n * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geschäftsstellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ boſſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anze: ig, 79 mm breite voraus zu be⸗ zahlen zen beſondere Preiſe. Allgeme Zliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleicht Einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fü Aüftten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fer eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Ein Doppelſpiel? Meldung des DNB. — Paris, 18. Aug. Zu den Pariſer Dreierbeſprechungen im abeſſi⸗ niſchen Streitfall meint der„Matin“, im Augenblick ſtelle ſich öde Lage ſo dar, daß zwiſchen der eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Auffaſſung kein allzu ſcharfer Unterſchied beſtände. Auf engliſcher Seite ſei man ſich darüber im klaren, daß Frankreich nicht gegen Italien Stellung nehmen könne, während man franzöſiſcherſeits genau wiſſe, was für eine Erſchütterung eine Loslöſung vom Völberbundspakt für das geſamte Völkerbundsinſti⸗ ut haben würde. Man gebe die Hoffnung nicht auf, doch noch zu einer friedlichen Löſung des Konfliktes zu gelangen, beſonders, da Abeſſinien weitgehende Zugeſtändniſſe gemacht habe. Das„Fournal“ ſagt, einen kurzen Augenblick lang hätte man im Laufe des Samstags den Eindruck gehabt, daß die Konferenz ihre Arbeit wieder auf⸗ nehmen könne, doch ſei dieſe Hoffnung durch den Heſuch des neuen italieniſchen Botſchafters in Pa⸗ nis Cerrutti beim Generalſekretär des Außenmini⸗ ſterums Leger zunichte gemacht worden. Wie am Samstagabend aus Konſerenzkreiſen verlautet, hat ſich Baron Aloiſi am Nachmittag mit Mimniſterpräſident und Außenminiſter Laval fern⸗ mündlich in Verbindung geſetzt und ihm mitgeteilt, daß er bis zum Augenblick noch nicht im Beſitze der bei ſeiner Regierung nachgeſuchten Stellungnahme ſei. His zur Stunde iſt es ungewiß, ob die Beſprechun⸗ gen im Laufe des Sonntags fortgeſetzt werden kön⸗ nen, da ihre Wiederaufnahme von der erwarteten Antwort aus Rom abhängig ſei. Laval, Eden und Baron Aloiſt bleiben jedoch laufend in Verbindung. Der Abteilungsleiter für afrikaniſche Angele⸗ henheiten im italieniſchen Außenmintſterium emp⸗ ing im Auftrage des italieniſchen Vertreters für die Dreierkonferenz, Baron Aloiſt, der ſelbſt nicht anweſend war, die Pariſer Preſſe. Er beantwortete berſchiedene Fragen der Journaliſten und erklärte dabei ausdrücklich, daß Baron Aloiſt keine neuen Inſtruktionen ſeiner Re⸗ gierung nachgeſucht habe und auch keine erwarte. Dieſe Erklärung der italieniſchen Abordnung hat in Pariſer diplomatiſchen Kreiſen um ſo größeres Aufſehen erregt, als Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval die Unterbrechung der Ver⸗ handlungen am Freitag damit erklärte, daß Baron Aloiſt neue Inſtruktionen in Rom nachgeſucht habe und die Antwort der italieniſchen Regierung ab⸗ warte.. Es hat in dieſem Zuſammenhang weiter einiges Auſſehen erregt, daß der gleiche Vertreter der italie⸗ niſchen Delegation auf die Frage nach dem Inhalt der italſeniſchen Forderungen erklärte, daß dieſelben bereits ausführlich in letzter Zeit in der italieniſchen Preſſe und beſonders im„Giornale'Italia“ dar⸗ gelegt worden ſeien. Es herrſcht die Meinung, daß der Empfang der Pre ſſe durch die italieniſche Abordnung und die bei dieſer Gelegenheit erteilte Auskunft auf eine ausdrückliche Weiſung don Rom zurückzuführen iſt. In franzöſiſchen Kreiſen iſt man mehr oder weni⸗ ger verſtimmt über dieſe Wendung, ſo daß mit An⸗ Hliffen der franzöſiſchen Preſſe gegen die italieniſche Abordnung zu rechnen ſein wird. „Muſſolini weicht nicht einen Millimeter zurück“ Meldung des DN B. — Rom, 18. Aug. Gegenüber den Pariſer Dreierbeſprechungen zeigt man ſich hier äußerſt zurückhaltend. Sie werden 1970 für ſo wichtig angeſehen, daß ſich die Preſſe in atariikeln und Stellungnahmen mit ihnen beſchäf⸗ iat. Aus den Pariſer Berichten der hieſigen Blätter 117 mehr oder weniger unverhohlen die Anſicht , daß die ſicher ſich lange hinſchleppenden Ver⸗ handlungen ihren natürlichen Abſchluß nur durch den Zuſammentritt des Völkerbunds⸗ dates oder die Beendigung der Regenzeit in Abeſſinien mit ihren unausbleiblichen Folgen finden könnten. 55 meint beſonders die„Tribuna“ ſarkaſtiſch, daß in 88 vor die Sorge einer gewiſſen Abordnung Paris die geweſen ſei, genau zu wiſſen, wann die nen Weit zu Ende gehe. Dasſelbe Plate bebt in ſei⸗ einer Jricht hervor, daß die Dreierkonferenz, die in 85 Atmoſphäre des Mißtrauens und des Unbe⸗ zugens begonnen habe, in einer etwas friedlicheren Lüſt fortgeſetzt werde. Dies ſei darauf zurückzu⸗ Montag, 10. Auguſt 1935 140. Jahrgang- Nr. 378 Aloiſi und Eden reiſen ab Rückſprachen in Rom und London Paris äußerſt peſſimiſtiſch DNB. Paris, 19. Auguſt. Die um 15.30 Uhr aufgenommenen Dreierver handlungen ſind kurz nach 17 Uhr unterbrochen worden. liche Mitteilung ausgegeben werden würde. Laval teilte der Preſſe mit, daß um 20 Uhr eine amt⸗ Wie verlautet, werden Eden und Al oiſi nach London und Rom zurück⸗ kehren, um mit ihren Regierungen Fühlung zu nehmen. außerordentlich peſſimiſtiſch. Der allgemeine Eindruck iſt Die Samstag⸗Beſprechung Eden-Laval Kompromißvorſchläge für Aloiſi Meldung des DN B. — Paris, 18. Auguſt. Völkerbundsminiſter Eden hatte nach den Ver⸗ handlungen der Dreierkonferenz am Freitag tele⸗ phoniſche Beſprechungen mit dem britiſchen Außen⸗ miniſter Sir Samuel Hoare und mit Miniſter⸗ präſtdent Baldwin. Am Samstag um 17.30 Uhr kam Eden erneut in Begleitung von Unterſtaats⸗ ſekretär Vanſittart am Quai'Orſay zu einer Be⸗ ſprechung mit Laval zuſammen. Wie in Konferenzkreiſen verlautet, ſind dem ita⸗ lieniſchen Vertreter im bisherigen Verlauf der Ver⸗ handlungen Anregungen gegeben worden, die in wirtſchaftlicher Hinſicht auf den Ausbau des engliſch⸗ italieniſchen Abkommens vom Jahre 1925 und des franzöſiſch⸗italieniſchen Abkommens von Rom vom 7. Januar 1925 hinauslaufen. Das Abkommen von 1925 erweiterte die Italien im Vertrage von 1906 zugeſtandene Einflußzone unter Vorbehalt der britiſchen Rechtsanſprüche für den Tana⸗See und den Blauen Nil. Muſſolint er⸗ hebe nunmehr keine Einwendungen mehr in dieſer Beziehung, wie auch nicht gegen den Bau einer Eiſenbahn durch England in Abeſſinien in Ueber⸗ einſtimmung mit dem Dreier⸗Vertrag von 1906. Nach dem franzöſiſch⸗italieniſchen Abkommen von Rom hat Frankreich auf jede Einflußzone verzichtet und ſich nur die Rechte auf ſeine Eiſenbahn von Dſchi⸗ buti nach Addis Abeba vorbehalten. Praktiſch gehen die Anregungen darauf hinaus, Italien für ſeine wirtſchaftliche Entwick⸗ lung in dem geſamten abeſſiniſchen Gebiet freie Hand zu laſſen. Zwiſchen Laval und Eden beſtehe über die wirtſchaftlichen Zugeſtändniſſe, die Italien zu machen ſeien, volle Uebereinſtimmung. Aber die engliſche Regierung widerfetze ſich nach wie vor Zugeſtändniſſen politiſcher Na⸗ tur. Die Haltung der britiſchen Regierung, ſo verſichert man, werde ſich erſt ändern können, wenn die italieniſche Regeirung ihre politiſchen Forderun⸗ gen bis ins kleinſte zu erkennen gegeben habe. Die franzöſiſche Regierung wiederum, die eine Regelung erleichtern wolle, habe die Möglichkeit ins Auge gefaßt, im Einverſtändnis mit dem Kaiſer von Abeſſinien der italieniſchen Regierung gegen⸗ über gewiſſe Bürgſchaften zu übernehmen, z. B. über die Zulaſſung italieniſcher Ratgeber in den verſchiedenen Zweigen der abeſſiniſchen Ver⸗ waltung. Man betont jedoch, daß es ſich bei dieſen Anregungen nur um gewiſſe Gedankengänge han⸗ dele, die einen Rahmen für die Verhandlungen ab⸗ geben könnten; ſte hätten jedoch nicht den Charakter eines endgültigen Entwurfes für eine Regelung. Frankreich wird ungeduldig Meldung des DN B. — Paris, 18. Auguſt. Wenn man der geſtrigen Pariſer Abendpreſſe glauben will, ſcheint man in franzöſiſchen Kreiſen wegen der Haltung Italiens zugleich ungedul⸗ dig und beſorgt zu ſein und ſich ſogar der eng⸗ li' den Auffaſſung anzunähern. Wir verkennen nicht die berechtigten Abſichten Muſſolinis, ſchreibt der„Intranſigea'nt“, aber durch die Macht der Tatſachen haben wir die Pflicht, uns an die Seite Englands zu ſtellen wenn es darum geht, die Grundſätze des Völ⸗ kerbundes zu unterſtützen. Die franzö⸗ ſiſch⸗ſtalieniſche Freundſchaft dürfe die franzöſiſch⸗ engliſche Freundſchaft nicht ausſchließen. Sauerwein erklärt im„Paris Soir“, wenn Muſſolini ein volles Protektorat und die Ab⸗ rüſtung der abeſſiniſchen Truppen fordere, wenn er der Entwicklung der Angelegenheit keine Zeit ge⸗ ben wolle und in keine Zugeſtändniſſe einwillige, die das nationale Preſtige betreffen, mit einem Wort, wenn er ſeinen Vertretern als Weiſung mit⸗ gegeben habe„Allles oder nichts“, dann ſei es beſſer, das gleich zu ſagen. Zugleich ſei es für Muſ⸗ ſolini ſtrategiſch von Vorteil, drei weitere Wochen für militäriſche Vorbereitungen zu gewinnen. Aber dieſer Vorteil werde weitaus aufgewogen durch die Rückwirkungen auf England und Frankreich, die man Wochen hindurch vor der ganzen Welt mit Verhandlungen hinhalte, die von vornherein zur Ergebnisloſigkeit verurteilt ſeien. Auch der„Temps“ hält den Augenblick für ge⸗ kommen, ſich nicht mehr nur auf der allgemeinen Grundlage und in unbeſtimmten Formeln zu bewe⸗ gen. Das gelte ſowohl für Italien wie für Eng⸗ land. Je ſchneller Eden und Aloiſi ihre Karten aufdecken würden, um ſo beſſer ſei das für den erfolgreichen Ausgang der Verhandlungen. J dbb ̃ ã ã——TTPPbPbPbPbPbPbwPpPfPwPfPCPGwPPPGPGPGwcwcGcwc(cccc————— führen, daß die Vorbeſprechungen die ganze Schärfe der Gegenſätze erkennen ließen. Lavoro Faſciſta verzeichnet, daß die Be⸗ ſprechungen in einer Atmoſphäre„ſtrikter Korrekt⸗ heit“ verliefen, äußert ſich aber ſonſt ebenfalls höchſt zweifelnd über die Ausſichten der Beſprechungen. Die italieniſch⸗engliſchen Ge⸗ genſätze werden als ſehr tiefgehend beurteilt. Giornale d' Italia ſchätzt die Dauer der Verhandlungen auf mehrere Wochen und meint, daß ſie nur langſam in Gang zu bringen eien. 5 Während ſich dieſe drei Blätter in Zurückhaltung hüllen, wagt der„Ottobre“ einen kühnen und höchſt temperamentvollen Angriff gegen die Beſprechun⸗ gen an ſich, an deren Zweckmäßigkeit er zweifle. Nie⸗ mand, ſo ſagt das Blatt dabei, glaube mehr an die Ausſichten derartiger Zuſammenkünfte mit Leu⸗ ten, die mit einer geographiſchen Karte Oſtafrikas, auf der ein Fetzen Landes ſchraffiert gezeichnet ſei, angereiſt kämen. Man könne überzeugt ſein, daß Muſſolini nicht einen Millimeter von ſeinen Entſchei⸗ dungen zurückweichen werde. Der große Teil Europas, der noch nicht vom Weſen Muſſolinis und ſeiner unbeugſamen Aufrichtigkeit gelernt habe, und der noch immer Ausflüchte ſuche, Machenſchaften anzettele und legenheit heraushelfen wolle, verdiene überhaupt nicht in Betracht gezogen zu werden. Die Geſchichte von morgen werde ſagen: Während Muſſolini ſeine Diviſionen nach Oſtafrika ſandte, ſetzten ſich am Tage von Maria Himmelfahrt einige Ueber⸗ eifrige zum Schwätzen zuſammen. Eine italieniſche Alarmmeldung Meldung des DNB. — Rom, 18. Auguſt. In allergrößter Aufmachung berichtet „Lavoro Faseiſta“ in einer Meldung aus dem in Franzöſiſch⸗Somaliland liegenden Dſchibuti, daß der abeſſiniſche Volksſtamm der Iſſa einen Raubzug gegen den bei Adagalla in Franzöſiſch⸗ Somaliland anſäſſigen Stamm Aſſaimara unternom⸗ men habe. Bei dem Zuſammenſtoß zwiſchen den beiden Stämmen habe es hundert Tote und Verwundete gegeben, von denen etwa 20 eingeborene Untertanen Frankreichs ſeien. Der Generalgouverneur für Franzöſiſch⸗Somaliland ſei ſofort nach der Grenze der franzöſiſchen Kolonie ab⸗ gereiſt, um eine Unterſuchung dieſes Zwiſchenfalles, der ſich auf franzöſiſchem Kolonialgebiet ereignete, einzuleiten. ſich aus der Ver⸗ Die Dreier⸗Konferenz aufgeflogen? Angarn lehnt Habsburg ab Meldung des D. N B. — Budapeſt, 18. Auguſt. Das halbamtliche Organ der Regierung Gömbös „Függetlenſeg“ wendet ſich in ſeiner Samstag⸗ ausgabe ungewöhnlich ſcharf gegen die Habsburger ⸗Reſtauration. Das Blatt wendet ſich gegen eine kürzlich in der legitimiſtiſchen Preſſe erſchienene Erklärung des bekannten Legi⸗ timiſtenführers und katholiſchen Geiſtlichen Grie⸗ ger. Die Zeitung macht Grieger darauf aufmerkſam, daß Ungarn vier Jahrhunderte lang unter der Herrſchaft der Habsburger geſchmachtet und geblutet und ſchließlich unter den Habsburgern gänzlich dahinzuſiechen gedroht habe. Die Erklärung des Erzherzogs Otto, ein ſoziales Volkskönigstum bilde die letzte Hoffnung des ungariſchen Volkes, ſei zwar rührend, jedoch habe der gleiche Erzherzog Otto noch vor kurzem für Ungarn die Diktatur und den Ständeſtaat empfohlen. Auf die engen Familienbeziehungen der Habs⸗ burger ſei es anſcheinend zurückzuführen, daß auch für ſie das urſprünglich für die Bourbonen gemünzte Wort gelte:„Nichts hinzugelernt und nichts ver⸗ geſſen!“ Das Regierungsblatt veröffentlicht dann in großer Aufmachung eine Stellungnahme der Agramer„Novoſti“ zur Habsburger⸗Frage, nach der die Reſtauration ein politiſches Aben⸗ teuer bedeute. Eine ſolche Tatſache würde der Entfachung eines neuen Brandherdes auf dem Bal⸗ kan gleichkommen. Das Blatt weiſt darauf hin, daß gegenwärtig auf der Konferenz von Bled eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Italien und der Kleinen En⸗ tente vorbereitet werde, die offenbar eine einheit⸗ liche Haltung der Mächte in der Habsburger⸗Frage erzielen ſoll. f Die auffallend ſcharfe Abfuhr, die der„Függet⸗ lenſeg“ dem Gedanken der Reſtauration erteilt, hat in politiſchen Kreiſen ſtarke Beachtung gefunden und wird als ein neuer Beweis des entſchloſſenen Kampfes der Regierung Gömbös gegen alle Reſtau⸗ rationsverſuche angeſehen. Millionenſchaden in Breſt und Toulon Meldung des DNB. — Paris, 18. Auguſt. Die Abſchätzung der durch die Unruhen in Breſt und Toulon angerichteten Schäden durch die ge⸗ richtlichen Sachverſtändigen iſt jetzt zu einem ge⸗ wiſſen Abſchluß gekommen. Der im Verlauf der Unruhen in beiden Städten von den Meuterern an⸗ gerichtete Schaden beläuft ſich nach der Feſtſtellung der Sachverſtändigen auf mehr als zwei Mil⸗ [tonen Franken. Breſt und Toulon, die bei⸗ den Häfen, die von kommuniſtiſchen Agitatoren durch organiſierten Aufruhr ſchwer heimgeſucht wurden— ſo ſchreibt der„Matin“— verbinde nun ihre Wun⸗ den, aber die Finanzierung dieſer„Reparation“ müſſe der Staat tragen, der Steuerzahler. Der Haushalt, den man mit aller Kraft ins Gleichge⸗ wicht zu bringen verſuche, habe dieſe neue Belaſtung wirklich nicht gebrauchen können. In Toulon be⸗ trage der Sachſchaden annähernd 1,2 Millionen, eine Summe, von der ein Fünftel von der Stadt ſelbſt getragen werde. Vier Fünftel entfielen auf die Steuerzahler des Landes. In Breſt ſei die Arbeit der Sachverſtändigen noch nicht ganz abgeſchloſſen. Bisher habe man an zerbrochenen Fenſterſcheiben, zerſchlagenen Straßen⸗ laternen und umgeriſſenen Verkaufspavillons etwa 800000 Franken geſchätzt, doch könne ſich nach dem Urteil der Sachverſtändigen dieſe Summe noch leicht auf eine Million erhöhen. Verbot oͤer Pommerſchen Tagespoſt“ Meldung des T NB. — Stettin, 17. Auguſt. Die Dienſtſtelle Pommern des Miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit, daß auf Erſuchen des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda die in Köslin erſcheinende Tages⸗ zeitung„Pommerſche Tagespoſt“ auf drei Monate verboten worden iſt. Entgegen der vom Reichsminiſterium aufgeſtell⸗ ten Forderung, daß es nur eine Aufgabe für die Tageszeitungen gebe, nämlich ihren geſamten Inhalt a us nationalſozialiſtiſche m Geiſte heraus zu geſtalten und ſich zum Trä⸗ ger der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zu machen, haben Verlag und Schriftleitung der„Pom⸗ merſchen Tagespoſt“ gezeigt, daß ſie nicht ge⸗ willt ſind, dieſe Aufgabe zu erfüllen. Die„Pom⸗ merſche Tagespoſt“ hat ſchon wiederholt Anlaß zu Beanſtandungen gegeben. Ein Verbot war daher im Intereſſe der Erzielung einer einheitlichen Linie der Betätigung der deutſchen Preſſe erforderlich. eee e 2. Seite/ Nummer 378 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Auguſt 1935 Der Führer in Nürnberg Meldung des D. N. B. — Nürnberg, 17. Auguſt. Der Führer beſichtigte am Samstag in Nürn⸗ berg eingehend das geſamte Reichsparteitagsgelände, insbeſondere auch das neue Zeppelinfeld und den Luitpoldhain und überzeugte ſich vom Stand der Bauarbeiten. Anſchließend hielt der Führer mit einer Reihe von führenden Männern der Partei Beſprechungen ab, die der Ausgeſtaltung des Reichsparteitages 1935 galten. Außer dem Stabe des Führers waren dazu u. a. erſchienen die Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, R. Walther Darré, Dr, Frank und Kerrl, die Reichsleiter Dr. Dietrich, Ro⸗ ſenberg, Amann, Bormann, Reichsarbeitsführer Hierl, der Reichsleiter der NS, Hilgenfeldt, fer⸗ ner Gauleiter Streicher, Gauleiter Staats miniſter Wagner, Gauleiter Forſter, der Generalinſpektor des deutſchen Straßenweſens, Dr. Todt, und Ober⸗ bürgermeiſter Liebel⸗Nürnberg. Ein Groß-Stadion in Nürnberg Meldung des DNB. — Nürnberg, 18. Aug. Bei ſeinem Beſuch in Nürnberg am Samstag hat der Führer bei der Be⸗ ſichtigung des Zeppelinfeldes Architekt Speer den Auftrag gegeben, im Stadion eine Kampf⸗ bahn für ſportliche Großveranſtaltun⸗ gen zu ſchaffen, die der Größe der Kampffelder der Stadt der Reichsparteitage entſpricht und 150 000—200 000 Perſonen Platz bietet. Architekt Speer hat den Auftrag angenommen. Erxwerbsloſer gewinnt FJernſehempfänger Meldung des DN B. — Berlin, 18. Aug. Auf der Funkausſtellung kann jeber Beſucher bei Erwerb eines Loſes für nur 50 Pfennig einen Fernſehempfänger gewin⸗ nen. Wie zu erwarten war, finden die Loſe dieſer Lotterie des Reichsverbandes deutſcher Rundfunk⸗ teilnehmer reißenden Abſatz, weil der Kauf eines Fernſehempfängers heute für die meiſten Volksge⸗ noſſen angeſichts des immer noch ſehr hohen Preiſes dieſes modernſten Rundfunkgerätes nicht in Frage kommt. Der erſte Fernſehempfänger iſt jetzt von einem erwerbsloſen Berliner Volksgenoſſen gewonnen worden. Da dem Erwerbsloſen im Hinblick auf ſeine matearielle Be⸗ dürftigkeit mit dem Gegenwert des Fernſehempfän⸗ gers in Bargeld mehr gedient iſt, hat er wunſchge⸗ mäß den Geldeswert des gewonnenen Fernſehemp⸗ fangsgerätes erhalten. Der Eindruck der Funkausſtellung in Frankreich Gunkmeldung der NM Z. O Paris, 17. Auguſt. Die Pariſer Blätter berichten faſt alle über die Eröffnung der Berliner Funkausſtel⸗ Jung und unterſtreichen dabei die freundlichen Worte, die der Präsident in ſeiner Eröffnungsrede an die franzöſiſchen Kaufleute gerichtet hat. Diefer Teil der Rede des Reichspropaganda⸗ miniſters wird von den Blättern im Wort⸗ laut wiedergegeben. Einige bringen jedoch eine längere Beſchreibung des Fernſehſyſtems, das auf der Berliner Ausſtellung einen breiten Raum einnimmt. England durch Streik 839 000 Arbeitstage verloren — London, 18. Aug. Infolge von Lohn⸗ und Arbeitsſtreitigkeiten gingen in den erſten ſteben Monaten dieſes Jahres in Großbritan⸗ nien 839000 Arbeitstage verloren. Wie Jones ermordet wurde Das tragiſche Ende des engliſchen Journaliſten in China Meldung des DN. — Kalgau, 18. Aug. Die Ermordung des britiſchen Journaliſten Gareth Jones durch chineſiſche Banditen wird nunmehr amtlich durch die Provinzialregierung von Tſchachar beſtätigt. Die britiſche Botſchaft hat bereits die Erhebung eines ſcharfen Proteſtes bei der Nanking⸗ Regierung angekündigt. Die erſte Nachricht von dem Tod Gareth Jones wurde am Freitag durch den Führer eines Salz⸗ transportes nach Kalgan gebracht. Er hatte ſüdlich von Paotſchanghſien einen Poliziſten getroffen, der berichtete, oͤie Leiche eines Ausländers mit drei Schußwunden am Nachmittag des 11. Auguſt gefunden zu haben. Das Gendarmeriekommando entſandte daraufhin ſofort eine Abteilung in die ihr bezeichnete Gegend. Sie ſtieß auf die Banditen, die ſie verfolgte, wobei die Banditen fünf Tote zurücklteßen. Ueber die Vorgänge bei der Ermordung des bri⸗ tiſchen Journaliſten geben die Ausſagen eines ſchwer⸗ verwundeten Gefangenen nähere Aufſchlüſſe. Danach ſei Jones von den Anſtrengungen der laugen ſcharfen Ritte durch das Gebirge bei ſchlech⸗ e ter, wenn nicht überhaupt fehlender Nah⸗ rung ſo erſchöpft geweſen, daß er ſchließlich die Wiederbeſteigung des Pferdes verwei⸗ gerte. Um auf der Flucht nicht weiter behin⸗ dert zu werden, erſchoſſen daraufhin die ſich verfolgt glaubenden Banditen Jones. Sein Leichnam wurde im Gebirge gefunden und nach Paotſchanghſien gebracht und dort eingeſargt. Erſt am Samstagmorgen erhielten die Provinzial⸗ behörden von Tſchachar offizielle Kenntnis von dem Tode Jones, worauf ſie ſofort den Vertreter der britiſchen Botſchaft verſtändigten. Ueber die Schuld⸗ frage oͤes tragiſchen Todes des Engländers kann vorderhand noch kein Urteil abgegeben werden. Die Verhandlungen über ſeine Freilaſſung verliefen zu⸗ nächſt ſehr ausſichtsreich. Jedenfalls haben die Pro⸗ vinzialbehörden ihrerſeits die größten Anſtrengun⸗ gen unternommen, um Jones zu befreien. Der tapfere Gendarmeriewachtmeiſter Chang Nuen⸗ chi, der den DNB Vertreter Dr. Müller befreite, wurde bei ſeinem zweiten Beſuch im Lager der Banditen halb totgeſchlagen. Ein anderer Unterhändler befindet ſich heute noch in ihrer Ge⸗ fangenſchaft, wenn er nicht auch inzwiſchen getötet worden iſt. Die Leiche Gareth Jones dürfte nach Kalgan überführt und hier beigeſetzt weroͤen. „Flammende Grüße“ aus Wien Ein öſterreichiſcher Schutzbündler auf der Komintern-Tribüne Meldung des D NB. — Moskau, 17. Auguſt. Auf dem Kominternkongreß hielt wäh⸗ rend der noch immer andauernden Ausſprache über den Bericht Ereolis außer zahlreichen anderen Red⸗ nern auch ein öſterreichiſcher Schutzbünd⸗ ler, der Kommuniſt Hermann, eine Rede. Im Namen des Wiener Schutzbunds überbrachte er — wie der ſowjetamtliche Bericht meldet— Flam⸗ mende Grüße“ an den 7. Kongreß der Kommu⸗ niſtiſchen Internationale und beſtätigte, daß ungeach⸗ tet der Niederlage, die das öſterreichiſche Proletariat in den Februarkämpfen erlitten habe, der Schutzbund in Oeſterreich illegal weiterbeſtehe()) und Zehn⸗ tauſende zu ſeinen Mitgliedern zähle. Der finniſche Kommuniſt Lehtoſaadi wußte von einer immer ſtärkeren„Faſchiſtiſterung“ der finniſchen Armee zu berichten. Er verſtieg ſich dann zu der üblen Geſchichtsfälſchung, wonach die Un ab⸗ hängigkeit Finnlands angeblich durch die Kämpfe der Sowjets gegen die weißruſſiſchen Gene⸗ rale Koltſchak und Judenitſch gerettet worden ſei(11) Die geſchichtliche Tatſache des heldenmütigen Frei⸗ heitskampfes des finniſchen Volkes und der deutſchen Waffenhilfe gegen die rote Dampfwalze paßt natür⸗ lich nicht in die bolſchewiſtiſche Mentalität. Nachdem ein Vertreter der kommuniſtiſchen Par⸗ teien der arabiſchen Länder verſichert hatte, daß die Völker der arabiſchen Staaten ſich heute mit den Abeſſiniern eims wüßten, berichteten die Komintern⸗Abgeſandten aus den Balkanſtaaten, den ſkandinaviſchen Ländern, der Tſchechoſlowakei und Ungarn über eine angeblich drohende Gefahr der Ausbreitung des Faſchismus in dieſen Ländern. Ein belgiſcher Kommuniſt konnte nicht umhin, den Kongreß daran zu erinnern, daß es Ant⸗ werpener Hafenarbeiter geweſen ſeien, die während des ſowjetruſſiſch⸗polniſchen Kriegs im Jahre 1920 die Waffenausfuhr nach Polen empfindlich geſtört hätten. Vertreter der einzelnen Kominternſektionen aus Spanien, Portugal, Kanada, Jran, Siam und der Türkei kamen dann an die Reihe. Neue Komintern-Parolen Schwere Angriffe gegen England Funkmeldung der NM Z. O Moskau, 17. Auguſt. In der Freitagſitzung des Komintern⸗Kongreſſes wurden zunächſt drei Sonderausſchüſſe zur beſon⸗ deren Durchberatung der Berichte von Dimitroff und Ercoli ſowie des noch zu er⸗ ſtattenden Berichtes des Generalſekretärs der Komin⸗ tern, Maneilſki, eingeſetzt. Schon wieder tauchte vor dem Forum der Mos⸗ kauer Internationaliſten ein aus Deutſch⸗ land geflüchteter Kommuniſt auf, der ſich als Vertreter der Kommuniſtiſchen Jugendbewegung“ ausgab und auf die große Bedeutung der Heranziehung der„breiten Maſſen der ſozialdemokratiſchen und katholiſchen Jugend“ zur kommuniſtiſch⸗antifaſchtſtiſchen Front hinwies. Des weiteren erklärte ein polniſcher Kom⸗ muniſt, daß unter dem Druck der Maſſen die pol⸗ niſchen Sozialiſtenführer bereits von einer„not⸗ wendigen Verteidigung der Sowfet⸗ union“ zu ſprechen anfingen. Ein engliſcher Kom⸗ muniſt behauptete, daß England eines der füh⸗ renden kapitaliſtiſchen Länder ſei, die den impe⸗ rialiſtiſchen Krieg und einen Uebßerfall auf die Sowjetunion() vorbereiteten. Die marxiſtiſch⸗kommuniſtiſche Einheitsfront müſſe eine ſich bietende Maſſenoppoſition gegen den Krieg zum aktiven revolutionären Kampf(!) führen. r Hinrichtung eines Mörders Meldung des DNB. — Roſtock, 17. Auguſt. Die Juſtizpreſſeſtelle Roſtock teilt mit: In Ro⸗ ſtock in Mecklenburg iſt am 17. Auguſt der vom dortigen Schwurgericht am 8. April 1935 wegen Mordes zum Tode verurteilte Konrad Emil Meller hingerichtet worden. Meller hat am 30. Januar 1935 Hie neunfährige Elli Kern mit unmenſchlicher Roheit ermordet, um ſich an dem Vater des Kindes zu rächen, den er zu Unrecht für ſeine Entlaſſung aus ſeiner Arbeits⸗ ſtätte verantwortlich machte. Ein Stadtrat von Le Hapre als Schmuggler Meldung des DNB. — Paris, 17. Auguſt, Der Sonderberichterſtatter des„Journal“ meldek aus Le Havre, daß einer der Hauptſchuldigen der großen Schmuggelaffäre ein Stadtrat von Le Havre ſei, der ſein Amt als Stadtrat von 1919 bis 1935 bekleidet habe. Er ſtamme aus einer ſehr angeſehenen Familie. Sein Vater habe eine ange⸗ ſehene Stellung in den Kolonien bekleidet. Bei ſeiner erſten Wahl zum Stadtrat ſei er noch ein durchaus anſtändiger und ehrlicher Menſch geweſen. 1935 jedoch habe der Bürgermeiſter ihn nicht wieder auf die Stadtratsliſte geſetzt, da bereits zu Anfang d. J. ſeine geſchäftlichen Unternehmungen und ſein in letzter Zeit augenſcheinlich ſehr gewachſenes Ver⸗ mögen verdächtig erſchienen ſeien. Eine Schmuggelamazone ſtellt ſich der Polizei — Paris, 18. Aug. Die erwarteten Verhaftungen in der großen Zoll⸗ hinterziehungsangelegenheit von Le Havre kom⸗ men jetzt langſam in Fluß. Die Juhaberin eines großen Pariſer Rundfunkhauſes, Frau Mar⸗ guet, hat ſich ſogar in Le Havre ſelöſt dem Un⸗ terſuchungsrichter geſtellt. Zuvor erklärte ſi aber einigen Journaliſten:„Der Schmuggel iſt nun einmal mein Vergnügen.“ Die Rundfunkröhren koſten in Frankreich 115 Franken das Stück. In Amerika kann man aber für 100 Franken ſechs Röhren bekommen. Einen ſolchen Zuſtand kann man nicht zulaſſen.“— Dann begab ſie ſich in das Zimmer des Unterſuchungsrichters, der ſie nach einem erſten Verhör hinter Schloß und Riegel ſetzte. Die Nichte der Frau Marguet ver⸗ ſuchte inzwiſchen, in Paris einen Scheck über 150 000 Franken zu Laſten des Kontos ihrer Tante abzu⸗ heben. Sie fand odͤas Konto aber beveits geſperrt. — Mailand, 18. Aug. Der 37 Jahre alte fran⸗ zöſtſche Maler Henry Camere iſt ſeit zehn Tagen im Mont⸗Blanc⸗Gebiet verſchollen. Er wollte zu Fuß von Courmayeur nach Chamoix wandern und ein Bergführer hatte ihn noch in einem Labyrinth von Gletſcherſpalten getroffen. Seine Gattin iſt im Autobus vorausgefahren, wartet aber ſekther vergeblich auf ihn. Die ſeit mehreren Tagen von itglieniſchen Bergführern angeſtellten Nachfdr⸗ ſchungen blieben bisher ergebnislos. Inzwischen ſſt ein Meter Neuſchnee gefallen. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſendart Handelsteil: 1. B. Richard Schönfelder Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil; Dr. Fritz Hammes Sport: l. B. C. W. Fennel ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen:. N. Gg. Kling, fämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, fe 1,—6 Schriftlettung in Berlin: Dr. Fritz Filltes, W 88, Biktorlaſtraße 46 Geſ.⸗D.⸗A. Juli 1935: Ausgabe A u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Gute Jormen/ von mubolf Such Sie haben das mit guter Kleidung und im wei⸗ teren mit guten Eigenſchaften jeder Art gemein, daß ſte nicht betont ſein dürfen, wenn ſie angenehm wir⸗ pen ſollen. Gute Kleidung muß ferner ſitzen, micht nur nach dem Zentimetermaß paſſen; ſie muß dem Weſen der Perſon, die ſie trägt, gemäß ſein, ſie muß den Eindruck machen, als wäre ſie mit ihm verwach⸗ ſen. Wenn die Perſon weiblich iſt, ich meine in Wahrheit, das heißt auch im innerſten Weſen weib⸗ lich, dann weiß ſie ohne weiteres, was ihr gemäß iſt. Ste braucht nicht einmal notwendigerweiſe in den Spiegel zu ſehen, ſie iſt in den ſeltenſten Fällen fühig, einen Grund anzugeben, weshalb dieſer Hut ihr an⸗ ſteht und jener nicht, ſie weiß es unmittelbar. Weiß eine Frau das nicht, ſo gehört ſie in der Regel zu den Intellektuellen, die über alles mitzureden wiſſen, oder aber ſte iſt vermännlicht. Das iſt nicht ohne weiteres ein und dasſelbe, und es verſteht ſich von ſelbſt, wird auch vom Augenſchein beſtätigt, daß die berufstätige Frau deins von beiden zu ſein braucht. Wie ſteht es aber in der Kleidung mit dem deut⸗ ſchen Mann? Nun, mißlich. Wer nicht verheiratet iſt oder ſonſt weibliche Angehörige um Rat fragen kann, der tut in der Regel am beſten, ſich blindlings dem Schneider anzuvertrauen. Mir perſönlich ſind übrigens geſchniegelte Männer, die das ja nicht durch die Schuld des Schneiders zu ſein brauchen, unerträg⸗ lich, aber gerade ſie haben recht, die Kleidung paßt herrlich zu ihrem innerſten Weſen. Ich muß ge⸗ ſtehen, daß mir nach den vielen Bildern— perſönlich kenne ich ihn nicht— der echte engliſche Gentleman, den es offenbar immer noch gibt, in der Kleidung vorbildlich erſcheint. Ob das an ihm oder am eng⸗ liſchen Schneider liegt, das weiß ich nicht. Beilfufig, im übrigen iſt er mir nur darin ein— wie es leider ſcheint— unerreichbares Vorbild, daß er ein Konto auf der Bank hat; ohne das iſt man nämlich kein Gentleman. Nun habe ich aber keineswegs nur die Schichten im Auge, die man landläufig gut angezogen nennt, Fabrikarbeiter ſind für mich im allgemeinen beſſer angezogen als etwa eine gewiſſe Art von Handlungs⸗ gehilfen im Sonntagsgewand. Der Bauer zieht ſich in aller Regel auf dem Lande gut an, wobei ich kei⸗ neswegs an die ſogenannten Trachten denke; nicht immer, wenn er bei beſonderen Gelegenheiten zur Stadt fährt. Offiziere und Soldaten wirken immer gut angezogen, nicht immer taten das vor dem Krieg die Einjährigen. Ein Merkzeichen, nicht ein unfehlbares und nicht das einzige, iſt Ungezwungenheit. Es begegnen einem hier und da Erſcheinungen, die ſich ihrer Klei⸗ dung ergeben in ihr Schickſal unterordnen. Man prüfe ſich ſorgfältig, oder, noch beſſer, man hole Frauenrat ein, ehe man ſich etwa Knickerbocker an⸗ meſſen läßt. 5 Den Uebergang von der Kleidung zu den For⸗ men bildet offenbar die Körperhaltung. Es gab früher und gibt heute noch in einer Gegend, die ich nicht näher bezeichnen möchte, Beamte, deren Gang Würde iſt. Wer ſich nun etwa erdreiſten wollte zu behaupten, dem entſpreche keine innere Würde, der ſagte die Wahrheit, was ja nicht ſelten ſein Bedenk⸗ liches hat: Geltungsbedürfnis iſt der wahre Grund, wenn auch ein heute ziemlich hoffnungsloſes Beſtre⸗ ben. Shakeſpeare, der unfehlbare Künder alles Menſchlichen, wußte, wie der Gang den Menſchen offenbart: Ich kenn' ihn an der Art des Ganges, ſagt er von einem Eiteln. Man ſollte glauben, der Sport ließe das Perſönliche des Ganges verſchwin⸗ den, aber dem iſt nicht ſo. Der Anmaßende geht anders als der Beſcheidene, der Hinterliſtige anders als der Biedere, und ſo fort. Nun alſo die Formen im engeren Sinn. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, wo man in den Hotels an der langen, ſogenannten Table 'Hote zu Mittag aß. Da gab es Frauen, Hie bei dem Fiſchgang mit den Augen ſuchten, ob jemand den Fiſch mit dem Meſſer aß— die heute üblichen Fiſchmeſſer waren damals nirgends vorhanden— um ſich deſto ſtrahlender ihrer Kenntniſſe der feinen Sitte zu ſonnen, von deren Grund ſie in aller Regel nichts ahnten. Wenn die gewußt hätten, wie albern ſie wirkten! Für die ſogenannten guten Formen gilt es noch mehr als für die Kleidung, ſie dürfen nicht betont werden, und ſie müſſen dem Weſen der Per⸗ ſon gemäß ſein, was freilich im Grunde auf eins herauskommt. Wer einen Blick dafür hat, ſteht es ſchon bei dem— vielleicht, ich weiß es nicht, aus der Mode kommenden— Handkuß, ob er ausgelernt oder von der Kinderſtube her gewohnt iſt. Jeder Stand hat ſeine beſondere Art, und wer ſich darin hält, hat gute Formen. Der einfachſte Sol⸗ dat lernte früher und lernt, ſo viel ich ſehe, auch heute gute Formen, wie ſie für ihn paſſen. Der preu⸗ ßiſche Leutnant war unausſtehlich, wenn er den Leut⸗ nant gefliſſentlich hervorkehrte, ſonſt aber war er in jeder Hinſicht eine gute ritterliche Geſtalt. Der Fabrikarbeiter und der Bauer haben gute Formen, wenn der erſtere nicht verbittert iſt, und wenn beide nicht als etwas anderes wirken wollen, als ſie ſind, Ich habe als Anwalt oft erlebt, daß Leute aus einer gewiſſen Schicht des Mittelſtandes mit brennender Zigarre bei mir eintraten, die das nie getan hätten, wo ſie für Geld arbeiteten oder lie⸗ ferten. Hier fühlten ſie ſich als Arbeitgeber. Sie hatten ſchlechte Formen. Ich hatte mit einem reich gewordenen ehemaligen Maurermeiſter zu tun, der zu Notariatsverhandlungen oft mit brennender Zigarre und grundſätzlich eine halbe Stunde zu ſpät kam; er wollte offenbar betonen, daß es ohne ihn nicht ging; jemand, der in Neuyork dreißig Mil⸗ lionen in vierzigjähriger, redlicher Arbeit nach kleinen Anfängen erworben hatte, kam unfehlbar auf die Minute pünktlich und nie mit brennender Zigarre. Das letztere taten auch Arbeiter nicht, Bauern nur, wenn ſte Protzenbauern waren. Das iſt der reiche Bauer ſelten, aber freilich hat er andere Formen als der Kleinbauer, und das wird bis auf weiteres ſo bleiben. Wenn ein Bauernburſche bei mir langſam und breitbeinig hereingeſchritten kam und„in Dag“ ſagte, hatte er Form; wenn er fein oder gar gebildet wir⸗ ken wollte, war er unerträglich, man konnte ihn nicht einmal komiſch nehmen. Ich habe in den erſten Jahren des Jahrhunderts mit einem heute längſt verſtorbenen Bremer Kauf⸗ herrn verkehrt, deſſen Formen man erleſen nennen konnte. An ihm wirkten ſie wie Natur, er war nicht ohne ſie zu denken; andern, die auch die allerbeſten Formen haben, ſtänden ſte nicht an. Eine unumgängliche Vorausſetzung der guten, angenehm wirkenden Form iſt innere Sicherheit. Der Arbeiter hat ſie, der getreulich ſein Tagewerk ver⸗ richtet, aber auch wer— wie mein Bremer Freund Erbe einer alten Familienkultur iſt. Manches Ab⸗ ſtoßende, was zunüchſt nach einem Uebermaß von Selbſtgefühl ausſieht, beruht auf innerer Unſicher⸗ heit, ſo beiſpielsweiſe oft genug Flegelei, aber auch eine gewiſſe Ueberladenheit. Innere Sicherheit macht einfach. Sehe jeder, wie er's treibe! Der Satz, daß jeder ſich in den Formen bewegen ſoll, die ſeinem Weſen gemäß ſind, gilt natürlicher⸗ weiſe auch für das Schrifttum, und nicht minder der, daß der Echte ſeinen Stil wie die echte Frau ihre er hätte ſeinen Stil erſt im Alter gefunden ſo er⸗ klärt er offenbar ſeine früheren Werke für ſtilver⸗ laſſen, aber ſein Alterswerk in aller Unſchuld nuch, Er mag ein Denker von Graden ſein, ein Meiſter der Sprache iſt er nicht. Wer da nicht als Meiſter ge⸗ boren iſt, wird es nicht erjagen. Ein reif gewor⸗ dener Meiſter wie der alte Goethe kann ſich wohl ge⸗ legentlich Formen ausſuchen, die ſeinem Weſen ge⸗ mäß ſind, er wird aber immer wieder zu ſeiner eigenen zurückkehren. Der Satz gilt auch für den Philoſophen. Kant, Schopenhauer, Leibnitz, Platon, haben ihren Stil, er iſt bei jedem von ihnen uöchſt perſönlich, man er⸗ kennt ſie ohne weiteres. a Weſſen Stil von Natur ſchwer iſt, ſoll ſich nicht zwingen, leicht zu ſchreiben, ſonſt fällt er ins Flache, und im umgekehrten Fall, der leider nicht ſelten iſt, kommt pompöſer Unſinn zutage. Freilich, die Verſuchung iſt ſehr groß, und die Dichter ſind auch nur Menſchen, ſozuſagen. Die dä⸗ moniſche Anziehungskraft der Bühne laſſe ich bei⸗ ſeite. So mancher echter Dichter, dem die dramatiſche Begabung durchaus abging, iſt ihr erlegen, nicht um des Geldes und nicht um des Ruhmes willen, ſon⸗ dern angelockt von der Fata Morgana des Theaters. Wie geſagt, daß Theater mag auf ſich beruhen, es gibt auch ſonſt eben heute Verſuchungen gen. Man ſchreibt von Konjunkturnachrichten und ſegnet ſich, aber wie viele es ſind, die es wagen dürfen, in die dunkelſten Falten ihres Ichs hineinzuleuchten? Nicht jeder iſt ein Wilhelm Raabe! Der nahm frei⸗ lich ein enges, von beſtändiger Gelöſorge und oft genug von Geldnot umdüſtertes Daſein auf ſich, aus dem ihm erſt der ſiebzigſte Geburtstag befreite, um ſich treu zu bleiben. Dafür iſt ſein großes Lebens⸗ werk einheitlich, ganz er ſelbſt, man muß es nehmen oder laſſen, und der beſte Teil der deutſchen Leſer hat es genommen. Auch das Ethos Mozarts, Beethovens und ſo manchen deutſchen Meiſters beruht weſentlich darauf daß ſie es verſchmäht haben, mit einer Untreue wider ſich ſelbſt ein karges Leben gegen ein glänzen⸗ des zu vertauſchen. Mancher deutſche Meiſter! Ich würde um keinen Preis jemals von der Knor⸗ rigen, deutſchen Eiche ſprechen. Iſt Goethe knorrig, iſt es ein Trio von Beethoven oder Mozart? Aber allerdings ſind ſolche, die alles ſein können, gand u gar undeutſch. 5 g Das eine ſoll ſich feder Schaffende geſagt en laſſen: Es iſt leicht, von ſich ſelbſt abzuweichen, a Kleidung unmittelbar wiſſen muß. Wenn einer ſagt, ſchwer, ſich danach wieder aufzunehmen. * 2 — 15 — Augefahren wurde * Montag, 19. Auguſt 1985 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe — * Mannheim, den 19. Auguſt. Auguſt-Sonntag ohne Launen Was man bei dem zum Wochenende immer beſſer werdenden Wetter erwarten durfte, trat auch tatſäch⸗ lich ein: der Sonntag brachte ein ſchönes, ein wenig bleichſüchtiges Sommerwetter ohne zu große Hitze, ohne drückende Sonne und ohne Wetterlaunen. Be⸗ geits am Samstag waren die ganzen Störungen, die uns die Tage zuvor den erſehnten Regen gebracht hatten, perſchwunden, und die Sonne konnte wieder hre Kraft ungehindert entfalten. Das Queckſilber im Wärmemeſſer ſtieg auf 25 Grad, eine Tempera⸗ tur, die nach den kühlen Dagen angenehm empfunden wurde. Allerdings erfolgte in der Nacht zum Sonn⸗ tag eine Eintrübung, die auch ſtrichweiſe leichte Nie⸗ derſchläge brachte. Als aber die Mannheimer er⸗ wachten, brach ſiegreich die Sonne durch die Wolken, die ſie zwar nicht ganz vertreiben konnte, die aber in keiner Weiſe das Wetter beeinträchtigten. Wie das Wetter keine Aufregungen verurſachte, ſo brauchte man ſich auch wegen der ſonmtäglichen Vergnügungen nicht weiter den Kopf zu zerbrechen. Piel war nicht los in Mannheim, und ſo nahm man chen den Wanderſtab zur Hand oder ſiedelte ſich im Strandbad an, das regen Betrieb hatte. An dem ſchmäler gewordenen Strand konnte mam ſehr leicht erkennen, daß der Rhein durch die letzten Regenfälle wieder ziemlich ſtark geſtiegen war. An den Ufern hes Rheins und im Mühlauhafen führte der Mann⸗ heiner Fiſchzuchtverein ein Wettangeln durch, das die Sportangler in großer Zahl auf den Plan rief. Die SA⸗Stürme waren allenthalben den Tag über unterwegs, um den Reichswettkampf weiterzuführen. Der Bahnverkehr konnte auch am vergangenen Samstag und Sonntag einen ſommerlichen Umfang behalten. Vor allem machte ſich ein ſtarker Rückſtrom von Ferienreiſen⸗ ben bemerkbar, was zur Ueberfüllung ſämtlicher Schnellgttge führte. Am Sonntag kam zu dem ſtarken gernverkehr noch ein recht lebhafter Ausflugsver⸗ ehr hinzu, der ſeine größten Ausmaße bei den billi⸗ gen Verwaltungsſonderzügen ins Neckartal erreichte. Neben dieſem planmäßigen Verkehr mußten wie⸗ der zahlreiche Sonderzüge im Mannheimer Haupt⸗ bahnhof abgefertigt werden, von denen die meiſten zurch die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gefahren wurden. So kamen 900 Kö F⸗Urlauber aus Oberbayern zurück, während 1000 Düſſeldorfer nach Oberbayern fuhren. Weitere 800 Urlauber, darunter zahlreiche Mannheimer, mußten die Heimfahrt von Lechbruch aus antreten, während 600 Mannheimer ins Allgäu fahren durften. Mit einem Sonderzug keiſten 1100 Schwaben aus der Schorn dorfer Gegend an den Rhein. Für die Aachener Koͤcß⸗Urlauber, die ihre, Ferien im Schwarzwald verbracht hatten, ſchlug die Stunde der Heimkehr, ſo daß nach allen Richtun⸗ gen der Köcz⸗Verkehr flutete. Mit 450 Gefolgſchafts⸗ angehhrigen machte die Deutſche Steinzeugwaren⸗ fabrik in Friedrichsfeld einen Ausflug nach Bingen und der Eiſenbahnerverein Ludwigshafen fuhr mit 1200 Teilnehmern nach Baden⸗Baden. Der Andrang zu dem Treffen der Kyffhäuſerkame⸗ taden in Neuſtadt war aus dem Bezirk Mannheim ſo ſtark, daß für die 2400 Kameraden vom Mannheimer Hauptbahnhof aus zwei Sonder⸗ züge gefahren werden mußten. Polizeibericht vom 18. Auguſt in der Waldhofſtvaße am Samstagnachmittag eine Fußgängerin, die die Straße überquerte, von einem Perſonenkraftwagen. Die Fußgängerin ſtürzte und mußte mit einer Ge⸗ Mrnerſchütterung in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. Gegen den Raudſtein fuhr in Mannheim⸗Feu⸗ denheim ein Kraftradfahrer in der Nacht zum Sonn⸗ lag, Dabei zog ſich ſein Soziusfahrer Rücken⸗ und Geſichtsperletzungen zu. Er wurde in das Kranken⸗ haus Ubergeführt. Wegen Ruhestörung und groben Unfugs wurden zehn Perſonen angezeigt. Mannheimer SA im Reichswettkampf Die Uebungen am Sonntag Die Uebungen der Mannheimer SA häufen ſich gegen Ende des Reichswettkampfes; geſtern gab es in den meiſten Vorſtädten, im Schützenhaus Feuden⸗ heim und in der Neckarſporthalle eine Menge zu tun. Die Jugendſtürme 40 und 45 hatten Schießen und erzielten ſo gute Ergebniſſe, daß ſie wiederum beide an der Spitze zu liegen ſcheinen. Anſchließend folgten für beide Stürme Gepäckmarſch und Querfeldein lauf. Für den Sturm 3 wurde eine beſonders ſtarke Barrikade mit viel Stachel⸗ braht am Arbeitsamt errichtet. Sturm 6 hatte ein Hindernis in Feudenheim, Ecke Tal⸗ und Ziethen⸗ traße, zu überwinden. Sturm 7 bekam ſeine Barri⸗ kade an der Freiburger Straße in Seckenheim. Seine Propagandaſahrt ging heute nachmittag durch Ilves⸗ heim, Ladenburg und Schriesheim. Sehr geſpannt war man auch auf die Einſatzübung, die der Sturm 45 pätnachmittags für die Quadrate in der Nähe des Arbeitsamtes angeſetzt hatte. Die andere Einſatz⸗ übung des Tages fand morgens 710 Uhr in Wald⸗ hof ſtatt, wo vor allem das Kaſino von Bopp u. Reuther geſichert werden mußte und Poſtenketten in den Wald vorgeſchoben wurden. Ueber den ge⸗ nauen Verlauf der Hauptübungen wird noch be⸗ richtet Dr. Hr. Vollverſammlung der Kreishandwerkerſchaft 1 875 Kreishandwerkerſchaft Mannheim 8 Am 14. Auguſt fand im großen Sitzungsſaale der adiſchen Handwerkskammer, Verwaltungsſtelle 3 eine Vollverſammlung der Kreishand⸗ 1 Mannheim ſtatt, die vollzählig beſucht 1 deishandwerksmeiſter Stark wies vor Eintritt u die Beratungen darauf hin, daß viele Volks⸗ ſchreibt Den Helden von Dornach Dornachfeier der Landwehr Vierziger Zum 21. Male jährt⸗ ſich der Tag, an dem das Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment 40 ſeinen ſchwärze⸗ ſten Tag während des ganzen Weltkrieges durch⸗ zumachen hatte, als es am 19. Auguſt 1914, dem Tag der zweiten Schlacht von Mülhauſen, in die Kämpfe bei Mülhauſen⸗Dornach verwickelt wurde. Die Kameradſchaft der Landwehr Jer betrachtete es auch in dieſem Jahre als ihre Ehrenpflicht, in einer Dor⸗ nach⸗Gedenkſtunde den blutigen Kampfestag ins Ge⸗ dächtnis zurückzurufen. In den vollbeſetzten Germaniaſälen verſammel⸗ ten ſich am Samstag die Landwehr 40er mit ihren Familien und Freunden. Nach einleitenden Muſik⸗ ſtücken und einem von Fräulein Betty Kempf vor⸗ getragenen Vorſpruch begrüßte Kamerad Adolf Kempf die Erſchienenen, unter denen ſich auch Be⸗ zirksverbandsführer Dr. Hieke befand. Der von Ka⸗ merad Hoffmann komponierte Kriegsmarſch der Landwehr 40er leitete über zu der Gedenkrede von Vereinsführer Jakob Schmitt, der die Vorgänge bei und in Dornach ins Gedächtnis zurückrief und ſchilderte, wie es damals galt, die große Uebermacht der Franzoſen vom Land Baden fernzuhalten. Tat⸗ ſächlich iſt es auch dem tapferen Verholten der badi⸗ ſchen und württembergiſchen Landwehr, die beide ſtark bluten mußten, gelungen, den Vormarſch der Franzoſen zum Stillſtand zu bringen. Die Schlacht Hundert Amerikaner 106 Amerikaner, die mit der Catholie Travel League New York eine Pilgerfahrt über Paris, Lourdes nach Rom gemacht hatten und ſich wieder über Lauſanne, Genf und Baſel auf dem Heimwveg befinden, kehrten auch in Mannheim ein, obgleich Mainz als Stützpunkt und Uebernachtungsort vor⸗ geſehen war. Natürlich verſuchte man den Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Nach der Ankunft in Mannheim nahmen die Ame⸗ rikaner ihr Mittageſſen im Hotel ein, um im Auſchluß daran nach Heidelberg zu ſahren. Abends kehrten ſie wieder nach Mannheim zurück, und verſchiedene der Gäſte unternahmen noch auf eigene Fauſt eine Stadtbeſichtigung. Am nächſten Morgen weilten die meiſten der Amerikaner, unter denen ſich ein Biſchof und dreißig Geiſtliche befanden, beim Frühgottes⸗ dienſt in der Jeſuitenkirche. Nach dem Früh⸗ ſtück äußerten viele Teilnehmer dieſer Reiſegeſell⸗ ſchaft den Wunſch nach einer Stadtru ndfahrt, die alsbald vom Verkehrsverein in die Wege geleitet wurde. Ein anderer Teil machte Einkäufe in der Stadt. Mit der Führung war aber die Aufgabe des Ver⸗ kehrsvereins nicht erſchöpft. Man ſtellte nämlich feſt, daß von Mannheim aus die Weiterreiſe nach dem Haag, von wo aus die Ueberfahrt zur Einſchif⸗ fung in England erfolgen ſoll, nicht vorbereitet war. Obgleich es in der Kürze der Zeit techniſch kaum durchführbar war, beſorgte man den 106 Amerika⸗ nern die Fahrkarten bis nach dem Haag und ſorgte dafür, daß ſie ſtets die gleichen Eiſenbahn⸗ wagen zur Verfügung hatten. Das war deswegen wertvoll, weil die Amerikaner in Mainz einen Rheindampfer zur Fahrt nach Koblenz beſtiegen, in bei Mülhauſen blieb der blutigſte und verluſtreichſte Kampf für die Landwehr 40er während des ganzen Weltkrieges. Mußten doch am 19. Auguſt 1914 z wer hundert Offiziere und Mannſchaften ihr Leben laſſen. Zwei Offiziere und 120 Mann konnten als Verwundete geborgen werden, während zehn Offiziere und 500 Mann in Gefangenſchaft gerieten. Der Tag von Dornach war doppelt ſchmerzlich, weil die Verwundeten bei dem am Spätnachmittag not⸗ wendig werdenden Rückzug nicht mitgenommen werden konnten und weil es unmöglich war, die ge⸗ fallenen Kameraden zur letzten Ruhe zu beſtatten. Auch in der Heimat konnte man kaum faſſen, daß zehn Tage nach dem Aus marſch bereits in der erſten Schlacht ſo viele im beſten Mannesalter ſtehenden Männer auf der Walſtatt geblieben waren. Mit einem lebenden Bild, das den Toten von Dor⸗ nach gewidmet war, klang die Gedenkrede und gleich⸗ zeitig das Totengedenken aus. Umrahmt wurde die Gedenkſtunde durch muſika⸗ liſche Darbietungen der Kapelle Hermann Mayer und Chorvorträge vom Benzſchen Männerchor unter Stabführung von Chormeiſter Köhr. Die Leitung des Abends, der im zweiten Teil ein der frohen Unterhaltung gewidmetes kameradſchaft⸗ liches Beiſammenſein brachte, lag in den Händen von Kamerad Adolf Kempf. beſuchen Mannheim Koblenz übernachteten und in Köln einen zweiſtün⸗ digen Aufenthalt zur Beſichtigung des Domes ein⸗ legten. Bet der feſten Geſtellung der Wagen konn⸗ ten die Reiſenden ihr großes Gepäck in den Wagen laſſen und ſich frei und ungehindert bewegen. Die weitere Vorbereitung der Weiterreiſe durch das Reiſebüro des Verkehrsvereins ging ſogar ſo weit, daß die Mittageſſen im Speiſewagen und auf dem Rheindampfer hier beſtellt und gleich bezahlt wur⸗ den, ſo daß ſich die Reiſenden unterwegs um nichts mehr zu kümmern hatten. Bei ihrer Abreiſe brach⸗ ten ſie immer wieder zum Ausdruck, wie ange⸗ nehm ſie die ihnen entgegengebrachte Aufmerkſamkeit berührt hätte. Vor allem gaben ſie unumwunden zu, ganz andere Verhältniſſe in Deutſchland angetrof⸗ fen zu haben, als ihnen zu Hauſe die Zei⸗ tungen berichten. Mit Ernſt verſicherten die Amerikaner, daß ſie zu Hauſe gerne erzählen und in den Zeitungen berich⸗ ten wollten, welche Zuſtände in Deutſchland wirk⸗ lich herrſchen. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß ſich die guten Eindrücke, die ſie auf ihrer erſten Station in Deutſchland ſammeln konnten, durch die weitere Reiſe den Rhein entlang noch weſentlich feſtigen werden. Intereſſant iſt übrigens, daß der Marſchall der Reiſegeſellſchaft, Miſter Enrieo L. Squadra, einen Abſtecher nach Berchtesgaden machte und wort Ge⸗ legenheit nahm, mit dem Führer zu ſpre⸗ chen. Daß dieſer Miſter Squadra mit den aller⸗ beſten Eindrücken von dem neuen Deutſchland nach Amerika zurückfährt, kann man ſich lebhaft vorſtel⸗ len. genoſſen— auch ſolche vom Handwerkerſtand— heute moch nicht die gewaltigen Leiſtungen unſeres Füh⸗ rers ſeit der Machtübernahme einſehen wollen. Ge⸗ wiſſe Kreiſe, die dem vergangenen machtlüſternen Zentrum angehörten, oder ihm maheſtanden, glauben, Morgenluft zu wittern und durch unverantwortliche Quertreibereien die Aufbauarbeit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierung zu untergraben. Er bat die Obermeiſter, alle dieſe Kreiſe zu beobachten und vor allen Dingen ihr Augenmerk darauf zu richten, daß die in den Vordergrund ſtrebenden Anhänger des politiſchen Katholizismus ummöglich gemacht werden. Es iſt für den Obermeiſter und die Führer des Handwerks eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, unbeirrt den Weg zu gehen, der auf Grund der Amordnun⸗ gen über den Aufbau des Deutſchen Handwerks von unſerem Führer vorgeſchrieben iſt. Die ſehr ein⸗ drucks⸗ und temperamentvollen Ausführungen des Kreishandwerksmeiſters erzeugten ein ſpontanes Treuegelöbnis aller Anweſenden zu umſerem Führer Adolf Hitler mit dem Gelöbnis, ſich ſtets rückhalts⸗ Los hinter unſeren Volkskanzler zu ſtellen. Das Handwerkerhaus wird errichtet wer⸗ den. Die einzelnen Innungen werden dort ihre Geſchäftsſtellen errichten. Erfreulicherweiſe haben faſt alle Obermeiſterinnen und Obermeiſter ſich mit dieſer Löſung einverſtanden erklärt. Weiter wer⸗ den in dem neuen Hauſe einige Berufsgenoſſenſchaf⸗ ten, die Handwerkskammer⸗Verwaltungsſtelle, die Kreishandwerkerſchaft, ſowie Lieferungs⸗ Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaften ihren Einzug halten. Nach eingehender Beſprechung der weiter vor⸗ liegenden Punkte konnte der Kreishandwerksmeiſter die ergiebige Ausſprache mit einem freudig aufge⸗ nommenen„Sieg Heil!“ auf unſren Führer ſchlie⸗ ßen. n Hohes Alter. Der Altveteran von 1866 und 1870/71 Nikolaus Brückelmayer, Laurentius⸗ ſtraße 7, begeht am 19. Auguſt in geiſtiger und kör⸗ perlicher Friſche ſeinen 94. Geburtstag.— Am gleichen Tage wird 85 Jahre Frau Auguſt Schuei⸗ der Wwe. geb. Oeſchger, Waldhof⸗Gartenſtadt, Wald⸗ ſtraße 25. Ihnen beiden gilt unſer herzlicher Glück⸗ wunſch. * Sein 2 jähriges Berufsjubiläum feierte am Sonntag Oberfeuerwehrmann Andreas Weßbe⸗ cher, dem aus dieſem Anlaß durch ſeine Kameraden von der Berufsfeuerwehr eine Ehrung zuteil wurde. Vor der Wachablöſung verſammelten ſich im Unter⸗ haltungsraum der Hauptfeuerwache ſämtliche Wehr⸗ leute der Berufsfeuerwehr. In einer Anſprache wies Branddirektor Mikus auf die vorbildliche Pflichttreue des Jubilars hin und übermittelte den Glückwunſch des Oberbürgermeiſters. Brandinge⸗ nieur Kargl als Vertreter der Fachſchaft überreichte ihm ein Geſchenk. Die Geſangsabteilung umrahmte mit Liedern die eindrucksvolle Feier. a Ein Maunheimer Perſonenkraftwagen verun⸗ glückt. Auf der Dürkheimer Landſtraße in Richtung Oggersheim trug ſich am Freitagabend in der Dun⸗ kelheit ein noch glimpflich verlaufenes Verkehrsun⸗ glück zu. Ein Kraftfahrer aus Mannheim wurde während der Heimfahrt aus Dürkheim von einem entgegenkommenden Fahrzeug ſo ſtark geblendet, daß er völlig die Straßenüberſicht verlor und direkt in ein entgegengeſetzt fahrendes Auto fuhr. Der Zuſammenſtoß war ſo wuchtig, daß das Fahrzeug des Mannheimer Fahrers ziemlich ſtark beſchädigt wurde. Der ſchuldige Fahrer raſte unbe⸗ kümmert davon. Der Lenker des Mannheimer Wagens kam ziemlich heil davon, während aber ſeine Begleiterin durch Anprall mit dem Kopf im Geſicht empfindlich verletzt wurde. Beide mußten mit einem anderen Fahrzeug die Heimfahrt fort⸗ ſetzen. Ferienglück Erbolung beim Banꝛrn Spendet für die Kinderlandverſchickung des Hilfswerks „Mutter und Kind“ Frohe Stunden bei den Blumenauſiedlern Bruch einen Kameradſchaftsabend, der im menaureſtaurant nicht nur die Siedler mit ihren Familien, ſondern der auch den Vertreter des Ober⸗ bürgermeiſters, die Herren vom Tiefbauamt, die mit der Umgeſtaltung des Sandtorfer Bruchs zu tun hatten und die Führer des in engen Beziehungen zu den Siedlern ſtehenden Arbeitsdienſtes vereinigte. Der Vorſitzende der Gärtnergenoſſenſchaft, Han d⸗ ſchuh, hieß in ſeiner Begrüßungsanſprache die Er⸗ ſchienenen willkommen. Eine beſondere Ehrung wurde Herrn Liefhold zuteil, der als Kulturpiocier bezeichnet wurde, da er durch ſeine erſten Pflan⸗ zungen im Sandtorfer Bruch die Güte des Bodens zeigte und ſomit die Grundlage für das Werden der Gärtuerſiedlung„Blumenau“ ſchuf. Dr. Rund von der Landwirtſchaftlichen Abteilung der Stadtverwal⸗ tung überbrachte die Grüße des Oberbürgermei⸗ ſters. Bald übergab man die Leitung des Abends dem Humoriſten Rudi Frank, der mit allerlei Kunſt⸗ ſtücken und humoriſtiſchen Vorträgen zur Hebung der Stimmung beitrug. Um die muſikaliſche Würze des Abends war das Schrammel⸗Trio Riehl be⸗ müht, das für ſeine ausgezeichneten Darbietungen mit ſtärkſtem Beiſall bedacht wurde. Der Höhepunkt des Abends war es, als man zur Mitternachtsſtunde einen Lampionumzug durch die Anlagen der Blumenau machte, den mit flotten Weiſen das Schrammeltrio anführte. Das Blu⸗ menau⸗Reſtaurant und ein Teil der Gartenanlagen leuchteten in rotem Lichte. Als dann das Licht lang⸗ ſam erloſch, nahm die frohe Unterhaltung ihren Fortgang. — un Ein unvorſichtiger Radfahrer trug ſelbſt die Schuld an dem Oberſchenkelbruch, den er ſich bei einem Zuſammenſtoß mit einer Radfahrerin zuzog. Der Schüler kam mit ſeinem Fahrrad aus dem Platz vor der U 2⸗Schule beim Städtiſchen Hallenbad her⸗ ausgefahren. Da er einen zu weiten Bogen auf die Straße fuhr, ſtieß er mit einer radfahrenden Schüle⸗ rin zuſammen, ſo daß beide ſtürzten. Während beide Fahrräder nur leicht beſchädigt wurden und auch die Schülerin keine Verletzungen erlitt, zog ſich der Junge einen Oberſchenkelbruch und Kopfverletzun⸗ gen zu, ſo daß eine Ueberführung in das Kranken⸗ haus notwendig wurde. u Die nötige Aufſicht vermiſſen ließen die Eltern eines 27% Jahre alten Kindes, das zwiſchen K 2 und K 3 in dem Augenblick über die Straße ſprang, als ein Perſonenkraftwagen durch die Straße fuhr. Der Fahrer des Wagens beſaß glücklicherweiſe genügend Geiſtesgegenwart und riß ſein Fahrzeug zur Seite, ſo daß es ſeitlich auf den Gehweg fuhr. Dadurch wurde das Kind nur geſtreift, ohne Verletzungen da⸗ vonzutragen. Der Vorfall, der ſehr leicht ſchlimmere Folgen hätte haben können, zeigte wieder mit aller Deutlichkeit, wie notwendig es iſt, daß die Eltern auf der Straße ihre kleinen Kinder nicht aus den Augen laſſen. cker feu. Scheunenbrand-Aebung in Sandhofen Alarm bei der dritten Feuerwehrkompagnie Jufolge unvorſichtigen Umganges mit offenem Licht iſt in der Scheune des Anweſens Fahrgaſſe Nr. 4 Feuer ausgebrochen, das in den Erntevor⸗ räten reiche Nahrung findet und ſehr raſch um ſich greift. Das angebaute Wohnhaus iſt ſehr gefährdet, ebenſo die angrenzenden Baulichkeiten. So lautete der Befehl, welcher der Führung der dritten Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr Sand⸗ hofen⸗Scharhof für die diesjährige Hauptübung aus⸗ gehändigt wurde. Als die Feuerwehrleute mitten in der Arbeit waren und den Brandherd einkreiſten, hieß es plötzlich:„Die Pfarrſcheune brennt“. Nun galt es neue Anordnungen zu treffen und ſchon mußte auch noch angenommen werden, daß durch die einſtürzende Giebelwand des brennenden Hauſes zwei Strahlrohrführer unter den Mauern begraben wurden. Nun konnten die Sanitäter vom Sanitäts⸗ zug Sandhofen eingreifen und die Verwundeten bergen. Nach Erledigung der Angriffsübung rückte man nach dem Stadionsplatz ab, wo Fußexerzieren, Exer⸗ zieren an den Geräten und Freiübungen vorgeführt wurden. Als man dann ſpäter ſich zu einem kame⸗ radſchaftlichen Beiſammenſein traf und der mit der Führung der Kompanie beauftragte Hauptmann Gaa die Gäſte und Kameraden begrüßt hatte, hielt Branbdirektor Mikus die Kritik ab, bei der er lobte, was zu loben war, und bei der er auch auf die Dinge aufmerkſam machte, die zweckmäßiger eine andere Ausführung gefunden hätten. Er hob die vorbild⸗ liche Zuſammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr mit den Sanitätern vom Roten Kreuz hervor, um bei dieſer Gelegenheit die Aufgabengebiete der Sanitäter bei Brandfällen genau zu umreißen. Nach den beſtehenden Beſtimmungen dürfen Sanitäter, die ja nicht die zweckmäßige Aus⸗ rüſtung, wie Helm uſw. haben, nicht an den eigent⸗ lichen Brandherd heran, ſondern müſſen die von den Feuerwehrleuten geborgenen Verletzten außerhalb des Brandherdes in Empfang nehmen und behan⸗ deln. Nachdem Branddirektor Mikus auch den Dank des Oberbürgermeiſters übermittelt hatte, gedachte er der drei Kameraden, die der Tod im letzten Jahr aus den Reihen der dritten Kompanie geriſſen hat. Vor allem wurde des Kommandanten Bayer ge⸗ dacht, dann des Ehrenhauptmanns Henrich von der früheren Scharhofer Feuerwehr und ſchließlich des Zugführers Guckert. Alle drei Kameraden hatten mit ſolchem Eifer der Feuerwehrſache ge⸗ dient, daß ſie jetzt als leuchtendes Vorbild erwähnt werden konnten. Durch Erheben von den Sitzen ehrten die Anweſenden das Andenken an ihre toten Kameraden. Regierungsrat Schneider betonte in einer Anſprache, daß wir trotz unſerer ſchlagfertigen Be⸗ rufsfeuerwehr unbedingt auch die Frei⸗ willige Feuerwehr brauchen, die im nationalſozialiſtiſchen Staate ein Vorbild der Unter⸗ ordnung, der Opferbereitſchaft und der Kameradſchaft iſt. Regierungsrat Schneider wies auch noch auf die enge Verbundenheit von Feuerwehr und Partei hin, die in dieſem Falle durch die Anweſenheit von Ortsgruppenleiter Dolt zum Ausdruck kam. Die Anſprache, die mit der Aufforderung ſchloß, allezeit treu zur Feuerwehrſache zu ſtehen, klang mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer aus. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloſſen ſich an. Herr Wernz von der Paſſivität fand eben⸗ falls treffliche Worte für die Kameradſchaft und gab ſeiner Freude über die Zuſammenarbeit der Feuer⸗ wehr mit den Sanitätern Ausdruck. In kamerad⸗ ſchaftlichem Geiſte verlebte man den Abend, der bei Muſik und Tanz noch manche frohe Stunde brachte. 1 Seite/ Nummer 78 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Auguſt 1085 . Eine Anſitte ö Kauft zur richtigen Zeit ein Man muß einmal, nicht nur am Freitag oder Samstag, abends kurz vor ſieben Uhr, durch die Straßen gehen, in denen ſich die Einzelhandelsläden für den täglichen Lebensbedarf befinden. Da ſchie⸗ ßen die Frauen aller Altersfahrgänge wie die Schwalben am Abendhimmel dahin und machen noch raſch öͤringende Einkäufe; da drängen ſie ſich noch ſchnell in Geſchäfte hinein, die ſchon ſchließen wol⸗ len, weil es ſteben Uhr iſt. Ja, muß denn das ſein? Hat der Tag nicht viele Stunden, und kann man nicht das ungemein wichtige Geſpräch über Frau Maiers ungezogene Kinder und Frau Müllers hoch⸗ mäſſige Tochter und Frau Lehmanns Untreue etwas früher abbrechen als mit dem Glockenſchlag 7 Uhr: „Ach du liewer Gott, ich muß ja noch“ Es mehren ſich in letzter Zeit die Klagen aus den Kreiſen des Händlers, daß der pünktliche 19 Uhr⸗ Ladenſchluß in vielen Fällen nicht durchgeführt werden kann, weil die Diſziplin der Käufer, und zwar wohl in der Hauptſache der Hausfrauen, ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Wenn unſere Hausfrauen auch nicht gerade böswillig handeln, ſo ſollten ſie ſich doch der Wirkungen ihrer Handlungsweiſe mehr bewußt ſein. Angeſtellte wie Ladeninhaber müſſen ſtundenlang im Laden ſtehen und ſehnen ſich, wie alle anderen Volks⸗ genoſſen, nach getaner Arbeit nach einem ruhigen Feierabend. Vielfach hat ſich der eine oder andere Volksgenoſſe des Einzelhandels auch etwas vor⸗ genommen, etwa einen Theaterbeſuch, einen Spazier⸗ gang oder ſonſt etwas, was ihm Erholung und Ab⸗ wechflung bringen ſoll. Unbewußt ſind die un⸗ dlſztplinierten Käufer ſchuld an dieſem Verſäumnis der Feierabendpläne. Gewiß kommt es oft vor, daß die Hausfrau im Laufe des Tages den einen oder anderen oͤringenden Einkauf vergeſſen hat und das Fehlende auch kurz vor Ladenſchluß beſchaffen möchte. Aber es iſt unſere Pflicht, den Angeſtellten nach einem arbeitsreichen Tag keine unnötige Mehrarbeit aufzubürden. Die Hausfrauen dieſer Volsgenoſſen, welche abends auf den Mann, den Sohn oder auf ſonſtige Mitglieder des Haushaltes warten müſſen, ſind ebenfalls durch den unpünkt⸗ lichen Feierabend mitunter hart betroffen. Hier muß alſo mehr gegenſeitiges Verſtändnis auf⸗ gebracht werden, denn wir allle haben einen An⸗ ſpruch auf unſer Familienleben, das die erſte Vorbedingung zu einer wahren Volksgemein⸗ ſchaft iſt. Es iſt alſo das nötige Verſtändnis aufzu⸗ bringen, die Fehler zu erkennen und an ihrer Beſei⸗ tigung zu arbeiten. Ganz beſonders klagen auch die Milchhänd⸗ ler, wo ſich die Unſitte eingebürgert hat, beſonders an Sonntagen ſo unmittelbar vor Schluß der Ver⸗ kaufszeit zu kommen, daß im Laden nicht nur ein Gedränge mit allen unliebſamen Nebenerſcheinungen entſteht, ſondern auch dem Händler der ganze Sonn⸗ tagvormittag verdorben iſt. Es iſt eine Rückſichts⸗ loſigkeit ohnegleichen, anderen Menſchen aus eigener Bequemlichkeit die kargen freien Stunden zu verkürzen. Denn jeder Ladeninhaber kann nicht einfach, wenn endlich der letzte Kunde draus iſt, den Rolladen herunterlaſſen und fortgehen. Dann be⸗ ginnt für ihn neue Arbeit. Man ſollte meinen, daß Volksgenoſſen unter einander mehr Rückſicht üben könnten. Wir leſen, daß in anderen Städten zum Wohle der ſchaffenden Menſchen, der Händler wie der An⸗ geſtellten, regelmäßige polizeiliche Nachprüfungen des rechtzeitigen Ladenſchluſſes vorgenommen wer⸗ den. Und man erwägt, nicht den Verkäufer zu be⸗ ſtrafen, ſondern den Käufer, der ſich nicht an den rechtzeitigen Einkauf gewöhnen kann. In anderen Städten hat man auch den Ladenſchluß vor⸗ verlegt, damit die gedankenloſen Einkäuferinnen ge⸗ zwungen ſind, früher zu kaufen und der Einzelhänd⸗ ler mit ſeinen Angeſtellten auch etwas von ſeinem Feierabend hat. Und daß will jeder, der arbeitet. Kampf gegen Mängel an Kraftfahrzeugen Bei verkehrspolizeilichen Nachprüfungen werden, wie der Reichsinnenminiſter in einem Runderlaß ausführt, immer häufiger Mängel verſchiedener Art an ſolchen Kraftfahrzeugen feſtgeſtellt, die erſt vor kurzer Zeit in dem gleichen Zuſtande zugelaſſen und abgeſtempelt worden ſind. Um dieſem Mißſtand abzuhelfen, hat der Miniſter angeordnet, daß die mit der Zulaſſung und Abſtempelung von Kraftfahrzeu⸗ gen beauftragten Beamten und Angeſtellten ange⸗ wieſen werden, vor der Zulaſſun'g das Kraft⸗ fahrzeug auf die Beachtung der wichtigſten Beſtim⸗ mungen über ſeinen Zuſtand und ſeine Ausrüſtung nachzuprüfen, insbeſondere Ambringung der Kennzei⸗ chen, Beleuchtung des hinteren Kennzeichens, rich⸗ tige Anbringung des Schlußlichtes und des Brems⸗ lichtes uſw. Reichen die Beamten und Angeſtellten für dieſe Nachprüfung nicht aus, ſo ſollen Sachver⸗ ſtändige des NS hinzugezogen werden. Neue Beſlimmungen für Radfahrwege Um Zweifel über die polizeiliche Anwendung der Reichsſtraßenverkehrsordnung zu klären, hat der Reichsinnenminiſter u. a. folgendes angeordnet: So⸗ weit Radfahrwege vorhanden ſind, ſind von den Radfahrern ausſchließlich dieſe zu benutzen, und zwar im allgemeinen in beiden Richtungen. Wo das nicht möglich iſt, weil der Radfahrweg zu ſchmal iſt, iſt dieſer nur in der Fahrtrichtung zu benutzen, die andere Richtung zu ſperren; in der Richtung, in welcher der Radfahrweg geſperrt iſt, haben die Rad⸗ fahrer die rechte Straßenſeite zu benutzen. Wo Radfahrwege nicht vorhanden ſind, haben die Radfahrer grundſätzlich auf der rechten Seite der Fahrbahn zu fahren. Sind auf beiden Seiten nicht erhöhte Seitenſtreifen, ſo ſind dieſe jeweils in der Fahrtrichtung zu be⸗ nutzen; Vorausſetzung iſt aber, daß der Fuß gän⸗ gerverkehr hierdurch nicht behindert wird und daß beim Einbiegen von den Seitenſtreifen auf die Fahrbahn beſondere Rückſicht auf den übrigen Verkehr genommen wird. Iſt nur ein Sditen⸗ ſtreifen vorhanden, ſo iſt dieſer grundſätzlich nur in der Fahrtrichtung zu befahren, während in der entgegengeſetzten Richtung die rechte Seite der Fahr⸗ bahn zu benutzen iſt. Auf die Berechtigung, den Sei⸗ tenſtreifen in beiden Richtungen zu benutzen, muß durch entſprechende Schilder hingewieſen werden. Gewinn durch Altſtadt-Sanierung Das Beiſpiel Vraunſchweigs 1500 Mark Koſten für jede ſanierte Wohnung, dafür aber Wertſteigerung Die Frage der Sanierung der Altſtäbte be⸗ ſchäftigt überall iu Großſtädten Gemeindever⸗ waltungen und Bürgerſchaft. Daß die Hinder⸗ niſſe, die einer Sanierung entgegenſtehen, nicht unüberwindbar ſind, zeigt ein 055 des Prof. Dr. H. Fleſche im„Gemeindetag“, der von den Verhältniſſen in Braunſchweig ausgeht. Die Notwendigkeit, die alten Stadtteile dort ſanteren zu müſſen, lag auf der Hand. Aber faſt wäh⸗ rend eines Jahrzehntes ſcheiterten alle Verſuche, Hierfür die Hilfe der Regierung zu finden. In Wohnhöhlen mußten Unzufriedenheit und Haß Gene⸗ ration auf Generation vergiften. Erſt als im Jahr 1933 an Hand von Plänen und Berechnungen die Möglichkeit einer Beſſerung dieſer Zuſtände klar⸗ geſtellt war, ohne daß der mittelalterliche, ſtädte⸗ baulich ſo wichtige und künſtleriſch ſo bedeutende Ge⸗ halt leiden müßte, fanden ſich bei Reich, Staat und Stadt Braunſchweig die Mittel, den ſchlimmſten Teil, die ſogenannte Neuſtadt, in Angriff zu nehmen. Eine möglichſt genaue Koſtenberechnung, mit Vorſicht auf⸗ geſtellt wegen der mangelnden Einſicht in den Um⸗ fang der Arbeiten, die entſtehen könnten, wenn zwangsläufig vier bis fünf Jahrhunderte alte Häu⸗ ſer angerührt werden, ergab fiir Abbruch, Auflichtung und Neueiubauten, Inſtandſetzen der Hofflächen und rückwärti⸗ gen Anſtrich an Geſamtkoſten 1500 Mark durchſchnittlich für jede einzelne ſanierte Wohnung. Die Erfahrung hat gezeigt, daß dieſe Berechnung ſtimmte. Etwa 20 v. H. der alten Wohnungen gingen verloren, dafür hatte die Stadt neue Wohnungen bereitgeſtellt. Die äußerſt wichtige Frage der Entſchädigung und Enteignung, die andernorts als Haupthindernis und Koſtenpunkt ge⸗ fürchtet wird, iſt in Braunſchweig bisher mit vollem Erfolg gelöſt worden. Grundſätzlich wird der Be⸗ ſitzer nicht für die niedergelegten Hausteile und die daraus entſtehende Minderzahl an Wohnungen ent⸗ ſchädigt. Ebenſo werden keine Enteignungen durchgeführt. Die zum allgemeinen Nutzen unbedingt notwen⸗ dige Geſundung der Altſtadt war nur möglich, wenn die Hausbeſitzer und die ihnen gleich zu achtenden Hypothekenbeſitzer eine vernünftige Stellung ein⸗ nahmen. Durch die Geſundung wächſt dem Hausbeſitzer für jede Wohnung ein Gewinn von 1200 bis 1500 Mark zu. So viel iſt nötig, um die verwahrloſten Wohnungen notdürftig herzurichten, um überſichtliche Treppen⸗ häuſer einzubauen, um die fehlenden geſundheitlichen Einrichtungen zu ſchaffen und um die Hintergebäude, die im Laufe der Jahrhunderte zu den urſprüng⸗ lichen Vorderhäuſern hinzugekommen ſind, wieder zu entfernen. Infolgedeſſen wird der geſunde Menſchenverſtand es nur für richtig auſehen, daß entſprechend dieſem Geſchenk, das dem einzelnen Hauſe zufließt, ſein Be⸗ ſitzer alles tun muß, um die ſchnelle Durch⸗ führung der Geſundung zu gewährleiſten. Er muß ſich darüber klar ſein, daß es die öffentliche Meinung im Dritten Reich niemals verſtehen würde, Aufgaben der Erb⸗ und Naſſenpflege Einer der wichtigſten Zweige des vereinheitlichten Geſundheitsdienſtes iſt die Er b. und Raſſen⸗ pflege, für deren Ausgeſtaltung ſchon in der Dienſtoronung für die Geſundheitsämter eingehende Richtlinten gegeben worden ſind. Für die Errichtung und Tätigkeit der Beratungsſtel⸗ len für Erb⸗ und Raſſenpflege, von denen minde⸗ ſtens eine im Bereich eines Geſundheitsamtes vor⸗ handen ſein muß, hat der Reichsinnenminiſter jetzt noch beſondere Grundſätze aufgeſtellt. Die Beratungsſtelle ſoll der Bevölkerung zur Ver⸗ fügung ſtehen und ein⸗ oder zweimal in der Woche Sprechſtunden abhalten, an denen außer dem leitenden Arzt mindeſtens eine Geſundheitspflegerin teilnemmt Neben dem Geſundheitszuſtand des zu Beratenden iſt vor allem ſeine Erbbeſchaf⸗ fenheit zu erforſchen Dazu muß feſtgeſtellt wer⸗ den, ob in der Sippe Erbkrankheiten einerſeits oder beſonders vortreffliche Eigenſchaften andererſeits vor⸗ gekommen ſind. Alle notwendigen Perſonalangaben und Tatſachen werden in einer Sippentafel zuſammengeſtellt; für die den Geſundheitsämtern ein Muſter zugelei⸗ tet worden iſt. In dieſer Sippentafel ſind die vier Großeltern des zu Beratenden und ihre ſämtlichen Nachfahren aufzuführen, ſoweit ſie mit ihm bis zu einem Achtel blutsverwandt ſind. Zu den Ermitt⸗ r y y d ²* ww ·¹ꝛ˙—.. ̃ ̃ ·Y. ³˙¹wwm Kd ̃ ĩͤ v Das Ende der Verſchandelung der Landſchaft Außenanſchlag an nicht zugelaſſenen Stellen iſt zu entfernen. Der Reichsverband der Werbungtreibenden teilt mit: Mit dem 1. Juli iſt die Uebergangszeit abgelau⸗ fen, für die unter gewiſſen Vorausſetzungen Außen⸗ anſchlag, der nicht der neunten Bekanntmachung entſpricht, noch zugelaſſen war. Alle Werbung⸗ treibenden ſind nunmehr verpflichtet, ihren Außen⸗ anſchlag an nicht zugelaſſenen Stellen zu entfernen. Nach eingehender Prüfung der verſchisdenen Mög⸗ lichkeiten hat ſich der Werberat der deutſchen Wirt⸗ ſchaft entſchloſſen, die Reinigung der Land⸗ ſchaft von unzuläſſigem Außenanſchlag durch ein das ganze Reich umfaſſendes Vorgehen unter Mit⸗ wirkung der Wirtſchaft ſelbſt durchzuführen. Es iſt in Ausſicht genommen, nach beſtimmten noch näher feſtzulegenden Plänen bezirksweiſe die großen Durchgangsſtraßen und Eiſenbahn⸗ ſtrecken durch Prüfer des Werberates bereiſen und liſtenmäßig alle unzuläſſigen Außenanſchläge feſt⸗ halten zu laſſen. Sobald die Ergebniſſe eines grö⸗ ßeren Gebietes vorliegen, wird die Entfernung ver⸗ anlaßt werden. Es ſind hierfür zwei Möglichkelten gegeben. Entweder kann der Werbungtreibende wenn er ſich ein Recht auf Entſchädigung für den Ab⸗ bruch von Wohnungen und Gebäudeteilen anmaßte, die anerkanntermaßen die Geſundung deutſcher Be⸗ wohner ſeit Menſchenaltern empfindlich geſchädigt haben. Die mit der Geſundung verbundene Inſtand⸗ ſetzung der Vorderhäuſer iſt eine überreich⸗ liche Entſchädigung für den Abbruch der⸗ jenigen Wohnungen, die nach Recht und Bil⸗ ligkeit niemals hätten Wohnungen ſein dürfen. Die erſten Erfahrungen bewieſen, daß die Haus⸗ beſitzer dieſe Auffaſſung zum mindeſten verſtanden haben. Ob ſpäter die inweſtierte Summe irgendwie als Hypothek mit ganz geringer Verzinſung und niedri⸗ ger Tilgung eingetragen werden kann, müßte durch ein allgemeines Geſetz geklärt werden. Zu mä ch ſt geſchieht es nicht. Mit gewiſſem Recht muß man zugeben, daß die öffentliche Hand, die hier die Sanierung bezahlt— anders geht es nicht 1 gewiſſem Sinn dazu verpflichtet iſt, denn durch ihre Gleichgültigkeit und ihr mangelndes Eingreifen konnten die fürchterlichen Zuſtände erſt entſtehen. Auf Veranlaſſung des Landesfinanzamtes werden wegen der Feſtſetzung der Hauszinsſteuer die Friedensmieten für die ſanierten Wohnungen von der Abteilung Altſtadtſanierung der ſtädtiſchen Verwaltung neu feſtgeſetzt. Hierbei wird ver⸗ ſarcht, die alte Friedensmiete, die der Veranlagung zur Hauszinsſteuer im Jahr 1926 zug rundegelegt iſt, möglichſt zu halten. Nach dem durch die Sanke⸗ rung erhaltenen Wert werden die Mieten für die einzelnen Wohnungen in dieſen vom Finanzamt gegebenen Rahmen hineingepaßt. Eine geringe Er⸗ höhung der alten Friedensmieten für die einzelne Wohnung iſt dabei nicht zu vermeiden, da ja durch die Sanierung etwa 20 v. H. der vorhandenen Woh⸗ nungen entfallen. Dieſe Erhöhung wird aber durch die durch die Sanierung geſchaffene Werterhöhung der einzelnen Wohnungen vollauf wettgemacht und deshalb auch gern von den Mietern getragen. Obwohl von vornherein angeſtrebt wurde, grund⸗ ſätzlich hinter der rückwärtigen Bauflucht keine höheren Neubauten zuzulaſſen, war dieſe Forderung nicht ganz zu erfüllen. Eine Reihe von notwendi⸗ gen Gewerbebetrieben, wie Metzgerei, Bäckerei oder Wirtſchaft, bedürfen größerer Hinterbauten. Mit größtmöglicher Schonung wird in ſolchen en verfahren. Erreicht werden muß aber auch hier die Freilegung der Wohnräume, eine geſunde Licht⸗ und Luftzuführung der benachbarten Häuſer und eine ein⸗ wandfreie hygieniſche Arbeitsmöglichkeit in den Be⸗ trieben ſelbſt. Die Sorgfalt und die Hingabe, mit der alle Pläne mit dem Hausbeſttzer beſprochen wer⸗ den, hat allmählich ein Vertrauens verhält⸗ nis zwiſchen Hausbeſitzer, Mieter und Sanierungsamt geſchaffen, das dem glatten Fortgang der Arbeiten ſehr förderlich iſt. Die be⸗ reits fertiggeſtellten Teile laſſen erkennen, daß die Verbindung der beiden Aufgaben, das mittelalter⸗ liche Gepräge der Altſtadt noch klarer hervortreten zu laſſen und ſchlechte Wohnverhältniſſe zu geſun⸗ den, erreicht wird. lungen ſoll auch die Unterſtützung der Behörden, der Parteiorganiſation und der Familienforſcher heran⸗ gezogen werden, ebenſo ſind bei Aerzten, Kranken⸗ häuſern uſw. Auskünfte einzuholen. Die durch die Unterſuchungen bekannt gewor⸗ denen Tatſachen werden in einer erbbiolo⸗ giſchen Kartei geſammelt. Dieſe ſoll nach nud nach zu einem lückenloſen Nachſchlagewerk über die im Bereich des Geſundheitsamtes wohnenden er b⸗ kranken Sippen ausgeſtaltet werden. Späterhin ſoll oͤieſe Kartei auch im Hinblick auf die wert⸗ vollen Sippen und die geſunden Erblinien ver⸗ vollſtändigt werden. Auch für die Ausgeſtaltung der Eheberatung werden Richtlinien gegeben. Der Arzt ſoll bei der Eheberatung ſtets das Geſamtwoßl des Volkes im Auge haben und es als ſeine vornehmſte Auf⸗ gabe betrachten, ſich zum Beſchützer der erbgeſunden Famtlie zu machen. Nur erbgeſunde Eheſchließungen werde er zu fördern haben und von einer Ehe⸗ ſchlteßung abraten, wenn einer der Ehebewerber nichtariſcher Abſtammung iſt oder an vererblichen Leiden oder Gebrechen, an Infektionskrankheiten oder ſonſtigen, das Leben bedrohenden Krankheiten leidet, die ſeine Verheiratung als nicht im Intereſſe der Volksgemeinſchaft liegend erſcheinen laſſen. ſelbſt den unzuläſſigen Außenanſchlag entfernen laſ⸗ ſen oder aber ſich dem gemeinſamen Vorgehen an⸗ ſchließen, mit deſſen Durchführung der Reichsverband der Werbungtreibenden, Berlin Lichterfelde ⸗Weſt, vom Werberat beauftragt worden iſt. Wenn der Werbungtreibende keine der beiden gebotenen Mög⸗ lichkeiten wahrnimmt, wird der Werberat der deut⸗ ſchen Wirtſchaft die zuſtändigen Behörden bitten, nicht rechtzeitig entfernten Außenanſchlag auf Koſten der Werbungtreibenden zu ent⸗ fernen. Ein Liebesdrama Mord und Selbſtmord aus unglücklicher Liebe r. Ludwigshafen, 18. Auguſt. Ein verheirateter 27jähriger Mann aus Ludwigs⸗ hafen und eine verheiratete ggjährige Fran ans Mundenheim haben vor einer Woche ihre Familien verlaſſen und ſich während dieſer Zeit in der Um⸗ gebung aufgehalten. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag ſuchten nun die beiden in der Nähe der Waldmühle bei Neuhofen gemeinſam den Tod. Nach den Feſtſtellungen der Gendarmerie Rheingönheim hat der Mann zuerſt die Frau und Aus den Wolken kommt das Glück. Zwei Olympier auf Abenteuer Szene aus dem neuen Ufa⸗Tonfilm„Amphltryo 1˙ der demnächſt in Mannheim anläuft. (Photo ufa) Warnung! Der Kreiswart der NS„Kraft durch Freude“ gibt bekannt: Ich habe Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß es ſtveng unterſagt iſt, Fahr⸗ und Teilnehmerkarten für alle Fahrten der NSG„Kraft durch Freude“ ohne ſchriftliche Genehmigung an andere Perſonen auszuhändigen. Nur Volksgenoſſen, die ſich ord⸗ nungsgemäß auf dem vorgeſchriebenen Formular an⸗ gemeldet haben, dürfen im Beſitz von Fahr⸗ und Teilnehmerkarten ſein. Wer ſeine Karten ohne wei⸗ teres an andere Perſonen aushändigt, macht ſich ſtrafbar. Ich warne beſonders vor Abgabe ſolcher Karten an Angehörige der jüdiſchen Raſſe. Gegen jede mißbräuchliche Verwendung wird ſchärfſtens vorgegangen. NSDAP-Miffeilungen Aus pertelemtlichen Bekanntmachungen entinommen Anordnungen der Kreisleitung 5 letzter Zeit häufen ſich die 5 11 ae milien, daß ſie bei der Miete von Wohnungen durch a Hausbeſitzer benachteiligt werden und Hie ear de en müht ſeien, möglichſt kinderloſe Ehepgave ünterzub bingen Die Hausbeſitzer werden hiermit aufgefordert, kinder⸗ reichen Familien die Miete von Wohnungen nicht zu erſchweren, ſondern zu erleichtern. Der Kreisleiter:(gez.): Dr. R. Roth, An alle Stadt- und Landortsgruppen! Die Ortsgruppen holen ſofort Propagandamaterſal auf der Kreisleitung ab. Kreispropaganbaleitung. Die Ortsgruppen holen ſofort Schulungsbriefe auf dem Kreisſchulungsamt ab. Kreisſchulungsamt. Politiſche Leiter Waldhof. Montag, 19. Auguſt, 20.30 Uhr, Beſpre⸗ chung im Bopp⸗ und Reuther⸗Kaſino. Zu erſcheinen haben alle politiſchen Leiter, Blockhelfer und Amtswalter. Dienſt⸗ e Feudenheim. Dienstag, 20. e 20.80 Uhr, im „Alken Schützenhaus“ Sitzung der politiſchen Leiter und Amtsleiter. Sport für Jebermann Dienstag, 20. Auguſt Allgemeine Körperſchule: Kurſus 8 19.90 bis 21 Uhr Stadion⸗Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 20 19.80 bis 21 Uhr Herzogenriedpark, Frauen. Schwimmen: Kurſus 61 20 bis 21.30 Uhr Stäaotiſches Hallenbad, Halle 2, Frauen und Männer. Reiten: Kurſus 88a 19.30 bis 21.30 Uhr Reithalle im Schloß, Frauen und Männer. 5 Schießen: Kurſus 97 17.15 bis 19.10 Uhr Schützenhaus des Schützenvereins 09 Verlängerte Fahrlachſtraße, Frauen und Männer. 5 Rudern: Kurſus 127 18 bis 20 Uhr Bootshaus Amieitla, Frauen. Der Unterricht findet Dienstags und Freitogs Was hören wir? Dienstag, 20. Auguſt Reichsſender Stuttgart 5 .46: Choral.—.00; Gymnaſtik.—.30: Frühkonzett. —.10: Gymnaſtik.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittags konzert.— 14.00; Schwaben ſenden in Berlin. 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Steinhä⸗ Schinken und Pumpernickel.— 19.00: Heut iſt Tonz im„Grünen Kranz“.— 20.10: Reichsſender Stuttgart im Volksſender. — 22.30: Schöne Volksmuſik.— 24.00: Kammermuſik. Deutſchlandſender .00: Guten Morgen, lieber Hörer.—.10: Funkgym⸗ naſtik.—.30: Fröhliche Morgen muſik.—.20: Morgen⸗ ſtändchen für die Hausfrau.— 10.45: Fröhlicher Kindergar⸗ ten. 11.30: Die Behandlung der Blumenzwiebeln.— 11.40: Das Dorf im Landſchaftsbild.— 14.00: Aaerlig. von Zwei bis Drei!— 18.00: Emmy Braun ſpielt.— 18 15 Politiſche Zettungsſchau.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend. — 20.10: Der Sommer.— 21.00: Der hetrogene Kadi. 23.00: Kammermuſtk⸗ 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— ſtunde. Sageshaleucles Montag, 19. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors, 5 Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr a Paradeplatz. Autobusſonderfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Ladenburg 3 Schriesheim— Ludwigstal— Schriesheimer 9140 5 Wilhelmsfeld— Schönau— Neckarſteinach— Ne 9 gemünd— Waloöhllsboch— Kohlhof— Molkenkur Schloß Heidelberg— Mannheim.— Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.25 Uhr Worms Oppenheim— Nierſtein— Moinz und zurück. 8 Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Gaſtſpiel 4 Albateſos. Roſarium, Neuoſtheim: Gebifnet von 16.30 bis 20 Uhr. Waldpark⸗Reſtaurant„Am Stern“: 15.30 Uhr Konzert. Tanz: Polaſthotel. Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlangerung). Lichtſpiele: univerſum:„Amphitryon“.— Al. 1995 ber a:„Die blonde Carmen“. Schauburg ſt: Kompf mit dem Drachen“.— Gloria und Pala dann ſich ſelbſt erſchoſſen. r ee Dubarry“.— Scala:„Mein Herz ruſten 13 . er 1 Jen Montag, 19. Auguſt 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe B. Sette Nummer 378 —— u e GER CHTSS ERICH TE R AUS NAH UND FERN den Sohn des Gefängnisdirektors geſpielt Verwegene Flucht eines Sträflings = Sidney, 17. Auguſt. Eine unglaublich tolle Flucht aus dem Zucht⸗ 8 hat ſich kürzlich in Brisbane in Auſtralien ereignet. Man kann dem Mann, der ſich ſeine Frei⸗ gelt gewaltſam verſchaffte, eine gewiſſe Hochachtung nicht verſagen, denn er hat zweifellos ein außerge⸗ wöhnliches Maß von Eutſchloſſenheit, Kühnheit und Initiative an den Tag gelegt. Der Sträfling hatte vor einiger Zeit wegen guter Führung die Vergünſtigung erhalten, gelegentlich im Haushalt des Gefängnisdirektors mitzuhelfen. Man zog ihn vor allem dann heran, wenn Teppiche oder Kleider geklopft werden ſollten. Neulich gab man ihm den Anzug des Sohnes des Anſtaltsdirektors zum Reinigen. Der gutgeſchnittene Anzug ſchien es ihm angetan zu haben. Er probierte ihn heimlich an ſchließlich wollte man ja auch wieder einmal etwas anderes an ſich ſehen, als ewig nur die Streifen des Zuchthauskittels— und ſiehe da, der Anzug paßte wie angegoſſen. Eine Unterſuchung der Taſchen des Auzugs ergab außerdem, daß darin Geld und Paß pergeſſen worden waven. Unter dieſen Umſtänden wäre wohl jeder auf den Gedanken gekommen, daß hier das Schickſal ſozu⸗ agen mit einem Laternenpfahl winkt. Der Mann ellte jedenfalls in die Wohnung hinauf, holte ſich aus einem auſtraliſchen Zuchthaus raſch noch einen Hut aus dem Schrank des jungen Herrn, den er ſich tief in die Stirn zog, und dann machte er ſich zu dem großen Wagnis auf. Er ging gemächlich über den Hof und durchſchritt die Gänge der weitläufigen Anſtalt. Als er endlich an der Loge des Pförtners ankam, mochte ihm das Herz viel⸗ leicht doch etwas höher ſchlagen, aber der bärbeißige Pförtner war die Freundlichkeit ſelber und grüßte devot. Er glaubte eben, den Sohn des Chefs vor ſich zu haben. Draußen, vor dem Gefängnistor, ſtand die Li⸗ mouſine des Direktors bereit. wiſſen, daß einer der Anſtaltsinſaſſen die Abſicht hatte, zu entweichen und ſogar die Frechheit, ſich da⸗ zu des Autos des Gouverneurs zu bedienen. Der unerkannte Flüchtling ſtieg jedenfalls ein, kurbelte an und ſauſte los. Er raſte direkt zum Flugplatz, wo man ihm, dem vermeintlichen Sohn des Gouver⸗ neurs, gleichfalls mit großem Reſpekt begegnete und ſofort eine Kabine in dem ſtartbereiten Flugzeug an⸗ wies. Erſt mehrere Stunden ſpäter wurde die Flucht des Häftlings entdeckt. Vorläufig fehlt jedoch von dem Entwichenen noch jede Spur. Mindeſtens hat er es verſtanden, Hunderte von Kilometer zwiſchen ſich und ſeine Verfolger zu legen. an konnte ja nicht eee eee Kreugers Wunderauto ſteht zum Verkauf Für 5000 Mk. Rieſenlimouſine mit Bett- Das Auto ſeiner letzten Fahrt Ak Paris, 17. Auguſt. In einer Pariſer Garage in der Rue Waſhington ſeht ſeit einigen Tagen eine Rieſenlimouſine, die zu emem Preis von etwa 5000 Mark von dem Garagen⸗ beter mit Freuden abgegeben wird. Er verſäumt hel dieſer Gelegenheit nicht, darauf hinzuweiſen, daß das Auto einſt vor fünf Jahren ſeine 20 000 Dollar geloſtet habe. Aber er verſchweigt vorſichtig, daß der ſrühere Beſitzer und derjenige, der die Pläne zu dieſem Auto entwarf, niemand anders war als Jvar Kreuger. Man iſt abergläubiſch Denn die großen Leute von Paris, die ſich einen ſolchen mächtigen Wagen leiſten könnten, ſind miß⸗ trauiſch. Sie ſind gleichzeitig abergläubiſch. Sie wollen nicht in dem Unglücksauto Ivar Kreugers fahren. Selbſt wenn das Auto neu geſtrichen würde, ſelbſt wenn ein anderes Signal eingebaut wür de— die euner fähen es dennoch ſofort, daß es jenes Auto iſt, in dem einſt Jvar Kreuger von einer Kon⸗ ſerenz zur anderen haſtete. Jeder Eingeweihte weiß ferner, daß er in dieſem Wagen zu jener berüchtigten Konferenz am 10. März 1992 fuhr. Die Konferenz war am Place Vandöme. Von hier aus fuhr er unruhig und verſtört in ſeine 0 prachtvolle Wohnung in der Avenue Victor Ema⸗ Papierſchnitzel ſtatt Devisen Großzügiger Finanzſchwindel in der Schweiz 2 Zürich, 17. Auguſt. Der„Tagesanzeiger“ veröffentlicht Einzelheiten über einen großzügigen Finanzſchwindel, der von den Hintermännern einer im Jahre 1932 gegründe⸗ ten„Real⸗Kredit⸗ und Verwaltungs AG.“ betrieben worden iſt. Neben mehreren anderen Perſonen, u. a. einem Notar Martin Füllemann in Berlingen im Kanton Thurgau, war der Leiter des Ganzen, der Kauf⸗ mann Alfred Imhof, der zunächſt ins Ausland flüch⸗ lete, dann aber in St. Pölten in Oeſterreich ver⸗ haftet werden konnte. Hauptfächlich wurden Deviſenſchwindeleien ver⸗ übt. Wenn ein Kunde fremde Deviſen kaufen wollte, 11 5 er den Kaufpreis vorausbezahlen, wofür er eine von Notar Füllemann unterzeichnete Depotbe⸗ einigung erhielt. Wollte er weiterer Gewißheit 1 5 ſo wurde ihm auf dem Notariatsbüro in Ber⸗ 1 ein gelber, verſiegelter Briefum⸗ 11 ag vorgezeigt, der die erforderliche Aufſchrift rug und dann vor den Augen des Kunden wieder in ein Safe getan wurde. Als nun bei der Strafunter⸗ uchung dieſe geheimnisvollen gelben Briefumſchläge geöffnet wurden, fand man in ihnen nur Papier⸗ nitzel aus alten Zeitungen. Der kaukaſiſche Prinz Miß Gwendolin iſt ſehr enttänſcht Miß. 1 Neuyork, 17. Auguſt. 55 1 Gwendolin war Inhaberin eines flottgehen⸗ 15. in Neuyork, hatte keine Sorgen und 0 ſchlechte Partie. Aber ſie wollte hoch it Pol Sie träumte nur von einem Prinzen, und an 85 Negri ſtehen die kaukaſiſchen hohen Herren Herzſchla Stelle. Man kann ſich Miß Gwendolins isch a9. vorſtellen, als eines Tages ein kauka⸗ wünsche Prinz ihr Lokal betrat und zu ſpeiſen ihm ö 18 Gwen do kin bediente Hoheit ſelbſt und nahm r ſolange er auf ſeiner Vergnü⸗ e treiſe in Neuyork ſei, jeden Tag zu ihr zu Suach Und Hoheit hielt Wort. Er heſchloß der 955 halber die Rechnung„beim Abſchied“ zu nicht n Und ſchließlich erklärte der Prinz, gar mehr weggehen zu wollen. 22 men dolin wurde ſeine Braut. Jeden 960 91 1 man bummeln. Wenn Hoheit kein Klein⸗ 7 atte, zahlte Gwendolin. Schließlich ließ ſich der 1 9 8 herab, Gwendolin im Lokal zu helfen. 50 Ferte die Rechnungen bei den Gäſten. Und zeigte Abe war er ſpurlos verſchwunden. Man 170 55 zwendolin dret Photos. Das war er. Die 5 e— aus dem Verbrecheralbum. Und zur St 55 ſchaffte den kaukaſiſchen Prinzen wieder Stelle. Es war ein Zigeuner, der ſeine Stelle nuel III. zurück. Ein paar Stunden ſpäter hatte er ſich eine Kugel in den Kopf gejagt. Das Auto, in dem man ſchlafen kann Der ſchwediſche Hochſtapler hatte das Auto ſo bauen laſſen, öaß man vorerſt nicht ſeinesgleichen auf dieſer Welt fand. Man konnte die Sitze aufklappen, ſo daß ſehr bequeme Betten übrigblieben. Sonſt aber vermochte man durch Herunterklappen verſchiedener Wandteile nicht weniger als neun Seſſel im Wagen⸗ innern hervorzuzaubern. Der Wagen machte dann den Eindruck, als wenn man in einer Hotelhalle um einen kleinen, runden Tiſch ſitze. Tatſächlich wurde auch manche bedeutſame Kon⸗ ferenz in dieſem Auto abgehalten. Man ſprach ſehr ſeribs und ſehr wichtig, bis zu dem Augenblick, wo man am Ziel anlangte und ein Dutzend Hotelboys und Portiers ſich beim Klange des Kreuger⸗Horns bemühten, dem Zündholzkönig ſanft aus dem Auto zu helfen. Die Initialen, die auf der Tür und auf dem Küh⸗ ler angebracht waren, ſind längſt von Liebhabern gekauft worden. Uebrig bleibt fetzt nur noch der Rieſenwagen, der es ſchon wert iſt, noch ein paar Jahre durch Europa zu rollen— wenn eben nicht das böſe Omen an ihm hing, daß in dieſem Wagen Ivar Kreuger ſeine letzte Fahrt tat. Als man ſich vor Ge⸗ Zigeunerin mit einem braunen Baby auf.„Hoheits“ Frau. Der„kauka⸗ ſiſche Prinz“ bekam vom Richter zwei Jahre zu⸗ diktiert. als Muſiker verloren hatte. richt wiederſah, tauchte eine —̃— Vis hierher und nicht weiter! Merkwürdige Folge der Saar⸗Rückgliederung * Saarbrücken, 16. Aug. Die Rückgliederung des Saarlandes hat an der Eiſenbahnſtrecke Merzig Waldwieſe zu einem merkwürdigen Verkehrs⸗ kurioſum geführt. An dieſer Strecke liegt im ſchönſten Teile des Saarlandes, unweit von Mettlach, ein Tunnel. Da er eine Höhe durchſchneidet, über die bereits die franzöſiſche Grenze führt, hat Frankreich eine zweimalige Kontrolle der durchfah⸗ renden Züge und eine jährliche Benutzungsgebühr von 250 000 Franken verlangt. Die Unerfüllbarkeit dieſer Forderungen hat nun dazu geführt, daß der Tunnel auf beiden Seiten vermauert wurde. Die Züge können nur noch bis Silwingen unmittel⸗ bar vor der Tunneleinfahrt verkehren. Der Kraftfahrer⸗Nachwuchs für die Reichsautobahn * Frankfurt a.., 16. Aug. Im Zuſammenhang mit dem Betrieb der Reichsautobahn iſt die Ein⸗ ſtellung von Kraftfahrern bei dieſem Unternehmen zut eiter Frage geworden, mit der ſich viele beſchäfti⸗ gen. Von der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. iſt dazu auf eine Anfrage folgendes geantwortet worden: Die für die Reichsautobahnen erforder⸗ lichen Kraftwagenführer wer den in erſter Linie aus dem Perſonal der Reichsbahn entnommen, unter dem ſich zahlreiche Kraftfahrer befinden, die bisher nicht in ihrem erlernten Beruf untergebracht wer⸗ den konnten. Dieſe Kraftfahrer ſind deshalb bei Bedarf zuerſt zu berückſichtigen. Mit Neueinſtellung von Kraftfahrern iſt deshalb in abſehbarer Zeit nicht zu rechnen. Außerdem muß die Reichsbahn bei ſämtlichen Einſtellungen das Arbeitsamt in Anſpruch nehmen, dem die Auswahl der Arbeitskräfte über⸗ laſſen iſt. Allen Intereſſenten kann deshalb nur empfohlen werden, ſich an das Arbeitsamt zu wen⸗ den. * Stuttgart, 16. Aug. Der Reichshandwerksmeiſter hat mit beſonderem Schreiben an den Reichsinnungs⸗ verband des Konditorenhandwerks die Zuſtimmung zur Abhaltung der Jubtläumstagung des Reichs⸗ innungsverbandes 1936 in Stuttgart gegeben. Der Rechtsvorgänger des heutigen Reichsinnungsverban⸗ des war der Deutſche Konditorenbund, Reichsverband ſelbſtändiger Konditoren, Sitz Berlin, 1916 in Stutt⸗ gart gegründet. Im Mai 1936 werden deshalb die Konditoren aus ganz Deutſchland zur Jubiläums⸗ tagung nach Stuttgart ſtrömen. BILDER VOEH TAGE Die Kamera siehf in die Wel Engliſche Manöver größer denn je Das 2. Queens Royal Regiment marſchiert aus ſeinem Lager— ein Bild von den Monöbvern bei Alderſhot, die an Umfang die engliſchen Heeres übungen der letzten zehn Jahre weit übertreffen werden.(Weltbild,.) Amerikas künftige Admirale lernen Aſtrouomie Ofziziersaſpiranten aus der Marineakademie Annapolis werden im Planetarium des Franklin⸗ Inſtitutes in Philadelphia in die Anfangsgründe der Aſtronomie eingeführt, für die Navigation geläufig ſein müſſen. die ihnen ſpäterhin ns (Weltbild,.) 8 2 Schweres Verkehrsunglück in Barcelona(Weltbild, Ma In der Hauptſtadt Kataloniens ſtießen zwei Auto⸗Omnibuſſe in ſchneller Fahrt zuſammen. Beide woren mit Arbeitern voll beſetzt, von denen die meiſten mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Die Fahne der Kaiſerlich⸗Abeſſiniſchen Garde Die Fahne trägt das in Gold geſtickte Wappen des In wenigen Sekunden in eine Ruine verwandelt Die Trümmer eines völlig zerſtörten Hauſes in Ovada, beſſen Bewohner ſämtlich den Tod fanden. (Weltbild,.) Katſerreiches mit dem Sterne Davids, von dem das abeſſiniſche Herrſchergeſchlecht ſich herlettet. (Riklt,.) 6. Seite/ Nummer 378 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Auguſt 1935 — Ein eigenartiges Denkmal zur Ehrung der gefallenen Kameraden des Weltkrieges iſt zur Zeit im Berliner Zeughaus Unter den Linden ausgeſtellt. Es iſt ein herrlicher, holzgeſchnitzter Weiheſchrein, den ein früherer Tiroler Kaiſerjäger, der als Berg⸗ mann im Ruhrgebiet anſäſſig üſt, in zehnjähriger Arbeit geſchnitzt hat. Der Schrein iſt ein Meiſter⸗ werk der Volkskunſt und in ſeiner Sinngebung, dem Andenken an die toten Helden ein Denkmal der Treue zu ſein, eine Tat echter Kameradſchaft. Wie der„Berl. Lok.⸗Anz.“ ſchreibt, hat der Schöpfer dieſes hölzernen Ghrenmals, Joſeph Oberhauſer, im Welt⸗ kriege mit ſeinen drei Brüdern in den Reihen der Tiroler Kaiſerjäger gekämpft, die unvergänglichen Ruhm an ihre alten Fahnen geheftet haben. Als Oberhauſer nacheinander ſeine drei Brüder vor dem Feinde verlor, gelobte er, falls er geſund heimkehren ſollte, werde er dem Andenken ſeiner toten Brüder und aller gefallenen Kameraden ein Denkmal ſchnitzen. Nach dem Kriege ging er dann, nachdem er inzwiſchen nach dem Ruhrrevier ausgewandert war, an die Arbeit. Es war um ſo ſchwerer für ihn, als er bis dahin des Schnitzens völlig unkundig war. Aber eingedenk ſeines Gelübdes machte er ſich an das mühevolle Werk. Teile, wie g. B. Verzierun⸗ gen, die ihm nicht gelangen, warf er fort und ſchnitzte ſie an Hand der gewonnenen Erfahrungen neu. Aus dreißigtauſend Teilen und Teilchen ſetzt ſich der kunſtvoll gelungene Schrein zuſammen, darumter befinden ſich 2000 Lorbeerblätter, 2000 Eichenblätter und 1000 Inſchriftenbuchſtaben. Als das ganze Werk fertig war, ſchwang ſich der Sohn des treuen Kaiſer⸗ jägers auf das Fahrrad und vadelte, den Schrein auf einem Anhänger mit ſich führend, durch ganz Deutſch⸗ land. So kam dieſes ſchöne Ehrenmal der Kame⸗ radentreue ſchließlich bis ins Zeughaus nach Berlin. * — Nachoͤem die ſtädtiſche Straßenreinigung in Hannover ſchon vor einiger Zeit Verſuche mit einer Straßenſtaubſangmaſchine angeſtellt hatte, iſt jetzt eine zweite weſentlich verbeſſerte Maſchine fertigge⸗ ſtellt worden, die alle Erwartungen erfüllt. Die Ma⸗ ſchine arbeitet ähnlich wie der allgemein bekannte Staubſauger, ihre gewaltige Leiſtung iſt jedoch bei einer Arbeitsbreite von 2,20 mn und einer Arbeits⸗ geſchwindigkeit von 15 bis 20 Kilometer die Stunde faſt ie Tauſenodfache. Nicht nur der Staub, ſondern auch der Straßenſchmutz wird reſtlos aufgeſaugt. Die Maſchine kann auch an trockenen Froſttagen die Straße entſtauben, während die bisherigen Ma⸗ ſchinen bei Froſtwetter zur Untätigkeit verdammt waren. Die Sammelbehälter der neuen Kehrmaſchine faſſen nicht weniger als 1000 Kilogramm feinen Staub und 3000 Kilogramm Straßenſchmutz. Dieſe Mengen nimmt die Maſchine in ſechs Arbeitsſtunden auf. * — Die Vorarbeiten für die Herſtellung der Glocke, die vom 65 Meter hohen Führerturm auf dem Reichsſportfeld herab die Jugend der Welt zu den Dlympiſchen Spielen nach Berlin rufen ſoll, ſind jetzt zm Bochumer Verein für Gußſtahlfabrikation ſo weit gediehen, daß der Guß in dieſen Tagen ſtattfinden konnte. Der Guß ging ohne Zwiſchenfall glücklich vonſtatten. Vorausſichtlich noch vor Ende Auguſt dürfte die Abkühlung der Stahlmaſſe weit genug vorgeſchritten ſein, um die Glocke von der Form befreien und die letzte Bearbeitung beginnen zu kön⸗ nen. Dem Guß wohnte außer dem Betriebsflchrer des Bochumer Vereins, Generaldirektor Dr. Borbet, auch der Generaldirektor der Vereinigten Stahb⸗ werke, Dr. Voegler, bei. Die Vorbereitung der Form hat Wochen intenſtpſter Arbeit gekoſtet, bei der die Uebertragung der künſtleriſchen Inſchriften und Re⸗ liefs von dem Gipsmodell des Bildhauers Walter Lemcke auf die Form das ſchwierigſte Stück war. Die Form wurde in einer Erdgrube von über drei Meter Durchmeſſer derart angefertigt, daß die Glockenkrone unten lag. An Stelle des ſpäteren Ble Coe u o Ouacla Die Gewalt der Waſſermaſſen 5 l wird durch dieſe Aufnahme zerſtörten Brücke von Ovada liegenden Häuſer ſind bis onſchaulich gemacht: ihre Fundamete Die jenſeits ſortgeriſſen der auf worden. Weltbild, M. Glockenhohlraumes wurde der ſogenannte Kern in die Grube eingelaſſen und mit Gewichten von vielen Tonnen beſchwert, damit er nicht durch den Auftrieb beim Eingießen des flüſſigen Stahls in die Grube von ſeinem Platz gehoben wurde. 16000 Kilogramm im Siemens⸗Martin⸗Ofen bei einer Temperatur von etwa 1600 Grad Celſius verfbüſſigten Stahls ſind Züt dem Guß verwandt worden. Nach Entfernung der Gießtrichter und ſonſtigen„verlorenen Köpfe“ wird die fertige Glocke etwa 10 000 Kilogramm wiegen. 1 — Ein toller Vorfall ſpielte ſich kürzlich bei der tſchechoſlowakiſchen Eiſenbahn ab. Auf der Lokomo⸗ tive eines Perſonenzuges, der ſich auf der Fahrt von Jungbunzlau nach Nimburg in Böhmen befand, be⸗ kam der Lokomotivführer mit dem Heizer Meinungs⸗ verſchiedenheiten. Es kam zu einem Streit, der ſchließlich in einen Zweikampf auf der Lokomotive ausartete. Schließlich ſtürzte ſich der raſende Loko⸗ motivführer auf den Heizer und begann ihn zu wür⸗ gen. Der Zug durchfuhr währenddeſſen den Bahnhof Nimburg und die wartenden Reiſenden vernahmen dabei zu ihrem Schrecken die lauten Hilferufe des Heizers. Der Zug wurde erſt hinter Nimburg zum Stehen gebracht. Der Heizer hat ſofort Strafantrag gegen den Lokomotivführer erſtattet. . — In Budapeſt ſtand ein Hochſtapler vor dem Gerichtshof, der dürch ſein Ausſehen und durch ſeine geiſtreichen Antworten die jungen Damen, die als Zuhörerinnen bei dem Prozeß zugegen waren, ent⸗ zückte. Sein Name wurde mit den Ausdrücken höch⸗ ſter Bewunderung genannt, und es war in Budapeſt beinahe Mode, für dieſen Mann zu ſchwärmen. Da⸗ von hörte auch die Tochter eines reichen Kaufmanns, und am nächſten Tage ſaß ſie unter ihren Freundin⸗ nen in der Schlußverhandlung, in welcher der An⸗ geklagte zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sie verliebte ſich ſo leidenſchaftlich in den Verurteilten, daß ſie erklärte, ihn noch im Gefängnis heiraten zu wollen. Durch den Rechtsanwalt des Verurteilten ſetzte ſie ſich mit dieſem in Verbindung, und da er ſich einverſtanden erklärte, kam ſie um die notwendige Erlaubnis ein. Da es kein geſetzliches Mittel gab, die Eheſchließung zu verhindern, ſo mußte die nachgeſuchte Erlaubnis erteilt werden. Der Ver⸗ brecher und ſeine Braut wurden in der Gerichts⸗ kanzlei im Beiſein von zwei Polizeibeamten, des Rechtsanwalts und des Bruders der Braut, die als Zeugen dienten, getraut. Der junge Ehemann mußte a erdings gleich nach vollzogener Zeremonie in ſeine Zelle zurückkehren. * — Der wegen Entführung und Tö ung des Lind⸗ beraßſchen Kudes zum Tode verurteilte Brund Richard Hauptmann empfing in der Todeszelle des Trentoner Staatsgefängniſſes ſeinen Verteidiger Lloyd Fiſher zu einer längeren Beratung, nach deren Beendigung Fiſher erklärte, er habe neues wichtiges Beweismaterial zu gunſten Hauptmanns erhalten. Außerdem glaube er, daß die ſeit langem angeſtrebte Freigabe der au lichen Biographie Hauptmanns aus dem Gefä 8⸗Archiy nunmohr erfolgen werde. Bekanntlich ſoll die Biographie ver⸗ öffentlicht und Verkaufserlös zur Stärkung des Hauptmann ⸗Verteidigungsfonds verwendet werden. vertrieben und Her 8 — Nach amtlichen Statiſtiken, die kürzlich in Waſhington veröffentlicht wurden, haben die ſcharfen Maßnahmen der Behörden gegen das Verbrechen der Entfithrung von Menſchen und Kindern, in der letz⸗ ten Zeit doch zu einem Erfolg geführt. Ganz Ame⸗ rika atmet erleichtert auf, ſeitdem es weiß, daß dieſe Epidemie im Abnehmen begriffen iſt. Seit dem auf der ganzen Welt berühmt gewordenen Fall Lind⸗ bergh ſind nur noch 117 Perſonen wegen ähnlicher Verbrechen verhaftet worden. 22 von dieſen Ver⸗ brechern wurden zu ſchweren Zuchthausſtrafen ver⸗ urteilt. Weitere 24 zu lebenslänglichem Kerker, wäh⸗ rend 4 Neger in den Gefängniſſen darauf warten, wegen verſchtiedener Entführungsdeltkte auf dem elektrachen Stuhl hingerichtet zu werden. Ein halbes Dutzend der gefährlichen Räuber hat Selbſtmord verübt und ſich damit der irdiſchen Gerechtigkeit ent⸗ zogen. Andere ſind von ihren eigenen Spießgeſellen ermordet worden. Frei iſt im Augenblick nur noch der berüchtigte Gangſter Karpis, der von der Polizei mit Feuereifer geſucht wird. Mit ihm wäre der letzte dieſer gefürchteten Menſchenräuber unſchädlich ge⸗ macht. Copyright by Georg Moller und Albert Langen, München Der 18 k:. e garden Kriminalroman von Franz Karl Wagner 24 Brieux wollte etwas erwidern, aber er brachte ſelbſt kein Wort heraus. Ein Schwindelgefühl über⸗ kam auch ihn und er ſpürte ſein Herz bis zu den Schläfen klopfen. Nach Halt ſuchend, griff er in das Gewirr der Aeſte, doch mit einem halbunterdrückten Schmerzensruf zog er ſeine Hand zurück. Er hatte ſich an einem ſtarken, ſpitzen Dorn blutig geriſſen. „Kommen Sie“, flüſterte er,„kommen Sie ich will Sie raſch hier heraustragen.“ Aber alle Kräfte verließen ihn. Er war nicht ein⸗ mal mehr imſtande, Dorse vom Boden aufzuheben. Als er ſich bückte, war ſein Kopf ganz nahe dem ihren. Da zog er ſie an ſich und küßte ſie Dorée ſchlang die Arme um ſeinen Hals, klam⸗ merte ſich an ihn. „Dorse“, flüſterte er ihr leiſe ins Ohr,„Dor se ich ltebe dich...“ „Henry Es war nur der leiſe Hauch ſeines Namens, der ſein Ohr traf. Dann fühlte er Dorses heißen Mund. Wie leblos lag ſie dann in ſeinen Armen. „Henry.. bring mich fort von hier!“ Der junge Mann verſuchte, die Bleilaſt, die auf ſeinen Schultern lag, von ſich abzuſchütteln. Er ſpannte alle Muskeln an, preßte die Zähne zuſam⸗ men und zog Dorée empor. In dieſem Augenblick ſah er, wie Dorse in furcht⸗ barem Entſetzen über ſeine Schultern in das Gewirr der Aeſte ſtarrte. Sie ſtieß einen gellenden Schrei aus: „Das Geſicht. das Geſicht!“ Dann ſank ſie ohnmächtig zuſammen. Henry drehte ſich blitzſchnell um, aber er bemerkte niemanden Nur ein leiſes Raſcheln war zu verneh⸗ men, doch dies konnte auch die Folge ſeiner erregten Sinne ſein. Mit Mühe hob er das ohnmächtige junge Mäd⸗ chen auf und ſchwankte dem Ausgang zu. Bevor er noch die Tür erreicht hatte, kam ihm ſchon der Tor⸗ wart entgegen, der Dorées Schrei gehört hatte. „Was iſt geſchehen, was machen Sie hier?“ fragte er ziemlich unhöflich Henry. Dieſer gab ihm eine kurze Erklärung des Vor⸗ gefallenen. Der athletiſch gebaute Mann hob das Mädchen wie ein leichtes Spielzeug auf, trug es ins Freie und legte Dorée einfach auf den Raſen. „Ste wird ſich gleich erholen, laſſen Sie ſie nur ein paar Augenblicke in dieſer waagrechten Stellung liegen“, ſagte er und verſchwand mit auffallender Schnelligkeit wieder im Glashaus. Henry ſah ihm verwundert nach, dann kniete er neben Dorée nieder. Sie ſchlug gerade die Augen auf. „Helfen Sie mir ein wenig“, bat ſie Henry und hielt ihm die Arme entgegen. Als ſie wieder auf den Füßen ſtand, ſah ſie ihn ernſt an. „War das Wirklichkeit ich mir alles nur ein?“ „Auch dieſer Vorfall wird ſich erklären laſſen“, antwortete Brieux beruhigend.„Vielleicht.“ „Ich will wiſſen, ob es Wirklichkeit war!“ fragte ſie nochmals hartnäckig. „Das Geſicht.. ich weiß nicht..“ Ste ſchüttelte enttäuſcht den Kopf. „Ich will nur wiſſen, ob es wahr iſt, daß wir uns geküßt haben“, vollendete ſie faſt traurig. „Ja, Dorse Da erkannte Brieux endlich, daß es für Fräulein Morell noch etwas Wichtigeres gab als nächtliche Geſpenſter und unerklärliche Erſcheinungen. oder.. oder.. bilde XII. Abentener im Glashaus. Der Polizeichef hatte ſich in den letzten Tagen weniger um die Affäre Morell gekümmert. Auch vermied er, mit Oberinſpektor Jollivet über den Fall zu ſprechen. Gelegentlich hatte dieſer dem Chef ein paar Mitteilungen gemacht, aber Herr Pacou hörte nur einſilbig und ſehr zerſtreut zu. Oberinſpektor Jollivet war es gleichgültig, warum Herr Pacou plötzlich ſo geringes Intereſſe für dieſe Angelegenheit zeigte und er bemühte ſich auch nicht — Etwa 50 Zuſchauer waren, wie Reuter ang Tokio meldet, hilfloſe Zeugen am Krater des Mihara⸗ Vulkans, in den vier junge Leute einer nach dem anderen kopfüber hineinſprangen. Sie waren den Krater hinaufgeklettert und hatten den zahlreichen Zuſchauern zugerufen, daß jeder, der verſuchen ſollte, ſie zu hindern, in den Krater hineingeworfen würde. Mit dem Ruf„Hier kommt Nr. 1 aus Nokohama⸗“ ſprang der erſte in den offenen Krater und ver⸗ ſchwand in dem brodelnden Schwefeldunſt. Dann ſchrie der zweite„Hier folgt Nr. 2 aus Tokio“; einen Augenblick ſpäter folgten der dritte und vierte. Nach drei Stunden hörte man Rufe aus dem Krater. Die hinzugeeilten Wächter fanden einen der jungen Leute, der die inneren Wände des Kraters empor⸗ kletterte. Er war dem Tod wie durch ein Wunder entronnen. Vollkommen entkräftet konnte der funge Mann ins Leben zurückgerufen werden. Es handelt ſich um einen Univerſitätsſtudenten mit Namen Komata, der erzählte, daß er die drei anderen in einem Boot getroffen hätte, wy alle vier beſchloſſen, auf dieſe ſeltſame Weiſe aus dem Leben zu ſcheiden. „Ich fiel in ein Bett von heißer Aſche. Aber da ith ſonſt anſcheinend keine Verletzungen davongetragen hatte, entſchloß ich mich, hinaufzuklettern und auf dieſe Weiſe bin ich gerettet worden. ** — In Guthrie Center, im amerkkaniſchen Staate Jowa, ist dieſer Tage der Sonderling John Motz geſtorben. Der Mann war wegen ſeiner Rücckſchritt⸗ lichkeit ſeit langem bekannt. Er haßte geradezu ſe⸗ den Fortſchritt und lehnte es daher beharrlich ab, einen Zug zu beſteigen, die Straßenbahn zu benüt⸗ zen oder gar in einem Automobll zu fahren. Dieſer ſeiner Weltanſchauung iſt er auch bis zum letzten Augenblick getreu geblieben. Als er fühlte, daß er ſterben müſſe, ließ er ſeinen Freund zu ſich kom⸗ men und trug dieſem auf, daß er ja nicht in einem Leichenauto auf den Friedhof befördert werde, ſon⸗ dern nur in einem gewöhnlichen, von Pferden ge⸗ zogenen Wagen. Man hat ihm dieſen Wunſch er⸗ füllt. John Motz, dieſer Mann von geſtern, hat auch ein Teſtament hinterlaſſen. Sein ziemlich großes Vermögen ſoll der Errichtung eines Stifts für alte Leute dienen. Er hat jedoch ausdrücklich beſtimmt, daß in dem zu errichtenden Gebäude keine Anlagen für elektriſches Licht gelegt werden dürfen. Auch Te⸗ lephone ſind verboten ſowie Lautſprecher. „Großmütterchen Shirley“ Der füngſte Filmſtar der Vereinigten Staaten, die ſechsfährige Shirley Temple, im ihrem letzten (Weltbild,.) Film als Großmama. weiter, die Gründe für ſein Verhalten zu erfahren. Ungefähr eine Stunde hatte er gearbeitet und die Akten teilweiſe mit verſchiedenen Randbemer⸗ kungen verſehen, als er telephoniſch den Auftrag er⸗ hielt, ſich noch vormittags beim Miniſter des Innern zu melden. Auch diesmal wurde er durch einen der Sekre⸗ täre ſofort in das Arbeitszimmer des Staatsman⸗ nes geführt. Dieſer empfing den Oberinſpektor außer⸗ ordentlich freundlich. „Ich gratuliere Ihnen zu dem großartigen Er⸗ folg in ſo kurzer Zeit! Sie haben Ihre Aufgabe in der vorzüglichſten Weiſe gelöſt und Sie können ver⸗ ſichert ſein, daß die Regierung noch ihren beſonde⸗ ren Dank auch in anderer Art zum Ausdruck brin⸗ gen wird.“ „Ich weiß nicht recht, Exzellenz...“ Dem Ober⸗ inſpektor wurde es etwas unbehaglich⸗ „Nur keine falſche Beſcheidenheit! Sie haben das Dokument gefunden und damit das Hauptziel für uns erreicht.“ „Exzellenz wiſſen?“ 255 „Natürlich wurde ich davon unterrichtet. Viel⸗ leicht“, ſetzte er mit einem feinen Lächeln hinzu, „etwas zu früh!“ „Ich bin tatſächlich überraſcht, Exzellenz“ „So, ſo... Sie haben das nicht angenommen?“ „Nein“, gab Jollivet ehrlich zu.„Nun, Herr Pacvn wird ſeinen Grund gehabt haben, warum er die Sicherſtellung des Planes ſo raſch gemeldet hat. Ich bat ihn zwar, damit noch einige Tage zu warten.“ „Der Polizeipräfekt hat mir nichts darüber mit⸗ geteilt“, entgegnete der Miniſter. Oberinſpektor Jollivet nahm das der Regierung ſo wertvolle Papier aus ſeinem Umſchlag und legte es auf den Schreibtiſch des Miniſters. „Sind Sie überzeugt, daß es das geſuchte Ori⸗ ginaldokument iſt?“ „Gewiß, Exzellenz. Wie Sie ſehen, befindet ſich hier die Unterſchrift des Mafors und auf der ande⸗ ren Seite eine Art Verkaufsklauſel jenes afrikani⸗ ſchen Häuptlings, in deſſen Gebiet die Goldader liegt.“ „Das war mir bisher ganz unbekannt“, ſagte der Miniſter erſtaunt. Jollivet gab eine Darſtellung über die Vorge⸗ ſchichte, wie er ſie im Kolonialamt erſahren hatte, und der Miniſter machte ſich mehrere Notizen. „Das war alſo der Grund, weshalb man gerabe hinter dieſem Plan ſo her war?“ „Gewiß“, erwiderte oͤer Detektiv,„dieſe Häupt⸗ lingsunterſchrift hat für den Beſitzer mehr Wert, als ein paar Kompanien Soldaten. Auf einem anderen friedlichen Wege wird es niemandem gelingen, in dieſe Wildnis vorzudringen.“ f Der Miniſter nahm das Dokument, ſperrte einen Treſor auf und verwahrte es ſorgfältig. Als er bie eiſerne Panzertür wieder geſchloſſen hatte, bot er dem Oberinſpektor eine Zigarre an und wies mit freundlicher Einladung auf einen der tiefen Jau⸗ teuils. „Wir haben noch einiges zu beſprechen. Vor allem: In welcher Weiſe gedenken Sie nun Ihre Unter, fuchung fortzuſetzen?“ „Das Geheimnis der Ermordung des Mafors Morell wird bald gelöſt ſein“, verſicherte Jollivet, „wenn Exzellenz mir im Intereſſe der Unterſuchung einen Wunſch erfüllen.“ „Und der wäre?“ l „Ich bitte Sie, Frau Morell zu verſtändigen, daß ich nicht im Beſitz des Planes bin und daß dieſer nach wie vor unauffindbar iſt.“ Mi „Warum gerade Frau Morell?“ fragte der Mi⸗ niſter. it „Weil ich annehme, daß dieſe Dame Ihnen un geteilt hat, daß ſich das Dokument in meinem Be⸗ ſitz befand.“ 5 0 „Sie haben es erraten und ſehr raſch die Zuſam⸗ menhänge herausgefunden“. „Es gibt da einen kleinen Reporter des Jene antwortete Jollivet,„der vor kurzem auf eigen Fauſt den Detektiv geſpielt und etwas zu viel 25 ſchwatzt hat. Die Villa Morell beſitzt für ihn ein große Anziehungskraft“ „Wieſo?“ 8 ig füt „Der junge Mann intereſſtert ſich ein wenig 5 Fräulein Morell. Ich glaube, die beiden e öfters zuſammen. Dieſe Gelegenheit benützt er, 515 unabhängig von der Polizei hinter das Wee, zu kommen, Aber er iſt der Ueberlegenheit 155 Morells nicht gewachſen und hat leider der Wi des Majors einiges unbewußt verraten, was nicht hätte erfahren ſollen.“ g N „Sie ſind gut unterrichtet über die Vorgänge in dieſem Haufe!“ (Fortſetzung folgt) 1 3⁵ — aus hara⸗ dem den ichen ollte, ürde. ama“ ver⸗ dann einen Nach Die ngen wor- inder unge ndelt imen nin oſſen, den. a ich agen auf nem ſon⸗ ge⸗ er⸗ Auch ßes alte umt, gen Te⸗ 7 4 * bd . 5 Morgen- Ausgabe ünzender ſeg über 140. Jahrgang Nr. 378 Der 6. Länderkampf gegen die nordiſchen Gäſte— Die finniſche Mannſchaft in München mit:0(:0) geſchlagen 40 000 Zuſchauer im 1860er Stadion Die Hauptſtabt der Bewegung, die in den letzten Wochen ſchon wiederholt der Schauplatz großer ſportlicher Ereig⸗ niſſe war, hatte die Ehre, die neue Fußballſpielzeit gleich mit einem Länderſpiel eröffnen zu dürfen. Für die Mün⸗ chener und darüber hnaus für die bayeriſche Fußball⸗ gemeinde war der 6. Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Finnland eine große Sache, denn tatſächlich war ja München in den letzten Jahren mit Fußballgroßkämpfen gerade nicht verwöhnt worden. Faſt ein Jahrzehnt, ſeit zem denkwürdigen Treffen Deutſchland Schweiz, das die Eidgenoſſen:2 gewannen, hatte man an der Iſar auf ein Länderſpiel warten müſſen und wenn man auch nicht gleich Ztallen, Spanien oder die Tſchechei vorgeſetzt bekam, o wußte man doch in München auch dieſes Spiel zu ſchätzen. Zumal ja der Bund die beſte deutſche Elf nach München beordert hatte, was allein ſchon den Beſuch des Spieles lohnte. ehen ſrlth ſetzte der Zuſtrom der Fußballfreunde zur 1800er Kampfbahn ein und gegen 16 Uhr, dem Beginn des Länderſpiels, umſäumten gegen 40 000 Beſucher ben grünen Raſen. Als Auftakt gab es ein Jugendſpiel zwiſchen München⸗SZüd und München⸗Nord(112) und ein Treſſen der Nachwuchsmannſchaften von Südbayern und Noröbayern. In beiden Spielen wurden ausgezeichnete Leiſtungen geboten und ſchon hier herrſchte auf den Rängen die richtige Stimmung. Die beiden Mannſchaften zum Hauptſpiel waren bereits am Samstag in München eingetroffen. Am Nachmittag hat⸗ len ſte die Stadt beſichtigt und am Abend waren die Finnen und Deutſchen gemeinſam im Theater. Am Sonntagvor⸗ mittag blieben die Spieler unſichtbar, aber in den beiden Standquartieren herrſchte reger Betrieb und ſpäter hatten die Spieler Mühe, heil in ihren Omnibus zu kommen. Im flaggengeſchmückten Stadion ſah man unter den Ehrengäſten viele bekannte Perſönlichkeiten, ſo den finni⸗ ſchen Konſul Kommerzienrat Oeyerl, den bapyeriſchen Sportbeauftragten Brigadeführer Schneider und die Di B⸗Vertreter Prof. Glaſer⸗ Freiburg, Ra v e⸗Ham⸗ burg, Schmidt⸗ Hannover, Dr. Haggenmiller⸗ Nürnberg und Dr. Kander y⸗Berlin, ſowie Vertreter der Fartel, des Staates und der Stadt München. Die Mannſchaften wurden bei ihrem Erſcheinen auf dem Spielfeld überaus herzlich begrüßt. Zuerſt kamen die Finnen, dann die Deutſchen. Die Nationalhymnen wurden geſpielt, es ſolgten die üblichen Begrüßungen, dann ſtellten ſich dem f esrichter Pfitzner folgende 22 Spieler: 5 25 Jakob Janes Munkert Gramlich Goldbrunner„ ulz Lehner Siffling Conen Czepan Fath Salin Grbulund Larvo Weckſtrm Koponen L. Karjagin Malmgren Viinniokſa Okſanen F. Karjagin inne 310 bei der Pauſe „Deutſchland hatte gewählt, Finnland vollzog den Anſtoß. Der erſte Angriff der Finnen war nicht ungefährlich, ſah aber unſere Abwehr auf dem Poſten. Soſort ging Deutſch⸗ land zum Gegenangriff über, und es ergab ſich ſchnell eine kleine Feldüberlegenheit, die auch gleich zahlenmäßig ihren Ausdruck fand. Linksaußen Fath gab einen Freiſtoß nach rechts, Lehner ſprang zwiſchen den beiden finniſchen Vekteſdigern hoch nach dem Ball und mit dem Kopf lenkte er das Leder zum:0 ins Tor. Die rechte Stimmung war da— Deutſchland ſpielte wei⸗ ter überlegen. Vor allem Lehner und Fath warteten mit gefährlichen Vorſtößen auf und ließen die finniſche Abwehr nicht zur Ruhe kommen. In der 10. Minute jagte Lehner einen Freiſtoß knapp über die Querlatte und auch einige andere gute Schüſſe verfehlten knapp ihr Ziel. Zwiſchen⸗ durch gab es vor dem deutſchen Tor eine brenzliche Lage, als der Ball von Gramlich zu dem finniſchen Linksaußen Salin prallte und dieſer plötzlich freie Bahn hatte. Salins Bombenſchuß verfehlte aber auch das Ziel. Das gute Auf⸗ bauſpiel der deutſchen Läufer gab dem Sturm, in dem Siff⸗ ling und Conen ſchwer in Fahrt kamen, immer wieder Ge⸗ legenheit zu guten Angriffen. Noch halbſtündigem Spiel war das zweite Tor fällig. Gramlich legte den Ball flach und genau durch die finni⸗ ſchen Reihen zum Rechtsaußen Lehner, der noch einen Vertelbiger umſpielte und dann unhaltbar einſchoß. In det Folge mußten die Finnen faſt mit der geſamten Mannſchaft verteidigen, ſo ſtark wurde der Druck Deutſch⸗ lands. Drei Ecken brachten nichts ein, daun erzwangen die Finnen einen Eckball, der von Jakob aber gut abge⸗ wehrt wurde. Im finniſchen Sturm wechſelten dann die beiben Halbſtürmer die Plätze, das finniſche Stürmerſpiel würde aber nicht viel beſſer. Die letzten Minuten vor der Pauſe ſtanden ganz im Zeichen Deutſchlands und in der 45. Minute wurde noch ein drittes Tor erzielt. Conen 1 Vorlage von Lehner gut auf und ſchoß unhalt⸗ ar ein. Finnland: Noch drei Treffer! Vom Auſtoß weg fiel der vierte Treffer für Deutſch⸗ land. Slffling legte ſteil durch zu Conen, und gegen den ſcharfen Schuß des Saarbrückers gab es für den fin⸗ maden Hüter Rinne nichts zu halten. Erſt nach einer ziertelſtunde ſah man auch wieder einige Finnenangriffe, 8 meiſt von dem ſchnellen Linksaußen Salin ausgingen, 3 gute Schüſſe zeigte, aber Jakob doch nicht Aden konnte. Zweimal ſchoß er auch hoch über das Tor. Auf der Gegenſeite ſtürmten die deutſchen Flügel unent⸗ wegt nach vorn. Nach guter Vorarbeit von Fath hatte Coenen den Ball wieder ſchußgerecht, aber Rinne hielt das wenig placiert geſchoſſene Leder feſt. Dann iſt aber doch e e Treffer fällig. Nach ſchönem Zuſammenſpiel hoß Lehner unhaltbar ein. Die Finnen wollten nun zue höhere Niederlage verhindern und ſpielten nur noch uſiv. Koponen kam zwar noch einmal gut durch, aber ob rettete ſicher. Es gab noch ein 6. Tor für Deutſch⸗ d durch Conen, der die Verteidiger geſchickt täuſchte und dann einſchoß. 8 Eine Kritik . Mannſchaft hatte, ſelbſt unter Berückſichti⸗ nens des nicht allererſte Klaſſe repräſentierenden Geg⸗ ners, einen großen Tag. Die Geſamtleiſtung war ausge⸗ dei, Schwächen traten kaum zutage. Jakob im Tor de vor keine allzu große Aufgabe geſtellt und die bei⸗ Eli were diger Janez und Munkert gaben den finniſchen Stürmern nur ſelten Gelegenheit zu einem Torſchuß. Ihr Skellungsſpiel war vorbildlich. n der Deckung betätigte ſich Gelobrunner als vor⸗ diefen enluſbauſpieler ie Torſicherung konnte gegen ö egner ruhig etwas vernachläſſigt werden!) und zeichne wur den beüde Außen, Gramlich und Schulz, unterſtützten ihn gut. Gramlich ſpielt zwar produktiver als Schulz, aber der Hannoveraner hatte auch den beſſeren Flügel gegen ſich. Im Sturm konnten vor allem die beiden Flügelſtürmer Fath und Lehner gefallen, die auch in erſter Linſe für den hohen Sieg verantwortlich zeichneten. Von den Innen⸗ ſtürmern geftelen Szepan und Conen etwas beſſer als Siffling, allerdings betätigte ſich dieſer auch wieder in erſter Linie als Aufbauſpieler und trat daher vor dem gegneriſchen Tor nicht ſo in Erſcheinung. Bei den Finnen war zweifellos der Torhüter Rinne Auch gegen Luremb der beſte Mann, verhinderte er doch durch ganz famoſe Paraden eine höhere Niederlage. Beide Verteidiger waren gut, gegen den ſtarken deutſchen Sturm konnten ſie natür⸗ lich auf die Dauer nicht ankommen. Beſter Läufer war Malmgren, der ſich viel Mühe gab. Im Sturm über⸗ ragte der Linksaußen Salin, ihm am nächſten kam der andere Flügelſtürmer, Koponen, dagegen ſah man von dem vielgerühmten Mittelſtürmer Larve nicht viel. Einen guten Eindruck hinterließ der tſchechiſche Schieds⸗ richter Pfitzner, der bei dem anſtändigen Spiel beider Mannſchaften keinen ſchweren Stand hatte. urg erfolgreich! Anſere zweite Nationalelf ſiegt mit:0(:0) Dem Länderkampf gegen Deutſchland hatten die Sport⸗ J überraſcht war, daß der gegneriſche Mittellckufer Bommertz freunde im benachbarten Großherzogtum Luxemburg nicht ſo großes Intereſſe entgegengebracht, wie man das von den letzten Begegnungen gewohnt war. Die Bekannt⸗ gabe unſerer„zweiten“ Elf hatte in Luxemburg etwas ent⸗ täuſcht, da man gerne wieder die ſtärkſte Mannſchaft geſehen hätte. 10 000 Zuſchauer konnten bei geradezu idealem Fuß⸗ ballwetter das herrliche Stadion nicht ganz füllen. Zuſchauer waren wohl noch aus Deutſchland gekommen und auch aus Lothringen eilten gie Fußballfreunde herbei. Die deutſche Mannſchoft traf am Samstag von Trier kommend in Luxemburg ein, wo ſie herzlich begrüßt wurde. Dem belgiſchen Schiedsrichter ſtellten ſich folgende Spieler: Deutſchland: Jüriſſen; Buſch, Gramlich; Zielinſki, Sold, Stephan; Elbern, Gelleſch, Fricke, Urban, Günther. Luxemburg: Hoſcheidt; Majerus, Mouſel; Theis, Bom⸗ mertz, Fiſcher; Schmidt, Becker, Wantz, Mengel, Touba. Nur ein Tor Gleich die erſte Minute brachte der deutſchen Mann⸗ ſchaft eine große Chance. Der Mittelläufer Bommertz, das große Fragezeichen der luxemburgiſchen Elf, ſchlug am Ball vorbei. Elbern war aber ſo überraſcht, daß er den Ball nur ſchwach trat, ſo daß Hoſcheidt noch abwehren konnte. Die erſte Viertelſtunde brachte keinerlei große Momente und die Qualität des Spieles ließ zu wünſchen übrig. Auch das von den Deutſchen vorgelegte Tempo hielten die Einheimiſchen mit, wie man auch darüber Die erſten Galor wie Sold als dritter Verteidiger ſpielte. Die von den Luxemburgern oft ſyſtemvoll und gefährlich vorgetragenen Angriffe brachten in der 17. Minute eine feine Tor⸗ gelegenheit, die aber Wantz verſchoß. In der beutſchen Elf arbeiteten die Flügel recht gut, aber die beiden Schalker Urban und Gelleſch waren nicht die rechten Verbinder. Zwei Minuten vor der Pauſe fiel der erſte Treffer, der auch der einzige bleiben ſollte. Eine Rechtsflanke kam zu Günther, der ſie aufs Geratewohl aufs Tor ſetzte. Ueber die Hände des verdutzten Torwarts hinweg ging das Leder ins Netz. Der deutſche Angriffsgeiſt flackerte nun mächtig auf, aber dann war die Pauſe da. Nach der Pauſe änderte ſich an dem ganzen Spiel⸗ verlauf auch nicht das geringſte. Deutſchland war ſpiele⸗ riſch eindeutig überlegen, aber vor dem Tore hatten ſie wenig Kraft, um Erfolge zu erzielen. Sehr oft hatten die luxemburgiſchen Verteidiger auch viel Glück, aber ſte verhinderten die Tore. Es blieb für die deutſche Nach⸗ wuchsmannſchaft das Spiel der verpaßten Gelegenheiten. Auch die Einheimiſchen unternahmen noch hin und wieder einige gefährliche Vorſtöße, die aber ebenfalls nichts ein⸗ brachten. Trotz der korrekten Leitung des belgiſchen Schiedsrichters Baerts pfiffen die Zuſchauer bei den deut⸗ ſchen Vorſtößen den Leiter des Kampfes aus, während Neckarau kann ſich nicht revanchieren VfL Neckarau— Sportfreunde Eßlingen 02(:1) Dem Vfes Neckarau war es vorbehalten, mit dem erſten Probegalopp der Mannheimer Gauliga auf⸗ zuwarten, und ſo hätte es ſich denn geziemt, daß dieſe einheimiſche Fußballouvertüre mit einem kräftigen Schluß⸗ akkord ausgeklungen wäre. Statt deſſen ſervierten die Neckarauer eine herzlich ſchwas ie, die alles in allem eher einem Saiſonendſpiel als etwa einem Auftakttreffen glich. Zugegeben, daß die Neckarauer mit Erſatz für Wen⸗ zelburger, Zeuner und dem vermutlich als abgewandert geltenden Lauer antreten mußten, ſo war die Mannſchafts⸗ leiſtung, als Ganzes genommen, doch überaus ſchwach. Die Elf ſpielte ſichtlich ohne Führung, und Möhler, dem die Aufgabe Lauers übertragen war, konnte dieſem Poſten abſolut nicht vorſtehen. Die kleinen Seitenläufer Schmitt und Herbach waren ſehr lebendig, ſpielten recht uneigen⸗ nützig, aber ſie vermochten mit ihrem Mittelmann keine Einheit zu bilden und das war wohl mit die Urfache bei der Zerriſſenheit der Neckarauer Aktionen. Wenn man dann ſchließlich noch ſagen muß, daß der Neckarauer An⸗ griff das offenſichtliche Manko der Neckarauer Läuferreihe in ihrer Geſamtheit noch übertraf, dann hat man die klaren Schwächen reſtlos aufgedeckt, mit denen es eben ſelbſt beim beſten Willen nicht möglich war, für die:1⸗ Niederlage aus dem Vorſpiel Revanche zu nehmen. Was nützte die Abwehrkunſt Dieringers, die oft blendende Ver⸗ teidigerarbeit Größles, wenn es in den vorderen Reihen nicht klappte. Es wollte und wollte einfach kein Stück geben, trotzdem es ſpeziell der Angriff ſozuſagen buchſtäb⸗ lich in der Hand hatte, dem:2⸗Ergebnis ein anderes Gepräge zu geben. Die Angriffsreihe vermaſſelte die tot⸗ ſicherſten Sachen, und im Auslaſſen der ſich bietenden Chancen übertraf einer den anderen um gewaltiges, Sturmführer Gyzoni zeigte wenig von ſeinem italieniſchen Temperament, denn man ſah ihn meiſt zu langſam und mit ſeinen Ringern ähnelnden Bodenparaden mußte er unbedingt einen klaren Ausfall bebeuten. Sicher waren dadurch mehr oder weniger die beiden Flügel benachteiligt, aber es wäre ein großes Unrecht, wollte man deren Ver⸗ ſagen einzig und allein auf Gyzonis Schultern laben. Ein Milderungsgrund für die ſchwache Partie Neckaraus ſoll abſolut nicht geſucht werden, aber vergeſſen wir das eine nicht, daß die Mannſchaft nach ſechs Wochen der intenſivſten Ruhe(Vis ließ ſeine Spieler im wahrſten Sinne des Wortes pauſieren) nicht den nötigen Druck aufbringen konnte, um eine Elf, wie die der Sportfreunde Eßlingen, zu ſchlagen. Hoffen wir indes, daß der zweite Probegalopp Neckaraus, am nächſten Samstag gegen den Spy. Feuer⸗ bach, zu einem poſitiven Erfolg werden möge, damit man dann wenigſtens einen beſſeren Eindruck mit nach Hauſe nehmen kann. Daß die württembergiſche Gäſte, die Sp r. Eßlin⸗ gen, ſtets eine gute Klinge ſchlagen, das haben ſie nicht nur im Finale ihrer letzten Verbandsſpielrunde bewieſen, ſondern auch in einer Serie von Privatſpielen, wobei ſie u. a. gelegentlich einer Bodenſeereiſe in zwei Spielen ein Torverhältnis von 21:4 regiſtrierten. Im großen und ganzen befanden ſich die Eßlinger in dieſem Saiſoneröff⸗ nungstreffen gleichfalls noch nicht im flotteſten Fahrwaſſer und ſeltſomerweiſe war es auch auf dieſer Seite der An⸗ griff, der ſich gewiſſermaßen noch ſtark auf„Urlaub“ be⸗ fand. Uebrigens wirkte in dieſem Angriff der vom Viſde Mannheim beſtens bekannte Pfiſterer, der ſeinen Klub⸗ kameraden Fleck zu vertreten hatte. Pfiſterer war nicht ganz auf der Höhe ſeines Mannheimer Spielkönnens, denn nch Wochen und Monaten war er erſtmalig wieder tätig. Wenn er hie und da einige ſaubere Vorlagen vom Stapel ließ, dann war er unbedingt der„Alte“, ſonſt iſt er jedrch in ſeiner Spielweiſe langſamer geworden, was natürlich jedem Spieler nur zum Nachteil gereichen kann. Einen weiteren Erſatzſpieler hatten die Eßlinger in ihrem Mit⸗ telſtürmer Wächtler, der zwar beide Treffer markierte, der aber im Feldſpiel und Aufbauſpiel ſeinen etatmäßigen Kameraden, den bekannten Sturmführer Hamann 2, nicht erreichte. Ein ausgeſprochenes Plus hatten die Eßlinger dagegen in ihrer Läuferreihe und das gab letzten Endes den Ausſchlag für den Sieg. Diehl, ein junges Mittel⸗ läufertalent, iſt heute ſchon der Führer ſeiner Maunſchaft geworden und gerade die Art und Weiſe ſeines Spieles ſchlug ſelbſt den verwöhnteſten Neckarauer in ſeinen Bann. Ein Zweikampf Diehl mit dem leider fehlenden Lauer hätte dem ganzen einigermaßen Linie gegeben und es war denn letzten Endes wirklich ſchade, daß man auf dieſen Genuß verzichten mußte. Erwähnen wir noch die auf⸗ merkſame Torhüterarbeit von Kratochvill, das immer noch ſehr bewegliche Läuferſpiel des alten Kämpen Deutſchle 1, der nun bald 10 Jahre in der erſten Garnitur Eßlingens tätig iſt, dann ſind wir der Würdigung der ſchwäbiſchen Einzelleiſtungen unbedingt gerecht geworden. Abſchließend läßt ſich ſchließlich noch ſagen, daß auch bei den Eßlingern die Abwehr ſtärker war als der Angriff, was wiederum durch den eingeſtellten Sturm⸗Erſatz verſtändlich wird. Die erſchienenen 400—500 Zuſchauer gingen im Spiel keinesfalls auf, denn dafür waren in erſter Linie die Nek⸗ karauer Leiſtungen unbedingt zu primitiv. Da und dort konſtatierte man zwar ein Anfeuern des Neckarauer An⸗ griffs, aber ſchon frühzeitig gab mon das Rennen auf und man ſah ſchließlich einer platzgreifenden Niederlage gefaßt entgegen. Schledsrichter Nagel ⸗Feudenheim, der verdienſtvolle Führer der Mannheimer Schiedsrichterortsgruppe, leitete durchaus zufriedenſtellend. Der Spielverlauf war jederzeit ausgeglichen, nur ver⸗ einzelt konnte man periodiſch ein Plus der oder jener Partei feſtſtellen. Nach beiderſeits„dicken“ Chancen der Angriffsreihen, die in ihrer lauen Spielweiſe, wie ſchon erwähnt, ein Kapitel für ſich waren, dachte mam ſchon an eine torloſe erſte Halbzeit, als es doch noch Wächtler gelang wenige Minuten vor der Pauſe für Eßlingen die Führung zu ſchaffen. Nach dem Wechſel erzielte der gleiche Spieler im Anſchluß an einen Strafſtoß mit Kopfball das zweite Tor und beſtegelte damit die Niederlage Neckckraus, die noch allem Verſagen des einheimiſchen Angriffs unab⸗ wendbar war. Roth und Gyzoni, aber auch das übrige Trio Klamm— Striehl— Heſſenguer hatten eine Fülle günſtigſter Torgelegenheiten, von denen allerdings Gyzoni die beſte des Spieles—in Geſtalt eines Elfmeters— buch⸗ lich vermaſſelte. Am Ende ſah man die in der Geſamt⸗ heit nicht gerade überwiegend beſſer ſpielenden Schwaben ols verdiente Sieger, denen man den Erfolg ſchon allein aus dem Grunde gönnen durfte, weil ſie alles in allem genommen eifriger bei der Sache woren. ul. Erfolgreicher Start des Phönir Mannheim J 09 Weinheim— Phönix Mannheim 213(:1) Zum Beginn der diesjährigen Fußball⸗Spielzeit trafen ſich in Weinheim am Samstagabend zwei alte Pioniere des Fußballs, der F V 09 Weinheim und Phönix Mannheim, in einem für den Saiſonauftakt ſehr tem⸗ peramentvoll ausgetragenen Freundſchaftsſpiel. Vor etwa 900 Zuſchauern ſtellten ſich dem Schiedsrichter Höhn ⸗ 08 Mannheim ſolgende Mannſchaften:. Phönir Mannheim: Teſchemeier; Mäck, Heinz; Beh⸗ ringer, Greiner, Löſch; Seel, Klüh, Rößling, Raßmus, Rößler. FV 09 Weinheim: Fährenbacher; Randoll, Sutter: Kochendörfer, Gumb, Wieland; Adolf Gärtner, Pennig 2, Pennig 1, Adam Gärtner, Metz. Das Spiel beginnt gleich in ſehr ſchnellem Tempo und bringt zunächſt keiner Mannſchaft weſentliche Vorteile, aber ſchon jetzt zeigt ſich die Gefährlichkeit der Phönixelf, die ein raumgreiſendes Spiel vorführt. Phönix kommt auch zur erſten Ecke, die, von Seel ſchön hereingegeben, von Gumb geklärt wird. Eine klare Sache aber verpatzt im Gegenſtoß Metz, der vor dem Tore den Ball verliert. Weinheim kommt fetzt kurze Zeit in Vorteil. Die Kombi⸗ tionsmoſchine läuft. Auch ſtößt der Sturm, beſonders rechten Flügel, öfter gefährlich in den Phönixſtraf⸗ raum vor. Immer wieder vermag jedoch die ſchlagſichere Phönixverteidigung, die vorbildlich arbeitet, zu klären. Auch die Weinheimer Verteidigung hält zunächſt den kraft⸗ vollen Vorſtößen der jungen Gäſteelf ſtand, beſonders ſie bei den Angriffen der Luxemburger einen hölliſchen Lärm veranſtalteten. Die deutſche Hintermannſchaft zog ſich in Anbetracht der mehr oder weniger großen Kampfkraft der Luxemburger recht achtbar aus der Affäre. In der Läuferreihe ſpielte Sold vielleicht zu ſehr in der Verteidigung. Der beſte Stürmer war Franz Elbern, der es aber allein nicht ſchaf⸗ ſen konnte. Fricke als Mittelſtürmer zeigte ein gutes Kopfballſpiel und die Schalker Gelleſch und Urban ließen in ihren Leiſtungen zu wünſchen übrig. Die Luxemburger zeigten einen lobenswerten Eifer, kamen aber ſpieleriſch an die Deutſchen nicht heran. Iweiſtellig geſchlagen! Sachſen beſiegt Island mit 11:0 Die isländiſchen Fußballer mußten auf ihrer Deutſch⸗ landreiſe gleich im erſten Spiel eine ſaftige Nieder ⸗ lage hinnehmen. In Dresden ſpielten ſie vor 12 000 Zuſchauern gegen eine ſtarke Vertretung des Gaues Sach⸗ fen, der ſie in keiner Spielphaſe gewachſen waren. Das Spiel verlief recht einſeitig, die Sachſen hielten ſich meiſt in der isländiſchen Hälfte auf, und Willibald Kreß im Sachſentor wurde kaum beſchäftigt. Auffallend war die ſchwache taktiſche Leiſtung der Isländer, denen man bei ihrem Erſcheinen einen überaus herzlichen Empfang be⸗ reitet hatte, und auch in techniſcher Beziehung ließen ſie alle Wünſche offen. Immerhin waren ſie beſtrebt, das Spiel ſtets offen zu halten und auch ihr Kampfgeiſt blteb ungebrochen. Ihre Stürmer hatten im Verlauf der 90 Minuten zwar einige Torgelegenheiten, aber mit der Schußſicherheit haperte es doch gewaltig. Zehn Minuten lang konnten die Gäſte ihr Tor rein halten, dann gab es innerhalb von 5 Minuten 4 Treffer durch Schön, Helmchen, Schlöſſer und Schön. Kurz vor der Pauſe buchte Helmchen das 5. Tor. In der zweiten Hälfte erhöhten dann Schön(), Schlöſſer, Schön, Schlöſſer und noch einmal Schön auf 1110. Das Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland Rumänien am 25. Auguſt in Erfurt wird von dem holländiſchen Schieds⸗ richter Mutters geleitet werden. ps auf heimiſchen Fußballplätzen Randoll zeichnet ſich hierbei des öfteren aus. Der linke Sturmelügel Rößler— Raßmus arbeitet ſich immer twirder ſchoͤn durch und bringt das Heiligtum der Platzelf in Gefahr. Dos Spiel hat einen ungemein ſchnellen Charakter angenommen, wobei Phönix mehr auf die jugendliche Kraft, Weinheim mehr auf die etwas überlegene Technik baut. Die Gäſteelf verſchuldet vor ihrem 16⸗Meter⸗Raum einen Strafſtoß, der, von Wieland äußerſt ſcharf getreten, von Teſchemeier zwar abgewehrt wird, aber im Nachſchuß durch Pennig unhaltbar im Netz landet. 1170 für Weinheim. Nach dem Wiederanſpiel verſucht ſich der Phönixſturm in Fernſchüſſen, die zu nichts Zählbarem führen. Noch immer hat Weinheim auf Grund größerer Technik kleine Vorteile. Eine gute Flonke von Metz wird eine Beute des Phönix⸗ hüters. Eine todſichere Sache knallt Peunig 2 aus fünf Meter Entfernung hoch in die Lüfte. Auch Seel verſchießt im Gegenſtoß. Während die Weinheimer rechte Sturm⸗ ſeite recht anſprechend arbeitet, vermag der linke Flügel ſehr oft den Ball nicht zu halten. Phönix kommt dann zu einer weiteren Ecke, die zunächſt wiederum Gumb klärt, der Boll kommt jedoch gleich nochmal vors Tor, wo nun Randoll endgültig Luft ſchafft. Phönix drängt jetzt mäch⸗ tig. Ein Abſeits des Phönixſturmes überſieht der Schieds⸗ richter. Ein Zuſommenprall führt zu einem Straff für Phönix, der von der Mauer der Weinheimer zurückprallt, der Nachſchuß geht hoch übers Tor. Die Läuferreihe der Mannheimer, die überraſchend gut arbeitet, baut glän⸗ zend auf und nur der Unſicherheit des Phönixſturmes verdankt es Weinheim, daß der Ausgleich nicht ſo ſchnell füllt. Doch als Randoll ein Fehlſchlog unterläuft, und Sutter, der den Ball vor die Füße bekommt, zu lange mit dem Abſchlag zaudert, fährt der Halbrechte Klüh dazwi⸗ ſchen und erzwingt den Ausgleichstreffer aus etwa acht Meter Entfernung. Weinheim konnte jedoch noch vor der Pauſe einen zweiten Treſſer anbringen. Pennig 2 paßt prächtig vors Tor und Pennig 1 lenkt mit dem Kopf wun⸗ dervoll ins Netz. Für eine unangebrachte Rondbemerkung muß der Phönixmittelläufer eine Verwarnung einſtecken. Metz auf linksaußen wartet ſtets zu lange mit ſeinen Flankenſchüſſen. Ein Vorſtoß der linken Phönixſturmſeite wird vom Weinheimer Hüter unſchädlich gemacht. Der Weinheimer Halblinke verdirbt dann durch zu langes Zögern mit dem Schuß eine ausſichtsreiche Sache. Mit dem Pauſenpfiff des Schiedsrichters kam ein ſchöner Phönix⸗ angriff zum Stehen.. Nach der Pauſe erſcheint Phönix immer mehr in Front. In ſeiner Bedrängnis ſpielt Sutter den Ball zu ſpät zu⸗ rück. Der Mittelſtürmer von Phönix erreicht noch den Ball und knallt aus wenigen Metern Abſtand unter die Latte, für Fährenbacher unhaltbar.:2. Jetzt fällt die Platzmannſchaft immer mehr auseinander. Auch Martine, der an Stelle von Kochendörſer in der zweiten Hälfte mit⸗ wirkt, macht hier ausnahmsweiſe keine Ausnahme. Das iſt in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß die Wein⸗ heimer Elf dem unheimlichen Tempo zum Opfer fällt, während die junge Phönixelf unverdroſſen weiter aufs Tempo ö rückt. Was ſich in der Folge im Weinheimer Strafraum abſpielt, iſt faſt unglaublich. Völlig kopf⸗ und planlos ohne Kraft arbeiten die Platzbeſitzer und ſelten können ſie ſich aus der Umklammerung befreien. Eine weitere Ecke, die Rößler öirekt vors führt durch Tor gibt, f Decku fehler zum Führungs⸗ und Siegestr füt Phön Auch der weitere Verlauf ſtand im 3 entgegenzuſetzen 5 Sturm in dem aufmerk⸗ unüberwindliches Hindernis Phönix, dem Weinheim nichts mehr Allerdings hat der Weinheimer ſamen Teſchemeier ein faſt gefunden. 5 Phönix hat verdient gewonnen und man kann ruhig ſagen, daß nicht ein einziger Mann abfiel. Beſonders ge⸗ fallen konnte die Läuferreihe, in der Behringer als Erſatz kaum als ſolcher anzuſprechen iſt. Die Elf iſt auf jeden Fall ſehr gut vorbereitet und hat einen guten Start er⸗ wiſcht, der für die beginnende Verbandsrunde ſehr ver⸗ heißungsvoll iſt. Weniger glücklich war Weinheim, das wohl an Technik etwas voraus hat, aber das unheimliche Tempo der Phö⸗ nixelf nicht ganz mithalten konnte. Techniſche Vorteile halfen auch eine höhere Niederlage in der zweiten Spiel⸗ hälfte vermeiden. Die Maunſchaft hat in dieſer Aufſtellung keine guten Ausſichten in öͤen kommenden ſchweren Kämp⸗ ſen der Bezirksklaſſe. Wir hoffen jedoch gerne, daß auch der Weinheimer Fußballverein eine beſſere Formation auf auf die Beine bringt.: 85 Seite/ Nummer 378 Neue Maunheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 19. Auguſt 1938 Die Pfälzer waren überlegen Pfalz-Oſt beſiegte in Ludwigshafen Heſſen:1(:0) Der linksrheiniſche Gau eröffnete di on mit dem obigen Treffen am S Spielzeit. Ein Blick auf die Man zeigte, daß von dem urſprünglichen klaſſenbegegnung Abſtand genommen werden mußte und um einigermaßen das Niveau zu halten, wurden beider⸗ ſetts Gauligafkräfte eingefügt. Auf Ludwigshafener Seite wirkten Hörnle, Statter und Zettl von Phönix mit bei den Heſſen Enders, Eckert, Fries und Fröhlich von Wormatia. Die beiderſeitige bunte Zuſammenſetzung ließ denn auch erſt in der zweiten Hälfte das Spiel zu größerem Fluß und gleichmäßigerer Verteilung kommen, wobei allerdings eine wirklich geſchloſſene Leiſtung auch hier nicht zuſtande am. Vorweg ſei aber geſagt, daß der Sieg der Pfälzer am techniſchen Rüſtzeug gemeſſen durchaus im obigen Ver⸗ hältnis verdient war, denn Ballbehandlung und führung waren hier, im Ganzen geſehen, um eine Klaſſe voraus. Eine im Bereich Mannheim⸗Ludwi aſens wohl noch nicht erlebte hum g riſti ſche Note erhielt die Veranſtal⸗ tung durch das Auftauchen eines wirklichen Wormſer Dri⸗ inals, das als überbegeiſterter Anhänger die Fahrt der Heſſen als Zuſchauer mitmachte und durch ſeine intenſive, drollige Anteilnahme am Spiel ler gab Sondervorſtellun⸗ gen an der Außenlinie), wahre Heiterkei Sſtürme nicht nur unter der Jugend weckte. Daß man dieſen ſommerlichen Auftakt harmlos zu würdigen wußte, zeigte die Aufnahme dieſer Figur durch einen Photographen wie auch die ſcherz⸗ hafte Ueberreichung eines Blumenſtraußes. Es hieße den Bericht um eine wirklich originelle Note kürzen, wollte man ſchweigend über dieſes urwüchſige, ſeltene Intermezzo hin weggehen, wenn mon auch nicht wünſchen kann, daß die Spiele ſtändig mit ſolchen Spaßvogelvorſtellungen gewürzt werden. im Phönix ſta⸗ amstag die haftsaufſtellungen Plan einer Bezirks⸗ Bei den Pfälzern bildete der linke Sturmflüügel Hörule⸗Statter die Haupttrag und ⸗triebkraft, die von hinten heraus durch den linken Verteidiger Stol!(Germania Ludwigshafen), ſo⸗ wie von dem recht wirkſam arbeitenden Mittelläufer Leuthner(ASV Ludwigshafen) recht gut geſtützt wurde. Von den beiden Neuſtadter Außenläufern Queen und Ro ß, war der letztere auf dem linken Poſten der im Auf⸗ bau und Zuſpiel beſſere. Bei Statter am linken Sturm⸗ flügel konnte man allerdings beobachten, daß er mit all⸗ zugroßer Aengſtlichkeit im Kampf um den Ball dem Gegner auswich, was manche herausgeſpielte gute Situation nicht konſequent ausreifen Iteß; aber ſeine ſonſtige Zuſammen⸗ arbeit mit Hörnle gab dem Pfälzer Sturm das Gepräge. Wett ſchwächer war die rechte Sturmſeite, aber Rößler als Außen brachte Hoch manche gute Flanke. Verfehlt war die Beſetzung des Mittelſtüürmerpoſtens mit Heiner⸗ Freins⸗ heim Dieſem Spieler geht bei aller Figur doch der Sinn für jede Überſichtliche Sturmführung ab, ganz abgeſehen davon, daß er ſelbſt klare Gelegenheiten nicht zu meiſtern wußte. Von dieſer Tatſache befreit ihn auch nicht das eine geglückte Tor. Oſter gab einen guten Partner neben Stoll ab und beide Verteidiger bewahrten den noch nicht voll im Fahrwaſſer befindlichen Zettl vor mancher weiteren zwei⸗ felhaften Probe. Alles in allem boten die Pfälzer durch die ausgezeichnete Arbeit einzelner Spieler eine annehmbare Geſamtleiſtung. Die Heſſen waren in der erſten Hälfte außerordentlich ſchwach, was aber in erſter Linie auf ihre Läuferreihe zurückzuführen war, die es großenteils dem Sturm überlaſſen mußte, den Ball ſelbſt zu holen. Rein körperlich ſchon waren die Heſſen, beſonders im Angriff, dem Gegner unterlegen. Dazu kam die geringe Verſtändigung unter der Mannſchaft, die durch den fühlbaren techniſchen Mangel(von einzelnen Spielern abgeſehen) ſicher nicht gefördert wurde. In der Fünferreihe konnte der junge, aufgeſchoſſene Eckert (Wormatia) als Zenter zuſagen. Er zeigte wenigſtens gei⸗ ſtig durchdachtes Spiel und die nötige Ruhe. Sehr ſchwach war der Halblinke Raquet, der durch Auslaſſen klarſter Sachen mitverantwortlich für die klare Niederlage iſt. In der zweiten Hälfte kamen die! eſſen taktiſch durch Verſtär⸗ kung ihrer Deckung(nur vier Stürmer) zu ſtärkerem Ge⸗ gendruck, der auch ſchließlich den einen Treffer brachte. Gernsheim als Re zen raffte ſich zu einem guten, techniſch beherrſchten Schuß auf. Das übrige blieb Durch⸗ ſchnitt, wenn auch der koloſſale Eifer nach der Pauſe und inden de Spiel glei iger geſtaltete, das beſſere S 0 0 ſowie auch ein recht reſpektables Tempo aufkommen ließ. Der Spielverlauſ: Bereits nach etwa zehn Minuten erreicht Hörnle mit ſcharfem Schuß die Führung für die Pfälzer. Ein eigent⸗ licher Fluß kommt aber beiderſeits bei der Zuſammenſtel⸗ lung noch nicht auf. Auf einen berechneten Strafball Stat⸗ ters köpft Hörnle an die Latte, aber bald darauf kann erſterer auf Flügelwechſel Pfirſchings placiert:0 treiben. Heiner(Pfalzmitte) benimmt ſich dann in klarer Situation recht hilflos; er verliert den Ball. Aber auch die Heſſen lenken unter Abweſenheit von Zettl das Leder dann neben das leere Tor. So bleibt es zur Pauſe 20. Nach Seitenwechſel ſetzen die Heſſen mit oben erwähnter Taktik mehr Druck, aber der Halblinke Raquet läßt ſich durch den herausgehenden Zettl iritieren und verſchenkt die bisher klarſte Sache für die Gäſte. Endlich kann Gerus⸗ heim mit unmittelbarer Ballaufnahme und Schuß den Gegentreffer buchen;:1. Wieder iſt es der Halblinke Raquet, der ſcharf Faueben chießt. Der aufgeflammte Eifer der Heſſen läßt Pfalz nun ſchwer arbeiten, aber auf einen ſcharfen, abprallenden Strafball Hörnles lenkt Heiner endlich zum 311 ein. Dabei bleibt es bei lebhaft wechſeln⸗ dem Spiel.— Duch a rdt⸗ Heidelberg leitete die Sache ſehr ſicher. A. M. Sandhofen bereitet ſich vor Spg Sandhofen— Spe Käfertal 32:0(:0) Die SpVg Sandhofen, die in dieſem Jahre den Abgang zweier Hauptſtützen zu beklagen hat, wird alles daranſetzen müſſen, in der kommenden Verbandsrunde ihren Mann zu ſtellen. Noch ſind die abgewanderten Spie⸗ ler Barth und Dörr nicht voll erſetzt, und es wird zweifel⸗ os auch noch eine geraume Weile dauern, bis die ge⸗ riſſenen Lücken wenigſtens einigermaßen überbrückt ſind. Borth und Dörr werden jeder auf ſeine Art für andere Klubs eine Verſtärkung bilden, während es eben für Sand⸗ hofen dorum gehen wird, paſſenden Erſatz zu ſchafſen. Wenn man an das gute Abſchneiden Sandhofens in der letzten Verbandsſaiſon zurück denkt, ſo kann man dieſe Schwächung nur bedauern. Aber haben wir keine Bonge um Sandhofen, das ſich ganz beſtimmt, wenn auch nur Zug um Zug, aus dem Dilemtma befreien wird. Noch haben die Mannheimer Vor⸗ ſtädter einen anſprechenden Nachwuchs und eine tüchtige Vereinsführung, die auch dieſe harte Prüfung überwin⸗ den wird. Wenn wir erſt kürzlich an dieſer Stelle von der erſprießlichen Jugendarbeit der Sandhöſer gebührend berichtet haben, ſo iſt damit geſagt, doß der Sandhöfer Nachwuchs zu den durchaus beſten Hoffnungen des geſam⸗ ten Kreiſes Unterbaden berechtigt. Zu dieſem Saiſoneröffnungsſpiel gegen den S p C Käfertal waren nur knapp 200 Zuſchauer erſchienen, was im höchſten Grade bedauerlich war, denn beide Mann⸗ ſchaften lieferten ſich einen von Anfang bis Ende ſpannen⸗ den Kampf. In keiner Phaſe des Spieles gewonn man den Eindruck, daß man eben erſt eine Pauſe von ſechs Wochen beendet hatte, im Gegenteil, das ganze Spiel war abwechſlungsreich und intereſſant von der erſten bis zur letzten Minute. Gute Mannſchaftsleiſtungen wechſelten mit prächtiger Einzelarbeit und hüben wie drüben ſah man einiger Könner von Format. Wos Maier und Fuchs für den Käfertaler Angriff bedeuteten, das waren Vogel und Weidenhammer für den Sturm von Sandhofen. Sie waren beiderſeifts die Strategen, denen ſich die übrigen Mann⸗ ſchaftsteile recht würdig anpaßten. Im großen und ganzen läßt ſich ſagen, daß ſich beide Mannſchaften hinſichtlich ihres Könnens etwa die Waage hielten. Käfertal war ſtellenweiſe im Vorteil, aber dann war es doch wieder die taktiſch klügere Spielweiſe Sand⸗ hofens, die ſich mehr und mehr durchſetzte und der letzten Gades der Erfolg nicht verſagt bleiben konnte. Sand⸗ hofens Stärke gipfelte erwartungsgemäß in der Läufer⸗ reihe, wo die„drei M“(Müller—Michel—Matyſek) wieder einen ihrer beſten Tage hatten. Mit vollem Recht darf man daher auf den Großkampf Sandhofen Vfgt geſpannt ſein und gerade die Läuferreihe Sandhofens wird am nächſten Wochenende auf dem Platze bei der Eichbaum⸗ brauerei zu beweiſen haben, welches Können eigentlich in ihr ſteckt. Haben die Sandhöfer bis dahin noch Deckung und Angriff richtig gruppiert, dann werden ſie ihre An⸗ hänger im Gaſtſpiel gegen die erſte Mannheimer Gauklaſſe nicht enttäuſchen. Hoffen wir es wenigſtens Wenn ſchon eingangs betont wurde, daß ſich Sandhofen — Käfertal alſo einen durchaus offenen Kampf lieferten, hei dem Schuſter⸗Sandhofen als Spielleiter vorſtand, ſo ſoll damit gleichzeitig geſagt ſein, daß beide Mannſchaf⸗ ten durchweg anſtändig ſpielten. Das Spiel war wechſel⸗ voll von A bis Z und erſt gegen Schluß kam Sandhofen auf, als Käfertal einige Generalangriffe mit nur nega⸗ tivem Erfolg abgeſchloſſen hatte. Den Torreigen Sand⸗ bufens eröffnete bald nach der Pauſe Fenz el, der eine Flanke Weidenhammers zum 110 einköpfte. Den zweiten Treffer regiſtrierte Vogel mit einem durch den Käfer⸗ taler Torwart Rihm verſchuldeten Faulelfmeter und ſchließlich war es den Stürmern Vogel-Starzmann vorbehalten, den dritten Treffer Sandhofens gemeinſam einzudrücken.. Mit:0 über Käfertal hat Sandhofen die neue Spiel⸗ ſaiſon recht gut eingeleitet, und wenn ſich der gezeigte Schneid auch in den nächſten Uebungsſpielen behauptet, dann wird Sandhofen in der Verbandsrunde wie bisher auch diesmal ſeinen Mann zu ſtellen wiſſen. Ilvesheim diſtanziert Mannheim Alemannia e 15. 97 Mannheim Saiſonende hat der alte Mannheimer Fußball⸗ 1 99 07 e durch eine Reihe von Siegen über erſte Bezirksligamannſchaften von ſich reden gemacht und es war wohl kein Zufall, daß die fleißige Elf, der man das Aufrücken in eine höhere Spielklaſſe gerne gönnt, kurz nacheinander gegen Phönix Mannheim, wie auch, gegen Feudenheim jeweils 30 gewann. Dies war vielleicht ein Grund mehr, warum ſich die Ilvesheimer ausgerechnet die ſpielſtarken b7er zur Saiſoneröffnung kommen ließen. Die bꝛer rechtfertigten den zuletzt ganz beſonders unter⸗ ſtrichenen guten Ruf und boten auch im 5 dagen Ilvesheim ein recht anſprechendes Spiel.. w 8 die Her mit einem wahren Feuereifer bei der Sache 7750 gar leicht hätten auch die Ilvesheimer die eigentliche 8 ſtärke der Kreisklaſſe quittieren müſſen, wenn man 210 mal bei 97 nicht ſtellenweiſe gar zu übereifrig geſpiel hätte, Manch gute Arbeit mußte nutzlos verpuffen, weil die einzelnen Aktionen einſach zu überhaſtet ausgeführt wurden, was einer Mannſchaft nicht zum Vorteil gereichen kann. Erkennen wir aber den Eifer der Her reſtlos an. Sie waren einmal mehr die Repräſentanten der 1. Mann⸗ heimer Kreisklaſſe, der ſie nicht zuletzt allerhand Reſpekt verſchafften. Wenn es diesmal zu einem weiteren Hu⸗ ſarenſtreich nicht reichte, ſo iſt doch das erzielte Ergebnis von:3 immerhin anſprechend. Ilvesheim, das auch in dieſer Saiſon von Richord Lang betreut wird, ſteht mitten im Ausprobieren. Ohne Kraft 1, H. Schwarz, Hennesthal, Weber und Torwart Lembach ſtand die Mannſchaft im Spiele gegen 07 vor keiner leichten Aufgabe. Lediglich die beſonnenere Spielweiſe und ein ſtarkes Plits Erfahrung gaben den Ausſchlag fr einen knappen Sieg, der letzten Endes durchaus verdient war. Die Hauptſtützen der Elf waren nach wie bbr Sauer, Hans Weber, Kraft 2 und in erſter Linie der ta⸗ lentierte Angriffsdirigent Hartmann, ohne den man ſich die Monnſchaft einfach nicht denken kann. Die beſte Ar⸗ beit der ber gipfelte in den Leiſtungen der Abwehr, wo insbeſondere Ehriſt zu gefallen wußte und dann in der Läuferreihe, wo vornehmlich der Mittelmann überragte. Das Spiel ſelbſt bewegte ſich jederzeit in einem flotten Rahmen. Hüben wie drüben gab es eine Fülle ſpannen⸗ der Momente, wabei betont ſei, daß Ilvesheim in der zweiten Hälfte unbedingt mehr vom Spiel hatte, was nicht zuletzt der ſtärkere körperliche Einſatz wie auch die taktiſch klügere Spielweiſe bewirkten. Trotz des mehrfochen Erſatzes ſtand Ilvesheim die oft hart umſtrittene Partie bis zum Ende gut durch und das will gegen eine ſo tapfere Mannſchaft, wie ſie 07 nun einmal hat, ſchon etwas heißen. Der Charakter des Treffens war durchweg fair, ſo daß der ſicher amtierende Strein⸗Sandhofen keine ſchwere Aufgabe zu bewältigen hatte. Mit den korrekten Entſcheidungen des Spielleiters durften außer den beiden Mannſchaften auch die 400—500 Zuſchauer zufrieden ſein. Den Führungstreffer erzielte 07 durch ſeinen Rechts⸗ außen, ober noch vor der Pauſe heſorgte der Ilvesheimer Mittelſtürmer Hartmann den Ausgleich. Nach dem Wechſel führte ein Mißverſtändnis in der Ilvesheimer Deckung zunächſt zur abermaligen Führung von 07, aber ſchon bald ſtellte der Ilvesheimer Linksaußen die Partie erneut Remis:2. Zehn Minuten vor Schluß kam Ilvesheim zum Siegestreffer. Bei einem von der 07 Deckung nicht genügend gewehrten Strafſtoß war der Ilvesheimer Halb⸗ linke Zeh prompt zur Stelle und ſtellte das Endergebnis auf:2 für Ilvesheim. Alte Rivalen trafen Phönix Ludwigshafen— Sppg Mundenheim 41(:1) Im kirchweihfrohen Mundenheim trafen am Sonntag die einſtigen ſcharfen Rivalen aus der Bezirksligazeit auf⸗ einander. Von jeher hatten die Spiele dieſer beiden Gegner eine beſonders kämpferiſche Note und nicht ſelten kam es vor, daß die Ludwigshafener im geſchlagenen Feld ſtanden. Nach dem einſchneidenden Wandel der letzten Jahre und beſonders nach dem rapiden Anſtieg des links⸗ rheiniſchen Gaumeiſters im verfloſſenen Spieljahr, blieb man kaum im Zweifel über den Ausgang dieſes jüngſten Zuſammentreffens, wobei natürlich Vorausſetzung blieb, daß Phönix annähernd mit kompletter Elf erſcheinen würde. Das war allerdings nicht der Fall. Es fehlten Klett, Lindemann, Lenz und Statter, Da auch Hörnle nach der Pauſe nicht mehr erſchien, iſt eine einwandfreie Wer⸗ tung des Spieles hinfällig. Die Bewegnung trug dazu überwiegend den traditionellen Kampfcharakter, ſo daß eine durchgreifende Kombination nur pertodiſch aufkam und zwar mehr auf Ludwigshafener Seite. Auf Lud wigshaſener Seite wirkte ſich das Feh⸗ len der obigen Spieler merkbar aus. Koob auf dem Mittel⸗ läuferpoſten konnte bei ſeiner Jugendlichkeit und körper⸗ lichen Unzulänglichkeit Lindemann natürlich nicht erſetzen. Es fehlte der ſtete Druck von dieſem Mannſchaftszentrum aus. Dafür arbeitete Ulrich für zwei. Auch Weiß auf der linken Läuferſeite ließ ſich gut an. Das Verbindungs⸗ trio war ſicher, nur koſtete ein momentanes ſtarkes Ver⸗ ſagen von Tigtor als rechter Verteidiger den Gegentref⸗ fer vor der Pauſe. Während die Mannſchaft von hinten heraus ſtabil war, konnte der Sturm zu ſeiner früheren abgerundeten Leiſtung nicht kommen. Impulſiv erfaßte Momente von Hörnle, Degen, Neumüller 2 und Dattinger formten den Sieg, der etwas hoch, aber wohlverdient wor. Bei Mundenheim wirkte der alte Kämpe Deuſchel in der Verteidigung mit. Sein Stellungsſpiel, ſeine Ruhe und kräftigen Abſchläge ſind immer noch vorhanden, wenn er auch Momente der Abſpannung zeigte, wie beim dritten Tor(Degen). Im übrigen iſt die Monnſchaft weit nicht mehr dos wie früher. Die Läuferreihe ſchon iſt weſentlich ſchwücher und dem Sturm fehlt ein Durchreißer, ein Drän⸗ ger, wie es Tiator war. Auch techniſch iſt die Elf unter der Einwirkung der Bezirksklaſſe zurückgegangen. Es wird ſchwer halten, den Weg nach oben wieder zu finden, aber möglich ſollte es bei dem verbliebenen Material dennoch ſein. Nach etwa 20 Minuten erreicht Mundenheim auf Ver⸗ ſagen von Tlater durch ſeinen Linksaußen Oſter das Füh⸗ rungstor und zugleich einzigen Treffer. Ein Kopfball Hörnles ſtellt den Ausgleich her und noch vor der Pauſe das Spiel und konnte auch verdient in Führung gehen, ———— um Mannheimer Cegler-Lorbeeren Der letzte Kampftag auf dem Altrhein Michael Meyer erneut beſter Sieger Am oͤritten und letzten Kampftag wurde am letzten Samstag auf dem Altrhein die Vereinsmeiſterſchaft der Segler⸗ Vereinigung Mannheim entſchie⸗ den. Wie bereits berichtet, hatten ſich die Segler Schmitz, Finzer, G. Maier, Michael Meyer, Friedrich Biedermann und Kilian aus den Vorkämpfen für die Schlußkämpfe klaſſifiziert, ſo daß man mit Recht auf erbitterte Kämpfe rechnen durfte, die es bei verhältnismäßig(die Briſen⸗ onſprüche der Segler ſind notgedrungen beſcheiden gewor⸗ den) befriedigendem, wenn auch oft wechſelndem Wind gab. Von dieſem Umſtand ausgehend, konnte der vorge»iebene Kurs von 2 Runden über den entſprechend gekennzeichneten Dreieckskurs auch eingehalten werden, was dem ganzen ſportlichen Geſchehen auch einen höheren ſportlichen Reiz verlieh. Im Gegenſatz zu den erſten Vorkämpfen lautete die Punktwertung im Schlußtag 11, 8, 5, 3, 1, 0 Punkte, ſo daß es auch bei der Punktverteilung ein ſich immer wieder wechſelndes Bild ergab. Sieger im Geſamtergeb⸗ nis wurde der junge Vorfahrsſieger Michgel Meye r der obwohl mit dem alten Kämpen Biedermann mit 33 Punkten auf gleicher Höhe liegend, infolge der beſſeren Geſamtzeit verdienter„Meiſter 10 wurde. Erfolgreichſtes Boot war auch diesmal wieder das Leichtwetterbobt„Alba⸗ tros“(Beſitzer Ziegler) vor G. Maiers„Schorch'l“ und der ſchnittigen„Lilv“ von Biedermann. Die im ganzen zu fahrenden 21 Rennen wurden in 15:50 Std. bewältigt, eine Zeit, die an die Segler die gr n Anforderungen ſtellte. Unter der umſichtigen Rennleitung Kraodel, Heid⸗ ecker, Frenzel wurde das ganze umfangreiche Pro⸗ gramm Schlag auf Schlag abgewickelt, was beſondere An⸗ erkennung verdient. Der Rennverlauf: Endlauf 1: Nach gutem Start gingen„Schorchl“ und „Lilo“ knapp in Front, doch ſchoß„Albatros“ kurz vor der erſten Wendemarke mit Michael Meyer am Steuer urplötz⸗ lich vor, um ſchließlich einwandfrei auch über die zweite Runde in Front zu bleiben. Endlauf 2: Bootseigner Biedermann ging mit ſeiner von ihm geſteuerten„Lilo“ gleich knapp in Führung, um ſich bei flotter Briſe ſchnell Vorſprung zu verſchaffen.„Lore“ mußte wegen zu frühen Ueberfahrens der Startlinie wie⸗ der beidrehen und die Startboje erneut umfahren, womit ſie praktiſch aus dem Rennen geworfen war. Biedermann ſicherte ſich hier klar die ausgeſetzten 11 Siegpunkte, wüh⸗ rend ſich Schmitz und Gg. Maier einen erbitterten Kampf um den zweiten Platz lieferten, bei dem Maier Sieger blieb. Endlauf 3: Nach geſchloſſenem Start, bei dem alleröͤings „Gorch Fock“ und„Lore“ am ſchlechteſten abſchnitten, ſetzte ſich„Albatros“ mit Finzer am Steuer langſam an die Spitze, um auch im Geſamtergebnis Sieger zu bleiben vor „Lilo“ und„Schorchl“. Endlauf 4: Ein wechſelvoller Kampf nach anfangs ge⸗ ſchloſſenem Feld, in dem ſich beſonders Biedermann durch ſeine geſchickt angeſetzte Taktik hervortut. So bremſte er ſeine Fahrt, ging auf Abdeckung im Lur(Windſeite), mußte aber ſchließlich doch das übrige Feld an ſich vorüberziehen laſſen, da die„Lore“ für ſolch leichten Wind zu yſteif“ iſt. In begeiſterndem Endkampf nützte Kilian auf„Albatros⸗ den Zweikampf der Spitzenreiter aus und konnte dank ſei⸗ nes hervorragend geſteuerten Rennens als Erſter über die Ziellinie gehen. Endlauf 5: Biedermann brachte das Kunſtſtück fertig, die ſchwer zu ſteuernde„Suſi“ gleich nach dem Start in Führung zu bringen, doch heizte ihm Schmitz auf der wen⸗ digen„Albatros“ mächtig ein So ziemlich auf gleicher Höhe liegend, brachte Biedermann wieder raffinfert Ab⸗ deckungsmanöver an, die Schmitz vorübergehend in die De⸗ fenſive verdrängten. Einen günſtigen Moment ausnützend, ging Schmitz alsdann, meiſterhaft geſteuert, hinter„Suſi“ durch, womit er das Rennen zu ſeinen Gunſten entſchied. Der Charakter der Boote trat hier klar zu Tage, ſo daß der ſich mächtig anſtrengende Biedermann zur Ohnmacht ver⸗ urteilt war. Endlauf 6: Nach gutem Start gab es ein öfter wechſeln⸗ des Bild, nachdem Schmitz als Segler von Format die bis dahin unglücklich kämpfende„Lore“ überraſchend zuerſt in Führung bringen konnte. Biedermann auf„Albatros“ ſchoß ſich anſchließend vor, mußte es ſich aber gefallen laſſen, daß der ſchneidig fahrende Finzer mit dem„Scho rchl“ nach ſchö⸗ nem Zickzackkurs an ihm vorbeiging, um überraſchend zu ſiegen. Nach eingebrochener Dunkelheit gab es bei der Boots- verleihanſtalt Ebert ein bewegtes Leben. Die Boote wurden mit Lampions geſchmückt und in langer Kiellinſe ging es mit einem Motorſchlepper an der Spitze der Frieſenheimer Inſel zu, zu Dehus, wo noch eine Bootstaufe(7 Boote) ſowie die Siegerehrung ſtieg. In anerkennenden Worten dankte Herr Schmitz ſeinen Vereinskameraden für die Leiſtungen und unterſtrich den ſportlichen Geiſt der Segler. Nach Ueberreichung entſprechender Erinnerungsgaben war man unter den ſinnvollen Weiſen des Duetts Schiff mann— Gentner(Handharmonika und Geige) ſowie einigen Einzelvorträgen aus Mitgliederkreiſen(Frl. Jo⸗ hanna Weick, Frau Schmitz ſowie Herrn Schmſtz) noch lange beiſammen, um bei Regenſchauern die Heimfahrt anzutreten, während der größte Teil der Segler die wohl⸗ verdiente Ruhe in den Segeljollen antrat. Geglückter Auftakt in Feudenheim Feudenheim— VfR Heilbronn:1(:1 Feudenheim eröffnete am geſtrigen Sonntag die neue Spielzeit auf eigenem Platze mit einem Freunöſchaftsſpiel gegen den VfR Heilbronn. Die Schwaben ſpielten früher in der erſten ſüddeutſchen Klaſſe eine beachtliche Rolle, in den letzten Jahren hatte dann aber die Spielſtärke erheblich nachgelaſſen. In der ver⸗ gangenen Saiſon gelang es dem Verein jedoch, durch gute Ergebniſſe wieder mehr von ſich reden zu laſſen und Has Gaſtſpiel in Feudenheim zeigte dann auch, daß die Mann⸗ ſchaft einen ſtarken Gegner abgibt. Zwar traten beide Vereine mit reichlich Erſatz an, trotzdem bekam man aber ein überraſchend ſchönes Spiel zu ſehen, das Feudenheim schließlich zwar als glücklicher aber nicht Unverdienter Sieger in Front ſah. Die neue Spielzeit iſt damit gut eingeleitet, hoffentlich ein gutes Omen für den rührigen Mannheimer Vorortverein. Feudenheim beherrſchte in der erſten Viertelſtunde klar Back ſpielte ſich als Mittelſtürmer ſchön durch und ſchoß, trotzdem er von zwei Gegnern behindert wurde, placiert ein. Ueberraſchend profitiert aber nicht Feudenheim, ſondern Heilbronn von dieſem Treffer, denn dieſer iſt für die Gäſte ein Anſporn, nun ihrerſeits zum Angriff über⸗ zugehen und bis Halbzeit haben die Feudenheimer bange Augenblicke zu überſtehen. Heilbronn wird ganz über⸗ legen, kombiniert ausgezeichnet, hat aber vor dem geg⸗ neriſchen Tore Pech. Biedermann im Feudenheimer Tor wehrt verſchiedene ſcharfe Schüſſe und Nachſchüſſe gut ab, erſt bei einem ſcharfen blitzſchnellen Schuß des Gäſte⸗ halblinken muß er ſich geſchlagen bekennen. Feudenheim wird weiterhin zurückgedrängt. kommt aber oft in raſchen Vorſtößen vor das gegneriſche Tor. Ein Lattenſchuß bringt zwar nichts ein, dann aber geht der Rechtsaußen Bohr⸗ mann mit einer weiten Volage durch und bringt ſeinen Verein ungehindert in Führung. Mit:1 werden die Sei⸗ ten gewechſelt. Nach Halbzeit kann Heilbronn nicht mehr die Rolle ſpie⸗ len, wie vor der Pauſe. Langſam aber ſicher kommt Feu⸗ denheim auf, um die ganze zweite Halbzeit leicht überlegen zu bleiben. Zwar geben ſich die Gäſte noch lange nicht ge⸗ ſchlagen, aber ihre Bemſthungen haben nicht mehr den Druck wie vorher. Zwar werden auf beiden Seiten noch verſchie⸗ dene ſchöne Chancen herausgearbeitet, aber vor allem die beiden Torhüter können durch einige Prachtleiſtungen wei⸗ tere Erfolge verhindern, ſo daß es bei dem Mannheimer :1⸗Siege bleibt. Feudenheim trat mit einer weſentlich ver jüng⸗ konnte zufriedenſtellen. Störend wirkte allerdings, daß das ten Mannſchaft an, die ſich aber gut bewährte. Die beſten Leute waren Ueberrhein als Mittelläufer, Fuchs in ſich in Mundenheim reißt Neumüller 2 auf Zuſpiel Hörnles mit unhaltbarem Schuß die Führung an Phönix. Nach Seitenwechſel tritt Phönix im Sturm verändert an. Auf gute Durchlage des nach der Pauſe auf halbrechts eingeſetzten Jungſpielers Wagner zieht Degen, von Deu⸗ ſchel ignoriert, glatt vor und placiert 311. Gegen Schluß kann Dattinger nach einem Gedränge in freier Stellung aus dem Hinterhalt 41 erhöhen. Obwohl Phönix weiter in Front iſt, fällt kein Treffer mehr. Die Spielleitung Spiel mit 45 Minuten Verſpätung begann. A. M. IC Tailfingen— Phönix Karlsruhe 318(:1) Zum Abſchluß der Jubiläumsfeierlichkeiten des Fc Tailfingen ſpielte der badiſche Altmeiſter Phönix Karls⸗ ruhe in Tailfingen, der zwar ein techniſch ſchönes Spiel vorführte, aber ſich gegen die recht eifrig kämpfenden Tail⸗ finger, die im Gegenſatz zum Spiel gegen Worms wie umgewandelt waren, ſich nicht durchſetzen konnten. Schon in der 15. Minute brachte Bitzer die Einheimiſchen in Füh⸗ rung, aber 10 Minuten vor der Pauſe glich Graff für Karlsruhe aus. Nach der Pauſe erhöhte Bitzer erneut auf:1, zwei Minuten ſpäter(7. Minute] erzwang Schoſer abermals den Ausgleich. 10 Minuten vor Schluß gelang den Tailfingern durch Schneider abermals eine:2⸗Füh⸗ rung und nochmals hatten die Karlsruher Glück, denn Biehler erzwang wenige Minuten vor Schluß ein Unent⸗ ſchieden. Vor 2000 Zuſchauern leitete Süß(Ebingen) gut. Fa Pirmaſens— 1. Fc Kaiſerslautern 112(:1) Vor etwa 1000 Zuſchauern ſtanden ſich am Sonntag obige Mannſchaften gegenüber. Bei dieſer Begegnung lie⸗ ferten die ohne Kolb und Johaneſſen antretenden Pirma⸗ ſenſer eine ausgeſprochen ſchwache Partie, während Kaiſers⸗ lautern durch großen Eifer das Spiel verdient gewann. Bei den Einheimiſchen genügte die Verteidigung überhaupt nicht, während es der Angriff nicht verſtand, die von der guten Läuferreihe herausgearbeiteten Gelegenheiten aus⸗ zunfützen. Das erſte Tor ſchoß Zängry für die Kaiſers⸗ lauterer in der 7. Minute und erſt kurz vor Schluß gelang Wagner der Ausgleich. In der zweiten Halbzeit war Pir⸗ maſens wohl feldüberlegen, aber die Hintermannſchaft der Gäſte wehrte alle Angriffe in ausgezeichneter Manier ab, wobei ſich vor allem Gebhardt im Tor beſonders hervortat. Fünf Minuten vor Schluß gelang dem Kaiſerslauterer Döppel der Führungs⸗ und Siegestreffer. der Verteidigung und der Mittelſtürmer Back, der einen rieſigen Drang zum Tore zeigte und ſtets gefährlich war. Biedermann im Tor war zwar mitunter noch etwas un⸗ ſicher, glich dies aber durch einige ſehr gute Leiſtungen wie⸗ der aus. Zeitweiſe wurde zwar noch reichlich hoch geſpielt, auch am nötigen Verſtändnis mangelte es noch etwas, für den Anfang konnte man aber mit den gezeigten Leiſtungen zufrieden ſein, die bewieſen, daß es mit dem Feudenheimer Nachwuchs nicht ſchlecht beſtellt iſt. Die Gäſte hinterließen gleichfalls einen guten Eindruck. Die Mannſchaft zeigte vor allem vor der Pauſe ein präch⸗ tiges Kombinationsſpiel. Flach wanderte der Ball von Mann zu Mann, ſo daß Feudenheim ſich nur durch ver⸗ ſtärkte Abwehr retten konnte. Letzten Endes ſcheiterte die Mannſchaft aber an dem übertriebenen Kurzſpiel des Innenſturmes, das aber durch den Ausfall der beiden Erſatzaußenſtürmer bedingt war, die mit den beſten Vor⸗ lagen nichts anzufangen wußten. Aus der Manunuſchaft hervor ragte vor allem der Torwart, der Furcht gahkreiche hervorragende Paraden eine durchaus mögliche höhere Nie⸗ derlage verhinderte. Stuttgarter Kickers— 1. Se Pforzheim:1(:0) Das erſte Spiel zu Beginn der neuen Spielzeit trugen die Kickers am Sonntag vor rund 3000 Zuſchauern im Degerloch gegen den 1. Fc Pforzheim aus, das ſie dank ihrer beſſeren Geſamtleiſtung gleich zu einem erſten Sieg geſtalten konnten. In der gegenüber den Pforzheimern weit jugendlicheren Kickersmannſchaft wirkte erſtmals der frühere Heilbronner Ribke als Mittelläufer mit. Mit ſei⸗ ner Aufſtellung hat nicht nur die Läuferreihe eine ſtarke Stütze erfahren, auch der Angriff gewann dabei bedeutend an Durchſchlagskraft. Die Läuferreihe war ebenfalls gut beſetzt und paßte ſich gut in den übrigen Rahmen ein. Pforzheims Stärke lag zweifellos in der Hintermannſchaft, wo neben Oberſt und Seidel vor allem Nonnenmacher im Tor ein tadelloſes Spiel zeigte. Der Angriff war zwar im Feld zeitweiſe gut und konnte das Spiel wenigſtens in der erſten Hälfte offen halten, doch vor dem Tor wurde viel zu wenig geſchoſſen. Die Kickers kamen in der. Minute durch den Linksaußen Euchenhofer zum Führungs⸗ tor, dem wenige Minuten nach dem Seitenwechſel durch denſelben Spieler der zweite Treffer folgte. Einige Mi⸗ nuten ſpäter verwandelte Merz eine Rechtsflanke zum 920. Etwa 10 Minuten vor Schluß kamen die Gäſte durch ihren Mittelſtürmer Rau zum Ehrentreffer. Hirſch(Cannſtatt) war dem Spiel ein aufmerkſamer Leiter. Auch im Handball wird geſtartet Südweſtelf ſchlägt Darmſtadt 12:7(:4 Die Sübweſt⸗Handballelf, die demnächſt einige Spiele beſtreiten ſoll, trug gleich am erſten Spieltag in Darmſtabt ein Probeſpiel gegen eine Darmſtädter Stadtelf aus. Bei der Gauelf befriedigten die Leiſtungen des Sturmes nicht ganz; erſt als an Stelle von Bohrmann⸗Wiesbaden der Darmſtädter Poltziſt Leonhard eingeſetzt wurde, klappte es beſſer. Das kampfreiche Treffen wurde von der Gauelf mit 12:7(524) gewonnen. Die Treffer erzielten Spalt(), Freund(), Leonhard(), Worms und Göſele für die Gau⸗ elf, während Sommer(), Merz, Bohrmann und Stahlecker für Darmſtadt erfolgreich waren. 4 Auf Grund der bei dieſem Spiel gezeigten Leiſtungen wurde die Südweſt⸗Gaumannſchaft wie folgt zuſammen⸗ geſtellt: 5 8 Tor: Keimig(Polizei Darmſtadt); Verteidig un Brohm(Bf Schwanheim), Pfeiffer(Polizei Darmſtade) Läuferreihe: Stahl, Daſcher(beide Polizei Darm⸗ ſtadt), Krämer(SV Wiesbaden); Sturm: Leonhard (Polizei Darmſtadt), Worms(TS Herrnsheim), Freund (S 98 Darmſtadt), Spalt(Polizei Darmſtadt), Göſele (Tgd. Pfeddersheim). Südweſt— Württemberg verlegt s Die zum 14. und 15. September nach Landau und 5 brücken vorgeſehenen Handball⸗Gaukämpfe zwiſchen 4 weſt und Württemberg wurden vorläufig zurückgeſtellt. Sie ſollen erſt im März 1986 ausgetragen werden. Die Südweſt⸗Gaumannſchaft wird nun am 15. September noch ein Probeſpiel in Mainz gegen eine aus Spielern der Mainzer und Wiesbadener Vereine gebildete Mann: ſchaft austragen. Fraukfurt vertritt Gau Südweſt Zum Handball⸗Gauſpiel Nordheſſen— Südweſt, 17 185 1. September in Hanau ſtattfinden wird, ee Gau Süsdweſt nicht ſeine Gaumannſchaft, ſondern als B tretung die Frankfurter Städtemannſchaft. Nationalſpieler Feick nicht mehr aktiv. Der bekannte Handball⸗Nationalſpieler K S 98 Darmſtabt wurde bekanntlich kürzlich zum fee wart des Gaues Südweſt ernannt. Um ſich nun 9 75 neuen Aufgabe reſtlos widmen zu können, hat ſich Per⸗ eniſcloſſen, nicht mehr in der Ligamannſchaft dere. Be, eins zu ſpielen. Für den letztjährigen Südweſtmeiſte deutet der Abgang Feicks ſicher einen großen Verluſt. — 3 22 iſt. ros“ ſei⸗ die tig, in ven⸗ : E ben den Vie Nant aber eap ˖ der rung Läng 9, S Auch gien. und verm aus Läng Jugo nen. beide Fran zweit La A0 ſym dyn Noch A alt Lanz erfel auf erſte Im lich 1 ſtellt mete ter bor we ſiear ſtegr qa: Mel Met ten⸗ den und Im Grünau die Gewitter auf, 452 5 25 0 ging, blieb es doch drückend, ſchwül. Wie am Vortag bei Budapeſt, die* 3 Einen ſehr ſchönen Kampf gab es im Zweier„ohne“. in 197 Dr Italien übernahm zunächſt die Führung vor Polen. Dann im Einer ausgefahren. g Vortage guter Dritter geworden war, übernahm die Füh⸗ 1 Längeren Aufenthalt gab es beim Start zum Vierer wurde der vräſident Dr. im ſtark beſetzten Achter notwendig, wo aber nur die Jugoflawien(Zeriſlavy—Safyet) ucera—Vaina):08,9; ausgeſchieden: lawien, Spanien.— ieden: Tſchechoſlowakei. reichten würde das für den Endſieg ſo Deut den 80 9125 k 1 0 0 1 nt E 40.). 5 28 gab es mit dem Ball über eigen Elfmeter, zwei der fi 1 41. 1 75 1 e über den Schiedsrichter beſchwerte, den Phatz Im letzten Mit einem Vom erfreul zahme der Zuſchauer Montag, 19. Auguſt 1935 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe 9. Seite Nummer 378 die Hoffnungslüuße in Felina Die Europameiſterſchaſten der Ruderer Für die am Vortage unterlegenen Mannſchaften wur⸗ am Samstag auf der Olympiſchen Ruderſtrecke in Ber⸗ Hoffnungsläufe für die Entſcheidungs⸗ ſterſchaften im Rudern ſe der Europamei ausgetragen. Die grauen Wolken löſten ſich in ein kurzes aber obwohl ſpäter leichter Regen nieder⸗ Vorläufen, begann man auch jetzt wieder mit dem rer m. St. Frankreichs Meiſtermannſchaft aus es fuhr ein gutes Rennen und ſiegte vor Hungaria die beide ſomit noch in den Endlauf kamen. ſetzten ſich die Warſchauer an die Spitze. Als die olitaner bei 1800 Meter den Endſpurt begannen, en ſich die Polen mit einer Länge geſchlagen geben. einer kurzen Pauſe, die durch ein Stil⸗Schnellrudern 0 2 2 Frauen ausgefüllt wurde, wurde der Hoffnungslauf Der Franzoſe Saurin, der am vor dem Italiener Tuzzi, den er auch mit zwei en glatt abfertigte. Die Ergebniſſe: Vierer m. St.: 2. Polen(Bozuchowſki—Robylinſki):19, 9; 5 Italien(Tuzzi):28,8; aus⸗ eden; Ungarn, Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien, Spanien. t. durch einen Dollenbruch am jugoſlawiſchen Boot. jonſt war dieſes Rennen von Zwiſchenfällen begleitet. Zunächſt führte Oeſterreich mit ruhigem Schlag vor Bel⸗ Bei 1200 Meter verſteuerten die Boote von Ungarn Jugoflawien und konnten einen Zuſammenſtoß nicht eiden. An der Spitze hatten inzwiſchen die„Wikinger“ Linz ihren Vorſprung gegen die Belgier auf zwei en ausgedehnt und ſiegten glatt. Ganz überlegen Hoffnungslauf im Doppelzweier von lawien gegen Tſchechoſlowakei und Italien gewon⸗ Im italieniſchen Boot ſaß wieder der Verbands⸗ Giovanietti. Zwei Hoffnungsläufe waren n Sieger in die Enſcheidung kamen. Im erſten Ren⸗ zen ſiegten die auf halbem Wege in Führung gegangenen zoſen vor Holland, Jugoflawien und Spanien. Den en Lauf gewannen die Italiener nach hartem Kampf mit der Tſchechoſlowakei und Belgien. Die Ergebniſſe: Vierer 9. St.: 1. Oeſterreich:04,8; 2. Belgien 715,5: ausgeſchieden: Polen, Jugoſlawien.— Doppelzweier: 1. 7. ITſchechoſlowakei Ba 08,9 n: Italien.— Achter: uf: 1. Frankreich 6725,1; ausgeſchieden: Holland, Jugo⸗ 2. Lauf: 1. Italien:26,7; aus⸗ Der Sonntag in Grünan zwei Tagen der Vor⸗ und Hoffnungsläufe er⸗ e Europameiſterſchaften 1935 auf der Grünauer aſtrecke mit den Entſcheidungen ihren Höhepunkt. nie waren die Meiſterſchaften der FSA ſo ſtark be⸗ ach 1 t uf dem grasloſen Deutſchland in Budapeſt F T C= la tz wichtige Spiel zwiſchen ch Han d und Ungarn ausgetragen. Unter guſchgrern bemerkte man auch den ungoriſchen Weſer, Horthy. Die Deutſchen verloren recht Sie fanden Platzver⸗ Bu apeſter ligte die Deutſchen in einer Art und Weiſe, daß ſelbſt und des öfteren ein ö 0 Bonk im deutſchen Tor hielt ausgezeichnet und war an den ungariſchen Tor⸗ gen ſchuldlos. Für den verletzten Lindemann, der ſtamd, ſpielte Richter Mittelſtürmer. Die verlief torlos. Nach der Pauſe kamen die 2 20 Halbzeit U ar ereits 1 9* 11 M1. Freff Ungarn bereits in der zweiten Minute zum erſten Treffer. Anſchluß on eine Flanke des ungariſchen Linksaußen in Gedränge vor dem deutſchen Tor, ſo daß ſchließ⸗ der Mittelſtürmer Bukowetzki aus 8 Meter Entfer⸗ unhaltbar einſenden konnte. Die Deutſchen ließen ) nicht locker und erzwangen in der 13. Minute den leich. Lindemann und Salachowfſki hatten an dieſem ge größten Anteil, denn der ungariſche Hüter wurde Lie Linie gedrängt. Das Spiel wurde Sieben Minuten vor Schluß hielt Bonk Minuten darauf mußte Salachomſki, reichlich hort. en. Durch ein prächtiges Tor in der Schlußminute E Bukowetzki ſür Ungarn den Sieg ſicher. Der Drei⸗ eſchuß war für Bonk unhaltbar. England ſchlägt Lettland Spiel des Turniers beſiegten die Engländer Tann nach wechſelvollem Spielverlauf mit 5183(:1) 19 l Engländer waren faſt immer leicht überlegen, 3 Letten energiſchen Widerſtand und kamen g zu brei Gegentreffern. Turnierſieger wurde ſomit 9 5 vor Deutſchland, England und Lettland. Der 1 der Tabelle hatte nach Abſchluß der Spiele ſolgen⸗ des Ausſehen: 1, Ungarn h b „ Deutſchland 3 2 1 1 844 3. England%%„ 4. Lettland 1 F Ungar der Triumph im Säbelfechten vollſtändigen Triumph der ungariſchen Fech⸗ endete die Einzelmeiſterſchaft im Säbel. Drei Ungarn i g 2 8 egten mit je ſechs Siegen die vorderſten Plätze und mußten ert e 5 9 5 l a 05 5. einen Stichkampf austragen, um die Reihen⸗ Ie de r 2 2 7 ge der Plgeierung zu ermitteln. So wurde Ra jeſzy (einen Landsleuten Gerevich und Berezelly Studenten⸗ Reiſter. Für Deutſchland ſicherte ſich Hettmer mit vier en noch den 4. Platz. 10 Fünfkampf wurden noch die Einzelleiſtungen des 7 Stück bekannt. Im Weitſprung ſchaffte er 7,80 5 Speer warf er 66,66 Meter weit und im 200⸗ auf kam er in 23,5 durch das Ziel. Den Diskus apf 5 25 7 7 1 5 9 er 4% Meter weit und im 1500⸗Meter⸗Lauf holte ie Zeit von 5124 Minuten heraus. H. Henkel ſchlug Gabrovils Schlag auf Schlag fielen in Budapeſt bei den 6. Studen⸗ Welkſpſelen die Entſcheidungen. Den für Deutschland klichſten Erfolg holte Henner Henkel im Männer⸗ el des Tenniswektbewerbes heraus, denn er fertigte ungariſchen Davispokalſpieler Gabrovits nach hartem aufregendem Kampfe ab. Unter ungeheurer Anteil⸗ 2 ſiegte Henkel mit:6, 1018,:5,:1. 8 2 8 8 Satz ſtand Gabrovits bei:2 vor dem Satzball, ritten aber da 1580. 3 2 e der maſchinenmäßigen Genauigkeit rettete ſich der eutſche. mürht, rrſchte. Im vierten Satz war der Ungar dann ſo zer⸗ daß Henkel vollſtändig überlegen das Feld be⸗ Sir auch über 200 Meter Wie in 100 5— 2 00 M. am lag ⸗Meter⸗Lauf ſiegte der Ungar Sir auch über 00 Meter. Vollmert, Zeumer und Pflug hatten ſich eben⸗ die die * liſch alls für d Heber 5 00 0 chen Si 7 1 8905 de Entſcheidung qualifiziert, konnten aber für 1e Farben in der angegebenen Reihenfolge nur eßten Plätze belegen. Meter gab es einen überraſchenden eng⸗ 1 Ward kam im Endſpurt mit 151226 an dem ger Tanaka vorbei und gewann. Der Berliner Ertel ſetzt wie in dieſem Jahre. 13 Nationen hatten 61 Mel⸗ dungen abgegeben, von denen nur die Schweiz ihre Mel⸗ dungen im Doppelzweier und Vierer m. St. zurückzog, um die Mannſchaft für die ſchweren Rennen im Achter und Viere o. St. zu ſchonen. Der Sonntag war Grünaus Ebrentag. Nach den unfreundlichen Vortagen ſtrahlte die Sonne hell vom faſt blauen Himmel. Ueberall herrſchte ein beängſtigendes Gedränge. 15 000 Zuſchauer, die die Tri⸗ bünen füllten und auf den Stehplätzen harrten, die far⸗ bigen Trikots der Ruderer und die bunten Jacken der ausländiſchen Gäſte mit ihren Klubfarben gaben dem Ganzen ein farbenfrohes Bild. Unter den Ehrengäſten hatten ſich auch der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, der Präſident des Organiſationskomitees Dr. Le⸗ wald, Abmiral Dr. h. e. Raeder, der franzöſiſche Botſchafter Francois⸗Boncet, der italieniſche Botſchafter, der belgtſche Geſandte, der Botſchafer von Polen, der Geſandte der Schweiz, die Staatsſekretäre König und Pfundtner, Polt⸗ zeigeneral Daluge, Bürgermeiſter Maretzki und andere Vertreter der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden, der Partei uſw. eingefunden. i Deutſcher Sieg im Vierer m. St. 5 Gleich im erſten Rennen des Tages gab es einen deut⸗ ſchen Sieg. Die Würzburger Verbands mann⸗ ſchaft, die ſchon im Vorlauf des Vierer m. St. die beſte gerudert hatte, ſicherte ſich für das Johr 1935 den Zeit Titel eines Europomeiſters. Das deutſche Boot ruderte die Mittelbahn, alle Boote waren gut vom Start weg⸗ gekommen. Bei 400 Meter lag Oeſterreich knapp vor Süd⸗ ſlawien und Italien. Bald aber klärte ſich die Lage zu⸗ gunſten der Deutſchen, die langſam, aber ſicher in Front zogen. Bei 800 Meter legten die Itoliener einen Zwiſchen⸗ ſpurt ein, der ſie bedrohlich an die Deutſchen heranbrachte. Im Hinterfelde waren Dänemark und Ungarn ſchon aus⸗ ſichtslos zurückgefallen. 500 Meter vor dem Ziel lag das Feld wieder dichter zufammen. Jetzt ertönte erſtmalig der neue Schlachtruf„Deutſchband, Deutſchlond“ mit dem Ton auf der langgezogenen erſten Silbe. Mit ruhigem Schlag zogen die Süddeutſchen dem Ziel zu, während ſich hinter ihnen ein erbitterter Kampf um den zweiten Platz ent⸗ ſpann. Im Mer⸗Schlag gelang es den Franzoſen noch, die Italiener abzufangen und mit 2 Meter Vorſprung vom zweiten Plotz zu ͤͤrängen. Unter ungeheurem Jubel legte Las deutſche Boot am Steg an. Präſident der Fiſa, Fioroni, übergab dem Schlagmann Eckſtein den Lorbeer⸗ kranz, am Siegesmaſt aging das Hakenkreuzbanner hoch und die Menge ſang ſtehend das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Der Heyroth/ Schmidt Zweite Im Zweier ohne Steuermann hielt bis 500 Meter Un⸗ garn die Spitze vor Deutſchland und Spanien. Auch bei 800 Meter und 1000 Meter war es noch genau ſo. Bei 1400 Meter hatte ſich nur wenig geändert. Oeſterreich hatte ſich an vierte Stelle von Holland und Polen freigemacht. Als die Boote in die Nähe der Tribüne kamen, ließen die Zuſchauer ihre Schlachtrufe erſchallen. Im entſcheidenden Augenblick verſteuerten die Deutſchen und zu allem Unglück fing der Bugmann noch einen„Krebs“. Im Nu hatte Un⸗ garn einen Vorſprung von einer Länge. Als Zweite be⸗ endeten Heyroth Schmidt das Rennen mit 1 Längen vor Oeſterreich und einer weiteren Länge vor Italien. Arn wird Fußballturnſer⸗Sſeger mit:1(:0) geſchlagen gab ſchon nach wenigen Runden auf. Puls uns Fechner mußten ſich mit dem 5. und 6. Platz begnügen. immerhin ließen ſie einjge bedeutende Ausländer hinter ich. ſich- ebenfalls drei Deutſche! gart und Pochat⸗Stettin werden am Sonntag im Endlauf ſein. Die jeweiligen Vorlaufſieger waren Stothard⸗Eng⸗ land mit:59,1 und Faure⸗Frankreich mit 1158 Minuten. Kovacs vor Wegner und Nottbrock Ueber 400 Meter Hürden mußte der Ungar Kogcs mit 53,1 ſchon einen neuen Studenten⸗Weltrekord laufen, um vor Wegner und Nottbrock erfolgreich zu bleiben. Der Ungar führte faſt die ganze Strecke und gewann ſogar ziem⸗ lich klar. Wegner belegte mit 53,5 den zweiten Platz vor Nottbrock mit 53,7. Stöck Fünfkampfſieger Einen neuen deutſchen Sieg gab es dann im Fünfkampf. Der Charlottenburger Stöſck brachte es auf 3669 Punkten und blieb damit ganz überlegener Sieger vor dem Polen Lopejſki mit 3396 Punkten. Die nächſten beiden Plätze be⸗ legten die Deutſchen Müller(3332) und Böhme(3215) vor dem Ungarn Levente(3159) und dem Polen Plawezyk (8098). Im Stabhochſprung gab es dann den erwarteten japaniſchen Sieg. Niſhida überſprang die ausgezeichnete Höhe von 4,30 Meter und ſiegte damit noch recht gut über⸗ legen vor ſeinem Landsmann Ohie, der auf 4,10 Meter lam, Für Deutſchland holte der Breslauer Hartmann mit genau vier Metern noch den dritten Platz. Stella Walaſiewicz vor Traute Göppner Bei den Frauen mußten ſich die Heutſchen Teilneh⸗ merinnen im Weitſprung mit dem zweiten und dritten Platz begnügen. Es waren hier aber nichtsdeſtowenſger ganz ausgezeichnete Leiſtungen fällig. Die polniſche Al⸗ round⸗Athletin Stella Walaſiewicz verbeſſerte den Studenten⸗Weltrekord von 5,03 auf 5,73 Meter und war damit Siegerin. Die Deutſche Traute Göppner endete aber nur 6 Zentimeter zurück, denn ſie ſchaffte noch die beacht⸗ liche Weite von 5,67 Meter. Giſela Mauermeyer holte ſich mit einem Sprung von 5,46 Meter noch den dritten Platz. Mancini Amateur⸗ Der Tag der Straßenweltmeiſterſchaften brachte dem belgiſchen Radſportverband als Veranſtalter der Rad⸗Welt⸗ meiſterſchaften 1935 den größten Erfolg. Wohl in keinem anderen Lande der Welt iſt der Straßen rennſport ſo volkstümlich wie gerade in Belgien und im Auslande kann man ſich kaum eine Vorſtellung machen, wie es am Sonntag bei den Titelkämpfen auf der 13/5 Km. bangen Rundſtrecke bei Floreffe in der Nähe von Namur zu⸗ Hunderte verbrachten die Nacht im Freien, um ging. a 2 1 einen guten Platz zu behaupten und om Sonntag wim⸗ melten die Zufahrtsſtraßen von Radfahrern und Auto⸗ mobilen. 100000 Zuſchauer, die zwei hervor⸗ ragende Rennen für Amateure und Berufsfahrer zu ſehen bekamen, dürften die Strecke umſäumt haben. Die Strecke, auf der ſchon kürzlich die Meiſterſchaften von Belgien aus⸗ gefahren wurden, eignete ſich hervorragend für ein der⸗ artiges Rennen, da ſie nicht ganz flach verläuft, ſondern auch gegen Schluß eine auf die Dauer recht ſchwierige Stei⸗ gung aufweiſt. Das bereits am Vormittag entſchiedene Rennen der Amateure ergab einen Stieg des Italieners Man⸗ cin t, der die 12 Runden(162 Km.) in:37:16 Stunden mit einem Stundenmittel von 35,056 Stoͤkm. zurücklegte. Die drei Deutſchen hielten ſich unter den 88 Bewerbern recht gut. Wölkert(Schweinfurt) führte als Neunter mit :55 Min. Rückſtand gegen den Sieger, die Hauptgruppe ins Ziel, in der ſein Landsmann Löber noch Zwölfter werden konnte. Krück!l(München) wurde in Her ſechſten Runde von dem Holländer Schippers angefahren und mußte mit zerbrochener Hinterradfelge aufgeben. In den erſten ſechs Runden ereignete ſich nichts von Belang, einige Vorſtüße wurden ſchnell vereitelt. In der Verpflegungs⸗ kontrolle, in der die Deutſchen auf ihren Proviant ver⸗ Für die Entſcheidung im 800 ⸗Meter⸗Lauf qualifizierien Dilger⸗Köln, Deſſecker⸗Stutt⸗ Wölkert beſter Deutſcher bei Sleinbach auf Na Schnellſter auf dem Schleizer Dreieck Das 13. Schleizer Dreiecksrennen, das unter dem Namen „Internationales Rundſtrecken⸗Rennen in Thüringen 1935“ geſtartet wurde, geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg. Die 7,7 Km. lange Strecke hatte durch Umbauten an Schnellig⸗ keit gegenüber den Vorjahren noch gewonnen, ſo daß alle beſtehenden Beſtzeiten unterboten werden konnten. Das Wetter war allerdings nicht ſonderlich günſtig. Die ganze Nacht zum Sonntag über hatte es geregnet, gegen Morgen beſſerte ſich dann das Wetter und am Mittag ſchien ſogar die Sonne. Die Rennſtrecke wurde von über 60 000 begei⸗ ſterten Zuſchauern umſäumt. Um 9 Uhr begann die Veranſtaltung mit der feierlichen Flaggenhiſſung. Anſchließend erfolgte ſodann der Start der Ausweisfahrer, die in allen vier Klaſſen zugleich auf die Reiſe geſchickt wurden. Au die Ausweisfahrer ſolgte der Meiſterſchaftslauf der Seitenwagen nicht über 1000 cem. Hier gab es das erwartete Duell zwiſchen dem Karlsruher Braun und Weyres⸗Aachen. Schuhmann(NSü) gab in der 2, Runde wegen Kupplungsſchaden auf. Braun(Horex) ſiegte ſchließlich ziemlich klar und erhält durch dieſen Sieg die vorläufige Führung im Meiſterſchaftswettbewerb. Das Rennen führte über 10 Runden gleich 77 Kilometer. Die Solokrafträder bis 250 und 350 cem. hatten die Strecke 20mal zu durchfahren(155,4 Km.). Für beide Klaſ⸗ ſen erfolgte der Start gemeinſam. Der Münchner Winkler kam in der kleinen Klaſſe als Vorletzter vom Start weg. Seine Da W⸗Stallgefährten Geiß, Winkler und Kluge füber⸗ nahmen ſofort die Spitze und fuhren von der zweiten Runde an dem Feld einfach davon. Geiß und Kluge führten ge⸗ meinſam bis in die letzte Runde hinein, in der dann G ſich einen kleinen Vorſprung herausholte und Sieger wurde. Es gab in dieſer Klaſſe zahlreiche Ausfälle. In der 35Der⸗Klaſſe entwickelte ſich ein phantaſtiſcher Kampf zwiſchen Mellmann und O. Steinbach, den beiden NSu⸗Fahrern, die, ein ſeltener Fall bei ſolchen Veranſtal⸗ tungen, ſich ein totes Rennen lieferten und gemeinſam auf den erſten Platz geſetzt wurden. Beide lagen vom Start weg in Führung gefolgt von dem Berliner Richnow, deſſen Rad aber den beiden NSu⸗Maſchinen nicht gefähr⸗ lich werden konnte. Mellmann und Steinbach lagen wäh⸗ rend des ganzen Rennens höchſtens 20 Meter auseinander. Den erwarteten Zweikampf zwiſchen NS und Da W gab es in der Klaſſe bis 500 cem, in der 24 Fahrer über die 20 Runden lange Strecke geſtartet waren. Zwiſchen Steinbach, Soenius, Bauhofer und Mansfeld entſpann ſich ein aufregender Kampf. In der erſten Runde lagen dieſe Fahrer nur 100 Meter auseinander. Zunächſt führte Mansfeld das Feld an, der von Steinbach und dieſer ſchließlich von Bauhoſer wieder abgewechſelt wurde. So wechſelte der Stand des Rennens andauernd. Mansfeld fiel dann durch Motorſchaden etwas zurück, außerdem verlor er eine Fußraſte. Auch Soenius verlangſamte in der vorletzten Runde das Tempo etwas, ſo daß es zwiſchen Bauhofer, der in der 13. Runde mit 119,4 Stökm. Rundenrekord gefahren war, und Stein⸗ bach zum Endkampf kam, den ſchließlich Steinbach zu ſeinen Gunſten entſchied. Etwa 900 Meter zurück kam Soenius auf dem dritten Platz ein. Steinbachs Siegerzeit iſt die beſte Durchſchnittszeit aller Fahrer. In der Seitenwogenklaſſe bis 600 cem waren Fahrer geſtartet, von denen jedoch nur 3 ons Ziel kamen. In dem 10 Runden langen Kampf kam Giggenbach nicht über die erſte Runde. Auch hier gab es ein ſpannendes und abwechſlungsreiches Rennen zwiſchen Kahrmann, Schumann, Braun und Schneider. In der 5. Runde führte noch der Fuldaer Kahrmann vor Braun und Schneider, der aber dann ausſchied. Wenig ſpäter ſetzte ſich aber dann Schumann auf NSu an die Spitze, die er auch bis ins Ziel hinein hielt. Die Ergebniſſe: Lizenzfahrer: 1. Geiß(Zſchoppau] auf Da W 1 107½ Stoͤkm.: 2. Kluge(Zſchoppouſ auf Ne 3. Winkler(München) auf DaW eeine Runde zurück; 17 ge⸗ ſtortet, 10 am Ziel, 20 Runden= 155, Kme— bis 330 cem: 1. Mellmann und Steinbach(beide Neckarſulm) auf NSlt:23:17,= 111,8 Stokm.; 3. Richnow(Berlin] auf Rudge, 20 Runden= 155,4 Km.— Bis 300 cem: 1. O. Steinbach(Neckarſulm) auf NSu:19:30,3= 116,9 Stom. (beſte Durchſchnittsgeſchwindigkeit aller Fahrer)) 2. Tonk Bauhofer(Zſchoppau) auf DarW 1 19:46,= 116,7 Stom.; 3. Hans Soenius(ZIſchoppau) auf NSU:49:47 4. Mons⸗ feld auf DW; 5. Kohlus(Bayreuth) auf Rudge; chen auf RSu. Seitenwagen bis 600 cem: 1. H. Schumann (Zſchoppau) auf NSu 471,2 98,4 Stoͤkm.(beſte Zeit der Seitenwagen]; 2. Kahrmann(Zſchoppau) auf DawW 47240, 97,6. Stökm.; 3. Schweppe(Dortmund) auf NS eine Runde zurück; 10 Runden= 77 Km. Bis 1000 cem: 1. K. Braun(Karlsruhe) auf Horex 47:19,3; 2. Weyres (Aachen) auf Harley 48:39,4; g. Kammer(Völklingen) auf Der 48:49,3. Ausweisfahrer: bis 250 cem: 1. Wünſche (Langenbrück auf DW 33:32,1= 97,4 Stundenkilometer. Bis 350 cem: 1. Fleiſchmann(Nürnberg) auf NSU 30:13,.3 = 107,8 Stoͤkm., beſte Zeit aller Ausweisfahrer. Bis 500 cem: 1. Metzmeier(Ottersweier) auf NSU 31:18,2 104,7 Stoͤkm. Seitenwagen bis 1000 cem: 1. Wagner(Mün⸗ chen) auf BMW ͤ31:32,3= 10,3 Stom. Bergprüfung bei Wiesbaden Die main⸗heſſiſchen Radfahrer gaben ſich am Sonn⸗ tag an der„Hohen Wurzel“ bei Wiesbaden ein Stelldichein, wo eine große Bergprüfung durchgeführt wurde. Erſt⸗ malig wurde dieſe auf einer 3,7 Km. langen Strecke mit Vorläufen und einem Endlauf ausgetragen. Den erſten Vorlauf gewann Geyer(Frankfurt a..), den zweiten Paluda(Wiesbaden) und im Endlauf war Geyer er⸗ folgreich, während Paluda nur den vierten Platz belegte. Das Endergebnis: 1. Geyer(RV Adler Fraubſurt⸗M.) 11:03 Min.; 2. Speckherd(Be Offenbach⸗M.) 10 Lg. zurück; g. Fleſch(Vikt. Eronberg); 4. Paluda(Rec Wiesbaden); 5. Lindemann(Dunlop Hanau); 6. Puſch(Mainzer RV). Deutſcher Voxerfolg Schleinkofer ſiegt in Zürich Bei einer Berufsboxkampf⸗Veranſtaltung in Zürich hin⸗ terließ der Münchener Joſef Schleinkofer einen nach⸗ haltigen Eindruck. Im Leichtgewicht fertigte er den Schwei⸗ zer Baumgartner überlegen nach Punkten ab, obwohl er durch eine Hanoͤverletzung ſtark behindert war. Vor allem in der Diſtanz verſchaffte er ſich ſtets große Vorteile. Schon in der erſten Runde mußte der Schweizer auf zwei Leberhaken hin zweimal zu Boden. Im weiteren Verlauf des Kampfes boxte Baumgartner dann ſehr unrein und mußte zweimal verwarnt werden, ſo daß Schleinkofers Punktvorſprung in den acht Runden immer bedeutender wurde, Mit weniger Erfolg betätigte ſich der deutſche Flie⸗ gengewichtsmeiſter Hubert Oſfermanns⸗ Neuß, der für den verletzten Hubert Ausböck⸗München eingeſprungen war. Der Franzoſe Maurice Huguenin führte den Kampf jederzeit überlegen, ſo daß der Schiedsrichter in der ſechſten Runde abbrechen mußte. Durch harte Kopf⸗ und Körpertreffer hatte der Franzoſe Offermanns ſtark zer⸗ mürbt. Stuttgarter Boxer auf Reiſen Die Stuttgarter Amateurboxer haben für die nächſte Zeit einige Städtekämpfe abgeſchloſſen, die ſie bis nach Mittel⸗ deutſchland führen. Am 1. September tritt die Stuttgarter Acht in Ulm an, wo eine alte Startverpflichtung erledigt wird. Am 6. September werden die Stuttgarter von einer Erfurter Auswahlſtaffel empfangen, während ſie am näch⸗ ſten Tage auch noch in Sömmerda(Thüringen) in den Ring ſteigen. In allen drei Begegnungen ſtehen den Stuttgar⸗ tern harte Kämpfe bevor. Kohlhaas ſiegt in US Der vor einigen Wochen urplötzlich nach Amerißa abe, gedampfte frühere deutſche Schwergewichtsmeiſter der Ama⸗ teure, Kohlhaas⸗Münſter, feierte in Neuyork einen ſchnel⸗ len Sieg über den Amerikaner Dowling, der bereits in der zweiten Runde ausgezählt wurde. Pferderennen im Reich Frankfurt 1. Preis des Geſtüts Erlenhof. 4000 /, zweijährige Maiden, 1200 Meter: 1. Geſtüt Erlenhofs Teutoburger Wald(E. Grabſch); 2. Modiola; 3. Dom. Ferner: Groſſu⸗ laria, Wulfhild, Famaldina. Toto: 20:10; Platz: 11, 1210. 2. Präſidenten⸗Preis. 5000, Ausgleich 2, 1400 Meter: 18 A. u. C. v. Weinbergs Fiduzia(A. Ebert); 2. Gilt; 3. Enak. Ferner: Bekas, Glücksſtern. Toto: 29:10; Platz: 17, 1910. 3. Landgrafen⸗Rennen. 6000 /, Zweijährige, 1200 Meter: 1. Geſtüt Erlenhofs Idomeneus(E. Grabſch); 2. Alexan⸗ öra; 3. Schwarz⸗weiß. Ferner: Toscgnella. Toto: 26:10, Platz: 12, 12:10. 4. Graf⸗Holck⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. 2800 //, Aus⸗ gleich 3, Amateurreiten, 3200 Meter: 1. Frau E. Gülchers Reichsmark(Oblt. Haug); 2. Salur; 3. Petrus. Ferner: Pouilly, Harun, Berna, Adelbert, Jock. Toto: 38:10 Platz: 15, 18, 20:10. V. Wäldchens⸗Reunen. Ehrenpreis und 7000 J, 200 Meter: 1. Conteſfina(H. Zehmiſch); 2. Janitor; 3. Dorn⸗ roſe. Ferner: Famaſino. Toto: 25:10 Platz: 12, 13:10. 6. Dr.⸗Rieſe⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. 4500 1. 4600 Meter. 1. von Bachmayr, von Livonius, v. Ribbentrops Jubel(St. Klewitz), 2. Bellator, g. Gangani. Ferner liefen: Steinbruch, Loroͤmajor. Tot. 16:10, Pl. 14, 24:10. 7. Preis von Frankenſtein. 2500 J. 2000 Meter. 1. Frau A. Ohlmeiers Gnuſemong(Zehmiſch), 2. Pan, 3. Tar⸗ quinja, 4. Winterſturm. Ferner liefen: Sonnet, Goal, Paramour, Czardasfürſtin, Miſtinguette, Luftklappe. Tot. 47:10, Pl. 12, 1, 16, 16:10. Straßenweltmeiſter den Rabwellmeiſterſchaften zichteten und ohne Aufenthalt weiterraſten, gab es einen Sturz des Holländers Nuyter und über ihn hinweg flog der Italiener Bizzi. Seine beiden Landsleute aber warteten kameradſchaftlich auf ihn und fuhren gemeinſam mit ihm wieder an die Kopfgruppe heran. In der achten Nunde fiel dann die Entſcheidung. Maneini trat über⸗ raſchend an und nur Vergili(Frankreich), Nievergelt (Schweiz) und der Däne Erundahl Hanſen vermochten ihm zu folgen. Nievergelt wurde durch Kettenſchaden auf⸗ gehalten und ſpäter kam auch Vergilt nicht mehr mit. Der Franzoſe Charpentier vollbrachte nun eine Glanz⸗ leiſtung und machte ſich allein an die Verfolgung. Noch. 800 Meter trennten ihn in der Schlußrunde von den Spitzenreitern. Mancini erkannte ſofort die Gefahr und mit Hanſen ſpurtete er davon. Mit 17 Sek. Vorſprung er⸗ reichte Maneini als vielbejubelter neuer Weltmeiſter das Ziel vor Charpentier, der auf den letzten Metern noch den erſchöpften Hanſen ſchlug. Der Schweizer Buchwalder führte die nächſte Gruppe vor den beiden Italienern del Cangia und Bigzi ſowie Schnalek(Oeſterreich) und ſeinem Landsmann Ott an. Die Ergebniſſe: Straßenweltmeiſterſchaft für Amateure 1935— 162 Km.: 1. Maneini⸗Italien 478716 2. Charpentier⸗Frankreich 4788283; 83. Grundahl Hanſen⸗Dänemark; 4. Buchwalder⸗ Schweiz:39:01; 5. del Cangia⸗Italien; 6. Bizzi⸗Italten; 7. Schnalek⸗Oeſterreich 8. Ott⸗Schweiz dichtauf; g. WG l= kert Deutſchland:40:11; 10. Sörenfen⸗Dänemark; 11. Tallard⸗England 12. Zöber⸗Deutſchland 13. Majerus⸗ Luxemburg; 14. Krbec⸗Tſchechoflowakei; 15. Didier⸗Luxem⸗ burg; 16. Kühn⸗Oeſterreich; 17. Guſtafſon⸗Schweden; 18. Nievergelt⸗Schweiz, alle dichtauf. Horſt 1. Preis der Knappen. 1850, Dreijährige, 1600 Meter: 1. P. Mühlens Tirade(J. Staroſta); 2. Gute Gabe; 3. Rote Tante; 4. Carga. Ferner: Gamin, Ahnherr, Colombo, Bauerntreue, Chevron, Feuerland, Maktonia, Pille, Reichs⸗ bahn. Toto: 84:10; Platz: 23, 18, 14, 15:10. 2. Bergbau ⸗Preis. 18950 /, Verkaufsrennen, 1400 Meter: 1. Geſtüt Ravensbergs Spielhahn(A. Lommatzſch); 2. Hu⸗ ſar; 3. Doppelſprung und Mannteufel in totem Rennen. Ferner: Szegeban, Thuribert, Stolz des Hofes, Laufpaß, Alpha, Bummelant. Toto: 57:10; Platz: 13, 53, 12, 23:10. 3. Schlägel und Eiſen. 2250, Ausgleich 3, 2400 Meter: 1. Frl. B. Bauers Argliſt(Nickel); 2. Fauſt; 3. Vicky; 4. Oſterluzei. Ferner: Curator, Sarafan, Heidekönig, Muſter⸗ knobe, Randolph, Sonnenzeit, Turnierfehde. Toto: 52:10; Platz: 18, 96, 25, 32:10. 4. Horſter Criterium. 6000 4, Zweijährige, 1000 Meter: 1. Mendels Manneswort(K. Viſek); 2. Wahnſried; 3. Muskat. Ferner: Liane. Toto: 175:10; Platz: 388, 13, 15:10. 5. Rudolf⸗Roſe⸗Rennen. 6000, allgemeiner Ausgleich, 1800 Mtr.: 1. Blumenfeld u. Samſons Grandſeigneur(K. Viſek); 2. Polarſtern; 3. Palaſtherold. Ferner: Gnom, Renvers, Morgengabe, Chianti. Toto: 63:10; Platz: 19, 15, :10. 6. Preis der Schwarzen Diamanten. 3750 /. 4000 Meter. 1. Graf E. v. Bylandts Ventre à Terre(Maeßig), 2. Feld⸗ poſt, 3. Le Bougnat. Ferner lief: Laſſo. Tot. 2010, Pl. 18, 19:10. 7. Barbara⸗Ausgleich. 2550. 1200 Meter. 1. M. Pfei⸗ fers Alp(M. Schmidt), 2. Milotti, 3. Grasſittich. Ferner liefen: Ballonpoſt, Monte Chriſto, Alpha, Bitternis, Dop⸗ pelſprung. Tot. 28:10, Pl. 16, 44, 4910. 8. Reiterſturm⸗Hürbenrennen. 900 J. 3000 Meter. 1. Frl. B. Bauers Reizjäger(Dr. Bodenheim), 2. Pano⸗ rama, 3. Leid. Ferner liefen: Landesfreund, Dobler, Schutzpatron, Danklied, Peladoros, Musca, Ordensritter. Tot. 25:10, Pl. 13, 20, 24:10. Doppelwette: 540:10. a Magdeburg 1. Narciß⸗Flachrennen.(Klaſſe). 900 Mk., 1200 Meter: J. Art.⸗Regt. Stettin Livius(J. Stys); 2. Grenzwall; 3. Vera F. Ferner: Balatre, Fresca, Liebeswalzer, Gol⸗ ding. Toto: 178:10; Platz: 10, 10, 10:10. 2. Grika⸗Flachrennen. 1500 Mk., 1350 Meter: 1. D. Krietes Landeskrone(Huguenin); 2. Dominikaner; 8. Hamlet. Ferner: Chinafreude, Liebeswalzer, Korpsſtu⸗ dent. Toto: 29:10; Platz: 11, 11, 11:10. 3. Germania. Ehrpr. u. 1600 Mk., Zweijährige Maiden, 1200 Meter: 1. R. v. Skrbenſkys Coeuraß(Berndt); 2. Nant 2, 3. Vollrads. Ferner: Preußenſahne, Guſtavs⸗ burg. Toto: 24:10; Platz: 15, 15:10. 4. Preis von Magdeburg. Ehrenpreis und 2100 /, Aus⸗ gleich 3, 2100 Meter: 1. F. H. Lampes Paul Feminis(8. Blume); 2. Lyſias; 3. Heimfahrt. Ferner: Peloponnes, Marland, Poet's Fancy, Partner, Kriegs hagge, Char⸗ treuſe, Toto: 142:10; Platz: 26, 40, 16:10. 5. Boruſſta. Ehrpr. u. 1800 4. 1600 Meter. 1. Frau R. v. Negeleins Nando(Raſtenberger), 2. Urfauſt, g. Baſt⸗ ler, 4. Cortina. Ferner liefen: Wiener Walb, Onega, Mai⸗ länder, Abamant, Wölund, Marna, Varro. Tot. 2510, Pl. 14, 17, 18, 22710. 6. Olearia⸗Ausgleich. 1800 l. 1800 Meter. 1. R. Goetſch⸗ kes Habgier(Reibl), 2. Periflor, 3. Peter Paul. Ferner liefen: Praſſer, Micky, Atina, Nuncy. Tot. 21:10, Pl. 12, 25:10. 7. Bittſteller⸗Flachreunen. 900 /. 1600 Meter. 1. S. Groß! Loe, 2. Wildtrud, 3. Marienfeier. Ferner liefen: Mare Antoninus, Arbois, Barſoi. Tot. 13:10, Pl. 12, 15, 13:10. 10. Seite/ Nummer 3878 Montag, 19. Auguſt 1998 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7 che Stürmis Große Triumphe 15„ P vpvarsame teiert täglich Helfer kei! 1 S 95 Neiſeu- 1 97 M Abele allo 5 Larla Eggert e ebe, du att Ut doflin wel(fe — Ungarisch, bayerlsch, Spanlsch— rst Theimer— Jos. Elchhelm N N—— Monfag: . 5 ere une lein nen mit nach Dir Jeet gene Ein Prunkfilm 85 Kiepura, Eggerth, Kemp 250 gr 13 Pfg. großen Formats Dee kulant ng un. 2 ute N 0 nt ag 1 5 55 1 00 qr 5 0 En un Hen ran. 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