ichs⸗ ſchen ngs⸗ ganz ſetzte und gend hei⸗ ord⸗ ckene am land Iten. chen, ägen ieder tter⸗ hier tmes ge⸗ oſten orts ale ſatz eibung an die 6870 * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne ma zeit Mannheim Einzelpreis 10]. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. 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Der Feſtſitzung wohnten außer dem geſamten Präsidium und den Mitgliedern des Internationalen Kongreſſes u. a. bei Reichsminiſter Dr. Gürtner, als Vertreter des Reichskriegsminiſters General⸗ leutnant Schaumburg, die Staatsſekretäre Freis⸗ ler, Schlegelberger, Krohn, Muſſehl, die Staatsmi⸗ niſter Lehnich und Weber, die Gauleiter Jordan und Wagner, der Präſident des Reichsgerichts, Bumke, und der Stellvertretende Reichsgerichtspräſident Thierack, ferner zahlreiche Vertreter von Staat, Par⸗ tei, Wehrmacht, Wiſſenſchaft und Kunſt, ſowie füh⸗ rende Männer des Bundes Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten und die Vorſitzenden der Aus⸗ ſchüſſe der Akademie. Der ſtellvertretende Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Geheimrat Profeſſor Dr. Kiſch⸗ München, eröffnete die Sitzung und entbot im Namen und im Auftrage des Gründers der Aka⸗ bemie, Reichsminiſter Dr. Frank, einen herzlichen Willkommensgruß, der beſonders den Vertretern der ausländiſchen Staaten galt. Die Akademie erblicke in dem Zuſammentritt der internationalen Vereinigung auf deutſchem Boden ein für den Fortſchritt des Rechts be⸗ deutſames Ereignis. Gerade das Strafrecht ſtehe gegenwärtig im Mittelpunkt der geſetzgeberi⸗ ſchen Aufgaben des neuen Deutſchen Reiches und werde vorausſichtlich in waher Zeit eine Regelung finden, bet der auch die Akademie ſchätzbare Vor⸗ Arbeit leiſten durfte. Geheimrat Kiſch gab dann den ausländiſchen Gä⸗ ſten einen Einblick in die Beſtrebungen der Arbeiten der Deutſchen Akademie, die, wie er ſagte, eine we⸗ ſentliche Aufgabe darin erblicke, an dem Werk der nationalſozialiſtiſchen Geſetzgebung eine teils an⸗ regende, teils fördernde, teils auch richtunggebende Mitarbeit zu leiſten. Reichsminiſter Or. Frank nahm darauf das Wort zu ſeinem Vortrage. Er führte u. a. aus: Das Thema„Zwiſchenſtaat⸗ liche Strafrechtspolitik“ trägt in ſich die große Aufgabe der Kulturſtaaten, das Problem der Verbrechensbekämpfung in allen ſeinen Ausſtrahlun⸗ gen zum Gegenſtand zwiſchenſtaatlicher Beſorgungen zu machen. Zwiſchenſtaatliche Strafrechtspolitik iſt ſelbſtverſtändlich umfaſſender als der Begriff des ſo⸗ genannten internationalen Strafrechts, alſo jene Vorſchriften, die die Frage beantworten, inwieweit die Strafgewalt eines Staates ſich über die Grenzen des eigenen Staates hinaus erſtreckt. Ich möchte dieſes ſogenannte Internationale Strafrecht als erſten Teil der zwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik deshalb bezeichnen, weil es ganz offenſichtlich eine Aufgabe dieſes Kongreſſes ſein müßte, die hierfür geltenden Grund ſätze zwiſchenſtaatlich auszugleichen. Unendlich wichtiger iſt der zweite Teil der zwiſchen⸗ ſtaatlichen Strafrechtspolitik, der die Gemeinſamkeit der Verbrechensbekämp⸗ fung durch die Staaten in Angleichung oder Uebereinſtimmung oder gar in einer von einer überſtaatlichen Rechtsquelle ausgehen⸗ den Gemeinſamkeit auf dem Gebiet der ſtraf⸗ rechtlichen Normen als möglich anſieht. Dieſe Art zwiſchenſtaatlicher Rechtspolitik würde vor allem betreffen das Pro⸗ blem einer zwiſchenſtaatlichen Regelung der Vorbeu⸗ gungsmaßnahmen. Zu dieſen Vorbeugungsmaßnah⸗ wen gehören die. Erziehung der Jugend zum reuegedanken gegenüber der Gemeinſchaft und zur Abkehr von den Gefahren der Straffälligkeit; die ununterbrochene Volks a uf klärung über die eſahren, die jedem einzelnen aus dem Verbrechen erwachſen und die eugeniſchen Maßnahmen zur Verminderung der Nachkommen⸗ ſchaft verbrecheriſcher Elemente. Wenn wir den großen zweiten Hauptteil der zwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik als die ſoge⸗ nannte materielle Strafrechtspolitik be⸗ zeichnen können, ſo möchte ich als dritten großen Hauptteil das Problem bezeichnen: Soll das Inter⸗ nationale Strafrecht und das materielle zwiſchen⸗ ſtaatliche Strafrecht eine eigene Inſtitution zwiſchenſtaatlichen Charakters ſchaffen nach Art eines Internationalen Strafgerichtshofes der einer s wiſchenſtaatlichen Straf⸗ Polikiſche Hochſpannung in London Die Frage der Sanktionen im Vordergrund Meldung des DNB. — London, 21. Auguſt. Das Londoner Regtlerungs viertel war am Mittwoch, dem Vortage der Abeſſinienſitzung des bri⸗ tiſchen Kabinetts, der Mittelpunkt höchſter dtplomatiſcher Tätigkeit. Zahlreiche Ein⸗ zelbeſprechungen nicht nur mit den Mitgliedern des Kabinetts und den führenden Perſönlichkeiten der Regierungsparteien, ſondern auch mit den Vertre⸗ tern der Oppoſttion ſowie mit den Oberkommiſſaren der großen britiſchen Dominien wurden im Laufe des Tages im Foreign Office geführt. Noch am Mitt⸗ wochabend fand eine erſte längere Beſprechung Bald wins mit den Miniſtern Hoare und Eden ſtatt. Daß der italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfall als ein britiſches Reichsproblem angeſehen wird, geht aus der ſofortigen Fühlungnahme des engliſchen Außenminiſters mit den Vertre⸗ tern der Dominien hervor. Am Vormittag fand im Foreign Office im Beiſein Hoares eine Art Reichs konferenz ſtat, an der der Oberkommiſſar für Auſtralien, Bruce, der Oberkommiſſar für Neuſeeland, Parr, der amtie⸗ rende Oberkommiſſar für Kanada, Vanier und der Oberkommiſſar für den Jriſchen Freiſtaat, Du⸗ lan dy, teilnahmen. In der anderthalbſtündigen Konferenz gab Außenminiſter Hoare einen umfaſſen⸗ den Ueberblick über den Zuſammenbruch der Pariſer Dreimächteverhandlungen und über die der briti⸗ ſchen Regierung nunmehr noch offenſtehenden Wege. Das britiſche Kabinett tritt am Don⸗ nerstag zu der für engliſche Verhältniſſe unge⸗ wöhnlich frühen Stunde um 11 Uhr vormittags zu⸗ ſammen. Dieſer Umſtand läßt darauf ſchließen, daß die Regierung mit Beratungen von beträchtlicher Dauer rechnet. Die Kernfrage, über die ſich das Kabinett ſchlüſſig werden muß, iſt, dem„Evening Standard“ zufolge die Frage, ob gegen Italien Sanktionen angewendet werden ſollen. Das Blatt meldet, daß die Anſichten innerhalb der Re⸗ gierung hierüber zur Zeit geteilt ſind. rechtsüberwachungskommiſſion? Es iſt ganz offenbar, daß die Schwierigkeit der zwiſchen⸗ ſtaatlichen Strafrechtspolitik vor allem bedingt wird durch das Chaos der im gegenwärtigen Zeitpunkt international herrſchenden Staatsanſchauungen. Wie ſoll zwiſchenſtaatliche Strafrechtspolitik geſtaltet wer⸗ den können zwiſchen Staaten, von denen der eine aufgebaut iſt auf dem Grunoͤſatz„Eigentum iſt Dieb⸗ ſtahl“, während öͤer andere ſagt:„Eigentum iſt die Aufgabe des völkiſchen Kulturaufbaues.“ Ich möchte daher keinen Zweifel darüber laſſen, daß vom Standpunkt des nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reiches aus die zwiſchenſtaatliche Straf⸗ rechtspolitik auszugehen hat von der Klärung der Grundſätze, nach denen der Strafrechts⸗ ſchutz überhaupt beſtimmt wird. Es kann ſich nur um eine ſtarke, den Kulturſchutz aller Völker ſtei⸗ gernde kameradſchaftliche Zuſammenarbeit der in den Kulturaufgaben der Strafrechtspolitik grund⸗ ſätzlich gleichgerichteten Nationen handeln. Was feſtgeſtellt werden muß, iſt, daß ſich die Regierungen aller Kulturländer zu einer Anti⸗Verbrecherfront zuſammenſchließen mö⸗ gen und daß die Strafrechtswiſſenſchaft auf⸗ hören ſoll, eine möglichſt werturteilsfreie Wiſſenſchaftlichkeit des liberaliſtiſchen Zeit⸗ alters darzuſtellen. Die Wiſſenſchaft— und dies gilt ganz klar vom Strafrecht für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland — hat ausſchließlich volkswertbezogene Erkenntnis der der Volksgemeinſchaft vom Verbrechertum dro⸗ henden Gefahr und Sammlung der darauf beruhen⸗ den logiſchen Schlußfolgerungen für den Aufbau des ſtaatlichen Abwehrapparates gegenüber dem Ver⸗ brecher zu ſein. Wenn im internationalen Leben jeder Staat, der eine geſetzgeberiſch mächtige Regie⸗ rung beſitzt, Anerkennung zu finden hat, wie ſteht es dann mit Staaten, die unter Umſtänden im die Antiverbrecherfront ſich deshalb nicht einreihen wollten, weil ſie auf Seite der Verbrecher ſtehen, ſei es im Sinne des gemeinen Verbrechers oder im Sinne des politiſchen Verbrechers? Wir haben erſt vor eini⸗ gen Tagen aus Moskau gehört, daß die ſtarke Tendenz der Kommuniſtiſchen Partei dahin geht, die ſogenannten bürgerlichen Staaten zu unter⸗ wühlen. Dieſer internationale Kommuniſtenkongreß in Moskau hat ſich zum Fürſprecher einer in⸗ ter national anzuwendenden Verbre⸗ chensanſtiftung gemacht. Es iſt Aufgabe dieſes Kongreſſes, gegen derartige zyniſche Kampfanſagen an alle Kulturvölker der Erde auch unter dem Geſichts⸗ punkt der zwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik Pro⸗ teſt einzulegen. Das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land wird nur ſehr bedingt Staaten in einer zwi⸗ ſchenſtaatlichen Strafrechtsorganiſation anerkennen können, auf deren Gebiete ſolche das internationale Rechtsgefüge bedrohende Proklamationsexzeſſe vor ſich gehen. Ich möchte vom Standpunkt der Deutſchen Reichs⸗ regierung es begrüßen, wenn dieſer Kongreß ſich auch damit beſchäftigen wollte, daß die Bildung von Scheinprozeſſen, die emigrierte politiſche Geg⸗ ner als Parallelveranſtaltungen zu Strafprozeſſen in der ehemaligen Heimat im Auslande veranſtalten, nicht mehr erfolgen ſolle. Wenn auch die Bedeu⸗ tung derartiger Scheinprozeſſe nicht überſteigert wer⸗ den ſoll, ſo muß doch vom Kongreß meines Erachtens erwartet werden, daß er derartige Herabwürdigungen der Rechtspflege als ein durch zwiſchenſtaatliche Rege⸗ lung unmöglich zu machendes Vorgehen bezeichnet. Freilich liegt hierin auch der große Appell an alle Regierungen, dem innenpolitiſchen Gegner ſtrafrecht⸗ lich nicht eine abſolut ſchutzloſe Poſition zuzuweiſen. Denn durch nichts wird das Anſehen des Strafprozeſſes ſo ſehr gemindert, als dadurch, daß es unter Umſtänden zu einer reinen Machtanwendung der öffentlichen Gewalt in anderen Formen als im reinen Prozeßakt herabſinkt. Deshalb gehört in den Rahmen der allgemeinen zwiſchenſtaatlichen Strafrechtspolitik der Appell, den dieſer Kongreß als Repräſentant der Strafrechts⸗ kultur meines Erachtens zu erheben hat, der Appell analle Staaten, die Unabhängig⸗ keit der Strafrechtspflege und des Straf⸗ richters möglichſt ſicherzuſtellen. Auf die⸗ ſer Unabhängigkeit allein beruht der Rechtscharakter des Strafverfahrens. Volksgemeinſchaft veroͤrängt Verbrecherinſtinkte Wenn ich die bisherigen allgemeinen Theſen zu⸗ ſammenfaſſe, ſo iſt zu ſagen: Zwiſchenſtaatliche Strafrechtspolitik iſt nur möglich zwiſchen weltan⸗ ſchaulich auf dem Gebiet der Strafrechtsgrund⸗ ſätze im weſentlichen gleichgerichteten Staa⸗ ten. Dieſe zwiſchenſtaatliche Strafrechtsarbeit muß eine klare Antiverbrecherfront ſein. Zwiſchenſtaat⸗ liche Strafrechtspolitik iſt weiter nur möglich zwi⸗ ſchen Staaten mit unabhängiger Strafrechtspflege. Ich ſchlage vor, daß ohne Tangierung irgendwelcher anderer internationaler Einrichtungen als Ergebnis dieſes Kongreſſes ein internationaler Arbeitsaus⸗ ſchuß errichtet wird, deſſen Aufgabe der Ausbau der zwiſchenſtaatlichen Möglichkeiten auf dem Gebiet des Strafrechts zu ſein hätte. Das Deutſche Reich des Nationalſozialismus kann aus der Erfahrung mit ſeinen ſtrafrechtlichen Neuerungen nur die eine dringende Bitte an jeden ſtrafrechtlich intereſſierten Staatsmann und Gelehrten aller Kulturländer richten; an Ort und Stelle in Deutſchland die Beden⸗ tung und die Auswirkung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Strafrechtspolitik zu unterſuchen. Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt der idealiſtiſch⸗ rechtspolitiſchen Anſchauung, daß es durch Erziehung eines Volkes zum Volksgemeinſchafts⸗ gedanken gelingen wird, das Ziel eines über⸗ haupt nur vorſtellbaren Höchſtmaßes der Zurück⸗ drän gung der verbrecheriſchen In⸗ ſtinkte in einem Volk zu erreichen. Der national⸗ ſozialiſtiſche Geſetzgeber wird auch für die zwiſchen⸗ ſtaatliche Strafrechtspolitik ſich als Ziel nicht allein vorſtellen die möglichſt beſte Ausgeſtaltung einer Strafverfolgungsapparatur, ſondern die möglichſte Ausſchaltung des Verbrechers als einen immer wie⸗ derkehrenden Typ bei den Völkern. Der national⸗ ſozialiſtiſche Geſetzgeber lehrt die eugeniſche Prophylaxe und ſchärfſte Niederkämp⸗ fung des bereits in Erſcheinung tretenden ver⸗ brecheriſchen Elements. Aus dieſem Ge⸗ ſichtspunkt begreift ſich die international ſo großes die zur Reichsparteitag notwendigen Holzbrücken bau⸗ ten ſowie die bei den Veranſtaltungen des Reichs⸗ heeres nötigen Bauten von den Pionieren erſtellt werden. Bereits am Dienstagabend ſind die erſten Pionierkompanien in Stärke von 300 Mann aus Stettin und Neu⸗Ulm mit 33 Eiſenbahnwagen in Nürnberg eingetroffen. Am Mittwochabend ge⸗ gen 20 Uhr werden auf dem Nürnberger Hauptbahn⸗ hof und dem Bahnhof Schweinau die reſtlichen Kom⸗ panien eintreffen, die dann mit den bereits einge⸗ Aufſehen erregende Raſſen⸗ und Steriliſa⸗ tionsgeſetzgebung des Deutſchen Rei⸗ ch e 8. Wir ſind des Glaubens, daß ein raſſiſch geſchloſ⸗ ſenes, von den höchſten Idealen, den Volksgemein⸗ ſchaftsidealen getragenes Volk den Verbrecher als einen Krankheitskeim ausſchaltet. Wie für die zwi⸗ ſchenſtaatliche Strafrechtspolitik betont ſei, geht der nationalſozialiſtiſche Geſetzgeber nicht aus von Wert⸗ urteilen über die Raſſen an ſich, er betont nur, daß die Vermiſchung der abſolut nicht zu ver⸗ einbarenden Raſſenkerne der Menſchheit ein Unglück für die davon Betroffenen bedeutet. Für die Geſamtheit der Entwicklung der Straf⸗ rechtspolitik des Nationalſozialismus möchte ich noch einmal betonen, daß wir den Problemen auf den Grund gekommen zu ſein glauben. Wir ſind zum erſten Male in der Geſchichte des Strafrechts zu ganz einſchneidenden Maßnahmem gelangt. 5 Wir wollen aber unſere Maßnahmen nicht anderen aufdrängen, wie wir auch bitten, uns mit Ratſchlägen zu verſchonen, die unter Um⸗ ſtänden nicht ganz von präziſer Erkenntnis der Notwendigkeiten des deutſchen Volkes beſtimmt ſind. Wir nationalſozialiſtiſchen Juriſten ſind zu jeder Mitarbeit an dem Aufbau einer zwiſchenſtaatlichen Ideenoroͤnung auf dem Gebiet der Strafrechtspoli⸗ tik im Rahmen unſerer eigenen Ideen und ihrer Auswirkungen bereit. Aber hier beginnt nun eigent⸗ lich erſt das Problem der modernſten zwiſchenſtaat⸗ lichen Strafrechtspolitik. Nach Profeſſor de Fabres wäre eine Fülle von Möglichkeiten gegeben, inter⸗ nationale Delikte zu formulieren, die die Gemein⸗ ſchaftsoroͤnung der Völker und Staaten betreffen. Als Beiſpiel wäre zu erwähnen die Frage der Angriffskriegshetze. Ich leugne die Mög⸗ lichkeit eines derartigen internationalen Delikts ſo lange, als nicht wirklich eine reſtlos anerkannte und ſich auch gerecht und ausnahmslos machtvoll durch⸗ ſetzende überſtaatliche Organiſation auf der Eroͤe vorhanden iſt. Die Akademie für Deutſches Recht begrüßt alle Verſuche einer Förderung der zwiſchenſtgatlichen Strafrechtspolitik, oͤie im weſentlichen auf den von mir eben vorgetragenen Grundoͤſätzen aufgebaut iſt. Wir denken nicht an ein Weltſtrafgeſetz⸗ buch; denn, wie ſchon betont, hat die Verſtändigung über einzelne Verbrechens⸗ und Vergehenstatbe⸗ ſtände und einheitliche Beſtimmung darüber erge⸗ ben, daß gerade auf dem Gebiet des Strafrechts eine Abgrenzung ſelbſt innerhalb der Kulturvölker vorhanden iſt. Immerhin beſteht eine Gruppe von Delikten, bei denen eine einheit⸗ liche Anſicht aller Staaten vorhanden iſt in der Rich⸗ tung, daß ſie internationalen Charakter haben und ſtrafwürdig ſind. Dabei liegt auch bei dieſen Delik⸗ ten das Problem vor, daß der gemeinverbrecheriſche Charakter des Deliktes im Einzelfall oft ſehr ſchwer von einem politiſchen Geſamtcharakter zu trennen iſt. Hier wird die politiſche Unterſchiedlichkeit der Staatsführung noch auf lange Zeit ein Hindernis für die Entwicklung zwiſchenſtaatlicher ſtrafrechts⸗ politiſchen Aufbauten ſein. Reichsminiſter Dr. Frank betonte zum Schluß die Notwendigkeit, daß der Kongreß mit einem großen Appell an die Kulturvölker heran⸗ treten müſſe, die Belange des Strafrechts von den rein polizeilichen Momenten empor, zuſteigern zu einer großen Gemeinſchafts⸗ aufgabe für die Kulturvölker. Mögen Staaten und Völker verſchieden ſein, wie ſie mögen, in einer Aufgabe müſſen ſie alle zu ſam⸗ menſtehen: in der Verbrechensbekämp⸗ fung. Da es derzeit an einer allgemeinen Organi⸗ ſation der Staaten fehlt, die den Anſpruch auf An⸗ erkennung als überſtaatliche Geſetzgeber erheben könnte, und da der vertragliche Aufbau der Zuſam⸗ menarbeit der Staaten auf dem Gebiet der zwiſchen⸗ ſtaatlichen Strafrechtspolitük durchaus nicht vollkom⸗ men iſt, erwächſt hier die große geiſtig⸗ſchöpferiſche Miſſion der Juriſten dieſer Zeit im Dienſte ihrer Völker und der Geſamtkultur. Dem Reichsparteitag entgegen Wieder Mitarbeit der Pioniere O Nürnberg, 21. Aug.(Funkmeldung der NM.) Wie im vergangenen Jahr, werden auch diesmal Ermöglichung des Straßenverkehrs am troffenen zu einem Bataillon zuſammengeſtellt wer⸗ den, 2. Seite Nummer 38. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Auguſt 1935 Strafrecht aus geſundem Volksempfinden Staatsſekretär Freisler auf dem Internationalen Strafrechtskongreß Meldung des DNB. — Berlin, 21. Auguſt. Auf dem Internationalen Strafrechts⸗ und Ge⸗ fängniskongreß hielt Staatsſekretär Dr. Roland Freisler einen eingehenden Vortrag über den Wandel der politiſchen Grundanſchauungen in Deutſchland und ſeinen Einfluß auf die Erneuerung von Strafrecht, Strafprozeß und Strafvollzug. Staatsſekretär Dr. Freisler ſchilderte eingehend in geiſtvollen und intereſſanten Ausführungen die Auffaſſung der Elemente völkiſchen Zuſammenlebens in der abſolutiſtiſchen, der liberal⸗ parlamentariſchen und der nationalſozialiſtiſchen Regierungsart. Während der Abſolutismus das Volk nicht als Weſen, ſondern als eine Maſſe von Untertanen betrachtete, wurde in der parlamentari⸗ ſchen Demokratie der einzelne Ausgangs⸗ und Ziel⸗ punkt. Für das Volk blieb bei ſolcher Betrachtungs⸗ weiſe überhaupt kein Raum. Seine Stelle nahm die menſchliche Geſellſchaft, alſo gewiſſermaßen ein Ver⸗ ein der Individuen ein, der rechtlich zu umreißen iſt als die Summe der Stimmberechtigten. Der Staat iſt auf den Zweck der Wahrung möglichſter Hand⸗ lungsfreiheit möglichſt vieler Einzelweſen beſchränkt, hat ſich daher außerhalb dieſes Zwecks neutral zu verhalten. Dem gegenüber ſteht der Nationalſozialismus. Ihm erſcheint das Volk als ein wirkliches Lebeweſen. Der einzelne erſcheint dem Nationalſozialis⸗ mus als Volksglied, deſſen Lebensinhalt in der Erfüllung ſeiner Aufgabe im Volks⸗ ganzen beſteht, der alſo im Aufgehen im Volksganzen ſeinen Lebeusſinn erfüllt. Daraus ergibt ſich, daß der Staat lebendige Volks⸗ gemeinſchaft iſt. Es leuchtet ein, daß eine ſo veränderte Auffaſſung von Staat und Volk auf den Begriff des Rechts von grundlegendem Einfluß ſein muß. Erſcheint dem Liberalismus das Recht als die„Zwangsregel des ſozialen Lebens“, ſo bebeutet im National⸗ ſoßzialismus das Recht die Summe der Forderungen des Volksgewiſſens an das Volk und ſeine Glieder mit dem Ziel der Durchſetzung des völkiſchen Lebensrechts. Rechts⸗ und Unrechtsbegriffe ſind dem Nationalſozialismus materiell, dem Liberalismus formell beſtimmt. Kaum ein Rechtsgebiet bietet ein ſo gutes Spiegelbild des Weſens des Staats wie das Strafrecht. Dem libera⸗ len Staat iſt das Strafrecht ein Notrecht zur Siche⸗ rung der Einhaltung des Geſellſchaftsvertrages durch die Einzelindividuen. Dem liberalen Strafrecht iſt daher der Satz:„Keine Strafe ohne Geſetz“ Grund⸗ vecht. Für den nationalſozialiſtiſchen Staat wird das Strafrecht zum Rüſtzeug der Volks⸗ gemeinſchaft, das dem Reinigungs⸗ und Schutzbedürfnis des Volks dient. Der nationalſozialiſtiſchen Strafrecht kaun es daher weniger auf die Eindentigkeit der gefetzlichen Beſtimmungen als auf die mate⸗ rielle Gerechtigkeit ankommen, die an Hand des gefunden Volksempfindens jeweils feſt⸗ zuſtellen iſt unb die das geſunde Volks⸗ empfinden als Rechtsquelle anerkennt. Der Satz nulla poena sine lege wird durch die Pa⸗ role:„Dem Volk ſein Recht“ erſetzt. Die liberale Blickrichtung wendet ſich der Forderung des Einzel⸗ weſens zu, was gerade im Strafrecht ſehr leicht zu einer Forderung des der Straftat Verdächtigen führt. Die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung wendet ſich der Gemeinſchaftsforderung zu, wobei ſie ſich deſſen be⸗ wußt bleibt, daß Gerechtigkeit dem einzelnen gegen⸗ über auch zur Gemeinſchaftsforderung gehört. Ty⸗ piſch für das liberale Strafrecht iſt das Tatſtrafrecht. Den Platz der Tattypen nehmen im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Strafrecht die Tätertypen ein. Der Redner erläuterte dann kurz die Unterſchiede des liberaliſtiſchen und des nationalſozialiſtiſchen Strafverfahrens und kam dann auf die Stra⸗ fen ſelbſt zu ſprechen. Beſonders ſchwer iſt es, ſo betonte der Staatsſekretär, die Beſtrafung des Indivi⸗ duu ms in der Geſtalt der Todesſtrafe und der Freiheitsentziehung vom liberalen Stand⸗ punkt zu rechtfertigen. Bei der zentralen Stellung, die das Individuum im Weltbild des Liberalismus einnimmt, iſt die Auslöſchung dieſes Individuums durch die Todesſtvafe kaum tragbar. Auch ſchon die Freiheitsentziehung bedeutet einen derartigen Ein⸗ gviff in eines der weſentlichſten Grundrechte aller liberalen Verfaſſungen, daß ſie für die liberale Staatsführung immer ein Problem bleiben müßte. Bei der Einheit von Volk und Staat, von der der Nationalſozialismus ausgeht, und bei der Wertung des einzelnen als Volksglied beſteh! dagegen eine innere Problematik be⸗ züglich der Berechtigung der Beſtrafung nicht. Das Sühnebedürfnis für Taten von Volksgliedern empfindet das Volk als ei⸗ genes Sühnebedürfnis; das Volk verlangt ſogar von dem einzelnen, daß er auch ſeinerſeits dieſes Bedürfnis zur Sühne hat. Die Sühne muß natürlich in einemgerech⸗ ten Verhältnis zur Schuld ſtehen. Dar⸗ über hinaus kann es erforderlich ſein, daß das Volk ſich für die Zukunft gegenüber dem Verbrecher ſichert, Dieſer Erwägung verdanken die ſichernden Maßnah⸗ men des Staates ihre Entſtehung. Auch der liberale Staat ſah Sicherungsmaßnahmen als geeignetes Mittel zur Aufrechterhaltung der ſozialen Ordnung an. Auf dieſem Gebiet finden wir alſo, wenn auch auf Grund verſchiedener grundſätzlicher Erwägungen, praktiſche Einigkeit, freilich nicht in der Ausgeſtal⸗ tung äm einzelnen, wohl aber über die Notwendigkeit und Berechtigung ſolcher Maßnahmen. Entſchließungen des Kongreſſes (Funkmeldung der NM zZ.) O Berlin, 21. Auguſt. Der Internationale Strafrechts⸗ und Gefängnis⸗ kongreß nahm den Vortrag von Staatsſekretär Freisler mit höchſtem Intereſſe und langan⸗ haltendem Beifall auf. Präſident Bumke gab dem Danke noch beſonderen Ausdruck. Es ſei eine ganz beſondere Freude, daß die führenden Män⸗ ner der deutſchen Rechtsentwicklung die Kongreß⸗ führer mit dem beſtehenden deutſchen Recht bekannt machten. Die ausländiſchen Teilnehmer würden mit einem tiefen Verſtändnis für das deutſche Volk und für ſein Recht in ihre Heimat zurückkehren. Präſi⸗ dent Bumke gab dann, während die Verſammlung ſich erhob, ein Telegramm bekannt, das der Führer und Reichskanzler an den Kongreß gerichtet hat. Das„Sieg Heil!“ auf den Führer wurde begeiſtert aufgenommen. Der Kongreß trat dann in die Beratung der von den einzelnen Sektionen bisher vorgelegten Ent⸗ ſchließ ungen ein. Von den Berichterſtattern wurde der Verlauf der Verhandlungen der Sektionen über die einzelnen Fragen ausführlich dargeſtellt. Entſprechend dem Vorſchlag der Sektion 3 nahm der Kongreß einen Beſchluß an, der es als wün⸗ ſchenswert bezeichnet, in die Staatsgeſetzgebung Vor⸗ ſchriften einzufügen, wonach Perſonen, die wegen eines mit ihrem Beruf zuſammen⸗ hängenden Verbrechens verurteilt worden ſind, die Ausübung des Berufes verboten wird. Das Gerichtsverbot ſoll zeitlich beſchränkt wer⸗ den und höchſtens fünf Jahre dauern. Angenommen wurde ſchließlich ein Beſchluß, der dafür eintritt, daß die Jugendgerichte die Be⸗ fugnis erhalten, Maßnahmen ſowohl gegenüber moraliſch gefärdeten Jugendlichen als auch gegenüber auf Abwege geratenen und ſtraf⸗ fälligen Jugendliachen zu treffen. Be⸗ ſondere Organiſationen für ſoziale Für⸗ ſorge ſollen überall in jedem Staat mit dieſen Ge⸗ richten eng zuſammemarbeiten. Die Gerichte ſollen unter anderem auch über Aberkennung der elterlichen Gewalt oder der vormundſchaftlichen Beſugmiſſe un⸗ würdiger und umfähiger Eltern oder Vormünder entſcheiden. ee eee Die Ruhrbergleute in Berlin eingeſetzt Bei der Anlage eines Rettungsſtollens Meldung des DN B. — Berlin, 21. Auguſt. Unmittelbar nach dem Eintreffen an der Unglücksſtätte begaben ſich die Ruhrbergleute in den Garten der Wohnung des Reichsminiſters Goebbels und legten dort ihre Arbeitskleidung an. Währendͤdeſſen hatte der Leiter dieſes Sondertrupps, von Hoff, ein erfahrener Fachmann im Bergbau⸗ Rettungsweſen, mit den maßgebenden Stellen eine Beſprechung über den Einſatz ſeiner Kolonne, die zu folgendem Ergebnis führte: Angeſichts der Unmöglichkeit, auf andere Weiſe⸗ noch wirkſame Rettungsverſuche zu unternehmen, ſoll antsderfenkgen Stelle der Grube, an der män die Vermißten vermutet, nach beiden Seiten hin unter Umgehung und gewiſſermaßen auch im Schutz der Trümmer ein Schacht vorgetrieben werden. Bald nach 18 Uhr begaben ſich die Bergleute an die Stelle ihres Einſatzes, wo ihnen der theore⸗ tiſche Plan noch einmal auseinandergeſetzt wurde. Dann ging es an das gefahrvolle Rettungswerk. Zunächſt konnten natürlich nur Vorarbeiten vorgenommen und vorſichtige Verſuche angeſtellt werden, die zuſammen mit den Pionieren ausgeführt wurden und wobei es wiederum galt, Trümmer zu beſeitigen, um eine kleine Fläche für den Anſatz des Stollens frei zu bekommen. Dieſe Stelle, die das Vorwärtstreiben des Stollens mög⸗ lich machen ſoll, befindet ſich an der ſüdlichen Schmal⸗ ſeite oͤer Grube. Gegen Abend weilte Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels erneut einige Zeit an der Unglücksſtätte. Faſt gleichzeitig mit ihm erſchienen auch der Befehls⸗ haber der deutſchen Polizei, Generalleutnant Da⸗ luege, und Polizeipräſident Graf Helldorf. Wie eine ſpätere Meldung beſagt, haben die Ruhrbergleute an der ſüdlichen Schmalſeite der Grube in etwa zehn Meter Entfernung von dem ab⸗ geſtürzten Kran mitten unter den Trümmern den Einſtieg zu dem geplanten Stollen ſachverſtändig angelegt. Der Bau wird nun in ununterbrochener Arbeit unter allen erdenk⸗ heit geht nur ſehr langſam voran, da immer nue Schwierigkeiten auftauchen! So geriet gegen Mitternacht aus bisher noch ungeklärter Ur⸗ ſache ein Kabelin Brand, wodurch die Straßen⸗ ſeite einige Zeit in dichte Rauchwolken gehüllt wurde. Der Stollen wird, um nicht neue Gefahrenmomente herbeizuführen, möglichſt klein gehalten— etwa.60 Meter breit und mannshoch— aber doch ſo, daß zwei Mann darin arbeiten können. Er wird vom Rande der Schachtſohle gegen die Erdmaſſen unter der Fahrbahn der Hermann⸗Göring⸗Straße vorge⸗ trieben. Etwa 15 Meter unter Straßenhöhe werden die Rettungsmannſchaften ſeitlich hineingehen. Schon bei den Anfangsarbeiten wurden Hohlräume feſt⸗ geſtellt. * — Berlin, 22. Aug. Goebbels wurde eine Auf Veranlaſſung von Dr. weitere Rettungs⸗ „lichen Sicherungsmaßnahmen vorgetrieben. Die Ar⸗ 9— mannſchaft aus Wietze⸗Steinförde bei Hannoper nach Berlin beordert. Gegen 23 Uhr traf die Ret⸗ tungsmannſchaft, zwei Steiger und zehn Rettungs⸗ männer, auf dem Flughafen Tempelhof ein und begab ſich ſofort an die Unglücksſtelle, die kurz zuvor Dr. Robert Ley beſichtigt hatte. Großfeuer in Nürnberg Meldung des TN B. — Nürnberg, 22. Auguſt. Am Mittwochabend, kurz nach 22 Uhr, brach in dem Süddeutſchen Wellpappen⸗ und Kar⸗ tonagenwerk G. m. b. H. im Nordoſten der Stadt ein Brand aus. Bei der leichten Brennbar⸗ keit des Verarbeitungsmaterials verbreiteten ſich die Flammen mit ungeheurer Schnelligkeit über das ganze Fabrikgebäude. Die Feuerwehr er⸗ ſchien alsbald mit drei Löſchzügen und mit ſämtlichen zur Verfügung ſtehenden Leitern am Brandplatz. Das Feuer war im erſten Stockwerk des rückwär⸗ tigen Fabrikgebäudes ausgebrochen und wurde erſt von den Anwohnern entdeckt, als bereits die ö rei Stockwerke des rückwärtigen Gebäudes in Flammenſtanden. Die Feurwehr bemühte ſich, den Brand zu lokaliſieren, was auch teilweiſe gelang. Später jedoch griffen die Flammen wieder auf das Vordergebäude über. Gegen Mitternacht dauerte oͤer Brand noch an. Oberbürgermeiſter Liebel, Gruppenführer von Obernitz und andere Perſönlich⸗ keiten fanden ſich alsbald an der Brandſtätte ein. Gegen.30 Uhr war der Brand eingedämmt. Gegen 1 Uhr waren die letzten Brandherde im Innern des Gebäudes erſtickt. Ueber die Urſache des Brandes iſt vorläufig nichts bekannt. Der Schaden wird auf etwa 300000 Mark egeſchätzt. Bei den Löſch⸗ arbeiten zogen ſich fünf Feuerwehrleute Verletzungen zu. Zum Tode verurteilt Meldung des D. N. B. — Duisburg, 21. Auguſt. Das Duisburger Schwurgericht verurteilte am Mittwoch den 25 jährigen Bernhard Raas aus Brünen bei Weſel wegen Ermordung ſeiner Braut, der Schneiderin Alwine Marten, zu m Tode. Raas hatte das Mädchen, das von ihm ein Kind erwartete, am 4. Mai d. J. an eine einſame Stelle gelockt und mit einem Spaten erſchlagen. Der Mörder verſcharrte dann die Leiche unter einer Rübenmiete, wo ſie etwa 14 Tage ſpäter gefunden wurde. Die Unterſuchung des Ausſtellungsbrandes — Berlin, 22. Aug. Ueber die Urſache des Bran⸗ des auf der Großen Deutſchen Rundfunkausſtellung, dem die Halle 4 zum Opfer gefallen iſt, wird mitge⸗ teilt, daß die bisherige Unterſuchung Anhaltspunkte dafür, daß vorſätzliche Brandſtiftung oder Sa⸗ botage vorliegen, nicht ergeben hat. Kommuniſtiſche Bluttat in Coſtarica — Mexiko, 21. Aug. Nach Meldungen aus Coſta⸗ rien wurde am Montag der Millionärm elch err o Gonzalez Lehmann, der deutſcher Abſtam⸗ müng iſt, auf ſeinem Landſitz von Angehörigen der kommuniſtiſchen Partei ermordet. Die Banditen wollten von ihm 20 000 Colones für den roten Pro⸗ pagandafonds erpreſſen. Die Bluttat hat große Be⸗ ſtürzung ausgelöſt. Man erwartet das Eingreifen der Regierung. mee xxxx Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelstet!: Dr. Fritz Bode- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil? Dr. Fritz Hammes— Sport: i. B. Curt Wilhelm Fennel ⸗Sobweſtdeulſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen:. N. Gg. Kling, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere Dr. Haas, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim, R 1.-6 Schriftleitung in Berlin: Dr Fritz Fillies, W 35. Viktoriaſtraße 48 Geſ.⸗D.⸗A. Juli 1935: Ausgabe A u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nu e R ckvorto Wie ich zum Theater kam Avon Leo Slezak Aus Anlaß des 60. Geburtstages Leo Slezaks entnehmen wir ſeiner im Rowohlt⸗ Verlag, Berlin, erſchienenen Selbſtbiographie die humorvolle Schilderung ſeines erſten Auf⸗ tretens auf den weltbekannten Brettern. Mein Studium war noch nicht ſo weit gediehen, als daß ich gleich hätte zum Theater gehen können. Ich nahm alſo, um mein Leben friſten zu können, eine Stelle als Schreiber in einer Advokaturkanzlei an. Dieſe Zeit bedeutete ſowohl für mich als auch für den Herrn Advokaten eine Quelle von Leiden. Meine Konzentration auf die diverſen Rechtsfälle ließ ſo viel zu wünſchen übrig, daß alles, was ich ſchrieb, meiſt unbrauchbar war— ſelbſt wenn man es hätte leſen können. Es kam oft vor, daß ich, um Auskunft befragt, was dieſes oder jenes bedeute, meine eigene Schrift nicht entziffern konnte. Um neun Uhr früh ſaß ich in der Kanzlei, und um halb zehn war mein Bedarf an derſelben bereits derart gedeckt, daß ich unter den kühnſten, an die Leichtgläubigkeit mei⸗ nes Brotherrn die exorbitanteſten Anſprüche ſtellen⸗ den Ausreden mich zwei⸗ bis dreimal in der Woche zu ͤrücken verſuchte. Mit krankendem Magen kam ich zu den Geſangs⸗ ſtunden. Mein Lehrer meinte, daß das ſo nicht wei⸗ ter ginge. Er beſuchte Direktor Aman, der dem Brünner Stadttheater vorſtand, und bewirkte, daß ich zum Probeſingen zugelaſſen wurde. So ſtand ich endlich auf der Bühne und ſang die Bafabzo⸗Arte. Das Reſultat war berauſchend— man engagierte mit ſofort. Fürs erſte Jahr bekam ich einen Vor⸗ ſchuß von 40 Gulden monatlich, der mir im nächſten Jahr von meinen hundert Gulden abgezogen werden ſollte. Für jedes Auftreten ein Spielhonorar von zehn Gulden. Im dritten Jahr dreihundert Gulden Gage!— Mir ſchwindelte!— So viel Geld gibt es ja gar nicht!— Ich ſaß da mit klopfendem Herzen, nur daran denkend:„Was wird die Mutter dazu ſagen?“ Dann nach Hauſe, um die Unterſchrift des Vaters auf den Vertrag ſetzen zu laſſen, denn ich war erſt neunzehn Jahre alt. G.„ gefühl auslöſte, in welchen Formen es zum Ausdruck kam, kann ich nicht ſchildern,— ich würde es damit profanieren. Alle Not hatte ein Ende! Was ſich daheim für ein Nun war ich Mitglied des Theaters und durfte in die Künſtlerloge gehen.— Ich wohnte in derſelben. Jedes Erwachen des Morgens war ein Feſt. Sämt⸗ liche Advokaturkanzleien und Powidelfabriken der Erde konnten mir den Buckel herunterrutſchen. Da es im Vertrage Bedingung war, daß ich im erſten Jahre mindeſtens drei Opernpartien bühnenretf ſtu⸗ dieren müſſe, ich aber noch keine Note leſen konnte, ſpielte mir Mama Robinſon am Klavier mit einem Finger jede Stelle ſo lange vor, bis ich ſie nachſingen konnte. Auf dieſe mühſame Art lernte ich den„Frei⸗ ſchütz“, die„Zauberflöte“ und den„Lohengrin“. Be⸗ ſchäftigt wurde ich nicht, was mich mit Entrüſtung erfüllte. Ich glaubte mich zurückgeſetzt, gab auch dieſer Empfindung im Kollegenkreiſe draſtiſchen Aus⸗ druck und erklärte meinen Direktor für einen Trot⸗ tel. Dies wurde ihm naturgemäß pünktlich zurück⸗ erzählt, was eine ziemlich bewegte Ausſprache und ein noch intenſiveres Kaltſtellen zur Folge hatte. Da kam das Benefiz des Baſſiſten Shukopſky. Er wählte „Lohengrin“, mit der Bedingung, mein verewigter Jugendfreund und Studiengenoſſe Rudolf Berger ſolle den Telramund ſingen und ich den Lohengrin. Rudolf Berger, Ger leider ſo früh Dahingeſchiedene, eine ſonnige Frohnatur und mir ein lieber, herz⸗ licher Kamerad, gleichfalls ein Brünner Kind, beſaß eine herrliche Baritonſtimme, war muſikaliſch und geſanglich viel reifer als ich und wurde daher von Direktor Aman als Telramund ſofort akzeptiert. Bei mir wehrte er ſich in dem berechtigten Angſt⸗ gefühl, daß es eine Kataſtrophe werden könnte, mit Händen und Füßen. Aber Robinſon wußte ihn zu überreden— endlich willigte er ein, Kapellmeiſter Thieme, ein äußerſt tüchtiger, gewiſſenhafter Nord⸗ deutſcher, leitete die Vorſtellung.— Es kam zur Ge⸗ neralprobe— das Parkett voll Menſchen. Alles ging ſo weit ganz gut, bis auf einige Taktentgleiſun⸗ gen, die der Kapellmeiſter ſcharf rügte. Nun kam aber eine Stelle, wo ſich der Arme mit ſeinem Orcheſter wahrhaftig keinen Rat mehr wußte. Er ſchrie: „Slezak, nehmen Sie doch die Noten zur Hand!“ Ich erwiderte beſcheiden:„Lieber Herr, wenn ich Noten leſen könnte, ſo redete ich nicht mit Ihnen!“ Die ge⸗ ſpannte Situation wich einer erlöſenden Heiterkeit. Dann kam der Abend. Zur Vorſorge ſtand der damalige Heldentenor als Lohengrin angekleidet in den Kuliſſen, um einzuſpringen, wenn es nicht mehr weitergehen ſollte.— Es ging weiter, bis zum Schluß, und brachte mir einen großen Erfolg. In der Kuliſſe ſtand mein Direktor. Ich trat zu ihm, nahm ihn um den Hals, gab ihm ein Buſſi und bat ihn wegen des Trottels um Verzeihung. Er verzieh und wurde mir ein warmer, fördernder Freund, dem ich viel zu danken habe. Notenleſen habe ich inzwi⸗ ſchen gelernt, bis auf die Baßnoten. Die kenne ich auch heute noch nicht. Ich befürchte ernſtlich, ich werde ſie nie mehr erlernen. Der Ideenwettbewerb für ein Horſt⸗Weſſel⸗ Ehrenmal. Im vergangenen Jahre wurde mit Zu⸗ ſtimmung des Führers und Reichskanzlers ſowie des Propagandaminiſters ein Ideenwettbewerb für das Horſt⸗Weſſel⸗Ehrenmal ausge⸗ ſchrieben, das unweit des Bückeberges auf der Höhe des Süntelgebirges für den deutſchen Nationalhelden errichtet werden ſoll. Die Stätte für dieſes Ehren⸗ mal wurde deshalb gewählt, weil Horſt Weſſel be⸗ kanntlich aus einem alten niederſächſiſchen Bauern⸗ geſchlecht ſtammt, deſſen Hof, der„Weſſelhof“, heute noch unweit von Hameln ſteht. Unter dem Vorſitz des Oberpräſidenten der Provinz Hannover, Stabs⸗ chef Lutze, trat jetzt, wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, in Hameln das Preisgericht zuſammen, dem unter anderem auch der Bilöhauer Schmidt⸗ Ehmen, München, und Prof. Schmidthenner, Stuttgart, angehören. Der erſte Preis unter den 12 eingegangenen Arbeiten wurde den durch ihren Entwurf zum Tannenbergdenkmal bekannten Ber⸗ liner Architekten Walter und Krüger in Gemeinſchaft mit dem Berliner Bildhauer Bronitz zuerkannt. Den zweiten Preis erhielten der Bil d⸗ hauer von Grävenitz⸗ Stuttgart und der Ar⸗ chitekt Tiedge⸗ Stuttgart. Die Preisrichter gaben im Anſchluß an das Urteil bekannt, daß dieſe Ent⸗ würfe nicht endgültig für das Ehrenmal in Frage kämen, ſondern erſt einen Fingerzeig für die weitere Ausgeſtaltung gegeben hätten. Es käme nun darauf an, auf dieſer Grundlage weiter zu arbeiten, um einen endgültigen Entwurf für ein ſo gewaltiges und bedeutſames Monument, wie es das Horſt⸗Weſſel⸗ Ehrenmal bHarſtellen ſolle, zu erhalten. Dieſes könne aber nicht von heute auf morgen geſchehen, ſondern müſſe mit den Jahren wachſen und reifen. Die blaue Galione Von Hans Leip Die blaue Galione trägt eine güldne Krone, trägt um den Schuppenſchwanz den grünen Jungfernkranz. Hoch von den Planken dringen Matroſenfluch und Singen. Ihr folgt bei Tag und Nacht der Bau voll Menſch und Fracht. Sie ſah der Meere Wunder, ſah aller Küſten Plunder, Nordkap bis Feuerland iſt alles ihr bekannt. An ihre Brüſte legen ſich Sonnenſchein und Regen. Es ſpringt der Wellen Chor an ihrem Leib empor. Wenn alle Segel krachen, hört man ſie leiſe lachen. Paſſat, Monſun, Taifun, die konnten ihr nichts tun. Einſt ward ſie neu geſtrichen. Der Seemann iſt erblichen auf ſeiner Schwebebank, fiel runter und ertrank. Und geht das Schiff zug runde, ſie lacht der Todesſtunde. Dann fängt die Hochzeit an mit dem Klabautermann. Er faßt ſie um die Hüfte, er wirft ſie in die Lüfte, er reißt ihr ab im Tanz den grünen Jungfernkranz. O Weruer Egk ſchreibt ein bayeriſches National ballett. Werner Egk wird ſeine drei Orcheſterſtücke „Gevrgiea“ in ein Ballettwerk umarbetten, das dann im Oktober an den Städtiſchen Bühnen Düſſelbor zur Uraufführung kommen ſoll; das Werk wird al bayeriſches Nationalballett eingerichtet. 3 ... S nal⸗ icke ann dorf als Donnerstag, 22. Auguſt 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab. Nummer 384 Seite/ 0 Die Stadtseite * Mannheim, den 22. Auguſt. Deutſches Volk, denke daran! Alter Kämpfer der Bewegung ſein, heißt ſeine Pflicht getan haben zu einer Zeit, in der noch nicht jedermann ſein ganzes Ich in uneigennütziger Weiſe für ein Großdeutſchland der Ruhe, der Ord⸗ nung und der Sauberkeit eingeſetzt hat. Daß alle zu der Erkenntnis gekommen ſind, den Weg des Nationalſozialismus gehen zu müſſen, wenn wir das Deutſchland erlangen wollen, das uns allen vorgeſchwebt hat, und für deſſen Erreichung ſich Millionen Deutſcher verblutet haben, das iſt der Er⸗ folg der alten Kämpfer als Wegbahner der Idee unſeres Führers. Sie haben es unbedenklich getan, ohne jemals darnach zu fragen, welcher Lohn ihnen winke. Deutſches Volk, vergiß das nie! Denke ganz beſonders daran, wenn die NS:. Volkswohlfahrt oder eine der ihr helfenden Organiſationen wegen der Hitlerfreiplatz⸗ spende zu dir kommt, oͤie im Rahmen des Er⸗ holungswerkeß des deutſchen Volkes für die alten Kämpfer geſammelt wird. Der hilfs⸗ und erholungsbedürftige alte Kämp⸗ ſer ſoll und muß ebenfalls einmal in den Genuß einer ausgiebigen Erholungszeit kommen, um ſeine Kräfte für den Dienſt am Vaterlande zu erneuern und friſch zu ſtählen. Nicht um Geloſpenden geht es hier, ſondern um Gaſtplätz e, die den alten Kämpfern die nötige Erholung bieten und ihnen zugleich von anerken⸗ nender Verbundenheit erzählen ſollen. Solche Hitler⸗Freiplatzſpenden können jederzeit bei allen NS V⸗Stellen gemeldet werden, wyſelbſt auch alle anderen Freiplätze für das Er⸗ holungswerk des Deutſchen Volkes entgegengenom⸗ men werden. 15jähriger Hitlerjunge vermißt Die Gebietspreſſeſtelle 21(Baden) teilt mit: Der Jungvolkjunge Ernſt Ries, geb. am 5. Sep⸗ tember 1920, wohnhaft Mannheim, Schimper⸗ straße 14, iſt ſeit dem 11. Juli 1935 mit dem Fahrrad von zu Hauſe weg, ſchrieb die letzte Karte am 19. Juli von Heidelberg und iſt ſeitdem verſchollen. Perſonen⸗ heſchreibung: 1,50 bis 1,55 Meter groß, breitſchultrig, unterſetzt, dunkle lange Haare, die ihm meiſtens in die Stirn hängen, dunkle, tiefliegende Augen mit ſtarken Augenbrauen, längliches, friſches Geſicht, mit ſtarken Backenknochen und hoher Stirne. Bekleidung: Jungvolkuniform mit Koppel und Schulterriemen, ſchwarze Hoſe, ſchwarze Schnürſtiefel oder Sandolen; Hemd kann evtl. inzwiſchen gewech⸗ ſelt worden ſein. Der Vermißte führt ein Fahrrad mit ſich, auf dem Gepäckträger einen Felltorniſter, iſt im Beſitze eines Jungvolk⸗Ausweiſes, hat jedoch keinen DI ⸗Aus⸗ weis. Zweckbienliche Angaben wollen dort, wo der Junge geſehen wird, an die zuſtändige Polizeibe⸗ hörde oder an die Kriminalpolizei Mann⸗ heim gemeldet werden. Haben Sie ſchon gehört, daß in Mannheim „im Jahre 1910 von dem Geſamtanteil der Be⸗ völkerung 4,2 p. H. im Alter von 60 und mehr Jah⸗ ken ſtanden und dieſer Anteil ſich im letzten Jahre bis auf 8,3 v. H. erhöhte? rund 10 900 Knaben und rund 10 700 Mädchen das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten und da⸗ her auch noch nicht ſchulpflichtig waren? „„ auf jeweils hundert Männer 109,8 Frauen kommen? nach der konfeſſionellen Gliederung von je hundert Einwohnern 50,2 evangeliſch und 41 katho⸗ liſch ind, während der Anteil der Juden 2,3 betrug? 46,9 p. H. der Einwohnerſchaft erwerbstätig ſind und nur 7,8 v. H. keinem Beruf nachgehen, alſo berufslos ſind? „die Einwohnerſchaft ſich im Jahre 1934 um %) je tauſend vermehrte? „durch den Standesbeamten im Vorjahre ins⸗ geſamt 3499 Eheſchließungen vollzogen wurden? „ 4095 Kinder von ortsanſäſſigen Müttern le⸗ bend geboren wurden? 5 innerhalb der Stadtgrenzen im letzten Jahre 904%/ Perſonen ihren Wohnſitz durch einen Umzug wechſelten? „nach der Fremdenverkehrsſtatiſtik des Jahres 1034 insgeſamt 178377 Uebernachtungen feſtgeſtellt wurden? Vom Tanzſaal zur Lichtbiloͤbühne 8 Arbeitsbeſchafſung und Verſchönerungs⸗ beſtrebon Hand in Hand gehen können, zeigt der Um⸗ lau der Sgalbau⸗Lichtſpiele in Waldhof. Ehemals war dieſes Lichtſpieltheater ein Tanzſaal, den man den Bedürfniſſen entſprechend in ein Lichtſpieltheater umgewandelt hatte. Trotzdem blieb das Theater ein ausgeſprochenes Vorſtadtkino. Das iſt jetzt anders geworden, und zwar wurde die Umgeſtaltung gleich o gründlich vorgenommen, daß man das Lichtſpiel⸗ beater faſt nicht mehr erkennt. Schon das Beſtre⸗ hen, das Straßenbild günſtig zu beeinfluſſen, iſt an⸗ zuerkennen, können wir doch nicht genug an der Verſchönerung unſerer Stadt arbeiten. Und wenn eine ſolche ſofort ins Auge fallende Verſchönerung in einm Vorort geſchieht, dann muß man doppelt erfreut darüber ſein. Wo man früher durch den Hof im das Lichſſpielhaus ging, iſt jetzt ein moderner Eingang mit breiten Stufen geſchaffen worden. Die ganze Horderfront iſt einheitlich abgeſtimmt und die glatte untenführung auch auf die an die Straßenſeite ſto⸗ zende Kopfwand ausgedehnt. Breite Pendeltüren führen durch einen Windfang nach einer Wandel⸗ halle, die ſeloſt dem verwöhnteſten Geſchmack Rech⸗ nung trägt. Der ruhige und vornehme Eindruck, der bon der geſczmackvollen Wandverkleidung aus Sperr⸗ 50 gusgeht, wird nirgends in der ganzen Wandel⸗ dalle geſtört. eingekaut iſt mit ihr ver⸗ Wie Wandelhalle her fehlte; In RLieſe eine Kleiderablage, die bis Neue Volkswohnungen rund um die Stadt Das Siedlungswerk Mannheims wächſt weiter Hand in Hand mit dem Ausbau der Mannhei⸗ mer Randſiedlungen geht die Erstellung von Volks⸗ wohnungen, die dazu beſtimmt ſind, die bisher in Baracken und anderen unzulänglichen Räumen hau⸗ ſenden Volksgenoſſen in geſunde Wohnungen zu bringen. Mehr als die heute lebende Generation wird vielleicht die Nachwelt ermeſſen können, wel⸗ cher Segen von dem Siedlungswerk ausgeht, das gerade bei uns in Mannheim eine ſo ſchöne För⸗ derung erfährt. Augenblickllich wird das größte Augenmerk auf die kinderreichen Familien ge⸗ lenkt und es wird alles getan, um die in bürfti⸗ gen Verhältniſſen und unzulänglichen Wohnungen lebenden großen Familien in geſunden Wohnungen unterzubringen. Deshalb hat man neben den ſchon im Bau befindlichen hundert Volkswohnungen weitere zweihundert Volkswohnungen in Angriff genommen. Dieſe Volkswohnun⸗ gen verteilen ſich auf das ganze Stadtgebiet und ziehen ſich wie ein Gürtel von Sandhofen über Waldhof und Wallſtadt nach Rheinau. An der Pfauengaſſe bei Sandhofen, am Ortsausgang nach Scharhof an der Straße zum Sandhofener Friedhof, ſind acht Doppel⸗Häuſer im Bau, die 32 Volkswohnungen enthalten. Wie bei allen dieſen Bauten ſind auch hier die Eingänge vollkommen getrennt, ſo daß jede der vier Fami⸗ lien, die ein ſolches Doppelhaus bewohnen werden, ihren eigenen Eingang hat. Die Wohnungen ſelbſt ſind vollkommen gleich gehalten, und zwar befinden ſich in einem Doppelhaus zwei Wohnungen im Erd⸗ geſchoß, während die beiden anderen Wohnungen im Obergeſchoß ſind. Vom Eingang aus kommt man zuerſt in die 12,71 Geviertmeater große Wohn⸗ küche, an die ſich ein Kinderſchlafzimmer von 8,61 Geviertmeter anſchließt. Nebenan befin⸗ det ſich das 13,12 Geviertmeter große Eltern⸗ ſchlafzimmer, während das zweite 9,54 Geviert⸗ meter große Kinderſchlafzimmer vom Gang aus be⸗ treten wird. Man hat zuviele Türen vermieden, um Platz für die Aufſtellung von Möbelſtücken zu ge⸗ winnen. Große Fenſter laſſen Licht und Luft unge⸗ hindert in die Zimmer. In ſolche Wohnungen kom⸗ men nur Familien, die mindeſtens drei Kin⸗ der beiderlei Geſchlechts haben. Meiſt werden aber Familien einziehen, die mit mehr Kindern geſegnet ſind. Während die Keller getrennt ſind, ha⸗ ben je zwei Familien den Kellereingang gemeinſam, wie zwei Familien zuſammen auch einen Brun⸗ nen benützen müſſen. Zu jeder Wohnung gehört, wie dies bei allen Mannheimer Siedlungshäuſern der Fall iſt, ein Stall und eine eingerichtete Waſchküche. An dem Bau der Häuſer ſind die künftigen Bewohner ſelbſt beteiligt. In Gemeinſchaftsarbeit erſtehen ſo die Häuſer einer ſolchen Wohngemeinſchaft, ohne daß die Erbauer zu⸗ nächſt wiſſen, welche Wohnung ſie nach Fertigſtellung beziehen werden. Erſt wenn der Bau beendet wird, erfolgt die Zuteilung durch das Los. Um die Bau⸗ ten raſcher fertigſtellen zu können, wurde auch der Mannheimer Volksdienſt eingeſetzt, der fleißig mit⸗ hilft. Von dieſen ungelernten Arbeitern werden unter Anweiſung von Fachleuten lediglich die Erd⸗ arbeiten, die Maurerarbeiten und das Gebälk aus⸗ geführt. Die Arbeiten der Spengler, Schloſſer, Gla⸗ ſer, Schreiner, Verputz⸗ und Inſtallationsarbeiten werden jedoch durch das Handwerk ausgeführt. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich, mit einem Aufwand von rund 2300 Mark für eine Wohnung aus⸗ zukommen. Man müßte den doppelten Betrag auf⸗ wenden, wenn man auch noch die von den künftigen Bewohnern ausgeführten Arbeiten an das Hand⸗ werk vergeben wollte. Durch die Mithilfe der Be⸗ wohner können für das vorhandene Geld nicht nur doppelt ſo viel Häuſer gebaut, ſondern auch die Mie⸗ ten niedrig gehalten werden. Die Belaſtung für eine höhere Miete würde ſpäter doch wieder an die Stadt zurückfallen, da es ſich durchweg um arme unterſtützte Volksgenoſſen handelt. Später werden die Bewohner für die drei Zimmer mit Küche ein⸗ ſchließlich ö es Stalles und der eingerichteten Waſch⸗ küche, ſowie des dazugehörigen Gartengeländes von etwa 300 Geviertmeter, monatlich etwa 18 Mark Miete zu zahlen haben. Zunächſt brauchen ſie aber nur 12 Mark im Monat aufzuwenden, da die Mit⸗ arbeit für jede Siedlerſtelle mit 600 Mark gutgeſchrieben wird, die auf die Miete ange⸗ rechnet werden. Außerdem erhalten die Arbeiter an der Bauſtelle noch das Eſſen. In Sandhofen ſind zwei von den acht Doppelhäuſern bereits unter Dach, während die übrigen flott in die Höhe wachſen. Eine weitere Bauſtelle befindet ſich beim Sportplatz Waldhof längs dem„Schwarzen Weg“. Hier werden zunächſt 24 Wohnungen errichtet, weitere 26 ſind im Anſchluß vorgeſehen. Für Waldhof hat man auch einen ande⸗ ren Bautyp gewählt als für Sandhofen. Es handelt ſich hier um zweiſtöckige Doppelhäuſer, bei denen die Zimmer einer Familie in zwei Stock⸗ werken untergebracht ſind. Das Erdgeſchoß enthält die 11,87 Geviertmeter große Küche und das 14,75 Geviertmeter große Elternſchlafzimmer, das von der Küche aus zugänglich iſt. Im Obergeſchoß ſind die beiden Kinderſchlafzimmer mit 835 und 11,33 Geviertmeter, die beide von außen zugänglich ſind. Natürlich fehlen nicht getrennte Keller, ge⸗ trennte Stallungen und Waſchküchen. Hier erhält jede Familie ihren eigenen Brunnen So wächſt unentwegt der Kranz der Mannheimer Randſiedlungen, die ein Stück geſunder Siedlungs⸗ politik ſind. j err Weltanſchauliche Prüfung der Mannheimer SA Zum Reichswettkampf der SA gehört auch eine Prüfung der Kenntniſſe der weltanſchaulichen Grund⸗ lagen des Nationalſozialismus. Auch Begriffe, Kenntniſſe, Wiſſen kann man als Rüſtzeug anſehen, als Mittel zum Kampfe in Geſpräch und Rede mit Andersgeſinnten, und wenn auch ein Leiſtungswett⸗ bewerb auf dieſem Gebiete, wie er auf den mittel⸗ alterlichen Univerſitäten üblich war, heutzutage nicht mehr gut denkbar iſt, ſo gibt es doch eine Reihe von Möglichkeiten, feſtzuſtellen, wie ein Sturm als weltanſchauliche, charakterliche und gei⸗ ſtige Einheit beſchaffen iſt. Im alten Heer gab es auch eine Art weltanſchau⸗ lichen Unterricht, wo man nach dem Kaiſer der Fran⸗ zoſen, dem preußiſchen Staatsmann von anno 70, der Schlacht von Sedan und der Treue gefragt wurde, und die berühmteſte aller guten Geſchichten darüber iſt die vom Leutnant, der ſeine Muskoten nicht mit Namen kannte und ſie nun dreiſt und got⸗ tesfürchtig mit neuen Namen verſah, die da lauteten: Trarbacher, Rüdesheimer, Forſter, Piesporter, Bernkaſteler Nun wohl, altbekannte Fragen und mechaniſch auswendiggelernte Antworten geraten natürlich leicht in die Nähe des Komiſchen, und die Offiziere der Vorkriegszeit haben dieſe Dinge, als nicht zum eigentlich Militäriſchen gehörig, wohl nie beſonders ernſt genommen. Darin hat ſich nun auch beim Heer ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Dieſe weltanſchauliche Feſtigung bei der SA aber wird ſehrernſt genommen, und man bemüht ſich darum, nur tüchtige, geiſtig hochſtehende Leute dafür zu ge⸗ winnen. Das merkt man ſofort an der Art, wie die Sache jetzt gehandhabt wird und wie die SA⸗Män⸗ ner eifrig und aufmerkſam dabei ſind. Wir ſitzen in einem Wirtſchaftsſaal der Neckar⸗ ſtadt; der Sturm iſt offenbar vollzählig angetreten, ein Ludwigshafener Prüfer ſteht vor den Männern. Thema:„Was können wir aus dem Leben des Führers für die Zukunft lernen?“ Wie immer, bemerkt man auch hier, daß man mit dem geſchichtlichen Denken am weiteſten in das Ge⸗ müt des ſchlichten, einfach denkenden Mannes vor⸗ ſtößt. So ein Ueberblick über das Leben eines be⸗ deutenden Mannes führt doch ſo ziemlich in die Nähe aller wichtigen Fragen der Gegenwart. Man ſieht, wo der Führer auf Widerſtand ſtieß, wo er und was er leiden mußte und wo ſich ſein Wille zur Ueber⸗ windung entzündete. Da iſt Kampf gegen den Vater, der ihn unbedingt zum Staatsbeamten machen wollte, Kampf gegen marxiſtiſch verführte Arbeits⸗ kameraden, Kampf gegen Berechtigungsunweſen. Liebe zu ſeiner Mutter, zu einem Geſchichtslehrer, der ihm den großdeutſchen Gedanken nahebrachte, Liebe zum Volke und zu Frontſoldaten, die ſeine erſten Anhänger waren, und zu Deutſchland und noch einmal zu Deutſchland. Der Prüfer fragt nicht der Reihe nach einfach ab: Was wollte der Führer in Wien? Wovon hat er dort gelebt? Warum ging er nach München? Bei wel⸗ chem Regiment meldete er ſich freiwillig? Wie war das überhaupt für einen Oeſterreicher möglich? Sondern er nimmt ruhig an, daß die meiſten Ant⸗ worten bekannt ſind, und bittet nun die Männer, von ſich aus Beiſpiele für die allge⸗ meinen Formeln zu finden. Wie ſollen wir uns benehmen, um dem Führer in ſeiner Verant⸗ wortungsfreude nachzueifern auf der Straße, zu Hauſe, in der Wirtſchaft? An der Nummer 171 auf dem Kragenſpiegel erklärt der Prüfer den Begriff der Ueberlieferung und weiſt zuletzt nach, daß die Treue der hervorſtechendſte Charakterzug des Führers iſt. Wie ſie ſich u. a. auch im Reichswettkampf be⸗ währen läßt, indem wir bei der Stange bleiben und uns durch Müdigkeit und ſportliche Anſtrengung nicht unterkriegen laſſen— das iſt das praktiſche Beiſpiel. Im Reichswettkampf vollzieht ſich eine Ausleſe, aber die beſten bleiben dabei. Nun iſt das, was in ſo einer Prüfung geleiſtet wird, noch nicht allein das Maßgebende. Damit kann nur etwa die Hälfte der Punkte erreicht werden; der Reſt verteilt ſich auf vielerlei Dinge, die eben⸗ falls für Charakter und Haltung eines Sturmes von Bedeutung ſind. Da wird zunächſt geſehen auf: Haltung, Kampfgeiſt und Glaubens⸗ ſtärke, Kameradſchaft in und außer Dienſt, raſſiſcher Eindruck der Geſamtheit, Zuverläſſigkeit und ſoziales Verſtändnis bis hinunter zur„inneren Ordnung“, d..: in welchem Stande befinden ſich Kartei und Kaſſe, wie ſehen die Ausweiſe aus, wie wickelt ſich der Geſchäftsverkehr ab? Alſo werden die Stürme auf Herz und Nieren geprüft, Ehrgeiz des einzelnen und Verbundenheit der Gemeinſchaft zur beſten Leiſtung emporgetrie⸗ ben. Die Männer von dieſem Sturm haben ihre Sache gut gemacht, ſie haben alle was gekonnt, die Schwerfälligen und die Fixen, die Lerner und die Nachdenklichen, und für ſie iſt der RWax zu Ende. „Mr is jo e biſſl müd', mr hot jo allerhand ſchaffe müſſe“,— ſagt mir einer vertraulich blinzelnd ins Ohr—„awwer's war doch ſchee'. Des mißt mr jedes Johr hawwe, daß mr ſich widder mol'ſamme⸗ reißt!“ Dr. Hr. 75; Dv d bunden ſind die Kaſſenſchalter. Licht ſpenden die neuzeitlichen Beleuchtungsträger an der Decke. Die Heizkörper der Dampfleitung liegen verkleidet in die Wand eingelaſſen. Ein Meiſterſtück handwerklicher Arbeit bildet die Treppe aus Eichenholz, die kreis⸗ förmig angelegt nach den Balkonplätzen führt. An der Form des Saales ſelbſt konnte nicht viel geändert werden. Zur Erzielung eines beſſeren Tones wurden die Wände mit Akuſtikplatten ausge⸗ legt, die gleichzeitig dem Saal einen freundlichen Eindruck verleihen und die Feuerſicherheit erhöhen, da dieſe Platten vom Feuer nicht angegriffen wer⸗ den. Die Stirnwand des Saales hat Bühnenform bekommen, die den Saal kürzer und höher erſchei⸗ nen läßt. Die Sitzplatzzahl iſt ungefähr die gleiche geblieben; verſchiedene Gänge wurden verbreitert und ſo beſſere Zu⸗ und Abgangsmöglichkeiten ge⸗ ſchaffen. Die neue Entlüftungsanlage durch rieſige Ventilatoren ermöglicht einen zehnmaligen Luft⸗ wechſel innerhalb einer Stunde, ohne daß der Be⸗ ſucher etwas von einer Zugluft merkt. Auch der Vorführungsraum entſpricht jetzt allen Anforderun⸗ gen. Zwei neue Vorführungsapparate gewährleiſten in Verbindung mit dem neuen Verſtärker und den neuen Lautſprechern eine tadelloſe Tonwiedergabe. Daß man in dieſem Zuſammenhang auch eine Reihe anderer Arbeiten, wie Umgeſtaltung der Tof⸗ letten, vornehmen ließ, iſt ſelbſtverſtändlich. Feſt Das Wort der Woche Vieles erſcheint kompliziert, aber wir ſa⸗ gen verwickelt. Auch die Bezeichnungen ver ⸗ zwickt, verworren ſind oft möglich, manchmal auch das Wort umſtändlich. In ſehr vielen Fällen genügt das einfache Eigenſchaftswort ſchwie⸗ rig. Komplikation iſt allgemein Verwick⸗ lung, Schwierigkeit. Weitläufigkeit, Umſtändlichkeit. Auch das Wort Gefahr mit ſeinen Ableitungen kann dem Sinn des Fremd⸗ wortes gerecht werden. Schließlich hilft in vielen Fällen die Wendung: erſchwerende Umſtände oder Nebenumſtände. ſteht, daß der Umbau dieſes Lichtſpieltheaters ein Bauſtein in dem großen Werk der Arbeits⸗ beſchaffung iſt und zahlreichen Volksgenoſſen ſeit Wochen Arbeit und Brot brachte. Die eigene Ehefrau verkuppelt Ein Urteil der Großen Strafkammer Wegen eines Verbrechens der ſchweren Kuppelei in Tateinheit mit einem Verbrechen der Zuhälterei — begangen an der eigenen Ehefrau— wurde der 32 Jahre alte Johann Lammert, wohnhaft in Mannheim, von der Großen Strafkammer Mann⸗ heim zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Die bürgerlichen Ehren⸗ rechte wurden ihm auf die Dauer von 3 Jahren ab⸗ erkannt. Die Unterſuchungshaft wurde dem Ange⸗ klagten wegen ſeines Leugnens nicht angerechnet. Obwohl die Frau als Zeugin in verſchiedenen Punk⸗ ten keinen Glauben verdiente, ergab doch die ganze Beweisaufnahme, daß ſich L. im Sinne der Anklage ſchuldig gemacht hatte. Die Strafkammer war zu der Ueberzeugung gekommen, daß L. von dem Treiben ſeiner Frau nicht nur wußte, ſondern es auch noch förderte. Hinweis Konzertbeginn der Parkkonzerte. Ab Donners⸗ tag, den 22. Auguſt, beginnen die Abendkonzerte im Hindenburgpark bereits um 20 Uhr und dauern bis 22.30 Uhr. welter 2 u 185 Gf P 2 — 1 9 Selche erklärung. Zur. Welterkarle Kelter Mad From vordtin gender Kaltluft armer Wind] e Front vordtingender Warmluft N Str he L C/ e, Front mit Wermluft in der Höhe FN 3, NO L U. Ovoltenlos O wolkig heiter egengebſeß, rl Schneefallgeblef Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 22. Auguſt. Von Weſten her iſt eine flache Störung bis nach Frankreich vor⸗ gedrungen, doch bleibt unſere Witterung noch unter dem überwiegenden Einfluß hohen Druckes. Bei öſtlichen Winden kann daher mit vielfach heiterem und tagsüber recht warmem Wetter gerechnet werden, und es wird vorerſt nur ganz vereinzelt zum Auf⸗ treten gewittriger Störungen kommen. Vorausſage für Freitag, 23. Auguſt Heiter bis wolkig, tagsüber recht warm und ſchwül, nur ſchwache Gewitterneigung, meiſt öſtliche und ſüdliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. 8. 35. 28 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 22. ++ 13,3 Grad; heute früh 8 Uhr + 15 Grad. Heute vormittag 9 Uhr + 20 Grad Waſſer⸗ und + 16 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ubein-Begel 18 19 ö 20. 21. 22. Neckar⸗Pegel 19 ö 2 21 22 —— e Rheinfelden 2,75.89.65 253.59] an i 8 Breiſach..8.7.7.71.60 Ma 8,J88953,03.87 Kehl 288.80.782.725.85.95 0 Maxau.48.134.20 1141, Mannheim 85.17.1 ö 10 iD 2.0 2 Nöln.64 4. Seite/ Nummer 384 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Auguſt 1938 Heumlschtæs — Daß Problem des lauten Motorengeräuſches ber Flugzeuge bereitet in aller Welt den Flugzeug⸗ erbauern arges Kopfzerbrechen. Ein Flugzeugmotor arbeitet unter ganz beſonders hohem Druck und ent⸗ wickelt deshalb das bekannte ohrenbetäubende Knat⸗ tern und Brummen, wie es beiſpielsweiſe auch der Motor ſchwerer Autorennwagen vernehmen läßt. Die Bemühungen der Technik hatten bisher nur in⸗ ſofern Erfolg, als es gelang, wenigſtens die Kabi⸗ nen von Paſſagierflugzeugen ſo ſchalldicht zu geſtal⸗ ten, daß eine normale Unterhaltung zwiſchen den Fluggäſten möglich iſt. Das Motorengeräuſch ſelbſt aber konnte nur ganz unweſentlich abgeſchwächt werden, ſo daß man das Brummen eines Flug⸗ zeuges auch dann noch hören kann, wenn es in gro⸗ ßer Höhe fliegt. Jetzt aber berichten engliſche Blät⸗ ter von der Erfindung eines faſt völlig geräuſch⸗ loſen Flugzeugmotors, deſſen Bau bereits ſoweit ge⸗ diehen ſei, daß man ſchon in den nächſten Wochen mit einer Maſſenerzeugung beginnen könne. Der neue Motor trage den Namen„Radio⸗Aero⸗Motor“ und ſei von den Ingenieuren der„Briſtol Aircraft Compagny“ gebaut worden. Die Konſtruktion habe nicht weniger als zehn Jahre in Anſpruch genom⸗ men und ſei in aller Stille unter ſtrengſter Ver⸗ ſchwiegenheit aller Mitarbeiter durchgeführt wor⸗ den. Die Nachricht hat in den engliſchen Flieger⸗ kreiſen größtes Aufſehen hervorgerufen. Die Flug⸗ zeugfirma in Briſtol wurde von einer wahren Flut von Anfragen über techniſche Einzelheiten überſchüt⸗ tet, hat aber aus ſehr naheliegenden Gründen jede Auskunft verweigert. Man erfuhr lediglich, daß der Motor trotz erſtaunlich geringem Gewicht 500 PS entwickele und ſomit durchaus ſtark genug ſei, um ſowohl in der Verkehrsfliegerei als auch in der Militärluftfahrt Verwendung zu finden. Die ein⸗ gebauten Schalldämpfer ſollen ſein Geräuſch ſo ſtark herabmindern, daß nur noch ein leiſes Summen hörbar iſt. Auch das Propellergeräuſch ſoll nicht unerheblich vermindert worden ſein. Wenn man den Angaben der„Briſtol Aircraft Compagny“ glauben darf, dann kann ein mit dem„Radio⸗Aero⸗Motor“ ausgeſtattetes Flugzeug in einer Höhe von 1500 Meter mit dem menſchlichen Ohr nicht mehr ge⸗ hört werden. Uebrigens ſoll auch das engliſche Luft⸗ fahrtminiſterium auf dem Flugplatz von Farnbor⸗ row Verſuche mit einem neuen geräuſchloſen Pro⸗ peller angeſtellt haben, die zur vollſten Zufriedenheit verliefen. * — Die Linde im Schloßhof von Bajmoc in Un⸗ garn iſt nachweislich im Jahre 1301 gepflanzt wor⸗ den. Sie hat ſich im Laufe der nächſten Jahrhun⸗ derte zu einem Rieſenbaum von beſonderer Schön⸗ heit entwickelt. Schon nach 100 Jahren war ihr Laubdach ſo dicht und breit, daß unter der Linde die Beratungen ungariſcher Edelleute und Kirchen⸗ fürſten ſtattfanden, die ſich ſo in Gottes freier Na⸗ tur als Landtag konſtituierten, um die Abdankung der Königin Maria zugunſten ihres Gemahls Si⸗ gismund, eines Sohnes des deutſchen Kaiſers Karl IV., zu beraten. Auch der König Matthias von Un⸗ garn hat oft unter dieſer herrlichen Linde geſeſſen. Er hat ſich ſogar eigens ein Siegel anfertigen laſſen, das lautete:„Datum sub nostra tilia Bajmociensi.“ (Gegeben unter unſerer Bafmocer Linde.) Das Alter dieſer Linde, deren Laubdach für 100 Per⸗ onen bequem Raum bietet, wird durch einen amderen Lindenbaum in dem ungariſchen Ort Pozſony beinahe erreicht. Dieſe andere Linde iſt noch nicht ganz 600 Jahre alt. Sie ſteht im Park eines Induſtriellen aus Pozſony. Auch in ihrem Schat⸗ ten fanden ſchon häufig Gaſtmähler ſtatt, an denen 50 bis 60 Perſonen teilnahmen. Mit der Zeit aber wurden der mächtige Stamm und mehrere der größ⸗ ten Aeſte wurmſtichig. Durch maſſive Stützen und Eiſenringe ſchützte man die Linde vor dem Zerfall. Aber das half nichts. Der Wunderbaum zeigte mehr und mehr Anzeichen einer ſchweren inneren Krankheit. Man mußte ſich zu einem Radikalmittel Menn Ozeamilesen ausammenstoß em. — Der engliſche 18 000⸗Tonnen⸗Dampfer er e r„Lourentic“ mit dem Rieſenleck, das durch einen Zuſammenſtoß mit einem anderen Dampfer in der Jriſchen See verurſacht wurde. Bei dieſem Zuſammenſtoß, der in dichtem Nebel erfolgte, wurden an Bord der„Laurentic“ 6 Mann der Beſatzung im Schlaf getötet. (Weltbild..) entſchließen. Der morſche Baum und die kranken Aeſte wurden mit einem Gerüſt verſehen und dann das Innere von den zerſtörenden Inſekten gerei⸗ nigt. Die dabei entſtandenen, desinfizierten Hohl⸗ räume aber wurden dann wieder mit feinſtem Ze⸗ ment ausgefüllt. Mehr als zwei Waggonladungen mit Zement waren nötig, um dieſe Operation an dem Baumgreis durchzuführen, der heute wieder der Schmuck und der Stolz der ganzen Gegend iſt. 1 — Nachdem die patentierten Weltbeglücker im roten Rußland 15 Jahre lang gegen die Einrichtung der Ehe Sturm gelaufen ſind und alles getan haben, um Moral und Sitte zu untergraben, dämmert all⸗ mählich die Erkenntnis. Neuerdings verſuchen die Bolſchewiſten wieder zu einer geſünderen Ordnung zu kommen. In dieſem Zuſammenhang iſt nicht un⸗ intereſſant, den Aufruf kennenzulernen, den der rote Juſtizkommiſſar Krylenko kürzlich durch die „Isweſtija“ verbffentlicht hat, da dieſer Notſchrei ein klares und anſchauliches Bild von den Zuſtänden gibt, die auf dieſem Gebiet im Laufe der Jahre ein⸗ geriſſen waren. Es wird darin zugegeben, daß allein im Jahre 1933 die Gerichte der Sowjet⸗Union 142 000 Straſſachen wegen Nichtbezahlung von Alimenten be⸗ handeln mußten. Im folgenden Jahr ſtieg dieſe Zahl ſogar noch weiter bis auf 200 000 Fälle an. Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, daß Jahr für Jahr viele hunderttauſend Kinder im Räteſtaat ohne Unterſtützung ihrer Eltern bleiben und der größ⸗ ten Not und dem bitterſten Elend mitleidlos ausge⸗ liefert werden. Dieſe roten Rabenväter drücken ſich nicht zuletzt deshalb um das, was eigentlich ihre ver⸗ dammte Pflicht und Schuldigkeit wäre, weil die Stra⸗ fen, die bisher bei Nichtbezahlung von Alimenten vorgeſehen waren, als geradezu lächerlich geringfügig zu bezeichnen geweſen ſind. Viele halſen ſich auch einfach damit, daß ſie dauernd ihre Wohnung wech⸗ ſelten. Mit dieſen unhaltbaren Zuſtänden ſoll nun nach den Ankündigungen des Genoſſen Krylenko ein für allemal aufgeräumt werden. Es ſind bereits neue Geſetze erlaſſen worden, die verſchärfte Strafen für Drückeberger vorſehen. Zunächſt einmal iſt die zu⸗ läſſige Gefängnisſtrafe bei Nichtbezahlung der Ali⸗ mente von 6 auf 12 Monaten erhöht worden. Derner ſoll dieſe Gefängnisſtrafe in Zukunft auch wirklich ausgeſprochen werden, zum Unterſchied von der Ver⸗ gangenheit, wo ſich die Gerichte meiſt mit Verwar⸗ nungen oder Mahnungen begnügten. Die ſchärfſte Beſtimmung des neuen Geſetzes iſt jedoch die, die obligatoriſch vorſchreibt, daß in allen Fällen, in de⸗ nen Eltern zur Zahlung von Alimenten rechtskräftig verurteilt worden ſind, entſprechende Vermerke und Eintragungen in den Päſſen zu erfolgen haben. Da jeder Ruſſe, gleichgültig ob männlichen oder weib⸗ lichen Geſchlechts, einen ſolchen Paß haben muß, wenn er arbeiten will, dürfte es demnach nicht ſchwer fallen, die Sünder wirklich zu packen und die geſchul⸗ deten Beträge gleich durch Abzüge vom Gehalt ſicher⸗ zuſtellen. * — Das ſonderbarſte Duell der Welt lich in der Rue Rivoli in Paris ſtatt. ſtellte eines Blumenladens glaubte Urſache zu haben, ſeinem Chef böſe zu ſein. Aus dem ver⸗ ſteckten Haß wurde eines Tages helle Empörung, und ſo warf deun der Arbeitnehmer dem Inhaber des Geſchäftes eines Tages kurzerhand einen Blu⸗ mentopf an den Kopf. Das ging offenſichtlich zu weit. Nun war es auch mit der Langmut des Chefs vorbei. Innerlich kochte er ſogar vor Wut. Kurz entſchloſſen griff er ſich einen Kaktus, den er wohl⸗ gezielt gegen ſeinen Widerſacher ſchleuderte. Der Angeſtellte wurde im Geſicht verwundet. Als er die Wirkung des Stachelgeſchoſſes am eigenen Leibe ge⸗ ſpürt hatte, entſchloß auch er ſich, nur noch Kakteen als Wurfgeſchoſſe zu benützen. So entſpann ſich in dem Blumengeſchäft eine heiße Schlacht, in der die ſtacheligen grünen Gewächſe in jeder Größe und Preislage hin⸗ und herflogen und manche Wunde hinterließen. Als dieſer originelle Kakteenkrieg end⸗ lich von außen bemerkt worden war und die Polizei einſchritt, war der eine der Kämpfer bereits ſo ſchwer verwundet, daß er in ein Krankenhaus über⸗ geführt werden mußte, während der andere vor Schwäche nicht mehr ſtehen konnte. 1 — Chinas Regierung iſt eifrigſt darauf bedacht, die Luftfahrt zu fördern und eine Fliegertruppe zu ſchaffen, die allen neuzeitlichen Anforderungen ge⸗ nügen kann. Die Finanzierung dieſer koſtſpieligen Pläne bereitete den chineſtſchen Staatslenkern aller⸗ dings einiges Kopfzerbrechen. Mit Steuern iſt das chineſiſche Volk nämlich hinreichend, ſchier übermäßig belaſtet. Die Erſchließung neuer Steuerquellen war alſo ein gar ſchweres Unterfangen. Doch ſchließlich ſand ſich Rat. Man entdeckte eine Schicht erwerbs⸗ tätiger Chineſinnen, deren Steuerkraft noch nicht ausgeſchöpft erſchien. Das waren die berufsmäßi⸗ fand neu⸗ Der Ange⸗ Der dlz le garlen Copyright by Georg Muller und Albert Langen, Munchen Kriminalroman von Franz Karl Wagner 27 „Etwas viel für einen Studenten, wenn er auch eine Nebenbeſchäftigung als Jazaſchläger hat“, be⸗ merkte Simon.„Können Sie ſeſtſtellen, woher er das Geld hat?“ „Nichts leichter als dies“, ſagte der Buchhalter und entnahm einer Mappe verſchiedene Kupons. „Die Beträge kamen alle von einer Bank aus Kap⸗ ſtadt.“ Simon notierte ſich die Adreſſe der Bank, ſowie die Nummern und Bezeichnungen der verſchiedenen Anweiſungen. 5 „Sagen Sie mir doch, was das zu bedeuten hat?“ fragte der Direktor, als er wieder mit Simon allein war.„Iſt er ein Betrüger oder ein Dieb?“ „Er iſt ein Mörder“, antwortete Simon gelaſſen. „Ich kann es Ihnen ruhig veraten, denn Ihr Klient wird in einer halben Stunde verhaftet ſein.“ „Site werden doch hoffentlich den Namen unſeres Bankhauſes nicht in die Oeffentlichkeit bringen“, bat der Direktor und wiſchte ſich kleine Schweißperlen von der Stirn.„Ein Mörder. wie entſetzlich.“ „Die Polizei hat gar keine Urſache dazu. Wenn es die Reporter nicht herausbekommen, wird kein Menſch ahnen, daß er zu Ihrem Kundenkreis ge⸗ hörte.“ Der Direktor drückte ſeinem Beſucher erleichtert die Hand. Sergeant Simon eilte ſo raſch wie möglich zar mächſten Telephonſprechzelle und verlangte Verbin⸗ wung mit der Polizeipräfektur. Er führte ein langes Geſpräch mit Herrn Pacou. Als er den Hörer ab⸗ hängte, lächelte er ſtolz und zufrieden. Obwohl El Ali von dem Bankhaus bis zu ſeiner Wohnung ein ziemliches Stück Weges zurückzulegen hatte, ging er heute zu Fuß. Es war ein drückend heißer Julttag, und alles, was um dieſe Jahreszeit. Paris verlaſſen konnte, war aus der Stadt geflohen. Die Hitze machte die Menſchen ſchlapp und energie⸗ los. Nur die Eis⸗ und Limonadeverkäufer ſchrien ſich nach ihrer Kundſchaft heiſer. Er überlegte nochmals ſeine Situation. Frau Morell hatte bei der nächtlichen Unterredung auf das beſtimmteſte erklärt, daß ſie nicht in dem Beſitz des Planes ſei. Aber er mißtraute ihr und hielt das nur für eine Ausrede, um Zeit zu gewin⸗ nen. Dieſe Frau war ebenſo ſchlau und tüchtig wie ihr Mann. Beide hatten den ungeheuren Wert des Dokumentes richtig erfaßt und ihre Forderungen ins Maßloſe geſteigert. Der Schwarze war überzeugt, daß die Witwe des Majors das kostbare Dokument beſaß. Als er vor Wochen mit dem Major unterhandelte, verlangte dieſer zwei Millionen Franken für die Rückgabe des Planes. El Ali hatte ſeinen Auftrag⸗ gebern darüber berichtet, jedoch die Antwort erhalten, über das urſprüngliche Angebot von einer Million nicht hinauszugehen. Falls der Major auf ſeinen Forderungen beharren ſollte, müßte die andere Mög⸗ lichkeit, in den Beſitz des Planes zu gelangen, er⸗ wogen werden. Auch für dieſen Fall hatte der junge Neger genaue Inſtruktionen erhalten— und danach gehandelt. Es ekelte ihn, wenn er an das nutzloſe Opfer dachte, das er niedergeſchlagen hatte, um unbemerkt in der Wohnung Gerrons ſeine Nachforſchungen an⸗ zütſtellen. Zweimal war er bei dem Filmſchauſpieler eingedrungen, jedoch umſonſt. Obwohl er Zeit genug gehabt hatte, alle Räume gründlich zu durchſuchen, blieben ſeine Bemühungen vollkommen vergeblich. Er fand nicht den geringſten Hinweis auf den Auf⸗ bewahrungsort des Dokumentes. Wahrſcheinlich war die Behauptung Morells, daß er den Plan dem Fülmſchauſpieler als Pfand für ein Darlehen gegeben hatte, ebenfalls eine Lüge geweſen, um die Verhand⸗ lungen zu verzögern. El Ali hatte lange genug unter bultivterten Menſchen gelebt, um zu erkennen, daß es für ſeine Tat keine Entſchuldigung gab. Was er getan hatte, war Mord. Die wilden Inſtinkte ſetner Raſſe milderten zwar die Skrupel über den Tod der alten Frau, die ſich ihm entgegenſtellte, aber um ſo deutlicher hielt er ſich alle Folgen vor Augen. Er war ſich darüber klar, was ihm bevorſtand, wenn er als Täter verhaftet würde. Die franzö⸗ ſiſchen Gerichtshöfe würden es nicht als mildernd anſehen, daß er im Auftrag anderer gehandelt hatte. Im Gegenteil, da es um Staatsintereſſen ging, war ihm die ſchwerſte Verurteilung ſicher. El Alt hatte daher den Entſchluß gefaßt, Reſe Angelegenheit ſo raſch wie möglich zu Ende zu füh⸗ ren und Frankreich zu verlaſſen. Mit dem Reſt ſeines Bankguthabens, das er heute behoben hatte, verfügte er über eine Million Bargeld. Damit wollte er einen letzten Verſuch bei Frau Morell unterneh⸗ men. Entweder ſie nahm dieſe Summe für den Plan oder Auch in Kapſtadt erwarte ihn kein anderes Schick⸗ ſal, wenn er, ohne ſeinen Auftrag ausgeführt zu haben, zurückkehrte. Ein Todesurteil ohne Gerichts⸗ hof, deſſen Vollſtreckung jedoch ebenſo genau zur beſtimmten Stunde erfolgen würde, wie das Urteil der Pariſer Geſchworenen. El Ali wandte ſich ab und beſchleunigte ſeine Schritte. Wenn er ſein Vorhaben ausführen wollte, mußte er noch eine ganze Menge von Dingen erle⸗ digen und viele wichtige Vorbereitungen treffen. Wie gewöhnlich, als er ſein Haus erreichte, ſah er ſich auf der Straße vorſichtig um, aber er entdeckte nichts, was ihm verdächtig vorkam. Trotz eines gewiſſen Angſtgefühls, das ihn ſeit kurzer Zeit ver⸗ folgte, ſtieg er beruhigt die Treppe empor. Er öffnete die Eingangstür der Wohnung und hängte Hut und Stock auf den Kleiderſtänder des Vorzimmers. Die Wirtin ſchien ſein Kommen gehört zu haben und trat aus ihrem Zimmer. Sie blickte ihren Mieter ſo entſetzt an, daß der Neger ſie fragte, ob ſie krank ſei. Aber ſte gab ihm keine Antwort, ſondern ſchlüpfte trotz ihres Alters behend auf den Haltsflurr und warf raſch hinter ſich die Eingangstür zu. Er hörte, wie ſie mit heftigen Schritten über die Treppe lief. Mit einem Satz hatte er die Eingangstür erreicht, riß ſie auf. Aber es war ſchon zu ſpät. Das Stiegenhaus war voll von Politziſten, die ihn mit ſchußbereiten Waffen erwarteten. „Ergeben Sie ſich“, forderte ihn Sergeant Simon auf.— El Ali zögerte eine Sekunde. Doch auch der Rückzug war ihm abgeſchnitten, denn er hörte hinter ſich das Krachen des ſplitternden Holzes. Die gen Tänzerinnen, von denen es in China eine große Anzahl gibt. Alſo ging das Finanzminiſterium in Nanking hin und brummte den chineſiſchen Jünge⸗ rinnen der Terpſichore eine Exra⸗Luftfahrtſteuer in Höhe von 5 v. H. ihrer Einnahmen auf. Die armen chineſiſchen Ballratten werden nun wohl nicht gerade ſehr angenehm überraſcht geweſen ſein. Aber Chi⸗ nas Flieger wiſſen ihnen ſicherlich Dank, daß ſie mit ihren anmutigen Künſten in Zukunft nun nicht allein entzücken, ſondern Luftpropaganda treiben. Denn jetzt„erſchwingen“ die reizvollen bewegten Beine fleißiger Tänzerinnen die Mittel zur„Be⸗ flügelung“ der chineſiſchen Flieger! * — In Scheljeſinſk, einer kleinen ſibirtſchen Ord⸗ ſchaft, kam es kürzlich zu einem regelrechten Krieg zwiſchen Reihern und Geiern. Eine große Anzahl von Reihern hatte ſich in der Umgebung ihre Neſter gebaut und ſich zur Freude der Einwohner raſch ver⸗ mehrt, denn dieſe Vögel ſind bekanntlich ſehr nützlich. Sie vertilgen ſchädliche Tiere und vor allem Schlangen, die in manchen Gebieten Sibiriens zahl⸗ reich vorkommen und eine große Gefahr bilden. Die friedlich niſtenden Vögel wurden nun von einem großen Zug von Geiern überfallen. Die Reiher waren jedoch durch ihre Wachtpoſten, die ſich am Rande des Waldes aufgeſtellt hatten, auf den Ueber⸗ fall rechtzeitig aufmerkſam gemacht worden. Die An⸗ griffe der Geier wurden daher zunächſt abgeſchlagen. Aber beim dritten Anſturm gelang es den Räubern doch, bis an einige der Neſter der Reiher vorzu⸗ ſtßßen. Ueber zwei Stunden hat der Kampf ge⸗ dauert, bis einige Bauern, die durch das laute Ge⸗ ſchrei, das weithin hörbar war, auf das Drama, das ſich öͤort in den Lüften abſpielte, aufmerkſam gewor⸗ den waren, herbeieilten und nun durch mehrere Schüſſe die Angreifer vertrieben. ** — In dem Dorf Monteroſe, einige Meilen nörd⸗ lich von Rom, herrſcht eine Panik, ſeit man inner⸗ halb weniger Tage viermal ein Ungeheuer auftau⸗ chen ſah. Jene Perſonen, die bei den Behörden ihre Ausſagen eidlich niederlegten, verſichern, daß das Tier einen Rumpf von wenigſtens 2,50 Meter Länge gehabt habe. Die Farbe des Kopfes ſei grün und gelb geweſen. Das Ungeheuer ſei zwiſchen den Bäumen eines benachbarten Waldes aufgetaucht und eilig wieder verſchwunden, wenn es eines Menſchen anſichtig wurde. Der älteſte Einwohner von Monte⸗ roſe, der gutachtlich zu dieſer intereſſanten Frage vernommen wurde, ſagt aus, daß er ſelbſt als Kind das Ungeheuer bereits mit eigenen Augen geſehen habe. Später ſah er es noch zweimal in Abſtänden von je zehn oder fünfzehn Jahren. Ein Landarbei⸗ ter, der dem Tier unvermutet begegnete, erlitt einen ſolchen Nervenſchock, daß er ſeitdem darniederliegt. Ein ſprechender Roboter, der auf Fragen automatiſch anwortet, erregt ouf eröffneten Londoner Radio⸗Ausſtellung großes Aufſehen. (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale, M,) der jetzt Politziſten, die er eingeſchloſſen hatte, brachen die Til auf und bedrohten ihn von der anderen Seite. „Warum dieſes große Aufgebot“, ſagte er verücht⸗ lich,„weſſen beſchuldigt mam mich?“ „Des Mordes an der Wirtſchafterin Henptette Berqué“, antwortete ein Polizeioffizter.„Ich rate Ihnen, jeden Widerſtand aufzurgeben umd uns frei⸗ willig zu folgen.“. Trotzdem ſenkte der Afrikaner ſeine Hand und griff in die Taſche. Aber im gleichen Augenblick hoben ſich die Revolverläufe der Politziſten und ziel⸗ ten nach ſeinem Kopf. Er ſah ein, daß man ihn bet der geringſten verdächtigen Bewegung niederſchießen würde. a So ſtreckte er ſeine beiden Arme aus und Simon legte ihm Handſchellen an. Unter ſtarker Bedeckung wurde er in das unten wartende Polizeiauto gebracht, das foſort mit dem Gefangenen in die Polizeipräfektur fuhr. „Auf weſſen Befehl wurde die Verhaftung durch⸗ geführt?“ fragte Oberinſpektor Jollivet heiſer, als mam El Ali an ihm vorbeiführte. „Auf Anordnung des Chefs“, erwiderte Simon. Jollipet hielt den Poliziſten zurück und ſagte Halblaut zu ihm: „Sie wollen ſich ein wenig auszeichnen, um raſcher vorwärtszukommen, he..“ f „Das habe ich nicht nötig, Oberknſpektor“, ent⸗ gegnete Simon ärgerlich.„Ich habe nur einen Befehl ausgeführt!“ „Einen lächerlichen Befehl“, gab Jollivet mit ver⸗ haltener Wut zurück.„Dieſe Verhaftung wurbe mir verheimlicht und geſchah hinter meinem Rücken Sie glauben natürlich in Ihrer Einfalt, daß Sie durch dieſe Tat den Fall Morell aufgeklärt haben? Er lächelte ironiſch.„Sie werden ſich noch die Zähne daran ausbeißen, Sergeant, aber es wird Ihnen nicht gelingen, den Mörder des Majors abzufaſſen. „Wir haben wenigſtens einen Mitſchuldigen „Behalten Sie ihn nur und ſehen Sie zu, daß er ein umfaſſendes Geſtändnis ablegt. Ich wünſche Ihnen guten Erfolg.“ „Sie werden doch bei dem erſten Verhör dabel ſein, Oberinſpektor?“ f „Fällt mir gar nicht ein, daß ich meine Zeit für eine ſo ganz belangloſe Angelegenheit opfere.“ (Fortſetzung folgt) r eee, * Donnerstag, 22. Auguſt 1935 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 384 — Auslandsdeulſche Jugend nahm Abſchied Abfahrt aus Heidelberg- Durch das begeiſterte norodbadiſche Land hinüber zur Pfalz und Saar * Heidelberg, 22. Auguſt. Zum Abſchluß ihres Aufenthalts im Grenzlande Baden führten die auslandsdeutſchen Jungen zur Ehrung der Toten des Weltkrieges und der Bewegung auf dem Heldenberg eiee eindrucksvolle Morgenfeſer durch. Geſchloſſen ſetzten ſich die Omnibuſſe vom Jubiläumsplatz aus zum Helden⸗ friedhof in Fahrt. Oben marſchierten die Jungen vor dem Ehrenmal auf, während die Fahnen und Wim⸗ pel rund um das Mal poſtiert wurden. Weihevoll klangen dann, nachdem Trompetenſignale und Pau⸗ kenſchläge verſtummt waren, die Worte der Jungen durch den hochſommerlichen Morgen:„Die deutſche Jugend hält Schritt mit den Toten... Weiter geht der Weg des jungen Deutſchland! Führer, dein Wille iſt unſer Wille, dein Weg iſt unſer Weg.“ Während ſich die Fahnen ſenkten und dumpfer Trommelwirbel erſcholl, legte, Oberbannführer Minke, der Leiter der Deutſchlandfahrt und Leiter der Reichsführerſchule in Potsdam, am Ehrenmal einen Kranz nieder. Anſchließend zogen die Fahrtteilnehmer geſchloſ⸗ ſen zum Schloß, wo ihnen die geſchichtliche Be⸗ deutung der Heidelberger Ruinen klar⸗ gemacht wurde. Pünktlich um zwölf Uhr wurde in der Stadthalle das gemeinſame Mittagmahl eingenommen. Zur Unterhaltung der Gäſte ſpielte die Kreiskapelle fleißig auf. Oberbannführer Minke benutzte die Gelegenheait, der Stadt Hei⸗ delberg für ihre ſo überaus warme Aufnahme den Dank aller Fahrtteilnehmer zum Ausdruck zu brin⸗ gen und verſicherte, daß der Aufenthalt in der ſchö⸗ nen Neckarſtadt den Jungen ſo bald nicht aus der Erinnerung komme. Der ſtellvertretende Gaupro⸗ pagandaleiter Nagel ſtellte mit Freuden feſt, daß ſich die auslandsdeutſche Jugend in Ba⸗ den außerordentlich wohlgefühlt habe. Pg. Nagel wies darauf hin, daß das neue Deutſchland allein Verdienſt des Führers ſei und brachte ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den umſich⸗ tigen Lenker der deutſchen Geſchicke aus, in das alle Jungen begeiſtert einſtimmten. Dann war die Stunde des Abſchieds ge⸗ kommen. Ein lebhafter Betrieb ſetzte auf oͤem Park⸗ platz ein, wo ſich inzwiſchen zahlreiche Quartiergeber eingefunden hatten, um ihren Schützlingen ein letztes Lebewohl zuzurufen. Aber nicht nur das, auch an ihre leibliche Verſorgung hatten ſie gedacht. So hatte ein Junge allein drei Pakete mit Obſt, Kuchen und Schokolade Zahlreiche Heidelberger Bürger gaben dem Wunſche Ausdruck, die Jungen recht bald wie⸗ der, aber diesmal für längere Zeit, bei ſich beherber⸗ gen zu können. Leider aber wird der Wunſch der Gaſtgeber nicht immer zu erfüllen ſein, denn zahl⸗ reiche Jungen haben rieſige Entfernungen in die Wahlheimat ihre Eltern zurückzulegen. Wie die Aufnahme war auch der Abſchied durch die Bevölke⸗ zung ſehr herzlich. Sämtliche Straßen, die die große Wagenkolonne paſſierte, waren von Menſchen dicht umſäumt, und dann ſetzte ein gegenſeitiges Winken und Heilrufen ein, bis auch der letzte Wagen der Sicht entſchwun⸗ den war. Ueberaus freundlich wurden die Deutſchlandfahrer auch bon den Bewohnern Schwetzingens, wohin nun die Fahrtroute in Richtung Speyer eingeſchlagen wurde, empfangen. Reicher Flaggenſchmuck deutete auch hier wie in den Landgemeinden, wo man eben⸗ falls hinter der Stadtbevölkerung nicht zurückſtand, darauf hin, daß man die Gäſte von jenſeits der Grenzen des Reichs ſehnlichſt erwartete. Vielfach waren Spielmannszüge und Muſikkapellen angetre⸗ ten und HJ und Bo M bildeten Spalier; es war eine Triumphfahrt, die jedem der jungen Teilnehmer in bleibender Erinnerung ſein wird. Um oͤrei Uhr mittags traf man in Speyer, der erſten pfälziſchen Stadt, ein. Große Menſchenmengen warteten hier auf das Erſcheinen der Gäſte. Auch hier Muſik und großes Spalier durch die Jugend. Leider aber konnte der vorgeſehene Feſtakt wegen der Kürze der Zeit nicht durchgeführt werden, ſo daß ſich die Bevölkerung wohl oder übel damit abfinden mußte, die Deutſch⸗ landfahrer wenigſtens während der Durchfahrt be⸗ grüßen zu können. Während ſich hier ͤͤie Fahrtbegleiter von badiſcher Seite unter lebhaften Abſchiedsrufen aus der Ko⸗ lonne löſten— öder Rundfunkwagen des Reichs⸗ ſenders Stuttgart, der eine Aufnahme von der Mor⸗ genfeier gemacht hatte, hatte ſich ſchon auf badiſcher Seite verabſchiedet— zogen die großen Wagen, von den flinken Motorrädern des NSbicz umſchwärmt, weiter, um noch am Abend in Saarbrücken zu ſein, wo ſich die Deutſchlandfahrer zwei Tage auf⸗ halten werden. In Saarbrücken * Saarbrücken, 22. Aug. Von Speyer aus ging die Fahrt der 1100 auslandsdeutſchen Jungen durch reichbeflaggte Orte nach Saarbrücken. Um 7 Uhr abends trafen die 35 rieſigen Reiſeomnibuſſe in der Hauptſtadt des Saarlandes, in Saarbrücken ein. Auf dem Horſt Weſſelplatz hatte ſich zum Empfang eine große Menſchenmenge eingefunden. Die jungen Gäſte wurden ſofort auf ihre Quartiere verteilt, um die Jungen nach den Anſtrengungen der Fahrt keinen weiteren Strapazen auszuſetzen. Am Don⸗ nerstag finden Rundfahrten durch das Snarland ſtatt, wobei die Jungen die Induſtrieorte des Ge⸗ biets und zahlreiche landſchaftliche Schönheiten ken⸗ nen lernen ſollen. Was gibt es Neues in Plankſtadt? nd. Plankſtadt, 21. Auguſt. Herr Philipp Ste⸗ phan, Heizer bei der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik in Mannheim⸗Neckarau, konnte dieſer Tage auf eine 25jährige Dienſtzeit zu⸗ rückblicken. Der Bürgermeiſter der Gemeinde Plankſtadt veröffentlichte die vom Bezirksamt Mannheim genehmigte Satzung der Gemeinde Plank⸗ ſbadt über öffentliche Bekanntmachungen: Auf Grund des 8 4 Abſ. 1 Nr. 3 der Erſten Verordnung zur Durch⸗ führung der Deutſchen Gemeindeordnung vom 22. März 1935 wird nach Beratung mit den Gemeinde⸗ räten folgende Satzung über öffentliche Bekannt⸗ machungen erlaſſen:§ 1. Oeffentliche Bekanntmachun⸗ gen erfolgen in der vom Bürgermeiſter beſtimmten Tageszeitung. 8 2. Für ſolche Angelegenheiten, die für einen weiteren Kreis der Einwohnerſchaft kein be⸗ ſonderes Intereſſe haben, oder für umfänglichere öffentlichung eines den weſentlichen Inhalt wieder⸗ gebenden Auszuges. In dieſem Falle ſind die Schrift⸗ ſtücke zu jedermanns Einſicht auf dem Rathaus, Zim⸗ mer 3, zwei Wochen lang aufzulegen. Hierauf iſt in der Bekanntmachung hinzuweiſen.§ 3. Die Satzung tritt am 1. 7. in Kraft. Schutzhaft für Raſſeſchänder = Karlsruhe, 22. Auguſt. Geheime Staatspolizeiamt teilt mit: Der Raſſenſchän⸗ der und Viehhändler Jſaak Schnurmann, wohnhaft in Schmieheim, wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt in Schutzhaft genommen. Weiter meldet das Geheime Staatspolizeiamt: Der Jude Camill Zivy in Kippenheim benutzte jahrelang ſeinen Dentiſtenberuf, um ſich an ſeinen Patienten zu vergehen. Manchem ſeiner Opfer ge⸗ lang es, mit angebohrten Zähnen noch durch die Flucht aus dem„Operationszimmer“ ſich der Schän⸗ dung zu entziehen. Kein Mädchen war vor dieſem Scheuſal ſicher, das Raſſenſchändung geradezu berufsmäßig betrieb. Ein Großteil der Kippenheimer Bevölkerung ſah jahrelang mit Ingrim dieſem unerträglichen Trei⸗ ben zu, dem jetzt das verdiente Ende auf Weiſung des Geheimen Staatspolizejiamtes durch Verbringung des Zivy nach Kislau bereitet wurde. N42 Das „ Großſachſen, 21. Auguſt. Das Ehepaar Valen⸗ tin Schmidt, Rentner, feierte das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.— Der älteſte Bürger un⸗ ſerer Gemeinde, Altveteran Mich. Spengler, feierte in ſchöner Rüſtigkeit ſeinen 87. Geburtstag. Her Müdchenmord in Frankenthal Die Leiche der 12 jährigen Käthe Veckmann in einem Rübenfeld gefunden * Frankenthal, 22. Aug. Nachdem die am Dienstag während des ganzen Tages durchgeführ⸗ ten Streifen nach der vermißten 12 jährigen Käthe Beckmann ergebnislos geblieben waren, meldete ſich am Mittwoch bei der Kriminalpolizei eine in den Meeräckern wohnende Frau, die angab, den Mörder des Kindes, Blim, am Montagabend mit einem Mädchen auf dem Wege nach dem ſüblich vom Kanal gelegenen Siegfriedsbrunnen geſehen zu haben, Daraufhin wurde nochmals eine aus 80 Mann beſtehende SA Streife eingeſetzt, die das Ge⸗ lände in dieſer Gegend abſuchte. Erſt am Mittwoch⸗ nachmittag, nachdem die Streife verſtärkt durch⸗ geführt wurde, entdeckte man die Leiche des Mäd⸗ chens in einem Rübenfeld im Gewann„Kleines Wäldchen“, das ſich gegen Studernheim hin er⸗ ſtreckt. Nach dem Befund zu ſchließen, wurde an dem Mädchen von dem entmenſchten Mörder ein ſchwe⸗ res Sittlichkeitsverbrechen verübt und das Kind daun mit ſeinem eigenen Kleid, das um den Hals gewickelt war, erdroſſelt. Nach den vorgefundenen Spuren zu ſchließen, muß zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer ein ſchwerer Kampf ſtattgefunden haben. Eine Gerichtskom⸗ miſſion begab ſich alsbald an die Fundſtelle, um die nötigen Erhebungen anzuſtellen. Der unglückliche Vater, der ſich bei der Suchabteilung befand, brach beim Anblick ſeines toten Kindes vollſtändig zuſam⸗ men. Schwere Bluttat!— Eine Frau erſtochen. * Merzig(Saar), 19. Aug. Nachmittags gegen 14.30 Uhr trug ſich in dem an der Straße Merzig Mörchingen gelegenen Cafés Mühlenteich eine furchtbare Bluttat zu. Der Inhaber des Anweſens, Neithart, tötete nach vorausgegangenem Streit eine ſeit längerer Zeit in dem Café zur Er⸗ holung weilende Frau Banton aus Gerlfangen durch Meſſerſtiche in den Hals. Dann öffnete ſich der Täter die Schlagader an der Hand und am Hals. Er wurde in das Merziger Krankenhaus ein⸗ geliefert, wo er hoffnungslos darniederliegt. Der Grund zur Bluttat ſoll darin zu ſuchen ſein, daß die Ermordete dem Wirt zur Aufrechterhaltung ſei⸗ nes Betriebes Geld geliehen hatte, das ſie jetzt zu⸗ rückverlangte i Eier— Butter Käse Kaulmann unserer hl. Kirche. Hauptstraße 115 Johanna Mozin Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse entschlief heute nachmittag mein guter Mann und treubesorgter Vater Hen Martin Mozin im 71. Lebensjahre, woblvorbereitet mit den Tröstungen Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen. Mannheim Feudenheim, den 20. August 1935. Frau Marie Mozin geb. Zielinski Alle Sorten Butter frisch und vom Els Neue Dellkateß-Frisch- Gurken Neue Salz-Gurken, Neues ff Sauerkraut Hedwig zizmann 66. Marktpl., Ferneprech. 275 64 1 falt 8227 Schon 1789 (also vor 146 Jahren) hatten Anzeigen in unserer Zeitung guten Erfolg! ff Schweres Anwetter über dem Linzgau Großer Ernteſchaden angerichtet a Ueberlingen, 22. Aug. Wie erſt jetzt be⸗ kannt wurde, ging in den ſpäten Nachmittagsſtunden im oberen Liu zgau ein verheerendes Un wetter nieder. Die in der Gegend von Markdorf liegenden drei Gemeinden Hepbach, Städel und Theuringen wurden von einem gewaltigen Hagel⸗ ſchlag überraſcht. Eine Viertelſtunde laug fiel der Hagel in Größe von Haſelnüſſen und Tau⸗ beneiern. Die ganze Gegend glich nachher einer Winterlandſchaft. Der Schaden iſt überall ſehr groß, vor allem an den Obſtkulturen, da die Landwirte nicht verſichert ſind. Auch die ganze, einen reichen Ertrag verſpre⸗ chende Zwetſchgenernte wurde vernichtet. Ferner wurden durch die Hagelkörner zahlreiche Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Beſonders betroffen von dem Unglück wurden die Bewohner der Gemeinde Stadel, da ſie in dieſem Jahre ſchon zum zweiten Male vom Hagelſchlag heimgeſucht wurden. Noch am anderen Tag lagen die Hagelkörner an manchen Stellen über 10 Zentime⸗ ter hoch. Auch die Landſchaft um den Höchſten herum und ein Teil des Deggenhauſer Tales wur⸗ den von dem Unwetter heimgeſucht. Auch dort wurde alles Obſt vernichtet und in den Gemüſe⸗ gärten die Pflanzen vollſtändig zuſammengeſchlagen. Zum Teil befanden ſich noch Hafer und Sommer⸗ gerſte auf den Feldern. Die Frucht ſah nachher wie gedroſchen aus. Aus der Pfalz Sommernachtsfeſt im Hindenburgpark r. Ludwigshafen, 19. Auguſt. Das herkömmliche Sommernachtsfeſt ent⸗ faltete im 10. Jubiläumsjahr des Hindenburgparks beſonderen Glanz. Was die Natur ſchuldig blieb, machten die Beleuchtungskünſte des Mannheimer „Feuerzauberers“ Ernſt Buſch wieder wett. Der Sternenflor des ſchon herbſtlich verhangenen Him⸗ mels ſchien auf den grünen Raſenteppich gefallen zu ſein, in dem 5000 bunte Lämpchen die nächtlich⸗ tieftonigen Blumenbeete umſäumten. Blaue Glä⸗ ſer glühten gleich kriſtallenen Veilchen im Gebüſch der Sondergärten, die heuer erſtmals in die Be⸗ leuchtung mit einbezogen waren, pergamentene Tulpen ſchimmerten auf den Buchshecken der Turmgaſtſtätte, Lampions in den übrigen Wirtſchaftsgärten. Als magiſche Proſpekte ſtrahl⸗ ten im Hintergrunde das Hochportal der Feſthalle und das„Brandenburger Tor“, von dem blitzenden Geſchmeide der Glühbirnen eingeſaßt Frohe Muſik klang aus dem Sternkaffee, wo Elſe Etté die vielen Tanzpaare mit Schlagern beſtens unterhielt, aus dem Pfälzer Wein⸗ haus, in dem die beliebten Büttenredner Ru ck⸗ teſchler⸗Malaga und Hofſtätter an derbem Pfälzer Humor nicht ſparten, und von der See⸗ terraſſe her, wo die Bandoneon kapelle, 1924 aufſpielte. Auch das Hauptkonzert in der Muſikmüſchek war auf die„italieniſche Nacht“ abgeſtimmt. Geführt von Muſikdirektor Ernſt Schmeißer, oer ſich wäh⸗ rend langjährigen Wirkens im Süden auf deſſen Klangwelt innig eingefühlt hat, ſpielte die Som⸗ merabteilung des Pfalzorcheſters Vorſpiele und Szenen aus Opern Roſſinis, Verdis, Mascag⸗ nis und Puceinis mit dem Temperament einer „Banda nationale“.. Mit Arien der Aida, Leonore in„Macht des Schickſals“, Tosca und Santuzza feierte Eliſabeth Brunner wahre Triumphe, wie der von Herzen kommende, langanhaltende Beifall bezeugte. Der Hochgeſang des„Belcanto“ wie des „Verismo“, getragen vom Feuer eines„hochdrama⸗ tiſchen“ Vortrags, mündete in eine Dreingabe aus. Es war eine Gipfelleiſtung im Rahmen der dies⸗ jährigen Soliſtenabende, die im Laufe dieſer andert⸗ halb Wochen auch andern bewährten einheimiſchen Kräften— den Konzertſängern Gretel Hild und Alfred Färbach(Mannheim), Eugen Latour Immobilien Wirischaflsanwesen in Ludwigshafen am fhein Pfund preiswürdig zu verkaufen. Mod. 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Im ver⸗ gangenen Jahr wurde u. a. gegen die Schweiz, gegen Süd⸗ flawien, gegen Polen und gegen die Tſchechoſlowakei ge⸗ ſpielt und nur den Tſchechen gelong es, die Rumänen 271 zu ſchlagen. Polen und die Schweiz mußten ſich im eigenen Land mit Unentſchieden begnügen, während Südſlawien geſchlagen wurde. Dieſe paar Beiſpiele laſſen erkennen, daß Rumänien ein Gegner von nicht zu unterſchätzender Klaſſe ſein wird. Es muß daher eigentlich etwas Erſtaunen erregen, daß in unſerer Nationalelf rund ein halbes Dutzend Neulinge ſteht, wie aus nachfolgender Aufſtel⸗ lung hervorgeht: Buchloh (VfB Speldorf) Münzenberg (Alemannia Aachen) Werner Deicke Kitzinger (1. SV Jena)(Honnover 96)(FC 05 Schweinfurt) Malecki Lenz Hohmann Raſſelnberg Siemetsreiter (Hannover)(Dortm.)(beide Benrath)(Bayern.) Buchloh, Münzenberg, Lenz, Hohmann und Raſſelnberg Gramlich (IC Villingen) bilden den Stamm der Mannſchaft. Um ſie gruppieren ſich talentierte Nachwuchskräfte, von denen ſämtliche Läufer und die beiden Außenſtürmer ihre internationale Feuer⸗ taufe empfangen, während der Villinger Gramlich ſchon gegen Luxemburg dabei war. Wie ſchon geſagt: es er⸗ ſcheint uns etwas ſehr gewagt, gegen Rumänien ſo viele Nachwuchsſpieler einzuſetzen. Auf der ſeinerzeitigen Bal⸗ kanreiſe hot ſich ja gezeigt, wie ſtork die Balkanſußballer ſind und die Rumänen gelten als die führende Fußball⸗ notion auf dem Balkan. Immerhin beſteht kein Grund, unſerer Elf von vornherein eine Niederlage zu prophe⸗ zeien, aber ihre Aufgabe wird in Erfurt eine ſchwere ſein, denn wir ſchätzen Rumänien höher ein als z. B. Finn⸗ land oder Luxemburg. Schade, daß die Rumänen ihre genaue Mannſchaftsauf⸗ ſtellung noch nicht bekanntgegeben hoben. Wie man hört, wurden 23 Spieler in Bukareſt zu einem Vorbereitungs⸗ lehrgang zuſammengezogen und die Beſten haben die Reiſe über Wien(wo noch gegen die Auſtria geſpielt wurdel) nach Erfurt angetreten. Das Gerippe der Mannſchaft bilden die Spieler des rumäniſchen Meiſtervereins Ripen⸗ ſig Temesvar, aber auch CA Großwardein und Venus Bukareſt ſind vertreten. Als ſehr ſtark gilt vor allem der Mittelläufer Juhaſz(Großwardein), der auf dem Balkan unübertroffen ſein ſoll. Auch die Außenſtürmer von Ri⸗ penſia, Dobay und Bindea, werden ſehr gelobt und einen guten Ruf haben auch der Torhüter David(Großwardein) und der Verteidiger Albu(Venus). Im Anſchluß an das Erfurter Länderſpiel werden die Rumänen noch nach Stock⸗ holm reiſen und gegen die Schweden antreten. In Erfurt übt das Amt des Schiedsrichters der be⸗ kannte Holländer Job Mutters aus. Das Südweſt-Gaufeſt in Saarbrücken Nachdem in Saarbrücken, das in den letzten beiden Jahren dank der unſeligen Bildung des Saargebiets durch das Verſailler Diktat in der großen Politik eine bedeutende Rolle geſpielt hat, nach der Wiedervereinigung mit dem Deutſchen Reich ſchon eine große Zahl von Verbundenheits⸗ feiern abgerollt wurden, erlebt es in dieſer Woche ein Befreiungsfeſt ganz beſonderer Art. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen wickelt nämlich vom Donnerstag bis Sonntag dort ſein erſtes Südweſt⸗Gaufeſt ab. Die ſporttreibende Ju⸗ gend aller Vereine des Gaues Südweſt wird ſich in Saarbrücken zu einer gewaltigen Kundgebung für das Deutſchtum der Saar und den Sport verſam⸗ meln. Die ſportlichen Wettkämpfe nehmen am Do n⸗ nerstag nachmittag mit den volkstümlichen Mehr⸗ kämpfen des Fachamtes J ihren Anfang. Zur gleichen Zeit wird auch das Gaufeſt⸗Tennisturnier in Angriff genom⸗ men. Auch die Fechter und Kegler beginnen an dieſem Tage mit den erſten Uebungen, und da die Schwimmer gleichfalls ſchon in Erſcheinung treten, wird der erſte Tag gleich zu einem richtigen Kampftag werden. Für den Don⸗ nerstagabend iſt eine feierliche Feſtübergabe an den Gau⸗ beauftragten des Reichsſportführers und eine ſich daran anſchließende Abendfeier der Jugend vorgeſehen. Der Freitag iſt der Hauptkampftag. Bereits um 6 Uhr rigen werden die Wettkämpfe mit den gemiſchten Mehr⸗ kämpfen der Turner und dem Geräte⸗Zwölfkampf fort⸗ geſetzt. Die Kraftſportler und Sommerſpieler treten zum erſtenmal in Erſcheinung. Erſtmalig für Saarbrücken über⸗ haupt ſind die Wettbewerbe der Rollſchuhläufer und der Rollſchuhhockeyſpieler. Vorführungen der Boxer, Kunſt⸗ Kraftſportler und Radfahrer vervollſtändigen das Pro⸗ gramm des Freitags. Das größte Intereſſe aber kommt den Leichtathletik⸗Wettbewerben zu, an denen ſämtliche Gaumeiſter beteiligt ſind. Am Freitagmorgen wird auch der Reichsſportführer mit dem Flugzeug in Saarbrücken eintreffen und am Abend in einer großen Vereinsführer⸗ tagung im hiſtoriſchen Wartburgſaal eine große Rede über den Reichsbundgedanken halten. Von den Samstag⸗Veranſtaltungen nimmt das Vereins⸗ turnen auf dem Hauptfeſtplatz das größte Intereſſe für ſich in Anſpruch. Aus über 600 Vereinen werden Tauſende von Wettkämpfern zur gleichen Zeit das rieſige Feld des Feſt⸗ platzes bevölkern. Am Nachmittag finden Hockey⸗, Hand⸗ ball⸗ und Fußball⸗Spiele ſtatt. Am Samstagabend iſt eine rieſige vaterländiſche Kundgebung, auf der ein hoher poli⸗ tiſcher Führer ſprechen wird, Mittelpunkt der Abend⸗Ver⸗ anſtaltung. Den Abſchluß des Tages bildet die Beleuchtung des Winterberges. In den ſpäten Abendſtunden treffen ſich in der Stadt die Lands mannſchaften zum Kamerad⸗ ſchaftsabend. Am Sonntagvormittag wird Sportlern und Sportlerinnen die Straßen Saarbrückens durchziehen. Der Nachmittag bringt dann die Glanzpunkte des Feſtes, die großen Maſſendarbietungen auf dem Haupt⸗ feſtplatz, bei denen von 14 Uhr ab bis zum Abend alle Fach⸗ ämter mit Ausſchnitten aus ihrer Arbeit aufwarten wer⸗ den. Weiter wird Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten zu den Saarländern ſprechen. Weiterhin ſind vor⸗ geſehen eine Totengedenkfeier und allgemeine Freiübungen ein Feſtzug von 30 000 von rund 10 000 Turnern. Den Abſchluß der Veranſtaltung bildet die feſtliche Sieger⸗Ehrung am Abend. Wieder 11:0 Islands Fußballer in Berlin vernichtend geſchlagen Das zweite Spiel der isländiſchen Fußballſpieler, deren Freundſchaftsbeſuch in Deutſchland von nicht zu unter⸗ ſchätzender Bedeutung iſt, ging für die Gäſte mit dem glei⸗ chen Ergebnis verloren, wie das erſte Treffen in Dresden. Brandenburgs Mannſchaft ſchlug die Isländer mit 11:0 (:0) Toren. Die Gäſte trafen es in der Reichshauptſtadt in bezug auf die Bodenbeſchaffenheit ſehr ſchlecht, denn Berlins Meiſterverein Hertha/ BSC hat ſeinem Platz eine neue, friſche Grasnarbe geſchenkt, die jedoch noch den Nach⸗ teil hat, etwas weich zu ſein. Die Isländer, die zu Hanſe auf ſteinharten Plätzen ſpielen, mußten ſelbſtverſtändlich auf dem noch weichen Raſenfeld weniger zur Geltung kom⸗ men als gedacht. Immerhin zeigten ſie ſelbſt angeſichts einer unvermeidbaren und hohen Niederlage ſich als un⸗ erſchrockene Kämpfer, die ſelbſt in den letzten Minuten noch recht energiſch zum Angriff vorgingen. Sie holten auch zwei Ecken heraus, doch der Ehrentreffer blieb ihnen ver⸗ ſagt. Im allgemeinen ſtand das Spiel, dem etwa 6000 Zu⸗ ſchauer, darunter der Reichsſportführer, beiwohnten, im Zeichen einer großen Ueberlegenheit der brandenburgiſchen Auswahlelf. Berlins Mittelſtürmer Framke eröffnete nach acht Minuten den Torreigen und in regelmäßigen Abſtänden fielen bis zur Pauſe fünf weitere Treffer durch Hope, Schinanſki, Framke, Falkenberg und Dau da. Gleich nach dem Wechſel ging der Torreigen weiter. Hoppe ſandte bereits nach einer Minute ein, dann folg⸗ ten Falkenberg(), Hoppe und faſt mit dem Abpfiff wieder Framke. :4⸗Unentſchieden in Wiesbaden In Wiesbaden ſtanden ſich am Mitwoch vor nur wenigen Zuſchauern die Jungliga⸗Fußballmannſchaf⸗ ten von Wiesbaden und Frankfurt gegenüber. Auf beiden Seiten wurden recht anſprechende Leiſtungen gezeigt. Nachdem die Frankfurter bei der Pauſe mit 211 geführt hatten, mußten ſie ſich am Schluß mit einem:4 Unentſchieden begnügen. England ſchlägt Schottland Im Rahmen der vielen Jubiläums⸗ Feierlichkeiten zu Ehren des engliſchen Königspaares ſtanden ſich am Mitt⸗ woch in Glasgow England und Schottland vor 70 000 Zuſchauern mit ihren Ländermannſchaften im Fuß⸗ ball gegenüber. Obwohl die engliſche Fußball⸗Spielzeit erſt Ende nächſter Woche eröffnet wird, zeigten beide Mann⸗ ſchaften ſchon hervorragendes Können. Englands Elf kam zu einem verdienten:2⸗Erfolg, nachdem die Partie bei der Pauſe:0 für England geſtanden hatte. 12. Teterower Bergring⸗Rennen Der Initiative und tatkräftigen Hilfe von Reichsſtatt⸗ halter Hildebrandt verdankt es die Mecklenburgiſche Schweiz, daß ihr Teterower Bergring für ſein 12. engen einen großzügigen Ausbau erfahren hat. Kein Wunder, daß die Nennnungen für den am nächſten Sonntag vorgeſehenen „Preis von Mecklenburg“ ſo zahlreich waren, daß der Ver⸗ anſtalter„ſieben“ mußte. Rund 100 Meldungen lieſen von unſeren Spezialiſten und Nachwuchsfahrern ein. — Helſingfors und Dresden Ein Zweifrontenkampf in der Leichtathletik Nachdem die deutſche Leichtathletik erſt vor acht Tagen bei den Akademiſchen Weltſpielen in Budapeſt ihre Schlag⸗ kraft unter Beweis ſtellte, wird ſie am kommenden Wochen⸗ ende wieder einer internationalen Kraftprobe unterzogen, die jene von Budapeſt weit übertrifft. Unſere Athleten haben in Helſingfors den zweiten Länderkampf gegen Finnland zu beſtreiten und gleichzeitig treten unſere Leichtathletinnen in Dresden gegen Polen an. In Dresden iſt ein ſicherer deutſcher Sieg zu erwarten, anders iſt es dagegen in Helſingfſors, wo die Waffen ungefähr gleich ſind und das ick und die Tagesform wahrſcheinlich über Sieg und Niederlage entſcheiden werden. In Helſingfors Deutſchland gegen Finnland Im vergangenen Jahr war Berlin der Schauplatz des erſten deuſch⸗finniſchen Länderkampfes und Deutſchlond gewann mit 106% zu 96½ Punkten zahlenmäßig viel kla⸗ rer als allgemein erwartet. Diesmal haben die Finnen den Vorteil der heimiſchen Umgebung, was ſich ſicher für ſie günſtig auswirken wird, aber trotzdem iſt ein deutſcher Sieg keineswegs eine ausſichtsloſe Sache. Wir werden ſicher in einigen Wettbewerben Punkte einbüßen, die wir im Vorjohr auf unſer Konto verbuchten, aber auf der an 100 Meter⸗Lauf: 800 Meter⸗Lauf: 10 000 Meter⸗Lauf: 400 Meter⸗Hürden: 4 mal 100 Mtr.⸗Staffel: Fink, Lang Kelm, Schönrock Scheele, Wegner Weitſprung: Leichum, Long Stabhochſprung: Müller, Hartmann Diskuswerfen: Schröder, Sievert Hammerwerfen: Blaſk, Becker 2. Da g 200 Meter⸗Lauf: 400 Meter⸗Lauf: 1500 Meter⸗Lauf: 5000 Meter⸗Lauf: 110 Meter⸗Hürden: 4 mal 400 Meter⸗Staffel: Hamann, Helmle Syring, Haag Wegner, Welſcher Klupſch, Helmle Hochſprung: Weinkötz, Martens Dreiſprung: Drechſel, Joch Kugelſtoßen: Wöllke, Stöck Sperrwerfen: Weimann, Stöck Auf deuſcher Seite wird u. a. noch Würfels dobler im Diskuswerfen eingeſetzt, während bei den Finnen vielleicht auch der vorzügliche Höckert, der leicht erkrankt war, mit⸗ machen wird. 8 f In Dresden Frauenkampf Deutſchland— Polen Leichter als unſere Männer werden es unſere Frauen in Dresden haben, wo Polen den zweiten Länderkampf glatt verlieren wird. Im Vorjahr gab es in Warſchan ſchon einen klaren deutſchen Sieg und in Dresden wird es nicht anders ſein, trotz Stella Walaſiewiez, trotz Jad⸗ Deutſchland 100 Meter⸗Lauf: Krauß, Dollinger 200 Meter⸗Lauf: 80 Meter⸗Hürden: Steuer, Elger Staffel Albus, Bauſchulte, (6075100200 Mtr.): Krauß, Dollinger Weitſprung: Göppner, Bauſchulte Hochſprung: Kaun, Scheibe Kugelſtoßen: Mauermeyer, Fleiſcher Diskuswerfen: Mauexmeyer, Krauß Sperrwerfen: Krüger, Fleiſcher Kleine Sport-Nachrichten Die letzte große Vielſeitigkeitsprüfung unſerer Reiter in dieſem Jahre wird nun doch nicht in München, ſondern in Berlin ſtattfinden, und zwar vom 10.—12 Oktober. Unſere Olympiaanwärter werden vollzählig am Start ſein. 13 Ballone wurden für den diesjährigen Gordon⸗Ben⸗ nett⸗Wettflug, der am 15. September in Warſchau geſtar⸗ tet wird, gemeldet. Deutſchland und Polen haben je drei Ballone zur Stelle, Belgien und Frankreich je zwei und Schweiz, Holland und USA je einen. Der Stuttgarter Fink wird anſtelle des verletzten Stutt⸗ garters Deſſecker am Leichbathletikländerkampf Finnland Deutſchland in Helſingsfors teilnehmen und zuſammen mit Lang(Heilbronn) den 800⸗Meter⸗Lauf beſtreiten. Die Fis⸗Rennen für Slalom⸗ und Abfahrtsläufer wer⸗ den auch im Olympiajahr ausgetragen, und zwar— wie jetzt feſtgelegt, acht Tage nach den Olympiſchen Winter⸗ ſpielen, am 22. und 23. Februar in Innsbruck. Zims/ Küſters, die beiden ausgezeichneten Kölner Sechs⸗ tagefahrer, werden anfangs November wieder nach Ame⸗ rika fahren, um dort mehrere Sechstagerennen zu beſtrei⸗ ten. Der Kölner Hürtgen folgt ihnen im Dezember nach. Eruſt Gaber, früher Amicitia Mannheim, jetzt im Boot der Würzburger Verbandsmannſchaft, iſt nach dem Europa⸗ meiſterſchaftsſieg des Würzburger Vierers erfolgreichſter deutſcher Ruderer geworden. Er verzeichnet jetzt zehn deutſche Meiſterſchaften(genau wie Walter Flinſchl) und dazu eine Europameiſterſchaft. Reichsoffene Jubiläums⸗Schwimmkämpfe vexanſtaltet der Schwimmerbund„Schwaben“ Stuttgart am 13. Oktober aus Anlaß ſeines vierzigjährigen Beſtehens. Der in Tokio ausgetragene Schwimmländerkampf zwi⸗ ſchen Japan und USA wurde von den Japanern mit 96:27 Punkten gewonnen. Die urſprünglich auf drei Dage an⸗ geſetzte Veranſtaltung fand ſchon nach zweitägiger Dauer ihr Ende. Aus einer weiteren Kabelmeldung aus Tokio iſt zu erſehen, daß der neue Weltrekord der er paniſchen Schwimmer in der 4 mal 200 Meter⸗Kraulſtaffel Deutſchland Leichum, Neckermann Leichum, Borchmeyer Neckermann, Hornberger Borchmeyer, Hornberger Schaumburg, Böttcher Hamann, Metzner, Albus, Bauſchulte anderen Seite ſind wir diesmal z. B. im Hammerwerfen und im Dreiſprung keineswegs mehr nur Punktlieferan⸗ ten für die Finnen, wie es noch in Berlin der Fall war wo in dieſen beiden Kämpfen allein 16:6 Punkte für die Finnen gab. Man erwartet allgemein eine knappe Ent⸗ ſcheidung, zu weſſen Gunſten allerdings, das iſt wirklich nicht vorouszuſagen. Das Glück und die Tagesform wer⸗ den, wie ſchon einleitend geſagt, eine große Rolle ſpielen. Die deutſche Mannſchaft legt die weite Reiſe erfreulicher⸗ weiſe im Flugzeug zurück und hat ſo die Möglichkeit, in beſter körperlicher Verfaſſung an den Start gehen zu kön⸗ nen. Sichere deutſche Siege erwarten wir in den kur⸗ zen Strecken(100, 200, 400 Meter), außerdem im Weit⸗ ſprung, im Stabhochſprung, im Hürdenlaufen und natür⸗ lich in den beiden Staffeln. Die Finnen werden die langen Strecken und die mittleren(wir rechnen aber mit Schaum⸗ burg!) beherrſchen, außerdem das Hammerwerfen und das Speerwerfen, während Hochſprung, Dreiſprung(jawohl!) Diskus und Kugel recht offen erſcheinen, wenn auch z. B. im Kugelſtoßen unſer Rekordmann Wöllke eher als Sieger zu erwarten iſt, als der ſtarke Bärlund, der normalerweise auch für 15,5 Meter aut iſt. Gewertet wird mit 6, 3. 2 und 1 Punkten, die Staffeln bringen 5 bzw. 3 Punkte. Fol⸗ gende Athleten werden das zweitägige Programm be⸗ ſtreiten: Finnland P. Virtanen, Sariola Teileri, Mikkeli Salminen, Aſkola Nora, Nuortio P. Virtanen, Rintala Sariola, Tolamo Laine, Tolamo Reinikka, Lindroth Kotkas, Hagren Pörhöllä, Koutonen P. Virtanen, Tolamo Mäkinen, Rökkölainen Iſohollo, Teileri Lehtinen, L. Virtanen Sföſtedt, Huovinen Mäkinen, A. Järvinen Fabricius, Rökkölainen Kotkas, Peräſalo Rajaſaari, Surmela Bärlund, Kuntſi M. Järvinen, Sippala wiga Weiß und— ja da ſind die Polen ſchon am Ende ihres Lateins. Die„Stella“ und die„Jadwiga“ſind ihre überragenden Kräfte, aber auch ſie werden in Dresden ſtarke Gegnerſchaft antreffen. Die Weltrekordläuferin wurde ja im Vorjahr in London von unſerer Käthe Krauß ſowohl über 100 als auch über 200 Meter geſchla⸗ gen, was ſich leicht wiederholen könnte, obwohl die Polen kürzich wieder mit Weltrekordleiſtungen aufwartete. Und Jadwiga Weiß wird diesmal gegen Giſela Mauermeyer im Diskuswerfen den Kürzeren ziehen. In den übrigen Wettbewerben ſind auch die deutſchen Vertreterinnen in Front zu erwarten.— Die Mannſchaftsaufſtellungen lau⸗ ten wie folgt: Polen Walaſiewicz, Kſiazkiewicz Walaſiewicz, Kaluza Freiwald, Bialas Freiwald, Kſiazkiewicz, Kaluza, Walaſtewicz Dunin, Walaſiewiez Krajewſka, Orzel Weiß, Cejzik Weiß, Gackowſka Kwasniewſka, Smetkowna nicht:4 Min., ſomdern:52, Min. lautet. Auch dieſe Leiſtung iſt noch ganz hervorragend und um 6,2 Sek. beſſer als die alte Höchſtleiſtung. Nachzutragen iſt noch der fa⸗ moſe Steg des Amerikaners Peter Fick über 100 Meker Kraul mit 57,2 Sek. und der neue japoniſche Rekord im 200 Meter⸗Rücken mit:35,6 Min., den Noſhida aufſtellte. Der Leichtathletikrat tagt in Berlin Der Rat des Internationalen Leichtathletikverbandes (JAA) tritt am 27. und 28. Auguſt in Berlin unter dem Vorſitz von Direktor E. Eödſtroem(Schweden) zu einer Tagung zuſammen. Wichtige Beratungspunkte ſind die Entſcheidung über die Europameiſterſchaften im Jahre 1938, für die ein Veranſtalter geſucht wird und die Bedingungen feſtgelegt werden müſſen; ferner ein Antrag Schweden, die Strecke für das Olympiſche Wettgehen von 50 ouf Km. zu verkürzen, andernfalls beide Wettbewerbe durch⸗ zuführen. Weiterhin wird der Rat im Zuſammenhang mit den Studenten⸗Weltſpielen wieder einmal die Amateur⸗ frage aufrollen und ſchließlich iſt noch zu der Gründung eines ſelbſtändigen internationalen Gehſport⸗Verbandef Stellung zu nehmen. Die Rekord⸗Kommifſion findet vie Arbeit vor, müſſen doch die in den letzten 12 Monaten aufgeſtellten Welthöchſtleiſtungen geprüft umd genehmigt werden. Aufnahmegeſuche liegen von Albanien und Malta vor. 1 Drei Fußball⸗Länderkämpfe des Di B gegen Finnland, 1 175 Island leiteten am letzten g 0 Fußball⸗Saiſon ein und finden entſprechende Bern ichtt⸗ gung in der Deutſchen Spor f Illnrter n die außerdem u. a. Sonderberichte veröffentlicht von Au. Rennen um den Acerbo⸗Pokal, dem leizer 1 rennen, den Europa⸗Ruder⸗Meiſterſchaften, e meiſterſchaften und allen andern wichtigen ſportlichen Er⸗ eigniſſen der vergangenen Woche. NSDAP-Niffellungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Die Ortsgruppen holen ſofort Schulungsbriefe auf dem Kreisſchulungsamt ab. Kreisſchnlungsamt. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim! Infolge des bevorſtehenden Reichsparteitages müſſen die Mitgliederſtandsänderungen für Monat Auguſt ſpäteſtens Samstag, 24. Auguſt, im Beſitz der Kreisleitung ſein. Dieſer Termin muß unbedingt eingehalten werden. 8 Kreiskartei. Politiſche Leiter Ortsgruppe Strohmarkt. Zu der am 23. Auguſt, 20.15 Uhr, ſtattfindenden Generalmitglieder⸗Verſammlung im Roſengarten treten ſämtliche Politiſche Leiter, Partei⸗ genoſſen und Parteigenoſſinnen ſowie die Mitglieder der Sondergliederungen entſprechend der Anordnung der Kreisleitung im„Hakenkreuzbanner“ auf dem Strohmarkt gegenüber der Ingenieurſchule, 19.30 Uhr, vollzählig an und haben ihre Anweſenheit dem zuſtändigen Zellenleiter zu melden.. Deutſches Eck. Freitag, 23. Auguſt, 19 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Parteigenoſſen und Partei⸗ genoſſinnen auf dem U⸗2⸗Schulplatz zum gemeinſamen Ab⸗ marſch nach dem Roſengarten zur Generalmitglieder⸗Ver⸗ ſammlung. Deutſches Eck. Samstag, 24. Auguſt, ab 14 Uhr, Pi⸗ ſtolenſchießen auf dem Diana⸗Platz. Waldhof. Freitag, 23. Auguſt, 19.15 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Parteigenoſſen, ſowie aller zur Teilnahme an der Generalmitgliederverſammlung Verpflichteten am Goethe⸗ platz(Tennisplatz). Lindenhof. Sämtliche Pol. Leiter und Parteigenoſſen, die Walter der Daß, NS⸗Hago, Ne und Leiterinnen der Frauenſchaft treten Freitag, 23. Auguſt, 19 Uhr, an den Alarmplätzen der Zellen zum Abmarſch in die Mit⸗ gliederverſammlung an. Neckarſtadt⸗Oſt. Die Eintrittskarten für die General⸗ mitgliederverſammlung werden an Parteigenoſſen durch die Politiſchen Leiter, für die Orts⸗ und Zellenwalter der Gliederungen durch die DAF⸗Ortsamtsleitung ausgegeben. Die Pgg. treffen ſich am Freitag, W. Auguſt, zellen⸗ weiſe auf den bekannten Sammelplätzen, die Orts⸗ und ſchäftsſtelle. Abmarſch vom Sammelplatz der Ortsgruppe (Schafweide) 19.40 Uhr. Jungbuſch. Zur Generalmitgliederverſammlung im Nibelungenſaal am Freitag, 23. Auguſt, treten ſämt⸗ liche Politiſchen Leiter, Parteigenoſſen, Orts⸗ und Zellen⸗ walter der DAß, Ortswalter, Kaſſenwalter, Schriftwalter der NS⸗Hago, Ortsamtsleiter der NSV, um 19.15 Uhr auf dem Marktplatz an. Parteigenoſſinnen gehen direkt in den Nibelungenſaal. Feudenheim. Freitag, 23. Auguſt, 19.15 Uhr, an der Allg. Ortskrankenkaſſe Antreten der Politiſchen Leiter, Parteigenoſſen, Walter und Warte der DA zur General⸗ mitgliederverſammlung im Roſengarten. Schwetzingervorſtadt. Zur Generalmitgliederverſamm⸗ lung am Freitag, 23. Auguſt, 19.15 Uhr, ſammelt ſich die Ortsgruppe auf dem Gabelsbergerplatz. Abmarſch pünktlich 19.30 Uhr. Verpflichtet zum Beſuch der Verſamm⸗ lung ſind: ſämtliche Politiſchen Leiter, ſämtliche Partei⸗ mitglieder, Ortswalter, Zellenwalter und Betriebszellen⸗ obleute der DA, Ortswalter, Schrift⸗ und Kaſſenwart der NS-⸗Hago, Ortsfrauenſchaftsleiterin, Ortswalter der NSV. Die Frauen begeben ſich direkt zum Roſengarten und neh⸗ men auf der Empore Platz! NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Die Zellenleiterinnen holen die Marken am Donnerstag, 22. Auguſt, zwiſchen 19 und 20 Ihr, bei Frl. Remmlinger, Mittelſtr. 39, ab. Alle Ortsgruppen: An der Mitgliederverſammlung am Freitag, 23. Auguſt, im Roſengarten nehmen die Par⸗ teigenoſſinnen, Ortsgruppenleiterinnen und Amtswal⸗ terinnen teil. Deutſches Jungvolk Jungbanne 1 u. 2/171(Mannheim— Kurpfalz). Neichs⸗ parteitag 1935. Die Stammführer haben umgehend die Meldung der am Reichsparteitag teilnehmenden Führer abzugeben. Entgegen dem Sonderbefehl vom 9. Auguſt 1935 haben ſchon ab 30. Auguſt ſämtliche Teilnehmer zur Beſichtigung bereitzuſtehen. Der genaue Termin der Be⸗ ſichtigung wird noch bekanntgegeben. Die Stammführer ſind verantwortlich, daß ab 30. Auguſt Ausrüſtung und Uniform für den betr. Führer beſchafft ſind. Zur Beſich⸗ Zellenwalter der Gliederungen um 19.30 Uhr vor der Ge⸗ tigung ſind unbedingt Ausweiſe und das ärztliche Atteſt mitzubringen. Die Stammführer haben für die Beurlau⸗ bung der betr. Führer zu ſorgen. Das allgemeine Dienſtverbot bleibt weiterhin aufrecht⸗ erhalten. Deutſche Arbeitsfront Humboldt. Donnerstag, den 22. Auguſt, 20 Uhr, Sitzung ſämtlicher Betriebszellenobleute und Betriebswal⸗ ter im„Pflug“, Riedfeloöſtraße. 5 Humboldt. An der Mitgliederverſammlung der NS DA p am Freitag, 23. Auguſt, haben ſämtliche Betriebszellen⸗ obleute teilzunehmen. Antreten pünktlich 19 Uhr Markt⸗ platz Neckarſtadt. Donnerstag, 22. Auguſt 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr Paradeplatz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Hochdorf Meckenheim— Mußbach— Neuſtadt— Gimmeldingen Königsbach— Deidesheim— Forſt— Wachenheim Bad Dürkheim— Oggersheim— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.15 Uhr Worms und zu⸗ rück; 14.30 Uhr Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt Worms und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Gaſtſpiel 4 Albateſos. Roſarium, Neuoſtheim: Geöffnet von 16.30 bis 20 Uhr. Waldpark⸗Reſtaurant„Am Stern“: 15.80 Uhr Konzert. Tauz: Palaſthotel, Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Amphitryon“.— Alham⸗ bra:„Die blonde Carmen“.— Schauburg:„Die ſcharlachrote Blume“.— Capitol:„Menſchen ohne Nerven“. „Kraft durch Freude“ Wanderfahrt in die Pfalz am 28. Auguſt und zwar: Dürkheim— Forſthaus Kehr⸗Dich⸗An⸗Nichts — Drachenfels(Drachen kammer) Lambertzkreuz— Lam⸗ brecht. Abfahrt:.28 Uhr ab Ludwigshafen Hbf. mit Ver⸗ waltungs⸗Sonderzug nach Dürkheim. Treffpunkt.45 Uhr Schloßhof Mannheim. Fahrpreis:.10 Dürkheim⸗Neu⸗ Planetarium: ab — 19.00 Uhr ab ſtadt. 20 Pfg., Lambrecht, Neuſtadt. Rückfahrb: Wander⸗ Lambrecht, Ankunft 19.58 Uhr in Ludwigshafen. zeit:—6 Stunden. Ruckſackverpflegung. Pflichtfſizung aller Köß⸗Wanderwarte am M. Alnauß 5 im Nebenzimmer des Reſtaurants„zur Kloſtergl 0 Tatterſallſtr. 9. Punkt 9 Uhr. Betriebswanderwarte 115 Köcß⸗Wanderer ſind hierzu ebenfalls herzlich eingeladen. Sport für jedermann Freitag, 23. Auguſt Allgemeine Körperſchule: Kursus 15 10 bis 21 Uhr Stadion⸗Spielfeld 3, Frauen und Männer. 21 Uhr Fröhl. Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 30 19.80 bis 5 Gymnaſtikſchule von Oertzen⸗Specht, Drachenfelsſtraße 0 Schwimmen: Kurſus 64 20 bis 21.30 Uhr 80990 112 ade e 1 65 Kurſus 58 9 bis 10.80 heinbad Arnold, für Hausfrauen. Reichsſportabzeichen: Kurſus 135 17.30 bis 19.80 Uhr Herzogenriedpark, Männer. Was hoͤren wir? Freitag, 23. Auguſt Reichsſender Stuttgart .48: Choral.—.00: Gymnaſtik.—.30: Früßbkonzert — —.10: noſtik.—.00: Frankforter Werſchtchen. 5 10.00: Kunterbunt für eine Stund.— 11.00: Das 215 jahrlager Naugard in Pommern ſendet. 8 5 aud Volksmusik.— 12.00: Mittags konzert.— 14.00: Lied au f 5— 18.00: Arbeit: Sachſenland.— 16.00: Nachmittags konzert.— 18. Bergmannsblut hat friſchen Mut.— 18.48: Trommeln und Fanfaren.— 19.00: Rundfunkausſtellung wie une 19.10: Schwäbiſches Schaffen in Heilbronn.— 19. 5 entdeckter Lortzing.— 20.10: Reichsſendung: ichs der Nation.— 20.45: Sonniger Süden.— 22.80: 5 5 1 75 endung: Ewiges Olympia.—.00: Unterhalkungss kongert.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender fit.. Fröhlich 2 5 5 naſtik.—.30: Fröhliche Morgenmuſik. kändchen für die Hausfrau.— Deb: Ringen, e Bergen.— 10.00: Reichsminister Dr. Goebbels ſpr jali⸗ der Krolloper über„Die Aufbauarbeit des nattonolſe 907 ſtiſchen Staates“.— 11.30: Bunte Volks muſik. e Muſtkaliſche Kurzweil.— 22.30: Eine kleine Nacht — 23.00: Wir bitten zum Tanz. 10: Funkgym⸗ 5 420: Morden ig ach * 1 fen ran⸗ war, die Ent⸗ lich wer⸗ elen. cher⸗ t, in kön⸗ kur⸗ Veit⸗ atür⸗ ngen aum. das lh, z. B. ieger weiſe und Fol⸗ be⸗ ihr ab mder⸗ ſt locke“, e und laden. Uhr „ Uhr ße 5, tiſches ) Uhr Uhr 1 9 Donnerstag, 22. August 1935 HANDELS- ο WIRTSCHAFT-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 384 Leipziger Herbsimesse 1935 Neue Aufgaben, neue wege Von Dr. Raimund Köhler, Präſident des Leipziger Meſſeamts Muß man noch jemandem in Deutſchland ſagen, was die Leipziger Meſſe iſt und bedeutet? Daß ſie das große Schaufenſter der deutſchen Warenerzeugung iſt, das dem Kaufmann aus dem In⸗ und Ausland einen unmittelbaren und be⸗ gquemen Ueberblick über alle diejenigen Waren ver⸗ mittelt, die für ſein Geſchäft in Betracht kommen? Seit vor etwa 70 Jahren aus der auf eine Tradi⸗ tion vieler Jahrhunderte zurückblickenden Waren⸗ meſſe allmählich die heutige Muſtermeſſe wurde, hat Leipzig dieſen Standort im deutſchen Wirtſchafts⸗ leben nicht nur behauptet, ſondern in größtem Maß⸗ ſtab zu entwickeln und auszubauen vermocht. Um der Fülle und Vielfalt der Erzeugniſſe den richtigen und ausreichenden Abſatzmarkt zu erſchließen, iſt die Meſſe— die für ſich mit Recht die Bezeichnung „Veltmeſſe“ beanſpruchen kann— für die große Mehrzahl der deutſchen Induſtriezweige ein unent⸗ behrliches Hilfsmittel geworden. Bleibt ſo der Grundchgrakter der Meſſe der gleiche, ſo kann doch von ihr gewiß nicht das Wort gelten:„Stillſtand iſt Rückſchritt“. Wie die Wirt⸗ ſchaft ſelbſt, der ſie dient, iſt auch die Meſſe in ſteter Entwicklung begriffen; und gerade das beweiſt am deutlichſten ihre weder durch den Weltkrieg noch durch die Weltwirtſchaftskriſe noch durch den Wandel unſe⸗ ter Wirtſchaftsſtruktur erſchütterte Lebensfähigkeit. Der aufmerkſame Beobachter wird bei jeder Meſſe eine ganze Reihe von Auswirkungen dieſer Elaſti⸗ zität feſtſtellen können. Auch eine Vorſchau auf die am 25. Auguſt begin⸗ nende diesfährige Herbſtmeſſe zeigt ſtie. Dabei iſt beſonders bemerkenswert, daß die Wandlungen der letzten Jahre deutlich den Ginfluß der wirtſchafts⸗ politiſchen Zielſetzungen des Nationalſozialis mus und die immer ausgeprägtere Eingliederung der Meſſe in die geordnete nationale Bedarfs deckungs⸗ wirtſchaft erkennen laſſen. Auf der Herbſtmeſſe wird das beſomders durch die weſentlich ſtärkere Vertretung des Handwerks in Erſcheinung treten, die der For derung auf Erhaltung des gewerb⸗ lichen Mittelſtamdes entſpricht. Der gegebene Weg für die Vertretung des Handwerks auf der Meſſe iſt die Kollektivausſtellung; bereits auf der Frühjahrsmeſſe erprobt, wird er auf der Herbſtmeſſe vom deutſchen Handwerk noch eifriger beſchritten werden, z. T. auf Grund der Bemühungen der Aus⸗ fuhrföpderungsſtelle des deutſchen Handwerks in Leipzig. In der engen Zuſammenarbeit dieſer Stelle mit dem Leipziger Meſſeamt prägt ſich die Abſicht aus, dem Handwerk durch die Beteiligung an der Meſſe nicht nur einen verſtärkten Anteil am inner⸗ Heutſchen Abſatz zu verſchaffen, ſondern auch die gegen früher ſtark zurückgegangene Ausfuhr hand⸗ werklicher Qualitätserzeugniſſe neu zu beleben n Aber nicht nur das Handwerk wiyd in Leipzig auf der Herbſtmeſſe 1935 ſtärker als früher vertreten ſein auch ſonſt zeigt das ſtetige Wachstum der ver⸗ ſchiebenen Ausſtellergruppen, daß die Erkenntnis von der Bedeutung und Unentbehrlichkeit der Meſſe ſich auch in ſolchen Induſtriezweigen immer mehr durchsetzt, in denen ſie bisher nur beſchränkt aner⸗ kannt wurde. Bemerkenswert iſt hier die ſtärkere Vertretung der Bekleidungsinduſtrie, auf Grund deren die bisherige Tertilmeſſe ihren Namen jetzt in „Tertil⸗ und Bekleidungsmeſſe“ umge⸗ * Weſteuropeh(vor allem Holland, wandelt hat. Sehr ſtark vertreten wird diesmal ferner die Edelmetall⸗ Uhren⸗ und Schmuckwareninduſtrie ſein, da unmittelbar nach der Herbſtmeſſe ein Inter⸗ nationaler Juwelterkongreß in Ber⸗ lin ſtattfindet umd infolgedeſſen ein beſonders ſtar⸗ ker Beſuch ausländiſcher Einkäufer aus den genann⸗ ten Geſchäftszweigen erwartet wird. Beſonders augenfällig iſt auch die Entwicklung der Reichswerbe meſſe(früher Reklamemeſſe) und der Meſſe für gewerbliche Schutzrechte(bisher Erfindermeſſe), die beide jetzt vom Werberat der deutſchen Wirtſchaft betreut werden und dadurch von früheren Schönheitsfehlern befreit worden ſind. Ihre Eingliederung in die Meſſe hat deshalb beſondere Bedeutung, weil ſie(insbeſondere die Reichswerbe⸗ meſſe) allen Beſuchern der Meſſe, einerlei ob Aus⸗ ſteller oder Einkäufer, wertvolle Anregungen ver⸗ nritteln können; auch das iſt eine Entwicklung, die der Meſſe eine noch breitere Reſonanz im Wirt⸗ ſchaftsleben ſichern kann. Außenhandelspolitiſch— alſo auf einem Gebiete, das für uns heute zwangsläufig im Vordergrund des Intereſſes ſteht— haben ſchon die letzten Meſ⸗ ſen gezeigt, daß der Leipziger„Weltmarkt im Hohl⸗ ſpiegel“ auch in einer Zeit ſtärkſter weltwirtſchaft⸗ licher Verwirrung nicht überflüſſig iſt, ſondern daß ihm gerade jetzt eine unerſetzliche Aufgabe zufällt. Ein ſehr gewichtiger Erfolg iſt in dieſer Richtung durch das Abkommen zwiſchen dem Deut⸗ ſchen Reiche und der Tſchechoſlowakei erzielt worden, das für die auf der Leipziger Meſſe getätigten Geſchäfte vergrößerte Möglichkeiten des Güteraustauſches zwiſchen beiden Ländern über die ſonſt zugelaſſenen Kontingente hinaus vorſieht. Man darf dieſem Abkommen grundſätzliche Bedeutung zuſprechen; wie die Meſſe in früheren Jahrhunder⸗ ten eine Art„Freizone“ inmitten eines ſonſt aufs ſtärkſte behördlich reglementierten Handelsverkehrs darſtellte, ſo hat es den Anſchein, als ob jetzt mit ihrer Hilfe wenigſtens eine zunächſt kleine Breſche in den Wall der zwiſchenſtaatlichen Handelshemm⸗ niſſe gelegt werden kann. Bedeutſam iſt auch der immer wachſende Beſuch der Meſſe durch aus län⸗ diſche Behörden vertreter. Bekanntlich ſpielt heute in vielen Ländern die Auftragserteilung durch die öffentliche Hand als Mittel der Kriſenbe⸗ kämpfung eine wichtige Rolle; ſo können auch ſolche Beſuche über ihre ideell werbende Wirkung hinaus unmittelbar zur Auftragserteilung an diejenigen deutſchen Induſtriezweige führen, die, wie z. B. die auf der Baumeſſe vertretenen, als Lieferanten für einſchlägige Arbeiten in Betracht kommen. Allge⸗ mein geſehen läßt ſich der Beſuch aus dem Ausland nach den Anmeldungen ſehr gut an. Ueberſee und Frankreich und England), aber auch Skandinavien und eine Reihe von Balkanſtaaten werden mehr Einkäufer entſen⸗ den als im Vorjahr. Holland iſt auch als Ausſteller mit einer Kollektipſchau vertreten. Auf dem Preſſeempfang des Meſſeamts wird Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk das Wort ergreifen. Dadurch wird offiziell unterſtrichen, daß die Leipziger Meſſe in den letzten Jahren aus einer privatwirtſchaftlichen Veranſtaltung immer mehr zu einer Angelegenheit öffentlichen Intereſſes, ja zu einem Organ der Wirt⸗ ſchaftspolitik geworden iſt. ((( ͤdddddGbdããã ͥã ͤ Add yd y y y yy ͤ o Erhöhung des Emissionskurses für verzinsliche Reichsschaßanweisungen Infolge der anhaltenden Nachfrage nach verzinslichen Jehsſchatzauweiſungen iſt der Zeichnungskurs für die %igen Abſchnitte per 1. März 1939, der ſich bisher auf dos b. H. ſtellte, auf 100 v. H. erhöht worden. * kthöhung des Diskonisaßes in Dänemark Die Däniſche Nationalbank teilt mit, daß ſie Aren Diskontſatz ab 22. Auguſt um 1 auf 375 v. H. erhöht. der Ziusſatz für Anleihen wird ebenfalls um 1 auf 4 und 4% v. H. erhöht. Dieſe Maßnahme dürfte mit dem im Juli erfolgten Außerkrafttreten eines Geſetzes über Zinshöchſtſätze in Verbindung ſtehen, delt temelbefriſt für ſaarländiſche Schuldverſchreibungen 19555 gert. Nach einer zweiten Bekanntmachung der kichsſtelle für Deytſenbewirtſchaftung über die Anmel⸗ 11 50 ſnarländiſcher Schuld verſchreibungen vom 29. Auguſt kuber i un 1, Auguſt 1935 geſetzte Friſt bis zum 1. Sep⸗ N 935 verlängert worden. Wefterer Schwund der Wechſelproteſte und Konkurſe. Die Vechſelproteſte haben ſich im erſten Halbjahr 1995 gegenüber dem gleichen Vorfahrszeitraum weſentlich ver⸗ betet. Gegenüber 266 281 Wechſeln mit einem Geſamt⸗ 19 5 von 35,3 Mill.„ im erſten Halbjahr 1934 ſind nach 1 57 des Statiſtiſchen Reichsamts im erſten Halbjahr 15 200 759 Wechſel mit einem Geſamtbetrag von rund 33,2 11 M proteſttert worden. Der Rückgang beträgt bei der . 5, v H. und beim Geſamtbetrag 6,1 v. 5. Der Furchſchnittsbetrag je Proteſtwechſel iſt mit 132„ im erſten . 1055 gegenüber 133/ im gleichen Zeitraum des . faſt unverändert geblieben. Dagegen iſt die af 9 8500 gegenüber dem erſten Halbfahr 1934 von 1/23 11 6 v. T. im erſten Halbjahr 1935 geſunken. Auch Aan der Konkursanträge iſt in der gleichen . geſunken, und zwar um 5,3 v.., während 10 Bal der gerichtlichen Vergleichsverfahren geſttegen aft 11 00 konkursanträgen lerſtes Halbjahr 1934: 1792 glehnt de Eröffnung des Verfahrens mangels Maſſe ab⸗ Nang werden; ihr Anteil an der Geſamtzahl aller Fälle gleiche im erſten Halbjahr 51,8 v. H. gegenüber 55 v. H. im 15 Zeitraum des Vorjahrs. Die Zahl der voll⸗ erſen gen Zuſammenbrüche hat gegenüber dem 5 Halbahr 1934 um 10,9 v. H. abgenommen, während 1 onkurseröffnungen um 15 v. H. zugenommen haben. hade Olubräberſchuß im Lederhandel. Der Leder⸗Außen⸗ Abe benclands ſchloß im Juli 1935 mit einem Aus⸗ kinſuhrüber sch d von 5398 dz ab, gegenüber einem lahres, eſchuß von 369 dz im gleichen Monat des Vor⸗ * 3 7 bete Rickmers⸗Linie iſt der Oſtaſienkonferenz nicht 1 8 Infolge der im Jahresbericht der Hamburger ür ers Linie Acß enthaltenen Bemerkungen über den beim vorigen Jahre von der Oſtaſien⸗Konferenz auf⸗ kaſtungenen Ratenkampf ſind bei der Reederei zahlreiche ners bat eingegangen, in denen behauptet wurde, Rick⸗ Hebe batte ſich der Oſtaſten⸗Konferenz angeſchloſſen. Dieſe fell, mcg irzeſt ſedoch, wie die Rickmers⸗Linie mit⸗ „Kkicht zu. Richtig ſei vielmehr nur, daß die Rickmers⸗ Linie am 20. Mai 1935 im Intereſſe der deutſchen Schiff⸗ fahrt mit der Hapag⸗ Lloyd Union ein ſogenann⸗ tes Gentlemen agrement getrofſen habe, das zu⸗ nächſt bis Ende dieſes Jahres laufen ſoll. Gleichzeitig ſei aber auch ein lederzeitlicher Widerruf vereinbart worden. * Lloyds verſichert nicht mehr gegen einen abeſſiniſchen Krieg. Die Londoner Lloyds Verſicherungsgeſellſchaft hat, laut„Daily Expreß“, die Annahme von Verſichevungen gegen einen italieniſch⸗abeſſiniſchen 8 eingeſtellt. Da⸗ gegen werden von der Geſellſchaft noch Verſicherungen ge⸗ gen ein Uebergreifen des Krieges auf andere afrikaniſche Gebiete angenommen, ooch nur zu hohen Policen, und nur für kurze Zeit. * Städt. Werke Ach Baden⸗Baden wieder 3 v. H. Die Städt. Werke AG, Baden⸗Baden, an der das Badenwerk mit 49 v. H. beteiligt iſt, bringen für 194/35 eine Divi⸗ kehrsbetriebe auf 1,47(0,43) und die ſonſtigen Erträge der Verſorgungsbetriebe ſtiegen auf 1,59(1,48), der Ver⸗ ſorgungsbetriebe auf 1,47(4,43) und die ſonſtigen Erträge auf 0,19(0,15) Mill. /. Nach 0,39(0,33) Mill. Anlage⸗ und 0,01(0,04) Mill.& anderen Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 103 719(100 723) zuzüglich 8357 (7827) Vortrag. * NSu——Rad Vereinigte Fahrzeugwerke AG., Nek⸗ karſulm. Die GW der Geſellſchaft zur Beſchlußfaſſung über die Regularien 1934 iſt auf den 9. September nach Berlin einberufen. Auf der Tagesorönung ſteht auch die Genehmigung ener Satzungsänderung über die Herab⸗ ſetzung der Beteiligung des Aufſichtsrates am Reinge⸗ winn. * Nicht ungünſtige Geſchäftsausſichten bei der Mag. Wenn auch die Maſchinenbau⸗Unternehmungen Ach, Duis⸗ burg, für das am 30. Juni 1935 abgelaufene Geſchäftsjahr wahrſcheinlich einen gegenüber der letzten Bilanz etwas größeren Reingewinn ausweiſen wird, wird dieſer Gewinn wegen der ſchon bekannten Dividendenloſigkeit der beiden Hauptbeteiligten Demag Ach, Duisburg, und Schieß⸗ Defries AG, Düſſeldorf, für das Jahr 1934 jedoch nicht ausreichen für eine Dividendenausſchüttung an die Muag⸗Aktionäre. Die Ausſichten für das loufende Johr werden wegen der augenblicklich ſtärkeren Beſchäftigung der Beteiligungsgeſellſchaften als nicht ungünſtig geſchildert. * Ruhiger ſüddeutſcher Kohleumarkt. Am ſüddeutſchen Kohlenmarkt verläuft das Hausbrandgeſchäft gegenwärtig der Jahreszeit entſprechend ſehr ruhig. * Erhöhter Zementabſatz im Juli. Der Abſatz der ge⸗ ſamten Feutſchen Zementinduſtrie ſtellte ſich im Juli auf 965 000 Tonnen gegenüber 803 000 Tonnen im Juni 1935. * Erzeugerhöchſtpreiſe für Schlachtſchweine für den Schlachtylehverwertungsverband Heſſen⸗Naſſau. Der Schlacht⸗ viehverwertungsverband Heſſen⸗Naſſau gibt folgende An⸗ ordnung für den Bereich des Schlachtviehverwertungsver⸗ bandes Heſſen⸗Naſſau, die mit ſofortiger Wirkung in Kraft tritt, bekannt: 1. Der Hondel mit Schlachtſchweinen hat nur nach Lebendgewicht zu erfolgen. 2. Kaufabſchlüſſe über Schlachtſchweine dürfen mit Erzeugerbetrieben(Bauern, Mäſtern und allen anderen Schweinehaltern) nur auf der Baſis„ab Stall!“ oder„ab Stall nächſter Waage““(Stall⸗ preis) oder„frei Markt einſchließlich Gebühren und Un⸗ koſten“(Marktpreis) für nüchtern gewogene Schlacht⸗ ſchweine getätigt werden. 3. Der Markthöchſtpreis beträgt für Heſſen und den Regierungsbezirk Wiesbaden 54,00 R. für 50 Kg. Lebendgewicht. 4. Der Erzeuger ⸗ höchſtyreis für Schlachtſchweine beträgt ab Stall: a) 51,00 R. für je 50 Kg. Lebendgewicht für die Kretſe der Neuen Mannheimer Zeitung Frankfurt a. M, Obertaunus, Maintaunus, Wiesbaden, Rheingau, Bingen, Oppenheim, Mainz, Worms, Alzey, Groß⸗Gerau, Darmſtadt, Offenbach, ſowie für die Ortſchaf⸗ ten der Kreiſe Heppenheim und Bensheim, die unmittelbar an der Bergſtraße oder weſtlich derſelben liegen, einſchlteß⸗ lich derjenigen Orte, die an der alten Bergſtraße liegen; b) 50,00./ für je 50 Kg. Lebendgewicht für die Kreiſe St. Goarshauſen, Unterweſterwald, Dillenburg, Unterlahn, Untertaunus, Limburg, Oberlahn, Uſingen, Wetzlar, Fried⸗ berg, Gießen, Büdingen, Schotten, Dieburg, Erbach, die Ortſchaften der Kreiſe Heppenheim und Bensheim, die öſtlich der Bergſtraße liegen; o) 49,00 R. für je 50 Kg. Lebend⸗ gewicht für die Kreiſe Lauterbach, Alsfeld, Biedenkopf, Oberweſterwald. 5. Beim Weiterverkauf von Schlacht⸗ ſchweinen zoͤurch Verteiler(Händler) zu feſten Preiſen an Abnehmer(be⸗ und verarbeitende Metzgereibetriebe) außer⸗ halb der Viehgroßmärkte dürfen nur Preiſe gezahlt oder gefordert werden, die in den unter 4 a genannten Kreiſen und Gebieten 1,00., in den unter 4b genannten Krei⸗ ſen und Gebieten 2,00 R. und in den unter 4c genannten Kreiſen und Gebieten 3,00 R. je 50 Kg. Lebendͤgewicht unter dem Frankfurter Höchſtpreis(54,00.) liegen. 6. Lieferverträge oder Kñaufabſchlüſſe, die vor In⸗ krafttreten dieſer Anordnung zu höheren Preiſen ge⸗ tätigt worden ſind, haben keine Rechtswirkſam⸗ keit. 7. Verſtöße gegen dieſe Anoröͤnung können mit Oroͤnungsſtrafen bis zu 10 000 R. im Einzelfalle geahndet, oder im Wiederholungsfalle zur Strafverfolgung der Staatsanwaltſchaft weitergegeben werden. * Erhöhter Abſatz amerikaniſcher Elektro⸗Kühlſchräuke. Nach einer Statiſtik der National Electrical Manufactu⸗ rers Aſſociation haben die amerikaniſchen Kühlſchrank⸗ fabriken in der erſten Hälfte des laufenden Jahres 1071 754 elektriſche Kühlſchränke für Haushaltbedarf im Wert von 82,45 Mill. Dollar abgeſetzt, gegen 891837 Stück im Wert von 75,25 Mill. Dollar im ſelben Zeitraum des Vor⸗ jahres. Der Mehrabſatz entfällt faſt ausſchließlich auf das erſte Jahresviertel. Der Auslandsabſatz belief ſich im Mai auf 15 021 und im Juni auf 12 179 Stück. Dürreſchäden in Argentinien. Die diesjährige Trok⸗ kenheit in Argentinien iſt nach den Feſtſtellungen des Landwirtſchaftsminiſters on Umfang wie an Dauer zu den ſeltenſten Ereigniſſen dieſer Art zu rechnen, die je in Argentinien beobachtet worden ſind. In den letzten Tagen erfolgten nun aber erfreulicherweiſe ſtärkere Niederſchläge, welche die Feldbeſtellung teilweiſe wieder ermöglichten. Santa Fé, Cördoba, Corrientes und der Chaco, aber auch die Provinz Buenos Aires berich⸗ teten über zum Teil ganz erhebliche Niederſchlagsmengen. Das Landwirtſchaftsminiſterium vertritt jedoch die Anſicht, daß durch die Trockenheit eine Einſchrän kung der Anbaufläche für Weizen um min deſtens 15 v. H. eingetreten iſt. Dobei laſſen ſich die Verluſte noch nicht in ihrem vollen Umfang überſehen. „ Herabſetzung der Weinpreiſe in der Schweiz. In der Weſtſchweiz ſuchen ſich die Wirte bereits auf die zu erwar⸗ tende gute Weinernte dergeſtalt einzurichten, daß ſie einen Preisabſchlag von durchſchnittlich 20 Cents eintreten ließen. Zur Förderung des Abſatzes von einheimiſchen Tafeltrauben hat die Winzervereinigung zuſommen mit den Traubenimporteuren einen Organiſationsplan auf⸗ geſtellt, um für ſede Gemeinde die Lieferungen zu organi⸗ ſieren. Auch die Preiſe werden den Winzern bekanntgegeben. Die Weinernte im Wallis ſcheint in jeder Hinſicht eine Rekordernte zu werden. In vier großen Weinkellern der Winzergenoſſenſchaft, wo 5 Mill. Liter eingekellert werden, iſt noch Platz für weitere 2 Mill. Liter geſchaffen worden. Der Winzerverein von Aigle hat beſchloſſen, ebenfalls ſo⸗ fort an den Bau neuer Lagerkeller heranzugehen. Mon rechnet hier mit einem Ertrag von 480 000 Liter gegen 380 000 im Vorjahr. Die Gemeinde Lauſanne hat beſchloſ⸗ ſey einen Teil der Traubenernte verſuchsweiſe zu alkohol⸗ freiem Wein zu verarbeiten. e Unverminderte Arbeitsloſigkeit in Frankreich. Am 3. Altgüſt betrug die Zahl der in Frankreich eingeſchriebe⸗ nen Arbeitsloſen 380 559 gegenüber 381 217 in der vorher⸗ gegangenen Woche. Die Verminderung beträgt ſomit nur 688. Gegenüber dem Vorjahrsſtand von 318 242 iſt eine Zunahme um 62 317 Arbeitsloſe zu verzeichnen. 5 * Société Alſacienne de Navigation, Straßburg. Die Geſellſchaft, die 1920 aus dem Beſtand mehrerer deutſcher Rheinſchiffahrtsflotten gegründet wurde, weiſt nach 0,96 (0,91) Mill. fres. Abſchreibungen einen von 0,38 auf 0,47 Mill. fres. erhöhten Reingewinn aus, aus dem unverän⸗ dert 7 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden. * Spaniſche Mandelernte 20 v. H. höher als im Vor⸗ jahr Die Ausſichten für die Mandelernte in der Provinz Alicante haben ſich etwas verſchlechtert. Die Erntemenge dürfte aber immer noch 20 v. H. größer ſein als die des Vorjahres, die Güte iſt dagegen weſentlich beſſer. Die Preiſe ſchwanken von 200 bis 270 Peſeten je 100 Kg., doch wird mit einem Rückgang gerechnet. Päckchen und Warenproben nach Albanien Fortan ſind nach Albanien Päckchen und zollpflichtige Warenproben zuläſſig. Den Sendungen ſind 2 Zoll 18. erklärungen in franzöſiſcher oder italieniſcher bei⸗ zufügen; außerdem iſt der grüne Zettel„Zoll“ aufzukleben. In den Zollinhaltserklärungen iſt jede Warengattung mit Roh⸗ und Reingewicht aulzuführen, bei nach dem Werte zu verzollenden Waren iſt auch der Wert anzugeben. Bei dieſer Art von Waren empfiehlt es ſich, eine Handelsabrech⸗ nung unmittelbar an den Empfänger zu ſenden. Albanien erhebt für die Aushändigung jedes Päckchens eine Gebühr von 10 Centimen und für die Zuſtellung nach der Wohnung außerdem 5 Centimen. Einkommensfeuer an der Saar Um Doppelbeſteuerungen zu vermeiden, hat der Reichs⸗ miniſter der Finanzen eine Verordnung über die Ein⸗ kommenbeſteuerung im Verhältnis zwiſchen Saarland und dem übrigen Deutſchland vom 6. Auguſt 1995 erlaſſen. Danach werden natürliche Perſonen nach dem ſaarläu⸗ diſchen Einkommenſteuergeſetz beſteuert, wenn ſie ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Saargebiet haben, ohne im übrigen Deutſchland einen Wohnſitz zu haben. Umgekehrt werden Perſonen, die im übrigen Deutſchland ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, ohne im Saarland einen Wohnſitz zu haben, nach deutſchem Einkommenſteuerrecht beſteuertr. Von dieſem Grundſatz gelten Ausnahmen in⸗ ſoweit, als Perſonen, die aus ſaarländiſchem Grundb itz oder ſaarländiſchem Gewerbebetrieb Einkommen beziehen, ſtets nach ſaarl. Steuerrecht, und umgekehrt Perſonen, die aus im übrigen Deutſchland gelegenen Gewerbe oder Grundbeſitz Einkommen beziehen, nach deutſchem Ein⸗ lommenſteuerrecht beſteuert werden. Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe nachgebend An der Abendbörſe herrſchte nach den Abſchwä⸗ chungen im Mittagſchlußverkehr ſtärkſte Zurückhaltung, Die Erörterungen um die Dipidenden in der Montaninduſtrie wurden weiterhin als Schwächemoment gewertet. Seitens der Börſe erfolgten einige Abgaben, auch von Bankſeite beobachtete man kleine Verkäufe. J. G. Farben kamen mit 1584(15876) zur Erſtnotiz. Im übrigen nannte man die ermäßigten Berliner Schlußkurſe ebenfalls nur knapp be⸗ hauptet. Der Rentenmarkt lag vollkommen geſchäftslos, wobei die letzten Kurſe der Mittagsbörſe geſprochen wur⸗ den. Im Verlaufe herrſchte Geſchäftsſtille, ohne daß öte Kurſe noch nennenswerte Veränderungen aufwieſen. J. G. Farben gaben auf 158 nach 158% nach, Höſch gingen auf 100%(10094), Harpener auf 11574(116%) zurück, Daimler waren zu 103% angeboten. Andererſeits zogen Reichsbank auf 188(187) an. Im übrigen lagen die Berliner Schluß⸗ kurſe nur knapp gehalten. Die Börſe ſchloß in ſehr ſtifler und etwas ſchwächerer Haltung. Renten lagen weiterhin ſtill und nicht immer voll behauptet. So gaben Altbeſitz auf 11176(111,80) und Reichsbahn⸗VA. 12498(124%) nach. Von Reichsanleihen erhöhten ſich 1984er auf 97,75(97/581, Von Großbankaktlen ermäßigten ſich Commerzbank Alf 945(94%). Nachbörſe: J. G. Farben 1577158. Waren und Märkſfe * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Karlsruhe vom 21. Auguſt. Inlandsweizen, Ernte 1935, 76/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 15 19,50'ᷣe 17 19, 70; W 20 20,20; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Zuſchlag für Rich plus 0,40/%0,60 Großhandelspreis plus 6,40/¼,60; Sommerweizen zur Zeit ohne Angebot; Inlandsroggen, Ernte 1935, 71/72 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 15,80; R 18 16,30; R 19 16,50; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Zuſchlag für Rc plus 0,40/,60; Großhandelspreis plus 0,40/,60; Braugerſte, Ernte 1935, je nach Qualität 20—21,25 Induſtriegerſte, Ernte 1935, je nach Qualität 19,25—19,50; Futtergerſte, Ernte 1935, Baſis 61/2 Kilo, Erzeugerfeſt⸗ preis G 8 16,00; G 9 16,20(über 62 bis 68 Kilo plus 0,10% pro Kilo im Hektolitergewicht und über 68 Kilo 0,15% pro Kilo im Hektolitergewicht]; deutſcher Hafer, Ernte 1935, Feſtpreisgebiet 17, 48/49 Kilo, frei Erzeugerſtation 17,20; Großhandelspreis nominell 17,55 Weißhafer 70 Pfennig Zuſchlag per 100 Kilo; Weizenmehl, Baſistype 790, In⸗ landsmahlung, Großhandelspreis im Preisgebiet 17, Auguſt⸗15. September 28,65; Frachtausgleich plus 50 Pfg. Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50„ für 10⸗Tonnen⸗Ladungen, Type 563(0) plus 2 l, Type 502 plus 3, Type 405(00) plus 5%, Type 405(Weizengrieß, fein und grob) plus 6, Type 1600(Weizenbrotmehl) minus 5. Roggenmehl Type 997, 75prozentige Ausmahlung, Großhandelspreis im Feſtpreisgebiet R 14 22,70; R 18 23,35; R 19 23,60; Fracht⸗ ausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen plus 50 Pfg. Type 610 pl. 2,00; Type 700 pl. 1,25; Type 815 pl. 0,50 /. Weizen⸗ Roggenmehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. Mai 1935. Weizennachmehl 17,25; Weizenbollmehl (Futtermehl) je nach Fabrikat 13,50—14; Weizenkleie W 17, 10.85—11,15; Roggenbollmehl(Futtermehl) 14,00 bis 14/25; Roggenkleie, Feſtpreisgebiet R 14 10,10 bis 10,45 R 18 10,40 10,75; R 19 10,50 10,85; Trocken⸗ ſchnitzel loſe, Erdnußkuchen loſe, Palmkuchen, Rapskuchen, Sojaſchrot, Leinkuchenmehl z. Z. nicht notiert und nicht angeboten. Biertreber 16,50—17; Malzkeime 15—15,25 l. Die Erzeugerpreiſe für Speiſe⸗Frühkortoffeln betragen ab 15. Auguſt 1935: a) für lange gelbe Sorten mindeſtens.80, jedoch nicht mehr als 4,30; b) für runde gelbe Sorten mindeſtens.40, jedoch nicht mehr als.90; c) für blaue, rote und weiße Sorten mindeſtens.—, jedoch nicht mehr als.50. Die Kartoffelpreiſe verſtehen ſich je Zentner, und zwar im geſchloſſenen Anbaugebiet waggonfrei Ver⸗ ladeſtatton oder frei Bezirksabgabeſtelle, im nicht geſchloſ⸗ ſenen Anbaugebiet waggonfrei Verladeſtatton oder frei Uebergabeſtelle ab Erzeugerort, jedoch ſind 30 Pfg. für Säcke, .25/ Abgabe und der Großhandelszuſchlag nicht inbegrif⸗ fen.— Rauhſuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trockon, je nach Qualität, neue Ernte 3,75—4; Luzerne, gut, geſund, trocken, je nach Qualität, neue Ernte 4,25— 4,50; Weizen⸗Roggenſtroh, drahtgepreßt, je nach Qualität.—: Futterſtroh(Gerſte und Hafer).25 /.— Alles für die 100 Kilo, Kartoffeln und Rauhfuttermittel Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderes vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack Frachtporität Karlsruhe bzw. Fertigfabrikate Parität Fabrikſtotion. Mehl frachtfrei aller im Preisgebiet 17 gelegenen Vollbahnſtationen. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Fracht⸗ parität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 4,027; Nov. 3,8% Jan. 3,82%; März 3,7.— Mais(in Hfl. per 5 2000 Kilo) Sept. 50: Nov. 51,50? Jan. 52,75; März 58,50 K. 35 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. Anguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stond. Midodl. Schluß: Auguſt(95) 631; Sept. 618; Okt. 607; Nov. 596; Dez. 593; Jan.(36) 500: Febr. 588; März 587; April 586; Mai 585; Juni 582; Juli 580; Auguſt 573; Okt. 571; Dez. 507; Jan.(37), März je 563; Tendenz ſtetig. * Leinöl⸗Notierungen vom 21. Anguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 9,50(936); Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 11/75(11½/ö16); Leinſaatöl loko 28,6(28) Sept. 22,6(22); Sept.⸗Dez. 22(unv.); Jan.⸗April 22,7% (22,8); Baumwollöl ägypt. 23(unv.); Baumwoll⸗St. per Sept. 6,50(unv.). Neuyork: Terp. 44(48,50). Sa⸗ van nah: Terp. 89. * Schifferſtadter Gemüſeauktion v. 21. Auguſt. Zwetſch⸗ gen—8; Tomaten—10, 7: Wirſing—6; Weißkohl 48; Rotkohl—11; Buſchbohnen—8; Staugenbohnen 12—15; Gurken pro 100 St. 3578, je Zentner 4,756.50%; Karot⸗ ten 1,5—3,5; Blumenkohl 25—35, 14—20,—6; Endivien⸗ ſalat—6; Kopfſalat—5,8; Kohlrabi 1,8—2,5; Rettich Stück—3, Bündel 1,5—3,5 Pfg. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte v. 21. Auguſt. Freinsheim: Birnen 10—19,—8; Pfirſiche 2580 Aepfel 10—18,—8; Mirabellen 18—22; Zwetſchgen 79,5; Reineclauden—10; Pertriko 11; Ontario—18; Tomaten 814; Trauben 15—20; Feigen 70 Pfg. Anfuhr: 2088 Ztr., davon waren 1313 Ztr. Zwetſchgen, 283 Ztr. Birnen, 164 Ztr. Mirabellen, 74 Ztr. Reineclauden, 134 Ztr. Tomaten, 54 Ztr. Aepfel. Abſatz und Nachfrage ſehr flott.— Ma x⸗ dorf: Tomaten—10; Gurken 10; Bohnen—10; Weiß⸗ kraut—6; Rotkraut—9; Salat—7; Blumenkohl 15— 90 Pfg. Abſatz und Nachkrage gut. * Schwetzinger Schweinemarkt. Auftrieb 51 Milch⸗ ſchweine, 100 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 26—38 ,, Läufer 45—65. Marktverlauf langſam. Ein Drittel UHeherſtand. * Kirchheimbolander Ferkelmarkt. Anfuhr: 292 Ferkel. Preiſe: 18-25 /, Läuſer bis zu 34/ Handel gut. Geld- und Devisenmarki Zürich, 2. Augut(chlus mich) Konstantin. 248 amsſertam 73.75 J 08l0 Auztrallen 125.— Perz 20.7 ö Spanien 42.0— Prag 1201 Bukarest 305 London 15,2 J Rofan 207.2— Verstau 58.32 ff. Bankd. 27 Henyorz 305,8 berlin 123..— Budapes 72 Tig. Geld 7 5 belglen 51.65— Wien off. K. 2328 eier! 702 Vonatzgedd ſteffen 25,1285 Sofit 68.25— Atten 200.— U JMenaksgeld 27 Paris, 21. August Schluß amlith). bendon 75,12— ppanen 207.25] fopesbegen 334.50 J pen 2 75 feuert 15,08 fielen 124, feln! 40.2 Feri, 609.— Velen 254,% Schr: 288% Stecbem 38/,78] Nah London, 21. upust(chlus amllich) eue 499,50 Kopenhagen 22,0 Neszan 549.— Sthenbes 17818 Monnet 299% Stockdom.89. 4 fumznien 0 620— okohens 1207 19.90/ Konstantin. 918 pal.10 beben 140,2 Aden 9.— eite 17 Brüste!.497% flelsingters 28,87 Fien 25.1 Monferſces— talen 60.51 prag 128½12 ace 28,12 Lalpariss 106.3 Ferlln 12,84 Badapes t 27,50 Buenos Ares 18,55 Buenos dehnen: 5,2% Felgrad 215.50 fie ce n. 412— if Lenco 18.50 Spanien 30,5 Jolla 395,— flongkons.125 Füdaffs 160,12 Hamburger Rfeiallnoſlerungen vom 21. August Hupſfer f bages-. Stelts-Ing brlef Geld Ariel bels I berehlif Brief] geld berabf Jauer 48,502.70. 281,021, 0%. HüHenrchiuk... 19 50 19.50 kedtue.... 291,029, 0. felneilber(Fl. 5. K) 457,054.50 Mer eee ee engel(A. 5. r. 284] 279 Apt„„ e Alt-Platin(ie) Mel„„ eee rcapr. A. p. gr.) 2585 235 3 7J)ͥͤ̃᷑-nßs n 380 328 ul 29 6 2 2 eee teller,(Au. 2.. Augus! 41. 4. 291,091,000 g 5 Leplemd. 41.4. 291,081, 00 Loco Alt Oktober 4.— 4. 291,021. 0%. Auflmen Regulus nes.(S fe,) 54, 2 Heremb 42.2541, 50.. 291,091, 0.. bueckeilber(L per Flasche) 11, ¼ 11% deremb. 43,— 42,25 291, 0129, 0. J Wolframerz düünes,(in Sh.) 4, * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 22. Anguſt. (Mitgetettt von der Deutſchen Bank and Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 je Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm: dto. 4 v. H. Kupfer 3,10 ſe Gramm: Feingold 2840 fe Kilo: Feinſilber 57,70 59,50„je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. Frächfenmarkf Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft war im Gegenſatz zu geſtern ſtiller. Die Frachten und Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. Seite Nummer 384 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe W 120 Minulen ſiochtpannungl Sensations-Programm stärkster At Ffankreichs groge Revolution! „e chan ach rote Blone, dow Abenteuerlich- wild, unheimlich ä 22. 1 1935 Die 2. Woche! ſafluduünaume 30. enn des unvergleichlich flotten Marta Eggert Custspiels Die blonde Carmen 2 Ai ff 0 Paris im Revolutions-Taumel Auf dem Gréeve-Plata verrichtet die Guillotine hr qrausiges Werk. Hochrädrige Harren schleppen immer néue Opfer herbei Des 1 Straßenpöbels Marseillatise durchpetischt die schaurige Atmosphäre des JCrauens und des Schreckens! f 50 J Keueste Gleich von drei 1 5 auf D eK i n Seiten zeigt sich Maria ggent bayerisch u. spanisch, ſokeunchen⸗ Welt. Agenbüschel“ Ellen Frunk heute bayerische„Trampel“ morgen fesche spanische Tänzerin 55 1 Ereignisse 5 Ida Wüst- Leo Slezak Vespermann Ellen Frank führen in eine Welt klingender- singender Seligkeit. ——* ff erf. Vöfffag 0 BAVANHIA- Fund un—— 5 Für Jugendliche erlaubi! II. Gulstorff Ab.00,.40..20 Uhr heute täglich: Gemise htes Gemüse * 5 Dose Hreiswerte Konserven Karotten geschnitten.. ½ Dose Gemüseerbsen mit Kerotten lunge Erbsen .34 50 65 65 „½ Dose 1 Dose Wurst- und Fettwaren Plockwurst schmttfestt Geräucherter fetter Speck pfund. 95 Eisbein ohne Knoch ½ Pfund en Dose Rindfleisch im eig. Seit-pfd.-DOs, brutto Fr Sie das greignete Insertions-Orgun, Salami und Tervelatwur st Amtl. Bekanntmachungen ODeffentliche Mahnung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim werden fällig ſpä⸗ te ſtens am: 37 Haushalt- Mischung mit getfockneten Ftbsen. ½ Dose 37 Corned beef. nd. 28 125 20. Auguſt 1985: die Gemeinde⸗Ge⸗ 50 tränkeſtener für Juli 1935; 20. Auguſt 1935: die Gemeindebier⸗ Agenten Frebeeren lunge Schnittbohnen. ½ Dose Brechspargel onne Kopfe, ½ Dose Breohspargel donn. Stangenspargel donn.... ½ Dose „„ ½ Dose . 48 100 1 10 Apfelmus 90 * 1½ Dose 900 tsfelfertſg. ½ Dose Kirschen 15 Mirabellen 90 kot mit Stein/ Dose 0 1 8e Fiiumaumaummaammmuunmpaunuummdumb nude Tlisiter volffett, 450, Limburger oſme Nin Palimkernfett DE St EF N HO DEN o F. l. T.. ½ Pfund de,„ Pfund-Pek „„ pfund- Tofel eee ee ten 8 Pfund DANN ſteuer f. Juli 35, .23 20. Auguſt 1985: die bis dahin(nach .55 dem 10. Auguſt 35) 62 fällig gewordene 89 Vergnügungs⸗ ſteuer, 12 20. Auguſt 1935: die von den Ar⸗ beitgebern an den Lohn⸗ u. Gehalts⸗ zahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 35 ein⸗ ſteuer, abzultefernde ütberſteigt, 20. Auguſt 1935: Stundungen dahin fällig ge wirkt. Der Schuldner hat Eine beſondere Mahnung jedes behaltene Bürger⸗ Stadtkaſſe. ſoweit die Summe den Be⸗ trag von 200., die auf Grund von bis wordenen Steuer⸗ zuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages ver⸗ außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Mfrettheringe in Tomatensoße eue Hege... Stack 10 eue Sabgurken... Stack T u. 10 eus Fssigguen Stück A u. 6 105 gat engen 5 Apfelwein, onen Lit 1 1 ee ee eee, ee 5 ö Weidweiin... offen Liter 3 maliger Zuſchlag(Säumnis⸗ 3% RABATT 5 mit Ausnahme weniger Artikel. Beginn:.50,.50,.00,.35 Uh a 2 Eine Klein⸗ 3 Anzeige in]? 2 ber n de Li. Tun. 4e Venuel g ring 8 en 0„ Ae bio Vererben, 2 8 Fil loh, 5 ee e n Nacht der Verwandlung.me lerung 22 Nachw. Schäfer. 4a. 11 Elin Fim, dessen Handlung in elner Nacht abrollt, 2. elner Macht nicht nur der Verwandlung, sondern auch der Ent- 1 222 Ir scheldung. Menschenschleksale erfüllen und vollenden sleh. bl, Aer Eln Fm von zwel Menschen, dle ssen ein Leben lang suchten und m. 1 od. 2 Bett., in elner Karnevalsnacht fanden. ſey. 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