Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrifſt: Nemazeit Mannheim Anze⸗ gag, 79 mm breit voraus zu be⸗ zahlen gen beſondere Preiſe. Allgeme Alſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleich Aherlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fi Akten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fei eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 20. Juli 1035 146. Jahrgang Nr. 342 Tagesordnung: Abeſſinien Meldung des DN B. Genf, N. Juli. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlichte am Samstag folgende Mitteilung: Der amtierende Ratspräſident hat auf Grund der Antworten auf ſein geſtriges Telegramm an die Ratsmitglieder die Eröffnung der außerordentlichen Natstagung auf Mittwoch, 31. Juli, 5 Uhr nach⸗ mittags feſtgeſetzt. Die gleichzeitig veröffentlichte Tagesord⸗ nung enthält als einzigen Punkt: Streit zwi⸗ ſchen Abeſſinien und Italien; Beſchwerde der abeſſi⸗ niſchen Regierung. Als Material ſind ihr im Wort⸗ laut beigefügt die Entſchließung des Völkerbundͤs⸗ rats vom 25. Mai, das Telegramm an die Rats⸗ mitglieder vom 26. Juli, die heute veröffentlichte endgültige Einberufung auf den 31. Juli und das heutige Telegramm Muſſolinis an den Generalſekre⸗ tär des Völkerbundes. Flaliens Antwort an den Völkerbund Meldung des DN B. — Rom, 27. Juli. Die Antwort, die die italieniſche Regierung am Samstagvormittag zur Einberufung der außeror⸗ dentlichen Ratsſitzung an den Generalſekretär des Völkerbundes gerichtet hat, lautet in wörtlicher Ueberſetzung wie folgt: „Mit Telegramm vom 25. Juli hat ſich die italie⸗ niſche Regierung die Ehre gegeben, den Generalſekre⸗ tär des Völkerbundes davon zu unterrichten, daß ſie unterm 14. und 23. Juli zwei Mitteilungen an die abeſſiniſche Regierung gerichtet hat: 1. um die Abſicht Italiens zur Wiederaufnahme der Arbeiten des Schlichtungs⸗ und Schiedsausſchuſſes betreffend den Zwiſchenfall von Ual⸗Ual und die ihm folgenden Zwiſchenfälle zu beſtätigen unter der ſelbſt⸗ verſtändlichen Vorausſetzung, daß dieſe Arbeiten in Grenzen des zwiſchen den beiden Parteien abgeſchloſ⸗ ſenen Kompromiſſes bleiben; 2. um in aller Form anzufragen, ob die abeſſiniſche Regierung gewillt ſei, ſich an die in dieſem Kompro⸗ miß übernommenen Verpflichtungen zu halten und daher ihrem Vertreter entſprechend Weifung zu geben. Sobald die Abſichten der abeſſiniſchen Regierung amtlich bekannt wären, hätte die italieniſche Regie⸗ kung keine Schwierigkeiten, an der Tagung des Völkerbundes zu dem Zeitpunkt teilzunehmen, den der Vorſitzende werde feſtſetzen wollen, wobei ſie der Anſicht ſei, daß beim gegenwärtigen Stand der Dinge dieſe Tagung keinen anderen Punkt zum Gegenſtand haben könne, als den der Prüfung der geeignetſten Mittel, die dem Schlichtungs⸗ und Schiedsausſchuß die nützliche Wiederaufnahme ſeiner Arbeiten ermöglichen könne. Sollte dem nicht ſo ein, ſo behält ſich die italieniſche Regierung vor, ihre diesbezüglichen Bemerkungen zur Kenntnis zu bringen.“ Echo de Paris über Italiens Kriegsplan Meldung des DN B. — Paris, 27. Juli. Der in Rom weilende Sonderberichterſtatter des „Echo de Paris“, der ſich für Italiens Kolonialpläne einſetzt, hält kriegeriſche Operationen in Abeſſinien für faſt unvermeidlich und ſucht zu ergründen, welchen ſtrategiſchen Plan Italien befolgen werde. Er hält für gegeben, zunächſt einen Frontal⸗ gügriff von Eritrea aus in Richtung Addis Abeba, alsdann den feſten Ausbau der eroberten Stellungen, anſchließend Flugzeugſtreifen und vereinzelte Handſtreiche zur Brechung des mora⸗ 1 Widerſtandes des Gegners. Weiter eine in⸗ Kutte politiſche Tätigkeit im Hinblick auf die 55 des abeſſintſchen Staatsgefüges und damit der Verteibigungskraft des Landes, wodurch ein neuer Vormarſch und die Vorverlegung der Front möglicht werden würde. Daß Italien als Faeger hervorgehen werde, bezweifelt der Bericht⸗ erſtatter nicht, aber er rechnet mit großen ita⸗ 12 uiſchen Opfern und einem hartnäckigen iderſtand des Gegners. Franzöſiſcher Bier-Milliardenkredit an Italien? Meldung des TN B. 85 5— Paris, 27. Juli. 1 Das Hauptorgan der Dritten Internativnale, 175 kommuniſtiſche„Humanité“, nimmt zu der Hal⸗ 1 0 der kranzöſiſchen Regierung im italieniſch⸗abeſ⸗ 1 Streitfall Stellung und wirft dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſtdenten und Außenminiſter ava vor, dite italieniſchen Pläne zu „Verſtändigt euch endlich“ Ein franzöſiſcher Frontkämpfer an deutſches Fungvolk Meldung des D. N. B. — Paris, 27. Juli. Auf dem deutſchen Kriegerfriedhof in St. Quen⸗ tin hielt der Vorſitzende der Union Fédérale, Henry Pichot, in Gegenwart von 58 Charlottenburger Jungvolk⸗Jungen eine herzliche Anſprache. „Der Mann“, ſo führte er u. a. aus,„der vor Ihnen ſteht und Sie an dieſer geweihten Stätte willkommen heißt, iſt ein ehemaliger franzö⸗ ſäſcher Soldat. Offen und herzlich will er mit Ihnen ſprechen. 52 Monate lang ſind Ihre Väter und wir uns feindlich gegenübergeſtanden, erbar⸗ geg Je⸗ der von uns hat ſeine Pflicht getan, aber auf beiden Seiten hat man auch die Wirklichkeit des Krieges erkannt. Wenn wir den Krieg verabſcheuen, ſo des⸗ wegen, weil wir ihn gründlich kennengelernt haben. Hüben wie drüben haben wir Zeugnis abgelegt von unſerer Not, unſerer Opferwilligkeit, von unſerer Bereitwilligkeit, alle Mühen des Krieges pflichtge⸗ treu auf uns zu nehmen. Die Toten, die in dieſen gewaltigen Friedhöfen ruhen, ſie rufen uns, den Ueberlebenden und ihren Söhnen zu: Verſtändigt Euch endlich un⸗ tereinander; die Völker wie die einzelnen Menſchen innerhalb der Nationen haben ein Recht auf das Leben. Fallt nicht noch einmal übereinander her. Sucht einträchtig miteinander, was recht und hillig iſt; ſorgt dafür, daß jedermann, jede Familie, jede Nation in Sicherheit ſich des Lebens erfreue. Die ſchönſten und fruchtbarſten Eigenſchaften des Menſchen kommen im Frieden, und nur im Frieden, zur Blüte. Im Krieg lähmt der Menſch den nor⸗ malen Ablauf der Dinge. Der wirkliche menſchliche Heldenmut beſteht darin, hocherhobenen Hauptes und mit gutem Ge⸗ wiſſen das Leben zu geſtalten, das uns nicht geſchenkt iſt, um es wegzuwerfen boͤer mit blutiger Gewalt dem Nebenmenſchen zu rauben. Wir Franzoſen und Deutſche, wir haben uns geſchlagen; es iſt nun en d⸗ lich an der Zeit, offen und ehrlich und guten Willens zu gegenſeitiger Verſtändi⸗ gung zu gelangen, zu einer Zuſammenarbeit, die nicht nur erſtrebenswert, ſondern auch durchaus möglich iſt, zu einer Zuſammenarbeit, die zwiſchen beiden Nationen jene Stimmung ſchaffen wird, die ſie zum Leben brauchen und die das blutige Geſpenſt früherer Feindſeligkeiten und Kämpfe verſcheuchen wird.“ begünſtigen. Man müſſe ſich in Genf und in Rom, wo man auf die franzöſiſche Unterſtützung rechne, darüber klar werden, daß Laval nicht ganz Frankreich bedeute. Das franzöſiſche Volk wünſche den Frieden in Afrika und in Europa. Das Blatt wirft in dieſem Zuſammenhang die Frage auf, wie hoch die Beträge ſeien, oͤie die Bank von Frankreich bereits an Italien geliehen habe, und ob es zu⸗ treffe, daß augenblicklich in Paris Verhandlungen ſtattfänden, um der italieniſchen Regierung einen neuen Kredit in Höhe von vier Milliar⸗ den Franken zu gewähren. Dieſer Betrag ſolle einmal für franzöſiſche Waffenlieferungen an Ita⸗ lien und zum anderen für die Stützung der Lira Verwendung finden. Italien zur kommenden Genfer Tagung — Nom, 27. Juli. Nach hieſiger Auffaſſung liegt die Schlüſſel⸗ ſtellung für die Entwicklung der kommenden Gen⸗ fer Abeſſinien⸗Debatte bei England. Von ſeiner Haltung werde es abhängen, ob der Weg von Genf ſich noch irgendwie gangbar erweiſt. Man gibt daher heute hier ſehr deutlich zu verſtehen, daß ſich Eng⸗ land zu der Anſicht bekehren müſſe, die kommenden Ratsverhandlungen nur auf den Streitfall von Ual⸗ Ual zu beſchränken. Warnend weiſt man auf die Folgen hin, die ſich für Italien ergeben würden, falls die engliſche Regierung eine Erweiterung zu erzwingen ſuche. Mit großer Befriedigung wird in der römiſchen Preſſe allenthalben feſtgeſtellt, daß vollkommene Einigkeit mit Frankreich über die in Genf einzuſchlagende Marſchroute beſtehe. Man ſpricht in dieſem Zuſammenhang die Hoffnung aus, daß es Laval bei dem kommenden Pariſer Beſuch Edens gelingen werde, den engliſchen Miniſter von der Zweckmäßigkeit zu überzeugen, daß ſeine Regierung dem Kaiſer von Abeſſinien die Wiederaufnahme der unterbrochenen Ual⸗Ual⸗Verhandlungen nahelegen müſſe. Bis jetzt ſei die engliſche Regierung allerdings noch wenig geneigt, eine derartige Intervention zu unternehmen. „Giornale'Italia“ geht polemiſch auf die letzten Erklärungen des Kaiſers von Abeſſinien ein und greift dabei beſonders die Erklärung des Negus heraus, daß Abeſſinien genügend einflußreiche Freunde beſitze. Dies, behauptet das Blatt, ſei ein neuer Beweis dafür, daß„die engliſche Agitation Abeſſinien geradezu ermutige“. Die Unterſtützung Abeſſiniens entſpreche alſo beſonderen engliſchen Intereſſen von heute und von morgen. Der Kaiſer von Abeſſinien zur Ratstagung Darf ein Völkerbundsentſcheid die Anantaſtbarkeit anderer mißachten? Meldung des DNB. — Paris, 28. Juli. Der Kaiſer von Abeſſinien hat der Preſſe eine Erklärung abgegeben, in der im Hinblick auf die bevorſtehende Tagung des Völkerbundsrates be⸗ tont wird, daß Abeſſinien eine friedliche, unpartei⸗ liche und vollſtändige Löſung des Streitfalles wünſche. Die Grundlage dieſes Streites ſei in der verſchiedenen Auslegung des italieniſch⸗abeſſini⸗ ſchen Vertrages vom 16. Mai über die Feſtlegung der Grenze zwiſchen Abeſſinien und Italieniſch⸗So⸗ maliland zu ſuchen. Italien habe dem Grund ſatz einer Regelung etwaiger Streitfragen durch ein Schiedsgericht zugeſtimmt, mache aber in zwei⸗ facher Hinſicht ſeine Durchführung unmöglich, indem es den Schiedsrichtern das Recht abſpreche, die Ver⸗ träge auszulegen und ferner indem es die Ernen⸗ nung eines oberſten Schiedsrichters ablehnte. Nach⸗ dem Italien die Möglichkeit einer vollſtändigen Lö⸗ ſung zunichtegemacht habe, bekunde es amtlich ſeinen Willen auf Eroberung abeſſiniſchen Gebietes und bereite ſich auf einen Krieg vor, eine friedliche Löſung ganz offen ausſchaltend. Der Völkerbundsrat müſſe über die Achtung und Einhaltung des Vertrages und die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens in Abeſſinien wachen, deſſen Gebiet von italieniſchen Trup⸗ pen verletzt worden und das noch von ita⸗ lieniſchen Truppen beſetzt ſei. Abeſſinien habe alles für die rechtliche und fried⸗ liche Löſung des Streitfalles getan. Der Völker⸗ bundsrat müſſe ſich darüber ausſprechen, ob ein Mitgliedsſtaat des Völkerbundes das Recht habe, offon die gebiets mäßige Unantaſtbarkett eines anderen Staa⸗ tes zu mißachten, ſeine Souveränttät und Un⸗ abhängigkeit zu bedrohen und auf die Waffengewalt als Mittel der Expanſion und Eroberung zurück⸗ zugreifen. Abeſſinien erwarte vertrauensvoll die Entſcheidung des Völkerbundsrates. Das„Petit Journal“ veröffentlicht eine Unter⸗ redung ſeines Sonderberichterſtatters mit dem Kaiser von Abeſſinien, der u. a. folgende Erklärungen ab⸗ gab: Abeſſinien hat nicht mobilgemacht. In dem Sinne, wie man heute dieſen Begriff ver⸗ ſteht, kann es gar nicht mobilmachen. Bei uns lebt der Bauer mit ſeinen Leuten auf ſeinem Boden, er verteidigt ihn gegen Angriffe genau ſo, wie ein Hausbeſitzer ſein Eigentum im Angriffsfalle ver⸗ teidigt. Wir haben keine Truppen zuſammengezogen und keine Armee im Lande verſammelt. Denn trotz allem behält Abeſſinien ſein Vertrauen in den Völkerbundsrat. Wir haben wirklich nur den einen Wunſch, mit unſeren Nachbarn in Frieden zu leben. Wir hoffen, daß die Weisheit der Staatsmänner, die in Genf zu⸗ ſammentreten werden, die Imperialiſten zur Ach⸗ tung der Verträge zwingen wird, damit die Unantaſtbarkeit unſeres Gebietes und die Unab⸗ hängigkeit Abeſſiniens gewährleiſtet wird. Aber ſte können bekräftigen, daß wir uns auf keinen Fall durch Bomben ziviliſtieren laſſen wollen. Wir ſind oͤer Anſicht, daß Abeſſinien das am meiſten abge⸗ rüſtete Land in der Welt iſt.— Der Kaiſer ſchloß mit der Bemerkung, daß man ſeine Kraft zeigen 115 5 um nicht genötigt zu ſein, ſich ihrer zu be⸗ ienen, Laguardia verletzt den Handelsvertrag Unerhörtes Verhalten des Bürgermeiſters von Neuyork Meldung des DNB. — Berlin, 27. Juli. Der Bürgermeiſter Lugnardia von Neuyork hat ein ihm ſeit Ende 1934 vorliegendes Geſuch des dort wohnhaften Reichsangehörigen Paul Kreß um Er⸗ neuerung ſeiner ſeit 1931 innegehabten Maſſeurlizenz mit ungerechtfertigter Begründung zurückgewieſen. Dieſe Handlungsweiſe ſtellt eine klare Ver⸗ letzung des deutſch⸗amerikaniſchen Freundſchafts⸗ Handels⸗ und Konſularvertrages vom 8. Dezember 1923 durch den Bürgermeiſter von Neuyork dar. Es darf der amerikaniſchen Bundesregierung überlaſſen bleiben, die nachgeordnete Behörde zur Achtung des genannten Vertrages anzuhalten. Gegen Laguardia — Neuyork, 27. Juli. Der Verband völkiſcher Vereine, der apt Dienstag eine große Maſſenkundgebung veranſtaltet, reichte im Rathaus der Stadt Neuyork eine Be⸗ ſchwerde gegen das Vorgehen des Bürgermeiſters Laguardia ein. Darin heißt es, daß der Bürger⸗ meiſter entgegen der Anweiſung des Staatsdeparte⸗ ments und entgegen dem Gutachten des Rechts⸗ beraters der Stadt Neuyork auf der Verweigerung der Gewerbeerlaubnis für einen deutſchen Staats⸗ angehörigen beſtehe.„Wir verbleiben bei der An⸗ ſicht, daß impulſive Handlungen und Erklärungen, wie ſie während der letzten zwei Jahre von Ihrer Seite kamen, die Gefühle des Haſſes zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland erregen.“ Die„Aſſocjated Preß“ meldet, daß Roosevelt eine Erörterung des Verhaltens Laguardias ab⸗ gelehnt hat. Votſchafter Köſter bei Laval Meldung des DNB. — Paris, 27. Juli. Der deutſche Botſchafter, Roland Köſter, hatte am Samstagvormittag eine längere Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und Außen⸗ miniſter Laval über die Geſamtheit der europäiſchen Probleme. Die Anruhen in Alfter dauern an Meldung des DN B. — London, 27. Juli. Die Verfolgungen der Katholiken in Ulſter dauern— wie aus Belfaſt gemeldet wird— weiter an. Katholiſche Mädchen in Jennymount konnten ihre Arbeitsſtätten nur unter Polizeiſchutz verlaſſen. Trotzdem gelang es der Menge, einigen der Mädchen die Kleider vom Leibe zu reißen. Eine Fabrik mußte geſchloſſen werden, da die proteſtantiſchen Arbeiter ſich weigerten, zu⸗ ſammen mit Katholiken zu arbeiten. Durch die Schließung der Fabrik werden über 1000 Arbeiter betroffen. Insgeſamt ſind bei den Unruhen 233 Familien von Haus und Hof vertrieben worden. Ueber den verlaſſenen Häuſern weht die engliſche Flagge, die dort als Siegeszeichen von den Oran⸗ giſten aufgepflanzt wurde. Der Stadtkommiſſar für Belfaſt hat einen Be⸗ richt herausgegeben, wonach 141 Perſonen bei den Unruhen feſtgenommen wurden. Jtalieniſche Pulverfabrik fliegt in die Luft 30—40 Tote zu befürchten Meldung des DNB. — Mailand, 27. Juli. In einer Pulverfabrik in Vareſe, in der Nähe von Mailand, ereignete ſich ein ſchwerer Zerkuall. Unter den Trümmern der Fabrik ſollen 30 bis 40 Tote liegen. Ueber die Urſache iſt bis jetzt noch nichts zu er⸗ fahren, da ſtarke Abſperrungsmaßnahmen getroffen wurden und eine Verbindung mit den verantwort⸗ lichen Stellen noch nicht möglich war. Die Beyöl⸗ herung von Vareſe befindet ſich in größter Auf⸗ regung. Die erſten Toten geborgen Zu dem Zerknallunglück der Pulverfabrik in Va⸗ reſe wird fetzt bekanntgegeben, daß bisher 12 Lei⸗ chen geborgen werden konnten. Die Aufräu⸗ mungsarbeiten dauern an. 2. Seite Nummer 342 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. Juli 1935 255 000 Mark verſchoben Das Urteil gegen die Ordensſchweſtern — Berlin, 27. Juli. Nach zehnſtündiger Verhandlung verkündete der Vorſitzende des Berliner Schöffengerichts in den Abendſtunden das Urteil gegen die pier Ordens⸗ ſchweſtern der Kongregation vom Heiligen Karl Bor⸗ romäus. Die Generalvikarin Luitgardis Kneppek und die Oekonomin Roſalie Bell erhielten wegen ſort⸗ geſetzten gemeinſchaftlichen Deviſenvergehens in oͤrei Fällen je drei Gefängnis und 115000 und 100 000 Mark Gelöſtrafe. Die Generaloberin Felici⸗ tas Poterz wurde zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis und 55 000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt, während die Schweſter Roſa Völ⸗ kel wegen Begünſtigung mit fünf Monaten Gefäng⸗ nis davonkam. Die Unterſuchungshaft wird voll angerechnet. Für die Geldſtrafen hat die Kongregation mitzuhaften. Ferner wurde die Einziehung der beſchlagnahmten 75 000 Dollarbonds und der 66 600 7prozentigen hol⸗ ländiſchen Guldenobligationen zugunſten des Deut⸗ ſchen Reiches ausgeſprochen. Hausſuchungen beim mecklenburgiſchen Stahlhelm Meldung des DN B. — Schwerin, 27 Juli. Die Landesſtelle Mecklen⸗ burg⸗Lübeck des Reichsminiſteriums für Volksauf⸗ klärung und Propaganda teilt mit: Das Verbot des N SDB(Stahlhelm) in den Kreiſen Ludwigsluſt, Parchim und der Stadt Waren hatte den Verdacht aufkommen laſſen, daß Mit⸗ glieder dieſer Organiſation im Beſitz verbotener Waffen ſind. Aus dieſem Grunde wurde eine Haus⸗ ſuchung bei allen Mitgliedern des NS DB(Stahl⸗ helm) im Gaugebiet Mecklenburg⸗Lübeck von der Geheimen Staatspolizei angeoroͤnet. Das bisherige, noch nicht vollſtändige Ergebnis dieſer Haus⸗ ſuchungen hat den Verdacht des verbotenen Waffenbeſitze s vollauf beſtätigt. Es wurden bisher zahlreiche Gewehre Modell 98, Kara⸗ biner, Militärpiſtolen und erhebliche Mengen ſcharfer Munition beſchlagnahmt. Einige Stahlhelmer ſind in Zuſammenhang da⸗ mit in Haft genommen worden. Der Fall Jatob Das Schiedsgericht gebildet Meldung des DN B. — Berlin, 27. Jatli. Die deutſche und die ſchweizeriſche Regierung waren übereingekommen, die Meinungsverſchieden⸗ heiten in der Angelegenheit Jacob gemäß dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Schiedsgerichts⸗ und Ver⸗ gleichsvertrag vor ein Schiedsgericht zu bringen. Die Schiedsordnung iſt nunmehr von Ver⸗ tretern der beiden Regierungen am 26. Juli unter⸗ zeichnet worden. Als Obmann iſt der finniſche Geſandte in Stockholm, Dr. Erich, beſtellt wor⸗ den. Gemeinſam bezeichnete Schiedsrichter ſind der ehemalige Präſident des Gemiſchten Appellations⸗ gerichtshofs in Aegypten, Hanſſon in Oslo, und der ehemalige Präſident der königlich⸗ungariſchen Kurie, von Juhaſz in Budapeſt. Zum deutſchen Schieds⸗ richter iſt Staatsrat Dr. Freiherr von Freytagh⸗ Loringhoven und zum ſchweizeriſchen Schieds⸗ richter Profeſſor Dr. Max Huber ⸗Zürich ernannt worden. Die Regierungskriſe in Holland dauert au — Den Haag, 27. Juli. Der Vorſitzende der Katholiſchen Fraktion der Zweiten Kammer, Pro⸗ feſſor Aalberſe, hat am Samstagabend die Köni⸗ gin gebeten, ihn von dem Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung wieder zu entbinden, da keine genügende Uebereinſtimmung zu erzielen ſei, um ein neues Kabinett auf möglichſt breiter parla⸗ mentariſcher Grundlage zuſammenſtellen zu können. „Schluß mit Tarnung und Verfilzung' Hans Hinkel gegen die Strohmänner des Judentums Meldung des DNB. — Berlin, 27. Juli. Der Geſchäftsführer der Reichskulturkammer, Hans Hinkel, vom Reichsminiſter Dr. Goebbels zum Sonderbeauftragten für die Ueberwachung der Betätigung aller im deutſchen Reichsgebiet leben⸗ den nichtariſchen Staatsangehörigen auf künſtleri⸗ ſchem und geiſtigem Gebiet berufen, gewährte einem Vertreter des„Angriff“ eine längere Unterredung, in der er richtungweiſende Ausführungen machte. Hinkel erinnerte zu Beginn der Unterredung daran, daß im April 1933 der jüdiſche Kulturverband genehmigt worden ſei, mit deſſen Duldung grund⸗ dürfen, allerdings unter gewiſſen autoritativen Richt⸗ linien. Es müſſe betont werden, daß die führen⸗ den Leute des jfüdiſchen Kulturverban⸗ des im Laufe von faſt zwei Jahren immer wieder die Loyalität der Regierung anerkannt haben. An dieſe Zuſammenhänge, fuhr Hinkel fort, muß ich erinnern in Verbindung mit dem neuen Amt, zu dem ich von Reichsminiſter Dr. Goebbels ſoeben berufen worden bin. Wenn wir nämlich auf der einen Seite ein jüdiſch⸗kulturelles Eigenleben mit anerkannter Großzügigkeit begründet haben, ſo ver⸗ wahren wir uns ſcharf gegen jeden Verſuch der Einflußnahme von jüdiſcher Seite auf die Kulturangelegenheiten unſerer Nation. Wir wiſſen, daß da und dort Juden getarnt arbeiten; wir wiſſen, daß manche Verfilzungen aus der Syſtemzeit bis heute noch nicht gelöſt ſind. Dieſen Zuſtand, wo er noch beſteht, zu ändern, betrachten wir als unſere aktuellſte Aufgabe. Wir werden die Schuldigen zur Verant⸗ wortung ziehen, nicht nur die Juden, die unter falſcher Flagge ſich über die Hintertreppe wie⸗ der einſchmuggeln wollen, einerlei, ob im Film, im Funk oder im Schrifttum— beſonders ſcharf und hart werden wir die Nichtjuden anpacken, die ſich nicht ſcheuen, ſich als Strohmänner für 30 Silberlinge an Juden zu verkaufen. Dieſem Zuſtand wird ein Ende gemacht. Seit Wochen ſind die Arbeiten im Gange, auch bei den Kammern. Die Klärung der ſogenannten„Grenz⸗ fälle“ liegt mir beſonders am Herzen. Wir wün⸗ ſchen endlich reinliche Schei dung. Wie uns Anonyme unerwünſcht ſind, ſo erſt recht Goi⸗nonyme. Wer nach der nationalſozialiſtiſchen Revolution noch geiſtig oder wo es ſein mag, mit dem Judentum kompromiſſelt, hat keinen Platz im kulturellen Le⸗ beusraum des deutſchen Volkes. Wir werden ſcharf durchgreifen und müſſen es tun, denn vor uns ſteht das ſchwer arbeitende gläu⸗ bige Volk, demgegenüber wir die Verantwortung tragen für eine ſaubere, ehrliche Kulturarbeit. Verbotene Einze aktionen Meldung des DNB. — Berlin, 27. Juli. Polizeipräſident Graf Helldorf teilt im Ein⸗ vernehmen mit den Parteidienſtſtellen folgendes mit: In den letzten Tagen iſt die Feſtſtellung gemacht worden, daß ſich in einigen Fällen Angehörige der Bewegung von Provokateuren haben verleiten laſ⸗ ſen, ſich an judenfeindlichen Kundgebungen zu betei⸗ ligen. Staat und Bewegung haben immer wieder betont, daß Einzelaktionen verboten ſind. Zu dieſen verbotenen Einzelaktionen gehören insbeſondere das Bemalen und Beſchädigen von Schildern, Schau⸗ fenſterſcheiben und dergleichen. Für die Art des Vorgehens der Provokateure iſt es bezeichnend, daß ſogar in einzelnen Fällen erreicht wurde, Polizei⸗ beamte unter Berufung auf mich an ihrem pflichtgemäßen Einſchreiten zu hindern. Der Kampf gegen das Judentum wird von Staat und Bewegung auf andere Weiſe geführt. Jeder⸗ mann, der ſich an verbotenen Einzelaktionen betei⸗ ligt, ſtellt ſich damit außerhalb von Staat und Be⸗ wegung und ſetzt ſich der Beſtrafung aus. ee eee, Süddeulſche Waſſerſtraßenkundgebung in Stuttgart Verbindund von Nordſee Schwarzem Meer und Mittelmeer— Staatspolitiſche Bedeutung des Saar-Pfalz-Kanals Meldung des DN B. — Stuttgart, 27. Juli. Aus Anlaß der Ausſtellung Waſſerſtraßen und Waſſerſport Stuttgart 1935, und im Zuſammenhang mit der am Sonntag ſtattfindenden feierlichen Er⸗ öffnung der Neckarkanalſtrecke Mannheim⸗Heilbronn, fand am Samstagvormittag in Stuttgart im großen Saale des Stadtgartens in Anweſenhei der maß⸗ gebenden Reichs⸗ und Parteiſtellen, der Gemeinden ſowie der Vertreter der ſüddeutſchen Wirtſchaft eine große ſücdeutſche Waſſerſtraßenkundgebung ſtatt. Als Vorſitzender des Süddeutſchen Kanalvereins und zu⸗ gleich im Namen der einladenden Vereine eröffnete Oberbürgermeiſter Dr. Stroelin die Kundgebung und hieß die Teilnehmer, vor allem die Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums, der Regierungen von Württemberg, Baden, Heſſen, der Regierung von Oberfranken und Mittelfranken, des Saarlan⸗ des, der Parteiſtellen der verſchiedenen Handelskam⸗ mern und der Waſſerwirtſchaftsverbände herzlich willkommen. Im Mittelpunkt der Kundgebung ſtand ein groß⸗ angelegtes Referat des ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den des Zentralvereins, Oberbürgermeiſter Willy Liebel⸗Nürnberg, über die Bedeutung der ſüddeutſchen Waſſerſtraßen. Dieſe öffent⸗ liche Kundgebung für die ſüddeutſchen Waſſerſtraßen, 5 1 ſo führte er aus, ſei um ſo notwendiger, als man ge⸗ rade in den letzten Jahren ſehr viel von den um⸗ faſſenden Kanalbauprojekten Mittel⸗ und Weſt⸗ deutſchlands, ſowie in Oſtpreußen gehört habe, aber verhältnismäßig weniger von den ſüoddeutſchen, ob⸗ wohl der Waſſerſtraßen verbindung zwiſchen Rhein und Donan die größte Bedentung zukomme. die die für den europälſchen Wirtſchaftsxaum ſo he⸗ deutungswolle Verbindung von Noröôſee, Schwarzem Meer und Mittelmeer zur Folge haben. Im einzelnen ſind es folgende Pro⸗ jekte: 1. die Rhein⸗Main⸗Donau⸗Großſchiffahrtsſtraße von Aſchaffenburg bis Paſſau, 2. die Neckarkanaliſierung von Mann⸗ heim bis Plochingen, 3. die O berrhein regulierung von Straß⸗ burg bis Baſel mit Fortſetzung in der Form eines Kanals von Baſel bis Konſtanz, 4. die Neckar⸗Donau Verbindung Plochin⸗ gen⸗Ulm, 5. der Donau⸗Seitenkanal zwiſchen Ulm und Kel⸗ heim und 6. der Saar⸗Pfalz⸗Kanal vom Kohlen⸗ revier an der Saar nach Ludwigshafen. Es handelt ſich hier um Großprofekte, Die Rhein⸗Main⸗Donau⸗Großſchiffahrtsſtraße und die Neckar⸗Donau⸗ Verbindung ſollen die zwei großen um Rhein und Donau gelegenen, durch Großſchiffahrtsſtraßen beherrſchten Wirtſchaftsgebiete zu einem mitteleuropäiſchen Großwirt⸗ ſchafts raum vereinigen. Auch die Schiffbar⸗ machung des Oberrheins hat inſofern eine mit⸗ teleuropäiſche Aufgabe, als hierdurch die Schweiz und ein Teil von Oeſterreich an das deutſche Waſſerſtraßennetz angeſchloſſen werden ſollen. Beſonders hervorzuheben iſt noch die ſtaatspolitiſche Bedeutung, die der Saar⸗ Pfalz⸗Kanal für das mit dem Mutterlande wieder vereinte Saarland beſitzt, und die bedeutungsvolle Aufgabe, die die Rhein⸗ Main[Donau⸗Waſſerſtraße für die bayeriſche Oſt⸗ mark zu erfüllen hat. Der Redner forderte ſchließ⸗ lich für die Rheinhäfen die gleiche Behandlung und Förderung, wie ſie den deutſchen Seehäfen zu⸗ teilt wird. Mögen, ſo ſchloß Oberbürgermeiſter Lie⸗ bel, auf dem Gebiete der deutſchen Waſſerſtraßen⸗ bau⸗ und Verkehrspolitik recht bald die letzten Ueberbleibſel aus der unſeligen liberaliſtiſchen Zeit der Intereſſenpolitik verſchwinden. Ihre Beſeiti⸗ gung iſt möglich durch eine ſyſtematiſche und orga⸗ niſche Ausgeſtaltung des Verkehrsſyſtems und der Lenkung des Verkehrs nach dem oberſten Grundſatz des Nationalſozialismus„Gemeinnutz vor Eigen⸗ nutz“. uerbütgertheiſter Dr. Stroelin dankte dem Redner für ſeine mit großem Beifall aufgenomme⸗ nen Ausführungen und ſchloß die Kundgebung mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Schweres Einſturzunglück in Mailand Meldung des DN B. — Mailand, 27. Juli. Ein ſchweres Einſturzunglück, bei dem 2 Perſonen getötet und zwei ſchwer verletzt wurden, ereignete ſich Freitag früh in dem Städt⸗ chen Deſio in der Nähe von Mailand. Die Bewoh⸗ ner eines dreiſtöckigen Mietshauſes wurden plötzlich durch ein ohrenbetäubendes Getöſe in Schrecken ver⸗ ſetzt. Unmittelbar ſtürzte das ganze etwa 15 Meter hohe Gebäude vollſtändig in ſich zuſammen und be⸗ grub unter ſich alle Bewohner. Die ſofort herbeigeeilte Feuerwehr machte ſich gemeinſam mit den Bewoh⸗ nern der umliegenden Häuſer und der Polizei an die Bergung der unter den Trümmern begrabenen Per⸗ ſonen. Unter den Getöteten befand ſich auch ein blinder Muſiklehrer. Ein Mann konnte nur dadurch dem Unglück entgehen, daß er mit ſeinem Kind im Arm im Augenblick des Einſturzes aus dem zweiten Stockwerk auf ein tiefer gelegenes Dach ſprang. Die Urſache konnte noch nicht ermittelt werden. Richtigſtellung Haufſtaengls — München, 27. Juli. Der Auslandspreſſechef der NSDAP, Dr. Ernſt Hanfſtaengl, teilt mit: Die von dem Amerikaner Varian Fry mir in den Mund gelegten Aeußerungen, die Kurfürſtendamm⸗Zwi⸗ ſchenfälle betreffend, ſind von A bis Z erfunden und erlogen. Steuerſteckörief und Vermögensbeſchlagnahme — Berlin, 27. Juli. Gegen den Kaufmann Mig Ruhſtadt, geboren am 1. April 1879 in Ahno, zu⸗ letzt wohnhaft Frankfurt a.., Arndtſtraße 39, iſt ſeitens des Finanzamts Frankfurt a..⸗Weſt ein Steuerſteckbrief erlaſſen worden. Der Steuer⸗ pflichtige ſchuldet dem Reich eine Reichsfluchtſteuer in Höhe von 39 500 Mark. r AAA——————— Hauptſchriftleitſer: Hans Mlfred Meißner Werantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelstell: 4. B. Richard Schönfelder ⸗ Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes Sport: 1. VB. C. W. Fennel Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1.—8 Schriftleitung in Berlin: Dr Frig Filltes, W 36 Vüfktoriaſtraße 40 Geſ.⸗D.⸗A. Juni 1935: Ausgabe A u. B= 20934 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge kleine Gewähr Rückſendung nur bei Rückert Riviera ohne Faſſade 1 Von Maria Regina Fiſcher Wenn die Hochſaiſon, die den Fremden nach der ahl ſeiner Schrankkoffer einſchätzt, vorüber iſt und s„Palace“ ⸗ Hotel, die„Miramares“ und die Meéditerrannses“ hochmütig Fenſterläden und Drehtüren ſchließen und auf der Rückſeite die Ein⸗ eweide des Betriebes bloßgelegt, durchſonnt und elüftet werden, dann ſetzt ſich das internationale ürgerliche Publikum zu Tiſch. Alte Schweizer Ehe⸗ are, denen es im regenreichen Luzern und Zürich u dumm geworden iſt, reichsdeutſche Oberlehrer ind Prokuriſten mit zärtlich gehegtem Bronchial⸗ zatarrh aus dem Grippewinter, die unwiderruflich etzten grauhaarigen Engländerinnen. Als Augen⸗ veide dazwiſchen ein blondes Hochzeitspärchen aus gem deutſchen Norden, wo die naſſen grauen Nebel ziehen, wenn man hier im Bademantel unter den Palmenreihen des menſchenleeren Corſo Regina Elena zum blauen Meer hinunterſteigt. Wohl rük⸗ ken die kleinen weißen Tiſche im Speiſeſaal des einzigen Hotels, das„toute Pannse“ offenhält, immer näher zuſammen. Wohl jagt den Gaſt das einſetzende Großreinemachen in der oberen Etage täglich vom Verdauungsſchlummer hoch, wohl gibt es im Leſe⸗ zimmer nur noch eine merkwürdigerweiſe ſächſiſche Zeitung und immer von vorgeſtern Nachricht von der au geregten europälſchen Welt— aber die fran⸗ zöſiſche Menükarte zum Lunch und Diner iſt noch da. Man reicht dieſen letzten Seufzer der ſterbenden Saiſon mit höflichen Verbeugungen reihum. Zwiſchen ganz unwahrſcheinlichem Sonnenglaſt und den Meeresſtürmen würde die Zeit vollends wunſchlos dahingleiten, wenn Ventimiglia nicht ſo nahe wäre! Erſtens iſt man von dort in einer drei⸗ niertel Autoſtunde in Monte Carlo und was man an Grüßen in die Heimat zu ſenden hat, wird bis dahin aufgehoben, Zweitens erhalten ſich von Zim⸗ mer zu Zimmer hartnäckig die Gerüchte von fabel⸗ So wird denn die italieniſch⸗ franzöſiſche Grenzſtadt Ventimiglia für die bis da⸗ Schwei⸗ haften„Occaſinnen“. hin ſich ſteif grüßenden Engländerinnen, chwei zerinnen und deutſchen Frauen das Land des Lä⸗ chelns und die Brücke der Verſtändigung. Es ſitzt Völkerbund abſeits von den gähnenden und zei⸗ tungsbuchſtabierenden Gatten und Vätern mit lau⸗ ten Bemerkungen über Schuhe, Taſchen, Puderdoſen und Ketten. Fixe Haus rauen rechnen ihre phanta⸗ ſtiſchen Lire⸗Einkäufe blitzſchnell in Schillinge, Fran⸗ ken und Mark um. Draußen ſtehen hoch oben in blauſchwarzem Samt geſtickt die Sterne; in wunder⸗ lichen Zackenlinien geiſtert das Mondlicht über die Waſſer der unendlichen vorweltlichen Weite. Dicht aneinandergeſchmiegt ſieht man das ſommerlich weiße Hochzeitspärchen ſtumm im nächtlichen Pal⸗ menſchatten zwiſchen den verſchwenderiſch duftenden Orangenbüſchen luſtwandeln. Ach, es ſind die ein⸗ zigen, denen die kalte Mondnacht im ſonnigen Sü⸗ den nichts antun kann. Die anderen haben entweder eine Wärmflaſche oder den Schnupfen. Das weiße, glatte Band einer idealen Autoſtraße läuft mit dem Schienenſtrang der elektriſchen D⸗ Züge auf, unter und mitten durch die Felſen am Meerufer. Zur Nacht taghell beleuchtet, aufflam⸗ mende Ortsſchilder und Entfernungsmeſſer, rich⸗ tungweiſende Katzenaugen in den Tunnels. Wenn der einſame Fußgänger den Blick vor den Kaskaden wildwuchernder Roſen und Geranien ſchließt, rät die Naſe auf Kurfürſtendamm, Hauptverkehrszeit. Das rattert und töfft im infernaliſchen Geruch des ſüdländiſchen Treibſtoffs hintereinander her mit nur kurzen Intervallen in den frühen Morgenſtun⸗ den. Dazwiſchen quietſcht ſtreckenweiſe eine ſchmal⸗ ſpurige Tram, keuchen mit Touriſtenfracht hochbe⸗ ladene Autocars, ſchießt der fahrplanmäßige Bus⸗ verkehr immer haarſcharf um die nächſte Felſenecke. Dieſer Busführer an der Riviera muß, wie ſein Kollege in den engen Gaſſen Roms, einen phanta⸗ ſtiſch hilfreichen Schutzengel beſitzen, der ſeinerſeits wirklich alle Hände voll zu tun hat. Jedenfalls iſt der Fahrgaſt heilfroh, wenn er nur ein bißchen ge⸗ hirnerſchüttert dem elegant kurvenden Ungetüm nach⸗ blicken kann und ſonſt noch im Knochengerüſt ſoweit beiſammen iſt. Am Sonntag gehört dieſe herrliche Uferſtraße am Abend nach dem Diner ein kleiner weiblicher den einheimiſchen Radfahrvereinen und Motor⸗ rädern, die dann irgendein blaues Band auspunk⸗ ten. Da nunmehr jedes Städtchen ſeine Via Vitto⸗ riv Veneto hat, ſteht dort plötzlich auch ein ſonntäg⸗ licher Poliziſt, der mit weißen Handſchuhen den Ver⸗ kehr vor ſich hinregelt, wenn in einer Fahrpauſe eine dicke Mammina mit dem kirſchenäugigen Bam⸗ bino auf dem Arm über die Straße will, oder wenn zwei eifrig redende Geſchäftsfreunde auf ein Vier⸗ tel Roten in die dunkle Trattoria ſtreben. Am Meer iſt derweil Corſo. Boote, trocknende Fiſchernetze, das neugeſtrichene Schild„Kursaal e bagno“ an der Badeanſtalt ſind Staffage auf der einen, die gardi⸗ nenloſen Fenſterhöhlen bunter engbrüſtiger Wohn⸗ ſtätten auf der andern Seite. Hüben und drüben auf ſcharf vorſpringender Felſennaſe ein zerfalle⸗ nes Kaſtell, einſtmals Schutz gegen die Sarazenen, die um die Jahrtauſendwende dieſen fruchtbaren Küſtenſtrich fleißig überfielen und ſich menſchlichen Betriebsſtoff für die Ruderbänke in ihren unter⸗ nehmungsluſtigen Galeeren holten. Felögraue Sol⸗ daten ſind Kontrapunkt für die bunte Wildheit der von der jeunesse dorée zur Schau getragenen Schlipſe. An den Mauern und Zäunen ſteht ange⸗ pinſelt:„Evviva la guerra!“ Aber der Himmel iſt hoch und Abeſſinien iſt weit. Ueberdies kommen auch hier anſcheinend auf einen feurigblickenden Troubadour immer zwei bis drei Leonoren, eine wie die andere blauſchwarz gebobbt. Eine wie die andere hat ſehnſuchtsvolle Mandelaugen, ein maleri⸗ ſches Umſchlagtuch und fleiſchfarbene Seidenſtrümpf⸗ chen. Unter hohen Offiziersmützen wandelt es ge⸗ meſſen und goldbetreßt daher, an der Hand den hoff⸗ nungsvollen Nachwuchs im Faſchiſtenhemd, während die ſtarkgeſchminkte Mutti ihren Silberfuchs wie ein Beuteſtück auf der rechten Schulter trägt. Fiſcher ſchleppen breitbeinig als ſichtbare Bürde das Unge⸗ mach des Sonntagsanzuges mit ſich herum. Am Straßenrand hocken mitteilſamen Gemits die Al⸗ ten, zerzuſſelt und zahnlos und hüten die auf pral⸗ len braunen Beinchen krabbelnden Jungen. Um die Ecke herum, in Wacholder und Ginſter, liegt ſaul der junge Schäfer und flötet ſich eins. In weitem Bogen um die zerſtreut weidende Herde jagt unermüdlich der ſtruppige Hund. Schließlich muß er doch einmal aufſtehen, der Schäfer. Dann tut er verſonnen die ſelbſtgeſchnitzte Flöte weg und hängt einen gigantiſchen Regenſchirm an den Arm. Es regnet ſo ſelten an der Riviera und dann auch nur ganz kurz,— aber jeder Radſahrer trägt ſeinen Pa⸗ rapluie an der Lenkſtange und der Schirmflicker hat eine Menge zu tun, wenn er ins Dorf kommt. Man ſtaunt nur, aus was für unſagbaren Reſten er wie⸗ der einen Regenſchirm macht. Es iſt ein ſtiller, hartarbeitender Menſchenſchlag an der liguriſchen Küſte, der trotz aller Anſpruchs⸗ loſigkeit auch im Fangnetz der Wirtſchaftskriſe hängt und zappelt. Aus den Dörfern melden ſich die Ar⸗ beitsloſen ſcharenweiſe zum Wegbau in Abeſſinien, die ſagenhafte Konjunktur an der Riviera iſt ge⸗ weſen. Der Spielſaal in Oſpedaletti bleibt ſchon ſeit Jahren zu, der in San Remo iſt eine Art Beigabe zum Thé dansant. Am Roulettiſch in Monte hat den großen Abenteurer der kleine Bürger abgelöſt, der mit Frau, Schwiegermutter und Tante ganz vor⸗ ſichtig—„Olalal La crisel.“ ein paar Franken riskiert. Daß Pfund und Dollar fehlen, merkt man an ben vielen leerſtehendn Villen von der Cote 'Azur bis nach San Remo hin:„A louer! Da ven- macht den Kohl nicht fett. Bis zum 15. Juni ſteht der Eingeborene kopf ſchüttelnd am Meergeſtade und ſieht reichsdeutſches und Schweizer Gebein in den blauen Fluten krau⸗ len. Ihm, dem Sübländer, iſt es viel zu kalt! Bis zum 15. Juni. Dann, wenn die internationale Ri viera tote Satſon hat, dann erwachen von Alaſſid bis Viareggio die großen Sommerhotels, die Som mervillen der Mailänder und Genueſen, die Kinder, kolonien von Florenz und Turin. Kilometerweit dehnt ſich der Badeſtrand mit dem Aneinander von luſtigen bunten Sonnenſchirmen, unter denen geflir⸗ tet, in der ſengenden Hitze geruht und ungeheure Mengen„Gelati“, das köſtliche italieniſche Eis, ver⸗ ſpeiſt wird. Bis die Herbſtſaiſon beginnt Aus dem Auguſtheft der von E. F. u. Goroͤon herausgegebenen Monatsſchrift Der Quer“ Shen 955(Verlag Heinrich Jenne, Berlin- Steglitz. Zwei Schweizer Muſiker durch ausgezeichnet. Der deutſche Reichskanzler und rer hat nach einer Meldung, des„Bund“, Muſt direktor Karl Friedemann in Bern, und dem Sänger Willi Roeſſel in Davos, in Anerken⸗ biet der Muſik den Titel„Profeſſor“ verliehen. dere!“ Das ſparſame italieniſche Sommerpublikun nung ihrer hervorragenden Verdienſte auf dem Ge- 20 ein⸗ Oſt⸗ ließ⸗ lung zu⸗ Lie⸗ en⸗ tzten Zeit ſeiti⸗ rga⸗ der dſatz gen⸗ dem me⸗ mit und ano li. n 2 rletzt ktädt⸗ woh⸗ tzlich ver⸗ ſteter d be⸗ eilte woh⸗ n die Per⸗ ein durch d im eiten Die il: 1. B. en Teil che Um⸗ inzeigen un helm Mann⸗ raße 42 ückvort ——— 5 ö 9 Montag, 29. Juli 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 342 Die Stadtseiſe Mannheim, den 29. Juli. Gewitterſtimmung am letzten Juliſonntag Sehr ſtürmiſch verabſchiedete ſich der letzte Sonn⸗ jag des Monats Juli. Der Samstag ſchien uns bereits den langerſehnten Regen bringen zu wollen, aber die gegen Abend aufziehende Bewölkung kam raſch wieder zur Auflöſung, ſo daß uns der Sonn⸗ tagvormittag mit ſtrahlend⸗ hellem Sonnenſchein grüßte. Ein kräftiger Wind ließ die zunehmende Wärme weniger ſtark empfinden. Immerhin merkte man, daß das Queckſilber den 30⸗Grad⸗Strich nicht mehr ganz erreichte. Durch den Wind, der zeitweilig ſtürmiſchen Charakter annahm, wurde die im Weſten und Nordweſten ſtehende Wolkenbank nähergedrückt. Im Laufe des Nachmittags überzog ſich der ganze Himmel mit dunkeln Wolken, die aber wieder keinen Regen brachten. Trotz des ſtarken Windes war die Ausflugs⸗ luſt der Mannheimer ſehr groß. Wer nicht in die Berge fuhr, durchſtreifte die nähere oder weitere Umgebung. Wer z. B. auf die Blu⸗ menau kam, genoß den herrlichen Blick zur Berg⸗ ſtraße und durch das Ried, das durch die Wolken⸗ ſtimmung einen beſonders ſchönen Anblick bot. Das Strandbad hatte wohl Hochbetrieb, aber Rekord⸗ ziffern wurden nicht erreicht. Der Wind beeinträch⸗ tigte etwas die Badefreuden. Während am Vormit⸗ tag der Wind den von der Ludwigshafener Seite herübergewehten roten Staub ziemlich am Strand⸗ bad vorübertrieb, fegte er nachmittags die roten Wolken auf den Strand. Den Badegäſten blieb nichts anderes übrig, als fluchtartig den Strand zu verlaſſen oder ſich nach„Strandbad Süd“ zurückzu⸗ ziehen. Da dieſe Beläſtigung in dieſem Jahre häu⸗ ſiger eintritt, müſſen wir im Namen der Zehntau⸗ ſende von Badegäſten ernſtlich um baldige Abhilfe erſuchen, die bei etwas gutem Willen möglich iſt. Wer zu Hauſe blieb, ſetzte ſich hinter ſeinen Rundfunkapparat, um das Nürburgren nen um den Großen Preis von Deutſchland mitzuerleben. Man fieberte förmlich mit und war dann wie vor den Kopf geſchlagen, als das Mißgeſchick eintrat, daß einem ausländiſchen Wagen die Palme des Sieges überlaſſen werden mußte. Die Hausfrauen nahmen die erſten Vorbeſich⸗ ligungen für den am heutigen Montag einſetzenden Saiſon⸗Schlußverkauf vor. Da man ſich zu Hauſe ſchon gründlich vorbereitet hatte, konnte der Schaufenſterbummel keine großen Schwierigkeiten mehr bereiten. Der Reiſeverkehr, der über Samstag und Sonntag gantz außergewöhn⸗ lichen Umfang annahm, ſtellte an das Perſonal außer⸗ gewöhnlich große Anſprüche. Galt es doch nicht nur einen ſtarken Fernreiſeverkehr zur Ab⸗ wicklung zu bringen, ſondern auch noch zahlreiche Sonderzüge abzufertigen. Um den Fernreiſe⸗ vepkehr bewältigen zu können, mußten verſchiedene Züge bis zum äußerſten ausgelastet und andere doppelt gefahren werden. So erwies ſich ein doppelter Lauf des beſchleunigten Perſonenzuges nach Freiburg am Samstag und Sonntag als not⸗ wendig, wie auch an beiden Tagen der D 270 Duis⸗ burg Freiburg doppelt gefahren wurde. Während am Samstag der D 161 Köln. Baſel einen doppelten Lauf erhielt, mußte am Sonntag der D 108 Köln Kempten in gleicher Weiſe verſtärkt werden. Die Aus⸗ flügler, die nicht nur mit der Reichsbahn ſcharenweiſe fortfuhren, ſondern in großem Ausmaß auch die OEG benützten, bevorzugten Heidelberg und das Neckar⸗ tal. So mußten u. a. die billigen Verwaltungs⸗ ſonderzüge ins Neckartal bis zum üußerſten verſtärkt werden, um dem Andrang gerecht werden zu können. 5 Die beiden Sonderzüge zum Gaufeſt in Karls⸗ zuhe wurden von Mannheim aus von 240 und 350 Perſonen in Anſpruch genommen, zu denen ſich auf den Unterwegsſtationen noch weitere Karlsruhe⸗ fahrer geſellten. Daß der Andrang zu dem Rennen 0 dem Nürburgring um den großen Preis von Deutſchland groß werden würde, war zu erwarten. Von Mannheim aus mußten von der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ allein zwei Sonderzüge gefahren werden die 1700 Perſonen beförderten. Außerdem kamen von Stuttgart zwei Koͤc⸗Sonder⸗ züge mit 1700 Perſonen und ein Zug von Gernsbach mit 700 Perſonen durch Mannheim, die alle Adenau „Mit Gunſt von wegens Handwerk“ Erfolgreicher Verlauf der Mannheimer Papiermacher-Tagung Es gehört ſicherlich zu den ganz vereinzelten Fällen, daß die Tafelrunde einer Ingenieurſchule ſich zu einem Fachverband von Bedeutung ent⸗ wickelt. Dieſer Fall liegt bei der P a pier macher⸗ Tafelrunde Altenburg Thüringen vor, wo ſich vor 60 Semeſtern die das Papierfach Studie⸗ venden zu einer Tafelrunde zuſammengeſchloſſen haben, um nicht nur die Geſelligkeit zu pflegen, ſondern auch fachliche Fragen zu behandeln. So wurde der AHV der Papiermachen⸗Tafelrunde Altenburg zu einem wirklichen Fachverband, in dem der Gemeinſchaftsgeiſt in einem ſeltenen Maße an⸗ zutreffen iſt. Wie ſchon mitgeteilt, iſt der AHV der Papier⸗ macher⸗Tafelrunde in unſere Stadt zur Papier⸗ macher⸗Tagung gekommen. Die Teilnehmer hatten bereits einige anregende Beſichtigungen und ein⸗ drucksvolle Stunden hinter ſich. Nach der Haupt⸗ verſammlung mit anregenden Fachvorträgen traf man ſich am Samstag im„Friedrichspark“ zu einem Zuuftabend, der in den mit den blau⸗weiß⸗blauen Farben der Papiermacher⸗Tafelrunde geſchmückten Sälen einen überaus harmoniſchen Verlauf nahm. Zu Beginn des offizzellen Teils dankte zuerſt Ortsgruppenführer Monnheimer der Stadtverwaltung und dem Verkehrsverein für die herzliche Aufnahme der Ta⸗ gungsteilnehmer, um damit die Begrüßung der Gäſte zu verbinden, unter denen ſich AH aus Italien und Braſilien befanden, die eigens zu der Papiermacher⸗ Tagung nach Mannheim gekommen waren. In ſei⸗ nen weiteren Ausführungen legte Herr Monnheimer dar, daß der Sinn der Tagung ſei, die alten Zeiten und die Geſchichte der Papiermacher lebendig wer⸗ den zu laſſen. Nach einem gereimten Willkommensgruß und nach dem Geſang des Farbenliedes wies Verbands⸗ führer Nemeth auf die große Vergünſtigung der Tagungsteilnehmer hin, die das Glück hatten, in Mannheim eine der modernſten Zellſtoff⸗Fabriken zu beſichtigen und die auch von dem Rundgang durch die Motorenwerke vorm. Benz die ſtärkſten Eindrücke empfangen durften. Hierfür ſei den Wer⸗ ken ganz beſonderer Dank zu ſagen. Nachdem der Redner noch auf den Werdegang des AHV der Pa⸗ piermacher⸗Tafelrunde hingewieſen hatte, ernannte er Direktor Dr. Erwin Schmidt, Betriebsführer Direktor Claus und Dr. Müller ⸗Cle m m von der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof zu Ehren mit⸗ gliedern der Papiermacher⸗Tafelrunde, in An⸗ erkennung der großen Verdienſte und der engen pf ͤVT als Ziel hatten. Dem Sonderzug, den Koß Gau Baden von Karlsruhe nach Bingen führte, ſtiegen in Mannheim 500 Reiſende zu. Recht groß war auch der Durchgangs ver⸗ kehr mit Sonderzügen. berührten den Mannheimer Hauptbahnhof zwei Ferienſon⸗ derzüge von Hagen und Dortmund nach Baſel und Konſtanz, zwei weitere Ferienſonderzüge von Hagen nach Baſel und Friedrichshafen, ein durch⸗Freude⸗Zug von Stuttgart nach Bingen, ein Köc⸗Zug von Mannheim nach Oberkaſſel, ein Kdc⸗ Zug von Koblenz nach Stuttgart, ein Zug der Schweizeriſchen Bundesbahnen von Hamburg nach Baſel und ein Geſellſchaftsſonderzug von Koblenz nach Pforzheim. Ehemalige Militärmuſi'er konzertieren Der beſte Beweis, wie man in Mannheim die Leiſtungen des Orcheſters der ehemaligen Militär⸗ muſiker zu ſchätzen weiß, geht aus dem ſtarken Be⸗ ſuch des Konzertes hervor, das der Ortsverein Mannheim—Z Ludwigshafen des Reichs⸗ bundorcheſters am Samstagabend im Ball⸗ hausgarten veranſtaltete. Nicht nur der Garten war bis auf den letzten Platz beſetzt, ſondern auch auf den angrenzenden Wegen ſtanden Hunderte von Spazier⸗ gängern, die den Weiſen der tadellos eingeſpielten Kapelle lauſchten. Der erſte Teil des Programms fand ſeine Krönung in der herrlich wiedergegebe⸗ nen Traviata⸗Fantaſte, während im zweiten Teil ganz beſonders Schäffers„Die Poſt im Walde“ ge⸗ fiel, bei der Herr Fröhlich das Solo in einer Weiſe blies, wie man es ſich nicht eindrucksvoller hätte denken, können. Daß die„Poſt im Walde“ wiederholt werden mußte, war nicht zu umgehen, wie überhaupt von den begeiſterten Zuhörern immer wieder Zugaben erzwungen wurden. Die Wogen der Begeiſterung gingen hoch, als im dritten Teil So Kraft⸗ Verbundenheit mit den Papiermachern. Daß dieſe Ehrung der drei Herren große Genugtuung auslöſte, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Dr. Schmitt dankte für die Auszeichnung und wies auf den engen Zuſammenhang der Zellſtoff⸗Fabrik mit den Papiermachern hin, wobei er die Zellſtoff⸗Fabrik als den Handlanger des erſten Bauſteins des ehrwürdigen Papier⸗ macherhandwerks bezeichnete. Sein Verſprechen, die Papiermacher allzeit unter⸗ ſtützen zu wollen, löſte ſtarken Beifall aus. Nachdem noch Zunftmeiſter Siegfried Hor⸗ nung ⸗Petit auf die Kultur des uralten Papier⸗ machergewerbes hingewieſen hatte, überbrachte Bei⸗ geordneter Dr. Bartſch die Grüße der Mann⸗ heimer Stadtverwaltung. Dr. Bartſch dankte vor allem für die gute Meinung, die oͤie Gäſte über die Stadt Mannheim und ihre Kultur zum Ausdruck gebracht hatten, um damit den Hinweis zu verbinden, daß Mannheim nicht nur eine Stadt der Fabriken, ſondern eine gefällige und ſchöne Stadt iſt, wie es ja kein Geringerer als Goethe ſchon zum Ausdruck brachte. Der Redner wies noch mit Nachdruck auf verſchiedene Eigenheiten Mannheims hin und gab gleichzeitig ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Papiermacher⸗ Tafelrunde ſehr bald wieder nach Mannheim kommen wolle. Noch manche Rede wurde gehalten. Unter den Sprechern fehlten auch nicht die Aktiven der an der Ingenieurſchule Altenburg das Papierfach Studie⸗ renden und viele Freunde der Papiermacher. Zum Abſchluß des offiziellen Teils bot man den Gäſten eine Ueberraſchung: die Beleuchtung des Parkes, des Weihers und der Stern⸗ warte. Während alles in glutrotes Licht getaucht war, ſtellten ſich die Anweſenden zu einem Lampion⸗ umzug auf, der nach Erlöſchen der Beleuchtung durch die Wege des Friedrichsparkes führte. Nach Rück⸗ kehr in den Saal begann die Fidelitas, zu deren Einleitung der eigens nach Mannheim zu dieſem Abend gekommene Toni Kunz den Humor zu Wort kommen ließ. Für die muſikaliſche Unterhaltung ſorgte die Kapelle Becker, die auch zum Tanz auf⸗ ſpielte. In allerbeſter Stimmung ſaß man noch lange beiſammen. Am Sonntag Tagungsteilr ihmer machten die einen Ausflug ins Neckartal und nach Heidel⸗ berg. lingen, von wo heim zurückkehrt, um anzutreten. Am heutigen Montag geht es nach Reut⸗ aus man wiederum nach Mann⸗ von hier aus die Heimreiſe 8 der durch die Zugaben recht umfangreich gewordenen Vortragsfolge das Tongemälde„Erinnerungen aus dem Militärleben“ geſpielt wurde. Als die Muſiker ihre Inſtrumente einpackten, hatten die Zuhörer noch nicht genug. Die Leitung des erfolgreichen Konzerts lag in den Händen von Obermuſikmeiſter a. D. Vollmer, der mit einem jugendlſichen Schneih di⸗ rigierte, der dem nunmehr Sechsundſiebzigjährigen alle Ehre machte. Ein großer Teil des gerne ge⸗ ſpendeten Betfalls galt dem bewährten Leiter, der ſeine Muſiker tadellos in der Hand hatte. Meiſeverkehr nach dem Ausland In der letzten Zeit mehren ſich die Fälle, in denen Reiſende Auslandsreiſen nach Ländern, mit denen Reiſeverkehrsabkommen beſtehen, angetreten haben, ohne ſich im Beſitz der in dieſem Abkommen vorge⸗ ſehenen Zahlungsmittel, Reiſeſchecks, Reiſekredit⸗ briefe uſw., zu befinden. Dieſe Reiſenden ſehen ſich im Auslande großen Schwierigkeiten ausgeſetzt, wenn die Nachſendung der Zahlungsmittel durch die zu ihrer Ausgabe ermächtigten Reiſebüros oder Banken aus irgendwelchen Gründen nicht oder nicht alsbald erfolgen kann. Dieſer Zuſtand iſt auch ge⸗ eignet, dem deutſchen Anſehen im Auslande zu ſcha⸗ den. Es wird deshalb jedem Reiſenden, der auf Grund eines Reiſeverkehrsabkommens ins Ausland fahren will, dringend nahegelegt, die Reiſe erſt an⸗ zutreten, wenn ihm die erforderlichen Reiſezahlungs⸗ mittel von dem Reiſebüro oder der Bank ausgehän⸗ digt worden ſind. Iſt das geſchehen, ſo begegnet die Einlöſung der Reiſezahlungsmittel im Ausland kei⸗ nen Schwierigkeiten. Dagegen bietet ein von der Ausgabeſtelle in dem Reiſepaß angebrachter Ver⸗ merk, wonach die beſtellten Reiſezahlungsmittel vorgemerkt ſind, noch keine Gewähr dafür, daß die Reiſezahlungsmittel auch tatſächlich zugeteilt werden. Guſtav Fröhlich in dem Film„Nacht der Verwand hung, der in den nächſten Tagen in Mannheim anläuft. ** Ihren 70. Geburtstag begeht heute Frau Kath. Späth Witwe, wohnhaft Haardtſtraße 9 11, bei ihrer jüngſten Tochter. * Seinen 70. Geburtstag feiert am heutigen Montag Reichsbahn⸗Oberinſpektor i. R. Jako b Himmele, der 1900 nach Mannheim kam und lange Jahre im Mannheimer Hauptbahnhof tätig war Er wirkte zuletzt als Vorſteher des Bahnhofs Mann⸗ heim⸗Rheinau, bis er im Jahre 1930 in den Ruhe⸗ ſtand trat. Bei den Arbeitskameraden, mit denen Herr Himmele zu tun hatte, ſteht er in beſter Er⸗ innerung, denn er war nicht nur ein pflichtgetreuer Beamter, ſondern auch ein wohlwollender Vorgeſetz⸗ ter und ſtets hilfsbereiter Kollege. * Kanalgebühren werden, nachdem der Anſchluß der Kanalnetze der Stadtteile Seckenheim und Friedrichsfeld an die ſtädtiſche Kanaliſation fertiggeſtellt iſt, in dieſen Stadtteilen mit Wirkung vom 1. Auguſt nach den allgemein für die Stadt gel⸗ tenden Beſtimmungen nach einem Gemeinderats⸗ beſchluß erhoben. e Von rückwärts angefahren wurde in Hildaſtraße ein kleiner Perſonen wagen, vor einem Schnell⸗Laſtwagen aus einer Sei traße in die Hildaſtraße eingebogen war. Da die Hilda⸗ ſtraße, die durch ihre Glätte gefürchtet iſt, kurz zuvor von einem Sprengwagen befahren worden war, rutſchte der Laſtwagen auf dem naſſen Aſphalt trotz durchgetretener Bremſen weiter und erwiſchte den langſam fahrenden Perſonenwagen. Ein A geichen nach links war dem Laſtwagenfahrer nicht möglich geweſen, weil in der Gegenrichtung ebenfalls ein Kraftwagen fuhr. Durch den Aufprall wurde der Perſonenwagen auf den Gehweg geſchleudert, ohne der der umzufallen. Der Fahrer des Perſonenwagens be⸗ ſtand auf polizeilichen Erhebungen und ſo wurde ein Schutzmann herbeigerufen, der den Vorfall genau aufnahm. Der Vorfall zeigte wieder, ungbhängig davon, welcher Fahrer als ſchuldig erklärt wird, wie gefährlich die naſſe Hildaſtraße iſt, die ſchon ſehr viele Kraftwagenunfälle auf dem Gewiſſen hat. Es iſt endlich an der Zeit, daß man auch ſie mit einer rauhen Auflage wie in der Auguſta⸗Aulage verſieht. * Zündelnde Kinder ſteckten auf der Neckarwieſe das außerordentlich dürre Gras in Brand. Da die Grashalme vollkommen ausgedorrt waren, hat⸗ ten die Flammen ziemlich raſch eine größere Fläche ergriffen. Durch das Hinzukommen Erwachſener wurde eine größere Ausdehnung des Feuers ver⸗ hindert. Wenn auch bei dieſer Zündelef keine gro⸗ ßen Werte vernichtet wurden, ſo muß doch dringend vor ſolchem Unfug gewarnt werden, da die Sache nicht immer ſo harmlos verläuft, wie iu dieſem Fall. k Jeder Mißbrauch öffentlicher Münzfern⸗ ſprecher und Poſtwertzeichengeber der Deutſchen Reichspoſt wird nach den neuen Vorſchriften des § 2654 des Strafſgeſetzbuches jetzt mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe geahndet werden. Darüber hinaus können auch ſchwerere Strafen in Frage kommen, und zwar auf Grund der Beſtimmungen des Strafgeſetzbhuches über Betrug (S 263 ff.) und des Geſetzes, betreffend Entziehung elektriſcher Arbeit von 1900. hO Val ist des Format der Haus Bergmonn Diivefft. Und das hat seinen Grund. Hochovel schefft eine Schnittfläche, die dus Aroma der hochwertigen orientalischen Tobelce ganz vorzüglich entwickelt. f . — — —— — ———— —̃̃̃—— ——— — —̃̃— —— 5 1 ———— 5 r— U—— —— —̃ů̃ů——— —ĩĩů————— 5 —— —— 2 1. Seite Nummer 84 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. Juli 1988 Erholung daheim Man kann ſich auch zu Hauſe gang hiubſch erholen. Zwar hat man nicht die Vorteile der Luftverände⸗ rung, aber auch nicht ihre Nachteile. Es ſteht ſich mal ganz hübſch an, wie andere Leute arbeiten und man ſelbſt nichts zu tun hat. Zuerſt kommt eine gewiſſe Langeweile auf, der ſcharfe Schritt der Arbeit liegt einem noch in den Gliedern, aber man gewöhnt ſich leicht daran und zeigt ſich für die Arbeitsunter⸗ brechung empfänglich. Dann fängt man an, ſich zu erholen. Wie wäre es mit der täglichen Stunde Schwel⸗ gen? Da darf im ganzen Hauſe nicht geſprochen werden. Die Geräuſche werden vermieden, auf das Klingeln hört nur der, der Tagesdienſt hat, die an⸗ deren ruhen aus. Sehr heilſam, ſehr erzieheriſch!— Ein anderer guter Rat: Ausgehen und kein Geld mitnehmen, alſo wirklich nur ſpazieren gehen und weder Bier noch Kaffee trinken, oder Eis eſſen und rauchen! So was iſt ganz eigenartig. Da weiß man erſt mal zu ſchätzen, wie reich man iſt; man brauchte ja nur nach Haufe zu gehen und ſich ein paar Groſchen zu holen, man tut es aber nicht. So⸗ dann iſt es wichtig, mit voller Luſt und ganz mit Willen fröhlich und freundlich zu ſein, die Sorgen e und als Urlauber zu leben, ganz wie zu auſe. Es iſt doch ſchön. Derſuchts mall Am das braunkarierte Kleid. Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Die Beklagte iſt Kleidermacherin und die Klä⸗ gerin hatte bei ihr Hausarbeit gemacht. Sie ſollte dafür ein Kleid angefertigt bekommen. Das geſchah auch, aber die Klägerin ſagt, das Kleid ſei verpfuſcht. Es ſei vorne zu lang, hinten zu kurz und an ſich zu weit. Nein, dieſes Kleid ſei kein Gegenwert dafür, daß ſie der Frau den„Dreck“ gemacht hätte. Die Beklagte erklärt, es fehle am Kleid nur noch der Ausputz; es ſei ſonſt alles fertig. Von„ver⸗ pfuſcht“ könne keine Rede ſein. Das Gericht iſt auch einer ſolchen ungewöhnlichen Situation gewachſen. Der Vorſitzende frägt nach dem Kleid:„Hätten Sie es angezogen, dann könnten wir ſehen, ob das Kleid verpfuſcht iſt.“ Die Beklagte will auch wiſſen, wer den Mantel gemacht hat. Das Gericht ſoll ihr zu dem Namen der andern Schnei⸗ derin verhelfen.„Was hat das mit dieſem Prozeß zu tun?“ Schweigen. Die beiden Frauen ſchimpfen, die Klägerin gerät in Erregung und packt aus. Die Beklagte greift auf Vorfälle aus früheren Jahren zurück.„Was iſt mit dem braunkarierten Kleid?“ fragt der Richter. Die Beklagte will es ändern. Die Klägerin iſt nach langem Sträuben zu einer Anprobe bereit. Aber inwendig müſſe es ſauber gemacht ſein!„Wie alle anderen Arbeiten“, erklärt die Schneiderin, etwas Beſonderes gebe es nicht in dieſem Fall. Als man beinahe über das„Braunkarierte“ einig war, kam es zu neuen Einwänden. Dieſe ſchnitt der Richter mit dem Protokoll des Vergleichs ab. Nur das, was in dieſem Prozeß verlangt wurde, ſollte erledigt werden, wenn noch andere Sachen auszu⸗ tragen ſind, müſſe ein neuer Prozeß angeſtrengt werden. Hoffentlich erfolgt oͤies nicht, nachdem vor Gericht ſo ausgiebig Gelegenheit geweſen war, ſich gegenſeitig die Meinung zu ſagen. an Im Poſtverkehr mit Großbritannien und Nordirland ſind vom 1. Auguſt an gewöhnliche und eingeſchriebene Briefe mit zollpflichtigem Inhalt z u⸗ läſſig. Die Sendungen haben auf der Vorderſeite den grünen Zollzettel zu tragen; auf ihm iſt der In⸗ halt der Sendung nach Art der Ware, Reingewicht und Wert vom Abſender anzugeben. Wenn es bel einer Feuerwehrübung brennt Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Waldhof Auf dem Gelände der Waldhofſchule war am Samstag die 4. Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr Waldhof zur Schlußübung angetreten, der in großer Zahl die Kommandanten der übrigen Vorortskompanien und die zuſtändigen Vertreter der Behörden uſw. beiwohnten. Mit dem ſchulmäßigen Exerzieren an den Geräten, mit Marſchübungen und ſchließlich mit Freiübungen konnten die Waldhöfer Wehrleute zeigen, daß ſie in den vergangenen Wochen nicht müßig waren. Als dieſer Teil der Uebung zu Ende war, konnte die Angriffsübung eingeleitet werden. Mitten in den Vorbereitungen wurde ein Feuer entdeckt, das nicht in der Uebungsfolge vorgeſehen war. Ein längs des Schulhofes führender Garten⸗ zaun war aus nicht zu klärender Urſache in Brand geraten. Ein dicker Pfahl brannte in ſeinem Unterteil lichter⸗ loh. Normalerweiſe hätten mit einigen Eimern Waſſer die Flammen gelöſcht werden können, aber da nun einmal ſo viel Feuerwehrleute beiſammen waren, gab man richtigen Feueralarm durch Horn⸗ ſignale. Raſch wurde vom Hydranten eine Schlauch⸗ leitung vorgenommen. Faſt wären die Strahlrohr⸗ führer in ihrem Eifer an der Branddſtelle vorüber⸗ gerannt. Bei dem hohen Druck, mit dem das Waſſer aus dem Strahlrohr ſtrömte, dauerte es nur wenige Augenblicke, bis der brennende Balken abgelöſcht war. Nun konnte man wirklich an die Angriffsübung herangehen, di ſah, daß es in dem alten Fahr⸗ radſchuppen zwiſchen der alten Garage, der Hydran⸗ tenabteilung und dem Portierhaus auf dem Werk⸗ gelände der Firma Bopp u. Reuther brannte. Ge⸗ brauchte, ölige Putzwolle, die unbefugterweiſe in eine Ecke des Fahrradſchuppens geworfen wurde, hatte ſich nach Betriebsſchluß ſelbſt entzündet. Das Feuer wurde erſt bemerkt, als auch der Holzſchuppen in Flammen aufgegangen war. Das Portierhaus, die alte Garage und die Hydrantenabteilung waren gefährdet. Entſprechend der geſtellten Aufgabe wurden die Schlauchleitungen verlegt, ohne daß man die„Brandſtelle“ unter Waſſer ſetzte. Unter Vorantritt der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr der Zellſtofffabrik Waldhof marſchierten zum Schluß der Uebung die Wehrleute der 4. Kom⸗ panie mit klingendem Spiel durch Waldhof und ſchließlich nahm das Oberkommando vor dem„Rhein⸗ gold“ den Vorbeimarſch ab. Im„Rhein⸗ gold“ ging Branddirektor Mikus bei dem kame⸗ radſchaftlichen Beiſammenſein nach Be⸗ grüßungsworten durch Kommandant Lidy etwas näher auf die zuvor ſchon vor den Kompanieführern gegebene Kritik ein. Vor allem ſtellte er feſt, daß die Waldhofer Kompanie techniſch gut durch⸗ gebildet iſt. Der Branddirektor betonte die Notwendigkeit eines ruhigen Arbeitens. Branddirektor Knäbel von der Zellſtoff⸗Jeuer⸗ wehr unterſtrich die Worte des Brandoͤirektors und bat die Kameraden, treu zur Feuerwehrſache ſtehen zu wollen und unentwegt an ſich ſelbſt zu arbeiten, um zu immer größeren Leiſtungen zu kommen. Ortsgruppenleiter Köhler fand anerkennende Worte für die Arbeit der Feuerwehr und dankte, wie auch der Vorredner, für die im Intereſſe des Volksganzen geleiſtete Arbeit. Mit einem oͤrei⸗ fachen„Sieg Heil!“ auf den Führer klang die An⸗ ſprache aus. Vertrauensmann Schweigert brachte den Vorgeſetzten gegenüber den Dank der Kompanie zum Ausdruck und überreichte als äuße⸗ res Zeichen der Wertſchätzung Branddirektor Mi⸗ kus, Branddirektor Knäbel, Oberkommandant Epple und dem Kompanieführer Lidy große Blu⸗ menkörbe. Die Kapelle der Zellſtoff⸗Feuerwehr ver⸗ ſchönte das Beiſammenſein durch flotte Weiſen und ſchließlich wurde noch bis zur Polizeiſtunde das Tanzbein geſchwungen. 3 pb— WMlichter lber das Leben der Nalion Der NS-Arzt— ein neuer Schritt aufwärts Die Neuoroͤnung des Deutſchen Aerzteſtandes, die mit der Errichtung der Reichsärzte⸗ kammer ihre Krönung erfahren wird, ſchafft die organiſatoriſche Grundlage, von der aus Arzt und Volk in neuem gegenſeitigen Vertrauen und in ge⸗ meinſamer Arbeit auf das eine große Ziel„Volks⸗ geſundheit im höchſten Maße zu ſchaffen“ zuſteuern können. Die Größe dieſer Aufgabe und ihre Bedeutung für die Volksgemeinſchaft hat der Führer damit an⸗ erkannt, daß er den Reichsärzteführer berufen wird. — Nicht gehemmt von bürokratiſchem Denken und inſtanzlichen Umwegen, wird alſo in Zukunft der NoS⸗Arzt ſeiner Aufgabe, Hüter der Volksgeſundheit zu ſein, gerecht werden können. Das iſt nicht nur ein großer Fortſchritt auf dieſem Gebiete unſeres völkiſchen Lebens, ſondern das bedeutet die Wan d⸗ lung überhaupt. Und damit iſt der Anfang ge⸗ macht zu einer allgemeinen einheitlichen Ge⸗ ſundheitsſteuerung innerhalb der deutſchen Nation, die die Garantie gibt, daß alles getan wird, nicht nur die Volkskraft zu er⸗ halten, ſondern ſie ſtetig weiter zu entwickeln. Im Denken einer überwundenen Zeit, in dem ſowohl ein Teil der deutſchen Aerzte als auch die Maſſe der deutſchen Volksgenoſſen befangen waren, hatte ſich zwiſchen beiden ein Verhältnis entwickelt, das in ee Wehrmacht und Kriegsgräberfürſorge Am 16. März, am Vorabend des Heldengedenk⸗ tages dieſes Jahres, hat das deutſche Volk ſeine Wehrhoheit wiedererhalten. Bald darauf hat ſich der Reichskriegsmintſter bereiterklärt, für die Wehr⸗ macht die Patenſchaft über die größte deutſche Ehren⸗ ſtätte, Neupille⸗St. Vaaſt,„La Maiſon Blanche“, in Frankreich, auf der über 40 000 deutſche Soldaten zur Pflicht der Heldenehrung bekennen. Bei Neu⸗ ville⸗St. Vaaſt wird ein Denkmal erwachſen, das ſymbolhaften Ausdruck der Treue des ganzen deut⸗ ſchen Volkes gegenüber ſeinen Helden iſt. Das beigegebene Bild vermittelt einen Eindruck von der gewaltigen Ausdehnung dieſer größten deut⸗ ſchen Ehrenſtätte in Frankreich. In dem neueſten Die größte deutſche Kriegsgrä berſtätte an der Weſtfront Neuville⸗St. Vaaſt„La Maiſon Blanche“ bei Arras mit über 40 000 Toten.— Die deutſche Wehrmacht hat kürzlich die Patenſchaft über dieſe Ehrenſtätte übernommen und wird ſte zuſammen mit dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge ausbauen. ruhen, und über das zu errichtende Ehrenmal in Sa⸗ Damit bekundet die junge loniki zu übernehmen. Wehrmacht ihre tiefe Verpflichtung gegenüber den Leiſtungen der alten Armee. In jährlichen freiwil⸗ ligen Sammlungen am Heldengedenktag will ſie die Mittel zuſammentragen, die es dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge ermöglichen ſollen, auch„La Maiſon Blanche“,„dem Weißen Hauſe“, die verſöhnende Form zu geben. So wird ſich jeder deutſche Soldat zu ſeinen gefallenen Kameraden und * 4 Heft der von dem Volksbund Deutſche Kriegsgräber⸗ fürſorge herausgegebenen Zeitſchrift„Kriegsgräber⸗ fürſorge“ wird an Hand zahlreicher Abbildungen der Weg beſchrieben, den der Volksbund in der Ausge⸗ ſtaltung der Gräberfelder gegangen iſt. Es gilt auch in„La Maiſon Blanche“ die Starrheit der Form zu mildern durch das Grünen und Blühen der lebendi⸗ gen Natur, damit ſis wie eine gütige Mutter die toten Helden in Liebe umſchließt. ſeinem Endziel nur Spannungen hervorzubringen vermochte. Ein Vertrauensband war zerriſſen und eine Kluft entſtanden, deren ſtändige Verbrei⸗ terung im Intereſſe eines Syſtems lag, dem der ärzt⸗ liche Warner, innerhalb der Volksgemeinſchaft, un⸗ bequem war, weil er am Ende hätte mit Hazu bei⸗ tragen können, dem Volke die Augen zu öffnen über die Größe des Raubbaues, den man mit ſeinem köſt⸗ lichſten Gut, der Geſundheit, trieb. Der nationalſozialiſtiſche Staat, der in der erb⸗ biologiſchen, blutgebundenen Kraft des einzelnen die Grundlagen ſieht, aus denen ſich die Gemeinſchaft am ſtärkſten zu entwickeln vermag, hatte mit vielen Widerſtänden zu ringen, um ſeinen Willen auch auf oͤteſem Gebiete durchzuſetzen. Arzt und Volks⸗ genoſſe waren zu lange in falſchem Denken erzogen, als daß ſie ſich im Augenblick hätten umzuſtellen ver⸗ mocht. Jedoch gelang es der zähen unermüöolichen Arbeit des NS⸗Aerztebundes, des Stoßtrupps des Nationalſozialismus innerhalb der ᷣdeutſchen Aerzte⸗ ſchaft, ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit die Baſis zu ſchaffen, von der aus an die Arbeit gegan⸗ gen werden kann. Organiſatoriſch ſtützt ſich die Schar der NS⸗ Aerzte heute auf das Hauptamt für Volksgeſundheit, bei der Reichsleitung der NSDAP, das, Hand in Hand mit den Geſundheitsbehörden des Staates, nun intenſiv und planvoll den Kampf gegen alle geſund⸗ heitlichen Zerfallserſcheinungen innerhalb der Na- tion aufnehmen wird, in der Erkenntnis, daß„Volks- geſundheit Volkszukunft iſt!“ Aber nicht mit der Organiſation allein iſt es ge⸗ tan. Umſtellung des Denkens iſt das maßgeblichſte. Und das muß jedem deutſchen Arzt wieder A und O ſeines Seins werden, daß er nicht in erſter Linie eine Reparaturwerkſtätte unterhält, in der Krankes nach Möglichkeit wieder funktions⸗ fähig gemacht wird, ſondern daß er vielmehr — das iſt ſeine höchſte Aufgabe— der Wäch⸗ ter zu ſein hat über das Leben der Nation, deren geſunde Glieder gar nicht erſt in die Gefahr kommen dürfen, durch Krankheit geſchwächt zu wer⸗ den. Jedoch auch der einzelne Volksgenoſſe muß ſich ſeiner Pflicht bewußt ſein. So, wie der NS⸗Arzt ſein Vertrauen wieder zu erwerben ſucht, indem er ihm Freund und Berater ſein will, ſo muß dieſer Volksgenoſſe ſich dieſem Wollen des Arztes ohne Vorbehalt erſchließen und mit ihm, dem Arzte, Hand in Hand daran arbeiten, ſich ſelbſt ſtetig höher zu entwickeln. Sage niemand, der durch Vermittlung ſeiner Organiſation aufgefordert wird, eine Geſundheits⸗ unterſuchung mitzumachen,„Das brauche ich nicht, ich bin ja geſund!“ Eben weil er geſund iſt, darum muß er danach trachten, ſich ſo zu erhalten, oder Mittel und Wege zu erfahren, ſeine geſunde Erbanlage zu ſtärken und ſo zu höherer Le⸗ benskraft und Leiſtung, im Intereſſe des Gemein⸗ wohles, zu gelangen. Uns geht es nämlich nicht mehr darum, Krankes in den Vorder⸗ grund unſerer geſundheitlichen Betreuung zu ſtellen, auf Koſten der Geſunden, ſondern wir wollen, bei aller gebotenen menſchlichen Fürſorge für kranke Glieder der Nation, das Geſunde zu geſteigertem Lebenswil⸗ len anhalten. So liegen die Dinge und im Raume dieſer Er⸗ kenntniſſe, trotz aller Widerſacher, nimmt der deutſche Art nun ſeine Arbeit auf. Er hat ſich gerüſtet fachlich und menſchlich und nun iſt es an den deutſchen Volksgenoſſen, ihm vertrauens⸗ voll entgegenzukommen, damit durch die Erhaltung und ſtärkſte Förderung ihrer Geſundheit die Zukunft der Nation garantiert bleibt. Bauplatte und Vodenkulturmatte aus Müll Eine umwälzende Erfindung auf dem Gebiet der Müllverwertung iſt dem Berliner Chemiker Willi Aretz gelungen. Aretz hat vor einiger Zeit, von dem Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin Dr. Lippert tatkräftig gefördert, nach langjährigen Laborato⸗ riums⸗ und Verſuchsarbeiten eine Bauplatte aus Müll erfunden, die bei weſentlich billigerer Preisgeſtaltung jeden Vergleich mit den beſten aus⸗ ländiſchen Bauplatten aushält. Seine neueſte Erfindung iſt nun die ſogenannte „Bodenkulturmatte“, die, wie der„Angriff“ zu mel⸗ den weiß, geeignet iſt, eine umwälzende Neue⸗ rung auf dem Gebiet des Gartenbaus herbeizuführen. Mit dieſer reſtlos aus Müll gewon⸗ nenen Matte werden im Frühjahr die Gemüſebeete und die ſonſtigen landwirtſchaftlich benutzten Garten⸗ flächen mit Ausnahme der eigentlichen Pflanz⸗ und Saatſtelle bedeckt. Die Matten bleiben den ganzen Sommer über unberührt liegen. Der Erfolg iſt ver⸗ blüffend: Der Gärtner braucht den Boden weder zu jäten noch zu gießen, erzielt weſentlich höhere Erträge und kann im allgemeinen mit einer früheren Ernte rechnen. Der Preis der Matten iſt außerordentlich gering. Bei den hisherigen Verſuchen brachten zum Beiſpiel grüne Bohnen, die mit der Bodenkulturmatte behandelt wurden, um 26 v. H. höhere Erträge. Erdbeeren wurden weſent⸗ lich größer und aromatiſcher. Die Früchte hatten auch nicht unter Fäulnis zu leiden. Die neuen Matten werden in der unter maßgeblichem Einfluß des Staatskommiſſariats und der Stadt Berlin ſtehenden„Aretz⸗Faſerſtoffplatte⸗Ombe“ hergeſtellt. ae fein Paketnachnahmeverkehr nach Italien. Nach einem Wunſch der italieniſchen Poſtverwaltung können in Deutſchland vom 31. Juli 1935 an keine Poſtpakete mit Nachnahme nach Italien einſchließlich San Marino mehr eingeliefert werden. Poſtfracht⸗ ſtücke werden wie bisher weiterbefördert. NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen DJ Jungbann 1 und 2/171. Sämtliche Stamm⸗ und Fähn⸗ leinſachbearbeiter für Soziolfragen liefern ſofort die aus⸗ gefüllten Perſonolbogen im Geſchäftszimmer des Jung⸗ bannes ab. Bd M Feudenheim. Montag, 29. Juli,.90 Uhr Führerin⸗ nenbeſprechung im Heim. Es erſcheinen alle Kaſſiererinnen der Schaften und der Gruppe. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Montag, 29. Juli Allgemeine Körperſchule: 19.90 bis 21.30 Uhr Stadion⸗ Hauptſpielſeld, Frauen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: 19.90 bis 21.30 Uhr Stadion⸗Hauptſpielſeld, Frauen. Schwimmen: Von 20 bis 21.30 Uhr im Herſchelbad, Halle 2, Frauen. 19.90 bis 21 Uhr Rheinbad Arnold, Frauen und Männer. 1255 Jiu⸗Jitſu: Neuer Kurſus 20 bis 22 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion, Frauen und Männer.„ Boxen: Von 20 bis 22 Uhr in der Gym noſtikhalle im Stadion, Männer. 5 8 Tennis: 17 bis 18.30 Uhr Tennisanlage Stadion, für Frauen und Männer. 50 Dienstag, 30. Juli Allgem. Körperſchule: 19.30 bis 21.30 Uhr Planetariums⸗ platz im Luiſenpark, Frauen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: 19.30 bis 21.90 Uhr Spielplatz Sportklub Gartenſtadt, Frauen. 19.30 bis A. 00 Uhr Herzogenriedpark, Frouen.— Der Kurſus, der bisher in der Mädchenberufsſchule ſtattfand, findet während der Schulferien Mittwochs im Stadion⸗Hauptſpielfeld von 19.80 bis 21.80 Uhr ſtatt. Leichtathletik(Frühkurſus):.530 Uhr: Stadion, Spielfeld 1, Frauen und Männer. Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Herſchelbad, Halle 7. Frauen und Männer. 5 Reiten: 19.30 bis 20.90 Uhr Reithalle im Schloß, Frauen und Männer. Schießen: 17.15 bis 19.15 Uhr Schützenhaus der Schützen⸗ geſellſchaft 09, Verlängerte Fahrlachſtraße, Frauen und Männer. Der Unterricht findet Dienstags und Donners⸗ tags ſtatt.. Rudern: 18 bis 20 Uhr Bootshous„Amieitig“, für Frauen. Der Unterricht findet Dienstags und Freitags Was hören wir? Dienstag, 30. Juli Reichsſender Stuttgart .80: Frühkonzert.— 11.00: Hammer und Pflug. 12.00: Mittags konzert.— 14.00: Allerlei von Zwel bis Drei.— 15.15: innen ande— 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Heitere Muſtk am Nachmittag.— 17.00; Nachmittogs⸗ konzert.— 18.30: Franzöſiſch.— 19.00: Alte und neue Tanzmuſik.— 20.10: Gute Laune. Muſik und Humor.— 22.90: Muſik zur ſpäten Nacht.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtcndöchen. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Muſit zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Ferien für die n — 15.40: Bunte Reihe.— 16.00: Muſik im Freien.— 7 5 Jugendſportſtunde.— 17.45: Nachmittagskonzert.— 16 Politiſche Zeitungsſchau.— 18.40: Zwiſchenprogramm. 5 19.00: Feierabend⸗ Unterhaltung.— 20.10: Die muntere Seeſchlange.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 29.00: Tanz muſik. Fageshalencles Montag, 29. Juli Nationaltheater:„Don Cefar“, Operette von R. Dellinger, Miete C, 20 Uhr. 3 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektork. 1 nach den Stadtrandſtedlungen: 15 Uhr aradeplatz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr ue 5 Schriesheim— Ludwiastal—. Schriesherner Heat Wilhelmsfeld— Schönau— Neckorſteinach 5 5 3 55 N 5 N— Molkenku 0 elberg— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Vorlets- Prog Uh Roſarium, Neuoſtheim: Gebifnet von 16.30 bis 20 Uhr; Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Tanz: Palaſthotel, Kaffee Vaterland. Lichtſpiele: Aniverſum:„Die Frauen — Alhambra:„Lärm um Weidemann“. burg:„Alles um eine Frau“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Gebffnet von 10 von 15 bis 17 Uhr. Sonderonsſtellung: Die beutche Seele.. 10 1. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 10 Ur bis 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 1 7 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis f ab 9% vom 1 15 bis 1 und * iet der Willt n dem Zippert 50 rato⸗ latte ligerer n aus⸗ nannte u mel⸗ de ue⸗ baus gewon⸗ ſebeete zarten⸗ z⸗ Und ganzen iſt ver⸗ eder ſentlich t einer der herigen en, die n, um weſent⸗ hatten neuen dinfluß Berlin eſtellt. Ftalien. haltung t keine ließlich tfracht⸗ n au Fuühn⸗ ie aus⸗ Jung⸗ threrin⸗ erinnen Stadion⸗ 90 Uhr ſchelbad, Arnold, ſtikhalle zullen im on, für ariums⸗ 0 Uhr is 21.90 r bisher end der on 19.80 Stadion, Halle 25 Frauen “, für Freitags lug.— 5 b¹8 nde mittogs⸗ id neue mor. ſik. knochen. ſit zum Mutter. — 17.90: 18.20: mm. muntere : Tanz⸗ — 7 Morgen- Ausgabe Dramatiſcher Kampf an der Nürburg Nürburgring, 28. Juli. Drahtberich unſeres Sonderberichterſtatters) Ganz groß war dieſes Rennen, ſenſationell ſeine letzte Runde, rieſengroß die Ueberraſchung! Nuvolari ge⸗ winnt den Großen Preis von Deutſchlan“, gewinnt auf ſeinem Al fo Rom eo den erſten der dies⸗ jährigen„Großen Preiſe“ auf einem Auslandswagen und unterbricht damit den Siegeszug von Mereedes⸗Benz. Man muß Nuvolaris ſchwer und draufgängeriſch mit meiſter⸗ hafter Renntaktik erſtrittenen Sieg freimütig anerkennen. Er beweiſt, daß die deutſchen Rennwagen in dem italie⸗ niſchen Fobrikat Alfa Romeo ſchwere Konkurrenz bekom⸗ men haben. Und dennnoch: Ohne unſeres vo n Brau⸗ chülſchs ausgeſprochenes Rennpech wäre wahrſcheinlich auch dieſer Große Preis von Mercedes⸗ Benz ge⸗ wonnen worden Denn— erſt auf dem letzten Drittel der 29. Runde ſpringt ihm in einer allzu draufgängeriſch ge⸗ nommenen Kurve ein Hinterreifen ſamt Schlauch ab und Brauchitſch muß ſich ſomit auf der Felge fahrend an der Zieltribüne geſchlagen bekennen. Hut ab aber auch vor den Leiſtungen der Auto⸗Union⸗ Wagen! Wie Hans Stuck ſich nach ſeinem Startpech aus verlorener vorletzter Poſitinn zum zweiten Platz durch⸗ kämpfte, das war ein fahrtechniſches Meiſterſtück, war aber guch Beweis dafür, daß die Auto⸗Union⸗Wagen ſieghaft ſchnell und auch ausdauernd ſind. Das hatte aber zuvor auch goſemeyer auf ſeinem Auto⸗Untion⸗Wagen bewie⸗ ſen, der bewundernswert ſchneidig fuhr und durch Ab⸗ rutſchen über den Grabenrand hinaus Zeit und Tempo verlor, weil der Hinterradſchaden auch andere Fahrzeug⸗ mechanik geſtört hatte. Maſſenbeſuch krotz Regenwetter Graue Regenſchleier hingen über den Höhen der Eifel⸗ berge. In nicht abreißender Kette ſtrebten die Wagen, Ommntbuſſe, Laſtwagen, Motorräder und Fahrräder dem Ring zu. Aus allen deutſchen Gauen kamen ſie. Auch aus dem Ausland. Hunderttauſende verteilten ſich rings um den Nürburgring. Fahnen aller Länder wehten über den grünen dichtvollen Eiſelbergen. In den Rennfahrerlagern hat man ſich auf Schlechtwet⸗ kerfahrt umgeſtellt. Alle deutſchen Wagen ſind kontinental⸗ deutſch bereift und alle Reifen ſind ob des feuchten Wetters zur Rutſchfeſtigkeit geſommert. Frühes Leid am Start Los hatte die Startrethenfolge beſtimmt. In der erſten Reihe ſtanden Stuck, Nuvolari, Balleſtrero, dahinter Monfred von Brauchitſch, Zehender, Caracciola und Chiron ſowie Etancelin. In weiteren Fünferreihen folgten die anderen. Stuck als Nummer 1 in der erſten Reihe.. Sollte es ſymtomatiſch für den Ausgang des Rennens ſein? Zwei Aufheulen der Das neue Lichtſtartſignal funktioniert... der ſchuß kracht, die Meute brauſt los. S echnet unſer Draufgänger Stuck, bleibt ſtehen nicht weg! Das Feld jagt an ihm vorbei, allen voran Curgecjola und als man nach dem Ziel zurückblickt, zum Startplatz, wird Stucks Wagen angeſchoben und als Allerletzter folgt Pietſch. Nuvolari liegt hinter Caroeciola an zweiter Stelle. Kampf um Wagenlängen Das war der erſte Eindruck: Den deutſchen Renn⸗ wagen iſt in dem verbeſſerten Alſa Romeo mit Nuvolari am Steuer ein ernſthafter Konkurrent entſtanden. Nuvo⸗ lari hielt ſich dicht hinter Caracciola, geſolgt von Fagioli [Mereedes⸗Benz) und dem wieder ſehr ſchneidig fahrenden Roſemevyer von der Autounion. Dann folgt v. Brauchitſch und Chiron(Alfg Romeo). Bis zur 9. Runde, alſo 200 Kilometer lang, bleibt Caracetola an der Spitze. Er zieht gleichmäßig ſeine Runden und doch war das Tempo bei weitem nicht ſo ſchnell wie im Training. war auch nicht ſo ſchnell wie bei den letzten Nürburgring⸗Rennen. Nuvolari hatte ſchon in der zweiten Runde Ferſengeld zahlen müſſen und war auf den ſechſten Platz zurückgefallen. An zweite Stelle hinter Caxaccfola ſetzte ſich der funge Roſemeyer, der von ſeinem Rennleiter aus dazu beſtimmt war, im Vordertreffen zu bleiben und zu„hetzen“, eine Aufgabe, die er drauf⸗ güngeriſch erfüllte. Manfred Jon Brauchitſch, der in der erſten Runde an fünfter Stelle begann, kämpfte ſich mutig nach vorn. Schon in der zweiten Rühnde lag er an dritter Stelle. Sehr ſchnell wird plötzlich Chiron. Er überholt Brauchitſch. Bald kommt es in der 6. Runde hinter der Mercedes⸗Kurve hinter Start⸗ und Zielplatz zu einem auf⸗ tegenden Zwiſchenfal l. An derſelben Stelle, an der vor Jahren Kappler mit feinem Bugatti kopfheiſter über die Böſchung geflogen war, eutgleiſte Chiron s Alfa Rome. Chiron aber bringt den Wagen noch Das —— Nuvolari gewinnt auf Alfa-Romeo den Großen Preis“ um den Sieg gekommen 1406. Jahrgang Nr. 342 land hart am Außenrand der Böſchung im grünen Gras halten. Chiron ſpringt heraus und eilt im Dauerlauf Ziel. Spontaner Beifall anerkennt ſeine vorzügliche ſo unerwartet beendete Fahrt Plötzlich Lautſprechermeldung vom„Karuſſell“, der ſchwerſten und intereſſanteſten Stelle des Nürburgringes: zum zum und Nuvolari, der Sieger (Archiv NM) Nuvolari hat Caracetola überholt und liegt an der Spitze. Die Spannumg ſteigt. Die deutſchen Fahrer, von ihren Rennleitern angeſpornt drehen auf. Roſemeyer fängt Nuvolari ab. Caracciola liegt an zweiter Stelle, dicht hinter Roſemeyer. Brauchitſch iſt Dritter vor Fa⸗ gioli, dem als Fünfter Nuvolari folgt. Vier deutſche Wagen liegen nun an der Spitze. In der 12. Runde die Senſation blitzſchnellen Reifenwechſels. Fagioli(Mer⸗ cedes⸗Benz] kommt als Erſter an den Zielplatz, hält läßt tanken, Reifen wechſeln. Knapp zwei Sekunden ſpäter hält Brauchitſch an der Mercedes⸗Box, weitere Sekunden ſpäter bremſt Roſemeyer an der Autounton⸗Box. Der Reifenwechſel wird erſtaunlich ſchnell durchgeführt. Brau⸗ chitſch kann als Erſter wieder abrollen dann Fagtoli, dann Roſemeyer. Alle drei liegen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Hochſpan nung der Nürburgringbeſucher! Brauchitſch fährt die 13. Runde in 29,8 Km. Durchſchnitt. Nuvolari folgt, während des Rei⸗ fenwechſels an zweite Stelle gelangt, mit etwa 3 Km. Ab⸗ ſtand. Caracciola iſt Dritter, Stuck hat ſich auf den vierten Platz vorgekämpft. Im hinteren Felde folgen die Nachwuchsfahrer der Autounion und von Mereedes⸗ Benz, ſchnell und gleichmäßig. Fagioli fällt zurück. Roſe⸗ meyer kann nicht reſtlos ausfahren, weil ſich die Folgen Stuck wurde Zweiter (Archiv NM.) den Graben bemerkbar machen. Er Runde bereits das rechte Hinterrad Haus eines Abrutſchens in hatte ſogar in der 7. wechſeln müſſen. Senſation vor Toresſchluß 2 Brauchitſch, Nuvolari, Stuck, Caracciola, Roſemeyer, Fagioli iſt die Reihe e bis zur vorletzten Runde. Und dann. vom„Karuſſell“ die Lautſprechermeldung: dicht beieinander. Jetzt d keiner ſitzen, alle ſtehen r Stühle, ſtarren auf den Vor⸗ 5 der di ge an der Hedwige he, 3 Km. nor dem Ziel, Und dan: Nr. 121! Sollte es Nuvolari doch gelungen ſein, Brauchitſch zu überholen? Deulſcher Waſſerballſieg in Brüſſel Anſere Mannſchaft Nach einem Ruhetag wurde am Samstag des Europa⸗ Waſſerballturnier um den Klebelsberg⸗Pokal in Bruſſel fortgeſetzt. Am Samstagvormittag legten zunächſt Ver⸗ treter der ſechs beteiligten Nationen am Grabmal des„Un⸗ bekannen Soldaten“ Kränze mit Schleifen der entſprechen⸗ den Nationalität nieder. Am Nachmittag wurden dann die Spiele fortgeſetzt Zu⸗ nächſt gingen Ungarn und Frankreich ins Waſſer. Die Magyaren machten mit den Franzoſen was ſie woll⸗ ten und gewannen ſchließlich, ohne ſich ausgeben zu brau⸗ chen, mit:3(:1) Toren. Anſchließend zeigten ſich die Sücſlawen beſſer als im erſten Spiel dieſes Turniers. Gegen Schweben hatten ſie aber trotzdem nicht viel aus⸗ zurichten und unterlagen mit:8(:0) Toren. Abſchließend ſtanden ſich dann Deutſchland und Belgien gegenüber. Die deutſche Sieben, die in ihrem erſten Spiel durch eine Niederlage von Schweden von ſich reden machte, hatten auf dem Poſten Schwenns diesmal den Weißenſeer Schirrmeiſter ſtehen. Dieſe Neueinſtellung bewährte ſich glänzend. Auch ſonſt ſpielte die Mannſchaft beſſer, als am erſten Tage. Schürger hielt den gefährlichen Schützen Coppieters immer im Auge. Mit 518(:0) fiel dann auch der Sieg verdientermaßen an die Deutſchen. Nach guter Vorbereitung und Vorlage von Gunſt brachte Das gute Gaſthaus Ihres Fahrzeugs! Wohin auch Ihre Reiſe Jie führt, überall ſſt die rote 8 TA NDARO- Tankſtelle das gute Gaſthaus fur Ihr Fahrzeug. Dort erhalten Sie die bewährten/ ſtets gleichmäßig guten 8 TAN DARD- Hetrießſtoffe. Dort werden Sie aufmerkſam bebient.- Dort ſtehen Ihnen auch koſtenlos die unbvergleichlichen 8 Ta N DAR D- Luftbilökarten zur Verfügung/ die Jie ausführlich beraten über alles Wiſſenswerte Ihres Reiſeweges. STANDARD- Betrießſtoffe und S TAN DñARD-Runßbenbienſt machen Rraſtfahr⸗Reiſen angenehm. 2— 5 5 2 N 0 8 b ſchlägt Belgien 5: Schwartz Deutſchland in lio⸗Führung Eine Bombe von Schulze führte nach Vorlage von Gunſt wenig ſpä⸗ ter zum:0. Wegen Unfairneß an Schwartz muß Bel⸗ giens Torwart Diſy aus dem Waſſer, als Schwartz den 4⸗Meter⸗Wurf anbringen will, wird er von Stoelen ge⸗ ſchlagen, der dann ebenfalls aus dem Waſſer muß. Den A⸗Meter⸗Wurf verwandelt dann Schwartz zum:0. Damit iſt Pauſe. Nach dem Wechſel hat ſich unter den Zuſchauern eine große Aufregung breit gemacht, die Zuſchauer feuern Belgien an, Schiedsrichter de Vries(Holland) trifft einige Fehlentſcheidungen gegen Deutſchland. Bet einem Frei⸗ wurf nimmt der Belgier Michels den Ball, ohne den Fret⸗ wurf auszuführen, ſchwimmt und wirft ein Gegentor, ob⸗ wohl nach den Regeln der Ball ſelbſtverſtändlich zuerſt ab⸗ geſpielt werden mußte. Die gleiche Situatton nutzte Iſſely zum zweiten Treffer gegen Deutſchland aus, ohne daß de Vries eingriff. In dieſer kritiſchen Zeit ſtellte Schirr⸗ meiſter, der ſich einer beſonderen Bewachung„erfreute“, das Ergebnis auf eine Vorlage von Döpper hin auf:2. Durch Iſſely kam Belgien auf 478 heran, obwohl der Bel⸗ gier ſich offenſichtlich an Döpper abgeſtoßen hatte. Eine famoſe Einzelleiſtung von Dr. Schürger führte dann aber zum:8 und damit war der Sieg ſichergeſtellt. Vorher mußten Iſſely und Schürger wegen unfatren Spiels aus dem Waſſer und kurz vor Schluß folgte ihnen noch Döpper. 8 5 ſch auf Mertedes⸗Benz nur durch Reifenſchaden Hans Stuck errang vor Carattiola den zweiten Platz Lange bange Sekunden vergehen. Der Voranzeiger änderk ſich nicht und nun, ſtatt Brauchitſch Nr 7 die Nr. 1 von Stuck auf Autounion. Es muß etwas paſſiert ſein Wo iſt von Brauchitſch? Schon jagt Nuvolari durchs Ziel.. ehrlicher Beifall dann kommt Stuck. Jubel bei der Autounjon, Jubetf bei den Zuſchauermaſſen, als Caracciola Sekunden ſpäter, die wie eine Ewigkeit erſcheinen erſcheint. Dann erneuter Beifall als Roſemeyer ſein wundervoll ſchneidig gefahrenes Rennen beendet. Und Brauchitſch? Wo iſt Manfred Brauchitſch, der ein ſo großes, glänzendes Reimen fuhr? Endlich kommt er on. Aufbrauſen der Menſchenmaſſen. Im 30 Km.⸗Tempo fährt er durchs Ziel fährt auf blanker reifenloſer Hinterradfelge. Irgendwo im Kurven⸗ ſchlußkampf mit Nuvolari iſt ein Reifen von der Felge geſprungen. Der junge Manfred, der Starke, der Drauf⸗ gängeriſche, der Beſttrainierte, iſt angeſichts dieſes Pechs, dieſes Sturzes vom Sieg auf verlorenen Platz, ſo er⸗ ſchüttert, daß ihm dicke Tränen über die Wangen kullern, als er den Wagen verläßt. Der rieſige, der ſpontane Beifall aber, der ihm zuteil wurde und die markigen und anerkennenden Worte des Korpsführers Hühnlein werden ihm Troſt. Anerkennung und Entſchädigung ge⸗ weſen ſein! Brauchitſch wird Fünfter und Fagioli auf Mercedes⸗ Benz Sechſter und auch die nächſten drei ſind deutſche Fah⸗ rer auf deutſchen Wagen: Geier auf Mercedes⸗Benz, Varzi auf Autounion, Pietſch auf Autounion. 12 von 20 ge⸗ ſtarteten Fahrern beendeten das über 22 Runden(500,83 Km.)] führende Rennen. Dr. v. Oterendrop. Die Ergebniſſe: 1. Nuvolari auf Alfa Romeo:08:40,2 Stb.(121,1); 2. Stuck auf Auto⸗Union:10:18,8 Std.(120,3); 3. Caracciola auf Mercedes⸗Benz:11:03,2 Std.(119,9); 4. Roſemeyer auf Auto⸗Union:12:51,0 Std.(119,1); 5. v. Brauchitſch auf Mercedes⸗Benz:14:17,4 Std.(118,4); 6. Fagioli auf Mercedes⸗Benz:15:58,6 Std.(117,7 7. Geyer auf Mer⸗ cedes⸗Benz eine Runde zurück; 8. Varzi auf Auto⸗Union eine Runde zurück; 9. Pietſch auf Auto⸗Union 2 Runden zurück; 10. Rüeſch auf Maſerati 2 Runden zurück; 11. Ze⸗ hender auf Maſerati 2 Runden zurück; 12, Gerſi auf Mafe⸗ rati 2 Runden zurück. Die 20. Etappe der Tour“ Deutſchland ſiegt im Zeitfahren Die vorletzte, alſo 20. Strecke der 29. Tyur de France wurde am Samstag wieder in zwei Abſchnitte unterteilt. 47 Fahrer, darunter auch der Deutſche Stach, der alſo am Vortage doch noch rechtzeitig das Tagesziel erreicht hatte und nicht ausgeſchieden war, nahmen im Maſſenſtart die erſte Hälfte von Nantes nach Vire in An⸗ griff. Die 220 Km. lange Strecke ſtellte keine allzugroßen Anforderungen mehr an die Teilnehmer, die ſich aber auch nicht ſonderlich mehr abmühten. Faſt das geſamte Feld traf wieder geſchloſſen ein. Den Spurtſieg holte ſich nun ſchon zum dritten Male nacheinander der Franzoſe Le Greves, der:33:13 Stunden für dieſe Fahrt benötigt hat, vor ſeinem Landsmann Charles Peéliſſtier und Ber⸗ toceob. Dann folgten die beiden Italiener Morelli und Teani ſowie eine größere Gruppe, in der ſich auch die Deutſchen Thierbach und Roth befanden. Der Träger des „gelben Trikots“, Romain Mages, verlor durch Reifen⸗ ſchaden:10 Minuten und kam erſt als 37 ein. Das kür⸗ zere Stück von Vire nach Caen über nur 54 Km. wurde wieder als Mannſchafts⸗Zeitfahren ausgetragen. Mit der deutſchen Mannſchaft fuhren auch diesmal wieder die bei⸗ den Italiener Morelli und Teani. Wie am Vortage unter⸗ ſtützten ſich die Fahrer gegenſeitig aufs äußerſte und ſo gelang es den beiden Italienern zuſammen mit Wecker⸗ ling und Thierbach die beſte Zeit mit:25119 Stunden herauszufſahren. Erſt eine Minute ſpäter folgten die Franzoſen und Belgier. Romain Maes verlor dadurch im Geſamtergebnis noch etwas an Zeit, immerhin aber iſt ſeine Spitzenſtellung nicht gefährdet. Die übrigen Deut⸗ ſchen fielen durch Defekte etwas zurück. Auch verloren ſie Zeit, da Ickes unter Sitzbeſchwerden zu leiden hatte. Sie ſchleppten ihn aber in gegenſeitiger kameradſchaftlicher Hilfe mit durchs Ziel, denn ihre Parole lautet jetzt: bis Paris keinen Mann mehr zu verlieren, um mit ſieben Fahrern das Ziel zu erreichen. Die Ergebniſſe: Nantes—Vire, 220 Km.: 1. Le Greves 8133:13 Stunden; 2. Peliſſer; 8. Bertoceo; 4. Morelli; 5. Teani; 15. Thier⸗ bach, Roth und 13 weitere Fahrer, alle gleiche Zeit; 31. Weckerling:33:59 Std.; 3g. Händel gleiche Zett; 45. Kutſch⸗ bach:42:34 Std.; 46. Ickes; 47. Stach, alle gleiche Zeit. Vire— Caen, 54 Km., Mannſchafts⸗ Zeitfahren: 1. Deutſchland/ Italien(Reihenfolge am Ziel: Mo⸗ relli, Weckerling, Teani, Thierbach):25:19 Std.; 2. Frank⸗ reich:26:34; 3. Belgien/ Schweiz:26:39 Std.; die übrigen Deutſchen: 42. Roth:92:47; 48. Händel:33:08 44. Kutſch⸗ bach:85:25; 46. Stach:42:22; 47. Ickes:49:57 Std. 5 . Seite/ Nummer 342 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. Juli 1988 Höhepunkte und Ausklang des zaufeſtes 700 Vereinsriegen der Turner an der Arbeit— Mittelbaden ſchlägt Anterbaden im Fußball— Schwerathletik und Tennis erweitern das Programm— Die Fechter, Schützen und Kegler beenden die Wettkämpfe Karlsruhe, 28. Jul. (Eigener Bericht) Der Gaufeſt⸗ Samstag brachte eine Fülle von weiteren Veranſtaltungen, daß es eigentlich ſchwer fällt, an all den Stätten länger zu weilen, an denen das bur⸗ neriſche und ſportliche Leben je näher es dem Höhepunkt des Gaufeſtes zugeht, in erhöhtem Maße pulſiert. Zunächſt ſind es auch am Samstag wieder die Turner, die in Maſſen in Erſcheinung treten. Bis zum Samstag⸗ morgen hatten die Sonderzüge bereits 10 000 in die Feſt⸗ ſtadt gebracht. Gegenüber dem Freitag iſt doch das Bild ein ganz anderes. Die Einzelperſönlichkeit tritt völlig in den Hintergrund. Singend und in Marſchordnung ziehen die Vereine geſchloſſen, von ihren Turnwarten geführt, durch die Straßen der Stadt zur Kampfbahn. Die Ge⸗ meinſchaft kommt voll und ganz zum fin n⸗ vollen Ausdruck. 700 Vereinsriegen mit 8000 Turnerinnen und Turnern eben dem Tage des Vereinsturnens das Gepräge und empeln dieſen im reibungsloſen Ablauf zu einem wei⸗ teren und vollen Erfolge. Aus allen Teilen des Landes verein mit 6 oder 7 Teilnehmern, bis zu den größten, die mit 100 und mehr Teilnehmer das Vereinsturnen beſtritten. Ein herrliches Bild der Kameradſchaft und Geſchloſſenheit, von Diſziplin und Einordnung. Und ſie waren gut ge⸗ reihten ſie ſich in die große Front ein, vom kleinſten Land⸗ rſtſtet die badiſchen Turner und Turnerinnen. Lebendiges Turnertum in einer ſelten zu ſehenden Vielgeſtaltigkeit. Ueberraſchend auch die ſtarke Beteiligung der Turnerin⸗ nenriegen. Die Arbeit und die Belohnung unſeres Turnkreiſes für das Vereinsturnen Die Turn vereine unſeres Kreiſes haben bei den Tur⸗ Die Turnvereine haben bei den Turnern wie bei den Turnerinnen ebenfolls wacker geſchafft. Alle Anerkennung für geleiſtet worden iſt. Daß der Mannheimer Turnkreis, der nahezu 100prozentig beim 1. Reichsbund⸗Gaufeſt vertreten war, ſo ehrenvoll beſtehen konnte, darf alle Turnerinnen und Turner mit Freude und Stolz erfüllen. Wieder ein⸗ mal mehr zeigte ſich die verbindende Kraft der turneri⸗ ſchen Riegenarbeit in ſchönſtem Lichte? Zu der Stamm⸗ mannſchaft geſellte ſich der eben in die Jugendabteilung hinübergewechſelte bisherige Schüler, um nun dem Ganzen dienend, ſich in Reih und Glied einzureihen an die Seite eines alten Kämpen, der ſchon ſiebzig Lenze auf dem Rücken trägt, und ebenſo, noch ungebeugt, ſeinen Mann ſtellt. In der Stärkeklaſſe 1, in welche 13 Vereine mit mehr als 70 Teilnehmern fallen, finden wir mit„hervor⸗ ragend“ gewertet den T W 46 mit 83 Teilnehmern, nach ſeinem Namensvetter von Karlsruhe, der mit 124 Turnern angetreten war. Die ſtattliche Zahl von 255 Tur⸗ nern, wie ſie Mannheim 1930 auf die Beine brachte, wurde auf eigenem Platze olſo bei weitem nicht erreicht. Immer⸗ hin ſind 124 Mann eine anſehnlich ſtarke Vereinsriege. Mit 36 Turnern und hervorragend bewertet ran⸗ giert der TV Jahn Neckarau in der Stärke⸗ klaſſe 2 und in Stärkeklaſſe 3 mit der gleichen Wertung Tüod Germania mit 31 und TV 98 Sek⸗ kenheim mit 23 Teilnehmern, ebenſo TV Viern⸗ heim mit 283 und TV Sandhofen mit 22 Teilneh⸗ mern. N In der Stärkeklaſſe 4 folgen dann noch TV Schwetzingen mit 18, Tbd Hockenheim und Tbd Germania Neulußheim mit 16, TV Altlußheim und TW Rheinau mit je 15, Tgde Ketſch, TV Hockenheim, TV Waldhof mit je 13, Reichsbahn, TSch Oftersheim mit je 12, TW Friedrichsfeld und Bodenig Feudenheim mit je 10, TG Oftersheim und TV Kirrlach mit je 9 Teilnehmern, außerdem war der Tbd Jahn Seckenheim beteiligt. Die Verein sriegen unſerer Turnerinnen ſtanden keineswegs zurück. In der Stärkeklaſſe 1 erhielt der TB 46 nach MTV und 46 Karlsruhe mit 68 Turnerinnen ebenfalls die Note hervorragend, ebenſo in Slätkeklaſſe 3 TV Jahn Neckarau mit 19, Tbo Ger⸗ mania mit 18, TV Rheinau mit 17 und in Stärke⸗ klaſſe 4 der T Friedrichsfeld mit 15, Tbd Jahn Sek⸗ kenheim(12), TV Altlußheim(11), Badenia Feudenheim 11), Te Oftersheim(10), TV Viernheim(100, TV Sand⸗ hofen(10), Tbd Neulußheim(), TV Kirrlach(), Reichs⸗ bahn Mannheim(), Tb Hockenheim(6) und DV Waldhof mit 6 Teilnehmern. Die Wellkämpfe der Fechter Bis in die ſpäten Abendſtunden warem auch die Fechter mit der Durchführung des Frieſenkampfes beſchäftigt. In allen Gebieten wurden die Leiſtungen des Vorfahres teil⸗ weiſe erheblich überboten. Eine außerordentliche An⸗ ſtrengung für die Teilnehmer war der Geländelauf. der nachmittags vom Feſtplatz aus durch den Hardtwald und zurück geführt wurde. Die beſten Leiſtungen boten die Teilnehmer des Markaröfler Tunnkreiſes, welche die mei⸗ ſten Einzelſieger ſtellten und den erſten und zweiten Mannſchaftsſieg mit nach Hauſe nehmen konnten. Die Ergebniſſe des Mannſchaftskampfes: 1. TW Wehr; 2. TV Lörrach; 3. TG Offenburg; 4. TV Weinheim: 8. T 46 Mannheim; 6. TW Lahr: 7. DW Pforzheim. a Einzelſieger: 1. Willi Roth⸗TW Lörrach 29.: Offenburg 61 P 2. Ernſt Gottſchalk⸗ g. Max Stahl⸗TV 34 Pforzheim 63.: 4. Herbert Steffi⸗XW Wehr 63.; 5. Erlenkßtter⸗T V Weinheim 72.; 6. Robert Windürſch⸗T B Ger⸗ mania Mannheim 76 Punkte. Säbelfechten Das Säbebfechten war ſehr hartnäckig, aber die alten turnlererfahrenen Fechter ſetzten ſich durch. Die z. T. an⸗ getretenen füngeren Fechter waren dem Tempo dieſer alten Fechtern nicht gewachſen und mußten trotz guter Klingen⸗ ſthrung ſich den erſteren beugen. Die Ergebniſſe: 1. Alfred König⸗T Lahr; 2. Joſef Stilecke⸗Tc Heidel⸗ berg; 3. Jakob Stöffler⸗TV St. Georgen; 4. Otto Blum⸗ TW Bretten:„Emil Erb⸗TW Lahr; 6. Hans Joach. Wen⸗ kebach⸗T V 46 Mannheim; 7. Georg Wagner⸗ T V 46 Mannheim. Florett⸗Wettkämpfe der Fechterinnen Bei der drückenden Hitze wurde die Ausdauer der Fechterinnen auf eine harte Probe geſtellt. Ueberraſchen⸗ derweiſe haben ſich eine ganze Anzahl jüngerer Fechterin⸗ nen gegen die alten kampferprobten Fechterinnen tadellos gehalten. Man merkte bald, daß ſich die Entſcheidung zwiſchen Kahl und Mecklenburg⸗K T 46, Gunzer⸗TV 46 Mannheim und der jungen Fechterin Vogt⸗Tade Heidel⸗ berg abſpielen muß. Tatſächlich ſtanden am Schluß des Kampfes auch alle a mit 2 Niederlagen aleich. In einem notwendigen Stichkampf zwiſchen Kahl und Vogt gelang es der Erſteren die Letztere zu beſtegen. Sie wurde damit verdient erſte Siegerin. Die Ergebniſſe: 1. Erna Kahl⸗Karlsruher TVB 46; 2. B. Vogt⸗Tade Heidelberg; 3. E. Gumzer⸗T W 46 Mannheim;: 4. Marie Mecklenburg⸗KTW 46 Karlsruhe; 5. B. Leimbach⸗ Tade Heidelberg; 6. R. Ferrati⸗TV Durlach; 7. A. Schä⸗ fer⸗T Säckingen; 8. B. Schaufler⸗KTV 46 Karlsruhe; 9. E. Wenkebach⸗TV 46 Mannheim: 10. Elfr. Sparn⸗ TV 34 Pforzheim. Die Kämpfe der Schützen und Kegler ebenfalls beendet i Das Eintreffen der auswärtigen Feſtteilnehmer aus dem Turnerlager brachte nochmals eine geſteigerte Betei⸗ ligung an dieſen Wettkämpfen. Die Siegerliſte der Schüt⸗ zen lautet: A 1 Kleinkaliber⸗Einzelſchießen: Rohrhirſch, Reichsbahn Karlsruhe, 174 Ringe. Jungſchützen: Herzberg, Achern, 157 Ringe. A 2 Kleinkaliber⸗Maunſchaſtsſchießen: Schüt⸗ zengeſellſchaft Grötzingen 687 Ringe. Jungſchützen: Schüt⸗ zengeſellſchaft Karlsruhe 512 Ringe, A 3 Kleinkaliber⸗ Olympia⸗Scheibe: Ellinger, Schützenverein Müllheim, 389 Ringe. A 4 Kleinkaliber⸗Olympia⸗Mannſchaftsſchießen: Die Mannſchaft der Schützengeſellſchaft Grötzingen hat ein Meiſterreſultat erſchoſſen. Bu Scheibengewehr⸗Schteßen, gewehr⸗Schießen, 900 Meter: Sturm Rich., Freiburg, 226 Ringe. C1 Einzelſchießen mit Wehrmannsgewehr: Geh⸗ mann, Schützengeſellſchaft Grötzingen, 250 Ringe. C 2 Mannſchaftsſchießen mit Wehrmannsgewehr: Schützengeſ. Karlsruhe 908 Ringe. Di Gebrauchsmäßiges Piſtolen⸗ ſchießen: Einzelſchießen mit Scheibenpiſtole: Baumgärtner, Mingolsheim, 118 Ringe. D 2 Schuellfener⸗Einzel⸗Piſtolen⸗ ſchießen nach der Dlympiabedingung: Haufler, Schützen⸗ geſellſchaft Karlsruhe, 236 Ringe. Tontanbenſchießen: Winter, Schützengeſellſchaft Karlsruhe, 28 Ringe. Sechskampf, Jugendturnerinnen 2 4. Helene Kohler⸗TV 46 Mannheim 108 Punkte, 8. J. Lach⸗TV 46 Mannheim 103,5 Punkte, 15. Lilo Romanſki⸗ Jahn Neckarau 99 Punkte, 16. Lieſel Renner⸗TV Schwet⸗ zingen 98,5 Punkte, Lore Le TV 46 Mannheim 98,5 Punkte, 17. M. Frank⸗TV 46 Mannheim 98 Punkte, 22 Elſe Ernſt⸗TV Rheinau 92,5 Punkte, 25. Erna Laier⸗ Schwetzingen 91,5 Punkte, 92. Auma Wühler⸗Bad. Feuden⸗ heim 88 Punkte, 33. Marianne Engelhorn⸗ TB 46 Mann⸗ heim 87 Punkte. Vierkampf, Jugend, Turnerinnen 2 2. Inge Förſchner⸗TV 46 Mannheim 82 Punkte, 5. El⸗ friede Stürmer⸗Tbd Germania 71 Punkte, 6. Eliſabeth Senn⸗TW Seckenheim 70 Punkte, 8. Käte Scherle⸗Jahn Neckarau 68 Punkte, 9. Lieſel Maas⸗D Seckenheim 67 Punkte 13. Karolg Baumgart⸗TV 46 Mannheim 63., Käte Bimminger⸗TV Viernheim 63 Punkte. Weitere Gaufeſt⸗Ergebniſſe: Jahnkampf: 1. Hermann Kiefer⸗Polizet Korlsruhe 103 Punkte, 2. Leonhard Rack⸗Wieblingen 102 Punkte, 3. Fritz Ketterer⸗Radolfzell 94 Punkte, 4. Paul Egger⸗Grenzach 93 Punkte, 4 Hans König⸗Freiburger Turnerſchaft 93 Punkte, 5. Fritz Zeiler⸗Polizei Karlsruhe 90 Punkte. Volkstümlicher Dreikampf, Waſſerfahren (800 Meter Paddeln. 75⸗Meter⸗Lauf, 50 Meter beliebig Schwimmen): 1. Grießlich⸗K TV 46 mit 48 Punkten, 2. K. Kaiſer⸗K TV 46 mit 48 Punkten. Dreikampf⸗Mannſchaftsſieger 1. Emil Ekert⸗TV Konſtanz 62 123 Punkte, Karl Kerker⸗ TW Konſtanz 62 123 Punkte, 2. Walter Karcher⸗K TV 46 und Kurt Erndwein⸗K TV 46 je 105 Punkte, 3. Walter Niederbühl⸗KTV 46 und Helmut Krauter⸗KTV 46 je 96 Punkte, 4. aver Widmer⸗TV Konſtanz 62 und Robert Frick⸗TV Konſtanz 62 je 90 Punkte, 5. Hermann Burger⸗ KTV 46 und Ernſt Schmidt⸗K TV 46 je 82 Punkte. Das Ring⸗Tennis⸗Turnier Die Fortſetzung der Ring⸗Tennis⸗Spiele brachten be⸗ ſonders in den Hauptklaſſen hartnäckige Kämpfe, die ſich »bei der Gleichwertigkeit der Gegner oft über große Zei⸗ ten hinaus dehnten, ſo daß das Turnier erſt in ſpäter Abendſtunde zum Abſchluß kommen konnte. Als Sieger gingen hervor: Hauptklaſſe A. Männereinzel(1832 Jahre), 13 Mel⸗ dungen: 1. Reble⸗KRC., 2. Adam⸗R. Vgg. Karlsruhe; Männerdoppel, 7 Meldungen: 1. A. Engeſſer/ W. Engeſſer⸗ KS.; Fraueneinzel, 6 Meldungen: 1. Schindler⸗KRC.; Gemiſchtes Doppel, 6 Meldungen: 1. Meinersmann/ A. En⸗ geſſer⸗K SV. Hauptklaſſe B. Männereinzel: 1. Fetzer⸗RVGg.; Mäu⸗ nerdoppel: 1. O. Fetzer/ L. Fetzer⸗RVgg.; Fraueneinzel: 1. Feßler⸗KRC.; Frauendoppel: 1. Gay/ Feßler⸗KRC.; Gem. Doppel: 1. Gay/ Neff⸗KRC. Hauptklaſſe C. Männereinzel: 1. Adam⸗R Tek. Pforz⸗ heim, 2. Schrot⸗K SV., 3. Binder⸗K., 4. Zaltenbach: KSV.; Männerdoppel: 1. Dahlinger/ Blum⸗RVGg., 2. Schroth/ Aden⸗KSV.; Fraueneinzel: 1. Eſchelbac DR., 2. Rolle⸗TV. 62 Konſtanz; Franendoppel: 1. Ullmer/ Hoff⸗ mann⸗RVGg. Karlsruhe; Gemiſchtes Doppel: 1. Becker⸗ Dahlinger⸗RTV. Gg., 2. Hoffmann/ L. Fetzer⸗RTV. Gg. Jugend, 16 Jahre. Knabeneinzel: 1. Ritter⸗KRC.; Mäd⸗ cheneinzel: 1. Unbeſcheid⸗M TV.; Jugend, 18 Jahre. Kna⸗ beneinzel: 1. Gerber⸗RTV. Gg. Karlsr., 2. Ziegler⸗KRe.; Knabendoppel: 1. Rhein/ Eruſt⸗RTV. Gg. Karlsruhe; Mäd⸗ cheneinzel: 1. Becker⸗RTV. Gg.; Mädchendoppel: 1. Knoch⸗ Becker⸗RTV. Gg. Karlsruhe Abendſportfeſt der Leichtathleten Mit den zu Ende gehenden Vereinsriegenkämpfen tra⸗ ten bereits die Schwerathleten in der Hochſchulkampfbahn auf den Plan, die am Nachmittag einen ausgezeichneten Beſuch aufzuweiſen hatte. Dieſe Kämpfe leiteten zu dem Abendſportfeſt der Leichtathleten über. Die Ergebniſſe der Schwerathletik Mannſchaftskämpfe im Ringen: In die Entſcheidung kamen Sportvereinigung Germania Karlsruhe, Sportver⸗ einigung Fortuna Edingen und Kraftſportverein Herbolz⸗ heim. In der Vorentſcheidung ſiegte Fortuna⸗Edingen über Kraftſportverein Herbolzheim mit 12:9 Punkten. Ger⸗ mania Karlsruhe behielt dann in der Entſcheidung nach ſpannenden Kämpfen mit 15:6 Punkten die Oberhand. Gewichtheben: Im Gewichtheben erreichte die Mann⸗ ſchaft der Sportog. Germania Karlsruhe im Olympiſchen Dreikampf 2760 Pf. Beſondere Anerkennung fanden bei der großen Zuſchauermenge die hervorragenden Leiſtungen des 40jährigen Meiſterathleten Oeſterlin. Tanziehen: In der Entſcheidung kämpften in der Klaſſe bis 900 Pf. TW. Schriesheim und Kraftſportv. Kirrlach. Als Sieger ging nach überaus hartem Kampf Kraftſportv. Kirrlach hervor. In der ſchweren Klaſſe ſiegte über⸗ raſchend die 2. Mannſchaft des Poltzeiſportvereins Karls⸗ ruhe über die 1. Mannſchaft des Polizeiſportv. Karlsruhe, die den badiſchen Meiſtertitel führte. Die Leichtathleten beim Gaufeſt Wenn olle Fachämter, ſoweit es die Jahreszeit und auch die Platzverhältniſſe erlauben, vertreten ſind, darf auch das Fachamt Leichtathletik nicht fehlen. So war denn für den Samstag ein Abendſportfeſt mit Einladungswettbewerben aufgezogen worden, das ſchöne Kämpfe und gute Ergebniſſe brachte. Die 100 Meter wurden in zwei Klaſſen geſtortet. Im Hauptlauf waren vertreten Steinmetz, Scheuring, Herr⸗ mann, Bertrams und Felter. Noch einer Unzahl Fehl⸗ ſtarts ging endlich das ganze Feld geſchloſſen ab. Der Ottenouer Scheuring lief ein großes Rennen war bei 85 Meter noch klar in Führung, mußte aber dann doch Stein⸗ metz um Hondbreite vorbeilaſſen. Auch im zweiten Lauf gab es etliche Fehlſtarts. Die beiden Pforzheimer Stahl und Horn woren ihren vier Mitbewerbern klar über⸗ legen und beendeten in dieſer Reihenkolge den Lauf. Im Diskuswerfen waren vier Werfer am Start. Mitller⸗Polizei Karlsruhe, unſer Gaumeiſter, konnte mit 40,06 Meter dieſe Uebung vor dem Monnheimer Jung (50,07 Meter) für ſich entſcheiden. Allen Werfſern fehlt im Kreis noch die Schnelligkeit. Zum 1500 Meter⸗Lauf ſtellten ſich 8 Mann dem Starter. Lang(Vis), Auburger(Heidelberg), Rögelein (Durlach) und auch der MTVler Winkler kamen für die Entſcheidung in Frage. Nach wechſelnder Führung— die 400 Meter wurden in 67 Sek. die 800 in:07 Min. zurück⸗ gelegt, legte Lang etwo 500 Meter vor dem Ziel einen Zwiſchenſpurt ein und entlief mühelos dem übrigen Feld. Rögelein allein verſuchte dem Neckarauer zu folgen, aber ohne Erfolg. Mit Lang ſiegte der ſtärkſte Mann des Feldes in:11,88 Min. Beim Speerwur; fehlte Kullmann leider am Start. dafür war Büttner(Plankſtadt) am Start, der nur um Zentimeter die 60⸗Meter⸗Morke verkehlte. Die Differenz zum übrigen Felde hetrug über 10 Meter., Mit dem badiſchen Meiſter Jägle(Lahr] war der Sieger des Kugelſtoßens ſchon gegeben. Er mußte ſich aber ſehr ſtrecken und die 14⸗Meter⸗Marke überſtoßen, um den ſtark nach vorne drängenden Pforzheimer Sparn hinter ſich zu laſſen. 5 Der 200 Meter⸗Lauf ßrochte die Wiederholung T — Dieſe beiden waren dem reſtlichen Felde klar überlegen. Wieder lag Scheuring lange in Führung, aber in den letzten Metern hatte Steinmetz doch mehr„drin“ und ſiegte knapp in 22 Sekunden. Sehr intereſſant verlief der 800 ⸗Meter⸗Lauf. Nehb kam hier mit ſeinem Freiburger Bezwinger Schmidt(Dur⸗ lach) zuſammen und konnte das damalige Ergebnis korri⸗ gieren. Neben den badiſchen Könnern Winkler, Weiner und Guldner war hier auch der Frankfurter Eintracht⸗ mann Linke am Start. Er konnte aber nur den Sieg von Nehb vergrößern. Der Turner lief, obwohl er zu Beginn des Laufs an die vorletzte Stelle zurückgedrängt worden war, ein großes Rennen und gewann mit 3 Meter vor dem Frankfurter in:56,6 Min. Der Frankfurter Eintracht⸗Staffel mit Unverzagt, Hauerwas, Hornberger und Geerling ſtanden zwei Gauſtaf⸗ feln gegenüber, von denen die ſtärkſte mit Steinmetz, Stahl, Herrmann und Scheuring beſetzt war. Eintracht gewann äußerſt knapp in 42,8 nach ſehr ſehr ſchlechten Wechſeln. Die abſchließende Schwedenſtaffel beſtritten zwei kombinierte Staffeln, wobei überraſchend die Kombination Moſterts, Habel, Herrmann, Steinmetz über Nehb, Scheuring, Felter und Stahl triumphierten. 100 Meter, Klaſſe 1: 1. Steinmetz(K V) 10,8; 2. Scheu⸗ ring(TB Ottenau) 10,8; 3. Herrmann(Pforzheim) 11,3 Sek. Klaſſe 2: 1. Stahl(Pforzheim) 11,2; 2. Horn(PSV Karlsruhe) 11,3; 3. Armbruſter(Mannheim) 11,4 Sek. 200 Meter: 1. Steinmetz(K B) 22,0; 2. Scheuring(TB Ottenau) 22,1; 3. Moſterts(Pforzheim) 23 Sek. 800 Meter: 1. Nehb(46 Mannheim):56,6; 2. Linke (Eintracht Frankfurt) 156,9; 8. Schmidt(Durlach):57,9 Minuten. 1500 Meter: 1. Lang(Vs Neckarau):11,38; 2. Röge⸗ lein(TB Durlach):17,1; 3 Auburger(TG Heidelberg) :19,5 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht Frankfurt 4,8: 2. Kombi⸗ nierte Staffel 42,9 Min. Kugelſtoßen: 1. Jägle(T Lahr] 14,08; 2. Sparn(Pforz⸗ heim) 13,01; 3. Kiehnle(TB Kenzingen] 12,81 Meter. Diskuswerfen: 1. Müller(PSV Karlsruhe) 40,06; 2. Jung(MTG) 39,07; 3. Schmidt(MV Karlsruhe) 35,91 Meter. Speerwerfen: 1. Büttner(TO Plankſtadt) 59,78; 2. To⸗ nitz(TV Bruchſal) 49,05; 3. Heilmannſeder(TG Heidel⸗ berg 48,55 Meter. Mittelbaden ſchlägt Anterbaden im Fußball:1 In einem überraſchend lebhaften und für die Jahreszeit geradezu hochklaſſigen Spiel, das nur gegen Ende etwas nachließ, holte ſich die Mittelbadiſche Elf den Sieg. Nach⸗ dem der Kampf bei der Pauſe noch:1 geſtanden hatte, ge⸗ lang es, in einem prachtvollen Schlußgalopp die favoriſierte Mannſchaft von Mannheim zu ſchlagen. Der Sieg iſt nicht unverdient, obwohl ſich im Felde beide Gegner etwa gleich waren. Aus der Elf des Siegers ragten die geſamte Ab⸗ wehr, ſowie die Stürmer Damminger und Föry hervor, bei dem Unterlegenen ſpielten Siffling, Heermann und Pennig beſte Rolle. Mittelbaden dankt in erſter Linie den Sieg ſeinem Eifer und der größeren Kraftreſerven. Ueber den Spielverlauf iſt zu ſagen, daß er im großen und ganzen die Fußballfreunde auf ihre Rechnung kommen ließ. Es gab intereſſante Züge und z. T. geradezu drama⸗ tiſche Augenblicke. Unterbaden ſchien zunächſt aus dem Kampf ein Spaziergang machen zu können; die flache Wald⸗ höfer Spielweiſe beherrſchte das Feld und ließ den Karls⸗ ruhern keine Chance, aber dann klappte es plötzlich. Dam⸗ minger kam zweimal zum Schuß, vorbei. Ein neuer An⸗ griff, Föry iſt zur Stelle und kann einen ſcharfen Flach⸗ ſchuß anbringen, den Dieringer paſſieren läßt. Auch an⸗ ſchlteßend iſt Mittelbaden gefährlicher als die Mannheimer Der BVekenntiniszug der 20000 Der Schlußtaa des Reichsbund⸗Gauſeſtes, der mit mehreren Sonderzügen immer noch Feſtteilnehmer nach Karlsruhe brachte, leiteten zu nachtſchlafener Zeit bereits die Radfahrer ein. Neben der Radfernſtaffel ſtartete zu gleicher Zeit das Freiherr v. Drais ⸗Gedüchtnisrennen über 150 Km. „Rund um Karlsruhe. Während ſich die beiden Feſtzuge noch auf den Stell⸗ plätzen formierten. wurden in Pietät und im Gedenken an verſchiedenen Gedenkſtätten, ſo auf dem Friedhof, am Ehren⸗ und Lorettomal, ſowie am Schlageter⸗ und Maul⸗ denkmal Kränze niedergelegt. Pünktlich ſetzten ſich von der Oſt⸗ und Weſtſtadt her ziach dem Adolf⸗Hitler⸗Platz zu, durch die dichtbeſetzten Straßen die beiden Züge in Sechſerreihen in Bewegung. „Beginn und Vollendung der Leibesübungen“ war der Leitgedanke für die Geſtaltung dieſes gewaltigen Feſt⸗ und Bekenntniszuges der 20 000 in Einheit und Ge⸗ ſchloſſenheit marſchierenden badiſchen Turner und Sportler. „Haſenheide 1811“ verſinnbildlichte der Feſtwagen und Zug don der Weſtſtadt kommend. Beginn der Leibes⸗ übungen im Jahre 1811 als Fr. L. Jahn in Deutſch⸗ lands tieſſter Ernſederung hinauszog auf die Haſenheide vor die Tore Berlins, um die deutſche Jungmannſchaft durch deutſches Turnen zu Verteidigern der Heimat zu formen. „Nürnberg 1934“ leuchtete dem anderen Zuge voran, als Bekenntnis zur neuen deutſchen Volksgemeinſchaft, dite ſich auch beim Reichsbund⸗Gaufeſt ſchönſtens in der Tat zeigte. Vollendung der deutſchen Leibesübungen durch den Reichsſportführer und die Gründung des Reichsbundes für Leibesübungen in der urdeutſchen Stadt Nürnberg, die Ideen und die Sehnſucht Jahns verwirklichend. Ehrenſtürme, belebende Fahnengruppen, ſchmucke Fech⸗ ter und Fechtevinnen bildeten feweils die Zugſpitzen. Im Zug Haſenheide folgten nach dem Führerring des Gaues 14 der Der und den alten Turnerfahnen mit den Fachämtern Schießen, Schwerathletik, Radfahren, Boxen, Winterſport, Kegeln und Billard die DT⸗Kreiſe Ortenau, Schwarzwald, Main ⸗ Neckar, Hegau. Markgräflerland, Murgtal, Neckar⸗Elſenz und unſer Mannheimer Kreis. Den Zug Nürnberg 1034 führte der Hauptausſchuß für das Karlsruher Gaufeſt mit dem D⸗Gaubanner an, während nach den Dr⸗Kreiſen Pforzheim, Ob. Kraich, Miktelbaden, Bad. Neckar, die Fachämter Fußball, Schwimmen, Hockey, Rudern und Kanu die Gemeinſchaft vervollſtünmdigten und die Turner und Turnerinnen des Karlsruher Turnkreiſes den Abſchluß bildeten Pünktlich, als gerade ein Böllerſchuß das Zeichen zum Abmarſch des rieſigen Zuges gibt, erſcheint Reichsſportfüh⸗ rer von Tſchammer⸗Oſten in Begleitung des bad. Gaubeauftragten Kraft vor dem Rathaus, vor dem ſich mit Miniſter Wacker eine ſtattliche Zahl weiterer Ehren⸗ gäſte aus Staat, Partei und der Stadt verſammelt hatte. Nach kurzer Zeit erſcheint die Spitze des Zuges und biegt von der Kaiſerſtraße her nach dem Rathaus zu ein, um das, wie in den Straßenzügen, die Menge dicht gedrängt ſteht. 19 800 Teilnehmer aller Fachämter kann TV.⸗Gau⸗ leiter Dr. Fiſcher dem Reichsſportführer an dieſem Be⸗ kenntniszug melden. Gruppe um Gruppe zieht vorüber, bis die Muſik ſchweigt und die Fahnen ſich während einer ſtillen Gedenkminute ſenken. Dann ziehen die wei⸗ teren und reſtlichen Sechſerreihen der 20000 Turner und Sportler am Reichsſportführer und den Ehrengäſten vor⸗ über, der unaufhörlich grüßt. Nur kurz iſt die Mittagspauſe und die Ruhe und wenige Minuten ſpäter ſetzt ſchon wieder der Maſſen⸗ anmarſch zur Hochſchulkampfbahn ein. Die Straßenbahnen haben Hochbetrieb zu bewältigen. Es müſſen nicht nur die Teilnehmer, ſondern auch Tauſende von Zuſchauern befördert werden.. Nicht lange hält es den Reichsſportführer in der Ehrenloge. Bald und zu Beginn ſteßt er neben dem Leiter, Gauoberturnwart Schweizer⸗ Mannheim auf der Be⸗ fehlstribüne. Das Gaufeſt, das bisher in allen Teilen vor⸗ Its Meter: Sturm Rich, Freiburg, 250 Ringe. Scheiben des 100⸗Meter⸗Duells zwiſchen Steinmetz und Scheuring. bildlich verlaufen iſt und ſich ſeinem Höhepunkt nähert, Elf, ſe batten Bieble und Fischer mühelos den Vorſprung erhöhen können. Aber Unterbaden hat Glück. Es gleicht ſogar bald aus, natürlich durch Siffling, der ſich eine prüch⸗ tige Vorlage auf den freien Raum nicht entgehen läßt. 171. Das Spiel wird verteilt, es wird beiderſeits mit allem Ein⸗ ſatz gekämpft. Karlsruhe kann zahlreiche gute Gelegen⸗ heiten, die die fleißige Läuferreihe herausarbeitet, nicht verwerten, zumal Damminger ſich ſtändiger Bewachung er⸗ freut. Auf der Gegenſeite bemühten ſich vor allem Heer⸗ mann, der Unermüdliche, und Pennig um einen tadelloſen Aufbau. So ſieht man denn ein paar fabelhafte Kabinett⸗ ſtückchen, wie ſie auch der Anſpruchvollſte bei einem Som⸗ merſpiel nicht erwarten dürfte. Einmal regnet es ſogar Pfiffe, als der Schiedsrichter einen Kopfball nicht als Tor gibt, obwohl er doch ſoboo ſchön geweſen war. Gleich darauf iſt Halbzeit und das Spiel iſt mit Recht noch unentſchieden. Mittelbaden verſtärkt in der Pauſe ſeine Mannſchaft durch Müller(Mühlburg), der auch gleich ein paar gute Ge⸗ legenheiten hat, aber die Mannheimer Abwehr hält dicht Auch Siffling kommt anſchließend nicht zum Zuge, wie Uber⸗ haupt der Kampf naturgemäß etwas matter wird. Die ge⸗ ſchloſſenen Angriffe werden ſpärlicher, die Fehler im Zu⸗ ſpiel häufiger. Es ſcheint zunächſt, daß die Läuferreihe Unterbadens langſam ein Uebergewicht Mannheims heraus⸗ arbeitet, obwohl Helm und Noe wie die Löwen ſchuften. Gegen Ende wird aber das Spiel wieder verteilt, man kürzt es freundlicherweiſe auch um eine Viertelſtunde. Die mit⸗ telbadiſche Elf holt ſich dann in einem prächtigen Enoſpurt ein gewiſſes Plus, nachdem die Waldhöfer und Neckarauer Stürmer ihr Pulver verſchoſſen haben. Aber die ſchönen Leiſtungen der erſten Hälfte werden allſeits nicht mehr er⸗ reicht. Schließlich ſchafft es der Pforzheimer Fiſcher. Er arbeitet ſich allein durch und holt mit einem famoſen Flach⸗ ſchuß den Sieg. Eine Minute ſpäter läßt ſich auch Dam⸗ minger eine freie Lücke nicht entgehen. Er knallt aus 15 Metern eine unhaltbare Bombe in das Mannheimer Netz; ein guter Abſchluß des von Keller(Karlsruhe) ausgezeich⸗ net geleiteten Spieles. Grenzland⸗Kundgebung auf dem Adolf-Hitler-Platz „Deutſchland, dir mein Vaterland“, ſo eröffnete die Karlsruher Sängervereinigung die im Rahmen des Gau⸗ feſtes des Rfe am Samstagabend auf dem Adolf⸗Hitler⸗ Platz durchgeführte Grenzlandkundgebung. Der Gau⸗ beauftragte des Reichsſportführers, begrüßte die Turner und Turnerinnen und wußte über allem dem Gauführer der bad. Turner Dr. Fiſcher, für die muſtergültige Vorbereitung des erſten Gaufeſtes beſonderen Dank zu ſagen. Die Verhinderung des Kundgebung teilzunehmen, Kraft bekanntgegeben. Miniſterpräſident Walter Köhler begrüßte im Namen der badiſchen Staatsregierung und des verhinderten Reichsſtatthalters die Feſtteilnehmer und kennzeichnete noch einmal in markanten Worten den Fortſchritt der heutigen einmütigen Zuſammenarbeit aller Turner und Sportler. Der Redner betonte weiter den Wert der Lef⸗ beserziehung für die ſoldatiſche Haltung, denn nicht die Waffen allein entſcheiden über den Sieg, ſondern die Männer, die ſie tragen.(Reicher Beifall). Oberbürgermeiſter Jäger entbot den Willkommengruß der Feſtſtadt u. a. mit dem Hinweis, daß es Pflicht der Landeshauptſtadt geweſen ſei, dem Gaufeſt als dem leben⸗ digen Ausdruck der Leibesübungen des ganzen Landes einen würdigen Rahmen zu geben, in der Erfüllung der Aufgabe am Volksganzen mitarbeiten zu müſſen. Die erſten Strophen des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liebes beendeten dieſe Grenzlandkundgebung als Ausklang des vielſeitig arbeitsreichen Gaufeſt⸗Samstages. Anſchließend trafen ſich die Feſtteilnehmer zu einem kg, meradſchaftsabend in den ſtädtiſchen Markthallen. Ein Turnerinnentreffen in der Feſthalle Dieſes Nachmittags⸗Treffen der badiſchen Turnerinnen erhielt durch die Anweſenheit und Mitwirkung des Gum. naſtikwa DT, Karl Loges⸗Hannover und Gauleiter der NS⸗Frauenſchaft Frau von Baltz, ſeine beſonden ſteichsſportführers, an der wurde von Miniſtertalrat Note. Auf den Verlauf kommen wir noch geſondert zu ritt iſt in den letzten Abſchnitt eingetreten. Gerade erſcheint die Radfahrer ⸗Fernſtaffel von Konſtanz und Mannheim her und übergibt dem Reichsſportführer nach einer Ehrenrunde eine Treueurkunde des Fachamtzs Rad⸗ fahren. Dann gibt Gauoberturnwart Schweizer das Zei⸗ chen zum Fahnenaufmarſch. Dem Spielmannszug und den Feſtherren und Feſt⸗ herrinnnen folgen das Gaubanner und die ehrwürdigen 1 Fahnen der Vereine vor 1870. Dann marſchieren in brei, ter Front die Fahnen ſämtlicher beteiligter Vereine eln. An der Tribüne angekommen, wird das Gaubanner auf dieſe gebracht. In der Zwiſchenzeit haben 1200 Tur⸗ nerinnen Aufſtellung genommen, um von vier Seiten hinter ihren Fahnen in die Kampfbahn einzuziehen. In 94 Tanzkreiſen zeigen ſie alte Tanzweiſen die herzlichen Beifall guslöſen. Gleichzeitig war die 25 mal ⸗100⸗ Meter ⸗Staf⸗ fel der badiſchen Städte an ihren Platz gegangen, Nach anfänglich hartem Kampf vergrößert die Maun⸗ heimer Staffel ihren Vorſprung immer mehr ſiegt ſicher vor Karlsruhe und Heidelberg. Dann kommt die Turner jugend zu Wort, die 0 einem Hindernislauf über lebende Hindernſiſſe zeigt, wi Schnelligkeit und jugendliche Gewandtheſt uit jugenolicher Freude gepaart werden kann. Dann folgen die Schwerathleten mit lebens vollen, 15 ſtellungen aus ihrem Arbeitsgebiet, gepaart mit l un Lebendigkeit. Unterdeſſen nehmen die Turnerinnenſäulen zum Keulenſchwingen Aufſtellung. Gleichzeitig beben ſic im Hintergrunde gezer db Blau der Turnerinnen auch die weißen Säulen der Turnef ab. Die Organiſation und die Zufammenarbeit kl wunderbar. Zwiſchenzeitlich begübt ſich auch die Staffel der Kreiſe auf ihre Stellplätze. Und wiederum übernimmt Anni Häring e r⸗-Bruchſaß die Gaufrauen⸗Turnwartin, dos Kommando. Sie me 10 ihre Sache mit ihren 5000 Turnerinnen ausgezeichnet, 11 dem Vorziehen der blauen Turnerinnenſäulen, die bei Feſtplätze ausfüllen, rund herum die umlagerten Ränge, entſteht ein herrliches neues Bild. Und dann das Sende ſchwingen, anmutig und beſchwingt im Rhythmus. Keulenkreiſen ſitzt ebenſo ſicher. 9 Wiederum kommen die Leichtathleten zu Wort 95 Startſchuß fällt für die Staffel der Kreiſe. Mannhein n erneut vorne. Lang führt einen ſcharfen Kampf mit cher erſten Läufer des Kreiſes Breisgau, übergibt auf gleiſ wieder ver⸗ Führung holt, die bis zum Schluß immer 5 1 Staffe größert wird, ſo daß Mannheim auch dieſe zweite i überlegen gewinnt. 5 1 Die bereitſtehenden 9000 Turner treten nun deu e 5 marſch an. Gauoberturnwart Ottſtadt⸗Ofſenburg ha a Kommando übernommen. Die Eyrung der Sieger Nachdem die Turner abgezogen und die Turgernte; eingerückt waren, geſtaltete ſich die Ehrung der 8 1 15 einem weihevollen Schlußakt, bei dem der Rei portführer ſelbſt das Wort ergreift. aren Unter den Klängen des Badenweiler Marſches bet auch die Fahnen, das Bild abſchließend, wieder von uren gezogen. Die erſten Steger fämtlicher Fachämter mite auf der Laufbahn angetreten. Der Zwölfkamofſiege Turner, Beckert⸗Neuſtadt, und die Siebenkampſſieg Thierſch⸗ Freiburg batten auf der Tribune Aude Ihnen ſetzte der Reichsſportführer ſelb genommen. ö 1 Eichenkranz aufs Haupt. Beide würden gleich berdllc g ſeiert. Dieſer Akt war das Zeichen, daß ſich auch übrigen Sieger mit dem Kranz ſchmückten. allezeit“ bildeten des erſten Reichsbund⸗Gaufeſtes in Karlsruhe. Höhe an Wiedermann der über 400 Meter die neuerliche. 5 * N 985 — ſprung aleicht präch⸗ 5t.:1. m Ein⸗ elegen⸗ „nicht ing er⸗ Heer⸗ elloſen binett⸗ Som⸗ ſogar Ils Tor darauf chieden. inſchaft tte Ge⸗ t dicht, e über⸗ Die ge⸗ im Zu⸗ ferreihe heraus⸗ chuften. n kürzt te mit⸗ noͤſpurt karauer ſchönen tehr er⸗* er. Er Flach⸗ Dam⸗ aus 15 r Netz; gezeich⸗ te die 8 Gau⸗ ⸗Hitler⸗ Gau⸗ Turner uführer rgültige ank zu an der erialrat Namen nderten zeichnete itt der er und der Lei⸗ ung des dem Ka⸗ e erinneg 8 Gym⸗ Heiterin eſonden t zur erſcheint nz und rer nat ts Rad⸗ bas Zei⸗ 10 Feſt⸗ pftroͤigen in brei⸗ ine ein, iner auf 00 Tur⸗ Seiten zen. In ſerzlichen 5 S ta. egangen, Raun⸗ 8 10 eigt, w. enöllcher len, Dar, raft und enſäulen n daz 2 Turtet t kloppt affel der Bruchſal, e macht met. Mit die beide 1 Ränge, Keulen⸗ 8. Das r. nheim i 1 dem gleicher teuerliche der ver⸗ e Staffel u Vor, 915 das nerinten Stege! teichs⸗ 3 waren vorübet⸗ ir waren . ſſteg uten elbſt den rzlich ge⸗ uch ale 5— ö —— 1 1 8 6 Montag, 29. Juli 1988 ——̃ Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 432 Oeulſchlands Leichtathleten triumphleren Die Schweizer im Züricher Länderkampf mit 84:54 geſchlagen Den Auftakt zu den Länderkämpfen der deutſchen Leicht⸗ athleten im Jahre 1935 bildet die 15. Begegnung mit der Schweiz, die am Sonntag auf dem Züricher Letzigrund aus⸗ getragen wurde. Die in der Hauptſache aus ſüddeutſchen Athleten beſtehende beutſche Mannſchaft ſchlug ſich in der fremden Umgebung ganz ausgezeichnet; denn der Kampf wurde— etwas unerwartet hoch— mit 84:54 Punkten gewonnen. Die Siegesſerie der deutſchen Leichtathleten wurde damit auch von der Nachwuchs mannſchaft, die dies⸗ mal ihre Feuerprobe zu beſtehen hatte, fortgeſetzt. In den bisher ausgetragenen Begegnungen ſtellte Deutſchland im⸗ mer die ſiegreiche Mannſchaft. Immer aber gab es packende Kämpfe, in denen die Schweizer voll und ganz ihren Monn ſtellten. Von den insgeſomt 15 Wettbewerben gewannen die Deutſchen nicht weniger als elf, einigemale wurden ſogor Doppelerfolge erkämpft. Dreimal war die Schweiz auf dem erſten Platz zu finden und einmal wurde der erſte Platz geteilt, und zwar im Weitſprung, wo Biebach(Halle) und der Schweizer Studer je 7,19 Meter überſprangen. Die Leiſtungen waren auf dem ſchweren Boden im all⸗ gemeinen nicht überragend. Lediglich der Schweizer Sprin⸗ ter Hänni lief über 100 und 200 Meter mit 10,6 und 21,7 Sekunden ganz ausgezeichnete Zeiten und wurde damit je⸗ desmal überlegener Sieger. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Hänni⸗S 10,6; 2. Marxreiter⸗D 10,8; 8. Pontow⸗D 11,1; 4. Jud⸗S 11,2 Sek. 200 Meter: 1. Hänni⸗S 21,7; 2. Neckermann⸗D 22.2. 8. Jud⸗S 23,0; 4. Pontow⸗D 23,2 Sek. 400 Meter: 1. Helmle⸗D 51,2; 2. Schäfer⸗D 51,6; 8. Vogel⸗S 52,0; 4. Walövogel⸗S 52,3 Sek. 800 Meter: 1. Fink⸗D:59; 2. Lang⸗D:00; 3. Ped⸗ rett⸗S:02,7 Min.: 4. Schnyder⸗S. 1500 Meter: 1. Abel⸗D:11; 2. CEreter⸗D:12,83; 8. Utt⸗ ger⸗S 412,9; 4. Müller⸗S 418,1 Min. 5000 Meter: Haag⸗D 15:54,7; 2. Blöſch⸗D 16:05,8; 8. Kübler⸗S 16:06,4; 4. Cartinaux⸗S 16:21,7 Min. 110 Meter Hürden: 1. Welſcher⸗D 15,2; 2. Kunz⸗S 15,5; Huber⸗D 15,8; 4. Chriſten⸗S 15,8 Sek. Weitſprung: 1. Biebach⸗D und Studer⸗S je 7,19 Meter; „ Wittmann⸗D:08, 4. Krähenbühl⸗S 6,53 Meter. Hochſprung: 1. Bloaſer⸗S 1,85 Meter; 2. Wittmann⸗D und Guhl⸗S je 1,75 Meter; 4. Kuhn⸗D 1,65 Meter. Stabhochſprung: 1. Müller⸗D 4 Meter; 2. Stadler⸗S 9% Meter; 3. Sutter⸗D 3,50 Meter; 4. Meier⸗S 9,40 Meter Speerwerfen: 1. Kullmann⸗D 63,35 Meter; 2 Schußh⸗ wacher⸗S 60,20 Meter; 3. Huber⸗D 56,96 Meter; J von Arx⸗S 56,28 Meter. Diskuswerfen: 1. Würfelsdobler⸗D 44,25 Meter: 2. Lampert⸗D 48,88 Meter; 3. Bachman n⸗S 42,36 Meter; 4. Nlleſch⸗S 38,42 Meter. 8 S Kugelſtoßen: 14,57 Meter; g. Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Deutſchland(Marxreiter, mann, Huber, Pontow) 43,2 2 Schweiz 43,5 Sek. 5 4 mal 400, Meter: 1. Deutſchland(Helmle, Schäfer, Lang, Fink):80,97 2. Schweiz:34 Minuten. Geſamtergebnis: 1. Deutſchland 84.; 2. Schweiz 54 P. Knapper Leichtathletik Sieg Frankreichs Athleten 64:56 geſchlagen Recht ausgeglichene Leiſtungen gab es im 12. Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf England— Frankreich am Samstag im Londoner White ⸗City⸗ Stadion. Vor nur 5000 Zu⸗ ſchauern ſetzten die Engländer ihren 1931 angetretenen Siegeszug mit einem 64:56⸗Punkte⸗Erfolg fort. Von den 14 Wettbewerben gewannen die Briten acht und belegten ſtebenmal einen Platz, während bei den Franzoſen das Verhältnis:7 lautete. Viermal feierten die Engländer einen Doppelerfolg, dreimal die Franzofen. Beſtleiſtungen fielen nicht, die Leiſtungen erhoben ſich kaum über inter⸗ nationalen Durchſchnitt, und die Sieger müſſen in Mün⸗ chen am 11. Auguſt gegen Deutſchland beſſeres Können aufweiſen, wenn ſie gegen uns beſtehen wollen. Die Ergebniſſe 100 Yards: 1. Sweeney⸗E 10,0 Sek.; 2. Ppung⸗E. 7 220 Yards: 1. Rangeley⸗E. 0 Sek.; 2. Sweeney⸗G 440 Pards: 1. Roberts⸗E. 4 Henry⸗F 7 880 Yards: 1. Stothard⸗E. 1257, 9 2. Powell⸗E. 9 1 Meile: 1. Wooderſon⸗E.:19 Min.; 2. Normand⸗F. 4 m. 3 Meilen: 1. Rochard⸗F. 14:52, Min., 2. Reeve⸗E.— 2 Meilen Hindernis: 1. Bailey⸗E. 10:28,4 Min. 2. Rerolle⸗ F. 35 m. 120 Hards Hürden: 1. 2. Polbrow⸗E. 2½ m. Olympiſche Staffel: 1. Englond:41,4 Min.; 2. Frankreich. ou F..82 m; 2. Weſt⸗E. 1,7 m.; J. Heim⸗F. 7,38 m. 1. Lampert⸗D 14,66 Meter; 2. Zehli⸗S 13,75 Meter; Konrad⸗D 4. Nido⸗S 13,63 Necker⸗ 5 55 F..89 m; 8,95 m; 2. Bintouſky 3,80 m. Kugel: 1. Duhour⸗F. 14,73 m; 2. Homland⸗E. 14,26 m. Diskuswerfen: 1. Noel⸗F. 44,99 m: 2. Winter⸗F. 43,59 m. Canera kehrt heim Nach ſeiner ſchweren Niederlage durch den Neger Joe Louis dürfte für Primo Canera, Ex⸗Weltmeiſter aller Ka⸗ tegorien, das Geſchäft in USA, das in der letzten Zeit ſo⸗ wieſo ſchlecht klappte, ganz aus ſein; jedenfalls kehrt der Rieſenboxer nach Italien zurück. Wie es heißt, hat man in Neuyork, auf Anweiſung der engliſchen Gerichte, die letzte Kampfbörſe einbehalten. Die liebe Ex⸗Braut Die Mannheimer Gaufeſt-Sieger Im Berechnungsausſchuß für die turneriſchen Mehr⸗ kämpfe gab es weiter umfangreiche Arbeit zu verrichten, galt es doch die Geſamtſiegerliſte für die Mehr⸗ kämpfe zuſammenzuſtellen. Daß unſere Mannheimer da⸗ bei gut abgeſchnitten haben konnten wir bereits kurz be⸗ richten. In erfreulich großer Zahl kehren unſere Turne⸗ rinnen 1 Turner als Gaufeſtſieger zurück, wie der fol⸗ gende Auszug aufzeigt. Zwölfkampf Turner: 7. Emil Anna⸗T VM. 1846 200., 10. Sigmund Hoffmann ⸗Tbd. Hockenheim 195, 11. Hans Binſinger⸗TV. Viernheim 194,5, 25. Adolf Baſtel⸗TV. Hockenheim 179,5, 26. Willi Fend⸗TVM. 1846 178,5, 0. Hermann Moſer⸗TVM. 1846 174,5, 40. Joſeph Brauch⸗ TV. Badenia Feudenheim 168, 41. Richard Butz⸗TVM. 1846 167,5 Punkte. Zehnkampf Turner: 1. Peter Hafner⸗TB M. 1846 185,5 Punkte, g, Auguſt Cuntz⸗TBM. 1846 182, 13. Hans Laier⸗ TV. Schwetzingen 166,5, 15. Julius Gäng⸗TVM. 1846 166,5, 32. Karl Volz⸗TV. Seckenheim 149,5 Punkte. „Reunkampf, Turner: 1g. Bernhard Brecht⸗T Fried⸗ kichsſeld 151,5; 22. Wilhelm Schuhmacher⸗TV Kirrlach 146; 29. H. Pfitzenmaier jr.⸗Tu Spgde Oftersheim 142,5 31. Auguſt Keller⸗Dbd Jahn Mannheim 141,5; 3. Richard Rapp⸗Tade Ketſch 140,5, 95. Valentin Träger⸗T Viern⸗ heim 199,5; 40. Karl Baatz jr⸗ T Schwetzingen und Fritz Auer⸗Ihd Hockenheim je 136; 44. Adam Jung⸗TV Sand⸗ hofen, Karl Piſter⸗Tgde Ketſch und Fritz Weiß⸗Tbd Hocken⸗ heim ſe 124; 60. Wilhelm Friedrich⸗Töd Germania Mann⸗ heim 125,5, 70. Fritz Schwah⸗T Schwetzingen 120,5 P. Siebenkampf, Turner: 7. Georg Bühler⸗D Seckenheim 125,57 9. Heinrich Meckler⸗T Schwetzingen 123,5; 11. Ru⸗ dolf Heim⸗TV Schwetzingen 122,5; 12, Ludwig Geiß⸗Tod Hockenheim und Edmund Reimling⸗TW Waldhof je 122; 18. Alfred Eiſert⸗T Waldhof 119 20. Friedrich Gäng⸗TD Waldhof 117,5; 22. Jakob Gratwohl⸗TB Seckenheim 11 25. Heinrich Ockert⸗Tbd Hockenheim 115; 26. Friedrich Krug⸗ T Waldhof 114,5: 50. Karl Weigel⸗Tbo Germanig Mann⸗ eim 112,5 31. Gottlieb Weber⸗Tbd Hockenheim 112; 37. Kurt Auer⸗Töd Hockenheim 109; 39. Wilhelm Frei⸗TV Seckenheim und Ludwig Schrank⸗Tbd Hockenheim je 108; A. Haus Träger⸗TV Viernheim 107; 49. Ernſt Laier⸗TV Schwetzingen 103; 53. Ludwig Fahlbuſch⸗DV Hockenheim 104; 50. Fritz Wolf⸗TV Hockenheim 99,5; 59. Bernhard Hof⸗ Roun⸗TV Viernheim 98 Punkte. Fünfkampf, Oberſtufe: 10. Hubert Köppen⸗TV 46 Mann⸗ zem 8e, it Ludwig Gottmann⸗T Friedrichsfeld und Al⸗ bert Möll⸗T Seckenheim je 78 Punkte. Fünfkampf, Unterſtufe: 2. Rupprecht Futterer⸗Tbd Ger⸗ manſa Mannheim 104 Punkte, 9. Julius Waibel⸗TuSpgde Oſtersheim 94, 11. Anton Herrmann⸗TV Walohof 92, 11. Paul Heierling⸗Tod Jahn Seckenheim 92, 12. Werner Röß⸗ ler e Schwetzingen 91, Fritz Fleck⸗Tbd Germania Neu⸗ lußheim 94, 13 Leo Wilkens⸗Töd Germania Mannheim 90, 13. Emil Neuberger⸗Tod Hockenheim 90, 14. Jakob Werner⸗ Tbd Germania Neulußheim 89, 14. Robert Schmedding⸗ Abdusus Mannheim 89, 15. Edwin Weigold⸗Rh Tu Sp Mannheim 88, 19. Erich Eckel⸗X 46 Mannhem 84, 19. Karl Maas T Rheinau 84, 21. Willi Hoffmann⸗Tbo Hocken⸗ 1 82, 21. Emil Bögle⸗Tbd Germania Neulußheim 82, 1 Reinhold Lehmann⸗T Friedrichsfeld 81, 23. Wilhelm Nauſch⸗Tbd Hockenheim 81, 25. Hans Winkler⸗Tod Jahn Feckenheim 79, 25. Kurt Weier⸗T Friedrichsfeld 79, 25. Ludwig Heckmann⸗TV Rheinau 79, 25. Walter Claus⸗T50 beerwania Reilingen 79, 25. Hugo Rüger, TV 46 Mann⸗ 11 79, 26. Hermann Schwarz⸗TV Schwetzingen 78, 27. Heinerle Kilian⸗TV Schwetzingen 77, 27. Kurt Schuler⸗T V Friedrichsfeld 77, 27. Fritz Theis⸗TV Jahr Neckarau 77, 2. Vans Walter c Friedrichsfeld 77, 28. Walter Lippold⸗ TV Friedrichsfeld 76, 28. Brund Schmich⸗Tbd Jahn Secken⸗ heim 76, 28. Karl Iſele⸗T 46 Mannheim 76. Geunkampf, Aeltere 1: 3. Eugen Baro⸗Tgde Ketſch 152, mann Te 16 hel Jabn Neckarau 159, 13. Ludw. Hart⸗ 184 20. Alb. Mannheim 188, 17. Georg Magas⸗TV Rheinau 1. Jak bert Friedrich⸗Tbd Germania Mannheim 182, „Jakoß Scheppe⸗ TV Rheinau 122 Punkte. Neunkam 8 N 1 152 5 b Effet g 6. Karl Baatz⸗TV Schwetzingen 8 Viernheim 150 12. Joſef Borzel⸗ 8 555 144,5, 14. Joſef Hoffmann⸗Töd Germanta zei fn 140 5, 18. Adolf Orth⸗T u. Sygde Ofters⸗ Lehel 20 8 Kilian Wolf⸗T 46 Mannheim 134, 25. Ad. Tu So deehahn Neckarau 193. 27. Wilh. Leonhardt⸗Rö⸗ Neckar Mannzeim 132, 20. Karl Schifferdecker⸗X Jahn unte. Jako Burgy⸗TB Seckenheim 123,5 P. Neunkampf. Aelke 821 ißer⸗T 5 2 re 3: 4. be TV 18 annheim 190,55 e 3: 4. Fritz Kuchenbeißer⸗TV 1846 7. Valentin Groh⸗RTu Sp Mannheim 141,5; 8. Hubert Köppen⸗TD Jahn Neckarau 140,5; ſef Dammbacher⸗KTuSpy Mannheim 137 Punkte. Fünfkampf, Aeltere: 4. Ludwig Sand⸗T Kirrlach 91; 9. Ludwig Weiß⸗Tbd Hockenheim 817 10. Fritz Hermann⸗ Dod Germania Neulußheim 80 Punkte. Vierkampf, Aeltere 2: 3. Richard Rau⸗TV 1846 Mann⸗ heim 76, 11. Karl Schill 1846 Mannheim 62 Punkte. Dreikampf, Aeltere 3: 2. Ernſt ÜUfer⸗Thd Germania Mannheim 55: 7. Albert Doſenbach⸗TW 1846 Mannheim 47 8. Karl Neubauer⸗TV Seckenheim 46 Punkte. Siebenkampf. Jugendturner 1: 16. Mannheim 1 17. Ernſt Volz⸗TV 18. Jo⸗ 1 0 Werner Orth⸗ Te. 8 Friedrichsfeld 118, Zahn⸗T im 118, K be ade Ofter 116. 33. Hrch. 40. Kurt Jenngott⸗Tbd Ger⸗ manig Mannheim 107, 40. Artur Schwer⸗Thod Jahn Sek⸗ kenheim 102, 42. Herm. Fleig⸗T u. Sogde Oftersheim 105, 45. Herb. Mühleck⸗Dbd Germanta Mannheim 104, 45. Karl Roth⸗To Schwetzingen 104, 46. Otto Schwarz⸗TV Baden. Feudenheim 103 5, 51. Hans Herb⸗TV Schwetzingen 101, 59. Herm. Bock⸗TV Badenia Feudenheim 97, 62. Walter Merkel⸗TV Badenig Feudenheim 95,5, 63. Ernſt Kümmel⸗ TV 46 Mannheim 95. 65. Fritz Müller⸗T Friedrichs⸗ feld 94, 67. Walter Franz⸗T Badenia Feudenheim 93 P. Dreikampf, Jugendturner 1: 1. Sch, Schmeißer⸗Tgde. Ketſch 71 Punkte, 3. Jakob BVillhauer⸗Thd. Germania Neu⸗ lußheim 66, 4. Ludwig Suntz⸗Thd. Germanta Neulußh. 65, 6. Walter Feuerſtein⸗Tod. Jahn Seckenheim 63, 6. Herbert Krupp⸗TV. Brühl 63, 6. Franz Schlicker⸗TBVM. 1846 63, 7. Fritz Trump⸗TV. Badenia Feudenheim 62, 8. Artur Bühler⸗Tbd. Hockenheim 61, 10. Helmut Kaut⸗TVM. 1846 59, 11. Heinrich Dechner⸗TV. Jahn Neckarau 58, 11. Willi Zahn⸗Tod. Hockenheim 58, 12. Heinrich Morawetz⸗TV. Jahn Neckarau 57, 12. Joſeph Schmid⸗TV. Rheinau 57, 1. Willi Schmidt⸗TV. Rheinau 56, 13. Fritz Weik⸗Tgde. Ketſch 56, 14. Emil Berger⸗TV. Rheinau 55, 14. Hermann Hillengaß⸗ Turngeſ. Oftersheim 55, 14. Fritz Widmann⸗TV. Rheinau 55, 15. Wilhelm Abel⸗Tgde. Ketſch 54, 15. Heinz Hanitzſch⸗ TV. Rheinau 54, 16. Kurt Benz⸗Tbd. Germania Neuluß⸗ heim 53, 16. Alfred Göttge⸗TV. Jahn Neckarau 53, 16. Fritz Ochs⸗Turngeſ. Oftersheim 53, 17. Willi Brandenburger⸗ Tod. Hockenheim 52, 17. Herm. Kreß⸗TV. Jahn Neckarau 52, 17. Fritz Räch⸗TVM. 1846 52, 18. Franz Kneis⸗Thd. Germania Reilingen 51, 18. Max Raule⸗TV. Seckenheim 51, 19. Otto Gottſchabk⸗TV. Jahn Neckarau 50, 19. Otto Hafner⸗Töd. Germania Neulußheim 50 Punkte. England führt in Wimbledon:0 Bleibt der Davis-Pokal in Europa? Der Schlußkampf des Davis⸗Pokal⸗Wettbewerbes 1995, die Herausforderungsrunde, nahm am Samstag auf den „Centre Cvurt“ in Wimbledon ſeinen Anfang. Die Ver⸗ längerung des Interzonenfinales zwiſchen US und Deutſchland um einen Tag und die überaus ſchweren Kämpfen waren den Amerikaner anſcheinend doch nicht gut bekommen, denn der bereits zwei Tage ſpäter beginnende Endkampf zeigte doch, daß die zweitägige Ruhepauſe nach einem derartigen nervenanſtrengenden Kampf, wie gegen Deutſchland, doch etwas zu wenig iſt. Die Engländer nutzten ihre Chaneen recht weidlich aus und liegen bereits am erſten Tage mit:0 Siegen in Front, d. h. alſo, daß der wertvolle Pokal, den die Amerikaner in dieſem Jahre unbedingt gewinnen wollten. wohl um ein weiteres Jahr in engliſchem Beſitz bleiben dürfte. Wenn man ſchon an⸗ nimmt, daß Auſtin gegen Budge ein zweites Mal verliert, ſo wird aber Perry unbedingt den dritten Punkt machen. Im erſten Treffen ſtanden ſich H. W. Auſtin(Eng⸗ land) und Wilmer Alliſon(USA) gegenüber. In dem ausgeglichenen Kampf ſorgte die ausgleichende Gerech⸗ tigkeit dafür, daß die Engländer zu einem überaus wich⸗ tigen Punkt kamen. Das Glück, das den Amerikanern gegen Deutſchland in ſo reichem Maße zur Seite ſtand, wendete ſich nunmehr den Engländern zu.:2,:6,:6,:8, :5 ſiegte Auſtin, obwohl Alliſon im fünften Satz bereits mit:1 führte und ſpäter einen Matchball hatte, den er aber ins Netz ſchmetterte. Immerhin muß dem Amerika⸗ ner beſtätigt werden, daß er rein leiſtungsmäßig in dieſem Deulſche Ruder-Meiſterſchaften In feſtlichem Schmuck ſtellte ſich die ideale Regattaſtrecke des Eſſener Baldeney⸗Sees am Freitag bei den erſten Kämpfen um die Deutſchen Ruder⸗Meiſterſchaften den zahl⸗ reichen Zuſchauern vor, die das herrliche Wetter und die Ausſicht auf gute Kämpfe aus der Stadt gelockt hatte. Gegen 16.90 Uhr begann der erſte Vorlauf auf der ſchnurr⸗ geraden 2000⸗Meter⸗Strecke unter der Leitung des Führers des DRW Pauli⸗Berlin. Im erſten Vorlauf des Vierers„ohne“ ſiegte Etuf Eſſen mit:56,5 Minuten vor dem Breslauer RV. Die Verbandsmannſchaft Würzburg verwies im zweiten Vor⸗ lauf Wiking Berlin auf den zweiten Platz. Dr. Buhtz und Europameiſter Schäfer⸗Dresden gingen als Sieger aus den beiden Vorläufen im Einer hervor. Der Endkampf Dr. Butz— Schäfer wird am Sonntag ein ſpannendes Rennen bringen. Die ſchönſten Kämpfe gab es bei den drei Vorläufen im Achter, die von Wiking Berlin, dem erſten und zweiten Boot der Verbandsmannſchaft Berlin ge⸗ wonnen wurden. Die Ergebniſſe: Vierer„ohne“: 1. Vorlauf: 1. Etuf Eſſen 656,3 Min.; 2. Breslauer RB: g. WSV Godesberg(abgeſtoppt), 2. Vor⸗ lauf: 1. Verbandsmannſchaft N zburg 7214 Min.; 2. RG Wiking Berlin. Im Endlauf ſind: Etuf Eſſen, Breslauer RV, Verbandsmannſchaft Würzburg und Rs Wiking Ber⸗ lin; WSW Godesberg verzichtete. Einer: 1. Vorlauf: 1. Dr. Buhtz⸗Berliner RC 3 Min.; 2. Haslebner⸗RG. Dresden 703,5 Min.; 3. Weſthoff⸗Münſter 82:04,4 Min.; 4. Schneider⸗ Kölner Ef W. 2. Vorlauf: 1. Schäfer⸗Dres RV:05, Min.; 2. Kaidel⸗Verbandsmannſchaft W :07,5 Min.; Pierſch⸗Berliner RV Alemannia aufgegeben. Im Endlauf ſind: Dr. Buhtz, Hoslebner, Schäfer und Kat⸗ del. Zweier„ohne“: 1. Mannheimer RC:20, Min.; 2. Kölner RV 77:25,6 Min.; 3. Dresdner RV 7:„6 Min. 2. Vorlauf: 1. Berliner RW 76:40,5 Min.; 2. RG Wiking Mannheimer RE, Berlin:44,3 Min. Im Endlauf ſind: Berliner RV 76, den zweiten Zwiſchenlauf ürzburg Kölner RV 77, 5 beſtreiten: Dresdner RV und Roß Wiking Berlin. Achter: 1. Vorlauf: 1. RH Wiking Berlin:21 Min.; 2. Kölner RW 77 und Mainzer RV je:21(totes Rennen). 2. Vor⸗ lauf: Verbandsmannſchaft Berlin 2. Boot 616,9 Min,; 2. Ro Leipzig:20 Min.; 3. Rich Godesherg⸗Bonn:20,2 Min 3. Vorlauf: 1. Verbandsmannſchaft Berlin 1. Boot 6421 Min.; 2. Amicitia Mannheim Min.; 3. RG Wiking Berlin 2. Boot:16,83 Min. Ausgeſchieden: RG Godesberg⸗Bonn und R Wiking Berlin 2. Boot; die übrigen beſtreiten am Samstag die Zwiſchenläufe. Die Zwiſchenläufe erledigt Die 24. Deutſche Meiſterſchaftsregatta der Ruderer wurde am Samstag bei wieder herrlichem Wetter und leichtem Weſtwind fortgeſetzt. Bis zum Mittag wurden die Vorrennen zum Vierer mit Steuermann und die Zwiſchenläuſe zum Achter aus⸗ gefahren In beiden Bootsgattungen waren die Rennen durchweg intereſſant. Den Nachmittag leiteten die Zwi⸗ ſchenläufe zum Vierer„mit“ ein. Wie ſchon am Vormittag gab es hier erneut harte Kämpfe. Das erſte Rennen wurde von Etuf Eſſen ſicher gewonnen während der Limburger Re Germania Frankfurt ſtets ſicher hielt. Im zweiten Zwiſchenlauf ſiegte erwartungsgemäß die Mannſchaft der Verbandszelle Würzburg, die allerdings bei 1500 Mtr. dem Wes Godesberg die Führung überlaſſen mußte. Dann zogen die Würzburger aber mit gleichmäßigem Schlag da⸗ von. Sturmvogel Spinolersfeld hatte hier einen Mann usgewechſelt und war ſtark gehandicapt. In den Zwi⸗ ſchenläufen zum Doppelzweier ſetzte ſich im erſten Lauf der Berliner RC überlegen gegen den Ri Rüffelsheim durch, während im zweiten Lauf die Frankfurter Rh Germania triumphierte. Nach den Zwiſchenläufen und Zurück⸗ ziehung von noch ſtartberechtigten Booten haben ſich für die Endläufe qualifiziert: Vierer ohne: Etuf Eſſen, 1. Breslauer mannſchaft Würzburg und R. Wiking Berlin. Einer: Dr. Buhtz⸗Berlin, Haslebner⸗Dresden, Schäfer⸗Dresden und Kaidel⸗Würzburg. Zweier ohne: Dresdner R., Köl⸗ ner RV. 77, Mannheimer RC. und Berliner RV. 76. Achter: Verbandsmannſchaft Berlin 2. Boot, Mainzer RV, Verbandsmannſchaft Berlin 1. Bovt und RG. Leip⸗ zig. Vierer mit: Etuf Eſſen, Limburger RC., Verbands⸗ mannſchaft Würzburg, WSV. Godesberg. Doppelzweier: Berliner RC., RV. Rüſſelsheim, Frankfurter RG. Ger⸗ mania, Renngemeinſchaft der Studentenvereinigung Mün⸗ ſter⸗Hannover. RV., Verbands⸗ Die Ergebniſſe vom Samstag: Vierer mit: 1. Vorlauf: 1. Etuf Eſſen 725,7 Min., 2. Limburger RC.:27, Min., 3. 1. Breslauer RV..28, Min.; 2. Vorlauf: 1. Spindlersfelder RV Sturmvogel 5 2. RG. Studentenvereinigung Münſter⸗Hannover 3. Kölner Efcw.:82,5 Min. :30,8, Internationale Hügel⸗Regatta Nachdem om Samstag die Zwiſchenläufe zu den ſchen Meiſterſchafts⸗Kennen der Ruderer in Eſſen⸗Hügel gefahren waren, konnten die Rennen der Internationalen Hügelregatta in Angriff genommen werden. Die Ergebniſſe: 1. Zweier„ohne“: 1. Dresden⸗Blaſewitzer RV 918,6 Min.; 2. Kölner RV 77 aufgegeben. 1. Jungmanu⸗Vierer: 1. Regensburger RV:11; 2. Etuf Eſſen:15,67 8. L burger RC:17,5 Min. 2. Einer: 1. RC Favorite⸗Ham⸗ monig Hamburg(Schultz):07,5; 2. Mainzer RV(p. d. Bergh):11,6; 3. RV Bayer Leverkuſen(Happ). 1. Vierer: 1. Frankfurter R Germania:00,8 Min.; 2. Frankfurter RC 82(Oder):07,4 Min. 2. Vierer: 1. Düſſeldorfer RV :02,86; 2. WSV Krupp Eſſen 806,4; g. AR Berlin 8 Min. 1. Doppelzweier: 1. Frankfurt. RC 82(Oder) 8. 2. Werdener Rh Wiking:06,4 Min. 1. Vierer„ohne“: 1. Hanſa Union Berlin:16,9 Min.(Alleingang). Innior⸗ Achter: 1. Berliner Rͤ Hellas 705,8; 2. Etuf Eſſen 7140,5; 3. RG Duisburg⸗Ruhrort:14,2 Min. 1. Zweier„mit“: 1. Berliner Ra Hellas:59,83 Min.(Alleingang). 1. Einer: 1. RG Dresden(Haslebner):83,2 Min.; Berliner RV Alemannia(Pirſch):43,1 3. Kölner C eider) 847,6; 4. An Angarig Hannover(Voels):57, Min. Die Entſcheidungen am britten Tag Die Deutſche Meiſterſchaftsregatta auf dem Baldeney⸗ See bei Eſſen⸗Hügel erreichte am Sonntag mit den Enk⸗ ſcheidungen um die ſieben Titel ihren Höhepunkt. Ueberall herrſchte die rechte Regattaſtimmung. Die Tribüne am Ziel war dicht beſetzt und auch die Strecke ſelbſt war von dichten Zuſchauermengen umſäumt. Würzburg im Vierer ohne Die erſte Entſcheldung fiel im Vierer ohne Steuer⸗ mann. Die vier Boote— 1. Breslauer RV., Verbands⸗ mannſchaft Würzburg, Berliner RG. Wiking und Etuf Eſſen— kamen glatt vom Start weg. Bei 500 Meter lag Wiking Berlin knapp vor dem bis dahin dicht zuſammen⸗ gebliebenen übrigen Feld in Führung. Mit ruhigem und ſtilvollem Schlag ging die Verbandsmannſchaft Würzburg dann aber nach vorn und ſetzte ſich an die Spitze, auch Breslau kam gut auf, ſo daß die Reihenfolge Würzburg, Breslau, Berlin, Eſſen lautete. Bei 900 Meter führten die Würzburger mit einer halben Länge immer noch vor Breslau, das aber bei 1200 Meter von Etuf Eſſen, der ſich hinten gut freigemacht hat, bedrängt wurde. Bei 1350 Meter hatten die Süddeutſchen den Vorſprung auf andert⸗ halb Längen ausgedehnt, während Etuf Eſſen auf den zweiten Platz vorgerückt war, aber im Ziel immer noch Dreiviertellänge geſchlagen wurde. Die Ergebniſſe: Vierer„ohne“: 1. und deutſcher Meiſter: Verbands⸗ mannſchaft Würzburg(Eckſtein— Rom— Gaber— Menne) :4, Min.; 2. Etuf Eſſen:51,2 Min.; 3. Erſter Bres⸗ lauer RV:54,3 Min.; 4. RO Wiking Berlin 759,2 Min. Noch einmal Würzburg Die zweite Entſcheidung des Tages im Vierer mit Steuermann endete erneut mit einem Erfolg der Würz⸗ burger Verbandsmannſchaft. Vierer„mit“: 1. und deutſcher Meiſter: Verbandsmann⸗ ſchaft Würzburg(Eckſtein— Rom— Gaber— Menne) 8,9 Min. :24 Min.; 2. WSW Godesberg:28,: 3. Etuf Eſſen 72388,8 Min.; 4. Limburger RE 07:40,2 Min. Dr. Buhtz wieder Meiſter Bei dem Meiſterſchaftslauf der Skuller kam es nicht zu dem erwartet großen Ringen um die Sieg zwiſchen dem Henley⸗Sieger Dr. Buhtz und dem Europameiſter Guſtuy Schäfer, da Schäſer bei etwa 1000 Meter, ſchon Drer⸗ viertellänge hinter Buhtz liegend, das Rennen aufgab. Nach dem erſten Start wurden die vier Boote nach 400 Meter wieder zurückgeruſen. Der zweite Start erfolgte eine holbe Stunde ſpäter; ſie komen dann gut ab. Der Berliner Buhtz lag ſchon bei 400 Meter in Führung, eine halbe Länge dahinter folgte Schäfer. Bis zu 900 Meter hatte Buhtz ſeinen Vorſprung um eine Viertellänge weiter ausgedehnt. Kaidel(Verbandsmannſchaft Würzburg) ken⸗ terte und ſchied aus. Kurz darauf gab auch der Dres⸗ imer Schäfer das Rennen auf, Dr. Buhtz hatte jetzt leicht :27,9 Min., 2. Frankfurter RG. Germania:82,9 Min., 3. RC. 82 Frankfurt⸗Oder:40 Min.; 3. Vorlauf: 1. Verbandsmannſchaft Würzburg 725,8 Min., 2. WSW. Go⸗ desberg:29,8 Min., 3. Hanſa Union Berlin:38,5 Min.; 1. Zwiſchenlauf: 1. Etuf Eſſen:57 Min., 2. Limburger RC.:01,03 Min., 3. Frankfurter RG. Germania:07,2 Min.; 2. Zwiſchenlauf: 1. Verbandsmannſchaft Würzburg :40 Min., 2. WSV. Godesberg:43,2 Min., 3. Spind⸗ lersfelder RV. Sturmvogel 744,8 Min.; Achter: 1. Zwi⸗ ſchenlauf: 1. Verbandsmannſchaft Berlin 2. Boot 6738,09 Min., 2. Mainzer RV.:42, Min., 3. RG. Wiking Ber⸗ lin, 4. Kölner RV. 77; 2. Zwiſchenlauf: 1. Verbands⸗ mannſchaft Berlin 1. Boot:47,5 Min., 2. RG. Leipzig :49,3 Min., 3. Amicitia Mannheim:52, Min.; rudern, bei 1300 Meter lag der nehen ihm als einziger im Rennen verbliebene Halebner(Dresoͤner RG) ganze drei Längen zurück. Bis ins Ziel vergrößerte Buhtz die⸗ ſen Porſt ung auf fünf Längen.. Einer: 1. und deutſcher Meiſter: Berliner RG(Dr. Herbert Buhtz):21; 2, Rich Dresden(Franz Haslebner) :26,5 Min. RV Dresden(Guſtav Schäfer) und Verbands⸗ mannſchaft Würzburg(Willi Kaidel) aufgegeben. RV Dresden Meiſter vor dem Mannheimer RC im a Zweier„ohne“ Als Auftakt gab es auch in der Entſcheidung des Zweiers ohne Steuermann einen Fehlſtart. Nach dem ge⸗ lungenen zweiten Start ſetzte ſich die Mannſchaft des Mannheimer RC an die Spitze, dicht gefolgt vo Dresden und Köln. Mann Bei 500 Meter lagen die Doppelzweier: 1. Zwiſchenlauf: 1. Berliner RC. 7257, Min., 2. RV. Rüſſelsheim:01,63 Min., 3. Aist. Berlin 8: 27,8 Min., 4. Frankfurter RC.(Oder):81,6 Minuten; 2 Zwiſchenlauf: 1. Frankfurter RG. Germania 815,4, Spiel ebenſo gut hätte gewinnen können wie Auſtin. Die 14 000 Zuſchauer feierten dieſen Erfolg des in der letzten Zeit häufig unſicher wirkenden Auſtin gebührend. Die 210⸗Führung brachte dann Fred J. Perry, Eng⸗ ö lands Weltbeſter, zuſtande, denn erwartungsgemäß fertigte er den jungen Amerikaner Donald Budge 620, 618, 678, 614 ab. Der erſte Satz war im Nu für den Amerikaner verloren, der ſich nicht gleich zurechtfand. Dann aber lei⸗ ſtete er Widerſtand und holte ſich den zweiten Satz ſogar noch mit:6. Sehr leicht hatte Perry es auch im dritten Satz, aber dennoch war er ihm ebenſowenig zu nehmen wie der vierte. :0 für England— das dürfte die Entſcheidung ſein. Amerikas Anſtrengungen waren alſo wieder einmal für ein Jahr vergeblich. Nur eine rieſengroße Wendung könnte noch einmal die Ausſichten der Pankees ſteigen laſſen. Aber an dieſe Wendung kann keiner glauben, denn die Nervenbelaſtung iſt für die Spieler aus der„neuen Welt“ diesmal entſchieden größer als für England. Die europätſchen Tennisländer werden es natürlich begrüßen, wenn der Pokal in Europa bleibt. Iſt er einmal wieder drüben, dann iſt es ſchwer, ihn zurückzuholen, ſchwer in⸗ ſofern, als der europäiſche Herausforderer bereits erheb⸗ lich abgekämpft über den„großen Teich“ fahren müßte, während die Amerikaner immer friſch nach Europa kom⸗ immer noch in Führung, ein Zwiſchenſpurt brachte i einen Vorſprung von insgeſamt einer halben Länge ein. Die beiden Bodener hielten dieſen Vorſprung noch bis 1000 Meter, 1200 Meter, erſt dann kamen die Dresdner auf. Ganz knapp führten die Mannheimer noch bei 1 Meter. Die Dresdner ſetzten nun zu einem hervorragen den Endſpurt an und ſiegten ſchließlich in hervorragendem Stil in:16 Minuten vor Mannheim(:17,5), das zum Schluß ſtark zurückgefallen war. Zweier„ohne“: 1. und deutſcher Meiſter: RV Dresden⸗ Blaſewitz(Erhard Schmidt— Paul Heyroth):11,63 Min.; 2. Mannheimer RC:17,5 Min.; 3. Berliner RV 76 826,1 Min.; 4. Kölner RV 77:85,2 Min. Hellas Berlin ſiegt im Zweier m. St. Im Rennen der Zweier⸗Boote mit Steuermann ſetzte ſich gleich nach dem Start die Mannſchaft des Hannover⸗ ſchen RE an die Spitze, während die beiden Berliner Boote, Hellas und die Verbandsmannſchaft, auf einer Höhe kurz dahinter folgten. Bei 900 Meter führten die Hannoveraner noch mit einer halben Länge. Hellas Ber⸗ lin kam dann mächtig auf und ſicherte ſich die Führung. Als die 1200⸗Meter⸗Marke erreicht war, führte Hellas mit einer Länge vor Hannover. Im Endſpurt fiel Han⸗ nover ſtark zurück, während die Berliner überlegen ihr Rennen nach Hauſe ruderten. Die Ergebniſſe: Zweier„mit“: 1. und deutſcher Meiſter: Berliner RC. Hellas(Willi Tietz⸗Fritz Devantier, Steuer: Werner Klatte):25,1 Min.; 2. Hannoverſcher RC 1880:41 Min.; 3. Verbandsmannſchaft Berlin:50,5 Minuten. E. Huber wird Sportlehrer Der mehrfache ſüddeutſche und württembergiſche Mei⸗ ſter im Zehnkampf, Erwin Huber(Stuttgarter Kickers), Feldwebel im Reichsheer und Deutſcher Heeresmeiſter im Zehnkampf, hat in Münſter in Weſtf. ſeine Prüfung als Leichtathletikſportlehrer glänzend beſtanden. Von 57 Prüßf⸗ lingen wurden nur vier für reif befunden, u. a. auch noch men, denn ihre Gegner in der Europazone ſind ja eigent⸗ lich nur Trainingspartner. die bekannten Leichtathleten Schuhmacher⸗Hamburg und Nehb⸗Mannheim. N 22 P werben durch ihre Teiſtung für deutſche Wert-Rebeit 8. Seite Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 29. Juli 1995 Mannſchaftskämpfe der Ringer Gaumeiſter Eiche⸗Sandhofen von 88 Mainz 12:6 geſchlagen Nach dem überlegenen 14:5⸗Sieg über die bekannte Gauligamannſchaft Vorwärts Groß⸗Zimmern hatte man eigentlich der Eiche⸗Staffel in dem geſtrigen Treffen die Athletenvereinigung 88 Mainz ein beſſeres Abſchneiden zugetraut. Bei der Eiche⸗Staffel vermißte man den ſonſt ſo oft geſehenen Kampfgeiſt und das Mannſchaftsganze, das bei den Meiſterſchaftskämpfen immer vorherrſchend war. Einen unliebſamen Abſchluß nahm dabei der Schwer⸗ gewichtskampf, wofür Litters⸗Sandhofen von der Ver⸗ bandsleitung wohl noch zur Rechenſchaft gezogen wird. Es iſt ſehr bedauerlich, daß gerade ein Spitzenkönner ſich zu Unſportlichkeiten hinreißen läßt. Litters war eigentlich der Mann, der die hohe Niederlage für ſeinen Verein ver⸗ ſchuldet. Von den Mainzern hat man ſchon viel Gutes gehört, aber ein ſo gutes Können, wie ſie dies in dieſem Mann⸗ ſchaftskampf offenbarten, hatte man von ihnen doch nicht erwartet. Ganz hervorragend kämpfte der Mittelgewichtler Gawenda, dann Guthmann, Flick, Ditt und Börner. Bei Sandhofen konnte wieder Allraum ſehr gut gefallen, auch Hahl, obwohl er gegen Jawenda verlor, er tat aber ſein Möglichſtes. H. Rupp hat man ſchon beſſer geſehen. Weickel kam zu einem Unentſchieden, mit dem er noch gut weg kam. Die Kämpfe wurden im Saale der Reichspoſt durch⸗ geführt. Nahezu 300 Zuſchauer verfolgten die Kämpfe mit großer Begeiſterung. Mit den Entſcheidungen des Kampf⸗ richters Siebig⸗Ladenburg konnte man einig gehen. Die an 0 gegebenen Verwarnungen waren vollkommen ck Platz. Wie Sanbhofen verlor Bantamgewicht: Mathes⸗Mainz gegen Allraum⸗Sand⸗ hofen. Nach wenigen Minuten Stondkampf, bei dem All⸗ raum leicht den Angriff diktierte, holt ſich der Sandhöfer durch ſeitlichen Untergriff die erſte Wertung. Ein Schul⸗ terſchwung von Allraum ging fehl. Mathes hat ſich jetzt gut auf ſeinen Gegner eingeſtellt und leiſtet in der Ver- teidigung harten Widerſtand. Allraum vergrößert ſeinen Vorſprung durch verſchränkten Hüftſchwung. Mathes holt ſich burch einen kontergriff eine Wertung, dann geht aber Allraum aufs Ganze und es gelang ihm, ſeinen Gegner in der 18. Minute durch Kopfzug aus dem Stand ent⸗ ſcheidend zu beſiegen. Federgewicht: Schunk⸗Mainz gegen Götz⸗Sandhofen. Der noch jugendliche Götz ſtellt ſich ſehr gut zum Kampf, er ſtand ſeinem Gegner in nichts nach. Die erſte Halbzeit endet vollkommen ausgeglichen. Durch Los mußte Götz zu⸗ erſt parterre, ſeine Verteidigung war ſehr gut, der Mainzer ging dabei leer aus. Nach dem Wechſel weiß aber Götz mit ſeinem Gegner nicht viel anzufangen. Gbtz verſucht einen Ueberwurf am Boden, er warf ſich dabei aber ſelbſt. Zeit 11,33 Minuten. Leichtgewicht: Guthmann⸗Mainz gegen Sommer⸗Sand⸗ hofen. Beiderſeits wird der Standkampf ſehr kraftvoll ge⸗ führt, keinem der Ringer gelang es, einen Griff auszufüh⸗ ren. Wieder iſt es der Sanshöfer, der durch Los als Erſter parterre gehen mußte. Guthmann ſetzt ſofort finniſche Auf⸗ reißer an und es gelang ihm dabei, Sommer in die Brücke zu zwingen, Sommer gibt ſich alle Mühe, um nochmals aus dieſer Lage zu kommen, es war aber vergebens, der ſtarke Mainzer drückte dieſe nach 6,40 Minuten ein. Weltergewicht: Flick⸗Mainz— Weickel⸗Sandohfen. Bis zur Halbzeit ſehr hartnäckiger Standkampf. Flick ein ſehr ſtarker und temperamentvoller Ringer. Weickel hat alle Hände voll zu tun, um die erſte Runde ausgeglichen zu halten. In den Bodenrunden ſieht man den Mainzer zu⸗ erſt in der Unterlage kämpfen; Weickel ging dabei leer aus. Nach dem Wechſel ſetzte aber auch Weickel energiſchen Wider⸗ ſtand entgegen, ſo daß auch für den Mainzer nicht notiert werden konnte. Auch in den reſtlichen Minuten Stand⸗ kampf wird ſehr erbittert gekämpft, dabei iſt aber der Mainzer immer im Angriff. Das gegebene Unentſchieden benachteiligt den Mainzer etwas. Mittelgewicht: Gawenda⸗Mainz gegen Hahl⸗Sandhofen. Hter bekam man wahre Ringerkunſt zu ſehen. Gawenda kämpfte ausgezeichnet, ſeine Griffe zog er unbekümmert aus allen Lagen. Mit einer prachtvoll kurz gezogenen Stützſchleuder geht der Mainzer mit einer großen Wertung in Führung. Hahl kam dabei in die Brücke, er konnte ſich aber nochmals unter vollem Energieeinſatz retten. In den Bodenrunden arbeitet Gawenda verzweifelt, er wollte mit aller Gewalt eine vorzeitige Entſcheidung erzwingen. Die Verteidigung von Hahl war aber ebenſogut. Der Punkt⸗ ſieg an Gawenda war verdient. Halbſchwergewicht: Ditt⸗Mainz gegen H. Rupp⸗Sand⸗ hofen. Beiderſeits werden Untergriffe angeſetzt, die aber immer wieder rechtzeitig geſpreugt werden oder außer Matte landen. In der Zwangshocke holt ſich der Mainzer durch Aufreißer eine Wertung. Ditt ſtellt ſich dann voll⸗ kommen auf Verteidigung ein, was allerdings bei den Zuſchauern keinen Anklang fand. Ditt wird ſogar wegen zu ſtarker Paſſivität verwarnt. Nur durch dieſe Ver⸗ warnung reichte es Rupp zu einem Arbeitsſieg. Schwergewicht: Börner⸗Mainz gegen Litters⸗Sandhofen. Litters liegt ſehr beherzt im Angriff, kann aber gegen den körperlich ſtärkeren Gaſt nichts ausrichten. Die erſte Halb⸗ zeit verlief ausgeglichen. Im Bodenkampf gelang Mainzer, aus einem Geplänkel heraus eine klein tung zu erreichen. Dies ließ dann Litters kopflo den, der ſich dann zweimal zu Unſportlichkeiten hinreißen ließ, was ihm 2 Verwarnungen einbrachte. Schließlich zog es der Einheimiſche vor. den Kampf aufzugeben und von der Matte zu laufen. Dieſer Abſchluß war für die kommenden Kämpfe beſtimmt nicht werbend. Eine glänzende Revanche VfTug Feudenheim ſchlägt„Deutſche Eiche“ Frieſenheim 14:6 In dieſem Treffen gelang es den Feudenheimern, für ihre im Vorkampf erlittene:14⸗Niederlage eine glän⸗ zende Revanche zu nehmen. Auf beiden Seiten mußte mit Erſatz gekämpft werden. Bei den Pfälzern fehlte der deutſche Exmeiſter Gehring und das Leichtgewicht ließen ſie unbeſetzt, während die Platzſtaffel für Brunner und Bohrmann auf Nachwuchsringer zurückgreifen mußte. Die Veranſtaltung, die im Badiſchen Hof vor nahezu 200 Zuschauern durchgeführt wurde, nahm unter der guten Lei⸗ tung des Kampfrichters Mundſchenk⸗d4 Mannheim, einen harmoniſchen Verlauf. Dem Mannſchaftskampf ging ein Jugendtreffen zwiſchen Feudenheim und Pf 04 Käfertal voraus, das die beſſer geſchulten Feudenheimer mit 14:0 gewannen. Im Bantamgewicht gab es gleich einen flotten und er⸗ bitterten Kampf. Bailer ⸗Feudenheim mußte die erſte Hälfte des Kampfes klar abgeben, benn ber Frieſen heimer Hor rer ſicherte ſich durch Hüftzug eine große Wertung. Im Bodenkampf iſt der Feudenheimer flinker und erfaßt blitzſchnell jede Lage. Horrer verſucht einen finniſchen Auf⸗ reißer auszuführen, dem aber Bater zuvorkam; er über⸗ ſprang ſeinen Gegner, der nach 6,35 Minuten mit beiden Schultern die Matte berührte. Eine energiſche Auseinanderſetzung gab es im Feder⸗ gewicht zwiſchen Spatz⸗Feudenheim und Hoffman n⸗ Frieſenheim. Im Stand kampf ſchält ſich bei dem Einheimi⸗ ſchen eine klare Ueberlegenheit heraus. Zwei gut aus⸗ geführte Schleudergriffe laſſen Spatz klar in Führung gehen, der dann auch nach 6,35 Min. durch Eindrücken der Brücke als entſcheidender Sieger hervorgeht. Im Leichtgewicht ſtellte Frieſenheim keinen Gegner. Die Punkte fallen kampflos an Hecker⸗Feudenheim. Einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferten ſich die Weltergewichtler Hah l⸗Frieſenheim und Benzinger⸗ Feudenheim. Die erſte Halbzeit vergeht in einem heftigen Standringen, das keinen der Ringer zu einem Vorteil kommen läßt. Auch die erſte Bodenrunde, in der der Ein⸗ heimiſche zuerſt parterre mußte, verlief ergebnislos. Nach dem Wechſel gelang es Benzinger durch Nackenhebel, mit einer kleinen Wertung in Führung zu gehen. Nachdem die reſtlichen Minuten Standkampf keine Aenderung mehr brachten, ging Benzinger als Punktſieger hervor. Den Mittelgewichtskampf gewann Pütz⸗Frieſen⸗ heim über Höllenſchmidt⸗Feudenheim bereits nach 2,35 Minuten durch Hüftzug. Im Halbſchwergewicht ſtand der Erſatzmann Hecker 2⸗ Feudenheim gegen den ſtarken Dietz Frieſen⸗ heim auf verlorenem Poſten. Nach 1,20 Minuten ſiegt der Frieſenheimer durch Armzug. Der Schlußkampf brachte nochmals harten und inter⸗ eſſanten Sport. Schmitt⸗Feudenheim kämpfte als Mittelgewichtler im Schwergewicht. Sein Gegner Rau⸗ ſcher⸗Frieſenheim war ihm an Gewicht und Kör⸗ perkraft um vieles überlegen, dennoch gelang es dem Feu⸗ denheimer nach gleichwertigem Standkampf in den angeſetz⸗ ten Bodenrunden durch verſchränkten Ausheber nach 6,45 Minuten entſcheidend zu ſiegen. Pferderennen im Reich Hopgengarten(28. Juli) 1. Falkenhauſen⸗Rennen, 4500 /, Zweijährige, 1200 Meter: 1. Geſtüt Ebbeslohs Pabſt(R. Zachmeier), 2. Mio, 8. Palaſtprinzeſſin. Ferner: Aſtyanax, Mediola. Toto: 23:10, Pl: 18, 32:10. 2. Laudon⸗Neunen, 3050 /, Dreijährige, 1600 Meter: 1. E. G. Butzkes Themis(E. Böhlke), 2. Lapſus, 3. Chimo⸗ phila. Ferner: Atlas, Mark Aurel, Monte Chriſto, Clary, Gute Gabe, Einar, Walthari, Willburg. Toto: 44:10, Pl: 22, 34, 17:10. 8 3. Geier⸗Rennen, 6000 /, 1200 Meter: 1. Hauptgeſtüt Graditz' Artiſchocke(E. Huguenin), 2. Jupiter, 3. Pelopidas. Ferner: Ideolog, Schwarzlieſel, Hanſeat. Toto: 28:10, Pl. 18, 51:10. 4. Herold⸗Rennen, 4500 /, Dreijährige, 2400 Meter: 1. Geſtüt Ebbeslohs Lampadius(E. Böhlke), 2. Glaukops, 3. Auſonius. Ferner: Janiculus, Limperich. Toto: 23110, Pl: 11, 11:10. 5. Lehndorff⸗Reunen, Ehrpr. u. 10 000%, 3950 Meter: 1. R. Haniels Ebro(H. Zehmiſch), 2. Airolo, 3. Vogelweid. Ferner: Origenes, Mitternacht, Eyklop, Gravor, Kaiſer⸗ parade. Toto: 23:10, Pl: 12, 15, 18:10. . Anſchluß⸗Rennen. 3000, zweijährige Maiden, 1000 Meter: 1. R. Haniels Conteſſa Oleanda(H. Zehmiſch); 2. Wahnfried; 3. Immer weiter. Ferner: Kanzler, Charla⸗ tan, Dom, Akita. Toto: 12:10; Platz: 10. 11, 12:10. 7. Gibraltar⸗Rennen. 9050, J, 1800 Meter: 1. Frau Ch. Butzkes Meiſterſchütz(W. Priuten]; 2. Teechen; 3. Weißer Flieder. Ferner: Inländer, Wiener Wald, Narrhalla, Cortina, Varro, Trinum, Whiſt. Toto: 507107 Platz: 20, 27, 20:10. Dütſſeldorf(28. Juli) 1. Preis vom Rhenſer Königſtuhl. 1000 Mark, 3000 Meter. 1. Stall Eilenriedes Landgraf(Matyſik); 2. Hykſos; 3. Lorbeerroſe. Ferner: Weidmannsheil, Roſenrot, Schutz⸗ patron, Anführer, Telemachos. Toto: 55:10 Platz: 17, 17, 12:10. 2. Preis der Loreley. 1650 Mark, 1600 Meter: 1. Abtl.: 1. F. Löhmars Ambroſius(Höllein); 2. Rote Tante; 3. Carga. 2. Abtl.: 1. Frau H. Marquardts Selim(Schmidt); 2. Silberfee; 3. Blaufuß. Ferner: Coronell, Thuribert, Finor, Butterfly. Greyſtoke, Grof Moltke, Bummelant, Chevron, Bauerntreue, Medardus. Toto: 1. Abtl.: 22:10; Platz: 11, 18, 14:10. Toto: 2. Abtl.: 42:10; Platz: 17, 19, 26:10. Flaſchenpoſt klärt Kapitalverbrechen auf Feuerkampf mit Gangſterpiraten während der Segelfahrt- Aeberfallener Student hilflos den Fluten ausgeſetzt — Neuyork, 27. Juli. Durch eine Flaſchenpoſt, die ſoeben in der Nähe einer Hawai ⸗Inſel aufgefunden wurde, hat ein Kapitalverbrechen ſeine Aufklärung ge⸗ funden, das vor zwei Jahren, im Auguſt 1938, an dem Studenten Harmon John Stackpole verübt wurde. Seine Leiche war ſeinerzeit in einem kleinen Küſtenkutter, der ſteuerlos dahintrieb, in der Nähe der kaliſorniſchen Küſte aufgefunden worden. Als Ende Auguſt 1933 der Kapitän des kleinen Vergnügungsdampfers„Waſhington“ während einer Fahrt längs der kaliforniſchen Küſte ein ſteuerlos dahintreibendes Segelfahrzeug ſichtete und in ihm den verſtümmelten Leichnam eines jungen Mannes entdeckte, ſtand für die kaliforniſche Polizei feſt, daß man einem Kapitalverbrechen auf die Spur gekom⸗ men war. Es handelte ſich um einen Kutter, der am Bug den Namen„Queen“ führte. Ein der⸗ artiges Schiff war aber in allen weſtamerikaniſchen Küſtenſtädten unbekannt. Der Name mußte alſo ge⸗ fälſcht ſein. Der Kutter bot einen Inſaſſen der myſteriöſen„Qusen“ ſchließen mußte. Der Tote im Beſitz großer Geldſummen Bei dem Toten fand man Papiere, die auf den Namen eines Studenten Harmon John Stackpole Außer dieſen Papieren ent⸗ hielt die Brieftaſche noch mehrere Hundertdollar⸗ noten und eine größere Anzahl kleinerer Geldſcheine. Ferner lag neben der Leiche ein Revolver, aus dem, wie die gerichtlichen Sachverſtändigen feſtſtellten, etwa fünf Schüſſe abgegeben morden ſein mußten. Der Kopf des Toten wies eine ſchwere Schädel⸗ verletzung auf, die aber nicht auf der Stelle tödlich gus Boſton lauteten. gewirkt haben dürfte. Die Angehörigen des Studenten identifizierten den Leichnam tatſächlich als den des John Harmon Stackpole. Er hatte von Boſton aus eine Erholungs⸗ reiſe nach San Franzisko unternommen und plötz ö Die Polizei ſtand Aus welchem Grunde ſollte der junge Mann, der ſich des beſten Leumunds erfreute, lich keine Nachricht mehr gegeben. vor einem Rätſel. grauenhaften Anblick. Ueberall in dem Boot waren Blutſpuren zu ſehen, ſo baß man auf einen heftigen Kampf zwiſchen den mit ſeinen Begleitern in Streit geraten ſein, und wer waren überhaupt ſeine Begleiter? Nach allen Anzeichen war zu vermuten, daß die Begleiter während des Streites von dem Studen⸗ ten erſchoſſen und über Bord geworfen worden waren. Dem Studenten war aber auch ein Tot⸗ ſchlag im größten Zorn nicht zuzutrauen. Folglich mußte er angegriffen worden ſein. Die Begleiter bleiben verſchwunden? Polizeiboote ſuchten ſyſtematiſch die in Betracht kommende Küſtengegend und alle Häfen ab, aber man fand weder die Leichen von Erſchoſſenen, noch ein verdächtiges Schiff, das die Inſaſſen der „Queen“ aufgenommen haben konnte. Das ſprach jedoch weder gegen noch für die Vermutungen der Kriminaliſten. Die Angelegenheit erregte größtes Aufſehen in Kaltfornien, ſchien aber für immer un⸗ aufgeklärt zu bleiben. Jetzt endlich hat die Polizei in San Franzisko einen ausführlichen Funkbericht aus Honolulu er⸗ halten, nach dem am Strand einer Hawai⸗Inſel eine Flaſchenpoſt angeſchwemmt wurde, die unter Umſtänden Licht in das Dunkel des Kriminalfalles bringen kann. Sie beſteht aus einer kleineren Li⸗ körflaſche, die feſt verkorkt war und einen offenbar aus einem Notizbuch geriſſenen Zettel enthielt. Dieſer Zettel dürfte von der Hamd des Studenten 3. Stolzenfels⸗Jagdreunen. 2900 Mark, 4000 Meter: 1. H. Goſſelkes Utamaro(Weber); 2. Birgit; 3. Fahrewohl. Ferner: Rheinlandmädel, Enthuſiaſt, Schatzfinder. Toto: 86:10) Platz: 15. 15, 16:10. 4. Preis vom Drachenfels. 2800 Mark, Zweijährige, 1000 Meter: 1. Geſtüt Ravensbergs Sauhatz(A. Lom matzſch); 2. Heidefalke; 3. Tutti. Ferner: Lebensfreude, Perſica. Toto: 29:10; Platz: 13, 15:10. 5. Rheinſagen⸗Preis. 5000 Mark, 2200 Meter: 1. H. Eickholts Sonnenfalter(Wenzel); 2. Freigeiſt; 3. Palaſt⸗ herold. Ferner: Renvers, Curator, Morgengabe, Prinz⸗ regent. Toto: 119:10; Platz: 20, 46. 21:10. 6. Lohengrin⸗Reunen. 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Ma⸗ jor J. Bührers Seni(Pinter); 2. Oſterblume; 3. Alp. Ferner: Windſor Alpha, Paralowa. Toto: 44:10; Platz: 13, 12, 12:10. 15 7. Preis vom Mäuſetum. 2250 Mark, 2200 Meter: 1. F. Dillmanns Muſterknabe(Varga); 2. Löſegeld; 3. Argliſt. Ferner: Emeraude, Eiſenkönig, Natango, Meiſterhieb, Kolbenhirſch, Sandmann, Robinſon. Toto::10, Platz: 22, 16, 15, 30:10. 7. Preis vom Rolandsbogen. 2300 Mark, Hürdenrennen, 2800 Meter: 1. Graf E. v. Bylandts Springflut(Maeßig); 2. Schwertknauf; 3. Sonny Boy Ferner: Sintfhut, Khe⸗ dive, Fauſt, Schloßfrau, Mene, Graubünden. Toto: 18:10; Plotz: 29, 20, 30:10. Sieg⸗Doppelwette: 5. und 6. Rennen: 46:10. München⸗Riem(28. Juli) 1. Blumenfeld u. Samſons Pommernherzog 2. Werlaon, 3. Wulſhild. 12:10, Pl. 11, 14:10. 2. Preis der Stadt Köln. Ehrpr. u. 2200 /. Jagdr. 3400 Meter. 1. H. C. Bodmers Ninon(Unterholzner), 2. Spata, 3. Reichsmark. Ferner liefen: Charmante, Jock. Tot. 19:10, Pl. 12, 12:10. 3. Rennen: Trabfahren. 4. Münchener Induſtriepreis. 7000 4. 1800 Meter. 1. S. Mayers Famaſino(Kreuz), 2. Raſputin, 3. On Top. (Ludwig), Ferner lief: Punktina. Tot. Ferner.: Horchauf, Kätherl 4. Tot. 30:10, Pl. 11, 12:10. 5. Preis vom Münchener Hofbräuhaus. 2500 Mark, 2200 Meter: 1. Frhr. A. v. Ketelhodts Schwadroneur (Unterholzner); 12. Sarafan; 2. Sonnet. Ferner: Onkel Karl, N Czardasfürſtin. 13, 20:10. Toto: 32110; Platz: 21, 1. Preis von Leutſtetten. 32200 4. Zweij. 1000 Meter. — Zum 6. Male: Extelſior Dresden Auftakt zu den Bahnmeiſterſchaften der Amateure Am Wochenende hatte die Stadt Erfurt, das im Rad⸗ ſport keine ſchlechte Rolle zu ſpielen verſteht,— wie ſich das Thüringer Land überhaupt im Sport mächtig heraus⸗ gemacht hat— ihr Feſtkleid angelegt, denn die Deutſchen Bahnmeiſterſchaften der Amateur⸗Radrennſahrer wurden in ihren Mauern entſchieden. Den Auftakt zu den zahl⸗ reichen Wettbewerbon auf der Bahn gab das Vierer⸗ Vereins Mannſchaftsfahre n. RE Excel⸗ ſtor Dresden iſt auf dieſem Gebiete unbeſtritten Spe⸗ zialiſt. Die Meiſterſchaft wurde mit Erfolg verteidigt ſo daß ſich die Dresdner nun ſchon zum ſechſten Male mſt dem Meiſtertitel ſchmücken können. Die beiden Kölner Mannſchaften vom V. E. St. Armi⸗ nius Köln mit ſo guten Fahrern wir Klöckner, Markuſe und Kleinegrefe, und Ré Schmitter ⸗Köln konnten Ex, celſior wenig anhaben. Immerhin ließen ſich die Arminen nur um ſechs Zehntelſekunden ſchlagen. Ueberaus ſchlecht ſchnitten die beiden Erfurter Vereine ab, die auf ihrer Heimatbahn in Andreasried nicht über die letzten Plätze hinauskamen. Für die 4000 Meter⸗Strecke benötigte die ſiegreiche Mannſchaft:45 Minuten. Die Ergebniſſe: Vierer⸗Vereinsmannſchafts⸗Meiſterſchaft über 4000 m: 1. und Deutſcher Meiſter 1935 Ré Excelſior Dresden (Fiedler, Gehre, Mende, Oehlſchläger, Pietſch. Nittel] 4745 Min.; 2. V. E. St. Arminius Köln:45,6; 3. RC Schmit, ter Köln⸗Lindenthal:49,8; 4. Wima⸗Derby Berlin 4851: 5. RV Adler 1891 Breslau 5101; 6. Wanderer⸗Concordig Erfurt:07; 7. Diana Erfurt. Wanderluſt Frankfurt Favorit Im Rahmen der deutſchen Amateur⸗Bahnmeiſter⸗ ſchaften wurden in Erfurt auch die Sechſer⸗Raſen⸗ radballkämpfe in Angriff genommen. Die Plätze befanden ſich nicht alle in beſter Verfaſſung, ſo daß die Leiſtungen darunter litten. Von den 15 gemeldeten Mannſchaften traten Taube Hannover und Zuavogel Gevelsberg nicht an. Für die Endkämpfe qualifizierken ſich RV Wanderluſt Franſurt, Orel Rüſſelsheim, die Er, furter Tſchft. und die RSVag Eſſen 84/ Werden 87. In den erſten Kämpfen ſchnitten die Frankfurter Weltmeiſter am beſten ab. Sie ſchlugen Eſſen:0(:0) und die Erfurter Turner:1(:). Rüſſelsheim brachte Eſſen eine knappe:0⸗Niederlage bei, mußte ſich aber gegen Erfurt mit einem mageren:1 begnügen, ſo daß mit einem Enderfolge der Frankfurter zu rechnen iſt. Ohne Aeberraſchungen Nationale Tennis⸗Meiſterſchaften Der vorletzte Tag der Nationalen Tennis⸗Meiſterſchaf⸗ ten von Deukſchland war in Braunſchweig vom Wetter denkbar begünſtigt, ſo daß die Kämpfe bis zu den Endrun⸗ den gefördert werden konnten. Bei den Männern hakte ſich Guſtav Jaenecke als Erſter bis zur Vorentſcheihung durchgeſpielt. Heidenreich kam über Beuthner in die vierte Runde wo er auf Jaenecke traf, der vorher Donahl ausgeſchaltet hatte. Jaenecke gewann dann auch gegen Heidenreich noch Kampf. In der oberen Hälfte hatte Gott⸗ fried von Cramm wieder zwei Spiele ausgetragen. Bei den Frauen kann man die Niederlage Frl. Ullſteins durch Frl. Käppel als einzige Ueberraſchung werten. Frau Schomburgk gab der Juniorenmeiſterin Heitmann das Nachſehen. Die Ergebniſſe: Mänuer⸗Einzel: Heidenreich Beuchner:0, 619, Jgenecke— Donahl 670,:6,:2 Jaenecke— Heidenreich :6,:1; von Cramm— Panke:2,:2, von Cramm Frenz 614,:2. Frauen⸗Einzel: Frl. Käppel— Frl. Ullſtein:8, 98, :4 Fr. Schomburgk— Frl. Heitmann:6, 671, 755. Fialiens Segler in Front Europameiſterſchaften der 6⸗Meter⸗Klaſſe Bei Trieſt werden zur Zeit die Segelwettfahrten um die Europa⸗Meiſterſchaft der 6⸗Meter⸗Klaſſe zum Austegg gebracht, an der auch Deutſchland durch Günter Telto, Hans Hagemeiſter und Rudolf Hülße vom Pots dam Jachtklub beteiligt ſind. Bisher konnten ſich unſere Ni treter aber nicht zur Geltung bringen. In den erſten a Wettfahrten, die alle von Italien gewonnen wurden, de legten ſie zwei vierte und einen ſechſten Platz. Bel de vierten Regatta ſegelten ſie einen fünften Platz heraus. Als Sieger gingen diesmal die Ungarn hervor. Die von italieniſchen Verband zur Verfügung geſtellten Boote wer den nach jeder Wettfahrt ausgewechſelt. Im Geſamtklaſſe⸗ ment der bisher ausgetragenen Wettfahrten haben die Länder folgende Placierung: 1. Italien 388., 2. Ungarn 296., 3. Frankreich 162., 4. Oeſterreich 139., b. Deutſchland 69., 6. Schweiz 68., 7 Südſlawien 6 P. Eine Zentralſtelle für Leibesübungen hat die Reichs⸗ hauptſtadk auf Anweiſung des Staatskommiſſars Dr. Oly pert zu ſchaſſen, damit von dort aus alle Berliner Spork⸗ angelegenheiten zentral erfaßt werden können. „Bin erſchlagen worden, ſeudet Hilfe! 22. Auguſt 1933. Haltet Ausſchau nach Kutter „Queen“. Treibt vor Strömung. Inſaſſe: Harmon John Stackpole, Boſton.. Schwerverletzt. Ueber⸗ fallen worden von zwei Matroſen, Billie und Jack. Planten beide Raubmord an mir. Erhielt Schlag auf den Hinterkopf, konnte aber beide erſchießen. Warf ſie über Bord. Gangſter. Bin ſehr ſchwach. Kann das Boot nicht ſteuern. Sendet dringend Hilfe!“ Die Polizei von San Franzisko hat die Flaſchen⸗ poſt ſofort angefordert. Sie beabſichtigt, nachzuprü⸗ fen, ob das aufſchlußreiche Dobument wirklich echt iſt, oder ob es ſich um eine Fälſchung handelt. Eine Fälſchung iſt nicht ganz ausgeſchloſſen, da ja der Kriminalfall die Oeffentlichkeit ſtark beſchäftigt hat und da der in Stichworten angegebene Tatbeſtand faſt genau mit den kriminaliſtiſchen Theorien über den Tod des Studenten übereinſtimmt. Die Feſt⸗ ſtellung der Echtheit dürfte nicht ſchwerfallen, da die Polizei das Notizbuch beſitzt, aus dem der unglückliche Stackpole den Zettel herausgeriſſen haben könnte. Gegen die Echtheit des Dokuments ſpricht die Tatſache, daß der Student ſeine beiden Gegner nur mit dem Vornamen bezeichnet hat, aber wahrſchein⸗ lich hat er den vollen Namen der Matroſen nicht ge⸗ kannt. Es beſteht kaum Zweifel— ſofern man die Echt⸗ heit der Flaſchenpoſt unterſtellt— daß die beiden genannten Matroſen Billie und Jack aus der Unter⸗ welt von San Franzisko ſtammen, den Studenten zu einer Bootsfahrt veranlaßten, um ihn zu berau⸗ ben. Dafür ſpricht auch die Fälſchung der Kutter⸗ bezeichnung. Harmon John Stackpole konnte ſich ſei⸗ ner Angreifer erfolgreich erwehren, ſtarb ann aber, Harmon John Stackpole beſchrieben worden ſein. da Hilfe nicht rechtzeitig gebracht wurde, an ſeiner Er hat folgenden Wortlaut. Verletzung. n Neuyork, 24. Juli.(Eig. Bericht.) Ein Mieter des Hauſes Nr. 267 der 190. Straße im Weſten Neuyorks bemerkte, daß die Wohnungs⸗ tür der Nachbarwohnung nur angelehnt war. Der Hausverwalter wurde alarmiert. Man fand die Mieterin, die Schauſpielerin Emmeline Harring⸗ ton, ermordet auf. Ein Mann, der ein möblier⸗ Der Mann mit den 500 Namen Wie der Raubmörder Edel zum Geſtändnis gebracht wurde tes Zimmer hatte mieten wollen, kam als Mörder in Betracht. Der Zufall brachte die amerikaniſche Polizei auf die Spur des Täters, der ſpäter als der Mann mit den 500 Namen bezeichnet wurde. Fahndung nach einem berüchtigten Verbrecher In New⸗Haven nahm ein Mann im Hotel Taft ein Zimmer, das er mit einem ungedeckten Scheck bezahlen wollte. Als der Hoteldirektor ſich weigerte, den Scheck in Zahlung zu nehmen, verſchwand der Betrüger unter Zurücklaſſung eines Koffers. Bei der polizeilichen Oeffnung des Koffers fand man Briefe der Frau Harrington. Die Schreiben waren an einen gewiſſen Edel gerichtet. Alle Umſtände deuteten darauf hin, daß Edel der Mörder der Schauſpielerin war. Die Polizeiarchive enthielten Stöße von Akken über den geheimnisvollen Edel. Er war in eine Mordaffäre einmal freigeſprochen worden. Seine Verurteilungen wegen Betrugs überſtiegen das Dutzend. Edels Spezialität war die Fälſchung von Poſtſchecks. Alle Poſtanſtalten wurden benachrichtigt. Einige Zeit danach kam ein Mann in Hoßkin (Minneſota) an den Poſtſchalter, um einen Scheck einzukaſſteren. Der Scheck war gefälſcht. Man bal den Mann, einen Augenblick zu warten. Dann leg⸗ ten ſich ſtählerne Handſchellen eines Detektivs um die Gelenke des Fälſchers. Der Mann hieß Edel Die Betrugsfälle gab er alle zu. Mit mehr als 500 falſchen Namen und Stempeln hatte er Schecks einkaſſiert. Den Mord an Miß Harrington leug⸗ nete er. Eine bewährte Methode Die Neuyorker Polizei wendete Methode an, um den hartnäckigen entlarven. Mehrere Detektive gingen mit Edel an die Orte, an denen er ſeine Betrügereien verübt hatte. Ueber⸗ all gab er mit größter Kaltblütigkeit zu, dort ge weſen zu ſein. Dann führten ihn die Detektive in de Straße und vor das Haus, in dem die Sthauſple, lerin Harrington gewohnt hatte. Auf die Frage d er hier ſchon geweſen ſei, ſchüttelte Edel den Kopf Die Beamten betraten mit ihrem Gefangenen 10 Haus. Mit Abſicht irrten ſie ſich in der Etage. s erklärte Edel, daß Miſtreß Harrington in einem an deren Stockwerk gewohnt habe. „Woher wiſſen Sie das?“ fragte der Dee „Sie ſagten doch, Sie waren noch niemals hie Edel geriet in Verlegenheit, machte wider chende Ausſagen und gab ſchließlich zu, die Sch eine bewährke Verbrecher du hatte er Zutritt zu der Wohnung erlangt. Er kannte Miſtreß Harrington von früher. Sie war ſeine Ge⸗ liebte geweſen. den 500 Namen ſeine Untat büßen. ſpielerin ermordet zu haben. Als angeblicher Mei, Auf dem elektriſchen Stuhl wird der Mann mil 2 —4 —— 2 S 130 eo e 67 ꝛerm en teure n Rad⸗ wie ſich heraus⸗ eutſchen wurden n zahl⸗ erer⸗ xcel⸗ en Spe⸗ digt ſo ale mit Armi⸗ Narkuſe ten Ex⸗ rminen ſchlecht if ihrer Plätze igte die 900 m: Dresden el]:45 Schmit, in 4851; ncorbia meiſter⸗ a ſe n⸗ Plätze daß die neldeten uavogel tmeiſter und die e Eſſen gegen it einem 0, 627 idenreich amm— 628,.5, 7 0. ſſe rten un Austrag t Telto, ts damer re Ven, ſten d den, be Bei bet heraus. Die von ote wer⸗ mtklaſſe⸗ ben die eigerte, ind der . Bei d man waren mſtände er der Akten einer Seine das 1 1 gen des erlegten Hais 5 nn einer Höhe emporhob, die N 4 Mitte, Montag, 29. Juli 1938 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 342 — Auf einem Berliner Friedhof ſteht ein Grab⸗ ſtein, ruhig und friedlich. Man ſieht es ihm nicht an, daß ein Prozeßkrieg um ihn entbrannt iſt, der vor dem Amtsgericht begann, die Inſtanzen durchlief und erſt jetzt vor dem Kammergericht ſein Ende fand. Es ging um die ſeltſame Frage:„Darf ein Grab⸗ denkmal gepfändet werden?“ Um den„Kampf um den Grabſtein“ verſtehen zu können, muß man zweierlei wiſſen. Einmal, daß der für das Grab des Schwiegervaters beſtellte Stein vom Schwiegerſohn bis auf eine geringe Anzahlung nicht bezahlt worden war, und weiter, daß der 8 811 der Zivilprozeßovd⸗ nung die Pfändung von Gegenſtänden verbietet, die „zur unmittelbaren Verwendung für die Beſtattung“ heſtimmt ſind. Der Steinmetz, der den Kaufpreis von 400 Mark nicht bekam, wollte den Stein wieder pfän⸗ den, das Amtsgericht erklärte fedoch, im Hinblick auf die erwähnte Geſetzesbeſtimmung, die Pfändung für unzuläſſig. Der Handwerker wandte ſich an das Landgericht, das ihm recht gab. Damit war wieder der Schuldner nicht einverſtanden, der beim Kam⸗ mergericht Beſchwerde einlegte, weil es ſich um einen unpfändbaren Gegenſtand handele. Um es vorweg zu nehmen, das Kammergericht prägte zwar den Rechtsgrundſatz:„Pietätsgefühl iſt zu ſchützen, ohne daß es überhaupt einer beſonderen Vorſchrift im Geſetz bedarf“, gab aber dem Handwerker recht. Der F811, ſo ſagt das Kammergericht, wolle nur eine Sthrung der Beſtattungshandlung verhindern, er⸗ kläre aber damit nicht ohne weiteres jeden Grabſtein für unpfändbar. Gleichwohl werde im allgemeinen die Pfändung eines bereits aufgeſtellten Grabdenk⸗ mals für unzuläſſig zu halten ſein, weil ſie in der Regel eine Verletzung des Pietätsgefühls darſtellen wird. Es ſtellt aber keinen Akt der Pietät dar, einem Verſtorbenen ein Grabdenkmal auſtzuſtellen, es dann aber nicht oder nur zu einem geringen Teil 3¹¹ bezahlen und damit den Handwerker um die Früchte ſeiner Arbeit zu bringen. Ein ſolches Verhalten ver⸗ ſtoße im Gegenteil gegen das Pietätsgefühl.„Der Schutz eines ſolchen Schuldners kommt nicht in Be⸗ tracht“, damit beendete das Kammergericht den Pro⸗ eß um den Grabſtein. * ** — Fiſchern aus Suſſar gelang es vor einigen Tagen nach einem langen und verzweifelten Kampf einen Rieſenhai zur Strecke zu bringen, der ſich in ausliegenden Netzen verfangen hatte. Das erſchla⸗ gene Ungeheuer wurde dann an Land gebracht. Es ſoll an ſieben Meter lang geweſen ſein. Dieſer Rie⸗ ſenhai iſt inzwiſchen präpariert und ausgeſtellt wor⸗ den und iſt Ferzeit in Agram auf einer Ausſtellung zu ſehen. Da die dalmatiſche Bevölkerung durch die vielen tragiſchen Zwiſchenfälle, die ſich in dieſem Jahr mit Haien bereits ereignet haben, erregt iſt, ſind es Tag für Tag viele Tauſende, ie dieſen aus⸗ geſtellten Rieſenhaf bewundern und beſtaunen. Den Fiſchern, die ſich zuſammengetan haben, um durch die einfließenden Eintrittsgelder für den Schaden, den ihre Netze erätten haben, entſchädigt zu werden, kauf der Zufp tuch, den die Ausſtellung von ſeften der Bepölkerung findet, nur vecht ſein. Das tote Tier wog, als man es aus dem Waſſer zog, 2500 Kilo. In ſeinem Magen fand man einfach unvorſtellbare Mengen von allen möglichen Dingen. Unter ande⸗ rem entdeckte man Kleidungsſtücke, alte Schuhe, grö⸗ ßere und kleinere Stücke Holz, meterlange Enden von Schiffstawen und ein ganzes Aquarium von kleineren Fiſchen. Gleich, nachdem dieſe Beſtie des Meeres erlegt worden mar, verbreitete ſich das Ge⸗ rücht, man habe endlich den furchtbaren Räuber zur Strecke gebracht, dem in den Gewäſſern von Suſſak vor einigen Wochen unter anderem eine funge Tſche⸗ chin zum Opfer fiel. Angeblich ſollten in dem Ma⸗ ſogar Haarbüſchel und Reſte von menſchlichen Knochen gefunden worden ſein. Solche Gerüchte ſcheinen ſich jedoch nicht zu bewahr⸗ heiten. Jedenfalls treten ihnen die Fiſcher, denen der glückliche Fang gelang, energiſch entgegen. Der Sali le Kriminalroman von Franz Kar! Wagner 6 „Aber, Jollivet, Sie halten doch dieſe Aeußerun⸗ gen nicht für glaubwürdig? Sie waren nichts anderes als das Produkt der krankhaften Phantaſie eines Menſchen, der mit einem Mordplan im Hirn ins Po⸗ lizeipräſidium kam, um ſich noch einen letzten Nerven⸗ übel zu verſchaffen. Bergeſſen Sie nicht, Gerron war Kinoſchauſpieler, ein Mann, der das Leben zü⸗ gellos genoß, den die Vergötterung des Publikums 1 ihm alles erlaubt ſchei⸗ nen ließ. Er war vielleicht vom Irrſinn nicht weit entfernt. Möglich“ gas Jollivet zurück,„aber es gibt da ange Punkte, die ſehr gegen dieſe Annahme ſprechen. Gar den Ausſagen Gerrons erwachte er auf einem 05 enbeet liegend.. Ich habe dieſe Stelle genau 65 dlucht und feſtgeſtellt, daß dies eine ziemlich weite Hrasfläche iſt.“ „Und was haben Sie gefunden?“ gokeicts gar nichts. Weder die Eindrücke eines 05 8 Fußſpuren. Das Gras iſt dort ziemlich 12 trocken. Hätte Gerron die Wahrheit ge⸗ le e müßten wenigſtens ein paar geknickte 27 zu ſehen ſein. Auch der ſeltſame Blumenduft, 5 0 den Kleidern des Filmſchauſpielers haftete, ſih 1 nicht von dort. Wenn Gerron ſagte, daß er Lüge 90 nom Haus entfernt habe, ſo war dies eine N behaupte, daß er eine lebhafte Auseinan⸗ 6 g mit jemand hatte, an einem Ort, über den mir noch nicht im klaren bin.“ 5 0 hatte keine Gelegenheit, etwas darauf zu ſich 1 denn die Kommiſſtonsmitglieder hatten Mes 5 in der großen Halle der Villa verſam⸗ Die 3. 4s, Verhör ſtattfinden ſollte. die Poliziſten rückten einen großen Tiſch in die al 92 dem Unterſuchungs richter und Staatsan⸗ atz nahmen. Neben ihnen ſaß ein junger Copyright by Georg Maller und Albert Langen, München 3 Cnglancls Sondergebiet, das man ſich hierbei erſchließt, durch beſondere Maſchinen. durchgeführt, befördert wurde und den ganzen Tag in der Jen Adula f Ein Räuber ging der Polizei von Marſeille in die Falle. Die Vorgeſchichte ſpielte ſich ſo ab: In einem Polizeibüro in Marſeille erſchten ein funger Mann, der arbeitsloſe Schloſſer Jean Pou⸗ tard, ſtellte einen Koffer hin und ſagte:„Ich habe dieſen Koffer geſtohlen, Herr Inſpektor. Geſtern abend. Ich war ſo verzweifelt— ich bin ſeit langem arbeitslos— meine arme Frau iſt krank und wir waren mit unſeren Kindern am Verhungern. Ich wußte nicht mehr, wo ich Brot hernehmen ſollte.— Hören Sie erſt die ganze Geſchichte, ehe Sie etwas ſagen, Herr Inſpektor. Als geſtern der Pariſer Zug ankam, ſtieg ein Herr mit dteſem Koffer aus. Ich bat ihn, ihn zu einem Gaſthof führen zu dürfen; es ging zum „Méditerranée“ unten in der Hafengegend. Als ich jedoch den Koffer nehmen wollte, wehrte er fehr: ängſtlich ab. Wie wir un ſo durch die dunk⸗ len Straßen gingen, überkam mich mein ganzes Elend, ünd ehe ich noch recht zur Beſinnung kam, hatte ich dem Herrn den Koffer ſchon entriſſen und jagte damit davon. Er ſchrie entſetzt hinter mir her, ſchon eilten auch Leute zu ſeiner Hilfe herbei, aber ich kenne mich aus dort unten in der Gegend, und bald hatte ich eine kleine Nebenſtraße erreicht, die mich den Blicken meiner Verfolger entzog. Zu Hauſe angekommen, ſchloß ich mich ein, denn meine Frau durfte nicht ahnen, wozu mich meine Verzweiflung getrieben hatte. Ohne Mühe— ich bin ja Schloſſer — öffnete ich den Koffer— er enthielt ein paar An⸗ züge und etwas Wäſche. Aber ganz unten lag eine Brieftaſche. Als ich ſie öffnete, quollen mir Scheine entgegen, viele viele Scheine— zitternd vor Auf⸗ regung zählte ich ſie nach— über 450 000 Franken waren es.“ NMlegencle Ingantexle Luft blieb, In immer höherem Maße ſtellt England die Luftwaffe in den Dienſt der Landesverteidigung. Das neueſte iſt die Luftbeförderung von ganzen 0. ö So wurden jetzt vom Flugplatz Farnborough aus bei denen das 2. Wiltſhire⸗Regiment in l Infanterietruppenteilen at Truppenbeförderungsübungen Abteilungen zu dreißig Mann mit Flugzeugen ab⸗ um allmählich luftfeſt zu werden. Die Auf⸗ nahme zeigt, wie die Wiltſhire⸗Leute in den Flugzeugen untergebracht waren. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale,.) in dex Falle Wie die Marseiller Polizei einem Verbrecher auf die Spur kam 1 Dieſe 450 000 Franken aber waren, wie der Po⸗ lizei bekannt geworden war, tags zuvor in Paris geraubt worden. Am nächſten Abend erſchienen bei dem Gaſtwirt Meéron mehrere Herren, unter ihnen Jean Poutard und der Inſpektor des 14. Bezirkes.„Alles in Ord⸗ nung, Méron?“ fragte der Inſpektor.„Jawohl, Herr Inſpektor“, antwortete der Wirt,„dort ſteht der Koffer“. Er wies in die Ecke.„Sie können ſich hier verſtecken“, er zeigte auf die gegenüberliegende Tür, „hoffentlich geht der Verbrecher in die Falle“. Es dauerte nicht allzu lange, bis der Wirt mit einem Fremden das Zimmer betrat.„Sie behaup⸗ ten alſo, daß der Koffer Ihnen gehört. Wie wollen Sie das beweiſen?“— Der Fremde gab eine ge⸗ naue Beſchreibung des Koffers und erzählte, daß dieſer ihm auf dem Wege vom Bahnhof geraußbt morden war.„Außerdem“, ſagte er,„habe ich ja die Schlüſſel zu dem Koffer. Ich will ihn öffnen und Ihnen ſagen, was ſich darin befindet.“ Er zog einen Schlüſſelbund aus der Taſche und ging auf den Kof⸗ fer zu. In dieſem Augenblick öffnete ſich die Tür des Nebenzimmers, der Inſpektor trat heraus— mit gezogenem Revolver— und Jean Poutard, der ganz aufgeregt ausrief:„Er iſt es, er iſt es.“ Den Weg zur Flucht ſah ſich der Verbrecher abgeſchnitten durch die Polizeibeamten, die ihm aus der anderen Tür entgegentraten. Schnell war er gefeſſelt. Noch am gleichen Tage legte er ein volles Geſtändnis ab. Die Liſt aber, mit der der Inſpektor den Ver⸗ brecher in die Falle gelockt hatte, beſtand in einer kleinen Anzeige, die er in den Marſeiller Zeitungen hatte veröffentlichen laſſen.„Der Unbekannte, der geſtern abend einen braunen Lederkoffer als Pfand für die unbezahlte Zeche bei mir zurückgelaſſen hat, wird gebeten, dieſen noch heute einzulöſen, widri⸗ genfalls ich den Koffer bei der Polizei abgeben werde. Jules Méron, Gaſtwirt. Der zweite Räuber bekam 10 000 Franken. — Auf dem Marktplatz von Eggenburg(Oeſter⸗ reich) hat ſich in dieſen Tagen eine ſurchtbare Tra⸗ gödie abgeſpielt. Dort hatte eine Seiltänzerfamilie ihre Zelt aufgeſchlagen und gab nun regelmäßig je⸗ den Abend Vorſtellungen. Die Hauptattraktion bil⸗ dete der Seiltanz des kleinen zehnfährigen Töchter⸗ chens der Akrobatenfamilie, die ihre Kunſtſtückchen mit großer Gewandtheit vorführte. Dieſe Leiſtungen des Kindes waren um ſo anerkennenswerter, als kei⸗ nerlei Netze aufgeſpannt waren, die im Ernſtfalle die einzige Rettung bedeutet hätten. Auch bei dem letzten Auftreten der Kleinen verlief zunächſt alles ohne Zwiſchenfall. In der einen Richtung hatte das Kind das Seil bereits durchlaufen und ſchickte ſich nun zur Rückkehr an. Aus einem nicht erklärlichen Grunde brach plötzlich die Balaneierſtange mitten durch, und die mutige kleine Seiltänzerin verlor das Gleich⸗ gewicht. Mit einem lauten Aufſchrei, der den Zu⸗ ſchauern unten auf dem Platz das Blut in den Adern gerinnen ließ, ſtüpzte das unglückliche Kind in die Tiefe. Das Seil war in einer Höhe von über 12 Me⸗ tern über den Platz geſpannt worden. Der Vater der kleinen Artiſtin rannte hinzu. Offenſichtlich ver⸗ ſuchte der verzweifelte Mann, ſein Kind im Fallen aufzufangen. Aber im entſcheidenden Moment traf ihn die eine Hälfte der herabfallenden Balancier⸗ ſtange ſo unglücklich auf den Schädel, daß der Mann zuſammenbrach. Das Kind ſchlug auf dem harten Pflaſter auf. Es gab zwar noch Lebenszeichen von ſich, als man es aufhob, aber ſchon kurze Zeit ſpäter iſt die Kleine dann in dem Krankenhaus, in das man es in aller Eile gebracht hatte, den ſchweren Verlet⸗ zungen erlegen. ** — Anfang September vorigen Jahres ſandte der Allruſſiſche Rat der Wiſſenſchaftlich⸗Techniſchen Ge⸗ ſellſchaften einem ſeiner Fernſtudenten ein Poſt⸗ paket mit Literatur. Dieſes Paket trug die mit der Maſchine geſchriebene Anſchrift:„Noginſk, Moskauer Gebiet, Straße der 3. Internationale, Haus 142, R. K. Deitſchenko.“ Acht Monate vergingen. Endlich wurde das Paket in beſchädigtem Zuſtande unerwar⸗ tet dem Abſender wieder zurückerſtattet. Es trug den Vermerk:„Nicht zugeſtellt infolge eines böſen Hundes auf dem Hof.“ Daneben ſtand ein zweiter Vermerk:„An den Abſender zurück. Grund: Ab⸗ lauf der Aufbewahrungsfriſt.“ Es folgten Unter⸗ ſchrift und Stempel der Noginſker Poſt. Spinat gegen Schlangengift? In Neuyork ließ ſich die 21jährige Miß Beebe de la Fontaine von einer Klapperſchlange zweimal beißen, um den Beweis zu erbringen, daß vegetariſche Koſt— beſonders aber Spinat— gegen Schlongengift immun mache. In der Tat hatten die Biſſe keinerlet Nachwirkungen. Wir möchten jedoch unſeren Leſern nicht empfehlen, das Beiſpiel der mutigen Neuyorkerin, die hier bei ihrem Ver⸗ ſuch gezeigt wird, nachzuahmen. (Weltbild,.) Mann, der das Protokoll führte. Von dem Lokal⸗ augenſchein des Hauſes hatte man vorläufig Abſtand genommen, da ſich der Mord zweifellos im Garten zugetragen hatte. Als Frau Morell aufgerufen wurde, blickten alle Anweſenden geſpannt auf jene große Frau, die würdevoll, erhobenen Hauptes über die große Treppe, die von der Galerie der Halle in das Parterre führte, herunterſchritt. Sie trug ein hochgeſchloſſenes, ſchwar⸗ zes Samtkleid, das ihr etwas Düſteres verlieh. Nichts ließ in ihrem Geſicht erkennen, daß ſie erregt oder niedergeſchlagen war. Nur die Bläſſe und tiefe Schat⸗ ten um ihre großen Augen erzählten von einem er⸗ ſchütternden Ereignis. Nachdem ſie ihre perſönlichen Daten angegeben hatte, forderte ſie der Unterſuchungsrichter Herr Sannin auf, das zu erzählen, was ſie über den Her⸗ gang des blutigen Ereigniſſes wiſſe. Ihre Ausſage war klar, beſtimmt und ſehr kurz. Sie ſchilderte ihren Beſuch bei dem Chef der Pariſer Polizei am Vortag und das, was ſie von der Mordnacht wußte. „Woraus ſchließen Sie, gnädige Frau“, fragte der Unterſuchungsrichter,„daß gerade Gerron den töd⸗ lichen Schuß auf Ihren Mann abgegeben hat?“ „Eine andere Möglichkeit iſt gänzlich ausgeſchloſ⸗ ſen“, gab Sibyll Morell verwundert zurück.„Nur er hat meinen Mann ſo gehaßt!“ „Konnten Sie von Ihrem Fenſter aus die Stim⸗ men der beiden Männer genau unterſcheiden?“ „Gewiß.“ „Dies wäre alſo der einzige Anhaltspunkt Ihre Behauptung?“ „Es gibt außerdem noch andere Beweiſe“, ſagte Frau Morell überlegen.„Sie werden mir beſtätigen, daß man Automobile am Geräuſch ihres Motors unterſcheiden kann. Wir ſind hier oft mit Gerrons Wagen gefahren, ich ſelbſt habe manchmal chauffiert. Ich kann beſchwören, daß es das Automobil des Filmſchauſpielers war, in dem mein Mann zurück⸗ kehrte.“. „Haben Sie noch weitere Beweiſe?“ Frau Morell erhob ſich und ging an die rechte Seitenwand der Halle. Ungefähr in Bruſthöhe nahm ſie ein kleines Bild von der Wand und wies auf ein Loch, das ausſah, als hätte man hier einen Nagel eingeſchlagen und wieder entfernt. für „Vor drei Wochen hat Gerron in dieſem Raum verſucht, meinen Mann zu erſchießen. Sie ſehen hier die Einſchußöſfnung in der Mauer, und es wird Ihnen ein leichtes ſein, die Kugel zu finden.“ „Sie beſchuldigen alſo Gerron noch eines voran⸗ gegangenen Mordoverſuches?“ fragte der Staatsan⸗ walt. „Ja, und dies war auch der Grund, warum ich den Herrn Polizeipräfekten bat, hieher zu kommen. Wäre das Entſetzliche heute nacht nicht geſchehen, ſo hätte man Gerron auf Grund dieſes Beweiſes feſtnehmen müſſen.“ Inzwiſchen hatte der Unterſuchungsrichter einem Politziſten Auftrag gegeben, die Kugel aus der Wand zu entfernen. Kaum hatte dieſer das Loch etwas vergrößert, fiel das Geſchoß heraus. Es war eine 8⸗Millimeter⸗Patrone aus einer automatiſchen Pi⸗ ſtole. „Genügt Ihnen das?“ wandte ſich Frau Morell an den Staatsanwalt. Sie hob mit einer drohenden Geſte ihre Hand, als wollte ſie den Mörder ihres Mannes verfluchen. Hoch aufgerichtet ſtand ſie da, das Geſicht von Leidenſchaft verzerrt und aus ihren Augen ſprach eine fürchterliche Anklage. Sie glich einer wilden Rächerin.. „Gerron war feige und heimtückiſch. Er trat mei⸗ nem Mann nicht als ehrlicher Feind gegenüber, ſon⸗ dern wie ein Meuchelmörder. An jenem Abend zeigte er ihm unter einem nichtigen Vorwand ſeinen Re⸗ volver. Plötzlich entlud ſich die Waffe, als ſich mein Mann gerade umgedreht hatte. Ich ſah in die flak⸗ kernden Augen Gerrons und wußte, daß der Schuß nicht durch Zufall losgegangen war.“ Jollivet war inzwiſchen ebenfalls an die Wand ge⸗ treten und unterſuchte die Einſchußſtelle genau. Be⸗ ſonders das Bild intereſſierte ihn. Er hing es wieder an die Wand, trat ein paar Schritte zurück und be⸗ trachtete es wie ein Kunſtkenner. „Ein hübſches Bild, wie lange hängt es ſchon an der Wand?“ fragte er bewundernd. „Es hing ſchon immer dort,“ antwortete Sybill Morell. „Ein Jahr zumindeſt.“ „Vielleicht noch länger.“ Herr Sannin ſtreifte mit dem Finger prüfend über die kleine Stelle an der Wand. Dann blickte er Jol⸗ livet bedeutſam an und wollte etwas fragen. Der Oberinſpektor aber gab ihm ein Zeichen und der Unterſuchungsrichter ſchwieg. Eine Frage hing in der Luft und jeder erwartete, daß ſie ausgeſprochen werde. Doch auch der Staatsanwalt ſagte nichts mehr wegen des Bildes und das Verhör nahm ſeinen Fortgang. „Wieviel Zett war vom Augenblick des erſten Schuſſes bis zu Ihrem Eintreffen im Garten, an der Mordſtelle, verſtrichen?“ „Ungefähr fünf Minuten. Ich warf einige Klei⸗ oͤungsſtücke über und lief hinunter.“ „Fanden Sie denn ſofort die Stelle, wo der Ma⸗ jor erſchoſſen wurde?“ „Der Schuß kam aus einer ganz beſtimmten Rich⸗ tung, und auch die zweite Detonation erſcholl von der gleichen Seite des Gartens.“ „Gerron hatte alſo“, fragte „innerhalb fünf Minuten die Halten Sie das für möglich?“ „Ich weiß es nicht, darüber müſſen Sie einen Sachverſtändigen befragen“, gab Frau Morell ruhig zur Antwort. „Und der Mörder....“ Er hat nur wenige Augenblicke Zeit für ſeine Flucht gehabt. Haben Sie von ihm gar nichts bemerkt?“ „Ich ſagte Ihnen doch, daß ich an der Leiche mei⸗ nes Mannes ohnmächtig wurde. In meiner fürchter⸗ lichen Aufregung kann ich Gerrons Flucht, beſonders wenn er über den Raſen lief, überhört haben. Viel⸗ leicht ſtand er auch hinter einem Strauch verborgen und entfernte ſich erſt, als er ſah, daß ich beſinnungs⸗ los war.“ „Wer fand Sie zuerſt im Garten auf?“ „Meine Wirtſchafterin, ſte wird Ihnen dies be⸗ ſtätigen. Ich kam erſt wieder zu mir, als ſie mir mit einem naſſen Tuch das Geſicht abrieb.“ „Ich danke Ihnen vorläufig, gnädige Frau“ ſagte der Unterſuchungsrichter. „Wünſchen Sie, daß ich während des Verhörs mit dem Hausperſonal hier bleibe?“ „Nein, bitte warten Sie einſtweilen Zimmer auf weitere Weiſungen.“ Ruhig und gefaßt verließ Frau Morell die Halle. Als ſie ihren Fuß auf die erſte Stufe ſetzte, drehte ſie ſich um und es ſchien, als wollte ſie noch etwas ſagen. Aber ſie beſann ſich anders und entfernte ſich der Staatsanwalt, Patrone entzündet? in Ihrem raſch. (Fortſetzung folgt) 10. Seite 7 Nummer 349 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe. Montag, 29. Jult 1988 Vom 29. 7. 518 10. 8. e Alhambraschaubur gez 23 5 1 S hIlu 86 N 15 Lalzte Tage! 12[ HöcHsF NN:[Verkauf! 5 9 N Rasch noch einmal charlotte uss. 9 ſndanthren-Spezfaſhaus f Gust. Dießl- P. Hartmann 8 fn n dite lt Manet: Aue 2 2 0 Mictor de Kowa Sport- u Ellen Frank, Max Cülstorfff Ab 1. August 1935 Sakko-unzüge— Ursula Grabley, E. Rex sind unsere Schalter wie folgt geöffnet: 5 IuEuTE 5 in dem Grog. Lustspiel 2 f Vom 2. Mal bis einschließlich 30, September a 85801 830 Uf Lam II 5 5 2 5.. von.00 bis 12.45 Uhr Knickerbocker-Flanellhosen letzte Vorführungen des beiteten 1 8 E vom 1. Oktober bis einschlieflich 30. April! 11.50.90.80.98 Z Weidemann“ 8 Schallende netterkeſt! 2 ee ee e eee 5 5 Die Frauen g 5 0 gde fg Joch!“ Die bisherigen Nachmittagsschalterstunden Leinen-doppen.70.75 5 — feurige Temperamente: Fallen weg. 1 0 0 2 ber berühmte Farhtonflim 2 5 5 Unternehmer und Versicherte Werden im eige · Lüster- 33 1 5 vom Tannhe L 5 1 Al. P. Heidemann. Else Reval ua. nen Interesse gebeten, möglichst die frühen f 7 mit Paul Rleb ter. Ursula Grablez 2 Ucarat A 5 BA a Vormittagsstunden zum Aufsuchen unserer Ge- Kinder-Knaben-Anzüge 8 See Fandango in Mexiko e schäftsrzume zu verwenden. Waschlinen d. 7.. d Kalturfim- Kerl. Valentn- Steteh f Hannes Sehneider 11„Jer Uhu 5 Hagagehitfe 7% Die Kassenleſfung: eee lehrt Skilaufen. 1 Büchner. Nerren- Stoffe nAVARIA tänende woche Allerneueste Wochenschaußß N 8 5 8; 5 8 7 P. 5 a ö in Riesen-Auswahl u. Farben Beginn:.10..40,.15 Uhr Tägl.:.00, 5 40,.10 Uhr 5 8 1 8 W Sparsame * 5 5. 1 2 2 110 W f N N... f 24 9 Malaga! Theter, 1985 Der Meng e adele 0 1 Vorstellung Nr. 358 vernichtet 100% g a aK 5 2 vernichtet 100%% g Miete C Nr. 30 Sondermiete C Nr. 15 1 8 85 2 5 Aanndeimer flauen ö f 5 Tolland Fiptel gelb 3 1 Il f f 00 15 50 n Breite Straſſe bee r ge: Saisons hlülbvelkauf 1 5 5 erscheint laden fitwocl neu bearbeitet von Hans Weißbach. Und 1 Holland-Fxpreg ld. und anderes 8 Musik von Rudolph Dellinger bei 8241 ngezleier 100 gr 40 Pfg. Ungeziefer. 2 2 Annahmeschluß für die Mittag. Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr 8 Hein Aussohwefeln,] 250 97 l M nein Aussohwefeln e en 10 ng Je um Ausgabe vorm. 8 Unt, 11 10 i 5 neln 1 1 Dendera Müll Hr. 30. e—— Abend-Ausgabe nachm. 2 Uf Wir holienen 8 0 f 0 1 Hinzsteriell Mon- 00 97 30 fg. nee on- S2. e eee— 1 2 55 Jendera Aral I. 40 5 255 eirieb e TTCTTCTCTCCCTCTTTTTbTVTT—TV—VTT— P in allen Arbeiten: Plissee, Hohls ume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen u. Ein- 100 gr 40 Pig. Größte Auswahl in samtſ. gangbaten Ta. Hund Staatlich geprüft. E 1, 17 Paradeplatz) 3 it rke ber Atzen, Biesenarbeiten, Stepp- Gontardpl. 2 Warten 5 1 305 kapit. ſtar 25 Knöpfe, EKnepfischer. El 1 1 5 75 95 oper 2055 2 0 N 15 Rehgeweihe 89 nöpfe, Knopflöcher. eldex-,—— Mig. d. Peichsf.-Desinfer! 2 uf. RM. 15.— 5 2„ N Weseke s ieren 108 eawalen 5 5 110 fag. d. feichsf.-Desin 5 f. Wiederverka ufer F 5 irſchgeweihe Geschw., Nixe, N 4. 7 14. 2210 e Seide 83, 1. e Tin arren: angerötterstr. 50 Für unſere 5 Vi21 Gelegenheitskäufe in ger 1 925 guf⸗ Luisenring 3 „berhemden 590..75 Spedition Tel. 52933 Sterbekassen- Versicherung ger e ie ane schade döne-Zim.- Was 5, ee ee.50,.90 Prommers berger 3(Aufnahme bis 80 Jahren) e echt, wandf. verk. 80 One 5 Ill 0 1 a 5* Kleinleben» Verſicherung zucker. dente, fü Mar Dolling, mit Zubehör, 2 Treppen, zu vet 1 ausgewogen 21(Monatsbeitrag ab 50 Pfg.) Kommod- Nachttische Wohlhauſen. 3 Näh. Akademieſtraße 155 1 50 0 Socken 8 ſuchen wir rührige Stühle, Schreibtisch Vogtlüd. 6067 Jernſpreiher N. 204 7 5 7 e Ou 2, 7 fie) dee Spee en eee Sera e gal, 18* 5— E 7 Bau 5* Ware, Kaufen Sſe fast zur Halfte ö 0 0 0 en. 400 f. 1200 Vertreter f aan e Eingepflanzte e 9 2 E eee ee 5 lernt men in den bei guten Bezügen Bewerbg. unt. mona. e Balkonblumen- 5 5 7 Storchen„Drogerie 8 2 Elublohalen: M H 4336 an Ala Mannheim erb. aalen daumen mne Kästen Saeed. 198 J. Lei P 5, 9—„ Hinderschulbank, ü 5 it H 8 5 ber, g de 8 Herrensfoſfe 2 5 8 10 oft fed 0 5 J M. 8. fir arte Erda leren. ſchün Obſtſchräuk, per ſofort oder ſpäter Büros 6 zurückgesetzte Muster in 1 IIneerſeldstrabe 34 1 4 8 8 Dünkopp-Adler mec e 1 5 Kinderbadewanne 6 1 S C 1 O N 1 7 8 9 1 1 8 e 1 ae e en 5 8 Git Erhellene Segels Boule bill. weg.. Nea ee 11 1 600 NIK..— Auskunft; 3% p.—6 Uhr tägl. Ehrliches, Rennert. 6 4, 7. verk. Leibniz⸗ J ö (also vor 146 Jahren) 2 ö Nagel. N 3. 9. 4. 3, 1 Treppe. fleißiges gebrauchie bei 1175 eſſtraße 1 5 Tr. L. 1 2 N 2 1 8 5043 2 2 . chen fenen es Mädchen pfatenhuber e 4, 8 gegenüber de pig Leitung guten Erfolg![LIrcblege, s 21 bee 2172 1 reh ant erhglt 4 Timmer Waopnan — e eparatur- un g 5 55 nel Neuanlagen- Gugel Anstalt inserieren Feber ee 5 Kohlenherd l 9 SpexlaleSeschätt 22 1 3 p 2 an 5 2 f IId U weiß, 95 em gr., mit Nebenräumen per ſofort 0 g för Photo u. Kine Haumüller bringt Gewinn S cht 57 a./, Rietheimer, vermieten. Näheres. b 1 5 8 Neparaturen. n 8 E Einige S845 fabrikneu R 6. 2. 5770 B 4. 2, Hausverwaltung Unsere liebe gute Schwägerin, Tante u, Großtante.29. au 3, 4 N7, 1 2. g 5 te 90258 f 5 a 5 daeuektems, erde. 5 Gasherde gebrauchte Uokiniskr. 22: F Berta Hild 5 Telefon 230 82 billig abzugeben billig abaugeben Schün 4 im nee — 0 5* Wer un bende b. Reber, E.[Doppler Schnee unn Musiklehrerin Heizapparate Kleiderpflege g 5E 1 2. 8 zu Höchſtpreiſen im 2. Stock, der 5 ist nach längerem Krankenlager von uns ge- Osramlampen 755 2 1 5 N„ ant 0 def. zu beriet 7 ben N[Suüfett= Segels, eka 55 fl. Mannheim(U 4, 12), den 27. Juli 1935. Barber e Dlese Woche NMANMOMAG 1 Hredenz Ladlenschrank 11 1 5 85 8 60²9 1 100%¾ůt1 5 1 2. 2 Frau Maria Hild und Angehörige gat 0 Beld-Lotterie Kabrioletts Eiche m. Nußbaum 17 1 8 7—— Linden. u. K. J- Wg. mein in ö f 5 8.. 8 775 Die Beerdigung findet Dienstag, um 2 Uhr statt. Wassbt, Acht u. Badloff] prahtismer Er- Zienung 3. Aug. preisgekrönt 75 ae e 25 mmobiſieg Masser.. U.-.- ng. b. n. d. k. beer 3382 Ge. 202. K nauünein F3, 7 J Aberie, 6 3, 19, Hof f Tinahe 32..-M. N2, 10 Tel. 20555 les Verfahren N 855 1375 5 Einfamilienhaus Inne st. 1. u.-4. Whg. Kein Ausschwefe ln 5 6 66 85 9 in ſchönſt. Lage Jüeteingst.... Kal. Kein übler Geruch v. Schwetzingen, letlarsf.[ h. 2K. Mp. elne Mobiler 2 ö in neuwertigem fachw. Schfer, Ila, 1 3000 e schaden 8, N mer, Wohndiele, 57 Keine Glftgases. 2 N Mäödchenzimr F 2. 46 5700 Stati Karien! 8 8 0 cen gen 21 nie 200 deen 1 Hebei ech. 1 4 mmer . 5 8 e +. 5 a Badezim., Vor⸗ mit kl. Küche Am 25. Juli 1935 entschlief sanft im hohen Alter mein 79055 8 g eee ſowie Obſt⸗ und Seitenban, 1 5 von innigstgeliebter Mann, unser gütiger Vater, Schwieger vater, 8 2 5 5 8 4 1 N 5 Gemüfegarten, 1. 8. zu verm. 1 0 1 Großvater und Urgroßvater 1 rene ond liste 30.5 f 3 b ein Fenjter Ang..125 F f all. 0 Heyer 95 ö an die Geschäfts. llt möhl. Zim. e 2,25 l Mannheim ö des ihnen doppelte Iſſtefe. 6083 of. zu v. Damm⸗— F. MF Ser Soflintstregel0 Fann bend. 8 1 8. Freude macht: des— ſtr. e r. ö Dr. phil., Dr.-Ing. h.., königlich bayrischer Geh. Hofraf. 2 ee ab,,„5 Aietgesucſſe. r. Phil., Dr.-Ing. h.., a N f Mietgesuene 31 71 H idelber den 28 Juli 1935 Unser Saison- 8 Fels G2 Flachs ul on⸗ i. Möbl 2. Heide 8 8 1; 5 2 0 Haus 8 e e 5[ Schwetingerstr. S8 thluß⸗Verkaufs⸗-- Ammer zu verm. 5768 V ee Tel. 438 65— Qu 7. 18, 8. Stock 5 5 55. Fenster von— Im Namen der Hinterbliebenen: 25 Anzüge f 9 9 Wohnung 8 2. 1. 2 Tr..: 5 3 Gut möbl. Zim.. Frau Elisabeth Claser geb. Kern i 0 e ehrbaum K ulſch bol. Einfamilien- itt.82 Briten 5 1 0 8 2 11 2 1 in der Kunststiaße, O 2, 8 haus mit Garten ſof. zu vm. 5275 5 ae 7 Kolbenringe i t 5 5 f Die Bestattung hat auf Wunsch des Verstorbenen in aller 5 Mäntel 7 U eee Hanomag zelgt kanten herrliche 45 0 5 9 5 Jut mäbl. Aim. Stille stattgefunden. 5 I gſWagen i General- l Sötdinen, Läufer- geſucht. 6065 ſep. Eing. preis⸗ Von Besuchen bitte ich Abstand nehmen zu wollen. 5 Lüster- und Clappvägon ane vertretung stoffe, Brücken 20 ö en ant Nahen 2 Leinen-doppen Ho fronnap Efsatzteil-Lager Mlle kerl menen rasen!( Geſchſt. d. Bl. 0 2. 1, 2 r. Neueste Modelle. und abi, ber- Aiteste, bestens E nur Vor. 3 5 neupt alſes Zu- ſeinger. Reparatur- alſo: J ſter anſehen 1 Wenn SudsonSchlübtertaul] Billiger Verkauf. 85 10 Werkstätte. Platze Jen Lberes im mer ee bebe pie 8 sentlich 5 AulO- von 1 5 8 füch 5 5 ae,. ihne& lülharh ir ssiein Fein Red ace ren 8 Klein- Stelgen le an 11 f eee enden 7. 27445 Gas oö. Kochgel. eigen Am 25. Juli verschied in Heidelberg Herr i pe Sie 2003 Faehmündlsene Beratung Telephon 24247 1 1 Anz 1 i an die; lead 2 2 sparende Geſchäftsſtelle d i in unserer 2e Ceheimer Holrat Dr. phil., Dr.-Ing. Leſchäftsſtelle d. U eriolee 5 f Etage Ringe Blattes. 5771 S 5 0 3. 4. Mannbelm 85 arl Glaser N N geben Neugebauer. gl. pal d N 8 i im 958. Lebensjahre. 55 vernichtet 100 901g 8 2 5 Der Entschlafene war mit der ehemaligen Badischen 8, 805 8 ö 5 Anilin- und Soda-Fabrik, Ludwigshafen à. Rhein, eng ver- 1 0 6 1 N EN 85 bunden. Als leitendes e 85 5 bis 12 5 1 9 8 l 8 8 1 Jahre 1895 tätig und trat dann in den Aufsichtsrat über re 5 dessen Vorsitz er von 19121920 inne hatte. 5 reinigt und anderes Neue Wege der Nonsfruktfion-„1 Herr Geheimrat Glaser. sich n ee entmottet unge een, 8 neus Begriffe för 5 5 KRenntrüsse außerordentliche Verdienste um den Aufbau der eulanisiert 1: a 28 1 8 5—— chemischen Industrie erworben. Wir verlieren mit ihm einen E een. Leiſtong, Fahreigenſchaften, Bequemlichkeit Senior der deutschen chemischen Wissenschaft, dessen An- Eistee 0. 0 5 menen en 5 0 ee denken wir stets in hohen Ehren halten werden. X 377 ies eee ee 8255 2 85 7 256 8 1 Kleines Haus ten, da bill Frankfurt a.., den 27. Juli 1985. 8 Lehmann auf volle Spurbrelte verbreitert ift. Fünf Perlonen und kaufen kann, ist der aiille une ö Staatl. geprüft viel Gepäck heben ausreichend Platz in der neuen 40 Lieler. Die Hleine Anzeige b ae ee mne en Pee DKW. schwEEEKLASSE en kur r ei See e, der dilligst un Hafenstr. 4 5 5 1240 die nieisten und die besten Ange 4 5 8 5 Ofort fieferfar: a denen Sie dafl 0 I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschalt f Aausbadk 10.235 68 5 5 9 i 2 8 8 9 15-Lövenic., O 3. 7, eee ZO CHINA,. 55, Ale Alen, a, ee eee eee S 4s Iamm hein Fel. 22835—Ffanfen fr Sie das greig nete Inseriibis: ö