1935 nemen e Ein⸗ tſchaft⸗ er Be⸗ t. Im inerlei anſtan⸗ glieder en ollkom⸗ verden. Ziele, iſt für e wirt⸗ r Auf⸗ w, Si⸗ benden⸗ v. H. gungs⸗ Rein⸗ Divi⸗ en des 1 b Jorjahr r Um⸗ n mit n lagen zu n Kon⸗ icklung bei der en ſei. Geſell⸗ Britiſh ilt für Divi⸗ ür dos iſchätzung rſicherung tober 1935 ungsſtelle udeeigen⸗ hre unter ten, ſo⸗ ſofortiger rten Ge⸗ ihr ein⸗ 5 200 R. U H Auguſt höhungen au, Auf⸗ svermin⸗ ch, Ein⸗ Anmelde⸗ 31. De⸗ gebrachte werdende ald nach⸗ m 31. De⸗ d koſten⸗ . Januar 3 ihr Gebiet. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtee: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Neue Mannheimer Seitih Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pl. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für im voraus zu be⸗ zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Entſchloſſenes Vorgehen des Völkerbundes? (Funkmeldung der NM.) O London, 18. September. Preſſemeldungen aus Genf zufolge ſind dort ſtreng vertrauliche Beſprechungen über die Frage der Anwendung von etwaigen Sühnemaß nahmen gegen Italien ge⸗ führt worden. Die Anregungen hätten ſich aber uur auf wirtſchaftliche Sühnemaßnahmen be⸗ zogen. Dabei ſoll, wie Reuter berichtet, eine internatio⸗ nale Autorität erklärt haben, Oeſterreich habe die Schlüſſelſtellung. Angenommen, es ſei nötig, zu verhindern, daß Italien auf dem Seewege beſtimmtes Material erhalte, dann liege die Frage der Belieferung vom Lande her über Frankreich, die Schweiz, Oeſterreich und Jugoſlawien nahe. Wenn Frankreich und Jugoſlawien Sühnemaßnahmen zu⸗ ſtimmen würden, die Haltung Oeſterreichs aber un⸗ gewiß bleibe, dann würde die Schweiz keinen Schritt tun können. Die Stellung der Schweiz ſei beſonderer Art, da dieſes Land in erheblichem Maß auf den Handel mit Italien angewieſen ſei. Gemäß deren Neutralitätsrechten nehme die Schweiz nicht an militäriſchen Maßnahmen teil, und geſtatte keine Truppen bewegung durch Nach engliſcher Auffaſſung iſt aber nicht recht einzuſehen, was die Schweiz gegen wirt⸗ ſchaftliche Sühnemaßnahmen vorzubringen habe. Vom gleichen Gegenſtand heißt es in der„Times“, bisher ſeien nur einige wirtſchaftliche Sühnemaß⸗ nahmen erörtert worden, außerdem aber ſei es zu einer informellen Ausſprache zwiſchen Sachverſtän⸗ digen über Verteidigungs maßnahmen ge⸗ kommen, die im äußerſten Falle in beſtimmten Gegenden notwendig werden könnten. Laval ſei wahrſcheinlich nicht gewillt, über rein wirtſchaftliche Maßnahmen hinauszugehen. Man glaube ſogar, daß er Italien ein Verſprechen in dieſem Sinne gegeben habe. Englands Widerſtand gegen Muſſolinis Politik (Funkmeldung der NM.) O London, 18. September. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſagte in einem Bericht aus Genf, auf Grund von Beſprechungen mit einer ſehr großen An⸗ zahl europäiſcher Staatsmänner könne er ſagen, daß kein einziger Delegierter daran zwei⸗ fele, daß Muſſolini ſeinen Feldzug be⸗ ginnen werde und müſſe. Nach ſehr zuver⸗ läſſigen Mitteilungen wurde er damit dem Rat ſo erfahrener leitender Männer wie Marſchall Balbo und angeblich ſogar des italieniſchen Oberkomman⸗ dos in Oſtafrika zuwiderhandeln. Ferner bemerkt der Korreſpondent, es müſſe angenommen werden, daß Abeſſanien die Fünfervorſchläge als Verhandlungsgrundlage annehmen, Ita⸗ lien aber ſie ablehnen werde. In dieſem Falle würde es der Völkerbund nicht nötig haben, mit gefalteten Händen auf den italieniſchen Angriff zu warten. Der Völkerbundsrat würde in der Lage ſein, auf Grund der Artikel 10 und 11 der Völker⸗ bundsſatzung geeignete Abwehrmaßnahmen zu beſchließen. Falls die Dinge ſich in der erwarteten Richtung ent⸗ wickelten, beſtehe Grund zu der Annahme, daß der Völkerbund dies auch tun werde. Der Korreſpon⸗ dent wiederholt dann„auf Grund zuverläſſiger In⸗ formationen“ die ſchon öfters in der Preſſe geäußerte Vermutung, daß Muſſolini ſeine Truppen nur ſo⸗ weit in Abeſſinien einrücken laſſen wolle, daß er einen vorteilhaften Frieden abſchließen könne. 5 Der Korreſpondent bemerkt aber, die italieniſche Oeffentlichkeit habe niemals Kenntnis von den Pari⸗ ſer Vorſchlägen erhalten, doch ſcheine Rom die Tat⸗ ſache unbeachtet zu laſſen, daß der Völkerbund nicht in der Lage ſein werde, eine Belohnung für einen Angriff zu gewähren. Der Berichterstatter ſchließt: Zwei neue Fak⸗ toren ſind in Muſſolinis Berechnungen eingetreten. Der erſte iſt 5 der kraftvolle und entſchloſſene Widerſtand des Völkerbundes unter Führung Groß⸗ 5 britanniens. Der Duce ſucht etwaigen aktiven Maßnahmen Groß⸗ britanniens dadurch zu begegnen, daß er Streit⸗ kräfte nach Libyen entſendet. Es verlautet, daß Italien nach Ankunft der neuen Diviſionen in dieſer Kolonie 70000 Maun weißer Truppen haben wird. Libyen grenzt bekanntlich an Aegypten in den Sudan. Hierzu kommen noch 375 in Tripolis ſtatio⸗ nierte Flugzeuge. Der zweite Faktor iſt die Aen⸗ derung in der Haltung Lavals. Muſſolini Südafrika? Mittwoch, 18. September 1035 146. Jahrgang— Nr. 429 Die Vorſchlüge des Fünferausſchuſſes Sie ähneln denen der Pariſer Dreierkonferenz Meldung des DNB. — Paris, 18. September. Der Genfer Berichterſtatter des„Petit Pari⸗ ſien“ will wiſſen, daß der Bericht des Fünfer⸗Aus⸗ ſchuſſes etwa zehn Schreibmaſchinenſeiten umfaſſen wird. Er werde die Tatſache berückſichtigen, daß die abeſſiniſche Regierung ſelbſt einen Beiſtand des Völkerbundes wiederholt beantragt habe und werde außerdem einige der von Italien gegen Abeſſinien vorgebrachten Klagen wegen Nichterfüllung ſeiner Völkerbundsverpflichtungen übernehmen. Zur Beſ⸗ ſerung der Beziehungen zwiſchen beiden Ländern will der Bericht Löſungen im Sinne der während der Pariſer Dreierver⸗ handlungen Italien gemachten Angebote vorſchlagen. Die vorgeſehenen Reformen, die im Namen des Völkerbundes zu erfolgen hätten, zum größten Teil aber von Italien durchzuführen ſeien, würden die Souveränität des Negus achten. Für Muſſolini unannehmbar? O London, 18. Sept.(Funkmeldung der NM. Nach den letzten Nachrichten aus Genf unter⸗ ſcheiden ſich die am Dienstag vom Fünfer⸗ ausſchuß fertiggeſtellten Vorſchäge nicht weſent⸗ lich von den Pariſer Vorſchlägen Eng⸗ lands und Frankreichs. Infolgedeſſen wird, ganz abgeſehen von den zahlreichen eindeutigen Aeußerungen Muffolinis und der italieniſchen Preſſe, mit einer Verwerfung des Schieds⸗ planes durch Italien gerechnet, und es wird befürchtet, daß in abſehbarer Zeit der Angriff auf Abeſſinien beginnen werde. Nach Meldungen aus Addis Abeba dürfte die Regenzeit am 27. September ihr Ende finden. Da der Boden dann noch mehrere Tage aufgeweicht und moraſtig bleibt, werden keine militäriſchen Operationen der Italiener vor den erſten Oktobertagen erwartet. * [Funkmeldung der NM.) O Paris, 18. September. Eine hier vorliegende Agenturmeldung aus Rom deutet bereits darauf hin, daß die Vorſchläge, die der Fünferausſchuß Italien zur friedlichen Beilegung des Streitfalles mit Abeſſinien machen könnte, von Muſſolini als unannehm⸗ bar abgelehnt würden. Bezeichnend iſt, daß dem„Journal“ aus Genf berichtet wird, daß Lit win om und der bäniſche Außenminiſter Munch formell gegen die Vor⸗ ſchläge des Fünferausſchuſſes Ein⸗ ſpruch erhoben hätten, Litwinow mit der Be⸗ gründung, daß es zu den Grundſätzen der Sowjet⸗ uinon gehöre, jede koloniale Operation, vor allem auch jede mittelbare, abzulehnen. Der Genfer Berichterſtatter des„Echo de Paris“ iſt ſtark beeindruckt durch die Vorberei⸗ tungen, die die engliſche Regierung getroffen habe. Sie mache ihre Flotte und ihre Luftflotte in ſteigen⸗ dem Maße mobil, vor allem im Roten Meer. Mit⸗ hin erwarte ſie von den weiteren Ver⸗ handlungen mit Baron Aloiſi nichts und faſſe das Schlimmſte ins Auge. Es ſcheine, daß ſich England gegenwärtig ſeiner Macht bewußt werde und plötzlich aus der äußerſten Apathie in den Zuſtand der Energie verfalle. Ueber die noch geheim gehaltenen Vorſchläge des Fünferausſchuſſes will der Brichterſtatter ſagen kön⸗ nen, daß ſie nicht über die franzöſiſch⸗britiſchen vom 15. Auguſt in Paris hinausgingen. Das heißt: ein 100prozentiges internationales Regime in Abeſſi⸗ nien, wobei die abeſſiniſche Oberhoheit auf eine Fik⸗ tion beſchränkt würde. Dem Negus würde ein Hauptbeirat zur Seite gegeben, der weder Italiener noch Franzoſe noch Engländer ſein dürfe(alſo kei⸗ nem der Länder angehören ſolle, deren Kolonien an Abeſſinien grenzen). Aus der Haltung Englands will der Berichterſtatter des„Echo de Paris“ übri⸗ gens ſchließen können, daß London über Italien ſo enttäuſcht ſei, daß es ſich wieder Frankreich nähere, was ihm um ſo eher möglich ſei, als auch Laval ſich für die Anwendung finanzieller und wirtſchaftlicher Sühnemaßnahmen ausge⸗ ſprochen habe. Man frage ſich ſogar, ob eine ausdrücklich betonte franzöſiſch⸗engliſche Solidarität nicht das ſicherſte Mittel wäre, den abeſſiniſchen Schaden auf das Min⸗ deſtmaß zu beſchränken und den Frieden zu erhalten. Auch die Berichterſtatterin des„Oeuvre“ legt die Betonung auf die engliſchen Flotten⸗ vorbereitungen und auf die Ausſichts⸗ loſikeit der Annahme des Rahmenent⸗ wurfes des Fünferausſchuſſes durch Rom. In den Wandelgängen Genfs kritiſiere man ſehr die franzöſiſche Unterſtützungspolitik für Italien. Ge⸗ wiſſe Genfer und auswärtige Perſönlichkeiten ſeien der Anſicht, daß Frankreich ſicher mit Nutzen für ſeine internationale Stellung einige der neueſten Erklärungen Muſſolinis hätte zum Vorwand neh⸗ men können, um ſeinerſeits bekanntzugeben, daß es dieſe italieniſche Politik wegen der Oppoſition nicht nur Großbritanniens, ſondern noch anderer Länder nicht länger unterſtützen könne. . dddddddddGdGdddGGßßſßꝓßꝙꝓGꝓͥꝓõßõßGꝓGꝓGꝓßͥ?nj˖ dd habe feſt geglaubt, daß Laval niemals zulaſſen werde, daß Frankreich die im Januar zuſtandege⸗ kommene enge Verbindung mit Italien aufßgebe. Es beſteht aber guter Grund zu der Annahme, daß die Zuſammenarbeit Frankreichs mit Großbritannien zur Erhaltung des Friedens in Europa ſich in der nahen Zukunft möglicherweiſe viel enger und vertrauensvoller geſtal⸗ ten wird. Dies würde das natürliche Ergebnis gewiſſer Zuſicherungen ſein, die Großbritannien vielleicht bald in der Lage ſein wird, Frankreich zu machen, falls Frankreich ſeinerſeits zeigt, daß es nach wie vor der Völkerbundsſatzung volle Wirkſamkeit zu geben wünſcht. „Matin“ tritt für Italien ein (FJunkmeldung der N MZ.) O Paris, 18. Sept. Nachdem der„Matin“ am Dienstag Erklärun⸗ gen Muſſolinis veröffentlicht hat, der Englands Haltung tadelte und Frankreich zu einer eindeutigen Stellungnahme aufforderte, ergreift das Blatt am Mittwoch deutlich für Italien Partei, indem es erklärt, was dem einen recht ſei, ſei dem andern billig. Selbſt nach den Völkerbundsſatzun⸗ gen gebe es Polizeioperationen mit Maſchinenge⸗ wehren, Tanks und Flugzeugen, die nicht kriegeriſch ſeien. Weshalb ſolle Italien nicht dasſelbe Recht in Abeſſinien haben wie England im JFrak oder in Indien? Weshalb könne Abeſſinien, ſelbſt wenn es eines Tages einem römi⸗ ſchen Reich einverleibt werden ſollte, nicht weiter Völkerbundsmitglied bleiben wie Indien, Jrak und Es läge doch kein Grund vor, über Europa einen Krieg zu entſfeſſeln, weil ſich Italien vorbehalte, Schwarze genau ſo zu behandeln wie England Weiße behandelt habe. Der Fall Jatob erledigt Meldung des DNB. Berlin, 18. September. Die deutſche und die ſchweizeriſche Re⸗ gierung hatten, wie bekannt, zur Erledigung des Falles Jacob auf Grund des deutſch⸗ſchweizeriſchen Schiedsgerichts⸗ und Vergleichsvertrages von 1921 den ſchiedsgerichtlichen Weg betreten und Ende Juli eine Schiedͤsordnung vereinbart. Gemäß dieſer Schiedsordnung haben ſie dann Schriftſätze unter⸗ einander ausgetauſcht, wobei ſich herausgeſtellt hat, daß bedauerlicherweiſe ein nachgeordneter deutſcher Beamter in der Angelegenheit in unzuläſſiger Weiſe vorgegangen iſt. Der Beamte iſt deswegen ſchon vor einiger Zeit auf dem Diſßiplinarwege beſtraft worden. Auf Grund dieſes Sachverhaltes ſind die beiden Regierungen jetzt übereingekommen, das Schiedsgerichtsverfahren durch dieſen Vergleich zu erledigen. Jacob iſt geſtern den ſchweizeriſchen Behörden übergeben worden. Die Bundesanwaltſchaft hat Jacob ſofort in Haft genommen. Der Bundesrat hat die alsbaldige Aus⸗ weiſung von Jacob beſchloſſen. Die Deutſche Wehrſchaft löſt ſich auf — Nürnberg, 17. Sept. Anläßlich des Reichs⸗ parteitages trat in Nürnberg der Führerrat der Deutſchen Wehrſchaft zuſammen und verfügte die Auflöſung dieſes waffenſtudentiſchen Ver⸗ bandes.. Deutſcher Freiballon in Weißrußland gelandet — Moskau, 17. Sept. Der deutſche Freiballon „Alfred Hildebrandt“ mit der Beſatzung Bertram und Prehm landete nach einer Meldung der TAS am Montag um 17.30 Uhr MeEz infolge Waſſerſtoffmangels beim Dorf Dulebnja im Klit⸗ ſchew⸗Bezirk(Weißrußland). triebſame Geſchäftigkeit! ganze Welt ſich kalten und entſchloſſenen Herzens Man spricht über Sühnemaßnahmen in Genf Iſt es ſoweit? * Maunheim, 18. Sept. Es kann einen ein Fröſteln überkommen, wenn man in die Welt ſchaut. Ganz plötzlich, mit einem gewaltigen Sprung über alle Barrieren des Frie⸗ dens hinweg, ſteht das drohende Geſpenſt des Krie⸗ ges wieder mitten unter uns. Und grinſt uns an, frech und vertraulich, als wollte es ſagen, daß es immer noch auf Du und Du mit uns und unſerem Schickſal ſtehe. Wer hätte einmal gedacht, daß es nur eine Dreizeilen⸗Notiz wert wäre, wenn Italien ſeine Armee mobiliſiert, wenn England wegen „drohender Kriegsgefahr“ ſeine Rekruten in der Heimat einberuft, ſeine Schlachtſchiffe ins Mittel⸗ meer ſchickt, eine ganze Flotte beim Suezkanal zu⸗ ſammenzieht, den Hafen von Malta ſperrt und ſeinen Außenminiſter die Erklärung abgeben läßt, daß„die engliſche Flotte für alles bereit ſtehe“? Wer hätte gedacht, daß es nur ein gleichgültiges oder ergebenes Achſelzucken hervorrufen würde, wenn Frankreich, Spanien und Griechenland ihre Reſer⸗ viſten nicht entlaſſen, weil ſie nicht wiſſen, wie ſie ſie raſch brauchen können? Wer hätte es für möglich gehalten, daß— welche Ironie der Weltgeſchichte! — ausgerechnet die Sozialiſten Englands die nächſten Freunde des Krieges ſind und ausgerechnet die eng⸗ liſchen Gewerkſchaften der konſervativen Regierung vorwerfen, ihre Rüſtungspflicht vernachläſſigt zu haben?! Wo bleibt denn der Aufſchrei der Welt gegen den drohenden Krieg? Wir hören ihn nicht! Wir ſehen überall nur be⸗ Wir ſehen nur, wie die ausrichtet nach dem einen Wort, das das Schickſal dieſer Welt von Anbeginn der Zeiten bis in unſere Tage regiert hat! Wir ſehen nur, wie vor dieſem Wort, das die gräßlichſte Realität der Weltgeſchichte iſt, alle Ideologie ſich verflüchtigt, in Nichts zerfällt. Und wir ſpüren nur, wie der Krieg uns höhniſch auf die Schulter klopft. Iſt es wirklich wieder ſoweit? Wir hoffen mit aller Kraft des Herzens: Nein! Und wir wiſſen auch, daß dieſe Hoffnung nicht ohne Halt iſt. Noch haben die Waffen wir. Noch liegt es in unſerem Willen, ſie dem Kriege zu verweigern. Noch ſind wir nicht in ſeiner tödlichen Umarmung. Noch haben wir die Freiheit unſerer Entſcheidung vor ihm bewahrt. Noch ſitzen wir beiſammen, um über den Frieden zu beraten und haben uns noch nicht erhoben, um den Krieg zwiſchen uns entſcheiden zu laſſen. Noch! Noch! Noch ſteht vor allem Deutſchland außer⸗ halb des Wirbels, der die andere Welt immer toller erfaßt hat. Kein Soldat mehr ſteht unter den Fahnen, als es dem Wehrgeſetz entſpricht! Keine Schaufel weniger arbeitet an den Werken des Friedens. Während die Welt fieberhaft auf den Krieg ſich bereitet, baut Deutſchland ruhig an den Straßen des Friedens. Während die Welt voll Auf⸗ geregtheit rechnet, wieviel Monate, vielleicht Wochen nur, der Friede noch halten werde, arbeitet Deutſch⸗ land mit ruhiger Sicherheit an der Ewigkeit ſeiner Zukunft. Wenn die Welt ehrlich wäre: es gäbe für ſie kein überwältigenderes Zeugnis für die deutſche Friedensgeſinnung als die deutſche Friedenshaltung in Fieſer kriegeriſchen Zeit. Wie tief muß die Idee des Friedens in einem Volke verſenkt ſein, das die Furchen auf den Feldern ſeiner Arbeit im ruhigen Gleichmaß und Gleichmut zieht, während die Welt rings herum voll Aufruhr iſt! Aber wird es ſo bleiben? So bleiben können? Wir wollen uns nicht täuſchen! Wir leben nicht auf einer ſicheren Inſel.„Deutſchland iſt auch nur ein Koog am Meer der Weltgeſchichte“, hat dieſer Tage der Führer geſagt. Wenn aus dieſem Meer die 5 8 ſich erhebt, brandet ſie auch über deutſches Land. Für den Tag ſolchen Schickſals heißt es bereit zu ſein. Anders bereit zu ſein, als ſich die Völker rings um uns darauf bereit machen. Nicht ſo, daß wir den Ernſt der Stunde nach außen tragen, daß wir an ihm nur unſere Phantaſie erhitzen und der Gedanke an den Krieg nur zu einer Luſt der Senſation wird. Mit dem Gedanken des Krieges ſpielt man nicht, und wer den Teufel ruft, der darf ſich nicht beklagen, wenn er ihn heimſucht! Aber ſo darauf bereit machen, daß wir den Ernſt der Stunde ganz tief innerlich auf uns wirken laſſen. Daß wir vor ihm unſere Verantwortung und unſere Treue ſtellen und beide prüfen, ob ſie ſtark und echt ſind. Daß wir einmal das Vaterland und unſer Verhältnis zu ihm unter dem grellen Schein der Gefahr überſchauen, die heute an den Horizonten Europas droht. Es kann eine Stunde kommen, in der das Wort Deutſchland hoch über allem ſteht, in der der ganze Tag unſeres Lebens verſinkt vor der Allmächtigkeit ee 2. Seite Nummer 429 unſeres 2 Dann müſſen wir Deutſchland ſchon ſo nahe ſtehen, daß es uns keine Mühe mehr macht, ganz in ihm aufzug ehen. Daun müſſen wir das ſchon überwunden haben, was heute Hertz und Gemüt beſchwert: das Hängen am Klein⸗ lichen, das Wichtignehmen des Nebenſächlichen, das Ueber⸗alles⸗Stellen der eigenen Sorge, das Erfüllt⸗ ſein von der eigenen Bedeutung und der eigenen Würde, die mißtrauiſche Ueberheblichkeit gegenüber dem anderen. Dann müſſen wir fähig ſein, als ein Volk und eine Gemeinde demütig vor dem heiligen Begriff zu liegen, in dem unſer Leben eingeſchloſſen iſt, und alle unſere Hände müſſen ſich wölben zu einer einzigen großen Opferſchale, in der die Bereit⸗ ſchaft zur Hingabe unſeres Lebens liegt. Was iſt Deutſchland anders als wir ſelbſt: unſer Glaube, unſere Hoffnung, unſer Glück. Das Lachen unſerer Kinder und der ſtille Friede unſerer Eltern? Die Geborgenheit unſeres Lebens und die Sicherheit unſerer Zukunft? W. S Schickſals Theaterbrand in Prag — Prag, 18. September. Wenige Minuten nach Eröffnung der Abendvor⸗ ſtellung im Prager Ständetheater brach auf der Bühne ein Brand aus, der von den Prager Feuerwehren zuſammen mit den Bühnenangeſtellten im Laufe von 20 Minuten bewältigt werden konnte. Die Urſache des Brandes dürfte Kurzſchluß ge⸗ weſen ſein. Die Kuliſſen und der Schnür⸗ boden des Theaters wurden durch den Brand vernichtet. Durch die Geiſtesgegenwart der Schauſpieler, die das Publikum dadurch beruhigten, daß ſie den Bühnenbrand als zur Handlung des auf⸗ geführten Werkes bezeichneten, wurde eine Panik verhindert. Nachdem der eiſerne Vorhang nieder⸗ gegangen war, wurde das Theater vom Publikum in voller Ruhe geräumt, „Der natürliche König des Drill Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe en Reiches Die ſpaniſche Preſſe über Nürnberg Meldung des DN B. — Madrid, 18. September. Die ſpaniſche Preſſe hat trotz der Aufmerkſamkeit, die ſie in dieſen Tagen dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt zuwandte, über den Nürnberger Parteitag laufend ausführlich berichtet. Die Madrider Zeitun⸗ gen geben zum Teil in großer Aufmachung die Anſprache des Führers vor dem Reichs⸗ tag wieder. Die Schlagzeilen, die teilweiſe am Kopf der Zeitungen ſtehen, heben die vom Führer betonte Unparteilichkeit Deutſchlands im abeſſiniſchen Kon⸗ flikt, die unverändert kraftvolle Haltung Deutſchlands gegenüber Kommunismus und Judentum und die Zurechtweiſung Litauens hervor. Die größte ſpa⸗ niſche Zeitung„ABC“ nennt Nürnberg eine „Reichsverſammlung“ im wahrſten Sinne des Wortes. An die Stelle des Kaiſers, der in vergan⸗ genen Zeiten die Getreuen des Erſten Reiches in jener hiſtoriſchen Stadt um ſich verſammelte, ſei nunmehr der natürliche König des Dritten Reiches getreten. Da die nationalſozialiſtiſche Partei durch ihre feingliedrige Organiſation die be⸗ ſcheidenſte Werkſtatt und das kleinſte Dorf erfaſſe, ſtehe ſie in engerer Fühlung mit dem Volke als das Parlament, das ſich immer nur als volksverbunden ausgebe. Das Hervortretendſte in Nürnberg ſei die Anſprache des Kanzlers geweſen. Nach einer Er⸗ klärung über Deutſchlands Friedensliebe und Nicht⸗ einmiſchungspolitik habe der Kanzler dem inter⸗ nationalen Judentum und dem Bolſche⸗ wis mus, der von Moskau ausſtrahle, beinahe die ganze Welt beherrſche und ſie ſchon faſt verſeucht eee, Thronrede der Königin der Niederlande Holland trifft Maßnahmen zur Sicherung der Landes verteidigung Melbung des DNB. — Haag, 17. September. In der traditionellen, feierlichen Weiſe wurde Dienstag mittag die neue Sitz ungsperiode des Parlamentes eröffnet. Königin Wilhelmina begab ſich hierzu in Begleitung der Thronfolgerin in der vergoldeten Staatskaroſſe in einem feſtlichen, von Kapallerieabteilungen begleite⸗ ten Zug vom Schloß zum Ritterſaal. Alle von dem Zug berührten Straßen, in denen die Truppen der Haager Garniſon Spalier bildeten, wurden von einer großen Menſchenmenge umſäumt, die trotz des reg⸗ neriſchen Herbſtwetters bereits Stunden vorher dort Aufſtellung genommen hatte und der Königin und der Thronfolgerin bei ihrem Erſcheinen eine herz⸗ liche Huldigung darbrachte. Im Ritterſaal hatten ſich inzwiſchen ſämtliche Miniſter ſowie alle Mitglie⸗ demcher Erſten und Zweiten Kammer zu einer ge⸗ meinſamen Sitzung vereinigt. Mach Eröffnung der Sitzung verlas die Königin die Thronrede, deren Inhalt diesmal mit beſon⸗ ders großer Spannung zur Kenntnis genommen wurde, Hinſichtlich der Außenpolitik wird betont, daß zwar der freundſchaftliche Charakter der niederländiſchen Beziehungen zuden an deren Mächten unbeeinträchtigt geblieben ſei, daß die Re⸗ gierung jedoch trotzdem die Entwicklung der internationalen Lage mit größter Aufmerk⸗ ſamkeit verfolge. Die niederländiſche Regierung hoffe, daß es dem Völkerbund gelingen werde, die zwiſchen mehreren Staaten entſtandenen Gegenſätze zu überbrücken, wobei ſie dem Völkerbund nach Mög⸗ lichkeit ihre Mitwirkung gewähren wolle. Im Hinblick auf die in der internationalen Lage eingetretenen Aenderungen ſehe ſich Holland allerdings genötigt, beſondere Vor⸗ kehrungen in bezug auf ſeine Landesvertei⸗ digung zu treffen. Entſprechende Vorlagen würden dem Parlament zugehen, Auf innerpolitiſchem Gebtet werden die Aende⸗ rung mehrerer Beſtimmungen der Verfaſſung und ein Geſetzentwurf zur Verhinderung der Betätigung politiſcher Gruppen auf Gebieten, die dem Staat vorbehalten ſeien, angekündigt. Ferner wird eine Repiſion der Ausländergeſetzgebung, insbeſondere in Zuſammenhang mit dem Problem der politiſchen Flüchtlinge, in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Mit Bezug auf die zukünftige Fin anz⸗ un d Wirtſchaftspolitik wird die Erklärung abge⸗ geben, daß eine Abwertung oder eine Preisgabe des Goldſtandards nicht als Mittel betrachtet würden, die der Volksgemeinſchaft in ihrer Geſamtheit Nutzen bringen könnten. Zur Behebung der Arbeitsloſigkeit will die Regierung große öffentliche Arbeiten durch⸗ führen und namentlich die Trockenlegung des Mel⸗ meeres fortſetzen. Die wirtſchaftliche und finanzielle Lage der Kolonien wird als ſorgenvoll bezeichnet, habe, eine„deutſche Antwort“ gegeben. Die drei neuen Geſetze verfolgten ein und dasſelbe Ziel: den Schutz des deutſchen Blutes und der nationalen Ehre. Deutſchland falle die ſchwierige, ehrenvolle und zugleich heroiſche Aufgabe zu, mit Einſatz aller ſeiner Kräfte Europa bei der Erlöſung von einem gemeinſamen Feind zu vertreten. Der Geiſt des Dritten Reiches ſei der erſte, der ſich gegen Anti⸗ Europa wende und der mit geiſtigen Waffen Front mache gegen den ſchmutzigen Materialismus marxi⸗ ſtiſcher Wirtſchaftspolitik und gegen jüdiſche Ge⸗ ſchäftsgebaren. Seit den Märzwahlen von 1933 habe Deutſchland durch den Mund Adolf Hitlers wohl keine Stellung von größerem internationalem Inter⸗ eſſe genommen, als die jetzige in Nürnberg, die ſich gerade gegen die Internationalen richte. Der außenpolitiſche Mitarbeiter der gleichen Zeitung befaßt ſich mit den vom Führer an Litauen gerichteten Worten und bemerkt, daß Hitler die Auf⸗ richtigkeit in die Politik eingeführt habe, die nichts mit der üblichen Diplomatie zu tun hat. Ein Angar erlebt den Parteitag Meldung des TN. — Budapeſt, 17. September. Der ungariſche Reichstagsabgeordnete Dr. Franz Rajniß, der auch in dieſem Jahr am Nürnberger Parteitag teilnahm, veröffentlicht im„Uj Magyar⸗ ſag“ ſeinen dritten ausführlichen Bericht, der, wie ſeine beiden erſten Berichte, in äußerſt lebendiger an⸗ ſchaulicher Form der ungariſchen Oeffentlichkeit den Charakter und Verlauf des Nürnberger Parteitages darſtellte. Dem Bericht des ungariſchen Reichstags⸗ abgeordneten iſt zu entnehmen, welchen tiefen Eindruck auf ihn die gewaltige Kraft und Geſchloſſenheit der nationalſozialijſt i⸗ ſchen Bewegung und damit das heutige Deutſch⸗ land gemacht hat. Dr. Rajniß ſtellt feſt, daß die an den Nürnberger Feierlichkeiten teilnehmende Menge nahezu eine Million Menſchen betragen habe und ſchildert die erhabene Schönheit des großen Auf⸗ marſches, das Farbenmeer der 20000 Standarten, die von allen bewunderte übermenſchliche Kraft und Energie des Führers, der 5“ Stunden lang ſeine vorbeiziehenden Truppen mit erhobenem Arm grüßte. Der Vorbeimarſch der Truppen, der einem Farbenmeer gleichende und von menſchlicher Geſund⸗ heit ſtrotzende Aufmarſch erweckte, wie der Abgeord⸗ nete weiter ausführte, die Vorſtellung überwältigen⸗ der Kraft und Macht. Die Begeiſterung der Menge habe keine Grenzen gekannt, eine umfaſſende Gewalt erfüllte heute die deutſchen Herzen. Abfahrt des Führers aus Nürnberg Meldung des DN B. — Nürnberg, 17. September, Dienstag früh dauerte auf den Nürnberger Bahnhöfen die Verladung der letzten Formationen noch an. Unter anderem wurden auch die zu Ab⸗ ſperrungszwecken nach Nürnberg beorderten SS⸗ Formationen, die noch bis in die Vormittagsſtunden hinein Dienſt getan hatte, verladen. In den Nürn⸗ berger Hotels ſetzte ſchon am frühen Morgen die Abreiſe der Gäſte ein. Die Angehörigen des Führerkorps der Partei verließen gegen Mittag ebenfalls die Stadt der Reichsparteitage. Am Nach⸗ mittag fuhr auch der Führer aus Nürnberg ab, noch einmal umjubelt von den Menſchenmaſſen, die noch ganz erfüllt waren von den hiſtoriſchen Tagen, deren Zeuge ſie ſein durften. Mittwoch, 18. September 1935 Schwerer Sturm an der Not Oſeeküſſe Meldung des DN n B. en, 18. Sept. Die in der Nacht an der enk ſchenden ſchweren Stürme ten am Diens⸗ tag mit unverminderter Heftigkeit auch die deut ſche Norödſeeküſte heim. Ueber frieſiſchen Inſeln fegte der Sturm in ärke 11 hinweg und ſteigerte ſich in einze ſogar bis zum en Küſte herr⸗ die Orkan. Um die Mittag Sturm am heftigſten und peitſchte in langandauernden Böen, wie ſeit Jahren im ganzen Gebiet beobachtet wurde, große Regen maſſen. In mehreren Fällen mußte ii nu die Feuer⸗ wehr alarmiert werden. In der Obernſtraße drohten ein großes Lichttrans parent und in der Ilſen⸗ burger Straße eine ſchwere Kugel von einer Wet⸗ terfahne herunterzufallen. Schiffsunſälle ſind bisher nicht bekanntgeworden. ſich * Sept. Von der franzöſiſchen Kanalküſte wer⸗ den heftige Süd weſtſtürme gemeldet. In Bou⸗ logne⸗ſur⸗mer und Umgebung richtete der Sturm großen Sachſchaden an. Der engliſche Damp⸗ fer„Maid of Orleans“ hat nicht aus Folkeſtont auslaufen können, ſondern mußte auf der Reede von Boulogne vor Anker gehen. Der Seedienſt zwiſchen Folkeſtone und Boulogne iſt eingeſtellt wor⸗ den. Ein Boot mit ſieben Inſaſſen, das von der Küſte abgetrieben wurde, konnte durch einen Schlep⸗ per geborgen werden. Auch in Lorient tobte in der Nacht zum Dienstag ein heftiger Sturm, der zahl⸗ reiche Telephon⸗ und Telegraphenmaſten umlegte, die Leitungen zerriß und Bäume entwurzelte. In Le Havre wurden zwei Segel⸗ jachten gegen die Hafenmauer getrieben und mußten ſtark beſchädigt an Land geholt werden. Nach einer weiteren Meldung aus London wurde der Lloyoͤdampfer„Eiſenach“, der nach ſeinem kürzlichen Zuſammenſtoß mit dem engliſchen Schlachtſchiff„Ramillies“ im Hafen von Dover repa⸗ riert wird, losgeriſſen und abgetrieben. Ein Schlep⸗ per, der ihm zu Hilfe eilte, geriet in ſein Schlepp⸗ tau und mußte den Verſuch aufgeben. Nur der Gei⸗ ſtesgegenwart oͤer Beſatzung, die ſchließlich den Anker fallen ließ, war es zu danken, daß die„Eiſenach“ nicht in ein neues Unglück verwickelt wurde. Sturmſchäden in Weſtholland — Amſterdam, 18. Sept. Ein ſchwerer Sücdweſtſturm mit Gewitter und heftigen Regenſchauern richtete am Dienstag in vielen Orten Weſthollands Verheerungen an. In Amſterdam wurden zahfreiche Antennen von den Dächern geriſſen und viele Bäume entwur⸗ zelt. Durch umgefallene Bäume wurde der geſamte Verkehr auf einer der Hauptſtraßen der Stadt, dem N. 3. Voorburgwall, längere Zeit lahmgelegt. In den Nordſeehäfen Yjmuiden und Hoek van Holland mußte der Lotſendienſt eingeſtellt werden. Der ge⸗ ſamte Schiffahrtsverkehr mit Amſterdam und Rot⸗ terdam liegt ſtill. In Leyden und Breda wurden mehrere große Ausſtellungszelte vom Stuxm in Stücke geriſſen. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelsteil; Dr. Fritz Bode Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil: J. V. Rich. Schönfelder Sport: Willy Müller-Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ 5 heimer Zeitung. Mannheim, R 7,—6 Schriftleitung in Berlin! Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 46 Geſ.⸗D.⸗A. Auguſt 1935: Ausgabe A u. B= 2256 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Der Kumpan J, Von Johann Luzian Das wär ſo ein Wetter, Gäſte zu haben! Aber wo ſind ſie nun, die Sommervögel in hellen Klei⸗ dern, mit Freude und Lebensluſt, wo ſind ihre Beteuerungen und Verſprechen, wiederzukehren, auch wenn das Laub von den Bäumen weht und der Schnee kommt? Dahin mit dem warmen Wetter und guten Tagen. Hannes ſteigt in den Keller, allein, ſeine Schritte dröhnen im Haus. Aber im Keller duftet es nach Aepfeln, es ſchimmert bordentlang goldgelb und rot von Reinetten und Parmänen. Der da hing an dem zehnjährigen Baum, mit den ſperrigen Aeſten, dieſer walzenförmige gedieh am Spalier, dem da ſchenkte die Südſeite ſeinen Duft, Hannes wiegt die Aepfel liebkoſend in der Hand, er hat ſie ſelber gepflückt, und er wählt ein paar für den Korb. Auch friſche Nüſſe ſind gut für den jungen Wein, den roten Tiro⸗ ler, den grüngoldnen der Pfalz, Da ſtrecken ſich Hälſe, da dämmert ein Fäßchen, Er füllt den Krug Und ſteigt wieder hinauf mit den troſtreichen Gaben des Kellers. Er ſchürt den Ofen, das Buchenſcheit praſſelt, er rückt den Seſſel, die Lampe zurecht, er ſetzt die Pfeife in Brand und hebt das Glas, ein einſamer Zecher, den fernen Freunden zu: Ihr ſollt leben, heut könnt ich euch brauchen! Es bläſt der Wind, es rauſcht der kalte Regen, der Wald lärmt ums Haus, und die Blätter fliegen gegen das Fenſter, raſcheln und kratzen am Glas und flattern weiter davon auf der Reiſe. Eine Un⸗ ruhe befällt den einſamen Mann im Jägeranzug, die Stube iſt erfüllt mit den Geiſtern der Verlaſſen⸗ heit. Jedes Jahr, wenn die Nebelwochen kommen, möchte der Mann auf und davon, aber er weiß, es dauert nur eine kurze Zeit, dann iſt ihm der Winter vertraut. Doch heut wär ein Wetter, Gäſte zu haben. Proſit, ihr Freunde und Kameraden, ihr Glückſucher in fernen Städten, möge euch das Leben freuen! Er hebt ſein Glas gegen die Lampe und läßt den Tiroler funkeln, Da rumpelt es draußen vor der Tür, und als er öffnet, ſteht der Kinni Sepp draußen, ganz wind⸗ ſchief, ganz krumm und verweht und naß, und blin⸗ zelt aus kleinen, liſtigen Augen unter den ſchwarzen Brauen. s Good! J wollt fragn, ob i... I kimm grad daher, wann s mögli wär, daß i d' paar Markl kriagn kunnt. Oha, is des a Wetter. Geld will der Kinni Sepp fürs Brennholz, für den Klafter kleingemachtes Buchenholz. Aber Han⸗ nes hat's nicht zur Hand, es zerrann ihm unter den Fingern, der Winter braucht mancherlei Vorräte, Kartoffeln und Krautköpfe und Speckſeiten und Mehl und Honig und hunderterlei, nach dem man nicht jeden Tag laufen kann. Nix iſt heut damit, Kinni Sepp, ſagt Hannes, ich muß erſt auf die Bank gehn, du mußt noch warten, gelt? Ja, is ſcho recht, i wart ſcho. S' is ja nur, weil i grad vorbei kimm. Und er ſteht da und kaut auf ſeinem naſſen Bart und der Wind weht. Komm rein, daß d' einen Schnaps wenigſtens kriegſt. Ja, des tät wärmen. Nun iſt alſo doch noch Beſuch gekommen, ein Gläubiger, ein armer Teufel. Er riecht nach Fich⸗ tenharz, nach ſäuerlichem Holzſaft, nach naſſen Klei⸗ dern, nach Arbeit und Sägehütten. Er tritt ein we⸗ nig ſcheu in die Stube und nimmt beſcheiden den Hut vom kahlen Schädel, ſeine weiße Platte leuch⸗ tet über dem mageren, luftgeſelchtem Geſicht wie der Mond im Abendrot. Ehrfürchtig nimmt er das Glas Kirſch im Stehen und ſagt: Zum Wohlſein! und gießt den Kirſch die Gurgel runter, i dank auch ſchön. Und dann will er wieder gehn, nix für un⸗ guat! Aber Hannes hält ihn am Mantelſaum feſt und ſagt: Lauf doch nicht gleich davon, da hock dich nie⸗ der und trink noch einen Kirſch. Und der Kinni Sepp pflanzt ſich breit auf einen Eichenſtuhl und ſchmunzelt. Was gibts denn Neues in der Gegend? Ja mei, was halt ſo paſſieren tuat. Der Kinni Sepp berichtet von einem Autounfall auf der Chauſſee, wo die Fetzn nur ſo umanand flogn ſan, von einem Brand, da ſan ſechs Küh und Ochſen ver⸗ brannt und der Großvatter ga dazua, der hat ge⸗ ſchlafn. Und will umſtändlich von einer großen Leich und einem Kindsmord erzählen, aber da unterbricht ihn Hannes und ſagt: Geh fort mit deinen Graus⸗ lichkeiten! Und fragt ihn: Kannſt Schach ſpieln? Nag, Tarok und Doppelkopf, mehra kann i net. Gib acht, da zeig ich dir's Schachſpieln, du lernſt es ſchon. 5 Naa, i muaß ja hoam, nix für unguat, mei Alte Da bleibſt, daß du mal was Geſcheites lernſt in deti'im Leben! ſagt Hannes und drückt den Holzer nieder. Nacha bleib i alſo halt da. Und Hannes holt das Schachſpiel, ſetzt auf und erklärt die Figuren. Kinni Sepp iſt ganz bei der Sache, er hängt ſeinen Mantel auf und ſpitzt die Ohren. Die ganze Stube riecht nach Holz und Le⸗ derfett und naſſem Zeug. Aber es iſt doch ein Menſch da, er ſitzt Hannes gegenüber und raucht be⸗ haglich eine Zigarre, eine Ziehgarn, er trinkt aus dem Krug mit ihm den roten Tiroler, der in den Gläſern funkelt, er atmet mit ihm und ſcharrt mit dem Fuß und ſpricht ab und zu ein Wort und kratzt ſich am Kopfe bei dem ſchwierigen Spiel: Sakradi, Sakradi! Draußen heult der Wind, die Bäume knarren und ächzen, das Laub raſchelt, es iſt hinter den Fenſtern eine ſchwarze, kallte Finſternis, und das Haus ſteht einſam in aller herbſtlichen Trübſal. Seinem Licht antwortet kein anderes und ſein Rauch vermiſcht ſich mit keinem Nachbarrauch. Da iſt auch der Kinni Sepp ein willkommener Gaſt. Sie ſitzen einander gegenüber, die ſchwarzen und weißen Steine wandern hin und her, die Pferdchen hüpfen und die Türme gleiten, die Bauern purzeln und die Dame jagt kreuz und quer. Dem Holzer iſt das Spiel eine ſakriſche Angelegenheit. Himmi, Himmi, flucht er, wenn ſein König wieder aus dem letzten Loche pfeift, und Bluatſau! ſagt er, als er zum ſiebten Male mattgeſetzt wird. Du lernſt's ſchon noch, meint Hannes, da trink und ſpiel weiter, ſauf und freu dich, daß du lebſt! Und ſie ſpielen von neuem das edle Spiel der Könige, dieſe zwei ſonderbaren Geſtalten, der Maler Hannes, der ſich in dieſen Wald verkroch, und den nun die Schauer des Herbſtes packten, und der ver⸗ witterte Holzer, der es nicht jeden Abend ſo präch⸗ tig trifft, dem die warme Stube und die Ziehgarn und Roter und Spiel und Anſprache mächtig gefal⸗ len. Aber als er nun wieder matt geſetzt iſt, da holt er ſeine Mundharmonika aus der Sacktaſche und verwünſcht das Spiel, das miſtige, das ganz abſcheuliche. Jetzt werd was anders geſpuit! lacht er und klopft den Maulhobel aus, daß Brotkrumen und Fichtennadeln die Harmonie der Töne nicht ſtören. Un er ſchmettert Märſche und Ländler und alle die ſchönen Lieder des Volkes von der Weibertreu bis zur Wiloſchützenluſt daher, daß es in der Stube dröhnt. Zwiſchenhinein gießt er ein volles Glas die Gurgel hinunter und wird immer luſtiger, er ſingt mit ſeinem roſtigen Baß ein paar Gſtanzln vom Raufhandel und Ehebruch, dudelt nur den Kehrreim dazu, er zieht die Jacke aus und führt Hannes einen Schuhplattler vor, zu dem er die Melodie ſelber brummt, er balzt wie ein Auerhahn in der Stube umher, daß die Lampe und der Tiſch mit den Gläſern leiſe klirren, er kracht ſich auf die Lederhoſen und die Schuhſohlen, und an ſeiner grünen Weſte klunkern l Zahn und Silbertaler, er jodelt zur Decke hinauf und dreht ſich ganz allein wie auf der ſeligen Kirmes, als er noch jung und knuſprig war. Jeſſas! ruft er und ſinkt auf den Stuhl zurück, wann i noch amal jung wär. Heiratn tät i nimmer, des is gewiß, aber... Und er umarmt die ganze Welt und alle ſchönen Dirndl in ihr, er reißt ſie in Gedanken an ſeine harte Bruſt und der Weltſchmerz packt ihn über⸗ mächtig. Er hobelt mit vollen Akkorden die trau⸗ rigen Lieder herunter, indeſſen Hannes von neuem in den Keller ſteigt, aus dem Füßchen das Oel zu holen, welches die ſtürmiſchen Wogen ſeines Gaſtes glätten ſoll. Aber inzwiſchen verſtummt die Muſtk und es wird ſtille im Haus, nur der Wind jault im Kamin und die Wanduhr ſchlägt drei Schläge in der Nacht. Der Kinni Sepp liegt mit dem Kopf auf den Armen über dem Tiſch und ſchläft, berauſcht von Wein und Wärme und Liebesgedudel, er ſchnarcht und ſcharrt im Schlaf mit den genagelten Schuhen, ruhig und furchtbar geht ſein Atem. Hannes ſtellt den Krug neben den Schläfer, er wirft ein paar Scheite auf die verſinkende Glut und lehnt ſich breitbeinig in den Seſſel zurück. Die Lampe blakt, er dreht den Docht ganz herunter, er findet das Glas auch ohne Licht, und er trinkt ſich mit ſeinem nächtlichen Kumpan in den Schlaf. Ge⸗ gen Morgen hat der Sturm nachgelaſſen, in den Bäumen rieſelt es leiſe, das iſt ein friedliches Ge⸗ räuſch, ſo als fiele ſchon Schnee, und als wären Ne böſen, grauen Tage des Herbſtes vorbei. 0 Natipnaltheater Maunheim. Heute im Natlo⸗ naltheater nach mehrjähriger Pauſe„Madame Butterfly“ von Puccini. Muſtkaliſche Lei⸗ tung: Dr. Cremer. Regie: Köhler⸗Helffrich. Die Titelpartie ſingt heute Guſſa Heiken, den Linkerkon Max Reichart, den Sharpleß Heinz Dani l. In den übrigen wichtigen Rollen ſind beſchäftigt: Frl Lan⸗ derich und die Herren Bartling, Voiſin und Wuthi⸗ nor.— Heute, morgen und übermorgen findet im Neuen Theater das Gaſtſpiel der bekannten Max⸗ und Moritz⸗Bühne mit„Peter“ ſtatt, ein Stück, in deſſen Mittelpunkt die luſtigen Streiche eines Affen ſtehen. Beginn jeweils 16 Uhr, nied⸗ rigſte Preiſe.— Die Schülermiete, die letztes Jahr neu geſchaffen wurde und ſofort ſolchen An⸗ klang fand, daß man die Vorſtellungen in den Serien geben mußte, iſt in dieſem Jahr ſo ſtark überzeichnet worden, daß man nicht nur die Zahl der Serien auf 3 erhöhen, ſondern darüber hinaus noch die weitere Zeichnung ſperren mußte, da ſich die Einrichtung einer 4. Serie leider nicht mehr er⸗ möglichen ließ. Mittw Heute Ueber Uhr) kön gemacht 1 den Seite hofsgebär der geſt, NS, E der Ehre Uniform zug ſteht ſchon im Turn⸗ un gen Plan Senken d ganzen N des Arbe häuſer w wird von Vorbeima ſtrahlt. radſcha allen Bet heiter un laſſen, da 8 wieder et Umgegend Maſſen und der Wald, Her genmäßig man dort taler Wal ſen werde uſw. nich kann mar Pilzen le Auf d nicht ſo vi hängt dar lichen Gr daß kein. wird. E; reichen a Pilze wie ihre Hart Kennern laſſungsze Hausfrau fen. Es Preis vie aber käm ſchmeckend ten Mun Wald, ob nigſtuhl, gemüſen ſchade drr ſchieht. * Di Schulhäuf maſten u: und die H ginn eine Schluß ge Hakenkrer hat die s. kreuzflage der Schü! ſchwarz⸗w die Haker Wenn engliſchen dann konn ſtellen, di Erlebniſſe laſſen. 2 zu ſpreche berg gin Eindrücke Fuß ſchri vechten S ſchönen B Erklärten von Heid ſchon ſehr man über rückgekehr vpr allem bauten Le reichlich 1 in das S geworfen wo nicht herrlichen verſchieden fremder 2 Englände: dern, die Schönheit Nach 00 am Nachr ſam das Porzellan öbel ur ganz beſt Bewunder Engländer nen. Nur man zu e Nationalt! in der hü liſchen Fü 95 üſle pt. herr⸗ iens⸗ but ⸗ iſchen weg zum n am Bhen, achtet euer⸗ ohten Alſen⸗ Wet⸗ is her Sept. wer⸗ Bou⸗ turm amp. eſtont Reede dienſt wor⸗ n der chlep⸗ n der zahl⸗ ſten u me Segel⸗ ußten don nach iſchen repa⸗ chlep⸗ hlepp⸗ Gei⸗ Anker nicht ehpk. und g in gen ennen twur⸗ ſamte ziſenbart enbart ⸗Slüd⸗ Wilhelm raude, Mann⸗ raße 48 ückporto tf und rmes, uft er amal gewiß, d alle en an üüber⸗ trau⸗ reuem hel zu Baſtes Muſtk tt im in der den von narcht juhen, er, er t und Die er, er kt ſich Ge⸗ den 5 Ge⸗ n Ne ſtatlo⸗ a me Lei⸗ Die kerton n den Lan⸗ zuthi⸗ et im ta x⸗ ein reiche nied⸗ etztes An⸗ zwei ſtark Zahl maus 1 ſich r ex⸗ 2 2 —— fen. Preis vielleicht um einiges ſinken. ſchwarz⸗weiß⸗roten Flaggen eingezogen, ſo daß jetzt Mittwoch, 18. September 1935 3. Seite Nummer — ſtannheim, den 18. September. Heute abend Standarten-Einholung Ueber die feierliche Standarteneinholung(19.41 Uhr) können noch einige ergänzende Mitteilungen gemacht werden. Es werden am Bahnhof auf bei⸗ den Seiten des Platzes mit der Front zum Bahn⸗ hofsgebäude in zwei großen Gruppen hintereinan⸗ der geſtaffelt daſtehen: SA, SAR, Marine⸗SA, Nec, SS, Pe, De, Arbeitsdienſt, Luftſchutz und der Ehrenſturm des Kyffhäuſerbundes(SAL) in Uniform und großer Ordensſchnalle. Der Muſik⸗ zug ſteht vor der Treppe des Haupteingangs. Wie ſchon im Sportteil bekanntgegeben, werden ſich die Turn⸗ und Sportvereine mit Fahnen auf den En⸗ gen Planken vor den Neubauten aufſtellen und durch Senken der Fahnen die Standarte ehren. In der ganzen Nachbarſchaft des Schlageterhauſes, am Hauſe des Arbeitsamtes wie in den Fenſtern der Privat⸗ häuſer werden rote Flämmchen glühen. Ueberdies wird vom Hof aus der Standartenführer, der den Vorbeimarſch abnimmt, mit Scheinwerfern ange⸗ ſtrahlt. Nach dem Vorbeimarſch findet ein Ka me⸗ radſchaftsabend im Friedrichspark ſtatt. Von allen Betriebsführern wird erhofft, daß ſie ihre Ar⸗ beiter und Angeſtellten ſo früh von der Arbeit ent⸗ laſſen, daß ſie rechtzeitig antreten können. Pilze in Maſſen Dr. Bickerich, der übers Wochenende mal wieder etwa 200 Pilzwanderer in die Wälder der Umgegend herumführte, meldet gewaltige Maſſen von Pilzen aus dem Käfertaler Wald und der Viernheimer Heide. Im Mutterſtadter Wald, der ja nur klein iſt, war das Ergebnis men⸗ genmäßig nicht ganz ſo befriedigend, aber dafür kann man dort beſondere Sorten antreffen. Im Käfer⸗ taler Wald mußten Zentner von Pilzen ſtehen gelaſ⸗ ſen werden, weil in die mitgebrachten Körbe, Taſchen uſw. nichts mehr hineinging. Von Randſiedlern kann man hören, daß ſie ſeit vielen Tagen nur von Pilzen leben. N Auf dem Wochenmarkt merkt man noch immer nicht ſo viel von dieſem Ueberfluß in der Natur. Das hängt damit zuſammen, daß die Leute aus begreif⸗ lichen Gründen noch immer etwas ſcheu ſind und daß keine amtliche Kontrolle durchgeführt wird. Es müßte endlich mal, ſo wie es in zahl⸗ reichen anderen Städten geſchieht, die angebotenen Pilze wie das Fleiſch auf dem Schlachthof genau auf ihre Harmloſigkeit und Ungiftigkeit von beamteten Kennern geprüft und mit einem geſtempelten Zu⸗ laſſungszettel verſehen werden. Dann würden die Hausfrauen mehr Zutrauen haben und mehr kau⸗ Es würde mehr angeliefert werden und der Auf jeden Fall aber kämen weite Kreiſe zu einer guten und wohl⸗ ſchmeckenden Nahrung, die jetzt noch nicht den vech⸗ ten Mumm dafür aufbringen. Wer einmal im Wald, ob vor der Stadt oder in Heidelberg am Kö⸗ nigſtuhl, dieſe Unmengen von ſchmackhaften Wald⸗ gemüſen hat verkommen ſehen, der ſagt ſich, daß es ſchade drum iſt, wenn hier organiſatoriſch nichts ge⸗ ſchieht. r. e Die Flaggeneinholung wurde geſtern an den Schulhäuſern vollzogen, wo bisher an den Fahnen⸗ maſten untereinander die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge und die Hakenkreuzflagge wehten, die jeweils zu Be⸗ ginn eines Schulabſchnitts feierlich gehißt und bei Schluß geſtrichen wurden. Nachdem nunmehr die Hakenkreuzflagge als Reichsflagge erklärt wurde, hat die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge neben der Haken⸗ kreuzflagge keine Berechtigung mehr. Im Beiſein der Schüler wurden nun in allen Schulen die die Hakenkreuzflagge allein an den Maſten weht. Die Engländer Wenn man mit den jungen Engländern von den engliſchen Publie Schools geſtern ins Geſpräch kam, dann konnte man ohne weiteres die Begeiſterung feſt⸗ ſtellen, die dieſe Engländer beſeelt. Hatten doch die Erlebniſſe des erſten Tages tiefe Eindrücke hinter⸗ laſſen. Immer wieder kamen ſie auf Einzelheiten zu ſprechen. Als es aber mit der OEG nach Heidel⸗ berg ging, wurden die erſten Eindrücke durch neue Eindrücke abgelöſt, die ſich prächtig ergänzten. Zu Fuß ſchritt man in Heidelberg den Neckar auf der vechten Seite entlang und bekam ſo den bekannten ſchönen Blick auf Stadt und Schloß. Unumwunden erklärten die Engländer, daß ſie ſo viel Schönheit von Heidelberg nicht erwartet hatten, obgleich ſie ſchon ſehr viel darüber gehört hatten. Nachdem man über die alte Brücke wieder nach der Stadt zu⸗ rückgekehrt war, feſſelten oͤort die alten Häuſer und vor allem die rund um die Heiliggeiſtkirche ange⸗ bauten Läden. Ehe man weiterging, deckte man ſich reichlich mit Andenken ein. Ein Blick wurde auch in das Studentenheim und das Gemeinſchaftslager geworfen und dann pilgerte man hinaus zum Schloß, wo nicht verſäumt wurde, auf den Zerſtörer dieſes herrlichen Baues hinzuweiſen und auch noch ſonſt derſchiedenes über die Notzeiten unter dem Joch fremder Beſatzungen zu ſagen. Begeiſtert waren die Engländer vor allem auch von den herrlichen Wäl⸗ dern, die ſie in ſolchen Ausmaßen und in ſolcher Schönheit zu Hauſe nicht kennen. Nach der Rückkunft nach Mannheim traf man ſich am Nachmittag wieder im Schloßhof, um gemein⸗ ſam das Schloßmuſeum zu beſichtigen. Die Porzellanſammlungen, die Zinnſammlungen, die Möbel und die Behänge hatten es den Beſuchern ganz beſonders angetan. Man konnte aus ihrer Bewunderung für die Dinge ganz deutlich die dem Engländer angeborene Sammleyleidenſchaft erken⸗ nen. Nun hieß es aber an die Arbeit. Und ſo ging man zu einer kurzen Probe auf die Bühne des Nationaltheaters. Inzwiſchen hatte der Intendant 11 der hübſch mit Blumen verzierten und mit eng⸗ iſchen Fähnchen geſchmückten Theaterkantine einen Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ole eden Adden Sind da Aufstellung der bronzenen Hoheitszeichen an der Reichsautobahn Nun iſt auch dieſe Vorſtufe zur Vollendung des großen Werkes bewältigt. Nachdem die ſieben Meter hohen Granitſäulen beim Mannheimer Kilometer 0,0 rechts und links des breiten Grünſtreifens be⸗ reits ſeit einigen Tagen fertiggeſtellt waren, ſind geſtern morgen die ſehnlichſt erwarteten großen Bronzeadler an den Rhein⸗Neckar⸗Hallen einge⸗ troffen, um ihrer Beſtimmung gemäß in luftiger Höhe montiert zu werden. Nicht ganz einfach war es, jedes der zweieinhalb Zentner ſchweren Hoheits⸗ zeichen, die nach einem Entwurf von Profeſſor Klein⸗ München den bereits bei der Eröffnung der Frank⸗ furter Strecke verwendeten Reichsautobahn⸗Zeichen nachgebildet ſind, dort oben unterzubringen und dauerhaft zu verankern. Als wir geſtern um die Mittagszeit zur Stelle eilten, um dieſen denkwürdigen Augenblick womög⸗ Photo: M. Schubert lich im Bilde feſtzuhalten, war Adler Nummer eins, mit ſeinem Linksprofil der Ausfahrtsſtrecke Frankfurt/ Heidelberg Mannheim den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen zugewandt— mit Hilfe eines Flaſchenzuges bereits oben auf der Säule gelandet. Dagegen ſaß Adler Nummer zwei, der mit Rechtsprofil auf der Einfahrtsſeite Wache halten wird, noch in ſeinem hölzernen Käfig eingeſperrt, weil ſeine Säule erſt von neuem eingerüſtet werden mußte. Inzwiſchen aber wird auch er ſeinen Horſt erreicht haben, ſo daß der ohnehin ſchon prächtige Ausblick auf das den blauenden Bergen zuſchießende, weißleuchtende Straßenpaar damit die erwartete, wahrhaft groß⸗ artige Rundung ins Weltanſchaulich⸗Monumentale erfahren hat. Mannheim aber iſt um ein landſchaft⸗ lich wie ſtädtebaulich gleichermaßen überzeugendes Baudenkmal reicher, das in würdiger Schönheit dem Wollen der Zeit Ausdruck gibt. M. S. —— 8 Einer für alle- alle für einen! Hauptübung des Stadtbataillons Wenn ſämtliche Vororts⸗Kompanien der Mann⸗ heimer Freiwilligen Feuerwehr ihr Können unter Beweis geſtellt haben, bildet oͤie Hauptübung des aus der 1. und 2. Kompanie beſtehenden Stadt⸗ bataillons den Schluß der jährlichen Hauptübungen. In großer Zahl hatten ſich wieder geladene Gäſte, das geſamte Feuerwehroffizierskorps und die der Reſerve angehörenden Feuerwehrleute im Hofe der Hauptfeuerwache eingefunden, in dem das Stadt⸗ bataillon zu ſeiner diesjährigen Hauptübung an⸗ getreten war. Nach dem Abſchreiten der Front dankte Stadtrat Hofmann den Feuerwehrleuten für die geleiſtete Arbeit, die wirklich anerkannt werden müſſe, da ſie neben⸗ beruflich geleiſtet werde. Der Feuerwehrdienſt werde nicht als Spielerei betrachtet, ſondern ſei ernſteſte Arbeit. Wenn wir auch eine Berufsfeuerwehr hät⸗ ten, ſo brauchten wir doch auch die Freiwillige Feuerwehr, die nicht überflüſſig ſei, wie erſt die letzten Großbrände gezeigt hätten. Mit Marſchübungen begannen die Vor⸗ führungen der beiden Kompanien, die dann an⸗ in Mannheim kleinen Imbiß richten laſſen, bei dem noch bis zu Beginn der Abendvorſtellung Zeit zu regem Gedan⸗ kenaustauſch war. Intendant Brandenburg ſpricht nach der Vorſtellung Als ſich nach der Aufführung des Stückes„Richard of Bordeaux“ der Vorhang zum letzten Male geſenkt hatte, verſammelte Intendant Branden burg die engliſchen Spieler auf der Bühne um ſich, um ſeiner Freude darüber Ausdruck zu verleihen, daß er eine Einladung an die älteſte deutſche Bühne habe ergehen laſſen können, auf der Deutſchlands großer Dramatiker Friedrich von Schiller zum erſtenmal geſpielt wurde. Die Mannheimer Bühne iſt, ſo führte er weiter aus, auch die wichtigſte und weſent⸗ lichſte Pflegeſtätte Shakeſpeares. Es gab eine Zeit, in der Shakeſpeare außer in Hamburg von keiner Stadt oder Bühne ſo gepflegte wurde, wie ge⸗ rade von Mannheim. Wir ſchulden dafür unſeren Vorgängern an dieſer Bühne Dank. Der große Brite, der für uns der größte Anreger immer ge⸗ weſen iſt, iſt auch unſer Shakeſpeare. Neuerdings haben wir wieder Anregungen aus England erhal⸗ ten, und zwar durch das Kriegsſtück„Die andere Seite“, das für uns einer der größten Eindrücke war. Intendant Brandenburg gab dann dem Wunſche Ausdruck, daß Mannheim in guter Erinnerung blei⸗ ben und daß dieſes Gaſtſpiel der Anfang von Aus⸗ tauſchgaſtſpielen mit England ſein möge. Dann wäre der ſchönſte Zweck der Reiſe für beide Teile erfüllt. Nachdem Reiſebegleiter Dr. Walz die in deut⸗ ſcher Sprache gehaltene Rede ins Engliſche überſetzt hatte, ergriff Miſter Dawſon das Wort, um den Dank der Engländer zum Ausdruck zu bringen, für den herzlichen Empfang zu danken und ſeiner Freude darüber Ausdruck zu verleihen, daß man an hiſtoriſch bedeutſamer Stätte habe ſpielen dürfen. Mit Nach⸗ druck ſtellte Miſter Dawſon feſt, daß man auf der ganzen Reiſe in Mannheim die ſtärkſten Ein⸗ drücke habe empfangen dürfen und daß man die Stadt ſchon deswegen in angenehmſter Erinnerung behalten werde. 3 ſchließend durch Freiübungen zeigten, daß die Ausbildung den Erforderniſſen entſprechend wirklich umfaſſend erfolgt. Einen guten Eindruck hinterließ auch das Exer zieren an den Geräten und Fahrzeugen der Berufsfeuerwehr, an denen die Mannſchaften des Stadtbataillons ausgebildet wer⸗ den. Beſonders den zahlloſen Zaungäſten machte es rieſigen Spaß, zu ſehen, wie der Rutſchſchlauch zur Anwendung gelangte und einige Feuerwehrleute eine Rutſchpartie machten. Im Mittelpunkt der Hauptübung ſtand die Angriffsübung, für die als Aufgabe geſtellt worden war, daß in der Hauptfeuerwache, die ein dreigeſchoſſiges Lagerhaus darzuſtellen hatte, durch unvorſichtigen Umgang beim Verladen von Brennſpiritus im erſten Obergeſchoß ein Brand ausgebrochen iſt, der ſich nach oben und unten ausbreitet. Nach erfolgtem Alarm wurden an den Fenſtern der Hauptfeuerwache rote, das Feuer anzeigende Flaggen, ſchwarze, den Rauch kennzeichnende Flaggen und weiße Flaggen ſicht⸗ bar, die anzeigten, daß hier Menſchenleben in Ge⸗ fahr waren. Gleichzeitig ſtieg an verſchiedenen Stel⸗ len dichter Qualm empor, der aus angezündeten Rauchbomben ſtammte. Mit einem Löſchzug und zwei Halbzügen griff die Freiwillige Feuerwehr an, wobei man erſt die gefährdeten Perſonen rettete. Ueber die große Leiter wurde das Rettungswerk vorgenommen. An einem anderen Fenſter wurden ſchwere Puppen in ein bereitgehaltenes Sprungtuch geworfen und ſchließlich rettete man auch noch einen vom Feuer eingeſchloſſenen Mann über eine Schiebe⸗ leiter. Gleichzeitig ſetzte man mit dem Löſchangriff ein und verlegte zahlreiche Schlauchleitungen, die von der Motorſpritze und zwei Lafettenſpritzen ge⸗ ſpeiſt wurden. Erſt als alle Schlauchleitungen ver⸗ legt waren, richteten die Strahlrohrführer die Rohre ſeitwärts auf freies Gelände und dann ſpritzten in weitem Bogen große Waſſermaſſen herab.“ Bei der vor den Offizieren gehaltenen Kritik ſtellte Branddtrektor Mikus feſt, daß das Stadt⸗ bataillon ſowohl bei dem Fußexerzieren wie auch bei den Freiübungen und den Uebungen an den Einzelgeräten Fortſchritte gemacht hat. Ueber den Verlauf der Angriffsübung wurden techniſche Ein⸗ zelheiten durchgeſprochen und wurde darauf hin⸗ gewieſen, daß die gründlächſte Ausbildung jedes einzelnen Mannes unbedingte Pflicht iſt. Beigeordneter Dr. Zeiler ſprach anerkennende Worte für den gezeigten Eifer und den bekundeten guten Willen. Mit klingendem Spiel marſchierten die Feuer⸗ wehrleute von der Hauptfeuerwache durch die Stadt nach dem Wartburg⸗Hoſpiz, wo man ſich zu einem Kameradſchaftsabend zuſammenfand. Kommandant Epple, der ſeiner Mannſchaft für die im Laufe des Jahres geleiſtete Arbeit Dank ſagte, bat ſie gleichzeitig, der Feuer⸗ wehrſache die Treue halten zu wollen und ſtets zu bedenken, daß es gilt, Volksvermögen zu erhalten. Ehe Kommandant Epple mit einem Treuegelöbnis auf den Führer ſeine Anſprache ſchloß, gedachte er der im Laufe des letzten Jahres verſtorbenen Kame⸗ raden: Ehrenkommandant Karl Wolf, Ehrenkom⸗ mandant Fritz Grether, Ehrenhauptmann Her⸗ mann Satink, Ehrenhauptmann Heinrich Spren⸗ ger, Wehrmann Heinrich Friedrich und Wehr⸗ mann Jakob Bretz, zu deren Gedenken ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben. Polizeipräſident Dr. Ramſperger, der den Dank der Regierung überbrachte, erinnerte daran, daß die Feuerwehren im Mittelalter aus kotgemein⸗ ſchaften heraus geboren wurden, als jeder auf den anderen angewieſen war. Aus dieſen Notgemein⸗ ſchaften entſtanden die Freiwilligen Feuerwehren und die Entwicklung brachte den Großſtädten die Berufsfeuerwehren. Manche glaubten, daß man nunmehr die Freiwillige Feuerwehr nicht mehr be⸗ nötige. Dieſe Anſicht ſei aber falſch, denn man brauche jeden Helfer, und darüber hinaus ſei es not⸗ wendig, jeden einzelnen Mann ſo auszubilden, daß er im gegebenen Augenblick als Führer eingeſetzt wer⸗ den kann. Vom richtigen Einſatz hänge alles ab und ſo ſei es unbedingte Pflicht, in der bisherigen Weiſe weiterzuarbeiten. Branddirektor Knäbel von der Zellſtoff⸗Feuer⸗ wehr überbrachte die Grüße des Kreisführers des 9. Badiſchen Feuerwehrkreiſes und hob das in Mann⸗ heim beſtehende vorbildliche Verhältnis zwiſchen Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr her⸗ vor. Aus Kameradenkreiſen wurden mit herzlichen Worten für 25jährige Zugehörigkeit dem Hauptmann Schneider von der 1. Kompanie und dem Ob⸗ mann Alt von der 2. Kompanie, ſowie den Kame⸗ raden Gatting, Heiler und Klein von der 1. Kompanie für 12jährige Zugehörigkeit im Laufe des Abends Erinnerungsgeſchenke überreicht. Um die Ausgeſtaltung dieſes von kameradſchaftlichem Geiſte getragenen Abends waren die Feuerwehr⸗ kapelle der Freiwilligen Feuerwehr der Zellſtoff⸗ Fabrik Waldhof und der Singchor der Freiwilligen Feuerwehr beſorgt. tt Achtung! Wehrpflichtige! Nicht zu früh kündigen! Wie das Bad. Miniſterium des Junern, Abt. (Mittlere Erſatz⸗Behörde), Karlsruhe. mitteilt, iſt die Zahl der freiwilligen Meldungen zu m Wehrdienſt ſo groß, daß mit der Einſtellung von nur einem Teil der Gemuſterten des Jahrgangs 1914 gerechnet werden kaun. Es muß deshalb davor gewarnt werden, in der Erwartung, zum Wehrdienſt ausgehoben zu werden, ſchon jetzt eine Arbeitsſtelle zu kündigen. Es empfiehlt ſich daher, erſt den Geſtellungsbefehl ab⸗ zuwarten. Kamerad, wo biſt oͤu? Der Berliner Zeitung„Der Weſten“ entnehmen wir:„Eine ſehr eigenartige, für das ſoldatiſche, ka⸗ meradſchaftliche Herz des Deutſchen bezeichnende Einrichtung gibt es im„Kyffhäuſer“, dem Reichs⸗ blatt des Kyffhäuſerbundes. Unter der Ueberſchrift „Kamerad, wo biſt du?“ finden ſich ganze Spalten von Fragen, durch die ein alter Soldat einen ande⸗ ren ſucht, mit dem er einſt vor Jahren ſchweres und ſchönes Erleben geteilt hat. Eine ſolche Anfrage mag das Weſen aller dieſer Fragen erklären:„Offi⸗ zier vom Grabendienſt und deſſen Burſche, die ſich am Abend des 25. September 1918 in einem kleinen Stollen an der Straße nach dem Kanonenberg in der Schlucht von Ripont befanden und zu denen zwei oder drei meiner Kameraden und ich, die mit auf der Hauptbeobachtung(zwei Kilometer vom Schönwäld⸗ chen in einem franzöſiſchen Stollen) waren, wäh⸗ rend des gewaltigen Feuers in den Stollen kamen, daun gegen Tagesanbruch nach Vorverlegung des Feuers mit mir gefangengenommen wurden. Geſucht von: Feld⸗Art.⸗Regt. Nr. 406, 9. Batt. Carl Schäfer, Auktionator, Berne in Oldenburg.“ Beweis und Beweiſe deutſcher Treue.“ KWK alffst und PreiswyUrdigkeif für Irmer! Sep DI. Lainfer Noffe und biefef Ihnen Limoſ eum H. Engelhard, N 3(aunsislrabe) e Seinen 80. Geburtstag feiert morgen Herr Martin Weber, Laurentiusſtraße 23. Dem lang⸗ jährigen Leſer der NMz herzliche Glückwünſche! e Der Badiſche Verein„Eintracht“, Sterbe⸗ und Unterſtützungsverein, beging im Wartburghoſpiz ſeine 35jährige Gründungsfeier in Form eines Feſtballes. Nach einigen Muſikſtücken der Kapelle Schönig gab Vereinsführer D. Kreß einen kurzen Ueberblick über den bisherigen Ver⸗ lauf der Vereinsgeſchichte bis zum Weltkriege und gedachte dann der Toten des Vereins, worauf die Kapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Er ſchilderte dann die ſchweren Nachkriegsjahre, ins⸗ beſondere die Inflation, die unter Führung beherz⸗ ter Männer überwunden wurde. Es konnten durch Ueberreichung eines Geſchenkes geehrt werden die Herren: Ehrenpräſident Val. Weber, Ehren⸗ mitglied K. Weber und die Mitglieder H. Reinhardt ſen., Neureuther, Schaaf und Moll. Außerdem erhielt das Ehrenmitglied Martin Schettler für ſeine Opferbereitſchaft eine Ehrenurkunde. Im Namen der Geehrten dankte der Ehrenpräſident. Anſchließend daran brachte der Vereinsführer auf den geliebten Führer und Volks⸗ kanzler ein oͤreifaches„Sieg Heil!“ aus, dem das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied folgten. Nach der Gedenkpauſe wurde noch der Chronik gedacht, die vom Vereinsführer verfaßt und für die Jahre 1930 bis 1935 vom Schriftwart Karl Klein fortgeſetzt wurde. Der das Feſt abſchließende Ball wurde vom Diplomtanzlehrer Pfirrma nen geleitet. Hinweiſe 1. Feierſtunde der NS DA und der NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim. Freitag abend findet im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens die erſte Muſika⸗ liſche Feierſtunde der Kreisleitung der Nes Da und der NS⸗Kulturgemeinde Mannheim ſtatt. Das Programm ſteht unter dem Zeichen „Feſtlicher Auftakt“ und iſt Bach, Händel und Brahms als Ehrung zugedacht. Mitwirkende ſind das hieſige Nationaltheater⸗Orcheſter, Dirigent Generalmuſik⸗ direktor Herbert Albert aus Baden⸗Baden, der auch ſoliſtiſch am Cembalo mitwirkt. Am Sonntagvormittag ſingt der„Geſangverein der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik Ludwigs⸗ hafen“ unter Leitung von Dr. Alfred Wafſer⸗ mann ⸗ Mannheim im Reichsſender Frank ⸗ furt geiſtliche Chöre, Geſänge vom Tod, Soldaten⸗ und Heimatlieder. Aus Baden 400 jähriges Brauchtum Das Ladenburger Elfuhr⸗Glöcklein mp. Ladenburg, 16. Sept. Allabendlich um 11 Uhr wird hier wieder das Elfuhr⸗Glöcklein geläutet, das in Ladenburgs Geſchichte eine Rolle ſpielt. Es handelt ſich um die Sickingiſche Stiftung, die, wie die Sage berichtet,: darauf zurückgeht, daß ſich einſt ein Edelfräulein von Sickingen im Wald verirrte und ſich oͤurch das Läuten einer Ladenbur⸗ ger Glocke wieder zurechtfand; aus Dankbarkeit habe die Familie Sickingen eine Stiftung gemacht. Es iſt auch tatſächlich urkundlich belegt, daß Hans von Sickingen im Jahr 1513 ein Kapital zur Verfügung ſtellte, aus deſſen Ertrag jährlich 52 Malter Korn zum Brotbacken für die Armen dienen ſollten. Fer⸗ ner mußte jeden Abend um elf Uhr die kleine Glocke Schließlich war jeden Samstag in der Sickingiſchen Kapelle eine Meſſe für die verſtorbenen Familien⸗ mitglieder zu leſen, der die Armen, welche das Brot empfangen wollten, beiwohnen mußten. Die Stif⸗ tung beſteht noch, wenn auch durch die Inflation ſtark vermindert, oa ſie nur zum Teil in Grund⸗ ſtücken beſtand. Nun erinnert wieder täglich das Elfuhr⸗Glöcklein daran. An den beiden vergangenen Sonntagen haben für dieſes Jahr die letzten Aufführungen des Hei⸗ matſpiels„Die Neunund vierziger“ von Cor⸗ nel Serr ſtattgefunden. Zahlreiche Zuſchauer er⸗ freuten ſich an dem urwüchſigen Spiel, dem der ſtil⸗ gerechte Marktplatz Alt⸗Ladenburgs ein würdiger Hintergrund war. Wie wir erfahren, ſollen auch im nächſten Jahr die Ladenburger Heimatſpiele wieder aufgeführt werden. Mehrere hundert Obſtbäume vernichtet Der Sturmſchaden in der Weinheimer Gemarkung * Wein heim, 17. Sept. Der gewaltige Sturm, der am Sonntagabend über die Gemar⸗ kung Weinheim dahinbrauſte, hat vor allem an Obſtbäumen einen Schaden angerichtet, der viel grö⸗ ßer iſt als zuerſt angenommen wurde. Die Zahl der entwurzelten, abgeriſſenen und zerriſſenen Bäume geht in die Hunderte. Faſt durchweg handelte es ſich um kräftige geſunde Bäume In wenigen Mi⸗ unten hat der Sturm viele Erntehoffnungen zer⸗ ſtört. In den Orten der Bergſtraße wurde, wie bereits berichtet, ebenfalls viel Schaden angerichtet. Auch hier fiel mancher Baum dem verheerenden Element zun Opfer. In Hohenſachſen hat der Sturm auch in den Weinbergen großen Schaden verurſacht. Die Weinſtöcke ſind von ihren Pfählen abgeriſſen und liegen auf dem Boden. Goldader in Keiſch entdeckt In einer Kiesgrube am Altrhein Ketſch, 18. September. Wie wir erfahren, macht die Goldſuche am Ketſcher Altrhein erfreuliche Fortſchritte. Dem Wie⸗ dererwecker der Goldwäſcherei, dem Geſchäftsführer des Heimat⸗ und Verkehrsvereins, Herrn Baſſe⸗ mier, iſt es nun gelungen, in einer auf der von uns im erſten Bildartikel näher beſchriebenen gold⸗ bergenden Sandbank gelegenen Kiesgrube eine Goldader zu entdecken, die, wie die erſten Prü⸗ fungen ergaben, Goldblättchen in recht erheblicher Menge enthält. Nach Kislau gebracht * Karlsruhe, 17. Sept. Das Geheime Staatspoli⸗ zeiamt meldet: Wegen raſſeſchänderiſchen Verhaltens wurden durch das Geheime Staats⸗ polizeiamt die Juden Arthur Stern, Offenburg, Franz⸗Volk⸗Str. 40, Jakob Maier, Offenburg, Korn⸗ ſtraße 3, Adolf Roſenberger, Pforzheim, Termer⸗ ſtraße 22, und Stuttgart, Ochſenwalodſtraße 63, Fried⸗ rich Sonnenſchein, Mannheim, C 4, 2, ſowie Sieg⸗ fried Strauß, Mannheim, Käfertaler Str. 176, in Schutzhaft genommen und in das Konzentrations⸗ lager Kislau übergeführt. Radfahrer fahren in den Tod * Vanda, 18. Sept. In der Nähe des Ortes ſtieß ein Radfahrer mit einem Laſtkraft⸗ wagen zuſammen. Mit einem Schädelbruch mußte er ing hieſige Krankenhaus eingeliefert werden, wo er am anderen Vormittag geſtorben iſt. * * Dühren(b. Sinsheim), 18. Sept. Der 62jährige Arbeiter Friedrich Kirſch aus Steinsfurt fuhr, da er anſcheinend die Herrſchaft über ſein Fahrrad ver⸗ loren hatte, auf das Fuhrwerk eines Landwirts auf. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß Kirſch töd⸗ liche Verletzungen erlitt und auf der Stelle verſchied. O Schwetzingen, 18. Sept. Ein treuer Mitarbei⸗ ter der„Neuen Mannheimer Zeitung“, Herr Ernſt Halle, feiert heute ſeinen 54. Geburtstag. Als Zeitungsausträger iſt Halle in ganz Schwetzingen wohlbekannt. * Nußloch, 18. Sept. Am Sonntagabend ging der ſtarke Sturm auch über unſere Gemarkung hinweg. Er ſchüttelte das wenige vorhandene Obſt tüchtig durch, riß zahlreiche Aeſte ab und legte auch ein⸗ zelne Bäume ganz um. So wurde auch der ſchönſte Baum des Schulhofes— ein prächtiger, ſchön ge⸗ wachſener Ahorn— von dem Wirbelwind ganz zer⸗ ſchlitzt, ſo daß der klägliche Reſt vollenoͤs umgehauen werden mußte. U Hohenſachſen, 17. Sept. Hier feierte Frau Heinrich Kratzer Wwe. in voller geiſtiger und kör⸗ perlicher Friſche ihren 73. Geburtstag. der Viehwirtſchaft getrieben. auf der Galluskirche für Verirrte geläutet werden. Neue Mannheim h Brief aus Stuttgart rüſtet zum Cannſtatter Volksfeſt— deutſchen Leiſtung“— Ein 4— Stuttgart, 18. September. Die Schwaben feiern heuer— es iſt das eine An⸗ gelegenheit des ganzen Landes— zum hundert⸗ ſten Male ihr Cannſtatter Volksfeſt. Im Frühjahr 1818 hat ein Erlaß des erſten württ. Kö⸗ nigs beſtimmt, daß alljährlich an ſeinem Geburtstag (27. Sept.) ein großes landwirtſchaftliches Feſt ver⸗ anſtaltete werden ſolle, in erſter Linie„der Ermun⸗ terung zur fortſchreitenden Verbeſſerung der Vieh⸗ zucht“ dienend. Der Landwirtſchaft war es in den vorangegangenen Jahren ſehr ſchlecht ergangen und man hatte in öͤen Notjahren ſchweren Raubbau an An dem Feſt nehmen ſeit einem Jahrhundert der ſchwäbiſche Bauer und der Städter gleichermaßen teil und die Schwaben hängen ſo ſehr an ihrem Cannſtatter Volksfeſt, daß es die Auswanderer in Amerika oder im Banat heute ebenſo feiern wie einſt ihre Vorfahren in der Heimat. Zu den denkwürdigſten Volksfeſten gehört das aus dem Jahre 1857, als der König mit Na⸗ poleon und Zar Alexander II. von Rußland nach dem Caunſtatter Waſen ritt. Im Gefolge waren neben der Königin die Zarin, die Königinnen von Holland und von Griechenland. 200 Generäle ſchloſſen ſich an und aus dem ganzen Lande war das Volk mit etwa 50 000 Pferdefuhr⸗ werken nach Stuttgart gekommen, um das ſeltene Schauſpiel mitzuerleben. Aber nicht in jedem Jahre hatte das Feſt ſtattfinden können; wenn Peſt und Cholera das Land bedrohten, die Söhne des Landes draußen vor dem Feinde ſtanden, fiel natürlich auch das Cannſtatter Volksfeſt aus.— Nun baut man drunten am Neckar zum hundertſten Male die hohe Fruchtſäule auf, an der alles zu ſehen iſt, was der Herbſt dem Lande an Früchten ſchenkt. In den Hauptſtraßen von Stuttgart— zum erſten Male— künden hohe Maibäume mit großen Tannenkränzen und vielen bunten Bändern das Nahen des Feſtes, das am kommenden Samstag beginnt und 10 Tage dauern wird. Zu den beſonderen Sehenswürdigkeiten gehört in dieſem Jahre die Illuminierung der großen Neckarbrücken, der langen Uferwege und rieſige, bei Nacht beleuchtete Waſſerſäulen, die aus dem Nek⸗ kar aufſteigen werden. Das Feſt beginnt mit einem Feſtzug der Brauereien, der Reiter(Sa und SS, berittene Bauernabteilungen, Reiterregiment Cann⸗ ſtatt, Stadtgarde zu Pferd und Stuttgarter Reiter⸗ vereine), der Schützen uſw. Dann wird das Feſt mit Anſprachen des Reichsſtatthalters, des Stuttgar⸗ ter Oberbürgermeiſters und des Landesbauernfüh⸗ rers feierlich eröffnet. Um dem zu erwartenden ſtarken Verkehr gewachſen zu ſein, ſind auch die Ver⸗ kehrseinrichtungen mobiliſiert, unter denen die Stutt⸗ garter Straßenbahn eine briginelle Lotterie mit ihren Fahrſcheinen veranſtalten will. * Vor nun bald vier Jahren iſt das Stuttgar⸗ ter Alte Schloß— der älteſte Teil Stuttgarts — von einem ſchweren Brandunglück heimgeſucht worden. Heute ſteht der damals vernichtete Oſtflügel wieder fertig da, wenn auch ſeine hohen Aufbauten er Zeitung Mittag⸗Ausgabe Neues vom Alten Schloß— Stuttgart „Ehrenmal der homöopathiſches Krankenhaus über den Mauern, vom künſtleriſchen Standpunkt aus, umſtritten ſind. Gegenüber der Markthalle war da⸗ mals am Tage nach dem Brande eine Mauer einge⸗ ſtürzt und hatte leider eine Reihe von Feuerwehr⸗ leuten unter ſich begraben. Dieſer Einſturz und das Beſtreben, die anſchließende Front in ihrer Ur⸗ ſprünglichkeit wieder herzuſtellen, hatten dazu ge⸗ führt, dieſen Bauteil umzubauen. Die Ar⸗ beiten ſind im Laufe des Sommers durchgeführt wor⸗ den, und gehen jetzt der Vollendung entgegen. Man hat über der alten Schloßkirche ein ſpäter aufgebau⸗ tes, den Geſamteindruck ſtörendes Stockwerk abgetragen und dann wieder ein neues Dach aufgeſetzt. Dadurch tritt jetzt der Turm über dem Chor, der ſeine frühere Höhe behielt, viel wirkungs⸗ voller hervor. Die bedeutſamſte Verbeſſerung wurde durch den Umbau aber im Hofe des Schloſſes erzielt. Er gehört mit ſeiner Geſchloſſenheit und ſeinem fei⸗ nen Renaiſſanceſchmuck zu deu ſchönſten deutſchen Schloßhöfen, in deſſen Stille und Abgeſchiedenheit man die Ro⸗ mantik des Mittelalters neu erleben kann. Hier tritt jetzt nach der Herabſetzung des Daches das runde Uhrtürmchen, in dem eine enge Schneckentreppe nach oben führt, beſonders plaſtiſch hervor. Im Turmhelm befindet ſich die uralte Turmuhr mit zwei beim Stundenſchlag gegeneinander kämpfenden Wid⸗ dern. Der Innenausbau des Schloſſes ſchreitet mit den äußeren Verbeſſerungen tüchtig fort, ſo daß in nicht allzu ferner Zeit das Bauwerk ſeiner neuen Beſtimmung, vor allem Muſeen zu dienen, zuge⸗ führt werden kann. Wichtige Umbauarbeiten gehen auch in dem ehe⸗ maligen Privatſchloß des früheren württember⸗ giſchen Königs an der Danziger Freiheit vor ſich. Vor einem Jahr hat die Stadt Stuttgart das ge⸗ räumige Haus dem Deutſchen Auslands⸗Inſtitut zur Verfügung geſtellt, oͤgſs nun in Zukunft das„Ehrenmal der deutſchen Leiſtungen im Auslande“ beherbergen ſoll. Hier werden die ſchöpferiſchen Leiſtungen der bodenſtändigen Volksgruppen in Europa ſowie im Kolonial⸗ und Ueberſeedeutſchtum auf den Gebieten der Kunſt und Kultur, der Wiſſen⸗ ſchaft, Technik und Wirtſchaft in einer umfaſſenden Sthau zur Därſtellung gebracht werden. Im oberen Stockwerk iſt bereits ein großer Ausſtellungsſaal von 50 Meter Länge fertig! Die große Mittel halle des Hauſes wird zu einem Ehrenſaal aus⸗ Im Untergeſchoß befinden ſich die Wer k⸗ geſtaltet. ſtätten des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts, wo die „Volksdeutſchen Schreine“ entſtehen, die mit Bil⸗ dern und Modellen das Leben unſerer Auslands⸗ deutſchen draußen zeigen. Die Homöopathie fand in Stuttgart ſeit Jahren lebhafte Förderung, vor allem durch Robert Boſch, dem bekannten Induſtriellen. Ein bekann⸗ ter Stuttgarter Arzt beſaß wertvolle Erinnerungs⸗ ſtücke an Hahnemann und hatte in ſeinem Hauſe ein kleines Muſeum eingerichtet. Dann aber hat Stutt⸗ gart ſchon ſeit Jahren ein Homöopathiſches Krankenhaus, ein zweites ſollte kurz vor dem Mittwoch, 18. September 1935 Kriege auf der Gänsheide gebaut werden. Es blieb bei der Abſicht. Jetzt ſind aber die Pläne für ein neues Krankenhaus fertig und bereits ge⸗ nehmigt. In Bälde wird man mit dem Bau be⸗ ginnen können. Er wird an dem ſonnigen Hang zwiſchen Löwentor und Burgholzhofgelände er⸗ ſtehen, an dem ſich heute noch ausgedehnte Wein⸗ berge— Eigentum der herzoglichen Rentkammer— hinziehen. Damit kommt das Homöopathiſche Kran⸗ kenhaus in eine ausgezeichnete geſunde Lage. In dieſem Zuſammenhang iſt erwähnenswert, daß in den letzten Tagen in Stuttgart ein internationaler hombopathiſcher Kongreß mit hervorragenden Vorträgen berühmter Aerzte, darunter Ragnar Berg u. a. ſtattgefunden hat. Un⸗ ter anderem ſprach Dr. Köbele⸗Calw über die hombopathiſche Behandlung von Kinderkrankheiten und ſtellte die große Reaktionsbereitſchaft bei Kin⸗ dern feſt. Man wolle in der Homöopathie durch das Heilmittel nicht nur das Krankheitsſymptom behandeln, ſondern die Geſamtkonſtitution aufſtützen. Dr. Pfiſter⸗Saverne vertrat den Standpunkt, daß körperliche Verfaſſung(Konſtitution) etwas Ver⸗ änderliches ſei. Die Entſtehung erfolge im Laufe der Generationen. Die Schädigungen lägen in den Einflüſſen der Umwelt, des Klimas, der Nahrung, des Berufs, des Stadͤtlebens, in den Er beinflüſ⸗ ſen aus unglücklichen Paarungen, in vererbter Organſchwäche. Die körperliche Verfaſſung ſei alſo ſehr tief verankert und im Laufe der Jahrhun⸗ derte entſtanden. Als eine die Blinddarmentzün⸗ dung erleichternde und fördernde Umweltbedingung klagte der Arzt den hohen Zuckergenuß, die ſitzende Lebensweiſe und die Ueberfütterung an. Manche neue Gedanken brachte Dr. Brauchle⸗ Dresden in ſeinem Vortrag über die wiſſenſchaft⸗ liche Naturheilkunde. Er bezeichnete die Krank⸗ heit als einen Zuſtand des geſtörten Gleichgewichts, Krankheit ſei die Summe der Abwehrtätigkeiten im lebendigen Organismus, eine Schranke vor dem Tode. Wenn der Organismus nicht die Möglichkeit hätte, krank zu werden, würden wir an einer Gleich⸗ gewichtsſtörung zugrunde gehen. Die Krankheit be⸗ zeichnete er als eine„Brücke ins Leben“ zu⸗ rück.— Die Ernährung behandelte Ragnar Berg, ein hervorragender Fachmann auf dieſem Gebiet. Nach ſeinen Darlegungen braucht der Menſch täglich 25 Gramm Eiweiß(der Sicherheit halber nehmen wir 40 Gramm am Tag), die gleiche Menge Fett, nicht als körperlichen Bauſtoff, ſondern zur Entgiftung des überſchüſſigen Eiweiß und als Vorratsſtoff. Der Reſt des Kraftbedarfs werde durch die ſog. Kohlehyoͤrate, alſo durch Stürke⸗ Zuckerſtoffe, gedeckt. Dazu kämen Aae Her e, mine. Der Redner warnte vor zu ſtark gekünſtel⸗ tem Gemüſe, ſog. Bleichgemüſe, man ſolle keine Kleie wegwerfen und ſich an das halten, was die Natur uns bietet. Noch vor einigen Jahrzehnten ſei auch in bäuerlichen Kreiſen das Fleiſch eine Aus⸗ nahme geweſen. Zu der Zeit, als es die Kartoffel noch nicht bei uns gab, waren Gemüſe, Rüben, Hül⸗ ſenfrüchte und grobes Bauernbrot das Uebliche auf dem Mittagstiſch. Kochſalz ſei lebenswichtig, zwei bis, drei Gramm täglich ausreichend, Berg ſtellte feſt, daß er in ſeinen Krankenhäuſern noch keinen Menſchen gefunden habe, deſſen Stoffwechſel nor⸗ mal geweſen ſei.— Dem Kongreß wohnte u. a. auch Dr. H. Griesbeck, München, von der Reichsleitung des Sachverſtändigenbeirats für Volksgeſundheit bei. Aus der Pfalz Geloͤſtrafe für Verſtoß gegen Faſerſtoff-Verorönung * Ludwigshafen a. Rh., 18. Sept. In der letzten Sitzung des Amtsgerichts wurde das Urteil gegen den Geſchäftsführer der Sackfabrik Manaſſe Berg⸗ mann in Ludwigshafen, David Bergmann ge⸗ fällt, der, wie bereits berichtet, gegen die Ja⸗ ſernſtoffverordnung verſtoßen und beim Lieferungsauftrag zweier Mannheimer Großmüh⸗ len die Sackpreiſe um—10 Pfennig überſchritten hatte. Der Staatsanwalt, der das Verhalten des Angeklagten als im höchſten Grade volksſchädigend gebrandmarkt hatte, beantragte eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und eine Geldſtrafe von 10000 Mk. Das Urteil des Amtsgerichts lautete auf eine Geldſtraſe von 6000 Mark, erſatzweiſe drei Monate Gefängnis. Bluttat beim Kerwetanz Den Gegner mit der Axt niedergeſchlagen * Schifferſtadt, 18. Sept. In Iggelheim kam es nachts beim Kerwetanz zu einem ſchweren Streit, der damit endete, daß ein 28jähriger ver⸗ heirateter Mann zu Hauſe die A yt holte und ſeinen 22jährigen Widerſacher ſtellte. Nach kurzem Wort⸗ wechſel ſchlug er ihm die Axt auf den Kopf, ſo daß der junge Mann bewußtlos zuſammenbrach und ſofort ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Als der Täter verhaftet werden ſollte, war er be⸗ reits verſchwunden. Es wird nach ihm gefahndet. Tragiſcher Tod * Landſtuhl, 18. Sept. Der hier wohnende 28⸗ jährige Maurer Johann Gries kehrte auf der Rück⸗ kehr von der Neumühler Kirchweih in einer Odern⸗ heimer Wirtſchaft ein, wo ſich bald Händel entſpan⸗ nen, in die auch Gries verwickelt wurde. Dabei er⸗ hielt er mit einer Weinflaſche einen Schlag auf den Kopf. Auf dem Heimweg wurde er noch⸗ mals geſchlagen. Zu Hauſe angekommen, klagte er über Kopfſchmerzen. Man mußte den Arzt holen, der aber nur noch den inzwiſchen eingetretenen Tod feſtſtellen konnte. Die Leiche wurde gerichtlich be⸗ ſchlagnahmt. Die weitere Unterſuchung wird Auf⸗ klärung ſchaffen. Ein Weinfeſt an der Grenze * Schweigen(Südpfalz), 13. Sept. Beſtrebt, das pfälziſche Grenzland am benachbarten Elſaß ſtär⸗ keren Verkehr zu erſchließen, wird im Oktober auf Anregung von Kreisleiter Kleemann und im Einvernehmen mit dem Landesverkehrsverband für Pfalz und Saarland zum erſten Male hier ein Weinfeſt abgehalten. Die Erzeugniſſe der größ⸗ tenteils auf franzöſiſchem Boden liegenden Wein⸗ berge der Schweigener Winzer(Traminer⸗ und Mukateller⸗, Tokayer⸗ und Burgunder⸗, Riesling⸗ und Konſumweine) haben in Kennerkreiſen ſchon lange einen guten Ruf. Schweigen gilt ſeit Jahren als ein Qualitätsweinbaudorf des Ober⸗ landes. Das Weinfeſt ſoll weiten Kreiſen die Mög⸗ lichkeit geben, die Güte der hier angebauten Weine zu koſten. Mit dem Feſt werden alte Volkstänze verbunden und ein allgemeines Volksfeſt für die Grenzdörfer abgehalten. * Lauterecken, 16. Sept. In den hieſigen Stein⸗ werken wurde der Arbeiter Oswald Höcherl durch einen abrutſchenden Felsblock ſehr ſchwer verletzt. Nach Anſicht der Aerzte iſt mit dem Ableben des Verletzten— der Beinſplitterungen und ſchwere innere Verwundungen davongetragen hat— zu rechnen. Höcherl iſt 33 Jahre alt, verheiratet und hat erſt vor kurzem ein neues Haus gebaut. Verhängnisvoller Leichtſinn Zwei Kinder ſchwer verletzt * Groß⸗Gerau(Heſſen), 17. Sept. In den durch die Stadt fließenden Mühlbach hatte ein noch Un⸗ bekannter in unverantwortlicher Weiſe eine mit Karbid gefüllte Flaſche geworfen. Beim Spielen am Bache fiel nun der ſiebenjährige Hans Brunner ins Waſſer und traf dabei auf die im Schlamm ſteckende Flaſche, die im gleichen Augenblick zerknallte. Der Junge erlitt erhebliche Verletzungen, und zwar insbeſondere an der Knieſcheibe, die völ⸗ lig zertrümmert wurde. Kurze Zeit ſpäter wollte es das Schickſal, daß auch der vierjährige Karl Hauf an derſelben Stelle ins Waſſer fiel. Unglücklicher⸗ weiſe ſtürzte der Junge kopfüber in den Bach. Da er bei dieſem Sturz auf die Splitter der zertrümmer⸗ ten Karbiodflaſche fiel, erlitt er eine klaffende Schä⸗ delwunde, die ſeine ſofortige Verbringung ins Kran⸗ kenhaus notwendig machte. Hier liegt er in be⸗ denklichem Zuſtand darnieder. Der Iiiegende Saarländer“ het ſich bewährt * Saarbrücken, 16. Sept. Seit Mitte des vergan⸗ genen Monats hat die Reichsbahn bekanntlich auf der Strecke Saarbrücken— Trier— Köln einen Eiltrieb⸗ wagen mit 410 PS Motorleiſtung in Dienſt geſtellt, der ſich bisher gut eingeführt hat. An verſchiedenen Tagen waren alle vorhandenen Plätze beſetzt, ſo daß noch Reiſende zurückgewieſen werden mußten. Durch. weg iſt der Eiltriebwagen zu Dreiviertel beſetzt, ein Beweis, daß ſeine Einführung einer Verkehrsnot⸗ wendigkeit entſprach. Beſonders angenehm wird die Ohne⸗Halt⸗Fahrt zwiſchen Trier und Köln empfun⸗ den, die an verſchiedenen Stellen der 180 Km. langen Strecke auf eine Stundengeſchwindigkeit von nahe⸗ zu 100 Km. geſteigert werden kann. O Viernheim, 18. Sept. Die ſeit 18 Jahren in unſerer Heimatgemeinde ſegensreich wirkende Schwe⸗ ſter Algas von den Barmherzigen Schweſtern feierte ihren 70. Geburtstag. Die Jubilarin erfreut ſich noch einer ſelten geiſtigen und körper⸗ lichen Rüſtigkeit.— Peter Klee 1 und ſein⸗ Frau Wilhelmine geb. Theobald feierten bei guter Geſundheit das Feſt der ſilbernen Hochzeit. U Heppenheim, 17. Septe. Zu Ehrenfeld“ ſchützen wurden Adam Erhart 3 und Adam Köh⸗ ler 1. beſtellt.— Die diesjährigen Hauptkörun⸗ gen im Bezirk Heppenheim beginnen am Dienstag, 17. September, und werden am Mittwoch, Donners⸗ tag, ſowie am kommenden Montag fortgeſetzt. a- Birkenau, 18. Sept. Frau Kadel konnte vergangenen Montag auf ein Alter von 79 Jah⸗ ren zurückblicken. Die Lehrerswitwe Schmidt feierte ihren 78. Geburtstag.— Die in der Obergaſſe wohnhafte Waldhütersehefrau Jakob Ww. feierte ihren 89. Geburtstag. Seinen 70. Geburts⸗ tag beging der Rechner i. R. Michael Geiß. 105 Geburtstagskinder ſind trotz ihres hohen Alter noch wohlauf. Mit. 2 ein am danken ſeinem durch d tana. mußte verlor Unglück lung m zur Ne war au der Ma Gegend in der ſetzte en ſtierte! auf den Augenb ter grof Wagen das Ve legte ar an. Ein aber dei richtig Retter. tung ab Stelle. Miſſetat hatte, b. Hier na kurzes nen Ge man ih artige 2 eingekar — E hude ir Jahren Hochzeit zahlung War, geſtorbe⸗ Beſchluf einem gerechne ſeiner 2 alle Fäl wieder Schneide nimmt Hochzeit einen B Amzug der Hock paket üb lichkeit maßloſe⸗ Pets darin, ſe ordnung dermeiſt für dies ſters dü ſeines g — J ein nich ſtürzte vorher zahlreich ten. W̃ das gan von Mü ken kein Fachleut daß das zuſamm mindeſte „Seehot Dazt ner We Hand, ſchierte Der reits vi ruhigen wohl di war. Abendn Vita 125 keine die ynten Aus⸗ toffel Hül⸗ auf Pakets Mittwoch, 18. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 429 — Aus einer verzweifelten Lage verſtand ein amerikaniſcher Reiſender durch einen guten 5 danken herauszuhelſen. Der Mann befand ſich mit ſeinem ſchwerbeladenen Wagen auf einer Fahrt durch die weiten, öden Strecken des Staates Mon⸗ tana. Durch unvorhergeſehene Schwierigkeiten mußte er einen ſehr großen Umweg machen und verlor dadurch völlig die Orientierung. Zu allem Unglück mußte der Reiſende nun noch die Feſtſtel⸗ lung machen, daß der mitgenommene Benzinvorrat zur Neige ging. Schon nach gar nicht langer Zeit war auch der letzte Tropfen Benzin verbraucht und der Mann ſaß mit ſeinem Wagen in der verlaſſenen Gegend feſt. Kein Menſch, keine Behauſung war in der ganzen Umgegend zu ſehen. Völlig ratlos ſetzte er ſich auf das Trittbrett ſeines Autos und ſtierte in die Ferne. Ganz plötzlich fiel ſein Blick auf den Maſt einer Telephonleitung und wenige Augenblicke ſpäter hatte er einen Plan gefaßt. Un⸗ ter großer Anſtrengung rollte der Verlaſſene ſeinen Wagen bis an die Telephonleitung und kletterte auf das Verdeck. Dann nahm er ſeinen Revolver und legte auf die Porzellaniſolatoren am Leitungsmaſt an. Ein, zwei und drei Schuß verfehlten ihr Ziel, aber der vierte zerriß den Telephondraht. Er hatte richtig getippt Nach faſt zwei Stunden nahten ſeine Retter. Vier Telephonbeamte ſuchten eifrig die Lei⸗ tung ab und gelangten ſchließlich auch an Ort und Stelle. Der Reiſende beichtete ihnen nun ſeine Miſſetat und nachdem man den Schaden behoben hatte, begaben ſich alle fünf in die nächſte Ortſchaft. Hier nahm ein Beamter der Telephongeſellſchaft ein kurzes Verhör vor und nach Bezahlung einer klei⸗ nen Geldoͤſtrafe, für den entſtandenen Schaden, ließ man ihn wieder frei. Nachdem der auf ſo eigen⸗ artige Weiſe gerettete Autofahrer genügend Benzin eingekauft hatte, ſetzte er ſeine Fahrt weiter fort. * — Ein pfiffiger Schneidermeiſter lebt in Ritter⸗ hude im Kreis Oſterholz. Er hatte vor einigen Jahren einem Einwohner eines Nachbardorfes zur Hochzeit einen ſchwarzen Anzug geliefert, deſſen Be⸗ zahlung aber immer wieder hinausgeſchoben worden war. Inzwiſchen war die Frau des Schuldners geſtorben und der Witwer hatte vor kurzem den Beſchluß gefaßt, wieder zu heiraten. Ob er nun mit einem ſchlechten Gedächtnis des Schneidermeiſters gerechnet hatte oder ob der erſte Hochzeitsanzug zu ſeiner reſtloſen Zufriedenheit ausgefallen war, auf alle Fälle beſtellte er ſeinen zweiten Hochzeitsanzug wieder bei dem ſchon einmal von ihm geprellten Schneidermeiſter. Dieſer läßt ſich nichts merken und nimmt die Beſtellung an. Vierzehn Tage vor der Hochzeit erhält der Bräutigam von dem Meiſter einen Brief, in dem dieſer ihn bittet, doch den alten Anzug zum Vergleich zu ſchicken. Drei Tage vor der Hochzeit erhält der Bräutigam ein Nachnahme⸗ paket über 75 Mark, das er, erfreut über die Pünkt⸗ lichkeit des Schneiders, ſofort einlöſte. Zu ſeinem maßloſen Erſtaunen fand er nach dem Oeffnen des nicht etwa den erwarteten neuen Anzug darin, ſondern ſeinen alten, abgetragenen mit einer ordnungsmäßig ausgeſtellten Quittung des Schnei⸗ dermeiſters über den richtigen Empfang des Betrages für dieſen Anzug. Das Geſicht des Schneidermei⸗ ſters dürfte ebenſo vergnügt geweſen ſein, wie das ſeines geweſenen Schuldners lang. *. — In Perugia, in Italien, ereignete ſich kürzlich ein nicht alltägliches Unglück. Eine alte Kapelle ſtürzte plötzlich in ſich zuſammen. Wenige Stunden vorher hatte noch eine Andacht ſtattgefunden, an der zahlreiche Bewohner des Ortes teilgenommen hat⸗ ten. Wie die näheren Unterſuchungen ergaben, war das ganze hölzerne Fundament der kleinen Kirche von Mäuſen unterminiert worden, ſo daß die Bal⸗ ken keinen Halt mehr haten. Nach dem Urteil der Fachleute iſt es nur einem Wunder zu verdanken, daß das Gebäude nicht ſchon zur Zeit der Andacht zuſammengeſtürzt iſt, da die Einſturzgefahr ſchon mindeſtens ſeit einem Jahre beſtand. Sangstexchama Hel dle lumpꝛemiòxe Nach dem Raubmord in den Zuschauerraum geflüchtet Neuyork, im September. In einem großen Lichtſpieltheater in der kuba⸗ niſchen Hauptſtadt Ha van na fand die mit gro⸗ ßer Reklame angekündigte Premiere eines ameri⸗ kaniſchen Gangſterfilms ſtatt. Die Vorführung war ſaſt beendet, als zwei junge, elegant gekleidete Männer auf den Kaſſierer des Theaters zutraten, der eben damit beſchäftigt war, die Tageseinnahme zu zählen. Sie verlangten von ihm zwei Eintritts⸗ karten. Der Kaſſierer wollte eben erwidern, daß ſämtliche Karten ausverkauft ſeien und die Herren am nächſten Tage doch wiederkommen mögen, als dieſe blitzſchnell ihre Piſtolen zogen, den Kaſſierer niederſchoſſen, ſein Geld an ſich riſſen, und ſich ins Innere des Theaters entfernten. Alles war das Werk weniger Sekunden, ſo daß die Augenzeugen 1 eine Beſchreibung der Gangſters geben konn⸗ en. 5 Die Polizei wurde ſofort benachrichtigt, aber ſie ſtand vor einer ſchweren Aufgabe, denn die beiden Mörder hatten inzwiſchen im Zuſchauerraum des Kinos Platz genommen. Ihre Abſicht ging alſo da⸗ hin, nach Schluß der Vorſtellung im Gewühl der herausſtrömenden Zuſchauermenge unbemerkt zu verſchwinden. Der Führer des Polizeikommandos wußte ſich zu helfen. Er verſtändigte den Filmvorführer, der ſofort nach Beendigung des Gaugſterfilmes noch einen Kurzfilm zeigte, ſo daß die Polizei Zeit ge⸗ wann. Das Theaterperſonal wurde in aller Eile vernommen. Eine Platzanweiſerin konnte angeben, daß die beiden Männer, nachdem ſie die nicht mehr kontrollierten Türen paſſiert hatten, auf zwei in⸗ zwiſchen ſchon leergewordenen Sitzen in einer der vorderen Reihen Platz genommen hatten. Wenige Minuten ſpäter waren die beiden Mörder, ohne daß die Theaterbeſucher von dem Vorgefallenen Kennt⸗ nis hatten, verhaftet. Das Gangſterdrama während der Gangſterfilmpermiere hatte ein raſches Ende gefunden. So ſchien es jedenfalls. Der niedergeſchoſſene Kaſſierer ſtarb im Kranken⸗ haus, nachdem er noch kurz einige Ausſagen über die Mörder gemacht hatte. Aber auch die Mörder waren inzwiſchen ſchon nicht mehr am Leben. Als ſich der Ueberfallwagen mit den beiden Verhafteten auf dem Wege zur nächſten Polizeiwache befand, wurde er von einer Limouſine langſam überholt. Aus dieſer Limouſine wurde pöllig unvermittelt plötzlich eine ganze Anzahl von Schüſſen abgegeben, durch die beide verhafteten Gangſters getötet wurden, ohne daß auch nur ein einziger Poliziſt die geringſte Verletzung davontrug. Ehe der Polizei⸗ wagen noch das Feuer erwidern konnte, war die geheimnisvolle Limouſine im Straßengewühl ver⸗ ſchwunden. Man nimmt an, daß die beiden Mörder von ihren eigenen Komplizen getötet wurden, damit ſie, nach⸗ dem ihr Raubüberfall mißglückt war, der Polizei nicht ihre Hintermänner und Auftraggeber verrieten. ——.— — Die zahlreichen Fahrgäſte des Zuges Goten⸗ burg.—Alveſta hatten ein gefährliches Erlebnis, wie es bisher in Schweden nie vorgekommen ſein dürfte. Sie fuhren mit rieſiger Geſchwindigkeit in einem Zug, deſſen Lokomotive führerlos war. Auf einem kleinen Bahnhof hatten ſowohl der Lokomotivführer wie der Heizer den Zug verlaſſen, obwohl dies ausdrücklich unterſagt iſt. Aus bisher unbekannten Gründen ſetzte ſich der Zug plötzlich in Bewegung, ehe das Lokomotivperſonal aufſpringen konnte. Die Fahr⸗ geſchwindigkeit wurde immer größer, ſo daß die Fahr⸗ gäſte, die zunächſt von dem Zwiſchenfall nichts be⸗ merkt hatten, aufmerkſam wurden. Die Aufwarte⸗ frau des Zuges machte einen zufällig mitreiſenden Bahnarbeiter auf die große Gefahr aufmerkſam. Die⸗ ſer bahnte ſich unter Einſatz des eigenen Lebens über den Tender hinweg den Weg zu der Maſchine, die er ſchließlich zum Stehen brachte. Viele Inſaſſen des Zuges hatten ſich inzwiſchen ſchon darauf vorbereitet, abzuſpringen, da man ſich einer gefährlichen Kurve näherte. Unter den Fahrgäſten war eine Panik aus⸗ gebrochen, da der Zug zuletzt mit 120 Stundenkilo⸗ meter Geſchwindigkeit dahinbrauſte. Auch der Schaff⸗ ner war, wie ſich nachher herausſtellte,„außer Ge⸗ fecht“ geſetzt worden. Er hielt ſich an der Kupplung feſt und verſuchte mitzulaufen, da er annahm, daß der Zug gleich wieder halten würde. Als dies jedoch nicht geſchah und die Geſchwindigkeit zu groß wurde, warf er ſich hin und ließ den Wagen über ſich hinweg⸗ gleiten, ſo daß er unverletzt davonkam. * — In der Nähe von Inusbruck wurde dieſer Tage von Bergſteigern die Leiche einer ungefähr 30 Jahre alten Fran gefunden. Wie die nähere Unterſuchung ergab, handelt es ſich um die Tochter eines Inns⸗ brucker Profeſſors, namens Maria Jäger. Am 23. Auguſt hatte die Frau eine kleine Klettertour unter⸗ nommen und ſich ſchließlich auf einer Felsplatte zu einem Sonnenbad niedergelegt. Vermutlich iſt ſie dann eingeſchlafen und durch eine Bewegung im Schlaf die neben ihr ſteilabfallende Felswand hinab⸗ geſtürzt. Wie die Aerzte feſtſtellten, muß der Tod ſo⸗ fort eingetreten ſein, da die Schädeldecke der Unglück⸗ lichen völlig zertrümmert iſt und ſie außer Arm⸗ und Beinbrüchen auch ſchwere innere Verletzungen er⸗ litten hat. — Die Gemeinde Helgoland hat mit Hilfe von Reichsmitteln ein gewaltiges Bollwerk an der Nord⸗ oſtſeite errichtet, durch das für alle Zukunft weitere Abröckelungen und Sturmverheerungen am Unter⸗ land verhindert werden ſollen. Zugleich wurde eine neue Strandpromenade von etwa 500 Meter Länge geſchaffen. Dieſer Tage fand nun die Einweihung des Rieſenbollwerks durch den Oberpräſidenten der Provinz Schleswig⸗Holſtein ſtatt. Mit der Ein⸗ weihung war zugleich auch eine Gedenkfeier für die 45jährige Zugehörigkeit Helgolands zum Reich ver⸗ bunden. Das neue Bollwerk erhielt den Namen „Rickmers⸗Bollwerk“ zum Andenken an den im Jahre 1923 bei der Feldherrnhalle in München ge⸗ fallenen Rittmeiſter Hans Rickmers, der einer alten Helgoländer Familie entſtammt. 1 N — In die Irrenanſtalt von Los Angeles wurde kürzlich die 24jährige Chriſtina Maple eingeliefert. Dieſe junge Dame wurde im Jahre 1930 bei einem Schönheitswettbewerb zur„ſchönſten Frau der Welt“ erklärt. Mit dem 18. Lebensjahre trat Fräulein Maple der Ziegfield⸗Girl⸗ Gruppe bei und machte mit ihr die verſchiedenſten Tournees durch ganz Europa mit. Seit ihrer Entdeckung zur Schönheitskönigin führte Chriſtina Maple ein ſehr luxuriöſes Leben und hielt ſich meiſt in den Badeorten der Riviera auf. Bei allen großzügigen Gelagen, die ſie gab, vergaß ſie ſtets nur das eine— die Bezahlung. Die Folge davon war, daß ſie bald mit den Behörden in Kon⸗ flikt kam. Jetzt, nachdem ſich Fräulein Maple wieder ein ſehr hartes Stückchen geleiſtet hat, wurde ſie auf Antrag der Polizei auf ihren Geiſteszuſtand unter⸗ ſucht. Dieſe Unterſuchung endete nun mit ihrer Ein⸗ lieferung in die Irrenanſtalt von Los Angeles. * — Der falſche„Major“ namens Willoughby, der Anfang Auguſt das Tagesgeſpräch in ganz England war, beſchäftigte jetzt das Gericht. hatte er als Major in voller„Kriegsbemalung“ ein Militärhoſpital„beſichtigt“, nachdem er in der Meſſe auf das beſte bewirtet worden war. Der Betrug kam ans Tageslicht, weil der Herr„Major“ nicht ganz vorſchriftsmäßig gekleidet war. In der Ge⸗ richtsverhandlung ſtellte ſich heraus, daß der Beſuch des falſchen Offiziers das Ergebnis einer— Wette 9 R O MAN VON AL FRED HELLER Sie iſt nicht dumm. Sie hat in den erſten zwei Minuten geſehen, daß dieſes Fräulein Innhöft tüch⸗ tig iſt; daß ſie hübſch iſt, ſchon in der erſten Sekunde, am Vormittag. Und wenn der Köck jetzt herumredet: „Ich weiß nicht, ob's gehn wird“, ſo weiß ſie genug. Nicht die erſte, nicht die letzte. Das iſt doch ſo gleich⸗ gültig. Wenn nur das Hotel geht!— Dem Ulrich hat ſie heute wieder heimlich fünfhundert Schilling geben müſſen, und der Schwager, der Sengsblattl, iſt auch ſchon überfällig.— Und das Kreuz tut ihr weh, daß ſie umfallen könnte, von der Höllenſchinde⸗ rei den ganzen Tag lang.— Ja, wenn Kinder da wären, dann wäre alles anders. Aber das iſt aus. Sie hat auch genug, nach den zwei Totgeburten. Und der Dr. Praxmarer hat ja das letztemal deutlich ge⸗ nug geredet... Das denkt ſo ungefähr Frau Toni Köck, geborene Haidacher, während die Küchen⸗Poldi in dem winzigen Privatwohnzimmer ſerviert. .. Renate war noch im Büro, als Herr Köck zurückkam. Jetzt war er ganz landesüblich, trug graue Lodenhoſen mit breiten, grünen Lampaſſen und eine rot⸗grüne Krawatte mit Hirſchgranlnadel. Er unterſchrieb die Briefe und fand alles in Ord⸗ nung.„So, und jetzt gehen', Fräulein Renatel“ jagte er. Klopfen konnte er diesmal nicht, weil ſie drei Schritte entfernt ſtand.„Ich muß noch zu einer Schützenausſchußſitzung in die„Alte Poſt“. Sie haben's beſſer: Sie können in Ihr weißes, gutes „Seehotel“⸗Betterl ſteigen!“ 5 Dazu lachte er, daß das Silberpferdchen auf ſei⸗ ner Weſte galoppierte. Dann gab er ihr noch die Hand, eine feſte, fleiſchige, warme Hand, und mar⸗ ſchierte ab, zu ſeiner Sitzung und ſeinem Göſſerbier. * Der kleine Speiſeſaal war um dieſe Stunde be⸗ reits völlig leer. Renate war ſehr froh über dieſen ruhigen Winkel, den man ihr zugewieſen hatte, ob⸗ wohl die geheizte Rückwand nicht gerade angenehm war. Die Guſti rollte an und brachte das Futter: Abendmenü, ohne Nachſpeiſe, aber mehr als reichlich. Sie bemerkte ihn erſt, als er ſchon neben dem Tiſch ſtand; er mußte wohl durch den hinteren Ein⸗ gang gekommen ſein. „Crutz—!“ ſagte er, und ſtreckte eine ſchmale, weiße Künſtlerhand aus, die gar nicht zu ſeinem vierſchrötigen Stöpſelkörper paßte.„Hippolyt Crutz.“ Die Hand, die Renate da zu faſſen bekam, war glatt und weich und bis auf die blauen Aederchen wirklich hübſch. Er wartete einen Augenblick, bevor er fortſetzte. „Ich habe nämlich zu meiner tiefſten Befriedigung gehört, daß unſer Nährvater Sie, verehrtes Fräu⸗ lein, in ſeinen engeren Direktionsſtab berufen hat, wozu ich nur bemerken möchte, daß ich dem alten, ſchlauen Seeräuber eine ſo geſchmackvolle Tat nie zugetraut hätte. Ich bitte alſo um Ihr gnädiges Wohlwollen und verbleibe Ihr ergebenſter Diener — hochachtungsvollſt— Hippolyt Crutz, Kunſtmaler, derzeit Voldau,„Seehotel“, Zimmer 63, mit fließen⸗ dem Waſſer.“ Das war ſo Crutz' Stil. Das heißt: Es war die Walze für Bürofräulein und dergleichen; er ver⸗ fügte über eine erkleckliche Anzahl ſolcher Walzen. Im erſten Augenblick wußte Renate nicht, wie ſie ſich verhalten ſollte. Lachen und irgend etwas Aehn⸗ liches ſagen— das wäre natürlich das einfachſte ge⸗ weſen. Vielleicht auch das Richtige. Denn ſchließ⸗ war ſie hier nur eine kleine Angeſtellte, ein Niemand, und hatte es dankbar und freundlich zu quittieren, wenn ein ſo bedeutender Jemand wie Profeſſor Crutz ſich herbeiließ, Spaß zu machen und ihr ein paar nette Worte zu ſagen. Gut, das wollte ſie auch, aber es kam dann doch ganz anders heraus.„Sie ſind ſehr liebenswürdig, Herr Profeſſor“, ſagte ſie,„und ich merke ſchon, daß der Ruf als Charmeur, der Ihnen vorangeht, voll berechtigt iſt. Doch leider kommen Sie für mich in⸗ folge meiner ſozialen Stellung nur als geſchätzter Gaſt aber nicht als glänzender Geſellſchafter in Be⸗ tracht.“— Zu dumm! Was für albernes, geſchraub⸗ tes Zeug ſie jetzt da zuſammengeredet hatte! Erutz ſtarrte ſie an.„Hoppla! Ja— führen wir denn ein Stück von Riebſam auf? Wie reden Sie denn, Kind?“ 5 Plötzlich überkam ſie eine ganz unerklärliche Wut. „Genau ſo geſchwollen wie Sie!“ fuhr ſie ihn an. „Aber wenn Sie es einfacher hören wollen: Sie ſind zum Vergnügen da— ich nicht!“ „Alſo Temperament haben Sie, zu allem ande⸗ ren, auch noch? Embarras de richesse. Aber, bitte, das iſt wirklich nicht maliziös gemeint. Explo⸗ dieren Sie mir, um's Himmels willen, nur nicht gleich wieder! Im übrigen widerrufe ich feierlich: Herr Köck hat keineswegs intelligent gehandelt, als er Sie in ſein verdammtes Büro ſetzte, ſondern ganz im Gegenteil. Sie gehören vielmehr—— Moment, bitte! Es wird mir gleich das Richtige einfallen...“ „Aber, bitte— gern! Ich meine nur, Sie ſollten ſich nicht umſonſt bemühen. Was ich Ihrer Meinung nach ſein ſollte— der Konjunktiv nämlich, der iſt gänzlich unweſentlich. In Betracht kommt nur der Indikativ: Ich bin hier Bürofräulein. Und ich bin ſehr froh darüber, es ſein zu dürfen.“ „Froh—? Na ja Ich habe mir einmal den Fuß gebrochen und war froh, daß ich ſechs Wochen ſpäter mit der Krücke humpeln konnte.“ Sehen Sie, Herr Profeſſor: Laſſen Sie mir alſo auch meine Krücke!“ „Aber mein Bein iſt jetzt wieder vollſtändig all⸗ right. Ich möchte Ihnen das gern demonſtrieren, und das könnte am beſten dadurch geſchehen, daß wir in die Bar hinübergehen und tanzen. Und damit Sie ſehen, was für ein Goldmenſch, was für ein Altruiſt ich bin: Der kleine Haſſel wäre darüber auch ſehr glücklich; er ſchleppt ſchon ſeit einer halben Stunde die drei neuen engliſchen Kleiderſtöcke. Be⸗ dauernswerter Junge... Alſo zeigen Sie Mitge⸗ fühl! Uebrigens könnten Sie bei dieſer Gelegen⸗ heit auch unſern ſchönen Ulrich kennenlernen— vulgo Galionsfigur— den dekorativpſten Mann vom ganzen See und Umgebung. Außerdem haben wir noch etwas ganz Feines, Fabelhaftes, eben erſt friſch angekommen, einen Herrn von Graeven, unwahr⸗ ſcheinlich elegant: weiß der Teufel, wie ſich der her⸗ verirrt hat. Na, und die Sülzner müſſen Sie doch auch geſehen haben.. Und die Ruth Ponzer, Ber⸗ lin W, wo es am weſtlichſten iſt, ganz keß, ganz oben; von der können Sie drei Jahre lang jeden Tach ler⸗ 5 und wiſſen noch jar niſcht, vaſtehſte. Und ann——“ 5„Machen Sie mir keine langen Zähne, Herr Pro⸗ feſſor! Es geht doch nicht, auf keinen Fall, Haben Sie eine Ahnung, was Herr Köck dazu ſagen würde?“ „ Wie erinnerlich, war! Das Urteil lautete auf drei Monate Gefäng⸗ nis und 100 Mark Geldſtrafe. In der Verhandlung kam auch die Vorgeſchichte der Wette zur Sprache. Im Freundeskreis war die Rede auf den Haupt⸗ mann von Köpenick gekommen und einer behauptete, ein derartiges Vorkommnis ſei in England nicht möglich. Eine Wette in Höhe von 300 Mark war die Folge, und wenn Willoughby die Uniformvor⸗ ſchriften beſſer beachtet hätte, wäre er heute zweifel⸗ los ſowohl im Beſitz des Wettbetrages als auch ſeiner Freiheit. * — Ein etwas merkwürdiger Prozeß kam dieſer Tage in Kopenhagen zum Austrag. Dort klagte eine junge Dame gegen einen Herrn, der ſie, wie ſie bitterlich ſchluchzend behauptete, mit roher Ge⸗ walt aus einer öffentlichen Fernſprechzelle heraus⸗ gedrängt hatte. Zunächſt war auch der Richter über eine ſolche ungalante Behandlung der übrigens bildhübſchen Klägerin aufgebracht. Seine Ent⸗ rüſtung legte ſich erſt, als der Angeklagte durch Zeugen auch ſeine eigene Nöte beſtätigen ließ. Er war gegen die hübſche Dame erſt gewalttätig ge⸗ worden, nachdem er geſchlagene 40 Minuten ver⸗ gebens vor der Zelle gewartet hatte. Dieſem Tatbe⸗ ſtand gegenüber half es auch der Klägerin nichts, daß ſie das Geſpräch mit ihrem Bräutigam geführt hatte. So„unſozial“, meinte der Richter,„darf auch die heißeſte Liebe nicht ausarten“. Sprachs und verurteilte die fernſprechwütige Dame auch zur Tragung der Prozeßkoſten. *. — Die franzöſiſche Modeinduſtrie iſt von 1929 bis 1934 um vier Fünftel zurückgegangen. Dieſe Induſtrie iſt bisher nicht nur führend und tonangebend ge⸗ weſen, ſondern ſie bildete auch eine feſtgefügte volks⸗ wirtſchaftliche Gruppe, die in der franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaft an hervorragender Stelle ſtand. Die franzöſi⸗ ſchen Volkswirtſchaftler hatten für die Ausfuhr von Modellhüten und Modellkleidern ſogar einen eigenen Begriff geprägt, indem ſie von der„unſichtbaren Ausfuhr“ ſprachen. Naturgemäß iſt dieſe unſichtbare Ausfuhr zahlenmäßig nicht zu erfaſſen. Sie iſt auch heute noch vorhanden, aber ſtark zuſammengeſchrumpft. Das ergibt ſich aus dem Vergleich mit den Ziffern über die ſichtbare Mode⸗Ausfuhr. Während 1929 die Geſamtausfuhr der Modeinduſtrie noch etwas über zwei Milliarden betrug, belief ſie ſich 1934 auf nur noch 400 Millionen Mark, alſo auf genau ein Fünf⸗ tel! Nach den neueſten jetzt vorliegenden Ziffern muß ſich die eigentliche Modeinduſtrie mit 21 v. H. und die Hüte⸗Induſtrie mit 15 v. H. ihrer Ausfuhr⸗ differ aus dem Jahre 1929 begnügen. * — In dem ſonſt ſo geruhſamen Holland iſt das Goldfieber ausgebrochen und eine große Gold⸗ ſucher⸗Aktiengeſellſchaft gegründet worden. Das neue Land der Sehnſüchte iſt eine Fiſcherinſel in der Nordſee bei Terſchelling. Trotzdem es eine unge⸗ wöhnliche Art iſt, in dieſer Gegend nach Gold zu graben, ſcheint die Sache kein Schwindel zu ſein, wenn man auch noch nicht weiß, ob alle dieſe Träume in Erfüllung gehen werden. Denn es handelt ſich um„Schwemmgold“. Gerade in dieſer Gegend lie⸗ gen viele Schiffe auf dem Meeresgrund, die vor pie⸗ len Jahren mit einem ſtattlichen Goldſchatz geſün⸗ zen ſind, und die man nicht heben konnte. Mit der Zeit verwittern nun die unterſeeiſchen Wracks durch den Einfluß des Meerwaſſers und geben allmählich ihre inneren Schätze frei. So ſind dort ſchon wie⸗ derholt Goloͤbarren angeſchwemmt oder von den Fiſchern mit ihren Netzen ans Tageslicht gezogen worden. Nun will man dieſen„Schwemmgoldſegen“ ſyſtematiſch ernten. NVE=l Ve mild, leicht schdumend, gon: wundervoll im Geschmock. P. „Iſt mir ſchnurze, kotze, piepe, piepiſſime! Außer⸗ dem ſagt er gar nichts Garantiert nichts. Der Herr Kollege Haſſel iſt doch auch drüben, jeden Abend, bis zum Schluß.“ „Natürlich. Muß er auch. Dafür iſt er doch en⸗ gagiert. Ich für etwas ganz anderes. Außerdeft bin ich halbtot vor Müdigkeit; und angezogen auch nicht. Genügt Ihnen das alles?“ „Für heute— nur für heute. Es gibt noch ein Morgen, ein Uebermorgen und ſo weiter. Da kom⸗ men Sie mir nicht mehr aus!“ Renate hob die ſchmal modellierten Schultern und ließ ſte langſam ſinken. Es war ganz unbewußt. Fabelhaft! dachte Crutz. Da wirſt du dich recht⸗ zeitig auhalten, Junge, bevor ein anderer die Paſtete koſtet! Geſchwindigkeit iſt die ganze Hexerei. Die Kleine iſt abſolute Klaſſe, la. Uebrigens—: Das ſchreit nicht nur nach Geknutſche, ſondern auch nach dem Pinſel! Und plötzlich kommt ihm die Erleuchtung: Das iſt ſie, iſt die Richtige, Langgeſuchte für den leeren Fleck in dem neuen Bild, das unbedingt der große Herbſtſchlager werden ſoll, wie vor vier Jahren das „Tempelfeſt“. Und in dieſer Sekunde weiß er auch endlich, wie er es nennen wird; nicht„Zwiſchen den Games“ und auch nicht„Die Tennispauſe“, ſondern „Die heimliche Geliebte“ ſoll, wird es heißen * Renate ging durch den Sevvierkorridor zum Ne⸗ beneingang, der die Tafel trug„Nur für Perſonall“. Der Gang war heiß und roch nach Küchendunſt. Ein halbwüchſiges Abwaſchmädchen, zerzauſt und mit ſchmieriger Schürze, kam hereingeſchoſſen und ſah ſie verwirrt aus neugierigen dunklen Kirſchen⸗ augen an; im Ausgang verſchwand ein Schatten. Da drüben, im Halbdunkel, lag die Dependance 2 über der Gaſſe. Sollte ſie ſchon——? Sie war ja elend müde, aber ſie hungerte doch noch nach Luft und ein bißchen Bewegung. Sie umging den grellen Lichtkegel der großen Portallampe nebenan, unter der ſich eine Geſellſchaft eben mit forcierter Luſtigkeit verabſchiedete, ſchritt durch die ſchmale, holprige Gaſſe, kam über einen bleinen Platz, der ſchon freie Luft hatte, und ſtand plötzlich vor dem ölig dunklen, im diffuſen Sternlicht matt ſchimmernden See. (Fortſetzung folgt) 7 6. Seite/ Nummer 429 Mittwoch, 18. September 1935 —::., Städtekampf Mannheim-Karlsruhe 5 Am kommenden Samstag findet auf dem Platz des Turnvereins Mannheim im Luiſenpark der Städtekampf Mannheim— Karlsruhe ſtatt. Der urſprünglich in Ver⸗ bindung mit Heidelberg als Dreiſtädtekampf geplante Ab⸗ ſchluß der diesjährigen Leichtathletikſaiſon iſt nicht zu⸗ ſtande gekommen, da Heidelberg nun endgültig abgeſagt hat. Aber auch dieſe letzte Veranſtaltung der Leichtathle⸗ ten wird beſtimmt ein würdiger Abſchluß der Saiſon bilden, die dieſes Jahr für Mannheim ſo erfolgreich ver⸗ laufen iſt. Mannheim bringt ſeine beſten Athleten an den Start. Der Städekampf ſieht folgende Wettbewerbe vor: 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 Meter, 4 mal 100 Meter⸗ und olym⸗ piſche Staffel, Hoch⸗, Weit⸗ und Dreiſprung, Kugelſtoßen, Speer⸗, Diskus⸗ und Hammerwerfen. Es kommen alſo faſt alle olympiſchen Wettbewerbe zum Austrag. Die Kämpfe werden durchweg intereſſant verlaufen, ſtellt doch auch Karlsruhe einige bedeutende Athleten. Da die Karlsruher noch nicht ihre endgültige Aufſtellung bekannt⸗ gegeben haben, iſt eine Gegenüberſtellung der Mann⸗ ſchaften noch nicht möglich. Wir bringen aber anſchließend Mannheimer Fünfbeſtenliſte und diejenige des 3 Mannheim, aber ohne Schwetzingen, das im kom⸗ Jahre auch zum Mannheimer Kreiſe gehören wird. In der Beſtenliſte haben alle die Athleten mit ihren Leiſtungen Platz gefunden, die in einem offenen Wett⸗ bewerb oder Klubkampf unter neutraler Auſſicht erzielt wurden, bei gleichen Leiſtungen wurde jeweils die zuerſt erzielte zu Grunde gelegt. Wiederum ſind ſeit unſerer letzten Beſtenliſte einige Veränderungen eingetreten. Intereſſant iſt die Tatſache, daß gerade durch die Ablegung der Uebungen für die deutſchen Vereinsmeiſterſchaften die meiſten Verſchiebun⸗ gen und Verbeſſerungen eintraten. Dies kommt eben da⸗ her, daß bei dieſen Gelegenheiten die einzelnen Athleten nicht nur in ihren Spezialübungen, ſondern auch in den ihnen nach dieſer beſonders liegenden an den Start gehen Dies bringt übrigens den großen Wert der deutſchen Ver⸗ einsmeiſterſchaften erſt richtig zum Vorſchein. Unſere Athleten werden vielſeitiger, müſſen vielſeitiger werden, wenn ſie dem Verein für dieſen Wettbewerb wirkliche Dienſte leiſten wollen. In dieſem Zuſammenhang darf ſogar geſagt werden, daß es vielleicht noch vorteilhafter wäre, wenn den Athleten drei Uebungen und nicht nur zwei zugeſtanden würden. Die größte Verbeſſerung trat übrigens im Hammerwerſen auf, wo Greulich vom drit⸗ ten Platz auf den erſten vorgerückt iſt und ſich um über ſechs Meter verbeſſert hat.. Unſere Beſtenliſte ſagt beſſer als viele Worte, auf welch hoher Stufe die Mannheimer Athletik in dieſem Jahr ſteht. Fünfbeſtenliſte des Kreiſes Mannheim nach dem Stand vom 15. September 1935 100 Meter: Neckermann⸗Poſt 10,4; Keller⸗TV 46 110: Nehb⸗TW 46 11,2: Eichin⸗TV 46 11,3: Seiler⸗M T 11,8. 5 200 Meter: Neckermann⸗Poſt 215; Keller⸗ T 46 22,2: Abele⸗M T 22,9; Garecht⸗Poſt 22,0; Wiedermann⸗TV 40 239,2. 5 1 2400 Meter: Nehb⸗TW 46 40,9; Reimer⸗M TG 51,4 Abel⸗ Bg 51,6 Wiedermann⸗ X 46 52,2; Höſchler⸗ MT 82,2. 800 Meter: Nehb⸗TW 46:55; Abel⸗Vſs 157,6; Guld⸗ ner⸗T 46:88; Haſenſuhs⸗M 7G 200,2 Lauſer⸗M 202 1500 Meter: Abel⸗Vfe:00,6; Lauſer⸗M T:08; Lang⸗ Bis:10 Guloner⸗TV.16% Daurer⸗Poſt:16,8. 3000 Meter: Lauſer⸗M TG 916,4 Daurer⸗Poſt 9521 Hotter⸗Poſt 928,6; Lawo⸗Germania:81,63; Müller⸗ Vieh 987,4. 5 5000 Meter: Daurer⸗Poſt 15:59,9; Lauſer⸗Mech 16:07; Hotter⸗Poſt 16:42,2; Riſt⸗T 46 16:58,2; Lang⸗Vſd 17:00. 10 000 Meter: Lauſer⸗M TS:02. 110 Meter Hürden: Marquet⸗Poſt 18,9: W 46 10,0; Fiſcher⸗Vſs 17,4 Andräs⸗M T7 18,8; minger⸗TV 46 18,5. 100 Meter: Wiedermann⸗T 4 58,7; Niebergall⸗Ger⸗ mania 64,2. 4 mal 100 Meter: TW 46 48,6; Poſt 488; MTG 45,0: DW 46 2. 45,2; TB Germania 46,0. 4 mal 400 Meter: TV 46:80,1; M7:88 Bf:41½2. 3 mal 1000 Meter: Bs:53; MT 8755; Poſt:00, h Germanig 10:09. 4 mal 1500 Meter: Vd 17:48; M 17:50, 1. Hochſprung: Jung⸗M c 1,77 Meter; Marquet⸗Poſt 4% Meter; Brod⸗ Mcd 1,78 Meter; Koch⸗Poſt 1,70 Meter; Haury⸗TW 46 1,67 Meter. Weitſprung: Abele⸗M 7 6,85 Meter: Jung⸗M T 6,75 Lorentz⸗MTG 6,57 Herrwerth⸗ Nen⸗ Meter; Haſenfuhs⸗Mech 6,58 Meter; Meter; Marquet⸗Poſt 6,30 Meter. Dreiſprung: Koch⸗Poſt 18,03 Meter; Brod⸗M DG 19,00 Meter; Marquet⸗Poſt 12,42 Meter; Lorentz⸗M 7G 12,86 Meter; Köppen⸗T 46 12,24 Meter. Stabhochſprung: Behnk⸗TB Brühl 3,20 Meter; Niſt⸗ D Friedrichsfeld 3,10 Meter; Hoffmann⸗TW 46; 3,10 Meter; Kuntz K 46 3,10 Meter; Heierling⸗Jahn Secken⸗ heim 3,00 Meter. Kugelſtoßen: Jung⸗Mach 12,74 Meter: Greulich⸗DV 46 12,55 Meter; Gg. Abel⸗ Viss 11,8 Meter; Schmitt⸗Poſt 11,78 Meter; Tretber⸗ Mech 11,0 Meter. Speerwerfen: Abel⸗Vfs 53,40 Meter; Waibel⸗Ofters⸗ heim 55 Meter; Böhringer⸗TV 4% 50,0 Meter; Hoffmann⸗ W 46 51,14 Meter; Meyer⸗Poſt 50,55 Meter. Abel⸗Bfe Diskuswerſen: Jung⸗ MT 42,90 Meter; 88,80 Meter; Greulich⸗ DV 46 36,53 Meter; Schmitt⸗Poſt 86,0 Meter. Hammerwerſen: Greulich⸗TV 46 42.37 Meter; Eſchel⸗ bach⸗Polizei 42,37 Meter; Dohn⸗Neulußheim 37,55 Meter; Größle⸗T 40 85,46 Meter; Bender⸗TV 40 33,07 Meter. 2 1846 Poſtſportverein Mannheim 59:65 Die Freiwaſſerzeit iſt für die Wettſchwimmer vorbei und nun haben ſte ihr Winterquartier im Hallenbad auf⸗ eſchlagen. Donk der Einſatzbereitſchaft und dem eiſernen ollen des Poſtſportvereins kam ein Lokalklubkampf zu Stande, bei dem die rührigen 1848er Turnerſchwimmer mit beiden Händen zugriffen. Da die Jugend heute nun einmal das Vorrecht genießt, wollen wir ihr bei unſerer kurzen Betrachtung auch das Vorrecht laſſen. Stiltſtiſch iſt auf beiden Seiten hoffnungsvolles Material vorhan⸗ den und da können wir nicht achtlos an dem kleinen 184cer Knabenſchwimmer Fath vorbei, der durch ſeinen präch⸗ tigen Stil im Kraulſchwimmen wie auch dur ſeinen ſelöſtloſen Einſatz alle Anweſenden angenehm Übervaſchte. Bei den Herren zeigten ſich die Poſtler in der Kraul⸗ und Rückenlage überlegen, während die Turner auf ihrem Spez talgebiet, dem Bruſtſchwimmen ihren bisherigen Sie⸗ gen einen weiteren ſchönen Achtungserfolg anſchließen konnten. Im Waſferball dagegen ſtehen ſich beide Mannſchaften nicht viel nach. Man ſpielte flott, mitunter etwas zu temperamentvoll, ſo daß Herr Blank als Un⸗ parteſiſcher oft eingreiſen mußte. Alles in allem aber darf man mit dem Gebotenen zu⸗ krdeden ſein, bleibt nur zu hoffen, daß man von dieſen ver⸗ hältnismäßig billigen Kampferziehungswettbewerben in der bevorſtehenden Hallenſchwimmzeit mehr zu ſehen be⸗ kommt, denn die Mannheimer ſind darin wirklich nicht Berreichlich geſegnet. Die Ergebniſſe: Herrenkraulſtaffel 4 mal 100 Meter: verein mit Winter, Fitzner, Lauinger, Min., 2. TW 46 mit Stoll, Volk, Bruckbräu, Werle:20, Min Knaben⸗Lagenſtaffel 3 mal 50 Meter: 1. T V 1846 mit Büttner, Bauer, Fath in:20 Min., 2. Poſtſportverein mit Weizenegger, Dewald, Schmeckenbecher:26 Minuten. 1. Poſtſport⸗ Werner 4288, Herren⸗Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter: Engel, Svecina, FJ. Weniger, Ehrli ſportverein mit Kuhn, Frank, 1. T V 18 46 mit „4 Min., 2. Poſt⸗ Sickinger, Ziemer:05, Min. Jugend⸗Kraulſtaffel 4 mal 50 Bahnen: 1. Po ſt⸗ ſportverein Ackel, Nau, Krebs, Göbel:32 Min., 2. TV 1846 mit B Kühnpaſt, Eierle, Kinne 2241, Min. Knaben⸗Bruſtſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Po ſt⸗ ſport mit Römer, S der, Bauer, E. Dewald 313,4 Min., 2. TW 1846 mit Bauer, Blauth, Brico, Fath:26, Min. Herren⸗Lage ffel 3 mal 100 Meter: 1. Poſt⸗ ßport mit Fitzn Ziemer, Werner:08,5 Min., 2. TV 1846 mit Ederle, Ehrlich, B. Weniger:09,5 Min. Knaben⸗ Kraulſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. T V18 46 mit Büttner, Kühnpaſt, Bauer, Fath:45,83 Min., 2. Poſtſport:01, Minuten. Jngend⸗Lagen Meter: 1. 18 46 mit R. Ederle, Ki 3 Min 2. Kunkel, Ohr 5 Waſſer ball: yrtverein TV 1846:8(:). Endergebnis: 259 für Poſtſportverein. Der zweite deutſche Ballon gelandet Faſt zur gleichen Zeit, wie die„Deutſchland“ bei Riga, landete ein zweiter deutſcher Ballon vom Gordon⸗Bennaett⸗ Wettflug in Weißrußland. Es war dies„Alfred Hilde⸗ brandt“ mit Bertram und Prehm an Bord, der wie die meiſten anderen Ballons auch nach Südoſten getrieben wurde. Die deutſchen Piloten wurden von den Einwoh⸗ nern des Dorfes Dulebnja Klitſchew, in deſſen Nähe ſie ge⸗ landet waren, aufgenommen und traten nach der Bergung der Ballonhülle ſogleich die Heimfahrt an. Ein weiterer Ballon gelandet Der einzige amerikaniſche Freiballon im Gordon⸗Ben⸗ nett⸗Flug unter Führung der amerikaniſchen Marine⸗ Offiziere Taylor und Orville iſt ebenfalls bis nach Weißrußland gekommen. Am Montagmittag landeten die Amerikaner im Bezirk Elsk. Die Landung erfolgte glatt und die beiden Piloten haben bereits die Rückreiſe zum Startplatz Warſchau angetreten. Am 22. September ſpielen nur 6 Vereine: Bis Neckarau— Amieitia Viernheim 1. FC Pforzheim— Vin Mühlburg Phönix Karlsruhe— Germania Brötzingen und Viernheim haben ihre letzten Vis Neckarau hatte in Brötzingen Pech Nach dem ausgezeichneten Auf⸗ Neckarau Spiele verloren. und verlor nur knapp:2. takt gegen Phönix Kar e hatte man einen Sieg in Brötzingen erwartet. Di al hat Neckarau auf eigenem Platz Gelegenheit zwei weitere Punkte zu holen, denn Viernheim kann Neckarau auswärts kaum gefährlich wer⸗ den. Viernheim hat in den beiden erſten Spielen ganz gute Leiſtungen gezeigt, dieſe dürften aber kaum zu Punkt⸗ gewinn in Neckarau ausreichen. beſiegen konnte Waldhof immer ein gefährliches Gelände— empfängt VfB Mühlburg. Mühlburg nahm zu Hauſe dem badiſchen Meiſter VfR Mannheim im letzten Augenblick noch einen Punkt ab. Die Mannſchaft ſcheint ſchon ganz gut in Form zu ſein. Im vergangenen Jahr ſpielte Mühlburg in Pforzheim unentſchieden. Dieſes Ergebnis iſt auch diesmal leicht möglich. Phönix Heimſpiel gegen Germania Brötzingen. Daß Germania Brötzingen etwas kann, bewies die knappe Niederlage gegen den FC Frei g. Phö Karlsruhe hat in zwei Spielen bereits drei Punkte eir fü und hat ſicherlich nicht die Abſicht gleich am Anſang ſtark zurückzufallen. Karlsruhe hat ſein erſtes Brötzingen wird daher auf einen Phönix treffen, der unbedingt ſiegen will. Ein Sieg von Phönix iſt zu erwarten. Um den Vereinspokal VfR Mannheim, SV Waldhof und Fc Freiburg treten am Sonntag im Kampf um den Vereinspokal an. Es ſpielen: SWV Waldhof— Wormatia Worms Be Augsburg— VfR Mannheim FC Freiburg— FV Ulm Vergleichsmöglichkeiten gibt es hier kaum. Auf den erſten Blick müßten die badiſchen Vertreter ſiegreich blei⸗ ben. Wormatia Worms, der Gegner von Wald ⸗ hof, hat ſein erſtes Spiel gegen den FV Saarbrücken Kleine Sport-Nachrichten Bulgarien hat den Fußball⸗Länderkampf mit der Tſche⸗ choſlowakei abgeſagt. Das Spiel war für den 22. tember vorgeſehen. Eine neue Schwimm⸗Welthöchſtleiſtung ſtellte der Ja⸗ paner Makino in Tokio auf. Er ſchwamm die 800 Meter Kraul in 995,8, auch Negami blieb mit 10:00,8 noch unter der alten Höchſtleiſtung, die auf 10:01, ſtand. Beim Hammerwerſen verunglückt iſt der Kölner Löring. Er rutſchte bei einem Wurf aus und ſchlug mit dem Kopf ſchwer auf den Boden. Mit einer Gehirnerſchütterung mußte der Kölner ins Krankenhaus gebracht werden. Deutſche Teunisſiege gab es bei den weſtſchweizeriſchen Meiſterſchaften in Montreux. Frau Stuck ſiegte im Einzel über die Spanierin Lily d' Alvarez:2,:6,:7 und im Männerdoppel waren Göpfert⸗Ellmer in drei Sätzen über Ferrier⸗Maneff ſiegreich. Die Schweizer Teunismannſchaft, die am 25. u. 26. Sep⸗ tember in Saarbrücken den Länderkampf gegen Deutſchland beſtreitet, beſteht aus Ellmer, Mäneff, Fiſher, Aeſchliman, Billeter und Pasquier. Beim Tennisturnier auf Capri hat unſer Meiſterſpieler Gottfried von Cramm durch einen:0,:5⸗Sieg über Lan⸗ dau bereits die Schlußrunde, in der der Italiener Man⸗ gold der Gegner ſein wird. Die ſpaniſchen Tennismeiſterſchaften wunden jetzt be⸗ endet. Blane holte im Männer⸗Einzel den Titel für Spanien, während die übrigen Meiſterſchaften an Aus⸗ länder gingen. Bei den Frauen mußte Nelly Adamſon(Bel⸗ gien) im Endſpiel von der Franzöſin Iribarne eine Nie⸗ derlage hinnehmen. Im Männerdoppel ſiegte Jean Borotra zuſammen mit ſeinem Bruder Edouard. Den Preis des Führers beim Inſterburger Reittur⸗ nier gewann Deutſchland mit Rittm. Mo mem auf Bac⸗ carat, Obit. K. Haſſe auf Olaf, Oblt. Brandt auf Sep⸗ Baron und Oblt. Schlickum auf Fanfare mit 23 Feh⸗ lern vor Ungarn(47,5) und Lettland(100). Auf Derby gewann Oblt. Brandt noch ein Zeitjagoͤſpringen. Frankfurts Oktober⸗Reuntag wurde mit Rückſicht auf das am 6. Oktober in Frankfurt ſtattfſindende Fußballſpiel Südweſt— Niederrhein abgeſagt. Ein neuer Termin ſteht noch nicht feſt. Stehermeiſter Erich Metze wurde mit Lizenzentziehung bis 31. Dezember 1935 beſtraft und bekam außerdem 500 Mark Geldſtrafe, weil er wiederholt Anordnungen des Dq nicht befolgt hat. Nach Amerika fahren Schön und Hürtgen, zwei unſerer erfolgreichen Radrennfahrer. Sie werden beſtimmt am Neuyorker Sechstagerennen vom.—7. Dezember teilneh. men. Haus Stuck und Tazio Nuvolari, die beiden großen Widerſacher aus dem„Großen Preis von Italien“ ſtoßen am 29. September beim Maſarykrennen in Brünn erneut aufeinander. Die Auto⸗Union wird wahrſcheinlich wie die Scuderia Ferrari in ſtärkſter Beſetzung antreten. Exzellenz Lewald und Dr. Diem werden gelegentlich der Tagung des Schweizer Olympiſchen Komttees vom 1. bis g. November in Zürich ſprechen. Auch Baron Coubertin wird in Zürich anweſend ſein. Ein Boxkampf Schmeling— Hower iſt in den Bereich der Möglichkeit gerückt. Als Termin nennt man den 20. November und als Kampfſtätte die große Hamburger Halle. Stuck und Nuvolari werden erneut beim Maſaryk⸗Ren⸗ nen bei Brünn, dem erſten offiziellen„Großen Preis der Tſchechoſlowakei“, zuſammentrefſen. Garmiſch-Partenkirchen ſtartbereit Obwohl uns noch fünf Monate vom Beginn der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele 1936 trennen, iſt Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen ſoweit gerüſtet, daß es ſchon in nächſter Zeit mit der Durchführung der Wettkämpfe beginnen könnte. Mitte Sep⸗ tember hatten die führenden Männer des Organiſatious⸗ Komitees Gelegenheit, ſich in Garmiſch⸗Partenkirchen an Ort und Stelle von den getroffenen Vorbereitungen zu überzeugen. Sämtliche Anlagen ſtehen. Das Schiſtadion hat außer den beiden in der Nähe der Schanzentiſche befindlichen Preſſetribünen eine die ganze Anlage abrundende Tribüne neben dem Olmy⸗ piſchen Haus erhalten, das ebenfalls vom Empfangsſaale bis zur Kegelbahn und dem Bayeriſchen Bierſtüberl voll⸗ endet iſt. Im Eisſtadion ſind die Stehtribünen um das Dop⸗ pelte ihrer Faſſungskraft erweitert worden. 300 Jour⸗ naliſten haben Gelegenheit, gegenüber der Haupttribüne auf der Breitſeite des Spielfeldes ihre Arbeit zu leiſten. Die Kurven der Bobbahn wurden nochmals zenttmetergenau vermeſſen. Nur einige unweſentliche Aenderungen und Ausbauten mußten vorgenommen wer⸗ den. Auch die Fundamente der Preſſetribüne ſtehen, die am günſtigſten Platz der ganzen Anlage auf der Innenſeite der Bahn neben dem Bayernturm, in dem ſich die Renn⸗ leitung befindet, errichtet wird. In wenigen Tagen wird auch dieſe Tribüne ihrer Vollendung entgegengehen. In dem mit den Flaggen der teilnehmenden 28 Nationen geſchmückten Schiſtadiyn tagte das Komitee bei einer ſeiner wichtigſten Beſprechungen unter freiem Himmel. Das Ziel für die Langläuſe war aufgebaut. Der Poſten jedes einzelnen Funktionärs, der den„geheiligten“ Inne raum betreten darf, war gekennzeichnet. Zwei Laut⸗ ſprecher wurden ausprobiert; trotz der großen Fläche wird es keine Ueberſchlagung und kein ſtörendes Echo geben. Die Eröffnungsfeier liegt auf die Minute eingeteilt feſt. Einer Anregung des Staatsſekretärs Pfundtner zuſolge wird nunmehr auch die Schlußfeier im Schtſtadion, das der Veranſtaltung einen wuchtigeren Rahmen, als das ur⸗ ſprünglich vorgeſehene Eisſtadion bietet, und einer großen Anzahl von Beſuchern die Möglichkeit gibt, dieſer feier⸗ lichen Zeremonie beizuwohnen, abgehalten. 108 Km. Langlaufſtrecken ſind vermeſſen. Auch die für das Schlechtwetterprogramm vorgeſehenen Re⸗ ſerveſtrecken liegen feſt. Außer dem bewährten Hang am Hausberg wird nunmehr auch ein Slalomhang unmittelbar neben der großen Olympfaſchanze bereitgeſtellt, eine Maß⸗ nahme, die eine außerordentlich organiſatoriſche Erleich⸗ terung bedeutet und dem Zuſchauer das reſtloſe Miterleben dieſes Wettbewerbes gewährleiſtet. Im Zuſammenhang mit den Vorbereitungen muß ſeſt⸗ geſtellt werden, daß alle Gerüchte, die von einem Ausver⸗ kauf Garmiſch⸗Partenkirchens ſprechen, glatt aus der Luſt gegriffen ſind. Es ſind noch Quartiere in genügender Zahl und vor allem noch ſfämtliche Eintrittskarten erhältlich. Anfragen über Quartier beantwortet die Kurverwaltung von Garmiſch⸗Partenkirchen, über Karten⸗ verkauf, außer allen Reiſebüros und den Haupt⸗ und Ne⸗ benſtellen der RD, die Kartenſtelle des Organiſations⸗ komitees für die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1986, Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen, Bahnhofſtraße 8. München, das nach Fertigſtellung der Verbeſſerungen der Staatsſtraße mit dem Auto in fünſpiertel Stunden von Garmiſch⸗Partenkirchen zu erreichen ſein wird, beabſich⸗ tigt die Abhaltung eigener Feſtſpiele während der Dauer des Winterolympias. Außer den hinreichend be⸗ kannten großzügigen Vorbereitungen der Reichspoſt inter⸗ eſſiert, daß die Reichsbahn, die die Strecke München—Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen zum größten Teil zweigleiſig ausbaut, Sonderzüge, die an den Haupttagen in Sieben⸗Minuten⸗ Abſtänden verkehren werden, in reichlicher Anzahl durch⸗ führen wird. Das Auslandsintereſſe an den Olympiſchen Spielen iſt außergewöhnlich groß. Vom Propaganda⸗Aus⸗ ſchuß und der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr wurden bisher insgeſamt 2 800 000 Werbe⸗ ſchriften in 18 verſchiedenen Sprachen verſandt. Die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika forderten den von der RD hergeſtellten Werbefilm für die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1086 in 250 Kopien an. Der Kaiſer von Japan ließ ſich den Film in einer Sondervorführung zeigen. Generalproben, in denen im Laufe des Oktobers alle Einzelheiten bis aufs Kleinſte durchgearbeitet werden ſollen, ſorgen dafür, daß die 4. Olympiſchen Winterſpiele organiſatoriſch auch ſelbſt dann, wenn das bei winter⸗ ſportlichen Großveranſtaltungen übliche Wetterpech hinzu⸗ kommt, einwandfrei zur Durchführung gelangen werden. Die Schlußfeier im Olympia ⸗Schiſtadion Giner Anregung Staatsſekretärs Pfundtner fol⸗ gend, hat das Organiſationskomitee beſchloſſen, die Schluß⸗ feier der 4. Olympiſchen Winterſpiele am 16. Februar 1936 in das Olympia ⸗Schiſtadion zu verlegen, um einer großen Anzahl von Beſuchern die Möglichkeit zu geben, dieſe feierliche Zeremonie in Deutſchlands größter und ſchönſter Winterſportanlage mitzuerleben. Bekanntlich war urſprünglich geplant, im Anſchluß an das Eishockey⸗Endſpiel die Schlußfeter und Sie⸗ gerehrung im Olympia⸗Kunſteisſtadion abzuhalten. Die für das Eishockey⸗Endſpiel und die Schlußfeier im Olympia⸗Kunſteisſtadion gelöſten Karten ſowie die Dauer⸗ karten(Tribünen, Sitz⸗ und Stehplatz! behalten für die Schlußfeier ihre Gültigkeit. Für die Inhaber von Dauer⸗ karten(Tribünen, Sitz⸗ und Stehplätze) werden auf der Tribüne B nummerierte Stehplätze bereitgeſtellt. Das Tagesprogramm des 16. Februar lautet nunmehr: 11 Uhr: Schi⸗Spezial⸗Sprunglauf, Große Olympia⸗ ſchanze; 14.90 Uhr: Eishockey⸗Endſpiel, Olympia⸗Kunſteis⸗ 1 ſtadion; 16.80 Uhr: Schlußfeier, Olympia ⸗Schiſtadton. — glatt:1 Pforzheim w zu Hauſe ger Der Vf R ſuchen. M ling FC 2 ſtimmt ſo nnen. 8 ß BC Augsburg auf⸗ rſte Spiel gegen Wacker f den Neu⸗ burg be⸗ fremdem Platz zu ſiegen. Der N Beſuch! ˖ n erſten:2 und gegen den S Feue 775 e ten. e Ulmer ſind dem⸗ zu unte lber trotzdem kann man mit ieg von F nen. einem S Ausloſung zur Holland⸗Becher⸗Regatta Den Abſchluß der internationalen Ruderzeit bildet die die am kommenden Freitag und Jurch⸗ auch diesmal Holland⸗Becher⸗Regatta, Samstag auf geführt wird. dem Sloten⸗Kanal bei Amſterdam Wie in jedem Jahr ſo ſind Im Mittelpunk land⸗Becher“, in men verzeichnet ſind. Füth und Georg von Rennen um den„Hol⸗ 0 zahlreiche deutſche Na⸗ ie beiden Rüſſelsheimer Villi pel ſind leider im erſten Vor⸗ lauf die Gegner, während der Franzoſe Boizel und Ernſt Moltzer(Amſterdam) im zweiten Vorlauf aufeinander⸗ treffen. Für den erſten Junior⸗Einer haben deutſcherſeits Heinz Müller(Ré Saar Saarbrücken), Toni van den Bergh(Mainzer RV) und Kurt Schultz(RC Favorite⸗ Hammonia Hamb! genannt. Füth beſtreitet auch noch den zweiten Ju ter gegen Müller, während im Junior⸗Doppelzi ar Saarbrücken ſtartet. Der Vie⸗ rer o. St. des Tham MC London wird der Gegner vom RC Saar Saarbrücken ſein, der Achter wird vom Mainzer RB gegen den Amſterdamer Roeibond be⸗ ſtritten. Neue Weſthöchſtleiſtung im Gehen Der engliſche Gehermeiſter Cooper ſtellte am Sams⸗ tag im Londoner White⸗City⸗Stadion eine neue Weltbeſt⸗ leiſtung im Gehen über 5000 Meter auf. Er legte Jie Strecke in 21:52,4 Minuten zurück. Die anerkannte Welt⸗ höchſtleiſtung ſtand auf:59,09 Minuten und wurde von dem in Berlin lebenden Schweizer Schwab gehalten. 8 0 20 5 50 1 u 5 722 111 5. K f* n e luft 25 00 — 8 Sechenerklsrlng. Zl. Wellerkerte after Wg= Front vordringencder efnufe, A ermer Wade Fro vorderer Warm WSS He G. Front ct Warmzaf b. der ls FMA NO s ö Oroſtertos G voſag iſſſc ge ger gebiet ff ft scweerefge bie heiter Obe decay Scheberföfgheit. S Niebef, e Gewifter O halbbedecket Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 18. September. Der vom Atlantik raſch nach der Nordſee vorgeſtoßene Sturm⸗ wirbel verlagert ſich von hier aus unter Auffüllung nur langſam nordoſtwärts. Er verfrachtet noch immer in lebhafteſter Weiſe— in den deutſchen Küſtengebieten herrſchte heute früh noch voller Sturm— friſche Meeresluft auch nach Deutſchland, ſo daß ſehr wechſelhaftes und unbeſtändiges Wetter die Folge iſt. Die Niederſchlagstätigkeit beſchränkt ſich jedoch im allgemeinen auf Schauer, die jedoch größere Ausmaße annehmen können. Vorausſage für Donnerstag, 19. Seplember Veränderlich, doch überwiegend bewölkt und auch wiederholte Niederſchläge, bei abflauen⸗ den weſtlichen Winden Temperaturen wenig geändert. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. September + 19,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 18. September T 10 Grad; heute früh 8 Uhr + 119 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 358 Uhr bis heute früh 58 Uhr 0, Millfmeter= 04 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 15. 16. 17. 15 2660 264 254255 Rdein⸗ Pegel 14 15. 16. 17. 18. Neckar⸗Pegel 89 725 2 1 301.50 Rheinfelden 1 Mannheim Jagſtfeld Heilbronn Plochingen“ Diedesheim.— .41 1,88 5 1* 5 Ein Vort: kan Im gro geſtern abe Handelskar engliſchen dieſe noch das gleiche deutſchland Schulungsk heim durch, Nach B denten Dr. bürgermeiſ Auslands⸗ Arbeitsfror Land, Leut deutſchen g gen zu gen beitet, und kurſes beſti In ſein fahrener ar landsdeutſch Betrachtung man, ſo fül Engländer, Gegenſpiele Grundhaltu und dieſe 0 auf Gegen miſſen, dah hältniſſen es ihm ſein schäft liebe! Wenn er ei schlecht ab e mann, den ihm auch de verläſſiger Gewiß k von der all erſt neuerd! merce in! einem Schu man ihm Handelsabk. deutſchen K der engliſch der Deutſch In der! nalſozialiſti giert wurde er aber ſah, eintraten, p erledigt. T Landesteilen men, nur teils in jüd Die deut tung und kriegszeit ſi gekommen. portkaufleut im engſten möglich, fol möglich iſt, Haus als L a zudem m wie ſie dem machen viel Markt auf wollen; die lehiglich ein Dr. Mar keit ſich hi Ausgehend England zu und erfahre. nicht das G daß die Dei weſentlichſte punkte ſe Markt zu kt ten ſich die s Gruppen nen zuſamn einbarur einen Reiſe⸗ vinz, gleichſ hätte, den auf Grund Preiſe ände⸗ ten wohl me ſchlag natur, oder Einzel Maſchinen k hier müß te dann wäre Fabriken ſe! Die Aus reichen Hör * Das in bahufracht⸗ Deut ſch l; land haben und Schwede * 56 Mil von 1934 wi ſchuhinduſtri ſtituts für entſprechend bung der Ge Lederſchuhwi ken Eindecki nunmehr an lich überwu rund 33 v. derſchuhe we tlefpunkt(1 ſchuhen um 21 y. H. zu wendende B iſt, hat ſich 0 Mill. Pa 1029(57 Mil 1936 zu 66 tion iſt der v. H. im Ja! gegangen. auch im lau malig der 9 im entſprech die und rch⸗ mal ite⸗ Im vom vom be⸗ + Ian MHittwoch, 18. September 1935 Die deufsch- englischen Handelsbeziehungen Ein Vortrag des Präſidenten der Deutſchen Handels⸗ kammer in England, Dr. K. Markau. Im großen Saal der Mannheimer Handelskammer ſprach geſtern abend Dr. Markau, der Präſident der Deutſchen Handelskammer in England, über die derzeitigen deutſch⸗ engliſchen Handels beziehungen und über die Möglichkeiten, dieſe noch zu vertiefen. Sein Vortrag, dem andere über das gleiche Thema in anderen Städten Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchlands folgen ſollen, war zugleich Auftakt für einen Schulungskurs für Auslandsdeutſche, der hier in Mann⸗ heim durchgeführt werden ſoll. Nach Begrüßungsanſprachen des Handelskammerpräſi⸗ denten Dr. Fritz Reuther und des Mannheimer Ober⸗ bürgermeiſter Renninger ſowie eines Vertreters der Auslands⸗Organiſation der NSDaAqp und der Deutſchen Arbeitsfront, ſprach Syndikus Dr. ulm über„Baden, Land, Leute, Wirtſchaft“, um den anweſenden Auslands⸗ deutſchen gleichſam eine Einführung in die Vorausſetzun⸗ gen zu gewähren, unter denen die badische Wirtſchaft ar⸗ beitet, und die auch für das Geſamtgeſicht des Schulungs⸗ kurſes beſtimmend ſein werden. In ſeinem Hauptvortrag konnte Dr. Markau als er⸗ fahrener auslandsdeutſcher Kaufmann den jungen Aus⸗ landsdeutſchen wertvolle Erkenntniſſe mitteilen. Bei jeder Betrachtung deutſch⸗engliſcher Handelsbeziehungen utuß man, ſo führte er etwa aus, im Auge behalten, daß der Engländer, auch der des Empire, der große wirtſchaftliche Gegenſpieler Deutſchlands iſt. Man muß ſeine perſönliche Grundhaltung verſtehen, wenn man mit ihm arbeiten will; und dieſe Grundeinſtellung iſt in den Worten begriffen: auf Gegenſeitigkeit. Daher ſeine Neigung zu Kompro⸗ miſſen, daher ſeine Fähigkeit, auch unter ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen noch einen Weg zu finden. Hinzukommt, daß es ihm ſein Reichtum erlaubt, abzuwarten, oder ein Ge⸗ ſchäft lieber überhaupt nicht, als überſtürzt, abzuſchließen. Wenn er ein Geſchäft macht, dann ſchließt er beſtimmt nicht ſchlecht ab dabei, aber er iſt zugleich der fairſte Geſchäfts⸗ mann, den man ſich denken kann. Aus dieſem Grunde ſteht ihm auch der deutſche Kaufmann als angenehmer und zu⸗ verläſſiger Geſchäftspartner nahe. Gewiß konnten ſich auch die Engländer nach dem Kriege von der allgemeinen Siegerpſychoſe nicht freimachen, aber erſt neuerdings hat der Chancellor der Chambre of Com⸗ merce in London deutlich ausgeſprochen, daß man mit einem Schuldnerland nur Geſchäfte machen kann, wenn man ihm auch Waren abnimmt. Das deutſch⸗engliſche Handelsabkommen atmet den gleichen Geiſt; es läßt dem deutſchen Kaufmann Freiheit, ſeine Waren abzuſetzen, ja der engliſche Gläubiger iſt direkt daran intereſſiert, daß der Deutſche ſeine Waren verkauft. In der Boykott⸗Frage, die nach dem Antritt der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung auch in England heftig propa⸗ giert wurde, hielt ſich zunächſt der Engländer zurück. Als er aber ſah, wie ſich jene Elemente, die für den Boykott eintraten, pöbelhaft benahmen, da war für ihn die Frage erledigt. Tatſächlich hat die Ausſuhr nach allen engliſchen Landesteilen in der letzten Zeit ziemlich erheblich zugenom⸗ men, nur nicht nach Südafrika, wo der Handel größten⸗ teils in jüdiſchen Händen iſt. Die deutſche Ausfuhr hat natürlich durch Pfundentwer⸗ tung und Zollerhöhung gelitten; aber gegenüber der Vor⸗ kriegszeit ſind noch weſentlich andere Momente in Fortfall gekommen. Früher hatte man einen Stab erfahrener Ex⸗ poxtkaufleute, die mit den engliſchen Wirtſchaftskreiſen im engſten Zuſammenhang ſtanden. Heute iſt es nicht mehr möglich, ſolche Exportkaufleute heranzubilden, da es un⸗ möglich iſt, beiſpielsweiſe einen Deutſchen in ein engliſches Haus als Lehrling oder Volontär eintreten zu laſſen, und ia zudem meiſt die Mittel für eine koſtſpielige Ausbildung, wie ſie dem Engländer zur Verfügung ſteht, fehlen. Nun machen viele deutſche Firmen den Fehler, den engliſchen Markt auf dem Wege einer Preisunterbietung erobern zu wollen; die einzige Folge eines ſolchen Dumpings iſt meiſt lebiglich eine engliſche Zollerhöhung. Dr. Markau iſt der Anſicht, daß bei einiger Planmäßig⸗ keit ſich hier weſentliche Beſſerungen erreichen ließen. Ausgehend von der Tatſache, daß die meiſten Firmen in England zu wenig Stützpunkte haben, daß ihnen geſchulte und erfahrene Leute fehlen, und daß ſte ſchließlich auch gor nicht das Geld haben, ſich ſolche zu leiſten, ſchlägt er vor, daß die Deutſche Handelskammer in England ſich an den weſentlichſten Plätzen der engliſchen Provinz Stütz punkte ſchafft, deren Organe ſich um den jeweiligen Markt zu kümmern hätten. Auf der anderen Seite müß⸗ ten ſich die deutſchen Exporteure jeweis in gleichartige Gruppen zuſammenſchließen, die vorher ihre Kollektio⸗ nen zuſammenſtellen und die notwendigen Preis ver⸗ einbarungen treffen. Dann könnte jede Gruppe einen Reiſenden betrauen, der überall, auch in der Pro⸗ nnz, gleichſam in feſter Hand wäre, und die Möglichkeit hätte, den Markt genau zu ſtudieren. Wenn man dann auf Grund dieſer Erfahrungen die Kollektion oder die Preiſe ändert und ſich den Bedürfniſſen anpaßt, dann müß⸗ ten wohl mehr Umſätze zu erzielen ſein. Gilt dieſer Vor⸗ ſchlag naturgemäß nur für ſolche Waren, die an Groſſiſten oder Einzelhändler vertrieben werden, ſo müßten fitr Maſchinen beſondere Spezialbüros errichteet werden; auch hier müßte ſich das Angebot zuſammenfaſſen laſſen, und dann wäre es notwendig, durch geſchulte Ingenieure die Fabriken ſelbſt aufſuchen zu laſſen. Die Ausführungen Dr. Markaus fanden bef den zahl⸗ reichen Hörern lebhaften, verdienten Beifall. D * Das internationale Uebereinkommen über den Eiſen⸗ bahnfracht⸗ Perſonen⸗ und Gepäckverkehr iſt jetzt ftr Deukſchland bindend geworden. Neben Deutſch⸗ land haben bisher noch Eſtland, Norwegen, Oeſterreich und Schweden die Uebereinkommen ratifiziert. * ß Millionen Paar Hausſchuhe.— Die Produktion on 1984 wieder auf dem Stande von 1929. In der Haus⸗ ſcuhinduſtrie hat ſich— nach dem Wochenbericht des In⸗ kituts für Konjunkfurforſchung— dem Saiſonrhythmus entſprechend gegenwärtig die übliche jahreszeitliche Bele⸗ zung der Geſchäftstätigkeit durchgeſetzt. Ebenſo wie in der Lederſchuhwirtſchaft ſcheinen die Nachwirkungen der ſtar⸗ ken Eindeckungen durch die Konſumenten vor einem Jahr nunmehr an Einfluß verloren zu haben oder ſogar gänz⸗ lich überwunden zu ſein. 1992 wurden mengenmäßig zund 33 v. H. Hausſchuhe, dagegen nur rund 14 v, H. Le⸗ derſchuhe weniger hergeſtellt als 1928. Nach dem Kriſen⸗ lefpunkt(1932 bis 1934) hat die Herſtellung von Haus⸗ ſchuhen um rund 40 v.., die von Lederſchuhen nur um 1 v. H. zugenemmen. Da der vom Verbraucher aufzu⸗ wendende Betrag für Hausſchuhe verhältnismäßig gering ift, hat ſich die Produktion frühzeitig belebt. Mit rund % Mill. Pagr erreichte ſie 1934 faſt wieder den Stand von 4020(57 Mill. Paar); die Leiſtungsfähigkeit der Betriebe war 1036 zu 66 v. H. ausgenutzt. Im Gegenſatz zur Produk⸗ lion iſt der mengenmäßige Ausfuhvanteil von etwa 11 5. H. im Jahre 1992 guf etwa 3 v. H. im Jahre 1981 zurück⸗ gegangen. Obwohl ſich die Rückgangstendenz der Ausfuhr auch im laufenden Jahr fortgeſetzt hat, ſind im Juli erſt⸗ malig der Menge nach mehr Hausſchuhe ausgeführt als im entſprechenden Monat des Vorjahres. Porzellanfabrik Kahla.— Erſtmals ſeit vier Jahren lein Verkuſt. Die Fabre konnte 1984 den Umfatz be⸗ acht ich ſtieiger n. Die Aufwärtsbewegung kam im weſentlichen den Elektrowerken zugute, welche durch Ent⸗ wicklung neuer Artikelgruppen eine beträchtliche Umſetz⸗ leigerung erzielten. Das Auslandsgeſchäft konnte in Ge⸗ ſchirrporzellan gehalten werden, während ſich der Export in den Fabrikaten der Elektrowerke weſentlich erhöhte. Dieſe Entwicklung ermöglichte es, nach vier Verluſtfahren l verluſtfrei abzuſchließen. Da ſich die Beſſerung der eſchäftslage im laufenden Jahr ſorkgeſetzt hot, wurde der Zeitpunkt für die Bereinigung der Bilanz als gekommen er Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- n WIRTSCHAFTS-ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 429 Der französische Handelsminisfer fiir infernalionalen Handel Rosiger Völkerbundsberichi über die Weli-Wirischafis- und Finanzlage Der Zweiten Kommiſſion der Völkerbundsverſammlung wurde am Dienstag ein Bericht über die internationale Wirtſchafts⸗ und Finanzlage vorgelegt. Der Bericht ſtellt feſt, daß im letzten Jahre die Rohſtofferzeugung ſowie die induſtrielle Tätigkeit weiter zugenommen hätten, wäh⸗ rend andererſeits der Welthandel faſt gänzlich lahm liege. Der Berichterſtatter erklärte, an Hand feines Berichtes feſtſtellen zu können, daß die Wirtſchaftslage der Welt ſich zweifellos auf dem Wege der Beſſerung befinde. Aber dieſe Beſſerung ſei zu langſam und zu unregelmäßig, während ſie in gewiſſen Staaten anhalte, gehe die Kriſe in anderen weiter. Im Anſchluß daran ſprach der franzöſiſche Handelsmink⸗ ſter Bonnet. Er erklärte, daß die bisherigen Verſuche, auf internationalem Wege eine Regelung der Wirtſchafts⸗ beziehungen herbeizuführen, daran geſcheitert ſeien, daß die Staaten die Notwendigkeit internationoler Maßnah⸗ men nicht genügend erkannt hätten und ſich in kurzſich⸗ tiger Weiſe von nationalem Egoismus hätten leiten laſſen. Die Beſſerung, die in verſchiedenen Ländern zu verzeich⸗ nen ſei, könne keinen allgemeinen Charakter annehmen, ſolange der internationale Austauſch von Kapitalien und Produkten, der auch heute noch vollſtäudig gelähmt ſei, nicht wieder in Gong geſetzt werde. Er glaube darum, daß der Augenblick nahe ſei, wo eine neue Initiative auf inter⸗ nationalem Gebiet eingreifen müſſe. Es handele ſich dar⸗ um, den durch die letzte Beſſerung günſtigen Augenblick zu benutzen, um die Bemühungen nationdler Art auf internationalem Boden zu tragen. Die frauzöſiſche Regierung ſei zu dem Schluß gekommen, daß keine endgültige Löſung der Kriſe ohne internationale Zuſammenarbeit möglich ſei. Frankreich ſei bereit, auf dieſem Wege entſchloſſen voran⸗ zugehen, denn es wiſſe, daß es dabei nicht allein bleibe. Lloyds Verlangi Kriegsrisiko- Prämien Die große engliſche Seeverſicherungsgeſellſchaft„Lloyds“ hat nach engliſchen Blättern beſchloſſen, vorſichts halber allen Verſicherungsnehmern eine formale zehntägige Kündigung zuzuſtellen, in der ſich die Geſellſchaft von dem Kriegsriſiko ber beſtehenden Seeverſicherungspolizen ab 25. September befreit. Die Verſicherungsnehmer haben die Möglichkeit, eine zuſätzliche Verſicherung gegen Kriegs⸗ ſchädenriſiken einzugehen. Die Prämien hierfür ſollen erſt bekanntgegeben werden, wenn die Kündigung wirk⸗ ſam geworden iſt. Unverbindlich wurde ein Sotz von 5 v. H. genannt. erachtet. Das Stammkapital ſoll:1 auf 3,6 Mill./ zu⸗ ſammengelegt und durch Verrechnung von Bankverpflich⸗ tungen der Geſellſchaft auf 5,5 Mill. 1 wieder erhöhte wer⸗ den(Bezugsrecht 211). Von 7,24 Mill. Sanierungsgewinn dienen zur Tilgung des Verluſtvortrages 3,55, Neubildung der ges. Reſerve 0,33, Abſchreibungen auf Anlagen 2,05, Zurückſtellungen für Wertberichtigung der Anlagen 0,25, Rückſtellung für Betriebs umſtellung 0,20, Wertberichtigung der Beteiligungen 0,21, dto. der Läger 0,25 und für wei⸗ tere Rückſtellungen 0,36 Mill.. Durch dieſe Abſchrei⸗ bungen ſeien nunmehr die Anlagen den Zeitwerten an⸗ gepaßt; die Sanierung biete die Vorausſetzungen für eine geſunde Entwicklung der Geſellſchaft. * Die Abwicklung bei der Neue Röhr⸗Werke AG., Ober⸗ ramſtadt. Einem Sachwalterbericht an die Gläubiger des Vergleichsverſahrens der Geſellſchaft iſt u. a. zu entnehmer, daß im Verſteigerungstermin vom 21. April die Bank für Deutſche Induſtrieobligationen mit einem Bargebot von 330 000„ Meiſtbietende blieb. Dadurch kamen die im Range hinter ihrer erſten Hypothek ſtehenden ſonſtigen dinglichen Belaſtungen in Wegfall. Das Inſtitut mache die unverbindliche Zuſage, daß es bei der Verwertung des ganzen Vermögens keine Verluſte und keine Gewinne er⸗ zielen wolle, ſo daß der bei Verſteigerungen zu erzielende Ueberſchuß der Maſſe zugutekommen kann. Inzwiſchen konnte die Bank durch Veräußerung des Maſchinenparks ihre Anſprüche ſoweit decken, daß auf dieſe Art der Erlös für die ſonſt im Verſteigerungswege erworbenen Objeekte (Grundſtück, Inventar uſw.) im Intereſſe der Vergleichs⸗ maſſe Verwendung finden kann. Eine Verwertung der vor⸗ handenen Fertigteile, Rohmaterialien uſw., wurde, ſoweit es ſich um den 6/30 PS., 1,5 Liter⸗Typ„Röhr⸗Juntor“ han⸗ delt, mit der Stöwer⸗Werke AG., Stettin, ermöglicht Ne⸗ ben der Uebernahme der Tatra⸗Lizenzen wird von den Stöwer⸗Werken der Röhr⸗Wagentyp faſt unverändert wei⸗ tergebaut. Die hierfür vorhandenen Vorräte wurden größtenteils käuflich erworben. Außerdem war es möglich, einen großen Teil der Werkzeuge und Einrichtungen an eine größere Automobilfabrik in Mitteldeutſchland zu gün⸗ ſtigen Preiſen zu verkaufen. Das Erſatzteilverkaufsgeſchäft und der Reparaturbetrieb da auf dieſe Art eine angemeſſene Verwertung möglich wurde. Außerdem konnten dadurch die Liquidationsunkoſten verdient werden. Augenblicklich iſt es noch nicht möglich, ein Bild über das wahrſcheinliche finanzielle Ergebnis der Abwicklung zu geben. * Hedwigshütte Stettin. In der AR⸗Sitzung der Hed⸗ wigshütte Kohlen⸗ und Kokswerke Ach, Stettin wurde be⸗ ſchloſſen, wieder 6 v. H. Dividende in Vorſchlag zu bringen. * Sanierung der Kaufhaus Kortum AG, Bochum, ge⸗ nehmigt. Die o. HW erledigte einſtimmig die Regularien zum 31. 1. 1935 und die Vorſchläge auf Herabſetzung des Grundkapitals von 4,0 auf 2,0 Mill. J. Der Buchgewinn wird mit 1,835 Mill.„ zur Beſeitigung des aufgelaufenen Verluſtes und mit 0,165 Mill./ zu Sonderabſchreibungen und Wertberichtigungen verwendet. Der Geſchäftsbetrieb hat ſich im Berichtsjahre befriedigend entwickelt. Unter Berückſichtigung der Aufgabe der Lebensmittelabtetlung, des Erſriſchungsraumes und der Handwerksbetriebe zeig⸗ ten die Umſätze eine aufſteigende Linie und führten zu einem nicht ungünſtigen Betriebsergebnis. Allerdings mußte die Geſellſchaft 0,19 Mill./ zu außergewöhnlichen Abſchreibungen auf früher übernommene Beteiligungen verwenden, ſo daß trotzdem ein Jahresverluſt von 0,09 Mill./ ausgewieſen wird. Die Liquidität des Unter⸗ nehmens, die ſich im vorigen Jahre verſchlechtert hatte, hat ſich um rund 90,23 Mill./ verbeſſert. In der erſten Hälfte des neuen Geſchäftsjahres hat ſich das Unternehmen weiter zufriedenſtellend entwickelt. * Eiſengießerei Bauß AG, Landau. Dieſe mit 60 000% A ausgeſtattete Geſellſchaft berichtet über eine zufrieden⸗ ſtellende Beſchäftigung während des Berichtsjahres 1934. Der Jahresgewinn von nur unterbietungen einiger Gießereien war kein höherer Ge⸗ winn zu erzielen— wird vorgetragen. Rechtsanwalt Dr. P. Hoffmann(Landau) wurde dem AR zugewählt. * Edeka⸗Verband Deutſcher kaufmänniſcher Genoſſen⸗ ſchaften e. V. Berlin. Der Verband beruft für 8 23. September einen außerordentlichen Verbandstag na München ein.— Am Freitag ſtorb während der Teil⸗ nahme am Nürnberger Reichsparteitag der Präſident des Edeka⸗Verbandes deutſcher kaufmänniſcher Genoſſen⸗ ſchaften e.., Berlin, Stadtrat Fritz Löſch, Augsburg, an einem Herzſchlog. a * Beginn der Putzgroſſiſten⸗Ausſtellungen. Für die Sommerzeit 1985⸗36 hat, wie der„Konfektionär“ meldet, die Vereinigung der Deutſchen Damenhutinguſtrie im Ein⸗ vernehmen mit dem Verband der Putzgroſſiſten den Be⸗ ginn der Groſſiſten⸗Ausſtellungen auf den 28. Oktober d. J. feſtgeſetzt, den Beginn der Auslieferung an Groſſiſten auf den 9. November und für Groſſiſten auf den 11. No⸗ vember. * Unveränderter Arbeitsumfang der Kartoffelſtärkemehl herſtellenden Betriebe. Nach einer Anordnung der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchoft bleiben die für das Wirtſchaftsjahr 1934/35 feſtgeſetzten Ausnutzungs⸗ grade der Trockenkartoffelſtärke und Kartofſelſtärkemehl her⸗ stellenden Betriebe für das Wirtſchaftsjahr 1935/6 be⸗ ſtehen. * Schiffsneubau. Die Flensburger Dampſercompagnie, Hamburg, hat die Neptunwerft in Roſtock mit dem Bau eines Dampfers von ungefähr 5000 To, beauftragt. * Einhaltung der Aſchegrenzen. Die WV der Roggen⸗ und Weizenmühlen macht darauf aufmerkſom, daß nach wie vor nur ſolche Roggen⸗ und Weizenmehle hergeſtellt und in den Verkehr gebracht werden dürfen, die deu erlaſſenen Typenvorſchriften entſprechen. Die lauſende Kontrolle der Vermahlung auf die Einhaltung der Aſchegrenzen hat nach wie vor durch Aſcheprüfungen zu erfolgen. wurden noch aufrecht erhalten, 52%— infolge der Preis- 35000 Tanksiellen- und ihre Auswirkungen Im Juni dieſes Jahres geſetz bis zum 30. Juni 1937 verlängert. gewerbe meint aber nun, wurde das Tankſtellen⸗Sperr⸗ Das Tankſtellen⸗ daß mit dem Errichtungsverbot allein nicht die Mißſtände beſeitigt werden können. Die Reichs fachgruppe hat zuſammen mit dem Kraftfahrzeug⸗ handwerk beim Reichswirtſchaſtsminiſterium den Antrag geſtellt, Durchführungsbeſtimmungen zu erlaſſen und darin noch weitere Einzelheiten zu regeln. Es ſollen— ſoy ver⸗ langt die Reichsfachgruppe— vor allem diejenigen Tank⸗ ſtellen der Markenfirmen, die einen beſtimmten Mindeſt⸗ umſatz nicht erreichen, abgebaut oder, ſoweit ſie örtlich bei⸗ einander liegen, zuſammengefaßt und von einem haupt⸗ beruflich tätigen Tankmeiſter ſachgemäß bedient werden. Im Nebenberuf ſollen Tankſtellen nur noch von Unterneh⸗ mern des Kraftfahrzeuggewerbes, z. B. Garagen⸗ oder Re⸗ paraturwerkſtätten, betrieben werden. Die Ueberſetzung mit Tankſtellen ſei heute ſo groß, daß über zwei Drittel einen Umſatz haben, der einen hauptberuflichen Betrieb nicht ermögliche. Das deutſche Tankſtellennetz iſt auf ins⸗ geſamt 55 000 Stellen angewachſen. Bei der großen Zahl der Marken und ihrem Bedürfnis, überall, wo die Konkur⸗ 99 v. H. aller Tankſtellen in Gemeinden, in denen min⸗ deſtens drei, meiſt aber mehr Stellen am Orte verteilt ſind, teilweiſe nebeneinander, überwiegend aber in kurzen Abſtänden, die einen am Anfang, die anderen in der Mitte, die dritten am Ende des Dorfes. Auf dem Lande und in den Kleinſtädten werden die Stellen meiſt von Bauern, Kleinhändlern gegen eine Propiſton von 10 v. H. je Liter im Nebenberuf bedient, die bei dem geringen Umſatz kein beſonderes Intereſſe am Geſchäft oder an einem beſon⸗ deren Kundendienſt haben. 90 v. H. aller Tankſtellen wer⸗ den im Nebenberuf betrieben. So ſei es dahin gekommen, daß der Automobiliſt oft, wenn er abends, nachts oder ſrüh am Morgen tanken will, zwar vier bis fünf Stellen am Orte, aber veyſchloſſen findet. Insgeſamt ſetzen heute 40 000 Tankſtellen im Monat noch nicht 1000 Etter um, die bei einer Proviſion von 10 v.., den Liter zu 90 Pfg., kaum 30/ Verdienſt abwerfen. Bei dem gegenwärtfgen Auf⸗ bau des Tankſtellennetzes kann die einzelne Stelle in den meiſten Fällen nicht den Umſatz erzielen, der einen ordent⸗ lichen, Tag und Nacht bereiten Kundendienſt durch einen fachlich vorgebildeten Tankmeiſter erlaubt. Legt man einen Mindeſtverdienſt von 150% zugrunde, ſo müſſen in einer Tankſtelle monatlich 4000 bis 5000 Liter umgeſetzt werden, um einen hauptberuflichen Betrieb zu ermöglichen. Nach der Auffaſſung des Tankſtellengewerbes könnte durch Kon⸗ zentrierung der heute verſtreut liegenden und nur neben⸗ beruflich betreuten Tankſtellen eine Verringerung auf etwa 5000 bis 6000 Tankplätze erreicht und die Vorausſetzung für die hauptberufliche Betreuung geſchaffen werden. Es iſt aber mehr als fraglich, ob die Zuſammenlegung allein ſchon genügte, dieſen Mindeſtumſatz zu erzielen. Weiter darf bei allen Erwägungen über dieſe Frage vor allem auch nie vergeſſen werden, wozu die Tankſtellen da ſind: Zur Förderung des Kraftverkehrs. Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 17. Sept.(Eig. Dr.] Zufuhr: 16 Ochſen, 31 Bullen, 12 Kühe, 42 Färſen, 151 Kälber, 9 Schafe, 257 Schweine. Marktverlauf lebhaft, Markt geräumt. Preiſe für ein Pfund Lebendgewicht: Ochſen a) 44—46, b) 41, Bullen o) 44—46, 5) 41—4g, c) 88 Kühe a) 3698, b) 3034, c) 27-28; Färſen 4446, b) 40,43: Kälber a) 62—65, b) 55—60, e) 5154; Schweine a] bis d] 59,5, g) 4950. ** Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept..95, Nov. 4,82% K; Jan. 4,81½ März 4,80.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 56,50; Nov. 38,75, Jan. 60,75; März 62,50. 7 Sept.(Eig. Dr.) Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middl. Schluß: Sept.(35) 567; Okt. 567; Nov. 567; Dez. 565; Jan.(36) 565; Febr. bis Juni je 566; Juli, Auguſt je 567; Sept. 563; Okt. 561; Dez. 558; Jan.(37) 558; März 559; Mai 560; Tendenz behauptet. Einschreibungen auf 1932er, 33er und 34er nordbadische Ernie Heddesheimer Tabake bevorzugi Grumpen für die Schneide- Indusirie In Secken heim erfolgte geſtern, am 17. September, die angekündigte Einſchreibung auf frühere Johrgänge norödbadiſcher Tabake. Angeboten wurden etwa 9000 Zent⸗ ner von den Bauern ſelbſt fermentierte Tabake der Jahr⸗ gänge 1982, 1983 und 1934. Von den 1982er und 193ger Partien fanden nur wenige ihren Käufer; angelegt wur⸗ den für 1932 er⸗Tabake Anfang 90 /, während ein Teil der 1983er mit etwa 75/ verkouft wurde. Von dem 1984er Heddesheimer Tabak fand der größte Teil Liebhaber, die im Durchſchnitt zwiſchen 86 und 90/ anlegten. Die übrigen angebotenen 1034er⸗Tabake von Seckenheim, Ladenburg und Plankſtadt fanden ebenſo zum größten Teil zwiſchen 80 und 86, Käufer. Am nächſten Freitag, 20 d. M. findet, wie ſchon von uns angekündigt, die erſte 1985er Grumpen⸗Einſchreibung in Schwetzingen ſtatt, in der die Grumpen des norödbodi⸗ ſchen Anbaugebietes zum Verkauf gelangen werden. Es handelt ſich dabei faſt ausſchließlich um fabriges bis Hoch⸗ farbiges Material, das in der Schneide⸗Induſtrie Verwen⸗ dung finden wird. Jufolge der in den letzten Tagen ziem⸗ lich feuchten Witterung find in einigen Orten die Grum⸗ pen an ſich noch nicht verkaufsreif, ſo doß damit zu rechnen iſt, daß einige Orte ihre angemeldeten Quantitäten zu⸗ rückziehen werden. 0 renz vertreten iſt, auch eine Säule hinzuſtellen, ſtehen heute Nhein-Mainische Abendbörse Frankfurt, 17. September. Die Abendbörſe lag ſehr ſtill. Auf Höhe der Mittags⸗ ſchlußkurſe machte ſich eher etwas Nachfrage bemerkbar, ſo waren einige Montanwerte geſucht, J Farben mit 154%, ſpäter 154,25, war alſo etwas leichter zu hören. Renten hatten ſo gut wie keinen Umſatz, Altbeſitz 110,5. 1 Im weiteren Verlauf blieb die Abendbörſe unverändert ſtill. Rheinſtahl waren etwa ½ v.., ebenſo Metallgeſell⸗ ſchaft. v. H. feſter, J Farben aber 4 v. H ſchwächer zu höhren. Der Schluß war umſatzlos. Altbeſitz nachbörslich 110,62 v. H. Ueberzeichnung der Neichs-Schaß anweisungen EIwWa 88 v. H. Zuſeilung Wie bereits mitgeteilt wurde, hat die Zeichnung auf die 4 proz. Reichsſchatzanweiſungen einen erfreulichen Erfolg gebracht; ſie wurden überzeichnet. Die Zuteilung wird, ſoweit nicht fſeſte Zuſogen gemacht worden ſind, in Höhe von rund 88 v. H. des gezeichneten Betrages er⸗ folgen. * Beſteuerung der Bankeinlagen in der Schweiz ge⸗ plant. Im Zuge der Vorbereitungen für die ſchweizeriſche Finanzreform hat der Leiter des Finanzdepartements, Bundesrat Meyer, Verhandlungen mit den kantonalen Regierungen über eine Ausdehnung der direkten Steuern, die in die Heheitsrechte der Kantone eingreift, geführt. Um ftr die Kriſen bekämpfung und die immer dringlicher wer⸗ dende Finanzſanierung Mittel zu erhalten, ſollen neue direkte Bundesſteuern eingeführt werden. Geplant iſt vor allem eine Erbſchaftsſteuer und eine weitere Vermögens⸗ ſteuer in Geſtalt einer Verſtenerung von Bankeinlagen. Die Bundesregierung erwartet namentlich von einer Be⸗ ſteuerung der Bankeinlagen auch eine Stützung des Obli⸗ gationenmarktes, die ihr die geplante Konſolidierung er⸗ leichtern würde. Ob die Bundesregierung für Fieſe Pläne die Zuſtimmung des Parlaments erhalten wird, erſcheint zweifelhaft, da ſowohl in den Kantonen, als auch in der Bevölkerung gegen die Steuern ſtarker Widerſtand hervyſcht. * Schweizeriſch⸗Argentiniſche Hypothekenbank, Zürich. Der Ertrag des Hypothekengeſchäftes im Geſchäftsjahr 19345 ging um 667000 Schw. Fr. auf 1,64 Mill. Schw. Fr, zurück. Der weitere Ertrag aus Aktienzinſen und Immo⸗ bilten ſtellt ſich auf 154 190 Schw. Fr. Obligattonszinſen erfordern 800 000 Schw. Fr., im Vorjahr wurden infolge der Sanierungsmaßnahmen 325 000 Schw. Fr. hierfür be ⸗ anſprucht, gegen 2 Mill. Schw. Fr. im Jahre 1932/83. Die Kursverluſte auf Wertpapiere betragen 593 700 Schw. Fr. (646 610), ſo daß ein Reingewinn von 576 807 Schw. Fr. gegenüber 570 278 Schw. Fr. verbleibt. 5000 Schw. Fr. wer⸗ den dem Reſervefonds überwieſen, der Reſt wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Umrechnungskurs betrug wiederum 2,40 Schw. Fr. für den Goldpeſo und 1,056 Schw. Franken für den Papierpeſo. Das Vorzugsaktienkapital beläuft ſich ſeit der Sanierung auf 18 Mill. Schw. Fr., das Stammkapital auf 20 000 Schw. Fr., die 4proz. Obligations⸗ ſchuld auf 20 Mill. Schw. Fr. Die Verwaltung teilt mit, daß der Geſchäftsgang unter dem Hypothekenmoratorium leidet, das ſich in der Zunahme der Zinsrückſtände und der fortſchreitenden Zinsfußſenkung geltend macht. Erſchwe⸗ rend wirkten auch die Erleichterungen, die die National⸗ hypothekenbank in Argentinien für ihre Darlehen gewährt. Das Inſtitut mußte an Stelle verſchiedener notleidender Hypotheken wiederum Immobilien übernehmen. Der Hypo⸗ thekarbeſtand ging von 28/98 Mill. Schw. Fr. auf 25,19 Mill. Schweizer Fr. zurück, während er 1932/33 noch 39,75 Mill. Schweizer Fr. ausmachte und 1930/1 61 Mill. Schw. Fr. Von der Hypothekentotalſumme ſind 14,07 v. H. auf Häyuſer gegeben und 85,93 v. H. auf Ländereien. 5 e ic * In Luxemburg fand eine Sitzung der Ausſchüſſe der Internationalen Eiſenverkaufsverbände ſtatt, in der all⸗ gemeine Markt⸗ und e eee beſprochen würden. Es konnten gewiſſe Verhandlungsfortſchritte er⸗ zielt werden. Von größerer Bedeutung werde eine Sitzung Hes Ireg⸗Direktions⸗Ausſchuſſes am 4. Oktober in London ſein. Auf Antrag der britiſchen Eiſeninduſtrie iſt von den Verkaufsverbänden der Ireg eine allgemeine Erhöhung der Ueberpreiſe für Grob⸗ und Mittelbleche um 2 ſh je To. beſchloſſen worden. Die Exportpreiſe ſind für die gleichen Erzeugniſſe erſt vor etwa zwei Monaten heraufgeſetzt wor⸗ den, nachdem man ſich mit der engliſchen Eiſeninduſtrie über das Ausmaß von 2 ſh 6 ö verſtändigt hatte. Die jetzigen Beſchlüſſe liegen in der Richtung einer allgemeinen Erlösbeſſerung auf den Eiſen⸗Weltmärkten und dürften auf der Londoner Jreg⸗Zuſammenkunft eine weitere Aus⸗ dehnung erfahren. * Neue braſilianiſche Reederei. In Rio de Joneiro wurde eine neue Schiffohrtsgeſellſchaft die„Spoeiedade de Navegacao Parang⸗Santa Catharina“, als Gmbcßh mit einem Kopital von 1 Mill. Milreis gegründet, Die neue Geſell⸗ ſchaft ſoll demnächſt in eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 2 Mill. Milreis umgewandelt werden. Waren und Märkfe * Preisfeſtſetzung für Feuchtſtärke. Durch eine Anvrd⸗ nung der Fauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft vom 14. September, die mit dieſem Tage in Kraſt tritt, wird für Prima⸗Feuchtſtärke ein Verkoufspreis von minde⸗ ſtens 10,75 /, jedoch nicht mehr als 11,25/ je 100 Kilo netto ausſchließlich Käufers Säcke waggonfrei Verlade⸗ ſtation feſtgeſetzt. In dieſem Preis iſt eine Verteiler⸗ ſpanne von 2 v. H. einbegriffen. f Geld- und Devisenmarkt Zürleh, 7. Sepfember(chlub amiltth) Lensfanfin.] 247 Pelz 2081 2 panlen 42.07% prag 127[Babes 250 lend, 15,28% flofan! 207.0— Parschau 57,90 J öff. ano. 277 Lebher! 308,12 berlin 123.90— Hudzpes„ Hägl. Feld 1 Helgſen 52.02%] Wien of.. 37,0 Feigrz 4 Venefsgeſd“ ln 25,12 es 68.25— ben 200.— Serge, 8 Paris, 1 September Gchlug amſlich). enen 74.99 8panſen 207,25 Fopenbagen 335.50 J wien 8 ür 15,17, fallen 128.0 festen! 10,2% Feri 610.— gelsſen 256.25 dchgeirr 492.52 Stockhom 38/50[ Warschs 28575 London, 7 september Gchluß milch; gener 493.08 Kopenbagen 22.40] Nest% f 849.— chene 17618 Heute 495.52 teabom 19.39 fumenen 628.— Toto: 107 amzferbem 231.62 bee 19.90] Ronstentn..15— fue 125,— n g len, II n 9— fee 1775 I 29.2 felsingfor, 228.8 ien 2506 Vwontesced 29,— tal en 60,58 Prag 129.12 Fanthes 25,1 Falpereiss 106.3 kerle 122% badepes t 270 doecor les“ 18.55 bbends ze 18,1 ¼ bega 218 50 fie dg 460, 442.— uf Lenco 18.80 Fönen, 36,15 oe 385.— ſongken- 2125 zödati 100,12 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 18. Sept. (Milgetelit von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗chefell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 ſe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dito. 4 v. H. Kupfer 3,10 ſe Gramm; Feingold 2840 je Klo; Feinſilber 57,059,600„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bz w. 1 bis 9 Kilo.- Hamburger Meiallnoſierungen vom 17. Sepfember Kupfer beant- U. raſſe Ting Iffef Cole Frlef f bels, berehliſ Brief] geld betabl kanu 45,445 298.0 288.00. füen drinn 9,75 19.75 kebruer 45,5044, 75 293,023, 0. Felnsitber(RM. p. kg) 57,75 54,75 Hört. 959.4 feingeld(M. 5. gr...84.79 Al 46 Alt-Plahn(Ab fälle) Mel 85 Utepr. 0 VE Jun 5 Techn. rener Pfolin ö ul 4 Detaſlzr.(Au. z. gr..65.40 Aug! 1 15 eben 48. 4 283,0298,0 Lote Alte Kobe 48.— 48, 800880„ Aufkmag Heguſus uunss.(L 10.) 55,— 52.— Noremb. 49,— 43. 5 5 8„ deckelber(L per Flasche) 11 ¾ 11. ¼ deremk. 14,25 48,50... 298.028. 00 J Voltramert chine:(in Jh.). 38,— Frachienmarki Dulsburg-Ruhrort Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Für bergwärts wurden einige Kähne mehr abgegeben als geſtern. 2 Mittwoch, 18. September 1935 Wee 146. Jahrgang/ Nr. 429 Vom ellen seltenen Aume Bei den Fremdlingen des Weinheimer Schlogparks Dieſes Baums Blatt, der von Oſten Meinem Garten anvertraut, Gibt geheimen Sinn zu koſten, Wie's den Wiſſenden erbaut. Iſt es ein lebendig Weſen, Das ſich in ſich ſelbſt getrennt? Sind es zwei, die ſich erleſen, Daß man ſie als eines kennt? So fragte nicht nur Goethe vor ſeinem Ginkgo⸗ baum, ſo fragt man unwillkürlich auch heute wie⸗ der, wenn man im herrlichen Schloßpark oder im Kaſtanienwald der Grafen von Berckheim in Wein⸗ heim da drüben vor einem der ſeltſamen Ginkgo⸗ bäume ſteht und gedankenvoll eines ihrer Blätter in der Hand hält. Sieht es nicht aus, als hätte man am Blattgrund ein Büſchel Nadeln zuſammengefaßt und die ſtrahlenförmig geſpreizten durch Blattgrün verbunden? Man ſinnt und wundert ſich gar nicht, daß dieſer merkwürdige Baum in China und Ja⸗ pan uralter Kultbaum iſt. Nein, man wundert ſich eigentlich hier überhaupt über nichts. Denn der beſondere Reiz dieſes Parks umfängt wie ein hol⸗ der Zauber. Deutſch die ſtrahlende Spätſommerland⸗ ſchaft ringsum, die Burgen auf den Höhen, herr⸗ liche Bäume im Park: tiefdunkelrote Blutbuchen auf ſamtgrünem Raſen, mütterlich breite Linden in Duft und Blüten, umſummt von Bienen. Aber dazwiſchen fremd und eigen ſeltene ausländiſche Sträucher und Bäume. Ragend und gewaltig die erſtaunlichſte Sehens⸗ würdigkeit des Parkes: Deutſchlands größte Li ba⸗ non⸗Zeder, mehr als 200 Jahre alt! Einmal wollte ſich ein Blitz mit ihr meſſen und fuhr in die Krone, aber trotzig hielt ſie ihm ſtand. Nachkommen, ſebbſt ſchon ſtattliche Bäume erwuchſen aus ihrem Samen. Doch nicht nur ihre Nachkommen wurden wie ſie ſelbſt heimiſch in dieſem ſütdlichmilden deutſchen Land, in dem Wein und Edelkaſtanie, Mandel und oft auch die Feige reifen. Viele andere ausländiſche Hölzer, wertvolle und koſtbare Nutzhölzer zumeiſt, taten es ihr gleich; ſtehen einzeln oder in Gruppen im Schloßpark, ſtehen waldbildend und in größeren und kleineren Beſtänden zwiſchen deutſchen Hölzern im Kaſta⸗ nienwald von Weinheim. Es mag Leute gegeben haben, die einſt, als Graf Chriſtian von Berckheim in öſtlicher Fortſetzung ſeines Parkes und im Anſchluß an ein kleines Ge⸗ hölz von Edelkaſtanien, auf früheren Gartenſtücken und Ackerparzellen als Samen oder Topfpflanzen bezogene Auslandsbäume anſiedelte, Rieſes Tun als Marotte belächelt haben. Und doch war es in— vielleicht unbewußter— Vorſchau viel mehr als das: ein weiſer Schritt auf dem Wege, Deutſchland vom Ausland unabhängig zu machen, in Deutſchland ſelbſt die Edelhölzer zu züchten, die wir dem Aus⸗ land teuer bezahlen müſſen. Die Fremdolinge bilden bald reine Beſtände, bald ſtehen ſie gemiſcht mit einheimiſchen Füllhölzern, halten aber, bei den Tannenbeſtänden vor allem, ſo ſchön mit ihren einheimiſchen Kameraden Schritt, daß die amerikaniſchen Arten zum Teil nur noch bei der Samenernte zu erkennen ſind. Die Eindrücke, die dieſer ſeltſame Wald beim Durchwandern ſpendet, laſſen ſich ſchwer beſchreiben. Man ſchaut und ſtaunt, ſpürt einen Widerſpruch zwiſchen der Landſchaft ringsum und dieſen Fremd⸗ lingen, und iſt doch reizvoll gefangen von dieſem Stück lockender Ferne, das ſo zu greifbarer Nähe wurde. Sehnſucht und Träume um fremde Länder und Erdteile haben in dieſen lebendigen Boten ihres Weſens gleichſam Verwirklichung und Erfül⸗ lung erfahren. Da ſteht zum Beiſpiel eine Robinienart, Schotendorn, jedoch auch Chriſtusdorn genannt, mit mächtigen nadelſpisen Dornen und weckt das Bild von Paläſtina und der Dornenkrone Chriſti.(„Wann die Weinemer Buwe mir uf alle Bääm klettere, do nuf klettere ſe mer nit, die ſin ſicher!“ lacht gut pfälziſch der freundliche Förſter.) Merkwürdig, ſchon ein anderer Name: Ge⸗ weih⸗ oder Schuſſerbaum, aber wertvoll das Holz. Auch das der Schwarznuß. Dann begeg⸗ nen uns Noro mannstannen aus dem Kau⸗ kaſus, Douglastannen, der Amurkork⸗ baum und ſeltſam märchenfremde blühende Tul⸗ penbäume. Weiter japaniſche Sicheltannen, Tränenfichten vom Himalaja, öſterreichiſche und korſikaniſche Schwarzkiefern, Weimuts⸗ liefern und Gelbholzvirgilien. Ganz beſonders gefallen die ſchlanken dunklen Zedern. 15 Atlaszedern ſtehen in einem herr⸗ lichen Beſtand beiſammen. Aber es gibt hier noch andere Seltenheite: Trompeterbäume, die hochſtämmige japaniſche Magnolie, den Zucker⸗ ahorn, den Amberbaum, vor allem aber die Mammutbäume(Sequoia gigantea), die 120 Me⸗ ter hoch werden können. Dann Zypreſſen, vor allem Lawſonzypreſſen, weiter Zuckerkiefern und Gelbkiefern, Küſtentannen aus Kalt⸗ fornien, Jeffreykiefern von eben dort, ſpa⸗ niſche und griechiſche Tannen, Kolloradotan⸗ nen, Japanerlärche, Weihrauchzedern, dann einen ganz fremdartigen Wald von Rieſen⸗ thujabäumen. Japaniſche Sonnenzypreſſen, Atlas⸗ und Himalajazedern begegnen uns, der rote Mammutbaum, Hemlockstannen, virginiſcher Wacholder und viele, viele andere. Durchwandern, mit offenen Augen durchwandern und erleben muß man dieſes blühende Stück Fremde im deutſchen Land! er. Auch dies ein koſtbarer Beſitz der Heimat: Uralte Dorflinde in Effeltrich bei Baiersdorf. Man ſchätzt ſie auf mehr als 1000 Jahre. Erhöhter Kalkbedarf Zitronen⸗ und Apfelſinenſaft für werdende Mütter Jedes Kind koſtet die Mutter einen Zahn, ſagt der Volksmund. Es ſtimmt, daß die werdende Mut⸗ ter einen gewaltig geſteigerten Kalkbedarf zum Auf⸗ bau der Knochen ihres Kindes hat. Es iſt aber durch⸗ aus vermeidbar, daß der mütterliche Organismus ſeine erhöhten Kalkforderungen ausgerechnet durch Abbau der Kalkſubſtanz der Zähne deckt. Jede werdende Mutter muß peinlich darauf ach⸗ ten, daß ſie ihrem Organismus eine genügend kalk⸗ und phosphorreiche Nahrung z. B. in Form von friſcher Milch zuführt. Allein mit dem Kalk⸗ und Phosphorangebot iſt es aber nicht getan. Damit dieſe Salze im Körper verwendet und angebaut werden, iſt die Anweſenheit beſtimmter Vitamine, wie ſie beſonders reichlich im Zitronen⸗ und Apfelſinenſaft anzufinden ſind, notwendig. So empfiehlt in der Zeitſchrift„Odontologia“ Prof. Angelo Chiavara die regelmäßige tägliche Zufuhr des Saftes einer Apfelſine oder Zitrone neben der kalk⸗ und phosphorreichen Koſt. Selbſt⸗ verſtändlich ſoll eine werdende Mutter auch dann, wenn ſie keine Zahnbeſchwerden hat, regelmäßig durch einen Zahnarzt überwacht werden. Sichere Kennzeichen für junges Geflügel Will die noch unerfahrene Hausfrau Geflügel kau⸗ fen, ſo kann ſie ſicher ſein, wirklich junge Tiere zu erſtehen, wenn bei Hühnern ſich das Bruſtbein leicht mit dem Daumen eindrücken läßt. Je ſchwerer das gelingt, um ſo älter iſt das Tier. Bei Enten muß ſich ſowohl das Bruſtbein leicht ein⸗ drücken, wie die Schwimmhaut an den Füßen raſch einreißen laſſen. Bei den Gänſen verrät ſowohl Bruſtbein, wie Schwimmhaut beim Druck und Einreißen, Jugend oder auch Alter der Tiere, ebenſo aber auch Schnabel und Füße in ihrer hellen Farbe. Je dunkler beide werden und je mehr die Füße Schuppen aufweiſen, um ſo mehr haben ſich die Tiere von jenem Zeit⸗ punkt entfernt, an dem ſie als wirklich begehrens⸗ werter Leckerbiſſen und Gaumenreiz anzuſprechen ſind. Das Ei als Trichter Wer auf Fahrt in einer kleinen Flaſche, die mit einem Becher geſchloſſen wird, Fruchtſaft, kalten Tee oder Kaffee mitnehmen möchte, kommt beim Einfüllen der Flüſſigkeit manchmal in Verlegenheit, wenn es an einem kleinen Trichter fehlt, der auf die Oeffnung des Fläſchchens paßt. Und doch gibt es auch hierfür ein ganz einfaches Hilfsmittel. Man öffnet ein Ei, indem nian die Kuppe abſchlägt, und gibt Eiweiß und Eigelb vorſichtigt in eine Taſſe. Die leere Gierſchale macht man hierauf durch ein klei⸗ nes Loch an der Unterſeite zu einem prakti⸗ ſchen Trichter, der, auf die Flaſche geſetzt, mühe⸗ los die Flüſſigkeit in das Flaſcheninnere leitet. Spaniſche Regel Zu einem guten Kaffee gehört dreierlei: Kaffee, Kaffee und nochmals Kaffee. Eine große Frau und begnadete Dichterin Am 15. September beging Ing Seidel ihren 50. Geburtstag Ina Seidel ſtammt aus einer Familie, in der das Dichten beinahe erblich iſt. Ihr Großvater war jener Georg Ebers, deſſen hiſtoriſche Romane das Entzücken unſerer Großväter waren, ihr Oheim Heinrich Seidel hat mit ſeinem ſtillvergnügten, am beſcheidenen Glück ſich genügenden„Leberecht Hühnchen“ unſere Väter erfreut, ihr Bruder iſt der kürzlich verſtorbene Dichter mitreißender exotiſcher Romane Willy Seidel, ihr Mann Heinrich Wolfgang Seidel, des alten Seidel Sohn, hat in einigen viel zu wenig bekannt gewordenen Ro⸗ manen die große Erzählertradition fortgeführt. Ihr Name ſelber aber überſtrahlt noch hoch das Werk der anderen. Das erſte Werk, das ſie bekannt machte, war ein Band Gedichte, der 1914 erſchien; als Lyrikerin fuhr ſie fort mit Kriegsgedichten:„Neben der Trommel her“, mit„Weltinnigkeit“, das 1918 erſchien. Aber daneben wuchs langſam das epiſche Werk. Sechzehn Jahre trug ſie an dem einen Roman, deſſen kaum auszuſchöpfende Schönheit allein genügen würde, um ſie unter die großen Erzähler unſerer Nation zu reihen:„Das Wunſchkind“ Doch bis dieſes Buch (im Jahre 1930) erſcheinen durfte, reifte manches andere nebenher: ein Erzählungsband„Hochwaſſer“, die Romane„Das Haus zum Monde“ und„Sterne der Heimkehr“. Und das Zeitalter ſelbſt, in dem ihr Hauptwerk ſpielen ſollte, die Revolutionsſtürme des ausgehenden 18. Jahrhunderts, konnte ſie in eine große Viſion bannen, in dem Romane„Das Labyrinth“, der Lebensgeſchichte des damals welt⸗ berühmten deutſchen Univerſalgelehrten und Welt⸗ reiſenden Georg Forſter. In der Geſchichte ſeines Aufſtieges und tragiſchen Unterganges forſcht ſie den Schickſalslinien nach, die den beſonders von Gott Begnadeten hinweiſen zu ſeiner Vollendung. Es kann hier nicht das geſamte Werk der Dich⸗ terin gewürdigt werden, aber von der einen Dich⸗ tung, dem„Wunſchkind“, muß noch die Rede ſein, um dieſem einzigartigen Buch neue Freunde zu werben, die gewiß nach ſolcher Bekanntſchaft trach⸗ ten werden, auch anderes von der Dichterin kennen zu lernen. Das„Wunſchkind“ iſt die Darſtellung des Zeitalters zwiſchen franzöſiſcher Revolution und deutſchem Befreiungskampf, zwanzig Jahre tief er⸗ regender deutſcher Geſchichte alſo, geſpiegelt in einem einzigen Menſchenſchickal: in dem Erleb⸗ nis der Makter und ihres Kindes. Cornelie von Tracht hat ihren Sohn empfangen, als ihr Gatte in die franzöſiſche Campagne und da⸗ mit in den Tod zog. Sie erlebt mit dem heran⸗ wachſenden Kind in dem rerolutionsdurchtobten, franzöſiſch gewordenen Mainz die Not des deutſchen Volkes und alle Herzensbangigkeit einer Frau, die, um ihr Liebesglück zu früh betrogen, lernen muß, nur Mutter zu ſein, Herzensheimat ihres Kindes und Tröſterin aller, die in ſolcher Jammerzeit des Troſtes bedürfen. Sie muß ſich ſchließlich gegen den eigenen verhärteten Vater noch die Heimat er⸗ kämpfen, ihrer Väter Gut in der alten, preußiſch gebliebenen Mark. Und hier ſteht ſie nun bald mitten in dem Kampf, den die ſtegreiche franzöſiſche Revolution in ihrem Napoleon gegen den Reſt von Deutſchland führt, während doch hier gerade ſich die Kräfte zuſammenballen, die einſt den Korſen ſtür⸗ zen werden. Dieſe deutſche Frau weiß, daß ſie ihren einzigen Sohn nur aufzieht, um einſt dieſen Kampf mitzukämpfen, und als dann in den erſten Schlach⸗ ten des Jahres 1813 dies höchſte Opfer von ihr ge⸗ fordert wird, bringt ſie es in dem tiefen Glauben, daß das alles recht geſchehe, und daß ihres Sohnes Schickſal, das ſich mit zwanzig Jahren vollendete, dennoch ein geſegnetes war für ihn und für jeden, dem er begegnete. In dieſem einzigen, herrlichen Roman iſt das Schickſal Millionen deutſcher Mütter Geſtalt ge⸗ worden, die Dichterin hat mit ihm ein Werk ge⸗ ſchaffen, das die Herzen ſtark und ruhig machen deere een Deutſchlands älteſte Glöcknerin Sie lebt ausgerechnet in der Stadt der Technik, Berlin. Die Glöcknerin Karoline Tietz in dem Berliner Vorort Dahlem feierte ihren 80. Ge⸗ burtstag. Die moderne Technik hat ſchon ſeit langem auch die Kirchtürme erobert. Elektriſche Glockenläute⸗ werke ſind heute etwas Selbſtverſtändliches gewor⸗ den. Nur noch auf dem Lande wird der Jahrhun⸗ derte alte Brauch des Glockenläutens mit der Hand beibehalten, obwohl die modernen Ueberlandzentra⸗ len mi ihrem billigen Strom namentlich bei neueren Kirchenbauten auch in dieſe Ueberlieferung bereits Breſche geſchlagen haben. Von den 1087 Kirchen, die in den Himmel über der Reichshauptſtadt hineinragen, ſind es nur noch ganz wenige, deren Glockengeläut mit der Hand in Bewegung geſetzt wird. Dazu gehört auch die alte Kirche in Dahlem, eine der reizvollſten und male⸗ riſchſten ganz Berlins. Sie genießt auch inſofern noch eine beſondere Stellung, als ſie nicht einen Glöckner, ſondern eine Glöcknerin beſitzt, die mit ihren nunmehr 80 Jahren wohl die älteſte Glöcknerin Deutſchlands ſein dürfte. Man hat der Großmutter Tietz zu ihrem Ehren⸗ tage eine Reihe ſchöner Ehrungen bereitet, die ſie aber beſcheiden abwehrte. Sie findet wirlich nichts Beſonderes dabei, daß ſie zweimal täglich, um 8 Uhr morgens und 6 Uhr abends, die 36 Stufen im Turm der Kirche emporſteigen muß, um die Glocken zu läuten. Sonntags kommt das Geläut zu Beginn und Ende der beiden Gottesdienſte noch hinzu. Und wenn es ſich gar trifft, daß mehrere Hochzeiten auf einen Tag zuſammenfallen, hat ſie bis zu einem halben dutzendmal den beſchwerlichen Anſtieg zurückzulegen und die nicht minder beſchwerliche Läutearbeit voll⸗ enden müſſen. Wie ſehr ihr das Glockenläuten zur zweiten Ge⸗ wohnheit geworden iſt, zeigt die Antwort auf die Frage, wie ſchwer denn die Glocken wären. Sie er⸗ klärt, daß ſie das nicht wiſſe, daß ſie aber das Gewicht im Gefühl habe. Tatſächlich wiegt die große Glocke 40 Zentner und die kleine 35. Lediglich an Sonn⸗ tagen, wenn beide Glocken zugleich ertönen müſſen, hat ſie einen männlichen Helfer. Sonſt hat ſie in der Reihe der Jahrzehnte, in der ſie bereits die Glöck⸗ nerinnendienſte verſieht, ſtets ohne Hilfe gearbeitet. Da ſie im Jahre 1875 nach Dahlem geheiratet hat, ge⸗ „hört ſie zu den älteſten Dauereinwohnern des ſchönen der ganzen Welt be⸗ Berliner Vororts, deſſen Name durch die Fülle wiſſenſchaftlichen Gebäude in der kanntgeworden iſt. Auch in der Viermillionen⸗Stadt Berlin iſt der Sinn für Beſonderheiten nicht erſtorben. So geſtal⸗ tete ſich der 80. Geburtstag der älteſten Glöcknerin Deutſchlands zu einer geruhſamen und harmoniſchen Idylle. kann. Und ſchon um deſſentwillen allein gebührt ihr an ihrem fünfzigſten Geburtstag der Dank des deutſchen Volkes. Dr. Kurd Schulz. * Die Werke Ina Seidels: Gedichte, 1914; Oßwald, Eugen: Familie Mutz, „Ein Bilderbuch“, Bilder von Oßwald, Verſe von Ina Seidel, 1914;„Neben der Trommel her“, Ge⸗ dichte, 1915;„Das Haus zum Monde“, Roman, 1917 „Weltinnigkeit“, Neue Gedichte, 1918;„Hochwaſſer“, Novellen, 1920;„Das Labyrinth“, ein Lebensroman aus dem 18. Jahrhundert.(.6. Tid. 19221924) „Sterne der Heimkehr“, eine Junigeſchichte(—4. Did. 19231924);„Das wunderbare Geißleinbuch“, Neue Geſchichten für Kinder, die die alten Märchen gut kennen, 1925;„Die Fürſtin reitet“, Erzählung, 1926„Neue Gedichte“, 1927;„Brömſeshof“, eine Familiengeſchichte, 1928;„Der vergrabene Schatz“, drei Erzählungen, 1929;„Rense und Rainer“, Er⸗ zählung, 1930)„Das Wunſchkind“, Roman, 1980 „Das Geheimnis“, Geſchichte von Sachen allein, mit einem Hund und einer Kinderſtimme am Schluß,, zwei Erzählungen, 1931;„Der Weg ohne Wahl“, Roman, 1933;„Die tröſtliche Begegnung“, Gedichte, zweite vermehrte Ausgabe der Neuen Gedichte, 193 „Luiſe, Königin von Preußen“, ein Bericht über ihr Leben, 1934;„Dichter, Volkstum und Sprache“, aus⸗ gewählte Vorträge und Aufſätze, 1934. Frauen-Rundſchau Referat„Frauenwerk“ in der Reichsſendeleitung. Im Einvernehmen mit dem Reichsſendeleiter Hadamowsky und der Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholtz⸗Klinck in ein Referat„Frauenwerk in der Reichsſendeleitung errichtet worden. Das Referat iſt Frau Walendy übertragen, die mit ſo⸗ fotige Wirkung ihre Arbeit in der Reichsſendelei⸗ tung übernahm. Aufgabe des Referates iſt eine Ueberwachung und richtunggebende Beeinfluſſüng der geſamten Frauenarbeit im Rundfunk. Eheſtandsdarlehen— jetzt wieder 1000 Mark! Die ſtarke Inanſpruchnahme der für das Eheſtands⸗ darlehen bereitgeſtellten Mittel bewirkte im Februar 1934 eine Herabſetzung des geſetzlichen Höchſtbe⸗ trages von 1000 Mark auf 500 Mark. Im Februar dieſes Jahres wurde dieſe Höchſtgrenze auf 600 Mk. erhöht und jetzt wird durch Runderlaß bekannte geben, daß grundſätzlich wieder Eheſtands darlehen bis zur Höchſtgrenze von 1000 Mk. gewährt werden in Fällen, wo die Einkommen⸗ und Vermögensbei⸗ hältniſſe der Antragſteller dieſe Höchſtzahlung recht fertigen. 10 Don! Politiſcher 20.90 Uhr, bereitsſche Bereitſcha 1 bis 7 u Eöingen 1 den ordnt wyrtlich. zuſammen Spitze der (Dienſtblu An a Der P gliedsnum tiſche Leit Strohm lung ſind ſtunde ab; Linden! ö heute, N Großer M Oſtſtadt ſämtlicher ſengarten SA⸗Stand Seckenh Beſprechun 60. Strohm lung ſind Geſchäftsſt. Humbol erſcheint al kanal, Bis Friedri Heimabend 20 ce S D S Amtl. Be Am Freite vorm. 10 Uhr haus, Zimt eigerung v. ellung von att, Es Hlätze wie Verſteigerun Mannheim Det — 8 tütter ſagt Mut⸗ Auf⸗ vurch⸗ smus durch f ach⸗ al k⸗ . in t mit nicht t und nter onen⸗ ogia“ gliche trone selbſt⸗ dann, näßig kau⸗ re zu dem Lingt, t ein⸗ raſch wie ugend abel beide geiſen, Zeit⸗ hrens⸗ rechen ie mit kalten beim heit, r auf h gibt Man und e. Die klei⸗ ibi mühe⸗ t. kaffee, bührt ik des ulz. Mutz, e von 5 Ge⸗ 1917; aſſer“, oman 1924); . buch“, ärchen hlung, eine chatz“, „Er⸗ 1930 n, mit hluß“, Vahl', dichte, 19335 er ihr „aus⸗ itung. eleiter Frau werk“ Das it ſo⸗ rdelei⸗ eine uſſung E. ands⸗ bruar chſtbe⸗ bruar Mk, intge⸗ lehen erden Sver⸗ recht⸗ Mittwoch, 18. September 1035 NsbAp-ditffellungen e portelamilichen Bekanntmachungen entnommen An alle Stadtortsgruppen! Donnerstag, 19. Septem Politiſchen Leiter der 20.90 Uhr, einzufinden. bereitsſchaftsweiſe zum Bereitſchaften zu dieſem Die Stad Roſengar Dienſt 1 bis 7 und Bereitſchaft 9(ausgenommen die Ortsgruppen Föingen und Ilvesheim). Die B den ordnungsgemäßen und pünktlichen Anmarſch veronk⸗ wortlich. Die Ortsgruppenfahnen zuſammengefaßten Ortsgruppen werden Spitze der betreffenden Bereitſchaft mitgeführt, Dienſtanzug (Dienſtbluſe). Daß An alle Propagandaleiter Der Pg. Dr. Rudolf Velten, Schwetzingen, Mit⸗ gliedsnummer 3 146 195, verlor ſeinen Ausweis für Poli⸗ tiſche Leiter. Vor Mißbrauch wi Kreispropagandaleitung, Die Kreisfunkſtelle und der Runôfunkteilnehmer beziehen ab in L 15, 1(gegenüber dem Hauptbahnhof) neue Räume Die bisherigen Näume in K 1, 19 bleiben für die Zeit des Umzuges vom Donnerstag bis Samstag geſchloffen. Politiſche Leiter Strohmarkt. Die Karten für lung ſind reſtlos Donnerstagabend ſtunde abzurechnen. Lindenhof. Antreten Großer Marſchanzug. Oſtſtadt. Mittwoch, 18. Se ſämtlicher uniformierten Politiſch ſengarten im großen Marſchanzu SA⸗Standarte„Rhein⸗Neckar“. Seckenheim Donnerstag Besprechung ſämtlicher Politiſchen Hof Strohmarkt. lung ſind reſtlos am Donnersta Geſchäftsſtelle, M 2, 6, abzurechne Humboldt. NS⸗Frauenſchaft Die Karten für die Hilgenfeld⸗Verſamm⸗ Stadtortsgruppen im ö ſämtlicher heute, Mittwoch, 18.15 Uhr, vor dem Ortsgruppenheim. Zur Einholung der neuen SA ⸗Standarte Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 9. Sette/ Nummer 420 Wallſtabt. Donnerstag, 10. S. Herm⸗ abenb im Gaſthaus„Traube“„ Neckaran. Don ners tag, 10. Sept., 20 Uhr, Heim⸗ abend im evang. Gemeindehaus. Waldhof. Donnerstag, 19. Sept., 20 Uhr, Probe des Frauenſchaftschor bei Brückl 5 ber, haben ſich sämtliche ungbuſch. Donnerstag, 10. Sept., 18 uhr, Zel⸗ tortsgr Muſenſaab, lenleiterinnenſitzung in H 5, 5 bei Stamm. i fen, e 1 Achtung, Preſſereferentinnen! Donners ta g, den beſoblen; Bereiſſcates 19. Sept., 20 Uhr, Beſprechung der Preſſereferentinnen in ereitſchaftsleiter ſind für der in den Bereitſchaften jeweils an der Kreisorganiſationsamt. und Kulturwarte! rd gewarnt. Kreisperſonalamt. Abt. Rundfunk Reichsverband Deutſcher Freitag, 20. Sept., Kreisfunkſtelle. die Hllgenfeld⸗Verſamm⸗ während der Dienſt⸗ ſtatt. Politiſchen g Leiter pt., 18.15 Uhr, Antreten 5 benden daſtele. eptember, feſtgelegte Ausſtellungsbeſpre i ur Rückkunft des e ähere Weiſung ſolgt durch Parole⸗Ausgabe. Betr. Handharmonikakurſus der J. Di und Bod. Jeden Samst ag von 15—17 Uhr finden im Nebenzimmer des Gaſthauſes„Zum großen Hirſch“, 8 1, 15, Handharmo⸗ wika⸗Uebungsſtunden ſtatt. Hauptlehrer Guſtay Kull, 8 1, 15. Erſcheinen iſt unbedingte ſendet einen Vertreter. Kreisbetriebsgemeinſchaft der Geſchäftsſtelle, L 4, 15 Zimmer 11, 4. St Necaarſtabt⸗Oſt. ber O5 infolge Umbauarbeiten bis 10. Sept. 38, für den Publikumsverkehr geſchloſſen. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe iſt einſchl. Donnerstag, 5 Die urſprünglich auf Donnerstag, 10. Bannführers verſchoben werden. Intereſſenten melden ſich bei Do 1. Betr. Einberufung zur Führerſchule. Die Stamm⸗ führer ſind dafür verantwortlich, daß die für den kommen⸗ den Lehrgang an der Gebietsführerſchule Raſtatt beſtimm⸗ ten Unterführer ſofort ihre Einberufungspapiere 8 An⸗ lagen) auf dem Jungbonn abliefern. 2. Betr. Führerſitzung am 19. September. Don ners⸗ tag, 10. September, 20 Uhr, findet im Schlageterhaus eine kurze Beſprechung der Stammführer beider Jungbanne Pflicht. Stamm IV//ö171 Deutſche Arbeitsfront Handel, Fachgruppe Gaſt⸗ en Leiter vor dem Rio⸗ ſtätteugewerbe. Donnerstag, 16. September, 15 Uhr, o zur Einholung der im Reſtaurant„Deutſches Haus“,(G1, 1611, Groß⸗Ber⸗ ſammlung. Es ſpricht der ſtellv. DA ⸗Gauwalter Pg. „19. Sept., 0 20.80 Uhr, Leiter im „Deu iſchen g bis 20 Uhr auf der n. iſt bis Rudolph, Karlsruhe Pg. Touſſaint, Karlsruhe, Sandhofen. Donnerstag, 19. Sept., 20.80 Uhr, im Gaſthaus„Zur Reichspost“ Werbe⸗ und Aufklärungsver⸗ ſammlung der Reichsſachgruppe für Hausgehilfinnen. Die der DA fernſtehenden Hausgehilfinnen ſollen teilnehmen. Städt. Betriebe. ſowie der Gaufachgruppenwalter b Die letzte„Stürmer“⸗Sondernummer Freitag, 20. Sept., durch die Betriebszellen⸗ obleute reſtlos abzurechnen. „Ballhauſes“ zu ſein. Die Verſammlung wird in Gemeinſchaft Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung dur Reöͤner: Kreisfachgruppenwalter Pg. G. Goe beitsführung und Berufserz iehung. Hunsgehllſen. a Amt für Beamte Liedertafel Kameradſchaftsabend für die Mitgli verbunden mit einer Ausſtellung. Dienſtanzug. „Kraft oͤurch Freude Sport für Jedermann Donnerstag, 19. September Allgemeine Körperſchule: Kurſe 11 und 12 19.90 Moll⸗Realſchule, Richard⸗Wagner⸗Straße, Männer. 21.30 Uhr Feudenheimſchule, Frauen und Mäschen 27 19.30 bis 21.30 Uhr Eliſobethſchule, D 7, 22, zwiſchen D 7 und C 7, Frauen und Mädchen. K 17.30 bis 19.30 Uhr Liſelotteſchule, Frauen und Jin⸗Jitſu: Kurſus 75 20 bis 22 Uhr Stadi naſtikhalle, Frauen und Männer. Boxen: halle, Männer. Tennis: Früh⸗Kurſus.30 bis.30 Uhr Te Mannheim, Friedrichsring, Frauen und Männer. riedpark, Spielplatzanlage, Männer und Frauen. 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule S 55 r* Straße, Frauen und Männer. klub Mannheim, Männer, der Schützengeſellſchaft 09, 0 Verlängerte Frauen und Männer. NoS⸗Kulturgemeinde vierte Plätze eingeräumt bekommen. 1 Mannheim Pflichtfachgruppenverſamm⸗ lung mit anſchließendem kameraöſchaftlichen Beiſommen⸗ K 17 und Geſchäftsführer Glunz vom Amt für Ar⸗ ausge Donnerstag, 19. Sept., im Heim Arbeitsbeſprechung der Ortsfachgruppenwalterinnen. Mittwoch, 18. Sept., 20 Uhr, im großen Saale der RB, Abtlg. weibliche Beamte und ſämtliche RDB⸗Walter, Für die RDB⸗Walter Frauen und Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 26 19.30 bis Kurſus 85 20 bis 22 Uhr Stadion⸗Gymnaſtik⸗ Leichtathletik: Neuer Kurſus 17 bis 19 Uhr Herzogen⸗ Tänzeriſche Gymnaſtik(Methode Laban]: Neuer Kurſus B, Eingang Otto⸗Beck⸗ Rudern: Kurſus 128 17 bis 18 Uhr Bogtshaus Ruder⸗ Schießen: Kurſus gs 17.15 bis 19.15 Uhr Schützenhaus Fahrlachſtraße, Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Inhaber von Da uerkarten ſowohl für Mitglieder wie für Nicht⸗ mitglieder bei den Feierſtunden im Nibelungenſaol reſer⸗ mit dem chgeführt. bel der eini, Miete M,. Roſengarten: Gaſtſpiel „Peter“, 16 Uhr. eder des Paradeplatz. Birkenauer Tal— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle Tanz: 5 Kaffee Odeon: Konzert bis 21.80 Lichtſpiele: Palaſt und Glor Kurſus Eingang urſus 28 Mädchen. on⸗Gym⸗ der Max⸗ und Fuchsſche Mühle Sageohalencles Mittwoch, 18. September Nationaltheater:„Madame Butterfly“, Oper von G. Puc⸗ NScͤch Ludwigshafen, 20 Uhr. 5 Moritz⸗Bühne in Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bergſtraße Sulzbach— Hemsbach— Laudenbach— Heppenheim Bensheim— Gadernheim— Lindenfels— Fürth— — Weinheim— : 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag⸗ 20 Uhr Kabarett⸗Programm. Palaſthotel, Flughafen⸗Kaſino, (Verlängerung) „Ich liebe ia:„Eva“. Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Unirerſum: 0 alle Frauen“.— Was hören wir? Donnerstag, 19. September Reichsſender Stuttgart 8 .30: Frühkonzert.—.00: Frauenfunk.— 10.15: Volks⸗ i. liedſingen.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mit⸗ nnisklub] tagskonzert.— 13.00: Nachrichten— Konzert(Fortſ.).— Reiſebilder 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 16.00: Heitere Muſik am Nachmittag.— 17.00: Nachmittags konzert. Kamera und Entwicklerſchalen. Hörbild. geſpräch.— 19.00: Kleine Stücke für Violine und Klavier. — 19.30: Funkbriefkaſten(zum erſtenmal).— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: Die Spielzeit beginnt. Bunter Abend des badiſchen Staatstheaters.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Klaſſiſche Bänkelſänger.— 23.000: Zeitgenöſſiſche Muſik. 23.35: Kleine Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert, 18.30: Mit — 18.45: Kurz⸗ Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſtk.—.20: Morgenſtändchen — 10.15: Volksliedſingen.— 11.05: Für die Landfrau. 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.—.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Frauenſunk. 15.40: Die andere Welt. 16.00: Rheiniſche Kumpels vorm Mikrophon.— 17.30: Zeit⸗ funk.— 17.45: Muſik am Nachmittag.— 18.20: Zwiſchen⸗ aus Leningrad.— 5 25„„ 18.30: Eine Segelſportfahrt mit Kdß.— erſcheint alles Mitt woch, 18. Sept., 19.30 Uhr, am Suez⸗ Verkehr. Mittwoch, 18. Sept., 20.15 Uhr, Schul⸗[ Karten, Jauer, und Einzelkarten, ſind in den Geſchäfts⸗ F 5 40 Ste agen an ee kanal, Bismarckſtraße. gebäude, L 7, 1, Zimmer 5, Arbeitsgemeinſchaft„Haperie! ſtellen der NS⸗kulturgemeinden, Hanſahaus, D 1, 7½ und tung.— 20.10: Mädel ſingen.— 20.90: Spätſommertag.— Friedrichsfeld. Mittwoch, 18. Sept., 20.80 Uhr, 5 3 5 8 b A 5 i der Wurden en 20.45: Hans Pfitzner dirigiert die Berliner Philharmoniker. Heimabend im„Adler“. San e 5 725 5 2555 12 und Geſchäftsreiſende. ban ung, in den tuſikalienhandlungen Heckel, Pfeiffer,— 22.20: Zwiſchenprogramm.— 23.35: Kleine Unterhal⸗ „21. Sept., 17 Uhr, im großen Saale des Schwab und in allen Ortsgruppen der NSDAP. tungsmuſik. Pelzbesat d Is bish aus dem Mantelſtoff in den Ausſchnitt, damit es und Lammfelle von grauer, brauner oder ſchwarzer Tönung laſſen an der nötigen Molligkeit nicht fehlt. ſich weich wie ein Tuch um den Hals arrangieren, laſſen ſich falten Flaches Pelzwerk kommt dem Wunſch nach einer und zurückſchlagen, kurz, ſich behandeln, als habe man einen Stoff ſtoffartigen Verarbeitung entgegen. Biber, Seal und kein Pelzwerk vor ſich. Die Mode bevorzugt dieſe Nachgiebig⸗ keit des Materials und nutzt es zu ſchneidermäßiger Verarbeitung aus. Pelz iſt für ſie ein bu, mit dem ſie herumhantiert, als ob ſie etwa Samt vor ſich hätke. Wäre wohl früher jemand auf den Gedanken verfallen, einen Jackenkragen in breiter, runder Paſſen⸗ form mit Pelz abzufüttern und ihn dann noch von den Schultern ab nach vorn zurückzuſchlagen, ſo daß der Pelz doppelt und dreifach aufeinanderliegt? Zu ſolchen Kunſtſtücken gibt ſich nur dünnſtes A Pelzwerk her!— Nicht weniger überraſchend iſt die Mode, einen N Mantel mit zwei übereinanderliegenden Kragen aus Pelz und aus 70 Mantelſtoff zu verſehen und dabei auf der einen Kragenhälfte den 0 S e r — ee, e 8 N Brauner Sportmantel aus Fiſchgrätſtoff mit einem ragen aus dunkelbraunem Whitecvat. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter M 2386 N n r W 12 An dem Gürtelmantel aus Sportſtoff ſind Kragen und Krawatte aus Lammfell. Neuer Ledergürtel. Ullſtein⸗ Schnitt muſter M 2889 a, er ſieht wirklich anders aus als bisher, der Pelzbeſatz auf unſer Ganz eigenartige Kragen m neuen Wintermantel. 7 man ſich diesmal aus gedacht. Oft ſind ſie auf zweierlei verſchiedene Weiſen zu tragen, offen zurückgelegt oder ho e en den Hals geſtellt, je nachdem, wie es das Wetter und unſer eigenes Wärmebedürfnis verlangt. Ein Wintermantel muß ſich gut ſchließen laſſen. Man gibt manchmal noch eine Krawatte aus Pelz oder Sehr apart iſt der zur Hälfte aus Pelz, zur aus durchſtepptem Stoff gearbeitete Kragen blauen Mantels. Ullſtein⸗Schnittmuſter M 2884 Scheckiges Ozelotfell bildet den Bubenkragen, die drei Taſchen und die Stulpen an dem Mantel aus grünem Wollſamt. Ullſtein⸗Schnittmuſter M 2380 Angeſetzte Lammfellteile garnieren die ſtepperei⸗ verzierte Dreivierteljacke des Straßenanzugs in fraulicher Machart. Ullſtein⸗Schnittmuſter 8 1874 Der von den Schultern an zurückgeſchlagene Kragen mit Pelzfutter iſt die Neuheit an dem Straßenanzt mit der Gürteljacke. Ullſtein⸗Schnittmuſter 8 1878 Pelzkragen, auf der andern den Stoffkragen zuoberſt zu legen! 46 V der ſchräg gerippte der neuen hierbei zu guter rünen oße Vorliebe he Nerrtaftt 8 Einen weichen, tuchartig gelegten Kragen, den man auch am Hals bis hoch hinauf ſchließen kann, hat antel. Ullſtein⸗Schnitt M 2383 Ein halbierter Pelzkragen ſozuſagen von höchſt neuer und man muß ſchon ſagen ſehr aparter Wirkung. Daß die Stoffteiß durchſteppt ſind, gehört in das Programm ode. Pelz und Stepperei trifft man häufig dicht beiſammen an. Einen ab⸗ eſteppten Schalkragen begrenzen Ecken aus mmfell; aufgeſetzte Pelztaſchen, für die cht, werden von Stepp⸗ inien begleitet. Scheckiges Ozelotfell kommt e dabei irkung, Es gibt einem antel ſehr jugendlich flottes Aus⸗ ehen, wozu auch noch die Bruſttaſche auf der rechten Seite des Mantels und der runde Bubenkragen beitragen. Sportmäntel ſtattet die Mode gern mit etwas weniger flachem Pelzwerk aus. Cl. Näh- und zuschneide-Schule Maria Kuenzer Tages- und Abendkurse Tel. 233 24 35 D 1,-8 — GRAUE HAARE— SCGUPPEN und HAARAUSFALL? URATA“,, das bestbe währte Haerpflegemlttel, hilft 1 Verlangen Sle heute noch ausführlichen Prospekt und Auskunft dureh: 1431 Drogerie und Parfümerie Ludwig& Schütthelm, O 4. 8, Fſliale Frledrichsplatz 19, Orogerſe Frledrſeh Becker, G 2, 2 ict one Sept./ Okt: stille Zelt! Wir tun et- wWas Besonderes, Sofort Prospekt anfordern eher, Fahrradfabfſ un BStrackwede- Bielefeld Am Freitag, den 20. Sept. 1935, vorm. 10 Uhr, findet im alten Rat⸗ aus, Zimmer Nr. 2, die Ver⸗ feilen von 9 Plätzen zur Auf⸗ bellung von Kaſtanien⸗Bratöfen att, Es kommen die gleichen eaten nen im vorigen Jahre zur erſteigerung. Mannheim, 16. September 1035. Der Oberbürgermeiſter. Amtl. bekanntmachungen Eine Oeffentliche Mahnung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Auguſt 1935 her⸗ rührenden Gebühren waren bis ſpäteſtens 18. September 1995 zur Zahlung an die Stadtkaſſe 1 heim fällig:. Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungs⸗ gebühren, Desinfektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren An dieſe Zahlung wird erinnert. ſtens 20. September 1935 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der badiſchen Gemeindebetrei⸗ bungsordnung eine Verſäumnis⸗ gebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. 5 Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. beſondere. Hic inzel äumigen erfolgt nicht. einzelnen S 0 Slallkaſe, Wer nunmehr nicht bis ſpäte⸗ Schwerhörige! Auch in sebr schweren Fällen hat die seii 8 Jahren bewährte Bres- lauer Hörkapsel geholfen. Kein Hoöprrohr, kein elektr. Apparat. Be- quem im Ohr bei jeder Tätigkeit u tragen. Die Er indung g eines Ingenieurs, der seit seiner Kindheit sehr schwerhörig war. Notariell beglaubigte Dankschrei- ben mit voller Adressenangabe. Unser Vertreter ist am Freitag, den 20. Sept., in Mannheim, Hotel Braun, von.19 Uhr, erieili kos- lenlose Auskunfſu nimmt Bestellungen entgegen 8 Damen- Joffe in größter Auswahl Fiolina a Nüßler N 1, 4 Am Ratkaus Von Speck die Wäſche Ausſteuer peck denn ſie iſt erprobt und hat ſich bewährt! bpadeple.7 Ihren Bruch unbedingt sicher und trotzdem bequem zurückzuhalten, ist Zweck des neuesten Modells meines Kugelgelenk Bruchbandes. Mehrere Patente. Wie ein Muskel schſfeßt die Welche Pelotte— ohne Feder, ohne Schenkelriemen— von unten nach oben, trotz Bücken od. Strecken, Husten od. Heben, Kein Scheuern im Rücken, freſtragend, àrziſſch empfogſen u. begutachtet, zußerst preiswert, f. tägl. frelwillige Anerkennungen. Veberzeugen Sie sſch kostenlos u. unverbindlich in Mannheim: Freltag, W. September, Hotel Braun, Kafserring 2. von-18 Uhr vn Für wenig Geld schöne Pnta-unsra 8171 im l. Spexialgeschäft Mannheims Photo-Rloos C 2, 15 Ichönheitspfloge? Se me: Hofen Sp ORB Pickel, Sommer- Kosmet. Institut spross,, tlefe Fal- ten, welke Haut, Breitestr. II. 6 Rolat.-Maszage Telefon 204 82 D Ausbiiaungs kurse Gesichishaare Dauerentferng. durch Dtathermie unt. Garantie des Brfolges, weine Haut. Neuhelt: Maske, Radium Therapie: Tiefenwirkung, Beseitigung sämtlich. Hautunreinlichkeit.— seitgem, Preise. Kosmetisches- Institut, O 7. 5 vernichtet 1000 1g Wanzen und anderes Ungezleler Kein Ausschwefeln Hein übler Geruch Meine Hobltlarschäd, Hinisteriell kon- Zesslonlerxter Heiried Lehmann Staatl. geprütt NAitglied der Reichsfachschaft Hafenstr. 4 10 23366 Dipl. ärstl. gepr. Tel. 232 21 22 Hörkapsel- Gesellschafi, Breslau 16 paul Fleischer, Spezia- Bandagen, Freisbach Pfalz Inserleren hringt Gewinn Umzuge Ferntrausporte m. geſchloſſ. Mö⸗ bel⸗Auto billig. 4 8, 8 Kunz Tel. 267 78 . führt billig aus Friedrich Rieth, Dachdeckergeſchäft Egellstr. 6 Tel. 31282 10. Seite/ Nummer 429 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mationgl⸗Theater usmbem Mittwoch, den 18. September 1935 Vorstellung Nr. 11 Miete MNr. 2 Sonder miete M Nr. In neuer Inszenierung: Madame Butterfiy Tragische Oper in drei Akten von L. Mlica und G. Giacosa Deutsch von Alfred Brüggemann Musik von Giacomo Puccini Anf. 20 Uhr Ende gegun 22.30 Uhr Neues Theater gasengaren Mittwoch, den 18. September 19335 Vorstellung Nr. 1 Erstes Gastspiel LIBEL LE Kabarett-Varieté für jedermann Jeden Mittwoch 16 Varietä- Festsnigle 9 Trümpfe vom Weltvarieté 8 Hausfrauen- Nachmittag mit vollem Abend- Programm bei freiem Eintritt. 8 Jeden Donnerstag 16 Uhr: TANZTEE Uhr 242 der Max- und Moritzbühne peter Fünf lustige Affenstreiche von Alfred Burger Anfang 16 Uhr Ende etwa 18 Uhr Hist woch, den 18. 8 1935 Vorstellung N N. S. G. K. anne Hockewanzel Ein Volksstück in drei Aufzügen von Hans Christoph Kaergel Anfang 20 Uhr Ende gegen 22 Uhr TANZ Schule Helm Anfängerkurs beginnt! Anmeld. bis Freitag erwünscht. D 6. 3, Tel. 269 17 Wir können ihnen helfen— Wir, diè Anzeige in der NZ 74 V lel Sie vermeiden Werm Sie hre Wolljacken, Teppiche, Porfieren usw. Seht machen lassen. Aber gehen Se zum Fachmann Anfragen und Nuftrͤge an: Ed rberei R. Schddla Chemische Reinigung Laden u. Annalmesiellen in: Heicgelberg, Mannheim, Ludhoigs ho ſen d. Nh. und Umgebung. 840 Alger, Miihe, Kosſen, frag Schitzen, d h. mit Eulan motten- 1085 217 28 — 2 Wolldecken, gegen Moffen- in Elnspaitige Kleinanzeigen ble zu einer Höhe von 100 mm je mm Pig. Stellengesuche je mm ig. Für gut. nichtar. Haushalt pelt. älteres Mädchen bei guter Bez. zum 1. 10. geſucht. Näh. Ausk. Fernſpr. 431 48. 7670 In ſehr ruhig., fein. Haush. wird braves, fleißiges Madchen geſucht für alle Arbeit u. Kochen. Angebote unter J 2 82 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 9286 Unabhängige Frau oder älteres Mädchen zur Führung eines guten Haus⸗ halts geſucht(evtl. nur tagsüber). Vorzuſtellen zwiſchen—6 Uhr in 7754 F 1. 1, Laden. Mietgesuche Wohnungstausch! Hochelegante 6⸗Zimmer⸗ Wohnung mit allem neuzeitlichem Komfort gegen eine gute, leicht zu bewirt⸗ ſchaftende 3⸗Zimmer⸗Wohnung m. Zentralheizg. zu tauſchen geſucht. Angebote unter G M 195 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. B952 Immobilien Sofort zu kaufen geſucht: amen Mobahaa —5 Zimmer, mit Garage od. Ein⸗ baumöglichkeit, in allernächſt. Nähe Weg. Wegzugs Kleine Anzeigen Annahmeschluß für die Mlttag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die zu Herkf.: Aff. Gasherd weiß emaill., z. Backen u. Grüll. Zimmert., Stühle, weißer He r d billig zu verkf. Backfiſch, Fratrelſtr. Nr. 7 * Schöne helle Dx Sb Fahrikrzäume Zimmerlampe u. parterre, ca. 430 am. mit Tor⸗ Nachttiſchlampe, einfahrt, evtl. geteilt, zu vermiet. elektriſch, Vogel⸗ A d. Schwörer, Mannheim, käfig, Kohlenkaſt. Neckarauerſtr. 245/53, Fernr. 40361 Spiegel.*99272 Gr. Merzelſtraße Nr. 15/17. 2 Tr. Moderne Gebr.* 9285 OAstadt- Villa mit allem Komfort und Garage per baldmögl. ganz od. teilweiſe Zu vermielen. Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr los befriedigt. e W. felumenn, 8.0 Was Kinder träumen Ank.: Abheutein Erstaufführung die schönste, schmissigste und tempogeladenste aller fall Left unte g dab Moser Adtle Janpdra- Helnt Hbmann Mit einem Schwung ohnegleichen, mit dem Temperament und Charme der Darsteller, prasselndem Witz, toller Situationskomik und einer schmissigen Musik hat Johannes Riemann einen Film gedreht, der begeistert und rest- Regie: Johannes Rühmann. Im Vorprogramm: Die Stragen Adolf Ritters Ufa-Woche. .00, 6 00,.20, So..00 Uhr. Luer Lieseneriog! Berechnung Mittwoch, 18. Sepkemder 1935 ö Der neue Ufa- Groß film at JAN KIEP URI Lien Deyers- unge List s Adele Sandrock- Theo Lingen e Musik: Robert Stolz a Beginn täglich: a .00.30.30 Uhr oderne s Sesichtshaare (Diethermie) 4 Ulassage, Hefe Falten, Höhensonne, Unreine Haut,— 2 Waren unt P. pomaroli andere Fehler 3 ztl. gepr. beseltige unt. Ga- rantie bei billigster 837 5 2 L 12, Fernspr. 274 30 e nr e e chmap fllllnnlnnd hmmm reger 11. Angaben(genaue Lage). werd be⸗ Geſchäftsſtelle d. Bl. 7710 iner Jaubere Frau Aelter. Zweit- zucht Angeb. unt. O J 107 Nlles- 1 2 Schneiderin 25 2 A n an die Geſchäftsſt. d. Bl. 7760 Sehr gut 7523 nimmt noch Kun⸗ ol. Mädchen 1 5 0 1 U 6 1 23* brenner Auers möbl. Zimmer den am in und 170 5 in nichtarx. Penſ. 1 m voll ut, u. Inh. Herbert Schal außer d. Hauße; vorm. 1 Sbd. zum 1. 10— eine aroße Boxe reichl e 5 auch Aenderung. nach e 6 ucht ſofort zu ner Bad- u. Telef.- Das Pachgeschäft L 13. 12a, 1 Tr. 0 15 R G85 0 8„ 4 Zimmer, einſchl. Grun dſtück, En 5 5 5 75 5 Benütz.(beſond. för alle Vaustk⸗- hoch. 9294 an 1970. 0901 F 3. 13. bei nur rund R./ 2300.— An⸗ chte lt 5 Bl. Sdeiſezim.) zum instrumente 555. —— Tuchti älteres zahlung u. nur R./ 2— monatl.—— 15. Okt. eventl. 8758 Trauer-„ .3 Zins⸗ und Tilgungslaſten, in— LADEN früher zu verm. u. Gesellschaſtsan- Gartenſtadt⸗Waldhof zu verkaufen. L. Mohr züge, auchpaletots — Angebote unt. P 0 174 an die mit Wohng., im Friedrichsring 2a Massage werd. billigst ver- loc Geſchäftsſtelle d. Bl. 7286 Mittelpunkt der 1 Treppe, kauft u, verliehen Wicht tnt. 25., in nichtariſch. kl. See 2 2552 Kämmererſtraße Fernruf 442 8. Aung Huber Etage Ringel handgeſchickt, in⸗ Haushalt gegen 1„ Prachtvolles[Worms] ſofort 1 e 0 3, 4a, 1 Treppe Saglachs one Kopf Flons 24 telligent, f. Ge⸗ gute Bezahl. ge⸗ 1 855 f zu verm. Näher. Apel. 20826 ben Neugeb ſcrr⸗ 101 Fla⸗ ſucht; ebendaſ. 1 5 amel Stromberg Wilhelm Kaliſch 1 2 22 2 St Enge Planken). 0 1 Rabaljau ohne Kopf Piund—.29 ſchenſpülen tüchtige, ältere 8 Kohlen- Worms, e 5 7 Uhr f 1 puben, abſtäu phllzf Kämmererſtr. 41. Möbl. Zimmer Sonntag v. 10 1 U./ 11. aud Mule! Fischfilet orserug, Ptuns. ben, Ausgänge 3 e 7 Haus a S Herde 3 e S817 5 855 Auswels- Grüne fler inge tung 13 und Beihilfe.8 101 an 8 5 8 m. Heiz., Garage, 4 71 0 2 f—— Sag' es durch die Kleinanzeige 0 85 5 zu del gelacht. Ge cada ode 2. u. deimmer. Garten usw.„-Zimmer- Cut mäbliertes Dich etwas drückt Bilder 3 Frische Rücklinge guns.23 F Blaties. 5 7511 Wohngen. Zen⸗ſim Almenhof. zu 1 Bei Schmerz Wenn ich 5 8 für alle Zwecke Alnden gef 80 175 Che 1 5 ae 6145 M 1 4 Ib. Mohnung Zinner ain Jedem iſt auf dieſe Weiſe 2 Larhsheringe. s ster 23 denhof. Nichte 0 0„ bei 42 RMk. 12 000.— 4. St., zu ver⸗ zu verm. 59275 8 E ſucht 9289 Mille Anzahlg. K. H. Weidner, F 2, 5 mi ee 15 rs. Höhne, b 2, 105 Zinſſer⸗Tee 9 ein 1 5 Fang geglückt! von dak. 150 an S S 0 f 55 M De 5 ful ig Hilgert d ft eee e pes ebe een ne Nr mit auten Empf. Jglius Wo 9% 8 t — S857 e Tatlersaltstr. 0 b n 7, 85 Bolte enges Neaze df deren en die ulolen 3 he T—.— Aeg eee Stellengesuche Straße Nr. 12. Wollen Sie ein Faden 3 Schöne Zim. i 0 Wohn- und Aus w. Gasherd mit und Küche e 8 oder an dere w. 22 z. 1. 10. zu Her⸗ gut möbl. Zim. : ö f 0 g Backöfen mieten. 9277 Dampfh., fl. W. ede e. am Waſſerturm, aufen oder ver Große Merzelſtr. 3 Zimmer ft Weſopinſtr. 11 vertilgt 1 abgeſchl. Studium, beſte i. beſt. zukunfts⸗ kaufen? Nr. 12, II Iks. ele Tr. r. 74 Ungeziefer Beziehungen zu Handel, reicher Lage, iſt Anzei 9 und Küche 2 er V. 1 e C n. i Haus. 10 0 91g repräſ. Erſcheinung, günſt. au verkf.. 8 Jbnen Ou L 28 15 59 15 8 5 75 5 solt 25 Jahren. vielſeitig u. gutes Ver. Kleinere Adigahl. ahlreiche Tu ter. neue ſchöne 1. od. 15. Okt. 35 et Keine Schäden. eee e eſſenten Modelle 1855 nermieten.. Relchsfschscheft. Nachweisbare Erfolge, u. D A 109 an d. 5 Mk. 49.—-, 59. Jetz. Miete 57.20 Ia Referenzen. Geſchſt. 7535 Mee 69. und 79. Näheres 1 8 Möbelhaus F 6, zuchl zich II verändern 1 6 Binzenhöfer, Gilcggeschätt 415 Zuſchriften unter M Oel an W 0 Schwetz. Str. 23 5 5 g 4 die Geſchäftsſtelle ds. Bl. bos ee Schöne 9279 Automobile 5 5 Sportmaſchine-Zim.-MWohng. kannst nur Vor⸗ 94 ahr Mann[Meister] e ee 1 5 mit Küche und Kleinberg eue neben, wenn 1 engl. Jap⸗Mot., ff ö Fun uf Für Brautleute! Manſ., in gut. M 5 Du die 0 ſucht Arbeit, evtl. als Wächter Damenfahrrad d 0 l 60 eh f 5 f Hauſe z. 1. 10. 35& eue oder ſonſtiges, auch Botengänge, ſehr bill. abzug. geven wir billig ab: alumme zu verm. Anzuſ. 0 7, 5 8838 Klein- da Radfahrer. Evtl. kl. Kaution.] R 6, 3. Hof r. pol., 200 em br., täglich—3 Uhr.—— Angebote unter Q 73 an die 3 LJehlafz Humer 3. und türig, Egellſtraße 6. Anzeigen Geſchäftsſtelle d. Bl. 9256 Gelegenheit! neu. schöne, dunkle] Iverſchied. Holz⸗ —— Neue cn“ Tönung. mit arten, Mk. baubenw/ohng.— Fräulein cod 5. a— „ 0 575.—,—. Küche. Seitb. 5 5 verfolgstl g 645.— u. 745.—. geg einige Faß, ehrlich u. fleißig, welch. 10 Jahre beſte en A Modell 1 verm. 9297 N 175 8 App. odelle. zu verkaufen. in einer b e. Roß Legen Beſichtig. lohn. S 3, 4. 4. Stock. i 5 Wiebe under 0 N 80 af die Auswahmerr. 58. ral Krege] Enorme(ehe Helles 9290 221 Poſtſchließ⸗ 75 MME R NOCH 5 3 ries, Kommod. m.[erſparn.(Ehe⸗ f 5 1 Geſchäftsſtelle d. Bl., 9278 Seeberger, S 4, 20[S eligem Spiegel.] ſtandsdarleben part.- Zimmer tach, Mannheim Neue welnfäszer 5 3 1 2 888 175 Beſte Empfehl. zu vermieten. 7385 Tüchtiges Kaufgesuche 5 Möbelhaus Käfertalerſtr. 203 100 Piter 15.— Mk. Billmann NMusterfaß anseh. Fräulein e Herde führ Anenpöter een Klein auto bee we lache bot, Stele ien weit ein. beo ders vreis 280 en. wi nung geg: 2 möhl. Zim. a für Haushalt u. Küchenherd wert Seller der Mittelür, Straße 52. ineinanderg., ſof. BMW⸗Limonſine Seribſe Herren Servieren. An- zu kauf. geſucht. Kermas& Manke schön Pries, Com. S657 zu vm. K 4. 18, ſehr bill. abzug. e gebote u. O W Preisangeb. u.„ u 5. 3.„ ſimit gietl. Spiegel,. II bei Firnkes. X 6, 3. Hof. erh. einen anten Nr. 79 an die Q V 78 Geſch. Ternſpr. 22 02. W 405 Gebr. 29288* 9284 9299 Mag- Geſchſt. 99276 Eis. wß. Bettſt. 8 Dosenverschluß- 5 A 1 5. ia. Mot. Bp. osehverschlu ug 4 Matr., evtl. kol., 79 derne Maschine Maniel 7 8 53 5 in allen Preislagen. vreiaw. zu verk. 5 5 ene eee e ä WekBER 5 Zim. u. Küche 922 Mabel-inger e j m. 2 Anprob. von jg. Ehepaar ei uuf I ſoltd. Verarb. b U the 3. 1. oder 15. 10. Möbel Vel S 2, 6 u. Ti, 8 aünſt. Preiſ. auf 100 0 Neckarſtadt ge⸗ Zute Adresse una nicht unter 2½ To., für einige 6 Monatsraten. Auf ein wertvoll. fucht. Angebote beachten Tage zu mieten g eſucht.— Verlang. Sie un⸗ Haus a. Waſſer unt, R A 88 an Fachg chgescht. 8 weg. Zahlungs- Angebote an Firma 7756 verbind. Beſuch 7 5 9 d. Geſchſt. 9287 ar auf bürger! Berſchi ir 0 mang. v. Kunden Peter Rix ius, manner, R N 1. Pobe v. 27 000 J fön. Zim Wohnungs- Elekir zzurückgen nm. Verbindungskanal linkes Ufer 6. Herr. n. Dam. 8 2 Ion.„ Elnrlohtungeg 5 0 f. den Reſtbetrag Herr.⸗ u. 5 ante Pirsinſung. m. l. Waſſer.] ones Frese V. gute Verzinſung. 7 Wald⸗ ettenfräſe, auch Teilzahlg., Schwetzingen. bee bee deer, U. ramlchſ eee n e, e gebr. Wagen eee TElEFOH SA-Añ gabe gebet. 3. ist Schlitzmaſchine 5 FTernſprech. 497. 5 2 Ang. u. 0 2108 8 9 1 95% 10 billiaſt abzugeb. pfaffennuber in tadell. Zustand, maſchinell ein⸗ DemWarenkauf⸗ DRUCKEREl DR. HAAS 24 9 5 1 an d. Geſchäfts⸗ Angeb. u. R B 84 5 0 Näheres S657) wandfrei u. ſteuerfrei, a. Privat⸗ abkom. d. Bad. a ſtelle d. Blattes. 1 0 Geſchäfts⸗ n Schwetzinger Str. jetzt Marktplatz, hand. Angebote mit Preisangabe Beamtenbk. an⸗ TTVFF7F777§77c77c77cccrcrccr FFF 7583 ſtele. 29291 Nr. 58, Hof. H 1, 14. unt. O W 105 an die Geſchäftsſt. geſchloſſen. 7520 SASSERMANNHAUS AM MARKT Auf wunsch Vertreterbesuch Erſcheinun Frei Haus Geſchäftsſt 60 Pfg. 150 hofſtr. 12, Ne Fi ber Abbeſtellu: Abend see Die V abeſſiniſch ſchuß he men won Nachde ſchen Abo hordnun bracht wo ordnun als Vorſi unterb: italieniſche für die n. Rat zu ei treten. Ueber gewiſſe Ei gen Gehei zunehmen Der 9 nanzie Dieſe Hilf zum Zwec ſiniſche Die Spitz khationale dom Völk bilden. J ſoll eine zur Verfü daß wede⸗ Stell vertr. angehören Italiener die Zuſan gelten. 2 Kontrolle im R wirtſck werden. gleich im chen, wobe die Abtei einen Ge ſchen Son teilen. D zur Anna! offen blei! Ei Der G richtet in Stand! Baron Laval ausſch für di Laval hal daß dieſe 11 undl, bung Times britiſche 2 würde, fe ſtändnis 0 Der K ſchläge ei! ſchläge lien w einigen T italieniſch Verbreitu die Preſſe ausſchuſſe Völkerbun gation, di „air pla; tag überz Grenzen ten mögl. Abeſſinier könne al Wunſch d voll berü niſchen 8 ſchuß ſie