1 L — engliſche — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. ch Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 min breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderenPlätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im voraus zu be⸗ Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 13. Auguſt 1035 146. Jahrgang— Nr. 368 Neuer Appell an den Völkerbund Meldung des DN B. — Addis Abeba, 12. Auguſt. Kafſer Haile Selaſſie hielt am Montag vor dem Kron rat eine längere Rede, in der er einlei⸗ tend über den inneren Aufbau des Staates ſprach und betonte, daß das heutige Abeſſinien aus eigener Arbeit und Kraft entſtanden ſei. Abeſſinien habe die gleiche Lebensberechtigung wie andere Völker. Der Kaiſer ſchilderte chronologiſch den Streit mit Italien und unterſtrich, daß die Schwierig⸗ leiten des Schieosverfahrens und der Behandlung hurch den Völkerbund insbeſondere im Hinblick auf den Zwiſchenfall Ual⸗Ual erheblich größer geworden eien. Trotzdem dürfe auch heute die Hoffnung nicht aufgegeben werden, daß zum 4. September eine frieo⸗ liche Regelung gefunden wird. Ferner ſei auch mit einem Erfolg der Verhandlungen in Paris zu technen. Der Kaiſer fuhr dann ſort: Wir ſetzen Vertrauen in die Mitgliederſtaaten des Völkerbundes, ob ſie groß oder klein ſind. Es iſt an ihnen, in jetziger Stunde einen Bei⸗ trag für die Gerechtigkeit und Wahrheit zu liefern. Nach dem Weltkrieg begann der Aufbau des Frie⸗ dens, Jetzt droht ein Krieg, deſſen Folgen vielleicht die ganze Welt ſpüren wird. Darum bitten wir Gott, daß die Nationen Mittel finden, den Krieg zu ver⸗ hindern. Abeſſinien hat den feſten Willen gezeigt, gleich anderen Ländern ſein Land ſort⸗ ſchrittlich aufzubauen und weiter zu ziviliſieren. Deshalb iſt Abeſſinien feſt entſchloſſen, am Frieden eſtzuhalten. Jeder kann das nur mit den Mitteln erreichen, die ihm zur Verfügung ſtehen. Wir ſind von der Notwendigkeit der Zuſammenarbeit mit allen Nationen ohne Unterſchied der Raſſe und Reli⸗ gion, die loyal uns gegenüberſtehen, überzeugt. Abeſſinien hält Frieden und Ordnung im Junern und wird niemals ſeine Unabhängig⸗ keit und Souveränität aufgeben. Vom Völkerbund erwartet es Gerechtigkeit und Hleichberechtigung wie alle anderen Nationen, die zum Frieden beitragen. Sollten die Verhandlungen des 16. Auguſt und des 4. September, bei denen Aleſſinten ſeine ganze Hoffnung auf England und ſtankreich ſetzt, keinen Erfolg haben, und ſollte das ünglück eines Krieges über Abeſſinien hereinbrechen, ſo wird Abeſſinien, ſein Kaiſer, ſein Volk bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, unterſtützt von den natürlichen Hilfen, den Feſtungen der Natur, den Bergen und Wüſten, die Gott ihnen gegeben hat. Schwierigkeiten über Schwierigkeiten Meldung des DNB. — Paris, 12. Auguſt. Die Rede des Kaiſers von Abeſſinien vor dem abeſſiniſchen Kronrat begegnet in Paris nach wie dor Zurückhaltung. Der„Temps“ ſpricht hierbei von einer bereits gemeldeten Andeutung des Kaiſers non Abeſſinien, als Gegenleiſtung für eine An⸗ leihe und für einen Zugang zum Meer einen Teil des Gebietes von Ogaden abzutreten. Man miſe aber ſo ſagt das Blatt, wie Muſſolini die erſte Anregung in dieſer Richtung aufgenommen abe. Man dürfe kaum glauben, daß eine Löſung des kroblems in einem Kompromiß dieſer Art geſucht e könne. Italien, England und Frankreich 85 im Rahmen des Vertrages von 1906 in ihrer aldelt vollkommen frei. Die drei Mächte hätten die t Sorge, die großen allgemeinen und einzel⸗ 10 Intereſſen zu vertreten, die ihnen obliegen und de im Hinblick auf ihren Einfluß auf die politiſche gage in Europa über Nordafrika hnaus reichten. Auch die„Information“ weiſt auf die Hin⸗ erniſſe hin, die ſich einer Durchführung der Vor⸗ 955 des Kaiſers von Abeſſinien entgegenſtellten. b die Abtretung des Hafens von Abeff a gemäß einer Anregung des Kaiſers von e in ſeiner Unterredung mit dem„Times“⸗ En eſpondenten vom 18. Juli vorſchlug, habe ſich in 9 ein derartiger Widerſtand geltend Meute daß Eden kaum dieſe Frage nochmals bu 18 werde. Auch würde das franzöſiſche Dſchi⸗ abe runter leiden, wenn der abeſſiniſche Handel r Zeila gelenkt werden ſollte. Frankreich könne ö te nicht unintereſſiert bleiben. Ferner en pat rage offen wer die die Anleihe zu gewäh⸗ gar mit und ob Italien ſich mit einem Teil oder ſo⸗ ichwiert ganz Ogaden begnügen würde. Alle dieſe 8 ernigen Fragen ſchienen keine aus rei chende ſche de gölungsgrundlage für die bevor⸗ üde Konferenz zu bieten. eſſiniens Kaiser Lavals Vermittleraufgabe Beſprechungen mit Eden und Aloiſi vor der Pariſer Konferenz Meldung des DNB. Paris, 13. Auguſt. Der Dreierkonferenz, die am 16. Auguſt in Paris beginnen ſoll, werden noch einige wichtige Be⸗ ſprechungen vorausgehen. So wird Staatsmini⸗ ſter Eden, der am Dienstag nach Paris kommt, im Laufe des Mittwochs mit Miniſterpräſident Laval zuſammentreffen. Baron Aloiſi wird Donners⸗ tag vormittag in Paris erwartet und am gleichen Tag Beſprechungen mit Laval haben. In diplomatiſchen Kreiſen glaubt man, daß in den Unterhaltungen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten mit dieſen beiden Staatsmännern die großen Linien der beiden Theſen über Abeſſinien ſich herausſtellen werden, und daß man die Arbeitsmethoden für die Dreierkonferenz feſtlegen wird. Die diplomatiſchen Vorverhandlungen ſcheinen noch nicht ſoweit gediehen zu ſein, daß ein Einzelprogramm be⸗ reits hat feſtgelegt werden können. Mit Befriedigung ſtellt man jedoch in diplomatiſchen Kreiſen eine leichte Entſpannung feſt, die in den britiſchen und italieniſchen Preſſekommentaren ihr Echo gefun⸗ den hat, und nimmt mit Intereſſe von den letzten Erklärungen des Negus Kenntnis. Man glaubt, in allen beteiligten Hauptſtädten einen Willen 8 um Verhandeln ſehen zu können, der am Vor⸗ abend einer heiklen Ausſprache zur Verbeſſerung der Stimmung beiträgt. Die Dreierkonferenz wird, wie in gutunterrich⸗ teten Kreiſen verlautet, nach ihrer erſten Voll⸗ verſammlung am Freitag ihre Arbeiten vor Die Stimmung in Rom allem in der Form von Einzelbeſprechungen durch⸗ führen. Eine Schlußſitzung ſoll dann die Ergebniſſe feſthalten. Ueber die Dauer der Beſprechungen ſind keine Mutmaßungen möglich. Man unterſtreicht, daß die Aufgabe Lavals vor allem in der Ver⸗ mittlung beſtehen wird. Der franzöſiſche Mini⸗ ſterpräſtdent gehe ohne einen vorgefaßten Plan in die Verhandlungen hinein. Frankreich habe nur den einen Wunſch, daß die zwiſchen Großbritan⸗ nien und Italien erwachſenen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten verſchwinden möchten und daß es zu einer völligen Einigung mit dieſen beiden Staa⸗ ten kommen möchte, wie ſie auch für Abeſſinien an⸗ nehmbar ſei, und die das gute Einvernehmen zwi⸗ ſchen Rom und Adoͤis Abeba wiederherſtelle. Frankreichs Votſchafter bei Muſſolini Meldung des DNB. — Rom, 13. Auguſt. Muſſolini empfing den franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter in Rom, Chambrun, zu einer längeren Beſprechung, der im Hinblick auf die in dieſer Woche in Paris beginnenden Dreimächtekonferenz über den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt große Bedeutung beigemeſſen wird. Der mit der Ver⸗ tretung der italieniſchen Intereſſen betraute Kabi⸗ nettschef Muſſolinis, Baron Aloiſt, hat bereits Rom verlaſſen, um für einige Tage ſich in Livorno zu er⸗ holen, bevor er die Reiſe nach Paris antritt. vor der ODreierkonferenz Italien fordert Erfüllung ſeiner Wünſche, oder die Kanonen werden ſprechen Meldung des DNB. — Rom, 13. Auguſt. Wie am Montagabend in Rom verlautet, ſollen die Schlichtungsver handlungen der Schieds⸗ richter, die eine Fortſetzung der aufgeflogenen Scheveninger Verhandlungen bilden, zur gleichen Zeit wie die franz öſiſch⸗engliſch⸗italieni⸗ ſchen Verhandlungen am 16. Auguſt in Paris beginnen. Dieſen Verhandlungen vermag man aber in Rom nach wie vor kein erhöhtes In⸗ tereſſe abzugewinnen. Pariſer und Londoner Be⸗ richte der hieſigen Blätter ſind gleichfalls nicht in großer Hoffnungsfreudigkeit über die Ausſichten der Pariſer Beſprechungen gehalten. Wie ein Pariſer Bericht der„Tribuna“ durch⸗ blicken läßt, iſt man dort ſehr beſorgt, daß die italieniſch⸗engliſchen Beziehungen durch einen Mißerfolg der Dreierbeſprechungen eine neue Verſchlechterung erfahren könnten, da die eng⸗ liſche Unnachgiebigkeit gegenüber dem italieniſchen Vorgehen in Oſtafrika immer größer werde. Man arbeite daher in Paris ſtark an einer Löſungs⸗ formel, über die man ſich unter allen Umſtänden einigen müſſe. Wie dieſe Formel, die die widerſtrebenden Anſichten Italiens und Englands unter eine Decke bringen ſolle, ausſehen werde, bleibe jedoch bisher noch ein ungelöſtes Rätſel. London wolle, ſo hat man hier den Eindruck, nach ſeinen bisherigen Mißerfolgen in der abeſſiniſchen Fpage ſich diesmal mit mehr Vorſicht und Zurückhal⸗ tung waffnen. Man habe jetzt auch langſam in Eng⸗ land eingeſehen, daß man mit der Zu billigung von Wirtſchaftskonzeſſionen an Italien keinen Schritt bei der wirklichen Löſung des Konflikts weiterkommen könne. In großer Aufmachung befaßt ſich die römiſche Preſſe mit dem Artikel des„Obſerver“, der die italieniſchen Ausdehnungsbedürfniſſe würdigt. Von den römiſchen Blättern bringt bis jetzt nur oer„Ottobre“ eine eigene Stellungnahme zu den kommenden Verhandlungen und hebt dabei den Vorteil dieſes Verhandlungsweges zwiſchen drei Mächten gegenüber den Genfer Debatten hervor. Der Artikel zeigt im Gegen⸗ ſatz zu den ſonſtigen Stellungnahmen etwas mehr Nachgiebigkeit und Verhandlungsbereitſchaft. Heute müſſe es ſich endlich zeigen, ob England weiter darauf beharre, eine Löſung durch Jächer⸗ liche und haltloſe Vorſchläge unmöglich zu machen. Heute könne nicht von Vorſchlägen und nicht von Angeboten geſprochen werden, da Italien es nicht nötig habe, ſich etwas von Dritten ſchenken zu laſſen, was es ſich mit eigenen Mitteln ſehr wohl ſelbſt verſchaffen könne. Wenn man heute wirklich noch eine bewaff⸗ nete Löſung vermeiden wolle, müſſe man den von Italien geforderten Preis zahlen, ſonſt würden die Kanonen ſprechen. Beſonders wird hervorgehoben, daß Frankreich und England heute nicht mehr mit dem Italien zuſam⸗ menſäßen, das 1906 mit ihnen einen Vertrag über Abeſſinien geſchloſſen habe. Heute habe die Tatſache alle Italiener überzeugt, daß es nur eine Si⸗ cherheit gebe, die durch die bewaffneten Kräfte des Staats errungen werden könne. Kein Recht könne ohne dieſe Macht beſtehen, keine gegenwärtige und zukünftige Kräftebaſis könne ohne den feſten Block der moraliſchen und materiellen Hilfsquellen exiſtieren. Den melancholiſchen Leu⸗ ten, die im Ausland den verblichenen Erinnerungen des liberakiſtiſchen Italien des vorigen Jahrhun⸗ derts nachtrauern, ruft das Blatt zu, daß man nicht mehr die erbarmungswürdige Komödie der Demü⸗ 7. VVVVVVVbVbVbVVGbVFFFbGFbbVTFbFbFbwGFwGbõwWõbõͤÿõͤĩyã᷑!! Italien beſchleunigt den Aufmarſch Meldung des DNB. — Rom, 12. Auguſt. Der außerordentliche Bedarf an Truppentrans⸗ portſchiffen für die Truppentransporte nach Oſt⸗ afrika hat die italieniſchen Schiffahrtslinien jetzt veranlaßt, noch weitere Perſonendamp⸗ fer aus den regelmäßigen Dienſten zu ziehen und ſie ausſchließlich für Verladungen nach den italieniſchen Afrika⸗ Kolonien bereitzu⸗ ſtellen. In den erſten Septembertagen werden die kürz⸗ lich zu Truppentransportſchiffen umgebauten Damp⸗ fer„Liguria“ und„Fombardia“ erſtmalig nach Oſtafrika gehen. In Neapel ſind ſoeben die beiden Truppentransportſchiffe„Argentina“ und„Luca Degli Abruzzi“ aus Oſtafrika zurückgekehrt mit 3000 Säcken Feldpoſtbriefen aus Oſtafrika an Bord. Im Golf von Neapel liegen zur Zeit weitere vier Schiffe zur Ausfahrt bereit, darunter„Me⸗ rano“, die mit Material und 420 Soldaten in See geht, und„Gange“, die ebenfalls in kürzeſter Friſt Italien mit 58 Offizieren und 2665 Soldaten an Bord den Weg nach den italieniſchen Kolonien an⸗ treten ſoll. Die italieniſche Flottenbaſis Budu Ka⸗ pim, die im Golf von Aden liegt, iſt jetzt urch eine große Fahrſtraße für Laſtkraftwagen mit der Haupt⸗ ſtadt Mogadiscio verbunden worden. Dadurch wird die Materialverſorgung von Italieniſch⸗Somaliland auch in den Zeiten ſichergeſtellt, in denen der Mon⸗ „Parteitag der Freiheit Die Plakette des Reichsparteitages — Berlin, 13. Auguſt. Die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗Korreſpondenz teilt mit: „Gab der Führer dem Reichsparteitag im Jahre 1934 das Geleitwort:„Triumph des Willens“, ſo lautet das diesjährige Geleitwort:„Parteitag der Freiheit“. Am 16. März 1935 gab der Führer Adolf Hitler dem deutſchen Volke ſeine Wehrfreiheit wieder Dieſes große Geſchehen bringt Profeſſor Klein⸗München in der diesjährigen Plakette des Reichsparteitages zum Ausdruck, indem er unter dem Hoheitszeichen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei den Führer mit ſeinen Soldaten zeigt. Stolz und trotzig ſtehen ſie ihm zur Seite, als die beiden ſtarken Säu⸗ len des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Die Par⸗ tei als Träger der politiſchen Macht und der Soldat im Stahlhelm als Waffenträger der Nation. So bringt die Plakette zum Ausdruck, daß Adolf Hitler Deutſchland iſt und Deutſchland Adolf Hitler.“ tigungen und Verzichte erleben würde, die zu oft auch die vorfaſchiſtiſche Außenpolitik gekennzeichnet hätten. „Schwerſte Zweifel“ in London (Funkmeldung der NM.) O London, 13. Auguſt. Die heutige Abreiſe des britiſchen Völkerbunds⸗ miniſters Eden zur Pariſer Dreimächtekon⸗ ferenz ſowie die Reden des Kaiſers von Abeſſinien, ſowie des Generals Smuts haben den italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſchen Streit wieder in den Mittelpunkt des öfent⸗ lichen Intereſſes gerückt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Die auf Betreiben Groß⸗ britanniens einberufene Pariſer Konferenz ſoll feſtſtellen, ob Italien in dieſer ſpäten Stunde doch noch bereit iſt, eine friedliche Regelung zu ſuchen. Die britiſchen Vertreter unter öer Führung von Eden werden einen konſtruk⸗ tiven Plan vorlegen, der dazu beſtimmt iſt, die wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung Abeſſiniens zu erleichtern. Dieſer Plan enthält keine Andeutung einer Ausdeh⸗ nung der britiſchen Einflußzone. In ähnlicher Weiſe hat Frankreich angekündigt, daß es keine rein fran⸗ zöſiſchen Intereſſen hinſichtlich einer Erweiterung ſeiner Einflußzone habe. Die Konferenz wird daher erſucht werden, umfaſſende Vorſchläge zu erwägen, die die Bewilligung ausgedehnter und weſentlicher wirtſchaftlicher Zugeſtänoͤniſſe an Italien durch Abeſſinien vorſehen. Wenn es ſich herausſtellt, daß Muſſolini bereit iſt, einen unblutigen Sieg in Er⸗ wägung zu ziehen, dann muß die Konferenz feſt⸗ ſtellen, was Italiens tatſächliche For⸗ derungen ſind und ob ſie erſtens vernünf⸗ tig und zweitens für Abeſſinien annehm⸗ bar ſind. Es wäre zwecklos, zu verhehlen, daß man die ſchwerſten Zweifel hinſichtlich beider Punkte hegt. Die britiſche Politik bleibt einer Gewaltanwendung durch Italien unbedingt entgegengeſetzt. Die Wirkſamkeit dieſes Widerſtandes muß in hohem Maße von der endgültigen Haltung Frankreichs abhängen. General Smuts warnt Italien „Jeder Afrikaner ſympathiſiert mit Abeſſinien“ — London, 12. Auguſt. Das Stillſchweigen, das die ſüd af rükaniſche Regierung in der abeſſiniſchen Angelegenheit bisher beobachtet hat, wurde am Montag durch eine Erklärung des ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten General Smuts gegenüber dem Reutervertreter in Kapſtadt gebrochen. Smuts gab ſeiner Befürchtung Ausdruck, daß eine ſehr ernſte Lage in Europa entſtehen könnte, falls Italien ſich auf einen Kampf mit Abeſſinien einlaſſe. „Es iſt möglich“, ſo fuhr Smuts fort,„daß Groß⸗ britannien, ſoweit es ſich um Europa handelt, ſich aus dem Spiel halten kann; aber ein großer Konflikt in Afrika an den Grenzen britiſchen Gebiets muß ernſte Rückwirkungen auf die britiſchen Gebiete wie den Sudan und Aegypten haben. Meiner Meinung nach beſteht kein Zweifel, daß ein Einmarſch Italiens in Abeſſinien eine beſorgnis erregende Stim⸗ mung in ganz Afrika zwiſchen Weiß un d Schwarz hervorrufe. Der Afrikaner ſieht in dem Europäer keinen Feind, aber die gegenwärtigen Schwierigkeiten könnten unter Umſtänden eine be⸗ ſun weht und der Hafen von Mogadiscio nur ſchwer angelaufen werden kann. trächt liche Raſſenfeindſchaft heraufbeſchwö⸗ ren, die ſich in ganz Afrika ausbreiten wird. Man 2 Seite Nummer 368 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. Auguſt 1935 wird feſtſtellen können, daß jeder Afrikaner mit Abeſſintien ſympathiſiert“ General Smuts fuhr dann fort: „Das abeſſiniſche Abentener Italiens kann nicht als ein einzelner Schritt angeſehen werden. Es wird das ganze Syſtem der Zivi⸗ liſation in ſeinen Grundfeſten erſchüttern, falls der Völkerbund in dieſem kritiſchen Au⸗ genblick verſagen würde. Die Zukunft hängt von der loyalen Zuſammenarbeit zwiſchen England und Frankreich ab. Sind dieſe beiden Länder ſtark gegenüber Italien, ſo kann Rom zu einer gemäßigten Auffaſſung überredet werden. Aber es iſt die Frage, ob zur Zeit von einer wirk⸗ lichen Zuſammenarbeit zwiſchen Großbritannien und Frankreich geſprochen werden kann. Es ſieht viel⸗ mehr nach Meinungsverſchiedenheiten aus, auf die Italien baut. 8 Zur Sanktionsfrage ſagte General Smuts, wirt⸗ ſchaftliche Sanktionen könnten nicht angewendet wer⸗ den, ſolange die Großmächte nicht einmütig ſeien. Vor⸗ ausſetzung ſei, daß ſich auch die außerhalb des Völ⸗ kerbundes ſtehenden Staaten wie Deutſchland und Amerika beteiligten. Ein neuer Vorſchlag Edens O London, 13. Auguſt.(Funkmeldung der NM). In einem Aufſatz über die bevorſtehende Pariſer Dreimächte⸗ Konferenz erwähnt der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morning Poſt“ Gerüchte, oͤaß Eden Vielleicht ſogar bereit ſein werde, eine Reviſion kolonfjalen Beſitzſtandes zu erörtern, falls Italien ſich verpflichte, nicht zum Kriege zu ſchreiten. Auf jeden Fall werde die britiſche Regie⸗ 1 rung eine gewaltige Anſtrengung machen, 0 um die btalientſchen Wünſche zu befrie⸗ digen. Die Ausſichten würden beſſer ſein, wenn nicht militäriſche Operationen, ſei es auch nur in beſchränktem Ausmaß, jetzt geradezu eine Notwen⸗ digkeit für Italien geworden wären, wenn es ſein Anſehen im Auslande aufrechterhalten und ſeine militäriſchen Vorbereitungen im Innern rechtfer⸗ tigen wolle. 0 Ein Kolonialſoldat in Breſt überfallen ö— Paris, 12. Auguſt. 1 In den Abendſtunden des Sonntag ereignete ſich in Breſt ein neuer Zwiſchenfall, deſſen Opfer ein Soldat des zweiten Kolonialregi⸗ ments wurde. Fußgänger fanden den Soldaten hewußtlos in der Hafengegend und veranlaßten ſeine Ueberführung in ein Krankenhaus. Man ver⸗ mutet nicht zu Unrecht, daß er ein Opfer der Rache der Arbeiterſchaft geworden iſt. Sein Zuſtand ſoll beſorgniserregend ſein. Hochwaſſerunglück in Mitteljavan — Tokio, 11. Auguſt. Wolkenbruchartige Regenfälle, die 24 Stunden lang ununterbrochen anhielten, haben in Mitteljapan zu einem ſchweren Hochwaſſerunglück geführt. In Oſaka ſind 60 000 Häuſer überflutet, in Kioto 10000. Nach den bisherigen Schätzungen haben die Fluten 20 Todesopfer gefordert, während 30 Perſonen ſchweren geſundheitlichen Scha⸗ den genommen haben. . —— Volksſchädlinge in Hamburg entlarvt — Hamburg, 12. Auguſt. Der Zollfahndungsſtelle Hamburg iſt es gelungen, dem volksſchädlichen Treiben einer jüdi⸗ ſchen Wechſelſtube am Hafen ein Ende zu be⸗ reiten. Es handelt ſich um die Wechſelſtube Bauer & Co., deren Inhaber, Manfred und Hermann Bauer, wegen Deviſenſchiebung feſtgenommen wur⸗ den. Im Zuſammenhang hiermit wurde der Jude Oskar Fiſcher, der Prokuriſt einer hieſigen Bank iſt, ebenfalls feſtgenommen, da er gemeinſam mit den beiden anderen Juden Deviſenſchiebungen begangen hatte. 20 000 Reichsmark, die zum Abtransport be⸗ reitlagen, konnten beſchlagnahmt werden. Man nimmt jedoch an, daß die weiteren Ermittlungen noch einen weit höheren Betrag ergeben werden. Die Wechſelſtube wurde geſchloſſen. Es war im vorigen Jahre um die Eratezeit. Ich lebte in einem ſüddeutſchen Städtchen, deren Bewoh⸗ ner neben ihrem Berufe zumeiſt noch eine Parzelle Ackerlandes bewirtſchaften und als Ertrag Gemüſe, Kartoffeln und, wo das Stückchen Feld anſehnlicher iſt, auch etwas Getreide ernten.— Meine Manſar⸗ denwohnung lag in einem engen Gäßchen mitten⸗ drin zwiſchen den Häuſern ſolcher Siedler, und ich freute mich, als Städter derart teilhaben zu können an dem ländlichen Leben. Denn öfters erhaſchte mein Ohr den Laut des Dengelns, das langſame Rollen eines heimkehrenden Ackerwagens und wenn ich abends heimging und an dem Kuhſtall des Nach⸗ barhauſes vorbeikam und die malmenden Tiere hörte, dann fühlte ich in mir Dankbarkeit an das Leben wie eine gereifte Empfindung aus Kindheits⸗ tagen, und der Abendfrieden zog vollends in mich ein. Auch meine Wirtin verſorgte ein Stückchen Acker⸗ land vor der Stadt. Da ſie Blumen über alles liebte, hatte ſie dort auch ein Fleckchen mit mancherlei Arten bepflanzt, und oft ſtanden am Morgen oder Abend friſche Blumen auf meinem Tiſch. Sie wußte, daß ich ihre Liebe teilte, und eines Tages, als ſie wohl um Blumen verlegen war, brachte ſie mir einen Strauß Aehren. Braungebrannt, ein Kopftuch um geſchlagen, hielt ſie ihn mir ſtrahlend entgegen und machte darauf aufmerkſam, daß darin alle Sorten Getreide zuſammengebunden waren: Roggen, Wei⸗ zen, Dinkel, Emmer, Hafer und Gerſte,„Den hängen wir hier an die Wand“, ſagte ſte, nachdem ich mich bedankt hatte.„Damit das Brot nicht ausgeht im nächſten Jahr.“ Sie ging ſogleich wieder an ihre Arbeit, und ich verharrte eine Weile in freudiger Betrachtung. Ver⸗ gangene Jahre leuchteten auch an dieſem Aehren⸗ gebinde, da ich ſelbſt auf dem Felde ſtand mit der Senſe oder der langen Gabel in der Hand und das Korn unſerer Heimat mit einfahren durfte in die Scheuern, während all die vielen draußen ſtanden an der Front. Wege ging ich durch reifende Felder, als der Wind ſein Wogenſpiel mit ihnen trieb. Am Raine lag ich und blickte durch den Wald der ragen⸗ Der Aehrenſtrauß/ von Gerhard upde um einen gefälſchten politijchen Brief Ein ſchweizer Oberleutnant vor dem Luzerner Militärgericht Melöung des D. N. B. — Baſel, 12. Auguſt. Vor dem Militärgericht der vierten Diviſion in Luzern begann am Montagvormittag der Prozeß gegen Oberleutnant H. Hagenbuch. Am 14. Oktober 1934 war in der ſozialdemokratiſchen „Bafler Arbeiterzeitung“ von ihm ein erdichteter „Brief eines ſchweizeriſchen Generalſtabsoffiziers an einen befreundeten Parlamentarier“ veröffentlicht worden. Der Brief enthielt abfällige Kritiken und Ehrabſchneidungen gegen den Oberſtkorpskomman⸗ danten Ulrich Wille, und zwar wegen ſeiner an⸗ geblichen Beziehungen zu führenden Perſön lichkeiten der deutſchen Poli⸗ tik. Eine Klage wegen Beleidigung und Ehrver⸗ letzung gehört nach einer von Oberleutnant Hagen⸗ buch angerufenen Entſcheidung vor das Zivil⸗ gericht. Oberſtkorpskommandant Wille hat aber mit Rückſicht auf den ſchlechten Leumund des Fälſchers auf eine Anklageerhebung verzichtet. Der Prozeß vor dem Militärgericht geht dahin, Hagenbuch auf Grund von Artikel 161 der Militärorganiſation we⸗ gen einer der Zugehörigkeit zur Armee unwürdi⸗ gen Lebensführung aus dem Heere auszuſtoßen. Zum Beweis für den leichtſinnigen, ein ſtarkes Geltungsbedürfnis verratenden Charakter des An⸗ geklagten führt die Anklageſchrift eine ganze Reihe von Perſonen an, bei denen Hagenbuch während der letzten zehn Jahre größere und kleinere Summen ge⸗ borgt hat. Unter den Gläubigern ſind Vorgeſetzte, Gaſtwirte, Kellner, Barmädchen, Zeitungsverkäu⸗ ferinnen, Friſeure, Zigarettenhändler. Seine Schul⸗ den bezahlte Hagenbuch nur, wenn mit dem Gericht gedroht wurde. Oft zahlte er überhaupt nicht, ſo daß in den meiſten Fällen die Eltern dafür aufkommen mußten. Noch heute hat der Angeklagte etwa 12000 Franken Schulden. Durch ſein unſtetes Weſen verſchob ſich auch eine Anſtellung bei der„Neuen Zürcher Zeitung“, wo er gelegentlicher Mitarbeiter war. Oberleutnant Hagenbuch ſagte bei der Ver⸗ nehmung aus, daß bei der Abſaſſung ſeines auf Dienſtpapier geſchriebenen gefälſchten Briefes, dem in gleicher Weiſe ein anonymes Schreiben„aus Offizierskreiſen“ beigelegt war, ausländiſche Einflüſſe nicht im Spiel geweſen ſeien. Beziehungen zu Linkskreiſen habe er nie gehabt auch ſei er von niemand angeſtiftet worden. Im Geſpräch mit verſchiedenen Offizieren habe er den Eindruck gewonnen, daß auch höhere Militärs, 6. B. Oberſtdiviſionär Bircher, mit Wille nicht in allen Punkten einer Anſicht geweſen ſeien, nament⸗ lich nicht in der Frage der Armecorganiſation. Wille habe ſich einen ganz beſonderen Einfluß auf den Reorganiſationsplan verſchafft. Bircher habe auch die Beſuche Willes bei militäriſchen oder politiſchen Spitzen in Deutſchland als unpaſſend angeſehen und ſich einmal geäußert, Wille ſei eben kein rechter Schweizer. Er, Bircher, habe ſolche Einladungen und Zuſammentreffen vermieden. All das habe ihn zur Aktion gedrängt. Er habe auch nur mit der Ver⸗ öffentlichung des Hauptbriefes, nicht ſeines Begleit⸗ ſchreibens gerechnet. Auf Fragen des Richters wiederholte der Ange⸗ klagte nochmals, daß keinesfalls Oberſtdiviſionär Bircher als Anſtifter oöͤer auch nur Veranlaſſer dieſes Generalſtäblerbriefes in Frage komme. Er gab zu, daß der Inhalt ſeines Briefes polemiſch und überſpitzt geweſen ſei. Wenn darin von einem „lebensgefährlichen Tuſcheln und Konſpirieren“ des Oberſtkorpskommandanten Wille mit deutſchen Mi⸗ niſtern die Rede ſei, ſo dürfe man das nicht auf die Goldwaage legen. Das ſei in der Oeffentlichkeit auch nicht der Fall geweſen. Hagenbuch ſuchte ſich dann zu entſchuldigen, daß Wille ja nicht eines„Verbrechens“ angeklagt geweſen ſei. Die Andeutung, General Wille habe zur Unter⸗ ſt üttzung der Beſtrebungen Adolf Hitlers in den Jahren 1923 bis 1925 und 1926 Schweizer Gelder vermittelt, wollte Hagenbuch einzig und allein„auf Gerüchte hin“, die ſich hartnäckig er⸗ halten hätten, bezogen haben. Er gab zu, auf der ſogenannten Kieler Woche, an der Wille neben ande⸗ ren als eingeladener Beſucher teilnahm, eine„Flot⸗ tenparade“ gemacht zu haben, um auch dieſer Ange⸗ legenheit eine militärpolitiſche Note zu geben. Seine ganze Aktion habe den Zweck gehabt, den Beziehun⸗ gen des Oberkorpskommandanten mit Deutſchland einen Riegel vorzuſtoßen. Auf deſſen Kaltſtellung oder Abſetzung ſei er nicht ausgegangen. Daß er in dem Generalſtäblerbrief von einer„welſch⸗ſchweize⸗ riſchen Animoſttät“ geſprochen habe, ſei geſchehen, um möglichſt den Verfaſſer zu tarnen. Die weiteren Vernehmungen erſtrecken ſich dann wieder auf den Lebenswandel des Oberleutnants. C ð d TTT ²˙¹üwp w AAA—————————PT—— Verſchütleter reitet ſich nach 47 Tagen Meldung des DNB. — Simla, 12. Anguſt. Ein Opfer des furchtbaren Erdbebenunglücks, das Aufang Juni in Britiſch⸗Belutſchiſtan Zehntauſende von Opfern forderte, konnte ſich nach der unwahr⸗ ſcheinlich langen Friſt von 47 Tagen wohl⸗ behalten retten. Der Mann, ein kleiner Hinduladenbeſitzer, ſchlief in der Nacht des Erdbebens in ſeinem Laden in Quetta, als er durch die einſtürzenden Häuſer voll⸗ ſtändig begraben wurde. Glücklicherweiſe hatte er Platz genug, um ſich bewegen zu können, und ver⸗ mochte ſich durch ſeinen Ladenvorrat an indiſchen Süßigkeiten ſowie durch einen großen Tonkrug voll Waſſer am Leben zu erhalten. Nachdem ſich der Mann von ſeinem Schrecken einigermaßen erholt hatte, fing er an, ſich mit Schöpflöffeln und einigen anderen Geräten aus ſeinem Laden einen Weg durch die Schuttmaſſen zu graben. Mehr als 1% Monate benötigte er, bis es ihm endlich gelang, an das Ta⸗ geslicht zu kommen. Beglückt berichtete er von ſei⸗ nem abenteuerlichen Schickſal, doch mußte er die un⸗ angenehme Erfahrung machen, daß man ſeiner Er⸗ zählung keinen Glauben ſchenkte und ihn umgehend als einen Eindringling in die mit Stacheldrahtver⸗ hau umgebene Stadt verhaftete, da man vermutete, daß er dort plündern wolle. Erſt als er darauf be⸗ ſtand, wieder an die Ruinen ſeines Ladens zurück⸗ geführt zu werden und er dort den von ihm gegra⸗ benen Ausweg zeigen konnte, glaubte man ihm und ſetzte ihn auf freien Fuß. 14 Bergleute in der Grube ertrunken Meldung des DN. — Rom, 12. Auguſt. Ein ſchweres Unglück, dem 14 Menſche'n zum Opfer fielen, hat ſich in der Braunkohlen⸗ grube„Ribollo“ der Geſellſchaft Montecatini in der Nähe von Rom ereignet. Nach der Feiertagsruhe am Sonntag wurde die Arbeit in oͤer Grube um Mit⸗ ternacht wieder aufgenommen. Gegen 2 Uhr nachts brach plötzlich eine Iſolierdecke im Innern der Grube ein, große Waſſermengen quollen her⸗ vor und überraſchten 14 Arbeiter, die in dieſem Teil der Grube beſchäftigt waren. Da ſie die Gefahr erſt im letzten Augenblick bemerkten, konn⸗ ten ſte ſich nicht mehr vetten und ertranken. Die Bergungsarbeiten geſtalten ſich ſehr ſchwierig, da man ſich zu dem völlig überſchwemmten Teil der Grube nur ſchwer Zutritt verſchaffen kann. —— Zwei Todesurteile Meldung des D NB. — Duisburg, 12. Aug. Das Duisburger Schwur gericht verurteilte den Ajährigen Johann Hoff⸗ meiſter wegen Mordes zum Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Hoffmei⸗ ſter hatte den 23jährigen Karl Krauſe in der Düſ⸗ ſeldorfer Straße mit der eigenen Krawatte erdroſſelt, da er bei ihm große Barmittel ver⸗ mutete. Nach der Tat fand er jedoch nur.50 Mk. 5 — Eſſen, 19. Auguſt. Das Schwurgericht verurteilte den 35jährigen Martin Laſicki aus Marl bei Recklinghausen wegen Mordes zum Tode und zum dauern⸗ den Ehrverluſt ſowie wegen Notzuchtverbre⸗ chens zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Der Verurteilte hatte am 2. April 1935 die 12. fährige Eliſabeth Meerkoetter auf einem Waldwege vergewaltigt und gewürgt und dann ſolange mit einem Schuſterhammer auf das Kind eingeſchlagen, bis es tot am Boden liegen blieb. Dann hatte er die Leiche in eine Schonung geſchleift. Vier Tage nach der Tat wurde der Mör⸗ der in der Nähe des Tatortes nach einer umfang⸗ reichen Suchaktion aufgeſtöbert und verhaftet. Raubmord an einer Erbhofbäuerin — Stettin, 12. Auguſt. Am Montagmittag wurde die 40 Jahre alte Erbhofbäuerin Martha Habke in der Backkammer auf ihrem mitten im Dorf Linde, Kreis Greifenhagen, gelegenen Gehöft erwürgt aufgefunden. Als Mörder kommt vermutlich der 20 Jahre alte Matthias Spengler aus Linde in Frage. Dieſer hat erſt am Samstagnach⸗ mittag ſeine Stelle bei Habke angetreten. Die bis⸗ herigen Ermittlungen haben ergeben, daß ein Raubmord vorliegt. In der Wohnung waren ſämtliche Behältniſſe durchwühlt. Dem Täter fiel jedoch lediglich ein Betrag von 15 Mk. in die Hände. Spengler ergriff nach dem Raubmord auf einem ge⸗ ſtohlenen Fahrrad die Flucht. e Autobus fährt in eine Kolonne — Prag, 12. Auguſt. In Zbraslav bei Prag fand am Sonntag aus Anlaß der Enthüllung einer Gedenktafel für einen ruſſiſchen Legionär ein Umzug von Legionären, So⸗ koln und Häuslern nach dem nahegelegenen Ort Vrane ſtatt. An der Stelle, wo der Zug auf die Staatsſtraße Prag— Stechowitz einbog, kam von Vrane ein vollbeſetzter Privatautobus gefahren, deſſen Lenker den Zug viel zu ſpät bemerkte. Die Folgen waren furchtbar. Der Au⸗ tobus fuhr mitten in die marſchierende Kolonne hinein und kam erſt nach mehreren Metern zum Stehen. Hierbei wurden vier Per⸗ ſonen getötet, vier ſchwer und eine bisher noch nicht feſtſtehende größere Zahl leicht verletzt. Der Fahrer wurde feſtgenommen. Starke Zunahme der Berliner Kraftfahrzeuge — Berlin, 12. Auguſt. Die faſt ſprunghafte Zunahme ber Kraft fahrzeuge als ein Ergebnis zielbewußter makib⸗ nalſozialiſtiſcher Wirtſchafts⸗ und Verkehrspolttik hat auch in dieſem Monat weiter angehalten. Dieſe Auf wärtsentwicklung brachte in der Reichshaupfſtadt wieder 2347 Kraftwagen mehr auf die Straße, ſo daß jetzt nach Angabe der neueſten polizeilichen Kraftfahr⸗ ſtatiſtik in Berlin 158 348 Karftfahrzeuge laufen. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eſſenbart Handelsteil: 1. V. Richard Schönfelder- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil! Dr. Friz Hammes Sport: k. B. C. W. Fennel Suüdweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. N. Gg. Kling, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckereſ Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeltung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktortaſtraße 44 Geſ.⸗D.⸗A. Juli 1985: Ausgabe A u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 8 Für unverlangte Veitrüge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto den Halme hinauf in den blauen Erntehimmel, gegen den die vollen Aehren die Sprache des ewigen Wan⸗ dels ſchrieben. Dies alles kam zum Leben durch den Strauß hier an der Wand, und ich fühlte mich glücklich einbezogen in Werden und Reifen dort draußen in der Natur. Etliche Wochen ſpäter erwachte ich eines Morgens ſehr früh durch ein ſeltſames Geräuſch. Es kniſterte und raſchelte in ungehörter Weiſe, und während ich mich auf die andere Seite drehte, dieſe Geſchäftigkeit einer Maus zuſchreibend, die wohl einem Stück Pa⸗ pier ſein Geheimnis abſchnüffeln wollte, gewahrte ich, daß eine Meiſe an meinen Aehren hing. Sie hatte ſich feſtgeklammert an den Halmen und pickte munter hinein in den Strauß, daß Grannen und Spelzen nur ſo herumflogen. Ei, dachte ich, kommſt du und ſtiehlſt mir das Brot, das nicht aus⸗ gehen ſoll in dieſem Jahr? Aber es war ein poſſier⸗ liches Spiel, daß ich gar nicht daran denken konnte, meinen Schatz zu hüten. Im Gegenteil, ich entzückte mich an dieſer Morgenandacht unnd wanderte wie ein vom Schöpfer Ausgezeichneter durch die Empfin⸗ dungen, die ein Franziskus in meiner Vorſtellung gehabt haben mochte. So hatte mir der Strauß aber⸗ mals etwas Großes geſchenkt, das Vertrauen der Kreatur. Meine Meiſe beſuchte mich nun jeden Morgen, vielmehr ihren Futterplatz, bis die Aehren entkörnt waren. Nun hingen ſie leer und eigentlich widerſinnig an der Wand, aber ich blieb ihnen trotz⸗ dem treu und ließ ihnen ihren Platz. Auch der Meiſe konnte ich mich nicht entwöhnen und um ihr den täg⸗ lichen Beſuch als lieb zu erhalten, ſtreute ich ihr regelmäßig Futter. Der Winter kam und ich erlebte eine Zeit, in der die Sorge mich arg beodͤrängte und die leeren Aehren an der Wand ſo recht das Spiegelbild meiner Lage werden wollten. Ich war in der Frühe aufgeſtan⸗ den, hatte das Fenſter geöffnet und war ausgegan⸗ gen, eine Beſorgung zu machen. Als ich zurückkam, ſah ich meine Meiſe an dem Bücherregal. Unentwegt pickte ſie am etwas ſchadhaften Rücken eines Buches. Ich war nun doch neugierig, aus was für einem Werke ſie geiſtige Nahrung holen wollte— daß ſie es auf den getrockneten Leim des Einbandes abge⸗ ſehen hatte, entoͤeckte ich erſt ſpäter— nahm das Buch zur Hand und blätterte darin. Da wagte ich meinen Augen kaum zu trauen: Zwiſchen den Seiten lag ein Geldſchein, den ich dort verwahrt und bei meiner mangelhaften Ordnung vergeſſen hatte. Heuer habe ich mir ſelber einen Aehrenſtrauß geſammelt und als ich ihn an die Wand hängte, hörte ich meine vorjährige Wirtin reden:„Damit das Brot nicht ausgeht im nächſten Jahr.“ Kölner Opernballett im Hindenburgpark Eine„Quadrille“ von Tänzern des Kölner Opernballetts gaſtierte unter Führung ihres ehemaligen Kollegen Walter Kujawſki im Hin⸗ denburgpark. Die gewinnende Perſönlichkeit des Spielleiters und ſeine einfallsreiche Geiſtigkeit, die man während der vorjährigen Spielzeit im National⸗ theater gelegentlich in Soloſzenen kennen lernte, be⸗ reitete den Zuſchauern rechte Wiederſehensfreude; ſie galt auch einem weiteren früheren Mitglied unſe⸗ res Muſentempels: der anmutigen Eliſabeth Böhm. Man weiß, daß Terpſichore an den rheiniſchen Bühnen, wie es dem Naturell der„Eingeborenen“ entſpricht, hoch in Gunſt ſteht. Wir erinnern nur an Düſſeldorf, an Krefeld, deſſen Theater ſich mit der Verpflichtung Kufawſkis als Ballettmeiſter einen der Beſten geſichert hat, und an das Gaſtſpiel des Intendanten Niedeggen⸗Gebhard in Mannheim. Aber dieſe luſtigen Sechs vom Rhein bedeuteten für uns doch eine große Ueberraſchung, ein wahres Erlebnis mit dem Bilderreichtum ihrer Szenen, ihrer körper⸗ lichen Durchbildung, dem edlen Maßhalten auch in der Groteske und der Eigenart vieler Tänze. Alte und neue Schule, runde und eckige Linie, Ballett und Jazz, Mimik und Akrobatik verſchmolzen zu vollen⸗ deter Einheit. Wer die Verflachung des Bühnen⸗ tanzes in den einſt führenden Ländern Frankreich und Italien geſchaut hat, kann ſich nur darüber freuen, daß auch der deutſche Tänzer— wie ſeit Jahrzehnten der deutſche Schauſpieler und ſeit einem Jahrhundert unſer Muſiker— an der Spitze ſteht. Aus Raumgründen müſſen wir uns darauf be⸗ ſchränken, die Mitwirkenden vorzuſtellen: nochmals Kujawſki mit ſeiner uns ſchon bekannten Ver⸗ ſpottung von Muſiker⸗ und Artiſtenunarten, einem Kabinettſtück der Charakterkomik, ferner Edgar von Pelchrzim, einem elownesken Noni der Tanz: ECC Reichsfeſtſpiele Heidelberg Infolge der überaus ſtarken Nachfrage wird am Mittwoch, 14. Au gu ſt, abends 20.30 Uhr, im Heidelberger Schloßhof„Käthchen von Heil⸗ bronn“ geſpielt. kunſt, und Karl Terheggen, der in ſeinem Sprungtanz raſſig den raumgreifenden, ertenteiſh Männertanz in reizvollen Gegenſatz ſtellte zu 42 um ſich kreiſenden konzentriſchen weiblichen 85 Trude Schneiders, Hilde Arents, einer 155 tuoſin der heiteren Muſe, und Eliſabeth ee 5 als Kind in„Fipps der Affe“ und als chene chen in einer aus verſtaubten Schlagern a geſtellten„Landpartie“ ſich den Genoſſen an. lungsfähigkeit ebenbürtig zeigte. Die ſtärkſte 9 der Truppe iſt die humoriſtiſche Pantomiie, z „Tingeltangel 1870%,„Die erſte Tanzſtunde 99 „Tänze der Manege“. Für die mangelnde Farb 755 klaviatur des Scheinwerfers entſchädigte das 195 Gaſtkapellmeiſter Paul Dietſch(Köln) ele Pfalzodcheſter durch eine buntſchillernde 8 malerei. i 5 * 4 umge Es„ wolle: Mi Mont Stran einem überq Schwi und Schlez ren 1 ſicher langz. ſtand digkei zuget! ſtesge des N unwei fers z Damp er du. fer, ſe belade ſchenl. Auger herbei Do Halte des 2 Jung und v Das ſamm Er ſie noch! Todes Empf; allerh Straf anſpr. Eilgu Viert. Di darau ſchwir dem dig ü nicht Behö: Weiſe mer Jah V. noten 11. 8 worde kenne weiche Faſer iſt un Kont: wort Vor beſon Wort, die a in de. ahmu geſetz ſtrich Linie von Beſch Rü d feld ſind hand I. und eine im L Dienstag, 13. Auguſt 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Kummer 368 * Mannheim, 13. Auguſt. Letzte Glückstage Heute und morgen noch lächelt uns das Glück aus Mund und Kaſten oer braunen Loſe⸗Männer an. Wer wagt noch mal...? Ein Fuffziſcher nur! Schade, ſagen die Männer, daß die Stuttgarter Methode ſo ſpät zu uns gekommen iſt, da flutſcht es nur ſo. Es kommt nämlich auf die Spielmethode und den Verkäufer an, das Publikum läßt ſich lei⸗ ten, wie immer. Da haben ſie alſo in Schwaben einen Glücksmann gehabt, der hatte eine ganz gewaltige Klappe; der mußte ſogar von der Poſt beurlaubt werden, weil die Reichsleitung der Lotterie eine ſolche Kanone nötig hatte. Er war alſo Ende Juli mal auf drei Tage hier. Seine Methode beſteht da⸗ rin, daß er ganze Pakete auf einmal losbringt, hält die Leute mit luſtigen Reden feſt, bis alles beiſam⸗ men iſt; jeder gibt ſeine Gelder, und dann werden 50— 60— 70 Loſe auf einmal geöffnet. Der hat das im Griff, und man iſt dauernd in fiebernder Span⸗ nung, Die Gewinne werden natürlich gleich weiter⸗ geſpielt. Das war die Urſache der großen Anſamm⸗ lungen in den letzten Tagen. Aber Mannheim hat auch Kanonen, gegen die ſo⸗ gar die Heidelberger nicht ankönnen. Drüben ſchüt⸗ telten ſie reſigniert den klugen Kopf: ſo was Groß⸗ ſtädtiſches könnten ſie nicht machen, noch nicht mal Zehnerlſpiel... Sagte der hieſige Geſchäftsführer: Wetten, daß... Ich ſchicke Ihnen meinen beſten Mann, den Robert hinüber, einen Schleſier, der hat den Bogen raus, ruhig, gelaſſen, vertrauenerweckend und doch luſtig. Gut, Robert ſchob mit 600 Loſen nach Heidelberg und ſchwuppdiwupp, bis zum Nachmittag hatte er ſeine Pakete mit der Stuttgarter Methode umgeſetzt. Die Heidelberger telephonierten herüber: Es wär' in Ordnung, das ſchöne Geld! Und nun wollen ſie's ſelber probieren. Waren die Mannhei⸗ mer ſchwer ſtolz. Aber ſchade drum alſo, daß man ſo ſpät von die⸗ ſer Verkaufstaktik erfuhr, und jetzt regnet's noch obendrein. Aber der Zehntauſender iſt noch drin in der Serie, die hier geſpielt wird. Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Hr. 5 Dem Tode entronnen Aufregender Zwiſchenfall auf dem Rhein Mit knapper Not dem Tode entronnen iſt am Montagnachmittag im Rhein beim Mannheimer Strandbad ein ͤͤreizehn Jahre alter Junge, der vor einem zu Berg fahrenden Schleppzug den Rhein überquerte. Der Junge hatte ſich mit einem älteren Schwimmer auf dem linken Rheinufer aufgehalten und ſchwamm über den Rhein, als ein großer Schleppzug in die Nähe kam. Während es dem Ael⸗ ren noch gelang, an dem Bug des Raddampfers ſicher vorbeizukommen und dann am Schleppzug ent⸗ langzutreiben, erreichte der Jüngere den rechten Ab⸗ ſtand nicht mehr, ſo daß er mit raſender Geſchwin⸗ digkeit trotz ſeiner Schwimmkunſt auf den Radkaſten zugetrieben wurde. Wenn der Junge nicht die Gei⸗ ſtesgegenwart beſeſſen und ſich an der Verſtrebung des Radkaſtens angeklammert hätte, dann wäre er unweigerlich von den Schaufelrädern des Raddamp⸗ fers zermalmt worden. Der Kapitän ließ ſofort oͤen Dampfer ſtoppen, obgleich er ſich bewußt war, daß er durch den Befehl„Stop“ nicht nur ſeinen Damp⸗ fer, ſondern auch die im Schlepp befindlichen ſchwer⸗ beladenen Kähne in Gefahr brachte. Aber ein Men⸗ ſchenleben galt dem wackeren Kapitän in dieſem Augenblick mehr. Raſch eilte die Schiffsbeſatzung berbei und zog den Jungen an Deck. Da der Dampfer nun doch ſchon einmal zum Halten gebracht worden war, löſte man das Beiboot des Dampfes und ruderte damit den leichtfertigen Jungen zum Strandbad, wo er vom Bademeiſter 5 von der Polizei in Empfang genommen wurde. Das halbe Strandbad Süd iſt um ihn herum ver⸗ ammelt, es iſt Aufregung unter 10 000 Badegäſten. Er ſieht ſchlecht aus, und braucht weder Strafpredigt nuch Ohrfeige; er hat genug ausgeſtanden. Er hat Todesangſt überlebt. Seine Mutter nimmt ihn in Empfang, aber der Vater daheim wird ſpäter noch allerhand zu murren haben. Denn außer dem Strafzettel kann er vielleicht noch Schadenerſatz⸗ anspruch von der Reederei erwarten. Es war ein Gilautdampfer, der da zu Berg fuhr und faſt eine Biertelſtunde aufgehalten wurde. Dieſer Vorfall gibt Veranlaſſung, nachdrücklichſt darauf aufmerkſam zu machen, daß das Heran⸗ ſchwimmen an die Schiffe ſtreng verboten iſt. Nach⸗ dem gerade in dieſem Sommer dieſes Verbot ſtän⸗ dig übertreten wird, werden ſich die Schwimmer nicht zu wundern brauchen, wenn die zuſtändigen webörden auf dem Rhein in Zukunft in einer Weiſe durchgreifen werden, die nicht jedem Schwim⸗ mer angenehm ſein wird. 0 2 n 8 2 FJaſſche Neichsbanknoten über 50 Mk. Von den im Umlauf befindlichen Reichsbank⸗ noten über 50 Mark mit dem Ausgabedatum vom 1. Oktober 1924 iſt eine zeue Fälſchung feſtgeſtellt worden, die an nachſtehenden Merkmalen zu er⸗ kennen iſt: Papier: Aehnlich in der Stärke, doch weicher als das echte. Pflanzenfaſern: Falſche Zalern eingepreßt. Waſſerzeichen: Die Schrift 1 unklar. Gemuſterte Blindprägung mit Kontrollſtempel: Der Bindeſtrich hinter dem Teil⸗ wort„Ausfertigungs“ im Kontrollſtempel fehlt. N 2 2925 5 51 5 rderſeite: Durch die dicke Beſchriftung, Sener der Unterſchriften, auffällig, in dem orte„Reichsmark“(dritte Zeile von oben) ſind Ji K 2 8* 0 echten Noten gut ſichtbaren hellen Punkte 4 er Mitte der einzelnen Buchſtaben in der Nach⸗ aähmung kaum ſichtbar. In dem Datum des Bank⸗ 1 endet in der Jahreszahl„1924“ der Quer⸗ 91 der„4“ klecksartig, anſtatt in einer dünnen zitie. Das Geſicht im männlichen Bildnis wird 55 dicken Linien umrahmt, das linke Ohr, vom 91 der aus geſehen, erſcheint etwas breiter. e Die Abſchlußlinien, die das Mittel⸗ 1 mit der Wertbezeichnung„Fünfzig“ abgrenzen, and im Bereiche der grünen Jrisfärbung nicht vor⸗ handen. und daz n kusdeckung der Falſchmünzerwerſtatt ein 87. führende Angaben, hat die Reichs bauk e Belohn Ang bis zu 3000 Mark ausgeſetzt. Axbeitsdank⸗ Ehrenpflicht der Nation! Arbeitsdienſtleute und Soldaten dürfen nach Ableiſtung ihres Ehrendienſtes nicht arbeitslos bleiben Der tiefſte Sinn des Arbeitsdienſtes liegt, über aller durch ihn geſchaffenen praktiſchen Apbeit hinaus, darin, daß in ihm der junge Menſch durch eine Schule geht, die für ſein ganzes weiteres Leben be⸗ ſtimmend wird. Aus dem eiſernen Zwang des Auf⸗ einanderangewieſenſeins, der Ein⸗ und Unterordnung in den Arbeitslagern wächſt der Geiſt der Zucht und Kameradſchaft in einem Maße hervor, wie es das gewöhnliche Leben kaum kennt. Hier werden Werte geſchaffen, die bleibend ſind— blei⸗ bend ſein können. Wer mit der Beendigung ſeiner Arbeitsdienſtzeit auch einen Strich macht unter all das Erleben der Gemeinſchaft und Kameradſchaftlich⸗ keit und im alten Trott weiter für ſich dahinlebt, für den iſt der Arbeitsdienſt letztlich vergeudete Zeit geweſen. Es gilt, die im Arbeitsdienſt geſchaffenen ſittlichen Werte zu pfle⸗ gen und durch die Tat zu feſtigen. Es gilt weiterhin, die im Arbeitsdienſt begonnene weltan⸗ ſchauliche und politiſche Schulung, die in den jun⸗ gen Menſchen die Kräfte erwecken und die Grundlage geben ſoll zu ſpäterem politiſchen Handeln und poli⸗ tiſchem Führertum, fortguführen und gu ver⸗ tiefe n, damit das heranwachſende Geſchlecht immer ſtärker in den Geiſt des Nationalſozialismus hinein⸗ wächſt und die kommende Zeit nicht mehr wie einſt Bismarck über die„politiſche Blutarmut“ des deut⸗ ſchen Volkes Klage zu führen braucht. Dieſe Aufgaben hat ſich vor allem der von Her Partei betreute Arbeits dank geſtellt, der in ſtetem Aufbau begriffen, immer ſtärker alle durch den Arbeitsdienſt gegangenen Arbeitsmänner und ⸗mädel umfaßt. Sein Ziel iſt es, für alle ehemaligen Arbeitsleute mit Rat und Tat einzuſtehen und ihnen zu helfen, ſoweit es irgend in ſeinen Kräften ſteht. Das gilt ſeit der Verkündigung des Wehrgeſetzes, das die Ableiſtung der Arbeitsdienſtpflicht zur Vor⸗ ausſetzung macht, für den Eintritt in oͤas Heer, auch für alle diejenigen, die nach Vollendung ihrer Dienſt⸗ pflicht in Arbeitsdienſt und Heer aus der Wehr⸗ macht ausſcheiden. Der Arbeitsdank ſucht zunächſt alle ehe⸗ maligen Arbeitsdienſtleute ins Erwerbsleben einzuſchalten. Er wird alles tun, um zu verhindern, daß junge Menſchen, die den Ehrendienſt ihres Volkes geleiſtet haben, erneut erwerbslos werden. Zu dieſem Zwecke erſtrebt er, in engſter Fühlung zu den maßgebenden politiſchen Stellen, die Verbindung und Zuſam⸗ menarbeit mit Handel, Induſtrie, Land⸗ wirtſchaft und Handwerk. Darüber hinaus aber will er für alle Arbeitsdienſtkameraden und ⸗kameradinnen in jeder Hinſicht ſorgen. Seine Mit⸗ glieder haben das Recht, an allen Einrichtungen des Arbeitsdank teilzunehmen, ſei es, daß ſie ſich auf Mithilfe durch Rat und Tat in Notfällen, bei Um⸗ ſchulung und Ausbildung, bei Siedlung und Exi⸗ ſtenzbegründung, in der Berufsberatung boͤer auf irgend eine andere Hilfe erſtrecken. Daneben bietet der Arbeitsdank durch Spar⸗ und Kreditein⸗ richtungen ſeinen Mitgliedern Gelegenheit, unter beſonders günſtigen Bedingungen Darlehen zu er⸗ halten, die ihnen in Verbindung mit Eheſtandsdar⸗ lehen, Gewerbe⸗, Siedlungs⸗ und Heimſtättenkredi⸗ ten die Mittel zur Gründung einer ſelb⸗ ſtändigen Exiſtenz verſchaffen ſollen. So können alle jungen Menſchen, die ihrer Ar⸗ beitsdienſtpflicht genügt haben und nun aktive Mitglieder des Arbeitsdank ſind, überzeugt ſein, daß hier eine Stelle iſt, die ihnen zur Seite ſteht und bei oͤer ſie, auch fern der Heimat, ſtarken Rückhalt finden; ſie dürfen und müſſen wiſſen, daß ſie in den Obleuten des Arbeitsdank Ratgeber und Hel⸗ fer für ihr berufliches und politiſches Leben, aber auch Vertrauensleute für ihre perſönlichen Angele⸗ genheiten finden. Das Aufgabengebiet, das der Arbeitsdank über⸗ nommen hat, iſt ſomit von außerordentlicher Trag⸗ weite und Größe. Alljährlich ſind es mehrere Zehntauſende von Arbeitsmänner, die die Lager und das Heer verlaſſen. Ihre Betreuung iſt ein Gebot unſerer Tage. Doch kann der Arbeits⸗ dank dieſe ungeheuere Arbeit nicht allein tragen. Der opferbereite Einſatz ſeiner unermüdlichen Ob⸗ leute muß getragen ſein von der Teilnahme und Mithilfe des ganzen Volkes. An alle Volksgenoſſen in Stadt und Land geht der Appell, ſoweit ſie nicht an ſich ſchon durch die Ableiſtung der Arbeitsdienſt⸗ und Wehrpflicht aktive Mitglieder des Arbeitsdank ſind. För de⸗ rer des Arbeitsdank zu werden. Die Volksgemein⸗ ſchaft muß und wird ein Werk, das als Verkörpe⸗ rung des deutſchen Sozialismus die koſtbaren, im Arbeitsdienſt gewonnenen praktiſchen und ſittlichen Werte in das deutſche Volk hineinzutragen gewillt iſt, gerne tragen helfen. Mitgliedſchaft und Mit⸗ hilfe im Arbeitsdank iſt Mitarbeit am Werke des Führers, iſt Ehrenpflicht für alle Volksgenoſ⸗ ſen, die ihrem Dank für die Wiedergeburt der deut⸗ ſchen Nation durch die Tat Ausdruck verleihen wol⸗ len. eee Tagung der Preſſeſtenographen in Mannheim Am Samstag und Sonntag fanden ſich die Be⸗ zirksgruppenleiter des Landesverbandes Süd im Reichsverband Deutſcher Preſſeſtenographen im Hotel „National“ in Mannheim zu einer Arbeitstagung zuſammen, zu der Vertreter aus Nürnberg, München, Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe und dem Saargebiet erſchienen waren. Galt der Samstag lediglich fach⸗ lichen Beratungen, ſo vereinigte man ſich am Sonntag mit den Mitgliedern der Bezirksgruppe Mannheim zu einer öffentlichen Kundgebung, an der außer dem Reichsleiter des RDP, Wendrich⸗ Berlin, dem Landesverbandsleiter Eyring⸗ Nürnberg, auch der Kreispropagandaleiter der NS DA Mannheim, Pg. Fiſcher, ſowie der Vertreter des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Gau Unterbaden, Hauptſchrift⸗ leiter Hudelmeier⸗ Mannheim, teilnahmen. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache des BG⸗ Leiters Wölfel⸗- Mannheim eröffnete LV Leiter Eyring⸗Nürnberg die Kundgebung und wendete ſich wichtigen Tagesfragen des Verbandes zu. In ſchar⸗ fen Worten kritiſierte er die hauptſächlich in Süd⸗ deutſchland noch in Erſcheinung tretende ſchlechte Ge⸗ haltszahlung in manchen Verlagen, die in gar keinem Verhältnis zur veranwortungsreichen Tätigkeit eines wirklichen Preſſeſtenographen ſtehe und für deren Ab⸗ hilfe unbedingt Sorge getragen werden müſſe. Eine weitere brennende Frage ſei auch die Urlaubsrege⸗ lung. Nachdem der Redner noch die Eingliederung der Preſſeſtenographen in das Penſtonswerk des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe als unabweis⸗ bare Notwendigkeit hervorgehoben und das gute Ein⸗ vernehmen zwiſchen den Schriftleitern und Preſſe⸗ ſtenographen begrüßt hatte, hielt Kreispropaganda⸗ leiter Fiſcher einen lehrreichen Vortrag über die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung. Mit packenden Worten ſchilderte er den Kampf des Nationalſozialis⸗ mus mit ſeinem Hauptfeind, dem Juden, und be⸗ tonte, daß nicht eher geruht würde, bis auch der letzte Feind, gleichgültig von welcher Seite er komme, auf dem Boden liege und die wahre über alles Tren⸗ nende gehende nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft hergeſtellt ſei. Hauptſchriftleiter Hudelmeier⸗Mannheim ent⸗ wickelte Gedanken über die Zuſammenarbeit zwiſchen Schriftleiter und Preſſeſtenograph, die beide zuſam⸗ mengehören, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die beiden Berufsverbände die an ſie heran⸗ tretenden Pflichten gemeinſam löſen. Reichsleiter des RDpeS, Pg. Wendrich⸗Ber⸗ lin, ſprach dann in langen Ausführungen über die verantwortungsvolle Tätigkeit des Preſſeſtenographen, die noch ſehr oft verkannt werde. Doch könne man heute ſchon ſagen, daß die höchſten maßgebenden Fach⸗ ſtellen die Arbeit des Preſſeſtenographen in einem anderen Lichte zu würdigen wiſſen. Es werde⸗ daher auch angeſtrebt, jeden Einzelnen zur höchſten Lei⸗ ſtungsſteigerung anzuhalten und alle diejenigen, die den guten Ruf des Preſſeſtenographen ſchädigen, rück⸗ ſichtslos aus dem Beruf auszuſchalten. Sodann be⸗ handelte Pg. Wendrich eingehend die kommende Be⸗ rufsſchutzordnung, die die Grundlage für den Beruf des Preſſeſtenographen bildet und hauptſächlich den Nachwuchs regelt. Verlangt wird u. a. höchſte Lei⸗ ſtungsfähigkeit, charakterliche Eignung und politiſche Zuverläſſigkeit. Wer dieſe drei Grundbedingungen nicht erfüllt, habe kein Recht, den Beruf des Preſſe⸗ ſtenographen auszuüben. Zum Schluß ſprach der Redͤ⸗ ner noch dem Präſidenten der Reichspreſſekammer, Amann, ſeinen herzlichſten Dank aus für ſeine tat⸗ kräftige Unterſtützung des Berufsverbandes und ge⸗ lobte ſtete Treue zum Führer Adolf Hitler. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer, Volk und Vater⸗ land ſchloß Landesverbandsleiter Eyring die Ar⸗ beitstagung. EEBCCCFCCCCcCbCcC0CCGGGGbGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTGTbTbTbTCTVTöFUFbVbVbVbVTVbVbVbPbòTUÿͥÿUPÿͥÿUDPUVUVUVUVUV————Pœ————ww—œœw V w wVœVœVÄVœVœVœVVVVVVVVVVVTVVTVTVCVCVTCTVTTTTTVVTTV——vVTVVTVTTTTTTTTTTTTFTT zee Geburtstage. 73 Jahre alt wird morgen Herr Georg Schleichauf, Lindenhofſtraße 70. Er war 50 Jahre bei der Reichsbahn bedienſtet, fühlt ſich körperlich und geiſtig recht wohl und iſt wegen ſeines Humors ein beliebter Geſellſchafter.— Seinen 62. Geburtstag begeht heute Herr Johann Decker, J 2, 20. Als früherer Wirt iſt Herr Decker in weiten Kreiſen bekannt. * Sein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Weingroßhandlung Ludwig Kinzinger, hier, begeht am 15. Auguſt der Weinküfer Wilhelm Bröckel, 1 57 175 * Endlich hat es einmal ausgiebiger geregnet. Und wenn es auch ſchon wieder ausſieht, als ob die „Regenzeit“, die knapp eine Nacht gedauert hat, zu Ende gehen will, ſo war es doch für Pflanzen und Menſchen ein Labſal, daß es überhaupt geregnet hat. Eine merkliche Abkühlung war allerdings noch nicht damit verbunden, aber die Wettervorherſage kündigt ſte an. So wollen wir hoffen und außerdem, ſelbſt auf die Gefahr hin, es mit allen Urlaubern zu ver⸗ derben, wünſchen, daß es weiterregnet. Die Kartof⸗ feln brauchen es, der Tabak, die Wieſen und das Obſt, der Bauer und damit wir alle. * Die Abbrucharbeiten an den beiden Verkaufs⸗ häuschen am Waſſerturm ſchreiten langſam vor⸗ nimmt, daß es keinen Bruch gibt. Die Sanoſteine wärts, da man die Steine ſo vorſichtig auseinander⸗ hoffen, daß an ſind noch in einem ſo tadelloſen Zuſtand, daß man ſie wieder verwenden kann. Man hat zunächſt an dem Erfriſchungshäuschen begonnen, ſorgſam Stein für Stein zu entfernen und zu verladen. Erſt wenn Hieſe Arbeit beendet iſt, wird man auch das Häuschen des Zeitungsverkäufers abreißen, das zuerſt geräumt wurde. * Ein Warnungszeichen auf der Straße iſt in der Heinrich⸗Lanz⸗Straße angebracht worden, um die Straßenbenützer zur Vorſicht zu ermahnen. Denn die Stelle, an der die Heinrich⸗Lanz⸗Straße die Schwetzinger Straße ſchneidet, iſt eine der gefähr⸗ lichſten Kreuzungen in unſerer Stadt. Die außer⸗ gewöhnliche Breite der Heinrich⸗Lanz⸗Straße hat häufig ſchon Verkehrsteilnehmer dazu verführt, an der Kreuzung die nötige Vorſicht außer acht zu laſ⸗ ſen, da ſie glaubten, ſich auf einer bevorrechtigten Straße zu befinden. Die Aufſtellung eines Vorſicht⸗ zeichens und neuerdings die Anbringung des Drei⸗ eckſchildes, das die Straßenbenützer darauf auf⸗ merkſam macht, daß auf der ſchneidenden Straße das Vorfahrtsrecht beſteht, behoben zwar jeden Zweifel. Dennoch kommt es an der Kreuzung Heinrich⸗Lanz⸗ Straße und Schwetzinger Straße immer noch zu Verkehrsunfällen. Nun hat man noch mit weißer Farbe in etwa ein Meter hohen Buchſtaben das Wort„Vorſicht“ auf das Pflaſter gemalt. Mehr kann man wirklich nicht tun, und es bleibt nur zu dieſer Kreuzung nummehr die Ver⸗ en Dritte Führung im Schloßmuſenm. Am Mitt⸗ woch, 14. Auguſt, 16—17 Uhr, werden die unentgelt⸗ lichen Führungen im ſtädtiſchen Schloßmuſeum fort⸗ geſetzt. Behandelt wird das Thema:„Das Mann⸗ heimer Stadtbild im Wandel der Zeit“. Treffpunkt der Teilnehmer im großen Korridor. Eingeſanoͤt Wieder der Rutſchaſphalt in der Hildaſtraße Der gefährliche Rutſchaſphalt der Hildaſtraße hätte kürzlich nach dem Regen wieder um ein Haar einen großen Unglücksfall, dem leicht auch Menſchenleben zum Opfer hätten fallen können, hervorgerufen. Ich fuhr mit einem Sattelſchlepper und Anhänger in etwa 25⸗Stunden⸗Kilometer⸗Fahrt in Richtung Otto⸗ Beck⸗Straße. Ungefähr 75 Meter vor mir kam ein Perſonenwagen mit kleinem Anhänger plötzlich ins Rutſchen und drehte ſich infolge der Glätte um ſeine eigene Achſe. Ein kurz vor mir fahrender Perſonen⸗ wagen bremſte etwas ſtark und machte dieſelben Tanzſchritte, und mein Wagen rutſchte, vom einem Bürgerſteig zum anderen hinüberwechſelnd und zu⸗ rück, bis einen Meter vor den erſten Wagen. Wir kamen zu unſerem Glück alle drei mit dem Schrecken davon. Doch das iſt nicht das Verdienſt der ſir den Zuſtand der Straße verantwortlichen Behörde. Wen hätte wohl infolge eines eingetretenen Unfalles an Menſchenleben oder Material die Werkehrspolizei haftbar oder ſtraffällig befunden? Ich wiederhole daher die von Ihrem Blatte ſchon ſo oft geſtellte Frage: „Wann wird der lebensgefährliche Rutſchaſphalt endlich mit einer entſpre⸗ chenden Oberſchicht bedeckt? Wieviel Fahr⸗ zeuge müſſen vorher noch Schaden erleiden, oder gar — Menſchenleben aufs Spiel geſetzt werden?“ Hinweis 8 Roſe⸗Rösner⸗Abend. Die Opern⸗ und Kontzerk⸗ ſängerin Roſe Rösner aus Bad Kreuznach wirkt am kommeden Sonntagabend, 18. Auguſt, im Friedrichs⸗ wauk mit. Sie bringt„Heitere Lieder aus Ton⸗ filmen“. Nach den Weiſen der Tanzkapelle„Phi⸗ loma“ unter Leitung von Leo Jodl kann getanzt werden. Die Veranſtaltung findet bei ungünſtiger Witterung ungekürzt in den Feſtſälen ſtatt. 2. Hug. 935, 19 Hr 7040 2A Wien SeicbenerkSrung Ul- Welterkercte n falter W² nd front vordtingender Haltiuft emen ind e front votdringencer Warmtuf- ASS He N Ae. e Front mit Warmloft in der PS. FN 8 Owoltenos Wolkig .heiter S bedeciiſ y OJ halbbedecit l Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 13. Auguſt: Von Nord⸗ weſten her iſt kühle Meeresluft auf das überhitzte Feſtland vorgedrungen und gibt ſeit heute Nacht in Mittel⸗, Weſt⸗ und Süddeutſchland Anlaß zu ver⸗ breiteten Regenfällen. Wir kommen zunächſt noch mehr in den Bereich der kühlen Meeresluft, ſo daß die Temperaturen weiter zurückgehen werden. Der Witterungscharakter bleibt zunächſt noch unbeſtändig. Vorausſage für Mittwoch, 14. Auguſt Veränderlich, doch überwiegend bewölkt und auch noch einzelne, meiſt ſchauerartige Nie⸗ derſchläge, bei weſtlichen bis nördlichen Win⸗ den verhältnismäßig kühl. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Auguſt 1935: 31,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 13. Auguſt: 18,3 Grad; heute früh 8 Uhr: 18,5 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 48 Uhr: 39 Millimeter 3,9 Liter je Geviertmeter; heute vormittag 9 Uhr: + 22 Grad Waſſer⸗ und 19 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Mbein-Wegel 9 10. II. 12. 18. Neckar⸗Pegel] 10 11. 12 13 Rheinfelden 2,3) 2,41 281..7 1 breifach. g Je b 4.4 Mannen 2 2s 626% ſtehl 252.50.52.5 255 Jagſtfeld.90—.95.74 Maxau..5 582 5 55. Pidronn 1— 12 P04 Mannheim. 2,88 2,80.71.712,74 chingen⸗ Kaub 78 109055 5 5 Diedeshein. 2,40.84 842.88 Köln.80.304,27 120.15 553 kehrsunfälle ganz aufhören. 4. Seite Nummer 368 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 18. Auguſt 1985 — — 4 Wieder Feſttage in Weinheim Die Weinheimer Woche hat begonnen-Die Bürgerwehr marſchiert auf Miniſterpräſident Köhler als Gaſt U Weinheim, 12. Auguſt. Samstag nachmittag wurde die diesjährige Wein⸗ heimer Woche im Beiſein des Miniſterpräſidenten Köhler ſowie der Spitzen der ſtaatlichen und ſtäd⸗ tiſchen Behörden und der Führer der Parteigliede⸗ rungen eröffnet. Herr Oberbürgermeiſter Huegel erwähnte in ſeiner Eröffnungsrede, daß mit dieſer Fritten Weinheimer Woche keine Induſtrie⸗ und Ge⸗ werbeſchau verbunden ſei, diesmal ſei an dieſe Stelle eine Ausſtellung Bergſträßer Frühobſtes und die Ausſtellung„Weinheim im Bilde in alter und neuer Zeit“ getreten. Die Obſtausſtellung ſoll vor allem ein Anſporn zu größeren Qualitätsleiſtungen ſein und den hieſigen Obſtgroßmarkt fördern. Die Aus⸗ ſtellung„Weinheim im Bilde in alter und neuer Zeit“ ſoll wie ihre Vorgängerin vor 10 Jahren das Heimatgefühl und Verſtändͤnis für die Schönheiten unſerer Stadt und Landſchaft bei vielen Beſuchern ſteigern, bei andern ſoll ſie es er⸗ wecken. Die diesjährige Weinheimer Woche ſoll je⸗ doch auch ein Volksfeſt im nationalſozialiſtiſchen Sinne ſein, umrahmt von volkstümlichen, ſportlichen 2 5 11 und künſtleriſchen Darbietungen. Die Rede des Oberbürgermeiſters klang aus in einem„Sieg Heil!“ auf den Führer. Ein Rundgang durch die Aus⸗ ſtellungsräume ſchloß ſich an. Während und nach der Eröffnung konzertierte die SA⸗Kapelle. Die Alt⸗ weinheimer Bürgerwehr war unter Gewehr getre⸗ ten und ſtellte in ihren ſchmucken Uniformen die Ehrenwache. Die Ausſtellungen erweckten bei den Beſuchern größtes Intereſſe und Bewunderung. Zu erwäh⸗ nett iſt noch, daß auch der Reichsluftſchutz, Orts⸗ gruppe Weinheim, durch eine kleine Ausſtellung über Zweck und Ziel des Reichsluftſchutzes aufklärt. In allen Zelten herrſchte am Spätnachmittag re⸗ ger Betrieb, der ſich in den Abendſtunden zu einem Maſſenbetrieb ſteigerte und bei frohem Treiben bis in die Morgenſtunden anhielt. Auch der Sonntagnachmittag brachte einen ſtarken Beſuch. Großen Beifall fanden die dargebotenen Volkstänze des Vereines Alt⸗Weinheim und der Trachtengruppe Schönau. Die Weinheimer Woche dauert bis 19. Auguſt und wartet täglich mit einem neuen Programm auf. Fabrikunglütk fordert zwei Todesopfer Ein Staubzerknall im Wormſer„Delta“-Werk * Worm 8, 12. Aug. In der Chemiſchen Fabrik „Delta“ ereignete ſich Sonntag früh gegen 4 Uhr beim Reinigen einer Maſchine eine Staubexplo⸗ ſton. Bei dem dadurch ausbrechenden Brand kam ein Arbeiter in den Flammen um. Ein zweiter Ar⸗ beiter erlitt ſo ſchwere Verbrennungen, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Dort iſt er kurze Zeit ſpäter geſtorben. Sachſchaden iſt nicht entſtanden, ebenſo iſt die Fortführung des Betriebes nicht geſtört. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht ermittelt. Nur eine Bahnſchranke war geſchloſſen Das Kraftwagenunglück bei St. Ilgen 8 St. Ilgen, 12. Aug. Wie zu dem Kraftwagenun⸗ glück am Bahnübergang St. Ilgen, das vier Todes⸗ opfer forderte, noch berichtet wird, hatte der Schran⸗ kenwärter Heinrich Eichhorn nach Angaben von Augenzeugen kurz vor der Durchfahrt des Schnell⸗ Aus Baden Sohn ſchießt auf den Vater Schwere Bluttat in Oeſtringen * Oeſtringen, 12. Auguſt. Der 55jährige Gipſer Wilhelm Hoffmann von hier war am Samstag nach Verbüßung einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren aus der Strafanſtalt entlaſſen worden. Als er nach Mitternacht in ſein Haus zurückkehrte, geriet er mit ſeinem älteſten Sohn in einen Wortwechſel, weil dieſer ſeinen Unterhalt hauptſächlich durch den Verkauf der vorhandenen Wäſche⸗ und Möbelſtücke beſtritten hatte. Im Verlauf der Auseinanderſetzung ſchoß der 21jährige Sohn mit einem Revolver auf den Vater, der in hoffnungsloſem Zuſtand dem Bruchſaler Krankenhaus zugeführt werden mußte. Der Sohn, der, nach der Tat eimen Einbruch vor⸗ täuſchend, die Gendarmerie alarmiert hatte, wurde in das Bezirksgefängnis Bruchſal eingeltefert, nach⸗ dem er den wahren Tatbeſtand zugegeben hatte. Die vermißten Hitlerjungen ermittelt Auf der Wanderſchaft beſtohlen * Hockenheim, 12. Auguſt. Wie bereits berichtet, wurden Donnerstag früh am weſtlichen Waldrand Ausrüſtungsgegenſtände ſowie die Ausweispapiere zweier Hitlerjungen aus Schwaben aufgefun⸗ den. Da von den Eigentümern zunächſt jede Spur fehlte, erging Vermißtenmeldung. Die Nachforſchun⸗ gen der Gendarmerie haben inzwiſchen zur Ermitt⸗ lung der beiden Hitlerjungen geführt, die ſich auf einer Ferienwanderfahrt befanden und bis nach Speyer gekommen waren, wo ſie den Dom heſichtig⸗ ten. Ihre Fahrräder ſtellten ſie während dieſer Zeit unverſchloſſen vor dem Dom ab. Ein bis jetzt noch nicht ermittelter Dieb bemächtigte ſich eines der bei⸗ den Fahrräder, auf dem auch das Gepäck aufgeſchnallt war, und fuhr davon. Der Täter hat ſich dann bei Hockenheim des Torniſters entledigt und mit dem Fahrrad die Flucht fortgeſetzt. Der Geſchädigte mußte die Heimreiſe mit der Bahn antreten. Nachforſchun⸗ gen nach dem Fahrraddieb ſind aufgenommen. Weihe des-Heimes in Lauda * Lauda, 13. Auguſt. Das von der Stadt Lauda neuerbaute Heim der Hitlerjugend erhielt am Sonn⸗ tag durch Gebietsführer Friedhelm Kemper ſeine Wethe. An der Feier nahmen neben dem Bann 112 nationalſozlialiſtiſchen Glie⸗ Landrat Bürgermeiſter Alles pa ch übergab das Heim ſeiner Beſtimmung. Gebietsführer Kemper dankte in einer längeren Anſqprache zumächſt für die der O und ſämtlichen derungen Kreisleiter Goll teil. Vollrath und Erſtellung des Heimes und rechnete dann mit den inneren Feinden des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land ab, die immer noch nicht einſehen wollen, daß die Zeiten der Intereſſenwirtſchaft endgültig vorbei Stehen kam. zugs noch einen Radfahrer hindurchgelaſſen und zu dieſem Zweck die Schranken wieder geöffnet. Dann hat er aber offenbar aus Verſehen nur eine der Schranken wieder geſchloſſenz; die auf der St. Ilgener Seite liegende Schranke kann vom Wär⸗ terhäuschen aus bedient werden, während die andere Schranke mit der Hand bedient werden muß. Zur Zeit des Unfalls war die mechaniſch betriebene Schranke geöffnet, während die andere geſchloſſen war. Der Lokomotivführer des Schnellzuges konnte den Wagen erſt im letzten Augenblick ſehen und bremſte ſo ſtark, daß der Zug auf 150 Meter zum Spiel mit dem Streichholz * Rheinzabern, 12. Aug. Wie zu dem Braud bei der Witwe Kuntz, dem ein Wohnhaus zum Opfer fiel, noch bekannt wird, hatte ein Junge, der auf dem Heuboden mit einem brennenden Streichholz nach Hühnereiern ſuchte, das Streichholz fallen ge⸗ laſſen. Auf dieſe Weiſe konnte ſich der Brand dann ſchnell ausbreiten. Volksgenoſſen, ſich immer treu und ſelbſtlos um die Fahnen Adolf Hitlers zu ſcharen. zu- Ladenburg, 13. Aug. Der„Ochſen“, eine alt⸗ bekannte Gaſtſtätte, ging in den Beſitz der bisheri⸗ gen Geſchäftsführerin, Frl. Eliſabeth Rufer, über. * Heidelberg, 12. Auguſt. Am Sonntagfrüh wurde auf dem Bahnkörper Heidelberg— Karlsruhe in der Nähe der Dreibogenbrücke eine männliche Leiche gefunden, die von einem Eiſenbahnzug überfahren worden war. Es handelt ſich um einen Mann aus Hagsfeld, der vermutlich krankheitshalber freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. Aus der Pfalz Den eigenen Sohn geſtochen „ Bad Dürkheim, 12. Auguſt. Der Einwohner Friedrich Rank von Bad Dürkheim brachte ſeinem 18jährigen Sohn nach einem kurzen Wortwechſel mit einem Taſchenmeſſer eine 6 Zentimeter tiefe Stichwunde in die linke Hüfte bei. Der Ver⸗ letzte mußte ins Städtiſche Krankenhaus Bad Dürk⸗ heim gebracht werden. Die Polizei verhaftete den rohen„Vater“ und lieferte ihn ins Amtsgefängnis Grünſtadt ein. * Ludwigshafen a. Rh., 13. Aug. Vom Reichs⸗ poſtminiſter wurde der Sprecher des Vertrauens⸗ rates beim Poſtamt Ludwigshafen, Poſtbetriebs⸗ arbeiter Wilhelm Sonn, in den Hauptvertrauen⸗ rat beim Reichspoſtminiſterium berufen. * Neuſtadt a. d.., 13. Auguſt. Ueber Koblenz kommend trafen dieſer Tage 20 Kellermeiſter aus der Schweiz mit Autobus in Neuſtadt a. H. ein. Sie werden hier und in den umliegenden Wein⸗ orten den Weinbau und verſchiedene Kellereien be⸗ ſichtigen. * Bad Dürkheim, 12. Aug. In Bad Dürkheim finden in dieſem Jahre noch zwei Reichs bahn⸗ tagungen ſtatt und zwar am 2. und 3. September die des Oberbauausſchuſſes der Deutſchen Reichs⸗ bahn und vom 10. bis 12. Oktober die der Unter⸗ richtsbeamten der ſüddeutſchen Reichsbahndirektio⸗ nen. „Gräßlicher Tod eines Bulldogfahrers“ Wir brachten in unſerer Ausgabe vom 25. Juli die Mitteilung, daß in den letzten Julitagen in der Nähe von Schwenningen eine Bulldogzugmaſchine mit einer Fuhre Sand auf einem ſteilen, gefähr⸗ lichen und kurvenreichen Weg verunglückte, wobei der Führer des Bulldogs, ein gewiſſer Leis aus Göggingen, zu Tode kam. Wir möchten darauf hin⸗ weiſen, daß es ſich hier nicht um einen Bull ⸗ dog handelt, ſondern um einen Hanomag⸗Die⸗ ſelſchlepper, der im Eigentum der Firma Leis in Göggingen bei Untermeßkirch(Baden) ſteht und von Weltſegeln bei Zum örttten Male hat ſich die Segler⸗Vereini⸗ gung Mannheim ſeit ihrer 1981 erfolgten Gründung daran gemocht, ihre alljährlichen Vereinsmeiſterſchaften auf dem Altrhein auszutragen. Im Frühjahr und im Herbſt iſt die Saiſon der Segler, denn da bläht der Wind⸗ gott die Segel und gar manche Tücken ſind zu bewältigen. Wenn nun die Mannheimer Segler ſich gerade den heißen Auguſt für die Vereinsmeiſterſchaft ausfuchen, ſo ſei dem Laien erklärt, daß der ausgeſchriebene Termin ausſchließ⸗ lich eine großengelegte Schulung zu den bevorſtehenden großen Regatten iſt, die im September fällig ſind. Eine harte Nervenprobe bedeuteten die heiden Tage, der Samstag und der Sonntag, für alle Beteiligten, denn nur allzu launiſch in Hinſicht auf günſtigen Wind zeigte ſich der Windgott. 15 Bewerber hatten ſich in die Meldeliſte zur Vereinsmeiſterſchaft eingetragen. Dieſer Umſtand veran⸗ laßte die Rennleitung, alle Teilnehmer in drei Gruppen von je 5 Booten einzuteilen, wobei jeder Bewerber jedes Boot zu ſteuern hatte, alſo fünf Mal hintereinander zu neuem Kurs ſtarten mußte. Die Reihenſolge wurde aus⸗ geloſt. Welch hohe ſportliche Geſinnung die Segler adelt, mag nachſtehendes Vorkommnis eindeutig beleuchten: Leute, die Samstag und Sonntag vormittag als Vorſchot⸗ männer(Bedienung des vorderen Segels) mitſuhren und dabei große Strapazen auszuhalten hatten, ſtellten ſich om Nachmittag dem Starter, um ihrerſeits noch ſelbſt am Steuer in den Meiſterſchafts kampf einzugreifen, ſomit alſo gut 6 Stunden kämpften. Aber ein anderes verlieh öieſen Vorkämpfen noch ein beſonderes Gepräge: das Punkt⸗ ſyſtem, nach dem die Rennen beſtritten und die Sieges⸗ ausſicht für die Teilnehmer entſprechenden Schwankungen unterworfen iſt. So lautet die Punktwertung für den Sieger 8 Punkte, für den Zweiten 5., 3, 1 und 0 Punkte für die Nächſtplacierten. Wenn man nun erfährt, daß die beiden Erſtplacierten der drei Vorläufe in den Endlauf kommen, ſo kann man ſich vorſtellen, welch hohe Anforde⸗ rungen an die Monöorierkunſt aller Teilnehmer geſtellt waren. Die Rennen wurden auf drei 15er und zwei 20er Am Montagnachmittag herrſchte bei den Stu⸗ denten⸗Weltſpielen auf den verſchiedenen Wettkampfplätzen Hochbetrieb. Fortgeſetzt wurden die Wettkämpfe im Tur⸗ nen, Fechten und Waſſerball und begonnen wurden das Tennis⸗ und Korbball⸗Turnier. Tennis: Wegen Regens hatte ſich der Beginn des Ten⸗ nisturniers um einige Stunden verzögert. Im Frauen⸗ einzel ſiegte die Deutſche Gröh ich mit:6,:6,:2 über die Tſchechin Drtinova, dagegen wurden im Männerdoppel Anker/ Zahle von dem ſtarken ungariſchen Paar Ga⸗ brovits/ Ferenci mit:4, 671,:2 ausgeſchaltet. Korbball: Erſtmalig trat eine deutſche Korbball⸗Aus⸗ wahlmannſchaft bei einem internationalen Wettbewerb an. Die deutſchen Studenten hatten es im erſten Spiel gleich mit dem ſehr ſpielſtarken Lettland zu tun, was keine Sie⸗ geshoffnungen ließ Immerhin lieferten unſere Spieler ein ſchnelles und faires Spiel, in dem ſchon recht achtbares Können gezeigt wurde. Die Lettländer ſiegten ſchließlich mit 36:11(14:4) Punkten.— In einem zweiten Spiel ſiegte Polen mit 40:21(22:16) über Ungarn und auch bei den Frauen gab es mit 37:13(21:6) einen polniſchen Sieg über Ungarn. Turnen: Die turneriſchen Wettkämpfe wurden mit den Freiübungen fortgeſetzt, bei denen wieder die Ungarn ſieg⸗ reich blieben, aber unſer beſter Vertreter, der Rheinländer flauem Winde Die Segler-Vereinigung Mannheim ſucht auf dem Altrhein ihre Veſten Jollen beſtritten, von denen ſich der her„Albatros“(Be⸗ ſitzer Ziegler) am ſiegreichſten zeigte, indem er die ſchnell⸗ ſten Runden zu verzeichnen hatte. Hoffnungsvoll begann der Samstagnachmittag mit einer mittleren Briſe, ſo daß die Boote mit zwei Runden über den durch zwei Waſſerboſen und einem Dückdalben gekennzeichneten Dreieckskurs gingen, doch mußte der letzte Kurs wegen eingetretener Abendflaute auf eine Runde her⸗ abgeſetzt werden. Die höchſte Punktzahl holte ſich hier Ad. Schmitz mit 25 Punkten vor Frͤr. Biedermann(19 Punkte) heraus, womit alte Pioniere des Seglerſports in Front blieben. Sonntag früh herrſchte eine ſprichwörtlich entmutigende Flaute, ſo daß der Kurs aus Zeitrückſichten auf eine Runde herabgeſetzt werden mußte. Nach wechſelvollem Kampf blkeb hier Arthur Finzer(25 Punkte) erfolgreich vor Mich. Meyer(19 Punkte).. Nach anfangs ſchöner Briſe gingen die Jollen in zum Teil flotter Fahrt über den Kurs, wobei es manche Ueber⸗ raſchung kurz vor dem Ziele gab. Das„Huſorenſtückchen“ des ganzen Tages aber leiſtete ſich die den Mannheimern nicht unbekannte Jolle Nr. 76„Schorchl“, indem Hei⸗ decker am Ruder wegen zu frühen Ueberfſahrens der Startlinie aus ſeiner ſchön angeſetzten flotten Fahrt noch⸗ mals beidrehen und die Stortbofe erneut umfahren mußte. Geſchickt den Wind ausnützend machte ſich Heidecker an die Verfolgung ſeiner inzwiſchen weit vorn liegenden Kon⸗ kurrenten, die er unter großem Beifall nicht nur einholen, ſondern bis zum Ziel noch ein ganz beträchtliches Stück hinter ſich laſſen kann. Bravo Heidecker! Nachdem als⸗ dann aber wieder eine neue Flaute die ſtark abgekämpften Segler in ihrer Kunſt beeinträchtigte, mußte der Kurs erneut herabgeſetzt werden. Sieger in dieſem Rennen blieb im Geſamtergebnis Gg. Meyer(21 Punkte) vor Rud. Kilian(20 Punkte). Am kommenden Samstag werden nun die Meiſtertitel endgültig ausgefahren, denen wir eine ſaftige Briſe wün⸗ ſchen. Sportlicher Hochbetrieb in Budapeſt Auf den Studenten-Weltſpielen Dritter durchs Ziel, hatte ober hier wiederum die beſte Zeit geſchwommen, ſo daß auch er noch in den Endlauf kam. Leichtathletiſches Jugendſportfeſt in Darmſtadt Die 12. Nationalen Jugendwettkämpfe des SV 98 Darm⸗ ſtadt erfreuten ſich in dieſem Jahre einer ausgezeichneten Beſetzung, wozu auch beigetragen hat, daß die Wettbewerbe der Jugend⸗Klaſſe 4 zugleich als Meiſterſchaftswettkämpfe gewertet wurden. In allen Konkurrenzen gab es prächtige Kämpfe des Nachwuchſes, der aus ganz Süddeutſchland ver⸗ treten war. Den Ibwenanteil errang der VfB Stuttgart mit 38 Punkten, der damit zugleich den Wanderpreis für die Vereinsbeſtleiſtung, den bisher Kickers Stuttgart beſaß, wiederum nach Stuttgart entführte. Auf dem zweiten Platz landete AO Worms mit 26 Punkten vor Ich Frankfurt mit 19, Eintracht Frankfurt mit 15, 98 Darmſtadt und Merck Darmſtadt mit je 9 Punkten. Die Ergebniſſe: Klaſſe&:(gleichzeitig Jugendmeiſter): 1. Hermann (Frankfurt 80) 2 640.; 2. Ritzell(Offenbach 99) 2574 P.— Einzelergebniſſe: 400 Meter: 1. Braun(Raſtatt) 53,6 Sek.; 2. Raab(98 Darmſtadt) 54,4 Sek.(Gaumeiſter); 3. Horz Der Fahnengruß in München Sandrock, war doch den führenden Ungarn gleichwertig. Toth und Keeskemethy kamen mit je 18,7 Punkten auf den erſten Platz, dann folgte Sandrock mit 18,6 vor dem zweiten Deutſchen, Ruiſſing, der 18,4 Punkte erzielte. Die übrigen vier Deutſchen belegten den 18., 18., 17. und 19. Platz.— In der Länderwertung wurde Ungarn mit 92,0 Punkten Sieger vor Deutſchland(89,2) und Japan (84,6) und in der Geſamt⸗Länderwertung führte Ungarn nach fünf Wettbewerben mit 465,9 Punkten vor Japan (496,8) und Deutſchland(484,8). Fechten: In der Vorſchlußrunde des Manuſchafts⸗Flo⸗ rettfechtens mußte Deutſchland die Ueberlegenheit der Franzoſen anerkennen, die mit 12:4 Punkten einen klaren Sieg landeten. Ungarn beſiegte die Tſchechen ſogar mit 14:2 und anſchließend war Deutſchland mit:7 über die Tſchechoſlowakei erfolgreich. Waſſerball: Im Kaiſerbad gab es einen recht einſeitigen Waſſerballkampf zwiſchen Ungarn und Oeſterreich. Die Ungarn waren in allen„Belangen“ überlegen und ſiegten mit 18:1(:0) Treffern. Deutſche Schwimmer in der Entſcheidung Im Budapeſter Kaiſerbad gab es am Sonntagabend noch überaus ſpannende Kämpfe der Schwimmer. Die 100⸗ Meter ⸗Kraul⸗Entſcheidung war ſelbſtverſtändlich dem Europameiſter Eſik niemals zu nehmen. Er ſiegte in 59,4 Sekunden vor dem Finnen Hietanen und Abay⸗Nemes (Ungarn). Der Berliner Otto Wille kom nur auf den 6. Platz. Beſſer ſchnitten die Deutſchen ſchon in den übri⸗ gen Wettbewerben ab. Ueber 200 Meter Bruſt gewann der Deutſche Schulte den zweiten Vorlauf in der beſten Zeit vpn:59,6 vor ſeinem Landsmann Kohler. Der Titelver⸗ teidiger Weigmann belegte im erſten Vorlauf nur den dritten Platz, aber ſeine Zeit war ſo gut, daß er doch noch in die Eutſcheidung kam. Im Vorlauf über 100 Meter Rücken hatte Schumann das Pech, bei 50 Meter in die Leine find. Der Redner ſchloß mit einem Appell an alle dieſer benutzt wurde. zu kommen, wodurch er die Führung verlor. Er ging als der in München ausgetragen und mit 75261 Punk ten von Deutſchland gewonnen wurde, . Fahnengruß der beiden Nationen. Die feierliche Einleitung des Leichtathletik⸗Länuderkampfes Deutſchland— England, war der (Weltbild,.) (Eintracht Frankfurt) 54,5 Sek.— Kugel: 1. Schäfer(Zwei brücken) 14,96 Meter; 2. Hermann(Frankfurt 80) 18,76 We ter.— 100 Meter Hürden: 1. Höwer(30 Frankfurt) 4 Se⸗ runden; 2. Bartels(J Frankfurt) 158 Sek.— 100 Meter 1. Möller(Frankenthal) 11,4 Sek.; 2. Schönbein(I Stuttgart) 11,4 Sek.(Handbreite).— 800 Meter: 1. Bene ſcheid(VfB Stuttgart):12,5 Min.; 2. Raab(08 Darmſtad) .146 Min.— Stabhoch: 1. Meier(B Stuttgart) 9 Me ter; 2. Heddesheimer(Pirmaſens) 2,80 Meter.— Weit, ſprung: 1. Emmer(Jh Frankfurt) 6,15 Mtr.— 3000 Meter: 1. Böhm(J Frankfurt) 92878 Min.— Diskus: 4. Her, mann(Frankfurt 80) 40,20 Meter.— Olympische Sasel: 1. Bf Stuttgart:00 Min.; 2. 98 Darmſtadt 404% Min. 4 mal 100 Meter: 1. Frankfurt 1880 47,2 Sek. 2. Offen, bach 99 47,0 Sek.— 10 mal 7 Runde: 1. T4 Mang? heim 4701 Min.; 2. JG Frankfurt 401% Min. Klaſſe B: 4 mal 100 Meter: 1. VfB Stuttgart 48 Sek.; 2. 4/0 Worms 48,3 Sek.; 3. 3 Frankfurt 50 Sek.— 1500 Meter: 1. Schanzenberger(Frankenthal) 4738, 8 Dreikampf: 1. Neubert(Arheiligen) 2552,25 Punkte; 2. Stix (4/0 Worms) 2927, P.— Weitſprung: I. Kenner(Bt Stuttgart) 6 Meter; 2. Neubert(Arheiligen) 5,83 Meier. Speer: 1. Schanzenberger(Frankenthal) 50,60 Meter. 100 Meter: 1. Kenner(Pf Stuttgart) 11, Sek. Junioren: 100 Meter: 1. Kuhn(Eintracht Frungſen 11,4 Sek.; 2. Rößner(Frankfurt 80) 14,5 Sek.— 5 ſprung: 1. Federlein(Eintracht Frankfurt) 6,52 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht Frankfurt 45 Sek. Oeſterreich übernimmt internationale Handballregeln Die öſterreichiſchen Handballregeln wichen bis Hin auch nicht allzu ſtark, von den internstionalen ob. Juchſſche blick auf die Olympiſchen Spiele hat der Oeſterrel 10 Handballbund ſetzt die internationolen Regeln übernom V 0 Dienstag, 13. Auguſt 1995 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 368 — Ein heiteres Erlebnis hatte der bekannte Neu⸗ horker Muſikkritiker Charleſton Smith, als er ſeiner beruflichen Arbeit nachgehen wollte. Mr. Smith kam gerade aus Europa an, wo er die Ausſtellung in Brüſſel beſucht hatte, und begab ſich vom Schiff aus direkt in die Metropolitan Oper, um dort einer Auf⸗ führung von„Lohengrin“ mit dem Star Marforie Lawrence beizuwohnen. Da die Zeit oͤrängte— der Dampfer hatte über eine Stunde Verſpätung—, konnte ſich Mr. Smith nicht mehr umkleiden. Er zog mit dem los, was er gerade anhatte— eine weiße Tennishoſe, weiße Schuhe und eine weiße Jacke. Allerdings hatte er einen langen ſchwarzen Mantel darüber angezogen. Er mochte ahnen, was ihm be⸗ vorſtand. Der Kontrolleur in der Oper ließ ihn nicht hinein. Mr. Smith zeigte ſeine Preſſekarte vor. Als auch das nichts half, verſuchte er dem Zerberus klarzumachen, wer er ſei, und warum er unbedingt die Aufführung ſehen müſſe. Tatſächlich hing von ſeiner Kritik des Abends ſehr viel für die Haupt⸗ darſtellerin ab. Aber dͤer Logenſchließer blieb un⸗ erbittlich. Selbſt ein Pack gebündelter Dollarnoten vermochte den Mann nicht umzuſtimmen. Mr. Smith raufte ſich in der Verzweiflung das Haar. Da fiel in der höchſten Not— die Vorſtellung hatte bereits begonnen— ſein Blick auf ein kleines, ſpindeldür⸗ res Männchen von Kontrolleur. Vielleicht hatte die⸗ ſer Kollege des Zerberus mehr Einſehen. Er ſtürzte auf den Mann zu und ſchob ihn in eine verſchwie⸗ gene Ecke. Dann riß er ihm den altmodiſchen Frack vom Leib, gab ihm ſeinen Bordanzug in Verwah⸗ rung und ſchloß den Mann in das Kabinett ein. Allerdings gab er dem Ueberfallenen ein fürſtliches Trinkgeld. Der Frack des dürren Aufſichtsbeamten von der Metropolitan war dem Muſikkritiker, der über einen anſehnlichen Leibesumfang verfügen ſoll, zwar an allen Ecken und Enden zu kurz, die Schöße teichten ihm kaum über den Gürtel, und das Bein⸗ kleid reichte nicht viel weiter als bis unter das Knie, aber ſtolgz erhobenen Hauptes meldete ſich Mr. Smith abermals bei ſeinem Peiniger, der mit Argus⸗ augen an der Türe zur Loge wachte. Diesmal durfte er paſſieren. Die eleganten Vorſchriften der Neu⸗ hopker Oper— Herren im Frack— waren gerettet. 5. — Das kleine Städtchen Tiegenhof im Danziger Freiſtaatgebiet war der Schauplatz eines eigentüm⸗ lichen Gefechts. Die Bürgerſchaft mußte zu allen Mitteln der„Luftabwehr“ greifen, um ganze Ge⸗ ſchwader von Bienenvölkern aus ihrer Hauptſtraße zu vertreiben. Wie oft der größte Konflikt aus ge⸗ ringfügiger Urſache entſteht, ſo auch in Tiegenhof. Ein Junge ging harmlos und nichtsahnend mit einem Glas trefflichen Honigs in der Hand quer über die Straße. Doch die berühmte Tücke des Objekts ließ das Honigglas klirrend aufs Pflaſter fallen. Als ob der Klang des zerbrechenden Glaſes ein Alarm⸗ ſignal geweſen wäre, ſummten ſchon nach wenigen Minuten die erſten Bienengeſchwader an. Es dauerte nicht lange, da war eine ganze Wolke wütender Bienenflieger in die Tiegenhofer Hauptſtraße ein⸗ gefallen. Das Bienenvolk ſperrte vollkommen den Bürgerſteig. Alles rannte, alles flüchtete. Barfüßige Kinder wurden geſtochen. Mit den in Eile beſchaff⸗ len Schutzmitteln bewaffnet, rückte man dann der fliegenden Barrikade zu Leibe. Es dauerte volle zwei Stunden, ehe das läſtige Verkehrshindernis völlig beſeitigt war. Eſſig und Sand waren die hauptſächlichſten Abwehrmittel der Stadtverteidigung gegen die Bienengeſchwader. * — Den 175. Jahrestag der Schlacht bei Liegnitz am 15. Auguſt, in der Friedrich der Große im Sie⸗ benfährigen Kriege ſeinen entſcheidenden Sieg Über die Oeſterreicher unter Daun und Laudon erfocht, wird die Stadt Liegnitz feſtlich begehen. Aus Anlaß dieſes Jubiläums hat der Arbeitsdienſt Steinau ein großes Reliefmodell hergeſtellt, in dem 6000 Zinn⸗ ſoldaten die denkwürdige Schlacht hiſtoriſch getren darstellen. Das Relief wird im Liegnitzer Muſeum Aufſtellung finden. Jas ul nce uud MEC, Ee: Eine Zwergenhochzeit in Berlin: Zwei Mitglieder einer in ſchloſſen den Bund fürs Leben. Berlin gaſtierenden Zwergentruppe (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Auf neuen Spuren der ältesten Mördersekte der Erde Bombay, im Auguſt. Die Akten über die Mörberſekteder Thugs ſind zwar offtztell längſt geſchloſſen. Aber in den Archiven von Bombay und Kalkutta, Madras und ſelbſt von Singapore muß man von Zeit zu Zeit die verſtaubten Aktenbündel hervorholen, um Nachträge vorzunehmen, der Exaktheit halber Zahlen zu be⸗ richtigen und wenigſtens heute klarzuſtellen, in welch ungeheurem Umfange dieſe myſteriöſeſte und gleich⸗ zeitig älteſte und größte Mörderſekte der Erde einſt wütete. Die Nachträge werden notwendig durch Funde, die hier oder da gemacht werden. In irgendeiner Waldlichtung bei Allahabad oder wo es ſonſt auch ſei, ſtößt man auf ein Dutzendoder auch auf 50 oder 80 Menſchenſkelette. Es bedarf keiner großen Unterſuchung. Sogar die einheimiſche indiſche Polizei vermag leicht anzugeben, ob hier die Opfer irgendeiner Peſtepidemie ruhen oder aber ein gehei⸗ mes Grab der Thugs entdeckt wurde. Solche Funde machte man z. B. erſt vor kurzem in der Nähe von Madras. Man zählte hier 59 Skelette, die in gleichmäßigen Reihen geordnet kaum einen halben Meter tief im Boden lagen. Skelette von Männern, Frauen und Kindern. Keines der Skelette wies irgendeine Knochen verletzung auf. Alle waren ſie ihrer Kleider, ihrer Schmuckſtücke beraubt. Dieſe Tatſachen ließen keinen Zweifel daran, daß man es hier wiederum mit einer Grabſtätte der Thugs zu tun hatte. Das heißt freilich mit einer Grabſtätte des Verbrechens. Wer waren dieſe Thugs? Wer waren dieſe Menſchen, die irgendwann, irgendwo 300 Jahre hindurch Indien von einem Schrecken in den anderen jagten, die jeden Urwald⸗ pfad, jede Wüſtenſtraße, jeden Gebirgspaß unſicher machten? Dieſe Thugs ſind kein Stamm, ſie bilden ſich nicht aus den Angehörigen einer beſtimmten Raſſe. Nicht einmal eine einheitliche Sprache iſt ihnen zu eigen. Aber ſte haben alle eines, das ſte verbindet: ste ſind der Göttin Kali geweiht. Sie handelten nach ihrer Auffaſſung im Namen der Kali, der großen ſchwarzen Mutter, im Auftrage der Göttin der Zer⸗ ſtörung und des Todes, die gleichzeitig die Verlobte des Schiwa war. Sie waren ihr durch irgendwelche Jugendvorgänge geweiht. Irgendwann hatte ein Anverwandter ſte in aller Heimlichkeit in dieſe Sekte der Thugs einge⸗ führt. Hier hatten ſte gelernt, wie man der Göttin der Zerſtörung wohlgefällig ſein kann. Hier erfuhren ſie, daß der Göttin Kali zwar der To d, die Ver⸗ nichtung, das Höchſte iſt, daß ſie aber Blut verabſcheut. Alſo mußten ſie lernen, wie man tötet, ohne Blut zu vergießen. Ihre Mordtätigkeit aber wickelte ſich meiſt ſo ab: nach irgendwelchen myſteriöſen Daten, die nur die oberſten Mitglieder der Thugs beherrſchten, wurden die Mordbanden einberufen. Sie gingen ſonſt wie jeder andere Menſch ihrem Alltagsberuf nach. Nur dann ſchützten ſie plötzlich eine Wallfahrt oder eine Geſchäftsreiſe vor und verſchwanden aus ih⸗ rem Heimatort. Wenn ſie nach 8 oder 10 Ta⸗ gen wieder auftauchten, gaben ſie auf die neugieri⸗ gen Fragen der Angehörigen oder ihrer Freunde ausweichende oder unverbindliche Antworten. Ein paar Tage ſpäter hatte man die Reiſe vergeſſen. Inzwiſchen aber war Grauenvolles geſchehen. Die Mörder hatten an irgendeinem Hohlweg einer großen Karawane aufgelauert. Einige der Führer dieſer Karawane, vielleicht auch einige der Kaufleute, die in dieſer Karawane mitzogen, gehörten mit zum Ge⸗ heimbund der Thugs. An irgendeiner entlegenen Stelle war von den jüngſten Schülern der Sekte der Thugs ſchon im voraus eine große Grube ausgewor⸗ fen worden— das Maſſengrab für die Toten, die erſt kommen ſollten. Blitzartig erfolgte der Ueberfall. Im Nu war die Karawane überwältigt. Niemand ent⸗ kam. Die Beute wurde erſt unbeachtet beiſeite liegen gelaſſen. Die Menſchen aber wurden in Reihen geſetzt und dann mit dem Rumal getötet. Dieſes Rumal iſt nichts anderes als ein großes Wolltuch, das um den Hals des Opfers geſchlungen wird. Dieſes Tuch aber zieht man mit einem Strick ſo feſt zu, daß der Menſch auf dieſe Weiſe erdoͤroſſelt wird. Nur die oberſten Führer der Mordſekte durften dieſen letzten Akt vollziehen. Man unterſchied ſorgſam zwiſchen jenen Schülern, die die Gräber auswarfen, jenen, die die Hände feſthalten durften und den anderen, die die Leichen wegſchaffien. So war es möglich, daß drei Jahrhunderte hin⸗ durch ganze Karawanen in Indien ſpur⸗ los verſchwanden. Die Bevölkerung ahnte das Richtige, wenn ſie ſagte, daß Kali ſie verſchlungen habe. 258 Vor etwa 25 Jahren war die Tätigkeit der Thugs ſo beoͤrohlich geworden, daß ſelbſt die anglo⸗ in ⸗ diſchen Behörden vor dieſen rätſelhaf⸗ ten Vorgängen die Augen nicht mehr verſchließen konnten. Selbſt dann nicht, wenn von den Thugs ſorgſam vermieden wurde, eine Ex⸗ pedition oder Karawane zu überfallen, bei der Weiße direkt beteiligt waren. Immerhin ſah man ſich da⸗ mals veranlaßt, den britiſchen Offizier John Slee⸗ man mit den Nachforſchungen nach dieſer Sekte zu beauftragen. Anfangs war auch er der Auffaſſung, daß in den verſchiedenſten Gegenden Indiens irgend⸗ welche Räuberbanden tätig waren, die aber keinerlei Zuſammenhang hatten und beſtimmt keiner einheit⸗ lichen Organiſation angehörten. Erſt als er eines Tages einen jungen Thug fing, der noch nicht die nötige Widerſtandskraft durch die heiligen Eide auf die Göttin Kalt gewonnen hatte, vermochte er durch eine Vernehmung ein wenig den Schleier zu lüften, der über dem Myſterium der Thugs lag. Ein paar Jahre lang galt es ſchwere Arbeit zu verrichten. Selbſt vor zehn Jahren gab es noch immer Mordaffären, die nur durch das Wir⸗ ken der Thugs zu erklären waren. Dann erſt waren die Letzten dieſer Geheimſekte hinter Gittern, ge⸗ hängt, erſchoſſen oder verbannt. In dieſem Augen⸗ blick begann der Schrecken und die Todesfurcht von den Reiſenden zu weichen, die auf entlegenen Stra⸗ ßen Inoͤien durchſtreifen mußten. Den Namen Sleemans aber kennt man in Indien vom Hima⸗ laya bis hinunter zur Adam⸗Street. Was hören wir? Mittwoch, 14. Auguſt Reichsſender Stuttgart .45: Choral.—.00: Gymnaſtik.—.30: Frühkonzert. .10: Gymnaſtik.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00 Mittagskonzert.— 13.15: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.30: Jungmädel, hör zu!— 16.00: Muſik im Freien.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.902 Lernt morſen!— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 19.30: „Wie wird das Dritte Reich regiert?“— 20.15: Rei ch 8⸗ ſendung: Stunde der jungen Nation.— 20.45: Lachen⸗ der Funk.— 22.15: Olympia⸗Dienſt.— 22.90: Orcheſter⸗ W— 23.30: Nachtmuſik und Tanz.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender .00: Guten Morgen, lieber Hörer!—.10: Funkgym⸗ naſtik.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20 Morgen⸗ ſtändchen für die Hausfrau.—.40: Kleine Turnuſtunde für die Hausfrau.— 10.25: Obſt in unſerer Ernährung.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Hauswirtſchaft — Volkswirtſchaft.— 11.40: Der Bauer ſpricht— der Bauer hört.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 15.00: Wetter, Börſeberichte.— 15.15: Zum erſten Male vor dem Mikro phon des Deutſchlandſenders.— 16.00: Muſik im Freien. — 17.35: Der Arbeiter und ſein Buch.— 17.50: Das deutſche Lied.— 18,25: Zur Rundſunkausſtellung 1935.— 18.45: Sportfunk.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend— 20.45: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel.— 21.00: Blas⸗ muſik.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Wir bit⸗ ten zum Tanz! vernichte Schnaken dute Berſtäuben don Copyright by Georg Maler und Albert Langen, München Der tedlzche Jarlen Kriminalroman von Franz Karl Wagner 19 „Eie haben recht, hier liegt das große Geheim⸗ ais! Warum verhaften Sie aber den Neger nicht?“ „Er kann mir nicht entgehen, ſolange er nach dem Dokument ſucht. Natürlich wäre es mir jeden Augenblick möglich, ihn feſtzunehmen. Ich weiß, wo er ſich aufhält, und Sergeant Simon läßt ihn nicht dus den Augen. Aber ich bin überzeugt, daß er, ſelöſt wenn wir die Anklage wegen Mordes gegen ihn erheben, nichts geſtehen wird. Dieſe Menſchen kbunen unter ganz anderen Umſtänden ſchweigen. ine europäiſche Juſtiftzierung iſt ein Vergnügen gegen die raffinierten Todesarten, mit denen dieſe Eingeborenen zu ſtrafen wiſſen.“ „Die Indizien ſind zu ſchwach.„ gewiß. was haben Sie alſo vor?“ Ich will noch einige Tage warten und dabei bekſuchen, die Ereigniſſe zu beſchleunigen. Vielleicht t ſich eine der am Morde beteiligten Perſonen au einer Unvorſichtigkeit hinreißen.“ „Denken Sie hierbei an den Neger?“ Auch er wird trachten, ſo raſch wie möglich an ſein Ziel zu kommen, um Paris verlaſſen und ſich haben derbeit bringen zu können. Wenn Sie Luſt 1 en Herr Präfekt, machen wir heute abend einen ereſanten Ausflug, bei dem Sie den Schwarzen beat den können.“ „Eine vorzügli f i i Helen zügliche Idee; wann wollen Sie mich 6„Um 10 Uhr abends. Vielleicht bringt dieſe Nacht n irgendeine Entſcheidung.“ 1 gut, ich erwarte Sie um dieſe Zeit.“— 21 0 ſchon halb 8 Uhr abends vorbei, als ſich 9 5 zum Ausgehen vorbereitete. Er bewohnte in 0 großen Mietskaſerne, in einem nicht ſehr vor⸗ ehmen Viertel, im dritten Stock zwei Räume, die er von der Witwe eines Kapitäns der Handels⸗ marine gemietet hatte. Die beiden Zimmer waren ſehr dürftig möbliert und ſtanden in ſtarkem Ge⸗ genſatz zu oͤem eleganten Aeußern ihres Bewohners. In der Ecke des einen Raumes lagen ein paar teure Ledertaſchen; am Waſchtiſch ein Neceſſaire mit Ge⸗ genſtänden aus echtem Silber. El Alt blickte nachdenklich auf das Dächermeer von Paris. Er dachte an die Ereigniſſe der letzten Wochen und ſtarrte düſter vor ſich hin. Ein Befehl, der für ihn ein Machtwort bedeutete, hatte ihn von ſeinen Studien in San Franzisko fortgeriſſen. Es kam ihm heute faſt unwahrſcheinlich vor, daß er dieſem Befehl aus ſeiner fernen Heimat, von der ihn ſchon ſeit Jahren ſo viel Kultur und Ziviliſation trennten, gefolgt war. Und doch, als ihn jenes Schreiben in ſchlechtem Engliſch erreichte, zögerte er nicht, genau nach den darin enthaltenen Vorſchriften zu handeln. Seltſames wurde ihm auf⸗ getragen, das er anfänglich nicht gleich verſtand. Aber das Schreiben kündete ihm einen Boten an, der kurz darauf bei ihm erſchien. Es waren lange Geſpräche, die der junge Stu⸗ dent mit einem Angehörigen ſeines Stammes führte, und El Ali erſchauerte beim Gedanken an das, was ihm bevorſtand. Aber der Bote wußte ihn ſo zu über⸗ zeugen, daß er endlich nachgab. Er verließ San Franzisko und ſchiffte ſich nach dem Kontinent ein. Er ſeufzte gequält auf. Die Welt hatte für ihn ſeit dͤieſen Tagen ein anderes Geſicht bekommen und ſeine Zukunft zerſtört. Er nahm einen Kampf auf, in dem er, ſelbſt wenn er Sieger blieb, ein Opfer ſein würde. Bei klarer Ueberlegung geſtand er ſich ein, daß er eine Aufgabe übernommen hatte, die ſeine Kräfte weit überſtieg. Sein Blick glitt tauſend Meilen fort von dieſer Stadt, in der er ſich ſo unglücklich fühlte. Irgendwo in Afrika ſtehen ſtrohüberdeckte Hüt⸗ ten mit Wänden aus Lehm und Palmenblättern. Heiße Sonne dörrt Menſchen und Tiere, macht das Leben manchmal zu einer Hölle. In dieſen Hütten leben Angehörige einer anderen Raſſe, Menſchen... Er dachte an die primitiven Schlafmatten, an die von Moskitos zerſtochenen Körper, allen Tropen⸗ krankheiten preisgegeben. Es war ein menſchenunwürdiges Daſein, das ſeine Brüder dort führten, beherrſcht von den Ge⸗ wehren der Kolonialſoldaten! Die Bajonette bilde⸗ ten eine unüberbrückbare Mauer zwiſchen den Stäm⸗ men und jener Kultur, in der er lebte. Nie nie wird es zwiſchen ihnen zu einer Annäherung kom⸗ men. Eine ſteile, böſe Falte grub ſich in ſeine Stirn. Darum machte er auch dieſe Sache zu der ſeinen, führte einen Kampf gegen die weißen Unterdrücker ſeiner Raſſe. Wie jeden Abend, zog er mit beſonderer Sorg⸗ falt ſeinen Smoking und die tadellos glänzenden Lackſchuhe an. Er trug ein weiches weißes Seiden⸗ hemd mit einer ſchwarzen Binde. Ein letzter Blick in den Spiegel überzeugte ihn, daß er tadellos ge⸗ kleidet war. Nachdem er in einem kleinen Reſtaurant in der Nähe ſeiner Wohnung geſpeiſt hatte, begab er ſich wie täglich in das Caſé„de Luxe“. Das Lokal war noch wenig beſucht, als er es ge⸗ gen 10 Uhr betrat. Der Geſchäftsführer empfing ihn mit der gleichen mißmutigen Laune wie immer. Er zog die Uhr und ſchimpfte über das Pariſer Nacht⸗ leben. El Ali hatte es längſt aufgegeben, auf dieſe ſtereo⸗ tupen Reöͤensarten eine Antwort zu geben und ging raſch in ſeine Garderobe, um dem unberechtigten Gejammer dieſes Menſchen zu entgehen. Das Café „de Luxe“ war eine Goldgrube wie faſt alle Lokale oͤieſer Art im Montmartre. Um 12 Uhr ſand man hier keinen Platz mehr, ſo dicht gedrängt ſaßen die Leute an den kleinen Tiſchen, obwohl es kein Lokal erſten Ranges war, Hierher kamen die Handelskapi⸗ täne, die von Marſeille oder Toulouſe einen Ab⸗ ſtecher nach Paris machten, mit ihren gut gefüllten Brieftaſchen, Geldmakler, die ſich in den Lokalen der inneren Stadt nicht recht wohl fühlten, weil es ihnen nur ſchlecht gelang, ihre mangelhaften Manieren zu verbergen, die reichen Pächter vom Lande, die, wenn ſte einmal in Laune waren, ebenſo gern ihr Geld am Bartiſch oder in den Händen der Koketten zu⸗ rückließen wie die vornehmere Lebewelt der Boule⸗ varoͤs. Der Schwarze zündete ſich eine Zigarette an und ſetzte ſich auf das Podium hinter ſeine Jazztrom⸗ mel. Von dem erhöhten Platz überſah er das Lokal und alle Logen. Forſchend glitt ſein Blick über den Raum, aber er ſah kein bekanntes Geſicht. Ob es gut war für ſeine Nachforſchungen, daß er ſich hier bei einer Kapelle als Jazzſchläger verbor⸗ gen hielt? Er hatte dies getan, weil er in Frisco als Student mit einigen Kollegen eine ſolche Kapelle zuſammengeſtellt hatte und das Inſtrument virtuos beherrſchte. Die Agenten waren ſchon auf ihn auf⸗ merkſam geworden und machten ihm hohe Angebote. Aber er lehnte alle Anträge ab, denn er fühlte ſich hier ſicherer als in den großen Lokalen. Bald füllte ſich der Raum, Gäſte traten zur Mu⸗ ſik, warfen Geld auf die Taſſe und beſtellten ein⸗ zelne Stücke. El Ali widmete ſich nun ganz ſeinem Inſtrument und betäubte ſich ſelbſt mit ſeiner muſi⸗ kaliſchen Beſchäftigung. Er ließ die bizarrſten Wir⸗ bel erklingen, die ſich mit den abgeriſſenen Tönen des Saxophons zu einer rhythmiſchen Synkope ver⸗ einten. Sein Kopf wackelte dazu im Takte und er zeigte mit freundlichem Grinſen ein tadellos weißes Ge⸗ biß. Die Leute lachten über ihn, wenn er ſich aller⸗ hand Scherze erlaubte, die Trommelſchlägel in die Luft warf und einer hölzernen Klapper unwirkliche Töne entlockte, die wie Schreie kleiner Kinder oder ſeltſame Tierlaute klangen. Bald war das Cafs dicht beſetzt und auf dem Par⸗ kett oͤrehten ſich viele tanzluſtige Paare. Die Kell⸗ ner konnten ſich kaum durch das Gewühl drängen. Pauſenlos ſpielte die Muſik und auf der Taſſe neben El Alis Jazztrommel häuften ſich Scheine und Sil⸗ berfranken. Pacbu betrat mit Oberinſpektor Jollivet gegen Mitternacht das Café„de Luxe“. Sie waren hier vollkommen unbekannt, und da der Oberinſpektor wußte, daß der Neger ihn nie bei ſeinen Nachfor⸗ ſchungen erblickt hatte, konnte er ſich mit dem Poli⸗ zeichef frei und ungehindert in das Lokal wagen, ohne fürchten zu müſſen, von dem Schwarzen er⸗ kannt zu werden. Die beiden Herren ſetzten ſich in eine Loge, ge⸗ rade der Kapelle gegenüber, ließen jedoch den Vor⸗ hang offen. „Er ſieht nicht wie ein Mörder aus“, ſagte Pacon zu ſeinem Begleiter. „Die Pſyche dieſer Menſchen iſt ein großes Rät⸗ ſel“, erwiderte dieſer.„Sie ſind wie Kinder und auch wie bösartige Tiere.“ Pacou beachtete intereſſiert den Jazzſchläger. (Fortſetzung folgt) Dienstag, 13. August 1935 ** 7 Jeu ußn alzu db nulla un Kilb Aus der Anſprache Dr. Goebbels' Schluß⸗Sitzung des greſſes Berlin 1985: auf der Internationalen Filmkon⸗ Der Film hat wie jede andere Kunſt ſeine eige⸗ nen Geſetze. Nur im Gehorſam gegen dieſe ihm eige⸗ nen Geſetze wird er ſein eigenes Geſicht wahren können. Der Film muß ſich freimachen von der vulgären Plattheit des bloßen Maſſenamüſements, darf dabei aber nicht die ſtarke innere Beziehung zum Volke verlieren. Das ſoll nicht heißen, oͤaß der Film die Aufgabe Habe, einem blaſſen Aeſthetizismus zu dienen. Im Gegenteil: gerade auf Grund ſeiner unerhört um⸗ faſſenden Reichweite muß er, mehr noch als alle anderen Kunſtarten, Volkskunſt im beſten Sinne des Wortes ſein. Es gibt keine Kunſt, die ſich ſelbſt ernährte; materielle Opfer, die der Kunſt dargebracht werden, gleicht ſie ideell wieder aus. Der Film muß wie jede andere Kunſt zeitnahe bleiben, um zeitnahe zu wirken. Der Film, aus dieſen Gegebenheiten heraus ent⸗ wickelt, wird die Völker, die, ſtolz auf ihre Eigen⸗ art, auch dieſer Eigenart in ihm das Geſicht geben, nicht trennen. Der Film hat die Aufgabe, aus der Ehrlichkeit und natürlichen Selbſtverſtändlichkeit ſeines eigenen Weſens heraus zu wirken. ulla Künſllau Eine Unterredung mit Hans Hinkel Der Geſchäftsführer der Reichskulturkammer, Pg. Hans Hinkel, iſt— wie bekannt— vor kurzem von Reichsminiſter Dr. Goebbels zu ſeinem Sonder⸗ beauftragten für die Ueberwachung der Betätigung aller im deutſchen Reichsgebiet lebenden nichtariſchen Stoatsangehörigen auf künſtleriſchem und geiſtigem Gebiet berufen worden. In einer längeren Unterredung gab Hans Hinkel richtunggebend Aufſchluß über verſchiedene, beſonders die deutſche Filminduſtrie intereſſierende Fragen. Er ſagte u..: „Die Frage, wie wir uns dem Auslandsſilm ge⸗ genüber verhalten, in dem jüdiſche Künſtler beſchäf⸗ tigt ſind, iſt durchaus einfach und eindeutig zu be⸗ antworten. Zum erſten handelt es ſich bei unſeren Maßnahmen zur Ausſchaltung des jüdiſchen Einfluſ⸗ ſes auf unſer kulturelles und künſtleriſches Leben um eine durchaus innerdeutſche Angelegenheit, die in keinem Fall mit den Fragen der internationalen Filmwirtſchaft verquickt werden ſoll und wird. Zum zweiten pflegen ſich die Juden in einem fremden Lande auf geiſtigem und künſtleriſchem Ge⸗ biet nicht durch einen Strohmann zu tarnen, da ſie ſich dort offen und ungehindert betätigen können. Wenn alſo in anderen filmproduzierenden Län⸗ dern jüdiſche Künſtler beſchäftigt werden, ſo iſt das im gegenteiligen Fall eine durchaus eigene Ange⸗ legenheit des betreffenden Landes. Es laufen— und werden immer laufen— bei uns Filme verſchiedener Nationalität, ebenſo wie wir unſere Filme in andere Länder ſchicken. Ste paſſierten und werden weiterhin die deutſche Zenſur paſſieren, wenn ſie nicht deſtruktiver und volksſchädigender Natur ſind. Wenn in einem die⸗ ſer Filme ein Jude mitwirkt, als Darſteller, Regiſ⸗ ſeur, Autor uſw., ſo ſoll man das, hier wie dort, ehr⸗ lich ſagen, ob es ſich nun um einen Film aus Oeſter⸗ reich, Polen, Ungarn, Frankreich, England, Amerika oder ſonſt einem Land handelt. Es iſt nicht unſere Aufgabe und wir können und wollen auch gar nicht ſedem ausländiſchen Filmſchaffenden den Arier⸗Nach⸗ weis abfordern. Was wir aber verlangen, iſt auch hier Klarheit und Ehrlichkeit. Es braucht ſich nie⸗ mand zu tarnen!“ Gegen die Tarnung jüdiſcher Künſtler im deut⸗ Beilage der Neuen Für den Herbſtbeginn dieſes Jahres ſteht Lon⸗ don eine filmiſche Senſation bevor. Es wird der geheime Mekka⸗Film gezeigt, von dem ſchon viel die Rede war- Unter ſtändigem Einſatz ihres Lebens hat eine unbekannte Frau dieſen Film fertiggeſtellt, der die berühmten Pilgerfahrten nach Mekka und Me⸗ dina zeigt und ebenſo die kultiſchen Handlungen an dieſen heiligen Stätten des moflemitiſchen Glau⸗ bens, die vor en Augen der nichtmohamme⸗ daniſchen Welt ſtreng geheimgehalten werden. Dieſes Werk iſt ihr um den Preis von elf Jahren ſtändiger Lebensgefahr gelungen. Aber die lange Liſte der Namen jener Tollkühnen, die ihren Wagemut mit dem Leben bezahlen mußten, hat die Herſtellerin des Films nicht davon abhalten können, ihre gefahrdrohende Arbeit bis zur Beendigung durchzuführen. Der Name dieſer Frau iſt: Valen⸗ tine Dahaby. Sie iſt die Gattin eines hohen Be⸗ amten im ägyptiſchen Handelsminiſterium zu Kairo. Durch dieſen ihren Wohnort und durch die Tätig⸗ keit ihres Mannes kam ſie in ſtändige Berührung mit einer geheimnisvollen mohammedaniſchen Um⸗ welt, und es reizte ſie, den über dieſe Geheimniſſe gebreiteten Schleier zu lüften. „Es iſt ſchwer, einem Europäer klarzumachen“, ſagt dieſe mutige Frau,„wie unnachſichtig das mo⸗ hammedaniſche Geſetz die Sünde des„Bildes“ ahn⸗ det. Drei meiner Mitarbeiter wurden ertappt und auf der Stelle dem Tode überantwortet.“ „Die erſte Vorausſetzung für das Gelingen mei⸗ ner Arbeit war ſtrikteſte Geheimhaltung,“ ſagt Frau Dahaby,„eine gewöhnliche Filmkamera wäre der ſichere Tod geweſen.“ Und ſie ließ ſich von einer deutſchen Firma beraten, die als Herſtellerin von Photo- und Filmapparaten Weltruf genießt, und dieſe Firma lieferte ihr ſchließlich ein Wun⸗ der von Filmkamera, ſo winzig, daß ſie in einer großen Broſche oder in einem kleinen Hand⸗ täſchchen untergebracht werden konnte. Da es, ohne entdeckt zu werden, unmöglich geweſen wäre, die Apparatur wie üblich durch Kurbeln zu bedienen, wurde der Apparat eigens ſo konſtruiert, daß er automatiſch und lautlos arbettete. 4 4 1 E* Fun Zuilun Nouliſlib Aus der Arbeit der Film⸗Prüfſtelle Berlin Vom 3. bis 29. Juni 1935 wurden bei der Film⸗ Prüfſtelle Berlin insgeſamt 154 Filmſtreifen von zuſammen 92 425 Metern geprüft. Davon erhielten das Prädikat„ſtaatspolitiſch wert⸗ voll“: 13 deutſche und 6 ausländiſche Wochen⸗ ſchauen ſowie 5 Kurz⸗ und Kulturfilme; das Prä⸗ dikat„künſtleriſch wertvoll“: 11 deutſche und 3 ausländiſche Wochenſchauen ſowie 4 deutſche und 1 ausländiſche Wochenſchau teilweiſe. Außerdem wurden ein öſterreichiſcher Spielfilm, ein deutſcher Reiſefilm und ein deutſcher Schmalfilm mit dem gleichen Prädikat ausgezeichnet. Mit dem Prädikat„kulturell wertvoll“ wurden bedacht: ein Kultur⸗Großfilm und ein Schmalfilm. Das Prädikat„volksbildend“ erhielten: 11 deutſche Wochenſchauen und 3 ausländiſche ſowie 4 deutſche und 2 ausländiſche Wochenſchauen aus⸗ ſchnittweiſe. Je ein deutſcher Groß⸗Spielfilm und Groß⸗Kulturfilm konnten das gleiche Prädikat er⸗ halten ſowie zwei amerikaniſche Groß⸗Kulturfilme mit Spielhandlung(davon ein Schmalfilm), ferner 2 engliſche, ein öſterreichiſcher und ein Schweizer Kurz⸗Kulturfilm ſowie 17 deutſche Kurzfilme ver⸗ ſchen Film wandte ſich Hinkel mit aller Schärfe. ſchiedener Art, davon 10 in Schmalfilmformat. Mannhei n Nulnum lulu Lim, Ein Wunder deutscher Präzisionstechnik ermöglicht die Aufnahme 9 Zur Mitarbeit wählte ſich Frau Dahaby nach gründlicher Ueberlegung oͤrei Mediziner aus. Der eine von ihnen begründete eine Art öffent⸗ lichen Ambulatoriums nebſt dazugehöriger Apotheke in Mekka, wo Kranken aus allen Schichten der Be⸗ völkerung ärztliche Hilfe und die notwendigen Medi⸗ kamente unentgeltlich verabreicht wurden; ein an⸗ derer ſchuf und leitete ein gleiches„Ambulatorium“ in Medina. In beiden„Ambulatorien“ waren un⸗ auffällig Werkſtätten für die Entwicklung der Filme untergebracht.„Und niemand kam auf den Einfall,“ ruft Frau Dahaby triumphierend aus,„daß ich in der rieſigen antiken Broſche eine ſelbſtändige kleine Filmkamera verbarg! Oder daß die kleine Hand⸗ taſche, die mich ſtändig begleitete, nichts anderes war als die Hülle für die gleiche„Satanserfindung“. Oh, ich hatte Glück!...“ Ja, ſie hatte Glück, aber weniger vom Schickſal begünſtigt waren ihre drei Mitarbeiter, die in Aus⸗ übung ihrer Tätigkeit überraſcht wurden und ihren Wagemut mit dem Leben bezahlen mußten. Zu den ſenſationellſten Szenen des Films gehören die, welche das authentiſche Bild des auf den König von Arabien, Ibn Saud, während ſeiner Mekka⸗ Pilgerſchaft verübten Mordanſchlags geben. Frau Dahaby war gerade dabei, in aller Heimlichkeit die hochfeierlichen Zeremonien um den heiligen ſchwar⸗ zen Stein„Kaaba“ zu drehen, als eine Handvoll Yemen⸗Araber ſich auf den das Heiligtum im Gebet umſchreitenden König mit gezogenen Dolchen ſtürz⸗ ten. Ohne auch nur die Schreckſekunde zu ver⸗ lieren, filmte Frau Dahaby weiter, bis der ganze aufregende Vorgang vorbei war. Elf Jahre lang ſetzte ſich Frau Dahaby ſtändiger Lebensgefahr aus. Dann wurden die fertigen Bild⸗ ſtreifen in aller Heimlichkeit nach Kairo gebracht, wo ſie im Treſor einer Bank ſichere Obhut fanden. Und dennoch glaubte man unlängſt Anzeichen dafür zu haben, daß die fanatiſchen„Puritaner des Glaubens“ eine Plan zur Entfühvung des Films aus dem zehn⸗ fach geſicherten Stahlſafe der Staatsbank gefaßt hatten! Nun ſoll der Film in London zur Urauf⸗ führung gelangen, und ſelbſt hier fühlt man ſich vor Ueberraſchungen von ſeiten der Puritaner des mohammedaniſchen Glaubens nicht ganz ſicher. Als Lehrfilm zugelaſſen wurden insgeſamt 25 deutſche und ausländiſche Kurz⸗ und Kulturfilme, darunter ein deutſcher Groß⸗Kulturfilm und ein ausländiſcher Groß⸗Kulturfilm mit Spielhandlung. Verboten mußten werden: 1 deutſcher Werbe⸗ film, 1 franzöſiſcher Spielfilm und ein engliſcher Spielfilm. Für Jugendliche verboten wurden ein deutſcher Spielfilm und ein deutſcher Kurzfilm, außerdem 9 amerikaniſche und 2 franzöſiſche Spiel⸗ filme. Ohne Prädikat gingen 64 Filme heraus. Heinz Rühmann telephoniert: „Merkur gogogo!“ „Welche Nummer bitte?“ „Merkur 999999!“ „Dieſe Nummer gibt es nicht!“ ruft das Fräulein vom Amt. „Dann geben Sie mir Merkur 1234!“ „Die Nummer iſt beſetzt!“ „Geben Sie mir Bismarck 333933!“ „Der Teilnehmer meldet ſich nicht!“ berichtet das Fräulein vom Amt mit einer heiſeren Stimme. „Verbinden Sie mich mit irgend jemanden, Fräu⸗ lein, ich muß ſprechen!“ ruft Rühmann in den Apparat. (Europa⸗ Photo) Renate Müller als„Liselotte von der Pfalz“ in dem gleichnamigen Carl-Froelich-Film der Europa Uaſuuen Pfolouibi Photographieren Sie farbig Haben Sie ſchon einmal Aufnahmen in den natür⸗ lichen Farben gemacht? Ein Farbenfilm für vier Aufnahmen 6c 9 oder ſieben Aufnahmen 696 koſtet 2,0 Mk. zuzüglich Entwicklung. Das Einlegen iſt genau ſo einfach wie beim gewöhnlichen Film. Man braucht heute auch kein Filter mehr! Lediglich die Entwicklung iſt anders. Damit brauchen Sie ſich aber im Anfang nicht zu beſchäftigen; dieſe Arbeit über⸗ nimmt jede Photohandlung. Sie können aber die er⸗ forderlichen Flüſſigkeiten unter dem Namen Agfa⸗ Entwicklungsſatz beziehen. Gebrauchsanleitung iſt beigegeben. Man belichtet im Sommer bei Sonnen⸗ ſchein, zwiſchen 10 und 14 Uhr, bei einer Objektiv⸗ öffnung von 3,3 etwa 1/25 bis 1/50 Sekunde, je nach der Helligkeit des Objekts. Farbenaufnahmen haben die größte Leuchtkraft bei Vorderlicht, wenn alſo die Sonne im eigenen Rücken ſteht, ganz im 7— 15 8* are Gegenſatz zur Schwarzweißphotographie. Probſeren geht über Studieren! * Einlegen von Rollfilm Rollfilm darf niemals in der Sonne eingelegt werden. Denn direkte Strahlen können ſeitlich ein⸗ dringen und den Film verſchleiern. Es genügt be⸗ reits, im eigenen Schatten zu ſtehen. Bei panchroma⸗ tiſchem Film iſt es ferner wichtig, das rote Nummern⸗ fenſter in der Kamera zu verſchließen. Sofern die Konſtruktion nicht bereits ein Schiebefenſter oder kleine Stöpſel vorgeſehen hat, nimmt man im ein⸗ fachſten Falle kleine Stückchen von Leukoplaſt. Die Kautſchukſchicht iſt elaſtiſch. Man kann alſo nach jeder Aufnahme bequem das Fenſter wieder öffnen, um den Filmtransport zu kontrollieren. Einzelne Filmfabriken fügen ihren Packungen bereits ein ſolches Kautſchukpflaſter bei. Lotte Lorring Neue Gesichter in neuen Ufla-Tonfilmen Marika Rökk Carola Höhn Grete Weiser * 1 Dienstag, 13. August 1935 Leichie Erhöhung der fundierfen Reichsschuld Die fundierte Reichsſchuld wird von dem Reichsfinanzminiſterium zum Stichtag(30. Juni 1935) im Vergleich zum erſten Quartal 1935 mit zuſammen 10,26 (004) Milliarden Reichsmark ausgewieſen. Davon be⸗ trug die auf fremde Währungen lautende Schuld ein⸗ ſchließlich der 5,5proz. Reichsanleihe 1930(1,72(1,73) Mil⸗ Harden RM. Die infolge Mangels an Deviſen nicht transferierten, auf ein Sonderkonto bei der Reichsbank überwieſenen Tilgungsbeträge belaufen ſich, umgerechnet zu den Mittelkurſen des Stichtages oder zur Goldparität, auf 90,8 Mill. RM. für die Anleihe 1930 und auf 20,8 Mill. RM. für die Deutſche Aeußere Anleihe von 1924. Bei den auf Reichsmark lautenden Schulden zeigen eine weſentliche Veränderung die 4,5proz. Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1935, die ſich zum Halbjahres⸗ ultimo auf 632,5 gegen 227,8 Mill. RM. zum Ultimo des erſten Quartals erhöht haben. Nicht mehr erſcheinen die noch Ende März mit 116,5 Mill. RM. ausgewieſenen 6⸗ prozentigen(7) Schatzanweiſungen des Reiches von 1929 und 1930. Deuisch-schwelzerischer Verrechnungs- verkehr Im Monat Juli betrugen die Einzahlungen bei der Schweizeriſchen Nationalbank zugunſten der deulſchen Gläu⸗ biger 2,878 Mill. Schweizer Franken gegenüber 24,27 Mill. Fr. im Vormonat. Seit Inkrafttreten des neuen Verrechnungsabkommens am 1. Mai ſind insgeſamt 76,59 Mill. Fr. eingezahlt worden. Davon entfallen im Juli % Mill. Fr.(insgeſamt 12,84 Mill. Fr.) als Anteil auf gie Deutſche Verrechnungskaſſe und 19,45 Mill. Fr. lins⸗ geſamt 69,76 Mill. Fr.) als Anteil auf die ſchweizeriſchen Gläubiger. Ausgezahlt wurden für Schweizer Waren 13 Mill. Fr.(insgeſamt 39 Mill. Fr.), für Nebenkoſten ein⸗ ſchließlich Tilgung von Rückſtänden ſowie für Zinſen, Dividenden, Miet⸗ und Fachzinſen 6,84 Mill. Fr.(ins⸗ geſamt 28,99 Mill. Fr.), ſo daß die geſamten Ausgahlun⸗ gen ſich im Juli auf 19,84 Mill. Fr. und in den verfloſſe⸗ nen örei Monaten auf 62,99 Mill. Fr. belaufen. Auf dem Warenkonto iſt als Anteil der ſchweizeriſchen Gläubiger für Schweizer Waren und Nebenkoſten für Juli ein Be⸗ trag von 14,97(insgeſamt 45,86) Mill. Fr. verbucht. Die Einzahlungen bei der Deutſchen Verrechnungskaſſe in Berlin zugunſten der ſchweizeriſchen Gläubiger machen 13,76 Mill. Fr.(für die drei abgelaufenen Monate 75,21 Mill. Fr.) aus, ſo daß ein Fehlbetrag von 0,21 Mill. Fr. und 29,35 Mill. Fr. vorhanden iſt. Auf dem Reiſever⸗ kehrskonto ſind als Einzahlungen für Kohleneinfuhr 6,32 Mill. Fr. ausgewieſen(zuſammen 10,60 Mill. Fr.), wäh⸗ rend die Auszahlungen im Reiſeverkehr einſchl. derjeni⸗ gen für Unterrichts⸗ und Erholungszwecke 12,36 Mill. Fr. zuſammen 39,81 Mill. Fr.) ausmachen. Es ergibt ſich ſo⸗ mit ein Fehlbetrag von 7,04(zuſammen 29,21) Mill. Schweizer Franken. Einlöſung der 6 igen Schatzanweiſungen der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft Reihe 1 von 1930. Am 1. September und an dem darauffolgenden Werktag werden die 6 igen Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichsbahn⸗ Geſellſchaft Reihe J von 1930 bei der Reichs hauptbank in Berlin und ſämtlichen Reichsbankanſtalten, bei der Preuß. Staatsbank, ſowie bei ſämtlichen Mitgliedern des Ueber⸗ nahmekonſortiums einſchließlich ihrer Niederlaſſungen zum Nennwert eingelöſt. Den Inhabern dieſer Schatzanweiſun⸗ gen wird jedoch der Umtauſch in 4% Hige Schatz⸗ anweiſungen, rückzahlbar zum Nennwert am 1. 9. 1041, unter Gewährung einer Barvergütung von 17 v. H. und eines Bonus von 7 v. H. angeboten. * Entſcheidungen über Zweckſparunternehmungen. Der Reichsbeauftragte für Zweckſparunternehmungen hat fol⸗ gende Entſcheidungen getroffen: 1. Die Uebertragung fol⸗ gender Beſtände an Zweckſparverträgen wurden genehmigt: a) der Wirtſchaftshilfe Spar⸗ und Kredit GbmcH ei.., Eiſe⸗ nach, auf die Sparkraft AG für Kapitalbildung in Berlin, der Möbel⸗ und Maſchinen⸗Sporerbund„Selbſthilfe“ eEmbc i.., Herford(Weſtf.), und der Sauerländer Mo⸗ bilien⸗Zweckſpar⸗Genoſſenſchaft e Gmb) i.., Weſtheim (Beſtf.), auf die Concordia Zweckſpar⸗Geſellſchaft Löcher u. Co. Gmb, Hamm(Weſtf.). 2. Das gegen die Mobiliar⸗ Darlehnskaſſe„Hanſa“ Gmb i.., Aachen, ergangene Zahlungsverbot wurde mit Wirkung vom 8. Mai aufgeho⸗ ben. In der Senatsſitzung des Reichsaufſichtsamts für Privatverſicherung am 1. Auguſt 1935 ſind folgende Ent⸗ scheidungen getroffen worden: 1. Nach 8 88 des Berſiche⸗ kungsgeſetzes iſt der Antrag auf Eröffnung des Konkurſes über öas Vermögen der Bau⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaſt EGmbe i. L. in Köslin zu ſtellen. 2. Die bei der Saar⸗ brücker Bauſparkaſſe mbc i. L. in Saarbrücken beſtehen⸗ den Bauſparverträge werden vereinſacht abgewickelt. Die Liguidation wird einem vom Reichsauſſichtsamt für Pri⸗ vatverſicherung im Verfügungswege zu beſtellenden Liqui⸗ dator übertragen. 3. Der Bauſparkaſſe Saarland Gmbß in Saarbrücken wird der Geſchäftsbetrieb unterſagt. Die Un⸗ ben Une wirkt wie ein Auflöſungsbeſchluß. Die beſtehen⸗ den Bauſporverträge werden vereinfacht abgewickelt. Die Liquidation wird einem vom Reichsauſſichtsamt für Privat⸗ herſicherung im Verfügungswege zu beſtellenden Liquidator übertragen. Die Entſcheidungen ſind noch nicht rechtskräf⸗ tig. Eine etwaige Berufung gegen ſie hat keine auſſchie⸗ bende Wirkung. Weiterer Goldzufluß bei der Schweizeriſchen National⸗ uk. Der mit der Liquidation ſpekulativer Termin⸗ zügagements in Zuſammenhang ſtehende Goldzufluß bei der Schweizeriſchen Nationalbank hat ſich in der erſten Auguſtwoche fortgeſetzt. Die Zunahme hält ſich auf der Höhe der Vorwoche und beträgt 14,60(11,27) Mill. ffr., ſo daß der gefamte Goldbeſtand 1300,02(1289,33) beträgt. Die Golödeviſen haben ſich weiter um 0,19(0,70) auf 11,51 . der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZET Mittag-Ausgabe Nr. 368 Günslige Enfwicklung der Fachgeschäffe Die Umsätze der Kaufhäuser höher als die der Warenhäuser 8 Bei einem Vergleich mit dem Vorjahr werden die Einzelhandelsumſätze der Monate Mai und J uni am beſten zuſammengefaßt, da das Pfingſtgeſchäft in den beiden Jahren in verſchiedene Monate fiel: 1934 in den Mai, 1935 ganz überwiegend in den Juni. In den Monaten Mai und Juni 1935 ſind die Umſätze der Warenhäuſer nach einem Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung im„Ueberblick“ weiter zu rück⸗ gegangen. Sie waren um rund 5 v. H. niedriger als im Vorjahre. Dabei lagen die Lebensmittelabtei⸗ lungen mit einem Umſatzrückgang um 10 v. H. beſon⸗ ders ungünſtig. Auch in Hausrat und Möbeln war der Umfſatzrückgang(mit 8,4 v..) ziemlich ſtark. Etwas beſſer haben ſich die Umſätze in Textilien und Bekleidung ſo⸗ wie in„ſonſtigen Waren“ geſtaltet ſie lagen um rund 3 v. H. unter Vorjahrshöhe. Ein Vergleich mit den Fach⸗ geſchäften zeigt jedoch auch für die Textilumſätze ein wenig günſtiges Bild: Die Umſätze der Warenhäuſer lagen in den Monaten Mai und Zuni 1935 rund 3 v. H. unter Vorfahresſtand die der Fachgeſchäfte waren dagegen um rund 5 v. H. höher. Gegenüber Mai und Juni 1932 waren die Textil⸗ und Bekleidungsumſätze der Warenhäuſer im Jahre 1935 um rund 19 v. H. niedriger, die der Textilfachgeſchäfte jedoch um rund 18 v. H. höher. Auch für das erſte Halbjahr ergibt ſich ein Rück⸗ gang der Waren hausumätze. Sie waren im niedriger als im Vorjahr und um a ganzen um 3,2 v. H. rund 27 v. H. niedriger als 1932. Die Nahrungs⸗ und Genußmittelumſätze ſind in den letzten drei Jahren ſogar um faſt 40 v. H. geſunken. In Textilien und Bekleidung lagen die Warenhausumſätze im erſten Halbjahr um rund 2 v. H. unter Vorjahreshöhe, während die Fachgeſchäfte den Vorjahresſtand um 3,7 v. H. überſchritten. In Ver⸗ gleich zu 1932 waren die Warenhausumſätze in Textilien und Bekleidung um rund 23 v. H. geringer, die Umſätze der Textilfachgeſchäfte aber um rund 10 v. H. höher. Die Fachgeſchäfte haben damit einen beträchtlichen Teil der Kriſenverluſte aufgeholt, während ſich bei den Waren⸗ häuſern die Schrumpfung fortgeſetzt hat. Die Kaufhäuſer haben ſich im ganzen günſtiger als die Warenhäuſer entwickelt. Die Umſätze lagen im Mai und Juni um rund 1 v. H. Vorjahrshöhe. Im erſten Halbjahr unterſchritten ſie den Vorjahrsſtand um etwa 1 v. H. gon dieſen Durchſchniten weicht die Umſatzbewegung in den verſchiedenen Warengruppen nicht weſentlich ab. Ein Vergleich mit der Umſatzgeſtalbung in den Fachgeſchäften läßt deutlich erkennen, daß ſich die Kaufhäuſer bis in die letzte Zeit ſchlechter entwickelt haben. So lagen die Tex⸗ til⸗ und Bekleidungsumſätze der Kaufhäuſer in den Mo⸗ naten Mai und Juni 1935 um 1,4 v.., die der Fach⸗ geſchäfte jedoch um rund 5 v. H. über Vorjahrsſtand. Gegenüber 1932 waren die Kaufhausumſätze in den Mo⸗ naten Mai und Juni um vund 6 v. H. niedriger, die Fach⸗ geſchäftsumſätze um rund 18 v. H. höher, die gleiche Dif⸗ ferenzierung zeigt ſich bei einem Umſatzvergleich für das erſte Halbjahr 1935. (11,33) Mill. ffr. erhöht. Am 7. Auguſt waren der Noten⸗ umlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten mit 83,84 (81,91) v. H. durch Gold und Dolddeviſen gedeckt. * Aufhebung nicht gerechtfertigter Preisbindungen im Elektro⸗ Großhandel. Der Reichs⸗ und Preußiſche Wirt⸗ ſchaftsminiſter hat durch eine Anordnung an den Reichs⸗ verband des Elektro⸗ Großhandels e. V. die Aufhebung wirtſchaftlich nicht gerechtfertigter Preisbindungen veran⸗ laßt, um dadurch die Einkaufspreiſe der Elek⸗ tro⸗Inſtallateure zu verbilligen. Es ſind ferner Maßnahmen getroffen worden, die auf eine Er⸗ mäßigung der Verbraucherpreiſe hinzielen. * Das Internationale Zinkkartell hat in ſeiner am Freitag in Paris abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, rück⸗ wirkend vom 1. Juli ab bis 30. September die Zinn⸗ Quoten von 50 auf 65 v. H. des Tonnageſtandards feſtzu⸗ ſetzen. Die nächſte Vorſtandsſitzung findet am 11. Sep⸗ tember in Brüſſel ſtatt. Der Verein Deutſcher Portland⸗Cement⸗Fabrikanten hat ſeine diesjährige Sommerverſammlung für 29. und 30. Auguſt nach Heidelberg einberufen. Die Tagung beginnt am 29. Auguſt in Frankfurt a. M. mit M.— Wiesbaden anſchließen. Pesmittags erfolgt die Fahrt Vorträgen über Beton⸗Straßenbau, an die ſich Beſich⸗ tigungen von Umgehungsſtraßen im Gebiet Fankfurt a. über die neue Reichsautobahn Frankfurt—Darmſtadt und weiterhin nach Heidelberg wobei beachtenswerte Bauſtellen der Reichsautabahnſtraßen beſichtigt werden. Der zweite Tag der Zuſammenkunft in Heidelberg wird durch wiſſen⸗ ſchaftlich,techniſche Vorträge und weitere Beſichtigungen gefüllt. Abschluß der Schanſung Handels-AG. Berlin Die Schantung Handels⸗AG hat im Jahre 1934 einen Gewinn von 9345(90 527)/ erzielt, um den ſich der Ver⸗ luſtvortrag auf 327 055(336 399) ermäßigt. Die Beteiligungen haben ſich im Berichtsjahr nicht weſentlich geändert. Die Beteiligungen an zwei Siſalpflanzungen in Oſtafrika ſteht gegenüber dem Vorjahr unverändert zu Buch. Die Siſalerzeugung wurde auf beiden Pflanzungen in den erſten Monaten des Jahres 1934 aufgenommen. Die örtlichen Verwaltungen berichten, daß im Geſchäfts⸗ jahr 1934/35 außer den laufenden Unkoſten die Zinſen auf die Darlehen und die Abſchreibungen größtenteils durch die Einnahmen gedeckt werden. Für das nächſte Jahr wird ein günſtigeres Ergebnis erwartet. Auf Pflanzung konnte die monatliche Erzeugung von 100 To. Anfang 1934 auf 170 To. Ende 1934 geſteigert werden. Die Geſamt⸗ erzeugung dieſer Pflanzung betrug im Jahre 1934 1275 To. Die Siſalerzeugung dieſer Pflanzung wird vorausſichtlich im Jahre 1935 anſteigen. Auf Pflanzung 2 wurden bis Ende des Jahres 1934 insgeſamt 1280 To. Siſal erzeugt. Auch bei dieſer Pflanzung iſt bei einigermaßen ſtabilen Preiſen mit einer günſtigen Entwicklung zu rechnen. Die Beſchäftigung der Moritz Ribbert AG, Hohenlimburg, be⸗ wegte ſich weiterhin in aufſteigender Linie. Das am 30. 6. 1935 endende Geſchäftsjahr wird bereits einen Nutzen aufweiſen. 5 Die Verhältniſſe des der Schantung Handels⸗Ach durch den Verſailler Friedensvertrag rechtswidrig enteigneten Beſitzes in China werden von der Geſellſchaft im Hinblick auf die künftige Geltendmachung ihrer Anſprüche laufend verfolgt. Im Berichtsjahre wurde auch die Geltendmachung der Rechte der Kaoko Land⸗ und Minen⸗Geſellſchaft gegen⸗ über der Südafrikaniſchen Union gemeinſam mit dieſer Geſellſchaft betrieben. In der Bilanz der Schantung Handels⸗Ach werden Beteiligungen mit 0,996(0,988) Mill. 1 ausgewieſen. Das geſamte Umlaufsvermögen iſt mit 4,27(4,24) Mill. /) nur wenig verändert. Forderungen an abhängige und Konzerngeſellſchaften betragen darunter 1,5(1,26) und Bankguthaben 2,66(2,89) Mill. /. Das Ack iſt mit 5,0 Mill./ unverändert. Die Rückſtellungen ſimd auf 0,10(0,075) Mill./ geſtiegen. Wertberichtigungen der Beteiligungen werden mit 0,44(0,44) Mill. aus⸗ gewieſen. Die geſamten Verbindlichkeiten betragen nur 0,04(0,04) Mill.&. Großhandelspreise für Roggenmehl Die Hauptvereinigung der Deutſchen Getreidewirtſchaft hat mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung aud Londwirtſchaft folgendes angeordnet: Die Preiſe für Koggenmehl werden für die einzelnen Feſtpreisgebiete mit irkung vom 15. Auguſt bis 31. Oktober neu feſtgeſetzt. Zu den für die Baſistuve(Type 997) feſtgeſetzten Mehl⸗ deeiſen ſind für die onderen Roggenmehltypen folgende 16875 und Abſchläge zu berechnen. Für Type 815 ein Auf⸗ ſchlag von 0,50 /, für Type 700 ein Aufſchlag von minde⸗ 255 45% und für Type 610 ein Aufſchlag von minde⸗ 116 20„ je Kilo auf den Baſispreis. Für Type 1370 ban schlag von höchſtens 1 J,, ede ein Abichlag von höchſens 350, vom Bots: einſchl. ſprechenden Preisgebietes zuzüglich gleichsbetrages von 9,50 e 100 Kilo. ür Baden und Pfabz⸗Saar folgende Roggenmehl⸗ Preis geh für Type 997 vom 15. 8. bis 30. 9. 55 gebiet 44 22,70; für Oktober 22,90; Preisgebiet 18 80 5 6p. 29,5 4; Preisgebiet 19 28,00 bzw. 28,75. Pfalz⸗ ears Type 997 vom 15. 8. bis 30. 9. Preisgebiet 19 28,50; für Oktober 23,70. Markt der landwirischafflichen Erzeugnisse Der Oh ſtmarkt zei„„ l i 7 kt zeigte auch weiterhin im allgemeinen ling 12 Grundhaltung, da die Zufuhren von in⸗ und aus⸗ und 0 Obſt nicht weſentlich reichlicher geworden ſind bie ererſeits nach wie vor gute Nachfrage beſteht, ſo gen Mifunren laufend glatt abgeräumt worden ſind. ruhigeres e war zwar verſchiedentlich ein etwas ausgeſchl eſchäft zu verzeichnen, aber es erſcheint nicht und 7 8697 daß die Nachfrage ſich doch wieder belebt uch für Einmachzwecke noch erneut ſich mehr Bedarf zeigte. Bei den meiſten Obſtarten ſind unter einigen kleinen Preisſchwankungen die bisherigen Erlöſe in den Verbrouchergebieten behauptet worden, nur bei den jetzt ſtärker zur Anlieferung gelangenden Erzeugniſſen war die Preisentwicklung rückläufig. Das Gemüſegeſchäft zeigte im ganzen bei reichlicher Beſchickung eine etwas ruhigere Haltung. Die Preisentwicklung war dabei nicht ganz ein⸗ heitlich. Die abſinkenden Temperaturen haben den Trink⸗ milchverbrauch beeinträchtigt, und da außerdem die der Milchgewinnung dienenden Erzeugergebiete flächen mäßig ausgedehnt worden ſind und die Futter verhältniſſe recht zufriedenſtellend ſind, war eine Zunahme der deutſchen Buttererzeugung um ſchätzungsweiſe 2500 Zentner gegen⸗ über der Vorwoche feſtzuſtellen. Verglichen mit der ent⸗ ſprechenden Woche des Vorjahres liegt die deutſche Butter⸗ erzeugung um 25 v. H. höher. Da auch die Nachfrage gegenüber dem Vorjahre weſentlich zugenommen hat, fan⸗ den die Anlieferungen durchweg glatt Unterkunft und in Einzelfällen wurde ſogar auf Kühlhaus beſtände zurückge⸗ griffen. * Die Umſätze am ſüddentſchen Eiſenmarkt blieben im Monat Juli weiterhin recht lebhaft. Die Nachfrage nach Form und Moniereiſen war beſonders groß. Sie konnte im großen und ganzen von den Werken kurzfriſtig befriedigt werden. Seitens der lagerhaltenden Firmen gingen die Spezifikationen zur Ergänzung der Lagervorräte in regem Umfange ein. Infolge des ſtarken Auftragseinganges bei den Werken haben ſich naturgemäß die Liefertermine bei Stabeiſen ſowie für alle anderen Erzeugniſſe, ſoweit dieſe nicht vorrätig gehalten werden, beträchtlich verlängert. Für Stabeiſen⸗Spezifikationen muß heute mit einer Lieferzeit von vier bis ſechs Wochen gerechnet werden. An der Be⸗ lieferung der Saarwerke für das ſüsddeutſche Abſatzgebiet hat ſich nichts geändert. Die Abſatztätigkeit bisher blieb ſehr ſtark. Auch in den erſten Tagen des Monats Auguſt blieb der ſüddeutſche Eiſenmarkt lebhaft. Einkommensieuer- Vorauszahlungen der Land wirie Der Reichswirtſchaftsminiſter weiſt in einem Erlaß darauf hin, daß vom Kalenderjahr 1936 ab in der Ein⸗ kommenbeſteuerung der Landwirtſchaft eine Aenderung ein⸗ tritt. Bisher wurden die Einkünfte nur dann voll zur Einkommenſteuer herangezogen, wenn das Einkommen 12 000/ überſtieg. Blieb das Einkommen darunter, ſo wurden die Einkünfte zur Einkommenſteuer nur heran⸗ gezogen, ſoweit ſie den Betrag von 6000/ überſtiegen. Die Vergünſtigung galt in dieſem Ausmaß nur für die Kalenderjahre 1934 und 1935. Ab 1936 tritt an die Stelle des Betrages von 12000/ ein ſolcher von 8000 und an die Stelle des Betrages von 6000/ ein ſolcher von 3000. Das hat zur Folge, daß Steuerpflichtige, deren Einkünfte aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft im Wirtſchaftsjahr 1935/6 mehr als 3000„/ und weniger als 6000/ betragen, deren Ein⸗ kommen aber nicht mehr als 8000/ beträgt, mit dieſen Einkünften, ſoweit ſie 3000% überſteigen, neu zur Ein⸗ kommenſteuer herangezogen werden. Für einen Teil der übrigen Steuerpflichtigen ergibt ſich eine höhere Heran⸗ ziehung. Die Vorauszahlungen ſollen nach den Einkünf⸗ ten feſtgeſetzt werden, die die Steuerpflichtigen voraus⸗ ſichtlich im Wirtſchaftsfahr 1935/36 erzielen werden. Die Schätzung der vorausſichtlichen Einnahmen ſoll mit Hilfe von Richtſätzen durchgeführt werden. Der wesfdeuische Kohlenabsaß im zweiſen Vierieljahr Nach den endgültigen Ziffern des Rheiniſch⸗Weſtfäli⸗ ſchen Kohlenſyndikats verminderte ſich der Ge⸗ ſamtabſatz der Ruhrmitgliedszechen des Syndikats(Koks und Briketts auf Kohlen umgerech⸗ net) im Juni gegenüber dem Vormonat auf 7 487 158 (7 999 854) To. Der arbeitstägliche Abſatz ſtieg dagegen auf 327 306(319 994) To., d. i. um 2,29(9,25) v. H. Von dem Geſamtabſatz kommen 5 281 919(5 607 050) To. auf öte Verkaufsbeteiligung in Anrechnung, wovon 2664 567 (2 938 945) To, in das unbeſtrittene Gebiet und 2 567 (2 668 105) To. in das beſtrittene Gebiet gingen. Der auf die VerbrauchsbeteiligQung in Anrechnung kommende Werksſelbſtverbrauch belief ſich auf 1628 768(1 693 752 Tonnen, der Zechenſelbſtverbrauch auf 626 466(699 052) To. Der Geſamtabſatz der Aachener Zechen ging auf 580 665(681019) To. zurück. Arbeitstäglich ſtellte er ſich auf 25 384(25 241) To. Von dem Gef bſatz kommen 531 827(579 537) To auf den Beſchäftigungsanſpruch der Aachener Zechen in Anrechnung. Von dieſer Menge gingen 118 174(145 220) To, in das beſtrittene und 413 653(434 317) Tonnen in das unbeſtrittene Gebiet.— Bei den Saar ⸗ gruben verminderte ſich der Geſamtabſatz auf 792 518 (854.597) To. Arbeitstäglich iſt auch hier eine leichte Stei⸗ gerung auf 34 646(34 184) To, zu verzeichnen, was einer Zunahme um 1,35 v. H. entſpricht. Von dem Geſamtabſatz werden 375 282(395 557) To. auf den Beſchäftigungs⸗ anſpruch der Saargruben angerechnet. Hiervon wurden 223 119(238 800) To. in das beſtrittene und 152 113(156 757 in das unbeſtrittene Gebiet geliefert. Auf die nach dem Beitrittsvertrag der Saargruben zum Kohlen⸗Syndikat in Anrechnung kommende Vorbehalts⸗ menge der Saargrubenverwaltung entfallen im Juni außerdem 365 940(401691) To., wovon 331 358(365 489) Tonnen den Abſatz an vorbehaltene Großverbraucher(die Saarinduſtrie) ausmachen. Im zweiten Vierteljahr ſtellte ſich der Ge⸗ ſamtabſatz auf 28 676 791 To., arbeitstäglich auf 371 155 Tonnen.(Die für das erſte Vierteljahr fehlenden Ziffern für den Saargrubenabſatz laſſen Vergleichs möglichkeiten nicht zu.) Hiervon kommen auf Verkaufsbeteiligung, Be⸗ ſchäftigungsanſpruch und Vorbehaltsmenge der Saar 19 381658 To. in Anrechnung, auf die Verbrauchsbeteili⸗ gung(Ruhr und Aachen) 4960 536(5 269 780) To. Der Zechenſelbſtverbrauch ſtellte ſich auf 2 334 597 To. Starker Rückgang der Goldbeſtände der Bauca d' Ita⸗ lia. Der Ausweis der Banca'Italia vom 31. Zuli zeigt infolge der Aufhebung der 40 v. H. Notendeckung weſent⸗ liche Veränderungen im Vergleich zum 20. Juli. So iſt der Gold hbeſtand um 256 Mill. auf 5255 Mill. Lire zurückgegangen und der Di viſen beſtand um 6 Mill. auf 255 Mill. Lire. Der Wechſelbeſtan z iſt um 71 auf Mill. Lire geſtiegen und der Noten⸗ u mlauf um 590 auf 13 886 Mill. Lire. Die Lombar⸗ Hierungen ſind gleichzeitig um 384 auf 1918 Mill. Lire ge⸗ ſtiegen. Waren und Märkfe Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe ruhig Da für die Abendbörſe von der Kundſchaft keine Auf⸗ träge eingetroffen waren, verhielt man ſich allgemein ab⸗ wartend. Die Umſatztätigkeit hielt ſich öemzufolge in eng⸗ ſten Grenzen. Die feſte Stimmung der Mittagsbörſe hielt ſich und auch die erhöhten Kurſe lagen zumeiſt gut behaup⸗ tet. Gewiſſes Intereſſe verzeichneten weiterhin Auto⸗ mobilwerte zu allerdings ebenfalls unveränderten Notierungen. Daimler nannte man mit 100,25 bis 100,75 (100,50), Adlerwerke Kleyer im Freiverkehr mit 106 bis 106,50(105,500 etwas ſeſter. Amtlich zur Notiz kamen zu⸗ nächſt nur J Farben mit unverändert 1596. Renten lagen geſchäftslos bei behaupteten Kurſen. Man nannte Altbeſitz mit 111,75, ſpäte Reichsſchuldbücher mit 97386, Zins⸗ vergütungsſcheine mit 90,90, Reichsbahn⸗VA mit 123,75. Von ſremden Werten waren Ungarn auf Baſis des Ber⸗ liner Schluſſes angeboten. Der Verlauf blieb allgemein ſehr ruhig. J Farben bröckelten leicht ab auf 159,75 nach 15976. Während im übrigen baum Veränderungen oder nur ſolche um Bruchteile eines Prozentes nach beiden Seiten eintraten. Geſucht waren Linoleumwerte, insbeſondere Deutſche Linoleum zu 160(159,50). Daimler kamen ſchließlich mit 100,25(100,50) zur Notiz und bröckelten nachbörslich auf 100% ab, wo⸗ gegen Aoͤler Kleyer zu 106 gefragt blieben. Am Renten⸗ morkt traten nur unweſentliche Veränderungen ein, Kurſe kamen nur ganz wenig zur Notiz. Höher lagen hierbei JG-Farben⸗Bonds Lit. 132(13156). Von fremden Werten gaben Aproz. Ungorn Gold auf 10,50(10,75) nach, 3 ðproz. Schweizeriſche Bundesbahn lagen mit 172 unverändert. Nachbörſe: JG Farben 159,75, Daimler 100 bis 100,25; Kleyer 106; AGE 42; Aku 63,25 bis 63,50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 3,90; Nov. 3,70 K; Jon. 3,70; März 3,7272.— Mais(in Hil. per Vaſt 2000 Kilo) Sept. 50; Nov. 51,25; Jan. 53 V; März 54,50. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte vom 12. Aug. Freinsheim: Zwetſchgen 11—15,5; Mirabellen 22—28: Pertriko 12; Pfirſich 15—25; Aepfel—18; Birnen Trevoy 20—22; Klapps Liebling 20; Tomaten 10—16; Reineclau⸗ den 10—14. Aufuhr 553 Zentner, davon waren 265 Zent⸗ ner Zwetſchgen, 221 Zentner Birnen, 19 Zentner Mira⸗ bellen, 19 Aepfel, 14 Tomaten. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Bad Dürkheim: Zwetſchgen 12—418; Mirabellen 22—27; Ontaria 16; Pfirſich 30—42; Aepfel—21; Trevoy 20—22; Klapps Liebling 18—22; Tomaten 12—21; Reine⸗ clauden 10—14; Brombeeren 31. Anfuhr 500 Zentner. Große Mengen Birnen, hauptſächlich Klapps Liebling, Zwetſchgen und Tomaten. Abfatz und Nachfrage gut. Weiſen heim: Zwetſchgen 15—20; Mirabellen 1827; Ontario 10—45; Pfirſich 25—35; Aepfel 10—18; Birnen, Trevoy 15—20, Klapps 18—20; Tomaten 12—16. Anfuhr 800 Zentner. Große Mengen Zwetſchgen, Abſatz flott. Ellerſtadt: Zwetſchgen 13—14; Mirabellen 15—27; Pfirſich 30; Aepfel 15—20; Birnen, Trevoy 15—18; To⸗ maten 13—16. Anfuhr und Abſatz ſehr gut. Lambs⸗ heim: Zwetſchgen 13—16; Mirabellen 1420; Pertriko 10—12; Aepfel 16—20; Klapps Liebling 17—18; Tomaten 15—17; Gurken 77,5; Bohnen—12 Pfg. Maxdorf: Tomaten 16—48; Gurken—7,5; Bahnen 13; Blumenkohl 17-35; Weißkraut 77,5; Salat—8. Große Anfuhr in Gurken, Abſatz und Nachfrage ſehr gut. * Schifferſtadter Gemüſeauktion. Zwetſchgen 10—42; Tomaten 14,516, 10; Wirſing—8; Weißkohl—8; Rot⸗ kohl 10—42; Stangenbohnen 16; Buſchbohnen-10; Ka⸗ rotten 3,5; Gurken Ztr. 6,5—7,25, 100 Stück 60—85; Salat⸗ gurken—2; Kopfſalat 46,75; Kohlrabi 2,25—9,5 Rettich, Stück—4, Bündel 2,5—3; Blumenkohl 23—31, 12—45, 4 bis 6 Pfg. Nürnberger Hopfenmarkf Die Geſchäftslage des Hopfenmarktes nahm im Ver⸗ laufe der Berichtswoche wiederholt einen recht lebhaften Charakter an, um jedoch gegen Wochenende wieder in die bisher gewohnte ruhige Bahn zu kommen. Vor allem war es der Ausfuhrhandel, der neue Aufträge— meiſt aus USA— vorliegen hatte und daher eine ſtarke und piel⸗ ſeitige Nachfrage geltend machte. Er übernahm Hallertauer zu 160, Hersbrucker Gebirgshopfen von 120—128 /, Aiſchgründer von 120190 ,, Württemberger zu 155 4 und Pfälzer Hopfen zu 120/ je Zentner, insgeſamt 167 Ballen mit 305 Zentner. Aber auch für Inlandsbedarf zeigte ſich mehr Nachfrage als in der vorausgegangenen Woche. Hler erreichte der Umſatz 483 Ballen mit 81 Ztr. In Betracht kamen dabei wieder Hallertauer alle Sorten von 220307 Mark, Gebirgshopfen von 200.20% und einige Ballen badiſche Hopfen zu 205/ je Ztr. In 19gger Hopfen iſt das Geſchäft weiter zurückgegangen, nur ab und zu zeigen Kundſchafts⸗ oder Ausfuhrhandel etwas Intereſſe; Wochen⸗ umſatz 14 Ballen mit 22 Zentnern. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 80 und 100/ je Zentner. Wochenſchlußſtimmung: ruhig. 5 Dem Nürnberger Platze wurden im elften Monat der Saiſon mit der Bahn 380(im Vorjahr: 2 324) Zentner Hopfen zugefahren und damit in den erſten elf Monaten 1934/5 insgeſamt 61 307(77814) Zentner. Ab Nürnberg verfrachtet wurden im Juli 2193(3 357) Zentner und in der Saiſon 1934/35 bis jetzt 75 292 Zentner gegen 74 204 Zentner im Vorfahre. Der Stand der Hopfenanlagen kann bis jetzt immer noch als gut bewertet werden. Die Blüten gehen langſam in Dolden über. Zur weiteren Entwicklung iſt dringend Regen notwendig. Krankheiten und Schädlinge ſind noch nicht zu beobachten. Eine genaue Schätzung iſt vorerſt noch nicht möglich. * Liverpooler Baumwolllurſe vom 12. Auguſt.[Eig. Dr.)] Amerik. Univerſol Stond. Midoͤl. Schluß: Auguſt(35) 618: Sept. 606; Okt. 594; Nov. 586; Dez., Jan.(36) 588; Febr., März je 581; April 580; Mai 578; Juni, Juli je 576; Auguſt 571; Okt. 565; Dez. 568; Jan.(37) 501; März 560 Tendenz ruhig. * Leinöl⸗Notierungen vom 12. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 976(0,50); Leinſaat Klk. ver Auguſt⸗Sept. 11½(unv.); Leinſaatzl koko 23(uny.); Auguſt, Dez., Jan.⸗April je 22(unv.); Baumwollöl ägypt. 23(unv.): Baumwoll⸗St. 626(un.). Neuyork: Terp. 42,75(48,50). Savannah: Terp. 37,75(98,50). Geld- und Devisenmarkt Türlich, 12. August Gchlus amliich) Konstanfin.] 248 Peri 20. 28/8 Spanlep 44.95 breg 12.91 J Bakarest 305 London 15,15.— foſlan! 80— erschao 58,32 oft. anke. 21 deuyork 305,% berlin 123.0— Hedapesf gl. bei, It, belzlen 3552%½ Wien oft. K. 73,23 Bega 7,02 Uonatsgef i! ſoſien 25,10— J Foſſs 66.25— Athen 290,— Senztzgeld! 23 Paris, 2. August Gchhuß amillch). Lenden 7492] Spanien 207.50 Kepende 25 U 110 lem 18 0 file 3240 M 19 i 809. delten J 255,.— Scher 484,25 Sede 88/.— ends 285.50 London. 12. August(thus emilich) fene, 497,8 Fopenbagen] 22.40— Netten 849.— Schenhel 1,618 Routes 497.0 Stockdom 19,39% Ramzlen 0 628.— elch, 1207 Amsterdam 784.25 01J0 19,90% Ronstenfin..15— Jean 125. berlt 29— Isen 40,12 Alben 19.— Herito 17.75 grücsei 29.% felsige 225,87 Fien 28.05 Honteneo 20.— llellen 60.37— Prag 129½2 J Nensthen 28,12 Lepa 108,3 berlin.2.— Baca! 27,0 Baenet Ares 18,55 Bbenoz hn: 28.18 5/. Peſgrad 248.50 io de Ja. 412,— erf Lenden 18.50 aufen 38,16— oll 895,— long?.25 J SüdeffHE 100,12 Hamburger Nefallnoflerungen vom 12. August HKaupßfer banes- b. Sralts-Anun brief 68e Frist J bels berahiif Brief] beld Iberahl a Inner 41.— 40,%„ Hüftenrohzin ß.. 18,7518,75 Febr..„ kehrsflber(b..) 59. 38— ETC 401„ keingold(A. p. gr..84 2/79 . ee al le el„„ Ulttapr.(Af. p. fr.) 255 235 1 2. e e 1 2 8 e lor,(A.. 1 t„go. ee. 3 eee 5 ber 39, 28„„alm ſtegulus chines.(.) 80,— ren,.500.. 888.0 30500 5. gige( 5 90 fil beremd..75141. 375 5 Nolkramer: chines.(in.) Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf Das Geſchäft an der heutigen Börſe war gußergewöhn⸗ Iich ſtill. Die Frachten blieben mit 90 Pfg. ab Rubrort und 1,10/ ab Kanal Baſis Mannheim ſowie nach Rotter⸗ dam jedoch einſchl. Schleppen unverändert. Für Antwerpen⸗ Gent murden nach wie vor 80 Pfg. je Tonne mehr bezahlt. Die Fracht nach Amſterdam beträgt 69 özw. 75 Cents ſe Tonne einſchl. Schleppen. Der Bergſchlepplohn beträgt 80 bzw. 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bzw. 1 1 nach Mann⸗ heim. Der Talſchlepplohn bet 6 Pfg. für größere be⸗ ladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 7. Auguſt auf 102.4(1913= 100); ſie hat ſich gegentber der Vorwoche(102,2) um 0,2 v. H. erhöht. Die Kenn⸗ ziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoſſe 10%(plug 0, v..), industrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,2(plus 0½ v..) und induſtrielle Fertigwaren(119,2(unv.) 8. Seite Nummer 368 2 a 5 Neue a Si 2 NSDAP-Mifſei 2•].w t Dienstag, 13 eilungen 5535 5 Zellenwalter ſprechen heute, 55 K g, 13. Auguſt 1055 a g, d. 5 d Mira 8 1 85 4˙ 5 5 N vportetemmichen Bekanntmachungen entnommen ben e wier N 1 der 155 B 7 f 10 81 Jeende Frauen„„ zehn unt Schafe Rete Wurbung ber relsleikän ſtelle vor. f der Geſchäfts⸗ Die e Nr. 32. Oſtſeebäder vom 16. bis 30. Auguſt. Leichtathletik: Kurſus 88 17 a Am k 5 9 die Fahrkarten ſür obige Fahrt werden am Dienstag chtathletik: Kurſuß 85 70 bis 1080 uhr Stodten⸗ 1 i Sonntag, 18. Auguſt, vormittags Jugendwaltung der DA 5 Auguſt von 10 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr 1185 Hauptſptelfeld, Frauen und Männer. hr, findet ein Appell ſämtli 17„— j 00 5 el Späteſter Abholungstermin Mittwo 9 70 Schwi 2 4 30 21.30 bi ö Kreiſes Mannheim it Serge 528 2 des. e ee 1 hier⸗ 9517 8 18 Uhr. e e e ſich be 5 10 e, ee Sraotiſcher 1 0 nen) ſtatt. Die nähere 18781. n Kaſer⸗] Dieſel keits bericht des Monats Juli erinnert. Frshrnpfen gemeldet hoben, müſſ„zie id benen d bis 10.80 Uhr Rheinb nee, e . 1 e ührungsbeſtimmungen er⸗ n ſind umgehend an die Kreisſugendwaltung zu 1 2 holen. a e ene wee eee ee eee 5 5 genommen werden. Abf M f f 5 Sta di e 72 17.30 bis 19.30 0 Kreisorganiſationsamt Betr. Ortsjugendwalter. Die Ortsjugendwalter hab Heidelberg 21.41 Uhr. fahrt Mannheim Hbf. 20.35 Uhr, ab e d Männer. Kurſus 135 1700 bi nner s tag, 15. Anguſt, um 20.18 Uhr, findet im Juli abzult August den Tätigkeitsbericht für den Monat i 19.30 Uhr Stadion⸗Hauptſpielfeld, Männer. 1 Schlageterraum der Kreisleitung eine Si r, findet im Juli abzuliefern. Nong Betr. Fahrt Nr. 33 Reiten: Kurſus 84a 20 bis 2 i. Her alle Kreis 5 g eine Sitzung ſtatt, zu wel⸗ 8 8 33 und 34 5 8 us 8 bis 21 Uhr Reithalle im Schloß 8 eisamtsleiter und Ortsgruppenleiter des Stadt⸗ 2 Betr. Feierabend⸗Geſtaltung. Die Ortsjugendwalt Die Fahrkarten ſind am Mitt 5 5 Frauen und Männer.. und Landgebietes zu erſcheinen haben. s Stadt⸗ Mannheim⸗Oſtſtadt beabſichtigt, in den nächſten Tagen eine bi 12 und von 16 bis 19 Uhr 1 55 Auguſt, von 10 Kreisgeſchäftsfü Fahrt nach Saarbrücken durchzuführen. Aigen ſind abzuholen. Diejenigen Volks 1 i L. 4, 15, Politiſche Leite„ ede b e ſowie an die Orts- Ortsgruppen gemeldet daßen 0 1015 5 2 Erſche 1 0 waltung, Abt. Feierabend⸗Geſtalt 5 5 188. ten holen. Eini Anmeldun e 5 e i Strohmarkt. Neuſe 5 i ſtaltung, zu richten. holen. Einige Anmeldungen, die ſedoch unverzügli 4 Frei ſenſtunden finden Mon 599„ NS⸗Volkswohlfahrt Ge e, künnen naß 5 Dienstag, 13. Augnſt elch nerstags und Freitag 3 von 1920 uhr falt Kitt 2 Im Zuge der derzeitigen Aktion unſerer Abteilun i 1 en eee 3 9 wochs und Sams tags geſchloſſen.) 6(Mitt⸗ een„Verhütet Waldbrände“ kündet Sport für Jedermann 0 0 pt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab 1 55 5 den nachfolgend aufgeführten Zeitpunkten j etls 81 5 085 g 5 Ne Fi 3 e, geen Jae hoben ſtatt, zu dem alle Volks. Mittwoch, 16. Auguſt d te ab Paradeplatz: 8 Uhr Große Schwarz⸗ 57 s 5 5 1 3 70 ſſen freien Zutritt haben. e Fröhlic 5 5 5 r N 20 Uhr, nehmen alle Frauen 4 9185 17 5 ie Mannheim⸗Stadt: 590 7. Sta Morgenſtunde: Kurſus 1.30 bis 730 Uhr Friedrichspark: 20 Uhr Park⸗Konzert. 5 Ballhaus tei 5 n Lichtbildervortrag im i Stadt: Dienstag, 13. Auguſt, um 20.30 Stadion, Frauen und Männer. Kurſus 2 18.90 Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kab us teil. 1„Ballhaus“ für Ortsgruppen Deutſches Eck, Fried⸗ wie vorſtehend. Kurſus 2 8 bis.30 Uhr[ Roſarium, Neuoſtheim: Geöifnet nan 1950 51 Abi Deutſche Arbeitsfront 5 1 Junabuſch. Lindenhof und Schwetzingerſtadt Allgemeine Körperſchule: Kurſus 9 7 Waldpark⸗Reſtaurant„Am Stern“: 1091 20 Uhr. 2 . Mittwoch, den 14. d.., um 19.30 Uhr Kaen de 894155 117 1 115 niſationen, die zu Stadion, Frauen und Männer 11 15 10 10 555 1195 Pfalz Palaſthotel, Kaffee Vaterland r Konzert.. Sitzung für ſämtliche Betriebszellenobleute nd e t 5 unkt unterrichtet werden). Sand hofenſchule Kriegerf 8 5 30 bis 2 hr alzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr K 0 1 8. 0 d Betriebs⸗ 5 5 5 Fröh„Kriegerſtraße, Frauen und M i jele und 20 Uhr Kabarett und Tanz. walter im Ortsgruppenheim Rheingolöſtraße 48. 8 Fendenheim. Mitt w och, 14. Auguſt, 20.30 Uhr, im 11 e it Spiele: Kurſus 23 10.30 617 21 e Univ er ba m:„Die Heilige und ihr Narr“. „Alten Schützenhaus“. 1155 Kiſelotteſchule, Colliniſtraße, Frauen. Kurſus 24 19.30 81 lhambra:„Beſuch am Abend“— Palaſt und 1 dr i is 21 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße, Frauen. Kur⸗ ſtreik“ 85 e der Herzen.— Capitol:„Ehe-— * 5 been We N Scala:„Der Schlafwagenkontrolleur“, —. STEIGERUNOG 8— ee— Hann Br hen, dannhelm, R Mal PFF Einstimmi 31 5 ins Bruch, Mannheim enzstr. 3 1 5 i 7 im 0 verſteigere ich in der vorgenannten Woh⸗ 1 r 1. Musikfilme in d miges Io nung(8. Etage) 6694 2aeeute bis Freitag- Nur 4 Tage f eee in der ganzen Stadt Letzte Spleſtage! 9 0 1 nachmittags ab 3 Uhr k. Fügleln 4 g haben stets ein besonderes Interesse über den neuen Tonfiim der Uf entlich gegen Barzahlung:. M f 51 5 5 8 Liane Haid 1 een eee poliert(Büfett 0 bandtellstr. 10 1 1 bei den Filmfreunden gefunden.- vor 55 2 f Kredenz, 6 Stü iehtiſch): 1 85 5 drum einem ſe 5 5 5 Paul Hörbiger„Harald paulsen 1 echlalan er e e e 88 Sie noch heute zur f 1 eee Blut, in dem 3 Lustspiel 1 85 e,, 2 Nacht⸗ Voranschiäge 8% ß,. u. gesunden Ufaposse 8 einganz auß ergewöhnliches Filmwerk, „ 7. 795 7 7 8 7 7 Meodch 1 Herrenzimmer(Eiche)(1 Bücher f das für jed. Beschauer ein Erlebnis war qa Schreie an. Eee, K nb Ait. . rund. 1 eas: 2 Stühle) 5 0 Unser neuer Film s Ambenbug l. mused. Statta laß einern öneiz. Magere eee. e i 2 2 a e, Waſchttſche, weiße Varleté-Kulturfliim e nher 1 11 5 Di 1 975 rregal, weißer Tiſch, 5 .00.os.10 1 Meſſinabest mit e oͤes 0 tonctdg 1 c egen, 1 drauner f Fahnalgtanter 1 * 1 Spiegelſchrank, 1 brauner N len i , Li Lederſeſſel, Be⸗ für alle Reifen. Kreiſe 1 Original Höhenfonge n 5 Harageg- und amm 1 ene ee e ee Wellblechbauten flikt Beſichti mens⸗Fabrikat) u. anderes mehr. aller Art. uh 0 fall ſt libgung 1 Stunde vor d. Verſteigerun Siahldächer 5 Vorher: ö tens 9 skünfte werden gerne erteilt: 5 Tore u. Fenster 225 D A* a be nee eee eee leidesschränke DerAmeisenstaat, 1 von Ve. 5 5 8 1 58 n 10 91 5 Tattersall- E. vo dz GFA-TeN-Woe eng 175 Immer daran denken: l e 9 ee Sonder fim: gegen! Das N 5 ostfach 10. 8 letzt ist deulsche stu- Wellen-Maar lnserieren a 2 n 1 Bog.:.00,.30,.30, brer Herin Dauerwellen, fertiger Hopf Mk. 4. f 5 Müde? Matt?„ 11* gsfangzeit! im Salon Häusle, Alphornstr. 405 bringt Gewinn i URIGER 1 halt 1 B ü c Klin 9e 5 8 N 8 8 Zerſchlagen? graph Pfund 35 Pfg. ½ Pfund 18 Pfg.„Kräuterglück“ edi een A i i s bringt vin N der Reis ac 51 0 955 1 4 11 Einer frägt den Andern! 1 5 F— ace 8 855„ h. Ltr. Dose 40 Zinsser Leipzig chisches Werk- in deuts rü fru ve 58/ ne, b b er sere Dr. Magenauf f 00 1 1 a f 66 Umzüge Leidenschaft, Liebe Facharzt 5 terſtüt 5 etzt hervorragend Die blonde Car 7 5 f Ab Das 1 8 in Onalität! 5 5 eee ae 5 1 Zelt und Eifersucht tr Rals-, Nasen-, Oproskrantheften 1 FPFCCCCCCTTTTTCTTTTCTTTT be g 5 5 a f S1. 2 8 ne 10 Richard · Eichberg · Tum: ate in des Scidssa weden der Hönsner. 1 —* 8 1 5 sal werdender Hünstler er e Fernsprecher 259 13 Tel. Nr. 207 76. Der Schlefwagen⸗ e e 9 3 19 2 5 Honkrolleur F Von der Reise zurck ie f Sche- 1 1 2 2 Elnspaltige Klelnenzeigen bis zu* 1 1 3 5 0 Gr. Alexanq̃er, Olly v. chische Geigenutrſuosin Friederike Seidl ig einer Höhe von 100 meschluß für dle Miuag. int, Theo LI 5 1. ———— E Zusa n e U— une der ener Stephan Hoza demmel⸗ au a0 Hinwe 851g. Steſſengesucbe ſe mm API. 9. 1. für die Schönes Beipro. unter Müwirkung des Philharmonischen Or- ſei Abend-Ausgabe nachm. 2 Uh. ee eee 5 N prag Geitung Prof. H. Felch. Die staatl. geprüfte Dentistin 125 jSFTFTyTCr(CCCͤ ²˙ A 11 5 Taris, Le e 25 Seite — 1 Paris, London, Wien und in der N 7, 6 Tel. 248 70 Seite i Hohen Tatra. K 5 5„ die ve 2 bewief a 8 2 Nur 2 e 5 ö ig iu dungadten. ase, nent N ab heute Ef. Auffuühfung 4 Tas: e ital. 1 Vertiko r übernimmt regelmäßia täglich e zuvor: lust Mie 2 8 85 2 Bettſtellen 8 or: Lustspiel— Kulturtim— Ula-Woche i Leiſtungsfähige, gut eingeführte Motorrad stauerfret 1 Autotrans Ort 11. 15 b 50 5 Schleifsch 9 7 2 Ardie m. Sei⸗„Gebrauchtes ſowie Kleider 0„.50,.50. S. 20 in beiden Theatern g Staubsauger al. 4 49 80 eibenfabrik tenwag. Seiten⸗ Schlaf- u. Schuhe. 6729 1 LA N 2 Ueterung dure die f gcbgeschälts. ſt ant dementen, mgeliche mit ber wagen 4 F 0, 3, II. Iks. Für ea. 4 Wochen?„ Mielewerke.-., Ital Branche vertrauten 196 b. abzug. 6785 Zimmer 1 15 9 0 8 5 P H 167 an aesohäftsstelle Mannheim, P 7. 2 hätten 1 1 85 1 Afts E. ertreit R 6 Nr. 3, Hof. echt Eiche, gut Nammgam Flanellhose 8 Fernruf 20 36 bun Sie ſe V e Wewer 60. 0 aan 0 (Retſe⸗Ingenteur) zum Vertrieb ihrer Erzeug⸗ 1 eise- M 8. ſehr billia zu*. die e niſſe in dem Bezirk Baden, Rheinpfalz u. A 9510. 3 1 N een e. Automar 7 Vermiet 10 15 gegen feſtes Gebalt u. Speſenzuſchuß. Es wollen 0 0 immer Dürkopp-Adler„ 5 W e„86 ſich nur Herren melden, welche über beſte Re⸗ ſentbare S288 dach m. Nuß⸗ du erhelene e ee Abberzf günstige f 1 05 ferenzen verfügen.— Zuſchriften unt. O 2 150 bare S238 baum, zu jed. Etwa 4000 Liter Honig blegendeltszäute! Schlaſſt. f. 3% 88 nalver an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. Nähmaschine annehmbaren gebrauchie Liter 2 ſteuerfreie S141 00 00 an Hrn. ſof. z. v 5 r b daher nee pff nude, Ableben resort. r Klaviere 4 9* Verſenkbare 5 elhaus affenhuber zu verk. 6732 2— 85 5 a 55 ie Gul verdienen!„es neue von Mr. Binzenhöfer N 3, 2 b Zürn Imous inen 8 3, 6b 1 Tr. 12 Stellu W 5 5 5 Maschine Schwetzingerstr.58.. Dei„ d e rtzu verkaufen 7 rechts uge Wird anu gehört el 1 a en Schloß. erwerke, Filiale 5 möbli e „ VVV a 7 Ii ant erhaltene Neckaraner Slraße 2 ie hell und luftig, Nähe Rigg-Wassert wort i 1 855 1 f Den guten Arfſhel, der bel Behörden, großen und verſchied. ge⸗] Gebrauchter. kompl. Bett 5. a zum Jahresschluß 8 6 71 neu und wenig 8 89 7 Büros, bel tlandwerkern brauchte, gut Facktromot 05 U 0 98500 Wie 1 591 8 aß von Großhandelsfirma. gespielt ib alten Vel 1 6 ge 1 N. 0 7 2 1 2 alt een n ie ane ei fees ger. Fit 2. en l a genen, de Toſhwagen n. Saber e bender en ddcen Beige Sind Sie der gute Verkäufer? Zäh, arheitsfreu- mit an,(S..), 10 PS, ohn Mittelſtraße 55 5 ngebote unter 0 J 12 an die Geschäft gu müll 2¹ 8 gung. dig, begelsterungsfshig. ae eee Garantie. 220/380 V. zu bei Benz 35 1 7 3 gen] stelle dieses Blattes. 55 0 1 Umtausch 5 Rommen Ste zu uns! Der richtige Hann verdient Pfaffenhuber, verk. od gegen 181 5—— 22271 1. ruh. Jam. g. v 5 n als. eben braucht. H 3. 2. Kleinauto zu. fladlo-— 0 7. 28, 2 Tr. Teilzahlung Wi es 5 ich. m 1 28, 8 1* 3 2 Ang 01. e tauſchen geſucht. Naß vb. 195. Lautsprecher Neinvagen Ford 3 4.-Wofng. e— 76790 8 melde Fachgeſchäft! J Ang. u. D P 43 5(Gravon Rhel 10 Vermiet—— Vermietung 11 n en e fut. ggg.- eite nen gebe, geg. Kaffe einland“ m. Bad, in Of: en. mil. Zim watt epäterem in dei Für Kurzſchr. u. Maſchinenſchreib, Schwer maſſives ſtelle. 56710 5 1 zu kauf. geſucht. 19/50 PS, ſteu⸗ 155 ob, Waſſer⸗ g fl. fahl. Zum. 11 W neue kücht 0 fün 1 ft Ksufgesuche Lirschbaum- 1 5 68.1 ge 1 2 Huge, u D Gere nden 5 a 0 lobe en ver auiree 05 0, füngere Kat E eme e r eee T See e e g e alan Klaniena e Ones. geſucht.— Angebote u. PG 10% 0 1 U chromatiſche g. md. Schrebschr. 1 Damen⸗Rad— lungserleichterg. mieten geſucht. in fr. Lage, mit großem Garten 2 Offizi an die Geſchſt. d. Bl. 6531 Kaufe m. Friſtertoilette Knopf 145. 155. 125 neu, b. zu Selbstfahrer Ang. 1 0 N 47 0 be ch 162 e Vorort Mannheims gel., Gut möbliertes N 2, 12 g 1— In zu verkf. 6523 verkaufen. an die äfts⸗ eſchäfts⸗ immer, 3. egenũb. Rosenstoc 0 Iuchiiges Mädchen. 0 5 85 Harmonika 1 H 4. 24, Löſch. erh. lein v. neue Wag stelle. 0 ele. 27 Kellerräume, Ga gg e 2 immer n 0 8 perfekt in Küche u. Haus, mit gut. Herrenklelder ſchäftsſt. d. Bl. 48 Baß, preisw.-türlg roh barten Th. voelc-æel! heizung u. fließend Waſſer ſofort C 888 5 Zeugniſſ., z. 1. Oktober geſucht. eee e e eee 55. broßer barten, 190 i zu vermieten. Angeb. u. 0 W. 480 K. 6. A4. 26758 .. 46716 pfandscheine e 1. verkauf. B18 mod. chelsel. f ganz od. geteilt, 1 8 Ipel- Iimousine an die Heſchäftsſtele. 6664 E efoni umeldung 428 49. usw. 2754 fchiff, wi Kull. S 1, 15 von Id.-Nähe Schlachthof abrer-Ugion 2 a 1 . ſchiff, wie neu,. 15. 5 5 4% PS. prima mit Hofeinfahrt Die amtlich vor Haushälterin. F heb n 1 i N beutschlanls Läufer ſeor bil bis 7 Zimmer, Auto- geschriebenen 5 ie aleiuſted Ehel., fleiziges 2 2 9 185 Nene. aut hen, 47.-[u. B 168 ab- Mannheim Tel. 27512 1 5 5 8 auch Vorort, für Ba Dame, tüchtig u. J Laute gam. ll e Sant Nu. 68. Auezugt 24 zugeben. 60521 Skmiplalt Stat Uurde.·— Sor. deut. Jog en nad t(ecke Spinoza u. n d e Gesch f U 5 5585 ae Nähmaschinen ber dend, Jana vleles and 1 86% gen die Nmg1 Ternir: 200 Br. Angebole unt p h. 105 an die, mäm lieh. 5 WI 6715 u Gele 9028 uuf Tellgühl. 5 Sllberk. Mar- ei( 10 5 Geſchäftsſt. d. Bl. an 9955 berge n 11125 1105 1 tücht., fleißig. eventl.„JGoldſteia. T 4a 1 Raten v. 150% worſch. Eiche m. phel-Hl 8 f 5 3: Baus 5 ch lets dest g. o e. ee ieee e aussieht. ei Mabel-Ainger Immobilien H e zor r. bl. Poltterſt. 8 2,5 und J, 8. f 8 Huster m. Pr. Schöne Peng, Tel, u. Kuchen. 5 e: 1 wird zur Aus⸗ Am Friedhof 27 8 pol., Polſterſt. 5 5 eee e 4 Zimm 1980 3 hen⸗ 5: Revislon auf Calif il f J. aut erh.,„ 10. Bitte aulad iter D 0 42 imm. Kuche, penütz.) ſof. Sookelhön. Calif nel 080 A e falt e und Gntbeſetzter, dreigeteilter an die Gesche dec. Gare. Niaab. lenz t. 5 5. Peer kik 6 55 wurde Fieber, 24 be. Len die ung 1 e bis Ae i b aubapkapia 5 Lee t, ebe..,. t ö, Ferse ae Weslut w ———— 25 f v. 27, Kommod 8 2 8. 5. 5 5 05 f 80 delegenbeit! P. rern ane 200 26 4, 8. Nöbtertes Nee 2721 Curt reine den aer Ona 5 Stellengesuche f fuse imme A eee ident g d Aer r r g— elong. aus⸗ 2. 2724 8 2 Mobnummer 23.—, Bücherſchr., m. Schirm, neu⸗ zahlung, unkünd⸗ mit maſſivem Garten⸗ u. Geräte⸗ mi Tel. Nr. 485 19. 2 95 5 70 verun. texner weiter Mädchen Tanſche nenes Eich diſtze Mödelecht, f 2,.] wertig, gegen bar. S742 11 in 3 Gegend an der ene EF 1 3 Bau- Unfall- boote ebrlich, fleißig, mit gut. Zeugn., Radio 3 Röhr. modern. Bett, 0728 deimalerei Schuber! V l 3 Amer Mosltert. gin. Anzeigen vie e 1 ſucht Stelle für ſof. als Küchen⸗ geg. ſteuerfreies Auszuatiſch 0——— Landſchaft An⸗ 5 5 8 elände) 5 It Küche ar. feriöſen be⸗ zu beziehen Anker VVT! wetten bangt e e e e de in de .„ Bierng.„ 4. 1 Tr. zu derk. 6888 N 5 8 1 2 5 Balkons, ſofort zu verm qcital ö 46714 Alexauderſtr. 18 16787 ö Qu? Nr. 29, 5— Abreſſe in der Geſchäfts ng. u. B M 903. 1. 9. zu ver⸗ ö 8 7 pitalſ 787 2 2. 1/8, Ecklad. Möbelhaus. Fernſpr. 230 44. ſes Blattes. e 9700 an die Geſchäfts⸗ mieten. 4682 Qu 5. 15. 1 55 eus Manntelmereftung J ord 700 fteſle. 26610 Steiner, H 6, ö. s R 1,-6