8H. — 2 5 0 0 um Neue Mannheimer Zeit Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Kontot Karlsruhe Nummer 17390— Drahtauſchrift: RNRemazeit Mannheim auntsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: een monatlich.08 Mk. und 2 Pfg. Trägerlohn, in 5 Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ offt. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63,) Oppauer Str. 8. Se Lulſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzelprele 10.. 8 Manges Latg, 79 mm breite— voraus zu be⸗ zahlen en beſondere Preiſe. Allgeme„ilſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleich! einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fü men Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fei eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 2. September 1935 146. Jahrgang Nr. 401 Die politiſche Wirkung der Abeſſinien⸗Konzeſſion Muſſolini fordert Aufklärung von England und Amerika Meldung des DN B. — Rom, 1. Sept. Von zuſtänbiger italteniſcher Seite wird am Samstagabend erklärt, daß amtliche italieni⸗ ſche Kreiſe vorläufig zu dem Abſchluß des Kon⸗ zeſſtonsvertrages nicht Stellung nehmen konnten, da bisher nur aus Zeitungsnachrichten etwas darüber bekannt ſei. Wie verlautet, hat die italieniſche Regierung durch ihre Botſchaft in London Nachforſchun⸗ gen über den wirklichen Tatbeſtand auſtel⸗ len laſſen. Man hält es für unerläßlich notwendig, daß ſowohl die engliſche wie die amerikaniſche Regierung baldigſt klar zum Ausdruck bringen, wie ſie zu den aufſehener⸗ regenden Nachrichten ſtünden. Man erblickt in hieſigen politiſchen Kreiſen in dem Abſchluß des Vertrages zwiſchen dem Negus und der Anglo⸗Amerikaniſchen Geſellſchaft, falls die Nachrich⸗ ten darüber zutreffen, einen Bruch ſowohl der von England eingegangenen internationalen Ver⸗ träge wie der von Amerika kürzlich abgege⸗ benen feierlichen Neutralitätserklärung. Falls geltend gemacht werden ſollte, daß es ſich un eine Abmachung privater Geſfellſchaf⸗ ten handele, würde dieſe Begründung nicht für ſtichhaltig angeſehen werden können. Eine irgendwie geartete Anerkennung und Achtung der hier als rechtswidrig betrachteten Konzeſſionen durch Italien wird hier als ſehr unwahrſcheinlich bezeichnet. Im übrigen könne der Vertrag zwiſchen dem Negus und der Anglo⸗Amerikaniſchen Geſell⸗ ſchaft nach hieſiger Auffaſſung die von Italien ein⸗ geſchlagene Linie nicht ändern oder die italieniſche Regierung irgendwie von ihren Beſchlüſſen bei der Durchführung des oſtafrikaniſchen Unternehmens abbringen. Englond war nicht unterrichtet Eine Erklärung des Foreign Office Meldung des DNB. — London, 1. September. In einer Erklärung des Foreign Office wird am Samstagabend erklärt, daß der britiſche Ge⸗ ſandte in Addis Abeba ermächtigt worden iſt, für den Fall, daß der Bericht über die Erteilung der Oelkonzeſſionen richtig iſt, dem abeſſiniſchen Kafſer mitzuteilen, daß die britiſche Regie⸗ kung ihm rate, die Konzeſſion vorläufig nicht zu erteilen. Der Wortlaut der Verlautbarung hierüber heißt: „Die britiſche Regierung hat bis jetzt keine Beſtäti⸗ gung der Berichte in der heutigen Preſſe erhalten, wonach Konzeſſionen für Oele und Mineralrechte in Abeſfinien erteilt worden ſind. Jedoch hat die Regie⸗ küng es für notwendig gehalten, den britiſchen Ge⸗ ſandten in Addis Abeba dahingehend zu informieren, daß eine ſolche Konzeſſion zweifellos notwendiger⸗ weiſe vorerſt mit der britiſchen Regierung be⸗ ſprochen werden müßte, ſowie mit der franzöſiſchen und italieniſchen Regierung, 15 zwar gemäß Artikel 2 des Drei⸗Parteien⸗Ver⸗ 5 von 1906. Unter dieſen Umſtänden iſt der Ge⸗ 555 ermächtigt worden, für den Fall, daß der Be⸗ dich zutrifft, den Kaiſer von Abeſſinien zu unter⸗ 0 en, daß die britiſche Regierung zu ihrem Teil m uanxät, die Konzeſſion nicht zu erteilen.“ London rückt von Rickett ab Meldung des DN B. 8— London, 1. September. Die Spätabendblätter vom Samstag behandeln gu weiterhin die abeſſiniſche Gewährung einer . an eine engliſch⸗amerikaniſche Geſellſchaft beſonders aufſehenerregend. 1 Die engliſche Preſſe hat ſich bemüht, feſtzuſtellen, 8 Rickert iſt. Faſt ſämtliche großen 1 geſellſchaften haben, ſo heißt es, zum eil mit ſichtlicher Entrüſtung, jede Bezie⸗ . zn Mr. Rickett abgeſtritten. Der Fee Standard“ will feſtgeſtellt haben. daß ckett früher für die Britiſh Oil Development Ftaliens Preſſe iſt entrüſtet Man wartet geſpannt auf eine Veſtätigung Meldung des DN B. — Rom, 1. Sept. Der durch die engliſche Preſſe bekanntgewordene Abſchluß eines Konzeſſions vertrages, durch den einer engliſch⸗amerikaniſchen Geſellſchaft die wirtſchaftliche Ausbeutung Abeſſiniens geſichert wird, hat in der italieniſchen Oeffentlichkeit ſtarke Ent⸗ rüſtung hervorgerufen Abendblätter vom Sams⸗ tag bringen ſpaltenlange Berichte mit gro⸗ großen Schlagzeilen und eigenen Kommentaren. Man erwartet jedoch allgemein noch eine amtliche Beſtä⸗ tigung der Nachricht. So verſieht„Giornale 'Italia“ ſeine Ueberſchrift„Ein koloſſales engliſches Geſchäft zur Ausnützung der Koh⸗ len⸗ und Petroleumſchätze Abeſſiniens“ mit einem Fragezeichen. Der Leitartikel iſt mit„In Er⸗ wartung einer Beſtätigung“ überſchrieben und nimmt die von einigen engliſchen Blättern gegebe⸗ nen Nachrichten ausdrücklich mit der größten Züruckhaltung auf. Es heißt:„Ehe wir ein Urteil abgeben können, warten wir ab, ob die Nach⸗ richten von den zuſtändigen engliſchen Stellen be⸗ ſtätigt werden. Die engliſchen Zeitungen, die ſie verbreiten, gehören zu der italienfeindlichen und abeſſinien⸗freundlichen Richtung und können daher leicht eines neuen alarmierenden Manövers mit fei näher zu umſchreibenden Zielen verdächtig ein.“ Vier Punkte hebt das Blatt ſodann hervor: 1. Nach Mitteilungen des„Daily Telegraph“ würde die Konzeſſion, die ſich die engliſch⸗amerika⸗ niſche Geſellſchaft geſichert habe, eine doppelte Verletzung der Verträge bedeuten, die Eng⸗ land 1891, 1894 und 1906 mit Italien abgeſchloſſen habe. Eine Verletzung würde einerſeits vorliegen, da monopoliſtiſche Maßnahmen in den Verträgen ausgeſchloſſen ſeien, und zum anderen, weil die Ausdehnung dieſer Konzeſſion in außergewöhnlichem Maße auf die Zone Abeſ⸗ ſinien übergreifen würde, die ausdrücklich den italieniſchen Intereſſen vorbehalten war. 2. In ſeiner Kammerrede habe der engliſche Außenminiſter wiederholt ſein Verſtändnis für die italieniſchen Ausdehnungsbedürf⸗ niſſe in Afrika verſichert. Engliſche Zeitungen hätten betont, daß Italien ſeine Ausdehnungsbedürf⸗ niſſe auf friedlichem Wege verwirklichen könne. „Daily Telegraph“ müßte daher nun erklären, wie dieſe in England anerkannten italieniſchen Rechte und Bedürfniſſe befriedigt werden könnten, wenn nunmehr auch in Abeſſinien England ſelbſt die letzten wirtſchaftlichen Möglichkeiten, die noch auf der Welt übriggeblieben ſind, für ſich ſelbſt ergattern wolle. 3. Die völkerbundstreuen engliſchen Blätter, an der Spitze der„Daily Telegraph“, hätten ſtets die politiſche Unintereſſiertheit der engli⸗ ſchen Regierung an der abeſſiniſchen Frage ver⸗ ſichert. Die engliſche Haltung ſei nach ihnen nur von hohen Idealen beeinflußt. 4. Muſſolini habe in erneut ausdrücklich verſichert, daß das faſchiſtiſche Italien alle imperialiſtiſchen Inter⸗ eſſen Englands achten werde. Muſſolini habe die bereits beſtehenden engliſchen Intereſſen im Auge gehabt. Er habe jedoch keinen Blankowechſel unterſchrieben. e. „Ein Jauſtſchlag in den Rücken Italiens“ Meldung des DN — Rom, 1. September. „Lavoro Faſciſta“ überſchreibt ſeinen Lon⸗ doner Bericht mit der Schlagzeile:„Das wahre Geſicht des engliſchen Imperialismus unter der Völkerbundsmaske“, bringt je⸗ doch ſonſt keinen eigenen Kommentar. Die„Tribuna“ ſetzt über ihre Londoner Stel⸗ lungnahme die Ueberſchrift:„Es handelt ſich um Pe⸗ troleum und nicht um den Völkerbund“ und er⸗ innert an den bekannten Ausſpruch über die Eng⸗ länder:„Sie ſagen Ehriſtus und meinen Baumwolle.“ Ausdrücklich betont das Blatt, daß dieſer engliſch⸗amerikaniſche Vertrag mehr engliſch als amerikaniſch, um nicht ſogar ausſchließlich engliſch zu ſagen. Durch dieſen Ver⸗ trag werde beſonders auch der berühmte Vor⸗ ſchlag Edens, den Hafen von Zeila Abeſ⸗ ſinien zu geben, in ein neues, originelles und aufſchlußreiches Licht gerückt. Der Abſchluß des Vertrages bedeute, ſo er⸗ klärt die„Tribuna“, einen Schlag gegen die italiniſchen Intereſſen und habe gerade in der beſonderen Lage des Augenblicks vollends den Charakter eines Fauſtſchlages in den Rücken Italiens ſowohl von ſeiten des Negus wie von ſeiten Englands. Der geſtern abgeſchloſſene Vertrag decke ein Weſpeuneſt politiſcher und juriſtiſcher Fragen auf. Vielleicht wäre es angebracht, von einem Gordiſchen Knoten zu reden, der nur mit einem Schwert durchhauen werden könnte. In längeren Ausführungen bezeichnet das Blatt den Vertragsabſchluß als eine ſchwere Verlet⸗ zung der internationalen Verpflichtun⸗ gen Englands. Man werde wahrſcheinlich ein⸗ wenden, daß der Vertrag zwiſchen dem Negus und einer privaten Geſellſchaft abgeſchloſſen wurde, die man nicht mit der engliſchen Regierung identifizie⸗ ren könnte. An dieſer Stelle trete jedoch das poli⸗ tiſche Problem auf. Das Blatt fragt in aller Form, ob die Regie⸗ rung in London von den Verhandlungen wußte. Auf dieſe Frage könne nur eine Ant⸗ wort gegeben werden. Keine Finanzgruppe würde die Dummheit begehen, über wirt⸗ ſchaftliche Konzeſſionen in einem Lande, das bald zum Kriegsſchauplatz werde, zu verhan⸗ deln, wenn ſie nicht der Unterſtützung einer mächtigen Regierung ſicher ſei. Selbſt den unwahrſcheinlichſten Fall angenommen, daß das Foreign Office nicht über die Verhandlun⸗ gen ins Bild geſetzt worden war, ſtände es außer Zweifel, daß die Finanzgruppe mit Sicherheit auf eine derartige Unterſtützung rechnen könnte. Zu oft haben die Petroleumquellen in der Vergangenheit ſich der diplomatiſchen und militäriſchen engliſchen Stärke bedient, ohne dabei die ganze Regierung mit ins Spiel zu ziehen. Das Blatt ſtellt die weitere Frage:„Iſt die engliſche Regierung entſchloſſen, in einen Konflikt mit der italieniſchen Re⸗ gierung wegen des abeſſiniſchen Pet oleums zu geraten?“ Die engliſche Regierung habe be⸗ reits Kreuzer nach ſtrategiſch wichtigen Punkten des Suez⸗Kanals und Port Said, Haifa, Alexandria, Cypern und Alka entſandt. Das Blatt fragt wei⸗ ter, was die engliſche Arbeiterpartei, die ſtets ſo aufrichtig die Neuverteilung der Kolonialreiche und der Rohſtoffe gefordert habe, nunmehr ſagen werde. Das Blatt fragt zum Schluß, ob die Engländer, die den Krieg gegen Italien zur Verteidigung der internationalen Moral predigen, ebenfalls bereit ſind, ſich für die Aktionäre einer Petroleumfirma zu ſchlagen. Die Antwort auf dieſe Frage könne nicht lange auf ſich warten laſſen. —:;!;̃“,].,. ̃ ,,!!!. ̃ K (80d) tätig geweſen ſei, d. h. für eine Geſellſchaft, die mit den großen engliſchen Geſellſchaften nicht in unmittelbarem Zuſammenhange ſteht. Ob ſeine frühere Tätigkeit mit ſeinem neuerlichen abeſſiniſchen Erfolg in Verbindung zu bringen ſei, bleibe zweifel⸗ aft. g 5 übrigen zeigt die Preſſe deutlich ihren Unwillen über die Angelegenheit und insbeſondere über die Tatſache, daß ein Teil der Auslandspreſſe eine engliſche Intrige dahinter ver⸗ mutet. Die Blätter betonen daher, daß Rickett weder eine offizielle noch eine inoffi⸗ ztlelle Unterſtützung durch die britiſche Regierung erhalten werde. Englands ei n⸗ zige Intereſſen, ſo ſchreibt z. B. der„Evening Standard“, in Abeſſinien befänden ſich am Tana⸗See, und es ſei darauf hinzuweiſen, daß die britiſche Regierung die weitere Zukunft des Tana⸗ Sees zur Zeit nicht zu erörtern wünſche, weil ſie äußerſt bemüht ſei, alles zu vermeiden, was die italieniſch⸗abeſſiniſche Kriſe ver⸗ ſchärfen würde. Im engliſchen Auswärtigen Amt ſoll die Meldung über die Erteilung der Kon zeſ⸗ ſton ſehr unfreundlich aufgenommen worden ſein. Dem„Star“ zufolge hat das Foreign Office den britiſchen Geſandten in Addis Abeba um einen Bericht über die Angelegenheit erſucht. ſeiner Bozener Erklärung. Der Kredit des Dritten Reiches — Mannheim, ben 1. September. „Kredit“ kommt vom lateiniſchen„eredere“ gleich „glauben“. Wer Kredit gibt, glaubt an die Ehrlich⸗ keit und Tüchtigkeit des Kreditnehmers, glaubt an die Einhaltung der von ihm übernommenen Ver⸗ pflichtungen. Da in dieſer Beziehung die Kredit⸗ nehmer nicht gleich zu werten ſind, muß natürlich eine unterſchiedliche Beurteilung der einzelnen Kre⸗ ditfordernden eintreten. Wenn ſich in den moder⸗ nen Staaten und Wirtſchaften der Zuſtand heraus⸗ gebildet hatte, daß der Staat den beſten Kredit, d. h. die niedrigſten Zinslaſten und die bereitwilligſte Zurverfügungſtellung von Anlagemitteln fand, ſo hatte das ſeine natürlichen und guten Gründe. Letz⸗ ten Endes war es die Folgerung aus der Tatſache, daß die höchſte Form der geſchloſſenen menſchlichen Gemeinſchaft, der Staat, die höchſte Sicherheit bietet. Denn außerhalb des Staates kann normalerweiſe keine Macht gedacht werden, die der Volksgemein⸗ ſchaft größeren Schuss, größere Sicherheit, größeres Vertrauen bietet. Freilich war dieſes natürliche Empfinden des Volkes durch den Liberalismus dadurch ungünſtig beeinflußt worden, daß dem Staate nach damaliger Ausdrucksweiſe nur eine„Nachtwächterrolle“ zu⸗ erkannt wurde. Die Zuſtändigkeit des Staates wurde in den menſchlichen Gemeinſchaften auf die Aufgabe beſchränkt, dafür zu ſorgen, daß das Leben und die Wirtſchaft des Volkes vor Störungen geſichert waren; unter ſolchem ſozuſagen polizeilichem Schutz ſollte dann die Wirkſchaft ſich ſelbſt Überlaſſen blei⸗ ben. 5 0 Die brütale Wirklichkeit hat nur allzu deutlich gezeigt, wie unnatürlich eine ſolche Auffaſſung vom Staate war. Sie mußte auch dazu führen, daß einer ſchwächlichen Staatsführung gegenüber das höchſte Vertrauen nicht beſtehen konnte, daß private Sicher⸗ heiten höher eingeſchätzt wurden als ſtaatliche. Die⸗ ſen Zuſtand hat Deutſchland nach dem Kriege bis zur Machtergreifung zur Genüge kennen gelernt. Dem Staate fiel es weitaus ſchwerer, ſeinen Fringenden Bedarf auf dem Kreditwege zu decken, als der priva⸗ ten Wirtſchaft; ſtaatliche Anleihen erlitten Miß⸗ erfolge; das Hauptanlagemittel waren nicht Stagats⸗ papiere, ſondern die Papiere der privaten Bobden⸗ kreditinſtitute, der Kapitalzins war für letztere gün⸗ ſtiger als für den Staat. Der Nationalſozialismus hat nun gründlich mit der Auffaſſung der„Nachtwächterrolle“ gebrochen und mit der Anſicht, daß Staat und Volk zwei verſchiedene Dinge ſein könnten. Der Staat iſt die Form der ge⸗ ordneten Volksgemeinſchaft, nicht aber etwas neben oder über oder außerhalb des Volkes Stehendes. Der Staat iſt die Organiſation zur Erhaltung und Entwicklung des Volkes. Volk und Staat ſind un⸗ trennbar miteinander verknüpft, es iſt eine Schickſals⸗ gemeinſchaft, der ſich auch der einzelne nicht ent⸗ ziehen kann.„Wir ſitzen alle in einem Bopt“, ſagte kürzlich Dr. Schacht,„und es wird niemandem Ge⸗ legenheit gegeben, auszuſteigen.“ Dieſe Auffaſſung vom Staate kann natürlich nicht anerkennen, daß er nur einige Polizeimacht beſttzt, die er lediglich für ganz beſtimmte Fälle anwenden darf. Sondern der Staat muß für ſich die ganze Machtfülle in Anſpruch nehmen, die es in einem Volke gibt. Und dieſer machtvolle Staat muß und kann aber auch alles Vertrauen beanſpruchen, da nur er in der Lage iſt, im weiteſten Umfange auf Grund ſeiner Macht Vertrauen zu rechtfertigen! So ergibt ſich aus dem Weſen des ſtarken, auto⸗ ritären nationalſozialiſtiſchen Staates ganz von ſelbſt, daß er auch den höchſten Kredit beanſpruchen kann. Der Staat iſt oberſte Sicherheit. Der Staat iſt daher der beſte Kreditnehmer, der beſte Schuldner. Vorausgeſetzt, daß er geſund und ſtark iſt und daß er ſich immer der Verpflichtungen bewußt bleibt, die ihm die Inanſpruchnahme alles Vertrauens auferlegt. Daß der nationalſozialiſtiſche Staat dieſe Ver⸗ pflichtungen ſehr ernſt nimmt, das beweiſen die viel⸗ fachen feierlichen Erklärungen des Führers, das beweiſen auch die wiederholten Erklärungen über die Wirtſchaftspolitik des Reiches. f Das Dritte Reich ſtellt nun ſeinen äußeren ma⸗ teriellen Kredit abermals unter Beweis. Vom 4. bis 16. September werden die neuen Schatzanwei⸗ ſungen des Reiches zur Zeichnung aufgelegt, Im Grunde handelt es ſich nur um einen Buchungs⸗ vorgang in der ſtaatlichen und volkswirtſchaftlichen Buchhaltung: die Summe von einer Milliarde Mark, die bereits dem deutſchen Volke und ſeiner Wirt⸗ ſchaft zugutegekommen iſt, aber bisher nur vorgelegt war, ſoll endgültig von den Ueberſchüſſen der Volks⸗ arbeit übernommen werden. Wenn die Hälfte davon von den Sparkaſſen aufgebracht wird, ſo ſind dieſe nur Sammelbecken und Zwiſchenſtatibn; im Grunde ſchenkt auch hier der einzelne Sparer dem Staate weil es ihn rechtfertigt! Dr. A. N. 2. Seite/ Nummer 401 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Aus gabe Montag, 2. September 1988 einen Teil ſeiner Spargelder am den Staat weiter⸗ lettet. Es iſt ganz abwegig, von einer Zwangsanleihe bei den Sparkaſſen zu ſprechen, wie das vielſach im Ausland zu bören iſt. Daß gerade auch die Spar⸗ kaſſen ihre geſammelten Gelder in erſter Linie den Stellen überlaſſen, die für Sicherheit und Arbeit ſorgen, begreift ſich aus ſich ſelbſt; daneben haben die Sparkaſſen noch reichlich Mittel für die Befriedigung privater und ſonſtiger Kreditbedürfniſſe übrig. Und ſchließlich können wir gerade auf das Ausland, zu⸗ mal England und Amerika, verweiſen, wo die brach⸗ liegenden Mittel der privaten Kreditinſtitute in ganz beſonders großem Umfange in ſtaatlichen Schuldtiteln angelegt ſind, in einem Umfange, gegen⸗ über dem ſich unſere ſtaatlichen Kreditanſprüche als heſcheiden vorkommen müſſen. Da Dritte Reich wird ſeinen guten Kredit haben, weil es ihn rechtfertigt. Dr. K. N. Geaeheimniſſe um einen kommuniſtiſchen Spion Meldung des DN B. — Schanghai, 31. Auguſt. Vier in Schanghai anſäſſige Ausländer, zwei Amerikaner, ein Ruſſe und ein angeblicher Engländer ſind in Hankau verhaftet wor⸗ den. Sie ſtehen im Verdacht, verſucht zu haben, Chinas geheimnisvollen kommuniſtiſchen Spion, Dr. Maximus Rivoſh, aus dem Gefängnis von Wutſchang zu befreien. Rivoſh, der im Mai zuſammen mit neun chineſi⸗ ſchen Helfern verhaftet worden war, wurde in der vergangenen Woche wegen Spionage unter der gegen die Kommuntiſten kämpfenden Armee zugun⸗ ſten der roten Organiſation zu 15 Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt. Er verſchleiert ſeine tatſächliche Nationalität und behauptet, Walden zu heißen und franzöſiſcher Staatsangehöriger zu ſein. Dieſe Behauptung wurde aber von den franzöſi⸗ ſchen Behörden als falſch feſtgeſtellt. Frau Rivoſh verſchwand nach der Verhaftung ihres Mannes unter Mitnahme wichtiger Dokumente aus Schanghai. Für die Befreiung von Rivoſh' ſollen von unbekannter Seite angeblich 25 000 Dollar als Belohnung ausgeſetzt worden ſein. Kampf mit Kommuniſten in Madrid Meldung des DN B. — Madrid, 31. Auguſt. Am Samstagmittag verſuchte in Madrid eine Gruppe Kommuniſten Flugblätter ſtaatsfeind⸗ lichen Inhalts an die Arbeiter einer größeren Ap⸗ paratefabrik zu verteilen. Die Polizei ſchritt ſofort ein und wurde, als ſie die Kommuniſten an der Ausübung ihrer Abſicht hindern wollte, von dieſen mit Piſtolenfeuer empfangen. Darauf entſtand eine Schießerei zwiſchen den beiden Par⸗ teien, in deren Verlauf ein Kommuniſt ge⸗ tötet, ein anderer lebensgefährlich verletzt wurde. Ferner trugen zwei Polizeibeamte ſchwere Ver⸗ letzungen davon. Die in letzter Zeit wieder zunehmenden Attentate und Raubüberfälle laſſen darauf ſchließen, daß auch in Spanien verſucht wird, die Komintern⸗Parole durch Beunruhigung der Bevölkerung zur Geltung zu bringen. Deutſch⸗britiſche Weltflieger in Alaska gelandet O Fairbanks(Alaska), 81. Auguſt.(Funkmeldung der NM.) Die beiden in Mexiko zu einem Welt⸗ flug geſtarteten Flieger, der Deutſche Fritz Bie⸗ ler und der Engländer Harold Farghard, ſind in Hardinglake, 50 Meilen von Fairbank(Alas⸗ ka) gelandet. Der Abeſſinienvertrag von Waſhington beſtätigt Ein Abkommen rein privater Natur“ — Waſhington, 1. September. Staatsſekretär Hull teilte in der Preſſebeſpre⸗ chung am Samstag mit, daß öie amerikaniſche Geſandtſchaft in Addis Abeba den Ab⸗ ſchluß eines rieſigen Pacht⸗ und Aus beu⸗ tungs vertrages für engliſch⸗amerikaniſche In⸗ tereſſen telegraphiſch beſtätigt habe. Auf die Frage, ob die amerikaniſche Regierung nicht vorher zu Rate gezogen worden ſei, antwortete der Staatsſekretär, das ſei unter der Regierung Royſevelt nicht üblich. Die Regierung lehne es ab, ihren Lands⸗ leuten in alle Erdteile zu folgen und ſich um Dinge zu kümmern, die rein privater Natur ſeien. Er fürchte daher keinerlei Hineinziehung der ameri⸗ kaniſchen Regierung in Streitfragen, die ſich aus dieſem Vertrage etwa ergeben ſollten. Große Aeberraſchung in Amerika — Waſhington, 1. September. Die Meldung über den neuen abeſſiniſchen Kon⸗ zeſſionsvertrag hat hier derartig überraſchend gewirkt, daß man zunächſt an der Richtigkeit der Nachricht zweifelte. Inzwiſchen iſt das A b⸗ kommen beſtätigt worden, und die amertka⸗ niſche Regierung hat alsbald die Haltung eingenom⸗ men, daß ſie ſich um private Pläne nicht kümmere. In politiſchen Kreiſen glaubt man indes, daß die amerikaniſche Regierung dieſes Desintereſſement nicht lange werde aufrechterhalten können. Man iſt geneigt, die Angelegenheit als ein kluges Manö⸗ ver britiſcher Intereſſenten aufzufaſſen, um den Teil Abeſſiniens, in den Italien im Kriegsfalle zuerſt einmarſchieren würde, zu einer neutralen Zone zu machen und gleichzeitig Amerika in das abeſſiniſche Problem zu verwickeln. Man nimmt weiter an, daß ſich die amerikaniſche öffentliche Meinung zunächſt abwartend und kritiſch verhalten werde, daß aber die Stimmung, wenn der Vertrag wirklich durchgeführt werde und umfangreiche Beſtellungen auf die dem Ausfuhrverbot nicht unterliegenden Waren eingehen ſollten, ſich allmählich für das Projekt erwärmen werde. Die öffentliche Meinung würde ſich dann auch energiſch gegen eine italieniſche Einmiſchung in die friedliche Entwicklung Abeſſiniens ausſprechen. Jedenfalls bezeichnet man ſchon jetzt die Nachricht von dem Abſchluß der Konzeſſion als„die Meldung des Jahres“. Was die Pariſer Preſſe ſagt „Wer könne dem Negus ſeine Handlungsweiſe verdenken?“ Meldung des D N B. — Paris, 1. September. Der„Matin“ meint zu dem unerwarteten Pri⸗ vatvertrag zwiſchen der engliſch⸗amerikaniſchen Be⸗ triebsgeſellſchaft und dem Negus, wer könne es ''mabeſſiniſchen Kaiſer verwehren, daß er ſein Land ſtatt einer brutalen Nieder⸗ lage einem wirtſchaftlichen Aufſtieg ent⸗ gegenführen wolle. Erſt jetzt ſeien die Worte, die der Negus Ende Juni dem Sonderberichterſtatter des „Matin“ gegenüber geäußert habe, voll verſtänd⸗ lich: Wenn Italien erwarte und hoffe, ein Mandat über Abeſſinien zu erholten, dann irre es ſich. Selbſt wenn Abeſſinien eines Tages Mandats⸗ gebiet werden ſollte, ſo werde nicht Italien dieſes Mandat ausüben. Werde Italien, ſo fragt der„Matin“ weiter, ſich damit zufrieden geben, ein Mandat über den Grund und Boden, nicht aber über die Bodenſchätze zu haben? Man könne auch nicht ſagen, daß dieſer Pri⸗ vatvertrag gegen die Abmachungen von 1906 oder 1925 verſtieße; denn Abeſſinien habe dieſe zwiſchen England, Frankreich und Italien abgeſchloſſenen Verträge nie anerkannt. Der Schlag für Italien ſei hart. Andererſeits aber ſeien durch dieſes Abkommen zum erſten Male die wahren Jutereſſen zutage getreten, die von verſchiedenen Mächten im italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streitfall gehegt worden ſeien. Frankreich habe ſtets nur die politiſche Seite in dieſem Streitfall betont und habe nie an wirt⸗ ſchaftliche Dinge gedacht. Was ſolle es nun tun, wo die ganze abeſſiniſche Frage aus ihrem bisherigen rein politiſchen Rahmen heraustrete? Das„Journal“ meint, durch einen ordnungs⸗ mäßigen Vertrag habe der Negus einer amerikani⸗ ſchen Geſellſchaft die Ausbeutung der wahrſcheinlich reichen Petroleumvorkommen eines guten Teiles Das letzte Berliner Opfer geborgen Reichsminister Dr. Goebbels dankt den Vergungsmannſchaften Meldung des DNV. f — Berlin, 31. Auguſt. An der Unglücksſtelle in der Hermann⸗Göring⸗ Straße konnte am Samstagabend um 19.05 Uhr nach größten Schwierigkeiten nun auch das letzte, das 19. Opfer des Einſturzunglücks, ge⸗ borgen werden. Dem ergreifenden feierlichen Akt der Bergung dieſes letzten Opfers wohnten in⸗ mitten der rund hundert Mann, die noch an der Arbeitsſtätte tätig waren, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels und der mit der Leitung der Bergungs⸗ arbeiten beauftragte Generalleutnant der Landes⸗ polizei, Daluege, bei. Ein letztes Mal wurde eine Bahre in den Schacht getragen und dann an Seilen heruntergelaſſen in den beſonderen quadra⸗ tiſchen Seitenſchacht, in deſſen Tiefe, noch unter der alten Tunnelſohle, ſchon im Grundwaſſer, die Leiche des Schachtmeiſters Dimke lag. Die Hände hoben ſich zum letzten Gruß, als die Bahre mit den ſterblichen Ueberreſten des Schachtmeiſters in die Höhe gehoben und langſam den Anhang hinauf⸗ getragen wurde. Nachdem der Tote im Miniſter⸗ garten aufgebahrt war, hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels folgende Anſprache an die Bergungsmannſchaften: Die Bergung iſt nun zu Ende. Wir haben in den vergangenen zwei Wochen eine traurige Arbeit tun müſſen. Unſere erſte Hoffnung, daß es uns gelingen würde, vielleicht noch den einen oder den anderen eurer Kameraden lebendig zu bergen, hat getrogen. Wie ihr euren heroiſchen Kampf mit der Ungunſt des Elementes ausgefochten habt, dafür bin ich an jedem Tage euer Zeuge geweſen. Wir können vor unſerem Volk bekennen: Was überhaupt getan wer⸗ den konnte, das iſt von uns getan worden. Die Ber⸗ gung der 19 Opfer, die wir nun der Erde abgerun⸗ gen haben und die wir wieder in der Erde bergen mußten oder müſſen, iſt das lebendige Zeug⸗ nis ein''r Volksgemeinſchaft, die weit über die Phraſe der Verſammlungsſäle hinweg wirkliche Tat geworden iſt, einer Volksgemeinſchaft, in der Arbeiter und Soldaten zuſammengeſtanden ſind. Ich habe in dieſer Stunde, da wir dieſe traurige Arbeit beenden, das Bedürfnis, Ihnen dafür meinen Dank, den Dank der Regierung und den Dank des deutſchen Volkes auszuſprechen. Ich danke allen Arbeitern, die hier geholfen haben, allen Soldaten und Feuerwehrleuten, allen Mitglie⸗ dern der Techniſchen Nothilfe, dem Arbeitsdienſt, den Arbeitskolonnen der an der Unfallſtelle tätigen Bau⸗ firmen, den Sanitätern, den Helfern der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, den eingeſetzten Polizeiformationen und nicht zuletzt den beiden Bergungstrupps der Berg⸗ arbeiter von der Ruhr und aus Hannover. In Eeutracht und Kamerarſchaft habt Ihr ein Werk des Sozialismus vollbracht. Die ganze deutſche Nation ſteht vor dieſem Werk in Be⸗ wunderung. Als vor einigen Jahren in der Hauptſtadt eines an⸗ deren Landes ein ähnliches Unglück paſſierte, da ſtand man vor der Unmöglichkeit, die Opfer zu ber⸗ gen. Wir haben, obſchon wir 14 Tage dͤaran arbeiten mußten und viele Hunderte von Arbeitern und Sol⸗ daten dabei auch ihr Leben in Gefahr brachten, die Opfer, ob tot oder lebendig, geborgen und haben ſie in die Erde hineingelegt, von der wir ſagen kön⸗ nen, daß ſie nun wieder frei geworden iſt. Dafür will ich Euch allen meinen Dank ausſprechen. Es iſt faſt ſymbolhaft, daß dieſes Werk gerade von Arbeitern und Soldaten getan worden iſt, von Menſchen, die heroiſch ſind und nicht vor dem Le⸗ ben kapitulieren. Die traurige Arbeit iſt zu Ende, und nun fängt für uns das Leben wieder an. Wir wiſſen, daß das Leben Opfer koſtet, und weil wir alle bereit ſind, dieſe Opfer, wenn nötig bis zum Letzten, zu bringen, deshalb können wir auch Opfer vom Le⸗ ben fordern. In dieſem Sinne bin ich der Ueber⸗ zeugung, daß dieſe Station am Ende doch ſegens⸗ reich in dem großen Werk des deutſchen Aufbaues werden wird, und daß die Toten, die wir in den Gräbern bergen, am Ende die leuchtendſten Blut⸗ zeugen eines Aufbaues ſein werden, den wir unter dem Führer nicht nur begonnen haben, ſondern den wir unter dem Führer auch einmal beendigen werden. So rufe ich Euch auf, mit mir in den alten Ruf einzuſtimmen: Unſer Volk und unſer Führer „Sieg Heil!“ Nach Abſchluß der Bergungsarbeiten ſandte der mit der Oberleitung dieſer Arbeiten beauftragte Befehlshaber der deutſchen Polizei, Generalleutnant Daluege, an den Führer folgendes Tele⸗ gramm: „Mein Führer! Ich melde: Samstag abend 19,05 Uhr Bergung des letzten Toten auf der Unfallſtelle Hermann⸗Göring⸗Straße in der Reichshauptſtadt und Abſchluß der Rettungsarbeiten.“ ſeines Landes zur Verfügung geſtellt. Das Banner der Standard Oil wehe über dieſem Vertrag. Wahrhaftig, das ſei kein ſchlechtes Spiel! Die Vereinigten Staaten erklärten ihrer⸗ ſeits feierlich Neutralität. Aber ihre Staats⸗ angehörigen ſicherten ſich den Löwenanteil. Wer könne dem Negus ſeine Handlungsweiſe ver⸗ denken? Er ſei Herr in ſeinem Lande. Und die Amerikaner? Hätten ſie nicht tauſend⸗ mal recht, aus dieſer günſtigen Gelegen⸗ heitihren Nutzen zu ziehen? Dieſer uner⸗ wartete Vertragsabſchluß, meint das Blatt weiter, könne aber auch eine gute Wirkung haben, wenn er Italien dazu führte, ſich Rechenſchaft von den immer größer werdenden internationalen Verwicklungen dieſes ganzen Koyfliktes ab⸗ zulegen, und wenn er die Stimmung zur Einigkeit unter den drei großen europäiſchen Mächten ſtärken würde. Man dürfe nicht vergeſſen, daß die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den engliſchen und amerikaniſchen Petroleumtruſten ſehr eng ſei. Auch ſei es kein Zufall, daß die geplante Oelleitung nicht nach Dſchibuti oder Eritrea, ſondern nach dem engliſchen Hafen Zaila führen ſolle. Die Schätze Abeſſiniens ſeien einſt von Frankreich und England Italien verſprochen worden. Aber wieder einmal habe der Negus einen Beweis ſeines Willens abgelegt, die Italiener an die Seite zu drücken. Das„Journal des Débats“ meint, die Tragweite und die Folgen dieſes Ereigniſſes könne man noch nicht überſehen. Man müſſe vor allem herausbekommen, welche Rolle die engliſche Regie⸗ rung bei der Vorbereitung und Durchführung dieſes überraſchenden Streiches geſpielt habe, Dieſer Hand⸗ ſtreich auf Gebiete, nach denen den Italienern ge⸗ lüſtete, werde der Regierung in Rom als Rechtfer⸗ tigung dienen; denn jetzt ſcheine es ſich nur noch um ein Wettlaufen um die Bemächtigung der wirtſchaftlichen Hilfsquellen Abeſſiniens zu handeln. Auſtralien unterſtützt England — London, 31. Aug. Reuter hatte aus Canberra über eine angeb⸗ liche Stellungsnahme des auſtraliſchen Bundeskabi⸗ netts gegen eine Anwendung von Sühnemaßnahmen berichtet. Dieſe Meldung, wonach die auſtraliſche Regierung ihren Oberkommiſſar in London ange⸗ wieſen haben ſollte, ſich der Anwendung von Sank⸗ tionen zu widerſetzen, haben zu einer Erklärung des auſtraliſchen Miniſterpräſidenten Lyons geführt. Nach Abſchluß eines am Vormittag abgehaltenen Kabinettsrates ſagte er, dieſe Meldungen ſeien„un⸗ autoriſiert und irreführend“. Die auſtra⸗ liſche Regierung könne und dürfe ihre Haltung gegenüber einer Lage, die noch gar nicht entſtanden ſei, nicht näher darlegen. Man ſollte darauf bedacht ſein, eine heikle Lage nicht im voraus ungünſtig zu beeinfluſſen und die Aufgabe der Leute, die ſich um die Erhaltung des Friedens bemühten, nicht zu er⸗ ſchweren. Offiziell verlautet, die an den auſtraliſchen Ober⸗ kommiſſar in London gekabelten Weiſungen hätten von neuem beſagt, Auſtralien unterſtütze Großbritanniens Bemühungen um den Frieden weiteſtgehend. Rooſevelt unterzeichnet die Neutralitätsvorlage — Waſhington, 31. Auguſt. Präſident Rooſevelt hat am Samstag die Neutralitäts vorlage unterzeichnet. Da⸗ mit hat die am 20. Auguſt vom Auswärtigen Aus⸗ ſchuß des Senates beſchloſſene Vorlage über die Neu⸗ tralität der Vereinigten Staaten im Falle kriege⸗ riſcher Entwicklungen unter anderen Nationen, die ein Waffen⸗ und Munitionsausfuhr⸗ verbot nach allen kriegführenden Staaten vorſieht, Geſetzeskraft erhalten, und zwar in der von Präſident Rooſevelt geforderten Kompromißfaſſung, die das Waffenausfuhrverbot zunächſt auf ſechs Monate, bis zum 2. Februar 1936, begrenzt. Das Korfauty⸗Blatt beſchlagnahmt — Kattowitz, 31. Aug. Auf Anordnung der Woj⸗ wodſchaftsbehörde wurden die Mittwoch⸗Ausgaben des Korfanty⸗Blattes„Polonia“ und von zwei in demſelben Verlag erſcheinenden Kopfblättern be⸗ ſchlagnahmt. Die drei Blätter hatten wiederum unflätige Greuelmeldungen über die nationalſozialiſtiſche Regierung veröf⸗ ſentlicht. — Die Beſchlüſſe der Kleinen Entente Meldung des DNB. — Veldes, 1. September. Der amtliche Wortlaut der Verlautbarung nach Abſchluß der Beratungen der Klei⸗ nen Entente in Veldes iſt jetzt veröffentlicht worden. Es wird darin zunächſt die völlige poli⸗ tiſche Einmütigkeit und die Friedensliebe Rumi niens, der Tſchechoſlowakei und Jugoſlawiens feſt⸗ geſtellt. Als die einzige Methode und das einzige Inſtrument dieſer ihrer Friedenspolitik he⸗ trachten ſie weiterhin die Inſtitution dez Völkerbundes. Die Verlautbarung wünſchte baldigſten Abſchluß eines Oſt⸗ und Donau paktes und erklärte, daß die drei Länder mit den von Lon⸗ don und Paris unterbreiteten Vorſchlägen zur Oſt⸗ paktfrage einverſtanden ſind. In der Verwirklichung des Don aupakt⸗ Gedankens, der weiterhin einer eingehenden Prüfung bedürfe, erblicken die Staaten die geeignete Grundlage für die freundlichen und friedlichen Beziehun⸗ gen der Kleinen Entente mit Italien und Deutſchland. Deshalb erklären ſie ißre Bereitwilligkeit unter Wahrung ihrer nationalen Intereſſen, loyal an der vollſtändigen Verwirklichung der Beſtrebungen nach einer definitiven Beendigung der gegenwärtigen Verhandlungen mitzuwirken. Die Verlautbarung lehnt ſchließlich in einer län⸗ geren Erklärung die Wiederkehr der Habsburger ſcharf ab. Es heißt da u..: Mit Rückſicht auf ver⸗ ſchiedene im Zuſammenhang mit der Familie Habsburg verbreitete Nachrichten erachten es die Regierungen der drei Staaten der Kleinen Entente für notwendig, endgültig ihren unabänder⸗ lichen Standpunkt in der Angelegenheit der ehemaligen Dynaſtie der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie darzulegen. Man muß ſich die politiſche Lage vor dem Kriege in Mittel⸗ und in Oſteuropa ſowie die früheren und die gegenwärtigen Beſtre⸗ bungen dieſes Geſchlechtes ſowie ſchließlich die ern⸗ ſten internationalen Folgen vor Augen hal⸗ ten, die eine eventuelle neuerliche Inthroniſterung irgendeines Mitgliedes dieſer ehemaligen Dynaſtie in irgendeinem mitteleuropäiſchen Staate unaus⸗ weichlich nach ſich ziehen würde. Die drei Staa⸗ ten der Kleinen Entente können daher die Habsbur⸗ ger Reſtauration nicht für eine innere Frage an⸗ ſehen, weil ſie ihre Lebensintereſſen und den euro⸗ päiſchen Frieden berührt. Dieſer Verſuch einer Re⸗ ſtauration der Habsburger bedroht ihre Lebens⸗ ieitereſſen, ihren nationalen Beſitz, ihre territoriale Unantaſtbarkeit und ihre innerpolitiſche Ordnung, Eine Reſtaurierung der Habsburger würde imſtande ſein, alle Ausſichten auf eine Zu⸗ ſammenarbeit und eine künftige Freundſchaſt unter den Nationen, die ehedem einen Beſtands⸗ teil der Habsburger Monarchie bildeten, vollſtändig zu zerſtören. Deshalb ſind und bleiben die drei Staaten ab⸗ ſolute Gegner dieſer Reſtaurierung und aller Maß nahmen, die ſie vorbereiten würden und ſtellen ſich mit allen ihren Kräften gegen ſie. Die Aufbahrung der Königin Aſtrie — Brüſſel, 31. Auguſt. Die ſterblichen Ueberreſte der Königin ſind jetzt im Schloß in einem weißen Bett auf⸗ gebahrt worden. Der Kopf der Toten iſt ver⸗ bunden, das Geſicht liegt frei, ohne daß irgendwelche Entſtellung zu bemerken iſt. Auch im Tode hat die Könign ihr heiteres Ausſehen und ihre Schönheit bewahrt. Generale halten die Toten⸗ wache. Die Bevölkerung durfte am Freitagnachmittag am Lager der Toten vorbeidefilieren. Bis in die Nacht dauerte die Wallfahrt der Tauſende, die ſich vor der Verblichenen ehrfurchtsvoll verneigten. Die auswärtigen Diplomaten erſchienen geſchloſſen beim Miniſterpräſidenten van Zeeland um ihm die Beileidswünſche ihrer Regierung zu übermitteln. Im Heuſchober verbrann — Prag, 31. Aug. Wie die Blätter melden, brannte in Hloupotin bei Prag ein großer Heuſchober auch Menſchen verbrannt ſind. verbrannten Reſte auf Knochen und verbrannte Haut⸗ reſte ſtieß, vermutet man, daß in dem brennenden Heuſchober auch Menſchen verbrannt ſind. Es beſtehen Anzeichen dafür, daß mehr als fün Menſchen ums Leben gekommen ſind, denn in dem Heuſchober pflegten 20 bis 40 Menſchen, zu⸗ meiſt ſlowakiſche Grasbinder, zu übernachten. Schon mehrfach ſind bei ähnlichen Bränden Menſchen ums Leben gekommen. Da es ſich meiſt um Leute ohne ſtändigen Wohnſitz handelte, gelang es nie, die wirk⸗ liche Zahl der Umgekommenen feſtzuſtellen. Englische Bergarbeiter wollen ſtreiken — London, 31. Auguſt. Der Generalſekretär des Bergarbeiter vet bandes, Ebby Edwards, hat am Freitagabend eine Bekanntmachung verbſſentlicht, in der ein all⸗ gemeiner Streik in der Kohlenindu⸗ ſtrie als möglich bezeichnet wird. In der Kund' gebung wird geſagt, die Bergleute hätten nach Jah⸗ ren geduldiger Unterwerfung unter ſklaviſchen Ar⸗ beitsbedingungen beſchloſſen, auf Annahme ihrer Forderungen auf Zahlung vernünftiger Löhne au dringen. Die jetzigen Löhne ſeien eine Schmach für ein ziviliſtertes Gemeinweſen. Tauſende von Bergleuten verdienten weniger lb 2 Pfund Sterling(20,70 Mark) in der Woche. Die Grubenbeſitzer glaubten, die Bergleute würden eb nach ihrer hoffnungsloſen Niederlage vom Jahrk 1926 nicht auf eine neue Stillegung der Bergwerks- betriebe ankommen laſſen. Tatſächlich wünſchten auch die Bergarbeiter keine neue Stillegung, aber wenn die Bergwerksbeſitzer in ihrer jetzigen Haltung beharrten, dann werde die Möglichkeit zur Tatſache werden. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter bes Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Polftik; C. O. Fiſenbart Handelsteil: Dr. Fritz Bode Feuilleton: Carl Onno Eiſen daz, Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller 15 weftdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhein Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtliche in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mann heimer Zeltung. Mannheim. R 1, 46 5 4 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35. WViktoriaſtraßt Ges.,.⸗A. Jull 1935: Ausgabe K u. B= 20809 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 2 Jür unverlangte Beitrüge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporte N — N N SGS g. GSS SN — altung atſache N Montag, 2 September 1988 5 Neue Maunhelmer Zeitung Morgen⸗Ausgabe B. Seite Nummer 401 — a Die SA⸗Pioniere waren beim Reichswettkampf immer nur dienende Geiſter. Sie mußten an einem Vormittag in drei Vororten Barrikaden errichten und obendrein noch Kommuniſten darſtellen. Da hatten ſie Anſpruch auf eine Entſchädigung. Sams⸗ tag nachmittag ſtieg darum das große Waſſer⸗ ſportfeſt, das ſie zuſammen mit dem Nach⸗ richtenſturm an der Neckarſporthalle angeſetzt hatten. Die Pionierſtürme aus Weinheim und Ladenburg waren gekommen. Alsbald ſchwommen die erſten Mannſchaften zu der ſelbſtgebauten Start⸗ ſtelle im Neckarkanal hinaus. Eine Mannſchaft nach der andern legte los und wunderte ſich, wie ſchnell die Kräfte bei einem ordentlichen Kraul nachlaſſen, und wenn es nur 100 Meter ſind. Kaufmann und Kollmer waren wohl die beſten Einzelſchwimmer. Aber darauf kommt es ja nicht an, ſondern auf die Geſamtwer⸗ tung der Mannſchaft in Verbindung mit dem Hin⸗ dernislauf und einem Geſchicklichkeitskeulenwerfen auf ein Gerüſt, das ein Haus mit Fenſtern darſtellen ſollte. Die Hinderniſſe waren bedeutend ſchwerer als die vom Reichswettkampf. Da war zuerſt ein Kriechen unter Draht. Wie leicht fiel da die Mütze ab, verfing ſich Schnalle, Knopf, Karabiner, Bluſenhaken auf dem Rücken, und der Mann lag hilflos da, bis ihn einer erlöſte. Keine beſſere Gelegenheit, Kameradſchaft zu beweiſen, als bei ſo einem Lauf, wo beſtimmt einer ganz ſchuldlos hängen bleibt. Der Graben wurde meiſt genommen, aber wer nicht drüber kam, trug ſeiner Mannſchaft 5 Strafpunkte ein. Dann die Sprung⸗ wand, die früher Eskaladierwand hieß, wohl nicht beſonders hoch war, aber ſchön glatt und feſt und ohne tüchtiges Heben, Stemmen und Beinſchmeißen micht zu überwinden. Da war auch der hilfreiche Kamerad geſucht, und anerkennendes Murmeln für den Truppführer ging durch die Reihen der Zuſchauer, der erſt jedem hin⸗ überhalf und dann erſt keuchend zum nächſten Hin⸗ dernis rannte, wo es ſich auch um Durchſchreitung von Draht und Stacheldraht handelte und man auch leicht mal ein wenig hängen blieb. Es waren im ganzen nur 200 Meter, aber mit leichtem Gepäck und Feldflaſche zu laufen, und darum mit allem Drum Mannheim, den 2. September. Der erſte Septemberſonntag zeichnete ſich durch prächtiges Wetter aus. Die Sonne meinte es ſo gut, daß man die Ueberkleidung, die in verfloſſener Woche hervorgeholt werden mußte, wieder in den Schrank hängen konnte. Das Wetter⸗ häuschen auf dem Paradeplatz zeigte nachmittags im Schatten noch 27 Grad an. Man konnte ſich bei einer derartig ſommerlichen Wärme im Freien nie⸗ derlaſſen, ohne befürchten zu müſſen, ſich einen Schnupfen zu holen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Ausflugs verkehr recht lebhaft war. Die mannigfachſten Vergnügungsgelegenheiten lock⸗ ten in die nähere und weitere Umgebung. So fuh⸗ ren mit Kd.⸗Sonderzug 800 Perſonen zur Kerwe und zum Schloßgartenfeſt nach Schwetzingen. Viele wanderten durch den Waldpark und dann auf dem Rheindamm nach Altrip, wo ebenfalls Kirchweih gefeiert wurde. Die alten Soldaten ließen ſich von der OE zum Feſt der Militärkameradſchaft nach Viernheim befördern. Auch das Wormſer Backfiſchfeſt wurde von zahlreichen Mannheimern be⸗ ſucht, vor allem von denen, die ein Kraftfahrzeug ihr eigen nennen. Auch viele Radfahrer bevölkerten die nach Worms führenden Straßen. Ebenſo ſah man auf der Oggers heimer Kirchweih zahlreiche Mannheimer. Und ſchließlich übten die billigen Ver⸗ waltungszüge nach dem Neckartal die nun ſchon gewohnte Zugkraft aus. Der Reiseverkehr nahm über das vergangene Wochenende wiederum einen recht beträchtlichen Umfang an, nachdem er im Laufe der letzten Woche ſchon eine beachtliche Stei⸗ gerung erfahren hatte. Machten ſich doch vor allem fiejenigen bemerkbar, die ihre Ferienzeit bis zum letzten Tag auskoſteten. Um dem Andrang der Heimkehrer gerecht werden zu können, ließ man am Freitag, Samstag und Sonntag die beſchleunigten Perſonenzüge durch das Neckartal und nach Baſel⸗ Konſtanz doppelt verkehren. Wenn auch die Züge in ber Richtung nach Würzburg und Freiburg nicht übermäßig ſtark beſetzt waren, ſo verkehrten die Ge⸗ genzüge aus dieſen Richtungen nach Mannheim Sportfeſt der SA-Pionſere am Neckar Schwimmen, Rudern, Hindernislauf, Meldedienſt, Tanz und Dran kein Pappenſtiel. Das Keulenwer⸗ fen auf das hochgelegene Fenſter war vorher ſchon erleöigt worden. Jeder Treffer brachte 30 Punkte und wurde mit großer Freude begrüßt. Und ſo lagen zunächſt nach dieſen Ausſcheidungskämpfen die Stürme 1, 16(Ladenburg) und 45 vorne. Anſchlie⸗ ßend folgte das Ponton rudern auf 200 Meter. Hier ſiegten überlegen die Mannheimer Mannſchaf⸗ ten des Sturmes 15, die wohl vor den Laden⸗ burgern die größere Uebung vermöge längeren Be⸗ ſitzes von Pontons haben mögen. Nun tat ſich der Nachrichtenſturm auch mit einer kleinen Schauvorführung hervor. Im Laufe wird ein Kabel gelegt, mit Fernſprecher die Meldung durchgegeben:„Flieger abgeſtürzt, Hilfs⸗ und Rettungsmannſchaften ſofort an Unfallſtelle in Marſch ſetzen“. Dieſe Meldung ſoll nun wieder mit Blinkern herübergemorſt werden und wird von Hunden in Windeseile hinübergetragen. Es klappte vorzüglich. Beſonders die tüchtigen Hunde, die ge⸗ horſam auf ihren Herrn zuſauſten, wurden viel be⸗ wundert. Damit war der offizielle Teil erledigt. Man konnte ſich mehr dem Vergnügen, der Betrachtung der zahlreichen ſchönen Schieß⸗ und Tombolapreiſe widmen— in der Mitte der Wanderpreis des Sturmbanns IV, der für den Hindernislauf mit Schwimmen geſtiftet wurde, eine ſilberne Tafel auf Ebenholz, in die die Sieger eingeritzt werden. Bier⸗ zelt und Weinlaube lockten, im großen Saal war wie überall wunderſchön geſchmückt worden, ſogar das Pionierwappen inmitten zweier Hakenkreuzfahnen auf die Wand gemalt. Für den Tanz ſorgten nicht nur die Standartenkapelle 171, ſondern auch der Lautſprecher und zwei muſikaliſche Pioniere mit der Handharmonika. Ein Nachrichter kam als Tante Julchen aus Köln und als Pumpke in den Alpen verkleidet, ein anderer ſang„O wie ſo trügeriſch“. Die Stimmung war die beſte, ganz beſonders auch bei den anerkannt hübſchen Feudenheimerinnen. Sonntag nachmittag aber ging es weiter mit Vor⸗ führung von Brückenbau, Fiſcherſtechen und Tau⸗ ziehen, Brieftaubenbeförderung und Entſcheidungs⸗ kämpfen. Abends wiederum Tanz und Fröhlichkeit, Siegerehrung und Verlängerung bis in die frühen Stunden. Dr. Hr. vollbeſetzt und zum Teil überfüllt. Ueberhaupt zeigte es ſich, daß der Verkehr in der Richtung Süd⸗Nord weſentlich ſtärker war, als in der Rich⸗ tung Nord⸗Süd. Der Heimkehrerverkehr wirkte ſich natürlich auch bei den Schnellzügen aus, von denen der D 369 München— Wuppertal und D 191 Baſel Berlin und Hamburg doppelt gefahren werden muß⸗ ten. Bereits am Samstag wurde ein Sonderzug von Mannheim nach Villingen abgefertigt, der zum Landesfeuerwehrtag von Mannheim aus zahl⸗ reiche Feuerwehrleute mitnahm. Auf den Unter⸗ wegsſtationen erhielt der lange Zug ſeine volle Be⸗ ſetzung durch den Zuſtieg weiterer Feſtgäſte. Am Sonntag wurde außer dem Verwaltungsſonderzug Berlim wird im Auguſt 1936 der Mittelpunkt der Welt ſein. Bereits jetzt haben ſich ſchon aus allen Erdteilen Tauſende von Menſchen angemeldet, um dieſes größte ſportliche Ereignis, das je in Deutſchland war, mitzuerleben. Dabei wird ihnen Gelegenheit gegeben, das Dritte Reich kennen⸗ zulernen. Zur Unterſtützung der Olympiſchen Spiele nach Nürnberg ein weiterer Verwaltungsſonderzug bat eine große Propagandaaktion eingeſetzt. Ein nach Oetigheim zu den Volksſchauſpielen abgefertigt. einzigartiges Werbemittel in dieſer Aktion iſt der Im Durchlauf berührten den Mannheimer Haupt⸗ Olympia⸗Zug, der am 1. Septem ber ſeine bahnhof verſchiedene„Kraft durch Freude“ Werbereiſe durch die deutſchen Gaue antritt. Der Olympia⸗Zug hat die Aufgabe, alles, was der deutſche Menſch heute vom deutſchen Sport wiſſen muß, dem Volke näherzubringen und die jetzt auch die ſich immer noch recht lau zeigenden Volksgenoſſen zu gewinnen. Darüber hinaus ſoll dieſes einzig⸗ artige Werbemittel auch dem letzten Deutſchen das Bewußtſein von der Größe der Aufgabe erwecken, die Deutſchland mit der Durchführung der Olympi⸗ ſchen Spiele 1936 übernommen hat. Wie unſer Berliner GW⸗Mitarbeiter an zuſtän⸗ diger Stelle des Propaganda⸗Ausſchuſſes für die Olympiſchen Spiele Berlin 1936 erfährt, kommt der Olympia⸗Zug nach Manuheim. Der genaue Zeitpunkt wird noch bekanntgegeben. Der aus 12 Fahrzeugen beſtehende Olympia⸗ Zug wird in der Stadt Mannheim Aufſtellung neh⸗ men und hier zu einer Wagenburg zuſammengeſtellt werden. Neun große, zuſammenhängende Ausſtellungsräume ſtehen ſo für die Olym⸗ pia⸗Schau zur Verfügung. Ein zeltüberdachter Raum in der Mitte der Wagenburg bietet die Möglichkeit Züge, und zwar fuhren Köcß⸗Urlauber von Düſſel⸗ dorf nach Biberach Baden und von Ulm nach Bin⸗ gerbrück, während Köcß⸗ Heimkehrer die Züge Schram⸗ herg. Oldenburg und Koblenz Ulm/ Donau benütz⸗ ten. 600 fuhren nach Nürnberg Der Verwaltungsſonderzug des Reichsbahnver⸗ kehrsamts Mannheim zum eintägigen Beſuch Nürn⸗ bergs übte ebenfalls eine ſo große Anziehungskraft aus, daß bereits am Samstagvormittag der Karten⸗ verkguf eingeſtellt werden mußte, da die Höchſtzahl der vorgeſehenen Teilnehmer erreicht war. Diejeni⸗ gen, die ſich noch im Laufe des Samstags meldeten es war eine ganze Anzahl—, mußten zurückgewie⸗ ſen werden, da unmöglich mehr Plätze zur Verfügung geſtellt werden konnten. Es gab dadurch zwar manche Enttäuſchte, aber die Bahn konnte keinen zweiten Zug einlegen, da in Nürnberg keine größere Auf⸗ nahmefähigkeit beſtand. Die 600 Nürnbergfahrer herliezen Sonntag früh um.45 Uhr in beſter Stim⸗ mung den Mannheimer Hauptbahnhof. Wieder Schule! Wie war denn das eigentlich mit der Schule? Das gebietes zur Aufl. ſung gekommen waren und die liegt ſo weit zurück, da muß man erſt die Stirne run. Sonne ihre volle Kraft entfalten konnte. Inſolge⸗ deſſen beſtand kein Hindernis mehr für die Durch⸗ führung des Ballhaus⸗Gartenfeſtes. Ohne der Gefahr ausgeſetzt zu ſein, ſich zu erkälten, konnte man ſich im Garten unter den herrlichen Kaſtanienbäumen miederlaſſen. Die Lichterkette der roten Lampions längs der oberen Terraſſe und im Garten rund um den Muſikpavillon ergaben zu⸗ ſammen mit der anderen Ausſchmückung einen ſtim⸗ mungsvollen Rahmen. Flatterten doch auch bunte Bänder an grünen Kränzen, die die Beleuchtungs⸗ körper umgaben. Für die Unterhaltung der Gäſte ſorgte die Kapelle Homann ⸗Webau, die für ihre Darbietungen reichen Beifall entgegennehmen durfte. Zwiſchendurch gab das Quartett der„Liederhalle“ einige Pro⸗ ben ihrer hervorragenden Sangeskunſt, die die ge⸗ bührende Würdigung fand. Da ein großer Teil der Gäſte aus Angehörigen der„Liederhalle“ beſtand, die hier vor Ablauf der Ferienzeit zuſammengekom⸗ men waren, trat zum Abſchluß der Unterhaltung im Garten die Sängerſchaft zuſammen und ließ mit einem prächtigen Chor den erſten Teil des Abends ausklingen. Das Feſt ſelbſt hatte damit noch nicht ſeinen Ab⸗ ſchluß gefunden. Die Muſik ſiedelte in den Saal über, wo alt und jung noch bis zur Polizeiſtunde das Tanzbein ſchwangen. Am Sonntag wurde das Gar⸗ tenfeſt wiederholt. zeln, damit einem etwas einfällt. Die langen Wo⸗ chen! Fritzchen beißt ſich auf die Unterlippe und phi⸗ loſophiert:„Wie ſchnell ſind ſie vergangen!“ Da ſtehen im Geiſt der Kinder wieder die Bänke, ſeif und unbarmherzig, glatt, daß man aus lauter Lust gern darauf hin und her rutſcht. Was werden doch im Laufe eines Schülerlebens für Hoſen zer⸗ külſcht und zerwetzt, wie viele Federn in dem Holz zerſtichelt, wie viele Lineale an den Bankkanten ſchar⸗ lig geſchlagen! Und doch laſſen ſich die Bänke nicht umbringen. Ihr hölzernes Gewiſſen läßt ſie an Ort und Stelle bleiben, wenn die Schüler gehen. Lachend fragen ſie nach den Ferien:„Na, ſeid ihr wieder da?“ Und wenn eine neue Klaſſe kommt, hann kun ſie beinahe ſchnippiſch:„Das seid 1 ralſol“ Die Bänke ſind wie die Ordnung ſelbſt, unver⸗ änderlich. Man kann ſie mal auseinanderrücken, aber gleich wollen ſte wieder zuſammenſtehen. In den Ferien iſt der Fußboden friſch geölt, es riecht ſtreng danach. Der Geruch der Wände hat ſich verflüchtigt. In acht Tagen wird er wieder da ſein. In zwei agen ſind die Schrammen auf den Dielen, die vom useinanderrücken der Bänke entſtanden ſind, wie⸗ der ausgelöſcht. Holt die Tintenflaſche! Die Tinte war einge⸗ trocknet. Schüttelt die Köpfchen, damit ſich die Ge⸗ danken wieder ſammeln, ſie müſſen erſt einmal auf⸗ dewirhelt werden. Und nun, liebe Bänke, drückt eure Bedrücker nicht zu hart, macht ihnen das Holz eurer Weisheit erträglich und ſanft! Gartenfeſt im Ballhaus Was man noch am Freitag kaum für möglich ge⸗ lten hätte, wurde am Samstag Tatſache: die —— un Ein heftiger Zuſammenprall erfolgte zwiſchen zwei Radfahrern auf dem Radfahrweg der Feudenheimer Straße. Als ein in der Richtung Feudenheim fahrender Radler in großer Geſchwin⸗ kühle Herbſtwitterung wurde durch einen faſt ſom⸗ merlich warmen Tag abgelöſt, nachdem die Wolken unter dem Eindruck eines auſziehenden Hochdruck⸗ digkeit einen anderen Radfahrer überholte, kam ein anderer Radfahrer entgegen, der dem raſenden Rad⸗ ler nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte, ſo daß Der Olympiazug kommt nach Mannheim Wagenburg von 12 Fahrzeugen Werbung 22 für die Olympiſchen Spiele 1936 für Filmvorführungen. Großphotos und Zeichnungen werden neben der Geſchichte die geiſtige und kultu⸗ relle Wiedergeburt der Olympiſchen Spiele veran⸗ ſchaulichen, und ein Bild von der von Deutſchland getroffenen ſporttechniſchen, baulichen und organi⸗ ſatoriſchen Vorbereitung geben. Der Olympia⸗Zug wird von Pirmaſens kommend, Mannheim erreichen und von hier aus nach Durchführung ſeiner Werbetage nach Hei⸗ dͤelberg ſeine Deutſchland⸗Fahrt ſortſetzen. Allen Volksgenoſſen der Stadt Mannheim ſowie denen der entgeren und weiteren Umgebung wird auf dieſe Weiſe Gelegenheit geboten, den Olympia⸗Zug während der Mannheimer Ausſtellungstage kennen⸗ zulernen. Wie die Olympiſchen Spiele 1936 nicht nur eine ſportliche, ſondern auch eine nationale Aufgabe des ganzen deutſchen Volkes ſein werden, ſo ſtellt ſich auch der Olympia⸗Zug in den Dienſt dieſer umfaſſenden Idee. Ueber die innerdeutſche Werbeaktion hinaus hat die Deutſche Reichsbahnzentrale in 32 ausländiſchen Staaten eine Werbung für die Olympiſchen Spiele in Angriff ge⸗ nommen. 48 Nationen werden 1936 ihre beſten Sportler nach Berlin entſenden. Die Vertreter all dieſer Nationen ſollen 1936 deutſchen Geiſt, deutſches Volkstum und deutſchen Lebenswillen in der größten aller bisher ſtattgefundenen Volksveranſtaltungen kennen und begreifen lernen. Für dieſe große Idee und für dieſen Aufmarſch der beſten Sportler der ganzen Welt will auch der Olympia⸗Zug werben. G. Wdm. 7 õvVdVdddddddddGdddꝓGGdßdꝓdꝙdGꝓſßʒÿỹ⁵ẽʒ.'ͥ?„. ̃] A y ̃ĩ˙ Uh 7 ˙·˙*˙. die beiden Fahrräder mit lautem Krach zuſammen⸗ prallten. Daß es hierbei ſtark verbogene Vorder⸗ räder gab und auch noch ſonſtiger Schaden angerichtet würde, kann man ſich wohl denken. Außerdem erlitt der zu raſch fahrende Radler noch eine blutende Kopfverletzung. Die Richtungsanzeiger für die Straßenbahn werden hoffentlich nicht mehr allzulange auf ſich war⸗ ten laſſen, denn bei dem heutigen Straßenverkehr ſind bei den Straßenbahnwagen die Winker ebenſo unerläßlich wie bei den Kraftfahrzeugen. Wiſſen doch heute ſelbſt nicht mehr alle Mannheimer Straßen⸗ benützer, welche Strecken die einzelnen Straßenbahn⸗ linien befahren. In den letzten Wochen iſt es da⸗ durch noch ſchlimmer geworden, daß wir zur Ver⸗ beſſerung des Verkehrs eine ganze Anzahl neuer Linien bekommen haben. Dieſe Unkenntnis der Linienführung hätte beinahe auf dem ſtadtſeitigen Kopf der Lindenhofüberführung zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Straßenbahnwagen geführt. Der Fahrer des vom Lindenhof kommenden Perſonenkraftwagens ſah wohl den vom Schloß kommenden und an der Halteſtelle ſtehenden Straßenbahnwagen, der einer der neu eingerichteten Linien angehörte. Da der Kraftfahrer annahm, daß der Straßenbahnwagen auf die Lindenhofüberführung einbiegen und nach dem Lindenhof fahren würde, ſetzte er ſeine Fahrt fort und ging mit ſeinem Fahrzeug in die Kurve in Rich⸗ tung Schloß. In dieſem Augenblick ſetzte ſich der Straßenbahnwagen in Bewegung, aber nicht in Rich⸗ tung Lindenhof, ſondern geradeaus in Richtung Hauptbahnhof. Viel hätte nicht gefehlt und der Kraftwagen wäre von der Straßenbahn gerammt worden. Nur dadurch, daß der Fahrer raſch Gas gab, rollte der gefährdete hintere Teil des Perſonenkraft⸗ wagens noch von den Straßenbahnſchienen herunter. Frohe Stunden im Liedertafelheim Als die Mannheimer Liedertafel am Freitag⸗ abend ihr neuhergerichtetes Vereinsheim in K 2 mit einer kleinen Feier wieder der Beſtimmung ſtbergab, wurde der Wunſch zum Ausdruck gebracht, daß die vielfach noch herrſchende Meinung, das Vereinshaus der Mannheimer Liedertafel ſei ein Gebäude, das nur den Mitgliedern der Liedertafel zuſtehe, endgültig verſchwinden möge. Um jeder⸗ mann Gelegenheit zu geben, einige frohe Stunden in dem Liedertafel⸗Vereinsheim zu verleben, ver⸗ anſtaltete die Mannheimer Liedertafel am Samstag einen bunten Unterhaltungsabend, der eine erfreuliche Anziehungskraft ausülte. Neben den Mitgliedern der Liedertafel waren ſehr viele Fremde erſchienen, wodurch das zum Ausdruck kam, was man bei dieſer Gelegenheit zeigen wollte: treue Sängerkameradſchaft, Geſelligkeit und Pflege des deutſchen Liedes. Das aus den Sängerkameraden Rudolf Hertel, Walter Gragert, Willi Metz⸗ ger, Armin Brück und Edgar Hauk beſtehende und von Fritz Manſar geleitete Quartett der Mann⸗ heimer Liedertafel erfreute wieder mit Liedern, deren ausgefeilte Wiedergabe viel Beifall hervor⸗ rief. Die Sopraniſtin Grete Noll, die ſchon am Vorabend mitgewirkt hatte, fand wiederum eine auf⸗ merkſame Zuhörerſchaft, die mit ihren Beifalls⸗ äußerungen nicht zurückhielt. Die Stimmung, die den ganzen Abend über ſchon ſehr anregend war, ſchlug hohe Wogen, als Frau Kamuf als Frau Knorzebach die Bühne betrat und ihr Mundwerk ſo laufen ließ, wie es ihr nun einmal liegt. Da auch die muſikaliſche Umrahmung nicht fehlte, blieb kaum ein Wunſch offen. un Abſturz eines Sportflugzeuges. Am Samstag⸗ abend kurz nach 18 Uhr ſtürzte aus bis jetzt unbe⸗ kannter Urſache aus etwa 500 Meter Höhe ein Sport⸗ flugeug in der Nähe von Feudenheim ab. Der Füh⸗ rer des Flugzeugs, Ingenieur Georg Gutfleiſch aus Heidelberg, wurde ſchwer verletzt ins Kranken⸗ haus gebracht; er iſt aber dort kurz mach der Ein⸗ lieferung ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. e Hauptbahnhof bald wieder normal. Wer Intereſſe für das Ausſehen unſeres Hauptbahnhofs hat, der begebe ſich auf den Lindenhofſteg, und er hat ohne Bahnſteigkarte einen tadelloſen Ueberblick über den Stand der Arbeit. Jetzt ſind alſo all die präch⸗ tigen gußeiſernen Renaiſſanceſäulen der alten Halle mit Silberbronze geſtrichen und geben einer lichten und optimiſtiſchen Stimmung Ausdruck, der kein Lokorauch was anhaben kann. Bis hoch unters Dach und weit ins Verſtrebewerk erſtreckt ſich dieſer fröh⸗ liche Silberglanz. Auf den beiden Bahnſteigen 4 und 5 iſt unterm Hallendach noch nicht alles in Ord⸗ nung, da iſt man mit einer Bühne hoch oben noch immer mit Malarbeit beſchäftigt. Auch ſieht man hier und da rötlichen Mennig noch etwas grell hervor⸗ leuchten. Auf Bahnſteig 4 müſſen noch etliche Stein⸗ platten gelegt werden, das wird bald beſorgt ſein; dann kann man jedenfalls für den Bahnſteigbetrieb ſagen, daß alles wieder in Ordnung iſt. D Sommerarbeiten im National-Theater Unſere Künſtler vom National⸗Theater ſtehen am Beginn ihrer Probentätigkeit, und nur noch wenige Tage trennen uns von dem Zeitpunkt, ae dem unſere Schillerbühne die neue Spielzeit be⸗ ginnt. Die kurzen Ferienwochen ließen aber keine Ruhe in das Theater einziehen, da man wie ſtets, die Spielpauſe benützte, um dem Gebäude die er⸗ haltende Pflege zuteil werden zu laſſen, die während des Spielbetriebes zurückgeſtellt werden muß. Dieſe Ferienarbeiten am National⸗Theater gehen nunmehr ihrem Ende entgegen, und man darf ſagen, daß das Theater äußerlich ſehr würdig in die neue Spielzeit hinüberwechſelt. Schon am Tage nach der letzten Vorſtellung fand eine große Berieſelungsprobe ſtatt. Wie man weiß, iſt aus Gründen der Feuerſicherheit die ganze Bühne mit einem Rohrnetz durchzogen, das im Falle der Gefahr die Bühne durch Regenſchleier unter Waſſer ſetzen kann. Die Feuerwehr überzeugt ſich nun jeweils vor Beginn der Ferien, ſobald die letz⸗ ten Kuliſſen weggeräumt ſind, von der Zuverläſſig⸗ keit dieſer Regeneinrichtung. Um Waſſerſchäden zu vermeiden, verzichtet man auf die Vorführung der geſamten Anlage. Die diesjährige Regenprobe klappte tadellos und zeigte, daß alles in beſter Ord⸗ nung iſt. Dann begannen viele Handwerker ihre Herrſchaft anzutreten. Gar bald war das ganze Theaterge⸗ bäude mit einem Baugerüſt umgeben, und die Maler begannen die Farbtöpfe zu füllen und die Pinſel zu ſchwingen. Sollten doch die diesjährigen Ferien⸗ wochen dem Theater einen neuen Anſtrich brin⸗ gen, da bei dem letztjährigen großen Umbau nur ein Teil der Außenwände geſtrichen worden war. Auch galt es, etliche Schäden im Verputz auszubeſſern. Nunmehr ſtehen die Außenarbeiten vor dem Ab⸗ ſchluß. Die helle Ockerfarbe nimmt ſich ſehr gut aus, da die Erhöhungen, die Sockel, die Figuren, die Fenſterrahmen uſw. mit einer dunkleren Farbe ab⸗ getönt wurden. Das Theater ſteht nun wieder würdig und in neuem äußeren Glanze da. Auch im Innern wirkten die Handwerker Die Theaterbeſucher werden allerdings von den vielen kleinen Veränderungen nicht viel bemerken, da auffällige Umbauten nicht vorgenommen wurden. Nicht nur im erſten und zweiten Rang erneuerte man den Fußboden, ſondern auch auf der Hauptbühne galt es verſchiedene Stellen des Holzbodens auszu⸗ beſſern. Bei der Uebungsbühne brach man eine Wand durch, und ſchließlich verbeſſerte man die Einrichtun⸗ gen in den Arbeiterräumen durch Erſtellung eines Brauſebades. Nun iſt alles bald ſo weit. Die Putzfrauen ſind ſchon eifrig an der Arbeit, um das Theater ſauber zu machen und die Spuren der Handwerker zu ver⸗ wiſchen: das Spiel kann beginnen! 4. Seite J Nummer 401 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Der Sternenhimmel im September fernung won 652 Lichtjahren iſt. Unter dem Schwan ſehen wir das kleine zierliche Sternbild des Pfeiles mitten in der Milchſtraße liegen und wiederum unter ihm die drei Haupt⸗ ſterne des Adlers, die eine kurze gerade Linie bilden, in deren Montag, 2. September 1988 —— Am 24. September, 1 Uhr morgens nach mitteleuropäiſcher Zeit, überſchreitet die Sonne bei ihrer jährlichen Wanderung den Aequator. In den Kalendern ſteht,„ſie macht Tag und Nacht gleich“, wir haben alſo Tag⸗ und Nachtgleiche und der Zeit, für die unſere Sternkarten gelten, nicht mehr ſicht⸗ bar, wir bringen ſie deshalb in der kleinen Nebenkarte. Von den beiden roten Sternen Mars und Antares führen wir den Blick zum Arkturus, der in halber Himmelshöhe über 5 Herbſtanfang. Tag⸗ und Nachtgleiche ſtimmt allerdings nicht genau, denn die Strahlenbrechung der Erdatmoſphäre be⸗ wirkt, daß uns die Sonne noch ſcheint oder ſchon ſcheint, wenn ſie in Wirklichkeit ein wenig unter dem Horizont ſteht. So iſt die Lichtzeit ſowohl morgens wie abends um einige Minuten verlängert, und wir haben am Tage der Tag⸗ und Nachtgleiche noch eine Tageslänge von 12 Stunden und 9, Minuten zu erwarten, d. h. der Tag iſt 18 Minuten länger als die Nacht. Am 26. September aber ſind Tag und Nacht in der Tat gleich, und ſchnel verſchiebt ſich dann die Licht⸗ dauer zuungunſten des Tages. Iſt ſo mit dem 24. September der Sommer 1935 endgültig zu Ende, dann entſchädigt ſich der Sternfreund für das Herannahen des Winters durch die nun wachſende Beobachtungsmöglichkeit am Sternen⸗ bringt eine Fülle des Beobachtungswerten, von dem wir nur einen kleinen Teil ſtändig himmel. Schon der September hier anführen können. Senkrecht erhebt ſich in den Abendſtunden die Milchſtraße genau im Süden. Sie geht über unſeren Scheitelpunkt hin⸗ weg und erreicht im Nordpunkt den Horizont wieder. Wenn wir bald nach Sonnenuntergang unſere Beobachtung be⸗ ginnen, finden wir dicht über dem ſüdweſtlichen Horizont den helleuchtenden Jupiter, links von ihm den rötlichen Mars und noch weiter links den ebenfalls roten Antares, den Hauptſtern des Skorpions. Der Mars, deſſen Helligkeit ſeit April ſtändig abgenommen hat, gleicht letzt dem Antares zum Verwechſeln. Die Griechen, die den Mars unter dem Namen Ares kannten, gaben wohl während ſolch einer Periode der Aehnlichkeit dem Hauptſtern des Skorpions den Namen Antares, was der Aresähnliche bedeutet. Die Sternengruppe Skorpion, Mars und Jupiter verſchwindet etwa 2 Stunden nach Sonnenuntergang unter dem Horizont. Sie iſt daher zu 1 5 ö Oneleck 5. „ ondbahn, 15. 2 Epsilon ſchritten. 5 5 Schlange Schlangenträgeñ 15 5. Agcrbebs dessen, Meſfisch 5 0 1 Blickrichtung nach Süden Radfahrer wird von Laſtwagen geſchleift Ein Unfall, der ſehr leicht einen ſchltemmen Aus⸗ gang hätte nehmen können, ereignete ſich auf der Caſterfelbſtraße zwiſchen Neckarau und Rheinau. An einen Laſtkraftwagen hatte ſich ein Radfahrer ange⸗ hängt, um ſich das Treten zu erſparen. Er hatte of⸗ fenbar noch nicht gehört, daß auf dieſe Weiſe ſchon ſehr viele Leute verunglückt ſind. Die Fahrt ging zunächſt glatt vonſtatten, bis ſich dem Radfahrer ein Hindernis in den Weg ſtellte. Ein vorausfahrender Laſtzug hatte einen Backſtein verloren, der in der Fahrbahn lag und von dem Radfahrer nicht bemerkt wurde, Durch den heftigen Aufprall des Fahrrades auf den Backſtein, verlor der Radfahrer das Gleich⸗ gewicht, zumal ſein Fahrzeug ins Schleudern kam. Statt nun gleich den Laſtwagen loszulaſſen, hielt ſich der Radler noch mehr ſeſt, in der Hoffnung, da⸗ durch wieder das Gleichgewicht zu bekommen. Ehe der Radfahrer wußte, was geſchah, war ihm das Rad weggerutſcht, das er mit der einen Hand nicht mehr meiſtern konnte. Glücklicherweiſe ließ der Radler los und ſo wurde er nur der Länge nach auf die Straße geſchleudert. Der Anzug wurde zerriſſen. Außerdem trug er Verletzungen an den Händen da⸗ von. So kann noch von einem glücklichen Ausgang des Unfalls gesprochen werden. Dr. Ley gegen die Vereinsmeierei Der Reichsleiter der Du Dr. Robert Ley wen⸗ det ſich in einem Rundſchreiben an die Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaftswalter und Gauwalter gegen ſich hier und da wieder breit machende Vereins ⸗ meierei in den Betrieben. Es ſei in letzter Zeit feſtgeſtellt worden, daß in den verſchte⸗ denſten Betrieben ſogenannte Werksvereine ge⸗ gründet wurden. Einmal ſei die Gründung ſolcher Vereine ſicherlich aus guter Abſicht unter Verken⸗ nung der Auswirkung geſchehen, zum anderen ſeien es Reaktionäre, Marxiſten und andere weltanſchau⸗ liche Gegner, die glauben, in dieſen Vereinen zer⸗ ſetzend wirken zu können. Auch getarnte Kegel⸗ klubs, Geſang vereine uſw. würden dazu benutzt, um Zerſetzungsarbeit zu leiſten. Die DA ſei die Organiſation aller Schaffenden, und ſie habe die Aufgabe, eine wirkliche Volks⸗ und Leiſtungs⸗ gemeinſchaft zu ſchaffen. Sie müſſe eiferſüchtig dar⸗ über wachen, daß der Betrieb eine Ganzheit ihnen ſteht. Er iſt erheblich heller als jene beiden, hat aber in ſeiner Farbe ein gelbliches Rot. Blicken wir nun zur Wega, die faſt ſenkrecht über uns ſteht und rein weißes Licht ausſendet, ſo haben wir die ganze Farbenſkala, die das Fheorglon Sternenlicht durchlaufen kann, vom Rot des Antares über das gelbliche Rot des Arkturus zum Weiß der Wega durch⸗ Nehmen wir zur weiteren Himmelsbeobachtung unſere Sternkarten zu Hilfe, richten uns alſo, wenigſtens einiger⸗ maßen, nach den im letzten Abſchnitt gegebenen Gültigkeits⸗ zeiten, ſo finden wir gerade über uns im Sternbild des Schwanes das Kreuz des Nordens. genau in die Milchſtraßenmitte eingebettet, während die Kreuzarme faſt von Ufer zu Ufer dieſes himmliſchen Licht⸗ ſtromes reichen. Am Kopfe des Kreuzſtammes ſteht als Stern erſter Größe der Deneb, der eine Rieſenſonne in einer Ent⸗ Lichtfahre beſttzen. Der Kreuzſtamm iſt himmel überein. Mitte der helleuchtende Atair ſteht. Denken wir uns eine Linie von der Wega zum Atair gezogen und nach unten ver⸗ längert, ſo führt uns dieſe in das Sternbild des Steinbocks, dem etwas weiter links der Waſſermann und die Fiſche folgen. Im Waſſermann leuchtet als Stern erſter Größe der Planet Saturn, der ſich an dem funkelnden Fixſternhimmel durch ſein ruhiges Licht auszeichnet. Wer Gelegenheit hat, den Himmel durch ein Fernrohr zu beobachten, ſollte jetzt ja nicht verſäumen, dieſen Planeten zu betrachten. Ueber dem Waſſermann und den Fiſchen finden wir das große und unverkennbare Sternbild des Pegaſus, das aus einem Quadrat und einem Fünfeck zuſammengeſetzt iſt. Verlängern wir den ſanften Bogen, den die beiden oberen Seiten dieſer Figur bilden, nach links, ſo führt dieſe Ver⸗ längerung durch das Sternbild der Andromeda, in dem wir mit bloßem Auge den großen Andomedanebel wahrnehmen, wenn die Beobachtung nicht durch Mondlicht oder durch irdiſche Lichtquellen geſtört wird. Milliarden von Sonnen ſchließen ſich in dieſem Spiralnebel zu einer Weltinſel zu⸗ ſammen, wie ſich die uns umgebenden Sterne zum Milch⸗ ſtraßenſyſtem zuſammenfinden. Millionen ſolcher Welten⸗ inſeln erfüllen den Raum, wenn man von Erfüllen auch dann noch ſprechen kann, wenn die Abſtände der einzelnen Spiral⸗ nebelſyſteme eine Größenordnung von etwa einer Million Die Sternkarten ſtellen die nördliche und ſüdliche Hälfte des bei uns ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtimmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und am Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternen⸗ Blickrichtung nach Norden — ̃, pp pp ̃ ̃ pp ̃ p ̃ñ ß ßßßßß':::::::::::::::::......;...:.'.... ̃ d—::::.:........j/jĩj˖'˖ ß ß ß bleibe. Es könne nicht geduldet werden, daß ſich neben der Betriebsgemeinſchaft andere Gruppen oder Organiſationen bilden. Ueberall, wo entſpre⸗ chende Feſtſtellungen gemacht werden, ſoll energtſch eingegriffen, und etwa vorhandene Vereine dieſer Art ſollen aufgelöſt werden. de Aufräumen am Strohmarkt. Die Verkehrs⸗ inſel am Strohmarkt iſt jetzt vollkommen leer⸗ geräumt und überdies ausgeſchachtet worden. Keine Uhr und kein Lichtmaſt, keine Linientafel der Straßenbahn mehr. Nur noch ein Loch mit Sand, in dem eifrig nach alten Kabeln gefahndet wird; manchmal verſucht man ſie auch mit Hau⸗Ruck herauszuziehen. Da die Bordſteine auch abgebrochen und verladen werden, ſcheint die ganze Verkehrs⸗ inſel vorläufig verſchwinden zu ſollen. Bis weit in den Bürgerſteig auf der nördlichen Plankenſeite hat man den Graben gezogen, und die Fahrbahn auf dieſer Seite iſt geſperrt. Ein Schutzmann ſteht dem Fünfpunkteſchild vor. Wahrlich, große Verände⸗ rungen vollziehen ſich im Stadtbild, und der Mann traf wohl das Richtige, der gähnend vermeinte, der Strohmarkt ſähe ganz nackicht aus in ſeinem jetzigen Zuſtand. Vor den Toren der Welt/ von Georg Bing Häfen ſind die Tore der Welt. Die kommende Flut bringt auf ihrem Rücken die Schiffe aller Län⸗ der an die Kais, wo ſie einmal ſtilliegen unter dem Geſchrei der Möwen. Wenn man in die Häfen kommt, dehnen ſich die Lungen, und der Blick wird ferner. Man träumt von dunklen Wäldern, Palmen und Pagoden. Von Singapur, Rio und Hawai. Abends, wenn die Briſe auffriſcht, wenn die Luft geſättigt iſt vom herben Salzgeruch der Meere und dem Duft fremder Länder, wenn rot, grün und weiß die Lichter über den Strom zittern, dann ſtehen ſtill und ruhig die Menſchen an den Kais und haben ſehn⸗ ſüchtige Augen. Wir ſtanden auch einmal ſo. Es iſt lange her. Wir waren damals jung und hatten viele Pläne. Wir wollten nach Singapur, Rio und Hawai. Jeden Dampfer, der mit der Flut ging, begleiteten wir im Geiſte. Jeden Abend ſtanden wir vor den Toren der Welt, hielten uns an der Hand und träumten. Wir wiürrden einmal fahren. Ich würde Kapitän und ſie meine Frau. Eines Abends nahm uns ein Bekannter mit auf den Dampfer„Atlanta“. Wir ſaßen in ſeiner kleinen Kabine, ganz verſunken. Solch ein ſchmales Zimmer⸗ chen würde für uns zwei genügen, dazu das Meer und die fremden Länder. Wir ſahen durch das Bull⸗ auge auf das Waſſer hinunter. Es zitterte leiſe und erzählte von dunklen Wäldern, Palmen und Pagoden. Dann begann es unter uns zu ſummen und zu rau⸗ ſchen. Schaum quirlte an der Schiffswand entlang. Draußen ſchrien die Matroſen, wir verſtanden aber nicht, was ſie ſchrien. Wir ſetzten uns wieder und ſchloſſen die Augen. Unſer Bekannter weckte uns mit zornigen Wor⸗ ten. Der Dampfer führe ſchon, er habe geoͤacht, wir ſeien längſt wieder von Bord. Die Order der Ree⸗ derei, morgen auszufahren, habe plötzlich eine Aende⸗ rung erfahren. Erſchrocken ſtellten wir feſt, daß die Mitte des Stromes bereits erreicht war. Wir konn⸗ ten nicht mehr von Bord. Aber wir beruhigten uns ſchnell. Wir hatten gar kein Mitleid mit der Ver⸗ zweiflung unſeres Freundes, des Stewards, der nicht wußte, was er mit uns beginnen ſollte. Wir konnten ſogar lächeln. Es würde unſere erſte Fahrt ins Blaue ſein, unſer erſtes Abenteuer. Die Sache änderte ſich ein wenig, als wir vor dem Kapitän erſcheinen mußten. Der fuhr uns kräftig an. Was er mit uns beginnen ſollte? Schiffsjungen habe er genug an Bord und für junge Mädel habe er nicht die geringſte Verwendung. Wir ſtanden ganz verſchüchtert an der Tür. Der alte Seebär be⸗ gann dann aber zu grienen, holte eine Flaſche und winkte uns an den Tiſch. Er füllte zwei Gläſer und knurrte, daß dies Zeugs auszutrinken ſei. In Cux⸗ haven könnten wir dann mit dem Lotſen von Bord. Wo wir denn herkämen? Verdeubeltes Jungvolk, einfach ſo an Bord zu bleiben! Wir tranken das Zeugs und begannen beide fürchterlich zu huſten. Der Alte lachte ſchallend und brüllte dann unvermittelt, daß wir uns nun an Deck zu ſcheren hätten. Dort ſtanden wir an der Reeling und lächelten. Dem alten Seebären glaubten wir ſeinen Zorn nicht. Es war eine laue Sommernacht. Der Strom rauſchte. Schattenhaft glitt das Ufer vorüber. Lich⸗ ter zitterten vom Schiff über das Waſſer. Im Mann⸗ ſchaftslogts ſpielte einer Handharmonfka. Schwer⸗ mütige Weiſen. Es war alles unwirklich, traum⸗ haft, geheimnisvoll. Der Strom wurde breiter. Die Lichter brauchten länger, um das Ufer zu gewinnen. Das Rauſchen des Waſſers wurde ſtärker. Manch⸗ mal war ein Brauſen von tauſend Orgelſtimmen in der Luft. Das war das nahe Meer] Nun würde die Fahrt gleich zu Ende ſein. Kurz vor Cuxhaven ſtellte ſich der Kapitän zu uns. Fragte nach unſeren Plänen. Ich ſagte ihm, daß ich Kapitän werden wolle, wie er. Der Alte knurrte allerhand in den Bart und meinte ſchließ⸗ lich, ich könne ja nach der Schulzeit zu ihm an Bord kommen. Wer klein anfange, höre groß auf. Er habe zu groß angefangen, daher jetzt der kleine Pott. Ich ſagte freudig zu. Ich ſchlug in die breite Pranke des Seebären ein, die er mir hinhielt.„Du kannſt ihn dann an Bord beſuchen“, ſagte er lächelnd zu meiner Begleiterin. Er ſchenkte uns dann noch das Fahrgeld von Cuxhaven nach Hamburg. Wir verſprachen ihm zum Abſchied, wiederzukommen. Es wurde nichts daraus. Der Krieg brach ein paar Tage ſpäter aus. Wir ſahen den Dampfer„Atlanta“ nie wieder. Auch ſei⸗ nen Kapitän nicht. Wir ſtanden noch oft im Hafen 1 Kais, aber unſer Dampfer kehrte nie zu⸗ it Ich bin auch nicht Kapitän geworden. Nur meine Begleiterin von damals wurde wirklich meine Frau. Vielleicht aber, daß unſer Junge einmal fahren wird. Ueber Cuxhaven hinaus. Zu den dunklen Wäldern, Palmen und Pagoden. Nach Rio, Singa⸗ pur und Hawat Bühneneignungsprüfung in Karlsruhe Am Sonntag, den 8. September, vormittags 11 Uhr, findet auf der großen Probebühne des Bad. Staatstheaters eine Eignungsprüfung für den Bühnenberuf in Oper und Schau ⸗ ſpiel bei der Beratungsſtelle Karlsruhe der Reichs⸗ theaterkammer ſtatt. Anfänger, die ſich an der Prit⸗ fung beteiligen wollen, müſſen ſich ſofort bei der Ge⸗ neraldirektion des Bad. Staatstheaters anmelden. Die Prüfungsgebühr beträgt 3 Mark, zahlbar bei der Anmeldung. Es wird ausdrücklich darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß nur überdurchſchnitt⸗ liche Begabungen zur Bühnenlaufbahn zu⸗ gelaſſen werden können. Gleichzeitig wird eine Sonderprüfung der in Ausbildung begriffenen Opern⸗ und Schauſpiel⸗Schüler abgehalten. Schüler, die bei einer Reifeprüfung zurückgeſtellt worden ſind, kommen nicht in Frage. Das Erſcheinen iſt Pflicht. Die Prüfungsgebühr beträgt gleichfalls 3 Mark, zahlbar bei der Anmeldung. Opern⸗Prüfflinge wer⸗ den gebeten,—4 Notenſtücke mitzubringen. Der Anmeldung iſt ein Lebenslauf beizufügen, ſo⸗ wie Nachweiſe über etwaige bisherige Ausbildung für den Theaterberuf, und eine eidesſtattliche Er⸗ klärung über die ariſche Abſtammung. Was hören wir? Dienstag, 3. Seplember Reichsſender Stuttgart .45: Choral.—.00: Gymnaſtik.—.80: Frühkonzert. —.10: Gymnaſtik.— 10.00: Engliſch für die Oberſtufe.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittagskonzerk.— 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00; Allerlet — von Zwei bis Drei.— 15.15: Herbſtblumen.— 15.45 Tilerſtunde.— 16.00: Heitere Muſik am Nachmittag. 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.30: Das Haus iſt auf⸗ gericht'!— 19.05: Kleine Volksmusik.— 19.40: Nazi⸗Eiſele ſpielt.— 20.15: Reichsſen dung: Eignes Heim und eigner Herd.— 21.00: In der Kürze liegt die Würze.— 22.45: Bunte Muſik.— 24.00: Nachtkonzert. 8 Deutſchlaudſender .00: Glockenſpiel, Tagesſpruch.—.10: Funkgymnaſtik. —.30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: e für die Hausfrau.— 10.15: Auslandskunde.— 11.80: Die Landfrau ſchaltet ſich ein.— 11.40: Eilige Arbeiten auf dem Kornſpeicher.— 12.00: Muſik zum Mittog.— 14.00: Allerlei — von Zwet bis Drei.— 15.15: Mütterſtunde.— 15,45: Bücherſtunde.— 16.00: Muſik im Freien.— 17.00: Jugend⸗ ſportſtunde.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 18.0: Die Frau im Luftſchutz.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabenb. — 21.00: Vom Nordkap bis Sizilien und Gibraltar.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Kammermuſik⸗ ſtunde. Montag, 2. September Autobusſahrt nach den Stadtranbſiedlungent 18 Uhr ah Paradeplatz. Antobusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Maudach— Mutter⸗ ſtadt— Dannſtadter Höhe— Ruppertsberg— Deides⸗ heim— Forſt— Wachenheim— Bad Dürkheim— Weiſenheim a. B.— Kallſtadt— Freinsheim— Weiſen⸗ heim a. S.— Mapdorf— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.25 Uhr Worms— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Kleinkunstbühne Libelle: 20 Uht Gaſtſpiel 4 Albateſos, Roſarium, Neuoſtheim: Gebffnet von 16.30 bis 20 Uhr, Tanz: Palaſthotel. Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). 1 Lichtſpiele: univerſum:„Eſſelotte von der Pfalz“,— Alhambra:„Stradivari“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Gebffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherel: Ausleihe von 11 bis 18 und 1 bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 bis 10 Uhr. Möblblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis 10 Ußr, Jugendbücherei R 7, 46: Gebffnet von 15 bis 10 Uhr, NSDAP-Miffeilungen Aus pertetamttichen Bakauntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Politiſche Leiter Lindenhof. Montag, 2. September, 20.00 Uhr, Mit galtederverſammlung der Zellen 1 und 8 in der„Reichsbahn (Tunnebſtraße), der Zellen 2, 9 und 10 im„Rhein gar Es nehmen teit die Pag., Hausleiter, die Walter der Daß, Frauenſchaft und NSW. Neuoſtheim. Dienstag, 3. September, 20.80 Uhr 15 ſommenkunft fämtlicher Pol. Leiter in der Schulbarack Neuoſtheim. Oſttabt. Die Eintoßrarten zum N. Augnſf„ewig „Wille und Weg“,„Redner⸗Material“,„Neues Volk“, ſin bis Montag, 19 Uhr, abzurechnen. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Die Zellenfrauen holen am Montag, 2. Sep⸗ temder, die Pfundſpendeliſten um 16 Uhr bel Wexolet, Mittelſtraße 20, ab. Deutſche Arbeitsfront Frauenamt Hausgehilfen. Wir ſind jetzt unter der Nr. 251 44 zu ere reichen. Kreiswaltung 5 0 Sämtliche Fahnen, die innerhalb eines Betriebes ft befinden, müſſen bis ſpäteſtens Montagnachmittag au Kreisbetriebszellen⸗Abt. der DA abgegeben ſein. 4 — 5 8 und ind 17 9 Uhr. Uhr. — 5 — ee. — 2 8 Montag, 2. September 1088 Neue Mannheimer Zeltung MNorgen⸗ Ausgabe B. Seite/ Nummer 401 Jen C enlclitssaas GERICHTS BERICHT E A AUS NAH UND FERN cee Der Kuß am Autoſteuer Auf der Heimfahrt vom Heurigen in Grinzing.— Ein Straßenbahnmaſt beendete die Wien, 31. Auguſt. In einer dunklen Novembernacht, kurz vor zwölf Uhr, ereignete ſich auf dem Schwarzenbergplatz in Bien ein nach den Begleitumſtänden ungewöhnlicher Autounfall. Das von dem Börſenagenten Fritz Ernſt R. gelenkte Auto fuhr plötzlich an einen Stra⸗ genbahnmaſt an, die Windſchutzſcheibe zerbrach und ein Kotflügel wurde verbogen. Der Börſenagent blieb unverletzt. Hingegen erlitt das neben ihm ſtzende Probierfräulein Emilie T. durch heftiges Auffallen auf die Schutzſcheibe eine Spaltung der Unterlippe. Außerdem wurden ihr vier Zähne im Unterkiefer eingeſchlagen. Ein Wachmann nahm mit dem unvorſichtigen Autolenker ein kurzes Verhör vor.„Mir iſt etwas ins Auge gefallen“, ſagte der Börſenagent,„und da habe ich den Wagen verriſſen.“ Dann führte er die verwundete Freundin zur Rettungsgeſellſchaft. Eine weſentlich andere Darſtellung des Unfalles gab er jetzt aber vor dem Schöffengericht. Da er⸗ zählte er, ſichtlich verlegen und zaghaft: „Wir kamen vom Heurigen in Grinzing. Unter⸗ wegs hat mir meine Begleiterin keine Ruhe ge⸗ geben. Wir Vorſitzender:„Sie haben während der Fahrt Zärtlichkeiten ausgetauſcht. Tut das ein vernünf⸗ liger Automobiliſt? Sie hätten ihr doch ſagen kön⸗ nen, das hat Zeit unterm Haustor.“(öHeiterkeit.) Angeklagter(kläglich):„Sie hat mich immer küſ⸗ ſen wollen, ich habe mich ihrer kaum erwehren kön⸗ nen. Sie war ſo ſtürmiſch.“ Der Staatsanwalt, der Verteidiger und zwei Schöffen ſchmunzeln.„Und wie kam es, daß Sie mit dem Lichtmaſt zuſammenſtießen?“ fragte mit un⸗ beweglicher Miene der Vorſitzende. Leiſe kommt die Antwort des Angeklagten:„Sie hat mich bedrängt, Järtlichkeiten ich ſoll ihr endlich einen Kuß geben, ich habe mich ſehr geſträubt.“ Vorſ.(ungeduldig):„Nun, und. Angekl.:„Und plötzlich hat ſie mich umarmt, dat mich an ſich gezogen, um mich zu küſſen— und ſchon war ich mit dem Auto am Lichtmaſt.“ Beſchämt ſtockt der junge Mann. Der Vorſttzende hält ihm aber ſeine von dieſer Darſtellung abweichen. den Angaben bei der Polizei vor, worauf der Ange⸗ klagte erwidert:„Mein Gott, ich wollte die Dame ſchonen und mich auch.( Heiterkeit.) Nun ja, ich wollte mir Unannehmlichkeiten erſparen damit man mich nicht auslacht.“ Verteid.:„Ihre verfloſſene Freundin iſt Manne quin. Sie hat in einer Zivilklage für die geſpal⸗ tene Unterlippe und die vier ausgebrochenen Zähne 14 600 Schilling Schadenerſatz verlangt.“ Angekl.:„Sie hat mir beteuert, daß ihre Freun⸗ dinnen ihr geraten haben, mich zu verklagen, weil ein ſo gutes Geſchäft nicht ſo bald wiederkommt. ( Heiterkeit.) Entrüſtet habe ſie geantwortet: So eine Gemeinheit mache ich nicht!““ Vert.:„Trotzdem hat ſie die 14000 Schilling ver⸗ angt.“ Angekl.:„Und dabei waren ihre Zähne ſchon ſchad⸗ haft!( Heiterkeit.) Ich habe ihr nach dem Unfall ge⸗ ſagt, ſie braucht keine Angſt zu haben, ſie wird nicht verunſtaltet ſein. Sie ſoll ſich die Zähne auf meine Koſten richten laſſen.“ Emilie., groß, ſchlank, brünett, hübſch, war be⸗ müht, den Kußraub, der ſie vier Zähne gekoſtet, an⸗ ders darzuſtellen, doch dann kam ein Augenzeuge, der die Schilderung des Angeklagten beſtätigte. Das wurde dieſem zur Rettung. Das Schöffengericht hat einen Freiſpruch gefällt, weil erwieſen ſei, daß der Autolenker durch femden Zugriff abgelenkt wurde und ſohin an dem Unfall nicht ſchuld ſei. „Haltet Ausſchau nach der Jacht Jvan!“ FJunkſpruch über die See— Expeditionsſchiff von der eigenen Beſatzung geraubt Rotterdam, 1. Sept.(Funkbericht). Irgendwo auf der Nordſee, weit vor den hellen Dünen der Niederlande, treibt eine kleine Jacht vor dem Wind, deren dreiköpfige Beſatzung eifrig be⸗ müht iſt, anderen Seefahrzeugen aus dem Wege zu gehen. Die holländiſchen und franzöſiſchen Küſten⸗ funkſtationen haben in einem dringenden Rund⸗ ſüruch an alle Schiffe in der Nordſee, im Aermelkanal und an der franzöſiſchen Küſte gerichtet und gebeten:„Haltet Ausſchau nach der Jacht„Jvan“!“ Die Jacht„Ivan“ nämlich iſt von ihrer eigenen Beſatzung geſtohlen und entführt worden. Und das kam ſo: Die geplante Rekordfahrt Eigentümer und Kapitän der kleinen Jacht iſt ein alter Seebär, der mehr als ein Menſchenalter hin⸗ durch auf den Kommandobrücken von Ozeandampfern geſtanden hat. Die„Ivan“ erwarb er vor einiger Zeit, um nach ſeiner Penſionierung weiterhin die Meere bereiſen zu können. Daß er ſein Schifflein guf das beſte zu ſteuern verſteht, das beweiſt ſein Sieg mit ihm bei der kürzlich veranſtalteten Regatta auf der Schelde. Nach dieſem großen Erfolg machte der alte Kapi⸗ tän noch einmal von ſich reden, als er mit dem Plan einer Segelrekordfahrt nach Indien vor die Oeffent⸗ lichbeit trat. Der Rekord ſollte jedoch nicht ausſchließ⸗ lich ſporklichen Sinn haben, ſondern den Kapitän in⸗ ſtand ſetzen, ſobald als möglich meteborologiſche Be⸗ obachtungen in Indien anzuſtellen. Die Jacht ſollte ein Expeditionsſchiff werden und viele Monate hin⸗ durch im Pazifik kreuzen, ehe ſie zur Vorbereitung 191 Expeditionsfahrten in den Heimathafen zurück⸗ rt. Die Holländer, die als ſeefahrendes Volk viel Ver⸗ ſtändnis für die Abſichten des alten Kapitäns auf⸗ bringen, wiſſen zu würdigen, welchen Gefahren er ſich bei derartigen ausgedehnten Reiſen in ſeiner Nußſchale ausſetzt. Das Expeditionsſchiff„Ivan“ wurde berühmt und von vielen Seiten gingen nam⸗ hafte Geloſpenden für die Ausrüſtung des Schiffes ein. Krach mit den Matroſen Natürlich mangelte es auch nicht an jungen Leu⸗ ten, die ſich bei dem alten Kapitän um die Mitfahrt bemühten. Drei arbeitsloſe Seeleute konnten fe⸗ doch nur nach langer Prüfung ausgewählt werden. Aber ſo gründlich die Prüfung auch war, es ſcheint doch, als ſei der alte Seebär mit ſeinen drei Ma⸗ troſen hereingefallen. Wenige Tage, bevor die feierliche Ausfahrt des Fahrzeuges unter Anweſenheti der Behördenvertreter und der Angehbrigen der an der Reiſe intereſſierten wiſſenſchaftlichen Inſtitute erfolgen ſollte, kam es zu einer heftigen Auseinan⸗ derſetzung zwiſchen den drei Matroſen und ihrem Kapitän. Was die Urſache des Streites war, weiß der Chroniſt nicht zu melden. Tatſache fedenfalls iſt, daß die Jacht„Jpan“ im Morgengrauen ſtill und heimlich auslief und in der weiten Waſſerwüſte der Nordſee verſchwand— und zwar ohne ihren Kapitän. Der alte Seebär ſoll furchtbar geflucht haben und zu Tode verzweifelt ſein. Die Küſtenpolizei hat ſich ſeines Falles mit aller Energie angenommen und ſich an die Verfol⸗ gung der Durchbrenner gemacht. Die„Ivan“ iſt an verſchiedenen Stellen der Maas geſehen worden. Die letzte Nachricht von ihr kommt von dem Maas⸗ feuerſchiff, deſſen Beſatzung noch nichts von dem Raub der Jacht wußte, als ſie in einiger Entfernung vorüberſegelte. Proviant für ſieben Monate an Bord Die Polizei verſucht den alten Seemann ſo gut es geht zu tröſten, aber ſie weiß ſelbſt, daß die Verfol⸗ gung der„Jvan“ eine faſt völlig ausſichtsloſe Sache iſt. Die Jacht hat Lebensmittel für ſieben Monate an Bord und braucht in der nächſten Zeit keinen Hafen anzulaufen. Die drei Matroſen ſind in ihrem Beruf erfahren genug, um den großen Schiffahhrts⸗ wegen und den Sturmzentren im Atlantik und im Pazifik auszuweichen. Ihr kleines Schiff verſchwin⸗ det auf den Meeren wie eine Stecknadel in einem Heuſchober und ſo wird man wohl vergeblich nach ihm Ausſchau halten. F„ ö Arteil gegen Kolonne Bülowbogen“ Sechs Jahre Zuchthaus für den Bandenführer In raſcher Folge ſind in der letzten Zeit in Moa⸗ bit eine ganze Reihe von Autodiebeskolonnen, die in Berlin ihr Unweſen getrieben haben, auf lange Zeit hinter Schloß und Riegel geſetzt worden. Heute hat die 10. Hilfsſtrafkammer des Landgerichts Ber⸗ lin nach dreitägiger Verhandlung auch gegen die neun Mitglieder der„Kolonne Bülowbogen“— faſt durchweg junge Burſchen im Alter von 20 bis 26 Jahren— exemplariſche Strafen verhängt, die ihnen die Luſt an weiteren Diebesfahrten hoffentlich nehmen werden. Der Anführer der Diebesbande, der 26 Jahre alte vielfach vorbeſtrafte Bernhard Scholz, wurde wegen Rückfalldiebſtahls in 15 Fällen zu 6 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt. Von ſeinen Helfershelfern erhielten der 33jährige Alfred Herzberg aus Schöne⸗ berg 4 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, der Jahre alte Herbert Kieſow 3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. Auch dieſe beiden Ange⸗ klagten wurden unter Polizeiaufſicht geſtellt, Die übrigen Mitglieder der Bande wurden zu Gefäng⸗ nisſtrafen von 1 bis 2 Jahren verurteilt. Das Ver⸗ uhren gegen einen Angeklagten wurde abgetrent. Die Hehler erhielten Strafen von 2 bis 9 Monaten efängnis. Scholz hatte im Januar dieſes Jahres die Mit⸗ angeklagten um ſich geſammelt und mit ihnen täglich Beutezüge durch den Berliner Weſten unternom⸗ men. Gewöhnlich wurde ein Kraftwagen entführt, der unbewacht auf der Straße parkte. Mit dieſem Auto fuhren die Diebe vor Geſchäfte, ſchlugen die Schaufenſterſcheiben ein, ſtahlen, was ſie in der Eile zuſammenraffen konnten, und ſuchten dann das Weite. Am 23. Januar dieſes Jahres hatte Scholz den Kraftwagen des SS⸗Obergruppenführers Diet⸗ rich geſtohlen und zu einer nächtlichen Diebesfahrt benützt. Glücklicherweiſe gelang es der Polizei, bereits nach einem Monat, Mitte Februar dieſes Jahres, die Kolonne zu ſprengen. Ein Mitglied der Bande, der jetzt zu zwei Jahren Gefängnis verurteilte 20 Jahre alte Rudolf Uhlig, war auf friſcher Tat von einem Polizeibeamten in der Nähe des Bayeriſchen Platzes nach einer aufregenden Verfolgungsjagd ge⸗ ſtellt worden. Als der Beamte, der in einer Auto⸗ droſchke Uhlig verfolgt hatte, in voller Fahrt auf den von dem Banditen geſteuerten Wagen überſprang, wurde er von Uhlig brutal vom Trittbrett herunter⸗ geſtoßen. Da ſich ein anderer Wagen Uhlig in den Weg ſtellte, raſte dieſer gegen einen Lichtmaſt, ſo daß das Auto in Trümmer ging. Der Verbrecher wurde nun feſtgenommen, und bald darauf konnte die ge⸗ ſamte Bande verhaftet werden. „ Weinheim, 31. Augſt. Hier hatte vor einiger Zeit ein betrunkener Kraftfahrer einen Zu⸗ ſammenſtoß und erhielt dafür eine Haftſtrafe von fünf Tagen. Der Einſpruch gegen dieſe Strafe wurde vom Gericht zur ückgewieſen und die Haftſtrafe von fünf Tagen beſtätigt. BILDER VOM TAGE Die Kameresflehf in dle Wel Faſſungsloſe Trauer in Belgien Die Brüſſeler ſtürzen ſich auf die Sonderausgaben der Zeitungen, bie die Nachricht von bem tragtſchen Tobe der Königin bringen. Weltbild, M. Taufe im Hauſe des franzöſiſchen Thronprätendenten Der Herzog von Guiſe, das Haupt des Hauſes Bourbon⸗Orléans, mit ſeinem neugeborenen Enkel, Pring Frangois Gaſton Michel, dem Sohn des Grafen von Paris(rechts). Weltbild, M. Die italieniſche Jugend wird zu Fliegern erzogen Ein Pilot erklärt den Flugzeugmotor— ein Bild von dem Fliegerunterricht, den gardiſten im Lager von Capi Centuria erhalten. 5000 italieniſche Avant⸗ (Weltbild,.) Eine Nation trauert um ihren Humoriſten Für den omeriankiſchen Humoriſten Will Rogers, der bekanntlich bei dem Verſuch eines Noröpolfluges mit dem Weltrekordflieger Wiley Poſt über Alaska tödlich abſtürzte, wurde eine große Trauerfeier veranſtaltet. 150 000 Menſchen ſchritten an dem Sarge vorüber, der mit einem aus Blumen gebildeten Sternenbanner bedeckt war.(Weltbild,.) 8. Seite/ Nummer 401 Nene Maunheimer Zeitung Norgen⸗Ausgabe VHeumlschteæs — Die Entführung des kleinen George Weyer, häuſer aus einer Privatſchule in Tacoma, die be⸗ kanntlich mit der Ueberliſtung der Kidnapper durch gebennzeichnete Banknoten endete, iſt ſitr viele Monate der letzte große Entführungsfall in Amerika geblieben. Die Beamten der Abteilung„G“ der Bundespoltzei leiſteten ſo gründliche Arbeit, daß die Kidwapperbanden inzwiſchen wohl eingeſehen haben werden, daß derartige Verbrechen nicht mehr un⸗ gefühnt verübt werden können. Die Konjunktur ftr Kidnapper blühte, als das amertkaniſchee Polizei⸗ weſen noch nicht einheitlich zuſammengefaßt war und ein Gangſter ſchon vor ſeinen Verfolgern erheblich ſicherer war, wenn er nur in einen anderen Staat der Unſon hinüberwechſelte. Die Polizeiverhältutſſe haben in den letzten beiden Jahren in den Vereinig⸗ ten Staaten umwälzende Reformen durchgemacht, die ſich bereits auf das Beſte bewähren konnten. Ein Schulbeiſpiel dafür war die ſchlagartige Verhaftung Harmon Walles und ſeiner Frau, die beide als Mit⸗ täter an der Entführung des kleinen Weyerhäuſer ermittelt werden konnten. Den dritten Mittäter allerdings, William Mahan, konnte man zunächſt nicht hinter Schloß und Riegel ſetzen, da er, durch allerlei glückliche Umſtände begünſtigt, dem Zugriff der Polizei im letzten Augenblick zu entkommen ver⸗ mochte. Uebrigens waren es ſeine Komplizen, die ſeien damaligen Aufenthaltsort bekanntgaben und dadurch die Hetzjagd nach dem Flüchtigen eröffneten. An dem bei dem Verbrechen erpreßten Löſegeld hat Mahan nicht lange Freude gehabt. Er mußte es, als er eines Tages von einem Poliziſten geſtellt wurde, in ſeinem Auto zurücklaſſen. Er war einer der meiſt⸗ geſuchteſten Männer Nordamerikas, und jetzt hat auch ihn ſein Schickſal ereilt. Im Staate Montana wurde er mitten in der Nacht auf der Straße von Paſſanten erkannt, die ſeine ſofortige Verhaftung veranlaßten. Im Gegenſatz zu Harmon Walles und deſſen Frau, die mit einer vierzigjährigen Zucht⸗ hausſtrafe davonkamen, dürfte in ſeinem Falle ein Todesurteil gefällt werden. William Mahan wird ſich damit tröſten müſſen, daß ſein Schickſal ſeinen Kollegen aus der gleichen Verbrecherbranche wohl für immer von Menſchenraub abhalten wird. * — An niederrheiniſchen Biertiſchen wird augen⸗ hlicklich viel gelacht. Das reizende Ausflugsſtädtchen Süchteln iſt aus dem Häuschen geraten, oder beſſer geſagt, vier Affen ſind dort aus dem Häuschen geraten, das ihnen eine regſame Gartenverwaltung im ſtädtiſchen Park als Domitzil in der Ziviliſation aufgeſchlagen hatte. Dieſe vier Affen, muß man wiſſen, waren der ganze Stolz der Süchtelner, ſozu⸗ ſagen der verheißungsvolle Anfang zu einem eigenen Die undankbaren Aeffchen haben nämlich auf eigene Fauſt einen Ausflug ins Blaue unternom⸗ men, von dem ſie bis zur Stunde noch nicht zurück⸗ gekehrt ſind. Da rob iſt das ganze Städtchen in Auf⸗ regung geraten, und ſeit drei Tagen befinden ſich die irgendwie abkömmlichen männlichen Bewohner auf der Affenjagd. Es ſoll hier eingeſchaltet werden, daß Süchteln nur einen Steinwurf entfernt liegt von jenem„klaſſiſchen“ Flecken Dülken, deſſen Nar⸗ renakademie es ſelbſt einem Geheimrat Goethe an⸗ getan hatte. Da darf es weiter nicht verwundern, daß man in Süchteln allen Ernſtes an die Gründung eines Vereins denkt, in dem die Schulung kräftiger und wagemutiger Männer in der Affenverfolgung vorgenommen werden ſoll. Mit Liſt und Tücke und einer geſtrichenen Portion Geduld hat man einen Zoo. elmkeſu cle toten&dnigiu Ein Bildtelegramm von der Ankunft des Sarges mit der Leiche der Königin Aſtrid in Brüſſel (Weltbild,.) Brüſſel, 31. Auguſt. Königin Aſtrid hatte mit ihren Kindern dieſelben Sorgen wie jede andere Mutter in Brüſſel. In demſelben Augenblick, da die Mütter ihre Töchter für die Schule vorbereiteten, tat auch die Königin dasſelbe, um ja nicht ihre älteſte Tochter, die ſieben⸗ jährige Prinzeſſin Joſephine⸗Charlotte, den Schulbeginn verſäumen zu laſſen. Die Prinzeſſin beſucht, obwohl ſie in Laeken wohnt, eine Schule in Brüſſel. Es iſt eine Privatſchule, in der ſie mit vier anderen Kindern aus vornehmen Familien zuſam⸗ men unterrichtet wird. Die Lehrer ſind beſonders ausgeſucht und werden von einem Erzieher und einem Inſpektor beaufſichtigt. Der Lehrplan iſt der⸗ ſelbe wie in anderen Schulen, und Pünktlichkeit wird groß geſchrieben. Kommt die kleine Prinzeſſin zu ſpät, ſo erhält ſie genau ſo gut einen Strafpunkt, wie die anderen Kinder. Königin Aſtrid ſorgte perſönlich für den Schul⸗ gang. Sie achtete ſtreng darauf, daß die Schul⸗ arbeiten gemacht waren, half ihre kleine Prin⸗ zeſſin anziehen, ſorgte dafür, daß das Frühſtück aufgegeſſen wurde und die Bücher und Hefte ein⸗ gepackt wurden. König Leopold wünſchte, daß ſeine Tochter dieſe Schule beſuchte, denn er war der Mei⸗ nung, daß die Zeiten vorbei ſeien, in denen die Kin⸗ der von Königen Einzelunterricht erhielten. Der vierjährige Kronprinz Boudewin möchte auch ſchon zu den Großen gerechnet werden, und oft fragte er ſeine Mutter, wann denn er eigent⸗ lich zur Schule gehen dürfte, er möchte auch gern der Ausreißer wieder einfangen können. Er tum⸗ melte ſich auf den Bäumen des Friedhofes herum, umd da ließ man im Hauſe des Friedhofsgärtners albſichtlich ein Fenſter offen, das ihn zum Einſteigen verlocken ſollte. Im Nebenzimmer lagen ſeine wacke⸗ ren Jäger ſtundenlang auf der Lauer, die vorher eine lange Strickleitung zum Fenſterknopf gelegt hatten, mit der ſie aus dem ſicheren Hinterhalt das Fenſter wieder zuziehen konnten. Der dumme Affe Copyright by Georg Muſſer Der und Albert Lenden. Mopebon Kriminalroman von Franz Karl Wagner 36 „Davongeſchleppt 2 „Natürlich keinen Grund, ganz einſach fortzulaufen.“ „Haben Sie für Ihre Vermutungen Sergeant, gibt es Zeugen?“ Maury ſchüttelte den Kopf. „Nur Vermutungen, aber Sie werden meine An⸗ ſicht teilen“ „Waun wurde das Verſchwinden Fräulein Dorses bemerkt?“ fragte der Oberinſpektor „Heute morgen. Das Mädchen brachte ihr wie gewöhnlich das Frühſtück ing Zimmer, fand dieſes aber leer. Zuerſt dachte ſie, daß Dorse zeitig aufge⸗ ſtanden wäre, aber das Bett war unberührt und ſo ſchlug ſie ſofort Lärm.“ eigten ſich Spuren einer gewaltſamen Ent⸗ 9 ˙⁴e 5 Beweiſe, 1 ts gar nichts. Das Zimmer war in ſchönſter Ordnung. Alle Sachen ſtanden an ihrem Platz, kein Zeichen eines Widerſtandes oder 748 7 Kampfes.“ Das ſieht ganz danach aus, als hätte man das en ſortgelockt und ſich erſt ſpäter ihrer Perſon mäc ſagte Jollivet nachdenklich.„Wie nahm Frau brell dieſe Nachricht auf?“ gab eine erſchütternde Szene als ſie von Verſchwinden ihrer Tochter erfuhr. Sie ſchrie und tobte ei Stunde lang und wir dachten ſchon, ſie würde bſtmord begehen. Dann nahm ſie irgendein Beruhigungsmittel und jetzt iſt ſie endlich etwas vernünftiger geworden.“ Das iſt eine böſe Wendung fel, ich Jachte nicht daran, daß ſich noch etwas d verlaſſen mindeſtens eine dem 74 ereignen hatten. Oberinſpektor. würde, nachdem die Villa Ich ſtand Ste halbe Stunde noch vor Fräulein Dorses Tür und hörte, wie ſie von innen zuſperrte. Dann machte Fräulein Morell hatte doch gar bot. &nigin oltiid und αν Mu ncle Sie War eine vorbildliche Hausfrau .“Tc. ³. y e groß ſein. Die Mutter tröſtete ihn dann und ver⸗ ſprach, bei dem Papa ein gutes Wort einzulegen, damit der Junge recht bald auch als„erwachſen“ gelten könne. Zwiſchen den beiden Geſchwiſtern herrſcht beſte Eintracht in der Liebe zu dem jüngſten Brüderchen, dem acht Monate alten, nach dem Großvater genann⸗ ten Albert. Dieſer kleine Mann hat einen Welt⸗ rekord für ſich, denn er iſt das einzige Baby, das ſchon größere Luftreiſen hinter ſich hat. Er flog im Alter von ſteben Wochen mit ſeinen Eltern nach Malmö und ſpäter des öfteren von Brüſſel wach der belgiſchen Küſte. Königin Aſtrid hielt ſtreng darauf, daß die Kinder zu einer beſtimmten Zeit in das Bett mußten. Sie mochten noch ſo bitten, in dieſer Beziehung war die ſonſt herzensgute Mutter unerbittlich. Um ſie ben Uhr morgens wurde aufgeſtanden und ſchwe⸗ diſche Gymnaſtik geübt, an der die Königin oft teilnahm. Um acht Uhr wurde ein Bad genommen, und dann ging es mit Heißhunger über das Früh⸗ ſtück. Die Königin ſtand als erſte auf, und es war ſelbſtverſtändlich, daß ſte das Frühſtitck mit den Kin⸗ dern einnahm. Wenn Königin Aſtrid einmal verreiſt war, war die Trauer unter ihren Kindern groß. Jetzt hat der Todesengel ſie für immer mitgenom⸗ men. Eine echte Mutter iſt in dieſer ſchönen königlichen Frau dahin gegangen. Mit den Kindern, die es noch nicht recht begreifen können, ſteht ein ganzes Volk weinend an der Bahre iſt in dieſe Falle gegangen, aber da das Beispiel nun wieder gelehrt hat, daß Affen für offenſtehende Fen⸗ ſter eine Vorliebe haben, ſind ſeitdem die Fenſter in den Süchtelner Wohnhäuſern Tag und Nacht ver⸗ rammelt. Inzwiſchen katzbalgen die drei übrigen Ausreißer hurtig und munter in der Gegend herum. In einem außerhalb der Stadt gelegenen Klein⸗ garten hatte es ihnen ein Pflaumenbaum angetan. Eims, zwei, drei plünderten ſie die ſchönen, gerade ich noch eine Runde durch das Haus, habe jedoch nichts Verdächtiges bemerkt. So legte ich mich ſchla⸗ fen.“ „Nun, wir werden ja ſehen... Sie können jeden⸗ falls nichts dafür, Maury.“ Die beiden Männer begaben ſich ins Haus. Jol⸗ livet wollte zuerſt Dorses Zimmer unterſuchen, aber auf der Treppe kam ihnen Frau Morell ent⸗ gegen. „Kann ich Sie einen Augenblick allein ſprechen“, ſagte der Oberinſpektor. „Wenn es ſein muß..“ antwortete ſie tonlos. Er folgte ihr in den Salon, wo ſie ihm Platz an⸗ Er blieb jedoch ſtehen und wartete, bis Frau Morell zu ſprechen begann. Aber ſie brachte kein Wort heraus. Nervös drehte ſie fortgeſetzt ein kleines Taſchentuch zwiſchen ihren Händen und wurde unter ſeinen Blicken immer unruhiger und erregter. „Was ſehen Sie mich ſo an?“ ſtieß ſie endlich müh⸗ ſam hervor. „Ich habe mich an ein Bild erinnert, gnädige Frau, das ich vor mehreren Jahren in einer illu⸗ ſtrierten Zeitſchrift ſah. Zufällig kam mir das Blatt in den letzten Tagen in die Hände.“ „Was ſtellte dieſes Bild vor?“ Morell. „Es war das Bild einer Loge auf der Rennbahn im Auteuil. Sie befanden ſich in der Geſellſchaft eines damals ſchon ſehr bekannten Herrn.“ fragte Frau Sie warf ihm einen haßerfüllten Blick zu, dem er ruhig ſtandhielt. „Ich irre mich doch nicht?“ ſetzte der Detektiv troniſch hinzu. „Mir iſt es gleich, ob Sie es wiſſen oder nicht. Das ändert doch heute nichts an allem, was vorge⸗ fallen iſt. Ich war überzeugt davon, daß Sie es eines Tages herausbringen würden. Mir iſt es ganz gleich.“ Jollivet ſchwieg einen Augenblick, dann ſagte er unvermittelt: „Wo iſt Ihre Tochter?“ „Ich ſchwöre Ihnen bei Gott. ich ſchwöre Ihnen, daß ich es nicht weiß, wo ſich Dorse be⸗ findet!“ ö„Sie lügen“, entgegnete Jollivet und wurde zornig.„Kein Wort Ihrer Ausſage iſt wahr, auch das nicht, was Sie vor dem Unterſuchungsrichter ausgeſagt haben.“ „Beweiſen.. beweiſen Sie mir es..“ ſchrie ſte ihn an. „Können Sie ableugnen“, ſchleuderte er ihr ins Geſicht,„daß Sie mit Tordes, Equares und den Leuten von der Filmkompagnie in Verbindung ſtehen. 2“ Sie zuckte zuſammen und taumelte. „Es iſt nicht wahr nein nein „Ste hätten ſich nicht ſo bemühen brauchen die ganze Geſellſchaft wurde heute morgen verhaftet. Die Hafenpolizei in Marſeille dürfte gerade dabei ſein, den Dampfer„Juarez“ zu durchſuchen.“ Frau Morell ſtarrte den Oberinſpektor mit ent⸗ ſetzten Augen an. Jedes ſeiner Worte traf ſie wie ein Keulenſchlag. „Wollen Sie endlich ein Geſtändnis ablegen und der Polizei helfen, den Mörder Ihres Mannes zu verhaften?“ fuhr er fort. „Den. Mörder meines Mannes Die Worte klangen wie ein Aufſchrei. Oberinſpektor Jollivet trat ganz nahe an Frau Morell heran. „Sie ſetzen noch mehr Menſchenleben aufs Spiel, wenn Sie ſchweigen. Sind Sie denn wirklich eine ſo entmenſchte Frau, daß Sie das Leben Ihrer eige⸗ nen Tochter preisgeben...“ e „Dorse iſt nicht in Gefahr.. Nein, es wird ihr nichts geſchehen.“ „Sie wurde alſo doch mit Ihrer Einwilligung entfernt?“ Frau Morell trat einen Schritt zurück. Mit einer raſchen Bewegung riß ſie ſich den linken Aer⸗ mel auf und hielt dem Detektiv ihren Arm entgegen. „Da ſehen Sie da 1“ Jollivet ſah einen dunkelroten Streifen, der ſich von der Schulter bis faſt zum Handgelenk hinzog. Die Haut war aufgeſprungen, das Fleiſch geſchwol⸗ len, es ſchien, als hätte Frau Morell einen ſchweren Stockhieb erhalten. „Wer hat Sie verletzt?“ „Wer. wer. fragen Sie doch nicht immer nur.. ſchrie ſie ihm ins Geſicht. „Das ſpricht eine deutliche Sprache!“ Jollivet „Nun... Sie haben ergriff Frau Morell am Arm. ſich gewehrt... aber ich möchte wiſſen, gegen wen? — zur Neiſe gekommenen Eierpflaumen und i ſich damit übermütig ſo lange, bis von den leckeren Früchten nichts als ein Brei ühriggeblieben war Gerät ein hevanpirſchender Verfolger in ihre Nhe ziehen ſie eine hohnlachende Grimaſſe und ſchaukeln ſich im nächſten Augenblick ſchon in der höchſten Baumkrone. Es wird den Süchtelnern nichts andereg übrig bleiben, als abzuwarten, bis die drei Affen wieder von ſelbſt zurückkehren. Das könnte wie Fachleute wiſſen wollen, ſchon ſehr bald der Fall ſein, dann nämlich, wenn die Ausreißer infolge des un⸗ gewohnten Grünfutters geſundheitlich in den Zuſtanz gerieten, zu deſſen künſtlicher Herbeiführung der Menſch anſonſten einen Löffel Rizinnsöl zu ver⸗ wenden pflegt — Man dann wohl ſagen, daß der Zaunbauer Henry Fallen aus Greenſord, Middleſer, unglauß⸗ liches Pech hatte. Aber jetzt nach dem Eingreifen des engliſchen Königs hat ſich für ihn alles wieber zum Guten gewendet. In dem Hauſe, in dem Fallen mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Kindern wohnt war ein Diebſtahl verübt worden, und ein Kriminal. beamter hatte Fallen in deſſen Wohnung vernommen Dabei fiel ihm ein Spaten auf.„Wie dommen Sie dazu, den Spaten mit in Ihre Wohnung zu nehmen, da er doch Ihrer Firma gehört?“, fragte der Be⸗ amte. Fallen, der ſchwerhörig iſt, verstand nicht gleich und gab Auskünfte, die dem Detektiv nicht genügten. Dieſer erſtattete Strafanzeige, und kurze Zeit ſpäter mußte ſich Fallen wegen des angeblichen Diebſtahls eines Spatens vor Gericht verantworten Er verſtand noch immer nicht, um was es ſich eigent⸗ lich handelte, und ehe er ſich verſah, war er vechts⸗ kräftig zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. In Wirklichkeit hatte er den Spaten micht geſtohlen, ſondern ihn ausdrücklich auf Anweiſung ſeines Chess mit nach Hauſe genommen. Der Chef aber war auf Urlaub, als die Gerichtsverhandlung ſtattfand und konnte ſo das Unheil nicht verhüten. Auf ſeinen Antrag hin hat jetzt der engliſche König das Urteil gegen Fallen aufgehoben. — In einem Dorfe bei Bernan hatte ein Gaſt⸗ wirt ein neues Lokal übernommen und zur Eröff⸗ nung eine größere Feier veranſtaltet, die auch zahl⸗ reiche Gäſte anlockte. Unter dieſen befand ſich auch ein 21jähriger Burſche., der durch einen Zufall beobachtet hatte, wie die Wirtin kurz vor Mitternacht in ihre über dem Schankraum befindliche Wohnung ging und in eine unverſchloſſene Schublade 70 Mark im Laufe des Abends eingenommener Gelder legte. Als die Frau wieder unten in das Lokal zurück⸗ gekehrt war, ſchlich H. ſich heimlich in die Wohnung, ſtahl das Geld aus der Schublade und kam dann ins Lokal zurück. Mit dem Geld in der Taſche ſpielte er plötzlich den Freigebigen und lud ſämtliche Gäſte, auch die Wirtsleute, zu mehreren Stubenlagen ein. Nach einiger Zeit kamen der Wirtin aber Bedenken, zumal ſie vorher geſehen zu haben glaubte, daß H. nur zwei Mark in der Taſche hatte. Sie ging wie⸗ der in ihre Wohnung hinauf und entdeckte das Feh⸗ len des Geldes. Sofort ſagte ſie H. den Diebſtahl auf den Kopf zu, der nach anfänglichem Leugnen die Tat auch eingeſtand. Der Burſche wurde daraufhin der Polizei übergeben. * — Dir Pariſer Polizei verhaftete einen weitläu⸗ figen Verwandten des vormaligen Königs von Spa⸗ nien, Don Luis de Sevilla, Herzog von Mendez we⸗ gen Ausgabe eines ungedeckten Schecks über 15 000 Franken. Der Feſtgenommene proteſtierte energiſch gegen die ihm zur Laſt gelegte Beſchuldigung. Er erklärte, jemand anders müſſe mit ſeinem Namen Mißbrauch getrieben haben. Trotzdem wurde er in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Der Herzog war auf Grund einer Anzeige einer Bank im Abweſen⸗ heitsverfahren zu 13 Monaten Gefängnis und 500 Franken Geldſtrafe verurteilt worden. Er wurde ſchon lange von der Polizei geſucht, da er ſeine Pari⸗ ſer Wohnung mit unbekanntem Ziel verlaſſen hatte. Erſt jetzt erfuhr die Polizei, daß er ſich bei einer Tante des vormaligen Königs, der Infantin Eulalia, in Paris aufhalte. So ſagen Sie es doch, waren Sie dabei, als man Ihre Tochter fortgebracht hat?“ „Nein ich weiß von nichts. Ich habe es auch nicht wollen, daß es geſchieht.“ „Leere Ausrede... Sie befinden ſich doch nicht in der afrikaniſchen Wildnis, in der Sie Ihrer Um⸗ gebung ausgeliefert ſind. Sie haben Leute um ſich, ein Telephon zur Hand, feden Augenblick, wenn Ihnen oder jemand anderem Gefahr droht, können Sie die Polizei verſtändigen! Aber Sie wollen nicht... Ste glauben immer noch an eine Rettung im letzten Augenblick...“ „Nicht alles iß Lüge, was ich ſage“, gab Frau Morell zur Antwort und ſank auf einen Seſſel nieder. „Dann ſprechen Sie endlich!“ „Was wollen Sie denn noch von mir ſie nach einer Pauſe. „Veranlaſſen Sie, daß das junge Mädchen ſofort zurückgebracht wird.“ „Ich kann es nicht nein obwohl es mein ſehnlichſter Wunſch wäre „Sie haben mitgeholfen bei dieſer ſchändlichen Tat!“ Der Oberinſpektor wies auf ihren bloßen Arm.„Sie wiſſen, daß. „Bei Gott, es iſt nicht wahr“, flehte ſie.„Glauben Sie mir doch endlich... Ich dachte ja gar nicht, daß man dieſe Drohung ausführen werde „Drohung. 2“ Jollivet ſah Frau Morell verächtlich an. „Ich werde das junge Mädchen auch ohne Ihre Hilfe in kürzeſter Zeit zur Stelle haben. Aber das eine ſage ich Ihnen, wenn dem Mädchen nur das geringſte geſchieht..“ In dieſem Augenblick wurde die Tür heftig auf⸗ geriſſen und Brieux ſtürzte in das Zimmer. „Oberinſpektor“, keuchte er atemlos,„iſt es wahr ... man hat Dorse entführt.“ „Fragen Sie doch ihre Mutter“, gab der De⸗ tektiv zur Antwort. 5 Henry pflanzte ſich vor Frau Morell auf und ballte die Fäuſte. „Ich will wiſſen, was vorgefallen iſt, Sie. ſofort oder (Fortſetzung folgt) 9“ fragte ich kann es nicht, 4 hören — 1 Inn! Kilor ſchein und mann Stra das Uner dran Görtt beits Stelle rekort eigent Papie allem die 7 hinter Ungar nen 2 voll, Sieht Ungar dann grenz, Punkt auer auh⸗ eifen ieder allen ohnt, inal⸗ men. Ste men, Be⸗ micht nicht urze ichen rten. ſent⸗ chts⸗ In Men, hefs auf und inen rteil Jaſt⸗ röff⸗ ſahl⸗ auch ufall tacht ung ark gte. ück⸗ ung, ins ielte äſte, ein. ken, 5 H. wie⸗ Feh⸗ tahl die chin läu⸗ S pa⸗ we⸗ 000 giſch Er men rin war ſen⸗ 1500 irde art⸗ — * * Morgen- Ausgabe N 2. 8 1935 — 140. Jahrgang Nr. 401 Schweden gewinnt den Fünfländerkampf Deulſchland knapp geſchlagen— Schweden ſiegt mit 56 Punkten vor Deutſchland 32,3, Ungarn 40, Japan 33 und Italien 26,5 Punkten Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung Wenn man als Provinzler des Reiches Hauptſtadt, Ber⸗ Un, betritt, ſteht einem das Herz ſtill. Ein Leben pulſiert zurch die Straßen, das wir uns in unſerem beſcheidenen Mannheim nicht vorſtellen können. Iſt man nun gar im Auto angekommen und hat eine Tagestour von gut 600 Kilometer hinter ſich, dann ſträuben ſich die Haare, ob des ſcheinbaren Durcheinander in den Straßen. Da wird rechts und links überholt, an dieſer Ecke ſteht der Orönungs⸗ mann mit hohen Manſchetten, an jener gibt Blinklicht die Straße frei oder ſperrt ſie. Es ging zwar etwas ſchwer, bis bas Poſtſtadion gefunden war. Wo ſoll auch der Ber⸗ ner ſein Berlin herkennen, aber wir fanden es doch draußen am Lehrter Bahnhof vorbet an der Hermann⸗ Göring⸗Straße, wo vor kurzem eine Anzahl wackerer Ar⸗ beitskameraden ihr Leben auf dem Felde der Arbeit laſſen mußten. Erſt am Lehrter Bahnhof machte ſich das Ber⸗ ner Großereignis bemerkbar; in Scharen pilgerten die Anhänger des olympiſchen Sportes in das Poſtſtadton, das wir gerade noch rechtzeitig erreichten. Gut 25 000 Zuſchauer waren am erſten Tage des euro⸗ püiſchen Großereigniſſes, dem Fünfländerkampf, gekom⸗ men, um dieſe Großkämpfe mitzuerleben. Alle kamen auf ihre Rechnung. Mit wenigen Ausnahmen waren alle an⸗ gekündigten Athleten zur Stelle. Es gab ein kleines entopäiſches Olympia zu ſehen. Pünktlich zur angeſetzten Stunde begrüßte der Fach⸗ amtsleiter Dr. Ritter von Halt die Vertreter der teil⸗ nehmenden Nationen, dann gingen unter den Klängen des Präſentiermarſches die fünf Flaggen hoch. Italiens, Ja⸗ paus, Ungarns, Schwedens und Deutſchlands Hoheitszei⸗ chen flatterten luſtig im Winde in friedlicher Eintracht, im blympiſchen Geiſt, ſymboliſch für die Sportkameradſchaft aller Sporttreibenden in allen Ländern. Den Beginn der Wettkämpfe machte der 200⸗Meter⸗Lauf. Am Start waren Sir⸗ Ungarn, Strandberg⸗Schwe⸗ den, der erſt bet den Landesmetſterſchaften eine neue Beſt⸗ lelſtung über dieſe Strecke aufgeſtellt hatte, dann Tant⸗ guchi, Japans Vertrter, unſer Neckermann auf Bahn vier und ganz außen Connelli⸗Italien. Necker⸗ mann verurſachte den erſten Fehlſtart, dann aber ging das Feld geſchloſſen aus dem Startloch. Neckermanns Antritt war ſehr ſchwach, ganz groß der von Strandberg und Sir. Sir hatte ausgangs der Kurve ſchon den ganzen Kurven⸗ vorſprung aufgeholt und ſiegte ſicher vor Strandberg und Neckermann. Sir 21,4, Strandberg 21,5, Neckermann 22, Taniguchl 22,1. 5 Nach dem erſten Wettbewerb führte alſo Ungarn vor Schweden und Deutſchland; die Punktwertung war be⸗ 1 Der awette Wettbewerb, der Hochſprung brachte wider eine kleine Enttäuſchung. Der Italiener Do tti war ſchon bei 1,80 ausgeſchieden. Ihm folgten Bodoſi⸗ Ungar und Lundqviſt mit 1,85 Meter. Für Wein ⸗ kücz war der Weg zum Siea frei nachdem Aſakuma ſchon ber dritte Verſuch über 1,94 mißlungen war; aber auch Weinkötz ſchaffte dieſe Höhe nicht und ſo teilten Japan und Deutſchland die Punkte. Nach dieſen zwei Wett⸗ bewerben war immer noch Umgarn mit einem halben Zunkt vor Deutſchland. Schweden folgte an vierter Stelle hinter Japan. Wie nahe Freud und Leid zuſammen wohnen, kam im erſten Wettbewerb, dem Kugelſtoßen, zum Ausdruck. Poellke warf ſchon mit dem erſten Verſuch eine neue Heſtleiſtung mit 16,21, auch der zweite Wurf mit 16,10 war noch über ſeiner erſt in Finnland aufgeſtellten Beſt⸗ leiſtung. Sein Sieg ſtand nie in Frage. An zweiter Stelle folgte Dr. Daran yi⸗Ungarn mit 15,32 dann der Schwede Berg mit 14.99 Meter. Nach dieſem Wettbewerb hatte Deutſchland die Führung übernomomen mit 11 Punkten vor Ungarn 9,5. Ebenfalls zufrieden konnte man mit dem Ergebnis des 400 Meter⸗Laufes ſein, in dem der Berliner Ha⸗ mann ein ganz feines Rennen lief. Der Sieg war aller⸗ bings dem Schweden Wachen ſel d, der in 48 6 das Ziel baffterte, nicht zu nehmen. Hamann ſchaſfte in hartem Vuſtzan⸗Bruſt⸗Kampf noch den zweiten Platz Hor dem Aaliener Taverani. Durch den Sieg Wachenfelds batte ſich nun Schweden den zweiten Pbatz in der Länder⸗ wertung mit 11,5 Punkten hinter Deutſchland mit 14 und vor Ungarn mit 10,5 geholt. börennwiſchen gab es den Kampfruf der Schweden zu 8 während von unſerer Seite lediglich das Hinein bei Woellke zu hören war. Aber ſchon fetzt war feſtzuſtellen, für das Berliner Publikum gab es nicht nur Deutſche, hundern nur Könner und wer äürgendwo etwas erreicht hatte, durſte des Beifalls der ſachkundigen Zuſchauer ſicher 955 Lange ſah es im Weitſpruna für Deutſchland 15 trübe aus. Der Japaner Tan ima hatte ſchon beim Ke Verſuch.50 erreicht, während unſer Vertreter u e een ſchon zum dritten Male übertreten hatte bis 12 endlich 7,51 gelang. Dieſem Spruſſg folate aber noch 5 weiterer gültiger mit 7,68, ſo daß der Weitſprung 155 an Deulſchland vor Japan fiel. Uebrigens über⸗ wunden alle fünf Teilnehmer die 7 Meter⸗Marke, ſo 1 5 der Italiener Maffei mit 7,18 nur letzter. eutſchlands Punktevorſprung war weiter angewachſen. „Mit dem Antritt des neuen deutſchen Speerwurf⸗ a es Stöck war der Sieger für den Wettbewerb e ſchon gegeben. Aber man weiß ja, wie die apierform ſo oft täuſcht. Mit einem kraftvollen und vor lem beherrſchten Abwurf überwarf Stöck faſt regelmäßig die 7o⸗Meter⸗Marke oder war nur um Zentimeter da⸗ 8 Er wurde auch mit 71,05 Meter Sieger vor dem 9 Horvath. Dieſer Ungar hat faſt überhaupt kei⸗ 151 8 0 aber ſein Abwurrf und Durchzug iſt ſo kraft⸗ Sieht aß der Speer immer weit über 60 Meter fliegt. n 0 man Stöck mit ſeinem kraftvollen Anlauf und dieſen 1 en mit ſeinem unheimlichen Durchzug bei Speerwurf, 17 bekommt man die Ueberzeugung, daß die Leiſtungs⸗ t 157 dieſer Diſziplin über den 80 Meter liegt. Das 1 1 onto hatte nun folgendes Ausſehen: Deutſchland Un Schweden 12,5, Ungarn 13,5, Japan 7 und Stalien 3. ſarn hatte alſo vorübergehend die Schweden überholt. Eine kitzliche Sache war der 110⸗Meter⸗ Hürden lauf, We erſt beim fünften Start klappte. Faſt immer war 8 die Urſache geweſen. Dann aber klappte es end⸗ dete zichloſſen ging das Feld über bie erſte Hürde. We⸗ Viert fiel dann etwas zurück, lag vorübergehend mit dem W gleicher Höhe, aber ſeine Hürdentechnik ver⸗ 8 ibm dann doch die Vorteile, die ihm zum 2. Platz 2 alſen. Zeit und Sieger Lidman n⸗Schweden 14,8, 1 7 14,0, Kovacs⸗Ungarn in 15 und Japan Mura⸗ 0 mit gleicher Zeit. Punkte nun Deutſchland 27, Schwe⸗ 1 wieder an 2. Stelle mit 19,5 und Ungarn 16,5. 1 Aduzerſ spannend verlief der 500 0⸗Meter⸗Lauf, 8 9 10 ohnſſon⸗Schweden, Kikumoto Japon, d teile 9 5 Kel e n⸗Ungarn und Syrin g⸗Deutſch⸗ Strecke 1 Der Schwede führte faſt über die ganze in der Fibre er den anfangs vorne liegenden Italtener allein zi ung abgelöſt hatte. Für das Tempo ſprechen die Zwiſchenzeiten::18 für 800,:28 für 1500 und der 849,6 für die 3000 Meter. Syring hatte ſchwer zu kämpfen um dabei bleiben zu können, aber er legte am Ende einen Enödſpurt hin, in dem er nicht nur den Italiener ſicher diſtonzierte, ſondern auch dem ſtark abgekämpften Schwe⸗ den von ſeinem Vorſprung faſt 20 Meter abnahm und da⸗ bei den Eindruck hinterließ, als ob es bei früherem Be⸗ ginn des Spurtes auch zum Siege gelangt hätte. Der Ungar Kelen, der anfangs zurückgefallen war, holte im Spurt auf den letzten 100 Meter den Japaner noch und rettete ſo einen wichtigen Punkt. Nach dieſem Wettbewerb hatte Deutſchland 30, Schweden 24,5, Ungarn 17,5 Punkte. Im letzten Wettbewerb gab es Fann noch einen viel⸗ bejubelten und verdienten Sieg unſerer Sprinter⸗ ſtaffel. Leichum, Hornberger, Neckermann und Borch⸗ meyer liefen einen klaren Sieg nach Hauſe, wobei Borch⸗ 1 an den Ungarn Sir noch gute drei Meter abgeben mußte. So verlief der erſte Tag ſpannend und harmoniſch. Alles klappte, Lautſprecher unterrichtete klar und fachlich. Das Wetter war faſt ideal. f Die Ergebniſſe des erſten Tages: 200 Meter: 1. Si r⸗U. 21,4, 2. Strondberg⸗S. 21,5, 8. Neckermann⸗D. 22, 4. Taniguchi⸗J. 22,1, 5. Toetti⸗ Italien 22,2. Hochſprung: 1. Wein kötz⸗D. 1,90, Aſokuma⸗J. 1,90, 8. Bodoſi⸗U. 1,85, 4. Lundquiſt⸗Sch. 1,85, 5. Dotti⸗J. 1,80. Kugelſtoßen: 1. Wöllke 16,21, 2. Daranyt⸗U. 15,92, 8. Berg⸗S. 14,99, 4. Biancani⸗J. 13,61, 5. Kikumoto⸗J. 11,40. 400 Meter: 1. v. Wachen fel d⸗S. 48,6, 2. Hamann⸗ Deutſchland 49,1, 3. Tovernari⸗J. 49,2, 4. Zſitvai⸗U. 50,4, 5. Jacawa⸗J. 53,8. Speerwerfen: 1. Stöck 71,05, 2. Horvath⸗U. 65,71, 3. Nagao⸗J. 64,69, 4. Attervoll⸗S. 61,15, 5. Spazzalli⸗J. 60,91. Weitſprung: 1. Leichum⸗D. 7,68, 2. Tajima⸗J. 7,50, 3. Stenquiſt⸗S. 7,20, 4. Koltei⸗U. 7,18, 5. Maffei⸗J. 7,15. 110 Meter Hürden: 1. Lid man n⸗S 14,8, 2. Wegner⸗ Deutſchland 14,9, 3. Kovacs⸗U. 15, 4. Murakami⸗J. 15, 5. Caldana⸗J. 15,2. 5000 Meter: 1. Johnſſon⸗S. 14:56,2, 2, Syring⸗ Deutſchland 14:58,6, 3. Cerati⸗J. 15:08, 4, 4. Colta⸗U. 15:27,8, 5. Kikumoto⸗J. 15:30. 4 mal 100 Meter: 1. Deutſchland 41,2, 2. Ungarn 41,6, 3. Schweden 42,0, 4. Japan 42,4, 5. Italien 42,4 Deutſchland 35, Schweden 26,5, Ungarn 20,5, Japan 12, Italien 5. Die Kämpfe am Sonntag Der zweite entſcheidende Tag des Leichtathletik⸗Fünf⸗ länderkawpfes im Berliner Poſrſtadion hielt vollſtändig das, was man erwartet hatte. Unüberſehbare Menſchen⸗ mengen ſtauten ſich vor den Eingängen des flaggen⸗ geſchmückten Stadions und lange vor dem Startſchuß zum erſten Wettbewerb waren Tribünen und Ränge mit über 95 000, Zuſchauern dicht gefüllt. Seit den Europakämpfen im Deutſchen Stadion hat eine Leichtathletikberanſtaltung in Berlin und auch in Europa eine ſolche Zuſchauerzah! micht geſehen. Die Stimmung war hervorragend, obwohl infolge des ſommerlichen Wetters eine große Hitze herrſchte, die durch eine graue Wolkenbank zur drückenden Schwüle wurde. Wie am Samstag wurde auch dieſer Tag mit einer feierlichen Flaggenhiſſung eingeleitet und dann begann ohne ſegliche Ueberleitung gleich als erſter Wettbewerb der 400 ⸗Meter⸗ Hürdenlauf, der eine Reihe moch ſpannenderer und vpackenderer Wettbewerbe und Kämpfe anführte. Das bedeutete ſehr viel, denn hatte doch der Samstag einen deutſchen Europarekord(Woellke mit 16,21 Meter im Kugelſtoßen) und zwei ſchwediſche Landes⸗ rekorde(Strandberg mit 21,5 über 200 Meter und die 42,0 der 4 mal 100 Meter⸗Staffel) gebracht. Bei Beginn des Hürdenlaufes kam die Sonne wieder durch und Kopf an Kopf harrte eine faſt 40 000köpfige Menge der Dinge, die nun kommen ſollten. Ungariſcher 400 Meter⸗Hürdeuſieg Den 400 Meter⸗Hürdenlauf gewann der Ungar Ko⸗ vacz überraſchend leicht in 58,6 Sek. gegen den Schweden Areskoug und den Italiener Facelli. Deutſchland ſicherte ſich durch Scheele, der noch Vierter werden konnte wenig⸗ ſtens einen Punkt. Facelli, auf der Innenbahn laufend, lag bis 300 Meter in Führung. Während Scheele gegen den Schneden ſchon Boden aut gemacht hatte, erſchien aus⸗ gangs der Zielkurve der Ungar Kovacz und gewann ſicher mit einem kurzen Sprint. Scheele enttäuſchte und lief nur ein ſchwaches Rennen. Beccali vor Schaumburg Unter Führung des italieniſchen Olympiaſtegers Bec⸗ cali wurden die 1500 Meter in Angriff genommen. Sehr bald drückte Schaumburg ſtark auf das Tempo ud führte bis zur letzen Runde. Unverändert war die Reihenfolge Schaumburg, Beccali, Nilſſon und Szabo geblieben, wäh⸗ rend der Japaner Tanaka bereits vorher abgefallen war. Der deutſche Meiſter verſchärfte das Tempo, aber gegen⸗ über der Zielgeraden griff Beccali an. Zunächſt konnte Schaumburg den Italiener halten, aber in der Zielkurve erſchien Beccali erneut und zog ſchnell und leicht an Schaumburg vorbei und gewann mit 10 Meter Vorſprung. Ueber 100 Meter eine neue Euttäuſchung 100 Meter⸗Lauf waren Toetti⸗Italien, Suzuki ⸗ Japan, Strandberg⸗ Schweden, Sir ⸗ Ungarn und Leichum⸗Deutſchland angetreten. Nach zwei Fehlſtarts geht das Feld geſchloſſen vom Mal. Ueber⸗ raſchend geht Leichum in Führung und führt bis 40 Meter klar, muß aber dann in einem Zug Strandberg und Suzuki vorbeilaſſen. Ueberroſchungsſieger wird der Japaner Su⸗ zuki, der mit Sir die gleiche Zeit von 10,6 Sek. erreicht. Leichum wird Vierter in dieſem Wettbewerb, und da wir im Stabhochſprung ſchon geſchlagen ſind, iſt Schweden in Führung gegangen. Wehmut beſchleicht uns, wenn wir an Unſere einſtige Klaſſe in dieſen Wettbewerben denken. Japan iſt in dem Geſamtklaſſement wieder vor Italien gerückt. Den Zweikampf an der Spitze zwiſchen Deutſchland und Schweden begleitet der am Ende zwiſchen Japan und Ita⸗ lien. Ungarn liegt in der Mitte. In den 800 Metern ſtellt ſich ein ausgezeichnetes Feld dem Starter: Lanz i Italien, Wennberg⸗Schweden, Temes var i⸗ Ungarn, Acchi⸗Japan und Lang⸗Deutſchland. Vom Startſchuß weg wird ſcharfes Tempo gelaufen. Lang ſichert ſich die Innenbahn, aber ſchon nach 100 Metern geht Wennberg vor, dann holt ſich Lang wieder die Spitze und gibt ſie zunächſt nicht mehr ab. Wennberg liegt vorübergehend an vierter Stelle. Prächtig kämpft das Feld. Schmerzt. es auch, daß Schweden immer näher rückt im Geſamtklaſſement, ſo gibt es doch prächtige Kämpfe und noch großartigere Lei⸗ ſtungen zu ſehen. So auch im Endkampf in dieſem 800, Meter⸗Lauf, den ſchließlich der Italiener Lanzi in der überragenden Zeit von:52,2 Min. überlegen vor Wenn⸗ berg⸗Schweden und Lang⸗Deutſchland gewinnt. Der Deutſche war gegen Schluß noch mächtig aufgekommen, konnte aber den Schweden nicht mehr erreichen. Unterdeſſen war es im Stabhochſprung weiter⸗ gegangen. Niſhida war allein geblieben. 4,05 Meter ſchaffte er auf den erſten Anhieb. Der nächſte Verſuch geht gleich über 4,20 Meter. Jetzt erſt hat ſich der kleine Nipponſohn ſeines Trainingsanzuges entledigt. Auch bei 4/20 Metern itberzeugt er ſicher. Auch der Abgang iſt beherrſcht und Zum zeugt von ſeiner Sicherheit. Die Lotte wird auf 4,30 Meter gelegt. Atemlos ſieht das Publikum dem Verſuch des Ja⸗ paners zu. Elegant und ſicher überſpringt er auch dieſe Höhe und geht nun auf 4,35 Meter. Niſhidas ſchmächtiger Körper mit faſt eingefallener Bruſt verſucht mit energi⸗ ſchem Anlauf und guter Konzentration ſein Glück, aber alle dͤrei Mal mißlingt ihm ſein Vorhaben, die 4,35⸗Meter⸗ Grenze zu überbieten, was einen japaniſchen Rekord be⸗ deutet hätte. 10 000⸗Meter⸗Lauf Zum 10 000⸗Mtr.⸗Lauf waren Lippi Italien, Mura⸗ koſo⸗ Japan, der Schwede Lindgren, der Ungar Szilagj und Deutſchlands Meiſter Haag angetreten. Dieſes Rennen war beinahe dazu angetan, einen Mißton in die ſonſt ſo herrlich verlaufene Veranſtaltung zu brin⸗ gen. Mit einem gemäßigten Tempo war das Feld auf die lange Reiſe gegangen. Die erſten 100 Meter wurden in:10, die erſten 500 in:46, die 5000 in 16.20 Minuten zurückgelegt. Immer wieder verlangt das Publikum raſcheres Tempo. Da plötzlich bildet ſich an der oberen Kurve ein kurzes Gedränge. Haag liegt im Gras und ein ungeheures Pfeifkonzert erhebt ſich. Es ſetzt ſich bis zum Ende des Kampfes fort. Immer, wenn der Schwede bei einem Teil des Publikums vorbeikommt, pfeift alles, wäh⸗ rend Haag, der das Rennen doch wieder aufgenommen hatte, mit Beifall überſchüttet wird. Schließlich gab es auch in dieſem Wettbewerb eine große Ueberraſchung. Sie⸗ ger wurde keiner der Favoriten, ſondern der Japaner Murakoſo, der in der letzten Runde dem Italiener auf und davongelaufen war und ſchließlich das durch den Vorfall unerfreuliche Rennen für ſich entſchied. Nur mit Mühe konnte ſich der Sprecher Gehör verſchaffen, um das Publikum darauf aufmerkſam zu machen, daß wir Deutſche Gaſtgeber ſind. Es dauerte auch lange, bis das Kampf⸗ gericht das Ergebnis dieſes Laufes bekannt gab. Es lautete: Sieger Murakoſo⸗ Japan, 32.40 vor Lippi⸗ Italien, Szjlagj und Haag⸗Deutſchland. Das Kampfgericht, das nach Rücktritt der beiden Parteien Deutſchland und Schweden aus Ungarn, Italien und Japan beſtand, hatte entſchieden, daß der Schwede Lindgren diſtanziert wurde und dadurch war Deutſchland wieder mit Schweden im Geſamtklaſſement punktgleich geworden. Und neue Hoff⸗ nungen tauchten auf, daß zum guten Ende doch noch ein Sieg im Geſamtklaſſement erzielt werden könnte. Blask wieder Rekordmann Im Hammerwerfen ſah es lange Zeit noch einem Sieg des deutſchen Meiſters Blask aus, der mit einem Wurf von 51,66 Meter den erſt am Samstag von dem Kölner Lörring aufgeſtellten neuen deutſchen Rekord von 50,48 Metern übertraf und ſich wieder in die Rekordliſte ein⸗ trug. Der Schweden Janſſon übertraf aber die ausgezeich⸗ nete Leiſtung des früheren Oſtpreußen noch um 10 Zentf⸗ meler und verhalf ſeinem Lande mit einer Leiſtung von 51,76 Meter zu weiteren wertvollen 5 Punkten, durch die Schweden mit 51 Punkten im Geſamtergebnis vor Deutſch⸗ land mit 49,5 P. knapp führte. Die übrigen Teilnehmer am Hammerwerfen reichten an dieſe Leiſtungen nicht heran. Japan ſiegt im Dreiſprung Der Japaner Oſhima legte gleich 15,29 Meter vor und hatte damit den Sieg ſchon ſicher. Um den zweiten Platz gab es einen ſcharfen Kampf zwiſchen dem Deutſchen Joch (Fortſetzung auf der zweiten Sportſeite) Hans Stuck wieder Bergmeiſter Stuck auf Auto⸗Auion fährt beſte Tageszeit— Steinbach auf Ne ſiegt in der 350er Klaſſe (Von unſerem Dr.⸗v.⸗O.⸗Sonderberichterſtatter) Um eine knappe Sekunde nur war dieſes Rennen zu⸗ gunſten des deutſchen Fahrers Hans Stuck und ſeines Auto⸗Union⸗Rennwagens entſchieden. Und wollen wir ehrlich ſein, ſo müſſen wir geſtehen, daß wir Bedenken hatten, der große Bergpreis von Deutſchland würde eine Beute der Engländer. Die Lage war folgende: Mereedes⸗ Benz hatte nicht gemeldet, weil die Mercedes⸗Benz⸗Renn⸗ wagen nach ihrem großen Sieg in Bern für den am kom⸗ menden Sonntag ſtattfindenden Großen Preis von Italien hergerichtet werden. Die Auto⸗Union hatte nur einen einzigen Rennwagen mit Hans Stuck als Fahrer gemeldet. Die Auto⸗Union⸗Rennwagen erhalten zum Großen Preis von Italien den letzten Schliff und der Auto⸗Union⸗Renn⸗ wagen mit dem kürzeren Fahrgeſtell wurde heute im Stilfſer⸗Joch⸗Kennen gefahren. Stuck mußte ſomit ſeine und Deutſchlonds Ehre auf einem Wagen mit langem Fahrgeſtell verteidigen, und das war bei der Schauinsland⸗ ſtrecke mit ihren vielen, vielen ſchweren Kurven eine ſchwere Aufgabe. Stuck hat ſie glänzend gelöſt und einen großen, ſchönen Sieg errungen. In:24, Min. bezwang er die 12⸗Kilometer⸗Strecke mit ihren 173 Kurven und 800 Metern Höhenunterſchieb. Der Engländer Seaman auf Era brauchte nur eine Sekunde länger. Mit dieſem Sieg gewann Stuck nicht nur den Großen Berg⸗ preis von Deutſchland, ſondern auch die deutſche Berg ⸗ meiſterſchaft. Mit dieſen Preiſen erhielt Stuck bei der feierlichen Preisverteilung zu Füßen des Freiburger Mün⸗ ſters außerdem den 1000⸗Mark⸗Barpreis, den Ehrenpreis des Führers, des Deutſchen Kraftfahrſport⸗Korpsführers Hühnlein für die ſchnellſte Zeit des Tages aller Fahrzeuge und den Ehrenpreis des badiſchen Staatsminiſteriums für die ſchnellſte Zeit aller Rennwagen. Schnellſter Sportwagenfahrer war 3. Pohl auf Bugatti mit:00,1 Min. Caracciolas im Jahre 1931 auf Mercedes⸗Benz SSͤK⸗Wagen mit:51 Min. auf⸗ geſtellter Sportwagenrekord wurde mithin auch diesmal nicht gebrochen, ebenſo wie Bergmeiſter Stuck heuer nicht on ſeinen Vorjahresrekord gleichfalls auf Auto⸗Union in 806,6 Min. erſtritten, herankam. Schnellſter al ler Motorradfahrer war S. Roth⸗Münzingen auf Imperia, der ſich in der 500er⸗Klaſſe knapp gegen Fleiſch⸗ mann auf NSit und Steinbach auf NSu behaupten konnte. Der Schwede Strömberg auf Husqvarna wurde Vierter die⸗ ſer Klaſſe vor dem Berliner Petruſchke auf Rudge. DW und NSu aber bewieſen ihre Ueberlegenheit in anderen Klaſſen. Daß die DKW in der 250er⸗Klaſſe unſchlagbar ſein wird, wurde vorausgeſetzt. Daß Arthur Geiß als Sieger dieſer Klaſſe auf DW einen Durchſchnitt von 81,7 Km. erreichte, beweiſt die gleichhohe Klaſſe von Fahrer und Maſchine. Walfried Winkler auf DW wurde Zweiter dieſer Klaſſe vor Kohfink auf Imperia. Mann auf Herku⸗ les, Häußler auf Da, Winkler⸗München auf Elſt Jrion und weitere acht Fahrer endeten in geſchlagenem Feld. W. Winklers Vorfahresklaſſenrekord von:14 wurde diesmal durch Geiß erheblich verbeſſert, roſte Geiß ſeine DaW doch in:48,1(81,7 Km.⸗Durchſchnitt) über die ſchwere Kurven⸗ ſtrecke. Babl gewinnt in der Seitenwagenklaſſe NSu⸗Großerfolg in der 350er⸗Klaſſe Der Sieg der beiden NSl⸗Fahrer Stein bach(:37, Min., neuer Klaſſenrekord) und des Zweiten, H. Fleiſchmann, iſt um ſo höher zu bewerten, als er beweiſt, daß es einem deutſchen Fabrikat, nämlich NSu gelungen iſt, in dieſer Klaſſe, die bisher Domäne eng⸗ liſcher Fabrikate war, nicht nur gleichwertige, ſondern über⸗ legene Maſchinen zu bauen. Petruſchke auf Rudge, der Schwede Strömberg auf Husqvarna, Loof auf Imperia und viele andere mußten ſich geſchlagen bekennen. Vom 1 der 500er⸗Solomaſchinen haben wir bereits be⸗ richtet. Im Beiwagen wettbewerb bewies der von ſei⸗ nen ſchweren Unfall verletzungen wieder völlig geneſene W. Babl⸗Miesbach ſeine fahrtechniſche Ueberlegenheit. In der 600er⸗Beiwagenklaſſe beſiegte er in 936,4 den Düſſel⸗ dorfer Schneider auf NSu, Loof auf Imperka, Schumann auf NSu und andere Fahrer von Rang und Ruf. Kahr⸗ manns Vorjahrsrekord(:52) wurde unterboten. Diesmal hatte Kahrmann Pech, mußte verhalten fahren und endete als Letzter. Babl gewann auch den Beiwagenwettbewerb der Maſchinen bis 1000 cem. Und doch war hier Braun⸗ Karlsruhe mit ſeiner Horex Held des Rennens. Braun verlor in einer Kurve im erſten Drittel der Strecke ſeinen Beifahrer. Der Beifahrer überſchlug ſich, hatte fedoch nur Schrammen und keine ſchweren Verletzungen, richtete ſich auf, rannte hinter demMotorradgeſpann her, ſprang wieder in den Beiwagen hinein und rettete Braun damit noch den zweiten Preis. Schumann auf NSu wurde Dritter vor Weyres auf Harley⸗Davidſon. Babls vorjähriger Klaſſenrekord wurde von ihm ſelbſt um eine Sekunde auf :36,8 verbeſſert. Die Spannung der Rennbeſucher ſtieg, als die Sport ⸗ wogen rennen begannen. Bihl⸗ Schwenningen auf Salmſon und Heinemann⸗Gelſenkirchen auf BMW gewan⸗ nen die beiden Ausweisfahrerrennen. Im Rennen der 1100er⸗Klaſſe bewies Brudes⸗Breslau erneut ſeine Fahr⸗ meiſterſchaft und ſtellte mit:22,3 auf engliſchem MG⸗ Wagen einen neuen Klaſſenrekord auf. Briehm⸗Ludwigs⸗ burg auf Amilcar wurde Zweiter. In der 1% Liter⸗Klaſſe fuhr der Tſchechoſlowake Sofka auf Bugatti in:40 ein ſchönes Rennen. In der Zweitliter⸗Klaſſe ſiegte Kautz⸗ Zürich auf Alfa Romeo über von Delius auf BMW. Die Sportwagenrennen der Wagen über zwei Liter ergaben, wie eingangs berichtet, einen Sieg von Pohl auf Bugatti über den Italiener Baleſtrero auf Alfo Romeo. Hartmann auf Maſerati und andere. Kohlrauſch auf MG erkämpfte ſich in der kleinen Rennwagengruppe einen überlegenen Sieg gegen W. Bäumer auf Auſtin und andere. Der eng⸗ liſche Fahrer Seaman verwies in neuer Sportwagen⸗ Rekordzeit ſeinen Stallgenoſſen Mays auf Era auf den 2. Platz. Keßler auf Maſerati, Steinweg⸗München auf Bugatti und andere endeten in geſchlagenem Felde. Bale⸗ ſtrero auf Alfa Romeo wurde Klaſſenſieger in der 2⸗Liter⸗ Rennwagelnklaſſe vor Bieber⸗ Kappelrodeck auf Bugatti. Mit Stucks ſchneidig erkämpftem Sieg der Rennwagen⸗ klaſſe über zwei Liter fand die 11. Schauinsland⸗Rennfahrt ihren befriedigenden Abſchluß und die Auto⸗Union kann als Doppelerfolg verbuchen: Ueberlegener Sieg in der kleinſten Motorradklaſſe der 250⸗cem⸗Maſchinen und Tages⸗ beſtzeit durch Stucks ſieghafte Rennwagenfahrt. Die Ergebniſſe: Motorräder bis 250 cem: 1. Geiß ⸗Zſchoppau auf DW 848,1 Min.(81,7 Stökm.); 2. W. Winkler⸗Zſchopau auf Ded W 917,8(77,4); 8. Kohfink⸗Bietigheim auf Imperia⸗ Rusdge:27,6 Min.(76,1) 4. Mann⸗Bayreuth auf Her⸗ cules:279 Min.(76,0); 5. Häusler⸗Meßkirch auf Dar (75,8). Motorräder bis 350 cem: 1. Stein ba ch⸗Neckar⸗ ſulm auf NS:97,3 Min.(83,4); 2. Fleiſchmann⸗Neckar⸗ ſulm auf Neu:54,54 Min.(82,3); 8. Petruſchke⸗Berlin auf Rudge:40, Min.(81,5); 4. Stroemberg⸗Schweden auf Husqvarna:50,36 Min.(81,4); 5. Loof⸗Godesberg auf Im⸗ peria⸗Python:56,3 Min.(80,7). Motorräder bis 500 cem: 1. Rot h⸗Münſingen auf Imperig:27,0 Min.(85,2); 2. Fleiſchmann⸗Neckarſulm auf NSU:28,9 Min.(84,9); 8. Stein bach⸗Neckarſulm auf Neu:30,0 Min.(84,7); 4. Stroemberg⸗Schweden auf Husqvarna:92,7 Min.(84,2); 5. Petruſchke⸗Berlin auf Rudge:40, Min.(83,0). Seitenwagenmaſchinen bis 600 cem: 1. Babl⸗Miesbach auf Douglas:36,4 Min.(74,8); 2. Schneider⸗Düſſeldorf auf Rudge:71,0 Min.(78,0); 8. Loof⸗Godesberg auf Im⸗ peria:55,7 Min.(72,5); 4. Schumann⸗Neckarſulm auf NSlt :58,9 Min.(72,1); 5. Braun⸗Karlsruhe auf Horex 959,5 Min.(72,0). Seitenwagenmaſchinen bis 1000 cem: 1. Babl⸗Miesbach auf Douglas:36,83 Min.(74,8); 2. Braun⸗Karlsruhe auf Horex:51,0 Min.(73,0); 3. Schu⸗ mann⸗Neckarſulm auf Nit:58,2 Min.(72,2); 4. Weyres⸗ Aachen auf Harley⸗Davidſon 10:00, Min.(72 Stökm.). Sportwagen bis 1100 cem, Ausweisfahrer: 1. Bih l (Schwenningen! auf Salmſon 10:54 Min.= 66 Stöoͤkm.; 2. Joa(Pirmaſens] auf Ftat⸗Halilla 11:33,5 Min.- 62,2 Stokm. Sportwagen bis 2000 cem: 1. Heinemann(Gei⸗ lenkirchen) auf BMW e10:34,2 Min.(78 Stokm.); 2. Wieck (Dortmund) auf BMW 10:36,4 Min.(67,3 Stoͤkm. Sport⸗ wagen bis 1100 cem, Lizenzfahrer: 1. Bru des(Breslau) auf MG 922,3 Min.(70,8 Stoͤkm.); 2. Briem(Ludwigs⸗ burg) auf Amilcor 954,5 Min.(72,6 Stoͤkm.) 78. Pohl(Lib⸗ neves) auf MG 1019,83 Min.(69,7 Stokm.); 4. Hummel (Freiburg) auf Amilcar 10:86,3 Min.(67,8 Stoͤkm.). Sport⸗ wagen bis 1500 cem: 1. Sofjka(Alexovice) auf Bugattt 940,2 Min.(74,4 Stoͤkm.)J. Sportwagen bis 2000 cem: 1. Kauß(Schweiz) auf Alfa Romeo:41 Min.(74,8 Stoͤkm.); 2. von Delius(Berlin) auf BMW 10:00,5 Min. (719 Stoͤkm.). Sportwagen über 2000 cem: 1. Pohl(Lib⸗ neves) auf Bugatti:01,90 Min.(79,7 Stoͤkm.); 2. Bale⸗ ſtrerb(Itolien) auf Alſa Romeo 908,7 Min.(78,7 Stökm.); e(Ungarn! auf Bugatti 917,3 Min.(77,5 Stoͤkm). Reunwagen bis 1100 cem: 1. Kohlrauſch(München) auf Magie⸗Midget) 907,1 Min.(78,9 Stoͤkm.); 2. Bäumer (Bünde i..) auf Auſtin:18,9 Min.(77,3 Stökm.). Renn⸗ wagen bis 1500 cem: 1. Seaman(England) auf Era :25,1 Min.(85,5 Stoͤkm.]; 2. Mays(Englond) auf Era :96,8 Min.(88,5 Stoͤkm.); 3. Keßler(Schweiz) auf Maſe⸗ rati:52,1 Min.(81,1 Stoͤkm.). Rennwagen bis 3000 cem: 1. Baleſtrero(Italien) auf Alfa Romeo 909,9 Min. (78,5 Stokm.); 2. Wimmer(Kappelrodeck) auf Bugatti:14, Min.(77,0 Stolm.). Rennwagen über 3000 cem: 1. Stuck (Zſchopau) auf Auto⸗Union:24,1 Min.(85,6 Stoͤkm.). 8. Seite/ Nummer 401 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. September 1935 und dem Schweden 8. Anderſſon. Betde erreichten 14 Meter und teilten ſich ſchließlich in die Punkte. 85 5 Das Stabhochſpringen, mit dem die Wettkämpfe des Sonntags eingeleitet wurden, nahm über eineinhalb Stun⸗ den in Anſwruch. Mit dem Japaner Niſhida war der Sie⸗ ger gegeben. Ueberraſchend kam das frühzeitige Aus⸗ ſcheiden des Deutſchen Hartmann, der ſchon bei 38,60 Meter aufgeben mußte. Deutſchland blieb damit in dieſem Wett⸗ bewerb ohne Punkte. Von 3,90 Meter ſprang der Japaner Nöfhida allein weiter. Er kam bis 4,30 Meter, drei Ver⸗ ſuche über 4,35 Meter ſcheiterten. Den zweiten Platz be⸗ legte der Schwede Lindblad mit.90 Meter. Auch ſchwebiſcher Staffelſteg Die abſchließende 4⸗mal4oo⸗Meter⸗Staffel war für das Endergebnis von ausſchlaggebender Bedeutung. Die Spannung der Menge war auf dem Höhepunkt angelangt. Deutſchland mußte leider für den verletzten Hamann Erſatz einstellen und ließ den Hamburger Schein als Startmann laufen. Strömberg lief für Schweden ein ausgezeichnetes Rennen und gab den Stab als Erſter mit knappem Vor⸗ ſprung vor Schein und den zuſammenliegenden Ungarn und Italienern ab. Der Süddeutſche Helmle ging energtſch an die Verfolgung des vor ihm liegenden Schweden Pihl heran, konte ihn aber nicht ganz erreichen. Klupſch als örttter Mann der Deutſchen konnte den 2⸗Meter⸗Vorſprung des Schweden Danielſſon nicht aufholen. Alle Hoffnun⸗ gen der Deutſchen ruhten nun auf dem Frankfurter Metz⸗ ner, der aber in dem ſchwediſchen Meiſter von Wachenfelot einen ſehr ſtorken Gegner hatte. Er konnte den Schwe⸗ den auch faſt erreichen, aber in einem fabelhaften End⸗ ſpurt ſchüttelte von Wachenfeldt den deutſchen Schluß⸗ läufer ſicher ab und ſiegte in der neuen ſchwediſchen Re⸗ kordzeit von:14,2 Minuten. Auch Deutſchlands Staffel lief mit:16 noch eine neue Beſtleiſtung heraus. Einen ſchweren Kampf um die nächſten beiden Plätze lieferten ſich Ungarn und Japan, den ſchließlich Ungarns Schlußmann Nagy vor Facelli für ſich entſcheiden konnte. Die Siegerehrung Sofort im Anſchluß an den letzten Wettbewerb nahm der Führer der deutſchen Leichtathletik, Dr. Ritter von Halt, die Siegerehrung vor. Stehend und mit erhobener Am den Vereinspokal Bf Mannheim— J Homburg(Saar) 723(:1) Im Rahmen der erſten Schlußrunde des deutſchen Ver⸗ einspokals ſtellte ſich der Bezirksklaſſenvertreter FV Ho m⸗ burg ⸗Saar dem badiſchen Gaumeiſter hinter den Brau⸗ ereien. Neben dem Umſtand, daß die Saarländer als die am längſten leidenden der zurückgegliederten Volksgenoſ⸗ ſen ſich beſonderer Sympathie erfreuen, wuchs inſofern noch eine beſondere Note aus dieſer Veranſtaltung, da ſich zwei Gegner gegenübertraten, die ſich nicht kannten und ſomit der Phantaſie der Zuſchauer über die Möglichkeiten des Ausgangs gewiſſen Spielraum ließen. Vom rein ſport⸗ lichen Standpunkt aus konnte jedoch kaum ein Zweifel darüber beſtehen, daß ſchon auf Grund der Stellung der heiden Vereine im ſüdweſtdeutſchen Fußball, ein Sieg der Heimiſchen herauskommen mußte, trotz aller Möglichkeiten und Ueberraſchungen, die gerade der Pokalſpiel⸗ charakter offen läßt. ö Vf Rü entledigte ſich ſeiner Aufgabe in erwartet ſtcherer Weiſe, wenn auch die nicht ganz komplette Aufſtellung in der Form natürlich Lücken aufwies. Dazu kam das Aus⸗ ſcheiden von Mauz und die zeitweiſe Außerachtlaſſung des Gegners. Das Spiel ſieht die Platzelf bereits nach wengen Minuten ſchon in Führung, die Theobald mit bombigem Schuß beſorgt. Eine ſchöne Zuſammen⸗ arbeit der Homburger, die mit gutem Kopfball des Rechts⸗ außen abſchließt. endet bei Schneider. Die ungewohnte Hitze dämpft das Tempo des Spiels. Schwach erweiſt ſich Lederle am linken Mannheimer Flügel durch ſein wenig zügiges Spiel und ſehr unſicheren Schuß. Eine fußgerechte Steildurchlage von Fürſt nimmt Langenbein in vol⸗ lem Lauf auf ſein Schuß überwindet den herausgehenden Torwart glatt,:0. Ein famoſer Kopfball Fürſts geht kwapp darüber. Dann treibt Langenbein bei Taten⸗ loſigkeit der gegneriſchen Abwehr ſicher:0, doch ein kurz darauf diktierter Faubelſer für Vin wind von Schalk nach⸗ läſſig getreten und abgewehrt. Mauz ſcheidet infolge Ver⸗ letzung aus, was ſich in ſchwächerem Druck der Heimiſchen alswirkt, die Folge iſt ein periodiſches Losziehen der Homcurger. Drei gefährliche Schüſſe der Gäſte, wobei der Pfoſten einmal die Rettung iſt, zeugen doch von einem gewiſſen Keinen, und ſchließlich gelingt es dem Mittel⸗ ſtürmer Eigner, nach techniſch fertigem Umſpielen meh⸗ rerer Gegner, auf kurz gewehrten Schuß von ihm, mit Nachſchuß:1 zu drücken. Endlich zeigt auch Lederle einen ſchön gezogenen Schuß, der vom Hüter ebenſo geſtoppt wipd. Pauſe. Auch nach Wiederbeginn ſteht Vſft ohne Mauz und mit nur vier Stürmern, da Striebinger den linken Läuferpoſten weiter verſteht. Der ſichere Sieg läßt die Mannheimer die Anſpannung lockern, aber dennoch ſchraubt Fürſt mit flachem, ruhigem Ball auf:1. Mannheim wird noch ge⸗ laſſener, als ober Homburg mit einer ſchnellen Aktion, wo⸗ bei die VfR⸗Verteidigung, einſchließlich Schneider nicht mit⸗ kommt, durch den Linksaußen:2 erzielt, wird die Sache ernſter, erſt recht, als der Halblinke der Bezirksklaſſe gar 48 aufholt. Doch Langenbein ſtellt die Torſkala mit glänzendem Strafball wieder 518 und zehn Minuten ſpäter 63. Zähe Verſuche des energiſchen und ſpieleriſch ſehr guten Homburger Mittelſtürmers Eigner finden die nötige Unterſtützung nicht, onderſeits konzentrieren ſich die Saar⸗ länder mehr gouf die Abwehr. Ihre dazwiſchen immer wie⸗ der einſetzenden Anſtrengungen zur Verbeſſerung des Er⸗ gehniſſes ſcheitern an der mangelnden Geſchloſſenheit und Taktik. Kurz vor Schluß ſchließt Langenbein ſeine reichlichen Treffer mit Nummer 7 ab. Eine eingehendere Beſprechung erübrigt ſich inſofern, als der Ablauf nicht unter normalen Verhältniſſen vor ſich ging. So fehlte bei fk Berk, und auch der frühzeitige Abgang eines Läufers wie Mauz muß ſich auswirken. Im übrigen löſte der herausgeſpielte Stand von au nicht mehr den nötigen Anreiz aus. Erſt als der Partner mit einem:8(8) den Gaſtgeber fühlbar gemahnte, riß man ſich auf Mannheimer Seite wieder mehr zuſammen; aber es blieben doch mehr Einzelleiſtungen. Die einzigen Spie⸗ ler, die fertige Form für die ganz anders herausfordern⸗ den Punktekämpfe zeigten, waren Langen bein, der glänzend arbeitete, und Für ſt. In Abſtand noch Theobald. Das Verteidigungstrio erregte mitunter Kopfſchütteln, wenn auch ein kompletter Fünferſturm natürlich mehr Entlaſtung bringt. Lederle iſt keinensfalls reif für Gau⸗ ligagerſatz, trotz einzelner ſehr guter Momente. Für die heutige noch uneinheitliche wie unfertige Geſamtleiſtung muß man auch den Gegner in Betracht ziehen. Die Homburger hatten eigentlich nur drei Leute, die tber ihre Klaſſe hinausragen: In erſter Linie Mittel⸗ ſtürmer Eigner, auf den aber alles zu ſehr zugeſchnitten iſt. Er gab aber trotzdem der heimäſchen Hintermannſchaft manches zu ſchaffen. Dann der rechte Verteidiger Mül⸗ ler, und ſchließlich der Torwart, der gegen die Saftſchüſſe wohl machtlos war, aber in der Grundanlage Geſchick ver⸗ rät. Was neben dem rein Techniſchem der Mannſchaft be⸗ ſonders fehlte, war die Taktik. Auf ſolch einfache und ein⸗ ſeitige Weiſe kommt man im Angriff dauernd nicht durch, wie auch ein zu offenes Spiel, zumal als unterklaſſiger Gegner das Herausgeholte nicht zu ſichern vermag. Man hatte auch den Eindruck, daß den Saarländern das der⸗ zeitige Training noch ſehlt. Becker ⸗ Ludwigshafen als Spielleiter, brachte die Sache gut durch. Der Beſuch litt offenbar unter den Ver⸗ anſtaltungen in Viernheim und Waldhof; war aber an⸗ nehmbar. 8 Altrip ſteigt ab TSV Altrip— 86 Seckenheim:4 Nach der unerwartet hohen Niederlage, die Altrip im Vorſpiel um den Abſtieg zur Kreisklaſſe am Vorſonntag hinnehmen mußte, ſtartete Seckenheim auch im zweiten Treffen, das die endgültige Entſcheidung brachte, als er⸗ klärter Favorit. Trotzdem man auf härteſten Widerſtand ſtieß, ſtand auch diesmal der Endſieg der Gäſte, die im Gegenfatz zu Altrip mit beinahe kompletter Mannſchaft auffahren konnten, kaum in Frage. Leider ließ ſich am Schluß des Treffens der Torwart Spindler von Altrip zu einer Unſportlichkeit hinreißen, die ſeinem Verein nicht zur Ehre gereicht. 2 Obwohl zu Beginn Altrip mitunter ganz gefährlich vor dos Gäſtetor kom, blieb ihm der Erfolg verſagt, während Seckenheim durch einen von Gropp wunderbar eingetre⸗ rechten Hand hörten die 88 000 Zuſchauer ſich te zw Ehren der ſtegreichen Schweden geſptelde Nattonalhymne an. Und mit einem öͤreifachen Sieg Heil und dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Sted fand dieſe großartige Veranſtaltung ihren würdigen Abſchluß. Die Ergebniſſe: 400 Meter Hürden: 1. Ko acz(Ungarn) 58,6: 2. Areskoug(Schweden) 599; 3. Facellti(Italien) 54,4; 4. Scheele(Deutſchland) 55,0. 5. Herada(Japan] 59,7 Sek. 1500 Meter: 1. Beccali(Italien):54, 2. Schaumburg (Deutſchland):55,2; 3. Nilſſon(Schweden) 358,4; 4. Szabo(Ungarn):02,4; 5. Tanaka(Japan):06 Minuten. 100 Meter: 1. Suzuki ⸗ Japan 10,6; 2. Sir⸗Ungarn 10,6; 3. Strandberg⸗Schweden 10,7; 4. Leichum⸗Deutſch⸗ land 10,8; 5. Toetti⸗Italien 11 Sek. 800 Meter: 1. Lanzi⸗Italien:52,2; 2. Wennberg⸗ Schweden:54,5; 3. Lang ⸗Deutſchland:55; 4. Temes⸗ vari⸗Ungarn 200,2; 5. Aochi⸗Japan:03,06 Min. Stabhochſprung: 1. Niſhida⸗ Japan 4,0; 2. Lindblad⸗ Schweden 3,90; 3. Bacſalmaſi⸗Ungarn und Innocenti⸗Ita⸗ lien je 3,80; 4. Hartmann⸗Deutſchland 3,66 Meter. 10 000 Meter: 1. Murakoſa⸗ Japan 32,42; 2. Lippi⸗ Italien 32:52,8; 3. Kelen⸗Ungarn 32:58,2; 4. Haag⸗ Deutſchland 33:15. Linogren diſtanziert. Hammerwerfen: 1. Janſſon⸗Schweden 51.76; 2. Blask⸗Deutſchland 51,66; 3. Pantogalli⸗Italien 45,55; 4. Kikumoto⸗Japan 40,56 Meter. Dreiſprung: 1. Oſhima⸗ Japan 15,29; 2. Joch⸗ Deutſchland und Anderſſon⸗Schweden je 14,86; 4. Szirmai⸗ Italien 14,32 Meter. Ungarn 14,65; 5. Milaneſe⸗J Diskuswerfen: 1. Anderſſon ⸗ Schweden 52,12; 2. Donogan⸗Ungarn 47,23; 3. Bioncani⸗Italien 45,27 4. Würfelsdobler⸗Deutſchland 44,27; 5. Kikumoto⸗ Japan 41,19 Meter. A4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel: 1. Schweden 314,2: 2. Deutſchland 316,2; 3. Ungarn 318,2; 4. Italien 18:05; 5. Japan:31 Min. Die Schlußwertung: 1. Schweden 56 Punkte, 2. Deutſchland 52,5 Punkte, 3. Ungarn 40 Punkte, 4. Japan 32 Punkte, 5. Ita⸗ lien 26,5 Punkte. tenen Stpafſtoß ſchon in der 20. Minute in Führung gehen konnte und wenig ſpäter durch einen Nachſchuß von Bauder ſchon mit:2 vorne lag. Bis zur Pauſe blieb Seckenheim eindeutig überlegen, ohne jedoch den Torſtand noch ver⸗ beſſern zu können. Nach Wiederbeginn verſuchte Altrip mit aller Energie dem Spiel eine Wendung zu geben und konnte den Geg⸗ ner auch lange Zeit in die Abwehr drängen. In der 65. Minute fiel der erſte Gegentreffer durch Benz, der den Ball aus kürzeſter Entfernung in die Maſchen ſetzte, aber ſchon 10 Minuten ſpäter hatte Bauder im Anſchluß an einen Straſſtoß die alte Tordifferenz wieder hergeſtellt. Bis zum Spielende konnten beide Parteien noch je einmal erfolgreich ſein, Stengel markierte den vierten Treffer für ſeine Farben, und Schneider konnte kurz vor Schluß Altrip auf:4 heranbringen. In dem Jahre ſeiner Zugehörigkeit zur Bezirksklaſſe hat ſich 98 Secken heim zu einem Gegner von beacht⸗ lichem Können entwickelt. Der Sturm, der ein energiſches, ſteiles Angriffsſpiel bevorzugt, hatte in Gropp einen fa⸗ moſen Halblinken und in Bauder einen ſchußkräftigen Sturmführer. Prächtige Zuſammenarbeit der hinteren Reihen machte dem gegneriſchen Sturm das Beſtehen vecht ſchwer. In der Läuferreihe deckte man aufmerkſam, und die Verteidigung Erny— Winkler war ein zuverläſſiger Hüter. Die Mannſchaft des T Altrip nahm den Kampf nrit größter Energie auf, aber um das Geſchick zu wenden, hätte es anderer Leiſtungen bedurft, als dieſe erſatz⸗ geſchwächte Elf zu bieten imſtande war. Immerhin ſah man einige Könner in ihren Reihen. So zum Beiſpiel Schneider und Benz im Angriff und Spindler und Hauk in der Torabwehr. Schiedsrichter Duchard⸗ Heidelberg war dem Spiel ein gerechter Leiter. 2 S V Deutſche Veſtleiſtungim Hammerwwerfen Blask um 4 Zentimeter übertroffen Bei dem zweitägigen Kölner Leichtothletik⸗Klubkampf zwiſchen Allianz und dem KBC konnte der bekannte Kölner Athlet Lörring im Hammerwerfen mit 50,48 Meter eine neue deutſche Beſtleiſtung aufſtellen. Die bisherige Beſt⸗ leiſtung erzielte in Helſingfors vor acht Tagen beim Länderkampf Deutſchland— Finnland der Königsberger Blask mit 50,44 Meter. Die Beſtleiſtung Lörrings wurde unter oifizieller Kontrolle erzielt und dürfte doher auch Anerkennung finden. Der erſte Streich Amieitia Viernheim— Phönix Karlsruhe:3 Der Auftakt der Verbandsſpiele der Gauklaſſe an der Waloöſchenke zu Viernheim war für das ſchmucke Heſſen⸗ ſtädtchen ein Ereignis von beſonderer Größe, zu dem nahe⸗ zu 2500 Beſucher erſchienen waren, die in lebhafteſter An⸗ teilnahme das raſſige Spiel der Mannſchaften verfolgten. Man war im Viernheimer Wald auf den Beſuch des dent⸗ ſchen Altmeiſters auf das Beſte gerüſtet. Die tapfere Elf der Amicitia wollte im Vertrauen auf ihre Stärke das Letzte geben, um gegen den großen Gegner ehrenvoll ob⸗ zuſchneiden. Dieſes Vorhaben iſt der gaſtgebenden Mann⸗ ſchaft, die ſich in guter Form einführte, und nachdem ſie eine anfängliche Nervoſität, von der aber auch der Gegner in gleichem Maße heimgeſucht wurde, überſtanden hatte, in einer Art und Weiſe gelungen, die höchſt reſpektabel iſt und größte Beachtung verdient. Schon nach Ablauf der erſten 45 Minuten ſahen die Mannen um Kiß ihr heißes Be⸗ mühen mit einer:0⸗Führung belohnt. Ein Ergebnis, das auch der kühnſte Optimiſt nicht erwartet hatte, das aber eine gute Rückverſicherung war für den zweiten Sptiel⸗ abſchnitt, in dem Phönix ſich daran machte, das verlorene Gelände wieder aufzuholen. Beide Mannſchaften ſpielten ſofort mit vollem Einſatz und ſchon in der erſten Minute mußte Krug einen hohen Strafball über die Latte heben. Die Züge der Amicitia wurden nach und nach derart eindrucksyoll und zielſicher angelegt, wie ſie Karlsruhe beſtimmt nicht erwartet hatte. In der 10. und 11. Minute ſollte denn auch bereits das Verhängnis über den Phönix orkanartig hereinbrechen. Helbig brachte einen Ball fein herein, der kleine Pfennig ſtand goldrichtig und ſchoß ſchorf und placiert an dem die Sicht verſtellten Torwart Maier ein. Der Jubel über dieſen fabelhaften Treffer hatte ſich noch nicht gelegt, da rauſchte es ſchon ein zweites Mal im Phönixkoſten. Müller hatte mit einem Freiſtoß Pfennig gut bedient und deſſen glatter, ſauberer Schuß führte zum:0. Der Phönix mußte erkennen, daß ihm ſeine Felle wegſchwammen und ſchaltete eine härtere Gangart ein. Die Amieitio erwies ſich jedoch als außerordentlich kampfſtark und hatte ihr Spiel feſt in der Hand. Im Herauslaufen rettete Maier vor dem anſtürmenden Kiß, aber dann mußte auch Krug vor dem heronbrauſenden Biele den Ball über das Tor heben. Nur ſelten konnte der Phönix die Läuferreihe von Viernheim abſchütteln; er verſuchte daher ſein Heil mit einigen Weitſchüſſen, die aber ihr zugedachtes Ziel weit verfehlten. Auf der Gegenſeite rettete Mohr auf der Tor⸗ linie noch einen Kopfſtoß von Koob, der kurz danach in völlig freier Stellung knapp danebenſchoß. Ein Faulelf⸗ meter an Kiß 2 verſchuldet, führte von Müller ſicher ver⸗ wandelt zur:0⸗Halbzeitführung. Nach Wiederbeginn hatte Phönix ſeinen Sturm völlig umgruppiert. Die Umſtellung Förig, Heiſer, Graß, Schoſer, Biele ſchien ſich zu bewähren, denn das Spiel des Angriffs wurde flüſſiger. Förig brach einigemal fein durch, wurde aber immer wieder geſtellt. Mit aller Macht ſuchte aber Viernheim eine weitere Erhöhung des Reſultats. Wie die Teufel fummelten die grünen Stürmer im gegneriſchen Strafraum herum, aber jede Lücke war mit einem Bein verſtellt, ſo daß nichts mehr gelingen konnte. Phönix ver⸗ lor mitunter merklich an Zuſammenhang, ſo daß die Ak⸗ tionen abgeriſſen und zerfahren wirkten. In der 78. Min. holte aber Schoſer auf Flanke von Förig doch ein Tor auf. Viernheim ließ nun merklich nach und in den letzten Minuten holte der Phönix auf. Nach einer Ecke gab es 9s Jubillums⸗Sporneſt des Se 18.0 Großkampfe im Luiſenpark— Meldeergebnis und Leiſtungen hervorragend Das 25jährige Jubiläum der Leichtathleten des TV 1846 und die von den 1846ern aus dieſem Anlaß ausgeſchriebe⸗ nen und zur Durrchführung gebrachten beiden Veranſtal⸗ tungen haben nicht nur dazu beigetragen, daß der Leicht⸗ athletik in unſerer Vaterſtadt wertvolle und anerkennens⸗ werte Unterſtützung im zweifelsohne vorhandenen Auftrieb wurde. Waren es zunächſt die reichsoffenen Jugend⸗Wett⸗ kämpfe zu Beginn der Leichtathletikzeit, die nach jeder Richtung hin zu einem vollen Erfolge wurden, ſo darf für die geſtrigen„Reichsoffenen Wettkämpfe“ geſagt werden, daß ſie in gleichem Maße dem Jubiläum des Veranſtal⸗ ters alle Ehre machten, wie ſie zum Ausklang der Wett⸗ kampfzeit im vorolympiſchen Jahr eine gerne vermerkte Bereicherung unſeres einheimiſchen, au Großveranſtal⸗ tungen gewiß nicht überreichen Programms bildeten. Erfreulich, daß der Unternehmungsgeiſt des TW 1846 durch die Vereine und ihre Aktiven gleichfalls belohnt wurde. Ueber 300 Meldungen aus ganz Süddeutſchland muß als hervorragend bezeichnet werden. Weniger zu⸗ friedenſtellend der Beſuch. Er war nicht gerade ſchlecht. Immerhin nahmen an die 600700 Zuſchauer an den ſpannenden Kämpfen lebhaften Anteil. Ein wundervoller, ſelten ſchöner Spätſommertag ſpendete reichlich Sonne und trug ſo außer den in den beſten Zuſtand gebrachten Wett⸗ kampfbahnen mit dazu bei, daß auch die Leiſtungen ſich ſehen laſſen können. Unſere Mannheimer Beſtenliſte wird nach den Ergebniſſen auf dem 1846er⸗Platz mancherlei Ver⸗ beſſerungen und Verſchiebungen erfahren. Zu den Vorkämpfen— in den Läufen wurden auch einige Zwiſchenentſcheidungen erforderlich, ſo für 200 in Klaſſe 2— wurde der ganze Vormittag benötigt, wobei gleichzeitig auch drei Entſcheidungen fällig waren. Die meiſte Zeit benötigten wieder die Stabhochſpringer. Bei 3,10 Meter iſt der alte Kämpe Kunz immer noch dabei. Darüber hinaus war aber die jüngere Generation unter ſich, die auf 3,20 Meter kam, mit Den k⸗TV Brühl als Sieger. Der 1500⸗Meter⸗Lauf brachte einen ungemein feſſelnden Endkampf. Auf dem 18 Mann ſtarken Feld lagen abwech⸗ ſelnd unſere Mannheimer Lauſer und Lang, ſowie Hager⸗ Kaiſerslautern und Miltenberger in Führung, bis ſich in der letzten Runde W. Abel nach vorne ſchob und an den übrigen vorbeiging, die unter ſich erbittert um die Plätze kämpften. Die beiden Dreikämpfe ſahen bei den 32—40jährigen Emrich⸗Tgde. Worms und bei den über 40 Jahre alten Kunz als die Beſten. Die Vormittags⸗Ergebniſſe: 1500⸗Meter⸗Lauf: 1. W. A be l⸗Vſs 406,2 Min., 2. Lauſer⸗M T:08 Min., 3. Lang⸗Vfs:10 Min., 4. Hager⸗ FC Kaiſerslautern 413,2 Min., Miltenberger⸗t. FC Nürn⸗ berg:14,2 Min. Stabhochſprung: 1. Den k⸗TV Brühl 3,20 Meter, 2. Ehret⸗TVe Ludwigshafen 3,20 Meter, 3. Rößler⸗TV 1846 Heidelberg 3,20 Meter, 4. Kunz⸗TVM. 1846 3,10 Meter. Dreikampf über 40 Jahren: 1. Kun z⸗TVM 1846 64., 2. Bäurle⸗TVM 1846 60,5., 3. Rau⸗TVM 1846 57,5., 4. Henze 57 P. Dreikampf 32—40 Jahre: 1. Emrich⸗T Worms 1729,80 Punkte, 2. Schramm⸗Tb Germania 1608,60., 3. Rieble⸗ TusSpg Darmſtadt 1468,59 Punkte, 4. Dr. Ebner⸗Eintracht Frankfurt a. M. 1212,60 Punkte. Der Einmarſch der Teilnehmer leitet die Ent⸗ ſcheidungen am Nachmittag ein, wobei Vereinsführer Thum herzliche Worte der Be⸗ grüßung fand. Auch Bezirks beauftragter Kör bel war, zugleich als Vertreter von SA⸗ Gruppenführer Luyken, an⸗ weſend. Sofort wird zum 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf ge⸗ ſtartet, den Thor n⸗Heidelberg im Endkampf vor Bolch⸗ Heilbronn an ſich brachte. Die 100 und 200 Meter gewann der ſich vorzüglich in Form befindliche Keller⸗ TVM 1846 beidemale ſicher, obwohl er für 200 Meter die Außenbahn erwiſcht hatte. Ueber 100 Meter war auch Nehb am Start und kam nach Keller an 2. Stelle ein. von Viernheim ein 2. Tor Ausgleich. Die Amicitia Viernheim hat ein herrliches, mitreißendes und packendes Kampfſpiel geliefert, in dem man durchzuſtehen vermochte bis zum letzten Augenblick. In keiner Phaſe hat die Mannſchaft nachgelaſſen und ſtets ein Tempo vorgelegt, bei dem Karlsruhe, wollte es nicht unter die Räder geraten, ſein ganzes Können aufbieten mußte. Im Sturm lieferten namentlich Koob, ein kleiner, unterſetzter Verbinder, der nicht nur ſpielen, ſondern auch prächtig ſchießen kann, und Müller als Rechtsinnen ein famoſes Spiel. Beide ſetzten ihre Außen prächtig ein, ſo daß dieſe nach ſchnellem Lauf gute Ballhereingaben ſchaffen konnte, die der kleine blonde Pfennig fabelhaft umſetzte. Die Aktionen der Läuferreihe Martin— Mantel— Fetſch waren taktiſch klug angelegt; trotzdem man auf bhöchſte Sicherheit bedacht war, ſpielten dieſe Mannen in Zer⸗ ſtörung und Aufbau wirklich großartig. Gegen den techniſch wohl verſterten Sturm der Gäſte hatte die Verteidigung Kirs— Faltermann im zweiten Spielabſchnitt mitunter ihre liebe Not, beide zogen ſich aber, mit aller Energie ſpielend, äußerſt ruhmvoll aus der Sache. Krug im Tor hielt fabelhaft; Bälle, die man ſchon im Kaſten wähnte, waren bei ihm ſehr gut aufgehoben. Der Karlsruher Phönix wurde durch den uner⸗ wartet heroiſchen Widerſtand der Amicitia mitunter ſchwer aus dem Konzept gebracht. Aber trotzdem war zu erken⸗ nen, daß dieſe gut aufeinander abgeſtimmte Elf über eine große Routine verfügt. Ihr ſchneller und raffinierter Sturm, in dem Föry und Graß ganz beſonders zugvoll ſpielten, leitete eine Reihe gefährlicher Angriffe ein und ſchoß oftmals mit vollendeter Wucht. Was aber die Viern⸗ heimer Läufer nicht ſtoppen konnten, ſchlugen Kiß und Faltermann weg oder Krug holte ſich den Ball in voll⸗ endeter Form. Die Phönix⸗Läuferreihe, in der Birger verſagte, leiſtete nicht den gewohnten Rückhalt, ſo daß Mohr und Wenzel in der Verteidigung ſchwerſte Arbeit zu verrichten hatten. Maier im Tor hielt phantaſtiſche Sachen. Schiedsrichter Schöß ner Heidelberg leitete das ſchwere Spiel in guter und gerechter Weiſe. Jußballbeginn in England 1. Liga: Arſenal Sunderland:1; Aſton Villa Shef⸗ field Wednesday 271; Blackburn e 2 50; Bolton Wanderers—Brentford:2: Chelſea—Liver⸗ bool:2: Evertow—Derby County 420; Huddersfield Town gegen Preſton Northend 120; Mancheſter City—Weſtbrom⸗ 1 5 1 Unie 95 Wee henne ment:2; Stoke zity— Leeds Unit 21; Wolverha m W̃᷑ Birmingham 31. ee 2. Liga: Barnsley—Port Vale:2; Blackpool—Don⸗ caſter Rovers 572; Bradford City Tottenham Hotſpurs .1 Charlton Athlette—Brunley:0; Hull City Fulham 121, Nemeaſtle United Bradford 373; Norwich City gegen Weſtham United 478; Nottingham Foreſt Bury:8: Ply⸗ mouth Arayle—Mancheſter United:1; Sheffield United gegen Leiceſter Eity:2; Southampton—Swanſea:8. In der ſchottiſchen Liga ſetzten die Glasgow Rangers ihren Siegeszug fort. Die Ergebniſſe waren: Airdrie⸗ ontans.—Hamiltent Academicals:4; Arbroath Queen of South 31; Ayr United Kilmarnock:8; Celtic— Queen's Park:0; Dundee Hearts:5; Dunfermline Athletic ſhreen 8 0 0 998 Hibernians—St. Johnſtone:2: Mo⸗ herwell— ion Rovers:0: artick Thi :3; Third Lanark—Clyde 310. CV und kurz vor dem Abpfiff ſogar noch den Auch die 200 Meter Klaſſe 2 wurden für d gewonnen. Hier zeigte ſich der junge Herrwerth vielverſprechender Kurzſtreckennachwuchs. Dazwiſchen kämpften die Hochſprin ger Tribüne, wobei der Pforzheimer Simon, der Meter bewältigt hätte, das beſondere zog. 1,80 Meter reichten ihm zum Sieg en TBN 4 erneut alg vor der faſt 183 Intereſſe auf ſich Das Diskus werfen der Frauen gewann Sch röder⸗Mundenheim mit 40,53 Meter. Die 1 2 Ueberraſchung aber bildete Frl. Egge r⸗VfR, die Amel wurde, und mit 37,75 Metern eine badiſch eſtleiſ aufſtellte. 5 Beſtkeiſung Die amal 100⸗Meter⸗Staffel der Frauen entſchiez die M7 durch beſſeren Wechſel zu ihren Gunſten, naß dem TVM 1846 anfänglich klar führte. Der Wechſel zwi⸗ ſchen 2 und 3 auf der Gegengeraden ſcheint es überhaupt auf ſich zu haben, denn dort wurden alle Staffeln ſchleht gewechſelt. Mit dem Sieg gewann die MG auch ie Ehrengabe des Verkehrsvereins Mannheim. Im Gegenſatz zum 400⸗Meter⸗La uf, den nur Ney und Ullrich⸗Ottenau beſtritten und der natürlich Nehb nicht zu nehmen geweſen, war der 800-Meter⸗L a uf beſetzt Hier ſtellten ſich in der Klaſſe 2 gar 16 Teilnehmer 51 Starter. In Abweſenheit von Nehb und Abel maß das bekannte Trio Hein, Guldner und Lauſer ſeine Kräfte, das ſich ins⸗ beſondere des Nürnbergers Miltenberger erwehren mußte Nach ſcharfem Lauf entſchied Hein dieſe Konkurrenz für ſich. Ebenſo erbittert wurde in Klaſſe 2 gekämpft, zuerst von Plitt⸗Tbd Germania angeführt, kamen im End⸗ kampf Scheibbs⸗Frankenthal und Har d t⸗Phönix Karls⸗ ruhe, vor dem Mannheimer durchs Ziel. 5 5 Die amal 100⸗Meter⸗Staffel der Klaſſe 2 war dem Tec Ludwigshafen nicht zu nehmen. Der 100⸗Meter⸗Lauf der Fraue bie di 80 Meter Hürden brachten wieder Amt die gute Karlsruherin Seitz von Phönix in Vordergrund Sie wurde beide Male in ſicherer Manier Siegerin. 5 Beim Hammerwerfen ſind die Leiſtungsſteigerun⸗ gen erſtaunlich. Groß iſt allerdings noch die Zahl der ungültigen Würfe. Nach den Vorkämpfen führte Greu⸗ lich, der ſich gewaltig verbeſſert. Man mußte aber mit Matz luff⸗ Heidelberg, der dann auch auf den erſten Platz kam, ebenſo rechnen, wie mit Zorn ⸗ Heilbronn und Küfner⸗ Nürnberg. Der Weitſprung wieder wurde für die Me zu einem Doppelerfolge. Haſenfuß und Jung belegten die beiden erſten Plätze. Im Speerwerfen zeigte ſich Büttner von der Tode Plankſtadt von ſeiner beſten Seite. Er iſt in dieſem Jahre wieder gut in Schuß. Mit 62,03 Metern konnte ihn keiner ſeiner Mitbewerber erreichen. Im Diskuswerfen blieb der Sieger Allgeier⸗ Tade Worms mit 4108 Meter mehr bedrängt als im Hoch⸗ ſprung bei den Frauen. Frl. Kön i g⸗M7 Karlsruhe, die mit 6,48 Meter klar vorne liegt. Bei der amal 100 Meter⸗Staffel ging es gleichzeitig um die Ehrengabe des„Hakenkreuzbanner“. Mit Herr⸗ werth, Nehb, Keller und Wiedermann konnte ſich der TVM 1846 vor Poſt und Eintracht Frankfurt behaupten. Ein ſtarkes Feld verzeichnete nochmals der 5000⸗Meter⸗ Lauf. Der Ausreißer Schwar z⸗Pforzheim, der im go9⸗ Meter⸗Tempo davoneilte, war bald wieder eingeholt. Ueber die letzten 100 Meter entſpann ſich ein Bruſt⸗an⸗Benſt⸗ Kampf, wobei Hutz el⸗Sindelfingen das Zielband zuerſt erreichte. Die Schwedenſtaffel der Klaſſe 2, die nach halber Strecke, als der TVM 1846 abfiel, zu einem Zweikampf MD und Eintracht geworden war, ſchien ſich zugunſten der Eintracht zu neigen. Weit ausholend, fing der MTch⸗ Mann kurz vor dem Ziel den Eintrachtläufer unter gro⸗ ßem Jubel noch ab. Wührend das Kugelſtoßen zu Ende ging, wobef ſich Greulich von Matzloff den erſten Platz nicht nehmen ließ, wurde zur letzten Konkurrrenz, zur Amal 400⸗Meter⸗Staffel um die Ehrengabe der Neuen Mannheimer Zeitung, aufgerufen. Dieſe gewann der TVM 1846 durch Höhl, Wiedermann, Guldner und Nehb ſicherer als erwartet vor 96 Heilbronn. Die Ergebniſſe: 400 Meter Hürden: 1. Thor n⸗TW 1846 Heidelberg 57.6 Sek., 2. Bolch⸗SV 96 Heilbronn 57,8 Sek., 3. Ruck⸗ JGSv. Frankfurt a. M. 58,1 Sek., 4. Wiedermann⸗ TB 1846 62,9 Sek. 100⸗Meter⸗Lauf offen: 1. Kelle r⸗TVM 1846 1 Sek, 2. Nehb⸗TVM 1846 11,2 Sek., 3. Hauerwas⸗Eintracht Fim. 11,5 Sek., 4. Federlein⸗Eintracht Ffm. 11,7 Sek, 200⸗Meter⸗Lauf Klaſſe 2: 1. Herrwer t h⸗TVM 1846 23,3 Sek., 2. Ilg⸗S 96 Heilbronn 23,5 Sek., 3. Höchler⸗ MTG 23,7 Sek., 4. Zahn⸗ Tec Ludwigshafen 28,0 Sek. Amal 100⸗Meter⸗Staffel Frauen: 1. M TG 52,5 Sek., 2. TVM 1846 1. 52,8 Sek., 3. Tu Spg Darmſtadt 55 Sek, 4. TVM 1846 2 55,1 Sek. Hochſprung: 1. Simo n⸗Re Pforzheim 1,80 Meter, 2. Brodbeck⸗96 Heilbronn 1,75 Meter, 3. R. Jung⸗M T 170 Meter, 4. Seitz⸗l. FC Kaiſerslautern 1,70 Meter, 400⸗Meter⸗Lauf: 1. Ne h b⸗TVM 1846 52,5 Sekunden, 2. Ullrich⸗Tb Ottenau 53,8 Sek. Amal 100⸗Meter⸗Staffel Klaſſe 2: 1. Tec Ludwig s⸗ hafen 40,7 Sek., 2. Eintracht Ffm. 45,9 Sek., 3. TVM 1846 2 45,9 Sek., 4. Tbd Germania Mannheim 46 Sek. Diskuswerfen Frauen: 1. Frau Schrö de r⸗TV Mun⸗ denheim 40,53 Meter, 2. Egger⸗Vfg Mannheim 37,75 Meter, 3. W. Bäurle⸗ TVM 1846 92,32 Meter, 4. R. Bäurle⸗ TVM 1846 32,31 Meter. 8oo⸗Meter⸗Lauf offen: 1. Hei n⸗Tch 78 Heidelberg :00,5 Min., 2. Emil Guldner⸗TBM 1846:00, Min, g. Lauſer⸗M TG 202,1 Min., 4. Miltenberger⸗l. Fc Nürnberg 203,2 Minuten. 800⸗Meter⸗Lauf Kl. 2: 1. Scheib b s⸗ Ie Frankenthol :04,2 Min., 2. Haröt⸗ Phönix Karlsruhe 207,2 Min., 3 Plitt⸗Tbd Germania Mannheim 207,2 Min., 4. Markerk⸗ Tad Worms:07, Min. 100⸗Meter⸗Lauf Frauen: 1. Sei tz⸗Phönix Karlsruhe 12,8 Sek., 2. Möller⸗TV Frankenthal 13 Sek., 3. Wendel⸗ TVM 1846 13,2 Sek., 4. Braun⸗M TG 13,4 Sek. Hammerwerfen: 1. Marz uf f⸗PSW Heidelberg 49,5 Meker, 2 Greulich⸗TBM 1846 42,54 Meter, 3. Zorn⸗Hell⸗ kronn 96 42,17 Meter, 4. Küfner“ 1. 86 Nürnberg 41. 200⸗Meter⸗Lanf offen 1. Nele r. Bm 1840 227 Setz, 2. Brodbeck⸗Heilbronn 96 23,7 Sek., 3. Appel⸗ Dich Lus⸗ wigs hafen 28,8 Sek., 4. Garrecht⸗Poſt Mannheim 24 Sek. Weitſprung: 1. Haſenfußß⸗Mech 6,58 Meter, 9. R. Jung⸗M T7 6,52 Meter, 3. Leckron⸗ Me Ludwigshafen 6,39 Meter, 4. Ehret⸗ Tc Ludwigshafen 6,36 Meter. Speerwerfen Männer: l. Büttner⸗ Tod Plankſtadt 62,03 Meter, 2. Dr. Ebner⸗Eintracht Ffm. 57,80 Meter 3 Georg Abel⸗BVfs Neckarau 55,40 Meter, 4. Hoffmann⸗ TVM 1846 51,14 Meter. -mal⸗100⸗Meter⸗Staffel offen: 1. heim 44,1 Sek., 2. Poſt Mannheim 44,4 Sek., Frankfurt 44,8 Sek. Diskuswerfen Mäuner: 1. Allgeie r⸗Tgo Worms 41,08 Meter, 2. Schmidt T Karlsruhe 39,75 Meter, 5 Georg Abel⸗Vfe Neckarau 36,78 Meter, 4. R. Jung⸗M Te 36,73 Meter. 8 Hochſprung Frauen: 1. König ⸗ MT Karlsruhe.455 2. Neumann⸗M TG.40; 3. Förſter⸗Vfdt Mannheim 140 4. Kehl⸗VfR Mannheim.35 Mtr. 5000⸗Meter⸗Lauf 1 1. Hutzel⸗ Sindelfingen 16:32,2 Min.; 2. Schwarz ut Pforzheim 16:32,9; 3. Zimmermann TW 1846 Peuſtadt 16:54,7; 4. König⸗Darmſtadt 1846. 80 Mtr. Hürden Frauen: 1. Seis Phönix Karlsruhe 13,6 Sek.; 2. Neumann Mech 15,0, 5. Krafft⸗TV 1846 Mannheim 14,0) 4. Schade⸗ T. u. Sp. G. Darmſtadt 15,0 Sek. 3 Kugelſtoßen: 1. Greulich⸗ TV 1846 Mannheim 125 2. Marzluff⸗Polizei Heidelberg 11,90; 3. Treiber 5 11,70 4. R. Jung MT 11,64 Meter. Amal⸗400⸗Meter⸗ Staffel offen: 1. T V 1846 Mannheim 3730.1 58 2. 98 Heilbronn 386,5 Min. Schwedenſtaffel Klaſſe 2. 1. MT G:06 Min.; 2. Eintracht Frankfurt 2200, Min. 3. TV 1846 Mannheim 208,0; 4. Tod. Germania Mann T V1846 Man n⸗ 8. Eintracht heim:12,0 Min. 1 N end 8M 46 ut als r ber ſt 183 uf ſich Frau nehme Zweite ziſtung itſchiez nach⸗ L zwi⸗ rhaupt ſchlecht ch die Nehs Nehb beſetzt. r dem kannte h ins. mußte. iz für zuerſt End⸗ Karls⸗ war e die mehr zrund. jerun⸗ der reu⸗ r mit erſten n und G zu legten n der dieſem onnte di er⸗ 5 o ch⸗ MT zeitig Herr⸗ TVM Neter⸗ t 800. Ueber Benſt⸗ zuerſt jalber kampf inſten NToh⸗ gro⸗ ef ſich hmen ſteter, K — 2 8 Nontag, 2. September 1³⁸ Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 401 — phbnir Mannheim 08 Maunbeim 221 Fortuna Heddesheim— Spa Sandhofen:1 Alemannia Rheinau—Germania Friebrichsfeld:2 58 08 Hockenheim—fTun Fendenhim 44 Olympia Neulußheim— Ilvesheim 621 Der erſte Sieg von Phönir Phönix— 08 Mannheim:1(:1) Der Beginn der neuen Spielzeit liegt hinter uns. Die erſten Verbandsſpiele haben begonnen und ſchon ſtehen die Fusballanhänger wieder im Banne des Kampfes um den zunden Ball. Eine äußerſt intereſſante Begegnung fand kerelts am erſten Spieltage auf der Phönlx⸗Kampfbahn bat, ds Mannheim, der letztjährige Gauligiſt, traf dort auf die Elf des Platzbeſitzers, die durch verſchiedene Freundſchaftsſpiele ihre gute Kampfform bereits unter Be⸗ wels geſtellt hatte. Für 08 galt es, den Start ins neue Spieljahr gut zu beginnen, aber auch Phönix ſchten ge⸗ wilt, mit einem Siege über den ſtarken Gegner zu dokn⸗ nentieren, daß es in dieſem Jahre gewillt iſt, eine ernſte Kolle in den Kämpfen um die Meiſterſchaft mitzuſpielen. Her erwartete große Kampf blieb dann auch nicht aus. Das Splel zeigte zwei ziemlich gleichwertige Mannſchaften in einem erbitterten Kampfe, der lange hin und her wogte. Hel Halbzeit waren für beide Mannſchaften mit:1 noch ſämtliche Chancen offen, dann gelang es aber Phönix durch zwei weitere Tore die erſten Punkte für ſich zu retten. Der Sieg der Elf war zwar nicht unverdient, fiel aber doch etwas zu hoch aus. Mit etwas Glück wäre es 08 ſogar nicht unmöglich geweſen, einen Punkt zu retten. Der Slog zürſte Phönix für die kommenden Spiele einen ſtarken Rückhalt geben, aber auch 08 ſollte aus der Niederlage ge⸗ lernt haben und wenn dies der Fall iſt, wird die Mann⸗ ſcaft nach den am Sonntag gezeigten Leiſtungen noch ein gewichtiges Wort in den weiteren Verbandsſpielen mit⸗ tebden können. Vor einer überraſchend großen Zuſchauermenge ſtellten ſch dem gut gefallenden Schiedsrichter beide Vereine in ſolgender Aufſtellung: Phönix: Deſchermeier; Näck, Heinz 2; Sutter, Greimer, Löſch: Seel, Klüh, Rößling 2, Raßmus, Rößler 1. b: Frank; Dubernell, Broſe; Schiefer, Zöllner, Du⸗ bronner; Groß, Rottmann, Dorſt, Siffling 2. Zipfe. (beginnt das Spiel ganz überlegen und Phönix hat in der erſten Viertelſtunde ſchwere Arbeit um ſeim Tor tein zu halte. Ganz gelingt dies aber nicht, denn Zipſe kann ſchon bald eine vom Mittelſtürmer verfehlte Flanke von vechts einſchießen. 08 iſt weiterhin im Vorteil, ohne aher die Ueberlegenheit in Toren ausdrücken zu können. Gegen Mitte der erſten Halbzeit findet ſich Phönix lamg⸗ ſam, gewinnt an Boden und kurz vor der Pauſe kann Raßmus ols Abſchluß einer ſchönen Kombination den Ausgleich erzwingen, nachdem vorher die 08⸗Hintermann⸗ ſchaft, in der vor allem Frank ſehr aut gefällt, verſchiedene gefährliche Situationen ſicher geklärt hatte. Die zweite Halbzeit zeigt ziemlich ausgeglichenes Spiel, lediglich in der Mitte der 2. Hälfte iſt Phönix groß in Form und kann auch in dieſen Augenblicken den Sieg ſicherſtellen. Wieder iſt es Raßmus, der eine Flanke von links ſicher einſchießt. 08 rafft ſich noch einmal zuſammen. heſeſtemt das gegneriſche Tor unentwegt. wo aber die Hintermannſchaft keinen Erfola wehr zuläßt. Verſchie⸗ dene Chancen haben die Gäſte zwar, dieſelben werden aber in der Aufregung ausgelaſſen. Gegen Schluß läßt 08 wie⸗ der wach. Die Reaktion auf die letzten Gewaltvorſtöße kommt und jetzt dann Phönix durch ein 3. Tor den Sieg enoͤgültig für ſeine Farben feſtlegen. Diesmal iſt der Kechtsaußen Seel der Torſchütze, der eine Flanke von Unkg unhaltbar für Frank verwandelt. Ueberragend waren auf beiden Seiten die Mittelläufer. 17 1 e 1 7 Dorſt im Sturm p. en, ren ö mi us, See Lol beſonders gefielen. e Ein knapper Sieg Aemgunſa Rheinan— Germania Friedrichsfeld 12 Mit dem Beginn der Verbandsſpiele treten die Geſcheh⸗ niſſe auf dem Fußballfeld in das Stabium, das den Fuß⸗ baller und den einzelnen Kontrahenten mit vollem Ernſt und Einſatz bei der Sache ſein läßt. Punkte ſind ein ſtark begehrter Artikel und Meiſterſchaft ſowohl als auch der Abſtieg ſind Faktoren, die im Mittelpunkt des monatelan⸗ gen Kampfes ſtehen und ziemlich ſchwer wiegen. Man wird wieder Kämpfe voll letztem Einſatz, voll techniſcher Reife und wohl auch mitunter voll ſcharfer Härte ſehen. Hoffent⸗ lich aber bleiben die einzelnen Begegnungen noch im Rah⸗ men des Erlaubten, denn das Gegenteil wäre nur ein Schaden für den Sport an und für ſich und nicht zuletzt auch für bie Beteiligten. Man kann letzten Endes mit vollem Einſatz kämpfen und doch vollkommen fair bleiben und die Geſundheit ſeines Gegners ſchützen. Gerade jetzt vor der Olympiade wäre es für uns eine beſondere Genugtuung und Freude, wenn von Ausſchreitungen ſo wenig als mög⸗ lich zu nerzeichnen wäre und ſowohl Spieler als auch Zu⸗ ſcauer das höchſte Gebot des Sports reſtlos anerkennen. Der erſte Tag der Verbandsrunde brachte einige Tref⸗ fen, die in ihrem Ausgang ziemlich ungewiß waren. Zu deſen Treffen zählte auch die Begegnung Rheinau—Fried⸗ tichsfeld, in der ſich Neuling und Meiſterſchaftsanwärter gegenüßerſtanden. Man war geſpannt, wie ſich der Neuling in ber für ihn ziemlich ſchwierigen Situation zurechtfinden würde, denn gegen einen Favoriten gleich am erſten Tag anzutreten, iſt nicht leicht und bedeutet zweifellos eine ſtarke Belaſtung der Nerven. Die Ungewißheit der Taktik 1 des Könnens waren für die Frieörichsfelder Faktoren, ie immerhin zur Vorſicht mahnen ließen, denn gegen den Neuling zu verlieren, wäre bitter und eine ſeltene Ueber⸗ kaſchung. f Knapp war der Friedrichsfelder Sieg und hätten die 5 8 8 5 mehr Erfahrung gehabt, wer weiß ob der Er⸗ 15 nicht auf ihrer Seite geweſen wäre, denn die Gefamt⸗ küſtung des Friedrichsfelder Sturms war alles andere als Überzeugend. 9 Beiderſeits war man wohl eifrig, aber techniſch nicht auf 15 Höhe. Friedrichsfeld hatte wohl das beſſere Verſtänd⸗ 16 untereinander gezeigt, aber der ſchwächſte Mannſchafts⸗ 5 der Sturm, der gänzlich ausfiel. Am beſten gefiel 5 5 Schlußtrio und auch die Läuferreihe genügte den tacnif rungen. Die Rheinauer waren wohl eifrig, aber 10 iſch unfertig, was natürlich im Aufbau beſonders auf⸗ 1 5 Gut ſchlug ſich das Schlußtrio, das wohl noch man⸗ 955 Sturm ein Rätſel aufgeben wird. Die Läuferreihe 1040 78 65 Deckung annehmbar, im Aufbau aber nicht n Der Sturm war ebenfalls nicht überzeugend; . viel zu ungenau und verließ ſich mehr auf den wei 5 Auf alle Fälle muß das gegenſeitige Verſtänduis zelt beſſer werden und mehr Syſtem ins Spiel kommen. bet tcsricdter Gundt⸗Plankſtadt leitete einwandfrei. 1 5 beſſeren Leiſtungen kam Friedrichsfeld nach liese 51 bei einem Gedränge zur 11b⸗Jührung, verlor 8 5 er wieder in der 30. Minute durch ein ſelten ſchön⸗ gouf gentor des Friedrichsfelder linken Läufers. Nach der 9 85 wird der Kampf flotter und etwas glücklich kam 15 ichsfeld im Anſchluß an einen Strafſtoß durch den rechten zum Siegestor. Torreicher Beginn in Hockenheim Hockenheim— Feudenheim:4(:2) Zum Verbandsſpielbegi a ginn in Hockenheim troſen ſich fragen n achelten, denen gerade das fehlende Selbſtper⸗ rage ei m letzten Spieljahre hinſichtlich der Meiſterſchafts⸗ Unwiülknrtenſchetdenden Strich durch die Rechnung machte. A rlich muß man an die Erfolgsſkala der Hocken⸗ 1 de bedenken, die ganz beſonders zu Hauſe eine ie An 0 Rolle ſpielten. Viernheim und Sandhofen waren ehen b gen, die auf dem Hockenheimer Waldſportplatz be⸗ ab ndr n alle übrigen wurden— teilweiſe ſogar über⸗ 1 rucksvoll— klar diſtanziert. Kaum anders lagen bewieſen e bei Feudenheim. Die Mannheimer Vorſtädter kunbita ihr Können gegen die abwechfelnden Spitzen⸗ aten, bildeten ſozuſagen lange Zeit das Zünglein Nie ersten Spiele der Bezirksklaſſe an der Waage, um ſchließlich mit ganz unbefriedigenden Leiſtungen die Kämpfe gegen die„Schwächeren“(Ober- haufen, Nulußheim uſw.) zu verlieren. Feudenheim und Hockenheim hatten eine oft zu konſtanter Form hinwei⸗ ſende Leiſtungskurve erreicht, und nur beſtimmte Kriſen in Verbindung mit mangelndem Selbſtvertrauen waren es, die beide Mannſchaften vor Rückſchlägen nicht bewahrten. Nun haben ſich beide Klubs vorgenommen, in dieſem Jahre geſchloſſener(innerlich wie äußerlich) ans Werk zu gehen, und wenn es nicht nur beim guten Vorſatz bleibt, dann wird mon beiderſeits zu manchem Punktgewinn kommen, der im letzten Spieljahr verſagt blieb. Der Auftakt in Hockenheim wurde dieſem Vorhaben zwar nicht ganz gerecht. Immerhin ſei anerkannt, daß ſich beide Mannſchaften bei der warmen Temperatur ein fürs erſte recht gefälliges Spiel lieferten, das allerdings keine Klaſ⸗ ſenleiſtunpen brachte. Beide Mannſchaften arbeiteten unter Hochdruck und hüben wie drüben ſab man neben alten Be⸗ kannten auch einige Leute aus der Nachwuchsgeneration, die ſich teilweiſe ſehr gut anließen. Das Spfel ſelbſt lief in einem anſtändigen Rahmen und wurde von Schiedsrichter Herzog ⸗Eppelheim durchaus zufriedenſtellend geleitet. Das Tempo des Spieles war ſcharf, der Chorakter des ganzen hart, aber keinesfalls überſchritt man die Grenzen des Erlaubten. Im allgemeinen ſah man, wie bereits an⸗ gedeutet, nur gute Einzelleiſtungen, während man eine ſtabile Mannſchoftsſorm nur ſchwerlich feſtſtelen konnte. Ruckartig zogen beide Mannſchaften an, um ebenſo ſchnell wieder auseinander zu fallen. Dabei iſt bemerkenswert, daß Feudenheim zweimal mit zwei Toren führte, aber den gewonnenen Vorſprung immer wieder preisgab. Ein Zei⸗ chen für beiderſeitig ungenügende Deckungen iſt letzten Endes das erzielte Ergebnis von 414. Bei Hockenheim gefielen in erſter Linie Mittelläufer Birkenmeier mit ſeinen beiden Aſſiſtenten. Der Angriff, vor allem aber W. Hoffmann, war im erſten Teile ſchwach, um ſpäter eingermaßen mehr zur Geltung zu kommen. Die Abwehr bedarf dringend einer Aenderung, will man nicht haben, daß die diesmal etwas ſchwächere Torhüter⸗ arbeit von längerer Dauer ſein ſoll. Auch bei Feudenheim war die Situation etwa die gleiche. Die Deckung war lange recht gut im Zug, um ſpäter zuſehends abzu⸗ bröckeln. Angriff und Läuferreihe arbeiteten gefällig, 5 den Zuſammenbruch des Schlußtrios aufhalten zu können. Das Ergebnis wurde noch am eheſten den gezeigten Lei⸗ ſtungen gerecht, mit denen die 700 Zuſchauer nicht immer einig gingen. Die Tore für Feudenheim erzielten Edel⸗ mann, Back(2) und Bohrmann, während für Hockenheim Birkenmeier, Wolz und Hofmann(2) erfolgreich waren. Tapfere Hedͤdesheimer Fortuna Heddesheim— SpVg Sandhofen:1 Einen ſchweren Gang in noch„unerforſchtes“ Gelände hatte die SpVg Sandhofen zu tun, die ihr erſtes Verbands⸗ ſpiel in Heddesheim gegen den aufgeſtiegenen Meiſter der Kreisklaſſe auszutragen hatte. Aufgrund ſeines an⸗ erkannten Könnens und einer reichen Spielerfahrung, hatte man Sandhofen eine ganze Gewinnchance ein⸗ geräumt, aber erſt nach hartem Kampfe gelang es ſich einigermaßen durchzuſetzen und einen Zähler auf die Habenſeite zu bringen. Heddesheim war ein ſehr eifriger und harter Gegner, der mit aller Energie kämpfte, um beſtehen zu können und dann auch lange Zeit ein aus⸗ geglichenes Spiel gelang. Schließlich ſetzte ſich aber doch die reifere Spielauffaſſung der Mannheimer Vorſtädter durch, ſo daß dieſe wohl überlegen ſpielen konnten, aber an dem herviſchen Widerſtand des tapferen Neulings doch ſtraucheln und einen teuren Punkt in Heddesheim laſſen mußten. Auf eine Flanke von Starzmann kam Sandhofen durch Seitz in Führung. Doch noch vor der Pauſe ver⸗ mochte Heddesheim durch ſeinen Halbrechten Vierling un⸗ haltbar gleichzuziehen. ö Nach dem Wechſel hatte Sandhofen noch einige große Chancen, kam aber infolge eines grauſamen Pechs nicht mehr zum Zuge. Die Fortunen haben ſich mit größter Tapferkeit ſeſchlagen und dem ſtärkeren, ſowie erfahreneren Gegner das Beſtehen nicht leicht gemacht. Der gaſtgebenden Elf fehlte natürlich noch manches; ſo vor allem eine verbef⸗ ſerte Balltechnik und eine gewandte Körperbeherrſchung, um ſich gegen ſo gute Mannſchaften wie Sandhofen auf die Dauer behaupten zu können. Die mitunter überlaſtete Tordeckung war der beſte Manuſchaftsteil. Beide Ver⸗ teidiger waren zäh und unermüdlich und der Torwart war mutig und ſicher. Sandhofen wird auch in dieſem Jahr im Kampf um die Spitze mit vorn bleiben. Man war gut gerüſtet und verfügte bei flachem, genauem Zuſpiel über eine an⸗ nehmbare Durchſchlagskraft. Im Einzelkönnen war auf den meiſten Poſten ein ſtarkes Plus zu verzeichnen. Im Sturm war die Angriffsweiſe der linken Flanke ſehr gut, die mit ihrer großen Gefährlichkeit den Gegner ſtets zu beſonderer Aufmerkſamkeit zwang. Die Läufer waren zu⸗ verläſſig und ſtabil und die Verteidiger ball⸗ und ſtand⸗ ſicher. Torwart Wittemann erwies ſich als ein Meiſter ſeines Fachs. weites Jubiläumsſpiel in Käfertal Sp Käfertal— J Frankenthal 428(:0) Der Soc Käfertal feiert bekanntlich in dieſen Tagen ſein Bjähriges Beſtehen und nichts hätte die Breitenarbeit, die die Käfertaler ſeit Jahren für den Mannheimer Fuß⸗ ballſport leiſten, eindrucksvoller dokumentieren können, als die Fußballwerbewoche, die man zu Ehren des Jubi⸗ läums veranſtaltete. War bereits am Sonntag die Liga⸗ elf des Jubilars in einem flotten Kampfe gegen den um eine Stufe geſtiegenen heſſiſchen Nachbar, Amicitia Viern⸗ heim, tätig, ſo folgten während der Woche die unteren Mannſchaften, vornehmlich aber die Schüler und Jugend, die gegen ſpielſtarke Mannſchaften ihr gutes Können unter Beweis ſtellten. Wie der Auftakt, ſo ſtand auch der Abſchluß der Käfer⸗ taler Fußballwoche im Zeichen der Ligaleute, die zu ihrem zweiten Jubiläumsſpiel keinen geringeren Gegner empfin⸗ gen, als die beſtbekannte Elf des F Frankenthal, der ſich in dieſem Jahre erſtmalig auf Mannheimer Boden zeigte. Die Pfälzer haben vor Wochenfriſt gegen Union Heidel⸗ berg, bei ſtarker Formverbeſſerung, einen beachtlichen:2⸗ Sieg errungen und man war daher geſpannt, wie ſich die Zuckerſtädtler gegen die mit: Zumpf; Rutz, Rihm; Geis, Dietz, Jenne; Pauels, Maier, Kilian, Fuchs, Hering an⸗ getretenen Käfertaler ſchlagen würden. Um es vorweg zu nehmen, ſei geſagt, daß ſich beide Mannſchaften einen recht abwechſlungsreichen Kampf lieferten, dem in Anbetracht des unmittelbar bevorſtehenden Saiſonbeginns erhöhte Be⸗ deutung beizumeſſen war. Für beide Mannſchaften war dieſes Treffen nicht nur ein Jubiläumsſpiel, ſondern darüber hinaus die offizielle Generalprobe für die in acht Tagen beginnenden Verbandsſpiele. So war es denn zu verſtehen, daß beide Mannſchaften mit vollem Einſatz ins Zeug gingen, um den, trotz dreier Parallelveranſtaltungen auf den umliegenden Plätzen von VfR, Phönix und Wald⸗ hof, in recht ſtattlicher Zahl erſchienenen Zuſchauern keine Enttäuſchung zu bereiten. Käfertal war den Gäſten in punkto Technik um einiges überlegen und namentlich im Angriff war ein klares Plus feſtzuſtellen. Hering am linken Flügel arbeitete ausgezeich⸗ net und auch die beiden Verbinder Maier und Fuchs löſten ihre Aufgabe durchaus zufriedenſtellend. Weniger erfolgreich dagegen war der Angriffsdirigent Kilian, der einiges vermaſſelte und andererſeits auch einiges Pech bei ſeinen Aktionen hatte. Der Mittelläufer hielt ſich an⸗ fänglich gut, wurde ſpäter aber— als die Hitze ihre höchſte Wirkung erreichte— im Vergleich zu ſeinen Nebenleuten bedeutend ſchwächer. Die Deckung war aufmerkſam, bis auf Zumpf, der das eine odere andere Tor unbedingt hätte vermeiden müſſen. Hering und Fuchs waren, wie ſchon geſagt, die ſtärkſten Waffen des Angriffs und nicht zuletzt die Träger der Torerfolge. Frankenthal entpuppte ſich als eine eifrige Mannſchaft, dite den Käfertalern körperlich etwas überlegen war. Der Torwart konnte die gegneriſchen Erfolge nicht verhindern. Die Deckung arbeitete ſicher und auch von der Läufer⸗ reihe kann das gleiche berichtet werden. Weniger über⸗ zeugend ſpielte der Sturm, der erſt in der zweiten Hälfte in Fahrt kam, als Käfertal längſt führte. Was die Leute aus der Zuckerſtadt beſonders auszeichnete. das war ihre Energie, die ſie von Anfang bis Ende immer wieder ge⸗ fährlich werden ließ, wenn auch nur periodiſch. Das Spiel ſelbſt nahm unter flotter und gufmerkſamer Spielleitung einen anſtändigen Verlauf, wie ſich dies nicht zuletzt für ein Jubiläumsſpiel auch gehört. Freund ſchaftsſpiele Sportverein Waldhof— JS Frankfurt:4 Zu einer letzten Probe vor den Verbandsſpielen hatten ſich die Waldhöfer aus Frankfurt die Elf des Fußball⸗ ſportvereins geholt und mußten ſich knapp mit:4 Toren als geſchlagen bekennen. Das Spiel wird wohl jedem der Zuſchauer gefallen haben, denn über die ganze Spielzeit war der Kampf offen, wenn auch die Gäſte meiſt in Füh⸗ rung lagen, aber immer war es nur ein Treffer, den ſie voraus hatten. Die Frankfurter eröffnen das Spiel mit einer ſchönen Kombination Schuchard— Emrich, die aber weit ins Aus endigt. Ein Eckball bringt Waldhof die erſte Chance, aber der Ball wird an die Latte geköpft. Dann ein wunderbarer Flankenball von Weidinger, den Pen⸗ ning neben das Tor ſetzt. Heermann holt ſich Sonderbeifall für prachtvolle Einzelleiſtungen. Eine weitere Gelegenheit wird ausgelaſſen, der Ball rollt ruhig der Torlinie entlang und auch der Nachſchuß findet ſeinen Weg nicht. Bei einem Durchbruch der Gäſte kommt jetzt Schuchard frei durch und kann ohne Mühe den Waldhofhüter ſchlagen. Ein Ueber⸗ raſchungsſchuß von Weidinger kann Nadler auf der Tor⸗ linie noch abſchlagen. Im Anſchluß daran iſt dicke Luft vor dem Gäſtetor, jedoch fällt erſt beim Nachſchuß, den Penning losläßt, der Ausgleich. Und kurz vor der Halbzeit ſchießt Walz ganz überraſchend aus etwa 20 Meter Ent⸗ fernung und ſein Bombenſchuß verfehlt auch ſein Ziel nicht. Siffling hat noch eine große Chance, aber er kann Wolf nicht umſpielen, er ſchießt ihn an. Sofort nach Beginn kommt Waldhof zu einem Straf⸗ ſtoß, den Walz ausführt. Wolf zeigt ſich von ſeiner beſten Seite und ſchlägt den ſcharfen Schuß im Fallen ab. Dann verſchießt Siffling und auch Billmeier knallt aus vollem Lauf daneben. Nun kommen die Gäſte wieder in Fahrt. Emrich ſwielt ſich ſchön durch und ſchießt haarſcharf unter die Latte und ſtellt damit gleich und wenige Minuten ſpäter hat der FSW wieder die Führung, als Sadtler energiſch nachſetzt und Meſſel den Ball einen Moment freigibt, ſo daß der Frankfurter einſenden kann. Dann hagelt es Strafſtöße für Waldhof, die ſelbſt Walz nicht verwerin kann, denn bald iſt es die vielbeinige Vertei⸗ digung, die im Wege iſt, bald iſt das Tor zu klein. Durch Siffling zieht Waldhof aber nochmals gleich. Penning erwiſcht das Leder nicht richtig, der Ball geht hoch und Siffling erzielt mit ſchönem Kopfball das dritte Tor. Einen weiteren Strafſtoß hält Sommer der das Tor mit⸗ deckt und eine ſchöne Kombination Siffling— Penning Billmeier ſchlägt Wolf im Fallem ab. Einen Strafſtoß für Frankfurt führt Schweinhardt aus. Meſſel wehrt den ſchar⸗ fen Schuß glänzend ab. Nun macht er aber einen großen Fehler, der Waldhof das Unentſchieden koſtet; er läßt einen bereits gefangenen Ball fallen, Stadtler iſt zur Stelle und ſchiebt überlegt ein. Die letzten Minuten drängt Waldhof ſtark, aber es Allsklang in Iffezheim Ebro gewinnt den„Preis der Stadt Baden⸗Baden“ Von herrlichem Sommerwetter begünſtigt, nahm auch der Schlußtag der Internationalen Rennwoche in Baden⸗ Baden einen ſportlich ausgezeichneten Verlauf. Die Tri⸗ bünen und auch der gegenüber liegende Kapellenberg, wo ſich die Einheimiſchen zu mehreren Tauſenden zuſammen⸗ gefunden hatten, zeigten ein feſtliches Bild. In der Club⸗ Loge bemerkte man neben den zahlreich verſammelten Rennſportleitern auch als prominenten Gaſt den König Alfons von Spanien. Im Mittelpunkt des Schlußrenn⸗ tages ſtand der„Preis der Stadt Baden⸗Baden“ über 2100 Meter. Die Prüfung war mit 8 300 Mk. dotiert und wurde von ſieben Pferden beſtritten. Als Favorit ſtartete Ebro vom Stall Haniel. Der Oleander⸗Sohn recht⸗ fertigte dann auch ganz das in ihn geſetzte Vertrauen und gewann ſicher mit dreiviertel Länge gegen Ricardo ſowie Valparaiſo und Manzanares. Beim Hochſchnellen der Bän⸗ der ſah man Valparaiſo an der Spitze vor Ebro, Ricardo und Auſonius, der ſich ausgangs des Iffezheimer Bogens hinter Valparaiſo auf den zweiten Platz legte. Durch die Gegenſeite führte weiterhin Valparaiſo vor Auſonius, Ebro, Ricardo und Manzanares. So ging es durch den Raſtatter Bogen in die Gerade, wo Auſonius als erſter ge⸗ ſchlager zurückfiel. Bis zur Diſtanz behauptete ſich die Graditzer Valparaiſo, die aber zum Schluß dem Speed von Ebro erlag und ſchließlich auch Ricardo noch vorbei laſſen und das zweite Geld überlaſſen mußte, Herr Haniel, der Präſident des Internationalen Klubs, konnte die Glück⸗ wünſche der zahlreichen Turfleute entgegennehmen. Der Hengſt hatte im gleichen Rennen des Vorjahres, das von Grandſeigneur gewonnen worden war, den vier⸗ ten Platz belegt. Der Sieger des Vorjahres, Grand⸗ ſeigneur, wurde im voraufgegangenen Heidelberger Aus⸗ gleich vom Schickſal ereilt. Der vierjährige Hengſt mußte wegen Feſſelbruchs erſchoſſen werden. Der den Amateuerreitern vorbehaltene Damenpreis brachte einen ſtarken Endkampf zwiſchen Novalis und dem Franzoſen Dark Stone. Auf dem dritten Platz endete der bis in den Einlauf in Front gelegene Tantris. In der Badener Meile, die nur 4 Pferde am Start ſah, konnte das Hauptgeſtüt Graditz mit Andante ſeinen Siegeszug fortſetzen und konnte mit Artiſchocke den 2. Platz belegen. Im Heidelberg⸗Ausgleich konnte der Fran⸗ zoſe Ammonius glatt ſiegen. Bis zum Einlauf lag er hin⸗ ter Vogelweid und Origines. Hier machte er ſich frei. Das Abſchiedsrennen auf der Flachen brachte zum Schluß noch 8 Pferde zuſammen. Mondfee ließ ſich den Sieg nicht nehmen. Zweiter wurde Humar vor Teechen. Das Alte Badener Jagd rennen wurde eine leichte Beute von Creolin. 1. Damen⸗Preis. Ehrenpr. und 3500 Mark, Amateur⸗ reiten, 1800 Meter: 1. 1. E. G. Butzkes Novalis(Am. Schlaefke); 2. Dark Stone; 8. Tantris. Ferner: Immer⸗ fort, Adagio, Barcelona, Hovus, Tortue. Toto::10; Platz: 14, 15, 13:10. Ehrenpr. und 5500 Mark, 1600 Meter: 1. Hauptgeſt. Graditz Andante(Schmidt); 2. Artiſchocke; 3. Goldtaler. Ferner: Enak, Auſonius. Toto: 12:10; Platz: 13, 16:10. 8. Heidelberg⸗Ausgleich. 5500 Mark, Ausgleich 1, 2800 2. Badener Meile. Meter: 1. Hubert Seutets Ammonius(Kiegelſtein); 2. Vogelweid; 3. Origenes. Ferner: Airolo, Grandſeigneur, Wolkenflug, Pontifeyr, On Top. Toto: 43:10, Platz: 17, 15, 32:10. 4. Preis der Stadt Baden⸗Baden. Ehrenpr. und 8300 Mark, 2100 Meter: 1. R. Haniels Ebro(Zehmiſch); 2. Ricardo, 3. Valparaiſo. Ferner: Famaſino, Manzanares Goldtaler, Takvor Pacha, Auſonius, Prinzregent. Toto: 22:10; Platz: 12, 20, 15:10. 5. Abſchieds⸗Rennen. 3000 Mark, Ausgleich 3, 1400 Meter: 1. Frau S. Beckmanns Mondfee(Schlegel); 2. Goal; 3. Teechen. Ferner: Talbot, Kohinor, Narrhalla, Humor, Monte Chriſto. Toto: 57:10; Platz: 15, 16, 18:10. 6. Altes Badener Jagdrennen. Ehrenpr. und 8000 Mark, Ausgleich 1. Amateurreiten, 5600 Meter, alter Kurs: 1. Heinz Junks Creolin(Am. W. F. Peters); 2. Horos; 3. Laus. Ferner: Adelbert, Hykſos, Leonatus, Agnello, Steinbruch. Toto: 26:10; Platz: 14, 14, 14:10 Mülheim⸗Duisburg(1. September) 1. Preis von Lierberg. Klaſſe B. 1000 4, 1050 Meter. 1. Abtl.: 1. H. Hülſemanns Florian Geyer(Opaſciti); 2. Edina; 3. Rote Tante. Ferner: Roſelli, Mona, März⸗ prinzeß, Maktonia, Grattola. Tot.: 87:10; Platz: 14, 15, 11:10. 2. Abteilung: 1. A. Maiers Herzaß(E. Maeßig); 2. Grenzwall; 3. Wernigerode.— Ferner: Perlmuſchel, Blumenkönig, Aepfelchen, Musca, Amalgam, Atman.— Tot.: 161:10, Platz: 35, 37, 16:10. 2. Preis der Glasfabrik Oberhauſen. Ehrenpreis und 1850, 1200 Mtr. Zweif. 1. Frau A. Ohlmeters Chor⸗ herr(K. Buge); 2. Römerfahrt; 3. Broncelüſter; 4. Aſti. Ferner: Margit, Royal Pantalion, Aurel, Vogelfänger, Wulfhild. Tot.: 45:10; Platz: 11, 11, 12:10. J. Sedan⸗Jagdrennen. Ausgleich 4. Ehrenpreis und 1850 J, 8100 Meter. 1. A. Dybas Standarte(Ohſt); 2. Auswahl; 3. Jungritter; 4. Perdita. Ferner: Weltmeiſter, Aſſagai, Emil, Telemachos, Fichtennadel, Weidmannsheil. Tot.: 179:10; Platz: 25, 16, 17, 25:10. 4. Stiftungspreis. Ehrenpreis u. 8000, 1000 Meter. 1. Gebr. Röslers Polarſtern(J. Pinter); 2. Miſſouri; 9. Maruka. Ferner: Mogul, Sandmann. Tot.: 15:10; Platz: 12, 25:10. 5. Silbernes Band der Ruhr. Ausgleich 2. Ehrenpreis u. 4000, 3300 Mtr. 1. Gebr. Röslers Curator(E. Stock); 2. Agathon; 3. Scävola. Ferner: Sonnenfalter, Gnom, Eiſenkönig. Tot.: 106:10; Platz: 19, 16, 15:10. Leipzig(1. September) 1. Preis von Roſenthal. 2400, Zweijährige, 1000 Me⸗ tert 1. Stall Hof Häuſels Fortuna(W. Reis 2. Feſtſpiel; ger FC:8, Stuttgart— B Augsburg 314 n. will nicht mehr gelingen, die Niederlage iſt nicht zu um⸗ gehen. Die Schönheit des Kampfes lag vor allem darin, daß ſich beide Mannſchaften gleichwertig waren. Während Waldhof mehr vom Spiel hatte, waren die Angriffe der Gäſte immer gefährlich, ſo daß das Spiel immer ſeinen Reiz hatte. Die beſten Spieler der Gäſte waren Wolf im Tor, Nadler, der rechte Verteidiger, ſowie die rechte Sturmſeite mit Stadtler, Emrich. Bei Waldhof überragte Heermann als Mittelläufer und im Sturm Siffling und Weidinger. Auch beide Verteidiger konnten gefallen, und Meſſel im Tor war mit einer Ausnahme gut. Als Un⸗ parteiiſcher konnte Merkel⸗Plankſtadt reſtlos über⸗ zeugen. Ig Pirmaſens— Ve Neckaran:1(:0) Beide Mannſchaften lieferten ſich ein ſehr ſchwaches und ungenügendes Spiel. Es dauerte eine geraume Weile, bis ſie ſich eingermaßen gefunden hatten. Hinzu kam noch eine ſchwache Schiedsrichterleiſtung und ſo blieben die 500 Zuſchauer die ganze Zeit hindurch enttäuſcht. In der erſten Hälfte war das Spiel verteilt und keine Mannſchaft hatte wirkliche Torgelegenheiten. Kurz vor der Pauſe kam Pirmaſens durch einen unberechtigten Elfmeter zur Füh⸗ rung. Nach der Pauſe kamen die Neckarauer mehr ins Spiel und ſchafften auch in der 25. Minute oͤurch Heſſenauer den Ausgleich Trotz beiderſeits zahlreicher Gelegenheiten, blieb es beim Unentſchieden. Schiedsrichter Eerſt⸗Pirmaſens. Fußball-Ergebniſſe Meiſterſchaftsſpiele: Gan Baden: Amicitia Viernheim— Phönix Karls⸗ ruhe 328. Spiele um den Vereinspokal: VfR Mannheim— Homburg(Saar):8, Karls, ruher F— Sc Feuerbach:1, JV Bretten— Freibür⸗ Wormatia Worms— 75 Egelsbach 810, V8 „ Sp Kaſfel— Phö⸗ nix Ludwigshafen:1. Geſellſchaftsſpiele: Gan Sübweſt: J Saarbrücken— Eintracht Frank⸗ furt(Sa.]:2, eg Pirmaſens— Bf Neckarau:1, Kik⸗ ee el Ie fen 1.4. un Baden: 1. Fc Pforzheim— 1. SS Ulm(Sa.) :1, SW Waldhof— FS Frankfurt 914. 8 Gan Württemberg? Sc Stuttgart— Frankonſa Karls⸗ ruhe(Sa.) 11:1, Spog Untertürkheim— Sportſr. Stutt⸗ gart(Sa.):1, Stuttgarter Kickers— Germania Brötzingen :0, Sportfr. Eßlingen— 1. Fc Bamberg 211. Homburger Tennisturnier Dohnal ſchlägt Dr. Buß:4,:4 Bet prachtvollem Wetter kounte am Samstag das tra⸗ ditionelle Tennisturnier in Bad Homburg ſtark gefördert werden, ſo daß in faſt allen Wettbewerben die Schluß⸗ runden⸗Gegner ermittelt wurden. Im Einzel der Männer gab es recht ſpannende und harte Kämpfe ſowie manche Ueberraſchung. So unterlag beiſpielsweiſe der bekannte Mannheimer Dr. Buß dem jungen Frankfurter Doh⸗ nal in zwei Sätzen glatt mit:4,:4. In der Vorſchluß⸗ runde wurde donn Dohnal von dem Rheinländer Kuhle mann geſchlagen. Zu Kuhlmann geſellte ſich noch Werner Menzel, der zunächſt Goſewich und dann Hildebrandt 1 ausſchaltete, ins Endſpiel. Das Endſpiel der Frauen beſtreiten erwartungsgemäß Frau Schneider⸗Peitz und die Berlinerin Käppel. „Männer⸗Einzel: 3. Runde: Menzel— Goſewich 614, 612; Hildebrandt— Kleinlogel:5,:6,:4; Kuhlmann— Pfaff 678,:6, 10:8; Dohnal— Dr. Buß:4,:4. Vorſchluß⸗ runde: Menzel— Hildebrandt:2, 628; Kuhlmann— Doh⸗ nal:2,:8,:4. Frauen⸗Einzel: 3. Runde: Schneider⸗Peitz— Richter :1.:7,:0; Fabian— Buderus 678,:1; Käppel— Rei⸗ mann:6,:2. Vorſchlußrunde: Schneider⸗Peitz— Fabian :8,:8; Käppel— Heidtmann 63,:4. Männer⸗Doppel: Menzel⸗Dr. Buß— Goſewich⸗Pfoff 9 7 6227 Kleinlogel⸗Kuhlmann— Dohnal⸗Stein 611, 416, Gemiſchtes Doppel: Buderus⸗Dr. Buß— Richter brondt 618,:4; Käppel⸗Kleinlogel— Heiſtmann⸗ brandt 1:2,:4. Frauen⸗Doppel: Horn⸗Käppel— Arnhold⸗Stern⸗Sträter 972,:2; von BVincke⸗Menges— Grüder⸗Göbels 618, 671; Schneider⸗Peitz⸗Heildtmann— Caſparti⸗Grimm 60,:8. . ͤ d( tlde⸗ ilde⸗ 3. Romaldina. Ferner: Preußenſohne, Makrone. Toto: 24:10; Platz: 16, 28:10. 2. Preis von Bienitz. 2400&, 1200 Meter: 1. O. Kriegs Habmichlieb: 2. Piſtofa; g. Formidoloſa. Ferner: Bambus, 8 1 8 Ppſilanti, arkheld. Toto: 110:10; Platz: 18, 13, 8. Preis vom Oberholz. 2800, öreijährige Maiden, 1800 Meter: 1. v. Livonius Imshallah(H. Berndt); 2. Quiſt; 38. Vera F. Ferner: Gute Gabe, Peterle, Feengrotte, Buxus, Rollwenzel. Toto: 198:10; Platz: 48, 35, 2910. 4. Meſſe⸗Ansgleich. Ehrenpreis und 3000, Ausgleich g, 1800 Meter: 1. Geſtüt Prauſts Poets Foncy(Zuber): 2 Dennoch und Heimfahrt in totem Rennen. Ferner: Ade⸗ bar, Samſon, Inländer, Jyſias, Mauſer, Kriegsflagge. Toto: 117:10 Platz: 22, 16, 14:10. 5. Pfarrholz⸗Ausgleich. 2400 4, Ausgleich 8, 1400 Meter: 1. Geſtüt Ebbeslohs Kaſtroper Huſar(R. Zachmeter); 2. Graßſittich: 8. Vergißmeinnicht. Ferner: Onsga, Gaſtrolle, Darius. Toto: 31:10; Platz: 17, 18:10. 6. Funkenburg⸗Ausgleich. 2800, Ausgheich 4, 2000 Me⸗ ter: 1. Chr. u. J. Petzolds Varro(W. Henemann) und R. Goetzſchkes Habgier(R. Zachmeier); 3. Rolando, Fer⸗ ner Wölund, Rhodeſia, Arbois, Marienfeier, Lova. Too: 1 255 19:10 und 17:10, Habgier 34:10 und 17:10; Platz 21 Die letzten Rennen von Leipzig und Mülheim waren nicht mehr zu erhalten. 10. Seite/ Nummer 101 e 0 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. September 199 So beißt es in den Berichten. Ueber die Urſache ber Nie⸗] ſchauern war der Bictortaplatz übervoll. An * del wurde geſagt: Die engliſchen Läufer waren ganz und Zäunen ſtand die Menge, die ſich nach Splelſg alben 9 amp 2 gegen ng an Rand. 1 15 1 15 1 der Eng: waltſam einen Ausgang über Aecker und Felder inne nder war erwälttgend, aber ſie ſpielten zu körperlich.“ bahnte.. 5 Die letztere Erfahrung haben wir 20 Jahre ſpäter wieder Nur ein Treffen gab es ſeitdem noch en Der engliſche Fußball⸗Verband hat peſchloſſen, den[ Berlin. Die Ueberlegenbeit der engliſchen Mannſchaft gemacht, nur lernten wir dabei, daß die engliſche Spiel⸗] Jetzt trat Englands ſtärkſte Verufsſpelermonge Deutſchen Fußball⸗Bund für den 4. Dezember zum Län⸗ war erheblicher, als das:1⸗Ergebnis es zum Ausdruck auffaſſung vom Fußball als einem Kampfſpiel die Im Grunew Stadion gab es am 10. Mai 10 55 derkempf nach England einzuladen. Damtt wird der brachte. Förderer ſchoß das einzige Tor für uns, es war gs it. 10 7 1 Leitung des holländiſchen Schiedsrichters Mutterz deutſche Fußballſport vor ſeine größte Probe geſtellt, gilt 170 8 5 Elf 1015 zige Tor f„es wa Das dritte So el Englaud— Deutſchland führte gigantiſchen Kampf, in dem Richard Hormang es doch zu beweiſen, daß Deutſchland 55 0 och dazu ein Euf meter. 5 Englands Amateur⸗Aus wahlmaunſchaft wieder nach Ber⸗ Deutſchland drei Tore erzielte und uns damit ei 1 5: ſchland auf bem Kontinent Knapp ein Jahr ſpäter dam es zur zweiten Be⸗ lin. Der 14 April 1911 wurde ein Ehrentag für den volles Unentſchieden ſicherte. Rufen wir uns nenn e 9 115 05 e 1 zurückſteht, die mit 314 gegnung mit England. Deutſchland hatte inzwiſchen deutſchen Fußballſpert: der Kampf endete 22. Man hatte die Namen der deutſchen Spieler in Ering done 15 5 0 amd— in England— nur knappe, nur ein Länderſpiel ausgetragen: gegen Oeſterreich.:2 n Fachtreiſen der deutſchen Mannschaft vorher kaum eine damals im Feld standen: Kreß(domals Rotweiß 3 77 agen einzuſtecken Frauchten. Wird es ſiegten die Vertreter des Donauſtoates, ſo daß Deutſch⸗ Ausſicht gegen dieſen Gegner gegeben, weil einige tüchtige furt a..); Schütz, Stubb(beide Eintracht rar r deutſchen Länderelf gelingen, an dos 328 von 1930 bond in den interna engen Kanten wetter dünne Sieg ſüddeutſche Spieler nicht in die Mannſchaft eingereiht we: a..); Heidkamp(Bayern München), Leinberger(Sys in Berlin erzielt, anguknüpfen? klieb Nin ban d e 0 11 den konnten, der Meiſterſchaftsſpiele wegen(). So ſchlug Fürth), Mantel(Eintracht Frankfurt); Bergmater Deutſchlands Fußballänderkämpfe mit England find 11 0 0 s Gegner; 12) dazu ging es das unentſchiedene Ergebnis wie eine Bombe eln. Mit tinger(beide Bayern München), Kuzorra(Schalke 6. 0 alt. Am 20. Ap ri den Kanal. 5000(1) Zuſchauer erlebten in Oxford 10000 Zuschauern gab es einen Zuſchauerrekord für Hofmonn(DS Dresden), L. Hof 5 0 ſtott d 5 pril 1908 fand das erſte Spiel einen:0⸗Sieg Englands. Es iſt bis heute die höchſte Deutſchland. Der Linksaußen Möller(Holſtein⸗Kiel) ſchoß chen). Dieſes 3: Ergebnis war Fer Abſchl b een rs ſtatt, as das zweite war, das Deutſchlands Elf überhaupt Niederlage geblieben, die eine deutſche Vertretung ein⸗ beide Tore. Er wie der Verteidiger Hempel(Sportfreunde keichen Spielzeit denn von ſechs Spieker 97 Frei austrug. Mit einer 315⸗Niederlage gegen die Schweiz ſtecken mußte. Dabei galt die Mannſchaft als ſehr ſtark; Leipzig), Werner(Holſtein Kiel) im Tor und der Läufer Länderelf gegen allerſtärkſte Geher gin n ver deut Geſe wor in der erſten Aprilwoche 1908 der Reigen der Fuß Werner⸗Holſtein Kiel im Tor war ganz überragend, ober Hunder(Viktoria Berlin) waren die Helden des Tages. kloren. Das war im Gegenſatz zu früher ei 60 P ball⸗Länderkämpfe eröffnet worden. Zwei Wochen ſpäter ſeine Verteidiger Maſſini und Hantſchick(Berlin) dafür Noch einmal vor dem Kriege, am 21. März 1913, kam ſolg. Nach der neuerlichen Erfolgſerie ſeit 190 bofſt! ging es gegen England. Nur drei Spieler fanden wieder 9 9 e 6 A brachten damals die amtlichen Englands Auswahlelf. Wieder war Berlin Austragungs⸗ keinem früheren Zeitabſchnitt auch nur annäher Ne 8 Gnade vor dem Spielausſchuß: Hiller 2⸗Pforzheim deutschen Spiele Fachblätter über dieſen Kampf:„Die vrt, jedoch wurde es diesmal ein klarer:0⸗Sieg der Eng⸗ reicht wurde, iſt die Rev inchebegegnung mit England. Abbe Förderer⸗Karlsruher und Baumgärtner ⸗ Germania e 1 485 die Aufnahme unſerer, länder. Damals führte Woodword, der beſte engliſche Mit⸗] dem:8 im Jahre 1930, eine der ſtärkſten Proben, die der er E f ganz zeichnet, der Schiedsrichter ideal, telſtürmer aller Zeiten, Englands Sturm. Mit 15 600 Zu⸗] deutſche Fußballſport zu beſtehen hat.. 5 Alk: 17 55 Skündebeek ichuſe Noch Ein Ri o Ambra Saule§tundebee 8 I Hlesenerfog Elisabethstr. 11 0 5 1 181 sf ο SſFrö lic N 7, 8, Fernruf 230 06 am Werderplatz UnS. 2. 2 5 Jeder Isf ehrlichg Subiſſe Sanni 0 5 Ania 1 1 Fernruf 44757 13 5 5 75— in dem Spitzenfilm e W 0 neger anz Urs Anmeldungen zu allen Kursen erbeten. 7 Degelster! VOII denn N de Meister- Regisseurs Weben ie ne Sorgfäluigste Zusammenstellung der Feilnehmer. 5 N Herrlichen Film nf 7 ezaà von 1 5 n be N 33 — Sovary 376 teiligen. Gefl. vorher. Anmeldung erb. fernaflonales i Ag 7 Renafe Müller OSen 5 VDoroſhea wieck a le Kochschule des Frauenverein: 1 15 220 v. bei ern 7. Urid S. 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