Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pl. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im voraus zu be⸗ Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 20. Auguſt 1935 146. Jahrgang— Nr. 380 Die Verliner Funkausſtellung in Flammen Kurzſchluß verurſacht ein Rieſenfeuer— Ausſtellungshalle IV vollkommen vernichtet— Keine Menſchenleben zu beklagen Die Weiterführung der Rundfunkausſtellung geſichert — Berlin, 20. Auguſt. In den Ausſtellungshallen am Kaiſerda mm, die augenblicklich die 12. Große Deutſche Funkausſtellung beherbergen, brach am Montagabendgegen 20.30 Uhr infolge von Kurzſchluß Feuer aus. Der Brand hatte bald nach dem Eutſtehen ſehr große Ausdehnung angenommen. Die Berliner Feuerwehr wurde in Alarmzuſtand verſetzt. Sämtliche Berliner Wehren wurden, ſoweit möglich, nach dem Meſſegelände am Kaiſerdamm beordert. Auf Anordnung der Brandbekämpfungsleitung wurden ſofort Sonderkomman⸗ dos der Schutzpolizei, des Arbeitsdienſtes, der S A, der S S und des Reichsheeres zur Hilfeleiſtung herangezogen. Es galt beſonders die Menſchen, die ſich zu Hunderttauſenden um das Gelände herum eingefunden hatten, von der Straße fernzuhalten, um eine wirkſame Bekämpfung des Brandes zu ermöglichen. Die amtlichen Berichte Meldung des TN B. — Berlin, 20. Auguſt. Amtlich wird über den Brand auf der Funk⸗ ausſtellung folgendes mitgeteilt: In der Ausſtellungshalle IV am Ber⸗ liner Funkturm brach heute abend kurz vor 20.30 Uhr ein Großbrand aus, durch den auch das Funkturm⸗Reſtaurant zeitweilig in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde. Es gelang den vereinten Kräften von Feuer⸗ wehr, SA, Ss und Politiſchen Leitern, Reichswehr, Arbeitsdienſt und Landespolizei das Feuer auf die Ausſtellungshalle IV zu kant die wie alle anderen Hallen zu ſeſer Zeit ſchon vom Publikum geräumt war. Die Hallen des Volksſenders und die Fernſehhalle wurden ebenſo wie die übrigen Hallen nicht in Mitleidenſchaft gezogen. So⸗ weit bis jetzt bekannt geworden iſt, ſind Menſchen⸗ leben nicht zu beklagen. Zur Zeit des Brandes im Funkturm⸗Reſtaurant befanden ſich noch acht Perſo⸗ nen auf dem Funkturm. Dem mutigen Eingreifen eines Feuerwehrtrupps, der von Baurat Dr. Sch ä⸗ ſer geführt wurde, gelang es, alle auf dem Funkturm befindlichen Perſonen mit Rur geringfügigen Verletzungen in Sicherheit du bringen. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der um 20.45 Uhr auf der Brandſtätte erſchien, ordnete ſofort eine weitgehende Abſperrung an. Gegen 22 Uhr traf Reichsminiſter Dr. Frick am Brandort ein. Der Brand der Halle IV dauert an. Das Feuer iſt aber kingekreiſt, ſo daß die Gefahr eines Umſichgreifens nicht mehr beſteht. Um Mitternacht wurde folgender zweiter amt⸗ licher Bericht ausgegeben: Die Halle 4 brenmt noch. Es iſt abſolute Gewähr gegeben, daß das Feuer auf Halle 4 beſchränkt bleibt. Im Funkturm⸗Reſtau⸗ rant brennt noch eine Zwiſchenwand. Jedoch geht man dieſem Feuer, das auf einen kleinen Umfang beschränkt bleibt, mit drei Schlauchleitungen zu Leibe. Reichsminiſter Dr. Goebbels in Begleitung des ſtellvertretenden Gauleiters, Staatsrat Görlit⸗ der, und des Polizeipräſtdenten Grafen Hell⸗ do r, ſtieg gegen 22 Uhr zum Funkturmreſtaurant hinauf, um ſich perſönlich vom Stand des Feuers zu rgeugen. Bewundernswert war die Haltung und die unermüdliche Leiſtung aller an den Löſch⸗ arbeiten beteiligten Perſonen, der Feuer⸗ wehr, der Wehrmacht, der Polizei, der Or⸗ ganiſation und Verbände. Um 28 Uhr hielt Dr. Goebbels eine Beſprechung ab, an der Obergruppenführer Dietrich, Grup⸗ . Heydrich, Polizeipräſident Graf Hell⸗ 55 Vizepräſtdent Steeg, Miniſterialrat reßler⸗Andreß, Reichsſendeleiter Hada⸗ 85 oſky und Dr. Wiſchek teilnahmen. kü 78 wurden die Maßnahmen beſprochen, wie in fire Friſt die Aufräumungsarbeiten durchge⸗ ührt und die Weiterführung der Ausſtellung ſcherzuſtellen ſei. Das Ergebnis dieſer Beſprechung 12 5 in Kürze bekanntgegeben. Es ſteht zu erwar⸗ 5 daß nur am heutigen Dienstag die Ausſtellung lweiſe unterbrochen und in vollem Umfange am ittwoch weitergeführt wird. um 11,45 Uhr abends wird bekannt, daß das euer im Funkturm⸗Reſtaurant gelöſcht iſt. Auf den Herd beſchränkt Meldung des DNB. — Berlin, 20. Auguſt. 55 Rieſenbrand in den Ausſtellungshallen war, dank der aufopferungsvollen Bemühungen der 1 gegen 22 Uhr eingekreiſt. Die euerbekämpfung ſetzte ſyſtematiſch bei dem ur⸗ ſprünglichen Brandherd in der Halle IV ein. Die Halle IV iſt vollkommen vernichtet. Auch der größte Teil der in dieſer Halle ausgeſtell⸗ ten Gegenſtände dürfte völlig zerſtört ſein. Auch ein Teil der Hallen III und hat durch das Feuer etwas gelitten. Zum Glück gelang es aber, die Hal⸗ len I und II, die durch eine breite Straße von den ührigen Hallen getrennt liegen, ſowie die Hallen VI, VII und VIII zu erhalten. Die Funkausſtellung geht weiter Meldung des DNB. — Berlin, 20. Auguſt. Die Ausſtellungsleitung gibt folgende Verlaut⸗ barung bekannt: Nach der Beſprechung mit Reichsminiſter Dr. Goebbels beſchloß kurz vor Mitternacht die Aus⸗ ſtellungsleitung die ununterbrochene Fortfüh⸗ rung der Ausſtellung in den Hallen 1 und II, in denen der Volksſender arbeitet, ſowie die Weiter⸗ führung der Induſtrieſchau in ſämtlichen anderen, durch das Feuer gänzlich unbeſchädigt gebliebenen Hallen. Lediglich die Induſtrieſchau erfährt eine kurze Unterbrechung und wird mit allen Kräf⸗ ten in kürzeſter Zeit wiederhergeſtellt ſein. Die Vorführungen des Volksſenders und die Abend⸗ darbietungen gehen programmäßig weiter. Die Aufräumungsarbeiten — Berlin, 20. Auguſt. Der Staatskommiſſar der Stadt Berlin teilt mit: Nach der Beſprechung mit Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels beſchloß der Vertreter des Staatskommiſſars der Hauptſtadt Berlin, Vizepräſident Steeg, in Zuſam⸗ menarbeit mit ſtellvertretendem Gauleiter Pg. Gör⸗ litzer, unverzüglich alle verfügbaren Kräfte einzu⸗ ſetzen, um in kürzeſter Friſt die Trümmer der abgebrannten Halle zu beſeitigen. Heute, Dienstag früh 7 Uhr, werden mit den Ar⸗ beitern der Unternehmung eine Pionierkompanie, Arbeitsdienſt und SA eingeſetzt. Es wird in drei Schichten gearbeitet werden. Trotz aller Schwierig⸗ keiten werden die Aufräumungsarbeiten ſpäteſtens am Donnerstagabend abge⸗ wickelt ſein, wobei noch einmal darauf hingewie⸗ ſen wird, daß die Ausſtellung ſelbſt keiner⸗ lei Unterbrechung erleidet. Im Anſchluß an die Aufräumungsarbeiten werden unverzüglich die Vorarbeiten für die Neugeſtaltung der Ausſtellungs⸗ hallen in Angriff genommen. Genau ſo wie das Unglück oͤurch oͤen entſchloſſenen Einſatz von Feuerwehr, Wehrmacht, Polizei und allen Parteigliederungen einſchließlich des Arbeitsdienſtes von Anfang an auf den Gefahrenherd beſchränkt werden konnte, werden die Aufräumung und der Wiederaufbau ein leuchtendes Beiſpiel für national⸗ ſozialiſtiſche Entſchloſſenheit und Gemeinſchaftsarbeit ſein. Halle IV vom Jeuer vernichtet Die Ausſtellungsſtände führender deutſcher Firmen verbrannt Meldung des D. N. B. — Berlin, 20. Auguſt. Gegen 22.30 Uhr war jede Gefahr der weiteren Ausdehnung des Feuers an der Brandſtätte im Aus⸗ ſtellungsgelände gebannt, ſo daß man einen Ueberblick über den Schaden gewinnen konnte. Die Halle IVV iſt vollkommen niedergebrannt. Das Gebäude war bereits ungefähr eine Stunde nach der Entſtehung des Brandes zum Teil in ſich zuſammen⸗ geſtürzt. Gegen 23 Uhr konnten die letzten Reſte der Umfaſſungsmauer, die auf der einen Seite einer un⸗ geheuren Hitze ausgeſetzt war, während ſie auf der anderen Seite ununterbrochen von dem kalten Löſchwaſſer überflutet wurde, nicht mehr ſtandhalten. Es bildeten ſich Riſſe und bald krachten die Mauern mit großem Getöſe zuſammen. Ein Funkenregen flog in die Luft und erleuchtete für einen Augenblick die ganze im Dunkeln liegende Umgebung. In Halle IV hatten die führenden deut⸗ ſchen Firmen ihre Geräte zur Schau ge⸗ ſte llt. So ſind die Stände der Firmen Siemens, Telefunken, AE G, Mende, Seibt uſw. zum größten Teil zerſtört worden. Auch die Reichs⸗ poſt hat einen großen Schaden zu beklagen. Ferner ſind die beiden Ultrakurzwellen⸗ fender, die täglich das Fernſehprogramm ſandten, durch die Flammen ſowie durch herunterſtürzende Balken vernichtet worden. Auch der alte Rund⸗ funkſender Witzleben, der in der erſten Zeit des Rundfunks mit 4 Kilowatt für Berlin arbeitete, iſt den Flammen zum Opfer gefallen. Er ſtand im erſten Stockwerk der Halle IV vollkommen betriebsfertig als Notſender für den Fall, daß der Tegeler Sender einmal ausſetzte oder ausgeſchaltet werden mußte. Die ganze Umgebung des Ausſtellungs⸗ geländes ſowie das Gelände ſelbſt gleichen einem Heerlager. Hunderte von Kraftfahrzeugen ſtehen in den Stra⸗ ßen, rieſige Menſchenmengen umlagern die Brand⸗ ſtätte. Trotzdem herrſcht, nachdem SA und Ss, Ar⸗ beitsdienſt, Reichsheer und ein Teil der Techniſchen Nothilfe eingegriffen haben, eine muſtergül⸗ tige Oroͤnung. Während am Branoherd ſelbſt wohl aus annähernd 50 Schläuchen größten, mitt⸗ leren und kleinſten Kalibers das Waſſer in die zum Teil noch auflodernden Flammen hineingeſchleudert wird, ſind auf der Straße hilfsbereite Arme dabei, das gerettete Ausſtellungs material, darunter viele koſtbare Geräte neueſter Konſtruk⸗ tion, zu bergen. Die Hallen 3, 5, 6 und 8 ſind faſt vollſtändig leer. Nur noch an vereinzelten Ständen ſteht man Ausſtellungsſtücke liegen, zum Teil mit Decken gegen den Staub geſchützt. Inzwi⸗ ſchen wurde auch bereits ein Zug Arbeitsdienſt ein⸗ geſetzt, um mit den Aufräumungsarbeiten an den abgelöſchten Brandſtellen zu beginnen. 26 Verletzte Meldung des DNB. — Berlin, 20. Auguſt. Die Zahl der Ver⸗ letzten beträgt nach den amtlichen Feſtſtellun⸗ gen 26, davon Verletzungen ſchwererer Natur. ſind z wei Wiebdereinrichtung der Fernſehſtraße Meldung des DNB. — Berlin, 20. Auguſt. Der Reichsſendeleiter Hadamovſky teilt mit: Die Fernſehhalle der Rundſunkausſtellung, die neben der ausgebrannten Halle IV liegt, iſt wäh⸗ rend des Brandes am Montagabend mit Hilfe des Arbeitsdienſtes vorſorglich geräumt worden. Nach der Beſchränkung des Brandes auf Halle IV und nachdem einwandfrei feſtſtand, daß eine Ge⸗ fährdung weiterer Ausſtellungshallen nicht mehr zu befürchten war, fand in der Fernſehhalle eine Be⸗ ſprechung der Ausſteller ſtatt. Es wurde beſchloſſen, noch um Mitternacht mit der Wiedereinrich⸗ tung der Fernſehſtraße zu beginnen. Die Halle wird ſofort wieder für den Publikums⸗ durchgang geöffnet und vorausſichtlich Mittwoch früh wieder in Betrieb ſein. Zur Sendung werden proviſoriſche Fernſehſender der Reichsrund⸗ funk⸗Geſellſchaft eingeſetzt werden. Tatkräftige Hilfe der Pioniere O Berlin, 20. Aug.(Funkmeldung der NM.) Während noch ununterbrochen in das rauchende zu⸗ ſammengebrochene Trümmerfeld der Halle 4 der Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm Waſſer gegoſſen wird, um die Schuttmaſſen abzulöſchen, und abzu⸗ kühlen, treffen bereits kurz nach 3 Uhr nachts die erſten Helfer für die Aufräumungsarbeiten ein. Eine Pionierkompanie wurde noch in der Nacht alarmiert und auf dem etwa 60 Kilometer entfernt liegenden Zoſſen nach dem Berliner Weſten geſchickt. Gleich nach ihrem Eintreffen traten ſie in Tätigkeit und leiſteten in mehreren Stunden an⸗ geſtrengter Arbeit kaum Glaubliches. Der Einoͤruck in England O London, 20. Aug.(Funkmeldung der RMZ.) Das große Unglück, doͤas die Berliner Funkaus⸗ ſtellung heimgeſucht hat, erregt in der Londoner Preſſe um ſo größeres Aufſehen, als gerade dieſer Tage auf dem Ausſtellungsgealände von Olympia eine engliſche Funkausſtellung eröffnet worden iſt. In den ausführlichen und dramati⸗ ſchen Schilderungen von dem Brande, die die engliſchen Berichterſtatter in Berlin ihren Blät⸗ tern gegeben haben, wird vor allem der Mut und die Gewandtheit der Berliner Feuer⸗ wehrleute hervorgehoben, deren Selbſtaufopfe⸗ rung es zu danken iſt, daß die im Reſtaurant des Funkturms vom Feuer bedrohten Menſchen gerettet wurden. zehn Menſchen vom brennenden Funkturm gerettet Heldentaten zweier Feuerwehrleute Meldung des DNB. — Berlin, 20. Auguſt. Durch das mutige Verhalten zweier Feuerwehr⸗ leute gelang es, eine Schlauchleitung vom Erdboden bis zu dem in etwa 50 Meter Höhe befindlichen Funkturm Reſtaurant du leiten, in das ſich etwa 10 Perſonen geflüchtet hatten und das, wie gemeldet, durch die hochlodernden Flammen ebenfalls in Brand geraten war. Die Feuerwehrleute kletteren an den eiſer⸗ nen Maſten des Funkturmes hoch und brach⸗ ten auf dieſe Weiſe die Schlauchleitung bis unmittelbar an die in Brand geratenen Teile des Reſtaurants heran. Es gelang auf dieſe Weiſe, die Funkturm⸗Beſucher, die nach Aus⸗ bruch des Brandes im Sprechchor mehrfach heruntergerufen hatten„Rettet uns“, außer Gefahr und in Sicherheit zu bringen. Der öſtliche Teil des Funkturms, an dem eine rieſige Lichtreklame angebracht war, ſteht in Flam⸗ men, dagegen beſteht die Hoffnung, den Brand im Reſtau rant und am Funkturm allmählich zum Er⸗ löſchen zu bringen. Kurtz vor 22 Uhr waren die Flammen an der Lichtreklame auf dem Funkturm und im Funkturm⸗ reſtauramt ſoweit abgelöſcht, daß man darangehen konnte, die Perſonen, die durch das verheerende Element abgeſchnitten waren, in Sicherheit zu bringen. Auf den noch glühend heißen Treppen ſtie⸗ gen die Funkturmbeſucher über Trümmer hinweg an der geſährlichſten Stelle vorbei und gelangten dann ſehr ſchnell die 50 Meter hinab auf den Erd⸗ boden, Soweit zu überſehen iſt, hat keiner von ihnen ernſten Schaden genommen. Inzwiſchen ſchritten die Feuerwehrmannſchaften, die zum Teil ſo erſchöpft waren, daß ſie ab⸗ gelöſt werden mußten, zur reſtloſen Löſchung des Brandes und zu den Aufräumungsarbeiten. Kühne Rettungstat des Fahrſtuhlführers Meldung des DNB. — Berlin, 20. Auguſt. Bei dem ſchweren Bran dunglück, das auch den Funkturm bedrohte, zeichnete ſich der Füh⸗ rer des Fahrſtuhls zum Reſtaurant des Funkturms durch eine bewundernswerte Haltung aus. Als die Halle 4 bereits in hellen Flammen ſtand und die Feuergarben zum Funk⸗ turm hinaufloderten und dort einen Teil der Licht⸗ reklame in Brand ſetzten, die unmittelbar in der Höhe des Funkturm⸗Reſtaurants etwa 50 Meter üer dem Erdboden angebracht iſt, ließ ſich der Fahr⸗ ſtuhlführer nicht abſchrecken, noch eiwmal hin⸗ aufzufahren, um einen Teil der Gäſte aus dem Reſtaurant zu bergen. Er brachte ſie wohlbehalten unten an und fuhr ſofort ein zweites⸗ mal hoch, um noch weitere Menſchenleben zu retten. Obwohl die Flammen bereits durch die eiſernen Konſtruktionen des Funkturms hindurchſchlugen, gelang ühm auch tatſächlich noch die zweite Rettungstat. Erſt dann mußte der Fahrſtuhl⸗ betrieb eingeſtellt werden, da man befürchtete, daß die Seile und die Gleitkonſtruktion des Fahrſtuhls durch die glühende Hitze nicht mehr gebrauchsſähig waren. 2. Seite/ Nummer 380 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Auguſt 1935 Der Gerechtigkeitsgedanken im neuen Strafrecht Reichszuſtizminiſter Dr. Gürtner auf dem Strafrechtskongreß Meldung des DNB. — Berlin, 20. Auguſt. Auf dem 11. Internationalen Strafrechts⸗ und Gefängniskongreß ſprach Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner am Montag über das Thema:„Der Ge⸗ danke der Gerechtigkeit in der deutſchen Strafrechts⸗ erneuerung“. Dr. Gürtner begrüßte zunächſt die Verſammlung mit herzlichen Worten und fuhr u. a. fort: Ich zwei⸗ fele nicht, daß Sie auf Grund Ihrer eigenen Beob⸗ achtungen alsbald finden werden, daß vieles, was über Deutſchland im Ausland berichtet iſt, nicht zu⸗ trifft, und daß viele Beſtrebungen, die wir verfol⸗ gen, keineswegs ſo weit entfernt ſind von den Zie⸗ len anderer Länder, wie manche Preſſeäußerungen glauben machen wollen. Ich lade Sie herzlich ein, alles in Deutſch⸗ land, was Sie in Fragen des Strafrechts⸗ und Gefängnisweſens intereſſiert, ſelbſt zu prüfen und zu beſichtigen. Wie Sie vielleicht wiſſen, ſind in Deutſchland ſeit mehr als 30 Jahren planmäßige Vorarbeiten für eine Reform des geſamten Strafrechts im Gange. Erſt nachdem die nationalſozialiſtiſche Regierung den Streit der Parteien beſeitigt hat, iſt die Grund⸗ lage für ein Gelingen des großen Reformwerkes ge⸗ ſichert. Wenn ich Ihnen heute einiges über die Pläne der Erneuerung des deutſchen Strafrechts berichte, muß ich mich natürlich dabei beſcheiden, einzelne be⸗ ſonders wichtige Gedanken herauszugreifen. Ich be⸗ ginne mit der Stellungnahme Deutſchlands zu der grundlegenden Frage der Rechtsfin⸗ dung. Das geltende Strafgeſetzbuch des Deutſchen Reichs enthält in 8 2 folgenden berühmten Rechts⸗ ſatz: Eine Handlung kann nur dann mit einer Strafe belegt werden, wenn dieſe Strafe geſetzlich beſtimmt war, bevor die Handlung begangen wurde. Das praktiſche Ergebnis dieſer Lehre iſt das folgende: Findet der Richter für den Fall, den er zu beurtei⸗ len hat, keine Strafvorſchrift im Geſetz, ſo muß er den Angeklagten freiſprechen, auch wenn er ihn für noch ſo ſtrafwürdig hält, und wenn er weiter der feſten Ueberzeugung iſt, daß der Geſetzgeber eine Strafe für dieſen Fall gewollt und vorgeſehen hätte, wenn er einen Fall dieſer Art in den Kreis ſeiner Ueberlegungen gezogen hätte. Die nationalſozialiſtiſche Rechts⸗ und Staats⸗ auffaſſung erhebt die ernſte Forderung, daß jedes ſtrafwürdige Verhalten auch den ver⸗ dienten Lohn finden ſoll, daß es niemanden glücken darf, durch die Maſchen des Geſetzes zu ſchlüpfen. Der Nationalſozialismus ſtellt dem Strafrecht eine neue hohe Aufgabe: die Verwirklichung wah⸗ rer Gerechtigkeit. Von der engen Bindung an den Geſetzestext wird das künftige deutſche Straf⸗ recht den deutſchen Richter erlöſen. Dieſe Lockerung hahen wir im Intereſſe der Gerechtigkeit für 0 wich⸗ tiglgehalten, daß wir ſie ſchon jetzt durch eine Aen⸗ derung des bisherigen Strafgeſetzbuchs, die am 1. September d. J. Geſetzeskraft erhält, vorgenommen haben. Unrecht iſt alſo künftig in Deutſchland auch da unmöglich, wo es kein Geſetz mit Strafe bedroht. Sicherlich die wichtigſte Rechtserkenntnisquelle. Sie werden mich fragen, ob nicht eine Rechtsunſicherheit dadurch entſteht, daß der Richter nicht nur nach dem Inhalt des Geſetzes zu entſcheiden ermächtigt wird, ſondern auch nach einer zweiten, ihrem Gehalt nach nicht ſo feſt umriſſenen Rechtsquelle. Wir glauben dies nicht. Denn der Nationalſozialismus hat dem deutſchen Volkeine einheitliche, das ganze Volk beherr⸗ ſchende Weltanſchauung geſchenkt. Aus dieſer einheitlichen Weltanſchauung vermag der Richter zu ſchöpfen. Wie dem Richter, ſo wird aber auch dem einzelnen Volksgenoſſen dieſe Weltanſchauung Richt⸗ ſchnur ſeines Handelns ſein. Aus der Kenntnis der einheitlichen Volksanſchauung wird er ein ſicheres bleibt das Geſetz Rechtsgefühl für oͤas gewinnen, was er tun darf und was er zu laſſen hat. Sie werden ferner vielleicht einwenden, ob nicht zu befürchten ſei, daß der Autori⸗ tät der Geſetze Abbruch geſchehe, wenn neben das Geſetz eine zweite Rechtsquelle geſtellt wird. Darauf erwidern wir Ihnen: Einfluß und Anſehen der Geſetze können nach unſerer Auffaſſung nur gehoben werden, wenn der Volksgenoſſe genötigt wird, nicht nur ihren Wortlaut, ſondern auch ihren Sinn zu achten, und wenn der Richter angewieſen wird, das Geſetz aus ſeinem Rechtsgedanken, aus dem Geſamtwillen der Rechtsordnung des Volkes auszulegen. Auch das Gebiet des engliſchen Rechts kennt eine Rechts⸗ ſchöpfung durch den Richter auf dem Gebiet des Strafrechts. Als Rechtsquelle wird auch für das Strafrecht das Common Law anerkannt, alſo ein Gewohnheitsrecht. Auch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt in vielen Territorien das Com⸗ mon Law als Rechtsquelle für das Strafrecht zu⸗ gelaſſen. Neues Verhältnis des Richters zum Geſetz Für Deutſchland aber ſchaffen wir durch Zulaſ⸗ ſung der zweiten Rechtserkenntnisquelle für das materielle Unrecht zugleich ein neues Verhält⸗ nis des Richters zum Geſetz. Wir geben dem Richter damit die Befugnis, in gewiſſen Gren⸗ zen nicht nur Recht zu finden, ſondern auch Recht zu ſchöpfen. Der Führergrundſatz bedeutet nicht, daß der Führer ſelbſt jede Einzelheit zu regeln hätte. Der Führer beſtimmt vielmehr die Grundge⸗ danken; im Rahmen dieſer Beſtimmungen arbeiten die Beamten der Verwaltung wie auch die Richter. Eine Beſtätigung des Willens der Führung findet der Richter im Empfinden des Volks. Ein zweiter Grundſatz, oͤen das künftige deutſche Strafrecht ver⸗ wirklichen will, iſt der Grundſatz des Willens⸗ ſtrafrechts. Das geltende deutſche Strafrecht folgt ͤͤieſem Grundſatz nur in geringem Umfangg. Es legt vielmehr in zahlreichen Einzelanwendungen Gewicht auf den Erfolg. Das komminde deutſche Strafrecht verläßt dieſe Gedankenwelt, weil es glaubt, ſie mit den Zielen der Gerechtigkeit nicht vereinigen zu können. Die Gerechtigkeit fordert, daß jede Schuld die ihr entſprechende Sühne finde. Der Richter muß angewieſen werden, in jedem Einzelfall die Strafe der Identität des verbreche⸗ riſchen Willens, bei fahrläſſigem Handeln der Größe des Leichtſinns oder der Gleichgültigkeit anzupaſſen, ſie alſo ſtets wach Art und Maß nur nach der Schuld, nicht nach dem Erfolg zu bemeſſen. Die praktiſche Jolgerung dieſer Anſchauung wird insbeſondere die ſein, daß das Geſetz die bisherigen Erfolgsdelikte beſeitigen wird und daß es ferner im Falle des Ver⸗ ſuchs die gleiche Strafe zur Verfügung ſtellen wird wie für den Fall der Vollendung. Das künftige Recht wird regelmäßig ſchon den Verſuch der Tat mit Strafe bedrohen, alſo nicht nur in den Fällen der ſchwerſten Verbrechen, ſondern bei allen Straftaten; es wird alſo die Berteidigungs⸗ linie des Staates vorverlegen. Der Grundſatz des „Aufrechterhaltung der Streſafront“ Eine Forderung der franzöſiſchen Preſſe O Paris, 20. Auguſt.(Funkmeldung der NM) Die franzöſiſche Preſſe hat nach dem erſten Schreck über das ſo plötzliche Ende der Dreierkonferenz ihre Faſſung wiedergefunden. Sie rechnet bereits mit dem Angriff in Abeſſintien wie mit einer Selbſtverſtändlichkeit und empfiehlt nur, oaß man ſich bemühen möge,„das Feuer zu be⸗ grenzen und Muſſolinis Waffenabenteuer im Rah⸗ men der bisherigen Kolonialkriege zu halten.“ Wichtiger iſt, daß die franzöſiſche Preſſe offen⸗ ſichtlich ein Stichwort über ihr weiteres Verhalten gegeben worden iſt. In faſt allen Blättern findet man plötzlich die Feſtſtellung, „daß für die Aufrechterhaltung der europäi⸗ ſchen Friedenspolitik der Beſtand der Streſafront unbedingt notwendig ſei. Die Streſafront brauche, ſo wird in Paris erklärt, unter dem afrikaniſchen Streitfall keineswegs zu leiden. Der Eifer, mit dem man wieder vom Do⸗ naupakt redet, läßt vermuten, daß man ſich be⸗ mühen wird, dieſen unter Dach zu bringen, bevor Muſſolinis Aufmerkſamkeit und Kräfte zu ſehr von dem Waffengang in Abeſſinien in Anſpruch genom⸗ men werden. In dieſem Zuſammenhang überraſcht es auch nicht, in der franzöſiſchen Preſſe beſonders freundliche und verſtändnis volle Worte für Italien zu finden, nachdem man einige Tage lang angeſichts der ſchroffen italieniſchen Forde⸗ rungen ein wenig abgerückt war. Dieſe veränderte Haltung wird verſtändlich öurch das Bemühen, Eng⸗ land für den weiteren Verlauf der Dinge ein grö⸗ ßeres Maß von Verantwortung zuzuſchieben, ſei es in der Frage des Waffenausfuhrverbotes, ſei es in der Frage der Ratsentſcheidung vom 4. September. Der„Matin“ behauptet, daß in den letzten Be⸗ ſprechungen der Dreierkonferenz die übereinſtim⸗ mende Ueberzeugung zum Ausdruck gekommen ſei, die in Streſa bekundete politiſche Einig⸗ keit durchzuhalten. Das ſei das Wich⸗ tigſte. „Petit Pariſien“ erklärt, daß man ſich am Quai'Orſay und in britiſchen Kreiſen keinen trü⸗ geriſchen Hoffnungen darüber hingebe, daß die diplo⸗ matiſchen weiteren Verhandlungen etwa von Erfolg ſein könnten. Das Blatt glaubt, daß Laval ſeinen beiden Konferenzkollegen beim Abſchied Mäßigung empfohlen habe. Im übrigen dürfte man die Ereigniſſe nicht dramatiſieren. Wenn der Krieg ausbreche, ſei das gewiß ubebauerlich, Haber die Diplomatie müſſe ſich dann bemühen, den Streitfall auf Afrika zu Aubegrenzen. Europa müſſe an ſich ſelber denken. Italien fühle ſich an Truppen und Rüſtung ſtark genug, gleichzeitig den Brenner zu über⸗ wachen und in Abeſſinien Krieg zu füh⸗ ren. So könne der Geiſt von Streſa, der allerdings durch die italieniſch⸗engliſchen Meinungsverſchieden⸗ heiten wegen Abeſſinien ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen ſei, doch innerhalb Europas lebendig erhalten werden. Nachdem der abeſſiniſche Streitfall zwei Monate die anderen wichtigen Fragen zurückgedrängt habe, müſſe man nun auf ſie zurückkommen. Der Oſtpakt und der Donaupakt würden wie⸗ der auf der Bildfläche erſcheinen, vor allem aus Anlaß des Zuſammentreffens der Staats⸗ männer auf der nächſten Völkerbundsverſammlung. Das Blatt, das dem Außenminiſterium naheſteht, gibt dann Italien den Rat, ſich in Genf am 4. September nicht mehr wie bisher mit der Rolle des Angeklagten zufrieden zu geben, ſondern ſelbſt als Ankläger aufzutreten. Willensſtrafrechts bringt auch eine Umgeſtaltung des Schuldbegriffes mit ſich. Das künftige deutſche Strafrecht wird eine klare Löſung bringen. Durch die Auffaſſung des Vorſatzbegriffs eröffnet das neue Strafrecht dem ſittlichen Empfinden einen zweiten Eingang in das Strafrecht. Indem wir anerkennen, daß Unrecht iſt, was den Bedürfniſſen der Allgemein⸗ heit ſchadet, ſtellen wir die Gebote der Sitte den Normen des Rechts in weitem Umfang gleich. Der neuen Auffaſſung der Schuld muß auch eine neue Auffaſſung der Zurechnungsfähigkeit entſprechen Pſychologiſches Kennzeichen der Zurechnungsfähig⸗ keit, die wir künftig Schuldfähigkeit nennen werden wird die Fähigkeit ſein, das Unrecht der Tat einzu⸗ ſehen oder nach dieſer Einſicht zu handeln. Wenn wir dem Richter die Aufgabe zuweiſen, die Perſön⸗ lichkeit des Täters zu erforſchen, ſo wollen wir damit keineswegs die Forderungen mancher Anhänger der ſoziologiſchen Strafrechtsſchule auf⸗ mehmen, die urſprünglich die Erforſchung der Täterperſönlichkeit forderte, um den Täter durch die Strafe zu erziehen, zu beſſern oder von künftigen Straftaten abzuſchrecken. Dieſe Lehren haben in Deutſchland in der jetzt vom Natio⸗ nalſozialismus überwundenen Periode zu einer Ver⸗ weichlichung des Strafrechts geführt, die wir heute aufs ſchärfſte bekämpfen. In dieſen Fehler wird ein nationalſozialiſtiſches Strafrecht nicht verfallen. Zum Schluß behandelte Dr. Gürtner noch kurz die Frage des Strafvollzugs. Soll das Strafrecht die Volksgemeinſchaft gegen Schädlinge verteidigen und vor ihnen ſchützen, ſo er⸗ gibt ſich als Folgerung für den Strafvollzug die Forderung nach Strenge in der Be⸗ handlung der Gefangenen, damit die Strafe Hemmungen hervorruft, die den Gefangenen verhin⸗ dern, ſpäter erneut ſtraffällig zu werden. Die Strenge ſoll aber durchaus gepaart ſein mit einer Menſchlichkeit, die fürſorgend helfen will, den Weg zur Volksgemeinſchaft und zu der richtigen Einſtellung zu ihr zu finden. Entſprechend dem künf⸗ tigen deutſchen Strafrecht muß der Strafvollzug dif⸗ ferenzieren. Es iſt gerecht, daß härter leidet, wer ſchwerer gefehlt hat. Ebenſo aber iſt es gerecht, daß die Gefangenen, die die verdiente Strafe erhielten, grundſätzlich gleich zu behandeln ſind. Endlich ſei noch hervorgehoben, daß den Gefangenen im deut⸗ ſchen Strafvollzug ein Beſchwerderecht einge⸗ räumt iſt, das zwar von den Ueberſteigerungen früherer Zeiten befreit iſt, ihnen aber Schutz vor ungerechter Behandlung unbedingt gewährleiſtet. Dr. Gürtner wiederholte zum Schluß die Bitte, die deutſchen Einrichtungen zu prüfen und wünſcht den Beratungen des Kongreſſes vollen Erfolg, Der Kongreß an den Führer — Berlin, 20. Auguſt. Der Präſident des 11. Internationalen Straf⸗ rechts⸗ und Gefängniskongreſſes, Reichsgerichtspräſt⸗ dent Dr. Bumke, hat namens des Kongreſſes an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm geſandt:„Der 11. Internationale Kongreß für Stra⸗ rechts⸗ und Gefängnisweſen, der heute in Berlin er⸗ öffnet iſt, entbietet dem Führer und Reichskanzler ſeine verehrungsvollen Grüße. Er bittet den Führer und Reichskanzler, den aufrichtigen und ergebenen Dank für die gaſtliche, freundſchaftliche Aufnahme ausſprechen zu dürfen, 5 die die Reichsregiern Kongreß bereitet hat.“ a 1700 engliſche Omnibusangeſtellte ſtreiken — London, 20. Auguſt. In Swanſea iſt am Sonntag ein Streik der Omnibusangeſtell⸗ ten ausgebrochen, durch den der geſamte Verkehr in einem Umkreis von 80 Kilometer völlig ſtillgelegt wurde. Rund 1700 Omnibusſchaffner und lenker haben wegen Lohnſtreitigkeiten die Arbeiten nieder⸗ gelegt. ———..]³— ůww....... Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelstell: i. B. Richard Schönfelder„Feuilleton: Carl Inno Eiſenbart Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes Sport: l. B. C. B. Fennel-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: 1. V. Gg. Kling, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, i 1,-36 70 Schriftleitung in Berlin? Dr. Fritz Filltes, W 35. Viktoriaſtraße Geſ.⸗D.⸗A. Juli 1935: Ausgabe A u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rilckporto Jerien-Obſt/ von guuus Kreis 115 Die Birne Das iſt ſo recht die Sommer⸗ und Ferienfrucht, ſelbſt wie ein Stück Sonne anzuſchauen, leuchtend, gelb und weiß. Vom Spalier eines Bauernhofes muß ſte gebrockt ſein, da hängt ſie feſtlich im Grünen, von vorne beſtrahlt von der Sommerſonne und ringsum nochmals gewärmt vom Widerſtrahl des hundertjäh⸗ rigen Gebälks der Hauswand. Sie ſchmiegt ſich zärt⸗ lich in die hohle Hand, mit ihrer glatten, feſtlich gelb⸗ goldenen Haut. Man ſpürt noch durch, wie die Sonne dieſes ſüße, ſaftige Fleiſch gekocht hat, beißt man hinein, beißt man in ein Stück Sommer. Im kleinen Bauernladl ſteht ein Korb davon, und der würzige, helle Duft ſchwebt einen Atemzug lang über Seife, Hering und Petroleum. Kinder ergötzen ſich an dieſer ſüßeſten Sommer⸗ gabe aus dem Bauerngarten zu ihrem Veſperbrot, und es iſt wie eine Königsmahlzeit. Sogar ganz alte, bazillenfürchtige Herrſchaften bringen es nicht übers Herz, der Goldgelben die Haut abzarziehen. Sie hat noch eine kleine, ſchüchterne Schweſter. Die wächſt am krummen Birnbaumholz hinten auf der Hauswieſe, iſt härter, ſpröder, iſt ein richtiger Bauernſprößling. Blutbirn ſagen die flachsköpfigen Bauernkinder zu ihr. Ein Gewitterſturm reißt ſie aus dem Laub und läßt ſie ins Gras kugeln.— Noch iſt ſie nicht ganz vom kühlen Sommer gargekocht. Es knackt und kracht, wenn die feſten Zähne der Buben und Dirndl hineinſchlagen. Eine Handvoll bietet das Bauern⸗ kind ganz ſchüchtern dem feinen, ſeidigen Sommer⸗ friſch⸗Mäderl an. Und dieſe rotbraunen kleinen Früchte, oft geſprenkelt und geſcheckt, da und dort vom Wurm angenagt— ſie ſind auch ein Feſteſſen; denn ſo was gibts daheim in Berlin⸗Wilmersdorf oder Zwickau nie. Wenn die Bäuerin der Fraut Bas in der Stadt, weil man gar zu gern zum Oktoberfeſt käme, einen Ranken ſchwarzes Rauchfleiſch ſchickt, dann legt ſie einen Hümpel dieſer harten, rotgelben Birnen dazu. Die werden nicht matſchig. Der Pomologe kennt Hunderte von Birnenarten. Im Obſt⸗ und Feinkoſtgeſchüft prangen ſie kinder⸗ kopfgroß aus aller Herren Länder, in Schachteln und Seidenpapier verpackt. Sie ſchmecken köſtlich, aber keine iſt ſo ſehr und ſo unmittelbar der deutſche Sommer, die hohe Zeit des Jahres, als die Bauern⸗ birne. 5 II. Die Zwetſchge Man weiß nie recht als Nureſſer und Nichts⸗ wiſſer wie dieſe Frucht nun eigentlich heißt: Pflaume oder Zwetſchge, Pflaumenkuchen— Zwetſchgenkuchen. Gleichviel: das Waſſer Läuft uns im Mund zuſammen. Draußen im Bauerngarten wächſt die kleine, rot⸗ blaue. Sie kommt gegen die Birne nicht auf. Aber in der Stadt, da prangen bei der Obſtlerin die rich⸗ tigen Ferienzwetſchgen, groß, dunkelblau und ſaftig. Eine Handwoll gab uns damals die Mutter mit auf die Thereſienwieſe. Da ſaß man am Bergl zu Füßen der Bavaria und verzehrte andächtig, genie⸗ ßeriſch die ſaftige Frucht. Ein feiner Reif liegt über der ſeidigen Haut. Man poliert daran herum, man zieht ſpieleriſch ein Endchen davon ab, daß das gelbbraune Fleiſch zum Vorſchein kommt. Dann knackt man den Kern mit dem Stiefelabſatz auf und probiert die Füllung. Die Mädchen krei⸗ ſchen und rufen: Gift! Aber als ſtarker Knabe knab⸗ bert man den Kern doch zuſammen. Die ſollen nur ſehen, daß man ſich vor Gift nicht fürchtet! Wie ſteht man da! Und wenn man heute eine Schüſſel der blauen überhauchten Früchte vor ſich ſtehen hat, dann muß man den Witz erzählen, den der alte Onkel immer mit dem allergrößten Heiterkeitserfolg ausprobierte, ſobald er wieder ein neues Opfer fand: Was iſt außen blau und hat innen einen Zwetſchgenkern? Haha! So ein Rätſell Natürlich eine Zwetſchge! Falſch! Ein alter bayeriſcher Soldat, der einen Zwetſchgenkern verſchluckt hat. III. Der Pfirſich Den kannte man als Kind eigentlich lange nur vom Sehen. Dieſe Frucht lag in dem Korb der Obſt⸗ lerin abſeits von dem gewöhnlichen Obſt. Sie war unbezahlbar. Der Eugen, der mit dem Samtanzug und dem Spitzenkragen, der feine Knabe, der hatte einmal vor dem Haustor ſo einen Pfirſich. Davon durfte man abbeißen und er durfte dafür einmal auf unſe⸗ rem Trambahnpfeiferl pfeifen. Beide Vertrags⸗ ſchließer waren hochbefriedigt. Und dann kam eines Tages der Beſuch, der was ganz unheimlich Großes und Vornehmes war: Vet⸗ ter Robert, der brachte Pfirſiche mit, gleich ein gan⸗ zes Körbchen voll. Das Paradies war auf die Erde gekommen. Man vergißt Kindheitserlebniſſe nie. Pfirſiche ſind heute noch„Vetter Robert“. Sie ſind die Vornehmen beim Obſt. Samt und Seide. Nicht auf den erſten Au⸗ genblick geben ſie ihre Köstlichkeit ganz. Der erſte Biß ſchmeckt faſt herb, säuerlich, man ſpürt den Flaum auf den Zähnen wie leiſen Widerſtand nb dann ſtrömt Sommer, Süße, Milde und Köſtlichkei wie ungeahnte Wonne im Uebermaß aus der runden, zärtlichen Sammetfrucht. Iſt man krank, wird man dabei geſund. Und beſonders ſchnell und ſicher dann, wenn man am Sommerabend die ſchöne Frucht in eiter kühlen Bowle genießt. Denn die reine, friſche Pfir⸗ ſich⸗Bowle— das iſt auch der„Vetter Robert“ untet den ſommerlichen Getränken. eee Die letzte Heidelberger Thingſpiel⸗Aufführung. Am Samstag abend fand auf der Thingſtätte auf dem Heiligenberg die letzte Aufführung des Thing⸗ ſpiels der Heidelberger Reichsfeſtſpiele:„Der Weg ins Reich“ ſtatt. Der Zuſchauerraum war wieder bis hinauf zur letzten Reihe dicht beſetzt. Während bei verſchiedenen vorhergehenden Aufführungen hef⸗ tiger Wind den Ton oft nicht voll klingen ließ, ſtörte bei dieſem letzten Spiel kein Wind und kein Knattern der Fahnen. Die den Raum durchdringende Klar⸗ heit oͤes Wortes ließ noch einmal die Eindringlichkeit und hervorragende Regie der Inſzenierung Lothar Müthels zur Geltung kommen. Die Fahnen wurden dann nach dem Ende des Spiels unter den Klängen der SA⸗Standartenkapelle und von Ehren⸗ ſtürmen der NS⸗Gliederungen begleitet nach einem Marſch durch die Stadt zu ihren Standorten ge⸗ bracht. h. Wertvolle Funde aus Deutſchlands Frühge⸗ ſchichte? Beim Aufdecken eines 3000 Jahre alten Grabes auf dem Fürſt Fuggerſchen Be⸗ ſitztum Wellenburg wurden die gut erhaltenen Ueberreſte eines Wagens freigelegt, deſſen kunſtvolle Ausführung Zeugnis von der hohen Kulturſtufe einer vergangenen Epoche auf deutſcher Erde gibt. Außer dem Wagen, der eine Koſtbarkeit iſt, wurde noch eine Tonurne gefunden. Sie iſt 35 Zentimeter hoch. Ihr Inhalt wird zur Zeit von Fachleuten unterſucht. Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß es ſich um einen Fund aus der Hallſtatz, zeit handelt. Die Funde wurden von dem Grund⸗ ſtückseigentümer dem Maximiliansmuſeum in Augs⸗ burg überlaſſen. 5 O Ein Angriff auf Homer. In der Akademie für Moralwiſſenſchaft in Paris hielt der fransb⸗ ſiſche Schriftſteller Funck⸗ Brentano kürzlich einen Vortrag, in dem er die uralte Frage der Ur⸗ heberſchaft der Dichtungen Homers von neuem auf⸗ rollt. Für ihn iſt die Frage klar: Der trojaniſche Krieg fand nach Thulydides(dem griechiſchen Hiſto⸗ riker, geſtorben um 395 v. Chr.) im 12. Jahrhundert v. Chr. ſtatt. Die Flias und die Odyſſe wurden im 10. Jahrhundert verfaßt. Zu jener Zeit gab es noch keine griechiſche Schrift. Funck⸗Brentano hält es für ausgeſchloſſen, daß ein einziger Dichter 30 000 Verſe verfaßt und im Gedächtnis behalten hat. Die Dichtungen müſſen alſo von einer Gruppe von Dichtern geſchaffen ſein; vermutlich wurden ſie von Völksſängern vorgetragen, ähnlich den altfran⸗ zöſiſchen Heldengeſängen aus dem 11. und 12. Jahr⸗ Hundert. — * ———— 2 2„..-... nn— 2 2 N DD E 92 —...— ee .— 2— — e. — 2 2 982 r * Mannheim, den 20. Auguſt. ebe Volksgemeinſchaft! Die NS⸗Volkswohlfahrt reicht hierzu die Hand Wir wollen ſein ein einzig Volk von Brüdern, b in keiner Not uns trennen und Gefahr.“ Dieſer Rütli⸗Schwur hat bei uns erſt durch den Nationalſozialismus Sinn bekommen in Verwirk⸗ lichung der Volksgemeinſchaft. Der jahrhundertealte Traum unſerer Väter iſt da⸗ durch Tatſache geworden, und an uns iſt es gelegen, uns dieſes Geſchenkes würdig zu zeigen. Wir können dies nicht beſſer tun, als wenn wir uns täglich und ſtündlich um unſere Volksgemeinſchaft bemühen, ihr dienen, ſie pflegen und weiter ausbauen, um ſie ſo immer mehr zu vervollkommnen. Hierbei iſt die Sorge um den bedürftigen Volks⸗ genoſſen, der unverſchuldeterweiſe in Not geraten iſt, ein Haupterfordernis. Er darf ſich nicht verlaſſen fühlen, ſondern muß das unbedingte Gefühl der Zu⸗ gehörigkeit zu ſeinem Volke haben. Wenn wir da⸗ her für jeden Volksgenoſſen einmal im Jahr eine nervenſtärkende Erholungszeit anſtreben, ſo darf hierbei jener Volksgenoſſe keineswegs vergeſſen werden, der ſchon vielleicht ſeit Jahren der zermür⸗ benden Erwerbsloſigkeit ausgeſetzt iſt. Im Gegen⸗ teil, hm und ſeinen Angehörigen fühlen wir uns in dieſem Augenblick in der Sorge verbunden, Mittel und Wege zu finden, die ihm ſeine Geſundheit und damit auch ſeine Arbeitskraft in eine Zeit hinüber⸗ retten ſollen, die keine Arbeitsloſigkeit mehr kennt. Indem wir unſeren bedürftigen Volksgenoſſen und ihren Kindern ebenfalls Tage der Erholung und Ausſpannung ſchenken, beweiſen wir nur, daß wir den Sinn der Volksgemeinſchaft erfaßt und begrif⸗ ſen haben. Wer auf dieſe Weiſe ſeine Volksverbundenheit noch nicht unter Beweis geſtellt hat, beſinne ſich oͤes⸗ halb auf ſeine Pflichten der Volksgemeinſchaft ge⸗ genüber und finde den Weg zur NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, um dem Erholungswerk des Deutſchen Volkes den Ferienfreiplatz zur Verfügung zu ſtellen, den er einem bedürftigen Volksgenoſſen oder ſeinem Kinde zukommen laſſen will. Hierbei geoͤenke man aber auch der alten Kämpfer der Bewegung, für die der Führer die Hitlerfreiplatzſpende ſchuf, um ſo jedem Volksgenoſſen Gelegenheit zu geben, durch Zeich⸗ nung einer ſolchen Spende dieſen Männern ſeinen Dank abzuſtatten. Die NS⸗Volkswohlfahrt gibt hierüber jederzeit gerne weitere Auskunft, ſowie auch jede NeV⸗Dienſtſtelle ſtets Freiplatzſpenden jeder Art entgegennimmt. R. B. in Jahre alt wird heute Frau Helene Graseck geb. Englert, S 3, 1. Unſere beſten Glück⸗ wünſche! u Die ſilberne Hochzeit feiern heute Otto Nor d⸗ mann und Frau Elſe, geb. Traubot, Rheinau⸗ * Rentenzahlung. Die Zahlſtellen der Poſt⸗ ämter in Mannheim einſchließlich der Vororte be⸗ ginnen mit der Zahlung der Militärrenten für Sep⸗ tember bereits am 29. Auguſt. Die Invaliden⸗ und Unfallrenten werden ab 31. Auguſt gezahlt. 5 1 Mannheims neuer Kreishundeſportwalter. Der Hundeſportgauwalter vom Gau Südweſt im Reichsverband für das deutſche Hundeweſen, hat mit ſofortiger Wirkung den ſeitherigen Kreishundeſport⸗ walter Herd ſeines Amtes enthoben und mit der kommiſſariſchen Führung den im Mannheimer Hundeſport bekannten Züchter und Leiſtungsrichter Karl Lederer⸗ Mannheim, Lenauſtraße 41, be⸗ auftragt. 1 ke Der Andrang zu den Siedlungsrundfahrten hält unvermindert an, und zwar ſind nicht nur die planmäßigen Fahrten täglich ſtark belegt oder aus⸗ verkauft, ſondern es müſſen auch in großer Zahl Sonderfahrten ausgeführt werden. So fuhren Kriegerwitwen geſondert, dann die Frauen der zur Dachdecker⸗Innung gehörigen Handwerksmeiſter; weiterhin haben die Schneidermeiſter die Mann⸗ heimer Stadtrandſiedlungen beſichtigt und ein Teil der Belegſchaft der Fa. Stotz ließ ſich in rei Wagen durch die Siedlungen fahren. Für dieſe Fahrt hatte die Betriebsführung die Arbeitszeit in entgegen⸗ kommender Weiſe verkürzt. Da es bei der Abfahrt der Wagen nach den Siedlungen manchmal Enttäu⸗ ſchungen bei denen gibt, die keinen Platz mehr in den Wagen finden, ſei nochmals darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Fahrkarten für die Siedlungsfahrten nur im Vorverkauf beim Verkehrsverein abgegeben werden. l Blumendieb auf friſcher Tat ertappt. In gegenſeitiger Zuſammenarbeit mit einem geſchädig⸗ ten Kaffeehausbeſitzer in der Heidelberger Straße iſt es dem Wachmann Windiſch vom Revier 2 der Wach⸗ und Schließ⸗Geſellſchaft Mannheim gelungen, einen Blumendieb feſtzunehmen und der Polizei ab⸗ zuliefern. Der Dieb hatte nicht nur Blumenſtöcke aus den aufgeſtellten Blumenkäſten entwendet, ſon⸗ dern auch gleichzeitig die Blumenerde zum Ver⸗ pflanzen in einer Ledertaſche mitgenommen. Die Feſtnahme iſt um ſo mehr zu begrüßen, weil in letzter Zeit die Diebſtähle von Blumenſtöcken aus den Vor⸗ gärten der Kaffees überhand genommen hatten und dieſe Anlagen zur Verſchönerung des Stadtbildes beitragen. de Schwarzwaldfahrt des Vereins abſtinenter Männer. Der Verein verſteht es ſchon immer, ſeinen Mitgliedern mit Ueberraſchungen aufzuwarten. So auch am 18. Auguſt. Wir machen eine Fahrt in Ge⸗ ſellſchaftskraftwagen mit allen Familienangehörigen, war die Loſung. Und als man hörte, daß der Verein die Koſten zum größten Teil übernimmt, da gab es kein Halten mehr. So fuhren am Sonntagmorgen um 4 Uhr 70 Familien in vorzüglicher Stimmung ab. An der uns ſo lieb gewordenen Heilſtätte Renchen gab es mit den dortigen Pfleglingen und der Frau Verwalter eine herzliche Begrüßung. Dann ging es weiter nach Allerheiligen. Während die Kraftwagen zum Waſſerfallhotel fuhren, ſtieg man die Treppen zum Waſſerfall hinauf. Viele be⸗ haupten, daß der Rheinfall bei Schaffhauſen an Romantik nicht ſo viel bietet, wie die Waſſerfälle bei Allerheiligen. Oben angelangt, beſtieg man wieder die Wagen und kam über den Ruheſtein an den Mum⸗ melſee, wo man Mittagsraſt abhielt. Dann fuhr man über Kurhaus Sand nach der Schwarzachtal⸗ ſperre. Unterwegs ſorgte die Geſangsabteilung des Vereins für Unterhaltung. Nach einer Fahrt ohne Panne kam man um 8 Uhr wieder im Vereinsheim in C 3, 21 an. 19 A 2 2 8 2 10 * DA AUv 22 W A L 1 n 2 5 U Al 2 2 Nl ſtraße 9. n Partei und Staat Die beiden Oroͤnungsreihen des Dritten Reiches Im neuen Heft der„Juriſtiſchen Wochenſchrift“, das als Sonderausgabe dem Internationalen Strafrechts⸗ und Gefängniskongreß in Berlin ge⸗ widmet iſt, findet ſich eine längere Abhandlung des Dozenten der Verwaltungsakademie Berlin, Rechtsanwalt Reuß, über„Partei und Staat im Dritten Reich“. Reuß geht von der Ueberlegung aus, daß der 0 N LIN Fe zur öffentlichen Angelegenheit geworden. Die To⸗ talität des Dritten Reiches zeigt ſich in der Erſtrek⸗ kung des Gemeinſchaftsintereſſes auf die Fragen der geiſtigen Haltung der Mitglieder der Gemeinſchaft. Es war alſo gar nicht nötig, daß der„Staat“ der Partei Teile ſeiner bisherigen Verwaltungstätig⸗ keit übertrug; die Gemeinſchaft des Volkes hat ſich CNN 2 7 e e Nationalſoztalismus über den„inſtrumentalen“ Staatsbegriff, der ſich nur auf die ſtaatliche Appara⸗ tur, das ſtaatliche Behörden⸗ und Aemterweſen be⸗ zieht, den umfaſſenden politiſchen Staatsbegriff ge⸗ ſkellt hat, der„an der Ganzheit des politiſchen Vol⸗ kes ausgerichtet iſt.“ Die Kenntnis dieſer Tatſache und begrifflichen Unterſcheidung ſei die Voraus⸗ ſetzung zur Vermeidung von Irrtümern. Reuß be⸗ rührt dann die bekannte Reichsgerichtsentſcheidung, die das Verhältnis von Partei und Staat unterſucht und die Charakteriſierung von Amtswaltern der Partei als Beauftragte des Staates, d. h. als Glieder der ſtaatlichen Apparatur verneinte. Er führt hierzu unter anderem aus: „Das Reichsgericht hat mit ſeiner Feſtſtellung, daß die Amtswalter der Partei keine„Beauftragten des Staates“ und nicht„in die Verwaltungsorgani⸗ ſation des Staates eingegliedert“ ſeien, recht. Dieſe zutreffende Feſtſtellung darf aber nicht zu der irri⸗ gen Auffaſſung verleiten, als ſeien die Amtswalter der Partei nach der beſtehenden Verfaſſungslage minder wichtig als die Funktionäre der ſtaatlichen Bürokratie. Im Gegenteil: die Partei ſollte als f ebenbürtige Organiſation in voller Unabhängigkeit neben dem ſtaatlichen Be⸗ hördenweſen geſichert werden, damit ſie ihrer ſpezi⸗ iſchen Aufgabe mit ungeſchmälerter Selbſtändigkeit nachgehen kann. Um dieſe Aufgabe der Partei rich⸗ tig zu erfaſſen, bedarf es folgender Erwägung: „ Seit ihrer Gründung war es eines der wichtig⸗ ten Ziele der Partei, dem inneren Zerfall der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft Einhalt zu gebieten und dieſe aus dem völkiſchen Gedanken neu zu begründen. Die Partei hat daher von Anbeginn für die von ihr der deten politiſche Grundanſchauung das Prinzip er„Totalität“. Im Gegenſatz zum wertindifferenten neutralen Staat fällt der vom Prinzip der Totalität geformte Staat eine nationale Werteuntſcheidung, 310995 ſie zum Leherrſchenden Sinnprinzip des 15 ats und Volkslebens und verlangt für ſie in 5 Kulturbereichen ihre durchgängige Anerken⸗ 91 als Grund⸗ und Ausgangspoſition. Die im Waden Reich gefällte nationale und darum allver⸗ mus nde Wertentſcheidung iſt der Nationalſozialis⸗ „Vieles, was früher„Privatſache“ war, iſt jetzt durch die Verpflichtung auf eine einheitliche geiſtige Haltung ein weites Gebiet neuer öffentlicher Auf⸗ gaben erſchloſſen, das der Partei zur Betreuung überwieſen iſt. Es hat alſo eine „Anwachſung“ öffentlicher Aufgaben ſtattgefunden, die der Partei neue Aufgaben zufallen ließ, ohne daß die Aufgaben der ſtaatlichen Verwal⸗ lung eine Schmälerung erleiden mußten. Aus die⸗ ſem Grunde iſt es richtig, daß die Aufgaben der NoSDaAp nicht„aus der Staatsgewalt abgeleitet“, oͤaß der Partei auch nicht„Teile der Verwaltung vom Staate übertragen“ worden ſind. Inſofern hat das RG daher recht. Aber die jetzt von der Partei übernommenen Aufgaben ſind in genau dem gleichen Sinne„öffentliche Aufgaben“ wie die Aufgaben, die ſchon bisher in oer Regie des „Staates“ erledigt wurden. Das Syſtem von Per⸗ ſonalunionen, das hinſichtlich des Führers und ſeines Stellvertreters bereits inſtitutionellen Charakter trägt, iſt ſomit aufzufaſſen als ein Syſtem der Ein⸗ ſchaltung des weltanſchaulichen Energieſtromes der Partei in die organiſatoriſche Oroͤnungsreihe des Staates. Bisher wurde die Einheit des deutſchen Volkes, die weitgehend nur eine formale war, getra⸗ gen von einer einzigen Gemeinſchaftsorganiſation, dem„Staate“. Im neuen Reich, das die Einheit des Volkes auch ſubſtanzhaft zu formen und eine ein⸗ heitliche Weltanſchauungsbaſis zu ſchaffen beſt vebt iſt, laufen zwei au der Geſamtheit des Volkes orientierte organiſatoriſche Ordnungsreihen nebeneinander her, die Gemeinſchaftsorganiſation des Staates und die Gemeinſchaftsorganiſation der Par⸗ tei. Beide haben einen ſelbſtändigen, in ſich geſchloſ⸗ ſenen Aufbau, ohne jedoch im eigentlichen Sinne von⸗ einander getrennt zu ſein. Die Verbindung zwiſchen beiden ſchafft nicht nur die weltanſchauliche Durchöͤringung des Volkes durch die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung, die ſich naturgemäß auch in der national⸗ethiſchen Haltung des Beamtentums aus⸗ wirkt, ſondern auch das erwähnte Syſtem von Per⸗ ſonalunionen, das der unmittelbaren Einſchal⸗ tung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung in den Staat dient.“ 1 d I N 1 NA We Ohne- Mundstück Raucher bevorzugen in immer steigendem Maße Kurmark OHNE 4. Seite/ Nummer 380 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Neckarau will eine Dampfftraßenbahn haben Eine Fünfzigjahrerinnerung— Ein Vürgermeiſter will dabei ſeinen Schnitt machen— Die Reichsbahn begegnet dieſen Plänen— Die rege Neckarauer Heimatforſchung In keinem unſerer Vororte iſt die Heimat⸗ forſchung ſo frühzeitig und ſo lebendig betrieben worden wie in Neckarau, wo ſich Herr Friedrich Bing d. Aelt. beſonders um die Sache verient macht. Ihm verdankt man u. a. die wertvolle Ent⸗ deckung eines Bildes, das die Erſtürmung der alten Brücke zu Neckarau bei der Schlacht am 18. Septem⸗ ber 1799 zwiſchen Franzoſen und Oeſterreichern dar⸗ ſtellt. In ſeinem Vortrag„Neckarau in Vergangen⸗ heit und in Gegenwart“, den er ſchon 1932 hielt, hat er viel Wiſſenswertes mitgeteilt. Inzwiſchen hat ſich ganz in aller Stille ein Kreis um ihn als den Führer geſchart und bereits 1932 eine„Ar beitsgemein⸗ ſchaft für Heimatkunde“ gebildet. Schon der Name„Heimatkunde“ verrät den Zweck der Auſ⸗ gabe, die ſich die Vereinigung zum Ziel geſetzt hat. Dieſer Tage erhielten wir zwei kleine Heftchen, be⸗ titelt die„Neckarauer Heimatglocke“. Wir erfahren, daß die Neckarauer Heimatbewegung durch Wort, Schrift und Bild den Heimatgedanken ſchon tief in weite Volkskreiſe getragen hat. Wenn wir die zwei Nummern dieſer Blätter durchſehen, ſo müſ⸗ ſen wir zu unſerer Freude geſtehen, daß es den Neckarauern wirklich ernſt iſt um die Erforſchung der Geſchichte des früheren Dorfes. Ja, man iſt auf dem beſten Wege, eine heimatkundliche Aus⸗ ſtellung ins Leben zu rufen, aus der ſich ein Hei⸗ matmuſeum entwickeln ſoll. Wenn man lieſt, daß ber Bau der Reichsautobahn auf der Neckarauer Ge⸗ markung ſoviel Schätze der Vergangenheit aus dem Boden förderte, daß 120 Kiſten damit gefüllt wur⸗ den, weiß man, daß es an Stoff nicht fehlt. In dem Mai⸗Juniheft der„Heimatglocken“ fin⸗ den wir einen aufſchlußreichen Aufſatz über die Pläne, Neckarau durch eine Dampfbahn mit Mannheim zu verbinden. Das war im Jahre 1885, alſo gerade vor 50 Jahren, als man den Neckarauer Uebergang über den breiten, bis dahin ſchranken⸗ bewehrten Schienenweg als dringende Notwendig⸗ keit bezeichnete. In der Gemeinderatsſitzung vom 3. Juni 1885 wird die Frage:„Iſt eine Dampf⸗ ſtraßenbahn zwiſchen Neckarau und Mannheim für Neckarau ein Bedürfnis?“ mit vier gegen drei Stimmen bejaht. Eine weitere Frage:„Iſt die Er⸗ ſtellung einer ſolchen für Neckaran ein Nutzen?“ wird ebenfalls mit einer Stimme Mehrheit bejaht. Am 24. beſchließt der Gemeinderat,„bei der Ge⸗ neraldirektion in Karlsruhe vorſtellig zu werden, daß die Ueberführung ſo hergeſtellt wird, daß die Fahrbahn für eine Dampfſtraßenbahn benützt wer⸗ den kann.“ Am 30. Januar 1886 heißt es:„Der Gemeinderat beſchließt, daß die Einführung einer Dampfſtraßenbahn zwiſchen Neckarau und Mann⸗ heim für Neckarau eine Lebensfrage iſt. Die Ein⸗ führung wird die Entwicklung unſerer Gemeinde fördern und die Bautätigkeit beleben. Trotz der vie⸗ len eingelegten Züge iſt den vorhandenen Verkehrs⸗ perhältniſſen nicht vollſtändig genügt, da die Bahn⸗ r höfe zu unbequem und entfernt liegen. Zum beſſe⸗ ren Verſtändnis ſei bemerkt, daß eine Halteſtelle in der verlängerten Rathausſtraße(heute Schulſtraße) gemeint iſt.“ Dann heißt es in dem Aufſatz weiter:„Die Be⸗ hörde ſcheint bei dem Projekt einer Dampfſtraßen⸗ bahn⸗Verbindung zwiſchen Mannheim und Nek⸗ karau keine Eile gehabt zu haben, denn die Nek⸗ karauer Bürgerſchaft ſchwang ſich zu einer Petition auf, die am 14. September 1886 eingereicht wurde.“ Um der Petition beſſeren Erfolg zu verleihen, ſoten in Gemeinſchaft mit dem Stadtrat von Mannheim neue Schritte zur Erreichung der Kon⸗ zeſſion unternommen werden, wie das Neckarauer Ratsprotokoll vom 6. Oktober 1886 ausweiſt:„Der Gemeinderat ſpricht ſieh mit Rückſicht auf die unterm 14. vorigen Monats in obiger Sache eingereichte Petition der Ortse! bohner dahin aus, daß nur die Errichtung einer Dampfſtraßenbahn Verbindung zwiſchen hier und Mannheim dem vorhandenen Ver⸗ kehrsbedürfniſſe in ausreichender Weiſe zu entſpre⸗ chen, und daß der beſtehenden Intereſſengemeinſchaft wegen der Stadtrat von Mannheim angegangen werden ſoll, gemeinſchaftlich mit dem hieſigen Ge⸗ meinderat oͤie zur Konzeſſion der Dampfſtraßenbahn erforderlichen Schritte beiderſeits gemeinſchaftlich zu unternehmen.“ Ein halbes Jahr lang hören wir nichts mehr, da wurde es dem Bürger Jacob Fiedler doch zu dumm, ſeine Eingabe an den Gemeinderat ſtand in der Sitzung vom 27. April 1887 zur Beratung. Es heißt dort:„Der Gemeinderat ſpricht ſich dahin aus, daß die Führung der projektierten Dampfſtraßenbahn durch die Rathausſtraße(Schulſtraße) bis zum Zehnt⸗ haus(beim evangel. Pfarrhaus) nicht befürwortet werden könne, ſondern ſich dagegen ausſpreche. Zwei Halteſtellen, eine an der ausmündenden Rathaus⸗ ſtraße, die andere an der Dorfbrücke, dürften den Bedürfniſſen des Publikums am beſten entſprechen.“ Unterm 2. Auguſt 1887 legte nun das Großherzog⸗ liche Bezirksamt Mannheim mit Anfügung des nach⸗ geſuchten Bauprojekts einer Dampfbahn Mannheim⸗ Neckarau dem Gemeinderat zur Beſchlußfaſſung vor. Am 8. Auguſt ſtimmte der Gemeinderat der Ausführung des vorliegenden Bahnprojektes mit den Halteſtellen Rathausſtraße, Brücke als vollkom⸗ men einverſtanden zu. Weiter fügte er hinzu:„Der Gemeinderat bezieht ſich auf ſeine früheren Ausfüh⸗ vungen und iſt heute mehr als je der Anſicht, daß die Erſtellung einer Dampfſtraßenbahn für die hie⸗ ſige Gemeinde ein Bedürfnis ſei. Der Gemeinde⸗ rat befürwortet raſchmöglichſte Ausführung der Bahnangelegenheit.“ Mit dieſem Beſchluß iſt Kirchhofſtille in der Dampfbahnangelegenheit eingetreten. Wir ſuchen vergebens nach Gründen, warum das Projekt nicht zur Ausführung kam.“ Doch hat die Bahn ver⸗ waltung den Neckarauer Verkehrswünſchen bereits Rechnung getragen, indem ſie mehr Lokalzüge ein⸗ legte und an der verlängerten Schulſtraße eine Halteſtelle errichtete. Man kommt zu der Ueberzeugung, daß das über zwei Jahre lang geführte Dampfbahnprojekt nur von einem kleinen Bürgerkreis propagiert wurde. Dieſe Annahme findet ihre Beſtätigung beim Leſen einer Anzeige in der„Neckarauer Zeitung“ über eine Sit⸗ zung der„Dampfbahnnarren“ im Lokal zur„Ax“ („Adler“), 1888. Mit der Inbetriebnahme der Pferdebahn Viehhofſtraße—Tatterſall am 15. November des glei⸗ chen Jahres war der erſte Schritt zur Schnellverbin⸗ dung Mannheim— Neckarau getan. Dieſe Pferde⸗ bahn wurde ſpäter durch die elektriſche Bahn abge⸗ löſt und mit dieſer ging der Wunſch der Neckarauer auf Schnellverbindung in Erfüllung, freilich erſt in dieſem Jahrhundert. Wenn gegen Ende dieſes Auſſatzes die Vermutung ausgeſprochen wurde, daß dieſes Bahnprojekt nur won einem kleinen Kreis gefördert wurde, ſo hat dieſe Annahme durch eine Zuſchrift der Witwe des früheren Neckarauer Ratſchreibers K. Schramm, des Dichters des Badiſchen Sängerſpruches, ihre volle Beſtätigung gefunden. Frau Schramm ſchreibt Herrn Bing über die Gründe, warum es nicht vorwärts ging, u. a. folgendes: „Der Ratſchreiber von Feudenheim hatte aus eigenen Mitteln eine Straßenbahn nach ſeinem Orte gebaut. Die Bahn wurde für den Er⸗ bauer zu einer wahren Goldgrube. Das ging dem Neckarauer Bürgermeiſter Jacob Fiedler in Neckarau im Kopfe herum. Fiedler, ein urſprünglich reicher Mann, hatte die Schweſter des reichen Mayfarth zur Frau. Die Frau des Bürgermeiſters ſtarb jedoch kinderlos. Durch einen Ehevertrag Mayfarth Fiedler fiel das Vermögen der Frau wieder an die Mayfarth zurück. Fiedler ſah ſeinen Ruin heran⸗ nahen. Da verfiel er, als ſein Rettungsmittel, auf eine Erſtellung einer Straßenbahn Manunheim⸗ Neckarau in der Hoffnung, eine gleiche Goldgrube zu finden wie der Feudenheimer. Als Ratgeber wirkte ſein Ratſchreiber Karl Schramm. Alle Anſtrengungen wurden gemacht, die Ange⸗ legenheit ins Rollen zu bringen. Aber es wollte nicht. Die Staatsbahn befürchtete, die Neckarauer würden ſtatt mit der Eiſenbahn mit der neuen Dampfbahn fahren, welches einen Einnahmeausfall für die Staatsbahn bedeutet hätte. Die Staatsbahn errichtete zwiſchen Mannheim und Bahnhof Neckarau zwei Halteſtellen. Dieſe Einrichtung wurde durch weitere Einlegung von Lokalzügen noch gefördert, ſo daß die Bedürfnisfrage einer Dampfſtraßenbahn Mannheim⸗Neckarau ſehr in Frage geſtellt wurde.“ Friſtloſe Entlaſſung und frühere Vorkommniſſe Nach der feſtſtehenden Rechtſprechung des Reichs⸗ arbeitsgerichts können zur Begründung einer friſt⸗ loſen Entlaſſung Umſtände, oͤie bereits län⸗ gere Zeit zurückliegen, grunoſätzlich nicht herangezogen werden, wenn ſie dem Betriebsführer bekannt werden und er trotzdem das Arbeitsverhält⸗ nis fortgeſetzt hat. Selbſtverſtändlich muß in jedem neuen Falle ein beſonderer Grund zu einer friſtloſen Entlaſſung vorliegen. Wenn aber bereits in früherer Zeit Vorfälle zu beobachten waren, die damals z. B. mit einem Verweis abgetan wurden, ſo können doch, nach Auffaſſung des Reichsarbeitsgerichts dieſe Vor⸗ fälle bei der Prüfung der Frage mit berückſich⸗ tigt werden, ob dem Unternehmer angeſichts etwaiger neuer Verfehlungen die Fortſetzung des Arbeitsverhältniſſes zugemutet werden kann. Selbſt⸗ verſtändlich darf bei der Heranziehung derartiger in der Vergangenheit liegender Vorkommniſſe nicht kleinlich verfahren werden. kei Vom Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat beſtimmt: Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften, die von Vereinen, deren Zweck nicht auf einen wirtſchaftlichen Geſchäfts⸗ betrieb gerichtet iſt oöͤer in deren Räumen betrieben werden und nur zur Verſorgung der Mitglieder des Vereins und deren Gäſte beſtimmt ſind, brauchen der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe nicht angehören. a Eine ganze Stadt in der Arbeitsfront. Der „Informationsdienſt“ der Deutſchen Arbeitsfront berichtet, oͤaß die Stadt Moers im Gaugebiet Eſſen mit allen Erwerbstätigen in der Deutſchen Arbeits⸗ front organiſiert iſt, ſei es als Einzelmitglieder, ſei es als korporative Mitglieder. Die Stadt hat 27 000 Einwohner, und von der Spitze der Verwaltung im Landratsamt bis zum Stift ſind alle Schaffenden in der DAF vereinigt. 404 N Vaden empfängt die auslandsdeutſchen Jungen Herzliche Begrüßung an der badiſch-württembergiſchen Grenze Jahnen wehen in Freiburg und im Schwarzwald Wir grüßen die Kameraden! Gebietsführer Kemper hat an die 1100 aus⸗ landsdeutſchen Jungen, die geſtern in Baden ein⸗ trafen, ſolgendes Telegramm geſchickt: Liebe Kameraden! Ihr beſucht uns drei Tage in unſerer Südweſtmark Baden. Wir freuen uns herzlich über euren Beſuch. Unſere ſchöne badi⸗ ſche Heimat wird euch ſicher gut gefallen. Wir als Hitlerjungen der ſüdweſtdeutſchen Grenze fühlen uns engſtens mit euch verbunden. Ihr als deutſche Jun⸗ gen, die ihr im Ausland unſere Nation vertretet, ſeid uns herzlich willkommen. Es lebe unſere große gemeinſame Mutter: Deutſchland! Heil Hitler! Friedhelm Kemper, Gebietsführer 53 Einzug ins Badener Land * Lörrach, 20. Aug. Am Montagmittag nahmen die auslandsdeutſchen Jungen Abſchied von Friedrichshafen, um ihre Fahrt durch Deutſch⸗ land, die nunmehr nach Baden führt, fortzuſetzen. An der badiſch⸗württembergiſchen Grenze am Boden⸗ ſee wurden ſie von der badiſchen Hitler⸗ Jugend empfangen. Gebietsführer Friedhelm Kemper macht von hier aus die Fahrt mit. Die Städte und Dörfer des Bodenſees, des Seegaues und des Schwarzwaldes trugen zu Ehren der aus⸗ landsdeutſchen Jugend reichen Flaggenſchmuck. HJ und Bo M bildeten Spalier. Die Gäſte wurden überall auf das herzlichſte empfangen. In Bon n⸗ dorf wurde zum erſtenmal haltgemacht. Auf dem Rathaus wurden die 1100 Jungen, die in 45 Omni⸗ buſſen untergebracht ſind, durch Kreisleiter Pg. Merk und Kreispropagandaleiter Schellen⸗ berg herzlich willkommen geheißen. Nach einer einſtündigen Mittagspauſe ging die Fahrt über den Feldberg nach Freiburg weiter. Die Jungen mach⸗ ten einen friſchen Eindruck und ſind begeiſtert von der Schönheit unſeres Schwarzwaldes. Freude in der Breisgauſtadt * Freiburg i. Br., 20. Auguſt. Auf der Fahrt durch den Schwarzwald erreichten die 1100 auslandsdeutſchen Jungen nachdem der Feldberg beſucht und in Titiſee noch eine Nach⸗ mittagspauſe eingelegt worden war, gegen 19 Uhr Freiburg im Breisgau. Die Junenſtadt und die Straßen, die auf der Aufahrt der Autobuſſe lagen, hatten reichen Flaggenſchmuck angelegt. Die Bevöl⸗ kerung der Breisgau⸗Hauptſtadt bereitete den aus⸗ landsdeutſchen Jungen einen herzlichen Empfang. Tauſende hatten ſich auf dem Karlsplatz eingefun⸗ den, wo ſich die Gäſte formierten und unter fröh⸗ lichen Marſchliedern zum Münſterplatz marſchierten. Auch hier hatte ſich eine unüberſehbare Menſchen⸗ menge eingefunden. Die nationalſozialiſtiſchen For⸗ mationen hatten Abordnungen geſtellt, auch der Ar⸗ beitsdienſt war mit einer Abteilung aufmarſchiert. Neben den Vertretern der Kreisleitung und der Bannführung der HJ waren Vertreter des Staates, der Stadt und der Polizei zu dem Empfang gekom⸗ men. Als die Jungen auf dem Münſterplatz auf⸗ marſchierten, wurden ſie von der Menge mit dem Deutſchen Gruß begrüßt. Dann hieß der ſtellvertre⸗ tende Kreisleiter, Lemke, die 1100 auslandsdeut⸗ ſchen Jungen in der Hauptſtaoͤt des Breisgaues herzlich willkommen. Die deutſche Jugend aus dem Ausland, ſo führte er u. a. aus, will ihr Heimat⸗ land kennenlernen. Dies iſt der Zweck dieſer Fahrt. Wir Freiburger wollen unſeren jungen Gäſten die Schönheiten unſerer engeren Heimat zeigen und hoffen, daß die Jungen noch oft an den füblichen Schwarzwald mit ſeiner ſchönen Stadt Freiburg zurückdenken werden. Kreisſchulungsleiter Dr. Ganter gab dann einen kurzen Rückblick auf die tauſendjährige Ge⸗ ſchichte Freiburgs, die ſchöne, aber auch ſchwere Zeiten aufzuweiſen habe. Das Alemannentum, das hier im Südweſten des Reiches treue Wacht halte, wiſſe, was es dem deutſchen Volke und der deutſchen Heimat ſchuldet. Das dreifache„Sieg Heil!“ auf den Führer fand begeiſterten Widerhall. 5 Hierauf ſprach Oberbannführer Minke von der Reichsführerſchule der HJ. Der Sinn der Volks⸗ gemeinſchaft, der Blutsidee, komme kaum ſinnfälliger zum Ausdruck als in dieſer Stunde, da die aus⸗ lands deutſche Jugend unter uns weilt. Die Freude, die dieſer Jugend durch die Bürger der Stadt Frei⸗ burg gegeben werde, werde eine deutlichere Sprache ſprechen als Worte. Eine beſondere Auszeichnung erhielt daup das Badener Land. Auf die Frage des Oberbannführers an die Jugend, was Baden ſei, erwiderte dieſe im Chor:„Ein Muſterländle!“, was allgemeinen Beifall hervorrief. Kurze, ſchneidige Kommandos ertönten, und die langen Kolonnen der auslandsdeutſchen Jungen ſetzten ſich wieder in Bewegung. Diesmal ging es den Quartieren zu. Es zeugt von einem großen Opferſinn der Freiburger Bevölkerung, daß ſämtliche 1100 Jungen in Privatquartieren untergebracht wer⸗ den konnten. Sie wurden blockweiſe zuſammen⸗ gefaßt, und Freiburger HJ⸗Kameraden werden für die wenigen Stunden, die die Gäſte in der Schwarz⸗ wald⸗Hauptſtadt verbringen, ihre Führer und Be⸗ treuer ſein. 5 Jahnen über Zweibrücken Feſtliche Weihe des Chevauleger-Ehrenmals * Zweibrücken, 18. Aug. Am Samstag und Sonn⸗ tag ſtand die Grenzſtadt im Zeichen ſolda⸗ tiſchen Gedenkens. Der Kavallerie⸗Verein weihte ſein für die Gefallenen des ehemaligen 5. bayeriſchen Chevauleger⸗Regiments„Erzherzog Friedrich von Oeſterreich“ geſchaffenes Heldenehren⸗ mal ein. Auf dem ehemaligen kleinen Exerzierplatz der Garniſon, zu der bis kurz vor dem Weltkrieg auch eine Eskadron Chevaulegers gezählt hatte, fand das eindrucksvolle Monument ſeine Auf⸗ ſtellung. Geſchaffen von dem Leipziger Bildhauer Brumme, ſtellt das Denkmal einen Chevauleger zu Pferde dar, der auf Vorpoſten ſteht und aufmerk⸗ ſam in die Ferne ſchaut. Die künſtleriſche Geſtaltung iſt wirkungsvoll und lebensecht gelungen. Sie bil⸗ det einen ſtiliſtiſch ſchönen Gegenſatz zum gegenüber⸗ ſtehenden Mahnmal für die Gefallenen des 22. In⸗ fanterie⸗Regiments. Am Samstagnachmittag gegen 5 Uhr traf die Standarte des Regiments in Begleitung einer Ab⸗ teilung der Traditions ⸗Eskadron des 17. Reiter⸗ regiments aus Bamberg am Bahnhof ein. Gleich⸗ zeitig kamen die erſten Kavallerievereine aus der Pfalz und dem Saarland, ſowie Abor d⸗ nungen aus dem rechtsrheiniſchen Bayern. Ehren⸗ abteilungen der SA und des Arbeitsdienſtes, ſowie ein Zug Chevaulegers in Paradeuniform zu Pferd geleiteten die Gäſte in die Stadt. In geſchmückten Wagen, auf dem Bock ebenfalls ſtolze Chevaulegers, fuhren die Ehrengäſte und alten Veteranen mit. Der Hauptfeſttag brachte mit der Eiſenbahn und in Geſellſchaftsreiſewagen weitere Feſtteilnehmer aus allen Teilen der Pfalz. Vormittags erfolgten nach dem Weckruf und Gottesdienſt Kranzniederlegungen auf dem Ehrenfriedhof und am 22er⸗Denkmal. Feier⸗ lich geſtaltete ſich die Enthüllung. Vertreter faſt aller Truppenteile der alten Armee und eine große Menge umſtanden den feſtlich geſchmückten Platz. Die Feier war von Choralmuſik und Männerchören umrahmt. Nach der Begrüßung durch den Vereinsführer Koch hielt General Gebhard die Weiherede. Er führte zurück in die wechſelreiche Regimentsgeſchichte und die ehrenvolle Vergangenheit der der Chevaulegers in Krieg und Frieden. Unter den Klängen der Nationalhymnen und dem Donner des Ehrenſaluts ſank die Hülle. Oberbürgermeiſter Dr. Collofong übernahm das Ehrenmal in die Obhut der Stadtver⸗ waltung mit dem Gelöbnis, es ſtets in Ehren zu halten. Während Opferflammen emporloderten, er⸗ folgte durch Oberſtleunant Frhr. von Löffelholz die Gefallenenehrung mit Kranzniederlegun⸗ gen. Der anweſende Schöpfer des Denkmals wurde ebenfalls geehrt. Am Nachmittag marſchierte ein prächtiger Feſt⸗ zug mit Fahnen und Standarten, berittenen Ab⸗ teilungen und Reitern zu Fuß ſamt den Mllitär⸗ vereinen und Organiſationen durch die reichbeflagg⸗ ten Straßen, überall jubelnd begrüßt. Wie auf dem Begrüßungsabend in der Feſthalle, ſo herrſchte auch im Anſchluß an den Umzug auf dem Rennplatz bei reiterlichen Vorführungen, Konzert und Volksfeſt⸗ betrieb, echt kameradſchaftliche Stimmung. Abends beſchloß ein von der Firma Kohlſchreiber mit be⸗ kannter Meiſterſchaft veranſtaltetes Feuerwerk die denkwürdigen Tage. 5 40 politiſche Maſſenkunoͤgebungen in Baden Große Propagandaaktion am 29. Auguſt * Karlsruhe, 19. Anguſt. Auf einer Kreis⸗ leitertagung der NS DA, Gau Baden, die am Soun⸗ tag in Karlsruhe ſtattfand, ſprach u. a. auch Gau, leiter Robert Wagner über die politiſche Lage und den Abwehrkampf der Partei gegen Uebergriſfe der Staatsfeinde. Am 29. August wird der Gon Baden der NS DA eine große Propagandaaktion durch⸗ führen und in ganz Baden gleichzeitig 40 politiſche Maſſenkundgebungen abhalten. Auf dieſen Kund⸗ gebungen werden namhafte Parteigenoſſen das Wort ergreifen. Kinder verurſachen Brandunglück Großer Bauernhof abgebrannt * Hanſach i.., 19. Aug. Der große Dorf: bauernhof, ein im Jahre 1923 erbautes ſtatt⸗ liches Anweſen, iſt einem verheerenden Großfeuer zum Opfer gefallen. Auch die geſamten Heu⸗ und Erntevorräte ſowie die landwirtſchaftlichen Maſchi⸗ nen gingen zugrunde. Das Vieh und ein größerer Teil der Fahrniſſe konnte in Sicherheit gebracht werden. Der Gebäudeſchaden beziffert ſich auf etwa 20 000 Mk., während der Fahrnisſchaden etwa 12 000 Mark betragen dürfte. Der Beſitzer, Florian Gut⸗ mann, befand ſich zur Zeit des Brandausbruches in Haslach. Die Brandurſache ſoll auf kleine Kinder zurückzuführen ſein, die in der Nähe des Schweine ſtalles mit Streichhölzern ſpielten. Der Hof iſt ſchon zweimal den Flammen zum Opfer gefallen * Karlsruhe, 16. Aug. Durch die Nes Bol wohlfahrt waren vor vier Wochen 50 Kinder am Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg zur Er⸗ holung in ein Kinderheim nach Herrenalb gekom⸗ men. Wie immer, ſo hat es auch diesmal den Kin⸗ dern ſehr gut dort gefallen, ſo daß ſie nicht mehr ſo recht nach Hauſe wollten. Die pleten Geſichter der Großſtadtkinder haben wieder eine friſche, geſunde Farbe bekommen. Allenthalben iſt bei ihnen eine gute Geweee nahme zu verzeichnen. In dankbarer Freude wer, 1 die Kinder gern immer wieder ihres Aufenthalte im ſchönen Herrenalb und dabei auch der Stelle ge denken, die ihnen dieſen Ferienaufenthalt vermitt hat. er NTS. . 2 Dienstag, 20. Auguſt 1935 4 And jetzt gegen Rumänien 8 gt Unſere Fußballelf für Erfurt Länderſpiel gegen Rumänien, das am kommenden 5. Auguſt, unter der Leitung von Job Mut⸗ Zum Sonntag, 25. inte 3 ö 275 Holland) in Erfurt ſtattfinden wird, hat der Deutſche Fußballbund folgende Mannſchaft benannt: Buchloh (ViB Speldorf) Münzenberg Gramlich (Alemannio Aachen)(IC Villingen) Werner Deicke 8 Kitzinger (. SW Jena)(Hannover 96)(Fc 05 Schweinfurt) Malek! Lenz Hohmann Raſſelnberg Siemetsreiter (Hannover)(Dortm.)(beide Benrath)(Bayern.) * In Stettin und Königsberg Länderſpiele gegen Eſtland und Lettland Die Austragungsorte für die Länderſpiele gegen Eſt⸗ land und Lettland, die beide auf deutſchem Boden aus⸗ getragen werden, liegen jetzt feſt. Gegen Eſtland wird am 15. September in Stettin geſpielt und gegen gettland am 18. Oktober in Königsberg. Amititia Viernheim— Sportfreunde n Eßlingen:0(:0) Am Sonntagnachmittag abſolvierten die Eßlinger Sportfreunde im Gau Baden ihr zweites Gaſtſpiel. Nach⸗ gem ſie am Samstag beim Vfs Neckarau zu einem verdien⸗ ten 220 Steg kamen mußten ſie auf Viernheimer Gelände eine:0 Niederlage einſtecken. Trotz der guten Leiſtung in der erſten Halbzeit durch den wieder zurückgekehrten Ghls, der zuletzt für Wormatia Worms ſpielte, ſtand das Spiel bis weit in die zweite Spielhälfte hinein auf des Meſſers Schneide und es ſah noch gar nicht nach einem klaren Sieg der Viernheimer aus, da die Gäſte eine durch⸗ aus ebenbürtige Partie lieferten und nur an der ausge⸗ eichneten Hinkermannſchaft von Viernheim ſcheiterten. In ber letzten Viertelſtunde ſchoß dann Pfennig für Viern⸗ heim noch zwei weitere Tore. Bei den Gäſten konnten die Verteidiger einſchließlich Torwart, Mittelläufer Diehl und die beiden Außenſtürmer Zoller und Schrode ſehr gut gefallen. Bei Viernheim zeigte ſich ebemfalls das Schluß⸗ öreieck von der beſten Seite. Der Sturm dagegen ge⸗ nigte trotz der oͤrei Tore nicht reſtlos. Vor 1000 Zu⸗ ſchaͤnern bot Schiedsrichter Bruſt(Mannheim) eine gute Leiſtung. 1. 66 Nürnberg— Wacker Nürnberg:0(:0) Der traditionsreiche Nürnberger„Club“ eröffnete die neue Spielzeit mit dem rückſtändigen Vereinspokalſpiel gegen die der Bezirksklaſſe angehörende Nürnberger Packerelf. Vor rund 2000 Zuſchauern lieferte der„Club“ ein recht gutes Spiel und ſchon bei der Pauſe war der Steg über den eifrigen Gegner ſichergeſtellt. Auch in der zweiten Hälfte war der 1. FN überlegen, er ſchraubte die Treſferzahl auf ſieben, während Wacker nicht einmal zum Ehrentreffer kam. Die Tore für den„Club“ erzielten Eiberger(), Schmitt, Spieß und Friedel. Fußball⸗Werbetage in Hockenheim 5. 08 Hockenheim— FG. 03 Ludwigshafen:2(:0) Allfährlich veranſtaltet der F Vs Hockenheim ein Perbeſportfeſt zu dem er ſich Mannſchaften aus der näheren Umgebung kommen läßt. Der Auftakt des ötesjährigen Werbefeſtes bildete der Samstag, der in der Hauptſache der Jugend galt. Die Jugendlichen lie⸗ ſerten, ſchöne abwechſlungsreiche Kämpfe. Die einzelnen Turnterergebniſſe gende: waren fol⸗ Gde., Plankſtadt— 08 Hockenheim:8(:1) 8 SpVg. Plankſtadt— Ketf 0¹˙¹ Oftersheim— J Altlußheim:0 Sſtersheim— fe Ketſch 012 Brühl— Kirrlach:0 Hockenheim— Ketſch 2·0 Hockenheim— Brühl:2 Turnierſieger wurde alſo Brühl, das auch im Weſentlichen Ae beſten Leiſtungen des geſamten Turniers bot. Den Beſchluß der Ballſpiele am Samstag bildete das Freund ſchaftsſpiel: Oftersheim 1— SpVg. Plankſtadt 1 das einen 31 Sieg für Phankſtadt ergab. Der Sonntag bpachte der Veranſtaltung einen weit beſſeren Beſuch als am erſten Tag, waren doch zumindeſt 800—1000 Zuſchauer eiſchienen, die wiederum Zeuge ſchöner Ballſpiele wurden. Die für den Vormittag vorgeſehenen leichtathletiſchen Vereins meiſterſchaften mußten in letzter Stunde beſonde⸗ ter Umſtände wegen abgeſetzt werden. Das Hauptinter⸗ eſſe konzentrierte ſich auf das Spiel von Hockenheims erſter Garnitur gegen die gleiche Mannſchaft von der Fi Ludwigshafen, für das die durchgeführten Vahres⸗ kämpfe: Altlußheim 1.— 08 Hockenheim 2.:2 Tad. Plankſtabt 1.— BfR Ketſch 1.:6 einen würbigen Auftakt gaben. Die gezeigten Leiſtungen Weren recht anſprechend und vor allem gefiel der Eifer beider Mannſchaften, die mit ihrer flotten Spielweiſe der Bedeutung der Veranſtaltung jederzeit gerecht wurden. Beginnen wir die Kritik bei Hockenheim, ſo ſoll in erer Linie geſagt ſein, daß die Mannſchafte in ihren Aktionen entſchieden zügiger war. Ausgezeichnet die ent⸗ loſſene Abwehrarbeit von Eppel im Tor und die ſicheren umaffiven des Mittelläufers Birkenmeyer, der mit leinen Partnern Böhm und Simon die beſte Mannſchafts⸗ keide büldete. Schwächer dagegen waren Abwehr und An⸗ 2 ie Pfälzer beſtritten das Spiel bis auf den Torwart muß, der infolge Verletzung pauſterte, in ſtärkſter Be⸗ lezung. Heckel, Albert und Schreier, Stützen von einſt, noch heute in der Elf, während alles Uebrige junge mach wuchskräfte find. Die Leiſtung der Oger offenbarte eiwa die gleichen Schwächen wie bei Hockenheim. Ein zu FFFFbßbfffã ͤ ͤvTTbbßbbbbbbbßb0bbßb0b0b0T0ͤꝙbꝙböbPbPbPbPPbPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTbTGTbTbòb0bbbTöGböéGé(T0TöbbTbbTbbbbT' digung ſtand. Durch r e ren Seite gerade die Läuſerreihe ſtärkſter Pol daß ſie dabei völlig den Schuß unbeholfener, meiſt harmloſer Angriff fungierte vor ſei⸗ ner ſich nach Kräften 0 hinter wiederum 5 Vertei⸗ eine nich war die Läuferreihe ſte ſo natürlich nicht i zumal auf der ande⸗ 1 er Mann⸗ ſchaft wor. Ein weiterer Grund, warum die Oger trotz un⸗ zähliger Chanden um den Sieg ko en mußten, lag daran, ſich häufig in gefielen und glich war es bei Hockenheim entſchieden beſſer beſtellt. Die Leute wirk⸗ ten in ihrer Spielweiſe rationeller, ſie waren typiſch auf Erfolgsfußball eingeſtellt und rangen ſo ihren Gegner in Uebe der letzten Viertelſtunde des Spieles nieder, nachdem bis dahin Ludwigshafen in Front lag. 0 89 Der Charakter des war fein und hatte in Klee⸗ Oftersheim einen nerkſamen Leiter. Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 380 — Der Mannheimer Salur knapp geſchlagen Ein Großrenntag in Frankfurt-Niederrad— Letzte Vorprüfung für Fffezheim Conteſſina leichte Siegerin im Wäldchens⸗Rennen Nunmehr 70 Jahre beſteht der Rennklub und auch zu⸗ gleich die Rennbahn in Frankfurt⸗Niederrad am Stadt⸗ wäldchen. Dieſes Jubiläum hatte der Verein zum Anlaß genommen, um mit dem Präſidenten⸗Pr eine neue be⸗ deutende Prüfung zu ſchaffen, ein Ereign das am letzten Sonntag, neben dem Landgrafen⸗ und We dchens⸗Rennen, eine beſondere Note verlieh. Lachender Sonnenſchein lag über dem gut überſichtlichen Rennplatz, die klare Luft und der nahegelegene Stadtwald ließ die wunderbaren Reize ſo recht zum Ausdruck gelangen. Der Beſuch hätte beſſer ausfallen können, auch der Totoumſatz ließ den des Vor⸗ jahres bei weitem zurück; trotzdem kann der Veranſtalter wohl noch zufrieden ſein. Die ſportbegeiſterten Frankfurter und auch Mannheimer, die herbeigeeilt waren, be⸗ kamen Klaſſepferde zu ſehen und die Ställe Schlen⸗ derhan, Opel, Erlenhof, Haniel und Weinberg waren aus der Berliner Zentrale vertreten. Die beiden Hindernis⸗ rennen, als Amateurreiten ausgeſchrieben, waren auch nicht ohne Einfluß. In den meiſten Rennen blieben die Favo⸗ (2 Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale, 1 Scherls Bilderdienſt,.) Von den Europa⸗Meiſterſchaften der Ruderer, die am Samstag und Sonntag in Berlin⸗Grünau geſtartet wurden— ſeinem Siege— Vierer mit Steuermann nach oben links: Der Heutſche daneben: Der neue Europameiſter im Einer, der Pole Roger Verey— unten: Der Endkampf im Rennen der Achter, in dem Ungarn vor der Schweiz und Frankreich durchs Ziel geht. Werbeborkämpfe in Graben Weirich⸗Bfg 86 Mannheim ſchlägt Gaumeiſter Kohlborn⸗Karlsruhe Mit einer in allen Teilen gut gelungenen Werbeveran⸗ ſtaltung für den Boxſport, wartete am onntagabend der 1. Karlsruher Boxſportverein in dem S dtchen Graben⸗ Neudorf, in deſſen Mauern noch keine Boxkämpfe gezeigt wurden, auf. Um dieſem Werbeabend einen ſportlichen Erfolg zu ſichern, verpflichtete der Veranſtalter für ſeine Kämpfer Gegner aus Mannheim und Ludwigshafen. Daß auch in der Provinz für den Boxſport großes In⸗ tereſſe herrſcht, dürfte der ſtarke Beſuch und die große Be⸗ eiſterung der Zuſchauer am beſten beweiſen. Bei Beginn 125 Kämpfe war die Feſthalle bis auf den letzten Platz beſetzt. Für eine nicht geringe Ueberraſchung ſorgte der Vfgler Weirich, der den Gaumefſter Kohlborn⸗Karlsruhe nach erbittertem Treffen einwandfrei nach Punkten ſchlug. Außer Weirich waren noch 5 weitere Nachwuchsboxer vom Vf 86 Mannheim im Ring, die ſich ebenfalls tapfer ſchlugen. Von Ludwigshafen konnte nur der Gaumeiſter Stiegler über Steimer zu einem Punkterfolg kommen, während Daub und Kiepfer von ihren ſchlagſtärkeren Geg⸗ nern Hettel und Kahrmann nach Punkten beſiegt wurden. Das Kampfgericht Ulmrich⸗Mannheim, Scheid⸗Ludwigs⸗ hafen und Kraft⸗Karlsruhe entſchieden die Kämpfe olgt: en e Breunig⸗Vfet 86 Mannheim lie⸗ ferte gegen den erfahenen Hock⸗Karlsruhe ſeinen erſten Kampf. Die größere Energie und Angriffsfreudigkeit ſtanden auf Seiten des Mannheimers, der auch über⸗ legener Punktſieger wurde. Jugend⸗Weltergewicht: Weiß⸗Vfe 86 Mannheim iſt ſei⸗ nem Gegner an Körperkraft überlegen, lediglich die fabel⸗ hafte Technik und gute Verteidigung ließ den Karlsruher Hord, der im Kampf auch ſehr gute Momente hatte, über die Runden kommen. Punkſteger Weiß. Fliegengewicht: Sehr tapfer ſchlug ſich Krämer⸗Vf 86 gegen den Gaumeiſter Weber⸗Karlsruhe. Die erſten zwei Runden blieb der Mannheimer ſeinem Gegner nichts ſchul⸗ dig. Erſt in der Schlußrunde machte ſich die größere Schlagkraft und Erfahrung bemerkbar. Krämer mußte auf einen Kopfhaken zu Boden und blieb über die Zeit unten. Bantamgewicht: Hamann⸗Vfek 86 ſtand gegen den Schlä⸗ ger Reuter⸗Karlsruhe vor einer undankbaren Aufgabe, Der Karlsruher überfiel den Mannheimer mit einem wilden Schlagwechſel. Nachdem ſich Hamann gegen die Kampfesweiſe ſeines Gegners nicht einſtellen konnte, zog er es vor, noch vor Ablauf der erſten Runde aufzugeben. Leichtgewicht: Hettel⸗Karlsruhe iſt trotz ſeines Alters ein ſehr harter und gefährlicher Kämpfer, dies mußte Daub⸗Ludwigshafen wahrnehmen. Daub wurde wieder⸗ Holt auf rechte Kinnhaken zu Boden geſchickt und verlor nach Punkten. Weltergewicht: Weirich⸗Vf 86 Mannheim ging gegen den Gaumeiſter Kohlborn⸗Karlsruhe mit einem unbeug⸗ ſamen Siegeswillen in den Ring. Dem Mannheimer iſt es auch wirklich gelungen, dank ſeiner großen Energie und Schlagkraft einen überlegenen Punktſteg davonzutra⸗ gen. Kohlborn konnte ſich gegen Weirich überhaupt nicht einſtellen und mußte in jeder Runde den Boden aufſuchen. Im zweiten Weltergewichtskampf erlebte Röder⸗Vfek 86 ſeine Feuertaufe, die er, ſogar gegen Wieland⸗Karlsruhe, ſehr gut beſtand. Er überließ dem Karlsruher nur einen Punktſieg. Röder boxt Rechtsauslage und dürfte, wenn er bei der Sache bleibt, bald nach vorn kommen. Mittelgewicht: Kahrmann⸗Karlsruhe iſt immer noch da, ſein Kampf gegen Kiepfer⸗Ludwigshafen war groß und brachte ihm einen verdienten Punktſieg.— Stiegler⸗Lud⸗ wigshafen hatte gegen Steimer⸗Karlsruhe eine weit größere Aufgabe zu erfüllen, wie er wohl erwartet hatte. Steimer wird von Kampf zu Kampf beſſer und ſorderte Stiegler zur vollen Entfaltung ſeines Könnens. Der Punktſieg an Stiegler war klar. Einen neuen Weltrekord im beidarmigen Kugelſtoßen ſtellte der Pole Heljaſz bei einem Sportfeſt in Poſen auf. Beſtarmig erreichte er 15,58 Meter und linksarmig 13,17 Meter. Der neue Rekord ſteht alſo auf 28,75 Meter und liegt 5 Meter höher als der vor etwa einem Jahr auf⸗ geſtellte Rekord des Amerikaners Torrance. Bei den bäniſchen Leichtathletikmeiſterſchaften gab es bei guten Durchſchnittsleiſtungen auch einen neuen Landes⸗ rekord über 4 mal 100 Meter, den die Staffel des Koben⸗ havn Idrottsfoereningen mit 42,8 Sek. aufſtellte. Helmut Röpnack, einer der bekannten Berliner Vor⸗ kriegsfußballer und 10facher Internationaler, iſt am Mom⸗ tag im Alter von 51 Jahren in Berlin an den Folgen einer tückiſchen Berufskrankheit geſtor ben. Die däniſchen Tennismeiſterſchaften in Korſoer ergaben in Anweſenheit von Hilde Sperling im Fraueneinzel den Sieg der Dänin Frau Hollis, während im Männereinzel Einar Ulrich erfolgreich blieb. Im Gemiſchten Doppel ſiegten Dam—Plougman und im Frauendoppel kamen Berg⸗Nielſen—Gleerup zu Meiſterehren. riten erfolgreich. Durch die Stege einheimiſcher Farben, wie Geſtüt Erlenhofs Teutoburger Wald und Idomeneus und Waldfrieds Fiduzia, kam der Lokalp atriotismus auf ſeine Koſten; die Rennen verliefen durchweg einwandfrei, kurz, alles wurde befriedigt und machte begeiſtert dieſen Renntag mit. Zwei Rennen holte ſich alſo das Geſtüt Erlen⸗ hof, je einmal waren die Ställe A. u. C. v. Weinberg, Haniel erfolgreich. Da ein weiteres Rennen durch den Sieg von Jubel ebenfalls nach Berlin fiel, und Reichsmark das zweite Hindernisrennen nach auswärts brachte, blieb für die in Süd⸗ und Weſtdeutſchland gearbeiteten Pferde nur der beſchließende Ausgleich 3 übrig, den der Kölner Gnuſemong gewann. Die Pfälzer und badiſchen ſowie heſſiſchen Pferde gingen ſomit diesmal leer aus. Der dem füngſten Jahrgang vorbehaltene Preis des Geſtüts Erlenhof war eine leichte Beute für den in Erlenhof gezogenen Teutoburger Wald, ein Sohn der eben⸗ falls bei Frankfurt gezogenen Teutſche, die dieſe Prüfung vor fünf Jahren gewann. Nach längerem Aufenthalt— Groſſulario ſprang mit A. Ebert zweimal in die Bänder— wurde Teutoburger Wald ſofort in Front gebracht und hatte jederzeit ſein Rennen gegen die zum uß gut auf⸗ kommende Mediola ſicher. Jockei A. Ebert, der Reiter von Groſſulario, wurde wegen Ungehorſams am Start mit 20 Mk. beſtraft. Ein Spaziergang für den im Walofried gezogenen Fiduzic war der darauffolgende Präſidenten⸗ Preis, eine 5000⸗Mk.⸗Prüfung über 1400 Meter. Die Graf⸗Ferry⸗Toch⸗ ter hatte mit dem Jockei Ebert einen guten Start erwiſcht und brauchte ſich nicht ſonderlich anzuſtrengen, um den Münchner Gilt, der in ſeinen letzten Rennen gut gelaufen war, auf den zweiten Platz zu verweiſen. Enak, der ſich das dritte Geld ſicherte, und Glückſtern ſowie Bekas, hatten von Hauſe aus nur als Statiſten zu gelten. Das Landgrafen⸗ Rennen, die letzte Vor⸗ prüfung für das Zukunfts⸗ Rennen in Ba⸗ den⸗ Baden, hatte auch diesmal eine erſtklaſſige Be⸗ ſetzung aufzuweiſen. Leider fanden ſich nur vier Bewerber ein; an Alexandra befand ſich die Weinbergerin vor, die heuer bereits drei Rennen an ſich bringen konnte. Die Schlenderhaner Schwarz⸗weiß iſt Siegerin des Hamburger Criteriums, Haniels Toscanella und Geſtüt Erlenhofs Idu⸗ meneus waren ebenfalls Sieger. Der letztere brachte vor wenigen Tagen in Hoppegarten das Ermunterungsrennen der Hengſte an ſich und ſchlug dabei ein Feld von 9 Pferden. Idumeneus wurde im Landgrafen⸗Rennen ſofort an die Spitze gebracht und gab ſie nicht mehr ab. Ihm ſagt alſo der Linkskurs auch zu. Alexandra, die ſtets an zweiter Stelle vor Toscanella lag, mußte ſich zum Schluß ſtrecken, um nur das zweite Geld vor Schwarz⸗weiß zu retten. Die große Enttäuſchung des Nachmittags war, daß das Wäldchens⸗ Rennen ohne Athanaſius gelaufen wurde. Der Heros des Geſtüts Erlenhof hatte nach ſeinem Siege im Großen Preis des Braunen Bandes von Mün⸗ chen zwar fleißig gearbeitet, er war auch an Ort und Stelle, ſein Trainer A. v. Borcke will ihn jedoch für die großen Ereigniſſe in Iffezheim friſch halten. Somit verlor alſo das Wäloͤchens⸗Rennen erheblich an Reiz. Trotzdem ver lief die Hauptprüfung des Tages durch die Teilnahme von Conteſſina, Janitor, der im Vorjahre in der gleichen Prü⸗ fung hinter Travertin und Athanaſius den zweiten Platz beſetzte, dem guten weſtdeutſchen Famaſino und der noch ungeſchlagenen Dornroſe, recht intereſſaut. Erwartungs⸗ gemäß gewann nun Conteſſina das mit 7000 Mk. ausgeſtat⸗ tete Wäldchens⸗Rennen. Die Hanielſche Stute knüpfte an ihre bisherige Form an, galoppierte ſtets überlegen hinter dem führenden Janitor und hatte bereits Eingangs der Geraden gewonnenes Spiel, als ſie den Weinberger piſſterte. Hier war der Fervor⸗Sohn ſofort geſchlagen; er hatte aber das zweite Geld jederzeit vor Dornroſe und Famaſino, die ſich nie bemerkbar machten, ſicher. Erſt nach ſcharfem Kampf konnte der weſtdeutſche Gnude⸗ mong im Preis von Frankenſtein, der mit zehn Pferden am beſten beſetzt war, den Erlenhofer Pan, der ſchon wie der Sieger ausſah, niederringen. Pan hatte das ganze Rennen geführt und lag ausgangs der Gegenſette mit klarem Vorſprung vor Gunuſemong und Tarquinia, während das übrige Feld mit größerem Abſtand folgte. Gnuſemong wurde im Bogen ſchärſer angeſaßt und hatte alle Mühe, um nur an Pan heranzukommen, der ſchon wie der Sieger ausſah. Die Münchner Tarquintſa lief das er⸗ wartete gute Rennen und Winterſturm, der zur Abwechſlung auf der Flachen lief, zog ſich vom Reſt gut aus der Affaire, während Patamvur und Sonnet nie im Bilde waren. Die beiden Amateur⸗Jagö rennen wurden eben⸗ falls recht flott gelaufen. Im Graf Holck⸗Erinne⸗ rungs⸗Jagdrennen, das von acht Steeplern beſtrit⸗ ten wurde, gab es einen erbitterten ſcharfen Endkampf, in dem ſich die ehemalige Buchmüllerſche Reichsmark noch ge⸗ rade im Ziel retten konnte. Es war aber auch die höchſte Zeit, denn der zur Zeit beſtens auf dem Poſten befindliche Mannheimer Hengſt Salur kam bedrohlich näher; er hätte auch gewonnen, wenn er nicht zu ſpät gekommen wäre. Petrus faßte anfangs nicht recht an, im letzten Bo⸗ gen, auf dem Nachhauſewege, kam er dann und machte Bo⸗ den gut. Adelbert und Jock ſorgten anfangs für ein gutes Tempo, beide waren aber auf halbem Wege geſchlagen. Das Dr. Rieſe⸗ECrinnerungs⸗Jagö rennen ſah den erſten Favoriten Jubel als überaus leichten Sie⸗ ger. Das über 4000 Meter führende Hindernisrennen war alles in allem eine ſehr ſchöne Prüfung und in Jubel blieb zweifellos das beſte Pferd ſiegreich. Der Wallach ließ ſich zwei Drittel des Weges von Bellator führen und empfahl ſich dann von dem Oeſterreicher, der im Frankfurter Bogen geſchlagen war. Mit größerem Abſtand beſetzte Gangant den oͤriten Platz vor Lordmajor. Beide waren nur zu Statiſtenrollen berufen. Steinbruch, der diesmal den Champion⸗Amateurreiter im Sattel hatte, ſetzte feinen Reiter bereits am erſten Hindernis ab und brachte ſomit ſeine Untugenden an den Tag. FVbwCCTTFFTFVTTTVTVTFTVTCTCTTTVTVTTFT———————.........—ꝛ— ᷑ o pp p jr! xx Schweres Kraftwagenunglück bei Kirthheimbolanden Ein ſaarländiſcher Wagen überſchlägt ſich Ein Todesopfer, vier Verletzte AKirchheimbolanden, 20. Aug. Zwiſchen Mannheim und Dreiſen hat ſich am Sonntagabend ein ſchweres Kraftwagen unglück ereignet. Der mit ſieben Perſonen beſetzte Wagen des Berg⸗ werkdirektors aus Saarbrücken, der ſeine In⸗ laſen in schneller Fahrt von Wiesbaden zurück⸗ 8 0 geriet beim Ausweichen vor einem Kraft⸗ abfahrer ins Schleudern, ſtürzte über die Böſchung in einen Acker und blieb auf dem Kühler ſtehen. Hierbei wurde die 40 Jahre alte rau Arauner, die Gattin des Beſitzers, in⸗ 5 eines Schüdelbruchs ſo ſchwer verletzt, b ſie bereits auf dem Transport in das hieſige ankenhans ſtar b. Direktor Arauner, eine weitere me und zwei Kinder wurden mit Verletzungen f 0 b. een Krankenhaus zugeführt. Es handelt 1 ei Herrn Arauner und ſeinen Kindern meiſt bat Hautabſchürfungen; die weiter genannte Fran einen Schlüſſelbein⸗ bzw. Rippenbruch davon⸗ etragen Ueber das ſchwere Unglück erfahren wir von einem ugenzeugen noch folgendes: 10 19 5 mit ſechs Perſonen beſetzte Saarauto fuhr Gesch 1 den Straßenverhältniſſen entſprechenden windigkeit in Richtung Dreiſen. Vor dem „Stich“ bewegten ſich in gleicher Richtung zwei Rad⸗ fahrer, als dem einen der Hut wegflog. Der Mann ſtieg vom Rad, um ſeinen Hut zu holen und ſchon war das Saarauto auf gleicher Höhe. Um den Mann nicht zu überfahren, ſuchte der Wagenlenker, Berg⸗ werksdirektor Arauner aus Saarbrücken, links vor⸗ beizukommen, mußte aber auch noch einem in dieſem Augenblick entgegenkommenden Kraftradfahrer aus⸗ weichen. Dabei geriet ſein Wagen an die Straßen⸗ böſchung und überſchlug ſich dreimal. Sämt⸗ liche Inſaſſen wurden verletzt. Die AUjährige Frau Arauner wurde von einem nachkommenden Saarauto ins Kirchheimbolander Krankenhaus verbracht. Als man ſie aus dem Wa⸗ gen herausnehmen wollte, war ſie bereits tot. Direk⸗ tor Arauner kam mit Geſichtsverletzungen noch am beſten davon. Die beiden Kinder erlitten Fleiſch⸗ wunden am Körper ſowie Armbrüche, die Sekretärin des Direktors trug ebenfalls ſchwere Verletzungen, u. a. einen Schlüſſelbeinbruch davon, während der ſechſte Inſaſſe, ein junger Verwandter des Autobe⸗ ſitzers, leichte Geſichtsverletzungen und Prellungen erlitt. Der Wagen iſt vollſtändig zerſtört. Im Laufe des Montags konnten die Leichtverletzten nach Hauſe entlaſſen werden. Ein zweites Pfälzer Burgenmuſeum nd. Landau, 19. Auguſt. Wie uns mitgeteilt wiro, iſt inzwiſchen im erſten Burgenmuſeum der Pfalz, auf der Ruine Madenburg b. Eſchbach, eine genaue Ordnung der Sammlungen vorgenommen worden. Insbeſondere hat ſich darum Muſeumsdirektor Kon⸗ ſervator Dr. Speater, verdient gemacht. Der Sammlung wurden auch intereſſante Rekonſtruk⸗ tionspläne der Burg einverleibt, die von Architekt Hartung angefertigt worden waren. Die guten Er⸗ fahrungen mit der Schaffung dieſes Muſeums regten dazu an, noch ein zweites Burgenmuſeum auf der Reichsfeſte Trifels zu errichten. Jetzt wurde auch eine Baugeſchichte des Trifels herausgebracht, die Pfarrer Maurer(5) bereits geplant hatte, die aber nach ſeinem Tode der jetzige Trifels⸗Vereins⸗ vorſitzende Heimatgeſchichteforſcher Pfarrer Biundo aufſtellte. Dieſer Beitrag zur Baugeſchichte wurde zum 70jährigen Beſtehen des Trifelsvereins herausgegeben. * Neunſtadt a. d.., 19. Aug. Der überauz ſel⸗ tene Fall, daß ſich eine bürgerliche Familie ſeit nachweislich 350 Jahren im Beſitze eines Wa p⸗ pens befindet, trifft auf die Familie Eoͤuard Weeg⸗ müller, Weingut in Haardt bei Neuſtadt, zu. Im Jahre 1585 wurde dem Bremer Ratsherrn Chr. Weegmüller von Kaiſer Rudolf II. ein Wappen verliehen, das die um 1650 in die Pfalz ausgewan⸗ derte Familie noch heute führt. Mieder Radrennen in Ludwigshafen Ein kleines, aber auserleſenes Feld von Fahrern be⸗ ſtritt am Sonntag auf der Frieſen heimer Rad⸗ rennbahn vor etwa 2000 Zuſchauern ſportlich wert⸗ volle und einwandfrei durchgeführte Rennen, die der RE Frieſenheim durchführte. Das Fliegerhauptfahren über 1 Km. ſah überraſchend Poſtler(Herten) vor Arndt(Kre⸗ feld), Niermann(München) und Aymanns(Krefeld) in Front. Auch das Vorgabefahren wurde von Poſtler, vom Mal fahrend, überlegen vor Arndt(Krefeld) gewonnen. Im Mannſchaftsrennen über 250 Runden fuhr Poſtler mit Gayk(Herten) ſeinen ͤͤritten Sieg nach Hauſe., Mehrere Stürze brachten vier Ausfälle. Die Ergebniſſe: Fliegerfahren tber 1 Km. 1. Poſtler(Herten), 2. Ay⸗ manns(Kreſeld), 3. Benicken(Stuttgart).— Jugend⸗ fahren über 10 Runden: 1. Kuhn(Rülzheim) 8., 2. Doßd⸗ ler(Frieſenheim) 5., 3. Heubel(Rülzheim), 2 P.— Vorgabefahren über 3 Rö.: 1. Poſtler(Herten) vom Mal, 2. Arndt(Krefeld), vom Mal, 3. Denzer(Frieſenheim) 40 Meter Vorgabe, 4. Berner(Mannheim) 10 Meter Vorgabe. — Mannſchaftsfahren über 90 Km. 250 Ro.: 1. Poſtler/ Gayk(Herten) 54., 2. Berner Gräſſer(Mhm) 96., 9, Niermann/ Arndt(Münſter) 1 Rb. zur. u. 6., 4. Augur⸗ ſky/ Paludg(Mainz) 17., u. 2. Rö. zur., 5. Schneider/ Benicken(Stuttgart) 16 P. u. 2 Rö. zurück. Württembergiſche Ringergäſte in Ketſch Der KS W 95 Stuttgart trat am Sonntag gegen den KS W 06 Ketſch an. Die körperlich ſtark im Vorteil befindliche Stuttgarter Mannſchaft konnte dabei im Ringen einen 16:3 Sieg erringen. Der neue deutſche Feder⸗ gewichtsmeiſter Weidner ſiegte über den viel leichteren Ketſcher Keilbach nur nach Punkten. Auf der anderen Seite hatte man von Jul. Eppel, dem badiſchen Turnier⸗ ſteger im Weltergewicht, einen klaren Sieg über Rager erwartet. Eppel unterlag ſogar entſcheidend. Den eln⸗ zigen Sieg der Ketſcher errang Eppels Bruder, der ſeinen weit ſtärkeren Gegner entſcheidend ſchlug. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Amerikaniſche Dollarprinzeſſinnen haben einen neuen Sport— ſie lernen arbeiten, und zwar drau⸗ zen in Gottes freier Natur. Ueber 100 Amerikane⸗ rinnen, alles Töchter von Millionären, haben ſich zuſammengefunden und ſind gemeinſam in das ſchöne Tiroler Land gefahren. In Oetz ſchlugen ſie ihr Lager auf, das heißt, ſie mieteten gleich ein gan⸗ zes Hotel, ſtellten eine Anzahl von Dienern und anderem Hausperſonal an, um dann auch an die „harte Arbeit“ gehen zu können. Dann ſorgten ſie dafür, ſich der Tracht des Landes anzupaſſen und ſich zweckmäßig für ihren neuen„Beruf“ einzuklei⸗ den. Bunte Bluſen und Röcke wurden gekauft, Tü⸗ cher um den Kopf gebunden und eine Miſtforke in die Hand genommen. Dann ging es los. Unter der Anleitung einiger Einheimiſchen zog die ganze Ka⸗ rawane der friſchgebackenen amerikaniſchen Sen⸗ nerinnen auf die Alm. Hier lernten ſie zuerſt mit einer Senſe umgehen, vor der viele von ihnen einen gehörigen Reſpekt hatten. Nach zwei Unterrichts⸗ ſtunden waren auch ſchon die erſten Ergebniſſe zu ſehen. Faſt alle jungen Damen ließen ſich recht gut an. Sie zeigten ſich ſehr fleißig und es ſchien ihnen viel Freude zu machen. Am nächſten Tag ging es dann ans Garbenbinden und ſpäter auch ans Ein⸗ fahren. Dann kam das Melken. Hier mußten die Amerikanerinnen nun ihren Mut beweiſen und ſich neben eine große Kuh ſetzen. Als aber die erſten Verſuche mit Erfolg gekrönt waren, ging man mit großem Eifer an die Sache heran. Auch der Um⸗ gang mit Kleinvieh machte den Dollarprinzeſſinnen viel Spaß. Sie hüteten und fütterten die Tiere und ſorgten auch dafür, daß alles rechtzeitig wieder im Stall war. Des Abends gab es für ſie ein beſonde⸗ res Vergnügen— unter fachmänniſcher Anleitung wurde das Jodeln geübt. Die komiſchſten Töne ka⸗ men dabei heraus. Es fiel ihnen ſchwerer als das Melken. Die vielen Briefe, die die Amerikanerinnen in Tirol nach Hauſe, über den großen Teich, an ihre Freundinnen geſchrieben haben, laſſen dieſen keine Ruhe. Alle möchten ſie auch nach Oetz, um Sennerin zu werden und richtig jodeln zu lernen. * — In Kalkutta, in Indien, iſt vor ein paar Ta⸗ gen hoch zu Roß ein merkwürdiges Reiterpaar ein⸗ getroffen. Es handelt ſich um zwei Wiener, Mann und Frau, die vor 9 Jahren gleich nach ihrer Trauung zu einem Hochzeitsritt nach Indien ge⸗ ſtartet ſind. Die wackeren Reiter haben im Laufe dieſer neun Jahre 64000 Kilometer zu Pferd zurück⸗ gelegt. Der Ritt ging über Ungarn, durch den Bal⸗ kan, die Türkei, über ruſſiſches Gebiet nach Arabien, dann nach Perſien, und durch Afghaniſtan, ſchließlich über die indiſche Grenze. Das Ehepaar Starek, ſo heißen die Rekordreiter, iſt auf ſeine großartige Lei⸗ ſtung nicht nur ſtolz, ſondern begeiſtert von all dem, was es auf dieſem Ritt durch die halbe Welt geſehen und erlebt hat. Allerdings hat es auch nicht an un⸗ angenehmen Abenteuern gefehlt. U. a. hat oͤas Ehe⸗ paar aus Wien wiederholt mit den Gefängniſſen in verſchiedenen Ländern Bekanntſchaft machen müſſen, wenn die Papiere bei Grenzübertritten nicht ſo in Ordnung waren, wie es von den Behörden verlangt wurde. In Perſien und auch in Afghaniſtan haben die beiden kühnen Reiter außerdem manch Unerquick⸗ ches durch Banditen auszuſtehen gehabt, die wohl glaubten, aus den beiden Weißen Löſegelder er⸗ preſſen zu können. Wenn ſie dann auch letzten Endes mit ihren Pferden von den Räubern der Wüſte immer wieder freigelaſſen worden ſind, ſo ging über den Verhandlungen doch immer recht viel Zeit ver⸗ loren, abgeſehen davon, daß ſolche unliebſame Aben⸗ teuer Nerven erforderten. Vor allem der Frau, die ſich ſo wacker im Sattel gehalten hat, wurde in Kal⸗ kutta ein begeiſterter Empfang zuteil. Die 64000 Kilometer, mehr als das Anderthalbfache des Erd⸗ umfanges, ſind ja ſchließlich auch kein Pappenſtiel. Uebrigens beabſichtigen die beiden Reiter, ihren Auf⸗ enthalt in Indien nicht allzulange auszudehnen. Durch Arabien hindurch wollen ſie bald nach Afrika aufbrechen, das gleichfalls in ſeiner ganzen Länge, von Norden nach Süden, durchritten werden ſoll. Dienstag, 20. Auguſt 1985 clen Jacen uc N Der Glockenturm der Kirche Notre Dame, des Wahrzeichens von Paris, wird ausgebeſſert. — Im den Vereinigten Staaten iſt ein Jubiläum ſchieden. gefeiert worden, das ſeltſam anmutet. Vor genau hundert Jahren wurde das erſte„Eisſchiff“ von Nordamerika nach Indien in Fahrt geſetzt. Es brachte mehrere hundert Tonnen Eis aus den ame⸗ rikaniſchen Seen in das heiße Klima des anderen Erdteils. Dieſe Beförderung war noch immer ein⸗ facher, als die von den Bergen des Himalaja. erſte Eisſchiff trug den Namen„Tuscany“ Kapitän hieß Roger umd ſtammte aus Boſton. Die Reiſe wurde für ihn ein großes Geſchäft. Nach ſeiner Ankunft in Indien wurde er von dem dama⸗ ligen engliſchen Generalgouverneur Lord Bentin empfangen und mit einem Standbild aus getrie⸗ benem Silber beſchenkt. Darüber hinaus verdiente er nicht weniger als 12 000 Dollar, da ſeine Unkoſten nur 500 Dollar betrugen, das Eis aber in Indien von den engliſchen Offizieren und den Maharadſchas mit rund 12 500 Dollar bezahlt wurde. Das Sein * — Nach mehrjähriger Ehe entſchloß ſich ein be⸗ kannter Budapeſter Auwalt plötzlich von einem Tag auf den anderen, zu Hauſe überhaupt kein Wort mehr zu reden. Seine Gattin nahm dieſen originellen Streik zunächſt mit einer gewiſſen Gelaſſenheit auf, aber allmählich ärgerte ſie ſich doch über dieſe Schweigſamkeit ihres Mannes, die einen zum Ver⸗ zweifeln bringen konnte. Sie verſuchte alles, um ihren Mann zum Reden zu bringen. Sie erzählte ihm intereſſante Dinge, berichtete ihm dies und das und ſtellte ihm direkt Fagen, die einfach eine Ant⸗ wort erforderten, aber der Mann machte trotzdem ſeinen Mund nicht auf. Jetzt iſt es der Frau zu bunt geworden. Sie lief zum Richter und verlangte, umgehend geſchieden zu werden. Es könne ihr nicht zugemutet werden, mit einem Menſchen durchs Le⸗ ben zu gehen, der ſich entſchloſſen habe, ſeinen Mund überhaupt nicht mehr aufzumachen, noch dazu, wo dieſes beharrliche Schweigen durchaus nicht als Klug⸗ heit desjenigen aufgefaßt werden könne, der nach dem Sprichwort bekanntlich nachgibt. Sie habe nie pro⸗ vozlert. In der erſten Inſtanz iſt der Antrag auf Scheidung der Ehe abgewieſen worden. Das Gericht ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß keiner etwas zu reden brauche, wenn nichts zu reden ſei. Die Be⸗ rufungsinſtanz hat ſich jedoch zugunſten der Gattin des Rechtsanwalts ausgeſprochen und die Ehe ge⸗ (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Reden ſei in der Ehe Pflicht, ſo lautete die Begründung des Urteils, das von der Frau freude⸗ ſtrahlend entgegengenommen wurde. *. — Vor den Toren von Menin in Flandern liegt der kleine Militärfriedhof von Loos, an deſſen Ein⸗ gang vor einigen Jahren von den Engländern eine Geoͤenktafel zu Ehren ihrer verſchollenen Helden angebracht wurde. Unter den vielen Namen, die auf der Tafel eingraviert ſind, kann man auch den Na⸗ men des Leutnants der iriſchen Garde John Kip⸗ ling leſen, eines Sohnes des berühmten engliſchen Romanſchriftſtellers Rudyard Kipling. Der Vater Kipling hat jetzt ſogar einen Fonds geſammelt, aus deſſen Mitteln zwei Stabstrompeter des iriſchen Garderegiments nach Frankreich hinübergeſchickt werden können, um Abend für Abend den toten Helden in der flandriſchen Erde den Weckruf zu blaſen. So ſollen die geehrt werden, deren Gebeine irgendwo unbekannt in den Sümpfen und Löchern Flanderns vermodern. 2 — In einem harmloſen Mietshaus in Kaſſel hat ſich dieſer Tage ein toller Spuk zugetragen. Bei Schulzes im zweiten Stockwerk ging es abends hoch her. Die Tochter feierte Hochzeit. In den feſtlichen Lärm fielen plötzlich dumpfe Klopftöne. Sie kamen deutlich vom Fenſter, zwei Stockwerke über der Straße. Ein beherzter Mann ſprang hinzu, riß die Vorhänge zurück und das Fenſter auf und— tau⸗ mtelte unter dem entſetzten Schrei der Damen ins Zimmer zurück. Ein zunächſt unbeſtimmbarer Ge⸗ genſtand war ihm an den Kopf geflogen. Aber ſchon im nächſten Augenblick entwirrte ſich die Szene. Der Gegenſtand war ein großer Blumenſtrauß und der Geiſt ſaß auf dem Fenſterbrett und ſchrie:„Ja, da freut ſich wohl die Braut, wenn ein fremder Mann zu ihr ins Zimmer ſchaut!“ Es war ein Hochzeits⸗ gaſt, der ſich um eines ungewöhnlichen Effektes wil⸗ len die Mühe nicht hatte veröorießen laſſen, eine mechaniſche Drehleiter zu beſtellen und ſich auf ſchwankender Sproſſe in das zweite Stockwerk em⸗ porſchieben zu laſſen. e — Charles Hyde, ein kleiner Engländer von erſt 5 Jahren, ſcheint für ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen zu können, das ſchönſte Kind der Erde zu ſein. Wie aus London gemeldet wird, at rund 100 Schönheitswettbewerben teilgenommen und wurde in 72 Fällen mit dem erſten Preis, in 28 mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Die Zahlen beweiſen alſo ganz deutlich, daß es ſich bei dem klei⸗ nen Charles tatſächlich um einen richtigen Adonis handeln muß. Charles iſt übrigens nicht nur ein ſchöner, ſondern auch ein einträglicher Junge. Er hat ſeinen Eltern ſchon eine ganze Menge Geld ver⸗ dient, ohne ſich dabei auch nur irgendwie anſtrengen zu müſſen. Engliſche Firmen haben nämlich das Konterfei dieſes jugendlichen Adonis als Schutz, marke für ihre Waren benutzt. Unter anderem prangt das Bild Charles“ auf der Doſe einer Keks, firma, und ebenfalls ſteht man das lachende Geſicht auf mehreren Schokoladenmarken. Charles gehört ſomit zu den Kindern, die umgekehrt ihre Eltern er⸗ nähren. Man hat kürzlich in England feſtgeſtellt, daß rund 200 Kinder, hauptſächlich im Alter von ſie⸗ ben bis zu zwölf Jahren ſo viel verdienen, daß ſie ihre Eltern und Angehörigen ernähren können. Meiſt treten ſie in Filmen und Theatern auf und ſpielen hier Kinderrollen. Charles Hyde, der kleine Schönheitskönig, konnte allein für ſeine 72 erſten Preiſe ſeinen Eltern rund 600 Pfund Sterling über⸗ reichen. Insgeſamt 1000 Pfund Sterling brachte die Reklame mit ſeinem Bilde ein. Aber überall auf der Welt gibt es Neider. Dies mußte auch Charles er⸗ fahren. Einige neidiſche Mütter konnten den Erfolg Charles nicht mitanſehen und liefen daher zum Richter und verklagten die Eltern wegen Ausbeu⸗ tung ihres Kindes. Die Eltern konnten aber den Nachweis erbringen, daß ihr Kind bei allen dieſen Dingen gar nichts zu leiſten hatte, ſondern ſich ein⸗ fach nur bewundern und photographieren ließ. C Acc ĩ /// ////(ß Oeſterreichs Sportführer verbietet den ſportlichen Verkehr mit Deutſchland Meldung des DNB. — Wien, 18. Auguſt. Der Preſſedienſt der öſterreichiſchen Sport⸗ und Turnfront teilt mit: Der oberſte Sportfüh⸗ rer hat mit ſofortiger Wirkſamkeit ver⸗ fügt, daß bis auf weiteres der geſamte ſport⸗ liche Verkehr mit Deutſchland verboten iſt. Maßgebend für dieſe Verfügung ſind die ſchwe⸗ ren Angriffe, die in den letzten Tagen im„Völki⸗ ſchen Beobachter“ gegen die öſterreichiſche Regierung und deren Mitglieder geführt wurden. Die Zurück⸗ ziehung ſämtlicher bewilligter Starts wird hiermit angeordnet. * Hierzu bemerkt das DRB: Die fachliche Ant⸗ wort auf einen polemiſchen Aufſatz einer deutſchen Zeitung beſteht in einem Startverbot für die öſter⸗ reichiſchen Sportler. Allerdings ein überzeugendes Argument. Waren es nicht gerade die Wiener Zei⸗ tungen, die bei der Ernennung des Reichsſportfüh⸗ rers ſpaltenlang und durch keinerlei Sachkenntnis gehemmt von einer Verquickung von Sport und Po⸗ litik ſprachen. Dabei waren für die Ueberwachung der körperlichen Erziehung in Deutſchland und für die einheitliche Zuſammenfaſſung aller Körperkulum⸗ verbände ausſchließlich ſtaatspolitiſche Geſichtspunki maßgebend. Oeſterreichiſche Sportler aber werden gemaßregelt, denn darauf läuft das Startverbot hin⸗ aus, für einen Zeitungsaufſatz, von dem ſie bei der peinlichen Sorgfalt, die Oeſterreich anwendet, um deutſche Anſichten nicht über die Grenze zu laſſen, wahrſcheinlich auch nicht eine blaſſe Ahnung haben, Vielleicht weiſen die Gemaßregelten einmal auf die Erzeugniſſe der Wiener jüdiſchen Preſſe, vornehmlich oer Judenblätter vom Schlage des„Neuigkeits⸗Welt⸗ blattes“ und des„Telegraf“ hin, die alltäglich von ſchwerſten Beleidigungen des deutſchen Volkes und ſeiner Regierung, von Hetz⸗ und Greuelmeldungen, die kauſendmal widerlegt ſind, nur ſo ſtrotzen. Wenn deutſche Behörden ähnlich reagieren wollten, dürfte es bald keinen Muſiker, Filmſchauſpieler und Ge⸗ ſchäftsmann öſterreichiſcher Staatsangehörigkeit in Deutſchland mehr geben. Copyright by Georg Möller und Albert Langen, München Der An le gerte Kriminalroman von Franz Karl Wagner 25 „Wir haben einen Poliziſten in die Villa einge⸗ ſchmuggelt, der den Dienſt eines Torwarts verſieht.“ „Alſo Ohren an allen Türen.. heimliche Lei⸗ tungen mit Mikrophonen in den Zimmern.. jedes Telephongeſpräch wird abgehorcht?“ Oberinſpektor Jollivet nickte.„Wir müſſen mit allen Waffen kämpfen... es iſt ein ſtarker, ſchlauer und gefährlicher Gegner...“ Der Miniſter ſtand auf, ging nachdenklich im Zimmer auf und ab. „Waren dieſe Maßnahmen unbedingt nötig?“ „Unbedingt.“ Der Staatsmann trat zu ſeinem Schreibtiſch, hob das Telephon ab, ließ ſich mit der Villa Morell ver⸗ binden und verlangte die Frau des Hauſes. „Ich habe eben feſtgeſtellt“, ſagte er,„daß der ge⸗ ſuchte Plan weder in den Händen der Polizei iſt, noch von irgend jemand anderem gefunden wurde.“ Frau Morell ſchien dieſe Mitteilung zu bezwei⸗ feln, denn ſie ließ den Miniſter, wie Jollivet be⸗ merkte, längere Zeit nicht zu Worte kommen, ſchien heftig auf ihn einzuſprechen. „Es iſt aber ſo, gnädige Frau“, unterbrach er ärgerlich das Geſpräch,„ich habe mir über alles ge⸗ nau berichten laſſen. Bedaure.. nein, es iſt ganz ausgeſchloſſen.. das iſt unmöglich...“ Er hängte den Hörer ab und der Inſpektor ſah eine tiefe Falte auf ſeiner Stirn. „Frau Morell wollte, daß ich auf die Einſtellung der Unterſuchung beſtehe!“ „Liegt eine ſolche Maßnahme im Bereich der Möglichkeit, Exzellenz?“, fragte Jollivet. „Nein, Oberinſpektor, darüber können Sie ganz beruhigt ſein. Jetzt, wo wir den Plan haben, beſteht keine Urſache mehr zu Rückſichten. Es mag nicht ſehr vornehm klingen, aber ſchließlich liegt ein Mord vor, der aufgeklärt werden muß und alles entſchuldigt. Die Regierung wird Ihnen bei Ihren weiteren Nach⸗ forſchungen keine Einſchränkungen auferlegen. Neh⸗ men Sie dies offiziell zur Kenntnis. Ja noch mehr, gehen Sie mit aller Energie vor und verhaften Sie mir die Schuldigen. Sind Sie übrigens der Anſicht, daß Frau Morell an dieſem Verbrechen beteiligt war?“ 5 „Sie hat ihren Gatten nicht ermordet“, erwiderte der Oberinſpektor,„aber ſie könnte uns das Rätſel jener Nacht ſehr leicht löſen.“ „Alſo doch eine Mitſchuldige? Ja, ſie war ſchon immer eine ehrgeizige Frau. Ueben Sie keine Schonung, Oberinſpektor!“ Als Jollivet ſchon in der Tür ſtand, wandte ſtich der Miniſter nochmals an ihn: „Wer iſt jener Reporter, der ſich da für Fräulein Morell intereſſiert?“ „Es iſt Henry Brieux.“ „Der gleiche, der vor der Villa Morell nieder⸗ geſchlagen wurde und der den erſten Artikel über dieſe Affäre im„Figaro“ brachte?“ „Ja.“ „Scheint ein nicht unintelligenter junger Mann zu ſein. Sagen Sie ihm gelegentlich, Oberinſpek⸗ tor, daß ich ihn kennenzulernen wünſche!“ Damit war die Unterredung beendet. Bevor noch Jollivet aus dem Vorraum Hut und Stock genommen hatte, beſchäftigte ihn ſchon eine ganz neue Idee. Er pfiff einen Gaſſenhauer vor ſich hin und ſprang vergnügt und mit jugendlicher Leichtigkeit trotz ſeiner 48 Jahre auf einen Autobus. In ſeinem Büro erwartete ihn ein Mann. Er grüßte den Oberinſpektor ſtramm und meldete ſich zur Berichterſtattung. 5 „Nun, was haben Sie herausgebracht?“ fragte Jollivet. „Allerlei“, erwiderte Sergeant Maury. „Frau Morell hat noch keinen Verdacht gegen Sie geſchöpft?“ „Nein, ich genieße als Torwart ihr größtes Ver⸗ trauen. Ich habe die beiden jungen Leute nicht aus den Augen gelaſſen und bin ihnen ſogar ein Stück in das Glashaus nachgegangen.“ Sergeant Maury berichtete ſodann über Zuſammentreffen mit Brieux. ſein „Der Reporter hat natürlich Fräulein Morell in dieſe romantiſche Umgebung entführt, um mit ihr ungeſtört zu ſein?“ fragte lächelnd Jollivet. „Möglich, aber dies war nicht allein der Grund zum Beſuch des Glashauſes. Brieux ſah ſich tüch⸗ tig um und ſteckte ſeine Naſe in jeden Winkel. Er kam mit der Abſicht, irgend etwas herauszufinden.“ „Und der Schrei...? Was halte Sie davon? War noch eine dritte Perſon anweſend?“ „Ich habe das Glashaus ſofort nachher gründlich abgeſucht, aber niemand entdeckt. Trotzdem“, er griff in die Taſche,„habe ich dieſes hier gefunden.“ Maury wickelte aus einem Stück Papier einen Gegenſtand aus und legte ihn auf die flache Hand. „Das abgeriſſene Stück einer Uhrkette! Ich fand es einige Schritte von jener Stelle entfernt am Boden, wo Fräulein Morell, wie mir der junge Journaliſt ſpäter erzählte, einen Schwindelanfall bekam.“ „Es ſtammt von einer Herrenuhrkette“, ſtellte Jollivet feſt und unterſuchte eingehend die einzel⸗ nen Glieder.„Vielleicht hat es Brieux verloren?“ „Nein,“ erwiderte der Sergeant,„ich habe mir ſeine Uhrkette genau angeſehen, ſie befand ſich in vollkommener Ordnung.“ Jollivet ließ nochmals die Glieder des goldenen Kettenreſtes durch ſeine Finger gleiten, es war ein Luxuserzeugnis. Zwiſchen den einzelnen Gliedern, die trotz ihrer Feinheit ziemlich widerſtandsfähig waren, befanden ſich kleine Kugeln aus Lapislazuli. „Ein ſchönes Stück Arbeit,“ bemerkte Ober⸗ inſpektor Jollivet und kniff ein Auge zuſammen. Das ſah harmlos aus, war aber ein untrügliches Zeichen, daß dieſer Beamte in Kürze ſeine Hand auf die Schulter eines Menſchen zu legen gedachte, der nach dieſer Begegnung für die nächſten Jahre aller Sorgen für Koſt und Quartier enthoben war. „Die Kette paßt ſehr gut auf die Weſte eines eleganten Kinoſchauſpielers!“ ſagte Jollivet. „Uebrigens haben Sie den merkwürdigen Geruch in dem Glashaus wahrgenommen, Sergeant?“ „Geruch... Es ſtinkt wie in einem Gewürz⸗ lager, kein Menſch könnte es zwiſchen dieſen Blu⸗ men ein paar Stunden lang aushalten, ohne krank zu werden. Mich hat die Atmoſphäre, die da drinnen herrſcht, an den Dunſt der afrikaniſchen Sümpfe erinnert.“ „Sie waren früher bei der Kolonialarmee?“ fragte der Oberinſpektor. „Jawohl, Herr Oberinſpektor.“ 8 „Sagen Sie, haben Sie jemals etwas von der Sekte der Blumenſchläfer gehört?“ Maury nahm eine von Jollivets Zigarren und zog die Stirn in Falten.. „Ich erinnere mich nicht gerne an die Zeit, Oberinſpektor, es waren harte Jahre in dieſem verdammten Erdteil, am großen Fluß! Aber wenn Sie es wiſſen wollen Die Blumenſchläfer.! Ja, das war auch eines fener Geheimniſſe, von denen immer geſprochen wurde, wenn wir abenoͤs unter den Moskitonetze lagen und vergeblich in den heißen Nächten auf Schlaf warteten. So nannte man die Angehörigen einer Sekte, deren Prieſter in einſamen Tälern, öft viele Tage⸗ märſche von ihren Dörfern entfernt, eine merk⸗ würdige Pflanzenart züchteten, von der behauptet wurde, daß ſie Inſekten freſſen. Dieſe Sträucher waren auf großen, viereckigen Flächen angepflanzt, durch die ſchmale Wege führten. Ihre Zweige hatten die ſeltſame Eigenſchaft, daß ſie ſich zu ge⸗ wiſſen Zeiten des Jahres jenen Knaben und Mäd⸗ chen, die mannbar waren, zuneigten, wenn ſie von den Prieſtern durch dieſe Gärten geführt wurden. Hin und wieder erzählte ein Eingeborener darüber, aber nur dann, wenn wir ihm vorher genügend Abſinth zu trinken gegeben hatten. Es ſoll ein wunderbarer Anblick ſein, wenn die Aeſte der über⸗ mannshohen Büſche wie menſchliche Arme nach 05 jugendlichen Körpern greiſen und ſich, die ges ſchloſſenen Blüten zu öffnen beginnen.“ 5 „Seltſam.. in der Tat...“, murmelte Jolltvet, der mit großer Aufmerkſamkeit zuhörte. „Ich will natürlich nicht beſchwören, daß das alles wahr iſt. So haben wir es erfahren und ſo erzä ich es wieder...“ „Es iſt viel Wahres daran, Sergeant,“ ſagte Jollivet,„aber, wie Sie ganz richtig bemerken, ge⸗ ſeben bat noch kein Weizer ein ſolches Feſt. die Forſcher haben ſich gehütet, dieſer entfeſſelten Horde in die Nähe zu kommen.. Aber ſagen Sie 9 haben Sie jemals erfahren, wie dieſe merkwürdigen Pflanzen riechen?“ (Fortſetzung folgt) zung für uk kiel rden hin⸗ der um ſſen, er⸗ den vet, les gte Die rde tir, zen C W 1 4 2 Dienstag, 20. August 1935 HANDELS. ud Im Brennpunkf Das Jahr 1935 iſt das hundertjährige Jubiläum der deutſchen Eiſenbahn. In dieſen wenigen Men⸗ ſchenaltern wuchs das Schienennetz der Eiſenbahn von den paar Kilometern zwiſchen Nürnberg und Fürth auf rund 60 000 Kilometer an; das ſind immerhin 20 000 Kilometer mehr, als die Länge des Aequators beträgt. Wenn jemand auf den Gedanken käme, ſämtliche Strecken der deutſchen Bahnen abzufahren, hätte er ein Sechſtel der mittleren Entfernung zwiſchen Erde und Mond zurückgelegt. Wenn die Reichsbahn im Jubiläums- jahr ſtolz darauf hinweiſt, daß ihr Fuhrpark ſich aus mehr als 20 000 Lokomotiven, 1400 Triebwagen und 670 000 Perſonen⸗ und Güterwagen zuſammenſetzt, ſo ind ſelbſt dieſe große Zahlen faſt ein Nichts gegen⸗ über der Leiſtung, die in der Verlegung der Eiſen⸗ bahnſchienen ruht. Denn die Lokomotiven und Wa⸗ gen werden ſerienmäßig mit den modernſten Werk⸗ zeugmaſchinen gebaut; das Schienennetz mit dem Hahnkörper, den Brücken und Tunnels rührt aber (wenn es natürlich auch laufend unterhalten, er⸗ neuert und moderniſiert wird) aus einer Zeit her, in der der Ingenieur in vielfacher Hinſicht im Dun⸗ keln tappte und erſt bei der täglichen Arbeit Erfah⸗ tungen ſammeln mußte. Infolgedeſſen iſt eigentlich jeder zeitgenöſſiſche Witz, der über die Eiſenbahn ge⸗ macht wurde, zugleich ein Ruhmesblatt für die Eiſen⸗ bahntechniker. Sie konnten ſich nicht auf Ueber⸗ liefertes ſtützen und brachten trotzdem jeden Witz⸗ bold bald zum Schweigen. Man darf im Jubiläumsjahr nicht nur an Krupp denken, der die Eiſenbahnſchiene vervollkommnete, un Borſig und Schwartzkopff, die oͤen Lokomotivbau entwickelten, oder an die ganze Anzahl der deutſchen Waggonfabriken. Auch der kleine Handwer⸗ ker, der das Seine aus ſeiner primitiven Werkſtatt zur Vervollkommnung des Signal⸗ und Sicherheits⸗ weſens für die Eiſenbahn beiſteuerte, kann mit vol⸗ lem Recht an der Jubelfeier teilnehmen; nicht nur er, ſondern auch die Forſtleute und Chemiker, die aus dem Baumſtamm die haltbare, jedem Witterungs⸗ einfluß widerſtehende Schwelle ſchufen, die Stein⸗ leute, die die Schotterung zu einer Spezialwiſſen⸗ ſchaft entwickelten, die Beleuchtungstechniker, die den Uebergang von Kerze und Oel zum Preßgas und zur elektriſchen Selbſtverſorgung der Eiſenbahnzüge fanden, die Fachleute für das Brems⸗ und Kuppe⸗ ungsweſen, und nicht zuletzt die große Armee der Eiſenbahnarbeiter, vom leitenden Bau⸗ ingenieur bis zum Tramp, der ſich beim Streckenbau zwiſchendurch ein paar Groſchen verdiente. Das 19. Jahrhundert hat die Geißel der Arbeits⸗ loſigkeit in erſter Linie deswegen nicht gekannt, weil es das Säkulum des Eiſenbahnbaus war. Schiene zog alles, was auf der Straße lag, an ſich, und verteilte Brot an die Hungernden. Man hat die Eiſenbahngeſellſchaften und ihre Spekulanten wkidlich werlüſtent) eines kann man ihnen trytz ihres Haſardierens auf dem Verkehrsgebiet nicht abſpre⸗ chen: ihren Beitrag zur damaligen Arbeitsbeſchaf⸗ fung, Genau ſo, wie jeder wagemutige Feldherr bis zu einem gewiſſen Grade ein Haſardſpieler iſt (Cäsar, Friedrich der Große, Napoleon und Moltke geben das in ihren„Erinnerungen“ ausdrücklich zu, denn nur der, der wagt, gewinnt auch), iſt auch jeder Große auf dem Gebiete der Wirtſchaft und des damit zuſammenhängenden Verkehrsweſens ein Spieler im guten Sinne des Wortes. Selbſt für den Schöpfer ber deutſchen Reichspoſt, Stephan, trifft das zu: ſeine billige Tarifpolitik war zu einer Zeit, die die Maſſenſendungen der Poſt noch nicht kannte, ein Wagnis mit ſchwer berechenbaren Folgen. Gigantiſch— ſelbſt für aſtronomiſche Begriffe— ind die Zahlen, die die Eiſenbahnſchiene verkörpert: in 100 Jahren brachte es Europa auf eine Bahnlänge von rund 420 000 Km. Hier führen Rußland mit 7000 Km., Deutſchland und Frankreich mit je g Km. Erſt in weiterem Abſtande folgen die anderen Staaten. Aſien hat es„nur“ auf 135 000 Km. gebracht, Afrika mit ſeinen weiten Räumen auf etwa 70000 Km. und Auſtralien auf 50000 Km. Amerika iſt erſt hann vor das Problem der Arbeitsloſigkeit geſtellt worden, als der Eiſenbahnbau beendigt wurde. Wieviele Arbeitskräfte muß aber auch ſein Schienennetz von über 600 000 Km. an ſich gefeſſelt haben? Bedenkt man weiter, daß die Eiſenbahn⸗ ſchiene in regelmäßigem Wechſel erneuert werden muß, daß wohl nirgends auf der Welt noch die erſt⸗ eingebaute Schiene liegt, dann kann man nur ſagen: Hut ab vor der Leiſtung der Schienenwalzwerke! Das Pferd iſt tot— es lebe das Pferd! . Der britiſche Verkehrsminiſter, der äußerſt mo⸗ dern denkende Hore Beliſha, hat eine Verfügung erlaſſen, in der die allmähliche Zurück⸗ giehung der Pferdefuhrwerke aus den beitiſchen Großſtädten angekündigt wird. Man will den Pferdewagenbeſitzern die Umſtellung auf den Motorbetrieb durch gewiſſe Zugeſtändniſſe glengtern, Der Grund für die Bevorzugung des Genzin⸗ gegenüber dem Hafermotor liegt natürlich Bite Willen, den Verkehr zu beſchleunigen und gen berbeitsmomente von der Straße auszuſchlie⸗ 5 Das vierbeinige Pferd läßt techniſch nichts e ſich anfangen. Von ſeinem bekannten 5 s will es nicht abgehen. Scheinwerfer hat Im die Natur, die dem Roß lediglich die treuen i 5 verlieh, verſagt. Ein Winker läßt ſich weder Motor Mähne, noch am Schweif anbringen. Der 1 8 0 bedarf keiner Bandagen. Er leidet e e unter Zündkerzenbräune oder Brenn⸗ nuch chnupfung, niemals indeſſen unter anzeige⸗ ſumen en Seuchen. Das Pferd iſt alſo zum lang⸗ amen Ausſterben verurteilt? 1 doch noch nicht! Denn die Weltſtatiſtik ſtraft er en Auffaſſungen Lügen: England, das alt se etwas pſerdeſchen geworden iſt. hat dazu . Pferdebeſtand von nur einer Million gar e Peranfaſfung. Weſentlich größer iſt die deut⸗ ae abr von rund 3,4 Millionen. Das kleinere kömmt derfügt ſogar über 4 Millionen Pferde, Rosse indeſſen gegen die 30 Millionen ruſſiſcher ſſch 858 an. Wer aber annimmt, daß das klaſ⸗ de Land der Automobilmaſſenherſtellung, die einigt das Pferd ausgeſchaltet hätte, irrt; die Ver⸗ neten Staaten haben immer noch über 12 Die Millionen Pferde(und 5 Millionen Maultiere). Das zahlenmäßige Verhältnis zwiſchen Menſchen und Pferden wird dagegen in Argentinien(10 Millionen Pferde) und Braſtlien(6,5 Millionen) gegenuber den USA weit in den Schatten geſtellt; denn dieſe haben rund 123 Millionen Einwohner, Argentinien aber nur 12 Millionen und Braſilien 31 Millionen Men⸗ ſchen. In Argentinien kommt alſo faſt auf jeden Bewohner ein Pferd. Recht pferdearm iſt Aſien, der Erdteil alſo, der der Menſchheit vermutlich die Pferdezucht geſchenkt hat. Keines der großen öſtlichen Gebiete, insbeſon⸗ dere Indien und Japan, kommt über 2 Millionen Pferde hinaus. Dagegen ſind hier das Kamel und das Rind als Zug⸗, Trag⸗ und Reittier abſolut vor⸗ herrſchend. Zwar werden die Kamelbeſtände weit⸗ gehend überſchätzt; ganz Aſien verfügt nur über rund eine Million, aber das Rind(Indien allein über 150 Millionen Tiere) beherrſcht dafür den Straßenverkehr. Ueberraſchend günſtig ſchneidet Afrika mit ſeinem Pferdebeſtand ab. Die edle Zucht hat es in Franzöſiſch⸗Marokko auf mehr als 200 000 Renner gebracht, im benachbarten Algerien auf 170 000 und im Reiterlande Tunis auf 100 000. Berückſichtigt man die Menſchenleere dieſer Län⸗ der, die doch überwiegend Wüſtencharakter tragen, und außerdem die Tatſache, daß in Algerien und Marokko je rund—700 000 Mauleſel und Eſel ſo⸗ wie 100200 000 Kamele geſchätzt worden ſind, dann führt das Pferd dort ein immerhin recht aktives Le⸗ ben. Aber auch andere afrikaniſche Staaten können ſich ſehen laſſen: Die Südafrikaniſche Union, in der die Buren ja faſt mit dem Sattel verwachſen ſind, weiſt mehr als 800 000 Tiere auf. Dabei iſt das Pferd dort vorwiegend Reittier, denn die Beſpannung der Ochſenkarren kann ſich auf einen Rindviehbeſtand von ungefähr 10 bis 11 Millionen Stück ſtützen. Ueberraſchend iſt die Pferdezahl in reinen afrikani⸗ ſchen Kolonjalgebieten etwa in Britiſch⸗Nigeria (190 000), Baſutoland(100 000), Franzöſiſch⸗Senegal und Sudan(ie 50 000).— Auſtralien gibt 1,7 Mill. und Neuſeeland 0,3 Mill. Pferde an. Trotz der Pferdefeindlichkeit des Verkehrsmini⸗ ſters desjenigen Reiches, das die Politik des halben Erdballs beſtimmt, erfreut ſich das totgeſagte Pferd alſo einer bemerkenswerten Wertſchätzung. Seine Tage ſind trotz Trecker und Kraftwagen noch keines⸗ wegs gezählt. Das beſte Beiſpiel hierfür iſt Deutſch⸗ land, deſſen Pferdezucht gerade jetzt wieder, aller Motoriſierung zum Trotz, einen ſchönen Aufſchwung erlebt. Gufes Geschäff auf der Osimesse Königsberg i. Pr., 19. Auguſt. Wie bereits gemeldet, hatte die Oſtmeſſe am erſten Tag mit 60 000 Beſuchern einen Rekord aufzuweiſen. Beſonders ſtark war die Land⸗ bevölkerung vertreten, die ſich in zunehmendem Maße für die Deckung ihres Bedarfs der Oſtmeſſe bedient. Auch aus dem Ausland ſind Beſucher und Käufer in ſtärkerer Zahl als in den letzten Jahren erſchienen. Die Ausländer, un⸗ ter ihnen in erſter Linie die zum erſten Mal mit einer Kollektivausſtllung in Eſcheinung tretende Türkei, ſind mit dem lebhaften Intereſſe, das man ihrer Ausſtellung entgegenbringt, ſehr zufrieden. Auf der Warenmuſtermeſſe wurden in Textilwaren größere Umſätze getätigt. In Leder⸗ und Schuhwaren ſetzte bei geſteigerter Nachfrage ein lebhaftes Geſchäft ein. Das Gleiche gilt für Pelzwaren; die Umſätze in dieſen Geſchäftszweigen liegen höher als bei der Vorjahrsmeſſe. Das Geſchäft in Haushaltungsartikeln iſt gut. Lebhafte Umſätze konnten in Schmuckwaren, Bijouterien und Qua⸗ litätshandarbeiten erzielt werden, wie denn überhaupt das Kunſthandwerk, das in einer Sonderausſtellung zu⸗ ſammengefaßt iſt, über rege Umſatztätigkeit berichtet. Die Umſätze in Genußmitteln ſind gut. Ausländiſche Geſchäfte ſind in dieſem Geſchäftszweig bisher über den üblichen Rahmen nicht hinausgegangen. Am Landmaſchinenmarkt zeigte ſich das beſonders ſtarke Intereſſe der Landbevölkerung. und man erwartet in Landmaſchinen auch für dieſe Meſſe wieder die größten Umſätze. Die auf der techniſchen Meſſe vertretenen Fir⸗ men, einſchließlich der Automobil⸗ und. der Rundfunk⸗ induſtrie, ſind mit den bisher getätigten Geſchäften zu⸗ frieden. Beſonders regen Abſatz haben Kleinmaſchinen, die in landwirtſchaftlichen Betrieben eine Rolle ſpielen. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß ſich die Geſchäfts⸗ abſchlüſſe mit Barzahlung oder kurzfriſtigen Abzahlungs⸗ bedingungen vermehrt haben. * Aus Geſchäf Drittel mehr Anmeldungen von Beſuchern der am 25. Auguſt beginnenden diesjährigen Leipziger Herbſtmeſſe vorliegen haben als im Vorjahr. Paris, Amſterdam und London berichten die Der Wohnungsbau im ersfen Halbjahr Mehr Baubeginne— Weniger Umbauten Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts über das Ergebnis des Wohnungsbaus im erſten Halb⸗ jahr 1935 in den Gemeinden mit mehr als 10 000 Ein⸗ wohnern, übertrafen die Bauerlaubniſſe(57 162) und Bau⸗ begine(48 615) für Wohnungen, das Ergebnis des erſten Halbjahrs 1934 um je 14 v..; dagegen wurden 23 v. H. weniger Wohnungen fertiggeſtellt(54 386 einſchließlich Um⸗ bauten). Der Rückgang iſt einmal auf die ungünſtige Witterung des Frühjahrs zurückzuführen, die die Auf⸗ nahme und die Durchführung der Bauarbeiten erſt ſpät zuließ, vor allem aber wurde weniger umgebaut, weil die vom Reich für Wohnungsteilungen zur Ver⸗ fügung geſtellten Mittel erſchöpft waren. In den Groß⸗ tsſtellen des Leipziger Meſſeamts, daß ſie um ein und Mittelſtädten betrug der Ausfall an Umbauwohnun⸗ gen im Vergleich zum erſten Halbjahr 1934 allein 54 v. H. Mit einer allgemeinen Zunahme der Bau⸗ vollendungen iſt indeſſen zu rechnen, da nicht nur wieder mehr Neubauwohnungen fertiggeſtellt werden, ſon⸗ dern auch gerade in den letzten Monaten begonnen 0 2 05 ſind. Wohngebäude wurden im erſten Halbjahr 1935 fertiggeſtellt(9,5 v. H. mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahrs). Faſt ein Viertel davon(4810) waren vorſtädtiſche Kleinſiedelhäuſer; ſie enthielten 5024 Wohnungen. Auf Koſten des Kleinwohnungsbaus ſtieg vor allem der Anteil der Mittelwohnungen. Den größten Anteil am Wohnungsneubau(über zwei Drittel) hatten wieder die privaten Bauherren, während der Anteil der gemeinnützigen Baugeſellſchaften nur ein knappes Viertel betrug. Die Bauleiſtung der öffentlichen Körperſchaften und Behörden erhöhte ſich auf über das Doppelte, der Anteil an der Geſamtbauleiſtung ſtieg von 4 b. H. auf 7 v. H. Der Bau von Einfamilienhäuſern (8569 von 13021 Wohngebäuden) hielt ſich in den Groß⸗ und Mittelſtädten mit 66 v. H. auf der gleichen Höhe wie im Vorjahr. Mit Verwendung öffentlicher Kredite für den Wohnungsneubau wurden in der Berichtszeit 9165 Wohnungen errichtet ge⸗ gen 8190 im erſten Halbjahr 1934. 1 * Aktiengeſellſchaft zur Erbauung billiger Wohnungen s Grundkapital beträgt t in 1900 auf den Na⸗ Nennwert von je 200/ geſtellte Grundkapitals iſt 9 jetzt 260 000 Reichsmark men lautende und den Aktien. * Ziegelauftrag für Ludowiei(Jockgrim). Die Firma Ludowici in Jockgrim hat den Auftrag zur Lieferung der für das Olympiſche Dorf bei Berlin benötigten Dach⸗ ziegel, d. ſ. rund eine halbe Million Stück, erhalten. * Die italieniſche Regierung hat die Schließung aller Wqarenbörſen in Italien beſchloſſen. Mit dieſer Maßnahme ſoll verſucht werden, jede Spekulation im Terminhandel unmöglich zu machen. * Die Rheiniſche Blechwarenewerke AG Weißenthurm⸗ Karlsruhe, weiſt für 1934 einen erhöhten Reingewinn von 29 657(165) 1 aus. Staatliche Einheitsbörſe in Hannover Durch Erlaß des Reichs⸗⸗ und Preußiſchen Wirtſchafts⸗ miniſters vom 6. Auguſt 1935 iſt in Hannover eine amt⸗ liche Ein heitsbörſe mit den Abteilungen Wert⸗ papierbörſe und Getreidegroßmarkt errich⸗ tet worden. Zum Börſenpräſidenten und Vorſitzenden der Abteilung Wertpapierbörſe iſt durch die Induſtrie⸗ und Handelskammer Hannover Bankier Julius Maier, Han⸗ nover, und zum Vorſitzenden der Abteilung Getreide⸗ großmarkt ſowie zugleich zum Vertreter des Börſenpräſi⸗ denten Kaufmann Heinrich Auguſt Kieme, Hannover, er⸗ nannt worden. a Waren und Märkfe Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe ſehr ruhig Auch im Abendbörſenverkehr dauerte die ſtorke Zu⸗ rückhaltung fort, zumal Anregungen fehlten. Nach den Abſchwächungen von heute mittag lagen die Kurſe ziemlich unverändert. Die Kundſchaft hält ſich vom Ge⸗ ſchäft ebenfalls ſehr zurück. An den Aktienmärkten nannte man J Farben mit 158,25(15896), Daimler mit 102,50 bis 103(103,50), AC mit 40,75—41(4076). Am Renten⸗ markt herrſchte gleichfalls Geſchäftsſtille. Etwas Angebot beſtand in Zinsvergütungsſcheinen zu 90,60 Brief(90,70). Im übrigen nannte man die letzten Mittagskurſe behaup⸗ tet, ſo ſpäte Schuldbücher mit 9756—97,50 und Reichsbahn⸗ Vorzugsoktien mit 142,50. Im Verlaufe blieb das Geſchäft minimal und auch kurs⸗ mäßig lagen die erſten Kurſe unverändert. Gegen den Berliner Schluß überwogen noch leichte Rückgänge, ins⸗ beſondere Elektroaktien ließen 1 v. H. nach. Von Großbanken zogen Commerzbank auf 94,75(94,50) on, DD⸗ und Dresdner Bank blieben mit 95 unverändert. Renten lagen weiter ſtill. Nachbörſe: J Farben 158,50; Daimler 103,50; Altbeſitz 111,50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 3,90 K; Nov. 3,70 K; Jan. 3,70; März 3/74%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 49,507 Nov. 51,75; Jan. 53,50 K; März 54,50. * Liverpopler Baumwollkurſe vom 19. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stond. Midoͤl. Schluß: Auguſt(85) 627; Sept. 612; Okt. 603; Nov. 591; Dez. 588; Jan.(36) 585; Febr. 584; März 3; April 581; Mai 580; Juni 577; Juli 575; Auguſt 570; Okt. 568; Dez. 506; Jan.(87) 561; März 580 Tendenz ſtetig. * * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte v. 19. Auguſt. Freinsheim: Birnen 14—20, Aepfel 10-20 Mira⸗ bellen 18—22; Zwetſchgen—10; Reineclauden 10—11; Trauben 20; Tomoten 10—15 Pfg. Anfuhr 1000 Ztr., davon waren 578 Ztr. Zwetſchgen, 216 Ztr. Birnen, 84 Ztr. Mirabellen, 74 Str. Tomaten, 39 Ztr. Aepfel, 10 Ztr. Reinecelouden. Abſatz und Nachfrage flott. Weiſen⸗ heim a..: Birnen 11—19; Aepfel 10—22, Mirabellen 1822; Zwetſchgen-10; Tomaten 10—13 Pfg. Anfuhr 2000 Ztr. Große Mengen Bühler Zwetſchgen. Abſatz ſehr gut. Ellerſtadt: Birnen 15—18; Aepfel 12—18 Mirabellen 20—23; Zwetſchgen—9; Reineeclauden 10) Tomaten 13 Pfg. Anfuhr und Abſatz gut. Mordor: Zwetſchgen—10; Tomaten 10—12; Gurken 810; Weiß⸗ kraut—6 Rotkraut—10; Bohnen—10; Karotten 4 Blumenkohl 15—5 Pfg. Anfuhr in Gurken mäßig, in den nächſten Tagen große Aufuhren. Abſatz flott. Schiffer ⸗ ſtad t: Zwetſchgen—10; Tomaten—11,—5 Wirſing 3,5—7; Weißkraut—7; Rotkraut—11; Karotten 2,597 Gurken je Ztr.—6 /, je 100 Stück 35—70; Endivien⸗ ſalat 36; Kopfſalat 2,5—5; Blumenkohl 24—30, 1218, —5 Rettich Stück—3, Bündel 1,5—4,5 Pfg. * Weinheimer Schweinemarkt vom 19. August. Anfuhr: 334 Stück. Milchſchweine je Stück 12—17 /, Läufer das Stück 18—97. Marktverlauf aut. * Leinöl⸗Notierungen vom 19. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 974(unv.); dty. Klk. per Auguſt⸗Sept. 111⅛(unv.); Leinſaatöl loko 28(23,1%); Sept. 22(22,1): Sept.⸗Dez. 22(22,1); Jan.⸗April 22,1% (22,3) Baumwoll⸗Oel ägypt. 23(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 60(unv.). Neuyork: Terp. 43,25 (42,25). Savannah: Terp. 38,25(38,50). Geld- und Devisenmarkt Zürich, 18. uv! Ctzluß end) konslenilu. 245 paris 2. 5 panien 22.00— brag 12.91 Saksrest 80⁵ London 15,19 ¾ J folſand 207.20— Varsthan 58,82 off. Band. 27 eupork 305.84 berlin 128.— Fulepes„„ nl. bed 1. belgien 51.58 ¼ Wien off. K. 78,23 Feigrai 202 Konatsgee Haien 25,127 J ofs 66,25— J Athen 200.— enafzgeld! 27 Paris, 19. August Cchluß amilich). London 75.03] ppetſen 207.25 Topendsgen 5 Mien 2 Leu 15,12 /] lfeſien 124,— Holland 10,22 ½ J Berlin 609.— bellen 254 J, Shen 488.50] Sabin 3/5½ J Mens London, 13. August Gchluß emflich) len 498,— Fopenbegen 22,0 f Doscen f 59.— Schenbe! 4,518 Mantra 289. ½§teckdom 19,890 Fumznien 628.— Lokobams 1/07 Amslerdam 788575 0840 19.90/ Hensfanfin. 8,15— gureſſen 125.— Paris 5,01 Lissabon 110.12 Atben 519,.— Rerito 17.75 Brüste 29.4— Felsingfers 225,87 en 25.05 Honterides 20.— alen 60,50— Prag 129,12 ersten 25,12 J Lalparaiid 106,3 Berlin 12.388 ½ FBafspes t 27.50 Buenos Aires 18.53 Buendz Schw: 18,18. Feſgras 215.50 fie de Jen. At London 18,50 Spaulen 35,19 Soſſe 395,— Hongkong 2,125 J Südafrika 100,12 Hamburger Meiallnoflerungen vom 19. August HKupſer f bancs⸗ 9 Brel belt Brief selg bezahl Brief Leld bezahl Januar 48,— 42.2.. 279.0279, 0. Hüften reha 3 Febr. e felnsilber(ill. p. kh).. 58.— 58, Kerr angeld Gi. 5.. 284 279 April Alt-Platin(Abfälle Ke Ultrapr. 5 235 Juni 45 75 Techn. relnes Plstin Juli 3 3 Deiailpr,(RM. p. gr... 3,50 3,25 Augus! 40,5040, 50„0279,00 Jeplemb. 41.75 4, 0279.00 Loco Ablas Okloder 42.504,75 279,0. Anfmon Regulns cutnes.( 19.) 55,— 45,— Roremmtd 279.00. Odecksſber(L per Flasche) 11, ¼ 11, Dezemb. 279,0 79.0 0. Veltramerz mines.(in Sh.). 33, * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 20. Auguſt. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 je Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,20 ze Gramm; dio. 4 v. H. Kupfer 3,10 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo: Feinſilber 59,30—61,10/ je Kilo; e nach Abnahme von 50 Kilo bzw 1 bis 9 Kilo. Frachfſenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe wieder äußerſt gering. Die Fracht beträgt unver⸗ ändert 00 Pfg. ab Ruhrort und.10/ ab Kanal Baſis Mainz Mannheim. Auch für talwärts blieb die Fracht auf dem Satz von 90 Pfg. ab Ruhrort und ab Kanal von .10„ nach Rotterdam und.20/ ab Ruhrort und.40, ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent ſtehen. Der Bergſchlepp⸗ lohn notierte 80 bzw. 90 Pfg. nach Mainz und 90 bzw. 1 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Gold Aktiva: (8 778 231), deckun ſungen des Reich poſt(gem. 8 7 11811 02 Paſſiv a: aufende Noten 1 0(16 Rücklagen(gemäߧ 13 Privatnotenba 2 645 000(2 645 000) LI. Dürener Meiallwerke A6. Gulf beschäffigi Erhebliche Invesfſierungen Die den Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerken nahe hende Dürener Metallwerke AG, Düren( erhebliche Inveſtierungen vd Zugänge auf den l gung der 0 erhöht worden ſind einſetzende Belebung vergangenen Jahr an Treuhanddepot⸗Beſtand: i Deviſen Sch Länder, Reichsbahn ur.. b des Privatnotenbankgeſetzes) des bt auch im i an N und die Gefolgf Ut Zukunft werden durch den zetallen zu Leichtmetallen abrikation erwartet. Für Uebergang von Nichteiſens größere Umſätze in der 0 Leichtmetallf Die Geſellſchaft hat in den ihr zur Verfügung ſtehenden Anlagen eines naheſtehenden Werkes in Wittenau eine Produktion e eingerichtet. Die Ausfuhr konnte auf der früheren Höhe gehalten werden. Der Ueberſchuß iſt(in„))von 4,62 auf 9,78 ge⸗ ſtiegen, während ſich außerordenliche Erträge von 0,15 auf Nach Abſetz der 0 6,52 brigen Aufwendungen von 49) ver- bleibt ein Gewinn von 0,349(0,400) oder einſ Vortrag von 0,370(0,366). Hieraus werden, wie ſchon gemeldet, wie im Vorjahr 0,1 der Reſerve überwieſen, wieder 6 w. H. Dividende verteilt und 24572/ vorgetrogen. Die Bi⸗ lanzſumme hat ſich von 8,34 auf 13,37 erhöht. Infolge der erhöhten Warenbeſtände, Debitoren und der Anlagebeſchaf⸗ fungen ſind die Verbindli iten von 2,91 auf 6,8 geſtie⸗ gen. Hierunter Verbindli ten auf Grund von Waren⸗ lieferungen von 0,56 auf 2,66 und ſonſtige Verbindlichkeiten von 0,21 auf 3,93, während Bankkredite von 1,60 auf 0,18 zurückgingen. Auf der anderen Seite hat ſich das Umlaufsvermögen von 5,05 auf 6,84 erhöht, und zwar die Vorräte von 2,07 auf 2,35 und die Forderungen auf Grund von Waren⸗ lieferungen von 2,02 auf 4,14. Die Wechſelbeſtände ver⸗ minderten ſich dagegen von 0,78 auf 0,02, während der Kaſ⸗ ſenbeſtand von 0,02 auf 0,23 ſtieg. Bei 4,00 Kapital beträgt die geſetzliche Reſerve 0,1, die Rückſtellungen haben ſich entſprechend der Geſchäftsbelebung von 0,52 auf 1,1 er⸗ höht.(HV 27. Auguſt.) * Zweite Anordnung über Reichsinnungsverbände. Im Zuge der Neuordnung des fachlichen Aufbaues im Hand⸗ werk ſind ſtatt der früheren 70 Reichsfachverbände 5 0 Reichsinnungs verbände gebildet worden. Rund 350 Landes⸗ und Bezirksverbände haben auf Grund der Anordnung über Reichsinnungsverbände vom 21. Mai 1985 zu beſtehen aufgehört. Jetzt brachte der Reichsanzeiger in Nr. 191 eine„Zweite Anoroͤnung über Reichsinnungs⸗ verbände vom 13. Auguſt 1935“, auf Grund deren weitere 40 Verbände teils mit Reichsinnungsverbänden vereinigt, teils aufgelöſt werden. 2 — 2 2 . E 5 8 8 Wetterkarte des Luftamts 2 2 = armogerlin 022 fran 22 975 5 esflandölafx, 20 2 en S Sechenerkl rung. Zu Welterkarte Kelter Wos front vor dringender HNalffuft A ermer wind] S Front vordtingender Warmluft U Stacks l. CU 2, S Front mit Warmluft in der Höhe FN NO L ds ö Ordſherios O vollag Alls gegengebiet,&II Schheefaligebief Otheiter,& be deco Schebertfige Nebel. a Gewiffer O habbbedecitt Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a. M. vom 20. Auguſt. Bei Island kommt wieder lebhafte Wirbeltätigkeit in Gang, die vorerſt auf unſer Wetter ohne Einfluß bleibt, jedoch eine Umgeſtaltung der Großwetterlage einleitet. Wir verbleiben noch im Bereich des kontinentalen Hoch⸗ druckgebietes, ſo daß bei abſteigender Luftbewegung das heitere Wetter ſich fortſetzt. Vorausſage für Mittwoch, 21. Auguſt Morgens vielfach dunſtig oder nebelig, ſonſt trocken und meiſt heiter, tagsüber warm, vorwiegend öſtliche und ſüdliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 19. Auguſt 1935 + 26,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 20. Auguſt. 13,8 Grad; heute früh 8 Uhr + 15,4 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr + 19,5 Waſſer⸗ und 1 14,5 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Wei- Beel 15. 20, Meckar⸗Pegel 17. 18 10* Rheinfelden F Brelſach. 205 2708 Mannheim 3 Kehl.25.60 Jag 90.95 Maxau 4305 307 55 80 1 Mannheim. 3, 5 hinge—— „ 17. 206 Diedesbeim. 24 2,48.82284 Köln„1,29.644 ö 8. Seite Nummer 380 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Auguſt 1935 NSDAP-Miſſeilungen Au partelammtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Diejenigen Ortsgruppen, die noch nicht die Eintritts⸗ karten für die General⸗Mitgliederverſammlung abgeholt Haben, werden erſucht, dies im Laufe des Dienstag⸗ Vormittags nachzuholen. Kreispropagandaleitung. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Infolge des bevorſtehenden Reichsparteitoges müſſen bie Mitgliederſtandsänderungen für den Monat Auguſt ſpäteſtens Samstag, 24. Auguſt, im Beſitz der Kreis⸗ Jeitung ſein. Dieſer Termin muß unbedingt ein⸗ gehalten werden. Kreiskartei. Politiſche Leiter (Ortsgruppen Friedrichspark, Jungbuſch Dienstag, 20. Auguſt, 19.20 Uhr, Bereitſchaft 2 und Strohmarkt]. JM Untergan 171. Das auf 24. Auguſt feſtgelegte Führe⸗ rinnenlager Ludwigshöhe muß wegen der Anordnung des Geſundheitsamtes der NS DA ausfallen. Betr. die Anordnung des Geſundheitsamtes wegen ſämtlicher Jungmädel⸗Ferienlager und gemeinſamer Fahr⸗ ten. Die Aufhebung der Sperre wird in der Parole bekanntgegeben. „Kraft durch Freude“ Wanderfahrt in die Pfalz am 25. Auguſt. Dürkheim— Forſthaus Kehr⸗Dich⸗An⸗Nichts— Dra⸗ chenfels. Neuſtadt Abfahrt.28 Uhr, Ludwigshafen mit dem Verwaltungsſonderzug nach Dürkheim. Trefſpunkt:.45 Uhr im Schloßhof Mannheim. Fahrpreis.10%. Dürk⸗ heim Neuſtadt— Wanderzeit 6 Stunden. Rückfahrt 20.48 Uhr ab Neuſtadt, Ankunft in Ludwigshafen 21.18 Uhr. Pflichtſttzung aller Kö⸗Wanderwarte am 29. Auguſt im Nebenzimmer der Wirtſchaft zur Kloſterglocke, Tatter⸗ Schwimmen: Kurſus 60 21.30 bis 23 Uhr, Städ tiſches Halle 1, 9 bis 10.30 Uhr Rheinbad Arnold, für Hausfrauen. Hallenbad, Reichsſportabzeichen: Kurſus 72 17.30 bis 19.30 Uhr Stadion⸗Hauptſpielfeld, Männer. Kurſus 132 17.30 bis 19.30 Uhr Stadion⸗Hauptſpielfeld. Männer. Frauen Reiten: Kurſus daa 1930.20.30 und Uhr Reithalle im Schloß, Männer. Kurſus 61 Planetarium: Sageskalenciea Dienstag, 20. Auguſt 16 Uhr Vorführung des Sternpro Autobusfahrt nach den Stadtran —— lektors. dſiedlungen: 15 Uhr ab Frauen und Männer. Paradeplatz. — 3 Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Maxdorf Was hören wir? Bad Dürkheim— Iſenachtal— Franukenſtein 8 Miktwoch, 21. Auguſt Reichsſender Stuttgart .45: Choral.—.00: Gymnaſtik.—.30: Frühkonzert. —.10: Gymnaſtik.—.00: Gorch Fock und wir Frauen. — 11.00: Hammer und Pflug. 14.00: Das Land der braunen Erde.— 16.00: Nachmittags⸗ 12.00: Mittagskonzert.— Rüdesheim denthal— Neidenfels— Lambrechter Tal— 9 Königsmühle— Mußbach— Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: baden⸗Biebrich Bacharach und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Gaſtſpiel 4 Albateſos 7 Uhr Mainz teuſtadt— Meckenheim— Mannheim — Wies. Aßmannshauſen— konzert.— 18.00: Zum Feierabend ſingen und ſpielen die Oldenburger.— 18.30: Lernt morſen!— 18.45: Hundstage. — 19.15: Und jetzt iſt Feierabend.— 19.30: Wie wird das Dritte Reich regiert?— 20.15: Reichsſendung: Stunde der Roſarium, Nenoſtheim: Gebffnet von 16.30 bis 20 Uhr. Waldpark⸗Reſtaurant„Am Stern“: 15.90 Uhr Konzert. Tanz: Palaſthotel, Kaffee Vaterland. 4 treten ſämtliche politiſchen Leiter der Bereitſchaft 2 Marſchanzug auf dem ſämtliche Pgg. der drei Ortsgruppen ſowie die Mitglieder der Daß und NeS⸗Hago einzukinden. de Fahne! Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 20. Auguſt, 20 Uhr, Be⸗ markt ſtellt di Marktplatz an. im Ebenſo haben ſich Ortsgruppe Stroh⸗ ſallſtraße 9. Sport für jedermann Mittwoch, 21. Auguſt Fröhliche Morgenſtunde: Kurſus 1.30 bis.90 Uhr Gymnaſtikhalle im Stadion, Fratzen und Männer. ſus 2 8 bis.30 Uhr Gy Allgemeine Körperſchule: Stadion, Frauen und Männer. ſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in der„Renſch⸗ garage“. und Männer. NS⸗Frauenſchaft Dienstag, 20. Auguſt, 20.30 Uhr, Heimabend im Schloß(Nebenzimmer). Leichtathletik: Kurſus 55 17.30 bis 10.30 Uhr Stadion⸗ Hauptſpielfeld, Frauen und Männer. 22 2 Kur⸗ mnaſtikhalle im Stadion, Frauen Kurſus 9 19.30 bis 21 Uhr jungen Nation.— 20.45: Die Nacht der Muſik.— 22.30: 24.00: Richard⸗Wagner⸗Konzert. Nachtmuſik und Tanz. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Amphitryon“ Alham⸗ bra:„Die blonde Carmen“.— Schau bu: „ Kampf mif dem Drachen— Cap f„Verfealt .00: Guten Morgen, lieber Hörer.—.10: Funkgym⸗ Varieté“. e naſtik.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgen⸗ ſtändchen für die Hausfrau.— 1 Kleine e Ständige Darbietungen: für die Hausfrau.— 10.15: Alle Kinder ſingen.— 10.45: 2. Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Hauswirtſchaft— Volks⸗ Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und wirtſchaft.— 18.00: Klavierwerke von Chopin.— 18.45: von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Die deutſche Was Zoobeſucher wiſſen wollen.— 20.45: Märſcher des Seele. Reichsheeres.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 Wir bitten zum Tanz. ist Jung Maria — Ungarisch, 2 Musik: 1 Hoch Fallschir u. neueste B i N fesos egesstort S X 5 Eggerih? Ross LUST SPIEL mit der VerwWandlungs-Künstlerin MARTA EGGERTH Leo Slezak— Ida Wüst W. Liebeneiner- E. Frank und Alt über bayerisch, spanisch— D Franz Grothe interessant: m- Absprünge AVARIA-Tonwoche Jugend Beg..50, hat Zutritt! .50,.00..35 hambre Begeisterungs- Stürme! Jugend Zutritt! 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