9 . 3 9 * ä erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 5 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren ., durch die Poſt.70 Mk. einſch Frei Haus monatlich.08 Mk. Geſchäftsſtellen abgeholt 2. ch Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu P MWannheimee General-Anzeiger g. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63,. Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 PR. Anzeß ertg, 79 mm breite voraus zu be⸗ zahlen zen beſondere Preiſe. Allgeme liſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleich. einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fü mten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fer eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 12. Auguſt 1035 146. Jahrgang Nr. 366 Verlagerung der englijchen Streitkräfte im Mittelmeer Meldung des DN B. — Ro m, 10. Auguſt. Die Stellung Großbritanniens im Mittelmeer gewinnt für Italien angeſichts der Zuspitzung des oſtafrikauiſchen Konfliktes eine immer legende Bedeutung. So werden hier beſonders alle Nachrichten mit großem Jutereſſe verfolgt, die irgend⸗ welche Andeutungen über eine Anpaſſung der bri⸗ lichen Mittelmeerpolitik an die augenblickliche Lage enthalten. In großer Aufmachung berichtet daher am Samstag der Lavoro Faſeiſta in einer Korre⸗ ſpondenz aus Jeruſalem über Pläne Großbri⸗ kauniens, ſeine militäriſchen Stütz⸗ punkte im Mittelmeer zu verlagern. Die gegenwärtige Londoner Beſprechung der hohen Lommiſſare Aegyptens und Paläſtinas und der bri⸗ ichen Geſandten im Jrak und Arabien dienten hanptſächlich dieſer Erörterung. Danach ſolle die britiſche Hauptflottenbaſis von Malta nach Haifa verlegt werden, da die Haltung der italieniſchen Bevölkerung Maltas immer england⸗ feindlicher werde. Aus ſtrategiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Gründen verliere Malta immer mehr ſeine Eignung als wichtiger Flottenſtützvunkt. Außerdem ſei die Jnſel zu weit von Paläſtina und Aegypten entfernt, um im äußerſten Falle die Verteidigung der engliſchen Verkehrswege zu garautieren. Für die Sicherung des Suezkanals und Roten Meeres ſolle nach dem Bau einer Eiſen⸗ hohn verbindung das Gebiet von Akaba zum Ope⸗ rallousgentrum der britiſchen Truppen in Paläſtina und Transjordanien gemacht werden, um dadurch gleichzeitig die Intereſſen des Britiſchen Weltreiches im nahen und mittleren Orient zu ſchützen. Außerdem beabſichtige man in London, in nahe⸗ liegender Zukunft die britiſchen Truppen⸗ kontängente in Aegypten nach Paläſti⸗ ug zu verlegen und in Akaba eine große Flug⸗ zeugbaſis für den nahen Oſten zu ſchaffen. Aegyp⸗ ten ſei wegen ſeiner Nähe zum italieniſchen Libyen als Luftſtützvunkt weniger geeignet. Außerdem ſei in dem für dieſe Operationen in Erwägung gezogenen Gebiet Transjordaniens, wie Akaba, leicht mit einer Zustimmung der dortigen Emire zu rechnen. Gegen engliſch-javaniſche Zuſammenarbeit auf Koſten Chinas Meldung des D N B. — Rom, 10. Auguſt. Die Reiſe des Finanzberaters der engliſchen Re⸗ gierung, Leith⸗Roß, nach Japan erregt in italieniſchen Kreiſen großes Auſſehen und läßt die Vermu ung aufkommen, daß ſich hinter dieſer Reiſe politiſche Pläue großen Ausmaßes im Sinne einer engeren Zusammenarbeit zwiſchen England und Japan ver⸗ bergen. Das Mittagsblatt des halbamtlichen„Giornale NItalia“ übt ſcharfe Kritik an dieſen Beſtrebungen Englands, die nur auf Koſten Chinas durchgeſetzt werden könnten. Italien müſſeſich dagegen wenden, daß England mit zweierlei Maß meſſe und Japan eine Ausdehnung in China zugeſtehe, während es Italien den Weg nach Abeſſinen verſper⸗ ken wolle. Auch China ſei Mitglied des Völkerbunds; der Genfer Apparat, der mit ſo großen Lügen gegen Italien, das ſeine beiden Kolonien vor Gefahr ſchützen wolle, in Bewegung geſetzt worden ſei, ſchwanke an⸗ geſichts des ungeheuerlichen Vorgehens, durch das ein Drittel Chinas mit 120 Millionen Einwohnern auf Gnade und Ungnade Japan ausgeliefert werde. Mit nicht mißzuverſtehender Deutlichkeit erinnert das Glatt daran, daß Japan nicht mehr Mitglied des Völkerbunds ſei und fragt, ob man wolle, daß auch Italien austrete, damit das, was Japan zugeſtanden worden ſei, auch endlich Italien nicht mehr verſagt werde. Japaniſche Militärflieger bei Muſſolini — Rom, 10. Auguſt. Muſſolini hat heute eine Abordnung japaniſcher Militärflieger empfangen, die bon dem japaniſchen General Ito begleitet war. Die lapaniſchen Flieger wurden dem Duce durch den hiesigen japaniſchen Botſchafter vorgeſtellt. Dabei nchtete der japaniſche General Ito eine herzliche Ansprache an den italieniſchen Regierungschef, die e in dem gleichen Ton beantwortet e. a i Der abeſſiniſche Geſandte bei Laval 2 Meldung des DNB. 55— Paris, 10. August. ae e dent Laval halte am Samstagvor⸗ chen e mit deni hieſigen abeſſini⸗ Gikkerbands an der ſein Land auch auf der letzten idsratstagung vertreten hat. Die Unter⸗ Cozialpolitiſche Gegenwartsfragen Reichsarbeitsminiſter Selöte kündigt an: Ein neues Arbeitsvertragsrecht ein Berufsausbildungs- und ein Arbeitsſchutzgeſetz Meldung des DNB. — Berlin, 10. Auguſt. Ueber wichtige ſozialpolitiſche Gegenwartsfragen äußerte ſich Reichsarbeitsminiſter Dr. Seldte vor einem Vertreter der in Eſſen erſcheinenden Tages⸗ zeitung„Der Ruhrarbeiter“. Hierbei erklärte der Miniſter über den erſt füngſt in der ſogenannten Leipziger Vereinbarung mit dem Reichswirtſchafts⸗ miniſter und dem Reichsorganiſativnsleiter Dr. Ley einmütig feſtgelegten Grundſatz engſter Zuſa m⸗ mengehörigkeit von Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik, daß die marxiſtiſchen Beſtre⸗ bungen, Sozialpolitik ohne Rückſicht auf die Wirt⸗ ſchaft zu treiben, zwangsläufig hätten ſcheitern müſ⸗ ſen. Sie hätten dazu beigetragen, das Millionen⸗ heer der Arbeitsloſen zu ſchaffen. Wenn deshalb das nationalſozialiſtiſche Deutſchland der Sozial⸗ politik durch Rückſicht auf das wirtſchaft⸗ lich Mögliche gewiſſe Grenzen ſetze, ſo könnten ſich für Teile der arbeitenden Volksgenoſſen zeitweiſe gewiſſe Härten ergeben, die aber bei wei⸗ tem aufgewogen würden durch die Tatſache, daß ſeit der Machtergreifung Millionen von Unterſtützungs⸗ empfängern wieder in Arbeit und Brot gebracht wor⸗ den ſind. Die nationalſozialiſtiſche Regierung ſei im übrigen ſelbſtverſtändlich dauernd beſtrebt, mit der fortſchreitenden Geſundung der Wirtſchaft die noch beſtehenden ſozialen Härten auszuglei⸗ chen und jede gerechte ſozialpolitiſche Forderung zu erfüllen. Zur Zeit ſei die Ausſchöpfung aller Mög⸗ lichkeiten, das Recht auf Arbeit zu verwirk⸗ lichen, der fruchtbarſte ſozialpolitiſche Gedanke. Zur Durchführung des Gedankens der Wahrung des Ge⸗ meinnutzes ſagte der Miniſter, daß das Geſetz zur Opdnung der nationalen Arbeit vom Führer des Be⸗ triebes wie von der Gefolgſchaft auch Opfer fordere. Dieſe könnten jedoch in dem Bewußtſein gebracht werden, daß die Pflege der Betriebs ver⸗ bundenheit auch höhere Leiſtungen zur Folge hat, die der Geſamtheit und damit auch dem einzel⸗ nen wieder zugutekommen. In dieſem Zuſammen⸗ hange behandelte der Miniſter die Frage der Tarifpolitik, wobei er ausführte, daß der Regelung der Arbeits⸗ bedingungen in erſter Linie die wirtſchaftlichen Be⸗ dürfniſſe des einzelnen Betriebes zugrundegelegt werden müßten. Selbſtverſtändlich dürfe dabei der natürliche Ausleſeprozeß nicht unterbunden werden, und Betriebe, die ſich auf die Dauer nur mit Hilfe un würdiger Arbeitsbedin⸗ gungen auf Koſten ihrer Gefolgſchaft aufrecht erhalten könnten, müßten ver⸗ ſchwin den. Aus dieſen Erwägungen habe das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit zwar die betriebliche Regelung in den Vordergrund geſtellt, jedoch auch die Möglichkeit einer überbetrieblichen Re⸗ gelung der Arbeitsbedingungen durch den Treuhän⸗ der der Arbeit in Form von Richtlinien oder binden⸗ den Tarifordnungen vorgeſehen. Auch im Falle der Regelung der Arbeitsbedingungen durch Betriebs⸗ ordnungen habe der Treuhänder die Möglichkeit Nachtſchnellzug D 94 zermalmt Kraftwagen Gräßliches Anglück bei St. Ilgen Vier Tote Der Schrankenwärter verletzt O St. Ilgen, 11. Aug.(Eig. Drahtber.) Ein gräßliches Unglück ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag an dem ſchienengleichen Straßen⸗ übergang bei Km. 27,480 der Strecke Heidelberg Karlsruhe. Ein mit vier Perſonen beſetzter vier⸗ ſitziger Opelwagen überfuhr gerade den Bahn⸗ übergang, der ſich zwiſchen St. Ilgen und der Warte⸗ ſtation 82 befindet, als der Nachtſchnellzug D 94 heranbrauſte, der von Köln und Fraukfurt kommend um 23.42 Uhr den Maunheimer Haupt⸗ bahnhof verlaſſen hatte und in Heidelberg mit dem Frankfurter Teil vereinigt worden war, um die Fahrt über Stuttgart nach München fortzuſetzen. Wenn auch der Hergang des Unglücks noch nicht ganz geklärt iſt, ſo kann doch geſagt werden, daß der Kraft⸗ wagen in ſeinem hinteren Teil von der in voller Ge⸗ ſchwindigkeit fahrenden Maſchine des D⸗Zuges erfaßt und vollſtändig zermalmt wurde. Die Unglücksſtelle bot einen furchtbaren Anblick, da von dem Kraftwa⸗ gen nicht mehr viel übrig blieb und die Inſaſſen tot und in verſtümmeltem Zuſtand längs des Bahn⸗ damms lagen. Wie die Mitteilung der Reichsbahndirektion Karlsruhe beſagt, wurden bei dem Unglück getötet: der ledige Kaufmann Wilhelm Aſtor aus Wall⸗ dorf, die ledige Luiſe Koppert aus Walldorf, der ledige Erwin Mayer aus Walldorf und der ledige Werner Käſer aus Wiesloch. Ergänzend wird uns mitgeteilt daß Erwin Mayer 25 Jahre alt war und die übrigen Getöteten erſt ein Alter von 23 Jahren hatten. Die Verunglückten ſollen beim Lammwirt in Walldorf um 9 Uhr weggefahren ſein, um mit deſ⸗ ſen Tochter, die gerade aus einer Stellung zurück⸗ kam, eine Verwandte in St. Ilgen zu beſuchen. In St. Ilgen trat man um Mitternacht die Rückfahrt an, die den jungen Leuten zum Verhängnis wurde. Die Unterſuchung über das gräßliche Un⸗ glück, das ſich um.32 Uhr ereignete, iſt eingeleitet worden. Man nimmt an, daß die Schuld den bei dem Unglück ebenfalls verletzten Schrankenwärter, dem Bahnbedienſteten Heinrich Eichhorn von Walldorf, trifft, da die Schranken unbeſchä⸗ digt ſind. Mit hundert Minuten Verſpätung konnte D ga ſeine Fahrt fortſetzen. eee eee eee eee. redung bezog ſich auf die Vorbereitung des engliſch⸗ franzöſiſch⸗italieniſchen Meinungsaustauſches. der am 16. Auguſt in Paris beginnen ſoll. In politiſchen Kreiſen bezeichnet man dieſe Unterredung als für den Verlauf der bevorſtehenden Dreier⸗Konferenz ſehr nützlich. Abeſſinien wird bekanntlich auf dieſer Konferenz nicht vertreten ſein. 8 Die letzten aus Rom und London eingetroffenen Nachrichten bringen nach dieſer Richtung nichts Neues. Man hatte von neuen Vorſchlägen und Ab⸗ kommensentwürfen geſprochen. Es ſcheint aber, wie der„Paris Soir“ betont, daß dieſe Gerüchte jeder Grundlage entbehren. Die Unterhändler würden ſich vor einer ſo gut wie unveränderten Lage be⸗ finden. Sie wollen Abeſſinien helfen Meldung des DNB. — Addis Abeba, 10. Auguſt. Die Sympathiekundgebungen der orientaliſchen Bevölkerung für Abeſſinien mehren ſich täglich. Am Samstag gab die Vereinigung der in Abeſſinien lebenden Orientalen Aegypten, Syrien, dem Hadramot, Indien und dem Nemen ein Bankett, an dem auch die ausländiſchen Preſſever⸗ treter teilnahmen. Scheik Achmed Sahli Abzahin, der Wirtſchaftsbevollmächtigte Königs des Yemen, aus des Stelle u. a. terſtützung und Hilfe im Kriegsfalle zu. Die Vereinigung ſandte ein Telegramm am den Völker⸗ bund in dem ſie unter Berufung auf die Gerechtig⸗ keit Maßnahmen gegen Italien verlangt. Der Führer zum afghaniſchen Unabhängig⸗ keitstag — Berlin, 10. Aug. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat S. M. dem König von Afghaniſtan an⸗ läßlich des Unabhängigkeitstages Afghaniſtans tele⸗ graphiſch ſeine aufrichtigſten Glückckwünſche über⸗ mittelt. Fialien erhöht den Diskontſatz Meldung des T N B. — Rom, 10. Auguſt. In der am Montag erſcheinenden„Gazetta Uffi⸗ ciale“ wird ein Geſetz veröffentlicht, nach dem der Diskont der Bank von Italien von 3,5 auf 4,5 v. H. erhöht wird. Dieſe Maßnahme wird damit begrün⸗ det, Saß ſich der Banknotenumlauf im vergangenen Monat um 827 Millionen Lire erhöhte. Im gleichen des Vorjahres belief ſich die Erhöhung nur auf 457 Millionen Lire. Die Urſache ſet in ſtarken Induſtriekäufen zu ſuchen. Wie an zuſtändiger ausdrücklich erklärt wird, hege Italien Monat ſagte im Namen der anweſenden Orientalen Un⸗[keine inflationiſtiſche Abſichten. eines Eingreifens zur Wahrung der ſozialen Belange der Belegſchaft. Eine ſchrankenloſe Freiheit der einzelnen Betriebe zur Feſtſetzung der Arbeitsbedin⸗ gungen ſei ſomit auch heute nicht gegeben, und zudem beſitze für die Uebergangszeit noch ein größerer Teil der alten Tarifverträge als Tavif⸗ ordnungen Geltung. Soweit es ſich dabei um allge⸗ mein verbindliche Tarifverträge handele, ſeien dieſe auch weiter ausnahmslos für alle Betriebe des Gewerbezweiges gültig. Die nicht allgemein ver⸗ hindlichen Tarifverträge beſäßen allerdings auch weiterhin nur für die bei dem Inkrafttreten des Geſetzes zur Oroͤnung der nationalen Arbeit tarif⸗ gebundenen Betriebe Gültigkeit. Wenn man ſchon früher Bedenken gehabt habe, dieſe Tarife auf alle Betriebe zu erſtrecken, ſo werde mam heute eine ſolche Erweiterung des Tarifbereichs erſt recht nicht ohne genauere Prüfung vornehmen können. Ueber die weiteren geſetzgeberiſchen Pläne auf ſozialpolitiſchem Gebiete äußerte ſich der Miniſter dahin, daß das Reichsarbeitsminiſterium an die Auf⸗ gabe herangehen werde, den geſamten Stoff des Ar⸗ beitsrechts auch geſetzgeberiſch neu zu formen. Im Vordergrund ſtehen nach den Erklärungen des Minf⸗ ſters ͤrei wichtige Gebiete, und zwar als erſtes das Arbeitsvertragsrecht, für das ein Ausſchuß der Akademie für Deutſches Recht be⸗ veits einen Entwurf fertiggeſtellt hat. In dieſem Entwurf iſt auch die Urlaubsfrage geregelt. Mini⸗ ſter Seldte hält es aber auch für denkbar, daß die Regelung des Urlaubs der Jugendlichen in dem eben⸗ falls in Ausſicht genommenen Berufs gus bil⸗ dungsgeſetz ihren Platz findet. Mit Vorarbei⸗ ten für dieſes Geſetz iſt ebenfalls ein Ausſchuß der Akademie beſchäftigt. Das dritte Gebiet vordring⸗ licher geſetzgeberiſcher Arbeit iſt das des Arbeits ⸗ ſchutze s. Auch hier ſind es die Vorſchriften über Kinder⸗ und Jugendſchutz, oͤeren Neuregelung nach den Geſichtspunkten der nattonalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung dem Miniſter beſonders wichtig erſcheint. Sie werden zuſammen mit den ihnen verwandten Schutzbeſtimmungen für Frauen vielleicht noch vor Inangriffnahme des umfaſſenden Arbeitsſchutz⸗ geſetzes einer geſetzlichen Regelung zugeführt wer⸗ den. Auf eine Frage nach den Abſichten der Reichs⸗ regierung zur Bekämpfung der Notlage des deutſchen Bergmannes erwiderte Miniſter Seldte zunächſt, bei der Bereitſtellung zuſätzlicher Arbeitsgelegenheiten wurden und werden auch weiterhin die meiſten Berg⸗ baubezirke beſonders berückſichtigt. Wie ſie lügen! Wieder gewiſſe jüdiſche Auslandsblätter bloßgeſtellt — Berlin, 10. Auguſt. Die Wiener Skandalpreſſe, insbeſondere das „Neuigkeitsweltblatt“ und ſein Ableger, der„Tele⸗ graph“, hatten vor einigen Tagen ſenſationelle Be richte mit wüſten Behauptungen über Vorkommniſſ in Deutſchland verbreitet. So wurde geſchildert, wi der ehemalige Führer des Jungdeutſchen Ordens, Arthur Mahraun, angeblich in beſtialiſcher Weiſe umgebracht worden ſein ſoll. Dazu iſt feſtzuſtellen, daß Mahraun in Berlin einen Verlag beſttzt, ſich geſund und munter befindet und ſeinen Geſchäften 5 E E nachgeht. Ferner wurde die Niederlegung der Ehrenmit⸗ gliedſchaft des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen im Stahlhelm zum Anlaß genommen, um nun in phantaſievollſter Weiſe zu ſchildern, wie angeblich der Generalfeldmarſchall mit vorgehaltenem Revolver zur Abgabe der Erklärung gezwungen worden ſei— eine Darſtellung, die ſchon den Stempel der Lüge an der Stirn trägt. Die Adjutantur des Generalfeld⸗ marſchalls v. Mackenſen gibt zu den Wiener Lügen⸗ meldungen folgende Erklärung ab: „Die Nachrichten, die in ausländiſchen Zeitungen über die Gründe der Niederlegung der Ehrenmit⸗ gliedſchaft des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen im Stahlhelm verbreitet werden, ſind von A bis 3 er logen. Von den geſchilderten Vorgängen iſt hier nichts bekannt.“ Wr ſwiſſen genau, daß die füdiſchen Schmierfinken einer gewiſſen Wiener Skandalpreſſe ſo bar jedes Ehr⸗ und Schamgefühls ſind, daß ſie auch ſolche wür⸗ digen Erklärungen nicht hindern werden, weiter ihren ſchmutzigen Geſchäften nachzugehen Vollſtreckung eines Todesurteils — Berlin, 10. Aug. In Landshut iſt am 10. Auguſt der vom dortigen Schwurgericht am 8 wegen Mordes zum Tode verurteilte Inhaun Haft beck hingerichtet worden. Haflbeck hat am 22. Februar 1935 ſeine 16jährige ſchwangere Geliebte, 8 ledige Arbeiterin Maria Lehrhuber, ermordet. 2. Seite/ Nummer 366 Montag, 12. Auguſt 1935 Portugal ſtellt richtig Keine kolonialen Zugeſtändniſſe zugnuſten Italiens — Paris, 11. Auguſt. Dem„Echo de Paris“, das aus London Gerüchte Über eine etwaige Aufteilung der portugie⸗ ſiſchen Kolonien in Afrika zur Befriedigung der italieniſchen Koloniſattonsanſprüche wleder⸗ gegeben hatte, iſt von der hieſigen portugieſiſchen Ge⸗ ſandtſchaft folgende Erklärung zugegangen: 1. Die portugieſiſchen Kolonien, die einen unver⸗ äußerlichen Beſtandteil des nationalen Gebietes bil⸗ den, können nicht Gegenſtand irgendeiner diplomatiſchen Verhandlung oder einer finanziellen Transaktion ſein. 2. Die finanzielle Lage Portugals, die als Muſterbeiſpiel angeführt werden darf, machte jede Möglichkeit etwaiger finanzieller Entſchädi⸗ gungen hinfällig, denn Portugal hat ſolche nicht nötig. 3. Gegen die portugieſiſchen Beſitzrechte in Ueberſee kann kein Grund geltend gemacht werden. Portugal beſitzt dieſe Rechte auf Grund Jahrhun⸗ derte alter Beſetzung und auf Grund einer Ko⸗ lonialverwaltung, die den Vergleich mit irgendeiner anderen nicht zu ſcheuen braucht. 4. Es wäre zwecklos, zu glauben, daß irgendein Streifen portugieſiſchen Gebietes zugunſten von ir⸗ gend jemand„friedlich geraubt“ werden könnte, denn die Regierung und das Volk Portugals würden ſich mit allen Kräften und allen Mitteln für die Ber teidigung ihrer Rechte einſetzen. a Zwei weitere Todesopfer in Toulon? Blutiges Nachſpiel in Breſt — Paris, 11. Auguſt. Von den bei den Unruhen von Toulon ſchwerver⸗ letzten Kundgebern liegt einer im Sterben. Auch der Zuſtand eines zweiten wird als hoffnungslos angeſehen, ſo daß wahrſcheinlich vier Todesopfer der Meuterei zu verzeichnen ſein werden. Die blutigen Zwiſchenfälle im Kriegshafen von Breſt haben am Sonntag ein Nachſpiel gehabt. Zwei Unterofftziere eines Kolontalregiments, die das Wach⸗ kommando befehligten, das zu den Arbeiten am Panzerkreuzer„Dunkerque“ kommandiert worden war, wurden abends von mehreren Perſonen über⸗ fallen. Aufs äußerſte bedrängt, gab ein Unteroffizier auf einen Angreifer Revolverſchüſſie ab, die in die Herzgegend drangen. 15 Todesopfer der Hitze in Amerika Meldung des DN. — Waſhington, 10. Aug. Die Hitzewelle, die ſeitt mehreren Tagen die Südweſtſtaaten heimſucht und ſich auch in Kanſas auswirkt, hat bis jetzt, ſoweit man es überſehen kann, 15 Todesopfer gefor⸗ dert. Zahlreiche Perſonen ſind an Hitzſchlag erkrankt. Auf einer Zuchthausfarm in Vouiſiana ſind allein fünf Negerſträflinge infolge der Gluthitze, die hier herrſcht, geſtorben. Die Temperaturen bewegen ſich in den Gebieten, die von der Hitzewelle betroffen ſind, zwiſchen 35 und 50 Grad Celſtus. ——— Drei Todesurteile wegen Diebſtahls in Somjetrußland — Moskau, 10. Auguſt. Das ſowjetruſſiſche Kriegsgericht fällte, wie die„Prawda“ meldet, wegen Diebſtahls von Eiſenbahn material gegen drei Perſonen Todesurteile durch Erſchießen. Vier wei⸗ tere Angeklagte erhielten je 10 Jahre Gefängnis. Die Verurteilten, unter denen ſich auch Eiſenbahner be⸗ finden, hatten ſich auf der Tomſker Eiſenbahnlinie zu einer Diebesbande zuſammengetan und ſchnitten ſyſtematiſch die Kupplungsſchläuche der automatiſchen Bremsvorrichtungen von Güterwagen ab. Allein in 20 Tagen hatten ſie 345 Schläuche entwendet und auf dem Markt verkauft. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Appell der volitiſchen Leiter Badens Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſpricht in Freiburg und Heidelberg Meldung des D. N B. — Freiburg i.., 10. Auguſt. 2500 Politiſche Leiter Oberbadens waren am Samstag nachmittag in Freiburg zu einem Appell verſammelt, den Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley vornahm. In Begleitung Dr. Leys befand ſich der Gauleiter und Reichsſtatthalter in Baden, Robert Wagner. Von lebhaftem Beifall begrüßt, ſchritt Dr. Ley die Front feder einzelnen Bereitſchaft ab und hielt dann auf dem weiten Münſterplatz an die Politiſ Jen Leiter eine kurze Anſprache. Er führte u. a. aus, nach einer Zeit tieſſten Niederganges und tieſſter Schande werde das deutſche Volk wieder aufwärtsgeführt. Es werde aber immer ſo bleiben, daß das Gute mit dem Böſen, das Schöne und Edle mit dem Gemeinen kämpfen müſſe. Es ſei aber allen geſagt: Die Partei iſt da, und die Partei wird leben, ſolange Deutſch⸗ land lebt; damit müſſe ſich jeder abfinden. In dieſem Kampf um das Schickſal dürfe der einzelue nicht allein ſein. Er müſſe die Gewißheit haben, daß das ganze Volk mit ihm kämpfe. Dr. Ley wies im weiteren Verlauf ſeiner Aus⸗ führungen auf die Arbeit der letzten zwei Jahre und die Erfolge hin und führte in dieſem Zuſam⸗ menhang den ſtarken Rückgang der Arbeitsloſigkeit, die Erfolge der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, das Winterhilfswerk und die NS⸗Volks⸗ wohlfahrt an. Er habe, ſo ſagte er dann weiter, das Empfinden, als ob das kein Heidentum und keine Sünde wäre. Wenn man dieſe Gemeinſchaft, dieſe Kameradͤſchaft, dieſe Treue, dieſen Fleiß, die An⸗ hänglichkeit und dieſe ungeheueren Opfer Heidentum nenne, ſo müſſe er ſagen, dann ſeien die Heiden beſſere Menſchen. Wehe deuen, die dem deutſchen Volk den Glauben an ſeine Miſſion, an ſeine Raſſe, an ſeine Arbeit und ſeine Achtung nehmen wollten. Sie würden dieſem Volk alles nehmen. Dr. Ley gab der Erwartung Ausdruck, daß auch bei dem letzten Reſt ein Erwachen komme. Das Volk 45 könne ihnen niemals wieder überlaſſen wer⸗ en. Wir reichen ihnen die Hände, ſo ſchloß Dr. Ley ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen, aber ihr Handſchlag ſoll ehrlich ſein. Sie ſollen ehrlich marſchieren im neuen Deutſchland. Es darf uns keiner an unſerer Arbeit hindern wollen. Wer es verſucht, iſt ein Verbrecher am Volk. Wir wollen die verſchworene Gemeinſchaft von Kamera⸗ den bleiben, und wir wollen Adolf Hitler ſchwören, nicht nachzulaſſen, bis der letzte Deutſche National⸗ ſozialiſt geworden iſt. Nach einem Sieg Heil! auf unſeren Führer und das nationalſozialiſtiſche Deutſchland nahm Dr. Ley anſchließend auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz den Vorbei⸗ marſch der Politiſchen Leiter ab. Am ſpäten Nach⸗ mittag begab ſich der Reichsorganiſationsleiter nach Heidelberg. In Heidelberg In der herrlichen Neckarſtadt geſtaltete ſich der Appell der politiſchen Leiter Nord⸗ badens vor dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Dey und Gauleiter Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner am Samstagabend zu einer der eindrucksvollſten Kundgebungen, die je hier ſtattfanden. Als am Nachmittag Sonderzüge aus Karlsruhe und Man n heim die politiſchen Leiter der nordbadiſchen Kreiſe nach Heidelberg gebracht hatten, belebte ſich das in dieſen Sommertagen beſonders von internationalem Publikum ſtark beherrſchte Stadtbild. Unter klingen⸗ dem Spiel zogen die politiſchen Leiter des Kreiſes Karlsruhe, denen ſich der geſamte Gauſtab zugeſellte, durch die Stadt. Prächtiger Sonnenchſein lag über dem Neckartal, als die politiſchen Leiter in langen Kolonnen hinauf zum Parkplatz der Thingſtätte marſchierten, wo um.30 Uhr 2200 politiſche Leiter aus den geſamten nordbadiſchen Kreiſen angetreten waren. Kurz vor 7 Uhr erſchien Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in Begleitung von Gauleiter Robert Wagner, dem ſtellvertretenden Gauleiter Röhn und Reichshand⸗ werksmeiſter Schmidt. Der ſtellvertretende Gauorganiſationsleiter mel⸗ dete die angetretenen politiſchen Leiter. Dr. Ley ſchritt hierauf die Kolonnen der politiſchen Leiter ab. Er richtete ſodann, It.„Führer“, einen flammenden 20 Kriegsrüſtungen in Abeſſinien Ein ſoeben eingetroffener Munitionstransport wird in Adis Abeba abgeliefert. (Sennecke,.) Appell an die politiſchen Leiter Nordbaden, in wel. chem er ähnlich wie in ſeiner Anſprache in Freiburg die Kampfbereitſchaft der NS DA p be⸗ tonte. Wir wiſſen, ſo betonte Dr. Ley, daß der Kampf um Deutſchland noch nicht zu Ende iſt und daß dieſer Kampf ſolange danern wird, ſolauge die Gemeinheiten in der Welt andauern. Wenn wir dieſen Kampf bejahen, dann hejahen 1 0 ihn deshalb, weil wir gewillt ſind, genau wie bis jetzt alles einzuſetzen in dieſem Kampf, bis wir unſer Ziel erreicht haben. Unſere Gegner ſollen es ſich geſagt ſein laſſen, daß, wenn der Führer morgen den Kampf befiehlt, alle, angefagen beim Miniſter, zur Stelle ſein wer⸗ den. Eines ſei mit allem Nachdruck geſagt: Wir dulden in Deutſchland keine audere Weltanſchauung als unſere Weltanſchauung. Wenn jemand auf dieſes Volk einen An⸗ ſpruch hat, dann ſind wir es allein, denn wir allein ſind berechtigt, dieſes Volk zu verkörpern. Wir haben uns nicht in die Rolle geoͤrängt. Wir haben unſeren Gegnern lange genug Zeit gelaſſen, ſich um die Seele des Volkes zu kümmern. Sie aber haben die Seele Deutſchlands ausgeliefert an das Judentum, und deshalb haben ſie das Recht verwirkt, Seelſorger Deutſchlands zu ſein.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Der Kampf wird noch hart ſein. Es werden noch ſchwere Zeiten kommen. Aber dann müſſen wir der ruhende Pol ſein, um den ſich das Volk ſchart. 5 Das Volk muß wiſſen, daß der Führer ö alles meiſtern wird. Er hat bisher alles gemeiſtert, und Adolf Httler wird auch in Zukunft das Schickſal meiſtern, wenn wir in Treue zu ihm ſtehen. Dr. Ley ſchloß mit einem begeiſterten Treuegelöb⸗ nis zum Führer, dem das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied folgten. Es war ein Treue⸗ ſchwur der politiſchen Kämpfer Nordbadens, der in ſeiner Schlichtheit beſonders eindrucksvoll wirkte Im Anſchluß an den Appell wohnten Reichsorgg⸗ niſationsleiter Dr. Ley und Gauleiter Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner ſowie die 2200 polttiſchen Leiter der Aufführung in der Thingſtätte„Der Weg ins Reich“ bei. a Dr. Olo Leers amtsenthoben — Berlin, 10. Auguſt. Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, hat das Mitglied des Präſt⸗ dialrates der Reichstheaterkammer, Dr. Otto Leers, mit ſofortiger Wirkung ſeiner geſamten Aemter im Bereich der Reichstheaterkammer enthoben. Wie wir hierzu von dem Geſchäftsführer der Reichskulturkammer H. Hinkel als Sonderbeauftrag⸗ ten des Reichsminiſters Dr. Goebbels erfahren, wurde das bisherige Mitglied des Präſidialrates der Reichstheaterkammer, Dr. Otto Leers, bereits am 4. Juni von ſeinem Poſten als geſchäftsführender Direktor des„Deutſchen Bühnenvereins“ mit ſofor⸗ tiger Wirkung beurlaubt. SBroßfener in Sparta ee — Athen, 10. Auguſt. Nach einer Mittellüng des griechiſchen Innenminiſteriums, iſt in der Stadt Sparta ein Großfeuer ausgebrochen. Ein ganzes Stadtviertel iſt bereits völlig nieder⸗ gebrannt. Um eine weitere Ausdehnung des Brandes nach Möglichkeit zu verhindern, wurde an⸗ geordnet, eine große Anzahl von Häuſern niederzu⸗ reißen. Fp—— Hauptſchriftleiier: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) 5 Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelsteil!.. Richard Schönfelder Feullleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil Dr. Fritz F Sport: i. B. C. B. Fennel Sudweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tei Curt Withelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen. B. Gg. Kling. ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger; Druckerel Dr. Haas, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim, R 1.-6 Schriftleitung in Berlin: Dr. fritz Flllies, W 35. Vittoriaſtraße 4 Geſ.⸗D.⸗A. Juli 19385: Ausgabe A u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bel Rückvorte Aeber nalionalſozialiſtiſche Kulturpolitik Der neue Kulturreferent der Landesſtelle Ba⸗ den des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Willi Fritſch, führte ſich auf der letzten Landespreſſekonferenz in Karls⸗ ruhe mit grundſätzlichen Darlegungen über die nationolſozialiſtiſche Kulturpolitik ein, denen wir folgendes entnehmen: Wir brauchen in Zukunft die innigſte Zuſammen⸗ arbeit von Kulturamt und Preſſe. Es iſt ausgeſchloſ⸗ ſen, daß wir vom grünen Tiſch aus Kulturpolitik treiben können, ohne daß die Preſſe als Reſonanz hinter uns ſteht. Wir ſtellen die Forderung, daß die Preſſe die Kulturpolitik des nationalſozialiſtiſchen Staates hundertprozentig unterſtützt. Die Vertreter der Preſſe müſſen ſich vor allen großen kulturpoliti⸗ ſchen Ereigniſſen zuſammenfinden, um in gemein⸗ ſamer Beſprechung klarzuſtellen, ob und inwieweit das bevorſtehende Ereignis vom Standpunkt des Na⸗ tionalſogialismus aus kulturell wertvoll oder min⸗ derwertig iſt. Bisher hat man Veranſtaltungen, die die Wege aufzeigten, die zur nationalſozialiſtiſchen Kunſtauffaſſung hinführten, da und dort mit einer Intereſſenloſigkeit abgetan, die ein außerordentlich geringes Verſtändnis verriet. Veranſtaltungen aber, mit denen man glaubt der Sache zu dienen, wenn ein äußeres Mäntelchen umgehängt wird, lehnen wir ab. Wir wollen eine klare Linie in der Beurteilung nationalſozialiſtiſcher Kulturarbeit. Es unterſtehen deshalb ſämtliche Kammern, die in der Reichs⸗ kulturkammer miteinander verbunden ſind, der Auf⸗ ſicht der Landesſtelle. Es iſt unſere Pflicht und Auf⸗ gabe, die Arbeit dieſer Kammer zu überwachen. Das wird in Zukunft in aller Schärfe geſchehen. Unſere Kulturarbeit muß für das geſamte Volk geleiſtet werden. Es gibt keine Konſeſſtonen und keine Kitſch⸗ arbeit. Der Künſtler, der Dichter, der Komponiſt, der Maler muß mit dem Volke ſo verwurzelt ſein und ſich in deſſen Seele hineinleben, daß er fühlt, was das Volk haben will, um es dann in der Kunſt zur Auswirkung zu bringen. Es gibt heute noch Men⸗ ſchen, die nicht die geringſte Verbindung mit dem Volke haben. Das Ziel muß die Ginheit einer gdoßen Künſtlerſchaft ſein, die mit dem Volke verwachſen iſt. Für uns in Baden iſt die kulturelle Aufgabe von ganz beſonderer Art. In der Grenzmark kann nicht vergeſſen werden, daß der Boden, auf dem wir ſtehen, ein von der Geſchichte nicht ſanft behandeltes Land iſt. Es iſt beſtes deutſches Blut gefloſſen. Das Volk ſteht in einem ungeheueren Abwehrkampf gegen die Einflüſſe, wie ſie von außen her vom Liberalis⸗ mus und Judentum betrieben werden. Da heißt es, die Kräfte zuſammenzuballen zu einer Stoßkvpaft, die uns erlaubt, daß wir aus der Abwehrſtellung in eine Angriffsſtellung gegen die fremden Einflüſſe über⸗ gehen. Wie im Oſten, ſo gilt es auch im Weſten, unſere Kulturpolitik mit äußerſter Kraft vorwärts⸗ zutreiben und das Deutſchtum an den Grenzen zu feſtigen. In Baden iſt das Volkstum zwar nicht einheitlich, aber es iſt vielleicht ein Glück, auf dieſe Weiſe die Mannigfaltigkeit unſerer Kultur und Kunſt öokumen⸗ tieren zu können. Jedenfalls wollen wir künftig mit ſämtlichen großen Kundgebungen, die die Grenzlande angehen, eine großzügige Propagandaaktion ver⸗ binden. Die innerpolitiſche Bedeutung der nattonalſozia⸗ liſtiſchen Kulturpolitik, ſo fuhr der Redner fort, liegt darin, daß das Innerſte der Seele vom National⸗ ſozialismus erfaßt wird, damit das Volk in heißer Glut an ihm hängt. Wir werden uns ſcharf gegen die Kräfte des ehemaligen Zeun⸗ trums wenden, die eine eigene Kulturpolitik treiben wollen, die im Gegenſatz ſteht zum national⸗ ſozialiſtiſchen Glauben. Dr. Fritſch befaßte ſich dann mit dem deutſchen Theater, wobei er bemängelte, daß über viele Bühnen noch die Erzeugniſſe liberaliſtiſcher Kunſt gingen und die meiſten Theater nicht den Mut fänden, neue Stücke aufzuführen, die durch⸗ ſchlagend nationalſozialiſtiſchen Geiſt atmeten. Die Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Kulturpolitik, ſo führte der Redner weiter aus, ſei von ſo gewaltiger Bedeutung, daß ſie nicht hoch genug 1 eingeſchätzt werden könne. Sie werde ſich nicht von heute auf morgen durchſetzen. Aus den Reihen unſe⸗ rer Jugend aber werde eine Künſtlerſchaft heran⸗ wachſen, die nicht mehr in den Schulungslagern er⸗ zogen zu werden brauche. Gerade in der Hitler⸗ jugend zeigten ſich bereits erfreuliche Anſätze. Der weitere Abſchnitt der Ausführungen betraf die Ar beit der Thingplätze. Dieſe ſollen der Ausdruck des gewaltigen und heroiſchen Natio⸗ nalſozialismus ſein. Die Dichter, die die Spiele ſchreiben, fehlen leider heute noch. Der Thingplatz iſt keine Freilichtbühne, ſondern eine Weiheſtätte. Man muß deshalb verlangen, daß das Stück wirk⸗ lich weihevoll iſt. Es braucht nicht mehr als eine halbe Stunde zu dauern, denn ſchon der Weg hinauf zur Thingſtätte wird dem Beſucher zur inneren Sammlung dienen, die durch das Thingſpiel fort⸗ geſetzt wird. Wir müſſen zu einer geſchloſſenen Form des Thingſpiels gelangen, das den nationalſoziali⸗ liſtiſchen Glauben fühlbar herausſtellt; einfach und ſchlicht, ſoll das Thingſpiel höchſter Ausdruck natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kunſt⸗ und Kulturwillens ſein. Auf dieſem Gebiete darf es kein Experimentieren geben. Es muß dazu kommen, daß jedes Dorf ſeinen Thingplatz erhält, und zwar vor dem Kriegerdenkmal, das künftig das Zeichen des neuen Deutſchland zu tragen hat; denn die Toten des Weltkrieges ſind für dieſes größere Deutſchland gefallen. Wir werden im Lande zuſammen mit der Hitlerfugend und dem Arbeitsdienſt eine gewaltige Organiſation ſchaffen, um dieſe Weiheſtunden unter Teilnahme der geſamten Bevölkerung und Bewegung durchzuführen. Das Spiel, getragen von Glauben, Kraft und Sieg, wird im Mittelpunkt der Feier ſtehen und in das Bekenntnis zu den ewigen Werten des Volkes wie auch in das Bekenntnis zu Führer und Vaterland ausklingen. Eine Anſprache wird auf das Spiel hin veiſen und die Teilnehmer damit ſeel t verbinden. Wir dürfen das Land in keiner Weiſe kultur⸗ polftiſch vernachläſſigen. Was den Zeitpunkt für die Thingſpiele anlangt, ſo hat ſich bereits ein nativ ⸗ nalſozialiſtiſcher Jahres rhythmus her⸗ ausgebildet. Zwiſchen den beiden nationalen Feier⸗ tagen, dem 1. Mai und dem Erntedankfest, liegen der 9. November und die Todestage vom Horſt Weſſel und Herbert Norkus. Dieſe Tage ſind für uns An⸗ laß, hinauszugehen in die Dörfer. Dr. Fritſch erklärte in dieſem Zuſammenhang weiter: Was wir brauchen, iſt die dichteriſche und künſtleriſche Geſtaltung des großen Erlebniſſes der letzten Jahre, des ſchmach⸗ vollen Niedergangs und des ſiegreichen Wiederauf⸗ ſtieges. Das iſt das einzige, um das ſich der Dichter zu kümmern hat. Der Dichter muß ſich mit ſeinem Werke genau ſo vor den Arbeiter hinſtellen können, wie vor den Studenten und Pro⸗ feſſor. Er hat für das geſamte Volk zu leben und zu wirken. Eine Kunſt mit Geſetzen und Regeln fördern zu wollen, wäre unzweckmäßig. In zwei bis drei Jahren wird eine Generation herangewachſen ſein, aus deren Reihen wirklich die Männer kommen, die künſtleriſch vollenden, was politiſch begonnen wurde. Ich weiß, welche Kräfte in der HJ am Werke ſind, 5 15 das gewaltige Ringen nach Form und Aub⸗ ru Die Arbeit der Lanbesſtelle wird ſich n. Zukunft folgendermaßen geſtalten: Wir werden ſämt⸗ liche Aeußerungen des kulturellen Lebens über⸗ wachen. Wir ſelbſt werden aktiv eingreifen, Vor⸗ ſchläge machen und kulturpolitiſche Kundgebungen geſtalten. Es iſt bereits eine gewaltige kultur⸗ politiſche Propaganda für das nächſte Frühjahr in Vorbereitung. Wir fuchen etwas ganz Neues herauszubringen. Dabei wird ſich zeigen, wie die ſchöpferiſchen Kräfte zum Schaffen im nationalſozialiſtiſchen Sinne bereit ſind. Außer- dem wird die Landesſtelle in Zukunft in ganz beſon⸗ derem Maße an der Geſtaltung des Theaters mit⸗ arbeiten. Draußen auf dem Lande werden wir 115 ſere kulturpolitiſche Aktion mit der geſamten Kraft unſerer Jugend und des Arbeitsdienſtes urchführen. Dr. Fritſch ſchloß: Mit meinen Ausführungen wollte ich nur bekunden, was ich als Nationalſozialiſt fühle und wie ich mir die kulturpolitiſche Arbeit in der Zukunft denke. Ich werde niemals große Könner vorziehen vor ſolchen, die ſtäk⸗ keres Wollen haben. Maßgebend iſt das nationalſozialiſtiſche Wollen und die nationalſozialiſtiſche Kraft, die im Künſtler wirken muß. Wenn es gelingt, dieſes nationalſosialitiſch Wollen zuſammenzuballen, dann können wir getrof in die Zukunft ſehen. i Mo Ho Ver geſpro ſchlimr Höchſti voller wehte. witter kamen daß un Wer e konnte zwar! gebrad Pflanz Daf wieder nicht k einer viele J ſtab in weiter. im Kä ber ſch Im 3 S A u der Unſere feierte ſelbſtve dorthtr nahm wöhnli Hochbe verzeit der M. andere menſte zu erm bereits ſeine! verſchit zu En Anfan⸗ zügen D 165 Sonnt! D 108 . — —— . Montag, 12. Auguſt 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 368 * Mannheim, den 12. Auguſt. Hochſommerlicher Auguſt-Sonntag Verſchiedentlich wurde geſtern von großer Hitze geſprochen, aber in Wirklichkeit war es gar nicht ſo schlimm, denn die 30 Grad im Schatten, die wir als Höchſtwärme zu verzeichnen hatten, kamen nicht zu voller Wirkung, weil faſt ſtändig ein flottes Lüftchen wehte. Die wenigen Ausläufer, die von dem Ge⸗ witer am Freitag noch übriggeblieben waren, kamen am Samstagmittag noch zur Auflöſung, ſo daß uns ein ſtrahlend heller Sonntag beſchert wurde. Wer einen Ausflug vor die Tore der Stadt machte, konnte feſtſtellen, daß der Gewitterregen am Freitag zwar keine durchgreifende Befeuchtung des Erdreichs gebracht hatte. daß er aber doch genügte, um die Pflanzen aufzufriſchen. Daß das Strandbad bei einem ſolchen Wetter wieder eine große Anziehungskraft ausübte, braucht nicht beſonders betont zu werden. Allerdings zu einer Rekordzahl wird es wohl kaum reichen, da viele Mannheimer es vorgezogen haben, den Wander⸗ ſtab in die Hand zu nehmen und durch die nähere oder weitere Umgebung zu ſchweifen. Viele ergötzten ſich im Käfertaler Wald, während andere ſich wieder an ber ſchönen Ausſicht auf der Blumenau erfreuten. Im Zeichen der Vereidigung der Motor⸗ SA und der Weihe der neu en Stander der Motor ⸗S A ſtand der Sonntagvormittag. Unſere Vororte Walöhof, Käfertal und Wallſtadt feierten ihr Kirchweihfeſt. Da war es ganz ſelbſtverſtändlich, daß viele Mannheimer ihre Schritte dorthin lenkten. Der Reiſeverkehr nahm über das Wochenende wieder einen außerge⸗ wöhnlichen Umfang an. Daß dieſer ſommerliche Hochbetrieb aber nicht nur in unſerer Gegend zu verzeichnen war, ging aus der Tatſache hervor, daß der Mannheimer Hauptbahnhof zahlreiche Wagen an andere Bezirke abgeben mußte, um dort die Zuſam⸗ menſtellung oer für den Betrieb erforderlichen Züge zu ermöglichen. Der ſtarke Fernverkehr, der bereits am Samstag ſich bemerkbar machte, hatte ſeine Urſache vorwiegend in dem Umſtand, daß in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands die Ferien zu Ende gingen, während ſie anderwärts ihren Anfang nahmen. Durch den Andrang zu den Fern⸗ zügen mußte am Samstag der Holland⸗Schnellzug D 163 doppelt gefahren werden, während am Sonntag öͤte Schnellzüge D 174 Düſſeldorf—Baſel, D 108 Köln— Reutte, D 192 Berlin—Baſel, D 173 Baſel—Köln, D 191 Baſel— Berlin einen doppelten Lauf erhielten. Daß wieder zahlreiche Kraft⸗durch⸗Freude⸗ Fahrer unterwegs waren, zeugte von der großen Beliebtheit dieſer Einrichtung. 400 Rheinländer führen mit einem Sonderzug nach Füſſen, 1100 Rhein⸗ länder hatten Bad Dürrheim als Ziel gewählt, wäh⸗ rend 800 Kölner aus Schramberg wieder in die Hei⸗ mat zurückkehrten und 1300 Kraft⸗durch⸗Freude⸗Fah⸗ ver von der Nordſee die Heimfahrt in den Gau Baden angetreten hatten. Ein Kraft⸗durch⸗Freude⸗Zug aus Aachen führte 900 erholungsbedürftige Volksgenoſſen nach Donaueſchingen, und ſchließlich fuhren 800 Mannheimer nach Gernsbach und weitere 800 nach Auerbach. Die aus 300 Perſonen beſtehende Beleg⸗ ſchaft einer Brauerei in Osnabrück brauchte für ihren Ausflug nach Heidelberg ebenfalls einen Son⸗ 0 derzug. Der Ausflugsverkehr war genau wie der Stadtheſuchs verkehr überaus rege. Vor allem wurden die drei billigen Ausflugszüge ins Neckartal ſo ſtark benützt, daß ſie trotz vollſter Aus⸗ nutzung bis auf den letzten Platz beſetzt waren. We⸗ niger ſtark war der Zugang zum Verwaltungsſonder⸗ zug 4000 in das Feldberggebiet, der von Mannheim aus nur von hundert Reiſenden in Anſpruch genom⸗ men wurde, während den Sonderzug zu den Volks⸗ elen in Oetigheim in Mannheim nur zwanzig Reiſende beſtiegen. Polizeibericht vom 11. Auguſt In der Nacht zum Sonntag geriet in Mannheim⸗ rhof ein Kraftradfahrer beim Nehmen einer Kehre infolge zu hoher Geſchwindigkeit ins Schleudern und fuhr gegen ein Hoftor. Er erlitt eien Schädelbruch. Es beſteht Lebensgefahr. Das große Brigadetreffen des NSKK Weihe von 15 Standern Vereidigung von 1384 Anwärtern im Schloßhof Schon am Samstagabend war eine Fahrt der Mannheimer NSͤK⸗Stürme durch die Stadt ange⸗ ſagt worden. Geſpannt harrte man in den Straßen ihrer Ankunft. Endlich gegen 9 Uhr ſtarteten ſie an der Rhein⸗Neckar⸗Halle und durcheilten mit Windes⸗ eile Auguſta⸗Anlage— Friedrichsplatz, um ſich dann auf der Heidelberger Straße etwas mehr zu ſam⸗ meln. In der Pfälzer Straße war es eine einheit⸗ liche ſtattliche Kavalkade geworden. Krafträder, große und kleine Perſonenwagen, große Kraftwagen mit Dutzenden von Män⸗ nern bemannt, am Schluß große moderne Bulldogs, die ſich vom Tempo nicht unterkriegen ließen und immer ſchön Anſchluß hielten. An der Breite Straße angekommen, ging es rechts runter durch Unterſtadt, über die Hindenburgbrücke und ſchließlich durch die weſtliche Neckarſtadt zum Meßplatz, wo man ſich auf⸗ löſte. Am Sonntagvormittag ſah man ſchon früh lange Kolonnen am Schloß auffahren. Bald waren die Plätze hinter dem rechten Flügel dicht beſetzt mit Kraftwagen und Rädern aller Typen. Man mar⸗ ſchierte dann hinüber nach Ludwigshafen, wo ſich die beiden Standarten auf dem Meßplatz vereinigen ſollten. 4524 Mann ſtark kamen ſie über die Brücke in Sechſerreihen wieder an, zogen um den rechten Flügel des Schloſſes herum und in den Ehrenhof ein. Zwei Standartenkapellen an der Spitze, die Wimpel⸗ und Standartenträger mit Sturzhelmen, überall Kinnriemen lang, die Augenſchutzbrillen auf der Mütze, wo ſie luſtig in der Sonne blinkern. Feſter ſicherer Tritt von ſchlanken Männern, ruhige Schwenkungen, gute Haltung. Im Innern des Ehrenhofs, mit vorgezogenen Flügeln tiefgeſtaffelt, um die Terraſſe herum poſtiert. Zahlreiche Gäſte von Partei, Behörde, Fliegern uſm. Punkt 11 Uhr Befehl zum Fertigmachen.„Still⸗ geſtanden!“ und Meldung:„1384 Anwärter zur Ver⸗ eidigung angetreten!“ Brigadeführer Rees, der Führer der Motor⸗ brigade Kurpfalz Saar, verlieſt zuerſt einen Drahtgruß des Korpsführers Hühnlein, der bedauert, die Weihe der Stander nicht ſelbſt! vornehmen zu können. Er ſpricht die Hoffnung aus, daß die verpflichteten N Seid Männer ſtets dem Wahlſpruch gemäß„Treu, opferwillig, einſatzbereit“ handeln mögen. Auch vom Kraftfahr⸗Inſpekteur, Gruppenführer Kraus, werden die beſten Wünſche mitgeteilt. In ſeiner Rede gibt der Brigadeführer einen kurzen Rückblick auf die Kampfzeit, und ſpricht von den heutigen Gegnern, die in Schlupfhöhlen ſitzen und giftige Pfeile verſchießen. Er weiſt u. a. darauf hin, daß der Tag der Fahnenweihe ein über⸗ aus denkwürdiger Tag iſt, daß Soldatentum nicht an Waffen gebunden, wohl aber aufs engſte mit den Begriffen Charakter, tadelloſes Auftreten, Selbſt⸗ beſcheidung und Opferbereitſchaft verknüpft ſei. Das Opfer beſtehe vor allem auch im Einſatz der Fahr⸗ zeuge. Es weiß jeder, was das bedeutet, wo die wenigſten von uns auf Roſen gebettet ſind. Aber dafür iſt der NSeisd⸗Mann da, er muß der Schwie⸗ rigkeiten des Geländes und der Witterung Herr wer⸗ den. Alsdann ſprach der Brigadeführer die Eides⸗ formel vor. Die Anwärter bekräftigen den Schwur mit„Ich gelobe es“. Die Fahnenweihe Bei der darauffolgenden Fahnenweihe bekam je⸗ der Stander einen Flaggenſpruch mit auf den Weg, 3. B.„Lieber tot als Sklave,“„Die Treue iſt das Maß der Ehre,“„Allen Gewalten zum Trotz ſich er⸗ halten.“ Die Muſik ſpielte im Anſchluß daran„Ich hab mich ergeben“. Nach einem kurzen Totengeden⸗ ken der Opfer des Krieges und der politiſchen Kämpfer der Nachkriegszeit, mit dem Liede„Ich hatt“ einen Kameraden“, rief der Brigadeführer: „Es lebe der Friede, der Führer und Deutſchland!“ Daran ſchloß ſich das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Die Stander kehrten wieder an die Front zurück, Um 11.30 Uhr ſetzten ſich die beiden Standarten— an der Spitze der M/153 Stam dartenführer Eicken, an der Spitze der M/51 Standartenführer Mayer — in Bewegung zum Propagandamarſch durch die Staoͤt. Hr. ae eee, Der Dachdecker als Künftler Fahreshauptverſammlung und Lehrlingslosſprechung der Dachdecker-Innung Bei ſehr reger Beteiligung veranſtaltete die Da ch⸗ decker⸗Innung des Bezirks Mannheim in den Germania⸗Sälen ihre Jahreshauptver⸗ ſammlung. Die Vorlage des Haushaltplanes wurde einſtimmig gutgeheißen und genehmigt. Nach einer Pauſe begann dann die mit der Los⸗ ſprechung der Lehrlinge verbundene Feier⸗ ſtunde, bei der in ſeiner Begrüßungsanſprache In⸗ nungs⸗Obermeiſter Schramm den ſchönen Brauch der Losſprechung würdigte und den Wunſch aus⸗ ſprach, daß dieſe Feier auch in Zukunft innerhalb der Innungen vorgenommen werden könne, zumal die Innungen keine Gelegenheit haben, andere Feſte zu feiern und das Band der Verbundenheit unter den Berufskameraden enger zu knüpfen. In der eigentlichen Losſprechungsfeier ſprach Obermeiſter Schramm von der Standesehre und dem Gemeinſchaftsgeiſt, die durch die Losſprechung wieder ſtärker hervorgehoben werden. Wir dürfen uns, ſo führte er u. a. aus, freuen, daß altes Brauchtum wieder zu voller Blüte gelangt iſt. Die Lehrlinge, die jetzt Geſellen geworden ſind, ſind mit der Be⸗ endigung ihrer Lehrzeit wieder eine Stufe in ihrem Leben weitergekommen. Sie haben gemerkt, daß das Dachdeckerhandwerk nicht ſo einfach iſt, wie es aus⸗ ſieht. Mit dem Schieferhammer und dem Schiefer⸗ material kaun man genau ſo künſtleriſche Arbeiten verrichten, wie z. B. der Maler mit Piuſel und Farbe. Allerdings können wir je nach Wiſſen und Können ** Ein Kraftwagenzuſammenſtoß ereignete ſich zwiſchen den L⸗ und M⸗Quadraten. Ein Kraftwagen⸗ fahrer wollte einen vor ihm fahrenden Perſonen⸗ kraftwagen überholen, als dieſer im Begriff war, nach links einzubiegen. Der Fahrer des einbiegen⸗ den Kraftwagens hatte den Winker geſtellt, der auch eine beſtimmte Arbeit formen und je nach Wiſſen und Können wird dann auch die Arbeit ausfallen. Dem Wiſſen und Können muß aber das Wollen angeſchlof⸗ ſen werden. Uns iſt die Gewißheit gegeben, daß wir nicht ſtehen bleiben, wenn wir das nötige Rüſtzeug beſitzen und daß jeder durch ſeiner Hände Fleiß die Möglichkeit hat, ein tüchtiger Meiſter zu werden. Nach dieſen Ausführungen wurden die Lehrlinge Ernſt Lorenz, Mannheim; Hans Eichner, Mannheim: Kurt Thomas, Weigoda; Franz Roos, Mannheim; Hellmuth Roth, Hohenſachſen, und Gottfried Schröder⸗ ſecker, Weinheim, zu Geſellen geſchlagen. Mit den Geſellenbriefen wurden den jungen Geſellen gleich⸗ zeitig noch einige Schriften überreicht, die für ſie ein wertvolles Nachſchlagewerk in ihrem Beruf ſein wer⸗ den. Mit den beſten Wünſchen für die Zukunft ſchloß Obermeiſter Schramm die Losſprechungsfeier. Nachdem noch die Frauen ihren Dank dafür aus⸗ geſprochen hatten, daß die Innung ihnen eine lehr⸗ reiche Rundfahrt durch die Mannheimer Stadtrandſiedlungen ermöglicht hatte, ſo lange die Männer zu ernſter Tagung verſammelt waren, begann der Frohſinn zu ſeinem Recht zu kommen. Zur Ankurbelung der Stimmung war der Humoriſt Fritz Fegbeutel verpflichtet worden, der Baritoniſt Heil erfreute mit prächtigen Liedern, während die Herren Jodl und Balduf für den muſikaliſchen Rahmen ſorgten. Der Verlauf der Jahreshauptverſammlung und der Feierſtunde zeig⸗ ten, daß die Dachdecker eine große Familie ſind, in der es ſich wohl ſein läßt. j. von dem nachfolgenden Fahrer nach ſeinen eigenen Angaben bemerkt wurde. Dennoch wollte letzterer den Wagen überholen, dem er in die Flanke fuhr, wodurch bedeutender Sachſchaden verurſacht wurde. Die beiden Fahrer wurden raſch einig, da der über⸗ holende Fahrer ſein Verſchulden ohne weiteres zugab. Allein das Hakenkreuz- das Symbol des neuen Reiches Gauleiter Robert Wagner hat au die Kreisleiter und Gauamtsleiter in einem Rundſchreiben das Er⸗ ſuchen gerichtet, darauf hinzuwirken, daß eine Be⸗ flaggung mit der alten badiſchen Fahne in Zukunft unterbleibt. Wir hätten keinen Grund, in der heutigen Zeit noch die Symbole einſtiger deutſcher Zerriſſenheit zu zeigen, vielmehr ſei es unſere Aufgabe, mit dem Symbol der Einigkeit und Einheit, der Haken⸗ kreuzflagge, an die Oeffentlichkeit zu treten. Mannheimerin in den Oberſtborfer Alpen lödlich abgeflürzt Aus Oberſtdorf wird berichtet: Innerhalb einer Woche ereignete ſich am Freitag in den Oberſt⸗ dorfer Bergen der dritte tödliche Abſturz. Beim Be⸗ gehen des Heilbronner Weges ſtürzte in der Großen Steinſcharte die 38 Jahre alte Frau Luiſe Reitz aus Mannheim 15—20 Meter tief ab, und zwar vor den Augen ihres Mannes und ihres Quartiergebers aus Kornau bei Oberſtoorf. Bergführer, die ſich vom Waltenberger Haus aus auf dem Wege zur Trettach befanden, um die Leiche des am Mittwoch an der Trettach abgeſtürzten Augsburgers zu bergen, mach⸗ ten auf das Notſignal hin kehrt und unternahmen die Bergung der abgeſtürzten Frau, die noch lebend mit ſchweren Kopfverletzungen geborgen wurde, aber ſchon nach zehn Minuten verſchied. Die Leiche wurde nach Oberſtdorf gebracht. Das Kind ſollte ſchuld ſein Verwundert horchten die Strandbadbeſucher auf, als in der Nähe des Haupteingangs bei den be⸗ wachten Fahrradabſtellplätzen ein jämmerliches Kin⸗ derweinen hörbar wurde. Natürlich mußte wieder der Bademeiſter mobil gemacht werden, der ja im Strandbad ein Mädchen für alles iſt. Dieſer ſtand zurnächſt vor einem Rätſel, da ja nirgends ein Kind zu ſehen war. Schließlich drang der Bademeiſter in das vor den Radabſtellplätzen ſehr dichte Gebüſch ein, wo er dann auch nach einigem Suchen ein et wa drei Jahre altes Kind entdeckte, das bollkommen unbekleidet war. Der Bade⸗ meiſter nahm das Kind unter den Arm und trug es an den Rhein, wo er es zunächſt einmal gründlich ſäuberte. Dann konnte man daran denken,„den Eigentümer“ zu ſuchen. In gewohnter Weiſe pfiff der Bademeiſter das Kind aus, wobei er es in die Höhe hob. Nach einiger Zeit meldete ſich der Vater, der dem Kind Vorwürfe wegen ſeines Weglaufens machen wollte. Der Bademeiſter machte dem Mann aber in ſehr eindringlichen Worten klar, daß nur er die Schuld trug, weil er ſein Kind nicht beſſer be⸗ aufſichtigte. u Ernennungen. Erzbiſchof Dr. Groeber hat die Religionslehrer Anton Ullrich an der hieſigen Gewerbeſchule und Stephan Frickhofen an der Mädchenrealſchule Luiſeninſtitut zu Religionspryfef⸗ ſoren ernannt. Ferner wurde der frühere langjührige Religionslehrer Fridolin Schinzinger an der hieſigen Handelsſchule zum Religionsprofeſſor in Freiburg ernannt. i Der Platz vor den Rhein⸗Neckar⸗Hallen wird gegenwärtig der Umgeſtaltung unterzogen, die durch den Bau der Reichsautobahn notwendig geworden iſt. Mit Genugtuung darf man feſtſtellen, daß die Fahrbahnen der Reichsautobahn jetzt beiderſeitig fertiggeſtellt ſind, und daß ſich die beiden Bänder nach dem breiten Anfang hinter der Riedbahnunter⸗ führung auf üblichen Abſtand nähern. Die Her⸗ richtung des Platzes vor der Rhein⸗Neckarhalle er⸗ folgt natürlich nach den durch die Autobahneinmün⸗ dung bedingten Zweckmäßigkeitsgründen. Die Folge iſt eine umfangreiche Verſetzung von Randſteinen und die Herſtellung eines Rondells an der Secken⸗ heimerſtraße. ie Neue Verordnung über Zwangsverwaltungs⸗ vorſchüſſe. Der Reichs miniſter der Juſtiz hat zu⸗ ſammen mit dem Reichsarbeitsminiſter eine zweite Verordnung über Zwangsverwaltungsvorſchüſſe für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an Ge⸗ bäuden erlaſſen. Hat der eine Zwangsverwaltung betreibende Gläubiger für Inſtandſetzungs⸗, Ergän⸗ zungs⸗ oder Umbauarbeiten an Gebäuden Vorſchüſſe gewährt, ſo ſind dieſe zum Satze von 1,5 v. H. über dem Lombaroͤſatz der Reichsbank zu verzinſen. Dieſe Zin⸗ ſen genießen bei der Zwangsverwaltung und der Zwangsverſteigerung dasſelbe Vorrecht wie die Vor⸗ ſchüſſe ſelbſt. Dieſe Vorſchrift gilt auch dann, wenn die Vorſchüſſe bereits vor Inkrafttreten dieſer Ver⸗ oroͤnung gewährt ſind. Man sagt Haus Bergmann Dy Soll man beim Kauf von Zigaretten. EDETLI-BLATT-AusLESE HOcHOVAIL 4. Seite/ Nummer 366 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Auguſt 1938 Ein frohes Feſt Bunter Abend des Sturmbannes I im Friedrichspark Der große Saal im Friedrichspark war mit den Nebenräumen am Samstagabend gefüllt bis zum letzten Platz mit SA⸗Männern und ihren Freunden und Gäſten aus Partei, Behörde und Polizei; unter den Führern auch Brigadeführer von Halden⸗ wang und Standartenführer Hanſel. Nach einer Flaggenparade mit Sprechchor hielt der Führer des Sturmbannes J, Sturm⸗ führer Holfelder, eine Anſprache etwa des Inhalts: Die SA will keine großen Feſte feiern, ſondern ſchlicht wie in alter Zeit an der Ver⸗ wirklichung der Idee arbeiten. Der rote Terror iſt wohl gebrochen, aber die verbliebene Arbeit iſt nicht leichter. Der SA⸗Mann muß den letzten Volksge⸗ noſſen vom Nationalſozialismus überzeugen.„Wenn die SA marſchiert, müſſen die andern ſchweigen; wenn ſte redet, müſſen die andern hören; und wenn ſte kämpft, wird ſie ſiegen.“ Kameradſchaft und feſter Zuſammenhalt werden ihr ermöglichen, ſcheinbar un⸗ erfüllbare Aufgaben doch zu erfüllen. Wenn der Führer ruft, ſteht die Sa fertig und iſt bereit, für ihn zu ſterben. Dem Führer ein dreifaches„Sieg Heil!“ Stehend ſang man das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Es folgte als Hauptnummer dieſes erſten ernſten Deils eine Reihe von lebenden Bildern mit dem Titel „Von der Front zum Dritten Reich“. Zunächſt„Das letzte MG“. Angedeutet langſam ſchwä⸗ cher werdender Kanonendonner, dazu ein Sprecher, der damit ſchließt:„Sie trugen in ihren Seelen der beſſeren Zukunft Traum.“ Das zweite Bild trägt den Titel„14 Jahre“. Die Muſik fängt bei„Heil dir im Siegerkranz“ an, geht über in Internationale und Marſeillaiſe. Der Arbeitsloſe ſteht dumpf und verzweifelt vor zahlloſen Parteiplakaten mit leeren Verſprechungen und Schlagworten. Der Sprecher am Schluß dazu:„Und doch! Wenn Tag um Tag— Ein banges Glockendröhnen— Vom Dom her zittert an die Haldenhänge— Dann wird es totenſtill bei den Titanenſöhnen— Vom Chor hernieder brauſt der Orgel Tönen— Und kniend weinen Mütter heiße Bittgeſänge.“ Im dritten Bild ſchließlich ſtehen Arbeiter, SA⸗Mann und Soldat treu vereint. Die Schlußworte des Sprechers lauten„Deutſchland, dein ewiges Werkfundament— Hat der Zwietracht Kampf überwunden.“ Den Sprecher beſorgte in kraftvoll dͤurchgearbeiteter Weiſe Sturmführer Hennrich. In die Anſage teilten ſich Sturmführer Hol⸗ felder und Truppführer Gerſtel. Frau Ho⸗ mann⸗Webau ſang„Feiger Gedanken bängliches Schwanken“, Sturmmann Keßler etwas aus dem Zarewitſch, beide zuſammen„Wer uns getraut“. Beide erhielten mit Recht viel Beifall, Frau Homann⸗ Webau obendrein einen Strauß Roſen. Die heitere Szene„Der Sturmfriſeur“ rief herzliches Lachen hervor. Die ganze Zeit ſpielte der Maſikzug der Standarte unermüdlich unter Leitung von Ho⸗ mann⸗Webau, der Fantaſien von ſaſt allen Haupt⸗ werken Wagners einſtudiert hatte, und außerdem ſeine Vaterländiſche Feſtouvertüre(mit Verwendüng des Liedes der Arbeit) vortrefflich ausgeführt ertö⸗ nen ließ. Ein Schnellzeichner von der Reſerve über⸗ raſchte mit fixen Kohleſtiften. Aus den Kreiſen des Spielmannszuges Sturmbann 1 kamen artiſtiſche Talente, u. a. ein erſtaunlicher Fangkünſtler. Zwi⸗ ſchendurch begab man ſich hinaus in den Garten zum großen Zapfenſtreich. Sturm 40 mit Sturmführer Ten an der Spitze, ſtellte Fackelträ⸗ ger, die ſtramm den Platz umſäumten, und die im Stechſchritt anmarſchierende Truppe. Alles klappte beſtens, und jedermann freute ſich über die gute Hal⸗ tung der Männer. Im Innern war derweil Geſangswettſtreit der einzelnen Stürme angeſetzt worden. Es wurde ge⸗ wertet nicht nur taktfeſtes Singen, ſondern Autre⸗ ten und Wegtreten, Meldung, und ſo ſang man los:„Kehr ich einſt zur Heimat wieder“ oder„Wo ſind den die Jugendjahr' geblieben?“, oder„Schwer mit Schätzen des Ozeans beladen.“ Den erſten Preis erhielt Sturm 40 mit 35 Liter Bier. Es folgten Sturm 2, 3 und 1, die auch nicht leer ausgingen, aber an dieſem Abend wohl nichts davon hatten; denn meiſtens hielt man ſich ſomießs an Waſſer, des Reichswettkampfes wegen. Schließlich ſprach Brigadeführer von Halden⸗ wang noch einige Worte. Er drückte für die Standarte 171 beſte Hoffnungen zum Reichswettkampf aus, und gab dem Sturm 40 ein Sonderlob für tadelloſes Auftreten. Im übri⸗ gen würde man ja ſehen, was die Punktrichter für Ergebniſſe herausbrächten. Der Reichswettkampf iſt vom Führer angeſetzt worden, um zu ſehen, was or Stürme im Reich gelernt haben. Denn der Kampf geht weiter. Wohl mit anderen Mitteln gegen ge⸗ tarnte Gegner; aber daß dieſe da ſind— aus Kreiſen der Reaktion oder des politiſchen Katholizismus—, das wiſſe man ja zu Genüge. Zwiſchendurch war ſchon mal getanzt worden, aber nachdem die Muſik verſchnauft hatte ging dieſer ſehr wichtige Teil zu ſpäter Stunde noch mal ordent⸗ lich los. Hr. Richlfeſt der Aukobahn-Arbeiler Frohe Stunden in Seckenheim Die Arbeiten auf der Teilſtrecke Darmſtadt.— Mannheim und Heidelberg ſind nun ſchon ſo weit ge⸗ diehen, daß die mit der Herſtellung der Aſphalt⸗Be⸗ tondecke beauftragte Firma Straba— Straßenbau⸗ Aktiengeſellſchaft ihre Arbeit beendigen konnte. Am 4. April dieſes Jahres hatte man mit der Herſtellung der Straßendecke begonnen. Es war dieſer Firma möglich, ſeit dieſer Zeit ſtändig 640 Mann beſchäfti⸗ gen zu können. Nachdem der Auftrag erledigt iſt, wird die Firma ſehr wahrſcheinlich mit dem Stamm der Arbeiterſchaft an die Reichsautobahnſtrecke Chemnitz Schleitz überſiedeln. Aus Anlaß der Beendigung der der Firma über⸗ tragenen Bauarbeiten auf der Strecke Darmſtadt Mannheim und Heidelberg fand am Samstag ein Richtfeſt ſtatt, zu dem ſich nach einem Marſch durch die Straßen Seckenheims die vollſtändige Be⸗ legſchaft im Seckenheimer Schlöſſel verſammelte. Bauleiter Storck, der mit herzlichen Worten die Arbeitskameraden begrüßte, hieß in der Mitte der zu dem Richtfeſt Verſammelten ganz beſonders Ge⸗ neraldirektor Milke und Direktor Lewalter willkommen. In einer weiteren Anſprache wies Direktor Lewalter ganz beſonders auf die Bedeutung der Reichsautobahn für Verkehr und Handel hin, die nach Inbetriebnahme auf den Reichsautobahn⸗ ſtrecken eine weſentliche Belebung erfahren werden. Nicht vergeſſen werden dürfe die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit und vor allem die wirtſchaftlichen Auswirkungen, die der Bau der Reichsautobahnen nach ſich zieht. Erfahren doch zahlreiche Induſtrie⸗ zweige eine außergewöhnliche Belebung durch die Materialien, die bei dem Bau gebraucht werden, ab⸗ geſehen davon, daß die einzelnen Firmen ſelbſt wie⸗ der mehr Arbeiter einſtellen konnten, um dieſe Ma⸗ terialien erzeugen zu können. f Nachdem Direktor Lewalter mit herzlichen Worten der Belegſchaft für ihre treue Arbeit bei dem Bau den Dank zum Ausdruck gebracht hatte, wies er dar⸗ auf hin, daß der Plan nur durch den perſönlichen Einſatz des Führers verwirklicht werden konnte, der mit friſchem Mut den Bau der Reichsautobahn in Angriff nahm und im September 1933 in Frankfurt den erſten Spatenſtich tat. Das hierbei zum Aus⸗ ſpruch gelangte Wort„Fanget an!“ wurde zum all⸗ gemeinen Signal der Arbeitsbeſchaffung, die wie⸗ derum eine Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit zur Folge hatte. 500 000 Menſchen arbeiten heute an den Reichsautobahnen. Abgeſehen von ihrer Eingliede⸗ rung in den Arbeitsprozeß wird dadurch eine Erſpar⸗ nis an Arbeitsloſenunterſtützung von jährlich 150 Millionen Mark erzielt. In gleicher Weiſe erfolgt der Aufſchwung der Wirtſchaft, wodurch wieder durch Vohnſteuereinkommen und durch ſonſtige Steuern insgeſamt jährlich etwa 250 Millionen Mk. eingehen. Mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Füh⸗ rer, das mit dem Deutſchlandlied und dem Horſt⸗ Weſſel⸗Lied bekräftigt wurde, klang die Anſprache aus, die von der Belegſchaft mit großem Beifall auf⸗ genommen wurde. Anſchließend blieb man im kame⸗ radſchaftlichen Geiſte noch lange beiſammen, wobei für muſikaliſche Unterhaltung Sorge getragen wurde. Ein Ingenieur, der in Versform die mannig⸗ faltigſten Geſchehniſſe an den einzelnen Bauſtellen ſchilderte und auch die leitenden Männer mit in den Kreis ſeiner witzigen Betrachtungen zog, fand auf⸗ merkſame Zuhörer, Freibier und Eſſen hatte die Firma zu dieſem ſchön verlaufenen Richtfeſt ge⸗ ſtiftet. j. en Nenuaufban des deutſchen Schulſunks. Der in Ausſicht geſtellte Neuaufbau des deutſchen Schulfunks konnte noch nicht durchgeführt werden. Um auch in der Uebergangszeit den Klagen Rechnung zu tragen, daß als„Schulfunk! Sendungen angekündigt wer⸗ den, die für die Schule durchaus ungeeignet ſind, hat daher der Reichserziehungsminiſter beſtimmk, daß im Schulunterricht nur ſolche Sendungen abgehört und ausgewertet werden dürfen, die von ihm als geeignete Schulfunkſendungen anerkannt ſind. —— Was hören wir? Dienstag, 13. Auguſt Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert. 11.00: Hammer und 12.00: Mittags konzert. 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Blumenſtunde. 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Muſik im Freien.— 17.00: Nachmittagskonzert. 2 18.30: Franzöſiſch.— 18.45: Vom Gemeinſchaftsempfang.—— 19.00: Reichsſen dung: Olympiſches Dorf. Funkbild — 19.30: Unterhaltungsmuſik.— 20.10: In Flandern reitet der Tod.— 21.00: Unterhaltungskonzert.— 22.80: Jenny von Thillot: Skandinaviſche Seele im Lied.— 28.00: Muſik in ſpäter Nacht.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſeuder .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen D. 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Mütter deutſcher Dich⸗ ter.— 15.40: 923 Meter unter dem Meeresſpiegel.— 10.00. Muſik im Freien.— 17.25: Jugendſportſtunde.— 1740. Zur Rundfunkausſtellung.— 17.00: Reger: Klavierkonzert — 18.20: Politiſche Zeitungsſchau. 18.40: Fahrt ins Grüne. Kurzhörſpiel.— 19.30: Muſikaliſches Kurzweil.— 20.10: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 22.20: Akademiſche Weltmeiſterſchaften in Budapeſt. 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Kammermuſik⸗Stunde. 5 Pflug.— Gewinnauszug 5. Klaſſe 45. Preußiſch⸗Südbeutſche (271. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 2. Ziehungstag 9. Auguſt 1935 In ber heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 280272 8 Gewinne zu 3000 M. 139140 185455 375024 16 Gewinne zu 2000 M. 2674 63722 71399 96416 136534 246426 349324 388701 178514 180483 182033 201865 24248 244871 265331 266592 330774 363740 378812 98 Gewinne zu 500 M. 12839 9948 24037 24768 27575 31495 47320 50838 56412 70067 76569 88513 114960 128703 129680 1383804 135137 137275 635 154885 1585 188908 181489 185910 211189 228458 228883 249589 288330 258381 284059 294241 298761 304288 304881 327150 3838884 845328 346654 358512 369289 399540 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 80832 4 Gewinne zu 5000 M. 101075 158450 7 zu 8000 M. 51427 170376 212609 32 Gewinne J 2000 M. 29707 38481 46077 85976 885885 130167 135348 191551 202608 2451 247670 258809 288977 283588 353917 360020 52 Gewinne zu 1000 M. 8455 12980 34377 83851 101744 152182 164301 180278 194098 202951 207134 222025 228522 246334 285843 292770 310987 315820 316458 328984 338522 364984 367526 386074 3886167 386901 98 Gewinne 10 500 M. 13377 36919 52303 70985 100 118073 122485 M 105030 159203 167149 173301 183507 184047 2000688 214374 223640 266507 289128 301815 308398 346282 352100 393166 35564 379581 387296 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 5 1000000, 2 zu je 300000, 2 zu je 100000% qu ef ane 75000, 4 zu je 50000, 8 zu je 30000, 14 zu fe 20000, 94 zu je 10000, 186 zu je 5000, 376 zu je 3000, 902 zu je 2000, 2766 zu je 1000, 4596 zu je 500, 18422 zu je 300 Mark. * Mittellungsblatt des Kreises Mannheim im Landesverband Baden Das Ergebnis von Aachen Die Meisterschaft von Deutschland, die in Aachen ausgetragen wurde, ist inzwischen längst entschie- den. Richter hat sie sich diesmal geholt.— Einzel- heiten über den Verlauf des Turniers brauchen wir unseren Lesern ja nicht mehr zu geben; unsere Be- richte gaben über das ganze Geschehen laufend Auf- schluß. Nur der Vollständigkeit halben und um nochmals einen zusammenfassenden Ueberblick zu gewähren, bringen wir die Tabelle. Bad Aachen 1935 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10, 11. 12. 13. 14. 18. P u. P Ihre DTT ee Rlümich ö e e Scbnmenn 3/7 7 0 0 0% 1%%% 8. Ur. Lame. 0 1 1 0 5 1 0 N Recht 5. 0 11 0 2 0 0 1 1 0 0% 6% 1 Eu 6.% 1 1 1 I Rar 7% I II Ii intmenn 8. 0 1 7 0/ 0% 0 1/ 000575 Koch 0e eee Se 10% 0 1% 6% 0% ½%% 5% W ieee ee Weltgeder 12. 0. 15 0 1 0 eee kugel 13% 1% 0 1% 0%%% eee Alter 14.0 0/0 1% 1 7% 1% Yα⏑⁹—⁹ο⏑= delt 15, II IGL Ein feines Opfer Heute machen wir mit einer Partie bekannt, in der sich die beiden Typen des Turnierspielers: der Stratege und der Taktiker gegenübertreten, Be- zelchnender weise wird dabei die Strategie von einem Meister der älteren Generation— Sämisch— ver- treten, während der Bochumer Hermann sich als Meister auf dem Gebiet der schöpferischen Taktik erweist. Damit soll nicht gesagt sein, dab das Zeitalter der Strategie von dem der Taktik im Tur- nierschach abgelöst wird, wie man mitunter über- treibend behauptet. Das eine wird vielmehr nie ohne das andere erfolgreich sein können, ein großer Stratege muß auch Taktiker sein können und um- gekehrt. Einseitigkeit ist auch im Schach von Uebel. Aber diese Partie ist ein Beweis für viele dafür, daß das Nur-Positionsspiel, das„Lavieren“, das die offene Feldschlacht meidet und keine Ge- fahren der Opfer auf sich nimmt, immer mehr aus der gegenwärtigen Turnierpraxis verschwindet. Und das ist recht so!„Wissenschaftliches“ Schach und Was dergleichen leere, hochtrabende Redensarten meinen, ist der Tod des kämpferischen, lebensvollen 7 Turniersports. Auch hier gilt oft: Wer wagt, ge- Winnt! Weiß: L. Hermann(Bochum). Schwarz: Sa misch(Berlin). Aus dem Westdeutschen Zonenturnier in Köln, April 1935. 1. 2e, eI—e5. 2. Sg1—13, SbS 06. 3. LI—bs, a7—a6. 4. Lbö—ad, 8g8—f6. 5.—0, LfS—e7. 6. Ddi—e2z, b7—b5. 7. Lad-—b3, d- dé. 8. a2— ad, Le8S-g. Ueblich ist gleich Tbs, da sich der Läufer auf g4 doch nicht halten kann. 9.(2e. ab, ab. Ta8:, Dad: Dbö:,—0! gäbe dem Schwar- zen gutes Spiel mit allerlei Angriffsmöglichkeiten. 9...„ Ia8—b8. 10. a4% 5, a6 cb5. 11. Tf1—di, Dds-—o8. 12. d2—d4d,-0. 13. Lei- es, Sc6— ds. 14. Sbi-— dz, 7 c5. 15. ha—h3, Lga4—e6. 16. dd es, dees. 17. Lb3— 2. Ein grober Fehler wäre Seö5:? wegen Lbs:, Sbg:, Des mit Figurengewinn. 17.„ Des—c7. Sta e5! 5 Dieses Opfer, das den Höhepunkt der Partie be- eeutet, war schon bei III der treibende Gedanke gewesen. Wir wollen uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob es„korrekt“ ist oder nicht— auf alle Fälle bringt es Angriff ein und gibt gute prak- tische Chancen. 19...„Dees. 20. f2—f4, Des- 07. 21. f4—15, Lebe. 22. Le3—f4. Der Kern der Kombination. Wenn Schwarz jetzt nicht mit Db7 die Qualität zurückgeben will, kommt er in eine scheußliche Fesselstellung. 22...„ 86846. Auf„Lad entscheidet es, Le7. f61ʃ, gf, et, Ld. Dhöl, Ské: Dg5, Khs. Df, Kg. Ld6é: zwangs- Häufig. Den Schluß spielt der Weiße musterhaft. 23. f5—f6l, g/. 24. ed—e5, f6de5. 25. Leach7--! Ein Keulenschlag folgt dem anderen. Auf An- nahme des Opfers gewinnt.„ Kh7: Dhö-, K gs. Leb:, f6. Dg6-E, Khs. Th, fe. Dh5- f und Tg3- 25.„ KgS—g7. 26. Dea ce5 r, Le7 6. N. Ded-h5. Aufgegeben. 18. Tdi—f1, Sf6—e8. 19. Problemschach Mit unserer Nr. 124 graben wir ein altes be- rühmtes Problem aus, das vielleicht viele Löser noch nicht kennen, und das einen Abdruck ver- dient. a Problem Nr. 124. S. LO yd. 1. Preis Checkmale-Turnier 1903. Motto:„Steinitzgambit“, ,,, 2 1 1, „ E, , u,, A,, 9 + 13= 2. Matt in 3 Zügen. 125 ist zwar ein Vierzüger, aber nicht schwer. Wer sieht die Idee? Vorsicht, Fußangeln! Problem Nr. 125. G. Ex ns t. Ranneforth, Schachkalender 1920. , ,, I , . 2 5.. e 2 7 + 4. 11. Matt in 4 Zügen. Lösungen aus letzter Nummer Problem Nr. 123(Bayersdorfer). 1. Kds! Ka7. 2. Kd7. Ein Tempospiel. 1. Kd7? bringt den Weißen in Zugzwang, so daß es nach.. Ka7 nicht weitergeht. Problem Nr. 124(Brunner). 1. Tha! Ks: 2. Tg4 Kcé. 3. Ted: Ein Turton. Alle anderen Lösungs versuche, den-Turm auf der 4. Reihe unterbringen und mit dem-Turm dahinter nach ga zu kommen, scheitern daran, daß der-Turm später die Schußlinie des Lha verstellt. Lösungen sandte ein A. Mansar, W. L. Sphinx Plauderei von G. Hermann, Gera Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen: Mein Vater in entlegener Landpfarre einsam am Schachbrett, ich daneben mit Bleisoldaten am Boden spielend, wunderte mich, daß seine Puppen so Wenig Menschenähnlichkeit besaßen. Ein Buch lag daneben in Prachteinband— der große Bilguer—, und auf dem Umschlag unter Arabesken und Symbolen eine Raubtier, halb Frauenkopf. Mein Vater erzählte mir die Geschichte von der Sphinx, die Rätsel aufgab und sich in die Tiefe stürzte, als einer die Lösung fand; das sei das Wesen des Schachspiels. Da mag ich wohl große Augen gemacht haben Wie die Sphinx auf dem Einband, die den Kopf leicht vorgeneigt mit großen ver wunderten Augen vor sich hinstarrt. Aber des Ver wunderlichen und Rätsel- haften gab es bald noch weit mehr am Schachbrett. Was mocht das doch für ein eigenartiges Spiel sein, das auch die erwachsenen Menschen, ja die ganz Alten immer und immer wieder in seinen Bann 20g“ Und als ich dann mit 9 oder 10 Jahren selbst in die Geheimnisse dieser Kunst eingeweiht wurde, Wie verbreitete sich sein Zauber so schnell auch auf mich und ließ allmählich den Altersunterschied Während des Spieles mehr und mehr verwischen. Später habe ich darüber nachgedacht, wWie schmerz lich es doch für einen sein muß, der begeisterter Schachjünger ist, wenn er durchs Schicksal in die Einsamkeit verschlagen wird und keinen Gegner und keine Gelegenheit zu dem geliebten Spiele hat. Und doch auch wieder welcher Trost und welche Freude, sich nach des Tages Last und Hitze einsam zu flüchten ans Brett und dort den Geistesprodukten der Großen im Reiche Caissas zu lauschen! Darf man sagen zu lauschen? Gewif! Es ist wie ferne Melodien, die uns überkommen, sie umschmeicheln uns wie alte liebe Klänge aus einer gemeinsamen Heimat, bald träumerisch, bald von Kraft— in Moll oder Dur— wie's gerade der Künstler gewollt. Es ist wie bei jeder Kunst, sie hat etwas Ver- fünrerisches. Ich möchte daher das Schachspiel mit der Musik vergleichen. Die meisten Menschen haben in ihrer Jugend damit angefangen, und die wenigsten verstehen etwas davon. Nur durch Uebung Kann man sich darin weiterbilden, und nur durch jahre: lange Pflege dringt man in seine Tiefen und 1 beiten ein. Wenige Auserwählte erreichen dadure einen berühmten Namen und glänzendes Einkommen, aber es gibt genug verbummelte Genies, die eine kümmerliche Existenz damit fristen oder nie 2 einer solchen gekommen sind. Wenig Praktiker haben es ohne Noten und ohne Theorie zu etWas Tüchtigem gebracht, nur wer Harmonielehre stu- diert, hat das wahre Verständnis. Und schliefllich ein Mißton, und das ganze Werk ist verdorben. (Deutsche Schachblätter, März 101% seltsame Figur auf einem Schachbrett sitzend, halb 1 Ein In de ger Zeit Und obr gapaner laſung beſtand⸗ erſten 7 heblichen großes fund, da Krank Wenn klame— — nie g Angebot gewohnt. ein Geſe kreiſen d Er b. zipien ei von Ord ſten Inſt Die med treten. 1 Arzt die ſuchung Allmä ber Dokt demgeger Grund n ſeine Pa dem Wa let. Und ungehe hältnis wie ſie i! Nun! Fpineſiſche liner S chauffeur Angel wegen ſa Führerfl in einem erheblich im Staa getrunken ſeine Kr * war, um 1 ſtraße, un 19 mit eine fahrer, ſo ſic erheb Ohne daſte Vö⸗ allen Sei 1 Montag, 12. Auguſt 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 366 — . Den 8 TAGE — 5 N 188* Die Kamera siehf in die Well GERICHTS BERICHTE AUS NAH UND FEERNô Der Teufelsdoktor von Banjuwangi Ein verkappter Opiumhändler— Die originelle Jdee des ehemaligen Kulis N — Batavia, 9. Auguſt. ſchienen bei ihm Beamte des Geſundheitsamtes und In der Stadt Banfuwangi hatte ſich vor eini⸗ verlangten ſein Arztdiplom zu ſehen. Der Chineſe 1 Zeit ein chineſiſcher Arzt niedergelaſſen. IAnatgusgeng nogufecpf usgaad dog u di builds 9 t 0 ö Und obwohl in dieſer von Indern, Chineſen und Be 1 1 Ein 1 Ei gewiß, 555 Japanern bewohnten holländiſchen Kolonialnieder⸗ 1115 555 5 n 1. worden, ufung kein Mangel an mediziniſchen Kapazitäten 9 1 Diplom verlegt. Man ſolle ſich ein betand, erfreute ſich dieſer gelbe Doktor faſt hom e f enten Tage ſeiner Praxiseröffnung an, eines er⸗ Hausſuchung in der Apotheke heblichen Zuſpruches. Vor der Tür hatte er ein Man wartete. Die angegebene Friſt verſtrich, das großes Schild anbringen laſſen, auf dem zu leſen Diplom kam nicht zum Vorſchein. Nun wollte man tand, daß er Doktor der Medizin ſei und für a[Le dem Herrn Doktor doch ein bißchen kräftiger auf den Krankheiten Mittel zur Verfügung habe. Zahn fühlen und ging zu einer Hausſu ch ung Wenn es auch in Banjuwangi an ärztlicher Re⸗ ae ee ee e ſich insgeheim nach der Perſön⸗ zume— im Gegenſatz zu den weſtlichen Ländern e Arztes erkundigte. f 5 8 nie gefehlt hat, ſo war dieſes marktſchreieriſchee 1 Maßregeln hatten einen vollen Erfolg. Der Angebot auch für koloniale Verhältniſſe zumindeſt un⸗ chineſiſche Doklor nämlich entpuppte ſich als ein ganz ewohnt. Dieſer Doktor Tjio Siong Tfiu verſtand e Kuli, der nichts weiter konnte als b Geſchäft und holte ſich ſein Publikum aus allen Laſten tragen und auf die Idee verfallen war, ſich Reben kerung. als Opiumagent zu betätigen. Das konnte er am 0. 5 8 beſten dadurch tun, indem er mit ihm zur Verfügun Wotheke neben dem Wartezimmer; geſtellten Mitteln, eine ärztliche Prapis eröffnete, in Er beſaß ein nach neueſten europäfſchen Prin⸗ der Medikamente immer gleichen Zuſchnittes verab⸗ zipien eingerichtetes 1 eine 1 folgt wurden. Es handelte ſich in jedem Falle um Lachen iſt geſund! Ordinationsräumen, die mit den hervorragend⸗ On: d das erklär; 5 g„ i.„ a 1 5 57575 ſtrumenten der Chirurgie ausgeſtattet waren. k 85 Erkeak; auch Hen immer zunehmen Die brei Fratinellis— eine bekannte internationale Clowngruppe, die gegenwärtig wieder in ſten Inf 5 9 e den Zuſpruch der„Patienten“, die hier eine Gele⸗ Berlin auftritt— ſtellten ſich zu einer Vorſtellung in einem Krankenhaus zur Verfügung, um den Die medistniſche Technik war hier vollkommen 8 genheit hatten, den ſonſt ſchwer zu beſchaffenden Inſoffen eine Stunde frohen Vergeſſens zu bereiten. Scherls Bilderdienſt, Wa keen Und dabei war öleſer ſcheinbar ſo kundige Stoff auf einfache Weiſe zu erhalten. Arzt die Billigkeit ſelbſt. Er nahm für eine Unter⸗ n ten 8 uchung nicht mehr als 2 und einen halben Gulden. a zumacht e ee, Allmählich fiel es jedoch den Behörden auf, daß Als die Behörden das heraus hatten, ſchritten ſie her Doktor eine ungeheuer große Praxis hatte und zur Verhaftung des„Doktors“. Als ſie ihn für feſt⸗ demgegenüber nie Rezepte ausfertigte. Der genommen erklärten, ſank er zuſammen und mar⸗ grund war darin zu ſehen, daß er gleichzeitig für kierte eine Ohnmacht. Freilich war in ſeiner„Apo⸗ eine Patienten den Apotheker ſpielte, denn neben theke“ kein Mittel, ihn wieder ins Bewußtſein zu⸗ dem Wartezimmer hatte er eine Apotheke eingerich⸗ rückzu rufen. Erſt als er in das Gefängnis eingelie⸗ el. Und hier waren die verordneten Medikamente fert worden war, kehrten ſeine Lebensgeiſter wieder, ungeheuer teuer und ſtanden in keinem Ver⸗ um ihn erklären zu laſſen, daß er völlig unſchuldig bällnis zu den ſonſtigen Preiſen für Medikamente, ſei. wie ſie in den offiziellen Apotheken zu haben waren. Trotz dieſer Beteuerungen wird er ſich wegen Nun begannen die Aufſichtsbehörden, ſich mit dem Opiumhandels und unberechtigter Ausübung einer cghineſiſchen Arzt zu beſchäftigen. Eines Tages er⸗! ärztlichen Praxis zu verantworten haben. eee eee, 5 ie es jedoch kurz darauf, die Polizeinummer der Droſchke Leunkenheit 5 ekemplariſch feſtzuſtellen. Seiner drohenden Feſtwahme kam der Angeklagte aber zuvor, indem er ſich ſelbſt der Poli⸗ Taxichauffeur zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt zei ſtellte. Berlin 10. Auguſt. Durch die Beweisaufnahme wurde Völker ſowohl 5 5 der fahrläſſigen Körperverletzung als auch der Füh⸗ rerflucht einwandfrei überführt. Er wurde darauf⸗ hin zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Mo 8 0 5 5 ral gefunden naten verurteilt. e Der Gral gefun Entsprechend den neueſten Anweiſungen des Reichszuſttzminiſters, gegen Verkehrsſünder und üumal folche Perſonen, die durch Trunkenheit Ver⸗ kchrsunfälle verurſachen, verurteilte heute das Ber⸗ Im Orontes⸗Tal zwiſchen Antiochia und Hamath in Syrien wurde von einer engliſchen Ausgra⸗ liner Schnellſchöffengericht einen Berliner Taxi⸗ N Gefä tsausb chi ö bungsexpedition in einer Höhle 25 55 5 15 der 1 5 chriſtlichen n ein Kelch 5 müffdl znanigf 8 5 gefunden, von dem angenommen wird, daß er der iſt, der von Chriſtus heim Abendmahl benutzt chauffeur zu einer empfindlichen Gefängnisstrafe. ach efängn ausbrn 5 m J ugzeug wurde. Dieſer Kelch iſt nach London gebracht wor den, um dort von Wiſſenſchaftlern genaueſtens Angeklagt war der 32 Jahre alte Erich Völker entkommen unterſucht zu werden.(Preſſe⸗Bild⸗Zentrale,.) wegen fahrläſſiger Körperverletzung im Beruf und— 0 Führerflucht. Am 24. Juli dieſes Jahres hatte er%% rene eee r ebene im—— ee Umſtänden einen Ausbruch verübt. Er war in der getrunken. Mittags gegen 2 Uhr beſtieg er dann Küche der Anſtalt beſchäftigt und entdeckte plötzlich ſeine Kraftdroſchke, obwohl er ſtark angetrunken den Anzug des Direktorsſohnes. Beim Durchſuchen war, um nach Hauſe zu fahren. In der Großbeeren der Taſchen fielen ihm nicht nur eine namhafte Geld⸗ A kraße, unweit des Halleſchen Tores ſtreifte Völker ſumme, ſondern auch die geſamten Papiere des jungen mit einem Kotflügel fees Wagens 1 Rad⸗ Arannes in die ßände. Der Verbrecher zos ſich den e 1 8 5 N Anzug 1 5 i 5 eſtohle Atsweif. . auf den Fahrdamm ſtürzte und eh 195 e 1. 15 15 5 zubvg. 5 5 ſofort zum nächſten Flughafen, kaufte ſich eine Karte e 915 en een 6¹¹ kümmern, nach Toowoomba, beſtieg kurze Zeit ſpäter ein Ver⸗ 5 be r weiter, trotzdem Paſſanten ihn von kehrsflugzeug und erreichte ſein Ziel, ehe ſein Aus⸗ 95 durch Zuruf zum Halten zu veranlaſſen bruch überhaupt bemerkt worden war. Die Polizei 1 1 en. Einem anderen Automobiliſten, der ſich hat bisher vergeblich verſucht, eine weitere Spur von e Verfolgung des Flüchtenden machte, gelang! ihm zu entdecken. NSDAP-Miſſeilungen. geg, Segen un Schwimmen: Kurſus 66 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches es portelamilichen Behenntmachungen entnommen Hallenbad, Halle 2, Frauen.— Kurſus 58 19.80 bis 21 Uhr 5 Politiſche Leiter 1 Arnold, i Männer. 5 ⸗Jitſu: 8 is 22 S 5 e Eck. Geſchäftsſtunden: Täglich, außer Mitt⸗ 1*. „n Dreams tags, von 1620 uhr.— Sprechſtunden Boxen; Kurſus 67 20 bis 22 Uhr Gymnaſttehale im 10 5 Dienstags und Freitags von Stadion, 5 0 8 Tennis: Kurſus 122 17 bis 18.30 Uhr und 18.80 bis 20 5 NS- rauenſchaft Uhr Tennisanlage Stadion, Frauen und Männer. Die Königin von Holland beſucht Schottland nes nebrichspark. Dienstag, 18. Aug., abends 8 Uhr, neh⸗ 5 Königin Wilhelmine und Kronprinzeſſin Juliane von Holland bei ihrer Ankunft in„ wo n alle Frauen am Lichtbildervortrag im Ballhaus teil. ſie bei Lord Earn ihre Erßbolungszeit verbringen werden. Rechts der holländiſche Geſandte in D Neue Kurſe London, Herr van Swinderen, der die Königin bei ihrer Reiſe durch England begleitete.(Weltbild, Ma * 179 5 05 15 Jungbanne J und II/171. Auf An⸗ beim Sportamt der NS„Kraft durch Freude“ f eſundheits S DN. 1 Veginn des Zeltlagers See n ee 4005 Das Sportamt Mauuheim⸗Ludwigshafen gibt be⸗ 4„ verſchoben. Nähere Befehle er ö an ds kannt, daß jetzt wieder überall ue ue Sportkurſe i. ergehen zur gleichen Zeit an Führer und Fahrt- beginnen. Wer Schwimmen, Kleinkaliberſchießen, n betr. Stämme. Durch Verſchlebung des Termins Jin Jitſu, Volkstanz, Rudern, Tennis, Fechten und Ii burcacer nur noch für die Stämme--IV einſchl. Boxen lernen oder das Reichsſportabzeichen und SA⸗ geführt. Sportabzeichen erwerben will, gehe nach I. 15, 12, wo Bd M er jederzeit Auskunft über Uebungsſtätten und Be⸗ Uutergan 171. Frei 5 a. reizeitlager in Waldwimmersbach. ö al tee der Nes ſind wir in der Lage, in unſerem ginn neuer Kurſe erhält. ken zueim in Walswimmersbach zwei Freizeitlager Segtember 20 im uhren. Im Auguſt können 30 Mädel, im kauen Zeitpi Mädel 14 Tage aufgenommen werden. Ge⸗ 2 9. 5 der en e 15 85 1 90 8 wir erſt nach Ablauf 0 er Kinderlähmung angeben. Jugend⸗. Ahh er Jaber ſind von der Sperrzeit nicht betroffen. Montag, 12. Auguſt Fernruf 4 tir umgehend auf dem Untergau, N 2, 4, Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 3 Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab Die Wettka⸗ 1 JM Paradeplatz. 8 abgegeben een mitſſen ſofort auf dem Untergau. Antobusſonderfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Ladenburg— 1 Sbülene Schriesheim— Ludwigstal— Schriesheimer Hof— 28, August ungslager in Edenkoben wird auf 17. bis Wilhelmsfeld— Schönau— Neckorſteinach— Neckar⸗ deset 80 f gemünd— Waldhilsbach— Kohlhof— Molkenkur— werden. Die Filmkarten müſſen ſofort abgerechnet Schloß Heidelberg— Mannheim. i Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.25 Uhr Worms— Frauenamt Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Hausgehilfen 1 Merſte l 1 n. In der Zeit.—28. i Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kaborett⸗Progromm. a Svrechſtunden nur 5 115 e Roſarium, Nenuoſtheim Geßffnet von 16.90 bis 20 Uhr. 9 ſtatt. In dringenden Fällen wende man Waldpark⸗Reſtaurant„Am Stern“: 15.30 Uhr Konzert. bei elußreger Thereſe Kern, Eliſabethſtr. 3 5 85 2 50 6 e . precher 426 15. Di i g affee eon: und 2 nzert(V 5 0 80 Auguſt aus. VVUVV'iIil Pfalz bor⸗Kafſes: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tonz. Lichtſpiele: üniverſum:„Die Heilige und ihr Narr“. — Alhambra„Beſuch am Abend“.— Schauburg: 92 8 N 25 9 8 i Ein unerfreuliches Bild eus dem Lande des Frauenkultes. Sport für jedermann Ständige Darbietungen: Bel Zuſammenſtößen zweiſchen POI z 0 und Arbeitsloſen, die vor dem Neuyorker untag, 12. Auguſt S: Geöffnet von 10 bis 18 und Rathauſe für eine Erhöhung ihrer Unterſtützungsſätze demonſtrierten, kom es zu widerlichen Allgemeine ö Aug Stäbtiſches Schloßmuſeum: inet a 055 ä 8 15 a e 5 Stoz rperſchule: ſus 7 5 bis 17 Sonderausſtellung: Die deutſche Szenen. Man ſollte kaum glauben, doß Derartiges in dem Lande möglich iſt, das ſich rühmt, ſeinen ioſten Hopiſptelfekd, Brauen ad Munter bis 21 Uhr Sele bi 7 Uhr. Sonderanszenunn Frauen ſeit jeher eine bevorzugte Sonderſtellung eingeräumt zu haben.(Weltbild,.) 6 Seite/ Nummer 366 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Auguſt 1933 9 1 — Kurz vor Beginn der Sommerferien erſchien in einigen großen Pariſer Tageszeitungen die fol⸗ gende Anzeige:„Fahren Sie im Sommer aufs Land? Dann vergeſſen Sie nicht, daß Ihre Wohnung in der Stadt ungeſchützt zurückbleibt. Der kluge Pariſer wendet ſich an die Verſicherungsgeſellſchaft„Sans Peur“. Für 10 Frank monatlich erhalten Sie im Falle eines Einbruchs oder Diebſtahls 20 000 Fr.!“ Auf dieſe verlockende Ankündigung hin meldeten ſich viele Perſonen im Büro der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft. Die Geſchäftsräume befanden ſich in einer der beſten Gegenden der Stadt und erweckten den Ein⸗ ruck, als wäre die Geſellſchaft im lebhaften Auf⸗ blühen begriffen. Man nahm die Anmeldung ent⸗ gegen. Am nächſteen Tag erſchien ein Agent der Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft, um die Wohnung zu beſichtigen und auf die Angemeſſenheit der Verſicherung abzu⸗ ſchätzen. Der Beauftragte der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft war anſcheinend ein ſehr gewiſſenhafter Mann. Er wollte genau wiſſen, ob ſich in der Wohnung Gegenſtände von beſonderem Wert befänden, wie ſie aufbewahrt würden und ob die Wohnung von Nach⸗ barn überwacht werde. Im letzteren Falle, erklärte er, ſeien die Verſicherungsprämtien geringer. Dann nahm der Agent den erſten Beitrag in Empfang, hinterließ dem Kunden die Police und entfernte ſich. Vor kurzem erlebten jedoch alle Verſicherten eine ſeltſame Ueberraſchung. Als ſie von ihrem Urlaub nach Paris zurückkehrten, waren ihre Wohnungen ausgeplündert. Und als ſie die ſchönen Verſiche⸗ rungsſummen holen wollten, war das Büro leer. Die Gauner hatten 150 000 Fr. erbeutet. * — Der Londoner Zoologiſche Garten hat vor kurzem 18 Rieſenſchildkröten von den Galapagos⸗ inſeln erhalten. Dieſe Sendung iſt um ſo wertvoller, als ſie die letzte ihrer Art ſein dürfte. Denn die Regierung der ſüdamerikaniſchen Republik Ecuador hat jetzt die Galapagosinſeln zum Naturſchutzgebiet erklärt. Nun fragte es ſich, ob in Hinkunft die Rie⸗ ſenſchildkröten, die jetzt dem Ausſterben nahe ſind, wieder ſo zahlreich ſein werden, wie vor Jahrhun⸗ derten, zu Zeiten der erſten Amerikafahrer und Welt⸗ umſegler, die das Fleiſch der gewaltigen Reptile zur Verproviantierung ihrer Schiffe nutzten. Heute finden ſich Rieſenſchildkröten von mehr als 100 Pfd. Gewicht nur noch auf den Galapagosinſeln und auf der Aldabragruppe bei Madagaskar. Die neuen Exemplare des Londoner Zoologiſchen Gartens ſind recht ſtattlich; die größte iſt 250 Pfund ſchwer und höchſtwahrſcheinlich über 100 Jahre alt. Mit völliger Genauigkeit läßt ſich das Alter nicht ermitteln. Schild⸗ kröten wachſen in ihren erſten Lebensjahren ſehr ſchnell. Voll entwickelt, wachſen ſie immer noch, aber ſehr langſam. Ihre Panzer tragen bekanntlich eine Muſterung konzentriſcher Kreiſe; an dieſen läßt ſich, wie an den Jahresringen der Bäume, das Alter er⸗ kennen. In den ſpäteren Lebensjahren aber ver⸗ wiſchen ſich die Kreiſe. Letzthin ging in Colombo (Ceylon) eine Rieſenſchildkröte ein, für die ein Alter von mehr als 200 Jahren glaubwürdig bezeugt war. Eine andere, die bis vor kurzer Zeit noch auf St. Helena zu ſehen war, hatte dort ſchon mit Napoleon das Los der Verbannung geteilt. Das höchſte Alter aber von allen Rieſenſchiloͤkröten dürfte jene erreicht haben, die noch vor einigen Jahren im Garten des Artilleriekaſinos zu Port Louis, auf der Inſel Mau⸗ ritius, ſich ſonnte. Das vier Fuß lange Tier iſt als hochbetagt ſchon erwähnt in dem im Jahre 1810 zwi⸗ ſchen Frankreich und England abgeſchloſſenen Frie⸗ densvertrage, der oͤen Uebergang der Inſel Mau⸗ ritus in den Beſitz Englands beſtätigte. * — In Leiceſter(England) iſt eine elektriſche Uhr von gewaltigen Ausmaßen vollendet und nach Süd⸗ afrika geſandt worden. Dieſe Uhr iſt für den Flug⸗ platz Germiſton beſtimmt, wo ſie in waagerechter Lage montiert werden wird. Aus großer Höhe wer⸗ den die Flieger von dem leuchtenden Zifferblatt die Zeit ableſen. Der Durchmeſſer der Fliegeruhr be⸗ trägt etwas mehr als 9 Meter. Der große Zeiger mißt ein wenig mehr als 5 Meter, der kleine Zeiger 4 Meter. Jer& uuidlex· Jamm uollenclat Ein Wunderwerk der Technik iſt in Amerika glücklich fertiggeſtellt worden. Bauzeit konnte der Boulder⸗Damm, der rieſige Staudamm des Colorado, ſeiner Beſtimmung über⸗ geben werden. Nach mehr als jähriger (Weltbild,.) Je Muleg aline nt Mit Donnerbüchsen und Lanzen gegen Tanks und Fliegerbomben Addis Abeba, im Auguſt. Einer unſerer Mitarbeiter hatte Gelegen⸗ heit, mit einem jungen abeſſiniſchen Offizier über die Methoden zu ſprechen, mit denen ein Krieg zwiſchen Abeſſinien und Italien geführt würde. Es ſieht aus wie der wohlinſzenierte Spuk eines phantaſiebegabten Regiſſeurs, der in einem Groß⸗ film einmal etwas noch nicht Dageweſenes zeigen will! Auf der italieniſchen Seite ziehen Kräne mäch⸗ tige Kriegsmaſchinen aus den Schiffsleibern, modernſte Tanks, Meßgeräte, Feldtelephon, Schall⸗ meßapparate, Maſchinengewehre, Bomben, alles was Ingenieure und Chemiker mit ben Erfahrungen des Weltkriegs in den letzten zwei Jahrzehnten geſchaf⸗ fen und vervollkommnet haben. Und auf der anderen Seite ſchleifen ſie Meſſer und Lanzen, glühen Dolche nach Urväterrezept und träumen noch nicht einmal davon, durchweg ſo„neuzeitlich“ aus⸗ gerüſtet zu werden wie die kleine Garde, die Kern⸗ truppe und Leibwache des Negus, die mit bloßen Füßen einherexerziert und ein Gewehr trägt, das bald ein halbes Jahrhundert alt iſt. Kann man mit ſo ungleichen Waffen in den Krieg ziehen? „Si vergeſſen eines,“ erklärt uns ein äthiopiſcher Offizier, einer der blutwenigen mit abendländiſcher Bilbung,„Sie kennen unſer Land nicht. Ob wir ſiegen werden— das ſteht bei Gott! Aber kämpfen werden wir ſo. Kämpfen bis zum letzten Blutstropfen, weil es ganz einfach um unſer Sein oder Nichtſein geht.“ „Die modernen Waffen ſind gut für den gleichen Kampf, wo auf breitem Raum wohlausgerüſtete Heere gegenübertreten. Nehmen Sie an, eine ſolche Nation wie die Ihre zum Beiſpiel, hätte keine Flug⸗ zeuge. Sie wäre in 24 Stunden unterlegen. Sie haben große Städte, dichte Siedlungen. Da braucht man nur irgendwo ein paar tauſend Kilo Spreng⸗ ſtoff aus Flugzeugen fallen zu laſſen und ein un⸗ abſehbares Unglück iſt da. Abeſſinien iſt viermal ſo groß, räumlich genommen, wie Italien. In dieſem weiten Gebiet wohnen 12 Millionen Menſchen. Und im Falle der Gefahr werden ſie noch nicht einmal in den wenigen, kleinen Siedlungen ſein. Vielleicht wird eine feindliche Staffel nach Addis Abeba ge⸗ langen. Vielleicht wird ſte ein paar unſerer wenigen ſtolzen Paläſte und großen Häuſer treffen. Und wenn— damit iſt der Krieg noch nicht aus.“ „Wenn ſich in Europa Millionenheere gegenüber⸗ liegen, Mann an Mann dichtgedrängt, dann wird die Wirkung eines Gasangriffes ſicher fürchterlich ſein. Die Italiener werden keine geſchloſ⸗ ſene Front finden und wenn kilometerbreite und kilometertiefe Gaswolken über das Land ziehen, werden ſie höchſtens ein paar verſprengte Mann⸗ ſchaften erwiſchen,“ „Und wenn der Feind geſchloſſen in einer Linie vordringt, alle modernen Kriegsmittel vor ſich her⸗ treibend?“ „Ich habe Ihnen ſchon geſagt, wie groß unſer Land iſt. Es iſt keine glatte Fläche, auf der man im Parademarſch vormarſchieren kann. Wir haben Wüſten, Seen, Gewäſſer, haben Berge, die bis über 4000 Meter in die Höhe gehen. Wir haben in den beſten Teilen unſeres Landes, den ſog. Wein⸗ gebieten, das Mittelmeerklima, Temperaturen wie in Sizilien und Neapel, wir haben heiße, trockene Wüſtengegenden, wir haben ewigen Schnee. Irgend⸗ wo muß dieſe Front, die Sie ſich denken, ein Loch haben. Und in dieſem Loch werden wir ſein.“ „Wieviel Mann können Sie eigentlich in den Kampf führen?“ „Nicht, daß ich es Ihnen nicht ſagen möchte. Ich kann es einfach nicht. Unſer ganzes Volk wird kämpfen, Männer ſowohl als Frauen. Wir ſind zwölf Millionen. Und mer von uns gerade Beine hat und irgendeine Waffe, der wird helfen. Die nach Ihren Begriffen modern ausgerüſtete Kern⸗ truppe beſteht nur aus etwa 50 000 Man n. Unter den Waffen haben wir 500 000 Soldaten. Es werden im entſcheidenden Augenblick viel mehr ſein. Was wir an modernen Kriegsgeräten haben und noch bekommen können, das wird natürlich bis zur letzten Patrone ausgenutzt. Es wäre beſſer, wenn wir mehr davon hätten. Aber es hängt nicht alles davon ab.“ „Die Meldung von dem erſten Zuſammenſtoß im Norden des Landes,“ fährt der Aethiopier fort, „hat ſich als Falſchmeldung herausgeſtellt. Aber 5. deshalb wurde ſie zuerſt auch überall geglaubt. So wie 15 Meldung es erfand, werden wir im allgemeinen kämpfen müſſen. In kleinen Scharen, mit plötzlichen überraſchenden Ueberfällen. Wir kennen das Land beſſer als die Italiener. Wir werden uns u ver⸗ bergen wiſſen und die Natur unſerer Heimat wird uns helfen und uns ſchützen. Wir haben keine mober nen Feſtungen, aber Wüſten, durch die keine Truppen kommen, Schlammgegenden, in denen jeder Tank ſtecken bleibt und Gebirge in denen es aller Kriegstechnik zum Trotz nur einen Kampf Mann gegen Mann geben wird.“ „Unſere Soldaten werden gewiß keine hervorra genden Schützen ſein. Es fehlt ihnen die Ausbildung, Aber ſie werden kämpfen bis zum letzten Bluts⸗ tropfen. Auch wenn keine Munition mehr vorhanden. iſt. Wenn es zum Kriege kommt, werden Sie nicht viel von einer Front ſehen, werden keine Schlachten entwicklungen ſtudieren können. Aber in allen Ver⸗ ſtecken, an allen Ecken und Enden werden Sie Leute von uns finden, die auch ohne moderne Meßappa⸗ rate und Scherenfernrohre das Nahen des Feindes rechtzeitig zu bemerken wiſſen und den Kampf he⸗ ginnen auf die für uns einzig mögliche Weiſe und ihn durchhalten, durchhalten, bis Friede iſt.“ * — Als ein Sonderzug des Zirkus Althoff die Weſerbrücke zwiſchen Stadtoldendorf und Bad Pyr⸗ mont paſſierte, ſtreifte eine eiſerne Strebe das Dach eines Raubtierwagens ab, wodurch ſich die Tür öff⸗ nete. Ein Löwe und ein Bär, die ſich in den beiden Wagenabteilen befanden, gelangten ins Freie. An⸗ ſcheinend wußten ſie aber mit der unverhofft ge⸗ wonnenen Freiheit nichts anzufangen. Denn vor dem weidenden und durch die Raubtiere ſehr un⸗ ruhig gewordenen Vieh verkrochen ſich beide Raub⸗ tiere ſcheu hinter ein Weidegatter. Der Ausbruch war inzwiſchen bemerkt. Ein Angeſtellter des Zirkus Althoff konnte den Löwen und den Bären ohne Schwierigkeiten in einen herbeigeholten Wagen trei⸗ ben, ſo daß der Vorfall keine Folgen für Menſch und Vieh hatte. * — Gleich zu Beginn des Weltkrieges erhielt an der ruſſiſchen Front der Verkäufer Eduard Bonchal aus Brünn einen Schuß in den Kopf und wurde Schwerinvalide. Die Aerzte erhielten ihn zwar am Leben, das Geſchoß aus dem Militärgewehr aber blieb im Kopf. Seit dieſer Zeit fühlte Bouchal immer wieder heftige Schmerzen im Kopf und das Geſchoß peinigte ihn jeweils an anderer Stelle. Die Aerzte rieten jedoch von einer Operation ab; ſte ſei zu gefährlich. Vor einigen Tagen verſpürte der In⸗ valide neue Schmerzen, diesmal in der Mundhöhle und in der Speiſeröhre, wo ſich allmählich eine Beule bildete. Bouchal war der Anſicht, daß es ſich hier um eine eitrige Angina handele. Er wollte ſie durch fleißiges Gurgeln vertreiben. Nach zweitägi⸗ ger Behandlung verſpürte er beim Gurgeln die ſchleimige Beule im Munde und es fiel ihm das Geſchoß aus dem Weltkriege aus dem Munde. Nach 20 jährigem Aufenthalt in Bouchals Kopf hatte es den Weg ans Tageslicht gefunden. * — Die Kolonialverwaltung von Britiſch⸗Neu⸗ gwinea wird demnächſt die bisher gebräuchlichen Münzen einziehen und neuartige dafür in den Ver⸗ kehr geben. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daf die Eingeborenen ſich nicht an die bisherigen Zah⸗ lungsmittel gewöhnen können. Es iſt bet ihne üblich, alles, was ſie an Wertgegenſtänden beſitzen, an einer Schnur um den Hals zu tragen, und das war mit den bisherigen Münzen nicht gut möglich. Die neuen Geldſtücke ſollen dieſem Bedürfnis aber gerecht werden. Sie haben in der Mitte ein Loch, ſo daß jedermann ſeine Erſparniſſe fein fäuberlich zu einer Kette aneinanderreihen kann. de — Unter den Eingeborenen von Uganda beginnt ſich eine neue Mode durchzuſetzen: Die Hoſe mit Reißverſchluß. Alle bisherigen europzäiſchen Klei⸗ dungsſtücke hatten es nicht vermocht, die Neger ihrem traditionellen Lendenſchurz zu entfremden. Die Hose mit Reißverſchluß kommt jedoch dem angeborenen Spieltrieb der Schwarzen entgegen, und eine ame⸗ rikaniſche Exportfirma konnte innerhalb eines Vier⸗ teljahres mehr als 20000 Reißverſchlußhoſen in Uganda abſetzen. Copyright by Georg Müller und Albert Langen, München Der leclladhe Jurten Kriminalroman von Franz Karl Wagner 18 „Ja ia, ganz richtig! Aber diesmal ſcheint es mir, mein Lieber, daß Ihnen die Luſt zum Zu⸗ packen fehlt. Haben Sie ſchon etwas von dem alten römiſchen Konſul Quintus Maximus gehört, den mam Cunctator, den Zauderer nannte? So kommen Sie mir diesmal vor.“ „Soviel ich mich erinnern kann“, antwortete Jol⸗ livet,„hat man die Kriegführung dieſes Römerfeld⸗ herrn ſchließlich doch anerkennen müſſen und hat ihn für ſeine Verdienſte fünfmal zum Konſul gewählt. Selbſt Hannibal hat ſeine Ueberlegenheit ſpüren müſſen.“ „Wann haben Sie Geſchichte ſtudiert?“ fragte Pacou etwas erſtaunt. „Ich bin in dieſem Gegenſtand nur durchgefallen“, antwortete Jollivet,„und mußte das Studium auf⸗ geben. Die Taktik des alten Römers aber habe ich mir gemerkt, weil ſie manchmal die einzig richtige 141255 Pacou ſchüttelte den Kopf. „Ich halte dieſen Weg nicht für den richtigen. Wenn Sie einen Verdacht haben, dann greifen Sie einfach zu, ich verantworte jede Verhaftung.“ „Sie vergeſſen, daß das Verbrechen an Morell noch nicht ſeinen Abſchluß gefunden hat“, widerſprach Jollivet etwas gereizt.„Der Mörder verfolgte einen Zweck, den er jedoch bis heute, wie die Einbrüche in die Wohnung des Filmſchauſpielers beweiſen, noch nicht erreicht hat. Solange er den Plan nicht indet a„Wer ſagt Ihnen, daß das noch nicht der Fall iſt? Dieſes verdammte Dokument kann längſt in den Händen des Mörders oder ſeiner Auftraggeber ſein.“ i 5 8 85 „Nein, er hat ſein Ziel noch nicht erreicht 1 Lautete die beſttmmte Antwort. „Sie ſelbſt mögen davon überzeugt ſein, Jolli⸗ vet, aber ich glaube es nicht. Auch das Miniſterium wird ſich mit dieſer Anſicht nicht zufriedengeben. Dieſe Herren ziehen es vor, ſolche Dokumente ſicher verwahrt in ihren Stahlſchränken zu haben.“ Der Oberinſpektor zögerte einen Augenblick, dann griff er in ſeinen Rock, zog eine ſchwarze Ledertaſche heraus und entnahm dieſer ein zuſammengefaltetes Papier. „Hier haben Sie den geſuchten Plan, Herr Präfekt!“ Der Polizeichef war ſtarr. „Machen Sie einen Spaß?“ „Keineswegs“, erwiderte Jollivet und entfaltete die Karte.„Werfen Sie einen Blick hierher!“ Pacou beugte ſich über das Papier. Es war tat⸗ ſächlich, wie er ſofort erkannte, eine mit beſonderer Sorgfalt hergeſtellte geographiſche Karte, auf der ſehr überſichtlich Gebirge und Flüſſe in verſchiede⸗ nen Farben eingezeichnet waren. Genaue Zahlen gaben die Höhenunterſchiede an. Am Rand trug das Blatt ein Datum und die Unterſchrift Morells. „Ich gratuliere Ihnen“, ſagte Pacou und reichte dem Oberinſpektor die Hand.„Nun ſieht die Sache ganz anders aus. Aber erklären Sie mir, wem ha⸗ ben Sie dieſes koſtbare Dokument abgenommen?“ „Ich habe es in der Wohnung Gerrons, in einem Anzug des Filmſchauſpielers gefunden. Er dürfte nach dem Mord keine Gelegenheit mehr gehabt haben, den Plan an einem ſicheren Ort zu verwah⸗ ren. Durch irgendeinen Umſtand muß der Neger, der Brieux geſtern niederſchlug, das angenommen haben— daher ſein Einbruch in der Wohnung.“ „Und die beiden anderen Männer...? Wie er⸗ klären Sie ſich dieſen Umſtand?“ „Wahrſcheinlich gibt es noch eine andere Gruppe, die hinter dem Papier her iſt. Auch dieſe ſchien ge⸗ wußt zu haben, daß Gerron den Plan nicht bei ſich trug.“ „Alſo zwei Gegner, die ſich bekämpfen. Das kompliziert den Fall“, bemerkte Pacou ärgerlich. „Wieſo aber kam Gerron überhaupt in den Beſitz des Papieres?“ „Morell befand ſich in Geldſchwierigkeiten“, ant⸗ wortete der Oberinſpektor,„und benützte die Freund⸗ ſchaft mit dem Filmſchauſpieler, dieſen zu bewegen, ihm ein Darlehen in der Höhe von 500 000 Franken zu gewähren. Daß Gerron tatſächlich ͤieſe Summe abgehoben hat, habe ich einwandfrei bei ſeiner Bank feſtſtellen können. Der Mafor übergab ihm als Pfand für dieſe Summe die Karte.“ „Unbegreiflich iſt mir nur“, meinte Pacou kopf⸗ ſchüttelnd,„warum gerade dieſer Plan ſolchen Wert haben ſoll. Es iſt doch anzunehmen, daß ſich Morell ein oder zwei Abſchriften zurückbehalten hatte, die doch für den, in deſſen Hände ſie gelangen, ebenſo wertvoll ſind wie das Original.“ „Auch ich habe mir dieſes Rätſel lange micht er⸗ klären können. Doch das Auftauchen des Negers hat mich auf einen Gedanken gebracht, der ſich beſtätigt hat.“ Jollivet drehte die Karte um und zeigte auf eine Reihe ſeltſamer Schriftzeichen. „Der Major war ein ſehr ſchlauer Burſche“, fuhr er fort,„und hat ſich zur Verwertung ſeines Ge⸗ heimniſſes allerlei Vorteile geſichert. Als er vor eittem Jahre dieſe goldhaltige Ader entdeckte, voll⸗ zog ſich gerade in dieſem Winkel der Kolonien bei den Negerſtämmen ein Königswechſel. Unſere Re⸗ gierung kümmert ſich nie viel darum, welcher ſchwarze Häuptling in dieſen Gebieten das Daſein eines Scheinmonarchen führt. Gewiſſe Bräuche und Geſetze läßt man auch heute noch unangetaſtet, ſobald dieſe nicht gegen die Ziwiliſation verſtoßen. Nun regierte in dem vom Major Morell ent⸗ deckten Gebiete ein Häuptling, der ſich den Unwillen ſeiner Untertanen zugezogen hatte. Die Stämme riefen einen großen Königspalaver zuſammen und wählten ein anderes Oberhaupt. Morell hat ſich dieſen Thronwechſel zunutze gemacht, und verlangte von dem neuen König eine Beſtätigung ſeiner Rechte auf die Goldmine. Ich glaube kaum, daß ihn dies mehr gekoſtet hat, als ein paar alte, voſtige Flinten und eine Kiſte Patronen. Dieſer neue König ſcheint jedoch auch eine Art Prieſter oder Zauberer geweſen zu ſein, denn wie mir heute von einem gewiegten Kenner afrikaniſcher Verhältniſſe erklärt wurde, trägt dieſer Plan hier ein Zeichen, das„Tabu“ iſt. Mit anderen Worten, wer mit dieſem Originalplan einmal in jene afri⸗ kaniſche Wildnis kommt, um die Mine auszubeuten, wird nicht nur auf keinen Widerſtand bei den Ein⸗ geborenen ſtoßen, ſondern von dieſen als ein Ab⸗ geſandter und Freund des Häuptlings betrachtet werden.“ „Woher haben Sie alle dieſe Kenntniſſe, Ober⸗ inſpektor?“ „Ich habe einen ganzen Tag im Kolontalamt gu⸗ gebracht und Sie können mir glauben, es war keine leichte Arbeit, alles das herzubekommen. Natür⸗ lich habe ich mich gehütet, irgend ſemand zu ſagen, daß die Karte ſchon in meinem Beſtitz ist.“ „Und wie erklären Sie ſich den Mord?“ „Darüber habe ich nur eine Theorke. Meine Meinung iſt, daß Morell von Gerron die Karte unter irgendeinem Vorwand wieder zurückhaben wollte, und daß es dabei zu einer ſchweren Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen den beiden Männern kam Daß Gerron, der mehrfacher Millionär war, wegen des Geldes einen Mord beging, iſt mir ſelbſt noch nicht ganz klar...“ N „Warten Sie nur darauf,“ fragte der Polizeichef geſpannt,„bis man einen neuerlichen Verſuch. nimmt, ſich in den Beſitz des Dokumentes du 1 zen? Sind Sie der Anſicht, daß dieſer Neger oder Gerron abermals einen Einbruch verſuchen wer⸗ den..“ „Der Neger beſtimmt, von Gerron iſt es um gewiß.“ „Warum?“ 0 „Nun, wer beweiſt uns, daß Gerron überbaut noch lebt? Der Neger kann ihn genau ſo ermor haben wie die Wirtſchafterin.“ 1 Herr Pacou ging mit aufgeregten Schritten ſeinem Büro auf und ab. „Was Sie mir da berichten, klingt ja ganz 5 heuerlich, aber es iſt nicht von der Hand zu we 00 Es beſteht ja auch die Möglichkeit, daß Morell n 5 von Gerron ermordet wurde, ſondern von dem g heimnisvollen Schwarzen.“ 1 „Auch dies wäre möglich,“ beſtätigt ene „Aber hier klafft eine große Lücke. Vergeſſen 3 nicht, Herr Präfekt, daß Frau Morells 8 höchſt verdächtig und unglaubwürdig ſind. Bi der Major tatſächlich bon Gerron ermorde„ iſt unſer Verdacht gegen ſie unbegründet, Neger der Mörder, und weiß ſie es, ſo ſteck etwas anderes dahinter.“ Gortſetzung folgt) . Mot Mit“ Eigen . Die Le jeher zu fischen d genen ore einer Aus alhleten ſi nen. Die en jedoch den Laufn burchaus Wenn für ſich er der Leb kurren bertreten die Englä Ungs den gen nicht in den Mit zn in di Zonkurren Das vi Länderma Sonntag Münch Länderkär allein in eres Vat Vochen ihrer Ueb mit 64.56 Leiſtunger ländern k Aber wier flattern. Ungefä gefunden, gann der ſchen Leich die englif er Wo o ſchlechten von Sto. Verſtärku Deutſch England die Gäſte don einit den deutft 1 K en zu ſhauer 4 ſcheidende ledoch wie er 8 r Morgen- Ausgabe Eigener Drahtbericht unſeres nach München entſandten h⸗Sonderberichterſtatters Die Länderkämpfe Deutſchland— England zählten von eher zu den bedeutenoſten und wichtigſtew Begegnungen chen den europäiſchen Nationen. Die bisher ausgetra⸗ genen drei Länderkämpfe konnte 2 eutſchlond, das mit einer Ausnahme ſeine ſämtlichen Länderkämpfe der Leicht⸗ athleten ſtegreich zu beenden wußte, gegen England gewi a nen. Die Vertreter des Mutterlandes des Sportes leiſte⸗ ien jedoch ſtets erbitterten Widerſtand, und vor allem in zen Laufwettbewerben waren ſie ihren deutſchen Gegnern durchaus gleichwertig und oft ſogor überlegen. Penn Deutſchland trotzdem ſämtliche Begegnungen klar für ſich entſcheiden konnte, ſo lag dies in erſter Linie an ler leberlegenheit in den techniſchen Kon⸗ lurtenzen, in denen die Engländer äußerſt ſchwach letkreten waren. Seit dieſen letzten Begegnungen hatten ie Engländer manche Fortſchritte gemacht, konnten aller⸗ lings den deutſchen Vorſprung in den techniſchen Uebun⸗ gen nicht wettmachen. Geblieben war ihre Vorherrſchaft inden Mittelſtrecken, während ſie in den Kurzſtrecken nach en in dieſem Jahre erzielten Reſultaten als gefährliche konkurrenten für die deutſchen Sprinter zu gelten hatten. Zum vierten Mal Das vierte Zuſammentreffen der beiden Leichtathletik⸗ käͤndermannſchaften von England und Deutſchland fand am onntag in München im Dante⸗ Stadion ſtatt. München hatte wieder einen ganz großen Tag, denn die Fänderkämpfe bildeten ein ſportliches Ereignis, das nicht glein in Deutſchland, ſondern auch über die Grenzen un⸗ leres Vaterlandes hinaus Intereſſe erweckte. Erſt vor zwei Pochen war es der engliſchen Mannſchaft geglückt, dank ihrer Ueberlegenheit in den Laufwettbewerben Frankreich Wat 64250 Punkten ſicher zu ſchlagen und die dabei gezeigten Leitungen waren derart, daß man im Ausland den Eng⸗ ländern keine geringen Chancen gegen Deutſchland gab. Aber wieder ſollte S der Union⸗Jack nicht am Siegesmaſt flattern. Der Einmarſch Ungefähr 12000 bis 15 000 Zuſchauer hatten ſich ein⸗ gefunden, als die Wettkämpfe begannen. Punkt 3 Uhr be⸗ gann der Einmarſch der Teilnehmer. Der Führer der deut⸗ ſchen Leichtathletik, Dr. Ritter von Habt, begrüßte nun bie engliſchen Gäſte, und der deutſche Mannſchaftsführer Begener überreichte dem Kapitän der Engländer einen Wimpel, Nachdem die Nationalhymnen verklungen waren, wurde ſofort mit den Kämpfen begonnen. Beide Mann⸗ chaten warau in der bereits gemeldeten Aufſtellung an⸗ getreten, wobei allerdings einer der beſten engliſchen Läu⸗ fer Wooderſon fehlte. Auch Powell war nach ſeinem schlechten Abſchneiden in Glasgow nicht dabei und wurde von Stodhart erſetzt, was allerdings unbedingt als eine Verſtärkung anzuſehen war. Deutſchland konnte dieſen vierten Länderkampf gegen England für ſich entſcheiden. Mit 75:61 Punkten wurden die Gäſte ouch diesmal geſchlagen. Verdient. Abgeſehen Weinkötz ſiegte wieder im Hochſprung Archiv NM 2 von eini * nigen üßerraſchenden Spitzenleiſtungen waren ſie ben denden Leichtathleten nicht ganz gewachſen. 0 Kämpfe, die ſie den deutſchen Vertretern lieferten, Jauer awar ſaſt durchweg äußerſt erbittert und die Zu⸗ Naldend nn oft in die größte Begeiſterung. Die ent⸗ eboch„Schwäche in der engliſchen Mannſchaft waren wiederum die techniſchen Uebungen. Anſere Sprinter enttäuſchten Die Englän⸗ 105 1 75 under waren in den Läufen ganz große Klaſſe, 1 die B hatte man ja von vornherein gerechnet. Daß aue Breſ ten ſogar in die Phalanx unſerer Sprinter e ſchlagen konnten, das war die für uns un⸗ 05. e Ueberraſchumg dieſes Länderkampfes. und Hürden Sprintern— einſchließlich 400⸗Meter⸗Läufern Das fa Feen!— blieb nur Leichum ungeſchlagen. 10 genug! Borchmeyer über 100 Meter Dritter! den 5 und Borchmeyer über 200 Meter auf Meter Kglelcen! 1 n 5 Hamann und Helmle über 400 ner im denken eſſecker und König geſchlagen! Weg die 100. hinter Finlay! Da blieben uns nur drächti eter durch Leichum, die 1500 Meter durch den gen Schaumburg, der mit:53,9 erneut Europabeſt⸗ zeit erzielte, und d a 11. te 5000 Meter durch Syring, denn auch mer: de Staffel fiel an die Briten. Ein Glück, daß lte eg 205 und Springer ſo gut in Form waren, ſonſt Alen die München eine arge Enttäuſchung gegeben. bung Tatſache, daß von ung fämtliche techniſchen 2 nen und mit Ausnahme des Hochſprungs 5 ſiegen itegen geſtaltet wurden, hat uns die Eng⸗ e laſſen. Etwas erfreulicher wird ja dos da heißt ez 955 wenn wir die Siege gegeneinonderſtellen, 5 8 für uns. Aber wir dürfen nicht überſehen, vad man e Maunſchaft boch nicht ganz das gehalten hat, 3 von ihr erwartete. Das betrifft vor allem unſere Aufer und unſer Stolg. unſere Sprinter, die doch früher Anſere Leich t 75:61 Punkten— Die Engländer ſchlugen ſich hervorragend— Sprinter enttäuſchten— Deutſche Der Verlauf der Kämpfe Wöllke erreichte beim Kugelſtoßen die größte Weite und Würfelsdobler wurde der Sieger im Diskus. Schaumburg wurde der Sieger im 1500⸗Meter⸗Lauf und Syring holte einen ganz großen Sieg über 5000 Meter. Auch den Hoch⸗ und Weitſprung entſchieden die Deutſchen Weinkötz und Leichum für uns. Die 100 Meter Schon der erſte Wettbewerb brachte eine große Ueber⸗ raſchung. Zwar konnte Deutſchland den erſten Platz be⸗ legen, aber es war nicht Borchmeyer, der ſich als Erſter placieren konnte, ſondern Leichum, der durch einen ſchönen Start ſofort in Front geht und dieſen Vorſprung gegen den im Endſpurt aufkommenden Engländer Sweeney verteidigen konnte. Mit 10,5 Sekunden beendete der Sieger das Rennen, während Sweeney 10,6 benötigte. Auch Borch⸗ meyer kam zum Schluß gut auf, mußte ſich aber mit dem dritten Platz begnügen, ohne daß ihm der zweite Engländer gefährlich werden konnte. 800 Meter— ein engliſcher Gewinn Einen intereſſanten Kampf brachte der 800⸗Meter⸗Lauf. Die erſten 400 Meter, die in 57,75 Sekunden zurückgelegt wurden, wurden in folgender Reihenfolge gelaufen: König, Serimſhaw, Deſſecker und Stodhart. Serimſhaw geht nun in Führung, aber König geht unter dem Beifoll der Zu⸗ ſchauer ſofort wieder an die Spitze, die er bis zur Schluß⸗ runde hält. Hier ſetzt Stodhart in mächtigem Spurt los und hat ſeinem Konkurrenten im Nu fünf Meter ab⸗ genommen. Deſſecker macht ſich nun an die Verfolgung, aber der Engländer läßt den Deutſchen nicht herankommen und holte ſeinem Land den erſten Sieg im Länderkampf. Deutſcher Sieg im Stabhochſprung Im Stabhochſprung wurde mit 3,20 Meter begonnen. Die Deutſchen ſprangen dieſe Höhe nicht und dann erſt, nachdem die Engländer damit den Anfang gemacht hatten. Philipſon mußte ſchon bei 3,40 Meter ausſcheiden. Sein Landsmann Kinally folgte ihm bei 3,50 Meter. Die Deut⸗ chen ſind nun unter ſich. Beide Deutſche bewältigen 4 Mtr. Aber 4,10 Meter iſt zu hoch. Auf ein Stechen wird ver⸗ zichtet. Im Diskuswerfen iſt wieder Deutſchland in Front. Mit 49,36 Meter iſt der Münchener Würfels dobler Erſter und ſein Lands⸗ mann Kronenberger folgt auf dem zweiten Platz mit 44,18 Meter. Wegner in 110 Meter Hürden geſchlagen! Schon bei der zweiten Hürde iſt Finlay in Front, dicht gefolg von Wegner, während Welſchner mit zwei Eng⸗ lädern um die Plätze kämpft. Finlay iſt über den Hür⸗ den ſchneller und konn Wegner, der auf der Ebene Boden bekommt, ſicher auf den zweiten Platz verweiſen. Die 400 Meter eine britiſche Beute Die 300 Meter waren eine engliſche Angelegenheit. Nach 200 Metern lagen zwar, nach den Kurvenvorgaben ge⸗ rechnet, Hamann am beſten, aber die Engländer legen erſt in der Schlußkurve richtig los und ſetzen ſich an die Spitze. Roberts liegt in der Zielgeraden vorn, als Brown zu einem wunderbaren Spurt anſetzt und an Roberts heran⸗ kommt, aber 20 Meter vor dem Ziel abſtoppt und dadurch Roberts den Sieg beläßt. Auch die 200 Meter für uns verloren Auch die 200 Meter brachten den Engländern die beiden erſten Plätze ein. Die erſten 100 Meter wurden ge⸗ Nene ß e talhleten ſiegten in München die Engländer ihr Letztes her. ſchloſſen zurückgelegt. In der Schlußkurve hat ſich der Engländer Rangeley nach vorn geſchafft, gefolgt von Neckermann und dem Engländer Sweeney. Beim Ein⸗ laufen in die Zielgerade liegen die Läufer noch dicht zu⸗ ſammen und erſt im Endſpurt zeigte ſich die Ueberlegen⸗ heit der Gäſte, die vor den Deutſchen das Rennen beendeten. Der Mannheimer Neckermann hält ſich gut, Borch⸗ meyer gibt bei 150 Metern auf. Der deutſche Mannſchaftsführer Wegner Archiv NMZ Schaumburg entſcheidet die 1500 Meter Einen vielbeſubelten Sieg für Deutſchland holte Schaumburg über 1500 Meter, die erſt nach einem wun⸗ derbaren Kampf entſchieden wurden. Beim Staort ſetzt ſich der Deutſche Rothbart an die Spitze und führt die erſte Runde. Ihm folgen Riddell und der zweite Engländer Reeve und Schaumburg. Ridell übernimmt die Spitze, wird aber von Schaumburg abgelöſt, der aus letzter Poſition vorſtößt. Schaumburg führt auch in der Schlußrunde und in der Gegengeraden wehrt Schaumburg einen Angriff der Gäſte ab und jetzt beginnt ein Sturmlaufrennen. Schaum⸗ burg ſpurtet die letzten 100 Meter und hinter ihm geben Faſt ſcheint es, als ge⸗ länge es Schaumburg nicht, ſeinen Vorſprung zu vertei⸗ digen, aber in den letzten Metern geht Schaumburg noch einmal los und beendet den Lauf mit ſchönem Vorſprung. Riddell wird nur Dritter nach Reeve. Syring wieder in großer Form In einem ganz wunderbaren Lauf über 5000 Meter brachte Syring den Sieg in die Hände Deutſchlands. In der erſten Runde hatten Syring und Blöſch die Spitze, ber überraſchend fällt Blöſch zurück und wird von den beiden Spitzenläufern Syring und Burns überrundet. Burns führt nun vor Syring bis zum Schluß. Als ſich 140. Jahrgang Nr. 366 Doppelſiege gaben den Ausſchlag die letzte Runde ankündigt, hat er 60 Meter Vorſprung. In der Gegengeraden aber laſſen ſeine Kräfte rapid nach. Syring dagegen iſt noch friſch und beginnt unter den Zurufen der Zuſchauer die Verfolgung, die zu einem präch⸗ tigen Erfolg führt, denn er kann den Engländer nicht nur einholen, ſondern ſogar ſeine 60 Meter zurückgewinnen und als vielbewunderter Sieger das Rennen für ſich ent⸗ ſcheiden. Wöllke erzielt beim Kugelſtoßen 16 Meter und kommt dadurch beinahe an den deutſchen Rekord. Mit Stöck belegte Deutſchland auch den zweiten Platz. a Die Sprung⸗ Wettbewerbe waren ſichere Angelegenheiten der Deutſchen, wobei aller⸗ dings bemerkenswert iſt, daß Weſt(England) mit:87,5 Metern hinter Weinkötz den guten zweiten Platz be⸗ legte. Deutſcher Doppelſieg im Weitſprung Noch einen Doppelſieg erreichte Deutſchland beim Weit⸗ ſprung. Leichum erreichte als Sieger 7,55 Meter und Bäumle kam mit 7,02 Metern noch vor die Engländer. Als Abſchluß der Veranſtaltung wurde eine olympiſche Staffel gelaufen. Die Engländer gingen ſchnell in den Stark. Brown ging in Führung, der unſerem Hamann zwei Me⸗ ter abnehmen konnte. Als zweiter Mann hielt Necker ⸗ mann gegen Hunter den Vorſprung, verlor dann 10 Meter und König konnte gegen Serimſhaw den Vorſprung nicht mehr aufholen, ſo daß England die einzige Staffel des Münchner Wettkampfes für ſich entſcheiden konnte. Am Endſieg Deutſchlands konnte allerdings dieſe für uns verlorene Staffel nichts mehr ändern. Die Deutſchen wur⸗ den wieder durch ihre Ueberlegenheit in den techniſchen Uebungen mit 75 gegen 61 Punkten Sieger. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Leichum⸗D 10,5 Sek., 2. Sweeney⸗E 10,6 Sek., 8. Borchmeyer⸗D 10,8 4. Rangeley⸗E 10,9 Sek. 200 Meter: 1. Rangeley⸗E 21,90 Sek., 2. Sweeney⸗E A,, 3. Neckermann⸗D 22,2, 4. Borchmeyer D. 400 Meter: 1. Roberts⸗E 47,7 Sek., 2. Brown⸗E 48,4, 3. Hamann⸗D 49,1, 4. Helmle⸗D 51,1 Sek. 800 Meter: 1. Stothardt⸗E:54,4 Min., 2. Deſſecker⸗D :54,6, 3. König⸗D:55, 4, 4. Serimſhaw⸗E:56,8 Min. 1500 Meter: 1. Schaumburg⸗D:53,9 Min., 2. Reeve⸗E :54,2, 3. Riddell⸗E:54,8, 4. Rotbart⸗D:03,2 Minuten. 5000 Meter: 1. Syring⸗D 15:16 Min., 2. Burns⸗E 15:31, 3. Beavers⸗E 15:45,6, 4. Blöſch⸗D 16:59,8 Minuten. 110 Meter Hürden: 1. Finlay⸗E 14,6 Sek., 2. Wegner⸗D 14,9, 8. Welſcher⸗D 15,2, 4. Pillbrey⸗E 15,6 Sekunden. Kugelſtoßen: 1. Wöllke⸗D 16 Meter, 2. Stöck⸗D 14,71, 3. Howland⸗E 14,01, 4. Watſon⸗E 12,76 Meter. Diskuswerfen: 1. Würfelsdobler⸗D 49,36 Meter, 2. Kro⸗ nenberg⸗D 44,14, 3. Land⸗E 39,790, 4. Bell⸗E 39,52 Meter. Hochſprung: 1. Weinkötz⸗D 1,90 Meter, 2. Weſt⸗E 1,875, 3. Martens⸗D 1,85, 4. Michie⸗E 1,80 Meter. Weitſprung: 1. Leichum⸗D 7,55 Meter, 2. Bäumle⸗D 7,02, 3. Duncan⸗E 6,98, 4. Breach⸗E 6,64 Meter. Stabhochſprung: 1. und 2. Müller⸗D und Hartmann⸗D je 4 Meter, 3. Kinally⸗E 3,50, 4. Philipſon⸗E 3,30 Meter. Olympiſche Staffel: 1. England(Brown, Hunter, Ran⸗ geley, Serimſhaw):28,8 Min., 2. Deutſchland(Hamann, Neckepmann, Leichum, König):33,36 Min. Geſamt⸗Punktzahl: Deutſchland 75., England 61 P. Mannheims Tag der Leichtathletik Mic und T 46 erwieſen ſich als ebenbürtig— Hervorragende Ergebniſſe in der Sonderklaſſe Während im ganzen Reich faſt ſchon in allen Gauen und Kreiſen die erſten Uebungen für die deutſchen Ver⸗ einsmeiſterſchaften ſchon längſt abgelegt waren, fehlte noch immer der Mannheimer Kreis. Nachdem der urſprünglich vorgeſehene Termin, die beiden Pfingſttage, ungenützt ver⸗ ſtrichen war, gab ſich keine Gelegenheit mehr, dieſe Uebungen durchzuführen. Nun hatten ſich die Mannheimer Vereine zuſammengetan und ſich auf den 10. und 11. Aug. geeinigt, nachdem es gelungen war, den Fußballverein Brühl zur Vorverlegung ſeines Sportfeſtes zu bewegen. Zwar kam auch dieſem Termin ein Hindernis in den Weg; dies war die Berufung Neckermanns in die deutſche Ländermannſchaft und ein plötzlicher Unfall Daurers, der dem Poſtſportverein für dieſen Tag zwei ſeiner beſten Kräfte beraubte. Bevor wir auf die Erfolge des Tages der Mannheimer Leichtathletik kommen, wollen wir kurz die Vorgeſchichte der Bereiusmeiſterſchaften ſtreifen. Ihre Geburtsſtätte war der badiſche Landesver⸗ band, der als erſter die Klubkampfrunden einführte und einen badiſchen Vereinsmeiſter ausſchrieb. Bald übernahm auch die deutſche Sportbehörde dieſe Idee. Vor Jahren konnte ſelbſt die Mannheimer Turngeſellſchaft deutſcher Vereinsmeiſter werden. Der Austragungsmodus aller⸗ dings war damals ein ganz anderer. Wohl waren auch damals die Konkurrenzen ausgeſchrieben, aber es war dem Athleten bzw. dem Verein anheimgeſtellt, an wieviel Uebungen ein und derſelbe Teilnehmer mitmachen durfte. In dieſem Jahr iſt die Sache ſo geregelt, daß ein Athlet nur an zwei Einzelwettbewerben teilnehmen darf. Es wird ſo ohne weiteres klar, daß man in dieſem Falle von wirklichen Vereinsmeiſterſchaften ſprechen kann. Nicht dte Spitzenleiſtung entſcheidet den Sieg in dieſer wert⸗ vollſten Prüfung ber deutſchen Leichtathletik, ſondern die Arbeit in der Breite. Ein kleines Beiſpiel. Ein Verein hat in einer Diſziplin eine„Kanone“, de 1000 Punkte erreicht, die nächſten erreichen je 100., ſo lautet die Berechnung für die Vereinsmeiſterſchaft 1000 + 100 L 100 geteilt durch 8 ſind 400 Punkte. Hat nun ein anderer Verein in derſelben Diſziplin drei Leute, die je 500 P. erringen, ſo lautet dieſe Rechnung Zmal 500 ſind 1500, geteilt durch 3 ſind 500 P. Dieſes Beiſpiel zeigt, baß nicht die Spitzenleiſtung, ſondern die Arbeit in ber Breite entſcheibet. Für bie Sonderklaſſe ſind insgeſamt 14 Uebungen vor⸗ geſehen, darunter Stabhochſprung und Hammerwerfen, allo Hebungen, die nicht zu den dankbarſten gehören. In dieſem Falle iſt es für die Vereine der Sonderklaſſe M G und Turnverein 4 äußerſt ſchwer, einen annehmbaren Durchſchnitt zu erzielen. Wenn wir uns die Ergebniſſe des heutigen Tages in Punkten betrachten, ſo deckt dieſes un⸗ nachſichtlich die Schwächen der Vereine auf. Wenn man auch verſtehen kann, daß im Hammerwerſen kaum 900 bzw. 200 Punkte errungen wurden, ſo müßte doch dasſelbe vom g Speerwerfen unbedingt beſſer ſein, denn hier kamen beide Vereine nicht einmal auf 350 Punkte. Es hat den An⸗ ſchein, als ob man in den Vereinen gerade in dieſer Diſtziplin wenig gearbeitet hätte. Auf der anderen Seite muß man aber auch in Betracht ziehen, daß die Vereine nicht ſopiel Material haben, wie es gerade hierfür notwendig iſt. Wer den Titel eines deutſchen Vereinsmeiſters erringen will, muß nicht nur gute Athleten beſitzen, ſondern auch einen Betreuer, der weiß, wie einſtmals ſeine Leute die höchſte Leiſtung erzielen, zum andern dafür ſorgt, daß die Schwä⸗ cheren nicht gar zu weit zurückbleiben. Etwas klarer aus⸗ gedrückt: es iſt beſſer, daß man z. B. im 200⸗Meter⸗Lauf auf 50 Punkte verzichtet und den ſchwächeren Mann laufen läßt, wenn der Beſſere im 400⸗Meter⸗Lauf eine beträchtlich höhere Anzahl Punkte erreichen konn. Wenn wir das Er⸗ gebnis in den einzelnen Uebungen betrachten, ſo kam der Turnverein mit 847 Punkten im 800⸗Meter⸗Lauf auf die höchſte Punktzahl. MTG buchte dafür mit 808 Punkten im 1500⸗Meter⸗Lauf die höchſte Zahl. Von hinten betrachtet hat MTG im Hammerwerfen mit 206 Punkten die wenig⸗ ſten Punkte für ſich verbuchen können, dafür nimmt aber auch der TV mit 307 Punkten in der gleichen Konkurrenz die zweitniederſte Stellung ein. Der Verlauf der Kämpfe war ſponnend bis zuletzt. Einmal lag 46, dann wieder MT, mit einigen Punkten in Vorſprung bis zu guter Letzt oͤoch MT mit 8187 gegen 8143 des TV in Vorteil war. Die ſportlichen Ergebniſſe in der Sonderklaſſe miſſen als ganz hervorragend bezeichnet werden. Keller erreichte im 200⸗Meter⸗Lauf 22,2 Sek. Nehb lief über 400 Meter genau 50 Sekunden, über 800 Meter:57,2 Minuten. Lauſer lief in 408,6 Minuten ein hervorragen⸗ des 1500⸗Meter⸗Rennen und gewann auch in wenig über 16 Minuten den 5000⸗Meter⸗Lauf. Im Stabhoch⸗ ſprung erreichte Hofmann 3,10 Meter. Greulich warf den Hammer 40,85 Meter und ſtieß die Kugel genau 12 Meter. Jung überſprang zuſammen mit Brod 1,71 Me⸗ ter; erſterer erreichte auch im Diskuswerfen 39,44 Meter. Es muß hervorgehoben werden, daß neben den erſten au die zweiten, wie unſere Ergebnisliſte zeigt, hervorragen abſchnitten, wir nennen dabei nur die:58,1 Min. im 800⸗Meter⸗Lauſ von Guldner. Erwähnt ſei auch Abeles Weitſprung mit 6,52 Meter. Wenn auch die Erwartungen beider Vereine nicht reſt⸗ los in Erfüllung gingen, ſo haben dafür aber die Schwäche⸗ ren ſich beſſer gehalten. Sowohl die MTG, als auch der Turnverein werden in der Meiſterſchaftsliſte einen guten Platz einnehmen. Ergebniſſe der Sonderklaſſe MTG: 400 Meter: Raimer 51,4 Sek., Höſchler 52,2, Haſenfuß 52,8 Sek.; 1500 Meter: Lauſer 408,6, Kleiſer :19,6, Iſele:27 Min.; 110 Meter Hürden: Andräs 18,3, Niermann 19,9, Layer 20,3 Sek.; Weitſprung: Abele 6,52 Meter, Schmieder 6,20, Niermann 5,99 Meter; Stabhoch⸗ ſprung: Brückmann 2,90, Gaub 2,90, Spies 2,80 Meter; Diskuswerfen: R. Jung 39,44, Wolff 32,61, Dr. Schäffner 29,23 Meter; Hammerwerfen: Dr. Schäffner 29,38, Hornig 26,25, Spies 25,44 Meter; 200 Meter: Abele 2,9, Höſchler 23,3, Gärtner 24 Sek.; 800 Meter: Haſenfuß:00,2, Raimer :04,5, Andräs:06,8 Min.; 5000 Meter: Lauſer 16:07, Kleiſer 17:03, Giera 19:29,2 Min.; Dreiſprung: Brod 12,56, Rettig 12,06, Ludäſcher 12 Meter; Hochſprung: R. Jung 1,71, Brod 1,71, H. Jung 1,56 Meter; Kugelſtoßen: Treiber 11,70, Wolff 11,39, Hornig 10,32 Meter; Speerwerfen: Treiber 48,577, Meyer 42,6, Scheytt 38,76 Meter. TVM. v. 1846: 400 Meter: Nehb 50 Sek., Wiedermann 52,2, Höhl 54,5 Sek.; 1500 Meter: Guldner:16,4, Schmidt :81, Fiſcher:11,58 Min.; 110 Meter Hürden: Herwerth 17,2, Nenninger 18,5, W. Köppen 19,7 Sek.; Weitſprung: Laut 5,92, Roth 5,75, Nenninger 5,80 Meter; Stabhoch⸗ ſprung: Hoffmann 3,10, Maaß 3, Kunz 2,90 Meter; Dis⸗ kuswerfen: Roth 34,91, Kunz 30,89, Behringer 28,51 Meter; Hammerwerfen: Greulich 40,85, Haury 24,17, Maaß 35,16 Meter; 200 Meter: Keller 22,3, Wiedermann 23,3, Iſele 24 Sek.; 800 Meter: Nehb:57,2, Guldner:58,1, Runkel :06,9 Min.; 5000 Meter: Schmidt 17:08, Model 17:28,6, Heſſenauer 17:49,8 Min.; Dreiſprung: Tempel 14,68, W. Köppen 11,60, Grumer 14,40 Meter; Hochſprung: Haury 1,66, Grumer 1,61, Herwerth 1,53 Meter; Kugelſtoßen: Greulich 12, Blum 10,52, Schneibel 10,43 Meter; Speer⸗ werfen: Hoffmann 48,15, Behringer 47, Blum 37,78 Meter. * Poſtſportverein ſiegt in der A⸗Klaſſe Zu den Kämpfen in der A⸗Klaſſe waren im Stadion der Vfs Neckarau und Poſt Mannheim angetreten. Die Ver⸗ eine hatten nur 12 Uebungen abzulegen und je Konkurrenz nur zwei Mann zu ſtellen. Wie ſchon oben geſchildert, ging Poſt mit einem gewiſſen Handicap in dieſen Kampf, er⸗ reichte aber doch noch ganz knapp vor Vfe Neckarau, der in allen Uebungen einen überraſchend guten Durchſchnitt er⸗ zielen konnte, das Ziel. Die beſten Leiſtungen in der -Klaſſe ſeten kurz hervorgehoben. Abel gewann die 400 Meter in 51,6 Sek. und den 1500⸗Meter⸗Lauf in 407,0 Min. Garrecht war beſter im 200⸗Meter⸗Lauf in 22,9 Sek. Koch erreichte im Dreiſprung 11,82 Meter und zuſammen mit Marquet bezwang er mit 1,61 Meter den Hochſprung. Abel war im Speerwerfen mit 54,50 Meter allen anderen weit ütberlegen. Die größten Schwierigkeiten verurſachten auch in der A⸗Klaſſe das Hammerwerfen und der Stabhochſprung. Gerade in letzterem verlor Neckarau wertvolle Punkte. Das Endergebnis lautete 6608 zu 6585 Punkten für die Poſt⸗ ſportler. Ergebniſſe der-Klaſſe Poſtſportverein. 400 Meter: Braunbart 53,2; Stegmüller 54,5 Sek. 1500 Meter: Hotter:21; Seiberth:25 Min. 4 mal 100 Meter: 44,7 Sek. Stabhochſprung: Schmenger 2,90: Dohm 2,80 Meter. Diskuswerfen: Schmidt 92,08; Hofmann 29,73 Meter. Hammerwerfen: Dohm 35,73; Sie⸗ fert 30,10 eter. 200 Meter: Garrecht 22,9; Armbruſter 24 Sek. 5000 Meter: Hotter 17:01, Min. Dreiſprung⸗ 8. Seite/ Nummer 366 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Auguſt 1935 Koch 11,82; Braunbart 11,88 Meter. 1,61; Koch 1,61 Meter. mann 10,05 Meter. 89,28 Meter. Bfs Neckarau. 400 Meter: W. 56 Sek. 1500 Meter: W. Abel:07,2; Long:10,4 Min. 4 mal 100 Meter: 46,3 Sek. Stabht brung: Reithofer 2,00 Meter. Disluswerſen: Gg. Abel„64; Fiſcher 30,44 Meter. Hammerwerfen: Finkenberger 33,41; Harant 28,98 Meter. 200 Meter: Kattermann 24,7; Sauerwald 26,1 Sek. 5000 Meter: Lang 17:00; Kraft 18:38,4 Min. Dreiſprung: Heſſenauer 11,53; Wahl 10,91 Meter. Hochſprung: Heſſe⸗ nauer 1,56; Wahl 1,51 Meter. Kugelſtoßen: Größle 10,59; Frey 10,99 Meter. Speerwerfen: Gg. Abel 54,50 Frey 48,95 Meter. . Hochſprung: Marquet Kugelſtoßen: Schmidt 10,87; Hart⸗ Speerwerfen: Marquet 40,72; Hofmann Abel 51,6; Kattermann * Turnerbund Germania ſiegt in der B⸗Klaſſe Vier Vereine waren in der B⸗Klaſſe am Start, und zwar Turnerbund Germania, Turnverein Friedrichsfeld, Turnverein Walöhof und VfR Mannheim. In dieſer Klaſſe mußten 8 Diſziplinen beſtritten werden mit je zwei Kon⸗ kurrenten. Auch hier machte der Stabhochſprung die mei⸗ ſten Sorgen; ſo konnte z. B. Vfg in dieſer Diſziplin keinen Punkt erringen. Die Leiſtungen können ſich auch in dieſer Klaſſe ſehen laſſen. Sornberger lief die 200 Meter in 23.4 Sekunden und erreichte im Dreiſprung mit 11,65 Meter ebenfalls die beſte Leiſtung. Lawo war Beſter über 800 und 3000 Meter. Ein weiterer Doppelſieger ſtellte ſich in Niſt vor, der mit 3,10 Meter im Stabhochſprung und 45,00 Meter Speerwerfen zweimal die beſte Leiſtung erzielen konnte. Futterer war mit 33,77 Meter im Diskuswerfen erfolg⸗ reich. Das Endergebnis lautet in dieſer Klaſſe: Turnerbund Germania 4467 Punkte; Turnverein Friedrichsfeld 4218 Punkte; VfR 3814 Punkte und der Turnverein Waldhof 3058 Punkte. Beim Turnverein Waldhof muß geſagt wer⸗ den, daß derſelbe am zweiten Tag nicht in allen Konkur⸗ renzen antreten konnte und dadurch wertvollen Boden ver⸗ lor. In beſter Beſetzung wird auch dieſer Klub eine bedeu⸗ tend höhere Punktzahl erreichen können. Die Ergebniſſe der B- Klaſſe Germania Mannheim: 800 Meter: Lawo 205,5, Plitt 2705,8; 4 mal 100 Meter: 47,.—; Stabhochſprung: Bar⸗ tholomät 2,80, Niebergall 2,80; Diskuswerfen: Futterer 36,77, Wilkens 29,40, 200 Meter: Bartholomäi 24,4 Sek., Futterer 24,9; 3000 Meter: Lawo 937,8, Niebergall 10:48, Dreiſprung: Paulus 10,93, Windirſch 9,08; Speerwerfen: Wilkens 42,48, Windirſch 38,15. TW Friedrichsfeld: 800 Meter: Seitz:15,8, Gillbert :15,9; 4 mal 100 Meter: 46,7; Stabhochſprung: Niſt 3,10, Orth 2,60; Diskuswerfen: Brecht 28,05, Behnke 24,88; 200 Meter: Michelbrink 24,2, Lehmann 25.4; 3000 Meter: Seitz 10:26,4, Schuler 11,04; Dreiſprung: Gottmann 10,91 Brecht 10,75, Speerwerfen: Niſt 45, Brink 44,60. TV Waldhof: 800 Meter: Höfer:07,8, Michel:22,2; 4 mal 100 Meter: 47,2; Stabhochſprung: Reimling 2,80, Wilhelm 2,50; Diskuswerfen: Buß 30,15, Kunkel 26,64; 9000 Meter: Michel 10,48; Dreiſprung: Buß 1 11,37, Buß 22 11,16; Speerwerfen: Riehm 35,86, Buß 32,20. BfR Mannheim: 800 Meter: Reeber 208,3, Weichert :80,.—: 4 mal 100 Meter: 48; Diskuswerfen: Zick 27,04, Berberich 25,87; 200 Meter: Sornberger 23,4, Reeber 25,—: 3000 Meter: Müller 10:02,8, Reeber 10:26,0; Dreiſprung: Sornberger 11,65, Weichert 11,47; Speerwerfen: Fiſcher 48,09, Weichert 40,04. ** In der C⸗Klaſſe war lediglich Fußballclub Germania Friedrichsfeld am Start. Für dieſe Klaſſe ſind nur 6 Kon⸗ kurrenzen vorgeſchrieben, bei denen je ein Teilnehmer ge⸗ wertet wird. Die Friedrichsfelder Germanen erreichten mit 3513 Punkten einen beachtlichen Durchſchnitt. Die beſte Leiſtung vollbrachte Ziegler, der die 100 Meter in 12 Sekun⸗ den zurücklegte. Für die 4 mal 100 Meter⸗Staffel benötigten ſie 46,6 Sek. Ergebniſſe der-Klaſſe Fe Germania Friedrichsfeld: 100 Meter: Ziegler 12 Sek.; 800 Meter: Baumgärtner:22,.— Min.; 3000 Meter: Hoch 10,47,.— Min.; 4 mal 100 Meter: 46,7 Sek.; Weit⸗ ſprung: Baumgärtner 5,78 Meter; Kugelſtoßen: Ziegler 9,90 Meter. 8 Zum Schluſſe darf geſagt werden, daß der Tag der Leicht⸗ athletik für Mannheim ein voller Erfolg war und ſich zu einer Heerſchau der beſten Mannheimer Athleten geſtaltete. Keine Disharmonie trübte die Freude der Aktiven, Petrus hatte das idealſte Wetter gemacht, dazu überwachte eine große Schar erprobter Kampfrichter die Kämpfe, ſo daß alles reibungslos verlief. Die Mannheimer b5⸗Beſtenliſte wird nach den heutigen Ergebniſſen ein weſentlich anderes Bild zeigen. Abſchließnd bringen wir eine Zuſammenſtellung der Beſten der beiden Vereine der Sonder⸗ und der A⸗Klaſſe, ſowie des Sieges der Klaſſe B mit den in den einzelnen Diſziplinen erreichten Punkten. Zuſammenſtellung der beſten Leiſtung der einzelnen Vereine ſowie der in den Uebungen erreichten Punkten TV 46: 200 Meter: Keller 22,2, 807.; 400 Meter: Nehb 50,—, 800.; 800 Meter: Raimer 51,4, 804.; 800 Meter: 658.; Weitſprung: Laut 5,92, Haury.66, 662.; Dreiſprung: Tempel 11,68, 584.; Stobhochſppung: Hoffmann 3,10, 520.; Kugelſtoßen: Greulich 12.—, 422.; Diskuswerfen: Roth 34,91, 370.; Speerwerfen: Hoffmann 48,15, 349.; Hammerwerfen: Greulich 40,85, 307.; 1410 Meter Hürden: Herrwerth 17,2, 573 Punkte. MTG: 200 Meter: Abele 22,0, Maimer 51,4, 804.; 800 Meter: Haſenfuhs:00,2, 808.: 1500 Meter: Lauſer:08,6, 808.: 5000 Meter: Lauſer 16:07, 647.; Weitſprung: Abele 6,52, 651.; Dreiſprung: Brod 12,58, 645.; Hochſprung: Jung 1,71, 700 P. Stab⸗ hochſprung: Brückmann 2,90, 474.; Kugelſtoßen: Trei⸗ ber 11,70, 435.; Diskuswerfen: R. Jung 39,44, 490.; Speerwerfen: Treiber 45,57, 312.; Hammerwerſen: Dr. Schäffner 286,33, 206.; 110 Meter Hürden: Andräs 18,3, 470 Punkte. Poſt⸗SB: 200 Meter: Garrecht 22,9, 788.; 400 Meter: Braunbarth 53,2, 747.; 1500 Meter: Hotter 401, 777.; 5000 Meter: Hotter 17:01,8, 351.; 4 mal 100 Meter: 44,7, 851.; Hochſprung: Marquet 1,61, 663.; Drei⸗ Nehb 157,2, 847.; 1500 aſenfuß:00,2, 803.; 569.; Hochſprung: 790.: 400 Meter: ſprung: Koch 11,82, 588.; Stobhochſprung: Schmenger 2,90, 468.; Kugelſtoßen: Schmidt 10.87, 376.; Diskus⸗ werfen: Schmidt 32,08, 355.; Speerwerfen: Marquet 40,72, 266.; Hammerwerfen Dohm 35,73, 378 Punkte. VfL Neckarau: 200 Meter: HKattemann 24,7, 640.; 400 Meter: W. Abel 51,6, 749.; 1500 Meter: W. Abel :07,83, 870.; 5000 Meter: Lang 17, 618.: 4 mal 100 Mtr.: 46,8, 791.;: Hochſprung: Heſſenauer.56, 663.; Drei⸗ ſprung: Heſſennauer 11,53, 550.; Stabhochſprung: Reit⸗ hofer 2,60, 190.; Kugelſtoßen: Größle 10,59, 379.; Dis⸗ kuswerfen: Gg. Abel 35,64, 419., Speerwerfen: Georg Abel 54.50, 451.; Hammerwerfen: Finkenberger 33,41, 273 Punkte. TB Germania: 200 Meter: Bartholomäi 24,4, 696.; 800 Meter: Lawo 205,5, 778.; 3000 Meter: Lawo:37,8, 656.; 4 mal 100 Meter: 47—, 764.; Dreiſprung: Pau⸗ Ius 10,93, 473.; Stabhochſprung: Bartholomä 2,80, 450.; Diskuswerfen: Futterer 39,77, 375.; Speer⸗ werfen: Wilkens 42,48, 278 Punkte. Mannheimer Kegler⸗Erfolge Klub Goldene Sieben wird Zweiter in der Zer Klubmeiſterſchaft In der Dortmunder Weſtfalenhalle nahmen am Freitag die Kämpfe um die Deutſche Kegelmeiſterſchaft ihren An⸗ fang, nachdem Bundesſportwart Meyer⸗Braunſchweig auf die Bedeutung der den Keglern zufallenden Aufgaben hin⸗ gewieſen hatte. Die völkiſche Ausſprache verlief zur voll⸗ ſten Zufriedenheit. Von den 23 ausgeſchriebenen Meiſter⸗ ſchaften wurden bereits neun entſchieden. Die erſte Meiſterſchaft holte ſich die Berliner Achter⸗ mannſchaft auf Scherenbahn. O. Burtſch⸗Berlin war mit 742 Holz der beſte Einzelkegler. In der Einzelmeiſter⸗ ſchaft auf Schere ſchaffte Schillings ⸗Rheydt mit 1470 Holz nicht nur die Meiſterſchaft, ſondern zugleich auch eine neue Beſtleiſtung. Hartmann Frankfurt holte ſich die Meiſterſchaft auf der internationalen Bahn, während Ar p⸗ Kiel Meiſter auf der Bohlenbahn wurde. Bei den Achter⸗ mannſchaften brachte Berlin auch die Meiſterſchaft auf Bohle an ſich, die Meiſterſchaft auf Aſphalt ſicherte ſich Leipzig. Die beſten Einzelkegler waren der vorjährige Meiſter Buckow⸗Berlin auf Bohle und Berliner Röhl auf Aſphalt. In der Scherenmeiſterſchaft der Altherren ſiegte Traue Halberſtadt, während bei den Frauen auf Schere Frau Noack⸗ Berlin vor der mehrfachen Meiſterin Frl. Stehmann⸗Caſtrop überraſchend ſiegreich war. In der Vierermannſchaftsmeiſterſchaft auf der Scherenbahn ſiegte ſchließlich noch Jſerlohn. Die Ergebniſſe: Deutſche Meiſterſchaft für Achtermaunſchaften auf Schere: 1. Berlin 5744.; 2. Hannover 5641.; 3. Magdeburg 5496 Holz.— Einzelmeiſterſchaft auf Schere: 1. Schillings⸗Rheydt 1470 H.(Beſtleiſtung); 2. Niehoff⸗Braunſchweig 1467 Holz: 3. Ullrich⸗Hamburg und Buttkus⸗Remſcheid je 1436 Holz.— Einzelmeiſterſchaft auf der internationalen Bahn: 1. Hart⸗ mann⸗Frankfurt 1605 Holz; 2. Riedel⸗Hamburg 1560 Holz; g. Pilz⸗Sachſen 1541 H. Einzelmeiſterſchaft auf Bohle: 1. Arp⸗Kiel 1563.: 2. Wambach⸗Berlin 1539.; 3. Buckow⸗ Berlin 1534 Holz.— Achtermannſchaſts⸗Meiſterſchaft auf Bohle: 1. Berlin 6117.; 2. Hamburg 6081.; 3. Magde⸗ burg 6003 H.— Desgleichen auf Asphalt: 1. Leipzig 4420.; 2. Frankfurt a. M. 4367.; 3. Berlin 4354 H.— Altherreu⸗ meiſterſchaft auf Schere: 1. Traue⸗Halberſtadt 707 Holz: 2. Parotto⸗Düſſeldorf 704.; 3. Voges⸗Berlin 701 Holz.— Frauen⸗Einzelmeiſterſchaft auf Schere: 1. Frau Noack⸗Ber⸗ lin 694.; 2. Stehmann⸗Caſtrop 692.; 8. Gottſchalk⸗Düſ⸗ ſeldorf 685 H.— Vierermannſchaſtsmeiſterſchaft auf Schere [(Männer]: 1. Iſerlohn 2836 Holz; 2. Breslau 2829 Holz; 3. Elberfeld 2810 Holz. Am zweiten Tage der Deutſchen Kegler⸗Meiſterſchaften herrſchte in der Dortmunder Weſtſalenhalle wieder ein überaus lebhafter Betrieb. Es gab in allen Konkurrenzen recht gute Leiſtungen. Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man auch den Präſidenten und den Vizepräſiden⸗ ten des belgiſchen Keglerverbandes. Den Samstagabend beschloß ein großer Kameraoſchaftsabend. Die Ergebniſſe: Einzelmeiſterſchaften: Aſphalt: 1. Gleitsmann⸗Flöha 1154 Holz, 2. Zeunert⸗Dresden 1141, 3. Soldergeld⸗Eiſenach 1188. Altherreumeiſterſchaft auf Bohle: 1. Köhler⸗Liegnitz 778 Holz, 2. Schade⸗Aſchersleben 759, 3. Keinert⸗Berlin 748. Einzelmeiſterſchaft Frauen: Bohle: 1. Strohmeyer⸗Berlin 752, 2. Awe⸗Kiel 744, 3. Kottuſch⸗Oppeln und Nagge⸗Kiel je 789. Dreier⸗Klubmeiſterſchaft auf Schere: 1. Hohen⸗ ſchönhauſen⸗Berlin 2140, 2. Heidteich⸗Bielefeld 2134, 3. Scharfe Kurve Halberſtadt 2117. Dreier⸗Klubmeiſterſchaft auf Aſphalt: 1. Scharfe Kurve Halberſtadt 1718, 2. Gol⸗ dene Sieben Mannheim 1674, 3. Wotan⸗Leipzig 1661.(Beſte Einzelkegler: Knötzſch⸗Leipzig und Zangen⸗ berg⸗Halberſtadt je 579 Holz. Glänzendes Abſchneiden der Mannheimer Kegler Elub Goldene Sieben Zweiter in der ger Clubmeiſterſchaft In der Einzelmeiſterſchaft auf Aſphalt konnte ſich der badiſche Goumeiſter Hugo Gan z⸗Mannheim nicht durch⸗ ſetzen. Wiewohl ſeine erſten Würfe dazu berechtigten, ihn als den kommenden Mann zu betrachten, ließ er nach den abgeworfenen 50 Kugeln nach. Die Bahn ſagte ihm nicht zu, da die proviſoriſch gelegten Aſphalt⸗Baßnen dort nicht ſtark behindert. Aber immerhin iſt ſein Reſultat von 1091 Holz noch ſehr annehmbar. Den Vogel ſchoß hierbei W. Zeunert⸗Dresden ab, der das ſchöne Ergebnis von 1441 Holz hinlegte. Im zer Clubmannſchaftskampf gelang es jedoch dem Club Goldene Sieben, ſich ganz bedeutend vorzwarbeiten. Die Mannſchaft von Halberſtadt legte ſich ſchon von An⸗ fang an an die Spitze mit 1718 Holz, die auch von keinem anderen Club erreicht wurde. Die Mannheimer zeigten jedoch den aus dem ganzen Deutſchen Reich Erſchienenen, daß auch ſie kegeln können. Sie zeigten folgendes Ergebnis: je Mann 100 Kugeln: Hugo Ganz 566 Holz, Willy Schuler 552 Holz, Hans Fränzinger 556 Holz, zuſammen 1674 Holz und brachten es gamit auf den zweiten Platz in der Dreier⸗Club⸗Bundesmeiſterſchaft. Deutſche Ruderer in Holland Auf der 2000 Meter langen Olympiſchen Ruderſtrecke in Amſterdam findet am 20. und 21. September die Inter⸗ nationalen Hollandbecher⸗Ruderregatta ſtatt, die auch von deutſchen Rudervereinen beſchickt wird. So iſt bekannt, daß ſich die Vereine aus Saarbrücken, Mainz, Rüſſels⸗ heim und Frankfurt mit der Abſicht tragen, in Sloten an den Start zu gehen. Das klaſſiſche Skuller⸗Kennen um den Holland becher ⸗Pokal, das bereits vor 40 Jahren zum erſten Mal ausgefahren wurde und von Sbullergrößen aus England, Deutſchland, Rußland und Oeſterreich gewonnen wurde, ſoll u. a. von dem Rüſſels⸗ heimer üth beſtritten werden. Bereits vierzehn mal war der Hollandbecher in deutſchem Beſitz. Düſſeldorfer Sieg Deutſche Meiſterſchaft im Kann ⸗Segeln Die internationale Kanu⸗Regatta in Zoppot wurde am Freitag mit der Entſcheidung der deutſchen Meiſterſchaft im Kanu⸗Segeln eingeleitet. Die Teilnehmer hatten eine Strecke von etwa ſechs deutſchen Seemeilen zurückzulegen. Sieger und Meiſter wurde der Düſſeldorfer Maas mit ſeinem Boot„Satan 2“ in:16:43,5 Stuyden vor dem Duisburger Hellmis und dem Titelverteidiger Ru h⸗ nau(Königsberg). Die Rad⸗Weltmeiſterſchaften 1985, die nach fünfjähriger Pauſe wiederum Belgien in Brüſſel durchführt, begannen am Wochenende mit dem 62. Kongreß des Internationalen Radſportverbandes, auf dem 15. Nationen, darunter auch Deutſchland, vertreten waren. Eggerth(Deutſchlond) kom⸗ miſſariſch mit der Führung des deutſchen Radſports be⸗ traut, gab zunächſt den Rücktritt des bisherigen deutſchen Radſportführers Ohrtmann bekannt und wurde an deſſen Stelle zum Vizepräſidenten der UC gewählt. Neu auf⸗ genommen wurde Japan. Eine längere Debatte entſpann ſich um die Zulaſſung zur Steher⸗Weltmeiſterſchoft. Man entſchloß ſich, zwet Vorläufe mit je ſieben Fahrern aus⸗ tragen zu laſſen, die jeweils drei Beſten kommen dann in den Endlauf. Bis zum Februar⸗Kongreß in Paris wurden die Reglementsänderungen zurückgeſtellt. Hinſicht⸗ lich des Straßenwettbewerbs bei den Olympiſchen Spielen — die Rennſtrecke wurde bereits genehmigt— wollen die Nordländer noch einen Antrag ſtellen, das Rennen als Ein⸗ elzeitfahren austragen zu laſſen, nachdem erſt in dieſem Fabre der Maſſenſtart beſchloſſen wurde. Als Termin für die nächſte Sitzung wurde der 1. Februar in Paris be⸗ ſtimmt, während der Kalender⸗Kongreß wie üblich Ende des Johres in der Schweiz abgehalten wird. Die Vorentſcheidungen der Flieger Bei heißem Wetter und nur ſchwachem Beſuch wurden am Samstagnachmittag die Vorentſcheidungen der Amateur⸗ und Berufsflieger ausgeſahren. Die Weltmeiſterſchaft der Amateure begann ſehr vielverſprechend: Merkens und Ihbe gewannen ihre Vorläufe gegen mäßige Gegner ſehr leicht, dagegen wurde Klöckner knapp von dem Fran⸗ dewachſt find und der rauhe Aſphalt die Kugel im Lauf zoſen Ulrich geſchlagen und Haſſelberg mußte ſich hin⸗ — wei Tage der Tennis⸗Entſcheidungen Die Internationalen Meiſterſchaften in Hamburg Trotz regendrohender Witterung hatten ſich am Samstag, dem vorletzten Tage der Internationalen Tennismeiſter⸗ ſchaften von Deutſchland, auf den Hamburger Tennisplätzen am Rothenbaum wieder zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Die Spiele konnten in allen Wettbewerben ſoweit gefördert werden, daß am Sonntag die Schlußrunden programmäßig abgewickelt werden können. Eilly Auſſem wieder da Im Frauen ⸗Einzel wartete die frühere deutſche Meiſterin Cilly Auſſem mit einer überaus angenehmen Ueberraſchung auf, denn ſie qualifizierte ſich für die Schluß⸗ runde mit Hilde Sperling⸗Krahwinkel. Ihre Gegnerin, die Polin Jadwiga Jedrzejowſka, wurde glatt in zwei Sätzen:2, 64 geſchlagen. Gegen das überaus ſichere, ſchnelle und vor allem taktiſch kluge Spiel der Kölnerin hatte die Polin von vornherein keine Ausſichten. Sie ſuchte mit ihren ſcharfen Vorhandbällen das Schickſal zu bezwin⸗ gen, aber Cilly Auſſem ſetzte ihr die Bälle faſt regelmäßig auf die Rückhand und damit war die Polin geſchlagen. Im zweiten Spiel fertigte die deutſchſtämmige Hilde Sper⸗ ling⸗Krahwinkel die junge blonde Nelly Ada m⸗ ſon aus Belgien ebenfalls in zwei Sätzen:5,:2 ab. Nur im erſten Satz ſah es nach einer Ueberraſchung aus. Die Belgierin knallte wie ein Mann in die Ecken. Nachdem aber Frau Sperling durch ihr taktiſch hervorragendes Spiel dieſe Bälle zu umgehen wußte, konnte ſie den 413⸗Rückſtand in einen:5⸗Satzgewinn umgeſtalten. Ziemlich leicht holte ſich die Deutſchdänin den zweiten Satz 62. Natürlich von Cramm Das letzte Vorſchlußrundentreffen im Männerein⸗ zel führte den deutſchen Meiſter Gottfried von Cramm und den ſungen Berliner Hans Denker zu⸗ ſammen. Beide Spieler zeigten einen techniſch hochwertigen Kampf mit allen Feinheiten des Tennis. Denker gab ſich die größte Mühe, aber gegen von Cramm war nicht anzu⸗ kommen. Immer wenn der Meiſterſpieler in Gefahr ſchien, hatte er einige unhaltbare Schüſſe auf Lager und ſo ge⸗ wann er:4,:3,:8. Lediglich im erſten Satz hatte Denker die Möglichkeit, wenigſtens einen Satz zu gewin⸗ nen. von Cramm zeigte, daß er für das Schlußſpiel mit dem ungariſchen Ex⸗Berufsſpieler Szigeti beſtens vor⸗ bereitet iſt. Aber Sperling/ von Cramm geſchlagen! Und doch blieb auch an dieſem Tage die Rieſenüber⸗ raſchung nicht aus. Die Titelverteidiger, die Sieger der Jahre 1932 bis 1934 im Gemiſchten Doppel, Hilde Sperling⸗Krahwinkel/ Gottfr. v. Cra m m wurden von den Engländern Noel⸗ Wilde in 2 Sät⸗ zen:4,:7 geſchlagen. Vor überfüllten Tribünen wurde dieſer Kampf ausgetragen. Es ſah zuerſt gar nicht nach einer Ueberraſchung aus, denn die Titelverteidiger führten im Nu:2 und ſchienen überhaupt nicht geführdet. Dos völlige Verſagen von Frau Sperling war dann aber aus⸗ ſchlaggebend. So ſtand es denn bald„vier beide“ und ſchließlich 624 für die Engländer. Der zweite Satz ließ noch keine Befürchtungen aufkommen, denn wieder führten Sperling⸗von Cramm:1 und:2, dann noch einmal 524. Dann verletzte ſich von Cramm bei einem Schmetterball Wildes durch eine plötzliche Drehung mit dem Schläger om Auge. Die Verletzung war zwar nicht gefährlich, brachte ihn aber vollſtändig aus der Verfaſſung. Bei:5 und:6 verwandelten die Engländer jedesmal einen Matchball und von Cramm⸗Sperling waren geſchlogen. Der Schlußtag Dem Schlußtag der Internationalen Tennismeiſter⸗ ſchaften von Deutſchland war noch Sommerwetter beſchieden und ſo gab es auf dem Meiſter⸗ ſchaftsplatz der Hamburger Tennisgilde am Rothenbaum wieder einen ſehr guten Beſuch. Rund 4000 Tennisfreunde folgten den entſcheidenden Kämpfen, die mit dem Endſpiel im Frauendoppel eingeleitet wurden. Schneider⸗Couquerque ſiegen Man hatte im Frauendoppel eher mit einem Endſieg des engliſchen Paares Handwick⸗Noel gerechnet, als mit einem Erfolg des deutſch⸗holländiſchen Paares Schnei⸗ der⸗Peitz— TCouguerque. Wohl zeigten die Eng⸗ länderinnen das beſſere Zuſammenſpiel, aber in bezug auf Kampfgeiſt wurden ſie von Schneider—Couquerque übertroffen. Die Holländerin arbeitete am Netz recht wirkungsvoll und die Berlinerin unterſtützte ſie vorbild⸗ lich. Im exſten Satz hatten die ſpäteren Siegerinnen ſchon eine 518⸗Führung, doch dann glichen die Engländerinnen aus und gewannen den Satz:5. Im zweiten Satz wurde ganz erbittert um die Punkte gekämpft. Unter dem Bei⸗ fall der Zuſchauer ſchafften Schneider—Couquerque mit:6 den Ausgleich und im entſcheidenden Satz zeigte ſich ſehr ſchnell, daß der Widerſtand der Engländerinnen gebrochen war. So kamen Frau Schneider Frl. Couquerque zu einem ſchönen:7, 816,:3⸗Sieg und damit zum deutſchen Meiſtertitel. Sperling— Außem:7,:0 Die Deutſch⸗Dänin Hilde Sperling hat alſo zum dritten Male die Deutſche Meiſterſchaft gewonnen und gleichzeitig auch endgültig den vom Hamburger Senat geſtifteten Wan⸗ derpreis, den ihr der regierende Bürgermeiſter Krogmann perſönlich überreichte, an ſich gebracht. Man hatte der Köl⸗ nerin Cilly Auſſem nach ihren letzten guten Spielen eine gute Chance gegen die frühere Eſſenerin gegeben und tat⸗ ſächlich lieferte ſie ihrer großen Gegenſpielerin im erſten Satz einen herviſchen Kampf. Bis zum 14. Spiel lag Eilly Außem immer mit einem Spiel vorn, aber nach:7 gewann Frau Sperling ihren Aufſchlag(vorher hatte man ſich die Aufſchlagsſpliele gegenſeitig genommen!) und nach:7 hielt ſie zähe an ihrem Vorſprung feſt, den ſie ſchließlich zum Satzgewinn geſtalten konnte. Damit war auch die Kampf⸗ Rad⸗Welkmtiſterſchaften 1935 Die Vorentſcheidungen der Flieger gefallen ter Collard⸗Belgien und dem Schweizer Kauf mann mit dem dritten Platz begnügen. Drei deutſche Vorlauffteger gab es bei den Berufsfahrern mit Richter, Engel und Rie⸗ ger. Lediglich Steffes mußte ſich dem Dänen Falck⸗ Haunſen beugen. In ſämtlichen Läufen blieben die Favori⸗ ten erfolgreich. Eine Ueberraſchung bildete lediglich die Niederlage von Arlet⸗Belgien durch van der Linden⸗Hol⸗ land. Richter hatte gegen Smith⸗Auſtralten keine Mühe; Engel ſchlug Piet van Kempen und Rieger ließ Meier⸗ Anderſen hinter ſich. Steffes ſchied gegen den Holländer van Egmont im Hoffnungslauf endgültig aus, während ſich Arlet, Cozens, van den Heuvel und Piet van Kempen zu den Vorlaufsſiegern Richter, Scherens, Michard, Gerardin, Faucheux, Engel, Falck⸗Hanſen, van der Linden, Dinckel⸗ kamp, Rieger und Beaufrand für die weitere Eutſcheidung qualifizierten. Bei den Amateuren ſind noch Merke ns und Ihbe im Wettbewerb. Haſſelberg ſcheiterte im Hoff⸗ nungslauf an Higgins, der dann ſpäter im Qualifikations⸗ lauf auch Klöckner ausſchaltete. Im Rennen ſind hier noch Merkens, Ihbe, Georget⸗Frankreich, Horn⸗England, van der Vyver⸗Holland, Chaillot⸗Frankreich, van Vlit⸗Holland, Pola⸗ Italien, Wägelin⸗Schweiz, Rigoni⸗ Italien, Ulrich⸗Frank⸗ reich, Collard⸗Belgien als Vorlaufsſieger ſowie Leene⸗Hol⸗ land, Rasmuſſen⸗Dänemark, Higgins⸗England und Ovens⸗ Holland als Sieger der Hoffnungs⸗ und Qualifikations⸗ läufe.— Den Rahmen zu den Titelkämpfen bildete ein Omnium in 4 Läufen für Berufsfahrer, das die Franzoſen Coupri Richard mit 11 Punkten vor Schön/ Hürtgen, van Kempen/ Slaats und Loncke Aerts mit je 18 Punkten ge⸗ waunen. einmal herrlichſtes kraft der Kölnerin gebrochen. Im zweiten Satz ſteckte ſſe auf und ließ ſich widerſtandslos ſchlagen. Henkel/ Denker ein Klaſſendoppel Zu einer recht einſeitigen Angelegenheit— aber 5 zu einer erfreulich einſeitigen— geſtaltete ſich das Endſpfel im Männerdoppel zwiſchen Henkel Denker und den Polen Hebda/ Tarlowſki. Die jungen Deutſchen ſpielten ſo muſtergültig zuſammen und ſie waren von An⸗ fang an ſo gut in Fahrt, daß die Polen erſt gar keine Zeit fanden, ſich zu entfalten. Die Berliner brachten Punkt auf Punkt und innerhalb von 45 Minuten(!)) war die Partie :1,:1, 61 gewonnen. Wohl noch nie wurde eine deutſche Männerdoppelmeiſterſchaft ſo ſchnell entſchieden. Wir freuen uns, daß der Sieg an ein deutſches Paar fiel, ein Paar, das Hoffnungen für die Zukunft erweckt! Die begeiſterten Zu⸗ ſchauer feierten den deutſchen Sieg in gebührender Weiſe. Mit Cilly Außem/ H. Henkel qualifizierte ſich im ge⸗ miſchten Doppel dann doch noch ein deutſches Paar für die Schlußrunde, denn die Belgier Adamſon⸗Geelhand wurden :1,:0 geſchlagen. Die Ergebniſſe: Frauen⸗Einzel: Eilly Außem⸗Jedrzeſowfka 672, gt, Frau Sperling⸗Krahwinkel—Nelly Adamſon 725, 612. Männer⸗Einzel: Gottfried von Cramm⸗Hans Denker :4,:3,:3. Gemiſchtes Doppel: Sperling von Cramm Noel Wilde :6,:9, Außem/ Henkel Adamſon/ Geelhand 621, 610. Polen vor Deutſchland Meiſterſchaften der Schützen Die Meiſterſchaftskämpfe der Schützen in Berlin⸗Wann⸗ ſee wurden am Samstag mit der Meiſterſchaft von Bran⸗ denburg auf Wurftauben fortgeſetzt. Nach 100 Tauben ergab ſich folgendes Ergebnis: 1. Keller⸗Berlin 95 Treffer, 2. Dr. Sack⸗Düſſeldorf 90, 3. Kiſzkurno⸗Polen 88, 4. v. Roſenwerth⸗Polen 85, 5. Dr. Schmidt⸗Hamburg 85 Treffer. In der Länderwertung führt Polen mit 331 Punkten vor Deutſchland mit 328 P. und Tſchechoſlowa⸗ kei mit 290 Punkten. Gleichzeitig trat die Nationalmannſchaft im Kleinkali⸗ berſchießen zum Fernwettkampf Deutſchland— England Amerika an. Bei je 40 Schuß auf die Zehner⸗Olympia⸗ ſcheibe wurde von den zehn Schützen das hervorragende Ergebnis von 390,1 Ringen(390,1 Durchſchnitt) erzielt Beſter Einzelſchütze war Sekus⸗Hamburg mit 395 R. Die in England erfolgende Schußlochnachprüfung kann unter Umſtänden ein noch beſſeres Ergebnis zeitigen. An den engliſchen Frauen⸗Leichtathletikmeiſterſchaften im Londoner White⸗City⸗Stadion beteiligten ſich rund 600 Frauen. Im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele in Ber⸗ lin wurde über Meterſtrecken gelaufen. Gekrönt wurden die Titelkämpfe durch zwei neue Landesbeſtleiſtungen. Die bekannte Eileen Hiscock durchlief die 100 Meter in 11,9 Sek. und Nelly Halſte ad gewann die 800 Meter in :15,6 Min. Hower ſchlägt Lepage Berufsboxkämpfe in Köln Im Innenraum der Köln⸗Riehler Radrennbahn wur⸗ oͤen am Samstagabend Berufsboxrkämpfe veranſtal⸗ tet, denen gegen 3000 Beſucher beiwohnten Wie ſo oft zeigten ſich auch diesmal die Kämpfer in den leichteren ches wichtsklaſſen von der beſten Seite, dagegen enttäuſchten die Schwergewichtsbegegnungen, wenn man vom Kampf Schön, rath— Klein abſieht, etwas. Geſpannt war man auf das Auftreten des deutſchen Schwergewichtsmeiſters Vinzenz Howe r⸗ Köln, der dies⸗ mal den franzöſiſchen Landesmeiſter der Schwergewichts⸗ klaſſe, Lepage, als Gegner erhalten hatte. Hower brachte 176 Pfund in den Ring, Lepage zwei Pfund we, niger. Der Franzoſe war für unſeren Meiſter ein recht undankbarer Gegner. Lepage hielt und klammerte dauernd und ließ ſo kein ſchönes Gefecht aufrommen. Hower war⸗ tete vergebens auf die Gelegenheit, einen entſcheidenden Schlag anbringen zu können. Der Kampf ging über die volle Rundenzahl und endete mit einem überlegenen Punktſieg Howers Im zweiten Schwergewichtstreffen zwiſchen H. Schön⸗ rath(Krefeld) und Erwin Klein(Solingen), das über acht Runden ging, ſah man ſchöne Schlagwechſel, bei denen anfangs Klein, der zehn Pfund leichter als Schön⸗ rath war, leichte Vorteile hatte. Der Krefelder zeigte ſogar Wirkung, überſtand aber als verbiſſener Kämpfer die für ihn brenzliche Lage. In der 5. Runde wurde Klein am Auge verletzt und zum Schluß war er ſo ſtork in der Sicht behindert, daß Schönrath noch aufholen konnte, Es gab ein gerechtes Unentſchieden. Der Breslauer Emil Scholz ſollte das dritte Schwergewichtstreffen gegen den Straßburger Charles Rutz beſtreiten. Rutz war aber erkrankt und an ſeiner Stelle boxte Charlie Walker (USA). Der Kampf dauerte nur fünf Runden. Walker eigte herzlich wenig, mußte viel einſtecken und in der 5, unde gab er auf Anraten des Arztes wegen einer Augen⸗ verletzung auf.— Einen ſehr ſchönen Kampf ſah man im Weltergewicht zwiſchen Prodel(Köln) und Vene 97(Luxemburg). Das Unentſchieden wurde beiden oxern gerecht.— Auch der Schlußkampf zwiſchen den Leichtgewichtlern Eſſer(Köln und Schink(Koln) konnte gut gefallen. Auch hier gab es nach ſechs Runden ein Unentſchieden, nachdem Schink in der erſten und zwei⸗ ten Runde am Boden war und Eſſer zum Schluß mit Mühe einem k. o. entging. Peatock wieder vor Hänni Das Amerikaner⸗Sportfeſt in Zürich, das von etwa 6000 Zuſchauern beſucht war, brachte im großen und ganzen keine überragenden Leiſtungen, wenn man vom 100⸗Meter⸗Lauf und vom Kugelſtoßen abſieht. Ueber 100 Meter zeigte ſich diesmal der amerfkaniſche Neger Euloce Peacock dem Schweizer Meiſter Hänni klar überlegen. 10,5 bzw. 10,7 zeigten die Uhren an. Im Kugelſtoßen wak⸗ tete yman mit einem Stoß von 15,68 Meter auf, den übrigen Wettbewerben blieben ebenfalls die Amerika⸗ ner ſiegreich, aber mangels Gegnerſchaft gab es keine über⸗ ragenden Leiſtungen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Peacock(uA) 10,5: 2. Hänni(Schweiz 10,7 Sek. 400 Meter: 1. Fuqua(118 A) 51,5 Sek. 800 850 1. Wolff(Uu SA):00,8 Min. 1800 Meter: 1. Bright(us 42089 Min. Hochſprung: 1. Johnſon(u SA] 1685 1 5 1 1. Roy(USA) 4,00 Meter. Diskus: 1. Noel(Fronkreich 44,40 Meter. Kugel: 1. Lyman(USA) 15,68 Meter Weitſprung: 1. Peacock(USA) 7,1 Meter. Stabhochſprung: Hang Schiller, der deutſche Leichtgewichtsmeiſtet der Berufsboxer, muß ſeinen Titel am 6. September in Magbe⸗ burg gegen den Leipziger Bernhardt verteidigen. Holands Handbal⸗Nationgtelf wird Ende Augufß ge Oeſterreich reiſen und dort vier Spiele, u. a. am 1. 1 25 5 755 ein Länderſpiel gegen Oeſterreich in Wien, ragen. Bei den Radweltmeiſterſchaften in Brüſſel wurden Je Samstag die Flieger⸗Vorentſcheidungen ausgetragen. den Berufsfahrern ſchied nur Steffes aus, denen den Richter, Engel und Rieger noch im Wettbewerb. 11 8 Amateuren blieben Merkens und Ihbe im Wettbewer Klöckner und Haſſelberg ſchieden aus. Zum Befreiungs⸗Reitturnier in Saarbrücken und 1..) wurden über 500 Meldungen abgegeben, auch vom Schulſtall und vom Springſtall der ſchule Hannover. Eruſt Lorf(Bas Godesberg), der bekannte Meterrat, rennfahrer, wird in Zukunft für die Bayeriſchen Werke(BMW) ſtarten. (81. 8. darunter avallerie⸗ Mor Die 2 nahmen Jon,! reich ſein Himmel 9 Hahn, ſo bungs los. Waſſer d. hervorrat ſteblichſte peltogen die jung. mit in d den Zeit Eutſcheid! Zuschauen lebten. Ueber daß drei Zeiten fü waren. au, Heik Dremen. Sdwortz 1005,7; v. gart:04, war das heit des! ten ſollen ummen 1 in Front gezeichnet. als Siege! 1014) 1 dann erſt eutſcheid u den vierte 100 M Hremiſche 6•01½: 4. Heibel. aulkwitz⸗e den und ultz⸗Brem Nur zr ſchwi m! Hans Sch 1418 aue 1188), 9 für öie E wieder ſe Jerſtenber bierten P bvezen ein Die Ergel 1* 100 Me 5 10% Mi Maadebur nener⸗Du Ruhfuß⸗W Von de ſchwi m! garters H wurde err nen. Zur 5240, 4, St. ers dag, ein. Hikt Nn pon 5 1 un beträchtlic über einen ſchwamm und wurd ters. Für ter 228,8 400 Me nuten; 2. Gutnaß 52887 6. D ben Stutte 1 Einen gen ber! Berliner! Punkte er mit 69,59 ethlelt der zur letzten bet Reiche Schrauben Titel einb llaſſe hatte nicht zult Harold Sr ber verläß gun Eſer⸗Wün baſter⸗Ber . Rander 3¹ Bei der die Charlo Breslauer 1 mit ei gleich zwe 500 Meter hatte dam Die 400⸗ J. 1 5 400 Me Gharlotten reslau 5 Nixe Cha Keipzig 6: endehorr unkte. mal 2 diſcher Ss tettin 10 10785 2 * de o⸗Meter⸗Zeit verbeſſerte ſie von:59,3 auf 556,8. Montag, 12. Auguſt 1935 Neue Mauuheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe N. Seite, Nummer 366 —— bc ee Die erſten Meiſter in lauen Der Auftakt der Deuſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften Schwimm⸗Meiſterſchaften Plauen er Schwimmſta⸗ e beim Länderkampf gegen Frank⸗ Die Deutſchen nahmen am Samstag a or 5 dton, das im 5 N teich eine F aufe erhalten hatte, ihren Anfang. Der eckt, ein leichter Wind wehte über die ie beſten Vorbedingungen für einen rei⸗ gegeben waren. Bekanntlich iſt das r ſchwer, ſo daß die z. T. nicht gerade zeiten nicht verwundern dürfen. Die er⸗ ſtehlichſte Tatſache der Vorkämpfe, die am Vormittag aus⸗ gelrogen wurden, war die, daß in faſt ſämtlichen Rennen 5 kachwuchs⸗Schwimmer und»Schwimmerinnen of eingreifen konnten, wenn auch nach die Iten“ noch vorn lagen. Zu den erſten heidungen am Nachmittag hatten ſich dann vund 5000 auer eingefunden, die auch packende Endkämpfe er⸗ lebten. ſervorragenden 3 Fiſcher⸗Bremen Kraulmeiſter Ueber 100 Meter Kraul war das Feld ſo ſtark, daß örei Vorläufe notwendig wurden, wobei die acht beſten für die Teilnahme am Endlauf ausſchlaggebend baren. Sieger der Vorläufe wurden Hans Schubert⸗Bres⸗ au, Heiko Schwartz⸗Magdeburg und Hellmuth Fiſcher⸗ Fremen. Die acht beſten Zeiten waren: F 27 wort 1202, Heibel:02,27 H. Schubert 1203, 1; bandan:04,7; Laukwi 47; Schreyer⸗Dresden:04,7. In der Entſcheidung Rennen keineswegs eine ſo ſichere Angelegen⸗ Bremers Fiſcher, wie man eigen hätte erwar⸗ ollen Bis 50 Meter das Feld icht geſchloſſen zu⸗ ammen und die Zielrichter hatten Mühe, Fiſcher mit 28,7 in Front zu ſehen. Bei 75 Meter aber begann ein aus⸗ ſchneter Endſpurt des Bremers, der dann auch klar er in genau einer Minute anſchlug. Heiko Schwartz 10) und Hans Schubert waren die beiden nächſten, zann erſt folgte der Bremer Heibel, der durch Zielrichter⸗ tulſcheioung in der gleichen Zeit wie Schubert(102,6) auf ben vierten Rang geſetzt wurde. 100 Meter Kraul: 1. und Meiſter Hellmuth Fiſcher⸗ Remiſcher SB:00 Min.: 2. Heiko Schwartz⸗Magdeburg 0 1701,48. H. Schubert⸗Boruſſia⸗Sileſſa Breslau 102,6; 4 Heibel⸗Bremiſcher SW:02,68(Zielrichterentſcheid); 5. Nulwitz⸗Schwaben Stuttgart 1704,5; 6. Schreyer⸗S Dres⸗ den und von Eckenbrecher⸗Spandau 04 je 1204,8; 7. Leiſe⸗ lg⸗Bremiſcher SV:05 Min. Wieder Haus Schwarz Nur zwei Vorläufe waren im 100 Meter Rücken⸗ ſchwimmen notwendig. Neben den beiden Siegern hans Schwarz und Schlauch(beſde Reichsheer) mit je l qualiftzierten ſich Küppers(:12,9). Gerſtenberg gli), Rußfuß(:14,3), Simon(:149), Nord meyer(:15,5) ſür die Entſcheidung. Im Endlauf ſiegte dann H. Schwarz kleber ſehr ſicher in 1209,7 vor Schlauch mit:10,9 und Jerſtenberg mit:12,9. Ernſt.ppers kam nur auf den lerten Platz, während der Wittener Ruhfuß mit 114,7 wegen einer falſchen Wende disqualifiziert werden mußte. Die Ergebniſſe des Gndlaufes waren: 100 Meter Rücken: 1. Hans Schwarz⸗Magdebura 96 mit 4% Min. 2. Schlauch⸗Wünsdorf 1210,9; 3. Gerſtenberg⸗ Maadekurg 96 1212.9; 4. Küpvers⸗Plauen:13,38; 5. Nord⸗ mener⸗Duisburg 98:15; 6. Simon⸗Gladbeck 18 116,8. Ruhfuß⸗Witten 114,7 disqualifiziert. Nüske in ausgezeichneter Form Von den beiden Vorläufen im 400 Meter⸗Kraul⸗ ſchwimmen brachte der erſte durch den Sieg des Stutt⸗ gärters Hein Stetter eine Ueberraſchung, der zweite Lauf wurde erwartungsgemäß von dem Stettiner Nüske gewon⸗ zen. Zur Entſchekdung wurden Nüske 519,2, Spellecken Alg, Stetter:20,4, Peters:21,6, Przywara:28,5, Dei⸗ fers 539,6, Geſchre:28,2 und Strupp:30 Min. zugelaſ⸗ i Hier ſkelkke ſich Nüske in einer ganz ausgezeichneten em pon Sein Sieg war zu keiner Zeit gefährdet. Mit i unterbot er die Vorfahrszeit von Deiters(8116,29) beträchtlich. Deiters ſelbſt enttäuſchte vollſtändig und kam Uher einen 5. Platz nicht hinaus. Auf der letzten Bahn ſchwamm der Oberſchleſier Przywara ein Rennen für ſich und wurde noch ſicherer Zweiter vor dem Elberfelder Pe⸗ lers Für Rüske wurden bei 100 Meter:09,2, bei 200 Me⸗ ker 228,8 und bei 300 Meter:49,6 gezeitet. Die Ergebniſſe: 400 Meter Kraul: 1. Nüske(Waſpo Stettin):12,1 Mi⸗ zuten; 2. Przywara(Frieſen Hindenburg):19,68; 3. Peters Gutnaß Elberfeld) 521,8; 4. Spellecken(Duisburg 98) dei 6. Deiters(Magdeburg 96):23, 2; 6. Stetter(Schwa⸗ den Stuttgart):26 Min. Mahraun vor Ley Eſſer Einen hartnäckigen Kampf gab es im Kunſtſprin⸗ gen ber Männer zwiſchen Leo Eſſer⸗Wünsdorf und dem Herliner Mahraun. Zum Schluß ergab ſich, daß beide 151,95 dunkle erreicht hatten. Da aber Mahraun in der Pflicht Ait 6,59 P. knapp vor Eſſer mit 67,55 P. gekommen war, aßlelt der Berliner den Titel. In der Kür lag Eſſer bis zär letzten Uebung noch klar in Front, dann aber ſchaffte er Reichshauptſtädter durch einen wunderbaren Halb⸗ Shrauben⸗Salto den Gleichſtand, der ihm zugleich den Titel einbrachte. Die Leiſtungen der deutſchen Spitzen⸗ klaſſe hatten ſich im Kunſtſpringen gewaltig verbeſſert, was nicht zuletzt der Vorbereitungsarbeit des Amerikaners Harold Smith, der in den nächſten Tagen Deutſchland wie⸗ ber verläßt, zu danken war. Die Ergebniſſe: Kunſipringen: 1. Mahraun⸗Berlin 151,95., 2. Leo Siders den s., 8. Weiß⸗Dresden 13802 P.. beer Berlin 190,59., 5. Lorenz⸗Wünsdorf 128,18., N Randerath⸗Augsburg. Zwei Beſtleiſtungen bei den Frauen 1 85t den Frauen lieferten ſich über 400 Meter Kraul 0 Worlottendurger Nixe Ruth Halbsguth und die junge beslauerin Ulla Groth einen überaus erbitterten Kampf, er mit einem Siege der Charlottenburgerin endete und 99 awel neue deutſche Beſtleiſtungen einbrachte. Bei kan der lag Ruth Halbsgutg in 426, in Front und gatte damit die alte Höchſtleiſtung von:28 verbeſſert. Zeiten fü, Die Ergebniſſe: 0 5 0 Kraul(Frauen): 1. Ruth Halbsguth⸗Nixe Frulan eb urg dees(Beſtzeit), 2. Urſala Groth⸗AS Nix au 5758,38, 3. Lohmar⸗Bonn:08,5, 4. Hilde Salbert⸗ 1 0 Charlottenburg:16, 5. Urſula Pollack⸗Poſeidon pöig 618,6, 6. Sickenberger⸗Offenbach 96 6137 Min. Herta Schieche ſtegte 5 Im Turmspringen der Frauen war Herta Schieche nicht aglagen. In der Amal 200 Meter Kraulſtaffel konnte 55 burg 96 den Titel erfolgreich verteidigen und ſchlug iir unerwartet den Bremiſchen S überlegen. In den nen Wettbewerben gab es die erwarteten Ergebniſſe: 1 inſpringen(Frauen): 1. Herta Schieche⸗Spandau 04 ., 2. Käthe Köhler⸗Hamburg 33,65., 3. Bingel⸗ enbebon, 40., 4. Schlütter⸗München 39,38., 5. 5 orn⸗Weimar 32,08., 6. Schleſick⸗Erkenſchwick 24,96 mal 200 Me Sicher 88.88, N„ i Meter Bonſt, a: 1. Nixe Charlottenburg , 3. Nixe Charlottenburg 2 670 1 1 1 ſchaft ſicher an ſich brachte. I mar N„ Minpten. Vorms 400 Meter Kraul für V. b..: I. Poſeidon 88, 4 88 2. SV Hof:38,4; 3. Möve Allenſtein Linde Noſſen:46,87 3. SW Glogau:51, 4; 6. Elbe 455 Minuten, 4 mal 200 Meter Bruſt(Männer]: 1. Hellas Magde⸗ burg 12:06,5; 2. Erſter Frankfurter SV 12:12,2; 3. Stern Leipzig 12:12,6; 4. Göppingen 04 12:18,9 Minuten.(In zwei Läufen ausgetragen, beſſere Zeiten für die Plätze maßgebend.) 3 mal 200 Meter Bruſt(Frauen]: 1. Nixe Charlotten⸗ burg 10:08; 2. Plauener SW 10:10,7 Minuten. Hertha Schieche Doppelmeiſterin Bei ſchönſtem Sommerwetter konnten am Sonntag in Plauen die deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften der Männer und Frauen ſchon frühzeitig in Angriff genommen werden. Die erſte Entſcheidung des Sonntags fiel im Kunſt⸗ ſpringen der Frauen. Hertha Schieche(Spandau 04), die ſich ſchon am Vortage den Titel im Turmſpringen ge⸗ holt hatte, ſicherte ſich auch dieſe Meiſterſchaft überlegen. Bereits nach den Pflichtübungen lag ſie mit 39,07 Punkten vor Gerda Daumerlang(Nürnberg und Dora Friedrichs (Dresden) klar in Führung. In der Kür hatte die neue Meiſterin dann keinen Verſager. Die Ergebniſſe: Kunſtſpringen[Frauen]: 1. Hertha Schieche(Spandau 04) 83,58.; 2. Dora Friedrichs[(SB Dresden] 74,94.; 3. Elvirs Hirſchmann(Bayern 07 Nürnberg) 71,97.: 4. Gerda Daumerlang(Bayern 07 Nürnbg.) 71,86 f Kapp(Allianz SV Frankfurt] 71,57.; 6. Berta (München 99) 69,96 P. Beinahe Wormſer Doppelerfolg in der Vereiusſtaffel In der Staffel der Vereine ohne Winterbad über 8 mal 200 Meter Bruſt hätte es beinahe einen Wormſer Doppelerſolg gegeben. Poſeidon Worms kam als überlegener Sieger durchs Ziel. An zweiter Stelle folgte Heſſen Worms mit 10:51,8. Die Heſſen mußten fe⸗ doch wegen einer falſchen Wende disqualifiziert werden, ſo kam Frieſen Kottbus auf den zweiten Platz. Die Ergebniſſe: 3 mal 200 Meter Bruſt f. V. o..: Wo r ms 10:40,8; 2. Frieſen Kottbus 11:02,3; 11:16,4; 4. S Neptun Weimar 11:21,1: 5. 11:21,6; 6. Möve Allenſtein 11:28,5 Min. Auch einige Vorkämpfe mußten noch am Vormittag er⸗ ledigt werden. Im 200⸗Meter⸗Kraulſchwimmen hießen die Vorlaufſteger Heiko Schwartz(224,4), Leiſewitz(225,1) und Heibel(:24,2). Bei den Frauen wurden über 100 Meter Kraul Ruth Halbsguth(:18,38) und Hilda Salbert B laufſiegerinnen. Ueber 200 Meter Bruſt der Männer 9 man in den Vorläufen Ohligſchläger(:53,4), Wittenberg (257,3) und P. Schwarz(:54,9) in den Vorläufen ſiegreich. Im Turmſpringen der Männer dürfte die Meiſterſchaft an den Frankfurter Stork fallen, der in der Pflicht bereits einen klaren Vorſprung mit 49,05 Punkten vor Grothe herausgeholt hatte. g 7500 Zuſchauer am Nachmittag Zu den Entſcheidungskämpfen am Nachmittag hatten ſich bei glühender Hitze 1 5 über 7500 Zuſchauer eingefun⸗ den. Nach dem Einmarſch der Olympiakernmannſchaft rich⸗ tete Fachamtsleiter Georg Hax(Berlin) einige Worte an die Zuſchauer, unter denen er auch den Reichsſtatthalter Mutſchmann begrüßen konnte. Die erſte Entſcheldung war dann in der Sprintſtaffel über 4 mal 100 Meter⸗Kraul der Männer fällig. Beim erſten Wechſel führte noch Magdeburg 96 vor Borſil Bres⸗ lau und Bremen, dann ſchob ſich Borſil Breslau vor Schwaben Stuttgart in Front, während Bremen zurück⸗ fiel. Aber der dritte Bremer, Heibel, machte den Rück⸗ ſtand nahezu wieder wett und Rekordmann Fiſcher ſchwamm dann noch einen 4 Meter⸗Vorſprung heraus. Das 100 Meter⸗Kraulſchwimmen der Frauen war wieder eine, sichere Angelegenheit der Charlottenburger Nixe Giſeka Arendt, die in:11,89 vor ihren Vereinskame radinnen Ruth Halbsguth und Hilde Salbert die Meiſter⸗ Bereits bei 50 Meter hatte ſie 1. Poſeidon 3. SV Hof SW Noſſen . mit 81,5 Sekunden an der Spitze gelegen.— Gleich an⸗ ſchließend wurde die dritte VoW⸗Meiſterſchaft entſchieden, die 4 mal 200 Meter⸗Bruſt⸗Staffel die diesmal der Frei⸗ burger Schwimm⸗ und Schi⸗Club gewann. Martha Genanger wurde wieder Meiſterin über 200 Meter Bruſt. Die Duisburgerin Trude Wollſchläger konnte nicht reſtlos in den Endkampf eingreifen, da ſie durch eine Drüſenentzündung zu ſtark behindert wurde. Zunächſt führte ſie zwar noch, aber ſchließlich mußte ſie die Europameiſterin und ſpäter auch Hanni Hölzner ziehen laſſen. Martha Genanger ſiegte in ber recht achtbaren Zeit von 305,3. Die Ergebniſſe: mal 100 Meter Kraul(Männer]: 1. Bremiſcher SV 212,3, 2. Magdeburg 96 4716, 8. Boruſſia Sileſia Breslau Weſpo Stettin 4. Schwaben Stuttgart 420,1, 5. N, Duisburg 98:28,38. 100 Meter Kraul(Frauen]: 1. Giſela Arendt⸗Nixe Charlottenburg:11,3, 2. Ruth Halbsguth⸗Nixe Charlot⸗ tenburg:12,8, 3. Hilde Salbert⸗Nixe Charlottenburg 1113, 4. Leni Lohmer⸗Bonn 113,9, 5. Urſula Pollack⸗Poſeidon Leipzig:15, 6. Irmgard Ohliger⸗Duisburg 98 146, 7. Sickenberger⸗Offenbach 116,8. Amal 200 Meter V. a. W.(Bruſt): 1. Freiburger SC 12:52,1, 2. SV Noſſen 12:53,6, 3. Neptun Weimar 12:54,5, 4. SB Hof 18:04,5, 5. Vſch Reichenbach 13:05, 8, 6. Waſſerfreunde Stendal 13:47,5. 200 Meter Bruſt(Frauen): 1. Martha Genanger⸗Neptun Krefeld:05,38, 2. Hanni Hölzner⸗Plauen:10,4, 8. Trude Wollſchläger⸗Duisburg 98:11,4, 4. Elſa Pfau⸗Göppingen 04 314,8, 5. Traute Engelmann⸗Nixe Charlottenburg :15,8, 6. Lori Könninger⸗Deſſau 04:20, 2. Gaucko 200⸗Meter⸗Meiſter Im 200⸗Meter⸗Kraulſchwimmen übernahm zunächſt der Bremer Heibel die Führung, die er mit:04,8 auch bei 100, Meter noch innehatte. Bei 150 Meter ſchob ſich aber Gaucko zangſam in Front und ſiegte nach hartem Kampfe mit Heibel in 272,1. Deiters lag ſehr ſchnell ausſichtlos zurück und ſchwamm nur noch hinterher. Europameiſter Stor k⸗Frankfurt war auch in der Kür des Turmſpringens der Beſte und übertraf im Ge⸗ ſamtergebnis ſeine Vorjahrspunktzahl von 95,91 mit 117,63 ganz beträchtlich. Die Lehrtätigkeit des Amerikaners Smith hat ſich überall vorteilhaft und nachhaltig ausgewirkt, denn auch die übrigen Teilnehmer zeigten deutliche Verbeſſe⸗ rungen. In der Zmal 100⸗Meter⸗Kraulſtaffel der Frauen waren die Charlottenburger Nixen haushoch überlegen und brachten zwei Mannſchaften auf die erſten beiden Plätze. Bei Düſſeldorf 98 verſagte gleich die erſte Schwim⸗ merin Frl. Ohliger. Die Ergebniſſe: 200 Meter Kraul(Männer]: 1. Gaucko⸗Waſpp Stettin 2 22,1, 2. Heibel⸗Bremiſcher SB 223,5, 3. Nüske⸗Waſpo Stettin:24,83, 4. Heiko Schwarz⸗ Magdeburg 96:24,5, 8. Leiſewitz⸗Bremiſcher SB:24,9, 6. Hans Schubert⸗Borſil Breslau 225,8. Turmſpringen(Männer]: 1. Hermann Stork⸗Frankfurt a. M. 117,68., 23. Grothe⸗Berlin 110,72., 3. Weiß⸗ Dresden 105,25., 4. Neumann ⸗Spandau 103,91, 5. Zieg⸗ ler⸗Berlin 103,68., 6. Ringric⸗Berlin 95,40 Punkte. mal 100 Meter Kraul(Frauen): 1. Nixe Charlotten⸗ burg 1 345,8, 2. Nixe Charlottenburg 2:57,6, 8. Düſſel⸗ dorf 98:01. zmal 100 Meter Kraul f. B. v. W.(Frauen]: 1. S Schleswig 4232,88, 2. Möve Allenſtein 1 4244,48, SV Hof 455,4, 4. Möve Allenſtein 2:02,4. Heſſen Worms mit 5705 diſtanziert. 61 23 angn s N „ 8. Boginn der Studenten⸗Weltſpiele In VBubdapeſt Der Deutſche Sandrock Zweiter im Barrenturnen Den Beginn der Wettkämpfe der 8. Akademiſchen Welt⸗ ſpiele in Vudapeſt machten die Turner. Vor verhältnis⸗ mäßig gutem Beſuch fanden auf dem Sportplatz der Uni⸗ vepſität Budapeſt am Vormittag die Eingel⸗ und Mann⸗ ſchaftswettkämpfe im Barrenturnen ſtatt. Steger wurde überlegen der Ungar Toth mit 19,5 Punkten. Zweiter wurde der Deutſche Sandrock⸗Immigrath mit 19,2 P. zuſammen mit dem Ungarn Kecskemety. Im Geſamt⸗ ergebnis belegten die Ungarn. überlegen mit 95,1 Punkten den erſten Platz. Ueberraſchend kam Japan auf Grund ausgezeichneter Burchſchnittsleiſtungen mit 90,2 P. auf den zweiten Platz, obwohl Noſako als beſter Japaner nur Siebter war. Für die Mannſchaftswertung waren die Leiſtungen der fünf Beſten eines jeden Landes maß⸗ gebend. Dritter in der Mannſchaftswertung war Deutſch⸗ band mit 86,7 Punkten. Ergebniſſe der 10 Beſten: 1. Toth⸗Ungarn Pflicht 9,6, Kür 9,9., Geſamt: 19,5.; 2. Sandrock⸗Deutſchland und Kecskemety⸗Ungarn 9,7— 9,5 — 19,2.; 4. Sarlos⸗Ungarn 9,5— 9,6— 19,1.; 5. Mo⸗ gyoroſſy⸗Ungarn 9,3— 9,5— 18,8.; 6. Dr. Lentz⸗Ungarn 9,3— 9,2— 18,5.; 7. Noſaka⸗Japan 9,4— 9— 18,4.; 8. Ikuta⸗Japoan und Racs⸗Ungarn 9— 9,2— 18,2.; 10. Thölke⸗Deutſchland 8,8— 9,2— 18 P. und Kaſhiwabara⸗ Japan 9— 9— 18 Punkte. Der Reichsſportführer in Budapeſt Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten traf am Samstagvormittag 11 Uhr auf dem Flughafen Ba⸗ dapeſt ein. Er wurde von dem deutſchen Geſandten von Mackenſen, dem Präſidenten des ungariſchen Landes⸗ ſenats für Körpererziehung, Dr. Kelomen, und dem gräſidenten des Ungarxiſchen Athletil⸗Verbandes, Stan ⸗ koſitz, begrüßt. Anweſend waren ferner Vertreter des Budapeſter deutſchen Sportvereins und der Partei, ſowie der Generalſekretär der 6. Akademiker⸗Weltſpiele⸗ Gedenyi. In Begleitung des Reichsſportführers befanden ſich ſein Adjutant Limpert und der Chef der Auslandsobteilung des Reichsſportführers, Graf von der Schulenburg. In einer kurzen Anſprache gab von Tſchammer und Oſten ſeiner Freude darüber Aud ruck, daß er den Weltſpielen beiwohnen und eine ſo ſchöne Stadt wie Vudapeſt kennen lernen könne. Der Reichsſportführer empfing om Samstagabend die deutſche und ungariſche Preue Ausloſungen in Budapeſt Die bei den Studentenweltmeiſterſchaften zum Austrag kommenden Spiele wurden in Bubapeſt jetzt ausgeloſt. Dabei ergab ſich, daß die deutſchen Vertreter im Schwim⸗ men im Waſſerballſpiel gleich am erſten Tage in Ungarn ihren ſchwerſten Gegner erhalten haben. Die Ausloſungen ſind: Basketball: 10..: Polen Lettland, Ungarn—Frank⸗ reich; 12..: Polen⸗Ungarn, Deuiſchlaud—Lettland; 13..: Deutſchland Ungarn, Frankreich—Polen; 14..: Lettland Ungarn, Deutſchland— Frankreich; 15..: Frankreich Lettland, Polen—Deutſchland. Waſſerball: 10..: Ungarn— Deutſchland, 11..: Oeſter⸗ reich- Tſchechoflowakei; 12..: Ungarn— Oeſterreich; 13..: Deutſchlanb—Tſchechoſlowakei; 14..: Ungarn—ſchecho⸗ ſlowakei; 15..: Deutſchland—Oeſterreich. Fußball: 11..: Ungarn— Lettland; 13..: England Deutſchland; 15..: Deutſchlaud—Lettland, Ungarn—Eng⸗ land; 17..: England— Lettland, Ungarn Deutſchland. Deutſche Siege im Rudern Bereits am Samstag fielen in Budapeſt bei den 4. Akademiſchen Weltſpielen die Entſcheidungen der Ruderer, deren Wettkämpfe im alten Donauarm in der Nähe der Margareteninſel durchgeführt wurden. Den Wettkämpfen wohnten zahlreiche Zuſchauer bei, darunter bemerkte man den Präſidenten des Oc, Graf Baillet⸗Latour, und ſpäter auch Reichs ſportführer v. Taſchammer u 1 d Oſte n. In den Ruberkämpfen gab es faſt ausſchließlich harte Auseinanderſetzungen zwiſchen den deutſchen und ungariſchen Teilnehmern, wobei meiſt die Magyaren im Vorteil waren. Einen großen Sieg fuhr Olympiaſieger Herbert Buhtz im Einer für Deutſchland heraus. Un⸗ angefochten lag er von Beginn an der Spitze und paſſierte mit fünf Längen Vorſprung das Ziel vor dem Oeſterrei⸗ cher Simmer und Kepel⸗Polen. Einen weiteren deutſchen Sieg gab es im Vierer v. St., wo die Mannſchaft Simon, Weinhold, Grube, Kaßler das ungariſche Boot anderthalb Längen hinter ſich ließ. In den übrigen Wett⸗ bewerben gaben ſich die Deutſchen ſtets erſt nach erbitter⸗ ten Kämpfen mit den Ungarn geſchlagen. Beſonders ſpan⸗ nend verlief der Achter, in dem Deutſchland zum Schluß nur noch drei Viertellänge hinter Ungarn zurücklag. Hohe Waſſerballuniederlage Im Waſſerball traten die Ungarn faſt mit der gleichen Mannſchaft wie bei den Europameiſterſchaften an, dagegen hatte Deutſchland eine weniger bekannte Auswahl zur Stelle. So war es auch nicht zu verwundern, daß die Olympiaſieger überlegen mit:0(:0) erfolgreich waren. Die Schwimmer erledigten zunächſt nur ihre Vorkämpfe über 100 Meter Kraul. Mit einer Ausnahme ſchieden die deutſchen Teilnehmer hier ſchon aus. Lediglich der Berliner Otto Wille kam im dritten Lauf als ſchnellſter Dritter in die Entſcheidung. Der ſchnellſte Mann aller Teilnehmer war natürlich Ungarns Europameiſter Cſik mit 50,6 Sek. Ungarn führt vor Japan Nach dem Barrenturnen folgten die Uebungen on den Ringen. Die ungariſchen Turner waren auch hier eine Klaſſe für ſich, was jo kaum anders zu erwarten war. Sie⸗ ger in dieſer ſchwierigen Uebung wurde Kecskemethy, er mußte allerdings den erſten Platz mit ſeinem Landsmann Szarlo teilen. Der beſte Deutſche war wieder San d⸗ rock, der es aber nur auf den achten Platz brachte, wäh⸗ ogar nur 17. rend der Berliner Thölke raſchend gut waren die Ja er, deren noch vor den beſten Deutſchen endeten. 8 wertung liegt Ungarn nach zwei Uebungen ü Japon und Deutſchlond in Front. Die Ergebniſſe: Vierer m. St.: 1. Ungarn 722,2 Deutſch land:08,29. Zweier o. St.: 1. Ungarn 7: 2. Deutſch⸗ land 718,6. Einer: 1. Deutſchland(Herbert Buhtz) :90, 4; 2. Oeſterreich 740,4; 8. Polen 7247. Vierer 9. St.: 1. Deutſchland(Simon, Weinhold, Grube, Kaßler:52, 2. Ungarn 6ꝛ255. Zweier m. St.: 1. Ungarn 2(Allein⸗ 22 N 0 legen vor 2. Deutſch⸗ Rudern: gang). Doppelzweier: 1. Ungarn:00,8; 2.. an 7704,86. Achter: 1. Ungarn:21,2; 2. Deutſchland 62 Schwimmen: 100 Mete 1. rlauf: 5 kely⸗Ungarn 108,2; Deutſchland:04,6. Nietanen⸗Finnland:0 Vorlauf: 1. Cſik⸗Ungarn 59,6; 2. 1203,2. Waſſerball: 5 a 3. Wille⸗Deutſchland Deutſchland 720(:). 5. Kunſtturnen: Ringe: 1. Kecskemethy⸗Uu 19,5 Szarlo⸗U 19,5.; 3. Lenzi⸗u und Rats⸗ Ungarn 19; 6. Ibuta⸗Japan 18,9; 7. K 8. Sandrock⸗D 18,7; 17. Thölke⸗D 16,6; 1 19. Ruſing⸗D 18,8; 20. Biehling⸗D 14,8; 22.. 24. Brückner⸗D 14,7 P. Geſamt:(nach 2 Uebungen): Ungarn 191,6.; 2. Japan 182,2.; 3. Deutſchland 169,7 P. 2 deutſche Motorradſiege in Saxtorp Mehr als 100 000 Zuſchauer wohnten am Sonntag den großen, internationalen Motorradrennen auf der 14,52 Km. langen Rundſtrecke in Saxtorp bei Malmö in Schweden bei. In den von den Vertretern von elf Nationen beſtrittenen Rennen wurden die deutſchen Farben in der 20er⸗ und 350er⸗Klaſſe durch W. Winkler auf Da W und Richnow auf Rudge zum Siege geführt. Im Rennen der 250er⸗Klaſſe, das über 24 Runden 348,48 Km. führte, wurde das neunköpfige Feld zunächſt von dem Dä W⸗Fahrer Geiß angeführt, der ſpäter aber ſeinen Stallgefährten Winkler vorbeilaſſen mußte, der ſchließlich in:53:51,7 Stunden ſiegreich blieb. Das Rennen der 350er⸗Klaſſe ſah 22 Fahrer am Start. Es führte über 28 Runden ⸗ 406,56 Km. und ſah den Berliner Richnow auf Rudge in:15:25,8 Stunden als vielbejubel⸗ ten Sieger. Der Norton⸗Fahrer Vaaſe mußte aufgeben; der Deutſche Frentzen war wegen Verletzung nicht am Start. Großes Pech hatten die deutſchen Fahrer im Rennen der Halbliterklaſſe. Der Da W⸗Fahrer Ley mußte ſchon in der zweiten Runde das Rennen wegen Bruchs der An⸗ triebskette aufgeben und ſein Stallgefährte Mandsgeld wurde in der 5. Runde wegen Motordefektes zum An⸗ halten gezwungen. Das über 30 Runden(435,6 Km.) füh⸗ rende Rennen wurde von dem bekannten Engländer Stanley Woods auf der ſchwediſchen Marke Hus quarna in:381:18,8 Stunden gewonnen. Die Leiſtungen der deutſchen Fahrer erregten bei den Zuſchauern— wie ſchon beim Training— große Be⸗ wunderung. 5 Bis 230 cem: 1. Walfried Winkler(Chemnitz) auf Da 851,7(120 Kmſtd.); 2. Geiß(Zſchopau) auf DW 250,87 3. Manders(England)] auf Excelſtior 3706288, Bis 350 cem: 1. H. Richnow(Berlin! auf Rudge :15:25,(123 Kmſtd.)(ſchnellſte Zeit des Tages]; 2. Pes truſchke(Berlin) auf Rudge:27:44,3; 3. Olſſon(Schweden) auf Husquarna 3128245, Bis 500 cem: 1. Stanley Woods(Irland) auf Hus⸗ guarna:81:18,8(122 Kmſtd.); 2. Hanſen(Dänemark) auf Rudge 32:85:12.8. Alle Meiſterſchaftsanwärter am Start Internationales Schleiger Dreiecksrennen Die Motorſportzeit erreicht allmählich ihren Höhepunkt, denn nur noch einige wenige Rennen werden ausgetragen. Das Internationale Schleizer Dreiecksrennen am 18. Anguſt auf der bekannten thüringiſchen Runsſtrecke zählt mit zur Deutſchen Motorradmeiſterſchaft 1935. Alle Meiſterſchafts⸗ anwärter ſind daher am Start. In der 250 cem. ⸗Klaſſe ſind dies in erſter Linie Geiß⸗ Zſchopau und Winkler⸗München, aber auch die Zſchopauer Müller und Kluge, ſowie Häusler⸗Meßkirch auf Da ſind noch ausſichts reich. Ungeklärt iſt die Lage in der Klaſſe bis 350 cem. Wolff⸗Mettlach, Lvof⸗Godesberg, Betruſchke⸗ Berlin und Mellmann⸗Neckarſulm werden ſich hier erbit⸗ terte Kämpfe liefern. In der Halbliterklaſſe liegen Mans⸗ feld und Bauhofer mit einem kleinen Vorſprung an der Spitze. Entſchieden iſt aber die Meiſterſchaft noch nicht. Lopf, Steinbach und Ley werden noch ein Wörtchen mit⸗ reden. In der Seitenwagenklaſſe bis 600 cem. bilden Schu⸗ mann⸗Neckarſulm, Loof und Kahrmann eine Spitzengruppe, dicht dahinter folgen Schneider⸗Düſſelborf und Deterk⸗ Fauſt. Die große Seitenwagenklaſſe wird von Schumann geführt. Drei Punkte zurück folgt ſchon der Karlsruher Braun. Auch Ehrlenbruch⸗Elberfeld, Hoffmann ⸗Stuttgart, Häusler⸗Kolkwitz, Kammer⸗Völklingen und Weyres⸗Aachen können aus dem Mittelfelde noch vorſtoßen. Die Schleizer Rennen werden alſo harte Kämpfe bringen, da die Eut⸗ ſcheidungen bereits fallen können, wenigſtens in einigen Klaſſen. Spaniſche Golfer ſind ſtark! Ein Golfländerkampf zwiſchen Deut ſchland und Spanien wurde am Samstag in Frankfurt⸗Goloſtein, gewiſſermaßen als Auftakt zu den am Montag in Bad Ems beginnenden internationalen Meiſterſchaften von Deutſch⸗ land, ausgetragen. Der Länderkampf beſtand aus drei Vierer und ſechs Einzelſpielen, alles Lochwettſpiele über 18 Löcher. Die Spanier exwieſen ſich als vorzügliche Gol⸗ fer und landeten im Geſamtergebnis mit 618 Punkten einen überraſchend klaren Steg. Die Viererſpiele wurden ſämt⸗ lich von den Gäſten gewonnen, in den Einzelſpielen errang jedes Land drei Stege. Der ſpannendſte Kampf im Einzel war der zwiſchen C. A. Hellmers und dem Spanier M. de Ybarra. Hellmers lag bereits mit 3 auf in Front, verfehlte aber dann durch einen ſchlechten„put“ das zehnte Loch, murde nervös und ſo fielen alle weiteren Löcher an den Spanier. Die Siege für Deutſchland buchten von Lim⸗ burger, Gärtner und Schuldt, g de Pferderennen im Reich Rennen zu Hoppegarten 1. Eccola⸗ſtennen. 3000 4, 1000 Meter. 1. Schnee⸗ märchen(Lacina), 2. Walzerkönig, 3. Fortuna. Ferner.: Der Prämiierte, Tifernus, Radau, Augraf, Natur, Feſt⸗ ſpiel, Rin⸗tin⸗tin, Heros. Tot. 44:10, Pl. 15, 18, 41:10. 2. Walvater⸗Rennen. 3000 l. 1600 Meter. 1. Chimophila (Raſtenberger), 2. Max, 3. Elfmeter, 4. Oh. Ferner.: Napoleon, Confuzius, Gaſtrolle, Grenadier, Wörbzig, Leichtſinn, Tirade, Draufgängerin, Farola. Tot. 26:10, Pl. 12, 14, 16, 13:10. 3. Antwort⸗Reunen. 38900. 2400 Meter. 1. Volker (H. Berndt), 2. Palaſtherold, 3. Schloßherr. Ferner.: Wolkenflug, Origenes, Grandſeigneur, Pontifex, Tantris, Scävola, Nopalis. Tot. 20:10, Pl. 17, 48, 43:10. 4. Reuarb⸗ſtennen. 6000 J. 1000 Meter. 1. Dardanos (Grabſch), 2. Alexandra, 4. Papſt. Ferner lief: Altdamm. Tot. 75:10, Pl. 13, 10710. 5. Illo⸗Reunen. 3050. 2200 Meter. 1. Rückert(Viſer), 2. Maiflieder, 3. Meiſterhieb, 4. Peloponnes. Ferner.: Janiculus, Blaſon, Inländer, Liguſter, Meiſterſchütz, Marland, Lyſtas, Marie, Erwin von Steinbach, Pan, Lebensweg, Herodot. Tot. 84:10, Pl. 28, 15, 67, 19:10. 5. Fabula⸗Reunen. 6000 /, 1200 Meter. 1. Jupiter (Zehmiſch), 2. Arxtiſchocke, 3. Cobbler. Ferner liefen: Pelopidas, Enak, Perlenſchnur. Tot. 20:10, Pl. 13, 21:10. 7. Perle⸗Rennen. 3050. 1350 Meter. 1. Nebelhorn (Stein), 2. Heimfahrt, 3. Taktiker, 4. Import. Ferner.: Samſon, Glückgöttin, Lapſus, Formidoloſa, Loni, Ollivier, Otti, Marna, Piroland. Tot. 85:10, Pl. 20, 40, 99, 26210. München⸗Riem 1. Preis der Löwenbrauerei. 3000. 1400 Meter. 1. Graf C. A. Wuthenaus Elanus(Raſtenberger), 2. Gilt, 8. Atlas. Ferner.: Bekas, Kohinor, Chianti, Landzunge, Warum, Kätherl 4. Tot. 22:10, Pl. 11, 19, 11:10. 2. Bayern⸗Preis. Ehrpr. u. 2500. Ausgl. 3. 2000 Mtr. 1. A. Oexlers Tarquinla(Zimmermann), 2. Treuer Huſar, 9. Soraſan. Ferner liefen: On Top, Onkel Karl, Mai⸗ flieder, Angan, Sonneet. Tot. 38:10, Pl. 18, 2910. 3. Preis von ber Schwaige. Ehrpr. u. 2500. Hürden⸗ rennen. Dreij. 2600 Meter. 1. Stall Landswerths Demoiſelle (Unterholzner), 2. Feuerheld, 3. Königin der Elfen. Fer⸗ ner liefen: Stobno, Ferner liefen, Ingemaus, Tholey. Tot. 13:10, Pl. 14, 13, 3310. 4. Preis von Altona. 1500 ,. Amateur⸗Trabfahren. 1900 Meter. 5.. vom Braunen Haus. Ehrenpreis und 4000 J, 2000 Meter: 1. Geſtüt Erlenhofs Glaukos(C. Grabſch); 2. On Top; 3. Onkel Karl. Ferner: Randolph, Eiſenkönig, Nebukabnezar. Toto: 18:10; Platz: 14, 88710. 6. Preis von Riem. Ehrenpreis und 2500 /, Jagd ren⸗ nen, 3200 Meter: 1. Alfr. Zimmermanns Salus(S. Robl); 2. Reichsmark; 3. Ninon. Ferner: Bellator, Ixia, Thor⸗ 9 1 Loro mafor, Gangani. Toto: 179:10; Platz: 30, 88, 5004 7. Preis vom Ausſtellungspark. 2000, 1600 Meter: 1. Frhr. v. d. Bottlerberg Praſſer(E. Grobſch]; 2. Adept; 3. Vuftklappe. Ferner: Aicha, Herzaß, Miſtinguette. Toto: 41:10 Platz: 28, 17:10. 8. Preis von Farmſen. 1800, Trabfahren, freier Ausgleich, 2000 Meter. 10. Seite/ Nummer 386 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Auguſt 13s —— gen Ste die Arie nur gut— das hohe C ſoll mich 4 ſter ſein Beſtes. Kaum iſt er fertig, ſo ſagt Puceinf nicht kümmern!“ Caruſo ſingt, er gibt vor dem Mei. in ſeiner feurigen Art:„Sagen Sie Liceiarellf(dem 1 Ein armer Direktor), daß ich dem Auftreten Signor Caruſos IIb ch ast 25 8 in meiner„Boheme“ zuſtimme!“ neapo anischer emung Die„Boheme“ wird für Livorno ein ebenſolcher f 7 f ach Millionär! Erfolg wie für die übrige muſikaliſche Welt. Tage⸗ Wird vie er lang ſind auf den Proben, vor und bei und nach den Vorſtellungen Mimi und Rudolf beiſammen geweſen * 5— Enrico Caruſo, der junge Tenor, und Ada Gig⸗ DER MRARCHENHAFTE AUFSTIEG CARUSOS ZUM GROSS TEN SNNGER/ voN PETER STOLLBERG chettt, die um Jahre ältere routinierte Sängerin, be⸗ biſchein —.%hließen, ſich nicht mehr zu trennen. Viele Frei Ha Jahre leben ſie, ohne verhetratet zu ſein, als Herr Geſchäfts 5 Noch immer„ſchnappt“ die Stimme in der Höhe 5„Wie können Sie ſich da ſatt eſſen?“ fragt Da⸗ Livorno Ausgangspunki des Ruhmes und Frau Caruſo, ſie wird die Mutter der bei⸗ wan über, ſo etwa in der Blumenarie in„Carmen“. Dann ſpuro. Und der Tenor lacht:„Oh— das iſt leicht. den Söhne des Sängers, ſie hilft ihm, ſte hofſtr. ſteht jedesmal der zukünftige Schwiegervater Graſſi, Die Leute lieben mich. Ich ſinge, wo man mich bit⸗ Vorher aber gaſtiert Caruſo im Auguſt in Livorno ſtützt ihn, ſie erträgt ſeine Launen, ſie iſt ihm Ge⸗ e roten Kopfes, klein und dick, in der Kuliſſe und ſtarrt tet, und als Gegenleiſtung erhalte ich Lunchs, Din⸗— es iſt ein merkwürdiger Zufall, daß ſich das Schick⸗ liebte und Mutter und Managerin und Reiſemar⸗ Abbe hypnotiſierend und mit geballten Fäuſten auf ſeinen ners und manchmal auch Geſchenke!“ Daſpuro ver⸗ ſal gerade die reizloſeſten Städte für Caruſos erſte ſchall— bis zum Scheidungsprodeß. 2 8 N Enrico— jedesmal kippt beim höchſten Ton die ſpricht ihm einen Vertrag ans Teatro Lirico nach Verſuche ausgewählt hat— und dort beginnt ſich zum Aber hier in Livorno kann ſie noch nicht verhin⸗ Aben Stimme um, und Graſſi rennt jedesmal verzweifelt Mailand.„ 5 erſten Male die Stimme frei zu entfalten, ſo wie ſie dern, daß ihr Enrico ſchon wieder einmal ſeine ganze e gegen die Papiermachekuliſſe, ſo lange, bis Caruſo Vorerſt aber„muß“ Enrico nach Palermo, wa] von da an— mit wenigen Rückſchlägen— drei Erd⸗ Gage hinauswirft, und da er von Neapel nach Mai⸗ 5 ihn eines Abends hinauswirft. man eben d 8„größte Tier It liens“, das Teatro teile in Raſerei verſetzen ſollte. land ins Engagement fahren will, ſich in der„Gal⸗ Aber er fühlt ſelbſt, daß ſich die Stimme beſ⸗ i 975 er f 5 0 5 95 e 1 Caruſo ſelbſt ſagt über dieſen Auguſt:„Ich leria“ von ſeinen alten Neapolitauer⸗ Freunden“ ſept, da er während des Gaſtſpiels ununterbrochen. Tage für die„ver rückte Ga„„ 50 kann mit abſoluter Sicherheit feſtſtellen, aß mit fünfzig Lire für die Reiſe pumpen muß. Auch in der bei Lombardi ſtudiert. Der läßt ihn, den Kopf tief Fire. Sofort läßt ber völlig wirblige junge Sänger meinem Engagement in Livorno die gkückliche Mailänder„Galleria“— mehrere große Städte Ita⸗ geſenkt, gegen eine Mauer ſtemmen, und in dieſer bei Vater Graſſi um ſeine Tochter anhalten; man Zeit meiner Laufbahn begann.“ Das hat liens beſitzen ja ſolche hohen, glasgedeckten Verſamm⸗ unnatürlichen Haltung die hohen Töne üben— und feiert die Verlobung Aber wenige Wochen allerdings außer ſtimmlichen auch noch andere lungsſtätten der Müßiggänger, die etwa den Baflli⸗ 1 nun„ſitzen“ ſie: die italieniſchen Maeſtri haben eine ſpäter verliebt ſich Enrico, der leichtlebige Neapoli⸗ Gründe: der zweite große Muſikverlag in Mailand, ken des Altertums enſprechen— verſucht er tagelang, Jahrhunderte alte Tradition und ihre heilig gehüte⸗ taner, der ſich an der unterſten Stufe einer ins Un⸗ Ricordi, will die neue und ſehr erfolgreiche Oper Geld aufzutreiben— vergeblich! ten Geheimniſſe. g endliche führenden Treppe ſieht, die er hinauffliegen Puccinis,„Boheme“, auch in Livorno herausbringen. Niemand will dieſem unbekannten fungen Sän⸗ 5„. 8 8 wird, in eine Balletteuſe des Enſembles, vergißt Aber Livorno iſt die Geburtsſtadt des„Konkurren⸗ 5 5 5 3 i Unterdeſſen iſt Vergine nach Neapel zurückgefah⸗ Graſſi und deſſen Tochter— und fährt mit der klei⸗ ken“ Pueeinis. Mascaani g iſt ein Waanis die der etwas leihen, über den außerdem allerlei ren und hat es gewagt, ſich wieder bei Daſpuro, dem ne 5 ä ich p. bernd 0 Brfehne je ten“ Puccinis, Mascagni— es iſt en Wagnts die ſchlimme Gerüchte kurſteren, wieder einmal von Elt⸗ Allmächtigen, melden zu laſſen. Der erinnert ſich an len Ländern nach bmeroe Habtde ne ſpunr Oper aufzuführen, wenn ſie nicht mehr ſehr gut be⸗ quen in Neapel in die Welt geſetzt. die fürchterliche Klavierprobe dieſes Herrn Caruſo tauchen in Berlin zwei ſonderbare Figuren auf, ſetzt iſt; Ricordi kennt den Lokalpatriotismus ſeiner Ade und lehnt froſtig ab. Aber einen begeisterten alten ein dicker, altfränkiſch gekleideter Herr und eine nicht Landsleute. Man hat eine Mimi: die ausgeseich⸗ Der Triumph des Genies Maeſtro und Neapolitaner ſchüttelt man ſo leicht mehr jugendliche Tochter, und ſetzen dem berühmten nete, wenn auch nicht mehr ganz junge Sängerin P nicht ab. Er ſchwärmt von ſeinem Schüler 5 Sänger der e. 10 Went A da Gia che ti, man hat einen Marcello— aber Viele Wochen wird er im„Lirico“ gar nicht be⸗ einer Geliebten, beteuert, daß der Caruſo von vor 1 1 rochenen Ehey e 20 980 keinen Rudolfo, die männliche Hauptrolle. ſchäftigt, der Direktor ſchikaniert ihn, endlich verlangt 5 drei Jahren und der von heute, der in Salerno ga⸗ ee eee wie ſo oft im ſeinem Leben, Der neue Direktor aus Livorno ſchlägt ſeinen Sonzogno von ihm, er ſolle eine einaktige Oper in Die ſtiert, zwei ganz verſchiedene Sänger ſeien und for⸗ ſehr viel Geld zahlen. neuen Tenor vor, worauf Ricordi eiskalt zurück⸗ drei Tagen einſtudieren. Natürlich hat er auf der am So dert Daſpuro auf, ſich das W un de rin Sale r Aus Palermo kommt der junge Sänger in neuen depeſchiert:„Wer iſt überhaupt Caruſo?“ i Probe keine Ahnung von der 1 wozu noch. guzubbren— aber obne daß. und, nach ſeinem„Geſchmack“ von damals, recht Da entſchließt ſich Enrico, der ſich von unerhörten] kommt, daß ſeine gehäſſige Partnerin de Nuovfna ihm im Reic kunft ſei er wieder zu aufgeregt“. Endlich verſpricht exzentriſchen Kleidern, die Taſchen gefüllt mit Lire⸗ Geſchehniſſen getragen fühlt, nach dem benachbarten eee den Hut vom Kopf e 5— 11 09 1 85 e; 9085 15 5 Maniaken loszuwerden“. Er ſcheinen, in ſeiner Vaterſtadt an, wo man ihn an⸗ Torre del Lago zu fahren, wo Puceini wohnt, und den„ ee eingewe 727555„Alſo gut, e e e ſtatt eines ſtaunt wie eine Panoptikumfigur, als er mit erho⸗ Meiſter ſelbſt um ſeine Protektion zu bitten. gefälligst den Hut d e, ee ee e, er Stars einen Hund, dann iſt alles aus! benem Kopfe ſeine Freunde in der„Galleria“ be⸗ Puceini empfängt ihn, hört von ſeinem Anliegen„Morgen 9 der 1 1 e Alen Daſpuro fährt wirklich nach Salerno, hört Ca⸗ grüßt, dem Rendezvousplatz der Neapolitaner. Alles und fragt:„Kennen Sie die„Boheme“?“ Caruſo ee e„ et na Joſeph⸗ ruſo— und iſt entzückt. Nach der Vorſtellung fragt geht ausgezeichnet, Daſpuro macht mit Caruſo und nickt:„Gewiß— ich kann Ihnen die Romanze vor⸗ 1 Laffen erleben 155 00 90 re 5 frühen er den verblüfften jungen Mann:„Wieviel bekom- Vergine wirklich einen Vertrag fürs Theatro Lirico] ſingen“, fügt aber errötend und beſcheiden hinzu: Brauch e e 10 10 1 ver l t. die 5296 6 men Sie hier für den Abend?“ Caruſo errötet:[von Oktober bis Dezember, und dann anſchließend„Aber bitte verlangen Sie nicht von mir, daß ich bei ihrem Auftritt. 1 ene zug aud „Zwanzig Lire.“ noch für die Faſten⸗ und Karnevals⸗Stagione. das hohe C nehme!“ Worauf Puccini lacht:„Sin⸗ fen“ pfeifen. Schluß folgt.) 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