligen, ſchießen 310 den Ständen der Karlsruher Schützengeſellſchaft. Auch 35 Wettkämpfe im Kleinkaliberſchleßen werden dort zum ustrag kommen. Die Ergebniſſe: 0 Meter ſkleinkaliber: 1. Korl Ra u⸗Grötzingen 163 Mae: 2. Karl Schlenker⸗Grbtzingen 159 Ringe, 3. Albert Gebrag e l. Karlsruhe 155 Ringe. 0 Asbrcuch piſtole 25 Meter: 1. Walter Gehmann⸗ 15 ruhe 111 Ringe, 2. Fritz Vucherer⸗Karlsruhe 10g 4 g. Karl Rauh⸗Karlsruhe 101 Ringe. 18 hrmaungewehr 175 Meter: 1. Walter Gehmonu⸗ arlsruhe 250 Ringe, 2. Fritz Bucherer⸗Karlsruhe 246 Scheiden piote 00 dern 510 Nee 5 e eter: 1. K le r⸗Karls⸗ ruße 218 Ringe Meter: 1. Karl Schlenke Wehrſportlicher Dreikampf: 1. 516 Ringe, 2. N Karl Ra u⸗Karlsruhe Karl Schlenker⸗Korlsruhe 465 Ringe. Der Fackelzug am Samstag. 1 Je näher der Zeitpunkt des Beginns heranrückte, um ſo trüber wurde der Himmel. Aber Turner und Sportler laſſen ſich durch Wetterlaunen nicht abhalten. In immer dichteren Scharen ſtrömten ſie aus allen Richtungen zum Sammelort und ballten ſich auf dem weiten Schmiederplatz zufammen. In raſcher Folge vollzog ſich die Aufſtellung zum großen Werbe⸗ und Fackelzug, der um 21 Uhr begann. Voraus die Fahnen in den Reichsfarben, darnach je ein Vertreter der Fachämter des Reichsbundes in jeweils kennzeichnender Sporttracht. Dann folgten die Fachämter ſelbſt. Das Weiß der Turner herrſcht vor. Die Karls⸗ ruher Turnvereine waren in ſtattlicher Zahl angetreten. Nach den etwa 1500 Turnern und Turnerinnen heben ſich mit ihren bunten Sportfarben u. a. beſonders die Fuß⸗ ballvereine vom Fachamt 2 und einige Schützengruppen in dem von Fackeln beleuchtenden Geſamtbilde ab. Unter den Klängen der Muſtkkapellen und Muſikzüge, oder dem Ge⸗ ſang ſtrammer Turnerlieder nahm der ſtattliche Zug in 2000 Meter Länge ſeinen Weg durch die Hauptſtraßen der Feſtſtadt. Er um⸗ zog den Stadtkern durch die Karlsſtraße bis zu dem Lo⸗ rettoplatz, durch die Kaiſerſtraße und vom Adolf⸗Hitler⸗ Platz in der Karls⸗Friedrich⸗Straße bis zum Platze vor der Ausſtellungs halle. Die Bevölkerung nahm erfreulich ſtarken Anteil und ſäumte den ganzen Marſch⸗ weg in dichtem mehrgliederigen Spalier. Die Schmückung der Häuſer, teilweiſe ſchon in vorbildlicher Weiſe durch⸗ geführt, dürfte an den kommenden Hauptfeſttagen ſicherlich einen beſonders frohen und ſtimmungsvollen Empfangs⸗ gruß für die auswärtigen Turner und Sportler bilden. Am Sammelplatz nahmen die Führer der Fachämter und Leiter des Gaufeſtes Aufſtellung. Als Stellvertreter des Leiters der Ortsgruppe Karlsruhe des Rſe begrüßte Oberturnwart Landhäußer die angetretenen Turner und Sportler. Die Stadt Karlruhe war durch Herrn Bürger⸗ meiſter Dr. Fribolin, das Unterrichtsminiſterium durch Herrn Oberregierungsrat Dr. Mildenberger vertreten. Landhäuſer führte etwa aus:„Daß die Karlsruher Turn⸗ und Sportvereine den Sinn des Rfs begriffen hätten, zeige die ſtarke Beteiligung am Fackelzug. Die Zuſammenarbeit war auch von jeher ſchan recht gut. Es gäbe heute kein Nebeneinander und keine Eigenbrödelei mehr.“ Darauf ergriff der Führer des Hauptausſchuſſes, Dir. Eichler, das Wort und gab einen kurzen Ueber⸗ blick über die in den einzelnen Feſtausſchüſſen monatelang geleiſtete Vorarbeit, die für einen guten Ablauf des Gau⸗ feſtes garantiere. Jetzt liege es an der Karlsruher Be⸗ völkerung, dafür zu ſorgen, daß das Zuſammentreffen aller Turner und Sportler der ſüdweſtlichen Ecke Deutſch⸗ lands in Karlsruhe eine machtvolle Kundgebung im Reiche Adolf Hitlers bedeute und das Feſt einen vollen Erfolg darſtellen wird. Ein dreifaches Sieg Heilt auf den Führer und die beiden deutſchen Hymnen bildeten den Abſchluß dieſer erſten Kundgebung. Auch die Kegler und Schwimmer bei der Arbeit In den Morgenſtunden des Sonnntags haben die Kämpie der Schwimmer und Kegler ihren Anſang genom⸗ men. Im Keglerheim wurden dieſe mit einer kurzen Begrüßungsfeier durch Fachamtsleiter Löffel eröffnet. Von der Feſtleitung war Dr. Fiſcher anweſend und ſprach im Auftrage des Gaubeauftragten die Wünſche und Grüße für das Gelingen der Arbeit in den kommenden Tagen aus. Er brachte beſonders zum Ausdruck, daß gerade das Fachamt Kegeln den Gedanken des Reichsbundes warm unterſtützt habe. Das Feſtprogramm ermögliche es, daß alle Fachämter zu ihrem Rechte kommen werden. Das Feſt ſei ouf Arbeit, Leiſtung und Höherentwicklung aufgebaut und bilde eine Vorprobe für die Olympiade 1986, wo die beſten deutſchen Kämpfer antreten werden. Er wünſche, daß beim Feſtzuge am Hauptſonntage ein Bild der Geſchloſſenheit, Einheitlichkeit und ſieghaften Willens klar in Erſcheinung trete. Der geſtrige Sonntag ſtand im Zeichen eines gro⸗ ßen Schau⸗ und Werbekegelns. Im Rheinſtrandbad Rappeuwört ſind zur ſelben Zeit die Schwimmer zu ihren Wettkämpfen angetreten. Fachamtsleiter Avenmarg entbot den Will⸗ kommensgruß, worauf Gaudietwart Kraft eine völkiſche Anſprache hielt, bei der er das Wort des Führers zum Ausgangspunkte nahm:„Die körperliche Ertüchtigung des einzelnen Mannes und der einzelnen Frau, ſie führen zur körperlichen Kraft und Geſundheit der Nation“. Zum Schluſſe überbrachte Dr. Fiſcher die Wünſche und Grüße der Feſtleitung und des Gaubeauftrogten. Die Wett⸗ kämpfe nahmen den ganzen Tag in Anſpruch. Der Tag endete mit einer gemeinſamen Schlußfeier und Sieger⸗ ehrung des Fachamtes 5 und 15 und klang aus in einem Strandfeſt der Fachämter 5, 14 und 15. Gebt Urlaub zum Gaufeſte Um allen Turnern und Sportlern die Teilnahme an dem Gaufeſte zu ermöglichen, bittet die Feſtleitung unter Hinweis auf den vor einigen Tagen veröffentlichten Auf⸗ ruf der Behörden, bei Urlaubsanträgen größtes Entgegen⸗ kommen zu zeigen. Nunmehr 5000 Wettkämpfer bei den turneriſchen Mehrkampfarten Sehr ſtarke Beteiligung beim Vereinsturnen Die vorliegenden Meldungen über die Teilnahme an den turneriſchen Mehrkämpfen haben die anfänglichen Er⸗ wartungen weit übertroffen. Die Zahl der Teilnehmer iſt jetzt auf 5000 Turner und Turnerinnen geſtiegen. Dabei iſt beſonders erfreulich, daß die Meldungen auch von den kleinſten Vereinen des Landes abgegeben worden ſind, die trotz der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten damit beweiſen, wie ſehr ſie mit dem Gedankengut der Leibesübungen auf breiteſter Grundlage verbunden ſind. Dasſelbe Ergebnis liegt bei den Zahlen für das Veretinsturnen vor. Rund 700 Riegen werden Ausſchnitte aus der turne⸗ riſchen Breitenarbeit zeigen. Der Leiter des Sanitätsweſens berichtet: Die Sanitäterverſorgung des Gaufeſtes liegt in den Händen der Sanitätskolonne Karlsruhe. Für alle wich⸗ tigen Veranſtaltungen iſt geſchultes Sanitätsperſonal be⸗ reitgeſtellt, von kleinen Wachen von 2 Mann bis zu großen Wachen von 60 Mann. In Zelten iſt für die Unterbrin⸗ gung von etwa Verletzten oder akut erkrankten geſorgt. Für die Dauer der Hauptveranſtaltungen auf der Kampf⸗ bahn iſt ununterbrochener ärztlicher Dienſt vorhanden. Das Krankenhaus iſt für die Aufnahme Verletzter oder plötzlich Erkrankter vorbereitet. Die Züge und Verſamm⸗ lungen ſind ebenfalls durch Sanitäter begleitet. Für die Turnerinnen wird eine große Zahl von Helferinnen beſon⸗ ders bereit gehalten. Die Kulturveranſtaltungen, Höhepunkte des erſten Gaufeſtes Der Kulturausſchuß hat in den Rahmen des Wettkampf⸗ programmes einige Sondervorführungen aufgenommen, die zu den Höhepunkten des Feſtes gerechnet werden dür⸗ fen. Am ſichtbarſten wird dieſes Ziel wohl durch die Vorführung eines Weiheſpieles, das am Freitag, den 26. Juli in der Stadt⸗Feſthalle über die Bühne geht, erreicht werden. Das gewaltige Chorwerk, on dem die Karlsruher Turnvereine, die Kunſtturnriege und das Polizeimuſikkorps Karlsruhe mitwirken, wird ſo recht die hohen vaterländiſchen Ziele, die in dem Gedankengut der Leibesübungen verankert ſind, zum Ausdruck bringen. Die Veranſtaltung dürfte beſonders für die Jugend eine Stunde der inneren Erhebung und des tiefen Erlebens werden. Billige Sonderfahrt zu oͤen Gau-Voxmeiſterſchaften in Karlsruhe am 24. Juli um 17 Uhr Um allen Anhängern und Freunden des Boxſports von Mannheim und Umgebung den Beſuch der im Rahmen des Gaufeſtes des Reichsbundes für Leibesübungen im Koloſ⸗ ſeum in Karlsruhe ſtattfindenden Boxmeiſterſchaften vom Gau 14(Baden) zu ermöglichen, hat das Gaufachamt im Boxen mit der Mannheimer Omnibus⸗Geſellſchaft eine billige Sonderfahrt getroffen. Die Abfahrt mitneuzetitlichen Auto⸗Omnibuſſen erfolgt am Mittwoch, 24. Juli, um 17 Uhr ab Manuheim(Paradeplatz), die Rückfahrt am gleichen Tage nach Beendigung der Kämpfe. Der Preis für Hin⸗ und Rückfahrt beträgt 3 Mk. einſchließlich Eintrittskarte zu den Boxmeiſterſchaften. Es wäre zu wünſchen, daß ſich recht viele Mannheimer Sportler an der Fahrt beteili⸗ gen, um insbeſondere den Mannheimer Meiſterſchafts⸗ Kandidaten in Karlsruhe einen moraliſchen Rückhalt in den ſicherlich ſchweren Kämpfen zu gewähren. Um den Meiſtertitel ſtehen ſich gegenüber: Fliegengewicht: Stetter⸗Poſtſportverein Mannheim— Weber⸗K BV Karlsruhe. Bantamgewicht: Baiker⸗Poſtſportverein Mannheim Birg⸗K BV Karlsruhe. Federgewicht: Hoffmann⸗Vfg Mannheim— Müller⸗ KBW Karlsruhe. Leichtgewicht: Köhler⸗VfR Mannheim— Hettel⸗Spyg Germania Karlsruhe. Weltergewicht: Wieland und Kohlborn, beide KB Karlsruhe. Mittelgewicht: Mayer⸗Vfjn Mannheim— Steimer⸗ KBW Karlsruhe. Halbſchwergewicht: Keller⸗BfR Mhm.— Schwämmle⸗ 1. FC Pforzheim. Schwergewicht: Steinmüller⸗VIfK 86 Mannheim— Huſſer⸗KB Karlsruhe. Anmeldungen für die Fahrt nimmt das Gaufachamt im Boxen in L 15, 12 und die Mannheimer Omnibus⸗ Geſellſchaft in G 4, 5(Fernruf 208 30 bzw. 214 20) ent⸗ gegen. 2. Nationales Sportfeſt in Neckarau Woellke-Verlin und Metzner-Frankfurt am Start— Durchſchnittlich gute Leiſtungen in allen Klaſſen Ermuntert durch den guten Erfolg beim erſten Natio⸗ nalen im Vorjahre, hat auch der Vf. Neckarau dieſes Jahr wieder eine leichtathletiſche Veranſtaltung aufgezo⸗ gen. Der Widerhall bei den badiſchen Leichtathleten und über unſeren Gau hinaus war ein großer. 35 Vereine meldeten 270 Teilnehmer. Schon dieſes Meldeergebnis muß als hervorragend bezeichnet werden; doch kann es ſich auch qualitativ ſehen laſſen. Die Meldeltſte zeigt uns mit Habe l⸗Sportverein Schwetzingen, Kelle r⸗TV. 46 Mannheim, Neckermann Poſtſportv., Schuhmann n⸗ Heidelberg, Jung⸗MTG., Metzner⸗Frankenthal, dem Darmſtädter Kugelſtößer Schneider, dem Eppinger Blöſch und den ortsanſäſſigen Könnern eine Reihe beachtlicher Könner. Weiter angeſagt waren Stein metz⸗ Karlsruhe, Lang⸗Heilbronn und Wölk e⸗Berlin. Das Programm zeigte eine große Fülle von Wettkämpfen der Jugend⸗, Frauen⸗ und zwei Seniorenklaſſen. Der Sams⸗ tagnachmittag war reſtlos der Jugend vorbehalten; am Sonntag gab es, wie üblich, zumeiſt Vorkämpfe und einige Entſcheidungen der Klaſſe 2. Für den Nachmittag waren die Hauptentſcheidungen vorgeſehen. Die Kämpfe am Samstag Bei nicht gerade beſtem Wetter für die Leichtathleten— es wehte ein ziemlich ſcharfer Wind quer über den Platz— begannen am Samstag die Kämpfe der Jugend⸗ lichen. 8 Wettbewerbe waren für den Nachwuchs vor⸗ vorgeſehen, die ſämtliche gut beſetzt waren. Mehr als ein⸗ mal gab es Felder mit 20 und mehr Teilnehmern. Ein Zeichen dafür, wie notwendig und begehrt gerade die leichtathletiſchen Wettbewerbe bei der Jugend ſind. Nach einem Aufmarſch der Teilnehmer begannen die Wett⸗ kämpfe. Zu dieſem Aufmarſch muß geſagt werden, daß leider nur ein Teil der Kämpfer ſich an dieſem beteilig⸗ ten. In dieſer Beziehung muß unbedingt mehr auf Diſzi⸗ plin geſehen werden! doch iſt dies eine Sache ber Vereine und nicht des Veranſtalters. Gruber vm feſtgebenden Verein begrüßte die Wettkämpfer und gab dann das Zei⸗ chen zum Beginn. Die 100⸗Meter⸗Läufer machten den Anfang. Ganz unerwartet gewann den Entſcheibungslauf der Friedrichsfelder Ehret in gutem Stil in der ebenſo guten Zeit von 11,7 Sek. Killmeier endete an 2. Stelle. Das Feld der 800⸗Meter⸗ Läufer war ſo groß, daß in zwei Klaſſen geſtartet werden mußte. Es war dies vielleicht der einzige Regiefehler, daß man überhaupt die Jugendwettbewerbe nicht in zwei Klaſſen ausgeſchrieben hatte. Der ältere Jahrgang brachte 18 Läufer an den Start, von denen der Pirmaſenſer Fuchs der ſtärkſte Mann war oder beſſer geſagt, der taktiſch beſte Mann war, denn der an 2. Stelle einkommende Runkel vom TV. 46 war zu ſpät geſpurtet und mußte ſich mit Bruſtbreite geſchlagen bekennen. Der 800⸗Meter⸗Lauf des jüngeren Jahrgangs brachte eine um faſt drei Sekunden beſſere Zeit des Siegers Schanzenbächer aus Frankenthal, der ſeinem Gegner auf und davon lief. Die Zeit 271, muß als hervorragend bezeichnet werden. Der Mannheimer Turnverein, der wohl die meiſten Teilnehmer an den Start brachte, feierte beim ugelſtoßen einen großen Erfolg. Drei ſeiner Mitglieder placierten ſich in dieſem Wettbewerb an erſter Stelle, ohne allerdings ihre beſten Leiſtungen erzielen zu können. Pirmaſens belegte die nächſten Plätze. Prächtige Könner ſtellten ſich den Kampf⸗ richtern zum Hochſprung. Vier Mann überſprangen 1,60 Meter. Der Schwetzinger Gerbert bezwang auch 1,65 Meter und wurde damit Sieger. Im Dreikampf konnten die Pirmaſenſer einen weiteren Triumph feiern. Mit 2457 Punkten blieb Heddesheimer um 5 Punkte vor Tempel vom TV. 46. Der Abend vereinte nochmals die Jugendlichen zu einer ſinnigen Preisverteilung, bei der den Siegern ſchöne Ehrengaben überreicht wurden. Der Beſuch am Samstag darf als gut bezeichnet werden; auch die Kämpfe verliefen reibungslos, ſo daß man den Auf⸗ takt zu der Veranſtaltung als gelungen bezeichnen darf. Die Ergebniſſe: Hochſprung, Jugend: 1. Gerbert⸗ 98 Schwetzingen 1,65; 2. Sommer⸗Poſt Mhm. 1,60; 3. Winkopp⸗yC Pirma⸗ ſens 1,60; 4. Ehret⸗Germ. Friedrichsfeld 1,60: 5. Paulus⸗ Germanio Mhm. 1,55 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. F C Pirmaſens 48,3; 2. TV 46 Mhm. 49,0; g. Poſt Mhm. 50,1; 4. Vſe Neckarau 51 Sek. Dreikampf, Ingend: 1. Heddesheimer⸗ Fc Pirmaſens 2457; 2. Tempel⸗TV 46 Mhm. 2452; 3. Wiegand⸗Neckarſteinach 2413; 4. Winkopp⸗ IC Pirmaſens 2407; 5. Höhl⸗TV 46 Mhm. 2391; 6. Gies⸗ TV 46 Mhm. 2373 Punkte. 800 Meter, Jugenbklaſſe A: 1. Fuchs Pirmaſens:14,1; 2. Runkel⸗TW 46:14, b. Ehrtiſtner⸗Reichsbahn Stuttgart:17; 4. Roth⸗Reichsbahn Stuttgart und Fleig⸗VfßR Mhm. je:17, Min. 800 Meter, Jugendklaſſe B: 1. Schanzen becke V Franken⸗ bal:11,44; 2. Hanfſtein⸗Reichsbahn Stuttgart 216,4; 8. Platz»àRT Mhm.:18,83; 4. Orth⸗Vis Neckargqu:20, Min. 100 Meter, Jugend: 1. Ehret⸗Germanio Friedrichsfeld 11,7; 2. Killmaier⸗TV 46 Mhm. 12,0; 3. Cunz⸗Phönix Karlsruhe 12,2 Sek.; 4. Höhl⸗T 46 Mhm. Kugelſtoßen, Jugend: 1. Gies ⸗TV 46 Mhm. 12,88; 2. Tempel⸗TW 46 Mhm. 12,84; 3. Schmitt⸗TV 46 Mhm. 12,44; 4. Heddes⸗ heimer⸗1. c Pirmaſens 12,37; 5. Fuchs⸗1. FC Pirma⸗ ſens 1211 Meter. Weitſorung, Jugend: 1. Wiegand ⸗ Neckarſteinach 5,84; 2. Sommer⸗Poſt Mhm. 5,71; 3. Höhl⸗ TV 46 Mhm. 5,61; 4. Winkopp⸗Pirmaſens 5,59; 5. Hübſch⸗ Handſchuhsheim 5,50 6. Buß⸗TV Waloöhof 5,34 Meter. Der Sonntagvormittag Viel Arbeit gab es am Sonntagvormittag für die Kampfrichter. Waren doch faſt 30 Wettkämpfe zu erledigen. Wieder gab es große Felder, ſo waren z. B. beim 100⸗ Meter⸗Lauf der Klaſſe 2 27 Läufer am Start. Erbittert wurde an allen Ecken und Enden des Platzes, wo die Vorentſcheidungen ausgetragen wurden, um den Sieg ge⸗ kämpft. Entſchieden wurde in der Klaſſe 2 das Speer⸗ werfen, das der Neckarauer Frey vom Ve. mit 48,81 für ſich entſchied. Beim 800⸗Meter⸗Lauf waren 13 Läufer am Start. Der Brühler Geſchwill ging in unheimlichem Tempo vom Start weg in Führung die er bis 200 Meter vor dem Ziel halten konnte, dann aber noch drei Mann — darunter den Sieger Höfer vom TV. Waldhof— an ſich vorbeilaſſen mußte. Scheibs⸗Frankenthal holte ſich vor dem Stuttgarter Klotz die 1500⸗Meter⸗Entſcheidung. Vf. Neckarau errang einen weiteren Sieg durch Heſſen⸗ auer mit 6,04 Meter. Die Frauen waren ebenfalls in Aktion getreten. Frl. Bäurle wurde mit über 35 Meter Siegerin im Diskuswerfen vor Egger ⸗VfR. Ueberraſchend gute Lei⸗ ſtungen brachte der Vorkampf der Frauen im Hochſprung. Förſter und Kehl vom füt. ſowie Braun⸗M TG. über⸗ ſprangen 1,40 Meter. In der 1. Klaſſe gab es 5000⸗Meter⸗Lauf⸗Entſchei⸗ dung. Mit Baumann ⸗Stuttgart, Daurer⸗Poſt, Wirth⸗Wie⸗ ſental war ein auserleſenes Feld am Start, zu dem ſich noch der BfR.ler Diener geſellte. Daurer und Baumann wechſelten miteinander in der Führung ab. Ueberraſchen⸗ derweiſe gab der badiſche Marathonmeiſter bei 3000 Meter auf. Steger wurde Daurer mit etwa 5 Meter Vor⸗ ſprung, Leider gab es in dieſem Rennen einen Schön⸗ heitsfehler, da angeblich eine Runde zuviel gelaufen wurde. Wenn auch mit Döring eine altbewährte Kraft als Rundenzähler zur Stelle war, ſo iſt der geſtoppten Zeit nach doch mit dieſer Möglichkeit zu rechnen. Schnei⸗ deer⸗Rüſſelsheim, der im Kugelſtoßen faſt 15 Meter er⸗ reichte und dem MTG.ler Jung, der im Hochſprung⸗ vorkampf 1,75 bezwang, gab es weitere beachtliche Er⸗ gebniſſe am Vormittag. Die Ergebniſſe: Speerwerfen, Klaſſe 2: 1. Frey ⸗ Neckarau 48,81; 2. Hinten nach⸗TV 46 46,87; 3. Hofmann⸗Poſt 45,83 Meter. 800 Meter, Klaſſe 2: 1. Höfer ⸗ T Waldhof 209,2 2. Kleiſer⸗MTG 211,8; 3. Schmitt⸗TV 46:14,5 Min. 1500 Meter, Klaſſe 2: 1. Scheibs⸗ Frankenthal:25; 2. Klotz⸗ RB Stuttgart:34,9; 3. Iſele⸗M Tc:35,22 Min. Weil⸗ ſprung, Klaſſe 2: 1. Heſſenauer⸗Vſe Neckarau 6,04; 2. Köppen⸗TV 46 5,90; 3. Buk⸗Waldhof 5,72 Meter. 5000 Meter, Klaſſe:1. Daurer⸗Poſt 18104; 2. Bauman n⸗RB Stuttgart 18:07 Min. Der Sonntagnachmittag Der Nachmittag begann mit dem Einmarſch fämtlicher Teilnehmer. Den zahlreich erſchienenen Zuſchauern bot ſich ein buntes und farbenfrohes Bild, als die Aktiven in die Kampfbahn einmarſchierten. Sportführer Bertſch be⸗ grüßte die Aktiven und Zuſchauer und brachte am Schluß ſeiner Ausführungen ein dreifaches Sieg Heil! auf Vater⸗ land und Führer aus. Den Beginn der Kämpfe machte der 100⸗Meter⸗Lauf der Klaſſe 2. Herrwert⸗ TV. 46 ſiegte in der Zeit von 11,4 Sek. nur mit Bruſtbreite. Den 400⸗Meter⸗Lauf der Klaſſe 2 holte ſich Kieſeberth⸗Spp. Schwetzingen in 58 Sek. Einen ſcharfen Endkampf gab es im 1500⸗Meter⸗ Lauf Klaſſe A. Lang ging in der Schlußrunde an dem führenden Blöſch vorbet, mußte jedoch alles aus ſich herausholen, um Blöſch den Sieg ſtreitig zu machen. Klei⸗ ßer⸗MTG. mußte aufgeben, da er ſich eine Sehnen⸗ zerrung zuzog. Dritter wurde Daurer. Die Zeit des Sie⸗ gers:14,0 Min. Ein wunderbares Rennen war der 100⸗Meter⸗Lauf der Senioren. Neckermann, der Favorit, ſiegte in 10,9 Sek. mit 4 Meter Vorſprung. Zweiter wurde Keller⸗TB. 46 vor Abele⸗MTch. und Halle⸗Heidelberg. Neun Läufer meldeten ſich beim Starter zum 3000⸗ Meter⸗Lauf. Zwei Runden hindurch wechſelte die Füh⸗ rung ſtändig, bis ſie dann von Scheibs⸗ Frankenthal über⸗ nommen wurde. Dichtauf folgt Lawo⸗Tb, Germania Mann⸗ 8. Seite Nummer 330 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juli 1938 Heim. Die übrigen Läufer fielen zurück, wurden dann von Martin⸗Reichsbahn Stutttgart wieder an bie Spitze gebracht. In der Zielkurve geht Lawo in einem ganz großen Endſpurt an Scheibs vorbei und gewinnt dieſen Lauf in:51,63 Min. Durch guten Wechſel holte ſich der TV. 1846 die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel der Klaſſe 2. Wäh⸗ rend die Läufer ihre Wettbewerbe austrugen, beſtritten die Männer den Hochſprung. Herrwerth⸗46 Mannheim und Maurer⸗Stuttgart überſprangen die Latte in 1,65 Meter Höhe. Beim Stechen war Herrwerth der Glück⸗ lichere. Der 800⸗Meter⸗Lauf für Senioren war eine ſichere Beute für den am Start erſchienenen Lang⸗Heil⸗ bronn. Unangefochten legte er den Weg in 203,0 Min. zurück. Seinen zweiten Sieg erfocht Necker man n⸗Poſt⸗ ſportverein im 200⸗Meter⸗Lauf, den er überlegen in 23 Sekunden vor Keller⸗ 46 Mannheim gewann. Das Speer⸗ werfen ber Frauen ſicherte ſich Frl. Weskott⸗ MTG. mit 34,34 Meter vor Stückle⸗Offenburg und Egger⸗ VfR. Mannheim. Im Diskuswerfen der Frauen warf Frl. Bäu rl e⸗ 46 Mannheim die Scheibe am weiteſten. Mit 3511 Meter wurde ſie Siegerin vor Frl. Egger⸗VfR. Die Senſation und der Höhepunkt des Feſtes war der Start von Woellke⸗ Berlin, der einen Rekord⸗ verſuch angemeldet hatte. Vor dem Wettkampf gelang ihm in der Trainingskleidung 15.95 Meter. Der erſte Verſuch glückte ihm gleich und brachte mit 16.11 Metern eine neue deulſche Beſtleiſtung. Sechs Verſuche hatte unſer neuer Rekordmann, und fünfmal landete die Kugel immer um die 16⸗Meter⸗Marke herum. Er erreichte 16,11— 14.99— 16,02— 16,04— 15,96— 15,82 Meter. 5 Neben dem Meiſter Woellke hatte auch Metzner ſei⸗ nen Start zugeſagt und war zur Stelle. Das Rennen war ihm nie zu nehmen. Habel Schwetzingen und W. Abel⸗Neckarau ſtrengten ſich mächtig an, konnten jedoch nie gefährlich werden. Die äußerſt ſchlechte Bahn— ſie war viel zu weich und größtenteils mit Gras bedeckt— ließ auch in dieſem Lauf, wie in allen vorhergehenden, keine überragende Zeit zu. Während ſich die Frauen für die Amal⸗100⸗Meter⸗ Staffel fertig machten, waren die Gewichte zur Nachmeſſung der Kugel herbeigebracht worden. Nun ſtellte ſich heraus. daß ſich zu den Geräten des Platzvereins eine Kugel eines Gaſtvereins geſellt hatte und daß dieſe„Rekord⸗Kugel“ nicht den Nachprüfungen ſtandhalten konnte. Wenn auch ſo die Neckarauer um ihre Beſtleiſtung kamen, ſo bleibt ihnen doch der Erfolg und der Start des tüchtigen Ber⸗ liners. Hat Woellke auch heute keinen Erfolg gehabt, ſo ſind wir doch gewiß, daß es ihm bei ſeinen beſtändigen Leiſtungen doch noch gelingen wird, die deutſche Rekord⸗ marke weiter zu ſchrauben. Die Staffel der Frauen ge⸗ wann dann Jahn Neckarau um Bruſtbreite. Die kurze Staffel der Männer gewann Poſt vor Phönix Karlsruhe; MG hatte das Holz unterwegs verloren. Den Abſchluß der Wettkämpfe bildete das Speer⸗ und Diskuswerfen, das ſich ſowohl Abel ⸗ Neckarau wie auch Schneider ⸗Darmſtadt nicht nehmen ließen. Leider waren zu der letzten Konkurrenz, der Olympiſchen Staffel, nur 2 Mannſchaften angetreten. Der feſtgebende Verein feierte nochmals einen ſchönen Erfolg. Zuſommenfaſſend darf man ſagen, daß das 2. Nationale Sportfeſt ein voller Erfolg war. Gruber als verantwort⸗ licher Leiter hatte ganze Arbeit geleiſtet und da ihm wäh⸗ rend der Veranſtaltung ein tüchtiger Stab Kampfrichter — manchmal woren es faſt zuviel— zur Verfügung ſtan⸗ den, wickelten ſich auch die Wettkämpfe ſchnell und rei⸗ bungslos ab. Dem Erfolg des Veranſtalter tut auch das Mißgeſchick mit der Turnvereinskugel ketnen Abbruch. Sehr gut war der Beſuch des Feſtes. Die Mannheimer Vereine ſchnitten durchweg gut ab. Aber auch die Gäſte, wo ſie auch herkamen, gingen nicht leer aus. Wenn die er⸗ zielten Leiſtungen mit dem Erfolg nicht den gleichen Schritt halten konnten, ſo war es einmal die ſchlechte Bahn, zu der noch der ſcharfe Wind hinzu kam, die keine beſſeren zuließen. Die Preisverteilung fand anſchließend im Vereinshaus ſtatt, wo ſich Aktive und Paſſive ſowie Kampfrichter noch zu einem gemütlichen Beiſammenſein fanden. Die Ergebniſſe: Frauen: 100 Meter: 1. Möller⸗DV Frankenthal 13,2; 2. Braun⸗M T 13,5; 3. Förſter⸗Vin Mannheim 13,9 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. TV Jahn Neckarau 56,6; 2. VfR 56,7 Sek. Dreikampf(100 Meter, Hochſprung, Speerwer⸗ fen): 1. Stückle⸗ Offenburg 127; 2. Happel⸗ MG 121; 3. Förſter⸗Vſct 118 Punkte. Speerwerfen: 1. Weßkott⸗ MTG 34,84; 2. Stückle⸗Offenburg 33,47: 3. Egger⸗VfR 31,48 Meter. Diskuswerfen: 1. Bäurle⸗ TW 46 35,11; 2. Egger⸗VfR 32,70; 3. Ruſch⸗M T 30,80 Meter. Hoch⸗ ſprung: 1. Förſter⸗ViR 1,43, 2. Braun⸗MT 1,40; 3, Kehl⸗VfR 1,40 Meter. Klaſſe 2. 100 Meter: 1. Herwerth⸗ TV 46 11,47 2. Strube⸗Phönix Karlsruhe 11,4; 3. Höſchler⸗M T 11,5 Sek. 400 Meter: 1. Kieſeberth⸗ Schwetzingen 58; 2. Kälber⸗ TW 46 59; 3. Nenninger⸗TV 46 59,1 Sek. 3000 Meter: 1. La wo⸗TB Germania Mannheim 951,6; 2. Scheibbs⸗ FV Frankenthal:59,1; 3. Köhler⸗Phönix 10:09 Min. 800 Meter: 1. Höfer ⸗TV Waldhof 209,2; 2. Kleiſer⸗M 7G :11,83; 3. Schmitt⸗TDV 46:14, Min. 1500 Meter: 1. Scheibbs ⸗ Frankenthal:25; 2. Klotz⸗Reichsbahn Stutt⸗ gart:94,9; g. Iſele⸗M T:35,2 Min. Speerwerfen: 1. Frey⸗ VfL Neckarau 48,81; 2. Hintennach⸗TV 46 Mhm. 46,87; 3. Hofmann⸗Poſt 45,83 Meter. Diskuswerfen: 1. Schmitt⸗ Poſt 35,41; 2. Herrmann⸗Waldhof 34,32; 3. Wolf⸗M T 32,40 Meter. Schwedenſtaffel: 1. Phönix Karlsruhe 212,4; 2. TV 46 Mannheim:13,6 Min. 4 mal 100 Meter: 1. TV 46 Mannheim 47,8; 2. Reichsbahn Stuttgart 48; 3. Reichsbahn Ludwigshafen 48,4 Sek. Kugelſtoßen: 1. Jung ⸗ MTG 12,69; 2. Herrmann⸗ Walohof 12,68; 3. Köppen⸗TW 46 12,34 Meter. Hochſprung: 1. Heerwerth⸗ TV 1846 Mannheim 1,65; 2. Maurer⸗ Reichsbahn Stuttgart 1,65; 3. Buß⸗Waldhof 1,60 Meter. Weitſprung: 1. Heſſenauer⸗Vſe Neckarou 6,04; 2. Köppen⸗TV 46 5,90; 3. Buß 5,72 Meter. Klaſſe 1: 1. Neckermaun⸗Pyſt 10,9; 2. Keller⸗TV 46 11,3: 3. Abele⸗M TG 11,5 Sek. 200 Meter: 1. Necker⸗ mann Poſt 283; 2. Keller⸗46 Mhm. 23,7; 3. Herle⸗Heidel⸗ berg 23,9 Sek. 400 Meter: 1. Metzner⸗ Frankfurt; 2. Habel⸗Schwetzingen; 3. W. Abel⸗Vfs Neckarau. 800 Meter: 1. Lang ⸗ Heilbronn:03; 2. Guldner⸗TV 46:07: 8. Wainer⸗Phönix Karlsruhe:13,8 Min. 1500 Meter: 1. Lang ⸗BVſs Neckarau:14; 2. Blöſch⸗Eppingen:15: 8. Daurer⸗Poſt:81 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Poſt⸗ S V Maunheim 46 Sek.; 2. Phönix Karlsruhe 46,5 Sek. Olympiſche Staffel: 1. Vis Neckarau:54; 2. Phönix Karlsruhe:06 Min. 5000 Meter: 1. Doauerer⸗Poſt 18:04; 2. Baumann⸗Reichsbahn Stuttgart 18:07 Min. Ku⸗ gelſtoßen: 1. Wpellke⸗ Berlin 16,11; 2. Schneider⸗ Darmſtadt 14,51; 3. Schwebler⸗46 Mhm. 12,66 Meter. Weit⸗ ſprung: 1. Abel e⸗M c 6,38; 2. Jung⸗MTG 6,27; 3. Koch⸗Poſtſportverein 6,24 Meter. Diskus: 1. Schuei⸗ der ⸗Darmſtadt 39,86 2. Jung⸗MTG 37,90; 3. Abel⸗Vfe 36,65 Meter. Hochſprung: 1. Jung MT 1,75: 2. Thorn⸗ Heidelberg 1,65; 3. Koch⸗Poſt 1,65 Meter. Speerwerfen: 1. Gg. Abel ⸗BVfes 55,88; 2. Beringer⸗46 Mhm. 50,60; 3. Frey⸗Vfd 49,02 Meter. 13. Heidelberger Regatta Zum 13. Male wurde am Sonntag Sie Heidelberger Ruderregatta zum Austrag gebracht, wobei der veranſtal⸗ tende Heidelberger Regattaverband einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen hatte. Zwar waren die gegebenen Voraus⸗ ſetzungen nicht gerade ideal, denn das trübe Wetter und vor allem der ſtarke Wind waren Faktoren, die äußerſt ſtörend wirkten. Vor allem der hohe Wellengang erſchwerte die Waſſerarbeit ſtark; da aber ſämtliche Boote unter dieſer Erſcheinung zu leiden hatten, wurden die Rennen durch das Wetter nicht entſcheidend beeinflußt. Längs der Renn⸗ ſtrecke, die ſich vom Start zwiſchen der alten und neuen Brücke bis nach der Hindenburgbrücke hinzog, hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden, die die ſpannenden Kämpfe mit großem Intereſſe verfolgten. Die Beteiligung an den Rennen war ſehr gut. Nicht weniger als 18 Ver⸗ eine hatten ihre Meldung abgegeben, darunter bekannte Vereine aus Aſchaffenburg, Heilbronn, Offenbach, Saar⸗ brücken, Stuttgart, Worms und Würzburg, zu denen die Heidelberger Vereine ſowie die Mannheimer Vereine Amicitia, Ruderklub, Rudergeſellſchaft ſowie Ludwigshafe⸗ ner Ruderverein und Geſellſchaft kamen. Die Organtſa⸗ tion klappte ſehr gut, ſo daß die Rennen Schlag auf Schlag folgen konnte. Lediglich die Pauſe wurde etwas zu ſehr ausgedehnt. Durch Lautſprecher wurde der ganze Verlauf der Rennen übertragen, ſo daß die Zuſchauer dauernd auf dem Laufenden waren. Die Mannheimer Vereine waren im erſten Teil der Reunen wenig glücklich. Im Junioren ⸗ Achter mußte die Mannheimer Rubdergeſellſchaft ſich überraſchend ſicher geſchlagen bekennen. Rheinau verlor den Anfänger⸗ Vierer bereits am Start. Sehr gut gefiel der Würz⸗ burger Ruderklub Bayern, der den Junioren⸗Achter in ausgezeichnetem Stil nach Hauſe fuhr und den zweiten Jugend⸗ und Schüler⸗Vierer ſicher gegen Heilbronn gewan⸗ nen. Eine ſehr gute Leiſtung vollbrachte auch der Re⸗ gensburger Ruderverein, der in ſehr guter Zeit den Jung⸗ mann⸗Vierer gegen Ludwigshafener Ruderverein gewann und dann im 3. Senioren⸗Vierer die Rudergeſellſchaft Worms nach ſcharfem Kampf auf dex Strecke abfertigte. Der erfolgreichſte Verein der Regatta war der Würz⸗ burger RV. Bayern mit 4 Siegen. Je zwei Siege er⸗ rangen Amicitia Mannheim, Saar Saarbrücken und Regensburg, die an zweiter Stelle folgten. Der Verlauf der Rennen: Erſter Jungmaun⸗Vierer: 1. Regensburger Ru⸗ derverein:54,11; 2. Ludwigshafener Ruderverein:04. Regensburg geht vom Start weg in Führung. An der neuen Brücke beträgt der Vorſprung vor Ludwigshafener Ruderverein bereits eine Länge. Bis zum Ziel wird er auf zwei Längen ausgedehnt. Die Zeit des Siegers iſt ganz hervorragend. Junior⸗Achter: 1. Würzburger Ruderklub Bayern 621,3; 2. Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaf t 682,2; 3. Mannheimer Ruderolub 536,4. Würzburger Ruderklub Bayern ſetzt ſich mit 41er Schlag an die Spitze. Nach 500 Meter liegt er bereits eine Länge vor Mannheimer Rudergeſellſchaft. Dieſe legt einen Zwi⸗ ſchenſpurt ein, kann aber den Abſtand nicht vermindern. Im Endkampf iſt Würzburg klar überlegen Im Ziel trennen die Würzburger Bayern drei Längen vor Mann⸗ heimer Rudergeſellſchaft, zu der Mannheimer Ruderklub auf 1 Längen auflief. Jungmann⸗Einer: 1. Heinz Müller(Ruderklub Saar, Saarbrücken):08; 2. Heinr. Scheuermann(Ruderklub Aſchaffenburg:24; 3. Günter Kraft(RG Worms):24,4. Scheuermann und Kraft liegen nach dem Start zuſammen in Front. Bei der Neuen Brücke hat Scheuermann mit gger Schlag eine klare Führung erreicht. Müller hat ſich hier bereits auf den zweiten Platz vorgeſchoben. Bei 1400 Meter hat er Scheuermann erreicht, der ihn jetzt paſſieren laſſen muß. 2 Zweiter Jugend⸗ u. Schüler⸗Vierer: 1. Würzburger RG Bayern:40; 2. Heilbronner Rh Schwaben 4749. Bis zu 400 Meter ausgeglichener Kampf. Dann geht Würzburg in Front und ſiegt mit 2% Längen. Dritter Jungmann⸗Vierer: 1. Heidelberger RE ober Worms gelingt, zu Regensburg aufzulaufen. Im Endſpurt iſt Regensburg klar überlegen und holt ſich das zweite Rennen mit 17 Längen Vorſprung. Erſter Jugend⸗ und Schüler⸗Vierer: 1. Würz bur⸗ ger RV 352,2; 2. Mannheimer RC 401,3; 3. RG Heidel⸗ berg; 4. Heilbronner Rh Schwaben. Heilbronn fällt ſo⸗ fort zurück. Mannheim, Würzburg und Heidelberg liefern ſich einen erbitterten Kampf. In glänzendem Endſpurt holt Würzburg zwei Längen heraus, während Mannheim und Heidelberg eine Länge im Ziel trennt. Im weiteren Verlauf konnte Amtieitia Mann⸗ heim den Schüler⸗Achter und den Senior⸗ Einer(Schäfer) gewinnen. Der weitere Verlauf folgt in der Hauptausgobe. Jnnior⸗Einer: 1. H. Scheuermann(Ré Aſchaffen⸗ burg):11; 2. Heinz Müller(RC Saar Saarbrücken):12,1; 3. G. Raſching(RV Hellas Offenbach). Müller geht mit der Führung ab, muß aber ſchon bald Scheuermann die Spitze überlaſſen. Bis 200 Meter vor dem Ziel führt der Aſchaffenburger noch mit zwei Längen, als Müller zu ſpurten beginnt. Er kann noch dicht zu Scheuermann auf⸗ laufen, der Endſpurt kommt jedoch zu ſpät, um ihm den Sieg zu entreißen. Junfor⸗Vierer: 1. Würzburger RE Bayern 804,3; 2. Regensburger RW:09,38 3. Mannheimer R:27,4; 4. Stuttgarter RO aufgegeben. Erbitterter Kampf auf der ganzen Strecke zwiſchen Würzburger Bayern und Regensburg, die Mannheimer liegen hier bereits drei Längen zurück. 200 Meter vor dem Ziel liegen Würzburg und Regensburg noch auf gleicher Höhe. Doch dem End⸗ ſpurt der noch friſcheren Bayern, die ſehr flüſſig rudern, ſind die Regensburger nicht mehr gewachſen. Mannheim weit zurück Dritter. Stuttgart bei 1500 Meter aufgegeben. Zweiter Senior⸗Achter: 1. RE Saar Saarbrücken 719,4; 2. RW Hellas Offenbach:27. Saar übernimmt vom Start weg die Führung und vergrößert ſie dauernd, um ſchließlich mit drei Längen ganz überlegen Hellas hin⸗ ter ſich zu laſſen. 5 Leichtgewichts⸗Vierer: 1. Stuttgarter RV 888,4; 2. Ludwigshafener R aufgegeben. Ludwigshafen liegt dauernd leicht in Führung und hat bei 1200 Meter bereits einen Vorſprung von einer Länge herausgerudert. Ueber⸗ raſchend gibt die Mannſchaft jedoch jetzt auf, ſo daß Stutt⸗ gart zu einem leichten Sieg kommt. Jugend⸗ und Schüler⸗Achter: 1. Mannheimer RV Amicitia 412,1; 2. Würzburger RC Bayern. Amicitia rudert in ſehr ſchönem Stil und hat nach 400 Meter bereits eine Länge Vorſprung. In wundervollem Endſpurt kommt Würzburg jedoch auf, aber etwas zu ſpät. Mit Luftkaſten⸗ länge kann ſich Amicitia gerade noch ins Ziel retten. Das erbittertſte Rennen des Tages. Erſter Senior⸗Einer. 1. Karl Schäfer(Mannheimer RV. Amieitia):08, 2. Heinz Müller(RC. Saar Saar⸗ brücken) aufgegeben. Schäfer hat ein leichtes Rennen gegen Müller, der bereits zwei Rennen in den Knochen hat. Bei 800 Meter hat Schäfer einen Vorſprung von zwei Längen und liegt bei 100 Meter vier Längen vor Müller; 500 Meter vor dem Ziel hat Schäfer den Vor⸗ ſprung auf 10 Längen ausgedehnt und Müller gibt hier auf. Dritter Senior⸗Achter. 1. Würzburger RC. Bayern :01, 2. Heidelberger Re.:08,1, 3. Ludwigshafener RV. :11,22, 4. Mannheimer RG.:18,3. Im Vorrennen am Vormittag waren Hellas Offenbach und Saar Saarbrücken ausgeſchieden. Im Endlauf erkämpfte ſich Ludwigshafen bis 500 Meter eine knappe Führung vor Heidelberg, Würzburg und Mannheim. Bei 1000 Meter hat Würzburg aufgeſchloſſen. Drei Boote liegen auf gleicher Höhe, ledig⸗ lich Mannheim folgt eine Länge zurück. Erbitterter Kampf um die Führung. Bei 1500 Meter erhöht Würzburg die Schlagzahl und hat 200 Meter vor dem Ziel bereits zwei Längen Vorſprung vor Heidelberg herausgeholt. Lud⸗ wigshafen folgt hier eine weitere Länge zurück. Bis zum Ziel ändert ſich in der Reihenfolge nichts mehr. Würz⸗ burg liegt mit anderthalb Längen Vorſprung vor Heidel⸗ berg, Ludwigshafen eine weitere Länge zurück. Auſtralien ſchlägt England:1 :29, 2. Rch Rheinau:37, Min. Rheinau verliert am Start bereits eine Länge. Holt aber mit 33er⸗Schlag lang⸗ ſam gu. Bei 1000 Meter hat Heidelberg den Vorſprung auf zwei Längen vergrößert Ein Zwiſchenſpurt bringt Rheinau noch einmal heran, dann aber ſind die Mann⸗ heimer mit ihren Kräften zu Ende und dem Endſpurt der Heidelberger nicht mehr gewachſen. 5 Dritter Senior⸗Vierer: 1. Regensburger R: 2, R Worms 1% Längen zurück: 3. Würzburger RC Bqhern(nicht gezeitet). Regensburg, das das zweite Ren⸗ So überraſchend der Tennis⸗Länderkampf England Auſtralien begonnen hatte— mit einem Siege Crawfores gegen Perry— ſo eigenartig endete er auch. Vivian MeGrath gewann im letzten Treffen gegen Fred Perry den erſten Satz:2, um den zweiten mit dem glei⸗ chen Ergebnis zu verlieren. Dann ging ein Wolkenbruch über Devonſhire⸗Park nieder, der dem Länderkampf ein unvorhergeſehenes Ende bereitete. Da vorher Jack Crawford mit 672, 674,:6,:3 dank wundervoller Paſ⸗ nen beſtreitet, liegt ſchon kurz nach dem Start in Füh⸗ rung. Erbitterter Kampf auf der Strecke, ohne daß es ſierſchläge und Querſchüſſe H. W. Auſtin geſchlagen hatte, zog alſo Auſtralien mit einem 311⸗Sieg vom Platz. Deulſchland-Amerika 01 Henkel unterliegt im Davispokal gegen Bude nach hartem Kampf Der erſte Tag des Interzonenfinales um den Davis⸗ pokal zwiſchen Deutſchland und USA auf Platz Nr. 1 in Wimbledon nahm durchaus keinen programmäßigen Ver⸗ lauf. Schon die erſte Begegnung zwiſchen Henner Hen⸗ rel und Donald Budge mußte wegen eines Wolken⸗ bruches unterbrochen werden und ſchließlich konnte das Treffen Gottfried von Cramm gegen Willmer Alliſon über⸗ haupt nicht mehr begonnen werden, ſo daß eine vollſtändige Neueinteilung des weiteren Programmes notwendig wurde. Alliſon und von Cramm werden ihr Einzel am Montag austragen, am Dienstag folgt dann das Doppel und die beiden reſtlichen Einzel werden ſchließlich am Mittwoch ihre Erledigung finden. Die 6000 Zuſchauer waren mit dem Abbruch der Spiele keineswegs zufrieden und man erlebte eine Szene, wie man ſie ſchon wiederholt in Paris ſah. Die Sitzkiſſen wurden von den unmutigen Tennisbegei⸗ ſterten auf den Platz geworfen— und das bei den Eng⸗ ländern! USA führt:0. Henkel gab ſich die allerdenklichſte Mühe, aber gegen den ſtarken Donald Budge konnte ſich der junge Deutſche nicht durchſetzen. Nach insgeſamt 58 Spielen und faſt 2Aſtündiger Kampfdauer(ö) holte der Amerikaner den erſten Punkt für ſein Land. Wenn nichts⸗ deſtoweniger der Kampf als das Spiel Henner Henkels in die Geſchichte Wimbledons einziehen wird, dann iſt dies der wundervollen und kaum zu überbietenden Leiſtung des Berliners zuzuſchreiben, der ſich ſelbſt übertraf und ſeinen beſten Kampf des Jahres lieferte. Henkel rang mit dem Amerikaner im wahrſten Sinne des Wortes bis zum Um⸗ fallen um den Sieg. Wenn es ihm nicht gelungen iſt, den Kalifornier zu ſchlagen, dann kann man dem Rotweißen wirklich keine Schuld beimeſſen. Er kämpfte bis zum Letzten, gab alles aus ſich heraus und beugte ſich eben nur dem einwandfrei beſſeren. Obwohl der Amerikaner ſchnell auf:0 kam— oder gerade deshalb— waren die 6000 Zuſchauer ausnahmslos auf Seiten des Deutſchen. Nach:2 und:2 für Budge zwang ein Wolkenbruch zu einer viertelſtündigen Pauſe. Henkel verſuchte das irrſinnige Tempo des Amerikaners zu ſtoppen, ſcheiterte aber. Er gewann den Aufſchlag des Amerikaners und ſeinen eigenen und glich:4 aus. Budge ſteigerte noch mehr das Tempo und gewann ſchließlich den Satz mit 715 nach faſt dreiviertelſtündigem Kampfe. Auf⸗ regend verlief der zweite Satz. Henkel führte bereits gb, als ſich der Amerikaner auf die Seitenlinienbälle des Deut⸗ ſchen eingeſtellt hatte und den Spieß umdrehte. Jetzt machte Budge vier Spiele hintereinander. Henkel glich aber aus und hatte bei 514 mit 40:30 Satzball. Unter atem⸗ loſer Spannung des Publikums verſchlug er einen leich⸗ ten Schmetterball und war dann anſcheinend ſo nieder⸗ geſchlagen, daß Budge wieder Oberwaſſer bekam. Bis 9 beide hielt Henkel Schritt und gab dann erſt den Satz 9211 ab. Im dritten Satz zwang Henkel ſeinem Gegner ſein Grundlinienſpiel auf und ging dann, durch eine:1⸗Füh⸗ rung mutig gemacht, ans Netz und wurde paſſiert. Budge glich 424 aus. Beide nahmen ſich jetzt gegenſeitig die Auf⸗ ſchlagſpiele. Bei:6 für den Deutſchen gelang dieſem gleich der erſte Satzball, ein haarſcharf in die Ecke geſetzter Rückhand. Müde und mitgenommen ging Henkel in die Kabine. Gleich nach Wiederbeginn erkannte man, daß der Kampf entſchieden war. Unter größter Anſtrengung müßte ſich der Deutſche, zwang ſich immer wieder zum Laufen, aber den:1 Satz⸗ und damit Punktgewinn des Amerk⸗ kaners konnte er nicht mehr verhindern. Der Amerikaner hatte ſchwer zu kämpfen, um mit 725, 11:9:8,:1 den erſten Punkt zu buchen. Fußballspieler tagen Kreistagung des Kreiſes 3 Mannheim— Jugendarbeit im Vordergrund Seit dem Umſturz fanden im Fußball keine Kreistage mehr ſtatt. Auf Anordnung des Gauführers Lin nen⸗ bach werden in dieſem Jahr in allen Kreiſen wieder Kreistage abgehalten. Der Kreistag des Kreiſes 3 Mann⸗ heim fand am Samstagabend im Saale des Eichbaum⸗ Stammhauſes ſtatt. Da der Sportbetrieb durch die Ferien unterbrochen iſt, fand der Kreistag bei den Vereinsführern und Vertreter, die zahlreich vertreten waren, ſtarkes In⸗ tereſſe. Von der Gauleitung waren der Gaujugendwart Schäfer⸗ Offenburg und der Gaugeſchäſtsführer Al⸗ bert⸗ Karlsruhe anweſend. Kreisführer Heck begrüßte die Vertreter der Gauleitung und die Vereinsführer. Hierauf ſprach Gaujugendführer Schäfer ⸗ Offenburg. Die Gauleitung kenne die Sorgen und Nöte der Vereine. Heute wolle man den Vereinen die Ziele der Leitung auf⸗ zeigen und erklären, wohin der Weg führe. Zwiſchen heute und ſrüher beſtehe ein grundlegender Unterſchied. Im Rahmen des Kreistages gelte es auch zwei verdiente Pioniere des Fußballſports zu ehren: Den Gaumeiſter VfR Mannheim für die Erringung der badiſchen Gaumeiſterſchaft und den Meiſter der Be⸗ zirksklaſſe, Amicitia Viernheim. VfR erhält das Ehrenzeichen für die deutſchen Gaumeiſter, den D B⸗ Wimpel mit der Inſchrift„Gaumeſter des Gaues 14 1934⸗35“. In einem beſonderen Schreiben ſprach der Bun⸗ desführer Linnenman⸗Berlin ſeine Glückwünſche zur Erringung der Gaumeiſterſchaft aus. Amicitia Viernheim wurde für die Erringung der Meiſterſchaft in der Bezirksklaſſe durch Ueberreichung einer Urkunde ge⸗ ehrt. Den Rechenſchaftsbericht des Kreiſes erſtattete hierauf Kreisführer Heck. Die Neueinteilung im ſportlichen Leben Deutſchlands habe auch eine Neueintei⸗ lung im Mannheimer Kreis gebracht. Der Kreis 3, früher 9, Unterbaden, iſt faſt in ſeiner früheren Geſtalt erhalten geblieben. Obwohl der Kreis ſehr klein iſt, ſteht er aber in der Spielſtärke mit an der Spitze im Gau. Der badiſche Meiſtertitel fiel ſchon zum zweiten Male Mannheim. Nach SV Waldhof wurde jetzt der VfR Mannheim Meiſter. Amicitia Viernheim er⸗ rang die Bezirksmeiſterſchaft und erkämpfte ſich auch den Aufſtteg zur Gauliga. Heddesheim und Rheinau ſind Meiſter der Kreisklaſſe lm und TV Rohr⸗ hof und TV Viernheim ſind Meiſter der Kreis⸗ klaſſe 2. Die Diſziplin iſt gut geweſen. Durch die Ver⸗ einheitlichung und Zuſammenfaſſung der Rechtsſprechung in einer Hand iſt eine weitere Beruhigung eingetreten, ſo daß kaum Einſprüche gegen Urteile erfolgt ſind. Die Durchführung der Spiele in den unteren Mannſchaften müſſen im neuen Jahr beſſer klappen als in der vergan⸗ genen Spielzeit. Die Firmen⸗Mannſchaften mitßten vollkommen verſchwinden, ſie müſſen ſich irgend einem Verein anſchließen. Der Jugend muß die ganze Kraft gewidmet werden Der Kreis hat 1400 Jugendliche, davon gehören 60 v. H. der HJ und dem FJungvolk an. An den Verbands⸗ ſpielen waren 45 Jugend⸗ und Schülermannſchaften betei⸗ ligt. Das ſportliche Verhalten der Jugend war gut. Der Schulfußball, der vor zwei Jahren in Baden eingeführt wurde, iſt ſehr beliebt. Wir wollen Wegbereiter für die Wehrhaftmachung unſerer Jugend ſein. Das Schieds⸗ richter weſen hat einen weiteren Ausbau erfahren. Der Kreis hat jetzt 94 Schiedsrichter, die ihre ſchwere Arbeit zur Zufriedenheit ausfüllten. Zum Schluß ſprach Kreisführer Heck dem Schul⸗ und Sportarzt Dr. Linke für ſein uneigennütziges Wirken für den Sport ſeinen Dank aus. Oberjungführer Wah l⸗Vfs. Neckarau gab anſchließend einen kurzen Ueberblick über die Arbeit der Jungführer. Seine friſchen Ausführungen zeigten, daß er ſeine Auf⸗ gabe richtig angepackt und es verſtanden hat, um was es bei ſeiner Arbeit geht. Dem Oberjungführer unterſtehen ſämtliche Jungführer. Jeden Monat findet ein Schu⸗ lungsappell der Jungführer ſtatt und jeden Monat gibt der Oberjungführer einen Bericht an den Gaujugend⸗ wart ab. Gaujugendwart Schäfer⸗Offenburg ging dann auf die Arbeit des Dy B. ein. Zwei Punkte ſtehen bei dieſer Arbeit im Vordergrund: Die Schaffung einer ſchlagkräftigen Nationalmannſchaft und die Förderung und der Ausbau der Jugendarbeit. Die Frage der Nationalmannſchaft iſt, ſo führte der Redner aus, reſtlos gelöſt. Dieſe iſt heute beiſpielhaft für jede deutſche Vereinsmannſchaft. Der Kamerasdſchaftsgeiſt und die Hingabe bis zum letzten hat aus elf Spielern eine Mannſchaft geformt, die das verkörpert, was jeder Ver⸗ ein in ſeiner Zelle zu pflegen hat. Auch die Arbeit an der Jugend wurde vom De B. richtig angefaßt. Dieſe beiden Dinge haben dem DB. Wege geöffnet, von denen man früher keine Ahnung hatte. Auch an höchſter Stelle iſt man von dieſer Arbeit ſehr befriedigt. Ausgehend von den zweijährigen Erfahrungen, die man in Baden mit dem Schulfußball gemacht hat, werden im kommenden Herbſt im ganzen Reich Schulfußballſpiele durch⸗ geführt werden. Die Arbeit des badiſchen Gaues war bahnbrechend. Die Lehrer werden entſprechend ausgebildet werden. Dem Fußball wird die gleiche Zeit eingeräumt wie den anderen Sportarten. Der Fußballſport wird fetzt feſt in den Schulen verankert. Man hat erkannt, daß durch das Fußballſpiel der deutſche Junge entſcheidend geformt werden kann, weil der Junge hier kämpfen lernt, weil er ſich unterordnen muß und kein Einzelgänger ſein kann. Er wird als deutſcher Junge lernen, ſich ſportlich ein⸗ zuſetzen und zu kämpfen. Dieſes Ziel, das jetzt erreicht wurde, ſtand den Alten, die den Fußball in Deutſchland einführten, immer vor Augen. nach Die erſten Mannſchaften wiſſen, um was es geht. Für uns geht es darum, die Jugend zu formen. Die Jugend können und müſſen wir formen. Den Geiſt, den die jun⸗ gen Mannſchaften mitbekommen, wird ſie im ſpäteren Le⸗ ben immer begleiten. Einen entſcheidenden Einfluß haben hier die Jungführer. Eine Bewegung, die nur von Alten geführt wird, hat keinen jugendlichen Schwung und keine jugendliche Begeiſterung. Wir wollen junge Menſchen, die mit uns verwachſen ſind, die in die Arbeit hineingewachſen ſind, die unſere Poſten übernehmen, wenn wir eines Ta⸗ ges abtreten. Sport iſt eine Sache für die Jugend und muß eine Sache für die Jugend bleiben. Wir wollen proktiſchen Führernachwuchs von unten het treiben. Früher wurde die Jugenöfrage bei den Vereinen nicht immer gut durchgeführt, man hat ihr nicht die rich⸗ tige Bedeutung zugemeſſen. Wenn die Jugend früh herange ogen wird, wird ſie in den Sport hineinwachſen und ihm auch ſpäter die Treue halten und ihren Verein und die Sportbewegung nicht im Stich laſſen. Der Di B hat ſich zuſammen wit den Gaujugendführun⸗ gen eingehend über die einzuſchlagenden Wege unterhalten. Auch in Baden iſt die Jugendarbeit in den Vereinen neu aufgebaut worden. Die bleinſte Zelle im Sport iſt die Mannſchaft. Der frühere Führer war der Spielführer. Jetzt ſorgt der Mannſchaftsführer für ſeine Mannſchaft. Wir alle wollen mithelfen, die Jugend zu erziehen. Fuß⸗ ball iſt das Kampfſpiel, hier bietet ſich ein Mittel zur Er⸗ ziehung der ſportlichen Jugend. Jugendarbeit iſt eine Aufgabe, die der Staat uns auferlegt hat. Jugendarbeit iſt nationale Pflicht. Die Erziehung des eigenen Nachwuchſes iſt Pflicht einez jeden Vereins. Jeder Verein der Gauliga, der Be⸗ zirksklaſſe und der Kreisklaſſe 1 muß eine Jugend abteilung hoben. Der Kreis Mannheim hat drei Oberjungführer Wahl⸗ VfL Neckarau, Lenz⸗Vfn Mannheim und Grabin⸗ ger⸗Edingen. Dieſe jungen Menſchen tragen ein beſon⸗ deres Abzeichen, das vom Di B verliehen wird. Die Jung⸗ führer wurden in lotägigen Kurſen in der Führerſchule in Ettlingen ausgebildet. Sie ſollen Bahnbrecher ſein. Die Vereinsführer müſſen der Jugend helfen. Von der Fuß⸗ ballfſugend gehören faſt 75 v. H. der HJ an. Sportlich wird die Jugend bei uns geſchult und weltanſchaulich in den nationalen Verbänden. Mit einem warmen Appell zur Mithilfe an der Jugendarbeit ſchloß Gaujugendwart Schä⸗ fer ſeine beiſällig aufgenommenen Ausführungen. Die Ausführungen des Gaujugendwartes, die im Mit⸗ telpunkt des Kreistages ſtanden, zeigten eindeutig, daß der DB in der Jugenderziehung neue Wege geht. May hat erkannt, daß in aller erſter Linie die Jugend ſportlich erzogen und gefördert werden muß, wenn nicht eines Tages die Vereine ohne jeden Nachwuchs daſtehen wollen. Verſchtedene Vereinsvertreter brachten in der anſchlſe⸗ ßenden Ausſprache Wünſche und Anregungen vor, die je nach Möglichkeit erfüllt werden ſollen. Mit einem Sieg Heil auf den Führer, den deutſchen Sport und die deutſche Jugend und dem Singen der beiden Nationalhymnen fand der harmoniſch verlaufene Kreistag ſeinen Abſchluß. ü Auch Regen in Düſſeldorf 2 Die Spiele des vorletzten Tages beim Internationalen Tennisturnier in Düſſeldorf wurden durch Regen geſtört. Nichtsdeſtoweniger wurden aber wieder zahlreiche Spiele ausgetragen, ſo daß im Männer⸗Einzel der Tſcheche Ceſnar bereits die Schlußrunde erreichte, während bei den Frauen bereits beide Endſpielgegnerinnen ermittelt werden konn⸗ ten, und zwar die Belgierin Nelly Adamſon und Marie⸗ luiſe Horn(Wiesbaden). Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: J. Pohlhauſen— A. von Cromm 641, :6,:7; A. von Cramm— Feret 678,:4; Benda— Weihe 557,:1,:1; Cejnar— Peltzer:7, 678, 624; Benda Weiß 672,:2; Cejnar— Karſten 725,:6,:4. Frauen, Einzel: Sander— Stein 678, 62, Sander— van Lindont •8, 628, 614(Vorſchlußrunde): Adamſon— Stuck Ji, 65 725 Horn— Sander 621,:7. Mäuner⸗Doppel: Heidtmann⸗ A. von Cramm— Bäumer⸗Stroms 672,:27 de Borman⸗ Geelhand— Groos⸗Remmert 678, 611. Gemiſchtes Dop⸗ pel: Jonquiere⸗Benda— Plümacher⸗Groos:7, 628; Schnei⸗ der(Peitz⸗Pohlhoufen— de Waal⸗Karſten 678,:2; Haaſe⸗ Henkel 1— Wüſtermann⸗Weiß:2, 611 Adamſon⸗Geelhond von Vincke⸗Ceinar 725,:5; de Borman⸗Horn— Kerck⸗ hoff⸗Boom 68, 678; van Lindonck⸗Dr. Buß— Vorman⸗ Heitmann 673,:7,:0; Haaſe⸗Henkel 1— Auſſem⸗Gold⸗ ſchmidt:4,:8; Horn⸗de Borman— van Lindonck⸗Dr. Buß :5,.1. Frauen⸗Doppel: Auſſem⸗Schneider/ Peitz— Vor⸗ 5:0,:2; Horn⸗Adamſon— Stein⸗Haaſe 25 .. 5 Bei heftigem Wind konnte das Internationale Düſſel⸗ dorfer Rochus⸗Klub⸗Turnier am Sonntagvormit⸗ tag ſtark gefördert werden. Im Männer⸗Einzel erreichte der Düſſeldorfer J. Pohlhauſen durch einen Zweiſatzſieg iber den Belgier Geelhand die Vorſchlußrunde, in der el auf den Tſchechen Benda trifft. Im Frauen⸗Doppel er reichten Horn⸗Adamſon ols Erſte die Schlußrunde und auch im Männer⸗Doppel konnte in Benda⸗Cejnar f ein Paar für das Schlußſpiel ermittelt werden. Die Ergebniſſe: Mäuner⸗Einzel: J. Pohlhaufen⸗Geelhand 725, 9 Männer⸗Doppel: Henkel 1⸗Peltzer— Weiß⸗garſten .3; Benda⸗Cejnar— Heitmann⸗A. v. Cramm:2, 476, 0 Vorſchlußrunde: de Borman⸗Geelhand— Henkel 1⸗Peltzer :0,.1; Benda⸗Ceinar— Dr. Buß⸗Goldſchmidt 02, 675, :5. Frauen⸗Doppel: v. Lindonck⸗Herbſt— Scherf⸗Bigaſe 650. 62; Stuck⸗Sander— Boutny⸗von Vincke 775, 176, 6 Stuck Sander— v. Lindonck⸗Herbſt:8, 61, Jonguien Kerckhoff— Bartels⸗Kallmeyer⸗Heidtmann:0, 476, Vorſchlußrunde: Horn⸗Adamſon 670, 876, 624. Gemiſchtes Doppel: Sander⸗A. von Cramm gegen Stuck⸗Feret 620, 228, 621. i 92 Jonquier e⸗Kerckhoff * 4 — Montag, 22. Juli 1938 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 330 Thierbachs große Fahrt Erſte Pyrenäen-Strecke bei der Tour Mit der längſten Strecke, der über 825 Km. führenden Strecke von Perpignan nach Luchon, erreichten die ſchon erheblich mitgenommenen Fahrer der 29. Tour de France am Samstag die Pyrenäen. Die gefürchteten Berge, die bereits ihre erſten Opfer forderten, werden einige Tage lang das Letzte von den noch im Rennen befindlichen Fahrern fordern. Wer die nächſten Tagesfahrten über⸗ ſteht, wird auch Paris wieder erreichen. Nicht allein der Col de Puymaurens, der Col de Port und der Col de Portet mit ihren Höhen von 1931, 1249 und 1074 Meter, ſondern auch Nebel und faſt ununterbrochener Regen er⸗ ſchwerten den Fahrern diesmal ihre Fahrt, die das genaue Gegenſtück zu der des Vortages war, ganz erheblich. Hinzu kam, daß auf den geröllreichen und ſchmalen Abfahrts⸗ wegen, die regelmäßig den ſteilen Auffahrten folgten, bei der hohen Geſchwindigkeit alle eine geſchickte Steuerkunſt zeigen mußten, wenn ſie im Rennen beſtehen wollten. Und dieſe Strecke, der ſchwerſten eine, war dazu geſchaffen, das Können eines Deutſchen ins rechte Licht zu rücken. Oscar Thierbach, der am Vortage einen etwaß ermüdeten Eindruck machte, ſich aber wahrſcheinlich in weiſer Voraus⸗ ſicht etwas ſchonte, hinterließ einen großartigen Eindruck. Hinter dem Etappenſieger Sivere Maes und deſſen Landsmann Verwaecke belegte er den oͤritten Platz. Erſt ſieben Minuten zurück folgten Vietto, Morelli, der „Spitzenreiter“ Romain Maes, Lowie, Ruozzi und Umben⸗ hauer, der immer noch den neunten Platz vor ſo guten Fahrern wie die Franzoſen Speicher und Le Greves be⸗ Start, um 5 Uhr früh, ſetzte ſich zunächſt der René Vietto an die Spitze des Feldes und vier Minuten Vorſprung den Col de la Perche vor Fayolle und R. Maes. Auf der Abfahrt dehnte Vietto ſeinen Vorſprung auf ſechs Minuten aus und er⸗ reichte auch als Erſter die Spitze des Col de Puymaurens. Kilometerlang zog ſich hinter ihm das Feld auseinander. Jetzt machten ſich die Belgier Gebr. Maes und Verwaecke mit Thierbach auf die Verfolgung. Während Vietto ſpäter zurückftel, dehnten S. Maes und Verwaecke, die überaus ſtark fuhren, ihren Vorſprung aus. Thierbach hielt ſich lange Zeit bei R. Maes auf, als aber dieſer einen Reifen⸗ ſchaden erlitt, jagte er allein davon. Am Col de Portet lag der Deutſche 12 Minuten hinter den beiden führenden Belgiern, während ſieben Minuten hinter ihm die Haupt⸗ gruppe, in der ſich auch Umbenhauer befand, folgte. Groß waren die Ausfälle. Der Italiener Camuſſo kuhr auf einen Laſtwagen auf— die Autos ſind für die Tour eine wahre Plage— und ſchied mit ſchweren Beinver⸗ letzungen aus. Die ſtark erſchöpften Landsleute Giacobbe, Rimoldi und Bergamoſchi ſtreckten ebenfalls die Waffen, ſo daß Itolien jetzt nur noch zwei Fahrer in der Natio⸗ nalmannſchaft und keinen Erſatzmann mehr hat. Da auch der Belgier Hardiqueſt die Weiterfahrt einſtellen mußte, ſchieden genau 10 v. H. der beim Start noch im Rennen befindlichen Teilnehmer aus. In der Geſamtwertung dürfte ſich in der Führung kaum etwas geändert haben, allerdings wird Thierbach und auch Umbenhauer weiter nach vorn gekommen ſein. 15. Strecke, Perpignan— Luchon, 325 Km.: 1. S. Maes(Belgien) 11:39:23; 2. Verwaecke(Belgien) gleiche Zeit: 3. Thierbach(Deutſchland) 11:52:58, 4. Vietto (Frankreich) 11:59:28; 5. Morelli(Italien); 6. R. Maes (Belgien); 7. Lowie(Belgien); 8. Ruozzi(Frankreich); 9. Umbenhauer(Deutſchland); 10. Teani(Italien).— In Luchon wurde am Sonntag ein Ruhetag eingelegt. Nach der 15. Strecke, in der die Reihenfolge der weite⸗ ren deutſchen Fahrer, die wieder den Schluß bildeten, un⸗ 555 angegeben wird, ſieht das Einzelklaſſement wie folgt dus: 1. Romain Maes(Belgien) 98:86:20; 2. Verwaecke (Belgien) 98:45:35; 3. Silvore Maes(Belgien) 98:49:50; 4. Morelli(Italien) 98:50:47; 5. Speicher(Frankreich) :52:95; 10. Thierbach 99:46:21; 11. Umben houer 252 Stunden. ie Reihenfolge der Deutſchen am Etappenziel: 21. Roth 12:13:30; 44. Stach 12:59:86; 45. Weckerling; 46. Händel; 47. Kutſchbach; 48. Ickes; alle gleiche Zeit: 12:59:86 Stunden. Deutſche Ringer⸗Meiſterſchaften Unter der perſönlichen Leitung des Reichsſportwartes Steputat(Berlin) nahmen am Samstag die Ringer⸗ meiſterſchaften der Feder⸗ und Leichtgewichtskloſſe im grie⸗ chiſch⸗römiſchen bzw. freien Stil in München ihren Anfong. Während im griechiſch⸗römiſchen Stil 20 Teilnehmer auf die Matte gingen, traten im Freiſtilringen nur 10 Be⸗ werber an. Schon am erſten Tage gab es prächtige Kämpfe, in denen die Favoriten durchweg zu Siegen kamen. 5 5 Die Ergebniſſe: Federgewicht(gr.⸗r. St.): Hering(Neuaubing) ſchlägt Praun en in:80 Min. entſcheidend, R. Kolb (Schifferſtaot) wirft Naulin(Stettin) nach 1 Min. auf die Schultern, Böck(Neuaubing) ſchlägt Rothert(Görlitz) n. ., Biſchof(Dortmund] ſchlägt Wittwer(Dresden] n.., Hirſch(München) ſchlägt Lohriſch(Berlin) n. P. Weidner [Stuttgart) legt Nidhardt(Nürnberg) in:35 Min., Wolf (Augsburg) unterliegt Lauth(Heidelberg) u.., Felle (Backnang) ſchlägt Faulhaber⸗Koblenz in 4 Min. entſchei⸗ dend, Pullheim⸗Köln ſchlägt Barthel⸗Leipzig n.., Von⸗ dung ⸗Schifferſtadt ſchlägt Krieger(Erfurt) in 14:80 Min. entſcheidend. Freiſtil(fr. St.): Weikart(Hörde) ſchlägt Schlee(Nürn⸗ berg) in 10 Min. entſcheidend; Nettesheim(Köln) ſchlägt Archimowitz(Danzig) in 12:30 Min. entſcheidend; Ehrl (München) ſchlägt Schäfer(Karlsruhe) entſcheidend; Schwartzkopf(Koblenz) ſchlägt Hermann(München) nach 9715 Min. entſcheidend. Ausgeſchieden ſind nach der zwei⸗ ten Runde Archimowitz(Danzig) und Schäfer(Karlsruhe). Die Ergebniſſe vom Sonntagvormittag: Federgewicht(grer. St.): Hering legt Nauling in 4 Min, durch Schleuderer; Wittwer ſchlägt Rothert in 1780 Min. durch Rückreißer; Weidner ſchlägt Hirſch(München) in:15 Min. durch Ausheber; Lahriſch wird Punktſteger über Neithardt; Faulhaber ſchlägt Wolf n..; Felle ſchlägt Lauth in:20 Min. durch Doppelnelſon; Vondung ſchlägt Bartel n..; Pullheim ſchlägt Krieger in 12130 Min. durch Ueberwurf; Biſchof ſchlägt Böck n. P. Mittelgewicht(fr. St.): Weikart legt Archimowitz nach 1290 Min. durch Untergriff; Schlee ſchlägt Nettesheim durch Keberſtürzer in:20 Min.; Ehrl ſchlägt Schwartzkopf in 5245 Min durch Hüftſchwung; Hermann ſchlägt Schäfer durch Eindrücken der Brücke nach:50 Min. Mölpert erzielt Weltbeſtleiſtung War es bei den deutſchen Gewichthebermeiſterſchaften in Berlin keinem unſerer Athleten vergönnt, eine neue Weltbeſtleiſtung aufzuſtellen, ſo glückte dies dem Mün⸗ chener Leichtgewichtler Wölpert anläßlich eines Kurſus im Berliner Sportforum, zu dem die beſten deutſchen Gewichtheber eingeladen wurden. Wölpert brachte im beid⸗ armigen Drücken 208 Pfund zur Hochſtrecke und unter⸗ bot damit die bisherige Weltbeſtleiſtung des Oeſterreichers Jein um 2 Pfund. Auch ſonſt waren die Leiſtungsſteige⸗ kungen recht erfreulich. So ſtellte der neue deutſche Schwergewichtsmeiſter Joſeph Manger⸗Freiſing im beidarmigen Stoßen mit 318 Pfund eine neue deutſche Beſtleiſtung auf. Den alten Rekord mit 313 Pfund hielt bisher der Münchener Gäßler. Miltelrheiniſche Verbands-Regatta in Koblenz Bei gutem Wetter, durch leichten Schiebewind aus Süsd⸗ weſt behindert, nahmen die Rennen der gut organiſterten Regatta ihren Verlauf. Ein gewaltiger Wettkampf fand im Mittebrhein⸗ Achter zwiſchen der Renngemein⸗ ſchaft Godesberg⸗Bonn und der Deutſchen Ruderverbands⸗ mannſchaft Gießen ſtatt. Nach hartem Bord⸗au⸗Bord⸗ teunen konnte Gießen im Endſpurt mit einer knappen Fünge gewinnen. Das Carmen⸗Sylva⸗ Rennen im Einer endete mit dem Ausſchluß von Friedel Joe dt; bei Wiederholung des Rennens wurde überraſchenderweiſe Rolf Schneider vom Kölner Cl. für Waſſerſport von Aiederichs von der Cochemer Roß ganz überlegen geſchla⸗ gen. Im Königs ⸗Vierer, deſſen Austrag an den Schluß des erſten Regottatages gelegt wurde, konnte Waſſerſport Godesberg nach hartem Kampfe über die Gie⸗ zener Reh mit zwei Längen gewinnen. Die Ergebniſſe: Zweiter Einer: 1. T. v. ö. Berg h⸗Matnzer RV, 2. K. Baberg⸗Hanſa Dortmund:12, 3. Chr. Happ, Barer Vever⸗ kuſen 7715. Zeit von v. 5. Bergh 6557. Ueberlegen ge⸗ wonnen. Aufänger⸗Vierer: 1. Rennen abgebrochen, wird wieder⸗ olt unter Ausſchluß von Lahnſtein. Zweiter Vierer: 1. Kölner RV 1877:28, 2. R Vaher Leverkuſen 6781. Nach Kampf mit einer knappen Fänge gewonnen. Junior⸗Achter⸗Rennen: ausgefallen. Verbands⸗Junior⸗Vierer: 1. Kreuznacher RW .5% 2, Rar Rhenania Koblenz:57, 3. Koblenzer RG 6700. Ganz überlegen gewonnen. 1 ohne Steuermann: Rennen ausgefallen. weiter Jugend⸗ und Schüler⸗Vierer 1000 Meter, 1. Abt.: 1. Güymnafial Turn⸗ und RB Verein Neu⸗ 19 Mit einer halben Länge, 2. Schülerriege Mainzer RV 3 Sek, 3. R Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gumnaſtum Koblenz 1 Sek.— 2. Abteilung: l. Gymnaſial RK Bonn 3530. 2. Kreuznacher RB:36, 3. RV Bayer Le⸗ verbuſen 318). Schön gewonnen. 2 Feichtgewichts⸗Junor Vierer: l. Malnzer RW 942, Ra Germanſa Köln 6748. Nach Kämpf mit einer Länge gewonnen. „Vierer: 1. Rg Lahnſtein 6788, 2. Kreuznacher Ziel ace, 3. Koblenzer Rc aufgegeben kurz vor dem zel. Mit anderhalb Längen gewonnen. 6 Carmen Sylva ⸗ Einer: 1. Altions Friederich⸗ dihemer Ach.57, 2. Rolf Schneider⸗Kölner Kl. f, Wſp. 8. Friedel Joedt gusgeſchloſſen. Rennen wiederholt. 8781 weiter Jungmann ⸗Vierer: 1. Ruderriege Eſſen e 3. Rg Undine Rüſſelsheim 6784; 3. N Rhenanta Koblenz:01, 4. Wiesbaden⸗Biebrich aufgegeben. Nach Kampf mit einer knappen Länge gewonnen. Zweiter Achter: 1. RV Rüſſelsheim:50, 2. Koblenzer Rüig:08, Kölner RV 1877 nicht geſtartet. Rüſſelsheim gewann in ſchöner Form überlegen. Mittelrhein⸗Achter. Wanderpreis: 1. Gießener RG 5241, 2. Renngem. Godesberg⸗Bonn 5746. Nach ſchärf⸗ ſtem Bord⸗an⸗Bord⸗Rennen über die Strecke im Ziel mit Enoͤvorſtoß mit fünfviertel Längen herausgerudert. Königs⸗Vierer: 1. Waſſerſport Godesberg 2. Gießener RG:84. Nach Kampf gewonnen. Olympia⸗Prüfungskämpfe der Frauen Am erſten Tage der Olympiaprüfungskämpfe der Frauen im Elberfelder Stadion wurden nur einige Sich⸗ tungswettbewerbe ausgetragen, die von Mädchen⸗ und Schülerinnenkämpfen umrahmt waren. Bei ſonnigem, aber windigem Wetter hatten ſich rund 1000 Zuſchauer eingefunden, unter denen man auch den Frauenſportwart Voß und Reichstrainer Waitzer bemerkte. Die beſte Lei⸗ ſtung erzielte die Kielerin Kaun im Hochſprung mit 4,585 Meter und blieb damit nur einen halben Zenti⸗ meter hinter der deutſchen Beſtleiſtung von Helma Notte⸗ Düſſeldorf, Ratjen⸗Bremen, Geiling⸗Hamburg und die nach langer Krankheit erſtmalig wieder ſtartende Nieder⸗ hoff⸗Velbert kamen auf je 1,535 Meter. Im Dis kus⸗ werfen war Giſela MWanermeyer mit 43,91 Meter allen übrigen Bewerberinnen klar überlegen. Die Dres⸗ denerin Kraus kam nur auf 39,07 Meter und die Ham⸗ burgerin Mollenhauer war nicht am Start. Fräulein Eberhardt⸗Eislingen lag mit 40,78 Meter im Speer⸗ werfen an der Spitze. Rüßmann⸗Dufsburg und Flei⸗ ſcher⸗Frankfurt kamen nicht über 40 Meter, während die Dresdenerin Krüger am Start fehlte. In der Staffel⸗ probe liefen Zimmer⸗Hamburg, Kraus⸗Dresden, Meyer⸗ Berlin und Dollinger⸗Nürnberg gegen eine mit Vorgabe bedachte zweite Staffel 48,7 Sek. Die Hürdenläuferinnen trugen ein Flachrennen über 100 Meter aus, in dem die Münchenerin Spitzweg in 13 Sek. vor Elger⸗Magbeburg mit 13 Sek., Dürre⸗Berlin mit 131 und Steuer⸗Duisburg mit 13,6 ſiegte. Ruth Engelhardt⸗Berlin mußte krankheits⸗ halber den Prüfungskämpfen fernbleiben. Neue Welthöchſtleiſtung im 3000 m⸗Gehen Ein bereits 17 Jahre lang beſtehender Weltrekord wurde in England unterboten. Auf einer Veranſtaltung in Pon⸗ derſend verbeſſerte der Londoner Geher Cooper den offiziell anerkannten Weltrekord des Dänen Ras⸗ muſſen über 3000 Meter von 12:53,8 auf 12:88,2 Minuten. Hierbei muß allerdings erwähnt werden, daß der deutſche Altmeiſter Hermann Müller(Berlin) bereits im Jahre 1911 in Hannover eine Zeit von 12:37,6 Minuten gegangen iſt, die aber ſeiner Zeit nicht anerkannt wurde. Die neue Spielzeit in Frankreich Im franztzſiſchen Fußballſport bereitet man bereits die neue Spielzeit vor, in der am 18 Auguſt die Spiele um die Berufsfußball⸗Meiſterſchaft beginnen. Die erſte Pro⸗ fidiviſton wird wiederum 16 Vereine umfaſſen, unter denen Sc Metz und Us Valenciennes zum erſten Male in der erſten Abteilung ſpielen. Die zweite Profidiviſion beſteht aus 18 Vereinen, die in einer Gruppe ſpielen. Einige Vereine, die der zweiten Diviſion nunmehr angehören, haben neue Berufsfußball⸗Abteilungen gegründet bzw. wieder gegründet, nachdem ſie dieſe Abteilungen aufgelöst hatten. Von den aus der erſten Diviſion abgeſtiegenen Mannſchaften ſpielt nur Montpellier in der zweiten, während Nimes die Profiabteilung aufgelöſt hat. Freund ſchaftskampf im Ringen Bf Tum Feudenheim beſiegt Rust Lampertheim 18:3 Obiger Freundſchaftsringkampf lockte nur wenige Zu⸗ ſchauer nach dem Sportplatz des veranſtaltenden Vereins. Die Platzſtaffel war ihrem Gegner um vieles überlegen. Nur in drei Gewichtsklaſſen vermochten die Lampertheimer Ringer einigermaßen ſtandzuhalten. Es iſt dabei aller⸗ dings zu berückſichtigen, daß Lampertheim nicht in ſeiner ſtärkſten Aufſtellung den Kampf aufnehmen konnte; ſo ver⸗ mißte man vor allem den guten Bantamgewichtler Müller, der zur deutſchen Spitzenklaſſe zählt. Wenig Ehre machte Benzinger ſeinem Bezirksmeiſtertitel; er ließ ſich von ſei⸗ nem Gegner ohne Widerſtand auf die Schultern werfen. Dieſem Mannſchaftskampf ging ein Jugendtreffen beider Vereine voraus, das die Einheimiſchen mit 11:4 gewannen. Die Ergebniſſe Bantamgewicht: Baier⸗Feudenheim gegen Alber⸗ ſtadt⸗ Lampertheim. Baier verſuchte von der erſten Sekunde an, durch Hüftzug zum Erfolg zu kommen, was ihm auch nach.30 Minuten gelang. Federgewicht: Spatz ⸗Feudenheim gegen Jakob⸗ Lampertheim. Der ſympathiſche Lampertheimer zeigte im Standkampf gleichwertige Leiſtungen. Spatz lag durch Hüftſchwung leicht in Führung, als Jakob nach.20 Min. wegen Verletzung die Waffen ſtrecken mußte. Leichtgewicht: Hecker⸗Feudenheim gegen Werner⸗ Lampertheim. Werner war für den Feudenheimer kein Gegner. Hecker ſiegte, ohne ſich anſtrengen zu müſſen, noch in der erſten Minute durch Armfallgriff.. Weltergewicht: Brunner⸗Feudenheim gegen G 1 ie z⸗ heimer Lampertheim. Der körperlich ſtärkere Gries⸗ Im Rahmen des Gaufeſtes wurde am Sonntag vom KC Rheinbrüder die Karlsruher Kanu⸗Regatta im Stichkanal durchgeführt. Innerhalb der Regatta kamen die Gau⸗ meiſterſchaften für Kurzſtrecken im Einer⸗ u. Zweier⸗Kajak und im Einer⸗ und Zweier⸗Kanadier zum Austrag. Die Organiſation war vorbildlich. Die Rennen hatten außer⸗ ordentlich unter dem Weſtwind zu leiden, mehrfach kenter⸗ ten Boote. Die meiſten Erfolge in den Meiſterſchafts⸗ rennen ſicherte ſich Frankfurt. Der Poſt⸗SV Frankfurt gewann ſowohl den Einer⸗ wie auch den Zweier⸗Kafak. Im Zweier⸗Kanadier fuhr der Frankfurter KV 19183 ein überlegenes Rennen und gewann mit zwei Längen Vor⸗ ſprung zum vierten Male hintereinander die Gaumeiſter⸗ ſchaft. Einen ebenſo eindeutigen Sieg errang Altmeiſter Sonns(KC Mannheim) im Einer⸗Kanadier. In den übrigen Wettbewerben gab es zumeiſt Mannheimer Siege. Im Zehner⸗Kanadier landete der Waſſer⸗HV Mannheim⸗ Sandhofen nach anfänglich hartem Kampf mit den Karls⸗ ruher Rheinbpddern einen klaren Sieg. Die Ergebniſſe: Meiſterſchaften der Gaue 13 und 14; Einer⸗Kafak⸗ Senioren: 1. Poſt⸗ SV Frankfurt(Engel).46, 2. Kc Rheinbr. Karlsruhe(Börſchuck):46,83, 3. Saarbrücker Ke(Coall):47,2. Einer⸗Kauadier: 1. Kanu⸗Club Mann⸗ heim(Sonns) 682,2, 2. Frankf. KJ 13(Steinbrenner) :49, 4. Zweier⸗Kanadier: 1. Frank f. K 13(Gebr. Stein⸗ brenner):29, 2. KG Neckarau(Kalg⸗Axel):33, 8. PG Mannheim(Stumpf⸗Klein):34,5. Zweier⸗Kajak: 1. Poſt⸗SV Frankfurt 1. Boot (Eiſſel⸗Nothacker):19,2, 2. Poſt⸗SV Frankfurt 2. Boot (Engel⸗Schroth):21, 3. Rheinbrüder Karlsruhe(Eich⸗ felder⸗Dörſchuck):25. Nahmenkämpfe: Zweier⸗Kajak⸗Anfänger: 1. Waſſer⸗ SV Mannheim⸗ Sandhofen(Hamann⸗Tritſchler) :44,38, 3. Frankfurter KV 1913:50,1. Einer⸗Kajak⸗An⸗ fänger: 1. KE Mannheim(Gaiser):01,1, 2. E Un⸗ dine Saarlouis(Trauvetter):01,86. Zweier⸗Kajak⸗Jugend: 1. Mannheimer KG([plitt⸗Hauck):30, 2. Poſt⸗S Frankfurt:84,1. Einer⸗Kanadier⸗Anfänger: 1. K C Mannheim(Volz):15, 2. Waſſer⸗SV Mannheim⸗ Sandhofen:16,2. Einer⸗Kajak⸗Junſoren: 1. Man n⸗ heimer KG(Weißgerber) 444,4, 2. P Mannheim (Stumpf) 425,2. Einer⸗Kanadier⸗Junioren: 1. Frank⸗ furter KW 1913(Wriede):15, 2. K Neckarau(Axel) :19. Zweier⸗Kajak⸗Junioren: 1. Darmſtädter SV Jungdeutſchland(Thomas⸗Schmank):26, 4, 2. Kc Rhein⸗ brüder Karlsruhe(Körner⸗Heß) 426,4. Einer⸗Kajak⸗In⸗ gend: 1. Mannheimer K(Plitt):44. Zehner⸗ gend: J. Mannheimer K(ßlitt):44. Zehner⸗ Mannheim:47. Einer⸗Kajak⸗Altersklaſſe: 1. Po ſt⸗ SV Frankfurt Schott):04,1, 2. Kc Neckarau(Maß) :07. Einer⸗Kajak⸗Damen:(Anf.): 1. Dar mſtäsdter Hoppegarten(20. Juli) 1. Preis vom Fließ. 3800/ 1350 Meter: 1. Perlenſchnur (J. Vinzenz); 2. Oſterblume; 3. Stromwende. Ferner: Glücksgöttin, Janiculus, Draufgängerin, Piſtoja. Toto: 56, 19, 18:10. 2. Preis von Fichtenau. 3000 /, 1000 Meter: 1. Came (E. Böhlke); 2. Flaminia; 3. Pommernherzog. Ferner: Triumph, Charlatan, Der Prämiierte, Radau, Atulla, Ma⸗ krone, Akito, Pallas Athene. Toto: B, 14, 24010. 3. Preis von der Heidemühle. 3050 /, 2400 Meter: 1. Freibrief(J. Vinzenz); 2. Willeburg; 3. Volker. Ferner: Glasbläſer, Silberſtreif, Der Wind, Parhelios, Chartreuſe, Chinafeuer, Habgier. Toto: 36, 17, 48, 28:10. 4. Sporn⸗Rennen. 4500, 1000 Meter: 1. Pescara (Zehmiſch); 2. Teutoburger Wald; 3. Feuereifer. Ferner: Walzerkönig, Balte, Preußenfahne, Feenkind, Diva, Aja 2. Toto: 19, 12, 20, 27:10. 5. Preis von Möuchsheim. 4500 /, 2000 Meter: 1. Man⸗ zanares(W. Printen); 2. Prinzregent; 3. Artiſchoke. Fer⸗ ner: Samſon, Auſonius, Limperick. Toto: 18, 13, 36:10. 6. Preis von Heſſenwinkel. 3800 /, 1200 Meter: 1. Ale⸗ xondra(Streit); 2. Märchenprinz; 3. Unverzagt. Ferner: Sinir 2. Toto: 13, 10, 11:10. 7. Preis von Eggersdorf. 9050 /, 1600 Meter: 1. Chimo⸗ phila(Raſtenberger); 2. Cortina; 3. Ausſchreibung; 4. Mondfee. Ferner: Narrhalla, Pan, Themis, Marie, Im⸗ port, Pfalsgräfin, Vorro, Perugio. Toto: 59, 20, 24, 27, 23:10. Karlshorſt(21. Juli) 1. Nordpol⸗Hürdenrennen. Dreijähr. 2800, 2400 Mtr. 1. Stall Landswerths Demoiſelle(J. Unterholzner); 2. Mumtas Mahal; 3. Kriegsflamme. Ferner: Famor, Tor⸗ quato, Heldenfauſt, Vagabund, Santini. Tot.: 28:10 Pl.: 17, 24. 21:10. 2. Preis von Tilſit. Offiziers⸗Jagdrennen. 2300 /, 3600 Mtr. 1. Kav.⸗Schule Hannover Edelweiß(Rittmſtr. v. Klitzing); 2. Lieber Kerl; 3. Ilſenburg. Ferner: Oriolus, Jawort, Lohland. Tot.: 31:10; Platz: 18, 17:10. 3. Preis des Reichsverbaudes. Halbblutpferde. Jagd⸗ rennen. Ehrenpr. u. 2000 /, 3700 Mtr. 1. Fr. Hüners Buſchwindröschen(Am. Schlitzkus); 2. Pilot; 3. Wald⸗ meiſter. Ferner: Erlkönig 2, Comet, Eckner, Goldine, Germania. Tot.: 19:10; Platz: 10, 11, 10:10. 4. Karlshorſter Hürdenausgleich. Ehrenpreis u. 4000 /, 3000 Meter. 1. Lt. S. v. Mitzlaffs Herero(R. Flieth); 2. Liebervater; 3. Roſella; 4. Palladio. Ferner: Cſoda, Tu⸗ mult, Khedive, Vierthaler, Tortviſe Shell, Bambus. Tot.: 41:10, Platz: 12, 15, 13, 13:10. 5. Juli⸗Flachrennen. 1400 /, 1200 Meter: 1. H. Wilkons Progreß(R. Schulze⸗ Günther); 2. Weddegaſt; 3. Grenz⸗ wall; 4. Grünrock. Ferner: Mydling, Komm voran, Pillau, Walküre, Wilderer, Draufgänger, Corpsſtudent, Maghyar, Palmenländer, Pactence. Tot.: 57:10; Platz: 17, 15, 18, 32:10. 6. Graf⸗Lubbert⸗von⸗Weſtfalen⸗Jagdrennen. Ehrenpr. . 5000, 4000 Meter. 1. Geſtüt Erlenhofs Seraphine (F. Unterholzner); 2. Nobel; 3. Portepée; 4. Kokette. Ferner: Valentin, Was Ihr wollt, Patent, Milliardär, Fehler, Dachs. Tot.: 40:10; Platz: 11. 11, 12, 12:10. 7. Sturmvogel⸗Flachreunen. Amateurreiten, 2500. 1800 Mtr. 1. Frau Ch. Butzkes Silberlinde(Schlaefke); 2. Grog; 8. Herakles; 4. Ra. Ferner: Ol' Man River, heimer leiſtet energiſchen Widerſtand. Ein Schleudergriff hätte für Brunner nachteilig ausgehen können, wenn nicht der Mattenrand zu Hilfe gekommen wäre. Bald entfeſſelte ſich ein ſchöner, wechſelvoller Bodenkampf. Brunner iſt jeder Lage gewachſen und ſiegte nach wiederholtem Arm⸗ ſchlüſſel mit ſeitlichem Ueberwurf nach.10 Minuten. Mittelgewicht: Benzinger⸗Feudenheim— Göbel⸗ Lampertheim. Benzinger iſt ziemlich luſtlos bei der Sache. Er ließ ſich ſichtlich ohne Widerſtand bereits in den erſten Sekunden durch Hüftzug beſiegen. Nur ſo gelang es der Gäſteſtaffel, zu drei Punkten zu kommen. Halbſchwergewicht: Höllenſchmitt⸗Feudenhetim Müller Lampertheim. In dieſem Treffen wurde ſehr hart um den Sieg gekämpft. Der Gaſt ſteuerte ſchon einem Siege zu, als es Höllenſchmitt in der zweiten Bodenrunde gelang, ſeinen Gegner mit Armdurchzug zu überraſchen und ihn aus der Brückenlage nicht mehr entrinnen ließ. Höllenſchmitt ſiegte nach.90 Minuten. Schwergewicht: Schmitt ⸗Feudenheim gegen Her⸗ mann Lampertheim. So gut der Lampertheimer im Kampf gefallen hat, ſo unſchön war ſein Benehmen nach ſeiner Niederlage. Schmitt nahm ſeinen Gegner etwas zu leicht. Ein von Hermann ausgeführter Hüftſchwung, der am Mattenrand landete, war für den Schiedsrichterentſcheid eine zweifelhafte Sache. Der Kampf ging weiter. Schmitt geht jetzt aus ſich heraus und iſt jederzeit Herr der Lage S. Karlsruher Kanuregatla Hervorragendes Abſchneiden der Mannheimer Teilnehmer Tom 46(Wagenführ):12,4, 2. 5 3 13,2. Einer ⸗Kajak⸗Damen ⸗Senforen: mer K C(Becker):59,2, 2. Saarbri :04,0. Einer⸗Kajak⸗Frauen⸗Jun.: 1. KC(Matzke):07. 0 Waſſer⸗S V Mannheim⸗Sandhofen:23,/, 2. KE Rheinbrüder Karlsruhe:24, 3. Frankfurter K. 1913 :24, 5. K Mannheim(Rieger) 1. Man n⸗ (Roh) Deutſchland ſiegt überlegen Kann⸗Länderkampf gegen die Schweiz Der erſte Kanu⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz auf der Donau bei Straubing wurde am Sonntag im Rahmen der Bayeriſchen Langſtreckenmeiſter⸗ ſchaft auf einer 19 Km. langen Strecke ausgetragen. Be⸗ ſondere Bedeutung erhielt die Veranſtaltung durch die Teilnahme der beſten deutſchen Paddler, darünter einer Reihe deutſcher Meiſter, ſowie Beteiligung aus der Tſche⸗ choflowakei. Trotzdem der Länderkampf bet heftigem Sturm und Regen durchgeführt werden mußte(die Donau führte hohen Wellengang), verliefen alle Wettbewerbe ohne jeglichen Unfall. Wenn die Schweizer mit 1616 Punkten den erſten Län⸗ derkampf verloren, ſo iſt von vornherein zu erwähnen, daß ſich die deutſchen Vertreter in einer ganz außer⸗ gewöhnlich guten Form befanden. So erzielte im Zweier die Mannſchaft Emrich⸗Gais⸗Mainz in:10,26 Sto. nicht nur eine ganz hervorragende Zeit, ſondern ſie waren auch noch die Schnellſten des Tages. Dahinter kam die zweite deutſche Mannſchaft mit den Münchenern Aulen⸗ bach⸗Uhlmann in 1210,27 ein, ſo daß ſchon hieraus zu erſehen iſt, daß ſich ein packender Endkampf entſponnen hatte, in den die auswärtigen Gäſte nicht einzugreifen vermochten. Den ͤͤritten und vierten Platz belegten dann die Schweizer in:12,82 oder 1712,45 Std. Emrich⸗Gais wurden durch dieſen Sieg auch Gewinner des Südmarken⸗ preiſes und bayeriſcher Meiſter über die lange Strecke. Der Meiſtertitel im Sen jioren⸗Einer ſiel an den nach München übergeſiedelten Hradetzki, der mit 113:14 Std. Schnellſter war vor dem deutſchen Altmeiſter Rein(Düſſeldorf) mit:13:55. Donn kam als Erſter in der Länderwertung Hörmann(Eßlingen) in 1 14:16, ge⸗ folgt von Kleiber(Mannheim) in 12:14:37 und Rothe (Berlin) in:16:08 Stunden. Die Schweizer konnten ſich im Einer nur auf den hinteren Plätzen placieren. Von den Tſchechen kam Swoboda mit feinem neuen Olympia⸗ 2. Wovoͤberry⸗H. 3,65 Meter, Weitſprung: boot nicht recht in Fahrt, ſo daß er ſich ebenfalls nicht placieren konnte. Einen bemerkenswerten Sieg holten ſich die Schweizer in der Alter skkaſſe durch Kai ⸗ ſer(Zürich). In der Frauenklaſſe gab es ein ſcharfes Rennen zwiſchen Frl. Franz(Hof) und ihrer ſchärfſten Rivolin Frl. Erlwein(München), die nur ganz knapp bezwungen wurde. Pferderennen im Reich Abendgeläut, Marecianus, Torpedo, Praſſer, Parzenländer, Venuſta, Einar, Mutwille, Liebesarie, Die Tat. Tot: 45:10 Platz: 15, 16, 24, 30:10. §. Knirps⸗Jagdrennen. Dreijährige. 3100 /, 3000 Mtr. 1. Geſtüt Erlenhofs Atlas(J. Unterholzner); 2. Maguf; 3. Mars. Ferner: Referendar, Hugo Droop, Liguſtrum, Serotina, Stlen. Tot.: 41:10; Platz: 19, 19, 31:10. 9. Karlshorſter Steher⸗Ausgleich. 3700 Mark, Flach⸗ rennen, 3000 Meter: 1. Stall Saxonias Marland(A. Zehmiſch); 2. Peloponnes; 3. Rückert; 4. Criſpin. Ferner: Blaſon, Kaiſerparade Grenadier, La Geralda, Cyrlop. Jambus. Toto: 30710; Platz: 14. 14, 17, 27710. Dortmund(21. Juli) 1. Jugend⸗Preis. 2100 ,. Zweij. 1000 Meter. 1. Dr. G. Gräfenkämpers Lachendes Leben(A. Ebert), 2. Xerxes, 3. Tutti. Ferner liefen: Manilo, Soldatenliebe, Bekaſſine. Tot. 44:10, Pl. 22, 24, 2440. 2. Kronenburg⸗Rennen. 1850 J. 1400 Meter. 1. D C. Modͤdermans Fauſt(L. Varga), 2. Alp, 3. Ibykus. Ferner liefen: Ballonpoſt, Perlſtab, Ma Clochette. Tot, 80:10, Pl. 12, 13, 15:10. 3. Malkaſten⸗Jagdrennen. 2250 /. 3000 Meter. 1. P. Hellmanns Faſold(Broda), 2. Stora, 3. Prior. Ferner lief: Anführer. Tot. 29:10, Pl. 20, 1910. 4. Preis der roten Erde. Ehrpr. u. 4500„. 2000 Meter. 1. Stall Halmas Calva(Narr), 2. Horchauf, 3. Polarſtern. Ferner liefen: Curator, Miſſouri. Tot. 47:10, Pl. 24, 19, 22:10. 5. Fredenbaum⸗Rennen. 2250. 200 Meter. 1. J. u. J. Thiſſens Eiſenkönig(5. Wenzel), 2. Muſterknabe, g. Neandertal, 4. Erdwall. Ferner liefen: Sarafan, Kolben⸗ hirſch, Mount Lavinia, Sandmann, Angebinde, Mixer, Martin, Comödiant, Panorama. Tot, 70:10, Pl. 20, 24, 19, 33:10. 6. Vehmlinde⸗Jagbrennen. 2250. 9700 Meter. 1. Geſt. Ravensbergs Leithirtſch(Broda), 2. Fahrewohl, 3. Rhein⸗ landmädel. Ferner liefen: Utamaro, Euthuſiaſt, Birgit. Tot. 34:10, Pl. 185, 20, 19:10. 7. Juli⸗Ausgleich. 1500. 1400 Meter. 1. C. A. Schau⸗ manns Blackberry(Knoche), 2. Ambroſius, 3. Carga, 4. Haushein. Ferner liefen: Alpha, Praſſer, Feſte Lup, Sze⸗ geban, Kameradin, Siegfried, Büchſenſpanner, Abdaxe, Bummelant. Tot. 54:10, Pl. 18, 20, 24, 28:10. Steg⸗Doppepwette 4. und 5. Rennen: 400 10. Amerikas Stuoenten ſiegen in England Ein Leichtathletikkampf der Studenten von England und Amerika kam am Samstag im Londoner White⸗City⸗Sta⸗ dion zwiſchen den Univerſitäten von Oxforöd⸗Cambridge und Pale⸗Havard zum Austrag. Auf Grund der beſſeren Plazierungen gewannen die amerikaniſchen Gäſte im Ge⸗ ſamtergebnis mit je 6 Siegen und 62:5% Punkten für die nächſtplazierten. Das ungemütliche, regneriſche Wet⸗ ter ließ im allgemeinen keine überragenden Leiſtungen zu, lediglich im Stabhochſprung wartete der Amerikaner Brown mit der fabelhaften Leiſtung von 4,26 Meter auf, die gleichzeitig einen neuen engliſchen Rekord bedeutet. In den übrigen techniſchen Uebungen waren die Ergebniſſe wett unter dem internationalen Durchſchnitt. In den Laufwettbewerben waren zie engliſchen Studenten über⸗ legen. Die Nankees konnten lediglich bie 220 Pards durch Smith(Pale) in 22,6 und die 220 Dards Hürden durch Green in der müßigen Zeit von 25 Sekunden gewinnen. Die Ergebniſſe: 100 Nards: 1. Duncan⸗Oxford 10,0 Sek., 2. Scarr⸗ Cambrioge Meter zurück; 3. Canners⸗& vard. 220 Hards: 1. Smith ⸗Nale 22,6 Sek., 2. Ho U⸗O. Bruſt⸗ Hreite. 3. Calvin⸗H. Halbe Meile: 1. Sullivan K. 125%, Min., 2. Dorman⸗H. 4 Meter zurück, 3. Cruſe⸗O. 440 Nards: 1. Brown⸗C. 48,6 Sek., 2. Pratt⸗C. 7 Meter zurück, 3. Aloifſin⸗1J. Eine Meile: J. Stot hard 426,8 Min., 2. Scheu⸗H. 12 Meter zurück, 3. Sguſres⸗O. Drei Meilen: 1. Wa r d⸗C. 14:58, Min., 2. Woodord⸗H. 250 Meter zur., g. Woodland⸗. 120 Yards Hürden: 1. Pil bro w⸗O. 15,0 Sek., 2. Zellner⸗M, 8. Fitzgerald⸗C⸗ Green disqualifiziert. 220 Nards Hürden: 1. Green⸗H. 25,0 Sek., 2. Pilbrow⸗O. 1,50 Meter zurück; 3. Mäills⸗ J. Kugel: 1. Fohnſo n⸗. 13,18 Meter, 2 Train⸗Y. 12,95 Meter, 3. Gentry⸗O. 12,19 Meter. Hochſprung: 1. Hall H. 178 Meter, 2. Bad man⸗C. u. Kennedy⸗C. je 1% Meter. Stabhochſprung: I. Bro w n⸗Y. 4,23 Meter(brit. Rekorö), 3. Gib on⸗C. 2,99 Meter, 1. Gre e n⸗H. 7,0 Meter, 2. Duncau⸗O. 7,00 3. Ritzmann⸗N. 6,86 Meter. Deulſcher Motorradſieg Im Großen Motorrad⸗Preis von Belgien ſiegte in der Meter, Hermann wurde in der 9. Min. durch verſchränkten Aus⸗ heber auf beide Schultern geworfen. 250 ⸗cem⸗Klaſſe A. Geiß⸗Deutſchlon auf Da in :50,14(125,78 Stokm.) vor Kluge⸗Deutſch 8 in:52,52(123,818 Stom.). Bericht folgt. auf DW 5 10. Seite/ Nummer 330 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juli„235 neue alfonal⸗ Theater emen Tan blen SWolkoeauch J Stendende nta lang Mat 98 Vorstellung Nr. 38 len El. 29() mehr Fußſchweiß, Achſelſchweiß, Spannung, Spionage . 5 Handſchweiß verhindert mein f tschher all größte englische, Violetta Duri, Slaſche 73 Pfg. 40 entgrätet f 5 1 Llebe und Ein neues att Oper in.. Piave N. 2. Storchen. Markäpate Splonage im Orten 75 140 5 Musik von Giuseppe Verdi 5 8 er K 85 38 K Groß- Lustspiel Stue Antang 20 Uhr Ende nach 22.15 Uhr 1 2 5 Juſerieren bringt Gewinn! f 2 66 1 de Nachtigall an Mat 3 1 Men Berner Oberland. g f mit 59 4 15 270 Sch arnachtal h holen.— Die neuen Reise- 0 sche 7 S224 5 Model d ber- 1 erniah- arm. 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Juli 1935 ö — 0 Tul Leihablung Schal- und Spelserimmer — Iich: Lasberde U. Rohlenberte möbl. Z i m me r Nahmaschſnen u fahniei ſof. od. ſp. bill.- adio und Ria were 5 vm. Collini⸗ Kleidung, Wäsche, Schude str. 14, pt. Nähe(Bes teilung mentgeg. Frieden Schaten J 4 a, ll in allen Größen, Gleis⸗ anſchluß vorhanden, preiswert ſofort. m. 1 od. 2 Bett. ſofort zu verm. Hedwig und Hermann Scherrer Die Beerdigung findet am Dienstag. den 23. Juli 1935, nach- mittags 3 Ubr, von der Friedhofskapelle in Neckarau aus, statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen, Nuhiges, gut Die Beisetzung findet am Dienstag, den 23. Juli, 10 Uhr, statt Groß& Baumann 2, 9.