Nähere chbauamt, lusſchrei⸗ veit vor⸗ eichungs⸗ Septbr. J 1, Zim⸗ ſriſt: bis . ingslokal über dem n ſolgen⸗ he Ver⸗ inder ge⸗ en, Bril⸗ ſtecke und och, den graphen⸗ Mäntel, ſergl. am tbr. 1935. 11 ndſcheine ann nur eptembet eihamt. der Is. 8 Uhr lof spieler elk Num. allsthafk 5 zu kil⸗ teil un⸗ 6 Higen hert⸗An⸗ freihän⸗ gekauft 719 Zins- unſerer Kohlen⸗ ihe wird Pig. le ück und je Nl ick ein⸗ im, im 85 er 2 9. Fey. 11 b urch ebition inſtiel. dſtr. b. 33 — e in⸗ ge en M. 3. Jhnes reiche 8. * 1 nungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hoſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ae Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. J. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Kontot Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderenpPlätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim,. Abend⸗Ausgabe A Mittwoch, 4. September 1935 146. Jahrgang— Nr. 406 Dr. Ley vor der Saarland⸗Pfalz⸗Induſtrie Eine programmatische Node bon weittragender Bedeutung Meldung des DNB. — Kaiſerslautern, 4. September. Die Bezirksgruppe Saarland⸗Pfalz der Reichsgruppe Induſtrie veranſtaltete am Diens⸗ lagabend in der Fruchthalle in Kaiſerslautern eine Arbeitstagung, die von dem bekannten Saarindu⸗ ſtriellen Röchling geleitet wurde. Dr. Ley ergriff ſofort das Wort zu einer faſt zweiſtündigen Rebe, die ſich über den örtlichen Rahmen der Tagung hinaus an die geſamten Betriebsführer und Unter⸗ nehmen Deutſchlands wandte, und damit auch für die Gefolgſchaften aller deutſchen Betriebe eine Kund⸗ gebung programmatiſcher Bedeutung wurde. Dr. Ley führte u. a. aus: Meine deutſchen Volksgenoſſen! Es iſt ein eigenes Gefühl, wenn ich jetzt, wo ich ſoeben aus zwei ſaarländiſchen Werken komme, in denen eine ausgezeichnete Stimmung herrſchte und die Menſchen ehr⸗ lich begeiſtert waren, vor Ihnen ſprechen ſoll als den verantwortlichen Führern der Betriebe, denen das Schickſal ihrer Belegſchaften anvertraut It. Ich will und werde zu Ihnen ſo ſprechen, wie ich chen vor aber Tauſenden von Arbeitern geſprochen habe. Früher mußte ſich der Reoner immer einſtel⸗ len guf Klaſſen und auf die Schichten und die Berufe. Es galt früher als allgemein üblich, daß man mit dem Arbeiter nicht ſo reden könne wie mit dem Unternehmer und es galt als ausgemacht, daß vor dem Belriebsführer anders geſprochen werden müſſe als vor der Belegſchaft. Schon allein darin lag ja peinlichſte Unwahrhaftigkeit. Wenn ich das, was ich vor einem Teil der Nation sagte, nicht ebenſo gut vor dem ande⸗ ren Teil ſagen kann, dann muß etwas ſalſch ſein, oder ich muß irgendetwas anderes wollen. Wenn ich dem einen Teil ſage:„Ich will dein Glück und will dir helfen“ und ſage dem anderen Teil genau dasselbe, muß aber dann Weg und Ziel vor beiden Teilen verſchieden begründen, vor dem Unterneh⸗ mer ſo und vor dem Arbeiter wieder anders— dann beſteht über den Charakter ſolcher Doppelzüngigkeit wohl kein Zweifel! Hier allein lag ſchon die Un⸗ wahrhaftigkeit des Syſtems. Hier wurden ſyſte⸗ matiſch beide Teile belogen und be⸗ trogen. Deshalb als erſtes und vor allem Wahrhaf⸗ ligkeft! Wir alle ſind zur Unwahrhaftigkeit er⸗ zogen worden. Unſer ganzes Leben ſpielte ſich in einem Dunſt von falſchen Begriffen, falſchen Worten und falſchen Zielen ab. Nur dann kann man wirk⸗ lich etwas leiſten, wenn man eine Gemeinſchaft hat, wenn man erkennt, daß das Leben hart iſt, ein ewi⸗ ger Kampf; für dieſen Kampf muß die Gemeinſchaft eingesetzt werden. Dazu muß man wahrhaftig ſein. Ich kann Ihnen die Volksgemeinſchaft noch ſo ſchön predigen und Sie bitten, ſich mit Ihrer Belegſchaft an den Tiſch zu ſetzen und zu begreifen, daß ſie un⸗ bedingt zuſammen ſein müſſen. Wenn die Grund⸗ probleme nicht in Ordnung ſind, nutzt alles nichts! Die Menſchen müſſen begreifen, daß bei aller Unter⸗ ſchiedlichkeit in der Anſicht über irgendeine Sache ein Glaubensſatz alle beherrſchen muß. Wir bilden eine Gemeinſchaft! Der Betrieb iſt eine Einheit. Wer ſich dagegen ſträubt, den muß man belehren, zunächſt im Guten. Wenn er dann noch nicht will, muß man ihn hart anfaſſen. Und wenn er ſchließlich und endlich überhaupt nicht will, muß man ihn vernichten. Wie für die Kirche das Dogma gilt: Der Papſt iſt unfehlbar, ſo gilt für uns im neuen Deutſchland der Satz: Der Betrieb iſt eine Einheit. Wir werden eiferſüchtig darüber wachen, daß dieſe Einheit von keiner Seite angetaſtet oder zerſtört wird. Wir ſind eine unzertrennbare Kameradſchaft von treuen Kämpfern. Kein Land leuſeits unſerer Grenzen kann ſich rühmen, den Klaſſenkampf überwunden zu haben. Wir haben uns geſagt: Wollen wir den Klaſſenkampf überwinden, daun müſſen wir dort unten beginnen, wo die Men⸗ ſchen ſchickſalshaft beiſammen ſind, wo ſich keiner diefer Gemeinſchaft entziehen kann, ſelbſt wenn er wollte. Dort müſſen wir beginnen: im Betrieb! Drei Zellen ſind es, in denen ſich das meuſch⸗ liche Leben entfaltet und abſpielt: Der Be⸗ trieb, die Familie und die Gemeinde! Dieſe drei Urzellen ſind eine Eiuheit und man darf ſie nicht zerſtbren, nie! Und einem zweiten Geſetz muß man zur Geltung verhelfen: Alles, was die Menſchen innerhalb dieſer Gemeinſchaften, in⸗ nerhalb der unterſten Gemeinſchaften ordnen will, müſſen ſie untereinander ordnen. Man darf ſich nicht einmiſchen. Jeder Menſch empfindet es als ewas häßliches, wenn ein Familienmitglied etwas „Lieber unter England als unter Italien“ Eine bemerkenswerte Rede des abeſſiniſchen Geſandten in London Meldung des D. N. B. — London, 3. Sept. Der abeſſiniſche Geſandte in London, Dr, Mar⸗ tin, hielt am Dienstagabend auf einer Tagung der Nil⸗Geſellſchaft eine Rede. Er ſagte u..: Laßt uns zwanzig Jahre in Frieden leben und gewährt uns eine Anleihe von— ſagen wir— 20 Millionen Pfund. Dieſe Summe würde uns in die Lage ver⸗ ſetzen, im ganzen Land Schulen zu errichten und unſere Oelquellen zu entwickeln. Am Ende dieſes Abſchnittes, ſo kann ich Ihnen verſichern, würden die Abeſſinier ſoweit vorwärtsgekommen ſein, wie es nur jemand wünſchen kann. Indeſſen ſcheint Muſſolini zu glauben, die ſofortige Tö⸗ tung der meiſten von uns ſei die beſte Me⸗ thode, uns zu erziehen und zu ziviliſieren. Ich perſönlich geſtatte mir untertänigſt, dieſen Standpunkt nicht teilen zu können. Und wenn das Schlimmſte des Schlimmen kommt, ſo würde mein Volk, ſo glaube ich, lieber unter der gerechten und durchdachten Verwaltung Großbritanniens als unter der i Italiens leben. Wenn Italien durchaus noch eine Kolonie haben müſſe, ſo muß man fragen, warum die Italiener nicht den Mut aufbringen, ſich die Kolonie von denen zu holen, die davon im Ueberfluß haben. Auf keinen Fall aber werden ſie Abeſſinien als Kolonie erhalten. Im übrigen, ſo ſagte Dr. Martin weiter, ſei nicht der geringſte Beweis für die italieniſchen Beſchuldigungen vorhanden, daß die italieniſche Kolonie der Gefahr eines Angriffs durch die Abeſſinier ausgeſetzt ſei. Was die Vergebung von Konzeſſionen und die Beſchäftigung von Aus⸗ ländern angehe, ſo finde keinerlei Diskriminierung ſtatt. Tatſächlich habe ein Italiener bereits eine wertvolle Konzeſſion für die Erſchließung von Gold und Platin erhalten, während Engländer und andere keine derartigen Konzeſſtonen beſäßen. Alles, was Abeſſinien wünſche, ſei Unpartei⸗ lichkeit und Gerechtigkeit. Außerdem verlange es die Erlaubnis zur Einfuhr von Waffen zur Verteidigung. Abeſſinien wolle ſeinetwegen keine andere Nation in einen Krieg oder in andere Schwierigkeiten verwickeln, denn die Abeſſinier ſeien überzeugt, daß ſie mit Gottes Hilfe jedes Land ſchlagen würden, das völlig ungerecht⸗ fertigt von Abeſſinien und ſeiner Unabhängigkeit Je⸗ ſitz zu ergreifen verſuche.„Gelingt uns das nicht, ſo werden wir gewiß nicht als Sklaven irgendeines Volkes leben.“ Eine Entſchließung der Nil-Geſellſchaft (Funkmeldung der NM.) — London, 4. September. Die Nil⸗Geſellſchaft, auf der am Dienstagabend der abeſſiniſche Geſandte Dr. Martin die gemeldete Rede hielt, nahm einſtimmig eine Entſchlie⸗ ßung an, in der es heißt:„Abeſſinien ruft das britiſche Reich auf, ihm bei der Aufrecht⸗ erhaltung der Heiligkeit der Verträge und ſeiner eigenen Unabhängigkeit Beiſtand zu leiſt en.“ Vor Annahme der Entſchließung hat ein ägyp⸗ tiſcher Vertreter noch erwähnt, daß die englandfeind⸗ liche Propaganda Italiens gegenwärtig in Agupten ehr lebhaft am Werke ſei. Die Aegypter hätten vielleicht manche Beſchwerde über Großbritannien, aber dies bedeute nicht, daß Aegypten der italieni⸗ ſchen Freundſchaft vor der britiſchen den Vorzug gebe. Den Vorſitz der Nil⸗Geſellſchaft führte Oberlord Sempill. Unter den Anweſenden bemerkte man u. a. den braſtlianiſchen Botſchafter, die Geſandten Schwedens und Lettlands, die Geſchäftsträger Boliviens, Kubas, Jugoſlawiens und Polens, ſowie die britiſchen Oberkommiſſare für Südafrika, Rhodeſia und Neufundland. FECFCCCCCTCTCTCTCTCTCTCTCTbTCGbT(TbTbCbTbTGTGbTGTbTbTbTbTGTbTbTbTbTVTbTCTbTVTbTT'''Tb'TbTVͤbTͤVk'PTbVTVTVͤTVTVTVTͤTTͤVTͤVkłͤpkͤp'!'!'!'.'.'.!'!'.!'!'!'!'!';'!:!;.;.;.;.....·ů ůywvßvß——————ꝓ— hinausträgt. So muß es auch im Betrieb ſein. Im Betrieb darf man nicht nötig haben, den Treuhän⸗ der, die Arbeitsfront, die Partet oder ſogar den Staat damit zu belaſten, weil dort im Betrieb Hem⸗ mungen und Schwierigkeiten auftreten. Der iſt mir ein netter Betriebsführer, der damit nicht fertig wird oder ein netter Betriebswalter, der die Schwierig⸗ keiten nicht meiſtert. Gewiß, es gibt Dinge, die über dem Betrieb lie⸗ gen, etwa wenn im Textilbetrieb Rohſtoffmangel herrſcht oder im Bergbau Härten in die Erſcheinung treten, die außerhalb des Betriebes liegen, dann muß es auch hier Stellen geben, die es ordnen. Aber an ſich muß der Schwerpunkt der ſo⸗ zialen Ordnung, des ſozialen Lebens nicht an der Spitze oder in Berlin oder in der Pro⸗ vinz liegen, ſondern im Betrieb. Das frühere Syſtem zeichnete ſich dadurch aus, daß man alles aus dem Betrieb hinaustrug. Wenn irgend ein Meiſter mit ſeinem Geſellen Krach hatte, dann gab es eine Staatsaktion, dann wurde der Reichstag damit beſchäftigt. Man entzog vieles der Ordnung der Menſchen. Heute muß man den um⸗ gekehrten Weg gehen. Selbſtverſtändlich könnte das dazu führen, daß ſich dann allmählich auch eine Kliguenwirtſchaft einſtellte, ein Vertuſchen und Tarnen. Doch es ſind viele Stellen von Partei, Staat, Arbeitsfront und allen Gemeinſchaftsord⸗ nungen auf dem Poſten, die wachen. Immer wieder muß ich ſagen: Ihr müßt Euer Schickſal ſelbſt ord⸗ nen. Der Wohlfahrtsſtaat von Weimar hatte uns ſo ſchön daran gewöhnt, daß alles für die Menſchen geordnet wurde. Und wenn etwas ſchief ging, dann konnte jeder ſagen, daß er nicht daran ſchuld geweſen ſei. Das iſt natürlich Unſinn. Wir ſagen, mein lieber Freund, ſchwimmen mußt du ſelbſt. Die Ver⸗ antwortung trägſt du ſelbſt. Du willſt Herr im Hauſe ſein. Schön! Herr ſein heißt aber, Verant⸗ wortung haben! Infolgedeſſen verlangen wir: Ordoͤne deine Verhältniſſe ſelber! Der Führer zeichnet ſich dadurch aus, daß er mit irgendeiner Sache fertig wird daß er ſie ſelbſt erledigt, daß er ſie ordnet und daß er nicht immer andere Leute damit beläſtigt. Wir ſind keine Amme, die die Menſchen trockenlegen will. Dadurch erzieht man nur Knechte und nichts anderes. Unternehmer und Arbeiter müſſen eine Einheit ſein Was hat es für einen Sinn, wenn ich dem Arbeiter von ſozialer Ehre, Gerechtigkeit und Recht rede, wenn ich ihn in ſeinen Minderwertigkeitskomplexen belaſſe, die ihn jahrzehntelang erfüllt haben. Es muß erreicht werden, ihn da herauszureißen, und es wird ſicher gelingen. Die Menſchen müſſen wieder einen Stolz in ſich tragen und müſſen dahin gebracht wer⸗ den, ihre Dinge ſelber zu ordnen. Wir müſſen ſie auch damit vertraut machen, daß eine Frage, die ſchwierig iſt, nie mit einem Mal gelöſt werden kann. Trotzdem ſoll aber keiner verzagen und ſich hinter Abmachungen flüchten oder hinter Entſcheidungen vorgeſetzter Behörden! Unternehmer un d Arbeitnehmer werden ſolange mit ihren Dingen beſchäftigt, bis ſie ſie ſelbſt ge⸗ löſt haben. Und wenn ſie ſagen, es geht nicht, wir werden nicht einig, dann antworten wir: Ins Zim⸗ mer, ſchließt ab! Ordnet eure Sachen! Ihr könnt euch da ö rinnen ſo viel ſtreiten, wie ihr wollt. Das macht nichts, daß ihr zunächſt verſchiedener Meinung ſeid, und ſtreitet euch. Aber kommt nicht früher heraus. Ihr habt euch lange genug jahrelang bekämpft, zum Schaden des Volkes. Jetzt müßt ihr euch einigen. Nicht des Einzelnen wegen oder der Maſſe wegen, oder eines Berufes oder einer Klaſſe wegen, ſondern der Nation wegen. Wir wollen euch helfen, wenn ihr nicht einig werdet. Wir werden der ehrliche Makler ſein und euch ſagen: Habt ihr ſchon dieſe und jene Ge⸗ ſichtspunkte beachtet? Nun fangt noch einmal an, und wir geben euch gleiche Waffen in die Hand. Ihr Arbeiter ſollt geiſtig die gleichen Waffen erhalten wie die Unternehmer, aber einigt euch! Wenn man das einmal durchgeführt hat, wenn das jeder weiß, was glauben Sie wohl, wie harmoniſch unſer ſoziales Leben wird. Der Betrieb iſt unſere Burg. Sie geht uns gemeinſam an, weil wir inner⸗ halb dieſer Burg eine gemeinſame Ehre verteidigen werden. Dann haben wir den Klaſſenkampf über⸗ wunden. Der Klaſſenkampf tobte ja nicht nur zwiſchen Un⸗ ternehmern und Arbeitern. Ich möchte ſogar ſagen, das war der kleinſte Klaſſenkampf. Der Klaſſenkampf war manchmal in einem Werk, meinetwegen zwiſchen Werkmeiſter und Arbeiter viel größer; viel ſchärfer noch zwiſchen Vorarbeiter und Arbeiter. Nur gab das der Marxiſt nicht zu, weil er damit offenbart hätte, daß ſein Klaſſenkampf falſch war. Damit wäre ja ſofort klar geworden, daß der Klaſſenkampf, weil er nichts Hohes und Edles wollte, ſondern etwas Gemeines, Niederträchtiges und Häß liches, auf einem geeigneten Wege überwun⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) f Nach Oſten ſchauen! * Mannheim, 4. September. Die europäiſche Welt ſchaut nach dem Süden. Ueber den Brenner, über das Mittelmeer, nach Abeſſinien. Das iſt bei der Rätſelhaftigkeit der Fol⸗ gen, die aus dem Abeſſinienſtreit für Europa und ſeine politiſchen Inſtitutionen entſtehen können, be⸗ greiflich. Aber auf weite Sicht wird Europas Schickſal nicht vom Süden, ſondern vom Oſten her entſchieden. Es iſt, ſeitdem mit dem Ab⸗ ſchied des Altertums der Süden in der politiſchen Führung der europäiſchen Welt abgedankt hat, ſeit⸗ dem Deutſchland, das große Land der europäiſchen Mitte, ſeine Kraft in dem mittelalterlichen Wider⸗ ſtreit zwiſchen ſüdländiſcher Sehnſucht und nordi⸗ ſcher Gebundenheit zerrieben hat, ſeitdem das inſu⸗ lare England die Stütze ſeiner Macht außerhalb unſeres Erdteils geſucht hat, ſeitdem Frankreich in dem letzten großen europäiſchen Kreuzzug des Kor⸗ ſen gegen den Oſten unterlegen iſt, immer von Oſten her beſtimmt worden. Das Schickſal des Weltkrieges, der Europas tauſendjährige Kraft zertrümmerte, ſtieg im Oſten auf; das Schickſal der ſozialen Revo⸗ lution, die Europas tauſendjährige geſellſchaftliche Ordnung zu zerſtören ſuchty, nahm im Oſten ſeinen Anfang: die Wellen der Geſchichte ſind von Europa weiter gewandert. Seitdem es in unverzeihlicher Blindheit und Schwäche die Interventionsarmeen der Weißen, die den letzten Kampf des europäiſchen Rußland gegen das aſiatiſche Moskowitertum ſchlu⸗ gen, der Uebermacht der Roten auslieferte, iſt es in die Verteidigung gedrängt. Seit dieſer Zeit hat es aufgehört, Licht nach Oſten zu tragen, es kann ſich nur mehr wehren gegen die Finſternis, die von dort nach Weſten öringt. Seit der Zeit reicht Europa nicht mehr bis an den Ural, nur mehr an die Weichſel. Was jenſeits liegt, iſt Zwi⸗ ſchenland. Zwiſchenland zwiſchen Europa und Aſtien, Zwiſchenland zwiſchen europäiſcher Ziviliſation und barbariſcher Unkultur, Zwiſchenland zwiſchen dem allmählich verſickernden Lebensſtrom der europäiſchen Welt und den wild heranflutenden völkiſchen Kräf⸗ ten Aſiens, Zwiſchenland zwiſchen den alten, großen Weltgeſetzen europäiſchen Denkens und den An⸗ ſprüchen des neuen kommuniſtiſchen Weltglaubens. In den Jahren 1920 bis 1922 hat Europa die letzte Chance des Angriffes gegen das neue ruſſiſche Aſiatentum verſäumt, ſollte es in den Jahren 1935 bis 1937 ihm die erſte Chance des großen eige⸗ nen Angriffs geben? Es iſt niemand aufgefallen in Europa, daß die⸗ ſer abeſſiniſche Streit in der ruſſiſchen Dis⸗ kuſſion keinerlei Rolle ſpielt; während ganz Europa ſich darüber in Leidenſchaft und Parteinahme erregt, ſcheint er Rußland nicht zu intereſſie⸗ ren, ſcheint Moskau, das ſonſt über jedes Ding und jedes Ereignis ſeine ſehr beſtimmte Meinung hat, über dieſen Zwiſt, deſſen Flammen an den Grenzen Europas züngeln, keine Meinung zu haben. Es ſchweigt und ſieht zu— aber dieſes Schweigen und dieſeg Zuſehen iſt nichts anderes als das erregte Atemanhalten deſſen, der auf eine große Entſcheidung wartet. Wird es zu dem großen Krach im europäiſchen Hauſe kommen, der es Rußland erlaubt, in dieſes Haus einzu⸗ brechen? Die Chance wäre für Rußland unvorſtellbar günſtig. Niemals hatte es ſolche Gelegenheit, ſich als Partner in die europäiſchen Entſcheidungen ein⸗ üudrängen wie heute, da es von dem einen Teil Europas ſelbſt zum Partner gegen den anderen Teil geholt wurde. Niemals hat die europäiſche Bünd⸗ nisdiplomatie einen ſolch dichten Schleier über die grundſätzliche Europafeindſchaft ſeines Charakters gelegt. Und niemals war es auch zu aktivem Ein⸗ greifen ſo bereit. In der europäiſchen Oeffentlichkeit und in der europäiſchen Diplomatie wird viel zu viel von der Möglichkeit geſprochen, daß ſich an dem kleinen Ko⸗ lonialfeuerchen in Afrika der große Brand in Europa entzünden könnte, ohne daß man ſich darüber klar würde, daß dieſer neue europäiſche Krieg unter der Aegide Moskaus ausgefochten werden würde. Mos⸗ kau würde, ganz anders als Nikolaus es ſich er⸗ träumt hatte, der Schiedsrichter der europälſchen Welt werden. Es würde bei einem neuen europäiſchen Krieg eine ganz andere zentrale Rolle ſpielen, als im Jahre 1914. Seine politiſch⸗militäriſche Stellung iſt un⸗ gleich günſtiger: der Flankendruck, den die öſterreich⸗ ungariſche Monarchie für das alte Zaren reich dar⸗ ſtellte, iſt verſchwunden; die Entwicklung der Militär⸗ technik, vor allem der Luftwaffe, hat die Offenſiv⸗ kraft und die Offenſivmöglichkeiten Rußlands unge⸗ heuer verſtärkt, ohne den großartigen defenſiven Schutz, den ſeine Raumweite ihm bietet, zu beein⸗ trächtigen. Rußland hat mit 950000 Mann die ſtärkſte europäiſche Friedensarmee, es hat die ſtärkſte Luftflotte und die größten Bomber, es hat eine Kriegsinduſtrie, die zwar noch nicht allen Notwen⸗ digkeiten des gewaltigen militäriſchen Apparates ge⸗ * tung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für im voraus zu be⸗ zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bet Zwangs⸗ 2. Seite/ Nummer 406 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 4. September 1935 nügt, die aber der zariſtiſchen Kriegsinduſtrie bei weitem überlegen iſt, viel weniger als dieſe am Rande des Reiches liegt und mit allen Mitteln bis zur Vollkommenheit ausgebaut wird. Während die Bataillone der faſchiſtiſchen Miliz unter Eviva⸗Ruſen aus den apueiſchen Häfen nach Afrika ausziehen, während engliſchs Schlachtſchiffe zu„Uebungszwecken“ durch die Straße von Gibral⸗ tar fahren, ſtudieren ruſſiſche Offiziere auf den franzö⸗ ſiſchen und tſchechoſlowakiſchen Manöverfeldern die Technik des europäiſchen Krieges. Natürlich als Bundesgenoſſen, die man bei einem kommenden Krieg feſt einzählt; als Bundesgenoſſen, auf deren Kommen man ſich auch ſicher verlaſſen kann. Denn was könnte Rußland ſich mehr wünſchen, als ſolchen Krieg? Kriege ſind die großen Zerſtörer alter Ord⸗ nungen; ſte ſind die großen Furchen, in die die Saa⸗ ten der Revolution gelegt werden. Rußland hält ſolche Saat in Hülle und Fülle bereit. Warum ſollte es zögern, ſie in die Jurchen zu werfen, wenn Euxropa ſelbſt den Pflug über ſeine Geſchichte zieht? Nach Oſten ſchauen iſt europäiſche Pflicht! W. Deulſche Einheitsliſte im Memelland (Von unſerem Berliner Vertreter) Berlin, 4. Sept. Wie aus dem Memelland verlautet, vollzieht ſich dort in eindrucksvoller Weiſe eine allgemeine Sammlungsbewegung unter der de utſch⸗ ſtännmigen Bevölkerung. Allen willkür⸗ lichen Machenſchaften der groß⸗litauiſchen Kreiſe, alſo vor allem des unrechtmäßigen Memeldirektoriums Bruwelattis gegenüber, iſt das Deutſchtum unbeirrt gewillt, ſein eindeutiges Bekenntnis zur memel⸗ deutſchen Kulturart und zur Autonomie des Memel⸗ gebietes zu bekunden. Während mit tollen Schie⸗ bungen auf der litauiſchen Seite bereits jetzt alles darauf angelegt wird, die Wahlen zum memellän⸗ biſchen Landtag vom 29. September zu verfälſchen, ſteht die Memelbevölkerung im Zeichen der alle Schichten und Stände umfaſſenden Eini⸗ gung auf der Grundlage gemeinſamer me⸗ meldeutſcher Zuſammengehörigkeit. Dieſe mit rechtmüßigen, durch das Memelſtatut erlaubten Mitteln ſich bildende Sammlungsbewe⸗ gung kommt am nachdrücklichſten in der Aufſtellung ihrer Einheitswahlliſte zum Ausdruck, deren Kandidat laut„Nachtausgabe“ der von den Me⸗ melländern durch Rechtsbruch abgeſetzte frühere Präſtident Dr. Schreiber iſt. Dr. Schreiber und das von ihm geleitete deutſche Memelbirekto⸗ rium wurde, wie erinnerlich, Ende Juli 1934 wider Geſetz und Recht beſeitigt; ſtatt deſſen ſetzte man ein litauiſches Direktorium ein. Der Name Dr. Schrei⸗ ber, deſſen ſachliche und erfolgreiche Amtsführung unvergeſſen iſt, bildet eine Gewähr dafür, daß dieſe. Einheitswahlliſte, die überdies bereits von Tauſen⸗ den von Memelländern aller Kreiſe unterzeichnet iſt, weiteſtgehende Volkstümlichkeit im Memelgebiet Von dieſer Sammlungsbewegung iſt bereits ein won! Dr. Schreiber und weiteren bekannten Memel⸗ deutſchen der verſchiedenſten bisherigen Parteizuge⸗ hörigkeit unterzeichneter Aufruf an das ganze Memelland herausgebracht worden, der dazu auffordert, daß ſich alle deutſchen Memelländer den einigen Reihen der Einheitswahlliſte anſchließen unter Hintanſtellung aller bishertgen Sonderzugehörigkeit zu Parteien, Gruppen und Ständen. Das Ziel iſt die recht⸗ mäßige politiſche Willensgebung des Memellandes am Wahltage vom 29. September, deſſen Aufgabe für die deutſchen Memelländer die Rückkehr zur Durchführung echter Autonomie bildet. Bekanntlich mußten die Wähler⸗ Uiſten am 30. Auguſt veröffentlicht und am 31. Auguſt zur Einſicht für die Wähler bereitgeſtellt werden. Und zu dieſen Terminen iſt nun ſoeben die Ein⸗ heitswahlliſte auf dem Plan erſchienen. Die Anzahl der am 29. September von der Bevölkerung in den Memeler Landtag zu wählenden Abgeordneten iſt wiederum wie bislang auf 29 feſtgeſetzt worden. Neue litauiſche Rechtsverletzung Streichung Dr. Schreibers von der Wahlliſte? f— Memel, 4. September. Die Bekanntgabe der memeldeutſchen Ein⸗ heitsliſt e iſt litauiſcherſeits mit einer neuen ſchweren Rechtsverletzung beantwortet worden. In der erſten Bekanntgabe des„Memeler Dampf⸗ boots“ ſtand der Name Dr. Schreibers noch an der Spitze des Wahlvorſchlages. Bei der Veröffent⸗ lichung weiterer Namensunterſchriften zu der Ein⸗ heitsliſte wurde das Blatt auf Anordnung des litauiſchen Kriegskommandanten beſchlagnahmt, wie verlautet, weil Schreiber wiederum als Spitzenkandidat genannt war. Wie es heißt, ſollen die Litauer die Abſicht haben, die Kan⸗ didatur Dr. Schreibers mit der Begründung zu verhindern, es beſtänden Zweifel an ſeiner Staatsangehörigkeit. Von memelländiſcher Seite wird demgegenüber darauf hingewieſen, daß es ſich bei dem Verſuch der Ausſchaltung Dr. Schreibers um einen neuen un⸗ erhörten litauiſchen Willkürakt handelt. Dr. Schreiber iſt ſeit 13 Jahren Memelländer, er iſt auch 1932 in den Landtag gewählt worden, und der damalige litauiſche Gouverneur hat ihn in Aus⸗ wirkung dieſer Wahl zum Landtagspräſidenten er⸗ nannt, ohne daß Zweifel an ſeiner Staatsangehörig⸗ keit geäußert wurden. Wenn ausgerechnet jetzt dieſe Begründung herhalten muß, dann iſt die Abſicht un⸗ verkennbar, maßgebliche Deutſchtumsführer zum Nachteil der Memelländer kaltzuſtellen, wührend auf der anderen Seite Tauſenden von Nichtmemel⸗ ländern aus Großlitauen das Wahlrecht wider⸗ rechtlich erteilt wird. Die Wahlkreiskommiſſion, deren Entſcheidung noch ausſteht, würde ſich durch die Beſtätigung der Streichung Schreibers einer ſchweren Rechtsverlet⸗ zung ſchuldig machen, da Schreiber 1922 als auf Le⸗ benszeit angeſtellter Beamter einer öffentlich⸗recht⸗ lichen Körperſchaft, nämlich der memelländiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer, auf Grund des deutſch⸗ litauiſchen Optionsvertrages vorſchriftsmäßig für Litauen optiert hat. —— Dr. Ley vor der Saarland Pfalz-Induſtrie (Fortſetzung von Seite.) oͤen werden konnte, daß beſtimmte Möglichkeiten da waren, ihn zu überwinden. Das iſt unſere Lehre. Wir ſagen, man kann es überwinden, wir haben es überwunden. Wenn Sie irgendeinen fanatiſchen Kommuniſten kannten, und Sie fragten ihn: Waren ſie Soll⸗ dat? Dann fing er an zu reden, ſtundenlang. Man mußte ihn anſtoßen und ihn daran erinnern, daß er doch eigentlich Kommuniſt ſei. Dann ſagte er: Reden wir bitte nicht davon. Es war eben ſo ſchön, Soldat zu ſein. Es war des⸗ halb ſo ſchön trotz aller Opfer, weil wir doch Kameraden waren. Weshalb ſollte das im bürgerlichen Leben nicht auch möglich ſein? Wenn Sie heute oͤurch den Betrieb gehen und an früher denken, iſt der Betrieb heute nicht ſchöner, alls er früher war? Wenn Sie heute mit dem Arbeiter reden, dann können Sie ihm ruhig die Schwere ſei⸗ nes Berufes, die Härte ſeiner Arbeit vor Augen führen. Aber ſie müſſen dem Arbeiter eine Gewiß⸗ heit verſchaffen, daß man ihn unter keinen Um⸗ ſtänden betrügt und ihn nicht untergehen läßt. Wenn der Arheiter ſpeiß, daß der Unternehmer der Kgme⸗ gd iſt, daun können Sie pom deutſchen Arbeiter alles verlangen. Narren Sie ihn aber nicht mit Mätzchen und nicht mit Humanitätsduſelei. Der deutſche ſchaffende Menſch hat ein feines Gefühl da⸗ für, daß Sozialismus kein Geſchenk und keine Wohl⸗ fahrt und kein Mitleid iſt. Kein Mitleid, ſondern Gerechtigkeit! Wir ſind wirklich Offiziere des Volkes. Denn es gibt kein Volk, das lieber Soldat wäre und beſſere Soldaten birgt als das deutſche Volk. Aber es iſt notwendig, daß es wahre Führer und Offiziere hat. Die Kompanie iſt immer ſo, wie der Hauptmann iſt und nicht anders. Wenn Sie morgens der Erſte und abends der Letzte ſind, wenn Sie ſchaf⸗ fen, wie er ſchafft, mit einem Wort: Wenn Sie ein richtiger deutſcher Offizier ſind, nicht nur laut Pa⸗ tent, ſondern laut Führertum, dann können Sie von Ihren Soldaten alles verlangen. Das wahre Füh⸗ rertum offenbart ſich in der Gefolgſchaft. Eine Mah⸗ nung ſcheint mir angebracht. Laſſen Sie Ihre Ka⸗ meradſchaftsabende nicht ausklingen wie es früher bei Kaiſergeburtstagsfeiern üblich war. Mit der öͤicken Trommel und mit dem Abſingen vaterländiſcher Lieder allein iſt es nicht getan. Es gibt keinen Teil unſeres Volkes, der ein ſo fabelhaft feines Empfinden hat wie der deutſche Arbeiter. Wenn man von Takt redet, dann muß man ihn im Volk ſuchen. Führer heißt ver⸗ nünftig ſein. Vernunft aber iſt das Produkt aus Inſtinkt und Verſtand. Wiſſen ohne Inſtinkt und Charakter iſt ſchädlich für ein Volk. Alle Theorie iſt grau. Allein das Lebende ſchafft neue Ideen, die im Volke leben. Ich frage Euch: Für wen ſchafft Ihr? Für die Maſchinen oder für die Bank⸗ guthaben oder für die Lenſchen? Das iſt das wertvollſte Kapital, das unſer Volk beſitzt. Alles an⸗ dere kann man erſetzen. Alles andere können auch andere Völker machen, den deutſchen Betriebsführer, den deutſchen Arbeiter, den deutſchen Menſchen gibt eg nur einmal. Darum ſoll man ihn erhalten und pflegen und ge⸗ ſundheitlich nicht ermüden laſſen. Stellen Sie ſich bitte vor, wie man ſich über die Frage des Urlaubs erhitzt und geſtritten hat. Kann der Arbeiter, wenn er müde iſt, ſo viel ſchaffen, als wenn er noch nicht müde iſt? Ganz unmöglich! Ja,— ſollte ich nicht doch einmal auf die Idee kommen und ihn weg⸗ ſchicken? Vielleicht ſchafft er dann beſſer. Vielleicht nutzt er die Maſchinen dann intenſiver aus. In der ganzen Gemeinſchaft muß das potenzieren, dann, weiß Gott, bekomme ich den Urlaub ja zehnfach wie⸗ der heraus. Einige Werke ſind erfreulicherweiſe ſchon darauf gekommen. Die„Wanderer⸗Werke“ in Dresden ſchloſſen ihren Betrieb, ließen lediglich 100 Mann für die wichtigſten laufenden Arbeiten zurück und fuhren gemeinſam zehn Tage weg. Ein leuchtendes Beiſpiel, deſſen Durchführung den klugen Betriebsführern ein beträchtliches Plus ver⸗ ſchafft. Zur erfolgreichen Auswirkung des Urlaubs muß hinzukommen, daß der Arbeiter ihn nicht da⸗ heim, in ſeiner mehr ober minder unzureichenden Wohnung verbringt, ſondern daß„Kraft durch Freude“ ihm wirklich zehn Tage unbeeinträchtigte Er⸗ holung beſchafft. Laſſen Sie ſich auch einiges über das Thema„Lohnerhöhungen“ ſagen. Sie haben nur da Sinn und Zweck, wenn und wo in der Vergangenheit etwas verſäumt worden iſt, etwa bei den Heimarbeitern. Dort allerdings müßte man eingreifen. Wir ſind keine Gewerkſchaf⸗ ten, die die Debatte über Lohnerhöhungen immer wieder in Fluß bringen, um ihre Daſeinsberechti⸗ gung zu erweiſen. Nicht höheres Lohnniveau, ſon⸗ dern höheres Lebensniveau muß das Ziel ſein. Gerade Sie, meine Hörer, können viel in dieſer Hinſicht tun. Verbeſſern Sie Ihre Werke, Ihre hygieniſchen Einrichtungen. Eröffnen Sie Sport⸗ und Spielplätze und Badeanſtalten! Es kommt Ihnen ja letzten Endes wieder zugute. Sie dienen damit der Geſamtheit des Volkes. Als ich zum erſtenmal den Betriebsappell prokla⸗ mierte und auf das Soldatiſche innerhalb des Be⸗ triebeg hinwies, hat man mir die verſchiedenſten Vorwürfe gemacht. In einer Wirtſchaftszeitung wurde beſonders moniert, daß man von Offizieren der Wirtſchaft rede. Das ſei unerhört. Der Soldat müſſe ſich das verbitten. Ich habe mir gedacht und habe es auch ausgeſprochen: Was ſind das für er⸗ bärmliche Menſchen! Es verlangt kein Menſch, daß in einem Rieſenwerk die Uhr abgeſchafft wird. Ich verlange nur, daß man wieder eine Gelegenheit findet, die Menſchen zuſammenzuführen. Vor allen Dingen verlange ich, daß der weltanſchau⸗ liche Begriff vom Offizier und vom Soldaten hinein⸗ getragen wird, daß nicht mehr erklärt wird: „Weil ich ein Unternehmer bin, weil ich Aktien habe, oder weil ich Betriebsführer bin, bin ich etwas beſſeres mit einer anderen, ja viel⸗ leicht ſogar mit einer höheren Ehre.“ Ich verlange, daß jeder erkennt: Ich ſtehe auf einem Kommando⸗ poſten, habe alſo eine beſtimmte Befehlsgewalt. Alle zuſammen, ob General oder Musketier, haben wir eine gemeinſame Ehre. Im übrigen beſtimmt natürlich auch die Befehls⸗ form den Erfolg. Der Deutſche beklagt ſich nicht, weil er gehorchen muß und weil ihm ein anderer befiehlt, ſondern er beklagt ſich über jene bittere Tatſache, daß gerade dieſe wünſchenswerte klare Sol⸗ datenhaltung verdrängt wurde durch anonymes Ka⸗ pital. Unſere Bitte an Sie lautet: Helfen Sie uns mit! Wir ſind ſelbſtverſtändlich auf Sie mit angewieſen, eine für mich keineswegs neue Erkenntnis. Ich habe das von Anfang an geſagt, als man mir einreden wollte, ich ſollte lediglich die Gewerkſchaften zuſammenfaſſen zu einem Verband und ſonſt alles laufen laſſen und nichts tun. Nein, habe ich dieſen falſchen Ratgebern zugerufen, das wäre ja an ſich das Alte, nur in einer anderen Forze, dann hätten wir erſt recht den Klaſſenkampf. Ich muß auch den Unternehmer erfſaſſen und mit hinein⸗ haben. Die Deutſche Arbeitsfront wäre nicht nur halb, ſie wäre überhaupt garnicht, wenn wir die Un⸗ ternehmer nicht hätten. Wenn ſie noch nicht die unſrigen ſind, werden wir nicht nachlaſſen, ſie zu ge⸗ winnen. Wenn du, lieber Freund, uns ſagſt: Nun laßt mich ooch, wie oft ſoll ich noch marſchieren und Kundgebungen noch mitmachen? Noch oft, mein lieber Freund ie Gemeinſchaft muß man üben, genau ſo wie der Soldat den langſamen Schritt übt. Wir werden das immer wieder üben: Die Kundgebung, das Antreten, das Marſchieren. Die Betriebsführer vorneweg. Ihn ſoll ja jeder ſehen. Wir wollen ja durch die Tat beweiſen, daß damit etwas Neues ge⸗ ſchaffen wird. Die Deutſche Arbeitsfront wiſt mit Ihnen gemeinſam dieſe Gemeinſchaft exerzieren. Und wenn der eine oder andere dabei erklärt: Laßt mich doch, ich will heute zu meinem Kegelabend gehen, dann laſſen wir ihn trotzdem nicht, denn wir fürchten, daß er zu ſchnell wieder verlernen könnte, was wir ihn gelehrt haben. Wir beſtehen auf unſeren Forderungen nicht aus Leichtſinn oder Wolluſt am Diktieren, aber wir den⸗ ken voll Grauen an die Ereigniſſe zurück, an die Tage, an denen wir erleben mußten, daß der eine Volksgenoſſe den anderen erſchlagen hat. Bruder⸗ mord im eigenen Volk! Vergeſſen Sie das nie! 6 D Dann iſt der Abgrund da. Denkt Ihr an jene Bil⸗ der zurück, dann werdet Ihr bald merken, daß das was wir von Euch verlangen, wahrhaftig keine Opfer ſind. Alles das, was einſt der Arbeiter gefor⸗ dert hat, ſoll und muß die gleiche Forderung, der gleiche Wunſch von Euch ſein. Wir predigen die Vernunft. Was vernünftig iſt, nützt auch Euch weil es allen nützt. Ihr tragt die Verantwortung für Tauſende von Menſchen. Letzten Endes hängt nicht das Glück der Menſchen, die Ihr zu betreuen habt, von Eurem Tun ab, ſondern das Glück Deutſch⸗ lands! Wollen Sie wirklich die Verantwortung auf ſich nehmen, in irgendeiner Lebensfrage des deutſchen Volkes verſagt zu haben? Ich verlange nichts Unmögliches, umd ich habe eine letzte Bitte an Sie: Hämmern Sie ſich ein, Sie alle, die Sie hier ſind, und auch die anderen, die Arbeiter, die Bauern, die Handwerker:„Mag kommen, was will, wir kapitulieren niemals!“ Das muß der Wahlſpruch jedes Deutſchen ſein. Das Paradies können wir Ihnen nicht bringen. Wir haben es nicht. Verſprechungen ſind billig. Ich nherſpreche Ihnen nichts, aber ich ſage Ihnen eines zu, das, was ich auch heute den Arheitern in den Betrieben ſagte: Du wirſt uns, deinen Gauleiter, deinen Kreisleiter, den Führer niemals hin⸗ ter der Front finden, ſondern immer vor der Front! Eure Sorge ſoll unſere Sorge ſein. Es ſoll keiner mehr in Deutſchland untergehen, der wertvoll iſt. Nicht wegen des einzelnen, ſondern weil er ein Kapital darſtellt in der Geſamtheit, auf das wir nicht verzichten können, wenn wir wieder hochkommen wollen. Sorgen werden wir immer haben. Wenn wir heute mit einem Problem fertig geworden ſind, wird morgen ein neues unſere Ent, ſcheidung fordern. Das Paradies? Ich weiß nicht, wo es liegt. In Moskau iſt es nicht, in Amſterdam nicht, und über das Jenſeits will und kann ich keine zuverläſſigen Angaben machen. Ich liebe den Kampf, weil kämpfen leben iſt. Wir ſind alle Soldaten. Höchſte Opfer und Einſatz des Lebens verlangt das Schickſal von allen Kämpfern. Wenn wir fallen, dann fallen wir für Deutſchland. Heil unſerem Führer Adolf Hitler! Ernührungslage und Preisgestaltung Ein aufſchlußreicher Ausſpracheabend im Reichsernährungsminiſterium Meldung des DNB, — Berlin, 4. September. Reichsernährungsminiſter Darré hatte zu Dienstagabend die Vertreter der Preſſe zu einem der ſeit langem üblich gewordenen Ausſpracheabende eingeladen, äuf deſſen Tagesordnung die deutſche Ernährungslage ſowie grundſätzliche Fragen der Preisgeſtaltung ſtänden. Außer dem Reichsernäh⸗ rungsminiſter ſprachen Reichsminiſter Dr. Goebbels, Staatsſekretär Backe und andere maßgebliche Per⸗ ſönlichkeiten des Reichsernährungsminiſteriums und des Reichsnährſtandes. Die von den Preſſevertre⸗ tern geſtellten Fragen wurden eingehend und offen beantwortet. Inhalt und Ergebnis der über⸗ aus regen Ausſprache laſſen ſich in folgende Punkte zuſammenfaſſen: Die Erfahrung hat gezeigt, daß ͤie Preis bildung urſächlich mit der Verſorgungslage zu ſammenhängt. Die Marktordnung war notwendig, um die Agrarverhältniſſe in Deutſchland zu beſſern, und ſchützt nicht den Bauern allein, ſondern auch den Verbraucher. Es war der Sinn der Erzeugungsſchlacht, alle Maß⸗ nahmen bis zum Letzten auszuſchöpfen ſoweit ſie im menſchlichen Ermeſſen ſtehen, um Vorbedingungen für eine möglichſt günſtige Ernte zu ſchaffen. Die Getreideverſorgung bietet dank der Vorratspolitik der Reichsregierung keine Schwierig⸗ keiten. Die Reichsſtelle hat infolge ihrer vorſichtigen Politik noch 1,7 Millionen Tonnen Getreide an der Hand. Auf dem Gebiet der Fleiſchverſorgung iſt eine Gefahr nicht mehr zu befürchten. Es werden jetzt wöchentlich über eine Million Kilogramm Rind⸗ fleiſchkonſerven an die Bevölkerung ausgegeben und nach anfänglicher Zurückhaltung der Hausfrauen auch gern abgenommen. Inzwiſchen iſt auch die Abgabe von Konſerven an die großen Werke freigegeben worden. Auf dem Schweinfleiſchmarkt wird die beſtehende und ſaiſonbedingte Spannung bis zum Spätherbſt behoben ſein. Erſtrebt wird die Herſtel⸗ lung von Kühlfleiſch anſtatt von Konſerven. Die Obſternte liegt durch Witterungsein⸗ flüſſe in dieſem Jahr öͤrei Wochen ſpäter als im vori⸗ gen Jahr. Beim Spätgemüſe wird zweifellos eine vollkommene Entlaſtung eintreten, und die Preiſe werden auf der Grundlage des Vorjahres liegen. Der Reichsnährſtand und die Preisüberwachungs⸗ ſtellen werden Maßnahmen treffen zur Ueberwa⸗ chung der Warenbewegung. Der Reichsnährſtand wird die mengenmäßige Bedarfsdeckung ſtchern und die Waxen richtig lenken. Er will nicht ſelbſt Marktpolizei ſein, ſondern dieſe Aufgabe fällt den Preisüberwachungsſtellen zu. Die Beziehungen zwi⸗ ſchen Reichsnährſtand und Preisüberwachungsſtellen werden grundlegend neu geordnet. Für den Bezug von Kartoffeln im Verkehr zwiſchen Erzeuger und Verbraucher wird kein Schlußſcheinzwang beſtehen. Auch der im vorigen Jahre eingeführte Schlußſcheinzwang für den Bezug von Obſt im Verkehr zwiſchen Erzeuger und Verbraucher wird zugunſten des Verbrauchers aufgegeben. Die Milcher zeugung ſteht gut; ſie iſt um 10 v. H. geſtiegen. Aus den Ausführungen des Reichsminiſters Darré iſt noch hervorzuheben, daß er bei ſeinem Amtsantritt eine völlig zerrüttete Landwirtſchaft vorfand, die in tauſend Organiſationen und Organi⸗ ſattönchen zerſpalten war. Der Beitrag, den der Reichsnährſtand erhebt, iſt geringer als der früher u u geleiſtete Beitrag zu den berufsſtändiſchen Organt⸗ ſattonen. Reichsminiſter Dr. Goebbels verwies in längeren Ausführungen auf den engen Zuſammen⸗ hang der innen⸗ und außenpolitiſchen Geſchehniſſe der letzten Jahre mit der allgemeinen Wirtſchafts⸗ lage, insbeſondere auf deviſenpolitiſchem Gebiet. Die politiſche und wirtſchaftliche Leere, wic ik der Na⸗ tionalſozialismus bei der Machtübernahme vorfand, ſei überwunden. Das deutſche Volk habe zwar manche Opfer bringen müſſen. Aber es ſei auf dem Wege des Wiederaufſtieges und der Geſundung, und es ſei, was leider nicht überall beachtet werde, vor weit ſchwereren Opfern, die ihm gedroht hätten, be⸗ wahrt geblieben. Was die Regierung zur Behe⸗ bung gewiſſer Schwierigkeiten tun könne, werde be⸗ ſtimmt getan weroͤen. Standard Oil tritt vom Konzeſſionsvertrag zurück Meldung des DN B. — Waſhington, 4. September. Auf dringende Vorſtellungen des Staatsbeparte⸗ ments beſchloß die Stan dard Vacuum Oil⸗ Co. den Rücktritt vom abeſſiniſchen Kon zeſſiouns vertrag. Nach wiederholten Be⸗ ſprechungen mit dem Präſidenten und dem Vizeprä⸗ ſidenten der Standard Vacuum Oil⸗Co. gab Außen⸗ miniſter Hull die Rückgängigmachung des Pacht vertrages bekannt. Hull teilte die Rück gäugigmachung auch telephoniſch dem auf ſeinem Landſitz Hydepark weilenden Präſidenten Roofe⸗ velt mit. Der Präſident gab ſeiner Befriedigung über dieſen Eutſchluß Ausdruck, da er im Pachtver⸗ trage eine Gefährdung des Weltfriedens geſehen habe. Rücktritt des jayaniſchen Kriegsminiſters — Tyokio, 4. Sept. Sonderausgaben der Zeitun⸗ gen melden, daß Kriegsminiſter Hayaſchi dur ein Geſuch dem Miniſterpräſidenten ſeinen Rück⸗ tritt angemeldet hat. Gleichzeitig hat er das Mit⸗ glied des Kriegsrates General Kawaſchima als ſei⸗ nen Nachfolger vorgeſchlagen. 2 General Kawaſchima zum Kriegsminiſter ernannt g — Tokio, 4. Sept. Nach einer amtlichen Verlaut⸗ barung wurde der zurückgetretene Kriegsminiſter Hayaſchi zum Mitglied des Kriegsrats ernannt. Gleichzeitig erfolgte die Ernennung des Genn rals Kawaſchima zum Kriegsminiſter⸗ Außer Hapyaſchi iſt auch der parlamentariſche Vite miniſter Graf Toki zurückgetreten. Hauptſchriftlelter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) 0 Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Polittk: C. 8 5 5 9 Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Feuilleton: Carl„ N Lokalen Teil: Dr. Irig Hammes- Sport: Willy Mu Gurt Mübeln weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil b Fa Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jako ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, heimer Zeitung, Mannheim. R 1,, Vitorlaſtraße 4 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 88, Geſ.-.⸗A. Jult 1088: Ausgabe N u. B= 0800 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 110 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nut bel Rück Neue Mann F 1c C c( 0 o S.—— 2— 2 e er „ see.: . E 2 U S. 2 8 2— e ene 935 e Bil⸗ 5 das, keine gefor⸗ „ der n die Euch, hrtung hängt treuen eutſch⸗ uf es e eine ie alle, beiter, men, als!“ bingen. 9. Ich eines n den eiter, hin⸗ vor e ſein. n, der ondern it, auf wieder immer fertig e Ent⸗ weiß cht, in und . Ich ir ſind gebens Wenn Heil N rgant⸗ in nmen⸗ ehniſſe chafts⸗ t. Die r Na⸗ erfand, zwar Mittwoch, 4. September 1935 Mannheim, den 4. September. Anwetter über Mannheim-Oſt Hinter Nebelbänken zog ſich heute früh ein Un⸗ wetter zuſammen, das ſeine größten Auswirkungen im öſtlichen Stadtgebiet von Mannheim hatte. Als geſtern abend nach der Aufheiterung ſich die erſten Nebelſchleier auf Parks und Niederungen ſenkten, dachte man an eine Wiederherſtellung der Schön⸗ wetterlage und an den Beginn der herbſtlichen Witterung. Im Laufe der Nacht breitete ſich ein dichter Nebel fafſt über das ganze Stadtgebiet aus. Bei Tagesanbruch mußte man annehmen, daß alle Augenblicke die Sonne durch den Nebel brechen würde, doch unvermittelt ging innerhalb weniger Minuten der Nebel in die Höhe, und ſchon ſetzte ein Regen ein, der im öſtlichen Stadtgebiet von Minute zu Minute immer ſtärker wurde, während er in dee Innenſtadt kaum nennenswert in Erſcheinung trat und keine weiteren Ausmaße annahm. Das gleich⸗ zeitig aufziehende Gewitter hatte ſeinen Schwer⸗ punkt zwiſchen Käfertal und Feudenheim, wo unent⸗ wegt die Blitze zuckten, denen gleich darauf lauter Donner folgte. Dieſes Gewitter war mit einem wolkenbruchartigen Regen verbunden, der längere Zeit auhielt und der ganze Felder unter Waſſer ſetzte In den Gärten ſtand in den Wegen fußhoch das Wafſeir, das ſich hier und da auch über Beete ausbreitete. An nicht befeſtigten Straßen ergoß ſich in Sturzbächen das Waſſer in die tiefer liegenden 3 a Wieſen, die zwei Stunden nach Aufhören des Regens Pilo⸗ und Hausſchwamm⸗Beratung). noch großen Seen glichen. Durch die Waſſermaſſen 2 5 50 55 Wälder ſind viel größer, wie meiſt angenommen — S wurden ganze Löcher in die Straßendecke geriſſen. Der wolkenbruchartige Regen hielt mit faſt unver⸗ minderter Stärke faſt eine halbe Stunde an, um daun in ein Rieſeln überzugehen, das ſpäter ganz gufhörte. Bald nach zehn Uhr brach die Sonne wie⸗ der durch und trocknete Straßen und Gehwege ziem⸗ lich raſch ab, während auf dem Gelände, in den Gär⸗ ten und in den Ackerfurchen noch lange das Regen⸗ waſſer ſtand, das nur langſam abfickerte Bei einem Gang durch die Felder konnte man feſtſtellen, daß ſtreckenweiſe an beſonders ungeſchützten Stellen durch die Wucht des Regens Obſt von den Bäumen geſchla⸗ gen worden war. Vom Feloͤhüter erſchoſſen Tragiſcher Zwiſchenfall bei Neckarau Auf Neckarauer Gemarkung wurde am Spätnachmittag des geſtrigen Dienstags ein aus Neckarau ſtammender jüngerer Mann von einem Feldhüter augeſchoſſen, wobei ihm von einer Kugel die Halsſchlagader durch⸗ ochterſchragen wurde, was den ſofortigen Tod zur „Folge hatte. Im Gewann Aufeld der Gemarkung Neckarau wurden geſtern nachmittag wiederholt vier Burſchen von oͤem zuſtändigen Neckarauer Felödhüter ange⸗ troffen, die ſich auf Feldwegen in verdächtiger Weiſe herumtrieben. Der Feldhüter verwarnte wiederholt die vier Burſchen, die faſt durchweg gleich⸗ alterig waren, und machte ſie darauf aufmerkſamt, daß das Betreten der Feldwege verboten iſt, wie ſie auch aufgefordert wurden, das wegen der üherhandnehmenden Felddiebſtähle geſperrte Gelände zu verlaſſen. Dennoch wurden die Burſchen zwiſchen fünf und ſechs Uhr von dem Felöhüter wiederum auf einem geſperrten Feldweg betroffen, worauf der Felöhüter die Perſonalien aufnehmen wollte. Einer der Burſchen, der ſpäter Getötete, wid erſetzte ſich der Aufforderung des Beamten und kam mit dieſem in einen Wortwechſel. Schließlich wurde der Feld⸗ hüter tätlich angegriffen, der ſich bedroht fühlte 145 in die Taſche griff, um ſeine Dienſtpiſtole zu ehen und die er dazu benützen wollte, um den An⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 406 Ueber 1500 verschiedene Pilzarten Vorſicht beim Sammeln und beim Zubereiten Die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde in Darmſtadt gibt folgende Regeln für die Pilz⸗ zeit heraus, die allen, die ſelber Pilze ſammeln gehen, genaueſter Beachtung empfohlen werden. 1. Wer glaubt, allein nach dieſen Merkregeln raſch ein guter Pilzkenner werden zu können, laſſe ſeine Hände beſſer weg von den Pilzen. 2. Allgemeine Merkregeln über die Eßbarkeit oder Giftigkeit der Pilze(Märchen von der Zwiebel und dem ſilbernen Löffel, Verfärbung, un⸗ angenehmer Geruch oder Geſchmack, auffallende Fär⸗ bung uſw.) gibt es nicht. 3. Iß nur ſolche Pilze, die du ganz genau und als unſchädlich kennſt! ö 4. Der Anfänger ſammle zuerſt nur die be⸗ kannteſten Arten, wie Pfifferlinge und Steinpilze, die bei genauem Zuſehen gar nicht verwechſelt wer⸗ den können. Erſt nach und nach mache dich mit an⸗ deren häufigen und unſchädlichen Pilzarten genau vertraut. Beim Sammeln von Steinpilzen hüte dich vor Verwechflung mit dem bitteren Gallen⸗ Röhrling. Deſſen Röhren werden im Alter roſa, beim Steinpilz dagegen grünlich. Es gibt noch an⸗ dere ungenießbare Röhrlinge mit bitterem Geſchmack. Deren Fleiſch verfärbt ſich beim Anſchnitt jedoch bläulich, während es beim Steinpilz weißlich bleibt. Was du nicht kennſt, laſſe ruhig im Walde ſtehen: nur Rohlinge treten alle Pilze um oder ſchlagen ſie kurz und klein. 5. In Zweifelsfällen wende dich an einen wirklich guten Pilzkenner, an die nächſte Pilz⸗Bera⸗ tungsſtelle(die in Mannheim von Dr. Bickerich geleitet wiroͤ) oder an die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde in Darmſtadt(Heſſiſche Landesſtelle für 6. Der Pilzreichtum und die Artenzahl unſerer wird. Nur leichtſinnige Prahlhänſe kennen„alle Pilze“. Vergiftungen ſind dann unausbleiblich. Der Steinpilz(Röhrenpilze mit Röhrchen auf der Hut⸗ unterſeite) hat ungefähr 50 ähnlich ausſehende Ver⸗ wardte; Blätterpilze(Verwandte des Champignons und des grünen Knollenblätterpilzes; ſte tragen Blätter auf der Unterſeite des Hutes) gibt es bei uns ungefähr 1500 verſchiedene Arten, deren Genußwert und ſonſtige Merkmale großenteils über⸗ haupt noch nicht wiſſenſchaftlich erforſcht ſind. 7. Sammle ſtets nur friſche Pilze. Durchwäſ⸗ ſerte, zu alte, angefaulte und ſtark zerfreſſene Schwämme laſſe im Walde zurück. 8. Nimm die Schwämme vorſichtig aus dem Bo⸗ den heraus, damit du das Pilzgeflecht(die eigentliche Pilzpflanze) und junge Fruchtkörperanlagen nicht herausreißt und dadurch zerſtörſt. Entferne ſofort im Walde anhaftendes Laub und Erde, damit die Putzarbeit zu Hauſe einfacher wird. Bedenke aber, daß geputzte und zerſchnittene Pilze ſelbſt für den beſten Kenner ſehr ſchwer kenntlich werden. Deshalb nur tatſächlich eßbare und einwandfreie Schwämme in den Sammelbehälter! 9, Benutze als Sammelbehälter einen Korb oder einen offenen Kaſten im Ruckſack, damit die Pilze nicht zermatſcht werden und ſich nicht erhitzen. J 10. Die geſammelten Pilze werden am beſten ſo⸗ fort bei der Heimkunft geputzt und zubereitet. An⸗ dernfalls lagere man ſie an einem kühlen und luf⸗ tigen Orte bis zum nächſten Tag, wobei ſie nicht in großer Maſſe aufeinander liegen dürfen. Pilze ent⸗ halten ungefähr 90 v. H. Waſſer und ſind leicht ver⸗ derblich. ſind größere Nichtbeobachtung dieſer Vorſchriften kann 11. Die Fruchtſchicht auf der Hutunterſeite(Blätter, Röhrchen uſw.) ſchneide man nicht weg, wenn die⸗ ſelbe keine Maden enthält. Sie iſt reich an wert⸗ vollen Nährſtoffen. 12. Das Brühwaſſer ſchütte man nicht weg, weil es die am leichteſten löslichen Nährſtoffe enthält. Pilze, die nur nach dem Fortgießen des Brühwaſ⸗ ſers„genießbar“ werden(3. B. die gefährliche Früh⸗ jahrs⸗Lorchel u..), ſind nicht empfehlenswert. 13. Pilze ſind ſchwer verdaulich. Sie müſſen deshalb bei der Zubereitung ſtark gekleinert werden lam beſten durch die Fleiſchmaſchine). Außer⸗ dem müſſen Pilzſpeiſen gut zerkaut werden. Abends Pilzmahlzeiten nicht zu empfehlen. Verdau⸗ Vergiftungen Genuß ungsbeſchwerden verurſachen, die mit nichts zu tun haben.— Vorſicht auch beim roher Pilze(Pilz⸗Salat u. dgl.). 14. Die meiſten Pilzvergiftungen werden durch den grünen Knollenblätterpilz hervorgeru⸗ fen, der leichtſinnigerweiſe als Champignon, als Grünling oder als grüner Täubling geſammelt wird. Eine Gabelſpitze von ihm kann den Tod her⸗ beiführen. In manchen Jahren hat er in Deutſch⸗ land bis zu 100 Todesfälle verurſacht. Genaue Aus⸗ kunft über dieſen Giftpilz bekommſt du durch das Knollenblätterpilz⸗Merkblatt der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft für Pilzkunde, Darmſtadt, und durch die reichsbehördlich empfohlene Wandtafel dieſes ge⸗ fährlichſten Giftpilzes, oͤie in einer großen Anzahl von Bahnhöfen als Warnungsmittel ausgehängt iſt. 15. Zum Schutze vor dem gefährlichen Knollen⸗ blötterpilz ſorge man dafür, daß der charakteriſtiſche Knollen, der oft tief im Boden ſteckt, beim Aufneh⸗ men nicht in der Erde zurückbleibt und überſehen wird. 16. Ueber alle vorkommenden Pilz vergif⸗ tungen berichte man bitte ſofort an die medizi⸗ niſche Fachkommiſſion der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde(Dr. med. Welsmann, Pelkum bei Hamm in Weſtfalen), da alle dieſe Fälle dort mit Unter⸗ ſtützung oͤurch das Reichsgeſundheitsamt geſammelt und wiſſenſchaftlich verarbeitet werden. Bei jeder Vergiftung fordere man ſofort bei der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Pilzkunde einen Fragebogen an, damit die ausführlichen Einzelheiten jeweils ſorgfältig feſtgeſtellt werden können. 17. Bei den geringſten Anzeichen einer Pilzver⸗ giftung ſorge man für ſofortige und gründliche Ent⸗ leerung von Magen und Darm durch Brech⸗ und Abführmittel, wie raſcheſte ärztliche Hilfe. 18. Das beſte Bekämpfungsmittel der furcht⸗ baren Pilzvergiftungen iſt auf jeden Fall die weiteſt⸗ gehende Aufklärung in der Schule(praktiſcher Naturkundeunterricht) und in der Oeffentlichkeit durch die Preſſe, den Rundfunk, Aushang von Merk⸗ blättern und Bildern auf den Pilzmärkten, in den Rathäuſern, in den Wartezimmern der Aerzte, in Apotheken, in den Schulhäuſern, beſonders in den Kochſchulen uſw.). 19. Vor dem Ankauf von Pilzbüchern erbitte man Beratung durch die Deutſche Geſellſchaft für Pilz⸗ kunde in Darmſtadt. 20. Rege in deiner Heimat die amtliche Pilzmarkt⸗ Kontrolle, die Einrichtung von Beratungsſtellen, von belehrenden Führungen, Pilzausſtellungen uſw. an, bei denen wir gerne helfen. In Mannheim iſt vor⸗ bildlich geſorgt oͤurch die Einrichtung dieſer Dinge. !!. õTTZZTdddddddddßdGdßdfffßãßfã ⁊ↄ ãyꝓdddꝓꝓppppPpPpPwGGGwGßGGGßGGßGßcßcßccccccccccccccccccccc greifer zurückzuſtoßen. Bei dem gegen den Angreifer geführten Stoß entlud ſich die Piſtole und eine Kugel durchſchlug dem jungen Mann die Halsſchlagader, was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Außer den Kriminalbeamten aus Neckarau waren oͤer zuſtändige Staatsanwalt Dr. Merkert, Kriminal⸗ Oberinſpektor Weiland und der Erkennungsdienſt ſo⸗ fort am Tatort, um die erforderlichen Ermittlungen vorzunehmen. Der Feldhüter, der von ſeiner Schuß⸗ waffe keinen Gebrauch machen, ſondern dieſe nur zum Zurückſtoßen des Angreifers benützen wollte, wurde in Haft genommen. Die Unterſuchung über den Fall iſt im Gange. Polizeibericht vom 4. September Infolge falſchen Einbiegens ſtieß geſtern nachmit⸗ tag auf dem Kaiſerring ein jugendlicher Radfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei er ſtürzte und Hautabſchürfungen ſowie eine Schulter⸗ verletzung erlitt. Verkehrsprüfung. Angezeigt oder gebührenpflich⸗ tig verwarnt wurden bei den geſtern vorgenomme⸗ nen Verkehrsprüfungen 188 Radfahrer und 21 Kraftfahrer. Außerdem wurden an 42 Fahrer rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. Arbeitsdienſtler, Abmeldung nicht vergeſſen! Ohne polizeilichen Abmeldeſchein kein Dienſtantritt In einem Erlaß an die Landesregierungen be⸗ beſtimmt der Reichsinnenminiſter, daß die nach dem Reichsarbeitsdienſtgeſetz einberufenen Dienſt⸗ pflichtigen ſich bei der zuſtändigen Melde⸗ behörde perſönlich unter Vorlage des ihnen vom Meldeamt für den Arbeitsdienſt zugegangenen Ein⸗ berufungsſchreiben abzumelden haben. Es iſt darauf zu achten, daß die Dienſtpflichtigen ſich wach dem im Einberufungsſchreiben bezeichneten„Melde⸗ amt für den Arbeitsdienſt“ und nicht nach einer Arbeitsdienſtabteilung oder deren Standort abmel⸗ den. Eine Abmeldung zum Zwecke der Geſtellung beim Reichsarbeitsdienſt ohne Vorlage des Ein⸗ berufungsſchreibens iſt in jedem Falle abzulehnen. Ebenſo wird andererſeits der Dienſtpflichtige beim Reichsarbeitsdienſt ohne Vorlage der polizeilichen Abmeldebeſcheinigung nicht angenommen werden. Lachen in der Libelle Humoriſten und Tänzerinnen in Front Mit dieſem auf Humor und Tanzkunſt abs e⸗ ſtimmten Septemberprogramm hat die Leitung der Libelle eine glückliche Hand gezeigt. Bereits die kleine braungebrannte Mella Melanie, die als die eröffnende Tanznummer über die Bühne ſchwebt, iſt eine reizende Ueberraſchung. Hier zeigt ſich eine Tanzakrobatin, die zweifellos noch Karriere machen wird. Mit ihren ſicheren und graziöſen Schwüngen und Saltos wirkt ſie in ihrer friſchen Jugendlichkeit ebenſo erſtaunlich wie anmutig. Herzlicher Beifall.— Peggy Lauder iſt eine ele⸗ gante, ſchlanke Frau, die mit bunten ſeidenen Taſchentüchern, Eiern und Fingerhüten die netteſten Zaubertricks zeigt. Man läßt ſich gerne bluffen, wenn es auf eine ſo ſcharmante Art geübt wird Hierauf eine zwe nicht neue, aber handwerklich doch durchaus anſtändige und gekonnte Nummer: Gatti und ſeine Handſchattenkunſt. Man freut ſich über die luſtigen Schattenkämpfe, die auf der Leinwand zwiſchen Menſch und Fabeltier ausgefochten wer⸗ den.— Sodann naht wieder ein alter lieber Bekannter: Pong, die ulkige Type von Großformat lunſer Bild), ein Komiker, der wahrhafte Zwerchfellmaſſage be⸗ treibt und der mit ſeinen erſchüt⸗ ternd luſtigen Rundtänzen im ganzen Lokal ſchallende Lach⸗ ſalven verurſacht. Nach der Pauſe kündigt Heinz Vogel, der die ſchwere Bürde des Anſagers zu tragen hat, in ſehr rheiniſchen Worten eine Tänzerin an, auf die wir uns ſchon lange gefreut haben: Die junge, begabte Lydia Wieſer, die ſich bereits am deutſchen Kabaretthimmel einigen Glanz erworben hat. Zuerſt tanzt ſie uns etwas Siameſiſches, einen Tempeltanz, apart in den Gebärden und in ſeiner koſtümlichen Wirkung. Darauf folgt ein beſchwingter, herrlicher Walzer und zum Schluß präſentiert ſich die Künſt⸗ lerin in einer vielbelachten, heiteren Parodie auf eine ſchrecklich vornehme ſchottiſche Miß.— Wiederum ſtarker Beifall.— Auf daß die nun einmal ſtürmiſch ausgebrochene Fröhlichkeit nicht wieder verebbe, ſteht dann eine neue fidele„Kanone“ im Rampenlicht, heißt Marga Kreger und entpuppt ſich als eine Parodiſtin von hohen Graden. Wie ſie einen An⸗ ſager von gottlob überwundener Prägung und eine „mondäne Diſeuſe“ mimt, wie ſie endlich die „Schmerz“ ⸗Studie einer Tänzerin hinlegt, das iſt einfach hinreißend komiſch.— Damit aber ſchließlich auch noch die Akrobatik zu ihrem guten Recht komme, ſieht man dann zwei Equilibriſten von Klaſſe, May und May, zwei Herren in tadellos ſitzendem Smo⸗ king, von denen man gar nicht erwartet, daß ſte ſich im nächſten Augenblick durch die Luft wirbeln und ihre Saltos darauf im Zeitlupentempo wiederholen. — Mit einem kleinen Sketch klingt der Abend in den Teil über, der von der Hauskapelle und dem tans⸗ freudigen Publikum ſelbſt beſtritten wird i CW I. —.,.—— Spiele des Zufalls/ Bon Wübeim von Scholz „Der Zufall und das Schickſal“ heißt das neue Buch von Wilhelm von Scholz, das demnächſt im Paul⸗ Liſt⸗Verlag in Leipzig erſcheint. Es erzählt und deutet gleichzeitig eine Fülle von merkwürdigen Zufällen aus dem Alltogsleben. Gegenüber der dieſem Buche zugrundeliegenden früheren Schrift über den Zufall, in der die Theorie von der„An⸗ ziehungskraft des Bezüglichen“ zum erſtenmol ent⸗ wickelt wurde, geht der Verfaſſer hier auch auf eine Deutung von Schickfalen aus. Ein Neuyorker Arzt hat einen ſeiner Patienten verloren. Nicht durch Tod, was leider eine ziemlich häufige Art iſt, mit der Patienten ihren Aerzten zurchgehen— oder wenigſtens die Bezahlung ihrer oͤktorſchulden auf andere Leute abſchieben. Der Patient Mr. Smith, von dem ich erzähle, war einfach umgezogen. Das iſt in Neuyork, wenn 60 Mr. Smith oder Brown heißt, dabei noch den Stadtteil wechſelt und dieſen Vorgang außerdem nur en wenig künſtlich„tarnt“, ſo gut— oder wenn Sie wollen: ſo ſchlecht— wie geſtorben! Der Arzt bemühte ſich vergeblich um die neue reſſe ſeines Pfleglings; nicht nur, um ſich teil⸗ nehmend nach deſſen Befinden zu erkundigen, ſon⸗ h auch um ihn an die Bezahlung der Rechnung eunblich zu erinnern. Trotz Meldeämter, Ein⸗ en mußte er das Suchen ſchließlich auf⸗ Und nun kommt ein merkwürdiger Zufall ihm blützlich zu Hilfe, ſo unerwartet und erſtaunlich wie nur möglich: an einem Brief, den der Arzt erhält, hat ſich durch ein wenig über den Klebrand des mſchlages geſchmierten Leim ein zweiter Brief an⸗ gehängt, der die neue Anſchrift gerade ſeines Mr. Smith trägt und ihm mühelos in die Hände ſpielt, was ſeinen Anſtrengungen nicht hatte gelingen wollen. i Sagen Sie nicht: wenn ſchon der Arzt ſo die Woh⸗ tung des Mr. Smith herausbekommen hat, was iſt s für eine Weltordnung, die zuläßt, daß Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuhmacher und Radiolieferant nicht alle auch auf eine geheimnisvolle Weiſe von dem neuen Quartier des Schuldners in Kenntnis geſetzt werden! Einem muß er zahlen, die anderen gehen leer aus; welche Ungerechtigkeit! Aber ich erzähle es ja nicht wegen der Weltord⸗ nung und der Gerechtigkeit. Zunächſt erzähle ich es wegen einer praktiſchen Nutzanwendoͤung, die gerade heute mancher wird brauchen können, und die ich in meinem Leben häufig beſtätigt gefunden habe: daß unſer Wille auf uns unbekannten Wegen zu gehen vermag, um ſich durchzuſetzen und uns zu helfen! Der Arzt hatte eben die Sache aufgegeben. Sein wie von einem Sender ausgeſtrahlter Wunſch aber bewirkte den Fang des Durchbrenners, wie es eine Kriminalmitteilung im Rundfunk nicht beſſer hätte tun können. Der Brief an den Doktor brachte wie ein Poliziſt den anderen am Kragen mit auf die Wache! Der Fall iſt nicht ſo ſelten und außergewöhnlich, wie man vielleicht auf den erſten Blick denkt. Seit ich mein kleines Buch„Der Zufall, eine Vorform des Schickſals“ veröffentlicht habe, erhalte ich faſt in jeder Woche aus dem Leſerkreiſe die Mitteilung ſol⸗ cher Vorkommniſſe, bei denen man ſtutzig geworden iſt, bei denen der Begriff des„bloßen Zu⸗ falls“ nicht recht ausreicht. Ich war in einer Geſellſchaft. Ein ſehr alter Herr— er mochte die achtig Jahre ſchon überſchrit⸗ ten haben— ſchwärmte von der Charlotte Wolter, der einſt gefeierten Heldin des Wiener Burgtheaters, und deklamierte den berühmten Vers aus der„An⸗ tigone“ des Sophokles:„Nicht mit zu haſſen, mit zu lieben bin ich da!“— den er noch ſo im Ohre habe, wie ihn die Wolter geſprochen. Einen Augenblick darauf ſtehen wir, der Wolter⸗Begeiſterte und ich, plaudernd vor dem Bücherſchrank. Ein Buchrücken feſſelt mit irgend etwas Aeußerlichem unſere Auf⸗ merkſamkeit, ſo daß wir den Hausherrn um den Schlüſſel bitten und das Buch herausnehmen. Wir ſchlagen es auf: die erſte Seite trägt groß und auf⸗ dringlich in farbigen Lettern das Motto:„Nicht mit zu haſſen, mit zu lieben bin ich da!“ Es war eine Luxusausgabe von Raabes„Hungerpaſtor“. Dieſe Art von Zufällen, von der ich hier ſpreche, kann auch Humor haben und ſogar ſchadenfroh ſein. Das hat eine Familie bei ihrer Sommerreiſe ſehr nachdrücklich erfahren. Man war mit den Kindern in ein Oſtſeebad ge⸗ gangen und freute ſich, allen Verpflichtungen— de⸗ nen des Amtes und des Verkehrs— für ein paar kurze Wochen entronnen zu ſein. Man ſaß im Strandkorb und las die neueſten Unterhaltungs⸗ romane oder lag im warmen Sande und ſonnte ſich. Die Kinder bauten die ſtolzeſten Burgen oder ſuchten Muſcheln und Bernſtein. Von dieſem letzteren fanden ſie allerdings nur ein Stückchen, das offenbar nicht unmittelbar ein Geſchenk des Meeres, ſondern ſchon in menſchlichem Beſitz geweſen war. Es zeigte eine feine Durchlochung, die dem älteſten Jungen darau' zu deuten ſchien, daß es einſt der Halskette einer früheren Germanin zugehört haben könnte dem ſkeptiſchen Vater indeſſen, daß es das zerbro⸗ chene Mundſtück einer ſpäten Zigarrenſpitze vor⸗ ſtellte. g Des Abends las man zweimal in der Woche auf⸗ merkſam die Kurliſten und freute ſich, wieviel Namen es gab, die alle keine Störung des Ferienfriedens androhten: ſo ſchön unbekannt klangen ſie. Bis endlich doch ein leider nur allzu bekannter Name in dem Verräterblatt auftauchte und die Familie in Schrecken verſetzte— der von„zärtlichen Ver⸗ wandten“! Kriegsrat: nicht auf die Promenade gehen, ſon⸗ dern gleich nach dem ſehr zeitig eingenommenen Frühſtück und nachmittags unmittelbar nach dem Eſſen, ehe die anderen Kurgäſte noch ihre Bewe⸗ gungsfreiheit wiedergewonnen haben, hinaus zum Strand, wo man Strandkorb und Burg glücklicher⸗ weiſe ganz weit nach Oſten aufgeſtellt hatte! Das kann eine Woche Schonzeit bringen, wenn das Glück nur einigermaßen günſtig iſt. Man handelt dementſprechend am nächſten Mor⸗ gen und kommt noch mit den Frühſtücksſemmeln in der Hand am Strande an. Siehe da: wo iſt denn die Burg der Kinder geblieben? Als man zornbebend darauf zuſtapft, erkennt man: ſie iſt offenbar als bloßer Rohſtoff in eine noch viel größere neue Nachbarburg verarbeitet— wie einſt im Mittelalter von rohen Händen antike Tempel, Grabdenkmäler, Tore abgebrochen wurden und ihre Steine für neue Häuſer hergeben mußten.— Der zur Empörungs⸗ rede ſchon tief eingeſogene Atem wird tonlos wieder ausgehaucht: auf der Zinne der neuen Burg ſtehen winkend und mit frohem Begrüßungsgeſchrei Onkel Eduard, Tante Kunigunde und ihre artigen hoff⸗ nungsvollen Sprößlinge Max und Moritz. Iſt das nicht wie verhext? Unſere Freunde faſſen es nicht, daß ihnen bei ihrer Vorſicht der neckiſche Zufall dieſen Streich ſpielen muß. Es iſt, als hätte das noch ſo loſe Verwandtſchaftsband trotz alles innerlichen Widerſtrebens der einen Partei die neuen Ankömmlinge gerade an dieſe entfernte Stelle des Strandes geführt, wo ſie ſo wenig willkommen waren! Eine Erklärung? Ich will eine möglichſt einfache geben, die jeder für ſich weiter ausbauen kann. Was dem Sinne, dem gleichen Inhalt nach, durch Ver⸗ wandtſchaft, einen ſehr lebhaften Wunſch oder ſonſt⸗ wie von Rechts wegen zuſammenhängt, das ſtrebt offenbarauchaufeinander zu. In der erwähnten kleinen Schrift habe ich es ſo gefaßt: was ſich irgendwie auf⸗ einander bezieht, das zeigt eine uns nicht weiter er⸗ klärbare Anziehungskraft, die ich deshalb„Die An⸗ ziehungskraft des Bezüglichen“ genannt habe. Jeder, der einmal genau beobachtet, was um ihn täglich geſchieht: wie ihm Namen, die er ſeit Jahren nicht gehört hat, dann gleich zwei⸗ oder dreimal be⸗ gegnen, wie in Kliniken, was viele Aerzte beſtätigen werden, von ſeltenen Krankheiten meiſt kurz hinter⸗ einander zwei ähnliche Fälle eingeliefert werden; wie„ein Unglück ſelten allein kommt“ und auch das Gute meiſt weiteres Gute nach ſich zieht— ſo daß man mit Recht von Pechſträhnen und Glücksſträhnen ſprechen kann— der wird mir beiſtimmen und viel⸗ leicht ſelbſt ſolche merkwürdigen Fälle aus Intereſſe an der Sache ſammeln und aufſchreiben. 7 40 — Seite/ Nummer 406 Aus Baden Regenfälle wirkten Wunder Landwirtſchaftlicher Bericht von der Bergſtraße * Nußloch, 4. Sept. Die in letzter Zeit niedergegangenen Regen⸗ fälle haben Wunder gewirkt. Die neugeſäten Stoppelrüben ſind ſehr ſchön aufgegangen und kön⸗ nen bereits zum erſtenmal gehackt werden. Auch die Dickrüben und Kartoffeln haben ſich noch ſehr gut entwickelt. Der ins Getreide eingeſät geweſene Stoppelklee wächſt auch ſchön heran. Dem ſpäter geſteckten Futtermais und dem noch nicht geernteten Wieſengras kommt die Feuchtigkeit auch noch zugute. Man kann mit Freude feſtſtellen, daß das während der Trockenheit drohende Geſpenſt der Futternot endgültig gebannt iſt. Die Zwetſchgenernte neigt ſich auch ihrem Ende zu. Sie war außerordentlich aus⸗ giebig und hat ein ſchönes Stück Geld in die Gegend gebracht. Der Ertrag an Kernobſt muß allerdings als ſehr ſpärlich bezeichnet werden. Man trifft zwar zwiſchen Rohrbach und Leimen eine ſchöne Anzahl von Obſtbäumen mit gutem Behang an; ſonſt aber gibt es ſehr wenig Aepfel und Birnen. Die Wein⸗ bergswege werden nun allerorts geſchloſſen. Der Rebbehang berechtigt zu den allerbeſten Hoffnungen. Der„Heurige“ dürfte den 1934er Herbſt an Menge als auch in der Güte noch übertreffen. In der Imkerei kam es leider ſo, wie wir bei unſerer letzten Monatsſchau als Befürchtung ausgeſprochen hatten. Im Schwarzwald ſetzte tatſächlich keine Tannen⸗ tracht mehr ein, ſo daß jetzt die Imker ihre Bienen aus den Schwarzwaldtälern zurückholen müſſen, ohne den geringſten Gegenwert für ihre Mühe und hohen Unkoſten zu haben. Auch zu Hauſe gab es keine Tracht mehr, die zum Schleudern hätte reichen können. Es wird auf dem Bienenſtand jetzt ſchon mit den Einwinterungsarbeiten begonnen. Ladenburg ließ Blumen ſprechen Ein Wettbewerb zur Verſchönerung des Stadtbildes mp. Ladenburg, 4. Sept. Auch in dieſem Jahr hat die Aufforderung des Heimatbundes, durch Blu⸗ menſchmuck zur Verſchönerung des Stadtbildes beizutragen, einen guten Widerhall in der Bevölkerung gefunden; viele Einwohner, die ſich im vorigen Jahr der Sache noch fernhielten, konnten jetzt dafür gewonnen werden. Es ſind vom Prüfungsausſchuß 126 Häuſer voͤer Familien(gegen 76 im Vorjahr) bewertet worden. Den ſchönſten Blumenſchmuck wieſen das Rathaus und das katho⸗ liſche Pfarrhaus auf, die jedoch beide außer Wett⸗ bewerb ſtanden. Einzel⸗ und Gruppenpreiſe, ſowie lobende Erwähnungen ſind in erfreulich großer Zahl vergeben worden. Vor einigen Tagen wurde mit dem Abbruch der drei Straßenwärterhäuſer an der Horſt⸗Weſſel⸗ Straße begonnen, die durch Reihenhäuſer erſetzt wer⸗ den. Die durch Bäume und Grünflächen vom Bahn⸗ hof her beſonders gut wirkende Straße erfährt da⸗ durch eine weitere Verſchönerung. Der Kreis Mann⸗ heim als Eigentümer der Häuschen trägt außerdem durch den Umbau zur Arbeitsbeſchaffung bei.— Die Feldpolizei muß ſtets auf dem Poſten ſein, um das Unberhandnehmen der Felddiebſtähle zu verhüten. So mußten im Monaten Auguſt 19 Perſonen zur Anzeige gebracht werden, davon 16 wegen Obſtdieb⸗ ſtahl und 3 wegen ſonſtigem Feldfrevel. Im ganzen ſind in den letzten drei Monaten 39 Anzeigen wegen derartiger Vergehen erfolgt. Pforzheimer Anheilschronik Pforzheim, 4. Sept. Der Gaſtwirt einer hieſt⸗ gen ſpaniſchen Weinhalle ſchnitt ſich Sonntag mittag die Kehle durch. Der raſch herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Was den Mann, der in geordneten Verhältniſſen lebte, zu der Tat veranlaßt hat, iſt unbekannt.— Nachmittags ereig⸗ nete ſich im Schotterwerk Iſpringen ein tödlicher Unfall. Der 54 Jahre alte Arbeiter Stefan Sei⸗ fert aus Göbrichen war mit Ausbrechen von Stei⸗ nen beſchäftigt, als plötzlich von der Felswand Ge⸗ röll abſtürzte und den Arbeiter verſchüttete. Er er⸗ litt ſchwere innere und äußere Verletzungen. Im Pforzheimer Krankenhaus erlag er bald darauf den Verletzungen. Die neue Land wirtſchaftsſchule in Neckarbiſchofsheim * Neckarbiſchofsheim, 4. Sept. Wie die Nachrichten der Kreislandwirtſchaftsſchule Eppingen mittei⸗ len, iſt die Einrichtung einer Schulzweigſtelle der Land wirtſchaftsſchule Eppingen in Neckar⸗ biſchofsheim ſchon für den kommenden Winter genehmigt worden. = Heidelberg, 4. Sept. Einer ebenſo albernen wie verwerflichen Tätigkeit huldigte der 49 Jahre alte Friedrich M. von Sommer bis Herbſt v.., in⸗ dem er Firmenreklamezettel auf der Rückſeite mit ſchweren Beſchimpfungen gegen Führer und Reich vollſchrieb und in der Dilsberger Gegend allent⸗ halben niederlegte oder anheftete.., der am 18. Mai in Unterſuchungshaft eingeliefert wurde, war im weſentlichen geſtändig. Das Gericht erkannte auf ein Jahr Gefängnis. Tr. Schwetzingen, 4. Sept. Die Eheleute Auguſt Mäſchler und ſeine treue Lebensgefährtin Wil⸗ helmine geb. Büchner konnten das Feſt der ſtlher⸗ nen Hochzeit feiern. a Weinheim, 3. Sept. In faſt allen Nachbar⸗ gemeinden fand am Sonntag die Kirchweih ſtatt. Ueberall lebten die alten Sitten und Bräuche wieder auf. Die Kirchweihgäſte verlebten bei Speiſen und Trank Stunden frohen Zuſammenſeins.— Maler⸗ meiſter Chr. Schulz, ein angeſehener Bürger un⸗ ſerer Stadt, feierte in beſter Geſundheit ſeinen 76. Geburtstag. * wel . 922 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Brief aus Frankfurt Das Buch der Anerkennungen— Der erſte Muskelkraftflieger— Ein neuer Frankfurter See * Frankfurt a.., 4. Sept. Dank einer hervorragenden Werbetätigkeit, an der der Frankfurter Verkehrsverein und ſein rühri⸗ ger Direktor Magener in Verbindung mit dem Frankfurter Oberbürgermeiſter Dr. Krebs be⸗ ſonders eifrig beteiligt waren, hat ſich der Beſuch Frankfurts durch Ausländer im Laufe des Sommers weſentlich gehoben, denen nicht nur die Frankfurter Sehenswürdigkeiten gezeigt wurden, die vielmehr auch, wenn ſie ſich dafür intereſſierten, einen Einblick in wichtige Zweige der ſtädtiſchen Verwaltung er⸗ hielten. So hat der Alcalde von Madrid, eine Stel⸗ lung, die dem unſeres Oberbürgermeiſters entſpricht, mit ſeinen Stadträten ſich ſehr lebhaft für die Frankfurter Stadtverwaltung, insbeſondere aber für Theaterfragen und die Stadtrandſtedlungen, inter⸗ eſſtert, während andere Ausländer ſich den Straßen⸗ bahnbetrieb, das Sportfeld und ähnliche Einrichtun⸗ gen zeigen ließen. Faſt täglich bekommt nun die Stadtverwal⸗ tung Auerkennungsſchreiben aus allen Län⸗ dern der Erde, und ſie hat deshalb das„Buch der Anerkennungen“ angelegt, in dem alle dieſe Schreiben vereinigt werden. Beſonders angenehm iſt es natürlich, wenn dieſen Anerkennungsſchreiben ſogar hlingende Münze bei⸗ gefügt iſt, hat don ein amerikaniſcher Hotelbeſitzer aus Cleveland in Ohio begeiſtert über das Frank⸗ furter Sportfeld ſeinem Schreiben einen Scheck von 200 Dollar folgen laſſen, der für ſportliche Zwecke Verwendung finden ſoll. * An der Frankfurter Univerſität fanden in dieſem Sommer erſtmalig für ausländiſche Studen⸗ ten Ferienkurſe ſtatt, an denen 60 Ausländer und 40 ausländiſche Studenten, die ſchon im Som⸗ merſemeſter an der Frankfurter Univerſität imma⸗ trikuliert waren, teilnahmen. Man hatte dieſe Fe⸗ rienkurſe, um ihre kulturellen und kulturpolitiſchen Aufgaben voll erfüllen zu können, auf eine völlig neue Baſis geſtellt. Die ausländiſchen Studenten blieben während des ganzen Kurſes ſich nie ſelbſt überlaſſen, ſondern befanden ſich immer in Geſellſchaft der Dozenten oder deutſcher Studenten, die ſich zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt hatten. Dieſe Maßnahme erwies ſich als außerordentlich glücklich, denn im ſteten Zuſammenſein lernten ſich deutſche und ausländiſche Teilnehmer viel beſſer kennen und es konnten zahlreiche Mißverſtändniſſe, die in offen⸗ herziger Ausſprache zutage traten, aufgehlärt wer⸗ den. Während des Ferienkurſes wurden deutſche Literatur und Kunſtgeſchichte behandelt, ein Abriß aus der Jugendbewegung und der deutſchen Sozial⸗ politik gegeben, wobei man gleichzeitig auch den Neuaufbau des Reiches auf dem Gedankengut der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ausführlich behan⸗ delte. Von den Teilnehmern beſtanden, bei ſehr ſtrengen Maßſtäben, 11 die Diplomprüfung. Nach dem Erfolg dieſes erſten Ausländerkurſes an der Frankfurter Univerſität, iſt im nächſten Jahre mit einer weit ſtärkeren Beteiligung zu rechnen. 5 Man hat Frankfurt nicht umſonſt die Wiege der deutſchen Luftfahrt genannt, war es doch ſeinerzeit die„Ila“, die erſte deutſche Luftſchiffahrt⸗Ausſtel⸗ lung, die nicht nur dem Gedanken des lenkbaren Luftſchiffes, ſondern vor allem auch dem Flugzeug die Wege geebnet hat. Später war Frankfurt dann der Sitz der„Delag“, der Deutſchen Luftſchiffahrts⸗ AG.“, der die Zeppalinwerft in Friedrichshafen ge⸗ hörte. Heute iſt der kommende Weltflughafen in Frankfurt im Bau. Nun kommt vom Frankfurter Flugplatz wiederum eine Mitteilung, daß eine wichtige Epoche im Flug⸗ weſen erreicht iſt. Gelang es doch dem Flugzeug⸗ führer Dünnbeil, in Verbindung mit den In⸗ genieuren Haesler und Villinger, ein Mus⸗ kelkraftflugzeug zu konſtruieren, das ſeine erſten, allerdings kurzen Flugverſuche glücklich beendet hat. Dieſe Neukonſtruktion wurde veranlaßt durch ein Preisausſchreiben der„Frankfurter Polytechniſchen Geſellſchaft“, oöͤie die Bedingung ſtellte, ein Flug⸗ zeug zu bauen, das durch Menſchenkraft fortbewegt werde, wobei eine Flugſtrecke von 500 Metern zwiſchen zwei Wendepunkten gefordert wurde. Dieſe Bedingung konnten die Konſtrukteure des Muskelflugzeuges noch nicht reſtlos erfüllen, aber ihr Apparat, der oͤurch eine Tretkurbel, ähnlich der eines Fahrrades, 2000 Zentner Getreide verbrannt Ein nordpfälziſche Mühle wurde eingeäſchert *Alſenz, 4. Sept. In den frühen Morgenſtunden des Dienstags entſtand in der Daubhaus mühle ein Großfeuer, das durch die Bauweiſe der Mühle und die Getreidevorräte reichlich Nahrung fand. Der Brand dehnte ſich mit einer ſolchen Schnel⸗ ligkeit aus, daß die Feuerwehr ſich lediglich auf den Schutz des Wohngebäudes und der landwirtſchaft⸗ lichen Nebengebäude beſchränken mußte. Die Mühle iſt vollſtändig ausgebrannt. Der Schaden wird auf 200 000 Mark geſchätzt; es ſind allein 2000 Zentner Getreide vernichtet worden, iſt doch einige Stunden ſpäter die geräumige, angebaute Scheune, die mit Frucht und Stroh gefüllt war, ein Opfer der Flam⸗ men geworden. Ueber die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch nichts bekannt. Zwei Freunde verunglückten Zweimal Kraftrad gegen Auto.— Ein Schwer⸗ verletzter * Maikammer, 3. Sept. Auf dem Heimweg von Neuſtadt, wohin der Küfer Eugen Fiſcher, Edenkoben, ſeinen Freund Franz Gerſt zur Abholung ſeines in Reparatur befindlichen Kraftrades mit ſeinem Fahrzeug gebracht hat, verunglückten beide. Fiſcher wurde durch einen von Diedesfeld kommenden, in die Straße Neuſtadt Landau fahrenden Perſo⸗ nenwagen angefahren und über das Auto hinausge⸗ ſchleudert. Das Kraftrad wurde ſchwer beſchädigt, während Fiſcher verhältnismäßig gut davonkam. Der Freund Fiſchers, Gerſt, hatte den Vorfall nicht bemerkt und war weitergefahren. Unterhalb Maikammer erreichte auch ihn ein ſchwerer Unfall. Gerſt bemerkte zu ſpät, daß ein ihm entgegenkom⸗ mendes Auto in die Adolf⸗Hitler⸗Straße in Mai⸗ kammer einbiegen wollte und ſtieß mit dem Auto zu⸗ ſammen. Mit einem Schädelbruch und einem dop⸗ pelten Beinbruch mußte er ins Edenkobener Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Sein Zuſtand iſt lebens⸗ gefährlich. Auf ſchiefer Vahn Gefängnis für rückfälligen Betrüger * Ludwigshafen a. Rh., 3. Sept. Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte ſich wegen Betrugs im Rückfalle der 28 Jahre alte, ledige Helmut Walter aus Lud⸗ wigshafen zu verantworten. Walter machte im Frühjahr d. J. einem Mannheimer Tuchhänd⸗ ler das Anerbieten, für ihn Stoffe zu verkaufen. Der erſten Lieferung im Werte von 126 Mark folgten weitere Lieferungen bis zur Geſamthöhe von 827 Mark. Nur mit einer wohl nicht mehr alltäglichen Leichtgläubigkeit iſt es zu erklären, daß dem Tuch⸗ händler die Erkenntnis erſt ſehr ſpät kam, daß er einem Betrüger in die Hände gefallen war, hat doch Walter, bis es endlich zur Anzeige kam, ganze drei Mark auf die nicht geringe Warenſchuld bezahlt! Mit fortwährenden Vertröſtungen und faulen Mätzchen —„la Kundenwechſel“, Ankündigungen von nie ab⸗ geſchickten Zahlungen und auch Uebereignung eines Autos, das natürlich nicht dem., fondern einem andern gehörte!— gelang es Walter, den Tuchhänd⸗ ler zu immer neuer Stundung alter Schul⸗ den und Weiterlieferung zu bewegen. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht be⸗ ſtritt Walter ſelbſtverſtändlich jede Betrugsabſicht; er habe„den Tuchhändler nicht hereinlegen wollen“. Das Gericht war anderer Anſicht als W. und ver⸗ urteilte ihn deshalb zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis bei Haftfortdauer und Anrechnung von zwei Mona⸗ ten Unterſuchungshaft. eee Kleinkunſtbühne im Pfalzbau r. Ludwigshafen, 4. Sept. Auf dem Parkett des Pfalzbaukaffees führt die junge Künſtlerin Brüni Bergkh den neuzeitlichen Geſellſchafts⸗ und„Ex⸗ centrie“⸗Tanz unübertrefflich vor. Der in ſeiner ranken gebräunten Geſtalt, in Geſichtsſchnitt und Haartracht an die berühmte Sent Maheſa erinnernde Tanzſtern wird dem bevorſtehenden Pfälzer Wein⸗ werbefeſt beſondere Anziehung verleihen. Auch der Schnellzeichner und maler Paul Caprano zählt zu den Beſten ſeines Fachs. Mit flinkem Stift um⸗ reißt er Köpfe von Gäſten im Profil und ſtchert ſich mit einem Oelgemälde„Der letzte Mann vom Ska⸗ gerrak“ einen ausgezeichneten Abgang. Beim zweiten Auftreten weckt er lebhafte Heiterkeit durch Karika⸗ turen lebender Staatsmänner und zeitgenöſſiſche Scherzbilder, die der Scheinwerfer auf der Leinwand vergrößert. Die Kapelle König gefällt in neuer und verſtärkter Beſetzung beſonders durch gute Streichmuſik. Elſäſſiſche Winzer in der Pfalz * Wachenheim, 4. Sept. Eine Beſichtigungsreiſe zu den pfälziſchen Winzervereinen und ⸗genoſſen⸗ ſchaften führte eine Anzahl Winzer aus dem Elſaß auch hierher. Wie man aus Kreiſen dieſer elſäſſiſchen Weinbauern hörte, ſind ſie wegen ſchlechten Wein⸗ abſatzes gezwungen, ſich gleichfalls in Genoſſenſchaf⸗ ten zuſammenzuſchließen. Frühtraubenernte in der Rheinpfalz * Neuſtadt a.., 4. Sept. Die außergewöhnlich günſtige Witterung und die mit ihr verbundene wun⸗ derbare Entwicklung der Trauben haben in der Rheinpfalz bereits reife Frühtrauben ge⸗ bracht, deren Leſe nunmehr einſetzt. Das amtlich feſtgeſtellte Moſtgewicht aus der erſten vorgenomme⸗ nen Kelterung beträgt 83,1 nach Oechsle, was als un⸗ gewöhnlich hoch für Frühtrauben anzuſehen iſt. Ge⸗ meſſen an dieſem Ergebnis, verſpricht die Weinernte in der Pfalz qualitativ auch 1935 hervorragend zu werden. Die erſten Käufer für Frühtrauben zeigen bereits lebhaftes Intereſſe im Geſchäft. 1 September 1933 angetrieben wird, flog mehrſach Strecken über 200 Meter und hielt ſich bei einer Flughöhe von 1,50 bis 2 Meter 20 bis 25 Sekunden in der Luft. Der Pro⸗ peller, aus Holz beſtehend, hat eine Länge von einem Meter. Die Uebertragung erfolgt durch die Tretkurbel, die eine ſehr hohe Ueberſetzung hat. Die Geſchwindigkeit des Propellers erreicht etwa 500 bis 600 Umdrehungen in der Minute. Die Steue⸗ rung des Flugzeuges erfolgt mit einem ſinnreich konſtruierten Steuerorgan, das ausſchließlich mit den Händen bedient wird. Selbſtverſtändlich kann das ganze Flugzeug, wenn es durch Menſchenkraft bewegt werden ſoll, nicht ſchwer ſein. Es hat ein Gewicht von 50 Kilo bei einer Spannweite von 13,50 Meter und einer Länge von 5,50 Meter. Bei den erſten Flugverſuchen, die unter ſtrenger Kontrolle der Polytechniſchen Geſellſchaft und der Luftſport⸗ behörde ſtattfanden, hat ſich herausgeſtellt, daß das Muskelflugzeug größere Höhen erreichen muß, wenn es erheblichere Streckenlängen zurücklegen ſoll. Im⸗ merhin, der Anſang iſt gemacht und o ie Polgtech⸗ niſche Geſellſchaft hat die monatelange Arbeit der Erfinder und Konſtrukteure auch anerkannt, indem ſie ihnen eine Prämie von 3000 Mark auszahlen ließ, obwohl die Wettbewerbsbedingungen noch nicht ganz erfüllt wuroͤen. Flugzeugführer und Konſtruf⸗ teure ſind nach ihren erſten Flügen in Frankfurt in die Heimat zurückgekehrt, um die in der Praxis ge⸗ wonnenen Erkenntniſſe zur Verbeſſerung ihrer Maſchine nutzbringend anzuwenden. ** Frankfurts neuer See im Stadtwald an der Oberſchweinſtiege iſt dieſer Tage fertiggeworden. Der Volksmund hat ihm den Namen „Vierwaldſtätter See“ gegeben, weil er an die Gemarkung der vier„Wald⸗ ſtädte“ Frankfurt, Offenbach, Niederrad und Neu⸗ Iſenburg grenzt. Aber der See hat noch kein Waſ⸗ ſer, und die Frankfurter werden vorausſichtlich auch noch längere Zeit warten müſſen, bis die nötigen Zuflüſſe vorhanden ſindͤ. Durch die Trockenheit der letzten Wochen iſt der Luderbach, ſonſt ein ſehr raſch⸗ fließendes Waſſer, das den See ſpeiſen ſoll, nahezu völlig ausgetrocknet. Es müßte alſo ſchon eine ſehr lange Regenperiode kommen, wenn der neue See raſch gefüllt werden ſoll. Mit Rückſicht auf die zahl⸗ reichen Gärtner, denen der Luderbach Waſſer bringt, kann der See auch im Augenblick nicht aufgeſtaut werden. Man muß alſo warten, bis e Haken end und der Winter das notwendige Wäſſér heranſchäf? fen. Robert Mösinger. e In Oggersheim war Kerwe nd. Oggersheim, 4. Sept. Erwartungen, welche man auf das hieſige Kirchweihfeſt und Kirch⸗ weihgeſchäft ſetzte, gingen voll und ganz in Erfüllung. Stark vertreten waren wiederum die„Städter“. Ludwigshafen und Vororte ſowie auch Mannheim ſtellten einen guten Teil der Beſucher. Die Mann⸗ heimer Straße bot am Sonntagnachmittag das Bild einer Völkerwanderung nach dem gaſt freundlichen Hans⸗Warſchſtädtchen Oggersheim. Der Kirchweih⸗ platz auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz wimmelte von Kerwebeſuchern. Abends herrſchte in allen Lokalen Hochbetrieb. Die Ausfallende Schlafwagen * Ludwigshafen, 3. Sept. Die Reichsbahn direktion teilt mit: Ab Samstag, 7. September J. J. wird der Schlafwagen München Sgarbrücken in den Zügen D 18/ D 93/ E 193 und zurück D 194/ D 94: München ab 22.35, Ludwigshafen an .55, Saarbrücken an.09, Saarbrücken ab 21,28, Ludwigshafen Rh. ab 23,31, München an.33 wegen geringer Beſetzung loft leer) nicht mehr gefahren. nd Schifferſtadt, 31. Aug. Der hieſige Gemeinde⸗ rat hat jetzt die endgültige Jahresrechnung des Ge: ſchäfts jahres 1934—35 abgehört, die zu erkennen gibt, daß die Gemeindefinanzen eine merkliche Geſundung erfahren haben. Der ordentliche Haushalt weiſt bei 527 927/05 Mk. Einnahmen und 548 721,8 Mk. Ausgaben allerdings einen Fehlbetrag von 20 749,28 Mark auf. Dieſem ſteht jedoch im außerordent⸗ lichen Haushalt bei 34306191 Mk. Einnahmen und 319 402,69 Mk. Ausgaben eine Mehreinnahme von 23 659,22 Mk. gegenüber. Daraus ergibt ſich ein Ueberſchußbetrag von 2864,99 Mark, * Maikammer, 4. Sept. Franz Gerſt, der mit ſeinem Kraftrad durch Zuſammenſtoß mit einem Kraftwagen ſchwer verunglückt war, iſt ſeinen Ver⸗ letzungen im Edenkobener Krankenhaus erlegen. Er hatte bei dem Unfall ſchwere Knochenbrüche und eine Schädelverletzung davongetragen. * Deidesheim, 4. Sept. Der wegen ſeines ur⸗ wüchſigen Humors in der ganzen Pfalz bekannte Deidesheimer Kellermeiſter Gg. Ad. Stammer er⸗ hielt vom Bundesführer des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer, Oberſt Reinhardt, auf Grund ſeiner 45 jährigen Zugehörigkeit zur Kriegerkameradſchalt Deidesheim⸗Forſt und damit zum Kyffhäuſerbunde die goldene Kyffhäuſermedaille. L Gochsheim, 3. Sept. Der Beſitzer der bekann⸗ ten Keßlerſchen Sägewerke, Julius Neßler, iſt nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 58 Jahren geſtorben. Mit dem Verſtorbenen ſchei⸗ det eine Perſönlichkeit aus dem Leben, deren Tat⸗ kraft den Betrieb zu bedeutender Höhe emporzuar⸗ beiten vermochte und deren Verluſt von vielen auf⸗ richtig bedauert wird. * Viernheim, 4. Sept. Hier ſtarb im Aller von 72 Jahren Lehrer i. R. Auguſt Antweiler 1 r. 8 7 4 3 — Mittwoch, 4. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 406 —— Japan, Deutſchland und die XI. Olympiade Von S. Niſhida, dem japaniſchen Stabhoch⸗Rekordſpringer Das ſoeben beendete und vorbildlich organiſterte Fünf⸗ Länder⸗Treffen in Berlin, an dem ich teilnehmen durſte, zar man wohl als einen Auftakt für die kommende XI. Olympiade werten. Die harte und erbitterte Art, wie zieſe Kämpfe vor ſich gingen, und die Erregung, die ſich der pielen Zuſchauer bemächtigte, vermittelten jedem Sportler ober Sportfreund einen ungefähren Begriff davon, welch gewaltige Kämpfe wir im nächſten Jahre in Berlin zu er⸗ warten haben. n 0 Eine Reihe führender deutſcher Kämpfer habe ich bereits in Los Angeles auf der X. Olympiade kennengelernt und ihre Kampfart bewundert. Ich ſah den wundervollen Speer⸗ werfer Weimann, den gewaltigen Kugelſtoßer Hirſch⸗ feld und dieſes Bündel von zäheſter Willenskraft, den gangſtreckewläufer Syring. Ich bin erſtaunt, welche großen und erfreulichen Fortſchritte die deutſche Leicht⸗ athletik in der Zwiſchenzeit gemacht hat und ein wie viel⸗ verſprechender Nachwuchs da nachdrängt. Das ſind wirklich vollkommen durchtrainierte, von der hohen Miſſion des Sports erfüllte Sportler, die von einem hohen Ehrgeiz beſeelt und von einer eiſernen Energie belebt ſind Die prachtvolle Art z.., in der ſich der Deutſche Vegner gegen Lidmann im Hürdenlauf und Syrin 6 gegen Johnſſon im Langſtreckenlauf hielten, zeigte, daß hier das betzte an menſchlicher Willenskraft geleiſtet wurde. Wenn man nun aus dem guten Abſchneiden der Deut⸗ ſchen bei den meiſten Prüfungen und aus der mutigen Kampfesweiſe der übrigen Nationen, die an dieſem Treffen leilnahmen, Rückſchlüſſe auf die Olympiſchen Spiele 1936 ziehen darf, ſo kann ich nur ſagen, es wird großartige Kampfe geben, Kämpfe, wie ſie die Welt bisher noch nicht geſehen hat. Auch die amerikaniſchen Athleten, die im Jahre 1982 dadurch, daß die Kämpfe in ihrer Heimat ſtatt⸗ fanden, einen gewiſſen Vorſprung hatten, werden alle ihre Kräfte zuſammenreißen müſſen, um die ihrem Ehrgeiz ent⸗ ſprechende Anzahl von Siegen zu erringen. Beſonders intereſſant war es für mich natürlich, neben dem Wiederſehen mit den deutſchen Sportlern und meinen japaniſchen Freunden die Vorbereitungen für die XI. Olympiade beſichtigen zu können. Was ich dort drau⸗ ßen im Stadion und im Olympiſchen Dorf geſehen habe, dafür iſt in der Tat kein Wort des Lobes zu hoch. Das iſt einſach großartig! Das iſt alles ſo planvoll und ſo durch⸗ dacht und dabei ſo ungewöhnlich großzügig, daß man nur ſagen kann, ſo etwas kann nur eine große, friedliebende, ſporthegeiſterte Nation leiſten. Wir Japaner werden im nächſten Jahre ja beſonders zahlreich in Deutſchland erſcheinen, eine Tatſache, die man als eine beſondere Aufmerkſamkeit Deutſchland gegenüber werten mag. In Los Angeles waren wir in einer Stärke von etwa 165 Kämpfern und Begleitern aufgetreten, in Berlin aber werden wir, ſofern ich richtig darüber infor⸗ miert bin, in einer Anzahl von etwa 360 Mann erſcheinen. Wir werden neben den Amerikanern und gtalienern das ſtärkſte Kontingent der ausländiſchen Be⸗ ſucher ſtellen. Und wir werden uns ehrenvoll ſchlagen, auch wenn manche Umſtände, wie zum Beiſpiel die etwas weicheren Laufbahnen, das andere Klima uſw uns gewiſſe Handicaps auferlegen, denn wir beſitzen eine ehrliche und natürliche Freude äm völkerverbindenden Sport. Wir haben uns ja gerade in den letzten Jahrzehnten immer mehr den modernen Sportarten gewidmet, die wir Kleine Sport-Nachrichten Anſere erfolgreichen Vorer Kurzer Rückblick auf 40 Länderkämpfe Mit dem 7. Länderkampf gegen Polen am vergangenen Sonntag in Warſchau haben Deutſchlands Amateurboxer gerade ihren 40. Länderkampf ausgetragen und damit den 2. gewonnen; 10:6 für Deutſchland war das Warſchauer Endergebnis. Die deutſchen Amateurboxer haben damit in den letzten beiden Jahren ihre ſämtlichen Kämpfe— 4 im Jahre 1934, 4 bisher in dieſem Jahr gewonnen. Ihre führende Stellung in Europa haben ſie weiter aus⸗ gebaut, um ſo mehr als auch einzelne Länder, mit denen in dieſen beiden Jahren keine Begegnungen zuſtande komen, die aber früher ſchon bedeutende Gegner waren, die Kampf⸗ färke— ſo im Falle Italiens— wohl eher etwas zurück⸗ gegangen iſt. Von den 40 Länderkämpfen haben unſere Atakenre damit 32 gewonnen, und neben 3 unentſchiedenen 2. keln gen gab es im ganzen nur 5 Niederlagen. Es 90 in Land, gegen das die Bilonz negativ wäre, ledig⸗ lich gegen Schweden iſt ſie mit einem Sieg und einer Mederkage aus; eglichen. 13 Länder waren bisher Gegner her deutſchen Mannſchaften, nämlich: Polen, Dänemark, Ungarn, Fadeze Norwegen, Schweiz, Oeſterreich, Tſchecho⸗ lowakei, Schweden, USA, Frankreich, Irland und Spanien. Abler-Trumpf ſiegt im Norwegen Rennen gestellt waren, bei denen ebenfalls die Zeit entſcheidend Far, die gefahren werden mußte. Wenn bel dieſer ſchweren kanſtaltung ein Adler⸗Trumpf die Tages⸗Beſtleiſtung er⸗ fete und den 1. Preis und eine goldene Medaille erringen lud, ſo iſt das wieder ein Beweis für die hervorragen⸗ en Eigenſchaften, welche bieſem Fahrzeug innewohnen. Die Koranftalkung ſtand unter der Leitung des Königlich⸗ orwegiſchen Automobilelubs. Fußball im Bezirk Südheſſen Auch der letzte Spielſonntag vor den Verbandsſpielen 5 von den Vereinen wenig benutzt. Am rührigſten die beiden Lampertheimer Vereine, die ſich am Sams⸗ agabend gegenüberſtanden. In früherer Zeit war dieſe gegnung immer Höhepunkt geweſen. Heute iſt es anders heworden. Die Turner ſind in ihrer Spielſtärke merklich die dadenongen und mußten ihrem Lokalrivalen Olympia 46 57 85 Spiele überlaſſen. So war es auch beim dies⸗ Runden Spiel, obwohl der Turnverein eine verſtärkte aunſchaft aufbieten konnte. Bis zur Halbzeit war der upf ausgeglichen, was das:0 beſagt. Dann fielen 9 05 der Turner etwas aus der Rolle und dieſe n Archer bei Blau⸗Weiß Worms. Mit erſatzgeſchwächter unſchaft wurde recht luſtlos gespielt. 111 trennten ſich e Parteien. wider man nie- Olymp Worms iſt auf dem Wege 55 5 eine überragende Mannſchaft zu werden. Die letz⸗ Möglichen iſße ſprechen eine deutliche Sprache. Die letzte ichkeit Privatſpiele auszutragen, wurde ausgiebig aus Europa und Amerika übernommen haben. Wenn wir in verhältnismäßig kurzer Zeit bereits einiges erreicht haben, ſo liegt das wohl daran, daß bereits die körperlichen und auch ſeeliſchen Grundlagen bei uns vorhanden waren, auf denen eine ſolche ſportliche Ausbildung fußen konnte. Japan iſt ja ein uraltes Sportland und wenn auch die Sportarten, die bei uns früher betrieben wurden, anders waren als im Abendland, ſo dienten ſie doch demſelben Ziele, nämlich der Stählung des Körpers und dem Ausbau der Willenskraft. Ich erinnere an die alten Schwerter⸗ ſpiele unſerer Krieger und an die auch in Deutſchland ge⸗ pflegte Sportart Judo, die hier beſonders als die im Ernſt⸗ falle angewandte Kampfmethode der Selbſtverteidigung oder Jiu⸗Jitſu bekannt iſt. Zwei Sportarten ſind es insbeſondere, in denen wir auch manche Erfolge erzielt haben: das Schwi m⸗ men und die Leichtathletik. In Los Angeles haben wir durch 18 Placierungen, von denen 7 erſte, 7 zweite und dͤrktte Plätze waren, 39 Punkte geſammelt. Von dieſen 9 Punkten entfallen 25 allein auf das Schwimmen und 7 auf die Leichtathletik. Deutſchland dagegen hat auch 39 geſammelt, aber ſeine Stärke lag in der Schwer⸗ im Rudern und im Fechten. Wir Japaner haben wimmen u. a. durch Miyazaki im 100⸗Meter⸗Frei⸗ hwimmen, durch Kiyokawa im 100⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen und durch Tſuruta im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwim⸗ men erſte Plätze belegen können. Auch unſere weiblichen Sportler, wie Maihata im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen und ukura im Turmſpringen ſchnitten gut ab. Daß mein Landsmann Nambu im Dreiſprung Erſter wurde, Tſuda im Marathonlauf, Mochizuki im Stabhochſprung und Ki⸗ mura im Hochſprung gut abſchnitten, zeigt, daß es ſich bei oͤfeſen Sportgebieten um eine Art Domäne Japans handelt. Ein gleiches möchte ich hinſichtlich meiner Sportart, 0 Ga dem Stabhochſprung, ſagen. Das Geheimnis des Stabhochſprunges liegt in einem guten Laufgefühl, in einem weichen Abſprung und in der völligen und reſt⸗ loſen Beherrſchung des ſehr beweglich mit dem Stabe ver⸗ bundenen Körpers. Ich habe es lebhaft bedauert, daß ich die von Setton aufgeſtellte Weltbeſtleiſtung von 4,35 nicht zu erreichen oder zu überbieten vermochte, aber der menſch⸗ liche Organismus iſt eben keine reine Maſchine. Man kann wohl mit Energie und Zähigkeit viel erreichen, aber eine Grenze gibt es da ſtets. Man darf dem Körper dann nicht mehr zumuten, und der richtige Sportler verſteht auch mit ſeinen Kräften hauszuhalten. Der Erfolg bei einer jeden Sportart beruht meines Erachtens zu einem großen Teile auf der genauen Einſtellung des Kräftehaushaltes und auf der bis ins Kleinſte gehenden Durchbildung der in Frage kommenden Muskelgruppen. Beim Stabhochſprung ſind wohl die Füße durch Anlauf und Abſprung der trei⸗ bende Teil, aber eine weitgehende Unterſtützung muß ſich auch aus dem geſamten Oberkörper, vor allem aus den Hüften, ergeben. Zähigkeit und ein ſtarker Wille ſind auch hier die notwendigen Vorausſetzungen für beſondere Lei⸗ ſtungen. Dieſe Vorausſetzungen habe ich bei allen deutſchen Sportlern gefunden. Ich hoffe daher, daß, wenn das große Welttreffen vom Jahre 1936 vorüber ſein wird, wir Ja⸗ paner dann unſere deutſchen Gaſtgeber in meiner Heimat begrüßen können. Denn der Schauplatz der XII. Olym⸗ piſchen Spiele ſoll Tokio ſein. ausgenutzt. Am Samstag maß man die Kräfte mit 3 Ludwigshafen und gewann knapp:1. Am fol⸗ genden Tage machte man einen Abſtecher nach Mom bach und konnte von dort mit einem:2⸗Sieg heimkehren. Egelsbach hatte einen ſchweren Gang nach Wor⸗ „konnten aber nicht verhindern, daß 85 te und ſich dadurch den Weg für die weiteren Spiele ebnete. Am nächſten Sonntag Verbandsſpiele und beginnen alſo in unſerem Bezirk zeigt gleich der erſte Spieltag intere te Paarungen. Vorgeſehen ſind folgende Spiele: Egelsbach— Münſter Bobenheim— Pfungſtadt, Lorſch— Bürſtadͤt, Olympia Lampertheim— Alemannia Worms, Pfiffligheim 98 Darmſtadt, Polizei Darmſtadt Dieburg. Deutſche Pferoe in Pardͤubitz Die„Große Pardubitzer Steeple⸗Chaſe“ gilt als das ſchwerſte Hindernisrennen auf dem Feſtland. In dieſem Jahre wird dieſes Jagdrennen am 18. Oktober in Pardu⸗ bitz in der Tſchechoſlowakei gelaufen und auch diesmal werden wieder ͤͤeutſche Pferde am Start ſein. Für das mit 108000 Kronen ausgeſtattete Rennen wurden insgeſamt 21 Unterſchriften abgegeben, davon allein neun aus Deutſch⸗ land. Wanne, die ſich bereits ſchon einmal in die Sieger⸗ liſte eintragen konnte, Patras, Illo, Wotan, Adjutant, He⸗ rold, Landgraf, Inga und Till Eulenſpiegel ſind deutſcher die Herkunft. Die übrigen Teilnehmer ſtellen Italien, Oeſter⸗ reich und die Tſchechoflowakei. Neue Kraftprobe für Deutſchlands Ringer Europäiſche Freiſtil⸗Olympiavorprüfung in Brüſſel Raſch hat ſich im internationalen Ringkampfſport das Freiſtilringen durchgeſetzt, als ſyſtematiſch gepflegter mo⸗ derner Sport der jüngere Bruder des griechiſch⸗römiſchen, der ihn anfangs nicht zur Geltung kammen laſſen wollte. Als gegen Ende des vorigen Jahrzehnts auch in dieſer Stilart zum erſtenmal Europameiſterſchaften durchgeführt wurden, ſtellte ſich heraus, daß ſich das Bild der Kampf⸗ ſtärke der Länder beträchtlich verſchoben hatte. Während der griechiſch⸗römiſche Stil nur Griffe vom Scheitel bis zur Hüfte erlaubt, das Beinſtellen z. B. verbietet, laſſen die Freiſtil⸗Kegeln des Amateurſports auch ſolche Griffe zu, ſoweit ſie nicht für den Gegner ſchmerzhaft ſind. Die Ueberwindung des Gegners auch durch den Schmerz, den ihm Griffe bereiten, z. B. das Gelenkverdrehen, iſt dem Berufsringſport vorbehalten. Beſaß England als das Ausgangsland des modernen Freiſtilringens einſt die be⸗ ſten Kämpfer, ſo waren ihre Leiſtungen ſeitdem ſtark zu⸗ rückgegangen. Während bei den erſten Europameiſter⸗ ſchaften 1928 überhaupt nur Schweiz, Frankreich, Belgien und England vertreten waren, haben ſich ſchnell die Skan⸗ dinavier in dieſem Stil durchgeſetzt. Auch die Schweiz, die eine gewiſſe Pionierſtellung im Freiſtilringkampf be⸗ anſpruchen kann, Belgier, Franzoſen und nicht zuletzt die Ungarn haben, von Deutſchland abgeſehen, auf internatio⸗ nalem Gebiet eine Rolle geſpielt. Die Beteiligung von 14 Nationen an den diesjährigen Europameiſterſchaften(5. bis 7. September in Brüſſel) iſt ein Zeichen für die Verbreitung, die dieſe Stilart in den letzten Jahren genommen hat. Kein europäiſches Land, das in den Olympiakämpfen dieſer Sportart Ausſichten zu haben glaubt, will nun die gute Gelegenheit dieſer Olympia⸗ Vorprüfung verſäumen, wenn auch die Olympiakämpfe ſelbſt etwa durch die Beteiligung der auch hier ſtarken Amerikaner weſentlich größere ſportliche Bedeutung haben und den Endſieg noch ſchwerer machen werden. Europa⸗ meiſterſchaften werden im Olympiajahr nicht durchgeführt. 1987 werden ſie auf deutſchem Boden ſtattfinden. Deutſchlands ſchneller Aufſtieg Was der Wille zur Leiſtung und planmäßige Schulung vermögen, haben Deutſchlands Ringer bewieſen, als ſie be⸗ ſchloſſen, im Hinblick auf ein möglichſt erfolgreiches Ab⸗ ſchneiden bei den Olympiſchen Spielen in Deutſchland auch den freien Stil zu pflegen. Bis in die letzten Jahre hinein beſaß Deutſchland eigentlich nur einen Freiſtilringer von internationalem Format, den Hamburger Földeak, der z. B. bei den Olympiakämpfen in Los Angeles der einzige deutſche Vertreter in dieſem Stil war und ſchon vorher zu Europameiſterehren gekommen war. Seit den Kampfſpie⸗ len 1934 in Nürnberg ſetzte die ſyſtsmatiſche Ausbildung unſerer hervorragenden griechiſch⸗römiſchen Ringer wie ge⸗ eigneter Jiu Jitſu⸗Kämpfer im freien Stil ein, zum erſten⸗ mal beteiligte ſich Deutſchland vier Monate ſpäter mit einer vollen Staffel an den Europameiſterſchaften in Stock⸗ holm 1934— und der Erfolg war durchſchlagend: Unſere ders Sperling, der mehrfach Leichtgewicht Ringer, im griechiſch⸗römiſchen Stil ſeit Jahren inter⸗ nationale Klaſſe, gewannen zwei Titel(Ehrl im Leicht⸗, Földeak im Weltergewicht), außerdem zwei zweite und zwei dritte Plätze und im Geſamtergebnis den zweiten Platz hinter den Schweden, vor Ungarn und Finnen. Nichts konnte beſſer als dieſes Ergebnis zur Weiterarbeit ermutigen, und nun tritt Deutſchland wiederum mi ner vollen Mannſchaft an, der nur noch einer der Ringer an⸗ gehört, die im vorigen Jahr ſtarteten, die aber eher noch als ſtärker anzuſehen iſt und den Kampf mit Nordländern, Ungarn, Schweizern, Belgiern, Engländern uſw. mit kei⸗ nen ſchlechten Ausſichten aufnimmt. Die Gegner von Brüſſel Mehrere Nationen werden in Brüſſel mit vollen Mann⸗ ſchaften beteiligt ſein. Im Bantamgewicht liegt die deutſche Vertretung bei dem Olympiaſieger 1932 im griechiſch⸗ römiſchen Stil, dem Nürnberger Brendel Gegnern iſt vor allem der vorjährige Eure rincz⸗ Ungarn hervorzuheben, der im v einen Ueberraſchungsſieg landete. Auch treter E. Spvenſſon ſei genannt. Im Feder ch t ge wi liegt die deutſche Repräſentation ebenfalls in den Händen eines international erfolgreichen Ringers, des Dortmun⸗ Europamei⸗ ſter im griechiſch⸗römiſchen Stil wurde und ſich nun in der nächſt⸗leichteren Klaſſe verſucht. Es wird darauf ankommen, ob er mit Gewicht nicht auch Kraft eingebüßt hat. allem der Vorjohrsmeiſter K. Philajomäki, ferner Se Schweizer, Belgier gehören zu den Gegnern, die Weg zum Sieg verlegen wollen. Die Leichtgewichts meiſterſchaft verteidigt der Münchener Ehr l mit guten Ausſichten, aber Schweden, Ungarn u. a. wollen erſt wieder beſiegt ſein. In Schäfer ⸗Schifferſtadt, der heute die deutſche Weltergewichts. errſcht, dürfte Deutſchland einen ſehr würdig beſitzen. Bei den diesjährigen griee meiſterſchaften wurde er nur Zweiter, in Brüſſel der große Erfolg. diesmal bei Stig Anderſſon, einem d brüder. Im Mittelgewicht wird mit dem Schweikert ein international neuer Mann erp in der Deutſchen Meiſterſchaft zwar nur Zweiter t Földeok wurde, aber entwicklungsfähig zu ſein ſcheir Gegen einen ſo berühmten Teilnehmer wie Schwedens „Ringerkönig“ Jvar Johanſſon, der in Los Angeles Olym⸗ pia⸗Doppelſieger und ſowohl Freiſtil⸗Europameiſter 1934 als auch griechiſch⸗römiſcher Europameiſter in dieſem Jahr ein. Auch in Kopenhagen wurde, ſollte ſchwer anzukommen. ie bert unſer Halbſchwergewichts vertreter ſchon Europameiſter ferner in dem Ungarn Viragh u. a. 0 meiſter Hornfiſcher, der bereits Zmal hintereinander Europameiſter im griechiſch⸗römiſchen Stil wurde, hat nun auch Gelegenheit, in der neuen Stilart Europas Meiſter zu werden. Wenn nicht an Erfahrung in dieſem Stil, an Kraft und Können ſollte es ihm nicht ſehlen, auch gegen Nordlands, Ungarns, der Schweiz uſw. beſte Vertreter nicht. Der deut Doppel⸗ Anſere Schwimmſport-Amſchau Die Freiwaſſerzeit iſt zu Ende! Was hat ſie gebracht? 1 5 Da alle internationalen Schwimmſportveranſtaltungen und Meiſterſchaften ausſchließlich im freien Waſſer und auf Bahnen von 50 Meter Länge durchgeführt werden, iſt die Freiwaſſerkampfzeit der einzige wirkliche Wertmeſſer ſchwimmſportlicher Leiſtungen. Hallenzeiten können nie als Maßſtab vollwertig herangezogen werden. Das Ende der Freiwaſſerzeit iſt demnach alljährlich der Termin der kritiſchen Rückſchau über das Geleiſtete. Um ein Bild zu bekommen, geht man am beſten die einzelnen Disziplinen der Reihe nach durch. Beginnt man mit den Männern, dann zeigt ſich, daß bei der 100 ⸗ Meter⸗Kraulſtrecke keine Fortſchritte erzielt wor⸗ den ſind. Fiſcher(Bremen) iſt der einzige, der die Minutengrenze unterboten hat, und nur fünf weitere Schwimmer blieben unter:03 Min. Ueber 200 Meter Kraul hat ſich der Durchſchnitt verbeſſert, aber die Spitzenleiſtungen ſind nach wie vor ſchwach. Die beſte er⸗ reichte Zeit iſt:22,6 Min. und ſie hat international keine Bedeutung. Genau ſo liegen die Verhältniſſe über 400 Meter Kraul. Der beſte Deutſche ſchwamm 512,1, und Zeiten über:00 Min. haben heute nicht mehr den Anſpruch, international erſtklaſſig zu ſein. Ueber 1500 Meter wurde wohl die deutſche Spitzenleiſtung auf 20:39 verbeſſert und auch der Durchſchnitt unſerer Langſtreckler hat ſich gehoben. Solange aber die 20 Minuten ⸗ Grenze nicht unterboten wird, haben wir keine wirklich erſt⸗ klaſſigen Kräfte. Im Rückenſchwimmen ſind da⸗ gegen erhebliche Fortſchritte zu verzeichnen. Die Spitzenzeit von:09,7 Min. iſt auch international bewertet ſehr gut, und auch die folgenden deutſchen Rückenſchwimmer zählen zur Weltklaſſe. Im 200 ⸗ Meter ⸗Bruſt⸗ ſchwimmen ſind wir nicht vorwärtsgekommen, aber unſere Beſten ſind Weltklaſſe. Große Fortſchritte wurden dafür wieder im Springen erzielt. Sowohl unſere Kunſtſpringer als auch unſere Turmſpringer haben ſich dank der ausgezeichneten Lehrgänge ſtark verbeſſert und den internationalen Standard erreicht. Nachwuchs iſt auch auf⸗ getaucht, ſo daß man hier recht hoffnungsfreudig in die Zukunft blicken darf. Bf 86 Turnierſieger im Ringen Die Mannheimer ſiegten über AS Ladenburg 19:0, über AC 92 Weinheim 13:6 und über Sp 1910 Rimbach 10:8 Der Kraftſport⸗Verein 1910 Rimbach brachte am Sonntag aus Anlaß ſeines 25jührigen Beſtehens ein Mann⸗ ſchafts⸗Ringerturnier zur Durchführung, das einen ſport⸗ lichen Erfolg zu verzeichnen hatte. Die Ringermannſchaf⸗ ten von ASW Ladenburg, AC 92 Weinheim, Vfä 86 Mann⸗ heim und die des veranſtaltenden Vereins, lieferten ſich techniſch ganz hervorragende Kämpfe, die einen fairen, ſportlich einwandfreien Verlauf nahmen. Die Mannen des Vfͤ 86 zeigten im Kampf gegen ihren alten Rivalen ASW Ladenburg eine klare Ueberlegenheit, die ſchon allein das Reſultat von 190 zum Ausdruck bringt. Dabei ſoll aber nicht unberückſichtigt bleiben, daß Ladenburg mit einer ſtark verjüngten Mannſchaft die Kämpfe beſtritt, während der VfK 86 ſein Beſtes auf die Matte brachte. Ebenſo ſicher wurde aber auch die Staffel des AC 92 Weinheim mit 18:6 niedergerungen, dagegen konnte die Begegnung mit der gaſtgebenden Mannſchaft mit 1018 äußerſt knapp gewonnen werden. Daß die Ladenburger nicht ſo kampfſchwach in der Konkurrenz ſtanden, wie wohl das Reſultat gegen Bf 86 vermuten läßt, bewieſen ſie im Treffen um den 2. und 3. Platz, wo es ihnen nach erbittertem Kampf gelang, den Ac 92 Weinheim mit 11:7 abzufertigen. Die Ergebniſſe: VfK 86 gegen ASW Ladenburg 19:0 Bantamgewicht: Lehmann⸗VfK 86 Mannheim gegen Scherpp⸗Ladenburg. Schulterſieger Lehmann. Feder⸗ gewicht: Klefenz⸗Vickt 86 gegen Schmitt⸗Ladenburg. Punkt⸗ ſieger Klefenz.— Leichtgewicht: Münch⸗Vfck 86 gegen Engel⸗ Ladenburg, Schulterſieger Münch.— Weltergewicht: Meu⸗ rer⸗Vfk 86 gegen Müller⸗Ladenburg. Schulterſieger Meu⸗ rer.— Mittelgewicht: Denu⸗VfK 86 gegen Trill⸗Laden⸗ burg. Schulterſieger Denu.— Halbſchwergewicht: Walz⸗ Bf 86 gegen Bürner⸗Ladenburg. Punktſieger Walz.— Schwergewicht: Rudolf⸗VfK 86 gegen Fiſcher⸗Ladenburg. Schulterſieger Rudolf. Vf 86 gegen Ac 92 Weinheim 13:6 Vom Bantam⸗ bis Schwergewicht: Lehmann wird über Krieger⸗Weinheim Punktſieger; Klefenz verliert gegen Ihrig⸗Weinheim überraſchend vor der Diſtanz; Münch wird über Krämer⸗Weinheim Punktſteger; Meurer wirft Reinharöt⸗Weinheim auf die Schultern; ebenfalls wird Denu über Wilot⸗Weinheim entſcheidender Sieger; Walz ließ ſich von Burghardt⸗Weinheim überraſchen; Rudolf fertigte Heckmann ſchon nach wenigen Minuten ab. Bf 86 gegen Kraftſport⸗Verein 1910 Rimbach 10:8 Vom Bantam⸗ bis Schwergewicht: Lehmann zeigte auch gegen Schulz⸗Rimbach techniſch beſſeres Können, er mußte ſich jedoch mit einem Punktſieg begnügen; Krauter⸗Vfa 86 überließ dem gewandten Scharff⸗Rimbach nach ſchönem Kampf Sieg und Punkte; Münch fertigte Helfert⸗Rimbach ſicher nach Punkten ab; Meurer unterlag gegen Albert⸗ Rimbach nach Punkten; Denu ſtieß bei Schaaf⸗Rimbach auf harten Widerſtand, es gelang ihm aber doch als entſcheiden⸗ der Sieger die Matte verlaſſen zu können; Walz kämpfte gegen Rettig⸗Weinheim überlegen, er ließ ſich aber bei Ausführhung eines Griffes kontern und kam dabei ſelbſt auf die Schultern; Rudolf ſicherte ſeinem Verein durch einen Schulterſteg über Hollſtein⸗Kimbach den Mann⸗ ſchaftsſteg. Bei den Frauen ſind wir ſtehen geblieben. Ueber 100 Meter Kraul iſt die Spitzenzeit von:11, Min. ſogar ſchwach. Ueber 400 Meter Kraul beſteht noch ein recht erheblicher Abſtand zur Weltklaſſe, wenn auch in Deutſchland gerade in dieſem Sommer offenſichtliche Fort⸗ ſchritte erzielt werden konnten. Im Rücken ſchwim⸗ men ſind wir ſtehen geblieben, die aufſteigende Kurve des Jahres 1934 konnte nicht im gleichen Schwunge fortgeſetzt werden. Im Bruſtſchwimmen ſind auch keine Ver⸗ beſſerungen erzielt worden, aber unſere Spitzenkönnerinnen waren hier ſchon immer und ſind auch noch Weltklaſſe. Für das Springen gilt das Gleiche, was bei den Männern geſagt wurde. Die Lehrgänge haben auch hier große Erfolge gezeitigt. Bliebe noch das Waſſerballſpiel, mangels meßbarer Leiſtungen immer nur gefühlsmäßig bewertet werden kann. Feſt ſteht zweifellos, daß die Ungarn nach wie vor in Europa nicht zu ſchlagen ſind, daß aber auch ſte bei weitem nicht mehr ihre frühere Spielſtärke erreicht haben. Man kann faſt ſagen, daß in allen Waſſerball⸗ Ländern Europas die Leiſtungen zurückgegangen ſind. Ge⸗ lingt es nicht, dieſes Manko auszugleichen, dann wird die europäiſche Hegemonie in dieſem Sportzweige unter Um⸗ ſtänden recht unangenehme Ueberraſchungen erleben können. Die allgemeine Entwicklung des deutſchen Schwimmſports muß dagegen als ſehr gut bezeichnet werden. Ueberall haben ſich die Beteiligungszifſern ver⸗ vielfacht, Jugendveranſtaltungen mit über 1000 Teil⸗ nehmern ſind auch ein Wechſel für die Zukunft. Dazu kommt, daß unſere geſamte Spitzenklaſſe noch ſehr jung und demnach entwicklungsfähig iſt. Das Jahr 1935 kann alſo ſehr gut als das Jahr der Konzentration und als Baſis bezeichnet werden, aus der im olympiſchen Jahre Fort⸗ ſchritte herauswachſen können und müſſen. Vom Rugbyſport Nach der langen Sommerpauſe beginnt wieder die Spielzeit der Rugbyſpieler, die während der Juni⸗, Juli⸗, Auguſt⸗Monate anderen Sportarten huldigen. Im Nor⸗ den(Hannover) hat man keine Pauſe gemacht. Aber ſonſt hat faſt an allen Orten im Süden mit Ausnahmen einiger das Werbeſpiele in Mannheim und Worms, wobei der M. Klub durch einige ſeiner beſten Spieler vertreten war, nach der guten Tradition der Rugbyball geruht. Die vergan⸗ gene Spielzeit war reich an ſpannenden internationalen Spielen. die Begegnungen Heidelberger Ruderklub Stade Bordelais, Sportklub Neuenheim— Bed Al ſace und nicht zuletzt das Treffen der Nord⸗Süd⸗Mannſchaft— Comité Lyonnais brachten hervorragenden Sport. Der Mannheimer Klub nimmt am kommenden Sams⸗ tagnachmittag das offizielle Training a Zu dieſem Zweck findet am Donnerstagabend im Heſſiſchen Hof eine Mitgliederverſammlung ſtatt, zu der alle aktiven Mannheimer Spieler— auch ſolche von den in Frage kommenden hieſigen Schulen— eingeladen ſind. „AS gewinnt die Schachwellmeiſterſchaft Nun haben doch wieder die Vertreter von USA die Mannſchafts⸗Weltmeiſterſchaft im Schach gewonnen und zum oͤrttten Mal hintereinander den Weltmeiſtertitel erobert, Anfangs ſchien es gar nicht ſo, als ob die Amerikaner wie⸗ der das Rennen machen würden, aber mit Zähigkeit kämpften ſie bis zum Ende und ſtegten. Da ſie noch manche Spieler zur Verfügung haben, den ſie in den folgenden Jahren einſetzen können, dürfte es auch in Zukunft ſchwer fallen, ihnen den Pokal zu entreißen. Der Endͤſtand des Weltmeiſterſchaftsturniers in War⸗ ſchau war folgender: USA 54, Schweden%, Polen 52, Ungarn 51, Tſchchoſlowakei 49, Jugoſlawien 457, Oeſter⸗ reich 437, Argentinien 22, Lettland 41, Frankreich 38, Eſt⸗ land 37%, Großbritannien 87, Finnland 35, Litauen 34, Paläſtina 32, Dänemark 31%, Rumänien 27%, Italien 24, Schweiz 21, Irland 12. Die Damen weltmeiſterſchaft behauptete Tſchechin Vera Menchtk 100prozentig. Die nächſte zielle Schachweltmeiſterſchaft wird nun in Stockholm 1987 durchgeführt werden. In München können nur inoffizielle Kämpfe ſtattfinden, da der Großdeutſche Schachbund nicht Mitglied des Weltſchachbundes iſt. die offi⸗ Hittwoch, 4. September 1935 Wolle-Wirischaff Die deutſche Schafzählung, die in dieſem Jahre erſtmals auch im Sommer vorgenommeen wurde, weiſt einen Beſtand von 4,5 Millionen Schafen auf gegen knapp 3,5 Millionen Stück Ende letzten Jahres. Die ſtärkſte Steigerung hatten Hannover, Schleswig⸗Holſtein, Branden⸗ burg, Bayern und Württemberg aufzuweiſen. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß bis zur Winterzählung ein Teil des Zuwachſes wieder abgeſchlachtet wird, ſo daß alſo die wirkliche Steigerung nicht ganz ſo hoch iſt, wie es die genannten Zahlen angeben. Berückſichtigen wir ferner, daß Deutſchland vor dem Krieg etwa 5,5 Millionen Schafe und im Jahre 1860 rund 28 Millionen beſaß, ſo erhellt, daß noch viel zu tun übrig bleibt, bis die deutſche Wolle⸗ Verſorgung auf eigenen Füßen ſteht. Neuerdings iſt der Züchtung der wertvollen Karakul⸗ Schafe in Deutſchland beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt worden. Zur Zeit ſind etwa 3500 Schafe dieſer Raſſe vor⸗ handen, und man rechnet damit, daß bei einer weiteren Ausdehnung der Zucht die deutſche Teppichfabrikation ſich vom Ausland unabhängig machen kann. Eine erfreuliche Anerkennung der deutſchen Schafzucht iſt darin zu erblicken, daß das türkiſche Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium 25 deutſche Merino⸗ Widder zu Zuchtzwecken gekauft hat, um ſie der anatoliſchen Landwirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen. E An den Wollmärkten war das Geſchäft recht ruhig, da die großen auſtraliſchen und ſüdafrikaniſchen Verkaufs⸗ ſerien erſt in einigen Tagen wieder beginnen; für Deutſch⸗ land kommt hinzu, daß dem Handel nur wenig Einkaufs⸗ genehmigungen erteilt werden, und im übrigen auch erſt die Monate Januar bis April größere Einfuhren zu brin⸗ gen pflegen. Das Angebot am Bremer Markt war daher ziemlich knapp und die Stimmung weiter gut behauptet. Auch an den engliſchen Märkten erhöhten ſich die For⸗ derungen; die Spinnereien hielten jedoch mit Käufen zu⸗ rück, weil ſie ſich von der Eröffnung der Kolontalwoll⸗ Auktionen eine Preisſenkung verſprechen. Die franzöſiſche Ausfuhr von Wolle und Wollgarnen iſt gegenüber dem Vorjahr auf etwa die Hälfte zuſammengeſchrumpft. Die ttalteniſchen Vorräte an Kammzügen betragen, wahrſchein⸗ lich im Zuſammenhang mit Kriegslieferungen, nur noch den vierten Teil der Vorjahresvorräte. .* Die Ausfuhr von Wollwaren, die in früheren Zeiten einen wertvollen Poſten in der Handelsbilanz Deutſchlands und der weſteuropätſchen Länder darſtellte, iſt durch die Tatſache, daß die Neigung zur Selbſt⸗ verſorgung gerade in Wollwaren allenthalben im Wachſen iſt, ſtark behindert. So iſt die polniſche Wollgarn⸗ erzeugung jetzt ſo ſtark geworden, daß ſich eine Einfuhr, die früher aus Deutſchland und Oeſterreich kam, erübrigt. Lettland plant ein Geſetz, nach dem jeder Einfuhrwolle bei der Spinnerei ein beſtimmter Hundertſatz einheimiſcher Wolle beizumiſchen iſt. Die ungariſche Wollſpinnerei und Wollweberei iſt nunmehr ſo ſtark ausgebaut worden, daß etwa 80 v. H. des Eigenbedarfs daraus gedeckt werden kön⸗ nen, und die Einfuhr von Wollgarnen ſich in den letzten ſteben Jahren auf ein Viertel, die von Wollſtoffen auf ein Zehntel verringert hat. Argentinien deckt heute ſchon zwei Drittel des Bedarfs aus eigenen Spinnereien und We⸗ bereien und führt faſt nur noch Kammgarne und Kamm⸗ garngewebe ein. Auch die braſilianiſche Eigenerzeugung iſt ſtark geſtiegen. Chile iſt zum Ausfuhrland von Trikotagen geworden. egen dieſen Anſturm der Eigenerzeugungsländer kann hie deutſche Wollweberei nur durch Herſtellung beſonders Uhutor Qualitäten, für die reiche Erfahrung erforderlich iſt, ankommen. Die Ergebniſſe der Königsberger Oſtmeſſe und der Leipziger Meſſe ſind in dieſer Beziehung recht erfolg⸗ verſprechend. Auch aus den Zahlen des Außenhandels er⸗ gibt ſich dieſe Hinwendung zum Qualitätserzeugnis. Wäh⸗ rend nämlich die deutſche Ausfuhr von Wollwaren mengen⸗ mäßig im gleichen Verhältnis wie die der anderen Wirk⸗ waren zurückgegangen iſt, haben ſich die Preiſe je Einheit bel Wollwaren im Gegenſatz zu anderen Erzeugniſſen gut gehalten oder ſind ſogar noch geſtiegen.— Für die Winter⸗ mode werden wieder Wollſtoffe im Vordergrund ſtehen. Es ſind eine ganze Anzahl hervorragend ſchöner Muſter ge⸗ ſchaffen worden, die ſich in der Weltmode behaupten wer⸗ den. Die Oberfläche iſt vielfach reliefartig ausgeſtaltet und mit verſchiedenen neuartigen Effekten ausgeſtattet. 2 * Konſervenfabrik Joh. Braun As., Pfeddersheim bei Worms Rhein.— Aufnahme der Dividendenzahlung mit 5 v. H. Die Geſellſchaft weiſt für das am 30. April ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr 1934/35 einen Betriebsüberſchuß von 861 375(767 127) l aus; dazu kommen noch 799(20 169) Mark ao. Erträge. Dagegen beanſpruchten Löhne und Ge⸗ hälter 460 496(409 804)%, ſoziale Abgaben 32 728(30 584), Zinſen 13 433(14 247), Steuern 95 163(94 890) und ſon⸗ ſtige Aufwendungen 216 226(235 765) J, ſo daß nach 9 270 (16 832)„ Anlage⸗ und 1602(—) 1 anderen Abſchreibun⸗ gen ein Gewinn von 38 255/(i. V. 13 826/ Verluſt) ver⸗ bleibt, der ſich um den Gewinnvortrag auf 39 678/ erhöht. Der auf den 26. September nach Worms einberufenen o. HV. wird die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 3 v. H. vorgeſchlagen, 11 253/ ſollen zum Vortrag kom⸗ men. Im Berichtsjahre konnte die Produktion gegenüber dem Vorfahre wieder etwas geſteigert werden. Der Abſatz war im Anfang ziemlich lebhaft, wurde aber im Spätherbst, als die feſtgeſetzten Preisſtaffelungen bis auf einen Min⸗ deſtpreis aufgehoben wurden, erheblich geringer. Zum Frühjahr 1935 ſetzte wieder eine verſtärkte Nachfrage nach Konſerven ein, die bis in die füngſte Zeit angehalten hat. Die Firma war an der Herſtellung von reichsverbilligtem Brotaufſtrich beteiligt. Die zur Verfügung ſtehenden Men⸗ gen reichten nich 8, die Nachfrage zu befriedigen. Die aus der Bilanz nicht erſichtlichen Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechſeln und Schecks am Bilanzſtichtag be⸗ tragen 68 605„. Die Geſamtbezüge des Vorſtandes(2) betragen 29 361% und die des AR. 4 995. In der Bilanz erſechint das Anlagevermögen mit 259 003(264 003) 4, Vor⸗ räte erhöhten ſich auf 625 466(528 020), Forderungen auf 336 483(315 314), Bankguthaben auf 37 890(31 590) Mark; andererſeits werden bei unv. 947 500% AK. die Re⸗ ſerven mit unv. 94 750% und die geſamten Verbindlich⸗ keiten mit 189 881(105 867)„ ausgewieſen. Ueber das neue Geſchäftsjahr laſſe ſich heute noch nicht viel ſagen. Sowohl in Gemüſe⸗ wie auch in Obſtkonſerven ſind keine nennenswerten Vorräte aus dem Berichtsjahr mehr vor⸗ handen. Auch im übrigen glaubt die Geſellſchaft, den Ab⸗ ſatzmöglichkeiten lm laufenden Jahre mit Vertrauen enk⸗ gegenſehen zu können. * Badiſche Baugeſellſchaft A für Hoch⸗ und Tiefbau Freiburg i. Br. Die mit 250 000„ AK ausgeſtattete Geſell⸗ ſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1933 mit einem Verluſt von 24213 /, der ſich um den Verluſtvortrag aus 1992 von 5725/ erhöht. * Ach Preßverein Meßkirch(Baden). Der Rohgewinn ſtellt ſich für 1934 auf 41871 ,, iZnſen erbrachten 834 und ao. Erträge 195%(i. V. 47 586„ Geſamterträge]. Nach 1652(2000)„ Abſchreibungen auf Anlagen und 2235, naderen Abſchreibungen verbleibt ein kleiner Gewinn von 409(2873). Das AK beträgt unv. 6780 4. Die Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 20. bis 31. Auguſt für die Aktienkurſe auf 94,57 gegen 95,82 in der Vorwoche, für die 44 proz. Wertpapiere auf 95,38 und 95,38. * Harburger Gummiwaren ⸗Fabrik Phönix AG. Bei der Geſellſcheft hat ſich der Geſchäftsgng in den erſten 6 Monaten 1935 weiterhin befriedigend entwickelt, ſo daß die Ausſichten zuverſichtlich beurteilt werden können. * Düſſeldorfer Waggoufabrik Ach.— Kapitalherabſetzung. Die Geſellſchaft beantragt zur teilweiſen Deckung des Bi⸗ HANDELS- U WIR TSOI der Neuen Mannheimer Zeitung Geringes Angebof- freundlicher Exireuliche Zeichnungsneigung der neuen Reichsanieihe Rhein⸗Mainiſche Mittagbörſe teilweiſe befeſtigt Frankfurt, 4. September. Die Börſe war nach den letzttägigen Rückgängen etwas beruhigter und vielfach etwas erholt. Vor allem machte der wirklich erfreuliche Zeichnungseingang auf die neue Reichsanleihe ſchon am erſten Tage einen guten Eindruck. Teilweiſe erfolgten Neuanlagen und Rückkäufe. Etwas ſtörend macht ſich nach wie vor die weltpolitiſche Lage be⸗ merkbar, wodurch keine einheitliche Linie zu erreichen war. J Farben, die bisher verhältnismäßig wenig gedrückt waren, verloren über ihren Anfangsgewinn von 6 v. H. hingus nochmals ½ v. H. Auch Erdöl waren noch 178 niedriger, aber Scheideanſtalt 1 v. H. höher. Montanwerte lagen durchweg etwas freundlicher, wobei Buderus NA, Harpener, Stahlverein 1, Rheinſtahl 1, Mannesmann 28 v. H. gewannen. Auch Maſchinen werte waren leicht ge⸗ beſſert. Daimler um 7 v. H. Am Zellſtoffmarkt waren Waldhof unverändert, Aſchaffenburger noch 7 v. H. leich⸗ ter. Renten lagen nach wie vor ruhig, Altbeſitz. v. H. höher, gut gehalten blieben Kommunal⸗Umſchuldung, ſpäte Schuldbücher. Im weiteren Verlaufe überwogen die Kurs⸗ rückgüänge. Ich Farben gaben bis auf 15g, alſo nochmals 1 v. H. nach. Hoeſchwerke notierten bei Erörterung der Dividendenfrage insgeſamt 2,50 v. H. niedriger. Dafmler gaben von ihrem Anfangsgewinn ½ v. H. nach, Stoahl⸗ verein ſchloſſen unter Vortagshöhe mit 81, ſo daß Her erſte Gewinn von 1½ v. H. verloren war. Cement Heidelberg waren 7 v. H. ſchwächer. Tagesgeld wieder 3,25 v. H. Berliner Börſe freundlicher Berlin, 4. September. Da heute zu den erſten Kurſen kaum Angebot vorlog, war die Tendenz erſtmals wieder etwas freundlicher. Man verwies darauf, daß ſich durch die Rückgänge Her letzten Zeit die Aktienkredite wieder erhöht haben. Auch der Rück⸗ tritt der Standard Vacuum Oil von der abeſſiniſchen Oel⸗ konzeſſion trug zu der beruhigteren Stimmung bei. Das Geſchäft ging aber nicht ſonderlich über den Rahmen der letzten Tage hinaus und im Verlauf traten zunächſt keine weſentlichen Veränderungen mehr ein. Von Montan⸗ aktien waren Rheinſtahl und Vereinigte Stahl 1,25 v. H. erholt. Am Markt der Elektrowerte erholten ſich Akku⸗ mulatoren um 1,75 und Lahmeyer um 1, während Felten 1 v. H. nachgaben. AC ſplus 36 v..) logen etwas leb⸗ hafter. Funghans ſtiegen um 1,25 v. H. Von Verkehrs⸗ werten waren Lokalbohn 1 v. H. höher, dagegen Eiſenbahn⸗ verkehrsmittel 1,25 v. H. niedriger. In den Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn, die unverändert lagen, wurden zum erſten Kurs 200 000/ umgeſetzt. Am Rentenmarkt veränderten ſich die Notierungen nur wenig. Zinsver⸗ gütungsſcheine bröckelten um 10 Pfg. ab, während Indu⸗ ſtrieobligationen eher etwas freundlicher lagen. Heute iſt bekanntlich der offizielle Zeichnungsbeginn für die neuen Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches, doch ſind ſchon vor dieſem Termin Zeichnungen auf die neue Emiſſion eingegangen. Im Verlaufe gaben die Kurſe allgemein nach, da zu den Kaſſakurſen Ware herauskam und man teilweiſe Auslandsabgaben beobachten konnte. Renten lagen un⸗ verändert ſtill. Umtauſchobligationen behaupteten ſich bis auf RW,(minus), während Dollarbonds 1 v. H. nach⸗ gaben. Von Stadtanleihen waren Aachener 6 v. H. nied⸗ riger. 26er Breslauer gewannen 35. Die Reichsanleihen behaupteten ſich. Altbeſitz gingen um 72 v. H. zurück. Der Ein heitsmarkt der Induſtriewerte war durch⸗ weg ſchwächer. lanzuerluſtes vom 30. Juni 1934 die Auflöſung des Re⸗ ſervefonds von 200 000 l, ferner mit Wirkung zum 30. Juni 1935 die Kapitalherabſetzung von 2 auf 1 Mill.„ zur Wertberichtigung des Anlogevermögens. * Erfreulicher Auftragseingang. Die Maſchinenfahrik Bucher⸗Guyer in Grießen(Amt Waldshut) iſt zurzeit ſehr gut beſchäftigt. Beſonders gut iſt der Auftragseingang für neuzeitliche Obſtpreſſen. Dieſer Tage wurde die größte der bisher gebauten Packpreſſen geliefert, mit der bei achtſtün⸗ diger Leiſtung täglich gegen 300 Zentner Obſt verarbeitet werden können. * Neue Deutſch⸗Böhmiſche Elbeſchiffahrt., Dresden. In der o. HV. wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934 gutgeheißen. Der Verluſt von 51 6190/ wird durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr und in Höhe von 19 051„ aus dem Reſervefonds 2 gedeckt.— Auch die o. V. der Sächſiſch⸗Böhmiſchen Dampfſchiffahrt⸗AG., Dresden, genehmigte den Abſchluß für 1934. Der Verluſt von 494 737„ geht zu Laſten des Reſervefonds 2 und des Er⸗ neuerungsfonds.— Ueber die Entwicklung und die Aus⸗ ſichten im neuen Geſchäftsjahr konnte nichts mitgeteilt werden. Bedburger Wollinduſtrie AG, Bedburg. In der wurden die Vorlagen einſchl. der Sanierungsvorſchläge einſtimmig genehmigt. 1934 hat ſich der Geſamtverluſt um 172 563/ auf 1060 098/ erhöht. Durch die von der HV beſchloſſene Zuſammenlegung des AK im Verhältnis 411 auf 456 625(1 825 000)„ entſteht ein Buchgewinn von rd. 1,37 Mill,, zu dem noch ein Forderungsverzicht, von 214 000„ eines Großgläubigers tritt. Die Reſtforderung dieſes Gläubigers von 0,60 Mill. 4 wird unter Erhöhung des Alt in Aktien umgewandelt, wodurch eine erhebliche Zinserſparnis eintritt. Die zur Sanierung verfügbaren 1583 Mill., ſollen neben der Verluſttilgung auch zu Ab⸗ ſchreibungen, Rückſtellungen und zur Beſtreitung der An⸗ laufkoſten verwendet werden. * Vor der Frankfurter Börſe. Da der am 1. September 1935 fällig geweſene Zinsſchein für die von der Caiſſe Commune abgeſtempelten Stücke der gproz. Oeſter.⸗Ungar. Staatsbahn Schuldver. Serie—10, gproz. Oeſterr.⸗Ungar. Ergänzungsnetz Schuld ver. bisher nicht eingelöſt worden iſt, verbleibt dieſer bis auf weiteres an den Stücken. * Preisermäßigung für Zinkbleche. Die ſüddeutſche Ge⸗ hietsfachgruppe des Zinkblechhandels in Frankfurt a. M. hat die Preiſe ab 3. September 1935 um 1/ ermäßigt, nachdem am 29. Auguſt eine Erhöhung um 50 Pfg. für 100 Kilo erſolgt war. * Sübdeutſcher Saatenmarkt. Die Nachfrage nach raſch⸗ wüchſtgen Grünfutter⸗ und Gründüngungsſaaten hat in jüngſter Zeit etwas abgenommen, nachdem doch ſchon wäh⸗ rend der Vorwochen der größte Teil der notwendigen Aus⸗ ſaaten zur Durchführung gekommen iſt. Sommerwicken, Ackerbohnen, Saaterbſen und Herbſtrüben verloren am meiſten an Intereſſe. Erhöht dagegen hat ſich der Abſatz in Winterwicken, Wintererbſen, Gelbſenf und Inkarnat⸗ klee. Bei dieſen Sorten, ausgenommen Inkarnatklee, machte ſich die Knappheit beſonders bemerkbar. Erfreu⸗ licherweiſe konnten jetzt doch noch beſchränkte Einfuhren in Gelbſenfſaat ermöglicht werden, während Winterwicken und Wintererbſen etwas reichlicher vom Inland angeboten wurden. Die Preisgeſtaltung geſtaltete ſich auch dadurch normal. Klee⸗ und Grasſaaten lagen ohne weſentliche An⸗ regungen, da man vor allem erſt einen größeren Ueber⸗ blick über die Ernteausfälle des In⸗ und Auslandes ab⸗ warten will. * Rückgang der Hamburger Braſilkaffee⸗Vorräte. Wie eine am 31. Auguſt vom Verein der am Kaffeehandel be⸗ teiligten Homburger Firmen und den Lagerhaltern ver⸗ anſtaltete Beſtandsoufnahme ergeben bat, umfaſſen die Beſtände leinſchließlich 2500 Sack Termin⸗Kaffee) einen Vorrat von insgeſamt 403 740(414 372) Sack; hiervon waren 99 754(131 635) Sack braſilianiſcher Herkunft. Im letzten Monat wurden 183 751(143 103) Sack neu eingeführt; zur Abladung gelangten insgeſamt 202 781(128 053) Sack. Weinverſteigerung in Diedesfeld J. Diedesfeld, 4. September. Im Gaſthaus„Zur Ein⸗ tracht“ brachten geſtern nachſtehende Mitglieder des Wein⸗ marktes Diedesfeld, Maikammer⸗Alſterweiler, St. Martin Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1936er 100,75 G; 1937er 101,62 G 102,37 B; 1938er 99,25 G; 1989er 99,12 G 100 B; 1940er 97,62 G; 1942er 97 G 97,75 B; loader 97,5 B: 1945er 96,62 G 97,37 B; 1948er 96,5 G 97,87 B.— Ausgabe 2: 1936er 100,62 G; 1939er 98,87 G; 1941er 97,75 G; 194 er 96,87 G 97,62 B; 1945er 96,37 G 97,2 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/45 67,87 G 68,62 B. proz. Umſchuld.⸗Verband 87,62 G 88,87 B. Nach Ueberwindung des Ultimos machte der Gel d⸗ markt weitere leichte Fortſchritte. Die Sätze für Blanko⸗ Tagesgeld konnten erneut um 4 auf 3 bis 3 v. H. er⸗ mäßigt werden. In kurzfriſtigen Anlagen iſt allerdings noch keine nennenswerte Nachfrage vorhanden, doch dürfte ſich hier bereits die Auswirkung der Zeichnung auf neue Reichsſchätze bemerkbar machen. So ſoll u. a. von den Solawechſeln nicht der geſamte Betrag neu prolongiert, ein Teil vielmehr für die Reichsanleihe bereitgeſtellt wor⸗ den ſein. Pripatdiskontſatz unverändert 3 v. H. Gegen Schluß bröckelten die Kurſe meiſt wieder ab. Berliner Devisen Oiskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 3, privat 35% v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität] 3. September J 4. September 5 für kont M. Geld(Vrief Geld Brief egypten 1 ägypt. fdp. 5 126630 12 12062 12.85 Arg entinien 1B.⸗Peſo 7 357 0,558 3.5680 0,572 Belgien. 100 Pelgaa 3 8537 41790 48/0 4181 44,89 Braſilien„1 Milreis 5 502.139].141.1.141 Bulgarien 100 Leva 7 3033 30⁴7.053 3047 30058 Canada tan. Dollar. 10 2473 2477.75 2479 Dänemark 100 ckronen 8 112503 35.05 55,17 55.— 35,12 Danzig„100 Gulden 8 81.7? 45100 701 45,90 77.— England.„1 Pfund 2 204. 12.880 12.80 1282 12.85 Eſtland 100 eſtn. Kr. 5 112509 883 6857 683 6857 Finnland 100 finn M 105³7 5855.445 5,8 58% Frantreich 100 Fres. 19. 1505 18, 15405 1545 Griechenland 100 Dr. 77 5,459.353 2,357 25.357 Holland. 100 Gulden 5 168.78 1868,31168,55 168,17 168.51 Nland.. 100 fel r..„542 5 87 55.9 Italien.. 100 8ire 4 22.094 35 20,40 30 40 Japan... 19en 365 2092 0/729 9½%81 9,727.728 Jugoſlavient00 Dinar*⁴ 81.00 8,684 5,696 5,584 5,696 Lettland.. 100 Latts 805 8002 8108 20.92 81.08 Litauen.. 100 Litas 7 40098 44,61 41,69 44.61 44.69 Norwegen 100 fkronen 3½ 412.50 61592 62.04 62.9462, Veſterreſch 100 Schill. 5 15907 4895 48.05 85 28.05 5 587 1113 11,0 1147 11.19 6 25110 288 292 24880.92 3 112 88.8 83/ 68855 355 2 8700 81.01 8117 89.99 81.15 5 8100 300 406 389 805 5 3¼ 12483 10.280 10.10 10.285 10.805 Türkei. Itürt. Pfd.... 185.878 1882.8/8.882 Ungarn„ 100 Pengo%½% B78½%. 72 5 5 1 Uruguay. Goldpeſo. 454.089] 1,041.039.041 Ver. Staaten 1 Dollar 137.98 287 2401[2487 2401 Schweizer Franken etwas feſter Im internationalen Verkehr war heute eine leichte Befeſtigung zu beobachten. Insbeſondere der Schweizer Franken auf Kreditrückzahlungen etwas feſter, auch der Gulden konnte ſich auf die Rückkehr von Fluchtgelder leicht erhöhen. Der eDportſatz für den ſchweizer Franken zog allerdings auf 2 v. H. an, blieb aber für den Gulden unverändert. Die Lira gab unweſentlich nach und ſtellte ſich in Zürich auf 25,03 und 25,05, der Deportſatz erhöhte ſich auf 7,324. Punde und Dollar wieſen nur geringe Veränderungen auf. Erſtere ſtellten ſich gegen Amſterdam auf unverändert 7,8274, in Zürich 15,22(15,22), letztere an den genannten Plätzen auf 1,47%(un.) und 3,07(unv.) E FN E. V. Sitz Diedesfeld: Jean Glaſer Erben, Joh. Hammer, Richard Sauer⸗Diedesfeld, Emil Raſſiga, Karl Raſſiga Ww., Auguſt Reif, Kommerzienrat Ullrich Erben, Carl Ludwig Ullrich und Dr. Wack Erben⸗Maikammer, 13 800 Liter un⸗ verſchnittener Qualitäts- und Konſumweine des Jahr⸗ ganges 1934 aus guten und beſten Hagen der Gemarkungen Diedesfeld, Alſterweiler, Maikammer und Hambach zum öffentlichen Ausgebot. Die Geſamtkollektion zeichnet ſich durchweg durch fachmänniſche und ſorgfältige Pflege und Behandlung aus. Es ſind brauchbare Konſumweine mit viel Saft und gute Art. Die Verſteigerung fand im überfüll⸗ ten Saale ſtatt und das große Intereſſe rechtfertigte den guten Ruf dieſer Vereinigung. Wenn auch manche Num⸗ mer eine höhere Bewertung verdient hätte, ſo dürfte der in Ausſicht ſtehende gute Herbſt dieſes begründen. Vier Num⸗ mern wurden zurückgenommen; dies iſt aber keine Be⸗ einträchtigung des Geſamtausgebots; im großen und gan⸗ zen kann ſowohl der Verlauf als auch die erzielten Preiſe als gut angeſprochen werden. Im einzelnen erlöſten je 1000 Ltr.: 1934er Weißweine: Diedesfelder Johanniskirchel 380, Berg 350 zurückgenommen, Maikammerer Sau 400, Bornſel 350 zurückgen., Diedesfelder Brühl Riesling 460, Berg Traminer 490, Alſterweilerer Letten 450, Heldenpfad 460, Diedesfelder Heide 470, dto. Riesling 430, Maikam⸗ merer Ahlberg 410, Alſterweilerer Weinbrünnel 460, Letten 520, Berg 440 zurückgen., Mandelacker Riesling 550, Alſter⸗ weilerer Spielfeld Spätleſe 520, Maikammerer Bornſel Traminer 580, Weinſper Gewürztraminer Spätleſe 600, Mafkammerer Immengarten Spätleſe 660, Alſterweilerer Mühlweg Spätleſe 600, Alſterweilerer Kalkofen Spätleſe 760; verbeſſert: Maikammerer Weinſper 360, Diedesfelder Korb 390, Holdermorgen 360, Mauer 390.— 1934er Rot⸗ weine: IAFTS-ZETTUNMG Abend-Ausgabe Nr. 406 Das finanzielle Ergebnis der Konkurs- und Vergleichs verfahren 1934 Nach einer Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichs amts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ betrug die Geſamtſumme der Inſolvenzverluſte im Jahre 1934 rund 201 Mill. gegenüber 341 Mill.„ im Jahre 1933 und 815 Mill. int Jahre 1932. Da in dieſer Zahl die ſtatiſtiſch nicht erſaß, ten gerichtlichen Inſolvenzen(mangels Maſſe abgelehnte Konkurſe und noch nicht abgeſchloſſene Verfahren) ſowie die außergerichtlichen Erlaß vereinbarungen, Zwangsver⸗ ſteigerungen u. dergl. nicht enthalten ſind, ſind die tat⸗ ſächlichen Ausfälle größer. Jedoch dürfte auch die Geſamt⸗ ſumme der Inſolvenzverluſte im gleichen Umfang gef ken ſein wie der feſtſtellbare Betrag. Die ermittelten Inſolvenzverluſte umfaſſen das vor ausſichtliche finanzielle Ergebnis von 2705 eröffneten Konkursverfahren(98,5 v. H. aller Konkurseröffnungen). Bei dieſen Verfahren ſind insgeſamt 187 Mill., Forde⸗ rungen angemeldet worden, wovon 13 Mill./ bevorrech⸗ tigt waren. Soweit ſich der Gang der Verfahren über⸗ ſehen läßt, werden von der geſamten Schuldenmaſſe 9, v. H. gedeckt ſein, und zwar von den nichtbevorrechtigten Forderungen 5,9 v. H. und von den Vorrechtsforderungen 49,6 v. H. Insgeſamt werden die Gläubiger der im Jahre 1034 eröffneten Konkursverfahren rund 171 Mill.„ ihrer Forderungen verlieren. Die Verluſte, die die Gläubiger bei den mangels Maſſe abgelehnten Konkursanträgen er⸗ litten haben, ſind in dieſer Zahl nicht enthalten. Bei den im Jahre 1934 beendeten 527 Erlaß vergleichen mit finanziellem Ergebnis waren Forderungen in Höhe Un⸗ von 55,7 Mill./ angemeldet. Davon entfallen 5,4 Mill. auf Stundungsvergleiche. Bei 492 Vergleichsverfahren, für die Forderungen in Höhe von 50, Mill.„ beſtanden, wurde im Durchſchnitt eine Vergleichsquote von 40,5 v. g. vereinbart. Die Gläubiger dieſer Inſolvenzen haben ſo⸗ mit auf 29,9 Mill./(59,5 v. H. der Forderungen) ver⸗ zichten müſſen. Exweifefer Planfagenbeirieb der Kamerun-Eisenbahngesellschaff Die Generalverſammlung der Kamerun ⸗Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsſahr 1934 und beſchloß, den ſich ergebenden Verluſt von 002 Mill.„ durch Entnahme aus der Wiederaufbaurücklage zum Ausgleich zu bringen. Die Entwicklung hänge von dem Ausfall der Ernte und damit vom Wetter und der Regenzeit und von den Preiſen ab. In der letzten Zeit konnten die Preiſe für Palmkerne und Palmöl eine leichte Beſſerung erzielen. Dieſe Beſſerung der Preiſe iſt aber nur minimal, und es iſt auch nicht anzunehmen, daß ſie ſich forſetzen wird. Bei Kakao hat ſich die Situgtton für die Geſellſchaft verſchlechtert. Die Reichsbank deilt jetzt keine Deviſen mehr zu, ſo daß die Geſellſchaft gezwungen iſt, ihren Kakao zum Pfund⸗Preis zu verkaufen. Während die Geſellſchaft im vorigen Jahre für Kakao 22—2 erzielen konnte, erhält ſie jetzt 22/6., was gegentiber dem Vorjahre einen Mindererlös um 40 v. H. bedeutet. 5 Es iſt auch nicht anzunehmen, daß ſich der Verkaufspreis für Kakao in abſehbarer Zeit erhöhen wird, da noch aus der vorjährigen Ernte hohe Vorräte vorhanden ſein ſollen, die auf den Preis drücken. Die Verwaltung iſt beſtrebt, die Ernten ſtändig zu vergrößern. Man hat auf den Plan⸗ tagen eine Buſchreinigung vorgenommen, wodurch die Ernte an Palmkernen ſchon größer geworden iſt. Für Kakao ſtehen in Kamerun jetzt 500 Hektar Land gegen 200 Hektar i. V. zur Verfügung. Man iſt aber bemüht, die Kakaokulturen auf 1000 Hekbar zu bringen, da erſt bei einer ſolchen Größe ein Betriebsüberſchuß zu erzielen iſt. Olavi Minen und Eisenbahn- Gesellschafl Zuversichiliche Beuriellung der 1 1151 In der HB, die die üblichen Ankkäge einſtimne nehmigte, bemerkte der Vorſitzende Dr. Urpig, 05 läd. terung des Berichts, daß das Obawi Exploring Höikat, deſſen ſämtliche Anteile die Otavi⸗Geſellſchaft erworben hat, über große Beſtände von Vanadin⸗Erzen verfügt habe, von denen man noch heute zehre. Die Hirſch Kupfer Ach habe ſehr befriedigend gearbeitet. Man würde es be grüßen, wenn man die Beteiligung an der Hirſch Kupfer Ac noch vergrößern könne, aber das ſei aus Gründen nicht möglich, die bei Hirſch Kupfer ſelbſt liegen. Auch das Ferrovanadinwerk, das die Geſellſchaft zuſammen mit den Ver. Aluminiumwerken betrieben, habe vecht Zufrieden⸗ ſtellend gearbeitet. Das Ergebnis dieſer Geſellſchaft hänge natürlich ſehr ab von der Möglichkeit der Beſchaffung von Vanadinerzen. Die Bauxit Truſt Ach habe ihre Lage ebenfalls ziemlich verbeſſern können. Man hoffe auf wei⸗ terhin befriedigenden Abſatz. Das Unternehmen in der Türkei ſei noch im Stadium der Entwicklung. Nakürlich habe der niedrige Kupferpreis auf die Entwicklun einen gewiſſen Einfluß und man habe es deshalb für ri ig ge⸗ halten, eine mäßige Abſchreibung auf die Beteiligung vorzunehmen. 5 In Beantwortung einer Anfrage aus Aktiomärkreiſen betont Urbig in bezug auf das Kupferabkommen noch daß eine Preisvereinbarung gewöhnlich dann gut funktioniere, wenn es allen Beteiligten gut gehe. Das Kupferabkommen ſei von kleineren Kupferwerken in Amerika nicht gehalten worden. Dieſe hätten unter anderm einen größeren ſchluß mit der Regierung getätigt, und zwar 20 v. H. unter dem vereinbarten Preis. Man habe die Kupferbetriele der Otavpigefellſchaft aufs allernotwendigſte beſchränkt, aber ſei darauf vorbereitet, den Betrieb, ſobald es eben gehe, wieder aufzunehmen. Der Vorſtand verwies auf die Steigerung der 10 5 an den Metallmärkten uund ſprach ſich der zukünf⸗ tigen Entwicklung zuverſichtlich aus, ohne ſich damit feſtlegen zu wollen. Man hoffe fedenfals für 193596 den Anteilseignern eine ausgeglichene Bilanz vor⸗ Portugieſer verb., Hambacher Grain 290 zurückgen. egen zu können. Waren und Märkie * Berliner Getreidegroßmarkt vom 4. Sept.(Eig. Dr.) Im Berliner Getreideverkehr ſetzte das Geſchäft nur zögernd ein und hielt ſich im Verlaufe in ruhigen Bahnen, da nach wie vor nur der Bedarf gedeckt wurde. Die Ber⸗ liner Mühlen ſind noch auf längere Zeit ausreichend ver⸗ ſorgt und nehmen nur zögernd Mahlgut auf, wobei ſie hochwertigen Weizen zur ſpäteren Lieferung frei Mühle bevorzugen. In Roggen liegt das Hauptabſatzgebiet noch immer in der Provinz. Die Beſchickung des Marktes in Hafer war nur ſpärlich. Auch Futtergerſte war nur in geringem Umfonge zu haben. Kontingents⸗Brotgetreide Itegt erneut ruhig. Von Braugerſte finden gute Qualitäten bei den Brauereien und Mälzereien Aufnahme. Mittlere Sorten blieben vernachläſſigt. In Induſtriegerſte beſteht zwiſchen Forderung und Gebote eine ſchwer zu über⸗ hrückende Spanne. Am Mehlmarkte bewegen ſich die Um⸗ ſätze im Rahmen der letzten Tage. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen, 76/77 Kilo, frei Berlin, Durchſchnittsqualität 200; W 6 188; Wᷣ 7 189; W932 190; W' 9 191; W' 10 192; Wᷣ' 12 194; Wö 13 196 Futterweizen märkiſcher 192—196; geſetzlicher Mühlenverkaufspreis plus 4; Stimmung ruhig; märk. Roggen, 71 bis 72 Kilo, frei Berlin 168; oͤto. Preisgebiet R 5 151; R 6 152; R 7 153; R 8 154; R 11 157; R 12 158; R 13 159; geſetzl. Müh⸗ leneinkaufspreis pl. 4 ,; Stimmung ruhig; vereinz. Aus⸗ wuchs⸗ und Schmachtkorn iſt zuläſſig; Braugerſte neu feine frei Berlin 205—211(ab märk. Station 196— 202]; Brau⸗ gerſte gute 197203(188194); Futtergerſte(geſetzlicher Erzeugerpreis 50/60 Kilo, Preisgebiet G 5 156; G 6 157 G 7 159; G 8 162; G 9 164; Wintergerſte zweizeilig frei Berlin 183—190(ab märkiſcher Station 174—181); dto. vierzeilig 179—178(164—169); Induſtriegerſte frei Berlin 183190(ob märkiſcher Station 174181); Stimmung ſtetig; Hafer, 48/40 Kilo; Preisgebiete H 4 144; H 7 148; H 10 1517 H 11 153; 5 13 156; H 14 158, Stimmung feſt; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50 4, mit 20 v. H. 3/ Aufgeld. Weizenmehl, Type 790, Preis⸗ gebiete W 3 26,45;'ö 5 26,85; W 6 27: W 7 27,15: W 8 27,30;'ö 9 27,60; W 11 27,90; Stimmung ruhig; Roggen⸗ mehl. Type 997(Type 815 plus 0,50, Type 700 plus 1,25„, Type 610 plus.—), R 1 21,10? R 2 21,20; R 3—: R 4 21,45; R 5 21,55; R 6 2,05; R 7 4,80 R 8 21,90 R 9—; R 10—: R 11—: R 12 22,85 R 13 22,45; Stimmung ruhig, Weizenklete in 4 für 100 Kilo brutto einſchl. Sack und Verladungskoſten ab Mühle, gef. Mütlen⸗ verkaufspreis Wer 3 11,45; We 5 11,56, Wer 6 1162 WK 7 11,67; We 8 11,78; Wer 9 11,85; Wer 11 1196 ee ruhig; Roggenkleie R 1 10,10, R 2 10,15; R 4 10,605 05 990 R. 10,10 Ns 1045: R9 100, R 10,0 Kine R 18 10,45, ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlngde % zuzüglich 0,30. Ausgleichsbetrag berechnet werden, Raps 320. Stimmung ruhig. Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbſen neu N24; kl. Erbſen 1719 e fen 11—13, Peluſchken geſtr.; Ackerbohnen geſtr.; Wich oſtpreuß. und ruſſiſche 13,25—19,75; Futterwicken 9,70 65 10,50 Lupinen, Serradella geſtrichen; Leinkuchen in⸗ inkluſiv 2,40% Monopolzuſchlag; Erdnußkuchen 11 8000 kluſiv 2,75% Monopolzuſchlag; Erdnußkuchenmehl 15 inkl. Monopolzuſchlog; Traockenſchnitzel 4837 0 Sofabohnenſchrot 45proz. ab Hamburg 785 inkl. 25 1 Monovolzuſchlag; öͤto. gö Stettin 8,05 inkl. 2,90, 191 polzuſchlag. Kartoffelflocken Parität waggonfrei 991 Namslau als Verladeſtation 8,35; öto. Porität Ber 99,05 l. *. 2 ig * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. Sept.(e Dr.) Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. n e Sept. 32,75— 32,80— 32,85; Tendenz ruhig; Wetter k 7 505 * Bremer Baumwolle vom 4. Sept.(Eig. Dr.) Amer, Univerſal Stand. Middl.(Schluß) lolo 12,77. E 5 1 * Weinheimer Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt. Brombeere 2631; Pfirſiche 2030, 15—22; Zwetſchgen 910; Birnen 8 1 Aepfel 714; Bohnen 14—17; Tomaten—7 fg. Anfuhr und Nachfrage gut. 5 l * Kanderner Schweinemarkt. Zufuhren: 18 Milchſchweine von—6 Wochen. Preiſe: 32—42/ je Paar. * * Berliner Metall⸗Notierungen vom 4. Sept. 119950 Dr.) Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolyt 1 5 (wirbars) prompt 47,75; Standardkupfer loko 41,50 f pet Originalhüttenweichblei 20,25 nominiert: Stondaröhlen ez, Sept. 20,25 nominiert; Originalhüttenrohzink ab 19 50 deutſchen Stationen 10,30 nominiert; Stondardzink 10 nominiert; Original⸗Hütten⸗Alumintum 98 bis Sabre Blöcken 144: dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 141000 fein nickel 98—99prozentig 269; Silber in Barren ca. je Kilo 5457. 5 5 „ 8 Steuer- 1 kurs- 4 n Reichs. imtſumme Mill. kill.& im icht erſaß⸗ abgelehnte en) ſowie wangsver⸗ die tat⸗ e Geſamt⸗ ug geſun⸗ bas vor eröffneten nungen). V Forde⸗ bevorrech⸗ en über⸗ imaſſe 9, rechtigten nderungen im Jahre ihrer Gläubiger rägen er⸗ ergleichen in Höhe 1 Mill. verfahren, beſtanden, 40,5 v. H. haben ſo⸗ gen) ver⸗ Haff iſenbahn⸗ ſchäfts jahr von 002 aurücklag⸗ ſänge von und der tzten Zeit ine leichte iſt aber , daß ſie otion für beilt jetzt ezwungen Während 2225 gegenüber bedeutet. aufspreis noch aus in ſollen, t beſtrebt, ben Plan⸗ urch die iſt. Für gegen 200 mitht, die erſt bei zielen iſt. schaff ag 1 1 Sheila erworben fügt habe, üpfer Ach es be⸗ ch Kupfer Gründen Auch das mit den zufrieden⸗ aft hänge fung von re Lage auf wei⸗ uin der Natürlich ng einen ichtig ge⸗ teiligung zärkreiſen betriebe kt, aber ben gehe, . 12 10,40, chlag von werden. oierten: uttener Wicken 905 50 bis chen 8,75 8,55 in⸗ iehl, 800 rabiertes mbeeren Birnen ten 67 yſchweine (Eig. ytkuter . ö 7 Mittwoch, 4. September 1935 — 1 3 Regus und damalige Ras Tafari während der dy⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Das abessinische Kaiserhaus naſtiſchen Schwierigkeiten einen Mann am Leben . ibt der Aethiopi: gelaſſen hätte, von dem das Volk felſenfeſt überzeugt Mit Legenden umgibt der Aethtopter nicht nur war, daß er ein direkter Na ch komme Salo⸗ die Abſtammung ſeiner Völker, ſondern auch vieles,, mos und der Königin von Saba war, was ſich in der Gegenwart zuträgt oder in der während es gewußt hatte, daß der Regent und nahen Vergangenheit zugetragen hat. Der Ge⸗ ſpätere Negus Negeſti nur ein„Emporkömmling“ iſt. fangene Kaiſer Lid Jaſſu, der ſeit langem ein ein⸗ Die Sache verhielt ſich ſo, daß Menelik, als ſames und ſtets gefährdetes Daſein in Fitſche, er ſeinen Tod nahen fühlte— auch über den Tod Me⸗ einem zedeutenderen 11 der Provinz Schoa 1neliks II. gibt es einen Haufen Legenden, bei denen führ, iſt ein beliebtes Legendenobjekt. Zahl- ſeine Gattin nicht am beſten wegkommt—, zu ſeinem los ſind in Aethiopien ſelbſt die Erzählungen über Nachfolger den Sohn ſeiner einzigen Tochter, den den Kaiſer, und eine lautet immer anders als die jungen Jaſſu, ernannte. Die Tochter Meneliks war mit einem Manne verheiratet geweſen, dem Ras der Provinz Wollo, der urſprünglich Mohammedaner ge⸗ weſen und ſpäter erſt zum Chriſtentum übergetreten war. Ihr Sohn Jaſſu, der ernannte Kronprinz, wurde daraufhin von der äthiopiſchen Geiſtlichkeit ſchwer verfolgt und ſpäter ſogar exkommuniziert. Lidj Jaſſu war darauf vogelfrei, zumal auch alle Teilfürſten von dem Eide auf den inzwiſchen zum Kaiſer gekrönten Libf Jaſſu entbunden wurden. Als Prätendent trat Ras Tafari, der Sohn eines Generals Meneliks auf, und in einer Schlacht unterlag Jaſſu. Zwar konnte er entfliehen, aber bald holten ihn Abeſſinier ein, und ſetzten ihn in Fitſche in Gefangenſchaft. Daß ſie ihn nicht töteten, war wohl nur darauf zurückzuführen, daß ſie ſich fürchteten, das Blut eines Nachkommen der Königin von Saba zu vergießen. Man behauptet, daß Lid Jaſſu mit goldenen Ketten gefeſſelt in Fitſche lebe. Auch das iſt ein Der Stellvertreter des Kaiſers iſt Llkamekas Märchen. Die goldenen Ketten gehörten lediglich Mangoſcha Wubé, einer der Vertrauten des einmal einem ungetreuen Teilfürſten, der ſich vom Ae 975 1 e 2 35 11 Kaiſer die Erlaubnis erbeten hatte, 1115 3 e V 0 Ketten zu ſeiner Feſſelung mitbringen zu dürfen. In üg und Lercherlanf iich abenlenken n en Wirklichkeit kaun ſich Liöf Jaſſu verhältnismäßig (Rikli,.) frei bewegen, und die Zahl ſeiner Wächter iſt ſo klein, daß allein daraus die Stärke des jetzigen andere. Zu dieſer Verwirrung der Meinungen mag Negus gegenüber dem ehemaligen Kaiſer und auch beigetragen haben, daß der auf Lid Jaſſu folgende gegenüber dem alten Kaiſerhaus zu entnehmen iſt. Regent und jetzige Negus ſelbſt das Seine getan Warum Lidj Jaſſu ſich den Zorn der abeſſiniſchen hat, um die Gefangennahme des ehemaligen Kaiſers Geiſtlichkeit zugezogen hatte, iſt niemals ganz auf⸗ zu rechtfertigen, und daß er dabei der jeweiligen geklärt worden. Zum Teil behauptet man, daß der Mentatät ſeiner Völker weit entgegenkam. Finde Möftärch, der mit ſtebzehn Jahren zur Regke⸗ „Man muß zunächſt wiſſen, daß ſich der jetzige rung gekommen war, während des Krieges deutſch⸗ Negus Negeſti nicht ganz mit Recht als Mitglied freundlicher eingeſtellt geweſen ſei, als es den abeſ⸗ der ſalomoniſchen Dynaſtie bezeichnet, ſondern] ſiniſchen Fürſten und Baronen gefiel, die ſich von benſtenfalls mit dem früheren Kaiſer Lidj Jaſſu ent⸗ einer Unterſtützung der Entente große matertelle lernt verwandt iſt. Manche Forſcher behaupten ſo⸗ Vorteile verſprachen. Das iſt jedoch kaum anzuneh⸗ gar, daß der Kaiſer mit dem früheren Kaiſerhaus men, denn der junge Kaiſer hätte ſich dem Rat der ſamiltär überhaupt nichts zu tun habe. Die letzte Fürſten und Geiſtlichkeit aller Wahrſcheinlichkeit nach Annahme iſt wohl nicht ganz richtig, denn man hätte gefügt. Zum Teil wird behauptet, daß er zwar bann kaum eine Erklärung dafür, daß der jetzige Chriſt geweſen ſei, aber eine ſtarke Vorliebe für ben Iſlam gehabt habe. Das wäre nicht ausgeſchloſſen, GESCHICHTE, KULTUR UND SifrER EINES SELTSAMEN VoLKES VON KAR 1 da ja auch ſein Vater eine Zeitlang Mohammedaner Einen Beweis dafür ſind der Negus damaligen Anhänger des Präſiden⸗ ſchuldig geblieben. Vielleicht wird Kaiſertragödie noch einmal auf⸗ geweſen war. Negeſti und die ten aber bisher die afrikaniſche geklärt werden. Der Negus Negeſti iſt der Anſicht, wenigſtens erklärte er das vor kurzem, daß ein Wiederauf⸗ flammen der dynaſtiſchen Auseinanderſetzungen aus⸗ geſchloſſen ſei. Manche Abeſſinier ſind anderer 1 88 mung umd verweiſen auf den Kaiſer Johanne den Vorgänger Meneliks, der von den Engländern eingeſetzt worden war, aber ebenfalls nicht der ſoge⸗ nannten ſalomoniſchen Dynaſtie angehört hatte. Nur der Tod Johannes' in einer Schlacht gegen die Muſikant aus Addis Abeba 1 (Weltbilderdienſt) 7. Seite Nummer 406 Derwiſche(1889) verhinderte ſeinerzeit einen dynaſtt⸗ ſchen Krieg in Aethiopien. 3 Was jetzt die Stellung des Kaiſers ſtärkt, iſt d Tatſache, daß zwei Drittel der äthiopiſchen Veublke⸗ vung keine Abeſſinier ſind und daher nicht das ge⸗ ringſte Intereſſe an einem Kampf um die Legalität des jetzigen Throninhabers haben. Ihre Fitrſten ſind auf der anderen Seite aber dem Negus ergeben, ungeachtet aller Stammesgegenſätze, ſo daß der Kaiſer Haile Selaſſi, der erſte energiſche Monarch ſeit dem großen Menelik, um ſeinen Thron nicht ſo leicht zu bangen braucht, zumal er ein kaum weniger geſchickter Diplomat iſt als Menelik II., der der erſte Kaiſer war, dem die Unterwerfung der Provinzfürſten eigentlich erſt gelang. Wie man über den Kaiser denk Daß die Wege richtig ſind, die der Kaiſer Haile be⸗ ſchreitet, um ſein Land reicher und glücklicher zu machen, wird von manchen Abeſſiniern beſtritten, ob⸗ wohl ſeine kraftvolle Perſönlichkeit überall Achtung findet. Dem einen abeſſiniſchen„Meckerer“ iſt der Kaiſer zu europätiſch, dem anderen, der vielleicht an die Europäiſierung der Türkei denkt, iſt er es zu wenig. Man kann dazu nur ſagen, daß der Kaiſer und ſeine Berater nicht weniger gut als viele an Abeſſi⸗ nien intereſſierten Mächte wiſſen, welche Reichtümer der äthiopiſche Boden birgt. Aber zum Erſchließen gehört Geld und noch einmal Geld, und mag die Geldanlage auch noch ſo große Fru ichtbarkeit verſpre⸗ chen, wenn kein Geld zum Anlegen da iſt, iſt eben nichts zu machen. Und Aethiopien ſelbſt iſt ein außer⸗ ordentlich armes Land, das aus ſich heraus nicht ein⸗ mal Summen aufzubringen vermag, die kleiner als die Jahreshaushalte mancher europäiſchen Groß⸗ ſtädte ſind. Daß es eine nicht unbedenkliche Sache iſt, fremdes Geld unbeſchränkt ins Land zu laſſen, wie es die fortſchrittlichen Aethtopier wünſchen, weiß man in Adoͤis Abeba natürlich ſehr genau. Die Fort⸗ ſchrittler ſitzen allerdings in Paris und haben offe⸗ nere Ohren für das, was manchen Großmächten an⸗ genehm wäre, als ihre Landsleute in der Heimat. In dieſer Hinſtcht kann Aethiopien alſo nicht mit Japan konkurrieren. Im übrigen gibt es aber manche geſchichtlichen Aehnlichkeiten zwiſchen beiden Ländern. Nur wenig ſpäter als Japan wupde Aethiopien unter Menelik eine Macht, die nach langem Iſoliertſein im Konzert der Völker zwar nur ein beſcheidenes Flöt⸗ chen ſpielte, die aber immerhin, genau wie Japan um dieſe Zeit, die erſten Verſuche machte, mit dem fernen und reichen Europa in Fühlung zu gelangen. Handelsverträge, die ſchon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts abgeſchloſſen worden waren(mit den gleichen Mächten, die ſich heute ſo brennend für Aethiopien intereſſieren, nämlich Frankreich, Italien und Großbritannien), wurden erneuert, europäiſche Geſandtſchaften zugelaſſen und das ganze Land den Europäern geöffnet. Die erſten Konflikte mit den Europäern, vor allem die Schlacht von Adua, kann man, wenn man will, dem für Rußland ungünſtigen ruſſiſch⸗zapaniſchen Krieg gleichſetzen uſw. Nur fehlte den äthiopiſchen Völkern die außerordentliche Kultur Japans und der ausgeprägte Stolz und Imperialis⸗ mus der Inſel, der— im Gegenſatz zu dem volk⸗ armen Abeſſinien— Japan nahezu gebieteriſch auf den Weg wies, den es in den letzten fünfzig Jahren gegangen iſt. Pſychologiſch iſt daher die eindeutig proabeſſiniſche Haltung Japans verſtändlich, ohne daß man gleich von einer„farbigen Gefahr“ zu ſprechen braucht. Andererſeits ſchwebt den erwähnten fort⸗ ſchrittlichen Abeſſiniern Japan als Ideal vor, dem Negus Negeſti wahrſcheinlich auch, was wiederum be⸗ greiflich macht, daß Japan mit viel geringeren Schwierigkeiten in Aethiopien wirtſchaftliche Vorteile fand und ausnutzen konnte, als irgendeine euro⸗ päiſche Macht.(Fortſetzung folgt) — 2 ²˙— 8 ee 2————.— ee. 5—————— frankfurt 1 9 55 1 geg 2550 Bo gere, ne 400 ee legen det, en- ba- engen, el. es es.-[Vertehts- Alen 170 2⁵ 4 inz-„ 4½ Rh.-Hyp.-Bk, adiſche Maſch..] 129.0 roßkraft. Mhm.„ 2 Niederrh. Zeder„89,—Volthom, Seil„„Verkehrs- Aktien 14 44% Heben 8 N dne e 98,25 98.25 Gene e 94.75 94.75 0 r. Pforzh. 55, 58, Grün& Bilfinger 195,0 48/0 Hlordweſtd. Kraft. n. Mantenc lerer 9— 48 Bod. Ach. f. Rhein N deutsche festvwer- 4%% Franff. 20 92.50 92.50 858 83 917 4% Berl. Hyp.⸗Bk. 95 5 2 8 Sept. 1140 1130 1 8 15 5 100.0 99.— 9 2 Hartſtein 110,0 110.0..— 49.— ſchiff. und See⸗ . Bad. K. 1 8⁵.— 9 r emberg, g ald u. Nen„ ellſt. Waldhof a 7050 Aunsiehe Werte ee 20 8 9— Mannh. 29, K 2 97. 97,— e de und 1 Nd. M. 10¹.3 Julius Berger 116,0 115,0 Hanauer Hofbr. 18/0 18/0 Hart⸗u. Bürgerbr. 115,0 115,0 L do. Pap. Memel Airtec d. Borg 151 1222 Dtsch. Staatsanlelhen 4½ Seneen 26 25 45 94.80 84,50% 96,75 98.75 1 Hyp.⸗ 8— 5 1 1920 1057 Hanfwerke Füſſen 1107 158 1 e 180 110 Bande Aktien del Straßen.80 1988 8. 4. 4% Ludwigsh. 26 83. 93, Adban om 9% 755 Lig. Pf. N V e 5 e 5„5 Dadiſche Bank. 128,5 128.5 Südd. Elſenbaba 85,— 84, 1 Gold⸗ 100.5 100,5 4% 0. Eiwtol.. Bronce Schlenk. 89.80.— Hartmann& Br. 7 73 f ein. Braunkohl... 212.5 9575 Dt..⸗Anl, 84 97,50 7 4% Mainz 26, 95 1 8 Schuldo. K 2 93.— 93.4. 1. 5 Brown. Boveri 84,50 84. Henninger grauer 1250 120.5 Ubeinelektra St... Com. iu. rivatb. 90.89 8078 . 97.50 97.50 17 Mee. 5 4½% do. f 8 552 5— 00% 05 babe. 93.25 98.25 Schuldverschreibung. 1 4 120,0 1190 Heſſen⸗ Raff Gas 87.25 195 i 15 1295 e de 9 9950 1 55 Versicherungen 605 ten 28 AL 96,50 96.50 4½% Pirmaſens 20.— 4% Durst 4990 28982 4½ de. Pfor. t, 5 6 Daimler Benz 27 105,2 105.2 5 5 ee 1880165, 1. 2 77 Aheinmühlen 55 Frankfurter Bank 109.0 107 Gab. Aſſekuranz⸗ A une 1080 1086 un 28 W 9.. Gros Het n 10 98.— 93. 6, Gps knit. 8 58 9805S ginoleum v. 2 1850 3022 die Sven ind. 190 2902 Botnang. o. 8350 N. W. E. 127% 1280. Hop ⸗Banf 83.50 03. Ach, Mom 58— 58. % Thüringen 26 95,25 96.— 1 77 97 83.%¼ do. Lig. f 1808 1008s Sindner rau 26 1020 101.5 1 5 b ſgoeder, Gebr. 108,5 1070 Pfalz. H5p.⸗Bank 8250 Mannheim Ber. Thüringen 2.—. eim Aus! 9 4½ do. R 11 93.— 88.— 4. 93,25 Chem. Albert. 108.5 109.5 J. Lothring. ZZ. e b. 108, 10/006 1 % bd, 27 AB 96,— 95.— Dlannheim Ausl. 40 00 10bkr 26 4½ bo. om ki 93.29 98.25 ö Neckar Stuttg. 29 90.78 98,75 fr. Gold u. Silber 2860 238.0 1115 hans 84. alzwk. Heilb Reichsbank 482.7 182.1 Württ Transport 35. 8, een e de Pfandbriefe u. Schuld- lee 8525 0 2 San Fer, 1005 10 5 e e et Steeg 5,0 4100 feln, Schanzuin 90— gh. dafi e Eee 1620 1029 ente Ne rens 100 0 2500 1 4 f 1109. 100,0 Pfandbriefe u. Sc 405 gal%½ Mein. Hp. Bk. 5 nn Aktien umwandelbar Di, Verlagsanſt. 62.— 62, Unort, Heilbronn 185.2 185,2 Schriftg. Steuipet.. 67.50 Württög. Notenb. 40000 100.0 38 1884. 41081055 verschreibungen Gpf 5, A 1 8 5 97,5 Gpfbr.k Ui, I, 1 98,50 968.50 5. aeg em Dürrwerfſtfe Kolb u. Schlle„ Schwarz⸗Storc. Aumtli de Ridht Matigrte Werte e e beenstaten der L nder 4 Po, 28, K f 8875 85 4% Pfalg. Hp. Vl.„An. v. 2 1228 1220 Durlacher Hof Fon ee denen 0 550 S e 7 1 a 8 2½ bo. Kom 2581 9887 B 24%%% N l. 0725 9725 kung; Kraftw. Altwürtt. 94.500 94.50 Siemens⸗Reinig. 91.— 97 Umtauschobligationen 9 5 98.5 108,5 4/ Heſſadsbe es, 11500 1147 25. Sig. 26.28 ohne diger bn nzinger-Union 105,5 1650 ech, Elektrizitüt] 105,0 104.5 Sin aleo 4107.5. i 0 0 d und 9 9675 8682 g. 4 1809 1805„Ad. 100% 100% sprecarStuttg. 21.50 98.— Sklinger Masch. 80. linzes Eismaſch. 425 527 Gebr. Stoned 92.— 82. fig d. Seplemb. 0 1225 110.8 140.5 17 8 und.., 5 do. 32 5 45 1 5 GBolbgom 5 5 7 kae u. Sch eich. 64.— 84. Löwenbr. Münch. 2070 2/0 Sinner, Grünw. 88%% 1 Städtiſche Glektr.⸗Werke W i ealdd. 2 N 2 9405 9475 Fagdechaften Kin s. 9 28 88 25 Industtis-Aktien ahr, Gebr.. 2, 1270 Ludwigsh. At. He. 108 0„Süd. Zucker.. 230 2980,„ An. von 192.„„„„ e 88 5 8 20 R S, 4% 0ſtpr. Landſch. 5% Preuß. Bob er 5 dt, Gebrüder. 49. 49.— J Farben 45,1 1 dto. Walzmühle 4400 1400 19 85 Bergbau 107,0 105,0 5% Gr raßkea Maunheim u. Pfalzwerke 1841 89.50 Anleihen d. Kom.-Vero. 5 e An 2 100 100,8 k. b. k, Bu. 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Berlin f 3 183.5 184.2 Hubertus Braunk.]... 1590 grenſteinsRoppe. 85,12 1587 Sbnr.& Cle. 4 f 4% Pommern 80] 95,5 Landschaften d nee Aktien Bayr. gef g. J 7 Dortm Art er. 9237 8237 Hor Huſchent. ö. 6% Venabrück Kupfe.. Herre Deifaben.. Deutsche festwer⸗ 17 S 1 1 Pa 95,87 98.2 ½ N n Bank-Alctien 5 56 Alete 15 1130 505 neee 150 55 lſe Bergbau 159.50„ böntz, Braunk] 97,25 98,50 Telumph, Werte 8850 68.70 zlnslich 250 2588. N 851 98.80 Bank f 1395.75 95,75 Allg, Dt. Er.⸗Anſt. 79,50 78480] Bemberg J. B. 5 115 Dresd. Echnelldr J 1305 125 enußſch 1305 1275 0 Julſus iniſcg.. uchet. Brauereſ 100.2 1800 siche Werte Taff. 55-B. 2 822 3% Westf.... 1508 4% Sach Bdtred⸗ Hadſſche Jane 124 1230 Berger, J. Keb 55s 0 95% Düren. Wetau w. N Gan Inden.. Pitkler Wertzeul 138,0 138.0 Tuchfzör, Hachen 1180 1188 An Sprenh. Aude e 5½ do. Abfind 1620, 21. 98,75 95,75 Bank f. Brauind. 125.5 128, Bergmann Elekt. 1250 8 Düſſeld. Hoefelb Polpohenwerte.. Tüdfabrir F354 100.2 lsſhen: do. Neubef. 4% Schleſ. Bdkred. 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Spiegelgl 15070, 93.12 Hochtief.-G. 122„ Stader Lederfabr Olonial- werte 3 Vp, Bezirks-, Zweckver⸗ 4½ Mitteld abk. 30 95.— 94.75 4 Pfandbr 4 50. Staatsr. 10.50 Anh. piegeigl. 10 Hochtief 95,80 94 Nünch⸗Licht ur... Steatit⸗Mag left 1280 18870(Otſch.⸗Oſtafrika. 95,— 94.25 b bände, Kreſſe und Städte 4% berſch 55. 88,50 88.80 Guldhyp. 2 5095 88.— 4% Hudapeg tal 5 5 Alg asc 8850 92— 5 Lafelglal 1 5 85 oed 0.. atronzellſtoff. 92.50 Stellin. Portl.-. 87— 87.— 1 Gens.„ fee 4% Uhnpr. Adsk.s 88.87 9887 4½ do, Röm. k 20 94. 84,— 4 Liſſab. 188871. 2 8 7 Ae 1 70 25 10 80 1190 Hoſſten⸗. LE„35 110 Stöhr Sammgaez 1025 1025 Len- Guinea 0 2 8 1— 1 98172 1 85 5% Rhein, Hypbk. 8 22.25 Dale. Maſchinen 5— 51.— do. Ton u. Stzg, 38,50 Phil. Holzmann 82.2 93. Nordd. Kabelmk.., Stolberger Zink 778, Otavi⸗Minen 1837 18.50 5 80.. li—5 1 225 1 15 9295 9205 1 St. 85 Baſt. e do. Eifenband. 105,2 104,7] Sstelbetrieb.. 81,50 81,751 do. Steingutfö 118,00 118.0] Gebr. Stollwerck 96,— 193,50! Schantung⸗H. Ac 90,75 91.— G. 252 96. 98, 4½ 6. Rom..„St.„ 95553 8. Seite Nummer 406 Scharf kalkulieren Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe dritter Mittwoch, 4. September 1935 unseres Hauses, Er erwirkt MöGelhaus und dabei ae im th N n Sfoßelnksuf erzlel- 97 5 S 85 Ae un +— 12 aus Flebenhols. fallfert 1 84e 5„ 50 ert boten Votteile der* 8 ungen 2 2 Or Len 28 80 75 100 150 200 300 verbindlich unsere große I.20 J. 30 I. d J. T0 20.50 8 Ur U 80 7 tüurchen.30 1 0 wurttembergj — Leſt die N. M. 3. Kundschaft zukom- men lassen, Ist Tehrpreis für Reinigungs Faßtabrik Hessental i annneim, du 7, 29 Ehestandsdarlehen Austellung und überzeugen Sie sich devon. Grundsatz 1317 wird gemäß 8 4 der Verordnung des Finanz⸗ und Wirtſchaftsmini⸗ ſters über die Bekämpfung von Obſtbaumſchädlingen vom 24. Ok⸗ tober 1934 für den Amtsbezirk Mannheim einſchließl. der Amts⸗ ſtadt ſolgende bezirkspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: 5 1. Die Beſitzer von Obſtbäumen (Eigentümer, Pächter, Nutznießer oder deren geſetzliche Vertreter) ind außer zur Durchführung der unter 8 1 der Verordnung vom 24. Oktober 1934 genannten Pfleg⸗ maßnahmen verpflichtet, an ſämt⸗ lichen im Bezirk Mannheim be⸗ findlichen Obſtbäumen aller Art (mit Ausnahme der Walnuß⸗ und Kaſtanienbäume) im Winter 1935 auf 1936 eine wirkſame Spritzung gegen die beſonders genannten Schädlinge auszuführen. Vor der Spritzung ſind die Bäume auszu⸗ lichten und gründlich zu ſäubern. Für die Zeit der Spritzung kaun das Anlegen von Klebgürteln ge⸗ gen den Froſtſpanner unterbleiben S 2. Zur Sicherung des Erfolges ſollen die Spritzungen möglichſt emeinſam durch die Gemeinden, Ooſtbauvereine, Bauernſchaften uſw. ausgeführt werden. Die Or⸗ ganlſatton und Ueberprüfung der Maßnahmen übernimmt der Kreis⸗ obſthauinſpektor im Benehmen mit den Ortsbehörden und aus⸗ führenden Stellen. „Bet gemeinſamen Spritzungen erfolgt die Aufbringung der Koſten durch Umlegung auf die Baum⸗ heſitzer entſprechend der Baumzahl und Größe. Die Spritzungen müſſen ſpäte⸗ ſtens bis zum 1. April 1936 be⸗ endet ſein. .3. Zur Bekämpfung kommen insbeſondereObſtbaumkarbolineum und Schwefelkalkbrühe in Frage. Der Landrat. Der Polizeipräſident. Aehtungl Achtung! Möbel-Käufer! Wir zeigen Ihnen das neueste, das beste in Qualität und Modellen . für jeden Geschmack. s! Unsere Spezlal-Abteilung Rürhen-Magazin überrascht Sie in den besonders billigsten Preisen. Ebenso Schlafzimmer, Speisszimmer Hoerronzimmer, Tochterzimmer in allen Farben und Holzarten groge roſche Auswahl!) Aulante Bedlenung! Nabel- Anmermann 44.20 14, 20 Auch für Ehestandsdarlehen. Kaufgesuche Schönes, gut erhaltenes Herren- Sti-Limmer geg. bar zu kaufen geſ. 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