35 —— Reiſe⸗ leboch tragen rings. en be⸗ t den ſtehen, n Ex⸗ engere zum zuge⸗ nkte. ö Zürich heinen 2 — 1 2 — Erſcheinnngsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. g. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Wonto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Nele Mannheimer Zeitung Einzelpreis 10 57 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. 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Als Urſache hierfür wird der Umſtand bezeich⸗ net, daß italieniſche Kreiſe den Standpunkt vertre⸗ ten, die mündliche Erklärung Baron Aloiſis gegenüber dem Vorſitzenden des Fünfer⸗ ausſchuſſes über Italiens Ziele verkörpere zwar die tatſächlichen Beſtrebungen der italieniſchen Po⸗ litik, ſei aber„nicht offiziell“. Infolgedeſſen beſtehe einige Unklarheit darüber, auf welche ita⸗ lieniſche Kundgebung ſich der Bericht des Fünſer⸗ ausſchuſſes an den Völkerbundsrat gründen ſolle. Den Blättern zufolge wurde geſtern in Kreiſen der britiſchen Delegation erklärt, eine neue Beſprechung zwiſchen Eden und . Laval, die geſtern ſtattfand, ſei ſehr befriedigend geweſen. Sie habe von neuem den Wunſch der beiden Re⸗ gierungen zum Ausdruck gebracht, in dieſem äußerſt heiklen Augenblick der internationalen Angelegen⸗ heiten ſo eng wie möglich zuſammenzu⸗ arbeiten. Der Korreſpondent der„Times“ in Genf hat en Eindruck, daß die Italiener gehofft hätten, ihre amtliche Verlautbarung vom Samstag und die„Be⸗ gerkungen“ des Barons Aloiſt würden den Fünfer⸗ usſchuß zu neuen Vorſchlägen veranlaſſen. Da der lusſchuß ſich dazu nicht bereitgefunden habe, deuteten hie Italiener jetzt an, ihre Anregungen ſeien„in⸗ offiziell“ geweſen und ſomit ſei wieder eine Atem⸗ pauſe gewonnen. Der Ausdruck„inoffiziell“ habe bei dem Manöbvrieren um Poſttionen während der letzten Zeit eine große Rolle geſpielt. Auf jeden Fall werde der Fünferausſchuß, falls keine neue Wendung eintrete, am Mitt⸗ woch oder Donnerstag dem Völkerbundsrat ſeinen Bericht vorlegen. Der Korreſpondent fügt hinzu, die britiſche Dele⸗ gation wünſche nicht, die Italiener ungehörig zu drängen oder dem Völkerbundsrat ihren eigenen Standpunkt aufzunötigen, ſie ſei aber entſchloſſen, zu verhindern, daß das Verfahren auf Seitenwege ab⸗ gelenkt oder allzu ſehr in die Länge gezogen werde. Es gelte, daran zu erinnern, daß der Streit im Notfall jederzeit der Völkerbundsver⸗ ſammlung überwieſen werden könne. Der Schritt von Verſöhnung zu Sühnemaßnahmen ſei ſo weit, daß es vielleicht am Platze ſei, eine mög⸗ lichſt vielſeitige Vollmacht zu erhalten. Der politiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ aph“ ſagt, in amtlichen Kreiſen Londons babe geſtern der leichte Optimismus, der ſich während des Wochenendes einſtellte, wieder auf⸗ gehört. Die Veſprechungen Edͤen⸗Laval (Funkmeldung der NM.) O Paris, 24. September. Im Zuſammenhang mit der Unterredung, die der franzöſiſche Miniſterpräſident am Montag mit dem engliſchen Min iſter Eden hatte, wird in der hieſigen Preſſe hervorgehoben, daß die franzöſiſche Anfrage über die Haltung Eng⸗ lands im Falle einer europäiſchen Gefahr dabei ein⸗ gehend beſprochen worden ſei. i Die Genfer Sonderberichterſtatterin des„Oeuvre glaubt zu wiſſen, daß die engliſche Antwort auf die diesbezügliche franzöſiſche Note bereits im Laufe des heutigen Dienstag erwartet werde. Der„Jour“ fügt hinzu, daß man beſonders eingehend über den Abſchluß eines Luftpak⸗ tes und über die„öſterreichiſche Unab⸗ hängigkeit“ geſprochen habe. Der engliſche Miniſter habe, ſo behauptet das Blatt, Laval mitgeteilt, daß ſeine Re⸗ gierung bereit ſei, eine ganze Reihe von Ab⸗ kommen mit Frankreich zu treffen, um eine dauernde und aktive franzöſiſch⸗engliſche Zu⸗ ſammenarbeit in Europa zu gewährleiſten. Eden habe zugegeben, daß die engliſche Diplomatie im Laufe 995 en Jahre eine Reihe von Irrtü⸗ mern begangen hätte. England, ſo habe er im gro⸗ ßen und ganzen erklärt, habe zwar lange gebraucht, um den Wert der kollektiven Sicherheit zu erkennen, die letzten Ereigniſſe hätten ihm jedoch die Augen geöffnet, und man erkenne jetzt die Not⸗ wendig keit einer ſolchen Politik ſowohl in Afrika als auch in Europa an und ſei bereit, in dieſer Richtung ſehr weitgehende Verpflichtungen zu ernehmen. Meldung des D. N. B. — Genf, 24. September. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlichte am Montagabend den vollſtändigen Wortlaut der Vorſchläge, die der Fünferausſchuß am 18. September den Vertretern Abeſſiniens und Italiens unterbreitet hat. Die Vorſchläge gehen davon aus, daß es Aufgabe des Ausſchuſſes ſei, eine Verhandlungsgrundlage zu finden, die ſich von dem Grundſatz der Unabhängigkeit und gebiets⸗ mäßigen Unverſehrtheit und der Sicherheit aller Mitgliedsſtaaten des Völkerbundes leiten laſſe. Da für alle Völkerbundsmitglieder die Verpflichtung be⸗ ſtehe, die Unabhängigkeit der anderen Mitglieder zu achten, müſſe jeder Hilfeleiſtungsplan vorher die Zuſtimmung der abeſſiniſchen Regierung erhalten. Zur Reform der Verwaltung ſollen aus⸗ ländiſche Sachverſtändige nach Abeſſinien geſandt werden mit dem Auftrag, ein Polizei⸗ und Gendarmeriekorps zu bilden. Es ſoll im weſentlichen im ganzen Kaiſerreich über die Ausführung der be⸗ ſtehenden oder ins Auge zu faſſenden Geſetze wachen, die die Sklaverei verbieten oder beſtrafen ſollen und das Tragen von Waffen für Perſonen, die wicht zum ordentlichen Heer oder zu den Polizei⸗ und Gen⸗ darmeriekräften gehören, genauen Vorſchriften unterwerfen. i Weitere Aufgaben dieſer Polizei wäre die Siche⸗ rung der Städte, in denen Europäer anſäſſig ſind: Addig Abeba, Diredaua und Har⸗ rar, ferner die Aufrechterhaltung der Sicherheit in den landwirtſchaftlichen Gegenden, wo Europäer größerer Zahl anſäſſig ſind und wo die örtliche Ver⸗ waltung nicht hinreichend ausgebaut iſt, um genü⸗ gend Schutz zu gewähren. Schließlich würde dieſe Polizei die Ordnung an den Grenzen des Reiches aufrecht zu erhalten und die Nachbargebiete vor Ueberfällen zu ſchützen haben. Die Ausländer ſollen die Möglichkeit erhalten, am Ausbau des Wirtſchaftslebens des Landes teil⸗ zunehmen. Zu dieſem Zweck ſollen die Fragen des Grundbeſitzes, des Bergbaues ſowie die Ausübung der Handels⸗ und Induſtrietätigkeit geregelt wer⸗ den. Auf dem Gebiete des Außenhandels ſoll wirt⸗ ſchaftliche Gleichſtellung mit der Bedingung der Gegenſeitigkeit vorgeſehen werden. Es ſollen Ver⸗ bindungswege und ein modernes Poſt⸗ Telegra⸗ phen⸗ und Fernſprechweſen geſchaffen werden. Auf dem Gebiet der Finanzen iſt außer der Einführung eines modernen Haushalts⸗ und Steuer⸗ ſyſtems und der Schaffung ſtaatlicher Monopole die Prüfung von Anleihen vorgeſehen. Weitere Punkte des Reformprogramms betreffen die Juſtiz, ins⸗ beſondere die ſogenannte gemiſchte Gerichtsbarkeit, die für Angelegenheiten zwiſchen Ausländern und Abeſſiniern zuſtändig iſt, ferner den öffentlichen Unterricht und die Geſundheitspflege. Es ſoll ein Zentralorgan geſchaffen wer⸗ den, dem vier Hauptberater, nämlich die Leiter des Polizei⸗ und Gendarmerieweſens, der Wirtſchafts⸗, der Finanz⸗ und der Juſtizabteilung angehören wür⸗ den. Das geſamte ausländiſche Perſonal wäre im Einvernehmen zwiſchen dem Völkerbund und dem Kaiſer von Abeſſinien zu ernennen. Der oberſte Vertreter des Völkerbundes hätte ſo oft wie erfor⸗ derlich, mindeſtens jedoch einmal im Jahre, an den Völkerbund zu berichten. Angeſichts der Langwierigkeiten der Aufgaben will der Fünferausſchuß auf eine Befriſt ung des Planes etwa auf fünf Jahre verzichten, jedoch ſoll der Plan nach fünf Jahren vom Völ⸗ kerbundsrat revidiert werden können, da⸗ mit die inzwiſchen gemachten Erfahrungen berück⸗ ſichtigt werden können. Zum Schluß enthalten die Vorſchläge Hinweiſe auf beſondere italieniſche Belange. Es wird erklärt, die Vertreter Frankreichs und Englands hätten dem Fünferausſchuß mitgeteilt, daß ihre Regierungen be⸗ reit wären, als Beiträge zur friedlichen Regelung de“ italieniſch⸗abeſſiniſchen Streites gewiſſe Ge⸗ bietsvevän derungen zwiſchen Italien und Abeſſinien zu erleichtern, und zu dieſem Zweck, falls erforderlich, Abeſſinien gewiſſe Opfer in der Gegend der Somaliküſte zu bringen. Die Vertreter Frankreichs und Englands hätten dem Fünferaus⸗ ſchuß außerdem mitgeteilt, daß ihre Regierungen unbeſchadet der gegenwärtigen Rechtslage für die Behandlung der Fremden und des Außenhandels be⸗ reit ſeien, Italien ein beſonderes Intereſſe bei der wirtſchaftlichen Erſchließung Abeſſiniens zuzuerken⸗ nen. Demgemäß würden die genannten Regierun⸗ gen den Abſchluß wirtſchaftlicher Vereinbarungen zwiſchen Italien und Abeſſinien begrüßen, voraus⸗ geſetzt, daß die Belange gewahrt werden, die Frank⸗ reich und England durch die geltenden Abkommen zuerkannt ſind. Die Pariſer Preſje wieder„ausgesprochen pejſimiſtiſch“ (Meldung des DN.) — Paris, 24. September. Der geringe Optimismus, der im An⸗ ſchluß an die Unterredung zwiſchen dem italieniſchen Vertreter Baron Aloiſi und dem Vorſitzenden des Fünferausſchuſſes Madariaga am Montag früh in der Pariſer Preſſe zum Ausdruck kam, hat nach den ver⸗ ſchiedenen Ereigniſſen, die ſich im Laufe des Montag in Genf abgeſpielt haben, einem ausgeſproche⸗ nen Peſſimis mus Platz gemacht. Nachdem der Fünferausſchuß die ganze Angelegenheit in die Hände des Völkerbundsrates zurückgelegt hat, rech⸗ net man jetzt franzöſiſcherſeits nicht mehr mit der Möglichkeit einer friedlichen Bei⸗ legung des Streitfalles. In dieſer Annahme wer⸗ den die hieſigen Blätter noch durch die verſchiedenen Berichte über die Unterredung zwiſchen Laval und Aloiſi einerſeits und Laval und Eden andererſeits beſtärkt, wonach ſich Laval voll und ganz der engliſchen Auffaſſung angeſchloſſen habe. Die Unterredung mit dem italieniſchen Ver⸗ treter ſoll dem„Oeuvre“ zufolge einen recht dramatiſchen Verlauf genommen haben. Die Genfer Sonderberichterſtatterin des Blattes will in dieſem Zuſammenhang erfahren haben, daß Laval Baron Al oiſi die heftigſten Vor⸗ würfe über den Ton der italteniſchen „Gegen vorſchläge“ gemacht habe, die nach Anſicht des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ange⸗ ſicht. der aufgewandten Mühe, eine friedliche Bei⸗ legung herbeizuführen, mindeſtens in einer anderen Form hätten vorgebracht werden können. Das gleiche Blatt will im Zuſammenhang mit der Unterredung zwiſchen Laval und Eden wiſſen, daß ſich Laval be⸗ reit erklärt habe, ſich voll und ganz den engliſchen Vorſchlägen anzuſchließen. Die anderen großen Blätter ſind in dieſem Punkt etwas zurückhaltender. Man erklärt zwar allgemein, daß im Verlauf dieſer Unterredung nicht nur der italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfall beſprochen worden ſei, ſondern auch die Haltung Englands im Falle irgendeiner ähnlichen Gefahr in Europa, beſchränkt ſich aber im übrigen auf die Feſtſtellung, daß die Uebereinſtimmung der beider⸗ ſeitigen Anſichten beſonders von engliſcher Seite hervorgehoben werde. So ſchreibt beiſpielsweiſe der Außenpolitiker des„Echo de Paris“, daß man engliſcherſeits erkläre, die Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und England ſei ſo eng wie möglich. Der Peſfſimismus, der auch in Völker⸗ bundskreiſen herrſche, iſt nach Anſicht des glei⸗ .!!!! ããꝗwywbvbbvbbTbTbTbVbTbTbTbTb Englands Votſchafter bei Muſſolini Meldung des DN B. — Rom, 23. September. Muſſolini empfing am Montagabend den eng⸗ liſchen Botſchafter Sir Erie Drummon d. Die Unterredung dauerte faſt eine Stunde. Der engliſche Botſchafter, der in der letzten Zeit nur mit Staats⸗ ſekreaär Suvich verhandelt hatte, überbrachte Muſſo⸗ lini eine perſönliche Botſchaft des engliſchen Außen⸗ miniſters. Am Vormittag hatte der franzöſtſche Bot⸗ ſchafter Chambrun mit Staatsſekretär Suvich eine Beſprechung. Zu dem Beſuch des britiſchen Botſchafters bei Muſſolini meldet Reuter, man glaube, daß der Bot⸗ ſchafter die Zuſicherungen wiederholt habe, die er am Freitag vorigen Woche dem italieniſchen Unterſtaats⸗ ſekretär des Aeußeren, Suvich, über die Bewe⸗ gungen britiſcher Kriegsſchiffe im Mittelländiſchen Meer gegeben habe. Ward Price meldet der„Daily Mail“, Sir Drum⸗ mond habe Muſſolint erklärt, daß die britiſche Regie⸗ rung keinerlei Feindſeligkeiten gegen⸗ über Italien empfinde; ſte bekümmere ſich lediglich um die Aufrechterhaltung des Anſehens des Völkerbundes. chen Blattes weſentlich darauf zurückzuführen, daß Baron Aloiſi dem Vorſitzenden des Fünferausſchuſſes erklärt habe, eine Einigung im Rahmen des Völkerbundspaktes ſei un möglich, da Italien ſich bei ſeinen Forderungen auf den engliſch⸗ italieniſch⸗franzöſiſchen Vertrag aus dem Jahre 1906 ſtütze. „Der„Jour“ fragt beſorgt, ob der Völkerbunds⸗ rat nunmehr Maßnahmen ergreifen werde, die Ita⸗ lien endgültig von Genf fernhalten würden. Durch den Entſchluß des Fünferausſchuſſes, die Angelegenheit in die Hände des Völker⸗ bund s rates zurückzugeben, entferne man ſich von der einzigen bisher noch vorhandenen Ausſicht, Italien für ein internationales Vor⸗ gehen in Abeſſinien zu gewinnen. Man laufe jetzt Gefahr, daß Italien die Ver⸗ wirklichung ſeiner berechtigten Wünſche im Rahmen des Völkerbundspaktes für unmög⸗ lich erachte, und gerade dieſer Umſtand könne zu einem endgültigen Abbruch der Beziehun⸗ gen führen. Der„Jour“ hat als eines der wenigen Blätter noch nicht jede Hoffnung aufgegeben, weil der Völker⸗ bundsrat immer noch die Möglichkeit habe, den Fünferausſchuß von neuem zu beauftra⸗ gen.— Der„Matin“ hält dieſe Methode jedoch für eine unnütze Zeitvergeudung. Es bleibe nichts anderes übrig, als den Dingen ihren Lauf zu laſſen und zu verſuchen, eine Ausdehnung des Streitfalles auf Europa zu verhindern. Hinſichtlich der Anwendung von Sühnemaß⸗ nahmen glaubt man in hieſigen unterrichteten Kreiſen nicht, daß England dabei an militäriſche Handlungen denke. Die Blätter erklären in dieſem Zuſammenhang, daß Eden den franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten von der Anſicht der engliſchen Re⸗ gierung in Kenntnis geſetzt und ihm die Gründe dargelegt habe, die England zu der Auffaſ⸗ ſung veranlaßten, daß wirtſchaftliche und finanzielle Sühnemaß nahmen genüg⸗ ten. Pertinax ſchreibt im„Echo de Paris“, daß die Engländer ſich über die Art etwaiger militäri⸗ ſcher Sühnemaßnahmen überhaupt nicht klar ſeien und keine diesbezüglichen Pläne aufgeſtellt hätten. Die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ will da⸗ gegen von einer neuen engliſchen Sicher⸗ heits maßnahme erfahren haben, die in gewiſ⸗ ſen Genfer Kreiſen lebhaft beſprochen worden ſei⸗ Hiernach hätten die Engländer, ohne die franzöſi⸗ ſche Regierung davon zu verſtändigen, die kleine franzöſiſche Inſel Chei el Said im Nor- den von Aden ßbeſetzt. Obgleich dieſe Inſel ſich nur aus einigen aus dem Meer hervorragenden Felſen zuſammenſetze, bilde ſie einen außergewöhn⸗ lich wertvollen Punkt, weil von dort aus ein gro⸗ ßer Teil der Küſte von Eritrea beherrſcht werde. Die Stellungnahme Abeſſiniens Meldung des DN B. — Genf, 23. September. Die abeſſiniſche Stellungnahme zu den Vorſchlägen des Fünferausſchuſſes wurde am Mon⸗ tagabend ebenfalls veröffentlicht. Sie⸗ knüpft an die Annahme dieſer Vorſchläge als Verhandlungsgrund⸗ lage eingehende juriſtiſche Erörterungen, aus denen ſich ergibt, wie der Hilfeleiſtungsplan von Abeſſinien und wahrſcheinlich auch von den beiden weſteuropäi⸗ ſchen Großmächten aufgefaßt wird. Die abeſſi⸗ niſche Antwort unterſtreicht den Grun d⸗ ſatz, daß die Hilfeleiſtung und Mitarbeit des Völkerbundes kollektir und international ſein müſſen. Sie hebt ferner als beſonders wichtig hervor, daß dem Kaiſer von Abeſſinien ausdrücklich das Recht zuerkannt worden ſei, nach freiem Ermeſſen jeden Ratgeber auszuſchalten, der nicht ſein volles Vertrauen genießt. Hinſichtlich des Gebietsaustauſches an der Somaliküſte ſtellt die abeſſiniſche Regierung mit Befriedigung feſt, daß ihr dieſer Vorſchlag nicht im Rahmen des Völkerbundes unterbreitet werde, der für Gebietsveränderungen nicht zuſtändig ſei, ſon⸗ dern von Frankreich und England zu dem einzigen Zweck, zur friedlichen Regelung des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streites beizutragen. 5 Die abeſſiniſche Regierung erneuert dabei die Erklärung, daß ſie bereit ſei, über Gebietsverände⸗ rungen, die für alle Intereſſierten von Vorteil ſein ſollen, zu verhandeln. Zu der engliſch⸗franzöſiſchen Bereitſchaft, Ita⸗ lien unbeſchabet der geltenden Beſtimmungen über die Behandlung der Ausländer und über den Außenhandel ein beſonderes Intereſſe an der wirtſchaftlichen Erſchließung Abeſ⸗ ſiniens zuzuerkennen, erklärt die abeſſini⸗ ſche Regierung, daß dieſe Willenserklärung ledig⸗ W eee lich die Beziehungen zwiſchen Frankreich, Italien und England betreffe. Abeſſinien ſelbſt werde gegen⸗ e Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Anſpruch hätten, alle die Behandlung der den Außenhandel in dem glei⸗ „in dem ſie abgeſchloſſen worden abeſſiniſche Regierung in der Zu⸗ wirtſchaftliche Abkommen abſchlie⸗ f dieſe Abkommen gewiſſen⸗ n, die den Staatsangehörigen ller Vertragsſtaaten zuerkannt . rden die abeſſiniſche Regierung über die Schaffung des rt aufzunehmen in dem zu einem Abſchluß zu bringen, der tigten Belangen gerecht werde. feſten Gegenvorſchiäge für ſſimen unannehmbar Meldung des DN B. — Paris, 24. Sept. (DN.) zt ſich aus Addis Abeba melden, daß igen amtlichen Kreiſen die ita⸗ hegen vorſchläge für unan⸗ Die abeſſiniſche Regierung wei⸗ ebietsteile abzutreten, die iſchen Italieniſch⸗Somaltland hen. Sie weigere ſich ferner, der abeſſiniſchen Streitkräfte Havas man in de Vorſitz des eine rechung unter dem Neg Hierbei ſei feſtgeſtellt worden, daß ſſiniſche Regierung den Wunſſch habe, dem vom Völkerbund vorge⸗ ſchlagenen Weg zu folgen. Sie werde ſogar im Falle eines italteniſchen Angriffes die Tru p⸗ der pen durch dieſe Maßnahme den Beweis ihres guten Willens abzulegen. Selbſtverſtändlich ſchließe eine ſolche Haltung eine ſpätere Verteidigung nicht aus. weit von Beſprechung Valdwins mit den Miniſtern Meldung des DN B. — London, 28. Sept. Mit der Entſcheidung des Genfer Fünferausſchuf⸗ ſes, die Weiterverhandlung über den abeſſiniſchen Streit an den Völkerbundsrat zurückzu verweiſen, iſt die Lage— nach übereinſtimmender Anſicht in Lon⸗ dont— völlig auf dem toten Punkt ange⸗ langt. Im Hinblick auf dte Dringlichkeit der Entſchei⸗ dung, die nunmehr notwendig zu ſein ſcheint, ſand bereits am Montagnachmittag unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Baldwin in der Downingſtreet eine Beſprechung der führenden Kabi⸗ netts mitglieder ſtatt, die etwa eine Stunde dauerte und ausſchließlich der Vorbereitung der für Dienstag vormittag einberufenen Vollſitzung des „Nahinetts galt. 5691 0 Naturgemäß ſind in dieſer Beſprechung noch kei⸗ nerlei Beſchlüſſe gefaßt worden, doch dürften vor⸗ ausſichtlich die Richtlinien für die Haltung vorge⸗ zeichnet worden ſein, die der Vertreter Englands auf der bevorſtehenden Ratstagung nach der Ableh⸗ nung der Vorſchläge des Fünferausſchuſſes durch Muſſolint einnehmen ſoll. In den frühen Abendſtunden fand im Hauſe des Miniſterpräſidenten eine weitere Vorbeſprechung ſtatt, an der diesmal auch die Chefs der drei Wehrminiſterien ſowie der Stabschef der engliſchen Luftſtreitkräfte, Sir Eoͤward Ellington, teilnahmen. Ueber die weitere Entwicklung geht in London eine Fülle von Gerüchten um, Auch liegen viele Mutmaßungen vor. Ein Austritt Italiens aus dem Völkerbund kommt, nach einem Reuterbericht aus Rom, vorläufig nicht in Frage, es ſei denn, daß Italien„von Genf aus hierzu getrieben“ werde. ſchreibt der Sonderberichterſtat⸗ 4 Bild von den Zuſtänden in Deutſchland beſtehe, ſo Grenze zurücknehmen, um Ausländiſche Zeitichriftenverleger bei Jr. Goebbels Meldung des D — Berlin, 23. September. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Montagmittag eine ſpaniſche und eine fran z ö⸗ ſiſche Delegation von Zeitſchriftenverlegern, die an dem Kongreß der Zeitſchriftenverleger in War⸗ ſchau teilgenommen hatten. Mit der Delegation war der Präſtdent der Fédération Internationale de la Preſſe technique et profeſſionelle, Pawlowſki⸗War⸗ ſchau, erſchienen, den Reichsminiſter Dr. Goebbels beſonders begrüßte. Darauf ſtellte der Leiter des Reichsverbands der deutſchen Zeitſchriftenverleger, Dr. Biſchoff, der, unterſtützt von ſeinem Stellver⸗ treter SA⸗Oberführer Alfred Hoffmann, die Führung der ausländiſchen Delegation in Berlin übernommen hatte, die Delegierten dem Miniſter vor und betonte in einer kurzen Begrüßungsan⸗ ſprache, daß auch 14 deutſche Delegierte an dem Kon⸗ greß in Warſchau teilgenommen hatten. Namens der ausländiſchen Delegierten hielt der Führer der ſpaniſchen Delegation Theodor Colo ⸗ mina eine Anſprache an den Miniſter, in der er ſeine Freude darüber ausdrückte, auf Einladung der deutſchen Sektion des Verbandes der Fachpreſſe ſich in Berlin aufhalten zu können. Die Mitarbeit der deutſchen Sektion an dem unpolitiſchen, ausſchließ⸗ lich kulturellen Aufbauwerk der Vereinigung werde ganz beſonders geſchätzt. Reichsminiſter Dr. Goebbels betonte einer längeren Anſprache, daß er als Miniſter des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nichts zu verbergen habe und daher ohne ſchriftliche Vorbereitung frei von der Leber weg reden könne. Wenn vielfach in der Welt heute noch ein falſches in wiſſe er, daß dies nicht nur die Folge von Bös⸗ willigkeit ſei. In Deutſchland regiere heute die Jugend, wähvend in den meiſten anderen Ländern noch die alte Generation am Ruder ſei. Daraus ergeben ſich Temperamentsunterſchtede, die zu man⸗ cherlei Mißverſtändniſſen führten. Die Mitglieder der deutſchen Regierung ſeien faſt durchweg Teil⸗ nehmer am Weltkrieg geweſen und hätten daraus die Lehre gezogen, das Individuum in ſtärkere Be⸗ ziehung zum Staate zu ſetzen. Die Regierung müſſe eine Vollſtreckerin des Volkswillens ſein. Der Volkswille aber werde am beſten gefun⸗ den dadurch, daß man handele und ſeine Gleichzeitig wird die in einigen engliſchen Blättern erſchienene Nachricht als falſch bezeichnet, daß Ita⸗ lien als Antwort auf den vom Fünferausſchuß aus⸗ gearbeiteten Plan beſtimmte Gegenvorſchläge ge⸗ macht habe. In Rom glaube man, daß immer noch Möglich⸗ keiten für ein Abkommen beſtünden, aber die ita⸗ lieniſche Regierung wolle abwarten, ob der Völker⸗ bund Vorſchläge unterbreiten könne, die eine aus⸗ reichende Verhandlungsgrundlage abgeben würden. Wie Reuter aus Genf berichtet, bezeichnete heute ein namentlich nicht genanntes Mitglied des Fün⸗ ferausſchuſſes die Lage als völlig hoff⸗ nungslos. Für die völlige Verworrenheit der augenblick⸗ lichen Lage iſt die Tatſache bezeichnend, daß bei⸗ ſpielsweiſe die Londoner Effektenbörſe auf den mei⸗ ſten Gebieten trotz des allenthalben zur Schau getra⸗ genen Peſſimismus heute ziemlich feſt war. — „Graf Zeppelin“ nach Rio geſtartet — Friedrichshafen, 23. Sept.„Graf Zeppe⸗ lin“ iſt am Montag um 20,12 Uhr zu ſeiner 13. diesjährigen Südamerikafahrt unter Führung von Kapitän von Schiller geſtartet. Sämtliche Plätze ſind belegt. Unter den Fahrgäſten befindet ſich Mi⸗ niſter a. D. Kniepping und Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs aus Frankfurt a. M. Dr. Gckener nimmt an der Fahrt bis Rio teil. Dienstag, 24. September 1935 Schwere Eiſenbahnunfälle in Polen fall ſchwe den tee ee Taten vom Volkswillen ſanktionieren laſſe; denn aus ſich heraus komme ein Volk nur ſchwer zu wirklichen Handlungen. Der Miniſter berührte dann das Gebiet der Preſſefreiheit und betonte, daß die Lage für Deutſchland eine andere ſei als für jene Länder, die den Krieg gewonnen hätten. Gerade bei der heu⸗ tigen Weltlage, die ſo voller Spannungen ſei, dürfe die Freiheit der Preſſe nicht zu einer Gefahr für die Erhaltung des Friedens werden. Daraus er⸗ gäben ſich gewiſſe Einengungen der individuellen Freiheiten. Andererſeits ſei aber gerade die natio⸗ nalſozialiſtiſche Regierung der große Mäzen von Kunſt und ſenſchaft, der auf zahlreichen Gebieten Summen für die Förderung kultureller Beſtrebun⸗ gen angeſetzt habe, wo andere Staaten keinerlei Gel⸗ der dafür auswürfen. Dr. Goebbels erinnerte an das Wort des Füh⸗ 286 ſchen Reichstages rers, daß Deutſchland bereit ſei, an einer Konven⸗ tion teilzſunehmen, wenn denjenigen das Handwerk ö 5 5 85 8 als ehemaliger Mitarbeiter des Chefs gelegt würde, die ihre Miſſion in der Völkerverhet⸗ zung ſähen. Mehr noch als bei der durch das Tempo des Tages gedrängten Tagespreſſe ſei es die Auf⸗ gabe der Zeitſchriften, dabei mitzuhel⸗ fen, durch wahrheitsgemäße und wohl⸗ überlegte Berichterſtattung. Der Wahrheit die Ehre zu geben, ſolle das vornehmſte Geſetz für jeden Preſſemann ſein. Damit wäre dem Weltfrieden am beſten gedient. Was ſich in Deutſchland abſpiele, ſei wirklich eine Renaiſſance der Geiſter, eine Um⸗ und Neuwertung aller Dinge. Um aber ein anderes Volk zu verſtehen, dürfe man es nicht von der Geiſteshaltung des eige⸗ nen Volkes aus beurteilen, ſondern man müſſe den Charakter des anderen kennen lernen und aus deſ⸗ ſen eigenem Geiſt heraus die Dinge bewerten. Dann könne man auch gerecht urteilen. Aus der Gerech⸗ tigkeit erwüchſe dann am eheſten jene Sympathie, die zu einer wahren Völkerverſtändigung führen könne. Die Anſprache hinterließ einen ſichtlichen Ein⸗ ruck auf die Delegierten. Die ausländiſchen Zeitſchriftenverleger, unter deren franzöſiſcher Delegation ſich als Vertreter der franzöſtſchen Regierung der Senator Mauger und ihr Führer, der Colonel Martin, befinden, be⸗ gaben ſich anſchließend zu einem Frühſtück ins Haus der Deutſchen Preſſe, um dann an einer Beſichtigung von Potsdam und Sansſouei teilzunehmen. Meldung des DNB. — Warſchau, 24. Sept. Auf der Eiſenbahnſtation Skierntewice fuhr ein Triebwagen, der auf der Fahrt von Warſchau nach Kattowitz war, in voller Fahrt auf einen haltenden Güterzug auf. Der Triebwagen wurde aus den Schienen geſchleudert und ſchwer be⸗ ſchädigt. Drei Fahrgäſte erlitten bei dem Un⸗ „were Verletzungen, neun weitere wur⸗ Ein zweites Eiſenbahnunglück ereignete ſich zwi⸗ ſchen Hohenſalza und Bromberg. Dort ent⸗ gleiſte in einer Weiche ein Arbeitszug und fünf Wa⸗ gen ſtürzten von einem ziemlich hohen Damm her⸗ unter. Eine größere Zahl von Arbeitern erlitt Verletzungen, darunter vier ſehr ſchwere. Einer der Schwerverletzten ſtar b auf dem Wege zum Krankenhaus. Feuer auf einem deutſchen Dampfer — Paris, 23. Sept. Wie aus Breſt gemeldet wird, brach auf dem deutſchen Dampfer„Anna Rebern“, der eine Ladung von 400 Tonnen Preß⸗ ſtroh an Bord hat, Feuer aus. Der Dampfer war am Sonntagnachmittag in den Hafen von Roſtoff eingelaufen. Die Marinepräfektur von Breſt hatte die Löſchdampfer des Hafens und Motorpumpſchiffe der Marine zur Hilfeleiſtung ausgeſandt. Der Brand konnte gelöſcht werden. Gloſſe über die Aneldote/ von wubeim Schöſer Seitdem ich vor achtundzwanzig Jahren das erſte Bändchen meiner novelliſtiſchen Verſuche unter dem Titel„Anekdoten“ herausgab, wird mir nachgeſagt, daß ich eine vergeſſene Kunſtform wieder lebendig gemacht habe. Darin liegt ein Mißverſtändnis nicht nur meiner Dinge, ſondern auch der Anekdote. Ich bemühte inch damals— in einer Zeit„naturaliſtiſcher“ Verwahrloſung der dichteriſchen Formen— um die Form der Novelle und nannte mein kleines Buch „Anekdoten“, weil unter den achtzehn Stücken die meiſten„hiſtoriſchen“ Inhalts waren, die Welt⸗ geſchichte aber nur anekdotiſch, alſo gleichſam von der Seite hineinleuchtete. Wie ich denn auch der Meinung bin, daß Kleiſt in ſeiner großartigen„Anekdote aus dem letzten preußiſchen Kriege“ mehr dieſes Verhült⸗ nis zur Weltgeſchichte als eine Kunſtform im Titel bezeichnen wollte. Anekdote heißt bekanntlich das nicht Heraus⸗ gegebene; es iſt eine geſchichtliche Tatſache damit ge⸗ meint, die zu belanglos, zu ungeſichert oder zu heikel iſt, in der geſchichtlichen Aufzeichnung eine Stelle zu finden, die aber reizvoll genug bleibt, gelegentlich Unter der Hand erzählt zu werden und die überdies eine geſchichtliche Perſönlichkeit oder ein Ereignis in ihre beſondere Beleuchtung ſtellt. Wenn es in der Geſchichte um eine ſachliche Darſtellung der Begeben⸗ heiten geht, ſo fügt die Anekdote ihr die perſönliche Auſchauung eines Betrachters hinzu, der dabei ge⸗ weſen iſt und darum etwas zu erzählen weiß, und was der Geſchichtsſchreiber aus ſeinen„Quellen“ nicht wiſſen kann oder will. Sie ergänzt oder über⸗ wuchert Geſchichte durch Geſchichten. Es liegt in der Natur der Anekdote, daß ſie ſich an überragende oder abſonderliche Geſtalten oder auch an Ereigniſſe hängt, wie etwa an den„Alten Fritz“, an den„Papa Wrangel“ oder das Erdbeben von Liſſabyn. Die Vorausſetzung ihres Trägers iſt immer, daß er volkstümlich, daß er eine Lieblings⸗ figur des Volkes geworden iſt, an der durch die Anekdote herumkoloriert wird. Sie iſt an ihrem Teil das Gedächtnis des Volkes aus Liebe, wie die Sage, die Legende auch, und darum ein Stück Volks⸗ ppeſie. Der eine Anekdote zuerſt erzählt hat, mal dabei⸗ geweſen ſein; der ſie weitererzählt, hat ſie gehört. Durch Hörenſagen wird ſie überliefert; und ihr ei⸗ gentliches Weſen verlangt nicht, daß ſte aufgeſchrie⸗ ben, ſondern von Mund zu Ohr weitergeſagt wird, wobei ihre Form natürlich nicht feſtſteht, ſondern jedesmal nach den Fähigkeiten des Mundes beſſer oder geringer herauskommt. 5 Wer ſo will, mag ſie das Unkraut nennen, das unbekümmert, aber auch unausrottbar in den Frucht⸗ feldern der Geſchichte blüht. Aber wenn ich in der Vorrede zu meiner„Halsbandgeſchichte“ ſchrieb, daß die Weltgeſchichte in den Köpfen als Summe ihrer Sage lebe, ſo iſt es gewiß, daß ihre Helden in der Ueberlieferung der Anekdote lebendiger bleiben als aus Büchern. Auch durch Bücher, wenn ſie danach ſind, kann Anſchaulichkeit überliefert werden; aber daß dieſe Anſchaulichkeit nicht ſo überzeugend ſein kann wie die aus der Liebe, aus dem Inſtinkt des Volkes lebendig erhaltene, iſt gewiß. Schon des⸗ halb, weil in der tauſendfältigen Erprobung ihrer Wirkung im Hörenſagen das Weſentliche vom Ne⸗ benſächlichen geſchieden wird. Das ſcheint ein Widerſpruch, indem es ſich in der Anekdote doch, wir wir ſahen, um das nicht Heraus⸗ gegebene, alſo um Nebenſächliches handelt. Neben⸗ ſächlich iſt aber das, was ſie erzählt, mur für die ſach⸗ liche Darſtellung der Begebenheiten, nicht aber für den perſönlichen Reiz, nicht für die Liebe zum Heben, nicht für das Staunen am großen Ereignis. Wer eine Reihe echter Anekdoten prüft, wird bald merken, daß es ſich in ihnen immer um etwas Charakte⸗ riſtiſches handelt, letzten Endes gar licht um Be⸗ ſonderes oder gar Abſonderliches, ſondern um Be⸗ zeichnendes, alſo Allgemeines. Wie in der Sage ſind es allgemeine Vorſtellungen von Größe, Tapferkeit, Schlagfertigkeit uſw., die dem Helden liebevoll an⸗ gehängt werden und für die eine auf den Augenblick zugeſpitzte Form gefunden wird, Vielleicht kann man ſogar ſagen, daß ſich in der Anekdote eine volkstümliche Kritik an der geſchicht⸗ lichen Einſicht ausſpricht. Ich will das deutlich zu machen verſuchen, indem ich eine Anekdote von Na⸗ poleon erzähle: 5 —ͤ—— Die Hand Moskaus in Frankreich „Genoſſe Münzenberg“ an der Arbeit (Funkmeldung der NM.) O Paris, 24. Sept. Der„Jour“ kommt noch einmal auf die in Straßburg erfolgte Verhaftung eines Dänen und einer angeblichen deutſchen Staats angehörigen zurück, die der franzöſt⸗ ſchen Polizei nicht unbekannt ſei, weil man ſie als Verbindungsperſon zwiſchen den franzöſiſchen Kom⸗ muniſten und Moskau kenne. Die deutſche Kommu⸗ niſtin ſei beauftragt geweſen, Schriftſtücke und einen hohen Gelöbetrag an den Sekretär einer kommuni⸗ ſtiſchen Ortsgruppe in der Umgebung von Paris, einem gewiſſen Lampe, zu übergeben. Es ſei außer⸗ dem ein überraſchender Zufall, ſo ſchreibt das Blatt weiter, daß man gerade jetzt in Oſtfrankreich die Spuren eines gewiſſen Münzenberg (der berüchtigte ehemalige Abgeordnete des Deut⸗ und Herausgeber der„Roten Fahne“— Die Schriftleitung“) entdeckt habe, der des politiſchen Büros der Sowjetbot⸗ ſchaft in Berlin, Petrowſki, mit der Lei⸗ tung der kommuniſtiſchen Propaganda in Frankreich betraut worden ſei. Die Straßburger Polizei nahm am Montag im Gebäude der in Straßburg in deutſcher Sprache er⸗ ſcheinenden kommuniſtiſchen Zeitung„Humanité“ eine Hausſuchung vor, deren Ergebnis aber geheim gehalten wird. Neuer Zwiſchenfall in Belfaſt Meldung des DN B. — London, 24. September. Wie aus Belfaſt gemeldet wird, hat ſich am Montagabend dort wieder eine politiſche Schreckenstat ereignet— die dritte im Laufe von vier Tagen. Eine Frau namens Sophia Me Gabey wurde im Flur ihres Hauſes von einem Un⸗ bekannten durch einen Revolverſchuß ſchwer verwundet, ſo daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. In ſpäter Abendſtunde teilte die Poliazei auf Anfragen mit, daß eine Ver⸗ haftung nicht erfolgt ſei und auch nicht in Ausſicht ſtehe, da niemand den Vorfall beobachtet habe oder darüber ausſagen wolle. Fru MeGabey iſt römiſch⸗ katholiſch, ihr Ehemann Proteſtand, beide leben in einem proteſtantiſchen Viertel. Bei den beiden vorausgegangenen Anſchlägen hatte es ſich einmal um einen Proteſtanten gehan⸗ delt, der am Freitag erſchoſſen wurde, ſowie um einen katholiſchen Schankwirt, der in ſeiner Gaſt⸗ ſtube getötet wurde. Bei den Begräbniſſen der bei⸗ den Opfer haben ſich nach Mitteilung der Polizei keinerlei Zwiſchenfälle ereignet. Chineſiſcher Militärzug verunglückt Meldung des DN B. 5— Schaughat, 24. Saß, Ein aus Lokomotive und fünf Wagen beſtehendet Mülitärzug der Lunghai⸗Bahn, der die 109. Di⸗ viſton zur Bekämpfung der Kommuniſten nach der Provinz Schenſi beförderte, entgleiſte in der Nähe von Schentſchau in Weſt⸗Honau und ſtürzte einen 30 Meter tiefen Bergabhang hinab. Es werden bisher 200 Tote und etwa 200 Verwundete gemeldet. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u, verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelstetl: Dr. Fri ode- Feuilleton: Carl Onno Giſenbart Lokalen Teil: J. V. Rich. Schönfelder-Sport: Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ elmer Zeltung, Mannheim, R 1,—8 Schriftleitung in Berlin! Dr. Felt Filltes, W 88, Wittoriaſtraße 4 Gefl.⸗D.⸗A. Auguſt 1935: Ausgabe A u. B= 20286 Zur Zeit Preisliſte Rr. 5 gültig Für unverlangte Beltrüge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporit Als Napoleon auf ſeiner Flucht aus Rußland im Schlitten am Ufer des Njemen anlangte und nicht eben kaiſerlich ausſah, fragte er aus ſeiner Ver⸗ mummung den Fährmann, ob ſchon viele franzö⸗ ſiſche Deſerteure hinüber wären? Nein, Sire, er⸗ widerte der Fährmann, Ihr ſeid der erſte! Es iſt ohne weiteres aus dem geſchichtlichen Ver⸗ lauf erkennbar, daß der Kaiſer der Franzoſen nach dem Brand von Moskau alles daranſetzen mußte, für das in Rußland verlorene Heer ein neues gegen den nun beginnenden Generalangriff ſeiner Feinde zu raffen. Das einfache Gefühl ſtellt aber ſolche Erwägungen nicht an; es ſieht den Kaiſer auf der Flucht, ſein Heer treulos der Vernichtung preis⸗ gebend: dieſe Treuloſigkeit prägt es in ſeiner Anek⸗ dote aus, weil es in ſeiner Beurteilung— der vox populi, wie das Sprichwort ſagt— vox dei, un⸗ beirrbar iſt. Im übrigen beweiſt dieſe Anekdote das, was ich ihre Volkstümlichkeit nannte, ſehr draſtiſch: Damit der Katſer mit dem Fährmann dieſes kurze Geſpräch haben konnte, hätte er ruſſiſch oder der Fährmann franzöſiſch ſprechen müſſen. In der Wirklichkeit wäre die Unterredung alſo durch einen Dolmetſcher geführt worden, den der Volksmund am allerwenigſten brau⸗ chen kann und in deſſen Mund das Geſpräch kaum ſeine Schärfe behalten hätte. Der Volksmund über⸗ ſetzt gleichſam den Kalſer und den Fährmann in ſeine Sprache und gewinnt dadurch die von ihm geſuchte Schlagkraft. Die Schlagkraft liegt in der zwar naheliegenden, aber überraſchenden Antwort. Sie iſt die Pointe, wie man ſagt, der Punkt, auf den die Anekdote zielt. Um eine ſolche Pointe handelt es ſich mehr oder weniger in jeder Anekdote; auf ihre Ueberraſchung hin wird ſie erzählt, alſo genau ſo wie beim ſogenannten Witz. Die Unterſcheidung vom Witz liegt darin, daß die Anekdote hiſtoriſch verhaftet, an einen volkstümlichen Helden oder an ein volkstümliches Ereignis geknüpft ift und ſich mit Liebe oder Bosheit daran verſucht. Die Volkstümlichkeit iſt ihre unbedingte Voraus, ſetzung; ohne die Beziehung zu einer volkstümlichen, alſo im Volksmund umgehenden Bedeutung gibt es keine Anekdote. Was ich von Herrn Schulze erzähle, bleibt mit der beſten Pointe ein Witz. Aus ihrer Natur ergeben ſich für die Form der Anekdote zwei beſtimmte Anforderungen: ſte muß den Augenblick, in dem es zur Pointe kommt— die Situation, wie wir ſagen— ſo klar wie möglich zei⸗ gen und muß die Pointe ſelber ſo überraſchend und ſo ſcharf wie möglich herausbringen. Gedrängthelt und Schlagkraft bilden ihren Charakter. Ihr Lebens⸗ raum aber iſt der Volksmund; wie das Volkslied nur im Sang lebt und nicht in ſeiner Aufzeichnung, ſo die Anekdote im Hörenſagen: Wer ſie niederſchreiben will, muß, wie Luther ſagt, dem Volk aufs Maul ge⸗ ſehen haben. Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag im Nationaltheater als 4. Abend der Werbewoche mit den ſtark herabgeſetzten Tagespreiſen:„Hocke⸗ wanzel“ von H. C. Kaergel in der Inſzenierung von Friedrich Hölzlin. Titelrolle: Finohr.— Mor⸗ gen Mittwoch 5. Abend der Werbewoche. Gegeben wird zum erſtenmal in dieſer Spielzeit„Violetta“ (La Traviata) von Verdi.— In Erwiderung zahl⸗ reicher Anfragen weiſt die Intendanz des National⸗ theaters darauf hin, daß zu dem großen Mieter⸗ abend am Dienstag, dem 1. Oktober, im Nibe⸗ lungenſaal nur der Zutritt hat, der im Beſitz einer Einladungskarte iſt. Die Einladungskarten ſind ausgegeben worden an alle, die eine volle Miete zu 90 Vorſtellungen oder 2 Plätze in der Sonder⸗ miete zu je 15 Vorſtellungen haben. O Das Rigaer Dom⸗Muſeum ſoll den Deutſchen genommen werden. Dem Deutſchtum in Lett⸗ land droht ein neuer empfindlicher Schlag, Es muß damit gerechnet werden, daß das von der Deutſchen Geſellſchaft für Geſchichte und Altertums; kunde gegründete, in jahrzehntelanger Arbeit auf⸗ gebaute und von ihr über hundert Jahre verwal⸗ tete Dom⸗Muſeum in die Verwaltung der Stadt Riga übergehen wird Seit langem iſt das Muſeum in einem der deutſchen Domgemeinde gehörenden Gebäude untergebracht. Als im Jahre 1931 der deut ſche Dom von der lettiſchen Regierung enteignet wurde, verlor die Domgemeinde auch das Gebäube des Dom⸗Muſeums. Die Stadt hat jetzt den Ver⸗ trag gekündigt, nach dem ſie einen Zuſchuß zu den Mietkosten gewährte, und hat dabei erklärt, ſie werde die ihr gehörigen Gegenſtände des Muſeums in eigene Verwaltung übernehmen. Dem Muſeum wurde nahegelegt, die ihm gehörenden Muſeums⸗ ſtücke der Stadt als Leihgabe zu überlaſſen⸗ (von lin der RA Ein Bläue ler in zartem Bauwerk fen Azur mend, m Tannengr dicht am 1 Stunde d Gäſteſchar Stelle offizielle; fang nehn des Werke die gewal dem 23. S Der G weſen Dr. Autobahn ihm ſah m von der R von Frank nagel, G Leiter de Frankfurt Strecke bahndirekt Mitarbeite geſellten ſt Gauleifer Walter Ki Oberbürge Oberbürge in Vertrett oberhaupte Wehrmacht Major Hu 8 wie durch meekorps, treten; da, Propagand entſandt. Major Hül Heſſen, Pr Eine be deutungsvo nern der 2 einem groß der Hakenk renten der Gimbel, ling, die! Doch eh nenkraftwag in würdig⸗ rung dem dieſer erſter Weihe gege Generali Wort zu ei menfaßte, u gen mußte, ſtebenhunde⸗ emporgewac lion deutſch den größten ſeiner Geſa das Wollen Wollen ſein — 30 0 Y Dienstag, 24. September 1938 Neue Maunheimer 100; N. Unſer Stadtvater freut ſich! (von links nach rechts: OB Rennin ger, Direktor Schuber! der RAB⸗Berlin Hof, Generaolinſpektor Dr. Todt. Ein Spätſommerhimmel von unwahrſcheinlicher Bläue leuchtete über dem morgendlichen Frankfurt, in zartem Grün hob ſich das wundervoll ebenmäßige Bauwerk der Reichsautobahn⸗Mainbrücke vom tie⸗ fen Azur des Fluſſes, auf dem, vom Oberlauf kom⸗ mend, mächtige Holzkähne vorüberglitten. Mit Tannengrün umwunden war die ſchlichte Holztafel dicht am Ufer, in deren Bannkreis ſich um die zehnte Stunde des geſtrigen Montags eine auserwählte Gäſteſchar verſammelte. Sollte doch hier, an der Stelle des erſten Spatenſtiches, die erſte offizielle Befahrung der fertigen Strecke ihren An⸗ fang nehmen, um ſo gewiſſermaßen vom Urſprung des Werkes aus noch einmal Umſchau zu halten auf die gewaltige Leiſtung dieſer zwei Jahre, die ſeit dem 23. September 1933 ins Land gegangen ſind. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßen⸗ weſen Dr. Todt als oberſter Leiter der geſamten Autobahnplanung des Reiches war zur Stelle. Neben ihm ſah man die Direktoren Rudolphi und Hof von der RAB⸗ Berlin, die drei Reichsbahnpräſidenten von Frankfurt, Mainz und Karlsruhe: Dr. Steuer⸗ nagel, Goudefroy und Dr. Roſer; ferner als Leiter der Oberſten Bauleitung Kraftfahrbahnen Frankfurt(OBK.) und eigentlichen Erbauer der Strecke Frankfurt Mannheim- Heidelberg Reichs⸗ bahndirektonß Alfred Pückel im Kreiſe ſeines Mitarbeiterſtabes. Dieſer Gruppe der Fachleute geſellten ſich Reichsſtatthalter Robert Wa gner und Gauleifer Sprenger, ferner Miniſterpräſident Walter Köhler, Oberbürgermeiſter Ren ni niger, Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus⸗ Heidelberg, Oberbürgermeiſter Wamboldt⸗ Darmſtadͤt und in Vertretung des verhinderten Frankfurter Stadt⸗ oberhauptes zweiter Bürgermeiſter Linde r. Die Wehrmacht war durch Oberſtleutnant Zorn und Major Hupfeld vom Reichswehrminiſterium ſo⸗ wie durch del Kommandierenden General des 5. Ar⸗ meekorps, Generalleutnant Geyer ⸗Stuttgart, ver⸗ treten; das Miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda hatte Oberregierngsrat Dr. Mahlo entſandt. Mit der Vertretung von Korpsführer Major Hühnlein war der Führer der Motorbrigade Heſſen, Prinz von Heſſe n, betraut. Eine beſonders hübſche Ehrung iſt an dieſem be⸗ deutungsvollen Tag der Generalabnahme acht Män⸗ nern der Alten Garde zuteil geworden, die in einem großmächtigen weißen Benzauto im Schmuck der Hakenkreuzfahne unter Führung des Gaurefe⸗ renten der Alten Garde, Reichstagsabgeordneten Gimbel, und ſeines Stellvertreters, Pg. Schil⸗ ling, die Fahrt mitmachen durften. Doch ehe das halbe Hundert ſchnittiger Perſo⸗ nenkraftwagen an der Brücken rampe ſtartete, wurde in würoig⸗ſchlichter Feier wie in ſachlicher Erläute⸗ rung dem Tag mit ſeinen großartigen Eindrücken dieſer erſten Fahrt auf vollendeter Bahn die rechte Weihe gegeben. Generalinſpektor Dr. Todt ergriff zunächſt das Wort zu einer kleinen Anſprache, in der er zuſam⸗ menfaßte, was um dieſe Stunde wohl jeden bewe⸗ gen mußte, dem ſie ſich bot. Aus dem Anfang mit ſtebenhundert Mann vor zwei Jahren ſei ein Werk emporgewachſen, das heute rund einer Viertelmil⸗ lion deutſcher Volksgenoſſen Arbeit und Brot gebe, den größten Gerätepark ſein eigen nenne und in ſeiner Geſamtheit das großartigſte Sinnbild ſei für das Wollen des Nationalſozialismus— für das Wollen ſeines Führers, ohne den uns weder ein Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Sette Nummer 439 Au goßen Falat Die Besichtigung der Reichsautobahn Frankfurt- Mannheim Heidelberg Feier an der Spatenstichstelle- Begeisterung überall— Festlicher Empfang in Mannheim Die Ehrengabe an den Reicnsstatthalter Eigener Bericht der Neuen Mannheimer Zeitung neues, ſtarkes Deutſchland noch eine Reichsauto⸗ bahn zuteil geworden wären.„Von dieſer Stelle des erſten Spatenſtiches“, ſo ſchloß Dr. Todt,„grü⸗ ßen wir Heil!“ An Hand einiger großen Pläue und Karten, die in überſichtlicher Weiſe am Mainufer aufgeſtellt waren, gab nun Direktor Pückel eine ausgezeichnet klare Darſtellung der techniſchen Einzelheiten, auf deren genaue Wiedergabe wir jedoch hier zugunſten ſpä⸗ den Führer mit einem dreifachen„Sieg daß die Teilſtrecke Frankfurt—Darmſtadt an land ſchaftlicher Schönheit und ſorgfältigſter Einfügung ins Gelände unübertrefflich ſei, ſo wird ſte faſt ein wenig in den Schatten geſtellt durch die meiſterliche Linienführung im weiteren Verlauf der Roichsauto⸗ bahn. Durch wunderbare Waldbeſtände geht der Weg, von dem aus immer wieder eingeſpeengte Lich tungen nach links großartige Durchblicke auf das Gebirge mit ſeinen Burgen und ſanft an die Hänge geſchmiegten Ortſchaften gewähren, während ſich rechts, dem Rhein zu, die Weite des heſſiſchen Rie Reichsbahndirektor Pücke l, Anlage des Reichsautobahnendreiecks. ger, Reichsſtatthalter terer, ausführlicher Veröffentlichungen über die Reichsautobahn und ihr Werden verzichten wollen. Führung der Fernſtrecken im Bezirk der Oberſten Bauleitung Frankfurt, Zubringeranlagen, Arbeits⸗ leiſtungen wurden erörtert, auf geologiſche Unter⸗ ſuchungen und die verkehrspolitiſch wirtſchaftlich äußerſt intereſſanten Erfahrungen mit der dereits in Betrieb befindlichen Teilſtrecke Frankfurt. Darm⸗ ſtadt eingegangen, endlich auch mit warmen Worten aller am Bau beteiligten Arbeitskameraden gedacht, deren ſelbſtloſer Einſatzbereitſchaft es allein zu dan⸗ ken ſei, daß dies rieſige Werk in ſo kurzer Zeit be⸗ wältigt werden konnte. a g Mit dem bekannten großen Ueberlandwagen Dr. Todts an der Spitze, ſetzte ſich nun die Kraftwagen⸗ kolonne in Bewegung, wobei man im allgemeinen weniger auf ein zünftiges Reichsautobahnentempo, als auf ein wirkliches Genießen der unerhört ſchönen Fahrt bedacht war. Die Fülle der Eindrücke iſt kaum zu beſchreiben, zumal ein wahrhaft geſegneter Him⸗ mel mit Sonnenſchein und herrlichen Wolkenbindun⸗ gen über dem Ganzen ſtand. . „Und wie ein Garten war das Land zu ſchauen“ — wohl kaum je kann man dies Schillerwort mit mehr Berechtigung anwenden, als wenn es dem an wechſelvollen Bildern ſo überreichen Weg zu Füßen des Odenwaldes gilt. War man ſchon der Meinung, 0. reis: H O S f 186 Erh ſſicn in den łleuirvo· fochgeschorfen Dhoto: d Schubert der Leiter der Oberſten Bauleitung, erläutert an einem Modell die (Man ſieht u. a. von links nach rechts: Gauleiter Spren⸗ Robert Wagner, Generalleutnont Geyer„Miniſterpräſident Köhler.) des breitet. Und hat man ſchließlich auch den pracht⸗ vollen Lorſcher Wald hinter ſich, dann ſind es Hei⸗ delberg und Mannheim, die aus der Ferne herüber⸗ grüßen, bis nach der Seckenheimer Neckarbrücke das Gewirr des Reichsautobahndreiecks den Kraftfahrer ganz von ſelbſt aus der Landſchaft und ihrer Schau wieder zu den techniſchen Großtaten moderner Straßenbaukunſt zurückgeleitet. Von den Menſchen am Wege muß noch die Rede ſein: da ſtanden die Arbeitskameraden überall rechts und links der Bahn ſtramm ausgerichtet und hoben die Hand zum deutſchen Gruß, wenn die lange Reihe der Wagen vorüberſauſte. Alle Brücken, alle nun ſchon verlaſſenen Arbeitsplätze geſchmückt mit Blumen und Hakenkreuzbannern; und an der Wald⸗ ſtrecke etwa bis Viernheim alle paar Kilometer Hun⸗ derte von Schulkindern, die den bunten Autos zu⸗ jubelten und mit grünen Zweigen winkten. Es war wie ein Einzug von Siegern, die eine große Schlacht geſchlagen haben * Auf der Neckarbrüccke gab es einen Halt, um dieſes fabelhafte Bauwerk genauer zut betrachten, worauf Direktor Pückel vor der Fahrt in das Drei⸗ eck die kunſtvolle Anlage mit ihren zahlloſen Abzwei⸗ gungen und Ueberſchneidungen an einem plaſtiſchen Modell genau erläuterte. Und daun kam nicht nur für uns Mannheimer, ſondern wohl für alle Fahrt⸗ teilnehmer das überraſchendſte Erlebnis: die Ein⸗ fahrt in die Stadt der Quadrate Auch wenn man inzwiſchen ſchon ein paarmal Gelegenheit 420 60 0 100 i 1 7 4 oog An hatte, ſich von dem einmaligen Gemälde dieſes Zu⸗ fammenklangs von Fernſtraße und Stadt zu über⸗ zeugen— es iſt jedesmal von neuem überwältigend, mit welcher Großzügigkeit und Folgerichtigkeit ſich hier eines zum anderen fügt. Gar nun erſt an einem Tag wie dieſem, da mächtige Fahnenmaſten nor dem Weiß der Rhein⸗Neckar⸗Hallen ſtanden, die beiden Ader im Sonnenlichte glänzten und auch hier eine erwartungsvolle Menge der Ankunft das Gepräge ſeſtlichen Beginnens gab. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt fand man ſich im Silberſaal des Palaſthotels zu Tiſche, wo Oberbürgermeiſter Renninger alsbald mit herz⸗ lichen Worten die Gäſte der Stadt Mannheim will⸗ kommen hieß.„Nach dieſen außerordentlich großen Eindrücken ſind wir voll Stolz auf das, was hier geteiſtet worden iſt,“— ſo etwa führte er aus,„be⸗ ſonders ſtolz deshalb, weil an dieſem Beiſpiel ein⸗ mal ganz klar zutage tritt, was der Nationalſozia⸗ lismus zu ſchaffen vermag. Wenn wir die beiden Bänder ins Auge faſſen, die uns hier in das Herz der Stadt geführt haben, ſo möchte ich ſie Wille und Kraft nennen, als die ſie ſymboliſch für das ganze deutſche Vaterland geworden ſind.“ Aber nicht nur der gegenwärtigen Dinge ſollte in dieſer von allen guten Geiſtern ſchönſter Geſelligkeit begleiteten Stunde gedacht werden. Nach Schluß der Tafel bat Direktor Pückel ums Wort für unſeren heimiſchen Fachwiſſenſchaftler Profeſſor Gro pen⸗ gießer, der ſich in knappen Zügen über die im Zuſammenhang mit der Reichsautobahn gemachten vor ⸗ und frühgeſchichtlichen Funde äußerte. Von der hiſtoriſchen Bedeutung des Rhein⸗ Neckar⸗Gebietes als altem Kulturboden ausgehend, ſchilderte er die ſeinerzeit erfolgte Ausgrabung eines ganzen Germanendorfes im Secken heimer Doſſenwald, der heute von neuem zur ſchmucken Siedlung geworden iſt. Zum Zeichen aber, wie uraltes Ahnenerbe und zukunftweiſendes Werken ſich hier begegnet ſeien, überreichte der Redner dann dem badiſchen Reichsſtatthalter Robert 2 agner das ſchönſte und koſtbarſte der ausgegrabenen Stücke: ei ne Bronzeſcheibe mit germaniſchem Son⸗ nenwirbel aus dem 1. Jahrhundert n. Ehr, die als Streufund unter den alten Sanddünen des Rheines bei Seckenheim zutage gekommen war und in ihrer Art einzig in ganz Deutſchland iſt. Den Schluß der großen Abnahmefahrt bildete endlich die Beſichtigung der Strecke Mann hei m. Heidelberg, an deren Einmündung in die alte Muſenſtadt es allerdings zum Unterſchied von den prachtvollen Anlagen in Richtung Waſſerturm noch recht unfertig ausſieht, wennſchon Oberbürgermeiſter Neinhaus von mancherlei kommenden Dingen zu berichten wußte, die vorerſt noch in glattgeharkter brauner Erde ruhen. Eine Kaffeeſtunde auf der köſtlicher Herbſtfernſicht auf das morgens durch⸗ fahrene Land beſchloß den Tag, von dem man nach ſo großartigem Verlauf der Beſichtigung nur wün⸗ ſchen kann, daß ihm die Freigabe der geſamten Strecke für den öffentlichen Verkehr recht bald folgen möge. M. S. Molkenkur mit Photo: Schloßmuseum Bronze⸗Fibel in Form eines Sonnen⸗ dem Reichsſtatthalter überreicht wurde (& natürlicher Größe). Die germaniſche wirbels, die 4. Seite/ Nummer 439 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Maunheim, 24. September. Heute beginnt der Herbſt Am 24. September Tag⸗ und Nachtgleiche Am 24. September, nur 39 Minuten nach der Mit⸗ ternachtsſtunde ME, überſchreitet die Sonne in dem am Himmel zur Ortsbeſtimmung gedachten Gradnetz den Aequator von der nördlichen zur ſüd⸗ lichen Breite, ſie tritt damit in das Tierkreiszeichen der Waage, und mit dieſem Augenblick beginnt der aſtronomiſche Herbſt, während man in der Wetter⸗ kunde ſchon den ganzen September mit Oktober und November zuſammen zum„Herbſt“ rechnet. Aſtro⸗ nomiſch zeigt ſich die„Herbſt⸗Tag⸗ und Nachtgleiche“ dadurch an, daß, wie der Name ſagt, auf der ganzen Erde Tag und Nacht, oder beſſer die Zeit, während der die Sonne unter dem Horizont ſteht, faſt genau gleich lang iſt. Allerdings nur annähernd, da durch die Strahlenbrechung der Luft die Sonne etwas früher auf⸗ und ſpäter unterzugehen ſcheint, ſo daß die Zeit der Sonnenſcheindauer zwölf Stunden neun Minuten beträgt und die Nacht um den gleichen Betrag verkürzt iſt. Erinnert ſei an die Tatſache, daß an dieſem Tage die Sonne für einen Beobach⸗ ter am Erdäquator zur Mittagsſtunde genau im Zenith ſteht, ſein Schatten alſo buchſtäblich„zu ſei⸗ nen Füßen“ fällt, während ein Beobachter am Nord⸗ pol die Sonne an dieſem Tage zum letzten Male vor der halbjährigen Winternacht über dem Horizont ſehen wird, während umgekehrt ein Polarreiſender am Südpol ſie das erſtemal nach der dortigen Win⸗ ternacht auftauchen ſähe und ihm das Tagesgeſtirn nun ununterbrochen ein halbes Jahr leuchten wird. Vom Kraftwagen getötet Zwiſchen Lindenhof und Neckarau, auf dem Weg, der nach dem Strandbad führt, geſchah geſtern nach⸗ mittag um 5 Uhr ein folgenſchweres Unglück. Eine neue ſchwere Hauomag⸗Limouſine kam in raſcher Fahrt vom Lindenhof her und erfaßte eine ältere Frau aus Neckarau, ſchleuderte ſie in hohem Bogen auf den unteren, parallel laufenden Weg, wo ſie tot liegen blieb. Der Führer des Wagens, ein Monteur, bremſte hart, aber es war zu ſpät, und ſein Wagen ſtitrzte dabei um. Ueber die Einzelheiten des be⸗ dauerlichen Unglücks muß die Unterſuchung durch die Behörde Klarheit ſchaffen, die ſofort an der Un⸗ fallſtelle erſchien. Pilzwanderungen Da der Pilzſegen in Mannheims Wäldern immer noch in ſtärkſtem Maße anhält, iſt Mitt wo ch nach⸗ mittag eine Pilzwanderung in Fried richs feld. Treffpunkt Bahnhof Friedrichsfeld⸗Süd um 15 Uhr. Mannheim ab 14.28 Uhr. Am Samstag nachmittag iſt eine Pilzwande⸗ rung in Weinheim. Treffpunkt am Oberen Tor in Weinheim um 15 Uhr. Mannheim ab mit der Staatsbahn um 14.14 Uhr. Körbchen und Meſſer nicht zu vergeſſen! 25 Jahre Kurzſchrift in Neckarau Im April 1910 ſchloſſen ſich in Mannheim⸗Neckarau zwölf kurzſchriftbegeiſterte Männer zuſammen, um gemeinſam ihre Ziele zu verfolgen und ihrer Kunſt größere Entfaltungs möglichkeit zu geben. Die kleine Schar entwickelte ſich zur Ortsgruppe der Deutſchen Stenografenſchaft, die am Samstag abend im evan⸗ geliſchen Gemeindehaus in Neckarau ihr 25jähriges Beſtehen feierte. Ortsgruppenführer Thomas Ockert gab in ſeiner Begrüßungsanſprache einen Rückblick auf die Geſchichte der Ortsgruppe. der heute noch ein Gründungsmitglied, Herr Fritz Schweickert, angehört. Der Redner gedachte der ſieben Kameraden, die im Weltkrieg ihr Leben ließen. Nach dem Krieg wurde die Vereinsarbeit wieder mit Eifer aufgenommen, und ſeit 1924 wird an Stelle des bis dahin gepflegten Syſtems Stolze⸗ Schrey die Reichskurzſchrift gelehrt. Gaugebiets⸗ führer Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe ſprach den Neckar⸗ auer Kurzſchriftlern ſeine Glückwünſche aus und überreichte den Herren Fritz Schweickert und Guſtav Eiſengrein für 25fährige Mitgliedſchaft einen Ehren⸗ brief; an weitere 22 Mitglieder, die der Ortsgruppe länger als zehn Jahre angehören, händigte Kreis⸗ gebietsführer Kokes die ſilberne Ehrennadel aus. In der ſoeben erſchienenen Nr. 34 des Badiſchen Geſetz⸗ und Verordnungsblattes wird eine Verord⸗ nung des Miniſters des Innern über die Ein⸗ richtung und den Betrieb der Friſeur⸗ geſchäfte veröffentlicht. Die Verordnung enthält zunächſt Beſtimmungen über die Art der Geſchäfts⸗ räume und ihrer Einrichtung, wobei feſtgelegt wird, daß das Friſeurhandwerk nur in hellen, ſau⸗ beren, luftigen und geſundheitlich einwandfreien Geſchäftsräumen ausgeübt werden darf, und daß in Läden, die während der ganzen Geſchäftszeit kü n ſt⸗ lich beleuchtet werden müſſen, Friſeurgeſchäfte nicht neu errichtet werden dürfen. In den Geſchäfts⸗ räumen der Friſeure muß ſich eine an die Waſſer⸗ leitung angeſchloſſene ausreichende Waſch⸗ gelegenheit mit einem möglichſt in den Haus⸗ kanal einmündenden Waſſerablauf befinden. In ſchon beſtehenden Friſeurgeſchäften, in denen ſich eine ſolche Waſchgelegenheit nicht befindet, iſt eine ſolche bis 1. Januar 1937 einzurichten. Weiterhin beſtimmt die Verordnung, wie Ge⸗ räte und Wäſche zu handhaben ſind. Alle Geräte dürfen nur in völlig ſauberem Zuſtand benützt wer⸗ den und ſind nach jedesmaligem Gebrauch ſorgfältig zu reinigen. Insbeſondere müſſen die Meſſer und »Scheren vor und nach dem Gebrauch mit in Alkohol getauchten Wattebäuſchchen abgerieben und Kämme und Bürſten mindeſtens einmal täglich ſauber ge⸗ reinigt werden. Puderqu aſten, Schwämme und Bartbinden ſind im allgemeinen Gebrauch verboten. Statt der Puderquaſten ſind jeweils reine, friſche Wattebäuſchchen zu be⸗ Schließlich nahm Ortsgruppenführer Ockert die Preisverteilung an diejenigen Mitglieder vor, die beim Ortsgruppen ⸗Leiſtungsſchreiben am 17. Sep⸗ tember d. J. beſonders gut abgeſchnitten haben. Das Doppelquartett der Sängerhalle Germania umrahmte den Feſtakt mit paſſenden Liedern. Eine bunte Vortragsfolge ergänzte den Feſt⸗ abend. Fritz Fegbeutel und Lene Kammuf brachten heitere Darbietungen, darunter die mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Eheſzene „s Krageknöppl“, Betty Sauter tanzte mit ihrem Kinderballett einen entzückenden Walzer, und der Fangkünſtler Solton zeigte ſeine unterhaltenden Tricks. Tanz am laufenden Band bildete den Ab⸗ ſchluß der Veranſtaltung, die ſo gut beſucht war, daß ſchon zu Beginn der Saal wegen Ueberfüllung ge⸗ ſchloſſen werden mußte. Viel Lärm um nichts Mit voller Berechtigung ließ ſich dieſer Shake⸗ ſpeareſche Schauſpieltitel auf einen Verkehrsunfall anwenden, der in ſeinem Nachſpiel große Aufmerk⸗ ſamkeit erregte. Ein Kraftradfahrer und ein Rad⸗ fahrer waren am Samstagnachmittag an der Ecke des Roſengartens, gegenüber dem Eingang, zuſammen⸗ geſtoßen. Hierbei erlitt das Fahrrad geringfügige Beſchädigungen, verletzt wurde jedoch niemand. Nun verlangte der Radfahrer von dem Kraftradfahrer Entſchädigung für den entſtandenen Schaden mit dem Hinweis darauf, daß er das Fahrrad erſt vor zwei Monaten gekauft habe. Der Kraftradfahrer lehnte dies ab mit der Begründung, daß er den Zuſam⸗ menſtoß nicht verſchuldet habe. Dies beſtritt jedoch der Radfahrer und behauptete, daß der Kraftrad⸗ fahrer ihn falſch, von der rechten ſtatt der linken Seite, zu überholen verſucht habe. Der Kraftrad⸗ fahrer hingegen wandte ein, daß der Radfahrer ſtatt auf die Fahrbahn zu ſchauen, ſich nach links umge⸗ wandt und jemanden gegrüßt habe. Da der Rad⸗ fahrer von ſeiner Forderung nicht abging, konnte eine gütliche Einigung nicht erzielt werden. Wäh⸗ rend ſich immer mehr Leute anſammelten, waren auch bald zwei Verkehrsſchutzleute zur Stelle, die den Tatbeſtand aufnahmen. Die meiſten Zuſchauer konnten nur mit Mühe ein Lachen verbeißen, als ſte ſahen, daß wegen einer ſolchen Kleinigkeit die Polizei in Anſpruch genommen werden mußte. Der eine der Schutzleute ſtellte ſelbſt lächelnd feſt:„Nun, verletzt iſt ſa niemand und der Schaden iſt auch nicht groß.“ Da ſich der genaue Hergang des Unfalls an den Bremsſpuren nicht mehr feſtſtellen ließ, mußten die beiderſeitigen Zeugen ſich einſchließlich der bei⸗ den Streitenden dazu verſtehen, den Weg nach der Polizeiwache anzutreten, um die Sache zu klären und den ſchulöigen Verkehrsfünder zu beſtimmen. NSDAP-Miffeilungen *. bvoertelenatlichen Beh ch Anordnungen der Kreisleitung Dos Mitgliedsbuch Nr. 1 405.510 des Pg. Theodor Schweizer, Mannheim, D 7, 10, iſt verloren gegangen. Das Buch iſt bei der Kreisleitung, Zimmer 10, abzugeben. Vor Mißbrauch wird gewarnt. Politiſche Leiter Deutſches Eck. Dienstag, 24. September, 20.15 Uhr, Sitzung der Politiſchen Leiter in der Geſchäftsſtelle. Waldhof. Donnerstag, 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Amtswalter der Dä am Sportplatz beim Lokal„Freiſchütz“, Untere Riedſtraße, zum Formaldienſt. r NeckarſtadtSſt. Mittwoch, 75. September, 20 Uhr, Appell 0 Pol. Leiter im„Tovoli“, Käfertaler Straße. Marſchanzug. Oſtftadt. Freitag, 27. September, 20.30 Uhr, Pflicht⸗ mitgliederverſammlung im Verſammlungsſaal des Roſen⸗ gartens. SA, SS, Nec, NS, NSW, DA, NS und berufliche NS⸗Verbände ſind eingeladen. NSF rauenſchaft Käfertal. Dienstag., 24. September, 19 Uhr, Zel⸗ lenleiterinnen⸗Sitzung in der Geſchäftsſtelle.— Mitt ⸗ woch, B. September, 20.15 Uhr, Heimabend in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Rheintor. Dienstag, 24. September, 20.0 Uhr, Heimabend im Geſellſchaftshaus, F 3. Feudenheim Mittwoch, 25. September, 15.30 Uhr, Zellenleiterinnen⸗Sitzung im Heim.— Mittwoch, den 5. September, 20 Uhr, Heimabend im Heim. Achtung, Ortsgruppen! Donnerstag, den 26. September, 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im großen Saale des„Friedrichspark“. Es ſpricht Partei⸗ genoſſe Weinberger über das Deutſchtum im Ausland. Es nehmen folgende Ortsgruppen baran teil: Deutſches Eck, Friedrichspark, Humboldt, Jung⸗ buſch, Käfertal, Lindenhof, Neckarſtadt⸗Oſt, Nek⸗ karau, Neuoſtheim, Oſtſtadt, Rheinau, Schwet⸗ 1 zingerſtabt Strohmarkt. Een Kreiskartei. Dienstag, 24. So muß es in einem Friſeurgeſchäft ſein. Eine neue Badiſche Verordnung über den Betrieb der Barbierläden nützen. An Stelle der Schwämme iſt zum Abwaſchen des Geſichts nach dem Raſtieren reine Verbandwatte zu verwenden. Jeder Kunde muß zum Abtrocknen des Geſichts nach dem Raſieren ein friſches Hand⸗ oder Schutztuch erhalten. Geräte, welche an Leichen gebraucht ſind, dürfen nicht an Lebenden Verwendung finden. Hinſichtlich der Bedienung der Kundſchaft wird u. a. beſtimmt: Verletzungen, die beim Raſie⸗ ren, Haarſchneiden oder Friſieren entſtehen, dürfen nicht mit den Fingern berührt oder mit angeblich blutſtillenden Mitteln, insbeſondere mit gepulver⸗ tem Alaun, blutſtillender Watte oder blutſtillenden Stiften, eingerieben werden. Eine Blutung iſt ledig⸗ lich durch Andrücken von reinen Wattebäuſchchen zu ſtillen. Kunden, die an anſteckenden Haut⸗ oder Haar⸗ krankheiten leiden ooͤer mit Ungeziefer behaftet ſind, dürfen in den Geſchäftsräumen nicht bedient werden. Iſt die Bedienung ſolcher Perſonen doch er⸗ folgt, ſo ſind die benützten Gerätſchaften und Wäſche⸗ ſtücke ſofort abzuſondern und vor weiterer Verwen⸗ dung beſonders gründlich zu reinigen und zu ent⸗ keimen. Die Vorſchriften gelten auch für die Ausübung des Friſeurhandwerks außerhalb der Geſchäfts⸗ räume. Die neue Verordnung, die in allen Friſeur⸗ geſchäften auszuhängen iſt, tritt am 1. Oktober in Kraft. Neue Friſeurgeſchäfte dürfen erſt in Betrieb genommen worden, wenn das Geſunoͤheitsamt feſt⸗ geſtellt hat, daß die Einrichtung des Geſchäfts den Erforderniſſen der neuen Verordnung entſpricht. CCC. ĩ ͤVSVVVVVVTVbPPVVTVTPTPTPbGTPTCTGTVTGTVTPTPTPTGTPTGTbTbTbTbTVTbTGTbTbVbTVTVTVTGTVTGTVbTVTVVDVUVUVUVVUVUVÄÄÄÄÄÄA1AÄAEA 2 „Viel Lärm um nichts“ bemerkte zum Schluß der andere Verkehrsſchupo, und damit hatte er der Mehrheit der Zuſchauermenge aus dem Herzen ge⸗ ſprochen. Denn, wie erwähnt, die Beſchädigung des Rades war unbedeutend. So aber hatten ſich beide Streitende, anſtatt ſich gütlich zu einigen, in Auf⸗ regung und Aerger hineingeredet. Die ſich bei dieſem Streit freuten, waren die Zuſchauer, denn ſie hatten eine vergnügte halbe Stunde erlebt. kik Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feiert am Mittwoch, dem 25. September, der Portier und Kaſ⸗ ſenwart Albert Schuſt bei der Ufa. Aus dieſem Anlaß wird Direktor Grau, Vorſtandsmitglied der Univerſum⸗Film Ac und Chef des Ufa⸗Theater⸗ parks, dem treuen Jubilar die Glückwünſche der Ufa perſönlich übermitteln. Tauſenden von Mannhei⸗ mern iſt Herr Schuſt vom Univerſum bekannt, deſ⸗ ſen ſtets liebenswürdige Art, die durch ſeinen mar⸗ tialiſchen Schnurrbart nicht gemindert wird, gewiß ſchon jeden Theaterbeſucher erfreut hat. Mit dieſen Tauſenden vereinigen wir uns zum herzlichen Glück⸗ wunſch für Herrn Schuſt.— Sein 25jähriges Dienſt⸗ jubiläum bei der Dresdner Bank, Filiale Mann⸗ heim, beging am 23. September Prokuriſt Philipp Gutfjahr, Mannheim, Kalmitſtr. 11. ze Ihre ſilberne Hochzeit feiern heute Herr Hein⸗ rich Schmitt und Gemahlin, Mannheim, Schwarsz⸗ waldͤſtraße 1. zee Mit Erfolg die Prüfung beſtanden. Bei der im September abgehaltenen Bühneneignungsprü⸗ fung am Badiſchen Staatstheater in Karlsruhe ha⸗ ben 12 Schüler der Schauſpielſchule und fünf Schüler der Opernſchule an der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater die Prüfung mit gutem Erfolg beſtanden. Sechs Schüler müſſen die Prüfung wie⸗ derholen. Vollſtändig abgelehnt wurden nur drei. ue Ein neuer Kinderunfug bedarf der Abſtel⸗ lung. Man ſieht vielfach Kinder im Beſitz von Schleudern, mit denen ſie auf vorüberradelnde andere Kinder ſchießen. Ein unbeabſichtigter Tref⸗ fer ins Auge und das größte Verkehrsunglück iſt da. Aber auch ſo iſt das Spiel mit Schleudern ein ge⸗ fährliches Spiel. In Sandhofen wurde am Sonn⸗ tag in den Abendſtunden einem gjährigen Mädchen von einem 6jährigen Jungen mit einer Handſchleu⸗ der ein Nagel in das linke Auge geſchleubert, der in die Netzhaut eindrang. Nach ſeiner Entfer⸗ nung mußte die Verunglückte ſofort ins Kranken⸗ haus gebracht werden. kee Globetrotter ſprechen immer wieder mal auf Tageszeitungen vor. Aber geſtern war es kein Globetrotter im landläufigen Sinne des Wortes, der zu uns kam, ſondern vielmehr ein begeiſterter Anhänger der Bewegung, der es ſich ſeit 19033 nicht Erſcheinen iſt Pflicht. Unkoſtenbeitrag 10 Pfg. Karten ſtub bei den Ortsgruppen, in ber Kreisfrauenſchaftslei⸗ tung, L 4, 15, und an der Abenbkaſſe zu haben. Waldhof. Dienstag, 24. Sept., 20 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung bei Brückl. Sandhofen. Mittwoch, W. Sept., 20 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im„Adler“. BM Untergau 171 Gruppe 1 171, Rheintor. Dienstag, 24. Sept., tritt die geſamte Gruppe in Kluft um 19 Uhr am Zeughausplatz zum Gruppenappell an. Sport iſt mitzubringen. Gruppe 3 171 Lindenhof. Mittwoch iſt kein Sportabend. — Die Heimabende von Freitag ſind alſo am Mittwoch. Schar 4 Rheinan. Mittwoch, 25. Sept., 20 Uhr, am Herbert⸗Norkus⸗Platz. Antreten in Kluft. Untergaun 171. Dienstag, 24. Sept., 20 Uhr, Ring⸗ und Gruppenführerinnenbeſprechung in N 2, 4. GA⸗Stelle: Die Mädel von der Grenzfahrt ſenden eine Abſchrift ihres Fahrtenberichtes an den Obergau an die GA. Stelle, Untergau 171, N 2, 4. Gruppe 1/171 Rheintor. Die Gruppe tritt nicht Diens⸗ tag, ſondern Mittwoch, 20 Uhr, am Zeughausplatz an. Sport mitbringen. Gruppe 5/171 Weſtſtadt und Almenhof. Mittwoch, 25. Sept., 20 Uhr, für alle Führerinnen und Geldverwal⸗ terinnen Beſprechung in L 2, 9. D Stamm„Emben“ A Fanfaren und Landsknechtstrommeln des Stammes kommen Mitt⸗ woch, 25. Sept., um 16 Uhr, auf den Platz vor der Heilig⸗ Geiſt⸗Kirche. JM Ring V. Oſt⸗Weſt. Dienstag, 24. Sept., 20 Uhr, wichtige Führerinnenbeſprechung für alle Schaft⸗ und Scharführerinnen der Gruppen Schwetzingerſtadt 1 und 2, Neuoſtheim, Seckenheim und Oſtſtadt im Heim Weiden⸗ ſtraße 16. Abt. Sport. Dienstag, 24. Sept., 14.30 Uhr, auf dem Stadion Abnahme des Leiſtungsabzeichens für alle Sport⸗ wartinnen und Jungmädelführerinnen. Bindenhof 2. Mittwoch, 25. Sept., 17 Uhr, Antreten der ganzen Gruppe vor dem Altersheim. Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 24. Sept., 20 Uhr, kom⸗ men alle Führerinnen ins Heim. Rheintor. Mittwoch, 25. Sept., 14.30 Uhr, treten alle Mädel auf dem K⸗5⸗Platz an. Abt. Sport. Freitag, 19 Uhr, kommen alle Sport⸗ wartinnen auf den Untergau zu einer Beſprechung. Vom Land nur die Ringſportwartinnen. Feudenheim. Mittwoch, 25. Sept., Antreten der ganzen Gruppe um 15 Uhr vor dem Schulhaus. b NS Dienstag, 24. Sept., 10 Uhr, Sitzung der Abtei⸗ lungsleiter und Amtswalter des Aft und NeBDr im Parkhotel. Dienstag, 24. Sept., 20.15 Uhr, im großen Saal des Parkhotels Vortrag von Pg. Weinberg:„Auf⸗ gabe und Bedeutung des Volksbundes für das Deutſch⸗ tum im Ausland“. Alle Mitglieder werden zu dieſem Vortrag hiermit beſonders eingeladen. Feudenheim. Sämtliche Rekruten, welche dieſes Jahr einrücken müſſen, melden ſich unter Vorlage ihrer Pa⸗ piere am Dienstag oder Mittwoch abends zwiſchen 8 und 9 Uhr auf der Geſchäftsſtelle im alten Schützenhaus. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Mittwoch, 25. September Fröhliche Morgenſtunde: Kurſus 1.30 bis.80 Uhr Gymnaſtikholle im Stadion, Frauen und Männer. Kur⸗ ſus 2 8 bis 9 Uhr, wie vorſtehend. Allgemeine Körperſchule: Kurſus 10 von 19.80 bits 21.90 Uhr Sandhofenſchule, Kriegerſtraße, Frauen und Männer. 18.30 bis 20 Uhr U⸗Schule, Frauen und Män⸗ ner; 19.80 bis 21.90 Uhr wie vorſtehend. 19.90 bis 21.90 Uhr Kirchgartenſchule Neckorau, im Hoſe der Germantiaſchule, Männer und Frauen. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 22 19.80 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal, Baumſtraße, Frauen und Mädchen. Kurſus 29 19.30 bis 21.30 Uhr Wohl⸗ gelegenſchule Käfertaler Straße, Frauen und Mädchen. Kurſus 4 dieſe Woche ausnahmsweiſe Dienstag von 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule. Kurſus 28 19.80 bis 21.80 Albert Schuſt, der allen Filmfreunden bekannte Portier des Univerſums. nehmen läßt, jedes Jahr mit ſeinem Fahrrad von ſeinem Wohnort Wanne⸗Eickel im Ruhrgebiet zu der Stadt des Parteitages nach Nürnberg zu fahren. 611,5 Kilometer hat der SA⸗Truppführer Fritz Nagler auf dieſer Strecke zurückgelegt, der uns auf der Rückfahrt einen kurzen Beſuch abſtattete und uns dabei allerlei Reiſeerinnerungen und Auto⸗ gramme hervorragender Perſönlichkeiten der Bewe⸗ gung vorwies. n Ueber das Gutachterverfahren, das in der letzten Verordnung zum Geſetz zur Verhütung erb⸗ kranken Nachwuchſes für die Schwangerſchaftsunter⸗ brechung und Unfruchtbarmachung aus geſundheit⸗ lichen Gründen vorgeſchrieben worden iſt, hat der Stellvertreter des Reichsführers der Kaſſenärzt⸗ lichen Vereinigung Deutſchlands, Dr. Grote, jetzt die notwendigen Anordnungen getroffen. Die Gut⸗ achterſtellen werden bei den Bezirksſtellen der Kaſſenärztlichen Vereinigung errichtet. Es handelt ſich um insgeſamt 188 Gutachterſtellen, deren Lei⸗ ter und Stellvertreter Dr. Grote berufen hat. Sie führen die Bezeichnung„Gutachterſtelle für Schwan⸗ gerſchaftsunterbrechung“. Allen an dem Verfahren beteiligten Aerzten wird die genaue Beachtung der ergangenen Beſtimmungen zur Pflicht gemacht. Ins⸗ beſondere werden die Aerzte darauf hingewieſen, daß Unfruchtbarmachungen oder Schwangerſchafts⸗ unterbrechungen aus geſundheitlichen Gründen erſt vorgenommen werden dürfen, nachdem eine Gut⸗ achterſtelle den Eingriff für erforderlich erklärt hat, es ſei denn, daß er wegen unmittelbarer Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht aufgeſchoben wer⸗ den kann. Ebenſo ſollen die Eingriffe nur in einer Krankenanſtalt vorgenommen werden. Die Gut⸗ achter ſind unverzüglich zu berufen, damit die Gut⸗ achterſtellen mit dem Tage ihrer Errichtung am 1. Oktober arbeitsfähig ſind. * Zu einem erhöhten Bedarf an Geſundheits⸗ pflegerinnen, die über gute ſozialhygieniſche Kennt⸗ niſſe verfügen, hat die Einrichtung der Geſundheits⸗ ämter infolge der Vereinheitlichung des Geſundheits⸗ weſens geführt. Die DA hat es deshalb übernom⸗ men, erwerbsloſe Jugend⸗ und Wirtſchaftsfürſorge⸗ rinnen in einem ſozialhygieniſchen Lehrgang nachzu⸗ ſchulen und ihnen insbeſondere Kenntniſſe in der Ge⸗ ſundheitspflege zu vermitteln. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter teilt in einem Erlaß, der auch an die Landesregierungen gerichtet iſt, mit, daß er dieſem Verfahren zugeſtimmt habe und keine Be⸗ denken trage, wenn die Teilnehmerinnen des Lehr⸗ gangs bet den Geſundheitsämtern als Geſundheits⸗ pflegerinnen beſchäftigt werden. Ueber ihre ſtaatliche Anerkennung als Geſundheitspflegerin könne erſt nach Bewährung in der praktiſchen Arbeit entſchieden werden. In einem weiteren Erlaß teilt der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter an die maßgebenden Behörden und Landesregierungen mit, daß in der Schulgeſundheitspflege die Erfaſſung aller Schul⸗ arten und aller die Schule beſuchenden Schüler au⸗ geſtrebt werden müſſe. Der Ausbau der Schulgeſund⸗ heitspflege ſoll im Rahmen der verfügbaren Mittel allmählich ſtattfinden. Uhr Wilhelm⸗Wundt⸗Schule, Neckarau, Frauen und Mäd⸗ en. Kleinkindergymnaſtik: Neuer Kurſus 15.30 bis 16.30 Uhr Gymnaſtikſchule Thilde Dauth, Goetheſtraße 8. Knaben und Mädchen. Volkstanz: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtroße, Burſchen und Mädels. Leichtathletik: Kurſus 55 17.30 bis 19.30 Uhr Stad lon⸗ Hauptſpielfeld, Frauen und Männer. Reichsſportabzeichen: Kurſus 72 17.30 bis 19.30 Uhr Stadion⸗Hauptſpielfeld, Männer. Schwimmen: Kurſus 60 21.30 bis 23 Uhr, Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Frauen und Männer. Was hören wir? Mittwoch, 25. September Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.— 10.15: Schulfunk.— 11: Hammer und Pflug.— 12: Mittagskonzert.— 19: Nachrichten. 13.15: Konzert(Fortſetzung).— 14: Allerlei ven Zwel bis Drei.— 15.30: Jungmädel, hört zu.— 16.00: Heitere Muſik am Nachmittag.— 17: Nachmittagskonzert.— 18.30: Morſen.— 18.45: Kurzgeſpräch.— 19: Beflügelte Muſik.— 19.30: Wie wird das Dritte Reich regiert?— 20: Nachrich⸗ ten.— 20.15: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation. Auslandsdeutſche Jugend.— 20.45: Mufik für Gi⸗ tarre.— 21: Lea bricht aus. Funkſcherz.— 22: Nachrichten. 22.15: Reichsſendung: Olympia ⸗Dienſt. 22.302 Aus Saarbrücken: Bericht vom Tennis⸗Länderkampf Deutſchland Schweiz.— 22.40: Nachtmufik.— 24: Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgen muſik.—.20: Morgenſtändchen, L 10.15: Aus Mozarts Jugendtagen. Hörſpiel.— 10.455 1 Kindergarten.— 11.30: Küchenwäſche aus deut⸗ 1 Leinen.— 11.40: Bauernfunk.— 12: Muſik zum ittag.— 18: Glückwünſche.— 14: Allerlei.— 15.15: Kla⸗ yterwerke von Chopin.— 15.45: Wanderung über Lond. 16: Muſik am Nachmittag.— 17.45: Das übertünchte Grab. Leiden und Sterben in der Sowjetunion.— 18: Cello⸗ muſik.— 18.30: Zeitfunk.— 18.45: Sportfunk.— 19: Be⸗ zügelte Mufik.— 19.15: Zwiſchenprogramm.— 20.45; renze im Haff.— 21.05: Großer Operettenabend.— 22.304 Kleine Nachtmuſtk.— 28: Lane a — Diensta — Auch di! Spiele ver ſteigen Wind genu davon? A Die Baſt hen jetzt ſt! all beneide Möglichkeit deckung, die ſie begnügt bunten Tu; Die We ſprichwörtli ſo eine fühlt man, ihren harte mal geſtoch von andere nicht, an de ſich aufgere⸗ ſich, daß großen Te We e d ei Wie ſchö ſie nicht mi träge hinzie ſich befreien heit übertre wird hier e nen Feld oe im nächſten gut. Der He den ſcheckig, zu prahlen. feuert nur ſ kalt, ſehr ke liegt der au ſere Hände, bei auch an Zivile Im Rah verfahren d lich machen der durch ſe bracht hat,! Strafverfahr Wiedergutm. Miniſteriald miniſterium Prozeßrecht, gebe, im St des Schaden; beſonderen Mangel und U Auch im und Mädel Stadt geſchic aber noch in an alle Vol Jungen ode: auf! Meld 2 örtlichen NS ſtenrechtes dürfe durch wiedergutma rens, die ſch trächtigt wer Schadenswie einfach geſta! Verletzten, e legung der H lich in der weisaufnahm oenswiedergi zu unterſtelle Ermeſſen übe ſtreckung wer zeſſes zu exft „Jeder M 0 Der ſtellv betreuung de in den Mitt ſtiſcher Deutf jüngſten Erft liſtiſchen Re Darin ſtellt entgeltliche 9 ten deutſchen DAP iſt und „Rechtsalmoſe worden ſind. derbemittelte dürftigkeit g mäßig grün Rechts betreun recht“ der gel Verfolgung 1! die Rede. In mer herausge des Anwalts! treuung der Ehrenpflicht worden. Zur treuungsf Vierteljahr 1. Gauen faſt 95 reren tauſend der Volksgen delnen Rechts Die geißti⸗ Der Führ an den deutf Feickert, r nationalſozial erläuternde 2 Reichs lei bei auch an dich gedacht! 24 . September 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 439 Herbſtliche Tupfen Auch die Kinder paſſen ſich dem Herbſt an. Ihre Spiele verraten es. Der Herbſtwind will D rache n ſteigen ſehen. Gibt es nicht auch im Frühling Wind genug? Hat nicht auch der Sommer reichlich davon? Aber die Drachen ſteigen nur im Herbſt. Die Baſtler der Segelflug modelle zie⸗ hen jetzt ſtolz und freudig durch die Straßen, über⸗ all beneidet. Unſere Zeit hat die Luft entdeckt, die Möglichkeit, da oben etwas anzufangen; eine Ent⸗ deckung, die die Kinder ſchon lange gemacht hatten; ſte begnügten ſich immer mit ihren Drachen, dieſen bunten Tupfen in der blauen Luft. Die Weſpen ſind wie wild, ihre Gefräſſigkeit iſt ſprichwörtlich, ſte benagen immer das Beſte. Wenn ſo eine Weſpe über den Zwetſchgenkuchen kommt, fühlt man, daß man Nerven hat. Man denkt an ihren harten böſen Stachel; ebenſo wenn man ſchon mal geſtochen iſt; nicht weniger, wenn mans nur von anderen weiß. Das iſt der ſchlechteſte Kuchen nicht, an dem gern die Weſpen nagen. Alles hat ſich aufgeregt, hat rote Backen bekommen und freut ſich, daß der Zwetſchgenkuchen zum überwiegend großen Teile noch da iſt. ** Wie ſchön ſind die Herbſtfeuer! Auch wenn ſie nicht mit Kartoffelkraut brennen. Man liebt den träge hinziehenden ſilbrigen Rauch, den Geruch, die ſich befreiende Flamme. Feuer veinigen. Dieſe Rein⸗ heit überträgt ſich irgendwie unſerem Gefühl. Es wird hier ein Aſchenhaufen liegen: grau im brau⸗ nen Feld oder auf der Wieſe, ein Silbertupfen. Und im nächſten Jahr wächſt dort das Gras beſonders gut. * Der Herbſt betupft die Bäume,; ſie wer⸗ den ſcheckig, kriegen braune Ränder und fangen an zu prahlen. Hochmut kommt vor dem Fall! Das feuert nur ſo daher und wird doch bald erlöſchen und kalt, ſehr kalt ſein.— In Scheunen und Kellern liegt der aufbewahrte Sommer und wartet auf un⸗ ſere Hände, die davon nehmen. Denk mal, es iſt da⸗ M. M. Zivile Schadenswiedergutmachung im Strafverfahren Im Rahmen der Maßnahmen, die das Straf⸗ verfahren dem Volke näherbringen und volkstüm⸗ lich machen ſollen, iſt beabſichtigt, dem Verletzten, der durch ſeine Anzeige das Verfahren in Gang ge⸗ bracht hat, künftig die Möglichkeit zu eröffnen, im Strafverfahren gleichzeitig mit der Sühne auch die Wiedergutmachung ſeines Schadens durchzuſetzen. Miniſterialdirektor Schäfer vom Reichsjuſtiz⸗ miniſterium führt darüber aus, daß das bisherige Prozeßrecht, das dem Verletzten keine Möglichkeit gebe, im Straſprozeß ſelbſt die Wiedergutmachung des Schadens zu erreichen und ihn deshalb auf einen beſonderen Zivilprozeß verweiſt, ſeit langem als Mangel und als Zeichen eines weltfremden Juri⸗ 333 Auch im Herbſt möchten noch Tauſende Jungen und Mädel durch die NSW auf das Land oder in die Stadt geſchickt werden. Tauſende Freiplätze werden aber noch im Gan Baden benötigt. Darum ergeht an alle Volksgenoſſen der Appell:„Nehmt einen Jungen oder ein Mädel auf einige Wochen bei euch auf! Meldet eueren Entſchluß umgehend euerer örtlichen NSW Dienſtſtelle.“ ſtenrechtes empfunden wurde. Selbſtverſtändlich dürfe durch die Verfolgung der zivilen Schadens⸗ wiedergutmachung der Hauptzweck des Strafverfah⸗ rens, die ſchnelle ſtrafrechtliche Sühne, nicht beein⸗ trächtigt werden. Die Vorſchriften über die zivile Schadenswiedergutmachung müßten deshalb möglichſt einfach geſtaltet werden. Der ſchlichte Antrag des Verletzten, ohne formale Nebenklage, unter Dar⸗ legung der Höhe des Schadens mündlich oder ſchrift⸗ lich in der Hauptverhandlung vor Schluß der Be⸗ weisaufnahme geſtellt, müſſe genügen, um die Scha⸗ denswiedergutmachung dem Urteil des Straſrichters zu unterſtellen. Das Gericht habe dann nach freiem Ermeſſen über den Antrag zu entſcheiden. Die Voll⸗ ſtreckung werde nach den Grundſätzen des Zivilpro⸗ zeſſes zu erfolgen haben. „Jeder Minderbemittelte hat Anſpruch auf Rechtsbetreuung“ Der ſtellvertretende Leiter des Amts für Rechts⸗ betreuung des deutſchen Volks, Eiſenlohr, gibt in den Mitteilungen des Bundes Nationalſoziali⸗ ſtiſcher Deutſcher Juriſten eine Ueberſicht über die jüngſten Erfolge und Ergebniſſe der nationalſozia⸗ liſtiſchen Rechtsbetreuung des deutſchen Volkes. Darin ſtellt er feſt, daß die ehrenamtliche und un⸗ entgeltliche Rechtsbetreuung aller minderbemittel⸗ ten deutſchen Volksgenoſſen eine Schöpfung der NS⸗ DA iſt und daß vor der Machtergreifung höchſtens „Rechtsalmoſen“ durch die Wohlfahrtspflege erteilt worden ſind. Unter Adolf Hitler habe jeder min⸗ derbemittelte deutſche Volksgenoſſe, der ſeine Be⸗ dürftigkeit glaubhaft macht, Anſpruch auf gleich⸗ mäßig gründliche und verantwortungsbewußte Rechtsbetreuung. Von einem ſogenannten„Vor⸗ recht“ der geldlich beſſer geſtellten Volksgenoſſen bei Verfolgung ihrer Rechtsbelange ſei heute nicht mehr die Rede. In den von der Reichsrechtsanwaltskam⸗ mer herausgegebenen Richtlinien für die Ausübung des Anwaltsberufs ſei die unentgeltliche Rechtsbe⸗ treuung der minderbemittelten Volksgenoſſen zur Ehrenpflicht jedes Anwalts deutſchen Bluts erhoben worden. Zur Zeit beſtänden 1323 NS⸗Rechtsbe⸗ treuungsſtellen in Deutſchland. Im zweiten Vierteljahr 1935 hätten dieſe Stellen in 16 deutſchen Gauen fast 35 000 Rechtsauskünfte erteilt. In meh⸗ reren tauſend Fällen wurden die Angelegenheiten der Volksgenoſſen zur weiteren Bearbeitung ein⸗ zelnen Rechtsanwälten überwieſen. Die geiſtige Fungmannſchaft in Front Der Führer der Reichsſchaft der Studierenden an den deutſchen Hoch⸗ und Fachschulen, Andreas Feickert, veröffentlicht in dem Führerorgan der nationalſoztaliſtiſchen Jugend„Wille und Macht erläuternde Ausführungen über die Bedeutung des Der Reichskanzler und Gleichberechtigung mit d meinen Wehrpflicht gegeben. Deutſchland wohner und ſeinen Grund und Waſſer und zu Lande. Flieger Hermann gegen Luftangriffe. kann das geſchehen? wie vor iſt der Re berufen, den vorzubereiten. eingehende Schulung vertraut zu machen zu treffen. Die Einrichtung von mit Rat und Tat zur Seite und zeigt ihnen tätigung des Selbſterhaltungswillens. Zur Durchführung der baulichen uſw.) werden im Benehmen mit ginnen und Teil wird ſofort in Angriff genommen. nern ſeines Hauſes) nach freiem Ermeſſen vorgang iſt folgender: A. Vorbereitender Teil. 1. Unter Vorweiſung des Ausweiſes: lung der günſtigſten Schutzmöglichkeiten. 2. Angabe an den Eigentümer über die Bauberater der Ortsgruppe des RLB, der Arbeiten zur Verfügung ſteht. B. Aus führender Teil. Beabſichtigt der Eigentümer mit Unter nahmen ſofort oder auch ſpäter nacheinander der Bauberater der zuſtändigen Ortsgrup gegen mäßige Gebühren leiſten und zwar: 1. Ausarbeitung der für die beſcheinigung. Alle Hausbeſitzer und Mieter werden hier ſchutzarbeit des RLB nach gleich in Angriff genommen wird. Ein grundlegendes Erfordernis für das baulichen Selbſtſchutzmaßnahmen iſt dar Mieter der freiwillig undehrena m helfen, kann die Sicherung gegenüber allen folgreich durchgeführt werden. Robert Der Miniſter Dr. Clemens Näher tenſchaft. Er betonte, daß der Kampf einzelner ſtudentiſcher Verbände untereinander letztes Endes ein Kräfteverſchleiß ſei, der dieſen ungeheueren Machteinſatz gar nicht verlohne. Es ſei notwendig, einmal entſchloſſene Wege einzuſchlagen, um durch die jetzigen Fronten hindurch zu der eigentlichen Front der Studentenſchaft zu kommen: dem Ein⸗ ſatz für die Erziehung eines wiſſenſchaftlich leiſtungs⸗ fähigen nationalſozialiſtiſchen Hochſchulnachwuchſes. Deshalb werde der Reichsleiſtungskampf der Stu⸗ dentenſchaft durchgeführt. Er werde die Gegenſätze zwiſchen den prinzipiellen Freiſtudenten und den prinzipiellen Korporationsſtudenten nicht aufheben, aber er ſolle Sorge tragen, daß jeder wieder zur Arbeit in das Weſentliche und zu einer tieferen und größeren Einheit zurückfindet. Dadurch, daß der Reichsleiſtungskampf in den allgemeinen Reichs⸗ berufswettkampf eingebaut werde, dokumentiere die Studentenſchaft ihren Willen, ihre Leiſtungen ge⸗ meinſam mit der Jungarbeiterſchaft zu vollbringen. Der Reichsleiſtungskampf bedeute eine Konzentrie⸗ rung und Vermehrung der Schlagkraft des Geſamt⸗ einſatzes der Studentenſchaft. Die geiſtige Jung⸗ mannſchaft des Dritten Reiches müſſe in Front, Hörerzahlen des Auslands [(Mitgeteilt vom Weltrundfunkverein.) Algerien: 36 392 Ende April, 36 727 Ende Mai, 96939 Ende Juni. Oeſterreich: 543 284 Ende Juni, darunter 2495 Blindengeräte und 15 000 Teilneh⸗ mer, denen die Gebühr geſtundet iſt. Belgien: Reichsleiſtungskampfes der Studen⸗ 670 510 Ende Juni, darunter 10 741 unentgeltliche und Führer Adolf Hitler hat dem deutſchen Volke K Boden gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. deutſche Heer und die deutſche Marine ſichern und ſchützen die deutſchen Grenzen zu Die vom Herrn Reichsminiſter der Luftfahrt, General der Göring neugeſchaffene Luftflotte verteidigt deutſches Gebiet bedarf der Unterſtützung aller Bevölkerungskreiſe, Durchführung der baulichen Selbſtſchutzmaßnahmen ſufruf an alle Hausbefitzer und Bewohner des Landes Baden! ſeine Ehre 1 Großmächten durch die Wiedereinführung der Allge⸗ bekam damit die Möglichkeit, ſeine Be⸗ Das So ſorgt die Reichsregierung mit ihren Maßregeln für das Volk! Aufgabe des Volkes iſt es, dieſe Maßregeln der Regierung zu unterſtützen. Wie Durch den Luftſchutz! Das Reichskabinett hat dem deutſchen Volke durch das Luftſchutzgeſetz vom 26. Juni 1935 die Möglichkeit gegeben, den Gefahren aus der Luft treuer Pflichterfüllung Heer und Luftflotte in der Abwehr und in Nach entgegenzuwirken zur Seite zu ſtehen. Selbſtſchutz der deutſchen Nation auszubilden und Ebenſo, wie es erforderlich iſt, die Bevölkerung mit allen Schutzmöglichkeiten durch iſt es notwendig, bauliche Schutzmaßnahmen Schutzräumen gehört daher heute ebenfalls zu den lebenswichtigen Aufgaben des zivilen Luft ſchutzes. größtmöglichſte Sicherheit für Weib und Kind. Die deutſche Luftflotte ſichert die Abwehr! Der deutſche Bürger in Stadt und Land erfüllt ſeine Luftſchutzdienſtpflicht! Die Landesgruppe Baden⸗ Rheinpfalz Sie gibt dem deutſchen Bürger die des RB ſteht den Bewohnern Mittel und Wege zur Möglichkeit der Be⸗ Schutzmaßnahmen(Errichtung von Schutzräumen wen i f den maßgebenden Behörden und Körperſchaften in den nächſten Wochen die ehrenamtlichen Amtsträger des RLB ihre ſchwere Arbeit be⸗ Haus für Haus beſuchen, um die Möglichkeiten des Selbſtſchutzes zu prüfen. Die zu löſende Aufgabe zerfällt in zwei aufeinander folgende Abſchnitte: A) in den vorbereitenden Teil, B) in den ausführenden Teil. Der„vorbereitende“ Mit dem ausführenden Teil hat der Eigentümer(in Verbindung mit den Bewoh⸗ zu beginnen und fortzufahren. Der Arbeits⸗ Hausbeſichtigung, Aufnahme des Hauſes in die Kartei. An Hand des Grundriſſes, den der Eigentümer vorzuzeigen hat: Feſtſtel⸗ beſte Löſung und die finanziell vorteilhaf⸗ teſte Einrichtung der Selbſtſchutzmaßnahmen. 3. Angabe an den Eigentümer über den für den betreffenden Stadtteil 5 zuſtändigen für die weitere Bearbeitung der baulichen ſtützung ſeiner Mitbewohner die Schutzmaß⸗ durchzuführen, ſo wird auf ſeinen Wunſch pe des RB die erforderlichen Arbeiten i baupolizeiliche Genehmigung notwendigen Pläne. 2. Ausarbeitung des billigſten Koſtenvoranſchlages. i Nach Genehmigung Ueberwachung der Ausführung und Erteilung der Abnahme⸗ mit aufgefordert, dieſen Teil der Selbſt⸗ Kräften zu unterſtützen! Es wird erwartet, daß auch der zweite Abſchnitt der Selbſtſchutzmaßnahmentunlichſt Gelingen und die raſche Durchführung der in zu erblicken, daß Hauseigentümer und tlich geleiſteten Arbeit der Amtsträger des RLB das richtige Verſtändnis entgegenbringen. Dieſer Dienſt an Volk und Staat zu deren Wohl und Sicherheit die beſtimmt iſt. Nur wenn alle mit⸗ Gefahren aus der Luft lückenlos und er⸗ Der Reichsſtatthalter und Gauleiter Baden der NS DA p Wagner des Innern Pflaumer Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer Kentrupp Badiſche Handwerkskammer Endres Verband Badiſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine e. V. Hans Imhoff Landesverband Badiſcher Mietervereine e. V. Dr. Waldemar Hoenninger Reichsluftſchutzbund Landesgruppe Baden⸗Rheinpfalz Der Landesgruppenführer: Bl ——————— um⸗delorme. und 2003 Verſuchsgenehmigungen. Dänemark: 456 736 Ende April, 502 297 Ende Mai, 569 655 Ende Juni. Danzig: 28 758 Ende April, 28 684 Ende Mat, 28380 Ende Juni. Aegypten: 27033 Ende Januar, 28 904 Ende Februar, 30 954 Ende März. Spanien: 282 073 Ende April. Finnland: 135 646 Ende Juni. Frankreich: 1996999 Ende Juni⸗ Großbritannien: 7 119 440 Ende Juni, darunter 42 345 Blindengeräte. Ungarn: 344 635 Ende Juni. Irland: 67 492 Ende April, 68 589 Ende Mai, 69 334 Ende Juni. Italien: 440 000 Ende April, 445 000 Ende Mai, 450 000 Ende Juni. Litauen: 23 232 Ende Juni. Norwegen: 170 735 Ende Junt. Niederlande: 910 992 Ende Juni. Polen: 418 324 Ende Mai, 410 268 Ende Juni. Schwe⸗ den: 792 924 Ende Juni. Schweiz: 378 039 Ende Juni. Tſchechoſlowakei: 746 353 Ende Juni, dar⸗ unter 4879 unentgeltliche Genehmigungen. Jugo⸗ ſlawien: Belgrad: 44544 Ende April, 45 007 Ende Mai. jubljaua: 11429 Ende Mai, 11355 Ende Juni. Zagreb: 16881 Ende Januar, 17423 Ende Februar, 17 780 Ende März, 17733 Ende April, 17 944 Ende Mai, 17982 Ende Juni. Südafrikaniſche Union: 110 788 Ende Mai, 113 509 Ende Juni. Au⸗ ſtralien: 702 206 Ende März, und zwar: Neuſüd⸗ wales 272 342, Victoria 232 116, Queensland 64 605, Südauſtralien 74 408, Weſtauſtralien 39 249, Tas⸗ mania 19 486. Niederländiſch Indien: 23 394 Ende Juni. Japan: 2080 611 Ende Mai, Zunahme im Mai um 48 831, Zunahme im April um 52 684(die ſtärkſten Zunahmen in den letzten Jahren). Marokko: 19865 Ende April, 21287 Ende Juni. Neuſeeland: 144 177 Ende April. Mbeln- Regel 20. 2. 2. 28. 24 Rheinfelden.282,27 Breiſarg. 12 75 Reh! Plannheim: 222200 annheim 25 8 1685 ununterbrochene Poſtzuſtellung geld ſpäteſtens bis zum 25. September an nur ſichergeſtellt, wenn Sie das Bezugs⸗ Ihrer Zeitung nach dem 1. Oktober iſt den Briefträger oder die Poſt bezahlen. Wir bitten daher unſere Poſtbezieher, dieſen Termin nicht zu vergeſſen. Bei Be⸗ ſtellungen, die nach dem 25. des Monats aufgegeben werden, fordert die Poſt eine Sondergebühr von 20 Pfg. Neue Mannheimer Zeitung. Rundfunkvermittlungsſtellen und Teilnehmer Oeſterreich: etwa 1200 Teilnehmer Ende Juni. Belgien: 10090 Teilnehmer Ende Juni. Danzig: 3980 Teilnehmer Ende April, 3993 Teilnehmer Ende Mai. Großbritannien: etwa 204475 Teilnehmer Ende Juni. Niederlande: 328 139 Teilnehmer Ende Juni. Schweiz: 3 Rundſunkvermittlungsſtellen und 43715 Teilnehmer Ende Juni. * Die beſondere Fahrpreisermäßigung für Aus⸗ länder und im Ausland wohnende Deutſche in Höhe von 60 v. H. wird von der Deutſchen Reichsbahn⸗ Geſellſchaft über den 31. Oktober 1935 hinaus bis zum 31. Oktober 1936(ſpäteſter Antritt der Rückreiſe oder der Weiterfahrt vom letzten Unterbrechungsbahnhof) weitergewährt. Dieſe Maßnahme erfolgt im Hinblick auf die Winter⸗Olympiade in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen, das Weihnachtsfeſt und zur Begünſtigung von Winterſportfahrten, wegen der Frühjahrsmuſtermeſſe 1936 in Leipzig ſowie wegen des bald darauf folgen⸗ den Oſterfeſtes und der Sommer⸗Olympiade. Es wird wie bisher eine Mindeſtaufenthalts⸗ dauer von 7 Tagen in Deutſchland zur Bedin⸗ gung gemacht. Die längſte Geltungsdauer der aus⸗ gegebenen Reiſebürofahrſcheinhefte beträgt wieder drei Monate. —— nd. Neuſtadt a. d.., 23. Sept. Der Pfälziſche Verſchönerungs verein hat ſich nunmehr end⸗ gültig aufgelöſt. Aus ſeinem Beſitzſtand machte der Verein jetzt recht namhafte Schenkungen. Die im Beſitz des Vereins geweſene Ruine Neidenfels und der Turm im Appental wurden nun den Ge⸗ meinden Neidenfels und Elmſtein zum Geſchenk ge⸗ macht. Die mit beiden Gemeinden abgeſchloſſenen Schenkungsakte ſind inzwiſchen auch verbrieft wor⸗ den. 411 Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. — Kaltluft(= 1 N SeicheeNEA und- Zur. Welterkere er w) from vordringegdder Neffe worde tte Warm * Slärte l. 80% S ffom mit Warmiuf? n der H 5 NAL Us. S be dect Schabetfafgheit. S Nebel. e GewiHeN O haibbecdechet Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Aus gabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 24. September: Mit dem Eindringen kühler Meeresluft hat ſich über dem Kontinent wieder ein flaches Hochoͤruckgebiet ausge⸗ bildet. In ſeinem Bereich kam es in der vergan⸗ genen Nacht bei heiterem Himmel zu kräftiger Aus⸗ ſtrahlung und Abkühlung. Bei England iſt ein neuer Wirbel in Entwicklung, deſſen Ausläufer bald Einfluß auf unſer Wetter nehmen wird. Vorausſage für Mittwoch, 28. September Neue Bewölkungszunahme und Regeuneigung, bei auffriſchenden ſüdweſtlichen Winden ausgeglichenere milde Temperaturen. Höchſttemperatur in Mannheim am 23. September + 20, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 24. September + 89 Grad; heute früh 18 Uhr + 9,1 Grad. 5 Waſſerſtands beobachtungen im Monat September Neckar⸗Pegel 21. 22 23.24. Mannheim.51/28.46 2, A1 Jagſtfeld———— Heilbronn— Plochingen. 4 .25 2,22 82.20 2 25 „ .75 1 2 8 2 .55 5 5 Diedesheim. 1 * 6. Seite/ Nummer 439 N Aus Baden Groß-Kundgebung in Schwetzingen Kreisleiter Dr. Roth ſprach auf dem Meßplatz * Schwetzingen, 23. Sept. Am Sonntagnachmittag fand auch in Schwetzingen die im ganzen Reich durchgeführte Kundgebung„Deutſches Volk horch auf!“ ſtatt. Nach einem Propagandamarſch der Organiſationen, Belegſchaften und Vereine ſprach auf dem Meßplatz Kreisleiter Dr. Roth, Mann⸗ heim, über die nationalſozialiſtiſche Aufbauarbeit, über den Kampf gegen zerſetzende Gewalten und über die neugeſtaltete Wehrfreiheit des Deutſchen Reiches. Er betonte beſonders, daß Adolf Hitler in Deutſchland ein ſtandhaftes Bollwerk gegen den Bol⸗ ſchewismus geſchaffen habe und daß die konfeſſio⸗ nellen Beſtrebungen der Kirchen von der Politik ent⸗ fernt worden ſeien. Deutſchland iſt nicht mehr machtlos, es ſieht in ſeiner neugewonnenen Stärke die beſte Sicherung des Friedens. Wahrzeichen der Schwarzwaloͤpforte verſchwunden * Pforzheim, 23. Sept. Bis vor kurzem erhob ſich am Erzkopf, der erſten größeren Erhebung am nörd⸗ lichen Schwarzwald, eine Rieſen⸗Weißtanne, die wie ein Wächter die Eingangspforte bewachte. Nun haben Holzhauer ihres Amtes gewaltet, und lang aus⸗ geſtreckt liegt der Rieſe auf dem Boden.„Fahnen⸗ tanne“ hieß der Baum(nach der Zahl der Ringe mindeſtens 170 Jahre alt), weil dort oben in den 90er Jahren eine deutſche Reichsflagge wehte, die ein mutiger Burſche angebracht hatte. Im vorigen Jahre hatte der Sturm den Gipfel abgeriſſen und dem Baum, der über 40 Meter in der Höhe maß, den Todesſtoß verſetzt. Aus dem norobadiſchen Kirchendienſt Als Nachfolger des ſeit 1912 in Meckesheim wir⸗ kenden Pfarrers Wilhelm Niedderer aus Mittel⸗ ſchefflenz, der nunmehr in den Ruheſtand tritt, wurde Pfarrer Wilhelm Weber aus Mannheim unter Verſetzung von Bad Dürrheim zum Pfarrer in Meckesheim ernannt. Pfarrer Kuno Schimmel⸗ Huſch, ſeit 10 Jahren in Uiffingen, Amt Tau⸗ herbiſchofsheim, tätig, wurde zum Pfarrer in Te⸗ ningen ernannt. Pfarrer Adam Kaiſer aus Eſchel⸗ bhronn, ſeit 1929 Pfarrer in Kippenheim, wurde zum Pfarrer in Teutſchneureut ernannt. Religions⸗ lehrer Pfarrer Hans Borchardt, Religionslehrer an der Fortbildungs⸗, Gewerbe⸗ und Handelsſchule in Mannheim, wurde auf Anſuchen mit Wirkung vom 1. September 1935 zur Ruhe geſetzt. Pfarrer Karl Spitzer, ſeit 1925 Seelſorger an den Akademi⸗ ſchen Kliniken in Heidelberg, und Pfarrer Wil⸗ helm Kamm aus Eppingen, ſeit 1931 in Sindols⸗ heim bei Adelsheim, wurden auf Anſuchen, unter Anerkennung ihrer langjährigen treugeleiſteten Dienſte, auf 1. Oktober, bezw. auf 1. November d. J. in den Ruheſtand verſetzt. Die Seelſorgerſtelle an den Akademiſchen Kliniken in Heidelberg iſt zur Neubeſetzung ausgeſchrieben. Druckſchriften verbot * Karlsruhe, 23. Sept. Auf Grund der Verord⸗ mung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 wird die Ver⸗ breitung des im Verlage der Literaturwerke„Mi⸗ nerva“(Max Lippold, Leipzig) erſcheinenden Bu⸗ che s:„Die urewige Weisheitsſprache der Menſchen⸗ formen“, eine charakterologiſche Ganzheit aus den Lehren von vielen Forſchern, Veyfaſſer: Alfred Richter(Bärenſtein) bis auf weiteres ver⸗ boten. * Baden⸗Baden, 23. Sept. Zur Zeit halten ſich ganze Schwärme von Kreuzſchnäbeln im Merkur⸗ wald auf und kommen bis in die Gärten der Stadt. Mehrere Jahre hat man den Kveuzſchnabel, dieſen echten Zigeunervogel, in tieferen Lagen nicht mehr geſehen. Es iſt anzunehmen, daß das letzte Jahr im Hochſchwarzwald ein ſchlechtes Samenjahr war und er deshalb den niederen Schwarzwald auffucht. Mord an der ehemaligen Verlobten Der Mörder geflüchtet * Saarbrücken, 24. Sept. In der Nacht zum Mon⸗ tag zwiſchen 3 und 4 Uhr wurde auf dem Weg Bee⸗ den—Schwarzenacker im Bezirk Homburg die 20 Jahre alte Heoͤwig Des loch aus Schwarzen⸗ acker von ihrem früheren Verlobten Willi Hefner, geboren am 4. Dezember 1913 zu Wörſchweiler, durch Stiche in die Bruſt getötet. Der Täter iſt geflüchtet und hält ſich vermutlich noch im Saarland oder in der angrenzenden Pfalz auf. Möglicherweiſe wird er verſuchen, über die Grenze zu entkommen. Beamte der Mordkommiſſion des Kriminalamtes Saarbrücken haben ſich an den Tat⸗ ort begeben. Zu der Mordtat werden noch folgende Einzel⸗ heiten gemeldet: Die Ermordete hatte die Ver⸗ Iobung vor einigen Wochen gelöſt, weil ſie von Hef⸗ ner wiederholt mißhandelt worden war. Trotzdem war ſie mit ihrem ehemaligen Verlobten am Sonn⸗ tag auf die Kirchweihe nach Beeden gegangen. Auf dem Heimweg, kurz vor Schwarzenacker, ereignete ſich dann die Bluttat. Als das Mädchen aufgefunden wurde, lag es bereits im Sterben. Es konnte nur noch ausſagen, daß Hefner ihr die tödlichen Stiche beigebracht hatte. — Neue Mann heimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Verkehrsunglüück an der Bergſtraße Freiburger Kraftwagen mit Reichsbahnomnibus zuſammengeſtoßen 2 Tote R. Zwingenberg, 24. Sept.(Drahtber.) Auf der Landſtraße nach Auerbach ereignete ſich heute nachmittag vor der Villa Andernach ein ſchwe⸗ res Verkehrsunglück. Der Perſonen⸗ kraftwagen IV B 94 550 aus Freiburg, ſtieß auf der Fahrt nach Zwingenberg mit dem von Zwin⸗ genberg heraufkommenden Reichsbahnſchnell⸗ omnibus RD 90 029 zufammen. Der Perſonen⸗ wagen wurde eine Strecke weit geſchleift und völ⸗ lig zermalmt. Von den Inſaſſen waren zwei Perſonen ſofort tot Der Reichsbahn⸗Omnibus wurde an der Stirnſeite teilweiſe eingedrückt. Von ſeinen Inſaſſen wurde niemand verletzt. Führer des Freiburger Wagens war ein gewiſſer Franz Hauffe aus Freiburg, neben ihm ſaß ſeine Frau, hinten im Wagen ſaßen die Schwiegereltern, ebenfalls aus Freiburg. Hauffe hatte die Fahrt an⸗ getreten, um ſeine in Dieburg wohnende Mutter, die Geburtstag hatte, zu überraſchen. Die Schwie⸗ gereltern im Fonds des Wagens müſſen einen Bruch der Wirbelſäule oder Schädelbrüche erlitten haben, ſie wurden tot aus den Trümmern herausgezogen. Die jungen Leute vorn im Wagen wurden nur unerheblich verletzt. Dem Reichsbahn⸗ omnibus wurde der Kühler auf der einen Seite ein⸗ gedrückt. Stücke von dem zuſammengedrückten Wa⸗ gen flogen überall umher und fanden ſich zu beiden Seiten der Straße. Die Trümmer des Freiburger Wagens boten ein grauenvolles Bild. Der Reichs⸗ bahnomnibus konnte um halb 6 Uhr mit eigener Kraft wegfahren. Die Zeugenvernehmungen gehen im Rathaus weiter. Sturz aus dem-Zug Speiſewagenaufſeher tödlich verunglückt * Offenburg, 23. Sept. Wie erſt jetzt durch den Polizeibericht bekannt wird, iſt am Freitag, dem 20. September, gegen 19.15 Uhr, ein 24 Jahre alter Speiſewagenaufſeher aus Chiaſſp auf der Bahnſtrecke zwiſchen Offenburg und Windſchläg aus dem Speiſewagen des D⸗Zuges 75 Baſel Frankfurt a. M. geſtür zt. Der Verunglückte wurde von Bahnarbeitern in ſchwerverletztem Zu⸗ ſtande gefunden und ins Offenburger Krankenhaus gebracht, wo er in der Nacht geſtorben iſt. Die Urſache des Unfalles konnte noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. „Geſundes Volk glütklithes Reich Die große NS-Ausſtellung in der Hindenburghalle r. Ludwigshafen, 23. September. Die Hindenburghalle hat für die große Ausſtel⸗ lung der NS⸗Volkswohlfahrt eine geſchmackvolle Be⸗ kleidung erhalten; unter lang herabwallenden, weißen, beſchrifteten Vorhängen verhüllten die Kunſtmaler Willmes und Schugg das kahle Dachgebälk. Den vorderen Teil des Raumes füllt die Sonderſchau„Volk und Raſſe“. Sie prägt in Bildern und gemeinverſtänolichen Schlagzeilen den Stand der biologiſchen Forſchungen dem Gedächtnis ein. So belegen graphiſche Darſtel⸗ lungen aus den Jahren vor dem Umbruch die Tat⸗ ſachen:„Deutſchland iſt das kinderärmſte Land Europas!“„Der Geburtenrückgang verteilt ſich auf alle Bepölkerungsſchichten nicht nur die un⸗ bemittelten!“ Die Großſtädte entwurzeln uns: in Berlin ſind in einem Jahrzehnt 70 000 mehr Men⸗ ſchen geſtorben, als geboren wurden! Die Folge: gefährlicher Geburtendruck des polniſchen Oſtens! Die Notwendigkeit raſſiſcher Reinzucht er⸗ hellt aus ihren Gefährdungen. Sollen die 600 Ba⸗ ſtarde, deren negroide Bildniſſe die im Rheinland „hinterlaſſene“ ſchwarze Schmach veranſchaulichen, dieſe fortpflanzen dürfen? Wie die akademiſchen Berufe durch Juden überfremdoͤet wurden, beweiſen Zahlen. Vererbungstafeln zeigen die ccreckliche Uebertragung krankhafter und aſozialer Neigun zen auf Kinder und Kindeskinder. Eine grauſige Feſt⸗ ſtellung: Im letzten Jahrzehnt hat ſich in Deutſch⸗ Aus der Pfalz Evangeliſches Kirchenblatt beſchlagnahmt * Speyer, 23. Sept. Die Nummer 38 des„Evan⸗ geliſchen Kirchenboten“ für die Pfalz vom 23. Sep⸗ tember, wurde vom Staatspolizeiamt Speyer be⸗ ſchlagnahmt. Die Zeitſchrift hatte in einer Abhand⸗ lung u. a. folgendes zum Ausdruck gebracht: „Soll es uns nicht Bedenken geben, die wir voll Stolz auf die Angehörigen niedrigerer Raſſen her⸗ abſehen, ſoll uns nicht der Spruch ins Gedächtnis kommen:„Die Erſten werden die Letzten ſein und die Letzten die Erſten!“ Wegen dieſer abträglichen Kritik an der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung auf dem Gebiete der Raſ⸗ ſenfrage und wegen der Verwendung eines der Gläubigen heiligen Bibelwortes für kirchenpolitiſche Zwecke müſſe das Blatt beſchlagnahmt werden. Der „Evangeliſche Kirchenbote“ erſchien daraufhin in einer neuen Ausgabe, in der die beanſtandeten Stel⸗ len ausgemerzt ſind. nd. Oggersheim, 23. Sept. Bekanntlich wurde ſeit dem 9. September der hieſige in Nußdorf gebürtige Volksſchüler Engelhardt als vermißt ge⸗ meldet. Die Polizei teilt dazu jetzt auſklärend mit, daß ſich der Junge heimlich entfernt hatte und jetzt wieder zu ſeinen Angehörigen zurückgekehrt iſt. * Schifferſtadt, 23. Sept. Samstag früh ver⸗ ſchied nach kurzem Krankenlager im St.⸗Marien⸗ Krankenhaus in Ludwigshafen der Verleger des „Schifferſtadter Tageblattes“, Buchdruckermeiſter Emil Geier, im Alter von 57 Jahren. * Bad Dürkheim, 23. Sept. Die 55jährige Ehe⸗ frau des Tünchermeiſters Bernhard Bornträger war in der Waſchküche mit Waſchen beſchäftigt, als ſie plötzlich von einem Gehirnſchlag betroffen wurde, dem die kräftige und rüſtige Frau am an⸗ dern Tag erlag.— Auf der Mannheimer Straße unterhalb der Eiſenbahnbrücke wurde abends gegen 10 Uhr ein junger Radfahrer aus Grethen von einem Kraftwagen angefahren und vom Rad geſchleudert. Er ſtürzte gegen eine Mauer und trug an der linken Stirnſeite eine große Wunde da⸗ von, ſo daß er ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Autofahrer kümmerte ſich nicht um den Verunglückten, und ergriff die Flucht. land die Zahl der Irrſinnigen beinahe verdoppelt; ſie wuchs von 175 000 auf 308 000! Und das ſind nur die in Anſtalten am Leben erhaltenen Kranken! Dieſe Laſt koſtet den Steuerzahlern jährlich eine Milltarde Reichsmark, ein Viertel mehr, als die Wehrhaftmachung der Jugend vor dem Krieg ver⸗ langte! Zur Verhütung des Unheils wird die Un⸗ fruchtbar machung begründet. Feſſelnd ſind die Vererbungsgeſetze Mendels aufgezeichnet. Wie ſeeliſche Eigenſchaften(Muſikbegabung bei den Bach) und körperliche Mängel(Habsburger Unter⸗ lippe) oder Anlagen überhaupt(Augen⸗ und Haar⸗ farbe und ⸗form)„mendeln“. Die Kulturleiſtungen der germaniſchen Raſſe erkennt man bei⸗ ſpielsweiſe an Steinen mit Runen, Luren(den immer paarweiſe gefundenen, alſo wohl die Mehr⸗ ſtimmigkeit begründenden Blechblasinſtrumenten) und dem Grab eines Kriegers: wie die„franca“, 15 Wurfaxt, bezeugt, ein fränkiſcher Vorfahr unſerer Gaue. Die zweite Abteilung iſt das Hohelied auf die großartige Hilfstätigkeit der NS V: Wohnungs-, Betten⸗ und Saarhilfe, Kinderland⸗ und Winterhilfswerk, Nähſtube uend Muſterkindergarten mit entzückenden Malereien von Gretel Altvater und einem Kaſperltheater von Ohlhäuſer und vieles andere. Die ſehenswerte Schau bleibt bis 6. November geöffnet. = Walldorf, 23. Sept. Chr. Nauert geb. Winnes in geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit ihren 75. Geburtstag begehen. Am 21. September feierte Heinrich Aſtor ſeinen 80. Ge⸗ Dieſer Tage konnte Frau burtstag. G ERICHTSSERICHT E . 1 Dienstag, 24. September 1935 Feſtſetzung der Weinleſe-Termine * Neuſtadt a. d.., 23. Sept. Der Gebietsbeauftragte für die Abſatzregelung von Weinbauerzeugniſſen der Landesbauernſchaft Pfalz⸗Saar gibt bekannt: Auf Grund M. E. 53154 vom 24. Auguſt 1934 und M. E. III 531542 13 vom 20. Auguſt 1935 ergeht in bbenſtehendem Betreff nachfolgende Anordnung des Gebietsbeauftragten im Intereſſe einer geordneten Leſe und Abſatzregelung: 1. Das Bürgermeiſteramt beſchließt unter jeweils gutachtlicher Mitwirkung des Ortsbauernführers oder ſeines Beauftragten den in Ausſicht zu neh⸗ menden Termin für den Beginn der Weinleſe nach den in der Tagung vom 1. September 1935 in Neu⸗ ſtadt a. d. H. gegebenen Richtlinien. 2. Die vorgeſehenen Termine ſind mit Unter⸗ ſcheidung der Sondertermine der einzelnen Lagen ſofort ſchriftlich dem Gebietsbeauftragten Neuſtadt a. d.., Theodor⸗Körner⸗Straße 7/9, zur Genehmt⸗ gung vorzulegen. 3. Die Entſcheidung des Gebietsbeauftragten, der ſich gegebenenfalls Nachprüfung einzelner Gemein⸗ den und Lagen durch eine beſondere Kommiſſion vor⸗ behält, geht den Gemeinden unmittelbar zu. 4. In ihren Beſchlüſſen ſollen ſich die Bürger⸗ meiſterämter die Anordnung für eventuelle Leſe⸗ unterbrechung vorbehalten für den Fall, daß durch Ueberanfuhr von Moſt Schwierigkeiten in der Ab⸗ nahme eintreten ſollten, die eine ordnungsgemäße Annahme und Verarbeitung unmöglich machen. 5. Aus den gleichen Gründen ſollen die Bürger⸗ meiſterämter nach Bedarf Sonntagsruhe verordnen. 6. Der Termin, insbeſondere für die Weißwein⸗ leſe, iſt zur Erzielung beſter Qualität möglichſt hinauszuſchieben; kleine Verluſte in einzelnen Fällen dürfen unter gar keinen Umſtänden zu vorzeitiger Leſe Veranlaſſung geben. 7. Die Ortsbauernführer haben die Bürgermeiſter⸗ ämter in ihren diesbezüglichen Beſtrebungen durch entſprechende Mitarbeit und Aufklärung an die Win⸗ zer nachhaltigſt zu unterſtützen. 8. Weiterhin notwendig werdende Bekanntmachun⸗ gen über Erntefragen ergehen jeweils über die Dienſtpreſſe. 51 29 855 Eröffnung der Frankfurter Gaſtwirtemeſſe — Frankfurt a.., 24. Sept. In einer eindrucks⸗ vollen Kundgebung der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtät⸗ ten⸗ und Beherbergungsgewerbe wurde die„1. Frank⸗ furter Gaſtwirtsmeſſe auf dem Feſthallen⸗ gelände zu Frankfurt a. M. eröffnet. Neben den zahlreichen Angehörigen dieſes Gewerbes waren viele Vertreter der Verwaltung, der Partei und der Wirtſchaft und ein Vertreter des Werberates der deutſchen Wirtſchaft erſchienen. Namens der Aus⸗ ſtellungsleitung begrüßte Direktor Dr. Julius Karl Schnorr die Verſammlung und wies darauf hin, daß die großen und erfolgreichen Veranſtaltungen, Fach⸗ meſſen und Fachausſtellungen der letzten Jahre er⸗ neut die Bedeutung von Frankfurt a. M. als Meſſe⸗ und Ausſtellungsſtadt beſtätigt haben. Nach den Be⸗ grüßungsworten des Kreisgruppenleiters Schult⸗ heiß nahm Bürgermeiſter Linder die Ausſtellung in die Obhut der Stadt Frankfurt a. M. Die Kund⸗ gebung wurde umrahmt von muſtkaliſchen Beiträ⸗ gen. Daran ſchloß ſich ein ausführlicher Rund⸗ gang durch die Meſſe. Die Ehrengäſte beſichtigten eingehend die einzelnen Stände und die Fachleute äußerten ſich anerkennend über den Umfang und die Güte des Angebotes. e AUS NAH UND FERN Das Guckloch in der Hoteltür Manolestu II. vor Gericht— Zariſtiſcher Gardeoffizier als Hotelratte — Berlin, 21. Sept. Ein internationaler Hochſtapler und Hoteldieb, der rund 30 Berliner Hotels und Penſionen heim⸗ geſucht hat, erhielt vor der 14. Großen Strafkam⸗ mer des Berliner Landgerichts die wohlverdiente Strafe. Der Angeklagte, der 38 Jahre alte ſtaatenloſe Appollon Klamoff iſt in Warſchau geboren und ſpricht nur gebrochen Deutſch. Er hat eine außer⸗ ordentlich bewegte Vergangenheit hinter ſich, die ihn um die halbe Welt verſchlagen hat. Als Offizier im ruſſiſchen Heer iſt er nach dem Kriege in Konſtantinopel interniert worden. Von dort führte ihn ſein abenteuerliches Schickſal zur franzöſiſchen Fremdenlegion nach Algier. Dann tauchte er in Paris auf, wo er zweimal beſtraft worden iſt, einige Zeit darauf in Warſchau, in der Schweiz, bis er ſchließlich im Februar 1933 Berlin aufſuchte. Hier hat er vom April 1933 bis zum März dieſes Jahres Beutezüge durch alle möglichen Hotels unternommen. Ein⸗ mal ſtieg er in einer beſcheidenen Herberge in der Gegend des Alexandrplatzes ab, das andere Mal tauchte er als eleganter Ausländer im Eden⸗ und Savoy⸗Hotel oder in Luxuspenſionen des Kurfür⸗ ſtendammes auf. Sein„Syſtem“ war äußerſt raffiniert. Hatte er ſich eingemietet, dann durchbohrte er mit Hilfe eines Spiralbohrers die Türfüllungen ſeines Zimmers. Durch das auf dieſe Weiſe ge⸗ wonnene Guckloch beobachtete er die gegenüberlie⸗ genden Zimmertüren des Hotelkorridors, ſo daß er immer eine Kontrolle darüber hatte, ob das Zimmer von ſeinem Beſitzer vorübergehend verlaſſen wor⸗ den war. Einen ſolchen Augenblick benutzte er dann, um raſch einzudringen, Bargeld und Schmuck⸗ ſachen zuſammenzuraffen und wieder in ſeinem Zimmer zu verſchwinden. Das Guckloch verſtopfte er wieder mit Kaugummi, ſo daß es unentdeckt blieb, Tauſende Mark Bargeld in allen möglichen Währungen— viele Ausländer befanden ſich unter den Opfern des Banditen— und wert⸗ voller Schmuck bis zum brillantenbeſetzten Platinarmband ſind ihm in die Hände ge⸗ fallen. 5 Die Meldezettel füllte er mit ruſſiſch oder fran⸗ zöſiſch klingenden Phantaſienamen aus. Die Hotel⸗ rechnung„vergaß“ er faſt immer zu bezahlen, ſo daß er ſich nicht nur wegen Diebſtahls, ſondern auch wegen Zechprellerei zu verantworten hatte. 0 Das Gericht verhängte gegen Klamoff wegen die⸗ ſer Delikte eine Geſamtſtrafe von 6 Jahren Ge⸗ fängnis, ſo daß dieſem ungemein geführlichen Ho⸗ teldieb die Fortſetzung ſeines Treibens für geraume Zeit unmöglich gemacht worden iſt. 3 Turn TV TVI Poſt Es kon tag in den reits einig neue Man Man kenn gegnungen ſpielen, m Charakter verſtärkter hauſen konnte ſich ſetzen. Di wobei La Recht eind Auftakt. 2 drei Leute Der Tu: bandsſpiel Gegner we ſpannt war denhof erhe daß ein T iſchen— k Weinheim wenig Hoff lang doch wertvollere durchgeführ Mittelläufe p Im Sta ling in den mußten feſt unteren Kl ſchaft des guten Eind kommen, a Läuferreihe dann hätte fehlte die n Poſt kon Sturm treil gauzen Stu Abwehr ſan VfR inne, T Daß die haben, iſt m dieſer überl deren Glan Turner hab liche verſtär Leiſtung bot treten keine Drei Mann zu bekomme legt ſich die! Guldner nicht y gerade bringen. B 510 im Vort erſt gelang ſpäter aber Platzverweiſ⸗ ſamteindruck TV VI Die Neul vorgenomme Viernheim f landen. Lei auer ſcheiner zu haben, d ginnen nicht belehrt, da a ſich mit den knappen Vor Sieger den Sonntags w reſſant hergel tig ſtrecken u drückt werden TS S Tade. S Tod. Ne TV Han Recht gut 15 Schönau eckar⸗Elſenz TW Hockenhe lange Zeit di noch unentſch fahrung der waren, währ übertriebenes Der SW St. bracht es gle einem Erfolg Platze im Er Unterſchied. die Tgde. Zie manchen Str. Leon das beſſ Aeberre Recht eind Bezirksklaſſe ſeine Anſprüc Gruppe Oſt den vorjährige wurde böſe u Spielhälfte ſe Sieg der Kirc der Paufe Übe Kirchheim lie Stelle punktg! ſchuhsheim. Der letztjä eim, warte einer Ueberra in Hand ſch zogen und dan anſprüche vera Kirchheim gut eigenen Gelär beim, das eine war bei der He zwei Treffer Daß Eppe der eindrucksv der letzten V in der Bezirk In Wies aufeinander. e wäre nicht di wäre hedauerl müffen, denn 1— t bracht es gleich im Dienstag, 24. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 439 Handball-Vezirksklaſſe Aeberraſchungen am erſten Tag Turnverein 1846— T Friedrichsfeld 10:1(520); TV Leutershauſen— MG 11:9(:): TV Viernheim— TV Jahn Neckarau 816(:); Poſt— Tade. Laudenbach 13:7(:). Es konnte nicht ausbleiben, daß ſchon der erſte Spiel⸗ tag in der Staffel 1 der Nordbadiſchen Bezirksklaſſe be⸗ reits einige Ueberraſchungen bringen würde, nachdem fünf neue Mannſchaften in dieſer Staffel dazugekommen ſind. Man kennt ſich gegenſeitig, ſoweit es ſich um ſolche Be⸗ gegnungen handelt, ſchließlich nur aus Freundſchafts⸗ ſpielen, während die Meiſterſchaftskämpfe doch anderen Charakter tragen.— So mußte die M T G, obwohl ſie in verſtärkter Aufſtellung antrat, beim TV Leuters⸗ hauſen kapitulieren. Auch der TV Jahn Neckarau konnte ſich bei den Viernheimer Turnern nicht durch⸗ ſetzen. Die Poſt dagegen kam zu ihrem erſten Siege, wobei Laudenbach es auch auf 7 Gegentreffer brachte. Recht eindeutig war für den Turnverein 1846 der Auftakt. Allerdings verloren die Frie dri ch s felder drei Leute durch Platzverweis. T Leutershanſen— MTG 11:9 Der Turnverein trat an der Kirchweihe zum erſten Ver⸗ bandsſpiel in der neuen Spielzeit in der Bezirksklaſſe an. Gegner war die MTG, auf deren Kommen man ſehr ge⸗ ſpannt war, vor allem da dieſe Zuzug von der Doc Lin⸗ denhof erhalten hatte. Dieſes Spiel bewies wieder einmal, daß ein Treffen erſt mit dem Schlußpfiff des Unpartei⸗ iſchen— dies war mit guter Leiſtung Junghanus⸗ Weinheim— gewonnen oder verloren iſt. Man ging mit wenig Hoffnung in dieſen Kampf, und ſiehe am Ende ge⸗ lang doch ein zwar hart erkämpfter, aber dafür um ſo wertvollerer Sieg. Leider wurde das Spiel etwas hart durchgeführt, ohne allerdings auszuarten. Torwart und Mittelläufer waren auf beiden Seiten die beſten Leute. Poſtſportverein— T Laudenbach 13:7 Im Stadion ſtellte ſich am Sonntagvormittag der Neu⸗ ling in der Bezirksllaſſe, die TG. Laudenbach, vor. Wir mußten feſtſtellen, daß man auch an der Bergſtraße in den unteren Klaſſen einen guten Handball ſpielt. Die Mann⸗ ſchaft des Kreisſpielwarts Pfleger machte einen ſehr guten Eindruck und ließ die Poſt nicht ſo leicht zum Sieg kommen, als das Ergebnis vermuten läßt. Wenn die Läuferreihe etwas mehr auf dem Damm geweſen wäre, dann hätte es leicht anders kommen können, aber hier fehlte die nötige Unterſtützung für den Angriff. Poſt konnte trotz des Sieges nicht überzeugen. Im Sturm treibt man zuviel Einzelſpiel und läßt immer den gauzen Sturm für umſonſt mitlaufen. Sicher ſtand die Abwehr ſamt dem Torwart. Die Spielleitung hatte Freff⸗ VfR inne, den wir ſchon beſſer geſehen haben. TV 46— TW Friedrichsfeld 10:1(:0) Daß die Turner aus dem Luiſenpark einen guten Start haben, iſt man von ihnen gewohnt. So wundert uns auch dieſer überlegene Sieg über die Friedrichsfelder Turner, deren Glanzzeit längſt vorbei iſt, nicht beſonders, Die Turner haben ihre Mannſchaft durch letztfährige Jugend⸗ liche verſtärkt, wobei beſonders der Torwart eine gute Leiſtung bot. Die Friedrichsfelder haben mit ihrem Auf⸗ treten keinen guten Eindruck in Mannheim hinterlaſſen. Drei Mann wegen hartem Spiel auf einmal hinausgeſtellt zu bekommen, iſt doch des Guten zuviel. Vielleicht über⸗ legt ſich die Abteilung, doch einmal hier Abhilfe zu ſchaffen. Guldner⸗ Laudenbach hatte es unter dieſen Umſtänden nichti gerade leicht, das Spiel unter Dach und Fach zu bringen. Beim Wechſel waren die Platzherren ſchon mit 50 im Vorteil; ſie erhöhten nach der Pauſe auf 90. Jetzt erſt gelang dem Gaſt das verdiente Ehrentor. Wenig ſpäter aber hieß es ſchon 10:0, dann gab es gleich drei Platzverweiſe in kurzen Abſtänden, die natürlich den Ge⸗ ſamteindruck ſehr beeinträchtigten. T Viernheim— TW Jahn Neckarau 816(518) Die Neulinge ſcheinen ſich in der Bezirksklaſſe ſehr viel vorgenommen zu haben. Nach Leutershauſen konnte auch Viernheim ſeinen erſten Sieg in der neuen Umgebung landen. Leidtragendes war Jahn Neckarau. Die Neckar⸗ auer ſcheinen ſich das Spiel wohl auch leichter vorgeſtellt zu haben, denn anders kann man ſich das ſorgloſe Be⸗ ginnen nicht erklären. Aber bald war man eines Beſſeren belehrt, da aber war es ſchon zu ſpät. Viernheim wehrte ſich mit dem Mute der Verzweiflung und konnte den knappen Vorſprung bei Halbzeit halten und als verdienter Sieger den Platz verlaſſen.— Nach den Ergebniſſen des Sonntags wird es dieſes Jahr in der Bezirksklaſſe inte⸗ reſſant hergehen, wobei die Mannheimer Vereine ſich mäch⸗ tig ſtrecken müſſen, wenn ſie nicht in den Hintergrund ge⸗ drückt werden wollen. Staffel 2 Te Schönau— TW Hockenheim:10(:): Tode. St. Leon— Tode. Ziegelhauſen 976(:); Thb. Neulußheim— SV St Leon 411(:): T Handſchuhsheim— T Rot ausgefallen. Recht gut hielten ſich in der Staffel 2 die Neulinge. 9 Schönau trafen ſich der vorjährige Kreismeiſter vom eckar⸗Elſenz⸗Kreis und die bisherige Gauklaſſen⸗Elf des TW Hockenheim. Die Schönauer hielten ihrem Gegner lange Zeit die Waage, denn bei der Pauſe ſtand das Spiel noch unentſchieden, dann aber ſetzte ſich die größere Er⸗ fahrung der Hockenheimer durch, die auch ausdauernder waren, während Schönau nervös wurde und ſich durch übertriebenes Innenſpiel weitere Erfolge verſcherzte.— Der SW St. Leon führte ſich noch erfolgreicher ein, er erſten Spiel in der Bezirksklaſſe zu einem Erfolge und ſchlug zudem noch auf des Gegners Platze im Endkampf den Tb. Neulußheim mit klarem Unterſchied.— Im geſchlagenen Felde befindet ſich auch die Tgde. Ziegelhauſen, die mit der Tgde. St. Leon ſchon manchen Strauß ausgefochten hat. Diesmal behielt St. Leon das beſſere Ende und den Sieg für ſich. Aeberraſchungen in Anterbaden⸗Oſt Union Heidelberg— Fc Kirchheim:9 86 Handſchuhsheim— 7 09 Weinheim:2 1 7 Eppelheim— Spg Eberbach 471 VfB Wiesloch— S Sandhauſen 11 Kickers Walldürn— Spg Plankſtadt:2 Recht eindrucksvoll machte der vorjährige Meiſter der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Oſt, F G Kirchheim, erneut ſeine Anſprüche auf die Vergebung des Meiſtertitels der Gruppe Oſt geltend. Union Heiderberg, die in den vorjährigen Kämpfen das Zünglein an ber Waage war, wurde böſe mit 019 Toren klar überfahren. Die erſte Spielhälfte ſoh es zwar nicht nach einem überlegenen Sieg der Kirchheimer aus, die dann die Platzbeſitzer nach der Pauſe überhaupt nicht mehr zum Wort kommen ließen. Kirchheim liegt an erſter, Union Heidelberg an ſechſter Stelle punktgleich mit Eppelheim, Weinheim und Hand⸗ ſchuhsheim. Der letztjährige eite der Tabelle, FV Wein ⸗ heim, 1 e zweiten Verbandstreffen mit einer Ueberraſchung auf. Gegen die Bezirksliganeulinge in Handſchuhs heim wurde die erſte Niederlage be⸗ zogen und damit der erſte Dämpfer für die Meiſterſchafts⸗ anſprüche verabreicht. Handſchuhsheim hot ſich ſchon gegen Kirchheim gut aus der Affäre gezogen und ſicher auf ſeinem eigenen Gelände nicht viel Hunkte zu vergeben. Wein⸗ heim, das eine fehr ſtarke Mannſchaft ins Treffen ſchickte, war bei der Halbzeit ſchon 910 geſchlagen und vermochte nur zwei Treffer nach der Pauſe 8„ Daß Eppelheim in alter Friſche mit dabei iſt, zeig der Abe.1j⸗Erfolg gegen Eberbach, das in der letzten Verbandsrunde ſchwer um feinen Verbleib in der Bezirksklaſſe zu kämpfen hatte. 1 In Wiesloch trafen der VB und Sandhauſen aufeinander. Wiesloch ſpielte jetzt in der Kreißkloſſe 5 wäre nicht die Neueintetlung vorgenommen worden; eg wäre bedouerlich geweſen, wenn der Bs hätte absteigen müſſen, denn gegen die Sandhauſener lieferte er ein großes Spiel, oͤas, wenn auch reichlich hart, ſo immerhin im Rahmen blieb und mit einer Punkteteilung endete. Ihren zweiten Steg brachten die Kickers Wall dürn nach Hauſe. Schon im Vorjahre hielten ſie ſich recht wacker und warteten mit allerhand Ueberraſchungen auf. Die Plankſtadter wurden zwar knapp, aber verdient geſchlagen. Walldürn kührt zuſammen mit Kirch⸗ heim ungeſchlagen die Tabelle an. Glückwünſche des Reichsverkehrsminiſters Reichsverkehrsminiſter Frhr. von Eltz⸗Rübenach richtete an den Sieger im„Großen Preis von Spanten“, Rudolf Caracclola, folgendes Glückwunſchtelegramm: „Zu Ihren hervorragenden Leiſtungen in der für Deutſchland ſo ehrenvollen Rennzeit 1935, die Sie auch in San Sebaſtion als erſter Sieger ſah, ſpreche ich Ihnen meine Anerkennung und meine herzlichſten Glückwünſche aus.“ Gleichzeitig richtete der Miniſter an die Daimler⸗ Benz⸗Werke in Stuttgart ein Glückwunſchtelegramm, in dem er Führung und Geſolgſchaft des Werkes herzlichſte Glückwünſche zu den Siegen ausſpricht, die die Mercedes⸗ Benz⸗Wagen im Jahre 1985 in ſo vielen internationalen Rennen des In⸗ und Auslandes, darunter allein vier „Großen Preiſen“ in bisher noch nicht erreichter Gleich⸗ mäßigkeit zur Ehre der deutſchen Farben erringen konnten. Ein weiterer Glückwunſch an Mertedes Korpsführer Hühnlein ſondte an die Daimler⸗Benz⸗ Werke folgendes Glückwunſchtelegramm: „Mit der Erringung des„Großen Preiſes von Spanien“ und Belegung der erſten ‚rei Plätze fügten die Daimler⸗ Benz⸗Werke in den Siegeskranz ihrer Großerfolge im Johre 1935 das ſtolzeſte Ruhmesblatt. Mit mir blickt der deutſche Kraftfahrſport bewundernd auf dieſe hervorragende Leiſtung ihrer Meiſterfahrer Caracciola, Fagioli und von Brauchitſch und beglückwünſcht ſie und mit ihnen die Be⸗ triebsführung und Gefolgſchaft der Daimler⸗Benz⸗AG auf das herzlichſte. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports Korpsführer Hühnlein.“ Italieniſcher Leichtathletikſieg Frankreich mit 83:65 Punkten geſchlagen Die italientſchen Leichtathleten konnten am Sonntag ihre Siegesſerie gegen Frankreich auch im ſechſten Länder⸗ kampf fortſetzen. Mit 88:65 Punkten wurden die Fron⸗ zoſen im Turnier⸗Stadion geſchlagen und damit hat Ita⸗ lien vier von den bisher ſechs ausgetragenen Kämpfen ge⸗ wonnen. Der letzte Kampf 1988 war faſt mit dem gleichen Ergebnis geendet. Ganz famos waren wieder die ita⸗ lieniſchen Mittelſtreckenläufer. Lanzi gewann die 800 in :54 Minuten und Beccali mußte über 1500 Meter:52 Minuten laufen, um den Franzoſen Normand in:58 Minuten zu ſchlagen. Bemerkenswert iſt weiter noch die glänzende Zeit des unverwüſtlichen Italieners Facellt iber 400 Meter Hürden von 54,8 Sekunden. Im Hoch⸗ ſprung erreichte der Italiener Dotti mit einer Höhe von 1,91 Meter einen neuen Landesrekord. Voreinsregatta der Mannheimer Nudergeſolljchaft 1880 Mit der am Sonntag auf dem unteren Neckar erfolg⸗ reich durchgeführten Vereinsregatta der Mannheimer Ru⸗ dergeſellſchft 1880 hat die offizielle Ruderarbeit für das Jahr 1935 ihren Abſchluß gefunden. Dieſes abgelaufene Sportjahr iſt für den Veranſtalter wohl ſeit einem Jahr⸗ zehnt das erfolgreichſte geweſen, denn dank eines eiſernen und hartnäckig durchgeführten Trainings, ſowohl bei den Damen als auch bei den Herren, konnte die MR trotz zahlenmäßig gering beſchickter Regatten eine ſtattliche An⸗ zahl Siege heimrudern, von denen wir hier nur die ſchö⸗ nen Damenſiege im Vierer und Achter in Stuttgart und Mannheim, ſowie die Herrenerſolge in Karlsruhe, Stutt⸗ gart, Heilbronn, Frankfurt und Mannheim anführen wol⸗ len. Nachdem das Haupttraining bereits mit Ende Juli eingeſtellt wurde, ſtellte ſich die techniſche Leitung auf Wanderfahrten um, die ſich wachſenden Zuſpruchs er⸗ freuten. Ein kritiſcher Ueberblick über das laufende Vereins⸗ geſchehen läßt zu der erfreulichen Feſtſtellung kommen, daß auch hier, wie bei allen ſtbrigen Sportarten, ſich die Jugend ganz beſonders in den Vordergrund ſchiebt und heute ſchon der Maich einen gewiſſen Teil der üblichen Nachwuchsſorgen enthebt. Ein beſonderer Stolz der Ru⸗ dergeſellſchaft iſt die ſo mit Liebe und Sorgfalt groß⸗ gezogene, ſich mit wachſendem Erfolg durchſetzende Frauenabteilung. Mit Freude konnten wir im Verlauf der nunmehr abgeſchloſſenen Ruderſaiſon feſtſtel⸗ len, daß gerade in Süddeutſchland das Frauenrudern einen überraſchenden Aufſchwung genommen hat, nachdem un⸗ ſere norddeutſchen Vereine hierin unbeſtritten führend waren. Kameradſchaftsgeiſt und die Parole„eine für alle, alle für eine“ haben hier ſiegreich Einzug gehalten. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir nochmals darauf hin⸗ weiſen, daß Frauenrudern, ſelbſt Rennrudern, in mäßi⸗ gem Rahmen betrieben, ſich geſundheitsfördernd auswirkt Im Gegenſatz zum Vorjahr wurden die ausgeſchrie⸗ benen neun Rennen in dieſem Jahr nur vereinsintern durchgeführt. Mit 55 Einzel⸗ und 129 Geſamtteilnehmern hatte die Regatta eine Rekord beteiligung auf⸗ zuweiſen und der am Sonntagnachmittag gezeigte Sport zeigte eindeutig, daß Herr Weber auf dem beſten Wege iſt, ſich erfolgreich durchzuſetzen. Bei organiſatoriſch muſtergültiger Leitung hatten ſich bei dem Bootshaus am Ziel mehrere Hundert Zuſchauer eingefunden, die mit regem Intereſſe den Kampfverlauf verfolgten. Das ſchönſte Rennen des Tages brachte zweifellos der erſte Herrenachter, bei dem die geſtarteten ö rei Boote vom Start weg bis unmittelbar vor das Ziel auf gleicher Höhe lagen, um ſchließlich im Boot„Amieitia“ mit einer knappen Viertellänge Vorſprung den Sieger feſtzuſtellen. Nicht weniger intereſſant und raſſig verlief der Kampf im„Zweiten Achter“, wo Boot„Deutſchland“ durch Volk einen Rollſitz verlor und krebſte, Es gab einen Kampf um Naſenlängen, bei dem letzten Endes das von vornherein benachteiligte Boot„Deutſchland“ trotz des Hockey-Klubkämpfe Bft Mannheim— TG 46 Worms 32(222) Zwei ziemlich gleichwertige Mannſchaften trafen auf dem BfR⸗Platze am Flughafen zuſammen. Der Platz⸗ beſitzer hatte hier den zweiten Wormſer Verein, Turn⸗ gemeinde 1846, zu Gaſt und konnte nach wechſelvollem Spiel einen knappen, allerdings nicht ganz verdienten :2⸗Sieg erringen. Worms ſtellte eine überraſchend ſtarke Mannſchaft ins Feld, die ſich tapfer ſchlug und ein Unent⸗ ſchieden verdient gehabt hätte. Allerdings war die Mann⸗ ſchaft, die der VfR den Gäſten entgegenſtellte, erheblich durch Erſatz geſchwächt, da nicht weniger als fünf Spieler der erſten Elf fehlten. Daß es trotzdem zu einem Siege reichte, war in erſter Linie das Verdienſt verſchiedener hervorragender Einzelleiſtungen. Als Mannſchaft klappte es nicht ſo wie ſonſt, dafür waren allerdings auch die Lücken, die ausgefüllt werden mußten, zu groß. Schon in der Hintermannſchaft der Raſenſpieler fing es an. Maier, der mit Baunach verteidigte, war ſo unſticher wie noch nie, Bingert konnte trotz überaus eifrigen Spieles Dr. Kul⸗ zinger nie erſetzen und dem Sturm fehlte dadurch der nötige Rückhalt. Im Angriff vermochten nur Baumann und Mohr als Mittelſtürmer zu genügen, während die übrigen Spieler ſchwächer waren. Nach dem Anſpiel hat ſich der VfR zuerſt gefunden und ſchon bald ſieht es nach einer hohen Niederlage der Worm⸗ ſer aus, die durch zwei Tore der Raſenſpieler zurückfallen. Dann aber findet ſich die Mannſchaft beſſer zuſammen, ihre Angriffe gewinnen an Durchſchlagskraft, zumal die Außenläufer des VfR ſchlecht decken und die gegneriſchen Flügel nur ſelten halten können. Der Mittelſtürmer von Worms holt ein Tor auf und kurz vor der Pauſe gelingt ſogar auf einen Fehler der Mannheimer Verteidigung hin, der Ausgleich. Nach dem Wechſel iſt der Kampf voll⸗ kommen offen. Vfit kombiniert zwar etwas beſſer, dafür iſt aber der Wormſer Sturm energiſcher und verſchiedene Male ſteht den Mannheimern bei Angriffen der Gäſte das Gück reichlich zur Seite. Immer wieder kommt der linke Flügel von Worms frei durch, aber das entſcheidende Tor will nicht fallen. Auch die Mannheimer ſehen alle ihre Bemühungen an der überaus ſicheren Wormſer Hinter⸗ mannſchaft ſcheitern, ſo daß es nach einem unentſchiedenen Ausgang des Kampfes ausſieht. Eine Prachtleiſtung des Mannheimer Halbrechten Baumann ſichert jedoch kurz vor Schluß dem Bf aber doch noch den Sieg. Blitzſchnell überſptelt er beide Verteldiger und ſchlenzt ruhig umd überlegt an dem heraus laufenden Torwart vorbei ein, womit der Kampf entſchieden iſt. Worms verſucht zwar in den letzten Minuten noch einmal, das Geſchick zu wenden, kommt auch klar durch, ſcheitert aber im letzten Augenblick an dem jugendliche VBfR⸗Torwart, der den Ball abwehrt. MG Mannheim— Schwarz⸗Weiß Worms:2(:1) Die Hockeymannſchaft der M7 konnte nur ein mageres Unentſchteden herausholen. Die Mannheimer hatten zwar durch verſchiedenen Erſatz ihre Mannſchaft umkrempeln müſſen, aber trotzdem wäre ein Sieg gegen die Wormſer Gäſte nicht unmöglich geweſen, wenn nicht durch reichlich zerfahrenes Spiel dafür geſorgt worden wäre, dem Geg⸗ ner zu einem Achtungserfolg zu verhelfen. Ein glatter Ausfall war diesmal der Sturm, der, ohne Günthner 2, ſeine treibende Kraft verloren hatte und reichlich ungefähr⸗ lich wirkte. Vor allem der linke Flügel fiel fehr ab, do der Halblinke durch zu langes Ballhalten faſt fſede Kom⸗ bination ſtörte und vor dem Tore mit oͤem Schuß zu lange zögerte. Auch die Hintermonnſchaft, in ber man Laukötter ſehr vermißte, zeigte große Schwächen und Unſicherheiten, was die ſchnellen Wormſer Stürmer reichlich aus nützten. Mit entſcheidend für das überhaſtete Spiel der Mannſchaf⸗ ten waren auch die Schteoͤsrichterleiſtungen, die dafür ſorg⸗ ten, daß die Spieler nervös wurden. Worms reichte te niſch an die Elf der Ml nicht heran, war auch dem Feld⸗ ſpiel nach klar unterlegen. Die Gäſte arbeiteten jedoch Überaus geſchickt und verſtanden es, die Unſicherheiten in der Mannheimer Hintermannſchaft durch ſteile und überaus gefährliche Angriffe richtig auszuwerten. Allerdings war der Sturm ziemlich auf ſich angewieſen, da die Läuferreihe ſich ziemlich oͤefenſiv verhielt und in erſter Linie Wert auf das Zerſtören der gegneriſchen Angriffe richtete. Die Mannheimer Turngeſellſchaft begann das Spiel ſehr ſchön und konnte auch durch F. Junge in Führung gehen. Später wurde daß Spiel im Sturm jedoch ſo eigenwillig, daß ſichere Chancen nicht ausgenutzt werden konnten. Noch vor dem Wechſel gelang es Schwarz⸗Weiß, verdient auszugleichen. Nach Wiederbeginn kann die MTG erneut die Führung an ſich reißen. Boß, diesmal der beſte Spieler im Angriff, erhöht auf:1, aber wiederum läßt der Ausgleich der Gäſte nicht lange auf ſich warten. Me drängt zwar bis Schluß ſtark, ſo daß Worms nur noch ſelten zu Gegenangriffen kommt, trotz zahlreicher Ge⸗ legenheiten fällt jedoch der entſcheidende Treffer nicht mehr, do ſelbſt die Außenſtürmer in den gegneriſchen Schuß⸗ kreis drängen, ſtatt durch weites Flügelſpiel die verſtärkte Wormſer Abwehr zu lockern. TB Germania Mannheim— TW Frankenthal:0 Einen Bombenſieg konnte am Sonntag die Elf des T Germania gegen den T Frankenthal herausholen, denn mit 610 Toren mußten ſich die Gäſte ſchlagen laſſen. Aller⸗ dings iſt zu berückſichtigen, daß die Pfälzer mehrfach Erſatz einſtellen mußten und nie richtig ins Spiel kamen. Um ſo beſſer und geſchloſſener war die Mannſchaft der Mann⸗ heimer. Ufer im Tor hielt das Wenige, was er bekam, ſicher, ehenſo Hochadel als Verteidiger, während Schoos einige ſchwache Momente hatte. Niebergall zeigte das beſte Spiel der Läufer, und auch Feſenbecker war im Bilde. Dagegen war Salk als Außenläufer ſchwach. Im Sturm, der nach der Pauſe nur noch mit 4 Mann beſetzt war, klappte es ausgezeichnet. Hochadel 1 war ein ſchußſicherer Mittelſtürmer, der beſonders von feinen Außen Huber und Herbert gut unterſtützt wurde. Die Frankenthaler waren bei ihrem erſten Spiel auf Mannheimer Boden nicht wiederzuerkennen und zeigten recht ſchwache Leiſtungen. Die Verteidigung mit Dieter und Hauck war der einzige Mannſchaftsteil, der überzeugen konnte. Beſonders Dieter leiſtete rieſige Arbeit, ohne die Niederlage abwenden zu können. Moos im Tor zeigte Schwächen, insbeſondere bei ſcharfen Schüſſen war er macht⸗ los. Ju der Mittelreihe ſtand Ackermann 1 allein auf weiter Flur, ſeine Außenläufer fielen aus. Auch im An⸗ griff war es nicht beſſer, der Mittelſtürmer Ackermann 2 war meiſt auf ſich ſelbſt angewieſen, nur Gaßner konnte außer ihm gefallen. Einheitliche Angriffe ſah man ſehr ſel⸗ ten, ſo daß Erfolge ausbleiben mußten. Die Mannheimer leiteten den erſten Angriff ein, der ſicher abgeſchlagen wird. Doch gleich darauf tauchen die Mannheimer Stürmer vor dem Gäſtetor auf, Windirſch ſchießt jedoch neben das Tor. Aber nach wenigen Minuten gelingt den Germanen dennoch die Führung, als Hochadel 1 eine Strafecke ſicher verwondelt. Auch der zweite Treffer läßt nicht lange auf ſich warten. Moos kann eine außer⸗ halb gegebene Flanke von Windirſch nur noch leicht be⸗ rühren, Huber iſt zur Stelle und ſchiebt ein. Ein ſchöner Durchbruch bringt das dritte Tor. Windirſch ſpielt Hoch⸗ adel 1 ſchön zu, der Moos mit ſcharfem Schuß das Nachſehen gibt. Die Gäſte haben eine gute Chance, aber der tückiſche Ball geht bei einer von Dieter geſchoſſenen Strafecke an die Latts. Paufe. Wenige Minuten haben die Gäſte das Spiel in der Hand, Ufer mußte zweimal eingreifen, ohne daß er ſich ſchlagen läßt, wehrt er die Gefahr ab. Eine Strafecke für Mannheim wird zweimol abgewehrt, dann ſchießt Huber den Ball zum vierten Treffer ein. Das Spiel flaut nun merklich ab, die Spieler leiden ſtark unter der Hitze. Mannheim kommt wenige Minuten vor Schluß nochmals auf und bucht durch Wöber und Herberth zwei weitere Erfolge. Zwei Herren der Merch leiteten das Treffen zufriedenſtellend. J 57 Sachſenhauſen— TW 46 Maunheim 321 Die Mannheimer konnten nur in der erſten Hälfte gefallen, die 121 beendet wurde. In der zweiten Halbzeit wurden ſie von Sachſenhauſen völlig zurückgedrängt und mußten ſich ausſchließlich auf die Verteidigung heſchrän⸗ ken, in ber ſie beſſer ſpielten als im Aufhau. Durch eine Strafecke und einen typiſch durchgeführten Innenangriff kam Sachſenhauſen zu zwei weiteren Toren und damit zu einem Zl⸗Sieg. Für Sachſenhauſen waren Ulrich 2) und Erich Kuntze erfolgreich. Den erſten Treffer des ganzen Spieles aber ſchoß Heuſolt für Mannheim von Volk eingezogenen Riemens mit einer halben Luft⸗ kaſtenlänge Vorſprung durchs Ziel ging. Im Erſten Einen ſtellten ſich drei Boote dem Star⸗ ter. Oepen krebſte gleich beim Start und ging dabet einer ganzen Bootslänge verluſtig, die er aber dank ſeines ſelbſtloſen Einſatzes nicht nur aufholte, ſondern im E d⸗ ſpurt ſeinen härteſten Gegner, P. Held, noch um einen Meter knapp hinter ſich laſſen konnte. Damit wurde er Vereinsmeiſter 1935. Bei den Damen ⸗ Rennen gab es ſowohl im Vie⸗ rer als auch im Achter ganz erbitterte Bord⸗an⸗Bord⸗ kämpfe und kürzeſte Siege. Bei der anſchließenden Siegerfeier ſtand die Ehrung eines verdienten Jubilars im Vordergrund. Herr Joſef Kühner, ein heute 75jähriger noch mit Leib und Seele am aktiven Ruderſport hängender alter Mannhei⸗ mer, erhielt für ſeine treuen Dienſte, die er dem Ruder⸗ ſport ſchon ſeit 55 Jahren erweiſt, eine entſprechende An⸗ erkennung. Im übrigen zeigte der Kameradſchaftsabend erneut, daß die Ruderer nicht nur auf dem Waſſer; Hauſe ſind, ſondern auch im geſelligen Zuſammenleben eine Familie zu verkörpern wiſſen. Die Ergebniſſe: Zweiter Damenvierer: 1. Boot Mannheim(Stop⸗ fer, Bamberger, Arnold, Schulz; St. Harbig)); 2. Boot Baden 1 Länge zurück; 3. Boot Rhein.— Anſänger⸗Einer: 1. Peter Held; 2. Hugo Gekeler.— Zweiter Herbſtvierer: 1. Boot Rhein(Gerber, Buſch, Marck, Eckert; St. Stop⸗ fer); 2. Boot Baden 1 Länge zurück; 3. Boot Mannheim. Erſter Damen⸗Vierer: 1. Boot Baden(Vaith, Köhler, Ficks, Harbig; St. Schey); 2. Boot Mannheim.— Erſter Einer: 1. Oepen(Vereinsmeiſter); 2. Peter Held; 3. Volk,.— Erſter Vierer: 1. Boot Amicitia(Haas, Aukele, Franz, Herrwerth; St. F. Göhrig); 2. Boot Rhein; Z. Boot Mannheim; 4. Boot Baden.— Zweiter Achter: 1. Boot Deutſchland(Stadel, Tafel, Volk, Buſch, Fuß, Mack, Knopf, Eckert; St. Poetſch); 2, Boot Bleib⸗ treu,— Damen⸗Achter: 1. Boot Deutſchland(Stadel, Mack, Arnold, Stephan, Vaith, Köhler, Ficks, Kriener; St. Göhrig); 2. Boot Bleibtreu.— Erſter Achter: 1. Boot Amicitia(Krauſe, Buſch, Stopfer, Poetſch, Franz, Vatter, Diehl, W. Göhrig; St. Mack); 2. Boot Deutſch⸗ land; g. Boot Bleibtreu. Vereinsmeiſterſchaften und Regatta beim Mannheimer Kanuſport Oſt Einem alten Brauch folgend, veranſtaltet der Man u⸗ heimer Kanu⸗Sport Oſt jedes Jahr Vereinsmei⸗ ſterſchaften, die ſich nicht nur auf die Beherrſchung der Paddelfertigkeit beſchränken, vielmehr auch Leichtathletik umfaſſen. Bei letzterer iſt für die Aktiven ein Sieben, für die Jugend ein Fünfkampf ausgeſchrieben. Wie im Vorjahr erwies ſich auch dieſes Jahr wieder bei den Herren Sportwart Fritz Matheis als der Beſte von den Aktiven dem das übrige zahlreiche Feld erſt mit Ab⸗ ſtand folgte. Hier wie auch in allen übrigen Klaſſen be⸗ dingten die auf verſchiedene Daten verlegten Klubmeiſter⸗ ſchaften Ausſcheidungskämpfe, da die ſtarke Beteiligungs⸗ ziffer die Austragung an einem Tage unmöglich machte. Bei der Jugend ſchoß Albus den Vogel ab, der dürch ſeine Vielſeitigkeit angenehm auffiel. 155 Die am Sonntag ausgetragenen Kanu kämpfe brach⸗ ten u. a. auch einige Güſterennen, wozu Meldungen von der Mach, KG Neckarau ſowie dem KM zahlreich eingingen. Erſtmals wurzen die heute volkstümlich ge⸗ wordenen Zehner kausòler⸗ Wettbewerbe aufgenom⸗ men. Im Damenzehner ging der K C M leider allein über die Bahn am Neckarkangl, nachdem Neckarau zurück⸗ gezogen hatte. Im Jugandzehner feierte der Kr mit ſeiner wieder beſtechend arbeitenden Beſatzung einen neuen vielgefeierten Sieg auf ſeinem ſchnittigen Boot „Rhein“ dabei die Kc Neckarau ſowte den Gaſtgeber klar hinter ſich laſſend. Das Rennen des Tages jedoch war zweifellos die Begegnung im Zweier ⸗Kajak über 1000 Meter, wo u. a. CEüropameiſter Zahn— Klaiber (Mannheimer Kanu⸗Geſ.) an den Start gingen. In pracht⸗ vollem Kampf gab es bald einen erbitterlen Zweikampf Zahn⸗ Klaiber— Sonns⸗ Wind(KE) bei dem Viererfeld, in dem ſich die KCMler überraſchend überlegen zeigten. Mit:31—:87, Minuten gingen ſie in ſchönem, gleichmäßigem Stil durch die Ziellinie. Nicht weniger hart⸗ näckig wurde in den internen Wettbewerben gekämpft, die mitunter recht knappe Ergebniſſe brachten. Recht ſtattlich war am Abend die Zahl derer, die beim Mit O in deſſen geräumigen Bootshaus der Sie ger⸗ feier beiwohnten. Vereinsführer Dr Duttlin gen dankte allen Beteiligten für ihren freudigen Einſatz und bedachte die Sieger mit wertvollen Preiſen. Die Ergebniſſe: Jugend⸗Einerkajar(Jüngerer Jahrgang): Schreiber:44,83.(Aelterer Jahrgang): 1433 2. Kuppinger. Jugend⸗Zweierkajak: Wacker⸗Albus; 2. Lauf: Roll⸗Lichtenberger. Leichtathletiſcher Siebenkampf: 1. Fritz Mathels 520 Punkte; 2. Ernſt Friebis 500,6 Punkte; 3. R. Baum⸗ gart; 4. Erwin Zſchaller; 5. K. Schläfer. Leichtathletiſcher Fünfkampf(Ingend): Wacker 1. Guntrum 1. Albus 1. Lauf: 1. Al bus 2. Die Vereinsmeiſter Einerkajak Herren: 1. Fritz Motheis 3,417 2. Adolf Chriſten; 8. Ernſt Baiſel. Einerkajak Damen: 1. Marta Hyner 2. Erna Schmitt; Frl. Lichtenberger. Einer⸗ kajak Altersklaſſe: 1. Georg 31 egler. Zweierkajak Herren: 1. Matheis⸗Andrae 2,32, 2. Baumgart⸗ Duttlinger; 3. Zſchalter⸗Schneider; 4. Friebis⸗Chriſten. weterkajak Dame und Herr: 1. Frl. F ranzen⸗ Herr Baiſch; 2. Frl. Hyner⸗Herr Matheis. Gäſte⸗Rennen: Jugend⸗Zehnerkanadier: 1. ca mu Club Mannheim; 2. Kanu⸗Geſ. Neckarau; 9. Mann. Kanuſport⸗Oſt. Damen⸗Zehnerkanabier: Kanu- Clubs . 17 5 Club bean 5 1. So nns i n Ranu⸗Clu annheim 17 2. Zahn⸗Kleib Mannheimer Kanu⸗Gef 4,874. 5„ Laugſtreckenregatta über 13 Km.: 1. Fritz Matheis 3 falt 5 e 5. 1 Std.; 3. Erwin aller:28, 4. Ernſt Friebis:29,05 Std.; 5. Andrae 1220,18 Std. 5 8 Ergebniſſe des Alpenfluges 1933 Die Ergebniſſe des Alpenfluges 1935 wurden am Sonn⸗ tag in den ſpäten Abenoſtunden bekanntgegeben. Den er⸗ ſt e n Preis und damit den Preis des Reichsſtatthalters gewann mit 795 Punkten Erbprinz zu Solms i ch mit Orter W. H. Story auf G Il Re. Den Preis des baye⸗ riſchen Miniſterpräſidenten gewann als zweitbeſter Teil⸗ nehmer Werner Keidel mit Orter Eberhord Schmidt auf Klemm L. 25 SF mit 790 Punkten. Die weiteren Preis⸗ träger: J. Günter Friedrich(Breslau) und Orter Heinz Reichmann auf He 72 D(Preis bes Reichsluftſportführers 780., 4. Diplomingenieur Scheuermann und Orter Bur⸗ ger auf He 72(Prei des Oberbürgermeiſters der Haupt⸗ ſtadt der Bewegn für den Orter Sonderpreis des Luft⸗ kreisbefehlshaber.; 5. Lubwig Hoffmann(Doarmſtabdt) und Orter Hans Witzel auf A L 101 755.; 6. Obölt. Konſt. Eberhard(Schließheim) und Orter Et. H. Trauloſt auf He 72 D 70.; 7. Rudolf 9 1(München) und Orter Herbert Nolte auf Salmſon NM 28 4 750.; 8. Hans Stute und Orter Werner Nödelke auf He 79 D 745 P. 9. Hans Schubert(Bremen) und Orter P. Rothkegel auf y 44 5 740 5. 1. Thee Frizlen(Böblingen) te Wewemann auf Klemm L. 20 B 7, rler Emil. 90 0 Seite Nummer 439 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 24. September 1935 Veumischtæs — Ein Dieb, der gleicherweiſe über Geſchicklich⸗ keit und Witz verfügt, narrt ſeit einiger Zeit die Budapeſter Polizei, indem er ausgerechnet in ihre geheiligten Hallen einbricht und allerlei mitgehen heißt. Vor einiger Zeit fing es damit an, daß ein Polizeirat einen größeren Geloͤbetrag vermißte, den man ihm aus dem Schreibtiſch in ſeinem Amtszim⸗ mer geſtohlen hatte. Man verdächtigte zwei Beamte, hielt bei ihnen Hausſuchung, mußte ſich aber ſchließ⸗ lich bei den beiden entſchuldigen. Kaum war dieſer Fall, wenn auch nicht geklärt, ſo doch erledigt, da verſchwand aus einem Zimmer der Kriminalpoli⸗ tzei— die ganze Fernſprecheinrichtung. Einen Tag ſpäter wurde einem Beamten in ſeinem Arbeits⸗ raum ein Revolver aus dem geſchloſſenen Schreib⸗ tiſch entwendet. Die Polizei richtete nun einen eige⸗ nen Ueberwachungsdienſt ein, aber trotzdem ſtahl das„Nachtgeſpenſt“, wie man den Unbekannten nennt, aus dem Zimmer eines Polizeirats einen Wandteppich. Jetzt hat ſich noch ein anderer Poli⸗ zeioffizier gemeldet. Ihm wurde gleichfalls aus ſei⸗ nem Dienſtzimmer ein wertvoller goldener Siegel⸗ ring geſtohlen. Trotz aller Nachforſchungen und Ueberwachung hat man von dem merkwürdigen Tä⸗ ter keine Spur. Man nimmt an, daß es ſich viel⸗ leicht um einen entlaſſenen Polizeibeamten handelt, da das„Nachtgeſpenſt“ ſich in den Räumen des Po⸗ lizeipräſidiums außerordentlich gut auszukennen ſcheint 2 — Eine Belohnung für den ſchlechteſten Schftler — das iſt wohl noch nie dageweſen. Ein früherer Schüler der Pfarrſchule in Briſtol hat die geſtren⸗ gen Lehrer ſeiner einſtigen„Penne“ in nicht geringe Verlegenheit gebracht. Dieſer brave Mann war alles andere denn ein Muſterknabe. Jahrelang zierte er in der Pfarrſchule von Briſtol ſtets den letzten Platz. Und als er die Qual der Schule endlich über⸗ ſtanden hatte, ging er in die Kolonien, wurde ein tüchtiger Kaufmann und verdiente ein großes Ver⸗ mögen. Jetzt hat er ſeiner alten Schule mitgeteilt, daß er ihr eine Stiftung machen will, aus der jedes Jahr der ſchlechteſte Schüler eine namhafte Beloh⸗ nung bekommen ſoll. Das Lehrerkollegium iſt nun in großer Verlegenheit, denn es weiß nicht, wie es ſich zu dieſem„hochherzigen“ Anerbieten ſtellen ſoll. Sollte die Stiftung wider Erwarten doch angenom⸗ men werden, dann wird es ein Wettrennen unter den Schülern um dieſen Preis geben und die Lehrer wer⸗ den nichts zu lachen haben. * — Bei einem Gaſtſpiel des amerikaniſchen Zirkus⸗ unternehmens Ringling in Griffin(Georgia) gelang es einem Tiger, ſich zu befreien und in den Elefan⸗ tenſtall zu kommen. Dort verletzte er einen Dick⸗ häuter ſo ſchwer, daß man wegen Blutverluſtes mit dem Tod des wertvollen Tieres rechnen mußte. Die Zirkusleitung entſchloß ſich nun, einem anderen Elefanten Blut abzuzapfen und dieſem dem ver⸗ wundeten Tier einzuſpritzen. Beide Elefanten hielten während des Eingriffes ſo ſtill, als ob ſie ſeine Be⸗ deutung begriffen. Tatſächlich gelang es, den ver⸗ wundeten Elefanten durch die Blutübertragung zu retten. d. — Italien iſt bemüht, ſeinen nach Abeſſinien ent⸗ ſandten Truppenteilen alle erdenklichen Erleichterun⸗ gen zu verſchaffen. Dieſen Beſtrebungen ſind auch die italieniſchen Poſtbehörden gefolgt. Sie haben ver⸗ billigte Telegramme für den Verkehr zwiſchen den in Oſtafrika weilenden Soldaten und ihren Angehö⸗ rigen in der Heimat eingeführt. Für dieſe Tele⸗ gramme ſind von den Poſtbehörden beſtimmte Code⸗ wörter feſtgelegt worden und jedes Telegramm darf nur eines dieſer Codewörter enthalten. Der Preis für ein ſolches Telegramm beträgt nur vier Lire, alſo nach unſerem Gelde 80 Pfennige. Auf ſämtlichen Poſtanſtalten liegen kleine Zettel aus, auf denen das Publikum die einzelnen Bedeutungen der Code⸗ wörter findet. Es ſind alles nur kleine Sätze wie: „LE Ig“ u dle Hollendlung 5 Die Arbeiten an dem neuen deutſchen Luftſchiff„L. 2. für die nächſten Monate mit der erſten Probefahrt gerechnet wird. 129“ das größte Luftſchiff der Welt ſein. „ 129“ nähern ſich ihrem Ende, ſo daß ſchon Nach ſeiner Fertigſtellung wird (Weltbild..) Dex„ Fist uon Coclinapux“ uexliaptet Er ärgerte sich über die Presseberichte Berlin, im September Ueberraſchend ſchnell iſt es den Beamten des Betrugsdezernats des Berliner Polizeipräſidiums gelungen, jenen gefährlichen Betrüger zu faſſen, der unter dem hochklingenden Namen„Fürſt von Eſchnapur“ großangelegte Schwindelmanöver ins Werk geſetzt hat und vor dem erſt vor wenigen Ta⸗ gen in der Preſſe dringend gewarnt wurde. Der Betrüger, der 29 Jahre alte Hans Helmut Bickel, hatte letzthin, wie berichtet, eine ganze Reihe gutgläubiger Geſchäftsleute um insgeſamt 40 000 Mark geſchädigt und war dann, als die Krimi⸗ nalpolizei zu ſeiner Verhaftung ſchreiten wollte, plötzlich ſpurlos verſchwunden. Er war, wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, zuſammen mit ſeiner Freundin, der er, obwohl verheiratet, eine luxuriöſe Wohnung in Berlin W eingerichtet hatte, nach Hamburg gefahren, um ſo den Nachſtellungen der Berliner Polizei zu entgehen. Da er nicht mit Unrecht vermutete, daß die Berliner Bahnhöfe von Kriminalbeamten beſetzt waren, hatte er ſich vor⸗ ſichtshalber in Berlin ein Auto gemietet und war zunächſt nach Wittenberge gefahren, um erſt dort den Hamburger D⸗Zug— natürlich 2. Klaſſe— zu be⸗ ſteigen. Dort hielt es ihn jedoch nur zwei Tage, dann kehrte er wieder nach Berlin zurück. In Wittenberge verließ er auch diesmal den Zug und fuhr in einem Auto nach der Reichshauptſtadt. Inzwiſchen waren in den Berliner Zeitungen die Berichte über ihn erſchienen, in denen er als gemeingefährlicher Hochſtapler bezeichnet und vor ihm gewarnt wurde. Als Bickel eine Zeitung mit dieſem Bericht in die Hände fiel, faßte ihn eine maßloſe Wut und er beſchloß, ſich an dem betreffen⸗ den Schriftleiter, dem er die Verantwortung für den Bericht zuſchob, zu rächen. In der Nacht zum letzten Donnerstag rief er gegen 2 Uhr bei einer Dienſtſtelle im Polizeipräſidium an, ſtellte ſich als ein Dr. Berner vor und erklärte, ſoeben am Lehniner Platz in einem Café den geſuchten Hochſtapler Bickel zuſammen mit dem be⸗ treffenden Schriftleiter geſehen zu haben. Beide ſeien dann in die Wohnung des Schriftleiters nach Lichtenrade gefahren und er ver⸗ mute, daß dieſer mit dem Betrüger unter einer Decke ſtecke. Man möge ſofort in der Wohnung in Lichtenrade eine Durchſuchung vornehmen und werde dann auch Bickel feſtnehmen können. Dem Kriminalkommiſſar des Betrugsdezernats kam die Angelegenheit von vornherein höchſt ver⸗ dächtig vor und er vermutete, daß dies ſicherlich ein neuer Streich des gefährlichen Hochſtaplers war. Dieſe Annahme beſtätigte ſich auch vollauf, denn bei einer ſofortigen Rückfrage ergab ſich, daß die An⸗ gaben des angeblichen Dr. Berner aus der Luft ge⸗ griffen waren. Nur inſoweit ſchienen die Mitteilungen des ge⸗ heimnisvollen Anrufers zuzutreffen, als Bickel ſich offenſichtlich zur Zeit in Berlin aufhielt. Man er⸗ mittelte auch, daß der Gauner in einer Penſion in der Kaiſerallee unter dem Namen Helmut Berner mit ſeiner Freundin abgeſtiegen war, als Beamte aber dort erſchienen, war Bickel ſchon wieder ver⸗ ſchwunden. Auf Grund umfangreicher Nachforſchun⸗ gen gelang jedoch endlich ſeine Feſtnahme in einer Wohnung in Moabit, wo er einen neuen Unter⸗ ſchlupf geſucht hatte und vor der Polizei ſicher zu ſein glaubte. ! dd v „Ich denke an Dich, viele Küſſe.“„Warum ſchreibſt Du mir nicht?“„Ein Junge angekommen.“„Alles in Ordnung, Brief empfangen.“„Habe Deine Sen⸗ dung erhalten, vielen Dank.“„Mir geht es gut, wie geht es Dir?“ Selbſtverſtändlich gibt es nur Code⸗ wörter, die das Beſte melden. Für eventuelle Un⸗ glücksfälle oder Tod eines Angehörigen hat die ita⸗ lieniſche Poſt ebenfalls Vorſorge getroffen. Die Per⸗ ſonen, die eine ſolche Unglücksbotſchaft machen müſ⸗ ſen, zahlen auch nur vier Lire für das Telegramm. Hierbei können die Betreffenden aber den vollen Text ihrer Mitteilungen aufgeben und brauchen nur die verbilligte Telegrammgebühr bezahlen. Wie die bisherigen Feſtſtellungen der Poſtbehörden ergeben haben, hat dieſe Neueinrichtung bereits regen Zu⸗ ſpruch erhalten und man iſt beſtrebt, die Telegramm⸗ norm noch weiter auszubauen. — Die engliſchen Heringsfiſcher haben ſchon im⸗ mer behauptet, daß die Heringe monodſüchtig ſein müßten, und tatſächlich haben ſie immer beim Mon⸗ denſchein die reichſten Fänge zu verzeichnen gehabt. Auf Veranlaſſung des engliſchen Miniſteriums für Landwirtſchaft und Fiſcherei haben ſich nun einige Zoologen dieſer Frage gewidmet und feſtgeſtellt, daß die Heringe tatſächlich mondſüchtig ſind. Der an⸗ ſcheinend mit einer recht boshaften Zunge geſegnete Direktor Hodgſon des Marinelaboratoriums in Lo⸗ westoft erklärte in einer wiſſenſchaftlichen Ver⸗ ſammlung, es ſei in der Tat das erſtemal,„daß die Fiſcher nicht Seemannsgarn geſponnen hätten“ Warum die Heringe mondſüchtig ſeien, das habe man bislang noch nicht feſtſtellen können, die Tat⸗ ſache ſelbſt ſei indeſſen unbeſtreitbar. * — Um feſtzuſtellen, wie weit die Walfiſche wan⸗ dern und welche Wege ſie zurücklegen, hat man vor einiger Zeit damit begonnen, zahlreiche Tiere zu kennzeichnen, indem man ihnen eine Plombe in ihren dicken Speckpanzer ſchießt. Nun hat man den erſten „plombierten“ Walfiſch gefangen und das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen. Der Walfiſch wurde in der Antarktis in der Nähe von Kergulen erbeutet, und man ſtellte an der Plombe feſt, daß ſie vor einem Jahr in der Nähe von Spitzbergen in das Tier ge⸗ ſchoſſen worden war. Innerhalb von knapp zwölf Monaten hat alſo dieſer Walfiſch eine Strecke zurück⸗ gelegt, die faſt vom Nordpol zum Sücpol führt. Das iſt für einen derartigen Rieſen eine ſehr anſehnliche Leiſtung, ſelbſt wenn er auf ſeiner ewigen Wanderſchaft nach den reichſten Futtergründen keine beſonderen Umwege gemacht haben ſollte. Wirt(im Dorfgaſthaus):„In dieſem Hauſe hat einſt Wallenſtein übernachtet“. Gaſt(der gerade ein Ei geöffnet hat):„Das habe ich mir gedacht! Damals iſt er weggegangen, ohne ſein Früh⸗ ſtück zu eſſen“. Tageslaleacle: Dienstag, 24. September Nationaltheater:„Hockewanzel,“ Schauſpiel von H. Chr. Kaergel, Miete H, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors Roſengarten— Nibelungenſaal: 20.15 Uhr Reichsbund deutſcher Beamten: Schulungsabend über Raſſenfragen. Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab Paradeplatz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bad Dürk⸗ heim— Iſenachtal— Frankenſtein— Neidenfels— Lambrecht— Königsmühle— Neuſtadt— Haardt— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Kaffee Vaterland. Lichtſpiele: Univerſum:„Ich liebe alle Frauen“.— Alhambra:„Epiſode“.— Schauburg:„Die Gräfin von Monte Chriſto“.— Capitol:„Stradi⸗ vari“.— Scala:„Der Graf von Monte Chriſto“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Plaſtiken von Theo Siegle⸗Ludwigshafen und Zeichnungen von Hans Dochow⸗Mannheim. 10 bis 13 und Wirbel N. NON AN VON ALFREO MELLE R Eben, als das Boot angehen will, ruft Ruth:„Neh⸗ men Sie mich mit, ja?“ „Hopp!“ ſchreit Pauly nur. Und ſchon ſauſt die Blonde mit Todesverachtung ins Waſſer, rudert— rudert, hat das Brett, klimmt hoch. Der Mattheis grinſt übers ganze Geſicht, gibt Gas. Und während das Brett, immer ſchneller durch das Waſſer pflügend, ſich unter der Laſt der beiden Kör⸗ per aufſtellt, arbeitet ſie ſich an Pauly hoch, ſteht end⸗ lich, die Arme feſt um ſeinen Körper geſchlungen, ſo feſt, daß er Druck und Klopfen ihrer Bruſt an ſeinem Rücken fühlt. Das Boot jagt in engen, ſcharfen Kurven, und bei jeder Wendung ſtößt Fräulein Ponzer einen kleinen, ſpitzen Schrei aus. Zu beiden Seiten ſauſt das Waſ⸗ ſer, rüttelt an ihren Beinen.„Herrlich—! Oah Wenn ich falle— iih— müſſen Sie mich heraus⸗ fiſchen.. Sonſt erſaufe ich.“ Pauly lacht zurück:„Halten Sie nur feſt! Es ge⸗ ſchieht nichts. Fein, was?“ Schneidig iſt ſte eigent⸗ lich, die Kleine, trotz ihrer Angſt. „Wundervoll—!l Gar keine Angſt hab ich.“ „Weiter?“ „Ja— natürlich!“ Sie hält noch feſter. „Nachmittags ſegeln wir zuſammen. Ich habe die „Möwe II“ gemietet, für vier Wochen. Wollen Sie?“ Sie brachte es zuſtande, den Kopf bis auf ſeine Schulter zu ſchieben.„Ja! Ja!“ ſchrie ſte. Am lieb⸗ ſten hätte ſte ihn ins Ohr gebiſſen Dix Pauly lehnte zwiſchen Aſpach und Graeven rücklings an der Barriere, blinzelte in die Sonne und rauchte ihre Zigarette. Die Herren unterhiel⸗ ten ſie. Das heißt: Eigentlich plauderte nur Graeven; der andere kam nur ab und zu mit einem Wort oder Sätzchen zurecht. Er war eben nicht ſehr raſch, der gute Klemens Julian Maria mit ſeinen ſechzehn voll⸗ wertigen Ahnen; aber er machte trotzdem gegenüber dieſem eleganten Allround⸗Gracven keine ſchlechte Figur. Sie verhalten ſich zueinander wie ein hochgezüch⸗ teter nobler Hunter zu einem modernen Motorrad, letztes Modell mit allen Schikanen! dachte Dix, ver⸗ warf den Vergleich aber gleich ſelbſt wieder als abge⸗ ſchmackt. Graeven zeigte hinaus.„Da kommen ſie wieder! So geht es ja noch an; aber wenn ſie die Plätze wechſeln ſollten, dann würde ich an Ihrer Stelle doch ein wenig eiferſüchtig werden und zu Retorſionen übergehen, gnädige Frau.“ „Wieſo eiferſüchtig? Sie wiſſen doch, daß wir ge⸗ ſchieden ſind!“ Graeven zerdrückte ſeine Zigarette.„Ja, ich hörte es ſelbſtverſtändlich, aber es kam mir zu unwahr⸗ ſcheinlich vor. Ihr Mann macht nämlich durchaus nicht den Eindruck, als ob er auf den Kopf gefallen wäre.“ Aſpach war noch etwas zurück.„Retorſionen?“ fragte er.„Aber ich bitt' Sie: Wie denn? Beim Tennis vielleicht? Apropos: Wir ſpielen doch heute, halb fünf?— Oder beim Golf? Da gibt's doch gar keine Chancen.“ Graeven lächelte.„Chancen ſind immer und nie. Chancen hat jeder und niemand. Das gilt für Frauen ebenſo wie für Lotterieloſe; nur, daß in der Liebe oͤie großen Treffer noch ſeltener ſind...“ Ein anderer ſetzte für ihn fort:„Und vergeſſen Sie auch nicht, Graf: Man erobert oder wird beſchenkt. Ein Drittes gibt es nicht.“ Das war Dr. Riebſam. Er ſprach gern in Apergus— eine Art Berufskrank⸗ heit— nur, daß ſie nicht immer ganz neu waren. „Das einzige bei Ihnen, was hohe Auflageziffern erreicht!“ knurrte Crutz.„Natürlich im Selbſtverlag.“ Der ſchöne Ulrich takelte inzwiſchen an ſeiner „Brangäne“; ſie lag unmittelbar am Badeplatz. Die Sache mit Ruth Ponzer hatte ihn geärgert, ſoweit es ihm überhaupt dafür ſtand, ſich wegen eines Frauen⸗ zimmers zu ärgern. Von der Sorte konnte er haben, ſoviel er wollte. Aber dieſe Dix Pauly war nicht übel. Er war nicht abgeneigt. Außerdem würde es der Ruth beſtimmt einen Stich geben. Er entſchloß ſich, den Handſchuh ſeiner Gunſt zu werfen.„Kommen Sie mit, gnädige Frau! Wir machen noch zwei Schläge nach Ried hinüber; das iſt geſcheiter als das Gerede.“ Er hielt die Großſchot in der Hand, und der Ler⸗ moſer⸗Loiſl hockte wie ein kleiner Teufel am Ring und wartete, bis er losmachen dürfe. Er war wirk⸗ lich ein ſtattlicher Kerl, dieſer Ulrich Haidacher, ſelbſt wenn er nicht ſein prächtiges Gebiß zeigte, wie eben jetzt. Aber Dix ſah kaum hin, bewegte nur abweiſend ihre Naſenſpitze.„Danke, lieber nicht. Aufrichtig geſagt, Herr Haidacher, finde ich auch das Segeln ein wenig langweilig.“. „Auch—!“ Sogar Aſpach lachte diesmal recht⸗ zeitig. a Der ſchöne Ulrich drehte ſich um.„Spring, Loiſl!“ ſagte er, etwas heiſer. Der kleine, ſchmutzige Junge ſauſte wie ein Gummiball ins Boot. Das war des ſchönen Ulrichs Rache. Die„Brangäne“ rauſchte ab; nach zwanzig Meter ging ſie ſchon über Stag. Er hatte es eilig, fortzukommen 8 Halb zwölf Um dieſe Zeit hat das Servierperſonal Mittag⸗ eſſen. Es geht ziemlich haſtig dabei zu; die Leute müſſen ſich beeilen, denn die erſten Penſionsgäſte kommen ſchon vor zwölf zur Fütterung angerückt, bei ſchlechtem Wetter aus Langerweile, bei ſchönem, um Zeit für irgendeine größere Nachmittagspartie zu gewinnen. Das Perſonal ißt im Anrichteraum und im an⸗ ſchließenden kurzen Gang zwiſchen Küche und Ab⸗ waſch. Es iſt hier düſter, heiß und dumpfig; an den ölgeſtrichenen Wänden klebt der Küchendunſt, und es riecht nach Spülwaſſer, Speiſereſten, Vanilleeis und Schmorbraten durcheinander. Sie hocken eng beiſammen— viel Platz iſt nicht da— ſchlürfen und ſchlucken haſtig ihre Suppe und ihr Tellerfleiſch, oder was es ſonſt gibt, damit ſie fertig ſind, wenn es draußen losgeht, auf der luftigen Terraſſe über dem blauen, glitzernden See, wo die weiß gedeckten Tiſche ſtehen und die bunten Wicken die ganze Länge hinab wie eine einzige lebendige, duftende Girlande im Winde nicken. Geredet wird nicht gerade viel, und das Thema wechſelt nie: die da draußen. Am meiſten noch ſpricht der Fritz, öͤieſer Wiener Schurl und Windhund, und wenn der Herr Preisler nicht in der Nähe iſt, dann ſchneidet er auch Grimaſſen und kopiert ſie alle der Reihe nach, ſein ganzes Revier, vom Herrn Direktor Füleki angefangen bis zur Frau Obermagiſtratsrat Zierlein. Die Frieda und die Poldi, das Getränkemädel, ſind ein ſehr dankbares Publikum dafür; weniger macht ſich die Frau Guſti daraus, der„Terraſſen⸗ tank“; ſie ſitzt wie eine brütende Henne und futtert, Auch der Oskar, dieſes Juwel— der Fritz iſt ja ſchneller, aber unverläßlicher— dieſe Servier⸗ maſchine, verzieht kaum die blaſſen Lippen. Er ver⸗ zieht ſie überhaupt nie. Es beſteht zwar der Ver⸗ dacht, daß er nicht nur mit der„Gewellten Mitzi“, dem Stubenmädchen vom zweiten Stock, ein Ver⸗ hältnis hat, ſondern auch gewiſſe Beziehungen zu einem Küchenmädel unterhält; aber darüber wird nicht geſprochen, darf nicht geſprochen werden; das wäre gegen den Korpsgeiſt und auch zu gefährlich. Die Stubenmäoͤchen ſind bei dieſen Mittagsunter⸗ haltungen meiſt nicht dabei; ſie haben um dieſe Zeit Hochbetrieb, denn bis ein Uhr müſſen alle Zimmer aufgeräumt ſein. Aber wenn die Gewellte Mitzi doch einmal kommen kann, dann liefert ſie den Zimmer⸗ tratſch, den willkommenen, hochintereſſanten, unent⸗ behrlichen Zimmertratſch. Dann ſtecken die Frauenzimmer die Köpfe zu⸗ ſammen, kauen eifrig und hören den neueſten Flüſter⸗ bericht: Daß— alſo beſchwören kann ſie es nicht, aber es iſt trotzdem ganz ſicher, daß der ſchöne Ulrich vor⸗ geſtern in der Nacht im Zimmer von der Ponzer war, mindeſtens zwei Stunden; und daß im Bett von Herrn Margulies heute früh lange braune Haare geweſen ſeien, genau dieſelben Haare, wie ſie die—— Die Kellnerinnen ſtecken die Köpfe noch enger zuſammen, ſo daß der Fritz nichts mehr hört und ſich aus Bosheit ſo räuſpert, als ob der Preisler im An⸗ zug wäre, worauf die Weiber auseinanderfahren, aber nur für einen Augenblick, und dann das übrige auch nur noch zuſammenflüſtern, nämlich die Ge⸗ ſchichte von dem offenen Brief, den die Sülzner hat liegenlaſſen, und die von dem Mordskrach, den der „Rothaarete“ von 51 ſeiner Frau gemacht hat, die gar nicht ſeine Frau iſt, wegen der beſoffenen Sache in der„Bellevue“⸗Bar, und—— „Ja, und was iſt denn eigentlich mit denen auf 8 und 112“ wollte die Küchen⸗Poldi wiſſen und hatte ganz runde, heiße Augen.„San ſ' verheiratet oder net? Sie'fallt mir ſo viel gut.“ „Und er noch beſſer!“ meinte der Fritz.“ „Weder verheiratet noch ledig“, verkündete die Gewellte Mitzi.„Das is a Hetz mit die:'ſchieden fan'!“ (Fortſetzung folgt) 438 Dien —— Gua 5 Die R Deutſchlan vom 4. O men vorge trag am 3 Der Er allgemeine ſchaftlichen der hande Kauf⸗ und Grunde k auch die 2 Beſondere gwiſchen 2 dung des nicht einge Außerkraft ſchaftlichen Neuregelut beiderſeitig 1 W. Seit etn niſchen Re eines War handlungen gebniſſen g deutſche Ha um ihrer! Bericht zu grunbſätzlic Die Fra wie wir we Schwierigke Deut In Riga abordnung ſchaftsabkom verhandeln. heiden Länd Fri Der Lat beſprechung trage, daß ernte auf de beiden letzte Aufkauf ſeit Sinne eine gen Ernte zu ſtaffeln. Ernte vorge ſtatte den 2 Vorräte auf reich habe ſte Bevorſchuſſu⸗ der Regieru! 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Der Entſchluß der Regierung hat ſeinen Grund in der allgemeinen in der letzten Zeit wenig befriedigenden wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung des Landes, die eine Neuoroͤnung der handelspolitiſchen Beziehungen mit den wichtigſten Kauf⸗ und Lieferländern notwendig macht. Aus dieſem Grunde hat die Regierung von Guatemala gleichzeitig auch die Verträge mit England und Italien gekündigt Beſondere Schwierigkeiten in den Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Guatemala ooͤer in der Anwen⸗ dung des gekündigten Vertrages ſind in der letzten Zeit nicht eingetreten. Es iſt daher anzunehmen, daß bis zum Außerkrafttreten des laufenden Abkommens eine die wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen der beiden Länder befriedigende Neuregelung gefunden und damit eine Unterbrechung des beiderſeitigen Warenverkehrs vermieden wird. Die deuisch- polnischen Wirischafisverhandlungen Seit etwa acht Wochen finden in Berlin mit der pol⸗ ulſchen. Regierung Verhandlungen über den Abſchluß eines Waren⸗ und Zahlungsabkommens ſtatt. Dieſe Ver⸗ handlungen haben nunmehr weitgehend zu praktiſchen Er⸗ gebniſſen geführt. Die polniſche Abordnung iſt, wie der deutſche Handelsdienſt erfährt, nach Warſchau zurückgereiſt um ihrer Regierung über den Stand der Verhandlungen Bericht zu erſtatten und ihre Entſcheidung in einigen grunbdſätzlichen Fragen einzuholen. Die Frage der eingefrorenen polniſchen Guthaben hat, wie wir weiter hören, bei den Verhandlungen keinerlei Schwierigkeiten gemacht. ze Deutſch⸗lettiſche Wirtſchaftsverhandlungen In Riga trifft in nüchſter Zeit eine deutſche Wirtſchafts⸗ abordnung ein, um über den Abſchluß eines neuen Wirt⸗ ſchaftsabkommens zwiſchen Deutſchland und Lettland zu verhandeln. Man hofft, den Warenaustauſch zwiſchen den beiden Ländern vergrößern zu können. Französische Maßnahmen auf dem Weinmarki Der Land wirtſchaftsminiſter betonte in einer Preſſe⸗ heſprechung in Paris, daß die Regierung dafür Sorge trage, daß nicht alle Ueberſchüſſe der diesjährigen Wein⸗ ernte auf dem Markt laſten würden. Die Reſtbeſtände der beiden letzten Ueberſchuß⸗Ernten ſeien oͤurch beſchleunigten Aufkauf ſeitens des Weinamtes übernommen worden. Im Sinne einer zweckmäßigen Preisgeſtaltung der diesjährt⸗ gen Ernte ſei es unvermeidlich, das Angebot zettgemäß zu ſtaffeln. Zu dieſem Zwecke ſei eine Bevorſchuſſung der Ernte vorgeſehen. Ein kürzlich, veröffentlichter Erlaß ge⸗ ſtatte den Weinbauern, zunächſt nur zwei Fünftel Fieſer Vorräte auf den Markt zu bringen. Die Bank vom Frank⸗ reich habe ſich bereit erklärt, die erforderlichen Kredite zur Bevorſchuſſung der Ernte zu gewähren. Die Maßnahmen der Regierung hätten eine Feſtigung der Preiſe und einen Ausgleich des Weinmarktes zum Ziele. * Keine Verwendung des Wortes„Volk“ in der Wirt⸗ ſchaftswerbung. Entſprechend früheren des Werberats, der deutſchen Wirtſchgit gemeinſchaft der 8 eut i hat die Arbeits⸗ Induſtrie⸗ und Handelskammern in einem Gutachten die Auffaſſung vertreten, daß ole Verwendung des Wortes„Volk“ in Firmennamen ebenſo abzulehnen ſei, wie Firmenzuſätze„deutſch“,„natlonol“,„nationalſozta⸗ liſtiſch“ und„vaterländiſch“. Nachdem im heutigen Staat das Wort„Volk“ wieder einen ethiſchen und ideelen Wert erhalten habe, ſei eine Anwendungsmöglichkeit nur für ganz beſonders geartete Fälle gegeben, nämlich dann, wenn ſichĩ eine Anwendung dieſes Wortes aus Gründen des Ge⸗ ſamtwohls der deutſchen Wirtſchaft vertreten laſſe. Eine Verwendung aus Gründen der Wirtſchaftswerbung, die nicht dem Gemeinwohl zu dienen beſtimmt ſei, müſſe grund⸗ ſätzlich unterbleiben. Danach ſei auch die Firmierung „Volksbedarf“ für ein Kleinpreisgeſchäft nicht zuläſſig. * Goldfunde auf den Salomoninſeln. Die engliſche Ro⸗ lonlalzeitſchrift„Paeifte Islands Monthly“ berichtet von neuen Goldfunden auf der zur Gruppe der ehemals deut⸗ ſchen Salomonsinſeln gehbrigen Infel Bougainville. Die erſten Goldfunde ſeien bereits vor zwei Jahren gemacht worden. Inzwiſchen habe es ſich beſtätigt, daß die Gold⸗ vorkommen auf Bougainville den Vergleich mit den Fun⸗ en auf Kaiſer⸗Wilhelms⸗Land nicht zu ſcheuen brauchten. Es habe ſich in Brisbane zur Erſchließung der Vorkom⸗ men ein Syndikat gebildet, das Maſchinen zur Ausbeutung der Vorkommen ſchon auf den Weg gebracht hat. * Abnahme der Zwangsverſteigerungen land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlicher Grundſtücke in Baden. Im erſten Viertel⸗ jahr 1995 wurden in Baden insgeſamt 127 Zwangsverſtei⸗ gerungen land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grundſtücke mit einer Geſamtfläche von 439 Hektar eingeleitet. In der gleichen Zeſt des Vorjohres wurden 185 Zwangsverſtei⸗ gerungen eingeleitet mit einer Geſamtfläche aber von nur 371 Hektar. Das finanzielle Ergebnis der in der Berichts⸗ zeit durchgeführten Zwangsverſteigerungen land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlicher Grundſtücke weiſt einen Ausfall an dinglich geficherten Forderungen in Höhe von rund 37 000/ auf. Chemiſche Werke Minden i. Weſtf.— Eine Nen⸗ gründung ab Ludwigshafen? Die„Frankf. Ztg.“ meldet: it einem Stammkapital von 300 060/ wurde die Firma Chemiſche Werke Minden Gmb.“ neugegründet. Zur Herſtellung von chemiſchen Produkten darf die Geſellſchaft beſtehende Fabrikanlagen uſw. erwerben, auch Fabrikan⸗ lagen neu errichten und ſich an ähnlichen Unternehmen be⸗ teiligen. Geſchäftsführer iſt Fabrikdirektor Heinrich Max Daege, Chemiker in Mannheim, als Vorſtandsmit⸗ glied der Knoll Ach in Ludwigshafen bekannt. * öproz. Weſtſäliſche Kohlenwertanleihe von 1923. Der durchſchnittliche Erzeugerpreis der Weſtfältſchen Fettförder⸗ kohle, welche die Unterlage für die 5proz. Weſtfäliſche Koh⸗ lenwertanleihe bildet, beträgt 14/ je To, berechnet nach den Preiſen am 15. der Monate April bis September 1935. Darin ſind enthalten 6 v. H. Entſchädigung für den Han⸗ del. Dementſprechend iſt der Wert der am 1. Oktober 1935 fälligen Zinsſcheine 0,38/ je To. * Ausländiſcher Beſitz an öproz. Sofia⸗Stadtanleihe von 1006. Die Ständige Kommiſſion zur Wahrung der Inter⸗ eſſen deutſcher Beſitzer ausländiſcher Wertpapiere teilt mit: Für die 5proz. Sofig Stadtanleihe von 1906 ſſt eine Rege⸗ lung in der Welſe getroffen worden, daß die Beſitzer gegen Einreichung der Stücke einen beſtimmten Rückzahlungs⸗ betrag erhalten. Soweit die Beſttzer der Stücke Ausländer ſind, können ſie nach den deutſchen Deviſenvorſchriften nur Wertpapierſperrmark erhalten. Mit Rückſicht hierauf brin⸗ gen die Ausländer ihre Stücke im allgemeinen nicht zur Einlöſung. Die Stadtverwoltung Sofig hot aber den Wunſch, den geſamten Umlauf von Stücken der genannten Anleihe zu beseitigen. Es ſchweben Erwägungen, den nichtdeutſchen Beſitz in freier Deviſe zu bezahlen, aller⸗ dings nicht mit dem vollen Gegenwert des Reichsmark⸗ betrages, ſondern nach Abzug eines Kompenſationsahſchla⸗ ges, der ſich nach den Kompenſationsabſchlägen richten würde, die im Zeitpunkte der Einlöſung in Geltung ſein werden. Eine Entſchließung konn aber erſt getroffen wer⸗ den, wenn der Nennbetrag des ausländiſchen Beſitzes an der genannten Anleihe annähernd feſtſteht. A aufmännſſche Krankenkaſſe Halle(Saale) Erſatzkaſſe V. V. a. G. Dem Geſchäftsbericht dieſer 1890 gegründeten Kaſſe entnehmen wir u..: Der Fortſchritt des wirtſchaft⸗ lichen Aufſtieges führte dazu, daß wiederum Millionen von Volksgenoſſen in den nationalen Arbeitsprozeß eingeſchal⸗ tet wurden, die ihrer Verſicherungspflicht bei einer Kran⸗ kenverſicherung genügen mußten. Das war vor allem eine der Urſachen für das beträchtliche Anwachſen des Verſicher⸗ tenbeſtandes um über 45 000 Perſonen. Die Summe der Verlautbarungen der Neuen Mannheimer Zeitung 0 WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 439 —— Edeka-Verbandsſagung in München 5 Anläßlich der„Rekota“ hielt am Montag der Gbdeka⸗ Verband deutſcher kaufmänniſcher Genoſſenſchaften in Mün⸗ chen einen außerordentlichen Verbandstag ab, der ſehr ſtark beſucht war und zu dem auch zahlreiche Ehrengäſte aus den Reihen der Behörden und der Wirtſchaft erſchtenen waren. Der Tagungsleiter geoͤachte zunüchſt des verſtor⸗ benen Vorſitzenden des Verbandsausſchuſſes, Präſident Fritz Loeſch. Oberfinanzrat Prof. Dr. Hillrin g haus aus Berlin leitete die Vorträge mit einer Anſprache über Pflichten und Rechte der Mitglieder und der Genoſſen⸗ ſchaften“ ein. Er kam zu dem Schluß, daß eine 100 proz. Erfüllung der Pflichten durch jeden einzelnen die Genoſſen⸗ ſchaften auch weiterhin in die Lage verſetzen werde, ihre Aufgabe zum beſten des Beruksſtandes und des ganzen Volkes zu erfüllen. Verbandsbirektor Dr. K. Kö ni g aus Berlin erörterte „Bedeutung und Aufgaben der Prüfungs verbände“ in der pfleglichen Betreuung der angeſchloſſenen Genoſſenſchaften. Die Zuſammenfaſſung der Genoſſenſchaften zu ſolchen Ver⸗ bänden und der Anſchluß jeder Genoſſenſchaft an einen Prſtfungsverband ſei eines der kennzeichnenödſten Merkmale des deutſchen Genoſſenſchaftsweſens und einer der Haupt⸗ gründe ſeiner Erfolge. Zu den Auswirkungen der Tätig⸗ keit des Prüfungsverbondes gehöre auch die Erhöhung der Sicherheit im Geſchäftsverkehr zwiſchen Lieferanten und Genoſſenſchaften.— Generaldirektor Dr. Fritz Borr⸗ mann beſchäftigte ſich mit dem genofſenſchaftlich orgoni⸗ ſierten Lebensmitteleinzelhandel. Er ſtellte feſt, daß die Genoſſenſchaftsarbeit vor allem dazu diene, den am meiſten bedrängten Kreiſen des Kleinhandels wirkſom Hilfe zu bieten. Zum Schluß wandte ſich der Redner gegen den Handel mit Nichtmitgliedern und gegen die ſogenannten Einkaufs⸗ und Verteilungs⸗Klubs ohne Rechtsform und ohne genehmigten Gewerbebetrieb und trat für reſtloſe Be⸗ ſeitigung jes Schmarotzertums in der deutſchen Wirtſchaft ein. Die Edeka⸗Genoſſenſchaften ſeien bereit, ſämtliche Pflichten und Laſten aller ſonſtigen Unternehmer im Le⸗ bensmittelgroßhandel zu tragen, ſie wollten aber auch ihre ſchwer erarbeiteten Errungenſchaften nicht zerſchlagen laſ⸗ ſen. Gleiche Pflichten bedingten gleiche Rechte. Abſchließend ſproch noch Syndikus Dr. Reinhold vom Rekofei. Er nahm die Gelegenheit wohr, um die außerordentlich große Bedeutung der nun geſicherten guten und vertrauensvollen Zuſammenarbeit mit dem Reichs⸗ nährſtand nachdrücklich zu unterſtreichen. ——————— Leiche Zunahme des Kohlenabsages im August Nach den jetzt vorliegenden endgültigen Ermittlungen des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats ſtellte ſich der Geſamtabſatz der Ruhrmitgliebszechen im Auguſt 1935 auf 7 949 476 To. gegenüber 7 838 2409 To. im Vormonat(Koks und Briketts auf Kohle umgerechnetſ. Der arbeitstägliche Geſamtabſatz betrug 204 425(i. V. 290 306) To., was eine Zunahme um 1,42 v. H. gegen den Vormonat bedeutet. Von dem Geſamtabſatz kamen 5 394918(5 342 392) To auf die Verkaufsbeteiligung in Anrechnung, wovon 2624 757 (2 639 630) To. in das unbeſtrittene und 2 769 561(2 708 762) To. in das beſtrittene Gebiet gingen. Der auf die Ver⸗ brauchsbeteiligung in Anrechnung kommende Werksſelbſt⸗ verbrauch betrug 1874 749(1 812 778) To., der Zechenſelbſt⸗ verbrauch 680 409(683 084) To. Die Saargruben erzielten im abgelaufenen Monat einen Geſamtkohlenabſatz von 873 656(832 147) To., was einem orbeitstäglichen Abſatz von 92 358(30 820) To. oder einer Zunahme um 4,99 v. H. entſpricht. Auf den Beſchäftigungs⸗ onſpruch der Sgarzechen kamen von der Geſamtmenge 406 808(378 809) To. in Anrechnung, wovon 187 910(178 918 To. im unbeſtrittenen und 218 898(204 891) To. im beſtrit⸗ tenen Gebiet abgeſetzt wurden. Auf die Vorbehaltsmenge der Saargrubenverwaltung kamen 408 710(397 125) To. in Anrechnung. Davon entfielen 386 384(352 860) To. auf den Abſatz an vorbehaltene Großverbraucher. Der Selbſtver⸗ brauch der Saarzechen ſtellte ſich auf 58 138(56 213) To. Reichskraffwagen-Beiriebs verband Der Reichsverkehrsminiſter hat unter dem 21. September auf Grund des Geſetzes über den Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen folgende Verordnung erlaſſen: Der Reichskraftwagen⸗Betriebsverband gilt mit der Verkfün⸗ dung des Geſetzes als errichtet. Der Verband iſt Mitglied des Reichsverbandes des Kraftfahrgewerbes und über⸗ nimmt die Rechte und Pflichten der Reichsfachſchaft„Güter⸗ fernverkehr“. Der Verband nimmt feine Tätigkeit am 1. Oktuber 1935 auf. Eine vorläufige Satzung beſtimmt, daß der Verband ſeinen Sitz in Berlin hat. Mitglieder ſind alle Unternehmer von Güterfern verkehr, die dem Ver⸗ band ſchriftlich angezeigt haben, daß ſie in Zukunft noch Güterfernverkehr betreiben wollen. Die Koſten werden durch laufende Beiträge der Mitglieder gedeckt. ar vereinnahmten Beiträge ſtieg um 2 auf 12 Mill. /. An Vermögensgewinnen weiſt der Geſchäftsberſcht Mieten, Zinſen u, a. im Betrage von 176 505,31 /, an ſonſtigen Einnahmen 147 267„/ aus. Für Verſicherungsleiſtungen konnten 9 864 564% ausgeteilt werden, von denen rund 33 v. H. den Familienangehörigen der Stammitglieder zu⸗ gute kamen. Obwohl es zur Betreuung des weſentlich grö⸗ ßeren Mitglieder⸗ und Verſichertenbeſtandes nötig war, den Umfang der vorhandenen Einrichtungen zu erweitern und das Perſonal um 100 Angeſtellte zu vermehren, wur⸗ den die Verwaltungskoſten prozentual verringert. Wenn einige ſtarke Krankheitswellen die Kaſſenmittel auch weit mehr beanſpruchten als es zu erwarten war, ſo konnten doch die Beitrſſge unverändert niedrig gehalten werden; es war ſogar möglich, die Mehrleiſtungen zu verbeſſern und dem Reſervefonds 61000% zuzuführen ſo daß er auf 1881 956,72„ anwuchs. Es wurden Abſchreibungen in Höhe von 169 517„ vorgenommen. * Frankfurter Bankverein AG., Frankſurt a. M.— Zuſchuß ber Stadt Frankfurt. Das Inſtitut, das im Jahre 1980 in den Beſitz der Stadt Frankfurt a. M. und der Städtiſchen Sparkaſſe übergegangen iſt, benötigte für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1984 zum Ausgleich ſeiner Er⸗ trags rechnung einen Zuſchuß der Stadt Frankfurt in Höhe von 68 584(35 600). Der Bilanz iſt u a. zu entnehmen, daß die Rückſtellungen für zweifelhafte Forderungn einen Rückgang auf 0,87(2,08) Mill.„ aufweiſen. Verbindlich⸗ keiten gegenüber Banken betragen 1,39, Gläubiger in lau⸗ fender Rechnung 0/06 Mill. /, während ſich i. V. Verbind⸗ lichkeiten auf 1,54 Mill./ beliefen. Das Ack. wird mit unv. 50 000/ ausgewieſen. * 25 Jahre Rückverſicherungs⸗Vereinigung AG, Berlin. — Wiederaufnahme der Dividenudenzahlung. Die zum Konzern der Nordſtern Allgemeine Verſicherungs⸗Ach ge⸗ hörende Rückverſicherungs⸗Vereinigung AG, Berlin, hat ihren Rechnungsabſchluß für 1934/5 fertiggeſtellt. Die Geſchäftsergebniſſe ſind günſtig, ſo daß die Verwaltung Her o. HW die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung vor⸗ zuſchlagen beabſichtigt, und zwar vorausſichtlich in Höhe von 6 v. H. auf das voll eingezahlte An von 9 Mill. ,. Die Geſellſchaft blickt im November d. J. auf ihr 25jähriges Beſtehen zurück. * Sehr gute Einkaufsſtimmung auf der Hamburger Textil⸗Muſtermeſſe. Die 30. Hamburger Textil⸗Muſter⸗ meſſe hat einen erfreulich guten Verlauf genommen. Ins⸗ geſamt wurden nach Schluß der Meſſe, die nur einen Tag dauert, über 3000 Einkäufer gegen 2500 bei der letzten Meſſe im Frühjahr dieſes Jahres gezählt. Die hervor⸗ ragende Kaufſtimmung, die ſich in der großen Zahl der Aufträge ausdrückt, war vor allem auch durch zahlreiche Neuheiten und preislich ſehr günſtige Angebote begründet. Die Meſſe ſtand ſichtbar im Zeichen eines ausgeglichenen Preisbildes in der Textilwirtſchaft und erleichterte dadurch den Einkäufern die Auftragserteilung. Grüner⸗Bräu AG, Fürth.— Kapitalerhöhung geneh⸗ migt. In der ao. HB, in der Aktien im Geſamtnennbetrag von 1314900„% vertreten waren, wurde einſtimmig be⸗ ſchloſſen, das Grundkapital der Geſellſchaft von 1,8 Mill. um 200 000 4 zu erhöhen. Die Ausgabe der neuen Ak⸗ tien, die am 1. Oktober 1934 dividendenberechtigt ſind, er⸗ folgt zu pari unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ rechtes. Die ſämtlichen neuen Aktien werden gegen Ein⸗ lage angerechnet, durch deren Verwertung der Geſellſchaft die Möglichkeit gegeben wurde, ein Mehrheitspaket der Aktiengeſellſchaft Brauerei Zirndorf, das bisher in aus: ländiſchem Beſitz war, zu erwerben. Die Grüner⸗Bräu AG iſt nunmehr im Beſitz von 74 v. H. des AK der Brauerei Zirndorf. Aus der damit gewährleiſteten Zuſammenarbeit der beiden Unternehmungen, deren Abſatzgebiete auf das engſte verflochten ſind, wird eine gedeihliche Weiterentwick⸗ lung erhofft. * Forb Motor Compauy., Köln⸗Niehl. Der Ber⸗ liner Ausſchuß für Geſchäfte in amtlich nicht notierten Werten gibt bekannt, daß vom 1. Oktober d. J. an 3 Mill. Mark Aktien der Ford Motor Company AG., Köln⸗Niehl, im Freiverkehr an der Berliner Börſe gehandelt werden, nachdem die amtliche Notiz mit dem 30. Septbr. d. J. ein⸗ eſtellt wird. Eteferbar ſind 30 000 Stück über je 100., Ne. 45 00175 000, nebſt Dividendenſchein Nr. 1. dem Kirchheimbolanden: Aepfel.12, 2 Pfg. das Stück. Marktverlauf gut. * Nov. 4,75; Jan. 4,65; März 4,70.— Mats 2000 Kilo) Sept. 54,50; Nov. 56,25; Jan. 604; Okt. 589. Nov. 581; Dez. 579; Jan. 582, Sept. 579; Okt. 576; Dez., Jan.(37) Rhein-Mainische Abendbörse geschkfislos Frankfurt, 23. September Die Abendbörſe verlief forblos. Kursmäßig trat gegen⸗ tber den leichten Befeſtigungen zum Mittagsſchluß keine Veränderung ein. Jh Farben 14976(un.), Aku 54,50—59 (59). Renten ebenfalls ſo gut wie umſatzlos, Altbeſitz bei etwa 11076, alſo unverändert zu hören. Im Verlanfe trat keine Veränderung ein. Buderus lagen mit 101,25 von der Verwaltungsmitteilung unberührt. Adlerwerke Kleyer waren bei 103 geſucht. Für zertifi⸗ zierte Dollarbonds beſtand bei etwas erhöhtem Kurſe In⸗ tereſſe. 9/6proz. Schweizer Bundesbahn zogen gegenüber ihrer Mittagsſteigerung um zwei weitere 1 v. H. an, aproz. oͤto. gegen die Mittagsſteigerung um 4 v. H. an der Abend⸗ börſe unverändert. JG Farben ſchloſſen mit 149,50, ACG mit 39. Reichsmark eingetragen. Um ihrem Ehemann wei⸗ tern Kredit zu verſchaffen, erklärte die Ehefrau X. in notariell beglaubigter Urkunde vom 27. Januar 1980, daß für ſie im Grundbuch von P.„19 000 Goldmark Si⸗ cherungshypothek“ eingetragen ſtehen und daß ſie von dieſer Hypothek„7000 Goldmark“ mit dem Vorrang vor dem Ueberreſt an die E. Hauptgenoſſenſchaft in Mehlſack * Franz Kathreiners Nachf. Ac. in München(Malz⸗ kaffee). 80 000 /, die aus der Auflöſung der im Vorjahr Beſchluß der Generalverſammlung 6 v. H. Dividende auf 3 Mill. Stammaktien und 8 v. H. auf 1 Mill. Vorzugs⸗ aktien mit Nachzahlung für drei Jahre bezahlt. Im Vor⸗ jahre ſtand einem Gewinn von rund 226 000/ noch ein Verluſtvortrag von 139 000/ gegenüber. * Kraftwerk Thüringen AG, Giſpersleben.— Steige⸗ rung der Stromabgabe um mehr als 25 v. H. Die Geſell⸗ ſchaft berichtet für das Geſchäftsjahr 1934/5 über eine ſehr günſtige Weiterentwicklung. Die Erzeugung und der Bezug elektriſcher Arbeit erhöhten ſich im Berichtsjahr um 22/6 (i. V. 18,6) v. H. auf 29,15 Mill. kWh. Die nutzbare Ab⸗ gabe betrug Mill. kWh und überſtieg die vorfjährige Abgabe um 25,5(i. V. 23,8) v..). Die Einnahmen ſind nicht im gleichen Maße wie die Stromabgabe geſtiegen. Sie belaufen ſich im Berichtsfahr auf 2,90(2,80) Mill.„. Dazu kommen 183 949(177 507)/ Zinſen und 30 918(4614) Mark außerordentliche Erträge. Nach Abſchreibungen von 1,15 Mill.„ leinſchl. Rückſtellungen 1,04 Mill. /) ergibt ſich ein Reingewinn von 605 347(556 547) /, der ſich um den Gewinnvortrag auf 678 921(690 377)/ erhöht. Der zum 2. Oktober einberufenen o. H wird vorgeſchlagen, wieder 8 v. H. Dividende auf 6,96 Mill./ AK zu ver⸗ teilen. Nach Auflöſung der 120 000/ betragenden Rück⸗ lage für ͤͤie Kraftwerkerweiterung wurde der Reſtwert auf Grund der Beſtimmungen über ſteuerfreie Erſatzbeſchaffun⸗ gen voll abgeſchrieben. * Litbecker Hochofenwerk bläſt einen zweiten Hochofen an. Infolge neuer großer Auslandsaufträge hat ſich das Lit⸗ becker Hochofenwerk entſchloſſen, Mitte Oktober einen zwei⸗ ten Hochofen anzublaſen, ſo daß die Neueinſtellung von 80 bis 100 Arbeitern möglich ſein wird * Streikbeſchluß in Oft⸗Oberſchleſten. Am Sonntag traten in Kattowitz die Betriebsräte ſämtlicher oſtober⸗ ſchleſiſcher Gruben und Hütten zuſammen. Nach lebhafter Ausſprache wurde von den etwa 600 Betriebsratsmitglie⸗ dern beſchloſſen, in den Betrieben am 30. September den Streik auszurufen, um die drei Forderungen der Arbeiter⸗ ſchaft auf Kürzung der Arbeitszeit von acht auf ſechs Stun⸗ Aus einem Geſamtgewinn von 536 000/ einſchl. ö 5 l 5 ge? ſchaffenen außerordentlichen Reſerve ſtammen, werden laut ö abtrete. Weder der Grundbuchrichter, noch die Ehefrau., noch der Notar, noch der Geſchäftsführer der Genoſſen⸗ ſchaft bemerkten den Schreibfehler Reichs mar k⸗ Goldmark; die Abtretung von 7000 G% wurde mit⸗ hin am 1. Februar 1930 in das Grundbuch eingetragen. Den Reſtbetrag der Sicherungshypothek von 12 000 Rei ha⸗ mark trat die Ehefrau X. im Juli 1990 zur Sicherung eines Gutbeſitzers ab, der für ihren in Konkurs geratnen Ehemann Bürgſchaft übernommen hatte. Als dieſe Ab⸗ tretung im Grundbuch eingetragen werden ſollte, be⸗ merkte der Grundbuchrichter den im Grundbuch enthal⸗ tenen Schreibfehler Goldmark ſtatt Reichsmark bei der vorhergehenden Eintragung. Er verlangte nunmehr vom Konkursverwalter des Grundſtückseigentümers zur Be⸗ richtigung der Falſcheintragung einen ent⸗ ſprechenden Antrag. Zu einer Berichtigung kam es aber nicht mehr, da das Amtsgericht ſich ſchließlich auf den Standpunkt ſtellte, daß die ganze Abtretung von 7000 Goldmark ihrem Inhalt nach unzuläſſig geweſen ſei und nach 8 54 Abſ. 1 Satz 2 GrBucho. gelöſcht und eine neue Eintragung erklärt werden müßte. Dieſe neue Ein⸗ tragung ſcheiterte daran, daß die Eheleute X. und der Gutsbeſitzer, dem die nachfolgenden 12000 Reichsmark richtig abgetreten worden waren, die entſprechenden An⸗ träge zur Vorrangeinräumung verweigerten. Die Rechts⸗ nachfolgerin der E. Hauptgenoſſenſchäft, für welche die 7000 Goldmark eingetragen worden waren, fiel mit ihrer Forderung im Konkurs aus. Sie hat deshalb Schaben⸗ erſatzklage gegen das Deutſche Reich aus fahrläſſiger Amtspflichtverletzung des Grundbuchrichters bei der Ein⸗ tragung der Teilhypothek erhoben. Im Gegenſatz zum Landgericht Braunsberg, das auf Abweiſung der Klage erkannte, verurteilte das Ober⸗ landesgericht Königsberg das beklagte Deutſche Reich. Das Reichsgericht hat das Urteil des Ober⸗ landesgerichts jedoch nicht gebilligt, ſondern gleich dem Landgericht auf Abweiſung der Klage erkannt, den bei Einhaltung der gegenwärtigen Lohnſätze, Stützung der in Schwierigkeiten befindlichen Knappſchaftskaſſe und ö einheitliche und genaue Auslegung der Urlaubsſätze durch⸗ zuſetzen.. i Holländiſche Beſtenerung der Auslands reifen. Wie gung gernimmt, wird die von der holländiſchen Regkétung angekündigte Steuer für Vergnügungsreiſen ins Ausland etwa 50 Cents fe Kopf und Tag betragen, Die Veranfworiung für Grundbucheinträge Reichsgerichisenischeidung Über falsche Einſragung Wie vorſichtig jeder in Grundbuchangelegenheiten ſein muß, mit welcher Sorgfalt jede Grundbuchbenachrichti⸗ gung kontrolliert werden muß, lehrt eine neue Entſchei⸗ dung des Reichsgerichts, das ſchon in ſeiner Entſcheidung III 307%)ỹ9 vom 27. Mat 1930 ausgeſprochen hat, daß auch der Laie die Pflicht hat, Grundbuchbenachrichtigungen über ö Eintragungen zu kontrollieren und Abſtellung von Un⸗ richtigkeiten zu verlangen. Im Grundbuch des dem Gaſthausbeſitzer X. in P. gehörenden Grundſtücks ſtand für deſſen Ehefrau eine Sicherungshypothek von 19 000 „der Vorſitzende der Nlederländiſchen Reiſeverkehrszvereni⸗ gemäß Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen Eine fahrläſſige Amtsverletzung des Grundbuchrichters iſt feſtgeſtellt; denn er mußte die Falſchbezeichnung der Hypothek in hezug auf ihren Wertmeſſer erkennen, und .18 G80. eine Friſt zur Berichtigung der Ein⸗ tragungsbewilligung ſetzen. Trotz dieſer en letzung iſt der Anſpruch auf Schadenerſätz gemäß 8 899 Abf. 1 Satz 2 BGB. abzuweiſen, da nicht feſtgeſtellt iſt, ob die Klägerin nicht auf andre Weiſe Erſatz zu erlangen vermag. Die Klägerin hat zunächſt das Vorſtandsmitglied Dr. W. aus ſchuldhafter Geſchäfts führung in Anſpruch zu nehmen. Denn Dr. W. war juriſtiſch vor⸗ gebildet, hatte die Referendar⸗ und Doktorprüfung be⸗ ſtanden, war ſeit 191g einziger geſchäftsführender Direktor der Rechtsvorgängerin der Klägerin. Er ſelbſt hat die fehlerhafte Urkunde eingereicht; ihn trifft daher das erſte Verſchulden. Seine Erklärung, daß ihm der Unterſchled zwiſchen Goldmark und Reichsmark in Grunbbuchfachen nicht bekannt geweſen ſei, vermag ihn nicht zu entſchul⸗ digen, Solange aber nicht feſtſteht, daß und in welcher Höhe der Verletzte einen Erſatz durch andre haftpflichtige Perſonen finden kann, kann eine Feſtſtellungsklage gegen den ſchuldigen Beamten oder den Staat nicht berückſichtigt werden(V 4/385.— 24. Juli 1933.) 5 Waren und Märkfe * Pfälziſche Obſtmärkte vom 23. September: Schiff e r⸗ ſtadt: Zwetſchgen 10, Tomten 1. S.—9, 2. S.—7, Wir⸗ ſing—7, Weißkohl 1. S. 52,75, 2. S. 1,75— 2,00, Rot⸗ kohl 3,5— 4,5, öto. 2. S. 2,5—, Spinat—7, Buſchbohnen 1014, Stangenbohnen 16—29, Blumenkohl la 3545, 1. S. 20.80, 2. S. 10—18, 3. S.—8, Sellerie 615, Endivien⸗ ſalat 2,5—5, Kopfſalat 47, Gurken je 100 ick 25965, Salatgurken 11,5 Pfg.— Neuſtadt g. d..: Aepfel 8 bis 12, Falläpfel—5, Birnen 10—18, Mirabellen 1218, Nüſſe 2730, Pfirſiche—15, Quitten 10, Tomaten 810, Zwetſchgen 10—15, Trauben blau 13—15, dto, weiß 14 bis 16 Pfg.— Freinsheim: Birnen 1. S. 1012, 2. S. 78, Aepfel 1. S. 1012, 2. S. 78, Pfirſtche 1. S. 1215, 2. S.—10, Zwetſchgen 10—11, Trauben blau 10—12, dto. weiß 12—13, Tomaten 1. S.—7, 2. S.—5 Pig. Anfuhr 470 Zentner; die Nachfrage konnte wegen zu geringer An⸗ fuhr nicht gedeckt werden. In Freinsheim wurden außer⸗ 30 Pfund vollſtändig ausgereifte Feigen gehandelt, die nach Stuttgart verkauft wurden.— Weiſen heim a. S. Zwetſchgen 10—13, Trauben blau 1114, öto, weiß 14—16, Tomaten—6, Aepfel—10, Birnen 10—15, Nüſſe 25, Pfirſiche 10—20 Pfg. Anfuhr 970 Zentner. Eller ⸗ ſtadt: Zwetſchgen 10, Trauben blau, 11—12, to. weiß 1316, Pfirſich 1422, Aepfel 716, Tomaten—8 Pfg.— Maxdorf: Gurken 7, Tomaten—56, Weißkohl 22,5, Rotkohl—5, Wirſing—6, Blumenkohl 1025, Salat 4 bis 6, Erbſen 25, Bohnen—12, Karotten 2,5—3 Pfg.— Zwetſchgen 10, Birnen—14, Aepfel—10, Trauben 10 Pfg. Aufuhr 180 Zeutner, nächſter Markt am Freitg.— Meckenheim: Nüſſe 23 bis 25, Walluüſſe 35, Zwetſchgen 10—11, Tomaten—7, Falläpfel—4, Birnen—16, Pfirſich 15—18, Rotkraut—4,5, Weißkvaut t 2 Quitten 10, Bohnen—10, * * Badiſche Schweinemärkte. Der Schweinemarkt in Eppingen war beſchickt mit 300 Milchſchweinen und 207 Läufern. Die Preiſe der erſteren waren 40—50, der letz⸗ teven 5475 ½ je Paar.— Dem Schweinemarkt in Wei n⸗ heim waren 417 Stück zugeführt, davon wurden 259 Stück verkauft. Preiſe: Milchſchweine—16„, Läufer 18—45/ Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 487; lin Hel. per Laſt 57,25; März 59,75. Liverpobler Baumwollkurſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Schhu ße: Sept.(95) (86) 581; Febr. Juli 584; Auguſt je 573) März 574; . 5900 Tendenz ſtetig. 582; Mürz, April je 583; Maj, Juni, Mai 575; Loko 640; * Leinhöl⸗Notierungen vom 23. Sept.(Eig. Dr.) Lon don: Leinſagt Pl. per Sept. 1096(10); Leinſaat Klk. der Sept.⸗Okt. 128(12,50); Leinſaatöl kokv 26(25,9); Okt. 25(24,107); Nov.⸗Dez. 25,1(25); Jan.⸗April 25,4% 25,1); Baumwollöl ägypt. 25(88); Baumwoll⸗St. ügypt. Neuyork: Terp. 46,25(46,75). per Sept. 6¼(676). (4/75). Savannah; Terp. 41,25 Geld- und Devisenmarkt Zürich, 23 Seplember(nu amülth) Korlsnfin-J. 237 pennz 29.7% pen 4200 bras 1272 Bokares London 15,1 foſfan! 2079— Parschee 57.90 oft. enk, 2 deuyor 30775 berlin 123,75— bude: Tagl. Pes 177 1 40 51.95 Men off. K. 37,80 geſgre⸗ 700 J Henstsgelg 7 teen 25,08 7% ofs 66,25— Aſben 290,—[ onsfsgele“ 8 Paris, 23 Seplemder Gchluß amtlich). böndon 74.58] Jpapſen 207,25 fopenhagen 383.50] en 2 port 18,19, fallen 128,90 fofland 10,25 ¼ J Berlin 619. beldſen 256.50 chen 498,37 Sodom 384.25] Narsche 285— London, 23. September(öchlus amilich) euhork Kopenhagen 22.40 festen 549.— chens 1/81 Vonfresl Fiocthoim 19,39/ Rumspjen 828— Lekohems 1255 mzlertam 080 19.90, Honstentin..15 Juſfaen 125,— 2115 IIssbon 1410,12 Athen 519,.— Herſto 17.75 Brüste flelsingters 220.87 Jen 205 Fontepſcen.— late n e een ee eee 1063 berſin dul 859, bbevon kle: 18,55 bes Schwe! 18,10 ½ l Beſgraſ 218.50 fe ce Jan. 412— uf London 18.50 banled 35,98 Fotis 395,— fonglon:.125 Söder? 100,12 Hamburger NMeiallnoflerungen vom 23. Sepfember Hupfer I Fanes- u. roſſsIſng drief bed Ali ele berablt tet geſe berahl, Januet 46,2548, 50 5288.5„ Hatten fru in 20.— 20.— kebruer 48/5 6. 588,5. fehnsilber(f. p. 0. 4578054. 50 Mrz e 205 Feingoſd(A. p. gr..84 279 MM Mel e 1 71 Uttapr.(Au. 1 4280 2680 vun 592525595„„„„. Techn, reines pfeſin —5„„ betallpr,(k. p... 365 340 Jeptzmb. 44,2544, 298,55 Loco f Abr Oktober 44.254% 288,88, Antimon fiexulus cane.(.) 58,—83.— foremd..25 44,% 288.5 88.0„ ſoedkei lber(S per flasche) 11 11, ½ Delemb. 48,50 44,75... 298, 5288,5 Nolframer: dings,(in 0. 8 * Pforzheimer Edelmetall⸗ Notierungen vom 24. Seßt. (Peiigeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtole Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 fe Gramm; bio. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dto. 4 v. 5 Kupfer 3,10 ſe Gramm; Feingold 2840 fe Kilo; Feinſilber 57,80—59,60„ le Kilo; ſe nach Abnahme von 50 Kllo biz w. 1 bis 9 Kilo. 1 * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 23. September 1935 für eine Unze Feingold 141 Sh. 6 d= 86,5273, für ein Gramm Feingold dem⸗ nach 54,5919 Pence= 2,78191 l. Frachſenmarki Duisburg- Ruhrort Die Nachfrage nach Kahn raum, hauptſächlich für kleinen und mittleren Raum ab Ruhrhäfen bergwärts, war heute etwas reger. Die Bergfracht wurde um 10 Pfg. je Tonne erhöht und notierte mit 1/ ab Ruhrort und 1,20/ ab 8 Baſis e e Die Talfrachten ſowie ie Berg⸗ und Talſchlepplöhne nach allen Richtungen erfuh⸗ ren keine Aenderung. 9 9 75 Dienstag, 24. September 1935 10. Seite/ Nu ö 5 mmer 439 Neue Mauuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 N Letzte S iella 05 teuer! Sonsat U 2. el f fal eee, ee- Sensen— Labs n lle: Hohgdes iesggesto 15 8 N 1 munen ünmummmm umun ie der felerlichen Finholung der Sttshlendef denn! 32e Singt N Rhein-N 0 ein- Neckar bei wohnfen: Erſcheinun Unsere Sonder film-Aufnahmen Frei Haus ieses einmaligen Ereignisses gelangen 1 Pig. 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