en elle ag end dat 1 is! eee ot in HEN in u. a, Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pig. Poſtbef:⸗Geb Hierzu 72 Pig Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nem azeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ Für im voraus zu be⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Meunheim. Abend⸗Ausgabe A Dienstag, 23. Juli 1935 146. Jahrgang— Nr. 333 Schutz wirtichaftlicher Intereſjen“ (Von unſ. Vertreter in Rom) Rom, 23. Juli. Die Erklärung des fjapaniſchen Außenminiſters, daß der Botſchafter Japans in Rom, Sugimura, ohne Auftrag ſeiner Regierung gehandelt habe, als er Muſſolini mitteilte, daß Japan ſich im italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt vollkommen neutral verhalten werde, wird in Rom erſt heute bekannt⸗ gegeben umd hat in den politiſchen Kreiſen der italie⸗ niſchen Hauptſtadt ganz ungewöhnliches Aufſehen erregt. In amtlichen italieniſchen Kreiſen wird der Sachverhalt folgendermaßen dargeſtellt: Der japaniſche Botſchafter habe Muſſolini die Neu⸗ tralität Japans mitgeteilt. Darauf habe man italie⸗ niſcherſeits ein Kommuniqué über die Unterredung ausgearbeitet, das Kommuniqué dem Botſchafter vorgelegt, der es vollinhaltlich gebilligt und nur hin⸗ zugefügt habe, daß er das Kommuniqusé ſeiner Regie⸗ rung mitteilen müſſe. Das japaniſche Außenmini⸗ ſterium habe das Kommuniqué gebilligt. Es ſei daher ganz unverſtändlich, wie es jetzt ſeinen römiſchen Botſchafter der Eigenmächtigkeit beſchuldigen könne. Dieſe italieniſche Darſtellung wird in gewiſſer Weiſe durch ein Interview beſtätigt, das Botſchafter Sugimura heute einem Vertreter der römiſchen „Tribung“ gegeben hat. Der Botſchafter erklärt wörtlich:„Ich halte die Mitteilungen, die ich dem ilalieniſchen Regierungschef gemacht habe, vollkom⸗ men aufrecht. Was ich geſagt habe, entſpricht durch⸗ aus der Anſicht der kaiſerlichen Regierung. Auf Botſchafters Wort!“ Weiter erklärte der japaniſche Diplomat:„Wie ich ſchon geſagt habe, haben wir keine politiſchen Intereſſen in Abeſſinien. Tokio iſt aus Genf fortgegangen, und was der Völkerbund tut, geht Ans nichts an. Ueberdies beſteht für uns kein Grund, uns als Paladine des Kellogg Paktes aufzuſpielen. Schließlich ſind wir nicht Mitunterzeichner des Abeſſinien betreffenden Vertrages von 1906. All das geht uns nichts an.“ Sugimurg hat jedoch fernerhin betont, daß Japan wirtſchaftliche Intereſſen in Abeſſinien habe und dieſe ſchützen werde. Es werde zum Beiſpiel nicht dulden, daß ſeine Ausfuhr nach Abeſſinſen geſchädigt werde. Der Botſchafter macht alſo einen deutlichen Unter⸗ ſchied zwiſchen nichtvorhandenen politiſchen Intereſ⸗ ſen Japans und vorhandenen wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſen. In der japaniſchen Botſchaft in Rom gibt man der Anſicht Ausdruck, daß es ſich bei dem ſeltſamen Vorfall um Manöver engliſcher und ameri⸗ kaniſcher Staatsangehöriger handele, die Auslandsvertreter japaniſcher Nachrichtenagenturen und Zeitungen ſeien und durch falſche Berichterſtat⸗ tung die japaniſch⸗italieniſchen Beziehungen haben ſchäbigen wollen. So wird zum Beiſpiel heute be⸗ kannt, daß der Vertreter der japaniſchen Nachrichten⸗ agentur Rengo in Rom nicht Japaner, ſon⸗ dern Engländer iſt. Dieſer Korreſpondent hat nach Tokio gemeldet, Sugimura habe dem Duece mit⸗ geteilt, Japan habe„keine Intereſſen“ in Abeſſinien. Tatſächlich beſagte aber das amtliche italieniſche Kom⸗ münigus nur, Sugimura habe Muſſolini erklärt, Ja⸗ pan habe„keine politiſchen Intereſſen“ in Abeſ⸗ ſinien. Da aber im Grunde genommen zwiſchen bei⸗ den Verſionen kein weſentlicher Unter⸗ ſchie d beſteht und da nach bisher hier vorliegenden Meldungen in Tokio italienfeindliche Kundgebungen ſtattgefun den haben, iſt man in Rom zu der Annahme geneigt, daß der japaniſche Botſchafter Sugimura zwar in gutem Glauben gehandelt habe, aber von den radikalen militäriſchen Kreiſen Tokios, die eine Machtausdehnung Italiens am Roten Meer nicht dulden wollen, bloßgeſtellt worden ſei. Die hie⸗ ſigen politiſchen Kreiſe ſind daher äußerſt entrüſtet über die„Doppelzüngigkeit“ der japaniſchen Politik, die in Tokio andere Erklärungen abgebe als in Rom. „Giornale dtalfa“ ſchreibt: Fortan werden alle Regierungen die Erklärungen, die ihnen die ver⸗ ſchiedenen fjapaniſchen Botſchafter und Geſandten ab⸗ geben, bezweifeln müſſen. Sprechen ſie auf eigene Koſten oder wirklich als Vertreter ihrer Regierung? Gegen die antiitalieniſchen Abſichten Japaus wendet ſich die geſamte italieniſche Preſſe einmütig mit der größten Schärfe. Alle Zei⸗ tungen erklären, Japan beabſichtige die Re⸗ volntionjerung aller farbigen Völker gegen die weiße daſſe. Das„Giornale d Italia“ erklärt, der Schrei der Gelben nach Zuſammenarbeit mit den Schwarzen, das unvorſichtige Bekenntnis, daß es im japaniſchen Intereſſe liege, die Tür Afrikas für die japaniſche wirtſchaftliche Durchdringung und ein militäriſches Blutige Religionskämpfe im britiſchen Weltreich Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters S London, 22. Juli. An zwei Stellen des britiſchen Empires ſind ſchwere Religionskämpfe im Gange, in Irland ſowie in der indiſchen Stadt Lahore. Beide Kämpfe ziehen ſich bereits etwa ſeit zehn Tagen hin, und in beiden Fällen iſt es im Laufe des Sonntags zu erneuten blutigen Ausſchreitungen ge⸗ kommen. In Lahore waren die Zuſammenſtöße beſonders ſchwer. Soweit bisher bekannt geworden iſt, ſind mindeſtens zehn Perſonen, wahrſcheinlich aber mehr, getötet, und zahlreiche verletzt worden. Der Kampf in Lahore geht zwiſchen Sikhs und Mohammedanern. Der äußere Anlaß iſt darin zu ſuchen, daß die Sikhs eine unbenutzte mohammeda⸗ niſche Moſchee, die auf einem ihnen gehörenden Grundſtück ſtand, mit Erlaubnis der Behörden, wenn auch etwas voreilig, abgetragen haben. Die Mo⸗ hammedaner haben daraufhin einen Tempel der Sikhs zu ſtürmen verſucht. Die neuen Unruhen be⸗ gannen am letzten Freitag, am mohammedaniſchen Feiertag, als plötzlich auf den Straßen und durch die Baſare der Ruf ging:„Nieder mit den Sikhs“. Im Laufe des Samstags und ſtärker noch am Sonn⸗ tag kam es dann zu blutigen Zuſammenſtößen. Sofort herbeigerufenes Militär fäumte die gefährlichen Plätze ein und verbarrikadierte die Straßen mit Stacheldraht. Die Sikhs drangen zu ihrem Tempel vor, und ſelbſt die Frauen hatten ſich mit Schwertern verſehen, um beim Augriff auf die Mohammedauer zu helfen. Die Polizei wurde von der mohammedaniſchen Menge mit Wurfgeſchoſſen aller Art empfangen. Hunderte von Perſonen wurden ver haftet und auf die bereitſtehenden Laſtwagen ge⸗ bracht. Die Menge befreite aber die Gefangenen mit Gewalt und zerſtörte die Polizeiwagen völlig. Selbſt berittene Polizei, die rückſichtslos in die Menge hineingeritten war, war machtlos. Man riß die Poliziſten von den Pferden, und einer wurde ſogar von ſeinem eigenen Pferd zerſtampft. Darauf wurden Truppen eingeſetzt und be⸗ kanntgegeben, daß ſcharf geſchoſſen werde. Die Warnung war fruchtlos. Die erſte Salve ſtreckte vier Perſonen tot nieder und 16 wurden verwundet. Trotzdem griff die Menge weiter an, und auch eine zweite Salve, die wiederum Tote und Verletzte forderte, reichte nicht aus, um die Menge zu zer⸗ ſtreuen. Ein Waffenſtillſtand trat erſt ein, als von der nahe gelegenen Moſchee der Muezzin zum Abendgebet aufrief. Alle Moflems knieten nieder und wandten ihr Geſicht nach Mekka und ſprachen ihr Abendgebet. Unmittelbar darauf ging der Kampf weiter. Wieder ging ein Hagel von Steinen und Wurfgeſchoſſen auf die Poliziſten und Soldaten nieder, und wiederum mußte das Militär von der Schußwaffe Gebrauch machen. Obwohl ſeit mehreren Tagen der Belagerungszuſtand über die Stadt verhängt iſt und niemand in den Abenoͤſtun⸗ den das Haus verlaſſen darf, ſind die Straßen Tag und Nacht voll von aufgeregten Mohammedanern. Auch in der vergangenen Nacht trat keine Ruhe ein, und in den Morgenſtunden ging der Kampf mit un⸗ verminderter Schärfe weiter. Auch in der nordiriſchen Stadt Belfaſt gehen die Religionuskämpfe zwiſchen Proteſtanten und Katholiken weiter. Im Laufe des geſtri⸗ gen Tages haben die Unruhen einige Tote und zahlreiche Verwundete gefordert. Beſonders gefährlich wird die Lage dadurch, daß die Unruhen jetzt auch auf das Gebiet des Freiſtaates übergegriffen haben. In verſchiedenen Städten des ſüdiriſchen Freiſtaates haben Proteſtanten Drohbriefe erhalten. Die Häuſer der Prote⸗ ſtanten wurden mit Aufſchriften wie:„Denkt an Belfaſt“ oder„Boykottiert die Ulſter⸗Leute“ be⸗ ſchmiert. In Limerick hat die Menge die Fenſter in den von Proteſtanten bewohnten Häuſern ein⸗ geworfen und die proteſtantiſche Kirche und das Vereinshaus der proteſtantiſchen Jungmänner zu ſtürmen verſucht. In Clones wurde ein Freimau⸗ rertempel in Brand geſteckt, und zwei proteſtantiſche Vereinshäuſer wurden vollkommen zerſtört. ————.——-„——— Bündnis nicht nur mit Abeſſinien, ſondern mit allen afrikaniſchen Stämmen offen zu halten, müſſe allen Ländern der Welt, die bereits den japaniſchen Druck verſpüren, und allen europäiſchen Staaten, die in Afrika Beſitzungen haben, die Augen öffnen. Auf dieſe Tonart ſind die Artikel aller Zeitungen ab⸗ geſtimmt. „Jetzt erkennt man“, ſo ſchreibt im„Giornale 'Italia“ Virginio Gayda,„die ganze Bedeutung der italteniſchen Politik in Oſtafrika. Sie bietet nicht nur einer unerträglichen Drohung Abeſſiniens die Stirn, ſondern auch einem großangelegten Expan⸗ ſionsplan Japans.“ In den letzten Wochen hat die italieniſche Außen⸗ politik vorſichtige und taſtende Verſuche unternom⸗ men, ein Syſtem der Zuſammenarbeit mit der Tſchechoſlowakei, Sowjetrußland u. Griechenland auf⸗ zubauen, um um das engere Bündnisſyſtem Italiens mit Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien noch eine weitere Allianz befreundeter Staaten zu legen. Zweck dieſer Politik ſollte zunächſt die Zurückdrängung des ſüdſlawiſchen Einfluſſes in den Italien beſonders intereſſierenden Fragen Südoſteuropas ſein. Durch den japaniſchen Einſpruch gegen die Kolonialpolitik Italiens wird nun aber ein enges Einvernehmen mit Moskau für Rom auch in bezug auf die Afrika⸗ politik wichtig. Es iſt daher anzunehmen, daß man in Rom jetzt eine Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Litwinow gern ſähe. Vorläufig aber ſcheint es immer noch nicht gewiß, ob eine ſolche Beſprechung zwiſchen dem Regierungschef und dem ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſar zuſtande kommen wird. In amt⸗ lichen Kreiſen wird die Möglichkeit nach wie vor offengelaſſen. Starke Erregung bei den afrikaniſchen Negern (Von unſerem Londoner Vertreter) § London, 22. Juli. Da in ungefähr vier Wochen die Regenzeit in Abeſſinien aufhört, und dann alle Vorausſetzungen für kriegeriſche Aktionen geſchaffen ſind, würde nach engliſcher Anſicht eine weitere Vertagung der Rats⸗ ſitzung nur eine Vergeudung wertvoller Zeit be⸗ deuten. Die engliſche Regierung, ſo ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“, muß ſich jetzt entſcheiden, welche Richtung ſie ein⸗ ſchlagen will, wenn es klarer wird, daß keine fried⸗ liche Löſung mehr gefunden werden kann. Wie wir aus der Regierung naheſtehenden Kreiſen erfahren, iſt es gerade der weltpolitiſche Ausblick, der England in einige Unruhe verſetzt. Aus Südafrika und ebenſo aus Rhodeſien kommen Meldungen, die von einer ſtarken Erregung unter der eingeborenen ſchwarzen Bevölkerung ſprechen. Die angeſichts der dem Lande drohenden Gefahr herbeigeführte Einigung zwiſchen Kopten und Mohammedanern in Abeſſinien hat auf breite im engliſchen Imperium lebende Kreiſe einen ſtarken Eindruck gemacht, und wird bereits propagandiſtiſch verwertet. Es verdient Beachtung, daß gerade von abeſſiniſcher Seite die Raſſenfrage in jüngſter Zeit in den Vordergrund geſchoben wird. Der Times⸗ korreſpondent in Addis Abeba berichtet heute morgen, daß bei den geſtrigen Kundgebungen Schlagworte wie „Wir Schwarze gehören zuſammen“ oder „Unſere Fahne iſt unſere Farbe“ zu hören geweſen ſeien, und daß dieſe Erklärungen mit beſonderem Beifall aufgenommen worden ſeien. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mitteilt, hat die Waſchingtoner Regierung darum gebeten, über die von England zu treffenden Schritte ſtändig auf dem Laufenden gehalten zu wer⸗ den. Ja ſogar Sowjetrußland hat ſeine eigene Entſcheidung bis zur Feſtlegung der von England einzuſchlagenden Politik vertagt. Allen beruhigenden Erklärungen des Negus zum Trotz, hält man es in England dennoch für möglich, daß es in Aoͤdis Abeba zu fremdenfeindlichen Un⸗ ruhen kommt. Wie ein Sonderkorreſpondent des„Daily Expreß“ mitteilt, hat ihm der neu akkreditierte abeſſiniſche Geſandte in London erklärt, daß er ſeine Hauptauf⸗ gabe ſein werde, eine Anleihe in Höhe von 2 Millionen Pfund von England zu er⸗ halten. Abeſſinien brauche dringend Geld, nicht einmal zur Kriegsführung, ſondern weit mehr, um ſeine wirtſchaftlichen Quellen zu entwickeln, und ins⸗ beſondere um die Erzlager auszubeuten. (Weitere Meldungen ſiehe Seite 9 entſtehen, deren Folgeerſcheinungen ſich nicht Zum Kriegführen gehört Geld Von Baron E. v. Ungern⸗Sternberg Der Weltkrieg, dieſer unüberbrückte Einſchnitt im Gang der modernen Geſchichte, hat das Funktionte⸗ ren und die Auswirkungen des wirtſchaftlichen Auto⸗ matismus von Grund aus verändert. Es gab Huma⸗ niſten, die glaubten jubeln zu dürfen, daß der Wille des Menſchen über die Wirtſchaft geſiegt habe, aber in Wirklichkeit ſind nur die furchtbaren Geiſter des neuen Völkerhaſſes hinzugekommen, Kriegsgefahren flammen auf, und immer wieder wirkt die Gewalt als Geburtshelferin von Zwangslöſungen. Ebenſo wie vor dem Kriege treibt die Welt auch heute an den Rand von Kataſtrophen, immer noch, trotz der bitteren Lektionen von 1914, will die Welt den Frie⸗ den und rüſtet zum Kriege. Wenn nicht ein Wunder geſchieht, ſo wird in den nächſten Wochen der Krieg z wiſchen dem Reiche Kaiſers Haile Se⸗ laſſis und Italien eine Tatſache geworden ſein. Abgeſehen von allem anderen will Rom ein Wirtſchaftsgebiet erringen, das doppelt ſo groß wie das Deutſche Reich iſt und ein Kolonialreich gründen, das vom Mittel⸗ meer bis an die Küſten des Indiſchen Ozeaus reicht. Abeſſinien beſitzt nicht eine einzige Meile Mee⸗ resküſte. Die Italiener ſind dem Aethiopiſchen Kai⸗ ſerreich ſowohl durch die Kolonie Eritrea als auch durch das Somaliland vorgelagert. Britiſch⸗Somali⸗ land ferner beherrſcht einen langen Küſtenſtrich, wäh⸗ rend Frankreich nur ein verhältnismäßig winziges Gebiet mit dem Hafen Djibuti beſitzt. Aber da die⸗ ſer Hafen der einzige Ausgangspunkt der Bahnlinie iſt, die Addis Abebg mit dem Meere verbindet und ſomit Abeſſinien aufſchließt, ſo iſt er von ganz beſon⸗ derer Bedeutung. Dank dieſer Bahn befſfitzt Frankreich eine Monopolſtellung im abeſſiniſchen Außenhandel, da rund 80 v. H. der abeſſiniſchen Ausfuhr über Djibuti geleitet werden. Die Geſamtlänge der Strecke Djibuti Aoͤdis⸗Abeba beträgt 783 Kilometer, wovon 90 Kilo⸗ meter auf franzöſiſchem Gebiet liegen. Das Kapital der Bahn iſt internationaliſiert, Aktienpakete befin⸗ den ſich in franzöſiſchem, italieniſchem und engliſchem Beſitz. Unter den zwiſchen Muſſolini und Laval in Rom ſeinerzeit beſprochenen franzöſiſchen Zugeſtänd⸗ niſſen befand ſich auch die Italien erteilte Option auf Erwerbung eines weiteren Aktienpaketes dieſer Bahn, jedoch behaupten engliſche Zeitungen, daß Italien trotzdem, d. h. ſelbſt einſchließlich öͤieſes Pa⸗ kets, nicht die Mehrheit der abeſſiniſchen Bahn be⸗ ſitzen werde. Da dieſe Bahn im Kriegsfalle obe Ver⸗ ſorgung Abeſſiniens durchzuführen haben wird, ſo liegt der Gedanke nahe, Italien werde durch Flie⸗ gerangriffe verſuchen, die Linie an verſchiedenen ver⸗ wundbaren Punkten zu unterbrechen. Dadurch Hürf⸗ ten bei den komplizierten Beſitzverhältniſſen vom internationalen Standpunkte aus heikle Probleme im voraus abſchätzen laſſen. England hat, wie aus den ſeinerzeitigen Erklä⸗ rungen Edens im Unterhauſe hervorgegangen iſt, Abeſſinien, um es für Zugeſtändniſſe an Italien ge⸗ neigt zu machen, als Parallelhafen für Dfibuti einen eigenen Hafen Zeila mit dem dazugehörigen Hinter⸗ land angeboten, Italien ſollte dafür Ogaden erhal⸗ ten. Aber dieſe britiſche Geſte hat keinen Erfolg ge⸗ habt. Ogaden iſt ein im allgemeinen unfruchtbares Steppengebiet, das den Italienern keinen wirtſchaft⸗ lichen Vorteil verſpricht, und ehe Abeſſinien den Ha⸗ fen von Zeila ausbauen und verwerten könnte, müß⸗ ten viele, viele koſtbare Jahre vergehen, wenn über⸗ haupt je ein direkter Verkehr zwiſchen Addis Abeba und Zeila ſich herſtellen ließe. Weder Italien noch Frankreich würden außerdem für die Gründung eines Konkurrenzhafens für Djibuti zu gewinnen ſein. Unwillkürlich taucht angeſichts der gegenwärtigen Lage die Frage auf, ob Abeſſin ien wirt⸗ ſchaftlich und finanziell überhaupt in der Lage iſt, einen Krieg mit einer Großmacht wie Italien zu führen. Ge⸗ rade in den letzten Monaten hat die wirtſchaftliche Kraft Aethiopiens eine Beeinträchtigung erfahren, die kaum beachtet worden iſt. Die Aufwertung des Silbers infolge der Silberpolitik der Vereinigten Staaten hat Abeſſinien in beträchtliche wirtſchaftliche Schwierigkeiten geſtürzt. Abeſſinien hat eine reine Silberwährung, die inſofern intereſſant iſt, als ſie zeigt, welche Rolle traditionelle Gegebenheiten im Geldweſen ſpielen können, und die hier zugleich ein Licht auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Landes wirft. Die Silberwährung in Aethiopien iſt nicht etwa auf der Grundlage eines Bankgeſetzes aufge⸗ baut, ſondern ſie beruht ausſchließlich auf dem Her⸗ kommen. Die Währungseinheit Abeſſiniens iſt der Taler, und zwar der alte Maria⸗Thereſia⸗ taler, der ſeit 1751 bis zum heutigen Tage noch vom Wiener Hauptmünzamt für Abeſſinien geliefert wird. Einer Erklärung des Gouverneurs der Bark von Aethiopien gemäß, iſt man gar nicht in der 2. Seite/ Nummer 333 Neue Mannheimer Zeitung J Abend⸗Ausgabe — Dienstag, 23. Juli 1985 Lage, die Zahl der in Abeſſinien umlaufenden Ta⸗ lermünzen abzuſchätzen. Sie mag ungefähr 40 bis 50 Millionen Taler betragen. Eine genauere Be⸗ völkerungszahl könnte vielleicht einen gewiſſen Auf⸗ ſchluß über die Menge des Münzgeldes geben, aber auch eine Bevölkerungszählung hat niemals ſtatt⸗ gefunden. Man hat nun von privater Seite verſucht, den Geldumlauf und den beſtehenden Reichtum Abef⸗ ſiniens abzuſchätzen, man iſt dabei auf Zuſtände ge⸗ ſtoßen, die einen Vergleich mit europäiſchen Verhält⸗ niſſen nicht zulaſſen. Man iſt bei den Unterſuchungen davon ausgegangen, daß ſich ein Eingeborener mit einem Taler monatlich ernähren kann, auf dem dor⸗ tigen Exiſtenzuiveau kann er demnach mit 12 Talern jährlich ſein Leben friſten. Verfünffacht man dieſe Summe, ſo iſt man mit einem Einkommen von 60 Talern(180 Mark) jährlich ein verhältnismäßig wohlhabender Mann. Allerdings muß man dabei in Betracht ziehen, daß ein Rind nur ungefähr 12 Mark koſtet, und daß alle Lebensverhältniſſe für unſere Verhältniſſe lächerlich billig ſind.— Gewiß gibt es unter den Amhara Fürſten und Große, die auch nach unſeren Begriffen ſehr reich ſind, aber dennoch wird von ſachverſtändiger Seite der geſamte Kriegs⸗ hort Abeſſiniens, über den es ſofort verfügen kann, auf nur ungefähr 20 Millionen Taler geſchätzt. Das aber iſt für einen modernen Krieg eine ſehr geringe Summe, ſelbſt wenn dieſer Krieg in dem unwegſamen Gelände des abeſſiniſchen Hoch⸗ landes geführt wird. Abeſſinien hat keine Waffen⸗ und Mu⸗ nitionsfabriken. Der Vorrat an Kriegsgerät, den es beſitzt, muß bald verbraucht ſein, und neue Zufuhr kann es nur über den Hafen von Djibuti oder auf Karawanenſtraßen aus Aegypten und aus dem von England kontrollierten Sudan erhalten. Das Gelände allerdings gibt den Abeſſiniern große Vorteile vor den Italienern, aber ein Krieg wird heute weniger durch die Tapferkeit der Soldaten als durch die beſſeren Maſchinen und durch die höhere Finanzkraft und durch die Möglichkeit der wirtſchaft⸗ lichen Gegebenheiten entſchieden. Kriegsbegeiſterung in Mailand und Genua Meldung des DN B. — Mailand, 23. Juli. Die entſchiedenen Erklärungen Muſſolinis im „Echo de Paris“, die in den Montag mittag erſchie⸗ nenen Zeitungen groß aufgemacht waren, haben in den Städten Norditaliens große Beg eiſte⸗ rung ausgelöſt. In allen Straßen Mailands, auf den Straßenbahnen, in den Kaffeehäuſern, überall wurde die Lage lebhaft erörtert. In Mailand kam es zu Demonſtrationszügen, die ſich durch die Stra⸗ ßen zum Domplatz bewegten. Dort hatte ſich abends eine große Menſchenmenge angeſam⸗ melt, die in Hochrufen auf den Duce und in Schmährufen gegen den Negus ihren Gefüh⸗ len Ausdruck gab. Die Muſikkapellen der Gaſt⸗ und Kaffeehäuſer ſpielten Revolu⸗ tions⸗ und Kriegslieder. In den Theatern kam es verſchiedentlich zu Kund⸗ gebungen unter Abſingen der Giovineſſa. Auch die Marſeillaiſe wax verſchiedentlich zu hören, womit man anſcheinend die italieniſch⸗franzöſiſche Verbun⸗ denheit beſonders zum Ausdruck bringen wollte. Aus Genua werden ebenfalls Volksverſamm⸗ lungen gemeldet ſowie Umzüge durch oͤie mit Fah⸗ nen und bunten Lampen geſchmückten Straßen. Kein Krieg, ſondern nur eine „Nivellierungsaktion“ — Paris, 23. Juli. „Die italieniſche Ar beiterklaſſe ſteht be⸗ geiſtert hinter Muſſolinis Abeſſinien⸗ plänen“, ſo erklärte Landwirtſchaftsminiſter Roſſoni dem Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“. Rom und ganz Italien werde von der Angliederung Abeſſiniens Vorteil haben, in erſter Linie aber die Arbeiterklaſſe. Von einer abeſſiniſchen Arbeiter⸗ Meldung des DNB. — London, 23. Juli. Im Oberhaus erſuchte am Montag Lord Rennell (Konſervativ) um Auskunft über die Verteilung der Arbeiten und der Verantwortlichkeiten zwiſchen dem Außenminiſter Sir Samuel Hoare und dem Völker⸗ bundsminiſter Eden. Unter Hinweis auf den Fehl⸗ ſchlag des Beſuches Edens in Rom meinte er, daß die Zuſammenarbeit wohl zu wünſchen übrig laſſe, da das Foreign Office ſchon ſeit langem Kenntnis von den wahren Abſichten der italieniſchen Regierung gehabt haen mbüſſe. Lord Lenyell äußerte ebenſo wie andere konſervative Redner, darunter Lord Cecil, Bedenken gegen die„neue Politik der Rundreiſen von Miniſtern“. Der Führer der Arbeiteroppoſition, Lord Ponſonby, warf dem Staatsſekretär des Aeußeren mangelude Sachkenntnis vor, führte den Fehlſchlag des Vermittlungsange⸗ botes in Rom auf mangelnde Zuſammen⸗ arbeit der beteiligten Miniſterien zurück und bezeichnete den britiſchen diplomatiſchen Dienſt als untüchtig. Darauf trat der Unterſtaatsſekretär des Aeußeren, Lord Stanhope, den Angriffen auf die Regto⸗ rungspolitik entgegen. Er erklärte, die Außenpolitik werde vom Kabinett und von niemand anderem geleitet. Edens Reiſe nach Paris und Rom habe be⸗ zweckt, Mißverſtändniſſe zu beſeitigen In Paris ſei ſchenfrage fort, könne keine Rede ſein. In Abeſſinien gäbe es nur ein rückſtändiges Volk, das nicht den zehnten Teil ſeines Gebietes beſetzt halte, während die Italiener in ihren Grenzen erſtickten. Eine neue Verteilung ſei alſo logiſch, gerecht, menſchlich und notwendig. Eine koloniale Ausdehnung ſei im übrigen kein Krieg ſondern eine„Nivellierungs⸗ operation“. Solange die Welt beſtehe, habe ſich Aehnliches abgeſpielt Der Vertreter des„Echo de Paris“ kommt auf Grund dieſer Erklärung zu dem Schluß, daß der Fall Abeſſinien ganz Italien begeiſtere. Er ſetzt ſich warm für Italiens Kolonialpolitik ein, weil Frankreich auf dieſe Weiſe Gelegenheit geboten werde, ſeine Freundſchaft mit Italien dauerhaft zu beſiegeln. Luftmanöver über London [(Funkmeldung der NM.) O London, 23. Juli. Die Luftmanöver über London und Umgebung ſind bereits in vollem Gange. Nach Ablauf des „Ultimatums“ von„Südland“ am Montag um 18 Uhr erfolgten binnen einer einzigen Stunde zwölf verſchiedene Angriffe von kleinen Gruppen von Bombenflugzeugen. Gewölk, das in 900 bis 1500 Meter Höhe den Himmel bedeckte) erſchwerte die Beobachtung der Angreifer von der Erde aus. An⸗ dererſeits hatten dieſe aber auch Schwierigkeiten, ihre Ziele zu erkennen. Nach Anbruch der Nacht wurde der Himmel klar, und der„Krieg“ nahm ſeinen Fortgang. Ueber die Ergebniſſe der erſten Nacht der Luftübungen wird erſt Näheres bekannt werden, wenn die Unparteiiſchen ihre Berichte er⸗ ſtattet und verglichen haben. Eiſenbahnunglück im Hauptbahnhof Hagen— 14 Leichtverletzte — Wuppertal, 23. Juli. Wie von der Preſſe⸗ ſtelle bei der Reichsbahndirektion Wuppertal mitge⸗ teilt wird, fuhr in der Nacht zum Dienstag kurz vor 1 Uhr im Hauptbahnhof Hagen der aus Rich⸗ tung Kabel einfahrende Perſonenzug auf eine Lo⸗ komotive mit einem Wagen. Dabei wurden 14 Reiſende leicht verletzt. Die beiden Loko⸗ motiven und zwei Wagen wurden gering beſchädigt. klaſſe, ſo fuhr der Miniſter auf Grund einer Zwi⸗ Die Unterſuchung iſt eingeleitet. n Paßanekdote, Von Hermann Linden Wir befanden uns auf der Rückreiſe nach Deutſch⸗ land. Plötzlich— ich weiß gar nicht, wieſo ich an ihn dachte— ſuchte ich meinen Paß, das heißt ge⸗ nauer: ich ſuchte ihn nicht, ich vermißte ihn plötzlich auf ſeinem gewohnten Platz zwiſchen den beiden Brieftaſchen. Aus Zerſtreutheit oder Langeweile hatte ich in die Taſche gegriffen. Jetzt aber begann ich den Paß wirklich zu ſuchen, eifrig, ſchließlich ner⸗ vös und zum Schluß fanatiſch, Er war nicht da, das Lumpenſtück. Einige meiner Mitreiſenden halfen. Bänke, Fußböden, Gepäcknetze, ja ſogar fremde Kof⸗ ſer und Kleider wurden durchforſcht, aber alles war vergeblich. Mein Paß war fort. An der Tatſache war nichts mehr zu ändern. Der Zug fuhr noch fünf Stunden. Der Tag war Herrlich und die Landſchaft himmliſch, aber ich hatte jetzt an andere Dinge zu denken. Meine Situation war das Geſprächsthema der Geſellſchaft. Spötter malten mir die Gefängniszelle aus, Mit⸗ leidige ſchwiegen und ſahen mich ratlos an, niemand der Reiſenden hatte in Straßburg einflußreiche Be⸗ kannte, aber alle ahnten, was es heißt, ohne Paß über die Grenze zu wollen. Da gab es keinen Par⸗ don. Ich wußte das, denn ich hatte Travens„Toten⸗ ſchiff“ ſchaudernd geleſen. Langſam, ſicher und ekel⸗ haft ſtieg die Angſt in mir hoch. Zwar ſtand ich nicht ganz ſo ſchlimm da wie jener Travenſche Matroſe, und Straßburg war keine wilde Hafenſtadt, aber Widerwärtigkeiten würde es ſicher geben, und viel Zeit würde ich verlieren, vielleicht viele Tage in Straßburg feſtgehalten werden, und das war das Peinlichſte, denn ich hatte kein Geld mehr— ein ſol⸗ cher Fall war in der Kalkulation nicht vorgeſehen worden. Da ich das Rätſel der Zukunft nicht löſen konnte, Beſchäftigten ſich meine Gedanken mit dem Rätſel der Vergangenheit. Ich verſetzte mich zurück in alle Si⸗ twationen der letzten Tage, was größtenteils an⸗ genehm war. So ſehr ich aber auch mein Gehirn anſtrengte, es fiel mir nicht ein, wo ich den Paß zum letzten Male in der Hand gehabt hatte. Dagegen fielen mir manche Bilder aus Marſeille ein, Bilder von Situationen, in denen— ich mußte es ſträubend zugeben— es durchaus möglich geweſen ſein konnte, mir den Paß zu ſtehlen, ohne daß ich es bemerkt hatte. Für fingerfertige Hände, die es in Marſeille zahllos gab. Und es fiel mir ein, gehört zu haben, daß es in Marſeille wimmele von Menſchen, dunßlen Exiſtenzen, die danach trachteten, zu einem Paß zu kommen. Vielleicht, dachte ich, beſchäftigt ſich gerade jetzt in ſeiner Kammer ein gefährlicher Verbrecher damit, ſeine Photographie in meinen Paß zu ſchmug⸗ geln oder ſein Geſicht nach meiner Photographie um⸗ zuformen. Der Möglichkeit, den Paß einfach ver⸗ loren zu haben, gab ich gar keinen Raum; wenn er ſchon fort war, ſo lag er nicht irgendwo in einem Braſſeriegarten oder auf der Meerſtraße unter Kaktuszweigen, ſondern dann war er geſtohlen, und zwar in Marſeille, von einer flinken, dunklen Hand, und ein ſchwerer Junge gewann damit das Weite. Lieber vomantiſch als banal! Am nächſten Morgen fuhren meine Reiſegeführten von Straßburg ab. Ich begleitete ſie an den Zug. Bevor ſie einſtiegen, fragten ſie mich, teils beſorgt, teils ironiſch, ob ich ſchon etwas getan hätte, oder was ich zu tun gedenke, um an den„heimatlichen Ofen“ zurückzukommen leine Aeußerung, die mich wunderte, da es auch in der Heimat Hochſommer war).„Es wird ſchon klappen!“ ſagte ich gelaſſen, ohwohl ich voller Unruhe war. Und es kam wahrhaftig eine Hilfe. Faſt wunder⸗ bar. Faſt wie in einer frommen Nopelle. Ich bekümmerte mich vorläufig um nichts. Ich ſchob es auf. Für zwei Tage hatte ich noch Geld. Ich ſah den Anglern zu und ſog aus ihrer Ruhe in⸗ neren Frieden, im zauberhaften Licht des Münſters verſchwand der Reſt aller irdiſchen Sorgen, nachmit⸗ tags ſaß ich vor der„Aubette“. Der große ſonnen⸗ Überflutete Platz ſtrömte Wohlbehagen ins Blut. Die Mädchen lachten voll ſüßen Leichtſinns. Die Schatten der Sorge drangen nicht heran. Da ſah ich einen Mann über den Platz kommen, einen großen, eleganten Herrn, der mir merkwürdig bekannt vor⸗ kam. Er war es: Andreas Gatt, der Weltenbumm⸗ ler. Stock, gelbe Handſchuhe, Nelke, Panamaſtroh⸗ hut, graue Schläfen: Dandy wie immer. Oberhaus⸗Kritik an Englands Außenpolitik dies auch gelungen. Der franzöſtſchen Regierung und dem franzöſiſchen Volke ſei es allmählich klar gewor⸗ den, daß England im Intereſſe des übrigen Europa und des Friedens handele. Eine von einem Bot⸗ ſchafter gemachte Mitteilung wäre nicht ſo wirkſam geweſen. Der Beſuch in Rom ſei aus denſelben Er⸗ wägungen heraus erfolgt wie der in Paris. Was Edens Amt betreffe, ſo werde er als Regierungs⸗ vertreter nach Genf gehen, wenn ſeine Anweſenheit dort notwendig ſei. Dies bedeute aber nicht, daß Hoare niemals nach Genf gehen werde. Tatſächlich werde er vorausſichtlich im September dort ſein. Eden werde mit Hoare über alle Fragen Rat pflegen und ſich mit den auswärtigen und kolonialen Fragen in Fühlung halten. Es dürfe kein Zweifel daran beſtehen, daß Hboare die Außenpolitik leite und daß er, falls dies notwendig ſei, den Beiſtand Edens haben werde. Binnen kurzem werde ſich der Völkerbund mit höchſt ſchwierigen Fragen befaſſen müſſen, was die Anweſenheit britiſcher Miniſter not⸗ wendig mache. Eine Abweſenheit des Außenminiſters von London ſei bedauerlich. Die einzige andere Mög⸗ lichkeit ſei, einen zweiten Kabinettsminiſter in Genf zu haben Was die Beantwortung von Fragen im Unterhaus betreffe, ſo werde vorausſichtlich Hoare Montags und Mittwochs, und Eden Dienstags und Donnerstag dafür zuſtändig ſeian. Schließlich ver⸗ ſicherte der Unterſtaatsſekretär noch, daß kein Mangel an Zuſammenarbeit in Zuſammenhang mit Aus⸗ landsbeſuchen auftreten werde. Mieder 119000 Arbeitsloſe weniger Meldung des D — Berlin, 23. Juli. Nach den vorläufigen Ergebniſſen der Statiſtik der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung hat die Zahl der Beſchäftigten im Laufe des Monats Juni um weitere 119 000 zugenommen. Die Geſamtzahl aller am 30. Juni Beſchäftigten beträgt damit rund 16 505 000. Seit Ueberwindung des diesjährigen winterlichen Tiefſtandes der Beſchäftigung(Ende Januar) haben in den vergangenen fünf Monaten rund 2100 000 ar⸗ beitsloſe Volksgenoſſen in der deutſchen Wirtſchaft wieder Arbeit und Verdienſt finden können. Die Zunahme der Beſchäftigten ſeit Januar d. J. liegt um rund eine Million höher als die Abnahme der Arbeitsloſen im gleichen Zeitraum. Dieſe unterſchiedliche Entwicklung der Beſchäf⸗ tigtenzahl und der Arbeitsloſenzahl zeigt, daß der diesjährige ſtarke Zuſtrom von ſchulentlaſſenen Ju⸗ gendlichen zum größten Teil von der Wirtſchaft auf⸗ genommen worden iſt, und daß darüber hinaus die vielen Saiſonarbeitskräfte, die den Winter über keine Arbeitnehmertätigkeit ausüben, weil ſie einen wirtſchaftlichen Rückhalt im elterlichen Haushalt oder Betrieb haben und ſich daher ohne Inanſpruchnahme der Arbeitsämter durchhelfen können, bei der ge⸗ beſſerten Beſchäftigungslage wieder verſicherungs⸗ baden Arbeit in den Saiſonberufen aufgenommen aben. Eine Schwerbeſchädigten⸗Aboronung in der Reichskanzlei — Berlin, 23. Juli. In der Reichskanzlei empfing der Reichsorgani⸗ ſationsleiter der NSDAp und Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, am Dienstag⸗ vormittag in Anweſenheit von Miniſterialrat Dr. Killy von der Reichskanzlei eine Abordnung der „Roten Erde“, von fſaſt 100 Männern und Frauen, zumeiſt Schwerbeſchädigten, des Werkes Dortmund⸗Hörder Hüttenverein AG., Werk Hörde, die gekommen waren, um den Führer zu beſuchen und ihm den Dank von 175 ſchwerbeſchä⸗ digten Angehörigen des Werkes für ſeine heroiſchen Taten an Volk und Vaterland perſönlich zu ent⸗ Wir begrüßten uns. Fragen hin, Antworten her. „Wenn es nur das iſt, das werden wir gleich haben,“ ſagte Andreas Gatt mit ſeinem ſcharmanten Lächeln. „Wozu kenne ich hier zwei Stadträte? Kommen Sie, wir rufen einmal an bei einem der Würdigen!“ Die Sache war phantaſtiſch ſchnell in Ordnung. Ich erhielt, da Gatt und der Stadtrat für mich ge⸗ bürgt hatten, einen Ausweis, mit dem ich über die Rheinbrücke bei Kehl kam. Die Franzoſen ließen mich aus ihrem Land heraus, nun mußten mich aber auch die Deutſchen hereinlaſſen. Da ich aber lokale Ausweiſe aus meiner Heimatſtadt beſaß, gab es nach einem kleinen Protokoll keine Schwierigkeiten.„Da haben Sie aber Glück gehabt bei den Franzoſen,“ ſagte der deutſche Beamte in Kehl,„die hätten Sie auch genau ſo gut länger feſthalten können, bei Waſ⸗ ſer und Brot natürlich!“ Es kam mir ſelbſt wunderbar vor. Alſo war auch einmal ein Globetrotter praktiſch nützlich geweſen. Der Paß aber war und blieb verſchwunden. Auch die Poſt brachte mir ihn nicht, obwohl er meine Adreſſe enthielt, was mich in dem Glauben beſtärkt, daß er mir geſtohlen ſein muß. bieten. Als äußeres Zeichen ihrer Dankbarkeit über⸗ reichten ſte die Nachbildung einer elfhübigen ſchweren Kurbelwelle aus Siemens⸗Martin⸗Stahl für ein Motorſchiff mit einer Schenkungsurkunde. Der Vertrauensmann der Schwerbeſchädigten des Werkes Hörde, Wegmann, überreichte in einer kurzen Anſprache an Dr. Ley dieſes Geſchenk für den Führer. Hierauf begrüßte Dr. Ley jeden einzelnen der Erſchienenen und richtete einige Worte an ſie, in denen er ſie im Namen des Führers herzlich will⸗ kommen hieß, und deſſen Dank für ihre Anhänglich⸗ beit und für das ſchöne Geſchenk ausſprach. Mit Grüßen an die Belegſchaft und einem dreifachen „Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß Dr. Ley ſeine An⸗ ſprache. Hierauf hatten die auswärtigen Beſucher Ge⸗ legenheit, dos Arbeitszimmer des Führers zu be⸗ ſichtigen. Die Amtriebe in Danzig Meldung des DNB. — Danzig, 23. Juli. Wegen Verbreitung von Flugblättern, in denen die Danziger Regierung in übelſter Weiſe beſchimpft und beleidigt wird, hat die Danziger Politiſche Po⸗ lizei ſechs ſogenannte Deutſchnationale verhaftet. Der eigentliche Verantwortliche, Ab⸗ geordneter Rechtsanwalt Weiſe, entging der Ver⸗ haftung durch eine Reiſe ins Ausland, wobei er offenbar berückſichtigt hatte, daß er als Abgeordneter nur unmittelbar nach Begehung der Tat verhaftet werden kann. Die Flugblätter, die von der Polizei beſchlagnahmt wurden, ſind bezeichnenderweiſe in der Druckerei des Danziger Zentrumsorgans gedruckt worden, ein neuer Beweis für die enge Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Reaktion und Zentrum. Gummiknüppel gegen Sudetendeutſche Meldung des D. N B. — Prag, 28. Jul. Gegenüber anderslautenden Nachrichten, die in Zuſammenhang mit der Auflöſung einer ſudetendeut⸗ ſchen Kundgebung in Brüx durch tſchechoflowakiſche Polizei von mehreren Todesopfern ſprechen, gibt das Tſchechoſlowakiſche Preßbüro folgende Darſtellung dieſer Vorfälle: „Die Ortsgruppe des Bundes der Deutſchen in Brüx erſuchte gemeinſam mit dem Deutſchen Turn⸗ verein in Brüx um die Bewilligung eines Umzuges zu dem neu eröffneten Arbeitslager. Der Umzug wurde für den 23. d. M. bewilligt, wurde jedoch um einen Tag früher, d. i. am 22. d.., veranſtal⸗ tet. Die Polizei machte die Teilnehmer auf dieſen Umſtand aufmerkſam und forderte ſie zum Ausein⸗ andergehen auf. Als ſie nicht Folge leiſteten, wurden ſie mit Einſatz von Gummiknüppeln zerſtreut. Bei der Polizei meldete ſich nur ein Veranſtalter, Dr. Otto Füſſel, der ein Zeugnis eines Privatarztes darüber vorlegte, daß er verletzt wurde. Sonſt mel⸗ dete ſich niemand.“ Auflöſung des„Reichsbundes katholiſcher Frontkämpfer“ — Berlin, 23. Juli. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der preußiſche Miniſterpräſt⸗ dent hat auf Grund der Verordnung zum Schutze von, Volk und Staat vom 28. Februar 1933 den„Reichs bund Katholiſcher Frontkämpfer“ einſchließlich ſeiner Untergliederungen aufgelöſt, weil die Bildung kon⸗ feſſioneller Frontkämpferbünde nur geeignet iſt, zur Spaltung der Volksgemeinſchaft zu führen und in die Frontkämpfer konfeſſionelle Gegenſätze hinein⸗ zutragen. — ͥͤ—... KK kxkxk'.'.ZßubBbKb————b— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner Handelsteil; 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller— Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Tell i. V. Dr. Fritz Hammes da e und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim fe 1.-86 l Schriftleltung in Berlin: Dr Fritz Fillies, W 88. Viktoriaſtraße 4 Geſ.⸗D.⸗A. Juni 1935: Ausgabe A u. B= 20984 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr gfückſendung nur bei Rückporte Jetzt habe ich ſchon lange wieder einen neuen Paß. Jedesmal aber, wenn ich ihn in die Hand nehme, muß ich an den alten, verſchwundenen Paß denken, an das ſchon etwas beſchädigte Heftchen, deſſen Blätter überdeckt waren von Marken, Stem⸗ peln und Schriftzeichen vieler Länder, und immer wieder bedrängt mich dieſes eigentümliche Gefühl! Irgendwo in der großen Welt iſt einer, der mit dei⸗ nem Paß lebt und reiſt, irgendwo behauptet einer, er ſei ich, irgendwo werden Briefe an einen Men⸗ ſchen ausgeliefert, die an mich adreſſiert und doch für ihn, den unſichtbaren Fremden ſind, irgendwo werden vielleicht Protokolle geſchrieben, irgendwo vielleicht ſteht mein Name vor einem Gericht mit dem Geſicht eines anderen.— Fort heißt es dann mit dieſen Gedanken und Phantaſien, denn einmal wird es ja doch aufhören mit dieſem Spuk, einmal wird er ja ungültig ſein, der Paß, abgelaufen, nul und nichtig, und dann mag ſich mein nie geſehener Doppelgänger nach einem Erſatz umſehen. Mir wird jedenfalls niemand mehr meinen Paß nehmen. Selbſt nicht in Marſeille. Auch dort kann mir das nur einmal paſſieren. Preisträger des Hausmuſik⸗ Wettbewerbs der Akademie der Künſte. Die Abteilung für Muſik der preußiſchen Akademie der Künſte hat über den Ende vorigen Jahres von ihr ausgeſchriebenen Wett⸗ bewerb zur Gewinnung von Werken der Haus⸗ muſik(Kammermuſikſtücke für Streichinſtrumente oder Blasinſtrumente mit oder ohne Klavier), für den über 200 Einſendungen eingegangen ſind, die Entſcheidung getroffen. Die Abteilung hat beſchloſſen, aus der zur Verfügung ſtehenden Preisſumme von 2000 Mark nicht, wie im Preisausſchreiben urſprüng⸗ lich vorgeſehen, zwei, ſondern vier Preiſe zu 800, 600 und zwei zu je 300 Mark zu verleihen. Verliehen wurde der Preis von 800 Mark an Hans Oskar Hiege(Gonſenheim bei Mainz) für ein Bläſer⸗ Divertimento, der Preis von 600 Mark an Lothar Witzke(Berlin⸗ Charlottenburg) für eine Sonate für Violine und Klavier, ein Preis von 300 Mark an Albert Barkhauſen(Bremen) für eine„Nacht⸗ muſtk“ für Flöte, Bratſche und Horn, ein weiterer Preis von 300 Mark an Paul Hoffmann(Köln) für eine„Kleine deutſche Hausmuſik“ für Streich⸗ ee. oder Blasinſtrumente. Mit Rückſicht auf die gauze Zahl anerkennenswerter Einſendungen hat die Ab⸗ teilung für Muſik über die angeſetzte Summe hinaus noch ſechs weitere Preiſe zu je 100 Mark vergeben. Von der Freiburger Univerſttät. Der der⸗ zeitige Rektor der Univerſität Freiburg, Profeſſor Dr. Eduard Kern, hat vom Reichserziehungs⸗ miniſter zum 1. April 1986 einen Ruf auf den Lehr⸗ ſtuhl für Straf⸗ und Prozeßrecht an der Univerſitkt Tübingen erhalten. Conti⸗Atlas für Kraftfahrer von Deutſchland(braun) (Kartographiſcher Verlag der Continental⸗Caontchoue daf pagnie Gmb, Hannover.) Der Conti⸗Atlas, jedem 7 0 fahrer ſeit langem als unentbehrliches Hilfsmittel beſten bekannt, liegt in einer vollkommen neuen Ausgabe vor. Das Kartenmaterial im Maßſtaß 12506 000 ist in ſaubeten Fünffarbendruck hergeſtellt, berückſichtigt bereits die neue ſten Veränderungen des deutſchen Straßennetzes und zes 0 eg ner deer kenantlehe ögeg die along brakliſch buchtechniſche Anordnung der Karten aus, die eine* Orientierung Über die Anſchlußgebiete der einzelnen 7 tenblätter ermöglicht. In der allgemeinen Ueberſichtskoen⸗ ſind auch die Flugverkehrslinien eingezeichnet und im 5 fang des Atlas findet man die Durchfahrtspläne non größeren Orten, dazu die Anzeigen der Hotels und häuſer ſowie der Reparaturwerkſtätten. dur beſte gab ließ zu käm Wur wies zeuge dürft rückz. V oder aus ſtück, Stein chen Bank ſchach Mar „*— 164 U Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mannheim, 23. Juli. Die Verwiloͤerung läßt nach Allmählich kehrt wieder Oroͤnung in die Reihen der Herrenwelt ein; denn es läßt ſich nicht verſchwei⸗ gen: In den heißen Tagen war eine ziemliche Ver⸗ wilderung eingetreten. Wir ließen uns gehen; der längſt verſchwundenen Weſte folgte der Pullover, der Hals ward frei, der Schlips flog in die Ecke, die Jacke hielt ſich nur bei einigen kurze Zeit auf der linken Schulter, um dann auch an den Nagel gehängt zu werden. Ja, es gab Leute, die ließen noch nicht mal ein Oberhemd mehr gelten, trugen ein Netz⸗ hemd und ließen, wie die Damen, ihre gebräunten Schultern leuchten. Aber einer vom bajuvariſchen Stamme begnügte ſich für den Oberkörper mit brei⸗ ten Hoſenträgern und ſonſt hatte er Schuhe und Hirſchlederne an. Weiter ging es nicht gut, und Jann kam auch der Wetterumſchlag. Was kurze, kniefreie Hoſen betrifft, ſo muß man übrigens unſeren Bühnengrößen großes Lob zollen. Sie waren es, die alſo luftig und leicht be⸗ kleidet ihren Weg gingen oder radelten und uns an⸗ deren ein Vorbild waren, das wir nächſtes Jahr gegen die Widerſtände von Familie, Kollegen und Vorgeſetzte zu erreichen hoffen können. Sehr zu empfehlen für alſo Behinderte iſt eine Probefahrt mit dem Rad. Damit fällt man nicht ſo auf, man gewöhnt ſich und andere dran, und ehe dumme Witze gemacht werden, biſt du entwetzt und außer Hörweite. Bei aller Notwendigkeit aber den Kragen aufzu⸗ knöpfen, Strümpfe, Hut und Schlips fahren zu laſſen, war es kein ſchöner Anblick mehr, den die Männer⸗ welt bot. Unter uns ſind doch viele, die bisher nur wenig für Schlankheit und gutes Ausſehen getan und für die Wege zu Kraft und Schönheit keine rechte Liebe auſbringen konnten. Ziehen die ſich nun plötz⸗ lich aus auf ein Minimum von Bekleidung, ſo fallen ſie auf durch zu viel Speck oder zu viel Knochen, oder durch den Mangel der Muskulatur, die aus Watte beſtamd; ja, die Damen, die ſehen ſowas. Außerdem gab es welche, die vaſierten ſich nicht mehr, und ſie ließen ihr Haar, von Neckarwaſſer klebrig geworden, zu Berge ſtehen und wenn man ſie mit Gewalt kämmte, kam eine Staubwolke heraus. Statt Seife wurde Oel gebraucht und kulturgeſchichtlich nachge⸗ wieſen, daß die Griechen und Römer auch keine Seife gehabt hätten. Der gute Mannheimer Spruch:„Geh heem un wäſch dich!“ zog nicht mehr, und alles, was man bei dieſen entarteten Strandbadwilden noch er⸗ reichen konnte, war kurzgeſchorenes Haar, auf ein Zehntelmillimeter verringert. Das iſt zwar praktiſch und reinlich, aber ſchön ausſehen tut es nun auch nicht. Trüben Herzens ſahen die Handwerker für Herrenausſtattung auf dieſes Treiben, und wenn mal ein Herr mit Hut über die Planken ging, meinten ſie: „Endlich wieder mal ein anſtändiger Menſch!“— Aber unſchwer ließ es ſich nachweiſen, daß ſo einer nicht von Mannem, ſondern von Norddeutſchland, ja machmal ſogar ein richtiger Ausländer war. Doch dann kam es mit Bewölkung und nördlichen Winden, und nachdem der eine oder andere ſich einen Schnupfen geholt, da gingen wir wieder in uns, kramten in Unterhoſen und warmen Strümpfen, taten den ſchwärzlichen Tennisſchuh in die Ecke— ſtille Hoffnung hegend, er möge wieder weiß wer⸗ den— fäbelten den Bart herunter, ſchafften einen neuen Sommerſchlips in lebhaften Farben an, und ſtellten uns der werten Verwandtſchaft wieder als geſitteter heiratsfähiger junger Mann in den beſten Jahren vor. Das kommt übrigens alles nur daher, daß es im Sommer nicht genug Ferien gibt. Die richtigen Sommerfriſchen⸗ und Hütten⸗ und Paddelbootferien ſind doch dazu da, daß man den Bart ſtehen läßt, die Hände in die Taſchen ſteckt, greulich flucht, gräßlichen Tabak raucht und die blödeſten Witze macht. Das alles hat der Städter nötig, um wirklich auszuſpan⸗ nen. Es ſpielt ſich in entlegenen Gebirgsorten, auf dem Heuberg und an den grasüberwachſenen Ufern der Flüſſe Rhein, Main, Neckar und Moſel ab. Aber man läßt die Männer nicht genügend frei, und ſo⸗ wie die kleinſte Entſchuldigung durch Hitze gegeben iſt fangen ſie wieder hier zu Hauſe an, auf Natur⸗ zuſtand zu trainieren. Nun, wir wollen froh ſein, wenn ſie ſich nicht noch tätowieren, einen Vollbart ſtehen laſſen, und auch im Winter barfuß laufen. Auf jeden Fall hat es ein Gutes: die Leute auf dem Lande haben nicht mehr ſo einen ſchlechten Eindruck von uns Städtern. Dr. Hr. Polizeibericht vom 23. Juli Tödlicher Verkehrsunfall! Montag nachmittag gegen 5 Uhr ſtieß in der Herzogenried⸗ ſtraße ein 9 Jahre alter S chüler mit ſeinem Fahr⸗ rab, als er aus einer Seitenſtraße in die genannte Straße einbog, gegen einen Perſonenkraftwagen. Der Junge, welcher die falſche Seite einhielt, erlitt einen Schädelbruch und iſt im Städtiſchen Kranken⸗ haus geſtorben. Unterſuchung iſt eingeleitet. Hand⸗ und Rückenverletzungen erlitt eine Rad⸗ fahre rin, die geſtern vormittag auf der Kreuzung U 2/TJü s mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen⸗ ſtieß und ſtürzte. Die Verletzte fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Die Schuloöfrage konnte bis jetzt noch nicht geklärt werden. Das Vorfahrtsrecht nicht eingeräumt. Auf der Kreuzung L 4/M 5 ſtießen geſtern nachmittag zwei Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei beide Fahr⸗ zeuge ſtark beſchädigt wurden. Der Zuſammenſtoß dürſte auf Nichteinräumen des Vorfahrtsrechtes zu⸗ rückzuführen ſein. Verloren ging: Am 9. Juli im Friedrichspark oder von dort nach D 6, 9/11 eine goldene Kette aus kleinen länglichen Gliedern mit Verlängerungs⸗ ſtück Gold⸗Anhänger mit kleinen Perlen und blauen Steinchen beſetzt, am Anhänger nochmals ein Stäb⸗ chen mit blauen Steinchen; am 18. Juli auf einer Bank vor dem Schloß eine weißlackterte Zigaretten⸗ Wachtel mit der Aufſchrift„Lande ohne“ und 25,0 Mark Inhalt. 3. Seite/ Nummer 333 Noch 127 Allveleranen von 1870/ 71 in Nordbaden In den Tagen, in denen vor 65 Jahren der deutſch⸗ franz. e Krieg entbrannte, eiten unſere Gedanken zurück zu jenen Männern, die Deutſchlands Einheit und Größe miterkämpfen halfen. Im Landeskom⸗ miſſariatsbezirk Mannheim leben noch 127 jener tapferen Krieger, die ſich heute an Deutſchlands Wiedergeburt erfreuen können. Es ſind dies: Im Amtsbezirk Mannheim: Anton Knoch, Georg Geiſer, Philipp Neidig, Michael Reinhard, Johann Philipp Leonhard, Johann Chriſtof Weber, Peter Gilbert, Melchior Götz, Johann Brühmüller, Valen⸗ tin Wieland, ſämtliche in Mannhei m, Georg Lutz und Nikolaus Brückelmeyer in Mannheim⸗ Neckarſtadt, Johann Georg Winkler in Mann⸗ heim⸗ Sandhofen, Johann Georg Baumann in Mannheim⸗Neckarau, Jakob Rudolf 8 und Georg Rudolf 3 in Wallſta d t, Michael Probſt in Seckenheim, Johann Jakob Rauenſlein in Altluß⸗ heim, Albin Kohl in Brühl, Joſef Keil in Ilvesheim, Bernhard Häfner in Schwetzingen, Nikolaus Auer, Jakob Eichhorn, Martin Hoffmann und Karl Heil⸗ mann in Hockenheim. Im Amtsbezirk Heidelberg: Generalleutnant Fer⸗ dinand Neuber, Julius Erbacher, Franz Betz. Wil⸗ helm Heſſe, Johann Höhr, Theodor Ludwig, Martin Pfau, Jakob Simon Steinbach, Johann Segin, ſämt⸗ liche in Heidelberg, Jakob Wilhelm Dauth und Georg Windiſch 3 in Heidelberg⸗Kirchheim,„Johann Hug, Chriſt. Greber und Johann Jakob Genther 1 in Heidelberg⸗Handſchuhsheim, Gg. Franz Sauter 1 in Heidelberg⸗Rohrbach, Jakob Zimmermann 3 und Eduard Menrath in Nußloch, Johann Georg Schil⸗ ling in Leimen, Georg Michelhans 1 in Doſſenheim, Fritz Isbern und Joſef Herold im Neckargemünd, Heinrich Dinkeldein, Georg Hilbert und Karl F. Schuppert in Eberbach, Georg Wolf in Schwanheim, Georg Eberle 1 in Altneudorf, und Georg Weber in Heddesbach. Im Amtsbezirk Weinheim: Adam Mangold in Weinheim, Heinrich Hillert und Adam Niſchwitz in Sulzbach, Georg Wilhelm in Heddesheim, Michael Spengler in Großſachſen, Stefan Stamm in Hems⸗ bach, Peter Klohr 1 in Hohenſachſen, Johann Fink 6 in Laudenbach und Karl Wetzel in Leutershauſen. Im Amtsbezirk Wiesloch: Friedrich Vogel II. in Walldorf, Wagner V. in Wiesloch und Joſef Dumbeck in Rotenberg. Im Amtsbezirk Sinsheim: Anton Zeitvogel in Sinsheim⸗Winden, David Hennrich und Auguſt Wak⸗ ker in Waibſtadt, Wilhelm Dollinger, Philipp Sche⸗ menau und Jakob Wolf in Helmſtadt, Philipp Titus in Adersbach, Adam Kachel in Gemmingen, Gerhard Lang in Hilsbach, Chriſtoph Meny in Richen, Karl Weickum in Stebbach, Johann Siffling in Steins⸗ furt, Johann Hofmann in Waldangelloch, Karl To⸗ meter in Wollenberg, Reinhard Klempp in Rappenau und Wilhelm Bach II. in Daisbach. Im Amtsbezirk Mosbach: Heinrich Eiſenbeiſer in Mosbach, Georg Böhringer, Karl Eſer, Johann Vraner und Heinrich Stab IJ. in Haßmersheim a.., arl Auguſt Frey, Guſtav M. Kunzmann und Karl Ludwig Spiegel in Unterſchefflenz, Ludwig Zimmer⸗ mann in Guttenbach, Adam Haas(I. in Schollbrunn, Johann Ernſt Brohm in Neckarburken, Friedrich lhelm Eckert in Zwingenberg, Johann Georg Waibel in Neckargerach, Ludwig Grimm in Wagen⸗ ſchwend, Julius Heinrich Kirſchenlohr in Waldkatzen⸗ bach, Ludwig Mayer in Lohrbach, Karl Andreas Schneider in Hüffenhardt, Jakob Reimold in Scholl⸗ brunn, Ottmar Mall in Stein a. K. und Johanr Georg Walter in Sulzbach. Im Amtsbezirk Adelsheim: Heinrich Herold in ldelsheim, Martin Häfner in Großeicholzheim, Mar tin Antoni ngheim, Simon Gerold in Oſterbur⸗ ken, Georg Kirchhofer in Seckach, Richard Knittel in Roſenberg, Gerhard Nonnenmacher in Seckach, Jakob Munz in Sennfeld, Karl Franz Rupperts in Berolz⸗ heim, Andreas Stetzler in Buch a. Ahorn und Lud⸗ wig Ullrich in Merchingen. Im Amtsbezirk Buchen: Franz Anton Henn und Auguſt Hern in Hettingen, Joſef Valentin Lauer und Fridolin Merkert in Altheim, Joſef Zimmermann in Oberneudorf, Konſtantin Scheuermann in Unter⸗ ſcheidental, Wilhelm Eichhorn in Scheringen, Karl Theodor Mechler in Gottersdorf und Joſef Schmitt in Schweinsberg. Im Amtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Heinrich Braunwart in Tauberbiſchofsheim, Karl Friedrich Hauck und Richard Reinhard in Königheim, Johann Lorenz Dötter in Uiffingen, Michael Weber in Wölchingen, Johann Joſef Naber in Aſſamſtadt, Franz Michael Scheuermann in Schönfeld, Andreas Egetmeier in Unterſchüpf, Johann Igers in Zim⸗ mern, Jakob Hein II. in Dainbach, Markus Schenk in Diſtelhauſen, Lorenz Thoma in Großrinderfeld. An⸗ dreas Schäffner in Grünsfeldhauſen, Joſef Floxren⸗ tin Fries in Impfingen, Guſtav Ganz in Kupprich⸗ hauſen, Eduard Hehn in Lauda und Vitus Leber in Oberbalbach. Im Amtsbezirk Wertheim: Johann Jakob Krank in Eichel, Karl Friedrich Schäfer in Gamburg, Georg Schlund in Niklashauſen, Philipp Diehm in Urphar, Chriſtov Beck in Waldenhauſen und Johann Chriſt. Kempf I in Naſſig. Die größte Freude, die dieſe wackeren Recken er⸗ leben durften, war es, als unſer Führer am 16. März 998 d. J. wieder die allgemeine Wehrpflicht einführte. Mögen ihnen noch viele Jahre der Geſundheit in einem geeinten, freien und kraftvollen Deutſchland beſchieden ſein. 5 . eee. Kundgebung des Ev. Volksvereins Mannheim in Worms Bei denkbar günſtigem Wetter wurde am Sonn⸗ tagnachmittag mit einer Kundgebung in Worms das 44. Jahresfeſt beſchloſſen. Die Beteiligung an der Dampferfahrt war wider Erwarten groß. Nach der Landung in Worms gings in geſchloſſenem Zug, an der Spitze der Evangeliſche Stadtpoſaunen⸗ chor Mannheim und in der Mitte des Zuges der von Worms, durch die winkligen Gaſſen der Altſtadt zur kirchenmuſikaliſchen Feierſtunde in die Drei⸗ faltigkeitskirche. Unter feierlichem Glockengeläut und Orgelſpiel(F⸗ Dur von J. S. Bach) füllte ſich das geräumige Got⸗ teshaus. Einleitend ſang der Chor des Evangeli⸗ ſchen Volksvereins Weinheim unter Leitung von Herrn Metz„Wenn Chriſtus der Herr zum Menſchen ſich neigt“. Gleich einer Antwort auf den 98. Pſalm klang die Feſtkantate des Poſaunenchors durch den Raum. Dem Grußwort des Dekans Diſtelmann (Worms) lag das Schriftwort aus Lukas 5, 4 „Fahret auf die Höhe und werfet Eure Netze aus“ zugrunde. Der Bericht über das Werden der evan⸗ geliſchen Gemeinde in Worms war ein beredtes Zeugnis dafür, was evangeliſche Ueberzeugung mit Kräften der Liebe und der Hoffnung auch in dunk⸗ len Tagen gewirkt hat. Nach dem„Gebet des Herrn“ ſang die Gemeinde„Nun danket alle Gott“. Die Händelſonate 4 kam feierlich getragen zur Wie⸗ oͤergabe.(Violine: Schumm jr., an der Orgel Hen⸗ kel jr.) Mit dem Segen wurde die eindrucksvolle Stunde beendet. Der Evangeliſche Poſaunenchor Mannheim leitete daran anſchließend die Gedenkfeier mit Beethovens„Die Ehre“ weihevoll ein. am Lutherdenkmal Himmel rühmen des Ewigen Zum Mittelpunkt der Feier N Entwendet wurde: Am 17. Juli beim Stadion ein Kraftrad, Marke BMW., pol. Kennzeichen IV B 3734, ſchwarz mit weißen Streifen, Fahrgeſtell⸗ Nr. 2135, Motor⸗Nr. 89 770, Hubraum 398; am 16. Jult an der Autobahn in der Nähe der Rhein⸗ Neckar⸗Halle zwei graue Zeltplanen, Größe 8,50 mal 3,50 Meter, mit der Firmenbezeichnung:„Zeltes, Decken⸗, Markiſen⸗Fabrik, Koblenz, Goebenplatz“; am 17. Juli vor einem Hauſe in der Prinz⸗Wilhelm⸗ Straße ein großer zweirädriger Hand wagen, ſchie⸗ fergrau geſtrichen, mit der Aufſchrift:„Georg Wüh⸗ ler, Dachdeckerei, M 7, 20, Tel. 21044“. Rettung auf dem Mhein Eine nicht alltägliche Rettungstat wurde auf dem offenen Rhein vor dem Strandbad vollbracht, wo durch eigenes Verſchulden ein junges Mädchen in ſchwere Gefahr geraten war. Wie oft ſchon wurde darauf aufmerkſam gemacht, daß es ſo⸗ wohl verboten, als auch gefährlich iſt, die Bade⸗ grenze des Strandbades zu überſchwim⸗ men. Bedeutet es doch eine Gefährdung der Schiff⸗ fahrt, wenn ſich Schwimmer im Fahrwaſſer der Schiffe befinden. In dem vorliegenden Fall war ein junges Mädchen mit ſeinem Begleiter weit in den Rhein hinausgeſchwommen, wobei die Schwimmer zwiſchen einen zu Berg und einen zu Tal fahrenden wurde die Anſprache des Vikars Hauck(Chriſtus⸗ kirche Mannheim). Luthers Trutz⸗ und Troſtlied „Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ ſang die große Verſammlung entblößten Hauptes. Mit der Feſt⸗ hymne von Silcher und dem Lied„Feſt ſteht Dein Wort“, geſungen vom Chor des Evangeliſchen Volksvereins Weinheim, klang die erhebende Kund⸗ gebung am Lutherdenkmal aus. Der Magnuskirche wurde bei den nunmehr ſich anſchließenden Beſichtigungen beſondere Auf⸗ merkſamkeit gewidmet. Iſt ſie doch mit eine der älteſten evangeliſchen Predigtſtätten Deutſchlands. Punkt 6 Uhr eröffnete der Evangeliſche Stadtpoſau⸗ nenchor Mannheim unter Leitung von Herrn Jahn im Feſthausgarten den volksliedmuſikaliſchen Abend. Die Chöre von Weinheim und Mannheim(Leitung Herr Metz und Herr Schumm) brachten ernſte und frohe Volkslieder zum Vortrag. Der Vereins⸗ führer des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim, Herr Wilhelm Gieck, dankte nach der Begrüßueig all denen, die zum guten Gelingen dieſes wohlge⸗ lungenen Nachmittags beitrugen. ETs war dem Gruß⸗ und Dankwort zu entnehmen, daß ſich der Evangeliſche Volksverein Mannheim fürderhin noch mehr als bisher mit der Verwirklichung der Loſung „Evangeliſche Einheit zu evangeliſchem Dienſt“ be⸗ faſſen und ſie zur umfaſſenderen Verwirklichung bringen will. In heimattreuer Mundart erfuhr man, was im Volksverein unter„Evangeliſchem Dienſt“, außerhalb der Feierſtunden, verſtanden wird. Das Schlußwort ſprach Malermeiſter Blaſe, der auch den Jubilaren des Volksvereins für das Anteil⸗ nehmen an dieſem Nachmittag und Abend dankte. In geſchloſſenem Zug gings dann, an der Spitze die ſchneidige Muſik, zur Dampferanlegeſtelle.„Beet⸗ hoven“,„Ernſt Moritz Arndt“ und„Stella Maris“ brachten die 800 Teilnehmer wohlbehalten nach Mannheim zurück. 5 Die Wellen dieſer noch nicht Der Be⸗ Dampfer mit Anhang gerieten. beiden Fahrzeuge hatten die Schwimmer erreicht, als das Mädchen ängſtlich wurde. gleiter konnte rechtzeitig zupacken und das Mädchen über Waſſer halten, ſo daß zunächſt die größte Ge⸗ fahr gebannt war. Nun rief der Schwimmer einer Schiffer auf dem vorüberfahrenden Schiff an und bat, ihn mit dem Nachen zu holen. Obgleich es eine Ge⸗ fährdung des Schiffes und der Ladung bedeutet, wenn inmitten des Rheins angehalten werden muß, ſtoppte der Kapitän und ermöglichte dadurch, daß von dem Schiff ein Nachen gelöſt werden konnte. Die Rettung gelang. Das Mädchen wurde an den Strand geſchafft, wo es ſich nach einiger Zeit wieder erholte. Dem Schiffer und dem Kapitän muß unbedingt Dank für ihr Verhalten geſagt werden, denn es war ein Wagnis, die Fahrt zu unterbrechen. In dieſem Falle galt es aber ein Menſchenleben zu retten. Der Vorfall möge zur Warnung dienen, denn nicht alle Schiffe können auf der Stromfahrt anhalten, ſelbſt wenn es der Kapitän wollte. Um kihnliche Zwiſchenfälle zu vermeſden, muß immer wieder verlangt werden, daß man die Vorſchriften einhält. Iſt es doch auch auf Grund der Rhein⸗ polizeiordnung verboten, in die Fahrbahn der Schiffe zu ſchwimmen. Der Rhein iſt Großſchiffahrtsweg und danach müſſen ſich alle anderen, vor allem aber die Badenden, richten, die doch innerhalb der ihnen zugewieſenen Grenze genügend Platz haben. Neues aus Feudenheim Muſteranlage der vereinigten Kaninchenzüchtervereine von Feuden⸗ heim iſt an die Hühnerfarm des Geflügelzucht⸗ vereins angeſchloſſen. Am Samstagabend war eine kleine Vorfeier. Am Sonntagmorgen fand die Aus⸗ zeichnung von Jungtieren der Jugendgruppe ſtatt. Preisrichter Karl Nagel⸗Feudenheim hatte es nicht leicht, das Beſte herauszufinden. Die meiſten Noten waren ſehr gut und gut. Mittags war der Beſuch ſehr ſtark. Die auswärtigen Zuchtfreunde kauften ſehr viele Tiere auf. Kreisfachwart Karl Nagel⸗Feudenheim betonte in ſeiner Anſprache, daß die Feudenheimer Züchter als die Pioniere der Zucht gelten. Man habe bei der Schaffung der Anlage den ärmſten Züchtern Rechnung getragen, von denen die meiſten arbeitslos ſeien. Für Unterhaltung ſorgte die Kapelle Eſchelbach. Eine Tombola ſpendete viele lebende Tiere. Die Reiſe vereinigung der Brief⸗ taubenzüchter von Baden⸗Nord gibt von dem Wettflug von St, Pölten(550 Km.) ſol⸗ Die gende Anwärter für die goldene und ſilberne Medaille im Gau Baden bekannt: 1. Jakob Bu⸗ ſalt, Viernheim, 2. Franz Schmitt, Sandhofen, 3. Theodor Fiſcher, Nußloch, 4. Gottlieb Hanſelmann, Hockenheim, 5. Adam Netzer, Neckarau. Ebenſo gibt die Reiſegruppe von Mannheim folgende Anwärter vom Flug Vilshofen(370 Km.) für die bronzene Medaille bekannt: Wilhelm Boxheimer und Karl Bauer, Feudenheim, Fritz Arnold, Wallſtadt, Albert Möll, Seckenheim, Fritz Hoffmann, Waldhof, Willi Reichert, Wallſtadt, Walter Laſt, Neckarau, Karl Schertel, Feudenheim, L. Striehl und W. Hornig, Sandhofen. G. Auf zum Frankfurter Stenografenkag! Der Reichsführer der Deutſchen Stenografenſchaft, Schulrat Karl Lang in Kulmbach, hat die Steno⸗ grafen aller Länder bei dem Internationalen Steno⸗ grafen⸗Kongreß 1934 in Amſterdam zu dem großen Deutſchen Stenografentag 1935 in Frankfurt a. M. eingeladen. Der Kongeß hat die deutſche Tagung der Aufmerkſamkeit aller Länder empfohlen und ihnen die Teilnahme nahegelegt. Der„Deutſche Stenografentag 1935“ der vom 2. bis 5. Auguſt in Frankfurt a. M. abgehalten wird, Haut beim + + Was ist praktischer? . FSonnenbaden mit Krem oder Hautöl einreiben? Das dürfte mehr oder weniger eine Geſchmacksfrage ſein. Jedenfalls hat man in dieſem Sommer die Wahl zwiſchen Leokrem und Leo⸗Hautöl. Beide haben ſie die gleichen Vorzüge, denn beide enthalten Sonnen⸗Vitamin und— was beſonders wichtig iſt— beide helfen ſchneller bräunen! Leo⸗Hautöl gibt es in allen Fachgeſchäften für 50 Pfennig, Leokrem gar ſchon von 22 Pfennig an Soll man die wird die gewaltigſte ſtenografiſche Kundgebung wer⸗ den, die die Welt je geſehen hat. Zehntauſend deut⸗ ſche Stenografen aus allen Teilen des Reiches wer⸗ den erwartet. Im Mittelpunkt der Tagung ſteht ein großes ſtenografiſches Leiſtungsſchrei⸗ ben. Eines der wichtigſten Ereigniſſe des Deutſchen Stenografentages wird der Wettbewerb um die „Deutſche Meiſterſchaft im Maſchinen⸗ ſchreiben“ ſein, der unter den ſchärfſten Bedin⸗ gungen ausgetragen wird. Im Zuſammenhang mit der Tagung wird eine umfaſſende Ausſtellung veranſtaltet, die eine lückenloſe Ueberſicht über alle mit der Kurzſchrift zuſammenhängende Dinge bieten wird. Die Arbeit der Deutſchen Stenografenſchaft, dle Geſchichte der Kurzſchrift und der Schreibmaſchine, die Verbreitung der Kurzſchrift in Deutſchland und in fremden Ländern, das Berufsbild des praktiſchen Stenografen und des Preſſeſtenografen, Perſönlich⸗ keiten der Kurzſchriftbewegung, Kurzſchrifterfinder, die Verwendung von Kurzſchrift und Schreibmaſchine bei den Behörden werden in den einzelnen Abtei⸗ lungen gezeigt. Die Sondertagungen der Fachgruppen der Lehrer, der Hochſchullektoren, der Verhandlungsſtenografen, der Schüler und der Beamten werden wertvolle Vor⸗ träge aus allen Gebieten der Kurzſchrift bringen. Führende Staatsmänner und maßgebliche Wirt⸗ ſchaftler werden zu den Stenografen ſprechen. Alle Auskünfte erteilt die Reichsführung der Deutſchen Stenografenſchaft Kulmbach. ** In der halbjährlichen Generalverſammlung des Männergeſangvereins„Concordia“ Maunheim im Vereinshaus gab der ſtellvertretende Vereins⸗ führer Quell nach befriedigenden Berichten der Kaſſenwarte Kühn(für die Vereins⸗ und Haus⸗ kaſſe), Heid(für die Wohlfahrtskaſſe) und Stapf (für oͤie Reiſekaſſe) einen Rückblick auf das verfloſſene Vereinshalbjahr, wobei er der während dieſer Zeit verſtorbenen Mitglieder und beſonders des im Dienſt für das Vaterland allzufrüh aus dem Leben geſchie⸗ denen Vereinsführers Boſſert mit ehrenden und Dankesworten gedachte. Im Kernpunkt des erſten Halbjahres ſtand das im Kolpinghaus veranſtaltete Frühlingskonzert, das unter Leitung des Muſikdirektors Max Schellen ber ger einen großen künſtleriſchen Erfolg brachte. Der Herren⸗ ausflug im Mai und die Mitwirkung beim 50jäh⸗ rigen Jubiläum des„Arion“, Iſemannſcher Männer⸗ chor, die Kameradſchaftsabende mit den Gruppen⸗ Sängerkollegen brachten angenehme Abwechflung in das Vereinsleben. In Ausſicht ſtehen vorläufig der Familien⸗Ausflug am Sonntag, 28. Juli, nach dem idylliſchen Talhaus ſowie Beteiligung am Badiſchen Sängerbundesfeſt im Oktober in Karlsruhe.— Die Wahl des Vereinsführers vereinigte in geheimer Abſtimmung alle Stimmen auf die Zerſon des bis⸗ herigen Führerſtellvertreters O. Quell, der die bisherige Führerſchaft wiederernannte, ſo daß die Vereinsleitung ſich wie folgt zuſammenſetzt: O. Quell, Vereinsführer; W. Heid, Stellvertreter; Georg Kühn, Kaſſenwart; Georg Bronner, Protokollführer; K. Schieker, Schriftwart; E. Stapf, Vertreter der Hauskaſſe; Georg Hellfrich, Beigeordneter. Die Perſonalakten der Beamten. Zur Verein⸗ heitlichung der Beſtimmungen über die Einſicht⸗ nahme in Perſonalakten hat der Reichs juſtizminiſter für den Bereich der Reichsjuſtizverwaltung folgen⸗ des angeordnet: Keinem Beamten ſteht das Recht auf Einſicht in die über ihn geführten Perſonalnach⸗ weiſe zu. Jedoch ſind in dieſe Nachweiſe Eintragun⸗ gen von ihm ungünſtigen Tatſachen erſt vorzu⸗ nehmen, wenn ihm Gelegenheit dazu gegeben war, ſich dazu zu äußern. Aus Baden Ein Aufruf an die H Kameraden! Ungefähr 10 Mitglieder der Dan Weiher haben unſeren Kameraden, den Scharführer Alfons Laier, auf ſeiner Heimfahrt abends 711 Uhr überfallen und ſo blutig geſchlagen, daß er bewußtlos liegen blieb. Ich kann verſtehen, daß ihr alle durch dieſe neue Bluttat der konfeſſionellen Clique auf das höchſte erregt ſeid. Trotzdem appelliere ich in dieſer Stunde an eure diſziplinierte Haltung. Kein Hitlerjunge hat ſeiner Erregung über die blutigen Ueberfälle der Dick Ausdruck zu verleihen, daß er irgendwie an Mitglieder dieſer Organiſation Hand anlegt. Jede ungeſetzliche Haltung von Seiten ein⸗ zelner Mitglieder der HJ wird nochmals auf das ſtrengſte verboten. Der Staat und die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung wird jeden einzelnen Hitlerfungen gegen die Angriffe der wilögewordenen Zentrumskräfte mit allen geſetzlichen Mitteln zu ſchützen wiſſen. Ich erwarte gerade in dieſer Stunde, daß die HJ ſich als Jugend der Zucht und Ordnung erweiſt. Hit⸗ lerjungen, die ſich durch Provokationen zu Diſßi⸗ plinloſigkeiten hinreißen laſſen, werden auf das ſchwerſte zur Verantwortung gezogen. Die Da und die katholiſchen Jugendverbände haben ſich durch das Verhalten einzelner ihrer Mit⸗ glieder ihr Urteil ſelbſt ausgeſprochen. Seid euch bewußt, daß die Einheit der deutſchen Jugend nicht durch Rowdytum geſichert werden kann, ſondern nur durch eine Haltung, die auf den Aufbau einer ge⸗ ſchloſſenen Volksgemeinſchaft bedacht iſt. Holt alle anſtändigen Jungen und Mädel aus den zerſetzten konfeſſionellen Bünden friedlich werbend heraus und führt ſie zur Einheit der deutſchen Jugend. Heil Hitler! Der Führer des Gebietes 1 Baden gez. Friedhelm Kemper, Gebietsführer. Miniſtervräſident Köhler auf dem Bäcker-Verbandstag * Lörrach, 22. Juli. Auf dem Verbandstag des badiſchen Bäckerhand⸗ werks am Montag hielt Miniſterpräſident Köhler, zugleich in ſeiner Eigenſchaft als badiſcher Wirt⸗ ſchaftsminiſter, eine Rede. Er unterſtrich die Be⸗ deutung des Handwerks für Volk und Staat. Der Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft ſei unmöglich, wenn nicht jede einzelne kleine Zelle geſund erhalten werde. Die verantwortlichen Männer hätten das größte Intereſſe zu ſehen, daß im Handwerk wieder Wohlſtand einziehe. Unter dieſem Geſichtspunkt voll⸗ giehe ſich auch die Zuſammenarbeit von Wirtſchafts⸗ miniſterium und Verbandsorganiſation. Alles könne heute allerdings nicht erfüllt werden. Zum Schluß teilte der Miniſterpräſident mit, daß es mit Unter⸗ ſtützung des Reichshandwerksmeiſters und des Reichsernährungsminiſters gelungen ſei, den dies⸗ jährigen Reichsbäckertag nach Mannheim zu ver⸗ legen. Reichsinnungsmeiſter Grüßer erklärte zu der immer wieder umſtrittenen Frage des Arbeitsbegin⸗ nes, daß es nicht angehe, in den alten Schlendrian der Nachtarbeit zurückzuverfallen. Es werde ein allgemeiner Arbeitsbeginn um 4 Uhr morgens an⸗ geſtrebt. Landesobmann Huber legte im Namen des Bauernſtandes die Einordnung des Bäckerhand⸗ werks in den Reichsnährſtand dar. Der Geſchäfts⸗ führer des Badiſchen Getreidewirtſchaftsverbandes, Schlammpſtedt, Karlsruhe, ſprach über das Ge⸗ ſetz zur Ordnung der Getreidewirtſchaft. Nachdem noch als Vertreter des Reichsnährſtandes Pg. Kai⸗ ſer geſprochen hatte, wurde der Verbandstag mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes geſchloſſen. * Pforzheim, 22. Juli. Für das diesjährige Pforzheimer Reitturnier vom 27. bis 29. September hat das deutſche Schmuckgewerbe einen wertvollen Preis geſtiftet, der in der Form eines Ehren⸗ rings eine Verbindung von Schmuck und Sport⸗ preis darſtellt. Um den Preis wird im ſchwerſten Jagöſpringen des Turniers gekämpft. Wie der Oberbürgermeiſter in einer Beſprechung mitteilte, hat die Stadtverwaltung zum diesjährigen Reit⸗ turnier u. a. Generalfeldmarſchall von Mackenſen und General Litzmann eingeladen. Meldeſchluß für das Turnier iſt am 3. September. In künftigen Jah⸗ ren ſollen die Pforzheimer Reitturniere jeweils im Frühjahr ſtattfinden, um Anſchluß an die internatio⸗ nale Turnier⸗Reihenfolge zu gewinnen. * Karlsruhe, 23. Juli. Wegen brutaler Miß⸗ Handlung ſeines 18 Monate alten(!) Kindes erhielt der 27 Jahre alte verheiratete Otto G. aus Mörſch vom Amtsgericht eine Gefängnisſtrafe von ſechs Mo⸗ naten zudiktiert. Achtung beim Finlauf. „Mass“List nicht eine allgemeine Bereichnung für Supbenwüͤrren, sondern die gesetzlich gerchützte fsbritmaries für ale Had, Hroquitte! Neue Mannhei E mer Zeitung Abend⸗Ausg 5 i abe 2 2 Wertvolle Ausgrabungen auf dem Trifels Ein ſehr gut erhaltener Ziehbrunnen keilweiſe freigelegt Landau, 23. Juli. Gelegentlich der Trifels⸗Ausſtellung, die vor eini⸗ gen Wochen in Annweiler ſtattfand, teilten wir ſchon mit, daß auf der alten Reichsfeſte Trifels verſuchs⸗ weiſe Ausgrabungen vorgenommen werden ſollen. Der verdienſtvolle Leiter des Trifels Vereins, Pfarrer Biundo in Annweiler, hat nun gegen Ende der letzten Woche mit den Ausgrabungen be⸗ ginnen laſſen und bereits einen großen Erfolg zu verzeichnen. Die Grabungen wurden vor dem Auf⸗ gang zum Bergfrieö, zwiſchen dieſem und dem ſo⸗ genannten Wachthaus, aufgenommen. Hier war ſchon längſt eine in den Felſen geſchrotete, halb⸗ kreisförmige Rundung aufgefallen. Man vermutete, daß hier die in den früheren Jahren in den Felſen eingehauene Wendeltreppe überdeckt ſei, von der Bernhard Hertzog in der Elſäſſer Chronik vom Jahre 1592 berichtet. Vorerſt fand man dieſe Wen⸗ deltreppe jedoch nicht, dafür aber einen vollkommen erhaltenen Ziehbrunnen, der bis Samstag abend in einer Tiefe von fünf bis ſechs Meter frei⸗ gelegt wurde. Unmittelbar um den Brunnen ſind drei Seitenwände aus dem Felſen ausgehauen, ge⸗ gen den Weſten iſt eine Mauer vorgebaut, die nach Anſicht der Fachleute aus der Salierzeit(um 1100) ſtammt. Die Quadern haben Jieſelbe Bearbeitung wie die des Speyerer Domes. Vermutlich wurde dieſer Ziehbrunnen nach dem großen Brand des Trifels(1602) erbaut. Ob in dem den Brunnen um⸗ gebenden Raum der vermutete Aufgang in den Turm zu finden iſt, müſſen die weiteren Ausgra⸗ bungen ergeben. Außer dieſem Brunnen wurde noch eine Reihe weiterer wichtiger Funde gemacht. So wurden ein ſchönes Kapitäl aus der erſten Hälfte des 13. Jahr⸗ hunderts, ein Säulenſtück aus rotem Sanoͤſtein, mehrere Buckelquadern und eine Ofenplatte aus der Zeit um etwa 1500 gefunden. — In der Berufungsverhandlung verurteilt * Frankenthal, 21. Juli. Vorgänge aus der Be⸗ ſatzungszeit im Jahre 1920 bildeten den Hintergrund einer Verhandlung vor der 1. Strafkammer, in der ſich Hermann Schmitt und Konrad Horlacher aus Ludwigshafen wegen Nachrede zu verantworten hatten. Die beiden Angeklagten hatten in bezug auf den Sicherheitsinſpektor Heinrich Pracht aus Ludwigs⸗ hafen die Behauptung aufgeſtellt, dieſer habe im Sommer 1920 während der Beſatzungszeit in ſeiner Tätigkeit als Polizeibeamter die Franzoſen auf⸗ gefordert, auf den im Kaiſerwörthhafen in Munden⸗ heim badenden Müller zu ſchießen, was die Fran⸗ zoſen auch getan hatten, allerdings, ohne den Müller zu treffen. Das Amtsgericht Ludwigshafen hatte am 27. Mai die beiden Angeklagten von einem Ver⸗ gehen der übeln Nachrede freigeſprochen, weil es den Wahrheitsbeweis für erbracht hielt. Der als Neben⸗ kläger zugelaſſene Pracht hatte gegen dieſes Urteil Berufung eingelegt. In der mehrſtündigen Verhand⸗ lung vor der Strafkammer, zu der über 20 Zeugen geladen waren, beſtritt der Nebenkläger entſchieden, damals die franzöſtſchen Poſten auf⸗ gefordert zu haben, auf Müller zu ſchießen, der in Abweſenheit vom franzöſiſchen Kriegsgericht wegen Diebſtahls zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt wor⸗ den war. Er habe vielmehr den ihm beigegebenen Schutzmann Stuhlfauth, der franzöſiſch ſprach, auf⸗ gefordert, den Franzoſen zu ſagen, ſie ſollten nicht ſchießen. Der als Zeuge vernommene Stuhlfauth bekundete, daß er damals den Franzoſen zugerufen habe, ſie ſollten keine Dummheiten machen und nicht ſchießen. Die übrigen Zeugen erklärten jedoch in der großen Mehrheit, daß ſie geſehen hätten, wie Pracht den Franzoſen winkte und auf Müller zeigte, worauf die Franzoſen mehrere Schüſſe auf den im Waſſer ſchwimmenden Müller abgegeben hätten, der aber flüchten konnte. Das Gericht hob nach mehrſtündiger Beweisauf⸗ nahme das erſte Urteil auf und verurteilte die beiden Angeklagten wegen eines Vergehens derübeln Nachrede zu je ſechs Mark Geloſtrafe oder je zwei Tagen Gefängnis. Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß nach 15 Jahren die Vorgänge nicht mehr genau in Erinnerung ſein könnten und daß der Beweis nicht erbracht ſei, daß Pracht aktiv eingegriffen habe, um die franzöſiſchen Solda⸗ ten zum Schießen auf einen Deutſchen zu veranlaſ⸗ ſen, obwohl ſein Verhalten damals nicht ſo geweſen ſei, wie man es hätte erwarten ſollen. Nachdem die Angeklagten nicht vorbeſtraft waren und ihnen der gute Glaube zugebilligt werden mußte, war eine ge⸗ ringe Geldſtrafe angemeſſen. Aus der Pfalz Opfer des Verkehrs * Landau, 22. Juli. Vor dem Landgerichtsgebäude kam es am Samstagmittag zu einem dreifachen Zuſammenſtoß. Als ein Kraftradfahrer einem aus einer Seitenſtraße kommenden Kraftwagen aus⸗ weichen wollte, wurde er von einem entgegenkom⸗ menden Lieferwagen erfaßt, ſo daß alle drei Fahr⸗ zeuge zuſammenſtießen. Von den Fahrgeuglenkern erlitt öͤer Kraftradfahrer einen Knöchelbruch und eine ſchwere Kopfverletzung, ſo daß er, wie auch ſein Beifahrer, in das Städt. Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Sachſchaden iſt erheblich. * * Dellfeld(Bez. Zweibrücken), N. Juli. Am Sonntag mittag fuhr der Gemüſehändler E. Mül⸗ ler aus Homburg mit ſeinem Lieferwagen, aus Clauſen kommend, wohin er einen Teil der Hom⸗ burger Eiſenwerkskapelle gefahren hatte, mit großer Geſchwindigkeit durch die Ortsſtraße. An der Stra⸗ ßenkreuzung zum Bahnübergang kreuzten zwei rad⸗ fahrende Jungen die Kurve, denen Müller auszu⸗ weichen verſuchte. Sein Wagen geriet ins Schleudern und fuhr gegen eine Scheune. Der Anprall war ſo ſtark, daß die Mauer und das Scheunentor eingedrückt wurden. Müller wurde in das um⸗ geſtürzte Fahrzeug eingeklemmt und trug ſchwere innere Verletzungen davon. Der Wagen ging vollſtändig in Trümmer. Das S. Burgfeſt * Wachenheim, 2. Juli. Von dem Wahrzeichen der Stadt Wachenheim, der„Wachtenburg“, welche auf einem Gebirgsvorſprunge liegt, genießt man eine herrliche Ausſicht auf das Rebengelände und die Rheinebene mit den vielen Städten und Dör⸗ fern. Auch die Dome von Speyer und Worms, ſo⸗ wie das Heidelberger Schloß ſind deutlich zu erken⸗ nen. Am 4. Auguſt wird zum 8. Male das Wachen⸗ heimer Burgfeſt abgehalten, das ſich ſeither immer eines großen Beſuches erfreute. Vormittags iſt Standkonzert auf dem Marktplatz mit Volksbe⸗ luſtigung. Das eigentliche Weinſeſt findet nachmit⸗ tags nach dem Feſtzuge auf der Wachtenburg ſtatt. Die Unterhaltung wird beſtritten durch Muſikvor⸗ träge, Geſamtchöre, turneriſche Darbietungen und Reigen von Jugendgruppen. Zum Vortrag von Pfälzer Mundartgedichten hat der„Bellemer Hei⸗ ner“ ſein Erſcheinen zugeſagt. Den Abſchluß bildet eine feenhafte Beleuchtung der Wachtenburg mit Abbrennen von Feuerwerk. Zum Ausſchank gelangt ein vorzüglicher Rieslingwein. Das alljährliche Burgfeſt ſoll auch ein Wiederſehensfeſt der„Wachen⸗ heimer in der Fremde“ ſein. Wo iſt der Herrheimer Hochaltar? Eine der größten und intereſſanteſten Frei⸗ legungsarbeiten an alter kirchlicher Kunſt geht unter Leitung des pfälziſchen Kirchenmalers Heller in der großen Pfarrkirche zu Herxheim bei Landau ihrem Ende entgegen. Das berühmte ſpätgotiſche Sakramentshäuschen von 1520, die vier Seitenaltäre im üppigen Stile des ſpäten Rokoko, nach Forſchun⸗ gen von Profeſſor Dr. Franz Klimm, Schöpfungen des Bruchſaler Meiſters Bachſchmidt, ſowie die überaus reiche Kanzel, haben ihre urſprüngliche Tö⸗ nung, die zum Teil unter ſiebenfacher grauer Oel⸗ farbenſchicht verborgen lag, wiedererhalten. Der künſtleriſche Höhepunkt der Inneneinrichtung des 18. Jahrhunderts war ein kunſtvoller Hoch⸗ altar der Zeit um 1760, der 100 Jahre ſpäter einem neugotiſchen ſteinernen Aufbau weichen mußte. Da⸗ mals wurden faſt ſämtliche Einzelteile an Familien im Ort und in der Umgebung verſchenkt. Im Ver⸗ laufe der letzten Wochen konnten Bruchſtücke des Kunſtwerkes, Kapitelle, Figuren und Säulen in Herxheim bei Landau feſtgeſtellt werden. Finden ſich weitere Teile im Orte und in der Umgebung, ſo wäre die Wiederherſtellung und würdige Auffſtel⸗ lung eines bedeutenden heimatlichen Kunſtwerkes an ſeinem alten Platze, im gotiſchen Chor zu Herx⸗ heim— wenn auch in beſcheideneren Formen— möglich. Die ſehenswerte Inneneinrichtung des Ro⸗ koko würde damit wieder ihren künſtleriſchen Höhe⸗ punkt erhalten und die Pfalz um ein erleſenes Kunſtwerk bereichert werden. Dienstag, 23. Juli 1935 Nachbargebiete Jubiläums-Gartenſchau Darmſtadt * Darmſtadt, 28. Juli. Im Orangeriehaus wurde in einem feierlichen Feſtakt die Jubiläums⸗Garten⸗ ſchau 1935 eröffnet. Der Gartenbauverein Darm⸗ ſtadt, deſſen Hundertjahr⸗Jubiläum den Anlaß zu der Ausſtellung gab, mit der noch die Deutſche Dahlienſchau verbunden iſt, hat damit einen bedeutſamen Markſtein ſeiner an Erfolgen reichen Geſchichte eingefügt. Etwa 200 geladene Gäſte wohn⸗ ten dem Feſtakt bei. Kurz nach 11 Uhr erſchien Gauleiter und Reichsſtatthalter Spreng er. Die Begrüßungsanſprache hielt der Vorſitzende des Gar⸗ tenbauvereins Darmſtadt, Dr. Hans Heil. Der Prä⸗ ſident der Deutſchen Geſellſchaft für Gartenkultur, Pg. Johannes Böttner, war wegen dienſtlicher In⸗ anſpruchnahme am Erſcheinen verhindert und hatte ſeine Vertretung dem Beauftragten der Geſellſchaft, Clemens Müllerklein, übertragen, der auch die An⸗ ſprache des Präſtdenten zur Vorleſung brachte. Lan⸗ desbauernführer Dr. Wagner eröffnete die Ausſtel⸗ lung mit dem Wunſche, daß ſie den berufenen Stän⸗ den neue Anregung geben und die ſtädtiſche Bevöl⸗ kerung erkennen möge, daß, wenn es gelungen ſei, durch dieſe Ausſtellung Boden und Blut dem deut⸗ ſchen Volke nahe zu bringen, ſie ihren Zweck voll⸗ auf erfüllt habe. Skelettfunde * Heppenheim a. d.., 23. Juli. In der Darm⸗ ſtädter Straße wurden beim Ausſchachten eines Neu⸗ baues zwei Skelette freigelegt; ſie wurden in einer Tiefe von 1,60 Meter gefunden und lagen mit dem Geſicht nach Oſten. Im Jahre 1925 wurden auf dem Nebengelände ebenfalls 16 menſchliche Skelette freigelegt. Es iſt anzunehmen, daß es ſich um einen Friedhof von Kriegern handelt; die Grabſtätte liegt unmittelbar neben der großen Heerſtraße. Er wollte Jeuerſchlucker werden * Idar⸗Oberſtein, 23. Juli. Ein junger Mann verſuchte dieſer Tage in ſeiner Wohnung das Kunſt⸗ ſtück des Feuerſchluckens, mit dem er eine Geſell⸗ ſchaft überraſchen wollte. Er kam jedoch bei dieſem Artiſtentrick nicht zurecht und zog ſich erhebliche Brandwunden zu. Der hochprozentige Spiritus er⸗ goß ſich ihm über die Bruſt und entzündete ſich Obgleich die Flamme gleich gelöſcht werden konnte, trug der junge Mann ſchlimme Verletzungen davon, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus erforder⸗ lich machten. * Eberſtabt, 22. Juli. Auf der Reichsbahnſtrecke Darmſtadt. Heidelberg ließ ſich in der Nähe von Eberſtadt ein 2Z jähriges Mädchen vom Zuge über⸗ fahren, faſt genau an der gleichen Stelle, an der vor zwei Jahren ihr Bruder den Tod auf den Schienen gefunden hat. * Wörth, 23. Juli. Am Freitag wurde zwiſchen Mainz und Worms bei Ebersfeld die Leiche des am letzten Sonntag beim Baden im Rhein bei Mapi⸗ miliansau ertrunkenen 18jährigen Alwin Runck geborgen. Tragödie einer Braut Vor einigen Wochen hat ſich ein jähriges Müb⸗ chen, das auf dem Standesamt in letzter Minute vor der Trauung von ſeinem Bräutigam verlaſſen worden war, am nächſten Tag durch einen Sturz aus dem Fenſter ihrer Wohnung in Darmſtadt bas Leben genommen. Vor dem Bezirksſchöffengericht, wo wegen Dieh⸗ ſtahls gegen den Bräutigam verhandelt wurde, er⸗ fuhr man mehr von dieſer Tragödie. Der um ſteben Jahre jüngere Mann hatte jahrelang ein Verhllt⸗ nis mit dem Mädchen, bei dem er auch wohnte u das für ihn ſorgte. Als das Mädceben nun auf Ver⸗ ehelichung öͤrängte, machte er Ausflüchte und er⸗ klärte, erſt ſeine Militärgeit abdienen zu wollen, gab aber, als das Mädchen mit Selbſtmord drohte, nach und ließ das Aufgebot beſtellen. Als jedoch die Trauung ſtattfinden ſollte, war der Bräutigam ver⸗ ſchwunden. Er hatte den elektriſchen Zählauto⸗ maten aufgebrochen, ſich das Geld, etwa 12 Mark, angeeignet und war damit nach Frankfurt gefahren. Als das Geld verbraucht war, kehrte er zu ſeiner Braut zurück, die ihn auch wieder bei ſich aufnahm und ihm verzieh. Aber wiederum lief er, als es ſoweit war, vom Standesamt davon. Zu fällig kam auch am gleichen Tage ein Beamter des Elektrizitätswerkes, um zu baſſieren. Die Schweſter der Braut berichtete ihm von dem Diebſtahl, und der Dieb wurde verhaftet. Am nächſten Tage nahm ſt das Mädchen das Leben. Da der Angeklagte noch jung und unbeſtraft war, kam er mit vier Mo⸗ naten Gefängnis davon. Schwerer jedoch wird ihn, wenn er ein Gewiſſen hat, die andere Schu brennen. 5 91 2 Verlangen Sie stets qusdrüchlich MAGGI Nie und qchten Se quf den Mamen MAG., die gelb-roten Etiketten und die typische form der Flaschen. —hortellhoſtestèe Größe: Nombierte Hasche /. — 2 2 2— 388 58888 rene r „ . 8 Neue 5. Seite Nummer 338 Dienstag, 23. Juli 1935 Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 1. Gaufeſt in Karlsruhe Des Reichsbundes für Leibesübungen vom 20. bis 28. Juli 1935 Fußball Jugend⸗Mannſchaften Weft— Südweſt:0(:0) Die Hochſchulkampfbahn war noch nicht ſtark bevölkert, ols zwei Jugendmannſchaften den RNaſen betraten. Die Weſtmannſchaft aus den Vereinen KFV. Mühlburg und Daxlanden zuſammengeſtellt, bot die geſchloſſene Einheit, gegen die die Südweſt⸗Kombination aus Phönix, Südſtern und Frankonia etwas abfiel. Bereits bei Halbzeit lagen die Weſtſtädter mit 30 in Führung. Sie konnten bis zum Schluß auf 5 erhöhen, wogegen der Süd weſtelf auch der Ehrentrefſer verſagt blieb. Rugby Nachwuchs⸗Maunſchaft Heidelberg— Rugbyklub Pforzheim 15:12(13:9) Eine unerwartete Bereicherung erfuhr das Sportpro⸗ gramm des zweiten Feſttages dadurch, daß nach dem Ju⸗ gend⸗Fußbollſpiel das obige Spiel vom Fachamt Rugby angeſetzt wurde. Die Zuſchauer⸗Beteiligung hatte ſich beim Antritt der Rugby⸗Mannſchaften weſentlich gebeſſert, ſo daß die Tribüne nahezu voll beſetzt war. Das Spiel beider Mannſchaften zeigte recht ſchöne Mo⸗ mente. Beide Seiten waren beſtrebt, das Spiel jederzeit offen zu halten. Während die Heidelberger in techniſcher und taktiſcher Hinſicht eine Ueberlegenheit hatten und auch haben mußten, um den Namen der Hadiſchen Rugby⸗Hoch⸗ burg würdig zu vertreten, zeigten die Pforzheimer einen vorbildlichen Eifer und größere Ausdouer. Doch mit die⸗ ſen allein iſt kein Spiel zu gewinnen. Immerhin ſtellt das Reſultat gegen die erfahrenere Mannſchaft Heidel⸗ berg den Pſorzheimern ein gutes Zeugnis aus. Es wäre ſogar möglich geweſen, den Punkt⸗Unterſchied noch niedri⸗ ger zu halten. Der eine oder andere Erkolg wurde kurz vor der Vollendung entweder durch Uebereifer oder durch Nichterfaſſung der Lage verhindert. Die Heidelberger Mannſchaft zeigte vor allen Dingen das vollendetere Hand⸗ ſpiel, das nur einige Mole durch Egoismus einiger Spie⸗ ler verdorben wurde. Der Sturm war den Pforzheimern por allem im Gedränge etwas unterlegen. Wären noch mehr Bälle aus dem Gedränge gekommen, dann wäre der Sieg höher ausgefallen. Allerdings verhinderte Pforzheim durch gutes Verteidigen manchen Erfolg. 5 Es wor verſtändlich, daß ein Spiel in der Ruhepauſe zwiſchen den eigentlichen Spielzeiten manchen Wunſch offenlaſſen mußte. Die eigentliche Rugby⸗Saiſon iſt be⸗ reits ſeit Ende April vorbei. Beiden Mannſchaften iſt daher ihre ſchöne Spielweiſe doppelt anzurechnen. g Das Spiel zeigte zuerſt beiderſeits eine Nervoſität, die ſich aber bald legte und bald wanderte in flottem Hand⸗ ſpiel der Boll von Mann zu Mann. Heidelberg iſt zu⸗ erſt erfolgreich. Schölch trägt nach ſchönem Paſſen ein :0. Bald darauf gleicht Pforzheim aus durch Rücker:3. Hehr erhöht für Heidelberg auf 613 und Friedel gelingt der Erhöhungstritt:3. Pforzheim holt durch Bleſſing auf 816 auf und führt alsdann:8. Doch Heidelberg greift weiter on und Dieter erringt die Führung 11:9. urch die Erhöhung führt Heidelberg bei Halbzeit 13:9. Nach der Pauſe iſt es vor allem Helmſtetter, der für Heidelberg nach prächtigem Paßſpiel durch die gonze Hin⸗ termannſchaft mehrere Male erfolgreich ſein kann. Doch auch Pforzheim kann nochmals einlaufen, ſo daß das End⸗ Ergebnis mit 25:12 feſtſteht. Herr Burkhard(Rö) lei⸗ tete einwandirei. Die öffentlichen Werbevorführungen der Karlsruher Turner und Radfahrer Auf verſchiedenen Plätzen der Stadt ſorgten Turner und Radfahrer für gute Werbung für die bevorſtehenden Haupttage des Gaufeſtes. Auf dem Hermann⸗Göring⸗Platz marſchierte eine Ab⸗ teilung des Polizei⸗Sportvereins auf und zeigte wohl⸗ geschulte Freiubungen. Die Radfahrer lockten auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz, Loretto⸗Platz und Gutenberg⸗Platz mit Kunſt⸗ und Maſſen⸗Reigen zahlreiche Zuſchauer an und er⸗ hielten für ihre ſchönen Darbietungen reichen Beiſall. Mühlburgs Turnerinnen taten auf dem Lindenplatz in Mühlburg ihre Pflicht, während auf dem Werderplatz die Turngemeinde Südſtadt für die Leibesübungen werbend eintrat. Von Beiertheim rückten Turner der Turnerſchaft 1884 mit Spiel en und Fahnen zum Bahnhof⸗Platz, um auch hier einem größeren Publikum gute Schule deutſchen Männer⸗ und Frauen⸗Turnens vor Augen zu führen. In Daxlanden werden die am Dienstag⸗Abend ausgeführt. Eine der beſtgelur n Vorführungen gabs auf dem weiten Platz der Städtiſchen Ausſtellungshalle zu ſehen, wo der KTV 46 weit über 1000 Zuſchauer angelockt hatte. In überraſchend großer Zahl letwa 120) traten die Turne⸗ rinnen an und legten davon Zeugnis ab, daß ſie ihre bei den kommenden Vereins⸗Wettkämpfen und großen Schauturnen vorzuführenden Keulenübungen ſehr ſicher beherrſchen. Die Turner probten darauf ihre allgemeinen Freiübungen, zuerſt ohne, dann mit Muſikbegleitung. Den Abſchluß und Höhepunkt bildeten die Einzelübungen am Barren, wozu zunächſt die Jugendturner, dann die Kunſt⸗ turner je eine Gruppe ſtellten. Die Uebungen wurden durchweg exakt und ſchmiſſig durchgeführt und fanden ver⸗ dienterweiſe recht ſtarken Beifall. Um 10 Uhr waren dieſe Darbietungen beendet. Fortſetzung des Gaufeſtſchießens Um 16 Uhr nahmen die ſchon am Samstag begonnenen Wettkämpfe im Schießen ihren Fortgong. Ungefähr 50 Schützen maßen ihre Kräfte. Die Ergebniſſe werden am nächſten Tage bekannt. Die Beteiligung der Zuſchauer ließ zu wünſchen übrig. Unter Leitung des Fachamts⸗ leiters W. Eichler, Führer des Karlsruher Billard⸗ klubs, trat geſtern abend auch das Fachamt 24 auf den Plan. Das Erſcheinen des Deutſchen Billordmeiſters Then hat zahlreiche Billardfreunde zu den Lehrſpielen, die im Kaffee Muſeum ſtattfanden, herbeigezogen. Meiſter Then erteilte Unterricht und zeigte auch guten Spielern äußerſt knifflige Bälle, die allſeits großes In⸗ tereſſe, insbeſondere auch bei auswärtigen Gäſten, fanden. Die Lehrſpiele werden heute Dienstag und morgen Mitt⸗ woch fortgeſetzt, während der Donnerstag für offene Wett⸗ ſpiele und der Freitag für Meiſterſchafts⸗Turniere vor⸗ geſehen iſt. 75 v. 6 Fahrpreisermäßigung für die Gaufeſt⸗ Sonderzüge gewährt! Das iſt eine erfreuliche Nachricht für die badiſchen Turner und Sportler und für die Beſucher des Reichsbund⸗ Gaufeſtes in Karlsruhe, die Gewährung der 75proz. Fahr⸗ preisermäßigung für die Gaufeſt⸗Sonderzüge, die die Reichsbahn als Verwaltungs⸗Sonderzüge zur Durchfüh⸗ rung bringt. Die genauen Zugführungen und Haltepunkte ſind in den nächſten Tagen ſchon an den Bahnhöfen zu erfragen. Am Donnerstag, 25. Juli, Freitag, 26. Juli, Samstag, 27. Juli und Sonntag, 28. Juli, ſind von Nord und Süd eine Reihe von Sonderzügen in Ausſicht genom⸗ men, desgleichen für die Rückfahrt am Sonntag, 28. Juli und Montag, 29. Juli. i Für die Teilnehmer an Turnfahrten uſw. im Anſchluß an das Gaufeſt, beſteht außerdem die Möglichkeit, die Rück⸗ fahrt in fahrplanmäßigen Zügen bis einſchließlich Mitt⸗ woch, 31. Juli, vorzunehmen. Daneben behalten die Sportfahrten, mit 50 v. H. Er⸗ mäßigung, ihre Gültigkeit, falls durch irgendwelche Um⸗ ſtände eine Sonderzug⸗Benützung nicht in Frage kommt. Außerdem werden nach Karlsruhe Sonntagskarten aus⸗ gegeben, mit einer Geltungsdauer von Donnerstag, 25. bis Montag, 29. Juli, 24 Uhr. und Turnerinnen Werbe⸗Vorführungen Morelli Streckenſieger Umbenhauner(Nürnberg) ausgeſchieden Die letzte der großen Bergſtrecken der„Tour“ von Luchon nach dem 194 km. entfernten Pau war mit ihren vier Pyrenden⸗ Gipfeln vielleicht die allerſchwerſte. Zu⸗ gleich brachte ſie auch eine erhebliche Veränderung der Lage im Geſamtklaſſement. Der Italiener Morelli fuhr ein ganz großes Rennen und, obwohl die Belgier wie die Löwen um ihren Favoriten Romain Maes kämpften, konnten ſie es nicht verhindern, daß Morelli auf dieſer Strecke bis auf ganze drei Minuten an den Träger des gelben Trikots heranrückte. Die Deutſchen hatten wieder . Pech. Thierbach war zwar wieder unſer beſter Mann, büßte aber gegen den Streckenſieger eine halbe Stunde ein.. den man ebenfalls immer mit im Vordertreffen ſah, kam bei der ſauſenden Talfahrt vom„Col de Peyreſourd“ zuſammen mit dem Franzoſen Archambaud ſchwer zu Fall. Er ſetzte die Weiter⸗ fahrt zunächſt nicht fort und wartete auf den Sanitäts⸗ wagen, als der Arzt dann eine ſchwere Schulterverletzung ſeſtſtellte, ſo daß der Nürnberger ſchweren Herzens auf⸗ geben mußte. Die Strecke ſtand von Beginn an im Zeichen eines Duells der Belgier und Italtener. Schon bald nach dem Start war der„Col de Peyreſourd“(1545 Meter) zu er⸗ klimmen. Vervgecke und die Gebrüder Mages erwieſen ſich zunächſt als die beſten Kletterer, aber die Italiener Morelli und Teani blieben ihnen ſtets dicht auf den Ferſen. Das gleiche Bild bot ſich auch ſpäter nach einer Abfahrt am Col'Aſpin“(1489 Meter). Als es wieder in raſender ahrt zu Tal ging, hatte R. Maes Reifenſchaden. Sein andsmann Lowie ſtieg ſoſort ab und blieb bei ihm. Dies 2775 das Signal zu einem groß angelegten Angriff der Alen iener, die ſich beim Anſtieg zum„Toumalet“(2122 m) dicht an den führenden S. Maes herangearbeitet hatten. S. Maes verlor die Führung, als er einen Defekt be⸗ Aden mußte, und dann raſten die beiden Italiener davon. 25 Tol'Aubisque“(1748 Meter) hatte Morelli ſchon 5 Minuten Vorſprung vor ſeinem Landsmann Teani, Uri in erheblichem Abſtand die belgiſche Gruppe mit den 1 5 Maes und Vervaecke folgte. Trotz aller Be⸗ 5 hungen der Belgier ließen ſich Morelli und Teant auf No reſtlichen 60 Km. nicht mehr einholen, und in Pau traf 0 0 mit über 5 Minuten Vorſprung allein ein. Hinter Zlel. ſchleppte Vervaecke den Favoriten Roman Maes ins 95 Morelli hat ſich mit ſeinem Sieg und ſeiner glän⸗ 957 en Fahrt auf den zweiten Platz der Geſamtwertung e und es erſcheint nach dieſer hervorragenden Feiſtung des Italieners noch durchaus fraglich, ob R. Einde⸗ der einen vollkommen abgekämpften und müden indruck macht, das. behalten wird. e Ergebniſſe 72950 trecke(Luchon Pau— 194 Km.): 1. Morelli 4. K Std.; 2. Teani:17:80 Std.; 3. Vervaecke 7118:14 7729521 ces gleiche Zeit 5. Lowie.250 Std.) 4. maes 7227154 5 7 Sveicher gleiche Zeit? 8. Archambaud 28. fd. 9. Chogue gleiche Zeit, 10. Vietto 778180 . W hach 7 Std. 92. Stach 7752705 5 n gleiche Zeit; 35. Roth:57:92; Händel gleiche Zeit;.. 40. Kut ſchbach:59 741; 49. Icke s:11:16 Std. i 108 bela Sertuug: 1 R. Ma es 10878442 Std.: 2 Morel 106213511 895 855 Vervgecke 06:03:49 Std.; 4. S. Maes 13: 8 18 S 2 c= vag, se 5 106:15:56 Std.;. 10. Thier⸗ Fanderwertung: 1. Belgien 318:11:42: 2. Frankrei 819:46:84; 9. Deutſchland; 4. Spanien; 5. Italien. 5 Radrennen in Frieſenheim 3 Friefenheim wurden am Sonntag wieder ſehr gut ſetzte Amateur⸗Radrennen ausgefahren, die mit 5000 Zuſchauern einen hervorragenden Beſuch gefunden hatten. Auf der ganzen Linie gab es guten Sport. Das Haupt⸗ rennen des Tages, das 250⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren, wurde eine Beute der Krefelder Poſtler/ Ay manns. Die Ergebniſſe: Fliegerhauptfahren(1000 Meter): 1. Poſtler(Krefeld); 2. Mertens(Dortmund); 3. Aymanns(Krefeld); 4. Berner (Mannheim).— Jugendfahren: 1. Dobler(Sudwigshafen) 12.; 2. Kuhn(Rulsheim) 10.; 3. Heubel(Rulsheim) 5.; 4. Heger(Mannheim) 4 P.— Ausſcheidungsfahren: 1. Langhoff(Bielefeld); 2. Nimptſch(Dortmund); 3. Grä⸗ ſer(Mannheim); 4. von der Ahe(Bielefeld); 5. Schenk (Berlin); 6. Wachtmeiſter(Berlin).— 250⸗Runden⸗Mann⸗ ſchaftsrennen: 1. Poſtler/ Aymanns(Krefeld) 89.; 2. Mertens /Nimptſch(Dortmund) 29.; 3. Berner/ Gräſer (Mannheim) 27.; 4. Wachtmeiſter/ Schenk(Berlin) 19.; 5. Langhoff/ von der Ahe(Bielefeld) 17 P. Die erſten Nennungen für den Hockenheim⸗Ring Obwohl für das Internationale Motorradrennen, das DoDaAc und Nec am 4. Auguſt im Auftrag der ONS auf Deutſchlands ſchnellſter Straßenrundſtrecke, dem Hocken⸗ heimring in Baden, zur Austragung bringen, erſt am 24. Juli offizieller Nennungsſchluß iſt, lagen beim Ver⸗ anſtalter bis zum 19. d. M. bereits 60 Meldungen allein in den Lizenzfahrergruppen vor. Dieſe vorläufigen erſten Meldungen für den bevorſtehenden ſüdweſtdeutſchen Großkampftag im Motorradſport ſtammen ausnahmslos von Privatſportsleuten. Wir finden unter ihnen viele gute Bekannte und ſehr ausſichtsreiche Bewerber: In der Viertelliterklaſſe haben ſich u. a. Leute Häus⸗ ler⸗ Meßkirch und JIrion⸗ Karlsruhe, die Imperia⸗ fahrer Schlötterbach⸗Düſſel und Voigt⸗Reydt, die Rudge⸗Männer Port⸗ brücken, In der Elſt⸗ Gladbach, Marſchall⸗ Ber ſowie Karbſtein⸗ Düſſeldorf und der Frankſurter Schön auf Bücker in die Nennliſte eingetragen. Unter den Bewerbern der 350⸗cem⸗Gruppe finden wir die Berliner Rudgefahrer Richnow und Petruſchke, die Imperigleute Berhauſen, Celle und Rei ß, auf Norton haben Vaaſen⸗ Jülich und Meier⸗Mann⸗ die DR W⸗ heim genannt, auf Velocette kommen Schneider⸗ Düſſeldorf, Wolff ⸗ Mettlach und der Engländer An⸗ derſon, der übrigens nicht der einzige Ausländer in dieſer Gruppe iſt, da u. a. auch der Spanier Simo⸗ Sanchez ⸗ Barcelona auf Terrot gemeldet hat. Auf NSu ſchließlich geht Kammer Völklingen hier an den Start. Auch in der Halbliterklaſſe liegen bis jetzt vorwiegend Nennungen deutſcher Fahrer auf ausländiſchen Maſchinen vor; wir nennen u..: Bertholet⸗ Köln(Sunbeam), Kohlus⸗ Bayreuth, Heinrich⸗ Leipzig, Pokora⸗ Freiburg(ämtliche Rudge) Roths ⸗ Wiesbaden, Bock⸗ Mannheim und Rührſchneck⸗ Nürnberg(sämtliche auf Norton), Wenzel⸗Köln(Sarolésa) und Mazanec⸗ Düſſeldorf(AS). Auf deutſchen Maſchinen ſtarten: Herz Lampertheim auf DaW, Demandt⸗Deutz auf Nollt und Edelmann ⸗ Rothenburg auf Ganz groß iſt das Aufgebot von NSlt fetzt für die 600 ⸗cem⸗Beiwagenklaſſe vorliegenden Mel⸗ dungen: Regitz ⸗ Neunkirchen, Dautl⸗ Nürnberg, Schneider ⸗Düſſeldorf, Detert⸗Fauſt⸗ Nürnberg und Lohner⸗München fahren die württembergiſche Marke, während Seppenhauſer⸗München und Römer⸗ Wuppertal auf Norton ſtarten. In der großen Beiwagen⸗ gruppe ſchließlich finden wir als gute Bekannte: den Karlsruher Braun auf Horex, die Rheinländer Wey⸗ res(Harley), Stoll(Harley) und Ehrlenbruch (Imperia), den Stuttgarter Dr. Hoffmann, den Mann⸗ heimer Schmitt(Bücker) und den Kelkwitzer Häusler (Triumph). Daß NStt ſeine beſten Fabrikfahrer entſenden wird, um die in den Vorjahren aufgeſtellten Strecken⸗ rekorde zu verteidigen, kann ebenſo ſicher ong mmen werden wie der Start der bekannten deutſchen DaW⸗ Anto⸗Union⸗Fahrer und der bewährten Imperia ⸗Leute. Auch mit namhaften Ausländern ſtehen die Startverhand⸗ lungen vor dem Abſchluß, damit das die hrige Hocken⸗ hetmer Rennen einen wirklich internationalen Charakter erhält! A. B. Nachtorientierungsfahrt des DDA Der Sportleiter der Ortsgruppe Mannheim des Deut⸗ ſchen Automobilolubs hatte eine Nachtorientierungsfahrt ausgeſchrieben, zu der 20 Meldungen für Motorräder und 15 Meldungen für Wagen eingingen. Im Friedrichspark fand die Ahnahme der Fahrzeuge ſtatt, deren Fahrer wirk⸗ lich darauf brannten, auf die Strecke zu kommen, die ihnen zunächſt noch unbekannt war. In Abſtänden von einer halben Minute wurden die Fahrer von 2 Uhr ab durch Diplom⸗Ingenieur Wehrle auf die Reiſe geſchickt, die zunächſt auf Grund der übergebenen Order nach vier venſchiedenen Punkten der Stadt führte: nach der Käfer⸗ talerſtraße, nach dem Flugplatz⸗Caſino, nach der Schiller⸗ ſchule und nach dem Ballha An dieſen vier Stellen wurden den Fahrern weitere Weiſung erteilt und ihnen die nächſte Kontrollſtelle angegeben, die für alle Teilnehmer Zweibrücken war. Diejenigen, die als Ziel auf die Pfalz getippt hatten, triumphierten doch war die Ueber⸗ raſchung ſehr groß, als in Zweibrücken als Kontrollſtelle B die Saar⸗Terraſſe in Saarbrücken ange⸗ geben wurde. Alſo ging es hinein ins Sgargebiet! Aller⸗ oͤings war die Fahrt außerordentlich anſtrengend, da ſich inzwiſchen ſehr ſchlechtes Wetter mit ſtarken Regengüſſen einſtellte, Vor allem hatten darunter die Motorradfahrer zu leiden. Waren die Teilnehmer an der Kontrollſtelle A in Zweibrücken noch verhältnismäßig geſchloſſen beiſammen, ſo zog ſich das Feld auf der Fahrt nach Saarbrücken ſehr auseinander, wo es auch die erſten Ausfälle gab. Nach einem Zwangsau zwei Stunden in Saarbrücken ging die Fahrt auf der in Saarbrücken ausgegebenen Order zur Ko O auf der Spieſſer Höhe weiter. Die Kontrollſt befand ſich ſchließlich auf dem bei Johanniskreuz gelegenen Eſchkopf, wo man den Sonnenaufgang beobachten wollte. Daraus wurde es aber nichts, weil die Berge in Regenwolken ſteckten und außerdem gab es hier ziemlich viele Ausfälle, weil ſich verſchiedene Teilnehmer verfahren hatten, und die Kon⸗ trollſtelle nicht in der vorgeſchriebenen Karrenzzeit er⸗ reichen konnten. Auch brachte eine eingelegte Geheim⸗ kontrolle, die verſchiedentlich umfahren wurde, weil die Fahrer glaubten, eine Abkürzung machen zu können, manche Teilnehmer um den Siegespreis. An der Kontrollſtelle D wurde als Endziel Hilde⸗ brandseck zwiſchen Neuſtadt und Dürkheim angegeben, wo die erſten Fahrer um 6 Uhr in der Frühe eintrafen. 1 melt, zwar etwas müde, aber doch in ſportli begeiſtert. Man war ſich bewußt, daß die F lich anſtrengend war, daß ſie aber ungemein Sportleiter Martin Kaſtner, der die dieſer Nachtorientierungsfahrt hatte, ſprach 1 verteilung im Hildebrandseck über Einzelheiten der Fah rt und verteilte die Ehrenpreiſe an die Sieger. Nach 9 Uhr trat man dann die Rückfahrt nach Mannheim wieder an, wo man rechtſchaffen müde anlangte. Die Sieger waren: 1. Motorräder: Braun (NS) auf Ardie; Bender(NS) auf Horex; Iflinger (DD) auf Horex; Reiß(DDAc) auf Horex; Groß (NS) auf Rudge; Hotz(N Sit) auf BMW. 2. Kraft⸗ wagen: Breitner(DDA) auf Opel; Schrader(DDA) auf Opel; Frau Kastner(DDAc) auf Fiat; Haefele (NScet) auf Adler und Meiſezahl(DDalck) auf DW. Mannheimer Kegelſport Wenn auch 10 Jahre in unſerer heutigen haſtenden Zeit nur eine ganz kurze Spanne bedeutet, für einen Kegelklub als Sportklub iſt es aber doch Anlaß, dies feierlich zu be⸗ gehen. Und der 1. KC 1925 Waldhof hatte zu dieſem Jubi⸗ Schachmeiſterſchaft von Deutſchland Michel in großer Jorm Die 6. Runde: Tabellenführer Michel hatte in der 6. Runde Freilos und wird dieſe Ruhepauſe dazu benutzt haben, für die kommenden ſchweren Kämpfe neue Kräfte zu ſammeln. Der Berliner Koch ſcheint mit aller Macht beweiſen zu wollen, daß ſein Saarbrücker Erfolg ein Zu⸗ fallstreffer wor. Daß er in Aachen ſchlecht abſchneidet, iſt jo nicht ſchlimm, aber wie er verliert, das gibt doch zu denken. Diesmal ließ er ſich in einer Tarraſch⸗Verteidi⸗ gung von dem Rheinländer Engels in 24 Zügen(1) nach allen Regeln der Kunſt„abſchlachten“. Engels griff forſch an und rannte ſeinen Gegner vollſtändig über den Haufen. Auch Brinckmann läßt nach gutem Start immer mehr nach. Ihm ging es in ſeiner Tarraſch⸗Ver⸗ teidigung gegen Elſtner ähnlich ſchlecht wie Koch gegen Engels. Elſtner ſiegte entſcheidend in direktem Matt⸗ angriff. Durch dieſen Punktgewinn hat ſich der Berliner mit in die vorderſte Linie der Spitzengruppe geſchoben. Schlage verteidigte ſich gegen den Pialzmeiſter Weiß⸗ gerher Indiſch. Die Partie verlief ziemlich ausgegli⸗ chen, und Schlage bot ſchließlich remis an. Der Pfälzer verſchmähte es, da er beſſer zu ſtehen meinte. Und wie das ſo geht, im Bemühen, unbedingt zu gewinnen, ver⸗ lor Weißgerber gar noch. Eine unnbtige, vermeidbare Niederlage! In einer Franzöſiſchen Portte maßen Schön⸗ mann und Dr. Lachmann ihre Kräfte. Schönmann gab meiſt den Ton an und ſchien durch das„Opfer“ von Dame gegen Turm + Läufer. 2 Bauern den Erfolg auf ſeine Seite ziehen zu können. Die Partie wurde abgebrochen. Nach Wiederaufnahme erreichte der Oſtdeutſche doch ein Unentſchieden. Blümich⸗Reinhardt eröffneten un⸗ regelmäßig und bekämpften einonder in einer offenen Kombinationspartie. Hierbei war der Hamburger in ſei⸗ nem Element. Er bekam immer mehr Oberwaſſer und Blümich wurde nur durch Partieabbruch vorläufig vor einer Niederlage bewahrt Nach Aufnahme der Hängepar⸗ tie leiſtete er noch kurze Zeit vergeblichen Widerſtand. Im der wichtigen Begegnung Rellſta b— Richter(ſgkon⸗ dͤinaviſch) war einmol mehr Berlln unter ſich. Die Schlacht tobte heftig 5 Stunden lang, aber das„Schlachtenglück wollte ſich für keinen der beiden Kämpfer entſcheiden. Die Partie wurde vertagt, aber auch dadurch ließ ſich das un⸗ entſchiedene Ergebnis nicht vermeiden. Ahues wollte gegen Ern ſt den Colle⸗Auſbau zu neuen Ehren bringen. Ernſt fand nicht die beſten Verteidigungszüge und ſtand bei Abbruch ſchlecht. Aber es kam nicht zu ſeiner„pro⸗ grammäßigen“ Niederlage, ſondern er redete ſich mit einem Unentſchieden heraus. Die 7. Runde: Diesmal trafen die beiden ſüddeut⸗ ſchen Vertreter Michel und Weißgerber zuſammen. Der Nürnberger führte die weißen Steine und wählte die Spaniſche Eröffnung. Nach ſechflungsreichem Ver⸗ laẽuf konnte er erneut einen wichtigen Sieg auf ſeinem Konto buchen. Die Leiſtung von Michel(3 Siege, 3 Un⸗ entſchieden aus 6 Partien) iſt wirklich bewundernswert. Erſtmalig tritt er in einem ſolchem Großturnier vor die Oeffentlichkeit und läßt alle bekannten und beſtens ein⸗ geführten Größen hinter ſich. Michel hat gute Nerven, das dürfte ihm neben ſeiner ſicheren und feinen Spiel⸗ weiſe auch einen guten Enderfolg ſichern. Richter mußte ſchon wieder einen halben Zähler abtreten, und zwar ent⸗ wickelte er— obwohl er den Anzug hatte— gegen Ahu e s keinen großen kämpferiſchen Ehrgeig. Die beiden frühe⸗ ren Vereinskameraden reichten ſich ſchon im 30. Zuge ihrer Jartie verſöhnt die Hände, alſo remis. Aehnlich leicht machten ſichs Schlage und Engels. Auch ihre„Sizi⸗ lianiſche“ war nur eine halbe Sache. Koch bedurfte drin⸗ gend einer Auſbeſſerung ſeiner Punktzahl. So legte er dementſprechend feine Partie mit Elſtner von vorn⸗ herein auf Biegen oder Brechen an. Dao Elſtner in Zeitnot geriet und einen Bauern einbüßte, hatte Koch mit ſeiner Taktik Erfolg und durfte endlich feinen zweiten Zähler buchen. Reinhardt hat gemerkt, daß er ſeine Punkte für ſich behalten muß, will er noch ein Wort in der Ent⸗ ſcheidung mitreden. So nahm er ſich auch heute wieder zuſammen und ſpielte ſeinem Klubkameraden Schön⸗ mann übel mit; er ſeierte einen Blitzſieg ſo recht nach dem Herzen der„Kiebitz“ Brinckmann fällt immer weiter ab. Gegen Rellſtab leiſtete er ſich Weißer frühzeitig Figurenverluſt und mußte ſo ſeine 3. Niederlage einſtecken. Er nſt lieferte gegen Blüm ich eine gediegene Poſitionspartie, eroberte im Mittelſpiel einen Bauern und dürfte ſich(die Partie wurde abgebrochen) ſiegreich durch⸗ Schönmannz ſe 3; Brinckmann, Ernſt ½(); Dr. Lachmar Koch! 2 Punkte(*— ſchon läum ſeine Getreuen zuſammengerufen, um einmal, fern der Kegelbahn, mit den Frauen zu feiern, um eine große Gemeinſchaft zu bilden. Am Samstagabend fand dieſe Feier im Klublokal ſtatt, wo Klubführer Emil Wein ⸗ gärtner, der zugleich Sportwart des Vereins Mann⸗ heimer Kegler iſt, ſeine Klubmitglieder und Angehörige begrüßen konnte. Nach einleitenden Muſikſtücken der gut⸗ ſpielenden Kapelle hieß Weingärtner alle herzlichſt will⸗ kommen. Er bot allen Erſchienenen den üblichen Gruß und hieß insbeſondere den Führer des Mannheimer Keglerver⸗ eins, Peter Winkler, ſowie den Gaupreſſewart herzlichſt willkommen. Er entwickelte ſodann die Geſchichte des Klubs. Reiche Erfolge hatte der Klub zu verzeichnen, wie ja auch die Ehrenpreiſe bezeugten. Insbeſondere hob er die treue Kameradſchaft einzelner hervor, die ſeit Grün⸗ dung Mitglied des Klubs ſind. Er bat, auch weiterhin dem Klub und ſomit dem deutſchen Sport die Treue zu halten und ermahnte insbeſondere die jüngeren Mitglieder, ſich die alten zum Vorbild zu nehmen. Dann ehrte er die drei Gründungsmitglieder Georg Lohr, Adam und Wilhelm Blohmann durch Ueberreichung des Ehrenbriefes, die dieſe überraſcht entgegen nahmen. Der Vereinsführer Peter Winkler überbrachte öte Wünſche der übrigen Mannheimer Kegler unter Ueber⸗ reichung einer ſinnvollen Bannerſchleife, Ausfüh⸗ rungen ſchloß er mit einem Sieg Heil auf Sport und unſern Führer. Dann trat der gem il in ſein Recht und einige kurze Stunden konnten die Kegler zu aller Zufriedenheit verbringen. Später trafen noch von befreundeten Klubs Abordnungen ein. So geſtaltete ſich dieſer Feiertag zu einem echten Kameradſchaftsabend und ein jeder hatte den Wunſch, daß es überall ſo ſein möge in allen Sportarten. Sports⸗ und Kameradſchaftsgeiſt ver⸗ ſtehen die Kegler des 1. Kegler⸗Clubs Waldhof 1925 in beſter Harmonie zu vereinen. Drittes Standarlenſchießen der Schießſportgemeinſchaft 2 Das oͤritte Standartenſchießen der Schießſportgemein⸗ ſchaft 2— Kleinkaliber— um die Wanderſtandarte des Kreiſes Mannheim wurde auf den Schießſtänden der Schüt⸗ zengeſellſchaft 1909 zum Austrag gebracht. Von den ein⸗ zelnen Zehner⸗Mannſchaften konnte die erſte Mannſchaft der Schützengeſellſchaft 1909 die beſte Leiſtung erzielen, ſo daß ſie ihren führenden Platz in dem Wettkampf um die Standarte zu behaupten vermochte. Auch die erſte Mann⸗ ſchaft des Schützenvereins Rheinau 1926 it ſchnitt ſo gut ab, daß ſie den zweiten Platz in der Geſamtwertung der bis⸗ herigen Schießen mit oem Schützenverein der Polizeibeam⸗ ten tauſchen konnte. Die Tagesergebniſſe waren folgende: 1. Schützengeſell⸗ ſchaft 1909 1. Monnſchaft 1464 Ringe; 2. Schützenverein Rheinau 1926 1. Mannſchaft 1423 Ringe; 3. Schützengeſell⸗ ſchaft 1744 1423 Ringe; 4. Schützenverein der Polizeibeam⸗ ten 13997 Ringe; 5. Schützenluſt Käfertal 1382 Ringe; 6. Schützengeſellſchaft 1909 2. Mannſchaft 1344 Ringe; 7. Schützenverein Sandhofen 1279 Ringe; 8. Schützengeſell⸗ ſchaft Edelweiß 1216 Ringe; 9. Schützenverein Rheinau 1926 2. Mannſchaft 1219 Ringe; 10. Poſtſportverein 1194 Ringe. Nach den drei Schieß⸗Wettkämpfen iſt folgender Stand vorhanden: 1. Schützengeſellſchaft 1909 1. Mann⸗ ſchaft 4302 Ringe; 2. Schützenverein Rheinau 1. Mannſchaft 4241 Ringe; 3. Schützenverein der Polizeibeamten 4289 Ringe; 4. Schützengeſellſchaft 1744 4103 Ringe; 5. Schützen⸗ luſt Käfertal 4089 Ringe; 6. Schützengeſellſchaft 1909 2. Mannſchaft 3934 Ringe. Der beſte Schütze des Tages war Hoffman n von der Schützengeſellſchaft 1909 mit 158 Ringen. Weiter⸗ hin vermochten einen Ringdurchſchnitt von 10 und darüber zu erzielen: Weyer(1744) und Reif(Rheinau) je 156 Ringe; Mayer⸗Wieſen(Polizei) 154 Ringe; Vollmer(Käfertal), Emig(09), Kraner(Rheinau) ſe 153 Ringe; Traumann (09), Gerberich(1744) und Fuhr(09) je 151 Ringe; Schnek⸗ kenberger(Käfertal), Klamm(Rheinau) und Volz(09) je 150 Ninge. Südweſt-Gaumeiſterſchaften der Amateurboxer Stiegler ſchlägt Hachen berger Die Meiſterſchaften der Amateurboxer des Games Süd⸗ weſt kamen am Sonntag auf dem Erbacher Sportfeld vor 1500 Zuſchauern zum Austrag. Im Mittelgewicht gab es eine Rieſenüberraſchung: Hachenberger(Wie baden) wurde von Stiegler(Ludwigshafen), der in der Vorentſcheidung bereits Frey(Saarbrücken) zur Aufgabe gezwungen hatte, knapp nach Punkten geſchlagen. In der erſten Runde do⸗ minierte der Ludwigshafener dank ſeiner guten Diſtanz⸗ arbeit, die zweite Runde verlief ausgeglichen, während in der dritten Runde Hachenberger zweiffellos der beſſere Boxer war. Für die gute Organiſotion der Veranſtaltung ſpricht die Tatſache, daß 13 Kämpfe innerhalb von 2 Stunden Jurchgeführt wurden. In den Entſcheidungs⸗ kämpfen blieb Bamberger(Saarbrücken) über Willand (Frankfurt) in einem nationalen Einlagekampf ſiegxeich, Im Bantamgewicht ſchlug Rappfilber(Frankfurt) Straub (Sgorbrücken) nach Punkten und im Federgewicht ſiegte Schöneberger(Frankfurt) über Link(Neunkirchen) eben⸗ falls nach Punkten. Süſterhenn(Frankfurt) gab im Leicht⸗ gewicht nach der erſten Runde gegen Fritſch(Saarbrücken) auf, im Weltergewicht beſtegte Ims(Frankfurt) den Kai⸗ ſerslauterer Chriſtmann nach Punkten. Stiegler(Ludwigs⸗ hafen) wurde knapper Punktſieger über Hachenberger ( Wiesbaden]. Im Halbſchwergewicht behauptete ſich im Entſcheidungskampf Weißenberg(Wiesbaden) gegen March (Neunkirchen) und im Schwergewicht Joſt(Frankfurt) ge⸗ gen Bere(Fraulautern). Die neuen Meiſter des Gaues Südweſt: Fliegengewicht: Bamberger(Saarbrücken); gewicht: Rappſilber(Frankfurt); Federgewicht: 0 berger(Frankfurt); Leichtgewicht: Fritſch Weltergewicht: Img(Frankfurt); Mittelgewi (Ludwigshafen); Halbſchwergewicht: Weißenberg baden) und im Schwergewicht: Joſt(Fraukſurt⸗M. 6. Seite/ Nummer 333 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 23. Juli 1935 72 wo vor uns verſteckten Gegner, den wir ſuchen, mög. lichſt wenig Ziel zu bieten. Dann in geſtaffelter Schüt⸗ zenreihe mit breiten Abſtänden von Mann zu Mann. Bis die Spähtrupps vorn Feuer bekommen und wir uns unter dem Feuerſchutz unſeres leichten Maſchi⸗ nengewehrs einzeln vorarbeiten in klirrenden, raſ⸗ Hochraſen, Voranſtürzen, Hin⸗ werfen— wohl überlegt von Buſch zu Strauch, von Deckung zu Deckung, den kleinen Spaten zur Hand. Das iſt die„beſonnene Verwegenheit“, die Treitſchke als einen der Charakterzüge Preußen⸗Deutſchlands Kleines feldgraues Tagebuch Verſailles zerſchlug die deutſche Wehr. Die Reichs⸗ wehr war Hüterin der Idee. Sie hat jahrelang treu⸗ lich geſtrebt und geſchult. Der Führer bereitete die neue Sendung vor und ſtellte die neue Aufgabe. Ge⸗ läutert, verjüngt, durchdacht iſt der Geiſt der deut⸗ ſchen Wehrhaftigkeit am Werk. 18. Tag(Donnersiag): „Die kalfen Winde bliesen“ Letzte Nacht hat es mächtig gewittert. Der erſte Donnerſchlag krachte nieder, als wir gerade zu Bett gegangen waren. Der Oberfeldwebel paßte auf, wer erſt nach Zapfenſtreich heimkam. Zwei hat er erwiſcht, draußen vor der Baracke. Sie wollten ſich eben durch den Hintereingang in unſere Villa Luftig ſchleichen, da barſten die Wolken auseinander, da trat beim Gebüſch an der Laube der Oberfeldwebel hervor. Wir haben durch unſere dünnen Holzwände alles mitanhören können und vor Wonne über die ſpäte Abendunterhaltung ſchadenfroh gewiehert, vorſichts⸗ halber aber unter den Bettdecken, damit es nicht hin⸗ ausſchallte, ſonſt hätten wir noch etwas abbekommen. Die beiden müſſen acht Tage lang den Hof fegen. Zum Schluß gab der„Spieß“ ihnen die goldene Le⸗ bensregel mit auf den Weg:„Fünf Minuten vor der Zeit, iſt des Soldaten Pünktlichkeit.“ Der zweite Donnerſchlag gleich nach dem Wecken heute früh auf den nüchternen Magen. Ein Feld⸗ webel ſah nach, ob auch alle ſofort aufſtanden. Drei Mann waren noch mal untergekrochen. Die ſind aber rausgeflitzt! Wie rausgeblaſen! Strafe: acht Tage morgens für die Mannſchaftsſtube Waſſer holen. Wir alle kamen ſchneller in die Hoſen, als wir überhaupt Strümpfe angezogen hatten. Aber während der Schlafenszeit wird niemand geſtört.„Löhne umſteigen“— raus aus den Betten, runter durchkriechen, rein in ie Betten als zuſätz⸗ liche„Nachtübung“— gibt es nicht mehr. Iſt ver⸗ boten. Es kommt mir übrigens vor, als ob die Fixigkeit im Aufſtehen ſich im Verhältnis der aufſteigenden Dienſtgrade vermindert. Der eine Stubenkamerad, der Gefreite, kommt viel langſamer hoch als ich, der Grenadier, und der andere Stubenkamerad, der Obergefreite, wühlt ſich erſt nach dem Gefreiten als dritter ans Tageslicht. Immer der Reihe nach. Morgenphiloſophie eines verſchlafenen Grenadiers: Augenſcheinlich wachſen die Hemmungen mit den Dienſtgraden? Wenn das einer lieſt, muß ich vier 1 morgens für die ganze Baracke den Kaffee olen. 20. Tag(Samsſag): „Wenn's Regimenf früh aus- marschieri“ Faſt jeden Vormittag ſind wir dieſe Woche im Gelände geweſen. Es iſt der ſchönſte, freilich auch der anſtrengendſte Dienſt. Den morgigen Sonn⸗ tag haben wir alle verdient. aus der neuen Wehrmacht/ Von Dr. Fritz Fillies-Berlin Es war immer gutes Wetter. halb fünf oder fünf aufſtanden, Sonne. Kaum eine Stunde ſpäter rückten wir feld⸗ marſchmäßig aus. Der junge Leutnant, mann, mit federnden Schritten voran. Erſt einige Kilometer über die große Fernſtraße Berlin Hamburg. Das iſt ſchönes, ſchieren in bequemer Marſchordnung. ſtecken ſich ihren Knöſel oder die„Kippe“ von der glattes Wenn wir um ſchien ſchon die 1 Die meiſten ports⸗ Mar⸗ melt mancher dankbar. Wer ſelbſt unter Stahlhelm, Gewehr, Torniſter und Koppelzeug geſchwitzt hat, wird nie an einer marſchierenden Kolonne vorbei⸗ raſen. Er weiß, wie unkameradſchaftlich das iſt. Wie oft, wenn kein Privatauto in der Nähe iſt, ſtürzt aufgeſcheucht „Fliegerdeckung“, wie gehetzt über Stock und Stein ſich die in Straßengräben und über Seitenhänge— das weiß mancher Privatfahrer nicht. Kompanie, vo! N Kommando muß. niere herangezogen. letzten Zigarette— pfleglich in einer leeren Patro⸗ nentaſche aufbewahrt— an und ſchmauchen in den jungen Morgen. Michel erzählt Witze. Nun will er beim Stürmen nicht mehr ruſen„Hurra“, ſondern „Hi-nein“, mit der Betonung auf der erſten Silbe, den Schlachtruf der Berliner Fußballer. Michel iſt eine Stimmungskanone, hat immer die Klappe auf. Die Kameraden hören beluſtigt zu. Dabei ſchauen ſie auf der vielbefahrenen Fernſtraße nach begeg⸗ nenden Privatautos aus. Das iſt beliebt— und be⸗ greiflich. Die ganze Woche hindurch nichts als Lager und Gelände,— wer hat da nicht eine kleine Sehn⸗ ſucht? Beſonders beliebt machen ſich langſam vor⸗ kann jeder einen Blick hineintun, und dann kommt kein Staub hoch, ſpritzt kein Dreck.„Anſtändiger Kerl, der Fahrer“, mur⸗ beifahrende Autos. Dann Pio niere Flinke Stromverhältniſſe verwandt. Ruhm“. Motorboote werden zur mitgemacht.“— Immer Clauſewitz, daß die Infanterie Kampfes trägt, und„dafür winkt ihr auch der größte 3 (Bilddienſt Scherl) Die Ueberwindung größerer oder kleinerer Waſſerläufe iſt eine Aufgabe, der jede Truppe gewachſen ſein Wo es ſich aber darum handelt, daß große Truppenverbände einen Fluß überſchreiten, werden Pio⸗ Mit ihrem beſonderen Brückengerät, Stahlbooten und dem nötigen Zubehör, ſind ſie in der Lage, große Ströme zu überbrücken und ſo auch ſtarken Truppenverbänden die Ueberwindung be⸗ trächtlicher Hinderniſſe in kurzer Zeit zu ermöglichen. die Erkundung der Im Gelände wartet der Hauptmann ſchon, hoch zu Roß. Er beſpricht die für die Morgenübung an⸗ genommene„Lage“. Der Stolz des Infanteriſten er⸗ wacht.„Wir fahren nicht mit Maſchinen, wir tragen die Waffe in der Fauſt und gehen Mann für Mann an den Feind!“ Der Hauptmann ſagt es. Das ſtei⸗ gert das Selbſtgefühl der Kameraden, um ſo wil⸗ liger ſind ſte bei der Sache. „Der Chef muß es wiſſen, der hat den ganzen Krieg noch gilt das Wort von Hauptlaſt des Nachher betont einer: Wir üben Geländeaufklärung, gehen abteilungs⸗ weiſe vor, durch Sand, Heide und Ginſter. Schützenkette Mann hinter Mann, um dem irgend⸗ Erſt in ſelnden Sprüngen. bezeichnet hat. Ueber Sandhalden und Steinhänge: Eine feindliche Abteilung liegt mit einem[MG gut getarnt im Unterholz vor einem Kieſernhügel. Noch fünfhundert Meter bis dort. Wir arbeiten uns näher heran. Der Atem keucht, die Knie zittern, der eine Torniſterriemen iſt geriſſen. Verflucht. Einer ſpringt, Einer ſchießt Jetzt du, jetzt ich. Unſer[Mc folgt. Der Richtſchütze iſt in Oroͤnung. Kaum liegt er wie⸗ der, ſchießt er ſchon, gibt uns Feuerſchutz. Wir kommen bis auf achtzig Meter an den Geg⸗ ner. Unſer Abteilungsführer kriecht zu uns. lautes Kommando mehr. Feind hört mit. Er pflanzt Wir auch. Geradeaus können das Seitengewehr auf. wir nicht weiter vor, dort liegt eine helle Sandſläche wir wären ihm ein leichtes faſt bis zum Gegner, Ziel. Unſer Abteilungsführer winkt und zeigt links. Darauf kriechen, robben wir links um die Sandhalde herum, zwiſchen Ginſterbüſchen tropft auf die Hände. Das rechte Knie ſchmerzt, iſt vorhin beim Hinwerfen auf einen Stein geſchlagen. Endlich haben wir 8 Es geſchafft, hindurch. Schweiß Sturmausgangsſtellung erarbeitet. Der Gegner kann uns hier nicht ſehen, wir liegen in ſeinem toten Schießwinkel. Unſer LM jagt von ſeitwärts einen Feuerſtoß nach dem andern hinüber. Gut der Mann! Dann gibt unſer Abteilungsführer das Zeichen für den Handgranatenwurf. Wir fahren kurz hoch, ſchleudern die Uebungsgranaten ins feind⸗ liche MG⸗Neſt, Sprung, warten die Detonation ab— und mit Hurra ſtürmen wir das Neſt, Bajonett zum Stoß gefällt ducken uns zum letzten Das iſt der Einbruch, die Entſcheidung. Michel hat nicht Hi—nein gerufen, ſondern Hurra gebrüllt. Darauf verzichtet keiner. Das iſt doch noch etwas. Das iſt der Ruf der Freiheit, des Trium⸗ phes, des höchſten Aufraffens nach ſo viel Ducken und Kriechen und Springen und Hinwerfen unter der Gewalt des feindlichen Feuers. Sturm. Wir haben es mehrmals geübt, tagelang geübt. Jeden Tag eine andere„Lage“. Das Gelände am Kiefernbruch kennen wir Buſch für Buſch! Und der andere Dienſt ging noch nebenher. Wir wiſſen, was wir dieſe Woche getan haben. 23. Tag Oiensiag): „Eine Kompanie Soldafen“ Auch dieſe Woche wieder Geländedienſt Feuerüberfall und mehr. Angriff, Leitſpruch:„Nur was im Frieden geübt wird, wird Verteidigung, im Ernſtfalle wirklich gekonnt.“ Der Schliff geht aber nun nicht erſt im Grünen, ſondern ſchon auf der Landſtraße gleich hinter dem Lagertor los. Es wird Parademarſch gekloppt, Auf dem Aſphalt klappt das fein, e Kaum hat der Leutnant knallt wunderbar. uns auf der ſchnurgeraden Chauſſee, da fängt es ſchon an:„Achtung!“ Dann iſt es nichts mit Knöſel und Kippe, dann wuchtet die Kompanie in ſauber ausgerichteter Exerzierordnung los:„Links— zwei vorwärts! haben uns eine langen Das iſt der — drei— vier! Run— hig— drei— vier!“ (Fortſetzung folgt) Kein 3 Frankfurt 150 1 0 1 120.2 1 2065 e eee 4½ Darmſtadt 28 90,50 90,62 Landes- und Provinz ½ Bayr. Sand 4½ Rh.-Hyv.⸗Bk. adiſche Maſch. 129,0 129,0 Großkraft. Mhm..., ſiederrh Leder„92, Volthom, Seil„ Verkehrs- Aktien Deutsche festver- 4½᷑ Dresden 28 l- 0„ 5 7 0 en pant R 92 555 G. Kom. ELI 94.50 94.50 Lab Br. Pforz.... Grün& Bilfinger 198.0 197.5 Hordweſtd Kraft 12 Tanten err. 79.— 78.25 Bod. Ag.. Rhein⸗ 4½(7) Frankf. 26 92.50 92.50 5. f 4½ Berl. Hyp.⸗Bk. 5½% Südd Boder.27 Bayr. Motorenw. 125,5 128.0 gafenmühle 101.5 101.5 fdenw. Hartſtein 114,2 114,2 Mule, Brauer e ee ſchiff, un 5 3 2 4½ Bad K 180 120.0 ſchiff, und See Elnsliche Werte 1755 do. 26 9975 85— 9 1 9% 97 88, von 28 ad n 1 910 5 N 1188 lald u. 5 1 0 5 ler erde 15 e 125 4350 ransport hm 1059„, 4 5 2 ö 5 5 528. 87 1 757 8 a 1 Julius er 05 8. 2825 arlsu. Bu 1 22„Pap eme 8„ Rei ng Disch. Staatsanlelhen 4½ Heſbelberg 26 89.—%. Goids A1 84.50 8450% 4 9 Bf 4½ Württ. 5p. Treuer. Klelnllein 87.2. Sanſwerte Füſſen 848 8,80 fäl Mühen. 1290 1280 g Pi. keichsb Nor 125 15 15 delberg 26 89. 89.25 4. R-4 53 Hyp.-⸗ 87. Hanf Füſf 195 8 Bank- Aktien eldelb Straßenb. 1938 22. 23. 4½ Judwigsh. 20 92.28 92.25 4% amt Jed. 5½ do. Lig. Pf. Gpfbr. 1. 2. 98,50 98,50 Bremer Oel... Harpener 110.7 112.5 Uf. Preßh.⸗ Sori. Badische Bank Südd. Eiſenbahn 84.5 4 t..⸗Anl. 84] 98,80 98,— 4½ Mainz 26 K 82.528925 Lobank Gold⸗ D 9½ do. El dtv. 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Kom. k„Neckar Stuttg. 28 Sbem Albert 108,0 1070 75 Vothring. Z. 3800 380.0 5 5 Reichsbank 789.0 190.0 Württ Transport 35,. 8 Dt. R. bahn R 1 100,2 100,1 pf een 5½ Goth. Grer.⸗ 8 do. Werkißl 26 102 102.0 E Silber 285,0 27,0 Junghans.* 50 JFalzwk Heilbronn Rhein. Hyp.⸗Bant 18/5 188.0 a 5 ö andbriefe u. Schuld- 1 u. 2. 96, 2 7.. 2. Ut. Steinzeug. 115.5 11600 Flein, Schanzlinn... Ichlinck& Co. ein. Hyp.⸗ b g Abele 1039 1088 verschrelbungen geg 4% dein. r. t. in Aktien umwandelbar Di, Verlagsanft. 64. g. Knork, Feilbrann 16610 18810, Schrurg Seu, 50 e 83 198. 107) 10). Gyfbt. 28, K 187. Gyfbr k t, J Ic. Farben R Durerte 1 De dend u sche de Said ee Amtlich nicht notierte Werte 5 1936 103.0 1090] Kreditanstalten der Länder 4½ bo. 2, 4½ Pfälz. Hy Bk. Anl. v. 23 127,1 1270 Durlacher Hof 8475 84.75] Konſerven Braun 65,.. Seilind.(Volff) 2 1937 8 108.5 108.5 4 Heſſ. Ldsbk. 26, 4½ do. Rom. 26 81 24/5/68-I——fichbaum-Werger 101,0 101.0 Kraftw. Altwürtt.. Siemens⸗Reinig Umtauschobligationen 3 198 f 5 27 u. 28. R 1, 2 5 8 90 55 do. Lig. 26.28 ohne Zinsberechnung nainger-Union 108.0 108.0 fech, Elektrizitat 103,0 104,0] Sin aleo. 1 0 0 1 55 1120 1119 Wund 9637 9637 Dt. Kom. S. Abl. 8 7 5 5 0 5Neckarst 21 97.50 97.50 Eßlinger Maſch 84.75 l ders Eismaſch 128,7 Gebr. Stollwerck 91 9¹ all 28. Juli t. 0„8 un 835„. 5 7 o. A,-. eckarſtuttg. 7 1 2 5 inde 2 r 55 8 155 5 2575 i ö. Ae% dd. Gin, 5 955 4½ do. Golbſtom.. aber u. Sch eich. 6. 64. Löwenbr. Münch. 205.0 210.00 Sinner, Grün. 57.25 4½½ Perliner Städtiſche Elette.-Werte] Hallig—— Schuldv. 28 R 94.75 4,75 e ö 5 Runs industtie-Aktien e. 10 iu, m ß 1 n 1093 1075 0 4 e W 99 5¹ ſ. L. bk. tpr. Landſch. ö ½ Preuß. Bod dt, u ee I Farben 154,00 J 5,0 dto. Walzmühle O feuu ergbau.„„ Großkra Na! im u. Pfalzwerke Anleihen d. Kom. Verb. 1355. 100,8 100.8 b. b. k, Bu.-f 1 91,50 91.50 e d It 15. A 63.25 63. Feinmech.(Jetter) 87 ainkraftwerk. 94,25 95.50 40% Rh.⸗Weſtf. Elektr. 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Linoleum 165,0 159.5 Hired dee 11870 115.0 Müßte Nüniggen 151.7 181.8 Siemens Glasind] 102.7 101.2 0 1 22— 92 H. Pf. 1. 5 N 5 Sche 3 285 Hir 8 8 3 f. 4 2 2 N Piesigg-, vet. Getver 4, Hide d de g 828% Pe fender 48e Eau e. Aubade Kodlen e 80 bo. Spence, Hechee Fes. dies Mun age.. Stader Leah, 98 Kolonial Wers bände, Kreiſe und Städte e 93.50 94.50 Goldhyp. k 50 95,/ 8 85,75 4% Budapeſt1914„ Aſchaffog. Zelt. do. Steinzeug 116,0 116,0 Hoeſch. Köln Bgwſ 102.0 108.2 Steatit⸗Magneſiaſ 189.0. Ttſch.⸗Oſtafrika. 94. 0 6% Brandenbg.30] 96.88.25 4½ 182. Sb 771 94. 94.30 4½ bo. Kom. f 20 88.52 98.50 4 Liſfab. 18851, 60. Aug 30.⸗N. Maſch do. Tafelglaͤs... Hohenlohewerk e Katronzeſlſtoff.. Stettin. Portl.⸗3 89,50 8375 Kamerun Eiſend 1530 Ade n 875 9 4 de. BA. 2611 g 950 2%. 2% Anatol Uns t ie 1987) llecarwerte.. Jg Ster Kammgarn 46,8 305.5 Neu-Guinea.. 0 K %annover 5„„ 5 Lig. o.... 101,80 01.82% do. 83„ lilcke, Maſchinen 35,50 56, do. Ton u. Stzg 101,5 101,0 Phil. Holzmann 81. 92. Nordd. Kabelwt, 13,0] Stolberger Zint.2575, Otavi⸗Minen. 17.50. % do. 18 u. 14 95, 95.—,.. G. f 25/20 98.52 90,87 4¼ bo. Rom. k 5 95,—1 95, Js Oeſt. Ung, St. 88 Bat.„ do, Eiſenband.! 108,51 108,81 Hotelbetrieb.. 8875 do. Steingutfbl 117,51 1170] Gebr. Stockwerck l 97.50 97.50 Schantung⸗H. Ach 88. 7 D. — De Be imme: Planr Linie Elerm Vorra mögli⸗ Erzeu Praxi eine daß a natütr! paſſen wüchſe Erzeu. herau; höhun⸗ gegebe bewuß Eierp: Jahre natürl delt es Winte zur B kühle Die lauten 8,5 Pfenn des E und je Kg. verwe. Kleinr werden Verſon ten di bezeich zu rech böchſtp 1 0 Geſellf .6(1 erm 8 oV d ledͤigte wurde geordn Kiwi ausſch⸗ wählt. * induſtt schen! einer infolge Zeit 8 beitskr reichen Viele Aufſch. möglic Fr In Bonn, Remſc „Rund Lehrer tete u ſollte. ſtalt was geordn Einwi die Sc necken geblie! und d als Te fähige feld b De Er le reich Bemit teln, „Rune Gleich für ſi r ed .„—%.„% 1 S Si A„ — 1 S —— Dienstag, 23. Juli 1935 2 225 Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- H WIRTSCHAFT-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 333 Der gerechie Preis auf dem Elermarki Bei der Eiermarktordnung des Reichsnährſtandes iſt immer betont worden, daß ſie— weit entfernt von jeder Planung und wirtſchaftserſtarrenden Hemmnis— in erſter Linie die Beſeitigung des ſpekulakiven Charakters des Giermarktes, die Stetigkeit in der Verſorgung und in der Vorratswirtſchaft und ſchließlich die Herausarbeitung des möglichſt ausgeglichenen Preiſes, gerecht und angemeſſen für Erzeuger, Verteiler und Verbraucher zum Ziele hat. Die Praxis und die Erfolge der Marktoroͤnung im Hinblick auf eine reibungsloſe Verſorgung der Bevölkerung beweiſen, daß auf jedem Teilgebiet das Bemühen vorwaltet, ſich den nalütrlichen Verhältniſſen zwanglos und organiſch anzu⸗ paſſen. Dabei gilt es, die von Uebertreibungen und Aus⸗ wüchſen bereinigte und damit berechtigte Entwicklung der Erzeugung des Verbrauchs und ſchließlich der Preisbildung herauszuarbeiten. Wenn im folgenden eine weitere Er⸗ höhung der Berliner Uebernahmepreiſe für Eier bekannt⸗ gegeben wird, ſo ſtellt dies nichts anderes dar, als die ziel⸗ bewußte und zielgerechte Ausrichtung auf den Winter⸗ Eierpreis der— wie auch im vorigen Jahre— noch vor Jahresſchluß einen Höhepunkt zuſammenfallend mit dem natürlichen Minimum der Erzeugung erreichte. Dabei han⸗ delt es ſich nur um die Preiſe für friſche Eier, während das Winterverbrauchsei, das Kühlhausei, zu niedrigen Preiſen zur Verfügung ſtehen wird, ſobald erſt eine gleichmäßige f Bitterung die Auskühlung geſtattet. Berliner Uebernahmepreiſe(Großhandelspreiſe) lauten ab 22. Juli wie folgt: 1 10,5; a 10; b 9,25 e 8,57 ö 8 Pfg.; g 2— 4 Pfg. niedriger. Ausſortiert 7,75 ſennig. 8 Als Erzeugermindeſtpreiſe ſind für das Gebiet des Eierverwertungsverbandes Oſtpreußen 1,80 4 je Kg. und für die übrigen Eierverwertungsverbände 1,35 1 je Kg. feſtgeſetzt worden(lab Hof des Erzeugers); die Eier⸗ verwertungsverbände werden noch bekanntgeben, welche Kleinverkaufspreiſe daraufhin als angemeſſen betrachtet werden dürfen. Die Spanne wird ſich je nach Gebiet und Verſorgungscharakter zwiſchen—2 Pfg. bewegen. Soll⸗ ten die von den Eierverwertungsverbänden als angemeſſen bezeichneten Preiſe nicht eingehalten werden, ſo iſt damit zu rechnen, daß zum Schutze der Verbraucher Kleinverkaufs⸗ höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden. Sübdeutſche Wohnungsbau AG., Karlsruhe. Die Oeſellſchaft weiſt für 1934 einen Betriebsüberſchuß von 06(unv.) Mill./ aus. Nach wieder 40 000% Abſchret⸗ bungen auf Anlagen verbleibt ein Verluſt von 24815 (807), Der tatſächliche neue Verluſt würde buch⸗ mäßig 76 457/ betragen insgeſamt alſo bei 50 000 4 At 101 000% Die Hochtief Ac vorm. Gebr. Helfmann in Eſſen hat jedoch zur Abwendung der hieraus ſich er⸗ gebenden Folgen auf Forderungen von 76 450/ gegen Beſſerungsſchein verzichtet, im Vorjahre hatte ſie bereits ſchon 71 100/ in gleicher Weiſe bereitgeſtellt. Die Zins⸗ beihilfe der Stadt Karlsruhe hat ſich auf 27 000(37 000) ermäßigt. Die aufzubringende Zinslaſt erhöhte ſich auf 158 000(148 000) l. * R. Jung, Fabrik für Präziſionsapparate AG, Heidel⸗ berg. Die mit 100 000% AK arbeitende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1934 mit einem Bruttoüberſchuß von 58 613(59 776)/ ab. Nach 67 438(72 680)/ Fabrik⸗ und Hondlungsunkoſten ſowie 4657(8 Abſchreibungen ergibt ſich ein Ver buſt von 84114(70 632)/ einſchließl. Vortrag. Gläubiger werden in der Bilanz mit 98 762 05 926)%, dagegen Rohſtoffe und Waren mit 80 284 (88 524)/ aufgeführt. Concordia Portland⸗Zement⸗ und Kalkwerke AG, Nienburg Saale.— Schuldenſenkung durch Umwandlung in Aktien. Die Geſellſchaft hot im Geſchäftsjahr 1934 ihr An vn 200 000% auf 540 400 erhöht, und zwar durch Um⸗ wandlung eines Teils der Darlehen in neue Aktien. In⸗ ſolgedeſfen erſcheinen in der Bilanz zum 31. 12. 1934 Dar⸗ lehen nur noch mit 0,45(0,82) Mill., ferner Hypotheken mit 0,195(0,27) Mill. /. Bei einem Warenerlös von 0,345 0,60) Mill./ ergibt ſich nach Verrechnung der Unkoſten und nach 0,14(0,15) Mill./ Anlage⸗Abſchreibungen ein Heiner Reingewinn von 3253(93 457) /, um den ſich der Verluſtvortrag der Vorjahre weiter auf 292 386/ vermin⸗ dert. * Gemeinnützige uc für Wohnungsbau, Köln. Die 5 der Gemeinnützigen Ac für Wohnungsbau, Köln, er⸗ ledigte öte Regularjen. Von den Auſſichtsratsmitgliedern wurde der früherer Kämmerer der Stadt Köln und Bei⸗ geordnete Dietze, durch den derzeitigen Stadtkämmerer Kiwit und durch Pg. Oelke erſetzt. Sechs weitere altsſcheidende Aufſichtsratsmitglieder wurden wiederge⸗ wählt. Starke Arbeitsbelebung in der oberheſſiſchen Baſalt⸗ induſtrie. In den großen Baſoltwerken der mitteldeut⸗ ſchen Baſaltinduſtrie bei dem Kreisort Niederofleiden, der hen Baſaltbrüche iſt, herrſchte der umfangreichen Straßenbautätigkeit ſeit einiger ochbetrieb. Es wird mit vollem Einſatz aller Ar⸗ itskräfte Tag und Nacht gearbeitet, um die umfang⸗ zeichen Steinlteferungsaufträge friſtgerecht zu erledigen. Viele bisher erwerbsloſe Volksgenoſſen haben durch dieſen Aufſchwung der heſſiſchen Bafaltinduſtrie wieder Verdienſt⸗ möglichkeiten erhalten Außenhandel und Verrechnungsabkommen Lichi- und Scheffenseifen der Clearingveriräge Die Berliner Handels⸗Geſ. beſchäftigt ſich in ihrem neueſten Wirtſchafts icht mit den Verrechnungsab⸗ kommen und ihrem Einfluß auf den deutſchen Außen⸗ handel. Die Berliner Großbank zeigt nicht nur die Schattenſeiten der Verrechnungsabkommen auf, ſon⸗ dern ſie erblickt in ihnen auch Lichtſeiten, die aller⸗ dings darin liegen, daß ſie das Widerſinnige der gegenwärtigen Handelsbeziehungen immer klarer dokumentieren. Außerdem aber ſtärken ſie die An⸗ ſicht der Gläubiger, wonoch dieſe ſich nur durch ver⸗ ſtärkten Warenbezug aus Deutſchland bezohlt machen können. Der intereſſanten Arbeit entnehmen wir folgende Stellen: Die Wirkungen der Verrechnungsabkommen werden heute allgemein ſehr ungünſtig beurteilt. Ihre trefſendſte Charakteriſierung haben ſie vielleicht in einem oft zitierten Satz des deutſchen Reichsbankpräſidenten gefunden:„Dieſe Verrechnungs⸗ und Clearingsmaßnahmen haben die un⸗ verkennbore Tendenz, den Reſt des beſtehenden Welthan⸗ dels vollends zu ruinieren, weil ſie ſeden etwa entſtehen⸗ den Saldo zum Verſchwinden bringen. Ein Artikel von Dr. Fritz Huhle,„Handelsbilanzen und Außenhandelslehre“, bringt dieſes Verſchwinden der Salden in beſonders draſti⸗ schen Zahlen zum Ausdruck. Danach belief ſich der höchſte Differenzbetrag zwiſchen Ein⸗ und Ausſuhrwert im Ver⸗ kehr zwiſchen Deutſchland und den europäiſchen Ländern im erſten Viertelfahr 1933 auf 80(Aktivum), 1984 auf 75 (Aktivum) und 1985 auf 47(Paſſivum) Mill.. Im Ver⸗ kehr mit überſeeiſchen Ländern vollzog ſich die Anglei⸗ chung noch raſcher; die höchſte Differenz betrug hier im 1. Vj. 1933: 83, 1934: 81 und 1935 nur 24 Mill. 4(jeweils Paſſipſalden). Wie aus den genannten Zahlen erſichtlich iſt, üegt die Angleichung der Salden in der Natur der Verrechnungs⸗ abkommen. Die wichtigſte Urſache für dieſen Umſtand oͤürfte darin zu erblicken ſein, daß die Abkommen den Export durch die große Zahl der den ausländiſchen Im⸗ porteuren obliegenden Formalitäten erſchweren, gleichzei⸗ tig aber den deutſchen Import aus Verrechnungsländern im Sinne des„Neuen Planes“ begünſtigen. Dieſer Plan, der unter dem Druck der Verhältniſſe etwa gleichzeitig und in engem Zuſammenhang mit den erſten Clearingabkom⸗ men zur Durchführung gebracht wurde, geht bekanntlich von dem Grundſatz aus, daß Deutſchland ſeine Waren nur aus den Ländern beziehen dürfe, in denen es die Mög⸗ lichkeit zur ſofortigen Begleichung ſeiner Schuld hat. Seine unvermeidliche Folge war die weitgehende Verlagerung der deutſchen Rohſtoffeinfuhr von den überſeeiſchen auf die Verrechnungsländer, wie ſie in der ſolgenden Tabelle mit eindringlicher Klarheit zum Ausdruck kommt. Ver⸗ ſchiebungen im deutſchen Außenhandel nach Ländern im 1. Vj. 1935 gegen 1. Vj. 1934(in Mill.): Einfuhrerhöhungen bei gleichzeiriger Ausfuhr⸗ Einfuyrverminderungen bei gleichzeitiger Ausfuhr⸗ zunahme abnahme zunabme abnahme E A- EA. A E— A- En 775 Europa 50,7 17,8 116,5 87,9 3,7 7,6 89,5 88,9 Afrika 4ůõ— 1 0,6 15 083 li„ us 6,7 Aſien 18,2 3,1“ 359 12 10 5— Amerika 26,8 18,189 1,5 2,7 4,5 5,1 107,4 4,8 Auſtralien u. Polyneſien——— 44,6 0,5—— insgeſamt 8 99,8 34,6 120,7 92,1 92,4 29,9 158,2 100,9 * einſchließlich 1,7 Zunahme bei unveränderter Ein⸗ fuhr. iin= einſchließlich 0,8 Zunohme bei unveränderter Einfuhr. 8= ohne nicht ermittelte Länder und Eismeer. So ſehr man wegen dieſer ſchädlichen Wirkungen die Clearingabkommen als einen Notbehelf an⸗ ſehen muß, ſo unentbehrlich iſt dieſer doch heute für die deutſche Wirtſchaft geworden. Die erſten Kinderkrankhei⸗ ten(die gefährlichſte die erſchreckend ſchnelle Paſſivierung des deutſchen Handels in den erſten Monaten ihres Be⸗ ſtehens] ſind inzwiſchen teilweiſe überwunden, durch ſtän⸗ dige Neuerungen und Verbeſſerungen, durch die Anpaſſung des internationalen Handels an die neuen Formen, haben die Abkommen ein beachtliches Maß von Leiſtungsſähigkeit erreicht. Ihr größter Erfolg dürfte jedoch weniger in ihren poſitiven Leiſtungen als in der negativen Wirkung zu erblicken ſein, die ſie in dem ſtändigen Hinweis auf das Widerſinnige der gegenwärtigen Handelsbeziehungen ausüben werden. Ein Teilerſolg iſt in dieſer Hinſicht be⸗ reits erzielt worden: mehrere Verrechnungsländer haben oͤes in offiziellen Erklärungen auf die Notwendigkeit vermehrten Warenbezugs aus Deutſchland, ohne den das Clearing geſährdet iſt, hingewieſen. Von derartigen Ueber⸗ legungen bis zu ihrer praktiſchen Anwendung iſt aber noch ein weiter Weg; bis er zurückgelegt iſt, werden wir die Verrechnungsabkommen nicht entbehren können. Forfischriſfe der Befesſigung Weiſere leichie Erholung an den Akfienmärkfen/ Geringe Umsaßfafigkeif Rhein⸗Mainiſche Börſe freundlich Die freundliche Haltung der geſtrigen Abendbörſe über⸗ trug ſich auch auf den heutigen Mittagsverkehr, wenn auch die heutige Umſatztätigkeit angeſichts der noch zu beob⸗ achtenden Zurückhaltung nur kleines Ausmaß hatte. Be⸗ ſondere Anregungen lagen nicht vor, auch die Auftrags⸗ erteilung hielt ſich in engen Grenzen. Auf der ermäßigten Baſis zeigte ſich indes allenthalben etwas Kaufneigung, ſo daß an den Aktienmärken überwiegend weitere leichte Er⸗ holungen zu verzeichnen ſind. Eine Ausnahme machten Linoleumwerte, die auf Preſſeerörterungen über die Divi⸗ dendenfrage beeinflußt wurden und ſchwach tendierten. Deutſche Linoleum kamen mit 159(165) zur Notiz. Conti⸗ Linoleum, Zürich, wurden mit 155 Brief(164) geſchätzt. Etwas Nachfrage zeigte ſich für Montanwerte. Rheinſtahl gewannen 1 v.., Harpener—17, Rhein. Braunkohlen 1, Klöckner 11, Mannesmann s und Stahlverein 7 v. H. JG Farben zogen auf 155(155) an. Am Elektromarkt blieben Ach auf dem erholten Abendhörſenſtand von 417 behauptet. Ferner e Deutſcher Eiſenhandel 1 v.., Aku 56, Daimler, Eßlingen 7 uns Moenus⸗Maſchinen je 1% v. H. und AG für Verkehrsweſen 4 v. H. Der Rentenmarkt lag ſtill. Etwas geſucht waren Zins⸗ vergütungsſcheine mit 90.45(90.35). Im übrigen blieben die Kurſe behauptet. Im weiteren Verlaufe blieb die Umſatztätigkeit außerordentlich klein, auch die Kurs veränderungen be⸗ trugen nach beiden Seiten nur Bruchteile eines Prozentes, wobet aber weiterhin Erhöhungen überwogen. Deutſche Linoleum gaben auf 158(159) nach. Durch feſte Haltung fielen Kali Aſchersleben mit plus 27 v.., Holzmann, Geſfürel und Felten mit Erhöhungen bis 174 v. H. auf. Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft bei unveränder⸗ ten Kurſen ſehr klein. 6proz. Stahlverein unterlagen mit 102%— 102— 102 einigen Schwankungen. Der Pfand⸗ briefmarkt lag ſtill und unverändert, auch Stadtanleihen wieſen kaum Veränderungen auf. Tagesgeld war zu 294 (3) v. H. etwas leichter. Berlin befeſtigt An der heutigen Börſe fanden die Aufhebung der Lira⸗ Golddeckung und die damit im Zuſammenhang ſtehende weitere Abſchwächung der italieniſchen Währung an den Auslandsbörſen um etwa 15 v. H. gegenüber der Parität ſtarke Beachtung. Auch der Druck auf den Gulden hielt an. Die ſchon gegen Schluß der geſtrigen Börſe ſich an⸗ Ein voller Weinherbsf in Sicht? Der Auſatz der Trauben in den Weinbergen an Rhein, Lahn und Moſel iſt recht groß. Nach dem jetzigen Stand der Weinberge iſt mit einem vollen Herbſt zu rechnen, ſofern nicht die bekannten Gefahren von tieriſchen und pflonz⸗ lichen Schädlingen eintreten oder ſonſtwie eine Störung der natürlichen Entwicklung erfolgt. Das Wachstum der Reben hat bei der äußerſt günſtigen Witterung in den letzten Wochen einen guten Fortſchritt genommen. In den Weinbergen waren Winzer und Winzerinnen mit dem Auf⸗ binde⸗ und Laubarbeiten ſowie mit der Schädlingsbe⸗ Tämpfung beſchäftigt. Im Weingeſchäft wurden 19g4er Weine je nach Lage und Güte mit 500 bis 1200 und 1933er Weine mit 450 bis 700/ je Fuder bezahlt. Friedrich Soennecken und sein Werk In dieſen Wochen beſteht die Firma F. Soennecken, Bonn, 60 Jahre. 1875 gründete Friedrich Soennecken in Remſcheid einen kleinen Verlag, der ſeine berühmte Runoſchrift in fünf Heften zum Selbſtunterricht und für Lehrer“ in Tauſenden von Auflagen in aller Welt verbrei⸗ tete und Ausgangszelle der weltbekannten Werke werden ſollte. Friedrich Soenneckens Lebensarbeit galt der Ge⸗ ſtaltung der Schr t und der Fertigung alles deſſen, was mit Schreiben in Beziehung ſteht, insbeſondere der Rordneten Aufbewahrung des Geſchriebenen. Unter der Finwirkung ſeines Lehrers Rahlenbeck kam ſein Hang für die Schrift früh zur Entfaltung. Dieſer Neigung iſt Soen⸗ necken als Schriftſteller und als Wirtſchaftspraktiker treu geblieben: er beſchäftigte ſich mit der Schulſchreibmethode und der Wahl einer Schrifttype für Deutſchland, er baute als Techniker und Kaufmann die vielſeitigen und leiſtungs⸗ fähigen Unternehmungen in Poppelsdorf und Soennecken⸗ feld bei Bonn aus. Der Zufall gab den Anſtoß zu Soenneckens Entwicklung. Er lernte als kaufmännischer Angeſtellter die in Frank⸗ zeich gern benutzte„Ronde“ kennen und fand bei ſeinen Bemtthungen, dieſe Schreibform auch Freunden zu vermit⸗ teln, eine neue Lehrmethode: die Auflöſung ber Glaroſchrift⸗ iſt ein Syſtem von Strichen und Kreisteilen. Aleichzeitſg erſann Soennecken nach eingehenden Studien für ſie ein geeignetes Schreibinſtrument: die vorn breitgeſchnittene Feder. Schon die erſten Federn gelang⸗ ten nach genaueſter Prüfung mit ſeinem Namen und ſei⸗ ger Schutzmarke verſehen in den Handel. In der Folge⸗ zeit hat Svennecken ſich mit Nachdruck der Bereitſtellung zweckbienlicher Schreibfedern aus Stahl gewidmet. Runoſchriftmethode und Rundſchriftfeder waren die grundlegenden Leiſtungen Soenneckens, zu denen bald die Konſtruktion einer handlichen Reiſekopierpreſſe und eines zweckmäßigen Brieforöners— dieſe Be⸗ zeichnung ſtammt von Soennecken— als Ausgangspunkte zur fabrikmäßigen Herſtellung von Schreibwaren und Schreibmöbeln aller Art in großem Stil traten. Auf, dieſem Gebiete iſt Sonnecken immer ſchrittmachend geblieben; in ſeinen Betrieben wurden u. a die erſten deutſchen Goldfüllfederhalter, die erſten Ring⸗ bücher und die erſten Loſe⸗Blätter⸗Bücher her⸗ geſtellt. Er fabrizierte auch in Deutſchland zuerſt ſyſtem⸗ mäßig Büromöbel. Ging Soennecken ſachgemäßen Ausdehnungsbeſtrebun⸗ gen nach, ſo legte er ſich doch auf ſeinem Fachgebiet pro⸗ duktionell weiſe Selbſtbeſchränkung auf. Bei allen ſeinen Erzeugniſſen handelte es ſich um Marken waren. Die Standardprodukte wurden nach Katalognummern zu er⸗ ſchwinglichen feſten Preiſen durch den Fachhandel ver⸗ trieben. Soennecken war, wie Eckert in dem Lebensbild Fried⸗ rich Sbenneckens in den Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Wirtſchaftsbiographien(Band 2, Heft 2, Mün⸗ ſter 1935) ausführt, ein ideenreicher Erfinder und Künſt⸗ ler, ein hervorragender Kaufmann und Werbefachmann, der es verſtand, auf den letzten Konſumenten maßgeblichen Einfluß zu nehmen, in breiten Kreiſen Kaufintereſſe für ſeine Qualitätswaren zu wecken und mit ſeinem Namen eine beſtimmte Vorſtellung der Oroͤnung, Syſtematik und 5 zu verbinden. So vermochte er es, lange Zweckmäßigkeit vor Taylor die Bürotätigkeit zu„tayloriſieren“. * 25jährigen Beſtehen der ſpaniſchen Tochtergeſellſchaft von Siemens. Am Samstag feierte die Firma Siemens Induſtrioa Electrica, die ſpaniſche Tochtergeſellſchaft der Siemenswerke, ihr jähriges Beſtehen in Spanien. Aus dieſem Anlaß hatte die Werksleitung ihre ſämtlichen An⸗ geſtellten zu einem Bankett eingeladen, das unter dem Vorſitz des Betriebsführers Direktor Brauns in einem Madrider Hotel ſtattfand. In der Feſtanſprache hob ein ſpaniſches Mitglied des AR hervor, daß die Firma Ste⸗ mens in hervorragender Weiſe an dem induſtriellen Fort⸗ ſchritt Sponiens während der letzten Jahre beteiligt iſt. Der Redner gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß auch im Madrider Betriebe die Grundſätze der nationalſozialt⸗ ſtiſchen Betriebsführung, die unhedingte Verbundenheit zwiſchen Betriebsführung und Betriebsgefolgſchaft im Sinne des Führers gepflegt werde. Den Beweis für dieſe Verbundenheit brachten Ausführungen von ſpaniſchen An⸗ geſtellten und Arbeitern, die ſich begeiſtert zu dieſer Idee bekannten. bahnende Befeſtigung machte heute weitere Fortſchritte, da auf dem ermäßigten Niveau Rückkaufneigung beſtand. Die Kuliſſe nahm ebenfalls Neuanſchaffungen vor. Das in den letzten Tagen ſchon abflauende Angebot in den nied⸗ rigſtehenden Werten hat völlig nachgelaſſen. AEG⸗Aktien konnten ihre Erholung um 175 v. H. auf 41,5 fortſetzen. Man verweiſt auf eine Meldung über die Geſchäftsentwick⸗ lung bei dem Unternehmen, die aber gegenüber den letzten Verwaltungserklärungen nichts Neues enthält. Aus dem Rahmen der Allgemeintendenz fielen Linoleumwerte Verlautbarungen, daß die Dividendenſchätzungen von 9 bis 10 v. H. abwegig ſeien. Auch iſt angeſichts der internatio⸗ nalen Verflechtungen der Linoleumgeſellſchaften die Frage der Gewinnüberweiſung noch ungeklärt. An den übrigen Märkten ergaben ſich dagegen Befeſtigungen von—1,5 v. H. Darüber hinaus gewannen Holzmann 276 v. H. und Charl. Waſſer 2 v. H. Montanwerte waren„ bis 1 v. H. höher, Am Elektroaktienmarkt erreichten die Befeſtigun⸗ gen, mit Ausnahme von AC, etwa 7 v. H Kabels und Drahtwerte lagen uneinheitlich. Autvaktien waren bis 7 und Maſchinen⸗ und Metallwerte—1,5 v. H. höher. Textil⸗Aktien waren vernachläſſigt und bis 1 v. H. abge⸗ ſchwächt. Wenig verändert lagen Papier⸗, Zellſtoff⸗ und Bier⸗ und Spritaktien. Verkehrswerte waren ½ v H. höher. Auch Hapag und Lloyd lagen etwas feſter. Von Bank⸗ aktien gewannen Reichsbank“ und Braubank 7 v. H. Am unnotierten Markt hielt das Intereſſe für Karſtadt (plus„ v..) an. Scheidemandel erholten ſich um 1 v. H. Renten waren behauptet. Induſtrie⸗Obligationen waren teilweiſe 4 v. H. niedriger, Altbeſitz verloren„ v. H. und Zinsvergütungsſcheine 5 Pfg. Im Verlauf erholten ſich Conti ., Deutſche Linoleum um 1 v. H. Entſcheidungen in der Dipidendenfrage liegen, wie uns von zuſtändiger Bankſeite verſichert wird, noch nicht vor, die Deutſche Linoleum⸗Werke werden aber eine weſentlich höhere Aus⸗ Linoleum um 1,5 ſchüttung als im Vorjahr vornehmen. Bei Conti⸗Lino⸗ leum ſpreche naturgemäß die Transferfrage mit. AG ſtiegen weiter auf 42(406). Montanwerte erreichten nach vorübergehender Abſchwächung meiſt wieder die An⸗ fangskurſe. Farben befeſtigten ſich um 8 v. H. und von Tarifwerten Lahmeyer um 1 v. H. Ferner waren Akku⸗ mulatoren 2,5 und Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke ins⸗ geſamt 2,25 v. H. höher. Renten lagen ſtill. Altbeſitz bröckelten um weitere 7 v. H. ab. Am Ein heits markt der Induſtriewerte war die Kursentwicklung uneinheitlich. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kalk und Leipziger Riebeck Brauerei gewonnen je 277, Aachener Tuch 374, Gladbacher Wolle 4% und Ich Chemie 5% v. H. Dagegen waren Neckarwerke, Norddeutſche Kabel und Gildemeiſter je 2 v. H. und Dittmann u. Neuhaus 2½ niedriger. Steuergutſcheine blieben heute unverändert. Reichsſchuldbuch forderungen, Ausgobe 1: 1986er 100,02 G; 1987er 101,87 G 102,75 B; logg9er 99,25 G; 1940er 98,25 G 99,12 B; oder 97,25 G 98 B; 1942er 97 G 97,75 B; 194ger auf 96,87 G 97,75 B; 1944er bis 1947er je 96,87 G 97.62 B. Ausgabe 2: 1942er 96,75 G 97,5 B; 194ger 96,62 G 97,37 B; 1945er und 1946er je 96,5 G 97,25 B. Wiederaufbauanleihe: 1944—48er 68,25 G 69 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verband 88,825 G 89,575 B. Der Geldmarkt lag unverändert leicht. ſtellte ſich ab 253 v. H. Die Diskont⸗Compagnie be⸗ zahlte für hereingenommenes Geld 2,5 v. H. Da in Privat⸗ diskonten wieder nur wenig Angebot vorlag, entwickelte ſich lebhaftes Geſchäft in Solawechſeln, auch Schatzanwei⸗ ſungen waren weiter rege gefragt. Die Privatdiskont⸗ notiz blieb unverändert 3 v. H. Der Schluß wor freundlich. Deu holten ſich auf 16024, Farben ſchloſſen H. unter der heuti Tagesgeld tſche Linoleum er⸗ 74 H. höher, da⸗ 1 chſtnotiz. Nach⸗ 41%, Aktbeſitz 115. Berliner Devisen Olskontsatz: flelchsbank 4, Lombard 3, brivat 38 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 22. Juli 23. Juli für kont M. 5 Brief Geld J Brief Aegyplen lägypt. Pfd. 5953 12.64 Argentinien 1P⸗Peſo 8.672 Belgien. 100 Belga 3 44.965 Braſilien„1 Milreis 50 65.44 Bulgarien, 100 Leva 35.053 Canada kan, Dollar 415 2488 Dänemark 100 Kronen.5 55,10 Danzig. 100 Gulden 1, 47.060 England. 1Pfund 5429 128⁴⁵ Eſtland. 100 eſtn. Kr. 1 68,57 Finnland 100finnl. M. 53 5,440 Frankreich, 100 Fres f 30 16,70 Griechenland 100 Dr. 7 5,459 2353 2837 Holland 100 Gulden 416 1868,73 168,03 16887 Island. 100 iel. Kr. 2 55,35 35,%7 Italien.„. 100 Lire 4 22.094 420.5 Fapan.. 1 en.65 20092.725] 0/727 Jugoſlavien 00 Dinar] 774 8¹.00 5,684] 5,595 Lettland.. 100 Latts 4252 2 80,92 81,08 Litauen.. 100 Litas 7.98 41.68 44.78 Norwegen 100 Kronen 3% 112.50 61.900 62.08 Oeſter teich 100 Schill. 5 59.07 48.95 49.05 Portugal 100 Escudo 6 253.57 11.165 11185 Rumänien.. 100 Lei 6.511 288.92 Schweben.. 100 fr. 83 112.24 6390 85561 Schweiz 100 Franten 2 81.00 8117 81.88 Spanien 100 eſeten 6 8¹⁴.00 34.00 84,12 Eſchechoſlowakeilooſe“ 3¼ 12.88 10.305 10.825 Türkei„ türk. Pfd 5 1 2.977 1881 Ungarn, 100 Peng 7 75 1 955 Uruguay. JGolbprſo 275 44 Ä 502 50 Ver Staaten 1Dollar 1 135.88.488].487 Lira abgeſchwächt Die vorübergehende Aufhebung einer 40 v. H. Deckung des Notenumlaufs der Bank von Italien durch Gold bil⸗ dete heute am Valutenmorkt das Hauptgeſprächsthema. Das Disagio der italientiſchen Währung, das ſchon in den letzten Tagen 8 v. H. betragen hatte, erhöhte ſich weiter auf 13% v. H. Die Lira ging gegen Pfunde unter ſtar⸗ ken Schwankungen auf 654 zurück. In Paris trat eine Abſchwächung auf 117 ein. Auch der holländiſche Gulden war international weiter geoͤrückt, obwohl die Möglichkekt beſteht, daß eine Regierungskriſe in Hollond vermieden wird. Angeſichts dieſer Vorhänge waren auch die übrigen Goldvaluten gegenſkber Pfund und Dollar allgemein ſchwä⸗ cher, doch waren die Rückgänge hier geringer. Das Pfund ſtieg in Paris auf 74,95 und der Dollar auf 15,1075. Auch der Belga zog von neuen Kapitalabwanderungen aus den Goldwährungsländern Nutzen und konnte ſich gegenüber dem fran chen Franken auf 255,10 befeſtigen. Der fron⸗ zöſiſche Franken lag gegenüber den übrigen Goldvaluten etwas feſter. * Die Leipziger Meſſe im Dienſte der handwerklichen Ausfuhr. Es gibt eine Fülle handwerklicher Erzeugniſſe, die nicht nur in Deutſchland abſatzfähig ſind, ſondern auch im Ausland ihre Käufer finden. Allerdings wird der einzelne Handwerker nur ſelten in der Lage ſein, die ſchwierige Ausfuhrkalkulation und die Verhandlungen ſelbſt erfolgreich durchzuführen. Hierbei will ihm die in Leipzig errichtete Ausfuhrförderungsſtelle des deutſchen Handwerks helfen. In größerem Umfange bedient ſie ſich der Leipziger Meſſe zur Gewinnung neuer Auslandskun⸗ den. In Sammelſtänden werden auf der bevorſtehenden Herbſtmeſſe(25. bis 29. Auguſt) die wichtigſten ausfuhr⸗ fähigen handwerklichen Erzeugniſſe gezeigt werden, und zwar jeweils da, wo die Waren nach ihrer Branchen⸗ zugehörigkeit von den Einkäufern geſucht werden. * Die„Eurotank“ raffiniert deutſches Oel.— Einſchal⸗ tung in das deutſch⸗mexikaniſche Kompenſattonsgeſchäft. Die Europäiſche Tanklager und Transport⸗AG., Berlin, die im Hamburger Freihafen⸗Gebiet eine Raſſinerie er⸗ richtet und intzwiſchen die Erzeugung in dieſem Betrieb aufgenommen hat, beſitzt bekanntlich 25 v. H. des AK der „Nitag“, während die Aktienmajorität ſich neuerdings in Händen der Wintershall A. G. befindet. Durch eine Ver⸗ ordnung des Reichsminiſters der Finanzen und des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter iſt es möglich, daß inländiſches Erdöl in das Zollausſchlußgebiet, der Standort der Eurotank⸗ Raffinerie, ausgeführt und verarbeitet werden kann, wo⸗ bei die Verordnung vorſieht, daß denjenigen Firmen, die inländiſches rphes Erdöl in einen Zollausſchluß ausfüh⸗ ren und dort verarbeiten, Zollbefreiung ſatr die dieſem Oel entſprechende Menge von Erzeugniſſen gewährt wer⸗ den kann, die ſie daraus oder aus einem Gemiſch des in⸗ ländiſchen mit ausländiſchem Oel herſtellen. Da nun die Eurotank an der Nitag beteiligt iſt, hat ſie ſich gewiſſe Ab⸗ ſatzmöglichkeiten für ihre Produktion am deutſchen Markt geſtchert. Darüber hinaus ſind Verhandlungen mit der Wintershall⸗Gruppe geführt und auf Grund der gengunten Verordnung zu Ende gebrocht worden. Zudem ſchweben zur Zeit Verhandlungen zwiſchen der Eurotank und dem Benzolverband einerſeits ſowie zwiſchen der Wintershall⸗ Gruppe und dem Benzol verband andererſeits. Schließlich iſt durch Einſchaltung der Guropäiſchen Tanklager und Transport AG in das deutſch⸗mexikaniſche Kompenſotions⸗ geſchäft eine ausreichende Beſchäftigung der Euxotank⸗ Raffinerie geſichert. Waren und Märkie Ruhiger deireidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 23. Juli.(Eig. Ber.) Der Handel am Getreidegroßmarkt bewegt ſich weiter in ruhigen Bahnen, zumal die Abſchlüſſe mit den Provinz⸗ mühlen die Großmärkte kaum noch berühren. In Mahl⸗ getreide alter Ernte kommt es nur noch vereinzelt zu Um⸗ ſätzen; Weizen nach gutem Muſter findet noch Beachtung, während Roggen auch zu Futterzwecken ſchwer zu verwer⸗ ten iſt. Das Geſchäft in Neugetreide wird durch die un⸗ günſtigen Waſſerſtandsverhältniſſe weiter beeinträchtigt. Abſchlüſſe erfolgen im allgemeinen nur von frachtgünſtigen Stationen. In Weizen⸗ und Roggenmehlen wird der laufende Bedorf aus Abrufen aus alten Kontrakten ge⸗ deckt. Hafer liegt entſprechend der leichteren Verſorgungs⸗ lage ruhig. Auch in Wintergerſte hat ſich die Nachfrage vorübergehend vermindert, hochwertige zweizeilige Sorten und vierzeilige Gerſten mit niedrigem Natuxralgewicht ſin⸗ den jedoch bei marktgemäßen Preiſen Abſatz. U. a. notierten verändert: Peluſchken 22—24, Lupinen gelbe 14,25—15,25; Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp als Verladeſtation 8,80; dto. Parität Berlin 9,40. Rauhfutter(per 50 Kilo): drahtgepreßtes Roggen⸗ ſtroh frei Berlin 2,40(ab Station 1,85—1,95 alt); dto. Weitzenſtroh 1/05(1,40—1,55 alt);§to. Gerſtenſtroh 1,40 bis 1,50(11,20 neu); gebund. Roggenlangſtroh 2,40—2,45(2 bis 2,10 alt); bindfadengepr. Roggenſtroh 2,25—2,35(1,80 bis);§to. Weizenſtroh 2,0225(1,65—1,85); Häckſel —3,20(2,50—2,90); handelsübl. Heu geſ. trocken alt 3,60 bis 3,80(33,50); dto. neu 3,403,560(22,25); gutes Heu erſter Schnitt alt 4,60— 4,80(4,20—4,50); öto. zweiter Schnitt 33,20(2,50— 2,70); Luzerne lofe neu 3,70—3,90(3,25 bis 3,40]; Tymotee loſe neu 3,80 3,90(3,40— 3,50); Kleeheu loſe neu 3,70 3,90(.608,50); Mielitzheu Warthe loſe neu—(2,0 2,60); dto. Havel—(2,80—2,50); Heu 40 Pfg. über Notiz. * Bremer Baumwolle vom 29. Juli.(Etg. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 14,03. drahtgepr. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 23. Juli.(Eig. Dr.] Unverändert.— Gemahl. Mehlis per Juli 32,45 32,55; Tendenz ſtetig; Wetter heiter. Obſtgroßmarkt Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Kirſchen 30—32, Sauerkirſchen 40—41, Johannisbeeren 22.24, Ska⸗ chelbeeren 21—26, Himbeeren 35—88, Birnen 18—32, Aepfel 12—25, Pflaumen 31—37, Reineclauden 30, Mirabellen 38 bis 44, Spillinge 32—47, Zwetſchgen 3740, Pfirſiche 37 bis 43. 3036, Buſchbohnen 8— 10, Stangenbohnen 1816, Erbſen 15, Tomaten 28—90, 28—24, Gurken 17-23, 1042 Kopfſſalat—6, Endivienſalot—4. Anfuhr gering. Nach⸗ frage ſehr gut, Markt geräumt. * Weinheimer Obſt⸗ und Gemüſemarkt. 35—40, Johannisbeeren rot 21—23, ſchwarz 262 chelbeeren 17—23, Himbeeren 28—40, Pfirſiche A 185 30—37, Aprikoſen 4655, Pflaumen 31-39, Zwetſchgen 32—44, Spillinge 38—41, Birnen A 20—28, B 1620, Aepfel A 80—35, B 1530, Buſchbohnen 78, Stangen⸗ bohnen 10—12, Brombeeren 34—39. Anfuhr 250 Zentner. Nachfrage ſehr gut. Hamburger Schweinemarkt vom 23. Juli.(Eig. Dr) Preiſe: a) 51; b) 51; c) 51, ö) 40—51; e) 4649 91) 5051 g2) 46—48; Auftrieb 3787; Marktverlauf flott. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 23. Julf.(Eig. Dr.) Tendenz ruhig; Amerikan Steamlard tranſſto ab Kal „5 Dollar: Amerikan Purelord raff., per 4 Kiſten mit je Kilo netto verſch. Stondardmarken, tranſito ab Kal 37,5—38 Dollar. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 23. Juli.(Eig. Dr.] Amtlich notierten ſe 100 Kilo in, Elektrolytkupfer, wirebars prompt 46,25; Standardkupfer loko 40,50, Origi⸗ nalhüttenweichblei 18,50 nom.; Standaröblei per Juli 18,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stat. 18,25 nom.: Standardzink 18,25 nom. Orig.⸗Hütten⸗Alumintum 98 bis 99 v. H. in Blöcken 144 dto, in Walz⸗ oder Drahtbarre 1487 Reinnickel 98— 99 v. H. 270, Silber in Barren ca. ſein per Kilo 55,50 58,50. 8 Sauerkirſchen Sta⸗ 9748, B 8 188 8 8. Seite Nummer 333 Neue Maunheimer Zeit ung/ Abend⸗Ausgabe Dier stag, 23. Jult 105 * Die Spitzenmannſchaften des Ruderſports Alle deutſchen Rudermannſchaften, die ſich au' den bis⸗ zerigen großen Regatten dieſes Jahres irgendwie hervor⸗ getan haben, ſind am 24. Deutſchen Meiſterſchafts⸗Rudern om Freitag bis Sonnntoag auf dem Baldeney⸗Stauſee in Eſſen⸗Hüge igt, um zu ihren bisherigen Erfolgen noch den größten nationalen, den Sieg in der Meiſterſchaft, hinzuzufügen oder um möglicherweiſe die bisher beſſeren Gegner in der entſcheidenden Prüfung des Jahres doch noch zu überwinden. Das Bild der deutſchen Spitzen⸗Moann⸗ chaften, wie es ſich vor der Meiſterſchaftsregatta ergibt, iſt in großen Zügen folgendes: Im Einer hat der Deutſche und Europameiſter des zorjahres, der Dresdner„Gummi“ Schäfer, feine oitzenſtellung durchaus behauptet, auch den früheren Meiſter und Henley⸗Sieger Dr. Buhtz wiederholt geſchla⸗ gen und ſogar den Henleyſieger dieſes Jahres, den hervor⸗ ragenden Schweizer Skuller Rufli, beſiegt. So geht Schä⸗ fer nicht nur mit den beſten Ausſichten auf die Verteidi⸗ gung der Deutſchen Meiſterſchaft an den Start, ſondern er kann ſich auch berechtigte Hoffnungen machen, bei den drei Wochen ſpäter ſtattfindenden Europameiſterſchaften in Grünau erfolgreich abzuſchneiden. Von ſeinen deutſchen Rivalen trägt Dr. Buhtz noch gewiſſe Erwartungen, ob⸗ hl er in dieſem Jahr an ſeine beſte Form von Henley wieder anknüpfen konnte. Verbeſſert haben ſich Rüſſelsheimer Füth und Opel, der Berliner irſch, der Würzburger Kaidel, der Münſteraner Weſt⸗ 0 aber an die Klaſſe Schäfers dürften ſie kaum heran⸗ reichen. zur Frankfurter Regatto war im Doppel⸗ ö er die Mannſchaft Paul— Hüllinghoff der Rg Germania Frankfurt unbeſtritten die beſte, und dann er⸗ litt ſie eine überraſchende Niederlage durch Füth— Opel. Da auch der Berliner RC über einen ausgezeichneten Dop⸗ zweier Ritter— Remagen verfügt, dürfte die Eſſener cheidung in erſter Linde zwiſchen dieſen öͤrei Mann⸗ ſchoften liegen, zu denen ſich noch einige weitere geſellen. Aehnlich iſt die Lage im Riemenzwetier o. St., da auch hier das bisherige Favoritenpaar vom Mann⸗ heimer RC in Frankfurt überraſchend vom Berliner RV von 1876 geſchlagen wurde. Ob neben dieſen beiden Mannſchaften noch die vorjährigen Meiſter und Henley⸗ ſieger vom Berliner Wiking, der neugebildete Zweier vom Dresdner RV, den ſein Trainer Cordery für ſehr ſchnell hält, oder der Kölner RV von 1877 den Ausgang des Kampfes mitbeſtimmen können, wird erſt die Eſſener Be⸗ gegnung erweiſen. Im Meiſterſchafts⸗ Programm erſcheint nunmehr auch der Riemenzweier m. St., die von der Verbandsführung mit Rückſicht auf das Olympiaprogramm geförderte Boots⸗ gattung. Die Berliner Verbandsmannſchaft und der Han⸗ begegneten, ſind als die Spitzenmannſchaften in dieſem Wettbewerb anzuſehen; vielleicht iſt auch der Dritte im Bunde, der Berliner Rai Hellas, kein zu unterſchätzender Gegner. Es wäre eine große Ueberraſchung, wenn die über⸗ ragende Vierer⸗Mannſchaft, die der deutſche Ruderſport in dieſem Jahre beſtitzt, der Würzburger R V, die Vierer⸗o.St.⸗Meiſterſchaft nicht erfolgreich ver⸗ teidigen ſollte. Etuf⸗Eſſen, Godesberg, 1. Breslauer RV und Wiking ⸗ Berlin ſind gewiß gute Mannſchaften, aber daß ſie Extraklaſſe darſtellen, hat der diesjährige Regatta⸗ verlauf bisher noch nicht bewieſen. Auch den Vierer m. St. ſollten die Würzburger be⸗ herrſchen. Der Verreidiger der Meiſterſchaft, Spindlers⸗ felder RV Sturmvogel, wird zwar auch am Start ſein, aber die bisherigen Kraftproben endeten immer mit einem klaren Siege der Würzburger, und da die aus der Grün⸗ auer Trainingszelle entlaſſenen Berliner auch noch auf ihren Dreimann Hambaum verzichten müſſen, den Ver⸗ bandstrainer Gehrmann für die Achterzelle beanſprucht, werden ſie, die mit einem Erſatzmann als Sturmvogel⸗ Vierer nach Eſſen fahren, kaum mit der Meiſterſchaft dieſes „Frühjahrsparade“, der bekannte Bolvary⸗Film, läuft noch einmal einige Jahres heimkehren können. Gut herausgemacht hur ſich die Frankfurter Germania, die ſich gegenüber den anderen, darunter RC 82 Frankfurt a. d.., Etuf⸗Eſſen, Godesberg und Hanſa⸗Union Berlin, mindeſtens gute Platzhoffnungen machen kann. Oh unter den Spitzenmannſchaften des Jahres den der deutſche Ruderſport für Achterrennen beſitzt, ein Renngemeinſchafts⸗Achter oder ein reiner Vereinsachter die beſte iſt, wird ebenfalls erſt Eſſen endgültig klarſtellen. Soviel hat die Saiſon ſchon gezeigt, daß die Berliner Ver⸗ bandsachter, beſonders der Schmid⸗Achter, außerdem die Leipziger Verbandsmannſchaft zu ausgezeichneten Leiſtun⸗ gen fähig ſind. Seit Grünau iſt es jedoch zu einem neuen Zuſammentreffen mit dem heute wohl beſten Vereinsachter des Mainzer RV, der u. g. in Italien gegen erſte dortige Klaſſe erfolgreich ſtartete, nicht mehr gekommen. Die ge⸗ nannten Mannſchaften ſind als die derzeitig beſten an⸗ zuſehen, und ob etwa Amicitia Mann heim die bei⸗ den Boote des Berliner Wiking, die Fortſchritte gemacht haben, oder die weſtdeutſchen Teilnehmer Köln und Godesberg⸗Bonn ungefähr an ſie heronreichen, wird ſich ebenfalls in Eſſen erweiſen. Das Ausſcheidungsſyſtem der Meiſterſchaftsregatta iſt ſo gewählt worden daß, ſoweit dies ſich überhaupt ermög⸗ lichen t, auch wirklich die beſten Boote in die Entſchei⸗ dung kommen, ſei es ſelbſt um den Prets eines ſchon etwas komplizierteren Syſtems, wie es z. B. im Vierer o. St. angewandt wird, um das ſchwächſte von 5 Booten zu ermitteln, das in den Vorläuſen ausſcheiden muß. 77 Reitturnier in Hannover Vor 6000 Zuſchauern wurde am Sonntag das öreitägige Reitturnier in Hannover zum Abſchluß gebracht. Der Verlauf der letzten Wettbewerbe wurde durch Regen ge⸗ ſtört. Schon im Amazonen⸗Springen gab es einen harten Stichkampf aus dem ſchließlich Irmgard von Opel auf ihrem Schimmel Arnim als Siegerin gegen Koralle her⸗ vorging. Die beſten deutſchen Springpferde traten dann zum ſchweren Jagdoſpringen um den Marielouiſe⸗Preis an. Fehler wurden hierbei in Zeit umgerechnet. Das Sprin⸗ gen führte über einen Meter langen Kurs mit 19 Sprüngen, von denen die Doppel⸗ und Dreierkombina⸗ tionen die meiſten Schwierigkeiten bereiteten. Oblt. Brand holte zunächſt auf Tora und Balmung zwei Glanzleiſtungen heraus, die aber ſpäter noch wiederholt übertroffen wur⸗ den. Baccarat unter Rittmeiſter Momm ging in 11½ Sekunden über die Bahn und ſpäter ritt Ltn. Bürkner in ſtrömendem Regen General 3, in 107 Sekunden über den Kurs. Alle weiteren Verſuche, die Zeit zu drücken, ſchei⸗ terten, da die Teilnehmer Fehler machten. Der Aar kam noch unter Marwede in 97 Sekunden durch, aber er machte einen Sprungfehler und kam ſo nur auf den dritten Platz hinter General 3 und Baccarat.— In der Dreſſur ſchnitt der von Major Gerhardt vorgeſtellte Abſinth vor Kronos 720 noverſche RC, dite ſich bisher mit wechſelnden Erfolgen ir ihnen dle Tüchtige, zuverläſſige Kraft ſucht EIL! 3 u unter L P 45 ſtelle dieſes Blatt ſtber nehmen. an AE Angebote die Geſchäfts⸗ es.* 5449/50 ſucht als Wirlsckaflerin (Küche und Haushalt) Stellung in kleiner. Haushalt Dame od. Herrn. d G 165 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Suche für mein ausgezeichnetes od. bei alleinſt. unabh. Pers. 3 B762 Angebote unter Kinder fräulein Stelle in nur s zu klein. Kindern. ehr gutem Haus Selbe iſt Reichs⸗ deutſche, 26 J. alt, heiteres, lieb. Weſen, pflichttreu ſehr geeignet, aud frauenloſem Hau Sehr zu empfehl. Dresden⸗A 1, Seeſtraße 6. „äuß., verläßlich, h Mutterſtelle in Shalt zu übern. p. A. K. Würzner, V229 Offene Stellen Leislungs!. 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Die Tennismannſchaft von Blau⸗ Weiß Dresde n, die am vergangenen Sonntag Sieger in den Meden⸗Spielen wurde, iſt ihres Sieges verluſtig erklärt worden, und zwar wegen des wenig befriedigenden Verlaufes der völ⸗ kiſchen Ausſprache die der Gautdietwart im Anſchluß an die Kämpfe mit den Tennisſpielern hatte. Als Grund zu dieſer Maßnahme wird Unverſtändnis für nationalſo⸗ zialiſtiſches Gedankengut oder„ſchweigen de Ableh⸗ nung“, die bei der Dietausſprache zutage trat, angegeben. Sieger im ſportlichen Wettkampf kann im Dritten Reich in Zukunft nur ſein, wer auch dos völkiſche nationalſozia⸗ liſtiſche Gedankengut beherrſcht und zu erkennen giht, daß er nicht nur im Wettkampf, ſondern auch im völküſchen Le⸗ ben ſeinen Mann ſtehen will. ARA 2s Für kl., frauenl. Handw.⸗Haush. 1. 8. geſ. Alter etwa 30., perf. Kochen, Kinder⸗ pflege Beding. Zuſchr. mit Ge⸗ haltsanſpr. unt. L FE 35 an die Geſch. 1542 3 Solbstfanret arhalten neue Modelle zu jüngst. Beding. Pagen werd. 0 zugeſahren. 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