5 ——— es be⸗ ch d chtuie tungg⸗ gsver⸗ deren en wie Soweit er für chacht⸗ ie von erlaſſe⸗ eit die itt am die die bereits s vom zulden⸗ in den Höchſt⸗ Bevöl- Mün⸗ has er⸗ Sherige ſchwer lber⸗ n zum oktober „ wer⸗ Danzig ert ſo⸗ ng an⸗ we 0 1588 .469 31 11 2400 g 1 Touren „ Olbad- nit elektr. orn usw,. pl. Aus- ug nur 993 5 1 Wageg, Prazliſog endung! —. agen des ähſgen n Fahrers. 22 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr 13 Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Mannheimer General- Anzeiger b Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. 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In den Mittelpunkt der Ausſprache rückt immer mehr die von der Zentralleitung ausgegebene Loſung„Einheitsfront der kämpfenden Proletarier“. die ſo aufzufaſſen iſt, wie ſie von einem der Redner erläutert wurde: „Die kommuniſtiſchen Sektionen ſind in den einzelnen Ländern bereit, ſich ihre Verbün⸗ deten überall zu ſuchen, um den Kampf gegen den Faſchismus auf möglichſt breiter Grund⸗ lage zu führen und die Idee der Weltrevo⸗ lution weiterzutreiben.“ Als erſter Redner ſprach ein Vertreter der kom⸗ muniſtiſchen Partei in Syrien. Er ging auf den Klaſſenkampf in dem franzöſiſchen Mandatsland Syrien ein und ſprach insbeſondere von der Nutz⸗ barmachung der nationalen Beſtrebungen in den Ko⸗ lonialländern für Zwecke der Weltrevolution. Die unterjochten“ Kolonialvölker müßten die Herrſchaft der Vimperialiſtiſchen Bedrücker“ abſchütteln. Dann kam ein bulgariſcher Kommuniſt zu Wort, ber bittere Klage über die Verfolgung ſeiner Partei in Bulgarien führte. Immerhin ſeien, ſo er⸗ klärte er, auch in ſeiner Heimat trotz aller Regie⸗ rungsmaßnahmen bereits die erſten Schritte zur Schaffung einer Einheitsfront unter kommuniſtiſcher Führung getan worden. Die bulgariſche kommuni⸗ ſtiſche Partei ſei ideell und zahlenmäßig gewachſen. Sie betrachte es als ihre erſte Aufgabe, dem franzöſiſchen Vorbilde der großen Einheits⸗ front nachzueifern.(!) Anſchließend behauptete ein Kommuniſt aus Ku⸗ ba, der Einfluß ſeiner Partei auf die werktätigen Maſſen Kubas ſei in ſtändigem Zunehmen begriffen. Der Unruheherd Kuba biete gute Möglichkeiten für eine Betätigung der Kommuniſten. Nach ihm rühmte ſich ein Vertreter der Kommu⸗ kiſten Griechenlands des ſtändigen Wachſens des Einfluſſes ſeiner Partei. Auch er verſprach, in ſeinen weiteren Handlungen des franzöſiſchen Bei⸗ ſpiels eingedenk zu ſein. Wenn in Griechenland die derhaßten Faſchiſten noch nicht zur Macht gelangt ſeien, ſo ſei das einzig und allein der Tätigkeit der arſechiſchen Sektion der Komintern zuzuſchreiben. 5 auſtraliſcher Genoſſe bezeichnete es als e Hauptaufgabe ſeiner Partei, den Maſſen einzu⸗ mmern, daß die Sowjetunion bedroht(20 ſei und ſie zu ihrem Schutz aufzurufen. Von dem gleichen Gedanken ließen ſich ein Kom⸗ muniſtenführer aus Finnland 1 letti⸗ cher Genoſſe leiten, die hervorhoben, daß ihre 19 5 in den kleinen, oer Sowjetunion benachbarten Ländern beſonders ſchwierig ſei. Jedoch wirkten ſie überall unter der Oberfläche und ſeien bereit, feſte Stützpunkte der Weltrevo⸗ lution unmittelbar an der Sowjetgrenze zu ſchaffen. Sodann teilte ein Kommuniſt aus Irland mit, 5 auch ſeine Sektion beſtrebt ſei, ſich die Führung der Maſſen zu ſichern. Schließlich verbreitete ſich ein Vertreter der pol⸗ n kommuniſtiſchen Partei allgemein über 15 Probleme des Kampfes der kommuniſtiſchen Sek⸗ genen für die Ideen der Weltrevolution in ſolchen 1 die„unter einer faſchiſtiſchen Diktatur böhnten“. Seine Ausführungen wurden beſonders eifrig beklatſcht. Mit dieſer Rede ſchloß die Sitzung. Oeſterreichiſche Soldaten wegen kommuniſtiſcher Propaganda vor Gericht O Wie u, 30. Juli.(Funkmeldung der NM.) Am Dienstag begann vor dem Wiener Militärſchöf⸗ ſeugericht ein Prozeß gegen acht Infanteriſten, die verſucht hatten, im Winter vorigen Jahres ko m⸗ ancſtiſche Zellen im Bundesheer auf⸗ zuziehen. Die Anklage lautet auf Verbrechen der Meuterei. Die Verhandlung begegnet deshalb be⸗ ſonderem Intereſſe, weil mit ihr zum erſtenmal die e Militärgerichtsbarkeit in Tätigkeit löherren der Mittwoch, 31. Juli 1035 Jellrevolulſon' in 146. Jahrgang— Nr. 346 Die Bauernnot in Jänemark 40 000 däniſche Bauern fordern Hilfe von ihrem König. Die aus allen Teilen Dänemarks in Kopenhagen verſammelten Bauern überreichten dem König im Schloß Amalienborg, auf deſſen Vorplatz 40 090 Teilnehmer zuſammengekommen waren, eine Entſchließung mit einem Hinweis auf die Notlage der däniſchen Bauernſchaft. Meldung des N B. — Kopenhagen, 30. Juli. Die am Montag dem König und dem Miniſter⸗ präſidenten Stauning übermittelten Forderungen der däniſchen Landwirte wurden noch am gleichen Tage in einem aus anderem Anlaß einberufenen Miniſterrat behandelt! Wie der Miniſterpräſi⸗ dent jedoch Preſſevertretern mitteilte, wurden in dieſer Frage Beſchlüſſe irgendwelcher Art nicht mit⸗ geteilt und auch keine Antwort auf die Forderungen aufgeſetzt. Stauning erklärte u. a. weiter, daß Forderungen dieſer Art noch nie von einem Wirt⸗ ſchaftszweig geſtellt worden ſeien. Ihre Erfüllung ſei ſehr ſchwierig, wenn die Beſtimmungen der Ver⸗ faſſung über Eigentumsrecht uſw. eingehalten wer⸗ den ſollen. Es gebe Pläne, über die er ſich ohne Schwierigkeiten mit der Land wirtſchaft einigen könne, falls dieſe Vertreter benennen, die auf dem Boden der Wirklichkeit ſtänden. (Weltbild,.) Stauning bezeichnete die Mitglieder der Ab⸗ ordnung als ſchlechte Fürſprecher und be⸗ hauptete, daß die Organiſation, die am Mon⸗ tag das Wort geführt habe, nur 27 v. H. der landwirtſchaftlichen Bevölkerung vertrete. Ein Produktionsſtreik würde dem Lande ſchaden und die Landwirtſchaft weit ſchwerer treffen, als die wortführenden„Gutsherren“ einzuſehen ſchienen. Inzwiſchen hat auch der Wirtſchaftsaus⸗ ſchuß des Zuſammenſchluſſes der Landwirtſchaft zu der durch die Haltung des Miniſterpräſidenten ge⸗ ſchaffenen Lage Stellung genommen. In einer Mit⸗ teilung heißt es, nachdem der Miniſterpräſident ſich geweigert habe, an einer Durchführung der Forde⸗ rungen der Landwirtſchaft im Reichstag mitzuwir⸗ ken, habe der Wirtſchaftsausſchuß entſprechend der ihm gegebenen Vollmachten einſtimmig beſchloſſen, die zur Durchführung der Forderungen notwendi⸗ gen Maßnahmen ins Werk zu ſetzen. Sobald die Pläne endgültig ausgearbeitet ſeien, werde eine ent⸗ ſprechende Mitteilung erfolgen. Erklärung des erzbifchöflichen Sekretariats in Münthen Meldung des DNB. — München, 30. Juli. Das erzbiſchöfliche Sekretariat in München ver⸗ öffentlicht zu dem von uns gemeldeten Fund kom⸗ muniſtiſcher Flugblätter, in denen ein Bündnis mit den Katholiken propa⸗ giert wurde, folgende Erklärung: Die Tagespreſſe meldet, daß die Kommuniſten in München Flugblätter an die Katholiken verteilt hat⸗ ten. Von kirchlicher Seite lehnen wir dieſe kom⸗ muniſtiſchen Machenſchaften mit allem Nachdruck ab. Die katholiſche Kirche kämpft ſeit Jahren den ſchärf⸗ ſten Kampf gegen den Kommunismus und wird eben deshalb in Rußland bis aufs Blut verfolgt, Wir waren und ſind auch immer bereit, mit der ſtaat⸗ lichen Obrigkeit im Kampf gegen den Bol⸗ ſche wis mus zuſammenzuarbeiten und weiſen nach wie vor alle moskowitiſchen Anbiederungsver⸗ ſuche, von welcher Seite ſie auch kommen mögen, entſchieden zurück. Wir dulden auch in unſeren ka⸗ tholiſchen Jugendverbänden keine ſtaatsfeindlichen Elemente und würden unnachſichtlich jeden entfer⸗ nen, der auf kommuniſtiſche Lockungen einginge. Somit iſt der neue kommuniſtiſche Vorſtoß, der in der Pfarrei St. Maximilian in München ſchon vor zwei Monaten ein ähnliches Vorſpiel hatte und ge⸗ rade durch das ſofortige Eingreifen des Klerus er⸗ ledigt wurde, ein plumper Verſuch, die Katholiken als geheime Bundesgenoſſen der KPD zu verdäch⸗ tigen. Der Polizei wird es ſicher gelingen, den Drucker und Druckort der Flugblätter ausfindig zu machen und die Verfaſſer und Abſender zur Rechen⸗ ſchaft zu ziehen. i. A. Dr. Weißthanner, erzbiſchöflicher Sekretär. * Aus dieſer Erklärung des erzbiſchöflichen Sekre⸗ tariats geht hervor, daß die katholiſche Kirche die Anbiederungsverſuche des Kommunismus ganz ener⸗ giſch ablehnt und ſich heute wie zuvor in einer Kampfſtellung gegen den Kommunismus befindet,. Es bleibt allerdings demgegenüber feſtzuſtellen, daß die kommuniſtiſche Propaganda in den katholiſchen Verbänden bisher nicht ohne Folgen geblieben iſt. Wir haben gerade in den letzten Monaten z. B. eine Anzahl von Ueberfällen durch Angehörige der katho⸗ liſchen Jugendverbände auf Hitler⸗Jungen, Arbeits⸗ dienſtmänner und dergl. erlebt, und es mußte immer wieder feſtgeſtellt werden, daß es in den katholiſchen Jugendverbänden eine ganze Reihe von ſtaatsfeind⸗ lichen Elementen gibt. Das erzbiſchöfliche Sekre⸗ tardat hat eindeutig erklärt, daß ſtaatsfeindliche Elemente in den katholiſchen Jugendverbänden nicht geduldet werden. Dieſe Erklärung iſt ſehr erfreu⸗ lich. Es wäre nun abzuwarten, in welcher Weiſe ihr in Zukunft Rechnung getragen wird. Wenn geſagt wird, daß Hie katholiſche Kirche ſchon immer im Kampf gegen den Bolſcheswismus geſtanden habe, ſo mag auf jeden Fall daran erinnert werden, daß das der katholiſchen Kirche naheſtehende Zentrum viele Jahre lang enge Verbindungen mit dem gottesleug⸗ neriſchen Marxismus einging und in zahlreichen Lebensfragen des deutſchen Volkes ſich eng an den Marxismus anlehnte. Es wird abzuwarten ſein, ob, nachdem der politiſche Katholizismus in Deutſchland ausgeſpielt hat, die katholiſche Kirche einen ſtrengen Trennungsſtrich zwiſchen ſich und dem Kommunis⸗ mus auch in Zukunft ziehen wird. (Von unſerem Vertreter in London) W. A. London, 29. Juli. Die Hauptſtadt von Nordirland, Belfaſt, hat zehn Tage ſchwerer Wirren, ja eines regelrechten blutigen Bürgerkrieges, hinter ſich. Im Augenblick herrſcht Ruhe. Durch die Straßen der Stadt patrouillieren Soldaten im Stahlhelm. Der Verkehr vollzieht ſich unter dem Schutz der Bajonette. Panzerwagen durchfahren die Straßen, und obwohl äußerlich die Ruhe durch Erklärung Belage⸗ rungszuſtandes und andere Zwangsmaßnahmen er⸗ des reicht iſt, iſt nichts getan, um die Urſachen der jüngſten blutigen Auseinanderſetzung aus der Welt zu ſchaffen. Jeden Augenblick kann ein Funke das Pulverfaß erneut zur Entzündung bringen, und jeden Augenblick können ſich die grauſigen Vor⸗ gänge wiederholen. Zwölf Tote hat der Bürgerkrieg gekoſtet. Die Zahl der Verwundeten geht in die Hunderte. Zahl⸗ reiche Häuſer ſind in Flammen aufgegangen, Woh⸗ nungen und Geſchäftshäuſer ſind geplündert worden, und was das Erſchütterndſte an allen dieſen Vor⸗ gängen iſt: alles geſchah im Namen des Chriſtentums. Wenn man den Urſachen und Gründen dieſer Wirren nachſpüren will, muß man ziemlich tief in die Geſchichte hineinſteigen. Am 12. Juli wird in Ir⸗ land alljährlich der Jahrestag der Schlacht von Boyne(1690) gefeiert, der Tag, an dem Wilhelm III. von Oranien Jakob II. den katholiſchen Kronpräten⸗ denten vernichtend ſchlug. Jedes Jahr iſt die Ge⸗ dächtnisfeier dieſes proteſtantiſchen Sieges Anlaß zu mehr oder weniger ſchweren Zuſammenſtößen. Dieſe Schlacht war nur der Schlußpunkt jahrhunderte⸗ langer Kämpfe, eines Streites, der um die Angli⸗ ſterung Irlands ging und in der Form eines relt⸗ giöſen Kampfes zwiſchen Katholiken und Prote⸗ ſtanten ausgetragen wurde. Seit dem 12. Jahrhundert geht der engliſch⸗friſche Kampf. Religiöſe Formen hat er beſonders ſeit Heinrich VIII. angenommen, damals, als die geiſtliche Oberherrſchaft des Papſtes in England abgeſchafft und Heinrich VIII. von den ſtrenggläubigen Fren Anerkennung allein ſeiner Perſon forderte. In den Religionskriegen ſeit der Königin Eliſabeth iſt eine unüberbrückbare Kluft zwiſchen Angelſachſen und Iren geſchaffen worden. Der Kampf iſt ſehr bald vom rein religiöſen auch auf das wirtſchaftliche Ge⸗ biet übergegangen. Den Iren wurden fünf Sechſtel ihres Grund und Bodens genommen. Eine blühende iriſche Landwirtſchaft wurde vernichtet. Jriſche Bauern wurden zu Tauſenden nach Weſtindien ver⸗ kauft. England hat ſich nicht geſcheut, feierlich ein⸗ gegangene Verpflichtungen zu brechen. Zugeſagte bürgerliche Freiheiten ſtanden nur auf dem Papier. Die Iren waren von allen Aemtern, von der Selbſt⸗ verwaltung, ja im Grunde von allen Bildungsmög⸗ lichkeiten ausgeſchloſſen. Handel und Schiffahrt wurden vernichtet und Irland iſt bis auf die heu⸗ tigen Tage ein armes Land geblieben. Bis auf den heutigen Tag hat ſich ſeit den erſten engliſchen Un⸗ terdrückungsmaßnahmen auch der Sinn für Geheim⸗ bünde und Verſchwörungen erhalten und es iſt nur wenig mehr denn ein Jahrzehnt her, daß es zu einem unerhört grauſamen und blutigen Bit rgerkrieg zwiſchen England und Irland gekommen iſt. Man müßte die ganze engliſch⸗iriſche Geſchichte wiederholen, um zu zeigen, wie jahrhunderte⸗ alter Haß immer wieder auflebt, immer wieder zu blutigen Zuſammenſtößen führt, ſich aber in den letzten Jahren faſt ausſchließlich auf die iri⸗ ſche Inſel, auf Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Freiſtaat und dem ſelbſtändig gebliebenen Nord⸗ irland, zwiſchen katholiſchen Irländern und pro⸗ teſtantiſchen Ulſterleuten beſchränkt. Nachdem der Krieg zwiſchen England und Irland jahrhundertelang gewährt hat, kam es erſt kurz vor dem Weltkrieg zu einer ernſthaften Behandlung des Problems Irland Homerule, Selbſtre⸗ gierung, zu geben. Es hat bis 1921 gedauert, ehe man zu einem einigermaßen erträglichen Ergebnis kam. Aber auch dieſes Ergebnis iſt nur eine Zwi⸗ ſchenlöſung und im Grunde ſind die jüngſten Aus⸗ einanderſetzungen in Belfaſt nur ein weiterer Be⸗ weis dafür, wie die bisherige iriſche Löſung doch nur eine vorläufige Löſung iſt. In den ſechs Provinzen Nordirlands hat von je⸗ her ein ſcharfer Widerſtand gegen jede Selbſtändig⸗ keit Irlands beſtanden. Kurz vor dem Kriege hat⸗ ten ſich im Norden wie im Süden Privatarmeen ge⸗ bildet, und jeden Augenblick ſchien es zu einem re⸗ gelrechten Krieg zwiſchen Norden und Süden zu kommen. Nur der Weltkrieg hat den Ausbruch die⸗ ſes iriſchen Bürgerkrieges verhindert. Während ganz Irland katholiſch iſt, iſt der Norden überwiegend proteſtantiſch. Proteſtantiſche Fanatiker haben im September 1912 in ganz altteſtamentariſchen Formen einen Bund ge⸗ ſchloſſen, lieber zu ſterben, als ſich einem katholiſchen 2. Seite/ Nummer 346 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Juli 1995 Irland zu unterwerfen. Die engliſchen Konſervati⸗ ven haben aus politiſchen Gründen die proteſtanti⸗ ſchen Ulſterleute ſtets in ihrem Kampf gegen den Süden unterſtützt, und dieſe Unterſtützung hält heute noch au. Theoretiſch iſt in dem engliſch⸗iriſchen Ver⸗ trag von 1921 vorgeſehen, daß die ganze iriſche Inſel ein einziges Staatsgebiet bilden kann. Da die Ulſterleute von jeher einer Vereinigung mit Irland abgeneigt waren, hat dieſe Beſtimmung nur formale Bedeutung. Wirtſchaftlich wird Nordirland auch heute noch von England auf das ſtärkſte bevorzugt. Ständig werden Aufträge nach Nordirland vergeben und der verhältnismäßige Wohlſtand Nordirlands gegenüber dem Freiſtaat iſt in der Hauptſache auf dieſe engliſche Unterſtützung zurückzuführen. Die gegenwärtige Regierung Lord Craigavons, die ſeit 1921 ununterbrochen am Ruder iſt, herrſcht in biktatoriſchen Formen. Alte Freiheiten ſtehen nicht einmal mehr auf dem Papier. Die habeas corpus- Akte, auf die England ſo ſtolz iſt, gilt nicht in Nord⸗ irland. Das ſelbſtverſtändliche Recht, daß jeder Ver⸗ haftete den Grumd ſeiner Feſtnahme erfährt und in kürzeſter Friſt einem Richter zugeführt wird, hat in Nordirland keine Gültigkeit mehr. Durch Unter⸗ drückungsmaßnahmen iſt Nordirland praktiſch ein Einparteienſtaat, und die Regierung verſteht es, alle Machtmittel einzuſetzen, wenn es gilt, irgendwelche Belange der proteſtantiſchen Mehrheit zu ſchützen. Mit unerhörter Schärfe wird immer gegen Ueber⸗ griffe der katholiſchen Minderheit vorgegangen; wenn ſich aber die proteſtantiſchen Orangemänner erheben, dann verſteht die Staatsgewalt ein Auge zuzard rücken. In engliſchen Kreiſen, die ſich ihr ruhiges Urteil bewahrt haben, richtet man ſcharfe Angriffe gegen Lord Craigavon und erklärt offen, daß, wenn man in Belfaſt ernſtlich gewollt hätte, die Unruhen nicht ein derartiges Ausmaß angenommen hätten. Die Schwierigkeit der gegenwärtigen Lage liegt darin, daß der religiöſe Gegenſatz Katholik— Proteſtant zugleich ein politiſcher: Amhänger eines republikaniſchen Irland und Gegmer eines einheit⸗ lichen geſchloſſenen iriſchen Staates iſt. Jede Unter⸗ Hrückungsmaßnahme gegen die republikaniſch geſinn⸗ ten Katholiken muß naturnotwendig ihre Glaubens⸗ brüder im Süden in ihren Forderungen beſtärken, und, wie die letzten Tage gezeigt haben, iſt es im Freiſtaat bereits zu außerordentlich heftigen Gegen⸗ maßnahmen gekommen, bei denen auch hier Menſchen verwundet, ſowie Häuſer und Kirchen in Flammen aufgegangen ſind. Gerade, da die norödiſchen Katholiken ſich immer wieder durch ihre freiſtaatlichen Glaubensbrüder ge⸗ ſtützt fühlen, ſind ſie um ſo weniger geneigt, ſich der proteſtantiſchen Mehrheit zu fügen, und alle Un⸗ gerechtigkeiten müſſen ſo zwingend zur erneuten Spannung und Verſchärfung des Konfliktes führen. Es iſt die Tragik der gegenwärtigen Situation, daß ſich keine Löſungs möglichkeit zeigt. Ein Aufgehen Nordirlands in den iriſchen Freiſtaat würde die nordiſchen Proteſtanten in eine hoffnungs⸗ loſe Minderheit bringen, und da ſie an Undulöſam⸗ keit und Kampfesluſt den Katholiken um nichts nach⸗ ſtehen, würde es ſo ſtändig zu heftigen und gewiß auch blutigen Auseinanderſetzungen zwiſchen der proteſtantiſchen Minderheit und der katholiſchen Mehrheit kommen. Der gegenwärtige Zuſtand muß bei der geringſten Gelegenheit die religitſſen politi⸗ ſchen Leidenſchaften immer wieder zum Entflammen bringen, und da der Freiſtaat nicht daran denkt, ſeine Forderung nach einem geſchloſſenen Irland aufzu⸗ geben, iſt nicht zu ſehen, wie dieſes Problem geſöſt werden kann. Natürlich gäbe es die theoretiſche Löſung einer vernünftigen Minderheitenpolitik. Die Zahl der Katholiken in Nordirland beträgt immerhin 40 v. H. Religiöſe Leidenſchaften, die obendrein durch wirt⸗ ſchaftliche Maßnahmen immer wieder geſchürt wer⸗ den, verhindern aber eine ſolche Töſung. Dr. Colijn übernimmt die Regierungsbildung — Den Haag, 30. Juli. Amtlich wird bekannt⸗ gegeben, daß Miniſterpräſident Dr. Colijn den ihm von der Königin erteilten Auftrag zur Bildung einer außerparlamentariſchen Regierung auf mög⸗ lichſt breiter Baſis angenommen hat. Gemeinſame Reiſe nach Genf Laval und Eden ſind von Paris aus O Paris, 31. Juli.(Funkmeldung der NM.) Miniſterpräſident Laval iſt in Begleitung des engli⸗ ſchen Völkerbundsminiſters Eden am Dienstagabend nach Genf abgereiſt. Ueber die Unterredung, die Staatsminiſter Eden am Dienstagnachmittag mit Miniſterpräſident Laval hatte, verlautet in gutunterrichteten franzöſiſchen Kreiſen, daß es ſich um eine erſte Fühlungnahme in der Abeſſinienfrage gehandelt habe und keine Entſcheidungen getroffen worden ſeien. Das gehe ſchon aus der Ankündigung Lavals über Fortſetzung der Beſprechungen in Genf hervor. Immerhin ſei der allgemeine Eindruck„nicht ungünſtig“. Miniſterrat vor der Abreiſe Meldung des DNB. — Paris, 30. Juli. Vor ſeiner Abreiſe gab Laval in einem Miniſter⸗ rat einen Ueberblick über die auswärtige Lage. La⸗ val beſchränkte ſich darauf, den Stand des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streitfalles zu ſchildern, der ſich ſeit dem letzten franzöſiſchen Miniſterrat nicht weſentlich ge⸗ ändert hat und durch die neueſten italieniſchen und abeſſiniſchen Erklärungen im Hinblick auf den bevor⸗ ſtehenden Zuſammentritt des Völkerbundsrates deutlicher umriſſen worden iſt. Laval wird, wie bereits vorgeſehen war, in Genf bemüht ſein, eine Vermittlerrolle zu ſpielen, ohne die Freundſchaft Frankreichs zu England und zu Italien zu belaſten. zuſammen zur Ratstagung gefahren Seine Beſtrebungen werden vor allem darauf gerich⸗ tet ſein, eine Kriſe des Völkerbundes zu vermeiden. Unmittelbar nach dem Miniſterrat empfing Mi⸗ niſterpräſident Laval den engliſchen Botſchafter in Paris Sir George Clerk, der vordem eine Unter⸗ redung mit dem Generalſekretär des Quai d' Orſay Leger, gehabt hatte. Geheimſitzung als Auftakt Meldung des DN B. — Genf, 30. Juli. Der ſowjetruſſiſche Außenminiſter Lit win ow, der bei der am Mittwoch beginnenden Ratstagung wieder den Vorſitz führen wird, iſt Dienstag nach⸗ mittag in Genf eingetroffen. In der Nacht wird der Führer der italieniſchen Abordnung, Baron Aloiſi, erwartet. Andere Mitglieder der italieniſchen Abordnung haben bereits Dienstag abend mit den zuſtändigen Beamten des Völkerbundsſekretariats Fühlung genommen. Mittwoch früh werden Eden und Laval hier erwartet, ſo daß ſchon im Laufe des Vormittags die üblichen Vorbeſprechungen, bei denen dieſesmal überhaupt der Schwerpunkt der ganzen Ratstagung liegt, aufgenommen werden dürften. Die eigentliche Tagung wird Mittwoch um 17 Uhr beginnen, und zwar mit einer nicht⸗ öffentlichen Sitzung. Zu öffentlichen Ver⸗ handlungen dürfte es vorausſichtlich erſt dann kom⸗ men, wenn die Richtung, in der die Verhandlungen ſich bewegen ſollen, einigermaßen feſtſteht. — pp pp ̃ ̃ ͤ ͤ p ̃— ůUt.(1Q“mèè.“..“.AnAsAsXgAnQnsnsnsnsnL.! Deutſcher Proteſt in SA Meldung des DN B. — Waſhington, 30. Juli. Unterſtaatsſekretär Philipps teilte in der Preſſe⸗ konferenz am Dienstag mit daß der deutſche Ge⸗ ſchäftsträger, Botſchaftsrat Leitner, wegen des Flag⸗ genzwiſchenfalles auf dem Dampfer„Bremen“ ſchriftlich und formell proteſtiert habe. Die amtliche Stellungnahme wurde verſchoben, bis die Note über⸗ ſetzt und der Sachverhalt geprüft iſt. Autifaſchiſten überfallen Zeitungshändler O Paris, 31. Juli.(Funkmeldung der NM.) In Bar⸗le⸗Duc wurden Zeitungsverkäufer der„So⸗ lidarite Francaiſe“ von Antifaſchiſten überfallen. Die Angreifer bemächtigten ſich nach einem Handge⸗ menge der Zeitungen und verbrannten ſie auf offener 8 85 Als die Polizei eintraf, ſuchten ſie das Weite. Die Lügenhetze geht weiter — Berlin, 30. Juli. Eine engliſche Nachrichtenagentur ver⸗ breitet heute abend die Meldung, daß ein deut ⸗ ſches Bombenflugzeug mit einer Tragfähig⸗ keit von 50 Bomben, mit einem 700 SP⸗ Motor und mit zwei Geſchütztürmen von einem rumäniſchen Jagögeſchwader bei der Ueberfliegung rumäniſchen Gebietes zum Landen gezwungen worden ſei. Die Maſchine ſei auf einem Ablieferungsflug an den Kaiſer von Abeſſinien. Man habe ihr den Wei⸗ terflug nach Iſtanbul geſtattet. Wie uns vom Reichsluftfahrtminiſterium hierzu auf Anfrage mitgeteilt wird, hat Deutſchland über⸗ haupt keine derartigen Flugzeugtypen. Es iſt auch kein Flugzeug nach Abeſſinien unterwegs, wie über⸗ haupt keine Kriegsmateriallieferungen dorthin ſtatt⸗ finden oder ſtattgefunden haben. Bei dieſer Alarm⸗ nachricht handelt es ſich ganz offenſichtlich um einen gemeinen Verſuch der politiſchen Brun⸗ nen vergiftung mit einer Meldung, die aller⸗ dings ſo plump aufgezogen iſt, daß ſie von vornher⸗ ein als eine der üblichen Lügennachrichten für jeder⸗ mann erkennbar iſt. g Vermehrte Auſtragsvergebung für die entmilitariſierte Zone Meldung des DNB. 1— Berlin, 31. Juli. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick führt in einem an alle Polizeibehörden gerich⸗ teten Erlaß folgendes aus: Nach dem Willen der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierung ſind die hinſichtlich der entmilitariſierten Zone beſtehenden außenpolitiſchen Bindungen zu beachten. Eine bedauerliche Folge dieſer notwen⸗ digen Maßnahme iſt es, daß die mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht des deutſchen Volkes verbundene Wirtſchaftsbelebung in den Teilen Deutſchlands, die innerhalb der entmilitariſierten Zone liegen, ſich nicht voll auswirken kann. Auch in einigen anderen Grenzbezirken ſind Truppenſtand⸗ orte nicht vorgeſehen Ich erſuche, auf die Notlage in dieſen Gebieten bei Vergebung von Aufträ⸗ gen mehr als bisher Rück ſicht zu neh⸗ men. Bei den Augeboten ſind bei gleichen Preiſen und gleicher Güte die aus dieſen Gebieten eingegan⸗ genen bevorzugt zu berückſichtigen. Pariſer Polizeibeamter von einem Arbeitsloſen niedergeſchoſſen — Paris, 30. Juli. Vor dem Rathaus des 19. Pariſer Arrondiſſe⸗ ments wurde ein Polizeiunteroffizier ohne jeden Anlaß von einem Arbeitsloſen niedergeſchoſſen. Ehe das Publikum eingreifen konnte, richtete der Mörder die Waffe gegen ſich ſelbſt und ſchoß ſich eine Kugel durch die Schläfe. Die Unterſuchung hat noch keine reſtloſe Klärung des Vorfalles gebracht. In der Taſche des Mörders wurde folgender Brief gefunden: 9 „Ich heiße Porcer. Mein Opfer iſt durch Los unter ſechs Kategorien von Fein⸗ den der Arbeiter beſtimmt worden.“ Man nimmt bei den Behörden einſtweilen an, daß es ſich um einen Geiſtesgeſtörten handelt. Der Polizeiunteroffizier iſt ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Der Mörder wurde in bedenklichem Zuſtand in das Krankenhaus eingeliefert. Aniform- und Verſammlungsverbot für den NS ODI(Stahlhelm) in Sachſen meldung des DNB. — Dresden, 30. Juli. Der ſächſiſche Miniſter des Innern erläßt im Sächſiſchen Verwaltungsblatt vom 30. Juli eine Ver⸗ ordnung, wonach auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 für das Gebiet des Landes Sachſen das Tragen von Abzeichen oder von einheitlicher Kleidung jeder Art, die die Zugehörig⸗ keit zum NS D(Stahlhelm) kennzeichnet, ferner das Abhalten von irgendwelchen Verſammlungen einſchließlich geſchloſſener Mitgliederverſammlungen und ſogenannter Pflichtappelle, ſowie von anderen Veranſtaltungen(Konzerte uſw.) im Freien oder in geſchloſſenen Räumen durch den NS Dy B Stahl⸗ helm) verboten werden. Zuwiderhandlungen wegen dieſes Verbots fallen umter die Strafvorſchriſten de 8 4 der obenerwähnten Reichspräſidentenverordnung. Die Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkün⸗ dung in Kraft. Den verantwortlichen ſächſiſchen Stellen ſind ſeit Monaten Mitteilungen über Verhalten und Aeuße⸗ rungen von Stahlhelmmitgliedern zugegangen, die darauf ſchließen ließen, daß die Betreffenden nicht die rückhaltloſe poſitive Einſtellung zum national⸗ ſozialiſtiſchen Staat gefunden haben, die die Bundes⸗ führung des Stahlhelm ſebbſt von ihren Mitgliedern verlangt. Der Stahlhelm hat ſich außerſtande gezeigt, die nach dem Siege des Nationalſozialismus ſcharen⸗ weiſe in ſeine Reihen gekommenen alten Gegner der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zu verant⸗ wortungsbewußten und den neuen Staat vorbehalt⸗ los bejahenden Volksgenoſſen zu erziehen. Es kann heute als erwieſen angeſehen wer⸗ den, daß eine Reihe von alten unverbeſſer⸗ lichen Staatsfeinden im ſächſiſchen Stahlhelm Unterſchlupf geſucht hat, um eine getarnte Wühlarbeit gegen das Dritte Reich zu be⸗ ginnen. Auch wurden während der allgemeinen Mitglieder⸗ ſperre immer noch neue Mitglieder aufgenommen. Dies führte bis in die jüngſte Zeit zu einer Reihe von unliebſamen Vorkommniſſen. Erwähnenswert iſt u.., daß ſich in einer weſtſächſiſchen Induſtrie⸗ ſtadt in kürzeſter Zeit 19 Fälle ereignet haben, wo Stahlhelmer wegen ſtaatsfeindlicher Aeußerungen oder Betätigung zur Rechenſchaft gezogen werden mußten. Ein Gutsbeſitzer, der Mitglied des Skahl⸗ helms iſt, hatte drei Nationalſozialiſten auf einmal gekündigt, wodurch ſich ſechs andere zum Austritt aus der Partei verleiten ließen, weil ſie ſonſt den Verluſt ihrer Arbeitsſtellen befürchten mußten, Aeußerungen von Stahlhelmern deuten darauf hin, daß ſolche Geſinnung von Stahlhelmunternehmern in Sachſen nicht vereinzelt daſteht. Die Tatſache, daß Stahlhelmer wiederholt als Quelle von un; ruheſtiftenden Gerüchten feſtgeſtellt worden ſind, ließ die Ueberzeugung Raum gewinnen, daß in dieſer Organiſation Elemente die Oberhand ge⸗ wonnen haben müſſen, die, vom Nationalſozialls⸗ mus in ihre Schlupfwinkel getrieben, ſich unter der Maske eines nationalen Verbandes wieder an iht gzerſetzende Arbeit machten. U. a. iſt es zu Fälle gekommen, in denen das ſeit dem 1. Juni beſteheie öffentliche Aufmarſchverbot demonſtrativ übertreten wurde. Die Führung ſelbſt mußte ſich der allge⸗ meinen Stimmung bewußt ſein, ſonſt wäre es nicht zu erklären, daß ſie in den letzten Tagen in aufe fälliger Haſt die Mitgliedsgelder in Si⸗ cherheit gebracht hat. i Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: 4 g. Richard Schönfelder Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Lell Dr. Fritz Hammes Sport: i. B. C, W. Fennel ⸗ Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel- Unzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fümtlich in Mann Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hans, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. fritz Fillies, W 885, Viktoriaſtraße 43 Geſ.⸗D.⸗A. Juni 1985: Ausgabe N u. B. 20886 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Veiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporte Die Rettung des FED 15, Von Klaus Hermann Nebe Die Mittagshitze des ſchwülen Sommertages lag 0 drückend über dem Tal. Reglos ſtanden die hohen Fichten am Hang des Berges. Die heiße Luft flim⸗ merte über den goldgelben Feldern und grünen Wieſen. Es war ganz ſtill in der Einſamkeit des Tales, das ſich wenige Kilometer vor der großen Stadt ganz überraſchend öffnete. Ein kleines Bahn⸗ wärterhäuschen, das den Uebergang eines Feldweges über die große Eiſenbahnſtrecke ſicherte, leuchtete mit ſeinen roten Backſteinen im blendenden Glanz der Sonne. Weit klang die Glocke in das Tal und meldete die Abfahrt eines Perſonenzuges von der Großſtadt. Der Bahnwärter trat vor die Tür des Häuschens. Sein Blick glitt über die Geranien, die in ihren Käſten vor den Fenſtern grellrot ſtrahl⸗ ten. Dann ſah er zu ſeinem Gärtchen hinüber, ging einige Schritte auf die Schranke zu und blickte ſich in der ſchweigſamen Verlaſſenheit des Tales um. Es war ſo ſtill, daß man das Summen der Fliegen und Bienen ungewöhnlich ſtark hörte. Ueber den Wieſen taumelten ein paar weiße und zitronengelbe Falter. In dieſer Stille, die feiertäglich und faſt unwirk⸗ lich anmutete, drang das Rollen des Perſonenzuges, der ſich auf der ſchnurgeraden Strecke von der Stadt ber näherte. Die Lokomotive glänzte in der Sonne. Ihr Dampf ſtieg faſt ſenkrecht auf, um ſich dann in ſeltſame Formen zu zerteilen und au oulöſen. Mit hoher Geschwindigkeit kam der Zug näher, der Wär⸗ ter ſchloß die Schranke pflichtbewußt, obwohl kein Menſe und kein Fahrzeug ſichtbar war. Nun wurde das Geräuſch lauter und dann jagte der Zug mit ſeinen vielen Wagen, in denen frohe Menſchen einer ſorgloſen Ferienzeit entgegenfuhren, vorüber. Einige junge Leute winkten dem Bahnwärter zu, der Bruch⸗ ſtücke von einem Lied vernahm. Schnell verſchwand der Zug um eine ſanfte Biegung und der Wärter drehte die Schranke wieder hoch. Er ſah auf die Uhr. In zehn Minuten mußte der FD 15 von der entgegengeſetzten Seite das Bahnwärterhäuschen paſſieren. 0 ö Seit dem frühen Morgen war der PD 15 unter⸗ Lokomotivführer Block fuhr dieſen der in kürzeſter Zeit große Entfer⸗ nungen durchmaß, ſchon lange. Er kannte jede Kurve, jede Station, jedes Tal. Die Hitze war groß auf dem Führerſtand der Lokomotive, verſtärkt durch die Ausſtrahlung der Feuerung. Trotzdem ließ Blocks Aufmerkſamkeit nicht nach. Während der Zug mit hundert Kilometer Geſchwindigkeit die gerade Strecke durchraſte, hing ſein Blick unverwandt auf den Schienen, die die heiße Luft zu bewegen ſchien. Der Lokomotivführer ſah, daß das Blockſignal, das die Strecke zur nächſten Stadt ſicherte, auf freie Fahrt ſtand. Nun kam eine große Kurve und dann eine lange Gerade, an deren Endpunkt man ſchwach das kleine, rote Bahnwärter⸗ häuschen erkennen konnte. Eben war der Perſonen⸗ zug vorübergefahren, der Lokomotivführer wollte die Geſchwindigkeit erhöhen, als er weit hinten auf den Schienen etwas Weißes liegen ſah. War es ein Menſch? Immer näher kam der D⸗Zug darauf zu. Eine Sekunde noch überlegte der Lokomotivführer, dann bremſte er ſo ſtark es möglich war. Wenige Meter vor dem weißen Etwas hielt die rieſige Maſchine. Der Lokomotivführer ſprang vom Führerſtand und lief darauf zu. Es war ein Kind. Wahrſcheinlich war es aus dem Perſonenzug ge⸗ ſtürzt, ohne daß es bemerkt worden war. Es lag mit dem Köpfchen auf den Schienen und war bewußt⸗ los. Der Lokomotivführer hob das Kind auf und der Zugführer brachte es in den Gepäck⸗ wagen. Ein Arzt, der zufällig im Zug mitfuhr, wurde gerufen. Der Lokomotivführer beſtieg wie⸗ der ſeinen Stand und begann den Zug in Fahrt zu ſetzen. Kaum fuhr er eine kurze Strecke, als er ſah, daß ganz weit hinten ein Menſch zwiſchen den Schienen lief. Er ſchwong eine rote Fahne. Es konnte nie⸗ mand anders als der Bahnwärter ſein. Der Loko⸗ motivführer ſtellte langſame Fahrt ein. Immer noch ſchwang der Mann, dem Zug entgegenlaufend, ſeine Fahne. 5 Nun war der Bahnwärter, ganz außer Atem, her⸗ an, und der Lokdmotipffhrer brachte den Zug zum Stehen. a 5 f „Nicht weiter fahren, um Gottes willen! An⸗ halten!“ „Was iſt denn geſchehen?“ rief ihm der inzwiſchen abgeſprungene Zugführer entgegen.„Wir haben ſchon ſowieſo Verſpätung.“ „Durch die große Hitze haben ſich vor der Stadt die Schienen verworfen. Eben bin ich von der näch⸗ ſten Station verſtändigt worden. Es iſt ein Glück, daß Sie den Zug vorhin anhielten!“ „Wir haben ein Kind gerettet“, meinte der Loko⸗ motipführer von ſeinem Stand herab. Der Arzt trat hinzu:„Gerettet?“ Er ſchwieg kurz. Dann: „Das Kind lebt nicht mehr. Der Sturz hat den Tod herbeigeführt.“ Die Männer ſchwiegen und ſahen ſich ſtumm an. Der Zugführer ſagte leiſe:„Das Kind hat uns ge⸗ rettet!“ Während das Wort in den Männern nachklang, empfanden ſie erſchüttert die ſeltſame Fügung des unbekannten, allmächtigen Schickſals. O Heinrich George als„Onkel Bräſig“. Heinrich George wird in einer Dramatiſierung die populäre Fritz⸗Reuter⸗Figur„Onkel Bräſig“ im Theater des Volkes in Berlin ſpielen. O Eine„Venns“ gefunden. Prof. Krüger vom Rheiniſchen Landesmuſeum Trier berichtet über einen antiken Fund, der im Kreis Bernkaſtel hoch oben im Hochwald am„Stumpfen Turm“ bei dem Dorf Hinzerath von einem Bauer bei der Feldarbeit gemacht wurde. Es handelt ſich um die Bronze⸗ ſtatuette einer Venus mit Buſenband und mit Diadem im Haar. Nach dem Urteil der Fachleute iſt die Statuette ein Erzeugnis römiſcher Kunſt, das etwa zu Anfang des 2. Jahrhunderts entſtanden iſt. Es handelt ſich um ein beſonders ſchönes Stück. Die Namen der Planeten im Altertum. Ueber die Bezeichnungen, die man bei den Alten für die Planeten hatte, gab in der Franzöſiſchen Akademie der Inſchriften der Altertumsforſcher Franz Cumont einen Ueberblick. Zur Zeit Homers unterſchied man nur die Venus wegen ihres Glanzes in der unend⸗ lichen Schar der unbekannten Geſtirne. Je nachdem ſie als Abend⸗ oder Morgenſtern erſchien, nannte man ſie Heſperos oder Phosphoros. Als die Pytha⸗ goräer die fünf Planeten unterſcheiden lernten, gab man ihnen nach dem Beiſpiel der Babylonier, denen 5 ſte bereits bekannt waren, religiöſe Namen: Stern des Kronos, des Zeus, des Ares, der Aphrodite, des Hermes. Dieſe Bezeichnungen blieben bis zur Zelt des Platon und des Ariſtoteles in Gebrauch. Die Zeit der Verſchmelzung der Kulte brachte aber auch dieſe Terminologie in Verwirrung: der Stern des Mars wurde dem Herkules gegeben, der des Merkur dem Apollon uſw. Um der Vereinheitlichung willen ſchuf man daher wiſſenſchaftliche Benennungen nach dem Aeußeren der Sterne: Phainon, Phaeton, Kyrdeis, Phosphoros und Stilbon. Sie blieben bei Aſtronomen und Philoſophen bis zu Beginn des Kaiſerreichs in Gebrauch, dann kamen mit, der Ver⸗ hreitung der Aſtrolatrie und Aſtrologie die Gbtter⸗ namen Kronos⸗Saturn, Ares⸗Mars, Aphrodite, Venus, Hermes⸗Merkur, Zeus⸗Jupiter wieder 1 und hielten ſich trotz ihres heidniſchen Urſprung auch nach dem Siege des Chriſtentums. Ein neuer Komet. Profeſſor Jackſon von 10 Sternwarte der Südafrikaniſchen Union meldet Entdeckung eines neuen Kometen. 10 Entdeckung dieſes Kometen iſt inzwiſchen durch ameritaniſche Harvard⸗Univerſität beſtätigt 1 Die Entfernung des Kometen zur Erde beträgt k. 300 Millionen engliſche Meilen. Er kann mit f ßem Auge nicht wahrgenommen werden. de 1010 Profeſſor Jackſon berechnete Laufbahn deckt ſich 0 den Bevbachtungen der Harvard⸗Untverſität. 5 entfernt ſich der Komet, der bereits ſeine 1 7 Annäherung an die Sonne vollzogen hat, von diet mit größter Geſchwindigkeit. O Aus alten Schatz und Wunderkamme rn. 5. beſondere Anziehungskraft auf Düſſeldorfe 11 ſucher übt zur Zeit eine Sonderausſtellung, 15 alten Schatz⸗ und Wunderkammern 75 die im Muſeumsgebäude am Ehrenhof gezeigt n Die aus den Kunſtſammlungen Düſſeldorſs 90 i mengeſtellte Schau umfaßt wertvollſte Gefäße Ton Geräte aus Holz, Stein, Perlmutter, Muscheln und Glas uſw. in Gold⸗ und Silbereinfaſſungen ze in ihrer überwiegenden Mehrzahl aus Gelben werkſtätten des 16. bis 18. Jahrhunderts aeg Aus deutſchen Muſeen und Privatſammlungen hier eine Reihe außerordentlich wertvoller ber ſeltener Stücke zur Schau geſtellt, die bie Oeffentlichkeit nicht zugänglich waren. Die Au lung bleibt bis zum 1. September gebffnet. für ſen li. t im Ver⸗ nung und des von örig⸗ erner ungen ingen deren er in dtahl⸗ vegen n des nung. rkün⸗ d ſeit euße⸗ 1, die nicht ongl⸗ ndes⸗ edern Geigt, zaren⸗ r der erant⸗ ehalt⸗ 2 1 m te e⸗ ieder⸗ mmen. Reihe Swert uſtrie⸗ n, wo ungen gerden Skahl⸗ einmal ustritt ſt den ußten. f hin, hmern e, daß un⸗ borden t, daß nd ge⸗ ötalis⸗ er der n ihr Fällen ehende treten allge⸗ nicht auf Si⸗ 5 r Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 346 Maunheim, den 81. Juli. Bimmel, Bimmel! oder: die 5⸗Minnten⸗Gmbe Kennen Sie den Schlachtruf vom Paradeplatz? Nein? Dann ſind Sie kein Plankenbummler. Denn wer auf dem Laufenden iſt und mit offenen Augen und Ohren durch ſeine Vaterſtadt geht, der weiß ganz genau, daß gegenwärtig der Schlachtruf am Paradeplatz„Bimmel, Bimmel!“ lautet. Wer dieſe Behauptung nachprüſen will, der braucht nur ein⸗ mal die Ecke am Paradeplatz anzuſteuern, an der das Häuschen der Arbeitsbeſchaffungslotterie ſteht. Ständig iſt dort eine Menſchenanſammlung anzu⸗ treffen. Kopf an Kopf ſtehen ſie beiſammen, es iſt ein ſtetes Kommen und Gehen. Wir kennen dieſe An⸗ ſammlungen. Es ſind die 5⸗Minuten⸗Gmbcs, die ſich raſch aus Volksgenoſſen, die vorübergehen, bil⸗ den; ihr Zweck iſt ͤer gemeinſame Erwerb von Ar⸗ beitsbeſchaffungsloſen. Hier am Paradeplatz werden aber die Arbeitsbeſchaffungsloſe nicht zehnpfennig⸗ weiſe ausgeſpielt, wobei jeder ein fünftel Anteil auf den zu erwartenden Gewinn erhebt. Hier ſchafft man viel großzügiger. Hier verkauft man die Ar⸗ beitsbeſchaffungsloſe gleich gebündelt. Unter öͤreißig Stück fängt der Verkäufer gar nicht erſt an, und wenn es vierzig Loſe ſind, oͤann wird die Sache erſt ſpannend. Geht man doch von dem Gedanken aus, daß unter dreißig oder gar vierzig Loſen beſtimmt einige Gewinne ſind. Wenn nun jeder, der ſich an dem Spiel beteiligt, jene fünfzig Pfennig in einen „großen Pott“ wirft, die er allein für den Kauf eines Loſes aufgewendet hätte, dann vergrößern ſich ſeine Gewinnausſichten in zahlenmäßig dem gleichen Ver⸗ hältnis, in dem ſich Spieler an der Ausloſung betei⸗ ligen. Lediglich die Höhe des zu erwartenden Ge⸗ winns verringert ſich im gleichen Verhältnis, weil der Gewinn unter ſo viele Spieler aufgeteilt wer⸗ den muß, als ſich am gemeinſamen Kauf beteiligt haben. Das muß man ſchon ſagen, der junge Mann, der die Loſe gleich im Großen abſetzt, verſteht ſein Hand⸗ werk aus dem ff. Wie der wahre Jakob auf der Meſſe bietet er einen Pack Loſe an, und er erreicht ſtets ſein Ziel. Iſt dann das Geld beiſammen und hat jeder Mitſpieler für ſeinen abgelieferten Fünf⸗ ziger ſeinen Nummernzettel erhalten, dann werden die Losbriefe abgezählt und am laufenden Band ge⸗ öffnet. Die Nieten fliegen gleich in die Luft, nach⸗ dem der Prämienſchein herausgefiſcht worden iſt. Kommt aber ein Gewinnlos, dann wird das ſchnell zur Seite gelegt und der Verkäufer läßt den Schlacht⸗ ruf„Bimmel, Bimmel“ ertönen. Das iſt das Zei⸗ chen für die Buben, die in dem Häuschen ſitzen und nur darauf warten, mit einer Glocke läuten zu dür⸗ fen. Die Umſtehenden wiſſen ſofort, daß in dieſem Augenblick wieder ein Gewinnlos geöffnet worden iſt, und ſo hören ſie es gerne, wenn recht oft der Schlachtruf„Bimmel, Bimmel“ ausgeſtoßen wird. Die mit„Bimmel, Bimmel“ angekündigten Loſe werden ſpäter einzeln gezeigt und wenn es ſich um kleinere Gewinne handelt, dann kauft man ſofort wie⸗ der weitere Loſe, bei denen es meiſt auch nochmal „Bimmel, Bimmel“ gibt. Oft ſchon konnte man ſechs und noch mehr Ziehungen vornehmen, bis Hie letzte Niete dem Spiel Einhalt gebot. Jedenfalls macht es Spaß, ſich an einer ſolchen Ausſpielung zu betei⸗ ligen. Möge das„Bimmel, Bimmel“ den Mann⸗ heimern Glück bringen und durch regen Umſatz der Loſe die Arbeitsbeſchaffung fördern helfen! Polizei im Dienſt der Fremoͤenwerbung Man fühlt ſich in einer Stadt nicht wohl, wenn man ihr Betreten einer unbewußten Verkehrsſünde wegen gleich zu Anfang mit einer Oroönungsſtrafe büßen muß. Aus dieſer Einſicht heraus hat ſich jetzt auch die Chemnitzer Polizei— nach Muſter anderer deutſcher Städte— dazu entſchloſſen, aus⸗ wärtige Kraftfahrer, die gegen die örtlichen Ver⸗ kehrsvorſchriften verſtoßen, zunächſt einmal liebens⸗ würdig zu belehren. Wer ſeinen Wagen z. B. in einer Straße erſter Oroͤnung ſtehen läßt, findet bei der Rückkehr einen Zettel folgenden Inhalts bor:„Sie haben gegen die Verkehrsvorſchriften verſtoßen. In der Annahme, daß eine abſichtliche Uebertretung nicht vorliegt, bitten wir Sie, die Ver⸗ kehrsvorſchriften zu beachten. Durch Ihre freiwillige Mitarbeit wird die Ordnung im Verkehr gehoben. Sie aber ſchützen ſich vor unnötigen Ausgaben. Sie ſollen ſich in Chemnitz wohlfühlen. Deshalb die dringende Bitte: Beachten Sie die Verkehrsvor⸗ ſchriften!“ Steuerkalender für den Monat Auguſt 1933 Mitgeteilt von der Städtiſchen Preſſeſtelle. a] Stadtkaſſe Es ſind fällig bis zum: 5, Auguſt: Gebäudeſonderſteuer für Juli.— Bür⸗ gerſteuer, Ablieferung der von den Arbeit⸗ gebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Juli einbehaltenen Beträge. 10. Auguſt: Bürgerſteuer, 3. Viertel der mit beſon⸗ derem Steuerbeſcheid angeforderten Steuer. 15. Auguſt: Hundeſteuer, 2. Viertel 1935/36. 19, Auguſt: Gebühren für Juli. 20 Auguſt: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt einbehaltenen Beträge, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200 Mark überſteigt. Gemeindegetränkeſteuer für Juli.— Ge⸗ meindebierſteuer für Juli. b) Finanzamt „Auguſt: Lohnſteuer für Juli. Auguſt: Verſicherungsſtener⸗Abſchlagszahlung der Vierteljahresabrechner für Juli. Acer Die Werkſchar Aufgaben und Ziel der„Abteilung Werkſchar in der NSG„Kraft oͤurch Freude Mitte November 1934 oroͤnete der Reichsorgani⸗ ſationsleiter der NSDaAp und Reichsleiter der DA Dr. Ley an, daß in den Betrieben Werk⸗ ſcharen aufzustellen ſeien. Mit dieſer Aufgabe wurde das Amt„Ausbildungsweſen“ in der NS„Kraft durch Freude“ beauftragt. Der Werkſcharmänner ſind 1825 Jahre alt. Sie werden nach rein nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen in den Betrieben ausgeſucht und als Elite des Betriebes zu einer Werkſchar ver⸗ einigt. Jeder Werkſcharmann ſoll zu einem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Betriebspionier erzogen werden, der in ſeiner Arbeit im Betrieb ſeinen Kameraden vorbildlich iſt, und als ſtarker Charakter und ge⸗ ſchulter Nationalſozialiſt ſomit zum Wegbereiter nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes in ſeinem Be⸗ triebe wird. Im Gegenſatz zu anderen Gliederungen der Partei, die ihre Männer ohne Rückſicht auf das Alter aus den verſchiedenſten Betrieben nach Stadt⸗ und Ortsteilen gegliedert formieren, wachſen die Werkſcharen auf dem Boden des Betriebes ſelbſt und bilden ſomit ſchon eine große geſchloſſene Betriebskameradſchaft. Dieſe große Ge⸗ meinſchaft wird nicht nur nach Beendigung ihrer Werkarbeit außerhalb des Betriebes, ſondern ſchon während der Arbeit ſelbſt gemeinſam an Amboß und Maſchine gepflegt. Eine der größten Aufgaben aber ſieht die Werk⸗ ſchar nach Beendigung der werktätigen Arbeit darin, innerhalb und außerhalb des Betriebes durch die Werkſchararbeit die neue Zeit in Werkſpielen und Feierabendveranſtaltungen zu prä⸗ gen. Die Pflege des Volksliedes, der Laienmuſik, des Laientheaters und dergleichen mehr ſollen durch die Werkſcharen geſtaltet werden. Sitten und Gebräuche der Arbeit ſollen gehegt und gepflegt und durch die Werkſcharen getragen werden. Es iſt ferner Aufgabe der Werk⸗ ſcharen, bei jeder ſich bietenden Gelegenheit alle Ge⸗ ſchehniſſe im Werk mit unſerer Weltanſchauung in Einklang zu bringen, d. h. auch dem alten Gefolg⸗ ſchaftsmann die Verbindung des Geſchehens mit unſerer Weltanſchauung aufzudecken. Die Be⸗ triebsappelle müſſen durch die Werkſcharen neben den rein äußerlichen Formen innere Geſtal⸗ tung finden. Die Werkſcharen ſollen zukünftig die Träger des nationalſozialiſtiſchen Geiſtes im Betriebe ſein, ſie ſollen dem Betrieb das Gepräge geben, Hierdurch iſt die Werkſchar der richtunggebende Wegweiſer für das geſamte kulturelle Leben der Betriebs mitglieder innerhalb der Arbeits⸗ ſtätte. Die Werkſchar hat die Aufgabe, in Zukunft einen völlig neuen Menſchen heranzubilden, der dann in Wirklichkeit den„Adel der Arbeit“ verkörpert. Nachdem nunmehr das große Aufgabengebiet, das zukünftig die Werkſcharen im Rahmen der NSG „Kraft durch Freude“ zu leiſten haben, in allen Gauen klar erkannt iſt, wird die Aufſtellung und Organisation dieſer neuen Werkſchartruppe überall im Lande freudig begrüßt, weil man in der Werk⸗ ſchar das beſte und geeignetſte Inſtrument ſieht, um die Betriebe mit nationalſozialiſtiſchem Gedankengut zu durchdringen und gerade auf die junge Gefolgſchaft befruchtend zu wirken. Die letzten Monate haben den klaren Beweis erbracht, daß die ſchaffenden Menſchen in den Betrieben das Aufgabengebiet der Werkſcharen nicht nur ideenmäßig erfaßt haben, ſon⸗ dern, daß ſie auch dem Ruf, ſich in die Werkſcharen einzugliedern, freudig Folge leiſten, weil ihnen die Werkſcharenarbeit Erlebnis iſt, und ihr damit innere Befriedigung gibt. Die Aufſtellungg und Organiſation der Werkſchar erfolgt nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen. Um die Werkſchar auch rein äußerlich als Elitetruppe der DA herauszuheben, wurde ein blauer Werk⸗ ſcharanzug in Vorſchlag gebracht. Das blaue Tuch wurde in Anlehnung an das blaue Feiertags⸗ kleid der DA gewählt, und weil ferner in den meiſten Betrieben der Arbeitskittel der Werkſolda⸗ ten von blauer Farbe iſt. Es ſollte hier auch rein äußerlich das Wort des Reichsleiters der DA, Pg. Dr. Ley,„Arbeiter gleich Soldat“, in die Tat umge⸗ ſetzt werden. Die nationalſozialiſtiſche Erziehung und äußere Ausrichtung der Werkſcharen erfolgt entſprechend den für die Ausrichtung der PO ergangenen Richt⸗ linien und Anweiſungen. Maßgebend iſt die Aus⸗ bildungsvorſchrift der PO. Die Werkſchar iſt keine Truppe, oͤie militäriſch erzogen und im Kaſernenhof⸗ ton gedrillt wird, ſondern eine Formation, die im nationalſozialiſtiſchen Geiſt erzogen und zuſammen⸗ geſtellt iſt, und damit Inſtrument und Träger des nationalſozialiſtiſchen Ideengutes ſein ſoll. Auf die Gefolgſchaftsmänner wird kein Druck ausgeübt, in die Werkſcharen einzutreten. Die Organiſation beruht auf Freiwilligkeit. In jedem Gau iſt ein Gau⸗Werkſcharführer eingeſetzt, der nun wiederum von ſich aus für jeden politiſchen Kreis einen Kreis ⸗ W erkſcharfüh⸗ rer beſtimmt. Die Werkſcharen innerhalb der Be⸗ triebe werden von Werkſcharführern geführt. Die Kopfſtärke einer Werkſchar beträgt 83 Mann, die Werkſchar ſelbſt gliedert ſich in Züge und Rotten. Jede Werkſchar führt einen Wimpel. Ganz be⸗ ſonderer Wert wird darauf gelegt, Führer und Werkſcharmänner nationalſozialiſtiſch zu ſchulen, und ſie zu guten und vorbildlichen Kameraden zu er⸗ ziehen. Auf Anordnung von Pg. Dr. Ley werden die Werkſcharen erſtmalig in dieſem Jahr anläßlich des Reichsparteitages in Nütruberg in einer Stärke von 3000 Mann antreten. Die Zuſammen⸗ ſtellung der Werkſcharen für Nürnberg wird ſo er⸗ folgen, daß möglichſt jeder Gau mit einer Werkſchar vertreten iſt. Die Aufſtellung und Organiſation der Werkſcha⸗ ren wurde befehlsmäßig im November 1934 begon⸗ nen. Es ſtehen heute im Reichsgebiet rund 1400 Werkſcharen in einer Geſamtſtärke von etwa 40 000 Mann. Die NS„Kraft durch Freude“ hat durch die Werkſcharen eine Truppe in die Hand bekom⸗ men, die es ihr ermöglicht, zukünftig die ihr zuge⸗ wieſenen kulturellen Aufgaben zu erfüllen. eee. Preſſechefs, Preſſewarte und Preſſeſtellen In der Zeitſchrift der deutſchen Schriftleiter „Deutſche Preſſe“ leſen wir Auslaſſungen, die nach unſeren Erfahrungen auch für manche Mannheimer Stelle nützlich zu leſen ſind. Günter Weigel ſchreibt u. a. folgendes: „Dieſe Worte ſprach der Leiter des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Preſſe, Wilhelm Weiß, auf der Tagung des Landesverbandes der badiſchen Preſſe im RDpP.:„Wir müſſen verhindern, daß us den deutſchen Journaliſten am Ende reine Zeitungs⸗ beamte werden, die lediglich darauf warten, was ihnen von der bekannten maßgebenden Seite zur Veröffentlichung überwieſen oder freigegeben wird.“ Welcher Schriftleiter wollte nicht dieſe Worte begrüßen? Wer im Außendienſt tätig iſt und täglich mit den verſchiedenſten Preſſeſtellen und ihren kleinen und großen Machthabern bei Behörden und Privatunternehmungen zu tun hat, weiß beſonders ein Lied darüber anzuſtimmen. Doch nicht genug damit; wie oft erleben wir es, daß man uns bei der Einholung von Unterlagen für Repor⸗ tagen uſw. ſagt, der Bericht ſei aber vor der Indruck⸗ gabe noch zur Genehmigung einzureichen. Ja, es gibt ſogar Stellen, die überhaupt jegliche Auskunfts⸗ erteilung verweigern, wenn nicht eine ſolche Zuſage wie ein Verſprechen gegeben wird. Oder aber, man läuft ſonſt Gefahr, ſich„unbeliebt“ zu machen und künftig keine Unterlagen mehr zu bekommen. Auch andere Fälle ſind anzutreffen. Das iſt vor allem die Terminfeſtſetzung bei belangloſen, wirklich nicht welterſchütternden Ereigniſſen. So ſah ich bei 10. Auguſt: a) Umſatzſteuer für Juli. b) Tilgungs⸗ raten für Eheſtandsdarlehen. 15. Auguſt: a) Vermögenſteuer, 2. Rate Rechnungs⸗ jahr 1935— ausgenommen Landwirte—. b) Aufbringungsumlage, 1. Rate Rechnungsjahr 1935, c) Börſenumſatzſteuer für die Abrech⸗ nungszeiträume bis 31. Juli. 20. Auguſt: Lohnſteuer für 1. bis 15. Auguſt, ſoweit der einbehaltene Geſamtbetrag 200 Mark über⸗ ſteigt. 31. Auguſt: Juli. Ferner Beiträge für land⸗ und forſtwirtſchaftliche Unfallverſicherung innerhalb 8 Tagen nach Zuſtellung des Forderungszettels. Nicht rechtzeitige Zahlung hat Aufnahme in die öffentlich aufzulegende Liſte der ſäu migen Steuerzahler ſowie Zahlung eines Säumnis⸗ zuſchlags in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuer⸗ betrags zur Folge. Außerdem wird der Betrag durch Poſtnachnahme oder Beitreibung auf Koſten der Pflichtigen ein⸗ Verſicherungsſteuer, Monatszahler, für gezogen. einem Dienſtgang ein im Bau befindliches Ehren⸗ mal, das bereits nahezu fertig war, und ich erfuhr, daß es in zehn Tagen enthüllt werden ſoll. Als ich mir dann von der in Frage kommenden Perſönlich⸗ keit nähere Auskünfte einholte, notierte dieſer meinen Namen, Anſchrift und die Zeitung, für die ich arbeite und betonte ausdrücklichſt, daß eine Ver⸗ öffentlichung aber nicht früher als genau drei Tage vor der Enthüllung erfolgen dürfte. Nach dem Grund und der Veranlaſſung dieſer Maßnahme gefragt, er⸗ klärte er, daß er ſelbſt einen Waſchzettel rechtzeitig zu dieſem Termin der Preſſe zuſenden werde und er nicht wünſche, daß irgendeine Zeitung vorher etwas veröffentliche. Dieſe Anmaßung ſolcher Stellen dürfte doch zu weit gehen. Soll denn die Zeitung beſtraft werden, deren Mitarbeiter auf der Suche nach aktuellem Material ſtändig unterwegs ſind? Man laſſe doch dem Berichterſtatter ſeine Arbeits⸗ und Verantwor⸗ tungsfreudigkeit und bevormunde ihn nicht. Man laſſe auch grundſätzlich nur ſolche Perſönlich⸗ keiten Auskünfte erteilen, die wirklich dazu in der Lage ſind und das auch veyſtehen; bei denen alſo eine gleiche Verantwortungsfreudigkeit vorhanden ſein muß. Iſt dann bei der Zuſammenſtellung des auf⸗ genommenen Materials wirklich mal eine Frage unklar oder offen, ſo kann das doch wohl meiſt tele⸗ phoniſch oder ſonſt irgendwie nachgeholt werden.“ Wenn er ſchließt, daß der Berichterſtatter eine gereifte, zuverläſſige Perſönlichkeit von Verantwor⸗ tungsbewußtſein ſein muß, ſo ſagte er mur, was jede Schriftleitung bei ihren Mitarbeitern zur Voraus⸗ ſetzung macht. NSV-Kinderbeſuch aus dem oberſchleſiſchen Abſtimmungsgebiet Am 31. Juli kommt abermals ein größerer Kin⸗ dertransport aus dem heutigen Polniſch⸗Ober⸗ ſchleſten nach Baden, wo ſich die Kinder bei uns erholen ſollen. Es handelt ſich diesmal um 215 Jungen und Mädel, die das Amt für Volkswohl⸗ fahrt der NSDAP, Kreis Kattowitz, entſandt hat. Die Kinder ſtammen aus den großen Induſtrie⸗ zentren von Beuthen ⸗ Königshütte und Kattowitz. Selbſt aus Innerpolen ſind einige Kinder her. Die Eltern, alles Reichsdeutſche, ſind faſt ohne Ausnahme arbeitslos und ſehr verarmt. Und die Kinder haben wirklich eine Erholung nötig und bedürfen einer liebevollen Pflege, um ſo mehr, als ſie ſich rieſig darauf freuen, faſt 6 Wochen im Reich bleiben zu können! Die Kinder kommen am 31. Auguſt um 21 Uhr in Mannheim Friedrichsfeld an, wo 46 Kinder mit ihren drei Begleitern ausſteigen. Heidelberg wird um 21.14 Uhr, Bruchſal um 21.48 Uhr angelaufen. In Karlsruhe trifft der Sonderzug weiter bis nach Freiburg, das um.34 Uhr erreicht wind. Unterdeſſen ſteigen noch mehrmals Kinder aus, die auf das ganze Gaugebiet wieder verteilt werden. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß es den Kin⸗ dern aus Polniſch⸗Oberſchleſien recht gut in ihrem deutſchen Vaterland gefällt und daß der Aufenthalt hier in Baden ihnen die Liebe zum Land ihrer Väter wecken und ſtärken wird, und ſie ſich ſtets deſſen in ihrer jetzt polniſchen Heimat bewußt bleiben, Kinder des großen deutſchen Vaterlandes zu ſein! Wettbewerb der deutſchen Vauzeitung Die Reichskammer der bildenden Künſte teilt mit: Der von der Schriftleitung der Deutſchen Bauzei⸗ tung ausgelobte Wettbewerb(Eigenheime für Deutſche) entſpricht in ſeiner Grundauffaſſung und ſonſt nicht den Beſtimmungen meiner Anordnungen über Wettbewerbe. Da die Schriftleitung der Deut⸗ ſchen Bauzeitung meinem Erſuchen, den Wettbewerb entſprechend den Beſtimmungen der vorgenannten Anordnungen zu ändern, nicht nachgekommen iſt, habe ich den erforderlichen Genehmigungsbeſcheid nicht erteilt. Ich unterſage ſämtlichen Mitgliedern der Kammer die Beteiligung an dem Wettbewerb. Wer ſich entgegen meiner Anordnung an der Durch⸗ führung des Wettbewerbs als Preisrichter, Vor⸗ prüfer oder Einſender von Entwürfen beteiligt, wird beſtraft. * Ein ſpürbarer Wärmerückgang machte ſich nun auch bei uns bemerkbar, nachdem die polaren Luft⸗ maſſen, die aus Norden über das Feſtland herein⸗ geſtrömt ſind, unſer Gebiet erreichten. Daß wir zum Juli⸗Abſchied als höchſte Tageswärme nicht einmal mehr zwanzig Grad verzeichnen können, das hätten wir uns in der vergangenen Woche auch nicht träu⸗ men laſſen, als wir bei 33 Grad ſchwitzen mußten. Die für den Juli außerordentlich kühle Witterung wird bei dem ſtarken Wind beſonders fühlbar, ſo daß ſich nur noch die Unentwegten den täglichen Badefreuden hingeben. Leider müſſen wir aber im⸗ mer noch auf Regen warten, obgleich ſchwere Regen⸗ wolken in größeren und kleineren Abſtänden die Sonne verfinſtern. Der Wind verſchlimmert die Trockenheit, denn er entzieht dem Boden immer mehr Feuchtigkeit. Was wir uns jetzt wünſchen, das iſt für die Landwirtſchaft einen ausgiebigen Regen und für die Urlauber wieder mehr Wärme und Sonne. Daß wir beides nicht zu gleicher Zeit haben können, darüber ſind wir uns wohl alle einig! NIVEA mild, leicht schöbmend, ganz wundervoll im Geschmack 22 * Unveran wortliche Gerüchte gehen gegenwärtig in der Stadt um, und es iſt bedauerlich, daß man dieſen beunruhigenden Gerüchten vielfach Glauben ſchenkt. Als unſere Geſundheitsbehörden von den vereinzelt beobachteten Fällen von ſpinaler Kinder⸗ lähmung der Oeffentlichkeit Kenntnis gaben und gleichzeitig Vorſichtsmaßuahmen anordneten, um einer Verbreitung der Krankheit vorzubeugen, taten ſie das in der Ueberzeugung, die Allgemeinheit be⸗ ruhigt zu haben. Leider meldeten ſich aber ſofort die Gerüchtemacher, die dadurch Unruhe unter die Bevölkerung trugen, daß ſie von einem hohen Er⸗ krankungsſtand erzählten und die tatſächlichen Ver⸗ hältniſſe unverantwortlich aufhauſchten. Es muß mit allem Nachdruck feſtgeſtellt werden, daß nur die von den Geſundheitsbehörden aufgezählten Erkran⸗ kungen vorgekommen ſind und alles andere frei er⸗ funden iſt. Am beſten wäre es, wenn mam die Gerüchteverbreiter und Schwätzer energiſch anfaſſen und beſtrafen würde. * Die Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter von Baden⸗Nord, Reiſegruppe Mannheim, ver⸗ anſtaltete für den ausgefallenen Flug von Gänſern⸗ dorf einen zweiten Wettflug von Wilshofen bei Paſſau über 370 Kilometer. Es ſetzten 220 Züchter 1492 Tauben. Aufgelaſſen wurden die Tauben um .30 Uhr. Die erſte Taube traf um 11:27,03 Uhr mit einer Fluggeſchwindigkeit von 1006,41 Meter in der Minute bei Willi Herr, Mannheim, ein. Die näch⸗ ſten folgten in kurzen Abſtänden. Die letzte Ppeis⸗ taube hatte noch eine Fluggeſchwindigkeit von 784,7 Meter in der Minute. i Reichsverband ehemaliger Baltikumkämpfer. Auf Grund des§ 1 der Verordnung des Reichspräſi⸗ denten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 wird der Reichsverband der Baltikum⸗ kämpfer(Vereinigung ehemaliger Grenzſchutz⸗ und Freikorpskämpfer) mit ſämtlichen Untergliederungen für den Bereich des Landes Baden aufgelöſt. Die Fortſetzung des organiſatoriſchen Zuſammenhaltes wird verboten. Filmrundſchau Univerſum:„Er weiß, was er will“ Dieſer„Er“ iſt ein junger Mann, Sohn eines Oberregierungsrates, der Karriere machen ſoll Es iſt der Wunſch der Eltern, ihn mit der Tochter des Herrn Miniſterialrats zu verbinden. Aber der Herr Sohn will nicht und das Fräulein Tochter it zu gut erzogen, ſo daß die Sache nicht klappt. Nun reiſt alles ins Gebirge, und während die Eltern in Streit geraten, finden ſich die beiden jungen Leute, die erſt dreitauſend Meter hoch ſteigen mußten, um ſich ken⸗ nen und lieben zu lernen. Allerdings lag bei dem jungen Mann noch eine Liebe zu der Tochter des Berghofbauern dazwiſchen. Aber daraus wurde nichts, weil Hofbauerntochter und Juriſt nicht zu⸗ ſammenpaſſen will. Der Film iſt deswegen bemerkenswert, weil er Münchener Bühnenkünſtlern, die noch nie vor der Kamera ſtanden, Gelegenheit gibt, ihr Können auf der Leinwand unter Beweis zu ſtellen. Man freut ſich in dieſem Nachwuchsfilm über die neuen Geſich⸗ ter und es iſt nur ſchade, daß man keinen dankbare⸗ ren Stoff für die Feuertaufe des Filmnachwuchſes gefunden hat. Denn ſtofflich erſcheint dieſer Film wirklich überflüſſig. Im erſten Teil des Bildſtrei⸗ fens wird der Staudesdünkel verkalkter Beamten mit allem Drum und Dran bis zum Letzten ausge⸗ ſpielt, im Mittelteil und zum Schluß zeigt er herr⸗ 22.11 Uhr ein. Um 22.19 Uhr fährt der Zug dann liche Bilder aus den bayeriſchen Bergen. J. Aus Vaden Aufmarſch des Südweſimarklagers der Hd * Offenburg, 30. Juli. Am Dienstagnachmittag fand hier ein Aufmarſch ſämtlicher Inſaſ⸗ ſen des Südweſtmarklagers der Hitler⸗ jugend ſtatt. Um den verſchiedentlich von ſchwarzen Kreiſen verbreiteten Gerüchten entgegenzutreten, hatte ſich die Lagerleitung zu dieſer Demonſtra⸗ tion entſchloſſen, die ſich in einer Länge von etwa drei Kilometern durch die reichbeflaggten Haupt⸗ ſtraßen der Stadt bewegte. Wie die Preſſeſtelle des Südweſtmarklagers mit⸗ teilt, finden am kommenden Donnerstag im Rahmen des Lagers in den um Offenburg liegenden Dörfern Bühl, Schutterwald, Zell⸗Weiersbach, Waltersweier uſw. Kundgebungen der Hs ſtatt, die von Teilen der Lagermannſchaft des Südweſtmarklagers durchge⸗ führt werden. Dieſe Kundgebungen werden von Lie⸗ dern und Sprechchören umrahmt werden. Gebiets⸗ führer Kemper wird auf der Kundgebung in Schutterwald ſprechen. In 6 Stunden den Vodenſee durchſchwommen „ Lindau, 90. Juli. Nachdem am letzten Mittwoch der 18 jährige Bäckerlehrling Werner Wyß in ſechs Stunden den Bodenſee von Arbon nach Langenargen durchſchwommen hatte, ſtartete am Sonntagmorgen von Langenargen aus Frl. Edith Glinz, Mitglied des Damenſchwimmelubs Arbon. Frl. Glinz begab ſich um.30 Uhr in Langenargen ins Waſſer und langte um 11.40 Uhr in der Badeanſtalt Arbon an. Die benbtigte Zeit von ſechs Stunden und 10 Mi⸗ nuten iſt recht beachtenswert, wenn man bedenkt, daß der See unruhig war. Die Gewichtsabnahme be⸗ trug drei Pfund. Während der beiden erſten Stun⸗ den nahm ſie nichts zu ſich. Bei der Ankunft in Ar⸗ bon war Frl. Glinz wohlauf und zeigte keine Spur von Erſchöpfung. „Schriesheim, 90. Jaultl. Auf ber Landſtraße swiſchen Schriesheim und Leutershauſen verunglückte der 17 Jahre alte Willi Lehn aus Leutershauſen dadurch, daß er mit ſeinem Fahrrad auf einen auf der rechten Seite ſtehenden Erntewagen auffuhr. Der Anprall war ſo ſtark, daß ſich der junge Mann eine Schädel verletzung zuzog, die ſeine Ueber⸗ führung in das Heidelberger Krankenhaus notwen⸗ dig machte. * Pforzheim, 31. Juli. Fünf junge Männer aus Brötzingen haben am Sonntagabend gegen 10 Uhr auf der Wilferdinger Straße einen Arbeits⸗ dienſtmann in Uniform, der ſich mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg nach dem Arbeitsdienſt⸗ lager befand, in hinterliſtiger Weiſe überfallen, vom Fahrrad heruntergeriſſen und gemeinſchaftlich miß handelt. Der Arbeitsdienſtmann trug im Geſicht und auf dem Kopfe Verletzungen davon. Alle fünf Täter ſitzen hinter Schloß und Riegel. s Ueberlingen, 31. Juli. Der in den öber Jahren ſtehende Auguſt Jung ergriff nach der Heimkehr von einer längeren Wirtshausreiſe eine Axt und ſchlug ohne Grund auf die 34 Jahre alte Frau feines Hausherrn, des Hilfsarbeiters Ruther, ein. Durch zwei Axtſchläge erlitt die Frau eine ſchwere Verletzung am Kopf, außerdem wurde ihr das Schlüſſelbein zerſplittert. Die Frau flüch⸗ tete auf die Straße, wo ſie blutüberſtrömt zuſam⸗ menbrach. Der Täter wurde ſofort durch die Gen⸗ barmerie verhaftet. Aus der Pfalz Der Anhänger abgeriſſen Kraftradfahrer ſchwer verletzt Bab Dürkheim, 31. Juli. Auf der Verbindungs⸗ ſtraße der Mannheimer Straße nach Friedelsheim ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. An dem Anhängerwagen des Weingutsbeſitzers Eu⸗ gen Bauer aus Friedelsheim riß aus noch un⸗ bekannter Urſache der Anhänger ab und rollte in die Fahrbahn eines entgegenkommenden Kraftradfahrers aus Frankenthal. Durch den Zuſammenſtoß wurde der Kraftradfahrer ſchwer verletzt, ſo daß er durch die Freiw. Sanitätskolonne Bad Dürkheim in das Krankenhaus nach Frankenthal verbracht werden mußte. Blitz ſchlägt in den„Fungfernſprung“ „Dahn, 30. Juli. Bei dem letzten Gewitter ſchlug der Blitz am höchſten Felſen des„Jungfern⸗ ſprunges“ ein. Er fuhr am Stamme einer Kiefer entlang in das Felſenmoos und brachte dieſes zum Brennen. Wegen der großen Abſturzgefahr be⸗ ſchränkte man ſich zunächſt auf das Bewachen des glimmenden Moſes. Als aber das Feuer ſtärker um ſich griff, löſchten dauerte faſt den ganzen Nachmittag. kein beſonderer Sachſchaden. „ Frankenſtein, 30. Juli. Der 28 Jahre alte Jo⸗ Zweibrücken wollte mit dem Fahr⸗ rad nach Frankenthal fahren, um ſeinen dort wohn⸗ haften Bruder zu beſuchen. Auf der abſchüſſigen Straße am Fvankenſteiner Stich brach die Vorderrad⸗ gabel. Becker erlitt beim Sturz einen Bruch des lebensgefährlich ſef Becker aus Rückenmarks und mußte ein guter Wein gewachſen iſt. beherzte Männer den Brand, indem ſie mittels Kletterſeilen und mit Hacken aus⸗ gerüſtet ſich der Brandſtelle näherten. Der Brand Da aber das Feuer ſich nicht weiter ausbreiten konnte, entſtand 2 — Brief aus die ea Stuttgart, 28. Juli. Reife Trauben im Juli iſt etwas Beſonderes, eine Seltenheit auf einer Tafel. Wir mußten ſie ſeit⸗ her aus tropiſchen Gegenden beziehen, aus Nord⸗ afrika, aus Spanien oder Paläſtina. Jetzt bekommen wir ſie auch aus dem Remstal, wo ſchon immer Dort liegt bei der Station Grunbach der Oſterhof mit einem rieſi⸗ gen Gewächshaus. Wenn jetzt die heiße Sonne auf die Glasſcheiben des hohen und ſpitzen Daches brennt, dann herrſcht darunter eine Atmoſphäre, eine feucht⸗heiße Luft, die an andere Teile unſerer Erde erinnert. Zwiſchen dem friſchen Laub leuchten die Trauben, blau und gelb, und wenn man ſie koſtet, dann ſchmecken ſie zuckerſüß. Das iſt alſo die deutſche Traube des Hochſommers! Die erſte Ernte iſt das Ergebnis ſorgfältiger, biologiſcher und techniſcher Verſuche. Erſt wurden die Kulturen an⸗ gelegt, dann der Boden einer entſprechenden wiſſen⸗ ſchaftlichen Unterſuchung und dann Bearbeitung un⸗ terzogen, die Temperaturen wurden durch künſtliche Heizung ſo eingerichtet, daß die Trauben langſam reiften. Seit Wochen aber ſchon ſind die Oefen er⸗ kaltet und die Sonne beſorgte den Reifeprozeß. Mit den„Trauben aus dem Remstal“ iſt erſt ein An⸗ fang gemacht, aber man darf die Hoffnung haben, daß wir einmal den deutſchen Markt mit eigenen Erzeugniſſen der Weingärtnereien werden zu jeder Jahreszeit beſchicken können. * Nun iſt Stuttgarts größtes Freibad und Waſſerſportanlage am Stauſee eröffnet. Wer hätte das noch vor einigen Jahren gedacht, als man mit der Fähre von dem einen Ufer zum andern fuhr. Jetzt liegt ein weiter See vor dem Auge mit Padolern, Segelbooten und dahinraſenden Motor⸗ booten. Und dazwiſchen ziehen die gelbſchwarz ange⸗ ſtrichenen Motorbote— die jetzt bis zur König⸗Karl⸗ Brücke fahren— ihre Bahn. Hat man die 80 Meter lange Brücke über einen kleineren Baggerſee über⸗ ſchritten und das rechts liegende„Haus der Padd⸗ ler“ mit ſeinen Landungsſtegen und Lagerwieſen— das 150 Booten Raum bietet— paſſiert, dann ſteht man vor dem Haupteingang der ganzen Anlage. Rechts liegt die Gaſtſtätte mit zwei Wirtſchafts⸗ räumen. Der Hauptanziehungspunkt aber ſind die Terraſſen, für etwa 2000 Menſchen berechnet, mit einem weiten Blick auf den See und hinunter nach Hofen und Mühlhauſen, hinüber zu dem 21 Meter hohen Leuchtturm und dahinter auf die ſteilen Werg⸗ berghalden. Links liegen die Bade becken. An den Zugängen fließt das klare Grund waſſer in brei⸗ tem Strom in den See, den eine Spundwand von dem Stauſee trennt. Es ſind Kampfbahnen da für ſchwimmſportliche Wettkämpfe, Sprungtürme, Tri⸗ bünenſitze. Der Badeſee iſt 18 000 Quadratmeter groß, mit Zementplatten ausgelegt und die Ufer flach anſteigend. Vor dem See liegt das lang⸗ geſtreckte Badehaus mit etwa 10 000 Kleiderab⸗ lagen, daran ſchließen ſich die zwölf Klubhäuſer für Schwimmvereine an. Der dunkelrote Anſtrich der Häuſer paßt fein zu dem Grün der Lanoͤſchaft und Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Reife Trauben aus dem Remstal— Das erſte Bad im Stauſee— Vor 20 Jahren wurde Weltkriegsbücherei gegründet der breiten Raſenflächen. Sehr nett iſt auch ein in die Lagerwieſen hineingeſtellter Brunnen mit Im Jahre 1934 hat die Zahl der Kraftfahr⸗ zeugunfälle in Baden wiederum gegenüber dem Vorjahr zugenommen, und zwar in recht erheblichem Maße. Während ſich im Jahre 1932 5824 und im Jahre 1933 6010 Kraftfahrzeugunfälle er⸗ eigneten, ſtieg dieſe Zahl im Jahre 1934 auf 7047. Dies bedeutet gegenüber dem Jahre 1933 eine Zunahme um 1037 Unfälle oder um über 17 v. H. Durchſchnittlich ereigneten ſich alſo im Jahre 1934 tagtäglich 20 Unfälle. Beteiligt waren an den 7047 Unfällen 5179 Per⸗ ſonenkraftwagen, 2525 Krafträder, 1791 Laſt⸗ und Lieferkraftwagen und 146 Zugmaſchinen. In den meiſten Fällen erfolgte ein Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftfahrzeugen ſelbſt(in 2345 Fällen), aber faſt ebenſo oft ereigneten ſich Zuſammenſtöße zwiſchen Kraftfahrzeugen und Radfahrern lin 1910 Fällen) Bei den übrigen Unfällen handelte es ſich teils um Zuſammenſtöße von Kraftfahrzeugen mit Fußgän⸗ gern(996 Fälle), mit Fuhrwerken(473), mit Stra⸗ ßenbahnen(167) oder mit Eiſenbahnen(27), teils waren es Unfälle anderer Art lin 1129 Fällen), ſei es, daß ein Kraftfahrzeug gegen ein Haus, einen Zaun, einen Baum, eine Telegraphenſtange uſw. fuhr, oder daß es in den Straßengraben ſtürzte u. ä. m. Die Urſachen all dieſer Unfälle Faſt zwei Drittel aller Unfälle(4507) ſind auf unvorſchriftsmäßiges Fahren der Kraftfahrzeugfüh⸗ rer zurückzuführen(Nichtbeachtung des Vorfahrts⸗ rechts, falſches Nehmen einer Kurve, Innehaltung der falſchen Straßenſeite, zu raſches Fahren, Unauf⸗ merkſamkeit). In 1507 Fällen waren dritte Per⸗ ſonen an dem Unfall ſchuld(darunter in 364 Fällen Fußgänger), indem ſie ſich ſelbſt verkehrshindernd benahmen oder einen Gegenſtand(Wagen uſw.) ver⸗ verletzt ins Krankenhaus werden. Bad Dürkheim verbracht kehrsſtörend aufgeſtellt hatten uſw. Gegenüber dem Jahre 1933 hat gerade dieſe Unfallurſache beſonders .— Täglich 20 Verkehrsunfälle! Die Kraftfahrzeug-Anfälle in Baden nehmen erheblich zu Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt Karlsruhe Stuttgart einem breiten Becken.— Die Ausgeſtaltung des Neckarbetts, Herſtellung des Wehrs und Kraftwerks Hofen, zwei neue Straßenbrücken, eine neue Straße von Münſter nach Hofen, Umbau der alten, links⸗ ſeitigen Uferſtraße, Erd⸗ und Uferarbeiten am Stau⸗ ſee verurſachten einen Aufwand von 5,9 Mill. Mk., davon hatte die Stadt 2 385 000 Mk. zu zahlen. Da⸗ zu kamen für Stuttgart noch die Koſten des Grund⸗ erwerbs mit 0,7 Millionen und zuſätzliche Arbeiten am Stauſee mit 1,35 Mill. Mk. Eine großzügige Anlage und eine neue Sehenswürdigkeit für die ſchwäbiſche Landeshauptſtadt. 81. Im Frühjahr 1915 beſprach der ſchwäbiſche Indu⸗ ſtrielle Richard Franck mit ſeinem Mailänder Ver⸗ treter erſtmals den Plan, eine Weltkriegsbücherei ins Leben zu rufen. Damals rechnete man noch mit einer Kriegsdauer von höchſtens einem Jahre. Im Auguſt 1915 wurde mit dem Sammeln der Beſtände der Bücher begonnen. Vertreter der ſchwäbiſchen Firma in allen Ländern ſammelten, ein Werbeaus⸗ ſchuß unterſtützte die Arbeiten. Syſtematiſch wurden die Büchermärkte Mittel⸗Europas, der Ententeſtaa⸗ ten und auch der neutralen Länder auf Kriegslitera⸗ tur hin abgeſucht. Neben der im Buchhandel zirku⸗ lierenden Literatur wurde, ſoweit es möglich war, jede Art politiſcher Geheimliteratur berückſichtigt. Während ſo unabläſſig wertvolles Material vom Ausland hereinkam, wurden aber auch alle Denk⸗ würdigkeiten von den verſchiedenen, immer wieder wechſelnden deutſchen Kriegsfronten hereingeholt. Feldzeitungen von Freund und Feind(etwa 250), Gefangenenzeitungen letwa 400), Lazarettzeitungen, Maueranſchläge aus der Etappe, Fliegerabwürfe uſw. wurden geſammelt. Als im Frühjahr 1917 die ruſſiſche Revolution ausbrach, erweiterte ſich die Kriegsſammlung auch in eine Revolutionsſammlung, in die Sowjetungarn und nach und nach auch die papierne Sintflut der mitteleuropäiſchen Revolutio⸗ nen einbezogen und ſyſtematiſch abgeſchöpft wurde. Heute iſt die Weltkriegsbücherei mit ihren 75 000 Bänden, etwa 5000 Zeitſchriften aus dem feindlichen und neutralen Auslande, den 2150 verſchiedenen Zei⸗ tungen des In⸗ und Auslandes zu drei Fünfteln eine Kriegsſammlung und zu je einem Fünftel eine Sammlung von Dokumenten der Revolutions⸗ und Nachkriegszeit. Die Zentrale der Bücherei war wäh⸗ rend des Krieges Berlin, 1920 erfolgte die Ueber⸗ ſtedlung nach Württemberg und im Mai 1921 die Er⸗ öffnung der Weltkriegsbücherei im Schloß Roſen⸗ ſtein, wo ſie in etwa 30 Räumen untergebracht iſt. Die Bibliothek ergänzen Sammlungen von Plaka⸗ ten aller Art, viele Tauſende von Bildern, etwa 10 000 Kriegsanſichtskarten und eine ſo gut wie lük⸗ kenloſe Sammlung von Kriegsnotgeld und Lebens⸗ mittelkarten. Das ganze Material, das natürlich erſt in Jahren voll ausgewertet werden kann, er⸗ zählt der Gegenwart und den kommenden Generationen von dem deutſchen Helden⸗ ringen, von ſtillem Heldentum deutſcher Frauen, von Greuel⸗ und Lügenpropaganda, von roter Novemberrevolte, ſtark(nämlich um das Vierfache) zugenommen. Wei⸗ terhin war im Jahre 1934 noch folgendes die Ver⸗ anlaſſung zu Unfällen: In 408 Fällen der Zuſtand der Fahrbahn(Bereifung, Glätte durch Schneebelag oder ſtarken Regen, Umbauten uſw.), in 177 Fällen ein Fehler am Fahrzeug(Verſagen der Bremſen, Achſenbruch, Radbruch uſw.), in 129 Fällen Trun⸗ kenheit des Führers, in 15 Fällen Uebermüdung des Führers. In den übrigen 307 Fällen lag eine un⸗ bekannte Urſache vor. Bemerkenswert iſt, daß die Zahl der wegen Trunkenheit des Führers hervor⸗ gerufenen Unfälle im Abnehmen begriffen iſt; ver⸗ gleichsweiſe ſei angeführt, daß im Jahre 1982 noch 152 ſolcher Unfälle ermittelt worden waren und im Jahre 1933 noch 138. Wie viele Menſchen Schaden durch dieſe Un⸗ fälle nehmen und welche Sachwerte dabei zerſtört werden, zeigen die ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen über die Folgen der Unfälle. Bei 912 Unfällen ereignete ſich aus⸗ ſchließlich Perſonenſchaden, in 2979 Fällen ausſchließ⸗ lich Sachſchaden und in 3156 Fällen beides zugleich. Die erſchreckendſte Tatſache iſt, daß bei dieſen Un⸗ fällen insgeſamt 218 Perſonen getötet wurden lim Vorjahr 127); darunter waren 80 Kraftfahrzeugfüh⸗ rer, 24 Kraftfahrzeuginſaſſen und 114 dritte Perſo⸗ nen. Verletzt wurden 4802 Perſonen(im Vorfahr 4044), darunter 1513 Kraftfahrzeugführer, 820 Kraft⸗ fahrzeuginſaſſen und 2469 dritte Perſonen(darunter 507 Kinder). Die Höhe des Sachſchadens läßt ſich nur ſchät⸗ zungsweiſe angeben; er dürfte den Betrag von einer Million Reichsmark erreichen. Der Kraftfahrzeug⸗ führer wurde nur in 153 Fällen nicht ermittelt; in 3349 Fällen wurden Polizeiſtrafen ausgeſprochen. Darunter in 2894 Fällen gegen den Kraftfahrzeug⸗ führer und in 455 gegen dritte Perſonen. In 1945 Fällen wurden gerichtliche Verfahren eingeleitet; darunter in 1844 Fällen gegen den Kraftfahrzeug⸗ ————. 7 Mittwoch, 31. Juli 1935 von kommuniſtiſch⸗bolſchewiſtiſchen Greueltaten, vom Taumel der Milliarden, Not und Schmach im beſetz⸗ ten Rhein⸗ und Ruhrgebiet uſw. Die Weltkriegs⸗ bücherei in Stuttgart wird von keinem ähnlichen Inſtitut der Welt erreicht. Sie wird von Dr. El lers geleitet. 8 Schwere Bluttat in Ebernburg Von Betrunkenen niedergeſtochen * Ebernburg, 31. Juli. Drei in der Nähe von Ebernburg hauſende Männer kamen abends in be⸗ trunkenem Zuſtand in die Wirtſchaft Mallmann und verlangten noch Getränke. Als der Wirt dies ab⸗ lehnte, gingen die Betrunkenen gegen ihn tätlich vor. Der in der Wirtſchaft anweſende 30jährige Bauzug⸗ arbeiter K. Schlick kam dem Wirt zu Hilfe und ſetzte die drei an die frifche Luft. Nachdem er ihnen noch ein Stück Weges gefolgt war, brach er plötzlich auf der Straße zuſammen. Er wurde in ſeine Wohnung ver⸗ bracht, wo der Arzt ſechs ſchwere Meſſerſtiche feſt⸗ ſtellte, die die ſofortige Ueberführung ins Kranken⸗ haus notwendig machten. Polizei, Gendarmerie und SA nahmen die Verfolgung oͤer Täter auf. Alle drei konnten ermittelt und feſtgenommen werden. Sie wurden ins Gefängnis nach Obermoſchel gebracht. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Donnerstag, 1. Auguſt Allgemeine Körperſchule: 19 bis 21 Uhr Stabion, Spiel, ſeld 1, Frauen und Männer. 19.30 bis 21.30 Uhr Stadſon, Spielfeld 3, Frouen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: 19.30 bis 21.80 Uhr Feudenheimſchule, Frauen. 19.30 bis 21.30 Herzogenried⸗ park, Frauen. 5 Volkstanz: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Collin, ſtraße, Frauen und Männer. Gymnaſtikhalle Stadion, im Stadion, Fin⸗Fitſu: 20 bis 22 Uhr Frauen und Männer. Boxen: 20 bis 22 Uhr Männer. Tennis: 18.30 bis 20 Uhr Tennisanlage Stadion. 0 Schwimmen: 19.30 bis 21 Uhr Rheinbad„Arnold“, für Frauen und Männer. Rudern: 17 bis 18 und 20 bis 21 Uhr Ruderklub Mann⸗ heim, Frauen und Männer. Gymnaſtikhalle Wetterkarte 30. Jul 935, 9 0H 1585 SeicbenerklA rung. Züf. Wetterkarte „ Heſter Wand f= front vordringender Keffluft „ ermer Wand]= Front vordtingencder Warmluft A Stedte G2. Front mit Werm luft n der Hiöbe 2 N, N Us ν Ovolterlos O wollig Av ae gengeblet At Secheetelgele beiter Obededu y bg Schebertäfgleit. SS Nebel ſt Geuier O helbbedecht 5 Wetterbericht des Reichswetterbienſtes, aun g, er ort Frankfurt a.., vom 31. Juli: An ſeite des ſich über dem Baltikum auffüllenden Tie druckwirbels ſtrömen von Norden her noch immer kühle polare Meeresluftmaſſen über Deutschland hin Sie verurſachen allenthalben ſehr ſtarke Bewölkung und auch noch geringfügige Niederſchläge. Gleich⸗ zeitig dehnt ſich das über Irland liegende Hochorn gebiet langſam oſtwärts aus, ſo daß in den nächſten Tagen mit allmählicher Beſſerung du rech nen iſt. Vorausſage für Donnerstag, I. Aupuſt, Ueberwiegend wolkig, gegen Abend aufheſternd, ſchwachen nordweſtlichen Winden noch kühl. Höchſttemperatur Juli T 20,3 Grad, tiefſte Temperatur in der zum 31. Juli T 12 Grab; beute früh 68 + 14,6 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jun— führer und in 101 gegen dritte Perſonen. Rdein⸗Pegel 27. 28. 29 80 2 Neckar⸗Pegel 28 a Rhel e 315 Absagen 20g 208 700% 4 dernen 28 fg geht..05.02 29 288 278] Jagſfed. 1 maren, 38 38 3032 Hacirnen 5 79 75 14. 71 diedesheinn. 0 „Ha.811,86 1,80 4,74%L g im am. in Mannheim Naht 1 a4 von in be⸗ n und 8 ab⸗ h vor. Uzug⸗ ſetzte t noch uf der g ver⸗ e feſt⸗ mken⸗ e und e rei Sie bracht. Spiel⸗ tadion, 30 Uhr enrled⸗ Toſlint⸗ er 700 3 2* 8 8 9 * 1 Mittwoch, 31. Juli 1935 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 346 — — Ein Frachtauto mit einer Ladung von Bienen⸗ körben ſtieß in der Nähe von Steenwik(Holland) mit einem Milchwagen zuſammen. Der Unfall ver⸗ lief an ſich glimpflich, jedoch wurden durch den An⸗ prall die Körbe von dem Auto geworfen, und die Bienen ſchwärmten aus. Durch den Lärm, der durch den Zuſammenſtoß verurſacht wurde, kamen aus den nüchſten Anſiedlungen Menſchen zuſammengelaufen, um ſich nach den Urſachen und Wirkungen des Un⸗ glücksfalles zu erkundigen. Die 25 Bienenvölker unternahmen, durch den außergewöhnlichen Vorfall in Wut gebracht, ſofort einen Angriff auf die Um⸗ ſtehenden, die ſchleunigſt die Flucht ergriffen, um ſich vor den Stichen in Sicherheit zu bringen. Beſon⸗ deres Glück hatte eine Dame, die gerade vorüberkam und einen Strauß Dahlien in der Hand trug. Die empörten Bienen ſtürzten auf ſie zu, griffen aber nicht ſie ſelbſt an, ſondern nur den Dahlienſtrauß, der von Tauſenden von Tieren in dicken Klumpen beſetzt wurde. In wenigen Augenblicken waren von den Blumen nur noch die Stiele übrig. Schließlich ließen ſich die Bienen auf den am Wege ſtehenden Eichenbäumen nieder. Inzwiſchen war die örtliche Polizei alarmiert worden, die Absperrungen vor⸗ nahm, um zu verhüten, daß durch die Unmenge der hier verſammelten Bienen weiteres Unglück geſchehe. Um dann die Wege von den Bienen freizumachen, henachrichtigte man eine Anzahl von Imkerm, die mit Schutzmasken ausgerüſtet ſich daran machten, die entſprungenen Bienenvölker wieder einzufangen. Nach ſtundenlangen Bemühungen gelang das ſchließ⸗ lich. * — Die Berliner Rohrpoſt kann fetzt auf das an⸗ ſehnliche Alter von 70 Jahren zurückblicken. Wie die„Da.“ ſchreibt, wurde im Sommer 1865 zwi⸗ ſchen der Telegraphendirektion Berlin und Siemens u. Halske ein Vertrag zum Bau einer Rohrpoſt⸗ anlage zwiſchen dem Haupttelegraphenamt in der Franzöſiſchen Straße und der Börſe in der Burg⸗ ſtraße geſchloſſen. Das iſt eine Strecke von knapp 1000 Metern, und im November 1865 wurde dieſe Anlage dem Verkehr übergeben. Damit erhielt Ber⸗ lin die erſte Rohrpoſtanlage, die über den inneren Betrieb der Poſt hinausging, denn ſchon 1863 ar⸗ heitete eine ſolche Innenanlage im Hauſe des Haupt⸗ telegraphenamtes zur allgemeinen Zufriedenheit. Der Ausbau der Berliner Rohrpoſtanlage für den all⸗ gemeinen Verkehr erfolgte in den Jahren 1875 bis 1885, ſo daß das Netz damals bereits die bemerkens⸗ werte Länge von 52 Kilometern erreichte. Heute beſitzt die Berliner Rohrpoſt ein Netz von 365 Ki⸗ lometer Länge, und ſie hatte im vergangenen Jahre eine Leiſtung von 5,4 Millionen Sendungen aufzu⸗ weiſen. * — Man muß ſich wirklich über die Findigkeit mancher Leute wundern, die es darauf anlegen, ihre Mitmenſchen zu betrügen. In dieſem Falle hatte ſich ein Schwindler in Bonn eine Forſchungsreiſe erdacht, von der er den Leuten erzählen wollte. Er nahm alſo einen Bogen Papier und ſchrieb ſäuber⸗ lich darauf, daß er mit Erlaubnis der Reichsanſtalt für Völkerforſchung eine Forſchungsreiſe nach Afrika unternehme. Da das Reich die Expedition nicht unteruuge, ſei er auf Spenden wiſſenſchaftlich inter⸗ eſſierter Kreiſe angewieſen. Um dem Schreiben einen glaubhaften Anſtrich zu geben, malte er mit viel Ge⸗ ſchick einen Stempel darunter und einige Namens⸗ züge von Grafen und Baronen, die ſich ſchon als Spender eingetragen hatten. Die Sammlung konnte beginnen. Eine Dame überredete er auch, zwei Mark zu zeichnen. Die Spenderin war ſo begeiſtert von der Schilderung des Mannes, daß ſie ihn zu ihrer Freundin ſchickte. Doch dieſe war vorſichtiger; ſie prüfte den Mann, wie man ſo ſagt, auf Herz und Nieren. Das Unglück wollte es auch noch, daß ein 5 0 Verwandter der Dame von einer Forſchungsreiſe eben zurücklam und nun eingehende Fragen ſtellen konnte, von denen der Schwinoͤler bald ſeſtgelegt war. Nun bleiben ihm ſechs Monate Zeit, um in einer Bonner Gefängniszelle über ſeine Betrü⸗ gereien nachzudenken. Der Copyright by Georg Müller und Albert Lengen, München Tad he garlen 1 1 Kriminalroman von Franz Karl Wagner 8 Ein Automobil war vor der Villa ſtehen geblie⸗ ben und man hörte deutlich, wie jemand raſch durch den Garten ſchritt. Oberinſpektor Jollivet erhob ſich und ging hinaus. „Ich glaube, meine Herren, Sie werden eine Mit⸗ teilung erhalten, die Sie mancher unangenehmen Mflicht entheben wird“, bemerkte Frau Morell. Jollivet kam in Begleitung eines fremden Herrn zurück und ſagte: „Ein Brief aus dem Miniſterium des Innern für den Herrn Staatsanwalt.“ Dieſer nahm das amtliche Schreiben, das perſön⸗ lich an ibn gerichtet war, aus den Händen des Über⸗ bringers entgegen und öffne“ es. Es war kurz und enthielt nur wenige Zeilen. Nachdem er ſie geleſen hatte ſagte er ſehr förmlich zu Frau Morell: „Der Miniſter des Innern hat im Einvernehmen wit dem Juſtizminiſter angeordnet, daß die Leiche Ihres erſchoſſenen Gatten ohne Obduktion beerdigt wird. Damit iſt unſere Miſſion hier beendet.“ Frau Morell ſah einen Augenblick vor ſich hin und verließ dann ohne ein weiteres Wort die Halle. Bevor ſich noch die Anwefenden von ihrem Er⸗ ſtaunen erholt hatten, trat Oberinſpektor Jollivet zu dem auf einem kleinen Seitentiſch ſtehenden Te⸗ lephonapparat und ließ ſich mit der Zentrale ver⸗ binden. Er gab die Nummer des Majors Morells an und erſuchte um Auskunft, ob von irgendeiner Stelle des Hauſes in der letzten halben Stunde ge⸗ sprochen wurde. i„Vor 20 Minuten wurde eine Verbindung mit em Miniſterium des Innern verlangt, ich glaube, c war eine Frauenſtimme“, gab das Fräulein der ntrale zur Auskunft. „Was hat das zu bedeuten?“ fragte Herr Pacou. „Die gleiche Frage werde ich innerhalb 24 Stun⸗ en an den Miniſter ſelbſt richten“, ſagte Ober⸗ Um taaesdieite am Jodle uunlet In der Nähe von S unterminiert, daß ſie im Augenblick, motivführer ſah dies, konnte den mit größter Geſchwindigkeit über die bereits war es zu verdanken, daß der Zug wohlbehalten die Brücke paſſieren konnte. als ein Expreßzug ſich näherte, einzuſinken begann. Zug jedoch nicht mehr zum Halten bringen und führte ihn daher inaja(Rumänien) wurde eine Eiſenbahnbrücke durch einen Bergrutſch derart 2 2 Der Loko⸗ nachgebenden Geleiſe. Seiner Geiſtesgegenwart (Weltbild,.) pte G execlitigkeit Staatsrente für zwei Mörder, die keine waren — Madrid, Ende Juli. Der ſpaniſche Miniſterrat beſchloß, zwei Hirten aus der Provinz Cuenca eine lebenslängliche Rente auszuſetzen. Der Staat will damit ein Juſtizver⸗ brechen gutmachen, das über zwei arme Menſchen unfägliches Leid gebracht hat. Der Fall, der die Preſſe immer wieder beſchäftigte, reicht weit zurück. Der Madrider Mitarbeiter der„Frankfurter Ztg.“ gibt ſeinem Blatte folgenden Bericht: Am 21. Auguſt 1910 zeigte der Hirte Joſs Maria Grismaldos aus dem Ort Oſa de la Vega ſeinen beiden Freunden Leon Sanchez uerd Grego⸗ rio Valero dreihundert Peſeten, die er bei einem Viehverkauf verdient hatte. Er ſagte, er wollte ſich mit dem Geld vergnügte Tage machen. Grismaldos ver⸗ ſchwand und kehrte nicht wieder. Allmählich wurden in Oſa de la Vega Vermutungen laut, Grismaldos müſſe einem Verbrechen zum Opfer gefallen ſein. Der Verdacht lenkte ſich auf Leon Sanchez und Gre⸗ goria Valero, die zuletzt mit ihm zuſammenwaren. Die behördlichen Unterſuchungen ergaben keinen Schuldbeweis. Nach drei Jahren kam an das zuſtän⸗ dige Bezirksgericht ein neuer Richter. Vor ihm er⸗ ſtatteten die Angehörigen des noch immer verſchol⸗ lenen Grismaldos von neuem Anzeige. Der Richter ſchwor, er werde nicht ruhen, bis der Fall ſeine Sühne gefunden habe. Er ließ Sanchez und Valero in das Gefängnis werfen. Die beiden beteuerten ihre Unſchuld, geſtanden aber ſchließlich, Grismaldos ermordet zu haben. Das Geſtändnis war ihnen durch grauenvolle Folterungen erpreßt worden. Sie gaben alles zu, was man von ihnen wiſſen wollte. Auch wo ſie den Leichnam verſcharrt hätten. Sie bezeichneten eine Stelle auf dem Fried⸗ hof. Als dort nachgegraben wurde, kamen zwei Füße zum Vorſchein. Aber es waren Frauenfüße. Um weiteren Marterungen zu entgehen, erklärten die Hirten, ſie hätten den Leichnam den Schweinen zum Fraß vorgeworfen. Volle fünf Jahre dauerte es, bis die Gerichtsver⸗ handlung ſtattfand. In den Unterſuchungsakten war die Mordtat in allen Einzelheiten wie in eictem Kriminalroman nachgewieſen.„Das entſetzliche Ver⸗ brechen von Oſa de la Vega“ füllte geraume Zeit hindurch die Spalten der ſpaniſchen Zeitungen. Der Staatsanwalt hatte gegen beide Angeklagte die To⸗ desſtrafe beantragt. Das Urteil fiel milder aus. Es lautete für jeden auf achtzehn Jahre Zucht⸗ haus. Sanchez und Valero wurden getrennt in Strafanſtalten untergebracht. In der Einſamkeit der Haft bildete ſich bei jedem die Vorſtellung heraus, der andere ſei der Mörder und habe um ſich ſelber zu retten, ihn, den Unſchuldigen bezichtigt. Im Jahre 1924 ſchenkte den Gefangenen ein Gna⸗ denakt die Freiheit. Sie kehrten nach Oſa de la Vega zurück. Aber hier erwartete ſie ein neues Martyrium. Die Dorfbewohner wichen den„Mör⸗ dern“ wie Peſtkranken aus. Alle Türen ſchloſſen ſich, wo ſie vorübergingen. Die beiden Ausgeſtoße⸗ nen zogen auf die Wanderſchaft. Zwei Jahre ſpäter ſchrieb der Pfarrer von Tres⸗ funcos, einem anderen Ort in der Provinz Cuenca, an ſeinen Amtsbruder von Oſa de la Vega um den Taufſſchein des Joſé Maria Grismal⸗ dos, der ſich verheiraten wollte.„Gris⸗ maldos ſteht ſeit langem bei uns auf der Totenliſte,“ war die Antwort. Aber bald darauf tauchte Gris⸗ maldos ſelbſt in Oſa de la Vega auf. Den Leuten wurde unheimlich. Der Totge glaubte war es leibhaftig. Daran war nicht zu zweifeln. Jeder erkannte ihn. Auf die ſtürmiſchen Fragen, woher er komme und warum er ſo lange fortgeblie⸗ ben, gab Grismaldos nur kurze Auskunft. Es war nicht mehr aus ihm herauszubringen, als daß er die Provinz Cuenca nicht verlaſſen habe und all die Zeit nur mit den Herden herumgezogen ſei. Der An⸗ alphabet hatte in der Abgeſchiedenheit ſeines Hir⸗ tendaſeins von alledem, was inzwiſchen vorgegangen war, nichts erfahren. Er wußte nicht, daß er in ſet⸗ nem Heimatsort längſt aus der Liſte der Lebenden gelöſcht war. Ziel Zeit verſtrich, bis ein Zufall Leon Sanchez und Gregorio Valero finden ließ. Sie waren in⸗ zwiſchen alt geworden und von der Not ihres ge⸗ hetzten Daſeins zermürbt. Ein junger Rechtsanwalt nahm ſich ihrer an und betrieb die Wiederaufnahme des Verfahrens. Wieder vergingen Jahre, bis er erreichte, daß die Regierung den unſchuldig Verur⸗ teilten eine Entſchädigung zuſprach. Jetzt waren Sanchez und Valero mit ihrem An⸗ walt beim Juſtizminiſter, um ihm zu danken. Der Miniſter konnte ſich von den gräßlichen Spu⸗ ren der einſtigen Folterungen überzeu⸗ gen. Heute, nach zwanzig Jahren, ſind noch tiefe Narben an den Handgelenken ſichtbar. Die Finger⸗ ſpitzen ſind von den Holspflöcken, die man zwiſchen die Nägel getrieben hatte, zu unförmigen Klumpen geworden. Man erwartet in Spanien, daß nun auch das an den beiden Hirten begangene Juſtizverbre⸗ ſten ſeine ſpäte Sühne findet. — Nachdem Todesurteil gegen ihn wurde Bruno Richard Haup mann bekanntlich in das Gefänguſs von Trenton im Staate New Perſey überführt, wo er auf die weitere Entwicklung ſeiner Sache wartet, beſonders darauf, ob er das Gericht in einer Beru⸗ fungsverhandlung zu einer milderen Auffaſſung ſei⸗ ner Schuld veranlaſſen kann. Um ſich bekannte Ver⸗ teidiger zu leiſten, fehlten ihm die Mittel. Schließ⸗ lich kam er auf die Idee, durch Herausgabe ſeiner Lebenserinnerungen die hierzu notwendige Summe zu verdienen. Er erhielt die Erlaubnis, im Gefäng⸗ mis ſchreiben zu dürfen, und hat vor einigen Wochen das Manuſkript vollendet. Als er es aber an ver⸗ ſchiedene Vevleger ſenden wollte, erklärte die Ge⸗ fängnisverwaltung, daß dieſes unſtatthaft ſei und verbot die Abſendung. Der bisherige Verteidiger, Lloyd Fiſher, ſieht darin eine ungerechtfertigte Be⸗ hindevung der Verteidigung, denn nach ſeiner Auf⸗ faſſung iſt die Gefängnisverwaltung verpflichtet, dem Häftling jede Möglichkeit zu geben, alles in dieſer Hinſicht zu tun, wenn es nicht gegen die guten Sitten verſtößt. Da aber liegt, nach der Auffaſſung der Gefängnisdirektion, der Haſe im Pfeffer. Haupt⸗ mann, ſo erklärt ſie, ſei ein zum Tode verurteilter Verbrecher, der keinen Anſpruch darauf habe, mit Handſchuhen angefaßt zu werden. Das amerika⸗ niſche Volk und die amerikaniſche Literatur werden durch das Erſcheinen eines Buches mit den Lebens⸗ erinnerungen Hauptmanns nicht bereichert werdem⸗ Es gehe auch nicht an, daß durch dieſes Buch eine Reklame für ihn einſetze, die die Oeffentlichkeit falſch beeinfluſſen müſſe. Der Verteidiger hat gegen dieſe Entſcheidung bei den zuſtändigen Stellen Einſpruch erhoben, und jetzt wird ſich ein Gerichtshof mit der Frage zu beſchäftigen haben, ob es einem zum Tode verurteilten Häftling geſtattet werden darf, eine Bio⸗ graphie aus dem Gefängnis heraus zu veröffent⸗ lichen. Am 19. Auguſt werden die Richter zuſammmen⸗ treten, um über das Geſuch Hauptmanns, ſeine Ar⸗ beit an Verleger ſenden zu dürfen, zu entſcheiden. * — Jeder Gartenfreund ſchimpft über die Tatſache, daß die jungen Bäume, die er gepflanzt hat, ſo lang⸗ ſam wachſen— es iſt recht ſchade, daß der indiſche Ka⸗ ſuarinenbaum in unſerem Klima nicht gedeiht, mit deſſen Hilfe ſich jeder Acker in ein paar Jahren in einen ſchattigen Park verwandeln ließe! Der er⸗ wähnte Baum hat nämlich den„Wachstumsrekord“ aller Bäume der Erde: Aus dem winzigen Samen eines ſolchen Baumes wächſt in knapp zehn Jahren ein Baum von dreißig Metern Höhe heran! Da wir aber nicht in Indien leben, müſſen wir uns mit der Pappel begnügen, die immerhin auch ein recht erhebliches Wachstumstempo aufweiſt; es giht Pap⸗ pelarten, die in einem Jahre über einen Meter wachſen. inſpektor Jolltvet, griff nach ſeinem Hut und ver⸗ ließ das Haus. 0 IV. Neue Geheimniſſe Die Redaktion des„Figaro“ hatte ihren großen Tag. Das Blatt brachte als einzige Pariſer Zei⸗ tung zuerſt die ausführlichſte Mitteilung über die Ermordung des Majors Morell durch den Film⸗ ſchauſpieler Gerron. Auf den Straßen riß man den Kolporteuren die noch druckfeuchten Blätter aus den Händen. In Rieſenlettern las Paris von der entſetzlichen Bluttat des bekannten Filmlieblings. Die Oeffent⸗ lichkeit war ebenſo erſtaunt wie erſchüttert darüber. Auf der Untergrundbahn und in den Autobuſſen, in den Kaffeehäuſern und in den Theatern, überall ſprach man über das Verbrechen und ſeine Beweg⸗ gründe. Es war die große Senſation der Boule⸗ vards, und es ſah aus, als würde ſie Paris zumin⸗ deſt einige Tage lang in Atem halten. Henry Brieux war zu ſeinem Chefredakteur be⸗ fohlen worden, dem er eine mündliche Darſtellung über ſein Eindringen in die Villa Morells gab. Der Chef klopfte ihm freundſchaftlich auf die Schulter: „Sie haben die Feuerprobe beſtanden, junger Mann, und ganz ausgezeichnete Arbeit geleiſtet. Das heißt,“ verbeſſerte er ſich,„ſagen wir zumindeſt gute Arbeit.“ Henry beſchlich über dieſes eingeſchränkte Loß ein bitteres Gefühl. Hatte er etwas vergeſſen, etwas Wichtiges außer acht gelaſſen? „Sie hätten Ihren Bericht noch lebendiger geſtal⸗ ten können,“ belehrte ihn der Chef.„Mit ein wenig Phantaſie wäre noch manches herauszuholen geweſen. Ein guter Journaliſt muß ein halber Detektiv ſein. Warum haben Sie nicht den Gärtner verhört oder das Hausmädchen, bevor die Polizei kam? Sie hät⸗ ten gewiß noch viel Intereſſantes erfahren. In ſol⸗ chen Fällen dürſtet das Leſepublikum nach den klein⸗ ſten Details. Jede Einzelheit iſt unter Umſtänder eine Senſation.“ Henry murmelte eine Entſchuldigung und ver⸗ ſprach die Befolgung aller journaliſtiſchen Ratſchläge. „Solche Gelegenheiten ſind ſelten“, ſagte der Chef⸗ redakteur und damit war die Unterredung beendet. Als Henry in nicht gerade beſonders guter Stim⸗ mung das Chefbüro verlaſſen hatte und in die Re⸗ daktion zurückging, dachte er nicht daran, daß er in kürzeſter Zeit abermals intereſſante Arbeit erhalten ſollte. „Sie werden gerade von der Polizeipräfektur am Telephon verlangt“, empfing ihn ein Kollege, als er das Zimmer betrat. Henry ſchaltete ſich den Apparat in die Telephon⸗ zelle um und nahm den Kopfhörer. „Sind Sie es, Brieuxr...? Hier ſpricht Ober⸗ inſpektor Jollivet..“ „Ja, gibt es etwas Neues in der Affäre Morell?“ „Eine Menge! Ich kann es Ihnen am Telephon nicht ſagen. Nehmen Sie ſich ſofort ein Auto und kommen Sie Boulevard Baſtille Nr. 38. Ich habe Auftrag gegeben, daß man Sie ſofort in das Haus läßt.“ „Das iſt doch die Adreſſe Gerrons, hat man ihn verhaftet?“ „Sie werden alles an Ort und Stelle erfahren.“ Brieux hängte den Hörer ab, ſtürzte über die Treppe und ſprang in ein Autotaxi. Er hatte keine Ahnung, was Jollivet von ihm wollte, aber es freute ihn, daß ſich der Oberinſpektor ſeiner Perſon er⸗ innert hatte.— Es war ein Ereignis eingetreten, das den Tod Morells mit einer neuen Senſation umgab. Als die Polizei nachmittags in der Wohnung Gerrons eine Hausdurchſuchung vornehmen wollte, fand ſie dieſe verſchloſſen. Da der Filmſchauſpieler zur Wartung der koſtbar ausgeſtatteten Räume, die ſich im erſten Stock eines eleganten Hauſes befan⸗ den, eine Wirtſchafterin angeſtellt hatte, die nach Ausſage des Portiers um dieſe Zeit ſtets anweſend war, ſchien dies um ſo ſonderbarer. Man läutete wiederholt, doch niemand meldete ſich. Die Polizei ließ daher durch einen Schloſſer die Wohnungstür gewaltſam öffnen. Im Vorzim⸗ mer bot ſich den Eindringenden ein ſchrecklicher An⸗ blick. Gerade vor der gegenüberliegenden Tür, die in ein Empfangszimmer führte, lag im Vorzimmer in einer großen Blutlache eine ältere Frau am Boden. Eine oberflächliche Unterſuchung ergab, daß man ihr mit einem ſtumpfen Inſtrument, das die Schädel⸗ decke zertrümmerte, eine ſchwere Kopfwunde beige⸗ wie zur Abwehr erhobenen Händen ſowie an den teilweiſen zerriſſenen Kleidungsſtücken war zu er⸗ ſehen, daß ſich die Ueberfallene heftig zur Wehr ge⸗ ſetzt hatte. Man berief ein Krankenauto und ließ die Bewußtloſe in das Hoſpital ſchaffen. „Wird ſie mit dem Leben davonkommen?“ fragte Oberinſpektor Jollivet den Arzt. „Es iſt ſehr zweifelhaft“, war die Antwort.„Solch ſchwere Verletzungen in dieſem Alter ſind meiſtens tödlich.“ Der Oberinſpektor gab noch Auftrag, ihn ſofort zu verſtändigen, wenn die Verletzte aus ihrer Ohn⸗ macht erwachte, und bat, nichts unverſucht zu laſſen, ſie zu retten. Der folgende Lokalaugenſchein in der Wohnung Gerrons brachte ein überraſchendes Ergebnis. Als man die Türe des Empfangszimmers, vor dem man die Bewußtloſe aufgefunden hatte, öffnete, ſah die Polizei ſofort, daß der Unbekannte etwas geſucht haben mußte. Schon das erſte Zimmer bot einen wüſten An⸗ blick. Die Bilder waren von den Wänden geriſſen und aus den Rahmen genommen, teilweiſe hatte der Täter auch die Möbelſtücke zerſchlagen. Einen alter⸗ tümlichen Sekretär, der verſchloſſen war, ſchien er ſogar mit einer Hacke aufgeſprengt zu haben. Noch ärger war es in dem angrenzenden Zimmer des Filmſchauſpielers, das als Bibliothek diente. Sämtliche Bücher lagen am Boden, der Schreibtiſch war gewaltſam geöffnet worden und ſein Inhalt verſtreut. „Es ſieht nicht danach aus, als hätte man hier nach Geld geſucht!“ ſagte der Polizeipräfekt zu Jollivet. „Auf keinen Fall“, beſtätigte dieſer,„man bewahrt 11 Bilderrahmen und Büchern keine Banknoten auf.“ Die Polizeiorgane hatten auch die anderen Zim⸗ mer der Wohnung in einer ähnlichen Verfaſſung ge⸗ funden. Teilweiſe waren die Tapeten von den Wän⸗ den geriſſen, eine koſtbare Vaſe ſowie eine große Standuhr hatte der Mörder einfach zerſchlagen, ſtberhaupt alles, wo er nur einen Hohlraum ver⸗ mutete, war demoltert. Die Beamten konnten an verſchiedenen Gegen⸗ ſtänden blutige Fingerabdrücke feſtſtellen; weiter fanden ſie einen ſchweren Hammer und mehrerg bracht hatte. Aus der Lage des Körpers und den Werkzeuge.(Fort ſetzung folgt.) 6. Seite/ Nummer 346 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Juli 1988 Das letzte Sportjahr vor der Olympiade 1936 Die internationale Schule— Verdichtetes Dy-Programm Ein Blick in die Sportfachpreſſe wie in bie Sportbei⸗ lagen der Tageszeitungen läßt keinen Zweifel darüber, daß die ſporttreibenden Natibnen dem Höhepunkt ihrer Vorbereitungen für die nächſten olympiſchen Spiele zu⸗ ſchreiten. Von einem Eröôteil zum andern überbieten ſich die Nachrichten von Länder⸗, Kontinental⸗, und ſelbſt Welt⸗ rekorden, die in ihren mitunter plantaſtiſchen Ergebniſſen ſelbſt über die bisher erreichten Gipfelleiſtungen hinaus noch Steigerungen erwarten laſſen. Ein wahres Fieber hat die Organiſationen erfaßt und den geſamten Bereich der Leibesübungen zu einer Geltung erhoben, die noch vor einem Jahrzehnt als einfach unmöglich bezeichnet wor⸗ den wäre. Einen gantz gewaltigen Vorſtoß in dieſer Richtung, deſſen Auswirkung erſt die Berliner Olympiade daſelbſt im ganzen Ausmaß erkennen laſſen wird, bedeutet die poſitiv⸗ſchöpferiſche Einſtellung des Führers, der in der Erbauung der einzigartigen Olympfaſtätte, wie in der Einführung ſeiner eigenen Gedankengänge und Richt⸗ Itnien in den Bereich der deutſchen Leibesübungen ein in der Geſchichte bisher einzig daſtehendes Beiſpiel gibt. Von disſem Zentrum aus gehen die Kräfte über das Reichsamt der Leibesübungen, den Reichsſportführer, in die Gaue, Kreiſe, bis zum entlegenſten Landverein und der Ablauf des Jahresprogramms führt dann der großen Oeffentlichkeit das vor Augen, was in unzähligen Kanälen in den Rieſenorganismus der Leibesübungen hinein⸗ gepumpt wird. Die internationale Schulung dürfte bei dieſem Prozeß aber den ausſchlaggebenden Fak⸗ tor in der Bemeſſung des jeweiligen Leiſtungsſtandes der einzelnen Nationen abgeben, denn die beſtdurchgeführte Organiſatton innerhalb einer Landesgrenze verliert ihren Wert, wenn ſie des eigentlichen und letzten Gradmeſſers, des internationalen Feldes, entbehrt. Wie hoch gerade dieſe Veranſtaltungen bei der immer mehr wachſenden Erkennt⸗ nis ihrer Bedeutung bei den einzelnen Nationen und Völkern eingeſchätzt werden, zeigen die ſtändig wachſenden Zuſchauermaſſen und gerade für Deutſchland, das z. B. bei ſeinen Länderſpielen die größten räumlichen Verhältniſſe ſeiner Rieſenſtadien ſprengte, iſt es ein gutes Zeichen, in der breiten Maſſe des Volkes allmählich einen Träger der geſamten Sportbewegung zu finden, deſſen Mitgehen und Kraft der ganzen Sache den letzten Auftrieb geben wird. Das vor uns liegende Sportjahr vor der kommenden Olympia iſt das bedeutungsvollſte ſeit Beſtehen der deut⸗ ſchen Leibesübungen und des deutſchen Sports, überhaupt. Es iſt die Generalvorbereitung für die erſte Weltprüfung auf deutſchem Boden. Die Arbeit, der Aufbau von Jahr⸗ zehnten, und was das Turnen betrifſt, von nahezu einem Jahrhundert, münden in dieſes ſchickſalträchtige Jahr, das ſich wie ein Gral vor dem deutſchen Volk erhebt, aus dem ihm hohe Verheißung und,— ſo hoffen und wünſchen wir doch alle— auch ſchließlich letzte Erfüllung entgegen⸗ tritt.— Aus ſolcher Einſtellung heraus iſt der weſentlich erweiterte Rahmen den z. B. der D B für das kommende Spieljahr vorgeſehen, zu verſtehen und zu begrüßen. Einen großen Vorſtoß unternimmt die deutſche Fußballbehörde wiederum auf dem Gebiete der Länderlämpfe, die ſich über das ganze Jahr erſtrecken und die ſtärkſten Gegner des Kontinents als Partner auf dem Plan ſehen. Seit der Weltmeiſter⸗ ſchaft auf italieniſchem Boden hat dite Deutſche National⸗ vertretung Erfolg an Erſolg gereiht. Daß der dane im Norden ſchließlich doch ein Nachlaſſen der Spannkraf brachte, hat ſeinen natürlichen Grund in der unter den europäiſchen Fußballorganiſation wohl einzig Haſtehende Inanſpruchnahme unſerer Ausleſe, die noch zahlreichen Fronten das Anſehen unſeres volkstümlichſten Sports in ſſchwerſten Kämpfen nicht nur zu verteidigen, ſondern auch auszubauen hatte. Daß ihr dieſes voll und ganz gelungen, wird wohl von keiner Seite des In⸗ und Auslandes be⸗ stritten. Dem kommenden Spieljahr fällt die noch größere Aufgabe zu, den erungenen Stand nicht nur zu behauplen, ſondern ihn noch weiterzutreiben. Eine Baſis hierzu bie⸗ ten die mehrſachen Runden, die für die nächſte Spielzeit vorceſehen. Neben den Gou⸗, Gruppen⸗ und deutſchen Meiſterſchaftsrunden, die den unverwüſtlichen Kern des ge⸗ ſamten Fußballbetriebes auch weiterhin abgeben, ſtehen die Runden um den Dy B⸗Pokal, wie die des deutſchen Vereinspokals, die vom September bis Dezember in den vorgeſehenen Schlußrunden nebſt Endſpiel ihre erſtmalige Erledigung finden. Mit einem Ten e wird das über die Sommermonate ſchlummernde Intereße wieder geweckt und gefangen genommen ſein, wenn die Paarungen und Plätze der erſten Schlußrunde bekonntgegeben werden. Im inter⸗ neren Bereich der rheiniſchen Belange ſtehen ja noch VfR Mannheim, SV Waldhof und Phönix Ludwigshafen von den führenden Vereinen im Bewerb, und auch Karls⸗ ruhe, Freiburg und Pforzheim ſorgen dafür, daß neben der Gaumeiſterſchaft die Pokaltrefſen ihre Anziehungskraft bis zur eventuellen Weiterſteigerung behalten. Betrachtet man den unerwarteten Gang des VfB Stuttgart in den deutſchen Endrunden, kann man ruhig ſagen, daß noch mancher Verein Ausſicht hat, in die allerletzten Gänge um den Vereinspokal einzugreifen. Gerade auch in Mann⸗ heim, das in ſtillen, aber zielbewußten Vorbereitungen it fetzt man auf die ſeitherigen Vertreter gewiſſe Hoff⸗ nungen— wenn es dieſen Vereinen möglich iſt, bis zum Auftakt der neuen Spielzett ihre Formationen einiger⸗ maßen komplett herauszubringen, und zwar in einer Verfaſſung, die nicht eines längeren Anlaufs zu gewiſſer Form bedarf. Der Wettſtreit unter den einheimiſchen Vereinen wird aller Vorausſicht nach ein noch verſchärfterer werden, denn auf der einen Seite geht es darum, die ſo lange verteidigte, verlorene Poſition wieder zurück⸗ zuerobern, während auf der anderen Seite alle Kräfte in die Riemen geworfen werden dürften, das noch jahrelan⸗ gem, vergeblichem Kampf Erlangte, auch weiterhin in Be⸗ ſitz zu behalten. Um die derzeitige bodiſche Fußballhochburg Mann⸗ heim herum aber ſtehen auch jene ebenbürtige Mitbewer⸗ ber bereit, denen im vergangenen Jahr die Trophäe nur knapp vorenthalten werden konnte. So wird auch das kommende Spieljahr im Weſentlichen das ſeitherige Ringen um den Vorrang unter den badiſchen Städten fortſetzen und die Neuerungen und Verſtärkungen, die jeder Verein während der Ruhepauſe zu unternehmen beſtrebt iſt, werden gleichfalls dazu beitragen, die kämpferi⸗ ſchen Spannungen wieder Schritt um Schritt neu aufleben zu laſſen. Im laufenden Monat bereits werden die erſten privaten Begegnungen ſteigen, der Spielbetrieb als Vor⸗ bereitung für die offiziellen Runden wird intenſiv ein⸗ ſetzen, denn nur kurz iſt die Spanne, die den Vereinen als Anlaufszeit und Uebergang bis zum 1. September, dem Auftakt der erſten Vereinspokal⸗Schlußrunde belaſſen iſt, dem dann am 8. September die Eröffnung der Punkte⸗ kämpfe folgt. Auch das dritte Spieljahr ſeit dem großen Umbruch wird insbeſondere Mannheim vor die ehrenvolle Aufgabe ſtellen, den erkämpften Vorrang im Gau auch fernerhin hochzuhalten, und wo möglich noch weitere Kämpfer für die Spitzengusleſe der nationalen Vertre⸗ tung zu ſtellen. Auguſt Müß le 1 44 N 5 2 2 Quer durch den Schwimmſport und Deiters zu ſuchen ſein. Die gleichen Schwimmer dürf⸗ Die Meiſterſchaften ſtehen vor der Tür Mit Rieſenſchritten geht die Freiwaſſerſaiſon ihrem Höhepunkt, den deutſchen Meiſterſchaften, entgegen. Wie immer, werden die Titelkämpfe des deutſchen Schwimmſports anfangs Auguſt ausgetragen, dies⸗ mal am 10. und 11. Auguſt in Plauen, d. h. genauer genommen, dauern die Plauener Feſttage länger. Schon am 8. Auguſt beginnen die Kämpfe der Jugend und der „alten Herren“, die man wieder mit den Meiſterſchaften verbunden hat, und am 12. Auguſt iſt ein Verbandstag des Deutſchen Schwimmerverbandes einberufen, ſo daß Plauen die deutſchen Schwimmer volle fünf Tage beherbergen wird. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange, und wer ſeiner⸗ zeit miterlebt hat, wie die Plauener den Länderkampf Deutſchland— Frankreich organiſiert und durchgeführt haben, der weiß genau, daß auch die Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften ein glanzvolles Feſt werden. Das wichtigſte ſind aber doch die Meiſterſchafts⸗ kämpfe ſelbſt. Noch ſind die amtlichen Meldungen nicht be⸗ kannt, aber bei den Titelkämpfen der Schwimmer und Schwimmerinnen waren noch immer alle Kämpfer und Kämpferinnen dabei, die einen Anſpruch auf Meiſterehren geltend machen können. Dies umſomehr, als die Titel⸗ kämpfe ja heute für jeden Deutſchen offen ſind und vom Fachamt„Schwimmen“ im Reichsbund für Leibesübungen Der Mann mit dem gelben Trikot Am Ziel des Reun us durch ganz Frankreich (Weltbild..) Der Belgier Romain Maes erreicht als Sieger in der„Tour de France“ das Prinzenpark⸗Sta⸗ dion, wo er von der Menge mit gebührender Begeiſterung gefeiert wird. Mertedes-VBenz am Start Um den Großen Preis der Schweiz Eine glanzvolle Beſetzung wird auch der Große Automobil⸗Preis der Schweiz, der am 25. Auguſt im Bremgartenwald bei Bern über insgeſamt 509,6 Ki⸗ lometer ausgefahren wird, erhalten. Mercedes⸗Benz hat die geſamte erſte Rennmannſchaft bereits jetzt gemeldet. Caracctiola, von Brauchitſch und Fagioli ſind die erſten Vertreter der deutſchen Marke. Allerdings iſt auch der Start der Auto⸗Unlon zu erwarten, da Haus Stuck zweifellos ſeinen Vorjahrsſieg verteidigen wird. In der Meldeliſte findet man ferner noch einige bekannte Namen, ſo die Engländer Earl Howe und Brian Lewis, die Italiener Barbieri und Baleſtrero, den Ungarn Hart⸗ mann und den Franzoſen Sommer. Auch an dem vor⸗ aufgehenden Rennen der kleinen Wagen, bis 1500 cem, über insgeſamt 145,6 Kilometer, um den Preis der Stadt Bern wird Deutſchland vertreten ſein. Der Münchener Kohlrauſch fährt wie der Engländer Evans einen Mö. und Steinweg(München) ſtartet auf Bugatti. Schlechtes Wetter hemmt Rhönflüge Die reichlich ungünſtige Witterung ließ am Dienstag beim 16. Rhön ⸗Segelflug⸗ Wettbewerb nur 25 Starts zu. Das Wegkommen von der Waſſerkuppe war nicht leicht. Trotzdem gingen noch ſieben Piloten über Land und lan⸗ deten in Oberfranken, wobei ſie Strecken zwiſchen 190 und 190 Km. zurücklegten. Von den Fernflügen des Vortages trafen 19 genaue Landemeldungen ein. Bartaune(Hannover) hatte auf Rhön⸗Adler 483 Km. zurückgelegt und landete nördlich von Brünn, Peters(Eſſen) auf Rhön⸗Sperber kam bis Iglau (420 Km.) und der Chemnitzer Spaethe auf Kondor bis Deutſchbrot(419 Km.). Wagner(Nürnberg) landete ſüd⸗ lich von Prag(320 Km.). Von Heini Dietmar traf eine noch nicht beſtätigte Landemeldung ebenfalls aus der Ge⸗ gend ſüdlich von Prag ein. Im bisherigen Verlauf der„Rhöntage“ wurden ins⸗ geſamt 375 Wettbewerbsflüge durchgeführt; davon waren 90 Fernflüge über 60 Km., 86 über 100 Km., 26 über 200, 9 über 300, 7 über 400 und 5 bis zu 500 Km. Insgeſamt wurden etwa 28 000 Flugkilometer zurückgelegt. England ſiegt:0 in Wimbledon! Glänzender Sieg im Davispokalkampf gegen Amerika Mit den beiden letzten Einzelſpielen wurde am Diens⸗ tag in Wimbledon der Davis pokal⸗Herausfor⸗ derungskampf zwiſchen England und den Ver⸗ einigten Staaten abgeſchloſſen. Nachdem Englands Sieg bereits am Montag geſichert worden war, galt es für die Amerikaner am letzten Tag lediglich, um ein ehrenvolleres Ergebnis bemüht zu ſein. Aber wider Er⸗ worten gelang ihnen nicht einmal der Ehrenpunkt. Auſtin und Perry gewannen auch die beiden letzten Einzelſpiele und erreichten damit insgeſamt ein glattes:0⸗Ergebnis, ein Score, das ſeit 1925, als die Amerikaner den erſten Anſturm der Franzoſen in Philadelphia mit 510 abſchlugen, in einem Herousforderungskampf nicht mehr erreicht wor⸗ den iſt. In den erſten Jahren der Davispokalkämpfe hat⸗ ten die Amerikaner— dos wird in dieſem Zuſammenhang intereſſieren— eine ganze Reihe von ſchweren Nieder⸗ lagen zu verzeichnen, darunter viermal ein:5, zweimal (1905 um 1906) gegen England in London und zweimal (1909 und 1911) gegen Auſtralien in Svoͤney und Chriſt⸗ church. 5 Mit dem Sieg über Amerika hat England nun den Davispokal zum dritten Mal hintereinander und insgeſamt 5 achten Mal gewonnen. zu en eimbledon⸗Tribünen waren am Dienstag nicht mehr ſo aut beſucht wie an den Vortagen, was begreiflich war, hatten doch die letzten Spiele nur noch Liebhaberwert. Den Beginn mochten Bunny Auſtin und Donald Rudge und wider Erwarten kam der Engländer zu einem:2,:4, 678,:5⸗Sieg. Auſtin iſt es alſo gelungen, für die bei den britiſchen Meiſterſchaften an gleicher Stelle erlittene Niederloge Vergeltung zu üben. Der Amerikoner ſtartete ſchlecht, während Auſtin gleich Kontrolle über ſeine Schläge hatte und in verhältnismäßig kurzer Zeit die beiden erſten Sätze gewann. Der dritte Satz fiel nach Kampf an Budge und als dieſer nach der Pauſe im vierten mit:1 führte, glaubte man noch an eine Wendung, aber Auſtin kämpfte mit großer Hingabe, glich aus und gewann ſchlteßlich Satz und Match mit 715. Anſchließend machte Willmer Alliſon vergeblich den Verſuch, gegen Fred Perry den Ehrenpunkt zu retten. Mit:6,:4, 725, :8 ſiegte der Weltmeiſter und vervollſtändigte damit den engliſchen Triumph. Alliſon brachte viel Kampfgeiſt mit, gewann auch den erſten Satz, aber daun war es mit ſeiner Kunſt vorbei, wenn er auch mit größter Erbitterung kämpfte. Im vierten Satz ſpielte Perry in Hochform; ſeine Schmetterbälle verſchafften ihm eine 5 donn machte Alliſon noch zwei Spiele, mußte dann aber den Sieg Perry überlaſſen. 35 Jahre Davispokal Der im Jahre 1900 von dem Amerikaner Dwight F. Davis geſtiftete Davispokal iſt bisher 30 Mal ausgeſpielt worden, aber nur vier Länder ſtehen auf der Siegerliſte: Amerika, Auſtralien, Frankreich und England. Amerika ſtand nicht weniger als 24 Mal in der Herausforderungs⸗ runde, gewann zehnmal und verlor vierzehnmal. England wurde achtmal Endſieger, Auſtralten und Frankreich gewannen fe ſechsmal. Neben den vier genannten Ländern ſtanden noch je einmal Belgien(1904) und Japan(1921) in der Herausforderungs runde, ſcheiterten aber jeweils mit:5 an England bzw. USA. Die größte Siegesſerie hintereinonder hatten die Vereinigten Staaten mit ſieben Siegen von 1920 bis 1926 auſfzuweiſen. Es folgte dann der Siegeszug der Franzoſen mit ſechs Erfolgen und augen⸗ blicklich iſt England ſeit 1933 Pokalinhaber. durchgeführt werden. Noch weiß man ja nicht, wer aus den Vorläufen ausſcheidet, wer überhaupt bei den end⸗ gültigen Entſcheidungen ſtarten wird, aber ſo große Ueber⸗ raſchungen hat es bei den Schwimmern noch nie gegeben, man kennt die Elite des deutſchen Schwimmſports genau. Es kann ſich nur darum handeln, ob neue Nachwuchskräfte ſich ſo ſprungartig verbeſſern konnten, daß auch ſtie ein Wort mitſprechen können. Ein Ueberblick über die einzelnen Meiſter⸗ ſchaften gibt demnach folgendes Bild. Um den Titel des beſten deutſchen Sprinters werden ſich viele Krauler be⸗ teiligen, aber auserwählt werden nur wenige ſein können. Der Bremer Fiſcher wird ſich diesmal den Titel nicht ent⸗ gehen laſſen ſeine ſchärſſten Konkurrenten werden ſeine Klubkameraden Hetbel und Leiſewitz, der Magdeburger Schwartz und Titelverteidiger Wille⸗Berlin ſein. Ueber 200 Meter Kraul ſt das Rennen offen, da wir keinen über⸗ Außer den an der noch mit Kräften wie Freeſ„ Nüske und Gaucke⸗Stettin, Lenkitſch⸗Aachen und Deiters⸗Magdeburg gerechnet werden. Kleiner iſt die Zahl der ausgeſprochenen Favoriten über 400 Meter. Der Sieger wird wohl unter Freeſe, Nüske ten auch die 1500 Meter Entſcheidung unter ſich aus⸗ machen. Der Meiſter im Bruſtſchwimmen ſteht wohl in Schworz⸗Göppingen feſt, da der Titelverteidiger Erwin Sietas erſt in dieſen Tagen aus dem Langener Kranken⸗ baus entlaſſen werden wird und kaum vor Spütherbſt wie⸗ der ſchwimmon kann. Die Nächſtheſten werden ſein: Heing⸗ Gladbeck, Wittenberg⸗Berlin, Obligſchläger⸗Trier, Min⸗ nich⸗Frankfurt. Ganz offen 15 dagegen der Titelkampf im Rückenſchwimmen, denn in dieſer Diſziplin ſind wir gehörig vorwärts gekommen. Die Magdeburger Schwarz und Gerſtenberg, Küppers⸗Plauen, Ruhfuß⸗Witten), Schlauch⸗Jena, Simon⸗Gladbeck ſind untereinander gleich⸗ wertig, jeder kann den anderen ſchlagen, die Tagesform entſcheidet. Im Kunſtſpringen werden wieder Eſſer und Mahraun die großen Rivalen ſein und im Turmſpringen Stork⸗Frankſurt, Grothe⸗Berlin, Ziegler⸗Berlin, Neu⸗ mann⸗Berlin und Weiß⸗Dresden. Bei den Schwimmerinnen werden wohl wieder die Charlottenburger Nixen den Vogel abſchießen. Aber die Titel ſind doch nicht ſo ſehr eine Sache der Verteidigerin, nen. Giſela Ahrend wird ſich die Kraulmeiſterſchaft viel⸗ leicht wieder ſichern können, aber ſie muß dann in guter Form ſein. Die Düffeldorferin Ohliger iſt ſtark ver⸗ beſſert. Ueber 400 Meter findet Ruth Halbsguth wohl noch keine ernſthafte Gegnerin. Dagegen iſt die Rücken⸗ meiſterſchaft offen zu nennen. Giſela Ahrend muß ſtark mit Frl. Rupke⸗Ohligs und Frl. Heilig⸗Dortmund rechnen. Im Bruſtſchwimmen ſollte Frl. Genenger in Hochform nicht zu ſchlagen ſein, ſonſt aber ſind Frl. Wollſchläger⸗Duisburg und Frl.. Hölzner⸗Plauen gefährliche Konkurrentinnen. Im Kunſt⸗ und Turmſpringen müßte Frl. Schieche⸗Berlin die Titel an ſich reißen können, aber ſie hat in beiden Konkurrenzen mehrere Gegnerinnen, die ihr kaum nach⸗ ſtehen. Die Mannſchafts wettbewerbe können erſt beſprochen werden, wenn das endgültige Meldeergebnis vorliegt, da oft Vereine eine Staffelmeiſterſchaft nicht belegen, wenn unter Umſtänden damit eine Einzelmeiſterſchaft gefährdet üſt. Wer ſich den Titel des beſten Vereins der Männer erobert, iſt eine Frage der Plätze. Bei den Frauen ſſt dteſer Titel Privateigentum der Nixen. Großer Bergpreis von Deutſchland! Am 1. September in Freiburg Für das traditionelle Bergrennen auf den Schauinsland, welches in dieſem Jahre unter der Bezeichnung„Großer Bergpreis von Deutſchland“ am Sonntag, den 1. September, in Freiburg ſtattfindet, liegt nunmehr die Ausſchreihung vor. Veranſtalter iſt die Oberſte Nationale Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt(Om). Mit der Durchführung des Rennens ſind Der Deutſche Automobil⸗Club(Dag) und das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps(NS be⸗ auftragt. Es ſind Rennen für Krafträder, Krafträder mt Beiwagen, Sport⸗ und Rennwagen vorgeſehen. Die Rennſtrecke iſt die 12 Km. lange Bergſtrecke zum Schau⸗ insland bei Freiburg i. Br. Teilnahmeberechtigt ſind die Fahrer einer internationalen Fahrerlizenz, gültig für 1095. Der Nennende eines Kraftwagens muß außerdem im Beſitz der internationalen Bewerberlizenz für Kraftwagen ſeiln. Die Klaſſeneinteilung iſt wie folgt: Gruppe A Krafträder(Solomaſchinen bis 250 cem; Gruppe B Kraſt⸗ räder(Solomaſchinen) über 250—350 cem; Gruppe C(Solo; maſchinen) über 350—500 cem; Gruppe F Kraſträder mi Seitenwagen bis 600 cem; Gruppe G Krafträder mit Seiten⸗ wagen über 600—1000 cem; Gruppe—6 Sportwagen biz 1100 cem; Gruppe F Sportwagen über 11001500 cem; Gruppe E Sportwagen über 1500—2000 cem; Gruppe D Sportwagen über 2000 cem Gruppe—6 Rennwagen biß 1100 cem; Gruppe F Rennwagen über 11001500 cem; Gruppe E- D Rennwagen über 1500—3000 cem; Gruppe A— D Rennwagen ſfber 3000 cem. Nennungsſchluß iſt Donnerstag, der 22. Auguſt 1995, 0 Uhr. Ausſchreibungen ſind erhältlich bei der Gaugeſchüfts⸗ ſtelle des DDA Gau 14 Baden, Freiburg i. Br., Kaiſer⸗ ſtraße 141, Telefon 5151. Zehn Klaſſepferde wird das Rennen um dos„Braune Band von Deutſchlond“ am 4. Auguſt in München⸗Riem am Ablauf ſehen, darunter Athangſius, Travertin, Janftor, Ehrenpreis und als einzigen Ausländer den Franzosen Denver. Neben Blinzen wird nun auch Aga Khans Aliſhoh dem Start fernbleiben. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Stadt⸗ und Landortsgruppen! Die Ortsgruppen haben ſofort die Schulungsbriefe für Monat Juli auf dem Kreisſchulungsamt, Zimmer 9, abzuholen. Kreisſchulungsamt. PO Jungbuſch. Unſere Geſchäftsräume befinden ſich ad heute in J J, 14. Kaſſenſtunden: Montags, Mittwochs und Freitags von 18—20 Uhr. Sprechſtunden des Orts⸗ gruppenleiters: Montags, Mittwochs und Freitags von 19—20.30 Uhr. Deutſches Eck. Donnerstag, 1. Auguſt, 20.80 Uhr, Sitzung ſämtlicher pol. Leiter. Sandhofen, Waldhof, Bereitſchaft 6. Donnerstag 1. Auguſt, 19 Uhr, Antreten fämtlicher polit. Letter uns Amtswalter der DA auf dem Sportplatz vor der Turn⸗ halle in Sandhofen. Dienſtanzug. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsgruppen! Die Abrechnung der Zeitungen der Abt. Volks⸗ und Haus wirtſchaft haben bis ſpäteſtens 5. Auguſt zu erſolgen in L 9,—8 von—12 Uhr. DA Neckarſtadt⸗Oſt. Donnerstag, 1. Auguſt, 20.15 Uhr, Zellen⸗ und Blockwalterſitzung im oberen Saale des„Dur⸗ lacher Hofs“, Käfertaler Straße. Frauenamt Hausgehilfen. Donnerstag, 1. Auguſt, in P 4, —5(Nebenzimmer) 20.30 Uhr, Pflichtverſammlung. Un⸗ ſere Dienſträume befinden ſich jetzt in L 4, 18, 1. Stock (Zimmer). Amt für Technik Donnerstag, 1. Auguſt, 19 Uhr, Sitzung der Ab⸗ teilungsleiter des NSB De im Parkhotel. Was hören wir? Donnerstag, 1. Auguſt Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.00: Frauenfunk.— 11.00: Ham⸗ mer und Pflug.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei.— 15.30: Frauenſtunde.— 16.00: Muſik im Freien.— 17.09: Nachmittagskonzert.— 18.80: Spaniſch.— 18.45: 20 Jahre Weltkriegsbücherei.— 19.00: Hellauf, Schwobaland.— 19.30: Melodien für den Feier⸗ abend.— 21.00: Hoffende deutſche Seele. Hörfolge durch 5 Jahrhunderte.— 22.30: Tanzabend.— 23.00: Reichs ⸗ ſendung: Zeitgenöſſiſche Muſtk.— 23.45: Lo Tray labs, Oper von Verdi. Aus Mannheim über Stuttgart 20.10— 21.00: Mit Knorzehachs am runde Tiſch. Mit, wirkende: Fritz Fegbeutel, Lene Kamuff, Franz Lor Ernſt Köffler. Bauernkapelle Annweiler. Ein Schrammel⸗ quintett. Leitung: Rubi Schmitthenner. Deutſchlaudſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen. = 12.00: Musik zum Mittag.— 14.00: Allerbel.— a Mütterſtunde.— 15.40: Der Strom der Heimat.— 10.00; Muſik im Freien.— 17.45: Bilwisſchneider und Wetter⸗ hexe.— 18.00: Der einormige Pianiſt Rudolf Horn ſpieſt — 18.25: HJ an der Arbeit.— 18.85: Sportfunk.— 18,0: Noch 2 Wochen bis zur Funkausſtellung.— 19.00; Feiet⸗ abend⸗Unterhaltung.— 20.10: Operettenmuſik. 21.10: Aufruhr im Gemüſegarten. Hörfolge für Kleingärtner.— 22.20: Weltpolttiſcher Monatsbericht. Tages læaleacles Mittwoch, 31. Juli Nationaltheater:„Don Ceſar“, Operette von R. Dellinger, Miete G, 20 Uhr. 2 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 6 Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr Paradeplhatz. Autobus ſonberfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtreßt Sulzbach— Hemsbach— Laudenbach— Heppenheim Bensheim— Schönberg— Lindenfels— Fürth— Birkenauer Tal— Fuchsſche Mühle— Weinheim— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Morgen Donnerztaß .18 lihr Worms und zurück 14.0 Uhr Spezer— bz 5 und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt Worms u zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag 20.15 Uhr Varieté⸗Progromm. Waldvark⸗Reſtauraut„Am Stern“: 15.80 Uhr Konzert. Kafſee Odeon: Konzert(Verlangerung Roſarium, Neuoſtheim: Geöffnet von 16.90 bis 20 1515 . alaſthotel, Flughafen⸗Kaſino, Kaffee Vaterlaug, Lichtfviele: Univerſum:„Er weiß was er un — Alhambra:„Nacht der Verwandlung“— Scha burg:„Der Greifer“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 115 von 15 bis 17 Uhr Sonderausſtellung: Die deu Seele, Unentgeltliche Führung von 16 bis 17 15 uhr Naturalienkabinett im Schloß: eöfſnet von 15 bis 1 10 Städtiſche Kunsthalle: Gebifnet von 11 bis 10 unn de 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Emil Lugo(Gem Aquarelle, Zeichnungen). bis 10 Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Gebffnet von 10 und von 15 bis 17 Uhr. 8: Ge⸗ Muſeum für Natur und Völkerkunde im Zeughaus: öffnet von 15 bis 17 Uhr. * 1 3 er dürf⸗ ch aus⸗ wohl in Erwin kranken⸗ rbſt wie⸗ e Heing⸗ „ Min⸗ ompf im nd wir Schwarz Witten), r gleich⸗ gesſorm ſſer und ſpringen „ Neu⸗ der die lber die digerin, aft viel⸗ in guter rt ver⸗ th wohl Rücken⸗ uß ſtark rechnen. rm nicht uisburg ntinnen. e⸗Berlin beiden m nach⸗ ſprochen jegt, da , wenn efährdet Männer uen iſt and! insland, „Großer ytember, hreibung tbehörde führung DDalc) Kak) be⸗ ider mit n Schau⸗ ſind die ür 1985. m Beſitz en ſein. tuppe A Kraſt⸗ (Solo, der mit Seiten⸗ gen biz 0 cem; e D gen biz cem; Gruppe 1935, 0 eſchüfts⸗ Kaiſer⸗ Braune n⸗Riem zanitor, anzoſen Aliſhah avlale. Mit⸗ Lor ammel⸗ nochen. 15.182 16.00; ae pielt. 1 Feier⸗ 21.10 ner.— linger, erbtag: Ger⸗ s und nittag/ ert. Uhr. laub. will“ ch a U. 3 und eutſche Uhr. d von mälde, 518 18 Ge . 8 HANDELS- N WIRTSCHAFTS-ZET TUNG 8 Mittwoch, 31. Juli 1935 der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 346 Zusammenfassung der deuischen Neisevermifiler Der Leiter der Spitzenvertretung Hilfsgewerbe des Verkehrs, Direktor Kipfmüller, hat folgende Anordnung erlaſſen: Durch die Verfügung des Herrn Reichs⸗ und preu⸗ ßiſchen Verkehrsminiſters vom 21. Juni 1935 ſind alle Unternehmer und Unternehmungen(natürliche und juri⸗ ſtiſche Perſonen), die Reiſevermittlung jeglicher Art be⸗ treiben, aufgefordert worden, ſich bis zum 1. Auguſt 1935 bei der Spitzen vertretung Hilfsgewerbe des Verkehes, Berlin Wü g, Saarlandſtraße 121, anzumelden. Zur naͤhe⸗ zen Unterrichtung wird darauf hingewieſen, daß zum Reiſevermittlungsgewerbe folgende Unternehmungen ge⸗ hören: 1. Alle Vertretungen und Verkaufsſtellen, deren ſich Verkehrsunternehmungen bedienen, ſoweit ſie nicht mit eigenem Perſonal der betreffenden Verkehrsunterneh⸗ mungen beſetzt ſind und nicht mit dem eigenen Verkehrs⸗ betrieb zuſammenhängen. 2. Alle natürlichen und juriſtiſchen Perſonen— auch wenn ſie noch einen andern Beruf ausüben oder noch andere Geſchäfte betreiben, wie Sportgeſchäfte, Buchhand⸗ lungen, Zigarrengeſchäfte, Friſeure, Theater⸗ und Konzert⸗ kaſſen, Portiers, Beamte, Angeſtellte, Vereinigungen uſw. — die Reiſen veranſtalten bzw. vermitteln. 3. Schließlich natürliche und juriſtiſche Perſonen, bie ſich mit vorübergehenden Vermittlungen von Verpflegung oder Unterkunft befaſſen. „ Außenhandelsſtelle für Baden, Pfalz und Saarland. Wie der Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter be⸗ kannt gibt, iſt der Bezirk der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer zu Saarbrücken mit Wirkung vom 1. Auguſt ab dem Bezirk der Außen handelsſtlelle für Ba⸗ den und die Pfalz in Mannheim zugeteilt wor⸗ den. Mit Rückſicht auf dieſe Bezirksveränderung führt die genannte Außenhandelsſtelle künftig die Bezeichnung „Außenhandelsſtelle für Baden, Pfalz und Saarland“. * Hoffmann u Engelmann AG., Neuſtadt/ 5. Die mit 850 000% Grundkapital ausgeſtattete Geſellſchaft legt jetzt den Abſchluß für das Zwiſchengeſchäftsjahr, umfaſſend die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1934, vor. Das Ge⸗ schäftsjahr ſchließt alſo jetzt mit dem Kalenderjahr. Nach der Erfolgsrechnung ergibt ſich bei 789 170(1933-34 1 113 548 und 1932⸗33 954 817), Roheinnahmen ein Gewinn von 77 798„(i. V. 39 644„), um den ſich der Verluſtvortrag auf 3701, ermäßigt. In der Bilanz erſcheint das An⸗ lagevermögen mit 1,62(1,65); Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebs⸗ ſtoffe ſind mit 0,44(0,4); Fertigfabrikate und Handelswaren mit 0,54(0,42); Warenforderungen mit 0,52(0,45); anderer⸗ ſeits unter den Verbindlichkeiten die Obligationsanleihe von 1930 mit unv. 1,15; Warenſchulden mit 0,4(0,1); Ak⸗ zepte mit 0,1(0,07) und Bankſchulden mit 0,91(0,85) Mill. Mark eingeſetzt. Errichtwug eines Woll⸗Sammellagers in Neu⸗Ulm. Das Woll⸗Sammellager Ulm, das bisher in Ulm unter⸗ ebracht war, muß für andere Zwecke freigemacht werden. Zur Zeit wird in Neu⸗Ulm an der Straße nach Finningen ein neues Woll⸗Sammellager errichtet, und zwar in einem Ausmaße, daß darin etwa 7 des zuletzt angelieferten Woll⸗ gefälles auf einmal untergebracht werden kann. Wie man hört, bleiht Ulm nach wie vor die ſüddeutſche Zentrale der Reichswollverwertung Gmb, die auch weiterhin die Ver⸗ arbeitung und den Verkauf der künftig nach Neu⸗Ulm an⸗ zuliefernden ſüddeutſchen Wollen vornimmt. *. Deutſcher Eiſenhandel AG., Berlin. Die v. HV. genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934. Aus dem nach Tilgung des Verluſtvortrags von 441 456„ noch ausgewieſene Gewinnſaldo von 360 479/ wird die Dividendenzahlung mit 4 v. H. wieder aufgenom⸗ men. Die turnusmäßig aus dem Aufſichts rat ausſcheiden⸗ den Herren Dr. Brennecke und von Bentivegni wurden wiedergewählt, hinzugewählt wurde Dr. Auguſt Menzel, Vorſtandsmitglied der Vereinigte Oberſchleſiſche Hütten⸗ werke., Gleiwitz. Ueber die Entwicklung nach Schluß des Geſchäftsjahres erklärte der Vorſtand, daß die günſtige Geſchäftslage unvermindert anhält, ſodaß nicht nur der Handelsbetrieb, ſondern auch die Konſtruktions⸗Werkſtätten gut beſchäftigt ſeien. Die Werke decken den Bedarf ſchnell und ohne Lieferungsſtockungen, ſodaß die Läger der an⸗ geſchloſſenen Unternehmungen in nahezu gleicher Höhe ge⸗ halten werden können wie bisher. Eine Veränderung der Preiſe ſei nicht zu erwarten. Wie im Geſchäftsbericht be⸗ reits zum Ausdruck gebracht, ſei auch für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr eine zuverſichtliche Beurteilung gerechtfertigt. Atlas Levante⸗Linie Ad., Bremen, gegründet. Im Zuge der von der Reichsregierung geforderten Ausgliede⸗ zung beſtimmter Linienfahrten aus der Hapag⸗Lloyd⸗Unlon iſt in Bremen die„Atlas Levante⸗Linie AG.“ mit einem Grundkapital von 2,3 Mill. 4 gegründet worden. Die Atlas Levante⸗Linie AGG. wird elf in der Levantefahrt be⸗ ſchäftigte Dampfer des Norddeutſchen Lloyd mit zuſammen 90 525 To. Tragfähigkeit übernehmen. Gründer der Geſell⸗ ſchaft ſind: die Norödeutſche Kreditbank AG., Bremen, die Jamaica Deutſche Handelsgeſellſchaft m. b.., die Argo Der deuisch- französische Warenverkehr Veriragsloser Zusſjand ab 1. Augusi Die„Volkswirtſchaftliche Korreſpondenz“ ſchreibt: Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die ſeit dem 17. Juni zum Teil in Berlin, zum Teil in Paris geführt wurden, haben zu einer Einigung nicht geführt. Die Ver⸗ handlungen ſind dadurch notwendig geworden, daß Frank⸗ reich am 31. Mai die Vereinbarung über den deutſch⸗ franzöſiſchen Warenverkehr gekündigt hatte und daß das Verrechnungsabkommen automatiſch ſein Ende erreicht, wenn es durch ein neues Abkommen nicht verlängert wird. Nach dem Scheitern der Verhandlungen tritt alſo jetzt am 1. Auguſt bezüglich des Warenverkehrs, insbeſondere be⸗ züglich der Zölle und Einfuhrkontingente, ein vertrags⸗ loſer Zuſtand ein. An dem gleichen Tage erreicht auch das beſtehende Verrechnungsabkommen ſein Ende. Welche Zollſätze und Einfuhrvorſchriften werden nach dem 1. Auguſt für den deutſch⸗franzöſiſchen Güteraustauſch gelten und wie wird der Zahlungsverkehr ſich regeln? Welche Zollſätze gelten werden, hängt— und das muß mit allem Nachdruck betont werden— in erſter Linie von der Entſcheidung der franzöſiſchen Regierung ab. Die deutſche Zollgeſetzgebung läßt nämlich die Gewährung der Meiſt⸗ begünſtigung auf dem Zollgebiet auch ohne eine vertragliche Regelung zu, ſofern der andere Staat von ſich aus die Meiſtbegünſtigung gewährt. Die franzöſiſche Regierung weiß, daß die deutſche Regierung bereit iſt, auch ohne Ver⸗ trag auf die franzöſiſchen Waren die Meiſtbegünſtigungs⸗ zollſätze weiterzugewähren, wenn dies Frankreich ſelbſt tut. Andernfalls, d. h. wenn die deutſchen Waren nach dem 1. Auguſt nicht mehr meiſtbegünſtigt behandelt werden, werden natürlich auch die kranzöſiſchen Waren in Deutſch⸗ land höhere Zölle tragen müſſen als die Meiſtbegünſti⸗ gungsſätze. Die deutſche Regierung dürfte mit einer Entſcheidung warten, bis ſie weiß, was die franzöſiſche Regierung in dieſer Beziehung beſchließt. Soweit in der gekündigten Vereinbarung über den Warenverkehr Vertragszollſätze zwſchen den beiden Ländern beſonders vereinbart waren, fallen dieſe natürlich am 1. Auguſt weg. Auf dem Gebiete der Warenkontingente behalten beide Teile freie Hand. Was nun dos Verrechnungsabkommen anbekangt, ſo wird ſich, wenigſtens zunächſt, ſeine Beendigung noch nicht voll geltend machen, oa gemäß einer früheren Verein⸗ barung bei dem Wegfall des Verrechnungsabkommens die Konten noch nach den Regeln des Verrechnungsobkommens abgewickelt werden. Zur Zeit beſteht aus der franzöſiſchen Einfuhr nach Deutſchland noch ein erheblicher Saldo, der zwar in Reichsmark bei der deutſchen Verrechnungskaſſe vorhanden iſt, der aber nach Frankreich noch nicht über⸗ tragen werden konnte. Die Uebertragung dieſer Rückſtände kann nur durch die laufende deutſche Worenausſuhr nach Frankreich erfolgen. rr—ññ1ü„%.. ee Reederei AG., Bremen, der Bankverein für Nord weſt⸗ deutſchland., Bremen, und Heinrich Hackmann, Bremen. Die Gründer haben alle Aktien übernommen und zu Mit⸗ gliedern des erſten Aufſichts rates folgende Herren beſtellt: Herm. Bultmann, Auguſt Dubbers, Max Köpke, Peter Lentz, Guſtav Scipio. Zum Vorſtand der Geſellſchaft iſt Direktor Richard Ad ler beſtellt, der auch Vorſtand der „Argo Reederei AG.“ iſt. Die Atlas Lavante⸗Linie AG. bewahrt die Tradition der 1905 gegründeten und Bremen leider verloren gegangenen Bremer Dampferlinie„Atlas G. m b..“, die den Levanteverkehr von Bremen unter⸗ hielt. Sie wird ebenſo wie ihre Vorgängerin im Intereſſe der wirtſchaftlichen Betriebsführung an die Argo Reederei AG. angegliedert. Die Atlas Levante⸗Linie wird in freund⸗ ſchaftlicher Zuſammenarbeit mit der kürzlich gegründeten Deutſche Levante Linie Hamburg AG. den Levanteverkehr pflegen und ausbauen, * Ernennungen im Reichsnährſtand. Der Meichs⸗ bauernführer hat zum Leiter der bei der Reichs hauptabtei⸗ lung 3 errichteten Futtermittelſtelle 9200 Friedrich Eichinger. ſerner Konſul Barth in Nürnberg zum Leiter der Fachſchaft Bierverleger bei der Hauptvereini⸗ gung der Deutſchen Brauwirtſchaft ernannt. * Aus dem Gütertarifweſen der Reichsbahn. Die Gel⸗ tungsdauer des Ausnahmetarifs 241 für Steine uſw. zur Ausfuhr wird auf jederzeitigen Widerruf, längſtens bis 81. Juli 1936, verlängert. Die Geltungsdauer des Ausnahmetarifs 441 für Spat zur Ausfuhr wird auf jederzeitigen Widerruf, längſtens bis 31. Juli 1996, ver⸗ längert. Die Geltungsdauer der Ausnahmetorife 124 4 für Natron, 12 4 6 für Glauberſalz und 1247 für Sulſit⸗ lauge wird auf jederzeitigen Widerruf, längſtens bis 91. Juli 1936 verlängert. Die Geltungsdauer des Aus nahme⸗ tarifs 1 26 für Schleifholz wird auf jederzeitigen Wider⸗ ruf längſtens bis 31. Juli 1996 verlängert. * Stand des deutſch⸗holländiſchen Verrechnungsverkehrs. Nachdem die Niederländiſche Bank in der Woche vom 22. bis 27. Juli einen Geſamtbetrag von ungefähr 750 000 4 (700 000%) von auf ihrem Sonderkonto bei ber Deutſchen c ausſtehenden Forderungen an die hol⸗ ländiſchen Gläubiger ausgezahlt hat(die Nummern der verrechneten Poſten ſtiegen von 77 982 bis 78 109), beläuft ſich der Geſamtbetrag der auf dieſem Konto ausſtehenden, noch nicht zur Auszahlung gelangten Beträge auf etwa 44,6(45.3) Mill. II. Der Geſamtbetrag der auf Treuhänder⸗ konto Niederlande eingezahlten, noch nicht zur 0 gelangten Beträge ſtellt ſich zur Zeit auf etwa 16,9(17,1 Mill. J.— In der verfloſſenen Woche wurden hier etwa unv. 300 000 4 verrechnet.(Die höchſte Kontennummer der verrechneten Poſten war 15 868 gegen 15 7864 in der Vorwoche.) * Brieſe mit zollpolitiſchem Inhalt nach Großbritan⸗ nien und Nordirland. Im Poſtverkehr mit Großbritannien und Nordirland ſind vom 1. Auguſt on gewöhnliche und eingeſchriebene Briefe mit zollpflichtigem Inhalt zuläſſig. Die Sendungen haben auf der Vorderſeite den grünen Zollzettel zu tragen; auf ihm iſt der Inhalt der Sendung nach Art der Ware, Reingewicht und Wert vom Abfender anzugeben. *Saar⸗Waſſerfrachtenmarkt. In der Woche vom 21. bis 27. Juli flaute das Geſchäft ab. Es wurden nur 16 Transporte untergebracht, und zwar 4 nach Pont⸗a⸗Mouſſon zu 13,50, 1 nach Couprot zu 23,00, 11 nach Straßburg zu 14,00 fres. Der Zugang an beladenen Kahnſchiffen, in der Hauptſache mit Erzen aus der Nancyer⸗Gegend ſowie Erze und Kiesabbrände von Straßburg war recht lebhaft. Un⸗ Stilles Weingeschäff Nach dem gegenwärtigen Stand der Reben läßt ſich für die meiſten Weinbaugebiete ein mengenmäßig recht gutes Ergebnis der 198 ber Leſe vor⸗ ausſagen, wenngleich nur in den ſeltenſten Fällen die Rekordhöhe des vergangenen Jahres erreicht werden dürfte. Ueber die Güte der Weine läßt ſich natürlich noch nichts agen, da die weitere Entwicklung des Wetters von aus⸗ ſchlaggebendem Einfluß ſein wird. Die Umſatztätig⸗ keit iſt meiſt gering, da der Handel genügend eingedeckt iſt, und die ſehr warmen Tage im Juli dem Weinver⸗ ſand, aber auch dem Weinverbrauch nicht zuträglich waren. In Baden hat ſich die Nachfrage etwas gehoben; für lanzer Weißweine wurden Preiſe von 40 bis 85 4 je 100 Liter erzielt. Im Markgräfler Land ſind die Be⸗ ſtände zum großen Teil ſchon geräumt; bei den letzten Abſchlüſſen bezahlte man etwa 45 4 je 100 Liter. In der Dodenſeegegend konnten 4065“ erzielt werden, in der Ortenau etwa 5065„ und teilweiſe auch darüber. Auch am Kaiſerſtuhl war unter 40/ nichts mehr zu haben. In allen dieſen Bezirken haben die Vorräte erheblich abgenommen. Auch in Württemberg hat ſich neuer⸗ dings das Angebot verringert; 1934er Weiß⸗ und Ryt⸗ weine wurden mit 150—250% je 800 Liter bezahlt. Die Preiſe für Schiller⸗Rotweine haben ſich bei ſteigender ich- frage gut gehalten. Frankenweine ſelbſt geringerer üte waren nicht mehr unter 50/ je 100 Liter zu haben. Für mittelgute und gute Weine verlangte man 65 bis 110% je 100 Liter. In der Pfalz hat neuerdings das Handelsgeſchäft nachgelaſſen, da man damit beſchäftigt iſt, die auf den erſteigerungen erworbenen Weine einzulagern. Einige Rotweine der Mittelhaardt wurden zu etwa 400/ je 1000 Liter umgeſetzt; aber auch in Rotweinen hat die Ver⸗ kaufstätigkeit, die im Vormonat recht ſtark war, erheblich abgenommen. Sektfabriken waren als Käufer nicht mehr Gl arkt, wie ſie ja ſtets in den Sommermonaten ihre Einkaufstätigkeit zu unterbrechen pflegen. Bezen, Mittelrhein kamen nur kleinere Mengen zum erkauf; man erlöſte durchſchnittlich 470 bis 800/ je 1000 Liter. Im Rheingau konnten die Stagtsdomänen 99 7 Stück(1200 Liter) zu 800900“ abſetzen. Sonſt füurden im freihändigen Verkauf für 1082er 880—1080 4, 75 1083er 1050—1600„ und für 1984er 860—1150 4 er⸗ an Einige kleinere Weine konnten auch noch an Sekt⸗ 99 50 verkauft werden, die 760840/ je Stück dafür be⸗ dunner Bei allen diefen Umſätzen handelt es ſich jedoch 7on 10 nur um kleine Mengen. Etwas größere Umſätze nte das Moſel⸗ und Saargebiet verzeichnen. Die Nachfrage betraf vorwiegend mittlere Konſumweine, für die 510—1000 4 je 960 Liter erlöſt wurden. Einige Gewächſe aus Graach und Erden gingen ſogar 170 höher bis auf 1400 J. Für Saarweine kieß ſich eine einheitliche Preisrichtung nicht feſtſtellen, da die Qualität dieſer Weine recht unterſchiedlich iſt. 2 Marki der landwirischafflichen Erzeugnisse Auf dem Obſtmarkt lag zuletzt ein etwas vielſei⸗ tigeres Angebot vor, nachdem auf ſämtlichen Märkten auch bereits Frühäpfel und Frühbirnen, daneben vielfach Früh⸗ pflaumen an den Markt gebracht werden konnten. In der Hauptſache handelte es ſich hier bisher noch um auslän⸗ diſche Lieferungen, doch ſind an frühem Kernobſt auch ſchon merkliche Angebote aus der einheimiſchen Erzeugung zu verzeichnen. Die Preisentwicklu für Kernobſt war etwas rückläufig. Im Beerenobſtgeſchäft machte ſich nach der ſtärkeren Befeſtigung der letzten Tage meiſt eine etwas rithigere Stimmung bemerkbar. Im Kirſchengeſchäft haben ſich vielfach die bisherigen recht günſtigen Erlöſe nicht ganz halten können. Der Gemüſema rkt verzeichnete in der letzten Zeit vielfach eine etws ſchwächere Haltung. In den Hauptverbrauchszentren hat die Butter⸗ er zeugung eine Abnahme erfahren. In welchem Um⸗ fange ſich der ſtärkere Milchverbrauch auswirkt, erſieht man aus einer Statiſtik des Milchwirtſchaftsverbandes Baden⸗ Pfalz, wo eine Steigerung der Trinkmilchumſätze um etwa 16 p. H. ſeſtgeſtellt wurde. Infolge des guten Zuſtandes der Wieſen und Weiden iſt die Buttererzeugung jedoch noch größer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Abſatz⸗ verhältniſſe ſind ſehr verſchieden. In den Großſtädten hat die Nachfrage abgenommen, doch ſind 1 1 15 1 gelt handelsgeſchäfte immer noch größer als zur gleichen Ze des Vorjahres, An einigen Orten Mittel⸗ und Süddeutſch⸗ lands mußte die Reichsſtelle aus ihren Beſtänden, aller⸗ dings nur verhältnismäßig kleine Poſten, zur Verfügung ſtellen. Auch das Rheinland war auf derartige Zuſchüſſe angewieſen, da die holländiſchen Angebote immer geringer geworden ſind. Auch die letzte Preiserhöhung hat auf die erhebliche Nachfrage ſeitens des Großhandels keinerlei Einfluß ausgeübt. Das Angebot in deutſchen Eiern bleibt klein. Aus dieſem Grunde wurde das geſamte Aus⸗ landsmatertal glatt aufgenommen. Zur Lagerung beim Großhandel dürfte es bisher nirgends gekommen ſein. Die Nachfrage in den Hauptverbrauchszentren war etwas ge⸗ ringer, doch kann man ſie noch als zufriedenſtellend be⸗ 5 9 55 Jedenfalls waren die Umſätze augenblicklich etwas größer als zu Her gleichen Zeit des Vorfahres. Es macht ſich auch bemerkbar, daß ein Teil der Kleinhandels⸗ geſchäfte noch einige Vorräte beſaß, die er zu unveränder⸗ ten Preiſen abſtieß. Ein gewiſſer Mangel machte ſich nur in kleinen Eiern bemerkbar. mittelbar unterhalb der Schleuſe Wölſerdingen bei Saar⸗ gemünd ſank Montagfrüh das mit Saarkohlen beladene Kanalſchiff Epinal. Dadurch iſt die Verbindung mit Saargemünd für die Schiffahrt vorausſichtlich für Jie Dauer von acht Tagen unterbunden. * Rekorb⸗Beſchickung der Deutſchen Oſtmeſſe. Die Deut⸗ ſche Oſtmeſſe 1934 in Königsberg war in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Der Aufſtieg der deutſchen Wirtſchaft unter nattonalſozialiſtiſcher Führung, ſowie der wirt⸗ ſchaftliche Wiederaufbau Oſtpreußens bringen es mit ſich, daß die 23. Deutſche Oſtweſſe in Königsberg(vom 18. bis 21. Auguſt) die Rekordmeſſe 1994 weit übertreffen wird. Bereits jetzt, drei Wochen vor Beginn der 23. Deut⸗ ſchen Oſtmeſſe, iſt die Zahl der vorfährigen Ausſteller um über 200 überſchritten. Die erhöhte Beſchickung iſt auf allen Gebieten der Warenmuſtermeſſe, der Bau⸗ und Tech⸗ niſchen Meſſe feſtzuſtellen. Dieſes große Intereſſe für die Deutſche Oſtmeſſe beweiſt, daß Oſtpreußen nicht mehr eine „Inſel“ iſt, ſondern tatſächlich eine„Brücke zum Reich und zum oſteuropäiſchen Raum“, Zahlungseinsiellungen Bei der Firma Guſtav Käfer(Pirmaſens) ſind, laut„Ledermarkt“ etwa 2500/ verwertbare aren, etwa 1000„ verwertbare Außenſtände, etwa 800/ verwertbare Maſchinen und Inventar und etwa 1000/ ſonſtige Be; ſtände(Poſtſcheck. Bank uſw.) vorhanden, denen auf det Paffivſeite 47382„ Kreditoren, eine Bürgſchaft in Höhe von 1000, ein Wechſelobligo in Höhe von 930/ und be⸗ vorrechtigte Forderungen im Betrage von 9000 ¼ gegen⸗ ütberſtehen. Die Ausſonderungsbeträge belaufen ſich auf etwa 3500 4. Insgeſamt ſoll alſo eine Unterbilanz von 20 000% vorhanden ſein. In der Maſſe liegen etwa 32 bis 28 v. H. Die Höhe der Vergleichsquote wird erſt in der Gläubigerverſammlung feſtgeſetzt werden. In ber am 23. Juli ſtattgefundenen Gläubigerverſamm⸗ lung der Schuhfabrik Viktor Faber(Pirmaſens) wurde beſonders die Höhe der Vergleichsquote behandelt. Wie der„Ledermarkt“ meldet, ergab ſich aus Aktiva und Paſſiva eine Maſſe von 19 v. H. Der Schuloͤner bot einen Vergleich in Höhe von 20 v.., die in vier Raten von je 5 v. H. gezahlt werden ſollen. Dieſer Vorſchlag wurde jedoch von den Gläubigern abgelehnt und vorgeſchlagen, daß der zweite Hypothekargläubiger auf dem Anweſen des Schulöners einen Betrag von 15 000% freigibt und eine Bürgſchaft in gleicher Höhe einräumt, ſo daß weitere 15 v. H. für die Gläubiger gewonnen würden. Dem Schuldner wurde nahegelegt, die Verhandlungen mit dem Hypothekar⸗ gläubiger auf dieſer Baſis aufzunehmen. Bei günſtigem Verkauf würden alſo 35 v. H. für die Gläubiger heraus⸗ ſpringen, andernfalls blieben nur 20 v. H. übrig. Anordnungen des Karfoffelwirischafis- verbandes Pfalz/ Saar Der Kartoffelwirtſchaftsverband Pfalz⸗Saar erläßt drei Anorönungen, die mit dem 8. Auguſt in Kraft treten und durch die folgendes beſtimmt wird: Die Frühkartoffeln, die vom Erzeuger aus dem geſchloſ⸗ ſenen Anbaugebiet auf den Wochenmarkt gebracht werden, müſſen von den örtlichen Prüfern geprüft ſein, was durch einen geſtempelten Sackanhänger nachzuweiſen iſt. Er⸗ zeuger, die aus dem nichtgeſchloſſenen Anbaugebiet auf den Markt fahren wollen, müſſen wie im geſchloſſenen Gebtet im Beſitz eines weißen Schlußſcheins„A“(für nichtgeſchloſ⸗ ſenes Gebiet) ſein, den der Ortsbauernführer ausſtellt. Der Schlußſchein muß die Unterſchrift des Ortsbauern⸗ führers und das Datum des Markttages haben, an dem die Kartoffeln verkauft werden ſollen. Die zuläſſige Höchſt⸗ menge iſt drei Zentner je Markttag. Der Schlußſchein iſt nicht übertragbar. Die Kartoffeln dürfen nur in Säcken mit grünen Anhängern, die beim Ortsbauernführer zu haben ſind, auf den Markt gebracht werden. Auch der An⸗ hänger muß das Datum des Markttages und den Namen oder Stempel des Ortsbauernführers haben. In der zweiten Anordnung wird beſtimmt, daß Futter⸗ kartoffeln, ſoweit ſie nicht im eigenen Haushalt oder am Ort der Erzeugung verwendet werden, an zugelaſſene Verteiler nur auf Grund des für Futterkartoffeln beſonders vorge⸗ ſchriebenen Schlußſcheins„Fu“(gültig für Futterkartoffel⸗ käufe beim Erzeuger) vom Erzeuger verkauft werden dür⸗ ſen. Im übrigen ſind die auf der Rückſeite des Schluß⸗ ſcheins angegebenen beſonderen Beſtimmungen maßgebend. Die Schlußſcheinbücher und die Geſchäftsbedingungen des Reichsnährſtandes werden vom Kartoffelwirtſchaftsverband Pfalz⸗Saar, Kaiſerslautern, Marktſtr. 39, auf Anfordern gegen Bezahlung an zugelaſſene Verteiler ausgehändigt. Sackanhänger dürfen für Futterkartoffeln nicht verwendet werden. An Gebühren ſind auf Grund der vorgeſchriebenen Wochenmeldungen 1 Pfg. je Zentner laufend an den Kar⸗ toffelwirtſchaftsverband Pfalz⸗Saar abzuführen. In der dritten Anorönung wird beſtimmt: Bei Bean⸗ ſtandungen von Kartoffeln ſind die vom Reichsnährſtand aufgeſtellten Sachverſtändigen maßgebend. Die Sachver⸗ ſtändigen ſind bei der zuſtändigen Kreisbauernſchaft anzu⸗ fordern. Im übrigen haben die Geſchäftsbeſtimmungen des Reichsnährſtandes Gültigkeit. — *Die Hopfenmarktregelung geht an die Hauptvereini⸗ gung der deutſchen Brauwirtſchaft über. Laut Anordnung des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft über den Zuſammenſchluß der deutſchen Brauwirtſchaft vom 18. April 1935 ſind die Aufgaben des Beauftragten des Reichsnährſtandes für die Hopfenmarkt⸗ regelung ab 1. Auguſt an die Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Brauwirtſchaft übergegangen. Die Münchener Ge⸗ ſchäftsſtelle der Hauptvereinigung befindet ſich vorläufig Prinz⸗Luoͤwig⸗Stroße 1. * Herſtellerfeſtpreiſe für Kartoffelflocken aufgehoben. Die Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft hat laut Verkündigungsblatt des Reichsnährſtandes Nr. 57 vom 27. Juli 1935 mit Zuſtimmung des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Ernährung und Land wirtſchaft u, a. folgen⸗ des angeordnet: Die von der wirtſchaftlichen Vereinigung der Kartoffelflockenherſteller und ihrer Rechtsnachfolgerin, der Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft, vor⸗ geſchriebenen Feſtpreiſe für den Verkauf von Kartoffel⸗ flocken durch den Herſteller werden damit aufgehoben. Vor dem 27. Juli abgeſchloſſene Lieferungsverträge über Kar⸗ toffelflocken werden hiervon nicht berührt. Folgende Be⸗ ſtimmungen werden mit Wirkung vom 27. Juli 1995 auf⸗ gehoben: Anordnung der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Kartoffelflockenherſteller vom 11. 3. 1985 betr. Verbot von Kartoffelflocken⸗Koppelgeſchäften und Bekanntmachung der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Kartoffelflockenherſteller vom 139. 3. 1935 betr. Verbot der Zahlung von Vermitt⸗ lungsgebühren durch den Flockenherſteller für Verkäufe nach dem 14. 1. 1935. Die neue Anordnung der Haupt⸗ vereinigung, die am 27. 7. in Kraft getreten iſt, enthält weiterhin die in dieſem Zuſammenhang notwendigen Streichungen und Ergänzungen früher ergangener An⸗ ordnungen. Waren und Märkfe Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe ruhia aber freundlich Die Umſätze waren auch an der Abendbörſe ſehr gering, die freundliche Haltung hielt aber an. Vom Publikum lagen Aufträge allerdings kaum vor. Lediglich aus der Börſe heraus erfolgten in einzelnen Werten kleine Käufe, ohne daß aber kursmäßig gegen den Berliner Schluß eine Veränderung zu verzeichnen war, J Farben kamen mit unv. 157,25, Ach mit 39(3876) und Hapag mit unv. 17,25 zur Notiz. Kunſtſeideaktien, die im Mittagsſchlußverkehr ſtärker erhöht waren, lagen zunächſt geſchäftslos. Der Ren⸗ tenmarkt lag verödet. Umſätze fanden bei Eröffnung der Börſe nicht ſtatt, Man nannte allgemein die letzten Mittags⸗ kurſe. Im Verlaufe blieb das Geſchäft klein, nur in AEG⸗ Aktien war die Umſatztätigkeit mit 39(8876) etwas grö⸗ ßer. Im übrigen ergaben ſich keine nennenswerten Ver⸗ änderungen. Am Kaſſamarkt lagen Großbankaktien un⸗ verändert. Von Induſtriepapieren erhöhten ſich Schrift⸗ gießerei Stempel auf 63(62), Württ. Elektro auf 78,75(78), andererſeits gaben Hartmann u. Braun auf 72,75(74) nach. Der Rentenmarkt blieb ſtill und brachte keine Kursverän⸗ derungen. Von Stadtanleihen erhöhten ſich 4, proz. Hanau auf 8976(89,25). Liquidationspfandbriefe und Induſtrie⸗ Obligationen lagen, ſoweit ſie notiert wurden, unverän⸗ dert. Fremde Werte lagen geſchäftslos. Nachbörſe: J Farben 157,25, AC 39,25. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 30. Juli.(Eig. Dr.) Anklang: Weizen lin Hl. per 100 Kilo) Sept. 3,75; Nov. 3,57; Jan. 3,60; März 3,65.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 5 51,75; Nov. 52,75 V; Jan. 53,50 V; März 54,25 V. * Badiſche Obſt⸗ u. Gemüſegroßmärkte. Hand ſchuhs⸗ heim: Sauerkirſchen 44; Johannisbeeren 24—27; Stachel⸗ beeren 27; Himbeeren 34—36; Birnen 1728 Aepfel 15 bis 25; Pflaumen 21—27, 15—20; Reineclauden 2127; Mirabellen 19—20; Zwetſchgen 28—92; Pfirſiche 3041 Buſchbohnen 710; Stongenbohnen 1418, 10—13; Toma⸗ ten 238—27, 17-20; Gurken—16; Kopfſalat—5, Endi⸗ vienſalat—4; Aprikoſen 50; Türkiſche Kirſchen 20— 32. Nachfrage lebhaft, Abſatz klott, Wein heim: Kirſchen 22—24; Johannisbeeren 2023, Stachelbeeren 1828; Him⸗ beeren 37—40; Brombeeren 36—39; Pfirſiche 364g, 2535; Aprikoſen 45—55; Pflaumen 21—28; Zwetſchgen 2886 Mirabellen 1728; Birnen 1425; Aepfel 1825; Buſch⸗ bohnen 10—11; Stangenbohnen 14—19; Tomaten 2225; Reineclauden 12—28. Anfuhr 700 Ztr. Nachfrage gut. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte vom 30. Juli. Freinsheim: Birnen 15—22, Aepfel 15—25, Zwetſch⸗ gen 25—35, Mirabellen 23—30, Pfirſiche 25—95, Pflaumen 20—25, Tomaten 15—21, Johannisbeeren 20—24, Stachel⸗ beeren 18—26, Türkiſche Kirſchen 15—20, Ontario 30, Bohnen 10—15 3. Aufuhr 300 Ztr. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Weiſenheim a..: Birnen 18— 95. Aepfel 15—24, Zwetſchgen 20—37, Mirabellen 20—90, Pfirſiche 30 bis 41, Tomaten 18—20, Johannisbeeren 20—24, Ontario 20—25, Bohnen 10—13, Aprikoſen 35—53. Sauerkirſchen 30 bis 35, Gurken—5 4. Anfuhr etwa 300 Ztr., Abſatz flott. Ellerſtadt: Aepfel 18—20, Zwetſchgen 20—30, Pflaumen 20, Tomaten 18, Mirabellen 20—24. Johannisbeeren 16, Bohnen 9, Pfirſiche 25—30. Anfuhr und Abſatz flott. Lambsheim: Aepfel 20—22, Zwetſchgen 25—32, Bohnen —9. Gurken 4,5—5, Blumenkohl 20—22, Rotkraut 18, Tomaten 15—18. Anfuhr und Abſatz ſehr gut. Max⸗ dorf: Bohnen—10, Gurken 4,5, Blumenkohl 1122, Rotkraut 13—14, Weißkraut 9, Karotten 5, Tomaten 18.—20, Salat—5 J. Sehr große Anfuhr in Gurken. Abſatz gut, * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 90. Juli. Zufuhr: 2 Ochſen, 19 Bullen, 17 Kühe, 48 Kalbinnen, 140 Kälber, 10 Schafe 350 Schweine. Marktverlauf mäßig belebt. Preiſe ür ein Pfund Lebendgewicht: Ochſen a) 43—45; Bullen a) 44—45, b) 42—43; Kühe a 88.—42, b) 99—35, c) 2892, Kalbinnen a) 45—46, b) 42—44; Kälber af 59—61, b) 5138, e 5053; Schweine a2) 50—52, b) 51—53, c) 5052, d) 50 bis 52, gt) 47. * Durlacher Schweinemarkt. Auftrieb: 100 Läufer, 88 Ferkel. Preiſe: Läufer 45—58, Ferkel 90—38, das Poar. * Liverpobler Baumwollkurſe vom 30. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miodl.(Schluß, Juli(35) 657: Auguſt 689; Sept. 628; Okt. 619; Nov. 610; Dez. 607; 5(0) 604; Febr. 603; März 602; April 600; Mai 599; 580 Juni 596; Juli 594; Okt. 584; Dez. 580;(37 Tendenz ruhig. g 1 * Leinßl⸗Notierungen vom 30. Juli.(Eig. Dr.] Lon⸗ Don: Leinſagt Pl. per Juli 96%(95% 510 Klk. per Juli⸗Auguſt 11,75(11½16);: Leinſaatöl loko 23,50(un.); Auguſt 22,25(2296), Jan.⸗April 21,75(22); Baumwoll⸗Oel ägypt. 20 lunv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Jult 6718 (6,50). Neunork: Terp. 48(48,25).. Terp. 43(49,25). 9(48,25). Savannah: Geld- und Devisenmarkt Zürich, 30 Ja Gchlrb emilch) Nenstsffn. 28 p 20.28 Fponles 44.80— 12.91 London 15,7— follas 207.2—— nde 58,32 l Fug 256 ſenpr: 305.87 Jerlin 123,0— Bodspes gl. Leld 15 1 Lelgien STK ies oft. K. 78.23 Stlerz 202 Vonetsgedd fen 25,10— Saft 65.5— Ihe 200,— Sheng 21g Paris, 3u Jul Schlag zmllict). tenden 75.01 J Spanien 207.25] Fepend 334.— e ee, ele,. e 08 J 999.— delten 25587 8chwei 494,37] Stockheim 388,50 anche 286,— London, 30. Ju Gecklub amilich) 1 708,8 Repenbzgen 22.40— Dee f 549.— Schme 2 Meal 885.7 Sfeccbem 19.39%ͤU Kumzolen 50 Lokebem: 1255 meren 781.75 bil 15.00% dannn..80— J 125, bang% len 110? ile ee 1725 drs 29,2 Hleisugfor: 225,75 Mien 25588 Henfende 19.2 talen 60,45 5 118,42 Verschen ö 23.50 Lalperzs: 116,6 berlin 42.0 Brckpes 27,50 Focves Ares 1905 bend; ö Abu: 18,17 Beſgrad 2 e de J. 412.— zuf len don 18.95 Sanien 35,19 Folſo 390,— Hongkong 2800 Jef 100,12 Hamburger Meiallnoflerungen vom 30. Juli 1 up fer ges- l. rain-Ang brief Gele Mief f Celd berahlg Irie] beld Iberakl Im 42,— 4. 4 Tüttenreben... 18.75 1875 Fetbruer 42,5041,„„ kelmilber(H. 5. 10) 59,25 56.25 e e eee(... 28 270 Ar oo Alt- Platin(ile H 4,7. Ara.(lt p..). 2658.85 5 815 8 5 5 5 900 259 5 ſotin U 1„ etallpr,(Kk. l... unn.. 080 080. e e 3 mum. 39.39, 808.00 4% A lat Okieber 40,259,500 o dutimtn Hepulgs mines.(S.) 58,— 40,50 Netemk. 41,— 40,2 e bree( ber fancht) 12.87 1287 Daemb. 41.50 140,5 0¹3⁰8.0 Moltramer: dine.(in.) 8. Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 31. Full. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtole Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 fe Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,20 fe Gramm: öto. 4 v. H. Kupfer 3,10 ſe Gramm; Feingold 2840 ſe Kilo; Feinſilber 5 2 le Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. lo. Frachſienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe im gro⸗ ßen und ganzen keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Frachten und Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts un⸗ verändert. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Das,„Miisli“- eine Welfanſchauung? Es iſt wohl in der Geſchichte der Medizin ein ſel⸗ tener Fall, daß ſich um eine leckere Speiſe ein Kampf der mediziniſchen Weltanſchauungen entſpinnt, der für die Entwicklung der modernen Heilkunſt von geradezu entſcheidender Bedeutung geworden iſt. Vor etwa 40 Jahren, im Jahre 1895, wurde der Schweizer Arzt Bircher Benner durch einen auffallenden Diäterfolg in ſeiner Praxis, in der er Wege einſchlug, die den herkömmlichen Auffaſſungen der Schulmedizin völlig widerſprachen, zum erſten Male auf den Nutzen der Rohkoſt aufmerkſam. Wei⸗ tere Erfolge veranlaßten ihn zu ſyſtematiſcher Nach⸗ prüfung, und ſo entſtand auf Grund ſeiner vielfachen praktiſchen Erfahrungen eine völlig neue Theorie von dem Wert der in der Pflanze geſpeicherten Sonnen⸗ energie für die Geſundheit des Menſchen. Ihm genügte die Kalorien⸗Lehre nicht; denn ſie gibt nur die bei der Umwandlung der Nahrungsmittel im Körper entſtehende Wärmemenge an, aber ſie beſagt nichts über die urſprüngliche Energie, die in der Pflanze enthalten iſt, und die Bircher⸗Benner als das Wichtigſte erſchien. Dieſe verborgenen Eigenſchaften der lebenden Subſtanz wollte er erforſchen. Der Aufbau der Pflanzen vollzieht ſich unter Verbrauch von Son⸗ nenenergie, und der rohe, unverarbeitete pflanzliche Stoff enthält nach ihm unzweifelhaft den höchſten Energiewert, der durch jede küchentechniſche Behand⸗ lung vermindert und gefährdet wird. Bircher⸗Benner glaubt, daß der Körper ein photo⸗ chemiſches Gebilde ſei. So hat er den auch heute noch gültigen Boden der Kalorienlehre verlaſſen. Er wurde der Begründer der immer größer werdenden Rohkoſtbewegung. Wie man auch zur wiſſen⸗ ſchaftlichen Erklärung der Rohkoſtvorzüge ſtehen mag, zweifellos hat auch Bircher⸗Benner ein gro⸗ ßes bleibendes Verdienſt erworben dadurch, daß er die geſamte wiſſenſchaftliche Welt auf die hohe Be⸗ deutung der pflanzlichen Rohkoſt aufmerkſam ge⸗ macht hat. Heute gibt es kaum einen Arzt, der ſie nicht, wenn auch mit Einſchränkungen und gewiſſen Bedenken, für eine beſonders wertvolle Heilmethode Hält. Die Rohkoſtbewegung hat aber ſozuſagen ihren programmatiſchen Ausdruck, ihr Symbol und ihre Fahne gefunden in dem ſogenannten Bircher⸗ Müsli, einer von Bircher⸗Benner angegebenen Speiſe, die ſich außerordentlicher Beliebtheit erfreut. Was iſt ein Bircher⸗Müsli? Ein ſchöner Apfel(150 Gramm für eine Per⸗ ſon) wird trocken gerieben, Fliege und Stiel beſei⸗ tigt, dagegen finden Kerne und Gehäuſe Verwen⸗ dung. Ein geſtrichener Löffel ſchnell weichender Ha⸗ ferflocken(gewöhnliche Haferflocken müſſen 12 Stun⸗ den eingeweicht werden), drei Eßlöffel Waſſer, Saft einer Zitrone, ein Eßlöffel gezuckerte kondenſtierte Milch, geriebene Nüſſe, Mandeln oder Haſelnüſſe ſind die Zutaten. Beim Reiben der Aepfel muß be⸗ achtet werden, daß der Brei in mehreren Abſchnit⸗ ten den Haferflocken kurz vor dem Anrichten zuge⸗ miſcht wird, damit er durch Luftzutritt nicht braun wird. Beeren⸗ und Steinobſt eignen ſich gleichfalls ſehr zum Zuſatz, ſie fördern die Abwechſ⸗ lung und verbeſſern den Geſchmack. So ein Müsli muß natürlich friſch gegeſſen werden. Vor allem das Frühſtück und das Abendbrot ſollen in der Haupt⸗ ſache aus dieſer Diät⸗Speiſe und Vollkornbrot be⸗ ſtehen. In dem Diätſyſtem Bircher⸗-Benner gibt es die verſchiedenſten Formen. Er kennt Früchte⸗Faſt⸗ tage, reine Rohkoſt⸗Tage, Rohkoſt⸗Tage mit Zulagen, Uebergangskoſt⸗Tage und Nor⸗ malkoſt⸗Tage. Die Heilnahrung ſoll unter allen Umſtänden fleiſchlos ſein. Sie iſt ſalzarm. Eier und Milch werden nur wenig verwandt. Die Zulagen beſtehen aus gekochten Speiſen und Vollkornſchrot⸗ brot. Viel Wert wird, entſprechend der neuen Son⸗ nentheorie, auf eine Beſonnung des Körpers gelegt. Um die Gültigkeit und den Wert der reinen Roh⸗ koſt iſt in der wiſſenſchaftlichen Welt eine rege Dis⸗ kuſſion entbrannt. Dr. H. Weiß hat ſie in der Deut⸗ ſchen Mediziniſchen Wochenſchrift zuſammenſaſſend dargeſtellt. So richtig es ſein mag, daß die Rohkoſt vor Bircher⸗Benner recht vernachläſſigt worden iſt, ſo wenig iſt es doch bisher bewieſen, daß ſie als alleinige Nahrung ſich für den Menſchen eignet. Der Menſch iſt nach ſeinem Aufbau(Länge des Darms, Bau der Zähne] nun einmal für gemiſchte Koſt geſchaffen. Auch die Lehre von den Vitaminen bringt hier keine neuen Erkenntniſſe. Bei richtiger gemiſchter Koſt entſtehen keine Magenkrankheiten. Bircher⸗ Benner glaubt, daß Herz⸗, Stein⸗, Stoffwechſel⸗ Krankheiten, faſt alle inneren Leiden, durch die ge⸗ miſchte Koſt entſtehen. Aber hierin geht er nach An⸗ ſicht der meiſten Aerzte viel zu weit. Man kann ihm auch nicht darin folgen, daß die Rohkoſt den Schutz gegen anſteckende Krankheiten ſteigert. Jugendliche im Wachstumsalter, Schwerarbeiter, aber auch ge⸗ wiſſe Herzkranke bedürfen einer beſtimmten Eiweiß⸗ menge, das Pflanzeneiweiß aber enthält nicht alle für den Körper notwendigen Bauſteine. Die Frühkartoffelerute hat begonnen Wo VBircher⸗Benner zu weit geht— Ein Wettmarſch zwiſchen einem Fleiſch- und Pflanzeneſſer Alleinige Rohkoſtnahrung bedeutet oft eine Un⸗ terernährung. Auch iſt die Infektion bei alleinigem Rohkoſtgenuß nicht zu unterſchätzen, wenn man ſelbſt annimmt, daß die Widerſtandskraft des Darms, unter Gewöhnung erhöht wird. Vor allem aber be⸗ laſtet die Rohkoſt nicht nur die Eingeweide, ſondern auch die Küche und die Familienkaſſe ſtärker als ge⸗ miſchte Koſt. Und ſchließlich bedarf es des Hinweiſes, daß ein Uebergang breiter Volksmaſſen zur allei⸗ nigen Rohkoſt die Einſuhrbedürfniſſe unſeres Volkes unerträglich ſteigern müßte. Das iſt ein heute überaus bedeutſamer Einwand gegen die Alleinherrſchaft der Rohkoſt. Dieſe Bedenken ſollen das große Verdienſt Bir⸗ cher⸗Benners nicht ſchmälern. Der Genuß ſeines Müsli kann aufs wärmſte empfohlen werden. Vor allem hat die Rohkoſt ihre überragende Heilkraft erwieſen zur Entwäſſerung bei Herzkrankhei⸗ ten, bei beſtimmten Nierenleiden, bei Fett⸗ ſucht, bei Zuckerkrankheit, bei Kreislauf⸗ ſtörungen, bei Magenkatarrhen, vor allem aber in Form der Rohapfeldiät, bei Durchfalls⸗ erkrankungen. Wir müſſen die Rohkoſt als wertvolle Bereiche⸗ vung unſeres Küchenzettels freudig anerkennen, wenn wir ſie auch nicht zur bedingungsloſen weltanſchau⸗ lichen Ueberzeugung erheben können. Vor einiger Zeit marſchierten ein Fleiſcheſſer und ein Rohköſt⸗ ler gleichzeitig zu Fuß von Budapeſt nach Rom, um durch dieſe körperliche Strapaze eines 1500 ⸗Kilo⸗ meter⸗Marſches die Frage zu entſcheiden: was gibt dem Körper größere Zähigkeit und Ausdauer, Roh⸗ koſt oder gemiſchte Koſt? Aber ſonderbarerweiſe ſind ſte gleichzeitig angelangt; und ſo konnte auch der Sport das ſchwierige Problem nicht löſen, über das ſich die Wiſſenſchaft den Kopf zerbricht. (Weltbild,.) Tanzabend im Kurhaus Etwas über Tanzen und Tänzer Gehen Sie nicht zum Tanzabend ins Kurhaus, wenn Sie nicht tanzen wollen. Sie müſſen den an⸗ weſenden Tanzluſtigen die Peinlichkeit erſparen, Sie aufzufordern, um einen Korb zu erhalten. Es wäre ſehr unklug, einen Mann, der Ihnen ſonſt gefällt, merken zu laſſen, daß er für Ihre An⸗ ſprüche nicht gut genug tanzt. Schlechte Tänzer ſind ſehr empfindlich. Wenn Ihr Partner im Tanzgedränge auf die anderen Paare Rückſicht nimmt, können Sie getroſt eine Verabredung zu Ausflügen und Wanderungen mit ihm treffen. Es wird Sie nicht gereuen. Es ſind nicht immer die ſchönſten und die klüg⸗ ſten Mädchen, die beim Tanzabend im Kurhaus ſo⸗ fort Tänzer finden. Beim Tanzen muß man wenig Gefühl und viel Haltung zeigen. Ein Tanzabend im Kurhaus gleicht einer Geſell⸗ ſchaft im Familtenkreiſe Entweder man tanzt mit allen Anweſenden, die dazu auffordern, oder man tanzt überhaupt nicht. Eine Dame wird— ſofern ſie ſich in Geſellſchaft eines Herrn befindet— der Aufforderung eines an⸗ deren nur dann nachkommen, wenn ihr Begleiter um Erlaubnis gefragt worden iſt, und er die Ein⸗ willigung auch gegeben hat. Ein Tänzer, der die neuen Tänze nicht kennt und auf dem Parkett nicht ſicher iſt, ſollte es tunlichſt vermeiden, die begehrteſte Tänzerin zum Tanz zu holen. ——— Guter Rat— billig Bluſenſchutz am Ruckſack Blütenweiß die Bluſe und im Ruckſack allerlei Gutes aus Mutters Speiſekammer, ſo geht es am Morgen auf Fahrt. Man läuft ſich bald ordentlich warm und bei der erſten Raſt womöglich folgt die unangenehme Entdeckung, daß der Ruckſack auf Schultern und Rücken häßliche Flecken verurſachte dem ſoll künftig ein⸗ für allemal vorgebeugt werden. Wir füttern die Träger ſowohl wie den Rücken des Ruckſacks mit waſſerdichtem Billroth⸗Batiſt ab, von dem man am beſten gleich ſo viel kauft, daß es auch zur Herſtellung eines Beutels für das Waſch⸗ zeug reicht. Der für wenig Geld in allen Sanitits⸗ geſchäften erhältliche waſſerdichte Stoff läßt keine Feuchtigkeit durch, und die helle Bluſe bleibt ein⸗ wandfrei. ö Wenn der Flickfleck noch zu nen iſt „Nein, die Hoſe ziehe ich nicht an! Man ſieht ja ſchon von weitem, daß ſie geflickt iſt!“ Der Junge weigert ſich beharrlich, und die Mutter betrachtet be⸗ kümmert den von ihr ſo ſorgfältig eingeſetzten Flik⸗ ken. Erſt war ſie ganz ſtolz über ihre gelungene Arbeit, aber nun muß ſie dem Jungen recht geben das neue Stück hebt ſich zu deutlich ab. Das ſoll ihr nicht wieder vorkommen. Das nächſte Mal wird ſie den zu verwendenden Flicken erſt in Waſſet tauchen und dann zum Bleichen der pral⸗ len Sonne ausſetzen. Notfalls wiederholt ſie oͤteſe Behandlung einige Male, bis der Flicken ge⸗ nügend abgeſchoſſen iſt, und nimmt erſt daun die Inſtandſetzung des Kleidungsſtückes vor. Jen Jeutache Rauenquliaitaclienot Was er will und wie er arbeitet Die Arbeitsdtienſtpflicht für die Frau iſt neben der männlichen Dienſtpflicht mit dem Reichsarbeitsdienſtpflicht⸗Geſetz vom 26. Juni 1935 verkündet worden. Von beſonderem Intereſſe für die geſamte Oeffentlichkeit iſt daher die ſoeben er⸗ ſchienene umfaſſende Sonderausgabe„Der Deutſche Frauenarbeitsdienſt“, die im Rahmen der Reichs⸗ zeitung„Deutſcher Arbeitsdienſt“(Verlag Deutſcher Arbeitsdienſt, Berlin SW 11, Deſſauer Straße 38), gemeinſam mit der Reichsleitung des Frauenarbeits⸗ dienſtes veranſtaltet wurde. Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl ſagt in ſeinem Geleitwort: „Die Erziehung im nationalſozialiſtiſchen Geiſt zur Volksgemeinſchaft und Kameradſchaft und zu einer hohen ſittlichen Arbeitsauffaſſung iſt für die weibliche Jugend nicht weniger not⸗ wendig als für die männliche. Arbeitsdienſtpflicht nur für die männliche Jugend wäre auf die Dauer ebenſo unſinnig wie etwa eine allgemeine Schulpflicht nur für die Knaben. Der Arbeitsdienſt der beiden Geſchlechter iſt ſeinem Sinn und Zweck nach etwas Einheitliches, Ganzes. Der Arbeitsdienſt der weiblichen Ju⸗ gend iſt daher nicht etwa eine reine Frauen⸗ angelegenheit, ſondern eine Volks⸗ und Staats⸗ angelegenheit. Wenn die Verhältniſſe es zur Zeit auch noch nicht ermöglichen, die Arbeitsdienſtpflicht der weiblichen Jugend durchzuführen, ſo muß doch der freiwillige Frauenarbeitsdienſt heute ſchon klar und ſcharf auf dieſes Ziel eingeſtellt wer⸗ den. Organiſation und Erziehungsarbeit im frei⸗ willigen Frauenarbeitsdienſt müſſen zielbewußt und planmäßig der Vorbereitung der künftigen Arbeitsdienſtpflicht auch der weiblichen Jugend dienen.“ * Die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink, die gleichzeitig auch die Führerin des Deut⸗ ſchen Frauenarbeitsdienſtes iſt, gibt der Ausgabe folgendes Geleitwort: „Das vorliegende Sonderheft ſoll jedem Men⸗ ſchen einen Einblick in das Leben und den Sinn des Deutſchen Frauenarbeitsdienſtes geben; in eine Arbeit, die deutſche Mädel leiſten, um auf ihrem Weg zum Frauentum ihrem Volke zu dienen, an ſeinen Sorgen und ſeinen Freuden teilzuhaben und durch dieſes Teilhaben zum Bürgen ſeines Wiederaufſtieges zu werden. Allen, die mit uns um unſeren Arbeitsdienſt ringen, ſoll dies Heft Freude und Dank bringen und das Wiſſen darum, daß wir immer Ringende bleiben werden, ſolange wir uns Nationalſozia⸗ liſten nennen dürfen! So arbeiten wir weiter!“ Das reich bebilderte Heft in Kupfertiefdruck gibt dann im folgenden eine durch ihre Vielſeitigkeit überaus feſſelnde Darſtellung vom Leben und Wir⸗ ken unſerer deutſchen Arbeitsdienſtlerinnen. Als Erziehungsſchule für die Frau ſieht Hanna Röbke den Einſatz der bereits techniſch ge⸗ ſchulten Mädchen in Haus und Familie an. Dr. Thea Iffland berichtet an Hand vieler praktiſcher Beiſpiele über den Arbeitseinſatz im einzel⸗ nen, während Reg.⸗Rat Dr. Karl Pollmann die oft aufgeworfene Frage eines Ausgleichs zwiſchen dem Wirken der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und dem Frauenarbeits⸗ dienſt erörtert. Auch die Studentin kommt zu Worte, um darüber auszuſagen, wieviel inneren Gewinn und offenſichtlicher Nutzen die jungen Abi⸗ turientinnen davon hatten, die vor Beginn des Stu⸗ diums zur wahren Kennzeichnung ihrer Hochſchul⸗ reife zunächſt freiwillig ihr Werkhalbjahr im Frauenarbeitsdienſt ableiſteten. In einer Reihe oft ausnehmend hübſch und leben⸗ dig geſehener Schilderungen geht es nun vom Grund⸗ ſätzlichen mitten in das unmittelbare Erlebnis hin⸗ ein. Ueber Frauenarbeitsdienſt in der Rhön berich⸗ tet Luiſe Paſſow von der Kreisbauernſchaft Fulda Bauernhilfe, Haushilfe, Familienhilfe, Kinderarbeit an den Aermſten der Großſtadtarmen, Schulung, Freizeitgeſtaltung,— das alles iſt in Berichten aus den eigenen Reihen ſehr anregend dargeſtellt und erhält durch viele, ausgezeichnete Fotos auch ſeinen ſichtbaren Ausdruck. Es iſt eine Freude und für uns Frauen auch eine kleine Genugtuung, aus den 0 Seiten dieſer für nur 30 Pfennige überall erhält⸗ lichen Sondernummer des„Deutſchen Arbeitsdien⸗ ſtes“ zu erſehen, wieviel geſunde Kraft, guter Wille und echte Begeiſterung in den jungen Mädeln von heute ſteckt. M. S. Frauen-Rundſchau Der Führer wieder Pate Der Führer, der ſchon mehrmals die Patenſchaft beim jüngſten Kind kinderreicher Familien übernom⸗ men hat, hat ſich dieſer Tage wieder bereiterklärt, die Schar ſeiner Patenkinder zu vergrößern. Er hat beim neunten Kind eines ſchleſiſchen Bauarbeiters die Ehrenpatenſchaft angenommen und hat der Fa⸗ milie ein Geldgeſchenk überwieſen. Frontkämpferkreuz für eine Fran Frau v. d. Linde, der Gattin des Namur⸗ Stürmers und erſten Ritters des Pour le mérite im Weltkriege, wurde das Frontkämpferkreuz verliehen als Anerkennung für beſondere Leiſtungen als Schweſter in einem mazedoniſchen Feldlazarett. Weltverbrauch von Schönheitsmitteln geht zurück Die Ausfuhr von Schönheitsmitteln— Schminke, Puder uſw.— geht in allen Erzeugungsländern zu⸗ rück. Während in den beiden letzten Jahren der Um⸗ ſatz in dieſen Waren nur noch 2 Milliarden Franken betrug, waren es in den Jahren 1928/29 noch rund 5 Milliarden Franken. ee Es gibt keine„Frauenſchaftslieder“ Frau Scholtz⸗Klink hat entſchieden, daß es keine beſonderen„Lieder der NS⸗Frauenſchaft“ gibt, wie ſie oft eingereicht werden. Als Teil der Bewe⸗ gung iſt das Kampflied der Geſamtbewegung auch für die NS⸗Frauenſchaft verpflichtend, und die Be⸗ zeichnung„Frauenſchaftslied“ u. ä. für eigens der NoS⸗Frauenſchaft gewidmete Dichtungen und Kompo⸗ ſitionen iſt unzuläſſig. Kindergärtnerinnen lernen Luftſchutz Das neue Reichsluftſchutzgeſetz bringt im z 2 die Beſtimmung, daß alle Deutſchen, alſo auch Se zur Dienſt⸗ und Sachleiſtung ſowie zu ſonſtigen 8 lungen, Duldung uſw. verpflichtet ſind, die für 5 Durchführung des Luftſchutzes erfoderlich ſind. 0 Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung 1 Volksbildung hat nun angeordnet, daß in den 10 bildungsgang für Kindergärtnerinnen, Hortnerin⸗ nen, Jugendleiterinnen und Volkspflegerinnen au Unterricht im Luftſchutz einzubeziehen iſt. Es ſo 15 dafür mindeſtens einwöchige Luftſchutzkurſe eing richtet werden. 3 Da Nun ö Mittwoch, 31. Jult 1035 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe i 5 9. Seite Nummer 346 im eigenen Heim g 1 Eſſen, ſondern auch ein appetitlich aussehendes Frauchen.— Aus bunten Beiderwandſtreifen, wie wir „ ſie von den Trachten her kennen, macht man heute reizende Jumperſchürzen für fleißige Hausfrauen. 8 eee 114 Kretonne mit vielfarbigen Muſtern nach alten Volksmotiven ergibt Kittelſchürzen und Wickelkittel, unter e denen kein Kleid getragen zu werden braucht, weil ſie einen vollſtändigen Schutz gewähren. Mit Taſchen verſehen ſind ſie ungemein praktiſch. Deshalb haben ſie ſich auch überall bei der Arbeit eingebürgert. Sie ſprechen mehr an, als die bisherigen weißen Kittel oder die dunklen Blaudruckſchürzen der älteren Generation. Waſchbar ſind ſie zudem auch und natürlich lichtecht und luftecht, ſo daß nicht zu befürchten iſt, ſie könnten alsbald ihre freundlichen Farben einbüßen und verſchießen. Sollte aber eine junge Frau ſich durchaus nicht an eine Schürze ge⸗ haus, wöhnen wollen, dann ſeien ihr die waſch⸗ an⸗ baren Hauskleider im Wochenendſtil emp⸗ i aren, fohlen. Ein Waſchkleid kann ganz ein⸗. fach ſein und doch durch einen hübſchen In L uge- chnen Kragen allen Anſprüchen an ein mo⸗ An⸗ dernes Kleid genügen. 8 t un d en ſind Iſt nun das ganze Haus blitzſauber von oben bis unten, dann kommt j 5 Zu einer ſchwarzen Hoſe 1 für Stunden der Muße der Hausanzug eine buntgeblümte Jacke aus etroſt* zu ſeinem Recht. Über dunklen Seiden⸗ Kunſtſeide oder Kretonne. ingen hoſen wird ein buntes geblümtes Seiden⸗ Ulltein⸗Schnitt W 1881 jäckchen für verwöhnten Geſchmack ge⸗ 5 klüg-— zeigt. Oder Hoſenanzüge mit langen Jak. an ee 8 ſo- ken aus geſtreifter Krawattenſeide, deren 1 75 Kunſtſeide. Unſten⸗ einfachere Ausgabe ſtatt deſſen Muſſelin Schnittmuster y 1882 in bunten Streifen aufweiſt. Ein Morgen⸗ i Bel der Arbeit rock iſt vielen unentbehrlich. Sommerlich Morgenrock in garnierter esel leicht iſt er aus dunkler Tupfenſeide mit 8 815 959 15 2 5 r 1 5 8 SC rag„* t mit ö Wickelſchürze aus geblümtem Blau- Rot- Beige geſtreiſter b 1 kleinen Flügelärmeln und einem großen, Schnittmuster K 6480 man Wochenendſtoff. Einfarbige Baumwoll⸗Beiderwand als E volantbeſetzten Kragen. Man kann jedoch Blenden ſchmücken ſie. häusliche Nachmittagsſchür⸗ 55 ebenſogut für den Morgenrock einen bunt Ullſtein Schnitt W 1865 ze. Ullſtein⸗Schnitt y 1884 Nes geblümten Stoff wählen. Auch Streifen ſchaft J muſter ſehen als Morgenrock verarbeitet leit aß jetzt wieder ſo viele junge Frauen ihre Tätig⸗„„ immer vorteilhaft aus, nur wird dann f 5 g. a 2 Ein⸗ keit in die eigene Häuslichkeit verlegten, hat eine e f neue hübſche Mode in Schürzen und waſchbaren Haus⸗ 1 115 5 0 5 t und kleidern zur Folge. Man muß zur Arbeit praktiſch ge⸗ e art oder der beliebte Kimono e 5 i 5 a 7 neee, Will man den Morgenrock mit leichter nlichſt leidet ſein, das ſtimmt, aber mindeſtens ebenſo wichtig 92 1: l g. 5 F Handſtickerei verzieren, kommt ein⸗ az zu iſt für die angehenden Meiſterinnen am eigenen Herd, 1 62 g i. 5 5 5 8 5 farbige Seide an die Reihe. Jedenfalls daß ſie zugleich nett und kleidſam angezogen ſind. In f 55 bieten ſich viele Möglich⸗ einem alten, angeſchmutzten Kleid und einer häßlichen l f f a Schürze macht keine Hausarbeit Freude. Wie anders, e 1 1 b wenn man eine Arbeitskleidung anlegt, die nach dem Volskunſtmuſter. Ullſten- 8 Zeiten der Rein 8 Muſter der bunten Garten⸗ und Wochenendſchürzen Schnittmuſter W 1887 1 lefzenz das Kleid gegen llerlek! in hellen, luſtigen 1 1 1 5 15 fröh⸗ 9115 17 eichten Morgen. s am liche Stimmung um ſich verbreitet, ſchaut man ſie nur Hauerletd aus lurkerten ſchen entlich an. Da geht's mit einem Lied auf den Lippen an die Waſchſtoff, mit großem Kr. rock umzutauſchen. x. ol. gt die tägliche Staubwiſcherei, und kommt zum Mittag der gen. Uuſtein⸗Schnttt K 6788 1 25. 5 905 Gatte heim, erwartet ihn nicht uur ein lecker gekochtes Zelehaungen: Kegel ſachte. erden. n des at iſt 5 daß 8 6875 Waſch⸗ 7. Juli ts ½12 Uh 0 55 i. Danlesagung 1 Am ienstag, den 30. J Ul 5, entschlief nac Mutter und Großmutter, Frau Für die 25 Beweise wohltuender Anteil 8 J f JJ nahme beim Heimgang unseres lieben, unyergeß⸗ schwerer, mit groger Geduld ertragener Krankheit unser Katharina R liehen Gatten aun aden Röntgenologe 5 Daſenianwali Dr.-Ing. Dr. jur. 39 Herr Dr. med. im Alter von 78 Jahren nach schmerzensreichem Fritz 12 er et he⸗ Krankenlager von uns genommen worden. 9 Flik⸗ I 3 Im Sinne der Entschlalenen fand die Bei- sprechen wir unseren tiefgefühlten Dank Aus. 0 d. Setzung in der Stille statt. 1010 2 A e Er Wir sagen auf diesem Wege allen Dank für Mannheim, Augusta-Anlage 19. 8 fol 28 die herzliche Anteilnahme. 1 Wir bedauern den allzufrühen Heimgang dieses be- Mienen gen 30. Juli 1935. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: e 5 8 7 7 Rupprechtstraße 997 82 währten Arztes und werden ihm allezeit ein ehrendes 1 8 e 2 1 geb. Ehrenberg . 5 linter Berg stud. mach. 1 Andenken bewahren. Aalen in die 7 5 ö Mannheim, den 30. Juli 1935. e — Leſt die RMZ! erich Die Verwaltung 1 Heiden umd ascfistoſfe Fulda 2 In modernen, wundervollen Blumenmuster n 1 des Iheresien-Mranllenhauses„%%% eiolind 4 Kübler ung, 1 Kirchenmusikdirekor 1 1, 4 am Rathaus 1 1 ſeinen 0 1 1 1 1 Erfinann Er Verkäufe rhält⸗ Studienrai er. ien 5 l ist gestern im 56. Lebensjahre nach langem, geduldig er- 1 be 5 W 5 5 1 5 Iodes-Anzeige tragenem Leiden entschlafen. 5 10 5 lol. 0 0 5 U 5 Ul 0 —- 5.. i. ne ſchlif⸗ f J In tiefer Trauer geben wir davon Kenntnis, daß am Mannheim(U 3, 16), den 31. Juli 1935. 163 fen, 1 e 40 Theken mit und ohne Glgg⸗ 5: 5 f Preis 7 ark. f i N 30. Juli 1935 nach langem schweren Leiden Marie Eckeri geb. Dahringer 50% I 4. 8. 1075 10 1 17 0 S055 „ 5 Dr. phil. Hermann Edteri 5 fahrb. Glasſchaukaſten f. Konf, aß Herr Dr. med. Lolo Eckeri F eebenhelteäne unf fahrbare Kleiderſtänder, große gibt, gebr. 1881 1 Bew., Schlalzimmer Ankleide ⸗ Spiegel, Aktenſchrank, 1 5 V Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den J. August,. kae. ieee, ende e Be⸗ 3 N O0 E er 10 Uhr, statt. ane ee vieles andere. Anzuſehen von 1. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 15 uche. See on 7 5 1 1. 1 4 8 „ leitender Arzt der Röntgenabteilung am Theresienkranken- 1 e. Vetter, Tel. 2640. 6010 haus, verschieden ist 2 1 7 2»äbhmascbine :.; 8 Finde schuldest, Füwsckr ent, ö— A 1 lenden 15 Wir Verlieren an ihm einen hochbegabten, gewissen ini eee Amtl. Bekanntmachungen Massage 110 haften Mitarbeiter und einen treuen, immer hilfsbereiten benen ane e e Gal, vn felge, n Au Husen eee, Hanb⸗ Freund. Sein Andenken werden wir stets in hohen Ehren ng erdp lage 2. dinver big. Rrateelal- Lieſerding für Flanken 0.9, 2 Stock bel fönnet, 6 4,7. ür die alten 905 V1 1 3 5 Neubauten. e Enge Planken) 15 e e, 8 5 smeiisches-. 0 adt. 5 1 12 5 wutgſteck de. B. s. U. rel. 252 24 bare e ub, wee e Hingetroffen frische 55 ſchretbungs⸗ Bedingungen, ſowei a 1 Die flertte de- Mannb Gesundheit u. schönbelt] Zee geren een en ee eee ſne billige Süßhücklinge . 5 7 Zei en offenltegen. 22 5 1 9 Theresien-Mranlenbhauses iamheim 1 155 5 1 5 5 e 1 8921 5 Helle iche Pfund 30 Pig 5 12. A 1995, r, Ralhaus s 5 ſollen K ö r 9 Mag 2 2 N 15 1 124. Zuſchlagsfriſt: Auswels- natutlas, m. 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Juli 1988 Heufe NMiitwWoch große COoEMASEKIE ENG) Ein neuer grohangelegter HGesellscfiaftsfilm — Schicksalsschwere Nächſe ſüdta krach; Hag. Cage Rose Stradner- Max Gülstorff- Ellen Frank Zwel Menschen im sonnigen Süden, die sich ein Leben lang suchten u. in einer Karnevalsnacht fanden Flananmaaanaumamnammamnmmff 2 U-„ber Lüneburger Silberschatz“ 0 aß„Kino von anno dazumal“ een Tasten. Fröhlüch-premierel I Ab heute 2— 3 Tage! Bomben- Sensatlons-Meuauffünrung! Hans Albers- Charlotte Susa in der großen ungeheuer fesselnden durch Londons Nachtleben— Unterwelt u. Amüsier-Betrieb führenden Kriminal- und Rexue- Attraktion —— Außenseiter der Gesellschaft—— mit Carl LG. Diehl, Senta Söneland 4 uva. 0 Wer ist der„Hesser-lack? 556CCCCCC diese Frage beantwortet unser Hriminal-Neiger grögten Formats, Wännend-Zensafonell wie kein Audeler! Mord im Roblenkeller Lustiges Abenteuer Aund um den Erdball Allerneuste Melt— Frelgnlsse 4 Eb. LS 5 92* un. 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