1935 — auf, öte enbahn⸗ — Mäbdchen rat nun⸗ an, wo⸗ ußerdem te. rtnäckig, erfahren lt wer⸗ gen den usſtrafe Stellung „Dürk⸗ daß auf er näch⸗ ſich die richteten net wer⸗ zaſtſtätte itung einem en über⸗ ihkonzert. ſam ſind Mittags⸗ 90: Nach⸗ n Arbei⸗ hsſen⸗ Orcheſter⸗ uſik und uch. Mit⸗ Münnich, unkgym⸗ Morgen⸗ unde für .30: Die glismus. Allerlei — 19.30: er Fauſt te kleine — ile Mittag. nr, für die hm. 2 Ohe erkaufen. 0 flalben nobilten astr. 10 l. 41468. rin enn Ihte nöblierten et? öch mer noch s möglich erwandte mpfehlen. noch kein Ja, da ht an die eige N. 8. s da mall Anzeige ben und gehabtl eis dafür erbringen, daß Abeſſinien die 0 unh ei Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg⸗ Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. l. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderenPlätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 10 Pf. Für im voraus zu be⸗ Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 28. Auguſt 1035 146. Jahrgang— Nr. 304 Englands und Italiens Vol Antrag auf Ausſchluß Abeſſintens aus dem Völkerbund? (Funkmeldung der NM.) O Paris, 28. Auguſt. Miniſterpräſident Laval hatte geſtern mit den Botſchaftern Italiens und Englands Unterredungen. Sie ſtehen heute früh im Vor⸗ dergrund des Intereſſes der franzöſiſchen Preſſe. Während die meiſten Blätter darauf hin⸗ weiſen, daß die beiden Botſchafter dem franzöſiſchen Regierungschef ͤen Standpunkt ihrer Regierung dargelegt hatten, glaubt die gewöhnlich gut unterrich⸗ tete Außenpolitikerin des„Oeuvre“, nähere Ein⸗ zelheiten über dieſe Unterredung geben zu können. Danach habe der italieniſche Botſchafter den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten wiſſen laſſen, daß Baron Aloiſi am 4. September einen genauen Bericht über die Beſchuldi⸗ gungen erſtatten werde, die Italien gegen Abeſſinſen vorzubringen habe. Er werde ſich anſchließend auf den Artikel 22 des Völkerbunds⸗ paktes und insbeſondere auf 8 2 des Artikels 16 ſtützen, um den Ausſchluß Abeſſiniens aus dem Völker⸗ bund vorzuſchlagen, mit dem Hinweis, daß es ſeinen Verpflichtungen gegen den Pakt nicht nachgekommen ſei. Der italieniſche Vertreter werde außerdem den Be⸗ verſchie⸗ denen Abkommen mit Italien nicht geachtet habe. Der italieniſche Botſchafter habe ferner mit⸗ geteilt, daß Laval noch vor dem Zuſammentritt des Völkerbundsrates eine Abſchrift des italieniſchen Berichts erhalten werde, und daß auch der engliſchen Regierung eine Abſchrift übermittelt werden ſolle. An dieſe Zugeſtändniſſe gegenüber der franzöſiſchen und der engliſchen Regierung habe. der italieniſche Botſchafter die Bedingung ge⸗ nüpft, daß man Abeſſinien nicht— wie ſeiner⸗ zeit— erlaube, vor dem Völkerbundsrat ſeine Beſchuldigungen gegenüber Italien vor⸗ zubringen. Der Botſchafter habe in dieſem Zuſammenhang gleich⸗ zeitig auf die Verantwortlichkeiten hingewieſen, die der Völkerbundsrat übernehmen würde, wenn er irgendwelche Beſchlüſſe hinſichtlich des italieniſch⸗ abeffiniſchen Streitfalles faſſen ſollte. Der engliſche Botſchafter, ſo ſchreibt das„Oeuvre“ weiter, habe Laval übrigens mitgeteilt, daß ſeine Re⸗ gierung ſich ſtreng an den Völkerbunds⸗ pakt halten werde. Nachdem ihm die italieni⸗ ſchen Forderungen mitgeteilt worden waren, habe der engliſche Botſchafter im Namen ſeiner Regie⸗ kung die Gegenforderung geſtellt, daß Ita⸗ lien ſichgenau an die Beſchlüſſe halte, die der Völkerbundsrat gegebenenfalls treffen könnte. „Matin“ hält es nach der Unterredung zwiſchen dem franzöſtſchen Außenminiſter und dem englischen Botſchafter in Paris nicht für ausgeſchloſſen, daß die engliſche Regierung trotz allem darauf beſtehen werde, im Falle eines Ausbruches offener Feind⸗ ſeligkeiten zwiſchen Italien und Abeſſinien ſtrenge Maßnahmen zu fordern, ſelbſt wenn es ſich nur um eine rein moraliſche Verurteilung handeln ſollte. Das Blatt ſchließt ſich aber einer ſolchen Auffaſ⸗ ung nicht an, ſondern ſagt, man müſſe in dieſem Falle engliſcherſeits mindeſtens den anderen Mäch⸗ ten das Recht laſſen, die ganze Frage unter einem ganz anderen Geſichtspunkt zu betrachten. Außer⸗ dem, ſo ſchreibt„Matin“ weiter, ſei die Durchführung wirtſchaftlicher oder finanzieller Maß⸗ nahmen heutzutage praktiſch unmöglich. da vier große Länder außerhalb des Völkerbundes ſtänden. Selbſt wenn die Sowjetunion ſolchen Maßnahmen zuſtimmen ſollte, ſo dürfe man zu ihnen kein Ver⸗ trauen haben, denn um einige Rubel verkaufe man heutzutage in Sowfjetrußland ſeine eigene Mutter. a„Figaro. glaubt nicht, daß Italien die Aus⸗ koßung Abeſſiniens aus dem Völkerbund fordern werde. Wenn der italieniſche Vertreter in ſeinem mericht auf die Nichteinhaltung gewiſſer Verpflich⸗ ungen hinweiſen ſollte, die Abeſſinien ſowohl durch 15 italieniſch⸗abeſſiniſchen Abkommen, als auch durch 0 Völkerbundspakt übernommen habe, ſo geſchehe zas in erſter Linie, um das italieniſche Vorgehen 1 Abeſſinien zu rechtfertigen. Es ſtehe mit ziem⸗ icher Sicherheit feſt, daß die übrigen Mitglie⸗ er des Völkerbundsrates ſich weigern wür⸗ en, einem ſolchen Antrag ſtattzugeben. Cowietrußlands Antwort an Amerika Kreſtinſki weiſt den amerikaniſchen Proteſt zurück Meldung des DNB. — Moskau, 28. Auguſt. Auf die von dem amerikaniſchen Botſchafter Bul⸗ litt in Zuſammenhang mit der Arbeit des 7. Komin⸗ ternkongreſſes überreichte Note, in der die ame⸗ ri kaniſche Regierung dagegen prote⸗ ſtiert, daß die Sowjetregierung ihre Verpflich⸗ tung der Nichteinmiſchung in die inneren Angelegen⸗ heiten Amerikas verletzt habe, antwortete am Diens⸗ tag Kreſtinſki mit einer Note, in der u. a. er⸗ klärt wird: Ich halte es für notwendig, mit aller Ent⸗ ſchiedenheit zu betonen, daß ſich die Re⸗ gierung der Sowjetunion ſtets allen von ihr über⸗ nommenen Verpflichtungen gegenüber mit der größten Achtung verhielt und verhält, ſelbſtverſtändlich auch gegenüber der gegenſeitigen Verpflichtung der Nichteinmiſchung in innere Ange⸗ legenheiten, die in dem Notenwechſel vom 16. Novem⸗ ber 1933 vorgeſehen und in Verhandlungen zwiſchen Rooſevelt und Litwinow ausführlich behandelt wurden. Ihre Note vom 25. Auguſt enthält keinerlei Tat⸗ ſachen, die eine Verletzung der Verpflichtungen ſei⸗ tens der Sowjetunion darſtellen. Andererſeits iſt es für die Regierung der Vereinigten Staaten unzweifelhaft nicht nen, daß die Regierung der Sowjetunion keiner⸗ lei Verpflichtungen in bezug auf die Kom⸗ muniſtiſche Internationale auf ſich nehmen kaun und auch nicht auf ſich nahm.(!) Aus dieſem Grund läßt ſich die Behauptung über eine Verletzung der in der Note vom 16. November 1933 enthaltenen Verpflichtungen durch die Regie⸗ rung der Sowjetunion aus den von den Verhand⸗ lungspartnern eingegangenen Verpflichtungen nicht folgern. Ich kann deshalb ihren Proteſt nicht annehmen, und bin genötigt, ihn zurück⸗ zuweiſen. Die Regierung der Sowjetunion, die die Mei⸗ nung der amerikaniſchen Regierung aufrichtig teilt, daß ſtrenggegenſeitige Nichteinmiſchung in innere Angelegenheiten eine weſentliche ''''usſetzung für die Aufrechterhaltung freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen unſeren Län⸗ dern iſt und die dieſe Politik in der Praris unent⸗ wegt durchführt, erklärt, daß ſie die weitere Entwick⸗ lung freunoͤſchaftlicher Zuſammenarbeit zwiſchen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten anſtrebt, die den Intereſſen der Völker der Sowjetunion und Amerikas entſpricht und die für den allgemeinen Frieden ſo große Bedeutung hat. Auch England proteſtiert gegen die Komintern-Mühlereien Meldung des DN B. — London, 27. Auguſt. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat vor einigen Ta⸗ gen auch der britiſche Botſchafter in Mos⸗ kau mündliche Vorſtellungen gegenüber den Machenſchaften der Komintern erhoben. Der britiſche Proteſt iſt jedoch, wie Reuter heute aus Moskau meldet, von der Sowzjetregie⸗ rung zurückgewieſen worden. Die Sowjetregierung, ſo bemerkt Reuter hierzu, lehne offenbar die Prüfung des Proteſtes ab, weil ſie ſich auf den Standpunkt ſtelle, daß die Komin⸗ tern nichts mit ihr zu tun habe. Im übrigen wiro hier berichtet, daß außer Amerika auch Italien und Lettland Proteſtſchritte wegen der internationalen Wühlereien der Komintern unternommen haben. Bemerkenswert iſt, daß die einzelnen Mächte völ⸗ lig unabhängig voneinander proteſtiert haben und auch zwiſchen Waſhington und London kein vorheri⸗ ger Meinungsaustauſch ſtattgefunden hat. eee kee Engliſche Klagen über italieniſche Propaganda (Funkmeldung der NM.) O London, 28. Auguſt. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt, Eden werde in den nächſten Tagen den Bericht über die fehlgeſchlagene Pariſer Dreimächtekonferenz ausarbeiten, den er dem Völkerbundsrat vorzulegen habe. Ein wichtiger Teil des Berichtes ſei der Inhalt der von Muſſo⸗ lini verworfenen engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Vorſchläge. Leute, die neuerdings mit Muſſolini in Fühlung geweſen ſeien, erklärten, daß er kein Zeichen von Erbitterung gegen England zeige. Wenn dies auch zutreffen ſollte, ſo verfolge doch der Propagandaapparat ſeiner Regierung einen anderen Kurs. 5 Der große Rundfunkſender Bari verbreite jeden Abend englandfeindliche Propaganda⸗ nachrichten in großer Zahl, und zwar in einem halben Dutzend von Sprachen, um ſo alle Länder des ſüdlichen Mitteleuropas zu erreichen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„News Chronicle“ führt„die bedauerliche Neigung“ der europäiſchen Preſſe, von einem engliſch⸗italieniſchen Streit zu reden, darauf zurück, daß ſehr viele Leute hofften, auf dieſe Weiſe die Tatſache zu verheim⸗ lichen, daß ihre vertragliche Verpflichtung, einen italieniſchen Angriff zu verhindern, ebenſo unbedingt ſei wie die Großbritanniens. Dieſe Hoffnung finde ſich ſogar unter Politikern der franzöſiſchen Linken. Bis zu einem gewiſſen Grad ſei dieſe ſchiefe Auf⸗ faſſung von den britiſchen Beweggründen vielleicht das Ergebnis italieniſcher Propaganda, 3. B. der von Bari. Auch ſcheine es unzweifelhaft zu ſein, daß italieniſches Geld in großzügiger Weiſe zur Be⸗ einfluſſung der Entwicklung der inneren Politik Englands benutzt werde. Der Korreſpondent glaubt, daß eine energiſche Verteidigung der Völkerbundsſatzun⸗ gen durch England allgemein eine kräftige Unter⸗ ſtützung finden werde. Er nennt die ſkandinaviſchen Länder und die Kleine Entente und ſagt, im äußerſten Falle würde auch Frankreich ſich für den Völkerbund ſtatt für Italien ent⸗ ſcheiden. Sogar die nicht zum Völkerbund gehörenden Staa⸗ ten würden lieber einen Erfolg des Völkerbundes als Italiens ſehen. Dieſe Erwägungen deuteten dar⸗ auf hin, daß der britiſchen Regierung bei jeder Ini⸗ tiative zur Verhinderung eines gefährlichen Krieges rechtlich geholfen würde. Flalieniſche Kundgebungen in Port Said (Funkmeldung der NM.) O London, 28. Auguſt. Aus Port Said wird gemeldet: Tauſende von Italienern kamen geſtern nach der Stadt, um den nach Eritrea fahrenden Transportdampfer „Saturnia“ zu begrüßen, auf dem ſich die Söhne Muſſolinis befinden. Als das Schiff, umgeben von Dampfern, Motorbooten und Segelbooten, im Hafen eintraf, waren Ufer und Damm ſchwarz von Menſchen, die begeiſterte Kundgebungen veranſtalteten, während an Bord Muſikkapellen ſpiel⸗ ten. Der italieniſche Geſandte und der italieniſche Konſul gingen an Bord, um Muſſolinis Söhne zu begrüßen. Heute wird ein langer Zug von Kraft⸗ wagen der„Saturnia“ zur Seite bleiben, während ſie den Suezkanal durchfährt. . D bGGbßßGꝙßꝗ⁵! dd Heute Miniſterrat in Paris — Paris 28. Auguſt. Heute wird ein Miniſterrat ſtattfinden, in dem vornehmlich die durch den italieniſch⸗ ableſſäniſſcchen Streitfall geſchaffene Lage behandelt werden wird. Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval wird ſpwohl über die Pariſer Dreierkonferenz als auch über die ſpäter geführten diplomatiſchen Verhandlungen, deren Ausklang die letzten Unterredungen Lavals mit den Botſchaftern Italiens und Englands bilden,. Bericht erſtatten. Unter dieſen Umſtänden wird der Min'ſterrat auch die Richtlinien für die franzöſiſche A b⸗ oro nung in Genf feſtlegen. Nach einer Londoner Meldung des„Paris Soir“, wird Eungland am Mittwoch in Paris eine Note überreichen und anfragen, was der fran⸗ zöſiſche Vertreter im Völkerbundsrat tun werde, wenn der italieniſche Vertreter in Genf die Aus⸗ ſchließung Abeſſiniens aus dem Völker⸗ bund beantragen ſollte. hafler bei Laval Vorſprache des oͤeutſchen Geſandten bei der öſterreichiſchen Bundesregierung Meldung des DN B. — Berlin, 27. Namens der deutſchen Reichsregierung hat der deutſche Geſandte in Wien, Herr von Pa⸗ pen, bei der öſterreichiſchen Bundesregierung ſchärfſten Einſpruch gegen Unwahrhei⸗ ten und Verleumdungen, ſowie tendenziöſe Darſtellungen der innerdeutſchen Lage erhoben, die in Teilen der öſterreichiſchen Preſſe in letzter Zeit gegen das Reich und ſeine führenden Perſönlich⸗ keiten enthalten waren. Die ſich daran anſchließende Ausſprache, in der auch vom öſterreichiſchen Miniſter des Aeußeren die analogen Beſchwerden vorgebracht wurden, ergab Uebereinſtimmung dahin, daß es ernſtlich zu miß⸗ billigen ſei, wenn die Preſſe des einen oder ande⸗ ren Landes ſich Ausſchreitungen oder Verleumdun⸗ gen bei Behandlung des anderen Landes, ſeiner Einrichtungen und Staatsmänner zuſchulden kom⸗ men läßt, und daß vielmehr dahin zu wirken ſei, die Preſſe beider Länder der Herſtellung normaler Beziehungen mehr als bis her nutzbar zu machen. Große Manöver in den franzöſiſchen Alpen Meldung des DNB. — Paris, 28. Auguſt. In den franzöſiſchen Alpen haben in dem Dreieck Gap⸗Laragne⸗Siſte ron große Manöver begonnen, die bis zum 14. September andauern wer⸗ Auguſt. den. Die 27. Infanterie⸗Diviſion wird für die Uebungen auf volle Stärke aufgeholt. Der fran⸗ zöſiſche Generaliſſimus, General Damlin, wird dem Beginn der Manöver ſelbſt beiwohnen. Belgiſche Marxiſten gegen Italien Meldung des DNB. — Brüſſel, 26. Auguſt. Die belgiſche Sozialiſtenpartei, an deren Spitze der ſtellvertretende Miniſterpräſident Van⸗ dervelde ſteht, hat am Montag in ihrem Organ „Le Peuple“ eine Aufforderung an die belgiſche Bevölkerung zur Teilnahme an öffentlichen Maſſenkundgebungen gegen Italien aus Anlaß des italieniſch-abeſſiniſchen Konfliktes aufgefordert. Die Verſammlungen, die in Brüſſel; Antwerpen, Lüttich, Gent und Charleroi ſtattfinden, ſollen unter der Loſung des vor einigen Tagen er⸗ gangenen Aufrufes der Zweiten Internationale ſtehen. In dieſem Aufruf werden verſchiedene Maß⸗ nahmen gegen Italien vorgeſchlagen; unter anderem ſollen die italieniſchen Arbeiter aufgefor⸗ dert werden, im Kriegsfalle den Gehorſam z u verweigern und mit bewaffneter Gewalt gegen die„faſchiſtiſchen Tyrannen“ vorzugehen. Aufruhr griechiſcher Korintenbauern [(Funkmeldung der NM.) Athen, 28. Aug.(Funkmeldung der NM) Die ernſten Unruhen in, der Korinthengegend auf dem Peloponnes haben ſich ausgebreitet. In Gargaliani ſetzten die erregten Bauern die Staats⸗ behörden ab und verbrannten die Vor⸗ räte der Korinthen⸗Organiſation. Eben⸗ ſo beoͤrohen in Kykariſſia zuſammengerottete Bauern die Ordnung. Das Militär iſt außerſtande, einzu⸗ greifen. Auch in die Provinz Meſſenien wurde zur Wiederherſtellung der Ordnung Militär unter dem Befehl eines Generals entſandt. In Pylos, wo das Haus der Korinthenorganiſation eingeäſchert wurde, haben die Bauern die Polizei entwaffnet. Außerdem verſuchten ſie, die Filiale der National⸗ bank zu ſtürmen, wurden aber vom Militär daran gehindert. Nachdem gegenſeitig etwa tauſend Schüſſe gewechſelt worden ſind, konnten die Bauern ſchließ⸗ lich zerſtreut werden. In Kalamata ſind die Arbei⸗ ter in den Generalſtreik getreten. Ueber die ganze Provinz Meſſenien wurde die Zenſur verhängt. Meſſene unter Kriegsrecht Meldung des DR B. i — Athen, 28. Auguſt. Die Unruhen in den Korinthen⸗Baugebieten Südgriechenlands halten an. In der Provinz Meſſene wurde das Kriegsrecht erklärt. In Kalamata wurde ein Kriegsgericht eingeſetzt. Trotz⸗ dem wird in allen Dörfern durch Glockengeläute zu bewaffneten Kundgebungen aufgefordert. 2. Seite/ Nummer 394 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5 14 Auguſt Mittwoch, 28. Die Arbeiten am Berliner Anglücksſchacht Meldung des TN B. — Berlin, 27. Auguſt. Wie es in dem am Dienstagabend über den Stand der Bergungsarbeiten an der Einſturzſtelle am Brandenburger Tor ausgegebenen amtlichen Be⸗ richt heißt, konnte der ſieben Meter breite Sohlſtollen jetzt faſt auf die geſamte Länge der Einſturzſtelle verlängert werden, da an beiden Kopfenden die Trümmer fortgeräumt ſind. Er hat annähernd eine Länge von 60 Meter erreicht. In der Mitte dieſes Stollens iſt an denjenigen Stellen, wo feſtgeſtellt war, daß dort keine Verunglückten mehr liegen, die Verſchüttung mit Sand bereits voll⸗ endet, ſo daß an den Seitenſtollen mit Energie ge⸗ arbeitet werden kann. Am weiteſten fortgeſchritten iſt der öſtliche Seiten⸗ ſtollen, an dem mit allen Kräften gearbeitet wird. Die eingeſetzten Pioniere haben die Abflachung der Böſchungen an den Kopfenden, an denen ſie bis geſtern noch durch die vielen Trümmer behindert waren, in Angriff genommen und leiſten damit wichtige Vorarbeit für die Verlängerung der Seiten⸗ ſtollen bis an ie Kopfenden hin. Auch der Arbeits⸗ dienſt iſt eingeſetzt. An den Böſchungen der Kopfenden der Einbruchs⸗ ſtelle werden weitere zuſätzſiche Sicherungen gegen Nachſtürzen von Bodenmaſſen der Rammwände vorgenommen. Für dieſe Rammarbeiten wird der für die Räumungsarbeiten verwandte Berry⸗Kran miteingeſetzt. Schulkinder unter einer einſtürzenden Mauer begraben — London, 27. Auguſt. Von entſetzlichen Folgen war ein Verkehrsunfall begleitet, der ſich am Dienstagvormittag in der un⸗ mittelbaren Nachbarſchaft einer Schule im Süd⸗ oſten Londons zugetragen hat. Dort ſtreifte ein Laſtkraftwagen die Mauer des Schulhofs, hinter der ſich eine große Anzahl von ſoeben zus den Ferien zurückgekehrten Kindern mit ihren An⸗ gehörigen befanden. Die Mauern ſtürzten Winter dem Druck mit lautem Krachen zuſammen und begruben mehrere Kinder und Er⸗ wachſene. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden drei Kinder, darunter ein im Kinderwagen liegendes Baby, getötet und ſechs Schulkinder und Erwach⸗ ſene mehr oder weniger ſchwer verletzt. Während des Rettungswerkes brach unter den Schülern und Schülerinnen, von denen die meiſten weniger als zehn Jahre alt waren, eine Panik aus. Erſt nach einiger Zeit gelang es den Lehrern, halbwegs die Ordnung wieder herzuſtellen. Anwelter über Genua 4— Rom, 26. Auguſt. Ueber Genua ging am Sonntagabend ein ſchwe⸗ res Unwetter nieder, das fünf Menſchen⸗ leben forderte und in Stadt und Hafen großen Schaden anrichtete. Der Sturm deckte viele Dächer ah und riß Telegraphenmaſten um. In verſchie⸗ denen Stadtteilen verurſachte der ſtrömen de Regen Ueberſchwemmungen. Das Gerüſt einer im Bau befindlichen Brücke ſtürzte ein. Beſonders ſchlimm wütete das Unwetter im Hafen, wo zahlreiche Dampfer und Boote beſchädigt wurden. 30 Perſonen wurden zum Teil ſchwer verletzt. Die Schließung der Firma Ahrbera wieder aufgehoben — Hannover, 28. Auguſt. Vom Regierungspräſi⸗ denten wird mitgeteilt: Nachdem die Firma Fritz Ahrberg AG. in Hannover ihre Verkaufs⸗ preiſe auf den von dem Regierungspräſidenten geforderten Preisſtand zurückgeführt hat, hat der Regierungspräſident die Polizeibehörden angewieſen, die Schließung der Verkaufsſtellen der Firma Ahrberg mit ſofortiger Wirkung wieder auf⸗ zuheben. b „Jriede über Europa?“ Ein engliſcher Beitrag zur Frage der Rüſtungsbegrenzung Meldung des DNB. — Berlin, W. Auguſt. Im Septemberheft der„Europäiſchen Revue“ beſchäftigt ſich der engliſche Oberſtleutnant T. O. R. Moore unter der Ueberſchrift„Friede über Eu⸗ ropa?“ in bemerkenswerten Ausführungen mit der Frage der Rüſtungsbegren zungen. Er ſchreibt u..: Zum erſtenmal ſeit dem Krieg iſt auf dem Ge⸗ biet einer europäiſchen Rüſtungsbegrenzung ein greifbarer Erfolg erzielt worden. Gewiß, es betrifft nur zwei Länder— und beſchränkt ſich zunächſt auf die Flotte— aber es iſt wenigſtens ein Anfang, und der freundſchaftliche Geiſt und die Entſchloſſen⸗ heit, mit der das Abkommen herbeigeführt wurde, berechtigen zu Hoffnungen hinſichtlich des Erfolgs von zukünftigen Verhandlungen auf breiterer Grund⸗ lage. Wenn wir uns den Kampf um die Ueberlegen⸗ heit zur See vergegenwärtigen, der vor dem Krieg zwiſchen unſeren beiden Ländern beſtand, dann kann ein ſolcher Pakt nahezu unvorſtellbar ſegensreich er⸗ ſcheinen. Oberſtleutnant Moore ſchildert die Entwick⸗ lung, die ſchließlich zur Wiederaufrüſtung Deutſch⸗ lands führte und ſchreibt: In dieſem Augenblick hatte die Britiſh Legion den ausgezeichneten Gedanken, ihrerſeits einzugreifen und mit einigen wenigen glücklichen Worten durch den Mund ihres Präſidenten dem Wunſch nach einer unmittelbaren Verſtändigung mit ihren ehemaligen Feinden Aus⸗ druck zu geben. Die Tatſache, daß Deutſchland bereitwillig dieſe Hand ergriff, erfüllt uns mit dem Vertrauen, daß die Hände, die ſich ſo zu⸗ ſammengefunden haben, ſich nie wieder gegeneinander erheben werden. In der Frage der Luftwaffe iſt die euxropäiſche Lage weniger einfach. Der beſte Plan wäre der, zu einer Uebereinkunft mit der höchſtmöglichen Anzahl von Großmächten zu kommen. Wenn wir hinſichtlich einer Begrenzung der Luftrüſtungen keine Unter⸗ ſtützung ſeitens unſerer ehemaligen Verbündeten finden können, dann müſſen wir eben, wie auf dem Gebiet der Flottenſtreitkräfte, mit dem einzigen Land beginnen, daß ſeine ganze Bereitwilligkeit zur Zuſammenarbeit erklärt hat— mit Deutſch⸗ land. Die europäiſche Atmoſphäre verträgt keinen Aufſchub. Zum Schluß kommen wir zu der Frage der Abrüſtung im allgemeinen, und wenn wir uns einen Eindruck von der Lage auf dieſem Gebiet verſchaffen wollen, ſo müſſen wir entweder Italien aus dem Spiele laſſen oder annehmen, daß der italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfall befriedigend beige⸗ legt werden kann. Wir wollen optimiſtiſch ſein und das letztere als möglich annehmen. Wenn wir dies tun ſo bin ich der Meinung, daß Europa heute einer allgemeinen Abrüſtung näher iſt denn je zuvor. Solange Deutſchland und die unterlegenen Länder wehrlos waren, gab es für die hochgerüſteten Nationen nur einen geringen oder gar keinen An⸗ ſporn zu einer Abrüſtung, denn damit war ja nichts zu gewinnen, abgeſehen vom finanziellen Stand⸗ punkt, während ihre Sicherheit bei einer überwäl⸗ tigenden Ueberlegenheit ganz außer allem Zweifel ſtand. Heute aber hat ſich das Bild gewandelt. Deutſchland ſteht im Begriff, zu einer der beſt⸗ gerüſteten Nationen der Erde zu werden. Daher gibt es heute für die anderen Nationen etwas zu ge⸗ winnen, wenn ſie etwas geben. Hier iſt zweifellos ein Weg, der aus der gefährlichen Bahn heraus⸗ führt, auf der ſich Europa und die Welt bewegt. eee. „Völker können ewig leben, wenn ſie nur wollen“ Die Arbeit des Kongreſſes für Bepö'kerungswiſſenſchaft Meldung des D NB. — Berlin, 28. Auguſt. In der erſten Vollſitzung des Internationalen Kongreſſes für Bevölkerungswiſſenſchaft am Diens⸗ tagnachmittag hielt der Direktor der Bevölkerungs⸗ ſtatiſtiſchen Abteilung im Statiſtiſchen Reichsamt Dr. F. Burgdörfer einen eingehenden Vortrag über die Bepyölkerungseutwicklung im abend⸗ ländtiſchen Kulturkreis mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung Deutſchlands. Er wies u. a. nach, daß ſeit dem Jahre 1800 die Erdbevölkerung von 600 auf rund 2000 Millionen, und die europäiſche Bevöl⸗ kerung von 175 auf 500 Millionen angewachſen iſt. Trotzdem könne pon einer Uebervölkerung nicht die Rede ſein, denn auch die Beyölkerungskapa⸗ zität der Erde habe eine ungeahnte Ausweitung er⸗ fahren. Es beſtehe kein Mangel an Nahrungsmit⸗ teln und Waren, ſondern eher ein Warenüberfluß, ein Erzeugungsüberfluß und ein Mangel an Abſatz⸗ möglichkeiten. Das Faſſungsvermögen der Erde werde unter Zugrundelegung der heutigen Erzeu⸗ gungsmöglichkeiten auf acht bis zehn Milliarden Menſchen geſchätzt. Das moderne Bepölkerungsproblem ſtehe im Zeichen eines ungewöhnlich ſcharſen Geburtenrückgangs, der neuerdings auch die ſüdromaniſchen und oſteuro⸗ päiſchen Länder, darüber hinaus auch die zum abend⸗ ländiſchen Kulturkreis zu rechnenden Ueberſeeländer erfaßt habe. In allen germaniſchen Ländern Mit⸗ tel⸗, Weſt⸗ und Nordeuropas mit einziger Ausnahme von Holland reiche die Fortpflanzung nicht mehr aus zur bloßen Erhaltung des Volksbeſtan des. Wenn die gegenwärtigen Fortpflanzungs⸗ und Sterblichkeitsverhältniſſe fort⸗ beſtünden, müſſe in ganz Mittel⸗, Weſt⸗ und Nord⸗ europa und auch unter der weißen Bevölkerung von Nordamerika und Auſtralien ſchon in der zweiten Hälfte dieſes Jahrhunderts mit einem effektiven Rückgang der Bevölkerungszahl, verbunden mit einer fortſchreitenden Ueberalterung des Volks⸗ körpers, gerechnet werden. Durch Sterblichkeits⸗ bekämpfung allein ſei die Lebensbilanz der meiſten abendländiſchen Völker nicht mehr ins Gleichgewicht zu bringen. Die Geburtenfrage ſei eine Willensfrage und darum der Beeinfluſſung dtrch äußere Mittel der Bevölkerungspolitik fur ſchwer zugänglich, jedenfalls nur unter der Voraus⸗ ſetzung, daß die innere ſeeliſche Bereitwil⸗ ligkeit zur Fortpflanzung vorhanden ſei. Das Ziel der Bevölkerungspolitik müſſe von der politiſchen Führung beſtimmt werden. Für die Be⸗ völkerungswiſſenſchaft könne es ſich zunächſt nur um eine theoretiſche Zielſetzung handeln. Die Ziel⸗ ſetzung müſſe quantitativer und qualitativer Art ſein. Das neue Deutſchland habe ſich die Erreichung dieſes Doppelziels zur Aufgabe gemacht, und ihr dienten das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes, das Geſetz über die Gewährung von Ehe⸗ ſtandsdarlehen, die nach bevölkerungspolitiſchen Ge⸗ ſichtspunkten durchgeführte Steuerreſorm, Sied⸗ lungs⸗ und Bauernpolitik uſw. Die bisher erzielten Erfolge verdienten auch vom international vergleichenden Standpunkt aus Be⸗ achtung. Die Zahl der Eheſchließungen in ſtieg von 510 000 im Jahre 1932 auf 691 000 im Jahre 1933 und auf 731 000 im Jahre 19 4. Die Zahl der Lebendgeborenen, die um die Jahr⸗ hundertwende noch über zwei Millionen jährlich betrug und in unaufhaltſamem Abſturz im Jahre 1933 auf 957 000 zurückgegangen war, iſt 1934 wieder auf 1181000 angeſtiegen. Dieſe Ergebniſſe, ſchloß Dr. Burgdörfer, deuten auf einen grundſätz⸗ lichen Umſchwung in der deutſchen Be. völkerungsentwicklung hin, wie er bis jetzt in keinem anderen Land der Erde und auch in der Geſchichte kaum ſeinesgleichen hat. Aus unſeren Maßnahmen allein kann der Umſchwung nicht er⸗ klärt werden. Entſcheidend iſt der durch die natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution angebahnte Wandel der Geſin nung, die grundlegende Verände⸗ rung der politiſchen und gieiſtigen Atmoſphäre, die Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage, kurz: die Wiederkehr des Vertrauens des Volkes in die politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Staatsführung. Freilich reicht der bisher erzielte Wiederanſtieg der Geburtenzahl noch nicht aus, um den Beſtand des Volkes zahlenmäßig zu ſichern. Aus der Tatſache aber, daß es überhaupt noch möglich war, einen grundſätzlichen Umſchwung herbeizuführen, dürfte, und zwar nicht nur für das deutſche Volk, ſondern auch für die anderen Völker des Abendlandes, der Schluß zu ziehen ſein, daß dieſe Völker im Kern geſund ſind. Völker kön⸗ nen ewig leben, wenn ſie nur wollen, Das deutſche Volk hat, ſo hoffen wir, Hieſen Willen wiedergefunden, und daraus ſchöpfen wir auch die Hoffnung für alle Völker der abendländiſchen Kul⸗ turkreiſe, daß für ſie, wie der Führer des neuen Deutſchland einmal ſagte, die Parole der Zukunft nicht ſein wird, Untergang des Abendlandes ſon⸗ dern Wiederaufſtieg, das heißt in allererſter Linie auch biologiſcher Wiederauſſtieg des Abendlandes Anſchließend an die mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommenen Ausführungen von Dr. Burgdörfer verlas ein Mitglied der fapaftiſchen Geſandͤtſchaft Ausführungen von Graf Vanagiſawa⸗ Tokio über die Bevölkerungsentwicklung im öſtlichen Kulturkreis. a Beſonderes Intereſſe fand die Mitteilung, daß ſeit zehn Jahren eine Zunahme der japa⸗ niſchen Bevölkerung offenkundig wurde, Die Vermehrung betrug in den letzten Jah⸗ ren regelmäßig etwas mehr als eine Million. Nach Meinung des Präſidenten des japaniſchen ſtati⸗ ſtiſchen Amts wird mit eine gleichen Zunahme noch während der nächſten zwei oder drei Jahrzehnte zu rechnen ſein. Die ſich aus dieſer Entwicklung er⸗ gebenden Bevölkerungs⸗ und Ernährungsprobleme haben die japaniſche Regierung veranlaßt, einen be⸗ ſonderen Ausſchuß einzuſetzen. Gleichzeitig wurde von öffentlichen und privaten Kreiſen ein For⸗ ſchungsinſtitut für Bevölkerungsfragen in Japan er⸗ richtet. Autobus von Perſonenzug zermalmt Meldung des D. N. B. e 8— Wien, 28. Auguſt a Ein vollbeſetzter Autobus wurde am Sonntag. vormittag auf einem ſchrankenloſen Bahnübergang zwiſchen den Bahnhöfen Pieſting und Ober⸗Pieſting der Nebenlinie Leobersdorf WittmannsdorfGut⸗ tenſtein von einem Perſonenzug erfaßt und völlig zertrümmert. Von den Inſaſſen des Autobuſſes wurden ſechs Perſonen ge⸗ tötet und 24 verletzt. DI.... Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eſſenbart Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbaxt Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller- Sid⸗ meſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; i. B. Gg. Kling, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, f 1. 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fri Fillies, W 35. Viktoriaſtraße 43 Geſ.⸗D.⸗A. Juli 1935: Ausgabe A u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückporto Eine Frau fährt den Jluß hinab 7 Von Karl Conrad Gegen ſechs Uhr am Morgen verließ ſie das Zimmer, in dem ihr Mann noch ſchlief, kleidete ſich im Bad leiſe an, blickte flüchtig in das Kinderzim⸗ mer, wo die beiden Mädchen, die Köpfe auf den Aermchen, friedlich und ahnungslos in ihren kleinen Bettchen lagen, und trat in den Garten. Durch das offene Fenſter ſah ſie ihren Mann in dem däm⸗ merigen Zimmer zu Bett liegen, Er kehrte ihr den Rücken zu, und ſie konnte ſein Geſicht nicht mehr ſehen. Sie nahm einen kleinen Notizblock aus der Handtaſche und ſchrieb:„Lieber Peter, zehn Jahre war ich jetzt deine Frau. Es war eine ſchöne Zeit. Ich weiß nicht warum, aber nun hätte ich gern meine Freiheit wieder. Nimm es nicht zu ſchwer. Chriſtine.“ Den Zettel legte ſie durch das Fenſter auf eine Nachtkonſole und ſetzte den Wecker darauf, damit das Papier nicht davonflattern könne. Wie ein bewegliches Bild ſah ſie ſich durch den Garten gehen, eine junge, etwas üppige, blonde und ſchöne Frau. Den großen hellen Gartenhut hielt ſie nach⸗ läſſig in der Hand. Er ſtreifte über die taufeuch⸗ ten Blumen und Sträucher am Wegrande. Chri⸗ ſtine überquerte die Straße und wanderte langſam den ſchmalen, weichen Wieſenpfad hinab, der zum Fluß führte. Sie fühlte ſich leicht und froh, aber als ſich eines der Boote vom Steg gelöſt hatte und hineinſprang, daß es ein wenig zu ſchwanken be⸗ gann, wurde ihr plötzlich klar, daß ſie unter dem Zwang einer gewaltigen, unbekannten Macht han⸗ delte. Ueber dem Fluß und den Wieſen und Bäumen am Ufer ſchwebte noch ein feiner, bläulicher Dunſt, doch hatten die Sonnenſtrahlen ſchon Gewalt, ſo daß Ehriſtine bald das Rudern aufgab, ſich in den Bug des Bootes lehnte und ſich treiben ließ. Das Waſ⸗ ſer rauſchte auf, und Chriſtine ſah in einiger Ent⸗ fernung einen Dampfer ſchattenhaft vorübergletten. Sie ſtrich ſich mit der Hand über die Augen.„Mein Gott“, dachte ſie,„was iſt das? Ich ſehe ja gar nicht mehr“. Sie blickte an ſich hinab, wie ſie ſo ausge⸗ ſtreckt im Boot lag und beobachtete lange die helle Hand, die auf dem Bootsrand ruhte, als gebbre ſie ihr nicht. Sie hob die Hand ein wenig und ließ ſie wieder auf das grüngeſtrichene Holz ſinken.„Ja, die Hoffnung...“, dachte ſie,„ob er ſich freuen wird?“ Sie wollte flußabwärts in die Stadt rudern. Sie wußte erſt nicht warum, dann erinnerte ſie ſich, daß dort ein Mann wohnte, den ſie gekannt hatte, bevor ſie Peter heiratete. Sie erinnerte ſich auch an den Sommerabend, an dem ſie auf der Veranda des Elternhauſes zum letztenmal mit ihm zuſammengeweſen war. Er ſetzte ſich neben ſie, legte ſeinen ſeidigen, hellen Hut über ein Knie und wollte ihre Hand ergreifen. Chriſtine erhob ſich und trat einige Schritte zurück, an die Brüſtung, wo die Blumenkäſten ſtanden.„Ich wollte dich zum Tanzen abholen,“ ſagte er. Es war eine Weile ſtill. Dann wandte Chriſtine ſich um, lächelte leicht und ſagte:„Ich kann nicht mehr mit dir ausgehen, Hans. Ich habe mich geſtern verlobt.“ Er nahm ſeinen Hut, blieb unter der Tür ſtehen und ſagte mit einer ſonderbaren Stimme:„Guten Abend, Chriſtine. Auf Wiederſehen!“„Guten Abend, Hans“, ſagte ſie raſch und ſah, wie er im Dunkel des Zimmers verſchwand und hinausging. Als ſie aus ihren Erinnerungen erwachte, lächelte ſie wieder und ſtrich ſich mit der Hand über das heiße Geſicht.„Auf Wiederſehn..“, ſagte ſie leiſe und erſchrak im ſelben Augenblick, denn es war ihr, als erkenne ſie in einem Boot, von dem ſie ſich ſchon längere Zeit verfolgt glaubte, ihren Mann. Es bewegte ſich etwas Helles auf der Ruder⸗ bank, aber es konnte ebenſogut eine Frau in einem weißen Kleid ſein wie ein Mann in Hemdärmeln, denn das Boot war ſehr weit entfernt. Doch nun ſtreckte ſich das helle Etwas im Boot aus, das auf der Stelle ſtehen zu bleiben ſchien. So beruhigte Chriſtine ſich wieder. Sie blickte zum Ufer, wo Binſen aus dem flachen Waſſer ragten, und zu den Kornfeldern, über denen der bläuliche Dunſt noch eine Weile wie Gewölk ſtand und ſich allmählich auf⸗ löſte.„Vielleicht liebſt du jetzt eine andere Frau, Hans,“ dachte ſie,„und wenn ich komme, ſtehſt du auf der Treppe, ſtreckſt mir die Hand entgegen und f ſagſt:„Ah, ſieh an, Chriſtine! Auch mal einen klei⸗ nen Beſuch machen? Das iſt aber nett!“ Sie legte den Kopf hintenüber und ſah nichts als den Himmel, oͤer immer heller wurde, je länger ſie hinaufblickte. Sie fühlte das Boot leicht unter ſich ſchwanken und hörte das Waſſer plätſchern und die Lerchen über den Feldern ſingen.„Ich bin heute morgen um ſechs Uhr geſtorben,“ dachte ſie,„und ich habe vorher noch den Wecker auf mein Teſta⸗ ment geſtellt.“ Ihre linke Hand glitt vom Boots⸗ rand und fiel in das Waſſer, das leicht aufſpritzte. Die Strömung fuhr kühl zwiſchen den Fingern hin⸗ durch.„Ich kann jetzt auch hinabſteigen“, dachte Chri⸗ ſtine,„es ſchadet ja nichts mehr. Wie es unten wohl ausſteht?“ Als die erſte Brücke zu ſehen war wie ein helles Band quer über oͤem Waſſer, begann Chriſtine zu zittern. Sie ruderte an das Ufer. Sie wollte nicht weiterfahren. Sie fürchtete ſich vor der Stadt. Das Boot lief neben einer Trauerweide auf, deren blaß⸗ grüne Zweige ins Waſſer hingen und ſich wie Haare im Wind in der Strömung bewegten. Chriſtine ging ein kleines Stück durch die Anlagen und ſetzte ſich ſchließlich auf eine Bank. Jetzt um die Mittags⸗ zeit war es ſelbſt im Schatten der Platanen uner⸗ träglich heiß. Der Fluß leuchtete hell zwiſchen den Baumſtämmen. Chriſtine hörte das Rauſchen des Waſſers. Ab und zu knackte ein Aſt. Sonſt war es ſtill. Als ein Boot heranglitt, wußte Chriſtine, daß es das Boot war, vor dem ſie ſich ſchon vorhin gefürchtet hatte. Es legte neben ihrem Boot an. Ein Mann in Hemdärmeln ſtieg vorſichtig aus, ſich an den Aeſten der Trauerweide haltend, als fürchte er, umzuſinken. Nun ſah Chriſtine, daß es Peter war. Er war ſehr blaß, ging zwei Schritte und blieb ſtehen. Sie fühlte, wie ein heftiger Schlag durch ihren Körper fuhr und wie ſie wieder zum Leben erwachte. 5 Aber es war noch kein völliges Erwachen; die letzte unſichtbare Haut, die zwiſchen ihr und der Wirklichkeit ausgeſpannt war, hatte ſte immer noch nicht durchſtoßen. Sie atmete ſchwer und ſtrengte ihren Willen an, die rätſelhafte Bedrängnis abzu⸗ ſchütteln. Sie lief Peter entgegen.„Mein Gott, Peter!“ ſagte ſie,„armer Peter!“, und kniete vor ihm nieder. Sie fühlte, wie er mit der Hand über ihr Haar ſtrich. Sie ſchluchzte. Peter begann plötzlich zu lachen.„Lach mich nur aus,“ ſagte ſie,„ich hab es verdient,“ aber es tat ihr doch weh. Jetzt hörte ſie ——— auch das helle Lachen ihrer Kinder und blickte auf. Ihre Knie ſchlugen gegeneinander, als ſie ſah, daß ſie in einem Bett lag. Sie erkannte, daß es ihr Bett war und ihr Zimmer. Peter beugte ſich über ſie und ſtreichelte ihr Haar. 5 Das ältere der beiden Mädchen ſagte:„Mutti, es iſt ſo komiſch, wenn du im Traum ſo durch die Zähne ſprichſt.“ 5 „Biſt du mir die ganze Zeit über nachgefahren, Peter?“ fragte Chriſtine. „Mutti iſt noch nicht ganz wach“, ſagte Peter zu den Kindern.. 5 33 Die Kleinſte trat an das Bett ünd ſetzte den großen Blumenkorb, den ſie mit Mühe und aufge⸗ blaſenen Bäckchen an ſich gedrückt gehalten hatte, darauf nieder.„Weil du heute mit Vati zehn Jahre verheiratet biſt,“ ſagte ſie und gab der Mutter einen raſchen, tollpatſchigen Kinderkuß auf die Wange. „Ich bin ſchon ſeit ſechs Uhr auf,“ ſagte Peter, „ich wurde plötzlich wach und konnte nicht mehr ein⸗ ſchlaſen.“ 1 Chriſtines Augen trübten ſich, und ſie fühlte, daß ſich etwas Warmes langſam vom Lidrande löſte und über die Wange rollte. Es kitzelte ein wenig auf der Haut. 1 „Na, was iſt denn los?“ ſagte Peter und ſetzt ſich auf das Bett. 5 5 „Weil ich mich ſo freue,“ ſagte Chriſtine leiſe, O„Simpliciſſimus“. Mit dem Titelblott„Ab eſſi; nien“ eröffnet Schilling das reichhaltige neue He 9 6 7 „Simpliciſſimus“. Thöny beſchließt es mit einem 13 ſatiriſchen Blatt zur Komintern⸗ Tagung. Sehr ace iſt Arnold mit ſeinem Fernſehbild vom Mars. 1 branſſon eine amüſante Bildfolge vom Badeſtrand. 85 2 zeigt Mr. Laval in Schwulitäten. Viele fröhliche ſind in den Text eingeſtreut. 10 *„Das deutſche Volksſpiel“, Blätter für Jugendſee Brauchtum und Sprechchor, Volkstanz, Feſt⸗ und ee geſtaltung. Herausgeber: Hans Niggemann. Zee lag Albert Langen/ Georg Müller, Berlin. Einze den 106 Jahresbezug 4,20., Das neue Heft bringt eine Fü Material für die Geſtaltung der Erntefeſte in stum und ſtädtiſchen Kreiſen, des Tages des deutchen Volk„ des Tages des deutſchen Bauern am 1. Oktober u ien Totengedenkfeiern im November. Hervorgehoben enn, ferner die Beiträge:„Spiel und Brauch in Groß- Bert ein intereſſanter Streifzug durch das Volkstum der 1% ei hauptſtadt, vom Hans Niggemann;„Jungvolkſpiel, die matertalreicher Aufſatz von Karl Seidelmann, und Sprechchordichtungen„Bauernleben“ von Erich Baue „Ehrung der Toten“ von Will Beſper. D 1 land 5 1000 1934. ie Jahr⸗ jährlich m Jahre 4 wieder e, ſchloß n oͤſätz⸗ en Be. bis jetzt h in der unſeren nicht er⸗ e natio⸗ Van del 1 N de⸗ iſtigen gemeinen kehr des ind wirt⸗ er bisher mäßig All überhaupt mſchwung für das n Völker ſein, daß er kön⸗ vollen, n Willen auch die hen Kul⸗ des, ſon⸗ ter Linie andes. ifall auf⸗ urgdörfer andtſchaft a Tokio öſtlichen lung, japa⸗ burde. Jah⸗ illion. chen ſtati⸗ ihme noch zehnte zu cklung er⸗ probleme einen be⸗ ig wurde ein For⸗ Japan er⸗ malmt August Sonntag⸗ übergang r⸗Pieſting orf Gut⸗ erfaßt Inſaſſen en ge⸗ —— laub) C. O. Eiſenbart Eiſenbart ler- Suüd⸗ Curt Wilhelm Gg. Kling, Neue Mann⸗ oriaſtraße 46 09 bei Rückporto lickte auf. e ſah, daß iß es ihr ſich über :„Mutti, durch die hgefahren, Peter zu ſetzte den nd aufge⸗ en hatte, ehn Jahre tter einen Wange. gte Peter, mehr ein⸗ ühlte, daß löſte und ig auf der und ſetzte e leiſe. jugendſpiel, id Freizeit Theaterver⸗ zelheft%, Fülle den ländlichen Volkstum, er und der oben ſeien 'oß⸗Berlin der Reichs⸗ kſpiel“, ein und dis Bauer und Mittwoch, 28. Auguſt 1935 —— Dis Sade Mannheim, den 28. Auguſt. Bekanntmachung Der Polizeipräſident teilt mit: Am Donnerstag, 29. Auguſt, abends 26 Uhr, findet auf dem Meßplatz in Mannheim eine Groß⸗ kundgebung ſtatt. Es ſpricht der Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner über das Thema Deutſches Volk, horch auf! Um allen Volksgenoſſen die Teilnahme an dieſer außerordentlich wichtigen Kundgebung zu ermög⸗ lichen, werden ſämtliche Ladengeſchäftsinhaber und Gewerbetreibende Mannheims einſchließlich der Gaſt⸗ ſättenbeſitzer erſucht, ihre Geſchäfte und Be⸗ triebe am 29. Auguſt ſchon um 5 Uhr abends zu ſchlteßen. Gaſtſtätten können um 7 Uhr abends ihren Betrieb wieder eröffnen. Amleitung über den Lindenhof Der Neckarauer Uebergang teilweiſe gesperrt Am Neckarauer Uebergang, deſſen neue Brücke nunmehr der Vollendung entgegengeht, hat man ſich bisher während der Herſtellung der neuen Zufahrts⸗ rampe auf der Neckarauer Seite damit beholfen, daß man die Rampe dem von Neckarau kommenden Verkehr überbaſſen hat und den von der Innenſtadt kommenden Verkehr über den Grenzweg und die Windeckſtraße um einen Häuserblock herum umleitete. Nun find die Arbeiten ſoweit gediehen, daß man an die Fertigſtellung der bereits mit einer feſten Grund⸗ lage verſehenen neuen Zufahrtsrampe denken kann; vor allem müſſen auch die Straßenbahnſchienen in ihre neue Lage gebracht werden. Das iſt aber keineswegs einfach, weil man den Straßenbahn⸗ betrieb nicht unterbrechen kann. So müſſen während der Tagesſtunden die Vorbereitungen getroffen werden, und nachts in der Betriebspauſe werden die Gleisverlegungen durchgeführt. Um nun den Straßenverkehr nicht zu erſchweren und die Fahrzeuge an der aufgegrabenen Strecke nicht in Gefahr zu bringen, hat man den Nek⸗ karauer Uebergang für den geſamten Ver⸗ lehr in der Richtung von Neckarau nach Maunheim geſperrt. Nur die Radfahrer dürfen ihre Räder hinüberſchieben und von der Brückenhöhe ab wieder fahren. Der Fahrzeug ⸗ verkehr wird durch die Speyerer Straße über den Gontaroplatz und die Lindenhofüberführung nach der Stadt geleitet, während in umgekehrter Rich⸗ kung ungehindert der geſamte Verkehr über den Neckarauer Uebergang gehen kann. Der Grenzweg iſt für den geſamten Fahrzeugverkehr ge⸗ ſperrt, nachdem eine Umleitung durch dieſe Straße Richte mehr inn Frage kommt. Weiterhin iſt längs des Häuſerblocks der Neckarauer Straße zwiſchen Grenzweg und Speyerer Straße ein Parkver⸗ bot erlaſſen worden, das aber wieder aufgehoben wird, wenn die Arbeiten beendet ſind. Auch die Fußgänger müſſen„umgeleitet“ werden. Für die Fußgänger wurde eine Holztreppe erſtellt, die über die kleine Böſchung nach dem Ram⸗ benweg führt, der ebenſo wie der Grenzweg über⸗ ſchritten werden muß, wenn man die Neckarauer Straße erreichen will. Da der öſtliche Gehweg des Neckarauer Uebergangs für Fußgänger über⸗ haupt nicht benützbar iſt, müſſen auch in um⸗ gekehrter Richtung die Fußgänger dieſe Holztreppe benützen Achtung, Hausfrauen! Die Einzelhandels⸗ geſchäfte ſchließen am Donnerstagnachmittag um 16.30 Uhr, damit die Einzelhändler und die Ange⸗ ſtellten an der großen Kundgebung auf dem Meßplatz beilnehmen können. Einkäufe daher rechtzyitig Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nachklünge des Reichswelfkampfes S A⸗Sportfeſte in Mannheim und Ludwigshafen a. Rh. Die ſtarke und lebendige Anteilnahme der Oef⸗ fentlichkeit am Reichswettkampf unſerer SA hat auch dem grundſätzlichen Nörgler und Zweifler offenbart, daß des Führers getreue Streiter tief im deutſchen Volke Wurzel geſchlagen haben, dem ſie entſtam⸗ men, und dem ſie dienen. Dieſes ſtarke Gefühl der Zuſammengehörigkeit macht auch die Vorfreude begreiflich, mit der Tau⸗ ſende von Volksgenoſſen den beiden Sportfeſten entgegenſehen, womit die SA⸗Gruppe Kurpfalz den Reichswettkampf 1935 ausklingen läßt. Unter der Schirmherrſchaft des Gruppenführers Staatsrat Luyken, Manaheim, führt die SA⸗ Standarte 17 am kommenden Wochenende ihren Sporttag durch, offen auch für die S A⸗Reſerve, die Motor⸗SA, die Marine⸗SA, die Flieger⸗SA. die Sc und die Polizei. Der Samstag, 31. Auguſt, bringt die Eröff⸗ nung der Wettkämpfe(Sechskampf, 100 Meter, Ku⸗ gelſtoßen, Keulenweitwurf, 3000 Meter, Weitſprung, Tauziehen und Stadtſtaffel„Quer durch Ludwigs⸗ hafen“; alle Läufer ſammeln ſich im Hindenburg⸗ park und werden gemeinſam auf die einzelnen Wech⸗ ſelſtellen befördert). Der anſchließende Empfangsabend in der— etwa 12 000 Beſucher faſſenden— Hindenburghalle iſt als „Bunter Abend“ ausgeſtaltet: Armee⸗ und Fan⸗ farenmärſche mehrerer Muſikzüge und Spielmanns⸗ züge, Körperſchule der SA(unvorbereitet), Kunſt⸗ turnen der pfälziſchen Olympia⸗Anwär⸗ ter an Reck, Barren und Pferd, insbeſondere des Olympia⸗Anwärters Reuther⸗Oppau, Schaukämpfe des Tc Ludwigshafen im Fechten und Großer Zapfenſtreich umrahmen einen eindrucksvollen Sprechchor der SA, den der Kreiskulturwart Ernſt geſchaffen hat. Der Sonntag, 1. September, beginnt mit Weck⸗ ruf, Flaggenparade, Appell und 25⸗Km.⸗Gepück⸗ marſch. Weiter folgen die Entſcheidungskämpfe, Pro⸗ pagandamarſch, Motorrad⸗Kunſtfahren, Maſſenvor⸗ führungen, Fußballſpiel, Marſchlieder⸗Wertungs⸗ ſingen ſowie Siegerehrung und Preisverteilung durch Gruppenführer Luyken. Während des an⸗ ſchließenden Kameradſchaftsabends ſteigt ein großes Schlachten⸗ und Höhenfeuerwerk. Gleichfalls zum kommenden Wochenende über⸗ raſchen die SA⸗Pioniere und Nachrichter der Stan⸗ darte 171, Mannheim, mit einem Waſſerſport⸗ feſt an der Waſſerſporthalle nahe der Feudenheimer Fähre. In der Halle wurde noch kurz vor der Machtergreifung ein kommuniſtiſches Waffenlager ausgenommen. Am Samstag erlebt man dort SA⸗ Wettrudern mit Pontons, Wettſchwimmen uſw. Am Sonntag beobachten wir bei den Endkämpfen die SA⸗Piontere und Nachrichter bei der Arbeit. Un⸗ terhaltungsabende mit Tanz belohnen alle Betei⸗ ligten für die Mühen des Tages. Sogar an Schieß⸗ buden, Volksbeluſtigungen u. ä. Ueberraſchungen für Groß und Klein iſt gedacht worden. Ein doppelter volkstümlicher Ausklang einer das ganze deutſche Volk durchdringenden und mit⸗ reißenden Rieſen⸗Veranſtaltung. Gegen alle Staats- u. Dolksfeinde nriqht am Donnerstag auf dem Mehplag, nachmitlags.0 Ahr Neicksſtatthalter Gauleiter Wagner Die Reichsſtelle für Sippenforſchung hat monatlich 2000 Anträge zu erledigen Die Reichsſtelle für Sippenforſchung iſt eine ſtaatliche Einrichtung, die dem Reichsminiſter des Innern unterſteht. Sie erſtattet Gutachten über die Abſtammung, ſoweit ſolche Nachweiſe auf geſetzlicher Grundlage erforderlich ſind. Vor allem kommen Nachweiſe in Frage, die bis zum 1. Januar 1800 zu⸗ rückverlangt werden. Intereſſante Einzelheiten über die Tätigkeit dieſer Reichsſtelle, die von Dr. Kurt Mayer geleitet wird, bringt jetzt das„Deutſche Aerzteblatt“. Es geht daraus hervor, daß die For⸗ ſchungsabteilung dieſer Reichsſtelle nicht von ſich aus Urkunden beſorgt, ſondern leoͤiglich Gutachten ausſtellt, und zwar dahingehend, ob die vorgelegten Urkunden auf ariſche oder nichtariſche Abſtammung ſchließen laſſen. In ſchwierigen Fällen werden den Antragſtellern Mittel und Wege gezeigt, wie ſie zu den notwendigen Urkunden gelangen können. Im Monat kommen durchſchnittlich nicht weniger als 2000 Anträge zur Erledigung. Bei der Reichsſtelle befindet ſich auch eine große Zahl von Ahnentafeln, vor allem von ſolchen Perſonen, die im öffentlichen Intereſſe ſtehen. Eine beſondere Abteilung beſchäf⸗ tigt ſich mit der Vorbereitung ſogenannter er bbio⸗ lhgiſcher Hilfsgutachten. Dieſe kömmen flitr ſolche Fälle in Frage, in denen der Abſtammungs⸗ nachweis auf urkundlicher Grundlage nicht mehr er⸗ bracht werden kann. Man denke z. B. an Findlinge. In ſolchen Fällen muß ein erbbiologiſches Hilfsgut⸗ achten helfen, das in der Reichsſtelle für Sippen⸗ forſchung vorbereitet und dann von im ganzen ſechs vom Miniſterium beauftragten Stellen erſtattet wird. Dieſe Stellen befinden ſich in Berlin, Hamburg, München, Leipzig, Frankfurt a. M. und Breslau. Die Reichsſtelle unterſtützt ferner alle Beſtrebungen, die ſich in Deutſchland mit Familienforſchung befaſſen und alle Arbeiten auf dem Gebiet des Schriften⸗ Denkmalſchutzes. In erſter Linie handelt es ſich hierbei um die Erhaltung der Kirchenbü⸗ cher. Angegliedert iſt eine Ahnenſtammkar⸗ tei, die etwa die Zeit von 1750 bis 1500 zurück⸗ erfaßt und bereits über zwei Millionen Stück Ein⸗ zelnachweiſe zählt. un Geſchäftsjubiläum. Die Fiypma Evertz& Co., Herrenmoden⸗Spezialgeſchäft, D 2, 6, Inhaber Willi Evertz, kann auf ein 25 jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Mit Rückſicht auf die am Donnerstag ſtatt⸗ findende Kundgebung erſcheint unſere Zeitung morgen uur einmal gegen 11 Uhr. An⸗ zeigenſchluß für dieſe Ausgabe iſt.30 Uhr. e Eine Radfahrerunſitte wiederholt ſich ſtändig am rechtsſeitigen Brückenkopf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke, an der Stelle, an der die Straßenbahngleiſe nach Feudenheim abzweigen. Radfahrer, die, von der Stadt kommend, ſich hinter einem Straßenbahnwa⸗ gen befinden, haben meiſt das Beſtreben, den Wagen noch auf der Brücke zu überholen. Wenn es ſich um einen nach Käfertal fahrenden Straßenbahn⸗ wagen handelt, iſt das nicht ſchlimm; doch tritt die Unſitte des Ueberholens meiſt dann in Erſcheinung, wenn es ſich um einen Wagen der Feudenheimer Linie handelt, der unmittelbar am Brückenkopf nach rechts um die Ecke biegt. Die Radfahrer verſuchen noch vor der Straßenbahn in gerader Richtung vor⸗ beizuraſen, was ihnen dann im letzten Augenblick noch gelingt. Schon manchmal konnte ein Unglück nur dadurch verhütet werden, daß der Wagenführer den Wagen ſtärker abbremſte, als das wegen der kommenden Halteſtelle notwendig wäre. Man ſollte gegen dieſe gefährliche Unſitte der Radfahrer ein⸗ ſchreiten. ie Einen üblen Ausgang nahm der Wettflug mit jungen Tauben der Reiſevereinigung von Ba⸗ den⸗Nord von Schwäbiſch⸗Hall aus, der über 100 Kilometer führte. Um ½9 Uhr wurden über 600 Tauben aufgelaſſen und erſt gegen 12 Uhr trafen die erſten ein, die anderen folgten vereinzelt. Die Tauben hatten unterwegs mit Unwetter und Nebel zu kämpfen. Viele Züchter haben bereits ihren ganzen Beſtand an Jungtieren verloren, da noch nicht eine Taube zurückgekehrt iſt. Es ergeht daher au alle der Mahnruf, etwa zugeflogene Tauben nicht einzuſperren, ſondern, wenn ſie ſich erholt haben, wieder fliegen zu laſſen, oder die Ankunft dem näch⸗ ſten Züchter oder der Polizei zu melden. en Ein RNichtbaum aufgeſtellt wurde auf dem Dach des nach dem Plankendurchbruch wiedererſtan⸗ denen Hauſes in P 5 in der Freßgaſſe, das einmal den Planken⸗Durchgang aufnehmen ſoll. Dafmit iſt das erſte Haus der verbreiterten Planken raſch in ge Höhe gewachſen. Da die Arbeiten an den übrigen Häuſern an der Plankenfront, mit Ausnahme des Eckhauſes am Strohmarkt, raſche Fortſchritte machen, wird es auch wicht mehr lange dauern, bis auf den Giebeln die Richthäume aufgestellt werden und die bunten Bänder im Winde flattern. n Auszahlung von Invaliden⸗ und Unfallrenten am 31. Auguſt. Mit Rückſicht darauf, daß der 1. Sep⸗ tember auf einen Sonntag fällt, findet die Auszah⸗ lung der Invaliden⸗ und Unfallrenten für Septem⸗ ber bereits am Samstag, dem 31. Auguſt, ſtatt. 0 N N 8 b 5 Fhof. Bosſen- TOI Ni Sybille Schmitz ſpielt die weibliche Hauptrolle in dem Film„Straßhinpeiz der dieſer Tage in Mannheim erſtaufgeführt wird. Nicht auf die Strasse Auf der Karte nach rot gezeichneten Strecken suchen— ängstlich nach guten Straßen fragen- große Umwege machen, um nur immer auf der Hauptstraße zu bleiben, das haben Sie nicht mehr nötig. Die nach wie vor unübertroffene„Opel Synchron- Federung macht Sie von der Beschaffenheit der Straße und von der Besetzung Ihres Wagens völlig unabhängig. Sie sichert Ihnen auch auf sehr langen Strecken ungetrübte Autfofreude durch ermüdungsfreies Fahren. Wagen mil„„ ObEL Typ Ol RM 2500, OpEL Is Lit, ven RN 2850, OPEL Zyl 2 Ln, von EM 3250 an ab Werk Adam OpEl. A. G. Rüsselsheim& M e 2 , , 2 W 0 97 8 l . ce 7OPEL-AGFR- Verlosung! Fragen Sie den N Händler! ——— 6 gute Autostraßen, 1 i sie Verhindert die auf die Dauer so Zermürbenden Nickschwingungen, die sonst Aut jeder, auch auf der ge i pllegiesten Fahrbahn auftreten, 9 sie sichert stets ermüdungstteies Fähren= gleichgültig, ob der Wagen Voll Besetzt ist oder nicht, ober schnell Loder langsam fähfft; 0 sie Befreit die Lenkung kestlos von Federungseinflüssen, das Lenkradlieg! 5 33 auch auf der schlechtesten Straße vel. lig ruhig 1 der Hand des Fahrers, Machen Sie eine unver- bindliche PROBEFAHRT. 05 * — A.& H. Har imann, Steinberg Messer, Opeleufcmobile, Auto- schmitt, NMennheilm-Ksferfel am Haltepunkt, Schmoll& Kal au v Hofe Gm. b.., Sroshzndler, f i, Fernsprecher 252 550 FrigB Hartmann, Auforisjerfer Opelbsrcler u. SpezlelwerkstStle, OpPel händler, 5 Suforisierfe Opel-NRSperefurwerksfette, Feéern sprecher Seckerbelrner Sfr. SS, Ferrisprectler 40810 Auger fensfraße 97/0, Fernsprecher 450 54 O 7, S, Ferhsprecher SS. ener 8/14, Grücdungsfehr 100 587 0 7 Aus Vaden Arbeiter von Erdmaſſe verſchüttet Ein Todesopfer der Arbeit k. Wieblingen b.., 28. Auguſt. Geſtern abend ereignete ſich hier ein tödlicher Unfall. Durch die Anlage der Autoſtraße war ein Durchbruch des Eiſenbahnüberganges notwendig geworden. Bei der Erdbewegung der 8 Meter hohen Böſchung ſtürzte aus einer Höhe von 6 Meter ein ſchwerer End klotz in die Tiefe und verſchüttete den aus Eppelheim gebürtigen Arbeiter Barth. Trotzdem B. ſofort ausgegraben wurde, waren ſeine dabei erlittenen inneren Verletzungen ſo ſchwer, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Er hinterläßt eine Witwe und mehrere unmündige Kinder. Inſchutzhaftnahme in Schwetzingen Schwetzingen, 28. Aug. Auf die Nachricht, daß ſich der Jude Albert Moch wieder in Schwetzingen aufhielt, verſammelte ſich eine erregte Menſchen⸗ menge vor dem Hauſe der vom Sohn des Genann⸗ ten herausgegebenen„Schwetzinger Zeitung“ und brach dort in ſtürmiſche Pfuirufe aus. Zu ſeiner eigenen Sicherheit mußte Moch von der Gendar⸗ merie in Schutzhaft genommen und darauf nach Mannheim gebracht werden. Abmarſch nach Nürnberg * Karlsruhe, 28. Aug. Wie die Gebietspreſſe⸗ ſtelle der Hitlerjugend mitteilt, findet der Ab⸗ marſch der Teilnehmer des Hitler⸗ Marſches am heutigen Mittwochabend ab Karlsruhe ſtatt. Die 30 Teilnehmer des Mar⸗ ſches ſind aus allen Teilen des Gebietes Baden am Dienstagfrüh in Karlsruhe eingetroffen, wo ſie den letzten Drill erhielten und nochmals ärztlich unter⸗ ſucht wurden. Aus jedem einzelnen Bann des gan⸗ gen Gebietes Baden ſind je vier Mann zum Marſch abkommandiert worden, die jeweils ihre Bannfahne mit nach Nürnberg tragen werden. Der Marſch dauert 13 Tage; nach jedem vierten bis fünften Tag wird ein Ruhetag eingelegt. Gauleiter Robert Wagner wird am heutigen Mittwochabend die ganzen Teilnehmer mit den zwölf Bannfahnen am Schloßplatz in einer feier⸗ lichen Kundgebung verabſchieden. Ehren⸗ ſtürme der SA, der Politiſchen Leiter, der SS, des Arbeitsdienſtes und der übrigen NS⸗Formationen ſowie, der geſamten Hitlerjugend des! Standortes Karlsruhe werden aus dieſem Anlaß antreten, Außerdem ſpricht Friedhelm Kemper. Anſchliet ßend an die Kundgebung erſolgt dann der Abmarſch nach Nürnberg. Der elektriſche Tod * Nußbaum bei Bretten, 28. Aug. Durch den elektriſchen Strom getötet wurde am Montagnach⸗ mittag der 16jährige Emil Rau. Der Junge wollte bet einem benachbarten Landwirt Futter ſchneiden. Als er den Motor der FJutterſchneidemaſchine ein⸗ ſchaltete, kam er mit dem Strom in Berührung und ſank tot um. Die Wiederbelebungsverſuche waren leider erfolglos. * St. Leon, 28. Aug. Geſtern morgen kurz vor ſieben Uhr brannte die Scheune des Landwirts Fritz Tropf bis auf die Grundmauern nieder. Das weitere Umſichgreiſen des Feuers konnte durch die Feuerwehr verhindert werden. Die Brand⸗ Urſache iſt ungeklärt. * Walldorf, 27. Aug. Am Schuttabladeplatz bei den Baracken füllten ſpielende Kinder Flaſchen mit Karbid und Waſſer. Eine dieſer Flaſchen zerknallte und verletzte das ſechsjährige Söhnchen des Haupt⸗ lehrers Zwilling im Geſicht, ſo daß es in die Klinik nach Heidelberg gebracht werden mußte, Glücklicher⸗ weiſe iſt das Augenlicht nicht gefährdet. * Mosbach, 27. Aug. Die Zahl der Unter⸗ ſtützungs empfänger im Arbeitsamtsbezirk Mosbach hat mit etwa 270 am 15. Auguſt ſeit Ja⸗ nuar 1933 einen bisher nicht gekannten Tiefſtand ea At“ erreicht. Das war möglich durch die verſtändnisvolle e Neue Man heimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Faſt 80000 Kraftwagen laufen in Baden Der Beſtand am 1. Juli 1935 (Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt) bid. Karlsruhe, 27. Auguſt. Dank der verkehrsfördernden Maßnahmen der Regierung hat hie Verwendung von Kraftfahrzeugen im letzten Jahr weitere Fortſchritte gemacht. So wurden bei der diesjährigen Beſtandsaufnahme am 1. Juli in Baden faſt 80 000 Kraftfahrzeuge ermittelt (genau 79 466) ohne die Kraftwagen der Reichsbahn und Reichspoſt. Gegenüber dem Vorjahre bedeutet dies eine Zunahme um 7284 Kraftfahrzeuge oder um 10,1 v. H. Oder mit anderen Worten: während im Vorjahre erſt auf je 33 Einwohner 1 Kraftfahrzeug kam, entfällt in dieſem Jahr ſchon auf jeden 30. Ein⸗ wohner eines. Die meiſten Kraftfahrzeuge wurden natur⸗ gemäß in den größeren Städten ermittelt. So zählte die Stadt Mannheim allein 11149 Kraftfahrzeuge, d. i. ein Siebentel aller Kraftfahrzeuge des Landes. In der Stadt Karlsruhe wurden 6886 Kraftfahrzeuge feſtgeſtellt, in der Stadt Freiburg 4966. Die geringſte Zahl von Kraftfahrzeugen wieſen die Amtsbezirke Pfullendorf(435), Adelsheim(457), Buchen(495), Oberkirch(500) uſw. auf. Umgerechnet auf die Ein⸗ wohnerzahl ändert ſich das Bild aber ganz weſent⸗ lich. Hier ſteht dann der Amtsbezirk Weinheim an der Spitze, der bereits auf jeden 17. Einwohner ein Kraftfahrzeug auſweiſen kann. Am nächſtdichteſten iſt dann der Kraftfahrzeugbeſtand in den Städten Freiburg, Baden⸗Baden und Karlsruhe und in den Amtsbezirken Neuſtadt, Konſtanz(ohne die Stadt Konſtanz), Pfullendorf, Ueberlingen und Waldshut. Verhältnismäßig dicht iſt der Kraftfahrzeugbeſtand noch in der Stadt Mannheim und im Amtsbezirk ein Kraftfahrzeug trifft. Demgegenüber weiſen die Amtsbezirke Buchen und Wiesloch erſt auf jeden 57. Einwohner ein Kraftfahrzeug auf. Faſt alle Amtsbezirke und Städte Badens können ſeit Juli vorigen Jahres eine Zunahme des verzeichnen. Um 37,9 v.., alſo um über ein tel, iſt der Kraftfahrzeugbeſtand im Amtsbezirk Frei⸗ burg lohne Stadt) geſtiegen. In der Stadt Frei⸗ burg und in den Amtsbezirken Emmendingen, Of⸗ fenburg und Raſtatt(ohne die Stadt Baden⸗Baden) beträgt die Zunahme faſt ein Fünftel des vorjähri⸗ gen Beſtandes. Dagegen weiſen die Amtsbezirke Ettlingen, Meßkirch und Säckingen kleinere Rück⸗ gänge auf. Nachdem die Hälfte aller in dieſem Jahr feſtge⸗ ſtellten Fahrzeuge(48,9 v..) ſind Krafträder (38 864) und weitere 40 v. H. Perſonenkraftwagen (31825). Laſtkraftwagen wurden 7479 ermittelt(dar⸗ unter 154 Elektrokarren“, Zugmaſchinen 915, ſelbſt⸗ fahrende Arbeitsmaſchinen(Motortragpflüge u. ⸗ſägen, Straßenwalzen uſw.) 215. Dazu kommen noch 99 Kraftfahrzeugbeſtandes Drit⸗ Kraftwagen für Feuerlöſchzwecke und 69 Straßen⸗ reinigungsmaſchinen(Spreng-, Waſch⸗ und Kehr⸗ maſchinen). Die ſtärkſte Zunahme gegenüber dem Vor⸗ jahre weiſen die Zugmaſchinen auf; ihr Beſtand erhöhte ſich um 16,3 v. H. Bei den Per⸗ ſonenkraftwagen beträgt die Zunahme 11,6 v. H. (darunter bei den Kraftomnibuſſen 15,7 v..), bei den Laſtkraftwagen 9,1 v. H. und bei den Krafträdern 8,3 v. H. Unter den Krafträdern überwiegen die Kleinkrafträder bis zu 200 ebem.(19 652). Auch bei den Perſonenkraftwagen iſt der kleine Wagen am häufigſten; allein 18 363 Wagen hatten einen Hub⸗ raum bis zu 1500 ebem. Von den Laſtkraftwagen hatten über die Hälfte(4111) ein Eigengewicht bis Meßkirch, wo beide Male auf jeden 25. Einwohner zu 2000 Kilo. Die Kuhprozeſſion“ in der Südpfalz Ein Witz der Völkergeſchichte Von Roland Betſch Das Grenzland der Südpfalz iſt eine kurioſe und verwegene Landſchaft. Meuſehen, an grünen Tiſchen ſitzend und in Konferenzen klug debattierend, haben in dieſer Gegend ſogenannte Landesgrenzen gezogen. Zum Beiſpiel läuft die deutſch⸗franzöſiſche Grenze durch das Dorf Scheibenhardt mitten hindurch. So⸗ mit iſt Scheibenhardt zur Hälfte deutſch und zur Hälfte franzöſiſch. Wenn die Frau in ihren Garten will, um eine Zwiebel zu holen, muß ſie ins Ausland. Durchaus möglich. Es ereignet ſich aber dort auch folgendes: Im Frühjahr eines jeden Jahres iſt die Grenzſtraße, die vom Dorf Schweigen nach dem etwa vier Kilo⸗ meter entfernten Weißenburg führt, merkwürdig be⸗ lebt. Marſchieren etwa Truppen auf? Kühe! Auf Ehrenwort, Kühe!! 5 Weit über tauſend Kühe und Ochſen, an kleine Bauernwagen geſpannt und hinten angeſeilt, bevöl⸗ kern trottend und wankend, zottelnd und brüllend die Straße nach Frankreich hinüber. Eine rieſige Schlange von Kuh⸗ und Ochſengetier, ſtallduftend und von den erſten Fliegenſchwärmen umſurrt, wan⸗ dert unter Führung der Grenzbauern ſüdwärts. Ein prächtiger, faſt humorvoller Anblick. Es iſt die„Kuhprozeſſion“! Was für eine Prozeſſion?! Die Kuhprozeſſion! Die in oben erwähnten Völkerkonferenzen feſt⸗ gelegten Grenzen zerſchneiden oft das Eigentum der Bauern, und ſo kommt es, daß in jener Gegend etwa 300 Acker⸗ und Weinbauern einen Teil ihres Be⸗ ſitztums auf galliſchem Boden haben, ja, dieſer deut⸗ ſche Beſitz in der Weißenburger Gemar⸗ kung iſt recht anſehnlich. Es kann alſo nicht aus⸗ Nein, ſoziale Auffaſſung des Großteils der Arbeitgeber.] bleiben, daß deutſche Kühe und Ochſen un⸗ ter franzöſiſcher Staatsobrigkeit drü⸗ ben pflgen und eggen und. Wingertfurchen ziehen, auch drüben freſſen und ihre Fladen fallen laſſen.“ Somit unterſtehen ſie auch der franzöſiſchen Geſundheitskontrolle und müſſen alljährlich zwei⸗ mal an einem ganz beſtimmten Tag einem franzöſi⸗ ſchen Veterinär zur Unterſuchung auf Seuchenfrei⸗ heit vorgeführt werden. Das geſamte Rinoͤvieh muß zum Arzt. Daher die tierbelebte Straße, daher der gemüt⸗ volle Ausflug der tauſend Wiederkäuer. Daher die „Kuhprozeſſion“, wie der Volksmund dieſen Witz der Völkergeſchichte treffend getauft hat. Die Kühe der Grenzmark ſind ſehr ſtolz, denn ſie haben auch einen Paß. Bitte, welche Kuh inner⸗ halb Deutſchlands hat einen Paß? Es iſt der„Ku h⸗ paß“ Die Ochſen haben auch einen. Der Paß ent⸗ hält eine genaue Beſchreibung des Tieres nach Art und Alter und Ausſehen. Beſondere Kennzeichen, etwa: Linkes Horn nach unten gebogen; Ochſen⸗ augen braun; ſchwarze Quaſte am gelben Schwanz. Jeder Kuhpaß trägt das Viſum der franzöſiſchen Grenzbehörde. Man begreift den Größenwahn der Tiere. Es ſind dies wirklich keine gewöhnlichen Kühe, keine Durchſchnittsochſen und keine Dutzend⸗ rinder, Sie ſind auch noch im beſonderen als Grenz⸗ rindviecher gekennzeichnet. Am linken Vorderhuf, am linken Horn und am linken Schenkel iſt ihnen der Buchſtabe D eingebrannt. In Weißenburg alſo werden ſie alle auf Herz und Nieren geprüft und dann wanken und ſchwan⸗ ken ſie wieder heimwärts, ſonderbare Geſchöpfe Gottes, mit baumelnden Köpfen und peitſchenden Kuhſchwänzen, ſüßliche Landluft betörend verbrei⸗ tend und mit klatſchender Verdauung geſegnet. Sie pelten Beſcheinigungen in der Taſche. Verſailles iſt wieder einmal Genüge getan. Es ereignet ſich auch, oͤaß eine Kuh jenſeits der Grenzpfähle in fremdem Hoheitsgebiet das Zeitliche ſegnet. Man ahnt ſofort, daß jetzt Schwierigkeiten entſtehen. Die Kuh wird unterſucht, eine Leichen⸗ ſchau findet ſtatt und es wird feſtgeſtellt, warum und woran das Tier verendet iſt. Litt ſie an Ma⸗ rasmus, war ſte von Klauenſeuche befallen, oder hat ſie ſich am Ende totgelacht? Auf jeden Fall, ihr wird vom franzöſiſchen Bürgermeiſteramt des Bezirkes der„Totenſchein“ ausgeſtellt. Der Kuhpaß verfällt und die Sterbeurkunde tritt in ihr trauriges Recht, Nicht genug; wird der Kuh auch noch das Fell über die Ohren gezogen und dem Zollamt vorgelegt. Es iſt wahrhaftig nicht leicht für eine Kuh, im Ausland zu ſterben. Allen ſüdpfälziſchen Wie⸗ derkäuern kann man nur warnend zurufen: trach⸗ tet, daß ihr zu Hauſe verendet. Einen ganzen Tag lang währt die Kuhprozeſ⸗ ſion. Die Frühlingsſonne neigt ſich, oa kehren die letzten geſund geſchriebenen Paarzeher in die hei⸗ matlichen Ställe zurück. Dort bohren ſie die naſſen Schnauzen ins Heu und in die geſchnitzelten Dick⸗ rüben. Duftendes Stalliödyll macht ſich behaglich breit. Sie freſſen mit tiefer Inbrunſt, die Peitſchen⸗ ſchwänze wackeln und Ketten klirren. Manchmal wächſt jenes vergraben grollende und doch in ſich ſo zufriedene Kuhgebrüll aus den ſtillen Hinterhöfen, Stallwärme. Stallgeruch. Mahlendes, malmen⸗ des Kauen. Furchtbar lange Zungen und grotesk dicke Leiber. Strohraſcheln. Kuhpaß, denken die Tiere gründig. Kuhpaß, denken ſie. Klatſch! Klatſch! Aus der Pfalz Selbſtmordverſuch im Gerichtssaal * Kaiſerslautern, 27. Auguſt. Eine aufregende Szene ſpielte ſich am Dienstag in der Gerichtsver⸗ handlung vor der Großen Strafkammer ab, als der Vorſitzende das Urteil gegen den wegen Notzucht⸗ verſuchs angeklagten 32 Jahre alten Jakob Schmitt aus Katzbach verkündete, das auf zehn verworren unter⸗ Monate Gefängnis lautete. In dieſem Augenblick ſprang der Angeklagte, der ſchon vorher ununter⸗ brochen jammerte, daß er ſich umbringe, blitz⸗ ſchnellian das Jenſter, um ſich guß den dez Skockwerke tiefer liegenden gepflaſterten Hof hinab⸗ züſtürzen. Er konnte jedoch im letzten Mugöenblick von einem Wachtmeiſter zurückgeriſſen werden. Der Angeklagte hatte ſich am 3. Juli in der elter⸗ lichen Wohnung an einem 15 Jahre alten Mädchen, als deſſen Eltern abweſend waren, eines Verbrechens der verſuchten Notzucht ſchuldig gemacht. Schmitt war größtenteils geſtändig. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus beantragt. Mit Rückſicht auf die bisherige Straffreiheit des Ange⸗ klagten erkannte das Gericht jedoch auf die weſentlich mildere Strafe von zehn Monaten Gefängnis. Nachbargebiele Betriebsunfall im 86 Werk Höchſt Ein Arbeiter getötet, ein Chemiker ſchwer verletzt * Frankfurt a.., 28. Auguſt. Wiederum wurde oͤus Höchſter Werk der JG. Farben in du⸗ ſtrie von einem bedauerlichen Unglücksfall betroffen. In einem Laboratorium, das zur Löſungs⸗ mittelabteilung gehört, iſt ein Verſuchsapparat aus bisher noch ungeklärten Gründen geplatzt. Durch die Splitter iſt der Laboratoriumsarbeiter Karl Müller aus Ruppertshain getötet und der Chemiker Dr. Vahlberg ſehr ſchwer ver⸗ letzt. Zwei Arbeiter kamen mit leichten Verletzun⸗ gen davon.— Der entſtandene Brand konnte ſofort gelöſcht werden. Für die Hinterbliebenen des Ver⸗ ſtorbenen und die Verletzten wird von der Werk⸗ leitung weitgehend Sorge getragen werden. Ein größerer Sachſchaden iſt nicht entſtanden. Wer will zur Luftwaffe? Was man vom Eintritt als Freiwilliger wiſſen muß Einſtellung in die Wer kann ein⸗ Wann erfolgt die nächſte Luftwaffe? Am 1. November. geſtellt werden? A. Für die Fliegertruppe: a) in erſter Linie Bewerber des dienſtpflichtigen Jahrgangs; b) in zweiter Linie Bewerber von 18 bis 20 Jahren; e) in dritter Linie Bewerber von 22 und 23 Jah⸗ ren, jedoch nur in Ausnahmefällen, wenn ſie für die Luftwaffe beſonders geeignet ſind(den Flug⸗ zeugführerſchein der Klaſſe 2 beſitzen der nach⸗ weisbar mindeſtens ein Jahr als Monteur in einer Flugzeugfabrik oder bei einem Luftfahrtunternehmen beſchäftigt geweſen ſind). B. Für die Flakartillerie und Luft⸗ nachrichtentruppe: a) in erſter Linie Bewer⸗ ber von 22 bis 25 Jahren; b) in zweiter Linie An⸗ gehörige dienſtpflichtigen Jahrgangs; c) in dritter Linie Bewerber von 18 bis 20 Jahren. Vorausſetzung für die Einſtellung iſt, des daß der Bewerber a) di keit(Reich „ 6 eſcholten iſt; jederz rück ritt; d) unverheiratet nach militärärzt werber für das fliegende Perſonal muß außerdem nachflieger ärztlichem Urteil tauglich und flieger⸗ pſychologiſch geprüft ſein. Mindeſtgröße möglichſt nicht unter 1,60 Meter, für die Kanonenbatterie der Flakartillerie 1,65, für fliegendes Perſonal nicht unter.65, nicht über 1,90 Meter(im Ausnahmefall, falls für die Luftwaffe wertvoll, bis.54 Meter). Nötige Zahnbehandlung iſt vor der Einſtellung durchzufüh⸗ ren. Bewerber, die zur fliegeriſchen Bevölkerung gehören, ferner die Dienſt im Freiwilligen Arbeitsdienſt mit Erfolg geleiſtet haben, wer⸗ den bevorzugt. Bewerber, die dieſen Bedingungen nicht ent⸗ ſprechen, können nicht eingeſtellt werden. Für Offtziersanwärter, Sanitäts⸗Offiziersanwärter und Anwärter für die Beamten⸗(Einheits⸗ Laufbahn gelten beſondere Beſtimmungen, die bei dem nächſten Wehrbezirkskommando angefordert werden könnten. deutſche Staatsangehörig⸗ haltlos Luftwaffe iſt. Be⸗ Wie lange dient der Freiwillige? In der Regel dient der Freiwillige bei der Flakartil⸗ lerie 2 Jahre, bei der Flieger⸗, Luftnachrichten⸗ truppe und im Sanitätsdienſt 4, Jahre. Späteſtens bei der Beförderung zum Unteroffizier erfolgt Ver⸗ pflichtung auf 12 Jahre. Abiturienten und andere Freiwillige, die aus beruflichen Gründen nicht län⸗ ger als ein Jahr dienen können, können im Rahmen der dafür vorgeſehenen Einſtellungszahlen ihr Wehrpflichtjahr bei der Luftwaffe ablegen. Was erhält der Soldat? Während ſeiner Dienſtzeit erhält der Soldat neben freier Unterkunft, Verpflegung, Bekleidung und Heilfürſorge eine angemeſſene Beſoldung. Im Falle des Ausſcheidens nach einem Jahr(30. Sep⸗ tember 1936) erhalten die im Herbſt 1935 Eingeſtell⸗ ten: a) Fahrtkoſtenentſchäbigung für die Rückkehr nach dem bisherigen Wohnort oder zur Arbeitsſtelle; b) einen Berechtigungsſchein für bevorzugte Ar⸗ beitszuweiſung. Den am 30. September 1936 in Ehren Ausſchei⸗ denden iſt bei ihrer Bewerbung um Arbeitsplätze des öffentlichen Dienſtes und der freien Wirtſchaft bevorzugte Arbeitszuweiſung geſetzlich ſicher⸗ geſtellt. Für die 2 oder 4 Jahre dienenden Soldaten iſt nach Ablauf ihrer Dienſtzeit folgendes vorgeſehen: a) Fahrtkoſtenentſchädigung für die Rückkehr nach dem bisherigen Wohnort oder zur Arbeitsſtelle; b) einmalige Uebergangsbeihilfe in Höhe von 200 oder 450 Mk.; e) 3 oder 4 Monate laufende Unter⸗ ſtützung in Höhe von 65 Mk. monatlich, die bei Ar⸗ beitserhalt vom Tage des Arbeitsbeginns wegfällt; d) der Berechtigungsſchein für bevorzugte Arbeits⸗ vermittlung. Wie und wo wird man eingeſtellt? Man meldet ſich bei der für den Wohnort zuſtän⸗ digen Stelle oder bei dem Truppenteil, bei dem man dienen will. Meldung jederzeit. Die Meldung darf nur bei einer Stelle erfolgen. Einſtellungsanträge bei höheren militäriſchen Dienſtſtellen oder anderen Reichsbehörden oder bei Perſonen des öffentlichen Lebens ſind zwecklos. Sie werden ohne Beſcheld⸗ dem Bewerber zurückgeſchickt. Die Meldung erfolgt am beſten ſchriftlich unter Angabe der genauen Anſchrift des Bewerbers. Bewerbung kann bei den Flieger⸗ und Luftnachrichtentruppen⸗ teilen oder bei den Flakabteilungen erfolgen, bei welchen der Freiwillige dienen will. Die Einſtellung und Ausbildung erfolgt bei den für den Truppen⸗ teil zuſtändigen Flak⸗Erſatzabteilungen und Flak⸗ abteilungen. Bewerber können ſich auch bei den Luftkreiskommandos bewerben, die die Einſtellungs geſuche an die zuständigen Wehrbezirkskommandos und Flak⸗Erſatzabteilungen weiterleiten. u Deutſche Hausgehilfen in deutſche Haus⸗ halte. Die Reichsfachgruppe Hausgehilfen im Frauen⸗ amt der DA weiſt in einer Veröffentlichung dar⸗ auf hin, daß angeſichts des Mangels an Hausgehil' fen viele deutſche Haushalte nicht in der Lage ſeien, eine Hausgehilfin zu beſchäftigen. Die Reichs ſach⸗ gruppe erhebt im Informationsdienſt der Daß die Forderung, daß ein Geſetz geſchaffen werde, das den Juden verbiete, deutſche Hausgehilfen zu halten. Die Juden ſollten ſich von ihresgleichen bedienen laſſen, Deutſche Hausgehilfen gehörten in deutſche Haus halte. ne its der eitliche igkeiten Leichen⸗ warum In Ma⸗ oder hat hr wird Zezirkes verfällt 8 Recht, ell über legt. Es uh, im en Wie⸗ : trach⸗ hprozeſ⸗ ren die die hei⸗ e naſſen n Dick⸗ behaglich eitſchen⸗ anchmal n ſich ſo erhöfen, nalmen⸗ grotesk unter⸗ Ssaal fregende ichtsver⸗ „als der iz uch t⸗ Jakob auf zehn ugenhblick ununter⸗ blitz⸗ F hinab⸗ ugenblick werden. er elter⸗ Mädchen, ubrechens Schmitt alt hatte gt. Mit s Ange⸗ veſentlich 12 i8. 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Wie Kinder nach den blühenden Gaben des Frühlings greiſen, hat Theodor Storm wohl empfunden: „Die Kinder haben die Veilchen gepflückt, All, all, die da blühten am Mühlengraben. Der Lenz iſt da, ſie wollen ihn feſt In ihren kleinen Fäuſten haben.“ In ihren kleinen Fäuſten halten die Kinder alle Jahreszeiten feſt, die Himmelsſchlüſſel und die Mar⸗ geritten, die Roſen und das Feldgras des Hochſom⸗ mers und ſo fort bis zu den ſpäten Aſtern und Geor⸗ ginen. Gerade ſie machen ihnen beſondere Freude mit ihren ſchweren, leuchtendfarbigen, ſeidenzarten Blütenköpfen; man hat etwas in der Hand— auch wenn die Blüte kurzſtielig abgebrochen iſt. Das tun Kinder ja immer; ſie brauchen nur die Blüte, vom Stengel wiſſen ſie nichts, er knickt auch leicht ab, und das Blatt iſt höchſtens Zutat. Die Kinder verhehlen ſich ſelber die Entäuſchung, wenn das leuchtende Blumengeſicht, das auf ſeinem grünen Stengel über dem Blattwerk thronte, in ihren ungeduldigen klei⸗ nen Händen ſeinen Glanz verloren hat— erſte Le⸗ benserfahrung, die dem Kinde durch die Blume ge⸗ lehrt wird. Es iſt ein eigenes Gebiet der Erziehung, Kindern das rechte Verhältnis zu Blumen zu ver⸗ mitteln, ihnen die Schönheit des unberührten Pflan⸗ zenlebens zu erſchließen, ohne ihnen die Freude des Beſitzes zu nehmen. Das Kind ſpielt noch mit der Pflanze; Ringel⸗ ketten aus Löwenzahn und Kränze aus Gänſeblüm⸗ chen oder phantaſtiſcher Schmuck aus Ackerwinden⸗ ranken, gehören zur kindlichen Blumenfreude wie die Puſteblume und das Springkraut. Kinder eig⸗ nen ſich die Pflanze ganz unbefangen an; ſie iſt ihnen Ausdrucksmittel, Spielkamerad und Spielzeug zugleich, gewachſenes Spielzeug, das betrüblich leicht vergeht, aber tröſtlicherweiſe immer wieder neu wächſt. Es bedeutet dann eine weitere Ausdrucksmög⸗ lichkeit für das Kind, wenn es die Schönheit eines Blumenſtraußes erkennen gelernt hat. Nicht in den ſorgfältigen Gärtnerkunſtwerken, die das Kind mit Geburtstagsverſen überreicht, ſpricht es ſich ſelber aus, wohl aber in einem Sträußlein, das es allein gepflückt und gebunden hat. In ſolchen eige⸗ nen Gebinden treten die Unterſchiede zwiſchen Stadthind und Lan dkind hervor. Dem Kinde auf dem Dorf ſind die Blumen ſeiner Hei⸗ mat innig vertraut, und im Garten werden ſie ge⸗ hütet, um zu den hohen Feſten den Altar oder an Gedenktagen die Gräber zu ſchmücken. Feloͤblumen⸗ ſträuße im ſteinernen Krug oder ſchlichten Glas fin⸗ den im Herrgottswinkel oder auf der Kommode Platz. Die große Zeit der Blumenſträuße iſt auf dem Dorf im ſpäten Sommer das Feſt der Marien⸗ Himmelfahrt; in einem wahren Wettbewerb mühen ſich die Kinder um den größten und ſchönſten Strauß, in dem keine Blumenart fehlen darf und der ein rechtes Schauſtück iſt. Um den langen Schaft der Goldrutenbüſchel werden rundum ien dichten Kronen die Blumen gelegt, bis das ganze, feierlich aufrecht in der Hand getragene Gebinde eher einer Blumen⸗ fackel gleicht, denn einem Strauß. Dem Stadtkinde bietet das Gärtlein am Hauſe oder die Ackerbreite am Stadtrand das erſte Blumen⸗ erlebnis. Nach manchem verſonnenen Blick auf das knoſpende Gewächs und mancher Ungeduld erfüllt ſich endlich die Freude auf den Strauß, den die Mut⸗ ter erhalten ſoll oder die Lehrerin oder irgend ein Erwachſener, dem das Kind ſich verbunden fühlt, zu dem es Vertrauen hat. Dieſer Blumenſtrauß iſt dann Zeichen der Wertſchätzung, denn Kinder ſchen⸗ ken nur, wo ſie ſchätzen; er iſt das Sinnbild einer Gemeinſamkeit, die keine Ferne verſchiedener Lebens⸗ alter trennen kann. Das Kind legt allen Wert dar⸗ auf, einen ſolchen Strauß ſelbſt zu machen, ſchneiden darf ihn allenfalls die Mutter, denn ſie bekommt die Stiele ſo hübſch lang. Der Strauß ſelbſt aber iſt ein wunderſamer Spiegel des kindlichen Gemütes und blüht in lichten, zarten oder dunkelt in tiefen, leiden⸗ ſchaftlichen Farbtönen. Ein ſcheuer oder ein ſtürmi⸗ ſcher Schritt von Kinderfüßen, eine verhaltene oder Ludwig Richter: Der Bergfriedhof Archiv NM3 raſch⸗fröhliche Gebärde eines Kinderärmchens bringt dann den Strauß zu dem, den er erfreuen ſoll. Größere Kinder vertrauen ihrer Blumengabe das an, wofür ſie keine Worte finden, wenn ſie eine Brücke ſuchen von ihrem eigenen Weſen über tauſend Un⸗ begreiflichkeiten hin zu dem ſo ſicher ſcheinenden Er⸗ wachſenen. Die Lehrerin, die am Morgen auf ihrem Pult einen Blumenſtrauß findet, während die jun⸗ gen Menſchenkinder in faſt ängſtlicher Stille in den Bänken ſitzen, vernimmt aus dieſem Schweigen die Meinung wohl: Kinder tragen ihren Dank und ihr Gefühl dem anderen Menſchen zu in den Blumen, mit deren Weſen ihre Unbefangenheit noch verwandt iſt. Darum ſchenken Kinder am liebſten nicht irgend einen gekauften Strauß, ſondern den ſelbſt⸗ gebundenen. Jedes Sträußlein verrät in Farbe, Form und Anordnung das Weſen des kleinen Spenders, verrät Artung, Temperament und Charakter. Das ſonnige, leichtbeſchwingte und das verhangene, tieſſinnige Ge⸗ müt, die leidenſchaftlich bewegte und die gelaſſene Seele finden ihren Ausdruck, ihre Sprache in Kinderſträußen. In der Art, wie ſie geordnet ſind, drückt ſich frühe der haushälteriſche Sinn oder die liebende Verſchwendung, das vorſichtige Maßhalten umd die Sorgloſigkeit aus. Die kleine Ordentliche ſetzt Blume an Blume ſäuberlich nebeneinander und läßt ſich vom Vater die ungleichen Stengel eben ſchneiden. Damit der Strauß hält, wird eine dicke Schnur zehnmal umgewunden und ordentlich feſt⸗ geknüpft, oder es kommt ein geſpartes Seidenband aus der Schatzkiſte darum. Für die kleine Unbe⸗ kümmerte tuts auch der ſchwarze Wollfaden aus Mutters Nähkorb. Es gibt Kinderſträuße, die zur unvergeßlichen Erinnerung werden. Ein zarter, ſcheuer, körperlich kräftiger, aber ſeeliſch feinfühliger Bub bringt an einem hellen Maimorgen ſeiner Lehrerin die erſten Maiglöckchen, die er mit dem Vater im Wald auf dem Sonntagsſpaziergang gepflückt hat. Sie duften junges Laub und junge Erde und junge Liebe, jene allerſchönſte, die der junge Menſch zu allem Guten auf der Welt trägt. Helle, warme Sonne auf deinen Weg, du warmes Menſchenkind! Ein ſeelenvergnüg⸗ tes kleines Bürſchlein mit gutem Herzen und einem Stücklein Altklugheit kommt mit einem tiefblauen Veilchenſtrauß, der umrahmt iſt von feingeäderten Efeublättern.„Die ſind von meinem Onkel im Kinzigtal. Er hat als arg viel im Garten, und dann ſchickt er als der Mutter..“ Ein Schwarzwald⸗ haus ſteht da, warm und braun. Im Vorgarten blüht es blau um Oſtern herum. Ein Mann fühlt einer fernen Schweſter Heimdenken und ſendet Duft und Lächeln der Heimat in eine engummauerte Stadtwohnung. Und von ſolchem Gruß einen Teil erhalten,— iſt das nicht ein Geſchenk? Ein armer, aber innerlich reichbegabter Junge kam im Sommer einmal und reichte ſchweigend, aber mit der Gebärde eines jungen Königs einen geo⸗ metriſchen Strauß dar: aus lauter farbigen Krei⸗ ſen ſtreng gebaut, ein Kreis dunkelroter Kleeblüten um einen Kranz goldherzener Margeriten gelegt, und aus der Mitte ragte ein Büſchel Gräſer ver⸗ gnügt und ſelbſtbewußt hervor. Ueberhaupt Gräſer! Gräſer ſind für Kinder ein wynniges Element in dem bunten Gleichmaß eines Straußes. Sie bringen eine luſtige Unruhe in das Gefüge, ſie ſchaffen Abwechflung und ſind beweglich und zart, rechte Phantaſiegebilde. Kinder haben für Gräſer jenen Sinn, der den Erwachſenen meiſt ab⸗ geht. Für Bubenſträuße iſt es typiſch, daß die Grä⸗ ſer zu Büſcheln gebunden werden, ſonſt wirkt der Strauß nicht handfeſt genug. Bubenſträuße— ſie ſind herzhaft, haben enggebundene, von einer Fauſt zuſammengepreßte Stengel und ſind in der Farben⸗ ordnung ſtark und einfach. Mädchen empfinden Grä⸗ ſer mehr als dekorative, beſchwingende Zutat. Mäd⸗ chenſträuße weiſen die Gabe des Zierlichen, Leicht⸗ georoneten, der ſpieleriſchen Zufälligkeit, der anmu⸗ tigen Form. Für den Erwachſenen iſt ein Kinderſtrauß, ob mit früh ausgeprägter Geſchmacksbegabung geordnet oder etwas hilfslos zuſammengefügt, ein Geſchenk, das reich macht. Nur einmal im Jahr kann er eher trüb als froh ſtimmen— am letzten Schultag, in der Zeit um Oſtern. Da kommen ſie Abſchied nehmen, die Stillen und die Fröhlichen, und auf manchen Ab⸗ ſchiedsſtrauß iſt auch einmal eine Träne gefallen. Sie in lauwarmes Sp hat dem Segen, den das Herz über die ſcheidende kleine Seele ſprach, die vollendende Weihe gegeben. Immer wieder blühen Menſchenkinder um uns auf, wie in jedem neuen Lenz die Blumen, und wollen gewartet ſein. Und was ſolch eine junge Seele dar⸗ bietet in ihrem ſchlichten Sträußlein Mageriten oder Herbſtaſtern, Veilchen oder Wieſengewächs, das gilt ſo viel wie die glühende Verheißung eines Bundes tiefdunkler Nelken oder die abſchiedsverhangene In⸗ nigkeit eines weißen Roſenſtraußes. Glaube und Herzensglut leuchten aus den Blumenſternen, den blauen, den weißen und roten, denn die Hände, die ſie darbringen, ſind liebende Hände. Anna Maria Renner. Wir waſchen Sleppoecken Wenn die Sommerreiſe zu Ende iſt und die Hausfrau nach mehrwöchiger Abweſenheit mit dem Lüften und Entſtauben der Wohnung beginnt, wer⸗ den auch meiſtens die Betten einer gründlichen Reinigung unterzogen,— ſchon um damit zugleich oͤie erſte Vorbereitung für den Herbſt zu treffen. Da iſt uns nun das ſchöne, warme Wetter günſtig zu einer Arbeit, an die man ſich meiſt nicht ſo ohne weiteres herantraut. Man kann Steppdecken— wohl verſtanden Dek⸗ ken mit wollener Füllung— bequem ſelbſt waſchen, vorausgeſetzt, daß man etwas Geduld und Sorgfalt daran zu wenden gewillt iſt. Zunächſt werden die Decken gründlich gebürſtet. Dabei überzeugt man ſich davon, daß ſämtliche Steppnähte vollkommen ſind, ſonſt müſſen die feh⸗ lenden Stiche nachgenäht werden. Nicht iſt ärger⸗ licher als eine ſaubere Decke, deren Füllung ſich ge⸗ birgig auf einer Seite zuſammenballt. Es empfiehlt ſich, die Perlmutterknöpfe zu ent⸗ fernen, bevor man die Decke gründlich klopft und ſie lenden Stiche nachgenäht werden. Nichts iſt ärger⸗ weicht. Hartes Waſſer verlangt gebieteriſch einen Zuſatz von Borax. Gleichzeitig bereitet man eine Waſchlöſung vor, aus zwei bis drei Pfund Panama⸗ ſpänen, die in zehn bis zwölf Liter Waſſer aufge⸗ löſt werden. Man achte darauf, daß es nicht zum Kochen kommt. Die eingeweichte Decke bleibt ebenfo wie die Löſung für die Nacht ſtehen. Am nächſten Morgen ſeiht man die Waſchlöfung durch ein Tuch; drückt die Decke aus dem Spülbad heraus— niemals wringen!— und unterſucht ſie auf Schmutzflecke. Dieſe werden einzeln mit einem Bürſtchen und Gallſeife und warmem Waſſer aus⸗ gerieben, bevor man die ganze Decke in der Hälfte der Panama⸗Löſung wäſcht. Das geſchieht durch Brühen und Kneten, niemals durch Reiben. Nach dem erſten Waſcherfolg eine zweite Waſchung in der anderen Hälfte der Panamalöſung, bevor die Decke ülwaſſer gelegt wird. Nach dem Ausdrücken hängt man die Decke auf einer ſtraff geſpannten Leine auf und drückt wieder⸗ holt das Waſſer, das ſich in den Kanten ſammelt, wieder herunter. Decken, deren Bezüge nicht licht⸗ echt ſind, werden links aufgehängt. Nach dem voll; kommenen Trocknen lockert man die Füllung auf, indem man Quadrat für Quadrat gründlich mit einem leichten Rohrſtöckchen durchklopft. Ne schdne Mitu)e Cd Kleiner Abschnitt Geschichte von Magda Amann Das wißt Ihr alle nicht, wie in Bayern da⸗ mals, an einem lichten Frühlingstag, als die Kirſch⸗ bäume ihre weißen Sonntagskleider angelegt hatten, die ſchöne Witwe des Grafen Bogen durch Frauenliſt rechtmäßige Herzogin von Bayern wurde. Abr wißt überhaupt nichts von jener tollen Zeit. Ihr heute von Straubing aus durch die kornkammer des Landes dem Bayeriſchen Wald ent⸗ egen geht, kommt Ihr nach zwei Stunden an das Stödtchen Bogen. Und nahe der Donau ſeht Ihr den Bogenberg. Es lohnt ſich ſchon hinaufzuſteigen. Im Süden, ganz fern, leuchtet das Weiß der Alpen. Nach Süd⸗ . zu ſeht Ihr die Berge von Paſſau und im Nor⸗ en breitet ſich die grüne Fülle des großen Bayern⸗ waldes in reicher Einſamkeit. Auf dieſem Berge ſtand vor Zeiten die mächtige urg der Grafen von Bogen. Ihr Geſchlecht iſt chon lange erloſchen in deutſchen Landen. Nur eine nlinie, die mit den Kreuzrittern zog und ſich in iu welſchen Tirol anſiedelte, änderte ihren deut⸗ z u Namen in das italieniſche Arco um und blüht uch heute in verſchiedenen Zweigen fort. 7790 alten Grafen von Bogen waren mächtige und 5 richtete Ritter. Um das Jahr 1190 herum war raf Adalbert III. der Schrecken Bayerns. 8 Heinrich VI. hatte genug zu tun, um Hein⸗ niede en Löwen, den alten Feind der Hohenſtaufen, und Sutbalten. Er konnte ſich nicht um das Rauben ka gen in bayeriſchen und ſchwäbiſchen Landen . Aber der von Bogen trieb es zu toll. :war eine öbſe Zeit. eberall dröhnten die Trommeln. Richard Löwen⸗ 9 ſaß gefangen auf dem Trifels, und der Kaifer n nur um ein Löſegeld von vielen tauſend 8 lden frei. Eine ungeheure Summe für die nalige Zett, die der Kaiſer aber benötigte, um einen neuen Feldzug nach Italien unternehmen zu können. Und dieſe unruhvollen Jahre benutzte Adalbert, um ſich mit Ottokar von Böhmen, Leopold von Oe⸗ ſterreich und dem mächtigen Grafen Berchtold von Andechs zu vereinen. Die drei verwüſteten den größten Teil Bayerns. Mit Raub, Brand und Mord zogen ſie durch das Donautal, an der Iſar und der Salzach entlang. Blut und Tränen begleiteten ihren Weg bis nach Welſchland hinein. Aber der Kaiſer trennte einen Teil ſeines Heeres ab und beugte die Macht des Grafen Adalbert, über den als Landesfriedensſtörer die Reichsacht verhängt wurde. Er mußte in die Verbannung nach Apulien fliehen, während auf der mächtigen Burg auf dem Bogenberg ſeine ſchöne, junge Frau zu Gott flehte, daß er den kriegeriſchen Sinn ihres Mannes in milde Denkungsart wandeln möge. Als Graf Adalbert 1198 aus der Verbannung zu⸗ rückkehrte, in eigener Finſternis verirrt, ſtarb er unter heimiſcher Sonne. Nun entbrannte Herzog Ludwig von Bayern in leidenſchaftlicher Liebe zu der ſchönen Witwe. Oft kam er mit ſtattlichem Troß über Landshut des Weges geritten, und wenn er von Salching aus die Zinnen der Bogenburg im gol⸗ denen Licht erſchaute, ſo mochte ſein Herz wohl höher ſchlagen. Dann wurden die Pferde noch ſchnell ein⸗ mal getränkt in den Fluten der Alterach, und in ſcharſem Ritt ging es dem Ziel entgegen. Der Herzog hatte nicht den Mut, Ludmilla in aller Form zu ehelichen. War ſie doch die Witwe jenes Mannes, der unſagbares Leid über Bayern gebracht hatte. Die Regensburger und Landshuter, die von Waſſerburg und Altenmarkt, die ein Lied davon ſin⸗ gen konnten, hätten aufbegehrt. Und die Klöſter, die hart bedrängt worden waren, hätten wohl auch ein gewichtiges Wort geſprochen. Schon oftmals hatte der Herzog der ſchönen Lud⸗ milla die heimliche Trauung angeboten. Aber die ſtolge und mächtige Gräfin hielt es unter ihrer Würde, dem Herzog auf dieſe Weiſe ſich zu vereinen. Da indeſſen auch er ihr im Herzen lag und ſie bewegt war von heimlicher Liebe zu ihm, erſann ſie eine Liſt, um den Vogel im eigenen Netz zu fangen. Sie willigte an einem ſchönen Frühlingstag, als ihre Verlaſſenheit ſie wohl quälen mochte, in die von ihm begehrte heimliche Trauung ein. Aber ſie ſtellte eine Bedingung: Die Feierlichkeit ſollte vor ſich gehen in Gegenwart der gemalten Bildſäulen der Edlen Bayerns, die gleichſam die Zeugen darſtellen ſollten. Mit Freuden willigte der Herzog ein. Lä⸗ chelnd und federleicht wollte er ſeinem Glück ent⸗ gegenſchreiten. Da gab es nun ein großes Rüſten und Malen auf dem Bogenberg, denn mit großem Prunk ſollte die Hochzeit gefeiert werden. Der feſt⸗ liche Tag kam, und der Herzog führte Ludmilla in den mit grünem Laub beſtreuten Saal der Bogen⸗ burg. Was kümmerten ihn die bunten Geſtalten an Wänden und Pfeilern! Freubig ſprach er ſein Ja, das Beide auf immer verband. Aber wie erſtarrte der Herzog vor Staunen, als hinter den Bildſäulen der Edlen die Eoͤlen ſelbſt hervortraten, und ſtatt der toten Zeugen die leben⸗ dige Ritterſchaft des Bayernlandes vor ihm ſtand, bereit, die Ehre der Gräfin mit Schwert und Reiſi⸗ gen zu ſchützen. Da ſtanden ſie: Der Tör ring, der von An⸗ dechs, der Abensberger, der von Laufen, der Schönberger, der von Welchenberg, der Taufkirchener und der Falkenberger. Es war zuerſt eine bange, erwartungsvolle Stille, und des Herzogs Augen mochten wohl Flammen überraſchten Zornes ſprühen. Aber Ludmilla, die jetzt rechtmäßige Herzogin von Bayern war, legte leiſe ihre Hand auf ſeinen Arm, der nach dem Schwerte greifen wollte. Und das Licht ihrer ſanften Augen entzündete ſteghafſt die ewige Flamme der Liebe und des Friedens Frauen-Mundſchau Das Arbeitsbuch der Hausangeſtellten Nach den am 16. Mai erloſſenen Durchführungs⸗ Beſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters iſt auch die Hausangeſtellte zur Führung eines Arbeitsbuches verpflichtet, das ſie dem Arbeitgeber(der Hausfrau) bei Antritt der Stellung auszuhändigen hat, die da⸗ rin das Arbeitsverhältnis ohne perſönliche Zuſätze vermerkt. Das Arbeitsbuch, das der Hausangeſtell⸗ ten auf ihren Antrag beim Arbeitsamt ausgeſtellt wird, bleibt deren perſönliches Eigentum und darf keinesfalls vom Arbeitgeber zurückgehalten werden. Aufgaben der weiblichen Polizei im Deutſchen Reiche Seit zehn Jahren iſt bekanntlich in Deutſchland die Mitarbeit der Frau bei der Polizei eingeführt, die infolge Bekämpfung der Schäden der Rheinlandbeſatzung ſich als notwendig erwies. Im Laufe der Zeit wurde die Frau auch mit verſchiedenen Aufgaben der Kriminalpolizei betraut, und zwar derart, daß ſte nur die Männerarbeit ergänzte und dort eingeſetzt wurde, wo ſie infolge ihrer Stellung als Frau den Dingen näher ſteht als der Mann. Sie wird vor allem dort ihre mütterlichen Eigenſchaften einſetzen können, wo es gilt, Kinder zu ſchützen und zu bewahren, wie ſie auch dank ihres Einfühlungs⸗ vermögens leichter das Zutrauen ihrer Geſchlechts⸗ genoſſinnen zu gewinen und dadurch auf dieſe ein⸗ zuwirken vermag. * Der bei den Volkszählungen immer wieder feſt⸗ geſtellte Frauenüberſchuß iſt ein Problem, mit dem man ſich immer wieder beſchäftigt und ſeine Urſachen nach den verſchiedenſten Richtungen hin erörtert. Als eine der wenig beachteten wurde nun kürzlich im „Deutſchen Aerzteblatt“ von Hans Klapp hervor⸗ gehoben: die Abwanderung der Männer aus Deutſch⸗ land. Nach den gemachten Feſtſtellungen kommen im Zählabſchnitt 1925/33 auf je 1000 abgewanderte Männer nur 570 abgewanderte Frauen, ſo daß durch dieſen Wanderungsverluſt der Frauenüberſchuß mit bedingt wirb. e . 6. Seite V Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen eutnommer Politiſche Leiter Feudenheim Donnerstag, 29. Auguſt, 16,45 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Parteigenoſſen, Mit⸗ glieder der DAß und ſonſtige Formationen der Partei on der Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Ecke Krankenhaus, zwecks Teil⸗ nahme an der Kundgebung auf dem Meßplatz. Donnerstag, 29. Auguſt, 16.45 Uhr, Autreten der NeS⸗Hago⸗ Mitglieder, der freien Gewerbetreiten hen 15 Erwerbsloſen, der Hausfrauen und Angeſtellten am Adolf⸗ Hitler⸗Ufer(Kronprinzenſtraße) zur Maſſenkundgebung auf dem Meßplatz. Jungbuſch. Alle nicht mit den Betrieben an der Kund⸗ gebung auf dem Meßplatz teilnehmenden Volksgenoſſen treten Donnerstag, 29. Auguſt, 16.90 Uhr, zum Ab⸗ morſch nach dem Meßplatz an. Alle Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen nehmen teil. Neuoſtheim. Zur Kundgebung auf dem Meßplatz am Donnerstag, 29. Auguſt, ſammeln ſich alle Volksgenoſ⸗ ſen, ſoweit ſie durch die Betriebe außerhelb der Ortsgruppe nicht erfaßt werden, in der Trübnerſtraße(Halteſtelle Dütrerſtroße). Abmarſch 16.15 Uhr. Pol. Leiter im Dienſt⸗ anzug. NS⸗Frauenſchaft Schwetzingerſtadt. Zur Kundgebung am Don ners⸗ tag, 290. Auguſt, treten ſämtliche Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt, die nicht durch Betriebe erfaßt werden— alſo freie Berufe, Haus⸗ frauen und Hausangeſtellte, ſowie die Erwerbsloſen— pünktlich um.30 Uhr auf dem Gabelsbergerplatz an. Einzelhandel, Handwerk und Gewerbe treten Uhr ebenfalls auf dem Gabelsbergerplatz an. Ortsgruppenkaſſiererinnen. Die Hz⸗Loſe ſind ſofort auf der Kreisfrauenſchaftsleitung L 4, 15 abzurechnen. Jungbuſch. Alle Zellen⸗ und Blockwalterinnen erſchei⸗ nen Freitag, 30 Auguſt, pünktlich 17 Uhr, bei Folz „Stadt Heilbronn“), Holzſtraße 19. Erſcheinen iſt unbe⸗ dingt Pflicht. Humbolbt. um.45 Sämtliche Frauen beteiligen ſich am Don⸗ nerstag, 29. Auguſt, 17.30 Uhr, an der Kundgebung am Meßplatz. Neckarſtabt⸗Oſt. Sämtliche Frauen nehmen an der am Donn Liſten f der Kundgebung auf dem Meßplatz Ortsgruppeuleiterinnen: gemeldeten Frauen ſind ſofe leitung L 4, 15, abz Schwetzingerſtadt. Kundgebung auf den erstag teil. Par der 2 der Kreis treffen ſich Auguſt, Frauen Donnerstag, 29. zur gfundſpende wird am 2. und Wir bitten Oſtſtadt. Die September 5 ö 3. September von den Hauswarten eingeholt. dieſelben bereitzuhalten. B dM GA⸗Stelle. Die Mädel der Grenzlandfahrt kommen Freitag, 31. Auguſt, 19.30 Uhr, auf den Untergau und brin⸗ gen Bilder und Fahrtbericht mit. Deutſche Arbeitsfront Auguſt,.30 Feudeuheim. Mittwoch, 28. ſämtlicher DAc⸗Walter im alten Schütze us. Oſtſtadt. Die Betriebe der Ortsgr treten am Donnerstag, 29. Auguſt, 16.30 Uhr, an der Hildaſtraße an. Fahnen mitbringen. Uhr, Sitzung Waldhof. Donnerstag, 29. Auguf zur Groß⸗ kundgebung auf dem Meßpl 1 1: 4,15 Uhr End halteſtelle gegen Se Teilnehmer vom Waldhof,.00 Uhr Freyaplatz die Teilnehmer der Gartenſtadt mit Ransſiedlung,.30 Uhr Untere Ried⸗ an: freie Berufe, Arbei e, ſowie alle übrigen Jungbuſch. Sämtliche Betriebe treten Donnerstag, 29. d.., nachm..30 Uhr, in der Hafenſtraße(Spitze Schiffswerft) zu der Kundgebung auf dem Meßplatz an. Fahnen ſind mitzubringen. Oſtſtadt. Freie Berufe und alle, die der DAc Oſtſtadt angehören, treten Donnerstag, 29. Auguſt, um 16.30 Uhr an der Hildaſtraße zur Großkundgebung an. Frauenamt Die Hausgehilfſen nehmen reſtlos an der gebung am Donnerstag, 29. Auguſt, .30 Uhr, auf dem Meßplatz teil. Am Donnerstag, 29. Auguſt, iſt Arbeitsbeſprechung der Ortsſachgruppenwalterinnen. NSKOn— Kreisamtsleitung NSaO⸗Mitglieder beteiligen ſich am Donnerstag, 29. Auguſt, an der Maſſenkundgebung auf dem Meß platz. Soweit ſie durch die Betriebe nicht erfaßt werden(freie Berufe, Exwerbsloſe und Frauen) treten dieſelben an ben Einwohner. Maſſenkund⸗ nachmittags NSDAp⸗ Ortsgruppen zum n ſich um 17 Uhr auf öden Sitzplätzen einzufinden. Anmarſch an. Meßplatz auf den tellten „Kraft durch Freude“ ⸗Sport! Die für Donnerstag abend angeſetzten Kurſe des Sport⸗ amtes Mannheim⸗Ludwigshafen der NSG„Kraft durch Freude“ in allgemeiner Körperſchule, Boxen und Jiu Jitſu im Stadion Mannheim finden wie bisher zur gleichen Zeit ſtatt. Dagegen fällt der Kurſus in Tennis von 1819.30 Uhr aus, da das Stadion anläßlich der Rede des Reichsſtatthal⸗ ters Robert Wagner in Mannheim bis 19 Uhr geſchloſſen iſt. Sport für jedermann Donnerstag, 29. Auguſt Allgemeine Körperſchule: K 11 19 bis 21 Uhr Sta⸗ dion⸗Spielfeld 1, Frauen nner. Kurſus 12 19.30 bis 21 Uhr Stadion ⸗Spielf 1, Frauen und Männer Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 29 19 bis 21 Uhr Herzogenriedpark, auer Jiu⸗Jilſu: Kurſus 75 naſtikholle, Frauen und M Boxen: Kurſus 85 20 bis halle, Männer. Tennis: 18 bis 20 Uhr Stadion, Schwimmen: Kurſus 58 19.30 Arnold, Frauen und Männer. Rudern: Kurſus 128 17 bis 18 Uhr und Kurſus 129 20 bis 21 Uhr Bootshaus Ruderklub Monnheim, Männer. Schießen: Kurſus 98 17.15 bis 19.15 Uhr Schützenhaus der Schützengeſellſchoft 09, Verlängerte Fahrlachſtraße, Frauen und Männer. Uhr Stadion⸗Gym⸗ * 22 Uhr Stadion⸗Gymnaſtik⸗ . Frauen und Männer. bis 21 Uhr Rheinbad Fageokaleucles Mittwoch, 28. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab Paradeplatz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße— Sulzbach— Hemsbach— Laudenbach— Heppenheim— Bensheim Godernhe Lindenſels— Fürth— Birkenauer Tal— Fuch e Mühle— Weinheim— Mannheim. Mittwoch, 28. Auguſt 1935 999 eee.— Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Speyer und zurück; 14.30 Uhr Manr n m und Kleinkunſtb Uhr Hausfrauen⸗ itt 20 Uhr Gaſtſpiel 4 Albateſos 5 Nachmittag, Noſarium, Neuoſtheim: Geßlſnet von 16.30 bis 20 Uhr Waldpark⸗Reſtaurant„Am Stern“: 15.90 Uhr Konzert. Tanz: Palaſthotel, Flughafen⸗Kaſino, Kaffee Vaterlanz Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). 1 Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Amphitryon“, Scho u Burg:„Die engliſche Heirat“. 1 Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Ubr, Sonderousſtellung: Die deutsche Seele. Naturalienkabinett im Schloß: Geöfſuet von 15 bis 17 uhr Städtiſche Kunsthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und bon 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Auslei bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bi Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 13 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.80 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. 5 he von 11 bis 19 und 17 13 und von 15 bis 19 Uhr. Gefängnis für Sittlichkeitsverbrecher * Frankenthal, 26. Aug. In einer unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit durchgeführten Verband, lung vor der 1. Großen Strafkammer hatte ſich der 20 Jahre alte Johann Günther aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh. wegen Sittlichkeitsverbrechens zu per⸗ antworten. Der Angeklagte hatte in der Zeit poe Weihnachten bis Neujahr 1934 auf 1935 wiederholt an der 8 Jahre alten Tochter ſeiner Schweſter() unzüchtige Handlungen vorgenommen, In der Verhandlung leugnete der Angeklagte hartnäckig und bezeichnete die Anklage als einen Racheakt ſei⸗ tens ſeiner Verwandten. Der bisher noch nicht vor⸗ beſtrafte und auf freiem Fuß befindliche Angeklagte wurde jedoch durch die Zeugenausſagen einwandfrei überführt und zu 1 Jahr und 6 Monaten Gefängnis verurteilt und ſofortiger Haftbefehl erlaſſen. wandartigen Stil Ba den erſten Herbſtmodellen, reien und die liebtheit zu erfreuen. Die Stickereien Nachmittags⸗ Abendkleid in dem neuen ge⸗ mit bunter Holzperl⸗ und Metall⸗Stickerei. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 6809 die ſo⸗ eben den Frauen gezeigt wer⸗ den, fallen als modiſcher Auf⸗ putz zwei Arten von Garnie⸗ rungen ins Auge: die Steppe ⸗ Stickereien. Beide ſcheinen ſich großer Be⸗ betonen einen von allem bisher Ge⸗ ſehenen völlig abweichenden Stil. Es iſt das die neue, ge⸗ wandartig fließende Linie der und Abend⸗ kleider, eine Linie, die ebenſo wie die Buntheit der darauf reien verwendet. Dazwiſe Goldpailletten von neuen angebrachten Stickereien auf Stepperetverzterung an einem ſportlichen Herbſt⸗ e roten, gelben, grünen und 1 0 blauen ungebrochenen Farben e 2 0 indiſchen Einfluß zurückzu⸗ führen iſt. Holzperlen in den Stepperei und Knöpfe Nach außen geſteppte Abnäher ſchmücken das Bluſenkleid mit der vor⸗ deren Rockweite. Ullſtein Schnittmuſter K 6799 eckigen Nahtführung. garnieren das ſportlich gehaltene Kleid mit der Ullſtein⸗Schnitt K 6792 des Landes der Maharanis mit ihren maleri⸗ ſchen„Sahri“⸗Schals werden zu dieſen Sticke⸗ hen blitzen ges Pfennigſtückgröße kleine Goldbuckel, wie halbierte Kirſchkerne ſtickter Plakette, die dann auf der einen Schul⸗ ter liegt, aber ebenſogut über den Kopf ge⸗ ſchlagen werden kann(wie die Inderin es mit ihrem„Sahri“ macht), wobei die Plakette ähn⸗ lich einem Käppchen über dem linken Auge ihren Platz findet. Eigentlich ſollten nach prunk⸗ haftem indiſchen Vorbild Goldperlen die Zwiſchenräume der Stickerei füllen. Aber man zte oder groß. Die Stickereien ſitzen auf den Armeln und macht ſich das bequemer und nimmt einfach 25 bilden umfangreiche Gürtelſchnallen. Manch⸗ Goldlameeſtoff als Untergrund. So bleibt vom 0 mal zeigt auch ein Schal eine Art großer be⸗ Original nicht mehr als eine beſcheidene An⸗ lehnung übrig, gerade genug, um den neuen Ein⸗ druck hervorzurufen. Dazu trägt auch die Farbig⸗ keit der Kleider ſelbſt bei. Grün eignet ſich be⸗ ſonders gut.— Neben den bunten Stickereien ſieht man weiße Perlſtickereien, vorwiegend auf dunklen Kleidern.— Auch die ſeit langer Zeit vernachläſſigte Sutaſch kommt wieder in Aufnahme. Sie wird gern in Paſſenform rund um einen Ausſchnitt ausge⸗ führt und iſt eine an⸗ ſpruchsloſe Verzierung, die auf einfacheren Kleidern ihren richtigen Platz findet. Statt der vielen weißen Garnituren des Sommers bevorzugt die Herbſtmode jenen Aufputz, der ſich in den leidſtoff ſelbſt arbei⸗ ten läßt. Deshalb ſpielen Steppereien noch eine große Rolle. Um ihre Wir⸗ kung zu erhöhen, unterlegt man ſie mit Gaze oder Wattelin, oder man durch⸗ ieht die Stepperei mit ochtbaumwolle, wodurch die Linien plaſtiſch hervor⸗ treten. Vor allem wird Stepperei ſtets in hübſchen Muſterfiguren gearbeitet. Daß man ſogar breit abgeſteppte Abnäher zu dekorativer Verwertung heranholt, iſt gewiß vielen Leſerinnen neu. Nach außen gelegte Abnäher ſind heute keineswegs nur ein ſchnei⸗ deriſcher Behelf zur Erzie⸗ lung guter Paßform, ſon⸗ dern zugleich ein ſachlicher Schmuckvon feiner Art. M. gg. In Hemdbruſtform und auf den Taſchen iſt das Wollkleid zu Muſter⸗ linien abgeſteppt. Ullſtein⸗Schnitt K 6791 Stickereien und Steppereien in der neuen Herbstmode Wuneun Zeichnungen: Kegel Verſchnürte Weſten⸗ Sutaſch als modiſcher bluſe mit reicher Aufputz an einem Stepperei. Ullſtein⸗ Wolſkleid. Ullſteim⸗ Schnittmuſter B 2094 Schnittmuſter K 6749 Nn- und zuschneide- Schule Maria Kuenzer Ihre Haut braucht Anregung! Däst. 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Seite/ Nummer 394 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Fünf Länder im Kampf Deutſchlands endgültige Mannſchaft Wenige Tage trennen uns noch von dem größten Er⸗ eignis der deutſchen Leichtathletik des Jahres 1935, dem Fünf⸗Länderkampf zwiſchen Japan, Schweden, Italien, Ungarn und Deutſchlond; für wahr ein würdiger Auftakt zu den Olympiſchen Spielen im kommenden Jahre. Die Mannſchaften ſtehen jetzt endgültig feſt, lediglich die Ita⸗ llener haben die genaue Liſte ihrer Vertreter noch nicht eingereicht. Die Schweden haben die Meiſterſchaften abge⸗ Wettbewerb: Deutſchland: Schweden: 100 Meter: Leichum Strandberg 200 Meter: Neckermann Strandberg 400 Meter: Hamann v. Wachenfeldt 800 Meter: Lang Wennberg 1500 Meter: Schaumburg L. Nilſſon 5000 Meter: Syring H. Johnſſon 10000 Meter: Haag Lidman 110 m⸗Hürden: Wegner Lindgren 400 m⸗Hürden: Scheele Areskoug Weitſprung: Leichum Stenquiſt Hochſprung: Weinkötz Lundquiſt Dreiſprung: Joch L. Anderſſon Stabhoch: Hartmann Lindblad Kugel: Wöllke G. Berg Speer: Stöck Attervall Diskus: Würfelsdobler H. Anderſſon Hammer: Blaſk Janſſon Für die Staffeln ſtellt Deutſchland folgende Läufer: 4 mal 100 Meter: Leichum, Hornberger, Neckermann, Borch⸗ meyer; 4 mal 400 Meter: Helmle, Klupſch, Metzner und Hamann. 5 5 Der Fünf⸗Länderkampf beginnt am Samstag, 31. Aug., nachmittags um 5 Uhr und am Sonntag, 1. September, nachmittags um 3,45 Uhr. Samstag ab 4 Uhr und Sonn⸗ tag ab.30 Uhr wird die 32 Mann ſtarke Kapelle des In⸗ fanterie⸗Lehrbattaillons Berlin⸗Döberitz unter Obermuſik⸗ meiſter Tumforde ſpielen. Die Kapelle des Infanterie⸗ Jehrbattaillons hat die beſten Ausſichten, auch während der Dauer der Olympiſchen Spiele in der Deutſchen Kampf⸗ bahn zu konzertieren. Das Olympiſche In ſeinem Rundſunkvortrag über den deutſchen Fuß⸗ ballſport führte Fachamtsleiter Reg.⸗Rat Felix Lin ne⸗ mann(Berlin) über das Olympiſche Fußbollturnier 1936 folgendes aus: „Der letzte und wichtigſte Teil der ſportlichen Betätigung des kommenden Jahres liegt in der Teilnahme an den Olympiſchen Spielen. Noch ſteht das Programm der Olympia⸗ Fußballkämpfe nicht feſt. Noch hat der Internationale Fuß⸗ ball⸗Berbond, der vom Olympiſchen Komitee mit der tech⸗ niſchen Leitung dieſer Kämpfe bear ftragt iſt, eine Entſchei⸗ dung über die Austragungsform nicht getroffen und eine Ausſchreibung noch nicht erlaſſen. Wir hoffen aver, daß die Führung des Interngtionalen Fußballverbandes er⸗ kannt hat, wie bedeutſam es für die Wertung des Fußballs iſt, daß er im Rahmen der größten allgemeinen Sportver⸗ anſtaltung ſeiner Bedeutung gemäß vertreten wird. Wir hoffen, daß der Vorſtand der Fifa ſeine Entſcheidung bal⸗ digſt bekonnt gibt, damit der deutſche Fußball ſeine Vor⸗ arbeiten in Angriff nehmen und ſo aufbauen kann, daß die Beſucher ſich in Deutſchland wohlfühlen und alle Kämpfe muſtergültig ausgetragen werden. Schon heute haben die Führer einiger nationaler Verbände ihre Berkitwilligkett zur Teilnahme an den Olympiſchen Fußballkämpfen aus⸗ geſprochen. Wir würden uns freuen und es dankbar be⸗ grüßen, wenn noch viele, ja wenn möglichſt alle Fußball⸗ verbände bei den Olympiſchen Spielen vertreten ſein würden. Wir heißen die Vertreter aller Fußhall⸗Verbände in Deutſchland und zur Olympia herzlich willkommen und werden uns bemühen, allen unſeren Beſuchern den Auf⸗ enthalt in Deutſchland angenehm zu geſtalten. Oeſterreich bei den Spielen Der Präsident des Oeſterreichiſchen Olympiſchen Komi⸗ tees erklärte dieſer Tage, daß das von dem Fürſten Star⸗ benberg herausgegebene Stortverbot, nach dem ßöſterrei⸗ chiſche Sportler nicht in Deutſchland und umgekehrt deutſche Sportler nicht in Oeſterreich ſtarten dürfen, die Teilnahme Oeſterreichs an den Olymipſchen Spielen 1936 nicht berührt. Die öſterreichiſchen Olympiavorbereitungen gehen unver⸗ andert weiter. Perus Olympiabeteiligung Zur Ausrüſtung einer Olympig⸗Expedition hat die Re⸗ gierung von Peru beſchloſſen, einen Betrag in Höhe von 120000 Soles bereitzuſtellen. Der ſüdamerikaniſche Staat wird zu den Olympiſchen Spielen 1990 eine Fußballmonn⸗ (haft, eine Anzahl guter Leichtathleten, Schwimmer und Jechter nach Berlin entſenden. Um die ziemlich erheblichen Koſten für die Reiſe zu decken, iſt bereits im ganzen Lande ein Aufruf zu einer freiwilligen Olympia⸗Sammlung er⸗ gangen, von der man ſich einen guten Erfolg verſpricht. Südweſt-Elf gegen Mitte Der Gau Südweſt trügt am 15. September in Gera ein kreunoſchaftsſpiel mit dem Gau Mitte aus, für das jetzt die Mannſchaft des Gaues Südweſt genannt wurde. Sie hat folgendes Ansſehen erhalten: Ittel (Kickers Frankenthal) Lonra 8 (Eintracht Frankfurt)(Boruſſia Neunkirchen) lhammer 0 Schweinhardt e Pirmaſens)(JV Saarbrücken)(FSV Fronkfurt) Trumpler Schmidt Degen Lutz Simon Eintr. Frankfurt)(Phönix Lu.)(Pirmaſens)(Oſſenbach) Als Erſaßzſpieler wurden Preiß(Offenbacher Kickers], Erfurth(Bft Unterliederbach) und Groß(Eintracht Frank⸗ ſurt) aufgeboten. Pokalſpiel Vic Mannheim— 572 Homburg 8 Der Fußball⸗Verein Homburg iſt wohl ein Angehöriger der Bezirksklaſſe, der in Mannheim gegen den Gaumeiſter zum fälligen Ausſcheidungsſpiel um den deutſchen Ver⸗ einspokal antritt, aver gerade deshalb um ſo ernſter zu 15 iſt. Es iſt eine Tatſache, daß gerade die Vertreter er Bezirkskloſſe mit außergewöhnlichem Elan und mit un⸗ ſhörtem Wollen den Kampf um die Ehre, nicht nur ihres keins, als vielmehr auch um die Ehre der Bezirksklaſſe kämpfen. Unſere Sportkomeraden aus dem Saarland haben hren Kompfeswillen des öfteren zur Genüge bewieſen. Sie haben ſich aus kleinen Anfängen zu einem in ihrer Klaſſe Piehen Gegner heraufgearbeitet. Auch gegen große, ſehr pielſtarke Mannſchaften aus dem großen Reich haben ſie gute Spiele geliefert. Als beſondere Stärke der Hombur⸗ Er Mannſchaft wird die große Kameradſchoft der geſomten Gareler unter ſich geprieſen. Ein Faktor fürwahr, der den die alten für geſchloſſenes, unermüdliches Kämpfen um ie Siegespoalme abgibt. Doppelſieg von Eiche Sandhofen AS Ladenburg:18 und Bf 04 Käfertal:10 geſchlagen Der Ring⸗ u. Stemm⸗lub„Eiche“ Sandhofen hatte für Famskag die Kreisligaſtaffel bom Bick 04 Käfertal und ür Sonntag die Gauligamannſchaft vom ASW Ladenburg herz deundſchaftskämpfen eingeladen. Wie auch nicht an⸗ 155 zu erwarten war, ging jeweils die Platzſtaffel mit amen überlegenen Sieg hervor. Der Beſuch beider Ver⸗ uſtaltungen war mäßig. wartet, auch Ungarn nahm noch einige Aenderungen vor. Die Japaner nannten ihre Athleten namentlich. Nach dem Finnlandkampf in Helſingsfors war es wahrſcheinlich, daß auch Deutſchland noch einige Verſchiebungen vornehmen würde. So ſtartet Borchmeyer nur in der Staffel und im Diskuswerfen hat man den ſtarken Bayer Würfels⸗ dobler eingeſetzt. Die Stafſſeln werden größtenteils erſt an Start und Stelle beſtimmt, ſo daß ſich folgende Liſte der Startenden ergibt: 8 Ungarn: Japan: Italien: Sir Suzubi Tootli 5 Suzuki Gonelli Zſitvai Aochi Tavernari Temesvari Aochi Lanz! Szabo Tanaka Boccali Kolon Murakoſo— Szilagyi Murakoſo— Kovacs Murafami— Kovacs Harada Facelli Koltai Tajima— Bodoſſi Aſakuma— Szirmat Oſhima— Baeſalmaſi Niſhida— Daranyi Kikumoto— Horvath Nagao Spazzali Donogan Kikumoto 7 Ractz Kikumoto— Ungarn gegen Schweden Nachdem die Ungarn und Schweden anläßlich des Fünfländerkampfes ſchon zuſammentreffen, werden ſie am 7. und 8. September in Stockholm einen zweiten Kräfte⸗ vergleich vornehmen. Die Magyaren haben folgende Mannſchaft aufgeſtellt: 100 Meter Sir, Minai; 400 Meter Szitvai, Vadas, 800 Meter Temesvary, Szabo; 1500 Meter Szabo, Igloi, 5000 Meter Görög, Szilagyi; 10 000 Meter Kelen, Nemeth; 110 Meter⸗Hürden: Kovacs, Javor; 400 Meter⸗Hürden: Kovacs, Hejaſz; Kugel: Daranyt, Horvath; Diskus: Donogan, Remeſz; Speer: Horvath, Verſzeghi; Hochſprung: Bodoſſi, Saſz; Weitſprung: Koltai, Szirnai; Stabhoch: Bacſalmaſie, Zuffke. Jußballturnier Die Ergebniſſe: Im Bantamgewicht war Allraum⸗Sandhofen ge⸗ gen Schmitt⸗Ladenburg tonangebend. Der Gaſt mußte ſich von Anfang an auf Verteidigung beſchränken. Nachdem Allraum ſchon klar in Führung lag, fertigte er Schmitt mit einem Hammerlock nach 4 Minuten ab.— Der noch jugendliche Götz⸗Sandhofen wird von Kampf zu Kampf beſſer. Nach hartnäckigem Treffen trotzte er dem erfahrenen Fiſcher Ladenburg ein verdientes Unentſchieden ab.— Sehr temperamentvoll wurde der Leichtsgewichtskampf zwiſchen Sommer⸗Sandhofen und Schuſter⸗Ladenburg ge⸗ führt. Sommer muß ſchon harte Arbeit verrichten, um den zäh verteidigenden Ladenburger nach Punkten beſiegen zu können. Trill⸗Ladenburg iſt für die Welter ⸗ gewichtsklaſſe körperlich nicht ſtark genug. Weickel⸗ Sandhofen führt auch gegen ihn überlegen den Kampf und ſiegt nach 3 Minuten entſcheidend. Nach der gleichen Kampfzeit muß ſich auch Bürner⸗Ladenburg von Hahl⸗ Sandhofen eine entſcheidende Niederlage gefallen laſſen. — Im Halbſchwergewicht geht H. Rupp⸗Sandhofen gegen Stahl⸗Ladenburg gleich aufs Ganze und ſiegt noch in der erſten Minute durch Ueberſtürzer.— Litters⸗Sand⸗ hofen hatte im Schwergewicht keinen Gegner. Den Mannſchaftskampf gegen Käfertal beſtritt Sandhofen hauptſächlich mit Leuten aus der zwei⸗ ten Mannſchaft: Bantamgewicht: Kleparz⸗Sandhofen muß gegen Knaus⸗ Käfertal eine überraſchende Schulterniederlage hinnehmen. — FFedergewicht: Götz⸗Sandhoſen wird über Haas⸗Käfertal nach guten Leiſtungen Punktſieger.— Leichtgewicht: Der beſſere Technifer Schenk⸗Sandhofen wird über Huſſer⸗ Käfertal Schulterſieger.— Weltergewicht: Weigand⸗Sand⸗ hofen verlor gegen Rettig⸗Käfertal nach Punkten.— Mit⸗ telgewicht: Staatsmann⸗Sandhofen wird über Rihm⸗Käfer⸗ tal Punktſieger.— Im Halbſchwergewicht ſtand Emmering⸗ Sandhofen ohne Gegner. Raoͤfernfahrt Warſchau— Berlin Hauswald gewinnt die 3. Strecke Nach dem überraſchenden Sieg des polniſchen Meiſters Starzynſki auf der zweiten Strecke der Fernfahrt War⸗ ſchau— Berlin gab es am dritten Tage durch den Chem⸗ nitzer Hauswald wieder einen deutſchen Sieg. Nach :26:25 Std. traf er allein, 12 Minuten vor dem Gros, in Poſen ein. Leppich, Wierz und der Pole Napieralla be⸗ legten die nächſten Plätze. Mit dieſem Siege hat ſich der Chemnitzer auch in der Einzelwertung die Spitze vor Wierz erkämpft und den deutſchen Vorſprung in der Län⸗ derwertung auf insgeſamt 21 Minuten ausgedehnt. Drückende Schwüle und ungeheure Staubwolken beglei⸗ teten die Fahrer auch an dieſem Tage. Die Fahrtſtrecke mußte durch Umleitungen von Kaliſch aus auf 181,5 Km. verkürzt werden. Nach 20 Km. fuhr Hupfeld gegen einen Baum und mußte mit beträchtlichen Verletzungen die Fahrt aufſtecken. Auf halbem Wege lagen noch 22 Fahrer an der Spitze. Böhm folgte nach einem Defekt mit ſieben Minuten Abſtand als Letzter. Kurz vor Neuſtadt(90 Km.) trat Hauswald an und kam auch ſofort vom Felde weg. Eine fünf Mann ſtarke Gruppe, beſtehend aus Wierz, Lep⸗ pich, Weiß, Kapiak und Napieralla folgte, ſpäter rückten noch drei Polen auf, vorn fuhr aber Hauswald unbehel⸗ ligt dem Ziel zu, das er auch auf der Poſener Radrenn⸗ bahn mit beinahe 12 Minuten Vorſprung erreichte, wo er bei ſeinem Eintreffen von Tauſenden von Zuſchauern ſtür⸗ miſch begrüßt wurde. 3. Strecke(Kaliſch— Poſen, 181,5 Km.): 1. Haus⸗ wald(Deutſchland):26:25; 2. Leppich(Deutſchland) :37:50; 3. Wierz(Deutſchland) 437:50,4; 4. Napieralla (Polen):37:50,4; 5. Kapiak(Polen):87:50,6 Stunden. Geſamtwertung: 1. Hauswald(Deutſchland) 11:52:11,4; 2. Wierz(Deutſchland) 11:57:54.2; 3. Napieralla(Polen) 12:01:01,363 Std. Länderwertung: 1. Deutſchland 47:42 216,2; 2. Polen 48:03:88,1 Std. Deulſchland⸗Dänemark⸗Schweiz Dreiländerkampf der Straßenfahrer Auf der Strecke Baſel—Cleve wird am 7. und 8. Sep⸗ tember der Drei⸗Länderkampf im Straßenfahren der Ama⸗ teure ausgetragen. Die Vertreter aller drei beteiligten Nationen, Dänemarks, der Schweiz und Deutſchlands, ſind inzwiſchen bekannt geworden. Wir bringen nachſtehend noch einmal die Fahrer der drei Nationalmannſchaften: Deutſchland: Sebaſtian Krückl, Berthold Böhm, Her⸗ bert Hauswald, Karl Wierz, Rudi Wölkert, Fritz Ruland, Walter Löber, Willi Hupfeld, 1 Meier, Hans Weiß, Reinhold Wendel, Walter Leppich Sana Fröde Sörenſen, Werner Grundahl⸗Hanſen, Kund Jacobſen, Leo Nielſen, Tage Möller, Olaf Nielſen, Kai Foldager, Kurt Peterſen, Henry Anderſen, Arthur Johanſen, Einer Nielſen, Herbert Jenſen. Schweiz: Franz Wyß, Ernſt Nievergelt, Kurt Ott, Gott⸗ lieb Weber, Georg Weißenberger, Johann Meier, Jean Bollinger, Otto Suter, Marſiglio Maccagni, Paul Roten, Edgar Buchwalder, Walter Wettſtein. Erſatzfahrer ſind für Deutſchland Hans Heller, Paul Reichel, Willt Fallen und Fritz Diedrichs, für die 84 1 21 Hans Sommer, Albert Knutti und Hans Schrade. 72. Zweiter Tag der VBaden-Vadener Woche Nereide gewinnt das Zukunfts⸗Rennen Wieder bot Iffezheim ein prächtiges Bild. Die Sonne kam zwar nur wenig zum Durchbruch, Regenwolken hin⸗ gen am Himmel, aber es blieb doch die ganze Zeit über trocken. Der Beſuch blieb hinter dem des Sonntags zu⸗ rück; unter den Zuſchauern bemerkte man den Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten, den badiſchen Miniſter⸗ präſidenten Köhler, Reichsſtatthalter Robert Wagner und den Bürgermeiſter von Baden⸗Baden, Schwethelm. Das Hauptereignis bildete das Zukunfts⸗ Rennen, dem allerdings durch das Laufen von nur drei Pferden vom ſportlichen Reiz etwas genommen wurde. Erwartungs⸗ gemäß ſetzte ſich die Erlenhoferin Nereide ganz über⸗ legen durch. Die Stute ging gleich mit der Spitze ab und führte vor Alexandra, während der Stallgefährte Idome⸗ neus ſtets auf dem letzten Platz folgte und nicht ausgerit⸗ ten wurde. Die ungeſchlagene Stute ſiegte in:15 Min.; auf dem ſchweren Geläuf eine ſehr achtbare Zeit. Im Vor⸗ jahre hatte Conteſſina in weitaus beſſerer Geſellſchaft 114,6 Minuten gebraucht. Mit 37 Längen Abſtand landete Ale⸗ xandra auf dem zweiten Platz. Der ſonſtige Sport verlief im übrigen weitaus inter⸗ eſſanter als am Eröffnungstage. So mußten die Richter im Oos⸗Ausgleich über 1800 Meter zwiſchen Artiſchocke und Dornroſe auf totes Rennen entſcheiden. Bis zur Diſtanz hatte Artiſchocke einen kleinen Vorteil, aber im Ziel konnte Dornroſe ſie noch abfangen und totes Rennen erzwingen. Dritter wurde Janitor,— Auch im Sachſen⸗Weimar⸗Ren⸗ nen war das Ende ſehr knapp. Bis zur Diſtanz lagen fünf Pferde in einer Linie. Das Ende war vollkommen un⸗ gewiß, bis Grandſeigneur etwas zurückzog, während der Weinberger Mardonius Vorteile hatte, die er aber bis zum Schluß nicht halten konnte. Der von Elliott hervorragend gerittene Franzoſe Pharaon konnte nach einem prächtigen Rennen den Weinberger um einen kurzen Kopf nieder⸗ ringen. Im einleitenden Schwarzwaldrennen hatten ebenfalls franzöſiſche Farben in Front geleuchtet Melaenis unter Diebold brachte hier das erſte Geld an ſich. Die Ergebniſſe: 1. Schwarzwald⸗Rennen. 1400 Meter, 1100 4. 1. Me⸗ laenis(Diebold). 2. Sorcellerie, 3. Miſtingguette; f. Gan⸗ gami. Tot: 85, 13, 12:10. 2. Sachſen⸗Weimar⸗Rennen: 2100 Meter, 5500 4. 1. Pharaon(Elliott), 2. Maronius, 3. Manzanares. Ferner: Grandſeigneur, Prinzregent, Golödtaler. Tot: 51, 17, 18, 24:10 3. Oos⸗Ausgleich: 1800 Meter, 5500 I. 1. Dorn roſe (Printen), 2. Artiſchocke, 3. Janitor. Ferner: Schwarzlieſel, Famaſino, Raſputin, Palander. Tot: für Dornroſe: 14, 12:10; für Artiſchocke: 21: 16:10; für Janitor 15:10. 4. Zukunfts⸗Rennen: 1200 Meter, 1400 4. 1. Nereide (Grabſch), 2. Alexandra, 3. Idomeneus. Tot: 12, 10:10. 5. Kincſem⸗Rennen: 1000 Meter, 3000. 1. Talbot (Grabſch), 2. Narrhalla, 3. Teechen. Ferner: Humor, Monte Chriſto, Varro. Tot: 28, 11, 14, 12:10. 6. Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen: 3800 Meter, 38500 4. 1. Kleine Sport-Nachrichten Frankreichs neue Ringermeiſter wurden in Baileul er⸗ mittelt. Vom Bantam⸗ bis Schwergewicht ſind dies: Duflos, Bayle, Offre, Lubot, Bouazzat, Poidslevé, Laſſerre. Im Golf⸗Länderkampf gegen Schweden, der auf dem Platze Keving bei Stockholm begann, führt Deutſchland am erſten Tage mit:1. Ausgeſpielt wurden drei Vierer über 18 Löcher, von Nolcken⸗Hallmers und von Beckerath⸗ Gärtner gewannen, dagegen wurden Hagedorn⸗von Lim⸗ burger geſchlagen. Dr. Bauwens wird am 6. September in Belgrad den Fußball⸗Länderkampf Südſlawien— Tſchechoflowakei lei⸗ ten, da er dem ehrenvollen Ruſe Folge leiſten wird. Szigeti wurde ungariſcher Tennismeiſter durch einen :4,:7,:0 Sieg über den vorjährigen Sieger Gabrovits. Meiſter von Schottland wurde J. Collins, der MacPhail :6,:2,:2, 613 beſiegte. Korpsführer Hühnlein bei H. Geier Korpsführer Hühnlein, der nach dem großen Erfolg der deutſchen Rennwagen die Vertreter und ſiegreichen Fahrer von Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union ſofort beglück⸗ wünſchte, ſtattete in Begleitung des deutſchen Geſandten dem beim Training zum Großen Preis der Schweiz ver⸗ unglückten Mercedes⸗Fahrer Hans Geier im Inſel⸗Hoſpital zu Bern einen Beſuch ab. Der Korpsführer ſtellte mit freudiger Genugtuung eine Beſſerung im Befinden Geiers feſt und ließ dem Rennfahrer aus dem Fonds des Kraft⸗ fahrer⸗Danks als Beihilfe für erhöhte Kurkoſten 2000 anweiſen. 0 Deutſchland knapp geſchlagen Schweden gewinnt den Golf⸗Länderkampf Auf dem Stockholmer Golfplatz Kevinge wurde der zweitägige Golf⸗Länderkampf zwiſchen Schweden und Deutſchland beendet. Die Gaſtgeber, die vor Jahresfriſt in Bad Salzbrunn von Deutſchland beſiegt wurden, ge⸗ wannen diesmal knapp mit 514 Punkten. Nachdem Deutſch⸗ land am erſten Tage in den drei Viererſpielen mit 211 in Führung gegangen waren, konnten in den ſechs Zweier⸗ ſpielen nur von Beckerath und Gärtner erfolgreich ab⸗ ſchneiden, ſo daß die Schweden zu dem knappen Siege ka⸗ men. In den über 36 Löcher gehenden Einzelſpielen gab es ausgeglichene Kämpfe und die übrigen Deutſchen ließen ſich nur mit ganz geringen Unterſchieden ſchlagen. Schwimmklubkampf Am 25. Auguſt fand im Sommerbad des SW Mannheim an der Diffenébrücke ein Schwimmkampf zwiſchen den Felöpoſt(Unterholzner), 2. Stora, 3. Agnello. Fer zer: Leonatus, Enthuſiaſt. Tot: 14, 13, 21:10. Schwimmabteilungen des RTSV Mannheim und dem Mi Ludwigsburg ſtatt. Lediglich die Bruſtſtaffel in der Beſetzung E. Düll, Baader, Konrad war eine ſichere 1 1 für Mannheim. Noch einer kurzen Begrüßungsanſprache durch den ſtellvertretenden Vereinsführer Zietſch wickelten ſich die recht ſpannenden Kämpfe reibungslos ab(Bahn⸗ länge 30 Meter). Die Ergebniſſe: 3 mal 4 Bahnen Kraulſtaffel: 1. Ludwigsburg:42,27 2. Mannheim:42,36 Min. 4 Bahnen Bruſtſchwimmen für Jugend intern]: 1. E. Lorenz:11; 2. Kolb:13 Min. 3 mal 4 Bahnen Bruſtſtaffel: 1. Mannheim 5149; 2, Ludwigs⸗ burg:00, Min. 4 Bahnen Kraulſchwimmen für Jugend 8 1. H. Lorenz:04; 2. Ebel:05 Min. 3 mal 4 hnen Lagenſtaffel: 1. Mannheim:14,68; 2. Ludwigsburg :14,7 Min. 10 mal 2 Bahnen Kraulſtaffel: 1. Ludwigs⸗ burg:56,8; 2. Mannheim 758,2 Min. Bei dem nach den Schwimmwettkämpfen gezeigten Schau⸗ ſpringen zeigten die Ludwigsburger und Mannheimer Springer ſchön ausgeführte Kürſprünge. Der Schluß der Veranſtaltung bildete ein Waſſerballſpiel, das auch die Entſcheidung bringen mußte über den Sieg des Klub⸗ kampfes. Die Mannheimer gewannen in einer guten zwei⸗ ten Halbzeit verdient mit:4 Toren. Ludwigsburg war ein harter Gegner, er konnte erſt kurz vor Schluß des Spieles niedergerungen werden. Schiedsrichter Lichti war gut. Endergebnis des Klubkampfes: RTSW Mannheim 2¹ Punkte; Me Ludwigsburg 19 Punkte, Gert Achgelis in Neuyork Der deutſche Kunſtflieger Gert Achgelis traf nach ſeiner erfolgreichen China-Tour an Bord ſeines Flugzeuges „Stieglitz“ vom Flugplatz Newark kommend auf dem Floyd⸗Bennett⸗Flugplatz ein. Eine große Menſchenmenge bewunderte die Kunſtflugvorführungen und ſpendete dem Flieger bei ſeiner Landung lebhafteſten Beifall. Fachmän⸗ niſche Urteile amerikaniſcher Flieger gingen dahin, daß dem Deutſchen niemand ſeine Kunſtflüge in niedrigſter Höhe nachmache. Gert Achgelis wird am Dienstag nach Cleve⸗ land weiterfliegen, um dort, wie im vorigen Jahr, auf Sondereinladung des nationalen Ausſchuſſes am Flugtage teilzunehmen. Der deutſche Kunſtflieger beabſichtigt, am 5. September nach Neuyork zurückzufliegen und dann ſein Flugzeuge zur Rückreiſe nach Deutſchland an Bord des Egloyd⸗Dampfers„Europa“ bringen. Damit wiyd die erſte Kunſtflugtournee um die Welt beendet ſein. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 28. Auguſt: Zentraleuropa iſt von einer ausgedehnten Tiefdruckzone überlagert, deren Schwerpunkt ſich infolge des fortgeſetzten Luft⸗ Hruckfalles mehr und mehr nach Deutſchland ver⸗ lagert. Dabei ſtrömen unentwegt feuchtwarme ſub⸗ tropiſche und aus nöroͤlicheren Breiten ſtammende Luftmaſſen auf den Kontinent. Bei Zuſammentref⸗ fen dieſer verſchiedenartig temperierten, durchweg aber feuchten Luft kommt es zum Auftreten teils gewittriger Niederſchläge, von denen jetzt ganz Deutſchland erfaßt iſt. Die Witterung bleibt auch weiterhin unbeſtändig, wenn auch gelegentlich Auf⸗ heiterungszonen eingelagert ſind. Vorausſage für Donnerstag, 29. Auguſt Zeitweilig aufheiternd, doch im ganzen noch unbeſtändig, mit einzelnen Regenfällen, leichte Wärmezunahme, weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Auguſt + 19,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. Auguſt. 13,7 Grad; heute früh 8 Uhr 13.9 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 5,0 Millimeter 5,0 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern heute vormittag 9 Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und 14,5 Grad Luftwärme. Rheine Pegel 24. S.. 27. 28. Neckar⸗Pegel] 25. 25. 27 28 Rheinfelden 2, 2,51 M Brei 1 heim..242.780 282 „. Marau. 5 200 28 1 1 55— 239 òJ,10 Mannheim. 4.85 1 7. Aaub 84 7 ebenem 4 1 Köln„ 140% Gewinnauszug 5. Klaſſe 45. Preußiſch⸗Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboken Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ſe einer auf bie Loſe gleicher Nummer in ben beiden Abteilungen I und II 16. Ziehungstag 26. Auguſt 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 75000 M. 78198 2 Gewinne zu 5000 M. 229204 6 Gewinne zu 3000 M. 25297 238529 329011 24 Gewinne zu 2000 M. 0831 118865 30983 199381 1941786 194941 2413s 265073 27694 278069 296022 349382 42 Gewinne zu 1000 M. 6020 139686 14938 23999 24483 35668 9 86482 103759 137933 171626 202098 214683 233743 257811 261712 302113 302212 323086 330535 361890 88 Gewinne zu 500 M. 8606 31853 45520 48893 58181 59144 88784 60860 68285 96391 108799 10910 150437 168812 217094 248347 267633 343282 394123 397790 399251 354 Gewinne zu 300 M. 364666 376679 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 28830 8 1 zu 2 8055 M. 162557 ewinn 8896 ez n e zu 0 M. 46271 65448 1 1. winne zu 2900 M. 43048 80855 3701 Gewinne zu 1000 M. 143 27890 4899 8902 288 45 595, 287288 575705 8875 8 5031 36 98885 585580 291208 310109 838973 ewinne zu 500 M. 821 3662 10979 5 96756 10957 112776 124802 140213 14648 147878 158884 1584701 154808 158038 161787 163380 185880 174770 183199 203872 210085 211209 238583 240158 2438 254246 256229 % e 388 93938 328317 330738 86032 4 Gewinne zu 300 M. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu f. 1000000, 4 zu je 50000, 2 zu je 30000, 4 zu e 2000 440 f. e 2000 10h ir. 400% 2148 3000, zu j„ 1 zu 21¹⁴8 zu je Sol 8658 zu je 300 Mk. 8. Seite Nummer 394 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Auguſt 1993 Humlschteæs — Der Leitung des Londoner Zoologiſchen Gar⸗ teus iſt es gelungen, ein paar Seekühe zu erwerben, nachdem ſeit dreißig Jahren Vertreter dieſer ſeltenen Meerestiere nicht mehr in Europa zu ſehen waren. Die Seekuh hat den Alten das Modell für die ſagen⸗ haften Sirenen und Fiſchweiber gegeben. Merk⸗ würdig genug iſt dieſes Tier geſchaffen; der Zoologe Buffon konnte es nicht katalogiſieren, weil es an der Grenze von verſchie denen Klaſſen ſteht. Es iſt eim robbenähnliches Waſſerſäugetier, das ſich aber nicht von Fiſchen, ſondern von Seegras und Waſſer⸗ pflanzen nährt. Die beiden Vorderfloſſen zeigen deutlich unter der Haut je fünf Finger wie bei einer menſchlichen Hand. Die Sirenenmutter, die zutrau⸗ lich und ohne Furcht ſich den Schiffen nähert, hebt dabei den Oberkörper aus den Wellen und hält ganz wie eine menſchliche Amme mit den„Händen“ ihr Kind an die menſchlich geformte Bruſt, um es zu ſäugen. So iſt kein Wunder, daß die mittel⸗ alterlichen Seefahrer von Sirenen und Fiſchweibern berichteten, obwohl der Kopf mit der platten Stirn, den kleinen Augen und den Schnurrbarthaaren über der Oberlippe nicht gerade dem Bild der ſchönen Undine entſpricht. Nur in wenigen Stücken findet man die Seekuh noch bei den Amtillen und an der Weſtküſte von Afrika. Sie ſind beinahe ausgerottet worden, weil ihr ſchmackhaftes Fleiſch dem beſten Kalbfleiſch gleichwertig iſt. es 0 — In Berlin führte die Deutſche Luft⸗Hanſa einem Kreis von Preſſevertretern ihren neueſten Kulturfilm vom Luftpoſtdienſt Deutſchland—Süd⸗ amerika vor, aus Anlaß der hundertſten Atlantik⸗ überquerung. Der Kulturfilm„Briefe fliegen über den Ozean“ wurde im Auftrage des Reichspoſt⸗ miniſteriums und der Deutſchen Luft⸗Hanſa auf An⸗ regung des Reichsluftfahrtminiſteriums von der Ufa hergeſtellt, um weiteſten Kreiſen ein anſchauliches Bild von dem erſten regelmäßigen Transozean⸗ luftperkehr, der ja vorläufig noch keine Paſſagiere, ſondern nur Poſt befördert, zu vermitteln. Mit weitgehender Unterſtützung des Reichspoſtminiſters wurde eine Filmexpebition nach Spanien, Weſt⸗ afrika und Südamerika durchgeführt, die herrliche Bilder mit in die Heimat brachte. Der Film ſchildert in ſchönen Aufnahmen die Abwicklung des Dienſtes auf dieſer 14000 Kilometer langen, von Stuttgart über Sevilla, die Kanariſchen Inſeln, Bathurſt (Britiſch⸗Gambien), den Südatlantik, Natal, Rio de Janeiro und Montevideo nach Buenos Aires führen⸗ den Luftpoſtſtrecke. Beſonders ſchön ſind die Bilder vom Fluge über die etwa 3200 Kilometer lange See⸗ ſtrecke. Da der Film auch bei anderen Nationen die Leiſtungsfähigkeit der Deutſchen Reichspoſt und der Handelsluftfahhrt zeigen ſoll, iſt er in deutſcher, eng⸗ liſcher, portugieſiſcher und ſpaniſcher Faſſung her⸗ gestellt worden und bildet ein wohlgelungenes Film⸗ dokument deutſchen Könnens und Schaffens. Bei der Berliner Vorführung berichtete Flugkapitän Aliſch von ſeinen 32 Atlantiküberquerungen. * — Eine der ſchönſten Burgen Thüringens, die Mühlburg bei Gotha, iſt jetzt von Konſul Mühlberg in Dresden, dem bisherigen Beſitzer, dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden. Die„DA“ hebt hervor, daß die Mühlburg, eine der älteſten Burgen Deutſchlands — ſchon 704 wird ſie urkundlich erwähnt— zu dem Dreigeſtirn der drei Gleichen gehört, jenen, den Stolz Thüringens ausmachenden alten Burgfeſten, die mit dem Namen des Geſchlechts von Gleichen verbunden ſind. Die drei Burgen, nämlich die Wachſenburg, die Wanderslebener Gleiche und die jetzt dem Führer zur Verfügung geſtellte Mühlber⸗ ger Gleiche, liegen an der Bahnſtrecke zwiſchen Er⸗ furt und Gotha. Die Mühlberger Gleiche, deren Ruine von einem ſchlanken runden Bergfried über⸗ ragt iſt, hat eine ebenſo intereſſante Geſchichte wie Salanenung an ine Mondpalfafbt erfaßt und vegelrecht geköpft. Die Behörden ſind da bei, die Schuldfrage an dieſem entſetzlichen Anglüg zu klären. 7 * — Die Welt der Inſekten iſt zum größten Teil noch unerforſcht. Immer wieder werden neue ſaſt unglaublich erſcheinende Eigenſchaften dieſer kleinen Tiere entdeckt. So beobachtete man jetzt, daß Schlupfweſpen einen außerordentlich feinen Spfttz ſiun beſitzen, mit dem ſie ihre Opfer, z. B. Larven anderer Tiere, die tief in einem Holzſtamm ver⸗ borgen ſind, unfehlbar entdecken können. Sie bohren an einer ganz beſtimmten Stelle mit geradezu un⸗ wahrſcheinlicher Kraft ihren feinen Stachel tief in das harte Holz ein; wenn man ſie von ihrer Arbeſt verſcheucht und dann mit einem Meißel weiterbohrt ſo wird man beſtimmt auf eine Holzweſpenlarve ſtoßen, die ſich ie Schlupfweſpe als Ablegeſtelle für ihre Eier ausgeſucht hatte. In anderen Fällen durch⸗ bohren die Schlupfweſpen ſteinharte Wände mit ihrem Stachel, wenn ſie dahinter ein Opfer vermu⸗ ten; ſie täuſchen ſich in ihrer Ahnung nie, mit un⸗ fehlbarer Sicherheit treffen ſie nach großer Anſtren⸗ gung auf ihr unſichtbares Ziel. Man weiß nicht, was man mehr bewundern ſoll, die ungeheuerliche Kraftleiſtung, die ſie mit ihrem Bohrapparat voll⸗ Am 30. Au üſt vor 20 Jahren ſtarb der öſterreichiſche Noropolfahrer und Maler Julius von Payer. Seinen wiſſenſchaftlichen Ruhm verdankt er der Ent deckung des Kaiſer⸗Franz⸗Joſephs⸗Landes, das er als Führer der öſterreichiſchen Polarexpedition bis 88 Grad nördlicher Breite durchzog. Dieſe Expedition geriet durch den Verluſt ihres Schiffes„Tegetthoff“, das ein Opfer des Packeiſes wurde, in höchſte Gefahr. Den Untergang der„Tegetthoff“, gegebenen Gemälde feſtgehalten. den die Expedition vom Eiſe hat Payer in dem hier wieder⸗ (Sammlung Donath,.) aus miterlebte, uc 2 405„Donape Verlobung zwischen dem zweiten und dritten Steuermann — London, im Auguſt. Nicht nur das Segelſchiffrennen Auſtralien—Eng⸗ land an ſich iſt eine Erinnerung an die blühende Romantik jener Zeiten, da das Segel das Meer beherrſchte und nicht die Schiffsmaſchine, ſondern die Tüchtigkeit des Seemannes den Erfolg der See⸗ fahrt garantieren mußte. Auch die kleinen Schickſale im Rahmen einer ſolchen Erinnerungsfahrt, wie es das Rennen Auſtralien— England darſtellt, ver die⸗ nen Beachtung, wenn ſie ſo nett ſind, wie das, wel⸗ ches ſich auf dem engliſchen Segler„Ponape“ ereig⸗ net hat. Auf dieſem Schiff machte eine junge Dame aus Belfaſt, Naney Moore, die Fahrt nach Auſtra⸗ lien als Fahrgast mit. Sie war ganze achtzehn Jahre alt und bald der Liebling der ganzen Beſatzung. Aber ſiehe da, ſie war nicht nur hübſch, ſondern auch tüchtig. Einige Mann der Beſatzung wurden krank, und die aufmerkſame Bedienung, deren ſich Nancy Moore bisher zu erfreuen hatte, hörte auf. Sie fragte nach dem Grunde, und man antwortete ihr, daß Mangel an Beſatzung eingetreten ſei. Miß Moore ging ſofort zum Kapitän. Wenn er Man⸗ gel an Beſatzung habe, ſo ſolle er ruhig an ſie den⸗ ken, ſie eigne ſich ſehr zum Matroſen und werde ihr Beſtes tun. Der Kapitän wollte zuerſt nicht, äber schließlich willigte er doch ein. Miß Moore warf ſich in einen Matroſenanzug und war durchaus den die beiden anderen Burgen. Von einem Grafen Gleichen geht bekanntlich die Sage, daß er in der Gefangenſchaft während eines Kreuzzuges eine Sul⸗ tanstochter heiratete, die ihm das Leben rettete. Er brachte ſie mit nach Thüringen und erhielt vom Papſt die Erlaubnis zur Doppelehe. Die Entſtehung diefer Sage iſt auf eine Grabplatte in einer Er⸗ furter Kirche zurückzuführen, auf der ein Graf von Gleichen mit zwei Frauen abgebildet iſt, die er aber nicht gleichzeitig hatte. — In der Umgebung von Steinamanger, in Un⸗ garn, hat ſich ein ebenſo ungewöhnlicher wie furcht⸗ barer Unfall ereignet. Der 60jährige Bauer H. Elementen und den an ſie geſtellten Anforderungen gewachſen. Sie kletterte wie ein Wieſel in die Take⸗ lagen, war überall, ſchälte Kartoffeln und bediente ſogar nach Anleitung des zweiten Steuermannes das Steuer. Man war auf dem Schiff hochzufrieden mit ihr, und als man Auſtralien glücklich erreicht hatte und die Kranken dort gelaſſen werden mußten, nahm man den Paſſagier Moore als dritten Steuer⸗ mann mit nach Hauſe. Man hatte ſich an das Mä⸗ del gewöhnt. Beſonders Thomas Malvin, der zweite Steuermann, nahm ſie ſchützend unter ſeine Ob⸗ hut. Während der aufregenden Rückfahrt hatte man wenig Zeit, an ſich zu denken. Aber kurz bevor Eng⸗ lands Küſte in Sicht kam, nahm Thomas Malvin das Fräulein, das jetzt ſein Kollege war, beiſeite und fragte es kurzerhand, ob es ſeine Frau werden wolle. Miß Nancy Moore hatte geſehen, daß Tho⸗ mas Malvin auf der Fahrt ſich als ehrlicher Kame⸗ rad und ganzer Kerl gezeigt hatte und ſagte nicht nein. Und als das Schiff dann im Hafen feſtmachte, ging ein glückliches verlobtes Paar von Bord. Frei⸗ lich hatte Miß Moore erklärt, daß ſie entweder ein guter dritter Steuermann oder eine gute Hausfrau werden würde. Und da ſie ſich entſchloſſen habe, ihrem Thomas eine gute Hausfrau zu werden, wolle ſie nur noch eine Heuer annehmen: die in den ſiebenten Himmel wollte nach dem Stande der Saaten ſehen und be⸗ gab ſich zu dieſem Zweck auf das Feld. Er hielt ſich dabei nicht auf den Wegen, ſondern ging über die Wieſen. Bei dieſem Gange beobachtete er ein Flug⸗ zeug, das in geringer Höhe über ihm flog. Anſchei⸗ nend war dort oben etwas in Unordnung geraten, denn der Pilot ſchien landen zu wollen. Der Bauer wollte ſich dieſes Schauſpiel aus der Nähe anſehen und blieb auf dem Felde ſtehen. Kurze Zeit danach ging der Flugzeugführer nieder nachdem er ſich in der Luft von der Möglichkeit einer Landung über⸗ zeugt hatte. Er landete genau an der Stelle, wo der Bauer ſtand. Dieſer verſuchte noch im letzten Au⸗ genblick auszuweichen, wurde jedoch vom Propeller bringen— ſie bohren über 5 Zentimeter tiefe feine Löcher in das harte Material— oder den fabel⸗ haften, am die Rutengänger erinnernden Spüpſinn dieſer kleinen Tiere. E — Die rätſelhafte Entführung des ſechs Monate alten Horſt Behrmann aus einem Hamburger Rinder krankenhaus am 11. Mai d. J. hat nunmehr, nah umfangreichen Ermittlungen des Fahndungsdienſtez der Hamburger Kriminalpolizei, reſtlos Aufklärung gefunden. Danach hat eine Frau, deren Ehe ohne Kinder geblieben war, den Knaben durch eine Be⸗ kannte aus dem Krankenhaus entführen laſſen, und zwar ohne Wiſſen ihres Ehemannes. Sie täuſchbe ihrem Mann gegenüber eine Schwangerſchaft vo, was ihr ebenfalls mit Hilfe ihrer Bekannten gekong, Die Bekannte, die ſtark verſchuldet iſt, erhielt für bie Beſchaffung des Kindes ein Honorar in Höhe von 35 Mark. Die beiden Frauen ſind von der Polizei verhaftet worden. Die Frau, die auf un rechtmäßige Weiſe in den Beſitz des Knaben gelangte, hat bereis ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Der Knabe konnte ſeinen glücklichen Eltern wohlbehalten wieber zurückgegeben werden. 5 — In Lichtenfels(Bayern) wurde ein Maun zwiſchen zwei Säcken erwürgt aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß es ſich um einen Dieb handelte, der zwei mit Gemüfe gefüllte Säcke geſtohlen hatte. Er war nächtlicherweiſe in die Scheune eingeſtiegen, in der dieſe Säcke lagen, und wollte ſie mit ſich nehmen. Da die Säcke ſehr ſchwer waren, verband er ſie mit einer Schnur. Wahrſcheinlich hat ſich das Gewicht der Säcke ver ſchoben, und die Schnur geriet an den Hals des Die⸗ bes. Da er unfähig war, ſich allein von der Laſt zu befreien, iſt er durch die Schnur erwürgt worden. Poluiſcher Humor Sie:„Treuloſer, gib mir meine Briefe wieder Er:„Gib mir meine Haare wieder!“ (Cyrulik Warszawfki Copyright by Seorg Muler und Albert Langen, Münehen Der 184i: l. garten Kriminalroman von Franz Karl Wagner 32 Dem Reporter lag eine Frage auf den Lippen, aber er wagte es nicht, ſie auszuſprechen. Das junge Mädchen ſchien den gleichen Gedanken zu hegen. Es iſt nicht möglich. nein nein das nicht“ hauchte ſie. Sie ſtarrte entſetzt vor ſich hin, als ſähe ſie etwas unſagbar Schreckliches. Der kleine Eislöffel fiel klir⸗ rend zu Boden, ſie hatte Henry und den Ort, wo ſie ſich befand, vergeſſen. Dorse dachte über etwas nach, gegen das ſie bis⸗ her in ihrer Kindesliebe angekämpft hatte. Aber das heutige Geſpräch mit ihrer Mutter, ihre Andeu⸗ tungen und dieſer Verzweiflungsausbruch Plötzlich wandte ſich Dorse an Henry und ihr Blick hatte etwas kindlich Flehendes. „Glaubſt du, daß Mama über den Tod meines. meines Vaters mehr weiß, als ſie zugegeben „ „Nein“, gab er energiſch zur Antwort.„Ich bin überzeugt, daß ihre Ausſagen vollkommen der Wahr⸗ heit entſprechen. Was ſie auch ſonſt Schweres tra⸗ gen muß, mit dem Tode des Majors hat ſie beſtimmt nichts zu tun.“ Das junge Mädchen atmete erleichtert auf und Henry war froh, daß es ihm gelungen war, ſie in dieſem Punkt zu täuſchen. Denn er beſaß jetzt ſeine eigene Meinung über Frau Morell. Seit jenem Tage, an dem er ſie zum erſtenmal interviewte, hatte er dieſe gründlich geändert. Er erinnerte ſich an die vielen Widerſprüche zwiſchen dem was Ober⸗ inſpektor Jollivet ihm mitteilte und was er ſelbſt beobachtet hatte. Dazu kam noch das Geheimnis über Dorses Herkunft, und mehr als je war in ihm der Wille, um jeden Preis hinter dieſes Rätſel zu kommen. nur Doch heute wollte er ſich ganz dem jungen Mäd⸗ chen widmen, nur ihr allein. Er machte Dorée den Vorſchlag, den Reſt des Nachmittags mit einem Spaziergang auszufüllen, und ſie gab ihre Einwil⸗ ligung dazu. „Wir wollen über dieſe ſchreckliche Angelegenheit heute nicht mehr ſprechen“, ſchlug er unterwegs vor. Sie nickte wortlos und Henry nahm bei dem nächſten Autoſtandplatz einen Wagen. „Montſouris!“ befahl er dem Chauffeur. Dorée vergaß tatſächlich während der Fahrt ein wenig ihre unheimlichen Gedanken und fühlte ſich an der Seite ihres Begleiters ſehr glücklich. Sie ſaßen eng beiſammen und plauderten über alles mögliche. Bei einer unvermuteten Kurve ſtießen ihre Köpfe zuſammen, ſie lachten beide und er rieb ihr fürſorglich die Stirn. Das Auto hielt vor dem Eingang des Parkes. Hier auf den früheren Feſtungswällen des Boule⸗ vard Lourdais wehte eine erfriſchende Luft. Sie waren froh, den heißen Keſſel der Stadt hinter ſich zu haben und ſchritten raſch den ſchattigen hohen Bäu⸗ men entgegen. Henry führte das junge Mädchen zu einem ein⸗ ſamen Weg. „Dorsée“, begann er,„ich muß dir heute etwas ſagen, von dem ſehr viel für mich abhängt Sie blickte ihn erwartungsvoll an. „Wir kennen uns noch nicht ſehr lange, aber ich habe dich ſchon ſehr, ſehr lieb gewonnen „Ich glaube dir, Henry“, erwiderte fie einfach.„Ach, es iſt mein ſehnlichſter Wunſch, daß du mich nie, nie mehr verlaſſen ſollteſt.“ Ein freudiges Gefühl durchſtrömte die Bruſt des jungen Mannes, und er hätte das Mädchen gerne in ſeine Arme geſchloſſen. „Dorse. Dorse. iſt es wirklich wahr 2 „Ja“, gab ſie zurück,„es iſt ſo. Aber ich fürchte wir werden noch vieles zu ertragen haben, bis Der Journaliſt blieb ſtehen, faßte das Mädchen an beiden Händen und ſah ihr tief in die Augen. Er hatte ſich in Dorse nicht geirrt. Die ſchlichte Art dieſes Bekenntniſſes zeugte von ihrem geraden Cha⸗ rakter, und es freute ihn, daß ſie nicht jene puppen⸗ hafte Geziertheit beſaß, wie er es bei anderen Mäd⸗ chen ſo oft kennengelernt hatte. Sie ſchritten auf den vielverzweigten 4 Wegen wortlos, voll Hoffnungen für die Zukunft dahin. Es waren wunderſchöne Stunden, die folgten, nur unterbrochen von innigen Blicken und zärtlichem Ge⸗ flüſter. Langſam wurde es Abend. Im Park war es all⸗ mählich einſam geworden, viele Spaziergänger hat⸗ ten ſchon die Anlagen verlaſſen. In den Alleen wurde es dunkler, und Dorsée blickte beſtürzt auf ihre Armbanduhr. „Es iſt ſchon ſpät“, ſagte ſie,„bald acht Uhr.“ Henry wunderte ſich, wie raſch die Zeit ver⸗ gangen war.„Mußt du wirklich ſchon nach Hauſe?“ fragte er. Sie zögerte. Am liebſten wäre ſie gar nicht mehr in das Haus, vor dem ſie ſolche Angſt empfand, zurückgekehrt. 5 1 erwartet mich gewiß ſchon mit uld.“ Sie fuhren mit der Straßenbahn wieder in die Stadt zurück. Irgendwo ſtiegen ſie aus und gingen ein Stück zu Fuß, um noch länger beiſammen ſein zu können. Dorse war nachdenklich und ſchweigſam geworden. Brieux kaufte vom nächſten Zeitungsjungen ein Abendblatt; denn er war ſeit mittags nicht mehr in der Redaktion geweſen und war geſpannt, ob ſich in der Zwiſchenzeit etwas Neues ereignet hatte. Das erſte, was ihm in die Augen fiel, war die Nachricht vom Selbſtmord El Alis. Es waren nur wenige Zeilen, in denen die Tatſache mitgeteilt wurde, daß ſich der Neger in ſeiner Zelle vergiftet hatte. Henry las Dorse die Nachricht vor. „Ob Mama nun wirklich keine Angſt mehr hat?“ „Vielleicht iſt des Rätſels Löſung jetzt ſchwieriger als je, da dieſer Schwarze tot iſt“, bemerkte Brienx. Trotz aller Vorſätze ſprachen ſie wieder über den Mord an dem Mafor. Aber das junge Mädchen gab nur zerſtreute Antworten, ſchien an etwas ande⸗ res zu denken. Als ſie bei einem Telephonauto⸗ maten vorbeigingen, faßte Dorce einen plötzlichen Entſchluß. „Warte einen Augenblick“, bat ſte Henry, und verſchwand in der kleinen Zelle. Durch die Glas⸗ tür bemerkte er, wie ſie haſtig und erregt ſprach. Endlich, faſt fünf Minuten waren vergangen, hängte ſie den Hörer ab. „Ich habe Mama erklärt, daß ich heute zum Abendeſſen nicht nach Hauſe komme“, ſagte ſie, und wurde dabei ſehr verlegen* 7 Unge⸗ Henry war ſprachlos. Dann aber ſtieß er einen leiſen Jubelſchrei aus. „Wir werden zuſammen ſpeiſen, und dann mi du mich irgendwo hinführen, wo Muſtb iſt„ Henry, halte mich nicht für vergnügungsſüchtig, abs ſeit ich in Paris bin, war ich jeden Abend zu„ Meine Gedanken erdrücken mich, ich kann nicht im⸗ mer ganz allein ſein Er verſtand ſie und verſprach, alle ihre Wünſthe zu erfüllen. „Ich freue mich doch ſo da du noch bei mir bleibt, dankte er ihr. „Wirſt du mich nicht für ſehr leichtſinnig halten „Aber aber, wehrte er energiſch ab. Dann beſann ſie ſich und ſagte zögernd zu ihm „Und dein Büro? Ich dachte gar nicht daran, nein, Henry, es geht doch nicht. Du mußte in d „ zurück, öu haſt Arbeit. Ein anderes A „Wenn ich Herrn Decerf morgen geſtehe, daß mi Fräulein Morell ein Interview gewährt hat, wird er alles entſchuldigen“, antwortete Henry ſcherzend, ergriff ihren Arm und zog ſte an ſich. XV. Der Unbekannte Henry begleitete Dorse, als ſie nach 11 Uhr heim kehrten, auf ihren Wunſch nicht ganz bis zum Ein gang der Villa. Er verabſchiedete ſich einige Schrite vorher. Die Wangen des jungen Mädchens glühten, als ſie ihm ihre Lippen bot, die er innig küßte. „Auf Wiederſehen“, hauchte ſie, und lief ſchnell on. Der Reporter wartete noch, bis ſie an das e Gittertor trat und Hutete. Dann erſt wand ſich zum Gehen. Dorée war ſehr verwundert, als ſich das Tor öffnete, bevor ſie noch ihre Hand nach dem Taſter der elektriſchen Klingel ausgeſtreckt hatte. Maury legte den rechten Zeigefinger warnend auf ſeinen Mund. „Sie jagen mir Angſt ein, Maury, ſo ſprechen Sie doch! Was gibt es denn?“ „Warten Sie einen Augenblick, Fräulein ich komme gleich zurück.“ (Fortſetzung folat) ne er Morell, 5 finan Beſtr; ſollte meidi an di ſtimm De Verei derer um d deſſen Betra beſchl! beſtim dem! daher nich! * Emi teres Hagen geſchie Devi zungs Luxen kredit Aski! für 6 mit B zahlu! den A gung mehr führ 1085 8 9 Verſic Vorgä ſellſche 52 Lan Weuropi Länd auß kurop. L. In ſamthe. Vorpie beding, bischen Leils f. um ein, unktu ens n Teil ue, faſt kleinen manche ö Spfr. Larven im ver⸗ bohren edu Un⸗ tief in Arbeit erbohrt, enlarve elle für n durch⸗ de mit vermu⸗ mit un⸗ Anſtren⸗ ß nicht, Uerliche at voll⸗ fe feine 1 fabel⸗ pit pfinn ſich um gefüllte weiſe in ke lagen, icke ſehr Schnur. icke ver⸗ des Die⸗ Laſt zu orden. 1 ie. nicht im ⸗ Wünſche L bleibst“, daß mir hat, wird ſcherzenh glühten, ißte. ef ſchnel s eiserne ſandte er das Tor aſter der nend auf ſprechen Morell, Mittwoch, 28. August 1935 5 keine Reisezahlungsmifiel mehr für die Schweiz Baſel, 27. Aug.(DNB) Der ſchweizeriſche Bundesrat bat die deutſchen Behörden erſucht, mit ſofortiger Wirkung nunmehr die Ausgabe von Reiſeſchecks für den Touriſtenverkehr nach der S iz einzuſtellen. Um aufgetretene Mißverſtändniſſe zu beſeitigen, wird aus⸗ drücklich darauf verwieſen, daß bereits ausgeſtellte Reiſe⸗ ſchecks ſelbſtverſtändlich von der Neuordnung nicht berührt und von den Schweizer Banken anſtandslos eingelöſt werden, auch dann, wenn die betreffenden Reiſeſchecks erſt in einiger Zeit Zu einer Reiſe nach der Schweiz Verwen⸗ zung finden. Wer nach dem Teſſin oder einem Kurort des Genfer Sees, reiſen will, könne dies ohne weiteres un und erhalte anſtelle der Reiſeſchecks Reiſegut⸗ ſchein e, die in dem Hotel, in dem der deutſche Gaſt ab⸗ zuſteigen wünſche, an Zahlungsſtelle angenommen werden. An der Höhe der im deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungs⸗ abkommen für den einzelnen Feriengaſt freiſtehenden Be⸗ träge, alſo 700 R. im erſten Monat und je weitere 500.“ für die beiden weiteren Monate, wird nichts gerüttelt, ebenſo nichts an der Verknüpfung des Reiſeverkehrs⸗ abkommens mit den Kohlenbezügen aus Deutſchland und auch nichts an der Verteilungsart. ** Wir erfahren hierzu von unterrichteter Seite: In dem beutſch⸗ſchweizeriſchen Verkehrsabkommen vom 17. April 1005 war vereinbart worden, daß der deutſche Reiſeverkehr nach der Schweiz aus den deutſchen Kohlenlieferungen inanziert werden ſoll. Soweit dieſe vorttbergehend zur Heſtreitung der Koſten des Reiſeverkehrs nicht ausreichen, ſollte der ſchweizeriſche Bundesat Maßnahmen zur Ver⸗ meidung irgendwelcher Verzögerung bei den Auszahlungen an die deutſchen Reiſenden treffen. Auf Grund dieſer Be⸗ ſümmung ſind ſchweizeriſche Banken in Vorlage getreten. Der Reiſeverkehr nach der Schweiz hat infolge diefer Vereinbarung im laufenden Jahr ſtark zugenommen. An⸗ hererſeits hat die Schweiz aber zu wenig Kohlen bezogen, um ben verſtärkten Reiſeverkehr auszugleichen. Infolge⸗ deſſen haben die ſchweizeriſchen Vorſchüſſe einen erheblichen Betrag erreicht. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat nunmehr beſchloſſen, die vereinbarte Regelung nicht mehr einzu⸗ halten. Er hat der deutſchen Regierung mitteilen laſſen, haß nach dem 26. Auguſt in Deutſchland ausgeſtellte Reiſe⸗ ſohlungsmittel in der Schweiz nicht mehr eingelbſt werden. Um den deutſchen Reiſenden nach der Schweiz Unannehm⸗ lichkeiten zu erſparen, ſind daher die deutſchen Reiſebüros angewieſen worden, Reiſe⸗ ühlungs mittel bis auf weiteres nicht ehr auszuſtellen. Reiſegutſcheine, die nur für beſtimmte Hotels und für heſtimmte Gegenden in der Schweiz gelten ſollen, ſind in ben Reiſeverkehrsabkommen nicht vorgeſehen und werden daher von den deutſchen Reisebüros a u ch nichb ausgegeben werden. * Ludwigshafener Walzmühle in Ludwigshafen a. Rh. Emil Weber, Direktor in Mannheim, wurde als wei⸗ teres Vorſtandsmitglied beſtellt. Direktor Jac b Hagenauer iſt infolge Todes als Vorſtandsmitglied aus⸗ geſchieden. * Ergänzungsbeſtimmungen für den Geſchäftsverkehr mit Belgien⸗Luxemburg. Der Leiter der Reichsſtelle für Deviſenhewirtſchaftung hat in einem Runderlaß Ergän⸗ züngsheſtimmungen für den Geſchäftsverkehr mit Belgien⸗ Luxemburg erlaſſen. Im einzelnen werden Rohſtoff⸗ kreditgeſchäfte mit Belgien, Auszahlungen aus Tranſit⸗ Asli und ſonſtigen Ausländerkonten für Inlandszahlungen für Exporte nach Belgien, private Verrechnungsgeſchäfte mit Belgien und Freigabe von Sperrguthaben für die Be⸗ zahlung von Exporten nach Belgien behandelt. 80 Erſtellung eines neuen Getreideſilos am Oberrhein. Die Wieſentäler Mühlen GmbH. haben am Weiler Rheinhafen einen Getreideſilo den Betrieb aufnehmen wird. Tonnen Getreide aufzunehmen. * Wellenſiek u. Schalk AG., Speyer.— Durchgeführte Kapitalerhöhung. Die von der Generalverſammlung vom 5 Juni 1933 beſchloſſene Aktien kapitaler höhung bis um 225 000/ durch Zeichnung von 225 Stück auf den Inhaber lautende Aktien zu je 1000/ unter Ausſchlie⸗ zung des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre iſt nun⸗ mehr auch für den Reſtbetrag von 125000% durchge⸗ führt. Durch Beſchluß des durch die GV. vom 3. Juni 1080 dazu ermächtigten Auſſichtsrats vom 12. Auguſt 1935 it der Geſellſchaftsvertrag in§ 5(Grundkapital und Ein⸗ teilung) geändert. Das Grundkapital beträgt jetzt 425 000 Mark und iſt eingeteilt in 1000 Aktien zu je 200/ und in 0 Aktien zu je 100 /, lautend auf den Inhaber. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zum Nennbetrag mit Dividendenberechtigung ab 1. Jult 1995. Dyckerhoff Wicking AG., Mainz⸗Amöneburg. Gegen die Abweiſung der Anfechtungs⸗ und Nichtigkeitsklage von Mitte Juli d.., die AR Zumloh gegen die GV⸗Beſchlüſſe er Dickerhoff⸗Wicking AG. angeſtrengt hatte, iſt nach Mit⸗ tellung der Mainzer Geſellſchaft, keine Berufung einge⸗ legt worden. Damit iſt eine große Streitfrage beſeitigt und der Weg für ein ungeſtörtes Arbeiten der Geſellſchaft fref. Die Anfechtungsklage gegen die Fritz Schulz jun. AG. Algewieſen. In der Anfechtungsklage des Aktionärs Hafer⸗ ud gegen die Beſchlüſſe der letzten v. HV. der Fritz Schulz jun Ach vom 31. Mai 1935 wurde am Dienstag 1 III. Kammer für Handelsſachen in Leipzig die Ent⸗ ſcheidung verkündet. Danach wird die Klage abge⸗ wieſen. Die Klage ging vor allem von den mit der gerſiherung der Vorſtandsmitglieder zuſammenhängenden Vorgängen aus, in denen eine Benachteiligung der Ge⸗ ſellſchaft zu Ungunſten der Aktionäre erblickt wurde. f en errichtet, der; nunmehr im Rohbau fertig daſteht und bereits im Oktober N Der Silo iſt imſtande, 1200 glücklich, ſo führte ex aus, in den Geſchäftsb 8 gen zwiſchen Deutſchland und England die der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- U ‚Q WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 394 Anhalfend gufer Besuch in Leipzig Der driife Tag der Herbstmesse Die Stärke des Beſuches der Leipziger Meſſe hat am Dienstag, dem dritten Meſſetag, noch zugenommen. Im weſentlichen handelt es ſich bei dieſen Beſuchern um Käufer. Das Aus⸗ lamd hat überall ernſtlich gekauft. Man hört von guten Abſchlüſſen bei Porzellan⸗ und Steingutwaren und bei Glaswaren. Hier kommen als Verkäufer zum Teil auch die tſchechoflowakiſchen Ausſteller in Frage. Die Aufträge ſind insbeſondere von Außen⸗ meſſekunden aus Spanien, Holland, Schweden, Eng⸗ land und vom Balkan erteilt worden. Wie ſchon am Vortage, ſo haben auch am dritten Tage wieder die Ausländer auf der Meſſe für Schmuck und Eoel⸗ metall ganz beachtliche Aufträge gegeben. Die Tat⸗ ſache, ͤoͤnß Neuheiten geſucht und gern gekauft werden, iſt ein beſonderer Erfolg der deutſchen Wirtſchaft. * Guter Beginn für das Handwerk Soweit ſich die bisherigen Geſchäftsabſchlüſſe überſehen laſſen, hat nach einem Bericht des Reichs⸗ ſtands des Deutſchen Handwerks die Meſſe für das Handwerk gut angefangen. Vom Kunſt⸗ handwerk mit ſeinen Ausſtellungen im Graſſi⸗ Muſeum und im Petershof abgeſehen, haben 17 Handwerkszweige ihre Erzeugniſſe ausgeſtellt; die ausgeſtellten Gegenſtände haben einen Wert von einer halben Million, was ſchon eine außerordentliche Steigerung gegenüber früheren Meſſen bedeutet. Das Aus fuhrgeſchäft überwog bisher den Inlandsabſatz. Beſonders gute Geſchäfte haben die Drechsler, die Edelſteinſchleifer, die Böttcher und ein⸗ zelne Angehörige des Schloſſer⸗ und Gelbgießerhand⸗ werks gemacht. Stark gekauft haben Nordamerika, Südamerika, Holland, die Schweiz und Auſtralien. Neue Welfwirischaff Im Rahmen der Leipziger Meſſe veranſtaltete die Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NS D AP als Abſchluß ihrer Herbſttagung geſtern, Dienstagabend in der Alberthalle zu Leipzig eine große Kundgebung, die unter dem Thema „Neue Weltwirtſchaft“ ſtand. Gauleiter und Reichsſtatthalter Mutſchmann, der ſächſiſche Wirt⸗ ſchaftsminiſter Lenk, der Wirtſchaftsbeauftragte des Führers, Keppler, Vertreter ausländiſcher Staa⸗ ten, ferner Vertreter der Wehrmacht und der Partei⸗ gliederungen ſowie zahlreiche Wirtſchaftler wohnten der Kundgebung bei. Als erſter Redner ſprach Sir George Holden, ein hervorragender engliſcher Textilinduſtrieller, der die engliſche Abordnung für die Verhandlungen zum engliſch⸗deutſchen Zahlungsabkommen von 1934 ge⸗ führt hatte, über die Fortentwicklung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen. Er ſei ſehun⸗ kehr des Vertrauens feſtſtellen zu können. Die eng⸗ liſchen Geſchäftsleute verſtänden den Grundſatz der deutſchen Wirtſchaftspolitik und deſſen Wert für feſte und erfolgverſprechende Wirtſchaftsbeziehungen ſehr wohl, daß nur das eingeführt werden könne, was bezahlt werden könne. Die Rede des Führers und Reichskanzlers vom 21. Mai ſei von vielen engliſchen Gewerbetreibenden mit beſonderer Befriedigung ge⸗ leſen worden, weil ſie aus alter Erfahrung und Tra⸗ dition den Wert politiſcher Klärung ſchätzten. Anſchließend ſprach der Direktor der Deut⸗ ſchen Golddiskontbank und General⸗ referent im Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium, Brinkmann Berlin, über das Thema Behandlung des Außen marktes Er führte u. a, aus: Wenn wir zu einer fachlichen Würdigung des deutſchen Außenmarktes kommen wollen, ſo können wir ſeine Lage und die Vorgänge auf ihm nicht geſondert behandeln, ſondern müſſen ihn im Gefüge des geſamten weltwirt⸗ ſchaftlichen Geſchehens betrachten. Auch aus der Gegenwart heraus allein laſſen ſich die wah⸗ ren Urſachen für das weltwirtſchaftliche Durchein⸗ ander nicht erkennen und verſtehen. Ohne die welt⸗ wirtſchaftlichen Vorgänge der Vorkriegszeit als Ideal hinſtellen zu wollen, würde der Gegenwart ſchon weſentlich geholfen ſein, wenn die in ihrem Kern geſunden Grundſätze einer pfleglichen Behand⸗ lung der Handelsbeziehungen mehr zur Geltung ge⸗ Leichfer Rückgang des Welſhandels Im 2. Vierfeljahr 1933 5 2. Vierteljahr 1935 hat der Welthandel wie⸗ 5 zwie im Vorvierteljahr, abgenommen. Aber 909 al iſt ein Rückgang des Welthandels auch um dieſe a ſafſonüblich, und zum andern iſt die Minderung 59 70 geringer als danach zu erwarten war. Nach den 1 650 nüngen des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt der Außen⸗ 5 85 von 52 wichtigen Ländern, auf die etwa 90 bis 95 Bier 155 geſomten Welthandels entfallen, vom 1, zum 2. 1 1935, in Goldwert gerechnet, nur um 0, v. H. Are gegangen, während ſich der Rückgang um dieſe auf feibeid z. B. im Durchſchnitt der Jahre 1929 bis 1028, 11 10 5 5. S. belief. Da die Prei ſe der im Welthandel 7275 9 0 Waren in Gold im ganzen ungefähr Veleb geblieben ſind, dürfte die leichte konjunkturelle letzte ung des zwiſchenſtaatlichen Güteroustauſches in den dien beigen Jahren ſich olſo ſortgefetzt haben. e 175 2. 115 3 Zu 1 n Milliarden 9 2. Viertel 1. Viertel 2. Viertel in/ gegenüber dem n 05 1064 2. Nette! 1. Viertel . f 1934 10985 0 umſarf 28 r 25 25= e e e n, Ausfuhr eee 1. Wenn Einfuhr 8 70 70 6 410 ,, 7 infuhr 2 5 4 14. N kurop Fünder Ausfuhr; 44 55 140—46 9 urgpäiſchen Ländern lin ihrer Ge⸗ Borwiert 191 Einfuhr und Ausfuhr gegenüber dem bedingten abr kaum verändert. Hauptſächlich jahreszettlich bischen und eigerungen im Außenhandel der meiſten nor⸗ eils faltor einiger oſt⸗ und ſüdoſtenropäiſcher Länder ſtehen lſon⸗, teils konjunkturbedingte Abnahmen vor allem m 3 74 0 e 5 juntinzelnen weſtlichen Induſtrieländern gegenüber. Kon⸗ 1 4 am ſtärkſten hat die Einfuhr Ita⸗ abgenommen,; ſie weiſt an Stelle der üblichen ſaiſonmäßigen Zunahme eine Abnahme um 4,2 v. H. auf. Die ſranzöſiſche Einfuhr lag um 13,2 v. H. niedriger als im Vorjahr. Außer in den genannten Ländern nahm die Ein⸗ fuhr nur in Deutſchland, Dänemark und Rumänien ab. Der Rückgang dürfte hier überwiegend durch Deviſen⸗ mangel zu erklären ſein. Die Ausfuhr hat in der Mehrzahl der Länder ſaiſonüblich zugenommen. Ge⸗ funken iſt hingegen die Ausfuhr Großbritanniens, im weſentlichen allerdings aus jahreszeitlichen Gründen ſowie die der Goloͤblockländer außer Italten. Am ſtärkſten hat in Goldwert— die Ausfuhr Belgien⸗Luxem⸗ burgs abgenommen; das Ausfuhrvolumen Hürfte indes nicht unbeträchtlich zugenommen haben. Die Abwer⸗ tung der Währung hat mithin zunächſt nicht zu einem grö⸗ ßeren Anfall an Deviſen aus dem Ausfuhrgeſchäft, ſondern zu einer beträchtlichen Paſſivierung der Handelsbilanz ge⸗ führt. In den Ueberſeeländern hat, im ganzen betrachtet, die bisher günſtige Entwicklung der Einfuhr an⸗ gehalten. Sie ſetzte ſich unter Berückſichtigung der jah⸗ reszeitlich bedingten Schwankungen beſonders durch in den Vereinigten Staaten, Kanada, Braſilien, Chile, dem Auſtra⸗ liſchen Bund, Neuſeeland und China. In einigen anderen Ländern, vor allem in Japan, Argentinien und Aegypten, ging hingegen die Einſuhr mehr als ſaiſonüblich zurück. Die Ausfuhr der Ueberſeeländer weiſt regelmäßig vom 1. zum 2. Vierteljahr einen erheblichen Rückgang auf. Die Abnahme iſt in dieſem Jahr aber beträchtlich geringer als in allen vrhergehenden Jahren ſeit 1925, was vor allem auf die günſtige Entwicklung der Ausfuhr Kanadas, Ja⸗ pans, Argentiniens und des Auſtraliſchen Bundes zurück⸗ zuführen iſt. Die Ausfuhr der Vereinigten Staa ten nahm aus jahreszeitlichen Gründen in etwa dem üblichen Umfang ab. Dies zuſammen mit der Zunahme der Einfuhr hatte zur Folge, daß der übliche Ausfuhrüber⸗ ſchuß der amerikaniſchen Handelsbilanz, der im 2. Viertel⸗ jahr 1994 noch 183 Mill./ betrug, in der Berichtszeit nur 4 Mill./ erreichte. eder⸗ bracht würden. Damals hatten wir nach dem Gold ausgerichtete und damit in einem feſten Verhältnis zueinander ſtehende Währungen. Die Warenbewe⸗ gungen erfolgten auf der Baſis eines relativ gut ge⸗ ordneten internationalen Geldweſens. Die Waren⸗ ſtröme nahmen überwiegend ihre Richtung nach den natürlichen Vorbedingungen der einzelnen Volks⸗ wirtſchaften. Die Handelstätigkeit beruhte auf pri⸗ vatwirtſchaftlicher Ueberlegung unter nur gering⸗ fügiger Einflußnahme der Regierungen. Die ſo gearteten Handelsbeziehungen der Völker zueinander zerſchnitt der Krieg. Er zwang dazu, daß einmal bei den kriegführenden Völkern die bis dahin privat geführte Wirtſchaft zu einer ſtaatlich geführten Wirtſchaft wurde und daß andererſeits der Wirtſchaftsaufbau aller Völker ſowohl im Innern als nach außen von Grund auf eine Aenderung or⸗ fuhr. Agrarländer wurden mehr oder weniger auch Induſtrieländer. Die Staatshaushalte der krieg⸗ führenden Länder gerieten aus dem Gleichgewicht und entzogen damit der Stabilität der Währungen den Boden. Aus Gläubigerländern wurden Schuld⸗ nerländer und umgekehrt. Wie tiefgehend die Wir⸗ kung des Krieges auf den Welthandel war, erkennt man daran deutlich, daß er bis auf den heu⸗ tigen Tag weſentlich deſſen Merkmale trägt. Die Währungen ſind zerrüttet, in weitem Umfange ging man dazu über, Deviſen in Bewirtſchaftung zu neh⸗ men. Als Folgeerſcheinung des geſtörten Welthan⸗ dels traten Kaufkraftminderungen und Kaufkraft⸗ verſchiebungen ein, Waren wurden nunmehr in der Zwangsjacke von Kontingenten und Schutzzöllen be⸗ wegt, mehr oder minder werſtricken ſich jetzt alle Völ⸗ ker in Autarkiebeſtrebungen, und Verlagerungen der Handelsbeziehungen der Volkswirtſchaften unter⸗ einander ſind dauernd im Fluß. Die unter den angegebenen Umſtänden fortſchrei⸗ tende Schwächung unſeres Deviſenbeſtandes und die zunehmenden Deviſenſchwierigkeiten einer großen Zahl anderer Länder zwangen dazu, daß die deutſche Einfuhrware unmittelbar aus denjenigen Ländern gekauft wurde, welche die deutſche Ausfuhr aufnah⸗ men. Wieviel Vorwürfe hat nicht allein die eben geſtreifte Maßnahme Deutſchlands, ſondern mehr oder weniger alles, was Deutſchland deviſen⸗ und handelspolitiſch tut, ſchon ertragen müſſen! Diejeni⸗ gen, die an der deutſchen Einkaufspolitik Anſtoß neh⸗ men, dürfen aber nicht überſehen, daß dies nur eine unausbleibliche Folge der Wirtſchafts⸗ maßnahmen des Auslandes iſt! Das gleiche gilt auch für Deutſchlands Verkaufspolitik. Unter georoͤneten Verhältniſſen würde ſich die Aus⸗ fuhrware des einen Landes mit der Ausfuhrware eines anderen Landes im Wettbewerb nur zu meſſen haben nach Preis und Qualität. Preis und Qualität geben aber heute nicht mehr allein den Ausſchlag. Würde der Abſatz der Waren auf den Auslandsmärkten auch heute noch von ihnen beſtimmt werden, ſo befänden ſich Außen⸗ und Iünell⸗ märkte in einer beſſeren Verfaſſung. Man ging aber dazu über, ſtabile Währungen, welche eine weſent⸗ liche Vorausſetzung für eine natürliche Preisbildung waren, aus ihrem Paritätsverhältnis zu löſen, und entzog damit dem internationalen Handel den feſten Boden, auf dem er ſtehen müßte. Wenn wir uns weiter vor Augen halten, daß darüber hinaus Her zwiſchenſtaatliche Handelsverkehr außerordentlich ſtark von politiſchen Erwägungen abhängig gemacht worden iſt, ſo ſehen wir deutlich, wie wenig entſchei⸗ dend in der Jetztzeit die natürliche wirtſchaftliche Lei⸗ ſtung im Wettbewerb der Völker geworden iſt. Da kein Volk es auf ſich nehmen kann, ſich vom internationalen Markt, wenn auch nur vorüber⸗ gehend, zurückzuziehen, iſt es unſere Aufgabe, unter den gegebenen ungünſtigen Verhältniſſen wenigſtens ſoviel an das Ausland zu verkaufen, als wir zur Inganghaltung unſerer eigenen Wirtſchaft vom Ausland zu kaufen gezwungen ſind. Wenn darüber hinaus unſere Gläubigerländer wieder in den Ge⸗ nuß ihrer Zinſen und Kapitalforderungen kommen wollen, ſo müſſen ſie auch ihrerſeits das Mögliche tun, um die Handelsbeziehungen mit uns zu pflegen. Wir werden beſtrebt ſein, zu unſerem Teile an der techniſchen Fortentwicklung in der Welt weiter mit⸗ zuarbeiten, en Qualitätsgedanken nach wie vor bei⸗ zubehalten, auch wenn Qualitätsarbeit zur Zeit nicht ſo hoch im Kurſe ſteht. Ferner wird es auch im Aus⸗ fuhrgeſchäft unſere Aufgabe bleiben, alle übernom⸗ menen vertraglichen Verpflichtungen mit der größten Sorgfalt einzuhalten. Das Studium der Abſatz⸗ märkte und das Eingehen auf ihre beſonderen Eigen⸗ heiten werden wir uns auch weiterhin angelegen ſein laſſen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Anwendung dieſer traditionellen kaufmänniſchen Grundſätzliche Pflege des unerläßlichen Vertrauens⸗ verhältniſſes zwiſchen deutſchen Lieferfirmen und ausländiſchem Abnehmer dient. Hierzu tragen Meſſe⸗ veranſtaltungen weſentlich bei. Sie gewähren ein anſchauliches Bild von den Anſtrengungen, die un⸗ ſere Wirtſchaft nach dem Ziele einer Hochleiſtung hin unternimmt. Darüber hinaus bringen ſie wieder Verkäufer und Käufer in die notwendige enge per⸗ ſönliche Verbindung.“ Nhein-Mainische Abendbörse Geschäffslos Knapp gehelſen Frankfurt, 27. Auguſt Die Zurückhaltung, die den Mittagsverkehr ſchon ge⸗ kennzeichnet hatte, wor an der Abenoͤbörſe noch ausgepräg⸗ ter. Anregungen lagen nicht vor, vor allem fehlten Aufträge der Kundſchaft. Die Börſe zeigte keine Unternehmungsluſt, vielmehr war ſie eher noch zu kleinen Abgaben geneigt. Zunächſt kamen nur J Farben mit 156(156) zur Erſt⸗ notiz, im übrigen nannte man gegen den Berliner Schluß etwa behauptete Kurſe. Montanwerte lagen jedoch eher etwas ſchwächer. Der Rentenmarkt ſtagnierte vollkommen, kursmäßig waren zunächſt keine Veränderungen zu beob⸗ achten. Die außerordentliche Geſchäftsſtille hielt bis zum Schluß der Börſe an. Soweit Umſätze zuſtande kamen, beſchränk⸗ ten ſie ſich ouf den Mindeſtbetrag. Im allgemeinen blieben die Kurſe gegenüber dem Berliner Schluß nur knapp be⸗ hauptet. Am Rentenmarkt notierten Altbeſitzanleihe v. H. höher mit 1117, während ſonſt keine Veränderungen eintraten. Von Auslandswerten lagen 4proz. Schweizer Bundesbahnen mit 188,50 unverändert. Nachbörſe: J Farben 155,75—156. * Sanierung der Görlitzer Waren⸗Ginkaufs⸗Verein Ach, Dresden. Auf der Tagesordnung der zum 19 September einberufenen oV der Görlitzer Waxen⸗Einkaufs⸗Verein Ac ſteht die Beſchlußfaſſung über die Herabſetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von 2,446 Mill./ qutf 244 600/ durch Herabſetzung des Nenn⸗ betrages voͤer, ſoweit zuläſſig, urch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von 1011 zur Deckung von Verluüſten, zum Ausgleich von Wertminderungen im Vermögen der Geſellſchaft ſowie zur Bildung eines geſetzlichen Reſerve⸗ fonds. Gleichzeitig ſoll das AK durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien mit Dividendenberech⸗ tigung ab 1. Januar 1935 unter Ausſchluß des geſetz⸗ lichen Bezugsrechts der Aktionäre im Wege der Einbrin⸗ gung vorhandener Forderungen durch Aufrechnung gegen den Anſpruch der Geſellſchaft auf den Gegenwert für die Aktien auf 1 Mill./ wiedererhöht werden. Kapitalverfünffachung bei Telefunken Durch Beſchluß vom 17. Auguſt 1935 fſt ömer Geſell⸗ ſchaftsvertrag der Telefunken ⸗Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie mbcH., Berlin, deren Anteile zu je 50 v. H. bei der AE und Siemens liegen, abgeändert worden. Das Stammkapital iſt um 8 auf 10 Mill./ erhöht worden. Auf das erhöhte Stammkapital haben die Ach und die Siemens u. Halske AG. folgende ihnen gegen die Geſellſchaft je zur Hälfte zuſtehenden For⸗ Durch Beſchluß vom 17. Auguſt 1935 iſt der Geſell⸗ ſchaft eingebracht: a) die im Hauptbuch der Geſellſchaft auf dem beſonders geführten Konto„Darlehen der Geſellſchaf⸗ ter“ ausgewieſene Darlehnsſorderung aus dem Jahre 1918 in Höhe von 3 Mill. /, b) die ihnen von der Geſellſchzyft aus der Sonderrücklage Amerika⸗Entſchädigung, die in den Büchern der Geſellſchaft mit 12,55 Mill./ ausgewieſen iſt, zur Verfügung geſtellten 5 Mill., Der Wert dieſer Sach⸗ einlagen iſt auf 8 Mill./ feſtgeſtellt. Er wird auf die von dieſer Geſellſchaft zu übernehmende Stammeinlage von je 4 Mill./ angerechnet. Neue Betriebsmittel fließen alſo der Telefunken Gmb. aus der Erhöhung des Kapitals nicht zu; dieſe iſt vielmehr lediglich der Ausdruck für den erweiterten Geſchäftsumfang von Telefunken. Waren und Märkſe bis 4½, Rotkraut—9, Wirſing 8, Karotten—4, Spinat 14, Blumenkohl 15—38 Pfg. Große Anfuhr in Gurken. Spinat kommt jetzt in großen Mengen auf den Markt. Nachfrage und Verkauf flott. * * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 27. Au- Zu⸗ fuhr: 14 Ochſen, 28 Bullen, 10 Kühe, 64 Färſen(Kalbin⸗ nen), 122 Kälber, 320 Schweine und 2 Schafe. Marktver⸗ lauf mäßig belebt. Ueberſtand: 6 Stück Großvieh und 2 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Anguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Sept. 4,07%; Nov. 3,92% Jan. 3,90; März 3,92 V.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 50,50; Nov. 51,25; Jan. 52,75, März 53,50. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middl. Schluß: Auguſt(35) 508; Sept. 578; Okt. 568; Nov. 560; Dez., Jan.(36), Febr. je 558; März, April, Mai je 559; Juni 557; Juli 556; Auguſt 554; Sept. 552; Okt. 549; Dez., Jan.(38), März 546; Tendenz ruhig, ſtetig. 5 * Handsſchuhsheimer Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt. Bir⸗ nen 1. S. 10—18, 2. S.—9, Aepfel 1. S.—14, 2. S. 5 bis 8, Reineclauden—12, Mirabellen 15—20, Zwetſchgen, Bühler und Späte 10—12, Buſchbohnen 7, Stongenbohnen 1015; Tomaten 1.—9 2.—6, Gurken—7 Pfg. Anfuhr gut. Nachfrage ſehr gut. * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte vom 7. Aug. Freinsheim: Birnen—15, Pfirſiche 1. S. 25—30, 2. S. 12—16, Aepfel 15—18, Mirabellen 18—22, Zwetſchgen 10 bis 13, Reineclauden 10—12, Trauben 18—22, Tomgten 8 bis 10 Pfg.: Anfuhr mäßig, 922 Zentner, hauptſächlich Zwetſchgen, Tomaten und Birnen. Abſatz und Nachfrage ſehr flott.— Bad Dürkheim: Pfirſich 1. S. 2735, 626, Aepfel 12—16, Mirabellen 2122, Zwetſchgen bis 11, Reineclauden—10, Trauben 21—23; Tomaten 8 bis 10; Klapps 12—13, Chriſt 14—15 Pfg. Anfuhr 800 Zentner, große Mengen Tomaten, Trauben und Mira⸗ bellen. Die Anlieferung in Schnitt⸗Trauben nimmt je⸗ den Tag mehr zu. Weiſenheim a. Sand: Birnen—14, Pfirſich 1. S. 20—90, Aepfel—10, Mirabellen 1520, Zwetſchgen 10—13, Trauben 20—25, Tomaten 710 Pfg. Anfuhr 2000 Zentner. Immer noch große Mengen Bühler Frühzwetſchgen: Nachfrage ſehr ſtark. Maxdorf: Tomaten 810, Gurken 10, Bohnen—9, Erbſen 20, Weißkraut 4 Schafe. Preiſe für ein Pfund Lebendgewicht: Ochſen a) 345, b) 4042, Bullen a) 4345, b) 40— 42; Kühe a) 38, 9) 84—25, 222; Färſen a) 44—45, b) 41—45, c) 46; Käl⸗ er a) 5760, b) 52—56, e 50; Schweine a) 53,50, b) 53,50, e) 53,50, d) 525,50, g) 748 Pfg. * Tauberbiſchofsheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 43 Fer⸗ kel. Handel lebhaft, Markt geräumt. Preis je Paar 55 bis 72. * Leinöluotierungen vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 956(97/16); Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 1156(unv.); Leinſgatöl loko 22,9(28,1); Sept. 21,9(22,50); Sept.⸗Dez. 21,10%(22,6); Jan.⸗April 22,6½(22,7%); Baumwoll⸗Oel ägypt. 24,0(unv.]: Baum⸗ woll⸗St. per Sept.%.(unv.). NMNeuyark: Terp. 439%, (43,25). Savannah: Terp. 387%(38,25). Geld- und Devisenmarkf Zürich, 27. August(thluß emich) Fenstaniin. 248 Perit 20. 27¼ J Spenien 42.00. pray 1291 Bakaresf. 803 London 15,1— feln! 207,8¼ Marsha 58,32 ff. Bente. Neuyort 306,— berlin 123.05— Badepes! Tägl. Geld belgien 51.60— hien ot f. 78.28 Belgral Monafsgeſd 4 talen 25,12— J Jofla 656,25— ff IMonefsgeidl“ Paris, 27. August(chu amilſch). London 75,15 J Spanſen 207.25 Kopenhagen 335,—] Wien Feuyor: 185,09— ellen 128,90 folland 10.23 /] hetiin egen 254,62 Schwelz 493,25 J Stockhem 387,50] Marschen London, 27, August(Schluß amilich) ieuyork 497.94 Kopenhagen] 22.40 Ron f 549,— Schendel Monreal 98.50 Stocchom 19,89/ Ramägien 528.— Vokohams Amsſerdem 784,75 Oslo 19,90/ Konstantin. Auaraſſen boris 28,10— issen 110,12 den g Mexiko Grüsse 8055— Helsingfors 228,8 Mien 25.08 Vonterided telle 60.55— prag 129,12 Vorschau 25,12 Valperaito berin. 1259. pucepes t 2 50, duenes fire 18.55 düens Leweir: 15.22% Belgrad 215.50 Flo de Jah. 412,.— auf London 18.50 Spann 80,2 elfe 895,— flongtong 2125 Südaffke 100,12 Hamburger Meſallnoflerungen vom 27. Augusti HKupfer I bages- u. Srsſſs-Ann brief bels Brlet Leld aa Brief] held bl Janer 44,75 Al.„002940. Hüttenrobzi g. 20.— fun Feinsilber(RM. p. Kg) 5425 Merz 8 5 Feingold(A. p...79 40.— Alt- Plain(Abtalle) a0 55 18 Urtapr.(Nil. p. fr.).35 109 2 1 e 325 l 8 elallyr,(NM. p. gr. J Zupust 42,25 42,25. 294,(294.0 3 Leptemb. 42.22.25 294,0 2840 Able Oktober 4,25 42.25. 2940284.0 Anſimon Regulus tunes.(L fo.) 45.— Hoem. 48, 042,75. 284,0 284,„ Juscailber(S per Flasche) 11 ½ 11% Detemb. 44. 2548,50.. 294, 029%[J Wolframert chines.(in.)[ 32. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 28. Auguſt. (Mtgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtole Pforzheim): Platin techniſch rein 3,28 je Gramm; dito, 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,10 je Gramm; Feingold 2840 fe Kilo; Feinſilber 57780—.59,0/ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. Frachfenmarki Duisburg- Ruhrort Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern leine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne notierten mit dem geſtrigen Satz. 10. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung tag⸗Ausgab. Mittwoch, 28. Auguſt 1935 Die 85 8 5 0 in der N 5 5 J J 0 1 5 Neckarstadt kauft man Hurnoch heule U. morgen! S mmer- un HN N n 8 f— Rambral r Ars( VERA 1 1910 1935 3 e Abfahrt jeden Montag.00 Uhr. g 6 Pg. 13 Tg. Mk. 75.— Mk. 117.- bleibt wegen durchgreifender im neuen großartigen Renovierung 1⁴⁰ 28. August bis 10. Seplember A Bozen. 5 bis dinschl. morgen Donnerstag nachmiſſa Dolomiten„ 80.„ 120. Sonder- Angebot: Ft Plelefelderfferrennemden vertilgt 36 5 9 9 9 25. Aug. wieder Plätze frel Krawatten, Unterwäsche, Hoßen- 3 eee nere u. 118. 5. N Ungeziefer 5 gese Ofen S8 N Aale.1608 5. träger, Socken u. Herren- Stoffe Aer 8 5 7. Ig.„„ Alassio Mk. 165- 5„ 10 0 1 1 5 deere e Everiz 3 0 D.8 Ken.. Jeden Möntag und Donnerstag: 1 Keine Schaden. Frei 1 en en, en ls. 5 08 Lelennoden L bernone e ile 0 0 neue 0 10 15 Ii. bayr. Alpen u. Seen M. 54- 725 3„„. 5 Elfenstrabe 28 10 5 Jom.-10..,.24. 9..-. 10: offt ee eee 9 Jg. 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