58846 84710 129292 268570 298983 291195 353008 winne 5 . ö Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 19. No Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim er Seil Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 am breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ Einzelpreis 10 Pf. Für im voraus zu be⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderenplätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Donnerstag, 5. September 1935 146. Jahrgang— Nr. 407 Die Parteien legen ihren Standpunkt dar Meldung des D. N. B. — Genf, 4. September. Nach einer kurzen geheimen Beratung iſt der Pölkerbundsrat Mittwoch nachmittag 4 Uhr zu ſeiner angekündigten öffentlichen Sitzung zu⸗ ſammengetreten. Der Ratspräſident, der argentiniſche Geſandte in Bern, Ruiz Guin az u, teilte zunächſt mit, daß der Spruch des italieniſch⸗abeſſiniſchen Schiedsgerichts über den Zwiſchenfall von Ual⸗Ual als einſtimmige Entſcheidung der fünf Schiedsrichter nunmehr vorliege und den Mitgliedern des Völker⸗ bundsrates baldigſt mitgeteilt werde. Der Rat habe in ſeiner letzten Tagung beſchloſſen, die italieniſch⸗ abeſſiniſchen Beziehungen in ihrer Geſamtheit zu prüfen. Vor Eintritt in dieſen Punkt der Tages⸗ ordnung habe der Rat den angekündigten Bericht des engliſchen Miniſters Eden über die geführten Verhandlungen der drei haupt⸗ beteiligten Mächte entgegenzunehmen. Die Erklärung Edens im Völkerbundsrat be⸗ ſtand aus zwei deutlich getrennten Teilen: dem mit der franzöſiſchen Regierung vereinbarten Bericht üher die Pariſer Verhandlungen und einer Erklärung der engliſchen Regie⸗ rung. Im erſten Teil wiederholte Eden in großen Zügen den Verlauf der engliſch⸗franzöſiſch⸗italie⸗ niſchen Verhandlungen in Paris und das Angebot eines vom Völkerbund organiſierten franzöſiſch⸗eng⸗ liſch⸗italteniſchen„Beiſtands“ für Abeſſinien, bei dem den engliſchen Intereſſen in weiteſtem Maße Rech⸗ nung getragen werden ſollte. Im Namen der eng⸗ liſchen Regierung betonte er dann, daß England alles tun würde, um die friedliche Rege⸗ lung des Konflikts zu ſichern und daß es ſich ſeiner Verpflichtungen aus der Völkerbunds⸗ ſatzung, die alle Regierungen binde, bewußt ſei. Er betonte außerdem, daß von einem poli⸗ tiſchen oder wirtſchaftlichen Konflikt zwiſchen Italien und England nicht die Rede ſein könne; England ſei überzeugt, daß ſeine beſonderen Intereſſen auch künftig von Italien geachtet würden. England han⸗ dele nur als Mitglied des Völkerbundes. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval betonte ſeinerſeits, daß Frankreich auf dem Bo⸗ den der Völkerbundsſatzung ſtehe. Keine Regierung habe ſich in der Vergangenheit ſtärker für den Pakt eingeſetzt als die Frankreichs. Noch im letzten Jahr ſeien die Regelung der Saarfrage und die Beilegung der ungariſch⸗ſüdſlawi⸗ ſchen Frage Erfolge der loyalen Zuſammenarbeit der verantwortlichen Mächte geweſen. Im Gegen⸗ latz zu Eden verwies Laval auf die bevorſtehenden Mitteilungen des italieniſchen Delegierten über die eſchwerden, die Italien gegen Abeſſinien borzubringen habe. Der Rat werde dieſe Be⸗ ſchwerden ſicher mit der größte! 25 keit prü⸗ ſen. Layal ſchloß mit folgenden Worten: Wir alle haben den Willen, für die Verpflichtungen des Pak⸗ tes einzutreten, wir alle wollen den Frie⸗ den. Anſchließend ergriff der italieniſche Vertreter Baron Alviſi das Wort zu einer längeren Erklärung, in der er unter Hinweis auf die italieniſche Denkſchrift aus⸗ führlich begründete, warum Italien die in Paris ge⸗ machten Vorſchläge nicht habe in Betracht ziehen können. Er gab einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entwicklung der italieniſch⸗abeſſiniſchen Bezie⸗ hungen in den letzten 50 Jahren, um nachzuweiſen, daß Abeſſinien ſich ſtändig der ſchweren Verletzung ſeiner vertraglichen Ver⸗ pflichtungen ſchuldig gemacht habe und ein darbariſcher Staat ſei, der weder ſeine Hand⸗ lungen noch das Verhalten ſeiner Untertanen in der Gewalt habe. Nach Aloiſi ſprach der abeſſiniſche Vertreter, Profeſſor Jeéze. Er erinnerte den Völkerbund an die bisherigen Schritte Abeſſiniens, das ſich nacheinander auf die Artikel 11 und 15 bezogen habe. Das Schiedsver⸗ fahren wegen des Zwiſchenfalls von Ual⸗Ual habe der italieniſchen Regierung immer wieder Gelegen⸗ heit gegeben, der An wendung des Paktes auszuweichen. Gleichzeitig habe ſie ihre mili⸗ täriſchen Vorbereitungen unaufhörlich verſtärkt. Der Zwiſchenfall von Ual⸗Ual ſei jest durch den einſtim⸗ migen Beſchluß der Schiedsrichter aus der Welt ge⸗ ſchafft. Nunmehr ſuche Italien einen neuen orwand, um Zeit für die weitere Vorbereitung der Gewaltanwendung zu finden. italieniſche Denkſchrift ſchaffe mit ihrem Verſuch, die inneren Angelegenheiten eines Völkerbundsmitgliedes zur Erörterung zu ſtellen, einen ernſten Präze⸗ denzfall. Die 1 Flaliens Anklagen gegen Abeſſinien Eine umfangreiche Denkſchrift Meldung des DNB. — Rom, 4. Sept. Die römiſche Nachmittagspreſſe veröffentlicht auf faſt drei Zeitungsſeiten die umfangreiche Denk⸗ ſchrift, die die italieniſche Regierung in Genf vor⸗ legen wird und die die italieniſchen Verſuche heraus⸗ ſtellen ſoll, zu einer friedlichen Zuſammenarbeit auf wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiet zu gelangen. Vier Geſichtspunkte, ſo heißt es in der Denkſchrift, hätten in den letzten 40 Jahren die Beziehungen zwiſchen Abeſſinien und Italien ſtark belaſtet: 1. Die abeſſiniſche Weigerung, eine enſdgültige Grenze zwiſchen dem eigenen Gebiet und den italieniſchen Kolonien zu ziehen, und die fortgeſetzte unzuläſſige Beſetzung ita⸗ lieniſchen Gebiets durch Abeſſinien; 2. die fortgeſetzte Beſchränkung der Immunität der diplomatiſchen und kon⸗ ſulariſchen Vertreter Italiens in Abeſſinien: 3. die fortdauernde Mißachtung des Le⸗ bens und Beſitzes der italieniſchen Staats angehörigen in Abeſſinien, die an einer wirtſchaftlichen Weiterentwicklung verhindert wurden. 4. gewalttätige Eingriffe gegen Leben und Beſitz italieniſcher Staatsange⸗ höriger auf eigenem italteniſchem Boden. Dieſe vier Punkte rechtfertigen die Beteuerung der italieniſchen Regierung, daß Abeſſinien offen und abſichtlich Italien gegenüber alle übernommenen Vertragsverpflichtungen und beſonders die zwiſchen Italien und Abeſſinien direkt abgeſchloſſenen Ver⸗ träge verletzt habe. Dieſe Vertragsverletzun⸗ gen ſeien nicht nur Einzelfälle, ſondern ſyſtematiſch und programmatiſch. Im weiteren Verlauf der Denkſchrift werden ſo⸗ dann die einzelnen zwiſchen Abeſſinien und Italien abgeſchloſſenen Verträge, ihre angeblichen Verlet⸗ zungen und Vertragsbrüche aufgezählt. An Hand eingehender Unterlagen werden zalllreiche Einzel⸗ fälle in größter Ausführlichkeit behandelt. Der zweite Teil der Denkſchrift befaßt ſich mit der Stellung Abeſſiniens zum Völkerbund. Es wird behauptet, daß Abeſſinien die als Völkerbundsmacht übernommenen Verpflichtungen in keiner Weiſe ein⸗ gehalten habe. Schon die politiſche Struktur Abeſ⸗ ſiniens widerſpreche der eines ziviliſierten Staates. Einen breiten Raum nimmt in der Denk⸗ ſchrift die Behandlung der in Abeſſinien an⸗ geblich heute noch herrſchenden Sklaverei ein. Hierzu werden als Kronzeugen zahl⸗ des Politiker und Schriftſteller angeführt, reiche engliſche die dieſelben Beobachtungen bezüglich der in Abeſ⸗ ſinien herrſchenden Sklaverei gemacht haben wollen, wie ſie jetzt durch dieſe Denkſchrift ein für allemal feſtgeſtellt würden. wird beſonders der Gat⸗ tin des früheren engliſchen Außenminiſters Sir John Simon das Wort gegeben, die ein um⸗ fangreiches Werk über die Sklaverei geſchrieben hat. So Die italieniſche Regierung kommt dann zu fol⸗ genden Schlußfolgerungen: Italien habe in dieſem Memorandum in erſter Linie den Stand der Bezie⸗ hungen zwiſchen Italien und Abeſſinien erläutern wollen und habe gleichzeitig den Beweis der Nicht⸗ innehaltung internationaler Ver pflichtungen durch Abeſſinien gegeben. In zweiter Linie habe die italieniſche Regierung die Aufmerkſamkeit auf die Tatſache gelenkt, daß A beſ⸗ ſinien nicht die als Völkerbundsmitglied über⸗ nommenen Verpflichtungen eingehalten habe. Der Völkerbundsrat könnte daher nicht nach allen Ge⸗ ſichtspunkten hin die Beziehungen zwiſchen Italien und Abeſſinien richtig abſchätzen, wenn er ſich nicht ein Bild von der allgemeinen Lage in Abeſſinien und von ſeiner Stellung als Völkerbundsmitglied mache. Auf der anderen Seite ſei Italien die Nation, die am direkteſten durch die Nichterfüllung der von Abheſſinien übernommenen Verpflichtungen in den eigenen Rechten und Intereſſen berührt werde. Der Völkerbundspakt habe zwiſchen den, Mitgliedern des Völkerbundes ein Syſtem von Verpflichtungen und Rechten geſchaffen, die untereinander in unmittel⸗ barem Zuſammenhang ſtehen. Kein Mitglied des Völkerbundes könne daher die Rechte des Völkerbundspaktes anrufen, wenn es nicht ſeine eigenen Pflichten erfüllt habe und wenn es offen Hargelegt habe, daß es nicht bereit ſei, die Paktbeſtimmungen zu erfüllen, die die Hauptgrundlage ſeiner Mitgliedseigenſchaft ſeien, und wenn es die allgemeinen und beſonderen Ver⸗ pflichtungen verletzt habe, die ihm gerade in ſeiner Zugehörigkeit zum Völkerbund zufielen. Auf der anderen Seite würde es jedem Grundſatz der Ge⸗ rechtigkeit zuwiderlaufen, zu verlangen, daß Völker⸗ bundsmitglieder gezwungen ſeien, Paktverpflich⸗ tungen gegenüber einem Mitglied innezuhalten, das ſich mit eigenen Verletzungen der übernommenen Verpflichtungen außerhalb dieſes Paktes Zeſtellt habe. Die Zulaſſung Abeſſiniens zum Völkerbund ſei in dem guten Glauben erfolgt, daß Abeſſinien eine internationale Zuſammenarbeit wünſche und inne⸗ halten werde. „Aheſſinſen ein unwürdiges Völkerbundsmitglied“ Der Gedanke, daß der Völkerbund ein Inſtrument ſei, das ſelbſt den Fortſchritt der in ihm zuſammengefaßten Völker fördere, entſpreche nicht der hiſtoriſchen Wirk⸗ lichkeit, wenn nicht die Grundbedingung geachtet würde, daß die dem Völkerbund angehören⸗ den Länder die Fähigkeit beſäßen, von ſich aus zur Ziviliſation weiter zu entwickeln. Dieſe Haltung ſei nicht bei allen Völkern gleichmäßig. Der Völkerbund müſſe daher der hiſtoriſchen Wirk⸗ lichkeit und ihren Veränderlichkeiten Rechnung tragen. Abeſſinien habe mehr als einmal bezeugt, daß es nicht die erforderlichen Eigenſchaften be⸗ ſitze, dem Völkerbund anzugehören. Der Vülkerbund würde gegen ſeine eigenen Auf⸗ gaben verſtoßen, wenn er nicht davon Kenntnis nehme. Abeſſinien habe ſyſtematiſch alle mit Italien abgeſchloſſenen Verträge verletzt. Es habe ferner jegliche friedliche und freundſchaftliche Zuſammen⸗ arbeit auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet mit Italien unmöglich gemacht. Es ſei daher von einer abſichtlichen und betonten Feindlichkeit gegen Italien beſeelt geweſen und unfähig, ſich ſelbſt und die ihm unterworfenen Völker zu kontrollieren. Abeſſinien bilde daher für Italien eine ſtändige, gegenwärtige und dauernde Gefahr, da es ſeine oſtafrikaniſchen Kolonien beörohe. Dieſe Ge⸗ fahr ſei dadurch erhöht worden, daß die abeſſiniſche Regierung ſich des Freundſchaftsvertrages mit Ita⸗ lien vom Jahre 1928 gegen Italien bedient habe, um ſich weiter zu bewaffnen. Unter dieſen Waffen befänden ſich diejenigen, die Italien als Beweis des Nichtvorhandenſeins irgendwelcher Angriffsabſichten dem Negus gegeben hätte, um ihn in den Stand zu ſetzen, die innere Ruhe in ſeinem Lande zu gewähr⸗ leiſten. Abeſſinien habe ſich daher mit ſeinem Ver⸗ halten offen außerhalb des Völkerbundspaktes ge⸗ ſtellt, und habe ſich des ihm bei ſeiner Aufnahme in den Völkerbund gezeigten Vertrauens un⸗ würdig erwieſen. Wenn ſich daher Italien gegen einen derartig unerträglichen Tatbeſtand auflehne, verteidige es dadurch ſeine eigene Unverſehrtheit, das eigene Preſtige und die eigene Würde. Es vertei⸗ dige aber auch gleichzeitig das Preſtige und den guten Namen des Völkerbundes. In der von Baron Aloiſi abgegebenen Genfer Er⸗ klärung wird die Anſicht der„Unwürdigkeit“ Abeſſi⸗ niens noch ſchärfer herausgeſtellt. Es heißt da: Das Grundprinzip des Pakts beſteht darin, daß ein Staat nicht in den Völkerbund aufgenommen werden und infolgedeſſen nicht darin verbleiben kann, wenn er nicht oder nicht mehr gewiſſe weſentliche Vorausſet⸗ zungen erfüllt. nämlich eine ſtabile Regierung, eine tatſächliche politiſche und verwaltungsmäßige Orga⸗ niſation und genau feſtgelegte Grenzen. Es ergibt ſich aus den genauen Beſtimmungen des Artikels 1 des Völkerbundspaktes, daß es die ,!. ³.. Die abeſſiniſche Regierung ſei bereit, darauf zu antworten. Aber der Völkerbundsrat dürfe nicht überſehen, daß die Zeit dränge und daß ein Vernichtungskrieg gegen ein Völkerbunds⸗ mitglied beſchleunigt vorbereitet werde. Nach einer kurzen Erklärung des ſpantſch en Vertreters, der die Anwendung des Pakts zur Auf⸗ rechterhaltung des Friedens fordert, ſchloß der Ratspräſident die Sitzung mit dem Bemerken, daß die abeſſiniſche Regierung zweifellos zu den Er⸗ klärungen des italieniſchen Vertreters Stellung zu nehmen wünſche. Der Rat werde deshalb erneut zuſammentreten. Der Zeitpunkt werde noch bekannt⸗ gegeben werden. Der Abeſſinienſtreit vor dem Völkerbund erſte Vorbedingung für einen Staat iſt, dieſe Vor⸗ ausſetzungen zu erfüllen, um den Pakt ſelbſt und die internationalen Verpflichtungen, die er übernommen hat, einhalten zu können. Die italieniſche Re⸗ gierung iſt der Meinung, daß ein Staat wie Abeſſinien weder Gleichheit der Rechte noch Gleichheit der Pflichten mit den Kulturſtaaten haben kann. Wenn ihm dieſe Gleichheit gewährt worden iſt und beſonders, wenn man bei der Gewährung Abeſſinien“ für die Zukunft einen moraliſchen Kreoͤit eingeräumt hat, ſo liegt darin kein ausreichender Grund dafür, daß der Völkerbund in dem im Jahre 1923 gut⸗ gläubig begangenen Irrtum zum Nach⸗ teil der anderen Mitglieder des Bundes bleibe. Die Erblärung Aloiſis gibt zu, daß die italieniſche Regierung damals an dieſem Irrtum beteiligt war. Sie ſchließt mit folgenden Sätzen: Wenn die italie⸗ niſche Regierung dem Völkerbundsrat jetzt ihre aus⸗ führliche Denkſchrift vorlegt und ſie ihm die Gründe für ihre Haltung auseinanderſetzt, ſo muß ſie in aller Form erklären, daß ſich Italien in ſeiner Würde als Kulturſtaat tief verletzt fühlen würde, wenn es weiterhin im Völkerbund auf glei⸗ chem Fuß mit Abeſſinien arbeiten müßte. Italien lehnt es ab, dieſe Gleichheit einem Staat zuzuerken⸗ nen, der die ihm obliegenden Verpflichtungen nicht erfüllen wollte. Da es ſich um italieniſche Lebensintereſſen han⸗ delt, würde die italieniſche Regierung ihre ele⸗ mentarſten Pflichten vernachläſſigen, wenn ſie nicht Abeſſinien endgültig jedes Vertrauen entzöge und wenn ſie ſich nicht ihre volle Handlungsfreiheit vor⸗ behalte, um alle Maßnahmen zu ergreifen, die für die Sicherheit ihrer Kolonien und für die Wahrung ihrer eigenen Intereſſen notwendig werden ſollten. Italiens Standpunkt iſt unwiderruflich — Genf, 4. September. Baron Albiſi empfing Mittwoch abend die inter⸗ nationale Preſſe, um ſie auf die Bedeutung ſeiner vor dem Völkerbundsrat abgegebenen Erklärung hin⸗ zuweiſen. Er unterſtrich, daß es ſich um eine Erklärung ſeiner Regie⸗ rung handelt, die er als unwiderrufliche Entſcheidung bezeichnete. Aus ſeinen Antworten auf verſchiedene an ihn ge⸗ richtete Fragen ergibt ſich, daß Italien weiterhin an den Arbeiten des Völkerbundes teilnimmt und im Augenblick einen Austritt nicht in Erwägung zieht. Andererſeits lehnt es die italieniſche Re⸗ gierung auf das entſchiedenſte ab, ſich mit Abeſ⸗ ſinien vor dem Völkerbundsrat auseinander⸗ zuſetzen. Der italieniſche Vertreter wird ſich alſo gegenüber den zu erwartenden abeſſiniſchen Gegener⸗ klärungen völlig paſſiv verhalten und den Meinungsaustauſch nur mit den anderen Rats⸗ mitgliedern fortſetzen. Großen Wert legt Aloiſi auf die Feſtſtellung, daß in der heutigen Ratsſitzung Einigkeit zwiſchen England, Frankreich und Italien beſtanden hat. Daß dieſe Einigkeit ſich aber nicht auf ſachliche Fragen bezieht, geht aus weiteren Aeuße⸗ rungen hervor. Das engliſch⸗franzöſiſche Angebot ſei von Italien aus den Gründen abgelehnt worden, die in ſeiner heutigen Erklärung enthalten ſeien. Außer⸗ dem ſei es Anſichtsſache, ob dieſes Angebot für Ita⸗ lien vorteilhaft ſei. Man müſſe ſich vor allem fragen, ob die erwähnten Vorſchläge einen Ausgangspunkt oder Abſchluß darſtellen ſollen. Für das Verfahren, ſo meinte Aloiſi, ſtänden ver⸗ ſchiedene Möglichkeiten offen, beiſpielsweiſe die Er⸗ nennung eines Ausſchuſſes oder eines Berichterſtat⸗ ters. Jedenfalls habe ſich die italieniſche Regie⸗ rung heute ihre volle Handlungsfreiheit vorbehalten. 5 Aus ſeinen Antworten auf weitere Fragen war zu entnehmen, daß ſie ſich auch auf die italieniſchen mi⸗ litäriſchen Operationen beziehen ſolle, daß aber an⸗ dererſeits Italien auch hier keine anderen Möglich⸗ keiten ausſchließe. Die Lage ſei im Augenblick nicht unmittelbar bedrohlich. Die Bezugnahme auf den Kellogg ⸗Pakt ſei jedenfalls unzuläſſig, da England deſſen Anwendung auf Afrika und gewiſſe andere Teile ſeines Reichs ausgenommen habe und Italien den Pakt mit den gleichen Vorbehalten unterzeichnet habe. Addis Abeba lehnt Kompromiſſe in Genf ab O Addis Abeba, 5. Septemb e Heute vormittag erhält der Vertreter Abeſſiniens in Genf neue Inſtruktionen, darunter, wie bisher bekannt wurde, die ſtrikte Anweiſung, den bisherigen abeſſiniſchen Standpunkt nicht zu verlaſſen und keine Kompromiſſe ein⸗ zugehen. Die Auffaſſung über die Lage iſt in Addis Abeba ſehr optimiſtiſch. 2. Seite/ Nummer 407 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 9. Sepre Erſte Sitzung der Reichswirtſchaftskammer Bemerkenswerte Ausführungen Dr. Schachts Meldung des DNB. — Berlin, 4. September. Am 4. September trat der Beirat der Reichs⸗ wirtſchaftskammer in Gegenwart des kom⸗ miſſariſchen Reichswirtſchaftsminiſters, Präſident Dr. Schacht, des Staatsſekretärs Dr. Poſſe, des Miniſterialdirektors Dr. Pohl und anderer Beam⸗ ter des Reichswirtſchaftsminiſteriums zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Die Reichswirtſchaftskammer iſt auf Grund der Erſten Durchführungsverordnung zum Geſetz zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. November 1934 als oberſtes Selbſtverwaltungsorgan der gewerblichen Wirt⸗ ſchaftsorganiſation gebildet und hat in dieſer Eigen⸗ ſchaft die gemeinſamen Angelegenheiten ihrer Mit⸗ lieder, d. h. der Reichsgruppen, der Wirtſchaftskam⸗ mern, der Induſtrie⸗ und Handelskammern und der Handwerkskammern zu bearbeiten. Außerdem hat die Reichswirtſchaftskammer Aufgaben zu erfüllen, die ihr der Reichswirtſchaftsminiſter jeweils über⸗ trägt. Dementſprechend ſetzt ſich der Beirat der Reichswirtſchaftskammer aus den Leitern der Reichs⸗ gruppen und der Hauptgruppen der gewerblichen Wirtſchaft, den Leitern der Wirtſchaftskammern und dem Leiter der Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskammern in der Reichswirtſchaftskam⸗ mer zuſammen. Um eine enge Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen gewerblicher Wirtſchaft und Reichs nährſtand und Gemeinden herzuſtellen, gehbhren dem Beirat ferner an ber Reichsbauernführer(Reichsminiſter Darré) und ſein Vertreter(Staatsrat Mein⸗ berg), ſowie der Leiter des Deutſchen Gemeinde⸗ tags(Oberbürgermeiſter Fiehler) als Vertreter der Gemeinden. Der Leiter der Reichswirtſchaftskamer, Präſi⸗ dent Hecker⸗ Hannover, gab nach Eröffnung der Beiratsſitzung den Mitgliedern des Beirats zu⸗ nächſt einen kurzen Ueberblick über den Stand der gewerblichen Wirtſchaftsorganiſation, deren Aufbau nunmehr im weſentlichen als abgeſchloſſen gelten kann. Er wies im Anſchluß hieran beſonders auf die enge Gemeinſchaftsarbeit mit der DA hin, wie ſie 72 Grund des Leipziger Abommens durchzuführen ſt. Im Anſchluß daran führte Präſident Dr. Schacht folgendes aus: „Die Tatſache, daß wir in dieſem Gremium eine große Anzahl von Mitgliedern der Partei vertreten und in dieſen Apparat eingefügt ſehen, gibt mir die Zuverſicht, daß alle Beratungen des Beirats ſtehen werden unter dem einen großen Gedanken der Durch⸗ führung der nationalſoztaltſtiſchen Aufgaben, wie ſie uns der Führer vorgezeichnet hat. Die Reichswirtſchaftskammer als ſolche iſt eine ſelbſtändige wirtſchaftliche Or⸗ ganiſation. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Eigenheiten der Unternehmungen und die Eigenſchaf⸗ ten und Aufgaben, die ſich aus der Betriebsführung ergeben, es notwendig machen, daß dieſe Unterneh⸗ mungen in einem Körper vertreten ſind, der ihre ſpeziellen Aufgaben behandelt. Die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft iſt korporatives Mitglied der Arbeits⸗ front, aber ſie regelt ihre Angelegenheiten ſelbſt, und der Verkehr der Arbeitsfront mit uns vollzieht ſich über die Leitung unſerer Organiſation. Ich kann verſichern, daß zwiſchen der Leitung der DA und mir ein abſolut vertrauensvolles Ver⸗ hältnis herrſcht. Ich nehme gern Gelegenheit, hier einmal kurz zum Ausdruck zu bringen, was mich veranlaßt hat, die Leipziger Vereinbarung dem Führer und Herrn Dr. Ley vorzuſchlagen und im Einverſtändnis mit Herrn Dr. Ley und Herrn Prä⸗ ſidenten Hecker, im Einverſtändnis auch mit dem Arbeitsminiſter, dem ſpäter der Verkehrsminiſter beigetreten iſt, dem Führer zu empfehlen, dieſe Leip⸗ ziger Vereinbarung zu billigen und von ſich aus als 61 eine Regel für unſer ganzes Verhalten hinzuſtellen. Das, was im Syſtemreich das ganze Wirken der Wirtſchaft ungeheuer belaſtet hat, iſt doch letztes Endes die abſolute Treunung geweſen, die ſich ſchließlich zwiſchen den Arbeitueh⸗ mern und den Arbeitgebern herausbildete. Der Kampf dieſer Fronten mußte notgedrungen Formen annehmen, die auch in ſozialer, d. h. in menſchlicher, Hinſicht überaus bedauerlich wurden. Das ungeheuer Große, was uns Adolf Hitler und ſeine Bewegung gebracht hat, iſt, daß dieſer Gegen⸗ ſatz aus der Welt geſchafft wird, und ich habe nie einen anderen Gedanken gehabt, als daß für die in⸗ nere Politik und insbeſondere für das wirtſchaft⸗ liche Gedeihen des deutſchen Volkes nichts von ſo ent⸗ ſcheidender Bedeutung iſt wie die Frage, ob ſich Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaft verſtehen oder nicht. Wer alſo noch von den alten Gedankengängen befan⸗ gen iſt, dem kann ich nur dringend raten, ſich einmal vorzuſtellen, was werden ſollte, wenn der alte Gegenſatz zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder auflebte, wenn wir nicht alle verſuchen wür⸗ den, an dem einen großen Ziel zu arbeiten; daß wir auch in dieſer Beziehung, wie ich es neulich ausge⸗ drückt habe, in einem Boot ſitzen und daß der eine ohne den anderen nicht leben kann. Wenn die Organtſation der Wirtſchaft auf der einen Seite ſteht und auf der anderen Seite die DA, der zwar der Unternehmer als Einzelperſon an⸗ gehört, ſo wird, wenn hier nicht eine opganiſche Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen dieſen beiden Organiſationen geſchaffen wird, im Laufe der Zeit die Gefahr immer größer, daß ſich die Arbeitsfront zu einer Gewerk⸗ Eine lange Periode der Angewißheit? Der Tag von Genf in der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe (Funkmeldung der NM.) O London, 5. September. Die Blätter drücken in Leitaufſätzen ihre Be⸗ friedigung über das endgültige Verſchwin⸗ den des„Oelgeſpenſtes“ aus, ſtimmen den Reden Edens und Lavals nachdrücklich zu und be⸗ dauern die ſtarre Haltung des italieni⸗ ſchen Vertreters, die keine große Hoffnung auf eine freundſchaftliche Schlichtung des Streites eröffne. Die„Times“ betont, daß Laval und Eden die Pflicht hätten, ihre Bemühungen um einen Ausgleich trotzdem bis zuletzt fortzuſetzen. „Dally Telegraph“ bereitet ſeine Leſer auf langwierige Verhandlungen vor und rechnet mit der Möglichkeit, daß in der Zwiſchenzeit Italien ſeine„polizeiliche Strafmaßnahme“ be⸗ ginnen werde. Der Aufſatz ſchließt in verhältnis⸗ mäßig hoffnungsvollem Tom: Eine lange Periode der Ungewißheit ſei unvermeidlich, wenn der Völkerbund als Werkzeug der Verſöhnung dienen ſolle. Die geſtrige Beratung deute darauf hin, daß ein Aus⸗ weg aus der internattonalen Schwierigkeit nicht ſo fern liege, wie es bisher den Anſchein hatte. „News Chronicle“ zeigt ſich weniger op⸗ timiſtiſch. Das liberale Blatt iſt etwas befremdet über die Reichweite einiger Punkte des von Muſ⸗ ſolint verworfenen engliſch⸗franzöſiſchen Angebotes, in denen es Eingriffe in die Souveränität Abeſ⸗ ſiniens erblickt. Das Arbeiterblatt„Daily Herald“ ermahnt Italien, den Rechtsweg nicht zu verlaſſen und ſeine Beſchwerden über Abeſſinien oroͤnungsgemäß dem Völkerbund zur Entſcheidung vorzulegen. Ein an⸗ deres Verfahren würde ein Verbrechen ſein. „Financial Times“ betrachtet die von Frankreich eingenommene Haltung als einen weſent⸗ lichen Beitrag zu einer friedlichen Schlichtung. Das Blatt ſtellt ſeſt, daß die Lage noch keine weſentliche Aenderung zeige, daß es aber ein großer Gewinn ſei, daß gleich zu Anſang ein ſo gut wie einhelliger Druck zur Erreichung eines friedlichen Ausgleiches angewendet worden ſei. Die Pariſer Proſſe iſt halbwegs befriedigt (Funkmeldung der NM.) O Paris, 5. September. Die Pariſer Morgenpreſſe behandelt die Entwick⸗ lung der Abeſſinienausſprache in Geuf ſehr vor⸗ ſichtüg. Sie ſtellt mit einer gewiſſen Befrie⸗ digung feſt, daß der Mittwoch trotz der ſcharfen Anklagerede des italieniſchen Vertreters zu keinen Zuſammenſtößen geführt habe und lobt das Verhal⸗ ten des franzöſiſchen Außenminiſters. Allerdings gehen nur vereinzelt einige Blätter ſo weit, eine friedliche Löſung des Streitfalles für wahrſcheinlich zu halten. Der„Matin“ ſchreibt, am Mittwochabend ſei die Lage nicht bedenklicher geweſen als vorher. Sie werde in den nächſten Tagen bedenklicher werden. Eine unmittelbare Geſahre beſtehe nicht. Man habe noch öͤrei Wochen vor ſich, und die verbleibende kleine Ausſicht, einen Streit zu vermeiden, zu pflegen. Sollte der Streit trotz allem entbrennen, ſei der Völkerbund wiederum zur Stelle, um ihn möglichſt raſch zu beenden, vielleicht, nachdem Italien militäriſche Genugtuung erlangt haben werde. Das Wort„Sühnemaßnahmen“ ſei am Mittwoch in Genf überhaupt nicht gefallen.„Excelſior“ drückt ſeine Freude darüber aus, daß ſich die Beſorg⸗ niſſe, die der Streit in der letzten Zeit hervorgerufen habe, nicht bewahrheitet hätten. Das„Oeuvre“ erklärt, man könnte beinahe verſucht ſein, auf die Möglichkeit eines verhältnismäßig friedlichen Aus⸗ ganges zu ſchließen. Hinter den Kuliſſen be⸗ ginne in Genf jetzt eine neue Dreierbe⸗ ſprechung, in deren Verlauf England und Frank⸗ reich die Vorſchläge Edens empfehlen würden. Das„Echo de Paris“ will aus der Tatſache, daß der Mittwoch glimpflich verlaufen ſei, keine Schlußfolgerung auf ein Nachgeben Ita⸗ liens ziehen. Wenn Muſſolini allerdings den Krieg wolle, dürfe er es in Genf nicht dazu kommen laſſen, daß Frankreich und England ſich auf ein ge⸗ meinſames Vorgehen einigten. Man müſſe ſich unter dieſen Umſtänden fragen, ob das etwaige Zögern Italiens nicht auf die Annahme zurückgehe, daß England mangels gemeinſamer Sühnemaßnahmen unter Berufung auf Artikel 16 Abſ. 1 der Völker⸗ bundsſatzungen ſelbſtändig handeln würde. Eng⸗ land ſei durch ſeine Flotte dazu in der Lage. Rooſevell über den Rücktritt vom Konzeſſionsvertrag Meldung des DNB. — Neuyork, 4. September. Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt äußerte ſich in einer Preſſekonferenz über den Rücktritt der Vereinigten Staaten vom abeſſi⸗ uiſchen Konzeſſions vertrag. Er ſprach die Hoffnung aus, daß dieſe Maßnahme der Ver⸗ einigten Staaten eine Unterſtützung der allgemeinen Beſtrebungen zur Erhaltung des Friedens bedeuten werde. Präſident Rooſevelt erklärte, daß die Aufhebung der Konzeſſion ein neuer Beweis dafür ſei, daß die Regie⸗ rung der USA ſeit dem 4. März 1933(dies iſt der Tag des Amtsantritts Rooſevelts) keine „Dollardiplomatie“ mehr betreibe. Weder er, ſo äußerte ſich Rooſevelt weiter, noch Staatsſekretär Hull hätten die leiſeſte Befürchtung gehegt, daß dieſe Privat⸗Oelkonzeſſion die Vereinig⸗ ten Staaten in den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit verwickeln könnte. Die einzige Gefahr habe darin beſtanden, daß die Konzeſſion mögliche Rückwirkun⸗ gen auf die kommenden Völkerbundsverhandlungen hätte haben können. Er, Rooſevelt, hoffe jedoch, daß der Rücktritt vom Oelkonzeſſionsvertrag die politiſche Atmoſphäre in Genf klären werde. ſchaftsorganiſation und die Unternehmerfront zu einer Arbeitgeber⸗, d. h. auch zu einer klaſſenkämpfe⸗ riſchen Organiſation entwickelt. Daher gab es hier nur eine Möglichkeit: dem anderen Teil die Hand zur gemeinſamen Arbeit hinſtrecken, ihm ganz genau ſagen, was man will, ihm ſagen: Wir haben Verſtändnis für deine Aufgaben; dieſe Auf⸗ gaben ſind gemeinſame, wir können ſie nicht gegen⸗ einander löſen, wir können und müſſen ſie nur mit⸗ einander löſen. Bei den zahlreichen Unterhaltungen habe ich in Herrn Dr. Ley einen Mann gefunden, der nicht nur für dieſe Dinge das vollſte Verſtändnis hat, ſondern an dieſe Dinge mit etwas herangeht, was ich als das Unerläßliche für jede politiſche und ſoziale Arbeit halte, einen Mann, der mit dem Herzen dabei iſt, der ganz offen ausſpricht und nach dem handelt, was er fühlt und was in der Richtung dieſer Verſtändigung liegt, die auf dem menſchlichen, auf dem ſozialen Gebiet zu beginnen hat. Ich muß auch an dieſer Stelle wieder ein⸗ mal ausſprechen: Ich habe vor dem deutſchen Arbeiter und vor ſeinem Verhalten in den letzten Jahren eine unerhörte Hochachtung. Als Menſchen haben ſich die deutſchen Ar⸗ beiter in dieſer Zeit gezeigt, wie ich es früher vielleicht nie für möglich gehalten hätte. Dieſe Stimmung und dieſen Willen der Arbeiter⸗ ſchaft werden Sie nur feſthalten können, werden Sie nur in der richtigen Richtung auswerten können, wenn Sie Ihrerſeits dasſelbe Gefühl und dieſelbe Stimmung dem Arbeiter gegenüber haben und durchſetzen. Dazu ſoll die Leipziger Vereinbarung das Mittel ſein. Daß ſich dabei noch manche Schwie⸗ rigkeiten untergeordneter organiſatoriſcher und per⸗ ſoneller Art zeigen werden, iſt ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich, aber in dem Grundſatz und in dem Grund⸗ gefühl ſind ſich die Führenden einig, und es wird jetzt ganz ſtark darauf ankommen, wie ſte ſich in dieſer Sache verhalten. Selbſtverſtändlich wird es ebenſo darauf ankommen, wie der andere Teil mit⸗ zuarbeiten bereit iſt. Aber ich habe daran nicht den leiſeſten Zweifel. Das hindert nicht, daß wir neben der Zuſammen⸗ arbeit in der Arbeits⸗ und Wirtſchaftskammer un⸗ ſere eigenen Aufgaben in der Reichswirtſchafts⸗ kammer haben, und es bleibt dabei, daß die Organi⸗ ſation der gewerblichen Wirtſchaft eine in ſich ab⸗ geſchloſſene, ſelbſtändige Organiſation iſt. Es ſcheint mir manchmal die Anſicht vorhanden zu ſein, daß für die weitere Arbeit der Staat letzten Endes als Büttel zur Verfügung ſteht. Dieſe Anſicht iſt abſolut irrtümlich. Ich habe als Miniſter die Vorausſetzungen der Zuſam⸗ menarbeit geſchaffen, jetzt iſt es Ihre Aufgabe, mit derſelhen Lpyalität, aber auch mit derſelben Feſtig⸗ keit im Kreiſe Ihrer Wirkſamkeit die Zuſammen⸗ arbeit mit der Arbeitsfront zu praktiſchen und frucht⸗ baren Ergebniſſen zu bringen. Dem Typ des Unter⸗ nehmers, der ſofort zuſammenbricht, wenn Anfor⸗ derungen charakterlicher Art an ihn herantreten, ſteht auf der anderen Seite ein Typ gegenüber, der rück⸗ ſichtlos ſeinen Herrenſtandpunkt wahrt und in dogma⸗ tiſcher Starre und Enge alles ablehnt, was von einer anderen Seite an ihn herantritt. Beide Typen lehne ich entſchieden ab. Der Typ aber, der in vollem Verſtändnis für die großen Aufgaben in verſtändiger und loyaler Weiſe den Weg gemeinſamer Arbeit ſucht und trotzdem Haltung bewahrt, ſelbſt wenn ihm einmal einige Schwierigkeiten entſtehen ſollten— dieſer Typ, der leider nicht gerade über⸗ mäßig häufig vertreten iſt, wird bei mir jederzeit rückhaltlos Unterſtützung finden.“ Zum Schluß ſeiner? wirtſchaftsminiſter die Beirat dem Gelöbnis: „Ich verpflichte mich zu unbedingter Treue und Ge⸗ folgſchaft gegenüber dem Führer und Reichskanzler Ich werde in Erfüllung des nationalſozjaliſtiſchen Wirtſchaftswillens alle meine Kraft dem Aufbau des Dritten Reiches widmen und all mein Denken und Handeln darauf abſtellen, daß in meinem eigenen Wir⸗ ken und in dem Wirken meiner Mitarbeiter und aller mir anvertrauten Organe und Belange nur Has hohe Ziel verfolgt wird, das Werk des Führers zu fördern und eine dauernde wahre Volksgemeinſchaft zu ſichern.“ flichtete der Reichs⸗ ritglieder mit folgen, eine 33 4. „Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen gelandet (Funkmeldung der NM) O Friedrichshafen, 5. September. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früß 5 Uhr von ſeiner 11. diesjährigen Südamerikaf unter Führung von Kapitän Kruß über Friedr hafen eingetroffen. Um.32 Uhr erfolgte auf Berggelände eine glatte Landung. Der Wirbelſturm in Miami 700 Tote? Meldung des DNR. — Neuyork, 5. September. Die letzten Meldungen aus Miami(Florida) über die Wirbelſturmkataſtrophe berichten grauen⸗ hafte Einzelheiten. Die Eiſenbahnſchienen ſind meilenweit aufgeriſſen, die Landſtraßen über⸗ flutet oder durch Haustrümmer und umgeſtürzte Bäume unbefahrbar. Augenzeugen berichten, wie ganze Gebäude und Häuſerblocks durch die Luft getragen und auf die Erde geſchmet⸗ tert wurden. Die Geſamtzahl der Toten in Florida wird jetzt auf 700 geſchätzt. Ein Küſtenwachflugzeug, welches die betroffene Gegend überflog, berichtet, daß zwei Arbeits⸗ lager ehemaliger Kriegsteilnehmer vollſtändig zerſtört worden ſeien. Ein Hilf s zug, der die Veteranen in Sicherheit bringen ſollte, entgleiſte in der Nähe der Inſel Upper Matecumbe. Sämtliche Wagen ſtürzten um, und man befürchtet, daß das Zugperſonal und die Paſſagiere den Tod fanden. Gewaltige Waſſermaſſen bis zu einer Höhe von 15 Fuß ergoſſen ſich unaufhörlich über das Land. Zahlreiche Gebäude wurden wie Pappſchachteln zer⸗ rückt und Menſchen von den Fluten in den Ozean geſpült. Man rechnet auf der Jnſel Matecumbe allein mit 80 Toten. In der Ortſchaft Tavor nier auf der Inſel Plantation ſollen nach den Berichten des Roten Kreuzes gegen 100 Menſchen getötet worden ſein. In Rock⸗ harbor ſchätzt man die Zahl der Opfer auf min⸗ deſtens 75. Die Beſchaffung genauer Berichte über die Zahl der Toten und Verwundeten und die Höhe des Sach⸗ ſchadens iſt ungemein erſchwert, da ſämtliche Ver⸗ bindüngslinien unterbrochen ſind. Die Arme, Me⸗ rine, Amerfcan Legion und das Rote Kreuz ſind zur Hllfeleiſtung eingeſetzt. Grauenhafter Mord in der Neumark — Landsberg, 4. Sept. Die 21jährige Tochter des Maurers Redmann wurde, als ſie mit einem Kaſtenwagen auf das Feld ihres Vaters fuhr, vom 15fährigen Gerhart Wagner aus Berlin⸗ Neukölln überfallen, zu Boden geſchlagen, ge⸗ knebelt und vergewaltigt. Um ſein Opfer ſtumm zu machen, ſchlug er ihm dann mit einer Runge den Schädel ein. Nachdem er verſucht hatte, die Leiche zu verſcharren, flüchtete er, doch konnte er ſchon bald nach der Tat verhaftet werden. Er legte ein Geſtändnis ab, zeigte aber keinerlei Reue. Der, Krieg“ in der Lüneburger geidt Die erſte ebung abgeſchloſſen — Celle, 4. September. Nach dem in der Frühe des Dienstag erfolgten Uebergang der angreifenden roten Partei über die Wietze, die die ſüdliche Grenze des Trup⸗ penübungsplatzes Munſter bildet, war das Uebungs⸗ gelände erreicht, wo die reizvollen ſtillen Heidedör⸗ fer fehlen, aber die Heide ſelbſt in ihrer unabſeh⸗ baren, in biſchofslila getauchten Fläche ſich ausdehnt. Nach der Wiederaufnahme der Kampftätigkeit am Spätnachmittag des Dienstag beſchränkte ſich die rote Partei nach dem abgeſchlagenen Angriff ihrer moto⸗ riſterten Kräfte darauf, einen neuen Angriff vorzubereiten, ſo daß die 6. blaue Diviſion, die die Hauptmannshöhe ſo erfolgreich verteidigt hatte, nun die Einbruchſtelle wieder zu ſchließen vermochte. Beim Nachbarkorps auf dem linken Flügel der blauen Front war dagegen zwiſchen Uelzen und Salzwedel der Einbruch der roten Partei in größe⸗ rem Umfange geglückt, ſo daß der linke Flügel der blauen 6. Diviſion in die Gefahr geriet, in der Luft zu hängen. Kurz nach Mitternacht erhielt daher die 6. Diviſion einen Vorbefehl, ſofort den Rückzug in nördlicher Richtung über Biſpingen vorzubereiten. Dieſer erſten Maßnahme folgte um halb 2 Uhr dann der ausführliche Rückzugs befehl, Nach dem Vorbefehl zog die blaue Diviſion alle entbehrlichen Teile, den Verpflegungstroß, den Gefechtstroß, die beſpannten und motoriſierten Abteilungen zurück. Nach dem Rückzugsbefehl, in dem mitgeteilt wurde, daß die rote Partei neue Ausladungen hinter ihrer Front vorgenommen hatte, ſollte ſich die Divytſion vom Feind löſen und noch in der Nacht eine Auf⸗ nahmeſtellung in der Linie Soltau Munſter— Brock⸗ höfe einnehmen, um hier für den Fall, daß Rot ſo⸗ fort nachſtieß, nochmals Widerſtand zu leiſten und den Rückzug des Gros zu ſichern. Die motoriſterte Pionierkompanie von Blau war ſchon nach dem Vorbefehl ſofort in die rückwärtigen Stellungen ab⸗ gerückt und hatte hier in der ganzen Breite der Front große Sperren angelegt, die nur noch kleine Durchläſſe für die Nachtruppen enthielten. Der Bau dieſer Sperren ſtellte an die zugeteilten Pionier⸗ abteilungen außerordentliche Anforderungen. Bei Tagesanbruch hatte die 6. blaue Diviſion die Aufnahmeſtellung beſetzt. Im Schutze der Aufnahme⸗ Heute wohlverdienter Ruhetag ſtellung konnte Blau entfaltet zurückgehen, um dann außerhalb der Reichweite des feindlichen Artillerie⸗ feuers geſchloſſene Marſchkolonnen zu formieren. Der roten Partei, die durch ſtarke Spähtrupps und Luftaufklärung Einblick in die Bewegungen bei Blau zu gewinnen verſuchte, blieb der Rückzug zu⸗ nächſt verborgen. Bei Tagesanbruch jedoch griff Rot auf der ganzen Linie an und ſtellte dabei feſt, daß mit Ausnahme eines dünnen Schleiers von Nachtruppen Blau die Stellung ge⸗ räumt hatte. Durch motoriſierte Kräfte und ſchnelle Vorſtöße verſuchte Rot, möglichſt viele der zurück⸗ gehenden blauen Kräfte abzufaſſen und den Rückzug zu ſtören. Die zahlreich und muſterhaft angelegten Sperren der blauen Diviſion erſchwerten die Auf⸗ gabe aber außerordentlich. Mitten in dieſer großen Bewegung der beiden feindlichen Parteien erklang dann gegen 8 Uhr in der Frühe das heißerſehnte Signal„Das Ganze halt!“ Drei Tage und zwei Nächte waren die Truppen in ſchweren Kämpfen gelegen. Die aus der oſt wechſeln⸗ den Gefechtslage ſich ergebenden Umgruppierungen hatten wenig Ruhe gelaſſen. Wenn ſie auch in der Frühe des dritten Kampftages einen etwas üher⸗ nächtigten Eindruck machten, ſo erweckte die vertei⸗ digende blaue Partei doch keineswegs den Eindruck einer geſchlagenen Truppe. Auch bei der roten Par⸗ tei, die den Erfolg auf ihrer Seite ſah, war das Sig⸗ nal„Das Ganze halt“ heiß erſehnt, dem bald darauf der Offiziersruf zur Beſprechung und das Signe „Abrücken in die Quartiere“ folgten. Damit war die erſte Uebung der Herbſtmanöver abgeſchloſſen. Der Donnerstag iſt ein Ruhetag. EP ʒ· TDT Hauptſchriftletter! Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u, verantwortlich für Politik: G. O. Eiſenkar Handelstell Dr. Fritz Bode- Feuilleton: Carl Inno Eisen e, Lokalen Tell: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Wilbelm weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wi de Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakab Jaude, ſämtliche in Mannheim. 5 Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Mann heimer Zeitung. Mannheim, R 1. 46 4³ Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 85 ittoriaſtraße Geſ.⸗D.⸗A. August 1935: Ausgabe N u. B 20286 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporto 2 — e er ch e 2 CTT ᷣ ͤ VVT . KK c c tiſchen zu des n und 1 Wir⸗ d aller S eine 8 zu ſchaſt nber. lorida) uu en⸗ chienen über⸗ stürzte n, wie durch ſchmet⸗ en in roffene eits⸗ in dig der die eiſte in mtliche iB Has en. he von Land. In zer⸗ n den Inſel in der ntation gegen Rock⸗ Fmin⸗ einem r, vom Berlin⸗ en, ge⸗ mmi zu unge tte, die nte er r legte n dann illerie⸗ ren. trupps zen bei ug z⸗ jedoch n und hünnen ng ge⸗ ſchnelle zurück⸗ kückzug elegten e Auf⸗ großen erklang rſehnte z we i eren echſeln⸗ rungen in der über⸗ vertei⸗ ind ruck n Par⸗ 8 Sig⸗ darauf Signal var die Der — Elſenbart ſenbart Sſid⸗ Wilbelm Fau de, Manne ſtraße 4a Rückporto — Donnerstag, 5. September 1935 Neue Mannheimer Zeliung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 407 — Die Stadtseite Mannheim, den 5. September. Von Fernſprech-Häuschen Nunmehr wurde auch das zweite Fernſprech⸗ häuschen am Friedrichsplatz von der Heidelberger Straße weg vor die Anlagen am Kaiſerring geſtellt. Das Fernſprechhäuschen ſtand den Umbauern in 0 7 lange genug im Wege, und die werden ſicher froh ſein, daß ſie die empfindlich⸗gläſerne Nachbar⸗ ſchaft los ſind. Aber ich weiß nicht, ob das nun die kichtige Löſung iſt, die beiden Häuschen ſo weit aus⸗ einander zu ſetzen. Aeſthetiſch mag das ja ein wohl⸗ gemeinter ſtädtebaulicher Gedanke ſein, ſo zwei flankierende rote Punkte ins Grün der Anlagen zu ſetzen, aber vom Standpunkt der Leute aus, die den Fernſprecher auch gebrauchen wollen, kann man an⸗ derer Meinung ſein. Es war ſchon ein ſchlechter Streich, das erſte Mannheimer Häuschen hier genau vor den Eingang eines größeren Häuschens zu ſetzen, das man merkwürdigerweiſe immer mit dem hoch⸗ trahenden Namen„Anſtalt“ zu benennen pflegt, und das jetzt abgebrochen iſt. Aber nun die Fern⸗ ſprecher ſo weit auseinander zu rücken, das grenzt an Bosheit. Nämlich, wenn man abends gegen ſechſe mal tele⸗ phonieren will, iſt doch die Sache die, daß der eine Kaſten immer beſetzt iſt. Schnell ſchaut man hinüber zu dem anderen und denkt, na ja, der alte Quatſch⸗ kopp wird ja noch lange dadrin herummaulen, alſo mal ſchnell über die Straße durch all die Straßen⸗ bahnen hindurch, das Leben eingeſetzt... Aber Eile tut not, alſo hinüber! Natünlich verkehrswidrig schräg, aber unſereins hat ja ſchon Witterung für Schutzmannsgefahr. Drei Schritt vor dem Eintritt in das gelobte Land der raumüberwindenden Tech⸗ nik, flitzt eine junge Dame hinein, und dann weiß man, daß hier vor einer Viertelſtunde keine Hoff⸗ nung beſteht. Drüben aber der andere Kaſten iſt längſt leer. Nun würde man ja trotzdem bei der jungen Dame ſtehen bleiben; aber neuerdings machen ſie das Glas undurchſichtig, und dann hat es keinen Wert. Alſo, Kehrt⸗Marſch! etliche Lebensgefahr überſtanden, fluchende Radfahrer und wütend tutende Kraftwagen im Hintergrunde.., drüben trollt eine Matrone hinein, und voll Ent⸗ ſagung geht man in das nächſte Kaffee, wo das An⸗ rufen 5 oder auch 10 Pfennige mehr koſtet, wenn man nicht gar von der ſchüchternen Sorte iſt, und noch eine Taſſe Kaffee dazu beſtellt. Das war der frühere Zuſtand, das waren die Folgen zu weit auseinandergerückter Fernſprech⸗ Häuschen, aber jetzt ſind ſie ſo weit voneinander weg, daß man kaum noch ſehen kann, ob das eine oder das andere beſetzt iſt oder beide auf einmal und von wem? Es wird eine Lauferei zwiſchen beiden Häus⸗ chen geben, die voller Enttäuſchungen ſein wird, die Laune verbittert, die Geſchäftsabſchlüſſe erſchwert und die ſchönſten Verabredungsgeſpräche zunichte macht. Und alſo bitten wir, wenn möglich auf der ſüd⸗ lichen Seite ein Doppelhäuschen anzubringen. und überhaupt etwas mehr pfychologiſche Ueberlegung darauf zu verwenden, wo man ſolche öffentlichen Fernſprecher hinlegt, nämlich dahin, wo wirklich viele Leute verkehren und herumſtehen. Denn man ſoll die Groſchen nach gutem automatiſchen Grund⸗ ſatz dort nehmen, wo ſie am ſchnellſten und ſchmerz⸗ loſeſten in den Schlitz fallen. Uebrigens weiß ich ganz genau, daß Entſcheidun⸗ gen dieſer Art nicht von der Poſt allein getroffen werden, ſondern daß da die ſtädtebaulich Zuſtändi⸗ gen ein gewichtiges Wort mitſprechen. Das iſt es ja gerade Dr. Hr. Hugo Stotz 7 Mit dem im Alter von mehr als 66 Jahren ver⸗ ſtorbenen Fabrikanten Hugo Stotz iſt eine bekannte Mannheimer Perſönlichkeit dahingegangen. Hugo Stotz gründete im Jahre 1891 als 22jähriger Elek⸗ troingenieur in P 6, 20 ein Ingenieurbüro für Elektro⸗Inſtallation unter der Firma Moys& Stotz. Im Laufe von rund 10 Jahren hatte ſich aus dem unscheinbaren Bürvd das Geſchäft ſo ſtark entwickelt, daß er ſich entſchloß, im Jahre 1901 in O 4, 8/9 ein Geſchäf is zu erbauen, das auch die Herſtellung von Inſtallationsapparaten aufnehmen ſollte. Die Firma erhielt von da ab den Namen Stotz& Cie., Elektrizetäts G. m. b. H. Als Bahnbrecher der Elek⸗ trotechnik ſchuf Stotz in dieſem Hauſe die erſte elektriſche Kraftzentrale in Mann⸗ heim. Von dieſer Kraftzentrale wurden die Ge⸗ ſchäftsräume ſämtlicher Geſchäftsleute des O⸗A⸗ Quadrates mit elektriſchem Strom verſorgt. Im Laufe der nächſten Jahre wurden in verſchie⸗ denen deutſchen Städten eigene Inſtallationsbüros aufgemacht. Die Erfahrung lehrte, daß zur ord⸗ nungsgemäßen Inſtallation auch die nötigen Appa⸗ rate zum großen Teil fehlten, und Stotz ſah nun ſeine Hauptaufgabe in der Herſtellung von Inſtalla⸗ tionsapparaten. 1912 wurde die Fabrik in Neckarau gebaut und im Mai 1913 bezogen. Damals wurden rund 200 Leute beſchäftigt. Um ſich ganz der Fabri⸗ kalion widmen zu können, wurde die Abteilung In⸗ kallationen an Brown, Boveri abgetreten. Trotz Krieg wurde das Werk Neckarau dauernd erweitert, 'i daß es heute auf eine Belegſchaft von über 700 angewachſen iſt. Maßgebend für die Erweiterung nach 1925 war die Herſtellung des in der ganzen 1 verbreiteten Stotz⸗Automaten, einer elektriſchen Dauer⸗Sicherung. Dank ſeiner umfangreichen Kennt⸗ niſſe auf dem Gebiet der Elektrotechnik war Herr Stotz in den einſchlägigen Fachverbänden und in den verſchiedenen VDE⸗Ausſchüſſen als führender Be⸗ rater tätig. Vor reichlich fünf Jahren zog ſich Herr Stotz vom Geſchäftsleben zurück. Er war aber bis zum letzten Tage mit Begeiſterung und Eifer bei ſeinem Fach und in ſeinem großen Freundes⸗ und Bekann⸗ tenkreiſe zu jeder Zeit ein uneigennütziger und ſtets geſchätzter Berater. In der Nachkriegszeit iſt er als Stadtverordneter der Deutſchen Volkspartei im Gemeindeleben der Stadt Mannheim hervorgetreten. Beſondere Liebe brachte er dem Theater und vor allem der Muſik entgegen. Ueber ſeine jagdlichen Sollen ſich die Stotterer zuſammenſchließen? Gegen meinen Vorſchlag auf einen Zuſammen⸗ ſchluß der Stotterer zur Heilung, hat Dr. Worms, Mannheim, in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ vom 23. Auguſt Bedenken erhoben. Einerſeits be⸗ fürchtet er davon einen ungünſtigen Einfluß auf die Beteiligten, möglicherweiſe ſogar Anſteckung, und andererſeits vermag er ſich von der gruppenweiſen Behandlung nichts zu verſprechen. Zur begrifflichen Klarſtellung nur dies: Stot⸗ terer ſind Sprachleidende, die im Gegenſatz zu den Stammlern an ſich die Fähigkeit beſitzen, vollkom⸗ men richtig, glatt und fließend— alls normal— zu ſprechen. Nur in beſtimmten Situationen werden ihre Sprachbewegungen durch Krämpfe lahmgelegt. a Daraus ergibt ſich, daß das Stottern eine rein ſeeliſche Erkrankung, eine Zwangsneuroſe dar⸗ ſtellt. Geheilt werden kann ſie nur dadurch, daß ſich der Sprechleidende, oder daß man dem Sprech⸗ leidenden gute, geſunde Sprecherlebniſſe, Sprech⸗ erfahrungen verſchafft. Dazu iſt notwendig das Be⸗ wußtmachen der richtigen„normalen“ Sprechtechnik und der überzeugende, der ſuggeſtive Einfluß des Sprechmeiſters. tichts wirkt auf den Stotterer ſo ſuggeſtiv wie der geheilte Stotterer. Aus dieſer ebenſo einfachen wie einleuchtenden Erkenntnis iſt mein Vorſchlag zur Heilung durch Selbſthilfe hervorgegangen. Die Leitung der von mir geplanten Sprechzirkel dürfte daher ſtets nur einem vollkommen geheilten, ehemaligen Stot⸗ terer anvertraut werden. Dr. W. irrt, wenn er an⸗ nimmt, daß dieſer durch den Umgang mit den noch ſtotternden Teilnehmern in die Gefahr des Rückfal⸗ les käme. Es iſt richtig, daß man durch Sprechübungen allein das Uebel nicht beſeitigen kann. Aber ohne Bewußtmachung der richtigen geſunden Sprechweiſe geht es auch nicht. Die Hauptſache bleibt natürlich der ſuggeſtive Einfluß des Sprechmeiſters, eine Tat⸗ ſache, auf der ja meine Anregung in erſter Linie beruht. Unentbehrlich iſt beim Heilverfahren aber auch die Gruppe. Denn der Stotterer muß ſich dar⸗ an gewöhnen, nicht nur Privatgeſpräche mit einem einzelnen Partner zu führen, ſondern auch vor einer Mehrheit zu ſprechen. Erſt wenn er das ohne Hem⸗ mung und Angſt kann, iſt er völlig geheilt. Somit erweiſen ſich die Bedenken des Kritikers als unbe⸗ gründet. R. Kraemer. * Auf dieſe Zuſchrift erteilen wir Herrn Dr. Worms das Schlußwort: Dr. Krämer ſtellt in obiger Erwiderung feſt: 1. Stotterer können vollkommen richtig ſprechen, 2. Stottern iſt eine rein ſeeliſche Erkrankung. Das iſt vollkommen richtig. Nur die Folgerung iſt falſch, denn wenn der Stotterer richtig ſpricht, braucht man ihm das richtige Sprechen nicht erſt bei⸗ zubringen, höchſtens, daß man ihn eine richtige Atem⸗ führung lehrt, die er häufig nicht beſitzt. Wenn aber Stottern eine ſeeliſche Erkrankung iſt, dann kommt es darauf an, die Seele zu heilen und das kann man nicht in Bauſch und Bogen in einem Verein, ſondern jede Seele will ganz perſönlich behandelt werden. Wenn dann der Stotterer geheilt iſt, kann er ſeine erworbenen Fähigkeiten überall feſtigen: in der Familie, im täglichen Verkehr mit Menſchen, in Be⸗ rufsorganiſationen u. dergl. ohne einen eigenen Verein dazu nötig zu haben. Daß meine Bedenken gegen Stotterer⸗Vereine der Auffaſſung von Aerzten, aber auch dem natürlichen Empfinden und den Er⸗ fahrungen von Laien entſpricht, haben mir die viel⸗ fachen Aeußerungen aus dieſen Kreiſen beſtätigt. Dr. Worms. ** Damit ſchließen wir die Ausſprache, der wir zum Nutzen der Stotterer Raum gewährt haben. Die Schriftleitung. Meldepflicht der Vereins und Werkbüchereien Bekanntmachung des Präſidenten der Reichs ſchrifttumskammer 5 Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer erläßt folgende Bekanntmachung: Nach§ 4 in Verbindung mit 8 6 der erſten Ver⸗ ordnung zur Durchführung des Reichskulturkammer⸗ geſetzes vom 1. November 1933(RGeBl. 1 S. 797) muß der Reichskulturkammer und der zuſtändigen Ein⸗ zelkammer angehören,„wer bei der Erzeugung, der Wiedergabe, der geiſtigen oder techniſchen Verar⸗ beitung, der Verbreitung, der Erhaltung, dem Abſatz oder der Vermittlung des Abſatzes von Kul⸗ turgut mitwirkt.“ Hierzu gehören als wichtige Ver⸗ mittler des Kulturgutes Schrifttum auch die deut⸗ ſchen Werk und Vereins büchereien. Ich fordere daher die Leiter dieſer Büchereien auf, der Reichsarbeitsgemeinſchaft der Betreuer deutſcher Werkbüchereien in der Reichsſchrifttums⸗ kammer(Berlin'ö8, Leipziger Straße) als deren zuſtändige Gliederung zunächſt zu melden: 1. Namen und Anſchrift der Werke und Vereine, zu denen ſie gehören, 2. Namen und Anſchrift der Betreuer der Neigungen ſprechen folgende Zeilen aus Jäger⸗ kreiſen: Als in den Nachmittagsſtunden des 3. September die Trauerkunde vom dem Ableben Stotz's bekannt wurde, hat wohl die geſamte Jägerſchaft Mann⸗ heims das wehmütige Gefühl überkommen: mit ihm iſt einer unſerer Beſten dahingegangen. Hugo Stotz war lange Jahre hindurch bis zur Auflöſung des Bad. Bundes Deutſcher Jäger 1. Vorſitzender der Mannheimer Bezirksgruppe. Es iſt unſtreitbar ſein Verdienſt, daß der Geiſt der Kameradſchaft in den Reihen der Jäger einen Zuſammenhalt ſchuf, der vorbildlich iſt. Seine Ritterlichkeit und ſein Gerech⸗ tigkeitsgefühl, ſeine vornehme menſchliche Güte, und der nie erlahmende Wille, ausgleichend zu wirken, machten vor keiner Schwierigkeit halt, wenn es galt, durch ſelbſtloſen Einſatz der ganzen Perſönlichkeit, das begütigende letzte Wort zu ſprechen. Es gab keine Lebenslage, in der Hugo Stotz auch nur einmaß als hilfsbereiter Menſch verſagt hätte. Aufrecht und grad, ritterlich wie der äußere Menſch, ſo war auch der innere Kern. Wenn die Mannheimer Jäger den letzten Bruch an der Bahre dieſes deutſchen Weid⸗ mannes niederlegen, das Halali verklungen iſt, wird die Geſtalt ihres Freundes Stotz, und das Andenken an ſeine vornehme Perſönlichkeit in der Geſchichte der geſamten badiſchen Jägerei eine ſtete Erinne⸗ rung bleiben. Was machen die Pilze? Dr. Bickerich, der lange mit verzweiflungsvollem Blick nach dem regenleeren Himmel geſchaut hat, gewinnt jetzt wieder ein fröhliches Ausſehen und be⸗ grüßt jeden Tropfen, der herunterkommt. Geſtern war er ſchon wieder mit ſeinen Pilzfreunden nach Weinheim unterwegs, und Samstag geht es nach Friedsrichsfeld. Haben wir ihn mal gefragt, ob er nun bisher ſchon viel erzielt hat, und nach welchem Programm er eigentlich ſeine Wanderungen anlegt? Nun, er hat ſeine Leute, Waldläufer und Randſied⸗ ler, unterwegs in der ganzen Umgegend, die melden ihm, wo etwas gefunden wird. Und dann iſt es ja nicht nur darum zu tun, möglichſt viel zu finden, ſondern möglichſt viele Arten, damit die Leute auch belehrt werden können; denn er iſt ja vor allen Dingen als Lehrer und Fachmann angeſtellt. Und da war es denn neulich in Oftersheim kein ſchlechtes Ergebnis. Ungefähr 90 Leute unterwegs, davon nur wenige Schwetzinger, meiſt Mannheimer. Gefunden wurden u. a. Butterpilze, Ziegenlippen, Maronen und Schmerlinge. In Heidelberg waren es ſchon über 50 Perſonen, darunter auch wiederum eine Menge Mannheimer. Es ging auf⸗ wärts durchs Siebenmühlental, und da ſtanden Stein⸗ und Birkenpilze, Hexenpilze und Rotkappen in Men⸗ gen. Da das Wetter an beiden Tagen wunderbar war, ſo herrſchte glänzende Stimmung und fröhliche Einträchtigkeit im Eifer, zu ſuchen, den Nachbarn zu zeigen, und Belehrung nach allen Seiten him weiter⸗ zugeben. Was aber das richtige Mengenergebnis anbelangt, das auch wirklich jedem Teilnehmer ſein Mittageſſen in den Topf bringt, ſo iſt jetzt gerade Büchereien und Angabe, ob haupt⸗ oder nebenamt⸗ lich tätig, 3. den Buchbeſtand(Anzahl oder Bände), 4. Anzahl der leſeberechtigten Werk⸗ oder Vereinsangehörigen. Diejenigen Werke und Vereine, die der Arbeits⸗ gemeinſchaft bereits angeſchloſſen ſind, werden von dieſer Meldepflicht nicht berührt. Ferner ſind die Werke und Vereine verpflichtet, zum Zwecke der Säuberung der Buchbeſtände von unerwünſchten und ungeeigneten Schriften die Bücher liſten ihrer Büchereien der genannten Arbeitsgemeinſchaft bis zmm 20. September 1935 einzureichen. Die Arbeitsgemeinſchaft der Betreuer deutſcher Werkbüchereien iſt ermächtigt, für dieſe Arbeit einen Unkoſtenbeitrag zu erheben, der ſich nach der Größe der Büchereien ſtaffelt. Zunächſt wird eine Grund⸗ gebühr von rund 5 Mk feſtgeſetzt, die bis zum 20. September auf das Poſtſcheckkonto Berlin NW'öᷓ7, Nr. 161 215([Reichsarbeitsgemeinſchaft der Betreuer deutſcher Werkbüchereien in der Reichsſchrifttums⸗ kammer Berlin A 8) zu zahlen iſt. das richtige Wetter dafür: Regenſchauer mit Schwüle. Im übrigen wurden auch ſchon am Wochenende grö⸗ ßere Mengen Champignons angeliefert. So hatte ein Gemüſehändler allein 50—60 Pfund Cham⸗ pignons zur Verfügung, die ſämtlich aus der Um⸗ gegend von Mannheim waren, und natürlich im Nu abgingen. Siedlungsrundfahrten nicht eingeſtellt Verſchiedentlich tauchte in den letzten Tagen die Meinung auf, die von dem Verkehrsverein im Auf⸗ trag der Stadtverwaltung durchgeführten Rund⸗ fahrten durch die Randſiedlungen ſeien mit Schluß der Ferien eingeſtellt worden. Das trifft keines⸗ wegs zu, und nach wie vor finden dieſe Fahrten planmäßig jeden Nachmittag 3 Uhr ſtatt. Es iſt auch vorgeſehen, ſie ſo lange wie irgend möglich aus⸗ zuführen. Gegenwärtig vermitteln dieſe Siedlungs⸗ rundfahrten ganz beſondere Genüſſe, da durch die letzten Regenfälle die Natur einen friſcheren Eindruck macht und die Gärten zwiſchen den Siedlungshäu⸗ ſern prächtiger denn je daſtehen. Bei dieſer Gelegen⸗ heit muß nochmals darauf hingewieſen werden, daß die Fahrkarten für die Siedlungsrundfahrten nur im Vorverkauf beim Verkehrsverein zu haben ſind. „Zeugin Jehovas“ vor dem Sondergericht Druckſchriften der verbotenen Internationalen Vereinigung der Ernſten Bibelforſcher brachte die verheiratete 63 Jahre alte Regina Kroll aus Straßburg, wo ſie Verſammlungen beſuchte, nach ihrem Wohnort Kehl a. Rh. Auch ſuchte ſie häufig ehemalige Anhänger in Kehl auf, um ſich mit ihnen im Sinne der Vereinigung zu unterhalten. Frau., der das Verbot bekannt war, hat ſich demnach im Sinne des 8 4 der Verordnung vom 28. Februar 1933 ſtvaſbbar gemacht. Sie wurde vom Badiſchen Sonder⸗ gericht zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten verurteilt; 6 Wochen Unterſuchungshaft wurden an⸗ gerechnet. Deviſenſchieber Jatob geſucht Die Juſtigpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Wegen Deviſenverbrechens wird der Inhaber der Firma Deutſche Büſten⸗ und Wachspuppenfabrik, Berlin SW. 19, Seydelſtraße 1/2, Ludwig Jacob, geſucht. Jacob hatte am 27. Aatguſt eine Schaufenſterpuppe nach der Schweiz abgeſchickt und in den Oberſchenkel dieſer Puppe 19000 Mark in Hundertmarkſcheinen raffiniert verſteckt, die Oeffnung wieder zugeleimt, die Stelle mit Glaſur verdeckt und damit die Ent⸗ deckung des Geldbetrages außerordentlich erſchwert. Der Aufmerkſamkeit der Grenzzollbeamten, die auf der Strecke nach Schaffhauſen ihren Dienſt verſehen, iſt es zu verdanken, daß die Sendung rechtzeitig auf⸗ gehalten und das Geld ſichergeſtellt werden konnte. Weitere 22 000 Mark wurden in der Berliner Firma des Jacob zur Sicherung der zu erwartenden Ver⸗ mögensſtrafe beſchlagnahmt. Dem Beſchuldigten Jacob iſt es in letzter Minute gelungen, ſich dem Zugriff der Kriminalbeamten zu entziehen. Er hatte ſich zuletzt in Leipzig auf der Meſſe aufgehalten. An die Oeffentlichkeit ergeht hiermit die Aufforderung, die Behörden bei der Suche nach Jacob zu unterſtützen und den zuſtändigen Polizeidienſtſtellen bei ſeinem Auftauchen unverzüg⸗ lich Nachricht zu geben. —— * 70 Jahre alt wird heute Frau Margarethe Behrens, Große Merzelſtr. 3. Wir wünſchen der langjährigen treuen Bezieherin der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ einen ſchönen Lebensabend. ue Inmitten eines großen Obſtgartens werden an der Mosbacher Straße in Wallſtadt fünf Häuſer erſtellt, die insgeſamt zwanzig Voleswohnungen enthalten. Das Gelände, auf dem die Häuſer auf⸗ gerichtet werden, iſt ein einziger Zwetſchgenbaum⸗ garten, in dem über zweihundert Zwetſchgenbäume ſtehen. Bei dem Bau der Häuſer nahm man auf dieſe Tatſache Rückſicht und ſorgte dafür, daß nur wenige Bäume gefällt werden brauchten. Die übrigen Zwetſchgenbäume werden einen willkom⸗ menen Beſtandteil für die Gärten der künftigen Be⸗ wohner bilden. u Neuregelung des gewerblichen Unterrichts. Durch eine Anordnung des Miniſteriums des Kul⸗ tus und Unterrichts werden ſämtliche am 2. Sep⸗ tember vorhandenen Fortbildungsſchulon in Gewer⸗ beſchulen umgewandelt. Es weroͤen Gewerbeſchul⸗ verbände gebildet und nach der Gemeinde benannt, in der ſich die Verbandsgewerbeſchule befindet. Alle beſchäftigten fortbildungsſchulpflichtigen, gewerblich tätigen Arbeiter müſſen die Schule drei Jahre lang bis zum vollendeten 18. Jahre beſuchen. Die Be⸗ triebsführer ſind bei Strafe verpflichtet, die jungen Leute rechtzeitig an⸗ und abmelden und zum Schulbeſuch anzuhalten. an Sonntagskarten zum„Dürkheimer Wurſt⸗ markt“. Während der Wurſtmarkttage am.,.,., 10. und 14. und 15. September gibt die Reichsbahn Sonntagskarten nach Bad Dürkheim im Umkreis von 100 Kilometer aus. Die elektriſche Rhein⸗Haardt⸗ Bahn, die Bad Dürkheim mit Mannhe zan verbin⸗ det und die im vorigen Jahre etwa 55 000 Perſonen zum Wurſtmarkt befördert hat, gibt ebenfalls wäh⸗ rend der Feſttage bei verſtärktem Verkehr verbilligte Hin⸗ und Rückfahrkarten aus. * Stellungsbeſehl abwarten! Mehrfach iſt be⸗ kannt geworden, daß Angehörige des Jahrgan⸗ ges 1914, die gemuſtert, für tauglich befunden und für eine beſtimmte Waffengattung vorgeſehen ſind, ihre Zivilſtellung bereits aufgegeben haben, oder daß für ſie beſonders in Familien betrieben, wo Söhne im elterlichen Unternehmen mitarbeiten, bereits Er⸗ ſatzkräfte angenommen worden ſind. Es kann nur geraten werden, mit ſolchen Maßnahmen noch zu warten, wenn tunlich bis der Stellungsbefehl ein⸗ geht. Zugleich ſei darauf hingewieſen, daß die Zahl der freiwilligen Meldungen ſo groß iſt, daß mit der Einſtellung von nur einem Teil der Gemuſterten des Jahrganges 1914 gerechnet werden kann. — DE ae ö eller. 5 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 5. September: Die Zufuhr feuchtwarmer, ſubtropiſcher Luftmaſſen iſt in eine ſolche kühlerer Meeresluft übergegangen. Dabei kam es geſtern zu meiſt gewittrigen Niederſchlägen. Von Südweſten her ſteigt der Luftöͤruck zwar wieder kräf⸗ tig an, doch bleibt leichte Unbeſtändigkeit erhalten. Vorausſage für Freitag, 6. Seplember Wechſelnd bewölktes Wetter mit nur vereinzelt auf⸗ tretenden Schauern, bei ſüdweſtlichen Winden Tages⸗ temperaturen zwiſchen 15 und 20 Grad. . Höchſttemperatur in Mannheim am 4. September + 23,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5. September 14,6 Grad; heute früh 78 Uhr + 14,8 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 15,6 Millimeter 15,6 Liter je Geviertmeter. i In den Rheinbädern heute vormittag 9 Uhr + 19 Grad Waſſer⸗ und + 14,5 Grad Luftwärme. Neckar⸗Peg - 77.782.920 5 5 84.91 25 4 Mannheim 90.8.00 28 4405 2 8..84 99 200705 67 1558 1,5 ———— Baden enſchaftlichen Lehramt ehranſtalten in Baden. Unter den ſchon jetzt vor⸗ ichen Geſuchen von Abiturienten des 35 um Zulaſſung zum wiſſenſchaftlichen ren Lehranſtalten in Baden ſind nur ſonders befähigte Bewerber für die teilung, für neuſprachlich⸗ teilung mit Franzöſiſch und Engliſch und für die mathematiſch⸗natur⸗ Abteilung mit Biologie als Haupt⸗ fgabe, die der Erzieher im zialiſtiſchen Staat zu erfüllen hat, fordert eſſte Ausleſe unter einer möglichſt großen nzahl hervorragend befähigter Bewerber. Geeig⸗ nete Abiturienten des Jahrgangs 1935 werden da⸗ her veranlaßt, ſich umgehend mit der Direktion der Anſtalt, an der ſie die Reifeprüfung abgelegt haben, ö Benehmen zu ſetzen. Die Direktionen ſind an⸗ gewieſen, die Geſuche bis ſpäteſtens 5. Oktober 1985 unter Anſchluß aller erforderlichen Nachweiſe lins⸗ beſondere auch HJ, SA, SS uſw. Zeugniſſe) dem Unterrichtsminiſterium vorzulegen. Es wird erneut ausdrücklich darauf hingewieſen, daß nur eine ganz beſchränkte Anzahl von Bewerbern— höchſtens 12— zur Laufbahn des wiſſenſchaftlich gebildeten Lehrers = 31 Sept. die an höheren Lehranſtalten zugelaſſen werden kann. Einzelheiten enthält eine Bekanntmachung des Unter sminiſteriums vom 31. Auguſt 1935, die im neueſten Amtsblatt des Unterrichtsminiſteriums und im Staatsanzeiger— Führer— veröffentlicht iſt. Es wird zugepackt! Haftſtrafe und Radfahrverbot für Verkehrssünder * Heidelberg, 5. Sept. Der Polizeibericht meldet: Der 20 Jahre alte Oskar Trenz, Heidelberg⸗Kirch⸗ heim, Bürgerſtraße 33, wurde mit 4 Tagen Haft beſtraft, weil er mit ſeinem Fahrrad eine geſperrte Straßenſtrecke gefahren iſt und dem einſchreitenden Polizeibeamten erklärte, daß er ſich um die aufge⸗ ſtellte Sperrtafeln nicht kümmere. Gleichzeitig er⸗ hielt er auf drei Monate Radfahr verbot. — Ebenfalls Radfahrverbot auf ein halbes Jahr er⸗ hielt der 28 Jahre alte Hermann Pauli, Wieb⸗ linger Weg 35, hier, weil er auf ſeinem Fahrrad eine erwachſene Perſon mit ſich führte und, anſtatt autf das Haltezeichen eines Polizeibeamten anzuhal⸗ ten, mit erhöhter Geſchwindigkeit ſich der Feſtſtel⸗ lung ſeiner Perſon zu entziehen verſuchte. Raſſenſchänder kommen ins Konzenkrationslager ) Karlsruhe, 5. Sept. zeiamt meldet: „In Schutzhaft genommen wurde der jüdiſche Bäckermeiſter Leopold Reinach, wohnhaft in Sinz⸗ heim a. d. Elſenz. Reinach verſuchte in zahlreichen Fällen, weibliches Dienſtperſonal unter Anwendung von Gewalt zu ſchänden. Da bisher keine der bei ihm beſchäftigten Hausangeſtellten vor ſeinen unſitt⸗ en Angriffen und unflätigen Bemerkungen ver⸗ hont blieb, wird Reinach die Auflage gemacht, in Zukunft nur noch weibliches Dienſtper⸗ ſonal jüdiſcher Raſſe zu halten. wurde zunächſt auf Weiſung des Geheimen Staats⸗ poltzeiamtes in das Konzentrationslager übergeführt und außerdem Anzeige wegen Notzuchtsverſuch er⸗ ſtatbet.“ Das Geheime Staatspoli⸗ E „Der jüdiſche Metzger und Pferdehändler Bern⸗ hard Kils heimer, geboren am 22. Oktober 1900 zu Königsbach, Amt Pforzheim, wohnhaft in Pforzheim, Marktſtraße 20, wurde wegen ſeines raſſeſchän⸗ deriſchen Treibens durch das Geheime Staats⸗ polizeiamt in Schutzhaft genommen und ins Konzen⸗ trationslager Kislau übergeführt.“ Alkohol und Meſſer * Pforzheim, 5. Sept. Als nachmittags ein Be⸗ amter des Städt. Fürſorgeamtes zu ſeinem Mündel, dem entmündigten 65 Jahre alten Gottlob., in die Wohnung kam, ging dieſer mit einem Meſſer gulf ſeinen Vormund los. Ein dritter Mann, der in der Wohnung weilte, verſuchte dem Raſenden das Meſſer aus der Hand zu reißen, dieſer wehrte ſich jedoch ſo, daß dem Mann die Hand verletzt und die Flechſen von rei Fingern beinahe durchſchnitten wurden. Auf der Straße verſetzte der Tobſüchtige dem Beamten von hinten einen Stich in die Schulter. Die Verletzung iſt aber nicht lebensgefährlich. Die Kriminalpolizei beugte durch raſches Zugreifen wei⸗ terem Unheil vor. K. war betrunken. Er iſt arſt im Frühjahr aus der Pflegeanſtalt Wiesloch ent⸗ laſſen worden. Ein Ehrenmal in Achern * Villingen, 5. Sept. In der nichtöffentlichen Sitzung der Delegierten des Landesſeuerwehrtages wurde die Erſtellung eines Ehrenmals für die gefallenen und verſtorbenen Feuer wehrmänner gutgeheißen und der Vorſchlag des Präſidenten zur Finanzierung je Feuerwehrmann einen Mindeſtbeitrag von 30 Pfg. zu erheben, befür⸗ wortet. Durch Spenden ſeitens der Induſtrie und freiwillige Erhöhung des Sollbeitrages derjenigen Mitglieder, die dazu in der Lage ſind, ſowie durch einen Zuſchuß von der Kaſſe wird der Eingang eines Betrages von 25— 30 000 Mark erwartet, der die Koſten decken dürfte. Das Denkmal ſoll auf einem ſehr ſchönen, von der Stadt Achern zur Verfügung gestellten Platz errichtet werden und nicht nur ein Erinnerungsmal für die gefallenen und geſtorbenen Wehrmänner, ſondern auch ein Mahnmal für die kommenden Generationen ſein. * Reinach 23 5 Neue Mannheimer Zeit 8 D Jas Qꝛeiguis uon 5 ung Mit tag⸗Ausgabe D 8 2 8 2 E Fran 5 Die Ausſtellung„Rhein⸗Mainiſche Wirtſchaft“ Blick auf die Stände der chemiſchen und optiſchen Induſtrie Erfreuliches iſt vom Juli zu melden: Badens Fremdenverkehr in der Skakiſtik Heidelberg hatte den ſtärkſten Zuſtrom zu verzeichnen (D Karlsruhe, 5. Sept. Der Fremdenverkehr des Monats Juli hat ſich für das badiſche Fremdenverkehrsgewerbe erfreu⸗ licherweiſe durchaus befriedigend geſtaltet. Vor⸗ nehmlich darf dies der zielbewußten und einheitlich geſtrafften, tatkräftigen Fremdenwerbung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung gedankt werden. Selbſt⸗ verſtändlich war nach der regneriſchen erſten Jahres⸗ hälfte auch der glücklich erfolgte Witterungsum⸗ Iſchlag von weſentlichem Einfluß. Insgefaſnit ſind in den wichtigeren, der monatlichen Eildienſtſtatiſtik des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamtes angeſchloſ⸗ ſenen Heilbädern(), Luftkurorten(22), und ſonſti⸗ gen Fremdenverkehrsplätzen(9) unſeres Landes während des Monats Juli 170 520 Fremde in Ho⸗ tels, Gaſthöfen, Penſionen, Erholungsheimen, Sa⸗ natorien uſw. angekommen, das ſinnd über 23 000 oder 156 v. H. mehr als im gleichen Monat des Vorjahres; Jugendherbergsgäſte und in Maſſenquar⸗ tieren untergebrachte Fremde ſind hierbei nicht mit⸗ gezählt. Fremdenübernachtungen wurden von dieſen 40 Orten im Monat Juli 677 352 gemeldet, das ſind 76 803 oder 12,8 v. H. mehr als im Vorjahre. Insbeſondere hat auch der Ausländerverkehr bedeutend zugenommen. Mit 34144 Ankünften und 106 153 Uebernachtungen zeigt der Ausländerbeſuch gegenüber dem vorjähri⸗ gen Juli eine Zunahme bei den Ankünften um 22 v. H. und bei den Uebernachtungen um 12,7 v. H. Den ſtärkſten Fremdenzuſtrom hatte die Stadt Heidelberg zu verzeichnen, die 27 994 Fremdenankünfte melden konnte. Die Stadt Frei⸗ burg beherbergte 22 452 Fremde, die Stadt Kon⸗ ſtanz 19868, Baden⸗Baden 13 945. Das letzt⸗ 2 genannte Heilbad hatte auch die höchſten Ueber⸗ nachtungsziffern aufzuweiſen; die Zahl der Frem⸗ denübernachtungen betrug hier 75 421. Zwiſchen 40 und 50 000 Uebernachtungen meldeten Bad Dürr⸗ heim, wozu die dort vorhandenen zahlreichen Er⸗ holungs⸗ und Kinderheime das ihre beitvugen, fer⸗ ner Badenweiler, Freiburg und Heidelberg. Beſonders günſtig ſchließ, das Juli⸗Ergeb⸗ nis für die 22 von der Eildienſtſtatiſtik erfaß⸗ ten bädiſchen Luftkurorte ab. Ihre Beſucherzahl hat ſich gegenüber dem Monat Juli 1934 den 41 507 auf 45944 geſteigert(darunter der Ausländerverkehr von 5396 auf 6500), und die Fremdenübernachtungen haben dort von 241 622 auf 298 593 zugenommen(darunter die Uebernachtungen von Ausländern von 25 115 auf 32 037). Auch die neun ſonſtigen Fremden ver⸗ kehrsplätze laſſen einen erfreulichen Auſſchwung des Fremdenverkehrs erkennen. Der Fremdenbeſuch hat bei dieſen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres eine Steigerung von 82 029 auf 98 663 erfahren; ebenſo hat ſich die Zahl der Fremdenüber⸗ nachtungen im gleichen Maße von 148 754 auf 169 151 erhöht. In den neun Heilbädern iſt der Fremden⸗ zuſtrom von 23 972 auf 25 913 geſtiegen; desgleichen die Fremdenübernachtungen von 210 173 auf 215 598. Von den Beſuchern dieſer neun Badeorte kamen über ein Fünftel vom Ausland; ihre Zahl hat ſich gleichfalls erhöht(5997 gegen 5727 im Juli 1934). Hingegen hat ſich die Zahl der Ausländerübernach⸗ tungen leider, wenn auch nur geringfügig, vermin⸗ dert; ſie beziffert ſich auf 37 716 gegenüber 40 072 im vorjährigen Juli. eee O auf dem Wege nach Nürnberg * Karlsruhe, 5. Sept. Seit ſechs Tagen befindet ſich nunmehr die Marſcheinheit 21 Baden mit den Bannfahnen auf dem Marſch nach Nürnberg. Am vergangenen Samstag traf ſie in Hüffen⸗ hardt ein, von wo ſie am heutigen Tage wieder aufbrach,. Gebietsführer Kemper nahm auf ſeiner Fahrt nach Nordbaden eine kurze Beſichtigung vor. Wie uns der Führer der Marſcheinheit, Gefolgſchafts⸗ führer Braun, mitteilt, befinden ſich ſämtliche Marſch⸗ teilnehmer in beſter körperlicher Verfaſſung. Ueberall, wo unſere Kameraden durchmarſchieren oder Quar⸗ tier nehmen, wird ihnen ein begeiſterter Empfang zuteil. Die in den Raſtorten durchgeführten Kund⸗ gebungen haben alle ſtarke Teilnahme ſeitens der Bevölkerung zu verzeichnen. Der ſtraffen Diſtziplin und vorbildlichen Haltung unſerer Kameraden wird überall lebhafte Anerkennung zuteil. Gebietsführer Kemper, der ſich nach jedem einzelnen Kameraden erkundigte, überzeugte ſich perſönlich von der guten und reichlichen Verpflegung, die mit in erſter Linie die Leiſtungsfähigkeit der Marſchteilnehmer gewähr⸗ leiſtet. Ein Staatsfeind vor dem Richter * Heidelberg, 5. Sept. Einer ebenſo albernen wie verwerflichen Tätigkeit huldigte der 49 Jahre alte Friedrich., indem er Firmenreklamezettel mit ſchweren Beſchimpfungen gegen Führer und Reich beſchrieb und in der Dilsberger Gegend allenthalben niederlegte oder anheftete. Angeſichts der ſchwer⸗ wiegenden Beleidigungen konnten mildernde Um⸗ ſtände nicht gewährt werden. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis. * Mosbach, 4. Sept. Die Große Strafkammer Mosbach verurteilte den Hermann Vogt aus Uif⸗ fingen wegen Verbrechens nach 8 174, 1 in Tat⸗ einheit mit§ 176, 3— Vornahme unzüchtiger Handlungen mit ſeinen Schulkindern unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Jahr und 2 Monaten. Der verdächtige„Onkel“ * Wertheim, 5. Sept. Dem Wirt des Gaſthauſes „Zur Roſe“ in Naſſig fiel auf, daß in ſeiner Kaſſe ein Geldbetrag fehlte. Er ſchöpfte ſofort Verdacht gegen einen Angeſtellten einer Freiburger Firma, der bei ihm übernachtete, zumal ſein vierjähriges Töch⸗ terchen erzählte, daß der„fremde Onkel“ ſich an der Kaſſe zu ſchaffen gemacht hatte. Die Polizei holte den„Ahnungsloſen“ aus dem Bett, der nach an⸗ fänglichem Leugnen die Tat eingeſtamd. Er wurde in das Amtsgerichtsgefängnis Wertheim eingeliefert, wo inzwiſchen auch noch entwendete Zigaretten bei ihm gefunden wurden. Weinheim, 3. Sept. Der Weinheimer Kir⸗ chenchor der Johannispfarrei kann in die⸗ ſem Jahr auf ein 50fähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken. Aus dieſem Anlaß findet am Sonntag, den 15. September in der Stadtkirche ein Feſtgottes⸗ dienſt ſtatt. Am Abend des gleichen Tages wird in der Müllheimer Feſthalle ein Gemeindeabend abge⸗ halten werden, bei dem Stadtpfarrer Joeſt aus Mannheim, der frühere Pfarrer der Stadtkirche, ſprechen wird.— Frau Eliſabeth Gumb, konnte ihren 79. Geburtstag feiern. L Walldorf, 3. Sept. Bäckermeiſter Peter Seib konnte dieſer Tage in beſter Geſundheit im Kreiſe ſeiner Familie den 70. Geburtstag begehen. L. Wieſental, 3. Sept. Die Eheleute Karl Rei⸗ chert und Frau feierten das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— Die Reiſegruppe Waghäu⸗ ſel, der die Brieftauben vereine von Wieſen⸗ tal, Oberhauſen, Philippsburg und Neudorf ange⸗ hören, veranſtaltete letzthin ein gemeinſames Gar⸗ tenfeſt, das bei allerlei Darbietungen einen ſtim⸗ mungsvollen Verlauf nahm. Mit dem Feſt war gleichzeitig das zehnjährige Jubiläum des Brief⸗ taubenvereins„Heimatliebe“ Wieſental ver⸗ Hunden. Donnerstag, 5. September 1935 Aus der Pfalz Ludwigshafener Anfallschrontk r. Ludwigshafen, 5. Sept. Im Betrieb der JG. Farbeninduſtrie wurden einem Arbeiter beim Ra n⸗ gieren eines Zuges ein Arm und ein Bein ah gefahren. Der Zuſtand des Verunglückten iſt be⸗ denklich, doch beſteht, wie heute vormittag vom Kran⸗ kenhaus mitgeteilt wird, Hoffnung, den Bedauerns⸗ werten am Leben zu erhalten. Auf ähnliche Weiſe verunglückte geſtern ein bei einem Mannheimer Ver⸗ gnügungsunternehmen beſchäftigter Mann, Auch er geriet zwiſchen zwei Wagen, als er ſich auf die Verbindungsſtange eines Meßwagens und des Bei⸗ wagens geſetzt hatte. Der Angeſtellte wurde von dem Beiwagen überfahren und erlitt einen Oberſchen⸗ kelbruch. Ein gerettetes Kunſtwerk Das„Siegfried⸗Relief“ in Rüſſingen * Bad Dürkheim, 4. Sept. Der als„Sieg, fried⸗ Relief“ bekannte frühromaniſche Türſturz über dem Weſtportal der evangeliſchen Kirche in Rüſſingen kommt in Kürze in das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz zu Speyer und wird an Ort und Stelle durch eine getreue Nachbildung aus Sandſtein erſetzt. Der Türſturz zu Rüſſingen, deſſen Darſtel⸗ lung man wohl zur Zeit der Romantik mit der Nihe⸗ lungenſage in Verbindung brachte, iſt nach dem Gut⸗ achten Prof. Dr. Clemens⸗Bonn eine hochintereſſante bäuerliche Arbeit aus dem erſten Drittel des elften Jahrhunderts. Die im Flachrelief hervortretenden primitiven Figuren eines ſtürzenden Mannes, eines Drachen, eines Löwen und eines Kreuzes, beſeitet von 4 Tauben, dürften den Kampf des Glaubens mit dem Unglauben darſtellen. Kunſt⸗ und kulturgeſchicht⸗ lich überaus wertvoll ſind die Darſtellungen germani⸗ ſcher Knotenornamente, die ſonſt an keinem Bau⸗ denkmal der Pfalz erhalten ſind. In der Ornamentik des Rüſſinger Reliefs miſchen ſich in ſeltſamer Weise altgermaniſche und chriſtliche Motive, und geben in ihrer Deutung Rätſel auf. Es iſt zu begrüßen, daß das im wahrſten Sinne bodenſtändige Kunſtwerk im Muſeum zu Speyer vor weiterer Verwitterung ge⸗ ſchützt wird und damit ein einzigartiges Kunſtwerk der Heimat erhalten bleibt! Schlaraffenland Südpfalz 3 Schoppen Wein, 1 Bratwurſt und 1 Zigarre: 1 Mk, * Landau, 5. Sept. Die Südpfalz erlebt im Augenblick von Sonntag zu Sonntag Hochfeſte Pfälzer Fröhlichkeit: die„Kerwen“. Die Geſchäfts⸗ tüchtigkeit ſo manches Gaſt⸗ oder Straußwirtes er⸗ reichte in einzelnen Fällen eine gewaltige Umſatz⸗ ſteigerung. So wurden in Birkweiler zu nur 1 Mk. 3 Schoppen Wein, 1 Bratwurſt und 1 Zigarre verabreicht. In Albersweiler wurden 6 Schop⸗ pen Wein zu 1 Mark ausgeſchenkt. In allen Fällen machten die einzelnen Gaſtſtätten ein„bombiges“ Geſchäft. 22 Weinpatenſchaften für die Pfalz * Landau, 4. Sept. Zum Feſt des deutſchen Wei⸗ nes, das im Oktober in ganz Deutſchland ſtattfindet, ſind, wie verlautet, bis jetzt 22 Patenſchaften für die Pfalz eingelaufen. Darunter befinden ſich auch große Städte. * Bergzabern, 5. Sept. Zwiſchen Landau und Bergzabern wurde vor nunmehr 75 Jahren eine Poſtomnibus⸗Verbindung über Ingenheim eingerichtet. Die Fahrzeit betrug damals 17 Stun⸗ den, die Fahrtaxe 30 Kreuzer je Perſon. * Zweibrücken, 2. Sept. Der Staatsſekretär im Reichsfuſtizminiſterium in Berlin, Dr. Dr. h. e. Schlegelberger, wird am kommenden Samstag im Schwurgerichtsſaal des Landgerichts Zweibrücken die feierliche Einführung des neu ernannten Gene⸗ ralſtaatsanwaltes beim Oberlandesgericht der Pfalz, Hermann Hahn, vollziehen. Der Reichs miniſter der Juſtiz hat den Präſidenten des Oberlandes⸗ gerichts beauftragt, zu der Amtseinführung Ein- ladung ergehen zu laſſen. * Nothweiler(Saarpfalz), 4. Sept. Dieſer Tage eyſchienen hier vier Juden aus Frankfurt a.., die ſich ſehr eingehend über die Verhältniſſe an der Grenze erkundigten. Nachdem ſie eine Stelle für den Grenzübertritt gefunden hatten, verſchwanden ſie und ließen ihren mitgebrachten Kraftwagen 11 Dorfe zurück. Die Gendarmerie beſchlagnahmte das Fahrzeug. Inzwiſchen konnte nun feſtgeſtellt wer den, daß die Juden den Kraftwagen in Frankfurt a. M. geſtohlen hatten. Es handelte ſich um einen Vorführungswagen der Hanomag ⸗ Vertretung in Frankfurt a. M. Lampertheim auf der Frankfurter Ausſtellung mp. Lampertheim, 3. Sept. Die Gemeinde Lam⸗ pertheim iſt auf der großen Ausſtellung„Die Rhein⸗Mainiſche Wirtſchaft“ Frankfurt am Main mit einer ſehr eindrucksvollen Koje vertre- ten, die ſich im Obergeſchoß des Hauſes der Moden am günſtigſten Platz befindet. Mit Schaubildern wird die wirtſchaftliche Entwicklung Lampertheing dargeſtellt, es werden der Tabakbau und die Zigar renherſtellung, letztere durch Arbeitsproben, gezeigt Beſonders eindrucksvoll iſt die Statiſtik, die die raſche Entwicklung des Spargelbaues auf Lampertheimet Gemarkung zum Gegenſtand hat. Den Mittelpunk dieſes Ausſtellungsraumes bildet ein Tiſchmodel des Lampertheimer Siedlungswerkes. i r JG. Ran⸗ n a b⸗ iſt be⸗ Kran⸗ uerns⸗ Weiſe r Ver⸗ uch er uf die Bei⸗ n dem che n⸗ 5 i + 9 irſturz che in oriſche rt und idſtein arſtel⸗ Nibe⸗ t Gut⸗ eſſante elſten tenden eines eſeitet 18 mit ſchicht⸗ mani⸗ Bau⸗ mentik Weiſe hen in n, daß erk im ug ge⸗ ſtwerk 18 g Mk, im ase chäfts⸗ es er⸗ mſatz⸗ u nur igarre Schop⸗ Fällen biges“ Wei⸗ findet, ür die große und eine heim Stun⸗ är im H. C. mstag rücken Gene⸗ Pfalz, niſter indes⸗ Ein⸗ Tage e, die n der le für anden en im e das wer⸗ ukfurt einen ig in 9 Lam⸗ „Die ukfurt ertre⸗ ſtoden dern hein zigar⸗ zeigt. raſche eimer punkt todell 15 1 N 1 Donnerstag, 5. September 1995 Neue Maunhefmer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 407 Photo: Schubert Der erste Richtbaum erschien am 22. August auf dem Hause Freßgasse 10/11 Nun kann man mit Recht von der Beendigung des erſten Bauabſchnitts im Wiederaufbau des Plan⸗ kendurchbruchs ſprechen. Iſt doch jetzt auch der Bau⸗ zaun in der Heidelberger Straße vor dem Quadrat p 6 zurückverſetzt worden, nachdem ſchon vor etwa vierzehn Tagen die Zurückverlegung des Bauzaunes por dem P5⸗Quadrat erfolgte. Während man bei der Neuaufſtellung des Bauzaunes vor P 5 Rückſicht d ar⸗ auf nehmen mußte, daß das Eckhaus gegenüber dem Strohmarkt noch errichtet werden muß, konnte man bei P 6 ganz zurückgehen und die künftige Straßen⸗ breite vollſtändig freilegen. Von dem Blick, der ſich nunmehr bietet, iſt man wirklich überraſcht, da man jetzt die neuen err Planken in ihrer gan⸗ zen Ausdehnung erkennen kann. Blickt man vom Waſſerturm aus, ſo liegen breit die ganzen Planken da, und erſt oͤie im nächſten Jahre auch verſchwindende Verengung bei B 5 hemmt den Blick. Ganz im Hin⸗ tergrund bleibt das Auge auf dem Rieſenſchornſtein der JG. Farben haften, der genau ſo auf der Achſe der Planken liegt, wie auf der anderen Seite der Waſſerturm. Gar manchem Mannheimer wird jetzt erſt zum Bewußtſein kommen, welche gewaltige Tat dieſer Plankendurchbruch darſtellt und was dieſe Ver⸗ breiterung für Mannheim bedeutet. gewaltiges Stück weitergekommen iſt. DER 15 Immer weiter in der Arbeitsschlacht: Der erste Bauabschnitt des plankendurchbruchs Die Zurückverlegung des Bauzaunes kündet nun davon, daß man mit den Arbeiten ein Während an der jetzt freiliegenden künft igen Straße hier und da noch Abgründe gähnen, an denen man utiſchwer die früheren Keller erkennen kann, wachſen hinter dem Bauzaun die Häuſer mit einer bewundernswerten Schnelligkeit in die Höhe. Es iſt eine Freude, zu ſehenn, mit welchem Eifer die geſamten Bauarbeiter und Bauhandwerker an der Arbeit ſind und wie jeder einzelne ſchaffende Menſch von der Bauleitung bis zum einfachſten Handlanger alles daranſetzt, ſeinen Mann zu ſtellen. Unentwegt gehen die Fahrſtühle mit den Bauſtoffen in die Höhe, um gleich darauf wieder leer und mit Schwung blitzſchnell in die Tiefe zu ſauſen. Der Wiederaufbau der Häuſer iſt mit Ausnahme 955 einen Eckhauſes am Strohmarkt faſt gleichmäßig weit gediehen. Noch einige Arbeitsſtunden für je⸗ den der Beteiligten, und dann kann ſchon das R ichtfeſt gefeiert werden. Ueber die Häuſer ſelbſt jetzt ſchon ein Urteil zu fällen, wäre entſchieden ver⸗ früht, da ja die Baugerüſte ſtehen und ein Geſamt⸗ eindruck von der ziemlich einheitlich geſtalteten Faſſade noch nicht gewonnen werden kann. Jeden⸗ falls darf geſagt werden, daß hier eindrucksvolle Bauten ihrer Vollendung entgegengehen, die zwei⸗ fellos dem Straßenbild der Stadt Mannheim ein beſonderes Gepräge geben. Wie weit man mit den Bauarbeiten vorangeſchritten iſt, geht daraus her⸗ vor, daß in dem im P⸗5⸗Quadrat errichteten Haus ſchon die erſten Fenſter eingeſetzt worden ſind und daß man nunmehr auch den Richtbaum zwiſchen duvei flatternden Fahnen auf dem Dach erſtellen komnte. So hat dieſes Haus von der geſamten neuen Plankenfront das„Rennen“ gewonnen. Auf der Rückſeite in der„Freßgaſſe“ iſt man bei dem hier neu gebauten Haus am weiteſten voran, denn die Dachdecker ſind ſchon fleißig an der Arbeit, nachdem vor einigen Tagen bereits das Richtfeſt gefeiert werden konnte. Eifrig wird auch in dem Innenhof gearbeitet, der künftig den Planken⸗Durchgang aufnehmen ſoll. Dieſer Plan⸗ kendurchgang wird etwa gegenüber dem Haus O 6, 5 in die Ladenflucht eingefügt und ſoll eine be⸗ ſondere Zierde der neuen Plankenhäuſer werden. Wenn jetzt bei den bis zum höchſten Stockwerk ge⸗ diehenen Häuſern mit dem gleichen Tempo weiter⸗ gearbeitet wird, dann kann nicht der geringſte Zwei⸗ fel darüber beſtehen, daß die vorgeſehenen Fertig⸗ ſtellungsfriſten eingehalten werden. An dem Fußgängerweg zwiſchen dem-5- und dem P⸗6-Quadrat hat es auch allerlei Veränderungen gegeben. Durch die Zurücknahme des Bauzauns konnte ein Stück der„hohlen Gaſſe“ entbehrt werden, die zum Schutze der Fußgänger zwiſchen dem Bau⸗ gelände hindurchgeführt worden war. Man brauchte nur das überſtehende Stück des Durchgangsdaches abzuſägen und die Stützgerüſte entfernen, um den verkürzten Durchgang zu erhalten, der in ſeiner jetzi⸗ gen Größe vollauf genügt. Die beiden Rieſenſchilder, die bisher an den Ecken P 5 und P 6 neben dem Durchgang angebracht waren und die der Oeffent⸗ lichkeit verkünden, welche Firmen an dem Wieder⸗ aufbau der niedergeriſſenen Plankenhäuſer beteiligt ſind, haben mit der Zurückverlegung des Bauzauns auch ihren Platz wechſeln müſſen. Nunmehr hängen die Schilder nebeneinandergefügt über dem Durch⸗ gang und überſpannen ſo die ganze Straße zwiſchen P 5 und P 6. Recht intereſſant iſt ein Blick„hinter die Kuliſ⸗ ſen“, auf die Rückſeite der Plankenbauten. Vom Hof aus macht die geſchloſſene Front aus rotem Mauerwerk einen wirklich hervorragenden Eindruck. Vor allem iſt man über die gewaltigen Ausmaße er⸗ ſtaunt, die man hier weit beſſer als auf der Vorder⸗ ſeite erkennen kann. Ehe der eigentliche Planken⸗ Durchgang aufgebaut werden kann, wird aller⸗ dings noch eine Zeit vergehen, da inmitten des Ho⸗ fes, durch den einmal der Durchgang führen wird, ſich noch tiefe Kellerlöcher befinden, die nicht ganz ausgeſchachtet ſind und aus denen zum Teil noch alte Mauern entfernt werden müſſen. Mit Hochdruck iſt man dabei, die Fahrbahn der verbreiterten Planken fertigzuſtellen, um ſie recht bald dem Verkehr übergeben zu können. Auf einer größeren Strecke iſt man mit der Herrichtung des Untergrundes ſo weit vorgeſchritten, daß bereits der Oberbau in Angriff genommen werden konnte. Mächtige Steinblöcke liegen aneinandergereiht, und lange wird es nicht mehr dauern, bis die Dampf⸗ walze an die Arbeit gehen kann. Daß die Verkehrs⸗ inſel am Strohmarkt vollkommen verſchwunden iſt umd die Erhöhung eingeebnet wurde, dürften die Mannheimer bereits feſtgeſtellt haben. Die Ver⸗ legung der Straßenbahnſchienen wird nun auch nicht mehr lange auf ſich warten laſſen, und dann iſt bis zur Freigabe der Straße für den Fahrzeugverkehr nur noch ein kurzer Schritt. Daß dieſer Zeitpunkt von allen Straßenbenützern als ein Feſttag betrachtet wird, iſt in Anbetracht der in der Kunſtſtraße und in der Freßgaſſe herrſchenden Verkehrsverhältniſſe durchaus begreiflich. Wird doch nach Inbetriebnahme der verbreiterten Planken eine Entlaſtung der gleich⸗ laufenden Straßen eintreten, deren Ausmaß noch gar nicht abzuſehen iſt. Ein großes Loch gähnt allerdings noch am Strohmarkt, wo die Ausſchachtungsarbeiten be⸗ endet ſind, ohne daß ſchon mit dem Aufbau begonnen wurde. Rings um dieſen rieſigen Bauplatz leuchten noch in bunten Farben die Wandbemalungen der einſt hier angrenzenden Zimmer und immer noch iſt das große Wandgemälde zu erkennen, das dem Gartenhof des„Durlacher Hofs“ den Abſchluß gab. Ganz verlaſſen aber auf einem winzigen Fleckchen Erde leuchtet eine blühende Sonnenblume über das Baugelände. Aber wie lange wohl? Bald wird auch hier geſchäftiges Leben herrſchen und ein gewaltiger Häuſerblock entſtehen, der die Ueberreſte vergange⸗ ner Zeit verſchwinden läßt 3 Photo: NA, Schubert So sah es noch vor drei Monaten auf der Baustelle P 6 aus(Erstellung der Eisenträger im Erdgeschoß) Fabrik für Eisenbau und App Hetenbeu Flelctrische und àutogen. Schweißerei ron 8 5 Sender 5 Ausführung der Stahlkonstruktion im Hause II u. V Zimmergeschäft Mammheim Rheinau Waldseestrahe 4 Auskührung der Zimmsrarbeiten vom Hause Gustav Kretzechmar Fernspr. 48985 Sock 1 MAMMH EIN, Friedrichsfelder Str. 23, Tel. 402 79 0 VII An T. 8 Inhaber: Hehn& Greiner Ausfüfrung der Stahlkonstruktionen vollstand. elektrisch geschweigt Holzbau Franz Spies Holz bearbeitung leder Art Zimmerei Sehreinerei- Glaserei Ffuchtbähnhofstrage 4 vorm. Albert Merz Fefnsptecher 242 46 Ausflüftrung der Steinſianer- Arhbeifen: Peter Hoock, Seckenheimer Straße, Fernspr. 423 78 Heinrich Lamminger, 37. 34, Fernspr. 28917 Heinrich Lutz, Seckenheimer Straße 53 Philipp Stock, Friedrichsfelder Str. 44, Fernspr. 427 80 8 ö Leonh. Hanbuch& Söhne U 25 0 Wa · 2 2 1& 8. L 1. U 4 N 1 8 E 5 m Bauunternehmung Steinbruchbetriebe ace oeh, Tief. und Eisenbetonbau bee eee, MANN ANN FUD ECE Ehe FEnNZPRE CHER 33939 Ausführung von Erd-, Beton-, Maurer- u. Eisenbetonarbeiten 6180 Ludwig Kalmbacher Genietet STAHLBAUWERKE Geschweigt Zimmerei— Treppen— Holzkonstruktion Lenaustrage 12 Fernspr. 537 69 180 1 Gebr. Knauer Ausführung: Los VI, Los lil August Köstner& Lohn Bildhauerei, Steinmetz- u Kunztsteingeschäft Suckowstraßge Lieferung der Kunststeintreppen und Sandsteine Fernspr. 427 67 0180 Bauhii Ife Mannheim Ludwigshafen, Ffrankenfhal GmbH. Mannheim, Hafenbahnsfr. 30 Fernsprecher 55917— Lach Büroschluß 20017 HO Cha- und Tief Au 3 Donnerstag, 5. September 1935 Neue Maunheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Großkampftag im Mannheimer Stadion Handball Baden-Gau Mitte— Frauen-⸗Leichtathletik⸗Städtekampf Mannheim-Frankfurt Staffe lauf Quer Sonntag wird für die Handballſpieler ein Großkampftag erſten Ranges wer⸗ r laufen Quer durch Mannheim, im Städtekampf mit Frank⸗ en L thletinnen, während die Hand⸗ er den ſpielſtarken Gau Mitte empfangen. „Auer durch Mannheim“ die ganze te und alle Vereine, die auch nur ein t darauf legen, für ihren Klub zu werben „iſt bekannt. Der Lauf wird auf die Mann⸗ he Bevölkerung nicht ohne Wirkung bleiben. So 0 wird ſich doch wieder bekehren laſſen. Wohl iſt der Stand t, daß die Sportler„Wilde“ ſind, längſt überholt, doch ſtehen noch ſo viele abſeits und können nicht verſtehen, daß Leibesübung Dienſt am Wer die Siegespalme erringt, wer zu Favoriten ſind Turnverein Mann⸗ nd die unheimer Turngeſellſchaft, vielleicht ſogar eihenfolge. Offen iſt die Angelegenheit in der Wir glauben aber nicht fehl zur gehen, bei dieſen Gelegenheiten auch zu Land fehr Waſſerſportler in Front erwarten. ird es auch bei den Wehrver⸗ Formationen werden. Hier iſt ganz Vorausſage zu machen. Beſtimmt iſt nur, hier hart auf hart geht. Die Polizei möchte in dieſer zweiten K Intereſſant bänden un unmöglich, daß es auck über die nd den Arbeitsdienſt ſiegen, dieſe wieder wollen die! ei ſchlagen. Aber auch innerhalb der Ver⸗ bände will der eine Sturm über den anderen ſiegen und da wird eben gekämpft werden Mann gegen Mann! Viel⸗ leicht bringt gerade dieſes Feld den aufregendſten Kampf. Gau Mitte gegen Baden heißt es bei den Hamd⸗ Ballſpi Der Gau des Meiſters gegen den Gau des Alt f aus früheren Jahren. Daneben müſſen aber die Sachſen den Badengau ſchlagen, ſoll ihr Ruf, der durch die zwei Niederlagen des Meiſters Polizei Magdeburg gegen den Exmeiſter ſtark gelitten hat, nicht ganz erſchüt⸗ tert werden. V werden über die Bedeutung dieſes 1 und die Aufſtellungen der beiden Gaue noch Neben Hieſen beiden Großereigniſſen marſchiert noch ein drittes. Mannheim trägt ſeinen erſten Frauen⸗ ſtä te kampf aus. Der Gegner iſt Frankfürt. Nach⸗ dem die beiden Vertretungen genannt ſind, wollen wir ſie kurz wiedergeben. 100 Meter: Frankfurt Bernhardt, Ewe, Sperl, für Mannheim Wendel⸗46, Brechter⸗46 und Hapel⸗MTG. 80 Meter Hürden: Frankfurt hat hierfür Eckert⸗1880, Manger⸗Eintracht und Ritter⸗JIGGSpV nominiert, denen unſere Vertreterinnen Krafft⸗ 46, Neumann⸗MTG und Stürmer⸗ Germania gegenübertreten. 10⸗mal⸗ 100. Meter⸗Staffel: Für dieſe Staffel hat Mannheim Ausſichten. Die Auſſtellung iſt noch nicht endgültig. Feſt ſteht die Teilnahme der beiden Staffeln von MT und Durnverein, die wohl durch Scheerle und Haßler, Jahn Neckarau, ergänzt werden. Hochſprung: Die Main⸗ ſtadt ſieht für dieſen Sprung Jack⸗Eintracht, Kalk⸗Ich und Stroh 80 vor. Mannheim ſtellt Förſter⸗BUfk Mann⸗ heim, Neumann und Braun⸗M TG. Jack iſt ſchon 1,50 Meter geſprungen, alſo geht auch hier wieder der erſte Platz on die Mainmetropole. Förſter ſollte Zweite wer⸗ den können. Diskuswerfen: Im Diskuswerfen ſtellen die Gäſte mit Fleiſcher und Reuter zwei über⸗ ragende Könnerinnen auf dieſem Gebiet, zu denen ſich Apeh Kak von Ich geſellt. Am Neckar führt zur dog Naß in dieſem B 1 bewerben eſond intereſſant werden. Fleiſcher ſteht in der Be⸗ ſten an zweiter Stelle und gehört zur Olympiakern⸗ mannſchaſt. 49,55 Meter warf ſie dieſes Jahr ſchon den Speer n Fleiſcher werfen noch Kalk und Sieber für die eßkott⸗M o iſt Mannheims beſte Vertreterin. Sie rreichte dieſes Jahr ſchon 39,15 Meter, vielleicht gelingt in dieſer Umgebung ein Wurf Über 40 Meter. Neben Weßkott ſind noch Happel⸗M oh und Kehl⸗Vff unſere Werſerinnen. Wenn wir ganz nüchtern unſere Chancen abwägen, i die Gäſte am Ende mit einigen Punkten im i ichts. Dieſer Frauenſtädte⸗ ne Frauenſportſeſt entſchä⸗ che iſt, daß die Zuſchauer Leiſtungen 1 n und die darf es bei den aufgeſtellten thletinnen erwarten. Abſchluß der Veranſtaltung ſteigt dann noch eine Staffel über 4 mal 1500 Meter, an der vorausſichtlich MG, Bf Neclarau und Poſtſportverein, zu denen wohl noch der Mannheimer Turnverein ſtoßen wird, teil⸗ nehmen werden. Mannheims Hand ballereignis Gau Mitte— Gan Baden Am kommenden Sonntag erlebt die Mannheimer Sport⸗ inde mit dem Erſcheinen der Handballmannſchaft des Mitte wohl den Höhepunkt der Herbſtſaiſon. Gau mitſpielt. Wenn wir auch den erſten Sieg über den neu⸗ gebackenen Meiſter in Mannheim nicht gar ſo hoch ein⸗ ſchätzten, weil die Magdeburger etwas abgekämpft waren, 1 zen ſie nun aber auf eigenem Platz vor einheimiſchem m wieder klar die Segel ſtreichen müſſen. Dieſer zer zählt für uns.[dhof hat eindeutig ſeine it über den Meiſter zum Ausdruck gebracht. igt der kommende Sonn in erweiterter die Gelegenheit zum Ausmer dieſer Schlappe. beiden Gaue treten gegeneinander an. Beide haben 5 Gerippe ihrer Vertretung den Stamm der jeweiligen Meiſtermannſchaften genommen. Für Badens Elf ſtellt Waldhof 8 Mann, im Gau Mitte finden wir 6 Spieler der Magdeburger Polizei. Was die Gaumannſchaft von Mitte kann, hat ſie dieſes Jahr ſchon zweimal unter Beweis ge⸗ ſtellt. irdmark wurde mit 16:12 geſchlagen und der ſpiel⸗ ſtarke Gau Berlin mußte gar mit 23:7 den Kürzeren ziehen. Mitte wird hier Klaſſehandball vorführen. und Böttcher werden hier, nachdem der rechte Friedrich und Keller bedeutend gefährlicher iſt als der Vereinsmannſchaftsflügel, ſtärker zur Geltung kommen können. Klingler hat ſchon beim letzten Spiel ſeine Ge⸗ führlichkeit trotz Verletzung erkennen laſſen. Diesmal ſehen wir ihn im Vollbeſitz ſeiner Kräfte. Man darf be⸗ ſonders auf das Spiel des ſächſiſchen Sturmes ge⸗ ſpannt ſein. Die Mannſchaft wird in nachſtehender Formation an⸗ ten: Lüdicke⸗ gs Deſſau; Taut⸗Turnerſchaft Zwötzen, Klingler Flügel SV Magdeburg; Krauſe⸗PSeW Magdeburg, Fermersleben, Schroeder⸗PSV Magdeburg; Naumburg, Keller⸗MT Neuſtadt, Bött⸗ „Stahr(alle drei PSV Magdeburg). diſche Gaumannſchaft ſtützte ſich wie auf den Gaumeiſter SV Waldhof. Die rken Spieler ſind erſetzt. Da in den weſent⸗ aftsteilen aber eine Einheit geblieben iſt, iel in der Deckung, muß die badiſche Mann⸗ schaft zum mindeſten in dieſer Beziehung homogener be⸗ zeichnet werden als des Gaſtes. Eine andere Frage iſt, wie werden die beiderſeitigen Hintermannſchaſten mit den Stürmerreihen fertig. Hier ruht auf den Achſeln des bad Mittelläufers Keilbach eine gewaltige Verant⸗ wie zum Be die wortung. gut aſſiſtieren, hoffen aber auch mit dem Gauſptelwart Stei h, daß dieſe beiden angriffsfreudigen Außenläufer ihr enmerk auf die Deckung legen. Die letzten drei, Müller und Schmidt, haben unſer reſtloſes Vertrauen. Um dieſe in vielen Kämpfen erprobte Spieler braucht man wirklich keine Bange zu haben. Reſtloſer Einſatz und volle Hingabe iſt ihnen in allen Spielen zur Selbſtverſtändlichkeit geworden. durch Mannheim“ Für Baden kämpft am Sonntag im Mannheimer Sta⸗ dion folgende Elf: Tor: Weigold; Verteidigung: Müller und Schmidt alle örei SV Waldhof; Läuferreihe: Hauß⸗ TV Neckarau, Keilbach⸗Ketſch, Rutſchmann⸗SV Waldhof; Sturm: Zimmermann⸗Waldhof, Grumer⸗T 46, Spengler, Herzog und Lang alle SV Waldhof). Japans Oiympiamannſchaft Von den 49 Ländern, deren Teilnahme an den Olym⸗ piſchen Spielen 1936 feſtſteht, dürfte Japan mit ſeinen Vorbereitungen am weiteſten vorgeſchritten ſein. Einmal arbeiten die Japaner mit größter Gründlichkeit und Sorg⸗ falt, zum anderen haben ſie im nächſten Jahr die weiteſte Reiſe zurückzulegen, iſt doch für den Schiſfsweg von Tokio nach Europa eine Dauer von 2½ Monaten kaum zu hoch gegriffen. Der Olympiaplan ſteht daher ſchon in allen Einzelheiten feſt. Zahlenmäßig werden die beiden Expe⸗ ditionen, die Nippon zu den Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗ Partenkirchen und den Hauptſpielen in Ber⸗ lin ausgerüſtet, ſich aus insgeſamt 373 Köpfen zuſammen⸗ ſetzen, davon entfallen auf die Winterſpiele nur 40 Mann. Gemeldet werden für Garmiſch⸗ Partenkirchen im einzelnen: Langlauf: 4, Zuſammengeſetzter Lauf: 4, Sprunglauf: 2 Schiſportler. Am Eisſchnell⸗Laufen neh⸗ men 4, am Kunſtlaufen 3 Japaner teil. Ferner kommt eine Eishockeymannſchaft in Stärke von elf Spielern und weiterhin gehören der Expedition deren Leiter, Vorſtands⸗ mitglieder, Trainer uſw. an. Für die Sommerſpiele wurde folgender General⸗ plan aufgeſtellt: Leichtothletik: 30 Männer und 7 Frauen, Schwimmen, Springen und Waſſerball: 43 Männer und 18 Frauen, 20 Ruderer(Vierer m. St. und Achter), 15 Hockeyſpieler, 8 Boxer, 10 Turner, 8 Ringer, 17 Fußball⸗ ſpieler, 14 Korbballſpieler, 6 Reiter, 3 Schützen, 3 Segler, 3 Radfahrer, 3 Fechter, 3 Fünfkämpfer und 3 Schwer⸗ athleten. Das ſind zuſammen 232 aktive Olympia⸗Teil⸗ nehmer. Sehr ſtark iſt das japaniſche Aufgebot an Offi⸗ ziellen, Begleitern, Sportlehrern, Maſſeuren uſw., das ſich für Berlin auf über 100 Perſonen zuſammenſetzt. Die Koſten für die umfangreichen Expeditionen ſind bereits ſichergeſtellt. Die Regierung gab 800 000 Pen, und aus allgemeinen Mitteln wurden faſt 350 000 Yen aufgebracht, ſo daß zuzüglich eines Reſervefonds über 1 240 000 Yen, alſſo nach deutſchem Gelde nahezu eine Millionen Mark, zur Verfügung ſtehen. Finnland hat die beſten Langſtreckler Finnlands Langſtreckenläufer ſind nach wie vor die beſten der Welt. Hannes Kolehmainen und Paavo Nurmi ſind nicht ohne würdige Nachfolge geblieben. Salminen, Askola, Virtanen, Höckert, Iſo⸗Hollo, Suknutti, Lahti und Tamila ragen aus der Maſſe der vielverſprechenden Nach⸗ wuchsläufer heraus und warten tagtäglich mit großartigen Leiſtungen auf. In Helſingfors gab es jetzt ein glänzend beſetztes 3000⸗Meter⸗Rennen, das von dem 10 O00⸗ Meter⸗Meiſter Amari Salminen in 822,8 Minuten gewonnen wurde, alſo in einer Zeit, die in dieſem Jahre noch nicht erzielt worden iſt. Salminen wurde von ſeinen drei Landsleuten As ko la(:28,0), Jſo⸗Hollo(:23, und Virtanen(:23,6) zu dieſer hervorragenden Zeit getrieben.— Bei der gleichen Veranſtaltung wurde ein 25 Meilen Laufen ausgetragen(40,233 Km.), das Franz Lahti in der Weltbeſtzeit von:26:47 Stunden vor ſeinen Landsleuten Suknutti(:27:18) u. Tami la(:29:41) ſowie dem ſchwediſchen Marathonmeiſter Enochſen (:81:40) gewann. Deutſche Leichtatletikſiege in Colmar Einige bekannte ſüddeutſche Leichtathleten gingen bei einem Abendſportfeſt in Colmar an den Start. Im Wett⸗ bewerb mit recht ſtarker Konkurrenz ſchnitten die deutſchen Athleten ſehr gut ob. Steinmetz gewann die 100 Meter in 10,8 Sekunden vor ſeinem Landsmann Scheuring, der um Bruſtbreite geſchlagen wurde. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Steinmetz(Deutſchland) 10,8; 2. Scheu⸗ ring(Deutſchland) 10,8; 3. Famoſe(Frankreich) 10,9 Sek. 400 Meter: 1. Moſterts(Deutſchland) 51,6; 2. Wittmer (Frankreich) 52,2; 3. Denneſeld(Frankreich) 52,6 Sek. 1500 Meter: 1. Stad her(Deutſchland]:06,2; 2. Meßner (Frankreich):08; 3. Faſſen(Frankreich). 5000 Meter: 1. Bloeſch(Deutſchland) 15:15 Min.; 2. Krapf(Deutſch⸗ land); 8. Goiffon(Frankreich). Hochſprung: 1. Stoltz (Frankreich) 1,74 Meter Weitſprung: 1. Humann (Frankreich 6,67 Meter. Stabhoch: 1. Pracht(Frankreich) 3,30 Meter. Diskus: 1. Winter(Frankreich) 4,21 Meter. Ehrennadel für Richard Corts Der frühere deutſche Kurzſtreckenmeiſter(1925 und 1928), Richard Corts(Remſcheid) erhielt vom Fachamtsleiter Dr. von Halt in Anbetracht ſeiner Verdienſte um die deut⸗ ſche Leichtathletik im In⸗ und Auslande die Ehrennadel des Deutſchen Leichtathletikverbandes verliehen. Corts, der lange Zeit in Finnland tätig und auch zur Vorberei⸗ tung des Länderkampfes gegen Deutſchland wieder nach Helſingfors gefahren war, hat in Remſcheid die Leitung der väterlichen Fabrik übernommen. Im Sommer des Jahres 1910 taten ſich in Käfertal einge junge Leute zuſammen, um Fußball zu ſpielen und um einen Club zu gründen; ein Vorhaben, das bei den damals überwiegend ländlichen Verhältniſſen dieſes Vor⸗ ortes kein leichtes Beginnen war. Es gehörten Idealis⸗ mus und die ganze Unbekümmertheit der Jugend dazu, ohne Geld und Unterſtützung einen Spielbetrieb in die richtigen Bohnen zu leiten. Wie damals überall, zog man am Sonntag mit den Torſtangen auf der Schulter los, um auf dem bevorzugten„Kuhbuckel“ oder dem Exerzierplatz ſein Spielchen hinzulegen. Sehr raſch hatte man Fortſchritte zu verzeichnen und in den damals üblichen Sechſerſpielen wurden die erſten Pokale erkämpft. Im Jahre 1911 erfolgte der Anſchluß on den Südd. Fußballverband und für die Folgezeit war das Hauptziel die Schaffung einer Sport⸗ ſtätte. Die Stadtgemeinde ſtellte 1918 das jetzige Gelände zur Verfügung. Auf öder Sandfläche wurde von begeiſter⸗ ten Spielern unermüblich gearbeitet, ſo daß bereits die zweite Hälfte der Verbandsſpiele auf eigenem Spielfeld ausgetragen werden konnte, bei deren Beendigung Käfertal punktgleich mit Plankſtadt an der Spitze ſtand. Mit jün⸗ geren Kräften wurde während des Krieges der Sportbetrieb in dürftigem Rahmen aufrechterhalten. Die älteren Spieler ſtanden reſtlos an der Front und zehn der Beſten beſiegel⸗ ten ihre Treue zum Vaterland mit dem Herzblut. Nach Beendigung des Weltkrieges pulſierte wieder neues Leben. So hart und unbeugſam die Männer an der Front gekämpft, ſo ſtanden ſie nun in friedlichem Wettſtreit auf dem Raſen dem Gegner gegenüber. Die„eiſerne Elf“, ein Wir ſind überzeugt, daß Hauß und Rutſchmann ö weit und breit mit Reſpekt genannter Name, wurde zum Begriff und mancher der Mannheimer Großvereine hatte ihre Gefährlichkeit zu verſpüren. Als Sieger des Bezir⸗ leg 2 ſtand man am Schluß der Meiſterſchaftsſpiele dem ſpäter ſo berühmt gewordenen Waldhof, dem Tabellen⸗ führer des Bezirkes 1 in einem denkwürdigen Entſchei⸗ dungsſpiel gegenüber. Waldhof mit Lohrmann, Schwärzel, Engelhardt, Bausch, Endemann, Skudlarek u. a. führte bis zur Pauſe mit 570. Nach dem Wechſel wurde aber von der Heiſernen Elf Tor um Tor aufgeholt und mit dem Schluß⸗ pfiff lag der Ausgleichstreffer im Kaſten, ohne aber eine Die Mannheimer Herbſt-Regatta 16 Vereine mit 58 Booten erſcheinen am Start Der Meldeſchluß für die vom Mannheimer Regattaver⸗ ein ausgeſchriebene Mannheimer Herbſt⸗Regatta 1935 am 15. September auf dem Mühlauhafen lief geſtern abend ab und im Anſchluß daran fand ſofort die Zuſammenſtellung der Beteiligung ſowie die Startverloſung ſtatt. Zweifellos dürfte die diesjährige Herbſtregatta wieder eine große An⸗ ziehungskraft ausüben, da die Meldungen ſehr zufrieden⸗ ſtellend eingelaufen ſind. Insgeſamt beteiligen ſich an der Mannheimer Herbſt⸗Regatta 16 Vereine mit 58 Boten und 285 Ruderern. Von den ausgeſchriebenen 17 Rennen fällt lediglich der vorgeſehene Alt⸗Herren⸗Vierer, für den keine Meldungen eingelaufen ſind, ſowie der Erſte Schüler⸗ und Jugend⸗Achter, für den nur der Ma„Amicitia“ gemeldet hat, aus. Die ſtärkſte Beteiligung iſt bei dem Herbſt⸗Einer zu verzeichnen, für den ſieben Boote gemeldet ſind. Jeweils ſechs Boote ſind für den Zweiten Herbſt⸗Vierer und für den Erſten Herbſt⸗Vierer gemeldet. Vorrennen finden keine ſtatt, ſo daß die Regatta geſchloſſen am 15. September, nach⸗ mittags 2 Uhr, zur Abwicklung gelangt. Das Meldeergebnis: Rennen 1: Gig⸗Doppelvierer für Frauen: 1. RG Worms; 2. Mannheimer RG 1880. Reunen 2. Anfänger Vierer: 1. Mainz⸗Kaſteler RC Neunen 2. Anfänger ⸗Vierer: 1. Mainz ⸗Kaſteler RC „Germania“; 2. RG Speyer; 3. Mannheimer RC 1875; 4. Heidelberger RC 1872. Reunen 3. Alt⸗Herren⸗Vierer: fällt aus. Rennen 4. Anfänger⸗Vierer für Schüler und Jugend⸗ liche: 1. Mannheimer RG; 2. RG beyer; 3. R Cl. Ale⸗ mannia Karlsruhe; 4. RG Worms; 5. MRV„Amicitia“. Rennen 5. Zweiter Herbſt⸗Vierer: 1. RC Aſchaffenburg; 2. Ludwigshafener RV; 3. MRW„Amicitia“; 4. RH Worms; 5. Heidelberger RC 1872; 6. Wormſer RV. Rennen 6. Gig⸗Vierer für Frauen: 1. Frauen RB„Frei⸗ weg“ Frankfurt a..; 2. MRV„Amicitia“; 3. Rch Lud⸗ wigshafen. Rennen 7. Erſter Herbſt⸗Vierer: 1. MRV„Amicitia“; 2. RC Aſchaffenburg; 3. Rc Worms; 4. Saarbrücker Reh „Undine“; 5. Mach Mannheim; 6. Mannheimer Rc 1875. Rennen 8. Zweiter Schüler⸗ u. Jugend⸗Vierer: 1. Mord „Amicitia“; 2. Ludwigshafener RV; 3. Rheinklub Ale⸗ mannia Karlsruhe. Reunen 9. Erſter Schüler⸗ und Jugend⸗Vierer: 1. Rz Worms; 2. MRV„Amicitia“; 3. Mainz⸗Weiſenauer RV; 4. Mannheimer RC. Rennen 10. Herbſt⸗Einer: 1. Wormſer RV; 2. Ludwigs⸗ hafener RV; 3. Stuttgarter RG 1899; 4. Rc Worms; 5. Saarbrücker RG„Undine“; 6. Ludwigshafener gz 7. Mannheimer RC. Rennen 11. Alt⸗Herren⸗Vierer: 1. Ludwigshafener RB; 2. Mannheimer RC. Rennen 12. Dritter Schüler⸗ u. Jugend⸗Vierer: 1. Lud⸗ wigshafener RV; 2. Ro Speyer; 3. Mainz⸗Kaſteler Roh „Germania“; 4. MRV„Amicitia“. Rennen 13. Zweiter Herbſt⸗Achter: 2. MRV„Amicitia“; 3. Mannheimer RC. Rennen 14. Gig⸗Achter für Frauen: heim; 2. MRV„Amicitia“ Mannheim; „Frei⸗weg“ Frankfurt. Rennen 15. Erſter Schüler⸗ und Jugend⸗Achter: füllt aus.(MR„Amicitia“.) Rennen 16. Zweiter Schüler⸗ und Jugend ⸗Achter: 1. Re Worms; 2. MR„Amicitia“; 3. RG Speyer. Rennen 17. Erſter Herbſt⸗ Achter: 1. Ludwigshafener RV; 2. MRW„Amicitia“. Nach der Regatta findet ein großer Ruderer⸗Abend mit Siegerehrung, Preisverteilung und Tanz ſtatt. Außerdem wird der Film von der großen Mannheimer Regatta 1935 vorgeführt. 1. Wormſer R; 1. MR Mann⸗ 3. Frauen ⸗ R Radfernfahrt Baſel-Cleve Dreiländerkampf Deutſchland-Schweiz-Dänemark Deutſchlands Amateurrennfahrer haben im Laufe des Jahres 1935 ſchon eine Reihe großer Prüfungen beſtanden, aber wohl die ſchwerſte und zugleich auch letzte ſteht ihnen am kommenden Samstag und Sonntag mit der klaſſiſch zu nennenden Straßenfernfahrt von Baſel nach Cleve über insgeſamt 654,1 Km. in zwei Etappen bevor. Das ſchwere Rennen, das unter dem Titel„Adam⸗Opel⸗Ge⸗ dächtnis fahrt“ geſtartet wird, iſt die letzte große Olympiaprüfung unſerer Radfahrer im vorolympiſchen Jahr. Die Fahrt wird diesmal als Dreiländerkampf Dänemark— Schweiz— Deutſchland durch⸗ geführt. Bei der erſten Austragung im Vorjahre beſetzte Deutſch⸗ land in dem Länderkampf gegen die Schweiz und Belgien den erſten Platz. Damals wie heute kamen die deutſchen Fahrer mit friſchen Lorbeeren von der erfolgreichen Polen⸗ fahrt. Krückl, Böhm, der zweimalige Berlin— Warſchau⸗ Sieger Hauswald, Wierz und Wöllkert werden wieder un⸗ ſere Hauptſtützen ſein. Bei der Polenfahrt machten die deutſchen Fahrer einen etwas exmüdeten Eindruck, viel⸗ leicht hat ihnen die Ruhepauſe von einer Woche gutgetan, ſo daß ſie ihren Vorjahrserfolg wiederholen können. Aber diesmal ſind beide Gegner ſehr ſtark. Da erſcheinen die Eidgenoſſen mit Edgar Buchwalder, dem Bruder des Be⸗ rufsfahrers, Nievergelt, Wyß, Ott und dem Sieger der vorjährigen erſten Etappe, Otto Suter. Außerdem iſt man von den Schweizern immer eine gute Mannſchaftsleiſtung gewöhnt. Vielleicht noch ſtärker als die Eidgenoſſen ſind die Dänen. Man erinnere ſich ihrer Erfolge bei den Straßenweltmeiſterſchaften in Floreffe. Grundahl⸗Hanſen muß auf Grund ſeiner damaligen großen Leiſtung ein ge⸗ fährlicher Gegner für die Deutſchen ſein. Soerenſen und Jacobſen zwei weitere erfolgreiche Fahrer. Wenn die Fahrt nicht von einem Deutſchen gewonnen wird, dann könnte der Sieg am eheſten dem Dänen Gundahl⸗Hanſen zufallen. Die beiden Etappen ſind unverändert beibehalten wor⸗ den, nur daß man diesmal die Städte nicht umgeht, ſon⸗ dern unter Polizeibegleitung durchfährt, um eine noch größere Werbewirkung zu erzielen. In dem kleinen Grenz⸗ ort Weil erfolgt an der deutſch⸗ſchweizeriſchen Grenze der Start. Dann geht es über Freiburg, Lahr, Offenburg, Raſtatt nach der Verpflegungskontrolle Karlsruhe, wo eine halbſtündige Zwangspauſe einzuhalten iſt. Ueber Bruchſal, Heidelberg, Darmſtadt geht es dann zu dem erſten Tages⸗ ziel Rüſſelsheim, nachdem insgeſamt 350,6 Km. zurückgelegt worden ſind. Am Grabe Adam Opels findet eine Gedächt⸗ nisfeiler ſtatt. Die zweite Etappe über 303,5 Km. durch die Taunus⸗ und Weſterwald⸗Berge iſt noch ſchwieriger. Von Rüſſelsheim geht es über Limburg, Siegburg, Köln, Düfſeldorf, Neuß, Krefeld nach Cleve. Die Verpflegungs⸗ kontrolle mit halbſtündiger Zwangspauſe iſt an dieſem Tage in Köln eingerichtet. Folgende Fahrer werden den Kampf, der auch im Aus⸗ land große Beachtung findet, aufnehmen(Erſatzfahrer nicht genannt): 25 Fahre SC Käfertal Die Vereinsgeſchichte des Jubilars Wertung zu erfahren. Waldhof war mit 514 Toren glücklicher Sieger und Meiſter geworden. Der tapferen Käfertoler Elf wurde damals die bisher einmalige, ehrenvolle Aufgabe zuteil, als Stadtmannſch die Farben Mannheims gegen die Stadtauswahlmannſchaft Karlsruhe in Karlsruhe zu vertreten. Sie unterlag ehrenvoll nach einem aufreibenden Ringen mit:4 Toren, bei einem Halbzeitſtoand von 111. Es folgten gute und ſchlechte Zeiten und innere Kriſen blieben nicht erſpart. Mit wechſelndem Glück, aber unver⸗ änderter Tradition wurde jedoch immer wieder an der Aufwärtsbewegung gearbeitet. Es iſt mit ein Verdienſt der Männer Maier⸗Mack, Hettler, Brauch, Ki⸗ lian u.., daß die im Jahre 1928 errungene Bezirksklaſſe gewahrt bleiben konnte. Dieſe tüchtigen Sportleute haben mit ihrem Leitgedanken. ſich auf das Mögliche und Erreich⸗ bare zu beſchränken, ein gutes Fundament geſchafſen. Der SpCl Käfertal blickt wie wenige ſeiner Art auf geſunde Verhältniſſe; er kennt keine Schulden und hat finanzielle Rangierungen überhaupt noch niemals nötig gehabt. Wenn nach 25 Jahren erfolgreicher Arbeit nun am kom⸗ menden Samstag, nach einem Treffen der Alten Her⸗ ren gegen die Nationaltheatermannſchaft, am Abend im Mannheimer Hof in Käfertal die Feierſtunde des Gründungstages ſtattfindet, ſo werden alle Kameroden des runden Balles dem Ruf des Jubilars, ſeinem Ehren⸗ toze beiwohnen zu wollen, um ſo mehr freudige Folge lei⸗ ſten, da dieſer bemüht iſt, eine prächtige und gediegene Vortragsſolge zu bieten. Vom Nationaltheater haben ihre Mitwirkung zugeſagt: Frl. Gertrud Walker(Sopran), Wilhelm Trie loff(Tenor), Heinrich Hölzlin(Baß), Adalbert Steinkamp(Flbtenſoliſt) und am Flügel Rolf Schickle. Umrahmt wird das Feſt durch geſangliche Dar⸗ bietungen der befreundeten Geſangvereine Frohſinn, Sän⸗ gerbund, Eintracht und Freundſchaft. Den muſikaliſchen Teil hat der DAfß⸗Muſikzug der Ogru Städtiſche Betriebe und Verwaltungen unter Leitung von MZF. Herr⸗ mann übernommen. 2 In der Reihe der Gratulanten entbietet die NM dem Spél Käfertal zu ſeinem Jubiläum die beſten Glückwünſche. Deutſchland: Dänemark: Schweiz: Sebaſtian Krückl Frede Soerenſen R. Boillat Berthold Böhm W. Grundahl⸗Hanſen Jean Bolliger Herb. Hauswald Knud Jacobſen Edgar Buchwalder Karl Wierz Leo Nielſen R. Cuenin Rudi Wölkert Tage Möller Marſigli Maccagnt Fritz Ruland Olaf Nielſen Johann Meier Willi Hupfeld Kai Foldager Ernſt Nievergelt Erich Meier Kurt Peterſen Kurt Ott Hans Weiß Henry Anderſen Paul Roten Reinhold Wende! Walter Leppich Walter Löber Arthur Johanſen Einer Nielſen Heelbert Jenſen Otto Suter Gottlieb Weber Georg Weißenberger Straßenrennen in Zoppot 25.000 Zuſchauer wohnten dem erſten Straßenrennen im Oſtſeebad Zoppot bei, das auf einer 4,025 Km. langen Rundſtrecke durchgeführt wurde. Die beiden von Neu für die Sechstageföhrt gemeldeten Oſtpreußen Naufok und Knuees erzielten die Tagesbeſtzeiten. Knees(NS) ge⸗ wann mit 77,89 Kmſtd. das über 10 Runden führende Ren⸗ nen der Halbliterklaſſe in 31:02 Min. vor Naufok(NSu) mit 74,88 Kmſtoͤ. Für 1936 ſoll die Veranſtaltung inter⸗ national ausgeſchrieben werden. Tennis in Foreſt⸗Hills Bei den USA ⸗Tennismeiſterſchaften in Foreſt⸗Hills gab es in der vierten Runde eine recht intereſſante Begeg⸗ nung. Der auch in Deutſchland bekannte ſpaniſche Meiſter Enrico Maier traf nämlich hier auf ſeinen in Amerikg lebenden Landsmann Manuel Alonſo, der in den erſten Nachkriegsjahren zur Weltklaſſe zählte. Im Jahre 1921 ſtand der jetzt vierzigjährige Alonſo im Wimbledon⸗End⸗ ſpiel und 1923 beſiegte er den großen William T. Tilden in deſſen Heimat. Ju den letzten Jahren beteiligte ſich Alonſo nur gelegentlich an größeren Turnieren. Gegen ſeinen weſentlich jüngeren Landsmann Mojer konnte er ſich erwartungsgemäß nicht durchſetzen, er unterlag 116, :6,:8. Neben Maier ſtehen auch bereits Titelverteidiger Fred Perry, der Böhme Roderich Menzel und der Amerikaner Frank Shields im Viertelfinale. Perry ſchlug den Amerikaner Parker:4,:2, 620 und trifft nun auf Shields, der ſeinen Landsmann Bowden mit 621, 614, :2 abfertigte. Menzel hatte auch keine große Mühe, den Amerikaner Watt:0,:2,:8 auszuſchalten. Adolf Kiefer kommt Amerikaniſche Meiſterſchwimmer in Deutſchland Wie das Fachamt Schwimmen mitteilt, wurden einige der beſten amerikaniſchen Schwimmer für einige Deut landſtarts verpflichtet. Es handelt ſich um die Meiſter⸗ mannſchaft des Lake Shore Athletie⸗Cluhs Chikago, der als prominenteſtes Mitglied der Weltrekordmann im Rücken⸗ ſchwimmen, Adolf Kiefer, angehört. Weitere Teilneh⸗ mer an der Deutſchlondreiſe ſind der Bruſtſchwimmer Max Brydenthak, der Freiſtilſchwimmer Arthur High: band und der Trainer Stanley Brauninger, Die Amerikaner werden am 18. Oktober in Hamburg eintreffen. Mülheim⸗Duisburg(4. September) 1. Preis der Eiche. 1000 /, 1400 Meter: 1. Monarchiſt (Vlugt); 2. Preisträger; 3. Siegfried. Ferner: Edina, Gän⸗ gerin, Musca, Mentha, Roſelli, Märzprinzeſſin. Toto: 69, 18, 1710. 2. Allfanz⸗Hiürdenreunen. 1850, 2800 Meter: 1. Mount Lavinia(Weber); 2. Ambroſtus; 3. Mixer. Ferner: Vier⸗ thaler, Fauſt, Bandage. Toto: 23, 13, 13, 17110. 3. Preis vom Keſſelbruch. 1850, 1600 Meter: 1. Melle (Höllein); 2. Waffenſchmied; 3. Laufpaß. Ferner: Selim, 351 Lupine, Aigan, Feuerzouber, Elmar. Toto: 84, 18, 12 10 4. Jubiläums⸗Jagdreunen. 4500 /¼, 4600 Meter; 1. Ventre a Terre(Mäßig); 2. Le Bougnat; 3. Seni. Ferner: Roſenkrieg, Fehler, Coronell, Prior, Enthuſtaſt. Toto: 20, 20, 20, 25:10. 5. Preis vom Schwarzbruch. 1650 /, 2000 Meter, 1. Ab⸗ teilung: 1. Blaufuß(Schmidt); 2. Nuſchy; 3. Gaſſenzunge Ferner: Randolph, Oſterluzei, Sonny Boy, Sinlflut, Pietg Toto: 44, 20, 38, 35:10. 2. Abteilung: 1. Mufer(Bugel 2. Sitlberſee; 9. Chevalier. Ferner: Jungmanne Corn Helmwiege, Grasfroſch, Blumengöttin, Cargo. Toto: 42, 17 20, 33:10. 6. Preis von Katzenbruch. 1850, 1200 Meter: 1, Gemſe (A. Zachmann); 2. Gratianus; 3. Blackberry. Ferner Frauenfreund, Letzter Sivux, Lampade. Toto: 59, 12, 10, 12:10. 7. Brandenberg⸗Jagdrenuen. 1850 l, 3700 Meter: 1. Traumulus(H. Weber); 2. Standarte; 3. Sorgenfrei! Weidmannsheil. Ferner: Weltmeiſter, Roswitha, Jung⸗ ritter, Jan von Werth, Ordensritter, Wernigerode. Toto 80. 12, 20, 14, 13:10. Doppelwette: 3. und 4. Rennen 484:10. Sonntag in Hamburg: Folken⸗ Berlins Fußballelf beſtreitet am kommenden folgender Beſetzung den 41. Städtekampf gegen Thiele; Schlicht, Krouſe; Kauer, Bien, Normann; berg, Wenzel, Framke, Appel, Dauda. r e 1 9 5 1 9 5 0 ä nnn — 2 SS.o S SSS r een —— 11 R fener 9 mit rdem 1985 en im angen U für k und ) ge⸗ Ren⸗ NS) inter⸗ 8 gab gegeg⸗ teiſter nerika erſten 1921 ⸗End⸗ ind einige eutſ eiſter⸗ er als ücken⸗ ilneh⸗ Max ig h⸗ Die reffen. archiſt Gän⸗ b: 69, Rount Vier⸗ Melle Selim, 18, 12 er: 1. erner: b: 20, 1. Ab⸗ junge. Pietg zugel Larng 22, 17 Gemſe erner: 12, 10, r: 1. et; 4. Jung- Toto: taß in burg: alken⸗ 3 HANDELS- u WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Donnerstag, 5. September 1935 der Neuen Mannheimer Zeitung Die Kosfeneriassung im Einzelhandel Im Blatt der Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer ſetzt Dr. Skiſchally, Referent der Einzelhandelsvertretung, auseinander, wozu die Erfaſſung der Koſten des Klein⸗ betriebes notwendig iſt. Der intereſſanten Arbeit ſind fol⸗ gende Stellen entnommen: Der Inhaber eines Kleinbetriebes pflegt in gen meiſten Fällen ſeine Tätigkeit mit der Verkaufshand⸗ lung und dem Wareneinkauf als erledigt anzuſehen. Weiſt man ihn darauf hin, daß er doch einen Ueberblick über die in ſeinem Unternehmen entſtehenden Koſten haben müſſe, ſo verneint er häufig dieſe Notwendigkeit oder entſchuldigt ſich mit dem Hinweis, daß ihm keine Zeit dafür bleibe.— gebes Wirtſchaften findet ſeinen Niederſchlag auf zwei Seiten, der Einnahmen⸗ und Ausgabenſeite, Wirtſchaftlich arbeiten heißt, Einnahmen und Ausgaben ſo miteinander in Einklang zu bringen, daß ſie übereinſtimmen. Mit dem Summieren der Einnahmen⸗ und Ausgabenſeite darf es dabei aber keinesfalls ſein Bewenden haben. Es iſt un⸗ bedingt notwendig, daß man auch im kleinſten Betriebe einen Einblick in das Gefüge der Koſten ſich zu verſchaffen perſucht und ſich regelmäßig klarmacht, wie das Verhältnis der einzelnen Koſten zum Umſatz iſt. Es hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß, wenn man die Ausgaben für Miete, Unter⸗ haltung des Geſchäftsraumes, Löhne und Gehälter, Wer⸗ bung uſw. laufend in ihrer abſoluten Höhe und in Prozent⸗ ſützen des Umſatzes ausdrückt, ſich bei dieſem Vorgehen weitgehende Aehnlichkeiten ſowohl zwiſchen den einzelnen Branchen als auch zwiſchen den gleichen Einzelhandels⸗ parteien verſchiedener Länder ergeben. Dieſe Aehnlichkeiten gehen ſo weit, daß man bereits zu gewiſſen Durchſchnitts⸗ zahlen für verſchiedene Branchen gekommen iſt. So hat man die durchſchnittliche Handelsſpanne im Lebensmittel- geſchäft auf etwa 50 v. H. für 1934 ermittelt. Diejenigen, die davon zum erſtenmal hören, werden ſich fragen, wozu bleſe Unterſuchungen gemacht werden. Die Antwort darauf iſt leicht zu geben: Die Forderung nach Erfaſſung der Koſten zwingt dazu, die Ausgaben nicht als ein unteilbares Ganzes zu betrach⸗ ten, ſondern in Koſtenteile zu untergliedern. Im vorlie⸗ genden Fall mag ſich folgende Unterteilung ergeben: für Miete 79 /, für Beleuchtung 8 A, für Heizung 2, für inigung 16, für Verſicherung 5„, für Privatentnah⸗ n 100 /, für Fernſprecher 10% und für Sonſtiges 5 4, insgeſamt 270„. Dieſe mit Hilfe eines amerikaniſchen Journals leicht durchführbare geſonderte Erfaſſung der Koſtenarten läßt erkennen, wieviel im einzelnen in jedem Monat aufgewendet wurde. Auf dieſe Weiſe kann man die einzelnen Koſten in ihrem Verhalten beobachten. Das iſt die Voraus ſetzung für die Feſtſtellung, ob ein Koſtenteil zu hoch iſt, und um überhaupt überprüfen zu können, ob ein Ausgabepoſten im richtigen Verhältnis zu dem gewünſchten Gegenwert ſteht. Das ſoll wiederum an Beiſpielen erläutert werden: Da iſt zunächſt die Miete. Eine Ueberprüfung und ein Ver⸗ gleich des für die Miete zu zahlenden Betrages kann er⸗ geben, daß hierfür zuviel bezahlt wird. Um Abhilfe zu ſchaffen, können Verhandlungen mit dem Hauseigentümer angebahnt werden, wobei die Aufſtellung der Koſten und Umſätze als Beweismaterkal dient, oder es wird ein gün⸗ ſtigerer Geſchäfts raum geſucht. Die Höhe der Mietkoſten beträgt gemäß den Ermittlun⸗ gen der Forſchungsſtelle für den Handel bei Lebensmittel⸗ ſachgeſchäften 3 bis 6 v.., in Süßwarengeſchäften etwa 7.., in Geſchäften für optiſche Artikel etwa 12½ v. H. vum Umfatz. Selbſtverſtändlich ſind dieſe Zahlen nur Durch⸗ ſchnittswerte und können und ſollen bei anderen Koſteu⸗ teilen angeſtellt werden. Auch das Warenſortiment des kleinſten Betriebes erfordert dauernde kritiſche Beobachtung. Einen Artikel zu führen, weil ihn der Wettbewerber führt, iſt abwegig. Im Sortiment darf nur das enthalten ſein, was umgeſetzt wird. Dieſe Ueberlegungen ſind ſelbſt für den kleinſten Gewerbetreibenden wichtig. Er erhält dadurch einen beſſeren Ueberblick über ſeinen Betrieb und lernt er⸗ kennen, daß kein Betrib nach einem beſtimmten Schema gelenkt werden kann. Der Betriebsführer hat immer wie⸗ der die Frage nach der Geſtaltung der Koſten ſeines Ve⸗ lriebes aufzuwerfen, um Koſten und Umſatz ſo abzuſtim⸗ men, daß die Wirtſchaftlichkeit und darüber hinaus die Ren⸗ tähilltät verbeſſert wird. Dadurch wird der Betriebsführer davon abgelenkt, in ſchwierigen Lagen den Fehler bei andern, anſtatt zunächſt bei ſich ſelbſt zu ſuchen. Der Ein⸗ zelhändler iſt gar nicht ſo ſchwach, wie er in mangelndem 8 öſtvertrauen annimmt; er muß es ſich nur zur Richt⸗ ſchnur machen, zu allererſt die Möglichkeiten ſeines Be⸗ triebes reſtlos auszuſchöpfen, ehe er andere um Hilfe an⸗ geht. Belrächiliche Absaßbelebung der Krafflahrzeugindustrie im Juli 1933 Trotz der ſaiſonmäßig ungünſtigen Zeit hat ſich der im unf beobachtete Rückgang des Kraftfahrzeugabſatzes im Berichtsmonat nicht fortgeſetzt. Es iſt im Gegenteil, wie inn neueſten Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ berichtet wird, eine beträchtliche Abſatzbelebung zu verzeichnen, an der lediglich der Verkauf von Kleinkrafträdern nicht betei⸗ ligt war. Die Produktion hat ſich gegenüber dem Vor⸗ Rongt bei ſämtlichen Fahrzeuggattungen erhöht. Der Ab⸗ gat an das Ausland hat ſich dagegen ungünſtig entwickelt. Die Ausfuhr von Perſonenkraftwagen, auf die der Haupt⸗ boſten des Auslandsabſatzes der Kraftfahrzeuginduſtrie ent⸗ fällt, iſt um rund 10 v. H. zurückgegangen. In den übri⸗ gen Fahrzeuggattungen hat ſich die Ausfuhr jedoch ge⸗ beſſerb, hervorzuheben iſt vor allem die Ausfuhr der Auto⸗ Robklomnibuſſe, von denen, nachdem der Juni einen ſtar⸗ len Rückgang gebracht hatte, wieder 131 Stück an das Aus⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 407 Verbof von Darlehensgeschäffen in Verbindung mi Lebens versicherungs-Abschlüssen Das Reichsaufſichtsamt für Privatperſicherung hat an die der Reichsaufſicht unterſtehenden inländiſchen und aus⸗ ländiſchen Lebens verſicherungsunternehmungen folgendes Runoͤlchreiben gerichtet: „Die Verbindung kurzfriſtiger Darlehns⸗ geſchäfte mit Lebensverſicherungsabſchlüſ⸗ ſen hat das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung we⸗ gen der zahlreichen hieraus entſtehenden Unzuträglichkeiten ſchon wiederholt beſchäftigt. Der an ſich richtige Gedanke, beim Perſonalkredit, falls andere Sicherheiten fehlen, auf eine Lebensverſicherung zurückzugreifen, erfährt faſt immer dadurch eine bedauerliche Umkehrung, daß die darlehens⸗ gebende Stelle, deren eigentlicher Verdtenſt die Abſchluß⸗ proviſion für die Lebensverſicherung iſt, die Hergabe des in der Regel nur wenige hundert Mark betragenden Dar⸗ lehens von dem Abſchluß einer Lebensverſicherung in mehr⸗ facher Höhe der Schuldſumme(bis zum 10 und 15fachen) abhängig zu machen pflegt. Dies führt zu ganz unverhält⸗ mäßigen Belaſtungen des Schuldners, der die Verſicherung nur notgedrungen— aus ſeinem augenblicklichen Geld⸗ bedarf heraus— abſchließt und ſie dann meiſt, da ein echtes Bedürfnis für den Verſicherungsſchutz nicht beſtand, nach Rückzahlung des Darlehens verfallen läßt. Der ungewöhn⸗ lich hohe Stornoſatz, der im Zuſammenhang mit Dar⸗ lehensgeſchäften abgeſchloſſenen Verſicherungen, hat ſchon wiederholt einzelnen Lebensverſicherungsunternehmungen Schwierigkeiten verurſacht. Der in unſeren Anordnungen vom 9. April 1913 und 30. Juni 1926 unternommene Ver⸗ ſuch, den in den Veröffentlichungen des Aufſichtsamtes für Privatverſicherung näher dargelegten Mißſtänden durch verſtärkte Kontrolle der Vertreter ſeitens der Verſicherungs⸗ unternehmungen zu begegnen, hat im ganzen wenig Erfolg gehabt. Nach Anhören des Verſicherungsbeirats ſehen wir uns daher veranlaßt, mit ſofortiger Wirkung für alle un⸗ ſerer Aufſicht unterſtehenden Lebensverſicherungsunterneh⸗ land verkauft worden ſind gegenüber nur 6 Stück im Juli 1934. Im Vergleich mit Juli 1984 hat ſich der Geſamtabſatz an Liefer⸗ und Laſtkraftwagen ſowie von Großkrafträdern je⸗ weils um mehr als die Hälfte vermehrt; der Abſatz von Automobilomnibuſſen iſt um das Dreifache geſtiegen. Bei den Perſonenkraftwagen ſtellt ſich die Zunahme auf rund 15 p. H. Die Zahl der im Juli 1995 hergeſtellten Perſonenkraft⸗ wagen belief ſich auf 20 602 Wagen gegen 17 372 im Juni und 18 716 im Juli 1934. Die Zunahme entfiel in der Hauptſache auf die Wagen von 1 bis 1,5 Liter Hubraum, deren Anteil an der Geſamtproduktion von Perſonenkraft⸗ wagen ſeit längerer Zeit zurückgegangen war. Die Ver⸗ ringerung des Auslandsabſatzes betraf faſt ausſchließlich die Größenklaſſe von über.5 bis 2 Liter Hubraum. Die Produktion von Lieſer⸗ und Laſtkraftwagen iſt auf der Höhe der letzten Mongte geblieben. Sie betrug 3 248 Wagen gegenüber 3 285 im Vormonat und 2 479 im Juli 1934. Innerhalb der Größenklaſſe hat ſich die Verſchiebung zugunſten der leichteren Wagen(bis 2 To. Eigengewicht) fortgeſetzt. Die Zunahme des Auslandsabſatzes betras vor⸗ wiegend die Wagen von 2 bis 3 To. Eigengewicht, die ſeit längerem das Hauptkontingent der Liefer⸗ und Laſtkraft⸗ wagen⸗Ausfuhr darſtellen, während es früher auf die Wa⸗ gen von 1 bis 2 To. Eigengewicht entfiel. Die Herſtellung an Kleinkrafträdern hat ſich gegenüber dem Vormonat wiederum etwas erhöht, und zwar af 7 386 Stück gegenüber 7122 Stück im Juni 1935 und 6129 im Juli 1934. Für die Produktionsentwicklung der Groß⸗ krafträder, von denen 4224 Stück gegen 3 579 Stück im Juni 1985 und 8 456 im Juli 1934 hergeſtellt worden ſind, iſt bemerkenswert, daß die Zunahme allein auf die Kraft⸗ räder von 200 bis 350 cem. Hubraum entfällt, während bei den größeren Rädern ein Rückgang erfolgt iſt. So wurden im Juli 2515 Krafträder von 200 bis 350 cem. Hubraum erzeugt gegenüber 1387 Stück im Juni. Die Herſtellung von Krafträdern über 350 cem Hubraum ſtellte ſich dagegen nur auf 1709 Stück gegen 2 192 Stſick im Vormonat. Die Verſchiebung zugunſten der Größenklaſſe 200 bis 380 cem, Hubraum iſt ſeit langem zu beobachten. Ihr Anteil am Geſamtabſatz von Großkrafträdern betrug: im Juli 1995: 62 v.., im erſten Halbfahr 1935: 50 v.., im erſten Halb⸗ jahr 1934: 42 v. H. und im erſten Halbjahr 1933: 32 y. H. Die an ſich geringe Ausfuhr von Krafträdern hatte im Berichtsmonat nur bei den Kleinkrasträdern Erfolge zu verzeichnen, während der Auslandsabſatz von Großkraft⸗ rädern ſich verringert hat. Die Produktion von dreiräbri⸗ gen Fahrzeugen aller Art hat ſich von 1341 Stück im Fun auf 1489 Stück im Juli erhöht, gegenüber 1287 Stück im Juli 1934. a Die Zahl der hergeſtellten Automobilomnibuſſe ſtellte ſich auf 290 Stück gegenüber 167 Stück im Vormonat und 81 Stück im Juli 1934. * Wochenausweis der Badiſchen Bauk. Aktivo: Treu⸗ hand depot⸗Beſtand: Geld 8 778 281 1(unverändert): deckunasfähig Deviſen——); Schatzanweiſungen des Reiches, der Länder, Reichsbahn und Reichspoſt 11 805 650 11807 5750 I/. Paſſiva: Umloufende Noten 16 863 600 (18 043 300) 4; Rücklagen 2 645 000 4(unv.) * Keine Beſchlagnahme in Italien begebener ausländi⸗ ſcher Wertpapiere. Um Mißverſtändniſſe auszuſchalten, die im Zuſammenhang mit der Verordnung über die Abtretung der Auslanoskredite und der Konverſion ausländiſcher Wertpapiere entſtanden ſind, wird mitgeteilt, daß die vom Miniſterrat in Bozen beſchloſſenen Maßnahmen nicht die in Italien begebenen ausländiſchen Wertpapiere betreffen, Die Zweimonasbilanzen der Sparkassen „Nach Vorliegen der Junibilanzen iſt ein Rückblick auf die durchaus günſtige Geſchäftsentwicklung der Sparkaſſen m erſten Halbjahr 1935 möglich. Im erſten Halbjahr 1985 laben ſich hiernach die Geſamteinlagen im Unterbou der Sparkaſſenoraniſation um rund 940 Mill. 4 erhöht. Allein 918, Mill./ entfallen hiervon auf die Steigerung der Spareinlagen. Daß dieſe Entwicklung der Sparein⸗ igen nennenswert günſtiger als in der Berichtszeit des Vorlahres war, iſt bereits aus der monatlichen Einlagen⸗ 1 bekannt(Einlagenüberſchuß 1. Halbjahr 413, 8 U. gegen 259,7 Mill.). Hier ſei nur darauf hingewieſen, daß die Erhöhung der Spareinlagen um 813,6 Mill. 4 leben der Differenz zwiſchen den Ein⸗ und Rückzahlungen Einzahlungsüberſchuß) auch Zinsgutſchriften, die in den erſten Mongten bekonntlich für das vergangenen Jahr 9 und übertragene Härtemittel aus der Aufwertung thält. Von der Geſamtſteigerung der Spareinlagen in Höhe dan 813,6 Mill.„ entfielen nur 286,0 Mill.„ auf Spar⸗ einlogen mit ſatzungsmäßiger Kündigungsfriſt und 527,6 t 1 Mil,„ auf folche mit beſonders vereinbarter Kündigung, „daß der Anteil der Spareinlagen mit ſatzungs mäßiger kündigung von 70,20 v. H. Ende Dezember 1994 auf 68,1 6 5. Ende Juni 1935 geſunken iſt. Auch die Depoſiten, los und Kontokorrenteinlagen der Spar⸗Girokaſſen und geumunalbanken haben ſich mit einem Plus von 125,5 Nil.„ in der Berichtszeik günſtiger als im Vorfahr entwickelt. 6% Nach wie vor wurden die Einlogenzuflüſſe zur Ver⸗ derung des Liguidationſtatus verwendet. Hierzu zählt 10 die fortgeſetzte Abdeckung von Leihgeldern und zen enen um weitere 100 Mill. /, allein an Akzepten wur⸗ en 90 Mill.„ zurückgezahlt. N Durchaus günsſige Halbhjahres-Fniwicklung Die Guthaben bei den eigenen Girozentralen ſind im erſten Halbjahr 1935 nicht mehr in demſelben Maße wie früher geſtiegen. In erſter Linie ſind die Wert⸗ papierbeſtände erheblich erweitert worden. Die Zunahme im erſten Halbjahr beträgt 507,1 Mill. 4, der Beſtand Ende Juni über 3,2 Milliarden 14. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß hierin noch nicht der geſamte erſte Teil der 4 proz. Reichsanleihe von 1935 in Höhe von 500 Mill. enthalten iſt. Vielmehr waren bis Ende Juni rund 350 Mill. 4 dieſer Anleihe von den Sparkaſſen endgültig übernommen. Neben der Wertpapieranlaßge iſt im letzten Halbjahr auch die Anlage der un verzinslichen Schatzanweiſungen bei den Sparkaſſen ſtärker hervorgetreten. Die Beſtände an un⸗ verzinslichen Schatzanweiſungen ſind in dieſer Zeit allein um 95,9 Mill., d. h. nahezu um 50 v.., geſtiegen. Erfreulicherweiſe konnten der privaten Wirtſchaft mehr Mittel als im Vorjahre zur Verfügung geſtellt werden. Allerdings verminderten ſich noch die kurzfriſtigen Buch⸗ kredite um 14 Mill., dieſe Minderung iſt der Saldo zwiſchen den vermutlich im Rahmen der Geſamtverflüſſi⸗ gung der Wirtſchaft gefallenen Kontokorrentkredite(minus 28,5 Mill. 4) und den um 14,5 Mill.& geſtiegenen ſeſten Darlehen. Die erhöhte Wehſe anlaß(plus 25,5 Mill.% und beſonders die ſteigenden Hypotheken(plus 37,7 Mill. Mark), deren Beſtände nunmehr eine Geſamthöhe von 6,5 Milliarden„ erreicht haben, beweiſen jedoch, daß die Sparkaſſen das örtliche Kreditgeſchäft nicht vernachläſſigen. Nach wie vor halten die Sparkaſſen an der Zielſetzung ſeſt einen möglich großen Teil ihrer Einlagen wieder in ört⸗ lichen Kreditgeſchäften auszuleihen. Die Ziffern des Kommunalkreditgeſchäfts haben ſich im erſten Halbjahr 1935 naturgemäß wenig verändert. mungen auf Grund von§ 81 Abſ. 2 S. 2 des Geſetzes über die Beaufſichtigung der privaten Verſicherungsunterneh⸗ mungen und Bauſparkaſſen vom 6. Juni 1931 zu unterſagen, daß Darleheusgeſchäfte und Verſicherungsabſchlüſſe verbunden oder in irgendeiner Form voneinander abhängig gemacht werden, ſoweit die Verſicherungs⸗ ſumme das Darlehen nebſt Zinſen für ein Jahr überſteigt. Unter dieſes Verbot fallen nicht: 1. langfriſtige, nach hierfür genehmigten Sondergeſchäfts⸗ plänen erfolgende Kreditgeſchäfte, bei denen entweder die abſchließende Lebensverſicherungsunternehmung ſelbſt der Geldgeber iſt oder bei denen geſchäftsplanmäßig gegenüber der Aufſichts behörde feſtgelegt iſt, in welcher Weiſe das Dax⸗ lehen beſchafft und unter welchen Bedingungen es gegeben wird; 2. Hypothekenhergaben an Verſicherungsnehmer ſeitens der abſchließenden Lebensverſicherungsunternehmung. ö Für die nach vorſtehenden Beſtimmungen noch zugelaf ſenen Geſchäfte(Verſicherungen in Höhe des einfachen Dar⸗ lehens neben Darlehenszinſen für ein Jahr, ſowie ce⸗ ſchäfte nach Ziff. 1 und), glauben wir von beſonderen An⸗ ordnungen im Sinne der beiden bereits erwähnten Rund⸗ ſchreiben vom 9. April 1913 und vom 30. Juni 1926 zunächſt abſehen zu können. Dieſe beiden Rundſchreiben werden daher aufgehoben. Wir ſetzen voraus, daß die Vorſtände der Unternehmun⸗ gen ihrerſeits beſtrebt ſein werden, etwaigen Mißbräuchen in geeigneter und wirkſamer Weiſe entgegenzutreten. Im Hinblick auf die Bemühungen der Reichsregierung um Ge⸗ ſundung des Hausbeſitzes und um Kreditverbilligung emp⸗ fehlen wir bei Hypothekenhergaben von der hier zuläſſigen Verbindung mit Verſicherungsabſchlüſſen loben zu 2) nur mit möglichſter Zurückhaltung Gebrauch zu machen.“ und daß für ausländiſche Staatsangehörige keine Verpflich⸗ tung zur Abtretung der von ihnen gewährten Kredite und 951 5 Beſitz befindlichen ausländiſchen Wertpapiere eſteht. prog. Dollaranleihe von 1926 der Robert Boſch AG. Die Geſellſchaft erklärt ſich bereit, die am 1. Oktober 1985 fälligen Zinsſcheine der 7proz Gold⸗Dollar⸗Schuldverſchrei⸗ bung von 1926 ſowie die auf dieſen Termin ausgeloſten Stücke der Anleihe gegen Inländer⸗Aſſidavit zum Berliner Mittelkurs des Dollars vom 90. September 1935 am 1. Oktober einzulöſen. Die Stücke ſind bis ſpäteſtens 5. September 1995 einzureichen. * Amtliche Feſtſtellung des Ausländerbeſuches auf der Leipziger Herbſtmeſſe. Nach den amtlichen Feſtſtellungen war die Leipziger Herbſtmeſſe von 5107 ausländiſchen Ein⸗ käuſern beſucht, von denen 4516 ihren Wohnſitz im eurv⸗ päiſchen, 591 im außereuropäiſchen Ausland haben; von dieſen Ueberſee⸗Einkäufern kommen 59 aus Afrika, 192 aus Aſien, 51 aus Auſtralien, 153 aus den Vereinigten Stoaten und Kangdo und 196 aus Süd⸗ und Mittelamerika. Zur Herbſtmeſſe 1934 waren insgeſamt 4116 Ausländer, darun⸗ ter 506 aus überſeeiſchen Ländern gekommen. * Verlängerung des deutſch⸗franzöſtſchen Handelsabkom⸗ mens über das Saargebiet. Das Handelsabkommen zwiſchen Frankreich und Deutſchland über das Saargebiet, das am 31. Auguſt erloſch, iſt ſoeben verlängert worden. Das augen⸗ blickliche Ausſuhrverhältnis franzöſiſcher Butter in das Sgargebiet iſt rn den Monat September beibehalten wor⸗ den. Die Verordnung über dieſen Beſchluß erſcheint ſofort im amtlichen Geſetzblatt. 28 f N ats n Nhein-Mainische Abendbörse Behaupfei Frankfurt, 4. September Die Abendbörſe war ziemlich umſatzlos und ohne be⸗ ſondere Grundſtimmung. Man hörte zumetiſt auf Berliner Schluß behauptete Kurſe. JG Farben eröffneten mit 153,25 (15396), ſonſt waren Lahmeher mit 131 bis 181,50 ſchwächer genannt. Höſch mit 93 bis 94, Stahlverein 81,50 bis 82, Rheinſtahl etwa 110. Auch Renten faſt umſatzlos, Altbeſitz 110,75. In Aus⸗ landsrenten überwiegt leicht das Angebot, doch ſind auch zu abbröckelnden Kurſen die Umſätze hier recht beſcheiden. Der Verlauf der Abendbörſe blieb ohne Anregung und ohne Kurs veränderungen. JG Farben 153,25; Ac 38,50; Aku 58 ldieſer ½ v. H. feſter). * Erfreulicher Auftakt der Reichsanleihezeichnung. Die Zeichnungsliſten für die 500 Mill. 4,5 proz. Schatzan⸗ weiſungen des Deutſchen Reiches ſind am Mittwoch erſt⸗ mals aufgelegt worden. Nach einer Umfrage bei den Großbanken ſind die Eingänge durchaus erfreulich, ver⸗ einzelt ſind auch ſchon größere Zeichnungen erfolgt. Wenn ſich auch am 1. Tage naturgemäß noch kein Ueberblick ge⸗ winnen läßt, ſo entſpricht der Zeichnungseingang bei den Bankinſtituten doch allgemein den gehegten Erwartungen. Die Zeichnungsfriſt läuft bekanntlich erſt am 16. Sep⸗ tember ab. Erfahrungsgemäß werden gerade vom kleinen Sparerpublikum immer erſt gegen Ende der Friſt die Aufträge erteilt, doch ſind auch heute ſchon bei den Groß⸗ banken eine ganze Reihe kleinerer Zeichnungen erfolgt. * Großkraftwerk Mannheim Ac. Der 24. Zinsſchein der 6proz. Kohlenwertanleihe wird mit 50,5 Pfg. je Ton⸗ nen⸗Stück um 52,5 Pfg. je 17.50 Stück eingelöſt. Der 1935 zu tilgende Teil der 6proz. Kohlenwertanleihe iſt freihändig angekauft worden. * Vereinfachung im Fuld⸗Konzern— Firmenänderung. Die H. Fuld u. Co., Telephon⸗ und Telegraphenwerke Ach Frankfurt a. M. verteilt für 1934 wieder 6 v. H. Divi⸗ dende. Der Inlands- und Auslandsumſatz hielt ſich auf Vorjahrshöhe. Eine GW beſchloß neben Genehmigung des Abſchluſſes Herabſetzung des An von 4 auf 2 Mill. 4. An Stelle der einzuziehenden 2 Mill.„ Aktien aus dem Be⸗ ſitze der Nachloßerben des verſtorbenen Gründers Harry Fuld erhalten dieſe 2 Mill.& neu auszugebende proz. Obligationen, die innerhalb von 10 Jahren mit je 10 v. H. zu tilgen ſind. Die Umwandlung erfolgt mit Zuſtimmung der Beauftragten der Gauleitung von Heſſen⸗Naſſau und Franken. Gleichzeitig wurde die Verwaltung ermächtigt, den Konzern zu vereinfachen durch Einbeziehung der über 50 beſtehenden Tochter⸗ und Enkelgeſellſchaften in die Mut⸗ terfirma. Dieſe hat ihre Firmenbezeichnung geändert in „Telephon bou⸗ und Normalzeit AG, Frank⸗ furt a..“. * Der deutſche Holz⸗Außenhandel im Juli. Die deutſche Holzeinfuhr zeigt im Juli 1935 eine ganz erheb⸗ liche Steigerung, und zwar hauptſächlich durch die gewaltige Zunahme der Papierholzeinfuhr, von 511002 To. im Juni auf insgeſamt 828 353 To. Auch wertmäßig iſt ſie ſtark in die Höhe geſchnellt. Während im Vormonat noch 24 008 000& für die Holzeinfuhr ausgegeben wurden, betrug der Einfuhrwert im Juli 34 090 000 4. Der Haupt⸗ liefſerant war Rußland, gefolgt von Finnland, der Tſchecho⸗ ſlowakei und Polen. Die deutſche Holzausfuhr, die an und für ſich recht gering iſt, weiſt eine kleine Zu⸗ nahme auf 10916(10857) To. auf, wertmäßig ſtieg ſie auf 22 112(20 037) To. Die Sperrholz⸗ Einfuhr betrug im Berichtsmonat 25 740 To., wertmäßig 607 000 l. „ Zufriedenſtellender Erfolg der Braunen Meſſe in Neunkirchen. Die Erſte Braune Meſſe im Sagar⸗ land in Neunkirchen hat am Sonntag die Tore geſchloſſen. In den acht Tagen, da ſie durchgeführt wurde, haben nicht welligen als 30 000 Beſucher die Ausſtellungsräume be⸗ ſichtigt, Mit dem Erfolg ſind die Ausſteller durchweg zu⸗ ſcteden, ges ſind recht beoͤeutende Umſätze getätigt worden. Waren und Märkfe * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Karlsruhe vom 4. September. Inlondsweizen, Ernte 1935, 76/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 15 19,70; W' 17 19,90; Wü 20 20,40; Mühlenſeſtpreis einſchließlich Zuſchlag für Rich plus 0,40/,60? Großhandelspreis plus 0,40/,60; Sommerweizen zur Zeit ohne Angebot; Inlandsroggen, Ernte 1935, 71/72 Kilo, Erzeugerſeſtpreis R 14 16,00; R 18 16,50: R 19 16,70; Mühlenſeſtpreis einſchließlich Zuſchlag zür Rich plus 0,40/,60; Großhandelspreis plus 0,40/,60; Braugerſte. Ernte 1935, je nach Qualität, 20,50—21,50; Induſtriegerſte, Ernte 1935, je nach Qualität, 19,50— 20,00; Futtergerſte, Ernte 1935, Baſis 61/62 Kilo, Erzeugerfeſt⸗ preis G 8 16,20; G9 16,40(über 62 bis 68 Kilo plus 0,10% pro Kilo im Hektolitergewicht und über 68 Kilo 0,15%¼ pro Kilo im Hektolitergewicht]; deutſcher Hafer, Ernte 1935, Feſtpreisgebiet 17, 48/49 Kilo, frei Erzeugerſtation 16,10, Großhandelapr. nom. 16,45; Weizenmehl Baſistype 790, In⸗ kandsmahlung, Großhandelspreis im Preisgebiet 17, bis 15. September 28,65; Frachtausgleich plus 50 Pfg. Aufſchlog für Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50/ für 10⸗Tonnen⸗Ladungen, Type 568(0) plus 2 1, Type 502 plus 3 4, Type 405(00) plus 5. Type 405(Weizengrieß, fein und grob) plus 6 4, Type 1600(Weizenbrotmehl) minus 5. Roggenmehl Type 997, Föprozentige Ausmahlung, Großhandelspreis im Feſtpreisgebiet R 14 22,70; Rü 18 23,85; R 19 29,60; Fracht⸗ ausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen plus 50 Pfg. Type 610 pl. 2,00; Type 700 pl. 1,25; Type 815 pl. 0,50. Weizen⸗ Roggenmehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. Mai 1935. Weizennachmehl 17,25; Weizenbollmehl (Futtermehl) je nach Fabrikat 13,50—14; Weizenkleie 17, 10.85—11,15 Roggenbollmehl(Futtermehl) 14,00 bis 14,25; Roggenkleie, Feſtpreisgebiet R 14 10,10 bis 10,45 R 18 10,40 10,75; R 19 10,50—10,85; Trocken⸗ ſchnitzel loſe, Erdnußkuchen loſe, Palmkuchen, Rapskuchen, Sojaſchrot, Leinkuchenmehl z. Z. nicht notiert und nicht angeboten. Biertreber 16,50—17; Malzkeime 15—15,25 l. Die Erzeugerpreiſe für Speiſe⸗Frühkartoffeln betragen: a] für gelbe Sorten 2,60—2,80; b) für blaue, rote und weiße Sorten 2,30—2,50. Dieſe Erzeugerpreiſe verſtehen ſich je Zentner frei Empfangsſtation. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, je nach Qualtität, neue Ernte, 3,85—4,10; to. Luzerne 4,35—4,30; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt, je nach Qualität 2,10; Futterſtroh(Gerſte und Hafer) 2,35 4.— Alles für die 100 Kilo, Kartoffeln und Rauhſuttermittel Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderes vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack Frachtparität Karlsruhe bzw. Fertigfabrikote Parität Fabrikſtatian. Mehl frachtfrei aller im Preisgebiet 17 gelegenen Vollbahnſtationen. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen fämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Fracht⸗ parität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten. * * Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 4,22½; Nov. 4,05; Jan., März je 4,02.— Mais(in Hjl. per Laſt 2000 Kilb) Sept. 49,75; Nov. 50,75; Jan. 51,5; März 53. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl, Schluß: Sept.(35) 571; Okt. 568; Nov. 558; Dez. 557; Jan.(36) 557; Febr. 558; März, April, Mai je 559; Juni, Juli je 558; Auguſt 556; Tendenz ſtetig. 4 * Haudſchuhsheimer Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt. Bir⸗ nen 10—17,—9: Aepfel—15,—8; Reineclauden—13; Mirabellen 19—24; Zwetſchgen—11, 8; Pfirſiche 20—23; Buſchbohnen 11; Stongenbohnen 16—21; Tomaten—8, —4; Gurken—7 Pfg. Anfuhr infolge Regen ſchwächer. Nachfrage ſehr gut. * Schifferſtadter Gemüſeauktion. Zwetſchgen 7,5; Toma⸗ ten—8, 5, 83; Wirſing—6; Weißkohl 2,75—3,5; Rotkohl —6; Spinat 11—13; Buſchbohnen 10—12; Stangenbohnen 12—18; Gurken pro 100 Stück 40—80; Salatgurken-2 Blumenkohl 28—42, 15—25,—10; Endivienſalot 2,5—5 Kopffalat—6: Kohlrabi 2,5— 9,5; Rettich Stück 12,5; Rettich Bündel—3. Weiſenheim a..: * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte vom 4. Sept. Freinsheim: Birnen 10—18,—8; Pfirſiche 2080, 10—16; Aepfel 10—16,—8; Mirabellen 15—23, 910; Zwetſchgen—10; Trauben blau 13—14, weiß 16—18; Toma⸗ ten—7,—4; Geſamtanſuhr etwa 1600 Ztr., Abſatz flott. Zwetſchgen—11; Pfirſiche 15—25 Aepfel—12; Birnen—16; Trauben 18—15; Mirabellen 20) Tomaten—7; Gurken 5. Anfuhr etwa 1000 Ztr., Ab⸗ ſatz flott. Groß⸗Bocken heim: Zwetſchgen—11; Aepfel—10; Birnen—15; Mirabellen 15—21; Abſatz flott. Boerrſtadt: Aepfel—10; Birnen 10; Mirabel⸗ len 16—20; Zwetſchgen 8; Anfuhr wegen ſchlechten Wetters gering(25 Ztr.). Ellerſtadt: Zwetſchgen—10; Mira⸗ bellen 18; Aepfel—15; Birnen 12; Trauben 13; Tomaten 5; Reineclauden 7; Pfirſiche 1523; Anfuhr hauptſächlich in Zwetſchgen und Trauben. Lambsheim: Gurken 7 bis 11,5; Tomaten—5; Bohnen 10—12; Wirſing 577 Weißkraut 4; Zwetſchgen 8,5—10; Trauben 15; Aepfel 10 bis 15; Birnen 10—16; Mirabellen 1020; Pfirſiche 15— 22; Anfuhr etwa 900 Ztr.; Abſatz flott. Maxdorf: Bohnen 816; Gurken 910; Zwetſchgen 8; Blumenkohl 1035; Karotten 3: Weißkraut 87 Rotkraut—7; Wirſing 6; Salat 10 7 Erbſen 22; Spinat—10; Anfuhr ſehr gut; Abſatz flott. N. * Leinöl⸗Notierungen vom 4. Sept.(Eig. Dr.] Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 9,25(9/0); Leinſagt Klk. Sept.⸗Okt. 11916(11,50); Leinſaatöl loko 22,9(22,6); Sept. 21%(21,6); Sept.⸗Dez. 22(21,9); Jan.⸗April 228(22,1%): Baumwoll⸗Oel ägypt. 24,6(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 656(65/1. Neuyork: Terp. 44,50(48,75) Sa⸗ vannah: Terp. 39,50(88,75). Geld- und Devisenmarkt Zürich, 4 Seplemder(thing amllich) Fonslanfin. 240 rem 29.%¾ Fpenlen. 97%½% J erer 12901 P Dekzrest bondon 15% fein 297.50— Fame 58.82 bft. Fento. cr: 307— berlin 128,— Fuesse„ figl. fes egen 31.60— Wen aft.. 78,8 Feigrz! 202 onetzgalg Athen fen 25,06— Sofia 66,25— Paris, 1 Seplemder(chlub zmilith). London 75,10— Spanien 208,25 Fopenhznn Men then 35405 fallen 123,90 Hoſſand 1225 Berlin Beldlen 254.75[ ſchmen 493.50 Fockham 387/50 London, 4. Seplember chluß zmliäth) leuport 495.0 J Kopenbegen] 22.40 f nö 549,— ch 1518 Kent 395.12 Stockhem 19.391, famzsjen 628.— Lokon;.207 amslerdem 782,50 00 19.90(4 Henstanin. 6,15— Ausfaeds 128. deri 28,0 binn 110, nn 519.— fert 17.75 lelzinglert 228,87 len 25.00 Monterices 20.— allen 60,52— prag 128½%%2 ind 25.12 Valparzt 105,3 ö 50 J Buene Ares 18,55 gene; ö twin 18. 0% Belge“ 215.50 fle de an. 412,— nf Loc 18.50 bablen 35,22. Joie 395.— Hongkong 2125 J Stairs 160,12 Hamburger Meiallnoſlerungen vom 4. Sepfember 290.— J Megatsgef 198859 Marsch 288,25 Kupfer bene. u. Prztg- inn brief bel brlef] bel berahfſ Brief] geld berahl Int 44. 48,25 294. O. Hüten rcbinß nin. 19.501980 true 44, 43.75.. 294,0 284,0. Feinsilber(Hl. p. 10 57,5084. Mir 55353444 4„„„. Fedagelt(IN. p. rr. 284 270 . e e e e t lan(W tile) ö el 595.„„„. pr.(F. p. gr.).55.85 lun———*72⁊˙:‚„„„„ ſechg. reines plelin Juli„„„„. etiher,(dl. g. r....50.25 J1%)%%%%%%%%GG0b0 Siptemb. 42. 42.— Lotse Abies 7750 25 2 3 W 1 emp. 42, 42 uecksl lber( per flache) 11, ¾ 11,/ Je zem. 48, 50142, 500 olframert düines.(in Sb.) 35 25 * Pforzheimer otierungen vom 5. Sept. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ichaft, Filtole Pforzheim]: Platin techniſch rein 3,25 fe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm: dto. 4 v. H. Kupfer.10 ſe Gramm; Feingold 2840 ſe Kilo; Feinſilber 57,80—59,60„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. bis 9 Kilo. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft erſuhr an der heutigen Börſe keine weſent⸗ liche Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen hin unverändert. — 8. Seite/ Nummer 407 Der Londoner Zoo beherbergt ſeit zwei Jahren als beſondere Attraktion eine Anaconda. Bekannt⸗ lich haben die Rieſenſchlangen, die lebende Junge zur Welt bringen und eine Länge von 8 Metern er⸗ reichen, die Eigenſchaft, ſehr lange Zeit ohne Nah⸗ rung auszukommen. In der Freiheit ſind die Ana⸗ condas äußerſt gefährlich. Sie verzehren Tiere bis zur Größe eines Rehes und fallen mitunter ſogar Menſchen an. Ihre Waffe iſt dabei ihr ſtarker Leib, der ſich um das Opfer ſchlingt und es bis zur Leb⸗ loſigkeit zuſammendrückt. Rieſenſchlange des Londoner Zoos hat ſeit ihrer Ankunft vor zwei Jah⸗ ren jede Nahrungsaufnahme verweigert. Obgleich dieſe Ablehnung bei der Angconda nichts Ungewöhn⸗ liches iſt, hat ſich jetzt der Zuſtand des Reptils der⸗ artig verſchlechtert, daß man Eingehen der Schlange befürchtet, wenn nicht in letzter Minute et⸗ was geſchieht, um das wertvolle Objekt am Leben zu erhalten. Mehrere erfahrene Schlangenwärter wur⸗ den nunmehr damit betraut, die Anaconda gewalt⸗ ſam zu füttern. Das muß mit ſehr großer Vorſicht geſchehen und bedarf angeſtrengteſter Aufmerkſamkeit von ſeiten aller Beteiligten. Wenn das Tier nämlich gereizt wird, ſetzt es ſich zur Wehr, und ſolche Augenblicke können äußerſt gefährlich werden. Mit Blitzesſchnelle verſteht es die Rieſenſchlange, die Geg⸗ ner anzufallen und ihnen ſchwere Knochenbrüche zu⸗ zufügen. Sollte die Anaconda dieſe gewaltſame Nah⸗ rungszuführung ebenfalls verweigern, ſo bleibt als letztes Mittel nur die künſtliche Ernährung übrig, die von Tierärzten vorgenommen werden muß. Die Londoner verfolgen aufmerkſam den weiteren Ver⸗ lauf der Angelegenheit und hoffen, daß es gelingen wird, die Anaconda vor dem Hungertode zu vetten. Die das * — Wie groß die Not unter den ungariſchen Dör⸗ fern iſt, geht aus einem ſoeben vom ungariſchen ſtatiſtiſchen Amt herausgegebenen Buch hervor. Da⸗ nach ſind die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in den Landgemeinden der Provinz außerordentlich trübe. Die weitaus größte Mehrzahl der Dörfer können ſich nicht aus den eigenen Einnahmen ſelbſt erhalten und bedürfen eines regelmäßigen Zuſchuſſes vom Staat. Die Gründe dieſer nationalökonomiſch ſehr traurigen Bilanz liegen ſcheinbar darin, daß die not⸗ wendigen Abſatzgebiete für die ländliche Produktion nicht mehr in genügendem Maße vorhanden ſind. Die Bauernſchaft iſt zum großen Teile verſchuldet, und die Steuern gehen nur ſehr mangelhaft ein, ſo daß ſie keineswegs die Ausgaben decken können. In der ſtatiſtiſchen Aufſtellung ſind rund 3000 Dörfer er⸗ faßt, von denen nur 11 auf ſtaatliche Unterſtützung verzichten können. Damit iſt aber noch keineswegs geſagt, daß es ihnen gut geht. Acht dieſer Land⸗ gemeinden können ihr Budget mit genauer Not aus⸗ gleichen, und auch das nur durch einſchneidende Spar⸗ maßnahmen. Nur drei Dörfer— das ſind alſo 0,3 v. H. ſind in der angenehmen Lage, einen Ueberſchuß zu erzielen. Es handelt ſich um Albert⸗ ſalva im Peſter Komitat, Ozd im Borſoder Komitat und Agfalva im Soprona⸗Komitat, Dieſe Tatſachen ſind ein ſehr nüchterner Beweis für die ſchwere Lage der ungariſchen Kleinbauernſchaft. * * — In einem erſten Budapeſter Hotel war die junge Griechin Laura Gafedjidakis in Begleitung ihrer Mutter abgeſtiegen. Sie kamen aus Amerika und wollten ſich das berühmte Nachtleben Budapeſts anſehen. An einem der letzten Tage hatten Mutter und Tochter in verſchiedenen Lokalen bis zum Mor⸗ gengrauen getanzt und waren dann in das Hotel zu⸗ Während die ermüdete Mutter zu Bett die Tochter ſich umzukleiden, um noch ein Nachtlokal zu beſuchen. Die Mama fühlte ſich veranlaßt, aus erzieheriſchen Gründen einzuſchreiten und der jungen Griechin das Verlaſ⸗ ſen des Hotels zu verbieten. Da ſie aber das Tem⸗ perament der Tochter zur Genüge kannte, verſchloß ſie die Tür. Laura bekam einen Wutanfall und be⸗ rückgekehrt. gehen wollte, begann Der Salle Garten Kriminalroman von Franz Karl Wagner 39 Copyright by Georg Mulſer und Albert Langen, München „Wann haben Sie dieſen Brief erhalten?“ „Er kam mit der Poſt und ich bezweifle nicht, daß der Mann ſeine Drohung ausführen wird, wenn wir ihm dazu Zeit laſſen. Wenn es nicht anders geht, Maury..„ dann ſchießen Sie ihn einfach nieder!“ „Bei Gott, das werde ich tun!“ „Und nun hören Sie“ Sergeant Maury riß Augen und Mund auf, als ihm der Oberinſpektor ſeine Inſtruktionen erteilte. Er mußte eine Menge Dinge im Kopf behalten, aber er freute ſich mächtig darüber, daß er bei dieſer Ver⸗ haftung eine ſo ſchwierige und wichtige Rolle hatte. Ungefähr gegen 11 Uhr nachts hielt in einer der Nebenſtraßen ein Automobil. Jollivet, Maury und noch ein paar Sergeanten ſprangen heraus. „Ihr Hürft nicht den geringſten Lärm machen“, ſchärfte ihnen der Oberinſpektor ein und führte ſie zu einem Haus, deſſen Tor er aufſperrte. Sie ge⸗ langten durch den Hausflur in einen Hof, der von dem Garten der Villa Morell durch eine Mauer ge⸗ trennt war. Oberinſpektor Jollivet ſtellte eine feſte Leiter auf, die ſcheinbar ſchon vorbereitet in einer Ecke ſtand. „Raſch hinüber!“ kommandierte er. Sie verſteckten ſich hinter Büſchen, nicht einmal das leiſeſte Knacken eines Zweiges war zu verneh⸗ men. Hier konnten ſie unmöglich geſehen werden. Alle blickten geſpannt auf den Oberinſpektor, von dem ſie jeden Augenblick ein Zeichen erwarteten. Aber es verging eine Viertel⸗, eine halbe Stunde, er ſtand unbeweglich und rührte ſich nicht. Niemand wagte ein Wort zu ſprechen oder eine Frage an ihn zu richten. „Achtung!“ flüſterte plötzlich Jollivet. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe tt C umi jc si apan alxt clen Nach uralter Tradition, die bis zur Jedo⸗Aera zurückreicht, wurde auf der Inſel Tſukiſhima an der Mündung des Sumida⸗Fluſſes das große Tſu kuda⸗Feſt gefeiert, das der Ehrung des Gottes Sumiſoſhi dient. Hierbei wird die Sänfte des Sumifoſhi⸗Schreins ins Waſſer getragen, um ſie für den Gott zu reinigen.(Weltbild,.) eee Nes Encle eine Pixatenalaat Das geraubte Schiff geràt in Seenot Rotterdam, im September. Vor einer Woche wurde ein kleines hollän⸗ diſches Expeditionsſchiff, die Segeljacht „Ivan“, kurz vor ihrer feierlichen Ausfahrt nach Indien von der dreiköpfigen Matroſen⸗ beſatzung geraubt und entführt. Der Eigentümer, ein alter Seemann, der ein Menſchen⸗ alter hindurch die Weltmeere befahren hat und ſich mit der Abſicht trägt, als penſionierter Kapitän eine meteorologiſche Station in den Gewäſſern Oſtaſiens zu errichten, erſtattete ſofort Meldung bei den Be⸗ hörden, die dann auch einen telegraphiſchen Rund⸗ ſpruch mit der Bitte um Fahndung nach der Jacht „Ivan“ an alle Schiffe in der Nordſee, im Aermel⸗ kanal und an der Küſte Frankreichs veranlaßte. Nach böſen Abenteuern iſt jetzt die Jacht„Ivan“ in ihren Heimathafen zurückgekehrt. Die drei Matroſen be⸗ haupten mit aller Beſtimmtheit, ſie hätten keines⸗ wegs die Abſicht gehabt, eine Weltreiſe mit dem klei⸗ nen aufs beſte verproviantierten Schiff zu unter⸗ nehmen, nachdem ſie ſich am Tage vorher mit ihrem Kapitän zankten. Nein, der Zweck der Fahrt ſei lediglich die Erprobung der Jacht auf ihre See⸗ tüchtigkeit geweſen. Aber das glaubte ihnen ſelbſt⸗ verſtändlich niemand, da die Ausfahrt aus Rotter⸗ dam in aller Heimlichkeit geſchah und nicht einmal der Kapitän von ihr wußte. Die Jacht hat ſich aller⸗ dings nicht als ſehr ſeetüchtig erwieſen, aber das mag auch auf das Konto der Piratenbeſatzung kommen, die zwar nach ihren Seemannspapieren aus erfah⸗ renen Matroſen beſteht, die ſich aber anſcheinend doch ſehr kopflos benahm. Kaum war die Nordͤſee erreicht, da geriet die Jacht in ein ſchwe⸗ res Unwetter. Das Ruder brach und ſchon war das Schifflein hilflos dem wütenden Element ausgeliefert. In aller Eile wurde ein Notruder gezimmert, mit deffen Hilfe die Piraten dann auch aus dem Sturmbereich kamen. Aber wenn ſie vor⸗ her die Abſicht hatten, irgendwo in Oſtaſien mit der Jacht zu verſchwinden, ohne einen Hafen anzulaufen, ſahen ſie jetzt ein, daß ſie ihr Spiel ſchon verloren hatten. Sie überlegten ſich eine einigermaßen glaub⸗ hafte Ausrede für ihren ſo kläglich mißlungenen Streich, hißten eine Notflagge und ſtrebten dann eiligſt den heimatlichen Dünen zu. Nachdem ſie noch mehrere Tage mit Strömung und Wind gekämpft hatten, fanden ſie den Weg nach Dixmuiden. Von dort ging es direkt in das Polizeibüro in Overſchie, bei Rotterdam, wo die drei Piraten einem ſtrengen Verhör unterzogen wurden. Es beſteht kaum ein Zweifel, daß man ſie hinter Schloß und Riegel be⸗ halten wird. ſchloß, öͤurch das Fenſter zu gehen und ander Hotel⸗ faſſade hinunterzuklettern. Sie wurde im letzten Augenblick daran gehindert und ſtürzte nun durch die inzwiſchen geöffnete Zimmertür auf die Straße, rannte zum Donaukai hinunter und wollte in das Waſſer ſpringen. Da griff die Polizei ein und brachte die temperamentvolle junge Dame aus dem Lande der Hellenen zu ihrer eigenen Sicherheit auf die Polizeiwache, wo ſie ſich bis zum Morgen aus⸗ ſchlief und dann, völlig beruhigt, ins Hotel zurück⸗ kehrte. 4 — Anläßlich des 125jährigen Jubiläums des Münchner Oktoberfeſtes, das in dieſem Jahre vom 3 2 N 21. September bis 6. Oktober in beſonders feſtlicher Weiſe gefeiert wird, veranſtaltet die„Reichsbahn⸗ zentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr“ in einer Reihe europäiſcher Hauptſtädte Schaufenſterausſtel⸗ lungen. So werden in den Fenſtern der deutſchen Auskunftsſtellen in London, Paris, Amſterdam, Zürich, Belgrad, Stockholm, Rom und Madrid ſted⸗ nerne Maßkrüge, Zapfhähne, Bierſchlegel und„Ban⸗ zen“ ſowie Modelle von Münchener Bierwagen und Maibäumen, Münchener Trachten, alte Münchener Speiſekarten u. a. m. gezeigt. Auch zahlreiche Okto⸗ berfeſtplakate und Photo⸗Schnappſchüſſe von fröh⸗ lichen Szenen des Oktoberfeſtes gelangen zur Aus⸗ ſtellung. Donnerstag, 5. September 1995 — In der letzten Woche wurde in der Nähe von Evreux in der Normandie von Bauern ein 19 barer Schatz gefunden, der etwa zwei Meter tief 15 der Erde lag und einen ſehr anſehnlichen Wert 1 8 7 ſtellt. Er beſteht aus goldenen Ringen, Armbändern Perlen und keltiſchen Münzen. Die Stücke ſtammen aus der Zeit, da das heutige Frankreich unter dem Namen Gallien eine römiſche Provinz war. Das Alter der Stücke wurde auf 1800 Jahre geſchätzt Nach der Auffindung machten ſich ſofort Altertums⸗ forſcher nach der Fundſtelle auf, um hier ihre Unter⸗ ſuchungen anzuſtellen. Daß derartige Wertſtücke in ſolchen Mengen vergraben wurden, muß nach ihrer Meinung einen beſonderen Grund haben, und die Geſchichtsforſcher unter ihnen ſind der Anſicht, daß hier ein Fall von Steuerhinterziehung vorliegt. Be⸗ kanntlich haben die römiſchen Steuererheber in den eroberten Provinzen die Steuern mit allen Mitteln beigetrieben. Sie nahmen den Bauern die letzte Kuh, denn ſie bekamen von den erhobenen Beträgen einen Anteil und hatten ein Intereſſe daran mög⸗ lichſt große Summen zu erhalten. Die Gallier aber welche dieſe Methoden kannten, wehrten ſich dagegen ſo gut es ging und verſteckten ihre Vermögenswerte vor den römiſchen Spähern. So iſt wahrſcheinlich auch anzunehmen, daß die jetzt aufgefundenen Werte vor 18 Jahrhunderten vergraben wurden, um ſie den Römern zu entziehen. Die franzöſiſche Regierung hat den Schatz als ihr Eigentum in Beſchlag gengm⸗ men. * — Die von den Hugenotten gegründete Franzö⸗ ſiſche Gemeinde in Berlin feiert Ende Oktober ihr 250 jähriges Beſtehen. Die Hugenotten erhielten Zutritt und Wohnrecht durch das ihre Anſiedlung regelnde Edikt des Großen Kurfürſten. Die fran⸗ zöſiſche Gemeinde, deren Verwaltung ſich in dem ſchönen franzöſiſchen Dom am Gendarmenmarkt, einem der architektoniſch wertvollſten Plätze Berlins, befindet, begeht laut„DA“ den Jubiläumstag durch einen Feſtgottesdienſt, umd im Anſchluß hieran findet die Enthüllung eines Calvin⸗Denkmals ſtatt. Ferner ſoll am gleichen Tage im franzöſiſchen Dom ein, Hugenotten⸗Muſeum eröffnet werden, mit alten hugenottiſchen Erinnerungsſtücken, die man zur Zeit ſammelt und ſichtet. — In der Neuerkeroder Anſtalt iſt jetzt ein Otto Wolter geſtorben, der 55 Jahre in der Anſtalt unter⸗ gebracht war. Die Gemeinde Vorsfelde und der Kreis Helmſtedt haben Geſamtkoſten von 46 000 Mk. für dieſen einen Erbkranken gehabt. Wer wollte an⸗ geſichts dieſer Tatſachen noch an dem Segen des Ge⸗ ſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes zwei⸗ feln? Die Augen der Poliziſten, die ſich ſchen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, ſehen eine Geſtalt hinter dem Glashaus auftauchen. Diesmal benahm ſich der Mann jedoch ſehr vorſichtig. Er machte zuerſt nur ein paar zögernde Schritte vorwärts, blieb dann ſtehen und muſterte die Umgebung. Dann lief er raſch auf die Villa zu, hielt ſich dabei jedoch ſtets im tiefſten Schatten. Maury machte eine Bewegung, als wollte er aus dem Verſteck hervorbrechen und ſich auf den Mann ſtürzen, aber Oberinſpektor Jollivet hielt ihn am Arm mit eiſernem Griff zurück. „So warten Sie doch...!“ Der Unbekannte hatte inzwiſchen die Villa er⸗ reicht und verſchwand hinter einer Ecke des Hauſes. „Die Fenſter ſind alle vergittert, daher muß er einen Schlüſſel zum rückwärtigen Eingang beſitzen“, ſagte Jollivet. Er wartete noch fünf Minuten, dann wandte er ſich endlich an den ungeduldigen Maury. „Jetzt raſch hinüber..„ aber vorſichtig Der Sergeant ſchnellte mit einem Sprung empor und lief auf das Glashaus zu. „Hier haben Sie einen Schlüſſel, ſperren Sie das Gartentor auf und laſſen Sie die anderen herein!“ befahl der Oberinſpektor einem ſeiner Leute. Während dieſer den Auftrag ausführte, verließ Jollivet mit den Sergeanten das Verſteck. Sie eil⸗ ten auf das Haus zu und verteilten ſich mit einem Dutzend Poliziſten, die inzwiſchen in den Garten gedrungen waren, an verſchiedenen Punkten. Alles ging lautlos und ohne das geringſte Geräuſch vor ſich. Mit einem Hauptſchlüſſel, den er von Maury er⸗ halten hatte, öffnete Jollivet das Eingangstor der Villa. Fünf Poliziſten, die er vorher beſtimmt hatte, ſchloſſen ſich ihm an. „Wir dürfen ihm keine Zeit laſſen, ſich zu weh⸗ ren“, ſchärfte er ihnen nochmals ein,„ihr müßt raſch zupacken.“ Sie ſtiegen über die Treppe empor, denn der De⸗ tektiv nahm an, daß ſich der Geſuchte abermals im Zimmer Frau Morells aufhalten werde. Er hatte ſich auch nicht getäuſcht, denn als ſie den Gang be⸗ traten, vernahmen ſie Stimmen. „Wenn wir die Tür öffnen“, ſagte Jollivet leiſe, 12 „findet er genug Zeit, ſeine Waffe zu gebrauchen, und dies möchte ich vermeiden. Wir werden es da⸗ her auf eine andere Art verſuchen.“ Er zog eine Zange aus der Taſche, die zwei dicke Griffe aus Hartgummi beſaß und winkte einem ſeiner Leute. „Sie kennen ſich aus, Garin. Wenn ich„Los“ ſage, ſchneiden Sie den Draht ab.“ Die Poliziſten ſtellten ſich vor der Tür auf, einer legte die Hand auf die Klinke. „Los 1 Jetzt. rief Jollivet. Der kleine Schimmer, der durch die Spalten der Tür fiel, erloſch. „Ein Kurzſchluß!“ hörte man eine Stimme ſagen, „Verdammt Mit unendlicher Vorſicht drückte der Mann die Klinke herunter und zog die Tür auf. „Ich habe keine Zündhölzer, gib.., Unbekannte heftig, brach aber jäh ab Die Poliziſten waren in den Salon gedrungen. Einer von ihnen warf dabei in der Dunkelheit einen Stuhl um Frau Morell ſtieß einen gellenden Schrei aus. „Nicht ſchießen...“ ſchrie ſie in Todesangſt. Die Poliziſten ſtürzten auf den Mann zu deſſen Silhouette ſich deutlich vor dem Fenſter abhob. Sie hingen ſich wie Kletten an ihn. In der Finſternis entſpann ſich ein unheimlicher Kampf. Der Unbekannte, der mit der Oertlichkeit genau vertraut war, ſchien trotz der Uebermacht im Vorteil zu ſein. Oberinſpektor Jollivet, der dies ahnte, zog ſeinen Repolver und rief: „Ergeben Sie ſich!“ Ein höhniſches Lachen folgte. Auch dem Mann war es gelungen, den Revolver zu ziehen, er ſchoß, traf aber nicht. Dieſe gefährliche Situation erkannte der Poliziſt am Gang, der den Draht durchſchnitten hatte. War die Dunkelheit früher beim Eindringen in das Zim⸗ mer ſehr nützlich geweſen, jetzt konnte ſie zu einem ſchweren Verhängnis werden. Im Schein feiner Taſchenlampe verband er wieder die Enden der Leitungsdrähte. Das Licht flammte auf. Bevor der Mann im Zimmer noch ein zweites Mal von ſeiner Waffe Gebrauch machen konnte, hatte man ihn überwältigt. Es war— Major Morell. rief der IN Jollivet klärt auf Das Innere des Glashauſes war ſo in Finſter⸗ nis gehüllt, daß Maury nicht das geringſte von der Umgebung wahrnehmen konnte. Er hatte ſich daher auf Anraten des Oberinſpektors mit einer beſonders ſtark leuchtenden elektriſchen Lampe ausgerüſtet, die ihm nun gute Dienſte leiſtete. l Da ihn Jollivet ganz genau inſtruiert hatte, fand er bald, was er ſuchte. Er taſtete ſich an den Metallröhren der Dampfheizung, die ziemlich nahe am Boden in waagrechter Linie an der Wand ent⸗ langliefen, vorwärts. In ſeiner Haſt achtete er weder auf Zweige und Aeſte, ſo daß er ſich ein paar⸗ mal an den ſpitzigen Dornen verletzte, Im Mittel⸗ trakt bog er an einer beſtimmten Stelle das 1 5 terwerk auseinander und ließ das Licht ſeiner La terne auf eine eiſerne Tür fallen, die nur angelehnt war. Der Sergeant öffnete ſie raſch und ſpähte in den angrenzenden Raum. Es war die Dampfheigunge anlage, die das Gewächshaus im Winter mit Wärme verſorgte. Einige Stufen führten in die Heizanlage hinunter, in der, ſehr zur Verwunderung Maurys, eine merkwürdig reine Luft herrſchte. Wahrſchein' lich beſaß dieſer Teil eine eigene Ventilation. Ein leiſes Stöhnen erregte ſeine Aufmerkſam⸗ keit, er leuchtete mit ſeiner Lampe vaſch den Raum ab. Auf einer Matte lag Dorse, Hände und Füße mit einem Strick gefeſſelt, um den Mund hatte man ihr ein Tuch gebunden.. Mit einem Satz war Maury bei ihr ſchnitt die Stricke durch und befreite ſie gänzlich von ihren Feſſeln. Mit ſeinen ungelenken Händen ſtrich er behutſam über ihren Körper. „Sie ſind doch nicht verwundet?“ Er richtete ſte auf, aber Dorses Kopf fiel matt zurück. Sie brachte kein Wort hervor. ine Da erinnerte ſich der Sergeant an das 1 Fläſchchen, das er im Auftrage des Oberinſpektar am Nachmittag beſorgt hatte Er führt es an do rées Lippen und flößte ihr einen tüchtigen Schluck Kognak ein. 1 Ein wenig Farbe kehrte in die Wangen des ju gen Mädchens zurück. 1 Sublen „Ich werde Sie von hier forttragen. Fühle Sie ſich ſchon beſſer..“ (Fortſetzung folgt) e a 5 5 F r 35 von uder⸗ ef in dar⸗ dern, men dem Das hätzt. ums⸗ nter⸗ ke ir ihrer d die daß Be⸗ den itteln letzte rägen mög⸗ aber, gegen werte änlich Werte e den erung nom⸗ anzö⸗ r ihr ielten Aung fran⸗ t dem narkt, rlins, durch findet erner t ein alten r Zeit Otto inter⸗ 9 der Mk. te an⸗ 8 Ge⸗ zwei⸗ itt die ihren ich er matt kleine jektors n Do; Schluck s jun⸗ fühlen * September e Neue M. 5 Donnerstag, 5. S glanetarium: 16 Uhr dene nach den Paradeplatz unebs fer perlabnte im im. Neckarau. 8 9 8 Rhein fahrten;.15 Uhr Worms und zu⸗ gruppenheir 1, 14 eyer Germersheim und zurück; lenwarte 19.40 Uhr e orms und zurück. Deutſches E gleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Gaſtſpiel„Pong mit 8(äglich, außer Attraktio Tanz: Po otel. Kaffee Vaterland.. Pfalz bau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Seckenheir ziele: 1 11 117— elotte von der Pfalz“.— 1 0 e 0 ab Paradeplatz: — Neustadt— Gi eptember Vorführung des Stadtrandſiedlungen 15 14 Uhr 8 ochd Pa baſt und Gloria: 0 Capitol: a:„Leiſe flehen meine Lieder“. Ständige Darbietungen: Sternprojekt „Lockſpitzel Aus partelamtlichen glie un derver edingte derbüche Achtung, den Sing Or Sikdtiſcheß 5 6 eum: Geöffnet von 10 bis 183 und auf der Kre von 15 bis 17 Uhr. a Achtung, elädtiſche 8 Geöffnet von 11 bis 13 und von rinnen der O 15 bis 17 Uh ber, zwiſche Mannheimer Aunſtverein, 1. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Süüdliſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 6s 19 Uhr; Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Oſtſtadt. Freitag, 6. 20.15 Uhr, Pflichtmit⸗ Stad ſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 gliederverſammlung im Parkhotel Uhr und 15 Wa 10 0 0 geöffnet von 10.30 bis Käfertal. Freitag, 6. Sept., 20.30 Uhr, Pflichtmit⸗ 13 Uhr und v 3 gliederverſammlung im Gaſthaus„Zum Adler“. 8* Strohmarkt. Freéeitag, 6. Sept., 20.15 Uhr, Pflichi⸗ Was hören wir? mitgliederverſammlung im Ballhaus. Redner: Pg. Welſch. Friedrichspark. Freitag, 6. Sept., 20.15 Uhr, Pflicht⸗ Freitag, G. September mitgliederverſammlung im Ballhaus. Redner: Pg. Welſch. Reichsſender Stuttgart Schwetzingerſtadt. Freitag, 6. Sept., 20.30 Uhr, 4 88 17 5 Zellenleiterinnenſitzung bei Fügen, Rheinhäuſerſtr. 44. oral.—.00: Gymnaſtik.—.90: Frühkonzert. Die Pfundſpend ſofort 1 1 .10: Gymnaſtik.—.15: Leeuwenhoek, der erſte Mikro⸗ 1 bf 1 8 150. 3 8 5555 8 ird kenlüöger.— 11.00 Hammer und Pflug.— 12.00 Mittags- 8 17 9 5 e konzert.— 13.15: 1 n— 14.00: Allerlei— von 2 5 Pfundſpen e eir 8 Die Hausfrauen werden go⸗ Zwei bis Drei.— 15.30: Der große und der kleine Krauß. beten, die Spenden bereitzuhalten. 16.00: Muſik im 5— 17.00: Bunte Muſik am IM Nachmittag.— 18.30: Hittlerjugend⸗Funk.— 19.10: Offenes 5 5 5 3 2 Hiederſingen.— 19.30: Kleine Stücke für Violine und Kla⸗ 171. Der Die nſt fällt noch bis auf weiteres aus. Die pier.— 20.15: Reichsſendung Ein Arbeiter fährt Aufhebung der Sperre wird durch die Parole bekannt⸗ auf Urlaub.— 21.00: Unſer Schatzkäſtlein.— 22.30: Unter⸗ gegeben. haltungskonzert.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Guten Morgen, lieber Hörer.—.10: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: chen für die Hausfrau.—.40: Corl von Bremen lieſt eig Spielturnen im Kindergarten. — 11.90: Verwendung der Obſternſte im Haushalt.— 11.40: naſtik.— 6. 90: — 10.45: ne Geſchichten. Der Bauberater auf dem Bauernhof.— 12.00: Muſik am nebſt Lichtbild. Die Prüfungsgebühr, die bei der Antrags⸗ Mittag.— 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei.— 15.15: ſtellung zu entrichten iſt, beträgt 5 Mark bzw. 3 Mark für Kinderltederſingen.— 15.40: Jungmädelſtunde.— 16.00: Arbeitsloſe. Muſik im Freien.— 17.15: Jungvolk, hör zul— 18.20: Fachgruppe Verkehr. Sa 55 s tag, 7. Sept., Beſichti⸗ Ein Spiel aus dem Arbeitsdienſt.— 19.00: Barnabas von gung des Mannheimer 5 Geezy spielt.— 21.00: Die nordiſche Brücke.— 22.90: Eine Gaubetriebsgemeinſchaft. Achtung! Die kleine Nachtmuſik.— 23.00: Wir bitten zum Tanz. Dienſtſtelle der Gaubetriebsgemeinſchaft Handwerk(bisher M 13 und 17 Funkgym⸗ frauenſchaft Waldhof. abzuholen. bien Pf orgen⸗ .30 Uhr, im„Ballhaus“ nungsprüfung. Anmeld unter Vorlage der Origin NSDAP-Miſſe undſpende an uheimer 1. Anordnungen der Kreisleitung hr ab r; Politiſche Leiter 9 Lindenhof. F 1 eite ö nber, 2 , Erſche iſt vom 4. Deutſche Arbeitsfront Abt. Arbeitsführung und Berufserziehung, C 1, 10/11. Achtung, Gaſtſtättenangeſtellte! Freit alzeugniſſe ooͤer b eilungen Bekanntmachungen entnommen Die Meldungen d g. ag, unwiderruflich die zungen in O 1, 10—11, Zimmer 11, 20.30 Uhr, Mit⸗ inen aller Pag. 0 Uhr, Be⸗ n Hof(Lie⸗ für September, geben. pagandaleite⸗ eptem⸗ der Kreis⸗ auf bis 10. Sept. den 6. Sept., letzte Eig⸗ egl. Abſchriften 8 Mittag⸗Ausgabe raße 10 p ruhe, We anzug, ſonſt Ziv Zellen⸗ 12. inden ſi meier. von 17 bis Jungbuſch. 20 Uhr, im obleuteſitzung. Dr Sommer dienſt erſtmalig ohne Oktober bis zum 5. reiſeverkehr di auch weiterhin flugplan, und teilweiſe e fällt künftig fort. es künftig ebenſo wie im zwei Flugplän flugplan vom Winterflugplan vom 6. Oktober bis 31. März. e Neckarſtadt⸗Oſt. Sprechſtunden: D 19 Uhr. * 2 Saal art.), 15 2, III. il Al ck und 2 ie Ge ch jetzt he 85 tenst o nne le des uſt bis 5. Lufthanſa wird in dieſem Jahre ihren Somm flugdie A e enten, Se rhebliche Im europäiſ Eiſenbahnverkehr nur noch e geben, und zwar den Sommer⸗ Leipzig 1. April bis Oktober und den befindet ſich ab e der O durchführen. einigen Flugſtrecken, die vorwiegend dem Erholungs⸗ werden alle Fern verbindungen unverändert beflogen. der bisher am 1. Flugplanänderungen brachte, zen Luftverkehr wird Sgruppe cklinſt raße 10 ag s ur bei *„ Fre 5 2 Oktober. D ie 2 nderung der Flugzeiten Abgeſehen Der plember in Kra „Kraft durch Freude“ Fahrt an den Rhein vom 7. bis 15. Die Fahrkarten 81 18 Uhr, auf dem Samstag, 7. Beteiligung am ten in Bingen. Rheindampfer na hauſen uſw. Koblenz, 7 Tage am und freudebringend. meldungen können noch berückſichtigt we Die T gäu) müſſen bis ſpäteſtens einbezahlt ſein. Donnerstag, Freitag gebeten, die Dienſtſtunden genau einzuh Allgemeine Körperſchule Kurſus 15 19.30 bis 21.80 Uhr Peſtalozziſchule, Sept., Rüdesheim Kreisar 1 alten. Sport für Jedermann Freitag, 6. September (Leibesübungen für Aeltere): Otto⸗Beck⸗Straße, Frauen und Männer. ſofort in Kar riebsz Herbſt⸗ Eingang rn Uhr Neuoſt⸗ Burg⸗ tages ünktlich ellen⸗ Deut ſche lug⸗ von G gesetzt haben ft trat zur 1 Im dice Gymnaſtik, teſchule, immen: Pelzöiebſtahl auf der Leipziger Sachverſtändige Einbrecher am Werk.— Bent Ein umfangreicher Pelzdiebſtahl, übt wurde, hat auf der Leipz tes Aufſehen erregt. Beſamtwert von 80 000 Mark in die Hände Wiederbeſchaffung eine Belohnung von 10 v. K einbruchs mit dem Berliner bindung geſetzt und um Mitfahndung Ver mu hauptſtadt gewandt haben. ten Rauchwaren⸗Auktionshauſes, Meſſe werden. Offenbar nachdem zuvor die Oertlichke ausgekundſchaftet worden waren, zum entſcheidenden Schlage aus. zeit Dienstag abend 18 Uhr bis Mittwoch früh 6 ſich gewiſſe Anhaltspunkte dafür ergeben, Bandenmitglieder ſich nach Berlin gewandt 05 um von hier aus die Beute unter der Hand zu ver äußern. liche Gym naſtik und Spiele: Nädchenberufsſchule 2, Weberſtr Auſän ger: eb Frauen. Forte 85155 Uhr S Kis 64 20 bis 21.30 S „Halle 05 Frauen und Mädchen. 17.15 bis 19.15 Uhr oit 09, Verlängerte F 97 : Kurſus Wert von 80 000 Mark. — Berlin, 5. September. der nachts tger Meſſe Tätern fielen Pe Den Die Leipziger Kriminalbehör nach Bekanntwerden des Gro Poltzei e in 2 gebeter N tung beſteht, daß die Täter ſich nach 55 In der Ladeſtraß 1 befinden ſich die Speicher eines bekann⸗ in dem gerade jetzt große Mengen Pelze vorrätig gehalten worden iſt. ſich ſofort „ tten ge N33 B 12 holte 9 n die der 05 gane 1 5 050) müſſen die Banditen mit Nachſchlüſſeln in die W 17 1 U. a. r 1 3— 2 Am 8. September Weiſerfahrt mit dem geſicherten Räume eingedrungen ſein. Hier ſu ch den Unterkun n Caub, St. Goars⸗ ſte ſich mit erſtaunlicher Sachkenntnis nur die bef Während 9 55 Aufenth Damp eer ihrt noch Stücke aus und packten 475 rohe Silberfüchſe, 122 Ferie en 1 mit e g. Alſo rohe Blaufüchſe, 7 Weißfüchſe, 2 Kreuzfüchſe, 212 herrlichen ſchönen thein, Abr ungsreich Nerz d 40 efärbt Perſtanerfelle zuſammen. Geſamtkoſten 30,70 Mk. Einige An⸗ Nerze un gefärbte Perſte ö 31 1 rden. 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