5 5 fol⸗ telt: bis tten Spi⸗ Boh⸗ ndi⸗ —7, ick 8 Stück 5 rnen en 9 bbut⸗ 80 Friedrich Ricken, zu Ge⸗ ellt, daß iſt, ge⸗ Vertre⸗ haften⸗ meinſam fſten die und die im. Die das Ge⸗ 1 den auf⸗ i Mann nheim⸗ on Lud⸗ Irma gat Ein⸗ rloſchen: ſaft mit daiſer& J. Kahn, 0 Leber 8 unheim. Labor Fotodaus tan en. gung mt SU Juſtitut Die Scheinwerfer der Kriegsſchiffe 8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. 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Nach Feierabend zogen die Belegſchaften der Kriegsmarin ewerk⸗ ſtätten auf die Straße und ſangen die Inter⸗ nattonale. Ueberall griff der ſtarke polizeiliche Ordnungsdienſt energiſch durch. Angehörige des Kommuniſtiſchen Jugendverbandes, die die in Be⸗ keitſchaft ſtehende Mobile Garde zu provozieren ſuchten, wurden an zwei Stellen der Stadt ſofort auseinandergetrieben. Die Unruhen nahmen jedoch im Laufe des Don⸗ nerstag abend einen ſehr ernſten Charak⸗ ter an. Nach Einbruch der Dunkelheit iſt es zu hef⸗ tigen Zuſammenſtößen zwiſchen Aufrührern 19 und Polizei gekommen. Um Mitternacht zählte man nach einer amtlichen Mitteilung bereits zwei Tote unter den Aufrührern, einen ſchwer verletzten Polizeibeamten und über 50 Verletzte, darunter 20 Ordnungs⸗ beamte. Privatmeldungen, die zur Stunde nicht nachgeprüft werden können, ſprechen gar von fünf Toten und über 100 Verletzten. Von den Unruhen iſt vor allem die untere Stadt betroffen. Gegen 21 Uhr, als Polizeikräfte Anſamm⸗ lungen zerſtreuen wollten und einige Revolver⸗ ſchüſſe in die Luft abgaben, praſſelte aus den Fenſtern der umliegenden Häuſer ein Hagel von Wurfgeſchoſſen aller Art auf die Beamten herab. Gleichzeitig wurden auf den Straßen die La⸗ denſcheiben eingeſchlagen, Kolonial⸗ warenläden geplündert, die Deckel der Kanalkſattonsſchächte herausgeriſſen und gegen die Polizeipferde geſchleudert. Kurz nach Mitternacht hält der Widerſtand der Aufrührer unverändert au. Der Präfekt hat ein Bataillon Infanterie angefordert, da die berittene Mobilgarde in den engen Straßen der Unterſtadt gegen die Aufrührer nichts ausrichten kann. leuchten ſtändig die Dächer der Häuſer im Aufruhr⸗ bezirk ab. Die Aufrührer verſuchten, den Bahnhof zu ſtürmen, wurden aber von der Mobilgarde zurückgeſchlagen. „Eine latſächliche Meuterei“ (Funk meldung der N M.) O Paris, 9. Auguſt. Die Unruhen in Toulon werden von der halb⸗ amtlichen franzöſiſchen Nachrichtenagentur ſelbſt als tatſächliche Meuterei“ bezeichnet. Der Son⸗ chterſtatter des„Petit Pariſien“ meldet fünf Tote und 2000 Verletzte. Der Stellvertreter des Bürgermeiſters von Toulon iſt im Laufe der Unruhen angegriffen umd nieder⸗ geſchlagen worden; ſein Zuſtand iſt beſorg⸗ niserregend. 5 Im Laufe des ſpäten Abends verſuchten die 1 das Gaswerk zu ſtürmen; ſie wur⸗ en von Senegal⸗Schützen zurückgeſchlagen. Die Polizei mußte immer und immer wieder gegen 55 Meuterer vorgehen, die zum Teil von den 5 ächern mit Gewehren auf die Beamten nden choſſen. Schließlich wurden Senegal⸗ 1 8 eingeſetzt, denen es gelang, gegen 2 Uhr 5 8 die Straßen zu ſäubern. Die Meuterer 8 igten ſich mit großer Zähigkeit und errichteten i in deren Schutz ſie Läden zahl⸗ . Straßen geplündert haben. Sämt⸗ 5 traßenlate ren im Unruhegebiet wur⸗ . ſo daß die Kriegsmarine Schein⸗ 85 5 Verfügung ſtellen mußte, in deren Licht⸗ 95 50 Säuberungsaktion durchgeführt wurde. le Meuterer wurden feſtgenommen, unter 1 8 Italiener und mehrere nordafrikaniſche Gerüchte, werden folle, der Belagerungszuſtand verhängt werden als unbegründet bezeichnet. Neue Zuſammenſtöße in Breſt — Paris, 9. Auguſt. wieder et it es in den ſpäten Abenöſtunden du Zuſammenſtößen gekommen. Besen Demonſtranten hatten ſich innerhalb der 9 95 agsanlagen zuſammengerottet und ſangen 1 55 e Mobile Garde wurde gegen ſie ef tz. Die Truppen verſuchten, die Kundgeber, ten zur Behr setzten, zu umzingeln. Bei den hef⸗ 5 10 Zuſammenſtoßen iſt ein Demonſtrant er verletzt worden. In der Stadt ſelbſt herrſchen. In Bre Meldung des DNB. — Moskau, 9. Auguſt. Die Uebung der Kominternleitung, Reden, deren Bedeutung den Genoſſen beſonders vor Augen ge⸗ führt werden ſoll, nach ihrer inhaltlichen Wieder⸗ gabe im Sitzungsbericht auch noch ſpäter im Wort⸗ laut zu veröffentlichen, kommt im weiteren Verlauf des Kongreſſes auch einzelnen Debattenrednern zu⸗ gute, deren Ausführungen nachdrücklichſt herausge⸗ ſtellt werden ſollen. Zu dieſen Rednern gehört nun⸗ mehr auch der„deutſche“ Kommuniſt Wal⸗ ter, deſſen Bündnisangebot an die katholiſchen Verbände in der Sitzung am Mittwoch, wie bereits berichtet, von den Kominternteilnehmern demonſtra⸗ tip beklatſcht wurde. Der Wortlaut ſeiner Ausfüh⸗ rungen läßt noch deutlicher erkennen, daß die Komintern in einer Unterhöhlung der ſtaatlichen Gewalt in Deutſchland ge⸗ genwärtig ihre wichtigſte Aufgabe erfüllt „Das Ziel unſerer Politik iſt ein Sowjetdeutſchland!“(!) rief Walter aus, und dieſem Ziel paßt er die Methode an, die er in der Wühlarbeit der Kommuniſten in Deutſchland angewandt wiſſen will. Walter ſtellt zunächſt eine Reihe von Loſungen für die Tätigkeit in Deutſch⸗ land auf und ſagt, daß außer der Ausnutzung aller„legalen Möglichkeiten“, die ſich den kommuniſtiſchen Agenten in Deutſchland böten, i m Lager der Nationalſozialiſten ſelbſt (11)„die Maſſen für einen Kampf gegen den Natio⸗ nalſozialismus aktiviert, die Oppoſition geſtärkt und in den bourgeviſen Kreiſen Unzufriedenheit geſchürt werden ſollten“.(1)„Der Schlüſſel zu unſerer anti⸗ faſchiſtiſchen Tätigkeit liegt in den nationalſozialtſti⸗ ſchen Maſſenorganiſationen“ ruft Walter aus, und glaubt dann dem Kongreß mit Beiſpielen aufwar⸗ ten zu können, wie die Arbeit in dieſen Organiſa⸗ tionen geleitet werden müßte. Auch in der Hit⸗ ler jugend müſſe feſter Fuß gefaßt wer⸗ den. Die„deutſchen“ Genoſſen ſollten kühn den Weg der Entfaltung dieſer gefährlichen, aber intereſſan⸗ ten Arbeit betreten, denn— ſo fährt dieſer Agitator am grünen Tiſch der Komintern im ſicheren Mos⸗ kau fort„die Erfahrung hat gelehrt, daß die Or⸗ ganiſation eines Streikes und des aktiven Wider⸗ ſtandes erſt in einem Stadium möglich iſt, wenn die illegalen Vorbereitungen dazu genügend fortgeſchrit⸗ ten ſind.“ Deshalb empfiehlt Walter den ſozialdemo⸗ kratiſchen und katholiſchen Verbänden eine gemeinſame Arbeit in allen nationalſozia⸗ liſtiſchen Maſſenorganiſationen und insbeſon⸗ dere in der Deutſchen Arbeitsfront und wünſcht die ſofortige Aufnahme von Ver⸗ handlungen über den Abſchluß eines Ab⸗ kommens für dieſe gemeinſame Arbeit. Und den Katholiken insbeſondere ruft er zu:„Hal⸗ tet Euch feſt aneinander! Wir ſind bereit, alles, was uns in der Weltanſchauung trennt, in den Hitttergrund treten zu laſſen und gemeinſam mit Euch für Gewiſſensfreiheit und für die Herſtellung der bürgerlichen Freiheiten zu kämpfen!“ Offenbar fühlt dieſer verlogene Demagoge aber ſelbſt, wie unnatürlich die Worte Gewiſſensfreiheit und bürgerliche Freiheiten in ſeinem Munde( in⸗ gen; deshalb verſucht er, ſich vor dieſem Kongreß ſeiner Geſinnungsgenoſſen mit dem Anſtimmen einer beweglichen Klage darüber,„wie tief Deutſchland in den Augen der inter ⸗ nationalen Welt durch den Faſchismus im Anſehen geſunken ſei“(21), in ein gutes Licht zu ſetzen. Er tröſtet ſich jedoch damit, daß das Ziel der Kommuniſten ein„Sowfetdeutſch⸗ land“ bleibe, für deſſen Erreichung allerdings ſelbſt dieſer Redner die Zeit als„noch nicht gekommen“ erachtet. Deshalb ſolle, ſo wünſcht er, vorläufig ſchon immer eine„breite Volksfront“ gegen den National⸗ ſozialismus für den Kampf gegen die„Reaktion“, für die„Wiederherſtellung der bürgerlichen Frei⸗ heiten“, die Bewaffnung der Arbeiter() und anderes mehr erreicht werden. (Weitere Meldungen ſiehe Seite 2) a ee Italieniſches Flugzeug in Afrika abgeſtürzt Der italieniſche Arbeitsminiſter unter den acht Toten Meldung des D NB. — Rom, 9. Auguſt. Der italieniſche Miniſter für öffentliche Arbeiten, Luigi Razz a, iſt, wie am Donners⸗ tagabend in Rom bekannt wird, auf einer Die nſt⸗ reiſe nach Oſtafrika einem Flugzeng⸗ unglück zum Opfer gefallen. Auf der Strecke Rom Maſſaua ſtürzte das Flugzeug, in dem ſich der Miniſter befand, kurz nach einer Zwiſchenlandung 14 Kilometer hinter Kairo ab. Hierbei fanden vier Mann Beſatzung und außer dem Miniſter noch drei Fahrgäſte den Tod. Die Nachricht von dem Unglück wurde in römi⸗ ſchen Kreiſen mit größter Beſtür zung aufge⸗ nommen. Der im Jahre 1892 geborene Miniſter gehörte 1919 zu den Mitbegründern der Faſchiſtiſchen Partei und hat in den Jahren des Aufbaues als per⸗ ſönlicher Freund und Mitarbeiter des Duee dem Faſchismus größte Dienſte geleiſtet. Er ſetzte ſich beſonders für die ſyndikaliſtiſchen Organiſationen ein und bekleidete ſodann für längere Zeit das Amt eines Staatsſekretärs des Miniſterpräſidenten, bis er zum Miniſter für öffentliche Arbeiten ernannt wurde. An Bord des Flugzeugs befanden ſich außer dem Miniſter noch deſſen Privatſekretär Minaſi, ferner der bekannte Forſcher Baron von Franchetti und vier Mann Beſatzung. Als das Flugzeug zur feſtgeſetzten Stunde nicht in Maſſaua eintraf, wur⸗ den ſofort Nachforſchungen angeſtellt. In Zuſammen⸗ arbeit mit den ägyptiſchen Behörden konnte das Flugzeug Donnerstag nachmittag in der Nähe von Kairo aufgefunden werden, Sämtliche Inſaſſen waren tot. Der italieniſche General Pellegrini begab ſich ſofort nach Bekanntgabe der Unglücksnachricht in Rom mit zahlreichem techniſchen Perſonal im Flugzeug nach Kairo, um die bisher völlig rät⸗ ſelhafte Urſache des Unglücks zu unter⸗ ſuchen und insbeſondere feſtzuſtellen, ob es ſich, wie in verſchiedenen nicht nachprüfbaren Gerüchten ver⸗ lautet, etwa um einen Sabotageakt gehandelt haben könnte. Die Arſenalarbeiter in Cherbourg ſtreiken Meldung des DNB. — Paris, 9. Auguſt. Havas beſtätigt daß die Arſenalar beiter von Cherbourg in den Streik getreten ſind und innerhalb der Werftanlagen die Inter⸗ nationale angeſtimmt haben. Um 18.00 Uhr ſeien ſie unter dem Geſang revolutionärer Lieder durch die Straßen gezogen. Auch in Lorient haben 2000 Mann der ſtaat⸗ lichen Werke gegen die Notverorönungen proteſtiert. Nach einer Verſammlung im Gewerkſchaftshaus, in der die Leiter der ſozialiſtiſchen und kommunſtiſchen Gewerkſchaften zu Wort kamen, zogen die Kuno geber zur Unterpräfektur, wo ſie ein Proteſtſchreiben über⸗ reichten. Dampfer„Champlain“ noch immer in Le Havre O Paris, 9. Auguſt.(Funkmeldung der NM). Der Perſonendampfer„Champlain“, der mit 24ſtütndiger Verſpätung in der Nacht zum Freitag von Le Havre nach Amerika hätte abfahren ſollen, hat wegen der Fortſetzung des Streiks der Beſatzung ſeine Ausreiſe nicht antreten können. 70 Notverordunungen verabſchiedet — Paris, 9. Aug. Der im Elyſee abgehaltene Miniſterrat iſt geſtern um 20.30 Uhr zu Ende ge⸗ gangen. Dem Präſidenten der Republik ſind mehr als 70 Geſetzesverordnungen zur Un⸗ terſchrift vorgelegt worden. Ueber ihren Inhalt iſt noch nichts bekannt. Amerika ſperrt Jtalen den Kredit Meldung des DNB. — Waſhington, 9. Auguſt. Die Amerikaniſche Außenhandelsbank beſchloß, den Italienern keinerlei Kredite für Warenkäufe in den Vereinigten Staaten zu ge⸗ währen. g Italieniſche Firmen hatten verſucht, bei Neuyorke Banken einjährige Kredite für den Ankauf von Baum wolle und anderen Waren zu erhalten; die Banken weigerten ſich aber, ein längeres als drei⸗ monatiges Ziel zu geben. Darauf wandten ſich die Italiener an die Außenhandelsbank und erklärten ſich ſogar mit einer halbjährigen Zahlungsfriſt zu⸗ frieden; aber ſelbſt dies wurde hier mit der„Rück⸗ ſicht auf die ungeklärten Verhältniſſe in Italien“ ab⸗ gelehnt. Verſuche, dieſe Weigerung als amerikaniſches Ausfuhrverbot zu deuten, wurden im Staatsdepar⸗ tement nicht unterſtützt. Man gab zwar zu, daß zwei Beamte des Staatsdepartements im Direktori⸗ um der Außenhandelsbank ſitzen, dementierte aber, daß irgendeine neue Politik gegenüber Italien be⸗ ſchloſſen worden ſei. Vielmehr habe man angeſichts der finanziellen Lage Italiens eine Kreditgewährung als zweifelhaftes Geſchäft betrachtet, auf das man lieber verzichten ſollte. Praktiſch läuft die Entſcheidung jedoch darauf hinaus, daß Italien in den Vereinigten Staaten kein Kriegsmaterial kaufen kann. Wöböete Brutaliſierung eines Deuiſchen in der Sſchechoſlowalei — Bayreuth, 9. Auguſt. Die„Bayeriſche Oſtmark“ berichtet folgendes un⸗ erhörte Vorkommnis: Der in Fürth im Wald lebende Schwerkriegs⸗ beſchädigte Joſef Lackerbauer begab ſich am 16. Jumi nach dem nahegelegenen Ort Vollmau fen⸗ ſeits der Grenze zur Kirchweih. Beim Nachhaufe⸗ gehen verabſchiedete er ſich mit dem Deutſchen Gruß „Heil Hitler“. Von der Frau eines tſchechiſchen Zoll⸗ beamten herbeigerufen, verfolgte ihn eine Eskorte von vier tſchechiſchen Zollbeamten, die ihn nach Kubitzen brachten. Nach ſeiner Vernehmung wurde er gefeſſelt und in das Bezirksgericht nach Taus gebracht. Nach einem Tag Gefängnis konnte Lackerbauer ſeine Vernehmung nur dadurch erwir⸗ ken, daß er die Alarmglocke zog. Nach elf Tagen Einzelhaft wurde Lak⸗ kerbauer unter dem Vorwand, tſchechoflowaliſche Staatsbürger provoziert zu haben, nach Pilſen abgeſchoben und dort zu einem Monat Ker⸗ ker und Landesverweis verurteilt. Nach ſiebenwöchiger Kerkerhaft konnte Lackerbauer in ſchwerkrankem Zuſtand wieder nach Deutſchland zu⸗ rückkehren. Geradezu unglaublich war die Behandlung, die dem Deutſchen zuteil wurde. Bei der Vernehmung wurde er von ein em tſche⸗ chiſchen Offizier in der gemeinſten Weiſe beſchimpft. Der Deutſchunterricht aus dem norwegiſchen Rundfunk verbannt — Oslo, 9. Auguſt. Die Sendeleitung des norwegiſchen Reichsrund⸗ funks hat beſchloſſen, aus der Reihe der über den Rundfunk erteilten Sprachunter⸗ richts ſtunden die deutſche Sprache zu verbannen und nur noch die franzöſiſche und die engliſche Sprache beizubehalten. Dieſe Maß⸗ nahme wird damit begründet, daß angeblich der Rundfunk mit Sprachunterrichtsſtunden überſättigt ſei und man daher eine der Fremoͤſprachen vom Rundfunkprogramm abſetzen mußte. Bei der Einſtellung gewiſſer norwegi⸗ ſcher Kreiſe gegenüber dem Deutſchland Adolf Hitlers bedeutet dieſer Beſchluß für die mit den Verhältniſſen in Norwegen Vertrauten keine Ueberraſchung. Er liegt auf der Linie der Beſchlüſſe der roten Gemeinden Oslo und Bergen, die es ſeinerzeit ablehnten, der Nordiſchen Geſellſchaft für das Nordiſche Muſikfeſt in Lübeck norwegiſche Fahnen zur Verfügung zu ſtellen. Es iſt daher nur natürlich, wenn in Verfolg dieſer Gei⸗ ſteshaltung gegen das neue Deutſchland bei der Er⸗ wägung, welche von den drei Foemoͤſprachen vom Rundfunkprogramm zu ſtreichen war, die Wahl auf die deutſche Sprache fallen mußte. General Kundt geht nicht nach Abeſſinien — Berlin, 9. Auguſt. Wie von bolivianiſcher Seite mitgeteilt wird, hält ſich General Kundt nach wie vor in Bolivien auf. Die Nachricht, daß er ſich Abeſſinien zur Verfügung geſtellt habe, iſt nicht z u⸗ treffend. 0 2. Seite/ Nummer 362 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Auguſt 1933 Die brüderliche Hand der Kommuniſten⸗ (Fortſetzung von Seite.) — Moskau, 9. Auguſt. Am Donnerstag, dem 14. Verhandlungstag des Kominternkongreſſes, ſtanden die Ausſichten für die Bildung der ſogenannten antifaſchiſtiſchen Einheitsfront in den verſchiedenen Ländern zur Ausſprache. Als erſter Reoͤner erklärte ein ſpani ſcher Kommuniſt, in ſeinem Lande hätten oͤie Kommu⸗ niſten mit mannigfachen Schwierigkeiten zu kämpfen, jedoch ſtehe ſeit Mai die Frage der Einheitsfront auf der Tagesordnung. Zu dieſem Zweck ſtrecken die ſpaniſchen Kommuniſten ihre brüderliche Hand den Sozialdemokraten, den Unorgani⸗ ſierten und ſelbſt den Monarchiſten() hin“. Nach einem Vertreter der Jugend⸗ Internationalen ergriff als letzter Reöͤner in der Vormittagsſitzung ein öſterreichiſcher Kommuniſt das Wort, der ein Anwachſen des kommuniſtiſchen Einfluſſes in Oeſterreich feſtſtellen zu können glaubte und ſich für einen gemeinſamen Kampf mit den bücgerlichen Parteien gegen den„öſter⸗ reichiſchen Faſchismus“ einzuſetzen verſprach. In der Nachmittagsſitzung ſprach zunächſt ein Ver⸗ treter der ſüdſlawiſchen Kommuniſtiſchen Partei über„die Aufgaben des Kampfes gegen den Faſchis mus in dem aus vielen Nationali⸗ täten zuſammengeſetzten Südſlawien.“ Er ſagte, die Kräfte, die in Südſlawien zum Sturz der„Militär⸗ diktatur“ führen könnten, ſeien die„Revolutionsbe⸗ wegung der Arbeiter und Bauern und die Bewegun⸗ gen zur nationalen Befreiung der unterdrückten Völ⸗ ker in Südſlawien“. Die beſondere Aufgabe der Kommuniſten in Südſlawien beſtehe in der Nutzbar⸗ machung der national unzufriedenen Schichten unter den Kroaten und Slowenen für den kommuniſtiſchen Kampf gegen die Diktatur. Es ſeien bereits Eini⸗ gungsbeſtrebungen eingeleitet worden. Nach der Rede eines Vertreters der Kommuniſti⸗ ſchen Partei Kubas ſchloß die Donnerstagsſitzung. Generalſtreik in Neuyork für heute angekündigt Funkmeldung der NM.) O Neunyork, 9. Auguſt. Die bei den Notſtandsarbeiten in Neu⸗ ghork beſchäftigten Arbeiter haben für Freitag Generalſtreik angekündigt, und zwar als Proteſt gegen den von der Regierung feſtgeſetzten Monatslohn von 93,50 Dollar. Die Notſtands⸗ arbeiten, mit denen dieſe Arbeiter beſchäftigt ſind, fallen unter das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Bundesregierung. Etwa 100 000 Arbeiter werden hiervon erfaßt. Die Vertreter der meiſten Bau arbeiter⸗ gewerkſchaften in Neuyork haben ſich mit den Notſtandsarbeitern ſolidariſch erklärt und beſchloſſen, den Streik zu unterſtützen. Auf Grund dieſer Tatſachen hat noch am Don⸗ nerstag der Leiter des Neuyorker Büros der Ar⸗ beitsbeſchaffungsbehörde, General Johnſton, ſich am Rundfunk in einer Anſprache an die organiſierte Arbeiterſchaft gewandt, um den Streik zu verhüten. Johnſton warnte die Arbeiterſchaft eindringlich, von ihrem Streikvorhaben abzulaffen, da ſonſt womög⸗ lich die etwa 1½ Millionen hilfloſen hungrigen Fa⸗ milienmitglieder der Arbeiter mitleiden müßten. Engliſcher Offizier erhält wegen homoſexueller Verbrechen 7 Jahre Zuchthaus — London, 9. Auguſt. Der Oberſtleutnant Daly, der Inhaber hoher Kriegsauszeichnungen iſt und auf eine Dienſtzeit von über 30 Jahren zurückblicken kann, wurde wegen homoſexueller Verbrechen zu ſieben Jahren Zuchr⸗ haus verurteilt, von denen zwei Jahre nachgelaſſen wurden. Daly will ein Gnadengeſuch beim König von England einreichen. Ein Abkommen zwiſchen Danzig und Polen Aufhebung der beiderſeitigen Kampfmaßnahmen Meldung des DNB. — Danzig, 8. Auguſt. Am Donnerstagnachmittag iſt zwiſchen der Dan⸗ ziger und der polniſchen Regierung ein Abkommen paraphiert worden. Darnach macht die polniſche Regierung die Zollverord⸗ nung vom 17. Juli rückgängig. Danzig hebt ſeinerſeits die als Folge der polniſchen Ver⸗ ordnung getroffene Maßnahme der zollfreien Einfuhr beſtimmter Waren auf. Im übri⸗ gen werden die Verhandlungen über die Regelung der zwiſchen Danzig und Polen umſtrittenen Einzel⸗ fragen fortgeſetzt. Einzelheiten des Abkommens — Danzig, 9. Auguſt. Die Abmachungen, die den Konflikt zwiſchen Danzig und Polen grund⸗ ſätzlich beilegen, ſind heute in den ſpäten Abendſtunden im Danziger Senatsgebäude von Se⸗ natspräſident Greiſer und Senatsrat Böttcher einerſeits und von Miniſter Roman und Miniſter Pape andererſeits unterzeichnet worden. Die Abmachungen werden in weiteren Einzelver⸗ handlungen ihre Ergänzung finden müſſen. In einem zwiſchen beiden Parteien vereinbarten Kom⸗ muniqué wird dazu folgendes mitgeteilt: „Beſeelt von dem Wunſche, alle Schwierigkeiten, die ſich in der letzten Zeit im Danzig⸗polniſchen Ver⸗ hältnis ergeben hatten, aus dem Wege zu räumen und in vollkommener Einigkeit, die in den letzten zwei Jahren des Zuſammenarbeitens bewährte Linie der direkten Ausſprache weiterhin einzuhalten, haben ſich die bevollmächtigten Vertreter Danzigs und Po⸗ lens zuſammengefunden, um den Grund der be⸗ ſtehenden Schwierigkeiten zu unterſuchen und eine Löſung zu finden.“ In dem Kommuniqué wird dann weiter ausge⸗ führt, daß der Danziger Senat, in dem Wuuſche, einen geordneten Wirtſchafts⸗ und Rechtszu⸗ ſtaud wiederherzuſtellen, der den Bedürfniſſen Danzigs und Polens völlig Rechnung trägt, ſeine Anordnung bezüglich der zollfreien Einfuhr einiger Warengattungen aufgehoben hat. Mit der gleichen Begründung hat die polniſche Regierung ihre Zollverordnung vom 18. Juli 1935 aufgehoben. In einem ebenfalls von beiden Parteien unter⸗ zeichneten Zuſatzprotokoll wird ferner fol⸗ gendes beſtimmt: 8 „Der Senat der Freien Stadt Danzig und die polniſche Regierung werden in Verhandlungen treten zwecks Abſchluß einer Vereinba⸗ rung, welche die Auswirkungen der Dau⸗ ziger Guldenbewirtſchaftung auf den pol⸗ niſchen Tranſithandel und Verkehr durch das Gebiet der Freien Stadt Danzig und den freien Wirtſchafts⸗ verkehr zwiſchen Polen und Danzig beſeitigen ſoll. Der Senat der Freien Stadt Danzig wird für eine vorübergehende Zeit die Guldenbewirtſchaf⸗ tung noch aufrechterhalten. Während dieſer Zeit wird Polen keinen neuen Antrag auf ausſchließliche oder bevorzugte Verwendung des Zloty in der Ha⸗ fen⸗ oder Eiſenbahn verwaltung ſtellen, jedoch wird im Intereſſe der polniſchen Wirtſchaft die Erhe⸗ bung der Zollabgaben in Danzig wäh⸗ rend dieſer Zeit in Zloty erfolgen. Nach dieſem Zeitpunkt treten die Beſtimmungen des Ar⸗ tikels 205 Abſ. 2 des Warſchauer Abkommens wie⸗ der in Kraft.“ Außerdem ſind in den Beſprechungen von beiden Parteien mündliche Erklärungen abgegeben worden. Von Danziger Seite wurde erklärt: „Sollten ſich in Zuſammenhang mit den Verhano⸗ lungen über die Auswirkungen der Danziger Gul⸗ denbewirtſchaftung auf den polniſchen Tranſithandel⸗ und Verkehr durch das Gebiet der Freien Stadt Danzig und den freien Wirtſchaftsverkehr zwiſchen Danzig und Polen Beſprechungen zwiſchen den Lei⸗ tern beider Notenbankinſtitute als notwendig er⸗ weiſen, ſo werden oͤieſe Beſprechungen aufgenommen.“ Von polniſcher Seite wurde erklärt: „Im Namen der polniſchen Regierung beſtätige ich im Hinblick auf die heutigen Abmachungen, daß das Hafenabkommen vom 5. Auguſt 1933 und vom 18. September 1933 die rechtliche und tatſächliche Grundlage für die Abwicklung des Danziger Hafen⸗ verkehrs weiter bildet.“ Eine Ausſprache zwiſchen Greiſer und Beck Meldung des DNB. — Danzig, 9. Auguſt. Die Preſſeſtelle des Danziger Senats teilt mit: „Anläßlich eines Beſuches, der dem Hafen von Gdin⸗ gen abgeſtattet wurde, traf der Präſident des Senats, Greiſer, mit dem polniſchen Außen⸗ miniſter Beck kurz vor deſſen Abreiſe nach Helſingfors in Gdingen zuſammen, und hatte Gele⸗ genheit zu einer längeren Rückſprache. Dabei wurden zwiſchen den beiden Herren die intereſſier n⸗ den Fragen erörtert und in der Linie der bisherigen guten perſönlichen und ſtaatlichen Beziehungen völ⸗ lige Uebereinſtimmung erzielt.“ ee Kolpingfamilie Kreis Lüdinghauſen aufgelöſt des DN B „ 58 5— Münſter, 9. Auguſt. Die Staatspolizeiſtelle für den Regierungs⸗ bezirk Münſter teilt mit: Auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 iſt die Kolpingfamilie im Bereich des Krei⸗ ſes Lüdinghauſen(Reg.⸗Bezirk Münſter) auf Grund der bekannten Vorfälle in Werne an der Lippe mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt worden. Meldung 4. „Nationalzeitung“ u.:: Hierzu bemerkt die 12 nicht dazu Wenn ſich die Staatspolizeiſtelle noch entſchloſſen hat, die Kolpingfamilien im geſamten Regierungsbezirk aufzulöſen, dann wohl aus der Erwägung heraus, den übrigen Kolpingbrü⸗ dern Gelegenheit zu geben, zu beweiſen, wie ſie ſich nach der Lehre von Werne und im Kreiſe Lüdinghauſen dem Staat gegenüber einzuſtellen gedenken. Die„Nationalzeitung“ verweiſt dann auf die ge⸗ werbsmäßige Hetze der Jeſuiten und ſchreibt:„Man gehe nur hin und ſehe ſich den in faſt jedem Got⸗ teshaus eingerichteten Kolportagebuchhan⸗ del mit Hetzſchriften(1) an, in denen ſich Je⸗ ſuiten zum größten Teil unter Berufung auf den Emigranten Muckermann über„Kirche und Staat“, „Kirchen und Wirtſchaft“, über„Chriſtus als Arbei⸗ terführer“ und andere Themen in einer Weiſe aus⸗ laſſen, die allem ins Geſicht ſchlägt, was wir im neuen Staat als für unſer Volk notwendig und rich⸗ tunggebend erachten und verfechten. Wir ſind der Auffaſſung und müſſen dieſe Auffaſſung zu einer Forderung an die zuſtändigen Stellen erheben, daß mit dieſem ſtaats gefährlichen Handel in den Gotteshäuſern(1) Schluß ge⸗ macht werden muß. Es wird natürlich auch jetzt wieder Kreiſe geben, die da glauben, in dem Vorgehen der Staatspolizeiſtelle gegen die Kolping⸗ familie im Kreiſe Lüdinghauſen eine„Schikane“ erblicken zu können, geboren aus dem Beſtreben das konfeſſionelle Vereinsleben zu unterdrücken. Wie man jedoch ſelbſt an den für die Kolping ⸗ familien maßgebenden Stellen über die Werner Vorfälle oͤenkt, zeigt ein der Staatspolizeiſtelle Münſter von der Leitung der katholiſchen Geſellenvereine zugegangenes Schreiben des Dibze⸗ ſanpräſidiums der Kolping⸗Geſellvereine in Mün⸗ ſter, in dem der Präſes der Kolpingfamilien die Kolpingfamilie Werne a. d. Lippe aus der deutſchen Kolpingfamilie ausſchließt. Schwachſinnige zu politiſcher Hetze mißbraucht Meldung des T Nn. — Koblenz, 9. Auguſt. Die Landesſtelle Koblenz/ Trier des Propagandg⸗ miniſteriums teilt mit: Der Pater Iſidor, mit dem bürgerlichen Na⸗ men Peter Hart, aus dem Franziskanerkloſster Walodbreitbach, ſeinerzeit unrühmlich bekanntgewor⸗ den durch einen Deviſenſchieberprozeß, wurde ver⸗ haftet, weil er als Leiter einer Irrenanſtalt an Schwachſinnige den Auftrag erteilte, in der Dunkelheit die Plakate der Gauleitung ge⸗ gen den politiſchen Katholizismus abzureißen. Er hatte dieſen Schwachſinnigen weiter einen Eimer Schuſterſchwärze mitgegeben, um die Plakate gege⸗ benenfalls zu überſtreichen und unkenntlich zu machen, falls ihre Entfernung nicht möglich ſein ſollte. Zwei Geiſtliche verurteilt — Gladbeck, 9. Auguſt. In der Nacht zum Dienstag waren in Gladbeck die vom Gau Weſtfalen⸗Nord der NSDAp zum Aushang gebrachten Plakate mit dem bekannten Aufruf gegen das verbrecheriſche Treiben des polj⸗ tiſchen Katholizismus an verſchiedenen Stellen ge⸗ waltſam abgeriſſen worden. Als Täter er⸗ mittelte die Geheime Staatspolizei den Pfarrer Reckmann und den Kaplan Holtkamp von der St. Joſephs⸗Pfarre, die ſich nunmehr vor dem Schnellgericht in Gladbeck zu verantworten hatten. Das Schnellgericht verurteilte den Pfarrer Reckmann zu vier Monaten Gefängnis und den Kaplan Holtkamp' zu zwei Monaten Gefängnis, Eine mitangeklagte Ordensſchweſter des katho⸗ liſchen Krankenhauſes in Gladbeck wurde frei⸗ geſprochen, da bei ihr lediglich der Verſuch des Plakatabreißens vorlag. Jones einer anderen Banditengruppe übergeben Löſegeldforderung auf 100 000 Dollar erhöht — Schanghai, 9. Auguſt. Einer aus Peiping hier eingetroffenen Mel⸗ dung zufolge haben die Banditen, die den engliſchen Journaliſten Jones entführt haben, ihren Ge⸗ fangenen in der Nähe der Grenze von Tſchachar und Dſchehol an eine andere größere Ban⸗ ditengruppe übergeben, die die Löſe⸗ gelddforderung auf 100 000 Dollar erhöht hat,. — Simla, 8. Auguſt. Bei Jamſhed pur exeig nete ſich auf dem Khorkai⸗Fluß ein ſchwereß Bootsunglück. In der Mitte des Fluſſes ken⸗ terte ein Boot. Von den Inſaſſen ertranken 19 darunter mehrere Frauen. Zwei andere Boote eil⸗ ten den Ertrinkenden zu Hilfe, ſie konnten jedoch nur den Führer des Unglücksbootes lebend aus dem Waſſer ziehen. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelsteil: 1. B. Richard Schönfelder Feuilleton: Carl Dun Eiſenbart⸗ Lokalen Teil: Dr. Fritz 1 Sport: i. V. C.. Fennel ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen:, N. Gg. Kling, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann heimer Zeitung. Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Filltes, W 38, Vittorlaſtraße 4 Geſ.⸗D.⸗A. Juli 1935: Ausgabe K u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Ur unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückvorie Kriegslärm in San Marino Abeſſinien und die Sammarineſen San Marino, im Auguſt. Luſtſpiel neben Trauerſpiel, winzige Umſtürzchen neben weltbewegenden Ereigniſſen— das iſt ein Schauſpiel, das ſich auf dem Welttheater immer wie⸗ derholt. So fehlt auch im italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt nicht die heitere Rolle: Dem kleinſten Staat Europas, der Republik San Marino, ent⸗ ſtehen knifflige außenpolitiſche Probleme San Marino iſt mit ſeinen 13 948 Einwohnern nicht nur der kleinſte Staat Europas— Monaco hat zwar weniger Flächenraum, aber doppelt ſoviel Ein⸗ wohner— ſondern unbeſtritten auch der älteſte; ſo um das Jahr 400 herum liegt ſeine Gründung, und anderthalb Jahrtauſende widerſtand es den vielfäl⸗ tigen Bedrohungen ſeiner Unabhängigkeit. Rings⸗ um ſchloß ſich Italien zu einem Königreich zuſam⸗ men, die 61 Quadratkilometer San Marinos ſchie⸗ nen nur noch ein zeitwidriges Ueberbleibſel„wie ein Schönheitspfläſterchen auf der Wange einer Da⸗ me“, und doch blieb San Marino unabhängig, frei — und es will auch jetzt frei bleiben. Weiß noch jemand, daß San Marino ſich während des zen Weltkrieges ſeine Neutralität weit⸗ gehend erhielt? Es wäre überhaupt nicht in den Weltkrieg hineingezogen worden, wenn nicht einige junge„Sammarineſen“ Abenteuerluſt verſpürt und auf italieniſcher Seite freiwillig gegen Oeſterreich gekämpft hätten; eine Unbeſonnenheit, die von Oeſterreich prompt mit einer Kriegs⸗ erklärung an San Marino beantwortet wurde. Genau derſelbe Fall droht aber jetzt. Haben ſich doch da einige Burſchen aus San Marino, der Battiſto Beluzzi, der Francesco Giangi und andere, in das italieniſche Heer einrethen laſſen, das nun Abeſſinien mit Krieg überziehen will! Wird der Negus ſich das gefallen laſſen? Kann er nicht einigen Truppen befehlen, in Rimini zu landen und von dort mit der neuen elektriſchen Bahn eins, zwei, drei nach San Marino vorzudringen? Es gibt ſchon ſchwere Probleme, mit denen ſich die beiden ſammarineſiſchen Regenten die Köpfe zebrechen müſſen. Selbſt wenn ſie auch diesmal neutral bleiben können— wäre nicht der Fall denk⸗ bar, daß bei dem heutigen Stand der Kriegstechntk ein abeſſiniſches Bombenflugzeug nach Italien kommt und auf ſammarineſiſchem Gebiet zwiſchen⸗ landet? Schon einmal hat die Unahängigkeit dem kleinen Staat einen böſen Streich geſpielt— 1849, als Garibaldi dort Schutz vor den nachdrängenden Oeſterreichern ſuchte und fand. Es war ja eine große Ehre, aber die Auslagen, die Auslagen Falls ſich aber San Marinos Regenten ent⸗ ſchließen ſollten, Italien auf allen Wegen und not⸗ falls in einen Krieg zu folgen, ſo taucht die Frage der Aufrüſtung für San Marino auf. Schon jetzt erinnert man ſich hier gegenſeitig mit vielſagendem Augenzwinkern an die vier fran⸗ zöſiſchen Kanonen, die ja wohl demnächſt kommen müſſen. Im Jahre 1799 nämlich eroberte der General Napoleon Bonaparte an der Spitze des franzöſiſchen Heeres Italien, und in einer noch heute unbegreiflichen Laune ließ er San Marino nicht nur völlig ungeſchoren, ſondern ſchickte dem damaligen Regenten einen ſehr freunodſchaftlichen Brief, worin er mitteilte:„Ich habe den General Sahuguet beauftragt, Ihnen vier Feldgeſchütze zu ſenden, die ich Ihnen im Namen der Republik Frankreich zum Geſchenk mache...“ Dieſe vier Feldgeſchütze ſind aber bis heute nicht eingetroffen — und wenn Frankreich nun ſeine hundertfährige Verpflichtung einlöſen will, ſo ſtehen dem Völker⸗ bund unabſehbare Verwicklungen bevor. Eine amt⸗ liche Waffenlieferung des neutralen Frankreich an einen kriegführenden Staat— ſchon bei dieſen Worten wird die Genfer Sekretäre eine leiſe Ohn⸗ macht umfangen. 0 5 Im Palazzo Pubblico von San Marino geht es in dieſen Tagen ſehr lebhaft zu. Der Doppelthron der beiden Capitani Reggenti wird alle Tage von den würdigen Bürgern eingenommen, die ſeit April den Staat regieren; ringsum ſitzt der Großrat San Marinos, 20 Adlige, 20 Bürger, 20 Grundbeſitzer— und nun wird in geheimer Verhandlung die poli⸗ tiſche Lage erörtert. Ohne Schmerz: es hat etwas Rührendes, wie ſich alle Sammarineſen bis herab zum jüngſten Schuljungen um die Freiheit und Un⸗ abhängigkeit ihres Ländchens ſorgen.„Freiheit“ heißt das Loſungswort San Marinos, es leuchtet von ſeinem Wappen und von ſeinen Toren, es hat in einer prachtvollen Statue auf der Piazza del Li⸗ berta vor dem Regierungsgebäude ſein Sinnbild ge⸗ funden. Die Schachzüge, mit denen San Marino ſeine Unabhängigkeit zu wahren wußte, ſind recht geſchickt. Es war mit der Verleihung von Ehren⸗ bürgerrechten an einflußreiche Staatsmänner nie geizig, und noch heute gilt es im italieniſchen Adel als beſonderer Vorzug, ein Offizierspatent San Marinos zu beſitzen. So weiſt das Offiziers⸗ korps der Republik viele erlauchte Namen älteſter italieniſcher Familien auf— ein wirkſamerer Schutz, als ihn die tatſächliche Heeresmacht San Marinos geben könnte. Die ſammarineſiſche Truppe kann allerdings den Abeſſiniern kaum fürchterlich werden. Oberſte Spitze dieſer Armee ſind wieder die beiden Regenten, de⸗ nen ein vom Großrat gewählter Militärausſchuß, der Congreſſo militare, zur Seite ſteht. Dann folgt der Commandante Generale, der die geſamte Miliz zu befehligen hat: 9 Kompanien aus allen wehrfähi⸗ gen Sammarineſen vom 16. bis zum 55. Lebensjahr „außer den Lehrern und Studenten“, eine Trup⸗ penmacht von rund 1000 Mann. Aber die Miliz tritt nur ſelten zuſammen. Dann iſt da noch die Ehrengarde, die Guardia Nobile, die ebenfalls von einem General befehligt wird und 16 Mann in ſchmucken weiß⸗blauen Uniformen umfaßt. Und für etwaige Verbrechen— mehr als 8 Strafprozeſſe im Jahr hat es in San Marino ſehr ſelten gegeben— iſt ſchließlich ein Polizeiinſpektor zuſtändig, zu deſ⸗ ſen Unterſtützung alljährlich acht italieniſche Gen⸗ darmen aus Rom abkommandiert werden. Es iſt zu hoſſen, daß angeſichts dieſer erſchröck⸗ lichen Truppenmacht der Feind nicht bis San Ma⸗ rinv vordringen, die Mauern der Stadt und die zinnenbewehrten Türme auf dem Titanenberg nicht e wird— ſei es auch nur, weil er es ver⸗ gißt. a f Aber ſchließlich iſt die kleine Republik um den Monte del Titano doch ganz ernſthaft von dem ita⸗ lieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt berührt: Angeſehene Bürgerſöhne, junge Handwerker und Adlige haben ſich freiwillig nach Oſtafrika einſchiffen laſſen, und auch im kleinſten Staat kennen Eltern die Sorge um ihren Sohn, das angſtvolle Warten auf Neuig⸗ keiten vom Schauplatz kommender Feindſeligkeiten, die ſchon jetzt manches Opfer gefordert haben. 1 J. M. H. Die Erneuerung des Kaſſeler Staatstheaters Im Kaſſeler Staatstheater wird unter der Les tung des neuen Intendanten, Dr. Ulbricht, ſchon jetzt eifrig gearbeitet, um den Beginn der 1 5 Spielzeit, Mitte September, beſonders eindrucksvo zu geſtalten. Die erſte Woche bringt Abend 15 Abend je eine neue Erſtaufführung oder Neueit⸗ ſtudierung, um dadurch zu erweiſen, wie ſich die Auf⸗ friſchung und Vergrößerung des künſtleriſchen Pere ſonals praktiſch bewährt(40 Neuverpflichtungen Dr. Ulbricht hat ſich in einem Empfang der Preſe dahin ausgeſprochen, daß ſeine Perſonalpolitik 1 einem organiſchen Zuſammenhang von beuge Tradition und aufſteigender Jugend, ſeine Spleh planpolitik in einer Linie zwiſchen anerkannten un in der Zeit lebenden Kräften liegt, wobei in beiden Fällen die Einſtellung des Publikums berückſchenn werden ſoll. Ohne daß die Eintrittspreiſe erh werden, ſollen die Reichlichkeit und Beweglichkeit des Spielplans weſentlich gefördert werden, auch 1 5 den Rahmen der eigentlichen und herkömmlichen Ar⸗ beit hinaus. Es wird an Freilichtſpiele, Aufführul gen in Wilhelmshöhe, Gaſtſpiele aus Berlin, Kam merſpiele, Kammeroper, die Einrichtung eines Hilſs und eines Bewegungschors, ja, an Schulen der Schau ſpielkunſt und der Tanzkunſt gedacht. Pläne und 1 05 nungen, die wenigſtens in der Haltung des Stanke dieſem Theater gegenüber begründet ind. Nan falls dürfte die kommende Spielzeit des Kaſſele Staatstheaters ein immerhin ungewohntes Bild 0 ten und nicht nur dem bodenſtändigen Pubeikun, ſondern auch den Fremöͤen bedeutende Erlebniſſe ge währen. sche. eſier wird aber beruf einer Stad laſſer welch nahm zu ſe Stad 5 aber und hielte ſchen iöze⸗ tün⸗ die aus e Na⸗ oſter Dor⸗ er⸗ an der ge⸗ zen. mer ſege⸗ chen, m nien poli⸗ ge⸗ er⸗ rer von dem tten. ann plan tis. thb⸗ ei⸗ des e t. Nel⸗ reig⸗ res ken⸗ 1 eil⸗ Hoch dem bart * — * Freitag, 9. Auguſt 1935 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe . Mannheim, den 9. Auguſt. Reinigung des Stadtbildes In der Stadt Schöningen hat der Bürgermeiſter drei Bürger beſtellt, die ein Sündenregiſter des Stadtbildes aufſtellen ſollen. Der eine be⸗ trachtet das Stadtbild vom künſtleriſchen Standpunkt, der zweite als Baufachmann, der dritte als inter⸗ eſterter Zeitgenoſſe. Eine Straße nach der anderen wird beſichtigt, die Mißſtände werden aufgezeichnet, aber auch alle vorbildlichen Beobachtungen. Danach beruft der Ausſchuß die Einwohner der Straßen zu einer Beſprechung und gibt gute Ratſchläge. Dieſe Verſuche werden ſich zwar nicht in jeder Stadt, vor allem nicht in jeder Großſtadt, nachahmen lasen, aber es erſcheint der Ueberlegung wert, in welcher Form in allen Städten geeignete Maß⸗ nahmen ergriffen werden können, um das Stadtbild zu fäubern. Die letzten fünfzig Jahre haben am Stadtbild ſchwer geſündigt. In Mannheim gäbe es auch allerlei zu ſäubern, aber ſchließlich würde es genügen, wenn der Grund⸗ und Hausbeſitzerverein ſeine Mitglieder dazu an⸗ hielte, für Säuberung der Hausfaſſaden beſorgt zu ... dd Südweſtmarklager heute im Rundfunk Am heutigen Freitag, 18.30 Uhr, findet in Aen⸗ berung des Programms über den Reichsſender Stuttgart eine Uebertragung aus dem größten Zelt⸗ lager Deutſchlands, dem Südweſtmarklager der badiſchen Hitlerjugend bei Offenburg, ſtatt. Am vergangenen Sonntag wurden im Zeltlager Wachsplattenaufnahmen gemacht, u. a. von der Morgenfeier und der Rede des Reichsſtatthalters. Alle Eltern und Freunde der Jugend ſtellen heute abend um 18.30 Uhr ihren Apparat und Lautſprecher ein. ſein und wenn die amtlichen Gebäude mit gutem Beispiel vorangingen. Schließlich ſind Häuſer keine Anſchlagſäulen und es macht einen üblen Eindruck auf jeden Beſucher von auswärts, wenn er, wie un⸗ längſt, am Schloß die ſchiefgeklebte Aufforderung ſindet, einen bunten Abend irgendwo zu beſuchen. Das gehört nicht zur ſchönen Stadt! Aus dem Schloßmuſeum Wegen Vereidigung von 4000 Maun der Motor⸗ ſtandarte im Schloßhof am kommenden Sonntag, II. Auguſt, bleibt das Muſeum an dem genannten Tage vormittags geſchloſſen. Die Samm⸗ lungen ſind von 14—18 Uhr zugänglich. Die Hans⸗ Thoma ⸗Schau:„Die deutſche Seele“, die ver⸗ gangenen Sonntag von 2645 Perſonen beſucht wurde, kann nur noch bis einſchließlich Sonntag, den 1. Sep⸗ tember, gezeigt werden, alsdann wird ſie wegen Vorbereitung einer neuen Ausſtellung: Die Reichsautobahnen, Bauabſchnitt Darmſtadt Mannheim Heidelberg geſchloſſen. 790 Jahre alt wird Böttchermeiſter Gottlieb Mater in Käfertal. Wir ſprechen dem wackeren Handwerksmeiſter, der ſeit über 30 Jahre unſer Blatt lieſt, unſere herzlichen Glückwünſche aus. Die Hitze hatte geſtern wieder weiter zuge⸗ nommen und in der Innenſtadt geſtern mittag die N⸗Grad⸗Grenze überſchritten. Kein Wunder, daß allgemein die Arbeitsfreudigkeit litt und man die Sehnfucht nach Regen doppelt empfand. Als gegen Abend im Weſten und im Süden Gewitterwolken ſichibar wurden, hatte man nur den einen Wunſch, baß es doch endlich zu einem ergiebigen Regen kom⸗ nen möge, nach dem nicht nur wir Menſchen, ſon⸗ dern vor allem die Pflanzen lechzen. Heute früh war eine leichte Abkühlung eingetreten und die Ein⸗ trübung des Himmels verſpricht Regen. Ob er dieſes Verſprechen dieſesmal hält? Es ſcheint ſo! * Der Strandbadbeſuch nimmt von Tag zu Tag zu Kein Wunder bei der ſüdländiſchen Hitze. Waren es am Mittwoch 12 000 Badegäſte, ſo ſtieg die am Donnerstag um ein weiteres Tauſend auf 1 Badegäſte. Bemerkenswert iſt vor allem, daß er Kraftwagen⸗Parkplatz in ſteigendem Maße be⸗ nützt wird. Geſtern parkten allein 210 Kraftfahr⸗ deuge auf dem Platz, eine Zahl, die vor zwei Jahren noch nicht einmal an einem Hochbetriebsſonntag er⸗ reicht wurde. Der Kraftw 5 ich i a. agen erobert ſich immer weitere Kreiſe. 5 — 3 Nummer 362 Sette Die Vergeßlichkeit unſerer lieben Frauen Was Frauen und Männer in der Straßenbahn alles liegen laſſen Von der Vergeßlichkeit unſerer lieben Frauen wurde im Verſteigerungsraum des Leihamtes viel geredet, als das Fundbüro der Städtiſchen Straßen⸗ bahn wieder einmal„Saiſon⸗Schlußverbauf“ machte und alles das verſteigerte, was in den Monaten Ok⸗ tober bis April in der Straßenbahn liegen ge⸗ blieben war. Allerdings muß zur Ehre unſerer lie⸗ ben Frauen geſagt werden, daß nicht alle Fund⸗ gegenſtände der Straßenbahn von dem ſchwachen Ge⸗ ſchlecht ſtammen, ſondern daß auch die Männer zu den Vergeßlichen gezählt werden müſſen. Allerdings, Tatſachen ſind nie galant. So läßt es ſich nicht be⸗ ſtreiten, daß die Frauen in überwiegender Mehrzahl an den Funden beteiligt ſind. Man braucht nur einen Blick auf den Stapel der 300 Paar Handſchuhe zu werfen. Aus angeborener Höflichkeit wollen wir verſchweigen, wieviele Damenhanoſchuhe ſich dar⸗ unter befanden. Obgleich jetzt Badehoſen große Mode ſind, zeig⸗ ten die Mannheimer doch ein außergewöhnlich großes Bedürfnis für Handſchuhe, die mit den anderen Fundgegenſtänden zuſammen meiſtbietend verſteigert wurden. Wer etwa glaubt, daß nur für die paarweiſe ausgebotenen Handſchuhe Nachfrage beſtand, der irrt ſich gewaltig. Man war auch„ſcharf“ auf die einzelnen Handſchuhe. In einem Falle zahlte man für vier linke und zwei rechte Handſchuhe ſechzig Pfennig, ſo daß ſelbſt unter den an allerlei Ueberraſchungen gewöhnten Stammbe⸗ ſuchern des Verſteigerungslokals ein Volksgemur⸗ mel ausbrach. Der das Ausbieten vornehmende Straßenbahnbeamte gebot aber gleich wieder Ruhe und meinte„Ihr wißt jo gar nit, for was er ſie braucht“. Neben den Handſchuhen waren es vor allem Schirme, und zwar keineswegs die des bekannten zerſtreuten Profeſſors, ſondern in überwiegender Mehrzahl Damenſchirme, die ausgeboten wurden. Und zwar viel wenig gut erhaltene. Dennoch wurde darauf los geboten, und es ſchien manchmal, als ob die Seligkeit der Leute davon abhinge, einen gefun⸗ denen Schirm zu beſitzen. Der Beamte, der als An⸗ veißer eine Kanone iſt und nebenbei die„Schlachten⸗ bummler“ der Verſteigerung auf das Trefflichſte unterhält, pries jeden einzelnen Schirm beſonders an. Obgleich ein Schirm den Beſuch des Planeta⸗ riums erübrigte, da man durch ſeine Beſpannung Sonne, Mond und Sterne ſehen konnte, wurde er doch nicht höher als mit zehn Pfennig bezahlt. „En Regeſcherm for ſunniges Summerwedder“ brachte es immerhin auf fünfzig Pfennig, genau ſo wie„En Scherm for de Odewald— unn uff der Neckerwies, do könnt ihr ihn aach gebrauche.“ Aber nicht alle Schirme gingen ſo billig ab, denn die erfahrenen Steigerer machten ſich gegenſeitig die beſten Stücke ſtreitig, ſo daß mancher Schirm faſt gerade ſo viel koſtete, wie ein neuer Schirm im Fach⸗ geſchäft. Bei einzelnen Gegenſtänden kam man ſogar über den Neuwert. Wird da eine neue Herren⸗ Unterhoſe ausgepackt, der noch der Kaſſenzettel bei⸗ lag. Dieſe Unterhoſe war ſo begehrt, daß der Zuſchlag erſt erteilt werden konnte, als man.40 Mark gebo⸗ ten hatte. Hinter den„Kuliſſen“ ſchmunzelte man, denn auf dem Kaſſenzettel ſtand, daß der Käufer nur .25 Mark bezahlt hatte. Genau ſo begehrt waren wie immer die Akten⸗ mappen. Wenn auch eine Aktenmappe als„Rinds⸗ boxcalf⸗Servelaſchweinsleder mit Krokodilpreſſung“ angeprieſen wurde, ſo war das noch lange kein Grund, für dieſes Stück 1,90 Mark zu zahlen, das man im Laden beſtimmt billiger bekommen hätte. „Fröhliche Weihnachten“ ſtand auf dem Papier, in das eine Schachtel mit Seife und Parfüm eingewickelt war. Ein verlore⸗ nes Weihnachtsgeſchenk war da in der Straßenbahn gefunden worden. Hat der Schenker auf die Ueber⸗ gabe verzichtet, weil die zarten Bande ſich gelockert hatten, oder hatte ſie das Geſchenk verächtlich bei⸗ 42 eee Ungültige Entlaſſung eines Kriegsbeſchädigten Ein Urteil des Landesarbeitsgerichtg Der Angeſtellte einer Firma, an der vor em Umſturz ausländiſche Geldgeber intereſſiert waren, wurde im Herſt 1933 friſtlos entlaſſen. Er ſtand im Verdacht ſtaatsfeindlicher Einſtellung, was ſich auf Grund der Unterſuchung des Reichsanwalts als irrtümlich erwies; er war einer Namens⸗ verwechſlung zum Opfer gefallen. Er ſelbſt hatte eine Zeitlang einer marxiſtiſchen Organiſation angehört, aus formalen Gründen, wie er angab. Der Landeskommiſſär hatte die Entlaſſung für unbegrün⸗ det erklärt. Der Kläger iſt Kriegsbeſchädigter. Die Wiedereinſtellung erfolgte nicht. Das Ar⸗ beitsgericht hatte im April 1934 die Entlaſſung für gerechtfertigt erklärt, das Landesarbeitsgericht ſpäter dieſes Urteil aufgehoben. Die Reviſion beim Reichs arbeitsgericht, die die Firma eingelegt hatte, führte zu einer Zurückverweiſung an das Landesarbeitsgericht Mannheim zwecks Feſt⸗ ſtellung einiger Tatſachen. 5 Dieſe Sitzung, die ſich lange und eingehend mit dem Fall beſchäftigte, verſuchte durch Einvernahme mehrerer Zeugen zu klären, ob die dem Kläger— neben dem politiſchen Grund— zur Laſt gelegten geſchäftlichen Vorwürfe berechtigt ſind und damals die Entlaſſurng mitbeſtimmt haben. Der Kläger hatte kleine Geldbeträge von Lieferanten und Arbeits⸗ kameraden entliehen, die Portokaſſe ſollte in einem eſtimmten Zeitraum größere Entnahmen aufgewie⸗ ſen haben als früher. Der Rechtsbeiſtand der Firma ſagte, daß ein ſolcher Angeſtellter nicht mehr im Betrieb verbleiben könne. Der Vertreter des Klä⸗ gers wandte ein, daß dieſer aus Not gehandelt habe. Der damalige ſtellvertretende Betriebszellenobmann ſagte als Zeuge aus, daß ein Teil der Belegſchaft ſich gegen den Kläger ausgeſprochen habe. Das Mannheimer Landesarbeitsgericht hob das Urteil des Arbeitgerichts vom April 1934 auf. Ein wichtiger Grund zur Entlaſſung habe nicht vorgele⸗ gen. Zur Zeit der Kündigung ſei die Einſtellung der Belegſchaft gegen den Kläger nicht derart ge⸗ weſen, daß der Beklagten die Fortſetzung des Dienſt⸗ verhältniſſes nicht hätte zugemutet werden können. Der Vorwurf betr. der Portokaſſe ſei zwar nicht wi⸗ derlegt, aber auch nicht bewieſen, die Entleihungen ſeien geringfügig. Alle vorgebrachten Gründe rei⸗ chen nicht aus, um die Entlaſſung zu rechtfertigen. Das Arbeits verhältnis gelte daher vom Zeitpunkt der Kündigung, das iſt September 1939, als geſetzt. Die Reviſionsfähigkeit der Streitſache, von der Beklagten beantragt, wurde abgelehnt. Die Feſt⸗ ſtellungen, die das Reichsarbeitsgericht verlangt hatte, ſeien erfüllt, und eine Rechtsfrage, deretwegen oͤas Reichsarbeitsgericht nochmals angerufen wer⸗ den müſſe, beſtehe nicht. fort⸗ 1. Wer haftet, weun ein Schrank umſtürzte Urteil des Reichsarbeitsgerichts Ueber dieſe Frage hatten das Mannheimer Ar⸗ beitsgericht und das Landesarbeitsge⸗ richt entſchieden, daß die Familie, die die Putzfrau zum Großreinemachen anſtellte, für den Schaden, den ihr ein umgeſtürzter Schrank zufügte, zu haften habe. Das Reichs arbeitsgericht hat der Berufung der Beklagten ſtattgegeben und die Urteile der beiden Vorinſtanzen aufgehoben. Die Urteilsbegründung geht davon aus, daß die Schadhaftigkeit des im Erbwege auf die Familie übergegangenen Schrankes dieſer nicht bekannt ge⸗ weſen ſei. Die Schadhaftigkeit ſei äußerlich nicht er⸗ kennbar geweſen— der Schrank hatte einen defekten Fuß, was der von den Mannheimer Gerichten an⸗ gerufene Sachverſtändige feſtgeſtellt hatte— auch habe ſie ſich bei der dauernden Benützung des Schran⸗ kes nicht gezeigt. Es könne der Beklagten nicht die Ueberlegung a nngeſonnen werden— ſo ſagt das Reichsarbeitsgericht in ſeinem Urteil— daß einer⸗ ſeits ͤas Gewicht und das Alter des Schrankes, an⸗ dererſeits das notwendige Wegrücken während der Tüncherarbeiten eine beſondere Gefahrenquelle dar⸗ ſtelle, umd daß ſie deshalb den Schrank vor der Frei⸗ gabe ͤͤes Zimmers zur Reinigung auf ſeine Stand⸗ feſtigkeit hätten nachſehen, oder der Klägerin das Vermeiden jeder Berührung des Schrankes beſon⸗ ders hätten einſchärfen müſſen. Dies namentlich dann nicht, wenn die Beklagte damit rechnen konnte, daß die Klägerin nicht verſuchen würde, den außer⸗ gewöhnlich ſchweren Schrank ohne fremde Hilfe vom Platze zu bewegen Die Schadenerſatzanſprüche der Putzfrau, die durch den umgeſtürzten Schrank verletzt und in ihrer Ar⸗ beitsfähigkeit beeinträchtigt worden war, wurden ſomit durch das Reichsarbeitsgericht abgewieſen und der Klägerin die Gerichtskoſten aufgebürdet. ſeitegeſchoben, weil ſie einen Brillantring er⸗ wartet hatte. 5 Wenn man Betrachtungen über die Lederwaren aller Art anknüpfen wollte, dann könnte man Sei⸗ ten füllen. Blieben doch Hunderte von Geldbeutel und Damenhandtaſchen allein in einem halben Jahr in den Straßenbahnwagen liegen. Und was erſt alles aus dieſen Taſchen herauskam. In einem Falle kramte man vierzehn einzelne Stücke heraus, vom Lippenſtift bis zu dem ausgeriſſenen Fuß einer winzigen Cellulvidpuppe. Da es vierzehn Sachen waren, die man mit einem Schlag haben konnte, bot man munter von fünf auf fünfzehn Pfennig in die Höhe. Zu den in großer Zahl ausgebotenen Gegenſtänden gehörten wie immer Einkaufstaſchen und Marktnetze in großer Zahl. Daneben fehlten nicht die vielen Kleinigkeiten, die ein Beweis für die Ehrlich⸗ keit der Fin der waren. Man zögerte nicht, kleine, faſt wertloſe Broſchen abzuliefern, oder ein aus dem Leim gegangenes Kinderſpielzeug, oder eine einzelne Wachskerze von kaum zehn Zentimeter Länge. Schmuck war verhältnismäßig nur wenig da, und was ausgeboten wurde, war nicht viel wert. Das hängt damit zuſammen, daß man heute mehr als früher ſein Eigentum ſchätzt und bei einem Verluſt in der Straßenbahn raſch den Weg zum Fundbüro findet, wo ſehr viele verlorene Schmuckſachen alsbald wieder abgeholt werden. Was verſteigert wird, iſt alſo nur ein verſchwindender Bruchteil deſſen, was in den Straßenbahnwagen gefunden wird! Zwei Tage dauert auch diesmal wieder die Verſteigerung, und man ſtaunt oft, warum recht wertvolle Dinge, die hier zum Spottpreis abgehen, von den Ver⸗ lierern nicht abgeholt wurden. Iſt es nicht ein Jam⸗ mer, wenn man für den großen„Duden“, das be⸗ kannte deutſche Rechtſchreibebuch, zuſammen mit einem Atlas, beide aus dem Buchhändlergeſchäft heraus neu, fünf Pfennig zu bieten wagt! Aller⸗ dings gab man die beiden Bücher nicht unter zwei Mark ab. Dagegen brauchte man für drei zuſam⸗ menklappbare Notenſtänder, die irgendein trinkfeſter Muſikus vergeſſen hatte, nur eine Reichsmark zu zahlen. Studien kann man hier machen, Studien Branoverhütung bei Blitzſchlag Die Ortsgruppe Weil a. Rh. des Reichsluft⸗ ſchutzbundes meldet, daß am Freitag, den 26. Jut li, gegen 17 Uhr, ein zweiſtöckiges Haus in Weil a. Rh. von einem Blitzſchlag betroffen wurde. Der Blitz nahm vom Kamin aus ſeinen Weg den Waſchoͤrähten entlaug zur Speichertüre. Von dort ging er über die Drähte der Holzverkleidung und riß die Holzver⸗ ſchalung weg. Die elektriſche Lichtleitung des zwef⸗ ten Stockwerkes wurde zerſtört. Die Drähte zur Waſchtrocknung und die Drähte des Wandverputzes waren durchgebrannt. Da die elektriſche Entladung des Blitzſchlages den ganzen Speicher abgeſucht hatte, hätte unweigerlich ein Schadenfeuer von be⸗ trächtlicher Bedeutung entſtehen müſſen, wenn der Speicher des vom Blitzſchlag betroffenen Hauſes nicht auf Anordnung des Richsluftſchutzbundes ord⸗ nungsgemäß und reſtlos entrümpelt geweſen wäre. Durch die plichtgemäß vorgenommene Entrümpe⸗ lung war außer den vernichteten Drähten und einigen abgedeckten Ziegeln weiterer Schaden ver⸗ hütet und die Wiederherſtellungskoſten blieben auf nur 100 bis 120 Mark beſchränkt. Hierdurch iſt er⸗ neut der Beweis erbracht, daß die Ent rümpe⸗ lung auch im Alltag ihre Früchte bringt. Zur Schadensverhütung und Sachwerterhaltung iſt jeder Volksgenoſſe verpflichtet. Wer der Aufforde⸗ rung des Reichsluftſchutzbundes, den Speicher zu enk⸗ rümpeln, bisher noch nicht nachgekommen ſein ſollte, kann an dem Blitzſchlag in Weil a. Rh. erkennen, wie ſehr derjenige ſich und ſeine Mitmenſchen ge⸗ fährdet, der zu bequem iſt, Gerümpel und Boden⸗ kram zu entfernen. RLBS ei Hochherzige Spende. Die Witwe Hanns Glückſteins hat den Betrag von 100 Mk., der ihr als erſter Preis für das Mannheimer Lied zugefallen iſt, der NSW zur Verfügung geſtellt. u Eutwendet wurde, wie der Polizeibericht mel⸗ det, am 4. Auguſt aus einem Perſonenkraftwagen im Kleingartengebiet bei den Sellweiden eine hellgelbe Rindleder⸗Koffertaſche, enthaltend einen blauen Damenfilzhut mit großem Rand, ein Paar rotlederne Damenpantoffel, eine grünſeidene Bluſe, ein roſa ſeidenes, geblümtes Damennachthemd, zwei Baar beigefarbige, lange Strümpfe, eine Elfenbein⸗ Halskette, eine rote Kordelhalskette, eine Maniküre⸗ etui mit Reißverſchluß und ein Buch; am 6. Auguſt ein neuer Herrenanzug, Pfeffer und Salz mit feinen weißen Streifen, eine graugrüne Jägerhoſe, ein brauner Rock mit Weſte, ein Paar ſchwarze Her⸗ renſchnürſchuhe, Größe 42, und ein brauner Herren⸗ hut, Größe 52. Hochoval. Edelblatt- Auslese. hier sehen Sie nun das Format, des sich auf dem deutschen Zigaretftenmarkt durchgesetzt hat: 779 2 Es ist das beste Formof zur Entwieklung der vor- öglichen Mischung: 66 Adelb tete A100 Mochoval Aus Baden Gräßliches Anglück im Steinbruch Zwei Arbeiter, Vater und Sohn ſchwer verletzt = Achern, 9. Aug. Bei einer Sprengung in einem Steinbruch in der Nähe von Achern ereignete ſich abends ein gräßlicher Unglücksfall. Zwei Arbeiter, Alois Maier und ſein Sohn, wupden dabei ſchwer verletzt. Während dem Vater beide Hände abgeriſſen wurden und er im Auge gefährdet iſt, erlitt der Sohn ſo ſchwere Augen⸗ verletzungen, daß beide Augen in Gefahr ſind. Die beiden Verunglückten wurden in das Offenburger Krankenhaus eingeliefert. Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 8. Aug. Der Einwohnerſtand der Gemeinde Alt⸗Ladenburg betrug am 1. Auguſt 5102 Seelen und zwar waren es 2488 männliche und 2614 weibliche Einwohner. Der verfloſſene Monat Juli war ein richtiger Lebensmonat, da kein Laden⸗ burger geſtorben iſt. Eheſchließungen fanden 4 und Geburten 6 ſtatt.— 5 Saarkinder aus Fürſtenhauſen und St. Ingbert wurden in Feuer⸗ wehr⸗ und in gaſtfreundlichen Bürgerfamilien auf⸗ genommen.— Frau Marie Gattung geb. Jäger konnte im Kreiſe ihrer 4 Kinder, 14 Enkel und 2 Ur⸗ enkel ihren 87. Geburtstag in erſtaunlicher Friſche und Rüſtigkeit feiern.— Frau Anna Ser r geb. Grabendörfer, deren Gatte der witzigſte Bäcker⸗ meiſter im ganzen Umkreis war und deren Sohn Cornel ber bekannte Heimatdichter iſt, feiert ihren 71. Geburtstag. Unter dem Motto:„Alle Ladenburger zur Heimat⸗ tagung nach Ladenburg“, eine Veranſtaltung, die 1936 durchgeführt werden ſoll, macht Frl. Tripp⸗ macher jetzt ſchon Propaganda im In⸗ und Ausland, um nicht nur die nach auswärts verzogenen, ſondern auch die im Ausland wohnenden Labenburger liſten⸗ mäßig zu erfaſſen und einladen zu können. Vom Stier auf die Hörner genommen * Schönau, 9. Aug. Der Gaſtwirt Albert Karle aus Niederböllen war damit beſchäftigt, einen Wagen mit Frucht mit ſeinem Stierfuhrwerk nach Hauſe zu führen. Als plötzlich beim Hauſe das jährige Söhnchen des Karle am Wagen vorbeilief, wurde es von einem der Tiere auf die Hörner ge⸗ nommen und weggeſchleudert. Mit Kopfverletzungen und einem komplizierten Arm⸗ bruch wurde das Kind ins Krankenhaus gebracht. UI Weinheim, 8 Aug. Am 8. Aug. begingen Land⸗ wirt Jakob Keck und ſeine Ehefrau Eva geb. Schaab hier den Ehrentag der goldenen Hochzeit. Seinen 74. Geburtstag feierte in voller Friſche Herr Philipp Bienhaus III und ſeinen 70. Geburtstag bei beſter Geſundheit der Rentner Frieoͤrich Pfläſterer. * Worms, 8. Aug. Bei der Hefft'ſchen Kunſtmühle in Worms geriet der Arbeiter Wagner zwiſchen die Puffer einer Rangierlokomotive und eines Güterwagens. Er erlitt hierbei ſo erheb⸗ liche Verletzungen, daß er bereits kurz nach ſeiner Einlieferung ins Städtiſche Krankenhaus verſtarb. „A Laudenbach, 7. Auguſt. Auf ein Alter von 75 Jahren darf der Landwirt und Kirchengemeinde⸗ rat Adam Linnebach 83 zurückblicken.— Jakob ſchweren Wind durfte ſeinen 72. Geburtstag feiern. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Förderung der Verkehrsdiſziplin Eine Sitzung des Straßeuverkehrsbeirats in Karlsruhe Vor einigen Tagen fand im Miniſterium des Innern eine Sitzung des Straßen⸗ verkehrsbeirates ſtatt. Der Straßenverkehrs⸗ beirat befaßte ſich in erſter Linie mit den behördlichen Maßnahmen zur Förderung der Verkehrsdiſziplin und zur Verminderung der Verkehrsunfälle. Die Kraftfahrunfallſtatiſtik des letzten Jahres bot Anlaß zur Unterſuchung der verſchiedenen Unfall⸗ urſachen und der ſich daraus für die beteiligten Be⸗ hörden ergebenden Aufgaben. Immer noch 70 Prozent aller Kraftfahrunfälle ſind auf das Verſchulden der Kraftfahrzeug⸗ führer zurückzuführen, 20 Prozent auf das Verſchulden ſonſtiger Verkehrsteilnehmer. Auf die größeren Städte entfielen im Jahre 1934 viertauſend, auf die übrigen Landesteile oͤreitauſend Unfälle; die Unfallkurve ſteigt in den Sommermona⸗ ten auf rund das zweieinhalbfache der Wintermonate. Daß im Jahre 1934 bei allerdings zunehmender Motoriſierung— 4802 Perſonen verletzt und 219 Perſonen bei Kraftfahrunfällen getötet wurden gegenüber 4044 bzw. 127 Perſonen im Vorjahr, iſt eine ernſte Mahnung für alle Verkehrsteilnehmer. Die Tatſache, daß dabei 507 Kinder verletzt und 36 Kinder getötet wurden, beweiſt die Notwendigkeit, auch in den Schulen mehr als bisher Verkehrserzie⸗ hung und Verkehrsunterricht zu treiben. Die Ver⸗ treter der Kraftfahrerverbände(NS, DDC) ſicherten zu, auch in ihren Kreiſen auf eine Beſſerung der Verkehrsdiſziplin hinzuwirken, ſie werden ſich in weitgehendem Maße bei den eingeleiteten Maß⸗ nahmen zur Erziehung der geſamten Bepölkerung zu beſſerer Verkehrsdiſziplin beteiligen. Die bisherige Kraftfahrunfallſtatiſtik wird auf ſämtliche Verkehrsunfälle ausgedehnt werden, damit das Bild der Verkehrsunfälle vollſtändiger und den Polizeibehörden geeignete Unterlagen zur Auswer⸗ tung der Unfallurſachen und zum Anſetzen der poli⸗ zeilichen Gegenmaßnahmen in die Hand gegeben werden. Berichtet wurde über die behördlichen Maß⸗ nahmen zur Förderung der Verkehrsdiſziplin, über die Tätigkeit, die Erfahrungen und Erfolge des Einſatzes der motoriſierten Stra⸗ ßenpolizei, der Landesſtraßenverkehrsſtreifen, der Verkehrskontrollen und der Verkehrs⸗ erziehung in den einzelnen Städten und auf dem Lande. Der Aufruf des Reichsſtatthalter an die Kraftfahrer zur Beſſerung der Verkehrsdiſziplin und die Anord⸗ nung des Innenminiſters zu ſchärſſtem Vorgehen gegen rückſichtsloſe Verkehrsſünder durch Beſtrafung, Sicherſtellung von Fahrzeugen und Führerſchein⸗ entziehung wurde beſprochen; ferner das Preisaus⸗ ſchreiben des Miniſteriums des Innern„Durch welche Maßnahmen kann die Zahl der Verkehrsun⸗ fälle verringert werden?“ und die öffentliche Auffor⸗ derung an die Bevölkerung, beſonders verkehrs⸗ gefährliche Punkte dem Innenminiſterium mitzu⸗ teilen. Aus dem Kreiſe der Mitglieder des Straßen⸗ verkehrsbeirats wurden beachtliche Anregungen zur Verbeſſerung der Straßen, zur Entlaſtung des Ver⸗ kehrs durch den Bau von Radfahrwegen, zur Beſei⸗ tigung von Bäumen und Sträuchern an unüberſicht⸗ lichen Wegkurven u. ä gegeben. Die verkehrspolizei⸗ lichen Verhältniſſe an einzelnen geſchützten und un⸗ geſchützten Bahnübergängen werden nachgeprüft wer⸗ nn Giftmordverſuch einer Fünfzehnjährigen Sie wollte die eigene Mutter töten * Pforzheim, 9. Aug. Am Mittwochnachmittag wurde ein fünf zehnjähriges Mädchen, das hier in einer Goldwarenfabrik beſchäftigt iſt, ver⸗ haftet, weil es verſucht hatte, ſeine Mutter durch Zyankali zu vergiften. Das Mäd⸗ chen führte einen ziemlich leichtſinnigen Lebenswan⸗ del und wurde deshalb von ſeiner Mutter ſtreng behandelt. Nach eigenem Geſtändnis war ihm dies unbequem, und damit es ungehemmt abends aus⸗ gehen und heimkommen konnte, wollte es die Mut⸗ ter beſeitigen. Das Mädchen hatte am 30. Juli von ſeiner Ar⸗ beitsſtelle eine halbe Sodawaſſerflaſche mit Zyankaliauflöſung mit nach Hauſe ge⸗ nommen. Am vergangenen Samstag, etwa um 6 Uhr früh, als die übrige Familie noch im Bett lag, war das Mädchen aufgeſtanden, um angeblich Waſ⸗ ſer zu trinken. Es füllte eine Kaffeetaſſe zu einem Viertel mit Zyankaliauflöſung und zu drei Vierteln mit Waſſer und reichte die Taſſe mit dem Inhalt der Mutter zum Trinken. Der Trunk wurde aber von der Mutter abgelehnt. Als das Mädchen ſah, daß es ſein Ziel ſo nicht erreichte, füllte es kurz vor Geſchäftsbeginn nochmals eine Taſſe mit Tee in der gleichen Zuſammenſetzung wie vorher beim Waſſer Das Mädchen reichte der Mutter die Taſſe mit der Bemerkung, ſie ſolle die Haut oben heruntertrinken. Die Mutter krank je⸗ doch zunächſt nicht. Nachdem das Mädchen die Woh⸗ nung verlaſſen hatte, wärmte die Mutter den Tee auf. Beim Verſuch zu trinken ſtellte ſie ſofort einen Zyankaligeruch im Tee feſt. Die Mutter veran⸗ laßte nun durch den Kabinetts meiſter im Geſchäfts⸗ betriebe des Mädchens eine Unterſuchung des Tees, die ergab, daß der Tee tatſächlich ſtark mit Zyan⸗ kaliauflöſung vermengt war. Ein zu ſchwerer Junge Die Sicherungsverwahrung ausgeſprochen * Landau, 8. Auguſt. Im Auguſt 1932 war der 1899 geborene Karl Bühler aus Hockenheim wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall von einem Lan⸗ dauer Gericht zu 3 Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt worden. Die Strafe läuft am 25. Auguſt ab und das Schöffengericht Landau hatte nun über den von der Staatsanwaltſchaft geſtellten Antrag auf Sicherungsverwahrung zu entſcheiden. Der Angeklagte iſt vierzehnmal vorbeſtraft, davon zehnmal wegen ſchweren Diebſtahls. Ueber zwölf Jahre verbrachte er im Zuchthaus oder Gefängnis. Nur kurze Zeit befand er ſich in Freiheit, es trieb ihn immer wieder, ſich an fremdem Eigentum zu ver⸗ greifen. Als er 1929 in Hamburg eine zweijährige Zuchthausſtrafe verbüßt hatte, ſtand er wenige Wo⸗ chen ſpäter in Heidelberg wieder vor dem Rich⸗ ter. Er hatte an einem Abend nicht weniger als ſechs Einbrüche verübt. Wo er ein offenes Fenſter vor⸗ fand oder eine offene Tür, drang er ein, führte eine Piſtole und ein Meſſer mit ſich zur Verteidigung, und ging zum Teil auch gewalttätig vor. Das Hei⸗ delberger Gericht verurteilte ihn zu 3 Jahren Zucht⸗ haus. Kaum war Bühler wieder auf freiem Fuß, als er in Weingarten und Schwegenheim mit einigen Komplicen zur Nachtzeit einbrach. Die Strafe— er bekam 3 Jahre Zuchthaus für dieſe Tat— hätte er nun am W. Auguſt abgeſeſſen. Der Angeklagte, der das Gericht durch eine wahrſcheinlich in langer Ker⸗ kernacht auswendig gelernte Verteidigungsrede überraſchte, bat noch einmal um Gnade. Das Gericht ſprach aber die Sicherungsverwahrung aus und be⸗ tonte, daß der Angeklagte in ſeinem Leben ſchon ge⸗ J nug Zeit gehabt hatte, ſich zu beſſern. den. Es konnte bekanntgegeben werden, daß das Reichsinnenminiſterium beabſichtigt, eine größere Abteilung motoriſierter Stra⸗ ßenpolizei nach Baden zu verlegen. Ferner wurde mitgeteilt, daß der Miniſter des Innern zur Förderung des Durchgangsverkehrs in Baden die Reichsſtraßen zu Hauptverkehrsſtraßen erklärt hat; damit wird den auf dieſen bevorrechtig⸗ ten Straßen fahrenden Verkehrsteilnehmern das Vorfahrtsrecht gegenüber den auf den Seitenſtraßen fahrenden Fahrzeugen zugebilligt. Schließlich wur⸗ den noch die neuen Beſtimmungen über die Beſchil⸗ derung der Hauptverkehrsſtraßen mitgeteilt, durch die eine einheitliche Anbringung im ganzen Lande gewährleiſtet iſt. Im Anſchluß an die Sitzung nahmen die Mitglie⸗ der des Straßenverkehrsbeirats an einer von der motoriſierten Polizeiſtreife der Politzei⸗ und Gendar⸗ merieſchule Karlsruhe vorgenommenen ſtehenden Verkehrskontrolle und einer Landſtraßenverkehrs⸗ ſtreife teil? die Mitglieder des Straßenverkehrsbei⸗ rats konnten ſich bei dieſer Gelegenheit von der Not⸗ wendigkeit dieſer Einrichtung und ihrem guten Aus⸗ bildungsſtand überzeugen. Speyerer Rheinbrücke 1936 vollendet * Speyer, 8. Auguſt. Die umfangreichen Bau⸗ arbeiten an der neuen Rheinbrücke nähern ſich immer mehr dem Abſchluß. Mehr als die Hälfte der gan⸗ zen Arbeiten iſt bereits ausgeführt. Dieſer günſtige Fortgang der Bauarbeiten berechtigt zu der Hoff⸗ nung, daß ein früherer Termin der endgültigen Fertigſtellung, als urſprünglich angenommen, ins Auge gefaßt werden kann. Die Eröffnung ſoll unter dieſen Vorausſetzungen bereits 1936 erfolgen, UI Viernheim, 9. Aug. Mit dem Bau der Zu⸗ bringerſtraßen zur Reichs autobahn bei Lorſch iſt ſeit einigen Tagen begonnen worden. Schon ſind die Geleiſe für die Feldbahn gelegt, die die Erde herbeiſchaffen wird. Die Arbeiten, die von der Wormſer Baufirma Straub ausgeführt werden, ſollen bis zur Einweihung der Teilſtrecke Darm⸗ ſtadt Mannheim im September d. J. beendet ſein und werden deshalb mit Hochdruck betrieben. Freitag, 9. A Flaggen auf Halbmaſt in Kaiſerslautern Beiſetzung der Opfer des Fabrikunglücks * Kaiſerslautern, 9. Auguſt. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung aller Stände und Berufe, der Organiſationen und For⸗ mationen der NSDAP, der Landes⸗ und der Kreis, regierung, der ſonſtigen Staatsbehörden und der Stadtverwaltung fand am Donnerstag auf dem Waldfriedhof die Beiſetzung der drei Todes⸗ opfer des Unglücks in der Verbandsſtoff⸗ Fabrik Bender ſtatt. Ueberall in der Stadt wehten die Flaggen auf Halbmaſt. Bei der Trauerkundgebung brachte im Namen der bayeriſchen Staatsregierung und in persönlichem Auftrag des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Siebert Staatsſekretär Dauſer⸗ München die tiefe Anteil⸗ nahme der Landesregierung zum Ausdruck. Als Vertreter der Gauleitung Pfalz⸗Saar und in persönlichem Auftrag von Gauleiter Bürckel ſprach Gaupropagandaleiter Trampler, namens und im Auftrage des Gauwalters der Daß Pg. Rieder Worte der Verbundenheit und Anteilnahme. Rechts⸗ rat Dr. Reeber bekundete in Vertretung des ver⸗ hinderten Oberbürgermeiſters die tiefe Anteilnahme der Stadtverwaltung Kaiſerslautern. Nach der Trauerkundgebung bewegte ſich ein ſchier endloſer Trauerzug unter den Klängen des genoſſen auf Gurgeln allein genügt nicht! 28888 dem Lande beſchränken ihre Mundpflege auf das Gurgeln mit Salz. Sie glau⸗ ben, damit genug für die Geſunderhaltung ihrer Zähne zu tun und wundern ſich dann ſpäter, wenn ſie mit 40 Jahren nicht mehr richtig kauen können. Nein, lieber Leſer, zur richtigen Zahnpflege gehör eine gute Zahnpaſte wie Chlorodont! Aber jeden Abend muſſen die Zähne mit Chlorodont gepflegt werden— auch wenn es elſt etwas Mühe koſtet— nur ſo bleiben die Zähne ſchön und geſund! Viele Volts⸗ Chopinſchen Trauermarſches an die Grabſtätte, wo die Toten, während das Lied vom guten Kameraden geſpielt wurde, zur letzten Ruhe gebettet wurden. Je ſechs SA⸗Männer trugen die Särge, SA⸗Abtei⸗ lungen hielten am Grab die Ehrenwache. Jusge⸗ ſamt wurden 38 Kränze niedergelegt, u. a. von der bayeriſchen Staatsregierung, der Gauleitung und im Auftrage des Gauleiters, der Gauwaltung der DAF, der Kreisregierung, von Betriebsführung und Gefolgſchaft der Firma Bender, dem Kreistag der Pfalz, der Kreisleitung Kaiſerslautern der NSDAP, dem Bezirksamt Kaiſerslautern, dem ernſchaft Pfalz⸗Saar der HJ. und dem Bo Pfalz Saar— Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. ————. 8. Fug. 1935, 0 TE 9 . 5— ZeichenlerKSTung Zur Wetterkarte Hader-d= front vordringender Keltluft Warmer Wdf e front Vorcdringefder Warmluft AWSde. CN 2. e front mit Mermlaft in der She FN 3, NO& USW. 8 Ouoltenlos O wolleg egen gebiet. 5 ff Schheefeſgebief Oheſter& bedechſp pg Schabertäfgheif. Nebe,., A Gewilfer Ohbeibbedecht Bericht des Reichswetterdieuſtes, Ausgabeort Frankfurt a.., vom 9. Auguſt: Mit der ſtarken Erhitzung am Donnerstag, die in der Rhein⸗Main⸗ Ebene ihre ſtärkſten Ausmaße im Wert bis zu 35 Grad Celſius im Schatten erreichte, hat der Abbau der Hochdruckwetterlage raſche Fortſchritte gemacſt. Heute früh macht ſich bereits feuchtwarme Meeres⸗ luft geltend, die ſtärkere Bewölkung und im Laufe des Tages auch noch gewittrige Regenfälle bringt. Von Weſten her ſteigt der Luftdruck wieder an, ſo daß anſchließend neue Beruhigung zu erwar⸗ len iſt. Vorausſage für Samstag, 10. Auguſt Veränderliche Bewölkung und vereinzelt auf⸗ tretende Schauer, bei weſtlichen Winden etwas friſcher. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. Auguſt 1035 + 32,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 9. Auguſt. 199 Grad; heute früh 48 Uhr 1 05 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr + 21 Grad Waſſer⸗ und. 20,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Mvein⸗ Pegel 9 6. 7.9[ Neckar⸗Pegel] 6 4 8 9. g 5 6 e 8 8 68 Kehl 270 278788282 2 50 Jagſfed. 43 96 105 170 Raron. 57 50 50, e Peace ee e abn. 4410 18.4 130 f Was hören wir? Samstag, 10. Auguſt Reichsſender Stuttgart. .90: Frühkonzert. 11.00 Hammer und Plug 12.10: Buntes Wochenende.— 14.00: Allerlei von S 8 Drei.— 15.00: H J⸗Funk. 16.00: Froher Fumzne, Nachmittag.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.0 555 terer Austanz.— 20.15: Für die Alten, für die ama wird geſpielt und auch geſungen.— 22.20: I ee deutſche Tennismeiſterſchaften. Funkbericht.— 22.40: Tanz muſik.— 24.00: Symphonie⸗Konzert. Deutſchlandſender 1 .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändcher — 10.45: Fröhlicher Kindergarten. 11.30: Wiſſenſchalt meldet.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei. ſchau— 45.45: Bon deutscher Arbeit.— Agb 81h Sams tag⸗Nochmittag.— 18.00: Sportwochenſchau. meiter⸗ Zeitfunk. 18.35: Sportfunk. Deutſche Schwimm 9455 ſchaften.— 19.00: Parade⸗ und Präſentiermärſche. 15 Jung Geſpräche aus unſerer Zeit.— 20.15: Für Alt und — 22.90: Kleine Nachtmuſik.— 29.00: Tanzmuſik. Sebesbabeade Freitag, 9. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproelien 10 Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Paradeplatz. 1 1 Autobusſonderfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Weine 5 Birkenguer Tal Mörlenbach Stallen ar e 5 5..— Gorxheimer Weinheim— Mannheim. 5 5 Kleinkunſebühne Libelle: 20.13 Uhr Kaborett ragte Roſarium, Neuoſtheim: Geöffnet von 16.30 bis 2 1 Waldpark⸗Reſtanrant„Am Stern“: 15.30 Uhr Konz Tanz: Palaſthotel, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). i Lichiſpiele: univerſum:„Die Heilige und 1 5155 Alhambra:„Beſuch om Abend“.— Scheu geiden „Der Graf von Monte Chriſto“.— Scala:„Die Seehunde“. 5 1 Narr“ 155 195 Pfälziſchen Induſtriellen⸗Verband, der Landesbau 15.10: Bücherſtunde für Mädel.— 15.90: Wirlſch wache f 8 bittl. den der Hopf Stur der ten: erler Char Süd. ſprer des, Lebe prun es h aus weid rend ken im 6 ſtahl! den ſattg ſpinn ſtaun graz! ſt 7 5 bis Slag⸗ Hei⸗ ngen, onale Tanz⸗ 1 * 4 tag, 9. August 1935 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 2 Arwald III Rhein 1 Von Roland Betſch Der Rhein, ein unruhiger Strom, iſt von einer getriebenen Haſt. Auch nachts wälzen ſich die grünen Paſſermaſſen talwärts und dann erſt wird der Rhein geſpenſtiſch lebendig; dann hat er Stimme und gur⸗ gelnden Laut, ſcheint raſcher zu fließen und iſt raſt⸗ ſos durchpulſt wie eine Schlagader der Erde. Manch⸗ mal aber kommt eine Sehnſucht nach Ruhe über die⸗ ſen Wanderer ins Nichts. Dann tritt er in die ſtillen Altwaſſer des Auwaldes ein, der dort am ſchönſten iſt, wo die Pfalz an den Rhein grenzt. Dort verbirgt der deutſche Strom ſeine tiefen Geheimniſſe; dort wird er von Traum und Schlafſucht überfallen und wandelt ſich zum Melancholiker; wird Grübler und Phantaſt und zaubert eine Landſchaft von ganz eigenartigem Reiz. Eine Urzeitwiloͤnis; ein vergeſ⸗ ſenes Geſtade zwiſchen Wachſein und Traum. Noch fließt das Waſſer breit über klobige Stein⸗ dämme, noch iſt es wild und aufgewühlt vom ſtür⸗ menden Wandertrieb. Aber die Fläche glättet ſich mehr und mehr, weite Spiegel geben das wirre Bild her Sumpfweiden und Pappeln wieder und ſchon ſteigen einzelne Pflanzen aus der feuchten Tiefe empor, verwundert noch ob des vielen Lichtes und der ſchwatzhaften Neugierde des Stromes, der hinter den Steinwällen vorüberrauſcht. Spitz in den Himmel ragend, ſtehen die Lanzen⸗ bäume der Pappeln da und ſchaukeln ihre Wipfel in der Flut des Lichtes, Dann wird es ſtill. Jeglicher Laut des Waſſers iſt urplötzlich verſtummt. Es ſchleicht gewundene Adern entlang und tritt mit an⸗ gehaltenem Atem in das dämmerumfloſſene Dickicht hes Auwaldes. Nun wird es eng und drückend, über dem freien Himmel ſchlagen die uralten Wei⸗ den und Schwarzerlen zuſammen. Die Waſſerarme ind hager und überwuchert von triefenden Pflan⸗ zen. Es iſt ein Reich der Schlinggewächſe, die im ſtummen Kampf ſich gegenſeitig das Leben uner⸗ bittlich abwürgen. Todeskampf ohne Laut. Veren⸗ den ohne Stimme und Röcheln. Lianen und wil⸗ der Wein und die polypenhaften Arme des wilden Hopfens. Pflanze würgt Pflanze in unerhörter Stummheit. Es iſt ein Knäuel um Daſein ringen⸗ der Pflanzen. Ueber ſie hinaus ſtreben die Sieghaf⸗ ten: die Weiden und Hainbuchen, die Schwarz⸗ erlen und zuletzt die Pappeln, die über das dumpfe Chaos hinauswachſen und denen nur der tobende Südweſt gefahrvoll werden kann oder der leben⸗ ſprengende Froſt. Ueber allem Kampf ein wuchern⸗ des, unerſättliches Blühen; ein Taumel farbigen Lebens. Staunende Augen der Waſſerroſen und prunkvoll leuchtende Iris. Kein Waſſer iſt zu ſehen: es hat ſich zur weiß blühenden Wieſe gewandelt, aus der die ſpitzen Dolche des bluroten Waſſer⸗ weiderichs ſtoßenn. Umgaukelt von fliegendem, ſchwir⸗ rendem Getier. Rieſige Inſektenſchwärme, in Wol⸗ ken ruckhaft ſchwebend; viele hundert bunte Falter im Spiel der Sonne und unzählige Libellen, deren ſtahlblaue Flügel halb weſenlos in den einbrechen⸗ den Lichtſtrahlen ſchwirren. Und über Waſſer und ſaltgeſogene Pflanzen ſtelzen die grotesken Waſſer⸗ ſpinnen, ſeltſam komiſche Lebeweſen, die neugierig ſkaunend und ſelbſtbewußt, ſpaßhaft langbebeint und graziös über ſchwarze Tümpel gleiten. Das undurchdringliche Dickicht des Auwaldes iſt ein Tummelplatz des Waſſerwildes, das im Gewirr der Pflanzen ſtille Zuflucht und paradieſiſche Heimat ſindet. Hier wohnen in Scharen das Wilogeflügel, oe Ente und Wildgans, das ſcharrende Waſſerhuhn und der flinke, geſchmeidige Haubentaucher. Wer be⸗ hutſam eindringt in den Auwald, der kann ihr Leben beobachten und ihr beſchaulich zufriedenes Spiel be⸗ ſtaunen. Auch die Dohlen niſten hier und die Krühen. Abends ſtreifen ſie in großen Scharen von den Fel⸗ dern herein, ſchwarze Wolken, die durch die Dämme⸗ zung ſegeln und in die alten Bäume der Niederung zum Schlafe einfallen. In morſchen Weiden brütet die Sumpfeule und wartet auf die Nacht. Das ſchönſte Tier des Auwaldes iſt der Reiher, ſchlanke Geburt ener abgeſchiedenen Landſchaft. Er iſt nur ein Traum, ein weißes Wunder; und wenn er über das Waſſer ſtreicht, langgeſtreckt und flaumig ſchwebend, dann iſt er nur noch phantaſtiſche Wolke, Kreatur ohne Schwere und ein Gebilde aus Traum und Ferne. Ganz zu tiefſt verſteckt, kaum ſichtbar dem menſchlichen Auge, hauſt der weiße Wildſchwan im rerborgenſten Winkel der Waſſerwildnis. Sein Da⸗ lein iſt abſeits und wir ahnen ihn nur. Mancher hat ihn geſehen in einer glücklichen Stunde. Er iſt Symbol und Legende. Er iſt ſelten geworden und ſein Daſein iſt ungeheure Einſamkeit. Ueber dem lebenſtrotzenden Wirrſal, von Aſt⸗ gewirr verdeckt, ſtrahlt der Himmel. Unten aber liegt die bunte Tiefe, die unerhört lebendig iſt. Im 1 55 Schweigen unter Waſſer regt ſich miriaden⸗ aft das Leben, und iſt von einer unerſchöpflichen Vielgeſtaltigkeit. Welt der Kleintiere und der unbe⸗ ſcerlicden monadenhaften Lebeweſen. Grenze zwi⸗ ſchen Tier und Pflanze. Stumme Fiſchbrut, die anden verfaultem Wurzelwerk in ewigem Gleich⸗ 105 umherſtreicht. Das Holz der toten Stämme 5 ihnen Burg und Tempel und Ruine. Im Anh amm die Einzeller; Wurzelfüßler und 5 85 Pantoffeltierchen und treibende Volvor⸗ 9015 u. Urdaſein. Pforte, die zum Anfang des 1 führt, zum Urſprung aller Dinge und zu 7 genialen Primitivität, aus der auch der Menſch Maßlagen if. Das Wunderland des Mikrokosmos. für ſch ſtumm iſt dieſe bevölkerte Tiefe, ein Syſtem fich 19 Weltall, über dem der übermächtige Himmel diaet und die bunte Waſſerwieſe unerſättlich 5. Tod und Auerſtehung. Mord und Wieder⸗ burt; Kampf und Liebe; Jugend und Zerkall. So iſt Leben, nichts als Leben! 55 ereignet ſich manchmal, daß ein Hochwaſſer und mit tobender Wucht in die Stille des An⸗ waldes einbricht. Ungedämmte Maſſen ſchmutzig⸗ grauer Flut überſchwemmen Inſeln und Halbinſel l, reißen Baum und Strauchwerk nieder und erſäufen alles Getier des Landes, dem die Flucht nicht mehr gelingt. Unerſättlich iſt der Vernichtungstrieb des Hochwaſſers. Allen Mäuſen und Ratten, dem Fuchs und dem verſprengten Hafen bringt die Flut den mitleidloſen Tod. Stämme ſtürzen qualvoll krachend in die Wirrnis zuſammengeriſſener Schlinggewächſe, lehmgelb färbt ſich das Waſſer, in dem die gehäufte Zerſtörung geſetzlos treibt. Das Schilf wird ver⸗ wüſtet, und die blühende Waſſerwieſe wandelt ſich in Greuel und Schlamm. Zuletzt iſt alles überflutet, liegt ohnmächtig unter trügeriſchem Waſſer, das alle Bäume gurgelnd und ſaugend umlagert, in treiben⸗ den Strömungen eine Bahn ſich ſucht und bis zu den Schutzdämmen vordringt, die draußen dem freien Lande vorgelagert ſind. Jetzt iſt alle Zerſtörungs⸗ ſucht des Waſſers geſtillt. Die Flut iſt ſatt. Still lagert ſte über Tod und Verderben, und auf ihrem trüben Spiegel ſchwimmen die Pflanzen und Tiere, troſtloſe Opfer der Flut, die lautlos und müde ge⸗ worden iſt am Mord. Flut ruht aus. Dann tritt ſie langſam zurück, iſt ſelbſt von Ohnmacht über⸗ fallen, und der verſchlammte, ſträhnig überſtrömte Boden kommt zaghaft wieder zum Vorſchein. Die Inſeln und Halbinſeln erſtehen neu, und einzelne Bäume werden frei von Waſſer. An den aus⸗ gewaſchenen Wurzeln, an Stamm und Aſtſtrunk hängt das Schlinggewächs in ſchleimigen Faſern. Noch ſind die Altwaſſer trüb und von ruheloſen Strö⸗ mungen durchzogen. Bald regt ſich das neue Leben. Wo Zerſtörung war, bilden ſich Form und Geſtalt. Es blüht aus Schutt und Schlamm und Trümmern. Stimmen der Tiere. Vögel erwachen, und ihr Ge⸗ ſung ſteigt jubilierend in den Tag. Das Verderben Die 146. Jahrgang/ Nr. 362 Seht, aus ſchwer⸗ mütiger Erde ſteigt das Leben auf!—. Wieder kommt die ſchwere Nacht die alles Licht iſt weit. Der Tod iſt verrauſcht. erlöſcht. Da fliegt die Sumpfeule auf. Ihr Flügel⸗ ſchlag iſt Ausgeburt ſchattenhafter Nacht; ihre Stimme düſterer Mahnruf. Sie iſt ein Teil der ſchweren Finſternis, ein düſterer Sendbote ſchwar⸗ zer Ungewißheit. Vielleicht werden die uralten Wei⸗ den lebendig. Ihre ſträhnigen Bärte bewegen ſich und mit den hageren Geſpenſterarmen greifen ſie taſtend wie Blinde um ſich. Manchmal iſt ſolche Nacht unheimlich lebendig. Es ſteigt aus Schlamm und Ur⸗ grund und Tiefe, aus modrigem Stamm und aus⸗ gewaſchener Höhle. Der Bodennebel webt feine grauen Tücher und tauſend Schatten der Urzeitwild⸗ nis gehen um. Die Melodie des Todes ſteigt wie aus Grüften auf. Dann kommt der Tag wie ein Herold. Sieghaft bricht das Licht ſich Bahn und der Morgen dämmert wie ein ſtarker Troſt herauf. Jenſeits, hinter den Steinwällen fließt der breite; grüne, lebendige Strom. Symbol der Zeit, die keinen Stillſtand kennt und doch in ſich die ewige Wiederkehr der Dinge birgt. Verträumtes Altrheingelände Einſame Pappel am Rhein Archiv NM Ferien auf Vorkum Reine Freude beherrſcht in dieſen Wochen jung umd alt, weil Reiſepläne für den Ferienaufenthalt bereits feſtliegen oder aber noch zur Entſcheidung ſtehen. Im hohen Rate der Familie fällt dann das bedeutſame Wort„Nordſeebad Borkum“. Warum gerade nach„Borkum“? lautet die Frage des Freundes oder Nachbarn, und als Antwort hört man immer wieder:„Ja, wir waren ſchon als Kin⸗ der mit unſeren Eltern alljährlich in den Ferien auf Borkum, und nun fahren wir heute wieder mit un⸗ ſeren Kindern dorthin. Es iſt nun einmal Familien⸗ tradition.“ Das iſt der beſondere Charakter dieſes allbekannten Nordſeebades: Der gute, treue Stamm ſeiner Kurgäſte aus alter Familientradition. Wenn hiermit ſchon ein weſentlicher Zug im einzigartigen Charakter dieſes Bades auf ſeiner grünen Inſel gekennzeichnet iſt als das Bad des vornehmen Jami⸗ lienpublikums, frei von jedem mondänen und über⸗ modernen Einſchlag, mehr die ruhige, vornehme Note betonend, ſo iſt als weiterer in allen deutſchen Gauen bekannter Charakter Borkums noch hervor⸗ zuhheben, daß das Nordſeebad Borkum ſeit Jahr⸗ zehnten und nicht erſt, wie manches andere Bad, ſeit der Machtergreifung durch den Natiowalſozialismus. der Treffpunkt mur ariſcher Menſchen geweſen iſt und ſich bewußt jedem fremdraſſigen Einfluß gegenüber in konſequenter Abwehr hielt. Kein Wunder, wenn deutſch fühbende und deutſch denkende Kurgäſte dieſes Bad immer wieder aus alter Familientradition zu ihrem Ferienaufenthalt wählten. In dieſer Treue liegt auch ein ſchöner Dank an Borkum und ſeine urdeutſche, reinraſſige Bevölkerung. Borkum hat aber als Nordſeebad noch weiter be⸗ ſondere Vorzüge darin, daß es ſeinen ruhigen, be⸗ Haglich dörflichen Inſelcharakter ſich trotz aller Mo⸗ derniſterung ſeiner Bade⸗ und Kuranlagen bewahrt hat, nicht danach trachtete, ſeinem Dorfe ein ſtadt⸗ ähnliches Gepräge zu geben, ſondern ſein Bemühen darin ſah, in Naturreinheit von Sonne, See, Sand, Dünen, Brandung, und Strand für den Kurgaſt in den Hotels und Penſionen jede Bequemlichkeit zu ſchaffen und damit jedem Anſpruch vom einfachſten bis zum verwöhnteſten gerecht zu werden. Auch die Preisgeſtaltung auf Borkum als einem Nordſeebad in der Reihe der Bäder erſter Oroͤnung iſt ſo, Faß es jedem Erholungſuchenden nach ſeinen Einkommens⸗ verhältniſſen möglich iſt, auf dieſem ſchönen, grünen Eiland Entſpannung und Erholung für einige Wo⸗ chen zu finden fernab vom Haſten und Jagen der Großſtadt und unbeſchwert von den Sorgen und dem Kampf um Beruf und Daſein. Eine Reiſe nach Borkum iſt ſchon ein Genuß be⸗ ſonderer Art. Hat man die Eiſenbahn in Emdoen⸗ Außenhafen verlaſſen, ſo warten wenige Schritte vom Bahnſteig ſchon die ſchmucken und mit jeder Behaglichkeit eingerichteten Dampfer für den Seeverkehr nach Borkum. In zwei⸗ bis zweiein⸗ halbſtündiger, ruhiger Seefahrt geht es entlaug der holländiſchen Küſte, vorbei an Seehundsbänken, dem Ziele näher, das in der unendlichen und erhabenen Weite des Meeres ſich dem Beſchauer plötzlich wie ein auftauchendes Paradies offenbart. Das iſt Borkum. Auf der Reede von Borkum wartet die Inſelbahn mit ihren modernen Ausſichtswagen, um den Kurgaſt in kurzer Fahrt durch maleriſche Dü⸗ nenlanödſchaften, vorbei an weiten ſaftig grünen Weideflächen in das Dorf zu bringen und ſomit an das Ziel ſeiner Ferienreiſe. Der Aufenthalt auf Borkum ſelbſt kann wiederum je nach Geſchmack und Laune geſtaltet werden. Täg⸗ liche Kurkonzerte vor oder in der Wandelhalle direkt am Meer, einem impoſanten einzigartigen Bauwerk, wie es nur einmal in den Nordſeebädern zu finden iſt, Spaziergänge auf der breiten und gepflegten vier Kilometer langen Strandpromenade oder auf den von der Kurverwaltung neu angelegten Wegen durch ſtille verſchwiegene Dünenlandſchaften, ſorgen neben dem Tummeln in ſorgloſer Freude am ſchönen völ⸗ lig ſteinfreien Strande für Abwechſlung und vermit⸗ teln immer wieder neue Eindrücke und laſſen die Vielgeſtaltigkeit der Inſellandſchaft erkennen. Sport jeder Art, wie Gymnaſtik am Strande, Reiten, Ten⸗ nis⸗ und Schieß⸗Sport ſorgen für die Befriedigung auch ſolcher Wünſche der Kurgäſte. Geſellſchaftliche Veranſtaltungen, in ruhig vornehmen Rahmen ge⸗ halten, führen die Kurgäſte im abendlichen Geſell⸗ ſchaftskleide für einige frohe Stunden zuſammen und laſſen hier manche Freundſchaft finden und fürs Leben beſiegeln. Aus Bädern und Kurorten Dobel im nördlichen Schwarzwald Inmitten grüner Wieſenmatten, von rauſchenden Wäl⸗ dern umgeben, liegt in einem der ſchönſten Teile des nörd⸗ lichen Schworzwaldes das Gebirgsdor Dobel. Im⸗ mer mehr wird der Name zu einem Begriff. Weiß Joch der Kenner, daß ihm hier ein Stück unverfälſchter Natur entgegentritt. Der Schwarzwald offenbart ſich ſo recht in ſeiner unerſchöpflichen Vielgeſtaltigkeit, in dem Idyll ſeiner Schwarzwaldtäler, in der Ruhe und Maßjeſtät ſeiner felſen⸗ durchſetzten Hochwälder. Gerade der Zauber dieſer unüber⸗ ſehbaren Wälder zieht den Fremden immer wieder in ſeinen Bann. Der Wald iſt der Geſundbrunnen der Gäſte. Auf hequemen ebenen Spazierwegen kann er ihn durchſtretfen. Wer aber Romantik liebt, der ſteigt hinauf in die Hoch⸗ region des Schwarzwaldes. Dort findet er Hochmogre und Hochſeen mit nordiſcher Flora und Bergkföhrengeſtrüpp. Dann zieht der Wanderer wieder heimwärts, entlang den munteren Schwarzwaldbächlein. Ueber Felſen geht es hin⸗ ab immer weiter bis in den offenen Talgrund. Alle Tage iſt es möglich neue Schönheiten zu entdecken. Weit reicht der Blick hinaus ins ferne Land. Der Rhein glitzert im Sonnenſchein auf und die Berge der Vogeſen und der Pfälzer Haardt grüßen aus blauer Ferne. Kein Wunder, daß der Dobel immer mehr lingsaufenthalt der naturverbundenen Städter wird. 700 Meter liegt das Dobelgebiet, das ſich bis auf annähernd 1000 Meter hinauf zieht. Die Sonnenſcheinmeſſungen der Landeswetterworte Karlsruhe haben ergeben, daß beſonders im Frühfahr und Herbſt der Dobel den längſten Son⸗ nenſchein beſitzt. Gerade auch die Herbſttage ſind unendlich ſchön. Darum: wer erſt im Herbſt in den Genuß ſeiner Ferien kommt, der nehme den Weg zum Dobel. Bei freundlichen Menſchen findet er beſte Unterkunft. Heilbad Luitpoldbad, Hindelang⸗Bad Oberdorf Nach kurzer Bauzeit konnte der großzügig entwickelte Erweiterungsbau, den das Luttpoldbad im Frühjahr be⸗ gann, bezogen werden. In glücklicher Weiſe wurde dem bisherigen Hauptbau ein vierſtöckiger Balkonbau ange⸗ gliedert. Von den Badeanlagen bis zu den Zimmern, alles iſt erſtaunlich neuzeitlich und trotzdem behaglich. Die Badeanlagen wurden auf den neueſten Stand gebracht. Beſonders intereſſant iſt das Moorbad, das mit Schwefel⸗ nierung des Schwefelwaſſers mit natürlicher Kohlenſäure waſſer angerührt wird. Auch eine Anlage zur Impräg⸗ iſt vorhanden. Latſchenkieferbäder werden ebenfalls ver⸗ abreicht, die im Haus aus natürlichem Sud hergeſtellt werden. Behagliche Wohnkultur verbreitet das Veſtibül. Prächtige Möbel, neuzeitliche Inſtallation und zu jedem zum Lieh⸗ Zimmer ein wundervolles Bad, das ſind die Merkmale dieſes ſtattlichen Neubaues. Kommt man dann hinauf zu den Balkonzimmern, ſo bleibt man überraſcht ſtehen vor der großartigen Ausſicht, die ſich bietet. Und noch etwas Originelles iſt zu berichten: Jedes Zimmer hat ſtatt einer hallen wurden erweitert. Auf der ſonnigen Terraſſe ſitzen Nummer einen Bergnamen bekommen. Auch die Liege⸗ frohe, erholungsſuchende Menſchen und lauſchen den Klän⸗ gen der Kurkapelle. Seelisberg Von all den zahlreichen ſchönen Schweizer Seen zeichnet ſich keiner durch ſo vielgeſtaltige Uferlandſchaften aus wie der Vierwaldſtätterſee, der im reizvollen Wechſel waldige Anhöhen, ſattgrüne Wieſen, ſtarre Felſen und ſanfte Hügel umfaßt. Dem abwechſlungsreichen Ufergelände entſpricht der Formenreichtum der umliegenden Berge, der hier im Gegenſotz zur glatten Fläche des Sees doppelt eindrucksvoll iſt. Zu den ſchönſten Ausſichtspunkten am Vierwalbdſtätter⸗ ſee gehört zweifello eelisberg. Hier iſt es beſonders die Terraſſe des Hotels Bellevue, welche dem Auge einen wundervollen Ausblick auf den See und die Berge ge⸗ währt. Seelisberg iſt einer der verlockendſten ſchweizerti⸗ ſchen Ferienorte. Starke Zunahme des Berliner Fremdenverkehrs Berlins Fremdenverkehr hat— im Zeichen der inner⸗ deutſchen Wirtſchaftsbelebung und der weiter verſtärkten Ausland⸗Verkehrswerbung— ſchon in den erſten fünf Monaten dieſes Jahres weſentlich höhere Ziffern erreicht als in der gleichen Zeitſpanne des Vorjahres. Nach den monatlichen Ueberſichten des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Berlin wurden vom Januar bis Mat in den Berliner Hotels, Fremdenheimen uſw. insgeſamt 481000 auswärtige Gäſte gegenüber 431000 in denſelben Monaten des Jahres 1934 gezählt. Während auf den innerdeutſchen Verkehr rund 430 000 Perſonen entfielen, war das europäiſche Aus⸗ land mit 45 100 Beſuchern vertreten, darunter Holland mit 4167, Schweden mit 4008 und England mit 4008. Aus Däne⸗ mark kamen 3555, aus der Tſchechoſlowakei 3552 und aus Polen 3509 Beſucher. Frankreich war mit faſt 2000 Per⸗ ſonen vertreten. Unter den überſeeiſchen Ländern ſtanden die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit 2856 Per⸗ ſonen an erſter Stelle. Aus dem Fernen Oſten kamen 1372 Beſucher, darunter 568 Japaner. Auch die Ausländer⸗ ziffern liegen durchweg weſentlich höher als 1934. So wurden von Januar bis Mai u. a. rund 1000 Polen, je 800 Engländer und Schweden, 600 Dänen und 500 Tſchechen mehr als 1934 gezählt. dv. Der Zug nach dem Oſten Wie der Landesverkehrsverband Oſt⸗ und Weſtpreußen mitteilt, hat der oſtpreußiſche Fremdenverkehr, der ſchon im vorigen Jahr eine erfreuliche Zunahme auf⸗ zuweiſen hatte, in dieſem Jahre weiter ganz beträcht⸗ lich zugenommen. Bisher iſt ein Anwachſen um rund 25—30 v. H. zu verzeichnen. In einzelnen Orten hat der Verkehr gegenüber dem Vorjahr ſogar um rund 100 v. H. zugenommen. Infolge der in letzter Zeit durch⸗ gefithrten Verkehrsverbeſſerungen— z. B. durch die neue Schiffslinte Roſſitten—Karkeln und den Tagesverkehr auf dem Oberländiſchen Kanal— werden in dieſem Jahre auch die bisher noch weniger erſchloſſenen Landesteile, insbe⸗ ſondere in Nordoſtpreußen und dem Oberland, ſtärker be⸗ ſucht. Mit den im Auguſt beginnenden weſtdeutſchen Ferien und mit der Indienſtſtellung des neuen Seedienſtſchiffes „Tannenberg“ Anfang September iſt ein weiterer Reiſe⸗ ſtrom für Oſtpreußen zu erwarten. Auch die Werbung für den Herbſt, der in Oſtpreußen bis in den Oktober hinein beſonders ſtill und ſonnig iſt, dürfte einen guten Erfolg bringen. 3 5 rd v. * Konſtanz begeht am 18. Auguſt ein großes See⸗ nachtfeſt mit Geſchwaderſegeln, Schwimmvorführun⸗ gen, Auffahrt lampiongeſchmückter Boote und Höhenfeuer⸗ werk auf dem See. * Das erſte Faltblatt ber erſten Reichsautobahn. Wie der Landesverkehrsverband Baden mitteilt, hat die Reichs⸗ bahn für den Verkehr mit Schnellgroßkraftwagen auf der erſten Reichsautobahn Frankfurt a, M.— Darmſtadt und weiter bis Heidelberg und Mannheim ein Faltblatt mit buntem Titel herausgegeben, das neben Bildern und all⸗ gemeinem Text über die erſte deutſche Reichsautobahn die Fahrpläne und Fahrpreiſe für die Fahrten mit den reichsbahneigenen Schnellgroßkraftwagen enthält. Das Faltblatt iſt bei den Fahrkartenausgaben ſowie bei den Reiſe⸗ und Verkehrsbüros erhältlich. Nummer 362 Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9 9 Auguſt 1 1935 Sieben Tage im Odenwald Erſter Tag Schlierbach⸗Ziegelhauſen, Sitzbuche, kreuzſteinach, Stiefelhöhe, Vorn mit H. L. 5(blaue Scheibe) über die Brücke, an der Kirche vorbei und aufwärts. Siedelsbrunn. Der Friedhof links. lung links ab und durch Gärten auf. Eine Straße que⸗ rend im Wald beguem aufwärts, bald eben. Links Aus⸗ blick. Nach etwa 1. St. Vorſicht, dort wo der Weg ober Peterstal einen großen Bogen nach rechts macht, rechts Uebergang auf die Nebenlinie 40(gelb⸗rot liegendes Kreuz). Im Feld in den Wald, zur Sitzbuche(freier Platz) 10 Min.(442 Meter hoch). Von da rechts hinter, über einen Weg, auf und ab, vor zur Linde, Knoten⸗ punkt mit zwei Forſthütten, 35 Min.(428 Meter hoch). Links an einer großen Eiche oder Buche vorüber und abwärts. Ueber die Altneudorf⸗Wilhelmsfelder Straße, rechts Altneudorf, links Wilhelmsfeld. Am Waldrand hin und ab nach Heiligkreuzſteinach, 45 Min. Durch den Ort, Linde, Heilig⸗ Siedelsbrunn. links Richtung nördlich bis Durch die Bergſied⸗ mit Hauptlinie 3(blauer Strich). Links an den Fried⸗ höfen im Feld auf in den Wald. Langſam bergan. Links ſchöner Ausblick. Nach 75 Minuten die Stiefelhöhe, Kno⸗ tenpunkt(586 Meter hoch). Ueber die Hauptlinie 18 (weißes Quadrat). Jetzt Höhenwanderung bis Siedels⸗ brunn. Rechts drunten der Lichtenklinger Hof und das Etterbachtal. Um den Hardberg links herum. Rechts die Förſterei, nach Siedelsbrunn, 45 Min.(550 Meter hoch). Auf der Höhe links vom Gaſthaus Morgenſtern präch⸗ tige Fernſicht. Zweiter Tag Siedelsbrunn, Waldmichelbach, Schimmelberg, Tromm, Fürth, Weſchnitz Richtung: nördlich bis Fürth, öſtlich bis Weſchnitz. Von Siedelsbrunn mit Hauptlinie 22(weißer Rhombus) am Friedhof links ab in den W̃ Beim Weiler Specht⸗ bach über ein Wieſental und ein Wäſſerlein. Kurz auf und ab nach Waldmichelbach, 45 Min.(330 Meter hoch). Mit Hauptlinie 7(rotes Quadrat) und mit Nebenlinie 42 (weißes J) durch Waldmichelbach, die Kirchen rechts. Bei den letzten Häuſern mit letzterem Farbzeichen allein links über Wieſen in Tannenwald. Anfänglich etwas ſteil berg⸗ auf, Bei einem Häuschen rechts beguemer auf zum Scchim⸗ melberg, mit Rudi⸗Wünzer⸗Turm, 45 Min.(494 Meter Hoch). Ein Anſchlag am Turm beſagt, wo der Schlüſſel Kopf. C bald Wieſen, einer dem erhältlich. Abwechſelnd im Feld, ſowie rechts und links — n Schwerzweled Diekenbat bel Maulbronn in ſehr ruhig., ſtaubfreier Lage am Wald, inmitt ſchöner Obſtwieſen. 4 Mahlzeiten 4.—. Beſte Verpflegung.(Tägl. 3 Po ſtautoverbindungen.) 2 Pens. Landhaus Weigel am de MHniebls 900 m über Schöne Zimm., Südliegewieſe, Garage. 1.— bis.50. Tel. 2177. Beſ.: Neue am Waldrand aufwärts. Wo das Feld aufhört, ſchöner Rückblick. Im Wald ſo 1 eben zum Ireneturm auf der Tromm, eine Stunde(577 Meter hoch). Wieder Anſchlag, wo der Schlüſſel erhältlich. Vor nach der Tromm, 15 Minuten. Am Gaſthaus links vorbei in Tannenwald. Bald links eine ſe swerte Felſengruppe, der Linden⸗ ſtein, mit öner Fernſicht. Auf dem Trommrücken hin. Rechts eine Erh olungsſtätte, das Trommhaus und einige Gehöfte. Toe rechts und links Feld und Wald. Bald Vor das ichen auf einmal li abſchwenkt an di aus dem (193 Meter hoch). Oeſtlich N rotes Kreuz) und 41(rot⸗blaues P) kur nach Hammelhach. Die letzte Nebenlinie zieht gleich nach Hammelbach ab. Mit der Nebenlinie 21 öſtlich im Feld und dann im eil aufwärts. Um den Erzberg rechts herum. Nochme ber zwei Bächlein re herum und über die? J nach Weſchnitz, anderthalb Stunden (340 Meter doch), Weſchnitz, Wegſcheide, Von Weſchnitz, ohne Markierung, öſtlich durch zum auf der Straße nach Hiltersklingen rechts geſchwenkt. Gaſtſtätte eine halbe Stunde(442 Meter hoch). (rotes Kreuz) nordöſtlich im Wald bequem auf. eine große von rechts die dieſer durch Tannenwald ziemlich ſteil hinauf zum Ihrig⸗ turm auf dem Lärmfeuer, In öſtlicher Wald, an Obermoſſau, eine Stunde(337 Meter hoch). Wegzeichen Im Ort aufwärts, die zur nahen Höhe. Beim Gaſthaus Waldhorn aus dem Wald. blick. Hinab nach Michelſtadt, 1 Std. 45 Min. hoch). Michelſtadt birgt viele Sehenswürdigkeiten, deshalb deſſen gründliche Beſichtigung nötig. ben der Farrenbacher r ein Bächlein und etzt ſteiler bergab, h, anderthalb Std. rechts en und vor Dritter Tag Lärmfenuer, Obermoſſau, Michelſtadt beim Kreuzweg rechts Ueber ein Bächlein und (Quelle) auf. Im Wald An (Knotenpunkt), Mit der Hauptl. 11 Bald rechts Tiſch, und bald mündet (gelbes Dreieck) ein. Mit einzelne kalten Häuſer. Brunnen vorbei, nach Wegſcheide Buche mit ſteinernem Hauptlinie 12 eine Stunde(501 Meter hoch). Walde bequem bergab, aus rechts vorbei, nach Mit gleichem in gleicher Richtung, über die Moſſau. Kirche und der Friedhof links, Zunächſt eben, dann im Walde abwärts. Schöner Aus⸗ (202 Meter Richtung im einem Gedenkſtein und Vierter Tag Michelſtadt, Steinbach, Rehbach, Spreng, Böllſtein, Böllſteiner Höhe, Kirch⸗Brombach, König Nordweſtlich mit der.L. 8(gelbes Quadrat) durch die Stadt. Der Bahnhof links. I r die Mümling nach Steinbach, 20 Mir Beſichtigr des Erbach⸗Forſtenauer Schloſſes und der nhartsba a. Der Schlüſſel zu die⸗ ſer im Schloß erhältlich. Links im Feld auf in den Wald. Linksgeſchwenkt und aus dem Wald. Hier Vorſicht, weil das Wegzeichen nicht gut anzubringen war. Quer über Feld und auf den nahen jenſeitigen Wald zu. In dieſem Tannenwald weiter ab, nach Rehbach, eineinhalb Stunden (280 Meter hoch). Daſelbſt ſehenswert: Kapelle aus dem Mittelalter, daneben ausgegraben uralte Steinſarkophage. Von da auf der Straße nach Spreng. Der Rehbach links, der mehrere Weiher durchfließt nach Spreng, einem ein⸗ ſamen Gaſthaus(Knotenpunkt), mitten im Wald gelegen, 45 Min.(360 Meter hoch). Nördlich mit.L. 11(rotes Kreuz) kurz durch den Wald und über die Straße Michel⸗ ſtadt— Pfaffen⸗Beerſu 11 5 im Wald mäßig anſteigend. Am Waldrand hin, dann auf der Straße Durch den Ort und (416 Meter hoch) mit Michelſtadt, rechts zur nach Böllſtein, 75 1 5 nahen Böllſteiner Höhe tiger Fernſicht. Von Böllſtein öſtlich mit H. L. 10 (gelber Strich) durch Feld ab, nach Kirch⸗Brombach, 30 Min.(280 Meter hoch). Oeſtlich mit gleichem Wegzeichen durch den Ort. Im Feld links auf. Durch Tannenwald ab, über die Mümling nach König, eineinhalb Stunden (182 Meter hoch). In König: Schloß, Kirche mit Grabſtein aus der Römerzeit. Fünfter Tag König, Künzelsmühle, Hainhaus, Schlof Würzberg Eulbach, Durch König mit der H. L. 10(gelber wärts zur Künzelmühle, 20 Min.(210 dieſer links vorbei, links Wald und gleich der Erlen⸗ brunnen. Jetzt rechts Wieſen und der Kimbach. Links in den Wald und nach einigen Minuten rechts der ſog. Geſundbrunnen. Bald Vorſicht, weil die Markierung un⸗ vermutet rechts abbiegt. Steiler bergan, über ein Feld (Ausſicht) links in den Wald nach Hainhaus, 2 St.(447 Meter hoch), Forſthaus, mitten in mächtiger Baumanlage gelegen, dabei ein Römerkaſtell. Von da direkt ſüdlich, mit der.L 15(rotes Dreieck,(Höhenwanderung bis Würzberg). Wald, Feld, links Vielbrunn und Ausſicht ins Maintal. An einer Ziegelei vorüber, wieder Wald bis Schloß und Förſterei Eulenbach, anderthalb Stunden (510 Meter hoch). Dem Schloß gegenüber der ſog. engli⸗ ſche Garten, das Juwel einer Parkanlage. Beſichtigung geſtattet. Kurz auf der Straße nach Erbach, mit rotem Strich) öſtlich auf⸗ Meter hoch). An TW Gasthaus und Pension 8 VBäbder„ Rurorte Reile- und Ausflugsziele Dreleck, dann links, ſüdlich weiter durch Wald, af Walt. rand hin. Links Würzburger Feld und Würzburg. Nach 45 Min. links mit der H. L. 22(weißer Rhombus) nach Würzberg, 15 Min.(500 Meter hoch). Sechſter Tag Würzberg, Ernsbach, Dorf Erbach, Erbach, Lauer: bach, Günterfürſt, Haiſterbach, Marbach, Hetzbach, Beerfelden Von Würzberg, weſtlich mit der H. L. 22, weißer Rhom⸗ bus, über die Eulbacher Straße. Im Wald durch einen Hohlweg ſteil ab. Ernsbach bleibt rechts. Ueber Feld im Wald ab. Beim Hollerbrunnen, rechts des Dreiſeentäl⸗ chens ab, links über den Bach, nach Dorf Erbach, andert halb Stunden(225 Meter hoch). Von da durch Feld, am Friedhof vorüber nach Erbach, 30 Min.(212 Meter hoch). Die verſchiedenen Sammlungen im Schloß ſehenswer“ Weſtlich durch das ädtchen, dann kurz ſüdlich an der Bahn entlang und dieſe rechts querend. Links durch Wie⸗ ſen, nach Lauerbach, 15 Min. Beim letzten Haus rechts im Feld ſteil aufwärts, an einem Wäldchen rechts vorbei und bald links durch Günterfürſt, 30 Min.(825 Meter hoch). Südlich bergab. Ueber die Straße nach Schönen. Durch ein Wieſentälchen nach Haiſterbach, 15 Min. 920 Meter hoch). In einem großen Bogen durch den Ort. Steil abwärts in den Wald. Nach der Waldſchenke noch⸗ mals auf und durch Wald zum Gaſthaus zur Marbach, 50 Min.(254 Meter hoch). Ohne Wegzeichen an der Marbug entlang, durch das Himbächleviadukt, nach Hetzbach, 70 Min.(300 Meter hoch). Auf der Straße nach Beerfelden ſüdlich durch Hetzbach und über die Mümling. Im Feld in mäßiger Steigung, über Bahn, nach Beerfelden, 6 Min.(420 Meter hoch). Kirche mit Glasmalereien und Mümlingaquelle, die ſo ſtark iſt, daß ſie gileich 12 Brunnen ſpeiſt. Zehn Minuten vor der Stadt Zehntlinde, mit Galgen, aus dem Mittelalter. Siebenter Tag Beerfelden, Rothenberg, Hirſchhorn Wegzeichen bis Hüirf ſchhorn H. L. 13,(blaues Kreuz), Richtung direkt ſüdlich, über die Hirſchhorner Höhe. Durch Beerfelden aufwärts auf der Straße nach Oberfinkenbach, auch mit H. L. 16(rote Scheibe). Bei der erſten Weg gabelung zieht die letztere Markierung rechts ab. Hier ohen ſchöne Fernſicht. Bald Wald. Ab und zu ſchhne Aus⸗ blicke rechts ins Finkenbach⸗, links ins Gammelsbachtal. Nach Ar en zweieinhalb Stunden(420 Meter hoch), Durch das Dorf auf, auch mit der H. L. 9(blaues Qug⸗ drat). Bald nach den letzten Häuſern ein Tannenwäld⸗ chen rechts und jetzt ſo ziemlich eben. Die H. L. 9 geht links ab. In den Wald. Bei einer Forſthütte rechts, Unis abwärts. Links bes Wegs bei einer Lichtung ſchöner Aus⸗ blick. Zuletzt ziemlich ſteil hinunter zum Schloß und nach F. Seh. Hirſchhorn, 2 St.(120 Meter hoch). —— alle. Zuckerkr. unt dard far Herz, Skrofu- Notensol hel Henenal 600 m u. 4 M. Gasthaus und Pension„Zum Lamm“ Dir. am Wald. Schöne Fremdenz., gute Veryfleg, 4 Mahlzeiten. Penſion 1.60. Bad im Haufe, „Hönen schwimmbad“ Ia Küche. M. Bothing. Staubfr., wildr (Hochschw). tisse- eignes 1000 n U. M. Falkau Benslen„Villa Meosp“ Ruh., ſonn. Lage, ſtaubfrei, Waldesnähe. Eig. Luft⸗ Sonnen⸗ u. Waſſerbad. Neuzeitl. eingericht., z. T. fl. Waſſer. Penſion 4 bis b uk. Garage Telephan Altglashütten 31. Proſpekte NM. i Friedenweller HMochschwarzwalch 900 Meter.,, Bürgerl. Privat⸗Penſion, ſonnige Lage, 4 reichliche zim* Heusatz altbek. Hs., beſte Verpfl. Bad, fl. W. Liegew., ſelt. ſchöne Fernſ. alb 410. Penſ..80,(4 Nausatz bei DOSBEIL, Pension Pfeiffer Dir. a. Wald. Herrl. Fernſicht. Loggia, Liegewieſe. Höhenlage, ſtaubfr. Bad, fl. W. zer. 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Die Mich war es damals, die dieſe Staffel in den erſten Johren durchführte und die auch im Laufe der Zeit die größten Erfolge für ihre Farben buchen konnte.„Rund um Mannheim“ hatte ſchwer zu kämpfen, um ſich durchzuſetzen und gerade die Werbewirkung, die man von dieſer Großſtafel erhoffte, war nie ſo ſtark, wie es bei den Staffelläufen anderer deutſcher Großſtädte der Fall war. Die äußeren Widerſtände waren immer reichlich groß und im letzten Jahre mußte die Durchführung des Laufes ſogar ganz ausfallen, ſo daß man für„Rund um Mannheim“ das Schlimmſte befürchten mußte. Daß der Mannheimer Sportbeauftragte, Oberſturmführer Körbel, und ſeine Mitarbeiter trotzdem den Mut nicht ſinken ließen, tan, die alte traditionelle te zu erwecken. D dies t ganz dazu ang affel zu neuer 2 Mannheimer heim für den Mannheimer Sport einen ganz großen E 125 deutet, braucht kaum betont zu werden, allerdings nur dann, wenn ſich alle Vereine in den Dienſt dieſer Sport⸗ propaganda ſtellen, was jetzt endlich einmal zu hoffen iſt. Der Name„Rund um Mannheim“, der ja bei den letzten Durchführungen nicht mehr ganz zutreffend war, dürfte ganz verſchwinden und an ſeine Stelle „Quer durch Mannheim“ kreten, Der Start der neuen Mannheimer Großſtaffel wird im Schloßhof ſein, von wo der Lauf durch die Breite Straße zur Friedrichsbrücke, über den Ring zum Maſſerturm, durch die Auguſta⸗Anlage am Schlachthof vor⸗ bei bis zum Stadion führt. Im Stadion ſelbſt werden noch zwei Runden gelaufen werden, ſo daß die Zuſchauer Gelegenheit haben werden, die beſten Läufer ſelbſt in Ak⸗ tion zu ſehen. Sämtliche Vereine der Gau⸗ und Bezirks⸗ Fullball⸗ und Hand ballklaſſe ſind für den Hauptlauf teil⸗ nahmeberechtigt, außerdem die Vereine mit einer Leicht⸗ athletikabteilung. Die Vereine der Kreis⸗Handball⸗ und Fußballklaſſen A, B und C, die Vereine, die Leichtathletik nur als Ergänzungsſport betreiben, ſowie die 2. Mann⸗ ſchaften der am Hauptlauf teilnehmenden Vereine ſtarten im 2. Lauf, der vom Schloß über Paradeplatz, Planken, Auguſta⸗Anlage zum Stadion führt. Der 3. Lauf(Weg wie Lauf 1) iſt den Mannſchaften der SA, SS, des Arbeits⸗ bienſtes ſowie der Polizei(nicht des Polizei⸗Sportvereins) vorbehalten, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß die Käufer der Sportvereine hier nicht ſtarten dürfen, wenn ſie von ihren Vereinen aufgeſtellt werden, damit die Konkur⸗ renz ausgeglichener wird und auch die ſchwächeren Läufer eine Chance haben. Im vierten und letzten Lauf, deſſen Start vor der Kunſthalle ſein wird, treffen die Schüler⸗ mannſchaften der Mannheimer Schulen aufeinander, wobei Schttler im Alter von 14 bis 18 Jahren ſtarten können. Die Schüler von 10 bis 14 Jahren tragen im Stadion ſelbſt eine 10⸗mal⸗50⸗Meter⸗Staffel aus. Die Strecke für Lauf 1 und 9 beträgt etwas über 5 Kilometer, für Lauf 2 nicht ganz 4 Kilometer und für Lauf 4 etwa 3 Kilometer. Starten müſſen im Lauf 1 und 2 je 20 Läufer in einer Mannſchaft, im Lauf 2 15 Läufer und bei der Jugend 30 Schüler. Zwei entſcheidende Abänderungen von der bis⸗ herigen Austragungsart laſſen erhoffen, daß„Quer durch Mannheim“ in dieſem Jahre endgültig den Platz unter den Mannheimer Sportereigniſſen einehmen wird, den es verdient. Was man in anderen Städten ſchon ſeit Jahren erfolgreich durchgeführt hat, nämlich der beliebige Wechſel auf der Strecke, wird bei der Mannheimer Großſtaffel in dieſem Jahre zum erſten Male durchgeführt. Waren bis⸗ her die einzelnen Wechſelmarken feſt vorgeſchrieben und dabel die einzelnen Strecken ziemlich gleich, ſo wird es in dieſem Jahre den Vereinen ſelbſt überlaſſen bleiben, wann und wo ſte ihre Läufer wechſeln laſſen. Daß dieſe Neuerung den ſportlichen Reiz unbedingt erhöhen wird, iſt klar, zudem bedeutet ſte einen Vorteil für die Vereine mit guten Langſtreckenläufern, die bisher den Vereinen mit zahlreichen Sprintern gegenüber im Nachteil waren. Nicht allein die Schnelligkeit ſelbſt werden diesmal ent⸗ ſcheidend mitſprechen, auch die Taktik und kluge Eintei⸗ lung der Läufer dürfte ein großes Wort jetzt mitreden. Deulſchlands größte und berühmteſte Staffel, Potsdam— Berlin, kann manches davon erzählen, wie oft ſchon bei ihr Klugheit in der Aufſtellung über Schnelligkeit geſiegt haben. Aber auch der Mannſchaftsgeiſt wird durch die neue Austragungsart mehr denn je in den Vordergrund geſchoben, denn nur einer Mannſchaft, die harmoniſch zu⸗ ſammengeſetzt iſt und die kameradſchaftlich zuſammenhält, dürfte der Erfolg gehören. Von nicht minder großer Bedeutung dürfte die zweite Neuerung ſein. Um die Konkurren„ Fd Mannheimer Großvereine zu erhöhen und die Span⸗ nung der ſportlichen Kämpfe zu erhöhen, werden in dieſem Jahre die Vereine der Umgebung zu der Teil⸗ u a hme am Hauptlauf eingeladen. Es iſt zu hof⸗ fen, daß die beſten Mannſchaften der Vereine aus Lud⸗ wigshafen, Heidelberg, Weinheim und Schwetzingen ſtar⸗ ten werden, ſo daß alſo den Mannheimer Staffeln erſt⸗ klaſſige Gegner erwachſen. Der Staffellauf wird in dieſem Jahre auch zum erſten Male am Nachmittag ausgetragen werden, da mit ihm ein Sportwerbetag im Mannheimer Stadion verknüpft wird, bei welchem ein Handballſpiel Baden gegen Gau Mitte, ſowie ein Frauen⸗Leichtathletik⸗Städtekampf Mannheim— Karlsruhe in ſämtlichen olympiſchen Diſziplinen zur Aus⸗ tragung kommen. Nähere Einzelheiten werden wir in den nächſten Tagen bereits bekannt geben. Für heute ſei nur noch einmal hervorgehoben: „Quer durch Mannheim“ am Sonntag, den 8. September, 3 Uhr. Amerikas beſter Boxer! (Europa⸗Archiv,.) Joe Louis neueſter Sieg Im Chikagoer Cominſkey⸗Park holte ſich der Neger Joe Louis einen neuen entſcheidenden Sieg. Sein Kampf gegen King Levinſky, urſprünglich als letzte Probe vor einer Begegnung mit Max Schmeling gedacht, war über zehn Runden angeſetzt, nahm aber ſchon in der erſten Runde ein vorzeitiges Ende. King Levinſky wurde ſofort mit ge⸗ waltigen Schlägen bedacht, ſo daß er nicht weniger als viermal zu Boden mußte, ehe er endgültig ausgeknockt wurde. Von ſeinen bisher 23 Kämpfen hat der junge Neger ſomit nicht weniger als 20 durk k. o. gewonnen und dabei die geſamte amerikaniſche„Spitzenklaſſe“ ge⸗ ſchlagen. Ein deutliches Zeichen, wie es um dieſe Klaſſe heſtellt iſt. Die Polin Feoͤrzejowſka ſchlägt Frl. Horn Deutſche Tennismeiſlerſchaften— Die letzten Vier im Fraueneinzel feſtgeſtellt Bel herrlichſtem Wetter wurden am Donnerstag die Spiele um die Deutſche Tennismeiſterſchaft auf den Plätzen der Tennis⸗Gilde am Rothenbaum ſtark gefördert. Im Fraueneinzel ſtehen jetzt ebenfalls die letzten Vier feſt. Im erſten Spiel blieb Cilly Auſſem über die Schweizerin Frau Fehlmann glatt 610,:2 erfolgreich. Sieg war nie gefährdet. Im nächſten Spiel ſchlug Fel Adamſon die Engländerin Frl. Noel 6˙4, 611. Die 349500 gute Engländerin war den harten Vorhanöbällen der Belgierin nur im erſten Satz einigermaßen gewachſen. Im weiten Satz wurde ſie dann aber glatt überſpielt. Eine recht unerfreuliche Ueberraſchung gab es im dritten Spiel zwiſchen Frl. Martelouiſe Horn und der polniſchen Meiſterin Frl. Jeörzejowſka. Die Deutſche konnte 5 mit den famoſen Stoppbällen ihrer Gegnerin einfach 15 abfinden und verlor trotz größter Gegenwehr 678, 816. 8 17 kam noch Frau Sperling durch einen glatten . Frau Stuck mit 612, 674 in die Vorſchlußrunde. Spe Borſchlußrunde ſieht noch folgende Paarungen vor: kling— Adamſon, Auſſem— Jedrzejowſko. Die Ergebniſſe im Fraue nein zel: Frl. Auſſem 1 Fehlmann 670,:2; Frl. Adamſon— Frl. Noel S bit? Frl. Jedrzejowſka— Frl. Horn 68, 876; Frau Sperling— Frau Stuck 6˙2, 64. 9 Män nerdoppel konnten ebenfalls die letzten 915 19 0 ermittelt werden, wobei es keine Ueberraſchun⸗ 50 gab. Lediglich Henkel/ Denker hatten zu kämp⸗ gen zn ke Lelgjer de Borman(G eelhand 97, 63, 61 ſchla⸗ 1 8 9 unen. Die Belgier hatten im erſten Satz ſchon nue Fel⸗Führung, verloren aber dann noch 97. Weitere Ergebniſſe: Pallada/ Puncee— Hambur⸗ 1 0 674, 671,:4; Kukuljevie/ Dr. Buß— Bano/ 15 5 10, beg, 610, 476,:1. Von oben nach unten ſtehen Puncee eder Vorſchlußrunde: Henkel Denker— Pallada/ ucee, Hebda/ Tarlowſki— Kukuljevic/ Dr. Buß. 5 a men 5 oppe wurden die Spiele ſoweit Im en 0 auch hier die letzten vier Paare feſtſtehen. . Spfel gewann die polniſch⸗belgiſche Kombinat:on Fri 855 5 98 ka Adamſon über die Berlinerinnen 11 r:2,:6,:1. Anſchließend ſchlugen Felt gr in ⸗ Congquerque Frau Schneider⸗ N Schomburgk/ Ledig 624,:1. Eine recht ein⸗ 8 e war das Treffen Auſſem Horn ein l a5 aum Bartels. Die Weſtödeutſchen gaben nicht pier dann 1 gewannen 670,:0. Als letztes Paar Verlineriun ie Engländerinnen Hardwick/ Noel über die in die. mit einem:8, 678⸗Sieg Die Ergebniſſe: Jeoͤrzejowſka/ Adamſon— San⸗ der/ Zehden:2, 216,:1; Rollin⸗Couquerque/ Schneider⸗Peitz gegen Schomburgk/ Ledig 614,:1; Auſſem/ Horn— Roſen⸗ baum/ Bartels:0,:0; Hardwick Noel— Käppel/ Reimann :6, 618. Auch im Gemiſchten Doppel ging es flott voran. Schon in den frühen Vormittagsſtunden wurden die Kämpfe in Angriff genommen, um noch möglichſt bis zum Abend die letzten Acht ermittelt zu haben. Es gab dabei folgende Ergebniſſe: Ehepaar Schomburgk— Zehden/ Szigeti :6,:2 zurückgez.; Beimann Jänicke— Wedekind/ Pietzner :8,:6; Couquerque/ Kukuljevie— Jacobſen/ Tarlowſki :4,:2; Auſſem/ Henkel— Tonolli/ Rado:1,:3; Jeoͤr⸗ zejbwſka/ Hebda— Weber/ Denker:4,:4; Noel/ Wilde gegen Ehepaar Schomburgk:4,:3; Reimann/ Jänicke gegen Chavarri Linares:6,:2,:2. Die letzten Acht ſind alſo: Sperling/ v. Cramm; Jedrzejowfka/ Hebda; Noel/ Wilde; Reimann/ Jänicke; CouquerqueKukuljevic; Auſſem/ Henkel; Schneider⸗ Peitz Dr. Deſſart und Adamſon/ Geelhand. Richard Stegemann⸗Berlin, der deutſche Leichtgewichts⸗ meiſter, wird am 15. Auguſt in Kattowitz auf den polniſchen Meiſter Gorny treffen. Bei der Großglockner⸗Zielfahrt war der DDC durch die Ortsgruppe. München vertreten. Die Münchener er⸗ hielten als Automobilklub mit der größten Beteiligung den Ehrenpreis des Oeſterreichiſchen AC. Finniſcher Fußballmeiſter wurde wieder der FC Pal⸗ loſeura Helſingfors, deſſen beſte Spieler am 18. Auguſt in der finniſchen Ländermannſchaft gegen Deutſchland ſpielen werden. Urugnays Fußballelf ſiegte in Montevideo vor 30 000 Zuschauern gegen die auf einer Südameridkareiſe ſich be⸗ findende ſpaniſche Auswahlelf mit:1 Toren. Harold Smith, der amerikaniſche Olympiaſieger, der im letzten Vierteljahr die deutſchen Waſſerſpringer betreute, beendet in dieſem Monat ſeine Tätigkeit und wird wieder in die Heimat zurückkehren. Der 1. SV Kattowitz, der nur deutſchſtämmige Mit⸗ glieder in ſeinen Reihen hat, war bei den in Warſchau ausgetragenen polniſchen Schwimmeiſterſchaften der erfolg⸗ reichſte Verein. Er belegte in der Mannſchaftswertung den erſten Platz und gewann den Wanderpreis des polniſchen Staatspräſidenten nun endgültig. Der 1. Wiener ASt gewann die öſterreichiſche Waſſer⸗ ballmeiſterſchaft, die erſtmalig ausgetragen wurde. In der Endrunde blieben die Wiener unbeſiegt. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Spannende Vorſchlußrundenkämpfe Auf den Deutſchen Amateur-Vormeiſterſchaften in Verlin Man muß es dem Gau 3 des Deutſchen Amateur⸗Box⸗ Verbandes ſchon laſſen: die Durchführung der Deutſchen Meiſterſchaften iſt organiſiert, daß man ſeine belle Freude daran haben kann. Da gibt es kein Stocken, keinen Leer⸗ Kaum hat der Schlußgong den einen Kampf beendet, da ſtehen die Boxer für das nächſte Treffen bereits in den neutralen Ring⸗ ecken. In organtiſatoriſcher Hinſicht iſt die olympiſche Vor⸗ lauf zwiſchen den einzelnen Kämpfen, probe vollauf geglückt. Am Donnerstagabend pünktlich um 19 Uhr wurde mit den Vorſchlußrundenkämpfen begonnen. Im Fliegengewicht bot die erſte Begegnung zwiſchen dem jungen Breslauer Prießnitz 2 und dem brondenbur⸗ giſchen Gaumeiſter Bruß techniſch nichts beſonderes. Der Schleſier machte zwar den Angriff, kam aber bei dem alten Ringſuchs nicht recht durch und wurde knapp geſchlagen. Weitaus beſſer war der Kampf zwiſchen Färber(Augs⸗ burg) und dem techniſch ſamoſen Konterboxer Strangfeld (Herten). Obwohl Färber in der 3. Runde eine Verwar⸗ nung wegen unſauberen Boxens hinnehmen mußte, ver⸗ ſchaffte ihm ſeine größere Ringerſahrung einen Punktſieg. Im Bantomgewicht ſiegte im erſten Kampf der deutſche Fliegengewichtsn ber(Frank⸗ ſter Ra p furt) über Peters(Hämburg) entſcheidend. Der Nord⸗ deutſche war in der 2. Runde dermaßen zermürbt, daß man für ihn in der Pauſe zur 3. Runde das Handtuch warf. Im zweiten Treffen ſiegte der Kaſſeler Staſch über Hacker (Leipzig) nach Punkten. Beide lieferten ſich einen techniſch guten Diſtoanzkampf, den der erfahrene Kaſſeler knapp aber verdient gewann. Zwei Breslauer ſiegreich Im Federgewicht trat der in einer deutſchen Meiſterſchaft wohl ſehr ſeltene Fall ein, daß zwei Ver⸗ einskameraden die Schlußrunde unter ſich ausmachen. Der Kampfſpielſieger Miner, der wegen Gewichtsſchwierig⸗ keiten bekanntlich nicht ſchleſiſcher Bantamgewichtsmeiſter wurde, und der überaus ſchnelle Büttner 2, beide vom Reichsbahn⸗SV Breslau, deſſen Boxſtaffel übrigens vom Altmeiſter Oskar Sänger geleitet wird, waren für ihre Gegner zu ſtark. Ahrenz(Berlin) ſchlug ſich trotz der angebrochenen rechten Hand ſehr tapfer, aber ſchließlich triumphierte der Wirbelwind Büttner doch recht ſicher. Der talentierte Seifert(Wünsdorf) hat noch zu wenig Ringerfahrung, um ſich gegen einen Mann wie Miner be⸗ haupten zu können. ... und zwei Weſtfalen Die Ueberlegenheit des Titelverteidigers im Leicht ⸗ gewicht, Karl Schmedes(Dortmund), hielt auch wei⸗ ter an. Der Erfurter Kurt Käſtner mußte einigemale zu Boden, aber er war doch zäh genug, um eine entſchei⸗ dende Niederlage zu verhindern. Immerhin gewann Schmedes hoch nach Punkten. Mit Manzyk(Bochum) qualifizierte ſich ein engerer Landsmann des Dortmunders für die Endrunde. Der wieder unſauber kämpfende Bi e⸗ mer(Köln) mußte zahlreiche wuchtige Körper⸗ und Kopf⸗ haken einſtecken, die ihn ſchwer mitnahmen. Auch er ret⸗ tete ſich über die Runden und überließ dem Weſtfalen nur einen hohen Punktſieg. In der Endrunde hat allerdings nach den gezeigten Leiſtungen auch Manzyk gegen Schme⸗ des kaum eine Chance. Murach iſt Favorit Mit Murach⸗Schalke qualifizterte ſich im Welten gewicht ein weiterer Weſtfale für die Entſcheidung. Der zähe Breslauer Mahn kam gegen dieſen Techniker natür⸗ lich nicht an und ging nicht weniger als fünfmal zu Boden. Der Schleſier war aber noch widerſtandsfähig genug, einen k. v. zu verhindern. Der Sieg des Schalkers, der in dieſer Klaſſe unſtreitig das Beſte darſtellt, was wir heute in Deutſchland haben, gewann hoch nach Punkten. Techniſch famoſes Können zeigte der„Colone“ Ulberich⸗ Köln, der den nicht ganz ſauber kämpfenden Pruß⸗ Duisburg klar abfertigte. Bereits in der erſten Runde mußte der Duisburger wegen Innenhanoͤſchlagens verwarnt werden. Weſtdeutſcher Endkampf Eine weſtdeutſche Schlußrunde gibt es auch im Mit⸗ telge wicht, wo der Exmeiſter Blum Altena gegen den Hamburger Baumgarten einen ſicheren Punktſieg landete. Mit ſeiner ſchnellen Linken und den überaus harte Doubletten verſchaffte ſich ber Südweſtfale von An⸗ fang an Reſpekt, ſo daß ſich der Hamburger gar nicht recht entwickeln konnte. In Fachkreiſen hält man aber den ſchlagſtärkeren Bonner Stein für den erſten Anwärter auf den Titel. Stein ſchickte Amelung ⸗ Wünsdorf be⸗ reits in der erſten Runde zweimal zu Boden und ſchaffte gegen den gewiß nicht ſchlechten Soldaten einen eindruck⸗ vollen Punk ſieg. Pietſch in Gefahr? Der Favorit des Halbſchwergewichtzs, der Leip⸗ ziger Pletſch, hatte große Mühe, den Münchener Mo⸗ ſer nach Punkten zu beſiegen. Bis zu Beginn der dritten Runde lag ſogar der Süddeutſche noch in Front. Dann aber konnte der Sachſe mit ſeiner ſchweren, trocken kommen⸗ den Rechten doch noch einen knappen Punktſieg ſicherſtellen. Mit einer Ueberraſchung wartete das zweite Treffen dieſer Klaſſe auf. Der ſchlagſtarke Hamburger Voigt erwiſchte den tech⸗ niſch nicht ſchlechten Kaufmann Magdeburg ſofort nach dem Gongſchlag mit einem ſchweren rechten Kinnhaken, der den Soldaten ſchwer erſchütterte. Nach zwei weiteren Nie⸗ derſchlägen war der Magdeburger bereits in der erſten Runde ſoweit, daß er den Kampf aufgab. Noch eine weſtdeutſche Schlußpaarung Zwei weitere weſtdeutſche Boxer haben ſich in der ſtark beſetzten Schwergewichtsklaſſe für den Entſcheidungskampf in Boſen⸗ Bonn und Runge Elberfeld qualifiziert. Einen ſchönen Kampf lieferten ſich Voſen und der Vierſener Fels. In dem farbigen Kampfe ſammelte der Bonner mit luftraubenden Haken einen knappen Punktvorſprung. Eine techniſch abgerundete Leiſtung zeigte Herbert Runge, der Zweite der Europameiſterſchaft in Budapeſt. Er ſetzte dem Weſtfalen Schnarre⸗Recklinghauſen mit genauen Aufwärtshaken mächtig zu und wurde verdienter Punkt⸗ ſieger. Sein eindrucksvoller Erfolg brachte ihm ſtarken Beifall ein. Ring frei für Halbſchwergewicht! Abolf Witt vor der Europameiſterſchaft— Gegen Pretiſo Merlo in München Am Freitag macht der deutſche Halbſchwergewichtsmei⸗ ſter Adolf Witt(Kiel) in München zum zweiten Male den Verſuch, den Eurppameiſtertitel an ſich zu bringen. Nachdem Marcel Thil, von dem man hört, daß er das Boxen ganz aufſtecken will, den Titel nicht friſtgemäß ver⸗ teidigte, wurden von der JBu die Meiſter von Deutſch⸗ land und Italien, Witt und Preeiſo Mer lo, als Tftel⸗ anwärter anerkannt. Ein deutſcher Veranſtalter hat es nerſtanden, dieſen Kampf für München abzuſchließen. Der Kieler, ein harter Schläger, der auch techniſch ſtark nach vorn gekommen iſt, hat ſich auf dieſen Kampf beſtens vorbereitet und hofft ſtark, die Erfolge Schmelings, Pi⸗ ſtullas und Heuſers fortzuſetzen, um neben Guſtav Eder der zweite deutſche Europameiſter zu ſein. Damals, als er den erſten Verſuch gegen Marcel Thil unternahm, wäre der Weltmeiſter beinahe„über Bord“ gegangen, denn der ſchlaggewaltige Noroͤdeeutſche wurde von dem alten Ringfuchs unterſchätzt und landete eine Reihe Kernſchüſſe, die ſelbſt einen Thil mehrfach zu Boden riſſen. Nur durch ſeine geriſſene und ausgekochte Kampfesweiſe und eine Verletzung Witts konnte ſich Thil wieder retten. In⸗ zwiſchen iſt der Deutſche noch beſſer geworden. Er boxt letzt auch taktiſch kluger. Gegen den Italiener hat er allererſte Ausſichten. Merlo iſt in Deutſchland kein Un⸗ bekannter. Gegen Heuſer gewann er einmal durch Dis⸗ qualifikation, beim zweiten Male wurde er hoch nach Punkten geſchlagen. Heuſer ließ ſofort einen Schlaghagel vom Stapel, wodurch der Italiener allen Mut verlor. Gegen Heuſer erreichte Witt in einem beiderſeits präch⸗ tigen Gefecht ein verdientes Unentſchieden. Der deutſche Meiſter iſt ein unverwüſtlicher Draufgänger, der— darin gleicht er Heuſer— von der erſten Runde an eine klare Entſcheidung ſucht. Alle Ringerfahrung, die der Stalie⸗ ner zweifellos beſitzt, werden Merlo wenig helfen. Wir erwarten Witt nach Punkten klar im Vorteil, ſelbſt ein Sieg vor der Diſtanz ſollte uns nicht überraſchen. Wir ſehen in Witt den neuen Europameiſter. NSDAP-Miffeilungen Aus portelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Politiſche Leiter Deutſches Eck. Sonntag, 11. Auguſt, Feſtſtellung des beſten Piſtolenſchützen im Kreis Mannheim auf dem Schießplatz Diana. Erſcheinen ſämtlicher politiſcher Lei⸗ ter iſt Pflicht. Lindenhof. Die zum Aufmarſch in Heidelberg beſtimm⸗ ten politiſchen Leiter treten Samstag, den 10. Auguſt, pünktlich 14 Uhr, am Gontaröplatz zur Abfahrt an. Keine Brotbeute! und Feldflaſchen. Doe Betr. Zeltlager der Jungbanne 1 und II/171. Auf Anordnung des Geſundheitsamtes der NS DA p wird der Beginn des Zeltlogers auf Sonntag, 18. Auguſt 1935, 16 Uhr, verſchoben. Nähere Befehle betr. Vorkommando uſw. ergehen zur gleichen Zeit an Führer und Fahrtführer der betr. Stämme. Durch Verſchiebung des Termines wird das Lager nur noch für die Stämme—V einſchl. 1/171 durchgeführt. JM Die Wettkampfliſten müſſen ſofort auf dem Untergau abgegeben werden. Das Schulungslager in Edenkoben wird auf 17. bis 25. Auguſt verlegt. DA Strohmarkt. Sämtliche DAcF⸗Walter und Ko⸗Warte treten Sonntag zum Formaldienſt an. Die Betriebszellen⸗ obleute ſind für vollzähliges und pünktliches Erſcheinen verantwortlich. „Kraft durch Freude“ Fahrt an den VBodenſee vom 10. bis 15. Auguſt 1935. Die Fahrkarten ſind in den Sprechſtunden der einzelnen Ortsgruppen abzuholen. Der Zug verkehrt ab Karls⸗ vithe und müſſen daher pro Teilnehmer noch.25 Mark (insgeſamt 24,75 Mark) nachbezahlt werden. Sämtliche Teilnehmer treffen ſich am Samstag, den 10. Auguſt, vorm. 8 Uhr, am Hauptbahnhof Mannheim. Abfahrt 8,19 Uhr mit beſchleunigtem Perſonenzug bis Karlsruhe. Dort um⸗ ſteigen in Sonderzug. Abfahrt 10 Uhr. Einige Anmeldungen können noch, wenn ſie ſofort ſpäteſtens jedoch bis Freitag abend den 9.., 18 luhr, auf dem Kreisamt L 4, 15, erfolgen, berückſichtigt werden. Fahrt Nr. 30. vom 9. bis 28. Auguſt. Für dieſe Fahrt ſind laut Programmheft die Nordſeebäder St. Peter⸗Ording und Büſum vorgeſehen geweſen. Aus beſonderen Gründen muß nun eine Aenderung dergeſtalt eintreten, daß die Fahrtteilnehmer in der Flensburger Förde untergebracht werden. Wir bitten hiervon Kenntnis zu nehmen und verweiſen auf Seite 47 des Programm⸗ heftes wonach Aenderungen vorbehalten werden müſſen. Wir bitten alle Volksgenoſſen diesbezüglich telephoniſche Anvufe zu unterlaſſen. Abfahrt heute abend 22.52 Uhr Hauptbahnhof Mannheim. Fahrt Nr. 31 Seefahrt vom 12. bis 19. Auguſt Die Fahrkarten etc, ſind ſofort auf dem Kreisamt L 4, 15, abzuholen. Diefenigen Volksgenoſſen die ſich bei den Ortsgruppen angemeldet und bezahlt haben müſſen auch dort die nötigen Fahrtunterlagen abholen. Kartenaus⸗ gabe erſolgt nur bis Samstag, den 10. Auguſt 1985. Die Fahrtteilnehmer treffen ſich am Montag, den 12. Auguſt, abends 22.30 Uhr, Hauptbahnhof Mannheim. Abfahrt 22.52 Uhr nach Heidelberg. In Heidelberg umſteigen in Sonderzug, der um.02 Uhr abfährt. Fahrt Nr. 32 vom 16. bis 30. Auguſt, Oſtſeebäder Für dieſe Fahrt können noch Anmeldungen bis auf wei⸗ teres vorgenommen werden. Fahrt in den füdlichen Schwarzwald vom 17.—22, 8. lch für dieſe Fahrt werden noch Anmeldungen entgegen⸗ genommen. Schlußtermin Montag, den 11.., 18 Uhr. Achtung! Billige Fahrtgelegenheit nach Auerbach am kommenden Sonntag! Wir ſind in der Lage, für eine am kommenden Sonntag zur Durchführung gelangende Sonderfahrt nach Auerbach noch einige Fahrkarten zum Preiſe von RMk..05 abzugeben. Abfahrt Sonntag, den 11. 8, 11.30 Uhr Hbf. Mannheim. Rückfahrt 21.52 Uhr Auerbach. Volksgenoſſen, die dieſe billige Fahrtgelegen⸗ heit benutzen wollen, haben ſich unverzüglich auf dem Kreisamt, L 4. 15, zu melden. Ein beſonderes Pro⸗ gramm iſt nicht vorgeſehen und kann jeder den Tag nach ſeinem Ermeſſen verbringen. Reichsfeſtſpiele in Heidelberg. Der Kreis Ludwigshafen veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 11. 8. eine Sonderfahrt zur Nachmittagsaufführung„Was ihr wollt“ Koſten für dieſe Fahrt, einſchl. Eintritt(Sitzplatz), 2.. Näheres beim Kreisamt Ludwigshafen, Ludwigsplatz 4 Jernſprecher 608 26. Sport für jebermann Samstag, 10. Auguſt Fröhliche Morgenſtunde:.15—.15 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion, Frauen und Männer. 8 bis 9 Uhr wie vorſtehend. Leichtathletik: 15.30—417.30 Uhr Stadion, Hauptſpielfeld, Frauen und Männer. Schwimmen: 20.30 bis 22 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3, Männer. 8. Seite/ Nummer 362 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Auguſt 1988 In Paris iſt kürzlich der Neſtor der Aerzte Frankreichs, Profeſſor Guéniot, im Alter von 103 Jahren geſtorben. Sein langer Lebenslauf muß Ver⸗ trauen zur ärztlichen Kunſt wecken; denn man nimmt doch an, daß die Aerzte ihre eigenen Vor⸗ ſchriften befolgen. Vor mehr als einem Jahrhun⸗ dert ſchrieb der große deutſche Arzt Chriſtoph Wil⸗ helm Hufeland ſeine berühmte, lange Zeit viel ge⸗ leſene„Nakrobiotik“ oder„die Kunſt, das menſch⸗ liche Leben zu verlängern“. Doch Hufelands Lebens⸗ zeit hat bibliſche Alter nur um vier Jahre überſchritten. Profeſſor Guéniot aber hatte der⸗ maßen Vertrauen zu ſeiner praktiſchen Nakrobiotik oder Lebensverlängerungskunſt, daß er einige Jahre, Bevor er an die Hundertjahrgrenze gelangte, ein Büchlein heilſamer Ratſchläge zur Erreichung dieſes Ziels veröffentlichte:„Pour vivre 100 ans“. Prof. Gueéniot war keineswegs der einzige Arzt ſeiner Generation, der hundert Jahre alt wurde. An dem zur Feier ſeines 100. Geburtstages vevanſtalteten Feſtmahl haben fünf Aerzte teilgenommen, die zu⸗ ſammen nicht weniger als 520 Lebensjahre zählten. Profeſſor Guéniot war früher ein ſehr geſchätzter Chirurg und Geburtshelfer geweſen, der Greis er⸗ innerte ſich mit Stolz daran, daß er vor langen Jahr⸗ zehnten dem General Gourand zum Licht der Welt verholfen hatte. Bis in ſeine letzte Lebenszeit war er friſch und rüſtig geblieben und hatte noch 14 Tage vor ſeinem Tode einer Sitzung der Mediziniſchen Akademie beigewohnt. das * — In Marſeille lebt eine Witwe namens Bi⸗ bonin, die neun Kinder durchzubringen hat. Die älteſte und hübſcheſte iſt Yvette, die ſchon Geld ver⸗ dienen muß, obgleich ſie erſt 15 Jahre alt iſt. Pvette iſt Lehrmädel und Aushilfsverkäuferin in einem kleinen Warenhaus. Sie verdiente ſo wenig, daß ſie ſich erſt nach langer Ueberredung entſchloß, die paar Franken zu opfern, die nötig waren, um einen Achtelanteil an einem Staatslos zu erwerben, das ihr von Freunden angeboten wurde. Sie ſollte ihren Entſchluß nicht zu bereuen haben, denn tat⸗ ſächlich machte das Los mit der merkwürdigen Num⸗ mer 252 525 den Haupttreffer. Die 3 Millionen Fr. ftelen zwar der hübſchen Pvette nicht ungeteilt zu, aber auch ſchon ein Achtel von dieſer Summe bedeu⸗ tet für die Fünfzehnjährige ein Vermögen. * — In dem kleinen ungariſchen Landſtädtchen Miskolez ereignete ſich vor über 20 Jahren eine Bluttat. Der Maurer Emmerich Kadar geriet mit einem Arbeitskollegen, einem gewiſſen Alexander Bogar, in einer Kneipe in Streit und erſtach dieſen. Der Fall war um ſo tragiſcher, als die beiden Män⸗ ner bisher wirklich gute Freunde geweſen waren, und weil Kadar, der unglückſelige Meſſerſtecher, ein Mann geweſen iſt, der ſich nur des beſten Leumunds erfreute und völlig unvorbeſtraft war. Seine furcht⸗ bare Tat konnte daher nur in einem Anfall von Jähzorn geſchehen ſein. Der Mörder Kadar flüchtete. Er wartete gar nicht erſt ab, bis die Gendarmerie erſchien, um ihn zu verhaften. In Saloniki ging er an Bord eines Schiffes, mit dem er als blinder Paſſagier über den großen Teich nach Amerika hin⸗ überfuhr. Jedenfalls war es ihm gelungen, ſeine Spuren zu verwiſchen, und ſo geriet dann der Fall mehr und mehr in Vergeſſenheit. Vor wenigen Tagen iſt nun die einzige Tochter des damaligen Opfers des Meſſerſtechers Kadar volljährig gewor⸗ den. Am Tage ihres Geburtstages erhielt ſie von der Polizei ein Schreiben ausgehändigt, das aus Amerika angekommen war. Der Brief ſtammte von dem geflüchteten Mörder Kadar, der ſich ſeinen An⸗ gaben zufolge augenblicklich in einer Stadt an der Oſtküſte der Vereinigten Staaten aufhält.„Faſt 20 Jahre lang“, ſo ſtand weiter in dem Brief zu leſen, „habe ich nur an meine Tat gedacht und daran, wie ich an dem einzigen Kind meines Opfers das Furcht⸗ bape, das geſchehen iſt, wieder gutmachen kann. Ich habe 20 Jahre lang Tag und Nacht als Bergarbeiter in ganz Amerika geſchuftet, gelitten und entbehrt. Die neueſte Lokomotive Frankreichs iſt für den möge ihrer Stromliniengeſtalt und ihrer außeror Geſchwindigkeit erreichen. In dluto nach — Paris, im Auguſt. Auf den Flugplätzen in der näheren Umgebung von Paris fällt ſeit einiger Zeit eine blutjunge dunkeläugige Pilotin auf, die ihr kleines Sport⸗ flugzeug nicht minder geſchickt zu ſteuern verſteht wie ihren kleinen Rennwagen. Sie wird allgemein Mimi genannt, und nur die wenigſten kennen ihren richtigen Namen. Die jungen Männer, die mit ihr ins Geſpräch zu kommen verſuchten, mußten die für ſie betrübliche Feſtſtellung machen, daß die Pilotin nur ſehr gebrochen franzöſiſch ſpricht und im übrigen offenbar auch keine Luſt verſpürt, ſich in einen Flirt einzulaſſen. Dennoch wird ſie wegen ihrer Schönheit und ihrer fliegeriſchen Geſchicklichkeit von vielen aus der Ferne verehrt. Vergeblich zerbrach man ſich den Kopf über ihre Nationalität und ihre Abſichten in Frankreich, bis es jetzt einem findigen Reporter gelang, Mimis Geheimnis zu entſchleiern. Wer in der ſchönen Pilotin etwa die Agentin einer ausländiſchen Macht oder gar einen weiblichen Geheimkurier vermutet hatte, ſieht ſich enttäuſcht. Mimi iſt die Frau eines reichen Pariſer Priva⸗ tiers und betreibt ihren Auto⸗ und Flugſport lediglich zu ihrem Vergnügen. Aber dennoch erſcheint ſie jetzt allen noch weitaus romantiſcher als bisher. Kaum ein Jahr iſt vergangen, da ſtand ein tiefver⸗ ſchleiertes Mädchen am Brunnen eines entlege⸗ nen Dorfes in der Herzegowina. Es war Abend. Das ſchlanke Minarett der Moſchee warf einen langen Schatten über den Dorfplatz. Das Mädchen hob gerade den Schleier vom Geſicht, um einen Becher an die Lippen zu ſetzen, als ein Kraft⸗ wagen langſam heranfuhr und vor dem Brunnen anhielt. Ein junger, ſtattlicher Mann ſprang heraus, verneigte ſich tief und begann auf die Mohammeda⸗ Was ich verdient habe, legte ich Cent für Cent bei⸗ ſeite. Nun habe ich doch 15 000 Dollar zuſammen⸗ geſpart. Dieſes Geld ſoll der Tochter meines un⸗ glücklichen Freundes gehören. Ich hoffe, daß das Hankꝛelclis moclennsta CObOmotliue Schnellverkehr Paris— Deauville beſtimmt. Ver⸗ dentlichen Maſchinenſtärke ſoll ſie eine phantaſtiſche Weltbild, M. Naxis antęlilat Romantischer Lebensweg einer schönen Mohammedanerin nerin einzureden, die den Fremdling weder kaunte noch verſtand, aus ſeinen Geſten aber entnahm, daß er ihr einen feurigen Liebesantrag ſtellte. Auch in der Herzegowina ſind Märchen vom Kö⸗ nigsſohn, der um die arme Dorfmagd freit, nicht an der Tagesoröͤnung, und einem Aufruhr unter der Bevölkerung, als das Mädchen dem fremden Manne errötend die Hand Einige Tage ſpäter fuhr abermals ein Auto ins Dorf. Es hielt vor dem Hauſe der Eltern des ent⸗ führten Mädchens. Der Chauffeur überbrachte den alten Leuten die Grüße ihrer Tochter und ein dickes Bündel Geldſcheine von dem— Schwiegerſohn. Sein Herr, ſo erklärte der Chauffeur, habe an dem Mäd⸗ chen ſo großes Gefallen gefunden, daß er ihm die Ehe verſprach, und da ſeine Liebe auf den erſten Blick auch erwidert worden ſei, habe die Trauung in aller Stille bereits ſtattgefunden. Das friſch⸗ gebackene Ehepaar befinde ſich bereits auf der Fahrt nach Paris. Der alte Vater war aufs höchſte auf⸗ gebracht, fluchte und wetterte in ohnmächtiger Wut, erkannte aber bald, daß er nun doch nichts mehr endlich mit Segenswünſchen entgegen. Das Mädchen am Dorfbrunnen im Schatten des Minaretts war niemand anders geweſen als Mimi. Sie fand ſich erſtaunlich raſch mit ihrer Rolle als Gattin eines reichen Franzoſen ab und weiß ſich jetzt in ihren koſtbaren Pariſer Toiletten ebenſo unbekümmert zu bewegen wie in ihrer mohamme⸗ daniſchen Tracht. Sie hat Autofahren und Fliegen gelernt und hat nur noch Schwierigkeiten mit der Sprache ihrer neuen Heimat. Sie iſt es zufrieden, daß ein Märchen aus Tauſendundeiner Nacht in ihrem Schickſal Wirklichkeit geworden iſt. .—⸗ß ß ͤ dd ĩ/ Kind mir die Tat verzeihen wird, die ihm den Vater vaubte.“ In dem Brief an die Polizei von Miskolez, die er beauftragt hatte, das zweite Schreiben weiterzu⸗ ſo kam es beinahe zu reichte, ſein Auto beſtieg und mit ihm davonfuhr. ändern konnte und nahm das fürſtliche Brautgeld beiten, ſtellt Emmerich Kadar noch einmal feſt, daß er die Bluttat nicht aus Schlechtigkeit begangen habe, ſondern im Jähzorn, weil zwiſchen den beiden Männern, die völlig betrunken waren, eine kleine Meinungsverſchiedenheit auftauchte. * — In England wurde ſoeben das 300 jährige Jus biläum der Poſtbeſtellung in feierlicher Weiſe be⸗ gangen. Sämtliche Poſtämter der engliſchen Städte und Dörfer waren feſtlich geſchmückt. König Georg V. ſandte ein Glückwunſchtelegramm an die Poſt⸗ behörden, das folgenden Wortlaut hat:„Jedes Haus empfindet täglich die Zweckmäßigkeit der Arbeit der Poſt, die pünktlich und frohgemut vollbracht wird und dem Publikum Dank abzwingt.“ Abſchriften die⸗ ſes Telegramms wurden in 23 000 Schalterräumen ausgeſtellt. Den Höhepunkt der Jubiläumsfeierlich⸗ keit bildete eine Anſprache des Poſtminiſters Lord Tyron vor einem Rundfunkmikrophon, das telephy⸗ niſch mit 27 der wichtigſten Poſtzentralen des Lan⸗ des verbunden war, wobei eine Kabellänge von 35 000 Meilen benötigt wurde. 8* — Nach einer neuen Methode verſuchen die Be⸗ ſitzer einiger italieniſcher Muſtergüler ſich gegen die Vögel zu ſchützen, die die Saaten zerſtören. Ueber die Felder wird ein weitmaſchiges Netz aus dünnem Draht gelegt. Sowie ein Vogel ſich auf einen der Drähte ſetzt, wird ein Kontakt ausgelöſt, der einen elektriſch betriebenen Lautſprecher zum bringt. Die Stimmgewalt des Lautſprechers iſt ſo groß, daß die Vögel ſofort wegfliegen und lange nicht wiederkommen.*. 5 — Der Alkohol. Der Abſtinenzler erzählte, welch einen entſcheidenden Einfluß es auf ſein Leben ge⸗ habt hätte, daß er enthaltſam geweſen wäre.„Ich bin jetzt Abteilungsleiter in meiner Firma,“ ſagte er,„vor einem Jahr hatte ich noch zwei Vorgeſetzte, Der eine wurde wegen Trunkſucht gekündigt, der andere beging im Rauſch einen Diebſtahl. Ja, ja, meine Herren, was iſt alſo die Urſache, daß ich jetzt meine gute Stellung bekleide?“— Da ertönte eine kräftige Stimme aus dem Hintergrund:„Der Alkohol!“ 0 45 In Ertönen 47 Regiſtratur mit Fahrſtüthlen f In der Regiſtratur der tſchechiſchen Arbeiterverſiche⸗ 8 rung in Prag, die 50 000 000 Rechnungsbelege von 8 faſt 3 000 000 Arbeitern in feuerſicheren Kartothek⸗ ö käſten enthält, verrichten die Beamten ihre Arbeit in elektriſch betriebenen Fahrſtühlen. Mit ihrer Hilfe können ſie auch den entlegenſten Teil ihres ausgedehnten Arbeitsgebietes erreichen. (Weltbild,.)] Copyright by Seorg Müller und Albert Langen, Mönchen Der Ldlzche gurlen Kriminalroman von Franz Karl Wagner 16 „Was wollen Sie von mir?“ Sein Verfolger ergriff ihn am Arm und zwang ihn, ſtehenzubleiben. Er war ein Neger in abgetra⸗ gener, faſt zerlumpter Kleidung, doch von hoher, kraftvoller Geſtalt. Seine Züge wieſen nicht jenen ſtumpfſinnig⸗abſtoßenden Ausdruck auf, der das Merk⸗ mal ſeiner Raſſe iſt, ſondern waren feiner und intel⸗ ligenter. „Sie ſind ein Freund des kleinen Polizeimannes“, ſprach er in fließendem Franzöſiſch Henry an,„und wiſſen beſtimmt, wo ſich jenes Papier befindet, nach dem ſo eifrig geſucht wird. Dieſes Papier iſt mein Eigentum, ich will es zurück haben!“ „Welches Papier?“ „Fragen Sie nicht ſo einfältig. Es iſt ein Doku⸗ ment von großer Wichtigkeit, das im Beſitz des De⸗ tektives iſt. Oder haben Sie es für ihn aufbewahrt?“ „Ich weiß von nichts“, wehrte Brieux entrüſtet ab. „Wer gibt Ihnen überhaupt das Recht, mich hier in der Nacht zur Rede zu ſtellen? Laſſen Sie mich los!“ Der Neger blickte Henry drohend an. „Sie werden nicht eher von der Stelle gehen, bis Sie mir geſagt haben, was Sie wiſſen. Sie ſind der Vertraute dieſes Poliziſten!“ Der junge Journaliſt erkannte, daß er ſich in einer nicht ungefährlichen Situation befand, denn die kleine Gaſſe war öde und menſchenleer, wie er ſich durch einen raſchen Blick überzeugte. Sich zur Wehr zu ſetzen, hatte gegen dieſen Hünen wenig Ausſicht. „Ich verſichere Ihnen“, verſuchte Brieux dem Unbekannten zu erklären,„daß ich keine Ahnung habe, was Sie von mir wollen. Gewiß kenne ich Oberinſpektor Jollivet, aber von dem Dokument weiß ich nichts“ „Sie lügen“, antwortete der andere,„und das Er packte Henry feſter am Arm und riß ihn vom Gehſteig auf die Straße. In ſeine dunklen, kugel⸗ runden Augen trat ein teufliſch häßliches Leuchten. Da er Brieux noch immer nicht losließ, vergaß dieſer alle Klugheit und verſetzte ſeinem Angreifer einen Stoß, daß der Schwarze zurücktaumelte. Für ein paar Augenblicke war er frei. Der Neger ſtieß einen überraſchten Schrei aus und ehe Henry ſich noch umwenden konnte, um zu fliehen, ſprang ſein Gegner auf ihn los und umklam⸗ merte ſeinen Hals. „Wenn Sie mir nicht die Wahrheit ſagenn ziſchte er. Henry verging der Atem, ſo feſt lagen die ſchwar⸗ zen Hände an ſeiner Kehle. Er fühlte, wie ſich die Finger immer ſtärker in ſein Fleiſch gruben, das Blut ſtieg ihm zu Kopf und in ſeinen Ohren begann es verdächtig zu rauſchen. Zum Teufel, dachte er, ſoll ich mich hier wegen nichts einfach erwürgen laſſen? Er ſpannte alle Muskeln an und verſuchte, ſich mit dem letzten Aufgebot ſeiner ſchwindenden Kräfte frei zu machen. Verzweifelt ſchlug er mit Händen und Füßen um ſich. Er traf auch ſeinen Angreifer an einer empfindlichen Stelle am Schienbein und ſah, wie ſich das Geſicht des Schwarzen ſchmerzlich verzog. Er bekam etwas Luft. „Sie verdammte Niggerbeſtie“, brüllte Henry und holte mutig mit der Fauſt zum Schlage aus. Je⸗ doch auch ſein Gegner war auf der Hut. Mehr als der Tritt ſchien ihn das Wort„Nigger“ getroffen zu haben, das größte Schimpfwort für einen Angehöri⸗ gen der ſchwarzen Raſſe. Maßloſe Wut verzerrte ſein Geſicht, Haß, Mordgier Inſtinktiv hob Henry ſeine Hände bis zum Kopf, um ſich vor dem Aeußerſten zu ſchützen. Aber ſie wurden ihm mit unwiderſtehlicher Ge⸗ walt weggeriſſen und ein fürchterlicher Hieb traf ihn mitten ins Geſicht. Er taumelte, glitt auf dem Pflaſter aus und ſtürzte beſinnungslos zuſammen. Der Neger beugte ſich über den Bewußtloſen und unterſuchte ſeine Taſchen. Mit einem Fluch warf er alle Gegenſtände auf die Erde. Nur das Notizbuch Henrys erregte ſein beſonderes Intereſſe. Er ſteckte wird auch nicht ſehr zu Ihrem Vorteil ſein.“ es ein. Bevor er jedoch noch ſeine Unterſuchung be⸗ endet hatte, hörte er ein Automobil. Er lauſchte einen Augenblick und ſpähte in die Dunkelheit. Ehe ihn aber die beiden Lichtkegel der Schein⸗ werfer noch erreichten, ließ er von dem Ohnmäch⸗ tigen ab und ergriff die Flucht. Das Automobil hielt an der Stelle, Brieux niedergeſchlagen hatte. Einige ſprangen heraus. „Wir ſind um ein paar Minuten zu ſpät gekom⸗ men, Oberinſpektor“, ſagte Sergeant Simon beſtürzt. „Hoffentlich nicht zu ſpät“, antwortete Jollivet und unterſuchte den Bewußtloſen. Als er den Kopf Henrys aufhob und ihm mit der Taſchenlampe ins Geſicht leuchtete, ſtöhnte der funge Mann auf. „Es iſt nicht ſo gefährlich, wie es ausſah“, ſtellte Jollivet feſt.„Aber wir wollen ihn zur Vorſorge gleich zu einem Arzt bringen.“ Die Kriminalbeamten hoben Brieux behutſam in das Auto und fuhren zur nächſten Polizeiwachſtube. Auf der Fahrt kam Henry zu ſich und berichtete kurz über den Ueberfall. „Sprechen Sie jetzt nicht, Sie haben gewiß ſtarke Schmerzen“, entgegnete der Detektiv. „Es iſt nicht gar ſo arg“, antwortete Henry mit einem ſchwachen Verſuch zu lächeln. Das Auto hielt vor der Polizeiſtation und man half dem Verletzten aus dem Wagen. Er wurde auf eines der Mannſchaftsbetten gelegt und bald war ein Arzt zur Stelle. Er ſtellte feſt, daß durch den Fauſt⸗ ſchlag das Naſenbein ein wenig angeſprengt wurde. Als Henry verbunden war, ergriff er die Hand des Oberinſpektors. „Ich danke Ihnen.. Sie haben mir das Leben gerettet.. Wenn Sie ein paar Minuten ſpäter ge⸗ kommen wären „Wir ſind aber im richtigen Augenblick gekom⸗ men“, antwortete Jollivet,„und das iſt die Haupt⸗ ſache! Ich hoffe, es geht Ihnen beſſer?“ „Ja. Doch ſagen Sie mir, wieſo wußten Sie „Wir haben angenommen, daß ſie ein wenig auf eigene Fauſt bei der Villa Morell ſpionieren wür⸗ den. Darum hat Simon den Auftrag erhalten, Sie nicht aus den Augen zu laſſen. Als er bemerkte, daß Sie von einem Neger verfolgt wurden, glaubte er, daß es endlich gelingen werde, eine an der Mord⸗ ſache beteiligte Perſon verhaften zu können.“ wo man Männer „Ich war alſo gewiſſermaßen ein Lockvogel für die Polizei?“ „Ein wenig. Leider hat Simon nicht genau nach meinen Anweiſungen gehandelt, ſonſt wäre Ihnen das verletzte Naſenbein erſpart geblieben. Als Sie vor Morells Haus warteten, nahm der Sergeant an, daß Sie wieder einmal über die Mauer ſpringen wollten. Dann hätte Ihr Verfolger wahrſcheinlich den gleichen Weg genommen. Da uns die Geſähr⸗ lichkeit dieſes Burſchen bekannt war, telephonierte Simon in die Polizeipräfektur um Verſtärkung. In der Zwiſchenzeit fand der Ueberfall ſtatt. Das war ſehr ungeſchickt von dem Beamten und ich habe ihn dafür auch tüchtig gerüffelt.“ N Brieux, der Jollivet einige Angaben machte und eine genaue Perſonsbeſchreibung des Täters gab, blieb noch kurze Zeit auf der Polizeiſtation und un⸗ terzeichnete ein Protokoll, das der dienſthabende Offizier mit ihm aufnahm. Dann fuhr er in ſeine Wohnung. In der Redaktion des„Figaro“ war man über Brieux unerwartetes Ausbleiben empört. Der Chef ließ Herrn Decerf rufen und es gab eine heftige Auseinanderſetzung. „Wo steckt dieſer junge Mann und warum ba er ſeinen Artikel noch nicht gebracht?“ 4 „Ich pabe ihm Ihren Auftrag ausgerichtet. Brieux iſt bis jetzt nicht erſchienen. Entweder drückt er ſich vor dieſer Arbeit oder er weiß nichts „Das iſt unverantwortlich“, empörte ſich der Chef⸗ redakteur.„Dieſer Menſch wird nicht mehr lange iu unſerer Redaktion gehören. Wir müſſen aber unter allen Umſtänden morgen etwas über die Affäre be⸗ richten, die Leſer warten mit größter Spannung dar auf, Sehen Sie zu, daß Sie etwas zuſtande brin⸗ gen.“ Der Lokalchef war wütend. Zwei Stunden vor Blattſchluß ſollte er noch Material über eine Auge legenheit auftreiben, in der ſich die Polizei ſo due rückhaltend verhielt. Er hatte ſich ganz auf Brieuß verlaſſen und dieſer verſagte jetzt vollkommen, Herr Decerf wandte ſich verzweifelt an ſeine Re; porter und erklärte ihnen die Situation. Keiler wußte einen Rat, ſie blickten nur bedenklich auf ihre* Uhren und ſchüttelten die Köpfe. (Fortſetzung folgt) ſchwe bekar Coup mehr trans Betr verwe 2. Jierm Abf. viehn für ei Sr im R eines für d nicht an S. Einve HANDELS- WWIRTSCHAFTS.-ZRET TUNG * Freitag, 9. August 1935 der Neuen Mannheimer Zeitung 362 MHittag-Ausgabe N Pplaudler-Werke AG. Schweßingen Der Vorſtamd berichtet, daß ſich der Geſamtumſatz 1084 bis 1935 beträchtlich geſteigert hat. Der Auslandsabfſatz iſt aber im Berſchtsfahre zurückgegangen. Dieſer Ausfall konnte jedoch durch oͤie Steigerung des Inlandsgeſchäftes wettgemacht werden. Beteiligt ſind hieran vor allem die Lleferungen an die chemiſche und Getränke⸗Induſtrie. Ausgenommen iſt hiervon nur das Brauerei⸗Geſchäft, das nach wie vor wenig Belebung zeigt. Die Verkaufspreiſe ind weiterhin unbefriedigend geblieben, ſo daß es noch nicht, wie Fer Vorſtand berichtet gelungen iſt, den Aus⸗ eich zwiſchen Selbſtkoſten und Erlöſen herzuſtellen. Der Betriebsüberſchuß hat ſich gegenüber dem Vorfahr um rb. 60 v. H. erhöht. Das Obligo aus der Begebung von Mechfeln betrug 259 220 A. Die Bezüge des Vorſtandes gl beliefen ſich auf 56 572 und die des AR. auf 12 600 ,. Für bas Berichtsjahr wird ein Betriebsüberſchuß von 01(803 642)„ ausgewieſen, dazu 16 402(21 045) 4 Zinſen und 59 960(81425)& ab. Erträge Dagegen bean⸗ ſpruchten Löhne und Gehälter 487 390(965 027), ſoziale Ab⸗ gaben 53 772(84 162), Abſchreibungen auf Anlagen 33 560 24 468, l. V. noch 97 104 andere), Beſtitzſteuern 38 586 42 2856) und alle übrigen Aufwendungen 139 225(88 716) l, jo daß ſich für 1934/35 ein Rein verluſt von 10 350 205 602)/ ergibt, der ſich um den Vortrag auf 728 826 erhöht. Zur teilweiſen Deckung dieſes Verluſtes wurde der geſetzliche Reſervefonds von 22 000 J aufgelöſt. Der verbleibende Verluſt von 701 826/ wird vorgetragen. In der Bilanz ſtehen die Anlagen(in Mill. /) mit 0,68(0,41), Vorräte weſentlich erhöht mit 0,74(0,3), Wert⸗ papiere durch Verkauf nur noch 0,02(0,57), Warenforderun⸗ n erhöhten ſich auf 0,5(0,26) und Bankguthaben auf 0,29 049). Auf der Paſſipſeite erſcheinen bei 2,0 Ack Kunden⸗ onzahlungen mit 0,33(0,01), Warenſchulden mit 0,7(0,2), Konzernſchulden mit 5 109 nach 60 231 4 und die ſonſtigen Verbindlichkeiten mit 0,1(0,05). Der in das neue Ge⸗ ſchäſtsſahr übernommene Auftragsbeſtand gewährleiſtet wiederum eine Beſchäftigung für mehrere Monate. Auf Grund der neu hinzugekommenen Aufträge und im Hin⸗ blick auf die allgemeine Geſchäftsbelebung rechnet die Ge⸗ ſellſchaft im laufenden Geſchäftsjahr mit einer weiteren Umſatzſteigerung. Ach Schloß⸗Hotel und Hotel Bellevne, Heidelberg. Die Geſellſchaft veröffentlicht jetzt ihren Abſchluß im Reichs⸗ anzeiger. Für 1994 wird bei 75 936(6g 249)„ Betriebs- Überſchüſſen ein Ver lu ſt von 14 259(31 884)„ ausgewie⸗ ſen, der ſich um den Vortrag auf 87 411/ erhöht. Durch die Auflöſung der Rücklagen von 2494/ verbleibt noch ein Verluſtvortrag von 84 917. Grunoͤſtücke ſtehen in der Bilanz mit 79 000, Gebäude mit 379 230/ zu Buch(i. V. zuf, 405 208), Inventar mit 92 488(102 708). Anderer⸗ 5 erſcheinen bei unv. 310 000„ AK Hypotheken mit 10 000(162 544), Bankſchulden mit 126 926(116 197) und Darlehen mit 55 203(89 345). * Die Waggonfabrik Gebr. Luettgens konnte am 6. Auguſt auf ein 75 jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Werk iſt heute in der Lage, monatlich 90 bis 100 Güter⸗ wagen bei 250 bis 300 beſchäftigten Arbeitern herzuſtellen. In der Zeit der Abtrennung des Saarlandes baute die Firma vor allem Spezialfahrzeuge für Normal⸗ und Schmalſpurlinien ſowie Laſtanhänger bis 40 To. Trag⸗ fähigkeit für Spezialzwecke. Nach der Rückgliederung bes Saarlandes wurde die Firma in die Deutſche Wagenbau⸗ vereinigung aufgenommen und hat als deren Mitglied diemlich erhebliche Reichsaufträge erhalten. Aus der Zweibrücker Schuhinduſtrie. Während die Schuhfabrik Kilian in den letzten Monaten, wie auch in anderen Schuhinduſtrienorten, den Betrieb mit Kurzarbeit durchhalten mußte, konnte die Schuhfabrik Langermann im Zweibrücker Vorort Niederauerbach, die zu den größten des pfälziſchen Gebietes zählt, den Be⸗ trieb— die Fabrik ſtellt den Dorndorf⸗Schuh her— n tellweiſe ausbauen. Allerdings wurde auch im Junt un Juli verkürzt gearbeitet. Immerhin können aber jetzt noch die Aufträge befriedigen. Für das Herbſtgeſchäft er⸗ wartet man einen größeren Erfolg, ſo daß anzunehmen iſt, daß die Fabrik noch im Auguſt oder anfangs Septem⸗ ber die volle Arbeitszeit wieder aufnehmen wird. Flotter Abſatz bei NSu⸗D⸗Rad. Vom 9. bis ein⸗ ſchljeßlich 14. September ruht nach einer Werkbekannk⸗ machung der geſamte Betrieb der NSu⸗D⸗Rad. Während dieſer Zeit haben ſämtliche Werkangehörige ihren Ur⸗ laub zu nehmen. Der tarifliche Urlaub wurde um ein oder mehrere Tage zuſätzlichen bezahlten Urlaub bei den meiſten Werken verlängert. Zum Schluſſe der Werkbe⸗ kaunntmachung heißt es:„Durch den erfreulich guten Ver⸗ kauf ſind wit in der Lieferung von Motorrädern noch im⸗ ner mit über 1000 Stück im Rückſtand. Bitte helft alle durch intenſive Arbeit mit, daß dieſer Rückſtand noch möglichſt vor der Urlaubszeit aufgeholt wird!“ * Deutſch⸗Schweizeriſcher Sonderkonto bei einer deutſchen Devtſenbank einzahlen zu laſſen und den Betrag Wellzuckermarki ohne Bindung Nach dem Auffliegen des chadbourne- Planes Etwas mehr als vier Jahre war jenes Abkom⸗ men der internationalen Zuckerwirtſchaft in Kraft, das nach ſeinem Urheber den Namen„Chadbourne⸗ Plan“ trägt. Dieſer Plan war im Jahre 1981 er⸗ richtet worden, um den Preisverwüſtungen zu ſteu⸗ ern, die zuvor in den Ländern der Rüben⸗ ſowie der Rohrzuckerinduſtrie an der Tagesordnung waren. Ehe es zum Chadbourne⸗Plane kam, verſuchte man das alte Mittel, durch Droſſelung des Aubaues einigermaßen erträgliche Zuſtände zu ſchaffen. Die Schwierigkeiten, die es damals zu überwinden gab, dürften noch in allgemeiner Erinnerung ſein, denn unter den Ländern, die ſich zu einer Reſtriktion entſchließen ſollten, befanden ſich, wie Kuba und Java, ſolche, deren Wohl und Wehe mit dem Zuk⸗ keranbau auf das engſte verknüpft iſt. Gewaltige Kämpfe wurden um jeden Hektar Landes geführt, auf deſſen Bebauung verzichtet werden ſollte. Da über dieſe Frage keine endgültige Einigung zu er⸗ zielen war, entſchloſſen ſich die Weltzuckererzeuger zu dem erwähnten Chadbourne⸗Plan, der es ſich zur Aufgabe machte, Weltzuckererzeugung und Ver⸗ brauch dadurch miteinander in Einklang zu bringen, daß er die Hand an den Ausfuhrquoten der ein⸗ zelnen Produktionsgebiete anlegte. Was die Höhe der Quoten betrifft, ſo ſei diejenige Javas als des größten Rohrzuckergewinners mit 2,6 Mill. Tonnen und diejenige Deutſchlands als des Hauptver⸗ treters der Rübenzuckererzeugung mit urſprünglich 500 000 und ſpäter 300 000 Tonnen in Erinnerung gebracht. Am 5. und 6. Auguſt fand in Brüſſel eine Ta⸗ gung des Internationalen Zuckerrates ſtatt, an der von den europäiſchen Staaten Belgien, Ungarn, Polen und die Tſchechoſlowakei— dagegen nicht Deutſchland— und von den überſeeiſchen Er⸗ zeugern Kuba und Java teilnahmen. Da am 1. September das Chadbourne⸗Abkommen abläuft, bildeten die Diskuſſionen über das unter dieſem Ab⸗ kommen Erreichte und Unerreichte ſelbſtverſtändlich den Gegenſtand der Auseinanderſetzungen. Es herrſchte nahezu Einmütigkeit darüber, daß die Hoff⸗ nungen, die man urſprünglich auf den Chadbourne⸗ Plan geſetzt hatte, nicht in Erfüllung gegangen ſind. Wenigſtens gilt dies in bezug auf die Preiſe. Es hat nämlich während der Geltung des Chadbourne⸗ Abkommens eine weitgehende Umſchichtung der in⸗ ternationalen Zuckerverſorgung ſtattgefunden, indem frühere Bezugsländer zur Eigenerzeugung über⸗ gegangen ſind oder neue Ueberſchußgebiete auf der Bildfläche erſchienen. Das Verſagen des Chadbourne⸗ Planes bezüglich der Preisentwicklung mußte um ſo mehr zu Klagen Anlaß geben, als die Mitglieder des Chadbourne⸗Planes große Opfer gebracht hat⸗ ten, während der Nutzen nicht ihnen, ſondern den Außenſeitern zufiel. Unter ihnen wären vor allem England nebſt ſeinen Kolonien, ferner die Ver⸗ einigten Staaten einſchließlich der Philippinen zu er⸗ wähnen. Deutſchland war am Chadbourne⸗Plan ver⸗ hältnismäßig wenig intereſſiert, weil die Geſtehungs⸗ koſten ſeines Zuckers einen erfolgreichen Wett⸗ bewerb mit den Rohrzuckerproduzenten nur in ge⸗ ringem Umfange erlaubten. Die deutſche Zucker⸗ ausfuhr ging denn auch von Jahr zu Jahr zurück. Faſt der geſamte Zuckeranfall fand im Inlande Un⸗ terkunft. Es wäre indes verfehlt, dem Chadbourne⸗Plane jegliche Bedeutung absprechen zu wollen. In einem Punkte hat er entſchieden ſegensreich gewirkt, näm⸗ lich im Hinblick guf den Abbau der Vorräte. Die Weltbeſtände an Zucker ſtellten ſich im Februar 1932 auf 9 478 000 Tonnen, im Februar 1933 waren es 9 979 000 Tonnen, im März 1934 ſanken die Vor⸗ räte auf 8 891000 Tonnen, und im Mai 1935 ſind ſie auf 7 969 000 Tonnen angelangt. Die geringſte Freude am Chadbourne⸗Plan erlebten die Zucker⸗ anbauer Javas. Ihnen war eine jährliche Ausfuhr⸗ menge von 2,6 Millionen Tonnen zugeſprochen wor⸗ den; die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Welt erlaubten es jedoch nur, etwa die Hälfte der Menge, nämlich 1,3 Millionen Tonnen, auszunutzen. Auch Kuba machte im Laufe der Jahre wiederholt Anſtvengungen, an den ihm läſtigen Beſtimmungen des Chadbourne⸗Planes zu rütteln, obwohl gerade Kuba die Möglichkeit hatte, für ſeinen Zucker in den Vereinigten Staaten Abſatz zu finden. Schlachfvieh- Verwerfung Vollzugsverordnung für die Markigemeinschaff Mannheim-Ludwigshafen Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat folgende Anordnung erlaſſen: „Auf Grund des§ 1 Abf. 2 Her Verordnung zur Rege⸗ aug des Verkehrs mit Schlachtvieh vom 27. Februor 1935 Jesse sgeſetzbl. 1, S. 301) und des 8 1 Abſätze 8, 9 und 10 198 Geſetzes über die Gebühren der Schlachtviehmärkte uſw. zaun 5. Mai 1938(Reichsgeſetzbl. 1, S. 242) in der Faſſung 0 8 20 der Verordnung vom 27. Februar 1935(Reichs⸗ eſeßbt 1, S. 301) wird folgendes angeordnet: „ die im§ 1 Abf. 1 Nr. 2 bis 4 der Verordnung vom Neadebruar 1035 genannten, in Ludwigshafen befindlichen 15 debe gehören der Marktgemeinſchaft für Schlachtvieh⸗ erwertung(Marktvereinigung) Mannheim an. 5 liermi; tobte Städte Mannheim und Ludwigshafen wird f at ſolgender Ausgleichszuſchlon kür Schlachtvieh(8 1 Ates und 9 des Gefetzes über die Gebühren der Schlacht⸗ i ärkte uſw.] feſtgeſetzt: für ein Stück Großvieh 20 4, ür ein Schwein 6, für ein Kalb 5 J. . Schweine dem Schlachtviehhof in Ludwigshafen eln Rahmen des Bedarfs dieſer Stadt ohne Berührung für die eie baroßmarktes unmittelbar zugeführt werden, iſt nicht ele Schweine der Ausgleichszuſchlag für Schlachtvieh 5 Sal entrichten. Den Bedarf der Sadt Ludwigshafen Anverneinen ſetzt der Marktbeauftragte in Mannheim im Nen en mit dem Oberbürgermeiſter in Ludwigs⸗ Reichs, t. Bei mangelnder Einigung entſcheidet der Landen und Preußiſche Miniſter für Ernährung und 3 9 irtſchaft endgültig. Eiben Ausgleichsabgabe auf friſches Fleiſch, das den Schlacht Mannheim und Ludwigshafen aus auswärtigen ber zungen zugeführt wird(5 1 Abf. 10 des Geſetzes ür Fee Gebühren der Schlachtviehmärkte uſw.) beträgt ür Fleif 5 1 deen Saz das den genannten Städten über einen in 0 Ryf Städten gelegenen Fleiſchmarkt zugeführt wird, f ür ein Kil n im fbr. N Kilo 5„Aalogramm, im übrigen 8 Rpf. für ein n den d Die Ausgleichsabgabe wird im Verkehr zwi⸗ liegen d beiden Städten nicht erhoben. Innereien unter⸗ 9 e Abgabe nicht. n Jeitpunkt des Inkrafttretens fi dieſer Anordnun beſtimmt der Badiſche Finanz⸗ 1 8 und Wirtſchaftsminiſter im Einvernehmen mit dem Landesbauernführer in Karls⸗ ruhe. Entgegenſtehende Anordnungen treten mit dem Inkrafttreten dieſer Anordnung außer Kraft. * Der Vadiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat fol⸗ gende Vollzugsanorbnung erlaſſen: Im Einvernehmen mit dem Herrn Landesbauernführer der Landes bauernſchaft Baden beſtimme ich als Zeitpunkt der Inkraftſetzung der vorgenannten Anoroͤnung den 10. Auguſt 1935. Ludwigshafener Wirischaffszahlen Das Amt für Wirtſchaft und Statiſtik der Stadt Lud⸗ wigshafen a. Rh, veröffentlicht ür den Monat Juni eine Reihe von Zahlen, die deutlich den Aufſchwung im Wirtſchaftsleben dieſer Stadt widerſpiegeln. So macht ſich im Sparweſen der Bürgerſchaft eine weit größere Sparfreudigkeit als in den Vormonaten bemerk⸗ bar. An Geſamteinlagen waren am Monatsende 20 862 000 Mark in den Kaſſen der Sparinſtitute vorhanden. Das ſind rund 6 Mill.„ mehr als zur gleichen Zeit des Vor⸗ jahres. Auch auf dem Baumarkt macht ſich eine gün⸗ ſtige Belebung bemerkbar. Im Monat Juni ſind 48 Bau⸗ anträge geſtellt worden, während es im Vormonat nur 21 waren. Vollendet wurden 33 Bauten gegen 13 im Mai. Die Zahl der Bauvollendungen einſchließlich der Ge⸗ bäude unter 90 ebm umbauten Raum(Kleinwohnungen) betrug im Juni 45(im Mai). Der Wohnungsbeſtand iſt auf 2 968 geſtiegen. Weiterhin hat ſich auch der Stand der Lebenshaltungskoſten erhöht, und zwar ſtieg er um 0,8 v. H. So macht ſich im Milch⸗ geſchäft ein ſtarker Verbrauch bemerkbar. Im Monat Juni ſind nicht weniger als 884 600 Liter Milch abgegeben worden. Die Zahl liegt um rund 50 000 Liter höher als die des Vormonats. Erfreulich iſt es auch, daß die Ar⸗ beitsmarktlage ſich weiterhin günſtig entwickelt. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen iſt ſtetig im Sinken. Im Monat Juni wurden nur noch 4302 Erwerbsloſe vom Woahlfahrtsamt unterſtützt. Eine bisher noch ungeklärte Frage iſt die, ob der Internationale Zuckerrat und das ihm angeſchloſſene Büro, das die Verbindung unter den einzelnem Er⸗ deutgern aufrechterhielt, am Leben erhalten werden ſoll oder nicht. Die Vertreter Perus und Kubas haben ſich zu gunſten ſeiner Beibehaltung aus⸗ geſprochen, während Java einem derartigen Ver⸗ langen entſchieden widerſprach, weil es erſt Gewiß⸗ heit über die künftige Stellung Englands haben will. Den Gedanken, auf den Trümmern des alten Chad⸗ bourne⸗Planes einen neuen aufbauen zu wollen, verwerfen bie Javaner unter allen Umſtänden. Wenn es ſchon zu neuen Bindungen kommen ſoll, damn auf der Grundlage der gegenwärtigen Situa⸗ tion des Zuckermarktes und auf der Baſis eines völlig neuen Projektes. Wie die Dinge liegen, iſt vom 1. September ab mit einem vertragloſen Zuſtand zu rechnen, der es jeder der Weltzuckerinduſtrien erlaubt, nach eigenem Belieben zu ſchalten und zu walten. Selbſt⸗ verſtändlich wird es nicht wieder dahin kommen, daß der Zucker gewiſſermaßen gratis auf der Straße liegt, denn die Nationen haben gelernt ſich durch geeignete Maßnahmen gegen die Ueberflutung der eigenen Zuckerwirtſchaft durch ausländiſche Erzeuniſſe zu ſchützen. Außerdem aber verſpricht der Zuckerver⸗ brauch mit dem Rückgang der Arbeitsloſigkeit weiter zu ſteigen und die Wiederkehr jener chaotiſchen Zu⸗ ſtände zu verhindern, wie ſie vor 1981 in der inter⸗ nationalen Zuckerwirtſchaft beſtanden. Neue Kurspreise für unedle Mefalle Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle gibt eine neue Kurspreisfeſtſetzung für unedle Metalle bekannt. Es treten folgende Kurspreiſe in Geltung: Aluminium(Klaf⸗ ſengruppe); Aluminium, nicht legiert(Klaſſe 1) 144 bis 148: Aluminiumlegierungen(Klaſſe 18) 68—70 1 Blei(Klaſſengruppe); Blei, nicht legiert(Klaſſe 3) 19,50—20,50%; Hartblei(Antimonblei)(Klaſſe 3B) 22 bis 23, Kupfer(Klaſſengruppe); Kupfer, nicht legiert (Klaſſe 8K) 45—47 /; Kupferkegierungen Klaſſengruppe); Meſſinglegierungen(Klaſfe 9) 33,50—35,50 /; Rohrguß⸗ leglerungen(Klaſſe 9) 48,50— 50.50 /; Bronzelegierungen (Klaſſe 90) 74,25 77,25 Neuſilberlegierungen(Kl. 97) 47,50—50,50 /; Nickel(Klaſſengruppe 19); Nickel, nicht legtert(Klaſſe 134) 249269 J. Zink(Glaſſengr. 19): Fein⸗ zink(Klaſſe 194) 21,75 22,75 Rohzink(Klaſſe 190) 17,75—18,75; Zinn(Klaſſengruppe 20); Zinn, nicht legiert (Klaſſe 20) 278,75—298,75 4 Miſchzinn(Klaſſe 208) 278,75—298,75/ je 100 Kg. Sn⸗Inhalt, 19,50—20,50/ je 10 Kg. Reſt⸗Inhalt; Lötzinn(Klaſſe 20D) 278,75—298,75% je 10 Kg. Sn⸗Inhalt, 19,50— 20,50% je 100 Kg. Reſt⸗Inhalt. * Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. Im Monat Juli wurde in der großen Lebensverſicherung 22 Mill. Verſicherungsſumme beantragt, in der Klein⸗ lebensverſicherung und Kollektiv⸗Sterbegeld⸗Verſicherung 9 Mill. Verſicherungsſumme, ſo daß der Antragszugang 50 Monats insgeſamt 31 Mill. Verſicherungsfumme beträg“ Diskonisenkung in Frankreich Die Bank von Frankreich hat den Diskontſatz von 376 auf 3 v. H. geſenkt. Die Sätze für Monatsgeld wurden gleichfalls von 3 auf 3 v. H. ermäßigt. Der Zinsſatz für 2 von Wertpapieren beträgt jetzt 4 v.., nach⸗ dem er bisher 8 v. H. betragen hatte. Fesier badischer Holzmarki Im Verlaufe des letzten Monats ergaben ſich keine weſentlichen Aenderungen auf dem Holzmarkt. Die Na frage nach den meiſten Sortimenten hielt an. Nur im füd⸗ weſtlichen Schwarzwald ſtieß die Unterbringung der dort zum Verkauf kommenden Nadelſtammholzpoſten auf Schwie⸗ rigkeiten. Auch die Nachfrage nach Papierholz ließ etwas nach. Die Preiſe erfuhren keine weſentlichen Aenderungen. Es erlöſten: 1. Nadelſtammholz(Ta, Fi) J. Bodenſeegegend und Baar. Forſtbezirk: Konſtanz 92 Feſtm. 62 v..; Ra⸗ dolzzell 110 Feſtm. 50 v..; Engen 102 Feſtm. 60 v..; Villingen(Staat) 1382 Feſtm. 54,864, t. M. 59,4 v.., darunter 650 Feſtm. Kiſtenholz; Donaueſchingen 428 Feſtm. 66 v..; Löffingen 1902 Feſtm. 63—64, i. M. 63½ v. H. UI. Südlicher Schworzwald. Forſtbezirk Uehlingen 294 Feſt⸗ meter 58 v..; Todtmoos 126 Feſtm. 57 v..; St. Bla⸗ ſien 2777 Feſtm. 51—55,5, ti. M. 55,1 v..; Bonndorf 858 Feſtm. 5860, i. M. 59,6 v..; Neuſtadt 3712 Feſtm. 5950, i. M. 59,6 v..; Kirchzarten 361 Feſtm. 54 v..; Freiburg (Staat) 80 Feſtm. 54 v..; St. Märgen 179 Feſtm. 55 v..; Triberg 1066 Feſtm. 58—63, i. M. 59,3 v. H. III. Nörd⸗ licher Schwarzwald. Forſtbezirk: Wolfach 585 Feſtm. 620, 1. M. 66,1 v..; Peterstol 267 Feſtm. 62 v..; Ottenhöfen 215 Feſtm. 56 v..; Bühl 637 Feſtm. 60 i. M. 60,0 v..; Steinbach 1344 Feſtm. 5750, i. M. 58,5 v. Hl; Baden⸗Baden(Stadt) 671 Feſtm. 63,5 v..; Forbach 595 Feſtm. 68 v..; Gernsbach 940 Feſtm. 635, i. M. 64,4 v..; Pforzheim 2046 Feſtm. 65,4 v. H. IV. Mark⸗ gräflerlond. Forſtbezirk: Kandern 181 Feſtm. 57 v..; Sulzburg 791 Feſtm. 51—58, i. M. 51,5 v..; Stoufen fl 759 Feſtm. 53—54, i. M. 53,8 v..; Wendlingen 201 Feſtm. 58 v. H. V. Oberes Rheintal. Forſtbezirk: Ettenheim 107 Feſtm. 52,5 v. H. Forlen. Forſtbezirk: Triberg 177 Feſtm. 62 v. H. Ettenheim 235 Feſtm. 52,5 v. H. 2. Papierholz. Aus den Forſtbezirken: Donau⸗ eſchingen, Tiengen, Triberg und Kandern: 3978 Ster, 56 bis 62, i. M. 59,8 v. H. Durchführung des Umtauſchangebots bei König Wir⸗ helm. Am 11. Juli iſt vom Eſſener Bergwerksverein König Wilhelm im Auftrage der Firma Gebr. Stumm Gmb. Neunkirchen⸗Sgar, den Aktionären der Geſell⸗ ſchaft, die im Fahre 1932 eine Umwandlung ihrer Aktien in Teilſchuldverſchreibungen nicht vorgenommen hatten, und den Aktionären, die unter Verzicht auf das Ueber⸗ nahmerecht durch die Firma Stumm Gratisaktien bezogen hatten, ein neues Angebot zum Umtauſch ihrer Stamm⸗ und Vorzugsaktien in 5 v. H. Teilſchuldverſchreibungen unterbreitet worden, dat bis 31. Juli befriſtet war. Die Firma hatte ſich eine Rücktrittsmöglichkeit von dem Um⸗ tauſchangebot bis 7. Auguſt vorbehalten, wenn nicht öret Viertel der in Frage kommenden Aktionäre die Annahme des Angebots erklären ſollten.— Wie der Ded erfährt, iſt nun die Umtauſchvereinbarung gemäß dem Angebot der Firma Gebr. Stumm Gmb. von dieſer angenommen worden. Der Termin für den Umtauſch der Aktien in Obligationen wurde bis Ende Auguſt verlängert. Die Umtauſchvereinbarung wird alſo zuſtande kommen, da offenbar eine genügende Zahl von Aktionären ihre Zu⸗ ſtimmung dazu gegeben hat. Trotzdem will man durch die Verlängerung der Zuſtimmungsfriſt um einen Monat den Aktionären, die ſich noch nicht dazu geäußert 9 noch die Möglichkeit zur Annahme des Angebots Waren und Märkfe Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe luſtlos Die Abendͤbörſe litt wieder unter ſehr großer Geſchäfts⸗ ſtille, da Aufträge vollkommen fehlten. In Anpaſſung an den Berliner Schlußſtand wurden die noch etwas höheren Frankfurter Kurſe entſprechend niedriger genannt. Im allgemeinen war die Stimmung nicht unfreundlich und die Kurſe lagen kaum verändert. Etwas Angebot beſtand für Hamburger Rechnung in Hapag zu etwa 167(1676). 3 Farben wurden gut behauptet mit 158158% angenom⸗ men. Auch der Rentenmarkt lag wieder ſehr ſtill, das mit⸗ tags zum Teil vorliegende Kaufintereſſe trat bisher nicht auf. Man naunte indes gut gehaltene Kurſe. Von frem⸗ den Werten zeigte ſich auf Baſis des erhöhten Berliner Schluſſes etwas Intereſſe. Die Abendbörſe war auch im Verlauf ſehr ruhig. Die Kursentwicklung zum Berliner Schluß war etwas uneinheitlich. Gegen die Frankfurter Schlußnotierungen überwogen leichte Rückgänge. Schiff⸗ fahrtswerte gaben bis 7 v.., auch einige Montan⸗ und Elektroaktien lagen nur knapp gehalten. Andererſeits no⸗ tierten Reichsbank, Deutſche Linoleum und Gebr. Junghans etwas höher. Am Kaſſamarkt gaben Rhein. Hyp. Bankaktien auf 137,50(138) nach. Renten logen ſehr ſtill. Etwas ſeſter wurden ſpäte Reichsſchulöbuchforderungen mit 97,30(97,25) umgeſetzt. Rhein. Hyp. Liqu. gingen auf 101,5(101,75) zurück. JG Farbenbonds waren zu 181,25(181,50) angebo⸗ ten. Von fremden Werten lagen Ungarn auf der höheren Berliner Baſis behauptet. Nachbörſe geſchärtslos. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 3,87; Nov. 8,70; Jan. 3,70; März 3,75 V.— Mais(in Hf. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 50,25; Nov. 52; Jan. 53; März 55. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Midol. Schu ß: Auguſt(35) 687; Sept. 622; Okt. 611; Nov. 6017 Dez. 598; Jan.(56) 507; Febr. 595; März 591; April 592, Mai 587, Juni 584; Juli 582; Auguſt 576; Okt. 5697 Dez. 566 Jan.(87) 56g, Tendenz ruhig. * Babiſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte. Ga nö ſchuhs⸗ heim: Himbeeren 45—50, Birnen I 16—23, II—15, Aepfel I 15—20, II-14, Pflaumen 1 812, II—7, Reineclauden I—13, II—8, Mirabellen 17 26, Bühler Zwetſchgen 13—17, Zimmers Zwetſchgen 1420, ſonſtige Zwetſchgen 10—17, Pfirſiche 30—43, Buſchbohnen—9, Stan⸗ genbohnen 1 11—15, I-10, Erbſen 20, Tomaten 1 14—16, II—11, Gurken—12, Kopfſalat—4, Endivienſalat 3 bis 4 Pfg. Anſuhr gut, Nachfrage ſehr gut. Markt ge⸗ räumt.— Weinheim: Johannisbeeren 20. 21, Brom⸗ beeren 35—37, Pfirſiche A 3644, B 25—36, Aprikoſen 40 bis 60, Pflaumen—12, Zwetſchgen 10—19, Mirabellen 10—23 und 17, Reineclauden 11, Birnen 1524 und 5 bis 15, Aepfel 10—20, Buſchbohnen—8, Stangenbohnen 10 bis 15, Tomaten 18—15 Pfg. Anfuhr 800 Zentner. Abſatz gut.— Bühl: Brombeeren 30—35, Heidelbeeren 30, Jo⸗ hannisbeeren 16—18, Himbeeren 43—45, Pfirſiche 3240, Pflaumen 10—19, Frühzwetſchgen Bühler 16—20, Früh⸗ zwetſchgen Zimmers 25—28, Birnen 10—20, Aepfel 10—18, Ringlo 10—19 Pfg., Anfuhr 1500 Ztr. Abſatz ſchleppend.— Achern: Reineclauden 10—12, Pflaumen 15, Zwetſchgen 1822, Aepfel 18, Birnen 12—18, Flotto 20 Pfg.— Ober⸗ kirch: Pflaumen 15—25, Zwetſchgen 26—35, Aepfel 15— 24, Birnen 10—25, Pfirſiche 38—46, Johannisbeeren 18—20, Heidelbeeren 28—38, Himbeeren 42—44, Bohnen 1820, Tomaten 18—20, Gurken 10—15 Pfg.— Wolfach: Aepfel 15, Pflaumen 15, Tomaten 35, Bohnen 22 Pfg. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte vom 8. Aug.: Freinsheim: Pflaumen 712, Zwetſchgen 12—25, Pfirſich 30—35, Mirabellen 18—25, Aepfel 14—25, Birnen 10—20, Tomaten 12—18, Bohnen 10, Brombeeren 30, Pertriko 12—16, Ringlo 10—15. Anfuhr 550 Ztr., meiſtens Birnen, Pflaumen und Zwetſchgen. Abſatz gut.— Bad Dürkheim: Pflaumen—9, Zwetſchgen 15—19, Pfirſich 30—42, Ontario—10, Mirabellen 20—24, Aepfel 1820, Birnen 10—20, Tomaten 12—15, Bohnen 1920, Brom⸗ beeren 90, Ringlo 10—1 9. Anfuhr 500 Ztr., große Mengen Tomaten, Birnen und Zwetſchgen. Abſatz flott.— We ſenheim: Pflaumen—12, Zwetſchgen 12— 22, Bühler Zwetſchgen 15—18, Pfirſiche 30—.40, Aprikoſen 40, Ontario 1018, Mirabellen 15—25, Aepfel—20, Birnen 1020, Tomaten 10—17, Bohnen 1018, Gurken 6. Zentner, hauptſächlich Zwetſchgen und Pflaumen. Abſatz ſehr gut.— Ellerſtadt: Pflaumen 8, Zwetſchgen 10 bis 14½, Pfirſiche 30—38, Mirabellen 2026, Ae fel 1520, Birnen 12—16, Tomaten 15, Perkriko 1012. ufuhr und Abſatz gut.— Maxdorf: Tomaten 14—16, Bohnen 10 bis 18, Gurken, 995, Weißkraut-8, Rotkraut 12—18, Karotten—452, Salat—5, Blumenkohl 10— 28 Pfg. Größere Anfuhr in Gurken, der Bedarf konnte aber nicht gedeckt werden. Die Preiſe ſind gegenüber der Vor⸗ woche ſtar k zurückgegangen. Beſonders trifft dies für Pflaumen, Zwetſchgen und Birnen zu. Sie liegen weiter unter dem Durchſchnittspreis der Vorjahre mit gleichem Ernteergebnis. Trotz der geringen Preiſe war der Abſatz dank der Erzeugerſchaft gut. * Badiſche Vieh⸗ und Schweinemärkte. Pforzheim: Zufuhren: 10 Ochfen, 27 Bullen, 12 Kühe, 52 Rinder, 150 Kälber, 4 Schafe und 361 Schweine. Preiſe: Ochſen a) 43 bis 45, b) 40—41; Bullen a) 44.—45, b) 42—43; Kühe a) 88.—39, b) 33—96, c) 2792; Rinder a) 45—46, 6) 42—44; Kälber a) 59—61, 5) 52—58, c) 50-52 Schweine as) 50—58, b) 52—58, e) 5253, ö) 5153, g1) 45. Marktverlauf mäßtg belebt, geräumt. Bruchſal: Zufuhr: 95 Milchſchweine und 85 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 32—42% je Paar, Fäufer 52—72/ je Paar. Wolf och: Zufuhr: 15 Ferkel. Preis 28—44 1 Paar. Pfullendorf: Zufuhr 101 Ferkel. Preiſe ſe Paar 4055/ Markt ausverkauft. „ Leiußbl⸗Notierungen vom 8. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſoat Pl. per Auguſt 9,50(9,75); Sto. Kok. per Auguſt⸗Sept. 15(1) Leinſaatol loks 23,35(28,78); Auguſt 22(22,50); Sept.⸗Dez. 2176(22,50); Jan.⸗April 21,75 — Baumwollöl ägypt. 23(unv.):; Baumwoll⸗St. ägypt. Auguſt 626(unv.). Neuyork: Terp. 44,50(43,25). Sa- vannah: Terp. 99,50(88,25). Geld- und Devisenmarkf Zürich, g. Aug Gthlng amillch) Anfuhr 550 Kenskanffn. 249 Poris 20. 28/, Spenden.95— bn 12.901 Fakstest 8 London 15,18% fen 208.75— Farben 38.32 ff. Panke. 275 enyor 305.50 berſin 320.0— Fudsper„ gl. beige Ti, ellen 57.88/ ien ok..“ 78.— bers! 7702 Nensfsged fan 2508 5s 55.— m 230.— Zhang, 235 Paris, 8 Augut Gchlud amilich). bonn 7404— 8penſen 207.25 Fopenbagen] 884.— fen. Feupork 80% llalen 124,— floſfane 10,21 ¾ J berlin 699.— ellen 254,87 dci: 484.12] Sean 386,25 arch 285.50 London, g. August(Schluß amtlich) eus 495, 1 240 n f 49.— Sch 1818 None 88.87 Stoabeom 19,89% Fumzaien 528.— Vechens 1207 Asferdem 733.50 0gle 9,90% fessfanin..1— Jugreen 125, ben; 7489— len 110,1 den 219.— ante 17.75 Irbezel 29.35 feſsiagfert 228% fin 25. Monterides 20.— talen 60,40— prag 129% ence 28.12 Lelparal 106.3 Berlin 12.29 ½ Badspett 27,0 isn Ares 18.55 Shenoz Schwei: 15.16— Belgrad 215.50 fle de lan, 412.— uf Lenzen 19.50 Spaplen 36,11— Sofa 395,— Hongkong.125 Südafra 100,12 Hamburger Mefallnoflerungen vom 8. August NRupfer 8 U. raltz-Ann Irlef eld Miel beld berahii brief bed bezabl ö Jann 42.754. T. 4 J Hütten pürũ.. 18.7518,75 kebrua g Feinellder(RM. 5. Kg)). 59.— 56. Merz feingold(AM. p. gr. 2,84 2,79 April Alt-Platin(Abfälle) Mal Urrapr.(f. p. gr.)..550 285 110 e 5 350 325 all 9 1 Defallpr,(HM. g. gr.„8 Aupus! 40.2540, 500889 2 Jepiemb. 40,2540, 088.00 Loco IIſas Ueteber 40,240,. 808.0 808. 0„ Antimon Regula dines.(S lu.) 50,— 47,— horemb. 41,5040,. 808.0 808.0 Jusckal lber(S per flasche) 12.87 1287 Dezemb. 42, 2514,50 808.0808, 0 Wolframerz dünss.(in Sh.). 34, * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 9. Anguſt. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 ſe Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,20 fe Gramm; dito. 4 v. H. kupfer 3,10 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 59,60—61,40 4 je Kilo; je nach Abnohme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage nach Leeraum war auch an der heu⸗ tigen Börſe fehr gering. Die Frachten blieben nach allen Richtungen ebenſo wie die Schlepplöhne unwerändert. 0. Sei 2 10 Seite Nummer 302 Freitag, 9. Auguſt 1995 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe f eee ore N. 0 J e Amme 3 5 1 5 ALA B A 50f. AU EURE Tiara Heufe Premiere . N Alu 41 fl 5 li 5, 8 1 5 N 1 And 111 ö 8 5 künstlich des neuen Peier Osiermayer- Film der Ula: 75 7 * 0 aber in Ge- 79 ö Va ada mal cniecles lauao. aucleres schmack und beginnt wie der um Ein ganz entzückender L. iel Film Bekömmlich- 4 Uhr! 11 3. 575 5 1 Alex ander 0 Um 2 30 keitder ernten neue bis 3 lachen l A Or 1 31 H. Paulsen, Jak. Tledile ne ber Uher Rama. 2s MIIIanentII 1 851.40 55 i kin Film, der alle Erwarfungen ertulli, N Weiss Fr I groß angelegt und hinreißend gespielf! 5 in seinem besten Lustsplel: N faster Die beiden Der. alt .25 Scchunde (Se. Hoheit der Dienstmann) 0 SfEMxMEg 0. 10 at 23624 0 See e Beginn:.00,.00,.20 Uhr Jugend hat Zutritt! Ol S Kondiforei- Kaffee 1 I Harfmerm. M 7, 12 Qualiſät und billig! Die fjeilige und ihrHlarr 1 9 Akflen bier Lucigshefer Liter Pfg. 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B Sängerin mit hrem Roman mit aͤngehaltenem Atem 20 8 e e e Der seltsame Weg Einer Liebe N h NMarald Paulsen 5 Deldeshelmer ommersprossen Ein Film mit dramatischen Spannungen, mit beglückenden 2 als Bobby Ende gelesen haben, 80 ergeht ES fluocofstück 75 rule feiere Landschaftsbildern deutscher Heimat, mit prächtigen Men 5 Verwickelte Situatt 0 8. 755 1 e 5 8 8 j N el r VVVVCV Dar uns heute mit diesem Crogfüm! Piter Rpl. Be e ee e schengestalten und einer Fülle tieferregender Eindrücke de 2 Wirklich frohe Stundenl„ Pfeiffer best.: Bunt pen, e S im Bel 5 Senda 5 Mohrenapoth.. Wasserturmapoth, 7 8 5 F Dee r J cleddtoci 55 485 Im Vorprogramm: 0 und dle neueste h A VA DIA WOCHE N SCHAU 1 2 Sdclie 155 Tel. 44128 Der sjaunenerregende neue Ula- Kulfurfim Anfangszeiten;.00.25.30.35. a enger Str. 32 0 Der Ameisensfaaf 6 .. Im Vorprogramm: 63, 10 R, 7 f. lire Ur En und die akfuelle Ula Ton-Woche ge. 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