75 1 3 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 19. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfelbdſtr. 18, Je Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen. Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. 50 Pfennig. Für im voraus zu be⸗ Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge, Gerichtsſtand-unheim. Mittwoch, 24. Juli 1935 146. Jahrgang r. 334 Mittag⸗Ausgabe A Einberufung für nüchſte Woche Meldung des DN B — London, 23. Juli. Wie Reuter aus Paris meldet bzw. beſtätigt, ha⸗ ben ſich die franzöſiſche und britiſche Regierung dar⸗ über geeinigt, daß der Völkerbundsrat nächſte Woche zuſammentreten ſoll. Das ge⸗ naue Datum ſoll durch Litwinow feſtgeſetzt wer⸗ den, dem Präſidenten des Völkerbundsrates, der in dieſen Tagen in Paris erwartet wird. Dieſem Be⸗ ſchluß ging ein Beſuch des britiſchen Botſchafters Clerk in Paris bei Laval voraus. Auch Avenol, der Generalſekretär des Völkerbundes, iſt in Paris ein⸗ getroffen. Wie es heißt, ſoll der Völkerbund die geſamte abeſſiniſche Frage auf Grund des Artikels 15 des Völkerbundes behandeln. Artikel 15 ſieht die Re⸗ gelung von Streitigkeiten zwiſchen Mitgliedern des Völkerbundes vor, und zwar derart, daß jede Partei den Streit vor den Völkerbundsrat bringen kann und daß der Völkerbundsrat für den Fall, daß er die Streitigkeiten nicht beilegen kann, einen Bericht und Empfehlungen veröffentlicht. Eine Entſcheidung auf Grund dieſes Artikels würde es den übrigen Mit⸗ gliedern des Völkerbundsrates offen laſſen, die„er⸗ forderlichen Maßnahmen“ zu ergreifen. Kaiſers Geburtstag in Abeſſinien — Addis Abeba, 23. Juli Die Feierlichkeiten aus Anlaß des Geburtstages des Kaiſers von Abeſſinien wurden durch Abgabe von 21 Salutſchüſſen eröffnet. Am Vormittag empfing der Kafſer im Thronſaal des alten Schloſſes die Prinzen, die Miniſter und das diplomatiſche Korps. Der Doyen, der belgiſche Geſandte Janſſens, brachte dem Kaiſer die Glückwünſche dar. Der italieniſche Geſandte, Graf Vinci, und das italieniſche Geſandtſchafts⸗ und Konſularperſonal waren zu dem Empfang nicht erſchienen. — Tokio, 23. Juli. Der Kaiſer von Japan über⸗ mittelte dem Kaiſer von Abeſſinien zu deſſen Ge⸗ burtstag ſeine Glückwünſche. Dieſe Geſte iſt ange⸗ ſichts des Streitfalles mit Italien von bemerkens⸗ werter Bedeutung. Aalieniſche Zornesausbrüche gegen England — Rom, 23. Juli. Die jitalieniſche Polemik richtet ſich nach den geſtrigen heftigen Angriffen gegen Japan mit erneuter Schärfe gegen England. In bhieſigen Kreiſen wird immer mehr die Auffaſſung vertreten, der Stimmungsumſchwung in Japan ſei darauf zu⸗ rückzuführen, daß die dortige öffentliche Meinung kur auf die Berichte angelſächſiſcher Korreſpondenten über den abeſſiniſchen Konflikt angewieſen ſei. Da⸗ neben geben Einzelheiten, die man aus dem geſtrigen engliſchen Kabinettsrat wiſſen will, die Gelegenheit zu energiſchen Gegenvorſtößen. Die geſamte Preſſe wendet ſich gegen die Abſicht Englands, die Liefe⸗ rung von Waffen nach Abeſſinien zuzu⸗ laſſen. Dies ſei, erklärt„Giornale d Italia“, die offene Bekundung der aktiven Solidarität zwiſchen Abeſſinien und England, und eine neue Ermutigung 95 abeſſiniſchen Unnachgiebigkeit und Frechheit. Man mſſe ſich wundern, wie England ſich überhaupt noch Illuſtonen über Kompromiſſe und Verhand⸗ lungen machen könne. Die augenblickliche Erfahrung lehre, daß man nicht den internationalen Bemühun⸗ gen auf das Zuſtandekommen ſogenannter Kompro⸗ miſſe trauen ſolle. 920 Wenn die übereinſtimmenden engliſchen Zei⸗ kungsnachrichten über die Aufhebung des Waffenausfuhrverbots zuträfen, müſſe Ita⸗ lien dies allerdings ohne jede Aufregung als einen ausgeſprochen feindlichen Akt ſeitens Englands ausfaſſen. 5 italieniſche Nation werde alſo wiſſen, daß unter 5 Deckmantel des Völkerbundes England die Sklavenhorden Abeſſiniens gegen die 5 Menſchen Italiens be⸗ fal 15 habe. Italien werde auch wiſſen, daß, Nen e, abeſſiniſchen Unverſchämtheiten⸗ ſtärker wer⸗ ee einen großen Anteil daran habe. Die 5 8. müſſe ſich vor Augen halten, daß für„ in der Frage der Waffenlieferungen 7 merika einen nicht unbedeutenden inter⸗ tonalen Präzedenzfall ſchaffen würde. i An die Miſſionare in Abeſſinien 1 er 23 Juli. Die britiſche Regie⸗ Helen hat ſämtliche Miſſionare in Abeſſinien ange⸗ 1 ſich nach Addis Abeba zu begeben. Sie ſollen aus Ab nach Möglichkeit ihre Frauen und Kinder Abt Velſinien entfernen. Vorbereitungen für ihren ransport ſeien bereits getroffen. Es handele ſich 905 etwa 100 Perſonen, die hiervon betroffen wer⸗ Scharfe Proteſtnote gegen Polen Die Danziger Regierung verwahrt ſich gegen die polniſchen Eigenmächtigkeiten Meldung des D. N B — Danzig, 23. Juli. Anläßlich der gegen die Danziger Zollverwal⸗ tung gerichteten Verordönung des polniſchen Finanz⸗ miniſters fand am Dienstagmittag eine offizielle Unterredung zwiſchen dem Danziger Senatspräſi⸗ denten Greiſer und dem diplomatiſchen Vertreter der Republik Polen, Miniſter Dr. Pape e, ſtatt. Dabei überreichte Senatspräſident Greifer dem Miniſter Papée eine Note der Danziger Regierung, in der gegen die polniſche Ver⸗ ordnung ſchärfſter Proteſt eingelegt wird. In der Danziger Note wird weiter darauf hinge⸗ wieſen, daß die Danziger Regierung nicht in der Lage ſei, die Verordnung des polniſchen Finanz⸗ miniſters auszuführen, da die Verordnung gegen die beſtehenden Rechtsgrundlagen verſtoße. Die Note, die Senatspräſident Greiſer am Dienstagmittag um 12 Uhr dem diplomatiſchen Vertreter Polens in Dan⸗ zig, Miniſter Dr. Papée, überreichte, hat folgenden Wortlaut: „Aus dem Geſetzblatt der Republik Polen hat der Senat Kenntnis erhalten von einer am 18. Juli 1935 (Da. U. R. P. Nr. 52 vom 20. Juli 1935) erlaſſenen Verordnung, mit der die Tätigkeit der Danziger Zollämter auf die Abfertigung derjenigen Auslands⸗ waren beſchränkt wird, die für die Bebürfniſſe des örtlichen Verbrauchs und Gebrauchs im Gebiete der Freien Stadt Danzig beſtimmt ſind. Dieſe Verordnung ſtellt einen Einbruch von außer ordentlicher Tragweite in das zwiſchen der Freien Staoͤt Danzig und der Republik Polen beſtehende Rechtsverhältnis dar. Schon auf die Nachricht vom Erlaß dieſer Verordnung hin ſind ſofort in großem Umfange Waren und Schiffe von Danzig nach Goͤingen umgeleitet worden. Solange die Verordnung nicht aufgehoben iſt, werden nicht nur polniſche, ſondern auch ſehr ſchwer ins Gewicht fal⸗ lende internationale Wirtſchaftskreiſe ſich nicht ent⸗ ſchließen können, ſich bei der Einfuhr von Waren aus dem Zollausland des Danziger Hafens und des Danziger Handelsapparates zu bedienen. Die hieraus dem Danziger Handel und der geſamten Danziger Bevölkerung erwachſenden Schäden müſſen ſo groß werden, daß ſie von Danzig nicht getragen werden können. Aus dieſem Grunde muß ſich die Danziger Regierung im Namen der geſamten Danziger Bevölkerung die Anmeldung von Schadenerſatz forderungen, für die Polen allein verantwortlich gemacht werden muß vorbehalten. Um die bereits eingetre⸗ tenen wirtſchaftlichen Schäden und um die zweifellos noch eintretenden Komplikationen zu verringern, muß der Senat an den diplomatiſchen Vertreter Polens die Bitte richten, bei ſeiner Regierung wegen ſofortiger Aufhebung der Verordnung vor⸗ ſtellig zu werden.“ * Wie hierzu von zuſtändiger Danziger Seite noch ergänzend mitgeteilt wird, hat die Danziger Regie⸗ rung inzwiſchen an das Danziger Landeszollamt die entſprechenden Anweiſungen ergehen laſſen. Die Danziger Zollverwaltung wird alſo entſprechend den Beſtimmungen der Danzig⸗polniſchen Zollgemein⸗ ſchaft die in Danzig in das Danzig⸗polniſche Zoll⸗ gebiet eingeführten Waren in der bisherigen Form zollamtlich abfertigen. Die Danziger Regierung behält ſich weitere Maßnahmen vor. Dabei dürfte die Danziger Regierung gegebenenfalls auch ſehr weittragende Maßnahmen grundlegen⸗ der Natur zur Erhaltung der Danziger Wirt⸗ ſchaft ins Auge faſſen, falls die Haltung Polens da⸗ zu Veranlaſſung gibt. Im übrigen läßt ſich der Standpunkt der Dan⸗ ziger, Regierung dahin umſchreiben, daß ſie ihre weiteren Maßnahmen von der polniſchen Antwort auf die Danziger Note jowie von den weiteren Schritten Polens abhängig machen wird. Die Dan⸗ ziger Regierung wird den Rechtsboden der mit Po⸗ len geſchloſſenen Verträge nicht verlaſſen, obwohl die polniſche Zollveroroͤnung ſämtlichen einſchlägigen Danzig⸗polniſchen Abkommen widerſpricht. Die Danziger Regierung iſt jederzeit zu neuen Verhandlungen und zu einer mit Po⸗ len über die in letzter Zeit entſtandenen ſach⸗ lichen Meinungsverſchiedenheiten bereit. Es muß aber mit allem Nachdruck hervorgehoben werden, daß Danzig ſich keinesfalls bereit⸗ finden wird, vor politiſchen Forderungen irgendwelcher Art zu kapitulieren. Die Entſchloſſenheit Danzigs, ſeine Schwierigkeiten aus eigener Kraft zu meiſtern, die z. B. bereits zu einem erheblichen Anſtieg der Golddeckung des Dan⸗ ziger Guldens geführt hat, findet ihre moraliſche und rechtliche Begründung in dem deutſchen Charakter der Freien Stadt. In dieſem Zuſam⸗ menhang kann mit Genugtuung verzeichnet werden, daß im Laufe der letzten Auseinanderſetzungen auch von amtlicher polniſcher Seite ausdrücklich erklärt worden iſt, daß Polen heute nicht mehr beabſichtige, den deutſchen Charakter der Freien Stadt Danzig anzuzweifeln. eee Die Judenfrage als Weltfrage Anterredung des„Angriffs“ mit Gauleiter Streicher Meldung des DN B. Berlin, 23. Juli. Auf der Durchreiſe nach Bernau bei Berlin, wo der Frankenführer Streicher heute in der Aula der Reichsführerſchule ſprach, unterhielt ſich Pg. Streicher mit einem Mitarbeiter des„Angriff“, wobei er insbeſondere auf das Verhalten der Inden in Deutſchland und die Erfahrungen zu ſprechen lam, die im Kampf gegen die Juden in Franken ge⸗ macht worden waren. Gauleiter Streicher erklärte im Hinblick auf die jüngſten Ereigniſſe: Die Empörung alter Nationalſozialiſten und Kämpfer über die jüdiſchen Unverſchämtheiten könne er voll und ganz verſtehen. Aber eines iſt not: Unbeſonnenheiten müſſen vermieden werden. Die größte Diſziplin iſt das Beſte! Die Judenfrage iſt ſo ernſt, daß alles unterlaſſen werden muß, was in der Welt zu Mißdeutungen Anlaß geben könnte. Pg. Streicher weiß, ſo ſchreibt der Berichterſtatter des„Angriff“ weiter, wie die Judenfrage allein ge⸗ löſt werden kann: durch ſtete unentwegte Aufklärung. Wenn er ein Wort dazu ſpricht, ſpitzen alle Wühl⸗ mäuſe die Ohren. Den„roten Zaren von Franken“ nennt ihn das Ausland—— aber iſt in Nürnberg vor ihm oder nach der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution auch nur ein Jude getötet worden? In Nürn⸗ berg, der Hochburg des Antiſemitismus, geſchehe keinem Juden etwas. Offen geben ſie zu:„Wir fühlen uns nirgends ſo ſicher wie in Nürnberg!“ Und Ausländer kommen zu Streicher, verwundert und überraſcht, daß die Stadt der Reichsparteitage ſo ruhig und friedlich ſei.„Warum“, fragt Gauleiter Streicher, 5 „weil wir die Judenfrage als Weltfrage ganz erkannt haben. Weil ſie eine tiefernſte Frage iſt und nie durch Gewaltmaßnahmen allein gelöſt werden kann. Wir in Nürnberg haben die Juden von den Deutſchen ſcharf ge⸗ trennt.“ Heute habe Nürnberg bereits ein eigenes Juden⸗ bad, mit den Deutſchen komme der Jude beim Baden nicht mehr zuſammen. Auch ein eigenes Kaffee ſtehe ihm zur Verfügung, allerdings mit jüdiſcher Bedie⸗ nung. In Zukunft ſollen die Juden in Nürnberg auch eine eigene Schule beſitzen, damit deutſche Kin⸗ der nicht gemeinſam mit jüdiſchen Kindern unter⸗ richtet zu werden brauchen.„Alles das geſchieht bei uns im Intereſſe der Juden, weil wir eben anſtän⸗ dige Menſchen ſind“, fügt Gauleiter Streicher mit einem Lächeln hinzu. In Berlin liegen die Dinge anders. Die Ju⸗ den find unverſchämt.„Ich freue mich,“ ſo betont Gauleiter Streicher,„über den neuen Polizeipräſi⸗ denten, von dem ich glaube, daß er die Judenfrage kennt. Zunächſt muß in der Bevölkerung das Be⸗ wußtſein vom Vorhandenſein einer Judenfrage ge⸗ weckt ſein, damit die Geſetze, die einmal kommen müſſen, auch im Bewußtſein des Volkes wurzeln. Erſt wenn jeder weiß, daß es um den raſſiſchen Be⸗ ſtand des ganzen deutſchen Volkes geht, iſt der Bo⸗ den für weitere ernſte Arbeit bereitet. Zwangsläufig müſſen dann in abſehbarer Zeit die Geſetze kommen, die das Judentum in die Schranken zurückweiſen, itt die es gehört. ö Japaniſche Kleinhändler demonſtrieren gegen Kaufhaus — Tokio, 23. Juli. In ver Stadt Kawaſaki bei Yokohama bedrohten demonſtrierende Kleinhändler ein Kaufhaus. Die Polizei nahm 100 Verhaftungen vor. Englands Luftaufrüſtung Meldung des D NB. London, 23. Juli. Nach Beendigung der Flottenausſprache im Un⸗ terhaus brachte der engliſche Luftfahrtminiſter Sir Eunliffe⸗Liſter einen Antrag„für die Verſtär⸗ kung der engliſchen Luftſtreitkräfte um 12000 Mann“ ein, womit das Unterhaus in eine Ausſprache über den zuſätzlichen Haushalt für die Luftflotte von über 5 Millionen Pfund Sterling für die Aufrüſt ung der Luft⸗ flotte einging. Der Luftfahrtminiſter gab zunächſt einige Einzelheiten des engliſchen Programms bekannt: „Die Grundlage, auf der das ganze Programm be⸗ ruht, iſt die Erklärung der deutſchen Re⸗ gierung über ihre Abſicht, eine Luftſtreitkraft zu haben, die der franzöſiſchen gleichkomme. Es handelt ſich um die Ziffer von 1500 Frontflugzeugen ausſchließlich der Ueberſeegeſchwader.“ Cunliffe⸗Liſter erklärte ferner, daß die Zahl der Fliegerſchulen auf zehn erhöht werde. Ins⸗ geſamt müßten 50 neue Flugzeugſtützpunkte, dar⸗ unter 41 neue Flugplätze, errichtet werden. Der Vertreter der Arbeiterpartei, Maclean, beantragte eine Herabſetzung der vorgeſchlagenen Mannſchaftserhöhung um 1000 Mann. Die Ausſprache wurde vom Unterſtagatsſekretär Sir Philipp Saſſoon abgeſchloſſen. Er erklärte Unter anderem, daß die engliſche Regierung beſtrebt ſei, den Weſtluftpakt ſobald wie möglich abzu⸗ ſchließen, während der Gedanke einer internationalen Polizeimacht augenblicklich völlig in der Luft ſchwebe.„Wenn es uns nur gelingen würde, den Weſtluftpakt zu erzielen, dann würde er für den Augenblick die internationale Polizeimacht Europas ſein.“ Die Ausſprache wurde mit einer Abſtimmung ab⸗ geſchloſſen, in der der Antrag der Arbeiterpartei auf Heräbſetzung der Mannſchaftsverſtärkung um tau⸗ ſend Mann mit 224 gegen 44 Stimmen ab⸗ gelehnt wurde. Der eigentliche Zuſatzhaushalt des Mini⸗ ſteriums in Höhe von 5335000 Pfund Sterling wurde mit 195 gegen 42 Stimmen angenommen. Stahlhelmverbot in Erfurt Meldung des DN — Erfurt 23. Juli. Auf Grund des Geſetzes vom 28. Februar 1933 zum Schutze von Volk und Staat in Verbindung mit § 14 des Polizeiverwaltungsgeſetzes hat die Staats⸗ polizeiſtelle für den Regierungsbezirk Erfurt im Einvernehmen mit dem Regierungspräſidenten Staatsminiſter Dr. Weber das Tragen von Ab⸗ zeichen oder von einheitlicher Kleidung jeder Art, die die Zugehörigkeit zum NS Dey(Stahlhelm) kenn⸗ zeichnen, verboten. Gleichzeitig ſind alle Verſamm⸗ lungen einſchließlich der Pflichtappelle des NS D B und das Zeigen der Fahnen des NS Da verboten worden. Die getroffenen Maßnahmen ſind durch die Tat⸗ ſache gerechtfertigt, daß in letzter Zeit in aroßem Umfaug Aeußerungen und Handlungen einer Reihe von Stahlhelmmit⸗ gliedern vorgekommen ſind, die in unverkennbarer Weiſe die ſtaats⸗ und parteifeindliche Einſtellung weiteſter Kreiſe des NS Dy klar zutage treten ließen und zu ſolchen Maßnahmen ſtaatspolizeilicher Art Anlaß gaben. Baltikum-Kämpfer aufgelöſt Meldung des DN. — Berlin, 23. Juli. Der Reichsminiſter des Innern hat die Auflöſung des Reichsverbandes der Baltikum⸗Kämpfer(Ver⸗ einigung ehemaliger Grenzſchutz, und Freikorps⸗ kämpfer) und aller ſonſtigen Verbände ehemaliger Freikorpskämpfer verfügt. Mit dieſer Auflöſung ſollen die Verdienſte, die ſich die alten Freikorps⸗ kämpfer um Volk und Reich erworben haben, in keiner Weiſe geſchmälert werden. Die Reichsregie⸗ rung erkennt vielmehr die Verdienſte der Männer ausdrücklich an, die nach der Revolte von 1918 das Reich im Oſten gegen bolſchewiſtiſche Angriffe und in München, Hamburg und an der Ruhr gegen ſpartakiſtiſche und kommuniſtiſche Aufſtände vertei⸗ digt und geſchützt haben. Manches Jahr mußte ſcit⸗ dem vergehen, bis Adolf Hitler und ſeine Bewegung das neue Deutſche Reich aufbauen konnten, das in der NSDAP, der SA und der Ss viele der alten Freikorpskämpfer auch zu ſeinen Kämpfern zählt. Da im nationalſozialiſtiſchen Staat neben der Partei, ihren Gliederungen, den ihr angeſchloſſenen und den von ihr anerkannten Verbänden politiſcher 2. Seite/ Nummer 334 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juli 1988 Art ein Sonderleben nicht mehr zugebilligt werden kann, wurde ſchließlich das Verbot derjenigen Ver⸗ . notwendig, die ſich nicht bereits ſelbſt aufgelöſt atten. Eine Erklärung des Abtes Schachleitner Meldung des DN B. — München, 24. Juli. Abt Albanus Schachleitner erſucht den„Völkiſchen Beobachter“, folgende private Mitteilung zu ver⸗ öffentlichen: „In letzter Zeit häufen ſich in meinem Brief⸗ wechſel Anfragen aus allen Teilen Deutſchlands, ich möchte doch über dieſe und jene aktuelle Frage meine perſönliche Meinung dartun. Von vielen Arbeiten in Anſpruch genommen, kann ich auf dieſe Anfragen nicht einzeln antworten. Hier dasjenige, was ich dieſen Frageſtellern zu ſagen habe: Jetzt erſt recht! In unerſchütterlicher Treue ſtehe ich zum Führer! Ich erblicke die mir von Gott für den Abend meines Lebens geſtellte Aufgabe darin, den Volksgenoſſen im Inland und Ausland zu zeigen, daß man und wie man der ſtrenggläubige Chriſt(in meinem Falle: Katholik) und zugleich kämpfend und opfernd der begeiſtertſte Nationalſozia⸗ liſt ſein kann.“ ———à ͤ:'— Proteſt gegen Regierungskontrolle des argentiniſchen Nachrichtenweſens Meldung des T NB. — Buenos Aires, 23. Juli. Die geſamte Landes⸗ und fremdſprachige Preſſe Argentiniens greift in mehr oder minder deutlichen und heftigen Artikeln und Karikaturen die Regie⸗ rung wegen der von ihr erlaſſenen Verordnung über die Kontrolle des Nachrichten weſens an. Die Vereinigung der argentiniſchen Preſſe hat die Verorönung entſchieden abgelehnt. Am Montagnachmittag hatten die Vertreter der inländiſchen und ausländiſchen Agenturen, ſowie die Berichterſtatter der Auslandspreſſe eine Zuſammen⸗ kunft, bei der einſtimmig beſchloſſen wurde, gegen die Verordnung Einſpruch zu erheben und die Regierung zu erſuchen, von der Durchführung der Verordnung Abſtand zu nehmen. Die Teilnehmer der Zuſammenkunft erbaten telegraphiſch eine Audienz beim Präſidenten der Republik, um dieſem die ſchädlichen Wirkungen, die die Verordnung auf das geſamte Preſſeweſen haben würde, darzulegen. Der Vertreter der„Neuyork Times“ in Buenos Aires hat von der Direktion des Blattes die Anwei⸗ ſung erhalten, ſein Büro von Buenos Aires nach Montevideo zu verlegen, falls die Regierung die Verordnung durchführen ſollte. Ungewöhnliche Kälte in Argentinien — Buenos Aires, 23. Juli. Ganz Argentinien wurde von einer großen Kälte betroffen, die noch anhält. Selbſt im ſubtropiſchen Norden Argenti⸗ niens ſind Temperaturen bis—ſie ben Gad zu verzeichnen. Aus Südargentinien wird ſogar ſtar⸗ ker Schneefall gemeldet. f Denkmalsſchänder gefaßt — Bocholt(Weſtfalen), 23. Jult. Wie die Staats⸗ poltzei mitteilt, wurden ſeit mehreren Monaten in Bocholt und Umgegend nacheinander in kurzen Zeit⸗ abſtänden mehrere Heiligenfiguren und ein Kolping⸗ denkmal von unbekannten Tätern beſchädigt. In einem Fall gelang es jetzt, die Täter nach der Tat zu ermitteln und feſtzunehmen. Es handelt ſich um zwei Einwohner der Stadt Bocholt, von denen der eine, Karl Wilting, ſowohl früher als auch heute noch ſehr ſtark mit der kommuniſtiſchen Welt⸗ anſchauung ſympathiſiert. Der zweite, Bernhard Kloepper aus Bocholt, ſtand dem ehemaligen Zentrum nahe. „Wir ſtehen zu Ihnen, stehen Sie zu uns!“ Der abſchließende Veſuch der engliſchen Frontkämpfer in Köln Meldung des DN — Köln, 23. Juli. Nach der Gedenkfeier an der Heldenſtätte auf dem Südfriedhof begaben ſich die britiſchen Frontſoldaten zum Kölner Rathaus, wo ſie im hiſtoriſchen Muſchel⸗ ſaal von Oberbürgermeiſter Dr. Rieſen im Namen der Stabt Köln empfangen wurden. Auch hier hat⸗ ten ſich wieder die Spitzen der Partei und der Be⸗ hörden, ſowie der Frontkämpferverbände verſam⸗ melt. Bei einem kleinen Frühſtück, das die Stadtver⸗ waltung zu Ehren der Gäſte gab, hieß zunächſt Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Rieſen die engliſchen Frontſol⸗ daten aufs herzlichſte willkommen. Der Empfang, den die Gäſte bei ihrer Ankunft und während des heutigen Tages in den Straßen Kölns erlebt hat⸗ ten, wird ihnen wohl am benſten ſagen, daß alle Bitternis der Beſatzungszeit hier verſchwunden ſei und daß man in den Gä⸗ ſten uur die Freunde und Kameraden ſehe. Der Oberbürgermeiſter brachte zum Schluß nach beutſcher Sitte ein ͤͤreifaches„Sieg Heil!“ aus auf SM. König Georg V. Darauf ergriff Gauleiter Staatsrat Grohsé das Wort und betonte, daß er die Gelegenheit wahrneh⸗ men wolle, um ſich zum Sprecher der Jugend zu ma⸗ chen. Ausdrücklich könne er hier erklären, daß die deutſche Jugend nicht in kriegeriſchem Geiſte, ſondern im Geiſte aufrichtigen Friedens er⸗ zogen werde. Die Jugend wiſſe, daß die höchſte Aufgabe in der Verpflichtung zur Erhaltung arteige⸗ nen Bluts liege. Sein Wunſch ſei, daß die Jugend des deutſchen Volks und die des engliſchen in jenem Geiſt groß werden möge, der den Frieden der Welt ſichere; denn in dieſem Frieden liege die Garantie für den wirtſchaftlichen und kulturellen Aufſtieg. Die Jugend unſerer beiden Völker möge fortſetzen, was die Frontkämpfer unter großen Bemühungen be⸗ gonnen hätten. Namens der Abordnung der Britiſh Legion dankte Major Fetherſtone-Godley für die überaus herzliche Begrüßung. Beſonders im Rheinland ſei der Empfang ſo herzlich und warm geweſen. Gerade eine Freundſchaft zwiſchen Solda⸗ ten, ſo betonte er, die für ihr Vaterland zu kämpfen bereit ſeien, werde ſich immer als aufrichtig er⸗ weiſen. Er hoffe, daß alles das, was ſie bei dieſem Beſuch in Deutſchland geſehen hätten, zum beider⸗ ſettigen Verſtändnis der Kameraden beitragen werde. Er ſei der Ueberzeugung, daß diejenigen am eheſten den Krieg verhüten könnten, die den Krieg ſelbſt mit ſeinen Schrecken miterlebt hätten. Er halte es für eine abſolute Notwendigkeit, der Jugend zu zeigen und zu lehren, was die Soldaten ſelbſt durch praktiſche Erfahrung in ſich aufgenommen hätten, und er betrachte es als eine Pflicht ſich ſelbſt, dem Vaterland und der Ziwiliſation gegenüber, das Er⸗ lebnis des Frontſoldaten in beſonders ſtarker Weiſe der Jugend nahezubringen. Das Wertvolle eines ſich gegenſeitigen Ken⸗ nenlernens hervorhebend, hielt der Redner einen Austauſch der Jugend der Frontſol⸗ daten für beſonders begrüßenswert. Sodann wandte ſich Kapitän Hawes mit humor⸗ vollen Worten zunächſt an den Oberbürgermeiſter, der wie er während des Krieges an den Kämpfen in der Nordſee teilgenommen hatte. Sodann ſprach er im Namen ſeiner Kameraden Reichskriegsopfer⸗ führer Ober lindober und allen denen, die ſich während ihres Aufenthalts in Deutſchland um ſie bemüht hätten und die Reiſe ſo intereſſant geſtal⸗ teten, den herzlichſten Dank aus. Zum Abſchluß des Empfangs ergriff dann Meichskriegsopferführer Oberlindober das Wort. Er erinnerte an die gemeinſam verleb⸗ ten Tage in Deutſchland und betonte, daß die eng⸗ liſchen und deutſchen Kameraden vom erſten Tage des Zuſammentreffens an bemüht geweſen wären, Kamerasdſchaft zu halten, und daß man auf dem Wege dieſer Bemühungen eigentlich Freund; geworden ſei. So ſtelle er ſich auch den Weg unſerer Völker vor. Aus dieſer Hochachtung heraus werde auch völ⸗ zerrechtlich das Verhältnis zwiſchen unſeren Staaten ſich geſtalten. Dem Leiter der engliſchen Aboroͤnung, Major Fetherſtone⸗Godley, dankte er, daß er ſo be⸗ veitwillig auf alle die Dinge eingegangen ſei, die er während des Deutſchlandbeſuchs gezeigt habe, zumal in ihrem Lande von Her deutſchen Heimat des öfte⸗ ren ein ganz falſches Bild vermittelt wurde. Er habe den Gäſten auch das Konzentrations⸗ lager in Dachau gezeigt, und ſie hätten dort ſehen können, daß alles das, was der neue Staat auf dieſem Gebiet tue, nicht der Zer⸗ ſtörung, ſondern dem Schutz des Lebens diene. Genau ſo ſehe er die Aufgabe unſerer Zukunft. Jetzt ſollen ᷑iejenigen, ſo betonte der Reichskriegs⸗ opferführer u. a. weiter, die im Krieg die Waffen gegeneinander geführt haben, ſich zuſammenſchlie⸗ ßen, nicht um ſich erneut zu bekämpfen, ſondern um das Leben der Beſten ihres Volkes zu erhalten. Der Reöͤner ſprach die Ueberzeugung aus, daß die Gäſte alles das, was ſie in dieſen Tagen hier in Deutſch⸗ land erlebten, in ihrem Volk weiterverbreiten wer⸗ den. Er überreichte ihnen ſodann die goldene Ehren⸗ nadel oöer NS Os und bat ſie, dieſes Ehrenzeichen nicht nur als Andenken, ſondern auch als Verpflich⸗ tung für die ſpätere Zukunft entgegenzunehmen. Mit den Worten: Wir ſtehen zu Ihnen, ſtehen Sie zu uns— ſchloß Reichskriegsopferführer Oberlindober ſeine Ausführungen. Major Fetherſtone⸗Godley dankte bewegt für dieſe Ehrung. Nach dem Empfang trugen ſich die engliſchen Gäſte in das Goldene Buch der Staoͤt Köln ein. Rückreiſe der engliſchen Frontkämpferabordnung — Köln, 23. Juli. Die Aboroͤnung»der Britiſh Legion trat am Dienstagnachmittag mit dem fahr⸗ planmäßigen FD-⸗Zug nach Holland um 17,17 Uhr von Köln die Rückfahrt in ihre Heimat an. Vor dem Kölner Hauptbahnhof hatten ſich große Menſchenmen⸗ gen eingefunden, die den britiſchen Frontſoldaten herzliche Abſchiedsgrüße darbrachten. Pariſer Bankiers verſpekulierten 25 Millionen Franken — Paris, 23. Juli. In den Räumen der Tra⸗ pvellers⸗Bank, die wegen betrügeriſcher Spe⸗ kulationen ihrer Inhaber ihre Schalter ſchließen mußte und deren Direktor das Weite geſucht hat, fand Dienstag durch den Unterſuchungsrichter und Bankſachverſtändigen eine erſte Beſtandsaufnahme ſtatt. Das Ergebnis iſt für die Gläubiger der Bank und für die Kunden, die in den erſten Pariſer Ge⸗ ſellſchaftskreiſen zu ſuchen ſind, ſehr betrüblich, denn die Paſſiven überwiegen um 25 Millionen Franken. In einem Geldſchrank fanden die Be⸗ amten zu ihrer Ueberraſchung noch 250 000 Franken in bar, die der Direktor bei ſeiner eiligen Flucht beim Kofferpacken überſehen hatte. Wieder ein politiſcher Mord in Sowjetrußland — Moskau, 23. Juli. Wie die„Prawda“ be⸗ richtet, hat ſich in der Nähe von Krasnofarſk in Sibirien wieder ein politiſcher Mord ereignet. Der zorſitzende einer Kollektivwirtſchaft wurde ermordet aufgefunden. Vier Täter, die ehemalige Groß⸗ bauern ſein ſollen, wurden verhaftet. Der Veſup einſt und jetzt — Rom, im Juli. „Neapel fündigt, Torre muß bezahlen“, lautet ein altes, neapolitaniſches Sprichwort. Es beſagt, daß das unmittelbar am Fuße des Veſuvs gelegene Städt⸗ chen Torre di Greeo von Ausbrüchen des feuer⸗ ſpeienden Berges gefährdet wird, während das ferner gelegene, große Neapel ſeinen Vergnügungen nach⸗ gehen kann, ohne die Strafen des Himmels, als deſ⸗ ſen Vollſtrecker der Veſup gedacht iſt, befürchten zu müſſen. Die Neapolitaner haben ſich an ihren unheim⸗ lichen Nachbarn gewöhnt, obwohl ſie immer wieder an ſeine gewalttätige Nähe erinnert werden, und obwohl die Ruinen von Pompeji, Stabiae und Her⸗ culaneum beredte Zeugen ſeiner Tätigkeit ſind. Aber ſelbſt die Weinbauern von Terzigno, Boscotrecaſe und Boscoreale ziehen auf den Hängen, aus deren Inneres dumpfes Murren und Grollen dringt, un⸗ erſchrocken den eoͤlen„Laerimae Chriſti“, bauen Aprikoſen und Kaſtanien. Während Aſchenkegel und neue Lava ganz unfruchtbarer Boden ſind, iſt die alte und verwitterte Lava um ſo fruchtbarer. So erklärt ſich die unermüdliche Tätigkeit dieſer Men⸗ 8 ſchen, denen doch ein einziger größerer Ausbruch mit ſeinen glühenden Lavamaſſen leicht ihre Heimſtatt und die Frucht jahrelanger Mühen zerſtören, ja das Leben ihrer Familien bedrohen kann. Die Bürger von Neapel aber haben dem Zug der Zeit folgend aus der Tätigkeit des Veſuys ein ein⸗ trägliches Geſchäft gemacht. Fremdenverkehr — das iſt die Parole! Sei einigen Wochen iſt der Berg in verſtärkter Tätigkeit. Aus dem Hauptkrater brechen Wolken von Lava und Lapilli, und eine kleine Nebenöffnung(bocca] hat ſich die unterirdi⸗ ſche Gewalt gebrochen. Die Geräuſche, das Donnern und Poltern wurden durch Radio in alle Welt über⸗ tragen; italieniſche und ausländiſche Zeitungen grif⸗ en die Sache auf— und der Erfolg blieb nicht aus. Amerikaner, Engländer, Franzoſen ſtrömten herbei. Alltäglich fahren morgens und abends, wenn die Hitze nachgelaſſen hat, die roten Autobuſſe auf der großen Autoſtraße aus Neapel heraus und erklim⸗ 0 orglos in Serpentinen den gefährlichen Berg. Das Schauſpiel iſt in der Tat herrlich Von der Autoſtraße nach Pompeji, von Neapel, von Stabiae aus erkennt man deutlich die roten Feuer⸗ ſtröme, und nachts ſteht von allen Seiten ſichtbar der lohende Feuerſchein über dem Berg. Am ein⸗ drucksvollſten iſt aber das Bild von Pompeji. Wem es gelingt, mit Erlaubnis der Muſeums verwaltung zu ungewohnter Nachtſtunde die Totenſtadt zu be⸗ ſuchen, der genießt vom alten Forum oder vom Ju⸗ pitertempel einen Blick auf den Berg, der ſich wohl jedem Menſchen dauernd einprägt. Es gehört nicht allzuviel Phantaſie dazu, ſich jene Schreckensnacht des Jahres 79 nach Chriſti auszumalen, in der Lava⸗ ſtröme und Aſchenwolken die blühenden Badeorte des kaiſerlichen Pompeji, Hereulaneum und Stabiae begruben. Wenn man zwiſchen den geborſtenen Säu⸗ len ſteht und den Untergang der oͤrei Städte wie⸗ der mitzuerleben glaubt, dann erſcheint das Treiben der reichen und reiſeluſtigen Amerikaner, die jetzt in Neapel ſo vielen anderen Senſationen eine neue hinzufügen, faſt frivol. Die Neugierigen von heute haben die Lehre aus dem Altertum vergeſſen. Die Römer glaubten, der Veſuv ſei erloſchen. Herrliche Kaſtanienwälder reich⸗ ten bis zum Gipfel des Berges hinauf. In ihnen ſammelte der flüchtige Sklave Spartacus die auf⸗ ſtändigen Scharen, mit denen er die mächtige Roma bedrohte. Am Meeresſtrand blühte die reiche Stadt „Neapolis“, die„Neuſtadt“, meiſt von koloniſierenden Griechen gegründet. In Pompeji, Stabiae und Her⸗ culanum erholten ſich Senatoren und Patrizier von Rom und Neapel von den heißen Sommerwochen der großen Städte. Berg zu furchtbarem, neuen Leben er⸗ wachte und Grauen, Tod und Verwüſtung über die lachenden Gefilde ergoß. Wenige Jahrhunderte ſpäter waren die Hänge des Veſuvs wiederum Schauplatz welthiſtoriſchen Geſchehens. Unter der Führung ihres letzten Königs Teja kämpften die Reſte des Gotenvolkes heldenmütig gegen die erdrückende Uebermacht des byzantiniſchen Feldherrn Narſes ihren letzten Kampf. Nach der Schlacht am Veſur verſchwanden die Oſtgoten, der begabteſte germaniſche Stamm der Völkerwanderungsseit, ſpurlos im Dun⸗ Bis plötzlich der totgeglaubte kel der Geſchichtsloſigkeit. Im Jahre 553 waren die Oſtgoten dem genialen Narſes endgültig erlegen. Zweimal aber hatte kurz vorher der Veſuy ſich in gewaltigen Eruptionen entladen; in den Jahren 472 und 512. Das alles iſt lange her, und die Hotel⸗ beſitzer von Neapel und ihre amerikaniſchen Gäſte mögen es wohl vergeſſen haben. Aber die Weinbauern von Torre di Greco, Terzigno und Boscoreale haben die großen, von Erdbeben begleiteten Ausbrüche von 1872 und 1906 nicht vergeſſen. Sie wandten ſich ſorgenvoll an das ſtaatliche Obſervatorium, das, ſeit 1841 in⸗ zwiſchen mannigſach moderniſiert, auf dem Veſuv er⸗ richtet iſt. Sie erhielten beruhigende Auskunft: Der Veſup iſt fetzt in einer der vier⸗ bis dreißigjährigen Eruptionsperioden, die an ſich durchaus harmlos verlaufen können. Die Ausbrüche wiederholen ſich —— Griechenland wieder Königreich? Von unſerem Londoner Vertretegz 5 London, 23. Julk. Während in Griechenland die Vorbereitungen für die Volksbefragung getroffen werden, finden in Lon⸗ don Beſprechungen zwiſchen dem Oberbürgermeiſter von Athen, Kotzias, und dem Exkönig Georg über eine eventuelle Rückkehr des Monarchen und eine Wiederaufrichtung der Monarchie ſtatt. Im Laufe des geſtrigen Tages hatten beide eine ſechsſtündige Unterredung, ſie wird heute ſortgeſetzt. Da über dieſe Beſprechung ſtrengſtes Stillſchweigen bewagrt wird, und die Verwaltung des Hotels, in dem die Beſprechungen ſtattfinden, alles tut, um die Ver⸗ handlungen mit dem Schleier des Geheimniſſes zu umgeben, läßt ſich bis zum Augenblick Beſtimmtes nicht ſagen. Man wird jedoch annehmen dürfen, daß der König in Ruhe die Volksbefragung abwarten und dann ſeine Entſcheidungen treffen wird. Ge⸗ rüchte wollten wiſſen, daß auf dem Flugplatz von Croydon ein großes Flugzeug ſtartbereit ſtehe, um den König innerhalb weniger Stunden nach Athen zu bringen. Wie wir jedoch erfahren, entſprechen dieſe Gerüchte nicht den Tatſachen. Der König ſcheint nicht das Beiſpiel Carols von Rumänien nachahmen zu wollen. Er läßt in London jegliche Putſchabſichten dementieren. 16 Verletzte eines Verkehrsunfalls — Dresden, 23 Juli. Am Dienstagnachmittag gegen 13 Uhr verunglückte eine aus Prag mit einem Autobus kommende ſpaniſche Reiſegeſell⸗ ſchaft aus Barcelona auf dem Reichsplatz in Dresden. Der Autobus, der mit 21 Perſonen beſetzt war und eine Geſchwindigkeit von etwa 45 Stunden⸗ kilometern hatte, geriet, als er einer entgegenkom⸗ menden Straßenbahn ausweichen wollte, ins Schleu⸗ dern und ſtürzte um, wobei er die Straßenbahn leicht ſtreifte. Von den Inſaſſen des Autobuſſes wur⸗ den 16 Perſonen verletzt. Sie wurden inz Krankenhaus oder zum Arzt gebracht. Soweit bis⸗ her feſtſteht, ſind ſie jedoch durchweg mit leichteren Verletzungen davongekommen. Brand in einer frauzöſiſchen Fabrik für Heeresbebarf — Paris, 23. Juli. Im Pariſer Vorort Saint Ouen brach in einer Fabrik, die für den Heeresbe⸗ darf arbeitet, ein Brand aus, der in den Zellſtoff⸗ lagern reiche Nahrung fand. Ein Raum, in dem 15 Arbeiter und Arbeiterinnen beſchäftigt waren, ſtand in wenigen Minuten in hellen Flammen. Eine Arbeiterin verbrannte bei lebenoͤigem Leibe, meh⸗ rere andere trugen lebensgefährliche Brandwunden davon. Boykottverſammlung amerikaniſcher Inden — Neuyork, 23. Juli. Eine Proteſtverſammlung jüdiſcher Verbände gegen Deutſchland die am Montagabend im Ballſaal des Hotels Pennſyl⸗ vania abgehalten werden ſollte, endete mit einer wilden Schlägerei, nachdem ein Redner einen Teil der Verſammlung als kommuniſtiſche Gang⸗ ſters bezeichnet hatte. Ordnung wieder herſtellen Rieſenfener in einer amerikaniſchen Whisky⸗ Brennerei — Neuyork, 23. Juli. In Peoria(Illinois) wur⸗ den die Fabrikanlagen einer der größten Whisky⸗ Brennereien der Vereinigten Staaten zum größten Teil durch ein Feuer zerſtört, das einer noch unauf⸗ geklärten Exploſion folgte. Der brennende Alkohol ſetzte auch noch andere Fabrikgebäude in Brand. Der Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ l Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eilſenbart- Lokalen Teil; Handelstell: 4. L. Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Süßweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil i. V. Dr. Fritz Hammes- Anzei und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich ſn Mannßeim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Mann- heimer Zeitung. Mannheim. R 1. 48 Schriftleitung in Berlin: Dr Fritz Fillies, W 35. Viktorlaſtraße 4a Geſ.⸗D.⸗A. Juni 1935: Ausgabe A u. B. 20 984 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto ſeit 1932 alljährlich, ohne irgendwelchen Schaden an⸗ zurichten. Die Eruptionsperioden werden von zwei⸗ bis vierjährigen Perioden abſoluter Ruhe unter⸗ brochen. Die Lavamaſſen, die ſeit 1932 aus dem Hauptkrater ausgeworfen werden, ergießen ſich in eine Art von Muſchel, die die Natur ſelbſt zum Schutz der tiefer gelegenen Ortſchaften und Obſtgär⸗ ten angelegt zu haben ſcheint, und erſtarren in dieſem Hochtal. Die Ausflüſſe aus den ſeitwärts herausgebrochenen Mündungen ſind ſo geringfügig, daß ſie noch in der vegetationsloſen Zone erkalten. Wer die Bevölkerung, die in Stärke von zwei Mil⸗ lionen Köpfen ringsum den Fuß des Veſuys be⸗ wohnt, bei ihrer zähen und tapferen Arbeit kennen⸗ gelernt hat, der wird ſich mit ihr über den beruhi⸗ genden Beſcheid des Obſervatoriums freuen. Dr. Heinz Holldack. Eine alte Operette neuinſzeniert Rudolf Dellingers„Don Ceſar“ im Nationaltheater In den neunziger Jahren des vorigen Jahrhun⸗ derts leierten es alle Drehorgelwalzen und pfiffen es Hinz und Kunz in den Gaſſen: das mächtig volks⸗ tümlich gewordene Ständchen„Komm herab, o Ma⸗ donna Tereſa“ aus Dellingers„Don Ceſar“. Dieſes gefällige und eingängige Bruchſtück läßt man ſich auch heute noch gefallen. Da es aber in Dellingers ſtofflich höchſt anſpruchsloſer, muſikaliſch wenig reiz⸗ voller Arbeit das einzige iſt, was von fern etwas wie Operettengeiſt verrät, ſo erhebt ſich die Frage, ob für die Wiederausgrabung des völlig vergeſſen geweſenen Werkes wirklich ein Anlaß gegeben war. Man wird das trotz des fühlbaren Mangels guter neuer Operetten verneinen dürfen. Auch die Bearbeitung Hans Weißbachs hat der viel zu opernhaft ſich geben⸗ den Partitur keine Schmetterlingsflügel verleihen können. So bleibt denn dieſe rechtſchaffen langwei⸗ lige und in keiner ihrer Phaſen irgend wie moti⸗ vierte Geſchichte der von einem windigen und einem ehrſamen Liebhaber umworbenen Donna Tereſa ein Objekt, aus dem ſich nur ſchwer die Funken des Er⸗ folges ſchlagen laſſen. Wohl verſpürt der Zuhörer als ins Kecke zielende Art des Böhmen Dellinger, aber das Ganze iſt trotz des geſchmacklich ſympa⸗ — 8 12 die ſaubere und anſtändige, ſtets mehr ins Biedere ee ee ere thiſchen Muſizierens in ſeiner trockenen Breite zn wenig zwingend, als daß dem Werke ein Dauererfolg auf der heutigen Operettenbühne beſchieden ſein könnte. Den Darſtellern und der umſichtigen Regie- führung Hans Beckers iſt es neben der muſtka⸗ liſchen Wiedergabe unter Leitung von Karl Klauß zu danken, wenn immerhin ein freundlicher Beifall die Mühen um eine verblichene Blüte lohnte. Alle Mitwirkenden ſtanden ſicher und richtig an ihrem Platz: Gertrud Gel ly als ſchön ſingende Tereſa, Hans Reichart als männlich⸗edler Don Ceſar, Küß wetter als ſein hochſtapelnder Nebenbuhler, Paula Stauffert in der wenig ergiebigen Rolle eines verliebten Pagen und Hans Becker, der al in dauerndem alkoholiſchen Dämmerzuſtand beſind⸗ licher Gefängnisaufſeher immerhin ſporadiſche Mög⸗ lichkeiten einer ſchmunzelnden Komik geſchickt aus zubeuten verſtand. Im weiteren einige auf gröbere Wirkungen eingeſtellte Rollen für Voiſin, Bart⸗ ling und Nora Lanuderich. Und Werner Wuthinor war ein hünenhafter Alkalde. Büß⸗ nenbilder(Karl Petry) und Koſtüme hatten die bunte Leuchtkraft des Südens. ſpielzeit, ſymptomatiſch für die noch immer hoff⸗ nungsloſe Situation der Gattung. G 0. Polizei mußte Ruhe und In Summa: ein flauer Ausklang der Operetten⸗ dige Mütt den 1 De te i,; desän die N. indivi les m Höher zwar lizeili. gelaſſe — Mittwoch, 24. Juli 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 334 Mannheim, 24. Juli. Kartei der erblich Belaſteten? Die neue Wohlfahrtspflege wird, wie Dr. Groot in dem Zentralblatt der NSDaAp für Gemeinde⸗ politik feſtſtellt, auf den Erkenntniſſen der Erblich⸗ keitslehre aufbauen und damit zugleich den Forde⸗ rungen der Raſſenhygiene entſprechen. Zum Stand⸗ punkt der Erhaltung der Raſſe ſei auch die För de⸗ rung der erbgeſunden Familie notwendig. Das Ziel beſtehe zunächſt darin, die Söhne und Töch⸗ ter aus erbgeſunden Familien zu veranlaſſen, nur in gleichartige Familien hineinzuheiraten. Auch müſſe durch den Ausgleich der Familien⸗ laſten die erbgeſunde kinderreiche Familie unterſtützt werden. Der Referent weiſt dann auf den hohen Anteil hin, den die Minderwertigen an den Wohl⸗ fahrts⸗ und Fürſorgeaufwendungen des Staates nach dem überkommenen Recht haben. Gewiß müſſe auch den minderwertigen Volksgenoſſen Hilfe zuteil werden. Soweit eine Fürſorge erforderlich bleibe, verlange die Raſſenhygiene aber eine Einſchrän⸗ kung und Unterſcheidung. Die Einſchrän⸗ kung beſtehe darin, daß man die Fürſorge für erblich Belaſtete der tatſächlichen Not jener angleicht, die die Mittel aufbringen müſſen. Die Unterſchei⸗ dung verlange, daß man jene, die durch die Fürſorge wieder zu lebens⸗ und arbeitstüchtigen Menſchen umgewandelt werden können, gegenüber den ande⸗ ren bevorzuge, bei denen dies unmöglich ſei. Es gehe nicht an, daß wir Geiſteskranke mit größe⸗ rem Aufwand unterbringen, als eine menſchenwür⸗ dige Behandlung verlange, und daß wir erbgeſunde Mütter vieler Kinder in Kellerlöchern veren⸗ den laſſen. Der Referent empfiehlt die Schaffung einer Kar⸗ tei, 8. B. in Verbindung mit dem Umbau der Stan⸗ desämter zu Familien⸗ oder Sippenämtern, in der die Minderwertigen regiſtriert werden. Einer individuellen Prüfung jedes einzelnen Fürſorgefal⸗ les müſſe es gelingen, die klare Trennung von Höher⸗ und Minderwertigen durchzuführen, und zwar auch innerhalb der kinderreichen Familien. Zu Anrecht beanſtandet Am 16. Juli brachten wir unter der Ueberſchrift: „Mit aller Strenge gegen die Verkehrsſünder“ u. a. in einem Bericht über eine amkliche Verkehrs⸗ prüfung, zu der die Preſſe hinzugezogen war, eine Nachricht über die Siſtierung eines Omnibuſſes der Oech wegen unzuläſſig großen, toten Gangs in der Steuerung. Wie wir erfahren, wurde die Steuerung des Omnibuſſes daraufhin ſowohl auf Veranlaſſung der OEG durch einen neutralen Fach⸗ mann als auch von der Polizeibehörde nochmals eingehend unterſucht und der tote Gang gemeſſen. Dieſer lag noch weit unterhalb derjenigen Grenze, die für Fahrzeuge dieſer Klaſſe zuläſſig iſt, ohne daß die Verkehrsſicherheit leidet. Da dͤas Lenkſpiel normal, der Omnibus vollkommen ver⸗ kehrsſicher und nicht zu beanſtanden war, wurde von der Polizeibehörde ſofort die Zulaſſung wieder zurückgegeben und der Omnibus— ohne daß an demſelben etwas zu ändern oder nach⸗ duarbeiten war— wieder zum Verkehr zugelaſſen. Darnach iſt alſo das Ergebnis der hei der Ver⸗ kehrskontrolle vorgenommenen Prüfung der Steue⸗ rung falſch geweſen. Die polizeilichen Maßnahmen waren unbegründet. Die dabei gefällten abſprechen⸗ den Werturteile entbehrten jeder Grundlage. Wir würden es bedauern, wenn die OCG als angeſehenes Verkehrsunternehmen durch den Be⸗ richt über die amtliche Verkehrskontrolle in ungün⸗ ſtiges Licht gekommen ſein ſollte. Es dürfte allge⸗ mein bekannt ſein, daß die Omnibuſſe der Oe entſprechend den Vorſchriften des Kraftfahrlinienge⸗ ſetzes und der Reichsſtraßenverkehrsordnung einer laufenden, außerordentlich gewiſſenhaften Unterhal⸗ tung und Prüfung unterliegen und daß ihre Ver⸗ kehrsſicherheit bisher weder im Betrieb noch bei po⸗ lizeilichen Kontrollen je etwas zu wünſchen übrig gelaſſen hat. Mil dem Dieſel⸗Elektrozug unterwegs Ab heute ſtellt die Reichsbahndirektion Karlsruhe einen neuen Fahrzeugtyp in Dienſt, den Dieſel⸗elektriſchen Triebwagenzug. Der erſte hat Mittwoch früh bereits die erſte fahr⸗ plaumäßige Fahrt nach Offenburg angetreten; im Laufe desſelben Tages wird der neue Fahrzeugtyp Heilbronn, Mannheim und Heidelberg beſuchen. Aus dieſem Anlaß veranſtaltete die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe mit dem Dieſel⸗Elektrozug eine Probefahrt für geladene Gäſte, unter beuen auch die Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda vertreten war. Blau wie Seide, da und dort mit ſilbrigem Weiß beſtickt, ſpannte ſich der Sommerhimmel über das Hügelland des Kraichgaues, als erſtmals einer der auf den Strecken Karlsruhe Mannheim Heidelberg, Maunheim Heilbronn, ſowie Karlsruhe Heilbronn eingeſetzt werden. Sie ſollen nach dem großzügigen Plan der Hauptverwal⸗ tung der Reichsbahn häufigere Fahrgele⸗ genheit und raſchere Beförderung ermöglichen. Späterhin, noch in dieſem Jahre, ſollen die Züge mit größerer Motorleiſtung als die erſten bis jetzt angelieferten auch auf der Strecke Karlsruhe Konſtanz Verwendung finden. Die Züge, in denen man außerordentlich ruhig fährt, obwohl ſie in der Ebene eine Geſchwindig⸗ keit von 110 Kilometer in der Stunde erreichen kön⸗ nen, ſind ſehr beguem und ſchön einge⸗ neuen ödieſelelektriſchen Eil triebwa⸗ genzüge, mit Grün und Flaggen geſchmückt, aus der Karlsruher Bahnhofshalle rollte, und über Bret⸗ ten— Eppingen nach Heilbronn, und über Rappenau — Mannheim zurückfuhr. Die breiten Fenſter geſtat⸗ teten einen freien Blick auf die geſegneten Fluren, die weithin leuchteten vom hellen Gelb des ſchnitt⸗ reifen Roggens und glühten vom Kupferrot des körnerſchweren Weizens. Schnitter und Schnitterin⸗ nen grüßten und winkten und ſahen erſtaunt nach dem kleinen, nur aus zwei langen Wagen beſtehen⸗ oͤen Zug, der behende durch das Gelände glitt und den keine Lokomotive zog. Dieſer Zug gehörte zu den acht Dieſeltrieb⸗ wagen, die von der Hauptverwaltung der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft dem Bezirk der Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe zugeteilt worden ſind und nun Photo: Deutsche Reichsbahn richtet. und dem gangswagen zweiter Klaſſe Klaſſe, Raum für 68 Stehplätze und für Gepäck auf. Zwiſchen die acht Quergänge des Wagens ſind Sie beſtehen aus dem Maſchinenwagen Steuerwagen. Die Wagen ſind Durch⸗ und weiſen zuſammen 32 Plätze und 104 Plätze öritter die Abteile angebracht. Die Sitze im Maſchinen⸗ wagen ſind in der dritten Klaſſe Lattenſitze, im Steuerwagen ſind auch die Sitze dritter Klaſſe ge⸗ polſtert. Natürlich ſind die Wagen mit Warmwaſſer⸗ heizung verſehen und enthalten Waſchräume. Be⸗ leuchtung und Lüftung entſprechen denen in den neuen Eiſenbahnwagen. Das Ein⸗ und Ausſteigen geſchieht durch breite Schiebetüren, ähnlich wie bei den Wagen unſerer OE. Noch ein paar Anmerkungen über die techniſche Seite. Bei den dieſelelektriſchen Triebwagenzügen werden eee ere Arbeitsdienſt und Arbeitsdank In dem großen Saal der„Liedertafel“ verſam⸗ melten ſich ehemalige Angehörige des Arbeitsdienſtes, um ſich zu einer Ortsgruppe des„Arbeitsdankes“ zuſammenzuſchließen. Der Gruppenobmann der Gruppe 276 Durlach, Feldmei⸗ ſter Dünnwald, ſprach in zündenden Ausführun⸗ gen über„Arbeitsdienſt und Arbeitsdank“ um zu⸗ nächſt darzulegen, wie die deutſche Jugend nach der Machtübernahme durch den Führer in eine Organi⸗ ſation hineingeſtellt wurde, die Arbeit am deutſchen Boden leiſtete. Hier lernte man das deutſche Volk kennen. Habe doch mancher im Arbeitsdienſt zum erſtenmal richtig den Sinn der Kameradſchaft er⸗ faßt, zumal er ſich in den Dienſt des ganzen Volkes ſtellte und weder nach Geld noch Gut fragte. Die Leiſtungen an den Bauſtellen ſeien die beſten Zeu⸗ gen und man brauche nur nach der Thingſtätte auf dem Heiligenberg zu ſehen, wo der Arbeitsdienſt ſeine ſchönſte Aufgabe gefunden habe. In gleicher Weiſe eindrucksvoll ſei das große Arbeitsdienſtwerk der Pfinz⸗Saalbach⸗ Korrektion und ſelbſt die kleinſten Bauſtellen würden ſtets daran erinnern, was der Arbeitsdienſt geleiſtet habe. Was im Arbeitsdienſt gelernt worden ſei, ſolle jetzt im Arbeits dank ſeine Vertiefung erfahren. Vor allem müſſe der frühere Arbeitsdienſtmann ſtolz darauf ſein, die Schule der Nation durchlaufen zu haben. Er könne überall ein wertvoller Helfer ſein und z. B. auch dem Betriebsführer an der Ge⸗ ſtaltung der Kameradſchaftsabende helfen. Im Ar⸗ beitsdamk ſolle das Kameradſchaftsgefühl weiter⸗ leben, wie auch Disziplin und Kameradſchaft in jeder Weiſe gepflegt werden würden. Der Arbeitsdauk habe die Aufgabe, auf einem neuen Weg den Sparſinn wieder zu wecken. In einem beſonderen Sparſyſtem liege die Mitgliedſchaft begründet. Die Schulungsabende ſollten niemals zu Bier⸗ abenden werden, ſodern ſollen das vertiefen und neu erleben laſſen, was man beim Arbeitsdienſt täglich erleben durfte. In dieſem Sinne müſſe der Arbeits⸗ dank eine Zelle für die künftige Arbeit werden und den Marſchweg einſchlagen, den der Führer weiſt. Betriebszellenobmann Konrad von der Firma Vö⸗ gele forderte mit eindrucksvollen Worten zu ehrlicher Kamergoͤſchaft und treuer Gemeinſchaft auf. Er ver⸗ ſprach auch, mitzuhelfen, daß diejenigen Kameraden vom Arbeitsdank, die bis jetzt noch keine Arbeit ge⸗ funden haben, möglichſt raſch in Arbeit und Brot gebracht werden können. Nachdem die Zuſammenſetzung der Gruppe Mann⸗ heim vollzogen war, wurde gleich praktiſche Arbeit geleiſtet, es konnte vielen früheren Arbeitsmännern die Vermittlung einer Arbeitsſtelle beſtimmt zuge⸗ ſagt werden. Man beſtimmte ſogar gleich einen Ter⸗ min, an dem ſie ihre Papiere in Mannheim einrei⸗ chen können. Der Verlauf der Verſammlung ließ erkennen, daß man mit feſten Händen zu⸗ packt und gewillt iſt, wirklich auch etwas zu leiſten. Nad die Motorkräfte zunächſt in elektriſche Energie um⸗ gewandelt und mit Gleichſtrommotoren auf die Trieb⸗ achſen übertragen. Der Zug, der insgeſamt eine Länge von über 39 Meter hat, beſteht aus einem vierachſigen Maſchinenwagen und einem ebenfalls vierachſigen Steuerwagen. Der Maſchinenwagen enthält alle Maſchinen und Appa⸗ rate ſowie die Steuer⸗ und Meßeinrichtungen. Die Maſchinenanlage beſteht aus einem zwölfzylindrigen Zweiwellendieſelmotor, einem Hauptgenerator, einem Hilfsgenerator, zwei Fahrmotoren und einer Bat⸗ terie. Der Fahrer am Führerſitz kann alle in der Stirnwand angeoroͤneten Apparate bequem bedienen, ohne von der Beobachtung der Strecke und Signale abgelenkt zu werden. Das iſt aber für die Sicherheit des Fahrens— auf die bekanntlich die Reichsbahn ſtets allergrößtes Gewicht legt— von ebenſo großer Bedeutung wie oöͤie Bremſen⸗ und Totmannein richtung. Die mehr⸗ löſige, ſelbſttätige Druckluftbremſe ermöglicht, den Zug im Gefahrfalle bei einer Höchſtgeſchwindigkeit von 110 Km. in 30 Sekunden auf einem Bremsweg von 450 Meter anzuhalten. Gebremſt wird nicht mit Klötzen auf den Laufflächen der Räder, ſondern die Bremskräfte wirken auf die zwiſchen den Rädern auf den Achſen befeſtigten Bremstrommeln. Da der Wagenzug auch einmännig beſetzt werden kann, iſt eine Totmanneinrichtung verwendet, die mit den Fahrſchaltern und der Druckluftbremſe der⸗ art in Verbindung ſteht, daß, ſolange der Fahr⸗ ſchalter vom Wagenfahrer niedergedrückt wird, die Einrichtung in Bereitſchaft iſt; wenn aber der Druck 8 Sekunden unterbrochen wird, ſchaltet der Apparat die Bremſe ein, unterbricht den Steuerſtrom und bringt ſo den Zug zum Stehen. Der Stillſtand des Zuges wird auf dieſe Weiſe auf ebener Strecke nach 36 Sekunden und einem Bremsweg von 620 Meter erreicht. Eine Handdruckölbremſe vervollſtändigt die Bremsausrüſtung des Triebwagenzuges. Die Wagen ſind ſo eingerichtet, oͤaß nicht nur im Maſchinenraum an der Stirnſeite ein Fahrer⸗ ſtand vorhanden iſt, ſondern ein gleichartiger befin⸗ det ſich am anderen Ende des Maſchinenwagens und im Steuerwagen, ſo Jdaß der Zug von beiden Enden aus bedient werden kann, ohne vorher umgeſetzt zu werden. Die Züge ſind im Betrieb ſparſam. So erfordert der Kilometer bei der vorgeſehenen Geſchwindigkeit, die etwa bei 80 Kilometer liegt, einen Brennſtoffaufwand von 700 bis 800 Gramm, mit anderen Worten: der in dem Maſchinenwagen mitgeführte Brennſtoffvorrat von 1000 Liter reicht zweimal für den Weg Mannheim— Baſel und zurück. Es iſt, um es noch einmal zu ſagen, ein ſehr angenehmes, ruhiges und ſauberes Fahren in oieſen Zügen, die bald auf den genann⸗ ten Strecken zur gewohnten Erſcheinung gehören werden. Der 24. Juli iſt der Tag, an dem ſie in den regelmäßigen Betrieb eingeſtellt werden, nachdem die geſtrige Fahrt der Preſſe Gelegenheit gab, ſich mit ihren Vorzügen vertraut zu machen. Dieſe leich⸗ ten und ſchnellen Züge werden nicht nur eine Verbeſſerung des Zugverkehrs bringen, ſondern neuen Anreiz zum Fahren geben. 8 Achtung! Teilnehmerinnen der Kö-Sportkurſe! Alle in den ſtädtiſchen Schulturnhallen laufenden Kurſe fallen wegen Abweſenheit der Hausmeiſter während den Schulferien ans, bis auf die Kurſe in Fröhl. Gymnaſtik und Spiele in der Turnhalle der Liſelotteſchule, jeweils Mittwochs und Freitags. Die Teilnehmerinnen der ausfallenden Kurſe wol⸗ len ſich au dieſen beiden Kurſen, oder aber an dem Montags auf dem Hauptſpielfeld im Stadion lau⸗ fenden Kurſus beteiligen. a Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte geſtern Herr Adolf Michl mit ſeiner Ehefrau geb. Schall⸗ maier, Alphornſtr. 42. Den langjährigen Beziehern herzliche Glückwünſche! nie Fanfarenbläſer des Jungvolks. Am 55. Juli beginnen die Poſtanſtalten mit dem Verkauf eines neuen Poſtwertzeichens, das die Deutſche Reichspoſt aus Anlaß des Welttreffens der Hitler⸗ Jugend herausgibt. Das Markenbild der beiden Werte zu 6 und 15 Pfennig ſtellt einen Fanfaren⸗ bläſer des Jungpolks dar, deſſen Entwurf von dem Münchener Maler Diebitſch ſtammt, der kürzlich die vier Gedenkmarken zur Hundertjahrfeier der Deut⸗ ſchen Reichsbahn ſchuf. Die Freimarken, die in Raſtertiefdruck auf Papier mit Waſſerzeichen„Haken⸗ kreuze“ hergeſtellt ſind, können auch im Verkehr mit dem Ausland benutzt werden. immer nach der Zigarette, die Ihnen gefällt. Millionen Raucher im Reiche, die auch suchten, rauchen längst 4. Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juli 1993 0 kleinen franzöſiſchen dem Remiremont haben ſich in der letzten Zeit — In Städtchen auffallend viele Brände ereignet. Allein in den letzten drei Wochen kam es zu vier Großfeuern. Offenſichtlich lag jedesmal Brandſtiftung vor. Die Polizei ſuchte und ſuchte, zunächſt aber ohne Erfolg. Endlich konnte dann der Täter aber doch verhaftet werden, und zwar in der Perſon de. 25jährigen René Galmiche, von Beruf— Feuerwehrmann. Wie konnte ausgerechnet dieſer Feuerwehrmann zum Brandſtifter werden? René Galmiche hat ein umfaſſendes Geſtändnis ab⸗ gelegt. Wie er erklärte, ſei er mit ſeiner Beför⸗ derung in keiner Weiſe zufrieden geweſen. Da er möglichſt bald Feuerwehrhauptmann werden wollte — ſchon wegen der ſchönen Uniform und um heiraten zu können, habe er ſich gedacht, er müſſe ſeinen Eifer Und ſeine Tüchtigkeit unter Beweis ſtellen. So ging er denn hin und zündete die Häuſer an. Selbſtver⸗ ſtändlich war René Galmiche immer der erſte, der Auf dem Brandplatz erſchien und einen gewaltigen Eifer bei den Rettungsarbeiten entwickelte. Gerade durch dieſen heiligen Eifer lenkte er jedoch den erſten Verdacht auf ſich. Die Kriminalpolizei ließ ihn insgeheim beobachten, und bei der fünften Brand⸗ ſtiftung wurde er dann, ehe das Feuerchen in Gang kam, feſtgenommen. * — Ein gefährliches Abenteuer hatte ein Kom⸗ mandant der National⸗Garde in Neuyork, General⸗ major George Leach, zu beſtehen. Der Generalmajor befand ſich in einem Zweiſitzer auf dem Fluge von Washington nach Santa Maria in Kalifornien, als über der Wüſte von Arizona plötzlich Feuer im Flugzeug ausbrach. Der Pilot Capt. Charles Cum⸗ ings bemühte ſich, einen Notlandungsplatz aus⸗ findig zu machen und rief dem General zu:„Hal⸗ ten Sie ſich bereit zum Abſpringen!“ General Leach verſtand nur das Wort„abſpringen“ und gehorchte ſofort. Sein Fallſchirm entfaltete ſich alsbald und brachte ihn ſicher zur Erde. Etwas ſpäter ſprang auch der Pilot ab und machte ſich nach ſeiner Landung ſofort auf die Suche nach ſeinem Begleiter. Während nämlich der Pilot nach kurzem Marſch eine Sied⸗ lung erreicht hatte, befand ſich der General in einer unbewohnten und unwegsamen Einöde. Die Suche hatte tagelang keinen Erfolg und ſo hegte man ſchon ernſte Beſorgniſſe um das Leben des Vermißten. Schließlich ſtellte es ſich aber heraus, daß der Ge⸗ neral nach vielſtündigem Umherirren von Cowboys bemerkt worden war, die ihn zu Pferd in ihre Un⸗ terkunftsbaracke mitgenommen und ihn auf das gaſt⸗ freundlichſte behandelt hatten. * — Ein Neuyorker Gericht wird ſchon in den näch⸗ ſten Tagen ſeine Entſcheidung über den Antrag der Witwe des Millionärs Duff⸗Frazier zu fällen haben, ob das Vermögen der 14jährigen Tochter aus dieſer Ehe zur Beſtreitung der Erziehung und des Unter⸗ halts dieſes Millionärskindes mit herangezogen werden darf oder nicht. Bei dieſer Gelegenheit er⸗ fährt man, wie unfaßlich luxuriös amerikaniſche Millionärstöchter, ſchon als Backfiſche ſogar, erzogen werden. Mrs. Duff⸗Frazier hat dem Gericht nach⸗ ſtehende Liſte über die Ausgaben für ihre Tochter eingereicht: Für Kleider jährlich 5400 Dollar; für Muſikunterricht 900 Dollar; an Schulgeldern 2250 Dollar; für Schlittſchuhlaufen und Tanzwergnügen 150 Dollar; das Gehalt für die Gouvernante beläuft ſich auf 2250 Dollar; der Privatſekretär der jungen Dame erhält gleichfalls ein Gehalt von 2250 Dollar; der Zahnarzt wird für 3600 Dollar jährlich in An⸗ ſpruch genommen; für den Arzt iſt jährlich ein Be⸗ trag von 2200 Dollar eingeſetzt; das Taſchengeld der jugendlichen Millionärstochter beträgt 1800 Dollar im Jahr, und für Reiſen und Ferienaufenthalte werden 10 000 Dollar jährlich angegeben. Dabei erklärte die Mutter, ſie wolle ihr Kind zur Spar⸗ ſamkeit erziehen Der i und Albert Lengen, Manchen Lallzche garten Kriminalroman von Franz Karl Wagner 2 2 Copyright by Seorg Müller „Und was ſoll ich in dieſer Angelegenheit tun fragte Pacou. f „Sie ſollen mir ſagen, warum ich dieſe Nacht in einer Art Betäubung auf der naſſen Erde eines Gar⸗ tenbeetes zugebracht habe.“ Der Polizeichef zuckte die Achſeln:„Um Ihnen dieſe Frage beantworten zu können, müßte ich vor allem wiſſen, in welchen Beziehungen Sie zur Fa⸗ milie Morell ſtehen. Denn ich bezweifle, offen ge⸗ ſagt, daß es nur freundſchaftlich harmloſe oder ge⸗ ſchäftliche Intereſſen ſind, die Sie in das Haus des Majors geführt haben. Sibyll Morell iſt eine ſehr ſchöne Frau, die man in letzter Zeit ſehr viel in Ihrer Geſellſchaft ſieht.“ „Ich ſtehe mit Major Morell auf beſtem Fuß und wenn ich zwiſchen meiner Bewunderung für ſeine Frau, die ich ganz offen eingeſtehe, und meinem heu⸗ tigen Erlebnis einen Zuſammenhang ahnen würde, ſo wäre ich wahrſcheinlich nicht hierhergekommen, ſondern hätte mir bei dem Gatten ſelbſt Aufklärung verſchafft. Aber ich habe dem Major nie Anlaß zu wirklicher Eiferſucht, die übrigens ſeinem Weſen gänzlich fremd iſt, gegeben.“ „Haben Sie Geſchäfte mit dem Major gemacht?“ fragte Marcel Pacou. „Sie ſind völlig belanglos für dieſe Angelegen⸗ heit“, ſagte Gerron zögernd. „Morell iſt vermögend?“ „Ob er bedeutende Barmittel beſitzt, weiß ich nicht, jedenfalls repräſentieren ſeine Sammlungen und ſein Haus einen bedeutenden Wert.“ Pacou ſah Gerron forſchend an. Der Filmſchau⸗ ſpieler machte einen verzweifelten Eindruck, und dem Polizeichef ſchien es, daß Gerron manches verſchwie⸗ gen hatte. Warum? Fürchtete er etwas, eine große Aus Moskau kommt die Meldung von einer ſeltſamen Lebensrettung zwiſchen Himmel und Erde, die von einem Fallſchirm⸗Piloten ausgeführt wurde. Er packte während des Sprunges einen abſtürzenden Kameraden und brachte ihn in ver⸗ zweifelter Anſtrengung wohlbehalten zur Erde. In Rußland wird im Rahmen der Luftauf⸗ rüſtung der Ausbildung von Fallſchirm⸗Piloten große Bedeutung beigemeſſen. Man bemüht ſich, aus dem Fallſchirmabſpringen einen Volks⸗ ſport zu machen. So werden auf einzelnen Flug⸗ übungsplätzen nicht nur ganze Kompanien von Rot⸗ gardiſten, ſondern auch männliche und weibliche Mit⸗ glieder der Jugendorganiſationen zu der Ausübung oͤieſes„Sports“ herangezogen. Allerdings klappt es dabei mit der Organiſation und der Beachtung der Sicherheitsvorſchriften nicht immer. Schwere Un⸗ glücke ſind daher an der Tagesoröͤnung. Ein nicht geringer Teil dieſer Unglücksfälle kommt auf das Konto leichtſinniger Piloten, die ſich gegen⸗ ſeitig an Tollkühnheit zu überbieten verſuchen. Erſt kürzlich iſt ein offizieller Erlaß gegen ͤie„Dummen⸗ jungenſtreiche in der Luft“ herausgekommen. Er hat aber, wie es ſcheint, keinen beſonderen Eindruck gemacht. be ee Beſonderer Beliebtheit beim ruſſiſchen ſchirmſport“ erfreuen ſich gleichzeitig ausgeführte Maſſenabſprünge. Bei einem ſolchen Maſſenabſprung hat ſich nun folgendes ereignet: Der Pilot Nos⸗ koff hatte ſich nach dem Kommando zum Abſprung ordnungsgemäß aus ſeinem Sitz geworfen. Aber offenbar waren ihm die Nerven durchgegangen, denn unmittelbar darauf zog er auch ſchon die Reiß⸗ leine, die ſeinen Fallſchirm entfaltete. Ein Luftzug erfaßte die Seidenhülle, riß ſie hoch und ſtülpte ſie über die Schwanzkufe des Flugzeugs. Das Flugzeug erlitt einen gewaltigen Ruck und wäre beinahe zum Abſturz gebracht worden. Die Kufe zerſchnitt ſchließ⸗ lich den Fallſchirm und Noskoff fiel nunmehr wie ein Stein in die Tiefe. Die Zeugen dieſes Vorfalles unten auf dem Flugplatz ſahen den unglücklichen Piloten bereits zerſchmettert. Aber da geſchah etwas Seltſames. Noskoff ſchlug im Fallen auf den bereits geöffneten Ausſage vermied, weil er Frau Morell nicht kom⸗ promittieren wollte. 5 „Ueberdenken Sie nochmals die Angelegenheit, Herr Gerron, und dann erzählen Sie mir die Wahr⸗ heit!“ Gerrons Augen wurden ſtarr, als ſehe er etwas Schreckliches:„Ich kann nichts anderes ſagen ich weiß nichts. Dringen Sie nicht in mich.“ „Sie haben um 7 Uhr morgens den Garten Mo⸗ rells verlaſſen und ſind erſt nach 9 Uhr hierhergekom⸗ men. Sie waren auch nicht zu Hauſe. Sonſt hätten Sie ſich umgezogen. Sie begreifen, daß ich gerne wiſ⸗ ſen möchte, wo Sie ſich in der Zwiſchenzeit aufge⸗ halten haben!“ In Gerrons Geſicht lag ein grenzenloſes Erſtau⸗ nen und er blickte mehrmals nach den Zeigern der großen Bürbuhr und dann wieder auf ſeinen Chro⸗ nometer. „In der Tat“, murmelte er,„es ſind zwei Stun⸗ den vergangen, zwei ganze Stunden..! Können Sie mir ſagen, Herr Präfekt, wie lange man von der Villg Morells ins Präſtdium geht?“ „Wenn Sie langſam gehen, etwa dreißig Minu⸗ ten. Es bleibt daher noch immer eine reſtliche Zeit von eineinhalb Stunden.“ Die Hände des Filmſchauſpielers krampften ſich an der Lehne des Seſſels feſt. Er wollte etwas ſagen, aber erſt nach Minuten, in denen er mühſam nach Faſſung rang, antwortete er: „Ich weiß nicht, wo ich in dieſer Zeit war 1 „Wiſſen Sie, Gerron, wenn man mir heute mel⸗ den würde, daß dem Ehepaar Morell in dieſer Nacht etwas zugeſtoßen iſt, würde ich Sie ohne Bedenken verhaften laſſen.“ „Warum fürchten Sie etwas für Morell, warum nicht für einen anderen, für mich oder..“ . „Morells haben ein Telephon. Ueberzeugen Sie ſich doch, daß das Ehepaar ſich beſter Geſundheit erfreut!“ Als Gerron aufſtand und nach ſeinem Hut griff, war der Kriminalchef einen Augenblick entſchloſſen, ſeinen Beſucher wirklich zurückzubehalten. Dann beſann er ſich jedoch. Der Filmſchauſpieler reichte Herrn Pacou die Hand:„Es war unnbtig, daß ich Ste beläſtigt habe“, Gefahr, oder waren es doch nur überarbeitete Ner⸗ ven? Noch eher war anzunehmen, daß er eine nähere erklärte er plötzlich.„Ich hoffe, Sie werden ſich nicht mehr mit meiner Perſon beſchäftigen müſſen!“ „Fall⸗ Grünflächen und Waſſerbecken hat man ſich vom Berliner Zoologiſchen Garten Schwimm⸗ und Watvögel ausgeliehen. ettung awisclien timmel uncl&de Fallschirmspringer fängt abstürzenden Kameraden auf Ein eigenartiges Bild von der Berliner Sommerblu men hau, die jetzt eröffnet wurde. Zur Belebung der eine Reihe maleriſcher (Scherls Bilderdienſt,.) Fallſchirm eines ſeiner Kameraden, des Piloten Kra⸗ ſtkoff, der mit ihm faſt zu gleicher Zeit aus einem anderen Flugzeug abgeſprungen war. Der Abſturz wurde durch dieſen leichten Zuſammenprall um einiges abgeſchwächt und da ſich auch noch die Schnüre des zerfetzten Fallſchirmes mit denen des geöbffneten Fallſchirms verwickelten, gelang es Kraſikoff, ſeinen abſtürzenden Kameraden an der Bruſt zu packen und ihn feſtzuhalten. Kraſikoff hatte zwar nicht beobachten können, wie der Fallſchirm Noskoffs zerriſſen wurde, erkannte aber blitzſchnell, daß ſein Kamerad verloren war, wenn er nicht helfen konnte. Die Situation wurde von Sekunde zu Sekunde bedrohlicher, denn die dop⸗ pelte Laſt war für den einen Fallſchirm zu groß. Engumſchlungen ſtürzten die beiden Männer faſt ſo ſchnell, als hätten ſie keinen bremſenden Fallſchirm. „Reiß Deinen Reſervefallſchirm auf!“ ſchrie Kraſikoff keuchend. „Das iſt unmöglich“, ſchrie Noskoff, nachdem er mehrere Sekunden lang verſucht hatte, der Anwei⸗ ſung nachzukommen. Knapp zweihundert Meter trennten ſie beide noch vom Erdboden. war die geiſtesgegenwärtige Antwort Kraſikoffs. Wie⸗ der vergingen koſtbare Sekundenbruchteile. Plötzlich ſpürte Kraſikoff unter den Achſeln einen entſetzlichen Schmerz, ſo daß ihm ſein hilfloſer Kamerad faſt ent⸗ glitten wäre. Der Reſervefallſchirm hatte ſich entfaltet und hemmte ruckartig die Fall⸗ geſchwindigkeit. Es war auch die höchſte Zeit. Der Aufprall auf die Erde war noch heftig genug, aber doch nicht ſo ſtark, um die beiden Piloten ernſtlich zu verletzen. Selbſtverſtändlich gab es großen Jubel auf dem Flugplatz über die beherzte Rettungstat. Vor allem war es Kraſikoff, der gefeiert wurde, denn er hatte ſich ja ſelbſt in ſchwerſte Lebensgefahr gebracht, als er den Abſtürzenden umklammerte und ihn auch nicht losließ, als ſie beide abzuſtürzen drohten. Daß Noskoff mit dem Leben davonkam, wird allgemein als ein ganz ſeltener Zufall angeſehen, bei dem die Ausſichten eins zu einer Million für den Tod ſtanden. Er verſuchte zu lächeln, aber es gelang ihm nicht recht. Als er durch die Tür trat, waren ſeine Schritte unſicher, er wankte. Der Polizeichef hob den Hörer ſeines Tiſchtele⸗ phons und erteilte einige Aufträge. Major Morell war erſtaunt, als in dieſem Augen⸗ blick ein großer Blumenſalon bei ihm anfragte, ob die geſtern gemachte Beſtellung in ſeine Villa geſchickt werden ſoll. Er erwiderte dem Fräulein des Ge⸗ ſchäfts, daß es ſich um einen Irrtum handeln müſſe, er habe nichts beſtellt. „Vielleicht Ihre Frau, Herr Major?“ „Einen Augenblick, ich werde mich erkundigen.“ Um die Beamtin, die von der Polizeizentrale aus dieſes fingierte Geſpräch führte, ſtanden mehrere Kommiſſare und hörten geſpannt an verſchiedenen Telephonen mit. Major Morell kam nach einigen Augenblicken zu⸗ rück und ſagte:„Nein, es iſt beſtimmt ein Irrtum. Auch meine Frau hat nichts beſtellt.“ Seine Stimme klang vollkommen ruhig. Im Hauſe Morells ſchien ſich alſo nichts ereignet zu haben. Das Ergebnis des Geſpräches wurde ſofort dem Chef gemeldet. Herr Pacou hatte zwar nichts anderes erwartet, aber er war nun doch etwas be⸗ ruhigter. Dem Poliziſten, der ihm die Meldung überbrachte, trug er auf, Oberinſpektor Jollivet zu verſtändigen, daß er ſofort zu ihm kommen möge. Als Jollivet in das Büro trat, empfing ihn Pacou mit beſonderer Herzlichkeit, denn der Oberinſpektor war ein Mann, der in dieſem Hauſe großes Anſehen beſaß. Beſcheiden und faſt unanſehnlich glich er einem biederen Bürger der Provinz. Der Polizeichef erzählte dem Oberinſpektor die Unterredung, die er eben mit Georg Gerron hatte. Er enthielt ſich dabei aller Schlußfolgerungen und Kombinationen. Jollivet unterbrach ihn mit keiner Frage und machte ſich auch, ganz gegen ſeine ſonſtige Gewohnheit, keine Notizen. Pacou war ſogar etwas enttäuſcht über die Intereſſenloſigkeit ſeines Beam⸗ ten, ja, er wurde faſt ärgerlich, als er bemerkte, daß ihm dieſer gar nicht zuzuhören ſchien. „Sagen Sie, Oberinſpektor, an was denken Sie überhaupt? Glauben Sie, daß Gerron verrückt iſt?“ Der Angeredete ſchwieg, ſtand dann plötzlich auf, ſchloß die Augen und ging wie ein Nachtwandler im Zimmer umher. „Reiß die Schnur an meinem Reſervpefallſchirm,“ — Die Rundfunkhörer Rußlands erlebten diefer Tage während eines Vortrags eine Szene, die ſie zunächſt für als im Programm vorgeſehen hielten. Ein bekannter bolſchewiſtiſcher Schriftſteller, Alexan⸗ der Virken, hatte einen literariſchen Vortrag gehal⸗ ten, ſich aber plötzlich unterbrochen und mit lauter Stimme gerufen:„Ich habe für dich geſprochen, für dich, der du mich verraten haſt.“ Gleich darauf ver⸗ nahm man den Knall eines Schuſſes und lautes Stöhnen. Einige Sekunden vergingen, dann hörte man, wie eine Tür aufgeriſſen wurde, wie jemand entſetzt ſchrie,„er hat ſich erſchoſſen, ruft raſch einen Arzt!“ Das Mikrophon wurde abgeſtellt und es folgte eine längere Sendepauſe. Enoͤlich meldete ſich der Anſager und erklärte in kurzen Worten, Alexan⸗ der Virken habe ſich ſoeben vor dem Mikrophon er⸗ ſchoſſen. Die Zeitungen ſchreiben zu dem Vorfall, daß die letzten Worte des Selbſtmörders wahrſchein⸗ lich ſeiner Frau galten, von der er wußte, daß ſie ſeinen Vortrag abhörte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich nicht um eheliche Untreue, ſondern um einen politiſchen Verrat handelt. * — Ein ungewöhnlicher Verkehrsunfall ereignete ſich in Spandau auf der Heerſtraße. Hier ſtießen ein Lieferkraftwagen und ein Leichenauto mit derartiger Wucht zuſammen, daß beide Fahrzeuge ſchwer be⸗ ſchädigt wurden und ſpäter abgeſchleppt werden mußten. Das Leichenauto befand ſich auf der Fahrt von Mecklenburg nach Berlin und führte in einem Sarge einen Verſtorbenen mit, der auf einem Fried⸗ hof im Berliner Oſten begraben werden ſollte. In dem Wagen hatten drei Leidtragende Platz genom⸗ men, die ſämtlich bei dem Zuſammenſtoß Schnitt⸗ wunden am Kopf und im Geſicht davontrugen. Es handelt ſich um den 71 Jahre alten Heinrich Hart⸗ wig, den 41jährigen Alfred Mewe und die 34 Jahre alte Ida Zacharias, die alle aus Parchim in Meck⸗ lenburg ſtammen. Die von Augenzeugen alarmierte Feuerwehr brachte die Verletzten in das Kranken⸗ haus * — Einen tragiſchen Ausgang nahm eine Meſſer⸗ ſtecherei unter zwei Italienern, die in Geuf in einer Gaſtwirtſchaft beim Kartenſpiel in Streit geraten waren. Da die beiden Südländer ſchon in dem Lokal tätlich aufeinander loszugehen drohten, forderte ſie der Wirt auf, ſein Haus zu verlaſſen. Auf der Straße drang dann der eine Italiener wirklich mit dem Meſſer auf ſeinen Gegner ein und brachte ihm meh⸗ rere ſtarkblutende Stiche bei. Der Angeklagte fiel zu Boden und verlor die Beſinnung. Jetzt glaubte der Meſſerſtecher, einen Mord begangen zu haben, lief in ſeine Wohnung und verübte dort Selbſtmord, indem er ſich mit einem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitt. Der auf der Straße Niedergeſtochene wurde ins Krankenhaus gebracht, wo es ſich her⸗ ausſtellte, daß ſeine Verletzungen nur ganz gering⸗ fügiger Natur und keineswegs lebensgefährlich ſind. 2 — Dieſe Geſchichte von zwei Sängern und einer Arie wird aus Madrid berichtet: Gegen den Willen ſeiner Eltern war Ceſar Ordonez Sänger geworden, Doch achdem er einige Zeit Anſtellung gefunden hätte, wurde er ein Opfer der Kriſe. Keine Stel⸗ lung war mehr zu finden. Ceſar lebte in bitterer Not. Aber er war nicht klein zu kriegen. Als jetzt in Madrid in einem Theater der berühmte ſpaniſche Sänger Marcus Rodondo ein Gaſtſpiel gab, rannte Ceſar Ordonez von Pontius zu Pilatus, um ſich das Geld für einen Parkettſitz auszuleihen. Als im Theater Marcus Rodondo ſeine Glanzarie zu ſingen hatte, ſtand Ordonez plötzlich auf und ſang mit vol⸗ ler, wohlklingender Stimme mit. Nur eine Se⸗ kunde ſtutzte der berühmte Gaſt auf der Bühne und ſang dann lächelnd weiter. Er brauchte ſich dieſes unerwarteten Partners nicht zu ſchämen. Atemlos lauſchte das Publikum und klatſchte dann beiden Sängern, dem auf der Bühne und dem im Parkett, ſtürmiſchen Beifall. Auch der Direktor des Theaters hatte Sinn für den Einfall. Er ließ Ceſar Ordonez kommen, und Ordonez erhielt wieder eine Stellung. „Um Gottes willen, was fehlt Ihnen, Oberinſpel⸗ tor, was treiben Sie da?“ Dieſer hielt in ſeinem ſonderbaren Benehmen inne und ſagte nur:„Ich rieche..“ „Was, Brandgeruch?“ „Iſt es Ihnen noch nicht aufgefallen, Herr Prä⸗ fekt? Es iſt kein Parfüm, es kommt nicht von der Straße, es kommt nicht von den Gängen muß hier geweſen ſein und iſt wieder fortgegangen. Riechen Sie doch, es iſt ein ganz ſeltſamer Duft, kaum merklich, aber er iſt da. Er ſchwebt noch im Zimmer.“ 5 Der Polizeichef ſog die Luft durch die Naſe:„Sie haben recht, jetzt, wo Sie mich aufmerkſam gemacht 3 haben, ſpüre ich auch den Geruch. Gerron muß ein ſeltſames Parfüm gehabt haben.“ g „Nein, das hat mit chemiſchen und künſtlichen Subſtanzen nichts zu tun. Es iſt ein friſcher, natür⸗ licher Duft, wie man ihn manchmal in den Glas⸗ häuſern ſpürt. Gerron lag hinter einem Glashauſe, als er erwachte. Hat er über ſeine Umgebung nähere Angaben gemacht?“ „Nein.“ „Ich möchte wiſſen, was Morell in ſeinem Garten für Blumen züchtet“, ſagte der Oberinſpektor.„Fü mich wäre das ein wichtiger Anhaltspunkt.“ Marcel Pacou wurde in ſeiner Antwort unter⸗ brochen, man meldete ihm abermals einen Beſuch, Die Karte, die ihm überreicht wurde, trug einen Frauennamen: Sibyll Morell. „Bleiben Sie, Oberinſpektor, die Sache beginnt ſtark nach einem Fall auszuſehen.“. Wenn geſagt wurde, Sibyll Morell ſei eine ſchöne Frau, ſo bezog ſich dies nicht ſo ſehr auf jene bild⸗ hafte Schönheit, wie ſie gerne von Künſtlern in Ideal geſtalten dargeſtellt wird, ſondern auf jenen ganz eigenartigen, ſaſzinierenden Eindruck, den die Gal tin des Majors auf alle, die mit ihr in Berührung kamen, machte. Es gab vielleicht ſogar viele Leute, die ſie nicht einmal für ſchön, ſondern höchſtens füt ſehr intereſſant hielten. Sibyll Morell war eine große Erſcheinung. Wenn ſie auch Zartheit vermiſſen ließ, ſo beſtach ſie doc durch die große Regelmäßigkeit ihrer Geſtalt und vor allem durch die ſeltene Charakteristik ihres ene, giſchen Kopfes. Das Geſicht war von zwei tiefdunl⸗ 4 len Augen beherrſcht, die ruhig und kühl allen Bl ken ſtandhielten.(Fortſetzung folgt! * 1 1 Bes gemei! mener nicht ſ deshal verwu waren Kinde Zeit. raus, . der Neuen Man: Rechtliche Folgen der Gaſtfreundſchaft „Rechtliche Folgen?“— wer Gäſte in ſein Haus lädt, denkt doch daran nicht. Gerade deswegen ſoll hier darüber geſprochen werden. Auch aus Beziehun⸗ gen und Umſtänden, die nirgends geſetzlich geregelt ſind und nur auf Freundſchaft und Vertrauen be⸗ ruhen, können höchſt juriſtiſche Fragen entſtehen, dann nämlich, wenn etwas„paſſiert“, wenn ein Schaden entſtanden iſt. Zur Entſcheidung der ban⸗ gen Frage, wer dafür aufkommt, genügt leider häu⸗ fig die menſchliche Beziehung nicht mehr allein. Der Juriſt bezeichnet die Pflicht, für etwas auf⸗ kommen zu müſſen, als Haftung, und kennt zwei Hauptarten: die aus Vertrag und die aus un⸗ erlaubter Handlung. Ein Vertrag wird echter Gaſtfreundſchaft nie zugrunde liegen. Entſteht alſo bei Gelegenheit dem Gaſt oder dem Gaſtgeber ein Schaden, den der andere Teil verurſacht hat, ſo regelt ſich die Haftung nach den geſetzlichen Beſtim⸗ mungen über die unerlaubte Handlung. Erſte Vor⸗ ausſetzung ͤdieſer Haftung iſt, daß man den Schaden verſchuldet hat. Man muß alſo entweder die böſe Abſicht gehabt, oder„die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer acht gelaſſen“— fahrläſſig ge⸗ handelt haben. Das Geſetz ſchützt vor ſo verſchulde⸗ tem Schaden aber nur die ſogenannten abſolu⸗ ten Rechtsgüter, wie Geſundheit und Ei⸗ gentum. Ein Gaſt, dem der Gaſtgeber ein wichtiges Te⸗ lephongeſpräch auszurichten vergißt, und dem da⸗ durch geſchäftlicher Schaden entſteht, kann deswegen den Gaſtgeber nicht haftbar machen. Bei Sachſcha⸗ den wird dagegen ſtets öas Eigentum verletzt. Der Geſchädigte muß aber, wenn er ſich auf die geſetzliche Haftung beruft, im Streitfall das Verſchulden des Gaſtfreundes nachweiſen, und ſelbſt dann kann ihm noch möglicherweiſe eigenes Mitverſchulden entge⸗ gengehalten werden, was zur Abweiſung oder min⸗ deſtens zur Verringerung ſeines Anſpruchs führen mag. Auch für das Abhandenkommen der ſogenann⸗ ten eingebrachten Sach en des Gaſtes haftet der Gaſtgeber nur unter dieſen Vorausſetzungen. Hier kann alleröͤings auch vertragliche Haftung hin⸗ einſpielen, wenn einzelne Dinge ihm vielleicht zur beſonderen Aufbewahrung übergeben waren. Man kann, was manchem Nichtjuriſten nicht klar iſt, Ver⸗ träge auch ſtillſchweigend abſchließen und braucht ſich noch nicht einmal über ihre Folgen im Klaren geweſen zu ſein, um doch aus ihnen ver⸗ pflichtet zu werden. Immer wieder unbekannt iſt es, daß kleine Kinder bis zu 7 Jahren für den Schaden, den ſie anrichten, nicht verantwortlich ſind, und auch bis zum 18. Jahr nur, ſoweit ſie Einſicht in ihre Ver⸗ antwortung haben konnten. In ſolchen Fällen kann man ſich nur an den halten, der durch Geſetz oder Vertrag zur Auſſicht verpflichtet war. Der aber kann den Nachweis führen, daß er ſeiner Aufſichtspflicht genügt hat,— und der iſt leicht zu erbringen, da niemand einem kleinen Kind oder gar einem halb⸗ wüchſigen Jungen dauernd nachlaufen kann. Hat man aber etwa Kinder ohne ihre Eltern zu Beſuch, ſo kann man ſich wegen ihrer Untaten an niemand halten, da in ſolchen Fällen die tatſächliche Auſſicht vom Erziehungsberechtigten dem Gaſtgeber ſtillſchweigend ſelber überlaſſen worden iſt. Jedoch haftet man nicht auch noch für den Schaden, den die Rangen etwa einem anderen während ihres Auf⸗ enthaltes zufügen. Totgeſchlagene Katzen und ge⸗ klaute Aepfel gehen nicht auf unſer Konto. Daß man in ſolchen Fällen dem Sünder eine Ohrfeige verabreicht, wird uns niemand verübeln können, das Recht dazu ergibt ſich eben aus der ſtillſchweigenden tatſächlichen Ueberlaſſung eines Teils der Er⸗ ziehungsbefugnis. Der gekränkte Vater kann uns daher nicht noch nachträglich wegen Körperverletzung vor den Strafrichter bringen. Beſondere Verwicklungen können ſich ergeben, wenn wir in unſerer Mietswohnung Gäſte haben. Selbſtverſtändlich gegenüber dazu berechtigt. ſind wir dem Vermieter In der landesüblichen Weiſe bei uns Gäſte zu haben gehört zum ver⸗ tragsmäßigen Gebrauch einer Miet⸗ wohnung. Andererſeits bin ich zum ordnungs⸗ mäßigen Gebrauch einer Wohnung verpflichtet. Ueberlaſſe ich den Gebrauch einem Gaſt und ver⸗ urſacht er dabei einen Schaden, ſo hafte ich für ſein Verſchulden wie für mein eigenes. Läßt alſo der Gaſt das Waſſer laufen, das in die untere Wohnung dringt, Wände und Decken ruiniert, ſo kann ſich der Wirt für den ganzen Schaden an mich halten. Neben mir haftet auch der Gaſt aus unerlaubter Handlung, doch braucht ſich der Wirt nicht an ihn zu wenden. Wilhelm Simons. ec eee Alles ſchon einmal dageweſen Auch Ar. urgroßmutter wollte blond ſein Ich habe eine große Vorliebe für blond. Sie meinen, das ſei nicht ſehr originell, denn Sie hät⸗ ten dieſe Schwäche ſchon gehabt, als ich von Haar⸗ farben überhaupt noch nichts ahnte? Ich bin ſehr friedfertig und gebe es widerſpruchslos zu. Aber eines wiſſen Sie vielleicht doch nicht: auch Ur u r⸗ großväterchen ſchwärmte ſehr, vielleicht all⸗ z uu ſehr für blond. Und ferner: auch ſchon zu ſeiner Zeit war die Nachfrage größer als das Angebot. Endlich zum dritten: bereits damals taten die liſten⸗ reichen Evastöchter alles, um ſolche Schwärmereien ihrer Herzallerliebſten zu befriedigen. Da ich doch ſchon gelernt habe, nichts zu behaup⸗ ten, was nicht beweisbar iſt, will ich gleich unauf⸗ gefordert meine Belege dafür vorzeigen. Ich ſchmö⸗ kerte in einem Aerztebuch aus dem Jahre 1610 und fand darin einen großen Abſchnitt, der ausſchließ⸗ lich von der Kunſt, des Schönſeins und noch Schö⸗ nerwerdens handelt. Ich will die Kapitelchen wei⸗ tergeben, die uns lehren„Gelb Haar zu machen, das dem Haupt geſund iſt“; vielleicht, ich ſage nur: viel⸗ leicht,— fühlt ſich dann doch einmal ein Blond⸗ chen, deſſen Haare nachgedunkelt haben, zu einer kleinen Probe veranlaßt, die doch gelinder ausfällt, als nicht fachmänniſch angewandter Waſſerſtoff Alſo nun zur Sache: „Nim der großen Klettenwurtzeln/ waſche ſtie ſauber/ vnnd zerſtoß /ſeuds in einer Laugen/ vnnd netz das Haar offt damit/ las von ihm ſelbſt trocken werden. Es wächſt ge⸗ ſchwind vnnd macht eine gute Gedächtnuß.“ Denken Sie nur! Nicht nur blond, ſondern auch zeine gute Gedächtnuß“ ſchenkt Ihnen mein Klet⸗ tenrezept. Da müſſen Sie doch zugreifen. Wie? Klet⸗ ten mögen Sie nicht? Nun denn, hier iſt noch etwas anderes. Bitte ſchön: „Im Aprillen brich Eſpin Knöpff oder Laub/ därß vnd machs zu Pulver: Darvon bind eines halben Ey groß in ein Tüchlein/ legs in die Laugen/ und zwags dir damit.“ Wie bitte?— Sie wollen keinen Feldfrevel be⸗ gehen.— Allerdings, daran hatte ich im erſten Au⸗ genblick gar nicht gedacht. Da müſſen wir eben nach einer fürderen Anweiſung greifen: „Leg die Wurtzeln von den großen Neſ⸗ ſeln/ die vmb S. Johannstag gegraben ſeyen/ in oͤie Laugen/ vnnd brauchs offt.“ Da brauchen Sie wirklich nichts zu fürchten, da tut Ihnen kein Schütz etwas zu Leide. Neſſeln, die gibt es mehr als erwünſcht. Alſo feſt zugegriffen! Ach ſo! Wegen der Brennhaare! Sie haben Angſt, Sie könnten Ihre zarten Händchen zerſtechen. Nein, nein, das wäre ja furchtbar. Alſo, ſehen wir weiter: „Nim blaw Gilgen wurtzel/ waſch ſie ſauber /ſcheel das Häutlin herab/ ſchneids zu dünnen ſcheiblingen Schnittlin als Rettich/ ſends in Waſſer(legs darnach an die Sonnen/ daß ſie dürr werden( binds in ein ſchleuſſigs Tüch⸗ lin legs in die Laugen/ dann trucks aus/ vnd netz ds Haar damit/ ſo wirdts lang vnd gelb.“ Noch immer nicht das rechte Mittel? gerne noch einmal nach: „Nim Himmelbrandblumen ſie ſeyen grün oder dürr /ſends in Laugen/ vnd waſch dz Haar damit.“ Das könnte man doch probieren! Und wenn es nicht hilft, dann: „Nim Rockenehern/ vnd die Gipffel von Wacholderſtauden/ Seuds in eim Keſſel mit Waſſer T geuß ein Laugen auß demſelben Waſſer/ vnd zwag jhr offt damit.“ Doch weil wir jetzt doch gerade ſo ſchön im Plau⸗ dern ſind, wollen wir auch die beiden letzten Mög⸗ lichkeiten wahrnehmen: „Wann du dir zuvor gezwagen/ vnd dz Haar trucken worden/ ſo netz ein Bürſten in Bir⸗ ken waſſer/ ſo gerunnen iſt im Mertzen/ vnd bürſte dz Haupt damit.“ Das kommt ſelbſt den Frauen von 1935 keines⸗ wegs mehr abſonderlich vor, denn Birkenwaſſer iſt uns heute noch ein ſo gebräuchlicher Begriff, daß wir darob des letzten Rezeptes faſt entraten können. Doch der Vollſtändigkeit halber ſei auch dies noch angeführt: „Nim ausgebrennt Honig waſſer j vnd ii. Theil Bandweidenwaſſer: Miſchs oͤurcheinan⸗ der laß offt damit zwagen/ vnnd das Haar da⸗ mit bürſten. Es wird gelb.“ Sie ſehen, Ur. urgroßmütterchen hat es ſich nicht leicht gemacht. Ob's geholfen hat, weiß ich nicht. Aber Sie können ja leicht die Probe aufs Exempel machen. In dieſem Sinne: alles Gute! Nicht wahr? Müttererholungsheim Oberkirch eröffnet Die erſten 45 Mütter halten Einzug Die NS⸗Volkswohlfahrt, Gau Baden, konnte wieder ein Müttererholungsheim ſeiner Beſtimmung übergeben. Es handelt ſich um das der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Oberkirch gehörige Mütterheim, das jetzt die NSV. erworben hat. In einer an⸗ mutigen Schwarzwaldgegend werden 45 Mütter, da⸗ von 18 mit ihren Säuglingen, Ruhe und Erholung finden. Zu um⸗ ſtändlich? Nein, nein, ich bin nicht beleidigt. Ich ſehe Freizeit für die deutſche Frau Gemeinſames Spiel gehört auch zur Erholung der Mütter(NeV⸗Reichs bildarchiv) Geſichtspflege im Sommer f Die warmen Tage bewirken oft, daß die Poren ſich weiten und wir uns ſehr wenig ſchön vorkom⸗ men. Erſter Grundſatz: kleine Schweißtrop⸗ fen ſtets mit einem reinen Tuch entfernen, nicht etwa mit Rückſicht auf ein bißchen Puder auf der Naſe„trocknen“ laſſen. Die Poren müſſen gerade im Sommer frei atmen können. Ein kühles Waſſerbad für das Geſicht am Morgen und Abend iſt gut, tut es aber allein auch nicht. Beſſer iſt eine gelegentliche Geſichtsmaſſage mit anſchließender Eispackung. Wir ſchützen das Haar wie immer bei der Geſichtsbehandlung durch ein ſauberes Tuch und reinigen das Geſicht mit ſtets erneuerter Watte oder Zellſtoff und einem Toflet⸗ tenwaſſer, bis dann etwas Fettereme aufgetragen werden kann. Den Creme klopfen wir mit flachen Fingerſpitzen vorſichtig in die Haut ein und maſſie⸗ ren dann mit leichtem Druck in Kreisbewegung das Geſicht von unten nach oben durch. Von unten nach oben! Denn von oben nach unten ziehen ſich ja ſchon die ſchlaffen Falten von ſelbſt. Kleine, heiße Kamillenſäckchen, aufgelegt an den Stellen, die beſonders matt wirken, wie un⸗ ter den Augen, zwiſchen den Brauen, um den Mund, zwei Minuten etwa, dann nachklopfen, auskühlen laſſen und eine Packung mit ſeuchtem, kalten Tuch oder ein paar Stückchen Eis hinterdrein wirken wunderbar. Immer iſt darauf zu achten, daß man die Haut ſchwer ſchädigt, wenn man den Tagescreme oder Puder auf die weitgeöffneten Poren aufträgt. Stets muß zuvor Sorge getragen werden, daß die Poren ſich unter dem Einfluß von Kälte ſchlie⸗ ßen, bevor man an Creme und Puder denkt. —.———— Maxl, der Laubfroſch Eine öreiviertel wahre Geſchichte von Anna Donadini Dem Wuſſelberger ſein kleiner Bub bekam einen Laubfroſch geſchenkt von einer Dame, die ihn wegen Fliegen⸗ und Zeitmangel nicht halten konnte. Er ſaß in einem ſchönen Glashaus, unten eine grüne Movysſchicht, wie ſich das gehört, mit etlichen Zwei⸗ gen drin, und die Hauptſache, eine ſchöne, ſaubere, bequeme Leiter. Darüber ein braunes Dach aus 8 mit einem Ausguck zum Fliegeneinlaſ⸗ en. Oben auf der Leiter ſaß der Laubfroſch, friſch und luſtig mit ſeinem giftgrünen Rücken und dem gelben Bäuchlein. Die„Arme“ hielt er vor der Bruſt gekreuzt, ſo recht herausfordernd, blinzelte luſtig mit ſeinen ſchwarzen Aeuglein und wackelte unaufhörlich mit ſeinem Kröpferl, ſo als wollte er ſagen: Na wie hammers denn eigentlich, her mit den Fliegen! Mutter Wuiſelberger ſchlug die Hände über den Kopf und ſagte:„O mei Bua, was wär denn jetzt dös mit dem grauslichen Froſch?“ Der kleine Her⸗ bert überzeugte ſie aber ſo, daß ſie faſt Wohlgefal⸗ zen an dem neuen Hausgenoſſen fand. Nun gings gemeinſam mit dem eben von der Schule gekom⸗ menen Töchterl Liſa ans Fliegenfangen. Das war nicht ſo einfach, es gab kaum eine und die Jagd ging deshalb im Garten weiter. Die Nachbarn ſchauten verwundert auf das Geſchrei hinunter. Drei Stück waren gefangen und wurden krampfhaft in den Kinderfäuſtchen feſtgehalten. Darüber verging die Zeit.„Wuiſelbergerin, was riecht's denn bei Dir ſo raus, i glaub, da is ebbes anbrennt“, ruft eine reundliche Nachbarin.„Jeſſas na, mei Eſſen“, mit dieſen Worten ſtürzt die Wuiſelbergerin in ihre Wohnung, aus deren Fenſter es bereits blau her⸗ aus raucht. Zu retten war nichts mehr. Um 2 Uhr mußten die Kinder wieder in der Schule ſein. Ein paar Eier wurden eingeſchlagen und jedes bekam ein Butterbrot, es ging auch mal ſo. Mutter Wuiſelberger machte ſich nun allein auf 11 Fliegenjagd, erwiſchte ſogar eine große Fleiſch⸗ ege und gab ſie dem ſofort zuſchnappenden„Maxl“. „Gel, Froſcherl, dös is halt was Guats, wart nur, i fang dr ſchon gnua.“„Quaak, quaak“, ſtimmte Maxl zu.„Naa, is dös a lieber Kerl,“ ſagte die Wuiſelbergerin und betrachtete ihn mit Wohlgefal⸗ len. Dann ging ſie in die Nachbarſchaft, mit einer Strauizen bewaffnet, zum Fliegenfangen. Alle hal⸗ fen gern mit, es war ſehr luſtig, aber als es auch im Eifer des Gefechtes einige Scherben gab, wurde der Wuiſelbergerin zwar noch freundlich, aber ener⸗ giſch bedeutet, es wär nun genug. Das Reſultat waren zehn Fliegen. Damit ſchlurrte ſie vergnügt in ihre Wohnung, wo ſich inzwiſchen die Kinder aus der Schule und der Herr Wuiſelberger von der Ar⸗ beitsſtätte eingefunden hatten.„Ja Herrſchaftsſeit'n, was riacht denn hier ſo greislich, is dir ebbes an⸗ brennt?“ Mit Zentnerlaſt fiel es der armen Frau aufs Gewiſſen, ſie hatte vergeſſen, für den hungrigen Mann das Eſſen aufzuſtellen. Es verſchlug ihm di⸗ rekt die Rede, das war ihm doch noch nie vorge⸗ kommen. Dieſe Gelegenheit benutzten die Kinder, ihm den neuen Hausgenoſſen Maxl vorzuſtellen. Das beſänftigte ihn einigermaßen, er war ſehr tier⸗ liebend. Inzwiſchen eilte die Wuiſelbergerin fort und brachte bald einen verführeriſch duftenden noch heißen Leberkäs heim, einige beſonders krachete Re⸗ miſche dazu und eine friſche Maß. Wuiſelberger konnte nicht widerſtehen, der Friede war hergeſtellt. Seine Frau brachte nun die Stranizen mit den 10 Fliegen an. Maxl wurde in die Mitte geſtellt. Jeder wollte ihm die guten Leckerbiſſen reichen, dar⸗ über ging die Tüte kaputt und die Fliegen flogen davon. Alle ſtarrten nach der Decke, wo ſte luſtig her⸗ umſurrten.„Die wär'n' ma glei ham“, meinte Va⸗ ter Wuiſelberger, ſprang auf den Stuhl, der Sitz gab nach, das Rohrgeflecht hielt die 150 Pfund nicht aus, und er ſtand mit einem Bein darin, mit dem andern draußen.„Daß du auch gar ſo ungeſchickt biſt und nixen fangſt, biſt halt doch ſcho a alter Mo“, ſtichelt die Wuiſelbergerin.„J kimm dir ſcho glei, i mit meine 35 Jahr“, bricht der gereizte Gatte los, „wia kann ma nur ſo ſaublöd daherredn. Verſuch's halt ou, weil d' gar ſo'ſcheit biſt“, und im Nu hat ex ſein zankendes Weib auf ben Tiſch geſtellt, wobei Maxl umgeriſſen wurde und beinahe unter den Tiſch gerollt wäre.„Jetzt iſt's aber gnua, jetzt fehlt bloß noch, daß auch noch der Froſch auskimmt, ins Bett alle miteinander, Zeit is eh!“ ſchreit der Mann. Vorſichtshalber nimmt er Maxyl und ſtellt ihn neben ſein Bett. Sogar eine fette Fliege erwiſcht er noch am Fenſter, über die der Froſch laut ſchmatzend quit⸗ tiert. Am anderen Morgen wollte der wieder zufriedene Gatte das Frühſtück für Mayl fangen. Der ſaß ſchon ganz mager auf ſeinem Leiterl und blinzelte ihn höh⸗ niſch an. Deshalb ſtand er vor der gewohnten Zeit auf und ſchlich ſich hinüber in die Küche, mit Maxl unterm Arm. Er hatte Glück, gleich eine dicke blaue Fliege fing er und ſteckte ſie in das Loch vom Froſch ſeinem Dach. Beim Zurückziehen des Fingers riß er das Dach ab; darauf ſchien der Maxl nur gewartet zu haben— ein Satz— er ſaß auf dem Schrank, mit dem zweiten bereits auf der Gardinenſtange.„Male⸗ figfroſch, windiger!“ flucht Wuiſelberger,„glei kimmſt abi, oder i hol dich.“ Darauf zieht Maxl ſein Maul breit, als lache er, und beobachtet ſeinen Nährvater. Dieſer nicht faul, ſteigt auf das Fenſterbrett und greift nach dem Froſch, im Nu hüpft dieſer dawon, und Wuiſelberger kriegt dafür die Gardinenſtange zu faſſen, rutſcht aus und fällt mit allen Vorhängen hinunter. Herein ſtürzt ſein braves Weib, dann die Kinder, ein furchtbares Durcheinander hebt an. Ich will den ehelichen Dialog nicht wiederholen, nur ſo viel ſei geſagt, daß Wuiſelberger zum erſten Male in ſeiner Ehe ohne Frühſtück ſein ungemütliches Heim verließ und ſeiner Arbeitsſtätte zuradelte. Dort berichtete er alles voller Wut ſeinen Arbeits⸗ kameraden. Sie beſchloſſen, gemeinſchaftlich in der Werkſtätte auf die Fliegenjagd zu gehen. Der eine brachte in einer Zündholzſchachtel einige Brummer, der andere ſolche in einem leeren Aſpiringlas uſw., ſo daß Maxls Nährvater mittags(les war Samstag), wieder verſöhnt und ſtolz auf ſeine Beute, heimwärts vadelte. Er kam in weſentlich beſſerer Laune heim und packte ſeine verſchiedenen Schachteln und Flaſcherln aus. Aber ſtehe da, keine der gefangenen Fliegen regte ſich mehr, ſie hatten das irdiſche Jammertal verlaſſen, die Aſpirinreſte oder der ſtarke Schwefel⸗ geruch der Zündholzſchachteln hatte ihnen den Garaus gemacht. Die Wuiſelbergerin zwinkerte bereits, unterdrückte aber vorläuftg jede Stichelei Nach dem ausgezeichneten Eſſen, bei dem mtr Maxl leer aus⸗ ging, ſtellten ſich verſchiedene Nachbarn ein mit etlichen Fliegen für den hungrigen Laubfroſch. Die Wuiſelbergerin ging daran, einen guten Kaffee zu kochen.. Nun kam raſch das Ende des Dramas. Während oͤie Gattin auf das Kochen des Kaffeewaſſers wartete, ſaßen alle andern erwartungsvoll um oͤen Tiſch her⸗ um, mit Maxl in der Mitte, dem von jedem nun eifrig Fliegen hineingeſchoben wurden. Er flog da⸗ nach wie ein Gummiball und verpaßte keine einzige. „Naa, wie herzig, wie goldig is dös Viecherl, ſo a Gelenkigkeit, ſo a liabs'ſchau wia der Laubfroſch hat“, ſagten die Beſucher. Der kleine Herbert kippelte vor Glückſeligkeit fortgeſetzt mit dem Stuhl hin und her. Das hatte Vater Wuiſelberger noch nie vertra⸗ gen können. Als er das hörte, fiel der Watſchenbaum um und zwar ſo gewaltig, daß der Bub unter den Tiſch rollte, dabei verwickelte ſich ſein Bein in die herabhängende Tiſchdecke, ſo daß alles darauf Be⸗ findliche nachkam, Taſſen, Teller, Milch und Kuchen und nicht zuletzt der Marl. Ein furchtbarer Tumult entſtand. Ueber alles hinweg flog der vollgefreſſene Maxl mit elegantem Sprung ans Fenſter. Alles ihm nach, eine Scheibe klirrte und flog in den Hof hinaus, ſo eifrig ſuchte man, des wiederholten Ausreißers habhaft zu werden. Jetzt war aber Wuiſelbergers Wut auf dem Kulminationspunkt angelangt. „Hie muaß er wer'n, hie muaß er wer'n, der Malefizer, der elendige, wenn i ihn derwiſch, i zer⸗ druck'n, i zerreiß'.“ Und hie is er wor'n. Die Wuiſelbergerin ver⸗ folgte mit offenem Munde die Kataſtrophe, in der einen Hand den gemahlenen Kaffee, den ſie gerade in das kochende Waſſer ſchütten wollte. Da flog etwas an ihrem Kopf vorbei und— lan⸗ dete im aufwirbelnden Kaffeewaſſer. Sie war ver⸗ ſteinert, dann ſagte ſie ganz traurig:„Nur guat, daß i den Kaffee no net neig'ſchütt hab!“ und Tränen liefen der guten Haut die Backen herab.— Das war oͤas ruhmloſe Ende vom Mapl, dem Laubfroſchl 8. Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Mittwoch, 24. Juli 1988 „Wenn das geſunde Vollsempfinden verletzt wird Das öffentliche Intereſſe bei Privatklageſachen Der Reichsfuſtizmintſter hat„allgemeine Richt⸗ Anten“ für die Beurteilung des Vorliegens eines „offentlichen Intereſſes bei Privat⸗ Elageſachen aufgeſtellt. Danach hat bei allen Straftaten, die im Wege der Privatklage verfolgt werden können, der Staatsanwalt ſorgfältig zu prü⸗ fen, ob ein öffentliches Intereſſe an der Erhebung der öffentlichen Klage beſteht. Ein ſolches öffent⸗ liches Intereſſe an der Strafverfolgung werde regel⸗ mäßig beſtehen, wenn das im Volke wurzelnde geſunde Rechtsempfinden eine Beſtrafung verlange. Das werde namentlich der Fall ſein, wenn eine Perſon mit Bezug auf ihre Stellung im öffent⸗ lichen Leben oder wegen ihres Eintretens oder ihrer Arbeit für den Staat oder Bewegung angegriffen worden iſt, wenn dem Verletzten ſchwerwiegende Verfehlungen nachgeſagt worden ſind, oder wenn die Dat beſonders voh oder gefährlich iſt oder eine ver⸗ werfliche Geſinnung verrät. Eine Bejahung des öffentlichen Intereſſes komme ferner in Foage bei Vergehen des unlauteren Wettbewerbs und bei Ver⸗ letzung des literariſchen, künſtleriſchen und gewerb⸗ lichen Urheberrechts. So werden z.., wie der Mi⸗ niſter beſtimmt, Vergehen des unlauteren Wettbewerbs ſelbſt dann, wenn die Schädigung im Einzelfall nur geringfügig iſt, regelmäßig im öffentlichen Intereſſe zu verfolgen ſein, wenn es ſich um Auswüchſe des Ausverkaufsweſens oder um ſon⸗ ſtige geſchäftliche Mißbräuche handelt, an deren Un⸗ terdrückung ganze Gewerbezweige ein begründetes Intereſſe haben. Anſchuldig in Haft Nach welchen Grundſätzen wird entſchädigte Die„Deutſche Juſtiz“ veröffentlicht neue Beſtim⸗ mungen über die Entſchädigung für unſchuldig erlittene Unterſuchungshaft und Strafvollſtreckung. Danach wird die beſchleunigte Prüfung der An⸗ ſprüche dringend empfohlen, und insbeſondere wer⸗ den auch Vorſchläge gemacht, die die Auszahlung wenigſtens eines Teils der Entſchädigung beſchleu⸗ nigt ermöglichen. Wenn die Vorprüfung durch den Oberſtaatsanwalt ergibt, daß ein Antrag ganz oder zum Teil gerechtfertigt iſt, ſo kann der Oberſtaats⸗ anwalt in dringenden Fällen einen Vorſchuß bis zu 50 v. H. des gerechtfertigten Anſpruchs gewähren, der ſogleich auf die zutreffenden Haushaltsmittel an⸗ zuweiſen iſt. Zu den Vermögensſchäden, die zu erſetzen ſind, gehören als„entgangener Gewinn“ alle in Geld zu ſchätzenden Vorteile, die der Antragſteller nach dem gewöhnlichen Verlauf der Dinge oder nach den beſonderen Umſtänden des Falles hätte erwar⸗ ten können. Von dem Geldwert ſind aber die Be⸗ träge abzuziehen, die der Antragſteller durch die Haft an Ausgaben erſpart hat. Dazu gehören neben er⸗ ſparten Geſchäfts⸗ und Betriebsunkoſten vor allem die Beträge für ſeinen Lebensunterhalt. Der ent⸗ gangene Gewinn verringert ſich hierbei lediglich um den Wert des notdürftigen Unterhalts der in, der Unterſuchungshaft gewährt wird. Die Differenz zu dem üblichen Unterhalt iſt alſo gegebenenfalls auszu zahlen. Der Wert des notdürftigen Unter halts ſoll nicht höher angeſetzt werden als der — 50 RM ffir Fausgehilfin ſteuerfrei Wann tritt die Befreiung ein?— Richtlinien des Reichsfinanzminiſters Nach 8 10 des Einkommen ⸗Steuer⸗Geſetzes von 1984 können bei Ermittlung des Einkommens, wie die Deutſche Steuerzeitung ſchreibt, unter„Oon⸗ derausgaben 50 Reichsmark für jede Hausge⸗ hilfin, und zwar für jeden vollen Kalendermonat, in dem ſte zum Haushalt des Steuerpflichtigen ge⸗ hört hat, abgezogen werden. Ein ſolcher Betrag kann beim Lohnempfänger, der eine Hausgehilfin beſchäftigt, auf der Steuerkarte eingetragen wer⸗ den. Als Hausgehilfinnen gelten weib⸗ liche Arbeitnehmer, die häusliche Arbeiten gewöhn⸗ licher Art gegen Arbeitslohn verrichten und die in die häusliche Gemeinſchaft ihres Arbeitgebers auf⸗ genommen worden ſind. Wiederholt hat der Reichsfinanzminiſter darauf hingewieſen, daß bei Prüfung der Frage, ob eine Steuerermäßigung für Hausgehilfinnen gewährt werden kann, nicht engherzig verfahren werden darf. Im Erlaß vom 8. März betont der Reichs⸗ finanzminiſter, daß die Frage, ob eine Ar⸗ beitnehmerin in die häusliche Gemeinſchaft des Ar⸗ beitgebers aufgenommen worden iſt, nicht unter allen Umſtänden von der ihr gewährten Beköſtigung abhängig gemacht werden kann. Es kommt nicht un⸗ beoͤingt darauf an, ob die Arbeitnehmerin die volle Koſt, alſo auch döie Abendmahlzeit, in dem Haushalt des Arbeitgebers erhält, ſondern darauf, daß ſie ihre Arbeitskraft voll in den Dienſt des Arbeit⸗ gebers ſtellt, alſo grundſätzlich für keinen an⸗ deren Arbeitgeber tätig wird. Die Innehaltung einer achtſtündigen Arbeitszeit in der Wohnung des Arbeitgebers bietet nach Anſicht des Reichsfinanz⸗ miniſters eine genügende Grundlage für die An⸗ nahme, daß die Hausgehilfin in die häusliche Ge⸗ meinſchaft des Arbeitgebers aufgenommen ſei. In einer Entſcheidung aus füngſter Zeit nimmt auch der Reichsfinanzhof zu dieſer Frage Stellung. Eine angeſtellte Hausgehilfin wird vom Arbeitgeber beköſtigt, erhält aber nicht immer Abend⸗ brot und kehrt nach beendigter Arbeit zu ihren El⸗ tern, die am gleichen Ort wohnn, zurück. Das Fi⸗ nanzamt hat den Antrag auf Steuerermäßigung ab⸗ gelehnt, da dieſe Hausgehilfin im Haushalt des Ar⸗ beitgebers nur durchſchnittlich 7 Stunden beſchäftigt ſei und nicht voll beköſtigt werde. In Uebereinſtim⸗ mung mit dem Finanzgericht hat der Reichsfinanz⸗ hof im Hinblick auf den geſetzgeberiſchen Zweck der Steuerermäßigung, die der Arbeitsbe⸗ ſchaffung dient, das Verfahren des Finanzamts nicht gebilligt. Mit dem Grundgedanken ſei eine zu enge Aus⸗ legung der einſchlägigen Beſtimmungen nicht ver⸗ einbar. Wenn die der Hausfrau beigegebene Hilfs⸗ kraft jeden Tag ſolange im Haushalt beſchäftigt ſei, bis alle Hausarbeiten erledigt ſeien, und wenn ſie ausſchließlich in dieſem Haushalt Lohn⸗ arbeit verrichte, ſo ſei es unerheblich, daß die Be⸗ ſchäftigung einmal vielleicht nur 7 Stunden, ein an⸗ dermal länger dauere. Die Auffaſſung, daß bei Haus⸗ gehilfinnen eine tägliche Mindeſtarbeitszeit von acht Stunden erfüllt ſein müſſe, um dem Arbeitgeber die Steuerermäßigung zu gewähren, werde in der Re⸗ gel zutreffen, könne aber nicht ausnahmslos gelten. Geringfügige Abweichungen oder Unregelmäßigkeiten in der täglichen Beſchäf⸗ tigungsdauer könnten nicht entſcheidend ins Gewicht fallen. Wenn der entſchiedene Fall außerdem die Beſonder⸗ heit aufweiſe, daß die Hausgehilfin bei ihren am gleichen Ort wohnenden Eltern ſchlafe, da dieſe we⸗ gen ihres Alters ihrer Hilfe bedürfen, ſo iſt die aus Kindespflicht geleiſtete Arbeit im elterlichen Haus⸗ halt unſchädlich. Ausſchlaggebend ſei, daß die Haus⸗ gehilſin, abgeſehen von der nebenſächlichen Mithilfe im elterlichen Haushalt, mit ihrer ganzen Zeit und Arbeitskraft dem Arbeitgeber zur Dienſtleiſtung verpflichtet ſei und tatſächlich tagsüber in ſeiner Wohnung häusliche Arbeiten verrichte. Koſteuſatz, den das Reich den Gefangenen, ſoweit ſie erſtattungspflichtig ſind, in Rechnung ſtellt. Im Falle, daß ein für den Angeklagten günſtiges Urteil im Wiederaufnahmeverfahren von der höhe⸗ ren Inſtanz abgeändert wird, iſt die zugeſtande Ent⸗ ſchädigung wieder einzuziehen oder einzubehalten. Krankenkaſſenmittel für die gemeindliche Schu zahnpflege Das Reichsverſicherungsamt hat entſchieden, daß eine Verwendung von Mitteln der Krankenkaſſen für die von den Gemeinden oder Gemeindeverbän⸗ den durchzuführende Schulzahnpflege, einſchließlich der Beſeitigung von Anſangsſchäden von Zahn⸗ erkrankungen, nach§ 363 der Reichsverſicherungs⸗ ordnung grundſätzlich zuläſſig iſt, ſoweit ſie den Familienangehörigen der Kaſſenmitglieder die⸗ nen ſoll. Inſoweit iſt eine Verwendung von Kaſſen⸗ mitteln zum Zwecke der beſonderen Krankheitsver⸗ hütung“ im Sinne der erwähnten Vorſchrift anzu⸗ nehmen. Eine Verwendung von Kaſſenmitteln in dieſem Rahmen könne allerdings nur nach Maßgabe der vorhandenen Mittel geſtattet werden, inſoweit nämlich, wie die Einnahmen der Kaſſe nach Deckung aller ſatzungsmäßigen Leiſtungen ausreichen. Bei der Durchführung der Schulzahnpflege durch die Gemeinde oder den Gemeindeverband iſt eine Krankenſcheingebühr nicht zu erheben, da die von dieſen Körperſchaften gewährten Leiſtun⸗ gen nicht als„Krankenhilfe“ im Sinne der RVO anzuſehen ſind. Dagegen iſt für eine von der Kaſſe als Familienhilfeleiſtung unmittelbar zu gewäh⸗ rende Behandlung der Zähne die Krankenſcheinge⸗ bühr zu erheben. „Kraft durch Freude“ Achtung Ortswarte! Fahrt⸗ und Eintrittskarten zur Schloßhoſaufführung in Heidelberg. Die Fahr⸗ und Ein⸗ trittskarten müſſen am Mittwoch, den 24. ds. Mts. auf dem Kreisamt Mannheim abgeholt werden. Ausgabe er⸗ folgt, ſoweit Vorrat reicht. 5 Fahrt auf den Nürburgring am Sonntag, den 28. Juli. Anmeldungen können noch bis Donnerstag, den —— T Anunterbrochene Poſtzuſtellung Ihrer Zeitung nach dem 1. Auguſt iſt nur ſichergeſtellt, wenn Sie das Bezugs⸗ geld ſpäteſtens bis zum 25. Juli an den Briefträger oder die Poſt bezahlen. Wir bitten daher unſere Poſtbezieher, dieſen Termin nicht zu vergeſſen. Bei Be⸗ ſtellungen, die nach dem 25. des Monats aufgegeben werden, fordert die Poſt eine Sondergebühr von 20 Pfg. Neue Mannheimer Zeitung. 25. Juli, mittags 12 Uhr, bei allen DAc⸗Ortsgruppen vorgenommen werden. Die Koſten betragen einſchließlich Walbplatzkarten 6,10 Mark. Die Teilnehmer treffen ſich am Sonntag, den 28. Juli, morgens.15 Uhr, am Haupt⸗ bahnhof Mannheim. Abfahrt des Zuges.24 Uhr. An⸗ kunft in Adenau.30 Uhr. Die Rückfahrt ab Adenau findet um 17.06 Uhr ſtatt. Ankunft in Mannheim 22.43 Uht. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtilichen Bekanntmachungen entnommen PO Sandhofen. Mittwoch, 24. Juli, 21 Uhr, Sitzung ſämtlicher Block⸗ und Zellenleiter im Gaſthaus uur Adler“. Sandhofen. Donnerstag, 25. Juli, ab ir Uhr Schießen. Antreten ſämtlicher politiſchen Leiter in Uni⸗ form im„Schützenhaus“. Waldhof. Donnerstag, 25. Juli, 17 Uhr, Antre⸗ ten ſämtlicher politiſcher Leiter ſowie Amtswalter der Daß zum Formaldienſt II auf dem Diana⸗Platz. NS⸗Frauenſchaft Neckarau. Donnerstag, W. Juli, 20 Uhr, Heim⸗ abend im ev. Gemeindehaus. Neckarſtadt⸗Oſt. Beſprechung der Zellenleiterinnen im Büro der NS Delp, Lange Rötterſtraße 50, am Mikt⸗ woch, 24. Juli, um 16 Uhr. Jungbuſch. Donnerstag, 5. Juli, 20.30 Uhr, Pflicht⸗Heimabend im„Geſellſchaftshaus“, F 8, 12. BdM Mittwoch, 24. Juli, kein Heimabend; dagegen treten am Donnerstag, 25. Juli, 20.15 Uhr, alle Ma⸗ del in Kluft am Goetheplatz an. Erſcheinen iſt Pflicht. Rheintor. Mittwoch, 24. Juli, 20 Uhr, tritt die geſamte Gruppe am Zeughausplatz an. Humboldt. Freitag, 26. Juti, 19.30 Uhr, Turnen auf dem Untermühlauplatz. Neckarſtadt⸗Oſt. Freitag, 26. Juli, 19.30 Uhr, Tur⸗ nen auf dem Untermühlauplatz. Neckarſtadt⸗Oſt. Freitag, 26. Juli, 19.30 Uhr, Tur⸗ nen mit Gruppe Humboldt auf dem Untermühlauplaß. Neckarſtadt⸗Oſt. Mittwoch, 24. Juli, 20 Uhr, Heim⸗ abend der ganzen Gruppe im Herzogenriedpark. Alle Ma⸗ del von Schaft Zäh kommen Mittwoch in den Heim⸗ abend. Ausſtehenbe Beitragsgelder mitnehmen. JM Strohmarkt. Schaft Schäſer tritt Mittwoch, N. Juli, 19 Uhr, E 5, 16, an. Beitrag für Heueft und Ernting iſt mitzubringen Deutſche Arbeitsfront Jungbuſch. Donnerstag, 25. Juli, findet im „Schwarzen Lamm“, G 2, 17, für ſämtliche Haus⸗Zellen⸗ warte und Haus⸗Blockwarte wichtige Verſammlung ſtatt. Beginn 20 Uhr.: Neckarſtadt⸗Oſt. Die auf Donnerstag, 25. Juli, angeſetzte Zellen⸗ und Blockwalter⸗Sitzung wird auf Donners tag, 1. Auguſt, verlegt. Frauenamt Donnerstag, 55. Juli, iſt im Heim Arßbeitsbeſpre⸗ chung der Ortsfachgruppenwalterinnen. Moden für hochsommerliche Tage om praktiſchen Laufanzug bis zum duftigen ee d legt die Mode viele Stationen zurück. Dabei wechſelt ſie nach Bedarf ihren Stil, den Frauen Gelegenheit gebend, ſich jederzeit ſo anzuziehen, wie es für ſie am kleid⸗ ſamſten und für die Gelegenheit am paſſendſten iſt. Einfache Tageskleider bleiben ſportlich. Man hat die Wahl zwiſchen bunteren, in vielen leb⸗ 5 haften Farben geſtreiften und neutraleren in 1 feinen Herrenhemdſtreifen. Schlank und gerade iſt ihre Machart, mit Falten im Rock und einem netten weißen Kragen. Es gibt dieſe unentbehrlichen Kleider für heiße Tage in vielen Abwandlungen. Hauptſäch⸗ lich aus Kunſtſeidenkotelee, aber ebenſo aus Rein⸗ ſeide und aus Baumwollſtoffen. Gleichfalls im ſportlichen Geſchmack halten 20 b Karierter Rock, Falten ungebügelt bleiben, und Kaſack aus Leinen. Sportliches Tageskleid aus buntem Streifenſtoff mit weißem Kragen. Ullſtein⸗ Schnittmuſter K 6706 deſſen Ullſtein⸗Schnitt K ſich Laufanzüge, bei denen über einen karierten Rock eine jackenartige Kaſack aus naturblondem, grobfädigen Leinen gezogen wird. Zu den modiſchen Neuheiten des Sommers gehört es, die Falten des Rockes unterhalb der ſie bis zum Knie befeſtigenden Steppnaht ungebügelt ausfallen zu laſſen. Dadurch erübrigt ſich jede uns früher ge⸗ Über einem Kleid mit duftiger Halsgarnitur ein im Rücken weites offenes Jäckchen. Ullſtein · Schnittmuſter K 6696 Reich abgeſtepptes Kleid aus ganz blaſſem hell⸗ blauem Kunſtſeidenleinen mit abnehmbarem Cape. Ullſtein⸗Schnitt K 6693 läufige Sorge, ob die ſchön eingebügelten Falten. röcke ihre tadelloſen Kniffe bei feuchter Witterung behalten werden. Den Übergang vom ſportlichen zumgarnierten Kleid bilden ſommerliche Complets aus kunſt⸗ ſeidenem Leinen oder kunſtſeidenem Panama 6688 mit kleinen Jäckchen oder kurzen Capes. Reizende Koſtümchen von jugendlichem Ausſehen, die bis in den Herbſt hinein gern getragen werden dürften. Wer auf dieſem Gebiet ganz ſicher getipt haben möchte, nimmt ſie ſchon nicht mehr aus einem ſommerlichen Material, ſondern geht bereits zu Wollſtoffen über. In beiden Fällen iſt reich angewendete Stepperei ein von der Mode begünſtigter Aufputz. Stepplinien begleiten die Rän⸗ der und treffen ſich in hübſchen Muſtern an Taſchenpartien und Aufſchlägen. Dem ſommerlichen Charakter ent⸗ ſprechen die offenen Formen der Jäͤck⸗ chen. Ohne Verſchluß hängen ſie loſe über dem knapp ſitzenden Kleid. Ihre größte Weite befindet ſich im Rücken, wo der Aus Tupfenſtoff ein Kleid mit gefaltetem Kragen und großen Knöpfen als Verſchluß. Ullſtein⸗Schnitt K 6715 Telchnungen! K. K. Poths mehr oder weniger glockige Schwung die Mode⸗ linie unterſtreicht. Schmeichelnde Halsgarnituren befreien das Kleid von der Strenge ſportlichen Stils, machen es weicher und zugleich nachmittäglich angezogener. Kleider aus Tupfenſtoffen in allen Größen, vom Sprenkel bis zum kleinen Luftballon, haben Een ittmuſter K 6713 Elegantes Kleid aus ge⸗ blümtem Sommerſtoff in der neuen bluſig gezo⸗ en Machart. Ullſtein⸗ Offen hängend. ſommer⸗ licher Completmantel, weiß oder ſonnengelb, über dunklen Kleibern. Ullſtein⸗Schnitt M 2848 zwar breite, faltig gelegte Kragen und puffige Bauſchärmel, aber als Verſchluß ſo große Knöpfe, wie wir ſie ſonſt nur bei Sportmodellen kennen. Dagegen werden geblümte Kleider aus Kunſt⸗ ſeide und dem neuerdings knitterfeſten Vollvoile ſehr fraulich gearbeitet. Ihre weiche, zu Reihfalten gezogene Fülle des blumigen Stoffes gibt wieder ein ganz anderes Bild von der heutigen Mode. Während man zum geblümten Kleid die dunkle Taftjacke ſieht, zeigen dunkle Kleider Jacken aus weißem Seidenrips, Leinen oder aus ſonnen⸗ gelben leichten Wollſtoffen. 85 M. Cl. Rad fa ßenve richt um Stühl und verdit viel 1 warte es nit verab bühre mit d ſorde zu ſp Minu und Gleich richte bei 6 eigne Allen Leipz hatte den Rück des! lenke ſtürz erfaß kreuz Inſa Stra ſch w Haur Verl kolon gen tätsu 7 5 N g 7 5 a N FF 8 1 N Se 4. 7 15 5— 1 75 5 2 Mitwoch, 24. Juli 19 e e Aus Baden Verkehrsſünder auf der„Schulbank“ Pforzheim, 23. Juli. Die Polizei wendet in Pforzheim neuerdings ein erfolgreiches Verfahren an, um die Verkehrsſünder zu erziehen. Jeden Frei⸗ tagabend zwiſchen 6 und 7 Uhr müſſen die Rad⸗ fahrer, die im Laufe der letzten Woche einen Ver⸗ ſtoß ſich zuſchulden kommen ließen, im Vortrags⸗ ſaal der Polizeidirektion(Bezirksamt) ſich einfinden, wo ihnen ein umfaſſender Vortrag über die für Radfahrer geltenden Beſtimmungen der Reichsſtra⸗ ßenverkehrsordnung gehalten wird. Dieſer Unter⸗ richt für Verkehrsſünder fand am letzten Freitag zum erſten Male im Hofe des Bezirksamts ſtatt. Auf Stühlen ſaßen 60 meiſt jüngere Männer, Mädchen und Knaben. Sie waren gekommen, um hier die verdiente Strafpredigt zu hören. Man ging jedoch viel netter mit ihnen um, als ſie es eigentlich er⸗ warten durften. Am Schluſſe des Unterrichts gab es nicht einen, der ſich nicht mit einem„Dankeſchön“ verabſchiedet hätte. Verkehrsteilnehmer, die ge⸗ hührenpflichtig verwarnt werden, erhalten künftig mit der Verwarnung zugleich eine mündliche Auf⸗ forderung, zum Vortragsabend zu erſcheinen. Wer zu ſpät in die„Schule“ kommt, und ſeien es nur 5 Minuten, darf am Vortrag nicht mehr teilnehmen und muß am nächſten Freitag wieder erſcheinen. Gleiche Vorträge ſollen auch für Kraftfahrer einge⸗ richtet werden. Durch Hanoͤgranatenzünder ſchwer verletzt Hagen i.., 23. Juli. Ein Unglück, das zwei Schwerverletzte forderte, trug ſich am Diens⸗ tagmorgen hier beim Ausputzen oͤͤes Kanals an der Straße beim Friedhof zu. Ein Arbeiter fand wäh⸗ rend der Reinigungsarbeiten einen alten, ſchon ganz verroſteten Zünder, der ſchon lange im Waſſer ge⸗ legen haben muß. Er rief einen ſeiner Kollegen herbei und beide machten ſich an dem Fundſtück zu ſchaffen. Plötzlich zerknallte der Zünder und die herumfliegenden Splitter riſſen dem einen die linke Hand weg, während der andere am Ober⸗ ſchenkel ſchwere Wunden davontrug. Der ſofort ge⸗ rufene Lörracher Sanitätskraftwagen brachte beide Verunglückte, die aus Haagen gebürtig ſind, in das Städtiſche Krankenhaus Schopfheim. Die Unter⸗ ſuchung über die Herkunft des Zünders, der von einer Handgranate zu ſtammen ſcheint, iſt im Gange. Das Kraftwagenunglück bei Konſtanz 5 Schwer⸗ und 156 Leichtverletzte * Konſtanz, 23. Juli. Zu dem ſchweren Unglück bei Konſtanz erfahren wir noch: Das Unglück er⸗ eignete ſich am Montagabend zwiſchen Hegne und Allensbach.„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Reiſende aus Leipzig, die ſich gegenwärtig in Zell i. W. aufhalten, hatten mit drei Großkraftwagen einen Ausflug an den Bodenſee unternommen und befanden ſich auf der Rückfahrt, als bei dem dritten Wagen eine Feder des Vorderrades brach. Dadurch verlor der Wagen⸗ lenker die Herrſchaft über den Wagen. Von dem ſtürzenden Kraftwagen wurde noch eine Radfahrerin erfaßt, die im Augenblick des Unfalls die Straße kreuzte; ſie wurde ſchwer verletzt. Sämtliche Inſaſſen des großen Wagens wurden auf die Straße geſchleudert, 16 leicht verletzt, fünf hatten ſchwere Verletzungen davongetragen, in der Hauptſache Knochenbrüche, ſtarke Schürfungen und Verletzungen durch Glasſplitter. Die Sanitäts⸗ kolonnen von Konſtanz, Radolfzell und Wollmadin⸗ gen brachten die Verletzten mit Privat⸗ und Sani⸗ tätswagen nach dem Konſtanzer Krankenhaus. 5 Ein Badener Reichspoſtöirektor von Olöͤenburg Nach einer Berliner Meldung des DNB. wurde mit Wirkung vom 1. Auguſt ab der Abteilungsdirek⸗ tor Hennenberger bei der Reichspoſtdirektion Leipzig mit der Leitung der Reichspoſtdirektion Ol⸗ denburg beauftragt. Hennenberger wurde 1874 in Lauda(Baden) geboren und trat im Jahre 1894 in den höheren Poſtdienſt ein. Nach dienſtlicher Ver⸗ wendung in mehreren ſüddeutſchen Reichspoſtdirek⸗ konsbezirken, unter anderem als Poſtrat bei der Reichspoſtdirektion Karlsruhe, wurde er 1931 unter Verſetzung nach Leipzig zum Oberpoſtrat und 1934 daſelbſt zum Abteilungsdirektor ernannt. * Karlsruhe, 22. Juli. Nach längerem Leiden iſt der über Karlsruhe hinaus bekannt gewordene Phi⸗ loſoph Profeſſor Dr. Arthur Drews im Alter von 70 Jahren geſtorben. M. Plankſtadt, 28. Juli. Noch kurz vor den be⸗ Annenden Erntearbeiten machten die hieſige NS⸗ Bauernſchaft und die Tabakfachſchaft einen ſehr aufſchlußreichen Lehrausflug nach Heſſen. Unter Leitung von Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. Her⸗ lan von der Landwirtſchaftsſchule Hockenheim und dem Ortsbauernführer Joh. Gg. Treiber ſowie Tabakfachſchaftsführer Erckenbrecht verließen die 120 Teilnehmer in aller Frühe Plankſtadt, beſuchten zu⸗ nächſt das Kloſter Lorſch, ſodann Kleinhauſen. Hier wurde unter Führung eines Sachverſtändigen ein Tabakröhrentrockenſchuppen und in Darmſtadt an⸗ ſchließend die landwirtſchaftliche Verſuchsanſtalt be⸗ ſichtigt. Sehenswert vor allem waren der Stall der Milchkühe und die Siloanlage. Auf der Autobahn ging es weiter nach Frankfurt. Nach dem Mittag⸗ eſſen wurde der Palmen⸗ und Zoologiſche Garten be⸗ ſucht. Auf der Rückfahrt wurde an dem Rennſtall von Irma von Opel angehalten und beſonders das wunderbare Pferdematerial beſtaunt. Erwähnens⸗ wert iſt, daß die teilnehmenden Frauen in einer ein⸗ heitlichen ſchmucken Tracht erſchienen ſind. Auflöſung der * Karlsruhe, Amtlich wird mitgeteilt: Seit Monaten mußte die Beobachtung gemacht werden, daß die außerhalb der Staatsjugend ſtehenden Jugendverbände und»⸗vereinigungen ein Gebaren an den Tag legten, das in einem geord⸗ neten Staatsweſen auf die Dauer nicht geduldet wer⸗ den kann. In Verkennung ihrer Aufgabenkreiſe und unter Anmaßung eigener politiſcher Zielſetzungen ſetzten ſich dieſe Organiationen in einen mehr oder minder bewußten Gegenſatz zum Staat und zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Dieſe beſtritten der Staatsjugend das ausſchließliche Recht, die her⸗ anwachſende Generation zum Zwecke der politiſchen Erziehung in ihren Reihen zu erfaſſen und gefähr⸗ deten dadurch letzten Endes die poli⸗ tiſche Einigkeit unſeres Volkes in der nationalſozialiſtiſchen Idee. Infolge dieſer ſtaats⸗ feindlichen Haltung fanden ſie aber gerade bei den Beſten unſerer Jugend keinen Anklang, ſondern ſammelten bei ſich großenteils Elemente, die weniger an fruchtbringender Erziehungsarbeit als an einem ungezügelten Rowöytum intereſſiert waren. Die Ausſchreitungen, insbeſondere Ueberfälle auf einzelne Angehörige der Hitler⸗Jugend und des Jungvolkes, mehrten ſich zuſehends, ſo daß ſich der 28. Juli. Schutze des inneren Friedens Deutſchen Jugendkraft in Baden Miniſter des Innern vor einigen Wochen ge⸗ nötigt ſah, den nichtnationalſozialiſtiſchen Jugend⸗ verbänden das Tragen von Uniformen und die öffentliche Betätigung unter freiem Himmel zu ver⸗ bieten und ᷣadurch den ſicherheitsgefährdenden Zu⸗ ſammenrottungen vorbeugend zu begegnen. Die Ueberfälle nahmen ihren Fortgang. In erſter Linie waren daran Angehörige der Deutſchen Ju⸗ gendkraft beteiligt, einer Organiſation, die ſich hauptſächlich mit Sport befaßte und ſich unter religiö⸗ ſen Vorwänden dadurch bemühte, der Hitler⸗Jugend Abbruch zu tun. Zur Beſeitigung dieſer Mißſtände hat der Miniſter des Innern die Organiſation Deutſche Ingendkraft mit allen Unterglie⸗ derungen unter gleichzeitiger Beſchlagnahme ihrer Vermögen aufgelöſt und verboten. Ferner wurde in Erweiterung der früheren An⸗ ordnung den nichtnationalſozialiſtiſchen Jugend⸗ organiſationen und denjenigen, welche ſich mit der Betreuung der Jugend befaſſen, jede Betätigung unter freiem Himmel, ſowie Turnen und Sport in geſchloſſenen Räumen unterſagt und damit die Be⸗ ſchränkung dieſer Organiſationen auf die ihnen überlaſſenen religiöſen, kulturellen und caritativen Aufgaben polizeilich garantiert. Tagung des Amts für Arbeitsführung und Verufserziehung * Sgarbrücken, 22. Juli. Zu einer arbeitsreichen Tagung versammelten ſich am Sonntag die Mit⸗ glieder des Amtes für Arbeits⸗ und Be⸗ rufser ziehung der Deutſchen Arbeits⸗ front aus allen Ortsgruppen des Saarlandes. Gauberufswalter Pg Volbehr ſtellte in ſeinen grundſätzlichen Worten die Wichtigkeit und Größe der dem Amt für Arbeitsführung und Berufserzie⸗ hung geſtellten Aufgaben heraus: Berufserziehung an allen ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen zu lei⸗ ſten. Nach dem Willen des Führers iſt die geſamte zuſätzliche Berufserziehung der DA übertragen; innerhalb der DA iſt für dieſe Aufgabe das Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung geſchaffen. Ausgehend von den politiſchen, kulturellen und wirt⸗ ſchaftlichen Sünden und Schäden der Vergangenheit legte Pg Volbehr in treffender Weiſe den Kampf des Nationalſozialismus um Deutſchland dar. Nie⸗ mals wird ſie Berufserziehungsarbeit am ſchaffen⸗ den deutſchen Menſchen leiſten, ohne daß dieſe Arbeit untermauert iſt durch die gemeinſame national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung. Wenn in früheren Jahren Verbände oder Gewerkſchaften Berufs⸗ ſchulung betrieben haben, dann hatte dieſe Art von Schulung erſtmals Mangel, daß ſie nur auf einen beſtimmten Berufskreis von Menſchen— vornehm⸗ lich ja nur auf Angeſtellte— ausgedehnt und daß ſie niemals auf ein gemeinſames politiſches Ziel aus⸗ gerichtet war. Das politiſche Ziel der Berufs⸗ erziehungsarbeit aber iſt: durch Berufserziehung aller Schaffenden Leiſtungsſteigerung des geſamten deutſchen Volkes, und durch dieſe Leiſtungsſteigerung Brotfreiheit und damit wirtſchaftliche Unabhängig⸗ keit Deutſchlands. Allein dieſes Ziel zeigt in ein⸗ dringlicher Weiſe die Größe der geſtellten Aufgaben. Nach dieſen grundſätzlichen Ausführungen kam Pg Volbehr auf die Möglichkeiten der praktiſchen Arbnit in den Ortsgruppen zu ſprechen. Auf dem Gebiete der Berufserziehung betritt die Daß zum großen Teil Neuland, das ſorgfältig und planmäßig bebaut werden muß. Denn eine zuſätzliche Schulung von Werkern kannten die früheren Gewerkſchaften und Verbände nur in wenigen Fällen. In allen Orts⸗ gruppen des Saarlandes werden jetzt die organiſato⸗ riſchen Vorbereitungen getroffen, damit im Herbſt die Berufserziehungsarbeit der DA genommen werden kann. Aus der Pfalz Wieder geöffnet Keine Preiserhöhungen * Haiſerslautern, 23. Juli. Wie die Staoͤtverwal⸗ tung Kaiſerslautern mitteilt, fand auf Grund der durch die Stadtverwaltung und die Polizeibehörde durchgeführten Maßnahmen gegen einen Teil der hieſigen Metzgerſchaft am Montag eine eingehende Beſprechung der beteiligten Stellen ſtatt, die folgen⸗ des Ergebnis hatte: Trotz des ſchweren Exiſtenz⸗ kampfes, den das Metzgergewerbe zur Zeit führt, iſt die Metzgerinnung mit den zuſtändigen Behörden zur Ueberzeugung gekommen, daß eine Preis⸗ erhöhung für einfache Wurſtwaren un⸗ durchführbar iſt. Die beteiligten Kreiſe ſind überzeugt, daß Preiserhöhungen für den Arbeiter untragbar ſind. Es wurde deshalb vereinbart, den Höchſtpreis für Hausmacher⸗, Leber⸗ und Grieben⸗ wurſt(Konſumware) wieder auf den bisherigen Preis von 50 Pfg. für das Pfund herabzuſetzen. Eine Ueberſchreitung der geſetzlich zuläſſigen Fleiſchpreiſe lag nicht vor. Die Preiſe der übrigen Wurſt⸗ waren, die an ſich keiner Höchſtbeſtimmung unter⸗ liegen, werden künftighin im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung beſprochen. Nachdem vorſtehende Vereinbarungen getroffen waren, wurden die poli⸗ zeilichen Maßnahmen wieder aufgehoben. * Ludwigshafen, 28. Juli. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Am Montag, den 22. Juli, gegen 11 Uhr, ſtreifte der Lokalzug 1817 zwiſchen Dannſtadt und Mutterſtadt ein auf der Straße haltendes Einſpännerfuhrwerk. Durch den plötzlichen Ruck fiel der auf dem Fuhrwerk ſitzende Händler Jakob Mantel aus Ludwigshafen a. Rh. auf die Straße und erlitt einen Schlüſſelbeinbruch. Der Verunglückte wurde in das Städt. Krankenhaus Ludwigshafen gebracht. Das Fuhrwerk wurde leicht beſchädigt. Der Zug war bis auf den letzten Wagen vorbeigefahren, als die Pferde unvermutet den Wa⸗ gen zurück gegen den Zug drückten, der ihn erfaßte. * Oppau⸗Edigheim, 24. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat für das achte lebende Kind des Heinrich Schwarz in Edigheim die Patenſchaft übernommen und den Eltern des Kindes durch die Ortsgruppenleitung der NSDA p 50 Mark über⸗ reichen laſſen. * Jakobsweiler, 24. Juli. Dem Maurermeiſter Adam Wöfloin rutſchte bei Reparaturarbeiten die Leiter aus. Er ſtürzte fünf Meter tief und erlitt da⸗ bei Nieren⸗ und Kopfverletzungen. Auch eine alte Kopfverletzung von einem Kraftradunfall brach wie⸗ der auf. Wer kann Angaben machen? * Lampertheim, 23. Juli. Vermißt wird ſeit dem 13. d. M. der hier wohnende erwerbsloſe Ar⸗ beiter Johann Köbel, geb. am 11. September 1906 zu Ilvesheim. Köbel hat ſich am Morgen des ge⸗ nannten Tages von zu Hauſe entfernt, um in der Umgebung ſeines Wohnortes Pfefferminztee zu ver⸗ kaufen. Er iſt bis jetzt nicht zurückgekehrt. Der Ver⸗ mißte iſt mittelgroß, hat ſchwarzes Haar, braune Augen, etwas gebogene Naſe, gute Zähne, trägt blaues Hemd, braune Hoſe, blaue Mütze, ſchwarzen Rock, graue Turnſchuhe, iſt ohne Strümpfe, hat ein altes Herrenrad, braune Ledermappe und ein Säck⸗ chen bei ſich. Da zu vermuten iſt, daß Köbel ein Leid zugeſtoßen iſt, werden ſachdienliche Mitteilungen an das Polizeiamt Lampertheim oder die nächſten Poli⸗ zeibehörden erbeten. Fages al encles Mittwoch, 24. Juli Nationaltheater:„Don Ceſar“, Operette von R. Dellinger, Miete M 30, 20 Uhr. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße— Sulzbach— Hemsbach— Laudenbach— Heppenheim Bensheim— Schönberg— Lindenfels— Fürth— Birkenauer Tal— Fuchsſche Mühle— Weinheim— Mannheim. Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ad Paradeplatz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.25 Uhr Maunheim— Speyer und zurück; 14.30 Uhr Mannheim— Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag. Roſarium, Neuoſtheim: Geöffnet von 16.30 bis 20 Uhr. Tanz: Palaſthotel, Flughafen⸗Kaſino, Kaffee Vaterland. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprolektors. Friebrichspark: 20.30 Uhr Künſtler⸗Konzert. Waldparkreſtanrant: 15.30 bis 19 Uhr Konzert. Lichtſpiele: Univerſum:„Die Schloßherrin vom Li⸗ banon“.— Alhambra:„Der Koſak und die Nachti⸗ gall“. Schauburg:„Wer wagt— gewinnt!“— Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 und 2 76 75 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Die deutſche Seele. Naturalienkabinett im Schloß: Gebſſnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: eöffnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 16 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. Jugendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 18 bis 10 Ußr. in Angriff ö 7. Se 3 Zuchthaus 5 für einen betrügeriſchen Obſtverkäufer * Meiſenheim a. Gl., 23. Juli. Vor einigen Wo⸗ chen war in Stromberg ein Mann aus Nohen a. d. Nahe verhaftet worden, der ſteckbrieflich von der Staatsanwaltſchaft geſucht wurde und ſich bei einem Bauern als Knecht hatte einſtellen laſſen. Nunmehr hatte ſich der Verhaftete vor dem Oberſteiner Schöf⸗ fengericht wegen Betrugs zu verantworten. Im Herbſt vorigen Jahres kaufte der Angeklagte bei ver⸗ ſchiedenen Bauern des Dorfes Löllbach(Glan) Obſt auf mit dem Verſprechen, die Kaufſumme inner⸗ halb 24 Stunden zu zahlen und die Obſtkörbe als Leergut zurückzuſenden. Die Lieferanten erhielten jedoch von dem Betrüger weder Geld noch die Obſt⸗ körbe. Daraufhin erſtatteten ſie Anzeige und die Staatsanwaltſchaft erließ den Steckbrief gegen den Schwindler, der eine Zeit lang überhaupt nicht auf⸗ zufinden war. Der Staatsanwalt beantragte gegen den bereits einſchlägig vorbeſtraften Angeklagten 1½ Jahre Zuchthaus. Das Gericht erkannte auf ein Jahr und drei Monate Zuchthaus. In der Urteils⸗ einen Volksſchädling ſchlimmſter Art handle, der rückfällig geworden ſei und deshalb exemplariſch be⸗ ſtraft werden müſſe. Die erlittene Unterſuchungs⸗ haft wurde auf die Strafe nicht angerechnet. e. 2 se B .* 5* 1 8—— C . f 3 ad. 8 Zeichenerklärung Zur, Welterkarie e Halter Wine e Front vordringen der Nelfluft r Wermer Wnd= Front vordtingencer Warmluft AW Stäthe 1 G2. e front mit Marmlaf: in der She FN ds 8 Owolkerlos O vollig h gegen gebiet Ft Schneefeſſgebiet heiter G be dec Scheberfäfgheit. Nebel, e Gewifter O habbbedechi Wetterbericht des Reichs wetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 24. Juli: Noch immer iſt das über Norsweſtdeutſchland liegende Hochdruckge⸗ biet für unſer Wetter beſtimmend. Bei meiſt wolken⸗ loſem Himmel erreichen die Temperaturen wieder ſommerliche Höhe. Ein langſamer Abbau des Hochs von Norden her wird jedoch langſam Bewölkung auf⸗ kommen laſſen und ſtberhaupt iſt nicht mit einer längeren Dauer des Schönwetters zu rechnen. Vorausſage für Donnerstag, 25. Juli Noch überwiegend heiter, bei ſchwachen Winden aus nördlichen Richtungen recht warm. Höchſttemperatur in Mannheim am W. Juli 4 26,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 24. Juli + 12,2 Grad; heute früh 48 Uhr + 16,7 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Adein⸗ Pegel 20 21. 22. 28. 24. Neckar⸗Pegel Aheiufelden.9:.99.99, 3,958.92 5e Breiſach. 2242.22 28 225 eee Kehl 350 5%. egen Maxan. 7.88.88 59 8,55 Feilbronn Mannheim.84 8,75 3,70.7.1 Plochingen Raub e Diedes beiin. Köln 217 2102052001, 87/1 „Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juli 1938 Amerika führt:1 von Cramm/ Lund verlieren:3,:6,:5,:9,:8— Großer Kampf im Doppel Die USA führen mit:1 Siegen— das iſt das Ergeb⸗ nis des bisher drei Tage dauernden Davispokalkampfes zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika auf Englands herrlicher Ten⸗ nisanlage in Wimbledon. Nach den beiden Einzelſpielen ſtand der Kampf des Interzonenfinales:1, ſo daß dem Doppel erhöhte Bedeutung zukam. Deutſchland ſchickte aus dieſem Grund auch ſeine ſtärkſte Kombination, Gott⸗ fried von Cramm, Kaj Lund, gegen Willmer Alliſon⸗John van Ryn ins Gefecht. Das Ergeb⸗ nis zeigt klar und deutlich, wie hort und erbittert um dieſen Punkt gerungen wurde. Die Deutſchen waren dem amerikaniſchen Paar faſt gleichwertig und hatten mehr als einmal die Möglichkeit, den Kampf zu gewinnen. Leider ſtand von Cramm in Kaf Lund nicht ein gleichwertiger Partner— obwohl auch Lund ein großes Spiel lieferte, das muß voll und ganz anerkannt werden— zur Seite, ſonſt wäre es den bis zum Vorjahre noch für unſchlagbar geltenden Amerikanern keineswegs gelungen, ſich auch diesmal zu behaupten. So wurde von Cramm mit der Zeit immer mehr überlaſtet und die Yankees retteten noch ein⸗ mal dieſen ſehr wichtigen Punkt für das Sternenbanner. 60 Spiele(1) waren notwendig, ehe Alliſon⸗zran Ryn in dieſem Treffen mit:6,:8,:7, 917,:6 die Oberhand gewannen. Der Kampf wurde gleich in einem Tempo aufgenom⸗ men, wie man es ſelbſt in Wimbledon ſelten geſehen hatte und wie es auch keiner vorausahnen konnte. Und dieſes Tempo flaute nur in einigen wenigen Abſchnitten des 130 Minuten währenden Ringens ab. 5 Matchbälle hatten die Deutſchen und gewannen, doch der einzige Matchball der Amerikoner entſchied den Kampf— gegen uns. Dus Schlachtenglück war auf Seiten der Gegner. Das achte Spiel des erſten Satzes, van Ryns Aufſchlag, fiel an die Deutſchen, die wenig ſpäter den erſten Satz in 19 Minuten :3 gewonnne hatten. Sieben Minuten weniger brauchten die Amerikaner, um mit dem gleichen Ergebnis den zwei⸗ ten Satz an ſich zu reißen. Im dritten Satz war das Tempo noch genau ſo ſchnell wie im erſten. Nach 513 für oͤie Deutſchen verſchlug Lund ſeinen Satzball, die Ameri⸗ kaner gleichen aus. Doch herrliches Flugballſpiel von Cramms bringt den Deutſchen doch den Satzgewinn— 75. Zweimal ſtand Deutſchland im nächſten Satz vor dem Siege. In unverminderter Schnelligkeit fegten die Bälle über den Raſen. Jeder gewann ſeinen Aufſchlag bis 514 für die Deutſchen. Als Alliſon 40:0 führte, begann ein unerhörtes Trommelfeuer der Deutſchen, daß von den Tri⸗ bünen andauernder Beifall herniederpraſſelte. 15:40— 30:40— Einſtand, das Unmögliche gelang: Vorteil Deutſch land. Erſter Matchball für Deutſchland. von Cramms Rück⸗ hand ging ins Netz— Einſtand. Vorteil Deutſchland und wieder Einſtand. Dann mochte ein Aß Alliſons dem Rin⸗ gen ein Ende.:7 gewannen die Amerikaner den Satz. Noch dreimal hatten die Deutſchen im fünften Satz die gleiche Gelegenheit. Sehr ſchnell führten Alliſon⸗van Ryn :1. Aber dann griffen die Deutſchen an und gewannen Spiele nacheinander. Alliſons Aufſchlag wird gewonnen, aber Amerika kann noch einmal ausgleichen. Dann aber machte Lund doch das:5 für uns. Der fünfte Matchball ging ins Aus. Die Amerikaner kamen auf 616, v. Cramm, ſtark überlaſtet, verlor auch noch ſeinen Aufſchlag. Der erſte Matchball der Amerikaner entſchied.:6 gewannen ſie Satz und Punkt. Dem großen Kampf der Deutſchen, die ſich mit dieſem Kampf in die erſte Reihe der beſten Doppel⸗ ſpieler der Welt eingeſpielt haben, wohnten auch Tilden und Perry bei, die voll des Lobes waren. Die Stimmung war ganz für die Deutſchen, deren unglückliche Niederlage großes Bedauern auslöſte. Bor-Länderkampf gegen die Schweiz Vor einem neuen Siege unſerer Amateure Die Reihe der Länderkämpfe der deutſchen Amateur⸗ boxer wird am kommenden Freitag mit der dritten Begeg⸗ nung gegen die Schweiz in München fortgeſetzt. Die letzten Kämpfe unſerer Amateure haben eindeutig den Beweis erbrachte, daß Deutſchlands Amateurhoxſport in den letzten Jahren einen weiteren anhaltenden Aufſchwung genommen hat. Im Mitropa⸗Pokal, an dem die deutſche National⸗ ſtaffel erſtmalig teilnahm, wurde kein Kampf verloren, ſo daß der Pokal gegen die beſten europäiſchen Amaoteur⸗ länder gewonnen wurde. Mehr oder weniger überlegen wurden die Polen, Ungarn und Tſchechoſlowaken abgefer⸗ tigt. Auch in den Begegnungen unſerer Amateure mit Vertretern der ſtarken nordiſchen, Nationen ſchnitten die Deutſchen recht gut ab, ſo daß wohl kaum ein Zweifel darüber beſteht, daß Deutſchland im europäiſchen Boxſport führend iſt. Gegen die Schweiz traten Deutſchlands Boxer erſt zwei⸗ mal au. Die erſte Begegnung fand bereits 1922 in Wies⸗ baden ſtatt. Damals blieben wir überlegen mit 12:4 Punkten ſiegreich, noch ſchlimmer erging es den Eidgenoſ⸗ ſen ſechs Jahre ſpäter, 1928 in Genf. Selbſt in der frem⸗ den Umgebung ließen ſich unſere Vertreter nicht beirren und ſiegten eindeutig mit 14:2 Punkten. Es iſt wohl kaum daran zu zweifeln, daß auch die dritte Begegnung mit einem klaren deutſchen Erfolg endet. Folgende Mann⸗ ſchaften nehmen den Kampf auf: Fliegengewicht: Färber(Augsburg)— Walter Stöckli(Boſel). Bantamgewicht: Ziglarſki(München)— René Bandle(Baſel). Federgewicht: Käſtner(Erfurt)— Karl Zurflüh (Bern). Leichtgewicht: Schmedes(Dortmund);— Sepp Rae ß(3). 5: Murach(Schalke)— Walter Grieb vicht: Schmittinger(Würzburg)— Wal⸗ ter von Büren(Lauſanne). Halbſchwergewicht: Bernlöhr Gugger(Montreux). Schwergewicht: Sölch(München)— Alfred Bürgin (Baſel). Deutſchland hat außerdem als Erſatzleute noch Rieder (Magdeburg), Arnold(Fürth), Ahring(Osnabrück), Bie⸗ mer(Köln), Mutſch(Trier), Stein(Bonn), Voigt(Wands⸗ beck) und Fels(Vieren) aufgeboten. Beide Staffeln gehen wohlvorbereitet in den Kampf. Die Schweizer, die im großen Länderturnier in Paris vor wenigen Wochen nicht ſo abſchnitten, wie ſie es wünſchten, haben die Lehren aus dieſer Tatſache gezogen und vorher Ausſcheidungs⸗ kämpfe nach Winterthur angeſetzt. Nach den Ergebniſſen dieſer Qualiſikationslämpfe wurde die obige Stoffel auf⸗ geſtellt, die die beſten Kämpfer erſaßt, die die Schweiz augenblicklich zu ſtellen hat. Die deutſche Mannſchaft ſtützt ſich in der Hauptſache auf ſüddeutſche Boxer, die aber zum größten Teil ſchon große internationale Erſahrung haben, ſo daß mit einem guten Abſchneiden durchaus zu rechnen iſt. Färber iſt im Fliegengewicht ſicherlich Deutſchlands (Stuttgart)— Hans ſtärlſte Waſſe, er wird auch gegen den Schweizer Stöckli keineswegs enttäuſchen. Der Münchener Ziglarſki, der ſeinen 20. Länderkampf beſtreitet, gibt ſeine Abſchieds⸗ vorſtellung, um ſich künftig nur noch als Borxlehrer zu betätigen. Bandle wird ihm koum den Sieg abnehmen lönnen. Der Berner Zurflüh muß ſchon ganz großes Können mitbringen, wenn er Europameiſter Otto Käſt⸗ ner beſiegen will. Ein weiterer unbedingter Aktivpoſten iſt Meiſter Schmedes, dem Sepp Raes nicht gewachſen ſein wird. Der Schalker Mu rach erhält in Grieb einen ſtorlen und gefährlichen Gegner und aach Schmittin⸗ ger wird ſich gegen von Büren vorſehen müſſen. Bern ⸗ böhr hat in Gugger einen erfahrenen Mann zum Gegner erhalten, der erſt mit dem Schlußgong geſchlagen iſt. Söſlſch iſt ebenſo wie Bürgin Neuling unds muß ſich erſt internationale Praxis erwerben. Zwiſchenbilanz der Leichtathletik Dr. von Halt vor der Verliner Sporkpreſſe Uns allen iſt bekannt, daß vom Fachamt Leichtathletik im As in der Vorbereitung der deutſchen Olympia⸗Kandi⸗ daten für die Berliner Spiele ein eigener Weg beſchritten wird. Der Olympia ⸗Inſpekteur des Reichsſportſührers, Ehriſtian Buſch, hat in ſeinem Kampfſchulungsplan alle Fragen der Suche nach jungen Talenten, der Ausbildung und Vorbereitungsart während des vorolympiſchen Jahres bis ins Kleinſte feſtgelegt. Dieſer Plan iſt vor einigen Monaten mit allen deutſchen Olympia⸗Sportlehrern ge⸗ naueſtens durchgeſprochen worden. Nach dieſem Plan ar⸗ beiten unſere Sportlehrer tagein— tagaus, jeder in ſei⸗ nem ihm vorgezeichneten Wirkungskreis. Fachamisleiter Dr. Ritter von Halt hatte nun am Montag, kurz vor den Deutſchen Meiſterſchaften in Berlin, die Svortyreſſe der Reichshauptſtadt eingeladen, um nor ihr eine Zwiſchenbilanz zu ziehen, die deutſche Leicht⸗ alhletik zu vergleichen mit der unſerer gefährlichſten Geg⸗ ner und ſchließlich etwas über den Stand der Vorbereitung unſeres Nachwuchſes zu„verraten“. Dr. Ritter von Halt betonte, daß die Fachſchaft nicht wieder dorthin kommen wolle, wo wir vor den Olympiſchen Spielen in Los Ange⸗ les ſtanden. Damals ſeien unſere Spitzenkräfte wochen⸗ und mpugtelang vor den Spielen in Hochform geweſen, narend der Olympiade aber hätten ſie dann verſagt. In Feſem Jahr ſollten unſre Athleten lediglich geſchult werden, 19 aber müßten ſie zum Tag und zur Stunde der Ent⸗ ſcheſdung in der Form ihres Lebens ſein, ſo wie es uns die Amerikaner und Japaner in Los Angeles gezeigt hät⸗ ten. Dralningskurſe und Olympiaprüſungs⸗ Fämbofe ſollten in dieſer Saiſon unſeren Athleten die gefühlsmäßige Einſtellung zum Wettkampf und die„ge⸗ Iakert““ Unberührtheit vor und beim Start vermitteln, die des Gn heimnis der amerikaniſchen Erfolge ſeien. Das „ard patria“, der Wille zum Sieg für das Vaterland, dürfe nicht wieder dahin führen, daß der Athlet verkrampft am Start erſcheine und ſo nicht ſeine höchſte Leiſtungsgrenze exreiche. Die deutſchen Junioren ⸗Meiſterſchaften in Kaſſel ſeien in jeder Beziehung ein durchſchlagen⸗ der Erfolg geweſen und ſollten zu einer ſtändigen Ein⸗ richtung in der deutſchen Leichtathletik werden. Herzerfri⸗ ſchend ſei das Bild geweſen, wie unſer Nachwuchs mit ge⸗ radezu fanatiſchem Geiſt um jeden Zentimeter gerungen habe. Der laleutvolle Nachwuchs ſei da, er werde ſich auch durchſetzen, des ſei unter Umſtänden ſchon bei den Senioren⸗Meiſterſchaften in Berlin zu erwarten. Die Län⸗ derkämpfe gegen die Schweiz, England, Finnland, Frank⸗ reich und der Vierländerkampf mit Schweden, Ungarn und Italien würden unſerem Nachwuchs die erſten internatio⸗ nalen Erfahrungen bringen, die auch nicht außer Acht ge⸗ laſſen werden dürften. Größtes Vertrauen dürften wir in unſere Leichtathletinnen ſetzen, die verſprächen, genau wie in Amſterdam und Los Angeles wieder mit an der Spitze der Nationen zu ſein. Anuſchlicßend sprach noch der Olympig⸗Inſpekteur Chri⸗ ſtſan Buch. Er ging davon aus, daß die Einſtellung zum Sport alles ſei.„Betrieb machen“ ohne Plan und Zielſtre⸗ bigkeit könne jeder. Heute ſeien die Maßnahmen in be⸗ zug auf die Schulungsarbeit ſtets nach planvollen, einheit⸗ lichen Geſichtspunkten im Einvernehmen der Beteiligten 7 V getroffen worden. Demgemäß bezeichnete er es auch als die erſte Aufgabe der im Reiche arbeitenden Sportlehrer, engſte Verbindung mit den örtlichen Lehrern und Leitern zu halten. Die Beſtrebungen in dieſer Richtung hätten auch ſchon zu guten Erfolgen geführt. Alle Arbeit baue auf den bisher und immer neu zu ſammelnden Erfahrungen auf und dieſe Erfahrungen hätten die bei der Aufſtellung des Kampfſchulungsplanes maßgebliche Auffaſſung beſtätigt. Buſch begründete dann noch einmal die bekannten getrof⸗ fenen Maßnahmen im Rahmen der Kampfſchulung, die auf Leiſtungsſteigerung aufgebaut ſeien und demgemäß beurteilt werden müßten. Den erſten Ab⸗ ſchnitt, der Mobiliſierung des Sports, und dem nunmehr zu Ende gehenden zweiten Abſchnitt, der Schulung und Konzentration, folge fetzt die Zeit der ſchärfſten Konzen⸗ tration auf die wenigen Spitzenkönner. Nach den Deutſchen Meiſterſchaften ſtünden noch die großen Aufgaben der Län der kämpfe bevor und die Mannſchaftsaufſtellung für dieſe internationalen Prüfun⸗ gen werde davon ausgehen, eine möglichſt große Zahl von Spitzenkönnern heranzuziehen, nicht immer auf ein⸗ und denſelben zurückgreifen zu müſſen. Anſchließend werde de leichtathletiſche Fachamtsführung darangehen, einen gewiſ⸗ ſen Kern der Nationalmannſchaft aufzu⸗ ſtellen, um die Olympia⸗ Kandidaten von der Pſychoſe der Unſicherheit über ihre Befähigung zur Olym⸗ pia⸗Kernmannſchaft zu befreien. Die Auswahl werde nach den Geſichtspunkten erfolgen, die leiſtungsmäßig Berufe⸗ nen, aber auch die zugleich durch ihre perſönliche Einſtel⸗ lung zur Schulung den Anforderungen, an einen Olympia⸗ Kandidaten entſprechenden Leichtathleten in die Kern⸗ mannſchaft aufzunehmen.„Wir werden alles tun, um uns vorwärts zu bringen“ ſchloß Buſch,„und wenn wir alles tun, werden wir auf der Olympiade keine ſchlechte Rolle ſpielen.“ 16. Rhön-Segelflugweltbewerb Der dritte Wettbewerbstag, an dem nach anfänglicher „Knofe“ ſchönes Sommerwetter mit blauem Himmel herrſchte, brachte inſofern eine weitere Ueberraſchung, als erſtmalig von einer Anzahl von Segelfliegern bei ganz ſchwachem Oſtwind aur Oſthang geſegelt wurde, was bisher für ſaſt unmöglich gehalten worden war. Von der Sport⸗ leitung wurde ein Tagespreis von 500 Mk. für die Um⸗ rung der etwa 7 Km. entfernten Milſeburg mit Rückkehr zur Startſtelle ausgeſchrieben. Die Bedingung wurde von Späthe⸗Dresden und Pernthaler⸗Deſſau ſowie von fünf weiteren Fliegern je einmal erfüllt. Insgeſamt ſechs Flieger gingen auf Streckenflug, darunter auch der Welt⸗ rekordmann Peter Riedel, der in dieſem Jahre zum erſten Male auf der Rhön ſtartete. Der Kiſſinger Döbler flog nach ſeiner Heimatſtadt und landete nach einem BaKm.⸗Fluge glatt. Die übrigen Landemeldungen lagen am Dienstagabend noch nicht vor. Die genaue Entfernung für die Streckenhöchſtleiſtung von Ludwig Hofmann Mannheim am erſten Tage beträgt 474 Km. Aus Anlaß der Wiederkehr des dritten Todestages von Günther Groenhoff fand abends ein Beiſammenſein der vollſtändig angetretenen Fliegermannſchaften mit feier⸗ licher Flaggeneinholung ſtatt. e 1. Gaufeſt in Karlsruhe Des Reichsbundes für Leibesübungen vom 20. bis 28. Juli 1933 Die im Rahmen des 1. Gaufeſtes des Reichsbundes für Leibesübungen ab 10 Uhr ſtattgefundenen Regatten des Fachamtes 16 Segeln waren ein ſportliches Ereignis erſten Ranges. Mit der Organiſation der Veranſtaltung war der Nacht⸗Klub Konſtanz beauftragt. Die Wettfahrten wurden in der Konſtanzer Bucht bei einer Beteiltgung von 50 Boo⸗ ten, eingeteilt in 12 Klaſſen abgewickelt. Die Regatta ver⸗ lief von Startlinie zwiſchen Pfahl 5 und 6 Höhe Hacht⸗ Steg Boje— ſüdöſtlich der Dampfer⸗Hafen⸗Einfahrt— Boje B Eichhorn— Boje 10 bei Bottighofen— Boje A— Ziel(wie Start). Während am Mittag des Vortages heftige Gewitter⸗ und Regen⸗Böen über den Bodenſee ſtrichen, die in der Schweiz und vor Friedrichshafen zum gefährlichen Sturme anwuchſen, wehten am Morgen der Regatta friſche Südweſt⸗ Winde von—10 Mtrſek. in den Bönen bei aufreißendem Gewölk und Sonnenſchein. Ein ſtattliches Feld von Nach⸗ ten war am Start erſchienen, und pünktlich gingen nach dem Startſchuß die 75⸗Jm⸗Kreuzer und 45⸗qm⸗Kreuzer durch die Linie, als erſte Arta 2, die indeſſen bei der erſten Wende⸗Marke von der mit höherer Fahrt durch die Start⸗ Linie gehende„Bettina“ überholt war. Es folgten die Ausgleich⸗Klaſſen⸗Boote und nach ihnen die 40⸗qm⸗Schären⸗Kreuzer zuſammen mit der 30er, er Binnenklaſſe. Hoch am Winde liegend, meiſt mit eingedreh⸗ tem Tuch und ſtarker Lage jagten die„Großen“ des Boden⸗ ſees dahin, gefolgt von ihren kleineren Brüdern. Nach Rundung der erſten Wende⸗Marke vor dem Dampfer⸗Hafen folgte ein Raumſchottour in Richtung auf das Eichhorn. Trotz der Gefahr des Bruches ſetzen die meiſten Boote Spinnacker und liefen mit erſtaunlicher Geſchwindigkeit und ſchäumender Bugſee ſeewärts. Von hier ging es wieder hart am Winde liegend zur Wende⸗Marke vor Bot⸗ tighofen und zurück zur Wendemarke H. War die erſte Rundung rechts herum, ſo folgte nun eine Links⸗Tour, bei der beſonders die Schluß⸗Strecke aufgekreuzt wurde. Den„Großen“ folgten in 5 Minuten Abſtand die Schwert⸗Jollen, deren Bahn einmal rechts herum um die Wende⸗Marken vorgezeichnet war. Die Wettfahrt bei den ſteifen Winden konnte, wie es zu erwarten war, nicht ohne Zwiſchenfälle bleiben. So mußten 2 Jachten ausgeſchloſſen werden, weil ſie, entgegen den Beſtimmungen, ſich innerhalb der Ztel⸗Peilung nach dem Ziel⸗Durchgang wiederholt befanden. Von den Jollen kenterten„Murkel“ und„Fähnrich“.„Petropolis“ exlitt Gafſfelbruch infolge eines Zuſammenſtoßes mit„Fähnrich“. Bereits nach einer Stunde 28 20 paſſierte als erſtes und ſchnellſtes Boot die„Bettina“ die Ziellinie, während von den Jollen„Papi“ bereits nach 49 Minuten 35 Sek. als 1. die Regatta beendete. Das Ergebnis der geſegelten bzw. bei der Ausgleich⸗ Klaſſen⸗Booten berechneten Zeit iſt nachſtehend wieder⸗ gegeben: Bahnlänge: 9 bzw. 5 Seemeilen, Wind: Südweſt, Stärke 810 Mtrſek. 75⸗qm⸗Kreuzer: 1.„Bettina“ KWac:28:20; 2.„Arta“ 2 ICK Tz.:80:46; 3.„Föhn“ 2 JCckte.:36:38. 45⸗a m⸗Kren⸗ zer: 1. Hodumoth C:38:37; 2. Schelm JIciRmh. :89:13 3. Ipf Bac Ueberlg.:40:26. 40⸗am⸗Schären⸗ Kreuzer: 1. Schuft 3 KW:30:41; 2. Saga IC Romans⸗ horn:43:57. 30⸗qm⸗Schären⸗Kreuzer: 1. Titobp Sog :89:48. 22⸗qm⸗Schärenkreuzer: 1. Puſteback IC Konſtanz :45:48. 30⸗qm⸗Binnenklaſſe: 1. Twiel 1 Bc Ueberlgn. :56:14; 2. Bodman 10 Ic Radolfzell:57:44. 22⸗am⸗Renn⸗ klaſſe, Abt. A: 1. Mitſou JC Konſtanz:56:17; 2. Pfalz Segel⸗KSt. Konſtanz:00:19. 22⸗qm⸗Rennklaſſe, Abt. B: 1. Droſte SV:58:30; 2. Woglinde SV 620616 3. Schwed Bic Ueberl.:09:26. 15⸗am⸗Rennklaſſe:. Neppel SV:05:33. Ausgleich⸗Klaſſe: 1.(Proteſt noch nicht entſchieden); Boden BC Ueberl.:36:08. Ausgleich⸗ Klaſſe 2: 1. Spleen JC Romanshorn:21:40. 22⸗qm⸗Alters⸗ Jollen: 1. Karin 2 Ic Konſtanz:00:06; 2. Erika Sog :07:45; 3. Flugs SVK:17:02; 4. Ooͤin 3 Bic Ueberlgn :23:32. Wander⸗Jollen und Jollen⸗Kreuzer: 1. Papi Je Radolfzell:49:35; 2. Alebock Bic Ueberlingen 90754:17; 3. Föhn Ic Radolfzell:02:03; 4. Kamerad SVK 1114.53. * Bis die Haupttage des Feſtes, beginnend mit dem Donnerstag mit der Bannerübergobe der De, beginnen und damit wieder Tauſende von Turnern das Hauptinter⸗ eſſe auf ſich ziehen werden, haben die anderen Fachämter in den erſten Tagen der Feſtwoche reichlich Gelegenheit zur ſportlichen Betätigung. Leider finden ſie nicht immer die gewünſchte Anteilnahme bei der Bevölkerung. So hatten ſich am Dienstag zu dem Hockeyſtädteſpiel zwi⸗ ſchen Heidelberg und Karlsruhe wiederum nur etwa 300 Zuſchauer eingefunden. Man muß allerdings berückſich⸗ tigen, daß Hockey in Karlsruhe überhaupt nicht gepflegt wird. Die Heidelberger gewannen nach ſchönem Spiel verdient mit:2(:). Vorher war eine Jugend ⸗Hockey⸗ elf des Do Bruchſal 07 gegen eine Kombination Karlsruhe⸗ Pforzheim⸗Bruchſal mit:1(:0) erfolgreich. Auf dem Schloßplatz und auf dem Schmieder⸗Platz zeigten am Abend in Freiluftvorſührungen diesmal die Schwerathleten ihr Können. Im Gegenſatz zum Hockeyſpiel ſah mon hier weit mehr Zuſchauer. Die Radfahrer hielten weiter am Abend eine große Saalveranſtaltung ab und außerdem nahmen noch die Wettbewerbe im Schießen, Kegeln und im Billard ihren Fortgang. Heidelberg— Karlsruhe:2(:0) Zu dem Hockeywerbeſpiel in der Karlsruhe Hochſchul⸗ kampfbahn zwiſchen den Städtemannſchaften von Heidel⸗ berg und Karlsruhe hatten beide Städte recht ſtarke Ver⸗ tretungen entſandt, die vor allem in der erſten Spielhälfte ein ſchönes, flottes und fair durchgeführtes Spiel zeigten. Obwohl die Stockführung und das Laufpermögen Her Hei⸗ Helberger foſt immer eine drückende Ueberlegenheit ſchuf, ſah man doch viele ſpannende Momente. Die Heidel⸗ berger hatten keinen Verſager. Beſonders gut operierte der Sturm, in dem der Mittelſtürmer Benkard ung der Halblinke Peter 2 glänzte. Die Fünferreihe der Mann⸗ heimer enttäuſchte dagegen, allerdings hatte ſie es gegen die vorzügliche Heidelberger Abwehr ſehr ſchwer. Schäfer im Mannheimer Tor verhütete namentlich in der zweiten Hälfte durch wuchtige Fußobwehr und energiſches Dazwi⸗ ſchengehen weitere Erfolge der Heidelberger. Durch Ver⸗ wandlung einer Strafecke ging Heidelberg durch Benkard in Führung und bis zur Pauſe erhöhten Peter 2 und der Halbrechte Hoffmann den Vorſprung auf:0. Nach Wie⸗ deranſpiel holte Mannheim durch Güntner⸗MTG ein Tor auf, aber wenig ſpäter ſtellte Benkard das Ergebnis auf :1. Erſt in der letzten Minute glückte den Mannheimer durch Fehlentſcheidung des Schiedsrichters der eite Ge⸗ gentreffer. Kleine Sport-Nachrichten An den Weltmeiſterſchaften im Kleinkaliberſchießen in der Zeit vom 19. bis 29. September d. J. nehmen insge⸗ ſamt 15 Nationen teil. Es ſind dies: Dänemark, Deuhſch⸗ land, England, Eſtland, Finnland, Frankreich, Griechen⸗ land, Holland, Italien, Norwegen, Oeſterreich, Polen, Schweden, die Schweiz und Ungarn. Eine neue Weltbeſtleiſtung im Kleinkaliberſchießen gab es bei den finniſchen Ausſcheidungskämpfen zu den Welt⸗ meiſterſchaften in Rom. K. Leskinen erzielte bei 40 Schuß insgeſamt 382 Ringe und überbot damit die alte ſchwediſche Weltbeſtleiſtung von Rönnmark um einen Ring. Die japaniſchen Leichtathleten gingen am Montag bei einem Abendſportfeſt in Helſingfors erſtmals auf ihrer Europareiſe an den Start. Die Leiſtungen waren im großen ganzen nicht überragend. Immerhin überraſchten die Japaner durch gute Sprungleiſtungen; ſo gewann Niſhida den Stabhochſprung mit der ausgezeichneten Höhe von.10 Metern. a Eine neue holländiſche Beſtleiſtung ſtellte in Amſterdam der holländiſche Hürdenmeiſter M. Kaan über 110 Meter Hürden auf. Kaan verbeſſerte die bisherige Landesbeſt⸗ leiſtung von 14.9 auf 14,8 Sekunden. Chriſtian Berger gewann die 100 Meter in 10,7 Sekunden. Der Gau Württemberg hat die Zehnkampf ⸗Meiſter⸗ ſchaften ſeiner Leichtathleten nach Stuttgart vergeben, wo ſie am 24. und 25. Auguſt auf dem Platz des Tbd. ſtattfinden. Guſtape Huguenin, einer der beſten ſchweizeriſchen Turner, der die Eidgenoſſen ſchon in mehreren repräſen⸗ tativen Kämpfen vertrat, iſt an den Folgen eines Unfalls beim Reckturnen im Alter von 32 Jahren verſtorben. Niemke, der ehemalige Torhüter von 1860 München, iſt für die kommende Fußballſpielzeit in der Schweiz vom FC Baſel verpflichtet worden. Seinen letzten Schweizer Verein, Lauſanne Sports, führte Riemke bekanntlich zur Meiſterſchaft und Pokalmeiſterſchaft. Norwegen und die Schweiz haben für den 17. Juni 1936 ein Fußball⸗Länderſpiel vereinbart, das im Osloer Ulleval⸗ Stadion ausgetragen werden ſoll. Deutſche Amateurboxer werden Mitte September(11., 13. und 15.) an einem internationalen Turnier in Kopen⸗ hagen beteiligt ſein. Da während dieſer Zeit in Benecken⸗ ſtein der Kurſus weiterläuft, können an dieſem Turnier nur ſolche Boxer teilnehmen, die nicht der Kernmannſchaft angehören. Deutſchlands Studenten⸗Fußball⸗Elf zu den am 5. und 26. Auguſt in Riga ſtattfindenden Spielen gegen Lett⸗ lands Studentenelf iſt wie folgt aufgeſtellt worden: Gappa, Simon, Richter, Böhme, Vogel, Braun, Hont⸗ rvuw, Katzer 1, Lindemann, Ernſt, Böttner. 8 Oberlt. Neckelmann auf Raubritter belegte beim zwei⸗ tägigen Reit⸗ und Fahrturnier in Bad Nauheim an beiden Tagen in den Hauptprüfungen die erſten Plätze. Am Samstag gewann er ein Jagdͤſpringen leichter Art und am Sonntag eines der Klaſſe M. Internationaler Turnkongreß Der Internationale Gymnaſtik⸗Verband, dem ſeit einem Jahre auch die Deutſche Turnerſchaft angehört, hält augen⸗ blicklich in Brüſſel ſeine Jahrestagung ab. Deutſchland iſt bei dieſer Tagung bekanntlich durch den ſtellvertreten⸗ ten D⸗Führer Carl Steding(Berlin), den württem⸗ bergiſchen Gauführer Dr. Obermeyer(Stuttgart) und die Frauenwartin Hennt Warninghoff(Hannover) vertreten. Anläßlich der Olympiſchen Spiele wird der nächſte Kongreß am 9. Auguſt 1936 in Berlin zuſam⸗ mentreten. Die nächſten Weltmeiſterſchaften werden 1938 von der Tſchechoſlowakei ausgerichtet werden. Die Tur⸗ nerinnen bilden nach Anerkennung der Satzungen im Internationalen Verband eine eigene, ſelbſtändige Gruppe. Von Deutſchland wurde zuſammen mit den Ungarn in der Vollverſammlung die neue Wettkampffor⸗ derung durchgeführt, nach der in Zukunft Frei Kampf⸗ richter zu werten haben. Die Punktzahlen werden dann gufammengezählt, ſoſern der Unterſchied zwiſchen den Punktzahlen der einzelnen Kampfrichter nicht mehr als 1 Punkt beträgt. Dem Beigiſchen Turnverband wurden anläßlich ſeines 70jährigen Beſtehens von allen Verbänden Glückwünſche dargebracht. Die kurze Anſproche Dr. Obermeyers wurde dabei mit größtem Beifall aufgenommen. Er hob hervor, daß Deutſchland ſich freuen würde, im nächſten Jahre bei den Weltſpielen zahlreiche Vertreter aller Länder in Ber⸗ lin empfangen zu können. Die Mannſchaft der Schweiz Nach verſchiedenen Ausſcheidungskämpfen hat der Schweizeriſche Leichtathletik⸗Verband nunmehr deine Mannſchaft für den am kommenden Sonntag,. Juli, in Zürich ſtattfindenden Länderkampf gegen Deutſchland namhaft gemacht. Mit der Vertretung der Eidgenoſſen wurden betraut. 100 Meter: 200 Meter: Hänni, Jud. 400 Meter: Vogel, Waldvogel. 800 Meter: Peoretti, Schnyder. 1500 Meter: Müller, Utiger. 5000 Meter: Cordinaux, Kübler. 110 Meter Hürden: Chriſten, Kunz. Hochſprung: Blaſer, Guhl. Weitſprung: Studer, Krä⸗ henbühl, Stabhoch: Stalder, Meier. Diskus: Nüeſch; Guwl. Kugel: Dr. Zeli, Nido. Speer: Schumacher, von Arx. 4. mal 100 Meter: Jud, Walſer, Studer, Hänni. 4 mal 400 Meter: Vogel, Müller, Frey, Waldvogel. „Kroft durch Freude Sport für jedermann Donnerstag, 25. Juli Allgemeine Körperſchule: 19 bis 21 Uhr Stadion, Spiel⸗ ſeld 1, Frauen und Männer. 19.30 bis 21.30 Uhr Stadion, Spielfeld 3, Frouen und Männer. Fröhliche Gymunaſtik und Spiele: 18 bis 19.0 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße, Frauen, ferner Feudenheim⸗ ſchule, Eliſabethſchule(D 7, 22) und Humboldtſchule(Gar⸗ tenfeldſtraße) jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr für Frauen. Jin⸗Jitſu: Neuer Kurſus von 20 bis 22 Uhr Gymnoſtik⸗ halle im Stadion, Frauen und Männer. 5 Boxen: 20 bis 22 Uhr Gymnaſtikhalle im Stadion, Männer.. Tennis: Neuer Kurſus 6 bis 7 Uhr Tennis⸗Anlage des Hänni, Jud. Tennisklubs(Friedrichsring), Frauen und Männer. 18.30 bis 20 Uhr Tennisanlage Stadion, Frauen u Männer. Volkstanz: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B, Eingong Otto⸗Beck⸗Straße, Frauen und Männer. 5 Schwimmen: 19.30 bis 21 Uhr Rheinbad„Arnold“, für Frauen und Männer. Was hören wir? Donnerstag, 25. Juli Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.00: Frauenfunk.— 10.15: Volks⸗ liedſingen.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittags konzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00 Der Hohentwiel.— 16.00: Heitere Muſik am Nachmittag. — 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.30: Spaniſch.— 18,5 Kampf und Sieg im Garten.— 19.00: Feierabend⸗Unter⸗ haltung.— 20.15: Tanzmuſik. Dazwiſchen Funkkabarett. 22.80: Abendmuſik.— 23.15: Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ konzert. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen, — 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.153 Frauen am Werk.— 15.45: Bücherſtunde.— 16.00: Musk im Freien.— 17.45: Zwiſchen den Zeilen der Kirchenbüchet, — 18.00: Elſe Blatt ſpielt.— 18.35: Lebendiges Muſeum. — 18.50: Deutſche Mikrophone.— 19.00: Feierabend⸗Unter⸗ haltung.— 20.10: Luſtiges Echo in den Bergen.— 21.00 Mann im Netz. Hörſpiel.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk. 23.00: Klaſſiker und Zeitgenoſſen. Kammermuſik. . „24. Juli 1935 3 — ITU Mittag-Ausgabe Nr. 334 1 Vom Baumarki Die Bautätigkeit hat im Mai weitere macht. Fortſchritte ge⸗ Gegenüber dem Vormonat ſtieg in den Gemeinden hr als 10 000 Einwohnern die Zahl der Bauerlaub⸗ 22 J für Wohnu um mehr als 35 v. H. die der Bau⸗ um 38 An ſer C icklung waren ſo⸗ zroß⸗ un i ch die Gemeinden 50 000 ligt. Die Zahl benfalls und zwar um 7,5 v. H. Die Zahl der in den Gemeinden t 10 000 und johnern errichteten Wo de betrug 3955. Sie hat gegend April um 35 v. H. und ſomit ſtärker men als die Zahl der fertiggeſtellten Wohnungen. der fertiggeſtellten Umb nungen, die nur und Mittelſtädte vorliegt, belief ſich im Mai a. H. aller in dieſen Gemeinden er⸗ ngen r Reinzugong der in den Gr durch Umbau, Teilung uſw. gewonnene g 14783 und war mit 69 v. H. k e Auch am Bauſtoffmarkt wirkte ſich die günſtig aus. In den erſten fünf wurden von der geſamten Zementinduſtrie Millionen Tonnen Zement abgeſetzt. In der gleichen Zeit des Vorjahres wurden 2,144 Mill. Tonnen von den rbandswerken und 210 000 Tonnen von den Außenſei⸗ alſo zuſammen rund.350 Mill. Tonnen Zement ab⸗ geſetzt. Der Abſatz iſt alſo um rund 22 v. H. gef während die Zementinduſtrie ſelbſt nur mit einer Steige rung von 9 8 10 v. chnet hat. Di mſätze nent und ſteinen haben ſich auch geleien ſind im allge⸗ meinen beſchäftigt. ie Ma ſteinabruſe ſind zum Teil ſo ſtark, daß die Betriebe keine Lagerbeſtände ſchaffen können, ſondern die laufende Erzeugung ſoſort abſetzen. Die Beſchäftigung in der Bauſtofſinduſtrie entwickelte ſich befriedigend. Die Bauſtofſpreiſe blieben im weſentlichen unverändert. Portlandzement notie je 10 Tonnen frei Karlsruhe⸗Mannheim 387.— /, termauerſteine je 1000 Stück 28 100 Kilo 22.50 /, Putzgips Dachziegel, orts übliches Format je 1000 im Juni günſ Stückenkalk je .30—.— J 110.— 4 Gebhard n. Co. AG, Wuppertal⸗Vohwinkel. nahme der Schröder u. Co. AG unter Kapitalerhö Daß Geſchäf ießt einſchließlich 84 241 ftsjahr 1934 ſch trag aus 1933 mit einem Gewinn von 462 916(342 329) ¼ oh. Der HV am 14. 8. wird die Verteilung einer Divi⸗ dende von 8(6) v. H. vorgeſchlagen. 2 v. H. ſind hier⸗ von der Deutſchen Golddiskontbank zuzuführen. Die mit Gebhard durch Intereſſengemeinſchaftsvertrag verbundene Firma Seidenwebereien Wm. Schröder u. Co. Ac, Kre⸗ ſeld, weiſt einſchließlich 44840% Vortrag aus 1988 einen Gewinn von 284 128(176 840) 4 aus. Den Geſetzen über die ſteuererleichterte Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften folgend, wird die Schröder AG, deren Kapital von 2,0 Mill.& faſt ganz in nden von Gebhard befindet, ihr Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation auf die Geb⸗ hard⸗Ach übertrogen. Das bisher von der Schröder⸗Ach betriebene Geſch wird in gleichem Umfange wie bisher fortgeführt werden, um die wertvollen alten Beziehungen dieſer Firma zu Kunden und Lieferanten im In⸗ und Auslande aufrecht zu erhalten. Der bisherige Vorſitzende des An der Schröder⸗Acl, Walter von Scheven, Krefeld, ſoll in der HV zum Vorſitzenden des Gebhurd⸗AR gewählt werden, und zwar dergeſtolt, daß er in Zukunft mit dem bisherigen Vorſitzenden des Gebhard⸗AR, Max Gebhard, Wuppertal⸗Elberfeld, jährlich im Amt des AR⸗Vorſitzenden wechſelt. Entſprechend den durch die Aenderung gegebenen Verhältniſſen wird die Gebhard⸗HV über eine Kapital⸗ hung um 1 Mill./ auf 5,5 Mill./ Beſchluß un. Die jungen Aktien(Ausge 108 v..) ſollen 1. 1935 ab gewinnberechtigt ſe Die Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht, wonach ſie au 1 5 8 nom. 400/ alte Aktien nom. 100/ neue Aktien beziehen können. Hofbrän Ach Bamberg und Erlangen, Bamberg, In einer ab. HV der Hofbräu AG Bamberg und Erkancen, Bamberg, wurde eine Zuwahl zum durch das Ausſcheiden der bisherigen Reurgt H. Feuneberg⸗Bayreuth und Kommerzienrat Dr. Kißlinger⸗Bamberg, vorgenommen. Zugewählt wurden Bankier Georg Eidenſchink⸗München und Bankier Dr. Adolf Fiſcher⸗Muünchen. * Günſtiges Halbjahresergebnis im Antragszugang bei den öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalten. Im erſten Halbjahr 1935 wurden bei den im Verband öffentlicher Lebeusverſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſammenge⸗ ſchluſſenen 18 Anſtalten 140 689 Anträge mit 139,9 Mill. erſicherungsſumme geſtellt, gegenüber 80 796 Anträgen mit 121,3 Mill. Verfſcherungaſumme im erſten Halbjahr 1094 und 65500 Anträgen mit 92,7 Mill./ Verſicheru umme im erſten Halbjahr 1933. Die Zahl der Antré hat ſich demnach gegenüber 1938 mehr verdoppel während die Höhe der Verſicherungsſuümme nicht ſo ſtark geſtiegen iſt. Im Monat Juni 1935 allein ſind 19 285 Ant ge mit 20, Mill.„ Verſicherungsſumme ei gegenüber 12 585 Anträgen mit 20,3 Mill./ Ver ſumme im Juni 1934 und mit Auſſichts rat, bedingt Mitglieder Kommer⸗ als 2 Arbeiisdiensf als Weligedanke Das deufsche Vorbild/ Roosevelis„Waldarmee“/ polens Spafen an Weichsel und Warfhe Bergsiedlung das „als ſie in Deutſch⸗ emein verläſtert und e Chor der deutſchfeindlichen Aufrüſtung Deutſch⸗ s mehr wirtſchaftlichen Da waren in erſter Linie en, die den Arbeitsdienſt ablehnten, in ihm eine Konkurrenz der höher entlohnten i f war den tionalen urchzudrücken. 1 Arbeiten, die altete, wird der 8 tpfung der Arbeitsdienſt und Arbeitsla land aufkamen, im Ausland verleumdet worden. Der erblickte und ſozialen Geſichtspunkten. die Arbeitergewerkſch weil ſie Arbeitsamt in Gen Noch in einer Enquete das Arbeitsamt im vorigen Arbeitsdtenſt verworfen und gefordert, die Be Arbeitsloſigkeit durch Notſtandsarbeiten erfolgen zu ſen, die an private Unternehmer zu Normallöhnen ver⸗ geben werden ſollten. Der Standpunkt des Arbeitsamtes hat ſich ſeit dem vori Jahre fedoch in gewiſſem Sinne ge wan⸗ delt. Man ſieht heute ein, daß„Arbeitsdienſt“ und „Notſtands arbeiter“ zwei getrennte Dinge ſind. Man ſieht es in Genf ein, und es gibt eine Reihe von Staaten, die gleichfalls erkannt haben, daß es ſich beim Arbeitsdienſt nicht darum handelt, etwa mit unterbezahlten jugendlichen Arbeitskräften Arbeiten zu verrichten, die die übrige Wirtſchaft ebenſo und beſſer leiſten könnte, ſondern laf⸗ daß es darum geht, den Teil der Ji d der in dieſer Kriſenzeit ſowieſo ohne Arbeit auf der Straße läge, zu Gemeinſchaftsarbeit ſie von der zuſammenzufaſſen und wegzuholen, ihrem Leben wieder ein Ziel zu ge Straße Heute gibt es Arbeitslager außer in Deutſchland ſchon in der Schweiz, Polen, in der Tſchechoflowakei, in Norwegen, in Schweden und in den Verei aten. Buntſcheckig wie die Reihe der Staaten, in de h die Arbeitslager⸗ bewegung durchgeſetzt hat, die iſation und der Aufgabenbereich dieſer Einricht In den meiſten Fällen ſteht die Idee, irgendwelch tenſtwillige verrichten ſen, im Vordergrund, und nur vereinzelt, wie in Polen, ſind die Arbeitslager ſchon zu Stätten geworden, in denen die Jugend in Theo⸗ rie und Praxis zur Gemeinſchaft und zum nattonalen Ge⸗ danken erzogen wird. Eine Arbeits dienſtpflicht beſteht außer in Deutſchland in keinem anderen Lande, abgeſehen von der alten, ſchon in der erſten Nachkriegszeit in Bulgarien eingeführten Arbeitsdienſtpflicht. Die Teilnahme an den Arbeitslagern iſt freiwillig, aber in den meiſten Ländern hat es auch als notwendig erwieſen, die Arbeitsdienſtwilligen auf eine beſtimmte Dauer des Aufenthalts im Arbeitslager zu verpflichten. Die Entloh⸗ nung iſt gleichfalls recht verſchleden; angeſichts der Tatfache, daß es ſich bei den wirtſchaftlichen Arbeiten der Arbeits⸗ lager um zuſätzliche und erſt in Jahrzehnten produktiv werdende Vorarbeiten handelt, wird jedoch überall eine g e⸗ ringere Entlöhnung gezahlt als in normaler Ar⸗ it durch jugendliche beit. Die erung der Arbeitslagerbewegung iſt te weiſe, wie gen, in Schweden und in der Schu in der Hauptſache privaten wohltä Charakters, wäh⸗ rend die kommunalen und f in den 2 e ſchmal ſind; a ereinigten Staaten d n und in Polen finan⸗ ziert üm großen ganzen der at die Avb lager und den Arbeitsdienſt. Eine große Schwierigkeit bereitet! dein meiſten Ländern die Heranziehung des notwendi⸗ gen Führerperſonals. Hier und da glaubte man, daß es genüge, je nach Art der Arbeiten einen Fachmann, Ingenieur oder Bauführer oder auch nur Vorarbeiter ben jungen Arbeitsdienſtlern als Führer zu ſtellen— und hat ſehr ſchlechte Erfahrungen damit gemacht. Anderwärts verſuchte man es mit„geiſtiger“ Führung. Dieſelben In⸗ tellektuellen, die vielleicht zuerſt theoretiſch für den Arbeits⸗ dienſtlager⸗Gedanken geworben hatten, ſtellten ſich als Führer an die Spitze der Arbeitslager. Das Ergebnis war fedoch recht verſchieden. In den Vereinigten Sta aten iſt man recht gut gefahren mit ehemaligen Of⸗ ſtzieren und Unteroffizieren als Führern. In Polen ſetzt ſich das leitende Perſonal gleichfalls zum großen Teil aus ehemaligen Militärs zuſammen, während in Schweden ſich 3. T. junge Gewerkſchaftsführer an der Arbetslager⸗ bewegung beteiligen. Sie haben in ihrer Eigenſchaft als Führer der Arbeitslager weniger Schwierigkeiten mit den Lagerangehörigen als mit der der Arbeitslagerbewegung noch ſehr mißtrauiſch gegenüberſtehenden älteren Gewerk⸗ ſchaftsbürokratie. In Norwegen ſcheint die Führerfrage die wenigſten Schwierigkeiten gemacht zu haben. Die Beschäffigungslage im Juni 1 52 0 den vorläufigen Ergebniſſen der Statiſtik der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeiksloſen⸗ verſicherung hat die Zahl der Beſchäftigten im Laufe des guats Junf um weftere 119 000 zugenommen. Die Ge⸗ ntzohl aller am 30. Juni Beſchäftigten beträgt damit 155 10 50 000. Seit Ueberwindung des diesſährigen win⸗ terlichen Tiefſtandes der Beſchäftigung(Ende Januar) N den vergangenen 5 Monaten rd. 2 100 000 arbeits⸗ Volksgenoſſen in der deutſchen Wirtſchaft wieder Ar⸗ und Verdienſt finden können. Die Zunahme der Be⸗ ligten ſeit Janugr d. J. liegt um rund 1 000 000 höher 9 55 ie Abnahme der Arbeitsloſen im gleichen Zeitraum. A 5 Unterſchiedliche Entwicklung der Beſchäftigtenzahl an der Arbeitsloſenzahl zeigt, daß der diesjährige ſtarke Nei von ſchulentlaßſenen Jugendlichen zum größten 5 von der Wirtſchaft aufgenommen worden iſt, und daß dariiber hinaus die pielen Saiſonarbeitskräfte, die den 1 über keine Arbeitnehmertätigkeit ausüben, weil oder Ber wirtſchaftlichen Rückhalt im elterlichen Haushalt der A etrieb haben und ſich daher ohne Inanſpruchnahme Veen durchhelfen können, bel der gebeſſerten den igungslage wieder verſicherungspflichtige Arbeit in en Saiſonberufen aufgenommen haben. Die Gelreidevorräſe in den Händen der Landwirischaff Ende Juni „Die Marktberichtsſtelle beim Reichsnährſtand veröffent⸗ icht ſoeben die Ergebniſſe der Erhebungen über die Ge⸗ eidevorräte aus alter Ernte in den Händen der Land⸗ ſchaft Ende Juni. Danach befanden ſich in diefen Ae am 30. Juni 440 000 Tonnen Roggen gegen 660 000 n im Mai. In Weizen betrugen die Beſtände zum 1 Zeitpunkt 140 000 Tonnen gegen 280 000 Tonnen 18175 Mai, an Gerſte 120 000 Tonnen gegen 200 000 Ton⸗ 5 Hafer 620 000 Tonnen gegen 800000 Tonnen und Ae e 1890 000 Tonnen gegen 4 260 000 Tonnen. wire egen ütberſtellung zeigt, daß die Abnahme der land⸗ e Vorrate im Juni ſich gegenüber den Vor⸗ Dieſe e 8 allen Getreidearten weiter verlangſamt hat. 0 rſcheinung iſt in erſter Linie jahreszeitlich bedingt 80 kann bei den verhältnismäßig nur noch kkleinen Be⸗ 5 Landwirtſchaft an Weizen und Gerſte auch Deen een et Roggen und Weizen dürfte für 1 Abfluß der Beſtände von der Landwirt⸗ 1 5. die Tatſache mitgeſprochen haben, en Miß en bei der Vermahlung im Juni in ſtärkerem 5 9 855 ihr eigenen Beſtände ſowie auf Vorräte des mahle zurückgegriffen haben und daß überdies die Ver⸗ Reichs d im Juni nach der Erhebung des Statiſtiſchen i verhältnismäß g klein war. Ueeberraſchen 10 N die un verhältnismäßig kleine Abnahme 135 Paſerbeſtände in Händen der Landwirtſchaft. Bei er Verteilung der Reſtbeſtände in dieſen Getrefdearten aus der Geſamtmenge entfallen auf Baden vom Roggen 12 v. H. oder 8000 Tonnen gegen 6000 Tonnen zum glei⸗ chen Zeitpunkt des Vorfahres. In Winterweizen entfie⸗ len auf Baden von der Geſamtmenge 9 v.., das ſind 9000 Tonnen(im Vorjahr 9000 Tonnen). Sommerweizen 300 Tonnen(600). Wintergerſte war dagegen vollſtändig lagerten bei der Landwirtſchaft Ende Juni 9 v. H. oder geräumt. In Sommergerſte dagegen entfielen auf Baden insgeſamt 7 v. H. oder 6000 Tonnen gegen 3000 im Vor⸗ jahr. Am ſtärkſten war der Reſtbeſtand in Hafer, und zwar 13 v. H. der Geſamtmenge, das ſind 10 000 Tonnen. Dieſe Menge liegt gegenüber dem Vorfahr aber unver⸗ ändert. In Spätkartoffeln entfielen auf Baden für Ende Juni Reſtbeſtände in Höhe von 7 v. H. oder 87 000 Ton⸗ nen, gegen 37000 Tonnen im Vorjahr. * Mansfeld A für Bergbau und Hüttenbetrieb, Eis⸗ leben. In der 5. HV der Mansfeld AG für Bergbau und Hüttenbetrieb wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934 mit 5(3) v. H. Dividende genehmigt. General⸗ direktor Stahl ſtellte zum Geſchäftsbericht feſt, daß die mit der Ausgründung des Kupferbergbaues unter erheb⸗ lichen Opfern der Aktionäre eingeleitete Konſolidierung der Geſellſchaft im letzten Geſchäftsjahre erfreuliche Fort⸗ ſchritte gemacht habe. Die Verwaltung hoffe auf Ver⸗ ſtändnis bei den Aktionären, wenn ſie ſich zwar bemühe, für das anvertraute Kapital eine angemeſſene Dividende zu erwirtſchaften, wenn ſie aber konjunkturelle und außer⸗ ordentliche Erträgniſſe überwiegend für die Erfüllung der großen gemeinwirtſchaftlichen Aufgaben in Reſerve ſtelle. In den AR wurde an Stelle des Oberbürgermeiſters Dr. Rothe, Leipzig, Stadtkämmerer Dr. Köhler⸗Leipzig ge⸗ wählt. Neu in den AR tritt das frühere Vorſtands mitglied Dr. Max Ludwig ⸗Berlin ein, der am 31. Dezember 1934 in den Ruheſtand ſchäftsjohr waren die Ver abteilungen bisher befriedig ö 0 Geſellſchaft nicht wieder mit ſo hohen außerordentlichen Erträgniſſen rechnen können wie im Vorfahr. * F. Henninger⸗Reifbrän A, Erlangen. getreten iſt. Im laufenden Ge⸗ chältniſſe der einzelnen Betriebs⸗ Allerdings werde die Die o. HV der H. Henninger⸗Reifbräu Ach, Erlangen gen e h⸗ migte den bekannten Abſchluß für 1934. Der Uebergang der Aktienmehrheit in andere Hände und der Wille der neuen Beſtitzer, überall klare Verhältniſſe zu ſchafſen, hatte zur Folge daß die Außenſtände vollkommen bereinigt wurden. Dadurch ſind die in der Erfolgsrechnung aus⸗ gewieſenen Abschreibungen auf dieſe Poſitionen ſowie dit in der Bilanz ausgewieſene Delkredererücklage begründet, Hauptſächlich dadurch weiſt die Bilanz einen Verlu ſt von 214731/ aus, der vorgetragen wird. Eine für ſpäter einzuberufende weitere HV wird die Maßnahmen zur Be⸗ ſeitigung des Verluſtes beſchließen. Der Abſchluß fand einſtimmige Genehmigung. Punkt 3 der Tagesordnung, Betreffend Aufſichtsratswahlen, wurde albgeſetzt. Ziel der Schweiz und Norwegens Wenn man auch in nahezu allen Ländern erkannt hat, es nicht die Hauptaufgabe des Arbeitsdienſtes ſein ann, der normalen gleichwertige Arbeit zu liefern, ſo ſind die Arbeits lager doch überall an wirtſchaft⸗ lich verwertbare Arbeiten geſetzt. Die Arbeits⸗ lagerbewegung der Vereinigten Staaten, oder„Rooſevelts Waldarmee“, wie die Arbeitsdienſtwilligen genannt wer⸗ den, wird dazu benutzt, die z. T. noch urwaldähnlichen Wälder des Nordweſtens zu durchforſten, erſte Wege zu ziehen und hier und da Meliorationsarbeiten zu verrich⸗ o gewiſſermaßen mit eigenen „in dem künftighin noch Hundert⸗ ürger Leben und Unterhalt Angeſichts der Art ihrer Arbeit arbeitet die finden können. Waldarmee nicht allein, ſondern für die erſten ſchwerſten Rodungsarbeiten werden normale Arbeitertrupps mit Raupenſchleppern und ſchwerem Wegebaugerät eingeſetzt. Noch weiter geht Polen, das außerhalb Deutſch⸗ landes heute wohl die meiſten Arbeitslager und verhältnismä größte Anzahl von Arbeitsdienſt⸗ tuenden hat, ſetzt ſeine Arbeitsarmee in erſter Linie zu Regulierungsarbeiten an der Weichſel und an der Warthe ein. Ungefähr 7000 jugendliche Arbeitsdienſt⸗ freiwillige ſind bei dieſen Arbeiten beſchäftigt, etwa 700 arbeften in Werkſtätten, 400 bauten Sportplätze u. ä. und etwa 100 junge Mädchen ſind in der Landwirtſchaft tätig. In der Schweiz und in Norwegen ſind die Ar⸗ beitslager Pioniere in menſchenverlaſſenen oder menſchen⸗ leeren Gegenden. Die Schweiz hat ihr Problem der Ab⸗ wanderung aus den Hochgebirgstälern, Norwegen hat in ſeinem nördlichen Teile noch ungeheure Weiten menſchen⸗ leeren Landes. Die ſchweizeriſchen Hochgebirgstäler, in denen ſehr oft die Dörfer und Gehöfte verfallen, die noch vor 50 bis 80 Jahren bewohnt waren, bis die Induſtrie der Städte die Bewohner in die er lockte, werden durch die Arbeitslager wieder in Kultur genommen, und s ſind Maßnahmen und Vergünſtigungen vorgeſehen, um e Angehörigen der Arbeitlager auf demſel Boden als freie Siedler anzuſetzen, den ſie wieder erſchloſſen haben, Auch in Norwegen bildet die Siedlung ſehr oft das Ziel des Arbeitsdienſtes. Er wird dort vollſtändig privat und freiwillig gehand⸗ habt, während in Schweden der Staat erkannt hat, daß die Arbeitslagerbewegung zu fördern iſt, obwohl man ſie nicht ganz in die dort herrſchenden liberalen Wirtſchafts⸗ pringipien einoronen kann. In Kanada wird ebenfalls Wald durch die Arbeitslager erſchloſſen, um in dem neuen Gebiet die Anſiedlung durch freies Land und Zuſchüſſe zum Hausbau zu erleichtern. Große Kämpfe verurſachte naturgemäß die Frage der Kleidung. Von vornherein ſtand in allen Ländern ſeſt, daß man die beſchäftigungsloſen Jugendlichen der Städte nur dann in die Arbeitslager auf dem Lande hinaus⸗ bringen würde, wenn man ſie mit der notwendigen Ar⸗ beitskleidung verſorgte. Trotz mancher Widerſtände hat die ſich ſaſt überall eine uniformähnliche einheitliche Kleidung für die Arbeitslagerangehörigen durchgeſetzt, am wenigſten in den ſkandinaviſchen Staaten, während die Werbung für die Waldarmee in Amerika gerade deswegen recht gut ckte, weil ſchon die Werber in den geplanten Uniſormen Arbeitsdienſtarmee auftraten. Der polniſche Arbeitsdienſtfreiwillige erhält eine voll⸗ Ausſtattung an Kleidung, Wäſche, Schuhwerk, u. a, Bei Zumeſſung der Beköſtigung hat man meiſten Ländern die Armeerationen zum Aus- ſtän dige Mänteln in den Troß der Rboſeveltſchen Waldarmee. Es gibt⸗ keine ſtatl⸗ ſtiſchen Angaben darüber, welche Werte durch die Ar⸗ beitslager in den verſchiedenen Ländern erſchloſſen wur⸗ den, ihre volkswirtſchaftliche Bedeutung ſteht aber außer⸗ halb jeder ernſthaften Diskuſſion. Flüſſe werden regu⸗ liert, Gebirgstäler erſchloſſen, Waldgebiete urbar gemacht, und immer mehr erkennt man in den einzelnen Ländern auch die ſtaatsbürgerliche Funktion des Arbeitslagerge⸗ dankens. Rhein-Mainische Abendbörse behaupfel An der Abendbörſe entwickelte ſich nur ſehr kleines Geſchäft. Aufträge der Kundſchaft lagen kaum vor, die Börſe ſelbſt verhielt ſich abwartend. Einige Nachfrage zeigte ſich für Jh Farbeninduſtrie, die mit 155,50(155,25) einſetzten und ſpäter auf etwa 155,75 anzogen. Im übrigen war die Kursentwicklung etwas ungleichmäßig, Hoch erreichten die Veränderungen nur Bruchteile eines Prozentes. Scheideanſtalt 296,50(237), BMW e128(127,75), Deutſcher Eiſenhandel 103,75(10376), Stahlverein 8695 (86,75). Mannesmann waren etwas geſucht zu 91 Geld (Berl. Kurs 91 Brief). Renten lagen ſehr ruhig und un⸗ verändert. Man nannte Altheſitz etwo 11176, Zins ver⸗ gütungsſcheine etwa 90,45, ſpäte Reichsſchulöbuchforderun⸗ gen 97,25. Im Verlauf blieb das Geſchäft ſehr klein bei nahezu unveränderten Kurſen. Leicht erhöht waren noch J Far⸗ ben mit 155,75 nach 185,50 und AC mit 42 Geld nach 41,75, dagegen waren Mannesmann zu 91,50 angeboten. Im übrigen blieben die Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß ziemlich unverändert. Am Rentenmarkt zogen Frankfurter Hyp.⸗Liqui. auf 101,75(101%) und Rhein. Liqu. auf 101(10156) an. Nachbörſe: Ach 2 Geld, J Farben 155,75, Mannesmann 91,50 Brief. * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 23. Juli. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen württ. durchſchnittl. Beſchaffenheit, 76/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 12 20,90; W' 15 21,20; Roggem, durchſchnittliche Beſchafkenheit, 71/73 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 15 7,40; Braugerſte, Großhandelspr., nom., mittel 19,50 bis 20; dito. beſte 20,5021; Ausſtichware über Notiz; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59/0 Kilo. Erzeugerfeſtpreis G 7 15,70; G 8 16,00; Hafer, durchſchnitt⸗ liche Beſchaffenheit, 48/49 Kilo, zeugerfeſtpreis§ 11 16,40; H 14 16,90; für Weißhafer 70 Pfennig Zuſchlag.— Wieſenheu(loſe) neu 66,50? Kleehen(loſe) nen 6,50—7,00? Stroh(drahtgepreßt) alt 4,50—4,80. Mehlnotierung(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 25 bis 30 v. H. Kernen Aufſchlag 1, für die 100 Kilo. Reines Kernenmehl 3/ Auſſchlag. Weizenmehl: Baſis⸗Type 790, Inbhandsmahlung(bisher Weigenmehl 1) We 12 27,70; W' 15 28,05; Roggenmehl Type 997(ca. 75proz. Ausmahlung] 24,20; Weizennachmehl 17,5; Weizenfuttermehl 13,25; Weizenkleie W 12 10,45; dto. W 15 10,60; Weizenvollkleie W 12 10,95; dto. W' 15 11,10; Roggenvollkleie 10,44 J. Für alle Geſchäfte ſind die Beoͤingungen des Reichs⸗Mehlſchlußſcheins maßgebend. Das Geſchäft bewegt ſich in engen Grenzen, da Her gerin⸗ gen Nachfrage ebenfalls nur ein kleines Angebot gegen⸗ über ſteht. Mahlweizen in guten Qualitäten wurde ver⸗ einzelt umgeſetzt. Der Bedarf in Futterhaſer kann gedeckt werden, nochdem wieder etwas mehr Ware on den Markt kommt. Das Mehlgeſchüft iſt ruhig, Nachprodukte finden laufend Abſatz. Die Geſchäftsräume des Getreidegroß⸗ markts befinden ſich ab 10. Juli in Eugenſtraße 10, 1. Stock. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Juli.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo] Juli 3,90; Sept. 3,0%; Nov. 3,50; Jan. 3,50.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 53, Sept. 51,50; Nov. 52,75 V; Jan. 52,75. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 23. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß] Juli(385) 667; Auguſt 650; Sept. 633: Okt. 622; Nov. 612; Dez. 610: Jan.(37) 607; Febr. 606; März 605; April 603; Mai 602; Juni 600; Juli 598; Okt. 588; Dez. 583; Jan.(87) 584 Tendenz ruhig, ſtetig. * Ellerſtadter Obſtgroßmarkt vom 8. Juli. Abſatz flott. Johannisbeeren 20— 2, Stachelbeeren N, Bohnen—9, S gang genommen, die Feldküche iſt z. B. ſtnentbehrlicher Marki der landwirischafflichen Erzeugnisse Auf dem Obſtmarkt wickelte ſich der Abſotz größten⸗ teils recht flott ab, da gute Nachfrage in den Verbraucher⸗ gebieten vorlag und auch nicht allzu reichliche Angebote zu verzeichnen ſind. Im weſentlichen ſind auch bei der zu⸗ letzt wieder ausgeglicheneren Marktlage die erreichten Preiſe behauptet worden. Das Gemüſegeſchäft zeigte vorwiegend eine ziemlich ruhige Haltung, nur bei einzelnen Produkten lag eine regere Nachfrage der Ver⸗ braucher vor. Nach dem Eintritt kühlerer Temperaturen hat zwar die Milchproduktion keine Zunahme erfahren, doch iſt die Erzeugung von Butter wieder geſtiegen, da der Friſchmilchverzewr merklich zurückgegangen iſt. Die Butterproduktion iſt in dieſem Jahre an und für ſich größer als im Vorjahr. Dieſe iſt auf den durch das Wetter begünſtigten beſſeren Stand der Weiden zurückzuführen. In der zweiten Juliwoche lag die Buttererzeugung etwa der Friſchmilchverzehr merklich zurückgegangen iſt. D Nachfrage nach Butter war ſehr erheblich. Im iſt ebenfalls eine leichte Befeſtigung der Märkte zuſtellen. * Düſſeldorfer Eiſenhüttengeſellſchaft, Ratingen. Wiederum Steigerung der Ausfuhr. Die Geſellſchaft legt ihren Bericht über das Zwiſchengeſchäftsjahr vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 1934 vor das mit einem Rein⸗ gewinn von 39 927(1933⸗34 84 875)„ abſchließt, zu welchem noch der Gewinnvortrag von 6164, hinzutritt. Die o. HW beſchloß, für das halbe Jahr eine Dividende von 2,5(i. V. 5 v..) zur Verteilung zu bringen und 6785 Mark vorzutragen. In der Berichtszeit konnte eine wei⸗ tere Steigerung der Ausfuhr erzielt werden. Auch der In landsaßſatz hat ſich leicht gebeſſert. Der Geſamtrohertrag ſtellt ſich auf 631 761/ für das jahr(i. V. 1 008 3063 ,) gegenüber Unkoſten von 5 (814 902) /, worunter Löhne, Gehälter und ſoziale gaben mit 354 159(505 029)„ ausgewieſen ſind. Fü ſchreibungen wurden 34 216% und für beſondere A bungen gemäß Geſetz zur Verminderung der Arbeits! keit vom 1. 6. 1933 8957/ li. V. insgeſamt 24039%) aus geworfen. Für Pen verpflichtungen wurden 1 zurückgeſtellt. Der 2 nd erhielt im Zwiſchent Auſſichtsrat 8855 ,. Die Gefolgſchaft Winter hindurch ohne Verkürzung der Arbeitszeit beſchäftigt werden. Die Ausſichten für das laufende Ge ftsjahr ſind zufriedenſtellend, und man hofft, für Ende des Jahres größere Abrufe der Reichs⸗ bahn zu erhalten.— Anſtelle des durch Tod des Vorſtands⸗ mitelliedes Karl Markers in den Vorſtang delegierten Auf⸗ ſichtsratsmitgliedes Direktor Heinrich Warth⸗Köln iſt vom Aufſichtsrat Dipl.⸗Ing. Guſtav Adolf Hage r⸗ Plettenberg. zum Vorſtandsmitglied, ferner zum ſtellvertretenden Vor⸗ ſtandsmitglied Hansjörg Send ler⸗Köln beſtellt worden. Liſerafur i Organiſches Denken in der Wirtſchaft.“ Syſtem der Organiſation, dargeſtellt an Hand induſtrieller Großunter⸗ nehmungen, insbeſondere am Truſt, von Dr. Wilhelm Hilbig. Mit Geleitworten von Prof. Dr. üer und Prof, Dr. Dr. h. c. Hellauer. Verlag H. L. Brönners Druckerei Frankfurt a.., Blücherſtr. 20/22. In dieſer Schrift werden eingangs in überaus tiefgründiger und neu⸗ artiger Weiſe das Weſen und die Grundlagen der Organi⸗ ſation behandelt. Gerade dieſer Teil der Arbeit bietet einen beſonders wertvollen Beitrag zum Ausbau der Theorie der Betriebswirtſchaftslehre. Anſchließend folgt eine klare Herausarbeitung des Weſens eines Truſts, insbeſondere durch Vergleich mit anderen Konzentrationsformen. Auf dieſe umfangreiche und ſcharfſinnige Fundierung, die ſich durch eine gründliche Literaturkenntnis und durch Selb⸗ ſtändigkeit des Urteils auszeichnet, folgt eine eingehende Unterſuchung des organiſatoriſchen Aufbaus induſtrieller Truſts, insbeſondere ſeiner Weſensfunktionen und Be⸗ ſehlsaufgaben. Am Schluſſe der Arbeit kehrt der Verfaſſer wieder zu der Grundlage, dem Syſtem der Organiſatlon, zurück, indem er aus den Darlegungen über induſtrielle Großunternehmungen die Grundſätze der Organiſation ab⸗ leitet und in eindrucksvoller Weiſe die Perſönlichkeit ols Träger der Organiſation charakteriſtert. Weil das Buch zu zeigen vermag, was organiſches Denken in der Wirtſchaft iſt und bedeutet, verdient es weite Verbreitung und ein⸗ gehende Würdigung durch Wirtſchaftswiſſenſchaft und Wirt⸗ ſchaftspraxis. jahr 11 500, der konnte den ganzen Waren und Märkfe Aepfel 30, Zwetſchgen 25— 80,5, Mirabellen 3298, Pfir⸗ ſiche 35 Pfg. Bühler Obſtgroßmarkt, Anfuhr 70 Ztr. Heidelbeeren, 100 Ztr. Himbeeren, 55 ZItr. Johannisbeeren, 10 Ztr. Stachelbeeren, 30 Ztr. Pfirſiche, 10 Ztr. Birnen, 80 Ztr. Pflaumen, 20 Ztr. Aepfel, 20 Ztr. Spillinge, 12 Ztr. Lützel⸗ ſachſen⸗Zwetſchgen, 1 Ztr. Brombeeren. Preiſe: Heidel⸗ beeren 28—30, Himbeeren 88— 40, Johannisbeeren 1720, Stachelbeeren 15—24, Pfirſiche 3045, Birnen 2530, Pflaumen 38—45. Aepfel 21—32, Spillinge 38—45, Lützel⸗ ſachſen⸗Zwetſchgen 40—42, Brombeeren 90—40 Pfg. Markt⸗ verlauf ſehr gut, geräumt. * Meckesheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 14 Läufer, 14 Milchſchweine. Läufer 58—72 /, Milchſchweine 38 ,. Handel lebhaft, große Nachfrage. * Leinöl⸗Notierungen vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ Non: Leinfaat Pl. per Juli 936(95/6); dto, Kk. per Juli⸗Auguſt 11½(unv.); Leinſgotöl loko 22(21,75); Juli⸗ Auguſt 21(20,75); Sept.⸗Dez. 21,25(21) Jan. ⸗Aprik 21,50 (21,25); Baumwoll⸗Oel ägypt. 28(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 6 lunv.). Neuyork: Terp. 47,50(48). Savannah: Terp. 42,50(43). Geld- und Devisen marki Zürich, 23 Jul tha emſſiehz Konstanfin. Perz 20,25% J ppenſen 24.95 12.91 Bakerest 3⁰³ London 15,161. follanz 208,90— arsch 58,32 ff, Fang. 27⁵ enger 305.75 berlin 128,00— Butepez l. eld 15 3 elglen 51,0— Wien of. K. 7828 belgra⸗ 202 Vonsſsgeſd allen 24.70— Sofa 65,25— J fſthen 200,— L Reneftgeſdd 234 Paris, 23. Jul Schluß amflich). London.89— Fpenimm 207,25 Noepenbagen 334, Wen 752 Teupnrt 15,10— faſſen 124.— Hoſtend 105 1 Berlin 608.— belglen 255,— Ithwelz 494,— Stockholm 355.— Warschau.— London, 23. Jun Shag amtlich) derum 495,25 Kopenbegen 22,40 Nostan 549,.— Schendel 17¹ Monfrea! 4550 Stockholm 19,39 /] Rumänien 055 Lekobams 1207 amsterdam 734.75 so 19,90 77 Konstanſin. 6,90— Aazfralſen 125.— Paris 25903 babes 110,12 hen 510,.— Nerito 17.25 Brüssel 29.0— Helsiugfer: 228,75 Wien 28898 Hoster 19.25 liellen 61.75 rag 118.42 Fenchen 25,0 alpen 116. Berlin 12.33— Hude 27,0 Fvenos Ams 19 05 Büenoz Schweiz 13. 7½ Begrad 212 io de Jan. 412,— auf London 18.95 daten 38,13 Folſs 380,— fengtong 2300 Ses 180,12 Hamburger Mefallnoſierungen vom 23. Juli Ru pfer 0 Bants- u. Sraltzs-Inn Irie Cela Frlel J Celd bezahl riet] bald dl Jan 48,50, 4 4 Hüttener... 1,25 18,25 februar 44,. 48,5000. falnsliber(HR. 5. AUM). 58,25 36.2 Mü: 44,50%„„„„ Feingeſd(. 5. r. 284 278 rl 2.—.50.„e-an(falls) Mal 28,25 44.75 5 55. ctepr.(A. 5. gr.)„„.55 235 155 1650 4050 e e Tanne 2 ull. 801. 2 Uelallpr,(Ml. 5. gr....50] 3, Aagus! 40.5040, 50%. 10,0810, 00 1 deplemd 40,040, 50% 100081000 ce Alt Okloder 55 4% 10,0 810, 0%. J Autimon Repalas mine.( 10) 5,— 48, Neremd 42.5042,.. 10.008100. gueckeliber(E ger Flasche) 11.87 11.87 Dezemb. 48, 42,500... 10,0810 0 Wolframert chines.(in Sh.) 1 31,5 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 24. Juli (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtole Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 ſe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm: dto. 4 v. H. Kupfer 3,10 ſe Gramm: Feingold 2840 fe Kilo; Feinſilber 59,80 61,00/ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bw. 1 bis 9 Kily. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war für Bergreiſen etwas lebhafter. Die Frachten und Schlepplöhne blieben tal⸗ wie bergwärts unverändert. 10. Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mitewoch, 24. Jult 1955 Nationgl⸗Theater atem Aeute unwiderruflich left ster Jag! 5 Mittwoch, den 24. Juli 1935 van etrovich nen“ Jarmila Novoina 5 dedbbenne Mall 15„ Mr 30 Liebe und Spionage 25 Heinz Rühmann 25 3 Operette in drei Aufzügen im Or! 1 ak nach Oscar Walther 1 2 952 UI.„Wer Wag neu bearbeitet von Hans Weißbach 4 „gewinnt!“ 15 d 1 10 10 Musik von Rudolph Dellinger Große musikal. Komödie Anfang 20 Uhr Ende etwa 22.30 Uhr Internation. Schauplätze: Wunderschön: Sevilla 55 78 en Ein Film von Format- große Auf. machung u,spannendeflandlung in deutscher Sprache Gesichispflege nach wissenschaftl. Methoden. Haar- enffernung d. Diathermte unt Garant. des Erfolges schnellstes-schmersl. Verfahren, Behandlung sämtl. Haut- Nreinlickkeiten, Grieg, Pickel u. 8. w. Rosmetisches-Institut, O 7. 5 Dipl. äratl. gepr. Tel. 2522 Saft- pressen für Beeren, Apfel 7. 10. 16 Eiter Eisschränke Konsswen- Gläser HOMANN- 5 Seiden und uasqistolfe in modernen, wundervollen Blumenmuster Fiolin ad Nübler 4 7, 4 am Rathaus een„Stölld Maris“ 824 Einstleg nur Adolf Hitler- Brücke Donnerstag, 23, Jull, 2 Ur WOR NIS ini zufütk nuf 1 NI. n alle fanrrachauler 108351 Die eleganten Neuheiten in Corsels, Corselets g Bustenhaltern Aegypten- Erlechenlang- Mittelmasr span. Atmosphäre, span. Musik DAZU: London, engl. Hauptstadt Entzückend; else n. d. Mond „Abenteuer im Urwald“ Neueste BAVARIA-Woche 0 Neueste Wochenschau 4 Wäsche 5 22 un 1 N N 5 e Gasherde auf Beginn! 3. 5, 7..30 Uhr Berinn: 3 15,.40,.10 Uhr eindl. reich, Aüewahl eingetroffen 185 8 U 5 hü klinge 2085 3 2 Le.. Teilzahlung — 15— 8 0 2 2 2 A LH AM 8 RA 8 0. 2 U 0 U r Corset- Haus 5 N k.& P. Stricker, Fahrracabri 0 10 benin 1 Ulbers-Dernen, 9 7, 8 sind da“! Breckwede- Bielefeld 4 0 7 1 8112 gegendb. d. Panke W 8 Auf nach Karlsruhe zur. Für wenig Geld schöne.75 5 115 Vest 8 5 Zahle für alte Friedens⸗ und 3 1 e Benoſt mit * e—; 6. Spinelly, bekannt aus, 5 %%;ðĩ][?? inflat.-Geſdscheine Fulle an fentralt e Vorher: Großes Ufa-Belprogtamm a. d. Lande finden 1 od. 2 Mädchen b. gut. Verpfleg. Pro Taa 2,50. Angeb. u. I X 53 an die Geſchſt. eelſchal der 20 000 furner und porfſer beim 1. Gaufeſt des N. f. L. Donnerstag, 28.., 75 Jahrfeier des Samstag, 27. 2. Bereinsriegenturnen DT.⸗Gaues 14 Baden der Turner. 18.80 Uhr Schlußſpiele des Gaues 14 der 6800 bis 16.00 uhr Vereinswetturnen DT. in Fauſtball, Trommelball.(Rb. 700 Bereinsriegen). 19.80 uhr Feierliche Übergabe dez Gau⸗ 14.00 nr Meiſterſpiele d. bad. Meden⸗ banners, Adolf⸗Hitler⸗Platz. Mannſch. Hochſchultampfbahn. 1921 U. Fortſetzung der Gauſeſt⸗Kegel⸗ 17.00 bs 20.00 Uhr Abendſportfeſt d. kämpfe, Keglerheim; Freitag Seichtattzleten, Hochſchulk. 5 19—21, Samstag 14 Uhr. 17 ui 18 Ur Mannſchaftsringen, Ge⸗ 21.00 uhr Badiſche Billard ⸗Meiſterſchaft wichtheben der Schwerathleten, (Dreiband⸗ u. Vorband⸗Ball). Freitag, 26.., Tag ver Mehrkämpfe des Fachamts 1, Turnen. .00 Uhr Antreten der 1. Gruppe(rund 3000) Hochſchulkampfbahn. 9500 Uhr Tennisturnier für Anfänger⸗ Turner. Hochſchulkampfbahn. 12.45 Uhr Antreten der 2. Gruppe(rund 2000). Hochſchultampfbahn. 14.00 Uhr Fortſetzung d. Gaufeſtſchießens, Schützenhaus und Wildpark; ebenſo Samstag 14 Uhr. Ph Otüg-losrte im l. Spezialgeschäft Mannheims Photo-KRloos C 2, 15 2 bis zu 10/ p. St. Einkaufsl. geg. Briefporto. E. Schuſter, Geldſchein⸗ hol., Nürnberg, Gabelsbergerſtr. 62. Verk. all. Scheine v. 1 b. 1 Bill. B. mit neuen 6⸗⸗Mark. frankier. S428 Kleine Anzeigen N. 6, 2, part. Tägl. 300.50 J.30 bir SueER Sun 2 g ORDSEE· 1 259 13 ——— Elnspaltige Kleinanzeigen bis zu Annahmesehſuß für die Mittag. ochſchulkampfbayn. 18.15 Uhr Fußballſtädtekampf Mann⸗ heim: Karlsruhe, Hochſchulk. 20.15 uhr Grenzlandkundgebung, Adolf⸗Hitler⸗Platz 21.00 uhr Großer Kameradſchafts abend aller Fachämter. Marktballe. Sonntg. 28.7. Höhepunkt, Ausklang .00 Uhr Start der Radfernſtaffeln in Konſtanz und Mannheim. .00 uhr Von ⸗Drais⸗ Gedächtnis ⸗Rad⸗ elner Höhe von 100 mm le mm Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die 8 Pig. Stellengesuchelemm4pig. Abend-Ausgabe nachm. 2 Ube Neckarau gute Lage: E 7, 28. Rhein⸗ 5 Schlafzimmer 5 Schlaf ſtraße, 3 Tr. I, m. Spiegelſchr. * 7ðyC... * 5 N. is⸗Turnier; 0 ab m. und Marmor 5 a f 11 f 25% läut. Schön VVV v. NI. 140. in u. Küche Leeres Znnmer sst l. e 1. 00 uhr Gedenkfeier am Denkmal von renmal, Loretto⸗, Schlageter⸗. n Bad r. Diele, m. Gas, Waſſer, 5 Alfred Maul, L Turnanſtalt. Maul-Mal. i 5 f 1 N Küchen. II Zentru evtl. 1 5 8 3. el.., a. alleinſt. N Gan, Sache 578. 87f. 8. 1 Jord. naftbnale Medetäpogel eder, 5 22 1. Okt. 35 preis⸗ Perſon zu verm. Tattersall 20.80 Uor Weiheſpiel, Städt. Feſthale. 14.4 ute Cin reiten der Nadierntafeln. werd. geb. u. repräſent. Herren 5 8 N e. Rolk. 45.— Fchöne Holle Düra- U Lüperräume wert zu vermiet. Näher. 2. Stock.„ un. fl. 21.00 Uhr i 9 909 15 bis 18 15 e(ehem. Angeh. d. höh. Beamten⸗ Automobile 0 Speisezimmer g 5 Näheres 5473—.86. freie günſt. Lage Reiſter. 1. Kl. Lütgehelmann, iegerehr 805 2 5 1„ ar ef 31 18 l 5 3 5 N Rhld. u. deutſch. Meiſter 2. Kl. 20.00 Uhr Statuten est e tums u. leitende Perſönlichk. d. mona. N N Eiche m. Nußb. 150 1 110 e 999 01. Leeres immer Scflöl. Zunmner 1 Wagner, Freiburg. Museum. Montag, 25.., 7 Uhr Turnfahrten. 5 Wirtſchaft bevorzugt) bei hoher Flel ber katen N v. RMk. 275.— N 185 1 hermielen. Tel. 18. leer, ſof. zu 8% Ermäßigung auf den gaufeſt⸗ Sonderzügen Vergütg. ſofort geſucht. Angeb. 11 9 Ai 8 2 Betten v. RMk.] pater preiswert zu vermieten. ſep. Eingang, zu Nähe 25 vit. unt. B 9049 an die Geſchäftsſt I Mk. Se.— Waſchtiſche Angebote unter K G 115 an de] Olttadt! Schöne verm., zum k 8 e i 3. 83 1 Düne Aer(v ee Geſchäftsſtelle d. Bl. 85 J. Zim.-Woſng Näheres 65499 1 2 82240 N Nachttiſche 2* 5 15 5 0 8 felautomaten len denne Laa Laden a e den Feng 85 R Nech lapgfsbriger ſachrzſficher Ausbildung an der Uniwersitsts- 13/50 Ponklac- Lim.“ gebrauchie 1 2 Schauſenſter, Nähe Marktplagz G e Senar. feergs 6, 7 2 1 2 1 ü„ il 2* 8. N 8 7. 1a 2 1 Kinderklinik Heidelberg Prof. Dr. Moro) habe ich mich Els e ee bens ple( von Me.. gute Lauflage. zun 4. Ott 1088 k. Nein e Timmer en e 2 1 2 K mA K 9 EnZ verkauf. 1300. Pfaffenhuber Schreibtiſche,[günſtig zu vermieten. Näheres zu verm. Preis 4 dedi. 9480 8. 5 1 0 ks. Facharzi für Kinderkrankheifen 8 tali mit D. Wag. iſt auf 3. 2 Bücherſchr. F. Storck, Beethovenstraße 4. mog gan beter. En 7, 3a. 3. St 55 i 5 für Aufſteller oder Kapitaliſt mit Tpaktorenöl um⸗ e ret. Stand- Fernſprecher 416 30. 15488 Näh. Hausbeſitzer⸗ u e a N in den Prexistsumen des versforbenen Dr. Goffleb nüedergelessen. 25005000, durch das Aufſtell⸗ geb. dah. ſ. bill. r uhr, Flurgar.&„„ zn mall 77, Möbl. Zunmer 91 e 16 5 1 Bete 1 350 1 6 760 i 15472 Schön Möbl. Zi. zu verm. 50 5 Schlagers geboten.— Größte Ge⸗ Pik pro 100 Kn ö f J i„Vertiko, Zim⸗ f N 5 5 ö 15 833 4 Mk. pro 100 Km. 1 mit od. oh. Pen⸗ J 6. 11. 2 Tr. l. Dr. med. Offo Rohrhirsch Anraten, bebörbte gesehmtat Walcher ule, vun l- gerad ue. flölll öl. mmer. Zim. ben,. 1 8,. eee 1 j ,, ͤ ˙I ann im etrie am P e⸗ 8 2 oll⸗ u. Kapok⸗ 2 8 5 3 15 5„——— 8 5 8 4 ſichtigt werden.— Evtl. Vertreter g 5 7. matr., Tiſche, Fernſprecher Nr. 405 14. 5640 im Abſchl., Hth., 2„ Dampfheiz. auß Sprechzell 3— 5 Unt Lugelsssen 2u den Krenkepkessen, init etwa 1000 Mark Kaution.— i ua, 1 n 1 1 Stube Eisſche Mitte ber Stade Frül. möbl.. Wen e 1 5 auer Oxis-, Betriebs- Und fr ungstessen. Näheres F. Hauſer, Union⸗Hotel Albewer-Cabr. 1 5 au. eic. bill. 3. vk. Richard⸗Waguer⸗Str. 10 III links 7 2 0 1 7 zu verm. coilg deren 8 Mannheim, am Bahnhof. 5462 4ſitzig, ſteuerfr., phdenikRäahmascmi n Teilzahlg. geſt. 5 VVV R 3. 1. Reiß. Hir 7 Lederpol, etwa Gmbch 1. e 5 bert u 1 ſch. 0 4,7. . 8* n 1 10 5 12 GmbH., N 4, 13.. 2 en u. I P 4, 18 Dr. Icheicl ö Auswärtige Braueref eee 8691—— uber zum 1. Oktober daes an die Geſchäfts⸗ bei Schl. 441 0 r n Suezi ere 99616 abfolb Kin- 1e 5 5 N Reidegg soo bis io m UM 57 1 Fa e 17175 wandfr. Zustand Alt 45445 lfamm. Gasherd 5. weren. e ee 8 ino Kurort des westfienen 8— ſu 15 htige, kantionsfähige 5 925 e Nünstlopleige N 92 102 Ein oder zwei] 2 kl. Zi. u. Kü. im. Rüche 18, 28, 27. e 2 2„V. 0. 590 Flüngdgy: 2 0 22 22 1 B S. f. asthot. Pension Krone Hebes. gehp. Möbel Wirtsleute Nut, u d lle be abe, Neraran Büroräume ef, 5. derm. n, en 20, fl. Shen muß, el. Bad, eig. Metzgerei u. Oürtnerel. Liegewiese. bietet reizende„ Nr. 180 an die abzugeb.] Kathaxinenſtr. 88 2 2 Perſ. zu verm. Jim. Küche 46, 52 55. konzi, m. 2 Be„ Sommerfrische, Vollpenslon Vor- u. Nachsanon 3 80 Mk., ful] kauft Rennert, für gute Lokale. Angebote unter Geſchſt 9 EE 5 Nr. 13. I. parterre. 45469 Bahnhofsnähe. Näheres B757 I im. Rüche 45, 68, 76. m. od. ohne Kü⸗ bis August 4 Mx. Beste Ref. u. Prosp. d. d. Bes F.. 4. 7. Tel. 29664 M A. 56 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Wee 8 8. 1 10 mit 27 8 155 leert Limmer 10, 15, 18 Bede 15 e S680 5 5 2 5 tralheizung, leer 2. Stock, links.[Werner. M 3, 3.— —— ünceres% immer- A. G Damenrab od. teilw. möbl, dgteme Wohnung Hachn. Schüle, ff 5s Sill br. Möbel Server fräulein! biädhen d el zu verm. iti nach d. Garten, Telefon 28031 58 be. übel 7255. 7 gut erhalt., völlig L. 10, 10, parterre 7 7 75 1„4g E. 5 10195 cht wolch. ſervieren 71 eee j 51.„ imer und E U 0 d K 0 3 5 f zu Höchſtpreiſen. 1 ka ei e Zigarren- ö 7 neu hergerichtet, Fernſpr. 246 51. Wohnküche, mit 22 1n0 ungs 60. der 8 Das Städtiſche Leihamt iſt am kauft S758 75 Bühler, geit 1c m 1 Preis, 28.—. Zentralheiz. an 1 ev. 2 leere Zi. find. herzl. Aufn. in herrl. geleg. Donnerstag, den 25. Juli 1935, Bernfeld udwigebaſen ggenanis bſchr. Geschäft Bauer P 3. g. 63 2 N. baden Alleinſtehende zu zu derm., Nähe Landhaus nahe d. Oſtſee. Begleitg, nachmittags wegen Reinigung ge⸗ S 4. 2. 5 n 1 Alter j 8 1 0 8 8905 m. Wohunng zul vermieten. 5891 Tennispl. Bad. v. Marburg ab, Reiſetag 5. Aug. . ſind dagegen* Fernſpr. 289 86. unt. G P 173 ann 2 Aberb 155 vm. Pr. 60“. Nenoſtheim, Tel. eventl. Kü⸗Eilanfrag. an„Landhaus Angeln ee n e eee d. Geſchtl. 5051 wegen Kraukhelt— Damenrad Näß. 3. Stock. r Henbens. en Anden ek eilen ⸗ Meeri t 4a. 9,* 5 5 75 2 22 WWCTTC000T0T. 2 8 547 9 8 8 2 S 25 Edt, Leilant 10% u Haus Eis ahi. Fräulein Ordentliches zu verkaufen.(fabriknen) mit 5478 Nr. 31 Tel. Nr. 249 12. Schleswig⸗Holſtein. 3 W. Feldmann, 8 2,8 1 t. Fam., et- Erforderl. etwa breit. Sattel zu Arbeitsvergebung. S884 Konservator a aut Sanz Küchen- 2600 9 Nah. 4 40.— du verk. danzöſiſ Lieferung von Linoleum für die Planken Neubauten. Nähere Aus⸗ Bau⸗ büro P 4. 12, wo Ausſchreibungs⸗ bedingungen, ſoweit vorrätig, er⸗ Einreichungstermin: kunft beim ſtädt. Hochbauamt, hältlich. Donnerstag, 1. Aug. 1935, 9 Uhr ſchlagsfriſt: bis 1. Sept. 1935. Rathaus N 1, Zimmer 124. Zu⸗ 5 Auswels- Bilder jür alle Zwecke von bi l50 an 658 Massage aua HugEn 0 J. 9. 2. Stock (Enge Planken) Sprechx. v..7 Uhr Sonntag v. 101 Uhr photo- Bechtel 05 4, 8 Strohmarkt S847 u and. Ungeziefer vernichtet 1000 ig. Keine Schäden NR. NRieg, J3, 20 Telephon 207 63 FIElscn LA nur in Lauflage, vorübergeh. Geſchäftsſtelle d. Bl. 7 Zimmer u. Küche mögl. zum 1 9. Tatterſall u. Um⸗ unt. G M 170 62²⁰ gebung geſucht. Ang. an die Geſchäftsſt. d. Bl. 2. bis-Zimmer Wohnung von ſehr ruhig. Mieterin zum 1. Oktober geſucht. Ang. mit Preis unt. IL. K 40 an die Geſch. 5433 Suche -Timmel- die Geſchäftsſt. IAPAN- KREBI- hummerähnl. 5558 5 Fang N 95.40 Bei c un el 0 8 ilft 11 el zit en del f! miet, geſucht, evtl. Teilbenutzung. Angebote unter L. U 50 an die 5468 5961 Wonnung p. Oktober, evtl. früher. Angebote unt. G R 175 an -3 Zim. u. K. v. ruh. Familie, pünktl. Zahler, per ſof. od. ſwät. geſucht. Alngeb. u. M O 58 an d. Geſchſt. 5480 Reichsbeamter ſ. 1 71 A 2g Ammer u. Küche in nur gut. Hauſe zum 9. od ſpäter. (Schwetzingerſt. oder Lindenhof bevorz.) Angeb. unt. L V 51 an die Geſchäftsſt. — gebr. mit 2 Eis⸗ kegeln, zu kauf. gesucht Ang. u. G L 169 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. 5945 Tacorud- Danese zu kauf. geſucht. Ang. m. Pr. an Gaſthaus „Deutſches Tor“ Landan(Pfalz). Chromatiſche Harmonika zu kauf. geſucht. Angeb. u. L 2 55 an die Geſchſt. 5485 Alte Kartoffeln führ Futterzwecke z. k. geſ. Ang. u. G V 179 a. Geſch. 5971 77. Ein- Oder IWeifamiden- Haus ſprech., für nach⸗ wüttags z. Vor⸗ leſen von einer älter. Dame ge⸗ ſucht. Ang. unt. K T 24 an Gſch. B70 mädchen geſucht. 5963 Konditorei Hartmann, 3 Kräftiges Mägonen v. 18—22 J. für Küche und Wirt⸗ ſchaft ſofort ge⸗ ſucht.* 5466 Karl Frey, Mittelſtr. 112. —— Tüchtiges 5477 Mau das kochen kann, zum 1. Auguſt gesucht. Näheres T 1. 14. Unabh. Frau od. Fräulein n. Hüte Haush.(2 Perſ.] z. leid. Frau ſof. od., 1. Aug. ge⸗ ſucht. Behandlg. gut. Zuſchr. unt. G O 172 a. Gſch. Heft. Fräulein erfahr. i. Haus⸗ halt ſucht paſſenden Wirkungskreis evtl. i. frauen⸗ loſem Haushalt. Angeb. u. MB 57 Lohnangabe. an d. Geſchäfts⸗ 5947 ſtelle. 5487 8 8 Immobilien Tanige dacdendel! .2 Familienhaus ruh., gut. Villenlage Heidelbergs, ſehr gut imſtand, für nur Mark mät ar. Garten, Garage, in Vorort zu werkaufen. Schubert Immobilien, 4. 4, Fernſpr. 230 44. S742 Ackerland günſtig gelegen, abzugeben. Sehr geeign. a. Lager⸗ od. auch a. Bau⸗ platz. Erf. 1600 Mk.— Angeb. u. JL W 52 an die 5479/80 Geſchſt.*5481 21 500.— zu verkaufen. Angebote unter G Q 174 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 62²⁴ ——.—ůĩůj——— Aufemertet N Binzenhöfer Flurgarderobe in jeder Form. voh, pol, gebeist, Schletflack, sehr billig. 8162 Kunsi- und Auklfionshaus Siudele Immob., Heidel⸗ berg, Kaiſerſtr. 2a 5959 Ed. Platz, 3 ſchöne S650 dchlalümmen Ztürig, 180 em breit, echt Eiche Wegzugshalb. zu Fernuſpr. 470 94. * 5491 behr. Damen- und Herrenrat bill. zu nerkauf. Löſch. H 4. 24. 5493 D Elegantes 5445 Speisezimmer preiswert abzu⸗ geben. E 5 Nr. 13. I. Bettlade müt Roſt, billig abzugeb. 35437 Groh, Langſtr. 40 bebr., weißer Herd gut erhalt., preis⸗ mit Nußbaum Mx. 203.-343.- 355. (Beſichtig. lohn.) Möbelhaus Schwetzing. Str. Nr. 53. Eheſtandsdarleh. Gelegenheltskäuſe in gebr. BEL. kiche- und prachtvolle Birke Schlalzimmer prachtv. Spelsezimmer gücherschr., Leriko, Küche. Kommod. Nachttische Stühle, Schrelbtisch, Küchen-, Speise- und Nleiderschfanke,Matratten Divan, Beten, g. Packtlsch Kermas& Manke Qu 5, 3. S7 Lieier- Ninderschufbank. B üroschrank, Eis-Ichränte, Gesherd. barten ſisch, e Krenkenfisch, Gasbade- ofen, Bilder und andere Seſegenhelts- Kaufe ee denne ö.) GOaln ——— fahrber., 100 l, 8 Wurſt⸗ Einmalige Aufſchneidemaſch. Gelegenheii V 40.— 2 billige gebr. Nase 1 neuer Lautſpr. Blaupunkt 30.—, Küchenherd mit Rückwand, weiß, 30.—, Waſchkeſſel Hüchen Pitchpin, sehr gut othaſten, Büfett Anrichte. Tisch. Auto-Verlein an Selbstlahrer, allerneueste Opel-Wagen stehen s. Derfüg. „ anaplatr: Garage Ad am. n 7 30„ felefon Nr. 263 71 Aufokaul .- Verkauf durch eine Anzeige in der Lieferwagen b. 30 Ztr. Trag⸗ kraft, geſucht.— Angeb. u. L V 54 an die Geſchſt. Stühle, Hocker übel Klinger Lager: T 1, 8 neben Schrelber,. Gebr. Schlafzimmer zu verk. Zuſchr. unt. G N 171 an 100 Str.,/ 10.— zu verk. 5475 Fernſpr. 488 82. Ardie 500 cem, m. Bei⸗ Agen, Japmotor, zugelaſſ. u. der⸗ ſteuert. in aller⸗ beſt. Zuſtand zu verkauf.* 5467 5484 NM Z wert abzugeben. verkaufen: Möbel, Betten, Geſchirr uſw. Augartenſtr. 2, bei Pagelſohn. *5483 Gut erhaltener Kinderw-agen bill. zu verkauf. Waldhofſtraße 13. 2. Steck. r. 5965 6 Wochen alte Wellensittiche zu verk. Paar 3. Jungbuſchſtr. 22, 2 Tr., Hinterhs. 5404 2tü rig.* 5494 Kleiderschrank pol., kl. Küchen⸗ ſchrank. Küchen⸗ tiſch, Chaiſelong., kl. Herd u. Gas⸗ herd bill. zu pk. M 2, 12, 2. Stck. (abb 1 Uhr.) Eleg. ausgeſtatt. Zimmer wagen bill. zu verkauf. Neckarau, Rhein⸗ gärtenſtr. 32. II. 5474 2 Halszeſte ar o ß, komplett neu, bill. zu vk Feudenheim. Scharnhorſtſtr. 37 5501 Anzeige in unserer Zei- tung hüt durch- Sahlagenden Er- eee —— d. Geſchſt. 5953 8 4, 23/24, i. Hof. kolg! Soll's wirklich nur bei dieſem Anblick bleiben? Rechnen sie doch einmal nach: Eine Parzelle ist Hichit teus: (am besten suchit man sie durch eine VM Nleinanzeige) der Baumeister ist bald gefunden und wenn's Geld nici langt, nimmt man eine Hypollieł(durcſi den Gelamarit def NM au niedrigem Zins fuß). Für alle diese Ausgaben fllt ein ganzes Leben lang die Miete fort. Hduse: bauen isi wirlich billig geuorden, dafur sorgt scſion der Stadl. Ind fur das, Drum und Dran“ sorgen die billigen Kleinanzeigen in der gut verbreiteten Neuen Mannheimer Zeitung. ſind ſeit Jahren erfolgreich. a Anzeigen in der Neuen Mannheimer Jeitung - 5 8 E.