ſt 1935 eien he Großfim 8 . ul Kemp Sandrock 2 Doe lle Schünzel n Tage! —— ).30.30 zun lefon 20739 ge Der 1055 st erbeten. Nala rücke(Neckar nach Worms Sonntag. 1. nnch, Abfahrt ten im Vorverx Mittelstr. 50, mit Hälfte) 8230 k . re onat Februar 11 bis 79 088 bis 20 609 bis 17 596 Ende Auguſt , andernfalls er 1935 ver⸗ tädt. Leihamt. uke ch weich werden, n' Gewürzeſſig. n, pikanten Ge⸗ ther nicht gelocht fg. 1 20 Pfg. Marktplatz H 1, 16 rie delm, F 7. 2 30 din 3 Jahre, an ch t. Angeb. f. * Pr. ftsſt. 7889 Selbstfahrer une Wagen Tel. 263 71 rene a rysler 3. Limouſine, r aut erhalt, gew Krankheit jed. annehm⸗ ren Preis erkaufen iheres 17541 l. Nr. 1 l. nal sicher, ne Kleine ng Auch Vermie: Tausch- aben sich er„NMZ 1 t. die Neue ng, eine arin hillt! e 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mt. und 02 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 19. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer Gene Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— ODrahtauſchrift: Ne ma zeit Mannheim Anzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ 50 Pfennig. Für im voraus zu be⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine GewährfürAnzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderenplätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A dati Der bevölkerungswiſſenſchaftliche Kongreß von Dr. Frick eröffnet Meldung des DNB. — Berlin, 27. Auguſt. Der Reichs⸗ und preußiſche Mimiſter des Innern, Dr. Frick, eröffnete heute um 11 Uhr in der Aula der Univerſität den Internationalen Kongreß für Bepölkerungswiſſenſchaft, deſſen Schirmherr er iſt. In ſeiner großen Rede führte der Minister u. a. aus: Der Bevölkerungswiſſenſchaft iſt es zu danken, daß wir heute über die Bewegung der Bevölkerung in faſt allen Staaten der Welt ziemlich genau unter⸗ richtet ſind. Zwar ſind die Sterblichkeitsziffern der Kulturnationen dank den Fortſchritten der medizi⸗ nikchen Wiſſenſchaft ſtark geſunken, aber dafür haben ſich wieder die wichtigeren Geburtenziffern ſo ver⸗ mindert, daß viele Staaten ſich ernſthaft fragen müſſen, ob ſie ihren Bevölkerungsbeſtand überhaupt noch halten können. Es iſt ſelbſtverſtändlich nicht zu verkennen, daß bei gleicher Entlohnung der Lebensſtan⸗ dard des Kinderreichen in allen Schichten der Bevölkerung gegenüber dem der Jung⸗ geſellen, Kinderloſen und Kinderarmen zu⸗ rückgeblieben iſt. Hier iſt es Aufgabe des Staates, einen Ausgleich herbeizuführen. Man glaubte bisher, durch Induſtrialiſierung, durch Ueberſchätzung der Wirtſchaft und der äußeren Macht ein Volk ſichern zu können. Man förderte den un⸗ geheuren Zuſtrom in die Städte und füllte die Lücken auf dem Lande faſt in allen ziviliſterten Staaten durch billige, oft anders raſſiſche Aubeiter. Man wollte nicht verſtehen, das Fleiß und Arbeit nutzlos ſein müſſen, wenn man ſich nicht auf der einen großen Linie raſſiſcher Be⸗ völkerungspolitik zuſammenfan d. Wel⸗ chen Sinn konnte eine Außenpolitik, eine Finanz⸗ oder Wirtſchaftspolitik haben, wenn das Volk raſſiſch darüber zerbrach? Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat gerade auf bevölkerungspolitiſchem Gebiet die größte Ak⸗ tivität entwickelt und bereits unverkennbare Erfolge erzielt. Seit der Machtübernahme hat die Reichs⸗ kegierung eine Reihe von Geſetzen mit bevölke⸗ küngspolitiſcher Bedeutung erlaſſen. Der Miniſter führte dann die weſentlichen Schöpfungen des Dritten Reiches an, die von bevölkerungspolitiſcher Bedeutung ſind: So die Deutſche Arbeits⸗ front, das Reichsnährſtandgeſetz, das Geſetz über den vorläufigen Aufbau des Hand⸗ werks, das Geſetz zur Ordnung der natio⸗ nalen Arbeit und den Arbeitsdien ſt. Der Miniſter fuhr dann fort: Die gegenwärtige Zuſammenſetzung und Entwicklung unſeres Volkes muß Beſorgnis erregen. Das laugſam vor ſich gehende Ab⸗ ſterben des Volkes wird zunächſt noch durch das Abſinken der Sterbeziffer verſchleiert. Die Menſchen aber. die jenen auch nur noch geringen Geburtenüberſchuß über die Sterbefälle ausmachen, ſind entweder Greiſe oder ſolche, für deren Unterhalt und Sorge das ſchaffende Volk aufzukommen hat. Dabei befinden wir uns in abſehbarer Zeit an einem Wendepunkt der Statiſtik. In Kürze muß die Slerbeziffer vieler ziviliſierter Völker, auch des unſerigen, ſteil emporſchnellen, um dann die Gebur⸗ tenziffer einzuholen und weſentlich zu überſteigen. Geht die Geburtenhäufigkeit noch weiter zurück, ſo muß die Volkszahl in allen Völkern mit niedriger Geburtenziffer erſt langſam, dann immer ſchneller abſinken. So erfreulich der Geburtenanſtieg in Deutſchland vom Jahre 1934 auch iſt, ſo wiſſen wir doch, daß die Zunahme der Geburten im Jahre 1034 um 224 000, alſo um 23,4 v. H. auf beſonders günſtige Umſtände zurückzuführen und trotzdem zur Erhaltung des Volksbeſtandes nicht ausreichend war. Die Abnahme der Geburten iſt aber um ſo bedenklicher, wenn die geborenen Kinder im Durch⸗ ſchnitt geſehen nicht immer eine erbliche und raſſiſche usleſe darſtellen, ſondern zunehmend körperliche oder ſeeliſche Mängel aufweiſen. Dieſer Rück⸗ gang der Zahl und der Volkskraft kann uicht durch einzelne Geſetze aufgehal⸗ en werden! Der Miniſter verwies dann auf die Gewährung von Eheſtands darlehen, auf das„Ge⸗ getz gegen Mißbräuche bei der Eheſchließung und der unahme an Kindesſtatt“ und das„Geſetz zur erhütung erbkranken Nachwuchſes“. Das letztere Geſetz reiche ſittlich über das Ziel der hriſtlichen Nächſtenliebe hinaus, die ſich nur mit der ebigen Generation befaſſe. Ein geſichertes Rechts⸗ Keen verhüte die irrtümliche oder mißbräuch⸗ iche Anwendung des Geſetzes. Das„Geſetz gegen gefährliche Gewohnheits⸗ und Sittlichkeitsverbrecher vom 24. November 1933“ ſchütze das deutſche Volk Dienstag, 27. Auguſt 1935 146. Jahrgang— Nr. 393 8 „Merkloſe Sowjel⸗ Versprechungen“ Engliſche und franzöſiſche Stimmen zur amerikaniſchen Proteſtnote an Moskau (Funkmeldung der NM.) O London, 27. Auguſt. Die amerikaniſche Note an Moskau wird von der„Daily Mail“ als neuer Beweis für die Wertloſigkeit von Sowjetverſprechun⸗ gen bezeichnet. Das Blatt ſagt, Sowjetrußland habe ſeine Zugehörigkeit zum Völkerbund nur für Pro⸗ pagandazwecke benutzt. Hader und Blutvergießen in der ganzen Welt könne auf die rote Hand zurück⸗ geführt werden. Kommuniſten hätten den Rif⸗ krieg 1925 und die mandſchuriſchen Unruhen 1931 geſchürt. In China ſeien ganze Provinzen jahre⸗ lang von kommuniſtiſchen Armeen vergiftet worden. Die teufliſchen Grauſamkeiten, die voriges Jahr in Abſt'urien verübt worden ſeien, hätten ebenfalls ihre Urheber in Moskau. In Frankreich ſorg⸗ ten die Roten ſtändig für Unruhe. Deutſchland habe durch das Beſtehen des jetzigen Regimes ſein Land und vielleicht ganz Europa vor den Schreckniſſen des Kommunismus bewahrt. Lansbury„bewundert“ Moskau Meldung des DN B. — Moskau, 27. Auguſt. Die„Prawda“ bringt eine Unterreöͤung ihres Londoner Berichterſtatters mit dem Führer der Unterhausfraktion der Arbeiterpartei, Lansbury. In dieſer Unterredung werden Lansbury Ausdrücke ſo rückhaltloſer Bewunderung für die Sowjetpolitik in den Mund gelegt, daß das Interview feſtgehalten zu werden verdient. Nach der„Prawda“ hat er u. a. erklärt, daß die Exiſtenz der Sowjetunion die einzige Hoffnung() ſei. Die Gründung der Sowjet⸗ union auf einer bisher nie dageweſenen antiimperia⸗ liſtiſchen Grundlage ſei die größte Errungenſchaft der Nachkriegszeit. Alle Völker der Welt wüßten, daß die Sowjetregierung keinerlei Eroberungsbeſtre⸗ bungen hege. Die Sowjetunion ſei nicht für den Angriff, ſondern lediglich für die Vertei⸗ digung bewaffnet. Die Vereinigung verſchie⸗ dener Völker im Rahmen der Sowjetunion weiſe den Weg zur Vereinigung der ganzen Welt. Lansbury, der in der Unterredung weiter darauf hinwies, daß die werktätigen Maſſen Großbritan⸗ niens den Frieden wollen und mit dem Sowfet⸗ arbeiterſtaat aufrichtig ſympathiſierten, erklärte an⸗ geblich:„Ich hoffe, daß der Tag nicht mehr fern iſt, wo es gelingen wird, eine Freundſchaft auf der Grundlage der Duldſamkeit und des guten Willens zu ſchaffen, damit wir dann die faſchiſtiſche Gefahr ſo bekämpfen können, daß nicht allein ihre weitere Verbreitung verhindert, ſondern auch ihre vollſtändige Liquidie⸗ rung erreicht werden kann.“ Die franzöſiſche Rechtspreſſe lobt Rooſevelt — Paris, 27. Auguſt. Die amerikaniſche Proteſtnote an die ſowjetruſſiſche Regierung wegen Vorkommniſſe auf der Moskauer Tagung der Komintern wird in der franzöſiſchen Rechtspreſſe mit ganz beſonderer Genugtuung aufgenommen. „Journal“ ſieht in ihr die Abſicht Rooſevelts, die Umſtürzler in Schach zu halten. Der amerikani⸗ ſche Staatspräſident, der ein ſozialer Präſident ſein wolle, werde keinen demagogiſchen Forderungen nach⸗ geben, die ſeine großen Reformpläne ſchädigen könn⸗ ten. Erſte Vorbeoͤingung für eine allgemeine Wieder⸗ geſundung ſei die Ausſchaltung aller Umſtürzler. Auch der„Matin“ iſt begeiſtert über die Note Rooſevelts. Endlich, ſo ſchreibt das Blatt, finde man einmal eine demokratiſche Republik, die noch nicht zum Vaſallentum herabgeſunken ſei. Ame⸗ rika habe oͤie Moskauer Revolutionäre aufgefordert, ſich über die widerliche Tagung der Komintern näher zu äußern. Man könne dieſen Schritt nur gutheißen, denn er beweiſe, daß die amerikaniſche Regierung nicht lange rede, ſondern ſofort handele, wenn man ihr zunahe trete. Peinliche Warſchauer Fragen an Stalin O Warſchau, 27. Auguſt. Die offiziöſe„Gazeta Polſka“ ſetzt ſich in einem Leitartikel mit den Beſchlüſſen des letzten Kom⸗ inter⸗Kongreß auseinander. Das Blatt ſtellt da⸗ bei die Frage, ob Stalin und die Sowjetregie⸗ rung noch die Abſicht haben, Verträge und die von Litwinow abgegebenen Erklärungen über die Nichteinmiſchung in die inneren Verhältniſſe anderer Staaten zu achten. Ferner ſei zu fragen, ob Lit⸗ winow die von ihm eingeleitete diplomatiſche Aktion durch ſeine Geſandten und Botſchafter oder durch die Sektion der Komintern fortſetzen wolle. Schließ⸗ lich wäre es wichtig, zu wiſſen, ob nach Auf⸗ faſſung der maßgebenden ſowjetruſſiſchen Stellen der Bürgerkrieg nur im Gebiet der Sow⸗ jetunion zu verurteilen ſei, in den ande⸗ ren Staaten aber als Mittel zur Feſtigung des Weltfriedens angeſehen werde, ſo wie es Litwinow die Sowjetregier in i isheri Er⸗ 4 und die Sowjetregierung in ihren bisherigen Er verantwortlichen worden iſt. klärungen verſicherten. Es ſei umſonſt, daß die ſow⸗ jetruſſiſche Preſſe ſich bemühe, zu beweiſen, daß der Diktator Stalin und das Mitglied der Komintern, Stalin, zwei verſchiedene Perſonen ſeien, und daß Litwinow eine andere Perſon ſei, wenn er den Gen⸗ fer Zylinder ab⸗ und das weiße Mos⸗ kauer Mützchen aufſetze. nicht nur vor Verbrechern, ſondern bewahre es auch vor dieſen Verbrechen. Anſchließend beſchäftigte ſich der Miniſter mit dem„Geſetz über die Neubildung deutſchen Bauerntums“, dem„Geſetz zur Regelung der landwirtſchaftlichen Schuldverhältniſſe“ und dem „Reichserbhofgeſetz“, das den Bauernſtand als Quelle deutſchen Blutes auf ſeiner Scholle feſtige. Eingehend legte dann der Miniſter die Maß⸗ nahmen dar, die beſonders auf die Ermög⸗ lichung der Gründung einer zahlreichen, ge⸗ ſunden Familie hinzielen, ſo z. B. die Be⸗ rückſichtigung des Familienſtandes in den Steuergeſetzen. Die Beſeitigung der Arbeitsloſig⸗ keit, ſo fuhr der Miniſter fort, iſt ein Nahziel, das zum großen Teil ſchon erreicht iſt. Eine endgültige Behebung dieſer Not iſt aber nur durch bevölkerungs⸗ politiſche Maßnahmen möglich. Ohne Löſung der bevölkerungspolitiſchen Probleme keine wirkliche Dauerlöſung der Arbeitsloſenfrage!l Es gilt, der erbgeſunden Familie ihr Aus'''mmen zu ſichern. Auch die Schwangerſchaftsunterbrechung aus geſund⸗ heitlichen Gründen iſt von der Begutachtung durch eine Aerztekommiſſion abhängig gemacht worden. Da⸗ mit iſt der nationalſozialiſtiſche Staat eindeutig von der ſozialen Indikation abgerückt. Wenn die Eltern nicht in der Lage ſind, das Kind auf zuziehen, ſo muß die Volksgemeinſchaft helfend einſpringen. Die NSW hat neben dem Winter⸗ hilfswerk die Fürſorge für Mutter und Kind in den Mittelpunkt ihrer Arbeit geſtellt. g Im Ausland ſieht man noch vielfach bas Steri⸗ liſterungsgeſetz als die einzige Waffe der nationalſozialiſtiſchen Regierung im Kampfe gegen die Erbkrankheiten an. Das iſt nicht richtig. Vielmehr betrachtet die nationalſozialiſtiſche Regie⸗ rung das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes nur als eine Art Notmaßnahme, die zunächſt einmal die akute Gefahr bannen ſoll. Die Grund⸗ lage der Erb⸗ und Raſſenpflege im deutſchen Volke wird vielmehr in einer ſorgfältigen Eheberatung ge⸗ ſucht werden müſſen. Die Vorarbeiten auf dieſem Gebiete ſind ſoweit gediehen, daß von den neuerſtan⸗ denen ſtgatlichen Geſundheitsämtern die freiwillige Eheberatung bereits ausgeübt und eine geſetzliche Regelung dieſer Frage folgen wird. Es iſt uns der Vorwurf gemacht worden, wir trie⸗ ben einen beſonderen Raſſekult und verletzen durch unſere eugeniſchen Maßnahmen die Gebote chriſt⸗ licher Nächſtenliebe. Wenn es jedoch nicht vermeſſen war, in die urſprüngliche Weltordnung derart einzu⸗ greifen, daß durch die Fortſchritte der Wiſſenſchaft vielen Kranken ein langes Leben ermöglicht wird, das unter den urſprünglichen Verhältniſſen ihnen nicht zufallen würde, kann es auch kein Unrecht ſein, zu verhindern, daß aus dieſer oͤen Kranken vermit⸗ telten Wohltat eine Plage für die Geſunden werde. Vergeſſen wir nicht, daß gerade die Geſün⸗ deſten und Beſten der Nationen in früher Jugend und ohne zur Fortpflanzung ge⸗ kommen zu ſein, ihr Leben auf den Schlacht⸗ feldern haben laſſen müſſen, ſo daß allein ſchon dadurch für die Kranken und Schwa⸗ chen ein erhöhtes Maß der Fortpflanzungs⸗ möglichkeit gegeben iſt. Gerade dieſe Erkenntnis macht den Nationalſozia⸗ liſten zu einem Gegner des Krieges, zu⸗ mal ſeine Verluſte an wertvollſtem Erbgut nicht oͤurch Vorteile aus einem noch ſo günſtigen Frie⸗ Fortſetzung auf Seite 2) Ein Erfolg neudeutſcher Rechtſchöpfung Von unſerem Berliner Vertreter J Berlin, 26. Auguſt. Der Beſchluß des Internationalen Straf⸗ rechts kongreſſes über die Kaſtration und Steriliſation aus eugeniſchen Gründen iſt ein hoher moraliſcher Erfolg der neuen deutſchen Rechtsauffaſſung und damit ein Erfolg für Deutſchland ſchlechthin. Der Beſchluß hat uns beſtätigt und die Welt erkennen laſſen, daß der revolutionäre Geſtaltungswille des Nationalſozia⸗ lismus Bahnbrecher des kulturellen Fortſchritts iſt. Zum erſten Male hatte in dem Geſetz zur Ver⸗ hütung erbkranken Nachwuchſes der Gedanke Ge⸗ ſetzesform erhalten, der dann ſpäter auch für die ent⸗ ſprechenden Abſchnitte der Strafrechtsreform maß⸗ gebend war. Und dieſes Geſetz war ohne Zweifel eine revolutionäre Tat. Wie ſehr dieſe Maßnahme des neuen Deutſchland in die Rangordnung der bis dahin auf dieſem Gebiet gültigen Werte eingriff, wie tief— mit anderen Worten— ſeine umgeſtaltende Kraft war, haben uns nicht zuletzt die oft leiden⸗ ſchaftlichen Proteſte ausländiſcher Kreiſe gezeigt. Dieſe Widerſprüche waren nicht ſo ſehr durch ihre Heftigkeit als vielmehr durch das Unvermögen ge⸗ kennzeichnet, die neuen Wertſetzungen für Menſch und Leben zu begreifen, auf denen die national⸗ ſozialiſtiſche Rechtsſchöpfung aufbaut.(Wir denken in dieſem Zuſammenhang natürlich nur an die ableh⸗ nenden Urteile, die von einem ehrlichen und ernſt⸗ haften Bemühen um die Sache zeugen, nicht an jene, die nur bösartig waren und in den Bereich der Greuelhetze gehören.) Aber auch die Proteſte gegen das deutſche Vor⸗ gehen haben ihre poſitive Wirkung gehabt. Sie halfen mit, die Erörterung über den heiklen Fragen⸗ kreis der Erbkrankheiten, ihres Einfluſſes auf die Volksgeſundheit und Kriminalität und ihrer Be⸗ kämpfung anzuregen und in Fluß zu halten, die das deutſche Geſetz über die Verhütung erbkranken Nachwuchſes von neuem in der ganzen Welt ent⸗ feſſelt hatte. Man begann allenthalben die Dinge ſchärfer zu ſehen und die Probleme, um die es hier⸗ bei geht, noch einmal und gründlicher zu durch⸗ denken. Die lebhafte Ausſprache auf dem Straf⸗ rechtskongreß und der Beſchluß über Kaſtration und Steriliſation haben noch einmal offenbart, mit welch hohem ſittlichen Ernſt die Erörterung in den Kreiſen des Auslandes geführt Man hat ſich, je länger je mehr, allge⸗ mein der Erkenntnis nicht verſchließen können, daß die Auffaſſung, von der das nationalſozialiſtiſche Deutſchland bei der Be⸗ handlung der Frage der Erbkrankheiten ausging, richtig geweſen iſt, und daß die Maßnahmen, die wir auf Grund dieſer Auffaſſung getroffen haben, gut und vorbildlich waren. Der Kongreß hat ſich nicht damit begnügt, der deutſchen Haltung im Grundſatz beizuſtimmen. Er hat mehr getan und den beteiligten Regierungen empfoh⸗ len, ſich der Regelung anzuſchließen, die das Weſen der deutſchen Geſetzgebung auf dieſem Gebiet bezeichnet. Die Entſchließung verlangt in ihrem Schlußabſatz„äußerſte Vorſichtsmaßnahmen“ und„gründliche Prüfung durch ein Kollegium von Juriſten und Medizinern“. Und das ſind die beiden Hauptpunkte des Verfahrens, die bereits das Geſetz zur Verhütung des erbkranken Nachwuchſes für Kaſtration und Steriliſation feſtlegt. Deutſchland als Gaſtland des Internationalen Strafrechtskongreſſes begrüßt die Entſchließung mit beſonderer Freude. Rechtswiſſenſchaftler und Rechts⸗ praktiker faſt aller Nationen haben mit ihrem Be⸗ ſchluß einem für die neue deutſche Rechtsauffaſſung überaus bezeichnenden Rechtsgrundſatz Zuſtimmung und Anerkennung gezollt. Damit iſt gerade auf dem für die Kulturhöhe eines Volkes ſo maßgebenden Gebiet wie dem der Rechtsſchöpfung beſtätigt wor⸗ den, wie ſehr Deutſchland befähigt iſt, im friedlichen Zuſammenwirken der Völker ſein Teil zum kul⸗ turellen Fortſchritt in der Welt beizutragen. An dieſer Tatſache vermögen auch die Greuellügner nichts zu drehen und zu deuteln. Im übrigen darf der Beſchluß des Strafrechtskongreſſes über euge⸗ niſche Kaſtration und Steriliſation als hoffnungs⸗ voller Auftakt für den gegenwärtig in Berlin tagen⸗ den Kongreß der internationalen Bevölkerungswiſ⸗ ſenſchaft betrachtet werden, der ſich von anderen Ge⸗ ſichtspunkten aus mit dem gleichen Thema beſchäf⸗ tigen wird. r. 2. Seite Nummer 393 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 27. Auguſt 1935 Der bevölkerungswiſſenſchaftliche Kongreß (Jortſetzung von Seite.) den ausgeglichen werden können. Wenn Sie weiter ſich vor Augen halten, daß der Nationalſozialismus die Ein⸗ und Angliederung fremder Volksteile als eite Schwächung der eigenen Volkskraft betrachten muß, ſo werden Sie erkennen, daß vieles von dem, was man uns böswillig nachſagt, nicht ſtimmen kann. Das deutſche Volk will nichts anderes, als ſeinen Beſtand im Rahmen der anderen Völker behaupten und ſeinen Teil zur . menſchlicher Kultur und Geſittung eiſten. Ich hoffe und wünſche, daß Ihre Verhandlungen und Ihr Aufenthalt in Deutſchland, meine verehrten Gäſte aus dem Ausland, zu einem beſſeren Ver⸗ ſtändnis des nationalſozialiſtiſc Deutſch⸗ lands beitragen werden, und daß damit auch dieſer Kongreß ein wertvoller Bauſtein zum erhabenen Friedens⸗ und Aufbauwerk unſeres Führers Adolf Hitler ſein wird. Den Kongreß erkläre ich hiermit für eröffnet. Nach der mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Rede des Reichsminiſters Dr. Frick hielten die bei⸗ den Vizepräſidenten des Kongreſſes Begrü⸗ ßungsanſprachen. Der ehemalige franzöſiſche Miniſter Landry dankte für die herzliche Einla⸗ dung nach Deutſchland und hob die große Bedeu⸗ tung der bevölkerungspolitiſchen Probleme hervor, die heute ſo praktiſcher Natur ſeien, daß keine Regie⸗ rung an ihnen vorübergehen könne. Sir Charles Cloſe(Wincheſter) überbrachte die Grüße der eng⸗ liſchen Fachgelehrten und betonte, daß auch in Eng⸗ land die bevölkerungspolitiſchen Probleme ſehr ernſthaft erörtert würden. Profeſſor Dr. Rüdin (München) ſprach im Namen der Univerſitäten, Aka⸗ demien und wiſſenſchaftlichen Geſellſchaften Deutſch⸗ lands und Prof. Dr. Eugen Fiſcher, der amts⸗ führende Präſident des Kongreſſes, hob in ſeiner An⸗ ſprache beſonders die vaſſenhygieniſche Bedeutung aller Erſcheinungen der Bevölkerungsbewegung her⸗ vor. Fiſcher ſchloß: Wir ſind voll ſtolzer Freude, daß unſere Reichsregierung, vor allem aber unſer Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dieſen tieſſten und folgenſchwerſten Weg der Bevölke⸗ rungswiſſenſchaft klar erkannt haben und den Willen haben, die Folgerungen zu ziehen. So dürfen wir heute bei Beginn unſerer Arbeit mit dankbarem Herzen des Mannes gedenken, deſſen ſtarke Hand den Willen und, ſo Gott will, die Kraft hat, vom deutſchen Volk das Bepölkerungsſchickſal abzumvenden, das vergangene Kulturen und Völker in den Tod geführt hat. Und dasſelbe hoffe und wünſche ich für die Staatsbenker und Regierungen aller anderen Nationen und Völker. In dieſem Wunſche für alle gedenken wir ehrerbietig grüßend, wenn wir hier auf deutſchem Boden und in des Rei⸗ ches Hauptſtadt zur Arbeit uns verſammeln, des deutſchen Volkes Führer und Reichskanzler, und ich bitte Sie, mit mir ihn zu grüßen: Unſer Führer 478 Reichskanzler Adolf Hitler Sieg Heil! W e 3 „ Der Bukareſter Vertreter des„Völkiſchen Beobachters“ verhaftet und ausgewieſen — Bukareſt, 26. Auguſt. Der Vertreter des„Völkiſchen Beobachters“ in Bukareſt, Friedrich Weber, wurde in Kiſchi⸗ new auf dem Weg von ſeinem Hotel zu einer Ver⸗ ſammlung der„Liga für national⸗chriſtliche Ver⸗ teidigung“ verhaftet und über die ungariſche Grenze gebracht. Es wurde ihm nicht geſtattet, ſein Gepäck aus dem Hotel in Kiſchinew abzuholen. Des⸗ gleichen durfte er ſich bei der Durchreiſe in Bukareſt nicht in ſeine Wohnung begeben. Seiner Frau hin⸗ gegen wurde geſtattet, ihm das notwendige Reiſe⸗ nannte nde n IA Air is ans, 33 9 Meldung des NW Der Prozeß gegen Meldung des DN B. — Berlin, 27. Auguſt. Die Verhandlung gegen die 12 Redemptori⸗ ſten wegen Deviſenverbrechens bringt ſofort bei der Vernehmung des 49jährigen Ordensgeiſtlichen Wilhelm Brinkmann aus Bochum, aufſehen⸗ erregende Enthüllungen. Der Angeklagte hat von dem flüchtigen Pater Joſef Cremer aus Luxemburg⸗Stadt laufend „Schenkungen“ erhalten. Zunächſt will er ſich in Unkenntnis der wahren Zuſammenhänge über die Wertpapiere gefreut haben, die man ihm ſchenkungs⸗ weiſe zukommen ließ. Er verkaufte weiſungsgemäß die Papiere und war dann angeblich ſehr überraſcht, als er nun dem großzügigen Spender den Verkaufs⸗ erlös wieder aushändigen ſollte. Der Vorſitzende fragte den Angeklagten:„Sind Ihnen denn da keine Gewiſſenskonflikte gekommen?“ Der Angeklagte ſchweigt. Vorſ.:„Haben Sie von dieſem auffälligen Ver⸗ langen Ihrem Vorgeſetzten keine Meldung erſtattet?“ Angeklagter:„Nein. Ich ſehe jetzt allerdings ein, daß das ein Fehler war.“ Er fährt dann fort: Bei der zweiten Schenkung machte es Cremer wieder ſo, und da war der Betrug fertig, Im Auguſt 1934 traf dann der Angeklagte Brink⸗ mann in Aachen mit dem gleichfalls flüchtigen 45⸗ jährigen Mitangeklagten Pater Kreutz zuſam⸗ men, der damals noch im Kloſter Vaals in Holland lebte. Kreutz fragte den Angeklagten, ob er für ihn nicht Depiſen verkaufen wolle. Der Vorſitzende:„Da hätten Sie doch nun ſagen ſollen, aha, Bruder Kreutz, ich kenne die Sache von Eremer, der ſchiebt genau ſo, Bei mir iſt die Sache in guten Händen, ich ſchiebe nicht.“ Der Angeklagte erhielt im Oktober 1934 durch einen als Bote dienenden Ordensbruder Wertpa⸗ piere mit einem Stempel. Brinkmann wußte nicht, was dieſer Stempel bedeuten ſollte. Er zögerte da⸗ her zunächſt mit dem Verkauf der Papiere, führte ihm ſpäter aber doch durch. Es kommt nun eine Angelegenheit zur Sprache, die an Frivolität und Pietät⸗ loſigkeit ihresgleichen ſucht. Wie ſich bei der weiteren Vernehmung herausſtellt, hat der An⸗ geklagte Brinkmann nämlich zum Zwecke des Ver⸗ kaufs eine Schenkungsurkunde angefertigt und da⸗ bei die Unterſchrift eines inzwiſchen verſtor⸗ benen 70jährigen Paters mißbraucht. Der greiſe Pater hatte kurz vor ſeinem Tode eine Reiſe nach Rom angetreten und dem Angeklagten einen herzlichen Abſchiedsbrief aus Vigo in Spanien geſchickt. Auf dieſe Weiſe war Brinkmann in den Beſitz ſeiner Unterſchrift gekommen. Er fälſchte nun — Frankreichs uneinnehmbare Oſtgrenz Paris, 26 Auguſt. Bei einer Erinnerungsfeier an die Schlacht bei Arrancy lein kleines Maas⸗Dorf in der Nähe von Verdun, das heute hinter den franzöſiſchen Befeſti⸗ gungsanlagen gelegen iſt) erklärte der Abgeordnete von Montmedy und ſtellvertretende Vorſitzende des Heeresausſchuſſes der Kammer, Beauguitte, im vergangenen Jahr habe die Grenzbevölkerung mit Recht über ungenügenden Schutz und Vertei⸗ digung der franzöſiſchen Oſtgrenze kla⸗ gen können, denn die Befeſtigungsanlagen ſeien un⸗ genügend beſetzt geweſen. Heute habe ſich die Lage glücklicherweiſe geändert. Dank der neuen Rekrutie⸗ rungsgeſetze ſei es möglich geweſen, dieſe Anlagen mit friſchen und genügend zahlreichen Truppen zu die Redemptoriſten ſeinen Namenszug, um auf dieſem Wege eine Schen⸗ kung des bereits verſtorbenen Paters vorzutäuſchen und drückte der gefälſchten Unterſchrift den Kloſter⸗ ſtempel bei. Vorſitzender:„Warum pietätloſen Mißbrauch ausgeführt Angeklagter:„Weil der Tote nicht mehr auftreten konnte.“ Bei dem Verkehr mit den Behörden hat der An⸗ geklagte von dieſer gefälſchten Urkunde Gebrauch ge⸗ macht. In der Nachmittagsverhandlung wurde der 55jäh⸗ rige Ordensgeiſtliche Wilhelm Platte aus Bo⸗ chum vernommen. Er beſtritt, ſich im Sinne der An⸗ klage ſchuldig gemacht zu haben. Er habe zwar Ver⸗ käufe von Wertpapieren getätigt, halte aber die Schlußfolgerungen, die die Anklage daran knüpfe, für unzutreffend. Auf Vorhalten des Vorſitzenden muß der Angeklagte allerdings einräumen, daß er in ſeinem Ordenskleid Eſſekten im Werte von einigen tauſend Reichsmark bei ſeiner Ueberſiedlung von Luxemburg nach Bochum mit über die Grenze gebracht hat. Weiter ſind ihm von Pater Cremer im Okto⸗ ber 1934 in einem Wertbrief durch die Poſt Effek⸗ ten im Werte von 16 241 Mk. nachgeſandt worden. Der Erlös wurde von ihm dem Angeklagten Wil⸗ helm Brinkmann ausgehändigt. Brinkmann hat in ſeiner Vernehmung bereits zugegeben, daß das Geld ins Ausland verſchoben worden iſt. Auch der Ange⸗ klagte Platte will damals ſchon gerüchtweiſe gehört haben, daß Gelder ins Ausland verſchoben würden. Der Vorſitzende fragte ihn, weshalb ausgerechnet an ihn die Effekten von Cremer geſchickt worden ſeien. Der Angeklagte gibt zunächſt ausweichende Antwor⸗ ten und behauptet dann, daß ihm das Geld als ſein perſönliches Eigentum„zugeteilt“ worden ſei. Der Vorſitzende weiſt ihn darauf hin, daß er das Armuts⸗ gelübde abgelegt habe und infolgedeſſen kein Privat⸗ eigentum haben könne. Spitzfindig erwiderte der Angeklagte:„Kanoniſch und kirchlich ſchon, zivilrecht⸗ lich iſt das aber anders! Wenn ein Geiſtlicher, der zum Zölibat verpflichtet iſt, heiratet, iſt die Ehe zivilrechtlich ja auch gültig.“ Der Angeklagte machte einen überaus unſicheren Eindruck und ſuchte ihm unangenehmen Fragen mehrfach mit der Feſtſtellung auszuweichen, daß er ſich darüber ſchon während der Vorunterſuchung ge⸗ äußert habe und zu dieſen Punkten nicht mehr er⸗ klären wolle. Anſchließend wurden die Geſchäfte erörtert, an denen der 66jährige Anton Walz aus Aachen und der 53jährige Wilhelm Mandel aus Bonn betei⸗ ligt ſind. Die Verhandlung wurde dann auf Mittwoch vor⸗ mittag vertagt. haben Sie dieſen 5 ⁰ als Zeuge zen jedem Einfall zu verſchließen und das Heer in die Möglichkeit zu verſetzen, die Un⸗ leiſten. Mißglückter Anſchlag auf Marſchall Jeng (Funkmeldung der NM) O Schanghai, 27. Auguſt. Auf Marſchall Feng, den„chriſtlichen Gene⸗ ral“, wurde nach einer Meldung aus Tſingtau in Taian⸗fu(Weſtſchantung) ein Anſchlag verübt, der jedoch mißglückte. Der Marſchall ver⸗ teilte Lebensmittel an Flüchtlinge aus den Hoch⸗ waſſergebieten, als plötzlich ein Wachmann mehrere Schüſſe auf ihn abgab. Feng blieb jedoch unver⸗ wundet. Seine Leibwache erwiderte das Feuer. Zehn Mann ſollen bei der Schießerei verletzt worden ſein. beſetzen. Man könne mit Recht behaupten, daß gepäck auf den Bahnhof zu bringen. Frankreich im Begriff ſtehe, ſeine Gren⸗ Der Trotadero unter der Spitzhack Ein Pariſer Prunkpalaſt, das Ausſtellungswunder von 1878, verſchwindet Paris, im Auguſt. Am 1. September werden die Spitzhacken in Aktion treten, um den alten Trocadero⸗Palaſt am rechten Ufer der Seine abzubrechen. Die Pariſer hatten ſich gewöhnt, dieſes vielgeläſterte Monſtrum von Tro⸗ cadero als notwendiges Uebel hinzunehmen, das zum Stadtbild von Paris ebenſo gehört, wie der be⸗ nachbarte Eiffelturm auf dem linken Seine⸗Ufer. Beide Gebäude ſind neueren Datums. Der Troca⸗ dero ſtammt aus dem Weltausſtellungsjahr 18 78, der Eiffelturm wurde anläßlich der zur Jahr⸗ hundertfeier der Großen Revolution veranſtalteten Weltausſtellung 1889 errichtet. Der ſtählerne Turm und der ſteinerne Palaſt entſprechen einander inſo⸗ fern, als ein jedes auf ſeine Art Staunen weckt. Der Trocadero in ſpätmauriſchem Stil verblüfft durch ſeine ſchier ungeheuerlichen Ausmaße, ſeine bizarr überladene, konvexe Faſſade, ſein völliges Herausfallen aus dem Rahmen ſeiner Umgebung, der geſchmackvoll angelegten, idylliſchen Gartenvor⸗ ſtadt Paſſy. Das einſtige Hauptgebäude der Aus⸗ ſtellung von 1878 war eigentlich längſt überflüſſig ge⸗ worden. Man ließ es ſtehen, ob des großen Koſten⸗ aufwandes, den es erfordert hatte und nutzte die weiten Räume zur Unterbringung völkerkundlicher Sammlungen und zur Veranſtaltung von Feſten und volkstümlichen Theaterauffüh rungen. i Aber Rieſengröße und kraſſer Prunk befanden ſich im argen Mißverhältnis zu der neuen Beſtimmung. Man ertrug den Trocadero als nun einmal vorhan⸗ denen Beſtandteil der Silhouette von Paris, ärgerte ſich aber ſtets mehr oder weniger über ihn. Ueber⸗ dies war der Name recht abſonderlich ge⸗ wählt; die Republik hatte ein repräſentativ ſein ſollendes Bauwerk getauft nach dem Siege, den das 1822 vom Herzog von Angovulsme geführte franzöſi⸗ ſche Interventionsheer beim Fort Trocadero vor Cadiz gegen die ſpaniſchen Freiheitskämpfer errun⸗ gen hatte. Bei geſchichtskundigen Republikanern rief ein ſolcher Name ſonniges Erinnern an eine der unpopulärſten, meiſtgeſcholtenen Epiſoden der ver⸗ haßten Reſtaurationszeit wach. Nun wird dieſe gewaltige Steinmaſſe des An⸗ ſtoßes endlich abgetragen. Der alte Trocadero ver⸗ ſchwindet, um Raum zu ſchaffen für die kom⸗ mende Weltausſtellung von 1937. Die bei⸗ den Seitenflügel ſollen freilich ſtehen bleiben, in⸗ deſſen völlig umgebaut weroͤen, in modernem Stil und nach allen neuzeitlichen Erforderniſſen, um wie⸗ derum als Muſeumsräume zu dienen. Auch für die Sammlungen des Marineminiſteriums, das Muſeum der indochineſtiſchen Kunſt und das kinematographiſche Archiv, die alleſamt bis jetzt der ſtändigen Behauſung entbehren. Ob für dieſe moderniſierten Ueberbleibſel des alten Trocaderbo ein neuer Name gewählt werden ſoll, darüber gehen die Meinungen noch auseinander. Uebrigens hat es nicht an Leuten gefehlt, die eine Niederlegung auch des Eiffelturmes befürwor⸗ teten. Die japaniſche Preſſe will wiſſen, daß die Tat politi⸗ ſcher Natur ſei. Gewiß, der Eiffelturm fügt ſich in die Landſchaft von Paris ebenſowenig harmoniſch ein, wie der Trocadero. Aber der Eiffelturm, dieſes ragende Meiſterwerk aus Stahl, ſtellt unleugbar einen ein⸗ zigartigen Eigenwert dar und iſt auch für die Ge⸗ ſchichte der Bautechnik bedeutungsvoll, als aus dem genialen Wagemut eines großen Ingenieurs geſchaß⸗ ſener Erſtling einer langen Reihe gewaltiger Bau⸗ ten, bei denen an Stelle der Kunſt des Architekten jene des Ingenieurs trat. Gerettet worden iſt der Eiffelturm— man darf nur ſagen: einſtweilen!— ob ſeiner bhöchſt ſchätz⸗ baren Verwendbarkeit für jeglichen Zweck der Fun⸗ kentelegraphie, von der im Jahre ſeiner Vollendung, 1899, nur ein paar Gelehrte eine ziemlich unbe⸗ ſtimmte Vorſtellung gehabt hatten. Doch des Eif⸗ felturmes wunderbare Wandlung von völliger Nutz⸗ loſigkeit zur größten Nutzbarkeit iſt ein Gleichnis menſchlicher Erfindungskraſt und fortſchreitender Meiſterung der Naturmächte. Allein um deſſentwil⸗ len verdiente Europas höchſtes Bauwerk vor der Vernichtung bewahrt zu bleiben. Der Krebs von Liebenwalde Von Peter Bamm Die Bürger von Liebenwalde haben ihr Wappen geändert. Sie haben jetzt ein ſchönes neues Wappen mit einem Helm mit Lindenblättchen und einer ſil⸗ bernen Mauerkrone. Man kann ſich zunächſt nicht viel dabei denken. Aber vielleicht iſt es das Linden⸗ blatt Siegfrieds, das ihre verwundbare Stelle be⸗ deckt. Und dieſe verwundbare Stelle war eben das alte Wappen, in dem ein Krebs prangte. Die Liebenwalder wollten von dem Krebs nichts mehr wiſſen. Und man kann ihnen das nicht verden⸗ ken! Denn der Krebs gilt allgemein als ein Tier, das zurückgeht. Und die Liebenwalder wollen nun mal auf jeden Fall vorwärtsſchreiten. Freilich, ſie befinden ſich im Irrtum. Es iſt der Krebs, dem Unrecht geſchieht. Wir wollen hier außer acht laſſen, welch köſtliche Gabe uns eine freundliche Schöpfung in den Krebſen ſchenkte. Weder der Stör des Baikalſees noch die Haifiſchfloſſe errei⸗ chen den Krebs an Wohlgeſchmack. Kaum, daß der Hummer ihm die Schere reichen kann. Zudem iſt er eine ausgeſprochen philoſophiſche Speiſe. Denn beim Krebeſſen iſt ein jeder ein Moltke, ſchweigſam und eee. ſchnell im Angriff. Ein Gericht, das die Menſchen zum Schweigen veranlaßt, ſollte den Philoſophen Reſpekt, Liebe und Ehrfurcht einflößen. Aber gerade die Philoſophen haben dem Krebs das fatale Odium der Rückwärtsigkeit angehängt. Wie iſt es aber nun wirklich? Wenn der Krebs ins Waſſer will, läuft er da etwa aufs Land? Und wenn er aufs Land will, gerät er da etwa ins Waſſer hinein? Ach nein, auch der Krebs ſchreitet, wohin er will, aber er tut es, wie es ihm gefällt. Und wenn er rückwärts geht, geht er noch lange nicht zurück. Es iſt ein Tier mit Sinn für Tradition. Wohin er auch geht, ſein Blick bleibt auf die Vergangenheit gerichtet. Für die Zukunft hat er keinen Sinn. Und das kann man wieder ihm nicht verdenken, nachdem es ſein Schickſal iſt, mit Dill gegeſſen zu werden. So iſt der Krebs ohne Zweifel ein Symbol des Alters. Denn auch dem Grabe ſchreitet man zu mit dem Blick auf die Vergangenheit. Und ſo iſt der Krebs auch ein Symbol der Weisheit. i Die Liebenwalder ſpähen nun von ihrer neuen ſilbernen Mauerkrone in die Zukunft. Möge ſie ihnen wohl gedeihen. Aber hoffen wir auch, daß ſie der zäntaſtbarkeit⸗“ des frangöſiſchen Bodens zu gewähr⸗ — Balbos Pariſer Reiſe Politiſche Hintergründe? Meldung des DNB. — London, 27. Auguſt. Zu der unerwarteten Ankunft des Generalgoy⸗ verneurs von Tripolitanien, Luftmarſchall Balbo in Paris am Montag ſchreibt„Daily Tele⸗ graph“ u.., während des letzten Jahres ſei die öffentliche Erwähnung ſeines Namens in Italien halboffiziell verboten geweſen. Vielfach ſei behaup⸗ tet worden, Muſſolini habe ihn nach ſeinem traus⸗ atlantiſchen Geſchwaderflug als einen gefährlichen Nebenbuhler verbannt. Vor einigen Tagen noch habe ber italieniſche Rundfunk überraſchenderweiſe den Marſchall als einen der Führer des Faſchis⸗ mus geprieſen. Kurz darauf ſei er am Lido geweſen und habe mit Muſſolinis Freund und Vertrauens⸗ mann, dem Grafen Volpi, eine lange Unterre⸗ dung gehabt. Sein Aufenthalt in Paris werde amt⸗ lich mit dem neuen Flugdienſt Rom paris begrün⸗ det. Politiſche Beobachter aber hielten es für mög⸗ lich, daß koloniale Fragen eine ebenſo wich⸗ tige Rolle bei ſeinen Unterredungen ſpielen würden. Muſſolini hat, entgegen den Erwartungen am Dienstagfrüh, noch nicht die Rückreiſe im Flugzeug nach Rom angetreten.„Paris Midi“ glaubt, daß Marſchall Balbo in Paris durch Beſprechungen zu⸗ rückgehalten werde, die ernſthafter als die eines Vergwügungsreiſenden ſeien. Balbo werde vielleicht erſt am Dienstagabend Paris verlaſſen. Tatſächlich ſoll Balbo, wie ergänzend verlautet, Beſyrechungen u. a. mit dem franzöſiſchen Luftfahrt⸗ miniſter, General Denain, deſſen Kabinettschef, Oberſt Davet, dem ſtellvertretenden Generalſtabs⸗ chef der Luftſtreitkräfte und einem höheren General⸗ ſtabsoffizier des Landheeres gehabt haben. Zwei Molorräder raſen gegeneinander Vier Todesopfer — Stettin, 27. Aug. Auf der Straße von Pyritz nach Rackitt ereignete ſich am Montag ein ſchwe⸗ res Motorradunglück, das vier Todes⸗ opfer forderte. In der Nähe des Ortes Rackitt ſtieß das mit zwei Perſonen beſetzte, aus Berlin zu⸗ rückkehrende Motorrad des Schloſſermeiſters Fritz Pagel aus Pyritz in voller Fahrt mit dem ent⸗ gegenkommenden Motorrad des Gutsſchloſſers Wil⸗ helm Splinter aus Groß⸗Möllen zuſammen. Infolge des fürchterlichen Anpralles ſtürzten die beiden Fahrer und ihre Mitfahrer ſo ſchwer, daß zwei von ihnen, der Buchhändler Hartwig aus Pyritz und der Gutsſchloſſer Splinter, auf der Stelle tot waren. Die beiden anderen, der Schloſſermeiſter Fritz Pagel und der Guts⸗ ſchmied Robert Havemann, wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie während der Ueberführung ins Krankenhaus ſtar ben. Keine Winterfahrten der„Normandie“ — Paris, 26. Auguſt. Nach einer Meldung der „Liberté“ aus Le Hapre befindet ſich der neue fran⸗ zöſiſche Rieſendampfer Norman die“ gicht auf em Winterfahrplan ſeiner Reederef. Er wind ſeine letzte diesjährige Amerikareiſe in der zweiten Oktoberhälfte ausführen. Im Winter ſoll das Schiff neuerlich überholt werden, um im März nächſten Jahres ſeinen Dienſt wieder aufmehmen zn können. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelsteil: Dr. Fritz Bode Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller Küb⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; i. B. Gg. Kling, ſämtliche in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35. Vittortaſtraße 43 Geſ.⸗D.⸗A. Juli 1985: Ausgabe K u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte Angeſpült Von Richard Gerlach 3 Schon von weitem ſah ich am Strand eine dicht⸗ gedrängte Menge um etwas ſtehen und ſich nieder⸗ beugen. Erſt in der Nähe erkannte ich, was es war: ein junger Seehund, der mit traurig verſchleierten Augen um ſich blickte und einen Klagelaut vor ſich hin wimmerte. ö f Das Mitleid war allgemein. Alle Hände ſtreck⸗ ten ſich aus, das zitternde Tier zu ſtreicheln. Doch die Angſt packte den Kleinen, er rutſchte ein Stück auf die Dünen zu, aber die Menſchen folgten. „Er hat ſeine Mutter verloren. Wir wollen ihn zurückbringen“, ſagte der Herr im Badeanzug. Das Seehundjunge ließ ſich widerſtandslos auf den Arm nehmen. Durch die Brandung wurde es getragen, hundert Meter, zweihundert Meter hin⸗ aus, bis zur Sandbank, Nun war der Geſtrandete der Freiheit wiedergegeben. Aber das Tier ver⸗ ſchwand nicht im Meer, mit leichten, wellenförmi⸗ gen Bewegungen ſtrebte es dem Strande zu und erreichte das Trockene noch eher als der Schwim⸗ mer. „Er will nicht zurück“, ſagten die Bedauernden, die ihn empfingen. „Er kann vielleicht nicht.“ „Er iſt noch zu klein.“ Umdrängt von einer Menge lag das winſelnde Tier, jeder Neuankommende wollte es ſtreicheln. Jemand ſchalt, man ſolle doch vernünftig ſein, ihn nicht hetzen, ihn ſich ſelbſt überlaſſen. f Aber die ſpäter daherſchlenderten, hoben ihn wie⸗ der auf den Arm. „Der Niedliche“, rief eine Dame und holte ein Stück Zucker aus ihrem Täſchchen. Die meiſten Menſchen haben ein gutes Herz und möchten es gern bei Gelegenheit bewähren. Aber wie einem angeſpülten kleinen Seehund ume ſein muß, deſſen Mutter vielleicht umgekommen it, das wußten ſie wohl nicht. Was außerhalb unſe res Geſichtskreiſes geſchieht, kümmert uns nicht ſehr. So wurde der Arme mit Zärtlichkeiten über ſchüttet, die ihm wahrſcheinlich grauenhaft waren Vernunft und Unvernunft wechſelten miteinander. Endlich, ſpät am Abend, blieb er allein im zurück. In der Nacht kam die Flut. Am Morgen guten alten Dinge nicht vergeſſen, die der Krebs nie⸗ mals aus dem Auge verlor.. war er nicht mehr da. — A WO . — N= 2 D toes e —. 2—— 1—— PPT Ä/ ⁵ ß——W e.,.„ r. 1935 tguſt. ralgou⸗ albo, Tele⸗ ſei die Italien behaup⸗ traus⸗ hrlichen noch erweiſe Faſchis⸗ zeweſen rauens⸗ Interre⸗ de amt⸗ begrün⸗ r mög⸗ o wich⸗ würden. en am Iugzeng t, daß en zu⸗ 8 die ſeien. d Paris e rlautet, iftfahrt⸗ 'ettschef, alſtabs⸗ zeneral⸗ zander 1 Pyritz ſchwe⸗ odes⸗ Rackitt erlin zu⸗ Fritz em ent⸗ 8 Wil⸗ ſammen. ten die ber, daß ig aus uf der deren, r Guts⸗ ſchwer ung ins die“ hung det ue fran⸗ chteauf rei. Er in der inter foll m März ihmen zu —— ub) O. Eiſenbart Eiſenbart ler Süd⸗ urt Wilhelm Gg. Kling, ſteue Mann⸗ riaſtraße 4 9 dei Rückvorto —̃x ine dicht⸗ h nieder⸗ es war: chleierten vor ſich de ſtreck⸗ ln. Doch ein Stück en. ollen ihn zug. los auf wurde es eter hin⸗ eſtrandete Lier ver⸗ lenförmi⸗ zu und Schwim⸗ auernden, winſelnde heln. ſein, ihn hn wie⸗ holte ein —— Dienstag, 27. Auguſt 1935 —— Mannheim, den 27. Auguſt. Einkommenſteuer-Vorauszahlung Am 10. September iſt die dritte Vorauszah⸗ lung auf die Einkommenſteuer für 1935 zu entrichten. Steuerpflichtige, deren Einkünfte über⸗ wiegend aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft herrühren, zahlen am 10. September keine Vorauszahlung, da⸗ für jedoch am 10. Dezember eine Vorauszahlung in doppelter Höhe. Von beſonderem Intereſſe für die Steuerpflich⸗ ligen ſind die Möglichkeiten einer Herabſetzung der Einkommenſteuervorauszahlung. Die„Deutſche Steuerzeitung“ weiſt deshalb darauf hin, daß gemäß 8 37 Abſ. 2 des Geſetzes die Vorauszahlungen herab⸗ geſetzt werden können, wenn der Steuerpflichtige glaubhaft macht, daß ſeine Einkünfte, die nicht dem Steuerabzug unterliegen, vorausſichtlich um mehr als ein Fünftel, mindeſtens aber um 1000 Mark nied⸗ riger ſein werden als die der letzten Veranlagung zugrunde gelegten nicht ſteuerabzugspflichtigen Ein⸗ künfte. Da die Herabſetzung der Vorauszahlungen nach den Veranlagungsrichtlinien nicht rückwirkend, ſondern nur mit Wirkung für die künftige Zeit er⸗ folgen ſoll, iſt es daher zweckmäßig, daß die Steuer⸗ pflichtigen derartige Anträge rechtzeitig bor Fälligkeit der Einkommenſteuervorauszah⸗ lüngen ſtellen. Bei der Bemeſſung der künftigen Vorauszahlun⸗ gen ſoll weiter gemäß den Veranlagungs richtlinien für 1935 berückſichtigt werden, in welcher Höhe der Steuerpflichtige für das in Betracht kommende Ka⸗ lenderjahr bereits Vorauszahlungen entrichtet hat, ſo daß im Endergebnis möglichſt nicht mehr als der Betrag der vorausſichtlichen Jahresſteuerſchuld entrichtet wird. Darüber hinaus beſteht für die Fälle, in denen der Steuerbeſcheid für 1934 noch nicht zugeſtellt iſt, eine weitere Möglichkeit auf Herabſetzung der Vorauszahlungen ge⸗ mäߧ 40 der erſten Durchführungsverordnung. Da⸗ nach kann eine Herabſetzung der Vorauszalheung ſtattſinden, wenn ihre Höhe bei Anwendung der Ta⸗ rifvorſchriften des neuen Geſetzes und der Beſtim⸗ mungen der erſten Durchführungsverordnung dem zuletzt ermittelten Einkommen nicht mehr entſpricht. Abſchließend wird bemerkt, daß dieſe Herabſetzung der Vorauszahlungen ebenſo wie in den anderen Fällen nur auf Antrag ſtattfindet, aber nur dann, wenn der Unterſchiedsbetrag für die einzelnen Vor⸗ auszahlungen mindeſtens zehn Mark beträgt. Wer darf ein Einzelhandelsgeſchäft führen? Was man vor Uebernahme eines Einzelhandels geſchäfts wiſſen muß Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt: Bei der Durchführung des Einzelhandelsſchutz⸗ geſetzes muß immer wieder die Erfahrung gemacht werden, daß Perſonen, die ein neues Geſchäft errichten oder ein beſtehendes über⸗ nehmen, aus Unkenntnis über die maßgebenden Beſtimmungen vertragliche Bindungen eingehen, ohne ſich darüber vergewiſſert zu haben, ob ſie Aus⸗ ſicht auf Erteilung der erforderlichen Genehmi⸗ gung haben. Welche Vorſchriften ſind nun zu be⸗ achten, bevor ein Einzelhandelsgeſchäft errichtet oder übernommen werden kann? Nach den Vorſchriften des Einzelhandelsſchutz⸗ geſetzes iſt die Neuerrichtung, die Verlegung und ſeit einiger Zeit auch die Uebernahme von Einzelhan⸗ delsgeſchäften genehmigungspflichtig. Bei der Neu⸗ errichtung und Uebernahme iſt dabei eine der Haupt⸗ vorausſetzungen, daß der Antragſteller die erforder⸗ liche Sachkunde nachweiſt. Die Auffaſſung, daß es ſich dabei nur um eine Formſache handle, iſt un⸗ zutreffend. Sie verleitet aber vielfach dazu, daß die Antragſteller, ſchon bevor ſie die Genehmigung er⸗ halten haben, bindende Entſchlüſſe hinſichtlich der Uebernahme oder Neuerrichtung eines Geſchäfts faſſen. Es kommt auch vor, daß ſie ſchon vor der Genehmigung mit dem Geſchäftsbetrieb beginnen. Ein ſolches Verhalten iſt ungeſetzlich und hat zur Folge, daß die Polizeibehörde derartige, ohne Ge⸗ nehmigung eröffnete Betriebe wieder ſchließen muß. Um Schädigungen zu vermeiden, kann daher nicht dringend genug empfohlen werden, in vertragliche Bindungen mindeſtens die Klauſel aufzunehmen, daß die Gültigkeit des Vertrages von der behörd⸗ lichen Genehmigung des Geſchäfsbetriebes abhängt. Wie wird nun der Nachweis der Sach⸗ kunde geführt und was gehört dazu? Der Nach⸗ weis der Sachkunde ſetzt grundſätzlich den Nach⸗ weis einer abgeſchloſſenen kaufmänniſchen Lehre mit anſchließender mehrjähriger Gehilfen⸗ zeit, bei Fehlen der Lehre aber einer wenigſtens fünfjährigen Gehilfenzeit ooͤer einer mehrjäh⸗ rigen ſelbſtändigen Führung eines Geſchäftes der in Betracht kommenden Art voraus. Kann der Antragſteller dieſen Nachweis nicht führen, ſo hat er ſich im allgemeinen einer mündlichen Prüfung vor der zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammer zu unterziehen. Bei dieſer Prüfung werden zum mindeſten regelmäßig die Kenntniſſe eines durch⸗ ſchnittlich begabten Angeſtellten eines Einzelhandels⸗ geſchäfts, der eine ordnungsmäßige Lehre durchge⸗ macht hat, verlangt. In erſter Linie muß der An⸗ kragſteller über die notwendige Warenkunde des in Betracht kommenden Handelszweiges verfü⸗ gen. Dazu gehören insbeſondere Kenntniſſe über Entſtehung, Zuſammenſetzung, Beſchaffenheit und Gebrauchs möglichkeiten der wichtigſten Waren ſowie über die Beſonderheiten der richtigen Lagerung einer Ware. Außerdem werden allgemein kauf⸗ männiſche Kenntniſſe, vor allem auf dem Gebiete der Buchführung, der Kostenberechnung und des Wett⸗ bewerbes verlangt. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Die Preſſe der DA hat auf Anordnung von Reichsleiter Dr. Ley eine grundlegende Neuordnung erfahren. Ab 1. Oktober gibt die DA laut„Indie“ (Informationsdienſt der DA) 73 verſchiedene fachliche Schulungsblätter heraus. Jedes Einzelmitglied der DA hat unter dieſen 73 Fach⸗ zeitungen, die in Zukunft koſtenlos einmal monatlich durch die Poſt den Empfängern zugeſtellt werden. die freie Wahl. Niemand iſt gezwungen, ein beſtimm⸗ tes Blatt zu wählen, vielmehr kann jeder Volks⸗ genoſſe das Blatt wählen, das in ſeinen Beruf ſchlägt umd das ihn intereſſiert. Die Beſtellungen zum 1. Oktober müſſen bis ſpäteſtens 22. September bei dem zuſtändigen Briefträger erfolgen. Die Arbeits⸗ front verteilt an alle Mitglieder ein Verzeichnis aller 73 Zeitſchriften mit beigefügtem Beſtellſchein. Es wird bei der DA in Zukunft vier Grup⸗ pem von Preſſeerzeugniſſen geben. 1. Die poli⸗ tiſch⸗weltanſchauliche Preſſe. Sie umfaßt die beiden halbmonatlich erſcheinenden Zeitſchriften „Arbeitertum“ umd„Ausbau“, die zum Preis von 10 Pfennig je Stück an die Mitglieder der Betriehs⸗ gemeinſchaften—16 und 17 und 18 über beſondere Vertriebs⸗ und Auslieferungsſtellen vertrieben wer⸗ den. 2. Die Fachpreſſe. Hier handelt es ſich um die 73 fachlichen Schulungsblätter, die monatlich erſcheinen und jedem Mitglied der DA grund⸗ ſätzlich koſtenlos zuſtehen. Das Mitglied beſtellt fein Fachblatt bei ſeinem Poſtamt oder Brieftröger oder Zeitſchriftenhändler und entrichtet an dieſen ein⸗ ſchließlich der Zuſtellgebühr einen Betrag von vier⸗ teljährlich 30 Pfennig gegen Quittung, der ihm bei Neuordnung der Preſſe der DA In Zukunft 73 fachliche Schulungsblätter monatlich noch ein Mitteilungsblatt heraus, das nur der Unterrichtung der DA ⸗Walter einſchließlich der Vertrauensräte dient. 4. Die Werkzeitungen. Sie bilden einen weſentlichen Beſtandteil der Preſſe der DA. Werkzeitungen ſind nach Möglichkeit in allen Werken mit mehr als 500 Gefolgſchaftsangehö⸗ rigen zu ſchaffen. Sie werden koſtenlos an die Ge⸗ folgſchaftsangehörigen abgegeben und ſtehen unter einheitlicher Leitung. Die Mitteilungs⸗ und Fachblätter der DA haben eine gemeinſame Auflage von rund 13 Mil⸗ lionen Stück. Bei der Neuoronung waren u. a. folgende Geſichtspunkte maßgebend: Nach dem Willen des Reichsleiters der DAF, Pg. Dr. Ley, ſoll jedes Mitglied der DA Anſpruch auf koſtenloſe Lieferung eines fachlichen Mitteilungsblattes haben, das in erſter Linie der fachlichen und beruflichen Schulung aller Mitglieder der DA dienen ſoll. Deshalb iſt die Neuregelung ſo getroffen worden, daß für jede größere Berufsgruppe ab 1. Oktober ein beſtimmtes Blatt vorhanden iſt. Es hat ſich gezeigt, daß die Belieferung der Mitglieder der DA mit den Mitteilungs⸗ oder Fachblättern durch die Or⸗ ganiſation nicht ſo klappen konnte, als es bei einem Vertrieb über die Poſt der Fall ſein kann. Da jedoch die DA Wert darauf legt, auch in der Belieferung dem deutſchen Arbeiter das Beſte zu geben, werden ab 1. Oktober alle Blätter der DA durch die Poſt geliefert. Die bisherigen Mitteilungs⸗ und Fach⸗ blätter der Duc haben zum Teil eine ſehr weit zurückliegende Tradition. Die DAs der nächſten Beitragszahlung angerechnet wird. lieb und wert geworden ſind, verſchwinden zu laſſen, 8. M ittei Uu ng b ätte r. Neben der Fach⸗ ſondern hat ſich bemüht, ihre Ueberlieferung durch preſſe gibt jede Reichsbetriebsgemeinſchaft halb⸗ Beibehaltung der alten Titel weiterzuführen. = nfrf.]‚ 3500 Uebungsfirmen des Amtes für Arbeits⸗ führung und Berufserziehung der DA, in der Deutſchen Uebungswirtſchaft zuſammen⸗ gefaßt, ſchulen den Nachwuchs auf allen Ge⸗ bieten der Wirtſchaft, weiten den Blick eines jeden jungen Mitarbeiters und geben ihm die unerſchütterliche Erkenntnis, daß die Wirt⸗ ſchaft nur geſund ſein kann, wenn ſie von der Politik geführt wird. „Müller“, ruft der Leiter der Uebungsfirma Theo⸗ dor Froſch, die heute ihren Arbeitsabend abhält, „hier haben Sie die eingegangenen Auf⸗ träge, ſehen Sie zu, daß heute alles herausgeht!“ Lehrling Müller(ſonſt bei ſeiner Lehrfirma mit ein⸗ fachen Arbeiten beſchäftigt) nimmt voll Stolz die zahlreichen Aufträge; er iſt ſichtlich erfreut darüber, daß ſeine Werbebriefe Erfolg gehabt haben, und mit einem Rieſeneifer erledigt er Auftrag um Auftrag. Bei einem erfährt er nach Rückſprache mit der Buch⸗ haltung, daß der Kunde ſeine alten Rechnungen noch nicht bezahlt hat,— alſo kurz treten! Bei einem neuen Kunden muß erſt bei der Auskunftei eine Aus⸗ kunft eingeholt weroͤen. Jetzt raſch an die Lagerkar⸗ tei und feſtgeſtellt, ob die beſtellten„Waren“ auch alle vorrätig ſind.„Was, Ceylon⸗Tee nicht mehr am La⸗ ger?“ Schon iſt er beim Einkäufer und will Neube⸗ ſtellung veranlaſſen. Dieſer zeigt aber mit über⸗ logener Miene auf die Beſtellkarte, wonach die Sorte beſtellt und ſogar die Lieferung ſchon angezeigt iſt. So, jetzt erſt kann Lehrling Müller richtig arbei⸗ ten, zuerſt Preiſe prüfen, die Aufträge ins Auftrags⸗ buch eintragen, beſtätigen, auf der Werbekartei ver⸗ merken und dann weg mit den Unterlagen in die Verſandabteilung, denn die neueſte Preisliſte ſoll nochbalkuliert werden.„Da iſt ja kaum noch nach⸗ zukommen“, meint der Verſandleiter, der alle Hände voll zu tun hat, um mit ſeinen Mitarbeitern die noch vorliegenden Aufträge zu bearbeiten und die Lager⸗ beſtandskartei auf das laufende zu bringen. Ver⸗ ſtärkung aus einer anderen Abteilung wird heran⸗ geholt, das Geklapper der Schreibmaſchinen wird heftiger, alles hilftzuſammen, um der Firma den Ruf als pünktlicher Lieferant zu erhalten. Und es wird geſchafft!—— Einer rechnet die Beträge aus, der nächſte rechnet nach und ſchreibt Verſandanzeigen und Rechnungen aus, ein anderer die Frachtbriefe. Da wünſcht ein Kunde Verſand durch den Spediteur,— alſo Spedi⸗ tionsauftrag ausſtellen! Lebhaft ging es auch in der Perſonalabtei⸗ lung zu. Klar, heute iſt doch der Tag der Gohalts⸗ zahlung! Schelling, der das Gehaltsdurchſchreibebuch führt, iſt faſt am Verzweifeln; er addiert, addiert mehrmals auf und ab, die Summen der einzelnen Spalten wollen mit dem Endbetrag nicht überein⸗ ſtimmen. Endlich ein erlöſender Seufzer. Glück⸗ ſtrahlend entgleitet ſeinen Lippen:„Ich hab's. Er wiſcht ſich den Schweiß von der Stirn. Jetzt aber fix, die perforierten Streifen werden abgeriſſen: die Gehaltsauszahlung kann beginnen.„Benzinger, machen Sie noch den Anſtellungsvertrag für den Kameraden Frank fertig, der heute nach Ablauf ſei⸗ ner Probezeit als Fremoͤſprachen⸗Korreſpondent feſt Wormſer Werkſcharen in Mannheim Nicht zum Vergnügen, ſondern zu Studienzwek⸗ ken traten 190 Jungarbeiter aus Worms, die in den dortigen Werkſcharen zuſammengeſchloſſen ſind, mit dem Dampfer„Niederwald“ eine Rheinfahrt nach Mannheim an. Am Rheinufer wurden die Jung⸗ arbeiter vom Verkehrsverein in Empfang genom⸗ men, der wie ſtets in ſolchen Fällen ſeine Führer zur Verfügung ſtellte. Der Vormittag galt den Sehens⸗ 8 würdigkeiten Mannheims, ſo beſuchte man u. a. das Einkommenſteuern ſind keine Ankoſten Ein aufſchlußreicher Abend in der Aebungsfirma Theodor Froſch übernommen wird.“ Benzinger, noch mit der Zu⸗ ſammenſtellung der Lohnabrechnung und der An⸗ geſtellten⸗ und Invalidenverſicherungsmarken be⸗ ſchäftigt, legt ſich gleich die Akten zurecht, um den Auftrag des Leiters nicht zu vergeſſen. In der Buchhaltung wird ein Meinungs⸗ ſtreit ausgetragen. Lehrling Goll hat gerade das Unkoſtenkonto in den Durchſchreibeapparat ein⸗ geſpannt und will hierauf Einkommenſteuer ver⸗ buchen. Der Hauptbuchhalter, das etwas zaudernde Geſicht beobachtend, wird aufmerkſam und ſieht ſich den Fall genauer an. Beide geben ihren Tempera⸗ menten lebhaften Ausdruck, denn Goll läßt ſich von ſeinem Standpunkt nicht abbringen, daß Steuern in jedem Fall als Unkoſten anzuſehen ſeien. Der hin⸗ zuteilende Uebungsfirmenleiter bereitet dem Streit ein Ende, indem er erklärt, daß die Einkommen⸗ ſteuer eine perſönliche, nicht abzugsfähige Steuer der Geſellſchafter ſei, und ſomit iſt der Betrag auf die Privatkonten der Geſellſchaft zu verbuchen. Nach dieſer befreienden Erklärung ſetzt der Journalbuch⸗ führer ſeine Buchungen fort. Beleg um Beleg wird im Durchſchreibeverfahren verbucht: Kunden⸗ und Lieferanten rechnungen, Bank⸗ und Poſtſcheckauszüge, Unterlagen für die Gehalts⸗ und Lohnauszahlung Ii w. „Sind Sie ſchon mit den Mahnungen durchd“ —„Ja, ich will nur noch die Reiter an die Konto⸗ karten anbringen“, antwortet der Kontokorrent⸗ Buchhalter dem Leiter.„Auch einen Zahlungsbefehl mußte ich erlaſſen und in einem anderen hartnäcki⸗ gen Fall unſeren Rechtsanwalt mit der Durch eüh⸗ rung der Klage beauftragen.“—„Iſt ſchon über fen 8 55 5% 5 9 7055„If ſchon üb„Mit Kamerad Herr begrüßte die Ka „M eingegangenen Poſtſcheckbetrag verfügt?“— dieſem Guthaben können einige Lieſerantenrechnun⸗ gen und die fälligen Steuerſchulden beglichen wer⸗ den: die Wechſel gehen an die Bank zur Diskontie⸗ rung.“ Auch die Deviſengenehmigungen der Außen⸗ handelsſtelle liegen jetzt vor, ſo daß die ausländiſchen Forderungen beglichen werden können. Fremdländiſche Laute aus der hinteren Ecke?— Ja, richtig! Das iſt der engliſche Korreſpon⸗ dent, der ſeinem Mitarbeiter einen Brief in die Maſchine diktiert. Bis in die entfernteſten Länder reichen die Beziehungen mit ausländiſchen Uebungs⸗ firmen, die für die Vertiefung der fremoͤſprachlichen Kenntniſſe ſehr wertvoll ſind. „Bitte, die Poſt zur Unterſchriftl“— Alle Abteilungen beeilen ſich, ihre Poſt fertig zu ſtellen und dem Leiter zur Unterſchift vorzulegen. Da iſt ein Brief, deſſen Formulierung will dem Leiter nicht gefallen, er ruft den Schreiber zu ſich, gibt ihm Rat⸗ ſchläge, die dieſer dankbar entgegennimmt. Der Arbeitsabend geht zu Ende. Alles hilft, um die Poſt noch verſandfertig zu machen. Es folgt ein kurzer Appell, ein Lied wird geſungen, und alle tre⸗ ten ihren Nachhauſeweg an. Wo der gemeinſame Weg die Kameraden zuſammenführt, wird dieſer für das Beſprechen intereſſanter Geſchäftsvorfälle be⸗ nutzt. Auch der Lehrling Goll, der die Falſchbuchung machen wollte, geht nachdenklich ſeinen Weg:„Alſo Einkommenſteuern ſind keine Unkoſten.“ die Jeſuitenkirche. der Deutſchen Arbeit“, wo das Mittageſſen einge⸗ Der Rundgang endete im„Haus nommen wurde. Für den Nachmittag war ein Be⸗ ſuch der Reichsautobahn vorgeſehen. Die Wormſer Jungarbeiter fuhren mit vier Sonderwagen der Städtiſchen Straßenbahn nach dem Flugplatz, wo man ſich zunächſt für den Flugbetrieb intereſſierte. Durch eine untereinander durchgeführte Verloſung kamen verſchiedene Arbeitskameraden in den Beſitz eines Flugſcheins. Die Rundflüge über Mannheim 1 Schloß mit dem Schloßmuſeum, das Nationaltheater, weckten bei den Teilnehmern helle Begeiſterung. Als beabſichtigt Steiger an der Friedrichsbrücke aus angetreten, wo nicht, hieſe Blätter, die dem einzelnen Volksgenoſſen den beſten Platz in deinem heim räume einem Alten Kämpfer ein! Hitlerfreiplatzſpende! 1 man ſpäter an der Reichsautobahn weilte, war man ehrlich begeiſtert über das Werk, über deſſen Bedeu⸗ tung, Durchführung und techniſche Geſtaltung von fachkundiger Seite die nötigen Erläuterungen ge⸗ geben wurden. Daß die Reichsautobahnbrücke über den Neckar bei Seckenheim größte Bewunderung her⸗ vorrief, iſt begreiflich. Um auch vom Neckar her einen Blick auf Mannheim werfen zu können und um die Neckaranlagen und einen Teil des Hafengebietes kennen zu lernen, wurde die Rückfahrt von dem hatte. Mit der Dampfer„Niederwald“ feſtgemacht 0 fuhren die ſtärkſten Eindrücken von Mannheim Wormſer Jungarbeiter wieder heim. Deutſches Wort der Woche Sonderfragen verlangen Beratung durch einen Ausſchuß. Man bildet alſo keine Kommiſ⸗ ſionen mehr, ſondern Ansſchüſſe. Gelegent⸗ lich kann man für Ausſchuß auch Abteilung oder Amt ſagen. „ Die Baugerüſte um das Liedertafelhaus zei⸗ gen, daß die Mannheimer Liedertafel bei der Erneue⸗ rung ihres Sängerheimes ganze Arbeit macht. Zu⸗ nächſt ſollten nur am Dach die notwendig gewordenen Arbeiten ausgeführt und die oberen Säle umgeſtal⸗ tet werden. Nachdem man aber doch ſchon an der Arbeit iſt und ſeinen Teil zur Arbeitsbeſchaffung einerſeits und zur Verſchönerung des Stadͤtbildes andererſeits beitragen will, läßt man nun auch die Außenfront neu herrichten. Ueberall ſind zwar noch die Arbeiter mit größtem Eifer tätig, um das Haus bis zum vorgeſehenen Zeitpunkt in Oroͤnung zu bringen, aber jetzt ſchon kann man erkennen, daß nach„Abzug“ der Bauhandwerker das Vereinshaus der Mannheimer Liedertafel ein Schmuckkäſtchen der Unterſtadt ſein wird. *e Tödlicher Verkehrsunfall. Am 24. Auguſt, nachmittags, lief ein 7 Jahre altes Mädchen heim Uebergüeren der Verſchaffeltſtraße in einen fähren⸗ den Kraftwagen und wurde dabei getötet. Die Unter⸗ ſuchung iſt im Gange. ze Zwei Radfahrer ſtürzen. Eine Armverletzung erlitt ein Radfahrer, der geſtern vormittag beim Einbiegen von der Ludwig⸗Jolly⸗ in die Hertling⸗ Straße mit ſeinem Fahrrad rutſchte und ſtürzte.— Infolge eines Schwindelanfalls ſtürzte ge⸗ ſtern nachmittag in der Seckenheimer Anlage ein Radfahrer. Beide Verletzte mußten in das Stäsd⸗ tiſche Krankenhaus gebracht werden. * Deutſche Ehrenlegion— Ritterſchaft v. Richt⸗ hofen zu Mannheim. In den Räumen der Ger⸗ maniaſäle hielt die Deutſche Ehrenlegion— Ritter⸗ ſchaft Mannheim— ihre Monatsverſammlung ab. meraden und gab bekannt, daß Bundesführer Conrad ⸗Erfurt die neuernannten Kameraden des Vorſtandes beſtätigt habe. Es ſei der Wille der Bundesführung, daß alle Kameraden Wehrſport treiben. Die Ritterſchaft Mannheim darf auf ihren eigenen Wunſch von jetzt ab die Bezeichnung„Ritterſchaft v. Richthofen“ füh⸗ ren. Kamerad Herr machte dann die Kameraden darauf aufmerkſam, daß ſich die Geſchäftsſtelle der Ritterſchaft nunmehr bei Kamerad Schäfer, Weber⸗ ſtraße 9, befinde. Die neuen Satzungen, die auf der Bundestagung im Mai in Erfurt feſtgelegt wur den, geben den Ritterſchaften, welche das Beſtreben der Regierung, den großen Soldatenbund ins Leben zu rufen, vorbildlich unterſtützen, eine neue Grundlage. Nach gemeinſamem Geſang des neuen Bundesliedes „Germanenvolk von hohem Klang..“ ſchloß mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer die Verſammlung. e Rindfleiſch im eigenen Saft auch im Einzel⸗ handel. Die im Auftrage der Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe hergeſtellten Fleiſchkonſer⸗ ven„Riendfbeiſch im eigenen Saft“ werden nunmehr außer bei den Metzgern auch in den Einzelhandels⸗ geſchäften zum Verkauf kommen. Auch bei der Ab⸗ gabe durch die Lebensmittelgeſchäfte konnte ein Klein⸗ verkaufspreis von 1,50 Mark für die Kilodoſe vor⸗ geſehen werden, weil ſich die Lebensmittelgeſchäfte ebenſo wie die Metzger mit einer geringen Unkoſten⸗ ſpanne begnügen. n Poſtnachnahmeverkehr mit Luxemburg. Der Höchſtbetrag einer Nachnahmeſendung aus Deutſch⸗ land nach Luxemburg wird von ſogleich an auf 800 Mark feſtgeſetzt. Die Beſtimmung, daß im Verkehr mit Luxemburg von einem Abſender an denſelben Empfänger täglich nur eine Warenſendung gegen Nachnahme zuläſſig ſei, wird aufgehoben. nee Anrechnung alter NSBO⸗ und NS⸗Hago⸗Mit⸗ gliedſchaften. Das Schatzamt der Deutſchen Arbeits⸗ front teilt in einer Anoroͤnung mit, daß Anträge von NBO⸗ und NS⸗Hago⸗ Mitgliedern auf Anrechnung früherer Mitgliedſchaften noch bis ſpäteſtens 31. Au⸗ guſt geſtellt werden können. Nach dem 31. Auguſt eingehende Anträge werden nicht mehr erledigt. — —— Dienstag, 27. August 1935 HANDELS- u WIRT SCH Bevorschussung von Geireidelieferungsverirägen Die Finanzierung der Broigeireideernſe Im Reichsernährungsminiſterium wurde über die Finanzierung der Brotgetreideernte beim Er⸗ zeuger mit Vertretern des Reichsnährſtandes, der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft und den be⸗ teiligten Spitzen⸗Kreditinſtituten verhandelt. Die dies⸗ jährige Marktordnung ſieht vor, daß der Erzeuger die ihm zugeteilten Brotgetreideablieferungskontingente nicht auf einmal, ſondern zeitlich über das Wirtſchaftsjahr verteilt ſtimmten Koutingentsraten zu liefern hat. Soweit der Geldmittelbedarf des Erzeugers in den Herbſtmonaten über den Erlös der erſten Kontingentsrate hinausgeht, bietet ſich gegebenenfalls die Möglichkeit, durch Bevorſchuſſung von Getreidelieferungsverträgen zwiſchen Erzeuger und abnehmender Hand(Warengenoſſen⸗ ſchaften, Landhändler, Getreideverarbeiter) eine kredit ⸗ in be⸗ mäßige Ueberbrückung des Zeitraums bis zur Lieferung der künftigen Kantingentsraten eintreten zu laſſen. und ſo eine der Marktordnung entſprechende Ge⸗ tretidelagerhaltung bei den Erzeugern zu erleichtern und zu fördern. Braune Messe in Neunkirchen Der erſte Tag der 1. Braunen Meſſe im Saar ⸗ land in Neunkirchen ⸗Saar brachte mit 9000 Be⸗ ſuchern eine unerhofft große Zahl. Im Laufe des Vor⸗ mittags hatte ſich auch Gauleiter Bürckel ein⸗ gefunden und die Meſſe beſichtigt. England Großkäufer von Gold Im Herbſt 1931 löſte England ſeine Währung vom Golde. Seit dieſer Zeit zeigte das Pfund Sterling in der zweiten Julihälfte, namentlich im Winter, aus ſaiſon⸗ üblichen Gründen(verſtärkte Rohſtoffeinſuhren) eine aus⸗ geſprochene Schwäche. In dieſem Jahre nehmen die Dinge einen anderen Verlauf! Das Pfund iſt ſchon ſeit Monaten feſt, was äußerlich lediglich dadurch nicht voll in Erſchei⸗ nung tritt, daß man in London die Hebung des Kurſes mit allen Mitteln verhindert. Die Bank von England iſt in den letzten Wochen wiederholt dazu übergegangen, das auf dem Londoner Goldmarkt erſcheinende Angebot auf⸗ zunehmen, und auch der Währungsausgleichsfonds griff faſt täglich ein, indem er die Sterling⸗Steigerung durch Käufe von franzöſiſchen Franken ſtark abmilderte. Der Hintergrund der Sterling⸗Bewegung liegt darin, daß einmal, namentlich aus den Goldblockländern, immer wieder Kapitalien nach London fliehen, zum andern drücken ſich in der verſtärkten Nachfrage nach der engliſchen Währung die amerikaniſchen Silberkäufe deutlich aus. Allein in der dritten Auguſtwoche en die USA am Londoner Markt für rd. 40 Mill. R./ ilberbarren er⸗ worben haben, ein gleich hoher Betrag ſcheint übrigens an Gold dort angeboten worden zu ſein.— Es muß ſich um ſehr erhebliche Summen handeln, die das britiſche Schatzamt(Ausgleichsfonds) und die Bank von England in jüngſter Zeit an Gold erworben haben; man darf ver⸗ muten, daß die Beträge— ſoſern ſie nicht vorher zur Währungsregulierung gebraucht werden— ſpäter einmal bei einer endgültigen Stabiliſtierung des Pfundes an die hritiſche Notenbank übergehen werden. Schon heute be⸗ tragen deren Vorräte an dieſem Edelmetall rd. 200 Mill. R. Goldpfund, und es iſt ſehr leicht möglich, daß ſie bei der Rückkehr zur Goldwährung ſich mit einem Ruck ver⸗ doppeln. 8 An der gegenwärtigen Lage iſt das Beachtenswerteſte, daß ſich die Vereinigten Staaten von Amerika, die un⸗ entwegt an der Goldwährung feſthalten, in größerem Um⸗ fange dieſes Metalles entledigen, dafür Silber zu erwerben, während das Inſelreich ſeinen Sterling vom un! Golde gelöſt batte und ſich nun gezwungen; ſieht, Poſten über Poſten dieſes„verſemten“ Metalles aufzunehmen. Dabei kann man noch nicht einmal behaupten, daß die Briten es nicht willkommen hießen, im, Gegentetl; ſie machen alle Anſtrengungen, um Gold an ſich zu ziehen. Die Pationoliſierungsverhandlungen in der Schiffahrt. Grundſätzliche Zuſtimmung der Länder. Die Internationale Schiffahrtskonferenz teilt mit, daß ſie die Antworten aller angeſchloſſenen Verbände außer den Ver. Staaten zu dem Plan einer Rationaliſiexung der Schiffahrt erhalten hat. Alle Länder haben danach der Rat ſierung grundſätzlich zugeſtimmt und die Not⸗ wendigkeit einer Form von Zufa evarbeit zur Rege⸗ lung der Tonnage auerkannt. Verſchiedentlich ſind Ab⸗ änderungen vorgeſchlagen worden. England und Japan haben eigene neue Pläne vorgelegt. Eine Antwort der Ver. Staaten wird noch erhofft. Einſtweilen hat die Kon⸗ zonsli⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung Neisegufscheine an Sielle von Reiseschecks Schweizerische Beschränkung des deuischen Reiseverkehrs Nach einer An weiſung des ſchweizeriſchen Volkswirtſchaftsdepartements werden in den in Deutſchland befindlichen Reiſebüros keine Reiſeſchecks nach der Schweiz mehr ab ſo⸗ fort verabfolgt. Die bis heute ausgeſtellten Reiſeſchecks werden, worauf ſchweizeriſcherſeits Nach⸗ oͤruck gelegt wird, von der Neuordnung nicht berührt und von den Schweizer Banken und Hotels jederzeit eingelöſt. Dies gilt auch für ſolche Fälle, wo die betreffenden Reiſeſchecks erſt in einiger Zeit zu einer Reiſe nach der Schweiz benutzt werden. Für Reiſen nach dem Teſſin oder den Kurorten des Genferſees beſtehen keine Einſchränkungen, jedoch werden ſtatt der Reiſeſchecks hierfür Rreeiſegutſcheine ausgegeben, die in den Hotels oder Penſionen an Zah⸗ lu mg sſtatt angenommen werden. Dieſe reichen ſie dann der ſchweizeriſchen Verrechnungsſtelle zur Auszah⸗ lung ein. Die Höhe dieſer Reiſegutſcheinen richtet ſich nach den deutſch⸗ſchweizeriſchen Abmachungen. An der im deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsabkommen niedergeleg⸗ ten Verteilungsart und der Verbindung mit den Kohlen⸗ bezügen wird nichts geändert. 8 1 5 An Hand der Erfahrungen dieſes„Verſuches“ ſoll die Neuregelung für den Winter getroffen werden. Die Schweiz, ſo wird darauf hingewieſen, wäre nicht zu einer Beſchränkung der Reiſeſchecks geſchritten, wenn nicht viele Mißbräuche damit vorgekommen wären, indem Reiſende ſich in der Schweiz die Franken auszahlen ließen und dann damit nach Italien weiterreiſten. Zu ſpät wären ſchwei⸗ zeriſcherſeits dieſe Umgehungen abgeſtellt worden. ferenz allen angeſchloſſenen Verbänden den Wortlaut der eingegangenen Anworten übermittelt. * Viel Leerraum auf der Mittelelbe. An der Mittel⸗ elbe und Saale haben in der letzten Woche die Verladungen an Getreide neuer Ernte eingeſetzt. Die Andienungen reich⸗ ten jedoch bei weitem nicht aus, die aufliegende Leerton⸗ nage zu beſchäftigen. Die inſolge der Niederſchläge etwas beſſer gewordenen Waſſerverhältniſſe haben nicht lange an⸗ gehalten. Die Pegel der Saale und mittleren Elbe melden wieder eine ſtändige Verſchlechterung des Waſſerſtandes, ſo daß die Zuſchußwaſſermengen aus der Bleilochtalſperre wieder erhöht werden mußten, um eine Tauchtiefe von mindeſtens 80 Zentimetern auf der Mittelelbe und Saale einzuholten. Unter den verſchlechterten Waſſerverhältniſſen hat ſich auch die Geſchäftslage in der Binnenſchiffohrt gegen⸗ über der vorauſgegangenen Woche nicht geändert. Die Ham⸗ burger Bergfrachten wurden bei den beſtehenden Sätzen bela yYn. * Erleichterung für die Eiſeneinfſuhr nach Amerika? Wie in Paris verlautet, hat die amerikaniſche Regierung die gegen die europäiſche Eiſenkonkurrenz(mit Ausnahme der engliſchen) gerichteten Antidumpingmaßnahmen aufge⸗ hoben, die die Einfuhr europäiſcher Eiſenerzeugniſſe unter⸗ ſagen, wenn dieſes Eiſen für öffentliche Arbeiten verwen⸗ det werden ſollte. In Zukunft ſoll ausländiſches Eiſen wieder nach den Vereinigten Staaten eingeführt werden dürfen, wenn es für öffentliche Arbeiten lokaler Bedeu⸗ tung verwendet werde und der Preis einſchließlich Zoll mindeſtens 15 v. H. unter den günſtigſten amerikaniſchen Angeboten liege. Obwohl dieſe Einſchränkung den prak⸗ tiſchen Wert der neuen Beſtimmung ſtark beeinträchtigt, glaubt man doch, daß ſich die europäiſche Konkurrenz in ge⸗ wiſſen Küſtengebieten auswirken kann. * Deutſche Aſbeſtwerke AG., Berlin⸗Mannheim. Han⸗ delsgerichtlich iſt jetzt die Umwandlung dieſer Aktiengeſell⸗ ſchaft in eine Kommanditgeſellſchaft Deutſche Aſbeſtwerke Georgi, Reinhold u. Co., Sitz Berlin, ein⸗ getragen worden. * Die Reichsſtedlungsgeſellſchaft mbcß, Berlin, hat die geſamten zur Gutsverwaltung Hohehorſt⸗Karlshorſt ge⸗ hörenden Beſitzungen Lahuſens erworben. * Befriedigender Geſchäftsgang bei Gebr. Junghans. Wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, iſt der Ge⸗ ſchäftsgang bei der Gebrüder Junghans As., Schramberg, gegenwärtig befriedigend. 8 8 * Enzinger ⸗Unfon⸗Werke Alß in Pfeddersheim. Wie man hört, iſt das Geſchäft in 1935 ziemlich ruhig verlaufen. Nachdem das Ig 934 im Vergleich zum Vorjahr eine S erung der E e gebracht hatte, iſt im lauſenden Ge⸗ se jahr auf dem Inlandsmarkt eine gewiſſe Zu⸗ r ückhaltung eingetreten. Auch das Auslands⸗ geſchäft iſt durch Zollmaßnahmen, Kontingentierungen, Abwertung verſchiedener Länder weiterhin erſchwert. * Kölſch⸗Fölzer⸗Werke AG, Siegen. Die Geſellſchaft wird für das Geſchäftsjahr 1994/95 vorausſichtlich einen Gewinn ausweiſen. Mit der Verteilung einer Dividende iſt jedoch nicht zu rechnen. * Ganz u. Co. Elektrizitäts⸗ Maſchinen⸗, Waggon⸗ S hiffsbau Ac, Budapeſt. Die Geſellſchaft ſchließt dos ſchäflsjahr 1934 wieder mit einem Verluſt von Mill. Pengö ab, nachdem im Vorjahr ein Verluſt von Mill. Pengö ausgewieſen worden war. und Ge⸗ 3,96 6,9 Immer noch schwache Mäörkie Starke Zurückhalfung/ Keine Aumahmeneigung Rhein⸗Mainiſche Börſe ſchwächer Die Börſe brachte heute weitere Abſchwächun⸗ gen, nachdem bereits geſtern zur Ultimovorbereitung Glattſtellungen erfolgt waren. Inſolgedeſſen blieben einige günſtige Wirtſchafts nachrichten ohne Einfluß. Im allgemei⸗ nen herrſchte ſtarke Zurückhaltung, die durch die Zuſvitzung der internationalen Lage ausgelöſt wird. Am Aktienmarkt ergaben ſich durchſchnittlich Kursverluſte von 1 v. H. Stärker unter Druck ſtanden Metallgeſellſchaft, die nach„Minus⸗Ankündigung“ mit 109,75(113,50) zur Notiz komen. Schwächer lagen außerdem Daimler mit minus 1½% v.., Zement Heidelberg mit minus 17 v. H. Der Rentenmarkt lag geſchäftslos. Auch im Verlauf blieb die Haltung überwiegend ſchwächer, und es herrſchte faſt völlige Stagnation. Meiſt bröckelten die Kurſe nochmals bis. v. H. ab, etwas be⸗ feſtigt waren jedoch J Farben mit 156 nach 155. Tagesgeld unverändert 2½ v. H. Berlin nach ſchwächerem Beginn teilweiſe erholt Die Eröffnungskurſe der heutigen Börſe lagen faſt durchweg zirka ½— 1 v. H. unter den Vortagsſchluß⸗ notierungen. Dabei iſt das herauskommende Material außerordentlich gering, es fehlt aber ſaſt völlig an Auf⸗ nahmeneigung ſowohl auf Seiten der Bankenkundſchaft als auch des berufsmäßigen Börſenhandels. Unverkenn⸗ bar wirken ſich die Königsberger Ausführungen Dr. Schachts über Sachwertphychoſe in einer größeren Zurück- haltung bei der Betätigung an den Aktienmärkten aus. Inſolgedeſſen bleiben auch günſtige Berichte aus der deut⸗ ſchen Wirtſchaft zunächſt ohne Einfluß auf das Börſen⸗ geſchäft. Im Verlauf machte ſich dann auf der er⸗ mäßigten Kursbaſis etwas Rückkaufsneigung bemerkbar. Am Montanmarkte waren Klöckner mit minus 276 und Rheinſtahl mit minus 2½ v. H. ſtärker gedrückt; aber kurz nach Feſtſetzung des erſten Kurſes trot bei den genannten Papieren eine Erholung um je 4 v. H. ein. Von Auto⸗ aktien gingen Daimler um 17; auf 98. zurück. Von den übrigen Märkten lagen ſehr ſchwach Metallgeſellſchaft, die nach anfänglicher Minusnotiz 34 niedriger ſeſtgeſetzt wur⸗ den. Am Rentenmarkt blieb es ebenfalls ſehr ruhig, Altbeſitz verloren ½ v.., Zinsvergütungsſcheine 10 Pfg., von Induſtrie⸗ Obligationen Höſch und Staßlverein je 4 v. H. Von Auslandsrenten waren Mexikaner von 1004 um 30 Pfa. niedriger. Die Sätze für Blanko⸗Tagesgeld wurden infolge der einſetzenden ſtärkexen Ultimobeanſpruchung um i auf 27— 816 heraufgeſetzt. 85 0 Im Verlauf blieb das Geſchäft außerordentlich eng begrenzt, was vereinzelt zu ſtarken Kursobſchwächun⸗ gen führte. So gingen S lzdetfurth gegen den. Vortrag aum zirka 6½ zurück, erholten ſich dann aber wieder um 2 v. H. Weſteregeln verloren 19 29% v. H. Farben onnten ſich dagegen auf 150 erholen. 5 n Am Rentenmarkt herrſchte ein freundlicher Grundton vor, indeſſen blieb auch hier das Geſchäft auf ein Mindeſt⸗ maß beſchränkt. 5 g 0 55 1 arkt waren nur Vereinigte Harzer Portland⸗Zement mit minus 3, Augsburg⸗Nürnberger Ma⸗ ſchinen mit minus 376 und Chemiſche Albert mit minus 2 v. H. ſtärker rückgängig. Die per Kaſſe gehandelten Großbankoktſen lagen durchweg unter der Vortagsnotiz, ſo Commerzbank, DD⸗Bank und Dresdener Bank mit je — 857 minus 1 v. H. Von Steuergutſcheinen wurde die Fälligkeit 1937 bei ſtärkerer Reportierung 2 Pfg. höher be⸗ zahlt. Der Privatdiskontſatz blieb unverändert 3 v. H. Reichsſchuldbuchſorderungen, Ausgabe 1: 1936er 100,62 G; 1987er 101,75 G; 1988er 99,25 G 100 B; 1989er 98,87 G 99,02 B; 1940er 98 G 98,75 B; 1941er 97,62 G 98,5 B: 1942er 97 G 97,87 B; l94ger und 1944er je 96,75 G 97,5 B; 1945er 96,62 G 97,37 B; 1946er 96,5 G 97,37 B; 1947er und 1948er je 96,62 G 97,37 B.— Ausgabe 2: 1940er 97/75 G 98,5 B. Wiederaufbauonleihe: 1944—45er 67,75 G 68,75 B: 1946er 48er 67,75 G 68,5 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 87,87 G 88,62 B. Gegen Schluß der Börſe waren nennenswerte Kurs veränderungen nicht mehr zu verzeichnen. Auf Rück⸗ käufe eines größeren Privatbankgeſchäftes waren verein⸗ zelt Erholungen zu beobachten. So gingen Farben mit 1566 aus dem Verkehr. Daimler konnten den erreichten Kurs von 100 nicht ganz behaupten. Nachbörslich blieb es vollkommen ſtill. Berliner Devisen Ulskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 8, Privat 38% v. fl. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 25. Auguſt 27. Auguſt 17 7 Lont M. Geld Brief Geld Brief Aegypten lägypt. Pfd. 12.850 12 12.655 Argentinien 18. ⸗Peſo 7 2 895.668 6092 9058 20872 geigiene„100 welga 3% e, eis, 4150 Braſilien 1 Milreis 502.19 9,11 9,19.41 Bulgarien. 100 Leva 7 3085.047.053 047 3055 Canada ikan-Dolla f 2188.476 2480 276.280 Dänemark 100 kronen 3 112503 55.14 35,20 4755.20 Danzig„100 Gulden 8 81, 49.989] 4708 990 47.05 England. 1 Pfund 2 2. 12.850 1280 12.355 12.885 Eſtland 10g eſtn er.] 8 11209 88 85, 88 5857 Finnland 100 funk. M. 55 105³7.445 5,4555.45 5,5 Frankreich 100 Fres. 30 15.44 16.89 16.475 15,44 18.48 Griechenland 100 Dr. 75.459.353].357 2353.357 1 9555„100 Gulden 5 168,73 168.17 168.51 188.18 168.52 Island. 100 iel. S r.—— 55.55 85,53 53.54 55,60 Italien.. 100 Lire 4 22094 20,5 20,40 58 20.40 Kapan en.6⁵ 2092] 0,700.782 0,780].782 Jugoflavien 00 Dinar 774 8¹.00.684 5,896.684.896 Lettland.. 100 Latts 8 80.92 81,908 80.92 81.08 Litauen. 100 Litas 7 41.98 4,88 41.74 4167 472 Norwegen 100 Kronen 3 412.50 6207 6219 62,10 62.22 Heſterreich 100 Schill. 5 15907 2885 905 2885 49.05 Portugal 100 GCseubo 6 5357 11201122 11.20 11.22 Rumänien. 100 Lei 6 211288 2492.880 282 Schweden 100 Kr. 3 112.24 63,88 68,80 63,70 68.82 Schweiz 100 Franken 2 8100 51.14 81.80 81.13 81.29 Spanien 100Peſeten 5 81.00 34033409 5 84.11 Tſchechoſlowakeiloogn] 3¼ 12.88 10.80, 10.82 10.05 10.825 Türkei. Itürk Pfd.. 18.0.982.986 1,875.882 Ungarn 8 59 328.089 10041 10639 10641 Urüguan. 1 Goldpeſo 1 0„ 5 0 Ver Staaten 1 Dollar 175-98(.82 2488] 2482 285 Das Pfund feſt Das Pfund zog heute allgemein wieder an. Die welt⸗ politiſche Entwicklung hat wieder zu ſtärkeren Kapi⸗ talabwan derungen aus den Goldblockländern ge⸗ führt. Pfunde⸗Paris ſtellten ſich auf 75,18, dagegen blieb der Dollar unverändert und war gegenüber dem Pfund mit 4,985 zu hören. Auch im Verlauf lagen die fremden Valuten an der Londoner Börſe weiter ſchwach. Der Gulden gab auf 7,85 95 Die Lira behauptete ſich bei Interventionen. m Verlauf änderte ſich nichts. * bprozentige Reichs bahnſchätze. Zinsſcheineinlöſung. Ab 2. September wird der Zins ſchein Nr. 10 zu den 6 proz. Schatzan weiſungen der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft vom Jahre 1930 Reihe 1 bei den für die Einlöſung vorgeſehenen Zahlſtellen ein⸗ gelö ſt. * Zweckverband„Gasverſorgung Baar“. Ein Zweckver⸗ band„Gasverſorgung Baar“, mit dem Sitz in Villingen, iſt gegründet worden. Es gehören ihm die Ge⸗ meinden Villingen, Bad Dürrheim und Donaueſchingen an. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Verſorgung der Ge⸗ meinden Bad Dürrheim und Donaueſchingen mit Gas durch eine ab Gaswerk Villingen zu erſtellende Fern⸗ leitung. * Gasbetriebsgeſellſchaft Ac, Berlin⸗ Mariendorf. Die Gasbetriebsgeſellſchaft Af, Berlin⸗Mariendorf, die dem Konzern der Deſſauer Gasgeſellſchaft angehört, erzielte im Geſchäftsjahr 1934 einſchließlich eines kleines Vortrages einen Gewinn von 1,05(1,01) Mill.„ bei einem Roh⸗ ertrag von 21,61(20,52) Mill. /. Aus der Reichsanzeiger⸗ veröffentlichung iſt nicht erſichtlich, welche Dividende für das Geſchäftsjahr 1934 zur Verteilung kommt. Im Vor⸗ jahr wurden 950 000„ an Dividenden ausgeſchüttet, was einem Betrag von 47,50/ auf jede Aktie gleichkam. * Dividendennormung. In Lettland wird ein neues Aktienrecht vorbereitet. Dabei iſt vorgeſehen, die Divi⸗ dendenhöhe nicht mehr in das Ermeſſen der Aktionäre oder der Geſellſchaft zu ſtellen, ſondern an beſtimmte Normen zu binden. * Sulfit⸗Celluloſe⸗Markt Es iſt ein endgülttger Vor⸗ ſchlag zu einem neuen Abkommen auf dem euro⸗ päiſchen Sulfit⸗Celluloſe⸗ Markt ausgearbei⸗ tet worden. * Neue Petroleumbohrungen im Elſaß. Die für Petro⸗ leumbohrungen im Sundgau gegründete A„Sa dem“ hat ſich mit den bekonnten Pechelbronner Petroleumwerken im Unterelſaß vereinigt, um nun den Betrieb im Sundgau in größerem Maßſtab aufzunehmen. Die„Sadem“ hat noch der Erteilung der ſtaatlichen Konzeſſion an der Straße nach Largitzen, außerhalb der Ortſchaft Hirzbach zwei große Bohrtürme aufgeſtellt, die mit den modernſten Maſchinen ausgeſtattet bereits in Tätigkeit geſetzt wurden. Ein dritter noch größerer Bohrturm wird demnächſt erſtellt. * Förderung der jugoſlawiſchen Hopſenausfuhr nach Deutſchland. Die jugoflawiſche Regierung hat ſich bereit erklärt, zur Förderung der Hopſenausfuhr nach Deutſch⸗ and, Vorſchüſſe bis zu 25 Mill. Din. auf jugoſlawiſche Elearingforderungen gegen Deutſchland bis zu 60 v. H. des Forderungsbetrages zu einem Zinsſuß von 5 v. H. zu geben. * Verſicherung von Schiffen gegen Kriegsriſiko in Nor⸗ wegen.— Hauſſe in Schiffahrtsaktien. Die engliſche Schiffs⸗ bauwerft Wm. Doxford u. Son hat den norwegiſchen Reede⸗ reien, an die ſie Schiffshypothekenforderungen hat, tele⸗ graphiſch die Verſicherung der betreffenden Schiffe gegen Kriegsriſiko nahegelegt. Bemerkenswert iſt die in den letz⸗ ten Tagen an der Osloer Börſe eingetretene ſtarke Aufwärtsbewegung der Schiffahrtsaktien, die mit der er⸗ höhten Tonnagengchfroge im Mittelmeer in Zuſammenhang gebracht wird. * Ausbau des alten Rheinlauſes oberhalb des Boden⸗ ſees. Der Regierungsrat des Kantons St. Gallen hat als Arbeitsbeſchaſſungsmaßnahme einen Plan ausgearbeitet, der oberhalb des Bodenſees aus dem alten Rheinlauf eine richtige Waſſerabſuhr mit dem Waſſer des Rheintaler Binnenkanals in den Bodenſee vorſieht und gleichzeitig eine Schiffahrt bis Rheineckermög⸗ licht. Die Koſten ſtellen ſich auf 1,634 Mill. ſfr. Man hofft, der Bundesrat werde hierzu die notwendigen Zu⸗ ſchüſſe leiſten. Der Ausbau auf der Strecke St. Marga⸗ rethen⸗Rheineck iſt in einer Länge von 620 Metern mit einer Sohlenbreite von 16 Metern vorgeſehen. Das untere Stück, das ſich von Rheineck bis in den Bodenſee erſtreckt, iſt 5280 Meter lang und ſoll eine Sohlenbreite von 25 Metern erhalten ſowie eine Durchlaßhbreite von 3 Metern, ſo daß das Weiterbeſtehen der Schiffahrt geſichert bleibt. An Stelle des koſtſpieligen Wellenbrechers ſoll lediglich ein Pfahlwerk kommen, das ſich ſpäter in den Ausbau eines großzügigen Mündungsſchutzes einbeziehen läßt. Der Welfzinnmarkfi im 1. Halbjahr Erhöhier Verbrauch Nach dem Halbjahresausweis des Haager Statiſt i⸗ ſchen Amtes des Internationalen Zinnforſchungs⸗ inſtituts belief ſich die Weltzinnproduktion im erſten Halbjahr 1935 auf 51 071 To. gegen 50 753 To. im erſten Halbjahr 1934. Der ſichtbare Weltverbrauch an Zinn in den erſten 6 Monaten 1935 erhöhte ſich um über 14 v. H. auf 67 450 To. gegen 58 959 To. im entſprechenden Vorjahrszeitraum. Man ſchätzt, daß 27 800 Tonnen Zinn zur Weißblechverarbeitung verwendet wur⸗ den gegenüber 25 400 To. i. V. und 9100 bzw. 7560 To. in der Motoreninduſtrie. Beſonders auffällig iſt der ſtark erhöhte Zinnverbrauch Rußlands, der mit 6915 To. eine Zunahme um 27 v. H. darſtellt und einen Rekordverbrauch für die Sowjet⸗Union bedeutet. Bedeutende Verbrauchs⸗ TS-ZET Abend-Ausgabe Nr. 393 — zunahmen verzeichnet auch Italien mit 18,4 v. H. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß der Zinnverbrauch in einer ganzen Anzahl von Ländern bereits den Höchſtſtand des Jahres 1929 überſchritten hat, ſo erhellt daraus die Rolle des Zinnverbrauchs als eines Gradmeſſers der wieder⸗ belebten Handelstätigkeit. Die Welterzeugung von Weißblech im erſten Halb⸗ jahr 1935 ſtellte ſich auf 1744000 To. gegen 1850 000 To. in der entſprechenden Zeit 1934. Für die beiden gleichen Zeiträume wird die Weltautoerzeugung mit 2 893 000 und 2247 000 Fahrzeugen angegeben. Die Weißblechproduktion ſtellt ſich demnach um 10,4 v. H. höher und die Autoproduk⸗ tion um 28,7 v. H. An ſichtbaren Zinnvorräten waren Ende Juli 1935 15 548 To. vorhanden, was einer Zunahme von 247 To. während des Berichtsmonats entſpricht. Dieſe Vorräte betragen ungefähr 12 v. H. der durchſchnittlich verbrauchten Jahresmenge. Weifer aufinahmefähiger Holzgroßmarki Das Forſtwirtſchaftsjahr 1934/35, welches ſich ſeinem Ende nähert, iſt für den deutſchen Waloheſitz befriedigend ausgefallen. Der 150proz. Hieb in den Staatsforſten, der zum erſten Male ausgeführt worden iſt, hat ſich ſo günſtig ausgewirkt, daß er vorausſichtlich noch zwei weitere Jahre beibehalten wird, mit dem Beſtreben, dem Wald möglichſt wenig Schaden zu bringen und die Einfuhr zu entlaſten. In den ſücddeutſchen Landesforſten ſind bisher in dieſem Jahr über eine halbe Million Feſtmeter Nadelrundholz mehrals im Vor⸗ jahre verkauft worden, was der deutſchen Holzwirt⸗ ſchaft zugute gekommen iſt. Trotz der jahreszeitlich begrün⸗ deten Abnahme der Nachfrage bleibt der Markt wei⸗ terhin aufnahmefähig für neues Nadelholz. Die Preishaltung am Nadelſtammholzmarkt war ſoweit durch⸗ aus feſt im Grundton, wenn auch hier und dort eine leichte Abbröckelung für geringere Reſtpartien ſich zeigte. Für in⸗ und ausländiſches Papierholz lag andauernd Intereſſe vor, ebenſo ſür Grubenholz, während Brennholz vernach⸗ läſſigt blieb. Der Umfang des Laubholzgeſchäftes iſt we⸗ ſentlich zurückgegangen, bedingt durch die Jahreszeit, Rundeichen wurden hin und wieder geſucht und unter⸗ gebracht. Beſſere Rotbuchen wurden kaum noch angeboten. Für Weißbuchen beſtanden andauernd Verkaufsmöglichkei⸗ ten. Auch ſtarke Erlen und Eſchen begegneten ſteter Nach⸗ frage. Das Geſchäft in Pappeln lag ruhig bei weichenden breiſen. Der Anbau von Eſchen, Pappeln und Nußbaum muß gefördert werden. Die Notierungen im deutſchen Holzgroßverkehr liegen je Feſtmeter ab Wald unter dem üblichen Preis⸗ vorbehalt wie folgt: Nadelſtammholz: 1. Klaſſe—18, 2. Klaſſe 12—25 /, 3. Klaſſe 14—30 /, 4. und 5. Klaſſe 18 bis 50. Eichen 10-200 /, Rotbuchen—40, Erlen 12-45 /, Eſchen 15—85 /, Pappeln 10—35 /, Birken 12 bis 40, Nußbaum 20— 200 /, Ulmen 15—65 l. Deutſchlands Nutzholzbedarf kann, rein mengenmäßig betrachtet, aus der Inlandserzeugung gedeckt werden, wenn der Privatwald beſſer ausgenutzt wird. Nundholzerlöse in den badischen und pfälzischen Siaafsforsfen im Juli In den badiſchen Staatsforſten wurden im Juli 1935 folgende Rundholz⸗Großverkäufe zu den angegebenen Durchſchnittspreiſen je Feſtmeter oder Raummeter ab⸗ geſchloſſen. Nadelholz: 1. Stammholz(dazu auch Abſchnitle, aber nur wenn gemiſcht verkauft): Fichte 25—29 1976 Feſt⸗ meter zu 18,95 /, Fichte 3034 2038 Feſtmeter zu 20,30, 561 Feſtmeter Tanne 25—29 zu 18,59 /, 28 Feſtmeter Kies fer 30—94 zu 22/32,— Abſchnitte(Sägeblöcke): 117 Feſ⸗ meter Fichte 2529 zu 17,23 /, 142 Feſtmeter Fichte 3086 zu 18,93, 33 Feſtmeter Kiefer 30—34 zu 17,01.— 69 Raummeter Grubenholz im Schichtmaß(alle Klaſſen) zu 6,93 /, 1737 Raummeter Papierholz, Fichte gereppelt oder geloht zu 9,18 l. In den rheinpfälziſchen Staatsforſten wurden nachſtehende Großverkäufe getätigt, wobei ſich die angegebe⸗ nen Preiſe als Durchſchnittserlöſe verſtehen: Nadelholz: 1. Stammholz(dazu auch Abſchnite, aber nur wenn gemiſcht verkauft): 95 Feſtmeter Fichte 20—24 3u 18,13, 117 Feſt⸗ meter Fichte 25—29 zu 19,32 /, 72 Feſtmeter Fichte 30—84 zu 20,81 J.— 2. Abſchnitte(Sägeblöcke): 15 Feſtmeter Kie⸗ fer 25—29 zu 17,13 /, 19 Feſtmeter Kiefer 30—34 zu 21,74 Mark.— 3. Grubenholz: 397 Feſtmeter Grubenlangholz Fichte und Kieſer(alle Klaſſen) zu 13,37„, 57 Raummeter Grubenholz für Schichtmaß(alle Klaſſen) zu 5,05„,—. Nadelbrennholz: 66 Raummeter Scheiter, Kloben(geſund, kein Anbruchholz) zu 2,89„. B. Laubholz 82 Feſtmeter Buche 20—29 zu 14,10 4, 153 Feſtmeter Buche 30—39 zu 18,33.— 109 Raummeter Laubbrennholz zu 4,32. Neuregelung der Einkommenbesſeuerung in der Landwirischaff Der Reichs kinanzminiſter weiſt in einem Er⸗ laß darauf hin, daß vom Kalenderjahr 1936 ab in der Ein⸗ kommenbeſteuerung der Landwirtſchaft eine Aende⸗ rung eintritt. Bisher wurden die Einkünfte nur dann voll zur Einkommenſteuer herangezogen, wenn das Ein⸗ kommen 12 000„ überſtieg. Blieb das Einkommen darun⸗ ter, ſo wurden die Einkünfte zur Einkommenſteuer nur herangezogen, ſoweit ſie den Betrag von 6000/ überſtie⸗ gen. Die rg e ung galt in dieſem Ausmaß nur für die Kolenderjahre 1934 und 1935. Ab 1936 tritt an die Stelle des Betrages von 12 000, ein ſolcher von 8000 und an die Stelle des Betrages von 6000/ ein ſolcher von 3000. Daß hat zur Folge, daß Steuerpflichtige, deren Einkünfte aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft im Wirtſchaftsjahr 1935/6 mehr als 3000„ und weniger als 6000/ betragen, deren Eln⸗ kommen aber nicht mehr als 8000/ beträgt, mit dieſen Einkünften, ſoweit ſie 3000, überſteigen, neu zur Ein⸗ kommenſteuer herangezogen werden. Für einen Teil der übrigen Steuerpflichtigen ergibt ſich eine höhere Heran⸗ ziehung. Die Vorauszahlungen ſollen nach den Einkünf⸗ ten feſtgeſetzt werden, die die Steuerpflichtigen vorausſicht⸗ lich im Wirtſchaftsjohr 1935/0 erzielen werden. Die Schät⸗ zung der vorausſichtlichen Einnahmen ſoll mit Hilſe von Richtſätzen durchgeführt werden. Waren und Märkfe Berliner Getreidegroßmarkt vom 27. Auguſt Die um die Monatswende eintretende Umſatzbelebung iſt im hieſigen Getreideverkehr noch nicht feſtzuſtellen. Die Zufuhren ſind allgemein ausreichend, dagegen ſind die Verwertungs möglichkeiten in Brotgetreide nur gering, da die Mühlen verſorgt ſind und auch die zweite Hand noch über Beſtände verfügt. Kontinentfreie Ware iſt gleichfalls ſchwer abzuſetzen. Weizen⸗ und Roggenmehle haben ruhi⸗ ges Bedarfsgeſchäft, in der Hauptſache werden die getätig⸗ ten Abſchlüſſe erleoͤigt. Das Angebot in Hafer zur Auguſt⸗ lieferung bleibt reichlich, dagegen iſt das Abzugsgeſchäft an die Verbraucher ſchleppend; September⸗ und Oktober⸗ ware ſteht kaum zur Verfügung. Am Gerſtenmarkt iſt die Stimmung mit Ausnahme von Futtergerſte ruhiger; die Zufuhren in feinen Brauſorten ſind zu den ermäßigten Geboten eher geringer geworden. * Bremer Baumwolle vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! loko 12,94. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 27. Auguſt. (Eig. Dr.) Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Meh⸗ lis prompt per 10 Tage 32.55—32,70; Auguſt 32,55— 32,60 — 32,70; Sept. 32,85; Tendenz ruhig; Wetter trübe. * Hamburger Schmalznotierungen vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Tendenz ſtetig; Amerikan Steamlard tranſito ab Kai 41 Dollar; Amerikon Purelard raff., per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken trauſ. ab Kal 42—42,25 Dollar. . * Berliner Metall⸗Notierungen vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 48; Standardkupfer loko 42,25 nom.; Originalhüttenweichblei 21 nominiert; Staudaroblei per Auguſt 21 nominiert; Originalhüttenrohzink ab nord⸗ deutſchen Stationen 20 nominiert; Standard⸗Zink 20 nominiert; Original⸗Hütten⸗Alumintum 98 bis 99proz. in Blöcken 144; ödto. in Wolz⸗ oder Drahtharren 148; Rein- nickel 98—99prozentig 269; Silber in Barren ca. 1000 ſein je Kilo 58,7550, 75. *. 5 „Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis beträgt am 25. Auguſt 1935 für eine Unze Feingold 180 fh. 10% 0 86,4777, für ein Gramm Feingold demnach 53,050 pence= 2,78042 l. ** Sübdeutſcher Saatenmarkt: ſtürmiſche Nachfrage Durch die Regenfälle iſt die erwartete und vorauszu⸗ ſetzende außerordentlich ſtürmiſche Nachfrage nach Herbſtfutterſaaten eingetreten. Die vorhan⸗ denen Lagerbeſtände in Wicken, Erbſen, Ackerbohnen ſind ſo gut wie geräumt worden. Auch Winterrübſen und Winterraps wird regelmäßig ſtark gefragt. Winterwicken ſind geſucht, doch dürfte das verfügbare Material zur Be⸗ friedigung des Bedarfs kaum ausreichen. Inkarnatklee⸗ ſaat iſt ebenfalls ſehr gut gefragt. Der Bedarf hieris kann jedoch aus den am Lager befindlichen Partien vorlän, ſig glatt befriedigt werden. Ueber Vogelfutterſaaten und einheimiſche Hülſenfrüchte iſt nichts weſentliches zu be⸗ richten. In Mitteldeutſchland ſind alle Druſch⸗ ergebniſſe bei Erbſen etwas enttäuſchend und die Preis ſind deshalb ſehr ſtabil. „ ee 93 — Wenn n einer ind des e Rolle wieder⸗ t Halb⸗ 000 To. gleichen 500 und duktion produk⸗ waren unahme Dieſe hnittlich arkif welches lobeſitz in den rden iſt, ch noch eſtreben, und die Sforſten [lion 10 V 0 r⸗ olzwirt⸗ begrün⸗ t wei⸗ lz. Die t durch⸗ e leichte e. Für Intereſſe vernach⸗ iſt we⸗ hreszeit, ) unter⸗ geboten. glichkei⸗ er Nach⸗ ichenden ußbaum ßverkehr 1 Preis⸗ 8 dlaſſe 18 „Erlen irken 12 n, rein g gedeckt ird. und 11 im Juli egebenen ter ab⸗ bſchnitte, 975 Feſt⸗ 20,30 4, ster Kies“ aſſen) zu pelt oder wurden ngegebe⸗ adelholz: gemiſcht 117 Feſt⸗ te 3034 eter Kie⸗ zu 21,74 langholz ummeter 5, (geſund, yeſtmeter 39 zu ) A. erung nem Er⸗ der Ein⸗ len de⸗ ur daun as Ein⸗ 1 darun⸗ uer nur überſtie⸗ r für die ie Stelle d an die 00. Das ufte aus 36 mehr ren Ein⸗ it öieſen zur Ein⸗ Teil der Heran⸗ Einkünf⸗ rausſicht⸗ te Schät⸗ ilſe von blei per b nord⸗ Zink 20 proz. in 8; Rein⸗ 1000 fein 8 beträgt 9. 10% 0 9 58,9050 Frage brauszu⸗ ge na vorhan⸗ nen ſind en und terwicken zur Be⸗ rnatklee⸗ F hieris t vorläu⸗ aten und zu be⸗ Hrnſch, e Preiſt 915 2 Dienstag, 27. Auguſt 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 393 —— Es liegt auf der Hand, daß man augenblicklich piel Militär und Kriegsgerät in der Hauptſtadt ſteht. Sonſt iſt oͤas nicht der Fall, und die großen Sen⸗ ſationen, die die zugereiſten Afrikaner in Addis Abeba zu ſehen bekommen, ſind etwa eine kirchliche Zeier, dann natürlich der Markt und eine oder mehrere„Fantaſien“, Tanzſpiele, die in ganz Aethiopien ſehr beliebt ſind. Jetzt kommen natürlich zuweilen Paraden hinzu, bei denen der Abeſſinier über das moderne Felögrau der Garde genau ſo ſtaunt, wie der Europäer über den maleriſchen Auf⸗ putz, den die Garden der Geſandtſchaften tragen. In weniger aufgeregten Zeiten galt es als un⸗ ſein, vor dem Ohr des Kaiſers oder eines ſeiner Famillenmitglieder überhaupt von militäriſchen Auf⸗ zügen oder dergleichen zu ſprechen. Es konnte dann vorkommen, daß man den ganzen Abend hindurch nicht eines Blickes mehr gewürdigt wurde, denn ſich einen militäriſchen Aufmarſch wünſchen, war gleich⸗ bedeutend mit dem Wunſch nach dem Tod des Kai⸗ ſers oder eines ſeiner Verwandten. Bei anderen Gelegenheiten fanden keine militäriſchen Aufzüge ſtatt. Wer sind die Abessinier? Manchem wird aufgefallen ſein, öͤaß wir bisher ſtets das Wort„Aethiopier“ ſtatt des geläufigeren „Abeſſinier“ gebrauchten. Abeſſinien bedeutet in Wirklichkeit auch nicht das Reich des Negus Negeſti, ſondern nur das Kernland, von dem aus ſüdliche, östliche und nördliche Provinzen erobert wurden. Erſt das vergrößerte Reich erhielt den alten Namen Aethiopien, der auch der offizielle Name iſt, wenn auch die Bezeichnung Abeſſinien gebräuchlicher ge⸗ worden iſt. Die vaſſiſche Zuſammenſetzung des Stammlandes iſt heute noch unklar. Sicher iſt, daß die Abeſſinier eine gute Portion ſemitiſchen Blutes in ſich tragen. Woher aber das ſemitiſche Blut gekommen iſt, iſt leider nicht genau zu ſagen. Bekammt iſt die Legende von der Königin von Saba und dem jüdiſchen König Salomo. Ihr gemeinſamer Sohn Menelik ſoll die gegenwärtige Dynaſtie gegründet haben, die, mit Ausnahme von 300 Jahren, ziemlich genau 2800 Jahre, über Abeſſinien regiert hat. Die Abeſſinier ſelbſt glauben nun, daß dieſer erſte Menelik zeitweiſe nach Palästina zurückgekehrt ſei und von dort zehntauſend Juden mitgebracht habe. An⸗ dere führen den ſemitiſchen Einſchlag des Stamm⸗ landes auf Enwanderungen aus Arabien, und wieder andere auf jüdiſche Flüchtlinge aus Aegypten zurück. 2 Vor dem erſten Menelik ſcheint das Lan tern regiert worden zu ſein, aber auch hier gibt es andere Lesarten, die ſich auf uralte koptiſche Doku⸗ mente ſtützen und nach denen es eine beſondere äthio⸗ id von Aegyp⸗ piſche Dynaſtie gegeben hat, die bis auf das Jahr 5000 vor Chriſti zurückgeht. Sicheres iſt aber über die Frühgeſchichte des Reiches nicht zu erfahren. Ein Tag am Hofe Wie man am Hof des Negus lebt, 12 5 uns eine Schilderung des ehemaligen Großfürſten Ale xan⸗ der von Rußland zeigen, 925 inzwiſchen ver⸗ ſchieden iſt. Er beſuchte Aethiopien vor einer Reihe von Jahren aus einem merkwürdigen Grunde. Die koptiſche Geiſtlichkeit hatte angeblich Anſprüche auf ge⸗ wiſſe heilige Stätten in Jeruſalem erhoben, auf das Kloſter Dar⸗es⸗Sultan und die beiden Kirchen neben der heiligen Grabeskirche. Schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte der damalige Ras Ali die Königin von England um ihre Hilfe gebeten, aber anſcheinend vergeblich. Jetzt behaupteten die Arme⸗ GESCHICHTE, KULTUR UND SIT EN EINES SELTSAMEN VOLKES VON KARL FISCHER nier, daß die umſtrittenen Stätten ihnen gehörten. Ein abeſſiniſcher Appell an Rußland hatte jedoch Erfolg, und im Auftrag der zariſtiſchen Regierung wurden alle Dokumente geſucht, die auf die Sache Bezug hat⸗ ten. Inzwiſchen war nun die zariſtiſche Regierung längſt geſtürzt, jedoch hatten die Abeſſinier erfahren, daß der Agent der alten Regierung noch lebe und die Dokumente im Beſitz habe. Tatſächlich wurden ſie dem Großfürſten Alexander ausgeliefert, und dieſer machte ſich auf Einladung der damals noch regieren⸗ den Kaiſerin Zauditu, die 1930 ſtarb, nach Abeſſinien auf die Reiſe. Er erzählt von dieſem intereſſanteſten Abenteuer ſeines Nachkriegslebens:„In der Station Addis Abeba empfing man mich mit Ehrenbezeugungen, wie ſie mir ſeit 1917 nicht mehr erwieſen worden waren. Die Muſik ſpielte, das Militär präſentierte das Gewehr, und der Miniſterpräſident von Aethio⸗ pien, ein ältlicher Herr mit ſchlauen Augen und ſtrahlendem Lächeln, begrüßte mich auf franzöſiſch und ſagte, ich möge mich auf eine packende Ueber⸗ raſchung gefaßt machen. Im nächſten Augenblick die Takte eines alter ruſſiſchen und ſtanden einer Gruppe unſerer Ich war völlig verdutzt, und vernahmen wir Militärmarſches Landsleute gegenüber. der Miniſterpräſident lachte ſelbſtzufrieden. „Es ſind 75“, erklärte er mit einem Anflug von Stolz.„Sie bauen unſere Straßen und dienen in unſerer Armee. Ihre Leute ſind in Abeſſinien keine Neulinge. Es war ja auch ein ruſſiſcher Er⸗ zieher, der die Ausbildung unſeres früheren Herr⸗ ſchers Lidy Laſſo überwachte.“ „Woraus auch zweifellos Lidy Laſſos Unfähigkeit, ſich auf dem Thron zu behaupten, erklärt werden kann“, fügte mein Sekretär mit leiſer Stimme hinzu. Im Verlauf der erſten Begegnung und während der folgenden drei Monate wurde kein Wort über den wahren Zweck meines Beſuches geſprochen. Ich war der Gaſt des Regenten,„ein Chriſt, der einen anderen Chriſten beſucht“, und als ſolcher genoß ich in vollem Maße die Gaſtfreundſchaft des äthiopiſchen Kaiſers. Ich ging in die Stephanoskirche und beſich⸗ tigte die einbalſamierten Leichname der glorreichen Kaiſer von Abeſſinien; ich ſuhr in dem Kraftwagen Seiner Majeſtät, das amerikaniſcher Herkunft war, auf Straßen, die in der Regenzeit nicht einmal von Ochſenfuhrwerken befahren werden konnten. Die Regenzeit begann. Wir ſpeiſten jeden Abend mit dem Regenten, aber unſer Geſpräch beſchränkte ſich ausſchließlich auf europäiſche Dinge. Als abſo⸗ lutem Herrſcher wie nur je einem war ihm die De⸗ mokratie ein Rätſel, und ſeine Fragen enthüllten von Kindlichkeit und eine wunderliche Miſchung Weisheit.„Warum habt ihr Ruſſen gegen Deutſch⸗ land Krieg geführt?“, fragt er einmal.„Warum ſeid ihr nicht neutral geblieben?“ Darauf gab keine Antwort wie gewöhnlich unverfälſchter Vernunft gegenüber, und je mehr er über die von meinen Verwandten begangenen Fehler ſprach, um ſo klarer wurde mir, daß wir einen Abeſſi⸗ nier an die Spitze unſeres Miniſterrats hätten ſtel⸗ len ſollen. Eines Abends, als ich dieſer ſtändigen Ausflüge in die Vergangenheit ſchon müde war, deutete ich dem Regenten an, daß es ratſam wäre, unſer Ge⸗ ſpräch den Heiligen Stätten zuzuwenden. Er überlegte den Vorſchlag eine Weile und ſagte dann:„Es war einmal ein britiſcher General, der herkam, um über einen neuen Vertrag zu unterhan⸗ deln. Er war ein netter Menſch, und wir mochten ihn leiden. Wir hätten den Vertrag unterzeichnet, wenn er geneigt geweſen wäre, unſere Bräuche zu achten. So aber verſuchte er, uns im Tempo Lon⸗ dons laufen zu machen, und das lehnten wir ab. Nach unſerer Sitte hätte er mindeſtens einen Mo⸗ nat warten müſſen, bevor er den Gegenſtand ſeiner Sendung zur Sprache brachte, aber ſehen Sie, er war nur ein Brite. „Und was geſchah ſchließlich dem General?“ „Das iſt eine traurige Geſchichte. Wir mußten ihm eine Lektion in äthiopiſcher Etikette erteilen. So ſagten wir zuerſt, daß einer meiner Vettern dritten Graoͤes auf der Reiſe geſtorben ſei und wäh⸗ rend der Trauerzeit keine Staatsgeſchäfte durchge⸗ führt werden dürften. Wir trauerten ſechs Wochen. Dann kam die Faſtenzeit. Die nahm uns wieder ſteben Wochen. Mittlerweile wurde es Frühling, und der Tag rückte heran, an dem man nach altem äthiopiſchen Brauch erwartet, daß der kaiſerliche Hof und alle Würdenträger des Landes eine ſtaxke Doſis eines Abführmittels einnehmen. Man nennt das in unſerer Sprache„Kaſſa“, und es werden eine Woche vorher und zwei Wochen nachher keine Au⸗ dienzen erteilt Lange herrſchte Schweigen in dem Speiſeſaal des kaiſerlichen Palaſtes in Adoͤis Abeba. Ich lernte 91 der Erzählung, daß ich noch lange zu warten abe. 98 S8 (Fortſetzung folgt) FE K 1 25. 77.„ 5 77 1 5 28. 77. 2* 25. 27. ff fd deutsche festver- 1 e„ bansn tom hsteib⸗ 1 85. k. 45½ Südd Boder 27 5 Bae e 8e. 12/0 4% 9 Hafenmühle. 182 ſhdenw, Hartſtein. e J 1055 75 4% Bad.⸗ odr. 8 1 25 96,.— Lig. Gpfb Demberg J. P. 418 llald u. Neu 7 5 ellſt. Waldhof. 17 115,7 ſchiſf und See⸗ 10 Zinslicehe Werte 4½( do. 26 91.75 91.52 5„S von 25 Lig. Gpfbr. 8 g Leut hof 50, 1050 ö 4% Hanau 26 8. 885„ Nanng 8, 7 97. 840% 515 und II o. A.. 101,0 101,00 Fulfus Verger 119.0 119,2 Hanauer Hofbr. 186, bean Burgerbr.... l do. Par. Memel.. rar 2280 Dtsch. Staatsanleihen 4% 89. 75 471d. Gölds, Kl 84, 50 94,50 4 96,75 4½ W. Hyp.⸗ 5 Brauer. Kleinlein..... Hanfwerke Füſſenn. fülz. Mühlen Ot. Reich sb. 1285 1245 e 26 89.55 89.75 45% R—4„Württ, Hyp. 1 7 5 Pf. Preßh.⸗Sri 1310 Bank. Aktien Heidelb Straßenb— 9.25 1s 25. 77. 4% Jud wigsh. 28 88) 88,% darnſt Föm.% o. Gpfbe. 1. 88,50 gremer Del. 9205: Harpener„„ 1280 1280 Süd. Eſſende 84.50 4½ M 20 A. 92.75 9275 JIdbank Gold⸗ A. R 100.8 4¼ 80. Erdtv.l.6 Bronce Schlenk 59.59.— Hartmann& Br. 77, hein. Braunkohl. 0 21777 Vadiſche Jank.. 328 9 iſenbahn! (Dr.⸗Anl. 5 9770 9762 4½% mains 25 83.25 Schuldv. f 2. 93— 5 5 Brown. Boveri 89.500... HenningerBBrauer g heinelektra St. 14 1% Com. u. Brivath. 80 8 1 9 ch 1 8 5 178˙⁷ haben 27... 8840 4% Mannheims 885 88, 4½ do. f 5 88. 88. 0 Beiden. 9325 Schuldverschreibung. ſement Heidelbg. 12. 2298 Peſſen⸗Raſ, Gas 85,75 nean. 1109 110. Do Bank 90 8%[versjch 1% apern)..50 98. 20 1 bo. 278325 225„ do, N 0 9550 95,25 4 0 1 5 1 do. Karlſtadi[. 1220 Hilgers u. 81.50 81.— Rhemmetall. 141.0 146 Dresdner Bank.50 91.7 Versjcherungen 4% Heſſen 28 A. 95.25 88,25 1 ee 4 4% Darmſt. Ad doe 9 Daimler Benz 27 105, 102005 J. G. Chem. Basel 178.8 1770 50. 8762 1 2 5 n 386. 85. Fee ente Fanz 1117 110, Had. Aßſekuranz⸗ 10 1. St. A 103. Hlm 26 A 99,— 89.—% Darms Ldsol Gpfbr. afl 1 1 95,758 Linol 26.G, Chem. Baſel 275, uperr 50. N 8 5 5 Bank 9075 97. 6 a Ante 506 J. Giroz. Heff. k 10 98.— 88— 8% bb. gi f 1008 Linoleum v. 286 do. 50, einbez. 158,0 1530 Holzmann. Wb. 8: W E. 4339 1822 bb ⸗Banf 885 85— ec, Mn % bringe 26 86.25 85.0 f 5 88,% d ig. 25 ee eee 104.0 1050 Roed ebt ö 7 paz yp.⸗Bank 88,17 83,— Mannheim. Ber 0 758 5 Mannheim. Ausl.] 111. 0J 110,9 4% do. R 11 93, 1 10 Chem. Albert: III. 109,0 J. Lothring.... Roeder, Gebr.. 110,2 110,7 Ma Verſ.. 1 1 do, 27 95.— 88.25 9 4½ do. Kom. El 9825 Neckar Stuttg. 3 100,1 Reichsbank 1881 182.5 Württ 35.— 85 1%% e 98. 96—. 5 25% Goth, Grer.⸗ ö eckar Stuttg. 8. 55 t. Gold. u. Silber 239,2 288.0 Junghans... 88,— 88,25 Falzwe Heilbronn„.. peups ban] Württ Transport 86, S8 te. bahn R 1 160,0 100,0 1 96.50 4 0 1 6 do. Werkeßl. 26 102.5 S a 225 Rhein. Hyp.⸗Band 188,0 187,5 Hades 81 008 00% Pfandbriefe u. Schuld- 4% an 4 Bank K 7. 018 1005 delber Di. Verlagsanſt. 63. 6. Unerk,Henlbrönn 155. 1050 Schrutg sene 0 0 Württög. Molen 1000 2000„„ .„ 1 ½% Mein. Zyp. Bk.—„— 1 5 912. ee „. 108 10 verschreibungen Gebr. s. 1 978 9505 G pfer k h, 06 50 05 50 30 Fate. an eiten Direwerke..8. geld n. Scgnle 1980,29 0 Schrerez Sor.. Amtlich nicht nutierte Wert b 1995. 107.7 107% Kredltanstalten der Länder 4½ bo. 26, K 1 92— 96,75 4% Pfalg. Hp. Bk. 5 An u. 8 123.5 128.8 Durlacher Hof 84.50 84.50 Konſerven Graun 75,.— 78,— Seilind.(Wolff) 79.50 79,— E 5 1888. 109,1 109.1 7 aso. 28, 4½ bo. Rom. 28 81 94.— 84. 24/2/70 Nil. IN 975 9725 W.—— F 99,50] 99,50 Kraftw. Altwürtt. 95. 95.— Siemens⸗Reinig. 91,91, Umtauschobligationen 53 1 9 1089.5 108.8 ö Peſſ. 8 5 5 5 ohne Zinsberechnun nzinger⸗Union 108,0 108,0 f ech, Elektrizitüt 108,7 105,-Sinaleo. 8 107 1077 27 u. 28. K 1, 2 Dt. om. S. Abl. J 418,2 11/2 58 Do. Big. 28.28 hne 3 9 Eßli. 115 e 5805..— 0 10 Reich 114,8 114.5 7, 8 und 9.. 95,72 9875 bo. 32 180,5 180,5 3. 101, 1011s NeckarStuttg. 21] 97,25 97.25 1 0 15 88 80 250 1 5 1 3 0 Habe, ndert 1 Bae 5 150 che Elektr⸗Werte l 1 8 74* 1.** 2 f 40 2* .wl. Anl. 15 5 55 2 94.75 9475 Landschaften N Tu. 85 95,25 95,25 Industrie- Aktien 1 Gebr.. 128.0 1280 Ludwigsh. Ak, Br.„ Südd. Zucker. 208, 208,0 Anl. pon 1925 1 Anleſ 5. pb. 4½80ſtpr. Landſch. 6 8½& Preuß. Boder ö dt, Gebrüder. Farben 135, 185,7 dto. Walzmühle 140.2 1400 P Bergbau 108,0 108,0 5% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerke nenen d. Kom- Vero. fe An. 24 100) 1008 Ek b. Bu. 4 1927 91.50, 91.80“ ig. G49 Vll, 19. Kunst. Ante 628) 5 25 Feintec(deter 5 85,25 ainkraftwerk.. 100,0 4½% Rh.⸗Weſtf. Wal Anl. von 192 dbe ö e g 5 1. 1010 A zeldmühleßapier 21.0 118,0 Hainzer Akt.⸗Br. 83.25 83.— erein, d. Oelfab. 105,0 105.0 4 92 1 chef, Pr.⸗Anl. 129,2 128,5 4 Pr..⸗Pförf. Goldh Pfandbrief Oit. M. 0 u. Vo. A. 101,0 101,02 L. G G. pier 10 3 5 2 0 92 Rh. Hyp.⸗B Alum. Ind. Fronkfurter of, 20. aſchinenbau* 5. 100,* leiten 7 Geefkom. 94.75 94,75 V. e e 97 97 Andre J 285 159 Felebrichsbüte ö 5 5 8 Mes A, 8 2 5 55 2885 5 Sieg ſtof 55 90.— 4% 5 nungsbau 5 72 5 % Haden 26 90.50 90.50 4 Wirt Wohn. 5 ½ Bahr Vodener. 4½ do. B 35,86,89 97. 7 Ae 1 5 oldſchmibt, 108,0] Moenus 87,78] 8/75] do. Ultramar.. 1420 440 5 tah 7 5(Reinelbe Union) . 95.25 05,25 KRr.-Anfl. 28 K- E.50 97.50 Würzb. n 97,5 97.7518 ½ do, Lig. Pfbr. 101,3 101 1 Aſchaff. Buntp. 53, 83.— Uritzner ⸗Kayſer 3885.75 84,5 Motoren Darmſt. 103,5 103,5 Voigt& Saeffner 5 3 Be 5 28. 27. 25. 27. 2 25. 77, 25. 27 25. 27. 28. 27. 8 2 Srlin 1 201 96.— 95,— 4% Rh Westf dk. Aktien Bar.glef. Gef] 1280 1280 Dertm. Arte. 980 3359 Habertue draunt..7 68. Orenſteins Koppef 88 62 887 7 Belfade( deut 3 18 255 bee 41 15 10 9,25 96,50 Bank Alien do. Glektr⸗ W. 1285 1280 do. Ritterbr. 94.50 1950 Lor. Hutſchenr. 69.37 68,— Usnabrück.Kupfei 25 2 aal 4 ulsche festwer⸗ 4 SHolſt. A. 14 93.2 9195 F Em 95 25 95.25 4½ Roggenrent.⸗ a do, Motoren 10 128 do Unionor 9025, 91.—, ſiſe vergbau. 1870. böntz. Srgunk 9650 rip er h ⁵⁵..... f 4 ächſ. Bd. di 9 2 55.. 2 8 2 3 1 2 2 0 15 Aale Süereuß, Are 1150 150 5% do. Abſind 100% fz 5e.8578 0575 Banff Brautad. 34 35 Dergmann ele.. 55 düſſeld Hoefelor. ig dran Jubeln e e Tuc art ae 120 1280 en! do. Neube 4½8Schlef. Bokreb. Bayr Hyp. u. Wö. 92.50 92. Berl.⸗Gub. Hut 57 Dockerh., Widm. 3075 ſoh. Jeſerich.. 25. 2550 Pom Eiſengleß 12/7 1277 Tuufabrit Flöha. Reich, Länder, Reichspoſt, Rheinp. Anl. Ausl. 112,7 1127 Stadtschaften Goldpf. km. 22 95,75 95,75 do. Vereinsbk. 90,0. do. Karlsr Ind 120, Dynam. A. Nobel 80,25 80,12 U Pongs& Zahn 5„ Ilnion, chem. Prod 105,2 108.2 Rentküubrefe Schutzgebiete Weſtfalen Altbeſ 118118. 4½ Berl. Pför Gpf 93,25, 98,25 1 Bdkred. 8 5 5 e 1210 55 125 55( Fina rg 2 ane Porzellan 29.— 2937 Breußengrubte 1 N ö 55 5 1 95,75 bo. Hyp. n 0. o. St.⸗Pr. 77580 727 kiſenb.Werkrs 5 g 8 155 eg n. e))%VVVVVWVVCVVVCV%%%(C% gagan. d. D. R. 4/8 0. 2%„. 4½ do. bo. R 22 86,50 98,50 Hyp.⸗Bk. 8 21, 96,.—95.— Dt. Bank u. Dise. 980 81. Per eſſing 65,„(Elektr. Licht u. K. 18% 188 2 ge leben 10 9 103.9 flasguln Faroe. 543 der chen t „n 4059 7089%½ Presta 28 J 99.0 903) 4% do. N 2/27 8550 8550 fl bedeg 90 Si. Eff. b. br J 2 88 2, Braah Ahlener 128 1259 Eminser Unzen 1655 1880 Signer were 88875 Bachel den e Ede Wed e 180 1220 g km. 5't. Eff.⸗ u..⸗Bk. 88. 5 9. 50 pH a. 3 g. Schi 5 Jo. n ant 15 005 9957 69950 55 51 5 1 65 9905 Werte ½ do. km. 24.26 96,— 86.— Dt. Golddise k. 100,0 100,0] Braunk. u. Briketi 200,0 199, Eſchweil. Bergw.. e em 119.2 118.2 8 65 Reinecker 99,37 89.87 15 Staßt Schim Wehen gane 1887 185 1 e 8 e e e e 880 88s deen ne e de dee 8 Tae 5. 6, 1556 4588 Selle Jo rb 684 Abe 1240 1250 fe Selk. Bein 8880 eunganleih. 193,2 103,2 4½ Eſſ 9 4½ Bayr., Hdbk.-0 5.Uleberſee⸗Bank 80, do. Vulkan 880 188“ 120.0 Röttger Leder 10/ 10/1 Rheinfelden Kraft 521, 509 Viktoria! 855 41 abr St.⸗Anl.28 108.5 108. Aenefürt 20 Bayr Berei Dresdner Bank 92,50 91,75 do. Woll⸗KKämm. 155,0 155,0 leibiſch, B.. 5. 5. ſhigein Braunk. 2150 21/2 Niktorigwerke 857 9512 . ö 74.7 6 4% Hayr Bereins⸗ 5 5 jun 1100.. Krafkwerk Thür., Rhein Oraunk.„ Vogel, Tel.⸗Drahſ 1247 1242 do Schag 51. 102. 1026 90 8 bank J 103112, 98.99 9959 Meining. Hyp. Or 57 98,2 Prown Bor. 4 6 40% Tein⸗Jute⸗Spiun 170, W. Kreft 90.— 89.50 0. Elektriztlät 147 140 ge ö: 15 2 485 0, Schage an 72 97.25„Obligationen Reichsbank. 1837 185 Duderus Eifenw 104 702.0 Jeldmühle Spier 420 195 7 5„ do.. 5 5% bo. 4. 103 108 Se Schaß 20 4% dead„ h. Hop. Bt Hh. 488.0 437 Bor Gulbenw. 86,42 86.— Felren e Hulk. 1075 20/1 Sromſchroße: 05) ba. Spiegelelas 102% 10 0 Wanderer werte 4 32 8879 4% aden 27 1005 100,4 4% Leipzig„ 4% rf F 96 9 25 96,25 688k f. Brauind. 2 112655 55 Weſt. Bod.⸗Kr.. 123 ord⸗Motor⸗ CO. 35,— Fronpr. Metall 13/5 18/0 1 Stahlwerke 1143 112 e 88.62 88.95 Bayern 27. 9787 5 o.1 4% cen. 4 8. 6 Tonti Gummi, Sächſiſche Bank 115, beet, ee 11156 110.2 e Zucker„ Küppersbuſch 1% 15 Westf. El 95 1328 125 Wee en ae 5 1295 17 do. S. Anis 89.50 99,20 4% München 29. 85.25 95, 4% D Hypoth.-Ut. e Daimler ⸗Beng 1655 1575 Hüdd. Bodenerdbd.... J. G. demie voll 1770 177. roebein, Zucker ahmeyer& Co. 1340 1285 1 e,, Braunſchw.29 95.75 96. 4% Pforgheim„ Golbpftr 880 98,25 96,25 6 Dt. Linoleum 92³2 5 Vereinsbk. Hamb. 114,5 1140 do. 50% eingez. 154,0 158,0 gebhardt& Go..„, e, laurahütte 21,2 21. Roddergrube..... Wicküler⸗Küpp.„ e 99— 97.2 4% do. 27 369052 9505 57 5 5 22 8512 8 11 77 1 Wſtd. Bodenkredit[ 95,.— 95,87 Chem, Buckau 1296 1152 Bar er 9 1277 2 97655 5 265 88,50 Roſtzer Zucker 4000] 99.— Wiſfner Metall 1190 01. Eachſen 1927 87.— 9/— 4 15 a 1-21 8857„ 1 8 1658 5 do. Grünau g 2 Geſ. f. el. Untern. g 1] Lindener Akt.⸗Br. 93. 47 85. 2 d. 5 fg 950.2005 4% Beladen s 80 82 d. 4% 1 6 7 8 mano. 10 10.8 Verkehrs-Altien be. a beben 1476 1185 Side 2 7080 1 ene Be. 15 1. 113071 elger dasch. F, 4500 fd do. 0 100.0 f 4½ Frkf. Pfbr.⸗Bk. 170 Aachenkkleinbd 67.—— do. Ind. Gelſ kt.... Golbſchmibt, Th 209, 5 Werke. 1 5 ne W. 8 e 5 Saen 10 9 1050 dlc Bertehren 83 2 8878 do. Mert: J 129 1685 Seiser aher 588 8512 deren 42 bagger... Haden e 10 286 . fällig 100.5 100,56 Rubrob. 86 fäll] 100.5 4% Gotha Grdkr. 6 e 1030 1030 Allg. Corb u. erw. 125.2 12 Shillingworth. 98.50„„ Grün& gilfinger 195,0 deten! achtleben.⸗G. F. tl-Wanz!„ e Werd... Goldpfer 48. 8 95 95,75 f gate fa dr. 1929 1020 Dt. Eiſenb.⸗Beir 6825 f 12 Shade er A 200 20 Guano werke 87 8862 Salzbelfurtd Kali 18701829 Wende 97.50 97,80 prlef Schuld 4 pe Bt. Zucker eres k. 7% Dt. Reichb. Bel 124. 12.5 do. Serie O 27/0 2770 Günther& Sohn 87. 85,—. 89.12 1130 Sarbie School... 105,0 5 We Gdrtbs 1005 1085 fandbriefe u. Se 5. F 7. N Hapag. 15/18 do. Serie E 5 5 anefeld. Gerab. 110 19[Schering Tablb....„ Verslcherungs-Aktien — Ktedi 5 talt. 4. der. 5 15/2 157 0 faberm.& Gucken 7,. 18. Markte u. Kühlz. 111) 111.5 Schleß⸗Defrt 79.— 78.25 5 wußſſcheine öffentl. Kedit-Ansta 6 ee 92 28 98, 08. Hambg Hochbahn 85, 85,25 19 Gummi 24870 Hacetbel, Bean 1185 11, Haſchb. ⸗ Untern. 75.80 74.80 8 ef 2 1 5 5 bann Mube une ue rc ee 90,5 4% o 14 9575 9% Ausland, festwer- ganz 8 1. 15— 852 5 Anoleum 10010860 Fates. dr i e gal ene 1 e 995 Ag v. n Fe 2205 geen de nö e 87 8 eb. F 28 8875 680 instiens Werte,„ le ae. de be e de, e, J ee Ban d ug Hürin Altbeſſ gz. 4½ do. R. io u. 11 85/5 n 5 5 11.50 Industrie-Aktien Dtſch. As N Ber bar—. 144.2 7—5 Ißugo Schneider Lebens öbk. e„Pr. 5 5 Mexikaner 1895 45 ph.% Harpen. Bergbau Mercur Wollw. 96. 95.— 1 5 Berlin. Feuerverf, 4% do. 3, 4, 9875 4½ Pr. Bodenkr.— fecumulat⸗Fabr. 180,2 180,0 bo. Pabeock.. 1025 Hedwigshülte. m ſch Schöfferhof Br. 15 479.8 1 b 4% Stec. 1 a 895 7 45 ester 1 7 5 39.50 88.37 AdlerhüttGlasw. 58,12 54,.— do, Baumwoſl 12000 1 55 Papf Miag Neüblar ben 3 8 Schubert& Salzer 148, 148.8 Here ea. 1914 08 r 2 9 380 Gold. 105 8875 08 75f3 5e. Gbrente 4 2— 80 s. 60 336) do. Cent Gas 75) liße deamon en 7 158,0 pine 00 Scat een 15 40 Thuringia Err. 228% be. de 1 22 9. 850 dc 25 ee A. G.„ 40,50 39.87 do. Erdsl. 112. 1II.5 Seſſ.u. Herkul Br. 1% Pittebtſch⸗ Stahl„% 4½ Württ. kr. 5 5 e 100% 1005 Anleihe 29 45,12 45,— Alſen, Poril. Zem] 140,0 189,0 do. Kabelwerke 1210 Hildebrand Mühl, 93. 91% Montecatini. 55.75 Schwaben bräu.... 15 5 Anlein ann dtr. 27 8752 9/52 457% 55 Hyp.⸗Bk. s gum, ver. Rente].30... Ammendorf. 5 93.50 93,25 do. Linoleum. 162.1 162.5 Hindrichs⸗Auff. 1580 118,0[Rühle Rüningen 155, 155,0 Stemensczlasind 107,0 198.5 en: 4% Raſſ. Edkr 4 2 Pf. 20 3 14 95.— 95. 4% Ungarn keis],.0 Amperwerke 585 118.8] do. Schachtbau„.. Hirſchberg. Lederf 125,0 Mülheim. Bergw. 140.0 189,8 Siemens& Halske 479. 478, Kolonial- 50 Vp Bezirks. Zweckver⸗ 4% berge 94.50 8,75 4½ Pr. Pfandbr. 4 80, Staatsr. 10.50 9,37 Anhalt Koblenm. 92.— 91,50 do. Spiegelgl. 100,0. Vochtlef.⸗G. 1110 12 Münch. Licht u. Kr.. Stader Lederfabr. 125, 125.2 olonial-W²erte e, Kreſſe und Städte 4½ berſch. Pb. N 2 85,50 85,30 61550 k 500 96.— 96.— 4½ Budapeſt1914 69.— 68,50 Aſchaffög. Zelt. 87.— 8,50 do. Steinzeug... Hoeſch föln Bgw 97.87 90.— Steatit⸗Magneſioc.... Dtſch.⸗Oſtafrika. 99,— 97,15 fd 8 97. 93 4½ Rhnpr. dss.. 88.87 4½ do. Kom. k 20 94.— 84,— 4 Liſſab. 1886 51,2 88.25 58,25 Augsb.⸗N. Maſch. 95.87 92.—] do. Tafelglass Poßerlohewere 8 larrongellſtoff 94. Stettin. Portl.⸗Z. 91 9975 Kamierun Eiſenb. 78% do. 97 87 2½ Westf. Lbt27g 1 94.— 84.— 5% Rhein. Hypbk.. 21½ Anatol. 8 1 u. 2 41,25 41,37 gachm Ladewig do Tel u. ab 1220. Holſten⸗ Brauerei„ lleckarwerke 114,1 Stöhr Kammgarn 105,2 105.0 Neu- 3 dannovet 18 95.25 dv. Pf. K. 26 fl Il 94.—.2 Lig. o. A. 559 1014101 20, do. 55 Lale Maschinen 55,.— do. Ton u. Stzg. 10 102.5 Phil. Holzmann Nordd, Kabel 115,5 Stolberger Zink 78. n. Star 1987 19.— „ do, 19 u. 14 95. 8— 7 S P. G. A 25 20 96,2, 8,5 4½ db. Kom. f-0 84.75 94,75(4 Beſt. Ung, St. 88 aſt..„„ 2... do, Eiſenband. 107, 106,51 Hotelbetrieb bo, Steingutſbb.. 119,0 Gebr. Stoßkwerckl 99,50 99, Schantung⸗ g. AG 88.— 6. Seite/ Nummer 393 Auguſt 1935 — W Vom Fünfländerkampf Japan— das Zünglein an der Wage? Eine Woche noch und Deutſchlands Leichtathletik hat erneut zwei große Tage: die des Fünfländerkampfes.„The Big Five“, die„Große Fünf“, ſo nennen ausländiſche Journaliſten dieſen Länderkampf Italien Japan—Schwe⸗ den—Ungarn— Deutſchland im Berliner Poſtſtadion. Noch nie waren in den letzten Jahren auf einem Länderkampf mit Einſchluß eines außereuropäiſchen Landes ſo viele und gute Könner in Deutſchland am Start. Die Beteiligung nur der jeweils Beſten jeder Nation ſtempelt jeden Wettbewerb zu einem Exeignis. Die Japaner Nippon erſcheint am Donnerstag, 29. Auguſt, in Berlin. Die Söhne des Fernen Oſtens kommen mit Suzuki(100 und 200 Meter), Aochi(400 und 800 Meter), der kürzlich wieder 1 lief, Hideb Tanaka, der Bruder des Springers der die 1500 Meter(:58) beſtreitet, Murakoſo(5000 Meter und 10 000 Meter), Murakami, dem Hürdenläufer, der den Landesrekord mit 14,6 hält, Tajima, der mit 7,74 Meter Weitſprung⸗ Rekordhalter iſt, Aſakuma(2,01 Meter hoch), Niſhida(4,30 Meter Stabhoch), Oſhima(18,82 Meter, Welt⸗ höchſtleiſtung im Dreiſprung), Nagao(Speerwurfrekord⸗ mann mit 68,59 Meter), Kikumoto(45 Meter Diskus), der auch das Kugelſtoßen und das Hammerwerfen beſtreitet. Japans Stärke liegt in den Uebungen, in denen auch wir Ausſichten haben, einen Sieg zu erringen. Und ein Sieg iſt ſchon inſofern äußerſt wichtig, weil er mit einem Punkt mehr(5, 3, 2, 1, 0.) bewertet wird. Japans Springer Niſhida(Stabhoch), Tajima(Weit), Oſhima (Dreiſprung) und Aſakuma(Hoch) ſtellen ſolche Weltklaſſe dar, daß ſie mit einem Sieg jeweils zwei Punkte mehr erreichen können als die Deutſchen auf dem zweiten Platz! „Kleine Vorolympiade“ So bezeichnen die italieniſchen dieſen Länderkampf. Italiens Start, in ausländiſchen Blättern angezweifelt, iſt übrigens gewiß. Feſt ſteht be⸗ reits die Teilnahme Toettis(10,6), Gonnellis(21,6), Ta⸗ vernaris(48,6), Lanzis, Beccalis, Facellis(52,6 für die 400 Meter Hürden!) und Spazzalis im Speerwerfen(63,37 Meter.) Vertreter Schweden und Ungarn Dieſe beiden Länder haben ihre Mannſchaften bereits aufgeſtellt. Bei den Ungarn werden nur noch einige Aen⸗ derungen vorgenommen werden, denn im großen Ganzen iſt man ſich in Budapeſt über die Mannſchaft bereits wie folgt klar: 100 und 200 Meter Sir, 400 Meter Zitvay, 800 Meter Temesvary, 1500 Meter Igloi oder Szabo, 5000 Meter Szilagy, 10000 Meter Kelen, 110 Meter und 400 Meter Hürden Kovacs, 4 mal 100 Meter Kovacs, Minai, Sir, Nagy, 4 mal 400 Meter Zitvay, Vadas, Hoch⸗ ſprung Bodoſſy, Weitſprung Koltat, Stabhoch Baeſalmaſi, Dreiſprung Szirmai, Kugel Dr. Daranyi, Speer Horvath, Diskus Donogan, Hammer? Die Schweden treffen am Freitag, 30. Auguſt, in Berlin ein. Und die„Attachees“ Als deutſche Beigeordnete für die vier Gaſtnationen wurden verpflichtet: Herbert Böcher für Japan, Uni⸗ verſitätsſportlehrer Fleiſchmann für Italien, Sport⸗ wart Auſt für Ungarn und Blume(SC) für Schweden. Schwedens Leichtathleten für den Berliner Fünfländerkampf Im Anſchluß an die am Sonntag im Stockholmer Sta⸗ dion beendeten Meiſterſchaften wurde die ſchwediſche Mann⸗ ſchaft zuſammengeſtellt, die am Samstag und Sonntag in Berlin am Fünfländerkampf Ungarn— Italien—Japan⸗ Deutſchland— Schweden teilnehmen wird. Die kurzen Strecken beſtreiten der Doppelmeiſter Lennart Strandberg, ſchwediſcher Rekordhalter über 100 Meter in 10,6 und über 200 Meter mit 21,6 Sek. B. v. Wachenfeldt läuft die 400 Meter, Erik Wennberg die 800 Meter und L. Nilſſon die 1500 Meter. H. Johnſon und Jean⸗Gunnar Lindgren ſtehen für die langen Strecken, 5000 und 10 000 Meter, be⸗ reit. Schwedens Hürdenläufer ſind H. Lidman für 110 Me⸗ ter und Kell Areskoug für 400 Meter. Am Hochſprung nimmt Kurt Lundquiſt teil, im Weitſprung tritt der neue Meiſter Ake Stenquiſt an. Die Meiſterſchaftszweiten ſind im Stabhochſprung mit H. Linoͤblad und im Dreiſprung mit Lennart Anderſſon zur Stelle. Die meiſte Bea 3 von den ſchwediſchen Leichtathleten wird wohl der frühere Weltrekordmann im Diskuswerfen, Harals Aderſſon, fin⸗ den. Gunnar Berg oder V. Rahmquiſt ſind Schwedens Vertreter im Kugelſtoßen. Weiterhin kommen der präch⸗ tige Hammerwerfer Gunnar Janſſon und der langjährige Speerwurfmeiſter Lennart Atterwell. Die Teilnehmer an den Staffelläufen ſind: 4 mal 100 Meter: Strandberg, Stenquiſt, Lidman, Stroemberg. 4 mal 400 Meter: v. Wa⸗ chenfeldt, Stroemberg, Pihl, Danielſſon. Der Franz⸗Klaſen Wanderpreis kommt nach Mannheim Großes Sportfeſt der SW Standard in München Sornberger Sieger im Achtkampf Am Sonntag verſammelten ſich über 800 Mitglieder der DAßG⸗Standard in München zu einem großen Feſt ihrer in ganz Deutſchland verteilten Sportvereine. Es war wirklich ganz Deutſchland, von Königsberg bis Köln, vertreten, vorweg aber doch Mannheim, das in einem Sonderzuge mit 157 Mann angefahren kam, 100 Frauk⸗ furter auch noch beiholend, 115 Stuttgarter und Ulmer unterwegs aufnehmend. Aber nicht nur zahlenmäßig lag Mannheim vorne, ſondern auch in der Güte; denn der hieſige bekannte Handballſpieler und Leichtathlet Sor n⸗ berger war in ſeinen Reihen. Um die Mittagszeit des Samstags kam man an, etwas ſchwül, kein Sportwetter, Regen in Sicht. Im Schwimmen hat Sornberger, der alte Strandbadler, über⸗ legen geſiegt, im Schießen aber ſtehen 114 gegen 151 Ringe. Abends iſt Kameradſchaftsabend im Wagner— dort wo auch der verrückte Vallentin ſein Panoptikum aufgebaut hat. Die Münchner haben ſich mächtig angeſtrengt, und ſchlagen die Stuttgarter vom vorigen Jahr um einige Längen. Die Begrüßungsrede des Münchner Obmanns von idealer Kürze, dazu ein gereimtes Loblied auf München in ſportlicher, bierlicher und politiſcher Hinſicht, durch ein blondes Münchner Kindl vorgetragen, mit dem Schluß„Jetzt ſollt ihr zeigen, daß ihr auch könnt ſpringen und laufen und nicht nur Petroleum verkaufen.“ Dazu erſtklaſſiges Münchner Kabarett: ſchlanke Girls, hervor⸗ ragende Schlagerſänger(Max⸗Quartett), Steinacker als Krügelredner, der ſehr bedauert, daß es jetzt keine Preißn mehr geben ſoll, und nicht zuletzt Weiß Ferdl perſön⸗ lich in„Entrümpelung“. Mehr kann man nicht verlangen, alles war begeiſtert, Dir. Reiners(Hamburg) an der Spitze, und gab dem beredten Ausdruck. Anderen Tages alſo im Dante⸗Stadion die leicht⸗ athletiſchen Uebungen, prächtiges Wetter. Sornberger im⸗ mer ein wenig und manchmal ein gutes Stück beſſer als der kleine, zähe und energiſche Münchner Forſtmeier. Im Weitſprung und im 100 Meter holt er ſogar die beſten Zeiten des Tages, 6,5 Meter und 11,6 Sek. Die Kugel geht auf 10,87, und im Hochſprung bringt ers doch auf 1,60 Meter, obwohl er ſich eigentlich für die Läufe ſchonen wollte. Im Keulenwurf liegen beide Gegner etwas zurück, weil der Anlauf kürzer geworden iſt. Nun kommt nachmittags der 1500 Meter⸗Lauf, in dem Sornberger ſich recht ſicher fühlt, aber im Lauf merkt man: er iſt etwas müde, er muß zwei an ſich vorbeilaſſen, aber mit Forſtmeier gibt es einen verbiſſenen Nampf bis zum letzten Atemzug. Der kleine Münchner holt auf, 3, 2, 1 Meter— und gleichzeitig laufen ſie durchs Ziel., Forſtmeier lehnt ſich erſchöpft an Sornberger an, aber auch der iſt fertig. Aber geſiegt hat er: 49079 Punkte gegen Forſtmeiers 4875,62 Punkte. N ihnen kommen Leipzig, Berlin, Hannover, eine Reihe v 10 Mann, die alle über 4000 Punkte geholt haben, un denen auch die zweiten Männer aus Berlin, Hannover und Leipzig ſind. beſagt allerhand über ſportliche Hochſtand der großen und es ſind ja auch erſreul Einzelleiſtungen i nitzer Pöttgen die 30 ter in Erfurter häfer die Keule 8 Mete Das war die Hauptſache, der Achtkampf um den Franz Klaſen⸗Preis, der, nun nach Mannheim gefallen, Freude und Verpflichtung mit ſich bringt, nächſten Som⸗ mer in der Ma er Kampfbahn ein ebenſo gelut Sportfeſt auf die u ſtellen. Im übrigen gab es noch viel Erfreuliches zu wundern: ttgarts Fußball⸗ ſpieler ſiegten ſicher gegen die Fraulfurter, die wohl einen guten Mittelläufer hatten, der aber ſelten zum Schuß kam, und die anderen knallten in die Luft, im übrigen einen baumlangen hat hielt was zu halten war, und über ein D 9 eifall überſchüttet wurde. Die Stuttgarte unſicher, fanden ſich bald, ihre Ver 0 vehrten m Bombenſchüſſen und es ſchloß:0. Ohne den Frankfurter Tormann wäre es Das ſprong der (Hannover) Below warf Ein„Davispokal“ Deutſchland wieder Mitglied (ug AB) hielt in ternati d ſel ſeinen b, an dem Dele⸗ aus ch, der Schweiz, und als Vertreter Förſter teilnahmen. Der Deutſche iſt der UF AB wieder beigetreten. Neben iſchen Fragen 1 in erſter Linie die ltungen Dabei wurde be⸗ ten Sai er um die Welt⸗ Ländermannſc chzuführen und Muſter der bekannten avispokalſpiele im Länder haben ihre Teilnahme bereits zu⸗ d, Holland, Frankreich, Belgien verb wird als Fünfkompf aus⸗ 5 2, Dreibandenſpiel onderpreis ſteht der „Coupe Belgien augen⸗ blicklich srunde verteidi⸗ gen muß. g. und 10. No⸗ 0 ſſeldorf auf, Hol⸗ la Frank reich in Oran gegen⸗ i Vom 27. it die Vorentſchei⸗ dung und vom 1. bis Februar Antwerpen der End⸗ kampf zur Durchführung. Schließlich faßte die Tagung Das Fuß ball⸗Länderſpiel das Die Aufnahme hat den Augenblick ſeſtgehalten, in dem Deutſchlond geſchoſſen wurde. :0 geworden. In der 4 mal 100 Meter⸗Stafſel ſiegte Hamburg mit 46,4 Sek. Die Mannſchaſtskämpfe im Klein⸗ kaliberſchießen erga ga als Erſter mit 585 Rin⸗ gen, es ſolgten Mün j irt, Frankfurt. Dir. Reiners verteilte die ſehr ſch Breiſe, unter denen ſich auch zwei Gewehre befanden. Organiſation klappte vorzüglich. Abends gegen halb 9 Uhr ſaß man in beſter Stimmung wieder im Sonderzug. Während wir auf der Hinreiſe mehr nach den Petroleumtürmen bei Bruchſal geſchaut hatten, war jetzt das größte Erlebnis das beleuchtete Ulmer Münſter. Dr. Hr. 1. 5 Polniſcher Streckenſieg Nadfernfahrt Warſchau— Berlin Mit dem überraſchenden Sieg des polniſchen Straßen⸗ meiſters Starzynſki vor ſeinem Landsmann Kapiok endete die zweite Strecke der Amateur⸗Radfernfahrt Warſchau— Berlin am Me Di waren 1 8 ſe ihrer Heimat zu Hauſe, in :25:08,3 S tarzynſki den Sieg davon. Als beſter Deutſe führte z mit 6 Minuten Rückſte L 3 eine 6köpfige Verfolgergruppe ins Ziel. Die ungeheure Hitze im Verein mit dem ſchlechten Kopf⸗ ſteinpflaſter ſtellte an die Fahrer die höchſten Anſorderun⸗ gen. Jeder war auf ſich allein angewieſen, und ſo blieb es nicht aus, daß verſchiedene Fahrer i Defekten wertvolle Minuten verloren. Von den Deutſchen verloren Hauswald, Weiß und Löber koſtbare dies ändert aber nichts an dem ſamoſen Abſchneiden der beiden Polen, die zeitweiſe mit über ſechs Minuten Vorſprung an der Spitze lagen. Auch Kapiak hatte 20 Km. vor dem Ziel einen Rei⸗ fenſchaden zu beheben. Sein Vorſprung erlaubte ihm aber noch zur Behebung des Schadens ſoviel Zeit, daß er als Zweiter in Kaliſch durchs Ziel fahren konnte. In Kaliſch wurden die beiden Spitzenreiter natürlich von ihren Lands⸗ leuten mit großem Beifall in Empfang genommen. In der Länderwertung führt Deutſchland noch mit 11 Minuten Vorſprung. pieralla und Zeit. Wierz hat in der Geſamtwertung gegen Na⸗ 0 gut. Zielinſti en vier Minuten Kaliſch (P 125 2. Strecke(Lodz (P):25:08; 2. Kapiak 4. Napieralla(P] 3 2 6. Zielinſki(P):31:42,6; 7. ö Meier Leppich(D) 313 Deutſchland Rumänien, am Sonntag in Erfurt ausgetragen wurde, ſah die deutſchen Vertreter mit:2 Toren ſiegreich. das erſte Tor für (Schröter,.) in der 21. Minute— 6 hat im r Länder⸗ d— Holland in 5 Oran;.—12. De⸗ im Bandenſpiel in Nizza; 27. Ter ninkale elnen fol gend der Billardſpieler des internationalen Verbandes bis 29. Dezember Vorſchlußrunde zum Coupe Glorieux: 16. Januar 1936 Weltmeiſterſchaft im Dreibandenſpiel in Amſterdam; 1.— 3. Februar Endſpiel um den Coupe Weltmeiſterſchaft 4571 erſchaft 45:2 in den in Barcelona; 15 Weltmeiſterſt Berlin; 7. Mai Welt⸗ ft im bel S in Mühlhauſen; B. Mai ſchaft im Fünfkampf in Amſterdam. t Weltmeiſter Hornfiſcher und Schäfer Meiſterſchaften der Amateurringer Amateurringer wur⸗ in Nürnberg zum Ab⸗ um die Meiſterſchaft im e ſtanden ſich t) gegenüber. S er nach Punkten und wurde ſchluß geb freien Stil (Nürnberg) beſiegte den Lehner äſer Urch Nürn Meiſter. Bekan: iſt er auch Titelhalter im griechiſch⸗ römiſchen Stil. Zu einer Doppelmeiſterſchaft brachte es auch Europa⸗ meiſter Kurt Hornfiſcher in beiden gewichtsklaſſe. In der Entſcheidung griechiſch⸗römif Stil konnte der Nürnberger den Lu Shafener Gehring ſchon nach:15 Min. auf Hie Schultern legen und damit 1 larten der Schwer⸗ zum dritten Male den Meiſterſchaftstitel erobern. Weltergewicht:(Freier Stil) 145 chäfer Schifferſtasth, 2. Lehner(Nürnberg), 3. Adler(Freiſing). Schwergewicht: (griechiſch⸗-römiſcher Stil) 1. Hops Gehring(Ludwigshafen), 3. Beu(Hörde). Klubkampf in Hanoͤſchuhsheim TV Handſchuhsheim— TW Edingen 88:37 Punkte Bei dieſer erſtmaligen Begegnung der Edinger Turner in Handſchuhsheim konnten trotz aufgeweichter Bahn gute Ergebniſſe erzielt werden. Wenn man in Betracht zieht, daß bei Handſchuhsheim die zu den Gaubeſten gehörenden öſch und ſtarteten und bei Edingen die Turnfeſtſieger Max und Brenner fehlten, läßt (Nürnberg), 2. Wallenwein Mülbert, ſich obiges Ergebnis leicht erklären. Ganz beſonders zu beachten ſind oͤie Leiſtungen im Weitſprung, Diskus, Speer⸗ werfen und nicht zuletzt im Kugelſtoßen, wobei ſämtliche Leichtathleten die Kugel über die 12⸗Meter⸗Grenze ſtießen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Hübſch⸗H 11,2; 2. Walk⸗H 11,3; 3. Mer⸗ des⸗E 12 Sek. 200 Meter: 1. Hübſch⸗H 24,1; 2. Walk⸗ 3. Merdes⸗E 26,0 Sek.; 4. Paul Mülbert⸗E. 400 Meter: 1. Walk⸗H 56,0; 2. Schmitt⸗ H 59,2; 3. Lieberknecht⸗E 60, 4. Gg. Schäfer⸗E. 1500 Meter: 1. Lenz⸗H:40,2; 2. ſter⸗E:41,2; 3. Rummer⸗H:56,2 Min.; 4. 0 ſprung: 1. Hübſck 47 2. Walk⸗H 6,2 3. W 6,17; 4. Merdes⸗ Meter. Hochſprung: 1. Hübſch⸗h 1,60; 2. Wallenwein⸗H 1,55; 3. Wenzel⸗E 1,50; 4. Hch. Kel⸗ ler⸗E 1,40 Meter. Keule: 1. Hübſch⸗H 67,43; 2. Wallen⸗ wein⸗H 63,80; 3. Ludwig Mülbert⸗E 58,56; 4. Linus Schä⸗ fer⸗E 58,20 Meter. Diskus: 1. Wallenwein⸗H 37,7 2. Hübſch⸗H. 34,92; 3. Joſ. Keller⸗E 33, 4% Wenzel⸗ G 8215 Meter. Kugelſtoßen: 1. Wallenwein iin e use„09, 4.§ Speerwerfen: 1. Hü 3. Hch. Keller⸗E 42,71; Meter⸗Staffel: Edingen 50 S ſchuhsheim:07 36,50 Meter. 1 Hondſchuhsheim 49,3;? eil che Staffel: 1. TV „6; 2. TV 1890 Edingen:18 Minuten. Kleine Sport-Nachrichten Beim Internationalen Reitturnier in Riga belegte am Sonntag der Deutſche SS⸗Sturmführer Temme auf Egli im Jagdſpringen um den„Preis der Stadt Riga“ mit 4 Fehlern und einer Zeit von:08,2 Min. den zweiten Platz. Sieger wurde der Pole Kapt. Bilinſki auf Rabus mit 0 Fehlern und der gleichen Zeit. Bei den amerikaniſchen Tennismeiſterſchaften im Herrendoppel einen Endſieg des bekannten Davispokal⸗ paares Allyſon⸗van Ryn, die Hines⸗Culley in fünf Sätzen ſchlugen. Der Titel im Frauendoppel fiel an Jacobs⸗ Fabyan⸗Palfrey, die in zwei Sätzen Babceock-Andrews ob⸗ fertigten und damit zum dritten Male Meiſterinnen wur⸗ den. Eine neue Schwimmhöchſtleiſtung ſtellte die Amerikane⸗ rin Mary Loupetty über 800 Meter Freiſtil auf. Sie durch⸗ ſchwamm die Strecke in 11:34 Min. und verbeſſerte den alten Rekord ihrer Londsmännin Knight um nicht weniger als 10,3 Sek. Die dritte nach Luzern A. Bula in wonnen. 10. Platz. gab es Strecke der Schweizer Rundfahrt von Lugano über 205,4 Km. wurde von dem Schweizer :88:01 Std. vor ſeinem Landsmann Egli ge⸗ Als beſter Deutſcher kam Altenburger auf den Führer⸗Preis für den Fünfländerkampf Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat für den Sieger des am Wochenende im Berliner Poſt⸗Stadion ſtattfindenden Leichtathletik⸗Fünfländerkampf Deutſchland Italien— Japan— Ungarn Schweden einen Ehren⸗ preis geſtiftet und damit ſeine Anteilnahme am ſportlichen Das Hauptereignis des deutſch⸗polniſchen Leichtathletik⸗Frauen⸗Länderkampfes, der am Sonntag in Dresden veranſtaltet und mit 60,5 der drei beſten Sprinterinne polniſche Weltrekordläuferin Stella Walaſiewiez die deutſche Vertreterin der deutſchen Farben, Marie Dollinger. war das Zuſammentreffen ,5 Punkten vo t der We Meiſt on Deutſchland gewonnen wurde, m 100-Meter⸗Lauf Hier ſchlug die Käthe Kraus und die zweite (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, .) Geſchehen bewieſen. Die Reichsminiſter Dr. F Goebbels haben die Mitgliedſchaft im Ehrenausſch e nommen. ick und Dr. ange⸗ Deutſchland gewinnt Kanu-Fünfländerkampf en einer internation am Sonntag in Brüſſel ein Fün ausgetragen, bei dem die Kölner Kanuten die deutſchen Farben ſieg⸗ reich vertraten. Die von Köln geſtellte weſtdeutſche Mann⸗ ſchaft ſiegte vor den favoriſierten Holländern, vor Luxem⸗ burg, Belgien und Frankreich. In den Rahmenkämpfen ſchnitten die Kölner Kanuten ebenfalls glänzend ab. Sie ſiegten mit Landen im Kajak⸗Einer, Gladboch im Falt⸗ boot⸗Einer, Landen/ Schneppenhorſt im Faltboot⸗Zweier, während der Gemiſchte Zweier von Huppertz⸗Odenthal ge⸗ wonnen wurde. Den Wettbewerben wohnte eine große Zuſchauermenge bei, die beſonders begeiſtert von den gezeigten Kentervor⸗ führungen des Kanalbezwingers Joſef Fink waren. Großes Leichtathletiktreffen beim TV 1846 Im Rahn Die vom T 1846 auf den 1. September, alſo nächſten Sonntag ausgeſchriebenen reichsoffenen Wettkämpfe für Männer und Frauen, verſprechen Mannheims leichtathle⸗ tiſche Veranſtaltung des Jahres zu werden. Bereits jetzt haben mehr als zwanzig Vereine gemeldet, und noch laufen dauernd Anfragen und Nachmeldungen ein. Soweit das Meldeergebnis zu überblicken iſt, wird ſich nicht nur die badiſche Spitzenklaſſe im Luiſenpark ein Stelldichein geben, ſondern auch die benachbarten Gaue haben erſtklaſſige Kräfte gemeldet. 2 2 61 „Olympiſche Spiele 1936 * 27997 Dos 3. Heft der Zeitſchriſt„Olympiſche Spiele 1936 (offizielles Organ des Propoganda⸗Ausſchuſſes für die 11. Olympiſchen Spiele Berlin 1936 und die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen) wird eingeleitet nit einem längeren Aufſatz von Di, Sahm dem Berliner Oberbürgermeiſter, Er gibt wichtige Auſſchlüſſe über die umfaſſenden Vorbereitungen, die 5 lin trifft, um 1936 ſeine Gäſte würdig zu empfangen. 0 beſonderem aktuellen Intereſſe iſt ein Artikel von Haupk⸗ mann Hölter, dem Ehrenſekretär des deutſchen⸗ 85 kampf⸗Ausſchuſſes, über den Modernen Fünfkampf. Da prachtvolle, doppelſeitige Bild der ſiegreichen deutſchen Fünfkampf⸗Mannſchaft iſt ein Meiſterwerk der Photogra⸗ phie und der Reproduktion. Dr. Diem, der Generale ſekretär des Organiſationskomitees, plaudert in einem zwei⸗ ten Aufſatz über die organiſatoriſchen Vorbereitungen der Berliner Weltſpiele. Dieſer„Blick hinter die Kuliſſen wird jeden davon überzeugen, daß im Auguſt niche Jahres die Organiſation„ſteht“. Profeſſor Dr. Mez b, Budapeſt, ſchildert in einem zweiten Auſſatz ſeine Ein⸗ drückgs von einer Reiſe nach Olympia und läßt die alte Feſtſtätte in ihrem ſtrahlenden Glanze vor unſeren Augen neu erſtehen. Ueber den Langſtreckenlauf bei den Olym⸗ piſchen Spielen und ſeine Geſchichte weiß der bekannte deutſche Altmeiſter der langen Strecke, Ottomar Kr ur. ki, viel Intereſſontes und auch für den Fachmann Neues zu erzählen. Zahlreiche, zum Teil noch unverßſſentlichte Bilder beleben die Darſtellung. Die kampfſportlichen Reize des Segelns behandelt ein mit herrlichen ganzſeitt gen Bildern illuſtrierter Auſſatz von Dr. Goldbeck, und ein einem reizend illuſtrierten Feuilleton von Dan Ber g⸗ man kommt der Humor zu ſeinem Recht. Das Oly m piſche Notizbuch, das zur ſtändigen Einrichtung, 1575 Zeitſchrift geworden iſt, enthält wieder wiſſenswerte ite teilungen für Teilnehmer und Beſucher der Spiele. Die qualitätsvollen Aufſätze und die ungewöhnlich ſchönen Bilder dieſes 3. Heftes werden der Zeitſchrift und damit der olympiſchen Idee viele neue Freunde erwerben. 9 in den elone ai iger wur⸗ zum Ab⸗ rſchaft im h Lehner Schäſer he daoͤurch griechiſch⸗ Europa⸗ r Schwer⸗ zrömiſchen Gehring ind damit en. ifferſtadh, ergewicht: tberg), 2. im 7 Punkte r Turner zahn gute icht zieht, ehörenden ungen die [ten, läßt nders zu 8, Speer⸗ ſämtliche e ſtießen. 3. Mer⸗ . Walk⸗H 00 Meter: . Keller⸗ 1. Meter. H 48,80, l⸗mal⸗A0b⸗ TV 1890 und Dr. ß ange⸗ to wurde getragen, ben ſieg⸗ he Mann⸗ r Luxem⸗ nkämpfen ab. Sie im Falt⸗ t⸗Zweier, uthal ge⸗ uermenge entervor⸗ waren. eim nächſten npfe für eichtathle⸗ eits jetzt ch louſen weit das nur die in geben, ge Kräfte le 1936“, für die und die en kirchen) von Dr. t wichtige die Ber⸗ en. Von n Haupt⸗ nächſten Mez ö, ine Ein⸗ die alte en Augen n Olym⸗ bekannte Krup⸗ n Neues ſentlichte vortlichen ganzſeiti⸗ e ck, und 1 Ber g⸗ O lym⸗ tung der rte Mit⸗ ele. Die ſchönen ud damit en. Dienstag, 27. Auguſt 1935 Aus Baden laue Woche im Süden Heidelbergs g. Wiesloch, 27. Auguſt. Wer zur Zeit durch die Orte Wiesloch, Wall''orf, Nußloch, Lei⸗ men, San dh auſen oder St. Ilgen fährt, wird die auffallende Emſigkeit der Bauersleute ſehen, die zur Zeit alle Hände voll zu tun haben. Mit allen berfügbaren Leitern und Körben geht es aufs und alt und jung, Mann und Frau, alles wird beſchäftigt. Es iſt die Zeit des Zwetſchgenmarktes. Man ſucht zwar vergeblich den eigentlichen„Markt⸗ platz“, auf dem die Zwetſchgen eingewogen werden, ſo wie man es vom Spargelmarkt her gewöhnt iſt. Dafür gibt es in jedem Orte eine Anzahl von Ein⸗ wiegeſtellen in Scheunen und Toreinfahrten. Ein an das Hoftor gehängter weißer Spankorb genügt, um zu verkünden, daß hier eine Annahmeſtelle ein⸗ gerichtet iſt. Oft kut dies auch eine kleine Tafel mit der Aufſchrift„Hier werden Zwetſchgen eingewogen“. Iſt die Nachfrage größer als das Angebot, dann kommen die Händler ſogar auf das Feld und holen die blauen Früchte, ſo wie ſich die Körbe füllen, vom Baume weg. Jeden Abend rollen ganze Eiſenbahnwagen voll bon den Stationen St. Ilgen—Sandhauſen und Wiesloch—Walldorf nach Norden zu ab. Gar viele Hände find auch nötig, um die Zwetſchgen von den kunden Bauernkörben in die viereckigen, gleichgroßen VBerfandkörbchen oder ⸗kiſtchen umzuſchütten und daun auf den Wagen und von da in die Bahn zu verladen. Mie durch ein Wunder Baden⸗Baden, 27. Auguſt. Ein engliſcher Perſonenkraftwagen rannte auf der Straße zwiſchen Sinzheim und Steinbach mit einem Pferdefuhrwerk derart zuſammen, daß die Wagendeichſel ſich mitten durch den Perſonenwagen bohrte. Wie durch ein Wunder wurde kein In⸗ ſaſſe ernſtlich verletzt. Dagegen hat der Len⸗ ker des Fuhrwerks ſchwere Verletzungen davonge⸗ tragen. Großfeuer zerſtört Anweſen Auch die Ernte vernichtet * Querbach(Amt Kehl), 28. Aug. Die Familie des Schloſſers Johann Krauſe war im Hof mit Dreſchen beſchäftigt, als plötzlich das in der Nähe des Bulldogs lagernde Stroh in Brand geriet. Die Flammen griffen raſch auf das ganze Anpeſen über, das mit Wohnhaus, Wirtſchaftsgebäuden, Fahrniſſen und ſämtlichen Erntevorräten in Schutt und Aſche verſank. Auch die Dreſchmaſchine wurde ein Raub der Flammen. Zwei Kühe konnten aus dem Stall gebracht werden, das eine Tier hatte je⸗ doch ſo großen Schaden erlitten, daß es notgeſchlach⸗ tet werden mußte. Ein Schwein und das Federvieh ſind mitverbrannt. Infolge Waſſermangels waren die Löſcharbeiten ſehr behindert. Der Schaden iſt außerordentlich hoch und nur teilweiſe durch Ver⸗ ſicherung gedeckt Die Brandurſache konnte noch nicht reſtlos geklärt werden. Durch Starkſtrom getötet * Weil a. Rh., 27. Auguſt. Am Sonntag ereignete ſich im Schalthaus der Schuſterinſel ein ſchwerer Unglücksfall. Der Schallhauswärter und Mon⸗ teur Joſef Zimmerma nm war mit dem Umſchal⸗ ten von Starkſtrom beſchäftigt und kam an der ſo⸗ genannten Sammelſchiene der Starkſtromleitung zu nahe. Er erlitt ſchwere Verbrennungen am Ober⸗ körper, ſo daß der Tod alsbald eintrat. Der Ver⸗ unglückte löſte vor genau vier Jahren ſeinen Vor⸗ gänger ab, der ebenfalls durch Starkſtrom den Tod fand. Zimmermann hinterläßt eine Witwe mit zwei unmündigen Kindern. * Heidelberg, 27. Aug. Geſtern nachmittag traf, von Mudau her kommend, der in den 60er Jahren ſtehende Gymnaſialprofeſſor Dominik Müller aus Freiburg(Breisgau), am hieſigen Hauptbahnhof ein. In der Bahnhofs wirtſchaft, wo⸗ hin er ſich bis zur Abſahrt ſeines nächſten Zuges be⸗ geben hatte, verlor er infolge Herzſchlags unvermittelt die Beſinnung. Ehe noch ein Kranken⸗ wagen herbeigeſchafft war, war M. geſtorben. * Karlsruhe, 27. Auguſt. Das Geheime Staats⸗ polizeiamt meldet: Der verheiratete jüdiſche Rechtsanwalt Dr. Alfred Kahn wurde durch dars Geheime Staatspolizeiamt wegen raſſeſchände⸗ riſchen Verhaltens in Schutzhaft genommen. Kahn benutzte vornehmlich ſeine Büroräume für ſein Treiben. L. Hockenheim, 26. Aug. Ihren 80. Geburtstag konnte in völliger Friſche Frau Magdalena Si⸗ Zum Schluß wurde eine Gemeinſchaft der Turn⸗ und Sportvereine gegründet, zu deren Leiter Büchner ernannt wurde. L. Schwetzingen, 26. Aug. In Anerkennung ſei⸗ ner 25jährigen Verdienſte um den Schwerathletik⸗ Sport wurde dem Leiter der Schwerathletikabteilung des Sportvereins, Georg Kurz, vom deutſchen Schwerathletikverband die ſilberne Ehren⸗ nadel verliehen. I. Langenbrücken, 28. Aug. Dem Beiſpiel anderer Bäder folgend, hat ſich nun auch das altberühmte „Amalienbad“ Langenbrücken judenfrei ge⸗ macht.— Pg. Joſef Schulte wurde als Nachfolger für den wegen Erreichung der Altersgrenze dem⸗ nächſt in den Ruheſtand tretenden Ratſchreiber Frey beſtimmt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mit dem Kinderwagen 15 Meter weit geſchleift: Tragödie einer jungen Mukter Kraftwagen überfährt in Ludwigshafen 20jährige Mutter mit ihrem Kind r. Ludwigshafen, 27. Auguſt. Eine in der Gartenſtadt wohnende zwanzigjährige Frau, die in der Maudacher Straße im Banne Mau⸗ dach ihr zehn Wochen altes Kind vor ſich im Kinder⸗ wagen herſchob, wurde am Montag nachmittag von einem in gleicher Richtung fahrenden Perſonen⸗ wagen aus Deidesheim von rückwärts an⸗ gefahren und mit dem Kinderwagen etwa 15 Meter weit geſchleift. Der Perſonenkraftwagen geriet hierbei aus der Fahrbahn, ſtürzte die Straßenböſchung hinunter, überſchlug ſich und blieb auf einem abgeernteten Kartoffelacker liegen. Das Kind war ſchon bei dem Zuſammenſtoß auf die Straße gefallen, während die Mutter von dem Kraftwagen bis auf den Acker gezerrt wurde. Sie erlitt hierbei ſchwere Verletzungen. Auch der Kraftwagenführer zog ſich einen tiefen Riß an der linken Körperſeite und einen Bruch des rechten Schultergelenks zu. Das Kind wurde anſcheinend nicht zu ſchwer verletzt, dagegen ſtarb die Mutter im St. Marienkrankenhaus, wohin man die drei Verunglückten im Rettungswagen brachte. Angeblich ſoll die Steuerung des Kraftwagens verſagt haben. Aus dem Arlaub in den Tod Zwei Ettlinger auf dem Kraftrad tödlich verunglückt * Göppingen, 27. Auguſt. Auf der Staats⸗ ſtraße Ulm Stuttgart auf Markung Eislingen⸗Fils bei Göppingen(Württ.) ereignete ſich abends ein ſchweres Verkehrs unglück, dem der 44 Jahre alte Kaufmann Adolf Karle aus Ettlingen, Kanalſtr. 5, und ſein 14jqähriger Sohn Adolf zum Opfer fielen. Karle, der ſeinen Sohn als Beifahrer auf ſeinem Kraftrad mitführte, fuhr hinter einem Perſonenkraftwagen, der plötzlich abſtoppen mußte, weil es ihm nicht möglich war, ein vor ihm fahrendes Pferdefuhrwerk wegen eines entgegenkommenden Laſtwagens zu überholen. Karle, der dicht hinter dem Perſonenkraftwagen fuhr, hat anſcheinend das plötzliche Abſtoppen des Perſonenkraftwagens nicht bemerkt, fuhr auf dieſen auf und blieb am hin⸗ teren Kennzeichen desſelben hängen. Dadurch wurde Karle und ſein auf dem Rückſitz mitfahrender Sohn auf die Straße geſchlendert, und zwar in dem Augenblick, als der von entgegengeſetzter Rich⸗ tung kommende Laſtzug aus Ravensburg daherkam Die beiden Kraftradfahrer wurden von dem Laſtzug überfahren und waren auf der Stelle tot. Nach Aufnahme des Unfalls wurden die Toten in das Leichenhaus in Eislingen⸗Fils überführt. Wie aus den mitgeführten Gegenſtänden der beiden Verunglückten zu ſchließen iſt, befanden ſie ſich auf der Heimfahrt von einer Ur⸗ laubsreiſe. Die Fahrzeuge wurden kaum be⸗ ſchädigt. FFFFUbbbCCCCCCCcCCCCbCbCTGTGbGbGbCbCbTbTbTbTbTbTbTbTbTbGTbTbTbTbVbDVbVVVVVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVVV Hahn in Ruh! Das große Plankſtadter Werbeſchießen zu Ende mt. Plankſtadt, 27. Aug. Das vier Wochen dau⸗ ernde große Preis⸗ und Werbeſchießen des Kets hat am Sonntag ſeinen Abſchluß gefunden. Neben einer zahlreichen Beteiligung wurden auch hervorragende Schießleiſtungen, ſowohl im Mann⸗ ſchafts⸗ als auch im Einzelſchießen gezeigt. Hervor⸗ zuheben iſt, daß vier Schützen mit vier Schuß be⸗ liebig freihändig die Höchſtringzahl von 48 erreich⸗ ten. Es ſind dies Willy Krauth und Willy Weber, beide Kais Weinheim, Hermann Grimm, Kode Plankſtadt, und Fritz Kuntzmann, KKS Edingen. 47 Ringe erreichten 10 Schützen, 46 Ringe wurden von 17 Schützen geſchoſſen und 45 Ringe von 33. Bei den Jungſchützen blieb Roßrucker, Ketſch, Sieger. Das Mannſchaftsſchießen wurde zu einem harten Ringen zwiſchen Kön Plankſtadt und Ka Rheinau. Mit 776 Ringen holte ſich Plankſtadt den Sieg vor Rheinau, das 753 Ringe erreichte. Bei der Preis⸗ verteilung begrüßte der Vereinsführer Hermann Zimmer die erſchienenen Gäſte. Bürgermeiſter Treiber überreichte den Gemeinde⸗Silberſchild als Wanderpreis der SA, welche dieſen nun ſchon zum zweiten Male erringen konnte. Sprengungen am Hohenſtoffel * Vom Hegau, 28. Aug. Zum Schutz der beſchäf⸗ tigten Arbeiter ſowie zum Schutz der Beſucher bei ſpäterer Freigabe des Hohenſtoffel iſt es erforderlich, daß die Felswände des ſtillgelegten oberen Teils des Steinbruchs an der Nordwand in einen einigermaßen gefahrloſen Zuſtand verſetzt werden. Nachdem ſich der Reichsminiſter des Innern im Einverſtändnis mit den vom Gewerbeaufſichtsamt und der Berufs⸗ genoſſenſchaft für erforderlich erachteten Auflagen ein⸗ verſtanden erklärt hat, wird in den nächſten Tagen mit der Herſtellung des vorſchriftsmäßigen Zuſtandes begonnen. Es werden die gefährlichen, zerklüfteten, überhängenden und zu ſteilen Felsteile abgeſprengt und die erforderlichen Sicherheitsſtufen angelegt wer⸗ den. Deshalb werden in den nächſten Monaten wei⸗ tere Sprengungen zu hören ſein. Die Arbeiten wer⸗ den behördlich daraufhin überwacht, daß die Belange des Heimatſchutzes gewahrt bleiben. Ein bekannter Alpiniſt geſtorben * Vom Bodenſee, 26. Aug. In Lindau iſt im 68. Lebensjahr Reichsbahn⸗Oberinſpektor a. D. Georg Herold geſtorben, der weit über ſeine Heimatſtadt hinaus als hervorragender Alpiniſt galt. Bekannt ſind die vielen ſchwierigen Erſtbeſteigungen, die Herold ausführte. Erinnert ſei nur an den Herold⸗ Weg im Kaiſergebirge, den er allein meiſterte und der auch nach ihm benannt wurde. Zuſammen mit dem Steinmetzmeiſter Heller zählte Georg Herold auch zu den Pionieren des Schiſports. I. Neckargemünd, 26. Aug. Da die Jagdͤverpach⸗ tung des gemeinſchaftlichen Jagdbezirks Neckar⸗ gemünd unterer Stadtwald mit Waldhilsbach und die Waſſerjagd auf dem Neckar bis zur Mitte des Fluſſes mit 335 Mark zugeſchlagen wurde, erreichte man beinahe den vom Kreisjägermeiſter gemachten Anſchlag von 350 Mark.— Während der erſten ſteben Monate des Geſchäftsjahres 1935 erhöhten ſich die Einlagen der hieſigen Bezirksſparkaſſe auf Spar⸗ konten um 134851 auf 1 131499 Mark.— Seinen 70. Geburtstag konnte Oberpoſtſchaffner i. R. Michael Schmitt begehen. * Eppingen, 26. Aug. Wie aus Freiburg berichtet wird, wurde die dort auf Beſuch weilende Frau des hieſigen Forſtrats Wagner von einem Auto ange⸗ fahren und tödlich verletzt, Von einem Wegelagerer überfallen Iſt es einer der Bürſtadter Wilddiebe? A Lampertheim, 27. Auguſt. In einer der letzten Nächte erſtattete ein Arbeiter bei dem Hüttenfelder Polizeibeamten Anzeige mit der Begründung, er ſei auf ſeiner Fahrt von Lampertheim nach Hüttenfeld im Walde von einem aus dem Straßengraben ſprin⸗ genden unbekannten Manne angehalten und gezwungen worden, ſein Geld herauszugeben. Der Radfahrer lieferte ihm ſeine Barſchaft ſowie ver⸗ ſchiedene Schlüſſel ab. Seine Bitte, ihm doch die Fahrradſchlüſſel zurückzugeben, lehnte der Räuber ab. Der Ueberfallene fuhr dann nach Hüttenfeld weiter, wobei er den Ruf hörte:„Fahr ihm doch nach“; hieraus war zu erſehen, daß noch mehr Wege⸗ lagerer auf Opfer lauerten. Der Polizeibeamte fuhr ſofort mit dem beraubten Arbeiter nach dem Tatort zurück, ohne jemand anzutreffen. Nach den Angaben des Ueberfallenen handelte es ſich um einen großen kräftigen Mann mit Schlapphut. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß der Räuber mit den in den letzten Tagen bei Bürſtadt feſtgenommenen Wilddieben identiſch iſt. * Muß bach, 28. Auguſt. Die Schließung der hieſigen Weinberge iſt mit Rückſicht auf die zu⸗ nehmende Reife der Trauben auf geſtrigen Sonn⸗ tag angeordnet worden. — — 122 2 —. 2 2 2 — 2 8 Nachbargebiete Lokomotive rammt Kraftwagen Ein Todesopfer, eine Schwerverletzte * Wiesbaden, 27. Auguſt. Nach Mitteilung der Reichs bahndirektion ſtieß abends die Lokomotive des Perſonenzuges 3578, die aus der Richtung Seeheim kam, auf dem ſchrankenloſen, aber mit Warn⸗ licht verſehenen Bahnübergang der Reichs⸗ ſtraße von Darmſtadt nach Heidelberg am Südaus⸗ gang von Bickenbach auf den von Bensheim a. d. B. kommenden Kraftwagen des Wiesbadener Hotelbeſitzers Wilhelm Haeffner. Dabei wurde der Wagen in den Graben geſchleudert und iſt ſchwer beſchädigt worden. Während Haeffner unverletzt blieb, wurde ſeine Frau ſchwer verletzt. Sie iſt kurz nach der Einlieferung in ein Darmſtädter Kranken⸗ haus geſtorben. Hotelbeſitzer Haeffner(Hotel„Röſe“ in Wiesbaden) beſand ſich auf der Heimfahrt. Der Wagen wunde von ſeiner Tochter, Frau Stolp, ge⸗ lenkt. Dieſe mußte ebenfalls ſchwer verletzt dem Krankenhaus zugeführt werden. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion iſt das Warnlicht des Bahn⸗ überganges völlig in Ordnung geweſen. NRutengänger verſammeln ſich in Wiesbaden * Wiesbaden, 27. Auguſt. In Wiesbaden findet vom 18. bis 20. September in den Räumen des Städ⸗ tiſchen Kurhauſes und der Stadthalle die 1. Wiſſen⸗ ſchaftliche Tagung des Reichs verbandes für das Wünſchelrutenweſen ſtatt. In einer Reihe von öffentlichen wiſſenſchaftlichen Vorträgen mit anſchließender Diskuſſion ſoll Gelegenheit ge⸗ geben werden, den gegenwärtigen Stand der Wün⸗ ſchelruten⸗ und Erdſtrahlenfrage und ihre Beziehung zur Phyſik und Biologie ſowie ihre praktiſche Be⸗ deutung für das Wirtſchaftsleben zu erörtern. Gleich⸗ zeitig werden neben der Wünſchelrute auch moderne Meßgeräte als Kontrollapparate der Rutengänger von anerkannten Fachleuten im Gelände vorgeführt. Liebestragödie am Niederwalddenkmal i Rüdesheim, 27. Auguſt. Geſtern nachmittag fan⸗ den Spaziergänger nahe dem Niederwalddenkmal die Leichen eines Liebespaares. Die beiden jungen Leute hatten ſich aus einem am Tatort vor⸗ gefundenen Revolver tödliche Kopfſchüſſe beigebracht. Wie die polizeilichen Feſtſtellungen ergeben haben, handelt es ſich um zwei aus Berlin als vermißt ge⸗ meldete Perſonen. * Dürkheim, 27. Auguſt. In der Nähe des Rhein⸗ Haardt ⸗Bahndepots an der Mannheimer Straße fuhr ein von einem Studenten geſteuerter Perſonen⸗ kraftwagen aus Ludwigshafen zwei hieſige Win ⸗ zer an, die von der Arbeitsſtelle an der Dreſch⸗ maſchine kamen. Mit erheblichen Verletzun⸗ gen mußten beide Leute ins Krankenhaus gebracht werden. * Miinchen, 25. Aug. In einer Bekanntmachung der bayeriſchen Staatskanzlei wird mitgeteilt: Dem zum braſilianiſchen Konſul in Köln er⸗ nannten Herrn J. A. Redrigues Martins iſt namens des Reichs das Exequatur erteilt worden. Zu ſei⸗ nem Amtsbereich gehört auch die Pfalz. * Bensheim, 26. Auguſt. Die Hitler jugend des Kreiſes Bensheim erhält gegenwärtig ſie ben neue Heime. In Bensheim ſelbſt wird die HJ. ein geräumiges Heim im ſogenannten Blauen Turm, einem Reſt der alten Stadtbefeſtigung, erhalten. Das Riedſchltzenfeſt in Bürſtadt Eröffnungsfeier im Schützendorf— Die goldene Kette für den Schützenkönig R. Bürſtadt, 26. Auguſt. Das Riedſchützenfeſt in Bürſtadt, zu dem ſeit langem Vorbereitungen getroffen waren und dem man im ganzen Ried mit Spannung entgegen⸗ ſah, fand Samstag nachmittag ſeine feſtliche Eröff⸗ nung. Angefangen hat es freilich ſchon vor 8 Tagen, denn mit dem Schießen mußte frühzeitig begonnen werden. Der erſte Tag der Veranſtaltung war da⸗ her der vergangene Sonntag, es wurde da ſchon fleißig auf den neuen Schießſtänden geſchoſſen. Dieſe liegen in herrlicher Umgebung im Wald, neben dem Sportplatz des V. f. Raſenſport 1910, ſind eigens für das Riedfeſt angelegt und ſo geoͤiegen, daß ſie für die kommenden Feſte immer wieder verwendet werden können. Sie ſind gegen Regen gedeckt und ſchießtechniſch höchſt praktiſch angeordnet. Ueber dem Eingangstor des Platzes ſteht der Leitſpruch, der dem fröhlichen Feſt den ernſten Hintergrund gibt: Ueb Aug und Hand fürs Vaterland! Das am Sonn⸗ tag begonnene Schießen wurde nachmittags fortge⸗ ſetzt, während im Ort ſelbſt letzte Hand angelegt wurde, da das Feſt um 4 Uhr eröffnet werden ſollte. Unzählige Tannen hatten dem Straßenbild den An⸗ blick des Waldlebens gegeben, Fahnen flatterten um die Wette, und im Schützendorf ſelbſt herrſchte be⸗ reits reges Leben und Treiben. Es füllte den gan⸗ zen Marktplatz aus, der ebenfalls durch Tannen in einen Rahmen von Wald verwandelt worden war. Wie Förſter⸗ und Blockhäuſer darin nahmen ſich die Gaſtſtätten aus, die, in gediegener Holzarbeit ausgeführt, grün geſtrichen und lieblich geſchmückt, den Beſuchern Platz boten. Im Stil des Wald⸗ lebens hatten ſie ihre Namen gewählt: Jägerhaus, Zur wilden Gans, Zum Rehbock, Schützenkönig, Schützenkönigin, Schützenfee, Jagoſtübl, Hirſch, Schützendorf uſw. In der Mitte liegt das ausrei⸗ chend große und ebenfalls gedeckte Tanzpodium. Nach der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße hin erhebt ſich ein mächtiges Tor in Geſtalt eines Fachwerkhauſes, wei⸗ ter ſütölich liegen die Vergnügungsſtätten am ſoge⸗ nannten Kleinen Markt. Erſtrebenswerte und feingewählte Preiſe winken den Siegern im eoͤlen Wettſtreit. In einem Schau⸗ fenſter der Adolf⸗Hitler⸗Straße liegen ſie aus: Unter der lorbeergeſchmückten Büſte des Führers liegt das Prunkſtück: Die Kette für den Schützen⸗ könig, ein Wanderpreis. Sie iſt in Silber getrie⸗ ben und ſchwer vergoldet, Meiſterwerk eines Pforz⸗ heimer Künſtlers, Schmidthäusler, daneben viel Sil⸗ berſachen, Uhren, Reliefs uſw. Auf die Felder der Glieder der Schützenkette wird alljährlich der Name des neuen Trägers eingraviert. Die Eröffnungsfeier fand hald nach 4 Uhr ſtatt. Zahlreiche Gäſte hatten ſich eingefunden, darunter Kreisdirektor Meiſel(Bensheim), Kreisſchulrat Zim⸗ mermann, viele Bürgermeiſter und Gemeinderäte auch aus den Orten des übrigen Riedes. Nachdem das Muſikkorps der kath. Kirchenmuſik mit ſchwung⸗ vollem Spiel den Auftakt gegeben hatte, hielt Bür⸗ germeiſter und Ortsgruppenleiter Kraft, zugleich als 1. Vorſitzender des Verkehrsvereins, eine An⸗ ſprache, in der er das Feſt für eröffnet erllärte und den Gäſten den herzlichſten Willkomm entbot. Er zeigte in ſeiner Rede die große und wertvolle Arbeit auf, der der vor anderthalb Jahren ins Leben ge⸗ rufene Verkehrsverein für Bürſtadt bereits geleistet habe und deren erſte große Früchte neben der Aus⸗ ſtellung im Frühjahr dieſes Feſt ſei. Die Ausſtel⸗ lung habe in jeder Beziehung, auch in finanzieller, einen großen Erfolg bedeutet. Das Riedſchützenfeſt habe eine Bedeutung weit über das Oertliche hinaus, für das ganze Ried, wie auch ſein Name beſage. Allen, die an den umfangreichen Vorarbeiten mit⸗ geholfen haben, danke er für ihre Mühe und Bereit⸗ ſchaft. Zum Schluß wünſchte er dem Feſt, das nun alle Jahre wiederkomme, den beſten Verlauf. Ein bißchen Sprühregen war nicht dazu angetan, den Verſammelten die Stimmung zu rauben und da man gedeckt ſaß, ging es freudig zu. 8. Seite Nummer 393 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Winzer brauchen leere Fäſſer Die letzten Vorbereitungen zum„Mainzer Weinmarkt“ — Mainz, 27. Aug. Ueberall in den Kellern wird fleißig abgefüllt, hofft man doch, daß beſonders in die Beſtände der g4er„Lücken getrunken“ werden, um der bevorſtehenden reichen 35er Weinernte Faß⸗ raum zu ſchaffen. * Sandhauſen(bei Heidelberg), 27. Aug. Auf Vorſchlag des Beauftragten der NSDAp und im Einvernehmen mit dem Bezirksamt Heidelberg wurde der bisherige Bürgermeiſter Pg. Mach⸗ meier auf Grund der neuen Gemeindeordnung auf die Dauer von 12 Jahren zum hauptamtlichen Bürgermeiſter der Gemeinde Sandhauſen er⸗ nannt. * Mosbach, 27. Auguſt. Der 30jährige Otto Scheurich aus Walldürn hatte ſich wegen Un⸗ treue und Unterſchlagung vor dem Richter zu verantworten. Es wurde ihm zur Laſt gelegt, daß er in der Zeit vom März 1934 bis April 1935 in ſei⸗ nem Stationsort Bobſtadt als Kaſſenwart der Volks⸗ wohlfahrt, der Winterhilfe, der Stützpunktkaſſe uſw. keine Bücher geführt und einige hundert Mark ver⸗ untreut habe. Das Urteil lautete auf ein Jahr drei Monate Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe oder einen Monat Gefängnis. Die zweite Strafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt. am Hinterkopf. Schwer verletzt wurde Fritz ins Krankeenhaus gebracht, wo er ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen bald erlag. Don Juans politiſche Tätigkeit Berlin, 24. Auguſt. Der wohl einzig daſtehende Fall, daß ein Heiratsſchwindler ſich gleichzeitig als gefähr⸗ licher Hochverräter betätigt, beſchäftigte den 4. Strafſenat des Kammergerichts. Wegen ſeiner großangelegten Heiratsſchwindeleien hat der 33 Jahr alte Detlef Rohlfs bereits die wohlverdiente Strafe in Geſtalt von 10 Jahren Zucht⸗ haus vor einiger Zeit erhalten, die er gegenwärtig verbüßt. Inzwiſchen hat ſich aber herausgeſtellt, aß er nebenher auch noch im Ausland ſtaatsfeindliche kommuniſtiſche Hetzpropaganda betrieben hat. Der Schwiegerſohn entpuppt ſich als Kommuniſt Im vorigen Jahr lernte er in Berlin ein Mä d⸗ chen kennen, dem er die Ehe verſprach, obwohl er längſt verheiratet und Vater von mehreren Kindern iſt. Als„Angeſtellter eines großen Zeitungsverlags“ wußte er ſein Opfer in Sicherheit zu wiegen und Dienstag, 27. Auguſt 1995 dem Mädchen nach und nach die geſamten Erſparniſſe in Höhe von 3000/ abzunehmen. Da die Eltern ſeiner„Braut“ im Memelgebiet wohnten, unternahm er mit ihr eine Reiſe zu den zukünftigen Schwieger⸗ eltern. Dieſe waren jeoͤoch über den Herrn Schwie⸗ gerſohn wenig erbaut, denn er enthüllte im Aus⸗ lande ſein wahre politiſche Einſtellung und hetzte in der übelſten Weiſe gegen ſein Vaterland und die deutſche Regierung. Seine beſchimpfenden Redens⸗ arten löſten unter dem Auslandsdeutſchtum, das mit treuer Liebe an der Heimat hängt, berechtigte Em⸗ pörung aus. Schmuggelfahrten mit marxiſtiſcher Literatur Bei einem litauiſchen Zeitungshändler erwarb nun Rohlfs eine größere Anzahl von mar xiſti⸗ ſchen Broſchüren und von Zeitungen mit deutſchfeindlichen Hetzartikeln, die er in ſeinem Kof⸗ fer verſteckt anläßlich einer angeblichen Geſchäfts⸗ reiſe nach Berlin deren Koſten übrigens die Braut auch noch tragen mußte— über die Grenze ſchmuggelte. Einen Teil der Broſchüren übergab er in Berlin einem national eingeſtellten Geſchäfts⸗ mann, den er marxiſtiſch beeinfluſſen wollte. Bei einem zweiten Beſuch im Memelgebiet füllte er ſei⸗ „Ich für Dich— Du für mich“ Dieſer ausgezeichnete Film der Reichspropaganda am Meßplatz ſowie in dem leitung wird von heute ab in den Capitollichtſpielen neueröffneten Saalbautheater Waldhof erneut gezeigt werden. nen Beſtand an illegaler„Literatur“ wieder er bei der Rückfahrt unter der Bank abteils verſteckte. Bald darauf ging Rohlfs ein zweites Mädchen ins Garn, das in Krummhübel wohnte. Er trat nun; mehr eine Beſuchsreiſe ins Rieſengebirge an, wo⸗ bei er nicht nur Hotels prellte, ſondern außerdem noch illegale Flugſchriften zu vertreiben ſuchte. In der Verhandlung leugnete Rohlfs hartnäckig wie er es übrigens auch in einem weiteren Verfahren wegen Landesverrats getan hat, das eingeſtellt wer⸗ den mußte. Das Kammergericht erkannte gegen den gefährlichen Staatsfeind auf eine Zuchthausſtrafe von 4 Jahren, 5 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Staatsauſſicht. 5 auf, die des Eiſenbahn⸗ Wurſtmarkt und Großes Faß * Bad Dürkheim, 27. Auguſt. Wie das„Dürk⸗ heimer Tageblatt“ berichtet, bleibt das Faß auf Wunſch des Beſitzers Fritz Keller während der näch⸗ ſten acht Tage geſchloſſen und wird— da ſich die Kundgebungen lediglich gegen den Pächter richteten — nach Einzug eines neuen Wirtes neu eröffnet wer⸗ den. Zum Wurſtmarkt wird die berühmte Gaſtſtätte „Dürkheimer Faß“ unter neuer Leitung beſtimmt in Betrieb genommen und dieſer einem nationalſozialiſtiſch zuverläſſigen Volksgenoſſen über⸗ tragen ſein. Was hören wir? Mittwoch, 28. Auguſt Reichsſender Stuttgart .45: Choral.—.00: Gymnoſtik.—.30: Frühkonzert. —.10: Gymnaſtik.—.00: Gehorſam und Gehorſam ſind zweierlei.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Wir ſind die junge Garde.— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 18.00: Sendung des ſchöpferiſchen Arbei⸗ ters.— 18.15: Ein Zapfenſtreich.— 20.15: Reichs ſen⸗ dung: Stunde der jungen Nation. 20.45: Orcheſter⸗ konzert.— 22.15: Olympiadienſt.— 22.30: Nachtmuſik und Tanz.— 24.00: Nachtmuſik. Anus Mannheim über Stuttgart 19.00: Pfälzer Kunterbunt. Ein luſtiges Bilderbuch. Mit⸗ wirkende: Bauernkapelle Annweiler, Karl Hans Münnich, Lanoͤhäußer⸗Quartett, Elſe Zettler. Deutſchlandſender .00: Guten Morgen, lieber Hörer.—.10: Funkgym⸗ naſtik.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgen⸗ ſtändchen für oͤie Hausfrau.—.40: Kleine Turnſtunde für die Hausfrau.— 10.45: Fröhl. Kindergarten.— 11.30: Die Umgeſtaltung der Wirtſchaft durch den Nationalſoziglismus. — 11.40: Landgewinn durch Torfabbau.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 19.00:„Beflügelte“ Muſik.— 19.80: Wie wird das Dritte Reich regiert?— 20.10: In der Fauſt den Hammer, im Herzen das Lied. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Wir bitten zum Tanz. Zadenla- 5 5 au- Ul —85 2 725 l 0 7 1 5 8 8 Offene Stellen 8 er 0 J. 56 fl. 22836— T alabel Zum Verkauf eines ſehr gut. Ar⸗ 2 in mod. Formenltlkels für die Hausfrau werden fabrikneu bonnerstag, den 29. August, Hut- Werkstätte Fjnige Verkaufsdame„ Abfahrt 8 Uhr vormittags ab Paradeplatz M Ab U mit gut. ae 8 bob. gebrauchſe Schwarzwaldiahrt r%%„ boppier 0 25 10 R IX 17 an die Geſchäftsſtelle die⸗ OPP er W ſes Blattes erbeten. 7608 1 4. 8 Baden-Baden, Bühlerhöhe, Sand, Herrenwies, Schwarzenbach-Talsperre, Murgtal. Mannheim. Fahrpreis pro Person. RM Damenhüte umformen 8 Herrenhüte Einspaltige Kleinanzeigen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm Pig. Stellengesuche je mm4pig. N Annahmesehſuß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm, 2 Obe 8700 1 Hausierer(innen) 2 Außerdem täglich nachm, 2 Uhr die beliebten . lud Jüeapad. fuachabren Fahrpreis.50 bis.50 Mannhelmer Omnibusverkehrsges. m. b. f. Kartenverkauf: reinigen. Kind wird in liebev. Pflege gegeben. Ang. u. 8 F 24 an die Geſchäfts⸗ D 4, 5(Telefon 213 20) 8233 fte lle. 27628 Ig Vorſtandsmitgliede oder mit ei⸗ 4 heute fe fees Jah nem andern Prokuriſten vertre⸗ Süber Apfelmost im Ausschank somie Verk. ü. d. Straße Eigene Kelterei Casthaus Hack(,um Kranz“) oss Seckenheimer Straße 568. Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 24. Auguſt 1935: Rheinſchiffahrt Actiengeſellſchaft vorm. Fendel, Mannheim. Kauf⸗ mann Hans Magin, Mannheim, hat derart Prokura, daß er ge⸗ meinſam mit einem Vorſtands⸗ mitgliede oder mit einem andern Prokuriſten vertretungs⸗ und zeich⸗ nungsberechtigt iſt. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſell⸗ ſchaft, Mannheim. Kaufmann Hans Magin, Mannheim, hat derart Prokura, daß er gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder mit einem andern Prokuriſten vertretungs⸗ u. zeichnungsberech⸗ tigt iſt. Badiſche Actiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport, Mannheim. Kaufmann Hans Ma⸗ gin, Mannheim, hat derart Pro⸗ kura, daß er gemeinſam mit einem! tungs⸗ u. zeichnungsberechtigt iſt. Mannheimer Knieblechröhren⸗ fabrik Buſalt& Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 5. Auguſt 1935 begonnen. Per⸗ ſönlich haftende Geſellſchafter ſind Johann Buſalt, Kaufmann, Viern⸗ heim, und Fritz Lott, Spengler, Mannheim⸗Käfertal. Zur Vertre⸗ tung der Geſellſchaft iſt nur der Geſellſchafter Johann Buſalt be⸗ rechtigt. 96 „Rhenania“ Auskunftei⸗ und Inkaſſobüro für Handel und Ge⸗ werbe Georg Knecht, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. bei hohem Verdienſt für den Ver⸗ trieb eines ſehr gut. Artikels ge⸗ u cht.— Angeb. unt. R X 16 an die Geſchſt. 7609 flolte M uh en Bedienung z; 25 ganzen Tag ge⸗ ſof. geſ. 6879 ſuſcht. 7558 Mattern, O8. 7, parterre. Rheinſtr. Nr. g. Aaulbera ell. Frau in Monatsſtelle für vormittags geſucht. Gontard⸗ ſtraße 8. part. *7604 laat de A! Verkäufe 55 Stellengesuche Mädchen 20 Jahre, er⸗ fahren in allen Zweig. d. Haus⸗ halts, ſucht Stelle in gut. Hauſe. Eintritt ſoſort. Ang. u. U 2 109 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. B69 Joſef Abb, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Amtsgericht F 3b. Mannheim Seldverkehr Welcher Selhstgeber w. tücht. Geſchäftsmann 3— 4000/ leihen gegen gute Sicherheit und Zinſen, evtl. ſtiller Teilhaber?— Angeb. u. 819 an d. Geſchäftsſt. 7612 Familien- Drucksachen in wenigen Stunden Druckerei Dr. Haas, H J,-6 Die trauer Karoline Wilhelm Mein lieber, guter, treubesorgter Gatte Gottlried Cogel ist im Alter von 76 Jahren nach langem Leiden am Montag mittag entschlafen. Mannheim(S 4a,), den 27. August 1935. aden Hinterbliebenen: Cogel geb. Firnkorn Firnlcorn, Heilbronn Die Einäscherung findet am Donnerstag um 11 Uhr statt. vorm. L 11, 15, Mittw. bis Freitag—9, 5 Neunertoes Shatämmen maſſ. Eiche, ſormſchön u. geräumig, wird umzugshalber weit unter Preis abgegeben. 7615 — Uhr, Fernſprecher 215 95. Verkauf von gut erhaltenen NB ELN apart. Speiſezimmer Birke, Herren⸗ 5 mit Schnitzereien, Einzelmöbel i. gr. Auswahl, zimmer Eiche, Biedermeier⸗-Möbel ſowie Dielen⸗ ſchränke u. Barock⸗Kommode, Auf⸗ ſtellgegenſtände, Silber und Por⸗ zellane, Klavier u. Harmonium, Büromöbel nebſt faſt neuem Kaſ⸗ ſenſchrank. S208 Heinrich Seel& Co., Tel. 245 06, Qu 4, 5, Rückgebäude. Kunſt⸗ und Möbelhaus. Lebensmittel- Geschäft 0 Ulld über 3 Jahr⸗ zehnte im gleich. 250 cem. in gut. Hand, letztfähr. Zuſtand, m. all. Umſatz 58 000 41 wegen Alter u. Krankh. zu Her⸗ kaufen.*7629 B. Weber, Immob., U 5, 1. Ausbaufähiges Lebensmiktelgeschäft mit Einricht. u. Schnellwaage zu verkaufen. Preis 700 Mark. Ang. unt. 8 H 26 an die Geſch. 7033 Zubeh., z. Bar⸗ preis v. 1 105. abzugeb. Adreſſe in der Geſchäfts⸗ kel 18 Modan Zündlicht, gut erhalten, verſt., fahrbereit, billig zu verk. 7600 Feudenheim, Weiherſtraße 10. zwei Tlefbau-Rerd weiß, 87596 fade eie zu Jerkaufen. J 7, 6. 1. Etage. Ladeneinrichtung zu verkauf. mit Waagen. Anzuſehen 6877 Qu 3 Nr. 22, zwiſchen 1011. Kleider- Schränke echt Elche, Nuß b. pol. Elfenbeſn u. weiglk. kaufen Sie billig bei 7077 W. Kinderkaſten⸗ wagen m. Matr. 12 J, Federdeck⸗ bett 18„ zu verkauf. Adreſſe im der Geſchſt. 7636 Küchenherd mit u. ohne Gas gut erh., zu ver⸗ kaufen. Adreſſe in der Geſchſt. 7634 Kaufgesuche 8 Cebr. Küche Speise- und Schlafzimmer gegen bar zu kaufen geſucht. Ang. u. 8 B 20 an die Geſchſt. 7619 5 Kaufe B858 gehr. Mö be!] zu Höchſtpreiſen. Hrch. Freinkel, E 2. 8, Tel. 26315 Gut erhaltenes ferrenrad (Markenrad) zu kauf. geſucht. Ang. u. R W 15 an die Geſchäfts⸗ ſtelle.*7605 Lobt. ſhdelmaape kauft. Zuſchr. m. Preis u. 8 D 22 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. 7621 in beſter zentr. Lage, nächſte Nähe und der Endſtation der zukünft. des Waſſerturms Autoſtraße, evtl. mit Garage, zum 1. Oktober zu vermieten. Beſond. Wünſche laſſen ſich z. Z. noch berückſichtigen. Dr. Graff, P 7. 21, Fernſprecher 209 92. 7627 Ceräumiger laden m. 2 mod. Schauf. in allererster Lage der Breitestraße sofort oder später zu vermieten Näher. Immobilien- Büro Ley& Sohn Tel. 20595 5 7 15 Drei helle Raume m. Zentralhz., f. Arzt od. 2 Bürv⸗ räume mit kl. Lager ſof. od. 1. Okt. zu vermiet.— Angeb. u. R U 13 an die Geſchäftsſt. 7599 Schwetzingerſt. Neuherg. ſonn. 77 1 5 e Aang Tel. Nr. 266 16. 2. Stock links, *7606 ſofort zu verm. 2 Zim. u. Ache Käfertaler Str. 29 part., nur an 7590 alleinſteh, Dame Leerb Hausarle od. a. als Bitro geeignet, zu vm. Näheres Goll, Rupprechtſtr. 18. zu verm. 7598 6865 Schwetzinger Str. „ Nr. 27, b. Ehrlich 7 r Gut m. Zimm. deim L 10, Hrn Sehr hübsch möbl. Zimmer m. Balk., fließ. warm. Waſſer, Zentralh., günſt. zu verm. 6869 Werderſtraße 17, parterre. Anſt., berufst. H. f. b. alleinſt. Frau ſchön, ſonn. mbl. Zim. ſep. Eing., Neckarſt.,Damam⸗ ſtr., N. Neckarbr. Ang. u. R N 6 an die Geſchſt. B868 mit Balkon und el. Licht, an ruh. Ehepaar z. 1. 10. 5 zu germieten. Zu erfragen Laden, Böck⸗ ſtraße 14. B86 Traitteurſtr. 33, 4. Stock, rechts, ſchöne B870 3Zimmer- Wohnung zun 1. Okt. zu vermiet. Anzuf. 12—3 Uhr. Seb. Hirſch, O 4 Nr. 16. Zwei große holte Räume (Wohnküche und Zum.), 2. St., Gr. leeres Zim. zu vermieten. zur verm. 7597 Draisſtraße 57 a Schanzenſtr. 8 II part. 7635 3 zm M 7. 24. 3 Tr. Schöne Tim. e et wist. 0 leer oder teilw. Herren- möbl., b. Nicht⸗ N arier zu verm. Schlafzimmer Adreſſe in der mit Badben. zu Geſch. 76011 vermiet. 6875 Nähe Bahnhof ſchön möbl. Zi. Bad, fl. Waſſer, zu vm. Breunig, Gr. Merzelſtraße Nr. 15/17. 7810 L 14, 18. 2 Tr., ſchön möbl. Zi. 1 oder 2 Betten zu verm., auch f. kürzere Zeit. 7607 Meines Lager mit Einfahrt u. 2 Zimm. Wohng. geſſucht. Angeb. unt. R V 14 an die Geſch. 57602 l. Nel. Mau als Werkſtätte zu miet. geſucht. Hörmann, E 4. 2 * 7622 Penſionärin ſucht Tütenmmergbgͤche oder 2 kleinere, fache Mid- Ind Lauer Ader Jutelunnhme 200 bis 250 qm in P 7, 12, eine Ireppe hoch am ſebſten Jolhstfanrer 0 erhalten neue Modelle zu güngt. Beding. Wagen werd. Die Wagen nöchster Prözislon und Vollendung! Der Wagen des urtellsfshigen gereiften Fahrers. Auto- Fels Sohweſelnger Sfr, 74 22 ps, 4 Cl. 34, 45, 55 PS, 6 Cyl. U —6 Zimmer, dart., mögl. im Stadtzentr., ge⸗ ſucht. Angebote unt. R Z 18 an die Geſch. 57611 Beamter ſucht zum 1. 10. -3 Zimmer- Wohnung Neckarſt.⸗Oſt, Lu⸗ zenberg, Wald. hof bevorzugt.— Ang. u. 8 G 21 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. 27620 --.-Wohng. von einz. Dame geſucht z. 1. 10. Ang. mit Preis unt. 8 G 25 an d. Geſchäftsſtelle dieſes Bl. 7632 Gut möbliertes Zimmer mit Bad. ſofort geſuſch t. Nähe Lindenhof. Ang. unt. V A 110 an die Geſch. 7617 Verkaufe günſtig le Linounbe fabrikn. 500 Km Frau Dr. Laux Grünſtadt, Pfalz 7616 — 5 Hochzeit und Gesellschafts- atigüg e wuerd. hill. verbaut und ver- hehen in der 3313 Etage Ringel 3, 4a, 1 Treppe neben Neugebauer 5212 Teppiche telnigt- entsfaub! Lengisbrige Sperialitat! fücbemiHtamer Tel. 402 10 werk 41427 Abholung kosfenfrei! zuge fahren. 1 5 5 Apfel, Te. 489 31 1 U Neur .—, fallen Hauser ——— 22 ſehr preisw. 1. Verschluß- günſt. ſowie ein. mit 1 Apparate Einmachgläser ll 3u augen 5„Küchenwaagen verkaufen. 5 im n feln Leitern R. Kaiſer. Stadt, preiswert Immobilien, zu verkaufen. a0 Pfeiffer 8 Unterricht — 1 Schwetzingerstr. Obstpresse Aug. a. 4. W 80 uressen Achtung! Berufswechzell an die Geſchſt. Odstmühlen Gewiſſenhafte Ausbildung. * 7528 Herrenwäſche⸗Zuſchneid. u. Schnitt⸗ Krauthobel muſterzeichnen erteilt Bielefelder⸗ Herrenwäſche⸗Zuſchneidemeiſter. A. Selle, Mhm., Hrch.⸗Lauzſtr.. 7052 S62¹ Einige Feudenheim. Nadlerſtraße ig, elnrich reiben Tel. Nr. 529 14. immobilien N 5 K 55 J orucksachen] Tullastr. 10 — liefert schnell Tel. 41468. 877 Druckerei Dr. Haas S861 rau Nachbarin Seit wann haben Sie denn Ihre Wohnung u. die zwei möblierten Zimmer ſo gut vermietet? öh habe meine Räume immer noch leer ſtehen. Überall, wo es möglich iſt, durch Bekannte u. Verwandte laſſe ich meine Näume empfehlen. Aber bis heute habe ich noch bein Glück gehabt.—— Ja, da haben Sie eben noch nicht an die Rlein⸗Anzeige in der N. M. 3. gedacht. Verſuchen Sie es da mall Ich habe ſo eine Klein- Anzeige für Nm. J, 50 aufgegeben und habe ſofort Erfolg gehabtl