f. 5 br 9250 6 Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Erſcheiunngsweiſe: Täglich zmat außer Sonntag. Bezugspreiſe: in unſeren Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Meerfeloſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim el Einzelpreis 10 Pf. 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 1m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5, Bei Zwangs⸗ Für im voraus zu be⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Paris in höchſter Spannung (Von unſerem Pariſer Vertreter) — Paris, 19. September. Nachdem die Fünferkommiſſion in Geuf ihre Ent⸗ ſcheidung im abeſſiniſchen Konflikt getroffen hat war⸗ tet man in Paris mit ungeheurer Span⸗ nung auf die Antwort Italiens. Man fühlt ſich in den politiſchen Kreiſen in Paris von einem müden Fatalismus befallen, wie wenn jetzt wirklich am Gang der Ereigniſſe nichts mehr aufzuhalten wäre. Entſchuldigend erklärt man, daß die Vorſchläge der Genfer Fünferkommiſſion nicht das geworden ſeien, was man im franzöſiſchen Lager gewollt und gehofft habe. Sie ſeien wirklich nur eine Grundlage für etwaige Verhandlungen denn alle Einzelheiten ſeien noch offengelaſſen worden, weil ſich die Kom⸗ miſſion ſelber nicht habe einigen können. Es dei Laval jedenfalls nicht gelungen, die Grenze der Zugeſtändniſſe merklich über die Pariſer Dreierkonferenz hinaus vorzutragen. Vor allem ſei er ſtäudig auf den unbeug⸗ ſamen Widerſtand Englands geſtoßen. Eng⸗ land habe immer wieder geltend gemacht, daß man unter keinen Umſtänden gegen den Geiſt und den Buchſtaben des Völkerbunds⸗ paktes verſtoßen dürfe, ſouſt würden die klei⸗ neren Völkerbundsmächte die Kompromiß⸗ formel nicht annehmen. Das Projekt der Kommiſſion habe, ſo erklärt man in Paris, keinerlei Ausſicht, jemals von Italien angenommen zu werden. Aber vielleicht bleibe doch noch die Hoffnung, daß Italien doch jetzt endlich auf der Grundlage dieſes Projektes mit dem Völkerbund und über ihn hinweg mit Abeſſinien in Verhandlungen eintrete. Das ſei das einzige, was etzt noch zu hoffen ſei. Natürlich ſagt man ſich auch in Paris, daß dieſe Hoffnung mehr als gering iſt. Aber man will vorläufig doch nichts verſäumen, um den Italienern noch im letzten Augenblick gut zu⸗ zureden.„ Die franzöſiſche Regierung ſelbſt wird am Samstag dieſer Woche zu einem außeror⸗ dentlichen Miniſterrat zuſammentreteu. Laval hat angekündigt, daß er, wenn irgend möglich, bazu aus Genf in Paris erſcheinen werde. Wahr⸗ ſcheinlich wird er auch ſchon morgen in der fran⸗ zöſiſchen Hauptſtadt eintreffen. Es handelt ſich jetzt für die franzöſiſche Re⸗ gierung darum, ihre Haltung für den Kriegs⸗ fall feſtzulegen. Trotz der rieſigen militäriſchen Vorbereitungen Eng⸗ lands im Mittelmeer will man in Paris noch immer damit rechnen können, daß keinerlei militäriſche Sanktionen gegen Italien beſchloſſen würden. Es wiütrde wohl beim Boykott bleiben. Viel⸗ leicht ſei es noch nicht einmal nötig, meint die „Liberté“, daß der Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ und Flugzeug⸗ verkehr eingeſtellt oder die diplomatiſchen Bezie⸗ hungen abgebrochen würden. Auf jeden Fall ſcheint Frankreich nicht geneigt zu ſein, ſich an militäriſchen Sanktionen gegen Italien zu beteiligen. Noch heute haben mehrere Senatoren, darunter der Elſäſſer Armbruſter, ein Schreiben an Laval gerichtet, worin ſie ihn auffordern, im Kon⸗ fliktsfalle volle Neutralität zu bewahren. Die Vorſchläge für Abeſſinien annehmbar? — Addis Abeba, 18. Sept. Die abeſſiniſche Regierung unterzieht gegenwär⸗ tig die Vorſchläge des Fünfer ⸗Ausſchuſſes einer ein⸗ gehenden Prüfung. Es verlautet, man ſei der Auf⸗ faſſung, daß dieſe Vorſchläge den letzten orſchlägen Abeſſiniens faſt gleich⸗ kämen und daher annehmbar erſchienen. 5 In der britiſchen Geſandtſchaft werden umfaſſende Vorſichtsmaßnahmen getroffen. Einige Gebäude wurden mit Schießſcharten und anderen getarnten Verteidigungsmitteln verſehen! Eine im Ausland derbreitete Meldung, wonach die Kaiſerin die Haupt⸗ ſtadt verlaſſen haben ſoll, hat ſich als unzutreffend herausgeſtellt. In Addis Abeba laufen ſtändig Nach⸗ dichten ein, nach denen an der Grenze von Eritrea große italieniſche Truppenbewegungen beobachtet werden. Ablehnende Haltung der Preſſe Roms Meldung des DNB. — Rom, 19. Sept. Der Abſchluß der Arbeit des Fünferausſchuſſes in Genf wird erſt durch die italieniſche Morgenpreſſe bekaunt. Schon die Genfer Berichte enthalten ab⸗ kehnende Kommentare. Dem„Meſſa⸗ ſagen, die intereſſierte Organe ſeit Tagen in die gero“ wird aus Genf gemeldet, daß die Voraus⸗ Donnerstag, 19. September 1035 146. Jahrgang— Nr. 432 London rechnet feſt mit Italiens Vormarſch Von unſerem Vertreter in Lou don § London, 19. Sept. In England iſt man jetzt feſt davon über⸗ zeugt, daß Muſſolini marſchieren wird. Im Grunde glaubt aber niemand daran, daß der Fünferbericht irgendeine praktiſche Bedeutung als Friedensſtifter haben wird. Ganz im Gegenteil, das Hauptproblem, das die Blätter jetzt beherrſcht, iſt die Frage der Sanktionen und ihrer Anwendung. In England zweifelt man nicht daran, daß Italien die Vorſchläge des Fünfer⸗ komitees, die ſich im weſentlichen an die bekannten Pariſer Vorſchläge halten dürften, ablehnen wird. Man glaubt dagegen der abeſſini ſchen Zuſtimmung ſicher zu ſein. Unter dieſen Umſtänden betrachtet man in Eng⸗ land auch den Bericht des Fünferkomitees einzig unter dem formalen Geſichtswinkel, wie er das Völ⸗ kerbundsverfahren weitertreiben wird. Bisher iſt jede Verbindung zwiſchen dem Fünferkomitee und dem durch Artikel 15 der Völkerbundsſatzung vor⸗ geſehenen Bericht ängſtlich vermieden worden. Jetzt ſpricht man aber ganz offen davon, daß dieſer Bericht die Grundlage für einen Beſchluß des Rates gemäß Artikel 15 ab⸗ geben wird. In wie hohem Grade England entſchloſ⸗ ſen iſt, nötigenfalls aktiv gegen Italien vor⸗ zugehen, zeigt die Tatſache, daß, obwohl bis zum Augenblick noch keine kriegeriſche Handlung vorliegt, die gemäß Art. 16 zu Sanktionen berechtigt und ver⸗ pflichtet, unter den hauptſächlich in Frage kom⸗ menden Mächten bereits eine Fühlungnahme über die tatſächlich zu ergreifenden Sank⸗ tionen ſtattgefunden hat. Der Genfer„Times“ ⸗ Korreſpondent weiß zu berichten, daß dieſe Erörte⸗ rungen aber noch keine endgültige Form angenom⸗ men haben, und daß es insbeſondere zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich noch nicht zu einer Verſtändi⸗ gung über die zu ergreifenden Maßnahmen gekom⸗ men iſt. Jedenfalls, ſo fährt der„Times“-Korreſpon⸗ dent fort, ſind bisher nur wirtſchaftliche Sank⸗ tionen erörtert worden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Da il y Telegraph“, der gerade in dieſen Genfer Tagen das publiziſtiſche Sprachrohr Edens iſt, will ſogar wiſſen, daß der Völkerbundsrat nicht daran denke, mit den Händen im Schoß zu warten, bis Italien einen Verſtoß gegen Art. 16 begehe, und dann, aber auch erſt dann Sanktionen nötig macht. Nach ſeiner Anſicht wird der Rat ſich ſofort nach Art. 10 und 11 der Völ⸗ kerbundsſatzung mit Verteidigungsmaßnah⸗ men befaſſen. Die Berechtigung zu irgendwelchen Präventivmaß⸗ nahmen leitet der„Daily Telegraph“ aus der Be⸗ ſtimmung der Völkerbundsſatzung her, wonach der Rat im Falle einer Angriffsgefahr auf die Mittel zur Durchführung der Garantierung der Unverſehrt⸗ heit des Gebietes der Bundesmitglieder Bedacht zu nehmen und wirkſame Maßnahmen zum Schutze des Völkerfriedens zu ergreifen hat. Wenn die Annahme des„Daily Telegraph“ richtig iſt, dann würde die praktiſche Anwendung von Sanktionen erheblich näher ſein, als man hier bis⸗ her angenommen hat. Es fragt ſich, ob Frankreich auch in dieſem Falle England folgen wird. Der „Daily Telegraph“ glaubt ſagen zu können, daß Laval einen völligen Wandel durch⸗ gemacht habe. Es beſteht Grund zur Annahme, daß die Zuſam menarbeit Frankreichs mit England zur Aufrechterhaltung des Friedens in Europa in naher Zukun ft enger und fe⸗ ſter werde. Lebensmittelpreisſteigerung in England (Von unſerem Londoner Vertreter) § London, 19. September. Die drohende K riegsgefahr zeigt bereits ihre erſten Auswirkungen in einer Erhöhung der Lebensmittelpreiſe in England. An der Liverpoler Getreidebörſe iſt der Weizenpreis vörgeſtern um 35% Penny je Pfund geſtiegen, eine Preisſteigerung, wie ſie im Verlaufe eines einzigen Tages ſeit vielen Jahren nicht mehr da war. Seit Anfang Juli iſt der Weizenpreis um ins⸗ geſamt 35 bis 40 v. H. geſtiegen. Die Gründe für dieſe Preisſteigerung liegen ein⸗ mal darin, daß die Verſicherungsgeſellſchaften wegen der drohenden Kriegsgefahr ihre Prämien er⸗ höht haben und zugleich die Frachtſätze teu⸗ rer geworden ſind. Man befürchtet weiterhin eine Verzögerung in der Lieferung und dieſer Umſtand wird naturgemäß von Spekulanten ausgenützt, die ſo ihrerſeits zu einer Preisſteigerung beitragen. Man rechnet in Londoner Wirtſchaftskreiſen damit, daß bereits in allerkürzeſter Zeit, wahrſcheinlich ſchon in der nächſten Woche, das Brot wieder eine Kleinigkeit teurer wird. —————.——¶ ͤññ Welt ſetzten, von keiner Seite beſtätigt werden könnten. Mögen die Vorſchläge des Fünferausſchuſſes ausgefallen ſein, wie ſie wollen, die italie⸗ niſche Antwort werde beſtimmt eine klare und feſte Ablehnung ſein. Als ganz beſondere Feſtſtellung hebt das Blatt her⸗ vor, daß der Fünferausſchuß in ſeinen Vor⸗ ſchlägen die Souveränität des Kaiſers von Abeſſinien angetaſtet habe, da er die Not⸗ wendigkeit eines fremden Eingreifens in Abeſ⸗ ſinien zur Herſtellung der Oroͤnung in den inneren Angelegenheiten dieſes Landes kannt habe. Auch„Popolo di Roma“ hält es in einem Genfer Bericht für un möglich, daß auf der Grundlage der Vorſchläge des Fünferausſchuſſes ein Uebereinkommen zuſtandekommen kann, da dieſe Vorſchläge zu weit von den italieniſchen Mindeſt⸗ forderungen entfernt ſeien. Die Furcht vor einer Ablehnung durch Rom ſei außeror⸗ dentlich groß. Die einzige Hoffnung ſei in Genfer Kreiſen lediglich die Tatſache, daß der Fün⸗ ferausſchuß ſo klug war, eine Verhandlungsgrund⸗ lage zu ſchaffen. aner ⸗ Ein Verſprechen Lavals an Muſſolini? Meldung des T NB. — London, 19. Sept. Die Haltung Frankreichs in der Frage einer möglichen Anwendung von Sühnemaß⸗ nahmen bleibt naturgemäß im Mittelpunkt der Betrachtungen der Blätter. Allgemein neigt man zu der Anſicht, daß Paris im äußerſten Fall mit England zuſammengehen werde. Die von Laval geſpielte Rolle wird mit einem ge⸗ wiſſen Mißtrauen betrachtet. In einem Bericht des„Paris⸗Soir“⸗Korre⸗ ſpondenten heißt es, Laval werde bei ſeiner Rückkehr eine öffentliche Meinung finden, die Auf⸗ klärung darüber verlange, wie weit er auf dem Weg gemeinſamer Aktion zu gehen gedenke. Manche fürchteten, er werde zu weit gehen, andere wieder nicht weit genug. Das Genfer Gerücht, Laval habe Muſſolini verſprochen, an keinen militäriſchen Opera⸗ tionen teilzunehmen, habe in Paris Erſchüt⸗ terung und dann Unglauben hervorgerufen. Es ſei bekannt, daß Laval niemals ſeine Kabinetts⸗ kollegen von der Abgabe eines ſolchen Verſprechens unterrichtet habe. Wenn Laval tatſächlich eine ſolche Zuſage gemacht habe, die dann in merkwür⸗ digem Gegenſatz zu ſeiner Treuekund⸗ gebung zum Völkerbund ſtände, habe er nur ſich ſelbſt feſtgelegt. Außer ſeiner Anſicht gebe es noch die ſeiner Kabinettskollegen und des ganzen Landes. Wenn ſich das Ge rü cht über Lavals Ver⸗ ſprechen beſtätigen ſollte, dann würde ſicher⸗ lich ſeine Stellung unhaltbar werden. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Dai 19 Telegraph“ ſagt in einem Genfer Bericht, Lavals ſchwierige Lage werde in Genf völlig begriffen. Er, der Haupturheber dez franzöſiſch⸗ ita⸗ lieniſchen Abkommen 8, ſolle nun ſeinem Par⸗ lament erklären, er ſei zum Verzicht auf ſeinen neuen Alliierten gezwungen, ohne einen Erſatz vorzuweiſen. Der oͤiplomatiſche Korreſpondent des„News Ehroniele“ ſagt in einer Genfer Meldung, kein Menſch mit Verantwortungsgefühl trete dafür ein, einen Krieg als Werkzeug zur Erzwingung des Friedens zu gebrauchen. Aber in Genf wachſe die Ueberzeugung immer mehr, daß keine andere Methode den Völkerbund und das Kollektiv⸗ ſyſtem retten könne. Großbritannien habe jetzt un⸗ fraglich die Führung in Europa und werde ſie be⸗ halten, ſo lange ſeine Politik ſich auf die Völker⸗ bundsſatzung gründe. Erntedank und Erntefreude * Mannheim, 19. September. Mählich nimmt der Sommer Abſchied. Das matte Gold herbſtlicher Sonne liegt über abgeernteten Feldern. Noch ein paar Wochen und alle Frucht der Aecker, der Bäume und der Weinberge wird einge⸗ fahren ſein in Scheuer, Keller und Kelter. Wen der arbeitserfüllte Alltag Monde um Monde im ſteiner⸗ nen Meer der Städte gefeſſelt hält, der vermag ſich kaum einen Begriff von jenem Hochgefühl zu machen, das den Landmann ergreift, wenn ihm alljährlich aus dem Keimen, Blühen und Reifen eines Sommers das Ergebnis ſeiner Mühe um den Schoß der Erde als goldene Ernte zuſtrömt, wenn er dieſe Ernte vor Wintersnahen wohlgeborgen weiß und er voll Dank an die gütige Natur ſich ſagen kann, daß ſie ihn und ſeiner Hände hartes Werk geſegnet. Aus Erntedank aber quillt dem Bauer, der nicht nur für ſich ſelbſt ſchafft, ſondern auf deſſen Arbeit tagein, tagaus die Laſt einer ſchweren Ver⸗ antwortung gegenüber der Allgemeinheit ruht, die Erntefreude. Von Urväterzeiten an hat das Volk der Dörfer und des flachen Landes die Ernte⸗ zeit als eine hohe gnadenreiche Zeit feſtlich begangen. Erntedankfeſt— ein in bäuerlicher Sitte und länd⸗ lichem Brauchtum feſt verankerter Begriff, der frei⸗ lich in den zermürbenden Notjahren des Krieges und Nachkriegs zu weſenloſem Schemen zu werden drohte. Das Bauerntum war krank und elend und der Verzweiflung nahe. War es doch ſo weit gekom⸗ men, daß bedächtiges deutſches Bauernblut ſich in gärendes Drachengift der Empörung und des Auf⸗ ruhrs zu verwandeln drohte. Heute, im dritten Jahr der Neuordnung aller Dinge, gehört jene Zeit ohne Troſt und Hoffnung der Vergangenheit an. Der deutſche Bauer atmet wieder frei. Er lebt und ar⸗ beitet in dem ſtolzen Bewußtſein, eine Sendung am deutſchen Volk zu erfüllen. Das neue Deutſchland unter der Führung Adolf Hitlers hat zuerſt und vor allem erkannt, daß das Daſein und das Wohlergehen eines Volkes in erſter Linie von dem Vorhandenſein eines geſunden und ſtolzen Bauerntums abhängig iſt, ja, daß das Bauerntum geradezu das wichtigſte Lebensfunda⸗ ment der Nation bedeutet. Der Neuaufbau des Rei⸗ ches nahm deshalb folgerichtig von einer mit ziel⸗ bewußter Tatkraft eingeleiteten großzügigen Agrar⸗ reform ſeinen Ausgang. Die Landͤwirtſchaft war das erſte Objekt, an dem nach der Machtübernahme die Theorien des Nationalſozialismus in die Praxis umgeſetzt wurden. Jedermann weiß, daß dieſe Tat der Regierung Adolf Hitlers innerhalb zweier Jahre zu einer überraſchenden Geſundung des Bau⸗ ernſtandes geführt hat. Der durchgreifende Erfolg gerade der nationalſozialiſtiſchen Agrarreform hat, das ſteht wohl heute unbeſtritten feſt, dem deut⸗ ſchen Volke ſein Bauerntum, das bereits in Agonie lag, überhaupt erhalten. Reichsbauernführer Darré hat jüngſt auf dem Nürnberger Parteitag eine lichtvolle Darſtellung deſ⸗ ſen gegeben, was bis heute beim Wiederaufbau der deutſchen Landwirtſchaft in erſtaunlichem Ausmaß erreicht worden iſt. Wenn daher der deutſche Bauer heuer ſein Erntefeſt feiert, ſo wird er ſich auch in dieſem Jahre dankbar des einzigartigen Verdienſtes des Führers und ſeiner Bewegung am Bauerntum erinnern. Wie im vorigen Jahre rüſtet die Stätte des großen Reichserntedankta ges bereits wieder zu dem feierlichen Staatsakt auf dem Bückeberg bei Hameln. Tauſende und aber Tauſende von deutſchen Bauern, denen Lebensmut und Lebenshoffnung wiedergegeben worden iſt, wer⸗ den am 6. Oktober zum Bückeberg pilgern, um dem Führer ihren Dank abzuſtatten. Und nicht nur die deutſchen Bauern, ſondern vereint mit ihnen werden alle Schichten des Volkes freudig teilnehmen an die⸗ ſer feſtlichen Kundgebung des Erntedanktages. e. Geringe Ausſichten für eine Flottenkonferenz — London, 19. Sept. Der Marinemitarbeiter des „Daily Telegraph“ ſchreibt, die Einberu⸗ fung einer Konferenz der fünf See mächte in dieſem Jahre, die im Londoner Flotten⸗ vertrag vorgeſehen ſei, ſei jetzt un wahrſchein⸗ lich. Die Ausſicht auf Erzielung einer brauchbaren Verſtändigung über die Begrenzung der Flotten habe ſich verringert. Im Hinblick auf die weitge⸗ henden Bauprogramme des Auslandes werde Eng⸗ land bald gezwungen ſein, ſeine Flotte entſprechend zu vergrößern. Beamtengehälterkürzung in Jugoſlawien — Belgrad, 18. Sept. Der Miniſterrat hat in Durchführung der Sparpolitik der Regierung eine durchſchnittliche 7prozentige K it rz ung der Geſamtbezüge ſämtlicher Staats beamten, auch der Miniſter, beſchloſſen. Durch dieſe Maß⸗ nahme ſollen etwa 400 000 Dinar jährlich(etwa 23 Millionen Mark) eingeſpart werden. 2. Seite“ Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung Abenb⸗Ausgabe Im Memelland geht die Entrechtung weiter Der„Schritt der Signatarmächte hat keine Wirkung [Von unſerem Berliner Vertreter) Berlin, 19. Sept. Die jüngſten Mitteilungen aus Paris, daß ein Schritt der Signatarmächte in Kowno gar nicht erfolgt ſei, ſondern daß lediglich Unterredungen ſtattgefunden hätten, beſtätigt die Zweifel, die wir von Anfang an in die Bedeu⸗ kung des neuen Unternehmens der Signatare geſetzt haben. Die unwahren Auskünfte und heuchleriſchen Verſicherungen, die der litauiſche Außenminiſter in Genf abgab, ſind von ben Signatarmächten augen⸗ ſcheinlich als ausreichend angeſehen worden. Die Angelegenheit gilt für ſie damit diplomatiſch⸗formal als erledigt, und mit erleichtertem Aufatmen, die peinliche Sache wieder einmal los zu ſein, wendet man ſich wichtigeren Geſchäften zu. Ob die Pari⸗ ſer Meldung die Dinge richtig ſchildert oder ob doch ein„Proteſt“ erfolgte, iſt dabei nicht einmal ent⸗ ſcheidend. Denn im Grunde iſt ja der Unterſchied zwiſchen„Unterredungen“ und hochoffiziellen Schrit⸗ ten vom der Art, wie ſie bisher von den Signatar⸗ mächten in der Memelfrage beliebt wurden, kaum grundſätzlicher Natur. Beide Mittel ſind nicht geeignet, die litau⸗ iſche Regierung zu einer Aenderung ihrer Politik zu bewegen. Das Deutſchtum des Memellandes wird weiter unterdrückt und entrechtet. Alles andere intereſſiert uns nicht. Wir haben hier vor einigen Tagen geſagt, daß es für die Garanten des Memelſtatuts nicht mehr dar⸗ auf ankommen dürfe, zu reden, ſondern daß ſie han⸗ deln müßten. Bei den höchſt merkwürdigen Auffaſ⸗ fungen, die man in Kowno von Recht und Geſetz hat, verfehlen Ermahnungen und Vorſtellungen jede Wir⸗ kung. Sprechen wir es deutlich aus: Es wäre nütäggeweſen und es iſt nochimmer nötig, mit der Jauſt auf den Tiſch zu ſchlagen. Kaum hat der Außenminiſter in Genf erklärt, daß alles in Ordnung ſei, und der Miniſterpräſident in einem Interview das gleiche verſtchert, als man in Kowno unbekümmert in der Deutſchen⸗ Hetze fortfährt. Gegen den mannhaften Ver⸗ ſechter der vertraglichen Rechte des Memeldeutſch⸗ tums, den Schulrat Meyer aus Memel, iſt jetzt ein Kriegsgerichts verfahren angeſetzt wor⸗ den. Dieſe Ankündigung iſt zwar eine leere Drohung, da Schulrat Meyer nicht im Memelgebiet weilt. Aber ſte zeigt uns von neuem, daß die Kownuber Gewalt⸗ haber ihrem Kurs der Willkür und des Rechts⸗ bruchs treu bleiben. Denn Schulrat Meyer hat nicht das geringſte getan, das im Widerſpruch mit den international verbürgten Rechten des Memelvolkes ſtünde. Der Führer und Reichskanzler hat vor dem Deutſchen Reichstag in Nürnberg mit wenigen, aber dafür ſehr nachdrücklichen Worten die rechtliche und politiſche Bedeutung des Falles gekennzeichnet. Er hat vor allem auf die großen Gefahren hin⸗ ewe ſen, die drohen, wenn die Signa⸗ türmächte und der Völkerbund auch hier ihren Pflicht nicht nachkommen. Die Si⸗ gnatare ſcheinen jedoch den Ernſt der Stunde und die ungeheure Verantwortung, die auf ihren Schul⸗ tern liegt, nicht begriffen zu haben. Einſicht in England? Von unſerm Londoner Vertreter § London, 19, Sept. Der„Daily Expreß“ veröffentlicht einen um⸗ fangreichen Artikel zur Memelfrage. Der Ar⸗ tikel, der im weſentlichen rein hiſtoriſch die Geſchichte des Memelgebletes ſchildert, enthält aber eine Reihe Ihn Sätzen, ie dem deutſchen Standpunkt weitgehend gerecht werden und der Hoffnung Raum geben, daß ſich England als eine der Garau⸗ tiemächte des Memelſtatuts doch noch auf ſeine Pflicht beſinnen wird. Memel, ſo heißt es in dem Artikel, iſt eine deutſche Stadt, die aber auf litauiſchem Boden liegt. Memel iſt deutſch, weil es von Deutſchen gegründet und auch von Deutſchen beſiedelt worden iſt. Es iſt litauiſch, weil die Litauer es mit mit einem plötzlichen Zugriff gepackt haben. Das litauiſche Vorgehen im Jahre 192: kennzeichnet das Blatt mit den Worten: Es war ein Ueberfall und obendrein noch mit Gewalt. Der Völkerbund hat den Mantel der Legalität über dieſen Land an ſich reißenden Raubzug der Litauer ge⸗ deckt. Die Wünſche der Memelländiſchen ſind niemals ernſtlich berückſichtigt worden. Die Beſiegten des Weltkrieges waren hilflos und mutlos gemacht. Wenn der mächtige Abſatz von Frankreichs militä⸗ riſcher Macht ſie im Ruhrgebiet zermalmt, was be⸗ deutet es dann, wenn die ſchayfe litauiſche Fußſpitze ihnen in Memel einen Fußtritt verſetzt? „Ein internationaler Skandal“ — Stockholm, 18. Sept. Die ſüdſchwediſche Zeitung „Syöſvenſka Dagbladet“, der man keines⸗ wegs das Zeugnis beſonderer Deutſchfreundlichkeit ausſtellen kann und die auch jetzt mit ihrer Kritik an den Reichstagsbeſchlüſſen nicht zurückhält, nimmt in ſehr bemerkenswerter Weiſe zu den Ausführungen des Führers über die Memelfrage Stellung. Nachdem das Blatt auf die maßvolle Art hingewieſen hat, mit der der Führer ſeine außenpolitiſchen For⸗ derungen erhoben hat, führt es u. a. aus:„Es war Donnerstag, 19. September 1935 eigentlich nur die Memelfrage, in der der Führer des Deutſchen Reiches beſtimmte deutſche An⸗ ſprüche anmeldete und an das Weltgewiſſen appel⸗ lierte und zwar— das muß man ohne Vorbehalt zu⸗ geben— mit vollem Recht. Das, was ſeit vielen Jahren im Memelgebiet vor ſich geht, iſt ein internationaler Skandal. Der dortigen deutſchen Bevölkerung iſt durch die international garantierte Memelkonvention die Selbſtverwaltung zugeſichert worden, deren ſie aber Schritt für Schritt durch die litauiſchen Herren des Landes beraubt worden iſt.“ Zum Schluß heißt es:„Daß der Memelſkandal verhängnisvolle Folgen haben kann, wenn er nicht auf gerechte Weiſe aus der Welt geſchafft wird, davon iſt man in ein⸗ ſichtsvollen Kreiſen überzeugt, und zwar ohne Rück⸗ ſicht auf die Einſtellung, die man im übrigen gegen Deutſchland haben mag.“ Das Schickſal des Sudetendeutſchtums [(Von unſerem Berliner Vertreter) Berlin, 19. September. Ein treffendes Bild von dem Schickſal der Sudetendeutſchen in der Tſchechoſlowa⸗ kei geben einige Zahlen, die die„Berliner Börſenzei⸗ tung“ veröffentlicht. Danach wurden vom Jahre 1921 an in der Tſchechoſlowakei 33 058 deutſche Staatsangeſtellte abgebaut. Im Gerichts⸗ weſen und in der öffentlichen Verwaltung ſank die Zahl der deutſchen Angeſtellten um 8055, wogegen die Zahl der tſchechiſchen und flowakiſchen um 6218 ſtieg. Bei der Poſt nahm die Zahl der Deutſchen um 4072 ab, während die der Tſchechen um 10 243 ſtieg. Noch ſtärker iſt die Abnahme bei der Eiſenbahn, wo ſogar 17565 Deutſche ihre Stellung verloren und 11654 Tſchechen dafür einrückten. Bei den deutſchen Offizieren betrug die Abnahme 1208. 1930 waren nur noch 527 deutſche Offiziere im Dienſt. ee eee Das eherne Geſetz des Theaters:„Leiſtung“ Miniſterpräſident Göring in Kaſſel— Feſtaufführung im Kaſſeler Staatstheater Meldung des DNR. — Kaſſel, 19. September, Das Preußiſche Staatstheater Kaſſel begann am Mittwochabend ſeine neue Spielzeit mit einer Feſtaufführung des„Freiſchütz“, die durch die Teilnahme des Miniſterpräſidenten Göring mit ſeiner Gattin ein ganz beſonderes Gepräge erhielt. Unter den zahlreichen Ehrengäſten ſah man neben dem perſönlichen Adjutanten des Miniſter⸗ präſidenten, Oberſtleutnant Bodenſchatz, Staats⸗ ſekretär Körner, Gauleiter Staatsrat Weinrich, Oberpräſident Prinz Philipp von Heſſen, Prinz Paul von Griechenland, Frau Winnifried Wagner, Ge⸗ neralintendant Tietjen, ſowie die geſamte Generalintendanz de r preußiſchen Staatstheater, ferner führende Männer von Partei und Staat. Die Feſtaufführung ſelbſt ſtand auf einem hohen Nipeau. Den Max ſang Marcel Wittriſch von der Berliner Staatsoper. Während der Beifall des Hauſes immer und immer wieder aufrauſchte, nahm Miniſterpräſident Göring Gelegen⸗ heit, der Künſtlerſchaft und dem techniſchen Per⸗ ſynal ſeinen beſonderen Dank für die einzigartige und hochſtehende Feſtaufführung auszuſprechen. Um Mitternacht fand zu Ehren des Miniſterpräſi⸗ denten Göring im großen Rathausſaal ein feſt⸗ licher Empfang durch die Stadt Kaſſel ſtatt, bei dem Oberbürgermeiſter Dr. Lahmenher in einer herzlich gehaltenen Anſprache dem Miniſter⸗ präſidenten in dankbarer Anerkennung die Große Silberne Ehrenplakette der Stadt Kaſſel überreichte. Miniſterpräfident Göring dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung und ſprach über die preußiſchen Staatstheater. Als ich das letztemal in Kaſſel war, ſo führte der Miniſter⸗ präſident aus, hatte ich mich entſchloſſen, das Thea⸗ ter in Kaſſel neuaufzubauen. Der Schwierigkeiten war ich mir voll bewußt. Wenn aber heute in einer ſo ſchweren Zeit, die alle Mittel auf das äußerſte anſpannt, trotzdem Mittel eingeſetzt werden für das Schöne und Erhabene, ſo brauche ich nur auf die Worte des Führers auf der Kulturtagung in Nürnberg zu verweiſen. Er hat darauf hingewieſen, daß gerade in ernſten ſchweren Kampf⸗ zeiten es erforderlich iſt, daß man an der Geſtaltung der ſchönen Dinge lebhaf⸗ ten Anteil nehmen müſſe, um dem Menſchen für ſeine Sorgen einen Ausgleich zu ſchaffen. Die Schließung eines Theaters iſt im Reiche Adolf Hitlers eine Unmöglichkeit. So galt es nur, den Rahmen für das Staatstheater zu be⸗ ſtimmen. Es lag mir nicht daran, das Kaſſeler Theater nur kümmerlich zu erhalten als ein Pro⸗ vinztheater, ſondern ihm eine beſondere Geſtaltung zuteil werden zu laſſen. Dies war nur möglich, wenn oͤas Kaſſeler Theater wieder zum Staatstheater ge⸗ macht wurde; denn nur ſo gelang es, die ſtarken Mittel des Staates zur Ausgeſtaltung in Anwendung zu bringen. Die preußiſchen Staatstheater ſind heute nicht lediglich Staatstheater im Sinne wie früher als vom Staat betriebene, es iſt mir vielmehr eine der vornehmſten Aufgaben, dieſe Staatstheater in eigener Regie zu führen. Grund ſatz der Theaterführung iſt die lebendige Geſtal⸗ tung des Führerprinzips. Wenn heute die nationalſozialiſtiſche Bewegung an die Geſtaltung dieſer Dinge herangeht, die auf dem Gebiet der Kultur und der Kunſt liegen, ſo müſſen noch viel härtere Geſetze gelten als in anderen Dingen. Auf allen Gebieten des ſtaatlichen Lebens kann ich Zugeſtändniſſe nach dieſer oder jener Rich⸗ tung machen, auf dem Gebiet der Kunſt iſt eine Vorrangſtellung des Geſichtspunktes der ſozia⸗ len Fürſorge unmöglich. Hier herrſchen ganz eherne Geſetze. Dieſe Geſetze ſind auf Leiſtung Am herbſtlichen Meer 5 Von Anoͤreas Zeitler Seit fünf Tagen hängt am Signalmaſt des Leucht⸗ turms der Sturmball. Der Strand iſt ſo ſchmal ge⸗ worden, daß man ihn nicht mehr trockenen Fußes entlang gehen kann. Das Meer, das doch noch jüngſt oft viele Stunden lang mit einer glatten Fläche die prallen, weißen Sommerwolken ſpiegelte, wird nicht wieder ruhig. Es iſt, als ob es an ſich gehalten hätte, bis ſich die Karawanen der Heimreiſenden nach dem Bahnhof in Bewegung zu ſetzen begannen. Denn jetzt kehrt von ſechs kofferbeladenen Wägelchen, die durch den nachgiebigen Straßenſand zur Station hinüber⸗ quietſchen, beſtenfalls eines mit dem Gepäck eines Neuangekommenen zurück. Längſt ſind— am Ferien⸗ ende, das war noch im Sommer, nun iſt der Herbſt ſchon da— die fremden ſtädtiſchen Kinder verſchwun⸗ den. Es iſt ſtill geworden in den Gärten der Villen am Strand, wo ihre ungezwungen lauten Stimmen etwas Naturgegebenes zu ſein ſchienen. Selten wurde bereits nach ihrer Abreiſe eine über Nacht zer⸗ ſtörte Burg wieder mit neuen Mauern umgeben. Jetzt ebnet die ſchwere See die reſtlichen ein und der Sand gewinnt ſein ſchönes natürliches Geſicht, das die Gier der Wellen unaufhörlich verjüngt. Die letz⸗ ten Gäſte, ein paar ältere Damen, einige Herren, ruhige, ſchauensfrohe Menſchen, denen nichts an ge⸗ waltſamen Freuden liegt, begnügen ſich mit dem frei⸗ ſtehenden Strandkorb. Man ſieht ſie einzeln und in ſich gekehrt darin ſitzen und nachdenklich das auf⸗ gewühlte, ſich ſelbſt gehörige Meer betrachten. E Eine gleichmäßige Helligkeit, die allen Farben den Schein eigener Leuchtkraft verleiht und mit warmen Schatten die das Auge verketzenden grellen Gegen⸗ ſätze mindert, welche vom Sommer her noch dauern, iſt dieſen erſten Tagen des Herbſtes eigen. Die aus den glühenden Sonnenwochen noch erhalten gebliebene Buntheit verhlaßt nun mit jedem neuen Mittag deutlicher. Es fällt auf, daß die gelben und roten Töne als die erſten verſchwinden, Blau und weiß, zwei Farben, die gut zu dem herben, lebhaften Winde paſſen, der jetzt nimmermüde gegen die Küſte ſtößt, bewahren einſtweilen noch Reinheit und Friſche, Wenn ſie kommt und den Tag über bleibt, vermag die Sonne an ihnen zu zeigen, wie groß und be⸗ lebend die zauberſtarke Kraft ihrer Strahlen noch iſt. Aber ſchon dringt wie ein Nebel, der ſich allmählich, doch unabwendbar verbreitet, ein grauer winterlicher Ton in ihre Spiele,. Hotels und Penſionen fangen an, mit verſchloſſenen Läden und verhan⸗ genen Fenſtern den Buden eines Ruanmelplatzes zu gleichen, die in der Morgenfrühe unter ausgewaſche⸗ nen Planen des lichtlauten Abends harren. Auch das Braun der Fiſcherhäufer erſcheint ſchon kräftiger hinter dem abſterbenden Grün. Man glaubt, es künnte bald die Zeit des Schneefalls ſein, die es in hartes Schwarz verwandelt. Der Himmel am Meer, der dies bewirkt, hat eigentlich keinen Herbſt, nur Sommer und Winter. Die * In den warmen Wochen ähnelt das Meer einem See; das Land war größer und ſtärker. Es umfaßte das Waſſer mit kräftigen Dämmen von Geſtein und Erde, an denen die Wellen emporliefen und ohn⸗ abgeſtellt. Wenn man das Theater nach ſozialen Geſichtspunkten leiten wolle, ſo iſt das Jnſtitut von vornherein verloren. Keinen Künſtler ſchützt die lange Parteizugehörigkeit; denn der Kampf auf dem politiſchen Gebiet allein kann das künſtleriſche Feuer, das Begabung iſt, nicht erſetzen. Man kann vielmehr die Künſtler nur nach ihrem Können beurteilen. Dann kann man mit allen Mitteln ſie zu guten National- ſozialiſten zu machen ſuchen. Der Miniſterpräſident bat zu bedenken, daß, wenn das Publikum dem Theater nicht die er, forderliche Unterſtützung gewähre, es trotz aller Anſtrengungen des Staates nicht zu halten ſeiz er habe aber feſtſtellen können, daß die Theaterfreu⸗ digkeit des Publikums größer geworden ſei. Man habe es dem Führer und ſeiner Bewegung zu ver⸗ danken, daß wieder deutſche Kunſt zur Geltung komme. In tiefer Dankbarkeit hätten ſich dies die Künſtler vor Augen zu halten, daß ſie eine Dankes⸗ ſchuld abzutragen haben. Dieſe Schuld könnten ſie nur dadurch abtragen, daß ſie ihre ganze Perſon ein⸗ ſetzen und höchſte Leiſtung vollbrächten. Unter der Künſtlerſchaft werde kein verwaſchener Internatio⸗ nalismus geduldet, auch wenn es ſich um die größten Genies handele. Das Theater ſei kein Verſor⸗ gungsinſtitut und kein Sammelſurium won Kritikaſtern. Zum Schluß ſeiner Anſprache brachte Miniſter⸗ präſident Göring zum Ausdruck, daß alles, was ſich auf die Baſis des Nationalſozialismus ſtelle, tau⸗ ſendjährigen Beſtand haben werde. Das deutſche Volk ſei frei geworden durch den Nationalſoziali mus. Die Bewegung allein geſtalte das deutſche Leben; ſie ſchaffe allein die Vorausſetzung für den Staat. Ohne den Sieg der Bewegung beſtände kein Theater und gäbe es keinen Aufſtieg des deutſchen Volkes. Die Differenzen in der Labour-Pariy (Meldung des DN.) — London, 19. September, Sir Stafford Cripps iſt von ſeinem Poſten als Mitglied des Nationalen Vollzugsaus⸗ ſchuſſes der Arbeiterpartei zurückge⸗ treten. Nach einem im„Daily Herald“ veröffent⸗ lichten Schreiben iſt der Grund für ſeinen Schritt der gleiche wie für die Niederlegung der Führung der Arbeiterpartei im Oberhaus durch Lord Pon⸗ ſonby. Beide ſind ebenſo wie der Führer der Ar⸗ heiterpartet Lansbury mit der offiziellen Politik des Vollzugsausſchuſſes in der Frage möglicher Sühne⸗ maßnahmen nicht einverſtanden. Dieſe Politik, gegen die ſich dieſe drei hervorragenden Ar⸗ beiterführer in der vorigen Woche in Margate rich⸗ teten, war auf einer Sitzung des Generalratg des Gewerkſchaftskongreſſes und der Vollzugsausſchüſſe der Arbeiterpartei und der parlamentariſchen Aus⸗ ſchüſſe der Arbeiterpartei beſtätigt worden. Der Ge⸗ werkſchaftskongreß hatte dieſe Politik mit beinahe drei Millionen Stimmen Mehrheit angenommen. Die plötzliche Einberufung des Vollzugsausſchuſſes der Partei auf den heutigen Donnerstag iſt auf die⸗ ſen„Aufruhr“ im eigenen Lager zurückzuführen. Der Vollzugsausſchuß des Nationalen Liberalen Verbands nahm geſtern in London, eine Entſchließ zung an, in der die außenpolitiſche Rede Hoares in Genf warm begrüßt wirde In der Entſchließung wird auch die Frage der überpöl⸗ kerten Länder erwähnt. Es wird u. a. gefordert, die 185 Erzeugniſſe aller Kolonialgebiete für die ganze Welt auf dem Fuße der Gleichberechtigung verfügbar zu machen. ans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbar Handelsteil Dr. Fritz Bode Feuilleton: Carl Onno Eifenhark Lokalen Teil! J. B. Rich. Schönfelder-Sport: Willy Müller„Suüd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil; Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteifungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger; Druckerel Dr. Hags, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Filltes, W 85, Viktorſaſtraße 4a Geſ.⸗D.⸗A, Auguſt 1935: Ausgabe K u. B. 20 206 Zur Zeit Preisliſte Nr, 5 gültig Für unverlangte Beiträge feine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto mächtig zerrannen. Nun iſt das umgekehrt. Das Meer iſt gewachſen, und das Land ſcheint nur noch eine ſchwache Inſel zu ſein. Wenn man auf den Dünen ſteht und hinausblickt, täuſcht die heftigere Bewegung oft das Auge. Man glaubt wahrzuneh⸗ men, wie die ſchwarzgraue Tafel des Meeres ſich plötzlich etwas aufrichtet. Dem Körper geſchieht da⸗ bei ähnliches wie beim Betreten einer zu hoch be⸗ meſſenen Stufe. Auch das Ohr empfängt neue über⸗ raſchende Eindrücke. Es gibt ein Spiel, das man mit Kindern treibt, wenn man ihnen Muſcheln zeigt. Freilich müſſen es gewundene von der Art der Schneckenhäuſer ſein, Hält man dieſe ans Ohr, ſo kann man das weite Meer noch in ihren Win⸗ dungen und Gängen geheimnisvoll rauſchen hören. Das dumpfe herrliche Brauſen, das ſogleich die Sinne ergreift, wenn es auf dieſe Weiſe erzeugt wird, iſt am herbſtlichen Strand Wirklichkeit. Man folgt, vom Wind mit feinen Stichen benommen ge⸗ macht, der roſtgelb⸗ſilbernen Spur der Brandung, und es iſt, als hielten einem unſichtbare Hände wie 8 der Kindheit orgelnde Muſchelhäuſer an die Ohren 6 ee, „Madame Butter sy“ im Nationaltheater Eine erfolgreiche Neueinſtudierung Mit der Wiederaufnahme der mit vollem Recht heliebteſten Oper Puceinis hatte man allen Opern⸗ freunden eine aufrichtige Freude bereitet, zumal für die Verkörperung der Titelpartie eine hervorragende Vertreterin wie Guſſa Heiken zur Verfügung ſtand, die die zierliche Japanerin ganz entzückend ſang und ſpielte. Max Reichart als Linkerton betonte in ſeiner Auffaſſung den ſiegesſicheren Ma⸗ rine⸗Leutnant, der die ganze Angelegenheit nur als Spiel, als Laune des Zufalls betrachtet. Geſanglich kam ihm ſeine freie Tongebung ſehr zuſtatten. Heinz Daniel nahm als Sharpleß in erſter Li⸗ nie durch ſein Organ ein, das ihn befähigt, aus dem Vollen zu ſchöpfen. Im Spiel legte er den Akzent mehr auf den vornehmen, reſervierten Amerikaner als auf den jovialen älteren Herrn. Mit der Stimme von Guſſa Heiken verband ſich ſehr glücklich das Organ von Nora Landerich(Suruki), be⸗ ſonders im ſchönen Zwiegeſang zu Ende des zwei⸗ ten Aufzugs. Neben Fritz Bartling(Goro) und Hugo Voiſin(Fürſt Yamadori) fügte ſich Wer⸗ ner Wuthinor(Onkel Bonze) erfolgreich in das Enſemhle ein. Die Regie von Köchler⸗Helffrich war vor allem auf lebendige Bewegung bedacht und erreichte dadurch, daß in den Konverſations⸗Szenen des erſten unnd zweiten Aktes niemals ein toter Punkt eintrat. Herr Dr. Cremer ſorgte als muſikaliſcher Leiter für ſehr flüſſige Zeitmaße, die den flott abrollenden Geſprächs⸗Szenen ebenſo Rechnung trugen wie die breiter ausladenden Tempi den geſanglichen Höhe⸗ punkten, beſonders dem bekannten Einzelgeſang der Butterfly„Eines Tages“, wobei Guſſa Heiken dank ihrer worbildlichen Geſangskunſt willkommene Ge⸗ legenheit fand, den Höhepunkt bei den Worten: „Damit ich nicht vergeh am Wiederſeh'en“, wirkſam vorzubereiten und auszugeſtalten. Einen gewichtigen Anteil an dem Erfolg des Abends hatte auch das e muſizierende Orcheſter des Nationalthea⸗ ers. 5 Es gab herzlichen Beifall mit vielen Hervor⸗ Sh, rufen der Hauptbarſteller. Lied des Hoangho Bon Dirks Paulun Ich ziehe jeden Tropfen meiner Quellen aus ferner Berge weißem Eisgefilb, doch haben meine warmen gelben Wellen ein Meer mit warmer gelber Flut erfüllt. Mich drängt zum Meer ein angeborner Wahn, und wenn ich durch das gelbe Erdreich veiſe, ſo ſchließen um die ungeheure Bahn ſtets neue Horizonte ihre Kreiſe. Mein Hauch iſt Puls für Menſchen und Gelände, die meinen Anſturm und mein Scheiden ſehn, und die ich unter meinen Atem zwinge, bis ich im fernen Schoß des Meeres ende, bis Schwall und Wucht und Sinne von mir gehn, und ich das Meer zu leiſem Schwingen bringe. Von der Univerſität Heidelberg. Die Preſſe⸗ ſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Dr. Kurt, von Raumer, außerordentlicher Profeſſor an der Univerſttät, der im Sommer⸗Semeſter das Ordinariat für mittlere und neuere Geſchichte an der Univerſität Gießen vertretungsweiſe wahrgenommen hat, hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl der Geſchichte am deutſchen Herderinſtitut in Rigg als Nachfolger Prof, Schüßlers erhalten und angenommen. Dozent Dr. pon Muralt hat einen Ruf als Proſeſſor für Phyſtologie an die Univerſität Bern mit Amts⸗ antritt 1. April 1936 erhalten und angenommen. Toni Wolter 60jährig. Der Maler Tonf(An⸗ ton) Wolter begeht am 20. September in Godes⸗ berg den 60. Geburtstag. Er ſtammt aus Hüfingen in Baden, beſuchte die Akademien in Düſſeldorf und Dresden und trieb dann weitere Studien in Paris und Florenz. Für den Rathaus⸗ ſaal in Godesberg malte er einen Sonnenaufgang. Beſonders geſchätzt aher ſind ſeine Darſtellungen von rheiniſchen Burgen und rheiniſchen Induſthie⸗ werken, die von rheiniſchen Sammlern wie Guil⸗ leaume, Brüninghaus u, a, erworben murden, eee — 2 Donner Ihr St euch ein konnte eue mit ihrem lingen, nie vorſichtig Niederſitzen dicken Soli Wonne als Fliegenlein kühles Lüf Skatfriede anderen P! Wärmehalle euren vier Der Her geſeſſen!“ er men Ofen. ßenſein läßt ein. Die vi wieder um vom Kanap man ſteigt nach dem R Hauſe, hat herum, ſchin auf die vie viel gekonnt bar zu mach kommandier Polize Kraftwag raſches Fahr ſtraße nach gangener Ne dern und fu Schloßgarter wurde hierb werden muf eine Perſon Streitend ſchenauflauf. Kunſtſtraße; wechſel, der Die Streiten ſich gegenſeit der Streiter Einkaufsnetz ein Schaufe wurde und e entſtand. D ſchenauflauf ßeren Menſe in der Mitt einen ander: heft Notarre Wegen 1 geſtern ein eine verheir⸗ Verloren denheim bis goldene Dan dem Zifferbl arabiſchen Z Stein, feing⸗ beiderſeitigen Entwende⸗ Kleinkraf Kennzeichen men, auf bei ſchrift„Triu⸗ Die Die beider der Beſeitigu hüllen verſte gegeben. Wi Sonntag zu Morgenſpazie dern können. um die Zenta Anläßlich der Sonntagmitto Lanz ein St der Dunkelhe ſpielt. Außer wird man am kommen, und turm ang der Zentaure Der Haut Der Mann ten Monaten zogen wurde, wand. Die Dacharbeiten durchgeführt. hof ſtolz ſein, genehm auffä man allerding nicht allzu dun liche Note in ſtändlich nahn arbeiten auch die, wo es u hielten. Lediglich a Arbeiter, die zu erneuern. ſchaft zu zieh. 8 . 1. rto 1 Donnerstag, 19. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Stadiseife Mannheim, den 19. September. Achtung, ſtill geſeſſen! Ihr Skatbrüder aus den Anlagen, was habt ihr euch ein gutes Sitzfleiſch anerzogen! Niemand konnte euch vertreiben; nicht das alte Mütterchen mit ihrem Dackel, nicht die Mutter mit den Zwil⸗ lingen, nicht der Blinde, der von einer Schweſter vorſichtig geführt wird und von Zeit zu Zeit des Niederſitzens bedarf. Ihr waret unentwegt. Die dicken Soli, die geſpielt wurden, waren euch größere Wonne als alle Pracht des Sommers, der euch wie Fliegenleim an die Bänke klebte. Nun kommt ein kühles Lüftlein, und gleich ſeid ihr beweglich, der Skatfriede iſt unterbrochen. Das Stillſitzen wird an anderen Plätzen fortgeſetzt; ihr werdet euch eine Wärmehalle ſuchen müſſen oder daheim zwiſchen euren vier eigenen Wänden ſitzen. Der Herbſt kommandiert uns allen ſein„Still geſeſſen!“ entgegen. Wir ſetzen uns hinter den war⸗ men Ofen. Das Herumlaufen, die Luſt am Drau⸗ ßenſein läßt nach, man wickelt ſich in dickere Sachen ein. Die vier Wände legen ihren ſteinernen Panzer wieder um uns. Man geht vom Stuhl zum Kanapee, vom Kanapee zum Fenſter, vom Fenſter zur Tür, man ſteigt mal auf den Boden, ſieht mal im Keller nach dem Rechten, kommt mit naſſen Strümpfen nach Hauſe, hat einen regelrechten Schnupfen, ärgert ſich herum, ſchimpft ein bißchen und richtet ſich endgültig auf die vier Wände ein. Armer Sommer, du haſt viel gekonnt, aber die undankbaren Menſchen dank⸗ bar zu machen, war dir nicht möglich.„Still geſeſſen!“ kommandiert ein unfreundlicher Herbſttag M. M. „** Polizeibericht vom 19. September Kraftwagen fährt gegen einen Baum. Durch zu raſches Fahren beim Einbiegen von der Bismarck⸗ ſtraße nach dem Schloßgartendamm geriet in ver⸗ gangener Nacht ein Perſonenkraftwagen ins Schleu⸗ dern und fuhr gegen einen an der Böſchung des Schloßgartens ſtehenden Baum. Das Fahrzeug wurde hierbei ſo ſtark beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. Von den Inſaſſen erlitt lediglich eine Perſon Prellungen. 8 Streitende Frauen verurſachen größeren Men⸗ ſchenauflauf. Geſtern vormittag gerieten in der Kunſtſtraße zwei Frauen miteinander in einen Wort⸗ wechſel, der in gegenſeitige Tätlichkeiten ausartete. Die Streitenden ſchlugen aufeinander ein und zogen ſich gegenſeitig an den Haaren herum. Im Verlaufe der Streiterei ſchlug eine der Beteiligten mit einem Einkaufsnetz, in oem ſich eine Flaſche befand, gegen ein Schaufenſter, wodurch diefes ſtark beſchädigt wurde und ein Schaden von mehreren hundert Mark entſtand. Der Vorfall hatte einen größeren Men⸗ ſchenauflauf zur Folge.— Ebenfalls zu einem grö⸗ ßeren Menſchenauflauf kam es geſtern nachmittag in der Mittelſtraße dadurch, daß ein Mann auf einen andern einſchlug. Der Schuldige wurde in heſt Notarreſt geßracht. Wegen raſſeſchänderiſchen Verhalteus wurden geſtern ein jüdiſcher Kaufmann aus Frankfurt und eine verheiratete Ehriſtin von hier feſtgenommen. Verloren ging auf dem Fahrradweg von Feu⸗ denheim bis Mannheim oder bis Dammſtraße eine goldene Damen⸗Armbanduhr, rechteckig, mit run⸗ dem Zifferblatt, außerhalb das Zifferblatt ziſeliert, arabiſchen Zahlen, am Aufzugsbügel ein dunkler Stein, feingegliedertes, vergoldetes Armband mit beiderſeitigem Verſchluß. Entwendet wurde am 16. September vor R 7 ein Kleinkraftrad, Marke Triumph, polizeiliches Kennzeichen IV B 74105, ſchwarzer Tank und Rah⸗ men, auf beiden Seiten grüne Felder mit der Auf⸗ ſchrift„Triumph“. Die Jentauren werden frei Die beiden Zentauren am Friedrichsplatz, die nach der Beſeitigung der Bretterhütten unter Segeltuch⸗ hüllen verſteckt ſind, werden nun endgültig frei⸗ gegeben. Wir brauchen nur noch bis zum nächſten Sonntag zu warten. Man wird dann bei ſeinem Morgenſpaziergang die beiden Kunſtwerke bewun⸗ dern können. Gegenwärtig richtet man den rund um die Zentauren etwas mitgenommenen Raſen her. Anläßlich der Zentaurenenthüllung gibt am nächſten Sonntagmittag die Werkkapelle der Firma Heinrich Lanz ein Standkonzert, während nach Einbruch der Dunkelheit die Kapelle der Städtiſchen Betriebe ſpielt. Außer dem Spiel der Leuchtfontäne wird man am Sonntagabend noch mehr zu ſehen be⸗ kommen, und zwar wird erſtmals der Waſſer⸗ turm angeſtrahlt, wie auch eine Anſtrahlung der Zentauren erfolgen wird. Der Hauptbahnhof im neuen Gewand Der Mannheimer Hauptbahnhof, der in den letz⸗ ten Monaten einer gründlichen Erneuerung unter⸗ zogen wurde, prangt nunmehr in ſeinem neuen Ge⸗ wand. Die vorgeſehenen Entroſtungsarbeiten, die Dacharbeiten und der neue Anſtrich: alles iſt reſtlos durchgeführt. Wir können auf unſeren Hauptbahn⸗ hof ſtolz ſein, der allen ankommenden Reiſenden an⸗ genehm auffällt. Durch die Wahl der Farben, die man allerdings wegen der ſtändigen Verrußung auch nicht allzu dunkel nehmen durfte, wurde eine freund⸗ liche Note in den Hauptbahnhof gebracht. Selbſtver⸗ ſtändlich nahm man bei dieſen großen Erneuerungs⸗ arbeiten auch gleich die Reinigung der Schilder vor, die, wo es nötig war, einen leichten Nachſtrich er⸗ hielten. Lediglich am Bahnſteig 4 ſieht man noch einige Arbeiter, die damit beſchäftigt ſind, den Bodenbelag zu erneuern. Um den Betrieb nicht in Mitleiden⸗ ſchaft zu ziehen, erfolgte die Auswechſlung in zwei — 3. Seite/ Nummer 432 Das Erntedankabzeichen 1935 5 Wieder ſteht eine ganze Nation vor dem Daannktag für die Ernte. Wieder gedenkt ein ganzes ſchaffen⸗ des Volk des deutſchen Bauern, der in zäher und mühevoller Arbeit im Laufe eines Jahres dem Bo⸗ den all das abgerungen hat, was dieſe deutſchen Menſchen zum täglichen Brot brauchen. Die Scheu⸗ nen ſind gefüllt mit der diesjährigen Ereite, die gott⸗ lob nicht ſchlecht war. Mit ſtolzer Freude kann man daher in Stadt und Land den Erntedanktag am 6. Ok⸗ tober begehen. Die Verbundenheit des ganzen Volkes mit dem deutſchen Bauerntum ſoll auch diesmal wieder dadurch zum Ausdruck kommen, daß überall ein Erntedankfeſt⸗Abzeichen getragen wird. Das diesjährige beſteht aus zwei Aehren, die mit einer Kornblume zu einem Sträußchen gebunden ſind. Dieſes Abzeichen wird im Grenzlandkreis Anna⸗ berg(Obererzgebirge) von tauſend fleißigen Händen hergeſtellt. Der Grenzlandkreis Annaberg, hart an des Reiches Südgrenze, galt im Sachſenland von je⸗ her als eine der älteſten nationalſozialiſtiſchen Hoch⸗ burgen. Hier oben in den Dörfern des Gebirgs⸗ kammes und den Städten wurde ſchon ſehr früh das Banner der Freiheit aufgezogen. Schon früh rief hier unſer Führer die Erzgebirgler zum Kampf auf (Frühjahr 1929 in Annaberg), und ſeit dieſem Tage wird im Geiſte des Nationalſozialismus eine treue Grenzlandwacht gehalten. Ehedem wurde dieſe Ge⸗ gend durch Bergleute aus dem Harz beſiedelt, als man reichen Silberſegen in den undurchdringlichen Wäldern entdeckte. Als dan ſpäter dieſer Segen verſiegte, ſtand eine brave Bürgersfrau, Barbara Uttmann, auf und lehrte die Frauen und Mädchen das Klöppeln. Die Spitzenklöppelei hat ſich dann zu einem Induſtriezweig entwickelt, der heute noch Tauſende treue Waldbewohner ernährt. Krieg und Nachkriegszeit haben jedoch auch dieſe Induſtrie faſt völlig vernichtet, und furchtbare Er⸗ werbsloſigkeit hat den Kreis Obererzgebirge heim⸗ geſucht. Die Reichspropagandaleitung erkannte die Not im Obererzgebirge und vergab nach dort einen Rieſenauftrag auf Herſtellung von 16 Millionen Ernteſträußchen. Ein Jubelſturm ging durch Städte und Dörfer dieſes Landſtriches. Langſam begannen ſich wieder die Rä⸗ der zu drehen. Allein 130 Galonmaſchinenfabriken wurden bedacht und über 500 Maſchinen wieder in Gang geſetzt. Gewaltig ſind die Materialmengen, die für die Anfertigung erforderlich waren: Dreieinhalb Millionen Galons, zweiundzwanzigeinhalb Millionen Meter Papierbändchen in 4 Ztm. Breite, 1500 Kg. Kunſtſeidenroßhaar, 700 Kg. Zwirn, 1500 Kg. Binde⸗ und Wickeldraht, 32 Millionen Stiele für Kornähren aus einem Kunſtſeidenprodukt, große Mengen Binde⸗ kaltleim uſw. Die 16 Millionen Kornblumen, die zum Teil im Grenzlandkreis Marienberg hergeſtellt wurden, rollten in 18 Eiſenbahnwaggons an. Würde man die Abzeichen hintereinander legen, ſo ergäbe ſich eine Strecke von über 1700 Kilometer. Die Ab⸗ zeichen ſind in Pappkartons zu je 100 Stück verpackt. Dieſe 160000 Kartons übereinandergeſtellt, ergeben eine Höhe von 4800 Meter. Insgeſamt dürfte die Zahl der an dem großen Auftrag arbeitenden Volks⸗ genoſſen rund 10 000 betragen. Das Erntedankfeſtabzeichen 1935 iſt alſo ein Gruß des Obererzgebirges und ſeiner fleißig ſchaffenden Bevölkerung, iſt ein Gruß aus einem Notſtandsgebiet, das hoch im Gebirge und hart an der Grenze des Kreiſes drin⸗ gend der Hilfe der deutſchen Volksgenoſſen bedarf. Erinnere ſich darum ein jeder, wenn er das ſchmucke Abzeichen zum Erntedanktag trägt, des Grenzland⸗ reiſes Obererzgebirge und denke daran, daß dort oben an der Grenze eine eiſerne Schar ſteht und treue Grenzwacht hält. eee Neuregelung des Stagtsfugendtages Amtlich wird mitgeteilt: Um den durch den Staatsjugendtag entſtandenen Störungen vorzubeu⸗ gen und die Schwierigkeiten für oͤie Führer des Jungvolks zu beſeitigen, hat Reichsminiſter Dr. Ruſt durch Erlaß vom 14. September angeordnet, daß an Samstagen in allen Schulen grundſätzlich kein lehrplan mäßiger Unterricht er⸗ teilt wird. An den Beſtimmungen des Staats⸗ jugendtages wird hierdurch nichts geändert, O. h. nach wie vor gelten alle zum Jungvolk und Jung⸗ mädel gehörenden Schüler und Schülerinnen ein⸗ ſchließlich der Führer an dieſem Tage als beurlaubt. Für alle übrigen Schüler und Schülerinnen findet an dieſen Tagen nationalpolitiſche Schulung durch die Schule ſtatt. Durch die Hitler⸗Jugend wird der Staatsjugendtag alſo wie bisher nur für das Jung⸗ volk und die Jungmädel geſtaltet, da die Frage der Beurlaubung des Jungarbeiters und des Lehrlings bisher noch nicht gelöſt iſt. Der Erlaß hat folgenden Wortlaut: Um eine beſſere Durchführung des Staatsjugend⸗ tages und eine geregelte Unterrichtsführung zu ge⸗ währleiſten, oroͤne ich an, daß nach den Herbſtferien in den Volksſchulen(Grund⸗ und Hauptſchulen) in den mittleren und höheren Schulen am Staatsjugend⸗ tag kein lehrplanmäßiger Unterricht mehr erteilt werden darf. Der Staats jugendtag ſoll in Zukunft ausſchließlich der nationalpolitiſchen Erziehung dienen. Eine Uebertragung der dadurch ausfallenden Unterrichtsſtunden auf die übrigen fünf Wochentage iſt für die mittleren und höheren Schulen auf die Dauer nicht tragbar, vielmehr muß der bisherige Wochenſtundenplan auf ſechs Tage verteilt bleiben. Daher muß ein weiterer, ſechſter Unterrichtstag als Erſatz für den Staatsjugendtag angefügt werden, das hat zur Folge, daß die ſechstägige Schulwoche fortan ſtändig um je einen Tag weitergleitet. Dieſer„gleitende Sechstageplan“ wird ſowohl den Unterricht zu ſeinem Recht kommen laſſen wie auch einer Ueberlaſtung der Schüler vorbeugen. Er iſt mit Beginn des Unterrichts nach den Herbſtferien an Fallen mittleren und höheren Schulen durchzuführen. . yvTVVbßVVßTTPßPbfPwßwßwßwßwßwßwCcccwcßcccwwßwG0öcßcß0GcGcGcGcCGcGcCcGcCcccCcccccccGccGcccccbbbVbPbVbPTPVTPTVTPTGTPTPT(TPTTbbbcc Abſchnitten, und zwar wechſelte man zuerſt die Platten der nördlichen Hälfte und dann die der ſüdlichen Hälfte des Bahnſteigs aus. Nur ganz vereinzelt mußten einzelne Züge auf andere Gleiſe geleitet werden, da durch planvolle Einteilung der Arbeit eine vollſtändige Sperre des Bahnſteigs nicht notwendig wurde. Der Zählertarif ſoll verſchwinden! Gemeindliche Verſorgungstarife für Gas und Strom werden umgebaut Der Deutſche Gemeindetag gibt eine wichtige Stellungnahme zu der für die geſamte Verbraucher⸗ ſchaft bedeutſamen Frage der Tarifgeſtaltung der gemeindlichen Verſorgungsbe⸗ triebe, insbeſondere der Tarife für Gas und Strom, bekannt. Darin wird auf die finanzielle Feſ⸗ ſelung der Gemeindebetriebe durch die fiskaliſchen Anſprüche des Gemeindehaushalts verwieſen. Es ſtehe eindeutig feſt, daß die Gemeindehaushalte auf die Abführungen aus den Verſorgungsbetrieben, die die anſehnliche Höhe von rund 550 Millionen Mk. ausmachen, nicht ohne ausreichenden Erſatz verzich⸗ ten könnten. Der Deutſche Gemeindetag habe keine Gelegenheit verſäumt, um darzutun, daß die Lö⸗ ſung dieſes Problems eine Sache des Finanzaus⸗ gleiches ſei. Ein Blick in die finanzielle Lage des Reiches laſſe aber ebenſo klar erkennen, daß wenig⸗ ſtens für das künftige und das folgende Rechnungs⸗ jahr von dieſer Seite keine entſcheidende Aende⸗ rung zu erwarten ſein dürfte. Trotz alledem müſſe die Auflockerung der Werktarife ohne Aufſchub erfolgen, wenn nicht ſchwere Schädigungen ftr die Gemeindewirtſchaft entſtehen ſollten. Der Deutſche Gemeindetag habe in engem Be⸗ nehmen mit den Wirtſchaftsgruppen und in ſtändiger Zuſammenarbeit mit dem Amt für Technik der NSDAP, ſowie mit der Reichsgruppe Energiewirt⸗ ſchaft das Tarifſproblem nun ſoweit gefördert, daß eine Klärung über den einzuſchlagenden Weg erzielt worden iſt. Die Tariſfvorſchläge, die ſich das Ziel ſetzten, gewiſſe einheitliche Tarifformen— nicht ein⸗ heitliche Energiepreiſe— zu ſchaffen, liefen darauf hinaus, vor allem abſatzfördernd in der Energie⸗ wirtſchaft zu wirken und in Zukunft den geſamten Mehrabſatz durch ſtarken Preisabfall von den öffent⸗ lichen Laſten, ſoweit irgend möglich, freizuhalten. Der reine Zählertarif würde damit ver⸗ ſch winden, die Bahn für eine großzügige Weiter⸗ entwicklung der Energiewirtſchaft freigemacht. Wei⸗ ter ſei weſentlich, daß die Regelung des preislichen Wettbewerbsverhältniſſes zwiſchen Gas und Elek⸗ trizität erfolgt. Der Deutſche Gemeindetag hofft, daß die zur Entſcheidung berufenen Stellen für das baldige Inkrafttreten der neuen Tarifregelung ge⸗ wonnen werden können. * Sein 25jähriges Arbeitsjubiläum beging Güterarbeiter Julius Scheuermann, 8 6. 9, am Güterbahnhof Mannheim. Im Rahmen einer Feier wurde dem Jubilar ein Gelsdgeſchenk über⸗ reicht. Auch wir beglückwünſchen Herrn Scheuermann, der ein langjähriger Leſer deer NMz iſt. ** Zur Ruhe geſetzt wurde gemäß 8 24 des Beamten⸗ geſetzes Hauptlehrerin Eliſe Grohe an der Hans⸗ Thoma ⸗Schule in Mannheim. * Deutſchlands Gemeinden hatten 1934 keinen neuen Fehlbetrag. In den erſten Oktobertagen wird der Finanzausſchuß des Deutſchen Gemeindetages zu Beratungen über wichtige gemeindefinanzielle Fragen zuſammentreten. Dieſer Zeitpunkt iſt be⸗ ſonders geeignet, weil dann die Rechnung für 1934 im weſentlichen abgeſchloſſen und das Rechnungsjahr 1935 ſoweit fortgeſchritten iſt, daß ſchon ein Urteil über ſeinen vermutlichen Ablauf möglich wird. Dar⸗ aus können ſich wieder Anhaltspunkte für die Geſtal⸗ tung der nächſtjährigen Haushaltspläne ergeben. In dieſem Zuſammenhang weiſt der Deutſche Gemeinde⸗ tag darauf hin, daß der Zuſchußbedarf aller Gemein⸗ den und Gemeindeverbände für 1934 auf rund 4 Mil⸗ liarden Mark geſchätzt wurde, denen allgemeine Deckungsmittel in etwa gleicher Höhe gegenüber⸗ ſtehen. Es kann alſo davon ausgegangen werden, daß für die Geſamtheit der Gemeinden die Rechnung 1934 keinen neuen Fehlbetrag brachte. Damit iſt aber nicht geſagt, daß der Ausgleich nun auch in jeder einzelnen Gemeinde gelungen iſt. Eine ſtei⸗ gende Anzahl von Gemeinden konnte aber in die Lage verſetzt werden, ſogar ſchon Vorſorge zu treffen für die dauernde Sicherung des Haushaltsausgleichs durch Schaffung der notwendigen Rücklagen. en Eine bemerkenswerte Abnahme der Rechts⸗ ſtreitigkeiten iſt nach den Ermittlungen des Staſtiſti⸗ ſchen Reichsamtes über die Tätigkeit der Arbeits⸗ gerichte im Jahre 1934 eingetreten. Daraus ergibt ſich, daß durch die Maßnahmen der Regierung die ſchon 1933 eingetretene Beruhigung in den Axbeits⸗ verhältniſſen ſich weiter günſtig entwickelt hat. Bei Besuchk die ersle Feierstunde des Ortsverbandes Mannheim der NS- Kulturgemeinde am Freitag, dem 20. September abends S. 15 Uhr, im Nibelungensaal Bach-, Handel-, Brahms Ehrung Mitwirkende: Nationaltheater- Orchester, Dirigent u. Solist: Generalmusikdirektor Albert, Baden- Baden Karten sind auch an der Abendkasse erhältlieh den Arbeitsgerichten waren insgeſamt 200 000 Sache anhängig gegen 260 000 im Jahre 1933 und 370 000 im Jahre 1932. Der Rückgang beträgt gegenüber 1933 23.5 v.., gegenüber 1932 ſogar 46.2 v. H. Die Zahl der wenig beſchäftigten Gerichte, die nur 1 bis 50 Streitigkeiten im Jahre zu erledigen hatten, hat ſich gegenüber dem Vorjahr um faſt ein Drittel ver⸗ mehrt. Die ſtärkſte Beſchäftigung wieſen natürlich die Arbeitsgerichte in den Großſtädten auf. Durch das Güteverfahren, ferner durch Vergleiche oder auf andere Weiſe wurden 84.5 v. H. ſämtlicher Strei⸗ tigkeiten beendet. Nur 15.5 v. H. der Fälle fanden ihre Erledigung durch ſtrittige Endurteile. e Die Verordnung über den Geſchäftsbetrieb in den Apotheken, die am 11. September 1896 erlaſſen wurde, iſt mit ſofortiger Wirkung folgendermaßen abgeändert worden: Der Apothekeninhaber iſt ver⸗ pflichtet, eine Behinderung in der Leitung der Apo⸗ theke unter Benennung des Vertreters dem Geſund⸗ heitsamt mitzuteilen, wenn ſie länger als drei Tage dauert. Bis du 14 Tagen kann ſich der Apotheken⸗ inhaber durch einen Kandidaten der Pharmazie oder approbierten Apotheker vertreten laſſen. Bei jeder über 14 Tage dauernden Behinderung muß die Lei⸗ tung der Apotheke einem approbierten Apotheker übertragen werden. Kein Apothekenvorſtand darf ohne Genehmigung des Miniſteriums des Innern länger als oͤrei Monate im Zuſammenhang und wäh⸗ rend eines Jahres länger als vier Monate in der Leitung der Apotheke vertreten werden. Jede Ver⸗ pachtung einer Realapotheke iſt nur mit Erlaubnis des Miniſteriums des Innern zuläſſig. Der Kurszettel öͤͤer Haus rau Zu den vielen bunten Farben des Herbſtes haben ſich nun das Gelbbraun der neuen Nüſſe und das leuchtende Rot der Hagebutten geſellt. Man denkt unwillkürlich an köſtliche Dampfnudeln mit Hägemarktunke, die ein richtiges Wintergericht dar⸗ ſtellen, ebenſo beliebt wie eine Erbſenſuppe von neuen grünen oder gelben Erbſen, die gerade an kühlen Herbſttagen ſich beſonderer Gunſt erfreuen. Auch neues Sauerkraut ſchmeckt, zur Abwechflung, mit grünem Schweinefleiſch gekocht, ausgezeichnet mit einem Erbſenbrei, dem man in vielen Fällen den! Vorzug vor Kartoffeln geben mag, da dieſe ſich jetzt noch nicht ſo recht zu Kartoffelbrei eignen. Obwohl das Angebot in Gemüſen ſehr groß iſt, ſollte man den derzeitigen Pilz reichtum nach Möglichkeit ausnutzen. Selten gab es ſo gleichmäßig ſchöne Steinpilze und Champignons wie dieſes Jahr. Auch ſchöne und billige Maronenpilze ſowie Rot⸗ käppchen gibt es in Mengen. Selbſtſucher ſeien auch an dieſer Stelle auf die Pilzberatungsſtelle aufmerkſam gemacht, die an allen Markttagen auf dem Markt anweſend iſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß den auf dem Markt angebotenen Pilzen volles Ver⸗ trauen entgegengebracht werden kann, aber immer iſt dringend vor einem zu langen Aufbewah⸗ ren der Pilze zu warnen. Pilze müſſen am Einkaufstag gegeſſen werden. Ein Pilzgericht mit Salzkartoffeln und hinterher Obſt, z. B. Gewürz⸗ trauben, Pfirſiche oder Birnen, iſt eine ausreichende Mittagsmahlzeit. Zur Zeit gibt es herrliche Brombeeren auf dem Markt. Möchte man gerne welche mitnehmen und hat keine Schüſſel dabei, kann man zur Not am Töpferſtand ſich raſch eine Schüſſel kaufen. Dort gibt es allerhand im Haushalt brauchbare Töpfe und Schüſſeln und ebenſo auch praktiſche Holzkübel für Pflanzen. Gleich daneben findet ſich eine entzückende Ausleſe von allerhand Kakteen, die ſich noch immer der gleichen Beliebtheit erfreuen. Neben Laternenblumen und Strohblumen kommt fetzt wunderſchöne Erika aus dem Pfälzer⸗ und dem heſſiſchen Wald zum Verkauf, die ſich monate⸗ lang friſch hält und deshalb einen dauerhaften Zim⸗ merſchmuck abgibt. Aber noch ſind Dahlien, Gladio⸗ len und Aſtern Beherrſcherinnen des Blumenmarktes und zu ihnen geſellt ſich die leuchtend gelbe und orangefarbene dankbare Callendula, im Volksmun) Ringel⸗ oder Studentenblume genannt. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5, Wirſing 10—12, Weißkraut—10, Rotkraut 712, Blumenkohl, Stück 1060, Karotten, Bſchl. 57, Gelbe Rüben-10, Rote Rüben—10, Spinat 1420, Mangold—10, Zwiebeln—8, Grüne Bohnen 2035, Grüme Erbſen 35—40, Kopfſalat, Stück 615, Endivien⸗ ſalat, Stück—12, Oberkohlraben, Stück—7, Tomaten 8 bis 15, Radieschen, Bſchl.—7, Rettich, St.—12 Meer⸗ rettich, Stück 10—60, Schl.⸗Gurken(groß) Stück 15 45, Einmachgurken, Stück 0,71, Suppengrünes, Bſchl.—7, Peterſilie Bſchl.—6, Schnittlauch, Bſchl—5, Steinpilze 30—50, Maronenpilze 25—30, Aepfel 10 35, Birnen 21 bis 28, Pfirſiche 20—45, Zwetſchgen 1415, Zitronen, Stück 12 bis 15, Bananen, Stück—10, Süßrahmbutter 1554160, Landbutter 140, Weißer Käſe 2530, Eier, Stück 913,5, Hechte 120, Barben 70, Karpfen 80, Schleien 120, Breſem 50, Backfiſche 35—40, Kabeljau 40—50, Schellfiſche 5060, Golöbarſch 40, Seelachs 30—40, Hahn, geſchlachtet, Stück 120—300, Huhn, geſchlachtet, Stück 200400, Enten, ge⸗ schlachtet, Stück 350400, Tauben, geſchlachtet, Stück 5070 Gänſe, geſchlachtet, Stück 700800, Gänſe, geſchlachtet 125 bis 185, Rindfleiſch 87, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 87. EIFE Alleli, als Sei- ENA 181.323 Stig os 25 r 4. Seite/ Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe NS fordert ein Vewahrungsgeſetz für Verwahrloſte ie Forderung eines Bewahrungsgeſetzes jetzt auch von der Nes Volkswoh[fahrt erhoben. Dr. Gerl von der Reichsleitung der NS Dal P, Haupt⸗ amt für Volkswohlfa hrt, weiſt in dem amtlichen Or⸗ gan des Hauptamtes darauf hin, daß das Gewohn⸗ heitsverbrechergeſetz nur die gefährlichſte Gruppe der Verwahrloſten erfaſſe. Der Grundgedanke eines Bewahrungsgeſetzes für Verwahrloſte müſſe ſein, es gar nicht erſt zu ſtrafbaren Handlungen kommen zu laſſen, ſondern vorbeugend einzugreifen. Die Lücke eines allgemeinen Bewahrungsgeſetzes werde namentlich auch in der Familienfür⸗ ſorge empfunden. Beſonders die Trinkerfürſorge verlange ein ſolches Geſetz, um die Trunkſüchtigen gegen ihren Willen in einer Heilanſtalt unterbringen zu können. Auch die hemmungsloſe Fortpflanzung dieſer minderwertigen Elemente der Arbeitsſcheuen, Trunk⸗ und Rauſchgiftſüchtigen laſſe den Mangel eines ſolchen Geſetzes erkennen. Schließlich ſei auch eine Unterbringungsmöglichkeit für haltloſe Vaga⸗ bunden und unverbeſſerliche Lanbſtreicher notwendig. Das Bewahrungsgeſetz ſolle die Volksgemeinſchaft vor den ſchädigenden Einflüſſen durch die Verwahr⸗ loſten ſchützen, deren Unfähigkeit zur Einoroͤnung in die allgemeine Rechts⸗ und Lebensordnung erwieſen ſei. Die Bewahrung werde in Fällen, in denen eine Beſſerung durch fremde Hilfe noch zu erwarten ſei, in geeigneten Familien geſchehen können. Das gelte namentlich für Kinder, aber auch für ſchwerer erzieh⸗ bare Jugendliche, bei denen noch Hoffnung auf Beſ⸗ ſerung vorhanden ſei. Wo dagegen der Zuſtand hoff⸗ nungslos ſei, werde die Unterbringung in geſchloſſe⸗ nen„ Anſtalten notwendig ſein. Die Anordnung der Verwahrung werde in allen n der Verwahrloſung, die nicht zu kriminellen Handlungen geführt haben, vom Vormundſchafts⸗ 0 er zu treffen ſein. Antragsberechtigt müſſe der Verwahrloſte ſelbſt, ſein Ehegatte, ſein geſetzlicher Vertreter, aber auch die Fürſorgeverbände, Jugend⸗ ämter, Fürſorgeerziehungsbehörden und die öf ffent⸗ lichen und privaten Einrichtungen der Gefähröeten⸗ und Trinkerfürſorge ſein. Ebenſo müſſe der NS das Antragsrecht zuſtehen. Der r Strafrichter werde, wenn er überzeugt iſt, daß die ſtrafbare Handlung auf Verwahrloſung zurückzufül ren ſel das Recht bekom⸗ men müſſen, eine ſolche Perſon, ſtatt ſie zur Strafe 55 verurteilen, in die Bewahrungsanſtalt ſchicken zu önnen. * — wird * Zur Frage der Lohngewährung am Muſte⸗ rungstag hat der Reichsarbeitsminiſter an die Reichsgruppe Induſtrie ein Schreiben gerichtet. Die Erklärungen des Miniſters ſind für das Arbeitsrecht um ſo bedeutſamer, als ſie in allen Fällen Anwen⸗ dung finden werden, in denen nicht durch Tariſ⸗ oder Betriebsordnung bereits eine Weg erfol⸗ gen konnte. In dem Schreiben des Miniſters heißt es, daß gemäߧ 616 BB der Lohnanſpruch er⸗ halten bleibt, wenn ein Arbeiter oder Angeſtellter eine verhältnismäßig geringfügige Zeit durch einen in einer Perſon liegenden Grund ohne ſein Ver⸗ ſchulden an der Arbeitsleiſtung verhindert iſt. Die⸗ ſer Rechtsſatz, ſo ſagte der Miniſter, findet auf den Jall der Muſterung Anwendung. Der durch die Muſterung entſtehende Zeitausfall werde regelmäßig als„verhältnismäßig geringfügig“ anzuſehen ſein. Die angeführte Vorſchrift des 8 616 BGB ſei aller⸗ dings als dispoſitive Rechtsnorm aboͤingbar. Soweit daher die Anwendung dieſes Paragraphen durch Vereinbarung oder Betriebs⸗ oder Tarifordnung ausgeſchloſſen ſein ſollte, beſtehe kein geſetzlicher Zwang zur Zahlung des Lohnes rungstag. für den Muſte⸗ Schwätzereien in Ilvesheim And ein Nachſpiel vor dem Einzelrichter Auf dem Arbeitsamt in Mannheim er⸗ ſchien eines Tages ein Arbeitsloſer, um dar⸗ über Beſchwerde zu führen, daß ein anderer Ar⸗ beitsloſer, der ſich beim Winterhilfswerk in Ilves⸗ heim allerlei Unredlichkeiten habe zuſchulden kom⸗ men laſſen und auch ein eigenes Geſchäft habe, in Arbeit gebracht wurde. Der Beſchwer 5 1 0 fügte hinzu, von den beſagten Unterſchleife habe der zuſtändige Bürgermeiſter e ge⸗ habt, und weil dieſer nicht eingeſchritten ſei, ſei er von Ilvesheim weg ſtrafverſetzt worden. Dieſe Aus⸗ ſagen wurden durch ſchriftliche Form bekräftigt. Der Bürgermeiſter erhielt von den Anſchuldigun⸗ gen Kenntnis. Da er den Beſchwerdeführer(der ſelbſt nicht in Ilvesheim wohnt) nicht kannte, führte er auf ſchnellſtem Wege eine Ausſprache herbei. Die Unterredung kam zuſtande, ſie wurde zum Teil in Gegenwart zweier Zeugen geführt. Das Ergebnis war, daß der Bürgermeiſter die Ueberzeugung ge⸗ wann, daß der Unzufriedene nicht etwa aus Sorge um Sauberkeit im öffentlichen Leben handelte, ſondern mit unſauberen Methoden die Amtsführung des Gemeindevorſteherg und die Ehre eines weiteren Volksgenoſſen antaſtete, um daraus perſönlichen Nutzen zu ziehen; mit anderen Worten: er wollte ſich die Stellung ſichern, die der andere bekommen hatte, und ſchreckte bei dieſem Beginnen auch nicht vor dem Mittel der Verleumdung zurück. Der Bürgermeiſter erſtattete Anzeige. Das Gericht prüfte den Sachverhalt und verurteilte den Beſchwerdeführer wegen übler Nachrede in fortgeſetz⸗ ter Handlung dͤurch Strafbefehl zu einem Monat Gefängnis. Der Verurteilte erhob Einſpruch, ſo kam es zur öffentlichen Verhandlung vor dem Einzelrichter. Das Gericht vernahm neun Zeugen, deren zwei ihre Ausſagen durch Eid bekräftigten. Das Ergebnis der Beweisaufnahme war, daß die von dem Angeklagten vorgebrachten Beſchuldigungen jeder Grundlage entbehrten. Die Verhandlung gab aber einen aufſchlußreichen Einblick, wie verſucht wird, die Lauterkeit von an verantwortlicher Stelle ſtehenden ehrenwerten Männern in der Oeffentlich⸗ keit in Zweifel zu ziehen. Die Verſetzung des Bürgermeiſters von Ilves⸗ heim war— ſo ergab ſich— alles andere denn eine diſziplinäre Maßnahme; er wurde vielmehr in An⸗ erkennung ſeiner Leiſtungen an einen größeren Wir⸗ kungskreis(Malſch) berufen. Was die von dem An⸗ geklagten gegen den von ihm beneideten, in Arbeit gekommenen Volksgenoſſen betraf, ſtellte ſich fol⸗ gendes heraus: Der Betreffende beſorgte die Kaſſen⸗ geſchäfte des Winterhilfswerkes in Ilvesheim. Vor längerer Zeit kam im Ort ein übles Gerede auf. Dieſe dummen Schwätzereien führten zu einer Anzeige beim Bürgermeiſteramt. Der damalige Gemeindevorſteher ordnete pflicht⸗ gemäß eine Nachprüfung der Kaſſengeſchäfte des Ver⸗ dächtigten durch die Kreisamts leitung an. Dieſe Reviſion verlief zu vollſter Zufriedenheit. Auf Grund der eingehenden Beweisaufnahme verurteilte das Gericht den Angeklagten zu der ſchon im Strafbefehl ausgeſprochenen Gefängnisſtrafe von einem Monat. In der Begründung betonte der Richter, daß nachgewieſenermaßen an den vom Angeklag⸗ ten erhobenen Beſchuldigungen kein Wort wahr ſei. Der Angeklagte, der ſelbſt erſt 1932(das heißt viel ſpäter als der von ihm Verbdächtigte) arbeitslos wurde und damals eine Abfinoͤung von 6000 Mark erhielt, habe aus durchaus ſelbſtſüchtigen Beweg⸗ gründen gehandelt. Dieſe Ehrverletzungen müßten ganz empfindlich beſtraft werden, zumal ſie geeig⸗ net ſeien, das öffentliche Vertrauen zu untergra⸗ ben. Nur weil der Angeklagte ſich im Kriege ler brachte es bis zum Leutnant) Verdienſte um Volk und Vaterland erworben habe, habe das Gericht von einer Erhöhung der Freiheitsſtrafe abgeſehen. Die Erbſchaft der Tante Die Tante war geſtorben und hatte im Teſtament die Nichte, eine Frau in reifen Jahren, als ihre Er⸗ bin beſtimmt. Die Familie, Schweſtern und Schwä⸗ gerinnen der Erblaſſerin, erhob Einſpruch. Dieſer Einſpruch war juriſtiſch begründet. Die Eheleute hatten früher eine Verfügung gegenſeitig unterzeich⸗ net, wonach der Ueberlebende der Alleinerbe ſei. Wohl hatte die Tante die Nichte als Erbin ihrer Hinterlaſſenſchaft angegeben, aber dieſe Verfügung war rechtsungültig, weil ſie nicht auch durch den Ehemann unterſchrieben war. Der Ehemann war vor der Frau geſtorben. Die Klägerin, die 32 Jahre lang im Hauſe ihrer Tante geholfen hatte, klagte beim Arbeitsgericht. Sie machte geltend, daß ſie nie ein Entgelt für ihre Arbeit bekommen habe. Es ſei ihr durch die Tante und den Onkel verſprochen worden, wenn ſie ſo lange bei ihnen bleibe, als ſie leben, würde ihr ein⸗ mal alles gehören. Das Erbe beſtand aus einigem Bargeld und Sachwerten. In der erſten Arbeits⸗ gerichtsverhandlung ließ die Erbengemeinſchaft durch ihren Vertreter die Zuſtändigkeit des Arbeitsgerichts beſtreiten, weil kein arbeitsrechtliches, ſondern ledig⸗ lich ein verwandtſchaftliches Verhältnis beſtanden habe. Der Richter mußte den Beklagtenvertreter belehren, daß die Behauptung der Klägerin, es habe ſich um ein Arbeitsverhältnis gehandelt, allein ge⸗ nüge, um die Sache vor dem Arbeitsgericht auszu⸗ tragen. Die Beklagte müſſe das Gegenteil beweiſen. Es wurde ein großes Zeugenaufgebot durchge⸗ führt, um Behauptung und Gegenbehauptung zu ſtützen. Nachbarn aus der Wohnung des Ehepaares, Leute, bei denen telephoniert wurde, wurden vom Gericht ausgefragt. In den meiſten Fällen beſtätig⸗ ten die Zeugen die Behauptung der Klägerin. Zu einigen Zeugen hatte der Ehemann, der Onkel, ge⸗ ſagt, daß die Klägerin einmal„alles bekomme“. Von mehreren Seiten wurde bekundet, daß oft die Klä⸗ gerin fernmündlich gebeten wurde, in den Haus⸗ halt zum Helfen zu kommen. Ein Zeuge ſagte aus, daß die Klägerin vor dreißig Jahren in der Wirt⸗ ſchaft der verſtorbenen Eheleute geholfen und genäht habe. Nur eine Verwandte der verſtorbenen Ehe⸗ leute, die zu der beklagten Erbengemeinſchaft ge⸗ hörte, habe die Klägerin in den zweiunddreißig Jah⸗ ren nur ganz ſelten geſehen Am Ende der langen Beweisaufnahme wurde den Parteien vom Gericht der Vergleichsvorſchlag unterbreitet, Die Kläger Erben beſtehend lichen Vergleichs vors ch lag Klägerin. Sie ſoll 1000 Mk. Reſt in Jahresraten von je 500 N Klägerin verzichtet auf die Mehrforderung. Beide Parteien verzichten auf alle etwaigen Anſprüche gegeneinan⸗ der. Dieſer Satz, der in alle Vergleichsprotokolle des Arbeitsgerichts aufgenommen wird, hat in die⸗ ſem Prozeß beſondere Bedeutung Recht der beſchränkten Haftung der Erben wurde jedoch aner⸗ kannt. Damit war ein Prozeß, der viel Staub in den betroffenen Kreiſen aufgewirbelt hatte, weil er durch ein juriſtiſches Verſäumnis die entſcheidende Ver⸗ fügung hätte nicht heißen dürfen„mein“ letzter Wille, ſon dern 1 letzter Wille— ausgelböſt wurde, auf friedlicher s Vergleichs ein für t Wege des alle Teile befeieögendes Ende gefunden. *. Das Entmannung für Sittlichkeits verbrecher * Mannheim, 18. Sept. Vor der 1. Strafkam⸗ mer des Landgerichts Mannheim hatte ſich heute der 1898 geborene Fridolin B. aus Hemsbach wegen Sittlichkeitsverbrechens zu verantworten. Er hatte ſich an zwei Mädchen unter 14 Jahren ver⸗ gangen und befindet ſich ſeit Juli in Unter⸗ ſuchungshaft. Erſt nach längerer Zeit gelang es dem Vorſitzenden, Landgerichtsdirektor von Hofer, den Angeklagten zum Sprechen zu bewegen.., der nervenleidend und wegen Raubes vorbeſtraft iſt, machte vor Gericht einen ſehr ſtupiden Eindruck, iſt aber für ſeine Taten verantwortlich. Das Ge⸗ richt, das in dieſem Falle die Oeffentlichkeit aus⸗ geſchloſſen hatte, ſprach eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten ſowie die Entmannung aus. Unòberechtigt das Hoheitsabzeichen getragen Der 22 Jahre alte Fritz B. aus Meuſelwitz hatte ſich wegen Betrugs im Rückfall und Urkunden⸗ fälſchung zu verantworten. Er iſt leichtſinnig und will viel gelten, trug das Hoheitsabseichen Her Partei, ohne dazu bit zu ſein, und 00 ſich auch als Flieger aus. Durch falſche Angaben er⸗ hielt er von einem Bekannten Geld. Der bereits ſiebenmal vorbeſtrafte Angeklagte erhielt eine Ge⸗ fängnisſtrafe von ſieben Monaten. „Kraft durch Freude“ Sonntag, 22. September 1935, Radwanderfahrt nach Speyer über Schwe gen, Ketſch. Fahrzeit 2 Stunden. Abfahrt 8 Uhr ab erturm, ab Neckarau.30 Uhr Ecke Neckarauer⸗Friedrichſtraße. Rückfahrt ab Speyer gegen 4 Uhr über Otterſtaooͤt— Waldſee— Rheingönheim— Lud⸗ wigshafen. Fahrzeit 8 Stunden. In Speyer Beſichtigung oͤes Domes und der Kaiſergräber, Gedächtniskirche, Wein⸗ muſeum uſw. unter fachkundiger Führung. Koſten hierfür zuſammen 30 Pfg. * Mittwoch, 25. September 1935, Pflichtſitzung der Wan⸗ derwarte im Haus der Deutſchen Arbeit(Nebenzimmer) P 4, 4/6. Beginn 20.30 Uhr abends. Fahrt Nr. 40. Die Fahr⸗ und Teilnehmerkoarten können abgeholt werden. Diefenigen Vg., welche ſich bei den zu⸗ ſtändigen Ortsgruppen gemeldet haben, holen auch dort ihre Fahrkarten ab. Treffpunkt.45 Uhr. e ab Hbf. Mannheim 7 Uhr. 7 1181 Fahrt nach Dürkheim am Sonntag, 29. Septemben Große Herbſtwanoͤerfahrt nach Bad Dürkheim. Die Wande⸗ rung erfolgt in drei Gru; ppon. 1. Gruppe(große Wande⸗ rung etwa 6 Stunden); Gruppe(mittlere Wanderung etwa—5 Stunden); 3. G 2 ut ppe lkleine Wanderung etwa 3 Stunden). Ab 4 Uhr geselliges Beiſammenſein mit künſt⸗ leriſchen Darbietungen und Tanz in der Feſthalle. Fahr⸗ preis einſchließlich Eintritt zur Feſthalle 1 Mk. Die Beſörderung erfolgt mit Sonderzug der e Bahn. Gengues Wander⸗ und Fahrtenprogramm wird mit den Fahrkorten zur Ausgabe gelangen. F 5555 Kk 5 1 18. 1 10 18 19. 18. 19. 18. 15 18. 19 955 5 18. 19. i 4½ Rh. 0 adiſche Maſch.] 129.0„[Graßkraft. Mhm..„. iederrh. eder. Volthom. Seil 84.—84.— S. Aktie EI Ur 4 Daran 26 89,75 Landes- und 9 e 98.25 98.25 1275 1 94.75 94.25 1550 r e 5 5857 Grün& Bilfinger 1850 190.0 ordweſtd. Kraft 7 A„Elektr. 98.— 81550 1 8 N Deutsche festwer- 4%( rantf 70 92.50 9260 banken, kom. Giroverb. 4½ Ber 8 5% Süd Boder Bann Motorenw. 170.5 1280 gaſenmugle. 4 100,0 fhdenw. Hartſtein Huge, Brauerei. Ses 4½(07) Frankf. 28 92.50 92.80 4½ Bad K.„Derboyp ⸗Bk 75 Bemberg, J. P 11100 110. 15 Ne 3³ 25 lſt. Wal 1180 1185] ſchiff, und See⸗ „ e e Le dan fene 3850 3680 ber en 120 250 Dtsch, Staatsanlelhen 55 Feſbalberg 26 5 05 89.50 40. Golds Al 94.50 94.50 15 1 19255 5 96,75 98,75 4½ Württ. e, Brauer. Klefnlein 88.— 88, 9 Hanfwerke Füſſen 5 8 1112 18 5 8 15 Sank.- Aktien Seidel Stehen 5 1 e 3 55 1 3 baut 1 5 1 5 L. af 100,7 100,5 vel Elbtal l 10 88— 98— 1 Schlenk; 90 90— 7& Br. 78 78, Teen.0 8 1 f 88. Südd. Eiſenbahn. 60850 4 t..⸗ Anl. 84 97,9 97.80 37 an e e Schuldv. R 2 92.25 92.2545. 5 5 ISBrown. Dover! 82.— be Brauer 122,0. St. om. u. Privat 5 5 93.— a e olom 1 1) 180 Penninger rater 382 DD⸗Bank i 4% Baden 27.97 45 Mannheim 88, e 2.——Schuldverschreilbung. ſement Heidelbg.] 116.7 115,0 Heſſen⸗Naſſ. Gas 88,.— 87. do. Vorz. 5 ank:. Versicherungen % een e g 8 e b wianaſens 2 988, 8589% de, fs esse 580„ de der i 9 Daimlercenz 27 103.8 403:8 L de. Kastl 189,485, Sügers u. 77, 78.80 Rheſnmetal. 18 See een 7 Dad. Aſſerur 1 e Ed 10% 0% H 8 8758855 ieh ö r 10 9225 92 25 5, Vpfbr fai f. 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Stemens Reinig Umtauschobligationen ECC ars e 8 be ee e eee eee e ee Ne, de 19 96 50 9550 do. 1 145.20 ebe badge e e 1 far Scheich. 88— 6250 Vöran Nah. 28802825 S ene ede Feline, Figl cler merk 101 8 . 8 Fache 90 Lu. 3. 95,25 95,25 Industrie-Aktien Lahr, Gebr..„. Ludwigsh. Ak Br.„„... Süd. Zucker nl. von 23 .. 93,50 93.25% ſtyr,Landſ 895 Preuß. Boder dt, Gebrüder 47.25 2 25 Farben.. 158 150,8 öto. Walzmühle 140,0 1880 Teuus Wergbau 9 70 Großkraft Mannheim u. Pfacwerke 1841 99.— anlelden d. com.-Verd, 5 b nf. 24 100 5,1008 LWL in lr 1027 680 81.25] 2g. 618 VII, 10. Unie Fennec Helen 8880, landete„.. 4%.- Weſtf. Elektr. Anl. don 19483 Dberheſſ Pr. Anl.] 130.2 120,2 4% Pr..-Pfbr f. Goldhyb. Pfandbriefe 4% Nh. U. 061008 f Ein. N. 1 3200 ln. 25 8675 e. Giengen f 900 0 7 1650 4% 2 * 1 of„ Maſchinenban 5. 9 stegtepleibeg: A 04) 97s., kygeſetenbanten Half 3 9980 9550 b end rl 1280 1250 Friebes.. b. nie Ae,. ber Steff 2% h dugewoßnußgeran 5 0 4%.⸗Baden 20 90. men Wohn- ½ dayrBodener. ö 4% do. 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Auguſt Juden g die perſön nichtig e Bekannt in einem ar ſes Urteil und die A ſeinem Urt. für den Ja zufolge pri! unterſchiede Vorliegen iſt vom O fechtung den hat oͤie Ge Frage ja fi * Karls rende Gr eines Kraft eine Anzah worfen und rer des Kra der Rüppur und in da Kraftwagen Probefal * St. Ge wald bahn mit der Lok die Fahrgeſt niſche Bean beſtand näm motiven wü Schwarzwald Verſuchszüge und einem lauf der Ja für die ſtän Sommerau ſchafft und i überbeanſpri Tr, Lader Emil Schl geb. Löſſer! Jubilar iſt Reis u. Co der Stellung und ſeiner C lich ihres dr des 25jährig. burtstages d erwieſen. L. Schwet der Kaufmar mit ſeiner Feſt der go einer der ält Forſtwart i. tag begehen. Weinh⸗ Kirchencht nisgemei Beſtehens gemeinde ein erlebens. A ein Feſtgotte Joeſt⸗Man Abend vorgef Führerrede a glieder und zu einer Fei „Müllheimer pfarrer Joeſt * Adelshe mit: Ein C das ſeit Mär, heimer von unterhält, iſt * Pforzhe berichteten m gen, die ein Stiefkind ver ſtillſchwelgend wurde ein 2 eingeleitet. 2 ter, ſich das L wußtlos im! mene Wieder Die Frau wu = Karlsri tungsgerichts! fatthaft ſei, e den den Bet Die Frage n mache es erfo Fällen des Fe = Donaue unden ſetzte ſchwere Rege: Sturm hielt n richtete in den geſät liegt tei Garten. ee d c ue e . 95 3 — 25 11 2 n f g Donnerstag, i 19. S September 19385 Aus Vaden Für nichtig erklärt Urteil gegen Ehe zwiſchen Jude und Arierin. * Karlsruhe, 19. Sept. Der 1. Zivilſenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe hat durch Urteil vom 17. Auguſt eine zwiſchen einer Arierin und einem Juden geſchloſſene Ehe wegen Irrtums über die perſönlichen Eigenſchaften des Ehemanns für nichtig erklärt. Bekanntlich hat das Oberlandesgericht Karlsruhe in einem anderen Falle ebenſo entſchieden gehabt, die⸗ ſes Urteil iſt jedoch vom Reichsgericht aufgehoben und die Anfechtungsklage abgewieſen worden. In ſeinem Urteil hatte das Reichsgericht eine Ausnahme für den Fall zugelaſſen, daß der anfechtende Ehegatte zufolge primitiven Denkens das Weſen des Raſſen⸗ unterſchiedes nur ganz ungenügend erfaßt hatte. Das Vorliegen der tatſächlichen Vorausſetzungen hierfür iſt vom Oberlandesgericht feſtgeſtellt und der An⸗ fechtung demgemäß ſtattgegeben worden. Inzwiſchen hat die Geſetzgebung des neuen Deutſchland dieſe Frage ja für die Zukunft eindeutig geklärt. Mit dem Kraftwagen in marſchierende SA * Karlsruhe, 19. Sept. In eine marſchie⸗ rende Gruppe SA gefahren iſt der Führer eines Kraftwagens auf der Ettlinger Straße, wobei eine Anzahl von Marſchteilnehmern zu Boden ge⸗ worfen und vier Mann verletzt wurden. Der Füh⸗ rer des Kraftwagens, ein gewiſſer Eugen Rüger aus der Rüppurrer Straße 20, wurde feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Der Kraftwagen wurde ſichergeſtellt. Probefahrten auf der Schwarzwaloͤbahn * St. Georgen, 19. Sept. Auf der Schwarz ⸗ waldbahn werden zur Zeit Fahrverſuche mit der Lokomotive b 10 unternommen, um einmal die Fahrgeſchwindigkeit und niſche Beanſpruchung der Maſchine feſtzuſtellen. Es beſtand nämlich die Auffaſſung, die ſchweren Loko⸗ motiven würden auf den langen Steigungen der Schwarzwaldbahn zu ſehr beanſprucht werden. Die Verſuchszüge waren mit mehreren D⸗Zug⸗Wagen und einem Prüfungswagen ausgeſtattet. Der Ver⸗ lauf der Fahrten ergab, daß die Lokomotive P 10 für die ſtändig ſteigende Strecke von Hornberg bis Sömmerau eine Stundenleiſtung von 65 Kilometern ſchafft und in ihrer Keſſelanlage in keiner Weiſe überbeanſprucht wird. Ir. Ladenburg, 19. Sept. Hier feierten Prokuriſt Emil Schleininger und ſeine Ehefrau Lina geb. Löſſer das Feſt der Silberhochzeit. Der Jubilar iſt ſchon über 3 Jahrzehnte in der Firma Reis u. Co., Mannheim⸗ Friedrichsfeld, in leiten⸗ der Stellung— Dem Jubelpaar, Herrn J. Koo b und ſeiner Ehefrau Mina geb. Renz, wurden anläß⸗ lich ihres dreifachen Jubiläums, der Silberhochzeit, des 25jährigen Geſchäftsjubiläums und des 50. Ge⸗ burtstages der Silberbraut, mannigfache Ehrungen erwieſen. L. Schwetzingen, 19. Sept. In dieſen Tagen kann der Kaufmann Chriſtian Hermann Ueltzhöffer mit ſeiner Frau Thereſia geb. Staudt das Feſt der goldenen Hochzeit begehen.— Als einer der älteſten Einwohner kann am Donnerstag Forſtwart i. R. Franz Haas ſeinen 82. Geburts⸗ tag begehen. Weinheim, 18. Sept. Am Sonntag feierte der Kirchenchor der evangeliſchen Johan⸗ nisgemeinde den Tag ſeines 50 jährigen Beſtehens. Es war für die geſamte Kirchen⸗ gemeinde ein Tag ſtolzer Freude und innerſten Mit⸗ erlebens. Am Vormittag fand in der Stadtkirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem Stadtpfarrer Joeſt⸗ Mannheim die Feſtpredigt hielt. Der am Abend vorgeſehene Gemeindeabend wurde wegen der Führerrede auf den Nachmittag verlegt. Die Mit⸗ glieder und die Geſamtgemeinde verſammelten ſich zu einer Feierſtunde bei Mitglied Bienhaus im „Müllheimer Tal“. Die Feſtanſprache hielt Stadt⸗ pfarrer Joeſt⸗Mannheim.. * Adelsheim, 19. Sept. Das Bezirksamt teilt mit: Ein Ehriſten mädchen von Schlierſtadt, das ſeit März 1934 mit dem Juden Sem Böttig⸗ heimer von Kleineicholzheim ein Verhältnis unterhält, iſt in Schutzhaft genommen worden. * Pforzheim, 19. Sept. Vor einigen Tagen be⸗ berichteten wir über ſchwere Mißhandlun⸗ gen, die ein Stiefvater an ſeinem 12 Jahre alten Stiefkind verübt und die die Mutter des Kindes ſtillſchweigend zugelaſſen hatte. Gegen die Eheleute wurde ein Verfahren wegen Kindesmißhandlung eingeleitet. Aus dieſem Grunde verſuchte die Mut⸗ ter, ſich das Leben zu nehmen. Sie wurde be⸗ wußtlos im Bett aufgefunden. Sofort unternom⸗ mene Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Die Frau wurde ins Krankenhaus gebracht, Karlsruhe, 19. Sept. Der Badiſche Verwal⸗ tungsgerichtshof hatte die Frage zu prüfen, ob es katthaft ſei, daß die Polizei ihre Verfügun⸗ den den Betroffenen nur telephoniſch mitteile. Die Frage wurde bejaht. Der moderne Verkehr mache es erforderlich, daß ſich die Polizei in eiligen Fällen des Fernſprechers bediene. Donauneſchingen, 19. Sept. In den Mittags⸗ ſtunden ſetzte ein ſchwerer Sturm ein und ſchob ſchwere Regenwolken am Firmament hin. Der Sturm hielt nahezu den ganzen Nachmittag an und richtete in den Obſtgärten ſchweren Schaden an. Wie geſät liegt teilweiſe das jetzt nahezu reife Obſt im arten. III Neue Mannheimer 3 zum anderen die tech⸗ 2 N 2 N * a g S III eitung/ Abend⸗Ausgabe Volksjagen des badiſchen Frankenlandes Boxbergs Name Ehe Boxberg dieſen Namen führte, wurde es ein⸗ mal ſo lange belagert, bis es keine Lebensmittel mehr hatte. Da ließ ein kluger Schneider ſich in eine Bockshaut nähen und ſchritt dann auf allen vieren auf der Stadtmauer hin und her. Als die Feinde das ſtattliche Tier ſahen, ließen ſie die Hoffnung, den Ort bald auszuhungern, fahren und hoben die Be⸗ lagerung auf. Zum Dank für die glückliche Errettung legte ſich das Städtlein für ewige Zeiten den Namen Bopberg bei. Der Schwedenhut zu Schillingſtabt Das Dorf Schillingſtadt im Bauland war früher viel größer als heutzutage und war von Mauern umgeben. Zur Zeit, als die Schweden im Franken⸗ land hauſten, wollte einmal ein Trupp Soldaten in das von Menſchen und Tieren faſt leere Dorf ein⸗ dringen. Da ſetzte ſich ein Bürger auf ein Pferd und ſprengte lärmend hinter der Mauer hin und her, um den Feind zu täuſchen. Ein Mädchen ſchoß aus der Torwohnung über dem unteren Tor und ſtreckte einen Schweden nieder, deſſen Hut als Wahrzeichen am Tore angenagelt wurde. Dadurch entmutigt, zo⸗ gen die Feind ab. Des Rieſenkönigs Kirche Vom Maintal her waren die Rieſen in den Taubergrund gekommen, wo ſie ſich von Sankt Lioba taufen ließen. Zum Danke für die Glaubens⸗ vermittlung ließ der Rieſenkönig an der Stelle, wo er am Grünbach die Taufe erhalten hatte, eine ſchöne Kirche erbauen, Mit ſeinem Hammer machte er die großen Bauſteine ſelbſt zurecht. Bei der Weihe der Kirche war die fromme Lioba ſelbſt zugegen. Am Schluſſe des Feſtes warf der Rieſenkönig ſeinen zentnerſchweren Hammer nach Oſten und verſprach, da, wo er niederfalle, eine zweite Kirche zu bauen. Zwei Stunden Wegs entfernt, bei Oberwittighauſen, war er niedergefallen. Bald ſtand dort eine ähnliche Kapelle wie in Grünsfeldhauſen. Auch dieſer Bau gefiel dem Rieſenkönig ſo gut, daß er auf Hammer⸗ wurfsweite eine dritte Kirche erbauen ließ. So iſt zwei Stunden Wegs von Oberwittighauſen gegen Oſten die Kirche im Dorfe! urettersheim erſtanden. Im Volksmunde iſt aber heute noch das Wort im Schwang: Grünfeldshauſen, Oberwittighauſen und Gaurettersheim liegen nur hammerwurfsweit von⸗ einander. Der Waſſermann von Gamburg Bei Gamburg hält ſich in der Tauber ein Waſſermann auf, den man oft unter einem Bo⸗ gen der Brücke plätſchern hört. In der Hand trägt er einen langen Haken, wie ihn die Fiſcher führen. Damit greift er nach den Kindern, die ſich zu nahe an den Fluß begeben, und zieht ſie in das Waſſer. Damit ſie ihm nicht entfliehen, ſetzt er ſie unter die alten Töpfe, die dort von den Leuten ins Waſſer ge⸗ worfen werden. Nur am Samstag zwiſchen 12 und 1 Uhr mittags dürfen ſie hervor und miteinander ſpielen. Aber er hält ſtrenge Wacht. Wenn jemand ſich am Ufer zeigt, treibt er die Kinder raſch in ihr Gefängnis. Einſt ging eine Schar Gamburger Butterweiber beim Morgengrauen über die Brücke, um ihre Ware nach Wertheim auf den Markt zu tragen. Da hörten ſie das Plätſchern des Waſſermannes unter dem Brückenjoch. Eine Butterfrau ſagte:„Ich muß doch einmal ſehen, wie der Waſſermann ausſieht!“ Die anderen verſuchten, ſie abzuhalten; aber ſie ging ſo weit, bis ſie unter die Brücke ſehen konnte. Ihren Gefährtinnen erzählte ſie dann, der Waſſermann ſei ein ſchöner großer Mann mit ſchwarzen Haaren und einem kurzen krauſen Bart; bis an die Hüften rage er aus dem Waſſer; er habe ſie mit ſeinen hellen Augen ſo ſcharf angeblickt, daß ihr ein Stich durchs Herz gegangen ſei. Die Frau wurde trübſinnig, kränkelte und ſtarb nach ſechs Wochen. Des Waſſer⸗ manns Augen hätten ihr den Tod gebracht. Die Gründung des Kloſters Bronnbach Als Bernhard von Clairveaux auf ſeiner Pilger⸗ fahrt nach Wertheim kam, zeigte er eines Tages nach einer Wildnis und ſprach:„Dort wird ein Kloſter eines Ordens gegründet werden.“ Dieſe Weisſagung erfüllte ſich bald. Einige fränkiſche Edelleute beſchloſ⸗ ſen, ein Ziſterzienſerkloſter zu ſtiften. Als ſie dafür im ſtillen Taubertal einen geeigneten Platz ſuchten, flogen plötzlich aus jener Gegend drei weiße Lerchen mit fröhlichem Trillern in die Luft empor. Darin erblickten die Edelleute einen Fingerzeig Gottes und bauten an der Stelle das Kloſter Bronnbach. Der Abt des neuen Kloſters nahm in ſein Wappen die drei Lerchen auf. Doktor Luther in Wertheim Auf der Reiſe zum Wormſer Reichstag kam Dok⸗ tor Luther nach Wertheim, wo er im„Adler“ ein⸗ kehrte und die Bratwürſte, die er aß, noch ſchuldig iſt. Als er von der Eichelsſteige der Stadt anſichtig wurde, ſprach er: Vom Feuer hat Wertheim nichts zu befahn; Im Waſſer aber wiroͤs untergahn. Am den Schutz des Iſteiner Klotzes Gefährlicher Steinbruch? Eine Beſprechung in Iſtein zur Erhaltung dieſes einzigartigen Naturdenkmals +Iſtein, 19. Sept. Der Iſteiner Kloß, der zwiſchen den Städten Müllheim und Baſel aus der grünen Rheinebene zum Himmel ragende gewaltige Kalkſels, iſt ein wahres Prachtſtück, das hier die Natur am Oberrhein geſchaffen hat. Alles geſchieht, um dieſes einzigartige Denkmal unberührt und unangetaſtet zu erhalten. Schon vor einiger Zeit wurde der Iſtei⸗ ner Klotz um ſeiner Flora und Fauna willen unter Naturſchutz geſtellt. Da nun ſeit einigen Wochen ein in unmittelbarer Nachbarſchaft des Felſens gele⸗ gener Steinbruch wieder in Betrieb genommen wurde, lag es nahe, daß die Vereinigungen, die ſich der Heimatpflege und insbeſondere der Hut des Iſteiner Klotzes von jeher gewidmet haben, mit der Frage beſchäftigten, ob dieſes grandioſe Felſenwerk, das auf jeden Reiſenden, der im D⸗Zug durch die Ebene fährt, einen beſonderen Zauber ausübt, vor einer Zerſtörung durch die nahe Induſtrie genü⸗ gend geſchützt ſei. An einer Beſprechung, zu der an Ort und Stelle eingeladen worden war, nahm für den Lan⸗ desverkehrsverband Baden deſſen ſtellvertretender Vorſitzender, Bürgermeiſter Regierungsrat a. D. Graf⸗Badenwefler ſowie für den Landesverein Badiſche Heimat Profeſſor Hermann Eris B uſſe teil. Die Verhandlungen ergaben, daß berechtigte Hoffnung beſteht, der Steinbruch in der nördlichen Flanke des Felſenriffes des Iſteiner Klotzes werde dieſen unter allen Umſtänden nicht antaſten. Doch wird die„Arbeitsgemeinſchaft zur Pflege der Ge⸗ ſchichte des Markgräfler Landes“ in Verbindung mit allen anderen Verbänden, die ſich für Natur⸗ und Heimatſchutz einſetzen, eine Eingabe ausarbeiten, in der die Geſichtspunkte vertreten werden ſollen, deren Wahrung für die Beſchützung der Iſteiner⸗Klotz⸗ Landſchaft erforderlich iſt. Vor allem im Wander⸗ verkehr Oberbadens zählt der Iſteiner Klotz zu den am meiſten aufgeſuchten Stätten heimatgeſchichtlicher und landͤſchaftlicher Bedeutung. Erfreulicherweiſe braucht man nicht daran zu zweifeln, daß auch die zuſtändigen Behörden nichts verſäumen werden, dem prächtigen„Klotz“ am Oberrhein— unter Anwen⸗ dung der verſchärften Naturſchutz⸗Beſtimmungen— jegliche Beſchirmung angedeihen zu laſſen. Aus der Pfalz „Geſundes Volk Glückliches Reich“ Austellung der NSW in der Hindenburghalle * Ludwigshafen a. Rh., 18. Sept. Am Samstag⸗ vormittag wird in der großen Halle des Hin den⸗ burg⸗Parkes eine Ausſtellung der NS- Volkswohlfahrt eröffnet, in der jeder Volks⸗ genoſſe feſtſtellen kann, zu welchen Zwecken die von der NSVim Laufe der Jahre geſammelten Mittel Verwendung fanden. Die Halle iſt in zwei Abtei⸗ lungen eingeteilt. Die eine Hälfte dient in erſter Linie der Aufklärung über unſer Volk und unſere Raſſe. Dieſer Teil der Ausſtellung wurde vom Kreiszweckverband für Geſundheitsfürſorge zur Ver⸗ fügung geſtellt und iſt als Wanderausſtellung gedacht. Die Tafeln und Modelle ſind vom Hygiene⸗Muſeum in Dresden hergeſtellt worden. Wir ſehen die Wan⸗ derung der Indogermanen und Germanen, den Kult der Germanen, germaniſche Schöpferkraft in der Kunſt und in einer beſonderen Abteilung das Ger⸗ manentum in der Weſtmark. Dieſe Sonderſchau gruppiert ſich um den Brunholdisſtuhl und zeigt u. a. Fundſtücke aus den Dürkheimer Fürſtengräbern. Der Abſchluß dieſes Teils, in dem wir die Gefahren erkennen, die dem germaniſchen Menſchen von Oſten und Weſten bedrohen, aber auch die Fremdkörper, die er in ſeinem eigenen Volk jahrelang beherbergte, leitet über zu der eigentlichen NSV⸗Ausſtellung. Hier wird als Hauptmerkmal der Arbeit der NS hervorgehoben, daß nur der Menſch, der für das deutſche Volk wertvoll iſt, von der NS gefördert und betreut wird. Es folgen dann im einzelnen Darſtellungen der umfangreichen Leiſtungen in der Wohnungshilfe, in der Bettenhilfe, in der Arbeit für Mutter und Kind, das Tuberkuloſehilfswerk uſw. Einen breiten Raum nimmt zum Schluß die im Saarland geleiſtete Sonderarbeit ein. Blick in das Oggersheimer Nathaus nd. Oggersheim, 19. Sept. Hier fand ſich der Stadtrat wieder zu einer öffentlichen Sitzung zu⸗ ſammen, in der die Gemeinde⸗ Rechnung für 1934/35 abgehört wurde. Die Rechnung weiſt ge⸗ genüber dem Vorjahre einen günſtigeren Abſchluß auf. Die Mehrausgabe bzw. die Zahlungsrückſtände haben ſich um 115000 Mark gegenüber 1933/34 ver⸗ ringert. Außevdem weiſt die Jahresrechnung eine Vermögenszunahme um 135000 Mark auf. Nach Abhörung der Jahresrechnung wurde noch ein Nachtragshaushalt für 1933/36 aufgeſtellt. Es konnte die im ordentlichen Haushalte vorgetragene Mehr⸗ ausgabe um 23 000 Mark verringert werden. Die Entwicklung des diesjährigen Gemeindehaushaltes iſt vecht zufriedenſtellend. An die finanztechniſchen Beratungen ſchloſſen ſich noch Beſchlüſſe über eine vereinfachte Satzung über öffentliche Bekannt mach⸗ ungen und über Grundſtücksangelegenheiten an. 5. Seite/ Nummer 432 Wenn ſich ein Kraftwagen überſchlägt Dürkheimer Lieferwagen in Kaiſerslautern verunglückt * Kaiſerslautern, 19. Sept. Am Dienstagnach⸗ mittag wollte der Obſthändler Ehrlich aus Bad Dürkheim mit ſeinem Lieferwagen von hier aus nach Hauſe fahren. In der Bismarckſtraße fuhr er mit ſeinem Wagen, in dem ſich noch ſeine Frau be⸗ fand, gerade an der Kreuzung mit der Zriedrich⸗ ſtraße vorbei, als aus dieſer ein Perſonenwagen kam und mit dem Lieferwagen zuſammenſtieß. Dieſer ſtellte ſich durch den Druck ſofort vorn ſteil in die Höhe und ſtürzte zur rechten Seite auf den Bürgerſteig, die Inſaſſen unter ſich begra⸗ bend. Auch der Perſonenwagen wurde zur Seite geſchleudert und umgelegt. Sofort herbeigeeilte Paſ⸗ ſanten befreiten die Eheleute Ehrlich aus ihrer ge⸗ fährlichen Lage. Ehrlich hatte ſchwere Kopf⸗ wunden und einen Schnitt in die Schlagader am Handgelenk davongetragen. Von zwei Paſ⸗ ſanten, die im Augenblick des Zuſammenpralls an der Unfallſtelle waren, erlitt eine Frau Schnitt⸗ wunden am Rücken, ein Schulkind innere Verletzungen. Der Lieferwagen iſt faſt voll⸗ kommen zertrümmert. Auf der Stelle tot Radfahrer fuhr gegen einen Perſonenkraftwagen — Berghauſen b. Speyer, 19. Sept. Vor der Straußwirtſchaft Zimmermann zwiſchen Mechters⸗ heim und Berghauſen, ereignete ſich nachmittags ein Verkehrsunfall, der ein Todesopfer zur Folge hatte. Der 47 Jahre alte Bahnarbeiter Wil⸗ helm Schall aus Heiligenſtein, der mit dem Fahr⸗ rad unterwegs war, fuhr auf einen ihm entgegen⸗ kommenden Perſonenkraftwagen aus Pirmaſens auf. Er erlitt einen Schädelbruch und war auf der Stelle tot. Die Schuld an dem Unfall ſoll den Verunglückten ſelbſt treffen. Arbeitsſcheue kommen ins Konzentrationslager Eine Verfügung des Pirmaſenſer Oberbürgermeiſters * Pirmaſeus, 19. Sept. Der Oberbürgermeiſter hat die Unterbringung von ſechs Perſonen im Konzentrationslager in Dachau zunächſt auf die Dauer von drei Monaten beſchloſſen. Es handelt ſich um einen gewiſſen Hermann Hafner wegen Arbeitsſcheu und Unterhaltsentziehung, Leo Ackermann wegen Unterhaltsentziehung, wegen Arbeitsſcheu, Fritz Weiß wegen Trunkenheit und Unterhaltsentziehung, Ernſt Woll wegen Trun⸗ kenheit und Unterhaltsentziehung, Willi Neuhard wegen Arbeitsſcheu. Weiter wurden zwei Perſonen in oͤie Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klingenmünſter ge⸗ bracht. Außerdem wurde ein Junge vom Münchwei⸗ ler Hof, der ſeiner Mutter wegen einer Beſtrafung entlaufen war, in die Erziehungsanſtalt nach Queichheim gebracht. * Ludwigshafen, 19. Sept. Die nächſte Geſchüfts⸗ ſtenographen⸗ und Maſchinenſchreibprüfung der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer für die Pfalz in Lud⸗ wigshafen a. Rh. findet am 17. November in Pirmaſenss ſtatt. * Kaiſerslautern, 19. Sept. Bei der in An⸗ weſenheit des Landesführers Exz. v. Oidtmann in Ludwigshafen a. Rh. durchgeführten Ausſchie⸗ ßung der Meiſterſchaft im Landes ver⸗ band Kurpfalz gelang es der Schützeng ruppe drr Kriegerkameradſchaft„Barbaroſſa“, mit 594 Ringen die Landesmeiſterſchaft zu erringen. Mit ödie⸗ ſem Sieg erwarb ſich die Schützengruppe auch die Teilnahmeberechtigung für die am 13. Oktober aus⸗ zuſchießende Meiſterſchaft des Kyffhäuſerbundes und die Ausſchießung um den Reinhard⸗Pokal, Schweres Schadenfeuer im Odenwald Zwei Scheunen mit landwirtſchaftlichen Maſchinen vernichtet Vielbrunn, 19. Sept. Aus bisher unbekann⸗ ter Urſache brach in der mit Erntefrüchten gefüllten Scheune des Wagners Laudenberger Feuer aus, das alsbald auf die Scheune des Schuhmachers Weyrich übergriff. Die Flammen fanden an den großen Mengen Wagner⸗ und Brennholzes, unaus⸗ gedroſchenen Getreides, Hen und Stroh reiche Nah⸗ rung, und bald lagen beide Scheunen in Schutt und Aſche. Während das Vieh unter größ⸗ ten Anſtrengungen gerettet werden konnte, gingen die landwirtſchaftlichen Maſchinen verloren. Nur dem tatkräftige Eingreifen der Feuerwehren iſt es zu danken, daß die Wohnhäuſer, die allerdings unter Waſſer gehalten werden mußten, nicht ebenfalls den Flammen zum Opfer fielen. Lampertheimer in Sachſen tödlich verunglückt * Lampertheim, 19. Sept. Der 22jährige Willy Kottmann von hier, der ſeit einigen Monaten in einer Motorradfabrik in Zwickau beſchäftigt war, erlitt auf einer Fahrt mit dem Kraftrab in Sachſen einen Unfall, der den Tod des jungen Mannes zur Folge hatte. * Worms, 19. Sept. Nachmittags ereignete ſich an der Zuckerfabrik Rheingau ein Ver kehrsun⸗ fall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer ge⸗ fallen iſt. Ein neun Jahre alter Junge war damit beſchäftigt, von dem dort ſtehenden Nußbaum mit Steinen Nüſſe herunterzu werfen. Als er einem herabfallenden Stein aus wich, ſprang er zu weit auf die Fahrbahn und wurde im ſelben Augen⸗ blick von einem vorbeifahrenden Kraftwagen er⸗ faßt, der nur ein mäßiges Tempo fuhr. Der Junge wurde überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er im Stadtkrankenhaus geſtorben iſt. ee Otto Ruf 2277FCFECCCCCCT0T0T0T7T0TVTVTCTCTTTTTTT 1 3 1 5 14 J 13 6. Seite/ Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 19. September 1935 Im Hanoͤball jetzt voller Vetrieb Die Bezirke und Kreiſe ſetzen ebenfalls ein nächſten Sonntag haben auch die Staffeln d Kreisklaſſen die erſten Begegnungen e überall wieder das Ringen, das Meiſter Beſtmannſchaft und Staffelſieger feſtſtellt, gleich⸗ ewigen Wechſel Auf⸗ und Abſtieg entſcheidet, im Waldhof und Polizei Karlsruhe haben in der erſten Klaſſe noch nicht eingegriffen. Die Karls⸗ ruher ſetzen auch am nächſten Spieltag noch aus. Tgoͤe Ketſch und TS V Nußloch kamen zu ihren erſten Beimſi dort zogen der TV Ettlingen und unſer VfR den Kürzeren. In Weinheim da⸗ gegen ließ ſeinem Antrittsſpiel der TV Secken⸗ heim durch einen beachtlichen, nicht leicht in den Schoß gefallener ieg aufholen. Am nächſten Sonntag gibt es auch wieder nur 3 Spiele. Dadurch aber, daß die Paorungen das Zuſammentreffen der ſtärkſten Mannſchaften ergeben, die alle mehr oder weni Anſpruch auf die erſten Plätze erheben Hürfen, liegt über dieſem zweiten Spieltag bereits ein beſon⸗ derer Reiz. Es ſpielen am 22. September: TS Nußloch— S Walbhof TV Seckenheim— fg Mannheim Tade Ketſch— TV 62 Weinheim Die Nußlocher Turner ſpielen alſo wiederum zu Houſe, nachdem wegen des Fußball⸗Pokaltreffens auf dem Waldhof, der Meiſter die Rolle des Gaſtgebers nicht übernehmen un. Wenn dazu als weiterer Nachteil auch noch die Erſatzeinſtellung für Müller kommt— den wir hoffentlich bald wieder in den Reihen ſeiner Kameraden ſehen können— wird ſich die Waldhofelf, gewitzigt durch das vorige:7, den Auftakt nicht ſo leicht verderben laſſen. Vorſicht iſt allerdings am Platze. Rechnet man für das Spiel in Secken heim mit dem Ehrgeiz des Benjamins auf der einen Seite, und mit der noch unfertigen, nun auch noch geſchwächten VfR⸗⸗ Mannſchaft andererſeits, dann ſtehen die Aktien der Turner Zweifel höher im Kurs; es ſei denn, wie wir es manchr n in den letzten Jahren erlebt haben, daß die recht unbeſtändig gewordenen Raſenſpieler wieder ein⸗ mal, und wenn man es am wenigſten erwartet, ſich zu⸗ ſammenreißen. Da wir an einem Siege der Tgde Ketſch auch über den TV 62 Weinheim nicht zweifeln, iſt die Wahr⸗ ſcheinlichkeit ziemlich ſicher, daß auch am nächſten Sonntag in Seckenheim und Ketſch mit zwei Erfolgen der Platz⸗ beſitzer und in Nußloch mit einem ſolchen der Gäſte ge⸗ rechnet werden kann. Die ſtartbereite Bezirksklaſſe Das Aufgehen des PS V Mannheim in den Hei⸗ delbe Verein hat Mannheim, außer Phönix und 08, den Verluſt einer weiteren Abteilung und auch der nord⸗ badiſchen Bezirksklaſſe den Ausfall einer Mannſchaft ge⸗ bracht, ſo daß den beiden Staffeln ſtatt wie bisher 20, nur noch 19 Mannſchaften angehören. So erwarten die 10 Vereine in der Staffel 1 und 9 Mannſchaften in der Staffel 2 am kommenden Sonntag die erſten Begegnungen. In der Staffel 1 ſind vom alten Stamm noch dabei: DV Jahn, MT, TV 1846, TW Friedrichsfeld und Poſt. Dazu kommen mit Tg Oftersheim, Tgde Laudenbach und D Viernheim drei Aufſtiegs kandidaten und von der Staffel 2 Tg Jahn Weinheim ſowie TW Leutershauſen. Das iſt wiederum eine recht ſpielſtarke Zehner⸗Staffel, aus der Poli Mannheim und TW Seckenheim, durch den Abſtieg 2 Rhei und SpVg 07, ſowie infolge Auf⸗ löfung Tach Lindenhof gegenüber dem vorigen Jahre aus⸗ geſchieden ſind. Die fünf neuen Mannſchaften werden dafür ſorgen, daß die Spiele und der Verlauf ſich noch wechſelvoller ge⸗ ſtalten wird. TV 1846 TV Friedrichsfeld TW Leutershaunſen— MTG TV Viernheim— TV Jahn Neckarau Poſt— Tgde Laudenbach Tig Oftersheim mit Ta Jahn Weinheim ſind demnach am Sonntag noch nicht mit von der Partie. Alte Bekannte treffen ſich nur auſ dem 1846er⸗Platz. Die drei anderen Treffen dagegen ſind als erſtmalige Begeg⸗ nungen zwiſchen den beteiligten Mannſchaſten zu werten. Auf den Ausgang der Spiele und die Ergebniſſe vom erſten Spieltag ſind wir beſonders geſpannt. 5 5 5 Die Grundlage der Sbaffel 2 bilden weiterhin Tgade Ziegelhauſen, Polizei Heidelberg, TV Rot, Tgde St. Leon, Tbd Neulußheim, TV Handſchuhsheim. Der Ab⸗ gang von Jahn Weinheim und Leutershauſen in Staffel 1, ſowie der Abſtieg von Tbd Hockenheim und TV Brühl in die Kreisklaſſe, wird ausgeglichen durch den TV Hocken⸗ heim, der von der Gauklaſſe zurückkommt, ſowie durch SV St. Leon und TSW Schönau als Aufſteigende der Kreisklaſſe. Der Plan für den 27. September ſieht vor, das Zuſammentreffen von: TS Schönau— T Hockenheim Tade St. Leon— Tgde Ziegelhauſen Tbd Neulußheim— SV St. Leon TV Handſchuhsheim— TV Rot Die„Staffelneulinge ſind alſo alle im Kampf, lediglich Polizei Heidelberg bleibt ſpielfrei. Die neue Kreisklaſſe im Handball Wochenfriſt hoben wir auch die Neueinteilung der ſe kurz geſtreift. Die Südſtaffel— die fel 3— des Kreiſes Mannheim iſt künftig⸗ hin ſelbſtändig als neuer Kreis Schwetzingen mit 7 Mannſchaſten in der 1. Kreisklaſſe unter Hinzunahme TV Eppelheim und St. Ilgen.. r den Kreis Mannheim bleiben nun noch 2 Staffeln, in die ebenfalls je 7 Mannſchaften eingereiht ſind. Aus der Nachbarſchaft tauchen hier neu auf Tuspode Ladenburg und TV Neckarhauſen. Im übritzen iſt eine teilung vorgenommen worden, ſo daß man von einer 0 1 ücdſtoffel ſprechen kann. Die Kreks⸗ Sonntag ebenfalls ihren Betrieb auf mit Kreis Mannheim: Staffel 1: TV Waldhof— Tbd Germania, Amicitia Viernheim— Tſchft Käfertal, Reichs⸗ bahn Spg 07. Der T Sandhofen iſt ſpielfrei. 5 Staffel 2: DV Brühl— TW Neckarhauſen, TV Rheinau gegen FC Germania Friedrichsfeld, Vfs Neckarau— Tbd Jahn Seckenheim. Spielſrei iſt TuSpogde Ladenburg. 5 Schwetzingen: Tbd Hockenheim— TW Schwetzin⸗ St. Ilgen TuSpde Oftersheim, SV 98 gen TV Eppelheim. Ohne Spiel DW Kirrlach. * Frauenmannſchafben laſſen ſich noch etwas Einmal ſtehen genügend Spieltage zur Verf die Entſcheidungen herbeizuführen, zum ande Unterbringung der Frauenſpiele im Ge⸗ ſan er Vereine nicht immer einfach. Es iſt 0 mäßig, wenn Kehl, in deſſen Händen die Durchführung wiederum liegt, dieſe Woche die betreffen⸗ den Vereinsvertreter zuſammenruft, um alle Vorfragen in einer Beſprechung zu klären. Die Doppelſpieſe begannen Meiſterſchaften der Tennislehrer Am Ber Roſeneck nahmen am Mittwoch bei den Me der Tennislehrer die Deqppelſpiele ihren Anfang ie Favoritenpaare zogen ungefährdet eine Runde weiter. Im Einzel wurde nach Erledigung der antsſtehenden Spiele der zweiten Runde die dritte in An⸗ griff genommen. Die Sieger dieſer Treffen gelangen be⸗ reits unter die„letzten Acht“, die in einer weiteren Runde des die 1. bis 4. und 5. bis 8. feſtſtellen werden. Hans Nüßlein zog als Erſter in die nächſte Runde. Die Ergebniſſe: ſchnig— Kautz 816, 613 924, 577, 624, 9 Einzel: Go Stapenhorſt— :4,:4,:6,:2 Richter— Dickhoff Doppel: :1,:3; Blenk⸗Böhr Borries⸗Hacker atz:6,:6, Schulz⸗Wendland Jacke P. Hopfenheit:4,:5,:4; Rahmiſch⸗Zank— Di Sol:4,:1; Meſſer⸗ ſchmidt⸗R. Schönem E 6 6, 61 Hemmes⸗Gödraad Prob 825 621, 617 Fabra⸗Rohde— Bonnie⸗Wo 9,:4; Huhn⸗Abel— Scheel⸗Tümmel Eine deutſche Tennis-WMellrangliſte Der Berliner Tennisſachmann Schriftleiter E. Schön⸗ born veröffentlicht in der„Dag“ eine Weltrandeiſſe der Tennisſpieler folgenden Ausſehens: Männer: 1. Perry, 2. v. Cra m 35 4. Alliſon, 5. Auſtin, 6. Busdge, 7. Wood, 8. R. 9. Borotra, 10. Grant. Frauen: J. Moody⸗Wills, 2. Jacobs, 3. Sper= Krahwinkel, 4 Mathieu, 5. Stammers, 6. Fabyan⸗Palfrey, 7. Round, 8. Payot, 9. Jeörzejowſka, 10. A u ß e m. Ein Groß ampf: Hower— Bärlund Vor einem Jahr erkämpfte ſich der in Schweden lebende finniſche Schwergewichtler Gunnar Bärlund die E uropa⸗ meiſterſchaft der Amateure. Er trat dann ſofort in das andere Lager über, wo er ſich innerhalb Jahresfriſt einen guten Namen machte. Er verlor in ſeiner Laufbahn als Berufsboxer keinen Kampf, doch muß berückſichtigt werden, daß die Gegner, die er„erledigte“, alle zur zweiten Klaſſe zählten. Bemerkenswert war ſein entſcheidender Sieg über den Deutſchen Arno Kölblin. Zweifellos iſt der ſtarke Finne ein„kommender Mann“, der nun am Freitag abend im Berliner„Neue⸗Welt⸗Ring“ erſtmalig vor einer größe⸗ ren Aufgabe ſteht: er hat es mit Vinzenz Hower, un⸗ ſerem Schwergewichtsmeiſter, zu tun. Nach dieſem Kampf wird man einen Maßſtab haben, was der nun ſchon 29 jährige Finne überhaupt kann und ob er ein Anrecht auf einen Kampf um die Europameiſterſchaft hat. Im Rahmen⸗ programm kämpfen Vogel(Berlin)— Hieber(Jugo⸗ ſlawien); Seisler(Berlin)— Stary(Prag)]; Engels (Köln)— Prezybilſki(Potsdam); Wallner(Düſſeldorf)— Metzger(mannheim). Sneue Kraftwagen⸗Welthöchſtleiſtungen 24 Stunden mit 226 Kilometerſtunden Unter Kontrolle unternahm der erfolgreiche amerika⸗ niſche Kraftwagen rennfahrer Georges Eyſton auf der be⸗ währten Rennſtrecke bei Salt Lake(Kalifornien) in den letzten Tagen auf ſeinem Rolls Royee⸗Wagen„Speed of the Wind“ neue Höchſtleiſtungsverſuche, die durchweg von Erfolg waren. Der Amerikaner verbeſſerte ſämtliche be⸗ ſtehenden Höchſtleiſtungen von 2000 Kilometer an bis zu 24 Stunden. 24 Stunden lang ſteuerte Eyſton mit Ab⸗ löſungen ſeinen Wagen und legte in dieſer Zeit eine Strecke von 5427,560 Kilometer zurück, während es die Engländer „nur“ auf 5 201,5 Kilometer brachten. Dabei fuhr Eyſton eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 6,149 Kilometer⸗ ſtunden und überbot ſomit die bisherige Leiſtung von Cobb von 217,019 Km.⸗Std. ganz erheblich. Seine Höchſtgeſchwin⸗ digkeit bei dieſer Rekordjagd betrug 239,448 Kilometer⸗ ſtunden. awford, enzel, * Vom Pferd zum Motor. Ein Querſchnitt durch 2000 Jahre in Erzählungen. Von Oberſtlt. a. d. Benary. Erſcheinungsjahr 1935, 123 Seiten, mehrfarbiger Umſchlag, 6 ganzſeitige Bilder. as Buch will nicht in die wiſſen⸗ ſchaftliche und fachtechniſche Erörterung der Frage ein⸗ greifen, wem der Vorrang gebühre, dem Pferde oder dem Motor. Es will in unterhaltender Form darſtellen, was das Pferd als Waffengefährte des Menſchen geleiſtet hat, wie allmählich der Motor an ſeine Seite getreten iſt und welche Rolle beide in Zukunft zu ſpielen berufen ſind. Ein Zeitraum von 2000 Jahren rollt in 20 Erzählungen vor dem Leſer ab. ie griechiſchen Streitwagen donnern über die trojaniſche Ebene, Ritterfähnlein und Reitergeſchwader brauſen über das Blachſeld. Die Reiterzüge eines Dſchingis Kahn, eines Johann von Werth, die Geſtalten der Reiter⸗ führer des großen Königs, die Attacken von Hohenfriedberg und Mars la Tour werden lebendig. Dem Pferde des Welt⸗ krieges wird ein Denkmal geſetzt. Das erſte Auftauchen des Motors als ſtrotegiſches Transportmittel in der Marne⸗ ſchlacht, als Tank in der Abwehrſchlacht vom 8. Auguſt, dem ſchwarzen Tag des deutſchen Heeres wird gewürdigt. Ma⸗ növerbilder führen in die Gegenwart und eine militäriſche Phantaſie„Der Seydlitz der Zukunft“ weiſt die Wege vor⸗ wärts in die Welt des„Fliegenden Feldherrn“ der„Mecha⸗ niſierten Heere“. 1 D 2 — Aus der Leichtathletik Hervorragende Südafrikaner Die Sportſtudenten der enz hen Univerſitäten Oxford und Cambridge haben auf ihrer Wettkampfreiſe im Süden des ſchwarzen Erdteils ſich wiederholt von dem hohen Stand der Leichtathletik in dafrika überzeugen können. Eine beſonders ſchwere Niederlage erlitten die Engländer kürz⸗ lich in Johannesburg, wo ſie in zehn von elf Wettbewerben den Vertretern des„Springbocks“ die erſten Preiſe über⸗ laſſen mußten. Zwei neue Landesrekorde ſtellten dabei M. W. Theuniſſen über 220 Pards mit 21, Sek. und S. Kiel im 120 Nards⸗Laufen mit 14,5 Sek. auf. In E. Brimbeck, der die 100 Yards in 9,5 Sek. vor ſeinem Landsmann Theuniſſen und dem Engländer Sweenay ge⸗ wann, beſitzt Südafrika einen weiteren hoffnungsvollen Kurzſtreckenläufer. Ueber 220 Yards Hürden erreichte ber Sieger A. Burton mit 24,1 Sek. den beſtehenden Rekord. Den einzigen engliſchen Sieg gab es im Halbmeilenrennen durch M. J. S. Sullivan in 155,7. Weitere bemer⸗ kenswerte Leiſtungen der Südafrikaner ſind noch der Vier⸗ telmeilenlauf(404 Meter) von D. V. Shore in 48,8 Sek. und der Stabhochſprung von A. de Ple ſſis über 3,85 Meter. * Roberts Olympiahoffnung Schon immer hatte England hervorragende Mittel⸗ ſtreckenläufer, die, wenn es darauf ankam, mit Glanz⸗ leiſtungen aufwarteten. Der 400 Meter⸗Läufer W. Ro⸗ berts dürfte im nächſten Jahre über die 400 Meter⸗Strecke beſtimmt im Endlauf zu erwarten ſein Sein eindrucks⸗ voller Sieg beim Länderkampf in München, wo er mit 47,7 ſeinen Landsmann Brown und den Berliner leicht hinter ſich laſſen konnte, iſt noch allen erinnerlich. Am zweiten Tage der engliſch⸗norwegiſchen Wettkämpfe lief Roberts die 400 Meter in 47,8 und ließ dabei den Norweger H. Johan⸗ neſſen überlegen hinter obwohl dieſer mit 48,6 noch einen Landesrekord aufſtellte. Die 100 Meter gewann in Oslo der Engländer Rangelay in 10,5 Sek Graham(En land) ſiegte über 1500 Meter in:58,7 vor ſeinem Lan mann Riddell. Vier Norweger kamen im Speerwerfen über die 60 Meter, Beſter war Harald Galaaſen mit 63,09 Meter. * Alſo doch Amateur Beinahe hätten ſich die Amerikaner eine ihrer größten Olympiahoffnungen, des Negers Jeſſe Owens, Weltrekord⸗ Weitſpringer und erſtklaſſiger Sprinter, beraubt. Zum Glück(für USA und Jeſſe Owens) ſind fedoch die Ver⸗ handlungen im Sande verlaufen. Der Neger war nämlich wegen angeblicher Verletzung der Amateurbeſtimmungen angeklagt worden. Owens iſt beim Staatsparlament des Staates Ohio in Columbus als Bote angeſtellt und erhilt für ſeine Dienſte drei Dollar täglich ausgezahlt. Dieſe Stellung wurde auch bezahlt, wenn das Parlament nicht tagte. Und das war der Anlaß und Grund zur Anklage. Da aber alle Boten in der gleichen Weiſe bezahlt werden, war Owens nichts vorzuwerfen, ſo daß man ihn freiſpre⸗ chen mußte. Man tat es ſicherlich mit Freuden Leichtathletik-Klubkampf Neckarauer Turnerjugend ſiegt über Poſt Mannheim mit 46 776 zu 44 898 Punkten verzeichnen. neut ihre ſe Nachwuchs für ſeine Aktivität hoffen. ö g Auch die Poſtſport⸗ ler zeigten in allen Klaſſen ganz hervorragende Leiſtungen und werden auch brauchbaren Erſatz bei ihrer Jugend finden. Zu dieſem Vereinswettkampf ſtellte ſich die Jugend in 2 Klaſſen, wozu noch die Sch (ältere Jugend) hatte einen Fünfkampf zu die Klaſſe B, jüngere Jugend, zu der Mannſchaften antrat, war ein Dreikampf angeſetzt, ebenſo für die üler. Beſonders heiß umſtritten war der Sieg in der Klaſſe A, wo zum Ende„Jahn“ nur mit 21 Punk⸗ ten Vorſprung Sieger blieb bei 19 198 Punkten für Poſt und 19 139 Punkten für Jahn. Die beſten Leiſtungen waren gegeben beim 100⸗Meter⸗Louf mit 12,3(Poſt), auch 12,8 und 12,9 iſt erwähnenswert, beim Weitſprung wurden 5,57 Meter(Poſt), 5,53 und 5,38 Meter erreicht. Mit 12,71 Meter war ein Neckarauer überlegener Einzelſieger beim Kugelſtoßen und drei ſeiner Vereinskameraden belegten die nächſten Plätze mit je über 11 Meter. 47 und 46 Meter wurden beim Keulenwurf erzielt und beim Hochſprung lag ein Poſtler mit 1,65 Meter weit vor den nächſten mit 1,50 Meter. Im Dreikampf der jüngeren Jugend, B⸗Klaſſe, waren die Neckarauer beſſer und ſiegten mit 10 868 Punkten bei 9412 Punkten für die Poſt. Als beſte Leiſtungen wurden kamen. Die A⸗Klaſſe beſtreiten, für Neckarau mit 2 Kleine Sporl-Nachrichten Prüfungen für das Reichsſportabzeichen Am kommenden Sonntag, dem 22. September, ſind wie⸗ der Abnahmeprüfungen für das Reichsſporbabzeichen im Radfahren, und zwar vormittags.15 Uhr ab Kriegerdenk⸗ mal an der Enohalteſtelle der elektriſchen Straßenbahn in Mannheim⸗Sandhofen. Um den Vereinspokal Waldhof— Wormatia Worms Die weitere Ausloſung in den Spielen um den Ver⸗ einspokal bringt den SV Waldhof mit dem VfR Wor⸗ matia Worms am kommenden Sonntag auf dem Wald⸗ hofplatze zuſammen. Wenn auch nicht verneint werden darf, daß Wormatia durch die Rückkehr der Schußkanone Winkler und durch die ausgezeichnete Form des Internationalen Fath, an Spiel⸗ ſtärke gewonnen hat, iſt doch damit zu hoffen, daß, wenn auch erſt nach ſchwerem Kampf, der SV Waldhof ſeine Be⸗ lange zu wahren wiſſen wird, um in dieſem großartigen Pokal⸗Wettbewerb weiterverbleiben zu können. Auch Mercedes⸗Benz nimmt am 29. September am Großen Preis der Tſchechoſlowakei auf dem Maſarykring bei Brünn teil. Cargceiola, von Brauchitſch, Fagioli und Lang werden die Mereedeswagen ſteuern. Die Fußball⸗Bundespokalſpiele erfuhren eine Spiel⸗ planänderung. Niederſachſen und Weſtfalen, die urſprüng⸗ lich in Hannover ſpielen ſollten, treſſen ſich nunmehr in Bremen. Pommern— Sachſen, die für Stettin vorgeſehene Begegnung, wird wohl eine örtliche oder gar zeitliche Ver⸗ legung erfahren müſſen. Die übrigen Trefſen bleiben wie angeſetzt beſtehen. Die beſten deutſchen Waſſerballſpieler wurden für den 28. und 29. September nach Braunſchweig beordert, wo ſie einige Uebungsſpiele gegen hannoverſche Mannſchaften zu beſtreiten hat. Dr. Schürger, Hauſer, Klingenburg, Schnei⸗ der, Schulze, Lack, Teller, Gunſt, Allerheiligen, Schwenn und Schlüter wurden eingeladen. Der Engländer W. Roberts, der beim Münchner Leicht⸗ othletik⸗Länderkampf den 400⸗Meter⸗Lauf in 47,7 gewann, lte jetzt in Oslo die Strecke in 47,8 Sekunden. Sein Landsmann Rangley gewann, ebenfalls in Oslo, die 100 Meter in 10,5 Sekunden. Von Hannover nach Bremen verlegt wurde das Fuß⸗ ball⸗Bundespokal⸗Treſſen Niederſachſen— Weſtfalen mit Rückſicht auf eine Erntedankfeſtſeier. Pommern— Sachſen in Stettin wird eine Verlegung er⸗ fahren. Der Alpeuflug 1935 am kommenden Sonntag wird eine gonz außergewöhnliche Beteiligung erfahren. 76 Maſchinen wurden bisher eingezeichnet, weitere Meldungen werden erwartet. Geſchwindigkeit ſpielt bekanntlich diesmal keine Rolle, vielmehr ſind Orteraufgaben zu erledigen, Erkennen von Sichtzeichen, Zielabwürſe uſw. Bayern hat ſeine Handballelf für das Gauſpiel am kom⸗ menden Sonntag gegen Württemberg in Regensburg auf⸗ geſtellt. Sie hat folgendes Ausſehen: Greif; Kreuzer— Haider; Dobler Knobloch— Herath; Goldſtein— Hirſch — Schmid— Strecker— Kiener. Giſela Mauermeyer geht om kommenden Sonntag in Poſen bei einem großen Sportfeſt an den Start. Ihre Geg⸗ nerin im Diskuswerfen iſt die Polin Jadwiga Weiß, die auch einmal den Weltrekord hielt. Kampfſchulung der Olympiaſchwimmer Die Mitglieder der Olympia- Kernmannſchaft der Schwimmer dürfen in den nächſten Wochen und Monaten an einigen genau vorgeſchriebenen Veranſtaltungen und Wettbewerben teilnehmen, die als Kampfſchulung betrachtet werden. Der Verbandsſchwimmwart hat für die betreffen⸗ den Schwimmer und Schwimmerinnen folgende Starts vor⸗ geſehen: Stockholm, 17.—20. Oktober: Fiſcher(Bremen), Freeſe (Bremen), Hans Schwarz(Wünsdorf), Heiko Schwartz (Magdeburg), Heina(Gladbeck) und Mahraun(Berlin). wahrſcheinlich auch Kopenhagen und Aarhus, 20. und 22. Oktober: Nüske (Waspo Stettin). Stuttgart, 13. Oktober: Fischer, Heibel, Freeſe alle Bremen), Schwartz(Magdeburg), Nüske, Gaucke(beide Stettin), Heing(Gladbeck), Ohligſchläger(Trier), Minnich (Frankfurt a..), Paul Schwarz(Göppingen). Breslau,.—10. November: Fiſcher, Heibel, H. Schwartz Gaucke, Nüske, Freeſe, Prziwara(Hindenburg)), Hans Schwarz, Schlauch(Wünsdorf), Gerſtenberg(Magdeburg) Mahraun, Eſſer, Weiß, Schieche, Dietrich, Halbsguth, Arendt, Salbert und Groth. hier feſtgeſtellt für 100 Meter 12,8(Jahn), beim Weitſprung 5,20(Jahn) und das Kugelſtoßen fiel mit 10,89 Metern und 10,59 Metern auch an Neckarau. Vom Dreikampf der Schüler verdienen erwäh werden der 75⸗Meter⸗Lauf in 10,5 Sek., der Weitſprung 11 4,88 und beim Schlagballweitwerfen wurden 2 mal 55 Meter und dann 51 Meter gemeſſen, alle Leiſtungen wurden von Neckarauern erzielt. 5 ſamtergebnis 15 504 bnis 15 Klaſſe A: 1. J 50,6; 2. Jahn 11 Jugend: 1. Poſt 3: 5 Schütler: 1. Jahn:45; 2. Poſt:50 Min. Geſamtergebnis(A, B, Schüler und A⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffeln): 1. Jahn Neckarau 46 776.; 2. Poſt Mannheim 44 898 Punkte. „ Sek. 10 mal 200 Meter, 224,1 Min. 10 mal 50 Meter Die erſten 5 jeder Klaſſe: 1. Lohr ⸗Neckarau 4243; 2. Lamprecht⸗Poſt 3. Goppert⸗Poſt 3853; 4. Waldecker⸗Neckarau 3843; 5. Müller⸗Poſt 3809 Punkte. B⸗Klaſſe I: 1. Morawetz⸗ Neckarau 2172; 2. Gottſchall⸗ Neckarau 2117; 3. Deſchner⸗Neckarau 2078; 4. Jeck⸗Neckarau 2045, 5. Scholl⸗Poſt 2016 Punkte. E⸗Klaſſe II, Neckarau: 1. Lenz 1844; 3. Münch 1743; 4. Kinzer 1707, 5. Geyer 1614 Punkte. Schüler: J. Tahedl⸗ Neckarau 1 2. Nader⸗Neckarau 1776, 3. Stock⸗Poſt 1669; 4. Mittmann⸗Poſt 1630; 5. Schmitt⸗ Neckarau 1569 Punkte. Handball: T Jahn Neckarau Jugend 1— Peſt Ju⸗ gend 1:5; TV Jahn Neckarau Jugend 1b— Poſt Ju⸗ gend 2 TV Jahn Neckarau Jugend 2— TV 1846 Mannheim Jugend:7; TV Jahn Neckarau Schüler— Poſt Schüler 516. Gymnaſtik und Geſundheit Gymnaſtik iſt in erſter Linie Bewegung des menſchlichen Körpers und hat als ſolche die größte Bedeutung für alle, deren tägliche Berufsarbeit ſich unter weitgehender Aus⸗ ſchaltung der Bewegung abſpielt. Dazu gehören nicht nur die geiſtigen Berufe, auch ein Teil der körperlichen Berufe hat überall dort, wo z. B. die Maſchine einen Teil der Ar⸗ beit leiſten muß, nicht mehr den Grad von Bewegungs⸗ intenſität, die früher mit allen nicht geiſtigen Berufstätig⸗ keiten verbunden war. Der menſchliche Organismus ver⸗ langt aber tagtäglich nach einem beſtimmten Grad von Be⸗ wegungsaufwand. yrt man ihm dieſe Leiſtung, oder geben die Umſtände nicht mehr den natürlichen Anlaß dazu her, ſo mindert ſich die körperliche Spannkraft zur Bewe⸗ gungsleiſtung und wird unmerkbar bei dem Betreffenden abgebaut, wie jedes Organ, das nicht gebraucht wird, lang⸗ ſam verkümmert. Daß auch die nicht im Beruf ſtehende Hausfrau der Gymnaſtik bedarf, um ſich bis ins hohe Alter hinein geſund, jung, beweglich und widerſtandsfähig zu erhalten, iſt eine ärztlich längſt erwieſene Tatſache. Kluge Menſchen bauen vor, denn vorbeugen iſt beſſer denn heilen. Deshalb neh⸗ men auch ſo viele Frauen an den überall beliebten Gym⸗ naſtikkurſen teil, die in den verſchiedenen Arten vom Sportamt der NSch„Kraft durch Freude“ ſtändig durch⸗ geführt werden. Am Dienstag, 24. September 1935, von 20 bis 21 Uhr, beginnt in der Turnhalle der Mädchenberufsſchule J ber erſte Kurſus in Bode⸗Gymnaſtik. Die Gebühr für dien Dauer des Kurſes von 6 Wochen beträgt füür Mitglieder der DA 2,0 Mk. und für Nichtmitglieder 3,00 M. An; meldungen nimmt das Sportamt in I. 15, 12 und die den Kurſus leitende Gymnaſtiklehrerin kurz vor Beginn des Unterrichts in der Lehrſtätte entgegen. Alvenflug 1910 und 1933 Gedenktage der Fliegerei ſind Markſteine des Fort⸗ ſchrittes auf dem Wege der Menſchheit und immer wieder denkt man mit Staunen und Ehrfurcht an ſolchen Tagen an die Männer zurück, die zur Erküllung eines Traumes ſeit Ikarus Zeiten alles opferten. Und zugleich mit dieſem Gedenken erſchauert man vor der rieſenhaften Schnellig⸗ keit, mit der das Rad der Zeit unaufhaltſam ſeinen Lauf fortſetzt. 5 Am 23. September ſind es nun 25 Jahre, daß zum erſten Mal die Alpen im Flugzeug überwunden wurden. Italie⸗ niſche und ſchweizeriſche Sportkreiſe ſchrieben im Jahre 1910 einen Preis von 70 000 Franken für die Ueberfliegung des Simplon⸗Paſſes aus. Von acht gemeldeten Bewerbern verſuchte es als Erſter der in Pakis lebende Peruaner Geo Chavez, der erſt wenige Tage zuvor die Höhen⸗ Weltbeſtleiſtung mit 2562 Meter an ſich gebracht hatte. Ein Verſuch am 19. September mißlang. Am 23. September ſtortete er um 13.30 Uhr nach forgfältigen Vorbereitungen zum zweiten Male in Brig⸗Ried mit dem Ziel Domodoſſola auf italieniſcher Seite. In drei großen Spiralen überflog Chavez das Rhone⸗Taol, doch unmittelbar vor ſeiner Lan⸗ dung packte ihn eine Böe und drückte ſeinen ſchwankenden Bleériot⸗Eindecker in die Tiefe. Wolken und Nebel, ſchwere Bben und eiſige Kälte hatte Chavez überwunden, da ſtürzte ſeine Maſchine, als ſchon Tauſende begeiſterter Italiener ihm zujubelten, wenige Meter über dem Erdboden ſenk⸗ recht ab, den Mutigen unter ihre Trümmer begrabend. Vier Tage lebte der erſt 23jährige Peruaner noch, dann ſtarb auch er, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, für die Eroberung der Luft. Nun gelangt nach 25 Jahren, am kommenden Sonntag, von der Luftſport⸗Landesgruppe 14(München) ausgerichtet, -Klaſſ 1956; 2. Kerſchbaum Verw der diesjährige Alpenflug zur Durchführung. Auf der Strecke Kempten, Füſſen, Oberammergau, Mittenwald, Tegernſee, Wendelſtein, Prien, Watzmann, Ainring zum Landeplatz Prien werden 23 Sportmaſchinen nach der Be⸗ wertung von Orteraufgabhen um die drei ausgeſetzten Alpenflug⸗Preiſe kämpfen. Zum arößten Teil find es Klemm⸗L25⸗Sportflugzeuge, mit denen Piloten und Orter die Schwierigkeiten eines Alpenfluges überwinden werden. Deutſcher Sieg bei der Internationalen„Sechstage⸗Fahrt“ 885 Auto Unjon⸗DeeW gewinnt mit Winkler, Geiß, Kluge gegen ſieben Nationen die Internationale Silbervaſe H. . Donner E des deu Die Bericht leßen bereits Volkseinkomm Durch die vor! die vom Stat „Biriſchaf wird dies beſt einkommens 1 um rund als 1933. Dieſ wie im Aufſche iſt die verände Das GEinkomm ſtärker geſtiege kommensſumm wieder erhebli tiven Einkomm ſchaft 1984 um damit bereits Weit geringer bel, da dem E zugute kam un Gewinnmöglich men aus Lohn des Volkseinko genden Beſchäf! Berdienſtmöglie ſaſt 14 v. H. z ſind diejenigen und Verpachtu: ſtiegen, währen ſtützungen um gen ſind. Die Gela Das amerika gaufe von nicht läufe in Europe den I erhöht; ſind bereits faß Rußland nicht Dieſe rieſige Großbank„Neu ſten Wirtſchafts ſuchung der int den Stgaten a ſung Amerikas dos fortgeſetzte die Vereinigten internationaler Anſammlung ne anderem eine g Erkenntnis aus liche Lüöſung den Goldbeſtände de ſofern als es ſich reſerven handelt Wiederaufnahme erreicht werden trausaktionen f hältniſſen in grl nur eine Steige Neuyorker Groß wohl ihre Einfu Jahen, fügt abe⸗ welche eine da möglichen würd Amerika Im Zelche Die umfangr nen für die Mi einer Steigerun, Metallinduſtrien den großen We Weltkrieg Haupt ten waren. In mals in drei Se nicht zur Erfüll⸗ planen die Ar Sie erklären ſel ihrer Geſchäftstä Italien bereits ſtellung von Ger ſtolen und Gra auch Beſtellunge: Krfegsluftfahrt: Die Man beziffert van Italien an etwa 250 000 To lieniſche Handels des vers vöß 5 akt erſchtenen ſchen Firmen an len Schiffe erwo Norddeutſ Berlin.— Ein Hagelverſicherune lin teilt mit, daf Jahre durch das ſortgeſetzt wird. ren Hagelſtrichen der ſich über gar lung befriedigend auf über 267 000 ſellſchaft hat die beſchloſſen. Die Mill, J erhöht. überwiegenden 2 ſind, bewetſt, daß es zuverläſſig und Landwirte a * Erntevorſche dritte, zu Aufa ſcätzung durch rachte, nach de eichsamtes, für zoggen 63 000 To. Fommerroggen Vinterweizen 11 Sommerweizen 3 200 To.— 8000 To.— 4700 o.— 46 700 H. 43400 Hektar Ar ee To. bei ei Sänierun gegen Oppofition Jareneinkäufsver Kapitalherabfetzu⸗ gegen 736 Stim ſcharfe Angriffe Warenkalkulation wurde der Wied 1 Mill./ durch! rechender D kelling zugeſtin 05 5 Güterwage Boche vom 1. bis 915 Reichsbahn vüterwagen geſte 120 668 in der er 8 4 Donnerstag, 19. September 1935 Weifere Zunahme des deuischen Volkseinkommens Die Berichte über das Arbeitseinkommen im Daß re 1994 ließen bereits darauf ſchließen, daß auch das geſamte Volkseinkommen wieder in ſtarkem Anſteigen begriffen iſt, Durch die vorläufigen Berechnungen des Volkseinkommens, die vom Statiſtiſchen Reichsamt nunmehr im neuen Heft „Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht werden wird bies beſtätigt. Danach war die Summe des Volks⸗ einkommens 1934 mit 52,5 Milliarden/ um rund 6 Milliarden/ oder 12,9 v. H. höher als 1933. Dieſe Zunahme iſt im Verhältnis genau ſo groß wie im Auſſchwung von 1926 bis 1027. Beſonders wichtig iſt die veränderte Zuſammenſetzung des Volkseinkommens. Das Einkommen aus pruduktiver Arbeit iſt nämlich weit ſtärker geſtiegen, als man der Erhöhung der Volksein⸗ kommensſumme entnehmen kann, da die Renteneinkommen wieder erheblich zurückgegangen ſind. Unter den produk⸗ tiven Einkommen hat dasjenige aus Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaft 1934 um ein reichliches Fünftel zugenommen und bamit bereits den Stand von 1930 wieder überſchritten. Weit geringer war die Einnahme aus Gewerbe und Han⸗ bel, da dem Gewerbe keine nennenswerte Preiserhöhung zugute kam und auch der Rückgang des Außenhandels die Gewinn möglichkeiten hier beeinträchtigte. Das Einkom⸗ men aus Lohn und Gehalt, auf das rund ſieben Zehntel des Volkseinkommens entfallen, hat dank der weiter ſtei⸗ genden Beſchäftigung und infolge der nun auch wachſenden Verdienſtmöglichkeiten des einzelnen Arbeitnehmers um ſaſt 14 v. H. zugenommen. Unter den Renteneinkommen ind diefenigen aus Kapitalvermögen und aus Vermietung und Verpachtung, ſowie die Sozialrenten geringfügig ge⸗ ſtiegen, während die Arbeitsloſen⸗ und Wohlfahrtsunter⸗ ſtützungen um nicht weniger als 900 Mill. zurückgegan⸗ gen ſind. Die Gefahren der Goldaufhäufung in Amerika Das amerikaniſche Schatzamt hat ſeinen Goldbeſtand im aufe von nicht ganz 20 Monaten hauptſächlich durch Gold⸗ Hufe in Europa um rund 6 Milliarden/ auf 29 Milliar⸗ den, erhöht; die Goldreſerven der Vereinigten Staaten ſind bereits faſt ebenſo groß wie die Goldbeſtände Europas, Rußland nicht mitgerechnet. Dieſe rieſige Goldanhäufung benutzt die Neuyorker Großbank„Neuyork Truſt Company“, um in ihrem neue⸗ en Wirtſchoftsbericht im Zuſammenhang mit einer Unter⸗ ſuchung der internationalen Zahlungsbilanz der Vereinig⸗ ten Stgaten auf die großen Gefahren dieſer Goldanhäu⸗ ung Amerikas hinzuweiſen. Die Großbank erklärt, daß dos fortgeſetzte Aufſaugen der Goldreſerven der Welt durch ie Vereinigten Staaten die Wiederherſtellung normaler internationaler Wirtſchafts beziehungen hindert und daß dle Anſammlung noch größerer Goldbeſtände in Amerika unter anderem eine gefährliche Lage ſchaffen könnte. Von dieſer Erkenntnis ausgehend, empfiehlt die Bank als einzig mög⸗ liche Lſung des Problems eine gerechtere Verteilung der Goldbeſtände der Welt. Dieſes Ziel kann allerdings, in⸗ ſofern als es ſich um einen Abbau der amerikaniſchen Gold⸗ keſerven handelt, nur mittels erhöhter Einfuhr der durch Wiederaufnahme der Anleihegewährung an das Ausland erreicht werden. Internotionale Anleihe⸗ und Fingnz⸗ transaktionen ſind aber unter den gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſen in größerem Maßſtabe nicht durchführbar, ſo daß nur eine Steigerung der Einfuhr in Betracht kommt. Die Neuvorker Großbank ſtellt feſt, doß die Vereinigten Staaten wohl ihre Einfuhr im laufenden Jahre bet h erhöht gahen, fügt aber hinzu, daß von einer Einfuhrſteigerung welche eine dauerhafte Wiederaufteilung des Goldes er⸗ möglichem würde, keineswegs die Rede fein konn. 1 Amerika wieder Kriegsgewinnler Im Zelckhen der iſallenischen Besfellungen Die umfangreichen Lieferungen amerikaniſcher Maſchi⸗ nen für die Munitionsherſtellung nach Italien haben zu einer Steigerung der Beſchäftigung in den amertkaniſchen Metgllinduſtrien geführt. Dies gilt in erſter Linie von den großen Werken der Kupferinduſtrie, die ſchon im Weltkrieg Hauptlieferanten für die Munition der Alliier⸗ ten waren. In dieſen Werken wird jetzt wieder wie da⸗ mals in drei Schichten gearbeitet, und da dies immer noch nicht zur Erfüllung aller vorliegenden Aufträge ausreicht, planen die Geſellſchaften die Vermehrung ihrer Arbeiterzahl um etwa 70 v. H. Sie erklären ſelbſt, daß es ſich um die größte Steigerung ihrer Geſchäftstätigkeit ſeit ſechs Jahren handele, Die an giolten bereits gelieferten Maſchinen ſind für die Her⸗ ſtellung von Gewehren, Maſchinengewehren, Kanonen, Pi⸗ ſtolen und Granaten beſtimmt. Außerdem liegen aber auch Beſtellungen guf verſchiedenerlei Inſtrumente für die Krfegsluftfahrt vor. Die italienſſchen Schiffsankäufe Mon beziffert den Umfang der in den letzten Monaten hon Italten ongekauften internationalen Tonnage auf eimg 250000 Tonnen. Im Laufe dieſer Zeit iſt die ita⸗ lieniſche Handelsflotte um etwa ein Zehntel ihres Beſton⸗ hes vergrößert worden. Abgeſehen von den reinen Schiffs⸗ ankäufen iſt Italten auch immer mehr als Schrottkäuſer em Markt erſchtenen, indem die Regierung die von italieni⸗ ſchen Firmen angekauften und zur Verſchrottung beſtimm⸗ len Schiffe erworben hat. Norddeutſche Hagelverſicherung auf Gegenſeitigkeit, Berlin.— Ein hagelgünſtiges Jahr. Die Norddeutſche Hagelverſicherungs⸗Geſellſchaft auf Gegenſeitigkeit zu Ber⸗ lin teilt mit, daß die Reihe verhältnismäßig hagelgünſtiger Jahre durch das diesjährige Geſchäſts ergebnis auch für 1085 ſortgeſetzt wird. Abgeſehen von einzelnen beſonders ſchwe⸗ ken Hagelſtrichen iſt das geſamte Geſchäftsergebnis infolge der ſich über ganz Deutſchland erſtreckenden Riſikenvertet⸗ lung befriedigend zu nennen. Die Zahl der Mitglieder iſt auf Uher 267000 gewachſen. Der Verwaltungsrat der Ge⸗ ſellſchaft hat die Erhebung eines Nachſchuſſes von 70 v. H. beſchloſſen. Die Verſicherungsſumme hat ſich auf über 818 Mill,„ erhöht. Die Tatſache, daß in dieſem Zugang zum überwiegenden Teil bisher unverſicherte Riſiken enthalten ſind, beweiſt, daß die Ueberzeugung von der Notwendigkeit eines zuverläſſigen Hagelſchutzes in den Kreiſen der Bauern und Landwirte an Boden gewinnt. * Erntevorſchätzung Anſang September in Baden. Die ritte, zu Aufang September vorgenommene Erntenor⸗ ſhäzung durch die amtlichen Sagkenſtandsberichterſtatter achte, nach den Zuſammenſtellungen des Statiſtiſchen geichsamtes, für Baden folgendes Ergebnis Winter⸗ zoggen 63 000 To. bei einer Anbaufläche von 41 700 Hektar, Sommerr 2700 To.— 2200 Hektar Anbaufläche, Bintezweſgen 110 800 To.— 62 800 Hektar Anbauflüche, Sommerweizen 3800 To.— 2100 Hektar Anbaufläche, Spelz 0 To.— 12200 Hektar Anbaufläche, Wintergerſte To.— 4700 Hektar Anbaufläche, Sommergerſte 77 700 To.— 46 700 Hektar Anbaufläche, Hafer 71600 To.— 171900 Hektar Anbaufläche und— Art ig To. bei einer Anbaufläche von 17 300 Hektar. Sanierung des Görlitzer Waren aufetereln gegen Oppoſition genehmigt. In der o. HV der Gbrlitzer Vereneinkäufsverein Akliengeſellſchaft wurde gie bean fragt Kapitalherabſetzung im Verhältnis 10:1 auf 244 er gegen 736 Stimmen genehmigt, nachdem die Seeber ſcarfe Angriffe gegen die Verwaltung wegen verfehlter Varenkalkulation gerichtet hatte. Gegen 619 e wurde der Wiedererßöhung des An um 755 40„ au 1 Mill./ durch Ausgabe neuer Aktien gegen Einbringung ſalſprechender Darlehens ſorderungen des Großaktionärs Grelling zugeſtimmt. 3 0 Gelege geen bei der Reichs bahn. In. 2 Voche vom J. bis 7. September 1935 wurden bei der 8 ſcen Reichsbahn im arheitstäglichen Durchſchnitt 181 5 Güterwagen geſtellt gegen 180 072 in der Vorwoche un 100 gg in der entſprechenden Vorfahres woche. der Neuen Mannheimer Zeitung Anhalfende Verkauisneigung Akſlen stark unier Druck/ Siabiler Narki der Festverzinslichen Rhein⸗Mainiſche Mittagbörſe ſchwach Frankfurt, 19. September 2 Die Börſe war erneut ſtärker abgeſchwächt. Die Ver⸗ ſchärfung der Lage im Mittelmeer verſtärkt auch hier wie an den Auslandsbörſen die Verkaufsneigung. Da an ſich die Märkte ziemlich eng ſind und nur wenig Aufnahme⸗ willigkeit vorhanden war, war der neuerliche Kursdruck ziemlich groß. Auch die Bankenkundſchaft trat in größe⸗ rem Ausmaße als Verkäufer auf, Alle Anregungen blieben aus dieſen markttechniſchen Gründen ohne Gegenwirkung. J Farben zunächſt 1, dann weiter 1 v. H. ſchwächer, Erdöl verloren 14, Metallgeſellſchaft 276 v. H. Am Elektro⸗ markt büßten Felten 376, Licht u. Kraft%, Ach%, RWeé nl, Siemens 1 v. H. ein. Am Montanmarkt ver⸗ loren Stahlperein 27, Mansfeld 174 v.., Ilſe Genüſſe 8, Buderus 256, Haxpener 1 v. ö. Kunſtſeide weiter gedrückt, Aku um 2, Bemberg um v. H. Von Zellſtoffwerten gaben Aſchoffenburger um 398 v. H, Waldhof 14 v. H. nach. Schiffahrtswerte bis 7 v. H. niedriger. Auch der Ren⸗ tenmarkt lag eher etwas ſchwächer, obwohl durch Tauſch⸗ operationen von Aktien in Renten die Kurſe widerſtands⸗ fähiger blieben. Altbeſitz 110,50(unv.) Auslandsrenten vernachläſſigt und ebenfalls etwas ſchwächer. Im Verlaufe hielt die Unſicherheit und Kursabſchwä⸗ chung an. Zahlreiche Hauptwerte verloren veiterhin 7 bis 1 v. H. So gingen Ich Farben auf 15075(151,25), Reichsbank 175(176) zurück. Freiverkehrswerte durchweg ſchwächer, Adlerwerke 102103, Pokorny 102— 103,50, Wauß u. Freitag 87 Brief. Für Kaſſawerte erſchienen verein⸗ zelt Minuszeichen an der Maklertaſel. Pfandbriefe gut be⸗ hauptet, Stadtanleihen etwa 4 v. H. ſchwächer. Auch Staats⸗ renten ſehr gut behauptet, nur Kommunal⸗Umſchuldung 7 v. H. niedriger. Die Börſe ſchloß unſicher. * Von der Frankfurter Börſe, Nachdem bie Zulaſſungs⸗ ſtelle die Zulaſfung der Anteilſcheine zu 5½ v, H. Liquid. Goldpfandbriefen der Frankfurter Hypothekenbank zurück⸗ genommen hat, wird die Notierung mit Ablauf des 30. September an der Frankfurter Börſe eingeſtellt. Mit Ahlauf bes 30. September wird die Notiz für 5 v. H. Deutſche Reichspoſt Schatzanweiſungen von 1933, Folge 1, fällig 1. 10. 1995, ebenfalls eingeſtellt. Berliner Börſe: Weiter ſchwache Aktienmärkte, Renten behauptet Berlin, 19. September. Die Abſchwächung an den Aktienmärkten machte heute weitere Fortſchritte. Trotz des matten Schluſſes der geſtrigen Börſe ergaben ſich faſt allgemein nochmals Ver⸗ luſte von etwa—2 v H. Die ſchwache Haltung der Börſe in den letzten Tagen und die zunehmende engliſch⸗ita⸗ lieniſche Spannung hat nunmehr auch das Publikum zu Abgaben veranlaßt. Das Angebot war zwar etwas größer als in den letzten, erreichte aber keineswegs ein irgendwie nennenswertes Ausmaß. Es fehlte lediglich wieder an Aufnahmeneigung, Nach den erſten Kurſen blieb die Hal⸗ tung widerſtandsfähig, vereinzelt war auf dem ſtark er⸗ mäßigten Niveau Rückkaufsneigung zu beobachten. Die Unterſuchungen über die Wiederherſtellung der Wirtſchafts⸗ lichkeit der Aktiengeſellſchaften im vergangenen Jahr ſowie über die Steigerung des Volkseinkommens über 6 Mil liarden mögen hierzu etwas beigetragen haben. Im Ge⸗ genſatz zum Aktienmarkt bewahrten die feſtverzikslichen Werte wieder ihre ſtabile Haltung, lediglich einzelne In⸗ duſtrie⸗Obligationen wie öproz. Vereinigte Stahl(minus 1 v..) und 4,75proz. Vereinigte Stahl(minus 1 v,.) waren nennenswert ſchwächer. Die letzten Börſenper⸗ ſammlungen ſind wieder einmal ein Beweis dafür, wie gut das Publikum daran täte, wenn es feinen Anlage⸗ bedarf in erſter Linie am Rentenmarkt befriedigt, wo es nicht nur eine höhere Rente erhält, ſondern auch mit einem ſtabilen Kursniveau rechnen kann, Von Montanwerten waren Buderus, Höſch und Klöckner 22,50 v. H. niedriger, die übrigen verloren bis 1,50 v. H. Am Braunkohlenoltienmarkt gingen Eintracht und Ilſe Genuß um je 2 p. H. zurück, Kaliwerke verloren 1,50 v. H. und von unnotierten Burbach 3 v. H. Chemiſche Werte waren einheitlich—2 v. H. ſchwächer. Farben eröffneten mit 131,50 mach 15276. Am Linoleummarkt betrugen die Verluſte 3 und 4 v. H. Elektrowerte waren.50 2 v. H. abgeſchwächt. In Ach(minus J v..) lag ein Angebot von 100 000 4 vor. Dex Markt der Auslandsrenten lag ſchwächer. Ungarn waren 20—40 Pfg., Anatolier 76 v. H. und Mexikaner und Rumänien 4 v. H. nideriger. Im Verlaufe gaben die Kurſe am Aktienmarkt nach pprübergehender Erholung weiter nach. Die Verluſte am Montanaktienmarkt betrugen vielfach 2 p.., Farben gingen auf 15036(15278) zurück, Goldſchmidt waren 296 v. H. niedriger, Am Elektroakttenmarkt waren Verluſte bis u g u. H. zu verzeichnen. Nur Siemens konnten ſich um 2 v. H. erholen. Am Markt der Bier⸗ und Spritaktien waren Schultheiß faſt 3 y. H. gedrückt. Variable Renten behaupteten ſich auch im Verlaufe, dagegen kamen Um⸗ ſchuldungsanleihe i v. H. niedriger zur Notiz. Auch In⸗ duſtrieobligationen bröckelten ab. Am Kaſſamarkt der Renten waren die Kurſe teils ge⸗ halten, teils etwas niedriger. Umtauſchobligattonen gingen A1 v. H. zurück, Dollarbonds verloren 4 v. H. und Guldenbonds„ v. H. Pfandbriefe waren gut behauptet, Von Liquidationspfandbriefen waren Mittelbonds 25 8 und Rheiniſche Hypotheken ½ v. H. niedriger. Preußiſche Hypothekenbank und Preußiſche Zentralboden⸗Kommunal⸗ obligationen ermäßigten ſich um 1 v. H. Landſchaftliche Pfandbriefe kamen 7 v. H. niedriger zur Notiz. Länder⸗ anleihen behaupteten ſich bis auf er Mecklenburger (minus i v..). Die Z4er Reichsauleihe gab um 10 nach. Am Einheitsmarkt der Induſtriewerte war die Haltung durchweg ſchwach. Die Kurſe gaben um—3 v. H. nach. Boreſch Brauerei verloren 4, Halleſche Maſchinen 394, Handelsgeſellſchaft für Grundbeſitz%, Rathgeber Waggon 3% und Glanzſtoff 5 v. H. Auch Banken waren durch⸗ weg—2 v. H. niedriger. Deutſch⸗Aſtatiſche Bank gingen um 4 ¼/ zurück. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1996er 100,62 G; 197er 101,2 G; 1988er 99,2 G 99,87 B; 1989er 99,75 B; 1940er 97,2) G 98,12 B; lo4ter 90,87 G 97.62 B; 1042er 96,5 G 97,25 B; 194ger bis 1948er je 96,12 G. Ausgabe 2: 1988er 98,87 G 99,62 B; logger 98,5 G 99, 1940er 97,12 G 97,87 B. Wiederaufbauanleihe: 1944— 48er 66,87 G 67,62 B; 1946 48er 66,92 G 67,87 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verband 86,12 G 86,87 B. Die Börſe ſchluß zu den niedrigſten Tageskurſen. Farben gingen auf 150% zurück. Fün Monte Catini, die mit 40 nach 40 gerechnet wurden, kam mangels Aufnahme⸗ neigung keine Notiz zuſtande. Am Montanaktienmarkt gingen Buderus auf 957(100) zurück. Stemens gaben wieder 1½ v. H. nach. Roc ſchloſſen mit 1247 nach 1234, 1 behaupteten ſich. Nachbörslich hörte man Farben 1504, Altbeſitz 11033. Londoner Börſe Die heutige Londoner Börſe lag ſehr ſtill; Staatspapiere waren vernachläſfigt. Geld- und Devisenmarki Gulden abermals erholt Schweizer Franken weiter nachgebend * Berlin, 19. September. Am Geldmarkt trat eine wei⸗ tere leichte Entſpannung ein, ſo daß die Blanko⸗Tagesgeld⸗ ſätze um ie auf 3 bis 3 v. H. ermäßigt werden konnten. Das Wechſelgeſchäft blieb engbegrenzt, Auch für die ſon⸗ ſtigen kurzfriſtigen Anlagen war nur geringer Bedarf vor⸗ handen. 7 Am Deviſenmarkt ſetzte ſich die Erholung des holländi⸗ ſchen Gulden heute fort, gegenüber dem franzöſiſchen Fran⸗ ken trat eine Befeſtigung auf 9,74, gegenſtber dem Dollar auf 1,47½%ę und gegenüber dem Pfund auf 7,29 ein. Der Deportſotz für Dreimonatsgulden verſchlechterte ſich da⸗ gegen auf 4 n. H. Der Schweizer Franken gab weiter nach, und war gegen Paris auf 20,32. Das Pfund neigte eben⸗ falls zur Schwäche und war gegen Dollar mit.9396 und gegen franzöſiſchen Fronken mit 74,82 zu hören. Der Belga mar onſcheinend mit Her fortſchreitenden Gulden⸗Erholung etwas ſchmächer, Die Lira konnte ſich gegenüber dem Pfund auf 60,31 erholen, Der Devortſatz für Dreimonats⸗ lire beträgt nunmehr 10 v. H. Der Dollar war wenig verändert. — britiſche Olskontsatz: elohshank 4, Lomparad 5, Privat 3% v. H. Amtlich in Rm. Diss Parität 18, September J 19. September für kont M Geld Brief Brief Aegupſen hägnpt, o, 6 ö Arſſentinlen 18 ⸗Pejo 7 4055 13070 10094 7 9003 een„ chega 3658, 494 4202 4205 Rraſilten, 1 Mines. 892 9,19.44.l41 Bulgarien, 100% Levg 7.033 3047.058 0⁵³ Canada kan, Tosa.15 2470 2474.473 SZänemark 100 Kronen 3 1120500 84.75 54. 84.83 Danzig„ 100 Guben 817% 1 0 4691 48001 Ingland,„ 1 Pfund 2 20.4 12.20.20 12.280 Estland, 100 eſtn, Kr, 5% 112.509 68,43 6857.57 Finnland 100 hun. die i058, 340 415 5405 Frankreich 100 ffres. 31s 184, 1537 19415 19415 Griechenland 10, Dr, 77 559 2853.857.357 Holland, 10% Gulden 5 168.73 167.73 168,07 168,32 Island.. 100 fel Kr.„511 55.3 50,21 Fallen„„1008 ir 8 22094.5% 20,84 20555 Japan„Den.65.092] 0,70 6,722.721 Jugpflavientogpinar 77 81.00 5,564 5,676 5,655 Lettland,„100 Latts 171 60.92 3108.08 litguen. 100 Litas 7 4199 44,33 l 41.61 Norwegen 100 Kronen 336% 4120 61,57 61.68 67.80 Jeſterreich 100 Schill, 5 1590 48.95 49.05 49.05 Portugal 10% Escude 6 58,57 1,2 II, 117 f. Rumänien. 100 Le 6 28110 288 292 20492 Schweden, 100 Kr. 3 1127 6372 68,4 63.31 Ichweiz 100 franken 2 61,00 60,63 61.79 81,76 Spanien 100 Peſeſen 5 6100 385 8401 34.01 Eſchechoſlowakei lohn 3½ 124889 10, 10, 10.20 Türkei„„ Itirk. Pfd. 18.450 18/1 1875 19/5 Ungarn,. 100 Pengo/ M 1 3˙³◻ 3 Uruguan„ lGoldpeſo 85 44,03 3089 3041 1059 1041 Ver. Staaten 1 Dollar( 116.98.4851.489.46 2,490 * Frankfurt, 19. September. Tagesgeld leicht und un⸗ verändert 3 v. H. .——.—öxũ——— * Getreide⸗ und Mehlvorräte in zweiter Hand Ultimo Auguſt ſowie Vermahlung von Brotgetreide im Auguſt. Bei der Entwicklung der Getreidevorräte in zwelter Hand machen ſich bei allen Getreidearten die Zugänge aus der neuen Exnze bemerkbar. Insgeſamt lagerten an Weizen 1 234 600 To,(Vormonat: 1049 400), davon in den Mühlen 42(43) v.., an Roggen 1176 400(962 600) To., von denen 31(30) v. H. ſich in den Mühlen befanden. An Hafer la⸗ gerten in der zweiten Hand 140 700(100 300) To. an Gerſte 187 600(124300) To. von denen ſich 17(17) v. H. bzw. 21 24) v. H. in den Mühlen befanden, Damit liegen die Ge⸗ ſamtgetreidevorräte in zweſter Hand beim Brotgetreide mit 2 411000(Vorfahr 2 294 100) To, um 116900 To. und belm Futtergetreide mit 328 300(179 300) To, um 149 000 To. höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Gegen⸗ über dem Vormonat zeigen die Vorräte an Weizenbackmehl mit 145 300(130 700) To. und die Vorräte an Roggen⸗ backmehl mit 88 000(69 200) To, ebenfalls eine Zunahme Dieſe Zahlen umfaſſen wieder ungefähr 95 v. H. aller in Mühlen und Lagerhäuſern befindlichen Getreide⸗ und Mehlvorräte. Die bei Miſchfutterfabriken und anderen induſtriellen Verbrauchern(Mälzereien, Getreidekaffee⸗ fahriken, Nährmittelwerken uſw.) lagernden Getreidemen⸗ gen ſowie die rollenden und ſchwimmenden Mengen und die Mehlvorräte der Bäcker ſind in den Ergebniſſen nicht enthalten. Die Verarbeitung von Brotgetretde in den berichtenden Mühlen mit mehr als 3 To, Tagesleiſtung zeigt beim Weizen gegenüber dem Vormonat mit rund 348 000(315 900) To. und beim Roggen mit etwa 330 200 (268 900) To. eine Zunahme. * Zuckerfabrik Schottwitz, Schottwitz i. Schl.— Wieder 10 v. H. Divfdende. Bei der Zuckerfabrik Schottwitz hat die Verwertung der Rübenernte 1084, die nach der Dürre des vorangegangenen Sommers die Erwartungen weit übertraf, dos Wirtſchaftsergebnig des abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahres 1934/35 günſtig beeinflußt. Die Jahresrech⸗ nung ſchließt unter Einrechnung des Gewinnvortrags mit einem Ueberſchuß von 7 207(72 6890, ab. Hieraus ſollen guf die im Umlauf hefindlichen Aktien 10 v. H. Dipi⸗ dende(wie im Vorfahr] verteilt werden, davon werden 2 u. H. an die Deutſche Golddiskonthank abgeführt. * Aktien⸗Zuckerfabrik Fallersleben. Die v. He ermäch⸗ tigte den Vorſtand, die vorgeſehene Durchführung der Glektrifizierung des Betriebes in Angriff zu nehmen und erklärte ſich damit einverſtanden, daß hei Fortführung, der Bauten(Keſſelhausneubau und Ergänzung der Ver⸗ doempfſtation ſind bereits durchgeführt, im Intereſſe der Schonung der eigenen Betriebsmittel ein Kredit oder eine Anleihe guſgenommen wird,— Die Bilanz zum 30. Jun d. B. ſchloß nach 14 000% Abſchreibungen mit einem Verluſt von 942/ ah. Einem Umlaufsvermögen von 210 ſtehen Verbinblichkeiten von 1,8 Mill,„ gegenüber. Bei einem Aktienkapftal von 600 000% betragen ffück⸗ lagen 97 000, Betriebsrücklage 320 851 und Rückſtellungen 210 540 l. * Wirtſchaftlichkeit der deutſchen Aktiengeſellſchaften. Nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamts konnte die Wirtſchaſtlichkeit der deutſchen Aktiengeſellſchafen im Jahre 1934 wiederhergeſtellt werden, da nur„ der ex⸗ faßten Geſellſchaften mit ½8 des erfaßten Eigenkapitals noch ohne Rentabilität arbeitete. * Triumph⸗Werke Nürnberg Ac.— Umſätze um 20 v. H. geſtiegen. Anläßlich der Wiederzulaſſung von 1,530 Mill. Mark Aktien der Triumph⸗Werke Nürnberg Ach zum Han⸗ del und zur Notiz an der Berliner und Bayeriſſchen Börse DELS- p WIR TSCHAFTS-zh⁰ru NG Abend-Ausgabe Nr. 432 Das Veriragswerk über die Wasserversorgung Groſß-Berlins 2. Berlin, 19. September.(Eig. Dr.) Das bereits in der. der Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke AG. vom 17. Februar 1934 angekündigte Vertragswerk urit der Stadt Berlin ſteht nunmehr nach langwierigen und zähen Verhandlungen unmittelbar vor dem Abſchluß. Hier⸗ hurch werden nicht nur die ſchwebenden Streitfragen, namentlich wegen des Tarifs und der Waſſergerechtſame in einem befriedigenden Sinne geklärt, ſondern auch Schwie⸗ rigkeiten beſeitigt, die ſich aus dem zeitlich verſchiedenen Ablauf der mit 23 Einzelgemeinden Groß Berlins ab⸗ geſchloſſenen Verträge ergeben haben. Gemeinschaffsorganisafion für die Be- arbeiſung von Fragen des Fasersioffſplanes Berlin, 19. September. Die reibungsloſe Durch⸗ führung des nationalen Faſerſtoffplanes bedingt einen Zuſammenſchluß aller Kräfte der Textilwirtſchaft in ziel⸗ bewußter Gemeinſchaftsarbeit. Zu dieſem Zweck ſind in der Textilwirtſchaft zwei Gemeinſchaftsorganiſationen für die Bearbeitung von Fragen des Faſerſtoffplanes gebildet worden, und zwar für alle Fragen organiſatoriſcher und verarbeitungstechniſcher Art der Sonderausſchuß für Fragen der Verarbeitung von Zellwolle bei der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Textilinduſtrie Berlin und für alle Fragen der Aufklärung und Werbung die Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Faſerrohſtoffe Berlin. Werklufischußübungen unſer Versicherungsschuß Berlin, 19. September.(Gig. Dr.) Der Verband der privaten Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherer E. V. hat ſeinen Mitgliedsgeſellſchaften empfohlen, die Haftpflicht dex Betriebsunternehmer aus der Veranſtaltung von Werk⸗ luftſchutztbungen prämienfrei durch eine Betriebshaft⸗ pflichtverſichevrung mit zu verſichern. Dieſes erfreuliche Entgegenkommen der Haftpflichtverſicherer wird zur leich⸗ teren Durchführung der Werkluftſchutzmaßnahmen bei⸗ tragen. veröffentlicht die Verwaltung einen Proſpekt, dem u. a. ein Zwiſchenſtatus, gezogen auf den 31. Juli 1935, zu⸗ grunde liegt. Die Geſellſchaft, die Fahr⸗ und Motor⸗ räder ſowie Schreibmaſchinen herſtellt, beſchäftigt zur Zeit etwa 1250 Arbeiter und Angeſtellte. Der Umſatz des Unternehmens, der im Geſchäftsjahr 1981⸗32 5,80 Mill. betrug, ging im darauffolgenden Jahr auf 5,07 Mill. zurück und erhöhte ſich 1933⸗34 auf 9,22 Mill. /. In der Zeit vom 1. Oftober 1934 bis 31. Juli 1935 wurde ein Umſatz von 9,50 Mill./ erzielt, d. h. der Umſatz iſt gegen⸗ über der gleſchen Vorjahrszekt um etwa 20 v. H. geſtiegen. Auch der gegenwärtige Auftragseingang iſt befriedigend, ſo daß, wenn keine unvorhergeſehenen Ereigniſſe eintreten, die Geſellſchaft für das laufende Geſchäftsjahr wieder mit einem zufriedenſtellenden Ergebnis rechnen kaun(1938⸗34 wurde ein Gewinn von 29 240/ erzielt, um den ſich der Gewinnvortrag auf 40 227/ erhöhte), nung mit der Hugo Stinnes Gmb, Mülheim⸗ Ruhr, ergibt ſich Verlkuſt von 8645(i. V. 1610) 4, der aus dem Gewinnvortrag des Vorjahres von 19 884% gedeckt wird. Auf Grund der Dividendengarontie gelangen alf alle nicht im Beſitz des Intereſſengemeinſchafts parties befindlichen Aktien 7 v. H. Dividende wie im Vorfahr aux Ausſchüttung. r * Neuwalzwerk Ac, Böſperde i. W. Wie der DoD er⸗ fährt, iſt bei der dem Neunkircher Elſenwerk naheſtehen⸗ den Neuwalzwert Ach, Böſperde, auch das Geſchäftsfahr 1934/35 befriedigend verlaufen. Da die Bilanzorbet⸗ ten noch im Gange ſind, können über den Abſchluß nähere Anggben noch nicht gemacht werden, doch kann mit un⸗ gefähr der gleichen Dividendenhöhe wie im Vorfahre(6 v. H. aus 101927%¼ Reingewinn) gerechnet werden. Holſatia⸗Werke Ach, Altona.— 4 v. H.(0 v..] Divi⸗ dende, Die o. HB der Holfatla⸗Werke AGG genehmigte die ochmung für das Geſchäftsfahr 1084, die einſchl. des Ge⸗ winnpprtrages aus 1036 in Höhe von 18 144% mit einem Gewinn von 33170(25 144)% abſchließt. Hieraus wer⸗ den 4(—) v. H. Dividende verteilt, 10000% vorgetragen. (J. V. wurden 10000% Her geſetzlichen Reſerpe zugeführt). Das Ack beträgt unverändert 6,0 Mill. 4. Laut Ge⸗ lcbäftsbericht war das Jahr 1934 nach der Stillegung der Möbelfabrik im Jahre 1933 dem weiteren Aufbau der Sperrholzfobrik gewidmet. Auf Grund der Umſatzbelebung hat der Betrieb ſeit Mai 1934 in zwei Schichten gearbetktet. * Die Rohſtahlerzeugung im Auguſt hat noch eine leichte Steigerung erfahren. Der Abſatz nach dem Inland und Ausland bei den vom Stahlwerks⸗Verband erfaßten Er⸗ zeugniſſen: Halbzeug, Formeiſen, Eiſenbahnoberbauſtoffe, Stabeiſen, Grob⸗, Mittel⸗ und Feinbleche, Univerſaleiſen und Bandeiſen wurde im bisherigen Umfange aufrecht er⸗ halten. In einzelnen Erzeugniffen war der Abfatz noch etwas beſſer.— In der Walßbrahtinduſtrie hat die Beſſe⸗ rung des Inlandsgeſchäftes während des Monats Auguſt angehalten. Der Walzdorohtabſatz im Inland iſt etwas ge⸗ ſtiegen. In der bisherigen Entwicklung des geringfügi⸗ gen Auslanosgeſchäftes iſt eine Aenderung nicht eingetkre⸗ ten.— In der Drahtverfeinerungsinduſtrie war der In⸗ landsobſatz des Monats Auguſt etwas geringer als im Vormongt. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres iſt ſedoch die Verſandmenge geſtiegen. Der Auslandsver⸗ ſand hat im Vergleich zum Mona! Juli etwas zugenom⸗ men. Gegenüber dem Verfand im Mongt Auguſt des Vorjahres iſt keine Aenderung zu verzeichnen.— Das Röhrengeſchäft auf dem Inlanosmorkt hat ſich weiterhin in allen Sorten auf dem günſtigen Stand der Vormonate gehalten. Nachfrage und Auftragseingong waren im Auguſt beſonders rege und haben zu einer weiteren Steigerung der Umſatzzifſern geführt. Die Aufwärtsentwickkung im Aus landsgeſchäft macht Fortſchritte, Waren und Märkfe * Mannheimer Großmarkt für Getreide und Futter⸗ mittel vom 10. Sept. Alles unverändert, * Getreidegroßmarktbericht vom 19. Sept. Der Berliner Getreideverkehr zeigte ein unverändert ruhiges Ausſehen, Für Mahlgetreide, das in Kontingentsware und kontin⸗ gentfreier Ware zum Verkauf ſteht, ſind die Verwertungs⸗ möglichkeiten ziemlich gering. Die Mühlen kaufen nur zögernd, und in der Hguptſache hochwertige Weizenquali⸗ täten, andererſeits verfügt der Handel noch über ausrei⸗ chende Vorräte, ſo daß auch bei Preiszugeſtändniſſen der zweiten Hand nur ſelten Abſchlüſſe zuſtande kommen. Anregungen vom Mehlgeſchäft logen nicht vor, nachdem gegen Schluß der erſten Monatshälkte in Weizenmehl noch verſchiedentlich Abrufe erfolgt ſind. Der Abſatz von Rog⸗ genmehl wird von den hieſigen Mühlen weiter als un⸗ befriedſgend bezeichnet. In Hafer und Gerſte zu Fut⸗ terzwecken liegen marktgemäße Angebote kaum vor, an der Küſte kommt vereinzelt Ware heraus. Am Braugerſten⸗ markte ſind eiweißarme Sorten gefrogt, mittelgute Ware kann nur ſpärlich abgeſetzt werden. Es notierten heute u. g. verändert: Leinkuchen 8,65 inkluſiy 2,0„ Monopolzuſchlag; Erdnußkuchen 8,45 in⸗ kluſiv 2,65% Monopolzuſchlag! Ernußkuchenmehl 9,05 inkh. Monopolzuſchloag; Trockenſchnitzel 4,83; extrahiertes Sojabohnenſchrot proz. ab Hamburg 7,75 inkl. 80 Mongpolzuſchlag; dto, ab Stettin 75 inkl. 2,80% Mono⸗ volzuſchlag. Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp, Namslau als Verladeſtation 8,28; dio. Parität Berlin 8,95 Dem heutigen Mannheimer Kleinviehmarkt waren zu⸗ geführt 45 Kälber 28 Schafe, 25 Schweine, eine Ziege, 240 Ferkel, bis zu 6 Wochen 17 /, über 6 Wochen 1892 A, 400 Läufer 28.27„. Marktverlauf mittel, ſpäter etwas ruhiger. * Weinheimer Obſt⸗ und Gemfiſegroßmarkt. Pfirſiche A 1641, B 1018, Zwetſchgen 11—42, Birnen A 1019, B—11, Aepfel 614, Bohnen 12—24, Nüſſe 2284, To⸗ maten—12, Quitten—11, Brombeeren 2730, Wirſing 5 Pfg. Anſuhr 600 Zentner, Nachfrage gut, * Magdeburger Zuckernotierungen vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Sept. 3,40 B 9,0 G: Okt. 3,40 B 3,30 G; Nov 9Ä,40 95 9,30 G; Dez. 3,0 B 3,55 W; März 3,70 B 3,70 G; Mai 380 B 3,70 G; Tendenz ruhig,— Gemahl. Mehlis per Sept. 32,75 2,85; Tendenz ruhig; Wetter regneriſch. Bremer Baumwolle vom 10. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Untverfal Stand, Middl.(Schluß loko 13,28. Hamburger Schmalznotierungen vom 10. Sept,(Eig. Dr.)] Tendenz ſtetig; Amerikan Steamlard tranſito ab Kai 4% Dollar; Amerikan Purelarb raff., per 4 Kiſten mit le 20 Kilo netto verſchiedene Standardmarken tranf, ab Kat 42—42,5 Dollar. *. Berliner Metallnotierungen vom 10. Sept.(Eig. Dr.) Amtlich notierten für ſe 100 Kilo: Elektrolyt upfer(wire⸗ bars) prompt 48,75; Stondardkupfer loko 42,75; Original⸗ hüttenweichblei 21 nom.; Standaröblei per Sept. 21 nom.: Ortginalhllttenrohzink ab norödeutſchen Stationen 20,00; Standardzink 20,00; Original⸗Hütten⸗Alumintium 98— 99. proz. in Bläcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148: Reinnickel 98—ouroz. 209; Silber in Barren ca. 1000 fein je Kilo 53,75 56,75. — ele ite/ Nummer 432 Die Sicherung der Fuffermiſtel- Versorgung Dem„Preſſedienſt des Reichsnährſtandes“ entnehmen wir folgende Betrachtung über die Futtermittelverteilung im neuen Wirtſchaftsjahr: Im neuen Erntejahr iſt die Marktordnung auf dem Gebiet der Futtermittelwirtſchaſt, vor allem für die Verteilergruppen, 3. T. weſentlich ge⸗ lockert worden. Es könnte ja nun ſein, daß gewiſſe Kreiſe dieſe Lockerung zu ihrem höchſteigenen Vorteil ausbeuten und damit doch wieder eine Störung normaler Markt⸗ bedingungen herbeiführen. Durch die Schaffung der Fut⸗ termittelſtelle für die Zuſammenſchlüſſe des Reichsnähr⸗ ſtandes bei der Reichshauptabteilung III iſt dafür geſorgt worden, daß die in den verſchiedenſten Marktverbänden liegende Bewirtſchaftung einzelner Futtermittelgruppen nach abſolut einheitlichen Richtlinien geſteuert wird. Die Futtermittelwirtſchaft wird heute als ein geſchloſſenes Ganzes behandelt. Von der Futtermittelſtelle aus werden auch durch die Futtermittelaußenſtellen in den Landes⸗ hauptabteilungen III der einzelnen Landesbauernſchaften die Verhältniſſe am Futtermittelmarkt ſehr genau beobach⸗ tet und überwacht. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe angewieſ ohne Pl den ta en. N Wenn nun auch die ſeinerzeitigen Einfuhr und Ziel erfo n und zumeiſt ganz weſen 1 0 darf überſtiegen, ſo bleibt oe tlich der eiweißhaltig Futtermi tel in gewiſſen Grenzen auf einen Zuſchuß aus dem Aus⸗ lande angewieſen. Im Rahmen des allernotwendigſten Verbrauches dürften die erforderlichen Mengen an Oel⸗ kuchen, Fiſchmehl, Fleiſchmehl uſw. zur Verfügung ſtehen. Durch die Umſtellung der Schweinemaſt auf überwiegend wirtſchaftseigene Baſis, alſo von der Gerſtenmaſt auf die Roggen⸗Kartoffelmaſt, iſt hier en ich eig der Zuſchußbedarf ſchon weſentlich eingeſchränkt. Roggen und Kartoffeln und Kartoffelflocken werden in genügender Menge zur Verfügung ſtehen. Die Bereit⸗ ſtellung der daneben erforderlichen Kleie und Futtermehle, Voll⸗ und Nachmehle iſt ebenfalls geſichert. Auch der Futterbedarf für den Rinderbeſtand kann größ⸗ tenteils aus den wirtſchaftseigenen Futtervorräten der bäuerlichen Betriebe gedeckt werden. Die zur Zeit öurch⸗ geführte Verteilung von eiweißhaltigen Futtermitteln (Oelkuchen) wird verhindern, daß etwa jetzt nach dem Weideabtrieb die Milcherzeugung ſtärker zurückgeht. Für die Trockenfütterungszeit(September bis April) können Donnerstag, 19. September 1933 ſein. Die Verteilung von Oelkuchen wird laufend nach Maßgabe des monatlichen Bedarfes epfolgen, ſo daß ein Hamſtern von Oelkuchen unſinnig wäre. Das Hauptaugenmerk wird darauf gerichtet werden, daß die Verteilergruppen tatſächlich dieſe Oelkuchen auf dem kürzeſten Wege zum Verbraucher bringen und daß nicht wieder Gegenleiſtungsgeſchäfte aller Art aufleben.— In der Zuckerwirtſchaft werden größere Futtermittelmen⸗ gen anfallen als im Vorjahre. Die Andienungspflicht für zuckerhaltige Futtermittel ermöglicht eine oronungsgemäße Verteilung. Die Herabſetzung der Ausmahlungsgrenze für Roggen ſchafft auch erheblich mehr Kleie und Mühlennach⸗ produkte. Die in der Brauwirtſchaft anfallenden Futter⸗ mittel(Biertreber, Malzkeime, Sortiergerſte uſw.) werden auch einer entſprechenden Regelung unterliegen, die vor allem die Preiswürdigkeit dieſer Futtermittel garantieren muß —— * Macklotſche Druckerei, Verlag und Papierwaren⸗ fabrik AG, Karlsruhe. Die auf den 7. Oktober einberufene o. HV hat u. a. über die Uebertragung des Vermögens der Aktiengeſellſchaft auf den Aktionör Friedrich Hanagarth Beſchluß zu faſſen. Weiter wird in der HW Bericht über ——— Süddeuischer Saalenmarkf Der Anbau von Grünſutter⸗ und Gründüngungsſaaten iſt während der vergangenen Wochen bei günſtiger Witte⸗ rung ſoweit fortgeſchritten, daß heute nur mehr nennens⸗ werter Bedarf in Winterwicken, Wintererbſen und Inkar⸗ natklee vorliegt. Dieſen Umſtänden entſprechend haben ſich natürlich auch die Abſatzverhältniſſe für den Saaten⸗ handel entwickelt. ö Das notwendige Saatgut konnte erfreulicherweiſe, ſo⸗ weit Auslandszufuhren fehlten, noch durch Zukäufe bei inländiſchen Erzeugern ergänzt werden. Von Inkarnatklee haben bei außerordentlich ſtarkem Bedarf in den vergan⸗ genen Wochen die Beſtände weſentlich abgenommen, ſo daß heute auch hier Knappheit fühlbar wird. Der verminder⸗ ten Nachfrage konnte aus den vorhandenen Vorräten noch entſprochen werden. Die Abnahme der Geſchäftsmöglich⸗ keiten im Verbraucherhandel fand durch Steigerung des Kaufintereſſes im Großhandel für neuerntige Saaten Aus⸗ gleich, wobei für alle Klee⸗ und Grasſaaten Kaufneigung beſtand. Die inländiſche Ernte in Wicken, Erbſen und Acker⸗ bohnen ſcheint in dieſem Jahre etwas beſſer ausgefallen zu Die deutſche Futtermittelwirtſchaft war früher in ſehr umfangreichem Maße auf die Zuſchüſſe des Weltmarktes Einspaltige Kleine nzelgen bis zu elner Höhe von 1 OO mm je mm Pig. Stellengesuche je mm4pig. Offene Stellen Suche für mein Haushalt ein Alleinm das gut bürgerlich kochen kann u. Dauerſtellung auf Vorzuſtellen: Frau Gromer bei Dröll Zwei⸗Perſonen⸗ perfektes auchen reflektiert.— 9378 im Laden Qu 2. 1. f znoin Unabh., alleinſt., Server fräulein atgere, ore für gut. Weim⸗ haus 940 I ſofort gaeſucht. Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſ. Blattes. Tüchtig., älteres Tages- Mädchen zum 1. Oktober geſucht.* 9876 Fran Ullmann, Pfalzplatz 29. Fleißig., ehrlich. 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September 1935: „Nordſee“ Deutſche Hochſee⸗ fiſcherei Bremen⸗Cuxhaven Aktien⸗ geſellſchaft Hamburg, Zweignieder⸗ laſſung Mannheim, Mannheim, Hauptſitz: Hamburg. Kaufmann Wilhelm Buhr in Bremerhaven hat derart Prokura, daß er zu⸗ ſammen mit einem Vorſtandsmit⸗ glied oder einem anderen Proku⸗ riſten vertretungsberechtigt iſt. Getreide-Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Berlin. Die Prokura von Georg Prinz iſt erloſchen. Rheiniſches Braunkohlen⸗Syn⸗ dikat Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Köln Zweigniederlaſſung Mannheim, Mannheim, Hauptſitz: Köln. Die Prokura von Dr. Walter Rieffenberg iſt erloſchen. Heinrich Bohle iſt nicht mehr Geſchäfts⸗ Dr. Arnold Cappenberg in Köln iſt zum Geſchäftsführer, Dr. Walter Rieffenberg in Köln zum ſtellvertretenden Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Künſtler⸗Theater⸗Betriebs⸗Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung in Liqu., Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. „Radio⸗Dahms“ Ingenieur Ru⸗ dolf Dahms, Mannheim. Inhaber iſt Rudolf Dahms, Ingenieur, Mannheim. Auguſt Brenner, Elektro⸗Groß⸗ handlung, Mannheim Neckarau, Inhaber iſt Auguſt Brenner, Kauf⸗ mann, Mannheim⸗Neckarau. Hermann Holzinger, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Iſack Sohn, Feudenheim. Die Firma iſt erloſchen. 97 Amtsgericht Fc 3b, Maunheim Heute abend Nong Bürgerneller.) 3 4 Weingart⸗Kaufmann⸗Landsberg Nachruf Am Freitag. 13. September 1935, abends, wurde Während der Teilnahme am Nürnberger Parteitag der Präsident des Edeka- Verbandes Deutscher kaufmännischer Genossenschaften e.., Berlin pg. Stadtrat Fritz Lösch, Augsburg von einem Herzschlag ereilt. Der so plötzlich im Alter von 43 Jahren Dahin- geschiedene gehörte mit zu der alten Garde des Führers. Hr stand bereits im Jahre 1923 in den Reihen der Vorkämpfer für Adolf Hitler. Als einer der tüchtigstensüddentschen Kollegen wurde er im Jahre 1924 in den Generalrat des Edeka- Verbandes gewählt und im Jahre 1983 ein- stimmig zum 1. Präsidenten der Edeka-Zentral- organisationen berufen. Mit seiner ganzen Persön- lichkeit opferte er slch auf für die hohen Aufgaben, die in seine Hand gelegt waren. Der so plötzliche Tod hatte ihn mitten aus seinem Schaffen gerissen, das immer unter dem Leitspruch stand, dem Vater- land und dem Volk zu dienen. Wir haben mit seinem Dahinscheiden einen der Besten aus unseren Reiben verloren. Sein Andenken wird stets in uns fortleben. EDEKA-Oroßghandel Mannheim elngstragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpfliohk 72775 Hlerdurch gebe ich bekannt, dab Ich mein òffentliches Untersuchungs-Laboratorium mit seinen Abtellungen für: N Lebensmittel-Untersuchungen B) chemisch- techn. Untetsuchungen O Kriminaltechn. Untersuchungen einschl. der Erstàttunę v. 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