* Stürmiſche Straßenkunde mmm eeſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise rel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Heſchäktsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 hig Poſtbef.⸗Geb Htezzu 72 Pfg Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13 Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen. Neue Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne m a zeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Pretsliſte Nr. 5. Bei Zwangs vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Manheim. Für im voraus zu be⸗ 5 Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 26. Juli 103 146. Jahrgang— Nr. 338 Abeſſinien muß unſer ſein! Meldung des DN B. — Ro m, 26. Juli. Die Maſſenkundgebungen gegen Abeſſinien, die in allen Teilen Italiens vor ſich gingen, haben am Donnerstagabend durch große Kundgebungen in allen Stadtvierteln Roms ihren Höhepunkt erreicht. In Dutzenden von Auſprachen wurden die koloniſato⸗ riſchen Aufgaben und Fähigkeiten des faſchiſtiſchen Jtalien gefeiert und die ſchärfſten Angriffe gegen Abeſſinien und ſeine„Hinter⸗ mäuner“ gerichtet. Lebhaftes Ziſchen und Pfeifen, mit dem die Menge dieſe Ausfälle häufig unterſtrich, wechſelten mit ſtürmiſchen Huldigungen für Muſſo⸗ Huf und ſeine Politik. Nach dieſen Veranſtaltungen bewegten ſich faſt unabſehbare Menſchenmaſſen mit Muſik und zahlloſen Plakaten gegen die eng⸗ liſch⸗apaniſchen Waffen lieferanten, gegen den Völkerbund und vor allem gegen Abeſſinien durch die Hauptſtraßen Roms und verſam⸗ melten ſich auf der im Stadtinnern gelegenen Piazza Colonna, wo der Parteiſekretär der Stadt Rom die Schlußanſprache hielt. Ueber die geſamten Kundgebungen wurde fortlaufend von Marinettin, Mitglied der Akademie von Italien, im Rundfunk berichtet. Marinetti ſchloß ſeinen Bericht mit dem Ruf:„Abeſſinien muß unſer ſein!“ Zu Begiun des Abends hatte vor der franz ö⸗ liſchen Botſchaft eine Kundgebung ſtattgefun⸗ den, bei der der franzöſiſche Botſchafter Chambrun auf dem Balkon erſchienen war und die Hochrufe auf Frankreich mit dem Ruf„Es lebe Ita⸗ lien“ erwidert hatte. Andere Demonſtranten zogen mit ihren Plakaten an der engliſchen Botſchaft vorüber, ohne daß es jedoch zu Zwiſchenfällen ge⸗ kommen wäre. g Der Widerhall in England (Funkmeldung der N MZ.) O London, 28. Juli. Die feindſeligen Kundgebungen in Rom am Don⸗ nerstag abend, die ſich nicht nur gegen Abeſſinien und Japan, ſondern auch gegen England richteten, finden in der engliſchen Preſſe große Beachtung. Einer Reutermeldung aus Rom zufolge habe ein der zur Schau getragenen Plakate eine faſchi⸗ ſtiſche Axt gezeigt, die eine britiſche und eine japauiſche Flagge zerſchlitzte. Auf einem andern Plakat ſei der an ſeinen Hoſen aufgehängte Kafſer von Abeſſinien zu ſehen geweſen. Die Erwäh⸗ nung Englands, Japans und des Völkerbundes ſei mit Ziſchen und Schmährufen aufgenommen worden. Der römiſche Berichterſtatter des„Daily Te⸗ legraph“ meldet: Die an der Maſſenverſammlung teilnehmenden 15 000 Mitglieder der faſchiſtiſchen Ju⸗ gendorganiſation hätten geſchrien: Nieder mit England, nieder mit Abeſſinien, nie⸗ der mit Japan! Aus dem Lärm ſeien auch Rufe „Malta, Malta!“ ſervorgedrungen. Von den Mauer⸗ anſchlägen habe einer einen engliſchen und einen ja⸗ voniſchen Soldaten gezeigt, die einen Ne“er auf ihren Armen trugen, in anderer einen ſchottiſchen Solda⸗ len, der einem Schwarzen die Hand ſchüttelt. Jlalieniſches Telegramm an den Völkerbund Meldung des DNB. a N i— Geuf, 25. Juli. Die italieniſche Regierung hat an den General⸗ ſekretär des Völkerbundes am Donnerstag folgendes Telegramm gerichtet: „Da die vom Völkerbundsrat in ſeiner Entſchlie⸗ fung vom 25. Mai 1935 feſtgeſetzte Friſt zum Abſchluß der Arbeiten der vier Schiedsrichter über den Zwi⸗ ſchenfall von Ual⸗Ual und die folgenden Zwiſchenfälle heute abläuft, beehrt ſich die italieniſche Regierung, folgendes mitzuteilen: Die italieniſche Regierung iſt ſtets von dem g aſche beſeelt geweſen, das Schlich⸗ Augs verfahren zu einem erfolgreichen Abſchluß zu bringen. Dieſes Verfahren iſt nur durch unterbrochen worden, daß der Vertreter der abeſſiniſchen Regierung in Scheveningen den An⸗ bruch erhoben hat, vor der Kommiſſion Fragen zu 7 die von dem Schiedsverfahren ausgeſchloſ⸗ ber ind. Demgemäß hat die italieniſche Regierung Aar am 14. Juli der abeſſiniſchen Regierung er⸗ 0 daß ſie noch immer zur Wiederaufnahme der 5 ü keiten bereit ſei, allerdings unter der zasdingung, daß dieſe Arbeiten ſich in den Gren⸗ zen des Schiedskompromiſſes halten. zönteidehalieniſche Regierung hat am 23. Juli der 105 gli hen Geſandtſchaft in Addis Abeba neuerdings egraphiſch die Weiſung zugehen laſſen, dieſe Ab⸗ k zu beſtätigen und die abeſſiniſche Regierung in aller Form zu befragen, ob ſie ſich an die in dem Pariſer Miniſterrat über Abeſſinien Die Regierung billigt Lavals bisherige Stellungnahme— Laval reiſt am Montag nach Genf Meldung des DNB. — Paris, 25. Juli. Eines der wichtigſten Verhandlungsthemen des heutigen franzöſiſchen Miniſterrats war zweifellos der italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfall, über den Mi⸗ niſterpräſident Laval einen ſehr ausführlichen Be⸗ richt erſtattet hat. Dieſem Bericht und der Zuſtim⸗ mung durch die Regierungsmitglieder wird um ſo größere Bedeutung beigemeſſen, als vor der für Montag vorgeſehenen Abreiſe Lavals nach Genf kein weiterer Zuſammentritt der franzöſiſchen Re⸗ gierung zu erwarten iſt und man in franzöſtſchen politiſchen Kreiſen mit der Möglichkeit einer grund⸗ legenden Aenderung der Genfer Verhandlungen zu rechnen ſcheint. In gutunterrichteten Kreiſen verlautet, oͤaß Mi⸗ niſterpräſident Laval ſeine Miniſterkollegen zunächſt über die in den letzten Tagen erfolgten Verhand⸗ lungen zwiſchen Paris, London, Rom und Addis Abeba in Kenntnis geſetzt hat, Verhandlungen, die darauf abzielten, eine gemeinſame Formel zu einer friedlichen Regelung des Streitfalles zu finden. Weiter hat Laval dargelegt, wie er ſich die in Genf von Frankreich einzunehmende Haltung denkt. Layal ließ keinen Zweifel darüber, daß die Bedingungen, unter denen der Rat zuſam⸗ menträte, außerordentlich heikel ſind. Die Regierung hat die bisherige Haltung des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſters in dem Streitfall gebilligt. Sie war von dem Bemühen diktiert, die Freundſchaft weder mit Italien noch mit England in Gefahr zu bringen, außerdem aber den Grundſätzen des Völ⸗ kerbundes treu zu bleiben. Die Kollegen des Außen⸗ miniſters haben erklärt, daß ſie volles Vertrauen in die von Laval in Genf zu treffenden Entſcheidungen haben. Es wird betont, daß die Haltung der franzöſiſchen Regierung auf der bevorſtehenden Tagung noch längſt nicht feſtgelegt ſei. Laval werde in Genf an Ort und Stelle handeln je nach den Möglichkeiten, die die Ver⸗ handlungen des Völkerbundsrates geben würden und in Würdigung der nebenherlaufenden privaten Be⸗ ſprechungen mit den übrigen Ratsmitgliedern. Zur Stunde iſt in Paris noch nicht bekannt, an weichem Tage der Rat zuſammentreten wird, und man ent⸗ hält ſich jeder Vorausſage über den möglichen Ver⸗ lauf dieſer Tagung, von deren Ergebnis man ſich nicht allzu viel verſpricht. 5 Außerdem werden die Beſprechungen zwiſchen Paris, London, Rom und Addis Abeba bis zum Zuſammentritt des Rates fortgeſetzt werden. So wurde bereits am Donnerstagnachmittag der britiſche Botſchafter erneut von Miniſter⸗ präſident Laval empfangen. Man bringt in Pariſer diplomatiſchen Kreiſen zum Ausdruck, daß dieſer in Rom, Paris und London ſich fortſetzende Meinungsaustauſch Ergebniſſe haben könne, die geeignet ſeien, das Geſicht der kommenden Genfer Verhandlungen völlig zu verändern. eee, Heulſchfeindlither Vorſtoß des Bürgermeisters von Neupork Meldung des DN g — Waſhington, 25. Juli. Eine Erklärung des Bürgermeiſters von Neuyork, Laguardia, wonach er die Verweigerung einer Gewerbeerlaubnis für einen hieſigen deutſchen Reichsangehörigen billigt, wird in amtlichen Kreiſen als überaus peinlich empfunden. Laguardia verwies in dieſer Erklärung darauf, daß Artikel 1 des deutſch⸗ amerikaniſchen Handelsvertra⸗ ges, auf den ſich dieſer Ligenzanſpruch ſtütze, von Deutſchland ſelbſt nicht beachtet werde, da das Reich angeblich mehrere amerikaniſche Staatsbürger aus⸗ gewieſen und anderen die Berufsausübung ver⸗ weigert habe. Wenn auch das Staatsdepartement bisher eine offizielle Stellungnahme zu dieſem Vorfall ablehnt, ſo iſt doch ſeine Verlegenheit, über dieſen Vorfall unverkennbar, und ſie iſt um ſo größer, als die Bun⸗ desregierung keinerlei Zwangsmittel gegen Einzel⸗ ſtaaten oder Städte hat, um in ſolchen Fällen ein⸗ zuſchreiten. Sie müßte ſich daher gegebenenfalls darauf beſchränken, den Bürgermeiſter von Neuyvrk auf das Rechtswidrige ſeines Verhaltens aufmerk⸗ ſam zu machen. Jedenfalls ſieht man in amtlichen Kreiſen Washingtons das Vorgehen Laguardias als eine Verletzung des deutſch⸗amerikani⸗ ſchen Handelsvertrages an. Die Empörung deutſch⸗amerikaniſcher Kreiſe über das eigenmächtige Vorgehen Laguardias findet in einer längeren Er⸗ klärung der Deutſch⸗Amerikaniſchen Handelskammer ihren Niederſchlag; Laguar⸗ dias Haltung werde überall dort, wo man an der weiteren Entwicklung der deutſch⸗amerikaniſchen Handelsbeziehungen Anteil nimmt, mit größter Be⸗ ſorgnis aufgenommen. Die Deutſch⸗Amerikaniſche Handelskammer erblicke als amerikaniſche Organiſation in der Handlung des Bürgermeiſters von Neu⸗ hork eine ſchwere Gefahr für den friedlichen Verkehr zwiſchen beiden Nationen. Sie proteſtiere daher energiſch, gegen irgendwelche Verſuche, dieſe Freundſchaft zu ſtören, um ſo mehr, als keine einzige in Deutſchland tätige amerikaniſche Firma von den deutſchen Behörden in ihren geſchäft⸗ lichen Handlungen in irgendwelcher Weiſe behindert oder benachteiligt worden ſei. Scharfe Proteſte gingen ferner vom„Bund der Freunde des neuen Deutſchland“, von der„Ver⸗ einigung deutſcher Geſellſchaften“ und vom„Verband bayeriſcher Vereine Groß⸗Neuyorks“ ein. Zahl⸗ reiche andere Verbände werden zu dieſer Angelegen⸗ heit in den nächſten Tagen Stellung nehmen. Eine allgemeine Proteſtverſammlung des Neuyorker Deutſchtums iſt für den 30. Juli anberaumt worden. Bürgermeiſter Laguardia verneinte Preſſevertre⸗ tern gegenüber, daß er das Staatsdepartement vor ſeiner Entſcheidung befragt habe. Auf eine weitere Anfrage, ob er einen beſtimmten Fall einer Benach⸗ teiligung eines amerikaniſchen Bürgers ſeitens deut⸗ ſcher Behörden im Auge habe, weigerte ſich Laguar⸗ dia, zu antworten. Das Staatsdepartement hat Windels auf deſſen telegraphiſche Anfrage mitgeteilt, daß Deutſchland den Artikel 1 des Handelsvertrages u icht ver⸗ letzt und gegen amerikaniſche Staatsbürger keine diskriminierende Haltung eingenommen habe. 5——————⁰6p) Schiedskompromiß übernommenen Verpflichtungen halten wolle oder nicht und bejahendenfalls, ob ſie ihren Vertreter dahin inſtruieren wolle, daß er durch Verzicht auf den vorgebrachten Anſpruch der Kom⸗ miſſion die Fortſetzung ihrer Arbeiten ermögliche.“ Das Telegramm iſt von Unterſtaatsſekretär Su⸗ vich unterzeichnet. In unterrichteten Genfer Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß das Telegramm der italienischen Regierung keine Aenderung der Lage be⸗ deutet. Abeſſiniſche Forderung an den Völkerbund Meldung des DNB. s— Genf, 25. Juli. Im Völkerbundsſekretariat iſt am Donnerstag, wie verlautet, auch eine Note der abeſſiniſchen Re⸗ gierung eingegangen, die die ſofortige Einberufung des Völkerbundsrats im Wege des Dringlichkeits⸗ verfahrens beantragt. Der Generalſekretär des Völkerbunds ſoll in einer Unterredung mit dem abeſſiniſchen Geſandten in Paris die Beſchreitung dieſes Weges abgelehnt und an der Einberufung des Rats gemäß der Ent⸗ ſchließung vom 25. Mai feſtgehalten haben. Die praktiſche Bedeutung dieſes Unterſchieds liegt darin, öͤaß im Dringlichkeitsverfahren der Rat ohne weiteres und insbeſondere ohne die Möglich⸗ keit von Einwendungen der Gegenſeite mit der Ge⸗ ſamtfrage der italieniſch⸗abeſſiniſchen Beziehun⸗ gen befaßt wäre. Der heute vorliegende ſchriftliche abeſſiniſche Antrag ſoll dem Generalſekretär übri⸗ gens ſchon in der vergangenen Woche in Paris mündlich vorgetragen, von ihm aber nicht zur Kennt⸗ nis genommen worden ſein. Völkerbundsrat am 31. Juli — Paris, 25. Juli. Vom franzöſiſchen Außen⸗ miniſterium wird mitgeteilt, daß der Völkerbundsrat zur Behandlung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit⸗ 2 85 auf den 31. Juli nach Genf einberufen wor⸗ en iſt. jebungen in R England verbietet Waffenausfuhr nach Fallen und Abeffimten Meldung des DNB. — London, 25. Juli. Die engliſche Regierung hat beſchloſſen, die Waf⸗ fenausfuhren nach Italien und nach Abeſſinien bis auf weiteres zu verbieten. Dieſe Mitteilung wurde Donnerstag nachmittag vom engliſchen Außenminiſter Sir Samuel Hoare im engliſchen Unterhaus gemacht. Auf eine Anfrage des Oppoſitionsführers Lansbury erklärte er folgendes: „Die Durchfuhr von Waffen, die für die abeſ⸗ ſiniſche Regierung beſtimmt ſind, durch britiſches Ge⸗ biet oder britiſches Protektionsgebiet, das an Abeſ⸗ ſinien angrenzt, wird in Uebereinſtimmung mit Ar⸗ tikel 9 des Vertrages vom 21. Aug. 1930 geſtattet ſein. Wie ich höre, legt die franzöſiſche Regie⸗ rung ihre Verpflichtungen in derſelben Weiſe aus. Was jedoch die Genehmigung der Waffenausfuhr be⸗ trifft, ſo tut die engliſche Regierung ihr Beſtes um einen friedlichen Abſchluß des unglücklichen Konflikts zu ermöglichen; ſie wünſcht daher nicht, irgend etwas zu tun, was die Lage präjudizieren könnte. Sie wird daher bis auf weiteres keine Genehmig un⸗ gen für die Waffenausfuhr von England nach Ita⸗ lien oder Abeſſinien erteilen.“ Austritt Italiens aus dem Völkerbund? — Rom, 25. Juli. Die Meldung eines amerikaniſchen Nach⸗ richtenunternehmens, Italien habe ſeinen Austritt aus dem Völkerbund beſchloſſen und werde dieſen Beſchluß noch am Donnerstag durch Staatsſekretär Suvich den hieſigen Botſchaftern mitteilen, wurde von autoriſierter italieniſcher Seite nach Form und Inhalt auf das beſtimmteſte dementiert. Rücktrittsgeſuch der holländiſchen Regierung (Funkmeldung der NM 3) (O Haag, 26. Jult. Amtlich wird mitgeteilt, daß das Kabinett Colijn der Königin ſeinen Rücktritt angeboten hat. Die Königin hat das Rücktrittsgeſuch entgegengenommen und ſich ihre Entſcheidung hierüber vorbehalten. Sie hat aber zugleich die Regierung erſucht, nicht nur die laufenden Regierungsgeſchäfte weiterzuführen, ſondern alle Maßnahmen zu treffen, die im Hin⸗ blick auf die kritiſchen Zeitumſtände im Intereſſe des Landes liegen. Das derzeitige Kabinett wird daher von allen Befugniſſen, die auch einer im Rück⸗ trittszuſtand befindlichen Regierung verſaſſungs⸗ mäßig zuſtehen, den weiteſtgehenden Gebrauch machen, um bis zur endgültigen Löſung der Regie⸗ rungskriſe die niederländiſche Währung zu ſchützen. Aus dieſer Verlautbarung wird in politiſchen Kreiſen der Schluß gezogen, daß die Königin die mögliche Bildung einer neuen Regierung von der ausdrücklichen Vorausſetzung abhängig macht, daß jegliche Devalvationsbeſtrebungen aus geſchaltet werden. Unter dieſen Umſtänden hält man es nicht mehr für wahrſcheinlich, daß die Re⸗ gierung Colijn von einer katholiſch⸗ſozialdemokrati⸗ ſchen Koalition abgelöſt werden wird, ſondern man erwartet, daß zunächſt der Verſuch der Bildung einer neuen bürgerlichen Koalitionsregierung unter Führung der katholiſchen Partei unternommen wird. c Einberufung des däniſchen Reichstags — Kopenhagen, 25. Juli. König Chriſtian hat den däniſchen Reichstag für Mittwoch, 31. Juli, zu einer außerordentlichen Sommertagung einberufen. Zur Beratung ſteht eine Getreideordnung, die die Ein⸗ führung einer Abgabe für eingeführtes Ge⸗ treide vorſieht. Die Einnahmen aus dieſer Abgabe ſollen den däniſchen Landwirten zugute kommen. „Eine ziemlich kritiſche Zeit“ — London, 25. Juli. Wie Miniſterpräſident Baldwin heute im Unterhaus mitteilte, wird am Donnerstag der nächſten Woche eine Unterhausaus⸗ ſprache über die internationale Lage ſtatt⸗ finden. Veranlaßt durch eine Bemerkung des Op⸗ poſitionsführers Lansbury, gab Baldwin ſeiner Zu⸗ friedenheit darüber Ausdruck, daß kein außenpoli⸗ tiſches Einzelthema, ſondern die allgemeine außen⸗ politiſche Situation auf die Tagesordnung geſetzt worden ſei, denn es ſei eine ziemlich kritiſche Zeit, und deshalb glaube er, daß eine allgemeine Ausſprache beſſer ſein werde. Die Sommerferien des Unterhauſes beginnen vorausſichtlich am“. Auguſt. 2. Seite/ Nummer 338 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. Juli 1935 Vergewa tigung durch einen fünfzehnjährigen Juden Meldung des D. N B. — Berlin, 26. Juli. Im Nordoſten Berlins, am Bahnhof Weißenſee, wurde, wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, am Donnerstag ein Verbrechen ufgedeckt, das vor wenigen Tagen durch einen 15 jährigen Ju⸗ den begangen worden iſt. Es handelt ſich um einen Manfred Gottſchalk aus Berlin. Dieſer hatte ein 14jähriges, völlig unentwickeltes ariſches Mädchen auf der Straße angeſprochen und es ver⸗ anlaßt, mit ihm zu gehen. Als er vor ſeiner Haus⸗ tür angekommen war, ſtieß er das Mädchen mit Gewalt in den Hausflur und vergewaltigte es trotz heftiger Gegenwehr. Während dieſer Zeit hatte ſein Freund, ein eben⸗ falls 15 jähriger Jude Moſes, vor der Haustüre Schmiere geſtanden. Als das Verbrechen am Don⸗ nerstag bekannt wurde, löſte es unter allen Volks⸗ genoſſen hellſte Empörung aus. Innerhalb weniger Minuten verſammelten ſich vor dem Hauſe des Juden etwa 1500 Menſchen. Als die Ortsgruppenleitung der zuſtändigen Ortsgruppe von der Anſammlung er⸗ fuhr, begab ſie ſich ſofort an den Ort der Kundgebung. Der Ortsgruppenleiter gab den Sachverhalt bekannt, forderte die Menge zur Diſziplin auf und kündigte an, daß der Jude wegen des von ihm begangenen Verbrechens von der Staatsanwaltſchaft zur Verant⸗ wortung gezogen werden würde. Das zuſtändige Polizeirevier und Mitglieder der zuſtändigen Orts⸗ gruppe beſchwichtigten in beſter Zuſammenarbeit die empörte Volksmenge und es gelang ihnen in Kürze, die Menge zum friedlichen Auseinandergehen zu be⸗ wegen. Der Jude wurde in Schutzhaft genommen. Er wird ſich wegen Notzucht an einem Kind zu ver⸗ antworten haben. Jübiſche Kommuniſten in Jeruſalem greifen Polizei an — London, 25. Juli. Vor einem Gefängnis in Jeruſalem, in das kürzlich eine Bande Kommuniſten eingeliefert wurde, demonſtrierten 40 jüdiſche Kom⸗ muniſten. Ein Poltziſt, der ſie zum Weitergehen aufforderte, wurde von den Rowdys angegriffen. Aus der Menge wurde ſogar ein Schuß auf den Poliziſten abgegeben, worauf er das Feuer er⸗ widerte. Bei der Ankunft von Verſtärkung flüch⸗ teten die Kommuniſten. Zwei Perſonen wurden verhaftet. — Verurteilung wegen Steuerflucht — München, 25. Juli. Der in Holland geborene Kaufmann Benfamin van Wien war ſeit 21. März 1931 Angehöriger des Deutſchen Reiches geworden und wohnte in München. Nach dieſem Zeitpunkt ver⸗ legte er ſeinen Wohnſitz nach Amſterdam, ohne die fälligen Steuern beglichen zu haben. Auf Anzeige des Finanzamtes München⸗Slid, das die Reichs ⸗ luchtſteuer auf 46758 Mk. feſtgeſetzt hat, wurde gegen van Wien Klage wegen eines Ver⸗ gehens der Steuerflucht erhoben. Der Angeklagte hat ſich nach den Steuerausweiſen in Deutſchland ein Vermögen von 187000 Mk. erworben. Nach ſeiner Ausreiſe konnten von der Steuerbehörde nur 4000 Mark beſchlagnahmt werden. Das Strafgericht München⸗Au verurtellte van Wien zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und 43 000 Mk. Geldſtrafe, erſatzweiſe zu weiteren 100 Tagen Gefängnis. Die Lage in Belfaſt — London, 25. Juli. Donnerstag früh wollten 100 katholiſche Arbeiter in der Vork Road⸗Spinnerei in Belfast die Arbett wieder aufnehmen. Da ſich die übrigen Awbeiter aber gegen die Arbeitsaufnahme der Katholiken ausſprachen, beſchloß die Betriebs⸗ leitung, die Spinnerei bis zum kommenden Montag zu ſchließen. Das Straßenbild in Belfaſt iſt, ab⸗ geſehen von der großen Zahl der Poliziſten, wieder einigermaßen normal. Die Spannung zwiſchen den feindlichen Gruppen ſcheint jeboch unvermindert fortzubeſtehen. Aus dem Roman„Die Männer vom Gravetal!“(Berlin, Propylllen⸗Verlag), geben wir das nochſtehende Kapitel wieder. Barnabo, ein Waldhüter, hat einſt im Kempf mit Wilde⸗ rern in einer Anwandlung von Feigheit verſagt und deshalb ſeine Stellung verloren. Nach Jah⸗ ren in die Berge zurückgekehrt, gelingt es ihm, 5 die ehemaligen Gegner zu ſichten In der Nähe der Scharte, oben am Ende des Pulvermagazin⸗Kars, befindet ſich ein ſchmaler Felsvorſprung. Gerade in ſeiner Höhe liegt eine Leiſte, der einzig mögliche Durchſtieg für die Feinde. Die Lelſte iſt ſchmal und voller Geröll; man muß da ſehr vorſichtig vorbeigehen, 1 Barnabo hat ſich auf der höchſten Stelle hinter einigen Blöcken poſtiert. Ganz allein iſt er gekom⸗ men, die Gegner zu erwarten. In vollkommener Sichtdeckung beherrſcht er aus allernächſter Nähe die Leiſte, er wird ihnen den Weg ſperren können. Heute früh, als er aufbrach, kam ihm der Gedanke an den Tod. Aber jetzt ſieht er ſchon den Sieg; er iſt ſicher, daß alles gut gehen wird. Er hatte nicht einmal ge⸗ hofft, einen ſo geſchützten Platz zu finden. Und in der Sonne ausgeſtreckt, fühlt er, wie die Zeit ver⸗ ſtreicht. Sie werden kommen, bei Gott, und ob ſie kommen werben! Von dort oben erblickt er das ganze Kar des Pulvermagaßzins, die großen Schatten, die dle Rlffe auf die Schutthalden werfen; er ſieht auch die Hoch⸗ Spitz, die ihre Wand wild emporſtreckt, und bann die Pfeiler der Mitte in ihrer blutroten Tönung. In der ſchweigenden Erwartung weht ein Wind⸗ hauch. Während die Schatten im ſtaubigen Grund des Rars wandern, bleibt Barnabo mit ſchußberei⸗ tem Gewehr unbeweglich liegen. Niemand könnte ihn von den Blöcken des kleinen Grats unterſchel⸗ den. Sein Gewehr zielt auf die Leiſte. Von dort werben die Briganten kommen, und er wird ſie nie⸗ Herknallen können. Sonderbar, daß das Herz nicht klopft. Faſt ſtaunt Barnabo darüber, daß er ſich ſo ruhig fühlt. Viele Dieige haben ſich geändert. Das iſt jetzt ſeine große Stunde, die er ſich nicht entgehen laſſen darf, In er Stille heftet ſich ſein Blick auf die Kämme, die ich zu ſchwindelnder Höhe erheben. Von elner Leiste zur anderen wandern ſeine Blicke in die Hohe, längs den bläulichen Schründen und Riſſen, Für 50000 Mark in den Himmel? Ein höchſt befremoͤliches Schreiben einer katholiſchen Ordensſchweſter Meldung des DNB. — Berlin, 25. Juli. Der„Angriff“ veröffentlicht in ſeiner Donners⸗ tag⸗Ausgabe in Photokopie ein Schreiben der katho⸗ liſchen Ordensſchweſter Alfonſa aus dem Hauſe der Benediktinerinnen in Kempen im Rhein⸗ land an einen Herrn Ollig Weſſels in Idafehn in Oſtfriesland. Das Schreiben beſagt in geſchäftlich dürren Worten, daß die Pforten des Him⸗ mels ſich auch für ihn mit Beſtimmtheit öffnen wer⸗ den, wenn er der katholiſchen Kirche als Beihilfe für einen geplauten Kloſterbau in Hannover 5000 0 Mark zur Verfügung ſtellt. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: Kempen Rh., 27. März 1935. Sehr verehrter Herr Weſſels! Sie werden ſich erinnern, wie ich etwa Mitte November bei Ihnen einen Beſuch machte, und wir uns bei einer Taſſe Tee unterhalten haben. Ich freue mich ſehr, daß Ihnen was daran liegt, in den Himmel zu kommen. Nun hören Sie meinen Rat, meinen Vorſchlag: Ich will alles aufbieten bei Tag und Nacht, mich ganz hinopfern, damit Sie ſicher hinein⸗ kommen und hoch hineinkommen, aber unter der einen Bedingung, daß Sie gleich 50 000 Mark, fünfzigtanſend Mark ſtiften für oͤen Kirchen⸗ und Kloſterbau in Hannover. Sie tun damit ein wahrhaft apoſtoliſches Werk, denn dort iſt für 1300 Katholiken noch in einem Tanzſaal Got⸗ tesdienſt, und das Kloſter ſoll ein Anbetungskloſter werden für die ganze norddeutſche Diaſpora.„In Hannover müſſen wir ein Anbetungskloſter haben“, hat Biſchof Bares ſelig geſagt. Der Herr Pro bſt von Hannover, der die Sache in der Hand hat, beſteht darauf, daß ich 50 000 Mak ſchaffe. Und nun, mein Freund, ſeien Sie kluger Hanbelsmann, ein Held, Sie haben ja bei Ihrem Autounglück, von dem Sie mir erzählten, ſchon einmal die Nähe der Ewigkeit geſpürt, ſeien Sie ein heiliger Franziskus, der alles Irdiſche wie Kot verachtet im Vergleich mit dem Himmel! In den Himmel muß ich kommen, für den Himmel iſt mir nichts zu viel und zu ſchwer! Sie haben ein langes Weltleben hinter ſich und können ſelbſt nicht mehr viel für den Himmel tun, hier haben Sie Gelegenheit, durch eine ein⸗ malige Stiftung von 50 000 Mark leicht in den Himmel zu kommen und durch die Gründung auch noch vielen anderen den Weg zum Himmel zu bahnen. Sehen Sie, wenn Gott der Herr Ihnen einen Schlaganfall ſchickt und Sie plötzlich vor ſeinem Richterſtuhl ſtehen, was nützt Ihnen all Ihr Geld daun? Schenken Sie es ihm aber zu Lebzeiten, ſo machen Sie ſich Ihren Richter zum Schuldner und der Heiland iſt dankbar. Er läßt keinen Trunk kalten Waſſers aus Liebe gereicht, unbelohnt. Ich verſpreche Ihnen auch meine innigſte Dankbarkeit im Leben und nach Ihrem Tode— ja ich bin bereit, Sie in den Himmel zu laſſen und ſelbſt draußen zu bleiben, wenn es ſein müßte, oder wenn ich ſchon vor Ihnen darin wäre, wieder herauszukommen und Sie zu⸗ erſt hineinzulaſſen. Nun alſo— ein größeres Anerbieten kann Ihnen nicht gemacht werden— ſeien Sie klug! Schicken Sie darum das Geld bitte gleich nach Hannover, ich lege Ihnen ein fertigge⸗ ſchriebenes Poſtſcheckformular bei und ſchreiben Sie mir bitte gleich, damit ich Ihnen dan⸗ ken kann. Nun wünſche ich Ihnen von ganzem Herzen alles Gute, Gottes Segen, langes Leben, Geſundheit, Frieden des Herzens und Hauſes. Mit liebem freundlichem Gruß! Ihre in Gottes Liebe dankbare S. r. Alfonſa O. S. B. * Der„Angriff“ betont, daß dieſer Brief der katho⸗ liſchen Kirche einen ſchlechten Dienſt geleiſtet hat. Das Blatt fährt fort: Was uns aus den übelſten Zeiten des Ablaßhandels von ekelhaftem Ge⸗ ſchacher um das Seelenheil der Gläu⸗ bigen überliefert wird, iſt hier übertroffen worden. Der Lehre von der Wirkung der guten Werke iſt ein ſchallender Schlag verſetzt worden mit der Forde⸗ rung,„ein guter Handelsmann“ zu ſein und durch die„einmalige Gelegenheit“ einer Stiftung von 50 000 Mk. ſich den göttlichen Richter zum Schuld⸗ mer zu machen. Für 50 000 Mark opfert ſich die barmherzige Schweſter, die in ſo menſchlicher Weiſe ihren Glaubensbruder Weſſels an ſein nahes Ende und den möglichen Schlaganfall erinnert, gerne ganz hin! Dafür bietet ſie alles bei Tag und Nacht auf, dafür bleibt ſie ſelber draußen vor dem Himmel oder kommt wieder heraus und läßt ihn hinein, wenn ſie etwa ſchon vor ihm darin wäre! Bedurfte es da überhaupt noch des Appells:„Seien Ste klug!!!“? Ein Griff nach der ausgefüllten Zahl⸗ karte hätte genügt, um die Pforten des Himmels weit aufſpringen zu laſſen. Was kann man mehr für 50 000 Mark verlangen? Leider entzieht es ſich unſerer Kenntnis, ob Herr Ollig Weſſels von bieſem einmaligen vorteilhaften Angebot Gebvauch gemacht hat. Todesſtrafe wegen hochverräteriſcher Amtriebe Meldung des T NB. — Berlin, 28. Juli. Der Volksgerichtshof für das Deutſche Reich machte am Donnerstag, entſprechend dem Antrage des Reichsanwalts, zum erſten Male Gebrauch von der durch die verſchärften Strafbeſtimmungen für Hoch⸗ und Landesverrat vom 24. April 1934 gegebe⸗ nen Möglichkeit, wegen hochverräteriſcher Umtriebe auf Tobesſtrafe zu erkennen, Das Todesurteil, verbunden mit lebenslänglichem Ehrverluſt, erging gegen den 41 jährigen Rudolf Claus aus Braun⸗ ſchweig, einen unverbeſſerlichen ko mmuniſti⸗ ſchen Schwer verbrecher, der ſich immer wie⸗ der gegen den Staat vergangen hat. Als Kampfgenoſſe des berüchtigten Moröbrenners Max Hölz, der das Vogtland branoſchatzte, war Claus leitend an der Anzettelung und Durchführung Menſchen der Berge 5 Von Dino Vuzzall Traverſo die rötlichen Wände hinauf bis zu den allerletzten Firſten und Hörnern, die nicht einmal mehr wirklich erſcheinen, ſo gleißend weiß ſtehen ſie gegen den tie⸗ ſen Himmel. Eben iſt eine Fliege mit hauchleichtem Geſumm vorbeigezogen. Die Sonne iſt um eine Spur matter geworden— ganz oben hat ſich ein dünner Nebel⸗ ſchleter gebildet. Auch der Südwind hat ſich er⸗ hoben. Es wird ſchlechtes Wetter geben. Dort an dem Punkt neben dem Pulvermagazin— man kann ihn von oben genau ſehen— hat Barnabo eines Ta⸗ ges die Angſt kennengelernt; dann, Jahre hindurch, hat er ſich ihrer geſchämt. Aber binnen kurzem, er weiß es beſtimmt, wird die Stille in einem Knall zuſammenbrechen, ſein erſter Schuß. Und ſo kommt es, daß die mächtigen Felſen einen bazu bringen, nachzudenken, was eigentlich geſchehen wird. Den Tod, nein, den erwartet er nicht, er fühlt ſich unbedingt ſicher, Es wird ſein Sieg ſein: die Feinde in die Tiefe geſtürzt, ſeine Rückkehr in die Ortſchaft, die wunderbare Erzählung. Es liegt ihm daran, die Begebenheit den Kameraden berich⸗ ten zu können, weiter will er nichts. Nur ſagen können:„Ich allein habe ſie getötet!“ Unter die Walbdhüter zurückkehren, die ihn feiern werben. Und dann, mlt dem Verſtreichen der Jahre, wie langwellig, immer nur die Kaserne, immer nur unten aus dem Talgrund mit ſtaubigen Straßen auf ferne Firſte und Felſen zu ſehen. Erin kurzer Pfiff ertönt im Oedtal. Etwas ſpäter hört man in der Tiefe das Rollen eines Steines. Der Wind hat ſich plötzlich gelegt und ein tiefes Schweigen hinterlaſſen. Nun kommt vom Ende der Lelſte Geräuſch von Schritten. Ein Irrtum iſt aus⸗ ſchloſſen. An der Biegung der Leiſte erſcheint das Profil eines Mannes. f Sie kommen langſam auf der ſchmalen und rutſchi⸗ gen Leiſte voran. Es ſind ihrer vier, im vollen Licht. Noch eine halbe Minute, dann wird Barnabo ſchießen können. Er wird ſie alle niederſtrecken; ſie haben weder die geringſte Deckung, noch iſt ein Entrinnen möglich, N Im vollen Sonnenlicht kann Barnapo ſte gut er⸗ kennen: ſie tragen alte, zerfetzte Anzüge, Gewehre verſchlebener Form. Ihre Geſichter ſind mager und abgezehrt. Der erſte wird an die ſechzig Jahre alt 80 des kommuniſtiſchen Aufſtandes in Mitteldeutſchland im Frühjahr 1921 beteiligt, wurde zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus verurteilt, aber bald amneſtiert. Im Jahre 1924 erhielt er für einen ſchweren Raub acht Jahre Zuchthaus, die er aber auch nur zum Tett zu verbüßen brauchte. Dieſe ſchweren Vorſtraſen hielten ihn indes nicht ab, ſelbſt nach der nationalen Erhebung noch im Dienſte der KPD gegen das neue Deutſchland zu arbeiten. Er war zuletzt als Kaſ⸗ ſterer in der Reichsleitung der Roten Hilfe und da⸗ mit in einer Organiſation tätig, die als Untergliede⸗ rung der KPD dieſelben ſtaatsfeindlichen Ziele ver⸗ folgt, wie die rote Umſturzpartei ſelbſt. „Es iſt ſelbſtverſtändlich,“ ſo führte der Vorſitzende in der Urteilsbegründung aus,„daß alle die Taten, die Claus früher begangen hat, nicht mehr den Gegen⸗ ſtand ber fetzigen Anklage bilden und nicht etwa erneut abgeurteilt worden ſind. Sie mußten aber ſein, ſeine Schultern ſind ziemlich krumm. Sie ſehen nicht bösartig aus. 5 Es ſind die, die Del Colle getötet und das Pulver⸗ magazin überfallen haben. Aber ſo viele Erinnerun⸗ gen ſind verſchwunden Barnabo, vollkommen ruhig, denkt daran, wie der Alte ſich ausnehmen wird, wenn er vom Felſen herunterrollen, mit blutüberſtrömtem Kopf zwiſchen den Felſentrümmern des Kars liegen⸗ bleiben wird. Neben ihm, einer da, einer dort, die 5 7 ſeiner Genoſſen wie unförmige ſchwarze äcke. Um es morgen erzählen zu können, um Hurra ſchreten zu können. Von ſich aus fühlt Barnabo wirk⸗ lich nicht das Beoͤürfuts, Rache zu nehmen. Jener Augenblick der Feigheit ltegt nunmehr weit, weit zuriick. So viele Jahre find barlber verſtrichen, erſt jetzt wird es ihm richtig klar. Barnabo hat zaghaft den Lauf des Gewehrs ge⸗ ſenkt. Hinter dem Viſter erblickt er den Kopf des Alten. Es find nicht mehr als zehn Meter, es wäre ein toöſicherer Schuß. Der Alte iſt ſtehengeblleben und ſchaut nach unten, während er ſich mit der Rechten am Felſen hält. Er dreht ſich um und ſagt zu den Gefährten:„Ich ſehe keinen Menſchen!“ Auch die anderen ſind ſtehen⸗ geblieben, und ohne zu ahnen, daß Barnabo ſie vom nahen Vorſprung erſpähen kann, bemerken ſie, daß das Pulvermagazin leer iſt. Kein Menſch erwartet ſie, und alles iſt ſchon fortgeſchafft. Es bleibt alſo nichts weiter zu tun. Barnabo ſtellt ſich die Feinde auf der Rückkehr über den Maultierpfad des Kalten⸗ tals vor, wie ſie hungrig und wortlos hinunter⸗ ſteigen. Jetzt lächelt Barnabo, ſein Finger hat ſich um den Hahn gelegt, das Eiſen fühlt ſich balt an. Stille. Die Minuten wollen nicht verſtreichen in Erwartung des Schuſſes. 5 Diesmal hemmt ihn nicht die Angſt, aber etwas iſt tatſächlich ſtehengeblteben, etwas iſt zurückgeblteben, weit hinten, in Verbindung mit der vergangenen Zeit. Barnabo lächelt, ſein Gewehr ſenkt ſich, ſeine Hände lockern ſich. Zwiſchen den ſonnengebadeten Riffen iſt eine glückliche heitere Luft zu ſpüren. Ferner Waldduft. Die vier Feinde ſind jetzt reglos ſtill, als ob ſie auf etwas warteten. Wer weiß eigentlich ob ſie es waren, die Del Colle töteten? Es iſt ihre letzte Wiederkehr. Heute abend werden ſie für immer verſchwinden, das Kaltental hinunter. Und die Riffe werden noch einſamer ſein, Barnabo wird das Haus unter den ſchwarzen FJorſten hüten, und er wird an den großen Sieg ſtrafverſchärfend wirken, wie das in der deutſchen Straffuſtiz bei allen Vorſtrafen die Regel iſt. B53. ſtraft wird in erſter Linie der verbrecheriſche Willg Durch ſeine Taten und ſeine Vorſtrafen hat der Angeklagte bewieſen, daß bei ſeiner ausgeprägten aſozialen Geſinnung mit einer Beſſerung nicht mehr zu rechnen iſt. Es gab für den Senat daher keine andere Strafe als die höchſte Strafe, und deshalb wurde das Todesurteil ausgeſprochen.“ „Der Angeklagte hat behauptet,“ ſo fuhr der Vor⸗ ſitzende fort,„aus Ueberzeugung gehandelt zu haben Die Zeiten, in denen die ſog. Ueberzeugungs⸗ täter Vergünſtigungen genoſſen, ſind fetzt endgültig vorbei, Die Totalität des Staates verlangt eine unbedingte Unterordnung unter die beſtehende Verfaſſung und die Geſetze. Wer den Staat nicht aus innerer Ueberzeugung unterſtützt, hat zum min⸗ deſten die Pflicht, ſich ihm gegenüber loyal zu ver⸗ halten. Es muß endlich Schluß gemacht werden mit den kommuniſtiſchen Umtrieben. Es müſſen daher ganz nachdrückliche Strafen ver hängt werden, damit im Lande enblich bekannt wird, daß der Staat nicht mehr gewillt iſt, Milde walten zu laſſen gegenüber allen Angriffen, die ſich auf ſeinen Beſtand richten.“ Mit abgeurteilt wurden vier weitere Angeklagte, die als Kuriere in der Reichsleitung der Roten Hilfe Deutſchlands tätig waren und zum Teil auch die Ver⸗ bindung mit den roten Emigranten im Saargebiet vor der Rückgliederung nach Deutſchland aufrechter halten haben. Von ihnen erhielt der 32jährige Fer⸗ dinand Steffens aus Herne i. W. 18 Jahre Zuchl, haus und 10 Jahre Ehrverluſt und die 28jähr. Eva Lippold, eine fanatiſche Kommuniſtin, 9 Jahre Zuchthaus und 9 Jahre Ehrverluſt. Außerdem wur⸗ den dieſe beiden Angeklagten unter Polizeiaufſicht geſtellt. Gegen den 25 jährigen Artur Weisbrodt aus Berlin⸗Mahlsdorf lautete das Urteil unter Ein⸗ beziehung einer vom Kammergericht gegen ihn ver⸗ hängten früheren Strafe auf insgeſamt 7 Jahre Zuchthaus und 7 Jahre Ehrverluſt ſowie gegen den 23fähr. Hans Lippert, einen irregeleiteten Mit⸗ läufer, auf 4 Jahre Zuchthaus und 4 Jahre Ehr⸗ verluſt. Mord und Selbſtmorb im Eiſenbahnzug — Ratzeburg, 25, Juli. Am Mittwochabend wurde auf dem Bahnhof in Ratzeburg in einem Abteil oͤritter Klaſſe des aus Bad Oldesloe kommenden Zuges ein junger Mann und ein junges Mäbchen mit Schußwerletzungen aufgefunden. Der herbei⸗ gerufene Arzt konnte bei dem jungen Mann nur noch den Eintritt des Todes feſtſtellen. Das jung Mäbchen war durch Schüſſe lebensgefährlich verletzt. Es wurde in das Krankenhaus eingeliefert, wo eh am Donnerstag, ohne die Beſinnung wiedererlangt zu haben, ſtarb. Es handelt ſich um einen fungen Mann aus Kaſſe⸗ burg bei Trittau unb ein 16fähriges Mäbchen aus Groß⸗Berkenthin. Die Urſache der Tat iſt darin zu ſuchen, daß das junge Mädchen im Eimverſtändniz mit ſeinen Eltern das Liebesverhältnis gelöst hatte Grubenunglück in Britiſch⸗Indien— 99 Berg arbeiter getötet — London, 25. Juli. Nach einer Merbung aug Kalkutta wurden bei einem Grubenunglück in Gi ridhi in der Provinz Bengalen(Britiſch⸗ Indien) 33 Bergarbeiter getötet und 43 verletzt. Urſache deh Unglücks dürfte ein Brand ſein, der als Folge einer Exploſion ausbrach. he— Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 88. Wiboflaßrb 4. Geſ.⸗.⸗A. Junt 1935: Ausgabe A u. B 8 20934 Zur Zelt Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge leine Gewähr„Rückſendung nut bel Rücvo ne denken, der zum Greifen nahe war und den er fahren ließ. Alles wird in der Zett verſtnken: Jeden Morgen wird die Sonne die Felſen wieder beleuchten. s wird der Herbſt kommen, der Schnee, dann die Frühlingslieder. Wenige Meter entfernt ſtethen die vier Feinde die er erſchleßen könnte. Und doch rührt ſich Barnabe nicht, er denkt an dite vielen, ſtunloſen Leſden, die ſie ihm im Leben verurſacht haben. Er denkt an das verlaſſene Neue Haus, an ſeine ſtillen Abendmahl. zeiten, an das Lampenlicht, an die Tage, die ſich in endloſer Kette reihen; er vermeint ſogar den unten zwiſchen den Tannen rauſchen zu höhren. Die Feinde kehren um. Langſam, wie ſie ge⸗ kommen ſind, gehen ſte wieder zurück. Barnaho läßt father. Der Abend bricht in unendlicher Heſter⸗ eit an. Ein Theater⸗Muſeum im Berliner Schloßf Die Berliner Staatstheater beſitzen reichhaltige Sammlungen, die zur Zeit behelfsmäßig im Biblio⸗ theksgebäude der Generalintendanz aufbewahrt wer⸗ den. Seit langem iſt man beſtrebt, dieſe Sammlun⸗ gen, die allein eine Manuſkriptſammlung von 350 000 Bänden umfaſſen, zu einem Theatek⸗ muſeum auszubauen. Neuerdings ſind nun wie⸗ der zwiſchen den beteiligten Fnſtanzen Ve Handlun⸗ gen aufgenommen worden mit dem Ziel, geeignekt Räume des Berliner Schloſſes für die Unterbrin⸗ gung des künftigen Theatermuſeums freizumachen. Die Entſcheidung der preußiſchen Bau⸗ und Finanz“ direktion ſteht noch aus. Die Spielzeugeiſenbahn im Goethemuſemm Eine der erſten Spielzeugeiſenbahnen, die geſchal⸗ fen wurden, hat wohl Goethe beſeſſen. Sie wur; ihm im Jahre 1829 von engliſchen Freunden alz Geſchent für ſeine beiden Enkel Walter und Bol, ang ütberſandt. Heute befindet ſie ſich in einet itrine des Sammlungsbaues neben dem 25 marer Goethehaus. Auf hohen Zinnrädern thron die Lokomotive— es iſt Stephenſons berühmte „Rocket“, wie die Inſchrift an der Keſſelſeite an zeigt— dann folgen Schlepptender und Perſonen“ wagen, alles fein fäuberlich aus dünner Pappe ge fertigt und in leuchtendem Gelb gehalten, Nee dem Züglein ſteht noch der Karton, in dem b eee des neuen Weltwunders an Goethe geſand wurde. 15 S D r oOo D eee 3. Seite/ Nummer 338 Freitag, 26. Juli 1935 —— Mannheim, 26. Juli. Wieder Tropentemperatur! Der Sommer meint es wirklich gut mit uns und die Sonne gibt ſich alle Mühe, um diejenigen zu⸗ friedenzuſtellen, die nie genug Wärme bekommen können. Nachdem wir unter dem Einfluß der ein⸗ brechenden kalten Luftmaſſen einige verhältnismäßig kühle Tage und noch kühlere Nächte hatten, macht nunmehr das unſer Gebiet beherrſchende Hochdruck⸗ gebiet ſeine Rechte wieder nachdrücklich geltend. Die Sonne entwickelt eine ſolche Wärme, daß das Queck⸗ lber im Wärmemeſſer von Tag zu Tag mehr in die Höhe klettert. Geſtern überſtieg es wieder einmal den 31⸗Grad⸗ Strich, ſo daß man allen Grund hatte, über die ſchreckliche Hitze zu ſtöhnen. Man ſtöhnte aber auch über die Trockenheit, denn nicht nur der Bauer wünſcht ſich öringend Regen für ſeine Felder, ſondern auch die Kleingärtner und der Sied⸗ ler, die beide tüchtig Waſſer ſchleppen und Waſſer pumpen müſſen, um ihren Anlagen die notwendige Feuchtigkeit zuführen zu können. Das heiße Wetter und die Ferientage wirken ſich in täglich zunehmendem Umfang im Strandbad⸗ beſuch aus. Viele Mannheimer, die jetzt ihren Ur⸗ laub haben, gehören zu den Stammgäſten, die die ſchönen Tage bis zur Neige auskoſten. Trotz der hohen Beſucherzahlen glaubt man aber das Strand⸗ bah verhältnismäßig ſchwach beſucht, da durch den immer niedriger werdenden Waſſerſtand eine überaus große Liegefläche zur Verfügung ſteht, auf der ſich die Beſucher„verkrümeln“. Nachdem bei rauhem Wetter am Sonntag nur 6000 Strandbadbeſucher feſt⸗ geſtellt worden waren, waren es bei zunehmender Wärme am Montag bereits 10000. Am Dienstag hatten ſich 12 000 Abkühlungsbedürftige eingefunden und am Mittwoch konnte man 13 000 Beſucher ver⸗ buchen. Trotz dem großen Betrieb ereigneten ſich keine nennenswerten Unfälle. Schwarzfahrer bei der Straßenbahn Eine Warnung des Städtiſchen Straßenbahnamtes! Es kommt ſehr oft vor, öͤaß Fahrgäſte der Stra⸗ ßenbahn von Kontrollbeamten ohne Fartausweiſe angetroffen werden. Auf Befragen werden ſtets aller⸗ hand Ausreden gebraucht, die aber in ſehr vielen Fällen die Abſicht einer verſuchten Fahrgeldhinter⸗ ziehung nicht entkräften können. Das Geſetz zur Aenderung des Strafgeſetzbuches vom 28. Juni(RGBl. Teil I Nr. 70 S. 839) enthält u. g. die Neueinführung des§ 265a(Strafvorſchrift gegen Schwarzfahrer). Dieſer Abſchnitt beſagt: „Wer die Beförderung durch ein Verkehrsmittel in der Abſicht erſchleicht, das Entgelt nicht zu ent⸗ vichten, wird, ſoweit die Tat nicht nach anderen Vorſchriften mit ſchwerer Strafe bedroht iſt, mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Gelöſtrafe beſtraft. Der Verſuch iſt ſtrafbar.“ Jeder Fahrgaſt wolle daher darauf bedacht ſein, ſtets auch ohne Aufforderung, ſeinen Fahrſchein zu verlangen. Wer das Fahrgeld nicht bezahlt, verſündigt ſich am Gemeinſchaftsgut und ſchon der Verſuch iſt ſtrafbar. Vorverkauf bei Siedlungsfahrten benützen! Wer gegenwärtig Gelegenheit hat, nachmittags um 8 Uhr der Abfahrt der Großkraftwagen beizu⸗ wohnen, die durch die Mannheimer Stadtrandſied⸗ lungen fahren, wird feſtſtellen müſſen, daß die Plätze gar nicht ausreichen, um der Nachfrage genügen zu können. Gar viele Leute müſſen wieder umkehren und man kann ſich denken, daß ſie darüber alles an⸗ dere als erfreut ſind. Solchen Aerger kann man aber vermeiden, wenn man ſich für die Fahrten durch die Mannheimer Stadtrandſtiedlungen einen Fahrſchein im Vorverkauf beim Verkehrsverein löſt, denn nur in ſolchen Fällen iſt ein Platz in den Wagen ge⸗ chert. Seit Ferienbeginn iſt der Andrang zu den Fahrten größer als bisher, doch iſt es leider nicht möglich, weitere Fahrzeuge zur Verfügung zu ſtel⸗ len Geſtern gelang es, einen dritten Wagen zu beſchaffen, ſo daß die Fahrt mit drei Fahrzeugen durchgeführt werden konnte. Großes Intereſſe wird den Siedlungsfahrten auch von geſchloſſenen Grup⸗ pen entgegengebracht, und zwar ließen ſich u. a. micht nur Angehörige der Rheiniſchen Ingenieurſchule, ſondern auch Mitglieder des Nationaltheaters und Gefolgſchaftsangehörige der Firma Johann Schrei⸗ ber die Mannheimer Stadtrandſiedlungen zeigen. . Die Umbauarbeiten am Neckarauer Uebergang nähern ſich ihrem Ende. Nun kiſt auch ſchon die Stra⸗ henbahn damit beſchäftigt, die Gleiſe über die neue Brücke und auf der Zufahrtsrampe zu verlegen, ohne daß zunächſt der Verkehr über die alte Brücke hier⸗ durch beeinträchtigt wird. Der Stand der Arbeiten läßt darauf schließen, daß die Verkehrsübergabe des neuen Neckarauer Uebergangs beſtimmt zum feſt⸗ gelegten Zeitpunkt erfolgen kann. Der Anſturm auf das Reisebüro des V. V. Die Anentſchiedenen— Die Mißtrauiſchen— Die rückſichtsloſen Plagegeister Die ewig Anzufriedenen Es iſt eigentlich eine große Zumutung, als Preſſe⸗ mann in der Hauptreiſezeit auskunftheiſchend den Reiſebüroleiter beim Verkehrsverein aufzuſuchen. Denn gegenwärtig herrſcht im Reiſebüro ein Hoch⸗ betrieb, wie das ganze Jahr ſonſt nicht. Alle Kräfte ſind bis aufs äußerſte angeſpannt, weil jeder ein⸗ zelne am Schalter ſein muß, damit der Andrang auch nur einigermaßen raſch bewältigt werden kann. Natürlich iſt auch Herr Mumme nicht in ſeinem Zimmer anzutreffen, und man muß ihm vom Schalter wegholen. Glücklicherweiſe hat jetzt gerade zur Mittagszeit der Andrang etwas nachgelaſſen, und ſo bekommt man ſeine Auskünfte, allerdings im Tele⸗ grammſtil. Zeit für längere Ausführungen hat der Reiſebüroleiter in dieſen Tagen nicht, wo die Ange⸗ ſtellten des Verkehrsvereins nicht einmal ühre Mit⸗ tagspauſe einhalten können. Aber was man in kurzen Minuten erfahren kann, beſtätigt nur die eigenen Beobachtungen: Die Reiſeluſt der Mannheimer iſt ungeheuer groß. Vor allem entſchließt ſich mancher noch zu einer Ferien⸗ reiſe, die nicht einmal ſo ausgedehnt zu ſein braucht. Man begnügt ſich mit einem Aufenthalt in der Pfalz oder im Odenwald. Nur ſchade, daß es nach dort keine Urlaubskarten gibt, weil dieſe erſt ab 200 Kilometer Entfernung ausgeſtellt werden. Man muß daher für Reiſen nach den nahegelegenen Er⸗ holungsorten, wie auch nach den Ferienplätzen des nördlichen und des mittleren Schwarzwaldes Karten zum vollen Fahrpreis löſen. Aber die Tarife be⸗ ſtehen nun einmal in dieſer Form, und daran iſt augenblicklich nichts zu ändern. Die Unentſchloſſenheit vieler Ferienreiſenden macht den Schalterbeamten im Reiſebüro außer⸗ ordentlich viel unnötige Arbeit und hemmt den flot⸗ ten Abfertigungsverkehr. Viele Auskunftheiſchende wiſſen überhaupt nicht einmal, in welche Gegend ſie fahren wollen und ſo möchten ſie gerne Werbeſchrif⸗ ten von allen Gegenden haben. Das geht natürlich nicht, und viel Redeaufwand iſt oft notwendig, um dies den Leuten klarzumachen. Viele können ſich auch nicht mit der Schutzgebühr befreunden, die all⸗ gemein in Deutſchland eingeführt wurde, um eine Verſchwendung der zum Teil ſehr teuren Werbehefte zu vermeiden. Gleichzeitig iſt ͤͤieſe Schutzgebühr ein gutes Erziehungsmittel, weil die Reiſenden ſich vor⸗ her über das ungefähre Reiſeziel klar werden. Natürlich werden die Publikumswünſche im Reiſebüro erfüllt, ſoweit dies irgend möglich iſt. Man verfügt dort über ein großes Wiſſen im Reiſe⸗ verkehr und hat außerdem ſo viele Hilfsmittel zur Hand, daß wohl jede Frage beantwortet werden kann, ſoſern ſie nicht über den Rahmen des All⸗ gemeinen weit hinausgeht. Wenn ſich nicht immer alle Wünſche erfüllen Laſſen, dann liegt dies meiſt an den unüberlegten Anſprüchen mancher Reiſenden ſelbſt, die am liebſten Hochgebirge, Mittelgebirge, ſtille Täler, Wald und Meer an einem Platz bei⸗ ſammen haben möchten! Die Auskunftserteilung beanſprucht gegenwärtig faſt die ganze Arbeitskraft im Reiſebüro, während die Zeit für den Fahrkarten⸗ verkauf weniger ins Gewicht fällt. Denn eine Be⸗ ratung iſt nicht ſo raſch erledigt, wie der Verkauf einer Fahrkarte, und dann gibt es mißtrauiſche Ur⸗ lauber, die mehrmals kommen, um ſich zu vergewiſ⸗ ſern, ob auch das ſtimmt, was man ihnen einige Tage zuvor geſagt hat. Andere wieder holen ſich ſt ück⸗ weiſe ihre Auskünfte, und dann kommen ſie zu guter Letzt nochmals, um ſich über die Zugverbin⸗ dungen nach dem Ferienort zu erkundigen. Ein ſolches Verhalten belaſtet den Betrieb ſelbſtverſtänd⸗ lich außerordentlich und verrät wenig von Rückſicht⸗ nahme auf andere. Immer wird auch noch das Reiſebüro zu Auskünften herangezogen, die nicht in ſeinen Aufgabenkreis gehören. Man würde es z. B. ſehr begrüßen, wenn die Rad⸗ fahrer ſich genau ſo, wie das die Kraftwagenfahrer ſchon tun, daran gewöhnen könnten, die Beratung üben Ferienreiſen mit dem Fahrrad von der zuſtän⸗ digen Organiſation einzuholen. Von dieſer Stelle können doch eher fachmänniſche Auskünfte gegeben werden als vom Verkehrsverein, der z. B. unmög⸗ lich wiſſen kann, wie ſtark die Steigung der Land⸗ ſtraße zwiſchen zwei Orten im Harz iſt! Andererſeits wird auch ſehr viel Arbeitszeit da⸗ durch vergeudet, daß man am Fernſprecher weit⸗ ſchweifende, umſtänoͤliche Fragen vorgelegt bekommt, auf die viel raſcher und umfaſſender am Schalter Antwort gegeben werden könnte. Dann wieder glauben viele Mannheimer den Verkehrsverein zu Auskünften heranziehen zu müſſen, für die ganz andere Stellen zuſtändig ſind. Eine Liſte ſolcher an falſcher Stelle vorgebrachten Fragen würde ſehr lang ausfallen. An erſter Stelle ſtehen die Auskünfte, die man über Fernſprechteilnehmer haben möchte, wobei die Anrufer gar nicht bedenken, daß ihr Geſpräch mit dem Verkehrsverein die Anruf⸗ gebühr koſtet, während man die gleiche Auskunft koſtenlos von der Poſt ſelbſt haben kann. An zweiter Stelle ſtehen die Wohn ungsaus⸗ künfte und ſchließlich wird auch noch häufig ange⸗ fragt, wo man dieſen oder jenen Gegenſtand kau⸗ fen kann. Der Verkehrsverein ſoll alles wiſſen, und vor allem ſoll er für jeden da ſein. Aber wehe, wenn die abwegigſten Anſprüche nicht reſtlos zu⸗ friedengeſtellt werden können. Dann wird großzü⸗ gig auf den Verkehrsverein geſchimpft, unbeküm⸗ mert darum, daß die Schuld beim Anfrager, nicht beim Beantworter liegt. Die Verkehrsvereins⸗ leute ſetzen alles daran, vernünftige Wünſche raſch und zuverläſſig zu erledigen. Danach ſoll man ſich richten. eee een N Für lauteren Weiltbewerb im Einzelhandel Tagung der deutſchen Rabattſparvereine Der Reichsverband der RNabattſparvereine Deutſchlands hielt in Braunſchweig vom 22. bis 24. Juli ſeinen 33. Verbandstag ab. Aus allen Teilen des Reiches hatten ſich die Vertreter der angeſchloſſenen Vereine eingefunden, und unter den Ghrengäſten befanden ſich u. a. Vertreter der Partei, der NiS⸗Hago, der Stadt und der Induſtrie⸗ und Handelskammer. Vom Edeka⸗Verbamd deutſcher kauf⸗ männiſcher Genoſſenſchaften war Generaldirektor Fritz Borrmann erſchienen.„ In ſeiner Begrüßungsanſprache wies der Ver⸗ bandsleiter, Kaufmann Wilhelm Kum ze(Auguſtus⸗ burg) auf die neuerliche ſtraffe Zuſammenfaſſung des geſamten Einzelhandels hin, die die Gewähr gebe für eine im nationalſozialiſtiſchen Sinne einheitliche Ziebrichtung. Im neuen Staat habe auch der kauf ⸗ männiſche Mittelſtand Selbſtvertrauen und Zuverſicht wiedergefunden, zumal dem Staat nicht an dem Aufblühen weniger Exiſtenzen gelegen iſt, ſondern an der wirtſchaftlichen Zufriedenheit mög⸗ lichſt zahlreicher kleiner Geſchäftsleute. In treuer Pflichterfüllung leiſte der kaufmänniſche Mittelſtand Dienſt am deutſchen Volk in der ihm geſtellten Lebensaufgabe der vorteilhafteſten Vermittlung des täglichen Bedarfs. Nach Anſprachen der Ehrengäſte behandelte der Hauptgeſchäftsführer des Verbandes, H. Beythien (Berlin) die vom Verband ſeit mehr als einem Men⸗ ſchenalter geübte Selbſthilfe in Einzelhandel und Gewerbe, wobei er beſonders betonte, daß die Ra⸗ battſparvereinsbewegung ſtets darauf gehalten habe, Wahrheit, Klarheit und Lauterkeit im Wett⸗ bewerb herrſchen zu laſſen. Bei allem Streben, die Intereſſen der Verbraucher zu wahren, müßten Einzelhan⸗ del und Gewerbe eine gerechte Verdienſtſpanne zu⸗ gebilligt bekommen. Beſonderen Dank ſprach der Redner der Reichsregierung für ihre tatkräftige, dem Mittelſtand geleiſtete Geſetzeshilfe aus. Gegenüber den immer wiederkehrenden Verſuchen, zu borgen, wirke die reichsgeſetzlich verankerte Gewährung von Barzahlungsnachläſſen geſundend. Würde die Rabattgewährung auf Barzahlung nicht beſtehen, ſo kämen alle jene üblen Erſcheinungen wieder, die dieſe Selbſthilfeſache mit Erfolg im Laufe der Jahre bekämpft und abgeſchafft hatte. Das Mitglied des Geſamtvorſtandes, Wilhelm Jäger(Celle) ſprach als ſtellvertretender Führer der Berufsgenoſſenſchaft für den Einzelhandel über das Sondergebiet der Unfallgenoſſenſchaft. In ſehr anſchaulicher Form behandelte Junckerſtorff vom Reichsausſchuß für das Zugabeverbot die in letzter Zeit wieder aufgetauchten Beſtrebun⸗ gen, der durch das Geſetz verbotenen Zugabe auf anderen Wegen wieder Eingang im Wirtſchaftsleben zu verſchaffen, indem verſucht worden ſei, Haupt⸗ ware und Zugabe mit Preiſen auszuzeichnen und mit Hilfe dieſes Kopplungsverkaufs das Zugabeverbot zu umgehen. Hier müſſe bei einer kritiſchen Würdigung zunächſt feſtgeſtellt werden, daß das Täuſchungsmoment nicht beſeitigt worden ſei, und wenn ſich der Geſetzgeber zum Eingreifen ent⸗ ſchloſſen habe, ſo ſei neben der inneren Un⸗ wahrhaftigkeit der Zugabe als Wettbe⸗ werbsmittel die Tatſache maßgebend geweſen, daß dem branchekundigen Einzelhandel der Abſatz eines Teils jener Artikel entzogen wurde, die als Zugabe in die Hände der Verbraucher gelangten. Dieſe ver⸗ botene Zugabe habe im Begriff geſtanden, wieder in neuer Form aufzuleben und der Regierung gebühre aufrichtiger Dank für das ſchnelle und tatkräftige Handeln, dieſes Wiederaufleben zu unterbinden. Verbandsreviſor Günter Beythien(Berlin) ſtellte in ſeinem Bericht über die im abgelaufenen Jahr durchgeführten Reviſionen feſt, daß das Er⸗ gebnis nach jeder Richtung ausgezeichnet war. Zum Ort der nächſten Tagung im Jahre 1936 wurde Elbing in Oſtpreußen beſtimmt. Zum Schluß der Tagung ſtellte der Verbandsleiter feſt, Der. daß die Notwendigkeit der Betätigung der Rabatt⸗ ſparvereine erneut bewieſen worden ſei. Man werde weiter mit Ernſt ſeiner Aufgabe nachgehen zur För⸗ derung und Erhaltung der Exiſtenz von 60 000 Fdeut⸗ ſchen Einzelhändlern und ihren Familien, die in den Rabattſparvereinen in Deutſchland zuſammenge⸗ ſchloſſen ſind. Drei Gartenhäuſer find verbrannt Bericht der Berufsfeuerwehr Geſtern, um 12.10 Uhr, wurde die Berufsfeuer⸗ wehr nach der Hochuferſtraße, Schuttabladeplatz, ge⸗ rufen. Dort war, vermutlich durch Selbſtentzündung ölhaltiger Abfälle, ein Brand ausgebrochen, der ſich in kurzer Zeit unter ſtarker Rauchentwicklung faſt über den ganzen Platz verbreitete. Durch den Wind begünſtigt, griff das Feuer auf das Lauben⸗ gelände über. Beim Eintreffen der Feuerwehr ſtan⸗ den bereits einige Garten häuſer in Flammen. Es beſtand die Gefahr, daß das Feuer auf die zahl⸗ reichen nebeneinander an der Böſchung des Schutt⸗ abladeplatzes ſtehenden Gartenhäuſer im Lauben⸗ gelände ſich weiter ausbreitete. Das Feuer wurde mit drei Schlauchleitungen bekämpft. Drei Garten⸗ häuſer ſind verbrannt. Die Löſcharbeiten dauerten bis 14.30 Uhr. Mannſchaften des Mannheimer Volksdienſtes vom Lager Herzogenried unter Sanitätszugführer Bertrand leiſteten bei den Löſch⸗ arbeiten der Berufsfeuerwehr in anerkennenswer⸗ ter Weiſe tatkräftige Hilfe. * — u 80 Jahre alt wird heute der frühere Kohlen⸗ händler Karl Schnepf, Lutherſtraße 23. Herrn Schnepf, der ſeit vierzig Jahren ein treuer Leſer der „Neuen Mannheimer Zeitung“ iſt, wünſchen wir noch lange Jahre in gleicher Friſche und Rüſtigkeit wie bisher.— Frau Wilhelmine Lenz, Rheinau⸗ hafen, Relaisſtraße 63, feiert heute ihren 8 2. Ge⸗ burtstag in voller körperlicher und geiſtiger Friſche. Frau Lenz iſt ſeit 1891 Bezieherin unſeres Blattes und lieſt heute noch ohne Brille. Ihr gilt unſer herzlicher Glückwunſch ebenſo wie Frau Tibi geb. Schmitt, Seckenheimer Straße 16, die heute 60 Jahre alt wird. Auch ſie iſt eine treue Leſerin der„Neuen Mannheimer Zeitung“. k Der„Schandfleck der Schwetzinger Straße“, wie das vor dem Umbau ſtehende Fabrikgebäude am „Platz des 30. Januar“ vom Volksmund bezeichnet worden iſt, erfährt nun endlich die lange erwartete Umgeſtaltung. Es berührt denjenigen, der vom Neckarauer Uebergang hereinkommt, angenehm, daß man die eingeworfenen Fenſterſcheiben in dem Ge⸗ bäude zuerſt herausnimmt. Schon dadurch iſt der Eindruck ein ganz anderer, als bisher. Der Arbeits⸗ lärm, der aus dem Innern dringt, und die auf dem „Platz des 30. Januar“ errichtete Bauhütte laſſen erkennen, daß man Ernſt mit dem Neubau des Leihamtes macht. Im wird dann im Zeughaus der dringend notwendige Umbau folgen müſſen. an Eine Unſitte der Radfahrer reißt in der letz⸗ ten Zeit immer mehr ein, die nicht ſcharf genug ge⸗ rügt werden kann. Man kann häufig beobachten, wie ein Radfahrer, der die Fahrbahn eines Kraft⸗ wagens ſchneidet und von dem Kraftwagenfahrer vorgelaſſen wird, weil er ſich ſchon ſehr weit auf der Kreuzung befindet, plötzlich ſeine Geſchwindigkeit herabſetzt und ganz langſam weiterfährt. Dann muß in den meiſten Fällen der Kraftwagen halten, weil die Fahrbahn durch den Radler geſperrt iſt. Solche Radfahrer können ſich eines ſchadenfrohen Lächelns nicht enthalten, weil ſie mit Abſicht ihre Fahrt ab⸗ gebremſt haben, da der Kraftfahrer auf ſie Rückſicht nehmen muß. Ein ſolches Verhalten kann unmög⸗ lich geduldet werden. Jeder Verkehrsteilnehmer iſt verpflichtet, für einen flüſſigen Verkehr zu ſorgen und jede Verzögerung zu vermeiden. Uebrigens gibt es auch Fußgänger, die vor Radfahrern und Kraftfahrern ganz langſam über die Straße gehen, weil ſie ſich ſagen, daß die Radfahrer und Kraftfah⸗ rer ſich hüten werden, ſie anzufahren. a Familien⸗Ausflug des K7⸗ Quartetts. Am vergangenen Sonntag lud das K⸗7⸗ Quartett ſeine Freunde zu einem Familien⸗Ausflug ein. Etwa 150 Perſonen verſammelten ſich auf dem Motorboot „Attita Maria“ zur Fahrt nach Hirſchhorn. Frau Sonne konnte in den erſten Stunden mit ihren Strahlen die Wolken nicht durchdringen, ſo daß es bei leichtem Winde ziemlich kühl war. Als man Neckarſteinach hinter ſich hatte, hellte ſich der Himmel auf und bei ſchönſtem Wetter gelangte man um 412 Uhr in Hirſchhorn an. Sofort begann der Aufſtieg zur Burg Hirſchhorn, von deren Ausſichtsturm man einen herrlichen Rundblick hat. Nach kurzem Auf⸗ enthalt trat man durch den Nadelwald den Rückweg an. Im großen Saale des„Erbach⸗Fürſtenauer Ho⸗ fes“ nahm man das Mittagsmahl ein. Die folgen⸗ oͤen Stunden brachten in abwechflungsreicher Folge Chor⸗Vorträge des Männer⸗Quartetts ſowie des vor zwei Monaten gegründeten Frauenchors unter der Leitung ihres gemeinſamen Chorleiters, Albert Engelmam m Sämtliche Darbietungen wurden mit viel Beifall von der Zuhörerſchaft eutgegen⸗ genommen. Zwiſchendurch wurde getanzt. Als Ver⸗ einsführer Jean März zum Aufbruch mahnte, ſchied man nur ungern von der gaſtlichen Stätte. Bereits um vier Uhr hatte das Motorboot die Fahrgäſte wieder aufgenommen. Um acht Uhr erfolgte die Ankunft in Mannheim, wo man ſich nach einem Ab⸗ ſchiedsſchoppen im Vereinslokal gegen 11 Uhr trennte. Die Fl betäubt nicht, ſondern tötet! vernichten Sie Schnaken und Wanzen- und ſchlafen Sie ungeſtört. Jeitungs⸗ Anzeige iſt das beſte u. billigſte Werbemittel LCaſſen Sie ſich nicht den nötigen Schlaf durch Schnaken und Wanzen rauben. Sie vergeuden Zeit und Gel, wenn Sie verſuchen dieſe Peſt mit ſchwachen Erſatzmitteln für Flit zu bekämpfen, die nur betäuben, aber nicht vernichten. Flit tötet dieſe gene kad. E I. I T. gel Inſekten wie alle anderen. Flit iſt Ihr ſicherer Schutz gegen Qual und Krankheitsgefahr. Flit⸗Zerſtäubung gibt keine Flecken! Die Flitkanne iſt verſiegelt, um Sie gegen Fälſchungen zu ſchützen. Verlangen Sie deshalb dieſe gelbe Kanne mit dem ſchwarzen Band und dem Flitſoldaten, dann ſind Sie ſicher, daß Sie wirklich§lit erhalten. 1. Seite Nummer 388 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. Juli 1988 Tauchfangerles Tauchfangerles iſt das Spiel der ſommerlichen Badezeit. Aber da es immer wieder Leute ohne Wiſſen um ſolche Dinge gibt, ſo muß es hier in ge⸗ sbe mender Beſcheidenheit mal erklärt werden. Man kann zwar noch lange nicht mitmachen, wenn man lieſt, wie geſpielt wird, aber man weiß jedenfalls, waß los iſt, wenn plötzlich in der Babeanſtalt ſo fröhliches Gelächter aus der Ecke tönt, und gewaltige Spritzer ſich über Umſtehende ergießen. Der Rhein beſteht— das ſei ganz ohne hygteni⸗ ſchen Vorwurf feſtgeſtellß— aus einer milchig⸗ grün⸗gelbgrauen Maſſe, die ſchnell wegfließt; der Hauptbeſtandteil iſt Waſſer. Wenn man da unter⸗ taucht, ſieht man nichts mehr; ein Schatten, ein haariger Kopf, ein paar roſa leuchtende Füße iſt alles, was bei 10 Zentimeter Waſſerbedeckung noch durchſcheint, tiefer ſieht man alſo gar nichts, und unter Waſſer kann man höchſtens einen Meter weit, je nach Stellung der Sonne, etwas ſehen. Auf dieſer natürlichen Gegebenheit aufbauend, erfanden wackere Mannheimer Schwimmer in der Vorkriegszeit ſchon das Tauchfangerles: Man ſoll im Waſſer einen Spielgenoſſen abſchlagen, ſich nur tauchend unter Waſſer nähern, und micht zu lange gucken und lauern. Stromaufwärts zieht man ſich an den Bodenbrettern des Baſſins weiter, ſtromabwärts iſt das Liſtigſte umd Luſtigſte, ſich mit leichtem Paddelſchlag auf der Oberfläche treiben zu laſſen, während der andere (der, wo is“) auf dem Boden herumſucht, Herum⸗ ſitzen auf den Treppen und der Kante des Baſſins ſoll eigentlich nicht ſein, wind aber an großen Tagen doch geduldet der humoriſtiſchen Wirkungen wegen, de ſich daraus ergeben. Wenn man ſchon ins Waſſer ſpringen muß, dann möglichſt klatſchend und breit⸗ beinig, oder, mit Verlaub, mit dem Hinterteil zuerſt. Dadurch tut man denen keinen Schaden an, die unten herumk rauchen, gibt den umſtehenden Lachern und Guckern etwas von der kühlen Flut zu ſchmecken, und zeigt, ſo tollpatſchig man ſich anſtellt, doch noch eine Menge bewundernswerter Schwimmergeſchick⸗ lichkeit. O.., bekannt oͤurch die beiden Buchſtaben auf ſeiner Babehoſe, iſt der älteſte Aktive, und ein Meiſter in Groteskſprüngen. Ein Graukopf voll Humor und Laune, Rheinländer nach Sprache und Herkunft. Flink zu Fuß und ein Waſſerſpritzer von Rang, hat er alle Buben auf ſeiner Seite, wenn er jetzt leider ſo ſelten, im Bad erſcheint. Nach ihm kommt Hoiner, auch der„Waſſerloeb“ genannt, der braunſte Rücken im ganzen Bad und ein zuverläſſiger Taucher. Das jüngere Geſchlecht beſteht aus dem Stamm Duftel, Mobby und Rolf, und einem Haufen Außenſei⸗ ter, die auch ſchon etwas können, es aber noch nicht zu einem Spitznamen gebracht haben. Denn dazu gehört nicht nur gutes Tauchen und Schwimmen, ſondern ein Großvorrat an Mannheimer Ausdrücken, Begabung zum Reizen und zu ſchimpfender Verächt⸗ lichmachung, eine Verſteckſpielfähigkett von beſonderen Ausmaßen. Da kann nicht jeder mit. Und nun geht's los: es klatſcht und ſpritzt oder es herrſcht ſpannungsvolle Stille. Der oben ſieht nichts, der unten auch nichts; wer im Augenblick des Tau⸗ chens noch gerade einen Spalt im Augenwinkel offen ließ, und ſah, in welcher Richtung der andere abzog, der hat die meiſten Ausſichten. Da hebt ſich einer am Baſſingitter hoch und läßt den anderen unten ſuchen. Dort taucht einer in der Ecke unter und rührt ſich nicht; von oben kann man die Umriſſe ſeines Schopfes ſehen. Gewaltig die Leiſtung des einen, der ſich durch das Baſſin unter Waſſer nach oben zieht, aber noch größer das Gelächter, wenn er dort niemand mehr antrifft, und alles obendrüber oder dran vorbei nach unten kam.. Wenig Spiele werden ſo fair und an⸗ ſtändig zu Ende geſpielt, wie Tauchfangerles zu Mannheim am Rhein. Aber ſo zwei⸗, dreimal im Sommer verkleiden ſich die„Urviecher“ mit allerlei Reſtbeſtänden, mit Bluſen und Damenſtrümpfen, Hüten und wüſter Apachen⸗Ausſtattung. Dann wackelt Wand und Bauch, dann ſchallen die Lachſalven über den Rhein, dann haben wir Faſching mitten im Sommer. Und trotzdem gibt es Bäder, in denen Waſſer⸗ ſpiele überhaupt verboten ſind, oder der Beſitzer übel⸗ launig dazwiſchenfährt und aus Rückſicht auf alte Da⸗ men, die mal einen Spritzer abkriegten, oder deren Lieblinge zu heulen anfingen, zeitweiliges„Uffheere!“ kommandtieren läßt. Dr. Hr. Deutſcher Volkstanz Das Sportamt„Kraft durch Freude“ ſchreibt uns: Jugend und Tanz gehören zuſammen. Erklingt irgendwo eine ſeine Tanzweiſe, dann ſchla⸗ gen die Herzen ſchneller und die Füße werden unruhig; ſogar die Alten, wenn ſie ſich noch ein junges Herz bewahrten, klopfen den Takt mit und wiegen leiſe den Körper, denken der Zeiten, da auch ſie noch das Tanzbein ſchwangen, und ein glückliches Lächeln liegt auf ihrem Geſicht. Es gibt aber heute Tänze, denen dieſe Alten verſtändnislos gegenüber⸗ ſtehen, weil man ſie früher nicht kannte. Schon die Namen klingen fremd, Fox⸗Trott, Slow Fox uſw. Nach Jazzmuſik mit Saxophon und allerlei Geräuſch⸗ inſtrumenten ſieht man die Paare mit ſchleichenden Schritten über das Parkett gleiten, der Herr mit hypermodernem Anzug, die Dame geſchminkt, gepu⸗ dert, mit raſierten Augenbrauen. Nein, das iſt nicht die Jugend, die mit geſundem Empfinden Helfer ſein will am Aufhauwerk im neuen Reich. Das ſind Ueberreſte einer vergangenen Epoche, die allmählich, aber unerbittlich überwunden werden müſſen. Es iſt eine ſchwere, aber ſchöne und verheißungs⸗ volle Aufgabe, daran zu arbeiten, daß auch unſer Tanz wieder deutſch werde, frei von allen Schlacken, mit denen man unſer altes Tanzgut ſchon faſt ganz verſchüttet hatte. Die Kräfte im deutſchen Volk, die ſich noch verwurzelt fühlen mit Heimat und Scholle und die immer wieder bekunden durch Fahrt und Lager in deutſchen Gauen, wenden ſich mit aller Entſchiedenheit gegen die Ueberfremdung unſeres Tanzgutes. Wir brauchen uns nicht mit fremden Federn ſchmücken. Aus den überlieferten Tänzen aller deutſchen Landſchaften können wir einen un⸗ erhörten Reichtum an Formen und ſchöner Muſik ſchöpfen. Es ſoll aber auch nicht etwa ein gewiſſer Muſeumskult getrieben werden, ſondern bauend auf der Grundlage dieſer alten Schätze, ſind ſchon neue Gemeinſchaftstänze entſtanden, die der Empfindungswelt der Gegenwart entſprechen. Das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen der NS Kraft durch Freude“ hat auch hier durch Er⸗ Die Technik hat in den letzten Jahren viele Hilfs⸗ mittel bereitgeſtellt, um den Lärm im Hauſe, auf der Straße und im Betriebe wirkſam zu bekämpfen. An der Vermehrung und Vervollkommnung dieſer Hilfs⸗ mittel wird eifrig gearbeitet. Aber ſie können nur dann mit voller Wirkſamkeit eingeſetzt werden, wenn jeber Bolksgenoſſe, der die Möglichkeit hierzu beſitzt, ſich auch verpflichtet fühlt, ſtie ſo weitgehend wie irgend möglich anzuwenden. Das Amt für Volks⸗ wohlfahrt, Abteilung Schadenverhütung, hat eine Reihe von Vorſchlägen zu dieſen wichtigen Aufgaben gemacht. Danach ſollen die Großſtädte in Zukunft in Lärmzonen eingeteilt werden, die ſo gewählt werden, daß jeder, der eine Wohnung beſtitzt, eine Gewähr dafür hat, daß das Höchſtmaß des Lärms, das er als ortsüblich hinneh⸗ men muß, nicht überſchritten wird. ö Wer alſo z. B. in einem ausgeſprochen ruhigen Wohnviertel mietet, wird die Gewähr für größte Ruhe haben; wer ſich aber in einer verkehrsreichen Straße oder in einem Fabrikviertel einmietet, muß ſich auch darüber klar ſein, daß er hier ein entſpre⸗ chend höheres Maß an Lärm als„ortsüblich“ in Kauf nehmen muß. Auch muß der Architekt bei der Errichtung eines Neubaues dafür ſorgen, daß von vornherein alle baulichen Maßnahmen berückſichtigt werden, die einen möglichſt guten Lärmſchutz und die Vermeidung aller unnötigen Störungen gewährlei⸗ ſten. Die Mauern der großen Häuſer, die an den verkehrsreichen Straßen liegen, ſind ja meiſt ſo ſtark, daß hierdurch ein nennenswerter Lärm nicht in die Häuſer dringen kann. Wenn alſo geeignete Fen⸗ ſterkonſtruktionen verwendet werden, ſo dürfte der Lärm auf ein erträgliches Mindeſtmaß herabgeſetzt ſein. Allerdings iſt dann eine künſtliche Lüftung notwendig, wie ſie bereits in neuzeitlichen Bürohäuſern eingebaut iſt. Wir ſind heute in der Lage, Lüftungsanlagen zu bauen, die praktiſch nahezu geräuſchlos arbeiten. In den Wohnvierteln, die lärm beläſtigt ſind, hat man aus Sparſamkeitsrückſichten vielfach ſehr geringe Wandſtärken verwendet. Die wiſſenſchaftliche For⸗ ſchung hat zu der Erkenntnis geführt, daß die Schalliſolierung, die eine Wand bietet, abhängig iſt von ihrem Gewicht je Quadratmeter Fläche. Die Forderung nach einer lärmſchützenden Bauweiſe läuft alſo in erſter Linie darauf hinaus, daß die Wände ein beſtimmtes Mindeſt⸗ gewicht pro Quadratmeter beſitzen müſſen. So ſollten Außenwände und Wohnungstrennwände bei nicht durch Verkehrs⸗ im letzten Jahrzehnt ſein. Werden bei großen Bauten getrennte Brand⸗ mauern ausgeführt, ſo ſollte grundſätzlich zwiſchen ihnen ein Luftſchlitz angeopdnet werden! Eine Ueber⸗ tragung der Geräuſche von einem Haus auf das andere wird dann ſo gut wie vollſtändig ver⸗ mieden. Alle Schwächungen der Wände ſollten weit⸗ gehend ausgeſchaltet werden, da ſie die Schall⸗ dämpfung der ganzen Wand zunichte machen. richtung von Volkstanzkurſen in Mannheim und Ludwigshafen eine Breſche geſchlagen. Der Kurſus in Mannheim findet in der Turnhalle er Liſelotteſchule, Colliniſtraöße, jeweils Donnerstags von 20 bis 21.30 Uhr und der Kurſus in Ludwigshafen in der Turnhalle der Realſchule, Rupprechtſtraße 121, jeweils Mittwochs von 19.30 bis 21.30 Uhr ſtatt. Deutſche Männer und Frauen, kommt in die Kurſe und lernt den ſchönen deutſchen Volkstanz. Friedrichsfelder Allerlei In der Generalverſammlung des FC.„Ger⸗ mania“ erſtattete der Vereinsführer Kahrmann Bericht über das verfloſſene Vereinsjahr und gab bekannt, daß er ſein Amt niederlege. In der Neuwahl wurde Jakob Roßmann einſtimmig zum Vereinsführer gewählt. Sein Stellvertreter iſt Franz Probſt, Schriftführer Eugen Baumgärtner, und Fritz Diehm Kaſſier. Zum Spielausſchußvorſitzenden wurde, Theo⸗ dor Riedel ernannt. Noch gut abgelaufen iſt ein Unfall Ecke Vogeſen⸗ und Wallonenſtraße. Eine in der Neudorf⸗ ſtraße wohnende Frau wollte von der Wallonenſtraße in die Vogeſenſtraße einbiegen und wurde von einem aus Schwetzingen kommenden Kraftwagen angefah⸗ ren und zu Boden geworfen. Während die Frau mit einer kleinen Verletzung davonkam, wurde ihr Fahr⸗ rad vollſtändig zertrümmert. Der Führer des Obſtbauvereins, Heil, rief die Mitglieder zuſammen, um über die Notwendigkeit der Errichtung einer Obſtſammelſtelle zu be⸗ richten. Man wolle damit vor allem dem einheimi⸗ ſchen Käufer zeigen, daß auch am hieſigen Platze gutes und preiswertes Obſt gebaut werde. Auch für den Obſtbauer bringe dieſe Einrichtung Vorteile, denn nun habe er die Gewißheit, daß er auch ſein überſchüſſiges gutes Obſt noch verkaufen kann und nicht etwa vermoſten muß. Anſchließend ſprach Obſt⸗ bauoberinſpektor Martin aus Ladenburg von der Wichtigkeit und Notwendigkeit der Errichtung einer ſolchen Sammelſtelle und über die Schädlingsbekämp⸗ fung bei Obſtbäumen. —— Filmrundſchau. Schauburg:„Alles um eine Frau“ Eim ſauber und ſehr ſpannend gearbeiteter Film. In die Handlung hat man ein aktuelles Problem hineingearbeitet und der Kameradſchaft ein Denkmal geſetzt, die nicht an den Landesgrenzen haltmacht. In einer Tankſtelle treffen ſich zwei Männer, die erkennen müſſen, daß ſie beide während des Krieges einmal im Luftkampf verwickelt waren: der eine als deutſcher, der andere als engliſcher Flieger. Der Engländer wurde damals abgeſchoſſen und von dem neben ihm landenden Deutſchen aus dem brennen⸗ den Flugzeug geholt. Ehemalige Gegner werden zu Kameraden und Freunden, und der Engländer ſtellt den Deutſchen in die Dienſte ſeiner Flugzeugfabrik. Die ſich entwickelnde Neigung zwiſchen der Frau des Herſtellung aus Backſtein mindeſtens einen Stein ſtark In welcher Lärmzone wohnen Sie? Wie verhütet man den Krach im Haus?— Neue Bauporſchriften gegen Lärm Schwere Fehler in dieſer Hinſicht werden z. B. be⸗ gangen, wenn in den Häuſern ſteinerne Treppen angeordnet ſind, deren Stufen unmittelbar ohne iſo⸗ lierende Zwiſchenlage in die Wand eingelaſſen wer⸗ den, da in dieſem Fall jeder Schritt auf der Treppe in den Wohnungen hörbar iſt. Bei den Decken kommt es hauptſächlich darauf an, daß der ſogenannte Trittſcha ll,. h. das durch Begehen des Fußbodens entſtehende Geräuſch, auf ein Mindeſtmaß herabgesetzt wird. Wenn die Decken aus falſcher Sparſamkeit zu ſchwach bemeſſen werden, ſo gerät die Decke, wenn ſie begamgen wird, in Schwingungen, die ſich einerſeits auf die Möbel des betreffenden Zimmers, andererſeits auf den darunter liegenden Luftraum übertragen und ſehr unangenehme Lärmbeläſtigungen verurſachen. Vor⸗ ausſetzungen für eine gute Trittſchalldämpfung find alſo eine genügend ſtarke Bemeſſung der Balkenlage bei Holzbalkendecken oder der Deckenſtürke bei Maſſivdecken. Außerdem hat die Füllung der Decke einen weſentlichen Einfluß. Decken, die mit einer Lehmfüllung verſehen ſind, durch die alle Luft⸗ räume gedichtet werden, ſind weſentlich günſtiger als Decken, die nur eine Füllung aus leichtem Schlacken⸗ beton erhalten. Nachträglich kann man zwar an den Schwingungen der Decke nichts mehr ändern, doch läßt ſich die Stärke des durch die Luft übertragenen Trittſchallgeräuſches dadurch erheblich mildern, daß dann der Fußboden mit einem dicken Teppich ausgelegt wird oder das auf dem Fußboden verlegte Linoleum eine geeignete ſchalldämpfende Unterlage erhält. Natürlich findet der Lärm beſonders durch die Fenſter Eingang. Weſentlich ſind daher gut ſchließende Doppelfenſter, dte zweckmäßig mit einer beſonders ſtarken Ver⸗ glaſung(Scheiben bis zu 10 Millimeter Dicke) ver⸗ ſehen werden. Noch wichtiger iſt, daß alle Fugen und Ritzen vollſtändig gedichtet werden müſſen. Die in Vorbereitung befindlichen baupoltzeilichen Vorſchriften werden gewiſſe Mindeſtforde⸗ rungen für die Schalliſolterung der Wände, Decken, Fenſter und Türen feſtlegen. In abſehbarer Zeit wird wohl in den Großſtädten ſeitens der Baupolizei auch eine ſchalltechniſche Prüfung des Entwurfs und eine ſchalltechniſche Abnahme der Neubauten vor⸗ geſchrieben werden. Wichtig iſt zu wiſſen, daß, wenn dieſe Maßnahmen von vornherein richtig durch⸗ geführt werden, der Preis der Häuſer nur um ein geringes erhöht wird. Der Bauherr wird jedoch ſelbſt den größten Nutzen davon haben, wenn be⸗ hördlicherſeits dafür geſorgt wird, daß das in wirt⸗ ſchaftlichen Grenzen mögliche geſchieht, um lärmfreie Wohnungen herzuſtellen. Er wird ſich dadurch viel Aerger und Koſten er⸗ ſparen, wenn die Mieter in dieſer Hinſicht zu⸗ friedengeſtellt ſind. Alle dieſe Maßnahmen werden jedoch nur dann wirkſam werden können, wenn jeder an der Schaffung einer„Färmmoral“ mitarbei⸗ tet, die das Recht auf ein Höchſtmaß an Ruhe ebenſo zur Selbſtverſtändlichkeit macht, wie das Recht auf Indie. Luft und Licht. Engländers und dem Deutſchen iſt durchaus glaub⸗ haft dargeſtellt und wird in einer Weiſe gelöſt, wie man ſie nicht anders von einem deutſchen Offizier erwartet. Die Spannung des Filmes wird dadurch erhöht, daß die Frau des Engländers in die Hände von Erpreſſern fällt und daß man wichtige Pläne ſtiehlt. Jedenfalls iſt der Bildͤſtreifen ſo geſtaltet, daß die Spannung nicht abreißt, und man hat ſogar durch Einſchaltung luſtiger Zwiſchenfälle, bei denen der bebannte Willi Schur die tonangebende Rolle ſpielt und auch die von„Krach um Jolanthe“ be⸗ kannte Carſta Löck zu ſehen iſt, eine Verzögerung der Löſung herbeigeführt. Charlotte Suſa ſpielt die Frau des Engländers in der ihr eigenen Weiſe. Guſtav Dießl gefällt außerordentlich, während Paul Hartmann dem Deutſchen die beſondere Ppägung gibt.— In der Wochenſchau findet die glanzvolle Leiſtung des Mannheimer Segelfliegers Hoffmann bereits gebührende Erwähnung. a J. i Architekten⸗ Gebühren geſenkt. Die bereits an⸗ gekündigte Ermäßigung der Architektengebühren wird in der ſoeben erſchtenenen neuen Gebührenordnung nunmehr feſtgelegt. Bei Bauten mit Zuſchüſſen aus öffentlichen Mitteln oder mit Bürgſchaften des Reiches ermäßigt ſich oͤſle Gebühr um 10 v. H. Die neue, für das Reich verbindliche Gebührenordnung iſt am 15. Juli in Kraft getreten. Auch ein Heiratsſchwindler“ In München wurde ein Schwindler beſtraft, nicht weil er ſein Opfer nicht heiratete, ſondern weil er es mit einem Betrug zum Standesamt brachte. Ein arbeitsloſer junger Mann hatte nach der„Münchener Zeitung“ vor 12 Jahren in Worms ein Mädchen in guter Stellung kennen gelernt. Er hatte ein gewiſſes Talent zum Zeichnen und klagte dem Mädchen, daß er dieſe Begabung ſo gerne ausbilden und deshalb die Münchener Akademie der Künſte beſuchen wollte. Aber es fehlte ihm an Geld. Das Mädchen, durch eine Porträtzeichnung von der Begabung des jungen Mannes überzeugt, verlobte ſich heimlich mit ihm und verſprach ihm einen monatlichen Zuſchuß von 20 bis 30 Mark. Der Bräutigam ging nach München und wagte nach Beſuch einiger Privatmalſchulen die Aufnahmeprüfung bei der Akademie viermal und fiel viermal durch. Dieſes Mißgeſchick ver⸗ ſchwieg er ſeiner Braut, teilte ihr vielmehr nach dem zweiten Durchfall mit, daß er die Aufnahmeprüfung beſtanden habe und fleißig ſtudiere. Um ſo gewiſſen⸗ hafter ſchickte die Braut den verſprochenen Studien⸗ beitrag. Das dauerte ein paar Jahre. Im Jahre 1991 berichtete der junge Mann, er habe jetzt an einer Münchener Schule eine Anſtellung als Zeichenlehrer auf Probe bekommen, die aber noch zwei Jahre un⸗ bezahlt bleibe. Anfang 1934 konnte er dann melden, daß er jetzt„feſt angeſtellt“ werde; das Mädchen hob daraufhin ſeine Erſparniſſe von 3000 Mark ab, reiſte nach München, und beide heirateten. Jeden Morgen fuhr der„Herr Zeichenlehrer“ gewiſſenhaft zur Schule, trotzdem blieben gleich die beiden erſten Gehaltszahlungen aus. Der Mann redete ſich auf Verzögerungen hinaus, wie ſie im Anfang von Anſtellungen nicht ungewöhnlich ſeien. Als er aber merkte, daß die Frau wegen dieſer pein⸗ lichen Unpünktlichkeiten Schritte unternehmen wollte, kam er eines Tages mit 600 Mark„Gehaltsnachzaß⸗ lung“ nach Hauſe. Von da ab brachte er pünktliß ſein„Gehalt“, und alles ſchien in beſter Ordnun bis einmal die Frau ihren Mann an ſeiner Schulz abholen wollte. Als er trotz allem Warten nicht er⸗ ſchien, mußte die Frau auf Befragen erfahren, daß ihr Mann an der Schule ganz unbekannt ſei⸗ In die Enge getrieben, geſtand der Ertappte, daß er nie eine Prüfung gemacht habe, nie Zeichenlehrer geweſen ſei und ſein Gehalt von dem Guthaben ſeiner Frau abgehoben habe. Die Frau klagte auf Nichtigkeftserklä⸗ rung der Ehe, und als das Gericht der Klage ent⸗ ſprach, ſtellte ſie Strafantrag nach§ 170 des Strafgeſetzbuches, wonach die argliſtige Verleitung zur Eheſchließung mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft wird, wenn der getäuſchte Tefl be⸗ rechtigt iſt, die Gültigkeit der Ehe anzufechten. Die Betrogene gab an, daß ſie niemals„in die Luft hinein geheiratet“ hätte. Der Angeklagte erzielt wegen Erſchleichung der Ehe und wegen Betrugs 1 Jahr Gefängnis. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtmlichen Bekanntmachungen entnommen An alle Stadt⸗ und Landortsgruppen! Die Ortsgruppen haben ſofort die Schulungsbrieſe für Monat Juli auf dem Kreisſchulungsamt, Zimmer g, ab⸗ zuholen. 1755 Kreisſchulungsamt. PO Deutſches Eck. Die Abnahme der leichtathletiſchen Lel⸗ ſtungen zum SA⸗ Sportabzeichen erfolgt Samstag, N, Jult, von 17 bis 19 Uhr auf dem Sportplatz des Th im Neuen Luiſenpark(olſo nicht im Stadion), N Unſere Geſchäftsräume befinden ſich ab heute in J 1, 14. Kaſſenſtunden: Montags bis Mittwochz und Freitags von 18 bis 20 Uhr. Sprechſtunden dez Ortsgruppenleiterg:: Montags bis Mittwochs und Freitags von 19 bis 20.90 Uhr. — o 2 n 2285 Strohmarkt. Sonntag, 28. Jul, vorm..48 Uhr, tre⸗ ten ſämtliche politiſchen Leiter im Marſchanzug vor dem Ortsgruppenheim, M 2, 6, an. 57 Feldſcher vom Unterbann 1/71. Sämtliche Feloſchet vom Unterbann 1/171 ſtehen heute, Freitag, 19.30 Uhr, in Uniform in M 4a, Zimmer 68, angetreten. Näheres durch den Bannfeloͤſcher Sandhaas. NS rauenſchaft Die Bibliothek der NS⸗Frauenſchaft in I. 9, 78, bleik vom 27. Juli bis 2. September geſchloſſen. BdM Untergau 171, GA⸗Stelle. Alle Mädel, die ſich au der Grenzſohrt des Untergaues beteiligen, melden ſo fort ihren Geburtsort an den Untergau in N 2, 4 Deutſche Arbeitsfront Feudenheim. Samstag, 27. Juli, 20.30 Uhr, findet im Alten Schützenhaus eine Sitzung ſtatt, zu der ſämtliche Day ⸗Walter zu erſcheinen haben. Neckarſtadt⸗Oſt. Somstag, 27. Juli, Ausmarſch ſäm licher DAücß⸗Walter. Antreten vor der Geſchäftsſtelle um 20.80 Uhr im Dienſtanzug. Die Reichsfachſchaft„Techniſche Aſſiſtentinnen“ veran⸗ ſtaltet bei gutem Wetter am Samstag, 27. Juli, pünkt⸗ lich 14.30 Uhr eine Dampferfohrt nach Neckargemünd. Treff⸗ punkt am Neckar vor der Stadtſchule in Heidelberg. Hin⸗ und Rückfahrt höchſtens 1 Mk. Bei ungünſtigem Wetten Treffen zu gleicher Zeit am gleichen Ort. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann 5 Samstag, 27. Juli 55 Fröhliche Morgenſtunde:.15—.15 Uhr Gymmaſtikhalte Stadion, Frauen und Männer. 8 bis 9 Uhr wie vorſtehend, Leichtathletik: 15.30—17.30 Uhr Stadion, Hauptſpielfelh, Frauen und Männer. a Schwimmen: Neuer Kurſus 20.90 bis 22 Uhr Herſchelbah, Halle 3, für Männer. 5 Tennis: 16 bis 1730 Uhr Tennisanlage Stabio, Frauen und Männer. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe: ort Frankfurt a.., vom 26. Juli: Der Abbau bes mächtigen atlantiſchen Schönwetterhochs geht nut ſehr langſam vorwärts. Wir verbleiben noch immer an der Südſeite dieſes Gebietes hohen Druckes ſo daß das meiſt heitere Wetter vorerſt n be. ſtehen bleibt, doch kommt es ſpäter bei Gewitler⸗ neigung zum Aufkommen von Bewölkung. Vorausſage für Samstag, 27. Juli Heiter, wäter auch wolkig, bei ſchwachen nördlichen Winden noch recht warm und ſchwül. Höchſttemperatur in Mannheim am 10 Juli. 31, Grad, tiefſte Temperatur in der u, zum 26. Juli. 159 Grad; heute früh 48 0 + 189 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jult We ae 2 8 eee e. 5 Infelden.09.97 ö FP Kehl! 5. 2 5„ 15] Jeggiele 18 0 Maxau. 309 5 35 300 Pioch 906 006 1 05 .74 den 5,5 ö '!!! Köln 205 200.87 188 1,97 Die Wetterkarte iſt heute nicht eingegangen. 9 Freitag, 26. Juli 1935 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 338 —— — Die Beſucher der Nordſee laſſen ſich meiſt die Gelegenheit, eine Wattwanderung zu machen, nicht entgehen. Zweifellos hat eine ſolche Wanderung durchs Wattenmeer beſondere Reize, wenn ſie auch ſehr gefährlich werden kann. Vor einigen Tagen hatten ſich mehrere Badegäſte aus St. Peter⸗Ording zuſammengetan, um auch eine ſolche Wattwanderung auszuführen. Ihr Ziel war eine Sanddüne, die in einigen Kilometer Entfernung von dem Feſtland liegt. Der Hinmarſch verlief auch ohne weitere Zwiſchenfälle, da ſich die Fremden ſtreng an die Wei⸗ fungen der Ortsanſäſſigen hielten und die Wegmar⸗ kierung nicht verließen. Nach einem kurzen Aufent⸗ halt draußen auf der Düne wurde der Rückmarſch angetreten. Wider Erwarten ſetzte die Flut viel früher ein als angenommen worden war. Trotz⸗ dem gelang es den meiſten Badegäſten, ſich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und dem auflau⸗ fenden Waſſer zu entkommen. Zwei Frauen mit ihren Kindern waren nicht raſch genug vorwärts⸗ gekommen. Sie waren erſt auf halbem Weg zurück nach St. Peter⸗Ording, als ihnen die Fluten bereits bis an die Knie reichten. In ihrer Verzweiflung nahmen die beiden Frauen ihre Kinder auf den Arm und wateten weiter auf das Feſtland zu. Die Hoff⸗ nung, ſich retten zu können, ſank jedoch von Minute zu Minute mehr, da der Laufſteig bereits vollkom⸗ men unter Waſſer lag, und die beiden armen Frauen mit ihrer Laſt in dem ſchlammigen Meeresboden zu verſinken drohten. Inzwiſchen hatte ſich an Land eine große Menſchenmenge angeſammelt, die Zeuge eines dramatiſchen Kampfes um das Leben der bei⸗ den Frauen und ihrer Kinder wurde. Man ließ von St. Peter⸗Ording aus zunächſt ein Motorboot zu Waſſer, das den Verſuch unternahm, den Todgeweih⸗ ten Hilfe zu bringen. Schon nach kurzer Zeit mußte man jedoch dieſen Verſuch als ausſichtslos aufgeben, da die Brandung in den vom Sturm gepeitſchten Fluten zu ſtark war. Das Boot wurde von der an⸗ rollenden Brandung immer wieder auf den Strand zurückgeworfen. Die Schreie der Bedrängten gell⸗ ten immer verzweifelter zum Feſtland hinüber. Wenn jetzt keine Hilfe gebracht wurde, dann war es um die Unglücklichen unbedingt geſchehen, denn das Waſſer reichte ihnen bereits über die Hüfte, ſo daß ſte in den andrängenden Fluten auch gar nicht mehr vorwärts kamen. In der höchſten Not fanden ſich zwei Orödinger Fiſcher, die unter Einſatz ihres eige⸗ nen Lebens hinausfuhren. Es war ein einfaches “Fiſcherboot, mit dem ſie ſich mühſam und zäh durch die Brandung hindurcharbeiten mußten, indem ſie ſich an dem Tau feſthielten, öͤas an dem Lauffſteg entlang führte. Hand über Hand arbeiteten ſie ſich an die Unglücksſtelle heran. Sie ließen es ſich nicht verörießen, wenn die Wogen ſie wieder zurückwar⸗ ſen und um ihre ganze Mühe betrogen. Endlich hat⸗ ten ſie es geſchafft. Sie zogen die Frauen und Kin⸗ der, die bereits einen völlig erſchöpften Eindruck machten, und in deren angſtvoll geweiteten Augen der Schrecken vor dem Tode zu leſen war, in ihr Boot und brachten die Geretteten an Land. Die Menge bewahrte ein ehrfurchtsvolles Schweigen, als dieſe Noröſeefiſcher mit den Geborgenen enoͤlich zu⸗ rückkehrten. 4. — Abeſſinien iſt heute in den Mittelpunkt des Weltgeſchehens gerückt, und das Intereſſe erſtreckt ſich nicht nur auf die politiſchen Dinge. So iſt auch die Frage intereſſant, wie billig oder teuer man heute in Addis Abeba lebt, wie ſich die Lebensver⸗ hältniſſe in Abeſſinien für den Europäer geſtalten. Die Reichsſtelle für das Auswanderungsweſen ent⸗ nimmt einem Privatbrief aus Addis Abeba darüber nähere Angaben. Danach kann eine dreiköpfige Familie in Addis Abeba ganz gut mit 200 Talern auskommen, wenn ſie ein beſcheidenes Leben führt. 6 In Abeſſinien rechnet man mit Mariathereſien⸗ talern, und ein ſolcher Taler iſt etwas mehr als eine deutſche Reichsmark. Etwas außerhalb des Zen⸗ trums bekommt man ein nettes Haus für 4050 allgemein angebaut der Stadtverwaltung Chicagos veröffentlicht wor⸗ den. Weſtens alle 27 Sekunden ein Kind geboren und alle 20 Minuten eine Ehe geſchloſſen. ſtirbt ein Menſch. bahnzug mit Reiſenden ein, alle 1% Stunden iſt ein neues Haus fertiggeſtellt. irgendeine Störung der öffentlichen Ruhe und Ord⸗ nung ſtatt. Und zwar ereignet ſich ein Unfall alle 4 Minuten, ein tödlicher Unfall alle 5 Etunden, ein ein⸗ facher Diebſtahl alle 20 Minuten, ein Einbruchsdieb⸗ ſtahl alle 3 Stunden, ein Mord alle 70 Stunden. Der Ausbruch eines Brandes wird in jſeder Stunde ein⸗ mal gemeldet. hatten wir uns daran gewöhnt, mit Milliarden, ja mit Billionen zu jonglieren. Aber heute noch be⸗ heimgekehrten Emigranten für Ole ache ales ættenstiging Durch einen Meimeidigen — Paris, ien Juli. Jean Baliveau, ein Kaufmann ants Paris, war einſt wegen Falſchmünzerei zu zeln Jahren Zuchthaus und Verbannung nach Cayenne, verurteilt worden. Baliveau hatte ſtets jede Schuld geleugnet. Er war von einem gewiſſen Robert Labſat denun⸗ ztert worden. Das Netz der Indizien ntar ſo eng, daß die Geſchworenen ein Schuldig ausſpa achen. Ba⸗ liveau kam nach Cayenne und wurde done Sträfling Nr. 145. Er führte ſich gut. Seine Gedanken galten ſeiner Tochter, der kleinen Yvonne, die er bei Ver⸗ wandten zurückgelaſſen hatte. Pvonne mar bei ſei⸗ ner Verurteilung zehn Jahre alt geipeſen. Der Traum des Sträflings war, ſeine Tochter glücklich zu ſehen. Die Sehnſucht nach dem dinge trieb den Sträfling zu einem tollkühnen Plan. Blaliveau ver⸗ ſteckte ſich in ein Boot und flüchtete. Jkach einigen Tagen fand man das Boot herrenlos auf. Die Straf⸗ verwaltung von Cayenne vermerkte ann Ende des Sträflings 145: Auf der Flucht geſtoͤrben. Man glaubte, er wäre von Haifiſchen gefreſſern. In Wirklichkeit aber lebte Balivecnt. Er hatte den Unfall markiert, um ſich die Flucht zu erleich⸗ tern. Auf abenteuerlichen Wegen kam ler in neutra⸗ les Gebiet. Dann reiſte er unter einem falſchen Na⸗ men nach Frankreich zurück. Dort eiltie er ſofort in das Haus, in dem ſeine Tochter lebte, gab ſich aber nicht zu erkennen. Durch geſchicktes Alusfragen des Portiers erfuhr er, daß Yvonne verlobt war. Das Mädchen zählte jetzt 18 Jahre. Der erlobte ſollte nach Cayenne gebracht ein reicher, vermögender Herr ſein. Leider wußte der Portier den Namen nicht. Aber er kannte den Ort, an dem ſich Yvonne mit ihrem Zukünftigen zu treffen pflegte. Mit bebendem Herzen begab ſich der Sträfling an die angegebene Stelle. Es war ein Park. Auf einer Bank erkannte er ein Liebespaar. Ein Mädchen mit einem dunklen Lockenkopf. Das war Nvonne. Der Vater freute ſich an der Schönheit ſeines Kindes. Dann glitt ſein Blick auf das Geſicht des Verlobten. Ein älterer Herr. Baliveau ſtutzte. Irgendwo hatte er das Geſicht ſchon geſehen. Es kam ihm ſehr be⸗ kannt vor. Auf einmal fiel es wie Schuppen von ſeinen Augen. Der Verlobte ſeiner Tochter war nie⸗ mand anders als Robert Labat, der Denunziant, der meineidige Schurke, der Baliveau nach Cayenne gebracht hatte. Eime namenloſe Wut überfiel den Sträfling. Er wußte nicht mehr, was er tat. Als Paſſanten und Schutzleute des Weges kamen, fanden ſie Labat erſchoſſen auf. Der Mörder, der Sträfling Baliveau, ſtellte ſich ſpäter ſelbſt der Polizei und richtete ſich in ſeiner Zelle. Ein Sträflingsdramg einen Doſtofewſki zur Abfaſſung eines Romans hätte veranlaſſen können. Ganz Paris verſpürt Mitleid mit der kleinen Mponne, die an einem Som⸗ merabend ihren Vater, ihren Verlobten, ihr Glück und ihre Zukunft verlor. ein Geſchehnis, das CC ².. ³·Ü¹ i yy yd v y Taler monatlich. Die großen Wohnufagen, die ganz modern eingerichtet ſind, koſten allenbings 150 bis 300 Taler im Monat. Für Diener, Krich und kleinen Boy rechnet man etwa 35 Taler, ſo daß 125 Taler für Nahrung und Kleidung bleiben. Die Lebens⸗ mittel, die man im Lande erzeugt, ſind für unſere Begriffe teils recht billig, zum andern aber auch teuer. So kauft man für einen Talar 80 Eier, für einen halben Taler ein ganzes Jiilet. Dagegen zahlt man für ein Tanika oder 0,66 Ißter Kartoffeln, die ebenſo wie Gemüſe von den Ein geborenen ſchon werden, einen Taler. Kaffee koſtet das ganze Fraſila oder 17 Kilogramm 5 Taler. Sehr teuer ſind die eingeführten Sachen, namentlich Getränke. Eine Flaſche europäiſches Bier koſtet 150 Taler, ein Kilogramm Aepfel 2 Taler. Die Hotel⸗ koſten belaufen ſich täglich auf 6 bis 8 Taler, eine Junggeſellenpenſion im Deutſchen Haus berechnet man mit 100 Taler für den Monat. *. — Eine echt amerikaniſche Statiſtfk iſt füngſt von Danach wird in der Metropole des Mittleren Alle 15 Minuten Alle 56 Sekunden trifft ein Eiſen⸗ Alle 6 Sekunden findet * — In der Inflationszeit unſeligen Angedenkens laufen ſich die Jahreshaushalte der europäischen Großſtaaten auf Milliardenbeträgß. Vor hundert Jahren war man in Europa an dit Milliarden noch nicht ſo gewöhnt. Das zeigte ſich in Frankreich im Jahre 1825, als der Miniſterpräſſdent Villéle der Deputiertenkammer ein Geſetz vorlegte, das den ihre während der großen Revolution konfiszierten Gliter eine Entſchä⸗ digung von einer Milliarde Franken zuſprach. Vor der ſchließlichen Genehmigung gab dieſes Geſetz An⸗ laß zu ſtürmiſchen Auseinanderſetzungen. Denn die Summe von einer Milliarde Franken erſchien da⸗ mals ſelbſt rein ziffernmäßig ſehr hoch. Der Führer der Oppoſition, General Joy, unterſtrich dieſen Ein⸗ druck, als er mit erhobener Stimme der Regierung und der Kammer zurief:„Wiſſen Sie denn, was eine Milliarde iſt?“ Noch keine Milliarde Minuten ſind ſeit Chriſti Geburt vergangen!“— In 1825 Jahren noch keine Milliarde Minuten?— Im erſten Augen⸗ blick wird man ſtutzig. Bei genauer Ueberlegung iſt bald erkennbar, oͤaß der General Foy völlig im Rechte war. Der Tag hat 1440 Minuten, das Jahr 525 600. Unterſtellt man einmal die wiſſenſchaftlich nicht ganz unbeſtrittene Genauigkeit unſerer Zeit⸗ rechnung, ſo ergibt ſich, daß ſeit ihrem Beginn, unter Berückſichtigung ſämtlicher Schalttage, erſt am 3. Mai 1901, 20 Uhr 40 Minuten, 1 Milliarde Minuten verſtrichen war. E — Im Kaukaſus ſind in den letzten Monaten be⸗ kanntlich beſonders viele langlebige Menſchen ent⸗ deckt worden. In der Nähe von Tiflis ſoll ſogar ein Mann namens Langhiatſchvili leben, der über 150 Jahre alt iſt. Angeblich erinnert ſich dieſer Methu⸗ ſalem, der einen Sohn von 110 Jahren und einen Enkel von 82 Jahren hat, noch genau an den Tag im Jahre 1801, da durch einen Ukas des Zaren Georgien dem ruſſiſchen Reich einverleibt wurde. Auf Grund ſeiner an Ort und Stelle vorgenommenen Beobach⸗ tungen hat Profeſſor Lazareff vom Inſtitut für experimentelle Medizin in Moskau theoretiſche Be⸗ rechnungen über die Lebensdauer der Menſchen im allgemeinen angeſtellt. Ihnen zufolge kann die Lebensdauer eines Menſchen graphiſch in der Form einer Parabel dargeſtellt werden, die etwa beim 20. Lebensjahr den höchſten Punkt erreicht, um dann langſam wieder zum Nullpunkt abzuſinken. Ins⸗ geſamt wurde eine Hurchſchnittliche Lebensdauer von 180 Jahren auf dieſe Weiſe errechnet. Ob ein Menſch praktiſch ein ſolch langes Leben erreicht, hängt ganz und einzig und allein von der Verfaſſung ſeines Zentralnervenſyſtems ab. * — In der Fairchild Corporation, einer amerika⸗ niſchen Luftfahrtgeſellſchaft, iſt ein photographischer Apparat erfunden worden, mit deſſen Hilfe es mög⸗ lich ſein wird, von einem Punkt aus ganze Provin⸗ zen zu photographieren. Der Apparat nimmt auß einem Lichtpunkt von etwa 10 000 Meter Höhe ein Gebiet im Umkreis bis zu etwa 800 Quadratmeilen auf. Damit iſt es alſo praktiſch möglich geworden, einheitliche Photographien rieſiger Flächen zu machen, zu denen bisher mehrere Aufnahmen not⸗ wendig waren. Dieſe neuerfundene Kamera kann zehn Aufnahmen auf einmal machen. Die Linſen ſind zum Teil ſchräg geſtellt, ſo daß auch Täler, Berg⸗ kämme mit auf die Platte kommen. Zehn Filme ſind in der Apparatur übereinandergelegt, und 32 Film⸗ ſtreifen ermöglichen 200 Aufnahmen, die dann in einem Geſamtbild zuſammenlaufen. Der Apparat ſſoll im landwirtſchaftlichen Bodenbewachungsdienſt Verwendung finden. Schon in nächſter Zeit werden die erſten Aufnahmen im Rio⸗Grande⸗Gebiet her⸗ geſtellt werden, wo augenblicklich wichtige Meliora⸗ tionsarbeiten unternommen werden. *. — Eine bekannte Oelgeſellſchaft in Ohio, die gern und genau feſtzuſtellen wünſchte, welchen Weg die von ihr gezahlten Gehälter und Löhne nehmen, iſt jüngſt auf das ſehr einfache Mittel verfallen, ihren Angeſtellten zwei Wochen lang nur Silberdollars auszuzahlen, und dieſes Geld dann mit Hilfe der verſchiedenen Handelsorganiſationen in zehn ver⸗ ſchiedenen Städten in Ohio aufzuſpüren. Dies fiel natürlich ſehr leicht, da im mittleren Weſten ebenso wie im Oſten nur Papierdollar im Umlauf ſind. Das Reſultat war folgendes: Lebensmittelhändler und Fleiſcher bekamen 22/1 v. H. der Löhne und Ge⸗ hälter, der Hauswirt erhielt 14,8 v..; Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften, Baudarlehenskaſſen, Sparbanken 15,7 v..;, Warenhäuſer 9,7 v..; Gas⸗ Elektrizi⸗ täts⸗ und andere öffentliche Verſorgungsbetriebe 6,7 v..; Autobeſtandteil⸗, Reifen⸗ und Benzinverkäu⸗ fer 78 v..; Aerzte 2,4 v..; Reſtaurants 2,9 v. 92 5 Theater 1 v. H. Der Reſt entfiel auf Verſchiedenes. Und Has ergibt ein klares und einleuchtendes Bild von der Lebensweiſe amerikaniſcher Angeſtellter. E — Latein ungenügend. Karl Valentin, der Phi⸗ loſoph unter den Spaßmachern, ſaß einmal mit einem Herrn beiſammen, der faſt jeden ſeiner Sätze mit einem lateiniſchen Zitat oder Wort be⸗ gann. Valentin, der Urmünchner, ärgerte ſich mehr darüber, als wenn er über das Bier geſchimpft hätte.„K priori“, fing der Herr wieder einmal ſeine Rede an. Doch da unterbrach ihn Valentin und fragte, was à priori denn eigentlich auf Deutſch heiße.„Von vorneherein“ meinte der Herr.„Ah“, antwortete der Komiker,„jetzt weiß ich auch, was à propos heißt.“ Was hören wir? Samstag, 27. Juli Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert. 10.15: Liſa und die Schmetter⸗ linge.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00? Buntes Wochenende.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15400: HJ-⸗Funk.— 16.00: Froher Samstag⸗Nachmittog.— 18ʃ00 2 Tonbericht der Woche.— 18.30: Feierſtunde an der Saar! — 19.00: Heiteres Wochenende.— 20.10: Im Reich der Sommerfreude. Bunter Abend. 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Dentſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten. 11.30: Wiſſenſchaft meldet.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei. — 15.10: Rundfunk im Bo M⸗Heim.— 15.90: Wirtſchafts⸗ wochenſchau.— 15.45: Der Betriebsführer und ſeine Ge⸗ folgſchaft.— 16.00: Froher Samstag⸗Nachmittag.— 18.00: Sportwochenſchau.— 18.20: Zeitfunk.— 18.30: Sportfunk. — 18.50: Phantaſien auf der Orgel.— 19.00: Feierabend⸗ Unterhaltung. 19.45: Zeitgeſpräche.— 20.10: Bunter Abend.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Geſtern erzählte mir 2 Irren ist menschlie ein Bekannter anz —.——— ſot, daß er fene Zähne jeden Morgen mit Chlorodont pflege. Als ich ihn fragte, ob er dieſen löblichen Dienſt an ſeiner Geſundheit auch jeden Abend verrichte, meinte er, das wäre des Guten wohl doch zu viel. Er war ganz erſtaunt, als ich ihm klar machte, wie wichtig gerade die abendliche Zahnpflege mit Chlorodont ſei, um der Zerſetzung der gefährlichen Speiſereſte in der Nacht zu begegnen. Hoffentlich handelt er jetzt auch danach. N- ß ĩͤ ͤvdddddfdffffkfbfffdfffffffffßßũã vvvFFFTFFFFF!kFkFF„dw„„!!!!!'.'!.!.!!'..... pp Copyright by Georg Möller und Albert Langen, München Der dlz% garden Kriminalroman von Franz Kar Wagner 5 4 unſicher, vergaß alle Eile, die er hatte, und wartete geoͤuldig. 0 Perſon, die noch im Zimmer war,„ich habe mit die⸗ ſchehen iſt, iſt nicht mehr zu ändern; die Behörde „Gehen Sie“, ſagte Frau Moxvell zu der älteren ſem Herrn zu reden.“ Dann wuyndte ſie ſich an Brieux: ö „Nehmen Sie Platz und hören Sie mich an. Sie können auch gleich mit Ihrem Stenogramm begin⸗ nen; denn ich habe nichts zu verſchweigen. Was ge⸗ wird es unterſuchen und alles der Preſſe bekannt⸗ Plan, begann, ohne daß ich es merkte, mich zu kom⸗ promittieren. Erlaſſen Sie mir, Ihnen das zu erzählen, was mir als Frau die Scham zu verſchweigen gebietet. Leider war ich Gerron gegenüber ſchutzlos; denn mein Mann hatte für das, was ich ihm über ſeinen Freund erzählte, meiſt nur ein mitleidiges Lächeln. Ich ſah die Kataſtrophe kommen, denn Gerron haßte meinen Mann mit einer abgrundtiefen Leidenſchaft, die ſo groß war, wie ſeine Liebe zu mir. Eine wahn⸗ ſinnige Liebe, die nichts Menſchliches, nichts Natür⸗ liches an ſich hatte, und nur um den Beſitz der be⸗ das Mädchen kam mit der Nachricht zurück, daß mein Mann mit Gerron weggefahren ſei. Ich habe die nächſten Stunden ſchlaflos verbracht; eine ſchlimme Ahnung war in mir, daß Gerron etwas im Spiel führte. Und ich habe mich nicht getäuſcht, das Entſetzliche iſt eingetreten! Ich habe noch 6 Uhr früh ſchlagen hören, als Gerrons Auto wieder vor der Villa hielt. Es war noch ganz ſtill im Haus und auch auf der Straße; ich konnte deutlich hören, wie Gerron auf meinen Mann heftig einſprach. Die Stimmen wa⸗ ren bald ſtärker, bald ſchwächer, ſo daß ich annahm, geben. Oft werden dieſe Berichtch entſtellt, ſie gehen durch zu viel Hände. Sie wiſſen das ſelbſt am beſten, mein Herr! Daher bin ich Ihnen ſehr zu Dank ver⸗ pflichtet, wenn Sie Ihren Leſern die Wahrheit ſa⸗ ich bin Frau Morell, was wünſchen Sie hier?“ Brieux hatte ſich etwas gefaßt. Es war keine an⸗ genehme Situation, in der er ſich befand. Denn für einen ſolchen Ueberfall mit dem Bleiſtift in der Hand die beiden Männer gingen im Park auf und ab. Ich lauſchte geſpannt und hörte, wie die Unterredung in einen Wortwechſel ausartete. Ich zog mich raſch an und wollte hinuntergehen, als ein kurzer, ſcharfer gehrten Frau ging. Oft hat mir Gerron ins Ohr geziſcht:„Ich werde deinen Mann töten! Aber Sie können der Oeffent⸗ 1 als Vertreter jener Oeffentlichkeit, die ſich ſo gerne an allem Senſationellem berauſcht, war er noch viel zu wenig abgehärtet. 0„ Berzeihen Sie, gnädige Frau, der Zufall ich ſchwöre es Ihnen, nur der Zufall hat mich hier⸗ hergeführt. Ich begegnete Ihrem Gärtner, als er N um den Arzt lief, und er ſagte mir etwas von einem . Toten. Sie werden verſtehen.. mein Beruf ich bin doch Journaliſt! Mein Blatt legt den größ⸗ ten Wert darauf, ſolche Nachrichten womöglich zu⸗ erſt zu bekommen. Natürlich bedaure ich tief die schreckliche Tat des Majors. Ein Selbſtmord, wie fürchterlich für Sie, gnädige Frau! Gewiß keine überlegte Handlung, eine Krankheit wahrſcheinlich? 9 hat ſich ja viel in den Tropen aufge⸗ Eine gebieteriſche Handbewegung unterbrach das erlegenheitsgeſtammel:„Sie irren ſich, mein Herr, mein Mann hat keinen Selbſtmord begangen, er wurde ermordet!“ „Ermordet. von wemd“ „Von dem Filmſchauſpieler Georg Gerron.“ N.„Gnädige Frau, erlauben Sie mir, daß ich dieſe achricht ſofort an mein Blatt weitergebe; ſie haben 8 ein Telephon und Sie werden mir doch ge⸗ aten zu telephonieren, ich bitte Sie darum!“ Frau Morell ſchwieg und Henry fühlte, wie ihn zwei große dunkle Augen unverwandt anſahen. Er war gezwungen, ſeinem Gegenüber in das Geſicht zu J klegenzen ber bisher in ſeiner Erregung und Ver⸗ N aegenheit vermieden hatte. Bei Gott, plötzlich fühlte er ſich im Banne dieſer Frau, verlor den Kopf, wurde zurückgehaltene Erregung überkalm ſie. Tränen ſtan⸗ fort. gen; nur die Wahrheit, um dieſe bitte ich Sie, im Namen des unglücklichen Toten und in meinem eigenen.“ „Ich verſichere Ihnen, gnädige Frau, Sie werden Ihr Vertrauen nicht enttäuscht ſe hen.“ Frau Morell rang nach Faſſung. Eine mühſam den in ihren großen dunklen Augen, und Henry emp⸗ fand ehrliches Mitleid mit der Schwergeprüften. „Ich habe viel Fürchterlichez geſehen“, fuhr ſte „Ich habe den Krieg in den Lazaretten mitge⸗ macht und meinen Mann auf gefährlichen Reiſen be⸗ gleitet. Aber das Entſetzliche dieſer Tat. Er⸗ ſparen Sie mir Einzelheiten, men Herr. Sie haben den Filmſchauſpieler Gerron gekannt?“ „Gewiß.“ ö 5 „Er war ein zügelloſer Menſch, eine laſterhafte Kreatur, getrieben von den bößeſten Leidenſchaften; ein Mann, der, wenn es ſich um Frauen handelte, vor nichts zurückſchrak. Jene Armen, die ſeinem Lächeln widerſtanden, fielen ſeiner Freigebigkeit zum Opfer. Er ſcheute vor keinem Mittel zurück, weder vor Gewalt noch vor Erpreſſung. Glauben Sie mir, er war ein Satan, ein teuflicher Satyr. Dieſer Mann wurde der Freund meines Gatten. Er wußte, warum; doch ich habe es leider zu ſpät er⸗ kannt, viel zu ſpät. Gerron genoß das unbegrenzte Vertrauen des Majors und wußte ſich auch das meine zu erſchmeicheln. Ich habe am Anfang dieſer Bekanntſchaft nichts daran geſunden, mich mit ihm öffentlich zu zeigen. Er war liebenswürdig und zu⸗ vorkommend, nichts verriet ſeine Abſicht. Und doch, ſchon vom erſten Tag an verfolgte er einen gewiſſen lichkeit ſagen, daß ich nicht tatenlos zugeſehen habe. Ich war geſtern früh bei dem Polizeipräfekten und habe gegen den Filmſchauſpieler die Anzeige erſtattet, daß er meinem Mann nach dem Leben trachtet, und Herr Pacou verſprach mir, heute darüber eine Un⸗ terſuchung einzuleiten. Hätte ich mich nur früher zu dieſem Schritt entſchloſſen!“ Henry hörte aufmerkſam zu und ſein Bleiſtift flog über die Blätter ſeines Notizblockes. Wie prächtig, dieſe Einleitung, dieſer kunſtvolle Aufbau, dieſer ſpannende erſte Akt einer blutigen Tragödie! Er koſtete im Geiſte bereits die Senſation aus, mit der er ſeine Leſer überraſchen würde. „Wie hat Gerron ihren Gatten ermordet, gnädige Frau?“ frug Brieux ungeduldig.„Ich bitte Sie um eine recht ausführliche Schilderung.“ „Gerron war geſtern abend wie öfters bei uns zum Abendeſſen. Er ſchien vorher viel getrunken zu ha⸗ ben. Ich hatte das Gefühl, daß er mit meinem Mann Streit ſuchte. Aber dieſer ging über die vie⸗ len, oft verletzenden Bemerkungen unſeres Gaſtes hinweg und ſchien ſeine Beleidigungen nicht hören zu wollen. Für Sie und für viele wird dies unver⸗ ſtändlich bleiben; aber vergeſſen Sie nicht, mein Gatte war von dieſem Mann geradezu fasziniert. Gegen 12 Uhr lud uns Gerron ein, mit ihm ein Nachtlokal zu beſuchen; aber ich lehnte ab und ging ſchlafen. Die beiden Männer blieben noch eine Weile beiſammen; dann hörte ich etwas ſpäter Gerrons Auto durch den Park fahren und hoffte, daß er ſich endlich entfernt habe. Ich ließ durch mein Mädchen meinem Gatten ſagen, er möge zu mir kommen, da ich ihn bitten wollte, mit dem Filmſchauſpieler zu brechen. Aber Schuß ertönte. Ach, es war mir, als hätte mich die Kugel ſelbſt getroffen Wenige Augenblicke darauf erfolgte eine neue, ſtärkere Detonation. Ich ſtürzte hinunter und fand meinen Mann in einem Gartenbeet mit zerſchmetter⸗ tem Kopf auf der Erde liegen. Es ſah aus, als hätte ihn eine Granate getötet. Ohnmächtig ſank ich an der Leiche zuſammen.“ 8 „Und Gerron?“ fragte Heury. „Er iſt geflohen. Fragen Sie nichts mehr weiter, all dies hat ſich doch erſt vor kurzem abgeſpielt; ich kann mich ja kaum mehr aufrecht erhalten. Ich zittere vor den nächſten Stunden und habe nur den einen Wunſch, der Mörder möge ſeiner gerechten Strafe nicht entgehen. Ich danke Ihnen, mein Herr, und bitte Sie nochmals, vermitteln Sie der Oeffentlich⸗ keit die Wahrheit, die Wahrheit über die Tragödie einer armen, unglücklichen Frau!“ ö Der funge Journaliſt verneigte ſich tief, ſtammelte ein paar Worte des Mitleids und verſchwand. Er nahm zwei Stufen auf einmal, als er die Treppe hinunterſtürzte. Als erſter mit dieſer Nachricht in der Redaktion zu ſein, war ſein einziger Gedanke. Er lief durch den Park zum Tor, aber ein Poltziſt vertrat ihm den Weg. „Hier darf niemand durch!“ Henry Brieux zückte ſeine Ligitimation: „Laſſen Sie mich, ich bin von der Preſſe, ich habe Eile!“ „Bedaure, ſtrenger Auftrag des Polizeichefs, nis⸗ mand hier aus⸗ oder hereinzulaſſen.“ (Fortſetzung folgt) 1. Gaufeſt in Karlsruhe Turner marſchieren auf— Die Sommerſpielmeiſterſchaften— 2 Mannheimer Sieger— Vannerübergabe an die Feſtſtadt Am Donnerstag trat bei dem 1. Badiſchen Gaufeſt in Karlsruhe erſtmalig das Fachamt Turnen in Erſcheinung, das am Freitag und Samstag auf breite⸗ ſter Baſis das feſtlich geſchmückte Hochſchul⸗Stadion be⸗ herrſchen wird. Den Beginn machten die So mmer⸗ ſpielmeiſterſchaften, die Kämpfe im Fauſtball und Trommelball. Man ſah auf der ganzen Linie ſchöne und hartumkämpfte Spiele, beſonders im Fauſtball der 1. Männerklaſſe, wo teilweiſe Spielwiederholungen not⸗ wendig waren. Die ſiegreichen Vereine, die ſich mit dem badiſchen Meiſtertitel ſchmücken konnten, ſind Ty. Bröt⸗ zingen, Tb. Germania Mannheim, Ty. Jahn Man nheim⸗ Neckarau, MTV. Karlsruhe und Ty. 46 Karlsruhe. Die Meiſterſchaftskämpfe, die ſich bis zum Einbruch der Dunkelheit hinzogen, hatten ein zahl⸗ reiches und ſachverſtändiges Publikum gefunden; im Laufe des Nachmittags waren nämlich die meiſten aktiven Teilnehmer an den turneriſchen Wettbewerben in Karls⸗ ruhe eingetroffen— allein fünf Sonderzüge hatten die Feſtſtadt erreicht—, und die vielen tauſend Turner und Turnerinnen ließen es ſich natürlich nicht nehmen, den Stätten ihrer kommenden Wettkampftätigkeit einen Be⸗ ſuch abzuſtatten. Auch der Verkehr in der Stadt hat natürlich ein ge⸗ waltiges Ausmaß erreicht. Den erſten feierlichen Akt gab es abends gegen 18 Uhr, als am Hauſe Karl⸗Fried⸗ rich⸗Straße 17 eine Taſel zur Erinnerung an die vor 75 Jahren ſtattgefundene Gründung des Oberrheiniſchen Turnerbundes, heute Gau 14, Baden, der DT., ent⸗ hüllt wurde. DT.⸗Gauführer Dr. Fiſcher hielt eine kurze Anſprache und übergab die Tafel dem Schutze der Stadt Karlsruhe. Anſchließend wurde in feierlichem Zuge Banner des Turngaues Baden eingeholt. Es war ein reizvolles Bild, den Zug der Turner auf den Adolf⸗Hitler⸗Platz einbiegen zu ſehen. Einige hun⸗ dert Turnerinnen in weißem Gewand marſchierten an der Spitze und jede von ihnen ſchwang eine große weiße DT⸗Fahne. Dahinter folgte das Gau⸗Banner und dann die vielen Turner, die ſich bereits in der Stadt einge⸗ funden hatten. Zur Uebergabe des Banners nahm als erſter Reöner Oberbürgermeiſter Dr. Rombach aus Offenburg das das Gau⸗ Wort. Er erinnerte eingangs an die in jeder Beziehung heißen Julitage des Jahres 1932, an denen zu Beginn des Frauen⸗Landesturnfeſtes das Gau⸗Banner der Stadt Of⸗ fenburg übergeben wurde. Er könne mit Stolz feſtſtellen, daß ſich das Turnerinnentreffen in propagandiſtiſcher Hin⸗ ſicht gut ausgewirkt habe. Der Oberbürgermeiſter übergab das Banner an den Gauführer mit dem herzlichen Wunſch, daß das erſte Gaufeſt des Reichsbundes für Leibesübungen reiche Früchte tragen möge. Gauführer Dr. Fiſcher dankte dem Oberbürgermeiſter der Stadt Offenburg für die jahrelange gute Freundſchaft, die er dem Banner in den Mauern ſeiner Heimatſtadt be⸗ wahrt habe.„Wenn heute das Banner in Karlsruhe Ein⸗ zug hält, dann kehrt es gewiſſermaßen in die Geburtsſtadt des badiſchen Turnertums zurück; 1935 ſind es 75 Jahre, ſeitdem hier der damalige Oberrheiniſche Turnerbund be⸗ gründet wurde. Heute kommen wir nicht mehr als Turner⸗ ſchaft, ſondern als große, geeinte badiſche Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde, verbunden mit dem großen Werke unſeres Füh⸗ rers, der auch in unſeren Leibesübungen die Wege ge⸗ wieſen hat.“ Er übergab darauf das Banner in den Schutz der Lan⸗ deshauptſtadt Karlsruhe. Ergebniſſe der Sommerſpielmeiſterſchaften Fauſtball: Kl. 1: TV Sandhofen— T Brötzingen 20:26; Freiburger Tſchft— TV Sandhofen 31:43; Freibur⸗ ger Tſchft— TV Brötzingen 18:49; Germania Mannheim TV Oberhauſen 29:32(Wiederholung 13:19); Germania Mannheim— M7 Karlsruhe 29:22; TV Oberhauſen— MTW Karlsruhe 25:51(Wiederholung 17:20).— Endſpiel: TV Brötzingen— MTV Karlsruhe 33:23(18:11). Mei⸗ ſter: Brötzingen.— Kl. 2: TV Sandhofen— T 46 Karlsruhe 18:36; TV Sandhofen— Jahn Offenburg 28:89; TW 46 Karlsruhe— Jahn Offenburg 42:26. Meiſter: TV 46 Karlsruhe..— Kl. 3: Jahn Neckarau— Polizei Lahr 32:29; Jahn Neckarau— MT Karlsruhe:24; Polizei Sahr— MW Karlsruhe 37:31. Meiſter: Jahn Neckarau. Fanſtball: Frauen: Germania Mannheim— MTV Karlsruhe 37:37(Verlängerung 26:22) Meiſter TB Ger⸗ mania Mannheim. Jugend: TV Jahn Neckarau— TV Reichenbach 43:83. Trommelball: Männer: Germania Mannheim kamp f los Sieger. Frauen: Germania Mannheim— MT Karlsruhe 89:98. Germania Mannheim— TV Lahr 88:71; Germania Mannheim— St. Georgen 101708; MTV Karlsruhe— TV Lahr 85:77; MTV Karlsruhe— W St. Georgen 123:91; TV Lahr— T St. Georgen 98:92. Mei⸗ ſter: TV Karlsruhe. Kleine Sport-Nachrichten Dr. v. Halt und Chr. Buſch hoben die Geſamtleitung der Deutſchen Leichathletik⸗Meiſterſchaften in Berlin(3/4. Auguſt) in Händen. Um eine einwandfreie Abwicklung der Kämpfe zu gewährleiſten, ſind in ſämtlichen 16 deut⸗ ſchen Gauen die Sportwarte als Kampfrichter beſtellt wor⸗ den, während Olympiaſtarter Miller(München) und der Berliner Vogel die Läufer vom Start laſſen. Das Wiederholungsſpiel der Mitropa⸗Pokal⸗Vorſchluß⸗ runde zwiſchen Sparta Prag und Juventus Turin iſt jetzt vergeben worden. Es findet auf neutralem Gelände, und zwar in Baſel(Nordſternplatz) ſtatt. Auſtria Wien emp⸗ fängt in Wien zum Rückſpiel Ferencvaros Budapeſt. Beide Spiele finden am 28. Juli ſtatt. Hans Kalb(Nürnberg), der ehemalige Standardmittel⸗ läufer unſerer Fußball⸗Nationalmannſchoft und jetziger Schiedsrichter, hat an der mediziniſchen Fakultät der Uni⸗ verſität Erlangen zum Dr. med. dent. promoviert. Kalb wird ſich in Bakker als Zahnarzt betätigen. 5 Reichsſtatthalter Mutſchmann und Plauens Oberbürger⸗ meiſter Woerner haben für die am 10. und 11. Auguſt in Plouen zum Austrag kommenden Deutſchen Schwimm⸗ Meiſterſchaften die Schirmherrſchaft übernommen. nen Schwimm⸗Städtekampf haben Hamburg und Han⸗ nover aßgeſchloſſen, der am 3. und 4. Auguſt auf der Grund⸗ lage des großen Verbandskampfes in der Hanſeſtadt aus⸗ getragen werden ſoll. Ungarns Schwimmerinnen tragen am kommenden Sonn⸗ tag, 28. Juli, in Preßburg einen Schwimm⸗Länderkampf gegen die Tſchechoſlowakei aus. Ungarns Schwimmer tref⸗ ſen bereits am Samstag in Millſtadt mit Oeſterreich zu⸗ ſammen. 5 Im„Braunen Band von Deutſchland“, das am 4. Auguſt das Hauptereignis der Rennwoche in München⸗ Riem bildet, ſind noch 12 Pferde ſtartberechtigt. Unter ihnen befinden ſich Aga Khans„Aliſhah“ und der Fran⸗ zoſe„Denver“. e deutſchen Rollſchuh⸗Kunſtlaufmeiſterſchaften, die vom Fachamt 7 nach Dortmund vergeben wurden, ſind jetzt terminlich feſtgelegt worden. Sie finden am 14. und 15. September ſtatt. Europa-Waſſerballturnier Senſation am erſten Tag. Schweden Deutſchland:; Der erſte Tag des Europa⸗Waſſerballturniers in Brüel um den Klebelsberg⸗Pokal in dem zwar neuen, aber doch etwas primitiven Bad Solarium brachte gleich eine Sen⸗ tion, Deutſchland verlor vor etwa 4000 Zuſchauern 1 8 Schweden mit:5(:). Die Deutſchen ſpielten mit: Klingenburg; Dopper, Dr. Schürger; Gunſt; Schwartz, Schwenn und Schulze. Die Mannſchaft lieferte einen gro⸗ gen Rampf, war aber ſtark vom Pech verfolgt und ſo kamen die Schweden zu einem kaum erwarteten Siege. Schon bald nach Beginn gingen die Nordländer in dem von Simko(Ungarn) aut geleiteten Spiel in Führung durch Sandſtroem. Lindzen erhöhte auf 220 und nach einem Lat⸗ tenſchuß von Schulze wor Schweden abermals durch Sand⸗ ſtroem erfolgreich. Nachdem Petterſſon berausgeſtellt wor⸗ den war, konnte Schwenn auf Vorlage von Dr. Schürger den erſten Gegentreffer anbringen, aber Lindzen ſtellte bereits bis zur Halbzeit das Ergebnis auf:1. Nach dem Wechſel waren die Deutſchen weſentlich beſſer. Schwartz entpuppte ſich als ausgezeichneter Sturmführer, aber un⸗ ſere Sieben hatte immer wieder Pech und Schulze traf dreimal die Latte. Dann aber brachten Schwenn und Schwartz auf Zuſpiel von Gunſt Deutſchland auf 473 heran. Ein Vier⸗Meter⸗Wurf von Sandſtroem entſchted ſchließlich die Portie zugunſten der Schweden mit:8. Im erſten Spiel konnte Frankreich über Südſlawien einen klaren:0(:0) Sieg erzielen und Ungarn bezwang in einem torreichen und horten Treffen Belgiens Natto⸗ nalmannſchaft mit:5(418). EW Höntrop und Dec Hagen beſtraft Nach Beendigung der Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele in der weſtfäliſchen Gauklaſſe hatte ſich bekanntlich die verantwort⸗ liche Stelle genötigt geſehen, ein beſonderes Ent⸗ ſcheidungsſpiel zwiſchen Union Recklinghauſen und dem DS Hagen um den Abſtieg anzuſetzen, da es bei den letzten für den Abſtleg wichtigen Punkteſpielen nicht mit rechten Dingen zugegangen war. 8 Der Gau⸗Rechts wärt hat ſich mit der Angelegenheit be⸗ faßt und jetzt ſein Urteil verkündet. Der SV Höntrop wurde bis zum 30. Auguſt 1935 aus dem DB ausgeſchlof⸗ ſen und mit einer Geldſtrafe von 50 Mark belegt. Der DeSc Hagen wurde gleichfalls bis zum 90. Auguſt 1985 aus dem Din ausgeſchloſſen; außerdem wurde der Fußball⸗ obmann des DSck Hagen bis zum 15. Juli 1938 unter gleichzeitger Aberkennung des Rechts zur Bekleidung eines Umtes in der Fachſchaft vom Dy ausgeſchloſſen. Dem SV Höntrop wird mit Recht zur Laſt gelegt, daß am Tage vor dem wichtigen Spiel Höntrop— Union ecklinghaufen ein Freundſchaftsſpiel in Bielefeld aus⸗ trug und damit ſeine Mannſchaft ſchwächte. Dem Hage⸗ ner Fußballobmann wurde nachgewieſen, daß er om Tage ror dem Spiel Hagen— Höntrop verſucht hatte, die Hön⸗ traper Mannſchaft durch Anbietung eines größeren Geld⸗ betrages zu beeinfluſſen. Daß die Gaubehörde gewillt iſt, energiſch durchzugreifen, zeigt ein weiteres Urtekl, wonach der Vereinsführer von Alemannia Dortmund mit dauern⸗ dem Ausſchluß aus dem DB beſtraft wurde, da er den Gauführer öffentlich beleidigt hatte. 5 a Die Mannſchaften für die Tennis⸗ Herausforderungsrunde Sofort nach Beendigung des Treffens Deutſchland USA nahmen England und USA die Aufſtellung ihrer Mannſchaften für die Herausforderungsrunde am 27., 29. und 30. Juli auf dem Hauptplatz in Wimbledon vor. Wäh⸗ rend die Briten, wie erwartet, Fred Perry und H. W. Auſtin für die Einzel ſowie Hughes und Tuckey für das Doppel nannten, wechſelten die Amerikaner im Einzel Alliſon mit Sidney B. Wood aus. Budge hingegen iſt nach ſeinen Erfolgen über Henkel und von Cramm auf ſeinem Poſten belaſſen worden. Ebenſo natürlich das Doppel Alliſonſvan Ryn. Jatobs wieder in ASA Ein Kampf nur gegen 150 000 Dollar Max Schmelings amerikaniſcher Intereſſen⸗Vertreter, Joe Jacobs, iſt ſoeben wieder in USA eingetroffen. Bet feiner Ankunft erklärte Jacobs, daß Max Schmeling in den Staaten einen Kampf gegen Max Baer oder den Neger Joe Louis beſtreiten würde, wenn ihm 150 000 Dol⸗ lar als Börſe hinterlegt werden könnten. Man muß nun abwarten, wer das Rennen um dieſen Kampf gewinnen wird. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 12 Meiſterſchaften des deutſchen Radſports werden am Wochenende vergeben: Die Bahnmeiſterſchaften der Ama⸗ teure über 1 und 25 Km., im Zweiſitzerfahren und für Vierer ⸗Vereins⸗Mannſchaften, 5 Saalmeiſterſchaften [Einerkunſtfahren, Zweierkunſtfahren, Sechſerkunſtreigen, Achterkunſtreigen, Radball) und die im Raſenradball, alle in Erfurt, außerdem die Flieger⸗ und die Stehermeiſter⸗ ſchaften der Berufsfahrer in Breslau. Die Straßenfahrer jolgen ein? Woche ſpäter. In den Hauptwettbewerben werden die neuen deutſchen Meiſter und die nächſt ihnen Beſten auch Deutſchlands Vertreter bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften in Kuguft in Belgien ſein, zu denen der Deutſche Nadfahrer⸗Vorbond allerdings ſeine Meldungen ſchon hat abgeben müſſen. Soweit es ſich um die Amateurſportler handelt, denkt man immer auch ſchon an das nächſte Jahr mit jeinen Olumpiaentſcheidungen. Das Können der deuzſchen Me iſter repräſentiert international die Kampf⸗ ſtärle des deurtſchen Radſports, der ſich noch in dieſem wie im nächſten Jahr vor große Aufgaben geſtellt ſieht. Es gilt alſo, in den neuen Meiſtern ſchließlich die beſten Waffen des zeutſchen Radſports zu ermitteln. Titelkämpfe auf der Bahn, dem Raſen und im Saal Die Amatcurmeiſterſchaften in Erfurt werden zu einem großen Reichs kreſſen des Deutſchen Radfahrer⸗Verbandes, verbunden mit einer Reichswanderſohrt aus allen Gauen, gusgeſtaltet werden. Auf der Erfurter Radrennbahn, auf dem Reoſen und im Saal werden die Kämpfe abgewickelt, wobei natürlich die Bahnrennen im Vordergrund ſtehen. Im Amateurbahnſport hat ſich in dieſem Jahr nicht viel geändert, der Kölner Merkens, vorjähriger Meiſter über 1 und 25 Km., iſt der weitaus überlegene Fahrer einer Nationalmannſchaft geblieben, die ihre Länderkämpfe gegen Dänemank Holland und die Schweiz mit Ausnahme des Rückkampfes gegen die Eidgenoſſen ſicher gewann und deren nach Merkens beſte Fahrer Haſſelberg⸗Bochum, Klöckner⸗Köln, Ihbe⸗Leipzig, Karſch⸗Leipzig, der durch einen Unfall aus feiner Beſtform gekommene Chemnitzer Lorenz u. a. ind. Zur engſten internationalen Spitzen⸗ klaſſe iſt zur Zeit allerdings nur Merkens zu rechnen, deſſen internationale Praxis ihm auch 1995 wieder eine Reihe bemerkemswerter Erfolge neben einigen wenigen Niederlagen gebracht hat. Selbſtverſtändlich, daß er in Erfurt vor allem über 1 Km. heißer Favorit iſt; denn es iſt baum zu erwärten, daß er in den eigenen Reihen gleich⸗ wertige Gegner findet, ſo erfreulich es auch wäre, wenn der eine oder umdere zu„Tonis“ Leiſtungsfähigkeit auf⸗ laufen könnte. Offener erſcheint die Placierung hinter ihm. Die Leipziger Ihbe⸗Karſch verteidigen die Zwei⸗ ſitzermeiſterſchaft nicht zuſammen, Merkens⸗Karſch und Ihbe⸗Haſſelberg haben die beſten Ausſichten. Vierer⸗ Vereinsmeiſter war Excelſior⸗Dresden ſchon fünfmal. Die Aufwärtsentwicklung, die der Saalſport ge⸗ nommen hat, zeigt das Meldeergebnis für dieſe Meiſter⸗ ſchafts wettbewerbe. Mit Ausnahme Oſtpreußens und Ba⸗ dens find alle Gaue unter den rund 350 gemeldeten Teil⸗ nehmern einſchſießlich der Raſenradballmeiſterſchoften ver⸗ treten. Die wiederholten internationalen Erfolge haben gezeigt, daß Deutſchland auch auf dieſem Gebiete des Rad⸗ ſports führend iſt, und bei den Weltmeiſterſchaften hat es den Titel im Ziweierſaalradball und im Sechſerraſenrad⸗ ball zu verteidigen. Die Belgier ſprengten das Jeld Auf der„Tour“: Morelli 12 Minuten hinter R. Maes Die 18. Etappe der Frankreich⸗Rundfahrt am Donners⸗ tag von Bordeaux nach La Rochelle wurde wieder geteilt gefahren. Auf dent letzten Teik der Tagesſtrecke von Roche⸗ fort nach La Rochelle(33 Km.) wurde wieder ein Zeitfahren veranſtaltet. Auf dieſer Etappe gelang es den Belgiern durch unermüdliche Wühlarbeiten und zahlreichen Vorſtößen das Feld zu ſprengen und ihren Landsmann, den Träger des gelben Trikot, Romain Maes im Geſamtklaſſement weit nach vorne zu bringen. Der Italiener Morelli, der nur noch:57 Minuten hinter R. Maes lag, verlor auf dem er⸗ ſten Teil der Stretkte ganze zehn Minuten gegen ihn. Sehr gut plazierten ſich wieder die Deutſchen. Der Ber⸗ liner Stach belegte den vierten Platz und auch Hän⸗ del und Ickes kamen diesmal als 11. und 15. auf gute Plätze. Im Zeitfahren überraſchte der Franzoſe Fontenay, der als Sieger vor ſeinem Landsmann Leducg ſowie den bei⸗ den Belgiern Ronmin und Sylveſter Maes in La Rochelle durchs Ziel ging. Auf halbem Wege hatte Romain Maes mit 24:10 Minuten die beſte Zeit gefahren. Morelli endete weit zurück und verlor hier zu ſeinen zehn Minuten gegen Maes weitere zwei. Die„Tour“ ſcheint damit in R. Maes ihren Sieger zu haben. Es iſt kaum noch anzunehmen, daß Olympiſche Generalprobe der Ruderer Die Geſtaltung der Europameiſterſchaften in Verlin-Grünau Von allen Sportarten iſt es allein dem Ruderſport ver⸗ gönnt, die für die Durchführung ſeiner Wettbewerbe bei den olympiſchen Spielen geſchaffenen neuen Anlagen mit einer internationalen Großveranſtaltung, den Europameiſter⸗ ſchaften der Ruderer 1935, einzuweihen und ſtie gleichſam einer„Generalprobe“ zu unterziehen. Die umfangreichen Neubauten, die auf dem Gelände des Berliner Regatta⸗ Vereins am Langen See in Grünau für die olympiſche Ruderregatta errichtet werden, ſind bereits jetzt faſt fertig⸗ geſtellt. Schon zur Großen Grünauer Regatta konnte das Olympiabootshaus„Oſt“, das auch der Verbands mannſchaft Berlin als Heim dient, in Betrieb genommen werden. In⸗ zwiſchen iſt auch das Hauptgebäude„Weſt“ ohne beſondere Feierlichkeit ſeiner Beſtimmung übergeben und die letzte der großen Arbeiten, der Neubau der 9000 Sitzplätze um⸗ faſſenden maſſiven Tribüne, nähert ſich der Vollendung. In wenigen Wochen wird alſo der Regattaplatz Grünau den zur Europameiſterſchaft nach Berlin kommenden Ruberern und Abgeſandten faſt aller Staaten Europas das vollkom⸗ men fertige Bild der olympiſchen Regattaſtrecke 1936 bieten. Weder Los Angeles, noch Amſterdam, aber auch die bau⸗ lichen Anlagen der techniſch ſo guten Rotſee⸗Kampfbahn bei Luzern reichen nicht annähernd an das heran, was im letz⸗ ten Jahre in Grünau geſchaffen wurde. Neben ausgedehn⸗ ten Räumen für die Mannſchaften, die Boote, die' Regatta⸗ leitung, ſind beſonders die fernmeldetechniſchen Anlagen er⸗ wähnenswert. Denn allein mit ihrer Hilfe iſt es möglich, einen ſportlichen Wettkampf, der ſich über eine gradlinige Entfernung von 2000 Meter erſtreckt, den auf etwa 600 Meter verteilten Zuſchauern zu einem wirklichen Erlebnis zu geſtalten. Mit Hilfe von Kurzwellenſendebboten und Staffelmikrophonen wird es jederzeit möglich ſein, den Zu⸗ ſchauern am Ziel über ein weitverzweigtes Netz vnd Laut⸗ ſprechern den Stand und Verlauf der Rennen nahezubrin⸗ gen. Von einem beſonderen Regteſtand aus werden die verſchiedenartigen Meldungen für Zuſchauer, Mannſchaften, Preſſe oder Regattaleitung auf die Lautſprecher geſchaltet. Das Untergeſchoß der neuen Tribüne birgt Räume für Film und Rundfunk, Dutzende von Preſſetelefonen und ſogar ein eigenes Poſtamt. Unter perſönlicher Leitung des Verbandsfüthrers, Reg. Präſident l. R. Pauli, iſt ein Arbeitsausſchuß ſeit Wo⸗ chen mit der Vorbereitung der Europameiſterſchaften eifrig beſchäftigt. Wenn much der Berliner Regatta⸗Verein für die techniſche Durchführung der Regatta ſeine geſamte, in 52 Jahren bewährte Organiſation einſetzt, ſo bleiben noch tauſend Dinge zu bedenken, um den Teilnehmern von 12 bis 15 Nationen den Aufenthalt in Berlin ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten. Alle ausländiſchen Ruderer werden hei der Ankunft in Berlin von deutſchen Obmän⸗ nern abgeholt, in ihre Quartiere geleitet, wofür beſonders das hiſtoriſche Jagdſchloß Köpenick, ſehr günſtig nahe Grüt⸗ nau gelegen, zur Verfügung ſteht. Mit Hilfe von Dolmet⸗ ſchern wird die Verbindung zwiſchen den einzelnen Mann⸗ ſchaften und der Rügattaleitung ſtändig aufrechterhalten. Ein beſonderes Auskunftsbüro wird am Bahnhof Fried⸗ richſtraße im Zentraſhotel errichtet werden, wo auch der Kongreß der Fiſa ſtattfinden wird. Der Vorverkauf von Eintrittskarten iſt bereits eröffnet. Aus der Zeit vor dem Kriege hat die Fiſa die Gewohn⸗ heit, ihre Meiſterſchaften mit einer Reihe geſelliger Veran⸗ ſtaltungen zu verbinden. Mag auch manche dieſer Veran⸗ ſtaltungen, der Lebemsgewohnheit des neuen Deutſchland entſprechend, einfachen und ſchlichter als in anderen Län⸗ dern ausfallen, ſo iſt ſich der Deutſche Ruderſport dennoch ſeiner Aufgabe als Gaſtgweber durchaus bewußt, und er wird ſie in einer Wefſe erfüllen, die ihm und Deutſchland Ehre und neue Freunde erwerben wird. Am Freitag, dem 18. Auguſt, nachmittags, beginnen die Vorrennen, denen am Samstag, dem 17. Auguſt, die Zwi⸗ ſchenläufe folgen. Der Sonntag bringt dann die Entſchei⸗ dungsrennen um die Europameiſtertitel. Der Fiſa⸗Kon⸗ greß wird am Mittwoch, dem 14. Auguſt, ſtattfinden. Der Donnerstag iſt einem Ausflug der Fiſa⸗Delegterten aller Länder in die Umgebung Berlins vorbehalten. Dazwiſchen werden der Reichs ſportführer und die gaſtgebenden Organi⸗ ſationen mehrfach im Rahmen beſonderer geſellſchaftlicher Veranſtaltungen Gelegemheit zu wertvollem Gedankenaus⸗ tauſch geben. Den wirkungsvollen Schluß der Geſamtveran⸗ ſtaltung bildet die Siegerehrung in den Räumen der Kroll⸗ oper, verbunden mit dem Großen Ball der Rudernationen. Am folgenden Tage beginnt dann die zweite Fahrt„Rund um Berlin“ für ausländiſche Ruderer, die bereits einmal, im vorigen Jahre, mit großem Erfolge durchgeführt wor⸗ den war. 5 bröcker mehrere Siege oder doch gute Plätze belegt, auch an und es hat durchaus nicht den Anſchein als follte dis Der deutſche Radſport vergibt ſeine Meiſtertitel In Erfurt und Breslau am Wochenende Richter vor ſeiner dritten Meiſterſchaft? Die 1⸗Km.⸗Meiſterſchaft der Berufsfahrer, die zufam⸗ men mit der der Steher in Breslau⸗Grüneiche ausgefahren wird, bietet eine der heute ſo beſonders ſeltenen Gelegen⸗ heiten, die beſten deutſchen Berufsflieger im Wettbewerb miteinander zu ſehen. Die Frage nach dem Sieger ſollte auch hier ziemlich leicht zu beantworten ſein. Richter, wie Merkens⸗Köln dürfte ſich von ſeinem kürzlichen Unfall wieder vollauf erholt haben, um die Reihe ſeiner Meiſter⸗ ſchaftsſiege von 1933 in Elberſeld und 1934 in Hannover nun in Breslau fortzuſetzen. Engel und Steffes, die Mei⸗ ſter der voraufgegangenen 5 Jahre, ſind zwar immer noch nächſt Richter unſere beſten Waffen, ſollten aber auch in der Meiſterſchaft ihren Landsmann nicht ganz erreichen können, und unter Oſzmella, Hürtgen, Marklewitz, Daſch Weſenberg, Frach, Rieger, Kießlich uſw. ſollte dem Ver⸗ teidiger noch weniger ein ebenbürtiger Gegner erſtehen zumal der Richter auch international Spitzenklaſſe darſtellt. Metze zum 3.— oder Lohmann zum 1. Male? Mit dem nunmehr endgültigen Entſchluß Sawalls, die Stätte ſeiner großen Erfolge zu verlaſſen und keine Ren⸗ nen mehr zu fahren, hat ſich die Extraklaſſe der deutſchen Steher, der Dauerfahrer hinter Schrittmacher, Motoren die man ohnehin nicht zahlenmäßig ſehr ſtark nennen kann. noch vermindert. Der Deutſche Meiſter von 1935 und 1934 und vorjährige Weltmeiſter Metze iſt nach wie vor an erſter Stelle zu nennen, aber der in dieſem Jahre weitaus er folgreichſte Fahrer iſt ſein jüngerer weſtſäliſcher Lands⸗ mann Lohmann, ſo daß es nicht überroſchen könnte, wenn die Entſcheidung der Meiſterſchaft 1935 zu einer weſtſchli⸗ ſchen Angelegenheit würde. Krewer, der noch nie Mei⸗ ſter werden konnte, iſt kampffreudig und Her neben den beiden wohl ſtärkſte Fahrer geblieben. Möller ſchien wie⸗ der ſtark im Kommen zu ſein, als ihn ein Sturz um die Junimitte in Hannover zu einer vorübergehenden Unter⸗ brechung ſeiner Starttätigkeit zwang, ſo daß offen bleibt, ob er in Breslau ſeine diesjährige Beſtform be⸗ reits wieder erreicht. Von den anderen hat der Leipziger Hille immerhin einige beachtliche Erfolge erkämpft, Wiß⸗ Schindler hatte eine gute Fahrweiſe gezeigt, ſo daß ſſie der Verbandsführung für die Zulaſſung zu den Titel⸗ kämpfen qualifiziert erſchienen. Achter Mann des Feldes iſt der Breslauer Lokalmatador Müller. Mag der eine oder andere Fahrer der nicht in Breslau dabei iſt, kaum ſchlechter ſein als dieſer oder jener Teilnehmer, ſo erſchien Hoch eine Beſchränkung auf acht Fahrer aus wirtſchaftlichen Gründen erforderlich. 5 Flieger⸗Vorläufe in Breslau Für die Deutſche Meiſterſchaßt rufsflieger om Sonntag in Breslau wurden ins⸗ geſamt 24 Meldungen abgegeben, wobei die Breslauer Fahrer naturgemäß am ſtärkſten vertreten ſind. Die fünf Vorläufe wurden wie folgt eingeteilt: 1. Vorlauf: Rieger, Knöfel(beide Breslau), Marklowf Berg(beide Berlin), Walter(Leipzig). 2. Vorlauf: Preuß Hoyer, Kießlich(alle Breslau), Biernaczyk(Berlin), Oſz⸗ mella(Köln). 3. Vorlauf: Frach, Kupke, Pietz(alle Bres⸗ lau), Steffes(Köln), Werth(Dortmund). 4. Vorlauf: Daſch, Weſenberg(beide Berlin), Kohlsdorf(Breslau), Engel(Köln). 5. Vorlauf: Richter, Hürigen(beide Köln), Siegel, Reſiger(beide Breslau), Viehweger(Chemnitz). der Be⸗ „ einer der Franzoſen oder Morelli gegen die verbiſſen kämpfende belgiſche Mannſchaft ankommen. Die deutschen Fahprer ſchnitten beim Zeitfahren nicht ſo gut ab. Beſſer war Weckerling als 20. vor Händel als 29., die beide in det gleichen Zeit wie Ex⸗Weltmeiſter Speicher einkamen. Die Ergebniſſe: 18. Etappe(Bordeaux— Rochefort, 159 Km.: 1. de Gréves:17:51 Std., 2. Aerts, 3. Peliſſier, 4. Stach, 5. Mau⸗ elair, 6. Ruozzi, 7. Dignef, 7. R. Maes(alle gleiche Zeih, 11. Händel:24:37 Std., 15. Ickes:25:19, 24. Thierbach :28208(in der gleichen Gruppe Morelli), 38. Kutſchbach :31:17, 39. Weckerling(gleiche Zeit), 41. Roth:96:12. Std Zeitfahren Rochefort— La Rochelle(33 Km.): 1. Fonte⸗ nay 51:45 Min., 2. Leducg 52:19, 3. R. Maes 52:21, 4 Maes 52:28, 5. Lowie 51:31, 20. Weckerling 55746, 20. Hän⸗ del 56:59, 36. Stach 57:51, 37. Ickes 58:45, 39. Kubſchbach 58:59, 42. Thierbach 59:26 Min., 47. Roth:05:59 Sid. Geſamtwertueng: 1. R. Maes 118:55:29 Stö., 2. Morell 119:10:05, 3. Vervaecke 119:18:42, 4. S. Maes 119:24.17 8 Speicher 19:31:21, 6. Lowie 119:40:22, 10. Thierbach 1 Std. 46:34 Min. Die Reifenfrage im Vordergrund Zweiter Trainingstag auf dem Nürburgring Das warme Wetter in der Eifel hält weikel zun Sonntag ein Wetterumſchlag eintreten. Die Reſfen⸗ frage wird alſo beim Großen Preis von Deulſh⸗ kan d“ eine große Rolle ſpielen. So war es auch nich verwunderlich, daß am zweiten Trainingstag auf dem Ring die Reiſenfrage im Vordergrund ſtand. Es wird Ga mit gerechnet, daß die Fahrer auf der 500 Km. langen Fahl wenigſtens einmal die Reifen wechſeln müſſen. Kerzen und Brennſtoff wurden am Donnerstag ebenfalls ot, giebig geprüft. Gegenüber dem Vortag war der Betrieb auf dem Nür⸗ burgring auch weitaus größer. Mercedes trainierte mit von Brauchitſch, Caracciola, Geier und Lang. Cargeciolg fuhr eine Runde in 10133 Minuten, was einem Stunden; mittel von etwa 130 Km. entſpricht. Die bisher N Runde hat Stuck im vergangenen Jahr mit 127 m. Sl. gefahren. Brauchitſch und Roſemeyer waren kaum lam ſamer als Caracciola, aber Stuck fuhr ſeinen Wagen no nicht ganz aus. Die Maſeratiſahrer Zehender, warten noch auf ihre Wagen, die unterwegs ſind. dings wird noch der bisherige Monopoſto gefahren, da de neuen Maſchinen nicht fertig geworden ſind. Die Alfa der Scuderia Ferrari ſtehen dagegen bereits im Jeu, ſahrerbager. Brivio hat ſchon eifrig gefahren, wü 170 Chiron und Nuvolori am Freitag auf dem Ring erw are werden. Ueberhaupt wird am Freitag Hochbetrieb ben Senden herrſchen, zumal auch Startründen gefahren werden. 4 Mercedes und Auto⸗Union in Italien * Die„Motorſportwoche in den Ab rue bringt am 15. Auguſt den Höhepunkt mit dem 1u. Menn um den Acerbo⸗Pokal. Kurz vor dem Nennungeſch haben ſich die beiden deutſchen Fabrikate entſchloſſen, 11 Mannſchaften nach dem Süden zu ſchicken. Mercede gu dabei die Aufgabe, den Vorjahrsſieg zu verteidigen. Joie erſten Male treffen auf der Rundſtrecke bei Pescarg 1 deutſchen und die neuen italieniſchen Rennwagen. 1 einander. Während Mercedes die Namen ſeiner 12 noch nicht bekonntgab, ſteht bereits feſt, daß Achille 8 Hans Stuck und Prinz zu Leiningen die t Union⸗Wagen ſteuern werden. Ueber fehlende Hehe brauchen e ſich nicht zu beklagen, die beſte tolle Klaſſe iſt am Start. Die Seuderia Ferrari bringt g, ihrer neuen Alfa⸗Romeo, gefahren von Tazio en lar i, Louis Chiron und Brio. Der Gru Subalpina ſtehen zwei der letzten Schöpfungen when, ſerati zur Verfügung, für die Stancelin und 1 er als Fahrer vorgeſehen ſind. Ettore Bugat 00 in Molsheim zwei ſeiner blauen Rennwagen fertig. n Lord Howe wird auf Bugatti erwartet. 1 2 ** — 5 2——⏓᷑¹—.5ñ—.— un Ait nel 1 1 U 1 Freitag, 20. Juli 1935 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Sieben Ferientage am Vodenſee Aeberlingen als Standguartier— Ausflüge am Seeufer entlang und in die Schweiz Die begeiſterten Schilderungen all derer, die be⸗ reits an den Bodenſeefahrten teilgenommen haben, die die Mannheimer Omnibus ⸗Ver⸗ kehrs⸗Geſellſchaft ſeit Mitte Juni allſonn⸗ täglich veranſtaltet, haben auch uns veranlaßt, den Urlaub durch die Beteiligung an dieſem Ausflug zu krönen. Wenn man uns fragt, ob wir zufrieden ge⸗ weſen ſind, dann dürfen wir antworten, daß uns die Tage zwiſchen dem 14. und 21. Juli unvergeßlich bleiben werden. Wir hatten aber auch ein beſon⸗ deres Wetterglück. Wohl zogen während unſeres Aufenthaltes in Ueberlingen Gewitter herauf und der Sturm heulte einmal nachts ganz unheimlich, aber wenn wir ausflogen, lachte oͤie Sonne. Schon die Fahrt durch die badiſchen Lande war ein Hochgenuß. Meersburg am Bodenſee Archi RMZ Als wir Schwetzingen, Graben⸗Neudorf, Karlsruhe⸗ Müßlburg und Raſtatt hinter uns hatten, kam die ſommerliche Wärme erſt voll zur Geltung, denn die Abfahrt am Paradeplatz war bereits um 7 Uhr er⸗ folgt. In Gernsbach war Frühſtückspauſe und dann gings hinein ins herrliche Murgtal, das immer wieder ſelbſt auf denjenigen ſeinen unwider⸗ ſtehlichen Zauber ausübt, der es ſchon wiederholt ge⸗ ſehen hat. Zur Mittagszeit war Freudenſtadt erreicht, wo wir die Bodenſeefahrer begrüßen konn⸗ ten, die acht Tage vor uns Mannheim verlaſſen hatten. Ueber Fluorn und Alpirsbach wurde die Weiterfahrt nach Oberndorf a. N. angetreten, wo es unfreiwilligen Aufenthalt gab, da wir in den Menſchenſtrom eines Sängerfeſtes gerieten. Aber dafür hatten wir zur Genüge Gelegenheit, die Aus⸗ dehnung der Mauſer⸗Werke zu bewundern. In Rottweil war Kaffeepauſe. Und dann gings über Tuttlingen und Stockach hurtig dem Endziel zu. Groß war der Jubel, als bei Ludwigs⸗ hafen der See in Sicht kam. Um 7 Uhr war Ueber⸗ ingen erreicht und nach wenigen Minuten hielt unſer Wagen, der während der Bodenſeewoche nicht die geringſte Panne erlitt, vor dem Ku rhotel St. Leonhard, das ſo ſtark beſetzt war, daß ein Teil unſerer Reiſegefährten anderwärts untergebracht werden mußte. Auch für uns war nur noch im Dachſtock ein Zimmer frei, aber oͤafür, daß wir drei deppen ſteigen mußten, belohnte uns ein unver⸗ gleichlich ſchöner Ausblick vom Zimmerfenſter aus auf den See bis nach Meersburg und zur Mainau, mit den Türmen von Konſtanz im Hintergrunde, vom Gang aus bis zum Ende des Ueberlinger Sees mit der Ruine Bodman, ein Bild, das in dem vier⸗ eckigen Ausſchnitt des Fenſterrahmens wie ein Ge⸗ mälde wirkte. Der Montag, über den wir frei verfügen konn⸗ ten, wurde in mannigfacher Weiſe verbracht. badeluſtigen Mitfahrer ließen ſich zunächſt mit un⸗ ſerm Wagen, den Geſchäftsführer Klingler ſen. bereitwillig während der ganzen Woche koſtenlos zur Verfügung ſtellte, zum Strandbad befördern, wo wan bald feſtſtellen konnte, wer zu den guten Schwimmern gehörte. Nachmittags wurde ein Streifzug durch Ueber⸗ lingen unternommen. Der unſrige endete im Stad tgarten, der beſon⸗ zers eindringlich darauf hinwies, daß Ueberlingen ich mit Recht die„Stadt der Blumen in deutſchen Sü⸗ den“ nennt. Außer dem Roſengarten verdient die n naruppe beſonders erwähnt zu werden, e ſich durch eine ungewöhnliche Reichhaltigkeit und Größe der Arten auszeichnet. Leider konnten wir nicht einer Vorſtellung der Heimatſpiele im um Stadtgarten gehörigen Naturtheater anwohnen, weil ausgerechnet an dem Sonntag, an dem wir in teberlingen eintrafen, eine Pauſe bis Mitte Auguſt eingetreten war. Aber auch den Spielleiter Hans 5 o deck konnten wir als alten Mannheimer nicht earüßen, weil er in Wangen am Unterſee wohnt. Das Spiel, das ſich„Trotz Tod und Teufel— immer treu nennt, bringt einen Ausſchnitt aus der Ueber⸗ linger Geſchichte zur Zeit des dreißigjährigen Krie⸗ ges: die Ueberrumpelung durch den Hohentwieler Die Kommandant Konrad Widerhold am 30. Januar 1643, die zweite Belagerung im Frühjahr 1644 und die Rückeroberung der freien Reichsſtadt durch den kur⸗ bayeriſchen Feldmarſchall von Mercy am 16. Mai 1644. Wir bewunderten auch das von 1353—1586 er⸗ baute Münſter St. Nikolaus mit ſeinen zahl⸗ reichen herrlichen Altären. Als wir am Eingang un⸗ ſere Verwunderung über die Größe dieſes fünfſchif⸗ figen Gotteshauſes ausdrückten, erwiderte das Müt⸗ terchen, das die Einlaßkarten verkauft, daß die Vor⸗ fahren der Ueberlinger eben auf lange Sicht gebaut hätten. Am Dienstag wurde nach dem Mittageſſen wie⸗ der der Großkraftwagen beſtiegen, der uns über Meersburg, Janenſtaad und Langenargen nach Friedrichshafen brachte. War es doch ſelbſt⸗ verſtändlich, daß wir der Luftſchiffwerft einen Beſuch abſtatteten. Leider trafen wir den Zeppelin, der die regelmäßi⸗ gen Südamerikafahrten unternimmt, nicht mehr an, da er in der Nacht zum Dienstag von neuem aufge⸗ ſtiegen war. Aber mehrere junge Herren, die zu unſerer Reiſegeſellſchaft gehörten, hatten ihn noch gehört, als er über den See fuhr, weil ſie ſich nicht von Ueberlingens gaſtlichen Stätten trennen konn⸗ ten. Und ſo ſtanden wir mit vielen Hunderten vor dem Rieſenwerk deutſcher Technik in der mächtigen Halle, in der emſig geſägt und gehämmert wurde. Da der Teil des Luftſchiffes, an den die Beſchauer herangelaſſen werden, noch nicht verkleidet iſt, konnte das Gerippe mit den eingebauten Kabinen und den Promenadendecks aus nächſter Nähe bewundert wer⸗ den. Hier trafen wir auch zahlreiche Kraft⸗durch⸗ Freude⸗Fahrer, zu denen viele Mannheimer gehör⸗ ten, die in Ueberlingen und in den benachbarten Ortſchaften untergebracht waren. Auf dem Rückweg wurde in Lindau und Meersburg Halt ge⸗ macht. Wer zum erſten Male dieſe überaus ſehens⸗ werten Städtchen betrat, wird ſich ſicher vorgenom⸗ men haben, mindeſtens einen Tag für die Beſichti⸗ gung zu verwenden, wenn er wieder am Bodenſee weilt. Und daß dies vielleicht ſchon im nächſten Jahre geſchieht, iſt nicht ausgeſchloſſen, da die Zeit von acht Tagen nicht ausreicht, um alle Sehenswür⸗ digkeiten mit Muße in Augenſchein zu nehmen. Am Mittwochnachmittag wurde eine Dampfer⸗ fahrt nach der Inſel Mainau und nach Kon, ſtanz unternommen. Auch dieſem Ausflug war herrliches Wetter be⸗ ſchieden. Auf der Inſel Main au konnten wir einen alten Mannheimer Bekannten, den Bildhauer Taglang, begrüßen, der eine Berliner Reiſe⸗ geſellſchaft in Vertretung des ſtändigen Begleiters führte. Herr Taglang, der, wie man ſich noch erin⸗ nern wird, während ſeines hieſigen Aufenthaltes die Sternwarte bewohnte, in der er auch ſein Atelier hatte, verbringt in Ueberlingen, ſeiner Vaterſtadt, die Jahre wohlverdtenter Ruhe, die ihm noch beſchie⸗ den ſind. Daß es noch ſehr viele ſein werden, dafür bürgt ſein vorzügliches Ausſehen. Auf der Mainau kam man aus dem Staunen nicht heraus, vor allem, als ſich am Schloß die mächtigen Zitronen⸗ bäume zeigten, die mit vielen reifen Früchten behangen waren. Wie werden erſt die mehr als tauſend norddeutſchen„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Fahrer geſtaunt haben, die aus dem Allgäu kamen und mit einem Sonderdampfer nach uns zur Inſel befördert wupden. Bei der Wanderung über das mit feinen mächtigen Palmen und Konifern völlig ſikdländiſch anmutende paradieſiſche Eiland wurden Erinnerun⸗ gen an längſt vergangene Zeiten wach. Hier in der Schloßkapelle hatten wir geſeſſen, als im Herbſt 1907 der Trauergottesdienſt am Sarge des Großherzogs Friedrich J. abgehalten wurde. Und da ſtanden ja auch noch die rieſigen Kaſtanien, die mir das Wägel⸗ chen gefüllt hatten, das ich meinen beiden Buben als Andenken an meinen Aufenthalt auf der Mainau mitgebracht hatte. Das Heim des Schloßverwalters, in dem die Zeitungsleute, die damals von Konſtanz jeden Morgen nach der Mainau fuhren, ſich mit dem Rebenſaft der Insel ſtärkten, ſteht zwar auch noch, aber die Wirtſchaft in dem Gebäude iſt durch ein beſonderes Häuschen erſetzt worden, das allerlei Erfriſchungen abgibt. Nach kurzem Aufenthalt in Konſtanz wurde die Heimfahrt nach Ueberlingen angetreten, die dem Ausflug im Abendſonnenſchein einen köſtlichen Abſchluß gab. Ausflug in die Schweiz Der Donnerstag ſtellte an die Aufnahmefähigreit der Reiſegeſellſchaft ganz beſondere Anforderungen. Legte doch unſer Großkraftwagen rund 400 Kilo⸗ meter zurück. Schon um 6 Uhr ſauſte er die An⸗ höhe, auf der das Kurhotel St. Leonhard errichtet iſt, hinab und am See entlang über Ludwigshafen nach Singen. An der Grenze war der Aufenthalt nur von kurzer Dauer, da die Reiſegeſellſchaft offen⸗ bar ſo vertrauenerweckend ausſah, daß niemand den Wagen verlaſſen mußte. Ueber Winterthur war bald Zürich erreicht. Der Frühſtücksaufenthalt wurde zum Umwechſeln der zehn Mark benutzt, öͤie man in die Schweiz mitnehmen durfte. War ſchon der An⸗ blick, den der Züricher See gewährte, überaus ein⸗ drucksvoll, ſo konnte man ſith nicht ſattſehen an den Bildern, die die Fahrt am Lauer z⸗ und Zu ger See entlang gewährte. Und ſchon war man am Vierwaloſtätterſee, der bei Brunnen erreicht wurde. Nach dem Paſſteren her Axenſtraße wurde in Flüelen Mittagsraſt gehalten. Dann gings noch⸗ mals über die Arxenſtraße, die nunmehr den Blick nach der Weſtſeite freigab, am See entlang über Küß⸗ nacht Luzern zu, von wo nach längerem Aufent⸗ halt die Rückfahrt über Zürich angetreten wurde. Ohne Beanſtandung ließen uns wieder die Schwei⸗ zer und deutſchen Zollbeamten paſſieren. Bald grüßte, wie am Morgen, der Hohentwiel. So wundervoll oͤſeſer Ausflug geweſen war, man war doch froh, als der Wagen in der zehnten Stunde vor dem Kur⸗ hotel hielt, das mit dem Abendeſſen auf uns wartete. Freitag und Samstag ſtanden noch zur freien Verfügung. Ein Ausflug nach Salem und Heiligen⸗ berg kam nicht mehr zuſtande, weil man noch möglichſt gründlich ausruhen wollte. Und über⸗ dies war man ja auch nach Ueberlingen gekommen, um ſich im See zu tummeln und ſich von der Sonne bräunen zu laſſen. Wer nicht weit laufen wollte, konnte in der Liegehalle lagern, die in den geräu⸗ migen gärtneriſchen Anlagen des Kurhotels errich⸗ tet iſt. Am Freitagabend verſäumte man nicht, das Biwak der inzwiſchen eingetroffenen SA zu beſuchen, Ueberlingen am Bobenſee Blick auf das Münſter Archiv NM 146. ahrgang/ Nr. 338 . 0 oͤie unweit des Kurhotels ihre Zelte aufgeſchlagen hatte. Ehe der große Zapfenſtreich das Biwak feier⸗ lich abſchloß, hatte man ſeine Freude an dem jugend⸗ friſchen Lagerleben, das lebhaft an die eigene Ma⸗ növerzeit erinnerte. Eine Gruppe hatte ſich in Süd⸗ ſeeinſulaner verwandelt, die ihren Häuptling auf einem Thron vorantrugen. Die nackten Körper mit dem Schurz aus Stroh ſahen ſehr echt aus. Am Samstagvormittag wohnten zahlreiche Kurgäſte den ſportlichen Vorführungen der ſechs Lager der SA⸗ Männer bei, die hier zuſammengezogen worden waren. Ein Tanzabend, an dem ſich auch unſere Reiſegeſellſchaft lebhaft beteiligte, beſchloß den Auf⸗ enthalt in Ueberlingen. Die Heimreiſe Am Sonntagvormittag um 8 Uhr wurde von St. Leonhard, das uns vorzüglich bewirtet hatte, nicht leichten Herzens Abſchied genommen. Die meiſten wären wohl gern noch eine Woche dageblieben, wenn es oe zur Verfügung ſtehende Zeit und der— Geld⸗ beutel erlaubt hätten. Aber ſelbſt die acht Tage hatten wahre Wunder bewirkt. Alle ſahen trotz der anſtrengenden Ausflüge ausgezeichnet aus. Die See⸗ luft hatte den Großſtadtlungen überaus wohlgetan. Und die Sonne hatte für gründliche Bräunung ge⸗ ſorgt. Der gleiche Weg wie bei der Hinfahrt wurde wieder zurückgelegt nur mit dem Unterſchied, daß hinter Freudenſtadt nach Wildbad abgebogen wurde. Das Mittageſſen wurde diesmal in Alpirsbach eingenommen, weil man die Kloſterkirche beſichtigen wollte, die ſich denn auch als eine Sehenswürdigkeit allererſten Ranges entpuppte. In der achten Abend⸗ ſtunde langten die Ausflügler wieder wohlbehalten in Mannheim an. Aber nur ein Teil. Die Ab⸗ bröckelung begann bereits in Ca Imbach bei Wild⸗ bad, wo es einem jungen Mannheimer ſo gut gefiel, daß er hier für weitere acht Tage blieb. In Karls⸗ ruhe ſtiegen zwei Mannheimer junge Damen aus, die Verwandte aufſuchen wollten, in Graben⸗Neu⸗ dorf ein Germersheimer Ehepaar mit Töchterchen, das von hier aus ſchneller in die Heimat gelangte. In Schwetzingen verabſchiedeten ſich wieder zwei Perfonen, die nach Heidelberg wollten. Und 0 konnte man es ſich noch für eine halbe Stunde recht bequem im Wagen machen, der weit über tauſend Kilometer tadellos bewältigt hatte, allerdings auch unter vorzüglicher Führung. Es iſt bei einer derartigen Geſellſchaftsſahrt Vorausſetzung, daß man ſich gut verträgt, zumal wenn man eng zuſammenrücken muß. Die Sache wird noch ſchwieriger, wenn man den Altersunter⸗ ſchied in Betracht zieht. Der älteſte Herr war 75 Jahre, die jüngſte weibliche Perſon 5 Jahre alt. Und trotzdem hat kein Mißton dieſe unvergeßlichen acht Tage getrübt, weil alle Teilnehmer von der Volks⸗ gemeinſchaft beſeelt waren, die das deutſche Volk er⸗ ſtrebt. Richard schönfelder. Aus Bädern Luftkurort Neuenbürg im Württ. Schwarzwald In den Sommermonaten iſt das württembergiſche Ober⸗ amtsſtädtchen Neuenbürg beinahe wie umgewandelt: Es ſtellt ſich in den letzten Jahren mehr und mehr auf die Belange des Fremdenverkehrs und Kurbetriebs ein. Die ſauberen Bürgerhäuſer in allen Straßen und Gaſſen füllen die Blumentöpfe vor den Fenſtern und auf den Balkonen mit Geranien und Fuchſien, mit Petunien und Begonten. Der ſchmucke Stadtbrunnen auf dem Marktplatz erhält wieder feinen gärtneriſchen Schmuck und wird zu einem Motiv unſeres Schwarzwaldſtädtchens. An ſtaubfreien Plätzen ſind Sitzbänke aufgeſtellt und ſolche an den herr⸗ lichen Waldwegen in der Umgebung der Stadt, die unter der wechſelnden Witterung der Wintermonate gelitten, in⸗ ſtandgeſetzt. Alle Hänge tragen reichen Naturſchmuck und droben auf den Höhen entfalten Ginſter und Fingerhut ihre Blütenpracht. l Die im lezten Jahre erweiterte ſtädtiſche Badeanſtalt, die ſchönſte und größte des oberen Enztals, hat ihre Ka⸗ binen wieder geöffnet und heimiſche und fremde Beſucher tummeln ſich bei herrlichem Sommerwetter auf dem Raſen bei dem Bad im Spiele. Eine ganze Anzahl Nebeneinrich⸗ tungen auf dem Badegelände dienen der Unterhaltung der Beſucher. Im Schloßwäldchen haben Forſt⸗ und Stadt⸗ verwaltung in Zuſammenarbeit mit dem Verkehrsverein für neue Bänke unter ſchattigen Bäumen geſorgt. Ohne große Mühe gelangt man zu der darin gelegenen Sch lo ß⸗ ruine und auf ziemlich ebenem Wege weiter zu dem neuen Schloß, auf deſſen Terraſſe man herrlichen Ausblick auf unſer N Städtchen mit ſeiner roman⸗ t mgebung genießt. 5 Für die Wandenkuſtigen iſt die Lage der Stadt geradezu ideal. Sie bildet eine Zentrale, von der aus ſich Wan⸗ derungen in jeder Himmelsrichtung durch die weiten Wälder unternehmen laſſen. Landſchaftliche Bilder von ſeltener Schönheit und Unberührtheit bietet die Umgebung dem aufmerkſamen Beſucher. Interlaken Zu den bekannteſten internationalen Kurorten zählt Interlaken in ſeiner eigenartigen Lage auf einer grünen Ebene zwiſchen Thuner⸗ und Brienzerſee. Es bildet die Eingangspforte zu den Wundern des Berner Oberlandes, und von hier gelangt der Beſucher nach einer Bergbahn⸗ Fahrt von wenigen Stunden bts in die ſchnee⸗ und eis⸗ ſtarrende Gletſcherwelt des Jungfraugebtetes. Unerſchöpf⸗ lich ſind die Möglichkeiten herrlichſter Spaziergänge und Ausflüge zu Fuß, mit einer der Bergbahnen oder auf dem See, die ſich bieten. Weltberühmt iſt der„Höhenweg“ mit ſeinem unvergleichlichen Blick auf die Jungfrau im dunk⸗ len Rahmen der Vorberge. Im ſchönen Kurſaal werden in unaufhörlichem Wechſel Unterhaltungen geboten, die auch die höchſten Anſprüche befriedigen. Die Sporteinrich⸗ tungen ſind erſten Ranges, in den zahlreichen Hotels für alle Anſprüche bis zu den höchſten wird dem Beſucher ein behaglicher Aufenthalt geboten. Eine Soiſon in Inter⸗ laken mit ſeinem ruhigen und doch international bewegten Leben iſt deshalb nach jeder Richtung hin intereſfant und lohnend. Brünig Eingangspforte zum Berner Oberland Am romantiſchen Brünigpaß gelegen, bildet bas Brünig⸗ gebiet die Eingangspforte zum Berner Oberland, die auf 1000 Meter hoher Bergkuppe zahlreiche Täler und Se en⸗ platten verbindet. Dem Beſucher erſchlietzen ſich auf der eee und Kurorten einen Seite die erhabenen Bergrieſen und Gletſcher des Berner Oberlandes, die Schluchten des Wetterhorn bis hinauf zum Jungfraugebiet, auf der anderen Seite die berühmten Täler um Luzern, den Vierwaldſtätterſee, den Sarnerſee und höher den Lungernſee. Einen eigenen Reiz gewährt die Fahrt mit der Brünigbahn über liebliche Täler und ſaftgrüne Matten bis zu 1000 Meter Höhe der End⸗ ſtation, wo den Reiſenden ein rieſiger Bergwald umfängt. Dem Erholungsſuchenden ſtehen ebene, prachtvolle, aus⸗ ſichts reiche, Waldſpaztergänge, Ausflüge, Strandbäder in reicher Fülle zur Verfügung. Aber auch als Standquartier für Kraftwagenausflügler bietet der Brünig ungezählte Möglichkeiten, am Rhonegletſcher über Grimſel und Furka vorbei, an der Axenſtraße am Vierwaldſtätterſee vorbei in die Jungfraugegend— alles Halbtagsausflüge, die zum Abend die Rückkehr auf den Brünig ermöglichen. Bad Taraſp⸗Schuls⸗Vulpera Wer das Engadin am ſchönſten ſehen will, der muß bieſes herrliche Hochtal im Jult aufſuchen, ſo lautet auf deutſch ein Engadiner Volksſpruch. Namentlich dieſes Jahr ſcheint ſich dieſer Spruch in hervorragender Weiſe zu bewähren, denn, wem es nröglich iſt, hier zu weilen, der erlebt die mannigfaltige Alpenflora ſchöner denn jel Die Umgebung des Bade⸗Kurorts„Taraſp⸗Schuls⸗Vulpera“ iſt in dieſer Hinſicht gauß beſonders begünſtigt, findet man doch hier mehr als ein Prittel der geſamtſchweizeriſchen Alpenflora. Welch ein glückliches Zuſammentreffen, daß gerade in dieſer wundervollen Gegend heilkräftigſte Eiſen⸗ und Glauberfſalzquellen hervorſprudeln, ſo daß mit Trink⸗ und Badekur eine Klimakur verbunden wird. Angenehm iſt es aber auch für den Kurgaſt, daß er ſeine Familie mit ſich nehmen kann, denn er findet hier für ſie ideale Sportanlagen, wie ein modernes Strandbad, einen inte⸗ reſſanten Golfplatz und prachtvoll gelegene Tennisplätze. * „ Die ſchwäbiſchen Mineralquellen und Bäder. Mitarbeit zahlreicher Fachleute Franz Wilhelm Stkeber und Dr. Adolf Reitz. Mtt 56. Abbildungen. Wiſſenſchaftliche Verlagsgeſellſchaft mbh. Das in zwef Abſchnitte„Allgemeiner Teil“ und„Einzeſ⸗ beſchreibung der Bade, und Quellorte“ gegliederte Werk ſtellt eine zuſammenhängende, die neueren wiſſenſchaft⸗ lichen Erkenntniſſe auf dem Gebiete der Balneologie be⸗ rülckſichtigende Beſchreibung der ſy Überaus reichen ſchwä⸗ biſchen Quellſchätze dar. Durch die Zuſammenarbeit nam⸗ hafter Vertreter der einſchlägigen Fachrichtungen(Klima⸗ bunde, Geologie, Chemie, Quellentechnik, meötziniſche Spezialgebiete) iſt hier ein wiſſensreiches und intereſſan⸗ tes, daneben aber auch durch zahlreiche landſchaftliche Be⸗ ſchreibungen und hiſtortſche Schilderungen des Badelebens unterhaltendes Buch geſchaffen worden, welches nicht nur dem Arzt— der dieſe Heilſchätze im Intereſſe des Volks⸗ wohls anzuwenden hat— und naturwiſſenſchaftlich In⸗ tereſſierten, ſondern überhaupt jedem echten Naturfreund vieles zu bieten vermag. In den Einzelbeſchretbungen iſt über die ſchwäbiſchen Mineralquellen und Bäder ein reich⸗ haltiges Material zuſammengetragen worden, ſo daß durch die vielſeitige Behandlung des Stoffes über unſere engere Heimat ein hervorragendes beimatkundliches Werk vor⸗ liegt, dem zweifellos auch in den Schulen ein Platz be⸗ ſchieden ſein wird. Da das große Deutſche Bäderbuch ſchon aus dem Jahre 1906 ſtammt und überdies vergriffen iſt, ſo wurde durch dieſes„Schwäbiſche Quellenbuch“ nicht nur eine fühlbare Lücke ausgefüllt, ſondern ein Vorbild für zituftige Bearbeitungen von Mineralquellen geſchaffen. Das Buch iſt vom Verlag ſehr anſprechend ausgeſtattet worden und bringt auch zahlreiche ſehr hübſche Abbildungen von Landbſchaften, Quell⸗ und Badeorten. Unter herausgegeben von Dr. . Seite Nummer 338 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Frertag, 28. Furt 15 „50 gute Quartiere mit veinlichen Betten und noth⸗ Im Jahre 1800 zählte Norderney 250 Badegäſte. 2 wendigen Meubeln“ vorhanden.„Für gutes, fru⸗ In den nächſten Jahren ſtieg deren Zahl beträcht⸗ 135 gales aber geſundes Eſſen und Trinken wird ge⸗ lich, ſo daß man auf der Inſel und an den Bade⸗ N b I ſorgt, und zwar ſo, daß des Mittags nur eine all⸗ einrichtungen ſtändig Verbeſſerungen vornahm. Der 4 gemeine Tafel ſtattfindet; diejenigen aber, welche kalte und naſſe Sommer does Jahres 1805 machte a Norderney, heute das führende Nordseebad,] dige Wellenbewegung den Anblick etwaiger Zu⸗ krankheitshalber nicht an derſelben teilnehmen kön⸗ ſich allerpiuns danch ein farke nien der n darf ſich rühmen, auch das älteſte Seebad an ſchauer“ ab. nen, das Eſſen in ihre Quartiere erhalten können. ſucherzahl empfindlich ſpürbar. Und dann kam das der deutſchen Nordſee zu ſein. Im Jahre So war es noch 1822. Im Jahre 1826 nannte Die Erheiterung des Geiſtes wird durch ein bequem Unglücksfahr des Krieges 18086, dem die furchtbaren 1705 war unter der Leitung des Proſeſſors Vogel man die Babekutſchen„Droſchken der Nordſee“ die[angelegte e en e e di ee eee franzöſiſchen Fremdberrſchaft folgten. Das vom Großherzog von Mecklenburg Schwerin das damals bereſts in Nordernen nur bis ans Waſſer uns eine kleine Leſebibliothek gefördert. Schicksal der nenen ende, ien en ee, Oſtſeebad Doberan angelegt worden. Als dann geſchoben wurden. Man ſchrieb damals:„Denn Schon 1801 war die Warmbadeanſtalt fertig. Sie Unter der franzöſtſchen Herrſchaft wurde der Ber⸗ von dem Paſtor der Inſel Juist, Gerhard weder Herren noch Damen baden bier unter einem ſtand in den Dünen und diente zugleich als Woh. kehr zwischen Inſel und Feſtland geſperre die In⸗ Otto Criſtoph Janus, die Anlage eines Schirm, ſondern ſpazteren in die freie See. Des⸗ nung des Bademeiſters. In den Zimmern waren ſeln wurden befeſtigt und mit Militär beſetzt. Die Nordſeebades mit Rückſicht auf die guten Heilwir⸗„Napoleonſchanze“ auf Norderney erinnert noch kungen von Seewaſſer und Seeluft angeregt wurde, Ben jene Tage tiefſter deutſcher Schmach. Mit beantragte der Graf von Knyphauſen im Jahre 1797 dem Badeverkehr war es vorbet⸗. auf der oſtfrieſiſchen Ständeverſammlung in Aurich Nachdem Preußen jedoch die Herrſchaft über ſein durch den Vogt der Inſel Norderney, Feldhaus, der Land wieder an ſich geriſſen hatte, galt die Fürſorge den Namen dazu hergab, die Anlage eines oſtfrieſi⸗ des Staates auch dem Seebad Norderney Im Jahre ſchen Seebades und einen Zuſchuß der Landeskaſſe 1814 wurde die Seebadeanſtalt, deren Gebäude bis zur erſten Einrichtung. So beſchloſſen am 17. Mai dahin als Kaſernen gedient hatten, wieder eingerich⸗ 05 die ad n die Anlegung eines c e A i J e einheimiſchen Seebades. Auf Koſten der Stände t. 0 Regierung, wurde alsdann der Auricher Landphyſikus Medizi⸗ die 1815 Norderney verwaltete, nahm ſich der Inſel nalrat Dr. von Halem nach Doberan geſandt, fürſorglich an. Die von den Badegäſten genommenen um das dortige Seebad zu beſichtigen und die Zweck⸗ Seebäder ſtiegen von 1136 im Jahre 1815 auf 6557 im e der Einrichtung und die Ausführbarkeit Jahre 1820. des Planes zu prüfen. In ſeinem Gutachten emp⸗ Läßt man das Jahr 1800, weil da der erſte eigent⸗ fahl er die Anlage des Seebades auf einer oſtfrieſi⸗ liche Badebetrieb auf Norderney begann, als Grün⸗ 5 ſchen Inſel und nicht an der Küſte, weil das Waſſer dungsjahr des Seebad es gelten, ſo blickt alſo die Inſel 10 dort nicht frei von Schlick(Schlamm) ſei, auch würde bei Regen der ſchwere Marſch⸗ und Kleiboden die Verbindung mit dem anzulegenden Seebade ſehr er⸗ ſchweren. Man beſchloß, auf Grund dieſes Gutach⸗ tens das Seebad auf Norderney anzulegen, weil dieſe Inſel nicht ſo weit von der Küſte entfernt liegt, ſo daß ſich alle Gegenſtände des täglichen Be⸗ darfs und alle Materialien leicht vom Feſtland da⸗ hin ſchaffen ließen, und weil ſie den großen Vorteil gegenüber anderen Inſeln hatte, daß man ſie bei Ebbezeit ſogar zu Pferd, zu Wagen und zn Fuß er⸗ reichen konnte. Der König von Preußen genehmigte dieſen Plan. Es wurden Badekutſchen aus England bezogen, wo es ſchon ſeit längerer Zeit Seebäder gab. In den Kutſchen konnten die Badegäſte ſich aus⸗ und an⸗ kleiden und alsdann unter dem davor überſpannten ſogenannten„Fallſchirm“ baden. Die Kutſchen wur⸗ den ins Waſſer hineingeſchoben. Der Fallſchirm konnte wie eine Markiſe an der Kutſche vorne nieder⸗ gelaſſen werden, um„die Kälte der Luft und den Wind abzuhalten“. Männer oder Frauen ſchoben die Kutſchen ins Waſſer und wieſen die Stelle an, wo Solche Bade⸗ Badeleben am Nordſeeſtrand halb ſind auch oͤie Badeſtellen beider Geſchlechter von⸗ einander geſchieden, doch nicht allzuweit, und wer ein gutes Glas führt, kann überall in der Welt hier ſehen!“ Im Juli 1800 wurde das Seebad Norderney, nachdem ein Badehaus und ein„Converſationshaus“ Archiv NM Badewannen,„nach der Weiſe der oſtfrieſiſchen Küche mit weißglaſurten Flieſen ausgelegt und Ruhebet⸗ ten aufgeſtellt; in einem Badezimmer war auch eine Duſche und ein Regenbad angebracht.“ Seit der Saiſon 1804 wurde in dieſer Badeanſtalt auch eine wohleingerichtete Apotheke gehalten, in der es auch alle möglichen Mineralwaſſer zu kaufen gab. Fer⸗ Norderney im Jahre 1935 auf ein Alter von 135 Jah⸗ ren als Seebad zurück. Kein anderes Nordſeebad hat eine ſolche ehrwürdige Vergangenheit. Es würde zu weit führen, die weitere Entwicklung des Nordſee⸗ bades Norderney, die geſchaffenen Einrichtungen im einzelnen zu beſchreiben. Der Ausbau des Bades iſt von Jahr zu Jahr wetter durchgeführt worden. Groß⸗ zügige Anlagen ſind geſchaffen worden. Wenn ſchon in den früheren Jahren dem Kurgaſt Gelegenheit gegeben wurde, ſich nicht nur an einem erfriſchenden Bad in der See oder im Sonnenbad am Strande zu erholen, ſondern auch einige ſchöne Stunden am Tage im Kurhaus bei gutem Konzert zu verbringen, ſo iſt im Jahre 1929 durch den weiteren Ausbau des Kur⸗ hauſes mit ſeinen großen Konzertſälen, ſeinem Leſe⸗ ſaal, ſeinen Geſellſchaftsräumen für den Kurgaſt eine Stätte geſchaffen worden, die ihm eine ausgezeichnete Abwachſlung in das Badeleben eines Seebades bringt. Eine ganz beſondere Pflege läßt man auf Nor⸗ derney dem Sport angedeihen. 1927 hat man in den Dünen einen vorbildlichen Küſtengolfplatz angelegt. Abwechflungsreiche Spielbahnen und natürliche Hin⸗ derniſſe geben dieſem Küſtengolfplatz die charakte⸗ man mit Sicherheit baden konnte. b erbaut waren, eigentlich eröffnet, alleroͤings 0 b. 85 5 N i 0 5 kutſchen wählte man, weil„den Schwachen der Ein⸗ waren ſchon vorher einzelne Badegäſte dort geweſen. ner war während der Badezeit ein Buchhändler auf riſtiſchen Eigenschaften, die man ſonſt nur in Schott⸗ fluß der äußeren Luft und das Hineinſchreiten in Wer von den Häuſern nicht nach dem Badeſtrand der Inſel anweſend. Die Ueberfahrt zur Inſel be⸗ land vorfindet.— An der Kaiſerſtraße unmittelbar* tieferes Waſſer beim Aus⸗ und Ankleiden zu emp⸗ gehen konnte oder wollte, hatte die Gelegenheit, ſich ſorgte im Jahre 1800„ein bequemes und zwar be- am Meer hat man vier der Tennisplätze durch Ver⸗ g findlich wird, weil man beim gewöhnlichen Baden f für einen billigen Preis hin⸗ und zurückfahren zu decktes Schiff“ von Norddeich aus viermal wöchent⸗ größerung und durch Aufbringen einer roten Decke zu zu weit den Strand hinaufgehen muß, um zu ſeinen laſſen. Die Leitung des Seebades wurde dem Medi⸗ lich: Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags. Meiſterſchaftsplätzen ausgebaut.— Der Deutſche Seg⸗ Kleidern zu gelangen, welche leicht verwehen, und zinalrat Dr. von Halem übertragen. Ein auf der Der Fahrpreis betrug 4 Gr.(gute Groſchen) je Per⸗ lerverband veranſtaltet vor Norderney am 28. Juli endlich auch der Schicklichkeit wegen.“ Der völlig Inſel wohnender Chirurg(Wundarzt) fungierte als ſon. Tägeich ging ein Bote nach Norden und zurück, ſeine Verbandswettfahrt. Der Seglerverein Norder⸗ herabgelaſſene Fallſchirm ſtand nur etwa 12 Zoll Bademeister und hatte die Aufſicht über die Deko- um Briefſchaften und andere Beſtellungen zu beſor⸗ ney gibt dem ſegelfreudigen Kurgaſt gern Gelegen⸗ vom Waſſerſpiegel ab und wehrte„durch die beſtän⸗ J nomie. Im Jahre 1800 waren auf der Inſel etwa! gen. heit zur Ausübung des Sports.— Sport⸗ und Gym⸗ 2 Bad. Sohwzw. 2 0 U II. St. Georgen, π ·ð³ͥ ihr FFC nung alteren a e 75 B 8 N 2 0 2 sehr be Zimmer. te Hüche. 8 1 5 5 1 55 1455 g e Gasthof, pension zur„Traube“ bolhettamſiche Press. Pension 380. Höehstgelegener Buftkurort an der 8e warzawa ahn 1 8 Café und Konditorel 8 grögtes und schönstes Strand- Barmersbach 1 Nolte) Hmebts„Höhenshwimmbad“ Sie ende Paus in Kiche u. Beller. Pen Schlechinau J. Todtnau bad des Schwarzwaldes Gasthaus und Fension„Zur. Blume“ m 900 m über dem Meeresspiegel 95 de ee en 8 8855 5 über 25000 Ouadratmeter Schwimmfläche. 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Freitag, 28. Jult 1988 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 338 naſtikkurſe, e Turn⸗ und Sportſpielen, 1930 wurde dann das Seewaſſer⸗Wellenſchwimm⸗ 1880 bis 1200 Meter). Waſſerkuren laſſen ſich hier Am Hochrhein endlich, am ſüdlichen Hang des die die Geſe G beleben, werden durch Diplom⸗ bad erbaut, das nunmehr auch in den rauheren Jah⸗ beſonders organiſch und leicht mit Höhenluftkuren[ Dinkelberges, träumt in lauſchigem Winkel noch Sport- und 6 de von der Bade⸗ reszeiten ein Baden im Seewaſſer ermöglicht. 1100 verknüpfen. Die Kneipp⸗Anſtalt hat Abteilungen für][ein Kneipphad. Es führt den ſchönen Namen 9 ant ee d das Kudie Kubikmeter Seewaſſer ſind in dem Baſſin aufgeſpei⸗ medigirnſche Bäder aller Art: Fichtennadel⸗, Kräu-„Himmelspforte“ und iſt desgleichen das ganze 9 in beschaffen en Mit 88er Je chert. Künſtliche Wellen werden erzeugt, die bis ter⸗, Heie⸗, Kohlenſäure⸗, Schwefel⸗ Sol⸗ u. a. Bä⸗ Jahr geöffnet. Auch hier ſtützt man ſich auf eine er⸗ 1 3. 5 5. 1 zu 1,80 Meter h. Seiten- der. Aluch ſonſt mangelt es an nichts, was die probte Schulung in den Kneippſchen Methoden. Der Geduld hat man immer wieder verſucht, Wald an⸗ zu 190 Meter hoch ſich überſtürzen, an den Seiten⸗ Kneipſſchen Heilverfahren erfordern. Und Wal⸗ Ort ſelbſt heißt Wyhl d liegt unweit von Lör⸗ 5 m, bis es gelungen iſt, das ſich weit am Nord⸗ wänden hinaufklettern und durch ihr Aufeinander⸗ zu nebitchen Heilverfahren i 5 Wee U e zubauen, 5 1 Ach 1 5 K 5 15 a dungen von unfaßlicher Schönheit umrahmen das rach und Baſel. Landſchaftlich kennt man dieſe Ge⸗ ſtrand hin erſtreckende Kiefernwäldchen mit ſeinen prallen gewaltige Mengen kleinſter Teilchen Waſſer hübſche, ſaubere Städtchen Neuſtadt. gend noch viel zu wenig. Sie verdiente alle nur hübſchen Wegen durch die Dünen aufzubauen. Nicht 5 die Luft zerſtäuben, ſo daß die ganze Halle mit Nickſt vergeſſen darf in dieſem Zuſammenhang denkbare Aufmerkſamkeit. unerwähnt bleiben dürfen die reizenden Anlagen an Salzteilchen angefüllt wird und ſo ein ausgezeich⸗ aber aluch die Nordoſtecke des badiſchen Landes wer⸗ Insgeſamt darf von den Kneipp⸗Bädern im Ba⸗ der Napoleonſchanze und das ſogenannte„Argonner⸗ netes Inhalatorium iſt. So iſt Norderney in ſeinen den, ww Wertheim, das alte Frankenſtädtchen, diſchen feſtgeſtellt werden, daß ſie befliſſen ſind, Ge⸗ wäldchen“. 200 Morgen Wald mit kilometerlangen Einrichtungen vorbildlich ausgebaut worden und hat an Matin und Tauber, mitten in ſeinem noch ganz neſung⸗ und Erholungſuchenden die ſo wertvollen Spazterwegen iſt etwas Einzigartiges für eine in als älteſtes Nordſeebad ſeine führende Stellung bis mittelailterlichen Stadtbild am Ufer der Tauber ein Kneipp⸗Verfahren ſachgemäß in allen Einzelheiten die Nopdſee vorgeſchobene Inſel. heute behauptet. Kneippe⸗ und Schwimmbad beſitzt, in dem nach dem und unter herrlichen Bedingungen der Oertlichketten Vorbiſd von Bad Wörishofen Kneippkuren in Form im kleinen wie im großen zugänglich zu machen. Kneipp-Väder im Vadiſchen 0 der Waſchungen, Bädern und Wickeln gege⸗ 955 80 8 9 5 einen ſehr wichtigen Dienſt an ben den. er Förderung der Volksgeſunodheit. Faßt man die landſchaftlichen und klimatolo⸗ parkähnliche Grünfläche von 22000 Quadratmeter a giſchen, die hyoͤrologiſchen und gaſtlichkeitsgebun⸗ aufweiſt. In der Stadt wurde des ferneren ein neues,. die Nebenlinſe 58(gelbem ſenkrechten auf rotem wag⸗ denen Vorausſetzungen ins Auge, auf die ſich die nach neuzeitlichen Kneipperfahrungen eingerichtetes Wandervorſchlag Fintter bench Im romantischen Finſterbachkal der wilbe Geltung Badens, der ſübweſtlichen Grenzmark des Badehaus erſtellt. Ein in Whrishofen geſchultes Hunter bach rechts, ewas ſteiler abwärts. Nochmals eine Reiches, als eines wahrhaft begnadeten Reiſe⸗, Er⸗ Badeperſonal verabfolgt nach den Angaben eines Eberbilch, Odinsbrunnen, Marienhöhe, Kirchenruine, e n 10 b 9970 holungs⸗ und Ferienlandes ſtützt, verſteht man ohne erfahrenen Kneipparztes Bäder, Güſſe, Dämpfe und am ſteßſternen Kreuz, Schwanheim, Ober⸗ und Unter- Mit der Fähre über den Neckar nach Neckarhauſen und weiteres, daß es in ihm eine Reihe aufſtrebender Wickel. Waſſertretſtellen fehlen natürlich desgleichen card, Neckarhauſerhof,(Waldwanderung) von da ab 17.32, 19.09, 20.11. 21.23, Mannheim an 18.28, Kneippbäder gibt. Fürwahr doch,— alles was von⸗ nicht. Zu Wanderungen in die Nähe und Weite laden Verſpaltungsſonderzugskarte zu 60 v. H. Ermäßigung gegehenen ue! kon ga bekarte gftt nur für die an⸗ uten iſt, um die Kneippſchen Heilverfahren ſach⸗ gute Wege ein. Sportliebhaber kommen auf ihre nach Ezerbach 1,30 Mark. ee 115 25 e eemäß anwenden zu können, iſt im Vannkreis des Rechnung. Und endlich verſpricht der erwähnte Füh⸗/„ Necarbanſen— Eberbach 50 Pa. 8. Schwarzwaldes vorhanden,— vorhanden vor allem rer glaubhaft: Langeweile gibt es in Villingen„Vor Bahnhof durch die Bahnhofſtraße zur evangel. 5 in unausſchöpfbarem Reichtum. nicht!“ Wie ſollte es ſie auch geben in der Stadt der Neben 5 helene Deelec) ou Send aner 125 Beginnen wir unſere kurze Ueberſicht über die hiſtoriſchen Faſtnacht des Schwarzwaldes. Gärter auf, Kurz(inks, Hann rechts hinauf in den Wald. e wichtigeren Kneippbäder im Badiſchen im Norden,. e e ,, Sageohale cles ſo ſei zunächſt Gaggenau im Murgtal genannt. Beſteht man es ſich nur recht, ſo iſt das ganze ſo 18 chte ene ene 0 90 0 A5 An der Bahnlinie Raſtatt—Freudenſtaöt gelegen, al- ſchöne Freiburg eine große Kurſtadt mit allen ſicht ins Neckartal, auf Eberbach, die Ruine Burghelde uns Freitag, 26. Juli ſo von der großen Durchgangsſtrecke Frankfurt— Vorzügen einer ſolchen. Schon, daß man auf be⸗ den Kellzenbuch. Nach einigen Minuten mündet der Fuß. Nationaltheater:„Don Ceſar⸗ Operette von R. Delli Schweiz leicht zu erreichen, verfügt das Städtchen aquemſtem Wege— mit Trambahn, Omnibus und 835 i e Miete F, 20 lihr. g e über ein herrliches, ſchön in die Landſchaft gebettetes Schwebebahn— auf den Hausberg der Münſter⸗ Sing unten„ 1 8 S Alaneterum; 16 Ubr Vorführung des Sternprolektorg. Walôdſeebad(Familien⸗, Schwimm⸗, Luft⸗ und metropole, den Schauinsland, über zwölfhundert Die Mfarkierung nicht aus dem Auge verlieren, weil Wege ee nach den Stadtrandſieblungen: 15 Uhr ab Sonnenbad), über Waſſertretſtellen, Tauwieſen uſw. Meter hoch, hinaufgelangen kann, iſt in der Tat be⸗Tgekreuft werden, auch rechts und links abgehen. Nach Antobnsſbnberſahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinheim Tannenwälber bieten die Möglichkeit zu ausgedehn⸗ wundernswert. Welche Fülle der Spazierwege von r 255 1 biegt das Wegzeichen in Buchenwald Birkenouer Tal— Mörlenbach— Stallenkandel— ten Spaziergängen. Die Kneippſche Waſſerkuranſtalt, reichſter Ahwechſlung erwartet den Erholung⸗ vorbei. 955 e e eee e 5 Heidacher Höhe.— Siedelsbrunn— Gorxheimer Tal— verbunden mit dem Inſtitut für phyſikaliſche The⸗ fuchenden. Aber auch eine regelrechte Kneipp⸗An⸗ Kirchen euine, 50 Min.(470 Meter hach. Die He⸗ gleiakunnbapne Oibeller 30 45 u Variet rapie, iſt das ganze Jahr geöffnet. Die Eliſabethen⸗ ſtalt braucht man nicht zu vermiſſen. St. Urban ſchichte dieſer Ruine liegt im Dunkeln. Mit dem Weg⸗ Roſarium,. 4850 57 0 Thermal⸗ und Heilquelle, in der neuere Unterſuchun⸗ nennt ſich das Kneipp⸗Heilinſtitut für Männer, auch 5 77 1 N 51 1 5 9 N 8990 Tanz: Palaſthotel, Kaffee Vaterland.. gen auch das Vorhandenſein von Radium nachwie⸗ für Jugendliche, das ein modernes Kurhaus mit zeneck führt. hne e elcen 1 8 in e e Lichiſdiels, Untverſum:„Die Frauen pom Tann hol ſen, wird ſeit über hundert Jahren bei Erkrankun⸗ phyſikaliſcher und diätetiſcher Therapie zu empfeh⸗ Kreuz, 10 Minuten, der Weg endigt in der Straße Eber⸗ e 0 4 um n Heals: gen der Verdauungs- und Atmungsorgane, bei len ein volles Recht beſitzt. In der großen Kneipp⸗ bach— Schwanheim. Kurz Tannenwald, hierauf im Feld:»beſtreik““— Gloria! Hrübiohrs⸗ Parade“, Gicht, Skrofuloſe, Frauenkrankheiten, Bleichſucht, Badehalle werden alle Verfahren der Kneippſchen„ 5 b 1 e 1 da 9 75 Ständige Darbietungen: chroniſchen Gelenkleiden, Rheumatismus u. a. ge⸗ Heilmethoden verabreicht. Auch alle Kräuterbäder, den Ort. Durch Feld e Hits am Waldrand in e 0 Tung d braucht. Das Waſſer wird in einer Trinkhalle ver⸗ vor allem Fichtennadelabſud, ſtehen zur Verfügung. und rechts in den Wald. In ſchönem Hochwald auf gleicher 1 75 hr. Sonderausſtellung: Die deutſche abreicht, aber auch an die Kurgäſte in deren Woh⸗ Die„Barmherzigen Brüder“, in deren Pflege man Höhe Heiter Aus dem Ward. Ju feld ab nach Ober: Sſädliſche auuſthalle: Geßſinet von 11 bis 10 und von nungen abgegeben. Der Kneipp⸗ und Höhenluftkur⸗ ſich befindet, ſind gleichfalls in Wörishofen geſchult. e n 1 1. 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Emil Lugo(Gemälde, ort Gaggenau erfreut ſich einer günſtigen Entwick- Für alle Spezial⸗Heilanwendungen ſtehen die ſach⸗“(weißes Kreuz) und. der Hanpllinie 13(blaues e Nanfee n 1. 1: Geb 10 bi lung. lichen wie die perſonellen Vorausſetzungen zu Ge⸗ Kreuz) Nach Haa g Unterdorf, 4 St. Mit beiden und von 15 bis 17 Uhr. e ene 28 An der Grenze des Schwarzwaldes hinüber nach bote. e e, e 5 1 5 V der Baar liegt Villingen, das in jüngſter Zeit Als das„höchſtgelegene Kneipp⸗Bad gelegene Mühle. Durch Feld auf und gleich am Wald Städtische Schlobbücherei: Ausleibe von 11 bis 18 und 17 mit ebenſoviel Planmäßigkeit wie Hingabe ſeine De utſchlands“ darf ſich Neuſtadt im Schwarz⸗ rechts entlang. in den Wald. 5 Kurz eben ſodann abwärts. bis 19 Uhr: Leſefäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Kneipp-Anlagen ausbaut. Aus einem vor kurzem wald bezeichnen, das man mit der Höllentalbahn er⸗ r e 5 1 1 5 b e eee ee erſchienenen, ſehr hübſchen Proſpekt erfährt man, reicht. Der Bruder Bonifatius Raile, ſelber noch ſchönem Buchenwald ſüdlich gemächlich bergab. Rechts Städtische Bücher und Leſehalle: Buchausgabe 10.90 bis 12 5 een 1 0 das 11 e ein Zeitgenoſſe des Pfarrers Kneipp, entdeckte ſozu⸗ 9 e Wal i ebe 1 e 1 trürd 16 bis 19 uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis in den es du ſtuden iſt, beztehungsvoll ſich einfügt, ſagen das, wie er ſagte, von der Natur geſchaffene Wiser an ſam abebürte. Line ein eden een e ee e f eine Waſſerfläche von 5000 Qqtadratmeter und eine Kneipp⸗Bad Neuſtadt auf dem hohen Schwarzwald der een des Finſterbaches, 5 1 9955 Aae bh Gb ſfnee 16 bb 10 Un 555 Nr u 87 ee ener terer Mer sic Hut erholen win. 05 4 komme in die Privatpenſion Li ſt, Falkengeſäß i. O. N Allemühl„Pension Waldesruh Schöne, ſtaubfreie Lage. 4 Mahlzeiten. Tages 5. f 180 3 a. Ferien e. preis Mk..— pro Perſon. a 8 5 8—— 5— n 8* ng, beste Hüche. Garten mit egestühle. 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Im ein⸗ zelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 194,3 Mill. auf 3376,0 Mill. /, an Lombardforderungen um 7,7 auf 40,5 Mill./ und an Reichsſchatzwechſeln um 1,1 Mill. auf 0,7 Mill. 4 abgenommen. Die Beſtände an ſon⸗ ſtigen Wertpapieren ſtellen ſich bei einer Zunahme um 25 000/ auf rund 324,6 Mill. 4. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 124,5 Mill. 4 aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Um⸗ lauf an Reichsbanknoten um 120,4 Mill. auf 3546,1 Mill. 4A, derjenige an Rentenbankſcheinen um 4,1 Mill. auf 366,7 Mill.„ vermindert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 60,7 Mill, auf 1423,2 Mill./ ab. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 42,2 Mill., diejenigen an Scheidemünzen unter Berückſichti⸗ gung von 9,8 Mill./ neu ausgeprägter und 12,5 Mill. 1 wieder eingezogener auf 244,7 Mill./ erhöht. Die frem⸗ den Gelder zeigen mit 746,1 Mill./ eine Zunahme um 3,2 Mill. 4. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen betragen bei einer Zunahme um 42 000/ nach wie vor 102,3 Mill. 4. Im einzelnen ſtellen ſich die Gold⸗ heſtände bei einer Zunahme um 18 000/ auf 93,9 Mill.% diefenigen an deckungsfähigen Deviſen bei einer Zunahme um 24 000/ auf 8,4 Mill... Ausweis der Schweizerischen Nafionalbank Die vergangene Woche hat der Schweizeriſchen Natio⸗ nalbank einen weiteren Zufluß an Goldwer⸗ ten gebracht. Nach dem Ausweis vom 23. 7. iſt der Me⸗ kallbeſtand um 25,90(31,31) Mill. Fr. angewachſen auf 1278,06(1252,16) Mill. Fr. Die Golddeviſen werden mit 10.63(10,51) Mill. ſFr. nahezu unverändert ausgewieſen. Die Entlaſtung der Bank im Diskontgeſchäft macht infolge der Verflüſſigung des Geldmarktes weiter bemerkenswerte Fortſchritte. Das geſamte Inlandportefeuille iſt um 25,56 (28,68) Mill. auf 100,54(126,10) Mill. ſFr. zurückgegangen. Die Schatzanweiſungen allein haben eine Verminderung um 11,5(15,8) Mill. erfahren und werden gegenwärtig noch mit einem Beſtand von 31,51(43,01) Mill. Fr. ausgewie⸗ ſen. Die Wechſel der Darlehenskaſſe ſind um 5,88(1,47) Mill. zurückgegangen, ſo daß ſie heute noch mit 54,91(60,78) Mill. zu Buch ſtehen. Die Lombardvorſchüſſe weiſen mit 92,78(89,47) Mill. Fr. eine geringfügige Zunahme von 3,26(— 24,55) Mill. Fr. auf. Der Notenumlauf iſt mit 1230,27(1245,54) Mill. um 15,28(28,06) Mill. ſFr. geringer als in der Vor⸗ woche. In der entſprechenden Woche des Jahres 1934 be⸗ trug der Rückfluß 11,6 Mill. ſßr. Die geſamten kurzfriſti⸗ gen Verbindlichkeiten waren am 23. Juli mit 83,43(80,59) v. H. durch Gold und Golddeviſen gedeckt. * Mannheimer Börſenbaun Alß Maunheim. Die o. HV, in der 132 500% Stamm⸗ und 5100„ Vorzugsaktien ver⸗ treten waren erledigte ohne Ausſprache die Regularien. Das Geſchäftsjahr 1934 ſchließt mit einem neuen Ver⸗ Tu ſt von 16 875/ ab, um den ſich der Verluſtvortrag auf 40 220/ erhöht. Für den aus dem AR ausſcheidenden Friedrich Mayer aus Karlsruhe wurde Direktor Eugen Pilger(Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaft Korlsruhe) in den AR gewählt. Ausführungen über das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr wurden nicht gemacht. * Ueberführung des Deutſchen Indnuſtrie⸗ und Han⸗ delstages in die Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskammern. In der nächſten Nummer des Reichs⸗ anzeigers wird eine Verordnung des Reichs wirtſchafts⸗ miniſters betreffend Ueberführung des Deutſchen Indu⸗ ſtrie- und Handelstages in die Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskammern veröfſentlicht. Nachdem die Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern gebildet iſt, um den Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern eine gemeinſame Vertretung in der Reichs wirtſchafts⸗ kammer zu ſichern, hate es ſich als zweckmäßig erwieſen, dieſer Arbeitsgemeinſchaft die Stellung eines rechtskräf⸗ tigen Vereins zu geben und das Vermögen des bisherigen Induſtrie⸗ und Handelstags auf ſie zu übertragen. * Lonzong Ac für Acetatprodukte, Säckingen. Die Ge⸗ ſellſchaft, die in nächſter Zeit den Betrieb mit 200 Arbei⸗ tern und Arbeiterinnen aufnimmt, legt nunmehr die Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung für die Zeit vom 17. Novem⸗ ber bis 31. Dezember 1934 ſowie die Bilanz für 31. 12. 34 vor. Nach der Erfolgsrechnung wurden für Löhne und Gehälter 803 /, für die Gründungskoſten(Geſellſchafts⸗ ſteuer uſw.) 33 673/ und für alle übrigen Aufwendungen 863/ aufgebracht, während ſich die Erträge aus Mieten. auf 100/ und aus Zinſen auf 1045/ belaufen, ſo daß zum Jahresſchluß ein Ver hu ſt von 34 195/ ausgewieſen wird. In der Bilonz ſtehen auf der Aktivſeite u. a. 9000 000% rückſtändige Einlage auf das Grundkapital, Anlagen mit 158 715, Bankguthaben mit 812 627 1, on- bererſeits neben 4 Mill./ Ait Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngeſellſchaft mit 3449/ und Rechnungsabgrenzungs⸗ poſten mit 6333 l. * Kolbermoor⸗Union AG., Kolbermoor. In der in München abgehaltenen v. HV. der Kolbermoor⸗Union Alh., der Dachgeſellſchaft des Kolbermoor⸗Textilkonzerns, wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934⸗35 genehmigt. Es wurde beſchloſſen, aus dem Reingewinn von 49 163(44 766) Mark eine Dividende von wieder 6 v. H. zu verteilen und den verbleibenden Reſt von 19 163/ vorzutragen. Die Schuldverſchreibungen der Geſellſchaft werden für das Kalenderjahr 1935 mit 6 v. H. verzinſt. Die ausſcheiden⸗ den Aufſichtsratsmitgliedber wurden wiedergewählt. Die Erdölgewinnung in Baden betrug im Juni bei 11 Mann Belegſchaft 55 Tonnen. Forsi- und Holz wirischaff zusammengeiaßi Generaliorsimeisſer von Ke udell über die deuische Holzerzeugung Der Führer und Reichskanzler hat in einem ſoe ben im Reichsgeſetzblatt veröffentlichten Erlaß vom 12. Ju li 1935 angeordnet, daß die Angelegenheiten der Holzwijfrtſchaft ſowie des Wildoͤbrethandels einſchließlich der Ein⸗ und Aus⸗ fuhr von lebendem Wild aus dem Geſchäftsbereiſch des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſch aft auf oͤas Reichforſtomt übergehen. Nach dem Geſetz über die preußiſche Landesforſtverwaltung und der Gründung des Reichsforſtamtes iſt dieſe neue geſetzliche Maßnahrze ein weiterer bedeutungsvoller Schritt auf dem Wege zur Ein⸗ heit und Eigenſtändigkeit der deutſchen Forſt⸗ und Holz⸗ wirtſchaft. In Zukunft ſoll nun das nach nationalſ oziali⸗ ſtiſcher Wirtſchaftsdenkweiſe eng verbundene Rohſtof gebiet der Holz⸗ und Forſtwirtſchaft nach einheitlichen(Hrund⸗ ſätzen in handelspolitiſcher und marktregelnder Bez ſehung behondelt werden. Ueber die Bedeutung dieſer neuen Regelung machte Generalforſtmeiſter von Keudell, der ſtändige Ver⸗ treter des Reichsforſtmeiſters General Göring, voſe Ver⸗ tretern der Preſſe nähere Ausführungen. Die Bes ſzutung der deutſchen Holzwirtſchaft, ſo ſagte er u.., ſei in letzter Zeit außerordentlich geſtiegen durch den Fortſchritt rinſerer techniſchen Entwicklung und den erhöhten Bedarf rinſerer Wirtſchaft, wie auch durch unſere handels⸗ und deviſ enpoli⸗ tiſche Lage. Es müſſe unſer Ziel ſein, die Holſein⸗ fuhr auf das allernotwendigſte Maß z u beſchränken. Dazu gehöre außer einer auf das ge⸗ naueſte geſteuerten Holzeinfuhrpolitik vor allem die reſt⸗ leſe und zweckmäßigſte Verteilung der Holzerzeugung unſerer deutſchen Forſten, die nunmehr von der ho lzwirt⸗ ſchaftlichen Abteilung des Reichsforſtomtes geregelt wurde. Generalforſtmeiſter von Keudell ſprach ſodann ülher die Verarbeitung der deutſchen Holzerizeu⸗ gung. Nur die Hälfte unſerer Holzerzeugung beſte he aus Nutzholz, während über 25 Millionen Feſtmeter als Brenn⸗ holz für die Zwecke des Haus⸗ und Induſtriebrandſes be⸗ nutzt würden. Der Rohſtoff Holz ſei jedoch in ſeine x ſtoff⸗ lichen Zuſammenſetzung viel zu wertvoll, als daß er über ein beſtimmtes notwendiges Maß hinaus der im merhin etwas rohen Verwertung im Ofen preisgegeben werden dürfe. Dieſe Erkenntnis habe unſere Chemie und Technik veranlaßt, gerode den minderwertigen Holzmengen beſon⸗ dere Beachtung zu ſchenken. Es werden in Zukunft, ſo fuhr der Redner fort, große Mengen Brennholz r inſerer Treibſtoffwirtſchaft zugeführt werden. Arich die Verſorgung unſerer Nutzfahrzeuge mit geeignetem Tank⸗ holz ſpielt eine große Rolle. Noch wichtiger aber iſt der chemiſche Aufſſchlu ß unſerer Brennholz⸗ und Abſuhrholz ren⸗ gen, der für die Verſorgung unſerer Wirtſchaft mit zahl⸗ reichen Brennſtoffen große mengenmüßige und wertuzäßige Bedeutung erlangen wird. Zunächſt müſſen wir beſtrebt ſein, die Verſorgung unſerer Zellſtoff⸗ und Papierfabriken Ihne Beeinträchtigung der Enderzeugniſſe in erweitertem Umfang aus dem bisherigen Breunholzpoſten vor zuneh⸗ men. Dabei wird die Faſerſtoffchemie für die Fabriékation non Geſpinſtfaſern in ſteigendem Maße auf den Rohſtoff Holz zurückgreifen können, wenn die erfo gver⸗ ſprechenden techniſchen Unterſuchungen zum Ziel geführt ſind. An dem Ausbau derartiger Verfahren wird zur Zeit in großem Umfange gearbeitet. Auch die chemiſche Ver⸗ wandlung des Holzes übre die Holzverzucterung in Alko⸗ hol und Futterheſe wird in Zukunſt einen neuen Hedeu⸗ tungsvollen Foktor in der Verſorgung des Bedarfs urzſerer Wirtſchaft darſtellen. Alle dieſe Entwicklungs möglichkeiten, ſo ſchloß der Generalforſtmeiſter, müſſen bereits jetzt bei der Ausgeſtaltung handelspolitiſcher und marktpoli iſcher Entſcheidungen mit beachtet werden, damit die Verſoſktgung der einzelnen in Zukunft zu errichtenden Betriebe eine wohlvorbereitet Forſt⸗ und Holzwirtſchaft findet. Oberlandforſtmeiſter Eberts ergänzte die Ausſiß hrun⸗ gen dess Generalforſtmeiſters durch einige ſtatiſtiſche“ An⸗ gaben. Die Holzerzeugung der geſamten deutſchen Forſt⸗ wirtſchaft erreicht, wie er erklärte, im Jahre einen Wert von 900 Mill.“, der aber durch die Veredelung eine Wertſteigerung auf 4 bis 5 Mrd. J erfährt. Der dͤcutſche Wold könnte bereits heute den größten Teil des Holz⸗ bedarfs ſelbſt erzeugen, wenn der nichtſtoatliche Wald in den letzten hundert Jahren auf der gleichen wirf ſchaft⸗ lichen und forſtlichen Höhe gehalten worden wäre wie der Staatswald. In dieſem Zufammenhang kündigte Oher⸗ landſorſtmeiſter Eberts den Erlaß eines Re ichs⸗ forſtgeſetzes an, durch das auch alle nichtſtag tlichen Wälder im Sinne ihrer volkswirtſchaftlichen Aufgaben er⸗ faßt werden ſollen. Badischer Holzmarki Die übliche ſommerliche Stille am Holzmarkt wurde durch einige größere i d in den Forſteen von Wolfach, St. Blaſien und Neuſtadt unterbrochen; ſonſt waren lediglich die Angebote der Murgſchifferſchaft aus Forbach und der Stadt Baden ⸗Baden aus den dortigen Gemeindewaldungen bemerkenswert. Insgeſamt vourden in den letzten zwei Wochen 23 878 Feſtmeter Neſdel⸗ ſtammholz verkauft; die erzielten Preiſe lagen zrpiſchen 51 und 65 v. H. der Landesgrundpreiſe bei 62 v. H. als Durchſchnitt. Der größte Teil davon, nämlich 1259 fm, entfiel auf den nördlichen Schwarzwald, wo man 63 bis 65 v.., durchſchnittlich 64 v.., bezahlte. Im ſüödlichen Schwarzwald wurden für 7960 fm durchſchnittlich 55,5 bis 60 v. H.(meiſt 57) erlöſt. In der Bodenſeegegend und im Markgräflerland ſind nur vereinzelt Verkäufe zu ver⸗ zeichnen, für die durchſchnittlich 63 und 53 v. H. erlöſt wurden. Die Kaufluſt blieb ziemlich rege, ſo daß das ge⸗ ſamte Angebot zu nur wenig ermäßigten Preiſen ver⸗ kauft wurde. Die zum Angebot kommenden 1800 Ster Pa piex⸗ holz, für die 57—62 v. H. der Landesgrundpreiſe bezahlt wurden, reichten natürlich bei weitem nicht hin, den ſtarken Bedarf der Zellſtoffinduſtrie zu decken. Auch Grat ben⸗ holz blieb weiter gefragt; aus badiſchen Waldungen Beschaffenheif des neuen Gefreides Drei Anordnungen der HV der Deuischen Geireidewirischafi Der Vorſitzende der HV nder Deutſchen Getreidewirt⸗ schaft hat unter dem 22. Juli 1935 eine Anordnung Nr. 8 erlaſſen, in der die Durchſchnittsbeſchaffen⸗ heit für Getreide der Ernte 1935 ſowie die Qualitäts⸗Zu⸗ und Abſchläge feſtgeſetzt werden. Danach muß inländiſche Wintergerſte ein Eigengewicht von 61/52 Kilo je Hektoliter haben. Für die Höhe der vorgeſehenen Abſchläge wegen geringerer Be⸗ ſchaffenheit und der Zuſchläge wegen beſſerer Beſchaffen⸗ heit von inländiſcher Wintergerſte werden folgende Richt⸗ linien für bindend erklärt: a] Zuſchläge für jedes Kilo je Hektoliter über Durchſchnitt bis zu 68 Kilo einſchließ⸗ lich= 0,10„ je 100 Kilo; für jedes Kilo über 68 Kilo ⸗ 0,15/ je 100 Kilo; b] Abſchläge für jedes Kilo je Hekto⸗ liter unter Durchſchnitt bis 57 Kilo= 0,10 4 je 100 Kilo, für das 4. Kilo(57 Kilo) 0,20/ je 100 Kilo. Im übrigen bleiben die erlaſſenen Anordnungen über die Durchſchnitts⸗ beſchafſenheit von inländiſchem Getreide und die bindenden Richtlinien für Zuſchläge wegen beſſerer und Abſchläge wegen geringerer Beſchaffenheit auch für Getreide der Ernte 1935 vorläufig bis zur endgültigen Feſtſetzung in Geltung. Die Anordnung iſt am 24. d. M. in Kraft ge⸗ treten. Nach der Anordnung Nr. 9 der HV ſind die von den Mühlen an die Rich zu entrichtenden Ausgleichs⸗ beträge mit Wirkung vom 16. 7. 1935 an die Getreide⸗ wirtſchaftsverbände zu zahlen. Die Höhe und das Ver⸗ ohren bei der Zahlung dieſer Beträge bleiben vorläufig his zur endgültigen Feſtſetzung durch die Getreidewirt⸗ ſchaftsverbände unverändert. Die Anordnung gilt mit ſo⸗ fortiger Wirkung, alſo ab 2. Juli. Auf Grund der Anordnung Nr. 10 wird die Erwei⸗ terung der Leiſtungs fähigkeit von Betrie⸗ bleu, die 1. Getreide bearbeiten oder Erzeugniſſe hieraus herſtellen, 2. Brot oder andere Backwaren herſtellen, 8. Teigwaren herſtellen, 4. Getreide, Erzeugniſſe hieraus, Brot, andere Backwaren oder Teigwaren verteilen, ſowie die Herſtellung bisher nicht hergeſtellter Erzeugniſſe von der Genehmigung des zuſtändigen Getreidewirtſchaftsver⸗ bandes abhängig gemacht. Die Anordnung iſt irit dem 22. d. M. in Kroft getreten. Erhebung über die Gefreide-Lagerhffuser Auf Anordnung des Reichs⸗ und Preußiſchen M iniſters für Ernährung und Landwirtſchaft vom 24. Juni 1035 wird eine Erhebung über die Getreidelagerhäuſer durchgeführt. Seit der letzten Erhebung dieſer Art, wie ſie im Jalſve 1927 vorgenommen wurde, haben ſich die Verhältniſſe hin ſichtlich der Getreidelagerungen weſentlich verändert. Es ul daher notwendig, die Erhebung zu wiederholen, um du er⸗ fahren, welche, wieviel und wo überall Läger zu(Zeſtreide⸗ lagerungszwecken gegenwärtig vorhanden ſind. Die Er⸗ hebung erſtreckt ſich auf ſämtliche Räume(auch Hallen, Schuppen, Kähne, Silos uſw.), in denen Getreide giebagert wird. Mit der Durchführung der Erhebung iſt daß Sta⸗ tiſtiſche Reichsamt beauftrogt worden. Zur Gew ſährlei⸗ ſtung einer vollſtändigen Erfaſſung ſämtlicher Lager räume werden die Inhaber von Räumen, in denen Getreid? lagert oder zeitweife gelagert wird, und ſoweit ſie vom( ktatiſti⸗ ſchen Reichsamt bisher keine Fragebogen zugeſchickt erhal⸗ ten haben, aufgefordert, ſich umgehend zwecks Anfor derung von Frogebogen an das Statiſtiſche Reichsamt, Gruſzpe Ge⸗ treidevorratsſtatiſtik, Berlin W. 15, Kurfürſte damm Nr. 193194, zu wenden. Mühlen, die Getreide lagern, erhalten die Fragebogen von der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen, die fü nr die Mihlen dieſelbe Erhebung durchführt. Die Erhebung dient nur ſtatiſtiſchen, nicht Steuer⸗ oder ſonſtigen Zwecker. Die Angaben werden ſtreng vertraulich behandelt und bater⸗ liegen dem Amtsgeheimnis. Auf Grund der Anordnung des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Ernithrung und Lans wirtſchaft iſt jeder Getreideeinlagerer zur Aus⸗ füllung(Anforderung) der Fragebogen verpflichtet:; Im Hinblick auf die weſentlichen Wandlungen der Geſtreide⸗ lagerungsbedingungen liegt es jedoch auch im eig enſten Intereſſe aller an der Lagerung von Getreide bet jkigten Kreiſe, durch eine allemeine Erhebung dieſer Art Ke untnis von dem derzeitigen Umfang und der Güte des Lager⸗ raumes zu gewinnen. kamen nur 559 fm zu je 12.15 /, entrindet, zum Verkauf. Die Verkäufe von Laubſtammholz haben in Baden aufgehört. Für Buchen ſchnittholz beſtand weiter⸗ hin etwas Nachfrage. Die Preiſe hielten ſich etwa zwiſchen 40 und 65 /. Trockenes, gedämpftes Rotbuchenſchnittholz blieb geſucht. Eichen⸗ Schnittholz war zu 75—145/ reichlich zu haben, jedoch nur wenig verlangt; für Eichen⸗ Faßdauben war dagegen lebhaftes Intereſſe vorhanden. Eſchen⸗Schnittholz war ſtärker angeboten; Birken⸗, Kirſch⸗, Birn⸗ und Nußbaumholz war begehrt. Am Brettermarkt übertraf das Angebot faſt durch⸗ gängig die Nachfrage. Oberbayeriſche unſortierte, ſäge⸗ fallende Bretter, faul⸗ und bruchfrei, ſtellten ſich auf 41.50, Ausſchußbretter auf 41 J¼, waggonfrei Karlsruhe⸗Hafen, beide in der Ausmeſſung 16˙15/—12“. Hobelfähige Fichten⸗ riemen Schwarzwälder Herkunft,—6 Mtr. lang,—7“ breit, koſteten 5153.50% wagonfrei Mannheim⸗Karls⸗ ruhe, während für oberbayeriſche Ware frei Aufladeſtation 45.5046„ gefordert wurden. Unſortierte badiſche, würt⸗ tembergiſche und bayeriſche Fichten⸗Hobelbretter,—6 Mtr. lang,—7“ breit und 21—22 mm ſtark, notierten.55 bis .58/ waggonfrei Mannheim. Für unſortierte Fichten⸗ und Tannendielen, 16˙12“ 1½—2“ verlangte man 44—47 waggonfrei Karlsruhe⸗Hafen. Gute Schwarzwälder X⸗ Dielen der gleichen Abmeſſunag ſtellten ſich auf 76/ und etwas darunter, reine und halbreine Dielen bis auf 87.50, Kiefernblöcher auf etwa 85—93 l. Auch am Bauholz Markt war das Angebot im Verhältnis zur Nachfrage ſehr groß. Tannen⸗ und Fichten⸗ Bauholz in regulären Abmeſſungen war frei Mannheim ſchon für 42/ zu haben, vollkantiges Material für 44% und ſcharfkantiges für 48—50„/. Latten waren kaum gefragt; aus dem Schwarzwald lagen für—6 Mtr. lange, %“ ſtarke Latten Angebote von 4 bis zu etwa 7 3 vor. * Gaswerksverband Rheingan AG, Wiesbaden. Die Geſellſchaft, deren Ac ſich zu 51 v. H. im Beſitz der Thüringer Gas und zu 49 v. H. im Beſitz der Stadt Wies⸗ baden befindet, weiſt für 1934 bei erhöhten Anlageabſchrei⸗ bungen von 101 791(90 500)„4 und Sonderabſchreibungen von 15895(—) // Reingewinn von 59 385(7; 317) 1 aus, woraus auf 1,8 Mill.„ AK 4,5 v. H. Dividende gegen 6 und 7 v. H. in den beiden Vorjahren verteilt wer⸗ den. Der Gasabſatz ſtieg um 707 v. H. auf 2,956 Mill. ebm. In der Bilanz ſins die Verbindlichkeiten auf 0,13 (0,07) geſtiegen, während Forderungen mit 0,07(0,07) faſt unverändert blieben. Die Vorräte haben ſich auf 0,06(0,05) erhöht, Grundſtücke und Gaswerksonlagen auf.23(2,17) Mill.. Der Auſſichtsrat wurde auf 8(10) Mitalieder vermindert. Von der Thüringer Gasgeſellſchaft ſind aus⸗ geſchieden Direstor Allſtädt und Generaldirektor Eins⸗ mann. Neugewählt für dieſe Gruype wurde Direktor Schudt. Seitens der Staoͤt Wiesbaden ſchied Stodtrat Löbell aus. Im neuen Jahre liegt eine weitere Zunahme des Gasabſatzes vor. In den erſten drei Monaten betrug Hie Steigerung bereits 9 v. H. Die o. HV genehmigte den Abſſchluß. * Aus Zahlungseinſtellungen. Der Status der Schuh⸗ fabrik Carl Auguſt Seibel, Inh. Joſef Seibel 2, Hauen⸗ ſtein, weiſt insgeſamt 255887/ Paſſiven gegen 151005 Aktiven auf. Von den Aktiven ſind 89 276/ Vorrechts⸗ forderungen und Bankverbindlichkeiten abzuſetzen, ſo daß 61 729 freie Aktiven verbleiben gegenüber 176611. nicht bevorrechtigten Forderungen wonach in der Maſſe 35,3 v. H. liegen. Wie der„Ledermarkt“ hierzu meldet, bietet oͤie Firma 36 v. H. zahlbar in Raten.— Im Kon⸗ burs der Schuhfabrik Ehriſtian Lambrecht, Clauſen⸗Pfalz, werden die Geſamtpaſſiven mit 68 362/ angegeben. Nach Abzug der bevorrechtigten und der Bankforderungen ver⸗ bleiben an Forderungen ohne Vorrecht 35285 ,. Wie verlautet, liegen für Hie nicht gedeckten For⸗ derungen etwa 15 v. H. in der Maſſe. Sollten aber einioe Anfechtungsprozeſſe günſtig ausfallen, dann könnte ſich die Quote auf 20—25 v. H. erhöhen. * Société Alſacienne de Navigation Rhénane. Die große franzöſiſche Rheinſchiffahrtsgeſellſchaft weiſt für 1934 nach 964 018(909 703) frs. Abſchreibungen einen Rein⸗ gewinn von 466 079(i. V. 379 178) frs. aus, woraus unverändert 7 v. H. Bruttodividende guf 7 Mill. frs. Kapi⸗ tal gezahlt werden. In den letzten Jahren war dieſer Dividendenſatz üblich geweſen, nur 1932 mußte die Divi⸗ dende überhaupt ausfallen. Aus den Ziffern ergibt ſich, daß die Rheinſchiffahrt ſich in 1934 beſſern konnte. HANDELS- WIRTSCHAFT S- ZEITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 338 Neue 4½ proz. Neichsbahn- und Reichspost schaßanweisungen Unter Mitwirkung des Reichsanleihekonſortiums wer⸗ den 150 Mill.& neue 4,5proz. Reichs bahnſchatzanweiſungen ausgegeben, die in erſter Linie zum Umtauſch der am 1. Oktober d. J. fälligen 6proz. Schatzanweiſungen der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft dienen. Den Umtauſchenden wird eine Barvergütung von 1,75 v. H. des Kapitals aus⸗ gezahlt und außerdem ein Bonus von. v. H. gewährt werden. Die neuen 4,5proz. Reichsbahnſchatzanweiſungen haben eine Laufzeit von 6 Jahren und werden zur öffent⸗ lichen Zeichnung im Rahmen der genannten 150 Mill. zum Kurſe von 98,25 aufgelegt. Ferner werden die am 1. Oktober d. J. fällig werdenden 150 Mill.„ proz. Reichs⸗ poſtſchatzanweiſungen von 1933 bis zu einem Betrage von 125 Mill./ unter Mitwirkung des Reichsanleihekonſor⸗ tiums in 4,5proz. Reichspoſtſchatzanweiſungen mit fünf⸗ jähriger Laufzeit umgetauſcht. Die Barvergütung an die Umtauſchenden wird 1,5 v. H. betragen, wozu auch hier ein Bonus von v. H. tritt. Die neuen vom Konſortium übernommenen 125 Mill./ 4, proz. Reichspoſtſchatzanwei⸗ ſungen werden gleichzeitig zum Kurſe von 98,50 zur Zeich⸗ nung aufgelegt werden. Die Umtauſch⸗ und Zeichnungs⸗ friſt läuft für die Reichsbahnſchatzanweiſungen vom 8. bis 20. Auguſt, für die Reichspoſtſchatzanweiſungen vom 4. bis 16. September d. J. Die näheren Bedingungen für den Umtauſch und die Zeichnung werden ſpäter bekannt gemacht, Die neuen 4,5proz. Reichsbahn⸗ und Reichspoſtſchatzanwei⸗ ſungen werden reichsmündelſicher und bei der Reichsbank lombardfähig ſein. * Zuſtändigkeit der Deviſenſtellen bei privaten Ver⸗ rechnungsgeſchäften im aktiven Lohnveredelungsverkehr. Der Leiter der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat im Nachgang zum Runderlaß 52/35 D. St. 19/35 Ue. St. folgenden RE 147/35 D. St. 67/35 Ue. St. herausgegeben: Gemäß Ziffer 2 des Runderlaſſes 52/35 D. St. 19/5 Ue. St. habe ich mir die Entſcheidung über Anträge auf Genehmi⸗ gung ſolcher privater Verrechnungsgeſchäfte vorbehalten, bei denen der aus dem aktiven Lohnveredelungsverkehr zu Gunſten der die Veredelung vornehmenden deutſchen Firmen anfallende Lohn durch Lieferung von Waren ab⸗ gedeckt werden ſoll. Unter dieſe Regelung fallen auch alle Veredelungsgeſchäfte der Nichteiſenmetallinduſtrie, bei welchen der deutſchen Firma der Umarbeitungslohn da⸗ durch gezahlt wird, daß ihr ein Teil des eingeführten Metalls verbleibt. Die Deviſenſtellen werden ermäch⸗ tigt, in dieſen Fällen in eigener Zuſtändigkeit zu enk⸗ ſcheiden, wenn ihre Stellungnahme mit der der Ueber⸗ wachungsſtelle Ziffer 2 verfahren. * Schadeusanfall bei der Kraftfahrzeug verſicherungen im Juni. Die Tarifgemeinſchaft der Kraftfahrzeugverſicherer teilt mit: Im Monat Juni ſind bei den in der Tarifgemein⸗ ſchaft der Kraftfahrzeugverſicherer zuſammengeſchloſſenen privaten und öffentlichrechtlichen Verſicherungsunterneh⸗ mungen 25 794 Haftpflichtſchäden(im Vormonat 25 172) und 11544(10 920) Kaskoſchäden angemeldet worden. Gegen⸗ über dem gleichen Monat des Vorjahres beträgt die Zu⸗ 1 Schadenzahl in Haftpflicht 27 v.., in Kasko 3 v. H. übereinſtimmt. Anderenfalls iſt gemäß des Runderlaſſes 52/35 D. St. 19/5 Ue. St. zu * Perſonalien. Der Begründer und Vorſtand der As⸗ bach u. Co. AG, Rüdesheim, Herr Hugo Asbach, Wies⸗ baden, iſt im Alter von 67 Jahren verſchieden. Der Ver⸗ ſtorbene hat in unermüdlicher Arbeit die Asbach u. Co. Ach aus kleinen Anfängen zu ihrer jetzigen Bedeutung entwickelt. Stets iſt er für die Belange der deutſchen Weinbrennereien eingetreten. Noch bis in die letzte Zeit kynnte er als Leiter der Fachſchaft Weinhrennereien wirk⸗ ſam tätig ſein, ſo wie er früher als Vorſitzender des Ver⸗ bandes der Deutſchen Weinbrennereien deren Intereſſe mit Erfolg vertrat. Er war Sachverſtändiger bei den deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrogsverhandlungen und Mitglies des Weinbeirgtes beim Reichsernährungsminiſterium, fer⸗ ner früher Vorſitzender oͤer Induſtrie⸗ und Handels kam⸗ mer, Wiesbaden. Beginn der Pfirſich⸗ und Frühobſtmärkte am Kaiſer⸗ ſtuhl. In dieſer Woche werden in den Kaiſerſtuhlgemein⸗ den Biſchofſingen, Königsſchaffhauſen und erſtmals in Endingen die Pfirſich⸗ und Frühobſt märkte abgehalten. Da dieſe Früchte nicht ſo verderblich ſind wie die Kirſchen und auch nicht in ſo großen Mengen vorhanden, ſind vyprerſt wöchentlich zwei Märkte vorgeſehen, und zwar am Montag und Donnerstag. Waren und Märkfe Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe ruhig Da Aufträge nicht eingetroffen waren und auch ſonſtige Anregungen nicht vorlagen, eröffnete die Abendbörſe in ſehr ruhiger Haltung. Umſätze fanden zunächſt nicht ſtatt, nur J Farben kamen mit unv. 158,25 bei kleinſtem Ge⸗ ſchäft zur Erſtnotiz. Auf den übrigen Marktgebieten nannte man die meiſt etwas erhöhten Berliner Schluß⸗ notierungen gut behauptet. Auch am Rentenmarkt herrſchte nahezu Geſchäftsſtille. Etwas Intereſſe erhielt ſich für ſpäte Reichsſchulöbuchforderungen zu unv. 9796. Zert. Gulden⸗Obligationen waren noch ohne Geſchäft, lagen aber gegen die letzten Mittagskurſe meiſt nur knapp ge⸗ halten. Im Verlaufe erfuhr das Geſchäft keinerlei Bele⸗ bung, die Märkte lagen vollkommen geſchäftslos. Trotzdem vermochten ſich aber die Kurſe relativ gut zu behaupten. Nur ganz vereinzelt wurden die Berliner Schlußkurſe nicht erreicht. Der Rentenmarkt lag verödet. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Juli.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 4,00; Sept. 3,75; Nov. 3,57: Jan. 3,60.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 53,75; Sept. 54,50; Nov. 53,75 V; Jan. 54. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(35) 664; Auguſt 647; Sept. 631; Okt. 622; Nov. 613; Dez. 610; 5(36) 697; Febr. 606, März 605; April 603; Mai 602; Juni 600; Juli 598; Okt. 587; Dez. 582; Jan.(37) 583; Tendenz ruhig. * Obſtgroßmarkt Weinheim. Türkiſche Kirſchen 20—27; Johannisbeeren rot 25, ſchwarz 27-29; Stachelbeeren 1222; Himbeeren 29—40, Brombeeren 3698; Pfirſiche 9838, 2538; Aprikoſen 50—59; Pflaumen 30—34; Zwetſchgen 3742; Spillinge 25.—39; Birnen 20—30, 14—20; Buſchbohnen—10; Stan⸗ genbohnen 12— 16: Erbſen 18; Tomaten 286. Anfuhr 200 Zentner, Nachfrage ſehr gut. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte vom 25. Juli. Freinsheim: Johannisbeeren 20; Stachelbeeren rot 20; Pflaumen 1 Mirabellen 28—32; Spillinge 38: Zwetſchgen 25— 40: Ringlo grün 25, reif 3888; Pfirſiche 25—35; Birnen 20—35, Aepfel 1825; Tomaten 23—25. Weiſen heim a..: Johannisbeeren 20—22; Stachel⸗ beeren rot 20—25; Pflaumen 20-30; Mirabellen 30—35; Aprikoſen 35—40, 40—50: Zwetſchgen 30—40; Pfirſiche 30—40; Birnen 17—22; Aepfel 20—26; Bohnen—8; Gur⸗ ken—5. Ellerſtadt: Johannisbeeren 20—22; Pflau⸗ men 22—25; Tomaten 20; Zwetſchgen 25—30; Birnen 20: Aepfel 26—30; Mirabellen 30—35; Pfirſiche 3039. Lombsheim: Johannisbeeren 20; Zwetſchgen 30— 87; Aprikoſen 40—42; Pfirſiche 38; Aepfel 25; Tomaten 2630; Bohnen—10; Gurken—5,5; Karotten 4,5, Maxdorf: Bohnen—11; Kopfſalat—3; Weißkraut 67; Gurken 5 Rotkraut 12—14; Blumenkohl 20—25; Erbſen 1820 Ka⸗ rotten 5. Auf ſämtlichen Märkten war die Anfuhr äußerſt gering, die Nachfrage konnte nirgends befriedigt werden. Die Entwicklung der Kulturen leidet außerordentlich unter der großen Trockenheit. * Badiſche Vieh⸗ und Schweinemärkte. Kandern: Zufuhr 17 Milchſchweine unter 6 Wochen. Preiſe 40—50 l. Lahr: Zufuhr 164 Ferkel. Preiſe 30—44 4. Has hach i..: Zufuhr 244 Ferkel. Preiſe 2440„ das Paar. Markdorf: 9 88 Ferkel. Preiſe 48— 50— 55. Endingen: Zufuhr 77 Schweine. Preiſe 96—45% das Paar. Oberndorf: Zufuhr: 2 Farren, 2 Ochſen, 45 Sauer⸗Kirſchen 35— 38 Küthe, 66 Kalbinnen und 44 Stück Jungvieh, 198 Milch⸗ ſchweine. Preiſe: Ochſen 380, trächtige Kühe und Kal⸗ binnen 400520, jährige Rinder 210250, (Raupen) 145—170, Milchſchweine 40—45 * Leinöl⸗Notierungen vom 25. 3 0(Eig. Dr.] Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Juli 9586(9,50); dto. Klk. per Juli⸗Auguſt 1176(unv.); Leinſaatöl loko 22%(22.25% Juli⸗ Auguſt 2175(21,25); Sept.⸗Dez. 21286(unv.); Jan. April 2,50(unv.); Baumwoll⸗Oel ägypt. 28(unv.); Baumwoll St. per Juli 6,50(6¾40), Neuyork: Terp. 48(47,75. Savannah: Terp. 43(42,75). Geld- und Devisenmarki Zürich, 28 lun Gchlus amllich) albjährige je Paar. onslanffn. 248 boris 20,38— Spanlen 42.00— braz 12.91. Bukett London 15,19— belland 205,50— Varsten 38,82 Off. ends. 2 ſeuyorz 300.50 berlin 128,10— Budapest gl. des I belgien 51/90— J Wien off. K. 78,23 eſgrad 702 Hoenatzged len 35.10— Seffs 85.5— ben 280.— Li eszgee 255 Paris, 25 Juli Cchlug amilich).. bondon 75,18— Spanien 297,25] Repenbagn 888,] Pien 25 Leun 15,18 gallen 224,— fioſene 40,1945 berin, 805 Belglen 256,75 dchwei: 494,— Stochalm 388,75] anch 280. London, 28. Jul Gchlub amliieb) Venom 488,94 Röpenbagen 22,40— Nesza.— LSchnbn%½57 None. 287.87 tacho 19.88, umznien 275.50 Pekehzm 10 Imsferlam 735.50 örle.90 72 Nonsſentin..80— Auras 12 balls 50 lisiben 110,12 ien 510.— Nee 15 brüste 29.— feleingfes 228, Jie 8 ontenges 19.25 ſtallen 60.5 prag 118,4 Panchen 25,50 Jalpszis 1185 berlin 12.84— Budapest 50 Buenos Ares 19 05 Brenz Swe: 18.18 ¼ Belge 212— io de n. 412.— aut Lenden 1895, perlen 185%, Jolſe 290.— Hongong 2300 Sidari: Ic l Hamburger Meiallnofierungen vom 25. Juli Huß fer I Fants. v. 1 pre dal Brief J Celd, berahig Brief] Geld Aberabl laut 48,5042,.. Hütenrtan... 19.212 kebruer 44 8„ kemilber(d. 5. 4). 58,85 Mr: 44.50% ˖½[]ꝓ„ kengold(l.. r.. 28 2% i 48,— 4% an(bal 85 1151 50, 0. drcpr.(in. 5. gr.). J 255, 2 zum 45.5044.).„„„ Teig, reines bin lui 40.50 40.50 809.080.0 betelpr,(dl. p. gr.. 30 855 zugusf 40,5040, 50 809,0 0309,0 zeptemb. 40,50 40.50 809.0 809,0 7510% leber 42.50.5 808.0, 808.0. aufen eggs lng.(2.) 58, 00 Aon emd. 48,— 42. 09,0 808,0. Juecksilber(S per flache) 11,87 11 betend. 448.— 42 809.0809,. altramer: Ginas,(in Sb.). 0 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 26. Juli. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtole Pforzheim]: Platin techniſch rein 9,5 fe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dio, 4 5. 8. Kupfer 3,0 ſe Gramm; Feingold 2840 fe Kilo; Feinſilbet W je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bo. i o. Frachfſenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten blle⸗ ben mit 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,10 Mark ab Kanal Baſis Mannheim auf dem alten Stand. Nach Rotterdam erfuhr die Fracht mit 90 Pfg. ab Ruhrort und 1/10 Mark ab Kanal ebenfalls keine Nenderung. Die Fracht nach Amſterdam beträgt ab Ruhrort 63 Cents und ab Kanal 75 Cents je Tonne. Der Schlepplohn notierte unver⸗ ändert mit 8090 Pfg. nach Mainz und 904100 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn ab hier nach Rotterdam wird immer noch mit 6 Pfg. je Tonne berechnet, 2 5 8 0. a 5 a*. n Freitag, 26. Juli 1935 Aus Baden Deviſen geſchmuggelt⸗ das Verſteck im Hühnerſtall * Konſtanz, 25. Juli. Wegen Mittäterſchaft an einem Deviſen verbrechen wurde am Don⸗ nerstag vom Großen Schöffengericht Konſtanz die 41 Jahre alte Joſephine., wohnhaft in Phi⸗ lippsburg, ſeit 6. April 1935 in Konſtanz in Unterſuchungshaft, zu drei Jahren Zucht⸗ haus, 10000 Mk. Geloſtrafe und zu 60 000 Mk. Werterſatz verurteilt. Die Verhandlung gab ein trübes Bild von der verwerflichen Geſinnung des Ehepaares., das be⸗ reits einmal wegen Steuerhinterziehung und Nicht⸗ anmeldung ausländiſcher Forderungen verurteilt, aber damals amneſtiert worden war. Der Ehe⸗ mann., der ins Ausland geflüchtet iſt, hatte es verſtanden, ſeine Ehefrau und ſeine in Konſtanz wohnhafte Schwägerin zu veranlaſſen, den Betrag von 70 000 Schweizer Franken über die Grenze zu schaffen. Frau Walpurga., die ebenfalls mitangeklagt war, hatte dieſen Betrg in zwei Gängen über die Grenze gebracht. Die Ehefrau H. beſtritt jede Mit⸗ täterſchaft, obwohl ſie von der Flucht ihres Man⸗ nes wußte und deſſen Aufenthaltsort kennt. Hei einer Hausſuchung wurde im Hühnerſtall der Angeklagten ein Betrag von 90000 Mk. aufgefun⸗ den. Bemerkenswert iſt, daß es der flüchtige De⸗ viſenſchieber vom einfachen Kräuterſammler bis zum Milltonär gebracht hat, deſſen jährlicher Um⸗ ſatz ſich auf etwa 350 000 Mk. beläuft. Die Schwägerin Walpurga H. aus Konſtanz er⸗ hielt wegen Mittäterſchaft fünf Monate Gefängnis und 500 Mark Geloſtrafe. 900 Fahre Burgheimer Kirchlein B Lahr, 25. Juli. Am 25. Juli ſind 900 Jahre verfloſſen, ſeitdem durch Biſchof Wilhelm von Straß⸗ burg unter Zuſtrömen einer großen Menge Volkes aus der ganzen Ortenau die Kirche von Burgheim zur Mutterkirche des Schuttertals geweiht wurde. Unter anderen gehörten damals Dinglingen, Mie⸗ tersheim und Kuhbach zur Pfarrei Burgheim. Lahr, das erſt ſpäter gegründet wurde, gehörte ebenfalls bis zum Jahre 1492 zur Burgheimer Pfarrei. In dieſem Jahre wurde Lahr zur Pfarrei erhoben. Das ehrwürdige Kirchlein, der älteſte romaniſche Bau in Mittelbaden, verlor damit ſeine Pfarrechte; es wurde zur Kapelle. Lange Zeit ſtand es verlaſſen. Seit 1857 wird wieder Gottesdienſt darin gehalten. In den letzten Fahren wurden wertvolle mittelalterliche Malereien freigelegt. 1825 erfuhr das Gotteshaus im Innern eine umfaſſende Erneuerung. Der Turm, offenbar ein alter Wehrturm, ſchaut noch ktrutzig wie dor 900 Jahren ins Land. Eine Feier iſt für den Herbſt vorgeſehen. * Heidelberg, 25. Juli. In der Nacht zum 14. Mai 1935 ſtiegen der 28 Jahre alte Adam Fath und der Mährige Friedrich Rieg her in einen Lagerſchuppen der NSW auf dem neuen Güterbahnhof ein, ent wendeten ein Flaſche Wein und ſonſtige Lebens⸗ Mittel und hängten ſchließlich ſogar noch 14 Anzüge von den Geſtellen ab. Die Anzüge verſteckten ſie auf dem neuen Bahnhofsgelände, um ſie dort ſpäter teilweiſe abzuholen und für billiges Geld bei Alt⸗ händlern uſw. zu verſetzen. Ungeführ um dieſelbe Zeit hatte der Angeklagte Fath außerdem bei ſeinem Ar⸗ beltgeber Spiritubſen entwendet, während der An⸗ geklagte Riegler ſein Konto noch mit einem Fahrrad⸗ diebſtahl belaſtete. Das Schöffengericht erkannte in ſeinem Urteil gegen Fath auf 2 Jahre 3 Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, gegen Riegler auf 1 Jahr Gefängnis. Beiden Angeklagten wurden de zwei Monate Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Weinheim, 25. Jull. Der Landrat hat den am 4. Mai 1905 geborenen Friedrich Brehm und den am 7. Juli 1897 geborenen Guſtav Fiſcher, beide wohnhaft in Weinheim, in Schutzhaft ge⸗ uhmmen, weil ſie als Notſtandsarbeiter auf einer Bauſtelle bet Bad Mergentheim ohne triftigen Grund die Arbeit niedergelegt und durch ihr hetzeriſches Verhalten eine Anzahl von Arbeitskameraden aus Weinheim dazu beſtimmt haben, ebenfalls die Arbeit niederzulegen und ſich beim Arbeitsamt in Wein⸗ heim erneut arbeltslos zu melden, Gebr. Möbel In Höchſtprelſen kauft 508 M. Kifſin, F g, 13 Koufgesuche Ein gulerhaltenes Kellerbüfett kauft — ſchrankbüfett mit 2 Faß Inhalt Higuitä gebr. u. gut erhalten, zu Taufen allnuftäten, geſucht. Angeb, unt. E p 1908 an Bücher, Nübel, die Geſchäftsſtelte d. Bl. 6282 Drucksachen „ idwe . Aden Fü 8 f 4. 285 66 . 18. ernſor. 1 5 pr. 27521. ͤ— ewa 2 Mtr. lang, ſowie ein Eis⸗ 2 cada ter Ratten⸗ 5709 f. geſuücht. 5 Schmuck usw. ingen. Lest die NrAZ B, zu kan Gebt, weißer 2 „— N —— I *— Snarlündiſch-pfälziſche Kunſtwochen Vom 1. bis 15. Dezember 1935 * Neuſtadt a. d. Hdt., 28. Juli Um die Verbindung von Kunſt und Volk im Gau Pfalz⸗Saar inniger zu geſtalten und den um ihre Exiſtenz beſonders ſchwer kämpfenden Künſtlern der Weſtmark zu Ausſtellungs⸗ und Auftragsmöglich⸗ ketten zu verhelfen, wind vom 1. bis 15. Dezember 1935 in einer größeren Reihe von Ausſtellungen in den pfälziſchen und ſaarländiſchen Städten eine großzügige Werbung für die bildende Kunſt veranſtaltet. Der Zeitpunkt für die ſaar⸗ ländiſch⸗pfälziſchen Kunſtwochen vom 1. bis 15. De⸗ zember iſt ausdrücklich deshalb gewählt, weil im Dezember erfahrungsgemäß die Luſt zu Ankäufen von Bildern und anderen Kunſtwerken ſehr oft des⸗ halb nicht zuſtandekommt, weil die Bevölkerung nicht genügend über das Schaffen ihrer Künſtler unter⸗ richtet iſt. Die ſaarländiſch⸗pfälziſchen Kunſtwochen wol⸗ len den Zuſammenhang des Kunſtſchaffens im geſamten Raum der Weſtmark und ins⸗ beſondere von Saarbrücken bis Mannheim aufzeigen und in der Verbindung aller Kunſtzweige einen neuen Anſatzpunkt für eine organiſche Kunſtgeſtaltung im tätigen Leben ſchaffen. Für die ſaarländiſch⸗pfälziſchen Kunſtwochen, die in engſter Zuſammenarbeit aller Partei⸗, Staats⸗ und Gemeindeſtellen, insbeſondere der Landesleitung Pfalz⸗Saar der Reichskammer der bildenden Künſte und der NS⸗Kulturgemeinde ſtattfinden, haben e⸗ reits eine Reihe von Städten und Behörden ihre Unterſtützung zugeſugt. a Die Kunſtwochen werden eröffnet mit einer gro⸗ ßen Kundgehung am Samstag, dem 30. November 1935, in Saarbrücken, bei der vorausſichtlich der srä⸗ ſident der Reichskammer der bildenden Künſte, Prof. Hönig, und Miniſterpräſtdent Siebert ſprechen werden. Bel dieſer Gelegenheit wird der Weſtmark⸗ preis der bildenden Künſte durch den Gaukulturwart verkündet. An Hauptausſtellungen ſind vorgeſehen:„Kurpfälziſche Maler von 1800 bis zur Gegenwart“ in der Kunſthalle in Mannheim, „Zeitgenöſſiſche ſaarländiſch⸗ pfälziſche Maler und Graphiker, verbunden mit einer großen Wetisgerber⸗ Gedächtnisausſtellung“ in Saarbrücken,„Sgarlän⸗ diſch⸗pfültziſche Bildhauer“ in Ludwigshafen a. Rh., „Kunſthandwerk der Weſtmark“ in der Landes⸗ gewerbeanſtalt in Kaiſerslautern, Außerdem ſind Einzelausſtellungen in faſt allen ſaarländiſchen und pfälziſchen Städten geplant mit dem Zweck, die Maler und Graphiker, Archttekten, Bildhauer und Kunſthandwerker der be⸗ treffenden Kreiſe vor die Oeffentlichkeit zu ſtellen und zugleich die künſtleriſche Eigenart des betref⸗ fenden Gebietes unter einem beſtimmten Grundge⸗ danken zu erläutern. So ſind z. B. geplant:„Pla⸗ katkunſt der Weſtmark“ in Neuſtadt a. d..,„Feuer⸗ bach Gedächtnis ⸗ Ausſtellung“(Handzeichnungen, Briefe uſw.) in Speyer a. Rh.,„Bürkel⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung“ in Pirmaſens,„Südpfülziſche Maler“ in Landau,„Saarländiſche Klöſter und Abteien“ in Ottweiler⸗Saar,„Maler und Graphiker des Glan⸗ und Nahetales“ in Meiſenheim a. d. Glan,„Malerei am Hofe des Herzogs von Zweibrücken“ in Zwei⸗ brücken,„Der Brunholdisſtuhl“ Wirklichkeit und Joͤee einer Kultſtätte, in Bad Dürkheim,„Die Kunſt des Eiſenguſſes“ in Neunkirchen,„Das Siedlungs⸗ weſen der Weſtmark“ in Homburg⸗Saar,„Saar⸗ ländiſch⸗pfälziſches Porzellan“(Mettlach, Franken⸗ thal) in Mettlach,„Kriegergräber der Weſtmark“ in Blieskaſtel,„Garten⸗ und Heimgeſtaltung“ in Fran⸗ kenthal,„Nordͤpfälziſche Kunſtdenkmäler“ in Kirch⸗ heimbolanden,„Südpfälziſche Burgen“ in Annwei⸗ ler,„Der ſchöne Wasgau“(Photoausſtellung) in Bergzabern. Während der ſaarländiſch⸗pfälziſchen Kunſtwochen werden ferner Führungen und Vorträge über bildende Kunſt in allen Städten und Gemeinden ſtattfinden. Ein eigenes Plakat wird während der ganzen Zeit für die heimiſche Kunſt werben. Fer⸗ ner wird ein Proſpekt herausgegeben, in dem außer der genauen Veranſtaltungsfolge ein Verzeichnis aller ſchaffenden Künſtler des Gaues zu finden iſt. In Rundfunk und Preſſe wird während der Dauer der Veranſtaltungen in beſonderer Weiſe auf die Kunſt und ihre Bedeutung im geſamtvölkiſchen Le⸗ ben hingewieſen werden. Ferner wird jede andere Gelegenheit benutzt werden, um die ſaarländiſch⸗pfäl⸗ ziſchen Volksgenoſſen auf das Schaffen unſerer Künſtler und die volkspolitiſche Bedeutung desſel⸗ ben hinzuweiſen. Durch dieſe Veranſtaltungsfolge wird erſtmals im ganzen Reich ein Gau in geſchloſſener Front für ſeine Kunſt einſtehen und der Bann gebrochen wer⸗ den, der immer noch den Künſtler von ſeinem Volke trennt. Daß erſt der Nationalſozſalismus zum erſten Male dieſes Werk in Angriff nimmt, beweiſt ſeine kulturſchöpferiſche Kraft und ſein Verantwor⸗ tungsbewußtſein. —. Eine ſchlichte Jubiläumsfeier 100 Jahre Bezirksſparkaſſe Heppenheim Heppenheim, 25. Juli. Anläßlich der 100⸗Jahr⸗Feier der hieſigen Be⸗ zürksſparkaſſe, verbunden mit der Eröffnung ihres Neubaues ſowie einer Mitgliederverſammlung, fand in Anweſenheit zahlreicher Vertreter der Garantie⸗ gemeinden, der Partei und der Behörden, ſowie der übergeordneten Sparkaſſenverbände im„Halben Mond“ ein Feſtakt ſtatt, dem ſich ein gemeinſames Mittageſſen anſchloß. Der Vorſitzende des Verwal⸗ tungsrates, Oberamtsrichter Forch⸗Fürth, begrüßte die Feſtverſammlung und betonte in feiner An⸗ ſprache den wirtſchaftlichen Sinn des Sparens. Direktor Arnold gab einen Bericht über den Werde⸗ gang der Sparkaſſe, die an ihrem Jubilaumstage auf eine ſtete Aufwärtsentwicklung zurückblicken kann. Regierungsrat Stieh⸗ Heppenheim, als Vertreter der Aufſichtsbehörde der Bezirksſparkaſſe, Beigeordneter Köbel⸗Worms, als Vertreter des Heſſiſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes, und Direktor Henkel⸗ Darmſtadt, als Vertreter der Landeskommunalbank, Girozentrale, für Heſſen, übermittelten die Grüße und Wünſche dieſer Dienſtſtellen. Dem Feſtakt ging eine Mitgliederverſammlung voraus. Zu den Mitgliedsgemeinden der Bezirksſparkaſſe zählen heute 69 Orte des Kreiſes Heppenheim, 10 Orte des Kreiſes Bensheim und ein Ort aus dem Kreiſe Erbach. Im Laufe der Jahre entſtand eine Anzahl Agenturen, deren Gründung teilweise be⸗ reits auf das Jahr 1836 zurückgeht. wenig gebraucht, preiswert abzu⸗ geben. Anzuſehen: 6284 ä Lameystrape 20a. Ein nelles Fahrrad 8 Die Agentur ſenſchaften. Waldmichelbach konnte 1929 zu einer Zweigſtelle er⸗ hoben werden. Nach fünfzigjährigem Beſtehen der Kaſſe wurde im Jahre 1885 das fpühere Sparkaſſen⸗ gebäude errichtet, das ſich in den letzten Jahren immer mehr als zu klein erwles und dam jetzigen Neubau Platz machen mußte. An den Feſtakt ſchloß ſich eine Beſichtigung des neuen Verwaltungs⸗ gebäudes. ——ů— J Landen bach, 28. Jull. Hier herrſcht zur Zeit rege Bautätigkelt. Es wurden in kurzer Zett zweit neue Wohnhäuſer errichtet, die in wenigen Wochen beziehbar ſind. In der Robert⸗Wagner⸗ Straße befindet ſich ein örſttes Wohnhaus im Roh⸗ bau.— Die Gemeindeverwaltung wird in kurzer Zeit vom alten ins neue Rathaus überſtedeln. Die neuhergerichteten Räume entſprechen völlig den neuzeitlichen Anforderungen.— Die vorläufige Führung der Freiwilligen Feuerwehr übernahm der ſeltherige ſtellvertretende Kommandant Schu ß⸗ ler * Unterſchefflenz, Amt Mosbach, 28. Juli. Guſtav Kunzmann, der älteſte Bürger und zweitletzte Altveteran von hier, iſt im Altet von 90 Jahren verſchieden. Er machte beide Feldzüge von 1866 und und 1870/½1 mit. Der Verſtorbene hat eine unge⸗ mein reiche und geſegnete Tätigkeit in der Gemeinde entfaltet. Als Gründer des Ländlichen Kreditver⸗ eins, der Molkereigenoſſenſchaft und des Männer⸗ geſangvereins, war er 20 Jahre Gemeinderat und mehrere Jahre Auſſichtsratsmitglied in den Genoſ⸗ PIA u,, ohne Gelbscheib. 11. Seite/ Nummer 338 Aus der Pfalz Wertvolle Altertumsfunde in Maikammer Chriſtliche Kirche auf der Stelle eines römiſchen Bauwerkes * Maikammer, 26. Juli. Bedeutſame antike Funde wurden geſtern beim Ausheben der Fun⸗ damente für den Kirchenneubau gemacht. Funde, die ein helles Licht auf die Baugeſchichte des großen Weinortes Maikammer in römiſcher Zeit werfen. Unter den Grundmauern des niedergelegten Chores von 1710 kamen ſpätrömiſche Architekturteile von großer Schönheit und beträchtlichen Ausmaßen aus Licht. In etwa 2,50 Tiefe fand man eine 1,30 Meter große Säule aus rotem Sandſtein mit ſchönem, ſorg⸗ fältig gearbeitetem Kapitell, Schaftring und Platte Unmittelbar dabei lag das etwa 1 Meter große vor⸗ züglich erhaltene größere Stück einer römiſchen Ge⸗ ſimsplatte mit kräftigem Profil. Bruchſtücke römi⸗ ſcher Ziegeln kamen in großer Anzahl aus dem Boden. Die bis jetzt aufgefundenen Architekturteile ſchei⸗ nen zu einem nicht unbedeutenden Tempelbau gehört zu haben, der an der Stelle der erſten Maikammerer Kirche ſtand. Wohl iſt es möglich, daß dieſe bedeut⸗ ſamen römiſchen Funde noch weitere Vervollſtändt⸗ gung erfahren. Es beſteht ſogar die Möglichkeit, daß ſich der ehemalige Standort des römiſchen Bauwer⸗ kes feſtſtellen läßt. Aber die Bodenfopſchung geht nicht über das Langhaus der Kärche hinaus, ſo daß die zeitige Bekanntgabe dieſer zu wertvollen Schlüſ⸗ ſen in der Geſchichte der römiſchen Bautätigkeit und Beſiedlung unſerer Landſchaft führenden antiken Ar⸗ chitekturteile und der Hinweis auf ihre hohe Beden⸗ tung berechtigt erſcheint. Das Hiſtoriſche Muſeum in Speyer wurde ſofort von dem antiken Fund ver⸗ ſtändigt. Ein Stammtiiſch hat Schwein“ 5000⸗Mark⸗Gewinn der Arbeitsbeſchaffungslotterie * Oggersheim, 26. Juli. Freudige Ueberxaſchung brachte ein Losverkäufer der Arbeitsbeſchaffungs⸗ lotterie in die Stammtiſchrunde einer hieſigen Gaſt⸗ wirtſchaft. Schon wollte man, da Niete um Niete ge⸗ zogen wurde, das Rennen aufgeben, als man ſich noch einmal zu einem letzten Griff entſchloß, der die Aus⸗ dauer der fünf Loskäufer reichlich belohnte. Es war ein 500 0 ⸗Mark⸗Gewinn, der zu gleichen Tei⸗ len auf die Stammtiſchrunde verteilt wurde. Kyffhäuſer-Treffen in Neuſtaot * Neuſtabt a. d.., 26. Juli. Der Pfälziſche Kriegerverband im Heutſchen Reichskriegerbund „Kyffhäuſer“ teilt mit: Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt a. D. Reinhard, hat dem Pfälziſchen Kriegerverband die Mittetlung zugehen laſſen, daß er der Pfalz und den pfülziſchen Kyff⸗ häuſerkameraden in öͤen Tagen vom 17. Auguſt einen Beſuch abſtatten wird. Aus dieſem Grunde wird am 18. 8. 1935 in Neuſtadt a. d. H. ein großer Auf⸗ marſch des Pfälziſchen Kriegerverbandes und der benachbarten Bezirksverbände des Kyffhäuſerbundes ſtattfinden. Man rechnet mit einer Teilnehmerzahl von etwa W 000. Die Stadt Neuſtadt a. d. H. hat bereits in dankenswerter Weiſe zugeſagt, aus Aurlaß dieſes Soldatentreffens die große Höhen⸗ und Vil⸗ lenbeleuchtung wieberholen zu laſſen. * Kaiſerslautern. 26. Juli. Nachmittags wurde die Feuerwehr nach dem Galgenberg gerufen, wo ein Walöbrand ausgebrochen war. Die Löſchmann⸗ ſchaft traf einen etwa 150 Om großen Jungwald un, auf deſſen Boden im Unterholz das Feuer bereits Nahrung gefunden hatte. Das tatlräftige Vorgehen der Feuerwehr hatte zur Folge, daß der im Entſtehen begriffene Walöbrand bald gelöſcht und ſpeiterer Schaden verhütet wurde. Es liegt der Verdacht nahe, daß der Brand von einem Spaziergänger durch Weg⸗ werfen eines brennenden Zündholzes oder Zigaret⸗ tenſtummels verurſacht wurde. * Karlsruhe, 25. Juli. Auch der Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Karlsruhe hat ſich veranlaßt ge⸗ ſehen, mit ſofortiger Wirkung den Juden den Zu⸗ tritt zum Strandbad Rappenwörth und git den ſtüdtiſchen Bädern zu verbieten. An einer Reihe von Gaſtſtätten iſt bereits ein Schild zu leſen: „Juden unerwünſcht!“ Wolken i Das geht jetzt ahine Weiteres mit dem nach langer Entwicklungsarbeit Lon 794 Zeiss Ikon geschaffenen Eilm PERN OX panchromatisch. Die Farben“ Empßuglienken dieses Films ist 80 hoch, daſl er die Tonwerte bis weit in die Dunke n hinein gut stchtber ingchk, ſein abstuſt und vor allem auch richtig Wietlertzibt. Lr ist praktisch nahezu Kornlds. Verlangen Sie Zeiss Ikon Film und CC Wolken am Himmel, Be rugs qu esflen: jeder Art liefert bliligst U s 25 er Breunig“: Pholo- Centrale Photo- und Kinchaus Cärtharius pholo- Herz 0 ruckerei Dr. Naas Da e on Heldelberger strabe 0.[0 2.(Kunststr) Tel. 205 20 121 N 4 18% Sue N 1 au Ber kaufen. 5 i 5 Manahelmet Zeſtung Kart Barei pholo-Jorf photo- Rloes photo. Kino Relmann 12„ B46 E 4, 4 1 E 2. 405 E 2 4%[ 0.15 f 0 2 1[.11 5.11 222 12. 1 Seite/ Nummer 338 Neue Mannheimer Zeitung Meittag⸗Ausgabe Freitag, 26. Juli 1935 5 5 allen drei Trainingstagen zeigte ſich, daß im Gegenſatz zur Großer Preis von Spanien 55 faſt allen anderen bekannten Rennſtrecken die Runsdſtrecke 8 8 5 8 908 I 0 en E eine III ere E 0 E von Francorchamps diesmal an zwei Stellen. und zwar 2 Auf der hervorragenden Laſarte⸗Rennſtrecke bei San bei der Kurve von Malmédy und bei derjenigen von Sta⸗ Sebaſtian wird am 22. September der Große Automobit⸗ 1 8 i. 45 8 velot, ſehr ſtaubig war. Auf unſere diesbezügliche Be⸗ preis von Spanien“ ausgefahren. Der voranſtalten Das große Pariſer Sportblatt wird komiſch ſchwere bei der Rennleitung hat man dann in 925 Nacht wesen a hat 1 nötigen Gelder zur Durchführung 8 Rei dern 8 durch C zu, binde 2 es Rennen aufgebracht. Nach dem überlegenen Mercedes⸗Sieg im„Großen eine nachteilige Bemerkung von irgendwelcher Seite ge⸗ M Ae e 1 nicht e Preis Belgien“ machte Monſieur C. Faroux eine welt⸗ macht wurde. Weiterhin weiſen wir darauf hin, daß zum gelungen un auch ſie klagten über die Staube cd. erſchütter„Entdeckung“, die er im Pariſer Sportblatt Beiſpiel im letzten„Großen Preis von Frankreich“ unſer lun ährend des Rennens. Wahrſcheinlich dürfte dies „L Auto“ unter der Ueberſchrift„Autre danger,„Die Fahrer Manfred von Brauchitſch faſt während des halben die e dafür ſein daß Weſcheg ge 50075 nach Ab⸗ andere Gefahr, einer ſtaunenden Mitwelt preisgab. Rennens hinter dem Wagen von Caracciola fuhr, ohne ſchluß bes Reinen entzündete Augen bat en 75 2 0 her ſchrieb u. a n e vor Schluß daß derſelbe durch Auspuffgaſe irgendwie nachteilig beein⸗ 5 5 885 ah man Rense Dreyfuß anhalten und das Steuer an Ma- flußt worden wäre. Ebenſo fuhr auch Luigi Fagioli im in gifti i rinoni abtreten. Dreyfuß ſchien ſehr zu leiden und wir„Großen Preis von Belgien“ 1 Ninden ang dicht Kein giftiker Betriebsſtoff konnten nach dem Rennen feſtſtellen, daß er an einer ſtar⸗ hinter Rudolf Caracciola, wobei gleicherweiſe keinerlei„Es iſt bekannt, daß alle Auspuffgaſe von Verbren⸗ ken Augenen bung litt. Vom gleichen Uebel war nachteilige Beeinfluſſung feſtzuſtellen wor. Im Verlauf nungsmotoren wegen ihres hohen Kohlenoxdgehaltes gif⸗ Chiron befallen, nur daß bei ihm auch die Lippen in Mit⸗ des vorerwähnten Rennens iſt keiner der von Herrn tig ſind. Der von uns ſeit zwei Jahren verwendete Renn⸗ leidenſchaft gezogen waren. Und die Urſache..? Die Charles Faroux genannten Alfa⸗Romeo⸗Fahrern einem betriebsſtoff enthält keinerlei giftige Beſtandteile. Ins⸗ schädlichen üfſgaſe der Mercedes⸗Wagen. unſerer Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen längere Zeit gefolgt; beſondere können wir noch darauf hinweiſen, daß während Jo wir Deutſche und ganz beſonders die Untertürk⸗ Caraceciola lag dauernd mit einem Vorſprung von über[der Fahrt, wenn alſo der Motor nicht mehr im Leerlauf heimer ſcheinen„Köppchen“ zu haben! Wir bauen nicht ein bis zwei Minuten, alſo mehrere Kilometer, vor mit überfettetem Gemiſch läuft, die Auspuffdaſe keinerlei nur die nellſten Rennwagen, wir können auch einen Be⸗ Chiron und Dreyfus, welche unbehindert durch andere bemerkenswerte Reizwirkung auf die Schleimhäute der triebsſtoff mixen, der es in ſich hat. Geht es mit der Fohrzeuge das Rennen gefahren haben. Lediglich in den Augen ausüben. Dies erſcheint um ſo weniger möglich, Schnelligkeit allein nicht— es ging aber bisher noch letzten Kampfphaſen, als Manfred von Brauchitſch zuerſt als während der Fahrt durch die aerodynamiſche Durchbil⸗ immer— ſo brauchen wir nur unſere Auspuffgaſe dem Dreyfuß und dann Chiron überholte, kam es vor, doß dung unſerer Rennkaroſſerie eine ſtarke Wirblung und verfolgenden Gegner ins Geſicht zu jagen und ſchon iſt er einer unſerer Wagen ſich vorübergehend für kurze Zeit raſche Vermengung der Auspuffgaſe mit Friſchluft erfolgt, gefechtsunfähig. Gott gebe es, daß in den nächſten Rennen vor den beiden genannten Alfa⸗Romeo befand. Dazu muß wodurch ſchon wenige Meter hinter dem Wagen, geſchweige nicht einem der Alfa, der Bugatti die Reiſen platzen, ergänzend erwähnt werden, daß der Wagen von Manfred denn kilometerweit, nichts mehr von ihrem Vorhandenſein ſonſt wird uns noch weiß was im Heck unſerer Renn⸗ von Brauchitſch, der die beiden Alfa⸗Romeo überholt hatte, zu bemerken iſt.“ wagen angedichtet. ſchon an den Tribünen vor dieſen mit großem Vorſprung* l 5 vorbeikam, Es erſcheint infolgedeſſen abſolut ausgeſchloſ⸗ Großer Autopreis von Geuf am 31. Mai Die Daimler⸗Benz A G. ſtellt der Süsweſtdeutſchen ſen, daß die beiden Alfa⸗Romeo⸗Fahrer während der we⸗„ 5 Sportkorreſpondenz des DNB eine nigen Sekunden des Ueberholens durch die Aus puffgaſe Am 6. Oktober ſollte durch die Straßen der Stadt Genf 55( 5 1 1 8 25 unſerer Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen irgendwie behindert ein„Großer Autopreis“ veranſtaltet werden, deſſen Durch⸗ Spaniens„Fräulein Sport 1935 5 offtzielle Stellungnahme worden ſein können.“ führung aus finanziellen Gründen ſcheiterte. Als neuer 3 me 1 Senoritas 1 454 zur Verfügung, der wir folgendes entnehmen: L 2 Termin wurde der 31. Mai 1936 vorgeſchlagen. Di öti⸗ ee e 1 155 dofäbrige 0 eee t e en ba e ape Chlorkalk auf der Rennſtrecke! 0 5 1986 vorg ſchlagen. Die nöti⸗ M ercedes Gag zum ſponiſchen„Fräulein Sport 723 yſt muß feſtgeſtellt daß 0 gen Gelder ſollen durch eine Sweepſtake⸗Lotterie auf⸗ 1935“ gewählt. Nach welchen Geſichtspunkte ief ſeit zwei Jahren bei allen Rennen den„Dagegen glauben wir, eine andere Beobachtung ge⸗ gebracht werden, in der feder ſtartende Wagen eine Ge⸗ Wahl vorgenommen rd 1 Herden 5 ten gieſe gleichen Betriebsſtoff und die ſelbe Auspuff⸗ macht zu haben, aus welcher ſich wahrſcheinlich die entzün⸗ winnſumme bedeutet. Die Loſe dienen gleichzeitig als worde 8 ugs nicht berichtet anordnung verwenden, ohne daß bisher hierüber irgend⸗ deten Augen bei Chiron und Dreyfuß erklären laſſen. An Eintrittskarten 1 (Zeichnung: v. Roebel,.) Lach-Erfole 15 50 5 Jul l 0 erſauführun allerersten Ranges 1 N f 1499..39 N N 5 1 2 in ib Aonasg e s 685 neues Groß Lustspiel „Lem um Weidemann“ Paul Rörbiger Franziska Ga a! Wiederholung in beiden Theatern 832 Ffoitag 10.50 Kot ſind die Wangen, grün die Wälder, der himmel blau und gelb die Felder.— Zu dieſer Farbenſymphonie Handharmonikas Gröhte Auswahl in Anopf- u. Tasteninstr. 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