193⁵ ostenlos 2 — Unterricht doſ und jcssech chuldung atl. Raten, ingsfähig⸗ dung o 1 8.: heim ent der nabrück* 2u 20 16 1 Wuigen! anzeige in Zeitung nen zahlt Interes- ten. In 5 Geſchäſt n kommt d leichte Angebote die Ge⸗ . 8477 — a Ffickerin n. einige en an e genügt in der 8551 g id kunft in rgen en vielen „ die Sie J aufbe. rirgen sz 8 Geld ständen. h eine eige Neue Me Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Einzelpreis 10 NY. Anze! lg, 79 m breite voraus zu be⸗ zahlen zen beſondere Preiſe. Allgeme Zltſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleich. Anerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fü Uften Ausgaben, an beſonderen Plätzen Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und für fe. Reilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Gegen das Neuyorker Schandurteil Meldung des DN B. — Waſhington, 7. Sept. Der deutſche Botſchafter Dr. Luther übermittelte am Samstag dem Staatsſekretär Hull im Staats⸗ departement den formellen Proteſt der Reichsregie⸗ rung gegen die Ausführungen des Neuyorker Amts⸗ richters Brodſky bei der Urteilsbegründung im Pro⸗ zeß wegen des Ueberfalles auf die„Bremen“. Staatsſekretär Hull erklärte, daß er einen amtlichen Bericht vom Staatsgouverneur von Neu⸗ hork, Lehman, zwecks Prüfung und Erwägung an⸗ fordern werde. Proteſtſitzung der Reichsführung des NS⸗Furiftenbundes N Meldung des DNB. — Berlin, 8. Sept. Wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, hat der Reichsjuriſtenführer, Reichsleiter und Reichsminiſter für deutſches Recht, Dr. Hans Frank, Präſident der Akademie für deutſches Recht, unmittelbar nach Erhalt der Meldung über die ungeheure Herabwür⸗ digung der nationalſozialiſtiſchen Reichsflagge und des Deutſchen Reiches durch den Richter Brodſky eine Sitzung der geſamten Juriſten⸗ führung in das Haus der deutſchen Rechtsfront zuſammen berufen. Es waren die Vertreter der deutſchen Richter und Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Notare, Rechtspfle⸗ ger, Jungjuriſten, Wirtſchaftsrechtler und Rechts⸗ profeſſoren, demnach die oberſten ſtändiſchen Führer des deutſchen Rechtslebens, erſchienen. In dieſer Verſammlung führte Reichsleiter Dr. Frank aus: Richter Brodſky iſt Jude. Juden können weder unſere Flagge noch unſer nationalſozialiſtiſches Deutſchland irgendwie beleidigen. Daß ein Jude das Ehrenkleid eines Richters in den kulturell ſo überaus hochſtehenden Vereinigten Staaten von Nordamerika mißbrauchen kann, um den ganzen ohnmächtigen Haß ſeiner Raſſe gegenüber dem wie⸗ dererſtehenden nationalſozialiſtiſchen deutſchen Volk auszulaſſen, iſt allerdings ein ernſter und höchſt be⸗ dauerlicher Vorgang. Aber weder das ehrenvolle Volk der Vereinigten Slaaten von Nordamerika noch auch die mit Recht ſo angeſehene Juſtiz der Vereinigten Staaten haben ewas mit dieſem Exzeß zu tun. Es iſt außerordent⸗ lich hedauerlich, daß dieſe bodenloſe, niederträchtige Gemeinheit eines Juden unter dem Schutze eines amerikaniſchen Staatsamtes geſchehen konnte. Im Namen des geſamten deutſchen Rechtslebens, im Namen der deutſchen Juſtiz und aller deutſchen Rechtswahrer erhebe ich gegen dieſe unerhörte Ver⸗ unglimpfung Proteſt, indem ich an das Gerechtig⸗ leitsempfinden des edlen amerikaniſchen Volkes appelliere, das— es iſt meine feſte Ueberzeugung es nicht als angemeſſen empfindet, daß irgendein, einem Ghetto entlaufener Burſche unter dem Miß⸗ brauch der liberalen Geſetzgebung der Vereinigten Staaten von Nordamerika ſich als Richter aufführen und Schänder der deutſchen Flagge freiſprechen darf. Die geeigneten Schritte werden durch die Reichs⸗ und Parteiſtellen ergriffen werden. Die Geſamtführung der deutſchen Juriſten be⸗ grüßt die Erklärung des Reichsjuriſtenführers mit 8 lebhaftem Beffall und gab ihrem Empfinden durch 3 Heil!“ auf den Führer treffenden Aus⸗ Schneßung der deutſchen Minderheiten chulen in Poſen rückgängig gemacht Meldung des DNB. — Bromberg, 7. Sept. Auf Anordnung der polniſchen Schulbehörden 85 wie gemeldet— mit Beginn des neuen Schuljahres mehrere deutſche Minderheitenſchulen in en Kreiſen Bromberg, Hohenſalza und Wongrowitz geſchloſſen worden, obwohl in den meiſten Fällen die erforderliche Zahl von deutſchen Schulkindern vor⸗ uden iſt. Auf den Einſpruch der deutſchen Vertreter ben. die polniſchen Behörden nunmehr veranlaßt, daß die Schließung deer deutſchen Minderheiten⸗ ſculen entweder verſchoben oder rückgängig gemacht wird. So ſind in drei Fällen die geſchloſ⸗ ſenen deutſchen Schulen wieder geöffnet wor⸗ en, in zwei weiteren Fällen, und zwar im Kreiſe Bromberg und im Kreiſe Wongrowitz, liegt die Zu⸗ ze der polniſchen Behörden vor, daß eine Auf⸗ bung der Schulen bis auf weiteres, d. h. bis ein winiſterieller Entſcheid vorliegt, aufgeſchoben wird. Bauche kriechend zurückgelegt werden. Dr. Montag, 9. Heptember 1935 ſt in „Das Ganze halt!“ Abſchluß der Manöver des VI. Armeekorvs- Vorbeimarſch vor dem Führer Meldung des DNB — Muunſterlager(Lüneburger Heide), 7. Sept. Die ganze Nacht hatte die Schlacht in der Heide getobt mit wichtigen Bewegungen beider Parteien. Schon ganz früh war der Führer wieder hinaus⸗ gefahren zu den Truppen. Der entſcheidende Angriff iſt entbrannt. Junge, braungebrannte Soldaten liegen ſprungbereit in Deckung bis zum Angriffskommando. Befehle hallen über die Heide, und nun arbeitet ſich Blau Sprung um Sprung gegen die rote Stellung vor. Tief⸗ flieger tauchen urplötzlich wie Mückenſchwärme hinter Waldecken auf und ſind mit einemmal wie die Teufel über der feindlichen Linie: ein gewaltiges, mitreißen⸗ des Bild. Nun ſchießt Blau mit Nebelgranaten und legt einen dicken Nebelſchleier vor ſeine Front, in deren Schutz die Spezialformationen vorgehen. Zu Fuß folgt der Führer mit Reichskriegsmini⸗ ſter Generaloberſt von Blomberg und dem Ober⸗ befehlshaber des Heeres, General der Artillerie von Fritſch, ſowie Generalleutnant Milch von der Reichsluftwaffe dem Angriff. Als dann der Ein⸗ bruch in die rote Front gelungen iſt, hlaſen Horniſten „Das Ganze halt!“ in alle vier Winde. Andere nehmen das Signal auf, und das ganze Brachfeld hallt nun vom Hörnerklang. Und darüber liegt golden ſtrahlende Sonne. Auf dem Feldherrnhügel entwickelt ſich nun ein Bild, wie es wohl ſeit Kriegsſchluß nicht mehr da⸗ geweſen iſt. Das Rot der Generalität leuchtet auf, dann ſammeln ſich in großen Gruppen die Offiziere der roten und blauen Partei, die Schiedsrichter mit den weißen Mützenrändern, der Manöverſtab mit den gelben Armbinden, daneben leuchtet das helle Grün der Landespolizei. Als Gäſte mit dem Stabs⸗ chef an der Spitze eine Fülle von Sͤ⸗Führern, da⸗ neben SS⸗Führer. Dann kommt in weißen Sommer⸗ mützen die Marine und ſchließlich die Flieger. In einem weiten Karree nimmt das Offiziers⸗ korps Aufſtellung. Der kommandierende General des VI. Armeekorps, Generalleutnant von Kluge, meldet dem Führer die Offtziere. Dann beginnt die große Kritik, die erſte Kritik nach einer Uebung, wie ſie in ſo großem Stile 17 Jahre nicht mehr dageweſen iſt. Nach Generalleutnant von Kluge ſpricht der Kom⸗ mandeur der Heeresgruppe II, General der Artillerie von Leeb, dann bringt der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie, Frhr. von Fritſch, ſeinen Dank zum Ausdruck für alles, was er in dieſen Tagen ſehen konnte. Zum Schluß tritt Reichskriegsminiſter, General⸗ oberſt von Blomberg, an das Pult und gibt der Be⸗ deutung der Ereigniſſe und der Leiſtungen des ganzen Jahres Ausdruck. Die Wehrmacht marſchiere unerſchütterlich hinter der Fahne, die der Führer über Deutſchland aufgezogen habe. Der Aufmarſch der Wehrmacht auf dem Reichsparteitag 1935 ſei das Zeichen innerſter Verbundenheit des deutſchen Sol⸗ daten mit der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Der Parademarſch Mittlerweile haben die vielen zehntauſende Schlachtenbummler das Paradefeld auf dem Trup⸗ Die Ehrengäſte aus penübungsplatz Munſter beſetzt. Regierung, Bewegung, Wehrmacht, Behörden, Wiſ⸗ ſenſchaft, Kunſt und Wirtſchaft haben die mit friſchem Grün verkleideten Gaſttribünen beſtiegen, unter ihnen der engliſche General Fuller, der wäh⸗ rend und nach dem Kriege die engliſche Tankwaffe befehligte und der ganzen Uebung beigewohnt hatte. Vor der Ehrentribüne iſt ein kleiner Aufbau errichtet, von dem der Oberſte Befehlshaber Adolf Hitler den Parademarſch abnimmt. Auf der Gegenſeite liegt oͤie große, mehr als 3000 Perſonen faſſende Tribüne, auf der auch nicht ein freies Plätz⸗ chen zu entdecken iſt. Der Führer und Generaloberſt von Blomberg begrüßten bei ihrem Eintreffen be⸗ ſonders herzlich den greiſen General Litzmann, der es ſich nicht hatte nehmen laſſen, an dem erſten großen Manöver der jungen deutſchen Wehrmacht teilzunehmen. Gegen 11 Uhr erklangen die Kommandos, wur⸗ den die Trommeln gerührt, ſetzte die Muſik ein und dann ziehen von der Hermannshöhe her, in nord⸗ weſtlicher Richtung auf den Kronsberg zu, die feld⸗ grauen Kolonnen vorüber. Der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie, Freiherr von Fritſch, hatte ſich ſelbſt an die Spitze der vorbeimar⸗ ſchterenden Truppen geſetzt. Ihm folgte mit kurzem Abſtand der Befehlshaber des Gruppenkom⸗ mandos 2, General der Artillerie Ritter von Leeb, der kommandierende General des VI. Armeekorps, Generalleutnant von Kluge, der das ihm unter⸗ ſtellte Korps vorbeiführte. Der Vorbeimarſch er⸗ folgte in der für die Herbſtübungen vorgenommenen Gliederung der Uebungsverbände. Ihn eröffnete die blaue Partei, der ſich die rote anſchloß, und zwar wie bei Paraden üblich, erſt Fußtruppen mit auf⸗ gepflanztem Seitengewehr, dann berittene und motoriſierte Verbände und zuletzt in der Luft die be⸗ teiligten Fliegerformationen. Die Infanterie mar⸗ ſchierte in Bataillonskolonne, die Reiter ſchwadrons⸗ weiſe in Linie und im Trab, die Artillerie in ge⸗ ſchloſſener Batterie im Trab, die motoriſierten Trup⸗ pen in geſchloſſener Kompanie. Mehr als zwei Stunden dauerte der Vorbeimarſch. Damit waren die Uebungen abgeſchloſſen, deren Schlußakt nochmals die Zehntau⸗ tauſende in hellſte Begeiſterung verſetzt hat. Ihren Dank gaben ſie in ſtürmiſchen Kundgebungen für den Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht, den Füh⸗ rer und Reichskanzler Adolf Hitler, Ausdruck, der wie bei ſeinem Eintreffen auch bei der Abfahrt auf dem ganzen Wege von einer Woge aus dem Herzen kommenden Jubels und begeiſterter Verehrung um⸗ brandet war. Den Ausklang der Herbſtmanöver des VI. Armee⸗ korps bildete am Abend ein großer Zapfenſtreich auf dem großen Sportplatz des Munſterlagers. Dr. Ley im Schacht einer Saargrube Meldung des DN B — Neunkirchen, 7. Sept. Samstagmorgen traf Dr. Ley auf ſeiner Be⸗ ſichtigungsfahrt in das Saargebiet auf Grube Frankenholz ein. Nach der Begrüßung durch den Generaldirektor der Saargruben, Dr. Wächter, ließ er ſich von der Grubenverwaltung über die tech⸗ niſchen Verhältniſſe auf der Grube Frankenholz be⸗ richten. Dabei konnte nicht verſchwiegen werden, daß gerade dieſe Grube in techniſcher Hinſicht ganz beſonders rückſtändig von den Franzoſen hinterlaſ⸗ ſen worden iſt. Es wird einige Zeit dauern, bis die Grube techniſch und wirtſchaftlich modernen Anſprü⸗ chen genügen kann. Dr. Ley zog dann Grubenkleidung an und fuhr mit ein. Er ging auch durch einen Stollen, der von der 600⸗Meter⸗Sohle auf die tiefſte, 720 Meter betragende Sohle heruntergetrieben wor⸗ den iſt. Dieſer Weg mußte anfangs gebückt und dann in der Hauptſache auf dem Rücken oder dem Ley be⸗ nutzte auch dieſen Beſuch wieder, um ſich mit den Arbeitern im Schacht zu unterhalten. Nach Beendigung der mehr als zweiſtündigen Grubenbeſichtigung fand auf dem Grubenhof ein Betriebsappell ſtatt. Nach Begrüßungswor⸗ ten des Grubendirektors von Velſen ſprach Dr. Ley zunächſt über die Eindrücke auf ſeiner Saar⸗ landfahrt. Er habe ſich ſo ungeheuer gefreut, daß er 1 mit den deutſchen Menſchen in den Hütten und Fa⸗ briken habe reden dürfen. Durch ſeine Beſuche an den Arbeitsſtätten werde er davor bewahrt, in den Fehler früherer Regierungen zu verfallen, die gar keine Vorſtellung von der Schwere der Arbeit eines Bergmannes hatten. Er vertrete den Standpunkt, daß Deutſchland am meiſten denen gehöre, die die ſchwerſte Arbeit zu leiſten hätten. Preisgekrönte deutſche Filme Erſte Preiſe für„Triumph des Willens“ und „Der verlorene Sohn“ auf dem internationalen Filmkongreß — Rom, 7. Sept. Am Abſchluß des Großen In⸗ ternationalen Filmkongreſſes in Venedig wurde am Samstag die Preisverteilung vorgenommen. Zwei deutſche Filme wurden mit erſten Preiſen aus⸗ gezeichnet. Der Luis⸗Trenker⸗Film„Der verlorene Sohn“ ging aus dem Wettbewerb des italieniſchen Propagandaminiſteriums als der ethiſch bedeutungs⸗ vollſte ausländiſche Film als Sieger hervor, während der Film„Triumph des Willens“ als der beſte aus⸗ ländiſche zeitgeſchichtliche Film bezeichnet wurde. Ind Wettbewerb um die Coppa Muſſolini wurde der amerikaniſche Film„Anna Karenina“ als beſter aus⸗ ländiſcher Film bezeichnet. ſion beſtehen nur aus Litauern. Stimmbezirkskommiſſion hat ſein Beſitzer gewählt hat. 146. Jahrgang Nr. 413 Eroßangriff auf das Memelland Berlin, 8. September. Vor der Bekanntgabe des Termins für die Neu⸗ wahlen zum memelländiſchen Landtag und nach ihr haben die litauiſchen Machthaber eine Reihe von Maßnahmen verkündet, die nur zu deutlich das Ziel erkennen laſſen, das die litauiſche Regierung mit die⸗ ſen Wahlen erreichen will. Eine Fälſchung, eine Irreführung der Weltöffentlichkeit allergrößten Ausmaßes wird vorbereitet. Der Anteil des Memeldeutſchtums an den Wähler⸗ ſtimmen ſoll verkleinert, der Anteil des eingewan⸗ derten Litauertums dagegen um das Mehrfache ver⸗ größert werden. Das Memelland ſoll litauiſch wer⸗ den und der Welt zeigen, daß es das Memelſtatut gar nicht haben will. Kowno will die Gültigkeit des Sta⸗ tuts, die es von vornherein nur als Uebergang be⸗ trachtet hat, ein für allemal aufheben. Mit grober, ungeſchlachter Willkür iſt an allen Stellen eingegriffen worden, die unmittelbar und mittelbar für das Wahlergebnis von Bedeutung ſind. Die im Memelland eingebürgerten Litauer haben ſo⸗ fort das Wahlrecht erhalten, das ihnen auf Grund des Statuts erſt nach einjährigem ſtändigen Aufent⸗ halt zuſteht. Die Einbürgerungen, die in die Tau⸗ ſende gehen, werden, ſeitdem Herr Bruwelaitis die höchſte autonome Behörde, das Direktorium, regiert, fabrikmäßig betrieben. Einbürgerungsagenten ſind angeſtellt worden, die„pro Kopf“ zwei Lit erhalten. Bei dieſem Preis kann es nur die Maſſe machen, und die Maſſe macht es auch, denn einer dieſer wackeren Herren hat ſich bereits ein Auto„zuſammenbürgern“ können. Die Memeler Stadtyerwaltung hat ſich ge⸗ weigert, die Einbürgerungen nach der jetzt üblichen „vereinfachten“ Form vorzunehmen. Darauf hat Herr Bruwelaitis beim Magiſtrat von Memel einfach ein ſtaatliches Einbürgerungs⸗ büro eingerichtet. Derartige Büros beſtehen auch in Heydekrug und Pogegen. Mehr Litauer, weniger Memeldeutſche! Der Memeldeutſchen ent⸗ ledigt man ſich, da man ja nicht alle einſperren kann, indem man Formfehler in ihren Päſſen entdeckt. Allein in der Stadt Memel ſind 14800 Päſſe beanſtandet worden, und auf dem platten Lande iſt wenigſtens die gleiche Ziffer„erreicht“ worden. Bei 72 000 bis 75000 Wahlberechtigten und durch⸗ ſchnittlich 65000 abgegebenen Stimmen— nach den Ziffern der letzten Wahlen— lohnt ſich das ſchon. Zweimal wurde innerhalb weniger Wochen das beſtehende Wahlgeſetz geändert Sämtliche für die Wahlorganiſation und die Stimmzählung tätigen Körperſchaften ſind ausſchließlich mit Li⸗ tauern beſetzt worden.(Wir verſagen es uns, bei jeder dieſer Feſtſtellungen die Wendung einzufügen „entgegen den Beſtimmungen des Memelſtatuts“. Dem Statut widerſpricht alles, was Litauen tut.) Die Wahlkreiskommiſſion und die Stimmbezirkskommiſ⸗ Und die litauiſche natürlich auch nur Litauer zu Vorſitzenden der einzelnen Wahlkommiſ⸗ ſionen ernannt. Das Wahlverfahren hat man in geradezu unſinniger Weiſe kompli⸗ ziert. Jeder Wähler gibt nicht eine, ſondern 29 Stimmen ab. Die Zahl der Stimmen entſpricht der Zahl der Landtagsabgeordneten. Jeder Wähler er⸗ hält einen Block mit Zetteln, auf denen die Namen ſämtlicher für die Landtagswahl aufgeſtellter Kan⸗ didaten ſtehen. Bei der letzten Wahl gab es 346 Kandidaten. Aus dieſem umfangreichen Block müſſen 29 Zettel herausgenommen und in den Wahlumſchlag geſteckt werden. Aus den Scheinen, die übrigbleiben, aus dem Reſtblock, iſt alſo ſofort zu erkennen, wen In einigen Landkreiſen hat man ſchon jetzt angekündigt, daß die Erlaub⸗ nis zum Verkauf von Schweinen an das Schlachthaus in Memel vom Vorzeigen dieſes Reſtblocks abhängig gemacht wird. Die Stimmkommiſſionen haben das Recht, kran⸗ ken und alten Wählern bei dem ſchwierigen Wahl⸗ geſchäft zu„helfen“. Den Analphabeten auch, aber das iſt mehr eine inneulitauiſche Angelegenheit, Trotz des ſchwierigen Wahlverfſahrens ſind die Stimmbezirke vergrößert worden, ſo daß jetzt rund tauſend, in der Stadt Memel zumeiſt noch erheblich mehr, Wähler auf einen Bezirk kommen. Die Auswahl und das Abtrennen der 29 Stimmzettel nimmt viel Zeit in Anſpruch. Das Wahlgeſchäft würde Tage dauern, wenn in jedem Stimmbezirk nur eine Wahlzelle vor⸗ handen wäre. Daher iſt beſtimmt worden, daß für je 100 Wähler ein beſonderer Wahltiſch aufzuſtellen iſt. In jedem Wahllokal werden alſo zehn und mehr Tiſche ſtehen. Die Litauer haben keine Mühe ge⸗ ſcheut, den Wahlgang ſo unüberſichtlich und verwir⸗ rend wie möglich zu geſtalten. Nach dieſer Methode verfährt man auch bei der Feſtſtellung des Wahler⸗ gebniſſes. Die Stimmen werden nach dem neuen „Recht“ nicht mehr in den einzelnen Bezirken ausge⸗ zählt. Die Wahlurnen werden vielmehr ver⸗ ſiegelt und nach Memel gebracht. In Memel wer⸗ den 100 Wähler angeſtellt, um die Stimmzettel, von 1 1 Montag, 9. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 2. Seite/ Nummer 413 denen jeder Wähler 29 abgegeben hat, zu zählen. Bei den letzten Gemeindewahlen in Memel, die bereits nach dem neuen Verfahren durchgeführt wurden, hat man für das Zählgeſchäft mehrere Tage gebraucht. Bei den letzten Wahlen für den litauiſchen Sejm iſt feſtgeſtellt worden, daß die litauiſchen Offiziere, Beamten und Staatsangeſtellten im Memelgebiet ſehr häufig die deutſchen Parteien gewählt hatten. Deshalb müſſen diesmal Offiziere, Beamte und Angeſtellte in beſonderen Wahl⸗ lokalen das ihnen widerrechtlich verliehene Stimmrecht ausüben. Die Soldaten, die ihrer Wehr⸗ pflicht genügen, kommen im allgemeinen als Wähler nicht in Frage, da ſie zumeiſt nur 20 und 21 Jahre alt ſind, während das Wahlrecht erſt mit dem 24. Lebensjahr beginnt. Auch für den Fall, daß alle dieſe Vorkehrungen umd ſelbſt der nächtliche Transport der Wahlurnen nach Memel noch nicht ausreichen, um den politiſchen Willen des Memelvolkes in dem für die letzte Ver⸗ wirklichung der litauiſchen Pläne notwendigen Aus⸗ maß zu verfälſchen, iſt vorgeſorgt worden. Man hat an alles gedacht. Die Wahlkreiskommiſſion entſchei⸗ det über die Gültigkeit der Mandate. Sie hat es alſo jederzeit in der Hand, Mandate der deutſchen Einheitsliſte für ungültig zu erklären. Daß man bei der Auswahl der„Gründe“ für derlei Maß⸗ nahmen nicht allzu wähleriſch iſt, haben die Man⸗ datslöſchungen bei den deutſchen Parteien und die Verhaftungen deutſcher Abgeordneter ſchon zur Ge⸗ nüge gezeigt. Es iſt alſo nur eine Sache des Rechen⸗ ſtiftes, zumindeſt die Beſchlußunfähigkeit auch des neuen Landtags für die Dauer ſicherzuſtellen. Litauen hat das Memeldeutſchtum rechtlos gemacht. Es hat das Memelſtatut praktiſch außer Kraft geſetzt. Wenn die Signatar⸗ mächte ſich nicht in letzter Stunde auf ihre beſchworene Pflicht beſinnen, wird aus der Entrechtung und Un⸗ terdrückung des Deutſchtums ein Dauerzuſtand. Litauen hat jetzt zum letzten vernichtenden Schlage ausgeholt. Es hat keinen Sinn, für das Memel⸗ deutſchtum nicht und nicht für das Geſamtdeutſchtum, wenn man ſich weigern wollte, die Dinge zu ſehen, wie ſie wirklich ſind. Was die Litauer aber immer tun und was ſie mit ihren Methoden des Rechts⸗ bruchs, der Lüge und der nackten Gewalt gegen ein Volk, das ſich nicht wehren kann, auch erreichen, über eines dürfen ſie ſich nicht täuſchen: ſie wer⸗ den nie den Lebenswillen der Memel⸗ länder erſticken oder ertöten. Und dieſer Lebenswille iſt der Wille, deutſch zu ſein und deutſch zu bleiben. K. B Auch Memels Oberbürgermeiſter enkrechtet — Memel, 6. September. Nachdem dem Spitzenkandidaten der memelländi⸗ ſchen Einheitsliſte, Dr. Schreiber, rechtswidrig die litauiſche Staatsbürgerſchaft und die Wählbarkeit durch den litauiſchen Gouverneur entzogen worden iſt, hat man nun auch dem Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Brindlinger, der an 4. Stelle auf der memelländiſchen Einheitsliſte ſteht, durch rechts⸗ widrige Entziehung der Staatsbürger⸗ ſchaft das aktive und paſſive Wahlrecht ent⸗ zogen. Auch bei Dr. Brindlinger iſt die Staats⸗ angehörigkeit in Zweifel gezogen worden. Er iſt ebenſo wie Dr. Schreiber 1922 ins Memelgebiet ge⸗ kommen und hat ſich dort als Rechtsanwalt und Notar niedergelaſſen. Als Notar hat er Beamten⸗ eigenſchaft. Er hat deshalb auf Grund des§ 10 Abſ. 1 des deutſch⸗litauiſchen Optionsvertrages vom 10. Februar 1925 für Litauen optiert. Er gehörte dem dritten memelländiſchen Landtag als Abgeord⸗ neter an und wurde im Mai 1931 mit großer Mehr⸗ heit von der Stadtverordnetenverſammlung zum Oberbürgermeiſter der Stadt Memel gewählt und von dem rechtmäßigen Direktorium Schreiber be⸗ ſtätigt. Das ſtatutwioͤrige litauiſche Direktorium Reisgys hat ihn dann am 8. Juli 1934 widerrecht⸗ lich ſeines Amtes enthoben. Gegen ſeine Amtsenthe⸗ hung hatte er bei den ordentlichen Gerichten des Memelgebietes Klage erhoben. Der Magiſtrat der Stadtgemeinde wurde verurteilt, ihm das Gehalt zu zahlen. Man will ihn für das Memelgebiet jetzt vollkommen beſeitigen und hat ihm deshalb die Staatsbürgerſchaft entzogen. Abeſſinien-Löſung ohne Genf Ein neues Streſa? — Paris, 8. September. Der Havasberichterſtatter in Rom meldet daß der leichte Optimismus, der bisher hinſichtlich einer für Italien befriedigenden Löſung der Abeſſinienfrage beſtanden habe, verflogen ſei. Die einzige Möglich- keit, doch noch zu einer Löſung zu kommen, würde in einer Art erneuter Dreierkonferenz zwi⸗ ſchen Muſſolini, Laval und Sir Hoare oder Baldwin in einer italieniſchen Stadt (Streſa?) geſehen. Von den drei Möglichkeiten, die der Duce vorge⸗ ſehen habe:„Mit Genf— ohne Genf— gegen Genf“ ſei die erſte bereits faſt hoffnungslos. Die zweite ſei jetzt die wahrſcheinlichere. Vom italieniſchen Standpunkt aus betrachtet, ſei ſeit Freitag eine neue Tatſache in die Genfer Frage hineingetragen wor⸗ den. Man habe in Rom heftig auf die internatip⸗ nalen Beſtrebungen reagiert, die die Ausſprache über die abeſſiniſchen Angelegenheiten in eine anttfaſchiſti⸗ ſche Offenſive umbiegen wollten. Der Berichterſtat⸗ ter verzeichnet ein Gerücht, wonach Italien, wenn der Völkerbund ſich in innerpolitiſch⸗italieniſche An⸗ gelegenheiten einmiſchen ſollte, keinen Anlaß mehr ſehe, länger in dieſer internationalen Einrichtung zu verbleiben. 1 Auflöſung ſämtlicher italieniſcher Konſulate in Abeſſinien — Addis Abeba, 8. Sept. Die italieniſche Ge⸗ ſandtſchaft hat die ſofortige Zurückziehung ſämtlicher italieniſcher Konſuln aus ganz Abeſſinien nach Addis Abeba angeordnet, um für den Kriegsfall abreiſebereit zu ſein. Eine große Ge⸗ päckſendung der italieniſchen Geſandtſchaft nach Dſchibuti erfolgte Samstag früh. 5513 Die ungarlündiſchen Jeutſchen vor wichtiger Entjcheidung Die letzte Inſtanz verhandelt gegen Dr. Baſch Berlin, 8. September. Am kommenden Freitag, dem 13. September, wird in dritter und letzter Inſtauz in Budapeſt das Verfahren gegen Dr. Franz Baſch, den bisherigen Generalſekretär des Ungarländiſch⸗Deutſchen Volks⸗ bildungsvereins durchgeführt. Dieſem neuen Pro⸗ zeßtermin ſehen die 600 000 ungarländiſchen Deut⸗ ſchen mit lebhafter Aufmerkſamkeit entgegen, und ebenſo iſt die reichsdeutſche Oeffentlichkeit ſtark in⸗ tereſſiert. Dieſe weitgehende Anteilnahme am Pro⸗ zeß gegen Baſch hängt mit der Beſonderheit der An⸗ klage zuſammen, die gegen Baſch erhoben worden iſt und die grundſätzliche Fragen der allgemeinen Volkstumspolitik auf das engſte berührt. Baſch iſt ſeinerzeit angeklagt worden, die ungariſche Nation geſchmäht zu haben, und er wurde in erſter In⸗ ſtang zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein zweites Verfahren in derſelben Sache endete dann ſogar damit, daß die zweite Inſtanz Baſch zu fünf Monaten Gefängnis und drei Jahren Verluſt der Ehrenrechte verurteilte. Jetzt kommt es darauf an, wie die dritte Inſtanz ſich verhalten wird. Es ſet noch einmal daran erinnert, daß Dr. Baſch in das ganze Verfahren dadurch verwickelt worden iſt, daß er ſich gegen die ſtändig zunehmende Magya⸗ riſterung von deutſchen Namen ausgeſprochen hatte. In einer Verſammlung der Ortsgruppe Bataapati des Ungarländiſch⸗Deutſchen Volksbildungsvereins, der ſtaatlich anerkannten deutſchen Kulturorganiſa⸗ tion, hatte er erklärt, ein ſolches Verfahren ſtelle den Umtauſch des angeſtammten Familiennamens gegen einen fremoͤvölkiſchen neuen Namen dar, und er hatte in dieſer geſchloſſenen Veranſtaltung der ungarländi⸗ ſchen volksdeutſchen Ortsgruppe hinzugeſetzt:„Ein jeder aber, der zu uns gehört, und ihr wißt ganz genau, wer zu uns gehört, und der ohne Zwang ſei⸗ nen ehrlichen deütſchen Namen hergkbt, hat es nicht verdient, daß er ihn bisher in Ehren getragen that.“ Das hat nun bereits zwei ungariſche Gerichte zu ſchärfſtem Einſchreiten veranlaßt. Das Gericht in Fünfkirchen äußerte dabei in der Begründung fol- genden völlig unverſtändlichen Gedankengang:„Die Aktion der Magyariſierung von Namen iſt eine ſpon⸗ tane Ausgeſtaltung der ungariſchen Seele, ſie liegt im Intereſſe der nationalen Einheit Ungarns, die unbedingt angeſtrebt werden muß. Höchſtes natio⸗ nales Ziel iſt das Einswerden der Nation in Sprache und Namen.“ Dieſe Auffaſſung bedeutet die amtliche Förderung gewaltſamer Magyariſierung durch ein ungariſches Gericht, und eine ſolche Haltung iſt uns Deut⸗ ſchen um ſo unfaßbarer, als uns der Begriff und gar erſt die Tendenz eines Ger⸗ maniſierens völlig fremd iſt, wozu nur an die bekannten Erklärungen des Führers und Reichs⸗ kanzlers vor dem Reichstage erinnert zu werden braucht. Dieſe eigenartige ungariſche Einſtellung iſt nicht begreiflich, auch deshalb nicht, weil damit Un⸗ garn ſelbſt praktiſch jedes Recht aufgibt, gegen irgend⸗ eine Gewaltmaßnahme in ſeinen Nachbarſtaaten, die etwa die Entnationaliſierung der ungariſchen Min⸗ derheiten zum Ziele hat, Einſpruch zu erheben. Das ungarländiſche Deutſchtum iſt im übrigen ſeit Jahr⸗ hunderten in Ungarn anſäſſig und hat ſeine Treue zum ungariſchen Staat bewieſen, die immer zugleich von einer friedlichen Treue zur angeſtammten eigenen deutſchen Kulturart begleitet war. Die ungarländiſchen Deutſchen ſind loyale un⸗ gariſche Staatsbürger, und ihre blutsmäßige deutſche Abſtammung gibt ihnen das göttliche Recht zum Feſt⸗ halten an ihrem Blut⸗ und Kulturerbe, bei ſelbſtver⸗ ſtändlicher Wahrnehmung aller Pflichten gegenüber dem ungariſchen Staate. Man kann nur wünſchen, daß die Budapeſter dritte Inſtanz im Verfahren gegen Dr. Baſch ſich einſichtsvoller und weitblickender in die⸗ ſen modernen Anſchauungen über die Rechte: und Pflichten völkiſcher Minderheften auskennt, als es bei den beiden vorhergehenden Inſtanzen der Fall war. Feierliche Amtseinführung des neuen Berliner Viſchofs Meldung des DNB. — Berlin, 7. September. In einem feierlichen Akt wurde am Samstagvor⸗ mittag der neue Biſchof von Berlin in der St. Hed⸗ wigskathedrale, der Biſchofskirche der Reichshaupt⸗ ſtadt, in ſein Amt eingeführt. An dem Feſtakt haben nur geladene Gäſte teilgenommen, die den Rundbau der Kirche bis auf den letzten Platz füllten. Unter den Ehrengäſten ſah man viele Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Partei und der Stadt Ber⸗ lin, u. a. hohe Ofiziere des Reichsheeres, der Marine und der Luftwaffe, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm den Kommandeur der Berliner Schutzpolizei, Oberſt Dillenburger, und mit ihnen faſt ſämtliche Botſchaf⸗ ter und Geſandten. Kurz vor zehn Uhr erſchien im Kardinalsgewaud der Päpſtliche Nuntius in Berlin, Orſenigo. Nach ſeiner Einholung be⸗ grüßten Domkapitel und Domgeiſtlichkeit unter Füh⸗ rung des biſchöflichen Generalvikars Dr. Stein⸗ mann den neuen Oberhirten der Berliner Diözeſe am Hauptportal des Hedwigsdoms. Vor der Kirche hatte eine mehrtauſendköpfige Menge ſich verſam⸗ melt, die der Anfahrt der Ehrengäſte zuſchaute und 5 2. 7. dem päpſtlichen Nuntius wie dem Biſchof ihre Hul⸗ digung darbrachte. Hochaltar und Seitenaltäre waren mit Lorbeer und friſchem Grün geſchmückt, in das ſich weiße Chry. ſanthemen miſchten. Beim Einzug des päpſtlichen Nuntius und des neuen Biſchofs, Dr. Konrad Graf von Freyſing⸗Lichtenegg⸗Moos, erhob ſich die Gemeinde. Der Biſchof, angetan mit den feſtlichen Gewändern, mit der Mitra und in der Hand den Krummſtab, wurde zu dem marmornen Biſchofsthron geführt. Nuntius Orſenigo ſprach in lateiniſch und deutſch einige Begrüßungs⸗ worte. Die Predigt hielt Generalvikar Stein⸗ mann. Er würdigte die Verdienſte des verewig⸗ ten Biſchofs Barres und gab der Freude des Bis. tums Berlin Ausdruck, das nun nach monatelanger Verweiſung auf Geheiß des Heiligen Vaters wieder einen Hirten erhalten habe. Er ſchilderte die Glan⸗ bensfeſtigkeit und Opferfreudigkeit der Berliner ka⸗ tholiſchen Bevölkerung.„Wie wir unerſchütterlich treu unſerem Glauben anhängen, ſo treu ſtehen wir auch in unſerer Anßänglichkeit und Liebe zum deut⸗ ſchen Vaterland. Wir werden ſtets das Bibelwort beherzigen, das Jeſus Chriſtus uns lehrte: Gebt dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt. Mit unſerem Bi⸗ ſchof Konrad wollen wir im Worte Gottes leben, mit ihm arbeiten und beten.“ Von der Kanzel herab verlas Dr. Steinmann die in lateiniſcher Sprache verfaßte Ernennungsbulle des Papſtes, anſchließend ihre deutſche Ueberſetzung, Der Generalvikar küßte dann als erſter zum Zeichen der Anerkennung des Oberhirten durch die Geiſtlichkeit die Hand des Biſchofs mit dem Reliquienring. Dann folgten in langem Zuge die Domkapitulare, die Aebte und der übrige Klerus. Vom Hochaltar aus erteilte nach der Inthroniſation Biſchof Konrad zum erſtenmal in ſeiner neuen Diözeſe den Segen und las darauf das Pontifikalamt. Die Feier klang in dem Tedeum aus. Eine Friedensrede des Papftes Meldung des DN B. — Rom, 7. September. Anläßlich eines gegenwärtig in Rom tagenden internationalen Frontkämpfertreffens hat der Papſt Pius XI. bei einer feierlichen Meſſe in der Baſilika San Paolo eine längere Anſprache gehalten. Der Papſt hatte eigens ſeinen Sommer⸗ urlaub auf Caſtell Gandolfo unterbrochen und war nach Rom gekommen, um perſönlich die aus allen Ländern der Welt verſammelten Frontkämpfer zu begrüßen. Seine im weſentlichen religiös gehaltene Anſprache enthielt auch einige politiſche Hinweiſe, Der Papſt betonte, daß er am Horizont einen Regenbogen des Friedens auftauchen ſehe, Ohne Italien direkt zu nennen, ſprach er davon, daß die Rechte einer großen Macht verſtanden und reſpek⸗ tiert werden müßten. Der Friede müſſe jedoch auf⸗ rechterhalten bleiben. Kriege dürfen nicht zur Un⸗ gerechtigkeit und daher gleichzeitig auch zur Sünde werden. Mit beſonderem Nachdruck hob der Papſt hervor, daß es ſeine Pflicht als Vater der Chriſten⸗ heit ſei, ſich für die Wohrung des Friedens mit allen geiſtigen Mitteln einzuſetzen. — J n 5 e% lh neten Verſtromung der Linie Nürnberg Halle Leipzig Nane Die Deutſche Reichsbahn beginnt in den nächſten Tagen mit der Bauausführung der Elektriſierungs⸗ arbeiten an der großen Verbindung Berlin-Mün⸗ chen—Kufſtein im Streckenabſchnitt Nürnberg Halle Leipzig. C Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u, verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelstet! Dr. Fritz Bode Feuilleton: Carl Onno Etſenbart Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Söd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchüftliche Mittetlungen: Jakob Faube, ſämtliche in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Filltes, WW 35. Viktorſaſtraße 48 Geſ.⸗D.⸗A. Auguſt 1935: Ausgabe A u. B. 20286 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückpori Sie beſtehen Man wird es kaum für möglich halten: ein 70 Kilo ſchwerer Menſch hat 45 Kilo, demnach 65 v. H. Waſſer und nur 35 Kilo feſte Beſtandteile in ſich. Dabei ſchwankt der Waſſergehalt der einzelnen Or⸗ gane außerordentlich. So beſteht der Glaskörper des Auges aus 99 v. H. Waſſer, das Blut iſt zu vier Fünftel Waſſer und das Gehirn, die Zentralſtelle unſerer Gedanken, auch Haut, Milz, Rückenmark und das Hauptlaboratorium des Menſchen, die Bauch⸗ ſpeicheldrüſe, aus 75 v. H. Waſſer, während Knochen, Knorpel und Leber faſt zur Hälfte ihres Gewichtes Waſſer ſind. Ihr Schmerz, den Sie in Form von Tränen äußern, iſt nichts anderes als 98 v. H. Waſ⸗ ſer. So wie der Menſch, ſind auch die anderen Lebeweſen aus der gleichen oder noch größeren Waſ⸗ ſermenge zuſammengeſetzt, ja Quallen, dieſe ſo zier⸗ lichen, glasklaren Meerestierchen, haben ſogar 9994 v. H. Waſſer in ſich. Das Kind iſt waſſerreicher als der Erwachſene, doch nimmt der ganze Körper im Greiſenalter, entgegen der herrſchenden Anſchauung, nicht an Waſſer ab, ſondern eher zu, obwohl die runz⸗ lige Haut und manche Organe waſſerärmer gewor⸗ den ſind. Aus dieſen Zahlen folgt mit zwingender Not⸗ wendigkeit, daß ohne Waſſer kein Leben auf der Erde beſtehen kann und alle chemiſchen Umſetzungen und Umwandlungen in den Organismen nur in Waſſer vor ſich gehen können. Wir leben gleichſam in fließendem Waſſer; ſo eſſen wir zumeiſt waſſer⸗ reiche Nährſtoffe(Obſt und Gemüſe 85 v.., Fiſch 80 v.., Kartoffel 75, Fleiſch 70, Brot 40 v. H. Waſſer), die ihre Flüſſigkeit bei der Verdauungsarbeit ab⸗ geben, ſo beſteht die Leiſtung unſerer Muskeln wäh⸗ rend der Arbeit in einer Waſſerverſchiebung inner⸗ halb der Einzelzellen. Kurz, das Waſſer ſteht in unſerem Körper nicht ſtill, es ſtrömt vielmehr dauernd innerhalb aller Gefäße und Organe, ein Vorgang, den man als Waſſerwechſel bezeichnet. Dabei halten ſich Einfuhr und Ausfuhr des Waſſers ſtets die Waage. In unſerem gemäßigten Klima brauchen wir täg⸗ lich rund drei Liter Waſſer und wenn wir 70 Jahre zu 63 v. H. aus Waſſer Von Dr. Emil Lenk alt werden, ſo ſind über 7 Waggons Waſſer durch uns gefloſſen. Mit Trank und Speiſe gelangt das Waſſer in den Magen, daraus in den Darm, der es raſch aufſaugt, ſo daß es nach wenigen Stunden ſchon den Körper wieder verläßt. In dieſem ausgeſchiede⸗ nen Waſſer ſind mehr als 50 Stoffe gelöſt; ſie ent⸗ ſtehen zum Teil aus den eingeführten Speiſen wäh⸗ rend des Stoffwechſels durch chemiſche Veränderun⸗ gen und werden ausgeſchieden, weil ſie für die Er⸗ haltung der Organe nicht mehr in Frage kommen. Dieſe Schlackenſtoffe wären giftig, wenn ſie im Blute blieben und ſchon zur Entfernung dieſer Gifte iſt der ſtets große Waſſerbeſtand überaus wichtig. Seit Homer nennt man den Ozean den„Vater aller Dinge“ und auch die heutigen Biologen bezeich⸗ nen das Meer als„Wiege des Lebens“. Die erſten Tiere ſind zweifellos im Ozean entſtanden und erſt mit zunehmender Entwicklung haben die höheren Arten das Leben im Waſſer aufgegeben und ein neues Leben auf der Erde und damit in der Luft begonnen. Manche Tiere machen es noch heute ſo; als Jugendformen leben ſie im Waſſer, ausgewach⸗ ſen werden ſie zum Landtier. Man denke nur an die Wandlung der Kaulquappen zum Froſch oder an die Methamorphoſe der Larven zum fertigen Inſekt. Trotzdem Menſchen und Landtiere Luftatmer ſind, blieben ſie dennoch im Waſſer atmende Lebeweſen, den Bewohnern der Moore und Flüſſe gleich, da die gewaltige Oberfläche der Lungen ſtets mit einem Ueberzug an Waſſer bedeckt iſt. Dieſe zarte Waſſer⸗ hülle ſchützt das überaus wichtige Organ vor dem Vertrocknen und löſt den eingeatmeten Sauerſtoff erſt auf, bevor er ins Blut übertritt. Hier wird der Sauerſtoff von den roten Blutkörperchen verſchluckt und wandert mit ihnen, ſtets im flüſſigen Medium, zu allen Organen und Körperzellen. Das Bedürfnis nach Waſſer iſt nicht bei allen Lebeweſen gleich. So brauchen grasfreſſende Tiere gewaltige Waſſermengen, um das Futter gut ver⸗ dauen zu können. Für jedes Kilogramm Nahrung nehmen Kühe etwa 5, Pferde und Schafe 2 bis 3 Kilo Waſſer zu ſich. Es gibt aber Tiere, die wie das Ka⸗ mel tagelang und wie Säugetiere im Winterſchlaf oder Inſekten monatelang ohne Waſſerzufuhr leben können. Das Waſſer iſt alſo zum Leben ebenſo nötig wie Eiweiß oder Fett und ohne Waſſer könnte kein Or⸗ gan, kein Muskel, keine Zelle irgendeine Arbeit leiſten. Aus waſſerlöslichen Stoffen nährt ſich die Pflanze, verwandelt ſie in waſſerunlösliche Subſtan⸗ zen, die uns zur Nahrung dienen und die dann während des Stoffwechſels in waſſerlösliche und dann wieder in waſſerunlösliche Stoffe verwandelt wer⸗ den. Schließlich zerfallen die Lebeweſen beim Ab⸗ ſterben, ihre Beſtandteile werden in Waſſer löslich und dienen dann wieder den Pflanzen als Nahrung. Damit ſchließt ſich der gewaltige Kreis vom Leben und vom Tode. Die Bockwurſtbrücke Von Erich Griſar In Bernau bei Berlin hat man eine Brücke ge⸗ baut. Und weil die Stadt nicht Geld genug hatte, um die Koſten für dieſe Brücke aus dem Stadt⸗ ſäckel zu beſtreiten, hat ein Berliner Bockwurſt⸗ fabrikant, der in Bernau ſeinen Wochenendſitz hat, einen Teil des nötigen Geldes geſtiftet. Das war ſchön von ihm; denn er hat dafür geſorgt, daß eine Reihe von Volksgenoſſen wieder mat eine Zeitlang lohnende Arbeit fanden. Und die Bernauer haben ihre Brücke. Auch dann, wenn der Bockwurſtfabri⸗ kant eine ſolche Bedingung nicht geſtellt hätte, könnte man verſtehen, daß dieſe Brücke den Namen Bockwurſtbrücke erhalten hat. Das iſt, wenn auch nicht gerade der ſchöne, ſo doch der vriginelle Name dieſer neuen Brücke, der gewiß Schule machen wird. Denn was ſoll uns eine Bockwurſtbrücke, wenn wir keinen Moſtrich dazu haben? Und ſo wird es nicht lange dauern, bis ein Moſtrichfabri⸗ kant ſeinen Senf dazu gibt und wir alſo auch eine Moſtrichbrücke bekommen. Da die größten Moſtrich⸗ fabriken am Rhein liegen, ſteht nichts im Wege, daß eine Rheinbrücke demnächſt dieſen Namen be⸗ kommt. Uebrigens iſt das alles nicht ſo neu, wie es aus⸗ ſieht. Im Mittelalter hat man Butterbrücken gebaut. Und zwar von dem Gelde, das gläubige Chriſten dafür zahlten, daß ſie auch an Faſttagen Butter eſſen durften. Die große Elbbrücke in Dres⸗ den iſt wie die Brücke in Torgau von ſolchem Gelde gebaut worden, und es iſt reine Nachläſſigkeit, wenn ſie nicht den Namen Butterbrücke führt. Unſere Reiſenden werden jedenfalls nicht böſe ſein, wenn ſte ſtatt der bisher üblichen Brückennamen auch mal ſolche aus dem Bereiche der täglichen Nahrung zu hören bekommen. Deun es iſt verſtändlich, daß man dee ee ſich lieber an eine Brücke erinnert, die einen ſo ſchmackhaften Namen hat wie die neue Bockwurſt⸗ brücke, als an den Henkerſteg zu Nürnberg, die Seufzer⸗Brücke in Venedig, oder gar die Tower Bridge in London, die mit den dunklen Exinne⸗ rungen, die an ihren Namen haften, den Appetit eher niederſchlagen als fördern. Nie ruht der Menſch. Von Maria v. Ribbentrop 4 Nie ruht der Menſch. Traumwandelnd in der Nacht, der ſchönen, blauen, küßt er fromm die Erde. Sie iſt aus Atem, Tau und Ton gemacht. i Er ſchenkt ſein Herz, damit ſie fruchtbar werde. Er liebt die Nacht.— Dann, mit dem Morgenrot, verrät er ſie.— Die hohen Wolken türmen ſich vor den Tag. Den aber will er ſtürmen: Der Kampf zeugt Leben, und der Traum birgt Tod O Erſtaufführung im Nationaltheater. Heute Montag findet im Nationaltheater die Erſtauf⸗ führung von Hans Chriſtoph Kaergels erfolg⸗ reichem Schauſpiel„Hockewanzel“ ſtatt, das die Geſtalt des aus vielen Anekdoten bekannten ſudeken⸗ deutſchen Dechanten in den Mittelpunkt einer volks⸗ tümlichen Handlung ſtellt. Die Titelrolle ſpielt Hans Finohr. Die Inſzenierung liegt in den Händen von Friedrich Hölzlin.— Die Oper bereitet 1 Erſtaufführung von Händels„Terres“ vor, me der der große deutſche Meiſter auch in Mannheim 5 Händeljahr gefeiert werden ſoll. Die muten e Leitung hat Philipp Wüſt. Die Inszenierung ſorgt Heinrich Köhler⸗Helffrich. Die Oper erſch am Sonntag, 15. September, im Spielplan. — „„ ͤ V ¾œ FÄ ̃.. A Pr es — 8 SSS S8 2„ S S eee Hul, orbeer Chry. tlichen nrad DoS, n mit in der ornen ni 9 zungs⸗ tei H rewig⸗ Big⸗ langer wieder Glau⸗ er ka⸗ terlich n wir e deut⸗ elwort Gebt m Bi⸗ leben, un die lle des g. Der en der lichkeit Dann Aebte erteilte d zum n und ing in nber. genden 5 hat eſſe in rache mmer⸗ d war allen fer zu haltene nweiſe. einen n ſehe. on, daß reſpek⸗ ch auf⸗ tr Un⸗ Sünde Papſt ſriſten⸗ t allen 1010, e chſten rungs⸗ Mün⸗ —Halle — ) Wilhelm Faude, e Mann⸗ ſtraße 45 rinne⸗ lppetit Nacht, rde. genrot, t Tod Heute tauf⸗ erfolg⸗ das die üdeten⸗ volks⸗ ſpielt händen tet die r, mit eim im kaliſche ng be⸗ ſcheint 8 4 Montag, 9. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 413 —— 7 Mannheim, 9. September. Dem Herbſt entgegen! Ein kühler, aber ſchöner Sonntag Nun kann kein Zweifel mehr darüber herrſchen, daß der Sommer von uns Abſchied genommen und der Herbſt ſeine Herrſchaft angetreten hat. Zwar trennen uns noch zwei Wochen von dem kalendari⸗ ſchen Herbſtanfang, doch erinnert uns die im Gegen⸗ ſatz zu der langen Hitzezeit ſtehende Kühle an die vorgeſchrittene Jahreszeit. Als nach dem ſonnigen Morgen des Samstags am Nachmittag eine Trübung eintrat, befürchtete man ſchon ein verregnetes Wo⸗ chenende. Glücklicherweiſe heiterte es aber bald wie⸗ der auf, und auch der Sonmtag erfreute mit einem Wetter, wie man es ſich gar nicht ſchöner hätte wünſchen können. Die Queckſilberſäule war in der Nacht auf 7 Grad zurückgegangen, ſo daß der Sonntagmorgen empfind⸗ lich kühl war. Aber mittags kletterte unter den Aus⸗ wirkungen der Sonnenſtrahlung das Queckſilber auf 18 Grad. Daß man bei dieſer nicht übermäßig großen Wärme die ſonnigen Plätzchen bevorzugte, iſt begreiflich. Der Sonntag ſelbſt war von einer ſeltenen Klarheit, durch die die Bergſtraße und die Höhen⸗ züge des Odenwaldes in nächſte Nähe gerückt ſchtenen. Die am Himmel ſtehenden geballten Wolken ſchufen bezaubernde Bilder, ohne daß das Wetter durch dieſe Wolken ungünſtäg beeinflußt oder die Sonne auf längere Zeit verdunkelt worden wäre. Das Strandbad übte keine beſondere Anziehungs⸗ kraft aus. Den größten Teil der Beſucher ſtellten die Spaziergänger am Nachmittag, während nur die ganz Umentwegten ſich in den 17 Grad warmen Rhein ſtürzten. In der Stadt ſelbſt blieb es über das zurücklie⸗ gende Wochenende außerordentlich ruhig. Keinerlei Veranſtaltungen führten die Mannheimer zuſammen, wenn man von den Sportlern abſieht, dite ja immer Betrieb machen. Als lokale Begebenheit iſt lediglich der Beginn der Spielzeit am Na⸗ tionaltheater feſtzuſtellen. Um ſo ſtärker zog es die Mannheimer in die Ferne. Im Weſten lockte der Wurſtmarkt. Im Süden war es der Eberbacher Kuckucksmarkt, wozu man die Reichsbahn benützte, und im Norden endlich hieß die Parole Bensheim, das mit ſeinem Bergſträßer Winzerfeſt auch recht beträcht⸗ lichen Zuſtrom von Mannheim erhielt. Polizeibericht vom 8. September Der Verkehr fordert Opfer In der Caſterfeldſtraße fuhr ein Laſtkraftwagen von hinten auf ein in gleicher Richtung fahrendes Fuhrwerk, wobei der Lenker des Fuhrwerks und ein Radfahrer leicht verletzt wurden.— Infolge falſchen Einbiegens in die Kurve ſtieß in Secken heim ein Kraftradfahrer mit einem Radfahrer zuſammen, wo⸗ bei letzterer verletzt wurde.— Zu ſcharfes Brem⸗ ſen war die Urſache, daß an der Einmündung Tatterſallſtraße— Bahnhofplatz ein Kraftrad⸗ fahrer ins Schleudern kam und auf den Geh⸗ weg fiel, ſo daß er mit einer Kopfverletzung be⸗ wußtlos liegen blieb und ins Städtiſche Kranken⸗ haus gebracht werden mußte.— In Wallſtadt führ ein noch unbekannter Kraftradfahrer eine auf dem Gehweg ſtehende Schülerin an, wodurch ſie leicht verletzt und ihr Fahrrad beſchädigt wurde. Betrunkene Radfahrer! Am Samstag abend mußte ein Radfahrer, der ohne Licht fuhr und 5 betrunken war, feſtgenommen und in den Notarreſt gebracht werden. Da er ſich der Feſtnahme wider⸗ ſetzte und gegen den Polizeibeamten tätlich vorging, wurde er ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Er wird dem Schnellrichter vorgeführt.— Zwei weitere Radfahrer wurden zur Anzeige gebracht, da ſie be⸗ trunken waren und den übrigen Verkehr gefährdeten. Die Fahrräder wurden ſichergeſtellt. Selbſttötungsverſuch. In Feudenheim verſuchte ein verheirateter Mann ſich mit Leuchtgas zu ver⸗ aiften. Er wurde ins Städtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Grund iſt in zerrütteten Familienverhältniſſen zu ſuchen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in der Nacht vom Samstag zum Sonntag 5 Per⸗ ſonen zur Anzeige gebracht. Der Bahnverkehr ließ ſich über das Wochen ⸗ ende recht gut an, wenn auch im allgemeinen Ver⸗ kehr die vorauszufehende Abſchwächung mit Beginn der Schule zu erkennen war. Fernverkehr und Stadt⸗ beſuchsverkehr waren recht befriedigend, während der Ausflugsverkehr am Sonntag durch das ſchöne Wetter begünſtigt wurde. Vor allem herrſchte wieder ſehr ſtarker Andrang zu den drei billigen Verwaltungsſonderzügen ins Neckartal, die nicht nur en Ausflüglern, ſondern auch von zahlreichen Be⸗ ſuchern des Kuckucksmarktes beanſprucht wurden. Neben dieſem allgemeinen Verkehr brachten etliche Sonderzüge ſtärkeren Betrieb in den Mann⸗ heimer Hauptbahnhof. Den erſten Platz beanſpruch⸗ len ſelbſtverſtändlich wieder die Sonderzüge der NS⸗ Gemeinschaft„Kraft durch Freude“, die von Sonthofen nach Düſſeldorf mit 750 Perſonen, von Köln⸗Deutz nach Jsny mit 1070 Perſonen, von Heilbronn nach Mainz mit 800 Perſonen, von Trier nach Karlsruhe mit 300 Perſonen und von Köblenz nach Heidelberg verkehrten. Die Belegſchaft der Firma Haniel fuhr mit 300 Gefolgſchaftsmitgliedern nach Nierſtein, während 300 Gefolgſchaftsmitglieder der Suberit⸗ fabrik als Reiſeziel Neckargemünd gewählt hatten. Der Odenwaldklub reiſte mit 500 Wander⸗ freunden nach Wahlen, und ſchließlich brachte ein Sonderzug der Verbrauchergenoſſenſchaft Stuttgart⸗ Zuffenhauſen 850 ſchwäbiſche Volksgenoſſen nach Mannheim. Mit einem Kinderzug reiſten noch 650 Kinder von Koblenz nach Augsburg. * Am 1. Oktober bezugsfertig. Nachdem am 1. April der erſte Bauabſchnitt in der Dalberg⸗ traße fertiggeſtellt war, gehen nunmehr auch die rbeiten des zweiten Abschnittes zuſehends ihrem Ende entgegen. Dieſer iſt nicht ſo groß wie der erſte 1 und umfaßt nur drei Häuſer mit insgeſamt 18 Zwei⸗ zimmer⸗Wohnungen, fünf Einzimmer⸗Wohnungen und eine Dreizimmer⸗Wohnung, jeweils mit Küche Fa, der Wurstmarkt, der macht fröhlich! Wieder glanzvoller Beginn des Dürkheimer Wurſtmarktes- Zahllose die Stätte des Betriebs Mannheimer beſuchten Mit dem Dürkheimer Wurſtmarkt iſt es eine eigene Sache: wenn man auch im allgemeinen einig iſt, ſo gehen die Meinungen über den Zeitpunkt des Beſuches auseinander. Die einen wollen zur Eröffnung dabei ſein, die anderen bevorzugen den Rieſentrubel des Sonntags, wieder andere behaupten, am Montag oder am Dienstag ihr größtes Vergnü⸗ gen zu finden, und die letzten ſchwören auf den Kehr⸗ aus. Wir hielten es in dieſem Jahre mit denen, die ſich zur Eröffnung des Wurſtmarktes einfanden, der ohne große Aufmachung ſeinen Anſang nahm. Im Vorjahre durfte man einen Feſtzug vorüberziehen laſſen und anſchließend eröffnete man gleich offitziell das große Faß. Dieſer Auftakt fiel weg, aber dafür rückten die Muſikkapellen von verſchie⸗ denen Seiten an. Voraus marſchierte neben dem Kapellmeiſter jeweils der Feſtwirt und hinter der Muſik folgte das Be⸗ dienungsperſonal, dem ſich meiſt auch diejenigen an⸗ ſchloſſen, die gewillt waren, in jenem Zelt den erſten Schoppen zu heben, das das Ziel der Muſikkapelle bildete. Wie geölte Blitze ſauſten die Photographen herum, um ja den Einzug der Muſik in Has jeweilige Feſtzelt auf die Platte bannen und den„hiſtoriſchen“ Augenblick den Beteiligten und der Nachwelt über⸗ liefern zu können. Als zum feſtgelegten Zeitpunkt zwiſchen halb 5 und 5 Uhr die Kapellen anrückten, herrſchte auf dem Wurſtmarktgelände bereits ein richtiger zünftiger Trubel. Wenn man ſich auch noch nicht zu ſchieben und zu drängen brauchte, ſo ging es doch ſehr eng zu. Waren doch alle Wurſtmarktbeſucher unterwegs, um die üb⸗ lichen Erkundigungen vorzunehmen und ſich über die Geſtaltung des Geländes zu unterrichten. Vor allem konnte man bei dieſer Gelegenheit feſtſtellen, daß ſich die Erweiterung ſehr günſtig auswirkt und daß der mit Tannenbäumen eingefaßte hinzugekom⸗ mene Platz den Brühlwieſen einen guten Abſchluß werleiht. Ueber die mannigfaltigen Vergnügungs möglichkeiten, die der Wurſtmarkt 1935 zu bieten vermag, braucht weiter nicht geſprochen werden. Die Feſtſtellung, daß jedem Geſchmack Rechnung getragen worden iſt und daß man vom Luftſchiff⸗Fahren über das Achter⸗ bahn⸗Fahren und das Motorboot⸗Fahren bis zu den intereſſanteſten Schauſtellungen und Glücks⸗ buden alles vorfindet, was das Hers begehrt, mag ge⸗ nügen. Wirklich vorbildlichen Kundendienſt übt die Reichspoſt durch das Poſtamt, das ſie auf dem Wurſtmarktgelände aufgebaut hat. Natürlich iſt alles von der Poſt in der bekannten roten Poſt⸗ Farbe gehalten, die weithin leuchtet. Der Schalter⸗ dienſt an den Haupttagen von frühmorgens bis zur Mitternachtsſtunde entſpricht den Verhältniſſen, und in dieſer Zeit kann man nicht nur alle wichtigen Poſtgeſchäfte erledigen, ſondern auch Ferngeſpräche führen und Telegramme aufgeben. Wer ſeinen Be⸗ kannten in der Ferne einen mündlichen Wurſtmarkt⸗ bericht erſtatten will, kann das von den beiden Fern⸗ ſprechzellen aus tun, und wer in einem Telegramm ſeiner Wurſtmarktfreude Ausdruck verleihen möchte, braucht ſich auch keine Beſchränkungen auſtzuerlegen. Bei vielen der erſten Wurſtmarktbeſucher ging die Erkundigung ziemlich raſch vor ſich, denn um fünf Uhr begann in den Hallen ſchon richtiges Wurſtmarkttreiben und bei den Schubkärchlern füllten ſich öie Bänke. In den Zelten kurbelten die Muſtkkapellen die Stimmung mit Schwung an und gleich nach den erſten Muſikſtücken drehten ſich bereits die erſten Paare im Tanze. Hier und da entwickelte ſich ziemlich raſch eine fröhliche Stimmung, die ſich im Nu ausbreitete. Es konte kein Zweifel darüber beſtehen, daß der Wurſtmarkt 1935 richtig geſtartet worden war und daß er ſeine alte Anziehungskraft behalten hatte. Wie groß der Zuſtrom von Maunheim aus war, er⸗ ſah man am Ortseingang von Dürkheim. In ganz kurzen Abſtänden brachte die Rhein⸗Haardtbahn die Wurſtmarktbeſucher herbei und bereits zwiſchen ſechs und ſtieben Uhr waren die Züge faſt durchweg voll⸗ beſetzt. Auf der Landſtraße eilten vollbeſetzte Omni⸗ buſſe aus Mannheim der Stadt des Wurſtmarktes aut und dazu kamen die unzähligen Privatkraftwagen, die in langen und nur ſelten unterbrochenen Kolonnen gen Weſten fuhren. Da auch noch von allen anderen Richtungen die Be⸗ ſucher herbeiſtrömten, wurde der Trubel auf den Brühlwieſen immer ſtärker, die Stimmung immer weinſeliger und gar mancher ſchmetterte nach der Weiſe des„Seefahrerliedes“:„Ja, der Wurſtmarkt der macht fröhlich; ja, der Wurſtmarkt der macht D—8. eee ee ee, Die Saiſon hat angefangen Artfang September iſt doch die ſchönſte Zeit des Jahres. Man hat nicht die Frühjahrsmüdigkeit in den Knochen, ſondern iſt hervlich ſommerfriſchen⸗ erholt, und man freut ſich aufs Theater, auf Konzerte und mancherlei Genüſſe,— vom Worſchtmarkt gar nicht zu ſprechen. Und ſo freuen wir uns, daß wir alle wieder beieinander ſind, was auf den Planken alle Jahre wieder neu und mit Staunen beobachtet wird. Die männliche Jugend bildet Gruppen an ge⸗ wohnter Stelle, läßt ſich auch durch Neubauſtaub und verkehrsbehindernde Bretterzäune nicht vom Altgewohnten vertreiben, feixt und kritiſiert alles, was vorübergeht, vom ſchiefen Abſatz über blanken Hoſenboden bis zum mangelhaften Haarſchnitt. Die Mädel mit gewichtiger Aktenmappe voll Sprachen⸗ bildung und Mathematik ſchauen nach neuen Schuh⸗ und Hutmodellen und ſagen angeſichts eines Schmuck⸗ ladens„Au klor, do hawwe ſe umgebaut“. Gedoppel⸗ ter Grund, lange zu verweilen. Aeltere Herrſchaften und andere mit Sinn für Sport und Technik faſſen den Mörtel⸗Elevator ins Auge, den die Maurer mit raſendem Schwung in die Tiefe ſauſen laſſen. Aber auch an richtigen Kritikaſtern fehlt es nicht, die ſo⸗ gleich meinen: Warum haben ſie nicht die Planken auf die ganze Breite der Heidelberger Straße ge⸗ bracht, das wär' doch in einem hingegangen. Tat⸗ ſächlich, ſo Leute gibt es, die haben von Grundſtücks⸗ preiſen noch nie gehört und ſtellen ihre Fragen mit Kraft: Warum nicht überall Rundbogenfenſter und warum nicht verſchiedene Häuſer mit Balkons dran, wo bleibt das neue Kino, und werden ſie wirklich durch Arkaden die freie Straßenflucht wieder ein⸗ engen?— So fragen ſie und ein Glück iſt es, daß ab und zu eine Straßenbahn kommt und ſie hinwegfegt. Aber ſtaunen tun ſie doch alle, daß die Häuſer ſich in dem biſſel Sommerferienzeit ſo weit erheben konn⸗ ten.„Deutſcher Fleiß“ ſagen dann abſchließend die einen und breiten damit ein weiches Tuch um ihre Kritikaſterei, aber es gibt welche, die können es nicht laſſen und ſagen noch eigenſinnig und mit Berliner Achſelzucken:„Hoffentlich hält es auch!“ Daran ſieht man alſo, daß die Saiſon angefangen Hat. Die Leute haben friſche Kräfte, und wetzen ſie an allerlei Ungewohntem im Straßenbild, an Löchern, Graben, Steinhaufen, fehlenden Uhren, verrückten Telephon⸗ und Zeitungshäuschen, und erſchrocken be⸗ merken ſie auch, daß am Waſſerturm das ganze Gras mitſamt der Gartenerde verladen und verſchleppt wird. Ob ſte die Tritonen und die ſpritzenden Fiſch⸗ lein wohl in Ruhe laſſen oder auch zubuddeln? Aber nein, weiß der Kenner und Hiergebliebene zu ſagen, und ſchnell lenkt man ihre Aufmerkſamkeit auf die Kentauren ab, die jetzt ſchon durch alle Fenſterlücken der Bauhäuſer am Waſſerturm ſichtbar ſind. Ja, wer ſolchermaßen Aufmerkſamkeit erweckt hat, der kann mit der wiedergewonnenen Freundin bis zur Rhein⸗Neckar⸗Halle ſpazieren und auch dorten be⸗ deutungsvollen Wandel im Städtebild vorweiſen. Das alſo iſt die ſchönſte Zeit des Jahres: Neue Theatergrößen am Schillerplatz und die alten Be⸗ währten friſch geölt, gut bei Stimme und voll Hal⸗ tung über die Planken ſchreitend Neue Muſik in Kaffee und Tanzſaal, neue Freunde in der Frembe gewonnen, und gewaltige Arbeitskräfte von den Alpen, von der Nordſee, vom Schwarzwald mit⸗ gebracht. Dr. Hr. umd Bad. Dieſe Wohnungen werden nunmehr am 1. Oktober und in den erſten Tagen des folgenden Monats von den neuen Bewohnern bezogen werden. Um die Möglichkeit zu ſchaffen, daß die Möbelwagen zu den Häuſern freie Zufahrt haben, muß der Bau⸗ zaun auf der linken Seite der Dalbergſtraße bis zu der Stelle, an der ſich der Laufkran befindet, zu⸗ rückverſetzt und damit ein Teil der bis jetzt voll⸗ ſtändig geſperrten Straße freigegeben werden. Wenn dies geſchehen iſt, wird auch ſoſort mit der Herſtel⸗ lung des Gehweges, der zur Zeit noch mit Holz⸗ planken bedeckt iſt, begonnen werden. Bemerkens⸗ wert bei den drei Häuſern der Dalbergſtraße Nr. 8. 7 und 9 iſt, daß ſie mit kleinen Straßen⸗Balkonen verſehen ſind. Der untere Teil der Stirnſeite ſetzt ſich aus Naturſteinen von der Haardt zuſammen, wodurch ein gefälliges Ausſehen erreicht iſt. Auf der gegenüberliegenden rechten Seite der Dalbergſtraße haben die Aufbauarbeiten, nachdem der Abbruch be⸗ endet iſt, begonnen. Der Keller und das erſte Stock⸗ werk dieſer Häuſer ſind bereits erſtellt. a Die Uhr auf der Johanniskirche iſt nach er⸗ folgter Wiederherſtellung wieder in Betrieb genom- men worden. Das Anbringen der erneuerten Zif⸗ ferblätter war gar keine ſo leichte Arbeit, die zum Teil einen ſo intereſſanten Verlauf nahm, daß zahl⸗ reiche Zuſchauer den Vorgängen zuſchauten und die Leiſtungen des Turmuhrmachers bewunderten. Nun iſt die Uhr auf dem Turm der Linden hofer Jo⸗ hanniskirche wieder wie neu, und hell glänzen die goldenen Zeiger auf dem mit rotem Rand und grauer Abtönung verſehenen Zifferblatt, das weit⸗ hin erkennbare goldene Zahlen trägt. am Die Brandwachen in Neckarau, die an den am Freitag vom Großfeuer heimgeſuchten Scheunen eingeſetzt worden waren, konnten am Samstagnach⸗ mittag zurückgezogen werden, nachdem man zu die⸗ ſem Zeitpunkt die Gewißheit erlangt hatte, daß keinerlei Gefahr mehr drohen konnte und durch die Waſſermaſſen auch der verſteckteſte kleinſte Funken zum Erlöſchen gebracht worden war. Die Brand⸗ urſache konnte bis jetzt immer noch nicht ermittelt werden. * Wir werden älter. Die neuen deutſchen Sterbe⸗ tafeln 1933 weiſen nach den Berechnungen des Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamtes wieder einen ſtarken Rückgang der Sterblichkeit im Deutſchen Reich nach. Die mittlere Lebenserwartung iſt für das männliche Ge⸗ ſchlecht von 55,97(1924— 26) auf 59,75 Jahre und für das weibliche Geſchlecht von 58,82(1924— 26) auf 62,53 Jahre geſtiegen. Die Frauen ſind alſo nach der Statiſtik in der Lebensdauer dem männlichen Ge⸗ ſchlecht ein Stück voran. a Was iſt gewerbliches Betriebsvermögen? Die Frage, was gewerbliches Betriebsvermögen iſt, war bisher namentlich für den Fall zweifelhaft, wenn der Eigentümer eines Betriebes dieſen an einen Pächter verpachtet hat. Wie der Reichsfinanzhof, zuletzt durch Urteil vom 4. April, entſchieden hat, bildet ein ge⸗ werblicher Betrieb, der mit den weſentlichen Be⸗ triebsgegenſtänden einem Pächter überlaſſen iſt, auch nach dem Reichsbewertungsgeſetz von 1931 gewerb⸗ liches Betriebsvermögen des Eigentümers(Ver⸗ pächters). Nach der ſtändigen Rechtſprechung des Senats hat ſich die im Reichsbewertungsgeſetz von 1925 zum Ausdruck gekommene Rechtslage im Be⸗ wertungsgeſetz von 1931 nicht geändert, ſoweit nicht für Betriebsgrundſtücke eine beſondere Regelung getroffen iſt. — Berufsfeuerwehr und Polizei Die Berufsfeuerwehrleute, die bisher dem Reichsbund Deutſcher Beamten angeſchloſſen waren, ſind mit dem 1. September auf Veranlaſſung des Herrn Reichsminiſters Dr. Frick in den Kame⸗ radſchaftsbund deutſcher Polizeibeam⸗ ten eingegliedert worden. Aus dieſem Anlaß ver⸗ anſtaltete der Kameradſchaftsbund deutſcher Polizei⸗ beamten in der„Liedertafel“ einen Kameradſchafts⸗ abend, an dem die dienſtfreien Mannſchaften der Berufsfeuerwehr und der Polizei teilnahmen. Kameradſchaftsführer Hepp hieß die Kameraden von der Berufsfeuerwehr herzlich willkommen. Die Eingliederung der Berufsfeuerwehr in den Kamerad⸗ ſchaftsbund ſei vollzogen worden, weil die Berufs⸗ feuerwehr zur Polizei zähle, wie das ja auch dadurch zum Ausdruck komme, daß nach dem kommenden Feuerlöſchgeſetz die Feuerwehr Feuer- löſchpolizei heiße. Feuerwehr und Polizei hätten beide die Aufgabe, gefährliche Elemente zu bekämpfen, ſobald ſie aus ihrer Zähmung heraus⸗ treten. Kameradſchaftsführer Hepp betonte dann noch, daß der Kamerasſchaftsbund der Polizeibeam⸗ ten eine halbamtliche Organiſation iſt, die, vom Reich aufgezogen, nicht nur dem Staat, ſondern auch der Volksgemeinſchaft dient. Es gelte daher treue und ehrliche Kameraoͤſchaft zu halten und ſich für reſtloſe Mitarbeit einzuſetzen. Der Kameradſchafts⸗ bund reiche jedem die Hand, der ſich in ſeine Reihen ſtellt. Drei beifällig aufgenommene Chöre, vorgetragen von der Geſangsabteilung der Berufsfeuerwehr, lei⸗ teten zu der Anſprache von Brandingenieur Kargl˖ über, der gelobte, allezeit treue Kameradſchaft hal⸗ ten zu wollen, wie ſie ja ſtets zwiſchen Polizei und Berufsfeuerwehr gehalten worden ſei. Die Feuerwehr freue ſich, in einem Bund mit der Polizei vereinigt zu ſein. Beide ſeien von der Pflichterfüllung und dem Verantwortungsbewußtſein durchdrungen, die Staat und Volk erfordern. Eine beſondere Anerkennung werde nicht verlangt, denn jeder erfülle nur ſeine Pflicht auf dem Platz, auf den er geſtellt ſei. Durch die Eingliederung der Berufsfeuerwehr in den öffentlichen Dienſt ſei die Berufsfeuerwehr aus dem unklaren Rahmen herausgenommen worden, in den ſie von früheren Regierungen gepreßt wurde. Dieſe Eingliederung verpflichte aber auch zum höheren Einſatz.„Im Kameradſchaftsbund haben wir nicht nur Rechte, ſondern auch Pflichten, und es gilt, ſich jederzeit geſchloſſen hinter den Kameradſchaftsbund zu ſtellen, in den jeder ohne Ausnahme eintreten ſoll.“ Ehe Kameradſchaftsführer Hepp mit einem Treue⸗ gelöbnis den erſten Teil des Abends ſchloß, wurde mitgeteilt, daß Brandingenieur Kargl zum Orga⸗ niſationsleiter, Feuerwehrmann Karl Behringer zum Vertrauensmann und Verbindungsmann der Hauptfeuerwache, und Feuerwehrmann Fiſcher zum Vertrauensmann der Wache 2 beſtimmt wurde. Muſtk und Darbietungen der Geſangsabteilungen der Polizeibeamten und der Berufsfeuerwehr füllten den zweiten Teil des Abends aus. Verſammlung der Arbeitsopfer in Sandhofen 48 Inn Gaſthaus„Zum Pfälzer Hof“ fand eine wich⸗ tige Mitgliederverſammlung der Arbeits⸗ opfer ſtatt. Die Opfer der Arbeit waren ſehr zahl⸗ reich erſchienen und gaben damit ihrer Bereitſchaft zur Mitarbeit am Aufbau der Arbeitsopfer⸗ verſorgung beredten Ausdruck. Von der Kreis⸗ waltung der deutſchen Arbeitsopferverſorgung Mann⸗ heim war Kreiswalter Franz erſchienen. Nach kurzen Worten der Begrüßung durch Kamerad Weick gedachte man in einer Minute ſtillen Gedenkens der verſtorbenen und gefallenen Opfer der Arbeit. Dann ſprach Kreiswalter Franz über Zweck und Ziel der heutigen Arbeitsopferverſorgung, ſtreifte in großen Zügen die Sozialverſorgung, um ſich dann in grund⸗ ſätzlichen Ausführungen mit der Sterbekaſſe zu be⸗ faſſen. Als eine Notwendigkeit empfinde man es aber auch, die Organiſation noch mehr zu feſtigen und auszubauen. Hier ſei die freudigſte Mitarbeit aller am Platze. Um die Opfer der Arbeit einander näher zur bringen, hat ſich die Kreiswaltung der deutſchen Arbettsopferverſorgung Mannheim entſchloſſen, eine Rheinfahrt nach Mainz am 19. September durch⸗ zuführen. Kraft oͤurch Freude ſoll allen zuteil wer⸗ den, die ihr Leben lang kämpften und denen die Arbeit wenig Zeit ließ, an den Schönheiten des Le⸗ bens teilzunehmen. Möge auch dieſes Vorhaben den Arbeitsopfern zum Bewußtſein bringen, daß ſie heute keine Entrechteten mehr ſind, ſondern im Staate Adolf Hitlers ſich zu den Bevorzugten rechnen dürfen. Kaſſierer Weick dankte dem Redner herzlichſt und verſicherte, daß die Arbeitsopfer Sandhofens auch in Zukunft in Treue zu Führer und Vaterland ſtehen werden. Der Impfzwang Eine gerichtliche Entſcheidung Eine grundſätzliche Entſcheidung fällte das Amts⸗ gericht Bausen über den Impfzwang. Der Bautze⸗ ner Stadtrat hatte gegen einen Vater eine Strafver⸗ fügung erlaſſen, weil er trotz wiederholter amtlicher Aufforderung ein am 14. Oktober 1932 geborenes Kind nicht hatte impfen laſſen. Der Vater hatte Einſpruch erhoben mit der Begründung, es ſei ihm ein am 24. Dezember 1927 geborener Knabe am 19. April 1929 geſtorben, nachdem das Kind Frei Tage vorher geimpft worden war. Das Kind ſei bis da⸗ hier völlig geſund geweſen. Es könne ihm nicht zu⸗ gemutet werden, ein zweites Kind derſelben ſchwe⸗ ren Gefahr auszuſetzen. In der Verhandlung erklärte der Stadt⸗ und Impfarzt, das betreffende Kind ſei nach eingehender gewiſſenhafter Unterſuchung als durchaus impffähig befunden worden. Es liege meoͤiziniſch kein Anlaß für eine Impfbefreiung vor. Das Gericht ver⸗ warf den Einſpruch. Es führte aus, das Gericht könne nicht entſcheiden, ob das Kind zu impfen ſei oder nicht. Die Entſcheidung darüber ſteht aus⸗ ſchließlich dem Impfarzt nach dem Impf⸗ geſetz zu. Die Strafperfügung ſei zu Recht erlaſſen. Es ſei zwar bedauerlich, wenn einmal in einzelnen Fällen eine Impfung ſich ſchäbdlich ausgewirkt habe. Das könne aber dem Impfzwang als Schutz gegen die Pockengefahr nicht entgegenſtehen. Auch hier habe oer Grundſatz zu gelten:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz!“ 4. Seite/ Nummer 413 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. September 195 Der Dank des Gruppenführers Gruppenführer Luyken ſpricht ſeinen SA⸗Män⸗ nern mit folgenden Worten ſeinen Dank für ihren erfolgreichen Einſatz beim Reichswettkampf aus: „Ich ſpreche allen SüA⸗Führern und Männern der Gruppe Kurpfalz meine volle Anerkennung aus für die freudige Hingabe, mit der ſie die vom Führer geſtellten Aufgaben im Reichswettkampf erfüllt haben. Mein beſonderer Glückwunſch gilt dem Siegerſturm. Es iſt mir aber auch ein beſonderes Bedürfnis, den SA⸗Männern der Reſerve⸗SA meine Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Die Män⸗ ner der Reſerve⸗SA können mit Recht ſtolz darauf ſein, daß auch ſie unter den erſten zehn Siegern der Gruppe vertreten ſind. Das Ziel unſeres Tuns und Wollens iſt einzig und allein: Stete Einſatzbereitſchaft für un⸗ ſeren Führer! Ich erwarte, daß die Gruppe Kurpfalz auch weiter⸗ hin mit treuer Hingabe von Mann und Führer an ſich arbeitet, um dieſem Ziel gewachſen zu ſein und zu bleiben.“ 5 Keine Auslegung“ des Geſetzes zur Oroͤnung der nationalen Arbeit Ein großer Teil der Betriebsführer, aber auch der Vertrauensmänner, glaubt, wie„Indie“ hervor⸗ hebt, mit einer großzügigen Handbewegung über den Inhalt des Geſetzes zur Oroͤnung der nationalen Arbeit hinweggehen zu können. Der Betriebsführer in größeren Unternehmungen meint häufig, es ge⸗ nüge, wenn ſein„Hausjuriſt“ ſich auskenne und dem Geſetz die Auslegung gebe, die er brauche. Dem⸗ gegenüber wird in dem Artikel betont, daß das Geſetz gar nicht erſt den verſchiedenen Auslegungen ausgeſetzt ſein dürfe, ſein Inhalt wolle national⸗ ſozialiſtiſch ausgelegt ſein. Aus dieſem Grunde werden Schulungslehrgänge der Ver⸗ trauensmänner verlangt, damit dieſe das Ge⸗ ſetz gründlich kennen lernen. Das Geſetz zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit müſſe dieſen Männern ein Evangelium werden; ſie müßten die Apoſtel rer Arbeitskameraden ſein. So wie Gefolgſchaft und Vertrauensmänner mit dem Geſetz vertraut ſein müßten, gelte das gleiche auch vom Betriebs- führer. Die Hauptſchwierigkeit liege in der Frage der geeigneten Perſönlichkeiten für die Lehrgänge; vielleicht könnten die Treuhänder der Arbeit erfolg⸗ reich mitwiren. Nicht zuletzt würden die ſo ge⸗ ſchulten Vorkämpfer einer ſozialiſtiſchen Sache dazu beitragen, daß das Band der Betriebsgemeinſchaft immer enger geknüpft werde. Die Lohnfrage am Muſterungstag Der Reichsarbeitsminiſter hat an die Reichs⸗ gruppe Induſtriſe ein Schreiben zur Frage der Lohngewährung am Muſterungstage gerichtet. Die Erklärungen des Miniſters ſind für das Arbeitsrecht um ſo bedeutſamer, als ſie in allen Fällen Anwendung finden werden, in denen nicht durch Tarif⸗ oder Betriebsordnung bereits eine Regelung erfolgen konnte. In dem Schreiben des Miniſters heißt es, daß gemäß 8 616 BGB. der Lohnanſpruch erhalten bleibt, wenn ein Arbeiter oder Angeſtellter eine verhältnismäßig geringfügige Zeit durch einen in ſeiner Perſon liegenden Grund ohne ſein Verſchulden an der Arbeitsleiſtung verhindert iſt. Dieſer Rechtsſatz, ſo ſagt der Miniſter, findet auf den Fall der Muſterung Anwendung. Der durch die Mutſterung entſtehende Zeitausfall werde regelmäßig als„verhältnismäßig geringfügig“ anzuſehen ſein. Soweit die Anwendung des 8 616 durch Verein⸗ barung oder Betriebs⸗ oder Tarifordnung aus⸗ geſchloſſen ſein ſollte, beſtehe kein geſetzlicher Zwang zur Zahlung des Lohnes für den Muſterungstag. Diesmal nur Aebung: Scheunenbrand in Käfertal Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Käfertal Die diesjährigen Hauptübungen der ein⸗ zelnen Kompanien der Freiwilligen Feuer⸗ wehr Mannheim nähern ſich nun langſam ihrem Ende, und man kann jetzt ſchon feſtſtellen, daß faſt durchweg den verlangten höheren Leiſtungen bei der Ausbildung Rechnung getragen wurde. Die Feſt⸗ ſtellung, daß im Laufe des letzten Jahres ſichtbare Fortſchritte erzielt worden ſind, konnte auch bei der Hauptübung der 5. Kompanie in Käfertal gemacht werden, die ſeit einigen Wochen unter Kommando des mit der Führung beauftragten Hauptmanns Zapf ſteht, und die in ihre Reihen eine größere Zahl jüngerer Männer einzugliedern vermochte. Die gezeigten Freiüübungen und das Exerzieren an den Geräten ließen erkennen, daß man ſich mit Eifer der Ausbildung gewidmet hatte. Als Uebungsaufgabe galt es, einen Brand zu löſchen, der durch Unvorſichtigkeit in einem an der Rückſeite der Scheune des Anweſens Kirchplatz 23a angebauten Holzſchuppen ausgebrochen war und ſo ſpät bemerkt wurde, daß er bereits auf die mit reichen Erntevor⸗ räten gefüllte Scheune übergegriffen hatte. Es mußte weiterhin angenommen werden, daß große Gefahr für die Umgebung beſteht und insbeſondere die angebauten Wohnhäuſer Obere Riedſtraße 10 und Kirchplatz 4 ſehr gefährdet ſind. Die Uebungsauf⸗ gabe hatte ſehr große Aehnlichkeit mit dem am Frei⸗ tag in Neckarau herrſchenden Großfeuer, wo die Be⸗ rufsfeuerwehr in Wirklichkeit gegen ein ſehr echtes Feuer zu kämpfen hatte. Durch Auslegung der Schlauchleitungen zeigten die Wehrleute der Frei⸗ willigen Feuerwehr wie ſie im Ernſtfalle das Feuer eingekreiſt hätten. Nach der Kritik vor den Offtzteren ſprach Brand⸗ direktor Mikus bei einem kameradſchaftlichen Beiſammenſein nochmals über Einzelheiten der Uebung, wobei er der Bitte Ausdruck gab, nicht auf dem geſpendeten Lob auszuruhen, ſondern unentwegt zum Wohle der Volksgemeinſchaft weiterzuarbeiten, um im nächſten Jahre zu noch beſ⸗ ſeren Leiſtungen zu kommen. Gleichzeitig übermit⸗ telte Branddirektor Mikus auch den Dank des Ober⸗ bürgermeiſters für die geleiſtete Arbeit. Branddirektor Knäbel von der Zellſtoff⸗Fabrik erinnerte die Kameraden an den Badiſchen Landes⸗ feuerwehrtag in Villingen und an die dort geſehenen Leiſtungen, die zum Nacheifern anſpornen müßten. Ortsgruppenleiter Gawran, der der Uebung und dem kameradſchaftlichen Beiſammenſein bei⸗ wohnte, richtete an die Feuerwehrleute ebenfalls an⸗ erkennende Worte. Er ſei davon überzeugt, daß in den Reihen der zu ernſter Arbeit zuſammengeſchloſſe⸗ nen Feuerwehr in Käfertal Männer ſtehen, die von eiſernem Pflechtbewußtſein beſeelt wären. Die Werne ner tragen den Geiſt des Nationalſozialismus in ſich und leiſten alles, was von ihnen gefordert wird. Allerdings kommt es auf den Führer an. Wie die Feuerwehr, ſo ſeien es auch die Sanitäter, die nur zur Hilfeleiſtung da wären und die mit tiefem Ernſt, fern aller Spielerei ihre Pflicht erfüllen. Bei einer Feuerwehr, die im neuen Staat in ihre alte Rechte eingeſetzt iſt, gelte es doppelt zu beachten, daß Führer ſein heißt Vorbild ſein. Genau ſo beſtehe aber für die Gefolgſchaft die Verpflichtung, treu dem Führer zu folgen, der das Vertrauen be⸗ ſitze. Ortsgruppenleiter Gawran, der mit dem Wunſche ſchloß, daß in den Reihen der Feuerwehr ſtets echte, treue deutſche Kameradſchaft herrſchen möge, ſchloß mit einem Treuegelöbnis für den Füh⸗ rer und Reichskanzler ſeine mit großem Beifall auf⸗ genommene Anſprache. Das weitere Beiſammenſein verlief in wirklich kameradͤſchaftlichem Geiſte. Beſuch bei der pfälziſchen Juſtiz Staatsſekretär Prof. Dr. Schlegelberger in Frankenthal Frankenthal, 6. Sept. Auf einer zweitägigen Beſichtigungsreiſe weilt zur Zeit der Staatsſekretär im Reichsjuſtizminiſterium, Prof. Dr. Schlegel⸗ berger, im Oberlandesgerichtsbezirk Zweibrücken. Am Freitagnachmittag 4 Uhr traf er in Begleitung der Miniſterialräte Dr. Dr. Wilke und Englert ſo⸗ wie des Oberlandesgerichtspräſidenten Siegel⸗Zwei⸗ brücken in Frankenthal ein. Im Anſchluß an eine Beſprechung mit Landgerichtspräſident Mül⸗ ler beſichtigte er die Sitzungsſäle und ſämtliche Bü⸗ roräume des Land⸗ und Amtsgerichts Frankenthal. Am Abend fand in der Jahn⸗Turnhalle in Anweſen⸗ heit des Staatsſekretärs ein Kameradſchaftsabend ſtatt, zu dem ſich ſämtliche Beamte des Landgerichts Frankenthal ſowie des Amtsgerichtsbezirks Lud⸗ wigshafen eingeſunden hatten. i Arbeit für erwerbsloſe Siedler. Angeſichts der Tatſache, daß es noch eine große Zahl von Klein⸗ ſiedlern gibt, die erwerbslos ſind und denen eine wirtſchaftliche Grundlage ſehlt, um ihre Siesdlerſtelle zu ſichern, hat der Reichsarbeitsminiſter die Landes⸗ regierungen auf die dringende Notwendigkeit hin⸗ gewieſen, ſolche erwerbsloſen Kleinſtedler möglichſt ſchnell in Arbeit zu bringen. Alle Behörden ſollen die Dienſtſtellen der Reichsanſtalt bei ihren Bemü⸗ hungen um Beſchaffung geeigneter Arbeitsſtellen unterſtützen. NSDAP-Mifſeilungen Aus partel amtlichen Bekanntmachungen annommen Anordnungen der Kreisleitung Montag, 9. Sept., findet um 20.15 Uhr auf der Kreisleitung eine Sitzung ſämtlicher Stadtortsgruppen⸗ leiter ſtatt. Kreisgeſchäftsführung. Politiſche Leiter Oſtſtadt. Montag, 9. Sept., 20.90 Uhr, im Parkhotel Sitzung der Pol. Leiter. Vor Beginn derſelben müſſen ſämtliche Ausrüſtungsgegenſtände(Torniſter, Brotbeutel und Feldflaſchen), auch vom Ehrenſturm, abgegeben wer⸗ den. Letzter Termin! Pg. Raibel iſt von 19 Uhr an zur Entgegennahme auf der Kammer anweſend. Waldhof. Die Tourniſter, ſamt Feldflaſche und Brot⸗ beutel ſind am Montag, 9. September, zwiſchen 18 und 20 Uhr, komplett mit allem Zubehör in der Geſchäftsſtelle abzuliefern. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Montag, 9. September, 20 Uhr, Beſpre⸗ chung der Zellenleiterinnen im Nebenzimmer der Wirtſchaft „Zum Engel“, Meßplatz. N 255 Neckgrau. Montag, 9. September, 20,80 Uhr, Pflicht⸗ mitgliederverſammlung im Evang. Gemeindehaus. Redner: Pg. Dönch. r Schwetzingerſtadt. Uhr, Pflichtmitgliederverſammlung im Reſtaurant ſtadt“, e Straße 126. chtung, Kulturreferentinnen! Montag, 9. Septem⸗ ber, 20 Uhr, Beſprechung der Kulturreferentinnen der Stadt⸗ und Landortsgruppen in L 4, 15, 4. Stock(Zimmer 11). Deutſche Arbeitsfront Achtung DAßß⸗ Mitglieder! Jedes DA fF⸗Mitglied ver⸗ langt in den nächſten drei Tagen von ſeinem zuſtändigen Blockwalter die Flugſchrift zur Beſtellung ſeines fachlichen Schulungsblattes der Dä. Jedes Mitglied muß ſeine früher erholtene DAßF⸗Zeitung bis zum 22. September 1935 bei der Poſt beſtellt haben, andernfalls bekommt es keine Zeitung mehr. Dienstag, 10. September, 29.90 r Lindenhof. Montag, 9. September, 20.90 Uhr, fuer im Ortsgruppenheim. Eſchelsheimerſtraße, eine wichtige Sitzung ſtatt. Zu erſcheinen haben alle DAßF⸗Walter der Ortsgruppe und von den Betrieben die Betriebszellen⸗ bobmänner und Betriebsvertrauensmänner. Reichsbahn. Dienstag, 10, September, 1 uhr wichtige Beſprechung ſämtlicher Betriebszellenobleute und Blockwalter. Frauenamt l Humbolbt. Montag, 9. Sept., 21 Uhr, Heimabend. NS Die Küche der NS-Volkswohlfahrt in Rü ö hat eine andere Telefon⸗Nr., und zwar 275 71. 4 Rheinau. Wir bitten, die Pfunde für die Sammlung September bis zum 10. d. M. bereitzuhalten. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Dienstag, 10. September Allgemeine Körperſchule: Kurſus 8 18.80 bis Turnhalle der Tulla⸗Oberrealſchule, Frauen und Männer, Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 10 19.30 bis 21.30 Uhr Waldhoſſchule, Oppauerſtraße 3, Frauen und Mädchen. Kurſus 20 19.30 bis 21.30 Uhr Humboldtſchule, Gartenfeldſtraße 24, Frouen und Mädchen. Kurſuß 21 19.50 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule 1, Weberſtraße c Frauen und Mädchen. Schwimmen: Kurſus 61 20 bis 21.30 Uhr Städtiſchez Hallenbad, Halle 2, Frauen und Männer. Volkstanz: Kurſus 130 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtroße Burſchen und Mädels. Reiten: Kurſus 83 19.30 bis 21.30 Reithalle im Schloß, Männer und Frauen Schießen: Kurſus 97 1715 bis 19.15 Uhr Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 00, Verlängerte Fahrlachſtraße, Frauen und Männer. Fageohaleacles Montag, 9. September Nationaltheater:„Hockewonzel,“ Schauſpiel von H. Chr, Kaergel, Miete B, 20 Uhr. Autobnusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 18 Uhr ab Paradeplatz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Mutterſtadt — Dannſtadter Höhe— Aſſenheim— Ruppertsberg— Forſt— Bad Dürkheim— Leiſtadt— Herxheim— Kall⸗ ſtabt— Maxdor!— Mannheim. 8 Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Gaſtſpiel„Pong mit g Attraktionen“. Tanz: Polaſthotel, Kaffee Vaterland. Kaſſee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: untverſum:„Liſelotte von der Pfalz“.— Alhambra:„Der Himmel auf Erden“.— Schau⸗ burg:„Die Heilige und ihr Narr“.— Scalo:„Knock but“. 20 Uhe Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr, Was hören wir? Dienstag. 10. September Reichsſender Stuttgart .45: Choral.—.00: Gymnaſtik.—.30: Frühkonzert, —.10: Gymnaſtik.— 10.15: Franzöſiſch.— 11.00: Hemmer und Pflug.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei. — 15.00: Blumenſtunde.— 135.45: Tierſtunde.— 16.00; Muſik am Nachmittag.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 17.452 Reichsſendung: Reichsparteitag der Freiheit 1985. Empfang und Begrüßung des Führers durch, Staat und Partei im Rathausſaal.— 18.45: Volksmuſik— 19.90: Die Meiſterſinger von Nürnberg.— 22.20: Volksmuſik. 28.35: Reichsparteitag der Freiheit 1935. Funkbericht vom 5 des Arbeitsdienſtes in Nürnberg.—.30: Nacht⸗ onzert. Deutſchlandſender .00: Guten Morgen, lieber Hörer.—.10: Funkgym⸗ naſtik.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgen⸗ ſtändchen für die Hausfrau.— 10.15: Wie Stanley Living⸗ ſtone fand.— 10.50: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30; Die Verwendung deutſchen Obſtes.— 11.40: Trocknen und La⸗ gern von Heil⸗ und Gewürzpflanzen.— 15.15: Die Frau in der deutſchen Landwirtſchaft.— 15.45: Bücherſtunde.— 16.00: Barnabas von Geezy ſpielt.— 17.40: Jugensſport⸗ ſtunde.— 18.50: Muſikaliſche Kurzweil.— 21.00: Das Leip⸗ ziger Gewandhausquartett ſpielt.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.45: Die Meiſterſinger von Nürnberg. Mitteilungsblatt des Kre Das Nauheimer Turnier In der ersten Augusthälfte ging in Bad Nauheim ein internationales Turnier vonstatten. Der Kampf War spannend bis zur letzten Minute. Erst in der Schluhrunde kam Bogoljubow an die Spitze, da sein Hauptkonkurrent Engels gegen Andersen strauchelte. Ergebnis: Bogoljubow 6(aus), Engels, Eliskases je%, Opocensky 5, Ahues, Stoltz je%, Richter 4, Andersen, Dr. Rödl je 3, Grob 275 Punkte. Wir geben die Partie der beiden Erstplazierten Wieder: Engels brachte dem Großmeister die ein- zige Niederlage bei. 8 Vell: Engels. Schwarz: Bogoljubow. 1. d dd, Sg8 16. 2. 8g1—13, ee. 3. cel, d- d5. 4. LeI—g5, LfS—b4.. Die Wiener Variante des Damengambits, womit Schwarz den Gambitbauern behaupten will. 5. Sbi—ec3, d5 ce. 6. e2—es, b7ebß, 7. azad, cs. 8. LII—e2, Les bp7. 9.-0, Lb cs. 10. be cg, SbS—d7. 11. Ddi— 02. i Nach der Partie meinte Bogoljubow:„Ich habe nicht gewußt, was man gegen die Wiener Variante als Weißer spielt und War überrascht, daß diese einfachen Züge alles widerlegen“. 11.— b7=b6. In Verbindung mit dem nächsten Zuge von Schwarz ein Fehler. Die Schwächung der Königs- stellung sollte besser unterbleiben. 12. Lg5 14,—0. 13. Ta1—bi1. Völlig ausreichend, obwohl Ti- i den Gambit⸗ bauern sofort zurückgewonnen hätte; aber für den geplanten Königsangriff steht der T auf 1 sehr gut. ng, 6. 14. Le 20, Sd7-—b. 15. L448. Ein grober Fehler wäre Lbs: es folgte e mit der Drohung Led oder cc. 16. C30, Sad 6. 17. c c5. 8b6— 08. Schwarz richtet sich notdürftig auf die Verteidi- gung ein, aber die geringe Beweglichkeit seiner ises Mannheim im Landesverband Baden Figuren macht das sehr schwierig. Dazu kommt, daß der Königsflügel schwach ist und nicht hin- reichend geschützt werden kann. 18. eg ed, Kg&-h. Schwarz ist fast zur Untätigkeit verdammt. Die Schwäche der schwarzen Felder macht sich unan- genehm bemerkbar. 19. De—e2, Scb-e7. 20. LIA—d6, SfS—e8. 21. el—e5, Ses cd. 22. ese dé, Se—d5. 23. De2—ed, 87-62 Bessere Verteidigungsmöglichkeit bot noch§f6. 24. Sf3—e5, a6— a5. Eine leere Demonstration auf dem Damenflügel. Die Entscheidung fällt unterdessen auf der anderen Seite: 25. Tbi—b3, Khꝭ—g7. 26. Ses Kf7! 8d 147 Ein Gedankenfehler in verlorener Stellung. Der Sf7 durfte nicht genommen werden, z. B. Kf7:, Dgögꝶ, oder TI7:, Dgög, Kf8. Dhé-g und der T greift ent- scheidend ein. Auch— Dfé hätte nach Ses zum Verlust geführt. 27, St/ eds. Aufgegeben. Problemschach Rückkampf Harburg Waldhof 1935. Der Vorkampf der Problemgemeinschaften Wald- hof gegen Harburg 1934 endete, wie damals berichtet, 27:27 unentschieden. Im Rückkampf war Waldhof glücklicher und sjegte mit 23:22 Punkten knapp, aber verdient. Ergebnis: 1. Platz: W. Anders-Harburg 9 Punkte 2. Platz: W. Koch-Harburg 8 3 3. Platz: W. May- Waldhof. A. Platz: W. May- Waldhof 8 5. Platz: H. Mehner-Waldhof 5 6. Platz: W. Wiese-Harburg 1 5 7. Platz: K. Laier-Waldhof 3 55 8. Platz: L. Keller-Waldhof 2 9. Platz: W. Szumeitat-Harburg 1 10. Platz: W. Stieber-Harburg 0 Preisrichter war J. Fisch!- Erfurt. Zum Lösen setzen wir heute zunächst wieder zwei Arbeiten des jüngst verstorbenen deutschen Problemmeisters v. Holzhausen vor. Beides sind Werke der neudeutschen Richtung, der er sein Schaf- fen fast ausschließlich zugewendet hatte. Problem Nr. 128. W. v. Holzhausen. D.'schach 1914. 5 0 , a e „, CC e. . 8 + 8 16. Matt in 4 Zügen. Problem Nr. 129. W. v. Holzhausen f. Skakbladet 1906. A,, e,. . ,.. , ,. „Hi u .,, 1 1 — — * —5 0 9 1 4 + 6= 10. Matt in 3 Zügen. Zum Abschluß erlauben wir uns, ein eigenes Problem gleichfalls neudeutscher Prägung nachzu- drucken. Problem Nr. 130. W. Lauterbach „Münchner III. Presse“ 29. 8. 35. 2 r. 1 . IJ 1 O N ö . 8 2 5 i 2 D A, . . 2 2 N . 4. 8 N N 15 N d e 1 11. 9 20. Matt in 3 Zügen. Wes Lösungen aus letzter Nummer Problem Nr. 126: 1. Lag, Ka:. 2. Dhs. 55 2. Des- Ein Effektstückchen mit der Hauptvariante: J. Las, Kaz: 2. Dhs, Kas: 3. Dafa. Aehnliches hat Berger in einem großen preisgekrönten Vierzüger dar- gesbellt. Problem Nr. 127: 1. Legi, Lgs: 2. Lgß. 1.— L,, Ein Tempospiel. Nach sofortigem.g5 fehlt nach Lg: der erforderliche Wartezug, deshalb r- schenkt Weiß erst durch Les ein Tempo.. Aus dem Mannheimer Schachleben Am Samstag, 21. September 1935, 20 Uhr, finde! in der„Pergola“ eine a. o. Mitsfisa sammlung des Mannteimer Schachkluks sta Auf der Tagesordnung steht u. a. Wahl des. Vereinsleiters. Vollzähliges Erscheinen der glieder wird erwartet. 8 8 2 — 7 1 müſſ gen. ſchei⸗ vater ſchrg unſch 985 —— findet jchtige er der zellen⸗ Uhr, te und end. 1 eine mlung 0 Uhe anner. 30 bis n und tſchule, ſus 21 raße 6, tiſches eſchule, Schloß, enhauz ſtraße, . Chr. ihr ab terſtadt er 5 all mit 8 onzert. ommer ſetzung Drei. 16.00: ert.— reiheit „Staat 19.30: 1ſik.— yt vom Nacht⸗ ikgym⸗ orgen⸗ ziving⸗ 9: Die nd La⸗ Frau de.— dſport⸗ Leip⸗ kleine herg. genes achzu- Montag, 9. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe. Ser tuaurmerz —— GERICHTSSBERICHTE AUS NAH UND FERN Das„Theater der verſperrten Türen“ Rach trevue der amerikaniſchen Anterwelt- Gangſters ſpielen“ vor ihren Opfern Neuyork, Anfang September. Mabel ſtrahlte. Man hatte ihr die Handtaſche ge⸗ muubt. Da in den letzten Tagen verſchiedene ſolcher neberfälle begangen wurden und man den Kerl nicht gefaßt hatte, bat die Polizei Mabel, doch einige Abende zum„Make up“ zu kommen, und das macht Ihr Vergnügen über dieſen Fall verſtändlich. Denn dieſe tägliche„Nachtvevue“ der Neuyorker Unterwelt it gewöhnlichen Sterblichen ſonſt ſtreng verſchloſſen. Ot werden dreiſtellige Dollarſummen für eine Karte eboten— umſonſt. Das„Theater der verſperrten Türen“ wünſcht keine Zuſchauer. Man bekommt viel bereitwilliger die Geldtreſore der Staatsbank geseigt, als die Verſammlung der„großen Fänger“ und erſt, wenn ein Dutzend Kontrollen ergeben haben, daß man heſtimmt kein Abgeſandter und Kundſchafter von unten“ iſt, erhält man eine Eintrittskarte dazu. Detektive im Parkett Ziemlich weit hinten in einem Saal der Polizei⸗ direktion hat man Mabel und mir ein Plätzchen keſerviert. Vorne ſitzen in mehreren Reihen Ameri⸗ las gefürchtetſte Polizeidetektive, in ein undurchdring⸗ lihes Dunkel gehüllt. Die Hüte im Genick, die ewige Zigarette im Mund, die Arme meiſt auf die Stühle der vorderen Reihe geſtützt, ſtarren ſie auf die „Hühne“ und verfolgen das unheimliche Spiel. Die Dekoration könnte den Uneingeweihten vermuten laſſen, daß hier eine leichtbeſchwingte Revue in Szene geht. Wie ein rieſiges Notenband ziehen ſich mehrere Linien über die große weiße Fläche des Hintergrun⸗ des von links nach vechts, und dann erſcheinen auch Notenköpfe“— Menſchenköpfe. Ein Dutzend Ge⸗ ſtalten wurden, von Poliziſten ſtreng bewacht, vor⸗ geführt. Und jetzt erfaßt man auch den Sinn der „Kotenlinien“. An ihnen iſt genau die Größe der Vorgefüthrten abzuleſen, die man ſonſt vom Zu⸗ ſchauerraum aus nur fehlerhaft taxieren würde. Allnächtlich werden in Neuyork und einmal in Jer Woche in den kleineren Städten der Vereinigten Staaten die Verbrecher, Unterweltler und großen und kleinen Uebeltäter der Krimimalpolizei vor⸗ geſtellt. Dieſe Revue,„Make up“ genannt, hat einen doppelten Sinn. Sie ſoll nicht nur dazu beitragen, noch ungeklärte Verbrechen aufzuhellen und die Tä⸗ ter zu erkennen, ſie hat beſonders auch den Zweck, die Perſonenkenntnis der Detektive zu vergrößern und aufzufriſchen, damit die„Greifer“, wenn ſie jemanden ſeſtnehmen, gleich wiſſen, mit wem ſie es zu tun haben und was der Betreffende ſchon alles auf dem Kerbholz hat. Zuerſt kommen die alten Bekannten. Sie werden nämenktlich aufgerufen und kreten, vom grellen Scheinwerferlicht geblendet, vor. Vor⸗ ſtrafen, Spitznamen, Hauptdelikte und Arbeits⸗ methoden werden verleſen, und wie Vorführdamen müſſen ſich die Aufgerufenen von allen Seiten zei⸗ gen. Eben wird einer vorgeführt, der wie ein be⸗ ſcheidener, ſtiller Buchhalter und ſolider Familien⸗ ter ausſteht und doch ein berüchtigter Geld⸗ ſchraukknacker iſt. Er ſpricht ſehr leiſe und gibt ſich unſchuldig wie ein neugeborenes Kind. * Da ruft plötzlich eine Stimme aus dem Zuſchauer⸗ raum herauf:„Jim, wo warſt du am Siebzehnten vorigen Monats?“ Man ſteht den Rufer nicht, weiß kaum aus welcher Richtung ſeine Worte fallen. „Nicht da, wo Sie denken, Inſpektor Higgins“, kommt es herunter, und die Detektive lachen, weil der alte Gauner den Frager bereits an der Stimme erkannt hat. „Na, ſcheinſt ſchon zu wiſſen, weshalb ich frage, Jim.“ „Nein, nein, Herr Inſpektor. Diesmal nicht. Wo ich am Siebzehnten war, kann ich Ihnen ruhig ſagen. Aber es iſt ſchon fünf Wochen her und ich führe kein Tagebuch. Muß erſt mal überlegen.“ „Haſt Zeit bis morgen.— Den Mann bitte mor⸗ gen zehn Uhr auf mein Zimmer..⸗Drei.⸗Achtund⸗ zwanzig. Der„Raubüberfall“ Ein Mann in Zivil hat ſich neben uns geſetzt, be⸗ grüßt Mabel. Es iſt der Beamte, der ihre Zeugen⸗ ausſage aufgenommen hat.„Nun, es gibt noch ſchlim⸗ mere Geſellen, denen man begegnen kann, als Ihrem kleinen Handtaſchenmarder“, ſagt er.—„Ich habe ihn doch nicht herausgefunden“, entgegnet meine Begleiterin. „Glaube ich. Wir haben ihn ſicher auch noch gar nicht. Ich war dagegen, daß man Sie jetzt ſchon ruft. Es wird noch eine Weile dauern.“ Ein junger Mann wird vorgeführt.„Wer kennt ihn? Name anſcheinend falſch. Genaue Daten lie⸗ gen noch nicht vor.“ Niemand kennt ihn. Rufe er⸗ ſchallen:„Sprechen.“ Der junge Mann wird aufgefordert, zu reden. Soll aus ſeinem Leben erzählen. Dann muß er gehen, ſchließlich laufen und Handbewegungen machen, als wolle er nach etwas greifen.„Schneller. Wenn Sie nicht ſchneller laufen, laſſe ich Sie ſechs Stunden graben, bis Sie umfallen.“ Der Burſche rennt auf der Bühne hin und her, von vorne nach hinten. Und plötzlich will Mabel aufſchreien. Aber ihr Ruf erſtickt in der Kehle. Der Beamte neben ihr hat ihre Hand ergriffen und meint:„Still, nicht ſchreien. Nichts merken laſſen.“ —„Das iſt er,“ ſagt Mabel fiebernd,„wie er nach hinten lief, habe ich ihn erkannt. So lief er um die Ecke. Jetzt kommt mir auch das Geſicht bekannt vor.“—„Täuſchen Sie ſich nicht?“—„Nein, be⸗ ſtimmt nicht.“ „Ich glaube auch, daß Sie recht haben Eine zandere Dame, die er auch beraubte, hat ihn geſtern zebenfalls erkannt. Wir wollten nur ganz ſicher gehen.“—„Kann man das Geſicht noch einmal etwas mehr aus der Nähe ſehen?“—„Morgen, gnädige Frau, um elf Uhr auf meinem Zimmer. Auch die andere Dame wird erſcheinen.“—„Aber Sie ſagten doch, Sie hätten ihn noch nicht, Herr In⸗ ſpektor?“„Ich wollte Sie nicht beeinfluſſen, gnä⸗ dige Frau, Laien täuſchen ſich ſehr leicht. Alſo bis morgen Und die polizeilich genehmigt „Nachtrevue: Make up“ geht weiter. 7 ũ fw ãꝙũ ͤ ããß00 06 ũãã e 7 Der falſche Kapitän ö „Mein Motor iſt explodiert“— Gauner auf Reiſen Berlin, 7. September. Nach einem ſogenannten„Grußbeſteller“, der unter der Maske eines Kapitäns ſchon in einer ganzen Reihe deutſcher Großſtädte und auch in Amſterdam aufgetreten iſt und der überall raffinierte Gaunereien durchgeführt hat, ſind von den Staats⸗ anwaltſchaften von Berlin, Hamburg und Lübeck ſowie zahlreichen deutſchen Polizeibehörden umfang⸗ teiche Fahndungsmaßnahmen in Gang geſetzt wor⸗ den. Es handelt ſich um den 52 Jahre alten Erich Brüllau, einen vielfach vorbeſtraften Verbrecher, der allein zwölf Strafen wegen Betruges hinter ſich hat. Der Gauner pflegt in allen Großſtädten Leute güfzuſuchen, über deren Verwandten⸗ und Bekann⸗ tenkreis er ſich vorher genaueſtens informiert hat. Als angeblicher Kapitän Ernſt Lührs oder auch Rick⸗ mers, Kröger, Knuth und Schulz aus Hamburg, beſtellt der äußerſt redegewandte Betrüger, der den Eindruck eines biederen Seemanns zu machen ver⸗ lteht, Grüße von Verwandten und Bekannten aus Bremen, Hamburg, Lübeck und anderen Orten und gewinnt ſo das Vertrauen ſeiner Opfer. Im Laufe des Geſprächs erzählt er dann, ihm ei dieſer Tage ein Unglück zugeſtoßen. An ſeinem Schiff, das vor Spandau oder Tegel liege, ſei der Astor zerknallt, und da er im Augenblick nicht das nötige Geld für die Reparatur zur Verfügung habe, wiſſe er gar nicht, wie er weiterkommen ſolle. In der Regel gelingt es auf dieſe Weiſe dem nauner, die Betreffenden zu veranlaſſen, ihn mit Beträgen bis zu 50 Mark aus der„Verlegenheit“ zu helfen, um dann ſofort von der Bildfläche zu ver⸗ ſchwinden. Allein in Berlin hat Brüllau in der letz⸗ zen Zeit in zwölf Fällen erfolgreich mit ſeinem Trick„gearbeitet“ Außerdem iſt er auch in Lübeck, Hamburg, Wupperthal, Düſſeldorf, Travemünde, in Potsdam und verſchiedenen anderen Orten aufgetre⸗ len wo er überall zahlloſe Opfer gefunden hat. So⸗ dur in Amſterdam hat er ſich nicht geſcheut, kürzlich mehrere Leute empfindlich zu prellen. Brüllau, vor dem hiermit dringend gewarnt wird, it etwa 1,70 Meter groß, ſchlank, hat volles, grau⸗ meltertes Haar, kurzen graumelterten Schnurrbart, Haſſes, längliches Geſicht, blaugraue Augen und ſpricht Hamburger Dialekt. Er trägt gewöhnlich — Die„Aſienfahrt“ des Privatdetektivs Mit Bildern von einer Segeljacht auf Dummenfang Berlin, 7. September. Mit phantaſtiſchen Schwindeleien arbeitete ſeit nunmehr ſieben Jahren ein geriſſener Betrüger, dem jetzt endlich von der Berliner Kriminalpolizei ſein ſchmieriges Handwerk gelegt werden konnte. Es handelt ſich um den 29 Jahre alten„Privatdetektiv“ Friedrich., dem ſein letzter gelungener Coup, bei dem er einen jungen Norweger um 1250 Mark be⸗ gaunert hatte, zum Verhängnis wurde. F. hatte ſich in großer Auflage Photos herſtellen laſſen, auf denen ſeine ſeetüchtige Segeljacht und er ſelbſt in einer ſtolzen Paradeuniform zu ſehen war. Mit dieſem Rüſtzeug verſehen ging er auf den Dummen⸗ fang. Jedesmal wandte er denſelben Trick an, in⸗ dem er ſeinen Opfern, denen er ſich vorſichtig ge⸗ nähert hatte, das Märchen auftiſchte, gerade eine große Organiſation aufzuziehen, um eine Auslands⸗ ſtudienreiſe nach Aſien anzutreten. Von allen Seiten floſſen ihm größere Beträge zu. Wenn der geriſſene Burſche dann nichts mehr von ſich hören ließ, und die Betrogenen Erkundigungen einzogen, erkannten ſie, daß ſie einem Schwindler ins Garn gegangen waren. Bei ſeinem Kreuzverhör legte F. das Geſtändnis ab, daß er ſeit ſieben Jahren von den nicht unerheb⸗ lichen Erträgniſſen aus ſeinen Schwindelmanövern einen guten Tag gelebt hatte. Die Gelder, die er ſeinen Opfern abgeknöpft hatte, hat er reſtlos für ſich verbraucht. Um auch nach außen hin entſpre⸗ chend auftreten zu können, hatte er ſich einen Kraft⸗ wagen zugelegt, auf deſſen Bezahlung allerdings der Kraftwagenhändler noch heute wartet. Drei Todesurteile im Spionageprozeß von Irkutſk „— Moskau, 3. Sept. Das Kriegsgericht in Irkutſk hat drei ehemalige Offiziere der zariſtiſchen Armee, die der amtliche Bericht als „Weißgardiſten“ bezeichnet, zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Wie die offizielle Sow⸗ jetagentur TAS Ss berichtet, ſei im Verlauf des Pro⸗ zeſſes die terroriſtiſche Störungstätigkeit dieſer Weißgardiſten und ihrer ausländiſchen Auftraggeber voll und ganz aufgedeckt worden. Es konnten angeb⸗ einen dunkelblauen Anzug und legt ein äußerſt ge⸗ wändtes Weſen an den Tag. lich Verbindungen mit der Militärmiſſion eines be⸗ ſtimmten ausländiſchen Staates aufgedeckt werden. 2 BILDER VOM TAGE Die Kamere sſehtf in die Wel Bei den deutſchen Manövern in der Lüneburger Heide erſchwerten die Truppen der zurückgehenden Partei die Verfolgung durch zahlreiche Straßenſperren. Wie die Aufnahme zeigt, mußten die Pioniere der verfolgenden Truppen erſt durch zeitraubende Sprengungen die Hin⸗ derniſſe beſeitigen. (Scherls Bilderdienſt,.) 5 85 5 Die franzöſiſchen Manöver in der Champagne ſtanden im Zeichen eines Höchſteinſatzes motoriſierter Truppen, deren Schnelligkeit und Beweglichkeit von ausſchlaggebender Bedeutung waren. So ſpielten die modernen Panzerwagen, wie ſie in unſerem Bilde auf einer Landſtraße bei Reims gezeigt werden, eine große Rolle.(Weltbild,.) 8 2— Der Stein für die Hindenburg⸗Gruft transportbereit Der rieſige Findlingsblock, der zum Deckſtein der Gruft Hindenburgs beſtimmt iſt, wurde an ſeiner Fundſtätte an der oſtpreußiſchen Samlandküſte roh zugehauen und wird nun nach dem Tannenberg⸗Denkmal transportiert werden.(Weltbild,.) England rüſtet für alle Möglichkeiten Im Hafen von Southampton gehen Truppen an Bord eines Dampfers, die ſie nach Malta zur Verſtär⸗ kung der dortigen engliſchen Garniſon bringen ſoll.(Weltbild,.)] — 6. Seite/ Nummer 413 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. September 1935 — Die indiſchen Tanjore zeigten bereits ſeit einigen Jahren laufend Tempelprieſter des Bezirks Diebſtähle in den Tempeln an. Abgeſehen von der Pietätloſigkeit eines ſolchen Verbrechens waren da⸗ mit auch erhebliche materielle Verluſte verbunden, denn die geſtohlenen Tempelgegenſtände, meiſtens Götterbilder, repräſentierten einen ſehr großen Wert. Als die Klagen und Anzeigen nicht abnehmen woll⸗ ten, wurde ein Detektiv mit der Aufklärung beauf⸗ tragt. Er ſtellte zunächſt feſt, daß die geſtohlenen Werte nicht im Bezirk verblieben. Alle polizeibe⸗ kannten Hehler wurden einer ſtrengen Kontrolle unterzogen, ohne daß ſich irgendein Verdacht ergab. Die Diebe mußten alſo aller Wahrſcheinlichkeit nach eine gut organiſierte Bande bilden, der nicht leicht beizukommen war. Der beauftragte Detektiv wandte nun eine Liſt an. Er gab ſich als reicher Amerikaner aus und ſuchte Beziehungen zu jenen Kreiſen, die für Geld alles tun. Dieſen gegenüber äußerte er den Wunſch, Tempelſchätze kaufen zu wollen, und bot jeden Preis. Mit dieſer Irreführung hatte er Er⸗ folg und kam mit der Diebesbande in Verbindung. Es ſtellte ſich ſchließlich heraus, daß die Leute nach einem beſonderen Syſtem arbeiteten. In unbewach⸗ ten Augenblicken nahmen Eingeborene aus den Tempeln die Wertobjekte mit, die dann zu ſicheren Perſönlichkeiten gebracht wurden. Meiſtenteils han⸗ delte es ſich bei dieſen um Gemeindevorſteher größe⸗ rer Dörfer. Dann wurden die Tempelſchätze verpackt und unter falſcher Deklaration nach Amerika ver⸗ ſchickt. Die Bande verdiente an dieſen Verbrechen nach den Feſtſtellungen des Detektivs 3500 Pfund Sterling im Jahr. In Verfolgung der Straftaten wurden jetzt 15 Perſonen verhaftet, darunter zwei Gemeindevorſteher, bei denen man bei einer Haus⸗ ſuchung einige geſtohlene Götterbilder fand. Die Verbrecher ſehen einer ſtrengen Beſtrafung ent⸗ gegen. * — Blinde Paſſagiere ſind der Schrecken der Schiffskapitäne. Sie ſind, wenn ſie ſich vorher nicht ſelbſt verproviantiert haben, unvorhergeſehene Koſt⸗ gänger, machen unangenehme Unterhandlungen mit den Behörden erforderlich und ziehen ſchließlich zu⸗ meiſt auch noch dem Schiffsführer eine Beſtrafung ſeitens ſeiner Reederei zu. In einzelnen afrikani⸗ ſchen und ſüdamerikaniſchen Häfen ſind die blinden Paſſagiere geradezu zu einer Landplage geworden. Es handelt ſich zum Teil um Leute, die berufsmäßig zur See reiſen, ohne dafür zu zahlen oder zu arbeiten. Man kann ſich vorſtellen, daß ſich oͤie Seeleute mit allen Mitteln gegen die gefürchteten„Landſtreicher“ des Meeres zu ſchützen ſuchen. Erſt vor wenigen Monaten haben Prozeſſe gegen ſkandinaviſche Kapi⸗ täne der Oeffentlichkeit bewieſen, wie unendlich ſchwer den blinden Paſſagieren beizukommen iſt. Als der finniſche Fracht⸗ und Paſſagierdampfer„Atlanta“ kürzlich auf ſeiner Fahrt von Buenos Aires nach Helſingfors die Mitte des Atlantik erreicht hatte, melökten ſich plötzlich beim Kapitän vier reichlich her⸗ untergekommene Männer und gaben an, ſie ſeien blinde Paſſagiere und hätten unerträglichen Hunger. Dem Kapitän blieb nichts anderes übrig, als die vier Leute in ſeine Mannſchaft einzureihen, damit ſte wenigſtens mit ihrer Arbeit ihr Eſſen verdienten. In Gdingen ſollten ſie dann den Behörden über⸗ geben werden. Offenbar waren zwei von den blinden Paſſagieren über dieſe Ausſicht nicht ſehr erfreut. Sie ſprangen plötzlich über Bord, als ſich der Dampfer im Nord⸗Oſtſeekanal in der Nähe von Königsförde be⸗ fand. Die Wache beobachtete noch, wie die beiden Flüchtlinge ſchwimmend das Ufer erreichten und im Gebüſch verſchwanden. Man verſtändigte die Polizei, die augenblicklich eine Streife an das Kanalufer entſandte. Es gelang auch, die flüchtigen blinden Paſſagiere zu verhaften. Es ſind zwei Ausländer, die vorläufig in Haft behalten werden, bis ſich Ge⸗ legenheit bietet, ſie in ihre Heimat zurückzuſchicken. Cine taclt de Zeltæ Die Vorbereitungen zum rieſige Zeltlager für die Aboronungen der Reichsparteitag, der vom 10. bis 16. September in Nürnberg veronſtoltet wird: Das Hitlerjugend iſt bereits fertig aufgebaut. (Weltoild, M. — utacla um eue clidnleit Sieben Opfer eines Familienkrieges Belgrad, im September. In dem Dorf Vuzanzje an der jugoflawiſch⸗ albaniſchen Grenze fanden Zollbeamte die Leiche eines Mannes. Unzweifelhaft war der Betreffende ermordet worden, denn ſein Körper wies eine An⸗ zahl Schuß verletzungen auf, von denen jede tödlich geweſen ſein mußte. Nach den ganzen Umſtänden war darauf zu ſchließen, daß der Ermordete von ſei⸗ nen Mördern eingekreiſt worden war. Die behörd⸗ lichen Ermittlungen ergaben, daß es ſich bei der Leiche um einen gewiſſen Arnaut Muſtafa Blide⸗ lie handelte, der aus Vuzanje ſtammte. Als man aber weitere Erhebungen anſtellen wollte und einige Dorfbewohner als Zeugen vernahm, zeigte es ſich, daß die Leute ſchweigſamer waren, als das ſonſt der Fall zu ſein pflegte. Irgendein Geheimnis mußte ihnen die Zunge lähmen, und es gab in dieſer Zeit allerlei Getuſchel und Gerede. Dieſes Geheimnis war den Eingeweihten wohl⸗ bekannt. Sie kannten alle die ſchöne Fatima, eines der reichſten Mädchen aus dem Dorfe, der alle Bur⸗ ſchen aus der ganzen Umgegend nachliefen. Sie aber war ſtolz und ſah keinen der jungen Leute an, ſo daß ſie ſchließlich als hochmütig verſchrien war. Dann gab es eine große Ueberraſchung, als man im Dorf er⸗ fuhr, daß ein Knecht namens Boris die Gunſt des ſchönen Mädchens errungen hatte. Eines Tages trat dieſer Knecht in das Haus von Fatimas Vater und drehte verlegen die Mütze in den Händen. Der Bauer fragte ihn nach ſeinem Be⸗ gehr und der junge Knecht erklärte ihm, daß Fatima und er ſich liebten und daß er die Hand des Mäd⸗ chens erbitte. Der Bauer fuhr auf. Ob Boris denn wahnſinnig geworden ſei. Er wolle nicht davon ſprechen, daß er, Boris, nichts beſitze und Fatima als reiches Mädchen gelten könne, denn er gehöre nicht zu jenen Leuten, die durchaus Beſitz zu Beſitz bringen wollen, denn auch er habe das Glück ſeiner Tochter im Auge. Aber es verſtoße gegen die ſtets heiliggehaltene Stammesſitte, wenn Fatima einen jungen Mann aus demſelben Dorfe heirate. Und in dieſer Hinſicht ſei er unerbittlich und müſſe daher die Bewerbung ablehnen. Boris erzählte die Abfuhr, die er erhalten hatte, ſchon an demſelben Tage Fatima. Das tempera⸗ mentvolle Mädchen entſchloß ſich, alles in Bewegung zu ſetzen, um den Geliebten doch noch als Ehemann zu erhalten. Sie wandte ſich an den Pfarrer, der aber jede Diskuſſion über den Fall ablehnte. Fatima hatte aber noch einen Onkel, einen modern denkenden Mann, der ein großes Geſchäft in Belgrad hatte und es mit den alten Sitten nicht mehr ſo genau nahm. Dieſen Onkel gewann ſie für ihren Plan, und als er einmal bei ſeinem Bruder zu Beſuch weilte, er⸗ örterte er auch die Frage dieſer Heirat. Man könne nicht dem Glück Fatimas wegen überalterter Anſchauungen im Wege ſtehen. Und in einer ſo wich⸗ tigen Frage könne auch der Vater des Mädchens nicht allein entſcheiden. Ein Familienrat müſſe einberu⸗ fen werden, der dann darüber beſtimmen werde, was zu geſchehen habe. Man lebe nicht mehr im Mittel⸗ alter, wo ſich ſunge Menſchen wehrlos unter Geſetze beugen mußten, die für andere Zwecke gemacht waren. Schließlich ſtimmte man dem Onkel zu und der Familienrat wurde einberufen. Der Onkel war ein Diplomat. Einige der an dem Familienrat teilnehmenden Verwandten hatten ihn gebeten, ſie finanziell zu unterſtützen. Der Onkel hatte das getan und konnte nun damit rechnen, daß er die Stimmen der Unterſtützten für ſich gewonnen hatte. Er hielt im Familienrat einen Vortrag, und man kam abſchließend überein, daß Fatima ihren Boris heiraten könne. Die Hochzeit wurde mit großem Pomp gefeiert und alles ſchien ſich einem glücklichen Ende zuzuneigen. Mit dieſer Heirat war die Tradition der Stam⸗ mesſitte beleidigt worden. Der Onkel mochte ein noch ſo großer Mann ſein, in den Augen vieler Dörf⸗ ler war er ein Abtrünniger, und für ſolche Menſchen gibt es nur ein Urteil, den Tod. Seit vielen Jahr⸗ hunderten iſt das in Vuzanje ſo üblich, und kein Staatsgeſetz hat das ändern können. Als der Onkel am Tage nach der Hochzeit ſich in einem Wagen abends zur nächſten Bahnſtation begeben wollte, wurde er von unbekannten Tätern erſchoſſen. Das Pferd, das den Wagen gezogen hatte, fand man angebunden an einem Chauſſeebaum. Die Täter waren trotz aller behördlichen Bemühungen nicht zu ermitteln. goman von Alfred Heller 1 Die breiten Schaufelräder begannen zu klatſchen; langſam rückte der Bord des Dampfers zurück, glitt ab. Die Lohndiener der Hotels begannen, ihre Ge⸗ fangenen zu ſortieren, und ſuchten Ordnung in die heillos verwickelten Gepäckknäuel zu bringen. Mitten in dem Gewirre ſtand— breitſchultrig und breitgeſtemmt, wie ein Torpedobootsmann— der kleine Haſſel in ſchlohweißer Tennishoſe und feſcher, bunt gewirkter Sportweſte, wiſchte ſich mit ſeinem Seidentüchlein, dem„Kokettierfetzen“, eine ſymbo⸗ liſche Träne ab und ließ es dann gegen das entwei⸗ chende Schiff wehen. Auch von dort wehte und flatterte es zurück. Dort ſtand aufgereiht die ganze Familie Bröſemann und winkte aus Leibeskräften, beſonders die beiden Brö⸗ ſemädchen Annemarie und Lieſelotte, und alle vier dachten ſo ziemlich das gleiche. Es hätte ſich im arithmetiſchen Mittel etwas auf die einfache Formel „Schade—!“ oder„Netter Kerl!“ bringen laſſen. Der nette Kerl Haſſel winkte noch immer; aber er ſah ſchon lange nicht mehr hin. Er verfolgte vielmehr— ſozuſagen mit einem Auge— die Gruppe neuer Hotelgäſte, die ſich, unter Anführung des Lohndieners Karl, eben anſchickte, die zwei oder drei Dutzend Schritte zurückzulegen, die ſie von der Pforte des Seehotels krennte, wobei aus irgendeinem geheimnisvollen Grunde alle Da⸗ men die gleichen neugierig kritiſchen, ein wenig be⸗ ſorgten Geſichter zeigten, während die Herren eine Art Füſterer und energiſcher Entſchloſſenheit zur Schau trugen. Mit dem anderen Auge aber betrachtete er ein⸗ gehend eine junge Dame, welche neben ihrem Koffer — einem abgetragenen, altmodiſchen Lederkoffer— ſtand und anſcheinend darauf wartete, bis der ganze Rummel vorüber wäre. Er fand einiges an ihr, das ihm bemerkenswert erſchien, vor allem die tadelloſe Geſtalt— Herrgott, was waren dieſe braven, netten Bröſemädchen da⸗ gegen für ausgemachte Vogelſcheuchen—; dann dieſe ungewöhnlichen grauen Augen, die etwas von dem Silberſchimmer eines reifen Haferfeldes hatten, über das der Wind ſtreicht; dann drittens— und viertens — und ſchließlich ſah ſie ſo„tabu“ aus, und das er⸗ ſchien ihm am ungewöhnlichſten und gefiel ihm am beſten. Außerdem erinnerte ihr Haar an das feine braune Fell der Vorſtehhündin Thekla, die den In⸗ halt ſeiner Kinderjahre gebildet hatte Nein, ausſichtslos! Sie kam nicht ins„Seehotel“. „Schade!“ ſagte er, wie vorhin Familie Bröſemann, und dann lief er der von Karl geführten Karawane nach. Denn er war ſchließlich nicht dazu angeſtellt, auf dem Dampferſteg hübſche Mädchen zu fixieren, die augenſcheinlich die Konkurrenz bevorzugten, das „Bellevue“, die„Neue Poſt“ oder die„Penſion Schroll“, ſondern er, Dr. Otto Haſſel, war leider nun einmal„Grüßer“ im„Seehotel“, und ein Grüßer muß dabeiſein, wenn ſeine Gäſte kommen,, und ſich um ſie kümmern, nicht um fremde Renate Innhöft ſtand noch immer, die Hände den Taſchen der grauen Koſtümjacke, neben ihrem Kof⸗ fer. Sie fühlte die Wärme der vormittägigen Juli⸗ ſonne, die auf die Planken brannte, ſpürte den Duft von Waſſer und warmem Holz, der ſie heimelig an „Schwimmſchule“ erinnerte, ſah einen Mückenſchwarm, der über den Geländerpfoſten in ſinnlos unermüd⸗ lichem Kreiſen in der zitternden Luft pendelte, und dahinter den glitzernden Schild der ſtahlblauen Waſ⸗ ſerfläche, ſah über ihr, den jenſeitigen Horizont be⸗ grenzend, die anmutig geſchwungenen Linien grüner, walöbeſchuhter Almberge, zwiſchen denen, höher und ernſter, weißgraues Gefels mit Gipfeln und Graten hervorlugte. Sie wußte natürlich noch nicht, daß dieſe Berge ebenſo hübſche Namen trugen, wie Pfingſtkögerl, Grüne Wand, Habicht und Harber Zahn. Aber das wäre auch gar nicht nötig geweſen, um das alles ſchön und angenehm zu empfinden, wenn man Zeit und Geld hatte. Ihr fehlte beides. Es war für ſie belanglos, wie dieſe hübſchen Berge hießen, gehörte nicht zur Sache — ſo, wie dieſer komiſche kleine nette Kerl, der dem Dampfer nachgewinkt und ſie dabei immerzu ange⸗ ſtarrt hatte, aus blanken braunen Jungenaugen Uebrigens: Da fing ſie eben ganz von ungefähr noch einen Blick, einen kurzen, zerſtreuten, und der kam aus ganz anderen Augen, die in ihrer über⸗ mäßigen Helle an die Farbe kleiner malachitblauer Gletſcherſeen erinnerten und in einem ſcharfkantigen, holzgeſchnittenen Mannsgeſicht ſtanden, das braun verwittert ausſah, wie das ſonnen⸗ und luftgeſelchte Lärchenholz der kleinen Heuſtadel ganz oben auf den Almwieſen. Und beides, Augen wie Geſicht, gehörte zu einem Menſchen, der in einem zierlichen, nickelfunkelnden Motorboot ſaß, das mit leiſe klopfendem Motor in den Dampferwellen am Steg ſchaukelte. Aher er ſah ſchon nicht mehr auf Renate Innhöft, dieſer Kerl mit dem braun geſchnitzten Geſicht und den Eiſenbeton⸗ ſchultern, ſondern blinzelte wieder über das glitzernde Waſſer, zum Pfingſtkögerl hinüber, oder wie ſonſt dieſe Berge hießen. Auch das ging ſie nichts an und war belanglog Renate Innhöft gab ſich einen Ruck, hoh den Kof⸗ fer und verſchwand mit ihm hinter der Tür, über der die Aufſchrift„Gepäckablage“ zu leſen war. Als ſie zwei Minuten ſpäter wieder herauskam, hatte ſie nur noch eine Aktentaſche in der einen und eine Liſte in der anderen Hand. Neben dem Dampferſteg, wo die zwölf Ruderboote des Bootsverleihers Lermoſer lagen, ſaß der Ler⸗ moſer⸗Lviſl in der„Nixe“ und hutſchte ſich. Dort blieb Renate ſtehen und fragte nach dem Geſchäft des Herrn Kneidinger. Der Loifl ſchaukelte noch eine Weile, bevor er ſich zu einer Antwort entſchloß.„Da is ehl“ ſagte er endlich mit der ganzen Verachtung, die einem Frem⸗ den im allgemeinen und einer ſo blöden Frage im beſonderen zukam, indem er mit ſeinem kleinen, ſchmutzigen Daumen über die Schulter zeigte. Dann hutſchte er weiter, daß das Waſſer nur ſo klatſchte. Ja, da war das Schild„Matthias Kneidinger“, mit mächtigen roten Buchſtaben auf Goldgrund. Und zwiſchen den Spiegelſcheiben— wirktichen, verſicher⸗ Seit jenem Tage herrſcht Blutrache zwichen der Familie des Onkels und einer anderen Familie in Vuzanje, auf die der Verdacht jenes Mordes geſal⸗ len iſt. Mit grauenerregender Pünktlichkeit wird in jedem Jahr um die Zeit des erſten Mordes ei männliches Mitglied einer der beiden Familien 55 ſchoſſen aufgefunden. Sie leben ſtets in Angſt vor dem Meuchelmord, und die Frage, wer der Nächſte ſein wird, der dem furchtbaren Geſchick erliegt, tötet alle Lebensfreude. Sieben Opfer ſind ſeit 1928 zu beklagen, deren letztes der eben aufgefundene Blidelie war. Und wenn die Behörden nicht radikal eingrei⸗ fen, werden noch andere Opfer für das Glück der ſchönen Fatima fallen. — Bei einer großen chemiſchen Firma London ſind Giftſtoffe, die leicht ausreichen, 1500 Perſonen zu töten, geſtohleu worden. Scotland Yard hat berett umfangreiche Vorſichtsmaßregeln getroffen, 0 mögliches Unheil zu verhindern. Durch den Rund⸗ funk ſind Warnungen ausgegeben worden, und in allen Schulen haben die Kinder beſondere Weiſun⸗ gen erhalten, wie ſie ſich, falls ſie einem von dieſen Giften begegnen, verhalten ſollen. Der Diebstahl iſt einer von vielen in ähnlicher Weiſe durchgeführ⸗ ten Chemikaliendiebſtähle der letzten Zeit. Ein Teil der Chemikalien wird von der photographiſchen In⸗ duſtrie benutzt. Auffallend iſt, daß ſich die Diebe in jedem Falle höchſt ſachverſtändig ganz beſtimmte Drogen ausgeſucht und manche wertvolleren Gegen⸗ ſtände unberührt gelaſſen haben. Scotland Hard glaubt, es mit einer beſonders gefährlichen Spezia⸗ liſtenbande zu tun zu haben. * — Ein Lotterieglück mit Hinderniſſen hat ſich in Bielefeld anläßlich der letzten Ziehung der Preu⸗ ßiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie ereignet. Es war dabei ein Gewinn von 50 000 Mark auf das Los Nr. 387 863 gefallen, das zu einem Achtel auch in Bielefeld geſpielt wurde. Die glückliche Gewinnerin bewahrte das Los jedoch in einer Handtaſche auf, die ihr eines Tages geſtohlen wurde. Während nun die Taſche mit dem übrigen Inhalt von dem Diebe fortgeworfen wurde und bald wiedergefunden wer⸗ den konnte, iſt das Glückslos, auf das ein Anteil von 5000 Mark entfällt, bisher verſchollen. Verlobung im engliſchen Königshaus Der Herzog von Glouceſter, der dritte Sohn des Königs von England, und Lady Mon: tagu⸗Douglas⸗Scott, die Tochter des Herzogs von Bueeleuch, haben ſich verlobt. Der Herzog von Glouceſter iſt 35 Jahre alt, ſeine Ver⸗ lobte zwei Jahre jünger. Weltbild, M. ten Spiegelſcheiben—, hinter denen ſich zehn Dut⸗ zend der verſchiedenſten Unentbehrlichkeiten von der Mähmaſchine bis zum Kragenknopf zur Schau ſtell⸗ ten, liefen ähnlich prächtige Schilder herab, die im Kabelſtil die weſentlichſten und repräſentativſten Ar⸗ ſikel des Hauſes Kneidinger ankündigten. Ja, es ſtimmte! Das war Herr Matthias Kneſ⸗ dinger, der als erſter auf ihrer Liſte ſtand. Zweimal grub ſte die Fingerſpitzten in die Hand⸗ ballen, dann ging ſte hinein. Im Laden gab es eine Art kleinen Kurzſchluſſes, als ſie eintrat. Alles drehte die Hälſe nach ihr: die beiden deutſchen Ruckſacktouriſten, die Anſichtskarken und Zigaretten kauften und ſich dabei über die ur⸗ komiſchen öſterreichiſchen Ausdrücke zerkugelten; der Dacherl⸗Vinzenz aus Gſchwendt überm See drüben, der mit Herrn Kneidinger wegen einer Volden diſchkerieren wollte und ſich zur Einleitung e und ein Pa⸗ Peitſchenſchnur, zwei Kilo Dreiernägel i ket Viehſalz einhandelte; und die beiden Gehilfen, der Herr Anton und der Siverl. „Küſſ' die Hand, Gnädigſte!“ ſagte der Herr 1 weltgewandt und neigte ſich, die Hände auf die 6 1 tafel der Buddel geſtützt, verbindlich vor.„Wüm kann ich dienen?“ Der von Renate geäußerte Wunſch nach che kurzen perſönlichen Rückſprache mit dem Herrn 1 erzeugte zwar au ſeinem Geſicht einen leichten. ten von Mißtrauen, der aber unverzüglich wieder v 5 dem hellen und geheimnisvollen Nimbus aufgeſoge wurde, der von ihr auszugehen ſchien. Herr Anton verſchwand alſo hinter einer 1 Säcken und Kiſten zu drei Vierteln verramme 1 Tür, kam wieder, und hinter ihm erſchien, den 50 ſtven Oberkörper halb aus der Oeffnung ſchie 55 und ſein gerötetes, rundes Geſicht neugierig 5 ſtoßend, Herr Matthias Kneidinger, 4 Er ſchien angenehm enttäuſcht,„uh ſo— kin ſagte er mit einer etwas verfetteten, ſchnaufen 1 Stimme und ſchob den hindernden Sack W einem Fußtritt zur Seite, während er e Windungen ſeines Gehirns krampfhaft nach el Erklärung durchſuchte. Es kam aber nichts h 11 eine vage Vorſtellung: Schauspielerin— vie el Filmaufnahme oder ſo. (Fortſetzung folgt) 2 — 1935 —ͤ— chen der milie in s gefal⸗ wird in des ein lien er⸗ ngſt vor Nächſte gt, tötet 1928 zu Blidelie eingrei⸗ lück der Londons onen zu bereits n, um t Rund⸗ und in Weiſun⸗ u dieſen diebstahl hgeſühr⸗ Ein Teil hen In⸗ e Diebe eſtimmte Gegen⸗ 1d Hard Spezia⸗ t ſich in r Preu⸗ Es war das Los auch in vinnerin ſche auf, end nun m Diebe en wer⸗ t Anteil ins dritte No n⸗ des Der Ver⸗ M. — ihn Dut⸗ von der hau ſtell⸗ „die im yſten Ar⸗ as Knei⸗ te Hand⸗ ſchluſſes, ihr: die htskarten die ur⸗ Iten; der 5 drüben, Holzſache ng eine ein Pa⸗ Gehilſen, er Anton die Glas⸗ „Womit ch einer rrn Chef en Schat⸗ eder von tfgeſogen ner mit mmelten den maſ⸗ ſchiebend ig vor⸗ 5 bitte!“ aufenden rieß mit ſämtuche eine 0 als vielleicht . * Morgen- Ausgabe e eee 7. 140. Jahrgang Nr. 413 Aeberraſchungen in der Gauliga VfR ſpielt in Mühlburg unentſchieden— Waloͤhof verliert in Pforzheim:3— Ein glatter Sieg des Vfe Neckarau Viernheim und Brötzingen geſchlagen Gau XIII Südweſt 5 Saarbrücken— Wormatia Worms:4 Fa Pirmaſens— Union Niederrad:2 Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 31 Opel Rüſſelsheim— JS Frankfurt 222 gickers Offenbach— Phönix Ludwigshafen:2 Gau XIV Baden Bs Neckarau— Phönix Karlsruhe:1 805 Mühlburg— BfR Mannheim 22 1. dc Pforzheim— S Waldhof:0 Amicitia Viernheim— Karlsruher JV:2 56 Freiburg— Germania Brötzingen:2 Gau XV Württemberg SV Feuerbach— FW Zuffenhauſen:1 Spfr Eßlingen— BfB Stuttgart:1 Stuttgarter Kickers— 1. SSV Ulm:0 SpVg Cannſtatt— Spfr. Stuttgart:0 FV Ulm— Sc Stuttgart:2 Gau XVI Banern FC 05 Schweinfurt— Spᷣg Fürth:1 AS Nürnberg— Bayern München 015 1. FC Bayreuth— 1. FC Nürnberg:3 Ic München— 1860 München 90:0 Wacker München— BC Augsburg 213 Ein feiner Sieg von Neckarau Bie Neckarau— Phönix Karlsruhe:1(:0) Schon das erſte Punkteſpiel der Gauliga in Mannheim zeigte klar den ſtarken Unterſchied zwiſchen privaten und offtztelen Treffen. Da fällt bei Phönix Karlsruhe in erſter Linie auf, daß gegenüber den verfloſſenen Jahren eine einſchneidende Umſtellung der Mannſchaft erfolgte in⸗ ſofern, als die Hauptſpielkraft der Karlsruher— Loren⸗ zet— von ſeinem gewohnten Verteidigerpoſten in die Läufermitte geſtellt wurde, während Schoſer von hier auf den rechten Flügel wanderte. Wenn auch Lorenzer, als Zentrum der Mannſchaft, bei dieſem Spiel wieder die Hauptarbeit verrichtete, ſo wurde doch die direkte Tor⸗ heckung weſentlich geſchwächt. Noch ſchwerer aber dürfte ins Gewicht fallen, daß Phönix von ſeiner geradezu verſteif⸗ ten Taktik des Sicherungs ſpiels(vier Stürmer) nicht abgeht. In den vergangenen Jahren wurde ſchon öſters darauf hingewieſen, daß Phönix durch dieſen Stil ſeine Meiſteranwartſchaft verſcherzen würde, was auch für diefe Spielzeit, wenn keine Aenderung eintritt, ſeine Er⸗ füllung finden dürfte. Weiter vermißte man eine alte Karlsruher Ueberlieferung: Das Flachſpiel. Erſt gegen Schluß wurde dieſes angeſetzt, und gleich kam mehr Fluß und Zug in die Sache— aber zur Rundung des Erfolges ſehlte eben das fünfte Rad der Angriffsrehie, deren ge⸗ ſchwächte Verſuche meiſt abgeſtellt werden konnten. Wie ſchon erwähnt, erwies ſich das Schlußdreieck ſchwächer als früher, denn auch Maier hat die einſtige Sicherheit ohne e e nicht mehr. Das entſchei⸗ Nude zweite und öritte Tor fiel indirekt auf offenſichtliche Schwichen von ihm: Das erſtere nach Verfehlen eiſſes Strafballes von Heſſenauer, das letztere auf ſchwache Ab⸗ wehr eines nicht ſcharfen Balles. Umſtellung und ver⸗ ſehlte Taktik wirkten ſomit zuſammen, um ein Ergebnis herauszubringen, das man von Phönix nicht gewöhnt iſt. Die Neckarauer gingen mit einem Feuereifer aus Merk, der klar erkennen ließ, daß dieſe alte Kampfmann⸗ ſchaft im Punkteringen ihr eigentliches Element hat. Aller⸗ bings ſteht auch außer Zweifel, daß in der letzten Woche scharf trainiert wurde, ſonſt wäre der ſchlagartige Unter⸗ ſchied in den Leiſtungen der letzten Zeit nicht zu verſtehen. Die Altriper Mannen waren in jeder Reihe geſchloſſener und aufeinander abgeſtimmter; vor allem zeigte ſich die gegenſätzliche Taktik— vollbeſetzter, durchſchlagskräf⸗ ligerer Angriff, von den Läufern und hinten heraus richtig gestützt—als erfolgreicher. Bleibt am Schlußtrio und an der Läuferreihe kaum etwas auszuſetzen, ſo war der Sturm noch nicht ganz abgerundet. Das Aktivſte waren die Flü⸗ gel. In der Mitte ſtand zum erſtenmal der Jungmann Sahl, dem nur die körperliche Reife fehlt, den Mittel⸗ poſten wirkſam auszufüllen. Techniſch und an Ueberſicht konnte er nur überraſchen. Die Außen ſetzte er ſehr gut ein und hier und da tauchte auch der Schuß auf. Vor allem merkte man kein Lampenfieber. Das erſte Auftreten alſo nicht gel. Ob er definitiv beibehalten werden kann, könn⸗ len erß die hohen Anforderungen eines Serienablaufs er⸗ weiſen. Es war ein herzhaftes Wagnis, dieſe Neuerung bei einem Gegner wie Phönix zu bringen, aber es hat nicht fehlgeſchlagen. Möhler erweiſt ſich im Sturm bra rer als anderswo— nur Benner iſt bei aller Schaffenskraft kein Torſchütze. Alles in allem ein über⸗ raſchend ſamoſer Auftakt der Neckarauer, bei dem ſie aber nicht in den Fehler verfallen dürfen, ihn als bereits er⸗ reichte, ſattelfeſte Form zu nehmen. Aber jedenfalls ein aufmunternder, die Zuverſicht ſtärkender Ausgangs⸗ und Stützpunkt. Nun heißt es, nicht mehr locker laſſen! . Das Spiel beginnt bei Rückenſonne für die Platzelf in anfeuernder Weiſe, denn ſchon nach wenigen Minuten erteicht Heſſenauer auf Flanke von Striehl, flach und Haciert, die Führung. Im Spielfeld und im Zuſchauer⸗ keis merkt man die Zündung des Punktecharakters dieſes erſten Mannheimer Gauligatreffens. Der kämpferiſche Ein⸗ ſchlag bringt manche Unebenheit der Aktionen beiderſeits. Maier verfehlt— allerdings gegen die Sonne ſtehend— einen hoch kommenden Strafball Heſſenauers als Folge ener Kampfſzene um den Ball; Größle ſchießt aus dem Hinterhalt und Striehl, das fehlgehende Geſchoß auf⸗ nehmend, knallt meiſterhaft aus Schrägſtellung:0. Dabei bleibt es bis zur Pauſe, g Nach Wiederbeginn iſt die Sonne verſchwunden und bie⸗ et ſo keine Vor⸗ und Nachteile für die Parteien mehr. Auf ſchwachen Ball von Wahl, den der herausgelaufene Mater ile naßig wehrt, knallt Strieyl freiſtehend:0, was 5 Sache für Phönix verloren ſtellt. Auf einen von der Verteidigung abgeſchlagenen Ball treibt Möhle r, Marer am Pfoſten überraſchend, gar 40; aber dann gelingt der Zuſammenarbeit von Föry⸗Noe der einzige Gegentreffer. 115 Aeſem 41 bleibt es trotz großer Anſtrengungen der un flüſſiger ſpielenden Karlsruher, da Neckarau auf ſolch geſicherter Baſis einen letzten Einſatz nicht braucht und 0 die Behauptung des Ergebniſſes im Auge hat. Ein 1 handbreit über die Latte gehender Kopfball Möh⸗ 1955 ſet aus dieſem Spielabſchnitt erwähnt. Ein gefähr⸗ 25 Strafball von Lauer, den Maier aber abſchlägt, bildet 10 letzten packenden Augenblick des temperamentvollen, nan elzam- Heidelberg annehmbar geleiteten und auch cht gut beſuchten Kampfes. A. M. Wechſelvoller harter Kampf Amieitia Viernheim— Karlsruher JV 12 bes Kaze ewerten Heimſpiel hatte die tapfere Amicitia vihie 55 als Gaſt, der für den Gang in Viernheim, ge⸗ mit 955 urch den Punktverluſt ſeines Lokalrivalen Phönix, kkärkſtem Aufgebot erſchienen war, um von vornherein einer Ueberraſchung begegnen zu können. Es war ſomit die richtige Vorausſetzung für ein beſonders hartnäckiges Ringen gegeben, denn die Amicitia, die an den Fehlern der erſten Partie erkannt hatte, daß gut gedeckt halb gewonnen iſt, ging wiederum in ihrer elan⸗ und zugvollen Weiſe ganz groß ins Spiel. Doch der KW eerwies ſich wider alles Erwarten als ſehr ſtark und ſchlug ſich in allen Reihen mit großer Energie, ſo daß er nicht nur dem Generalanſturm des Gegners ſtandzuhalten vermochte, ſondern ſeinerſeits mit einem blendenden Angriffsſpiel aufzuwarten ver⸗ mochte, die bei der Gefährlichkeit des Nationalſpielers Damminger genügten, dem Spiel wenige Minuten vor Schluß eine noch kaum erwartete Wendung zu geben, die dem K den Sieg einbrachte. Die Amicitia war vom Anſpiel weg leicht in Vortetl, ſo daß ſie bald gut im Rennen lag. An der ausgezeichneten Deckung der Karlsruher, die peinlich genau jeden einzelnen Mann markierte, war aber nicht vorbeizukommen. Als dann aber Damminger erſtmals in Aktion trat und mit einer Steilvorlage den Linksaußen Benz bediente, gab es erſtmals dicke Luft vor dem Amieitiator. Benz ſchoß fedoch knapp daneben. Die Aufſtellung von Kiß II als Links⸗ außen und Helbig als Rechtsaußen erwies ſich immer mehr als eine nicht einſchlagende Maßnahme, denn beide ver⸗ mochten nicht die von ihnen gewohnten Leiſtungen zu zei⸗ gen. Mit einer glanzvollen Vorlage an Helbig ſchuf der kleine Pfennig freie Bahn⸗ doch ein ſcharfer Schuß ſaß neben dem Pfoſten. Zehn Minuten vor dem Wechſel ſchied der kleine Kpob verletzt aus. Doch trotz dieſer Schwächung, die ſich einigemale empfindlich bemerkbar machte, hatten die „Briganten“ feſt zu tun, einige gefährliche Vorſtöße des Amicitiaſturms zu unterbinden. Ohne Treffer ging es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn war Koob wieder mit von der Par⸗ tie und die Flügel hatten ihre gewohnten Poſten wieder inne. Dem linken Viernheimer Läufer unterlief aber im Strafraum ein Fehlſchlag, den der Torhüter Krug nur mit letztem Energieeinſatz, ſich Brecht vor die Füße werfend, egaliſieren konnte. Karlsruhe kam nun mitunter beſſer ins Spiel, doch Krug im Tor hielt ganz ausgezeichnet. In der 58 Minute mußte er aber doch kapitulieren, als Ahl eine Flanke von rechts unhaltbar mit dem Kopf zum 140 verwandelte. Das Spiel nahm nun an Tempo und Schärfe zu, Es gab dabei einige Rauhbeinigkeiten, die beſſer un⸗ terblteben wären. eZhn Minuten vor Spielende ſchoß der kleine, halbinvalide Koob den vielbejubelten Ausgleich. Wenig ſpäter fagte aber der Karlsruher Brecht einen Ball ſcharf an die Latte dieſer ſpritzte zurück und paſſierte dabei die ganze Torlinie, ohne dieſe zu überyſchreiten. Dies gab einem Linienrichter in völlig unberechtigter Weiſe An⸗ laß einzugreifen. Doch Schiedsrichter Duchardt⸗ Heidelberg meß ſich nichts am Zeuge flicken und ſtellte ihn vom Felde. Eine Minute vor Schluß ſollte ſich dann noch das Geſchick von Viernheim erfüllen. Damminger war durchgekommen umd ſchoß das Siegestor. Die Amicitia Viernheim ſetzte ſich reſtlos ein und lieferte dank ihrer körperlich guten Verfaſſung eine energiſche und ſchnelle Partie. Man hat anerkennenswert flott geſpielt und war in Schnelligkeit und Schußfähigkeit wiederum voll auf der Höhe. Trotz ſcharſer Bewachung tam der Sturm einige Male gut zur Entwicklung und zeigte eine prächtige Geſchloſſenheit in ſeinen Angriffsaktionen. Pfennig führte dieſe Reihe wiederum ſehr erfolgverſpre⸗ chend; Koob war ein zielbewußt arbeitender Verbinder und die Außen Kiß und Helbig gefielen nicht ſonderlich in einem ungekünſtelten, ſcharfen Vorwärtsdrängen. In der ſtabilen Läuferreihe entledigte ſich Mittelläufer Mandel ſeines ſchweren Amtes den gefährlichen Gegner Dam⸗ minger zu beſchatten und gleichzeitig einen Auſhau zu leiten, von Fetſch und Martin unterſtützt, nicht beſonders gut. Die Verteidiger Kiß und Faltermann mußten alle Regiſter ihrer großen Abwehrkunſt ſpielen laſſen und Krug im Tor entledigte ſich ſeiner ſchweren Aufgabe mit Glück und Geſchick. Der K V lag mit Temperament im Spiel und offen⸗ barte im Sturm, dank des famoſen Einfatzes des Natio⸗ nalſpielers Damminger ein raffiniertes Angriffsſpiel. Aber nur der auſopferungs vollen Deckungsarbeit des Mit⸗ telläufers Reien ſowie dem blonden, unverwüſtlichen Außenläufer Helm war es zu danken, daß zeitweiſe eine Gleichheit der Feldleiſtungen geboten war. Mit größter Präziſion arbeitete die Verteidigung Immel und Wünſch, die mit klaren Abſchlägen in ihrem Strafraum vertei⸗ digten. Torwart Stadler. ein Könner ſeines Fachs, war kaum zu ſchlagen. BfR ſpielt unentſchieden VfB Mühlburg— Bf Mannheim:2(:2) Der badiſche Meiſter VfR Mannheim mußte in Mühl⸗ burg ſein erſtes Punktetreffen ohne Berk und Mauz be⸗ ſtreiten, aber auch auf Mühlburger Seite fehlten ſo gute Spieler wie Schönmeier und Dienert. Die Mannheimer waren diesmal in Mühlburg in erſter Linie auf die Torſicherung bedacht und ſpielten mit einem Dreimänner⸗ ſturm Simon⸗Langenbein⸗Theobald recht erfolgreich. Zwar hatte Mühlburg anfangs etwas mehr vom Spiel, aber der gut aufgelegte Langenbein, der neben Kamenzin be⸗ ſonders gut gefallen konnte, ſorgte ſchon nach einer Vier⸗ telſtunde für den Führungstreffer und 15 Minuten ſpä⸗ ter erhöhte Simon auf:0. Bis zur Pauſe und in den erſten 30 Minuten nach dem Wechſel waren die Mann⸗ heimer tonangebend, und als die Partie zehn Minuten vor Schluß immer noch 210 für ſie ſtand, ſchien das Ren⸗ nen gelaufen. Der VfR hatte aber dann das Pech, vor⸗ übergehend Langenbein durch Verletzung zu verlieren, und in dieſem Augenblick ſchoß Walz für Mühlburg den exſten Gegentreffer. Drei Minuten ſpäter machte ſich Müller von ſeiner Bewachung frei und erzielte den piel⸗ bejubelten Ausgleich. 4000 Zuſchauer. Schiedsrichter: Riegelman n⸗Birkenfeld. Waldhof halte viel Pech 1. FC Pforzheim— SW Waldhof:0(:0) Der badiſche Exmeiſter SV Waldhof blieb in ſeinem erſten Punkteſpiel ſeiner Pforzheimer Tradition treu: auch diesmal verließ er ohne Punkte das Brötzinger Tal. Zwar hatten die Waldhöfer ihren Tormann Edelmann wieder zur Stelle, aber dafür mußten ſo gute Abwehrſpieler wie Kiefer und Leiſt erſetzt werden. In der Verteidigung ſpielte Mayer an Stelle von Leiſt, Siffling und Heermann ſtanden in der Läuferreihe, und im Sturm ſah man an deren Stelle Kleber und Bihlmeier. Pforzheim ſpielte in beſter Beſetzung und bot eine ſehr gute Geſamtleiſtung. Sehr ſicher war vor allem die Hintermannſchaft, ſchwächer die Läuferreihe, während im Sturm die Hauptlaſt von Fiſcher, Rau und Müller getragen wurde. Waldhof war in der Abwehr nicht ohne Schwächen, aber der ſchlechteſte Mannſchaftsteil war ohne Zweifel der Sturm, der im Feld zwar gut arbeitete, aber vor dem gegneriſchen Tor jede Entſchlußkraft vermiſſen ließ. Pforzheims Sieg war ſicher verdient, wenn er auch zahlenmäßig zu hoch aus⸗ gefallen iſt. Die Gäſte begannen die Partie recht vielverſprechend, jedenfalls mußte Pforzheims Abwehr mächtig arbeiten, um Verluſttrefſer zu vermeiden. Mit viel Glück kam Pforz⸗ heim nach 22 Minuten zum Führungstreffer. 1 trat einen Freiſtoß und der Ball prallte von einem Waldhof⸗ ſpieler ins Tor. Bis zur Pauſe hatte Pforzheim mehr vom Spiel, aber nach Wiederbeginn war die Partie wieder ausgeglichen. Waldhof hatte mehr als einmal Gelegenheit zum Ausgleich, aber die Stürmer verſagten. In der 75. Minute fiel die Entſcheidung, als Müller(in Abſeits⸗ ſtellung?) den Ball von Rau erhielt und ſicher einſchoß. Sechs Minuten vor Schluß erzielte Müller im Alleingang den dritten Treffer. 3000 Zuſchauer. Schiedsrichter Sch rem p p⸗Harlsruhe). Drei Elfmeter Freiburger FC— Germania Brötzingen:2(:0) Drei Elfmeter, das hört ſich ganz ſchlimm an, aber zur Beruhigung ſei geſagt, daß es ſich in jedem Fall um Handelſmeter handelte, und daß der erſte Meiſterſchafts⸗ kampf in Freiburg, von einigen Unebenheiten gegen Schluß abgeſehen, durchaus fair verlief. Die Gäſte brachten außer einem großen Eifer nicht viel mit und ſie ſchienen ſchon. bei der Pauſe klar geſchlagen, aber überraſchenderweiſe ließ ſich der Fc in den zweiten 45 Minuten auf eine ſyſtemloſe Spielerei ein, und ſo hatte er zum Schluß Mühe, den knappen Sieg zu halten. Beide Mannſchaften ſpielten ſchwach, immerhin war der Fc dem Gaſt doch in techniſcher Beziehung und vor allem im Ausnutzen pon Torgelegenheiten voraus, ſo daß der Sieg als verdient an⸗ üſprechen iſt. 1500 Zuſchauer. Schiedsrichter Schmidt offenburg). Die Spiele in den anderen Gauen JW Saarbrücken— Wormatia Worms 14(:1) Die Wormſer traten zu dieſem Spiel in kompletter Mannſchaftsaufſtellung an bis auf Winkler, der erſt ab nächſten Sonntag spielberechtigt iſt. Die beſten Leute der Gäſte, die gut, jedoch nicht allzu überragend ſpielten, waren der Torwart Ebert, der Verteidiger Kloſet, Mittelläufer Kiefer und der Nationalſpieler Fath. Bei Saarbrücken, das komplett antrat, verſagten die beiden Verbindungs⸗ ſtürmer, die ohne jede Initiative ſpielten, wodurch auch Conen, der ſowieſo ſtark bewacht wurde, nicht recht zur Geltung kam. Rock⸗Pirmaſens fand mit ſeinen Entſchei⸗ dungen nicht den Beifall der 4500 Zuſchauer. IK Pirmaſens— Union Niederrad:2(:1) Ein außerordentlich zügiges, lebendiges Spiel eröffnete die neue Spielzeit in Pirmaſens. Niederrad ſtellt noch immer die gleiche harte und verbiſſen kämpfende Mann⸗ ſchaft wie im letzten Jahre. Der gefährliche Angriff mit zwei ausgezeichneten Flügelſtürmern, von denen Pflug der Neuer deutſcher Autoſieg Hans Stuck auf Auto-Anion ſiegt im Großen Preis von Jtalien vor Nuvolari auf Alfa Romeo Mörderiſch war der Kampf um den Großen Preis von Italien auf der Monzanbahn. Nur fünf Fahrer des ſtatt⸗ lichen Feldes von 16 Teilnehmern ſtauden das Rennen durch, zwei waren es bloß, die alle 73 Runden hinter ſich brachten, die übrigen wurden überrundet, der letzte vier⸗ zehnmal. Stolz können wir Deutſche ſein, daß ein Deut⸗ ſcher dieſes Rennen gewann. Hans Stuck, der be⸗ ü hmte Bergmeiſter, dem in dieſem Jahr noch kein Grand⸗Prix⸗Sieg glückte, gelang der große Wurf im ſchwerſten Rennen des Jahres. Gegen die wie aus dem Boden geſtampften neuen Alfa⸗Romep errang er dieſen Sieg. In:40:00 Stunden belegte Haus Stuck auf Auto⸗ unjon mit 137,080 Stokm. den erſten Platz vor Nu⸗ volari auf Alfa⸗Romeo, der:41:50 Stunden- 136,039 Stokm. benötigte. Mit Roſemeyer belegte Auto⸗ union auch den ritten Platz wiederum vor einem Alfa⸗Romeo. Alle Mercedes⸗Benz⸗Wagen beendeten das Rennen vor⸗ zeitig. . 50 000 Zuſchauer waren herbeigeeilt, um die neuen ita⸗ lieniſchen Wagen im Kampf und ſtegen zu ſehen. Die neuen Alſa Romeo erwieſen ſich auch als überaus gefährliche Geg⸗ ner. Sechszehn Fahrer ſtellten ſich dem Starter. Nur Graf Troſſit auf ſeiner Sonderkonſtruktion und Farina auf Ma⸗ ſerati fehlten om Start. Chiron überließ ſeinen Alfa ſei⸗ nem Landsmann Dreyfus, da er von ſeinen Verletzungen noch nicht wieder hergeſtellt war. Caracciola, der bekannt⸗ lich in der erſten Reihe ſtand, erwiſchte einen ausgezeich⸗ neten Start und erſchlen als Erſter wieder an den Tri⸗ bünen. Aber nur eine Sekunde zurück lag Hans Stuck, der ſich prächtig nach vorn gearbeitet hatte. Nach der fünften Runde mußte Caracciola Hans Stuck vorbeilaſſen und wenig ſpäter ließ auch Varzi den Mercedesſahrer noch hinter ſich. Varzi und Stuck wechſelten ſich in der Füh⸗ rung ſtändig ab, bis Varzi in der 14. Runde aufgeben mußte. Sein Wagen war in Brand geraten, doch konnte er ihn ſofſort anhalten ohne Schaden zu nehmen. Zur gleichen Zeit wurde Etancelin auf Maſerati aus der Bahn geſchleudert, zum Glück kam er bei ſeinem Sturze mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Marinoni wurde mit ſeinem Alfa ebenfalls von der Bahn gedrängt, konnte aber ſchon nach 30 Sekunden das Rennen wieder fortſetzen. Fagioli(Mercedes⸗Benz)] ſchied l in der elften Runde des ſchweren Rennens aus. Ein Bremsdefekt hatte ſeinen Wagen rennunfähig gemacht. Auch Roſemeyer(Anto⸗Unon) mußte verſchiedentlech an der Boxe halten, an ſeinem Wagen hatte ſich ein kleiner Ge⸗ triebeſchaden bemerkbar gemacht. Ex fuhr pater mit dem Wagen von Pietſch weiter. In der 30, Runde kam Taruffi mit einer der vier eingebauten Schikanen in Kolliſton. Bei dem Sturz wurde auch Caracectola, der inzwiſchen wieder den zweiten Platz hinter Stuck eingenommen hatte, in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Dann erſchien vorübergehend Nuvo⸗ lari, der den neuen Alfa ſehr geſchickt über die Strecke ſteuerte, an der Spitze. Caracciola und Brauchitſch ſchie⸗ den aus. Nuvolari hielt noch immer ſeine Poſition, wäh⸗ rend Dreyfus hinter Stuck den dritten Plotz eingenommen hatte. In der 50. Runde mußte auch Nuvolari ſeinen ſchnel⸗ len Wagen anhalten, da ein Schaden aufgetreten war. Der Italiener übernahm nunmehr den Wagen von Dreyfus. Unterdeſſen hatte Stuck ſelbſtverſtändlich den erſten b 5 eingenommen, den er auch nicht mehr abgab, währen Nuvolari an zweiter Stelle vor Roſemeyer lag. An dieſer Reihenfolge änderte ſich nichts mehr. Inzwiſchen gab es dann noch weitere zahlreiche Ausfälle. Vorübergehend ſchob ſich auch Lang auf Mercedes⸗Benz in die Spitzengruppe vor, aber er konnte das Rennen nicht durchſtehen. Stuck fuhr auf Auto⸗Union als Erſter durchs Ziel vor Nuvolari. Am Sieges maſt ging die deutſche Flagge hoch, während das Deutſchlandlied zu Ehren des Siegers geſpielt wurde. Der Deutſche, natürlich ouch Nuvolari, wurden von den vielen Zuſchauern ſtürmiſch gefeiert. Stuck hatte während des ganzen Rennens nur einmal die Reifen zu wechſeln brau⸗ chen. Pietſch erlag ebenfalls einem Bremsdeſekt. Die ſchnellſten Runden fuhren Hans Stuck und Nuvolari. In der 23. Runde kam Stuck auf:50,4 145,22 Stoͤkm., aber Nuvolori war zehn Runden ſpäter noch ſchneller. Er be⸗ nötigte für die 33. Runde nur:49, und kam damit auf einen Rundenrekord von 146,07 Stoͤkm. i Das Endergebnis: Großer Preis von Italien: 502,970 Kilometer: 1. Hans Stuck⸗Deutſchland auf Auto Union :40:09= 137,080 Km.⸗Stbd.; 2. Tazio Nuvolari⸗Italien auf Alfa Romeo:41:50= 16,039; 3. Roſemeyer⸗Deutſchland auf Auto Union:40:13,6(70 Runden) drei Runden zurück; 4. Marinoni⸗Italten auf Alfa Romeo fünf Runden zurück; 5. Taruffi⸗Italien auf Bugatti 14 Runden zurück. beſſere war, machte der Pirmaſenſer Hintermannſchaft ſchwer zu ſchaffen. Etwas ſchwächer war die Läuferreihe, die ſich aber in der zweiten Halbzeit doch noch gut ein⸗ ſpielte. Pirmaſens überraſchte nach der angenehmen Seite, ſchlug ſich überaus gut und gewann das Spiel dank ſeiner vorzüglich zuſammenarbeitenden Angriffsreihe, in der Meier⸗Lutz überragten. Urnau(Saarwellingen) leitete das Spiel vor 1000 Zuſchauern gut. Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen:1 10:0) Wer geglaubt hatte, daß ſich die Boruſſen am Rieder⸗ wald ohne weiteres geſchlagen geben würden, ſah ſich ge⸗ täuſcht. Die Gäſte konnten die ganze erſte Halbzeit tor⸗ los geſtalten. Allerdings hatte die Eintracht auch Pech; ſo ſchoß Stubb einen Elfmeter Müller direkt in die Hände. Steben Minuten nach der Pauſe fiel durch Trumpler, den beſten Stürmer, der erſte Eintrachttreffer, dem in der 10. Minute Mantel einen zweiten Treffer folgen ließ. In der 32. Minute war Trumpler ein drittes Mal erfolgreich. Alle Tore fielen auf Vorlagen von Stubb. 7 Minuten vor Schluß erzielte Braun den Ehrentreffer für Neun⸗ kirchen.— 4500 Zuſchauer.— Eberhardt(Pfungſtadt) leitete gut. Opel Rüſſelsheim— FS Frankfurt 222(120) Der Start des neuen Gauligiſten Opel Rüſſelsheim in der Gruppe Südweſt geſtaltete ſich recht vielverſprechend. Die Platzherren hatten in der erſten Hälfte mehr vom Spiel und gingen auch durch Stuck in der Mitte dieſer Spielperiode in Führung. Gleich nach dem Wechſel ſtellte Schuchardt jedoch den Gleichſtand her. In der 17. Minute ging Opel abermals durch Stuck in Führung, dite wiederum Schuchardt ausgleichen konnte. Der FSV hatte noch zwei große Gelegenheiten in Geſtalt zweiter Lattenſchüſſe, an⸗ dererſeits waren die Rüſſelsheimer Stürmer ebenfalls noch gefährlich; zwei ſcharfe Schüſſe gingen jedoch knapp am Netz vorbei. Kickers Offenbach— Phönix Ludwigshafen:2(:0) Am Bieberer Berg in Offenbach erlebten 8000 Zuſchauer einen leidenſchaftlichen Kampf. Von Anfang bis Ende war dieſer Kampf ſpannend und hart und der aus Saarbritcken gekommene Unparteiiſche Paulus traf mit ſeinen Entſchei⸗ dungen nicht immer das Richtige. Die Ludwigshafener, denen man nach ihren Ergebniſſen der letzten Spiele nicht allzu viel zutraute, gaben einen großen Gegner ab, der nichts verloren gab und, obwohl mit zwel Mann Erſatz ſpielend, von Minute zu Minute beſſer wurde. In der 17. Minute fiel der einzige Offenbacher Treffer durch Linde⸗ mann, als ſein Namensvetter, der Phönix⸗Mittelläufer, Hand machte. Den Elfmeter verwandelte Lindemann glatt. Die Offenbacher kämpften verbiſſen weiter, aber bis zur Pauſe fiel kein Tor mehr und auch eine halbe Stunde der zweiten Hälfte lang ereignete ſich nichts Zählbares. Dann köpfte der Phönix⸗Halbrechte Müller eine Flanke zum Ausgleich ein und fünf Minuten ſpäter erzielte Tiator den Siegestreffer. Der Sieg des Meiſters über Offenbach, das noch keinen abgerundeten Eindruck hinterließ, iſt verdient. SV Feuerbach J Zuffenhauſen:1(:0) Hart und erbittert wurde am Samstagabend in Feuer⸗ bach um die Punkte gekämpft. Man batte den Ein⸗ hekmiſchen einen glatten Sieg über den Neuling zugetraut, aber die Zuffenhauſener ſchlugen ſich ganz hervorragend und ihre ſchlagſichere Hintermannſchaft ließ nach dem vor⸗ gelegten Treffer nur noch den Ausgleich zu. Zwar war Feuerbach im Feld leicht tonangebend und auch in tech⸗ niſcher Beziehung hatten die Einheimiſchen ein Ueber⸗ gewicht, aber der Sturm war zu ſchußunſicher und vergab einige günſtige Torgelegenheiten. Sehr aut waren auf beiden Seiten die Hintermannſchaften. 3500 Zuſchauer. Schiedsrichter Dörrbecker(Stuttgart). ö g ö 1 8. Seite/ Nummer 413 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. September 1935 „Quer durch Mannheim Großer Erfolg der Mannheimer Straßenſtaffel— To 46 vor Poſt SV und Mr Erbitterte Kämpfe auf der ganzen Strecke Der erſte Lauf„Quer durch Mannheim“ liegt uns. Eine Rieſenarbeit mußte geleiſtet werden, Veranſtaltung zu dem Erfolg zu verhelfen, der ihr am Sonntag beſchieden war. Und ein Erfolg war es auf der ganzen Linie, ſo daß die Ortsgruppe Mannheim des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen, die für die Durch⸗ führung verantwortlich war, voll und ganz zufrieden ſein kann.„Rund um Mannheim“ hat jetzt einen würdigen Nachfolger gefunden, ſogar einen größeren, denn bei der geſtrigen Straßenſtaffel hatte man aus früheren Mißſtän⸗ den gelernt, um die Staffel auch propagandiſtiſch erfolg⸗ reicher zu geſtalten. Die überaus große Zuſchauermenge, die faſt die geſamte Rennſtrecke, vor allem aber in der Innenſtadt, umſäumte, und die große Begeiſterung, die überall herrſchte, wo die Läufer erſchienen, bewies am beſten, welches Intereſſe„Quer durch Mannheim“ ent⸗ gegengebracht wurde. Nicht wenig hierzu beitrug auch die neue Rennſtrecke. Vom Start im Schloßhof ging die Lauf⸗ ſtrecke durch die Breite Straße bis zur Friedrichsbrücke, über den Ring zum Waſſerturm, längs der Auguſta⸗Aulage an der Rhein⸗Neckarhalle vorbei bis zum Stadion, wo die Läufer noch zwei Runden zu laufen hatten. In drei Klaſſen und einem Jugendlauf wurden die Mannſchaften geſtartet, wobei in ſämtlichen Läufen die überaus große Beteiligung der Vereine hervorzuheben iſt, die auch in erſter Linie be⸗ wirkte, daß ſpannende Kämpfe auf der ganzen Strecke das Bild nie eintönig werden ließen. hinter um der Das größte Intereſſe wurde natürlich dem Haupk⸗ kampf entgegengebracht, vor allem dem zu erwartenden Duell der beiden großen Gegner Mr und Turnverein 46, die bereits im Frühjahr bei„Rund um den Friedrichs⸗ platz“ in Front geendet hatten. Der Rennverlauf brachte dann auch einen ungemein erbitterten Kampf faſt über die ganze Rennſtrecke zwiſchen dieſen beiden Rivalen, den die Turner erſt im letzten Viertel des Laufes für ſich zu entſchei⸗ den vermochten. Der Poſtſportv., der lange Zeit erheb⸗ lich zurückgefallen war, konnte ſchließlich ſogar in den Kampf der beiden Spitzenreiter entſcheidend eingreifen und die MT durch die beſſeren Schlußläufer vom zweiten Platz verdrängen. MTG mußte allerdings ohne drei der beſten Leute antreten, denn Reimer, Gärtner und Abele fehlten, aber auch in kompletter Aufſtellung hätte die Turngeſell⸗ ſchaft den Sieg des TV 46 nicht gefährden können. Mit den Turnern gewann diesmal nicht allein die ſchnellſte, ſomdern auch die taktiſch ſtärkſte Mannſchaft, während MT gerade in der geſchickten Aufſtellung der Läufer Schwächen zeigte, die von großer Bedeutung waren, da lediglich die Zahl der Läufer mit 20 vorgeſchrieben war, die Wechſel aber beliebig eingeteilt werden konnten. Kurz vor 3 Uhr erfolgte der Start des Hauptlaufes im Schloßhof. Keller übernimmt ſofort für TV 46 die Führung, aber MT, die als erſter Verein wechſelt, kommt bereits bis zum Paradeplatz in Front und vergrößert dann lang⸗ ſam den Vorſprung, ohne aber entſcheidenden Vorteil zu gewinnen. Kurze Zeit erſcheint Germania in der Vorder⸗ gruppe, fällt dann aber ſofort wieder zurück. Mi dagegen kann den geringen Vorſprung vor Turnverein zwar halten, am Tennisplatz hat die Mannſchaft aber bereits zwei Läu⸗ fer mehr eingeſetzt wie die Turner, ohne mehr als 5 bis 10 Meter herausgeholt zu haben. Am Waſſerturm hat TW 46 für kurze Zeit die Spitze übernommen, der Vor⸗ ſprung wird ſogar auf 90 Meter ausgedehnt, aber R. Jung bringt die MT wieder heran, und Haßenfuß überholt, Prächtig laufend, die Turnerſtaffel, obwohl er gegen zwei Gegner zu laufen hat. Aber immer noch iſt der Ausgang öffen, da beide Mannſchaften faſt Bruſt an Bruſt laufen. Im Hinterfeld hat ſich inzwiſchen gleichfalls die Lage etwas geklärt. Germania iſt ſtark zurückgefallen, während ſich der Poſt S mit ſicherem Vorſprung den 3. Platz geſichert Hat. Mit Reichsbahn SW Ludwigshafen und SW Schwetzin⸗ gen folgen auf den nächſten Plätzen die erſten auswärtigen Vereine. In der Auguſta⸗Anlage beginnt dann aber Germania langſam Boden zurückzugewinnen und ſich an die Vor⸗ derſtaffeln wieder heranzuſchieben. Der Kampf um die Spitze iſt gleichfalls jetzt in das entſcheidende Stadium getreten. TVM 1846 hat jetzt Nehb eingeſetzt, der in wundervollem Lauf langſam davonzieht. Zwar wehrt ſich Höſchler⸗ Mich prächtig und gibt nur—8 Meter an den überlegenen Gegner ab, da Nehb aber über 600 Meter läuft, ſpart hier der TVM 1846 wertvolle Leute. Zudem ſtehen bei den Turnern im letzten Teil der Strecke noch einige ausgezeichnete Sprinter zur Verfügung, während die M7 ihre beſten Kräfte bereits laufen ließ. Von der Rhein⸗Neckar⸗Halle ab vergrößerte der TVM 1846 dann auch ſtändig ſeinen Vorſprung. Die Langſtrecken⸗ läufer der MT können kaum noch Widerſtand leiſten, zumal die ihnen zugeteilten Strecken überaus reichlich bemeſſen ſind, und bis zum Eintritt ins Stadion hat der TBM 1846 ſchon über 80 Meter Vorſprung, den die Schlußläufer Wiedermann und Eichin in prächtigem Liuf noch vergrößern, um unangefochten das Ziel zu erreichen. Aus dem Hintergrund iſt aber im letzten Drittel der Strecke der Poſt⸗SV nähergekommen. Zwar beträgt der Abſtand von der MT zeitweiſe noch über 100 Meter, die Puſt hat aber gleichfalls auf der Strecke noch weniger Leute eingeſetzt als die MTG, und dies wirkt ſich hier jetzt aus. Auf der Seckenheimer Straße holt die Poſt gewaltig auf und nur noch 40 Meter hinter der MTG. betritt ſie das Stadion. Lauſer⸗M T hat hier faſt 500 Meter zu laufen und dazu gegen zwei Läufer, ſo daß er kurz vor dem Wechſel den Poſt⸗SW auf den 2. Platz vorlaſſen muß und damit iſt dieſer Kampf entſchieden, denn der Deutſche Meiſter Neckermann iſt als Schluß⸗ mann natürlich nicht mehr zu gefährden und vergrößert ſogar den Vorſprung vor der MTG auf 50 Meter, ohne allerdings den 100 Meter vor ihm durch das Ziel gehen⸗ den Turnverein zu gefährden. Hinter Poſt⸗SV gelang es dem TB Germania, auf den 4. Platz zu kommen. Im Stadion kann der Reichsbahn⸗SV Ludwigshafen zw er vorübergehend Germania überholen, die beiden letzten Leute der Mannheimer Turner erkämpfen ſich jedoch wieder endgültig den 4. Platz. Ueberaus erfreulich iſt, daß zum Hauptlauf nicht weniger als 16 Mannſchaften antraten. Schade nur, daß die Heidelberger zu Hauſe geblieben waren. Gerade auf die Heidelberger Turngemeinde wäre man geſpannt geweſen. Direkt unglaublich iſt, daß die Turngemeinde allerdings erſt Sonntagmorgen um 10 Uhr abſagte. In den unteren Klaſſen waren die Kämpfe nicht weniger erbittert. In der Klaſſe 2, deren Laufſtrecke direkt vom Paradeplatz zum Waſſerturm führte, traten die Vereine der Kreis⸗,=, B. und O⸗Klaſſe, die Vereine, die Leichtathletik nur als Ergänzungsſport betreiben, ſowie ate Vereine der erſten Klaſſe mit ihren unteren Mann⸗ ſchaften an. Bis zum Waſſerturm hatte ſich in dieſer Klaſſe Mr 2 bereits einen erheblichen Vorſprung vor TW 46 2. Mannſchaft geſichert. Kanuſport Neckarau und TW Rheinau folgten auf den nächſten Plätzen. MT konnte zwar die Führung bis ins Stadion wahren, hatte jedoch wiederum auf der Strecke zu viele Läufer eingeſetzt, ſo daß der Kanuſport Neckarau ausſchließlich einen Läu⸗ fer mehr zur Verfügung hatte, was ihm im Stadion zum Siege verhalf. Die Klaſſe 3 umfaßte die Mannſchaften der SA. SS, Poltzei, des Arbeitsdienſtes und der Flieger. Die Polizei, die ein ſehr ſchönes Rennen lief, ſicherte ſich ſofort die Führung, um dieſelbe während des ganzen Lau⸗ ſes nicht mehr abzugeben. Auch der 2. Platz der Flieger war kaum bedroht. Der Schülerlauf, der am Waſſerturm geſtartet wurde, brachte der Friedrich⸗Liſt⸗Handelsſchule nach ſpannendem Verlauf den 1. Platz vor Leſſing⸗Real⸗ ſchule, der Tulla⸗Oberrealſchule und der Mollſchule. Die Ergebniſſe: 1. Klaſſe: 1. TV 1846 12:53,2(Keller, Bourquin Killmaier, Köppen, Iſele, Neninger, Weber, Nieß, Kälber. Frauenftädtekampf 5 Tempel, Eckel, Simon, Nehb, König, E. Höhl, Gies, Guld⸗ ner, Herrwerth, Wiedermann, Eichin). 2. Poſt⸗SV 13:07,6, 3. MTG 13:10,4, 4. TB Germanio 13:45,6, 5. Reichsbahn⸗ SV Ludwigshafen 13:51, 6. SW Schwetzingen 13:52. 2. Klaſſe: 1. Kanuſport Neckarau 101:11,2, 2. MTG 2 10:12,8, 3. TV 46 2 10:19, 4. TG Käfertal 10:40, 2, 5. TV Jahn Seckenheim 10:45,8, 6. Ruderclub Mannheim. 3. Klaſſe: 1. Techn. L P. Abt. Mannheim(Polizei) 13:51,2, 2. Flieger⸗Ogru Mannheim 13:53, 3. SA 171 14:10, 4. Arbeitsdienſt 14:24, 5. Landespolizei 2, 6. SS 2/2. runkfurt⸗Mannheim Frankfurt ſiegt mit 73,5: 56,5 Punkten Im Rahmen der von der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen durchgeführten Großveranſtaltung im Mannheimer Stadion, in deſſen Mit⸗ telpunkt der Lauf„Quer durch Mannheim“ ſtand, fand auch ein Frauenſtädtekampf Mannheim— Frankfurt ſtatt. Schon bei der Feſtlegung dieſes urſprünglich gegen Karls⸗ ruhe geplanten Kampfes war klar, daß für Mannheim nicht viel zu gewinnen war. Dafür hatte Frankfurt in der Olympiakandidatin Fleiſcher, in Eckert, Jack und Reuter ſo überragende Kräfte, daß unſere Vertreterinnen un⸗ bedingt ihre Beſtleiſtungen erzielen mußten, wenn auch nur einigermaßen günſtig abgeſchnitten werden ſollte. Die Vorbereitungen für den Städtekampf waren bis ins einzelne hinein getroffen worden, nachdem auch Petrus die⸗ ſem Zuſammenarbeiten der Fochſchaften Handball und Leicht⸗ athletik unter dem Protektorat der Mannheimer Ortsgruppe ſeine Gunſt geſchenkt hatte, war auch der Beranſtaltung durch einen guten Beſuch der zum Gelingen notwendige Rahmen gegeben. Nachdem die letzten Läufer der Groß⸗ ſtaffeln das Ziel paſſiert hatten, marſchierten die beiden Städtemannſchaften auf das Feld. Schon im erſten Wett⸗ bewerb, dem 80⸗Meter⸗Hürdenlauf, demonſtrierte Frankfurt ſeine Ueberlegenheit. Der überragenden Technik von Frl. Eckert⸗Frankfurt konnte nur die Mannheimerin Neumann Gleichwertiges entgegenſetzen. Mit 12,8 Sek. holte ſich Frankfurt den erſten Platz und belegte auch durch Jack und Manger die nächſten beiden Plätze. Punkte holte ſich Frank⸗ furt in dieſem Wettbewerb 14, Mannheim kam nur auf 8. So war Frankfurt ſchon bei der erſten Konkurrenz in Füh⸗ rung gegangen und gab dieſelbe nicht mehr ab. Gute Leiſt ungen gab es im Diskuswerfen zu ſehen. Fleiſcher belegte mit 38,71 Meter den erſten Platz vor ihrer Kameradin Reuter mit 37,30 Meter. Beſte Mannheimerin wurde Frl. Egger, die mit 36,12 Meter wohl nicht an ihre vorſonntägliche Beſtleiſtung herankam, aber doch ihre Verbeſſerung als beſtändig zeigte. Punkte gab es für Frankfurt 13, für Mannheim 9. Unterdeſſen hatte der Starter zum 100 Meter⸗Lauf aufgefordert. Die Mainſtädter hatten Sperl, Croll und Bernhardt am Start, für Mannheim waren Wendel, Brechter und Hapel angetreten. Frankfurt gewann den Lauf überlegen. In der Reihonfolge, wie die Läuferinnen oben angegeben ſind, kamen ſie auch im Ziel an, wobei die erſte allerdings durch Rückenwind begünſtigt, die hervor⸗ ragende Zeit von 12,2 Sek. erreichte. Punkte holt ſich Frankfurt 16, Mannheim mußte ſich mit 6 begnügen und lag nun ſchon 20 Punkte zurück. Erfreulicher ſah es für Mannheim im Hochſprung aus. Frau Neumann, die ſchon im Hürdenlauf hervor⸗ ragend abgeſchnitten hatte zeigte ſich auch in dieſer Kon⸗ kurrenz von der beſten Seite. Sie kam mit Frl. Jack⸗ Frankfurt auf 1,41 Meter und holte damat den erſten, wenn auch geteilten Sieg für Mannheim. Im Hochſgrung kam ſogar Mannheim mit 11% zu 10 Punkten zu einem günſtigeren Ergebnis wie Frankfurt. Frl. Weskott gelang das große Stück, eine der beſten deutſchen Werferinnen zu ſchlagen. Der markierte Unter⸗ ſchied auf dem Raſen war kaum zu erkennen, nur Zeuti⸗ meter trennten die Siegerin von der Unterlegenen. Das Punktergebnis hat ſich dadurch für Mannheim bedeutend verbeſſert 62,5:47,5. Die in der Halbzeit des Handballſpieles ſtattfindende 10 mal 100 Meter ⸗Staffel brachte zum guten Ende noch einen Sieg für unſere Gäſte, die ſo in Mann⸗ heim einen hundertprozentigen Sieg herauslaufen konnte. Wohl konnte Mannheims Mitte der Staffel ſich einen Vor⸗ ſprung verſchaffen, aber Frankfurt war am Schluß doch ſtärker und gewann auch dieſem Wettbewerb. Frankfurt ſiegte im Geſamtergebnis mit 75,5:56,5. Wenn auch Mannheim dieſen Wettbewerb hoch verlor, ſo hatte er doch ſicher ſeine Werbewirkung nicht verfehlt. Wir ſahen herrlich gebaute Athletinnen im olympiſchen Wettbewerb. Wir ſahen Frauenkämpfe, die trotz größter Anſtrengung ihre Anmut nicht einbüßten. Die Ergebniſſe: 80 Meter Hürden: 1. Ecker t⸗Frankfurt 12,8 Sek, 2. Neumann⸗Mannheim 13,2 Sek., 3. Jack⸗Frankfurt 13,4 Sek., 4. Manger⸗Frankfurt 13,6 Sek., 5. Happel⸗Mannheim 14,3 Sek., 6. Stürmer⸗Mannheim. Diskuswerfen: 1. Fleiſcher⸗Frankfurt 38,71 Meter, 2. Reuter⸗Frankfurt 37,30 Meter, 3. Egger⸗Mannheim 36,12 Meter, 4. Bäurle⸗Mannheim 33,26 Meter, 5. Kerth⸗Mann⸗ heim 31,68 Meter, 6. v. Hain⸗Frankfurt 26,93 Meter. 100 Meter: 1. Sperl⸗Frankfurt 12,2 Sek., 2. Cröll⸗ Frankfurt 12,4 Sek., 3. Bernhardt⸗Frankfurt 12,4 Sek., 4. Wendel⸗Mannheim 12,7 Sek., 5. Brechter⸗Mannheim 12,9 Sek., 6. Happel⸗Mannheim 13 Sek. Hochſprung: 1. Jack⸗Frankfurt 1, Meter, mann⸗Mannheim 1,45 Meter, Meter, 4. Braun⸗Mannheim 1,35 Meter, 8. heim 1,30 Meter, 6. Siebert⸗Frankfurt 1,25 Meter. Speerwerfen: 1. Weskott⸗Mannheim 38 Meter, 2. Fleiſcher⸗Frankfurt 37,65 Meter, 3. Kehl⸗Mannheim 30,45 Meter, 4. Siebert⸗Frankfurt 30,10 Meter, 5. Happel⸗Maun⸗ heim 28,93 Meter, 6. v. Hain⸗Frankfurt 38,40 Meter. 10 mal 100 Meter: 1. Frankfurt:09,8, 2. Mann⸗ heim:10, 3. 2. Neu⸗ 3. Eckert⸗Frankfurt 1,35 Kehl⸗Mann⸗ Gaubergleichskampf Baden-Mifte Gau Mitte ſiegt im Stadion 12:7(7: In den Mittelpunkt der Mannheimer Großveranſtal⸗ tung im Stadion war der Vergleichskampf der beiden Gaue Mitte und Baden, der auch unter der Deviſe Wald⸗ hof—Magdebura ſtieg, geſtellt worden. Die Gäſte aus Magdeburg waren ſchon am Samstagabend gekommen und im Parkhotel, woſelbſt ſie abgeſtiegen waren von dem Gau⸗ ſpielwart Neuberth, Karlsruhe, und unſerem Bezirks⸗ beauftragten begrüßt worden. Die Mannſchaft hinterließ einen guten Eindruck und war bis auf einen Mann in der angekündigten Aufſtellung erſchienen. Für den Rechts⸗ außen Friedrich aus Naumburg war Weller, Gera ein⸗ geſetzt worden. Die Sachſen erſchienen uns faſt etwas ſiegesgewiß; fedenfalls gingen ſie voller Zuverſicht in die⸗ ſen ſchweren Kampf. Durch die verſchiedenen Veranſtaltungen hatte ſich der Beginn des Handballſpieles ſtark verzögert. Mit faſt einer Stunde Verſpätung betraten die beiden Mannſchaften das Feld. Als Unsgarteiiſcher war Schauermann beſtellt worden, der in der vergangenen Spielzeit das Endſpiel zwiſchen Minden und Magdeburg geleitet hatte. Nach einer kurzen Begrüßung und Austauſch von Wimpeln ſtieg dann der Kampf zwiſchen den beiden Mannſchaften, auf den man nicht nur in Baden ſchon ſeit Wochen geſpaunt war. Baden geht überraſchend ſchon in den erſten Mi⸗ nuten in Führung. Spengler ſpielt Lang frei und ſchon heißt es:0. Wohl iſt Mannheim zunächſt noch ganz im Bild, aber ſchon bald merkt man, daß es heute bei unſerer Vertretung nicht richtig klappt. Es werden in der Läufer⸗ reihe grobe Fehler gemacht, von denen ſich auch die Ver⸗ teidigung mit anſtecken läßt. Als nun gar Weigold ſich micht ganz ſattelfeſt erweiſt, ſteht ſchon frühzeitig feſt, Mannheim kann keine Lorbeeren ernten. Wir müſſen aber auch ſagen, daß Mannheim heute gar kein Glück hatte. Bälle, die ſonſt immer zwiſchen den Pfoſten landen, aingen Wap vorbei oder ſpritzten von der Latte zurück. Wir können ſchon eingangs unſeres Berichtes ſagen, Mannheim kämpfte heute mit wenig Glück, aber auch weit unter Form. Dem Führungstor der Badener war bald der Ausgleich auf dem Fuße gefolgt. Klingler wechſelte intelligent und nutzte einen Fehler von Rutſchmann prompt aus. Stahr vollendet einen Kombinationszug zu:1; Weigold kann den ſcharfen Ball nur berühren, aber nicht mehr halten. Stahr kann bald darauf wiederum Weigold überraſchen; dieſer Ball hätte unbedingt gehalten werden müſſen. Die Mitte⸗ ſpieler ſind durch dieſen überraſchenden Vorſprung in beſte Spiellaune gekommen und beherrſchen klar das Feld. Fehler um Fehler begeht die badiſche Hintermannſchaft. Es wird und wird nicht gedeckt, ſo daß die Sachſen faſt mühelos den Strafraum der Badener beherrſchen. Keller wirft Nr. 4 und 5. Klingler kann gar auf:1 für Mitte ſtellen. Das Spiel droht für Mannheim eine kataſtrophale Wendung nehmen zu wollen. Endlich gelingt es Herzog auf Abgabe Zimmermanns den zweiten Gegentreffer zu erzielen. Lüdi⸗ ger, der Torwart der Gäſte, iſt der Held des Tages gewor⸗ den. Seine Paraden ſind prachtvoll, ſein Stellungsſpiel fehlerlos. Schade, daß ſeine beiden Verteidiger ſehr unrein ſpielten, ja daß überhaupt die ganze Hintermannſchaft der Schwarz⸗Grünen mehr auf Halten, denn auf Spielen be⸗ dacht war. Mannheim hat Mühe, über das Mittelfeld hinauszukommen. Böttcher wirft unhaltbar den 7. Treffer. Nun läßt Mitte etwas nach und ſchon ſind zwei Treffer aufgeholt. Spengler und Zimmermann ſtellen auf:4, bei welchem Stand die Seiten gewechſelt werden. Während der Pauſe führen die Frauen und auch die Schüler ihre Staffelläufe zu Ende. Daß das Spiel für Mannheim verloren war, ſtand trotz der nur 3 Tore betragenden Differenz ſchon beim Wiederbeginn feſt. Heute wankte unſer beſtes Tortrio Weigold, Müller und Schmidt. In der Läuferreihe ſah es kataſtrophal aus. Keilbach liefert in ſeiner Vereinsmannſchaft weit beſſere Partien. Grundverkehrt war ſeine Stellung knapp fünf Meter hinter dem Sturm; auch Hauß und Rutſchmann waren weit von ihrer Beſtform entfernt, ſo daß ſich ein⸗ mal die Mitteſpieler leichter als erwartet entfalten konn⸗ ten und zum andern der badiſche Sturm keine Unter⸗ ſtützung hatte. Sollen wir nun noch betonen, daß uns auch dieſe Fünferreihe nur in wenigen Phaſen des Spie⸗ les gefallen konnte? Wir wollen das Ganze damit ab⸗ tun, daß wir feſtſtellen, Baden hatte nicht nur einen ſchwarzen, ſondern einen rabenſchwarzen Tag. Wir tun damit unſeren Gäſten nicht unrecht, ſchmälern auch nicht ihren Sieg. Ihr Sturm war uns klar über⸗ legen, aber die Hintermannſchaft konnte nicht ſo gefallen, da ſie viel zu unrein ſpielte und ihr Spiel nur darauf ein⸗ ſtellte den Gegner am Erfolg zu verhindern, ganz gleich auf welche Weiſe. Dies aber war ſchade. Auch die zweite Hälfte zeigte das gleiche Bild wie die erſte. Wieder zogen die Mitteſpieler mit einem größeren Torvorſprung davon, wieder machte man beit der badiſchen Mannſchaft die gleichen Fehler. Klingler gab einige Glanz⸗ 1— proben ſeines großen Könnens und ſchlug Weigold n dreimal. Keller erzielte den elften und der vorzügliche Mittelläufer Maſella machte das Dutzend voll. 12 Tore mußte Bade Hintermannſchaft von den Sachſen anneh⸗ men, denen ſie ſelbſt nur ſieben mit auf den Weg geben konnten. Spengler und Herzog erzielten noch drei Tyre ſo das Endergebnis mit 1227 ſtellend. Schiedsrichter 7 ſich Schauermann konnte heute nicht gefallen. Zum Abſchluß lief noch eine 4⸗mal⸗ 1500 Meter Staffel, zu der Poſt und TG Heidelberg an, traten. Heidelberg gewann in 17:23, Minuten Dem Publikum muß hoch angerechnet werden, daß es auch noch bei dieſer Staffel aushielt. Ein exeignisreicher Ta der Mannheimer Sportgeſchichte liegt hinter uns. Zwel mal blieben wir in geſchlagenem Felde, aber zumindeſt bei den Frauen wurde die Niederlage nicht ſo ſchmerzlich emp⸗ funden. Wenn wir trotz der Niederlage von einer in allen Teilen gelungene Veranſtaltung ſprechen, ſo zeugt dies von der Güte deſſen, was geboten wurde, trotz der Enttäuſchun⸗ gen im Hanoballſpiel. Weitere Spiele der Gauliga Sportfreunde Eßlingen— VfB Stuttgart 111(110 Anläßlich der Burgeinweihung in Eßlingen hatten ſich auf dem Eßlinger Sportplatz zu dem erſten Verbandsſpiel etwa 66000 Zuſchauer eingefunden, die einen an Span⸗ nung und Kräfteeinſatz kaum zu überbietenden Kampf zu ſehen bekomen. Die Eßlinger hatten dabei in der erſten Spielhälfte und der VfB dafür in der zweiten mehr vom Spiel. Beide Mannſchaften beſtritten das Spiel mit ver⸗ ſchiedenen Erſatzleuten. Bei Eßlingen wurde der Mittel⸗ läufer Diehl durch den Rechtsaußen Zoller erſetzt und weiker fehlte der Halblinke Bucher. VB mußte Rutz, Böckle und Hahn erſetzen. Schiedsrichter Brenner(Gafslingens war dem Spiel nicht gewachſen. Stuttgarter Kickers— 1. SSV Ulm:0(220) Etwa—5000 Zuſchauer ſahen am Sonntag in Degerloch den erſten Punktekampf zwiſchen den Stuttgarter Kickers und dem Ulmer In einem reichlich hart durch⸗ geführten Treffen kamen die Stuttgarter dabei zu ihrem er⸗ ſten. Sieg, der nach den beiderſeits gezeigten Leiſtungen als verdient bezeichnet werden muß. Die Blauweißen zeig ten unbedingt das beſſere Spiel. Schiedsrichter Birk mater(Nürtingen) fand mit ſeinen Entſcheidungen nicht immer Anklang. SpVg Cannſtatt— Sportfr. Stuttgart:0 Das zweite Stuttgarter Treffen ſah die Spielvereinigung Bad Cannſtatt und die Stuttgarter Sportfreunde im Kampf, bei dem es dann auch eine kleine Ueberraſchung gab, denn dem Neuling gelang es, auf eigenem Platz dem Gegner zwei Punkte abzuknöpfen. Auch dieſer Sieg war verdient. Schiedsrichter Jauch(Stuttgart) leitete korrekt. Ulmer F 94— Stuttgarter SC:2(:9 Das erſte Verbandsſpiel in Ulm mußte wegen des Aus⸗ bleibens des angeſetzten Schiedsrichters mit einiger Ver⸗ ſpätung geſtartet werden, eher der Erſatzſchiedsrichter Pfaf⸗ fenlehner(Neu⸗Ulm) zur Stelle war. Er brachte dann daz Spiel vor etwo 2500 Zuſchauern gut über die Zeit. Beide Monnſchaften traten in ſtärkſter Aufſtellung an. In der erſten Halbzeit war der Sportelub ſchneller und geführeicher im Angriff. Die Ulmer Hintermannſchaft nerſtand es aher, dieſe Angriffe rechtzeitig abzuſtoppen. Nach der Pauſe war das Spiel ausgeglichen und es ſah ſchon nach einem Unent⸗ ſchieden aus, als es den Ulmern Loch noch kurz vor Schluß gelang, durch den Rechtsaußen Eberhardt den Siegestreſſer zu erzielen. . SSV. ASV Nürnberg— Bayern München 928(:)) Der ASV, der in der Mannſchaft einige gute Leute hat, wird mit dem Sturm des Sonntags keine Lorbeeren epnten. Vor allem machte ſich das unproduktive Spief dez Halbrechten Scherm ſtörend bemerkbar. Der beſte Mann der Nürnberger war der Mjittelläufer Wiesner, ſehr gut war auch der linke Verteidiger Schranz ſowie der linke Läufer Hertlein. Bei München ſpielte Heidkamg als Halb⸗ rechter ſchlecht und recht, am beſten gefiel im Sturm noch Bergmaier, ſonſt ſtachen noch Goldbrunner und Bader hervor. Die erſte Halbzeit ſtand im Zeichen der Nürn⸗ berger, die aber durch die Unentſchloſſenheit ihrer Stürmer wicht zum Erfola kamen, zudem verteidigten die Gäſte auch recht zahlreich.— Seßner⸗Ansbach traf mit ſeineß Entſcheidungen nicht immer das Richtige 1. FC Bayreuth— 1. JC Nürnberg:3(:9 3000 Zuſchauer erlebten in Bayreuth einen feſſelnden und abwechſflungsreichen Kampf. Nürnberg bot die beſſere Geſamtleiſtung und hat verdient gewonnen. Im Zuſam⸗ menſpiel und Schnelligkeit war es von Anfang an über⸗ legen. Die Bayreuther erſetzten dieſen Mangel durch er⸗ höhten Kampfeifer und konnten dadurch ein offenes Spiel erzwingen. Die beiden Torhüter waren die beſten Leute auf dem Felde. Auch die Verteidigungen waren auf der Höhe. Wunderlich⸗München amtierte einwandfrei Wacker München— BCE Augsburg 213(:2) Der Saiſonauftakt in München begann am Sonntag vor 5000 Zuſchauern auf dem FC⸗Platz mit einem Doppel⸗ ſpiel. Im erſten Treffen gab es einen glücklichen Augs⸗ burger Sieg, denn nach der Geſamtleiſtung wäre zumindeſt ein Unentſchieden gerechter geweſen. Bei den Gäſten ge⸗ fiel vor allem der Torhüter Klein, vor ihm ſtanden ſchlag⸗ ſichere Verteidiger, in der Deckung fand ſich der neue Mittelläufer Wörlein gut zurecht und im Sturm waren vor allem die beiden Flügelſtürmer Späth und Dommel auf der Höhe. Wackers Stärke lag in der Abwehr gut war auch der Mittelläufer Bayerer, aber im Sturm es zu wenig geſchloſſenes Spiel.— Kreichauf⸗Nürn⸗ berg leitete nicht immer zufriedenſtellend. Die erſten Spiele in Anterbaden⸗Oſt FV 09 Weinheim— BfB Wiesloch:2 80 Eberbach— Kickers Walldürn 112 7G Kirchheim— Handſchuhsheim 311 Fg Plaukſtadt— Union Heidelberg:2 FV Weinheim— Pf Wiesloch:2(:0) Mit dem Start der Verbandspflichtſpiele treten die Ge⸗ ſchehniſſe auf dem grünen Raſen wieder in den Vorder⸗ grund allen Intereſſes, nicht nur unſerer Fußballvereine, ſondern auch einer zahlreichen Gefolgſchaft. Es geht aber nicht nur um die heißbegehrten Punkte, ſondern noch um vieles mehr. Aus den Fehlern des Vorjahres hat man ſeine Lehren gezogen und ſich den großen Vorſatz genom⸗ men, es diesmal weit beſſer zu machen, um die geſteckten Ziele zu erreichen. Der erſte Tag brachte in Weinheim, wo der wiederum als Meiſterſchaftsanwärter ſtartende FV 0g den ganz knapp um den Abſtieg herumgekommenen VfB Wiesloch empfing, gleich ein Treffen ganz erleſener Art. Man war geſpannt, wie ſich Wiesloch mit der gegebenen Situation, die nicht ganz leicht war, abfinden würde. Wie erwartet, boten die Gäſte Weinheim einen ſchnellen Kampf voll Einſatz, aber nicht ganz die techniſche Reife und das große Stehver⸗ mögen, das den Gegner auszeichnete, ſo daß Weinheim als die erfahrenere Elf, die alle Regiſter ihres achtbaren Kön⸗ nens zog, einen knappen, aber verdienten Sieg landen konnte, der allerdings während der Schwächeperiode der 2. Hälfte etwas in Frage ſtand. Trotz einer begreiflichen Nervoſität entwickelte ſich ſo⸗ ſort ein ſchneller, raſſiger Kampf, der ſchon in der erſten Minute ſpannende Augenblicke brachte. Schon nach kurzer Zeit klappte es bei Weinheim ausgezeichnet, ſo daß der äſtehüter verſchiedentlich rettend eingreifen mußte. In der 10. Minute verſchuldete Torwart Zuber durch Halten eines gegneriſchen Stürmers einen Elfmeter, den Pennig I prompt zum Führungstreffer für Weinheim verwandelte. Durch ihr beſſeres Zuſpiel konnte die Platzmannſchaft auch weiterhin dominieren, und bis zur Pauſe hatte man das Ergebnis durch unhaltbaren Kopfſtoß von Schneider und einen weiteren, von Pennig J verwandelten Händeelfer auf:0 erhöht. Nach Wiederanſdiel kam Wiesloch periodenweiſe ſtark auf während ſich in Weinheims Abwehr bedenkliche Schwächen bemerkbar machten, die innerhalb kurzer Zeit zu zwei Gegentoren durch den entſchloſſenen Gäſtehalb⸗ rechten Wohlbold führten. Bis zum Spielende waren die Leiſtungen beider Mannſchaften ziemlich ausgeglichen, da Wiesloch durch Schnelligkeit und Einſatz die beſſere Technik Weinheims aufzuholen verſtand, dramatiſche Szenen ſtiegen vor beiden Toren, aber die Qualität beider Torhüter konnte weitere Erfolge verhindern. 2 Der F V Weinheim wird auch in dieſem Jahre mit vorne bleiben. Man erwies ſich als recht gut gexrüſtet und hatte bei genauerem Zuſpiel und beſſerem Einzelkönnen eine gute Durchſchlagskraft aufzuweiſen. Der Sturm in dem Schneider für Schwung ſorgte, griff in vollendeter Manier an und ſchoß dabei befriedigend. Zuverläſſia und ſtabil war die Läufereihe, während die mächtigen Backs Sutter und NReudoll nach einer alänzenden erſten Hälfte e Torwart Fahrenbach hielt in eindrucksvoller Weiſe. Wiesloch hat ſich mit größtem Eifer zu behaupten verſucht und dem routinierten Gegner nach der Pauſe das Beſtehen recht ſchwer gemacht. Der Sturm war im erſten Teil des Spieles etwas ſchwach, bot aber ſpäter recht au: ſprechende Leiſtungen. Die Läuferreihe arbeitete beſon⸗ ders in der Deckung zur Follſten Zufriedenheit. 1 einer wuchtigen, aber etwas nervöſen Verteidigung ſtan ein trotz Ueberlaſtung höchſt unverzagter und ungemein ſicherer Torwart. Die Spielleitung durch Schiedsrichter Scherer ⸗Neckarau war flott und aufmerkſam. Pfalz⸗Oſt: Pfalz Ludwigshafen— AS Ludwigshafen 011 Kickers Frankenthal— 04 Ludwigshafen 90:4 FV Mutterſtadt— F Frankenthal 311 Vie Neuſtadt— FV Speyer 010 FG Oppau— Fc 03 Ludwigshafen 38 TS Rheingönheim— SpVg Muundenheim 110 Pfalz Weſt 1. FC Kaiſerslautern— 05 Pirmaſens:0 BfR Kaiſerslautern— 36Otterberg 91 FE Rodalben— Sc Kaiſerslautern:2 FW Landſtuhl— Reichsbahn Kaſfſerslautern 072 Waldfiſchbach— Pirmaſens 1873:2 FV Homburg— MSW Kaiſerslautern:2 Deulscherfunballbund e. U. Gau 1A Baden SONNTAG, den 15. September 1935, Gauverglelehs kampf Trib. Sitzol. Stehpl. Exwerbl. Jug. Schüler Da. Stud. —55 65 40 90 20 Vorverkauf: Mannbelm: Zig rfenh, Beet; E Ls Welck, G 40 40 Möhſer, K 1. 5 8 — . See B S 5 Preise: V. L40 85 Au Miftelrhein— Gau Baden Vorher spielen die alten Fuß ballpienlere der beiden Gaue Die Freise einschl. Sportgtoschen. Furziltze hr gegen den gllfigen tt. Schleicher, Tattersel 7 25'hafen: Sporth. Fahfbach, Ludo getr. 0 nachmittags 3 Uhr, Stadion Mannheim: dies von äuſchun⸗ J 11(110 itten ſich ndsſpiel n Span⸗ ampf zu er erſten ehr vom mit ver⸗ Mittel⸗ id weiter ſckle und zen] war :0) Degerloch Kickers t durch⸗ hrem er⸗ iſtungen zen zeig⸗ Birk⸗ zen nicht 2˙0 einigung t Kampf, ab, denn Gegner verdient. es Aus⸗ zer Ver⸗ ter Pfaf⸗ ann das Beide In der ährlicher es aber, inſe war t Unent⸗ r Schluß es treſſer 10·⁰0 te Leute orbeeren iel dez e Mann ſehr gut er linke Is Halb⸗ rm noch Bader r Nürn⸗ Stſtrmer ic Gäſte it ſeinet 12 eſſelnden e beſſere Zuſam⸗ an über⸗ hurch er⸗ es Spiel en Lentte auf der dfrei. :2 Sonntag Doppel⸗ n Augs⸗ umindeſt iſten ge ⸗ n ſchlag⸗ zer Zeit äſtehalb⸗ aren 5 n, echt n ſtiegen Torhüter ahre mit iſtet und önnen urm, in 7 7 iſſig u n Backs t Hälfte cksvoller haupten ruſe das u erſten echt an⸗ beſon; Hinter ig 1 ngeme ds richter W — — er E18 ersell ſgstr. 0 Montag, 9. September 1935 Neue Maunheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 413 25 Fahre S 1910 Käfertal Die Jubiläumsveranſtaltung am Samstag abend Unter großer Anteilnahme ſeiner Mitglieder, Gönner und Freunde feierte der SC 1910 Käfertal, deſſen alte Herrenelf, in der noch einige Kanonen aus der einſtigen „eiſernen Elf“ mitwirkten, am Samstagmittag die Na⸗ tionaltheatermannſchaft mit:1 Toren beſiegen konnte, am gleichen Abend das F e ſt 1 eines 25 jährigen Be⸗ ſtehen s. Man mußte dabei die erfreuliche Feſtſtellung mächen, daß der 2. Vereinsführer Hettler, im Bunde mit den Männern Brauch, Kilkan, Welker u. a. ſich nicht nur darauf verſteht, Fußballſpiele aufzuziehen, ſondern auch die glückliche Gabe beſitzt, einen Feſtabend zu veranſtalten, an dem ſich mancher Großverein ein Bei⸗ ſytel hätte nehmen dürfen. Mit einem ganz hervor⸗ ragenden Programm, das die große Familie des SC bald in die richtige Feſtſtimmung brachte, wurden bis in den anderen Morgen hinein Stunden ganz erleſener Art ge⸗ boten, an die man ſich noch lange Zeit mit Freuden er⸗ innern wird und die dazu beigetragen haben, beſtehende Freundſchaftsbande noch inniger zu knüpfen. In der Feſtanſprache des Ehrenvorſitzenden Höny, der eigens in alter Treue zur Feierſtunde des Vereins aus feinem jetzigen Wirkungskreis Berlin gekommen war, und der der erprobten Anhänglichkeit der Männer in der Vereinsleitung, der Opferwilligkeit der Aktiven(die ſich nun wieder anſchicken, den Sc zu neuem Anſehen zu bringen), ſeinen Dank ausſprach, wurde auch der ein⸗ ſtigen„eiſernen Elf“ gedacht, die mit den Grundſtein legte zur heutigen Größe des Vereins. Wir feiern einen Tag der Freude und der inneren Einkehr, ſo führte Höny weiter aus. Es wurden ſchwere Klippen umſchifft und der Beſtand des Vereins war im Weltkrieg, deſſen Toten man ehrfurchtsvoll gedachte, auf das ſchwerſte be⸗ droht. Höchſte Anerkennung wurde der derzeitigen Lei⸗ lung gezollt, die mit ihren hohen haushälteriſchen Gaben, zen guten Grundſatz ihrer altverdienten Vorgänger, nicht mehr auszugeben, als zur Verfügung ſteht, erfolgreich in die Tat umſetzt. Groß war die Zahl der Glückwünſche; Vf R Man n⸗ Heim, Spo Waldhof, Vfs Neckarau, Phönix Mannheim, 07 Mannheim, IV Weinheim, V Frankenthal, der Bf 04, der als Schwer⸗ alhlettkabteilung dem SC Käfertal ein Jahrzehnt ange⸗ ſchloſſen war, und die Kegler Käfertals hatten ihre beſten Wünſche entboten. Für die Stadt Mannheim ſprach Oberbürgermeiſter Ren ninger ſchriftlich ſeine Glück⸗ wünſche aus, der Dy B, Gauführer Linnenbach, der Gau⸗ jugendwart und der Gaurechtswart überſandten Glück⸗ wünſche. Als Vertreter der Partei fand der unermüdliche Ortsgruppenleiter Gawran markante und zündende Worte. Er lobte den Sdealismus der Fußball⸗ gemeinde, die im Sport eine Pflegeſtätte für die Jugend, die wir mehr denn je nötig haben, geſchaffen hat. Männer, die in Aufſtieg oder Niedergang ſtets zur Sache geſtanden haben und die— es waren Dr. Gleißner, Jakob Geiger, Jean Helfinger und Fritz Heck⸗ mann— verdientermaßen zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, ſollten hier in kleinem Rahmen als Vorbild dienen, wie im großen Deutſchland unſer Führer Adolf Hitler, der uns Treue und Kraft gibt zum Kämpfen und Arbeiten. Das Deutſchlandlied leitete über zu dem geſellſchaft⸗ lichen Teil des Abends, dem eine Reihe der bekannteſten Mitglieder unſeres Nationaltheaters in vollendet gedie⸗ gener und prächtiger Weiſe weit über den Rahmen einer ſonſt üblichen Jubiläumsfeier hinaus eine kunſtvolle Weihe gaben. Mächtigen und veridenten Beifall einer reſtlos begeiſterten Zuhörerſchaft fanden Frl. Gertrud Walker (Sopran), Wilhelm Trieloff(Bariton), Heinrich Hölzlin(Baß), Adalbert Steinkamp(Flötenſoliſt) und am Flügel Rolf Schickle, ſowie Dr. Gleißner, der ſeinen ſelbſtverfaßten und komponierten„Fußball⸗ marſch“ auf dem Flügel zu Gehör brachte. Als Anſager hatte Offenbach mit Witz und Geiſt dankbare Zuhörer gefunden, die ſeiner Duo⸗Szene„Das Verhör“ mit wach⸗ ſender Begeiſterung folgten. Umrahmt wurde das Feſt durch geſangliche Darbietun⸗ gen der befreundeten Männergeſangvereine Sänger⸗ bund, Frohſinn, Eintracht und Freun d⸗ ſchaft und den muſikaliſchen Teil beſtritt der Muſik⸗ zug der D A F⸗Ortsgruppe Städtiſche Betriebe und Ver⸗ waltungen unter Leitung von MZF. Herrmann. Die herrlich verlaufenen Jubiläumsſtunden mit ihrem Rückblick auf das Vergangene, der Erkenntnis des Ge⸗ ſchaffenen und dem Ausblick in die Zukunft werden dem SCE 1910 Käfertal weiterhin ein Anſporn ſein, treue Mit⸗ ſtreiter der deutſchen Sportbewegung zu ſein. gs. Kraftſportmeiſterſchaften in Ludwigshafen Greulich und Größle vom To 46 Mannheim dritte Sieger im Raſenkraftſport Der Hindenburgpark in Ludwigshafen iſt heute die Kampfſtätte der diesjährigen deutſchen Meiſterſchaften in Gewichtwerfen, Raſenkraftſport(Dreikampf: Hammer⸗ werfen, Gewichtwerfen und Steinſtoßen) ſowie die Mann⸗ ſchaftswettbewerbe im Tauziehen und Rundgewichtsriegen. Veranſtalter iſt der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Ludwigshafen. Die Organiſation klappte bis auf einige leinigkeiten gut. Der Beſuch jedoch blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Als Einlage wird neben dem Meiſterſchaftsprogramm ein Ringerturnier in der Leicht⸗ gewichtsklaſſe durchgeführt. Die Vorkämpfe im Gewichtwerfen und die Entſchei⸗ dungen wurden bereits am Vormittag abgewickelt. Hier⸗ bei überraſchten die Mannheimer Teilnehmer Greulich und Größle vom TVM 1846 angenehm. Sie ſtanden zum erſtenmal in einer ſolchen Konkurrrenz, erzielten trotz⸗ dem überraſchend gute Leiſtungen und konnten im Schwer⸗ und im Mittelgewicht je den 3. Platz belegen. 10 erzielte im Hammerwerfen 40,58 Meter. Gewicht⸗ 1575 Meter And Steinſtoßen 8,32 Meter. Grüßle 33,92 Meter, 16,08 Meter und.72 Meter. Beide können ſich in den Wurfübungen noch viel verbeſſern. Seeger⸗Oßweil erreichte mit 46,24 Meter die beſte Tagesleiſtung im Ham⸗ merwerfen, ihm folgte Wolf⸗Karlsruhe mit 43,64 Meter. Der Nachmittag wurde mit den Demonſtrationen der Rundgewichtsriegenmannſchaften eingeleitet. Man ſah ſehr ſchöne Leiſtungen. Anſchließend wurden die Ent⸗ ſcheidungen im Gewichtwerfen gefällt. Wenninget⸗Zuffen⸗ hauſen holte ſich heute ſeine 20. Deutſche Meiſterſchaft. Auf der Matte gab es bei den Vorkämpfen im Leicht⸗ gewicht im Treffen zwiſchen Brunner⸗Feudenheim und Sommer⸗Sandhofen eine vorzeitige Entſcheidung, denn Brunner mußte wegen Verletzung aufgeben. Die Ergebniſſe: Raſenkraftſport⸗Dreikampf, Federgewicht: Deutſcher Meiſter: Bur khardt⸗Korlsruhe 164.; Seidel⸗Geiß⸗ lingen 158.; Deginder⸗Mainz 156.; Hiedl⸗München 152 ukte. Leichtgewicht: Deutſcher Meiſter: Demkel⸗ Erfurt 195.; Hermann⸗Marburg 190.; Schwengler⸗Köln 170, Böffert⸗Dillſtein 145 Punkte. Mittelgewicht: Deutſcher Meiſter Wolf⸗Karlsruhe 246.; Seeger⸗Osweil 240.; Größle⸗T 46 Monnßeim 197,5.; Höbel⸗Oggersheim 172 Punkte Schwergewicht: Deutſcher Meiſter Wenninger⸗ Zuffenhauſen 228,5.; Liſt⸗Neu⸗Iſenburg 216.; Greulich⸗ D 46 Mannheim 212 Punkte. 5 Gewichtwerfen. Altersklaſſe, Leichtgewicht: 1. Küſterer München) 13,77; 2. Schmidt(Karlsruhe) 13,65; 3. Mäule Forlsruhe) 12,40 Meter. Schwergewicht: 1. Oeſterlin (Karlsruhe) 18,88; 2. Bölling(Karlsruhe) 13,40; 3. Eiſen⸗ gut(Obrigheim) 12,24 Meter. Raſenkraftſport, Leichtgewicht: 1. Schmidt(Karlsruhe) 17.; 2 Küſterer(München 141 P. 3. Groh(Ve Nek⸗ korau] 127,5 Punkte. Schwergewicht: J. Oeſter lin(Karls⸗ kühe) 160.; 2. Böllung(Karlsruhe) 124.; 3. Dittmann Erfurt) 114,5 Punkte. Ringerturnter: 1. Freund Ludwigshafen; 2. Mund⸗ ſchenk⸗Moinz; 3. Sommer⸗Sandhofen; 4. Schenk⸗Sandhofen; d, Barthmann⸗Feudenheim; 6. Geiſſert⸗Waiblingen. Enoͤlich wieder Verlin ſiegreich Hamburgs Fußballelf enttäuſchte diesmal Nach einer dreijährigen Pechſträhne gelang es der Ber⸗ liner Fußball Stältemannſchaft der Hamburger Elf end⸗ lich wieder eine Niederlage beizubringen. In der 41. Be⸗ gegnung der beiden Städte ſiegten die Reſchshauptſtädter mehr als verdient mit:1(:1) Toren.. Der Herthaplatz am Geſundbrunnen erlebte wieder einen Großkampftag, 25 000 Zuſchauer waren Zeuge dieſes Ereigniſſes. Vor Beginn des Kampfes nahm der Gaufach⸗ Zutsleiter Glöckler eine Ehrung des Hertha⸗Verteidigers rauſe vor, der ſein 50. Repräſentativſpiel beſtritt. Das piel ſelbſt enttäuſchte gewiſſermaßen, denn die Ham⸗ ürger kamen während des ganzen Spieles nie in Schwung. Sie hatten es nur ihrem guten Tormann Kath zu verdanken, daß ſie zahlenmäßig nicht höher verloren. Auf beiden Seiten wurde hart, äber fair gekämpft. Es gab keine Klaſſeleiſtung, trotzdem konnte das Spiel ge⸗ allen. Berlin war ſtändig leicht überlegen, nach dem Bechfel ſogar ſehr ſtark im Angriff. Doch die Berliner Stllrmer verſtanden nicht zu ſchießen. g 1 fort nach dem Anſtoß war Berlin im Angriff, Ham⸗ Gens Abwehr hatte harte Arbeit zu leiſten. Trotzdem kam Hamburg üherraſchend in der 9. Minute zum Führungs⸗ r Noa ck erhielt freiſtehend den Ball und ſchoß in die dia Ecke. Berlins Stürmer vergaben im Strafraum le beſten Gelegenheiten, ſelbſt das leere Tor fanden ſie Aobrfach nicht. Fünf Minuten vor der Pauſe fiel der züsgleich, als Fram be einen bereits abgewehrten Ball bindräctte. Drei Minuten ſpäter konnte Berlin bereits zen Enderfolg ſicherſtellen. Eine ſchöne Rechtsflanke köpfte e Linksaußen Dau da ein. Allerdings war Kath hier zicht ganz ſchuldlos. Nach der Pauſe wurde das Spiel ann s noch ſchwächer, doch konnten die Reichshaupt⸗ 5 ter ihren Vorteil zahlenmäßig nicht ausdrücken, und kam Hamburg mit einer knappen Niederlage davon. Badens Gegner Die Mittelrhein⸗Elf probt noch einmal 90 Fußpollelf des Gaues Mittelrhein, die om 15. Sep⸗ wird f. in Mannheim gegen den Gau Baden antritt, in folgender Beſetzung ſpielen: Mombré (Mülheimer SV) Hönig Piitz (Allianz Köln)(Weſtmark Trier) Vogel Hoofs Klein (Kölner SC 99)(Mülheimer SV)(SV Beuel) F. Elbern Dahmen Gauchel Schlawitzki J. Elbern (Beuel)(Efk Köln)(Neuendorf)(Cf Köln)(Beuel) Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Mannſchaft noch Aenderungen erfährt, denn am Mittwoch, 11. September, wird in Köln noch ein Probeſpiel ſtattfinden, zu dem nicht weniger als 32 Spieler aufgeboten werden. Die für die Gaumannſchaft vorgeſehenen Spieler ſind dabei auf die A⸗ und B⸗Elf verteilt. So ſpielen Mombré, Hoofs, Klein, F. Elbern, Dahmen, Gauchel und Schlawitzki in der einen und J. Elbern, Vogel, Pütz und Hönig in der anderen Mannſchaft. Die Spiele am 13. September 4 2 e e e In Bieslau! De Pölen(16. 92 Stettin: Deutſchland— Eſtland(15.) In Warſchau: Polen B— Lettland(15.) Auswahlſpiele In Gera: Mitte— Südweſt(15.) In Mannheim: Baden— Mittelrhein(15.) In Schwetzingen: Unterbaden⸗Oſt— Unterbaden⸗Weſt. Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gan Stdweſt: Keine Spiele! Gau Baden: Germania Brötzingen— Vs Neckarau. Gau Württemberg: 1. SSV Ulm— VfB Stuttgart, Sportfr. Stuttgart— Stuttgarter SCE, Spyg Cannſtatt— Stuttgarter Kickers, S Feuerbach— Ulmer FW 94, V Zuffenhauſen— Sportfr. Eßlingen. Gau Bayern: 1860 München— Wacker München, Bayern München— 1. Fc Bayreuth, BC Augsburg— FC München, 1. FC Nürnberg— Schalke 04(13.). Handball Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Baden: Paarungen noch nicht bekannt! Gau Württemberg: TV Altenſtadt— Stuttgarter TV, Tg Schwenningen— TW Connſtatt, Tgſ Stuttgart— Tod Göppingen, Tgd Eßlingen— Stuttgarter Kickers, TS Süſſen— Eßlinger TSV. 1. Friſchlings⸗Preis. 2900, gohg Meter. Perlmutter Bismart), 2 Casco,., König Heinrich. Fer⸗ Nadfernfahrt Baſel-Cleve Deutſcher Triumph auf der 1. Teilſtrecke Die erſte Strecke der Amateur⸗Radfernfahrt Baſel— Cleve, die am Samstag über 350,6 Km. von Baſel nach der Opelſtadt Rüſſelsheim am Main führte, geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für die deutſchen Fahrer. Im Spurt ſiegte aus einer 18⸗köpfigen Spitzengruppe der Schwein⸗ furter Wendel in 10:18:15 Stunden vor ſeinem engeren Landsmann Heller und Wierz(Klein⸗Auheim). Sörenſen⸗ Dänemark war als Vierter der erſte Ausländer überhaupt, Ott⸗Schweiz wurde Siebter und Nievergelt⸗Schweiz Zehn⸗ ter. Nicht weniger als acht Deutſche befanden ſich in der 13 Mann ſtarken Gruppe, die in den Straßen Rüſſelsheim zum Endſpurt anſetzte. Vom Start in Baſel ab entwickelte ſich ein zwar ſchnel⸗ les, zunächſt aber wegen der ebenen Straße wenig ereig⸗ nisreiches Rennen. Hervorragend war auf dieſem Strek⸗ kenteil ſchon die Mannſchaftsarbeit der Schweizer, die keinen Mann allein ließ, wenn er Defekt hatte. Trotzdem brachten ſie Meier, der geſundheitlich nicht auf der Höhe ſchien und ein beſonderer Pechvogel ſein mag, nicht mit der W⸗köpfigen Spitzengruppe nach Karlsruhe, das 10.52 Uhr erreicht wurde. Die Dänen hatten hier bereits nur noch ſechs Leute vorn, von denen im weiteren Verlauf des Rennens aber einige noch ſtark zurückfielen. Vorſtoßver⸗ ſuche wurden auch ſpäter noch von dem aufmerkſamen Felde im Keim erſtickt. 52 Km. vor dem Ziel jedoch gelang es drei deutſchen Fahrern, ſich vom Felde zu löſen. Haus⸗ wald⸗Chemnitz, Wiertz⸗Klein⸗Auheim, Wendel⸗Schwein⸗ furt gingen zuſammen ab und hatten auch gleich einen guten Vorſprung, Die Deutſchen fuhren ihr Rennen wei⸗ eine aufregende ie in dieſer Haupt⸗ ter. Hinten entfeſſelten die Verfolgung. Die deutſchen 8 gruppe lagen, begriffen jedoch nicht, 5 92 delte. Sie beteiligten ſich ſelbſt mit vollem Einſatz an der verſchärften Fahrt, ſtatt dafür zu ſor daß ihre enteil⸗ ten Mannſchaftskameraden an den 2 Vorſprungs gehen konnten. Eine 13⸗köpfige Spitzengruppe traf in Rüſſelsheim zuſammen ein. Unter dem brauſenden Jubel einer großen Zuſchauermenge gab es hier einen verzwei⸗ felten Endkampf, aus dem dann doch drei deutſche Fahrer als ger hervorgingen. Wendel durchfuhr als Erſter in 10:18:15 Stunden das Ziel, um jeweils Handhreite ge⸗ folgt von Heller und Wierz. Mit Sörenſen⸗Dänemark kam der erſte Ausländer auf den vierten Platz. In der Länderwertung, in der die erſten ſechs! jeder Mannſchaft gewertet werden, holten die de Fahrer gleich einen beträchtlichen Vorſprung heraus. Die Ergebniſſe: Radfernfahrt Baſel— Cleve: 1. Strecke:(Baſel— Rüſſelsheim, 350,3 Km.: 1. Wendel⸗Schweinfurt 10:18:15 St.; 2. Heller⸗Schweinfurt; 3. Wierz⸗Klein⸗Auheim; 4. Sörenſen⸗Dänemark; 5. Löber⸗Schweinfurt; 6. Weiß⸗ lin; 7. Ott⸗Schweiz; 8. Haus wald⸗C lin; 10. Nievergelt⸗Schweiz; 11. 9 Schweiz; 18. Wettſtein⸗Schweiz alle dichtauf. um was es Länderwertung: 1. Deutſchland 61:49:37, Std. 2 2. Schweiz 62:25:44,4 Std.; 6. Dänemark 64:54:29,2 Std. Europameiſterſchaften der Freiſtilringer Schweikert und Siebert ausgeſchieden Die Kämpfe um die Europameiſterſchaften im Freiſtil⸗ ringen im großen Feſtſaal der Brüſſeler Weltausſtellung wurden am Samstag mit den Vorentſcheidungen fort⸗ geſetzt. Dabei gab es eine ganze Reihe Ueberraſchungen, beſonders für die Deutſchen. Eindrucksvolle Stege unſerer Vertreter wechſelten mit ganz überraſchenden Niederlagen ab. So ſchieden der Reichswehrſoldat Schweikert(Berlin) im Mittelgewicht und der Poliziſt Siebert(Darmſtadt) im Halbſchwergewicht durch zwei Niederlagen aus. Das Haus war wieder recht ſchwach beſucht, jedoch kamen die Zuſchauer durch die großartigen Leiſtungen der Ringer voll auf ihre Koſten, beſonders durch die vielen Fallſiege. Mit Beginn der dritten Runde trat Meiſter Brendel im Bantamgewicht gegen den ſchwer zu bekämpfenden Belgier Lamot an. Brendel war meiſt überlegen, trotz⸗ dem gab das Kampfgericht nur einen 211 Richterſpruch für den Deutſchen. Damit war der Belgier gänzlich ausgeſchal⸗ tet. Aus dem Wettbewerb ſind ferner Leiſerowitſch(Däne⸗ mark) durch Lörtnoz(Ungarn) und Bron(Schweiz) durch Nizzola(Italien) ausgeſchieden. Im Federgewicht brachte der Dortmunder Sper⸗ ling mit kraftvollen Klemmen den Itallener Zaucer mehrmals in äußerſte Gefahr. Er führte längſt mit aroßem Vorſprung, als er in der 12. Minute etwas unüberlegt aus dem Stand mit Klemmem der Arme ſeitwärts über⸗ gehen wollte und ſich, da er den Gegner nicht ganz mit⸗ nehmen konnte, ſelbſt legte und ſomit die erſten drei Fehlerpunkte erhielt. Im Leichtgewicht zeigte ſich der Münchener Ehr l beſonders angriffsluſtig. Der gefährliche Schwede Karlſſon mußte gleich zu Anfang durch Schleudergriff zu Boden, Wieder in den Stand zurückgekehrt, brachte Ehrl nochmals ſeinen Spezialgriff. Seitenuntergriff mit Nelſon an, der ihm nach:35 Minuten den gewünſchten Erfolg brachte. Kaärlſſon ſchied damit aus. Weiterhin ſind ausgeſchieden: F. Vordermann(Schweiz) durch Punktniederkage gegen Thompſon(England) und Lalemand(Belgien) durch Schulterfallſien durch H. Pihlaſamäki(Finnland). Kar⸗ pathy(Ungarn) ſchaltete Offre(Frankreich) durch einen entſcheidenden Sieg aus. 5 Dann kam die große Ueberraſchung im Welter⸗ gewicht, wo der Pfälzer Schäfer ſchon nach 50 Sek. gegen Anderſſen(Schweden) einem Hüftſchwung zum Opfer ſiel und ſich aus der Brücke nicht mehr retten konnte. Mit fünf Fehlerpunkten war Fox(England) durch W. Angſt (Schweiz] ebenfalls erledigt. Im Mittelgewicht erlitt Schweikert(Berlim) gegen den Ungarn Sevary, der den Deutſchen am Boden gar nicht aufkommen ließ, mit 2˙1 Punkten eine knappe Niederlage und wurde damit aus dem Rennen geworfen. Der Schweizer E. Angſt warf den bärenſtarken Bougzat(Frankreich) nach:45 Min. aus dem Wettbewerb. Wenig angriffsluſtig zeigte ſich auch Slebert(Darm⸗ ſtadt) im Halbſchwerge wicht. Obwohl der Deutſche zum Schluß den Vorſprung des Oeſterreichers Oberländer ſtark aufholte, erhielt dieſer mit 310 den Sieg zugeſprochen. ſo daß Siebert ausſchied. Weitere Ergebniſſe: Federgewicht: Toth⸗Ungarn beſiegt J. Vordermann⸗ Schweiz nach Punkten.— G. Pihlajamäki⸗Finnland bef. Morrell⸗England n. P.— Mittelgewicht: Jvar Johannſſon⸗ Schweden beſ. Sulen⸗Belgien nach 4 Minuten.— Halb⸗ ſchwergewicht: Neo⸗Eſtland beſ. Dättwyler⸗Schweiz n. P. Pferderennen im Reich Karlshorſt(8. September), R. Haniels ner liefen: Trompeter, Galala, Tanagra, Reiher. Tot. 16:10, Pl. 10, 11, 110. 2. Nobel⸗Jagbrennen. Ehrpr. und 2800 /. 3000 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Feldſoldat(Hauſer), 2. Horrido, 3. Glücksſtern. Ferner liefen: Rücktritt, Walmery, Mai⸗ länder, Meine Freundin, Fidibus. Tot. 35:10, Pl. 14, 14, 17:10. 3. Alchimiſt⸗Flachreunen. 2500 /. Zweijähr. 900 Meter. 1. Frau J. Ramms Balilla(Hiller), 2. Nautikus, g. Fascio, 4. Aja 2. Ferner liefen: Preußenfahne, Makrone, Charlatan, Hanne, Vogelfänger, Sagius, Piccolomini, Feſtſpiel, Amaranta, Anſpach, Albanv. Tot. 28:10 Pl. 13, 15, 46, 26:10. 4. Felbpoſt⸗Jagdrennen. 2700 J. 3700 Meter. 1. Frau M. von Heynitz' Eiſack(Wolff), 2. Lohma, g. Fiametta. Ferner liefen: Khedive, Seydlitz⸗Küraſſier, Dachs, Ilſen⸗ burg. Tot. 56:10, Pl. 15, 13, 15:10. 5. Haupt⸗Hürbenrennen. Dreij. Ehrpr. und 12 000 J. 8000 Meter. 1. Stall Burg Schlitz! Cobbler(G. Dolff), 2. Mein Fürſt, 3. Rheinwacht. Ferner liefen: Glücks⸗ göttin, Saraſtro, Demotſelle, Weißer Flieder, Kriegs⸗ flamme. Tot. 17:10, Pl. 12, 18, 14:10. Cendboten deulſcher Fuß balltradition Vom„Alte⸗Herren“-Spiel im Mannheimer Stadion „Im Herbſt, wenn's Wetter kühl“— dieſes herrliche, alte Fußballerlied, ſangen ſie früher, wenn ſie nach er⸗ bittertem Kampf kameradſchaftlich beiſammenſaßen, alle „Kriegsbeile“ begraben waren und nur noch das eine ſtolze Gefühl, im Dienſte des vielgeliebten„König Fuß⸗ ball“ zu ſtehen, Freund und Feind beſeelte!„Sie“— das ſind die„Vorfahren“ unſerer heutigen Fußballer⸗ generation, jene alſo, die ſchon vor der Jahrhundert⸗ wende keinen ſehnlicheren Wunſch kannten, als Sonntags dem Spiel um den Lederball zu huldigen, das jedem, der nur halbwegs„kicken“ kann, eine unbändige Freude bereitet! Schon in jenen Vorkriegszeiten, wie auch heute wieder, bewegte ſich rheiniſche Fußballkunſt auf ſtolzen Höhen. Beim„Duisburger Spielverein“, beim„Bonner Fußball⸗ verein“, in der Domſtadt Köln gab es damals große Könner, und in unſerem badiſchen„Muſterländle“, der Heimat der deutſchen Altmeiſter„Karlsruher Fußball⸗ verein“, Karlsruher„Phönix“ und„Freiburger Fußball⸗ klub“, in Mannheim, in Pforzheim— in dieſem Badner Land, in dem nicht zuletzt der Grundſtein für die macht⸗ volle Ausbreitung deutſchen Fußballſportes gelegt wurde, konnte man ehedem ſo gut wie in Berlin und Leipzig, wie ſpäter in Nürnberg⸗Fürth, wie ganz ſpäter in Düſſel⸗ dorf und Schalke eine Fußball⸗„Hochburrg“ erblicken Wenn nun am kommenden Sonntag in der ſtäötiſchen Kampfbahn zu Mannheim die Auswahlelf des Gaues Mit⸗ telrhein derjenigen des Gaues Baden gegenübertre⸗ ten wird, um ein beſſeres Ergebnis zu erzielen als jene :6⸗Niederlage von Köln vor genau einem Jahr, dann wird als Vorſpiel ein„Alte⸗Herren“⸗Kampf zwiſchen rheiniſchen und badiſchen Meiſterſpielern der Vorkriegszeit ſteigen! Zweiundzwanzig alte Kämpen, deren Namen heute noch allen Fußballern bekannt und vertraut ſind, werden der Mannheimer Sportgemeinde das zeigen, was ſie von ihrer einſt ſo großen techniſchen und taktiſchen Spielkunſt in ihr viertes Lebensjahrzehnt herübergerettet hahen. Wer wollte nicht dabei ſein, wenn die beiden Mittelläufer, auf rheiniſcher Seite Schümmelfelder, auf badiſcher Seite Dr. Glaſer, ihre ſagenhaft ſchönen, weichen Paß⸗ bälle noch einmal hervorzaubern, wohl gar eine deutliche Abneigung gegen das neuzeitliche„W⸗Syſtem“ erkennen laſſen werden? Oder wenn vier ſo namhafte Flügelſtür⸗ mer wie die Duisburger Walter Fiſcher und Max Gablonſky(natürlich der frühere Münchner„Bayern“⸗ Spieler!) auf der einen Seite, der Pforzheimer Hermann Schweikert und der Karlsruher Phönixler Lehne auf der andern ihre blitzſchnellen Angriffe vortragen und die alten Verteidiger⸗Recken Hollſtein und Freilän⸗ der einer⸗, Koenen und Heuſe andererſeits ſich den gegneriſchen Angriffen entgegenſtemmen werden wie einſt? Und wer wird nicht miterleben wollen, ob Emil Schönig im badiſchen oder Dr. Karl Zörner im rheiniſchen Tor den Rekord im Herausholen des Balles aus dem Netz er⸗ zielen werden? Die beiden AH⸗Mannſchaften haben folgendes Ausſehen: Baden: 5 Emil Schönig (Phönix Mannheim) Freiländer g (Pf Mannheim](KF) Freiländer Prof. Dr. Glaſer (Phönix Karlsruhe)(Freiburger Fc)(Bs Mühlburg) Schweikert Tſcherter W. Reiſer Otto Schönig Lehne (I Pforzh.)(K) e(Phö. Mhm.)(Phö..) Walter Fiſcher Bletgen Sch. Fiſcher Kind Gablonſky (S Dusb.)(.⸗Gledt.)(S Duisb.(Et Köln)(Duisb. ohl Schümmelfeder Muutz (KSc 99)(Bonner J)(Vg Köln) Heuſe Koenen C)(BV) hee Rheinland: Unter dieſen zwetundzwanzig Kämpen befinden ſich nicht weniger als elf, die in Vorkriegs⸗, teilweiſe ouch noch in Nachkriegszeiten ihr deutſches Vaterland in Länderkämpſfen erfolgreich vertraten: auf rheiniſcher Seite Schümmel⸗ feder(5 Länderſpieleſ, Walter Fiſcher(), Gab⸗ lonſky(), Dr. Zörner(), Pohl(), Koenen(1) und Henſe(). Auf badiſcher Seite Holbſtein(), Sepp Glaſer(), Schweikert(1) und Tſcherter (). Prof. Karl Wegele und Max Breunig werden allerdings in der boadiſchen Mannſchaft ſehr vermißt wer⸗ den. Leider ſind ſie geſundheitlich wicht ſo auf dem Damm, um dieſen„Großkampf“ aufnehmen zu können. Vielleicht gehen ſie ihren Kameraden mit taktiſchen Ratſchlägen an die Hand.. So laßt uns denn dieſem Spiel der Alten, denen die Liebe zum Sport jugendliche Spannkraft bis ins geſetzte Alter hinein verliehen hat, mit Spannung entgegenfiebern! Und laßt uns ihnen danken für die großen Verdienſte, die ſte ſich als Vorkämpfer und Bahnbrecher des deutſchen Sportes erworben haben! 6. Kokette⸗Jagbdrennen. 2400 J. 4000 Meter. 1. Axt. Regt. Dresdens Golofiſcher(Leue), 2. Wendelgüt. Sitryg. Ferner klefen: Leonatus, Vinſepeter, Lohländ, Ancona, Lobenswert. Tot. 26:10, Pl. 14, 14, 76:10. 7. Grollenur⸗Flachrennen. 2500 /, 1200 Meter. 1. K. Edler Vergißmeinnicht(W. Reibl); 2. Hut ab; 3. Humor; 4. Piroland. Ferner: Roſanike, Bambus Marna, Pfalz⸗ gräfin, Wachau Chilos, Thronerbe, Whiſt. Tot.: 51:10; Platz: 17, 14, 35, 26:10. 5 5 8. Anakreon⸗Flachrennen. 2100 /, 1800 Mtr. 1. Stall Neuhauſens Rolanda(G. Streit); 2. Pater; 8. Pesne: 4. Die Tat. Ferner: Periflor, Quiſi, Gräfentonna, Ronalda Ferry, Eiſold, Fernſeherin, Palfrey, Gardone, Glanzzeit, Molly. Tot.: 38:10; Platzt 12, 14, 17, 15:10, 5 Dütſſeldorf(8. September) 1. Preis von Rath. 2250 /, 2000 Meter. 1. H. Hülſe⸗ manns Segelflug(F. Friedrich); 2. Lauſpaß; 3. Paralowa. Ferner: Nuſchy, Liebeszauber, Falamd, Kitzbock. Panorama, Flaute. Tot.: 192:10; Platz: 34 22, 19:10. 2. Mettmanner Jagdrennen. 2800 /, 4000 Mtr. 1. Alfr. Zimmermanns Salur(K. Loßmann); 2. Enthuſiaſt; 3. Uta⸗ maro; 4. Rheinlandmädel. Ferner: Pouillu, Leithirſch, Pollux 2, Panzerflotte, Landesfreund, Fahrewohl. Tot: 74:10; Phatz: 22, W, 24:10 3. Preis von Kalkum. 2250. 1400 Meter. Verkaufs- rennen. 1. G. u. W. Eichholz' Fix(M. Schmidt): 2. Parc mour; 3. Dopelſprung. Ferner: Standlaut, Garga. Tot. 34:10; Platz: 20, 42:10. 4. Preis von Düſſeldorf. Ehrenpr. und 6000 Mark, 1000 Meter: 1. W. Jentſchs Ideblog(Huguenin) 2. Agnat; 47„ Ferner: Freigeiſt. Toto: 35:10; Plagi „19 10. 5. Rheiniſches Hürdenrennen, 4000 Mark, Dreijährige, 3000 Meter: 1. Frau A. Ohlmeiers Gnuſemong; 2. Win⸗ terſturm; 3. Feſte Lup. Ferner: Seemeile, Bummelant. Toto: 15:10; Platz: 11, 11:10. 6. Ratinger⸗Ausgleich. 2500 Mark, Ausgleich 3, 2400 Meter: 1. Frau H. Marquardts Sandmann(Jom matzſch) 2. Sonnenzeit; 3. Muſterknabe; 5g. Chinafeuer. Seien Emeraude, Mario, Randolph, Argliſt, Glanz, Barcelona Oſterluzei. Toto: 68:10; Platz: 19, 26, 10, 35:10. 7. Amazonen⸗Rennen. 1150, 1600 Meter: 1. Dr. Lang⸗ hoffs Ma Clochette(Frl. M. v. Glinſky); 2. Preisträgers 3. Feuerwarte. Ferner: Florian Geyer, Reizjäger, Mentha. Toto: 61:10; Platz: 12, 11, 11:10. 8. Kaiſerswerther Ausgleich. 1050 J, 1400 Meter: 1. O. Silbernagels Eding(H. Schmidt); 2. Hageſtolz; 3. San⸗ fährte, 4. Silberfee. Ferner: Nikolaus, Doppelſprung, Herzoß, Perlmuſchel, Grasfroſch, Roſellt, Blumenköni i Graf Moltke. Toto: 194:10; Platz: 32, 48, 24, 210. Sieg⸗Doppelwette: 4. N Rennen 44:10. Leipziger Stiftungs⸗Preis. Zweijährige. 14 000 l, 1400 Meter. 1. Geſtüt Erlenhofs Dardauos(E. Grabſch)z 2. Altdamm; 3. Unverzagt. Ferner: Manneswort, ylo⸗ phon, Reichsfürſt, Walzerkönig, Groſſularia. Tot.: 18105 Platz: 13, 19, 25:10. Stuttgarter Kickers führen Um die LA⸗Vereismeiſterſchaft Zu dem großen Kampf zwiſchen den Stuttgarter Kickers, dem Dresdner SC dem Berliner SC. dem DSc Berlin und dem SC Charlottenburg, den in der deutſchen Vereins⸗ meiſterſchaft der Leichtathleten führenden Mannſchaften auf der Anlage des BSc an der Avus in Berlin, hatten ſich am Samstag nur wenige Zuſchauer eingefunden. Regen und Sonnenſchein wechſelten miteinander ab, ſo daß die Vorbedingungen nicht gerade die beſten waren und Spitzenleiſtungen unter dieſen Umſtänden nicht erwartet werden konnten. Immerhin gab es ſehr ſpannende und ſcharfe Kämpfe, ſo daß auf der verhältnismäßig ſchweren Bahn doch einige gute Zeiten gelaufen wurden. Eine Ueberraſchung gab es im zweiten 800 Meter⸗Lauf, den der Dresdner Harbig in:57,6 vor dem Stuttgarter Deffecker (:57,7) und deſſen Vereinskameraden Dompert(:58,2) ge⸗ wann. Beſonbers ungünſtig waren die Bedingungen natür⸗ lich für die techniſchen Uebungen. Trotzdem aber ſcheint, als ſollte die Jagd nach den 10 000 Punkten gelingen, denn nach den ſieben Wettbewerben des erſten Tages führen die Stuttgarter Kickers mit 5125,87 P. vor DSc Berlin mit 4918,92., Berliner SC mit 4866,74 P. Sc Charlotten⸗ burg mit 4066,10 P. und dem Dresdner Sportelub it 4511,56 Punkten. 10. Seite/ Nummer 413 Montag, 9. September 195 Neue Maunheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe ne S Sas N 8 ßÜðͥ onze Reute lelzler lag — n B. 5 2 5 f 0— 1 Spa rordenfliche l f len e N 5 eute.15, 5 8⸗--⸗ Möbelauto fel- Erfolg! Eil Auschender Fublikums-Effag!. err ue auen 2 3 —— Fim glämsemdes Sest-G rogramm! 0 we er sein soll. 8 1 Der über 7 erhabene 92597 Ufa- Film 1 e L„bie Heilige und ihr Narr 1555 Amerikas Eilm-Lleblinge Gr y v 1 f Nach d. weltbekannten tailltonen-Roman v. An. Günther. II Riesenerfolg Scelchens Lebens-, Ilebes- u. Ieidens-Gesdi. 8 durch erste Künstler verkörpert: 5 1 8 Mamsi note Naums Stine Nur noch wenige Tage- b 1 Lola EHu Friedr. Hirmer vernichtet 100% 8 1 4 8 N Ein Frauenfilm wie kein anderer! 1 5 Filen Fi e, 8 5 interess. schénes Vorprogramm. Fäglſich 2 730. 8 20 FEE 5 1 5 ehe es zu späf isi, zu 85 i und anderes 1 5 mit den Königen des Humors: 5 b 5„„ 5 feln e Heinz Rühmann Hans Moser 5 3 5 1 5.. Herm. Ihimig- Theo Lingen- Adele Sandrock- LIzzl Holzschuh eee inisterlell on- 5 Caugfaem ist die gargle! 25 1 0 5 nit Renaie Müller V rndnes Dorprpgranm Jugend bet att-T6g..7 f 30 b. National⸗Theater Maanneim Goldenen Letten lenmann Reap: 300 Montag, den 9. September 1935 Das Schicksal einer Frau, die„ Vorstellung Nr. 2 Miete B Nr. 1 I. Morgen Diensfag: Zum ersten Male: eee ob BBalenstr. 4 Premiere!* Heute bis Mittwoch! 2. DleRK u. Doof 125 Versteigerung N Hockewan zei 2 e e 10. 2356 Ein idealer Gatte Im Auftrage verſteigere ich öffentlich meiſt⸗ 3 1385 5 N Sport und Liebe:. l 22 0 bietend am Mittwoch, den 11. Sept, vorm. ab von Hans Christoph Karge! 9 5 URIUERSUN 10 Uhr u. nachm. ab 3 Uhr im Hauſe M 7. 16, Anfang 20 Uhr Ende etwa 22.15 Uhr Ann Ondra part.(am Tatterſall) weg. e 8 f 1 1 1 Schlafzimmer(Mahagoni), beſtehend aus: 1 3 5 0 g 6— 2 Betten, 2 Nachttiſchen, gteil. Spiegelſchrank, Mak Sehmeling 8 5 0 Amtl. Bekanntmachungen Waſchtiſch 2 Stühlen und 19 5 Sch E Krankenhaus- 75 1 Kurt Rudolf Weinlein der große schwedische Lustspielfiln 1 Tochterzimmer, beſt. aus: 1 Bett, 1 Schrank, bis 15 Mk. täglich. 5 8 Legler en Waſchtiſch, Nachttiſch und 2 Stühlen. Free Wahl zwiſchen ersten Hnodt I institut für Sesellschaftstanz 0 71 5 1a 5 e e Verſteigerung. 1 Biedermeier⸗Zimmer, beſt. aus: Sofa, N 7 0 e eite 5 89715 5 Anmeldungen für Kurse- Privatstunden erbet. 5 1 0 05 Originalfassung! 5 In unſerem Verſteigerungslokal Tiſch, 2 Seſſeln, 4 Stü 5 8 Monate beitragsfrei. Zahn⸗ 5 5 2 1 8 V V chend 105 I Fröhllehe Stimmung und 9 85—.—, 00 610.20 U Scpulgenände. e 1 Bechſtein⸗Flügel, ſehr guter Ton. 5 F große Freude über a d Sede. und een; den Tagen dle öffentliche Ver Verſchiedene Einzelmöbel, u. a. 2tür. Kleider⸗ Familienverſicherung. Ge„Anny u. Maxe“, Odemar, dugen um 4 Unr 80, 40, 50 f ſteigerung verfallener Pfänder ge⸗ ſchrank, 1 Büfett, ſehr ſchöne Polſtergarnitur ſunde Perſor en üner 3 Jahre Bendow, Hans Richter, Anny 3 175 gen Barzahlung ſtatt: (1 Sofa und 2 Seſſel), verſchiedene Betten, werden auch aufgenommen 10 5„„ a) lar Gold, Silber, Uhren, Bril⸗ Waſchtiſche, Schränke, Nachttiſche, Ausziehtiſch,— W Ae abe 955 eee 8 U 5 9 Ill. 5 5 h am itim 105 Spiegel, Stühle, Kleiderſtänder uſw. 25 1 i 5 7 ergleichen am woch, den Aufſtellgegenſtände: Diverſe Vaſen, e Volksheil 1 Freitag beg. Anfängerkurs Svarsame 1 5 e 0 3 Mokkaſervice, Kaffeeſerviee, Konfektſchalen, 85 VVV 77 8 h. 289 17 5 r Fahrräder, otographen⸗ Kriſtallteller, Gläſer, Likörſervice, Tafel⸗ L 14, 19 Tel. 228 16— a lͤstunden lederzet— Telep 5 5 Nfeipeu- pparate, Anzüge, Mäntel, auffätze, verſchiedene Schreibtiſch⸗Garnituren 05 Weißzeng, Sliefel u. dergl. am und vieles Ungenannte. 2 annahmeschluß für die Mittag. zadches Mittwoch, den 18. Septbr. 108, Silber: Tafelaufſatz, Salzfäſſer, Kamm und inspaliige kleinanzeigen bis zu— Mauhmes 5 2 5. Beginn jeweils 14 Uhr. 11 Bürſte, Spargelheber, Salatbeſteck, Wein⸗ FF Ausgabe vorm. 8 Uht, für dle udhlen 8 Kinderwagen Städt. Leihamt. korken, Rahmkännchen, Obſt⸗ und Kuchen⸗ c 5 meſſer u. a. m. Ssbpfg. Stellengesuche je mm 4Plg. Tolland- une gel 2 Verſteigerung des Ob ſt⸗ 1 Partie Ziunteller und Krüge, etwa 20 Stück. 1 15 SKlapppagen erträgniſſes in Seckenhein Hausrat: 1 Küchenbüfett, Obſthorde, Waſch⸗. 8.. 260 g 73 big. am Dienstag, den 10. Sept., 8 Uhr mangel, Geſchirr, Spielſachen verſchied. Art folant Bprel ald Neueste Modelle, geg. 1 a 5 und vieles Ungenannte. 7452 0 5 ld. 8 an der Färberei 0 f Beſichtigung: Dienstag, den 5 Septbr., Fil 9957 N Gebr. Möbel 3 hem Relnlgung 2 280 b. 1 af. Billiger Verkauf. Hochbauamt, Abt. Gartenverwalth, vormittags von 11—6 Uhr durchgehend. a Höchſtreiſen 5 Fi 50 gr 1. Mk. z reits Nagel ee eemietungen We l Uülte a funaeh ure Auügg ung dane nur mann deen nere, kinselmöhel!] möbelpänterl] 82 te rd. 1 100 9 30 fi. an 1, 16 fllt Anzüge und Mänte Fernsprecher 424 79 glebergehr, Fiche 65. 1 S 4. 2. 2 Haumüller Dondera Mrull Hr. A0 r l 15 e 7 A tebernahme von Verſteigerungen. Dipl.-Sehrelbl. 36. ac ö Immer Ternſpr. 289 86. 0 b, 0 0 Iulel 100 91 40 ig. fertigt an 8 333 e Auszlentisch 23. fal 2. St. Vorderh., mit ſep. Eing., als Qu 3, 4 N7, 1 Größte Auswahl in Jos. Goldfarb 2 deus dlumlong, 27 ind. 1c nung w. uach Büro od. Wohn⸗ u. Schlaſzim, 3. Werderstr. 9 e e Heidelberger r, g—— belegenh Kauf 1e 18 9155 3tür Scale ag. 9 0 1. Oktbr. zu 110 0 8. 20, 1 Tr. Telefon 230 82 die moderne 5 e Spezialhaus für Herren- Artikel 84 5*„Polstersk. Flche.-Feisho, alles ab- zur Auffüllung* onder-Abtellung W Stellen r, büsdensszeſ!. ser ft. 84 gefuct. 7167 d dernen Demen⸗„ Wiedetvertäufer 8 0 70 ſomie zurüczgel.. ante. 40 as ez gange. Friedrichsring R 7, 32, 3 Trey. 3 5 Küchen:. eiterschl. t. 24. 1 Kü i Schwe e sonnige-Limmer- Wohnung Schmeiderei Narren ie 1. 1 1 Reformkiche eue„ Alk. 20. uche 25. 90,„ ſmit Bad u. Zubeh., neu berger.. ö 87 14 0— e konrpl,. 148.—,„%, t 74-J neturlechtert[ Fernruf 438 65. Zentralheizg., evtl. auch Garage, 35 leigt die letzten 0 1 Jen dee Alter 30—95 Jahre, der kleinere 1 Schlafzimmer„ Kllohenbüf. 65 neu. 140 11——— z. 1. 10. zu vermieten. Näheres 7 ö innenlalouslen 12 5 1 89 1 ſteparaturen ſelbſt ausführ, kann,(Eiche), neu, 180]„ Aummerbll. 125. e ietgesuche R 7, 35, im Biro, Ruf 210 87. 0 0 Abotdhe d d Diete guter Wagenpfleger iſt u. ſich für om brt. m. Fri⸗„ Schunsehr, 16. Hühik. risck. 7274 Eu W. D A 1 F l 11 9 81 größere Reiſen eignet, für großen ſierkomm. 248.—, Höste, J. Mag 11.-stänt u. kioeker 7 fat Ch lernt n Qu 2, 7 Ecke) 70 6 Mercedeswagen ſofort geſucht.— 1 gebr. Bücher⸗. 5 5„ 98090 f Clublchalen: hr. labs mn, 2240. Storchen-Drogerie Marktplat: Angeb. mit Lichtbild unt. 2 H 117 ſchrk. 220 em br. Mobel-Mlinger 115. ſucht 8 2 I 918 Büro klobdaum, f 5,% fosengartenstr. 18 8871 1 au e Hege en. e eren 8 2, 6 u. 7 8 Möbel-Küngel Zim. u. Küche Immer err 20 99 855 ü 8 Ehrlich., fleißig. Ji F Chaiſelongne, urn e eis 2. 6 u. T f ain rubig. Hauſeſevtl. Wohn⸗ und Schlafzimmer zu glanx Sobwolr Stelds g 2 Anger Fall ſow. Einzelmöbel 6 u. 5 p. ſof. od. 1. 10. vermieten. B918 Arie kſufr:. K a M dds hen f Mädchen aller Art ſehr tte auf Adresse Ang. u. G K 23 0 8. 20, II Vorderhans. Nägel. U 3. 9. 55 geſucht, nicht un⸗ dl. billig abzugeben. Bolegenholtskäufe in achten! 4 die Geſchſt.——— Fübtracanpanper 85 ter 18 Jahren. für Hausarbeit Möbellager gebr. MBBEI Berufst., ruh. 22.4212 f Had- Ananger 5 1 4 4 9 5 Frau Dölbor, geſucht. 58550 Kiffin, F 3. 13, Sodletzimmor. Kone, Herr ſ u cht 5 Zimmer 1 711 1 un öl doll 9 fig alle Größen billig Oodes- Anzeig Airtſch⸗ H 1. 15. Bismarckplatz 5, parterre. 7106 Puten, Sacherscht 7 50 f T. ona Fahrräder ie nach k hwerer VVVCCVCVCCbC00VVVVT——T— 1 fyül. möhl. Zi. Küche und Bad Uindennok, Neckarau, unsere 18 i Heute morgen entschlief nach kurzer, sc 8 Junges 497——— 5 5 ed Wasckommode Nähe Schloß. uſw., im Hauſe planken, fung, Oststadt, 10 l i Krankheit unsere geliebte Mutter, Frau f Halbtags-Mäachen 2 22 Küchen-, Spelss- und m. Spiegel u. welß.][Ausführl. Angeb. B 6. 29, gegen⸗ Nauosthelm, Schwetzsk., Inserenten! 155 7 55— 1 17 für Haushalt ge⸗ II. lie IN! Abnrader Mleigerschtänle, Mattztten]] ier. dazu pass. unt.& I. 24 an über d.. Innen- und Neokarstadt, raitteurstr. 1 85 U v ſucht. Adreſſe in 1 Sbeugeben. 8033 d. Geſchſt. 8091 due ern. 8920 ngbunch, Kenn u, 8— aria Voge ve. er Geſchäftsſt. e rie, enn, hefſen, gr. Pati 5 8. 2 5 8 anreden M. lache F, 73 Wege einger. Ferne. fh. 64 Aae ung dae eee geb. Riesſerer g 0 1b sowie(8226 Nühmaschine S„Fernſpr.. 05 5 i 8 8 f. dankee ü, v. H. zu m. ges. achwels Schäfer j den 7. Sept. 1935 Verkäufe gebrauchſe ir nne denen bare. Ang. u. G 0 7 Schöne 143, 11. fob 28081. N a. Rh., de p billig absugebenſſ sech, Mankenftsch, Gssbade- Schlafzimmer, an die Geſchſt. 1 8682.0 FS 4. Gartenweg 8 a 11100 1 agen, dite t aden, Aktenſchrk. Eis⸗ 78040 Wohn 55* Steyt-Limousine In tiefer Trauer: 0 9 0 ogoh 01 1 oppler e ſchrank, Tiſche, oer ane 8 8 Nähe Waſſerturm j ſſ. 3 5 12, 8 bel Rönnert 5 N un- Alleinſt., ſolid. mit 2 Balkons, e Waſſerturm in erſtklaſſ. Zu⸗ eb. vogel Im Auftrage verkaufe ich 1 3 8 0 5 e e Herr ſucht groß. Bad, Manſarde Eleg. möhl. Zi. 2 ſtand, preis⸗ Gustav Helwerſu. Frau Eleonore g 09 einen Poſten naue Weiß K allüſter bill ne eres. 802ſu. Selb le en 115 15. 1 Tied 0 Jagen N Dr. Friß Helweri u. Frau Eugenie geb. Vogel 2 es 20 2 2 8 335 2 N Okt. 1 ig zu H. 5—*., tt. 269 8 PHolsfersessel bl f 5 HückhEK e 1 Mans. Limmer vermieten. Näh. Zentralhz., Tel., 1. 435 Fels& Flachs, Hans Ludwig vogel u. Frau Marga geb. Reiß mod. Form, in verſchied. Stoff⸗ Af Z fmer Nr 90 91II. m. Licht u. Ofen.]§ 1. 12. 8628 ſof. od. ſpät. zu[Lager in: Schwetzinger d 5 arten, ſowie 7520 mit Matratz. zu J0 Mobkllk Nr. 70, IX. anna er e 85 e 1 0 60 personen-, Straße 98, und 4 Enkelkinder verk. Adreſſe in g an die Geſchſt. 1 5 1 ernſpr. 438 65. 2 Beitcouch beef. 8636„ e d n, kd r.%. eee bastwagen u.. er i N Alle Polſtermöbel ſind gut verarb re e ee eee Ing, N Schö öh! 2 Anhängern. Die Beerdigung findet am Montag, den 9. September, *. e e Moll. Amer 0 Ales 0 In on. Cl. Autolichtteile.30 Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes Versteigerer komplett it Schreibt., in sog.-24.-Whg. 49,50[ev. mit 2 Betten Tolle N g 5 . a0 0⁰ 1 mit Schreibt. Soh.-24.-Müg. 5 Mannheim aus statt. 2 2. M. u perk. Näb. b. n let 10. gebrauchtes beſter Wohnlage, Sowie ſofgen an weren, felten u. Kolb. Pflügers⸗ P monrr. 0 mögl. Oſtſtadk, in al. Preis- v. Wohn-]. Colliniſtr. 12a. Ersatzteile Bie 52. 34er Apfelwein arundſtraße 30. OHREN STEIN. An e lagen 2, 3, 4 und 5. Tatterſallſtr. 22, für Personen. garant. naturrein, 170—280 Boi 8 4. 28/4 rei, 05 Aummer-Wohnungen parterre: u. Lastwagen Hanomag à. 1000 Ltr., ſowie Obſt u. 35er.— é— 0 Ant a M 105 2 3 öh 7 leglichenFabrikates Apfelwein zu vk. Ang. u. J d 125 d. Geſchſt. 8637 Schön möbl. Zi. and ina e885 de o p REEE eee Couche n d 0, been e ng Feldt 5 de e e 75 2 5 5 8487 n 73. fad 12 ga Komb. Herd gegen har ZU Vermise tes Frleürlchsting 36 1 Tr. e Karl Kress 1 veel 0 8 0 0 Einige Rollhaar- Auflage 5 785 F n eee 8 Jauilieu- . Horde N der e eee bee kaufen gesucht ö me., 7e C. ndenhosst. 28 f 1 8 hine d8 Il 0 verk. 85 nas anke Angeb m. Preis 55, Bad u. Küchenb. Nachrufe sind ausgeschlossen) gew t Meisel, E 3, 9 n f. G 7 22 Stock: i. f. ruh. Haush.] el. 24812 einen ermäßigten Grundpreis von 6 Pfg. zu verkaufen. billig abzugeben„E, Qu 5. unt. G. J 22 an. c U 4. 11, 3. Stock:. nn. Sohwekeinger Str. 95 VIII A l 5 2. d. Geſchſt. S2 führt billig aus 7 im ſan Ehep. z. vm. ro Millimeter 4 g. 73. 1 Tr. b. Reber, F 5. 5. JFF eth, But möbl. Zim. Jbisnaett5, Sinppen Tel. 438 68 D Friedrich Rieth, 5 Dachdeckergeſchäft zu verm. 8688 8092 Und Idi gen 8 e Tel. 312 82 C 1. 13, beim f 3 d 5 8 L lie I IIA bl E aume g 5 Aulo-fösslein I Teppiche 8 1 uuftag el alte FFFFFPPPPCVPCVPCVCTCTGTCT(TbT(TT(TbTbTbTb'b fuftfahrzeng-Zubepör 2 t 11 Forhan 2 D 5 1 8 1 5 guten Kundendienst bis 1. Oktober vermieten wollen, 1 Lune dardinen] Jeitungs⸗- eee, 8 ankstelie dann missen Sie jeizi inserieren, von 0 Au f . gil. Jebel Anzeige ee 88 2 Ruf aber merken Sie sich's: in der 2723 lte,. a a iſt das beſte u. billigſte ama Neuen Mannheimer Zeitung Autokauf Werbemittel e Verkauf durch eine Anzeige in der NM Z Aeeeedd