5 Reue Mannheimet Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17890— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Mittwoch, 25. September 1035 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Je Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. WW Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Stehr. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im voraus zu be⸗ Mittag⸗Ausgabe 146. Jahrgang— Nr. 441 Neue Ausſchußarbeit oder Dreierkonferenz? mmer noch keine Löjung in Sicht (Funkmeldung der NM.) O Paris, 25. Sept. Der geſtrige Verlauf der Genfer Beſprechungen tegt die Pariſer Preſſe wieder zu einer etwas zuver⸗ ſichtlicheren Beurteilung der Lage an. Obgleich man in Genf ſeit 24 Stunden auf der Stelle tritt und vor Donnerstag kaum eine entſcheidende Wendung zu erwarten iſt, will man ſowohl in der Rede des engliſchen Außenminiſters vor dem Kabinett als auch in der amtlichen Verlautbarung der italieniſchen Regierung gewiſſe Anzeichen für eine Entſpannung ſehen, die durch eine italie⸗ niſch⸗engliſche Annäherung hervorgerufen werden könnte. Die Anſicht der Genfer Sonderberichterſtatter der großen Nachrichtenblätter, wie„Echo de Paris“, „Matin“ und„Oeuvre“, geht allgemein dahin, daß nunmehr ein neuer Ausſchuß gebildet werden wird, der auf der Grundlage des Ar⸗ tikels 15(Empfehlungen) arbeiten ſolle, und deſſen Bericht dann dem Völkerbund zur ein⸗ ſtimmigen Annahme unterbreitet werden müßte. Der„Jour“ ſpricht in dieſem Zuſammenhang von einem Ausſchuß von 14 Mitgliedern, d. h. einer Spitzenvertretung ſämtlicher ſtändigen Ratsmitglie⸗ dex. Die urſprüngliche Befürchtung, daß eine Einſtim⸗ igkeit über die Berichte oder die Empfehlungen nicht zu erzielen ſei, da Polen ſich möglicherweiſe der italieniſchen Auſſaſſung anſchließen könnte, wird von der franzöſiſchen Preſſe nicht geteilt. Man ſpricht dagegen von gewiſſen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten zwiſchen Laval und Eden und über die Fortſetzung der Verhandlun⸗ gen. Der franzöſiſche Außenminiſter, ſo ſchreibt Pertinax im„Echo de Paris“, habe urſprünglich ge⸗ fordert, man möge vorläufig den Mißerfolg der Verſöhnungsverhandlungen des Fünferausſchuſſes feſtſtellen und dann den weiteren Verlauf der Er⸗ eigniſſe abwarten. Eden habe jedoch auf Anwendung des Artikels 15 beſtanden, weil er befürchte, daß andernfalls die Anwendung des Artikels 16 [(Sühnemaßnahmen) Schwierigkeiten begegnen könnte. Wahrſcheinlich werde eine Einigung dahin zu⸗ ſtandekommen, daß der neu zu gründende Aus⸗ ſchuß, der ſich mit der Abfaſſung des Berichtes und der Ausſtellung der Empfehlungen zu be⸗ ſchäftigen haben werde, ſeine Arbeiten einige Wochen in die Länge ziehen werde, um auf dieſe Weiſe die weitere Entwicklung der Lage abwarten zu können. Die gleiche Anſicht vertreten auch„Matin“ und „Oeuvre“, wobei dieſes darauf hinweiſt, daß man in ſowjetruſſiſchen Kreiſen für die Wiederaufnahme von diplomatiſchen Verhandlungen eintrete. Merk⸗ würdigerweiſe findet ſich eine ähnliche Stellung⸗ nahme auch im„Petit Pariſien“, deſſen vorzügliche Beziehungen zu Rom im Verlaufe der letzten Wo⸗ chen verſchiedentlich zum Ausdruck gekommen ſind. Der Außenpolitiker des Blattes ſchreibt, nach dem Mißerfolg des Fünferausſchuſſes wäre es vielleicht angebracht, den Weg zu beſchreiten, der in Paris zwar zu keinem Ergebnis geführt habe, der aber diesmal, wenn Muſſolini ſich damit einverſtanden erkläre, einen anderen Ausgang nehmen könnte. Dieſe Neuorientierung, die ſich dahin auswirken würde, die Suche nach einer Löſung auf einem anderen als dem Genfer Boden ſortzuſetzen, ſcheine außerdem bereits aus ge⸗ wiſſen Anzeichen hervorzugehen. Die Londoner Re⸗ gierung habe ſich unmittelbar mit Rom in Verbin⸗ dung geſetzt und dieſe Fühlungnahme habe bereits zu einer Entſpannung geführt. Wenn man auf die⸗ ſem Wege fortfahre, ſo werde man vielleicht zu Verhandlungen nach dem Muſter der Dreier konferenz gelangen, an denen ſelbſtverſtändlich England und Frankreich teilneh⸗ men würden. Auf dieſe Weiſe könne man die vier⸗ zehn Tage, die bis zur Eröffnung der Feindſelig⸗ keiten blieben, ausnützen, um einen Ausweg aus der Sackgaſſe zu ſuchen, in die die Beſprechungen ſich jetzt ſeſtgelaufen hätten. Vertagung des Völkerbundsrates? (Meldung des DN.) — London, 25. September. Der Pariſer Berichterſtatter des„Daily Tele⸗ graph“ meldet aus Genf, Laval ſcheine auf der Sitzung des Fünferausſchuſſes am Dienstag die An⸗ icht vertreten zu haben, daß es klug wäre, die Tagung des Völkerbunds rates auf⸗ zuheben und die weitere Entwicklung zu beobach⸗ ten, nachdem Vorkehrungen für eine beſchleunigte Wiedereinberufung des Rates getroffen ſeien. Dieſe Anſicht ſcheine von Eden nicht ermutigt worden zu ſein. Es werde darauf hingewieſen, daß der Völker⸗ Keine Entſcheidung des britiſchen Kabinetts Eine gewiſſe Entſpannung zwiſchen England und Italien? Meldung des DNB. — London, 25. Sept. Die Sitzung dͤes engliſchen Kabinetts am Dienstag dauerte faſt zwei Stunden. Ueber ihr Ergebnis wurde keinerlei amtliche Mitteilung ausgegeben. Gewöhnlich pflegen Kabinettsſitzungen, die nach den Ferien ſtattfinden, länger zu dauern, da eine ganze Reihe von Fragen beſprochen wird. Die Tat⸗ ſache, daß das Kabinett heute nur ſo kurze Zeit zu⸗ ſammen war, wird daher in unterrichteten Kreiſen als ein Zeichen dafür angeſehen, daß keine Ent⸗ ſcheidung gefällt wurde. Man glaubt, daß die Miniſter weitere Mitteilungen aus Genf, vielleicht auch aus anderen Hauptſtädten erwarten wollen. Dieſe Annahme wird durch die Tatſache geſtützt, daß Vorſorge getroffen wurde, um die Miniſter jederzeit wieder zuſammenberufen zu können. Sämtliche Mi⸗ niſter bleiben in London. Wie„Preß Aſſoeiation“ erfährt, billigte das Kabinett das Vorgehen Hoares und Edens einſtimmig. Neue Entſcheidungen hat das Kabinett nicht getroffen. Weiter berichtet Reuter, den Mittei⸗ daß nach lungen, die dem Kabinett vorliegen, der Völker⸗ bundsrat am Donnerstag vormittag zu⸗ ſammentreten werde. Der werde zwiſchen zwei Wegen mählen können. weder werde er nach Artikel 15 des vertrages vorgehen und einen Bericht annehmen oder er werde die Politik der Verſöhnung fortſetzen, um zu prüfen, ob nicht doch eine andere Grundlage als die vom Fünfer⸗Ausſchuß vorgeſchlagene für eine Verſöhnung gefunden werden könne. Das Kabinett hat nach Reuter weiter mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß in den Bezie⸗ hungen zwiſchen England und Italien nach Veröffentlichung der britiſchen Verlautbarung über die Flottenbewegungen ſowie auf die perſönliche Botſchaft Hoares an Muſſolini hin eine gewiſſe Entſpannung eingetreten ſei. Die engliſche Abendͤpreſſe verzeichnet mit großem Intereſſe die Mitteilung über die italieniſche Ka⸗ binettsſitzung. Sie weiſt beſonders auf den Schleuß⸗ ſatz der italieniſchen Verlautbarung hin, der beſagt, Völkerbundsrat Ent⸗ Wölkerbunds⸗ Mutſſolini habe an Hand einiger Artikel des Völker⸗ bundspaktes auf die Möglichkeiten der Weiterent⸗ wicklung hingewieſen und die Haltung, die Italien je nach den Umſtänden einnehmen würde, erörtert. Reuter bemerkt dazu, dieſe geheimnis⸗ vollen Worte hätten ein Rätſelraten aus⸗ gelöſt. Man wiſſe nicht, ob dies bedeuten ſolle, daß eine Löſung des Streites ins Auge gefaßt ſei durch die Anwendung z. B. des Artikels über die Gewäh⸗ vung von Mandaten, oder ob damit die Frage an⸗ geſchnitten ſei, was Italien im Falle der Anwendung von Sühnemaßnahmen tun ſolle. Im letzteren Falle habe Muſſolini bereits erklärt, daß Sühnemaßnah⸗ men den Krieg bedeuteten. Auffallend iſt, daß noch einmal die perſönliche Botſchaft Hpares an Muſſolini erläutert wird. Faſt alle Blätter bringen gleichlautende Meldungen, wo⸗ nach dieſe Botſchaft lediglich Mißverſtändniſſe auf⸗ klären ſolle, die ſich zwiſchen England und Italien ergeben hätten. Außerdem habe Hoare, der Muſſo⸗ lini perſönlich gut kenne, die offiziellen Verſicherun⸗ gen des Botſchafters nur noch einmal perſönlich unterſtreichen wollen. Dieſer Höflichkeitsakt habe keinen Sondervorſchlag enthalten, da Großbritannien nur über den Völker⸗ bund arbeite und mit Sondervorſchlägen nicht vor⸗ angehen wolle. „Evening Standard“ betont außerdem, eine wei⸗ tere Dreimächtekonferenz ſei„amtlich“ nicht vorge⸗ ſchlagen worden. Auch will das Blatt wiſſen, daß Eden möglicherweiſe nach London zurückkehren werde, um dem Kabinett perſönlich zu berichten. Weitere engliſche Garantien in Europa? Meldung des DN un — Paris, 24. Sept. Der Genfer Berichterſtatter der„Information“, der ſchon am Montag eine günſtige Wen dung der franzöſiſch⸗ engliſchen Fühlung⸗ nahme wegen der Haltung Englands im Falle einer Gleichgewichtsſtörung in Europa ankündigte, will dieſe Meldung dem Sinne nach heute beſtätigen und vorausſagen können, daß England Frankreich in weiteſtem Maße Genugtunn g geben werde, in mancher Beziehung ſogarx über das Gen⸗ fer Protokoll von 1928 hinausgehe. —..]³².. y bundsrat im Falle des Ausbruches von Feindſelig⸗ keiten in keiner günſtigen Rechtslage ſein würde, wenn nicht zuvor oͤer Artikel 15 der Völker ⸗ bundsſatzung angewendet worden ſei. Es beſtehe Grund zu der Annahme, daß Eden auf An⸗ wendung des§ 4 des Artikels 15 beharren werde, mit anderen Worten, daß der Völkerbundsrat nach ſeiner Anſicht über einen endgültigen Bericht ab⸗ ſtimmen ſolle. Wenn dieſer Bericht von Abeſ⸗ ſinien angenommen worden ſei, könne Italien keinen Krieg beginnen, ohne ſeine eigenen Völkerbundspflichten zu verletzen und ſich Sühne⸗ maßnahmen auszuſetzen. Im Falle des Fehlens ber Einſtimmigkeit würde ſich eine neue Lage er⸗ geben. Aus dieſem Grunde ſuchten jetzt die Mitglie⸗ der des Rates, die den§ 4 des Artikels 15 ange⸗ wendet ſehen wollten, feſtzuſtellen, ob es nicht etwa eine Ueberraſchung in Geſtalt eines Nein geben würde. In einigen Kreiſen ſei behauptet worden, auf die polniſche Abordnung ſei kein unbedingter Verlaß, aber in amtlichen polniſchen Kreiſen ſei dieſer Mitteilung entgegengetreten worden. Heute neue Beſprechung Laval-Eden Meldung des DN B — Genf, 24. Sept. Auf engliſcher Seite iſt man bei der jetzigen Lage entſchloſſen, die erforderlichen E ntſcheidungen im Rahmen des Völkerbundes ohne Ueberſtürzung, aber auch ohne weitere Verzögerung durchzuführen. Man hält es für ausgeſchloſſen, daß die engliſche Regierung ſich auf öiplomatiſche Ver⸗ handlungen außerhalb Genfs, etwa auf eine neue Streſaer Konferenz oder ähnliches, einlaſ⸗ ſen werde. Man iſt in engliſchen Kreiſen davon überzeugt, daß nunmehr alsbald der Ue bergang in einen neuen Abſchnitt des Verfahrens ſtattfin⸗ oͤen werde. Die Einzelheiten dieſes zukünftigen Verfahrens ſollen Mittwoch vormittag zwiſchen La⸗ val und Eden beſprochen werden. Nach Lage der Dinge wird dieſe Unterredung die Grundlage für die Beſchlüſſe des Völkerbundsrates bilden. Trübe Stimmung in Paris (Funkmeldung der NM.) O London, 25. September. Der Pariſer Korreſpondent der„Times“ hat den Eindruck, daß in Paris jetzt nach vielem Schwan⸗ ken tiefer Peſſimismus herrſche. Der Korreſpon⸗ dent ſagt, es werde erkannt, daß Muſſolini zwar ſeinen Ton, nicht aber ſeine Forderungen ge⸗ mäßigt habe, und es beſtehe eine größere Bereit⸗ ſchaft, die Möglichkeit zu erwägen, daß Frankreich ſeine Völkerbundspflichten durch Beteiligung an wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen werde erfüllen müſſen. Genfer Meldungen, daß Laval einen Vor⸗ ſprung vor Eden gewonnen habe durch die Entſchei⸗ dung, daß die Zeit für einen klaren Bericht des Fünferausſchuſſes gekommen ſei, hätten teils Befrie⸗ digung, teils Enttäuſchung verurſacht. Großer Nach⸗ druck werde auf die Herzlichkeit und die engen ö Beziehungen zwiſchen den franzöſiſchen und den engliſchen Vertretern in Genf gelegt. Der Schluß ſei erlaubt, daß es trotz früheren Zögerns gewiſſe Grenzen für die Unterſtüt⸗ zung gebe, die die franzöſiſche Oeffentlichkeit Italien zu gewähren bereit ſei. Wenn fetzt mehr von kollektiver Aktion geſpro⸗ chen werde, werde allerdings noch mehr an kollek⸗ tive Sicherheit gedacht. Jedes neue Zeichen en ge⸗ rer Freundſchaft mit England und dem Völkerbund belebe von neuem die Frage der Zuſammenarbeit Großbritanniens bei einer künftigen Angriffsgefahr. Ein Teil der franzöſiſchen Oeffentlichkeit werde ſich in dieſer Beziehung mit nichts anderem zufrieden ge⸗ ben, als einer ſtarren Garantie des Status quo in Europa. Es gebe aber auch viele Franzoſen, die ver⸗ ſtänden, daß es töricht ſei, zuviel zu ver⸗ langen, die indeſſen möglichſt viele Zuſicherun⸗ gen erhalten wollten, auch wenn jede nur eine Wie⸗ derholung der voraufgegangenen ſei, nämlich Zu⸗ ſicherungen hinſichtlich der Vorſtellung, von der ſte zugegebenermaßen beſeſſen ſeien: der vermeintlichen „deutſchen Gefahr“()). Die Regenzeit iſt zu Ende — Addis Abeba, 24. Sept. Seit zwei Tagen fällt in Abeſſinien kein Regen mehr, ſo daß man annehmen kann, daß die Regenzeit beendet iſt, Wie es heißt, wird die abeſſiniſche Regierung am Dienstag das Geſuch des franzöſiſchen Geſandten, franzöſiſches Militär zum Schutz der Bahn Addis Abeba—Dſchibuti heranziehen zu dürfen, bewilligen. Det deulſche Bauer beteiligt ſich am 6. Oktober 1935 am Erntedanklag auf dem Bückeberg bei Hameln Gemeinſame griechiſch⸗kürkiſche Floſtenmanöver — Iſtaubul, 23. Sept. Wie bereits gemeldet, tra⸗ fen am Freitag ein griechiſches Flottengeſchwader und ein Geſchwader von griechiſchen Militärflug⸗ zeugen zum Beſuch der türkiſchen Flotte in den Dar⸗ danellen ein. Nunmehr teilt die türkiſche Preſſe mit, daß in den nächſten Tagen gemeinſame Manö⸗ ver ſtattfinden werden, an denen die türkiſche Flotte und die in den Dardanellen liegenden griechiſchen Kriegsſchiffe und Flugzeuge teilnehmen werden. Das Oberkommando bei dieſen Uebungen führt der griechiſche Admiral, der ſeine Flagge zu dieſem Zweck auf dem türkiſchen Schlacht⸗ lreuzer„awuz“ ſetzen wird. Auch zwei rumäniſche Torpedoboote werden möglicherweiſe an den Uebun⸗ gen teilnehmen. Die ſpaniſche Kabinettskriſe Meldung des DNB. — Madrid, 24. September. Nachdem der Staatspräſident das ihm von Alba vorgeſchlagene Kabinett nicht angenommen hat, be⸗ auftragte er jetzt den bisherigen Finanzminiſter Chapaprieta, der keiner Partei angehört und im Landtag als Unabhängiger ſitzt, mit der Neu⸗ bildung der Regierung. Es iſt ihm zur Auf⸗ gabe gemacht worden, auf jeden Fall ein ſolches Ka⸗ binett zu bilden, das eine Garantie gegen die Auf⸗ löſung des Landtags und gegen Neuwahlen bietet, die im Intereſſe des Landes unbedingt vermieden werden müßten. Vulkanausbruch und Erdbeben in Japan Meldung des DN B. — Tokio, 24. September. Aus dem ſüdlichen Teil der japaniſchen Inſel Kiuſiu wird ein ſchwerer Ausbruch des Vulkans Sakurajima gemeldet, der von einem ſtarken Eroͤbeben und heftigen Stür⸗ men begleitet war. Die Ernte hat durch Gasaus⸗ ſtrömungen und Rauchſchwaden erheblichen Schaden genommen. Für den Schutz der Bevölkerung wur⸗ den umfangreiche Vorbereitungen getroffen, da die Ausbrüche des Vulkans nach Anſicht ſachverſtändi⸗ ger Kreiſe ſchwerer ſind als im Jahre 1914, wo auf der Inſel furchtbare Verwüſtungen angerichtet wurden. Gleichzeitig wurde der Oſten der Inſel Kiuſiu von verheerenden Taifunen heimgeſucht, die ſich, begleitet von ungeheueren Wolkenbrüchen, mach Nordoſten in Richtung auf Tokio ausdehnen. Wieder ein Todesopfer der Berge — Markt Oberdorf(Allgäu), 24. Sept. Am Sonn⸗ tag forderte der Geiſelſtein, das bayeriſche Matter⸗ horn, wiederum ein Todesopfer, das achte innerhalb der letzten zwei Jahre. Der 38 Jahre alte Bergſtei⸗ ger Makula aus Augsburg, der im Alleingang die Nordwand erſteigen wollte, ſtürzte in dem berüch⸗ tigten Führer⸗Kamie, den er bereits zu zwei Drit⸗ tel bewältigt hatte, vermutlich infolge eines Schwächeanfalles ab und war auf der Stelle tot. Die Bergung ſeiner Leiche konnte erſt am Montag in Angriff genommen werden. ö 5 2. Seite/ Nummer 441 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, Das ſchändliche litauiſche Spiel im Memelland Meldung des DN — Königsberg, 24. September. Unter der Ueberſchrift„Fitauiſcher Witz oder Wahnſinn“ nimmt die„Preußiſche Zei⸗ tung“ gegen die Ausführungen des„Lietuvos Aidas“ zur Memelfrage Stellung. Das litauiſche Regierungsorgan Litauen habe die Garantie gegeben,„daß die Freiheit der Wahlen zum memelländiſchen Landtag beſtehen bleibt“. Litauen hofft, daß die Signatarmächte ihm die Möglichkeit geben werden, das Statut ungehindert durchzuführen. Klingen dieſe Ausführungen des halbamtlichen Iitauiſchen Preſſeorgans trotz des Ernſtes der Situation nicht wie ein Witz, ſchreibt dazu die „Preußiſche Zeitung“. Sonſt pflegt man allgemein in der Verletzung der Autonomie auch die Behinde⸗ rung ihrer Durchführung zu ſehen. In Litauen iſt es umgekehrt. Dort hält man die Verletzung der Autonomie für ihre Erfüllung. Man muß wohl die höchſte Stufe der litauiſchen Diplomatie erreicht haben, um das zu begreifen und auch verſtehen zu können, wie Litauen daran gehindert wird, die Auto⸗ nomie im Memelgebiet durchzuführen, wenn man die litauiſche Regierung mit aller Deutlichkeit darauf aufmerkſam macht, daß ſie führt aus, die Autonomie im Memelgebiet ſeit zwölf Jahren überhaupt nicht durchgeführt hat. Es ſieht ſo aus, als wenn das ganze Unglück über dem Memelgebiet und der dadurch entſtandene internationale Skandal auf dieſe litauiſche Begriffs⸗ verwirrung zurückzuführen iſt. Um nicht noch weiter Unheil anzurichten, ſcheint es deshalb unbedingt notwendig zu ſein, Litauen, das alles vergeſſen zu haben ſcheint, vor Augen zu führen, was es ſich an Rechtsbrüchen im Memel⸗ gebiet geleiſtet hat. Wer hat ſich denn bereits am 3. Mai 1924 vor dem Völkerbundsrat feierlich dazu verpflichtet, die Autonomie im Memelgebiet„un⸗ verzüglich“ durchzuführen? Kein anderer als die litauiſche Regierung. Und wer hat Litauen daran gehindert, die Autonomie ſeit Jahren wirkſam wer⸗ den zu laſſen? Hat nicht Litauen ſelbſt alles aufgeboten, dieſes zu verhindern? Selbſt die erſten Wahlen zum Landtag hat die litauiſche Regierung trotz des klaren„Unverzüglich“ erſt nach heftigen Vorſtellungen Englands auf den 19. Okto⸗ ber feſtgeſetzt. Seit 1923 hat es im Memelgebiet 15 Direktorien gegeben, von denen nur zwei das Ver⸗ trauen der Mehrheit der Bevölkerung beſeſſen haben. Was hat Litauen daran gehindert, ein Direktorium des Vertrauens bilden zu laſſen? Man hat den Landtag immer wieder ſtatutwidrig aufgelöſt, die ordnungsmäßige Seſſion immer wieder ſtatutwidrig geſchloſſen, durch allerlei litauiſche Kunſtſtücke hat man es fertig bekommen, den Landtag innerhalb von acht Monaten acht ⸗ mal beſchlußunfähig zu machen. Der litaui⸗ ſche Gouverneur hat gegen die meiſten Geſetze ſtatutswidrig das Veto ausgeſprochen uſw. uſw.) Wer hat Litauen daran gehindert, den Landtag ſtatuts⸗ gemäß arbeiten zu laſſen? Litauen wollte die Autonomie im Memel⸗ gebiet von Anfang an nicht durchführen. Es hat ſte beſeitigt, das iſt die Wurzel allen Uebels. Daß die litauiſche Regierung die Autonomie des Me⸗ melgebietes von Anfang an gar nicht durchführen wollte, hat ſchon die Sonderkommiſſion der 8 8 Botſchafterkonferenz in ihrem Bericht vom 6. März 1923 ſeſtgeſtellt. Sie hat wörtlich ausgeführt: „In Wirklichkeit erſtrebt Litauen die reine glatte Annexion des Memelgebiets.“ Wie iſt es mit der den Signatarmächten gegen⸗ tber garantierten„Wahlfreiheit“? Kann man es wohl Freiheit nennen, wenn die große Mehrheit der Bevölkerung, die bisher unter 29 Abgeordneten über 24 verfügte, bei der Durchführung der Wahl gewalt⸗ ſam ausgeſchaltet, wenn die Wahl ſelbſt auf alle mög⸗ liche Art und Weiſe erſchwert, ja unmöglich gemacht wird, wenn der Kriegszuſtand in einſeitigſter Weiſe gehandhabt, die memelländiſch⸗deutſche Preſſe rück⸗ ſichtslos geknebelt, ſachliche Erklärungen von Me⸗ melländern durch den Kriegskommandanten unter⸗ drückt werden uſw. uſw.? Das deutſche Volk wird es ſich nicht nehmen laſ⸗ ſen, die Welt auf die Knechtſchaft und Entrechtung der Memelländer und auf die litauiſche Verdrehungs⸗ politik hinzuweiſen. Dieſe„Einmiſchung“ wird ſich Litauen gefallen laſſen müſſen, ſolange es der Welt das Gegenteil von dem vorzutäuſchen verſucht, was ſich im Memelgebiet tatſächlich abſpielt. Zerplatzte litauiſche WMahlverſammlungen Meldung des DNB. — Memel, 24. September. Den Litauern geht es mit ihren Wahl ver⸗ ſammlungen im Memelgebiet wie mit Seifen⸗ blaſen. Sie platzen ihnen unter den Händen. So hatte der Litauiſche Block ſeine Anhänger in Plicken, Kreis Memel, zu einer Verſammlung ein⸗ berufen, zu der auch der frühere Außenminiſter Dr. Zaunius, der frühere litauiſche Geſandte in Ber⸗ lin und London, Szidzikauskas, Gouver⸗ nementsrat Anyſas, faſt das geſamte Direktorium, die Spitzenkandidaten der Litauiſchen Liſte und noch andere führende Litauer, die in die litauiſche Wahl⸗ propaganda eingeſpannt ſind, erſchienen. An der Ver⸗ ſammlung nahmen etwa 300 Perſonen aus der Um⸗ gebung teil. Als ein Mitglied des Direktoriums ſeine Rede in litauiſcher Sprache beendet hatte, wurde aus den Reihen der Zuhörer eine deutſche Ueberſetzung gefordert. Da dies verweigert wurde, verließen gegen 90 v. H. der Teilnehmer ſpontan die Verſammlung, ſo daß insgeſamt nur noch 20 bis 30 Perſonen zurückblieben. Der Kandidat der Einheitsliſte, Suhrau, der ebenfalls zur Ver⸗ ſammlung gekommen war, forderte draußen die weit über 250 Teilnehmer, die die Verſammlung verlaſ⸗ ſen hatten, in einer kurzen Anſprache auf, den Ver⸗ ſammlungsort ruhig und diſzipliniert zu verlaſſen, was auch unverzüglich unter Abſingung eines memel⸗ ländiſchen Fiſcherliedes geſchah. In dieſem Augen⸗ blick griffen zahlreiche Polizeibeamte ein und nah⸗ men ohne erſichtlichen Grund neun Memelländer in Haft. Einen ähnlich kläglichen Verlauf nahmen am ſelben Tage noch verſchiedene andere Wahlverſamm⸗ lungen, ſo u. a. in Karkelbede, Kreis Memel, wo der litauiſche Redner ebenfalls aufgefordert wurde, ſeine Anſprache in deutſcher Sprache zu halten. Als er dies nicht tat, verließen alle Anweſenden bis auf ein altes Ehepaar das Lokal, ſo daß die Verſammlung geſchloſſen werden mußte. Aus Wiſchwill kommt ein ähnlicher Bericht. Hier ſollten der frühere Landespräſident Reisgys und der Landesdirektor Schwillus ſprechen. Beide Eine Reichswohnungskonferenz in Berlin Reichsarbeitsminiſter Selöte über Wohnungswirtſchaft und Wohnungsbaupolitik Meldung des D. N B. — Berlin, 24. September. Auf Einladung des Reichsarbeitsminiſters traten am Dienstag Vertreter der Reichsreſſorts, ſämtlicher Landesregierungen und der Siedlungsbeauftragte im Stab des Stellvertreters des Führers zu einer Reichswohnungs konferenz zuſammen. Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte leitete die Sit⸗ zung und machte dabei folgende Ausführungen: „Die Tagesordnung der heutigen Reichswoh⸗ nungskonferenz enthält Punkte, die von außer⸗ ordentlicher Tragweite für den deut⸗ ſchen Hausbeſitz, für die Mieterſchaft, aber auch für die Neubautätigkeit und die geſamte deutſche Wirtſchaft ſind. Die Auswirkungen zwangswirt⸗ ſchaftlicher Maßnahmen beſchränken ſich nicht nur auf die unmittelbar Betroffenen, auf Hausbeſitzer und Mieter. Bei der engen Verbundenheit von Hausbeſitz und Realkredit müſſen falſche Maß⸗ nahmen, müſſen Eingriffe, welche die Rentabilität des Hausbeſitzes erſchüttern, von ſtärkſter Rückwir⸗ kung auf den Realkredit ſein. Dies kann aber wei⸗ terhin eine Gefähroͤung der ganzen Wohnungsbau⸗ politik der Reichsregierung zur Folge haben. Nur durch genügenden Wohnungsbau wird aber ſchließ⸗ lich eine Wohnungsnot vermieden und die vorhan⸗ dene Wohnungsknappheit wieder beſeitigt werden können. Die Reichsregierung hat in dieſem Jahre den hohen Betrag von 185 Millionen Mark zur Förderung des Wohnungsbaues zur Ver⸗ fügung geſtellt. Sie hat darüber hinaus durch eine Reihe weiterer Maßnahmen— ich nenne nur die Uebernahme der Reichsbürgſchaft— verſucht, aus dem Kapitalmarkt Mittel dem Wohnungsbau zuzuführen und die pri⸗ vate Initiative anzuregen. Die erfreuliche Zu⸗ nahme der Neubautätigkeit zeigt, daß dieſer Weg der richtige war. Unbedingt notwendig iſt es daher, alles zu unterlaſſen, was die günſtige Entwicklung daß die Miete unterbrechen und damit letzten Endes nur die Woh⸗ nungsknappheit weiter verſchärfen würde. Ich bitte, dieſe wirtſchaftlichen Geſichtspunkte ganz beſonders zu berückſichtigen. Dies heißt keineswegs, daß notwendige Maß⸗ nahmen unterlaſſen werden ſollen. Ich denke hier⸗ bei vor allem an die Unterbindung ungerechtfertig⸗ ter Mietpreisſteigerungen. Es iſt Ihnen bekannt, öͤaß die Reichsregierung entſcheidenden Wert darauf legt, das gegenwärtige Preis⸗ niveau zu halten. Nur wenn dies gelingt, wird es auch möglich ſein, Lohnerhöhungen zu vermeiden, die ihrerſeits unſere Konkurrenzfähigkeit im Ausland vermindern und die Möglichkeit der Ausfuhr ein⸗ ſchränken würden. Ich habe erklärt, daß ungerechtfertigte Mietpreis⸗ ſteigerungen verhindert werden müſſen. Dies heißt nicht, daß jede Mieterhöhung ſchematiſch unterbunden werden ſoll. Die Rentabilität des Haus⸗ beſitzes muß erhalten bleiben. Soweit ſie, wie vielfach bei Grundſtücken mit Großwohnungen, in der Zeit der Wirtſchaftskriſe verloren gegangen iſt, ihre Wiederherſtellung nicht unterbunden werden, An dem Grundſatz des Reichsmietengeſetzes, zur Deckung der Unkoſten des Hausbeſitzes unbedingt ausreichen mu ß, wird auch weiterhin feſtzuhalten ſein. Es iſt das Ziel der heutigen Beratungen, einen Weg zu finden, der den berechtigten Intereſſen der Mieterſchaft, vor allem der minderbemittelten Schichten unſeres Volkes, Rechnung trägt, der aber auch die Intereſſen des Hausbeſitzes und die Grund⸗ ſätze einer geſunden Wirtſchaftspolitik nicht außer⸗ acht läßt.“ Im Anſchluß daran wurde in eine eingehende Beratung verſchiedener grundſätzlicher mit der Woh⸗ nungswirtſchaft zuſammenhängender Fragen ein⸗ ſoll getreten. Insbeſondere wurden auch die Maßnahmen er⸗ gegen örtert. ungerechtfertigte Mietpreisſteigerungen waren im Kraftwagen zu d nlung gekom⸗ men. Sie fanden den Verſar ſaal jedoch völlig leer. Nicht eine einzige Perſon war zu dieſer Verſammlung erſchtenen. — Neue Bauernrevolten in Litauen Meldung des DN B. — Kowno, 24. September. Aus verſchiedenen Ortſchaften in Litauen kommen in den letzten Tagen wieder Meldungen über Bauernausſchreitungen. In Grasziſchki im Kreiſe Wilkawiſchki kam es zwiſchen vevoltieren⸗ den Bauern und der Polizei zu einer Schießerei, wobei oͤrei Bauern ſchwer verletzt wurden. Ein Verletzter iſt auf dem Weg dum Krankenhaus geſtorben. Tags zuvor wollte die Polizei einige Rädelsführer verhaften, die zur Fortſetzung des in⸗ zwiſchen niedergeſchlagenen Streiks aufgefordert hat⸗ ten. Die Bauern ſetzten ſich zur Wehr, ſo daß die Polizei unverrichteter Sache abziehen mußte. Als ein verſtärktes Polizeiaufgebot zur Verhaftung der Rädelsführer ſchritt, ſetzten ſich Bauern aber⸗ mals zur Wehr und feuerten auf die Polizei einige Schüſſe ab, worauf die Polizei auch Gebrauch von der Schußwaffe machte. Die Zahl der Verhafteten wird auf öreißig geſchätzt. Auch im Kreiſe Schaki flackern die Bauern⸗ unruhen erneut auf. Ein Regierungsbeamter er⸗ ſchien und verſuchte eine Auſprache an die Bauern zu richten. Daran wurde er aber mit Gewalt ge⸗ hindert. Es ſind verſchiedentlich Poligeiorgane unter⸗ wegs, um Verhaftungen vorzunehmen. Immer wie⸗ der werden kommuniſtiſche Agitatoren feſtgeſtellt, die von Dorf zu Dorf ziehen und die Bauern zum Boy⸗ kott auffordern. Die Saar gedenkt der Memelländer Meldung des DN B. — Berlin, 24. Sept. Anläßlich des Tages des deutſchen Volkstums, der in dieſen Tagen im ganzen Reich begangen wurde, gingen der Bundesleitunng des Val zahl⸗ die reiche Telegramme und Kundgebungen zu, in denen beſonders die Verbundenheit mit dem in einem ſchweren Wahlkampf ſtehenden Memeldeutſchtum be⸗ tont wurde. Hervorzuheben iſt ein Telegramm aus Saarbrücken, in welchem es heißt:„Me⸗ melländer! Als wir gegen fremde Macht in Abwehr ſtanden, gab es für uns drei Grundſätze: Treue zum Volkstum, Einheit im Wollen, ſtarkes, unbeugſames Vertrauen. In ſchweren Tagen war Euer Geden⸗ ken bei uns. Empört über die ſchamloſe Verhetzung von Rechtsgrundſätzen, die allen Völkern heilig ſind, nehmen wir in zahlreichen Kundgebungen Anteil an Eurem ſchwerſten Schickſal. VD Saar/ Pfalz.— Braun.“ Mörderin zum Tode verurteilt — Inſterburg, 24. Sept. Das Schwurgericht In⸗ ſterburg fällte heute nachmittag gegen die 18 jäh⸗ rige ledige Elſe Roß aus Pillkallen das To⸗ desurteil wegen vorſätzlichen Mordes Die. An⸗ geklagte hatte in der Nacht zum 30. Juli d. J. ihte Stiefmutter durch einen Dolchſtich ermorder und die Leiche etwa zweieinhalb Wochen unter dem Bett per⸗ borgen gehalten. Durch Zufall wurde die Tat ent⸗ deckt. Das Gericht erkannte gleichzeitig auf Aber⸗ kennung der bürgerlichen Ehren rechte auf Lebens⸗ zeit. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u. verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelstell: Dr. Fritz Bode— Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Wllly Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämt in Mannheim Herausgeber. Drucker und. er: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ 5 heimer Zeitu Mannheim, fe 1.—6 Schriftleltung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 388, Viktoxtaſtraße 4 Geſ.⸗ D. ⸗A, Auguſt 1935: Ausgabe A u. B= 20286 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur del Rücporto Spielzeit-Eröffnung in Heidelberg Heidelberg, im September. Das Heidelberger Städtiſche Theater leitete die Spielzeit mit Schillers„Jungfrau von Or⸗ leans“ ein. Die von Intendant Erlich mit viel Sorgfalt geleitete Einſtudierung beſtach vor allem durch die Ausnützung aller Möglichkeiten und zu⸗ gleich durch die weiſe Beſchränkung auf die für eine kleine Bühne nun einmal bedingten Verhältniſſe. So wurde niemals der Maßſtab überſchritten und den⸗ noch eine Geſchloſſenheit des ganzen auch in optiſcher Hinſicht erreicht. Die Führung der einzelnen Sze⸗ nen war locker und lebendig, die von Stefan Schmitt geſchaffenen Bühnenbilder bildeten einen wirkungsvollen Rahmen, der auch in geſchmacklicher Hinſicht hohen Anſprüchen genügte. Dazu kamen die faſt durchgängig ausgezeichneten Leiſtungen des En⸗ ſembles, vor allem die Verkörperung der Titelrolle durch Ingeborg Holm. Eine vielverſprechende Neu verpflichtung. Ihre Johanna iſt von echter jungfräulicher Herbheit, ſtark und echt im Gefühl, da⸗ bei ſo klug angelegt, daß ſich bis zum Schluß hin noch Steigerungen ergeben. Die Sprache könnte vielleicht noch modulationsreicher ſein, aber die Schillerſchen Verſe klingen dennoch gut, beſonders in dem ſehr fein ausgearbeiteten Monolog vor der Krönung. Von den zahlreichen übrigen Mitwirkenden ſei noch die ſehr warmherzig geſpielte Agnes Sorel von Luiſe Mentges erwähnt— ebenfalls eine Neuverpflich⸗ tung—, der wahrhaft heldiſche Dundis von Bern⸗ hard Wichert, Karl Fürſtenbergs klug er⸗ faßter Karl VII. und Helmut Wittigs männlich feſter Lionel. Ferner lernte man das während des Reichspar⸗ tettags mit großem Erfolg in Fürth uraufgeführte Volksſtück Moor“ von Eugen Ortner kennen und damit zugleich einen Dramatiker, der ſich ſchon zur Zeit des Weimarer Zwiſchenreichs erfolgreich der ungeſunden Entwicklung im deutſchen Bühnen⸗ ſchaffen entgegenſtellte. Ortner geht vom Landſchaft⸗ ö lichen aus und findet darin die Baſis, aus der ſich die Handlung ſeiner Stücke und die Charaktere ſei⸗ ner Menſchen entwickeln. Dieſe einheitliche Linie geht bei Ortner von ſeinem„Michael Hundertpfund“ (1924) über„Meier Helmbrecht“(1928) und„Der Bauer geht um“(1931) bis zu„Moor“. Die Frucht⸗ barmachung des Moorbodens durch eine Arbeits⸗ kolonne wird hier ins Menſchliche erweitert; auch der Menſch muß neues Leben hervorbringen und die feindlichen Elemente, die ſich dem widerſetzen, ver⸗ nichten. Trotz der ſtarken Symbolik und trotz des faſt balladenhaften Tones vor allem im letzten Akt vermag das Stück doch zu jedem zu ſprechen, weil ſein Problem uns alle berührt. Die ſtimmungs⸗ mäßig von Intendant Erlich gut durchgeführte Auf⸗ führung hatte einen ſtarken Erfolg, dank auch der ausgezeichneten ſchauſpieleriſchen Leiſtungen von Ingeborg Holm, Bernhard Wichert, Helmut Wittig und Klariſſa Manhof in den Hauptrollen. Der Dich⸗ ter konnte ſelbſt für den herzlichen Beifall danken. Bereits in der vergangenen Spielzeit lernten wir in einer geſchloſſenen Vorſtellung das Drama von Hans Schwarz„Prinz von Preußen“ kennen, das nunmehr der Allgemeinheit zugänglich gemacht wurde. Hans Schwarz ſtellt in der Perſon dieſes ritterlichen Preußenprinzen einen Vorläufer jener deutſchen Jugend vor, die gebieteriſch an den Toren rüttelt, um einer neuen Zeit Einlaß zu ver⸗ ſchaffen. Dieſer Louis Ferdinand iſt Wegbereiter und Opfer zugleich. Hans Schwarz aber darf, ähn⸗ lich wie Ortner(nur auf einem anderen Gebiet), zu denen gerechnet werden, die den Weg zum neuen nationalen Drama mit Erfolg beſchreiten. Martin Baumanns Inſzentierung ſchob vor allem die heldiſchen Züge des Prinzen in den Vordergrund und beſchnitt mit Geſchick mancherlei Rankenwerk der Dichtung. Im Mittelpunkt der zahlreichen Mit⸗ wirkenden ſtand der Louis Ferdinand von Helmut Wittig, der ihn kraftvoll und männlich, ſoldatiſch ernſt, von echtem Feuer und tiefem Glauben erfüllt gab. Um ihn gab es ausgezeichnet geſehene Epi⸗ ſodenrollen, beſonders eindrucksvoll die Königin Luiſe von Ingeborg Holm, Ein Luſtſpiel von Leo Lenz:„Für Liebe geſperrt“. Eine harmloſe, aber gut gebaute An⸗ gelegenheit mit recht amüſantem Dialog, doch ziem⸗ lich fern allem Tatſächlichen. Sie erheiterte trotz⸗ dem, weil Heino Thiele als Spielleiter durch faſt allzu flottes Tempo zum Nachdenken wenig Zeit ließ und weil die zwei Hauptrollen ſo außerordent⸗ lich lebendig von Luiſe Mentges und Helmut Wittig gegeben wurden. Dr. W. Sch. Karl Friedrich Nebenius, einer der weit⸗ blickenden deutſchen Staatsmänner des vorbismarcki⸗ ſchen Deutſchlands, kam vor 150 Jahren in Rhodt bei Landau zur Welt. Nach dem Studium der Rechte trat er in den badiſchen Staatsdienſt ein und als Geh. Referendar arbeitete er die badiſche Verfaſſung von 1819 aus. Schon fünf Jahre vorher hatte er den Gedanken eines deutſchen Zollvereins in einer Denk⸗ ſchrift entwickelt in der Ueberzeugung der Notwen⸗ digkeit eines einigen und vereinten Deutſchlands. 1823 wurde er Vorſtand der Geſetzgebungskommiſ⸗ ſton, erhielt 1831 die Oberaufſicht über die höheren Lehranſtalten, wurde 1835 Oberhofrichter, dann Direktor im Miniſterium des Innern und 1838 Mi⸗ niſter des Innern, 1846 Präſident des Staatsrats. Die badiſche Revolution 1849 drängte ihn aus dem Amte. Zuletzt erblindet, iſt er 1857 in Karlsruhe ge⸗ ſtorben. Er iſt der geiſtige Vater der erſten deutſchen Staatseiſenbahn, von Man n⸗ heim nach Baſel, und hat bereits im Jahre 1832 dem Polytechnikum in Karlsruhe die Geſtaltung ge⸗ geben, oͤie für die Entwicklung des geſamten deutſchen techniſchen Hochſchulweſens vorbildlich wurde und die er in der Schrift„Ueber techniſche Lehranſtalten“ niedergelegt hat. Er ſchrieb ferner eine„Geſchichte der Pfalz“, ſeiner Heimat, und, neben manchem an⸗ deren, ein damals ſehr withtiges und weit verbreite⸗ tes Werk über den öffentlichen Kredit. Ausſtellung handwerklicher Volkskunſt in Heidelberg. Der Heidelberger Kunſtverein e. V. veranſtaltet mit weſentlicher Unterſtützung der Badi⸗ ſchen Handwerkskammer Karlsruhe eine Ausſtellung „Handwerk und Volkskunſt in Nord⸗ baden“, die in dieſen Tagen eröffnet wird. Mit dieſer Schau will man weiten Volksſchichten tüchtige, handwerkliche Wertarbeit näherbringen und auf die Schönheit bodenſtändig gewachſener Volkskunſt auf⸗ merkſam machen. Beim Beſchauer ſoll Verſtändnis geweckt werden für das Schaffen und Streben des Handwerkers, auch hofft man, dem Handwerk Auf⸗ träge zuzuführen, die es ſehr nötig braucht. Es han⸗ delt ſich ſomit um eine Veranſtaltung, die den brei⸗ teſten Volksſchichten dienen ſoll. Blumen Joſef Weinheber Ihr, die ihr tiefer ſteht als wir, der Erde näher, und ferner ihrer Qual, ihr habt das reine Leben. Ihr kehret wieder: Uns iſt Tod ein weher Abſchied für immer. Von Nur eine Raſt iſt Sterben euch. Und ſchöner heben ſich eure Blütenflügel in die zärtlichen Winde, und ihr unſterblicher Schmelz macht tief erbeben uns böſe Schatten. Euch macht die Nacht nicht bang, die unfrer vielen Sünde anklagend ſtummer Sprecher iſt. Ihr ſtillen Sterne ſchwebt, groß euch ſpiegelnd, durch die Morgengründe kindlichen Schauens. Dort iſt Geſchwiſterſchaft. Dort mögt ihr Scheuen gerne aufſchließen euch dem Tau, dem Sturm der Liebes⸗ bitten. Wir ſtehen ausgeſtoßen in der Ferne; Und wandeln, während eure Wurzeln, unverſchnitten bewahrt in Gottes Schoß, ſich brüderlicher bergen, und eure Andacht Gottes Stirn küßt, mitten in unſerem Abgrund. Nationaltheater Mannheim. Heute Mittwoch als 5. Abend der Werbewoche„Violetta“(La Tra⸗ viata) von Verdi zum erſtenmal in dieſer Spielzeit. Inſzenierung: Köhler⸗Helffrich. Muſikaliſche Lei⸗ tung: Karl Klauß. Die Oper wird mit Lautſprechern auf den Schillerplatz übertragen.— Morgen Don⸗ nerstag(6. Abend der Werbewoche) erſcheint in neuer Inſzenierung„Viel Lärm um nichts, Komödie von Shakeſpeare. Inſzenierung: Haus Carl Müller. Bühnenbild: Kalbfuß. Das Werk wird hier zum erſtenmal in der Uebertragung von Hans Rothe gegeben.— Die Oper bereitet für Sonntag, 29. September, die Neuinſzenierung von Carl Maria von Webers„Oberon“ vor. Muſikaliſche Leitung: Geueralmuſtkdirektor Wüſt. Inſzenſerung: Köhler⸗Helffrich. Bühnenbilöo: Hans Blanke. 3 2 1 900 Mittw! Alle V ſchutzdienſt Durchführ auftragten luftſchutzbr eine entſf Die Erfül des§S 9 d Die Luftſch aus den der Luftſck ergeben. Beſuch der vorbereitet ſchutzübung der Perſon beauftragte eines Betr den ihm u ren Volks; zu geben. 1 Oberbü⸗ laß der J furt Man Wiederkehr Angehörige Anglückten trag von 1 ausbezahlt Die Name Sandhauſe denbach a. 2, 11, R Fritz Rank Der tre großen Sa in Dankba Wenn 0 Ein Zu der Städtif pen von wagen eine ſich geſtern der Ecke J J 6 und J griffen, nac Polizei bee ten. Das die Feuer: vollziehen menprall n Luiſenring derart ſtar gungen am in Mitleid immerhin Abſchleppen wehr von wehr abgeſ muß ausg wagen dag etwas abbe fortſetzen.“ am Zuſam wagens, de wehrwa tet allerdin gehört zu h g Eine ſta räder hatte gefunden, anzutreten, heim, Hei Hockenheim ihrem Eint raden aus Karlsruher willkommer beſichtigung durch die V gehen, zum Koſtproben Die Fah ſtadt, wo d dortige Or Empfang überreicht zu vernachl A Oel r h 8 S ——— 1 3 Mittwoch, 25. September 1933 3. Seite Nummer 441 Mannheim, 25. September, Luftſchutzpflicht! Alle Volksgenoſſen, die künftig für den Luft⸗ ſchutzdienſt erfaßt werden, erhalten von den mit der Durchführung der zivilen Luftſchutzmaßnahmen be⸗ auftragten Dienſtſtellen(Luftſchutzleitung, Reichs⸗ luftſchutzbund, Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie) eine entſprechende Erfaſſungsverfügung zugeſtellt. Die Erfüllung der Luftſchutzpflicht kann auf Grund des§ 9 des Luftſchutzgeſetzes erzwungen werden. Die Luftſchutzpflicht umfaßt alle Tätigkeiten, die ſich aus den Anordnungen der mit der Durchführung der Luftſchutzmaßnahmen beauftragten Dienſtſtellen ergeben. Insbeſondere fallen darunter: Pünktlicher Beſuch der feſtgeſetzten Ausbildungsſtunden und der vorbereitenden Schulungskurſe, Teilnahme an Luft⸗ ſchutzübungen und Folgeleiſtung bei Zuſtellung aller der Perſonalerfaſſung dienenden Verfügungen der beauftragten Dienſtſtellen. Ebenſo iſt jeder Leiter eines Betriebs oder einer Organiſation verpflichtet, den ihm unterſtellten, vom zivilen Luftſchutz erfaß⸗ zen Volksgenoſſen die Möglichkeit zur Ausbildung zu geben Für die Opfer der Arbeit Oberbürgermeiſter Renninger hat aus An⸗ laß der Fertigſtellung der Reichsautobahn Frank⸗ furt Mannheim Heidelberg am Tage der zweiten Wiederkehr des Spatenſtichs des Führers an die Angehörigen der im Bezirk Mannheim tödlich ver⸗ Anglückten oder ſchwerverletzten Arbeiter einen Be⸗ trag von 1100 Mk. aus ſeinen perſönlichen Mitteln ausbezahlt und damit ſeine Anteilnahme bewieſen. Die Namen der fünf Toten ſind: Auguſt Maier, Sandhauſen, Kettengaſſe 3, Wilhelm Nikolai, Lau⸗ denbach a. d. Bergſtr., Heinrich Schmitt, Mannheim, H 2, 11, Richard Herrmann, Edingen, Hauptſtr. 11, Fritz Rank, Eppelheim, Hauptſtraße 28. Der treuen Arbeitskameraden, die im Dienſt der großen Sache ihr Leben ließen, ſei zu allen Zeiten in Dankbarkeit gedacht. Wenn der Feuerwehrabſchleppwagen abgeſchleppt werden muß Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Gerätewagen der Städtiſchen Berufsfeuerwehr, der zum Abſchlep⸗ pen von Fahrzeugen dient, und einem Laſtkraft⸗ wagen einer hieſigen Kohlengroßhandlung, ereignete ſich geſtern um die Mittagszeit kurz nach 12 Uhr an der Ecke J 7 K 7. Der Gerätewagen, der zwiſchen J 6 und J 7 fuhr, war gerade auf der Heimfahrt be⸗ griffen, nachdem die Feuerwehrleute einen von der Polizei beanſtandeten Kraftwagen ſichergeſtellt hat⸗ ten. Das Pech wollte es, daß ſich die Rückkehr in die Feuerwehrkaſerne unter anderen Umſtänden vollziehen ſollte als die Ausfahrt, denn der Zuſam⸗ menprall mit dem Kohlenlaſtkraftwagen, der vom Luiſenring in Richtung Breite Straße fuhr, war derart ſtark, daß abgeſehen von leichten Beſchädi⸗ gungen am Kotflügel auch die Vorderachſe ernſtlich in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Es trat alſo der immerhin nicht alltägliche Fall ein, daß ein zum Abſchleppen beſtimmter Gerätewagen der Feuer⸗ wehr von einem zweiten Spezialwagen der Feuer⸗ wehr abgeſchleppt werden mußte. Die Vorderachſe muß ausgewechſelt werden. Der Kohlenlaſtkraft⸗ wagen dagegen, der ebenfalls an den Kotflügeln etwas abbekam, konnte, ſonſt unverſehrt, ſeine Fahrt fortſetzen. Soviel bis jetzt feſtſteht, trifft die Schuld am Zuſammenſtoß den Lenker des Kohlenlaſtkraſt⸗ wagens, der das Vorfahrtsrecht des Feuer⸗ wehrwagens nicht beachtet hat. Er behaup⸗ tet allerdings, das Läuteſignal der Feuerwehr nicht gehört zu haben. Pfalzfahrt des DDA Eine ſtattliche Wagenfolge und zahlreiche Kraft⸗ räder hatten ſich in der Prinz⸗Wilhelm⸗Straße ein⸗ gefunden, um gemeinſam die Pfalzfahrt des DDA anzutreten, der ein Treffen der Ortsgruppen Mann⸗ heim, Heidelberg, Karlsruhe, Schwetzingen und Hockenheim in Maikammer verabredet hatte. Bei ihrem Eintreffen in Maikammer wurden die Kame⸗ raden aus den einzelnen Ortsgruppen durch den Karlsruher Ortsgruppenführer Dr. Stahl herzlich willkommen geheißen. Eine gemeinſame Kellerei⸗ beſichtigung des Weingutes A. Spieß und ein Gang durch die Weinberge ließ die Zeit wie im Fluge ver⸗ gehen, zumal bei der Kellereibeſichtigung auch noch Koſtproben edlen Pfälzer Weins gereicht wurden. Die Fahrt ging nun entlang oer Hardt nach Neu⸗ ſtadt, wo den 250 Teilnehmern der Pfalzfahrt die dortige Ortsgruppe des DDA einen herzlichen Empfang bereitete, bei dem die Damen Blumen überreicht bekamen. Um auch das Sportliche nicht zu vernachläſſigen, wurde auf dem Winzinger⸗Platz Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Für das Winterhilfswerk 1935/36 werden, wie im Vorjahr, Monatstürplaketten herausgegeben. Für den Erwerb dieſer Monatstürplaketten hat der Reichs⸗ beauftragte für das Winterhilfswerk, Hilgenfeldt, im Einverſtändnis mit dem Herrn Reichs⸗ und preu⸗ ßiſchen Miniſter des Innern und dem Herrn Reichs⸗ finanzminiſter folgende Richtlinien erlaſſen: Anſpruch auf Aushändigung der Plakette haben: 1. a) Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die während der ſechsmonatigen Dauer des WW 1935/36 (1. Oktober 1935 bis 31. März 1936) ein Opfer von 10 v. H. ihrer Lohnſteuer an das WSW leiſten. b) Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die wegen ihres geringen Einkommens zur Einkommenſteuer nicht herangezogen werden, gegen ein Opfer von monatlich 0,25 Mark. e) Feſtbeſoldete, die neben ihrer Lohnſteuer⸗ leiſtung noch zur Einkommenſteuer veranlagt wer⸗ den, wenn ſie neben ihrer monatlichen Spende in Höhe von 10 v. H. ihrer Lohnſteuer ein monatliches Opfer in Höhe von 3 v. H. ihres für das Jahr 1934 veranlagten Einkommenſteuerbetrages an das WSW entrichten, ſoweit die Steuerſchuld nicht durch Lohn⸗ abzug getilgt iſt. Dieſe 3 v. H. werden alſo lediglich von der Einkommenſteuer⸗Reſtſchuld errechnet. 2. a) Gewerbetreibende und Angehbrige der freien Berufe, ſowie ſonſtige Einkommensbezie⸗ her, die zur Einkommenſteuer veranlagt werden, ſoweit ſie monatlich ein Opfer in Höhe von 3 v. H. des für das Jahr 1934 veranlagten Einkommen⸗ ſteuerbetrages an das WH W entrichten. b) Inhaber von offenen Handelsgeſell⸗ ſchaften und Kommanditgeſellſchaften, wenn ſie Wer bekommt die Monatskürplakette? Die Beſtimmungen für das Winterhilfswerk 1933-36 monatlich 3 v. H. des für das Jahr 1934 veranlagten Einkommenſteuevbetrages an das WHW entrichten. e) Gewerbetreibende und Angehörige freier Be⸗ rufe, ſowie ſonſtige Einkommensbezieher, die nicht zur Einkommenſteuer veranlagt werden, wenn ſie einen Mindeſtbetrag von monatlich 1 Mark während der Dauer des Winterhilfswerks opfern. 3. Kapitalgeſellſchaften(namentlich Ak⸗ tiengeſellſchaften und G. m. b..), wenn ſie wäh⸗ rend der ſechsmonatigen Dauer des WSW ͤ(vom 1. Oktober 1935 bis 31. März 1936) ein Opfer in Höhe von insgeſamt 20 v. H. der ihnen auferlegten Vor⸗ auszahlungen auf die Körperſchaftsſteuer bringen. Falls im vorhergehenden Geſchäftsjahr ein entſpre⸗ chendes Einkommen nicht erzielt wurde und Vor⸗ auszahlungen auf die Körperſchaftsſteuer nicht feſt⸗ geſetzt ſind, erhalten ſie die Plakette, wenn ſie für die ſechsmonatige Dauer des WHW insgeſamt vom Tauſend des Reinvermögens vom letzten Bi⸗ lanzſtichtag opfern. weder Reinvermögen be⸗ ſitzt, noch Vorauszahlungen auf die Körperſchafts⸗ ſteuer lejſten muß, hat ſich, um die Plakette zu be⸗ kommen, mit einem ſeiner Leiſtungsfähigkeit ent⸗ ſprechenden Betrag zu beteiligen, mindeſtens aber monatlich 1 Mk. an das WHW ezu opfern. Die obigen Richtlinien enthalten lediglich Mindeſtſätze zum Erwerb der WHW⸗Plakette. Es wird jedoch die beſtimmte Erwartung ausgeſprochen, daß das von den Einzelperſonen und Firmen zu bringende Opfer in einem angemeſſenen Verhältnis zur tatſächlichen Leiſtungsfähigkeit ſteht. Das gebührenfreie Abbuchungsverfahren, die Eintopf, Pfund und Reichsſtraßen⸗ ſammlungen bleiben von dieſer Regelung un⸗ berührt. Wer In den nächſten Tagen beginnt der vom Reichs⸗ ſtand des Deutſchen Handwerks vorbereitete Auf⸗ klärungs⸗, Propaganda⸗ und Werbefeldzug für die pünktliche Bezahlung der Handwerkerrechnungen, für Abbau der Borgwirtſchaft und für Hebu n g der Schuldnermoral. Der friedliche Feldzug ſoll zunächſt den Handwerkern Gelegenheit geben, in einer einheitlichen Aktion, ohne Verärgerung ihrer Kunden, ihre fälligen Forderungen einzuziehen, mit dem erhaltenen Gelde ihre eigenen Schulden zu be⸗ zahlen und mit dem Reſt die Weihnachtsumſätze zu finanzieren, alſo Werkſtoſfe und Waren einzukaufen ſowie nach Möglichkeit neue Geſellen einzuſtellen. Nach Einziehung der fälligen Forderungen ſoll dann aber auch die für das Handwerk verhängnisvolle Borgwirtſchaft abgebaut werden, denn der Han d⸗ werker iſt— ebenſo wie der Einzelhändler kein Bankier, ſondern er braucht ſein erar⸗ beitetes Geld für die Erhaltung ſeines Betriebes. Er braucht es beſonders jetzt, um ö ſeine Vorbereitungen für Weihnachten frühzeitig treffen zu können. Nach den vom Reichsſtand des Deutſchen Handwerks feſtgelegten Richtlinien müſſen die Handwerker zwiſchen dem 25. und 28. September im ganzen Reiche ihre fälligen Rechnungen und Mahnungen verſenden. Sie bekommen Klebezettel, die der Reichsſtand in einer Millionenauflage drucken läßt, mit dem Motto: „Beſten Dank für pünktliche Zahlung!“, die auf die Rechnungen oder Mahnungen aufgeklebt werden. Damit wird dem Handwerker der Begleitbrief er⸗ ſpart. Entſcheidend bei dieſer Aktion, die infolge des vorbildlichen Takts, mit der ſie ausgeführt wird, für alle Beteiligten von gutem Nutzen ſein kann, iſt allerdings, daß alle Handwerker die Gelegenheit ergreifen, ihre Außenſtände in Ordnung zu bringen. Sie werden ja ſchließlich von ihrer Berufsvertretung im neuen Staat geſchützt, wenn ſie die fälligen Rech⸗ nungen verſenden, wenn ſie darüber hinaus durch perſönliche Beſuche und andere geeignete Schritte alles unternehmen, um die Forderungen einzuziehen. Daß hierbei die notwendige Rückſicht auf arme Volksgenoſſen, insbeſondere auf not⸗ Mannheimer Ortsgruppe verantwortlich zeichnete. Man mußte ſchon ein guter Fahrer ſein, wenn man zwiſchen den aufgeſtellten Pfählen ſtraſpunktfrei hin⸗ durchkommen wollte, und man mußte auch gut zie⸗ len können, um die angebrachten Ballone abzu⸗ ſchießen. In der Haardter Winzergenoſſenſchaft traf man ſich anſchließend zum gemeinſamen Mittageſſen, bei dem Dr. Stahl in einer Anſprache die Kameradſchaft der motoriſierten Verbände hervorhob und auffor⸗ derte, der Pflege des Kraftfahrſports beſonderes Krieg dem Bump beim Handwerk! Eine freundliche aber ernſte Mahnung an alle Vorger leidende Familienväter, genommen werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Daß andererſeits etwas Grund⸗ ſätzliches geſchehen mußte, um den Handwerker von ſeinem nichtgewollten Daſein als„Bankier“ ſei⸗ ner Kundſchaft zu befreien, wird ſelbſt der eifrigſte Borger nicht beſtreiten können. Zwar gibt es keine Statiſtik, die die Höhe der Außenſtände bei den ein⸗ zelnen Handwerkergruppen nennt, ihr Ausmaß muß indeſſen gewaltig ſein, denn der Volksglaube ver⸗ bindet nun einmal mit dem Wort„Handwerk hat einen goldenen Boden“ auch die Vorſtellung des gol⸗ denen Herzens beim Schloſſer oder Maler ſowie den Glauben, der goldene Boden und das aus dem glei⸗ chen Metall b⸗ſtehern de Herz müßten notweslig als dritten Partner die goldene Kaſſe beſitzen. Daß dies ſchweplich der Fall ſein kann, beweiſt der freund⸗ liche Felozug der Berufsorganiſation. Man kann die Höhe der geborgten Leiſtungen des Handwerks ungefähr an dem Umfang ermeſſen, den die Außenſtände 1934 im Einzelhandel erreicht hatten: ſie betrugen in Prozenten des Jah⸗ resumſatzes bei Textilwaren 4 v.., bei Nähmaſchi⸗ nen ſogar 24 v.., ſelbſt bei Photoartikeln 69 v..; für 1933 bei Schuhen(1) 14,5 v.., bei Glas und Porzellan 3,7 v.., bei Haus⸗ und Küchengeräten, die vielleicht den beſten Anhalt für die Verhältniſſe im benachbarten Handwerk geben, 10 v. H. bei Eiſen⸗ waren, Oefen und Herden 22 v.., bei Uhren 3,1 v. H. Da Hausfrau und Hausvater im allgemeinen doch eine gewiſſe Scheu empfinden werden, die ge⸗ kauften Waren im offenen Ladengeſchäft des Einzel⸗ handels„anſchreiben“ zu laſſen, dieſe Angſt vor den Augen der Nachbarin aber in der Werkſtatt des Handwerkers— oder in der eigenen Wohnung des Beſtellers— wegfällt, dürften die Außenſtände des Handwerks eher noch weſentlich höher ſein als beim Einzelhandel. Wenn die Be⸗ rufsorganiſation des Handwerkers alſo mit ihrem Aufklärungsfeldzug dem Kunden zu verſtehen geben will, daß er in Zukunft nicht mehr dem ſchwachen einzelnen, ſondern der geſchloſſenen Gemeinſchaft gegenüberſteht, dann kann niemand hieran Anſtoß nehmen, am wenigſten der Borger ſelbſt. 7. DTV ã AVpGGyGG0 ã ↄ VꝓVJVJVꝓVVVVVVGTdGdGPvGw(ỹꝗi,ꝶ Amme eine Geſchicklichkeitsprüfung durchgeführt, für die die] Augenmerk zuzuwenden, weil darin ein Stück Volks⸗ erziehung liege. Durch gegenſeitige Beſuche der einzelnen Ortsgruppen könne eine Vertiefung der Arbeit erfolgen, wenn hierbei der ſportliche Charak⸗ ter eine ſtärkere Betonung erfahre. Gerade die DDaAC⸗Ortsgruppen Mannheim und Karlsruhe hät⸗ ten bei der zurückliegenden Geſchicklichkeitsprüfung ihr Können bewieſen. Dieſer Sportgeiſt müſſe erſt recht unter den jungen Mitgliedern gepflegt werden. Den ſtellvertr Ortsgruppenführer der Ortsgruppe Mannheim, NSgick⸗Oberſturmführer Dr. Brun n, Am ist Dir dankbar wenn Du auch den Anzeigenteil von Anfang bis zu Ende studierst. f ehegwee nahm nach einer im ähnlichen Sinne gehaltenen An⸗ ſprache die Preisverteilung vor: Wagen: Engeſſer⸗ Karlsruhe, Müller⸗Karlsruhe, Beetz⸗ Mannheim, Vollmer⸗Karlsruhe, Herr⸗Karlsruhe, Fiſcher⸗Karls⸗ ruhe, Steinmann⸗Karlsruhe, Eckerth⸗Karlsruhe, Dr. Hemmann⸗Neuſtadt; Trauth⸗Mannheim, Sa tt i g⸗ Mannheim. Krafträder: Knapp Mannheim; Piſter⸗Mannheim, Nitſchke⸗Karlsruhe, Pfeffer ⸗ korn⸗Mannheim, Trauth⸗Mannheim. Den Da⸗ menpreis erhielt Frl. Hartmann⸗Mannheim. Ein kameradſchaftliches Beiſammenſein gab der Veranſtaltung einen ſchönen Abſchluß. Weltſchießen der S Um den Ehrenpreis der Stadt Mannheim Auf den Schießſtänden der Mannheimer Schützen⸗ geſellſchaft 1744 Mannheim⸗Feudenheim wird am Samstag, den 28., und Sonntag, den 29. September, das Kleinkaliber⸗Schießen der tandarte R 250 durchgeführt, und zwar von den Stürmen 11 und 12/R 250(Halteſtelle der Straßenbahn Neckar⸗ platt, Linie 4 und 16). 5 Gemäß den Bedingungen iſt das Preisſchießen offen für die geſamte SA, SS, NS und Flieger⸗ ſtürme des Standorts. Für das Einzel⸗Preisſchießen wertvolle Preiſe zur Verfügung, u. a. der Ehren⸗ preis der Stadt Mannheim. Geſchoſſen wird: 3 Schuß liegend freihändig(25 Pfg. einſchl. Munition); von 32 Ringen an ſofort ein Stechſchuß. Bei Stechſchuß⸗Gleichheit entſcheidet das Los. Für das Mannſchaftsſchießen iſt jedem Sturm der obengenannten Einheiten freigeſtellt, eine oder auch mehrere Fünfer⸗Mannſchaften zu ſtellen. Jeder Mann ſchießt in drei verſchiedenen freihändi⸗ gen Anſchlagsarten: liegend, knieend und ſtehend je fünf Schuß— 15 Schuß(Einſatz je Mannſchaft drei Mark einſchließlich Munition). Die SA⸗Männer der beſten Mannſchaft werden mit goldenen, die der zweiten mit ſilbernen, und die der dritten mit bronzenen Medaillen aus⸗ gezeichnet. Jede Mannſchaft erhält ein künſtleriſch wertvolles Diplom. Geſchoſſen wird nur auf Zwölfer⸗Ring⸗Scheibe. Geſchoſſen wird am 28. Sep⸗ tember von 15 bis 18.30 Uhr und am 29. September von 8 bis 17.30 Uhr. Sämtliche Uebungen dürfen nur in Uniform geſchoſſen werden. Von 17.80 Uhr an findet auch ein Preiskegeln ſtatt. Um 19 Uhr beginnt die Preisverteilung, an die ſich ein gemüt⸗ liches Beiſammenſein unter Mitwirkung der Stan⸗ dartenkapelle R 250 ſchließt. S AS ſtehen ſchöne und e Mannheimer Berufsfeuerwehr leiſtet Löſch⸗ hilfe. In der vergangenen Nacht um 12 Uhr wurde die Mannheimer Berufsfeuerwehr nach Lampert⸗ heim gerufen, wo in einer Möbelfabrik ein ſchweres Schadenfeuer ausgebrochen war, das nicht nur die Möbelfabrik vollſtändig zerſtörte, ſondern auch noch zwei Scheunen und ein Bauernhaus einäſcherte. Erſt um vier Uhr kam der Löſchzug wieder nach Mann⸗ heim zurück. Ausführlicher Bericht in der„Süd⸗ weſtdeutſchen Umſchau“, d Die Ein olung der Standarte„Rhein⸗Neckor“, die der Führer auf dem Parteitag der Freiheit ge⸗ weiht hatte, war ein Ereignis für ganz Mannheim. Mit beſonderer Anteilnahme wird man daher die wichtigſten Vorgänge des denkwürdigen Abends nöch einmal im Film ſehen wollen. Ufa hat durch ihren tüchtigen Kameramann Rottenwallner wohl⸗ gelungene Aufnahmen machen laſſen, die ſeit geſtern im„Univerſum“ gezeigt werden, das mit der Fahne des Reichs und der Bewegung geſchmückt iſt. Der Film, der der Mannheimer SA gewidmet iſt, zeigt zuerſt ein paar Ausſchnitte von der Einweihung des Schlageterhauſes, wo nun die Standarte neben der Blutfahne ihren Ehrenplatz hat. Dann erleben wir noch einmal den unvergeßlichen Augenblick, wie ſie aus dem Bahuhofportal herausgebracht und von dem Führer der Gruppe Kurpfalz v. Luyken dem Standartenführer Hanſel übergeben wird. Dann begleiten wir die Formationen zum Schlageterhaus, wo der Vorbeimarſch abgenommen wird. Ein Film aus dem lebendigen Zeitgeſchehen in unſerer Stadt, der Dank verdient. 8 a 25jähriges Arbeitsjubiläum. Herr Georg Cußler, Geſchäftsführer der Firma F. H. Eſch, Kaiſerring 42, feiert heute ſein 25jähriges Arbeits⸗ jubiläum. *. Sonntag⸗Rückfahrkarten zum Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſchen Weinfeſt. Aus Anlaß des Weinfeſtes in Mannheim geben die Bahnhöfe im Umkreis von 75 Km. um Mannheim über die Feſt⸗Sonntage ſo⸗ wie vom Mittwoch, dem 2. Oktober 12 Uhr bis Don⸗ nerstag, 3. Oktober, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) Sonntag⸗Rückfahrkarten nach Mannheim aus. * Ruderregatta in Sandhofen. Zum Abſchluß der Waſſerſportſaiſon führte der hieſige Waſſerſport⸗ verein eine Vereins⸗Regatta vor ſeinem Bootshaus auf dem Altrhein durch. Die zahlreich geſtarteten Boote brachten in allen Klaſſen hervorragenden Kampfſport. Beſter Fahrer war Emil Wandrey, der Schlagmann des Zehnerkanadiers, der allein vier Vereinsmeiſterſchaften einheimſen konnte. Die be⸗ geiſterten Zuſchauer waren von dem gebotenen Sport ſehr befriedigt. In den Abendſtunden ver⸗ ſammelten ſich die Mitglieder im Vereinsheim zum „Goldenen Hirſch“ wo eine Siegerehrung ſtattfand. 4. Seite/ Nummer 441 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 25. September 1935 Heumlaschtæs — Der Landwirt Luca Dezſi, der in der Nähe von Debreczen(Ungarn) einen Hof hatte, entſchloß ſich eines Tages, ſich von einer Kuh zu trennen. Dieſe Kuh war zwar ein Prachtexemplar, aber ſie hatte ihm ſchon viele Scherereien dadurch bereitet, daß ſie jeden biß, der in ihre Nähe kam. Er gab da⸗ her dem Gütler Bari den Auftrag, die Kuh bei der nächſten Gelegenheit in die Stadt auf den Vieh⸗ markt mitzunehmen und ſie dort zu verkaufen. Für ſeine Mühewaltung ſollte der Kleinbauer Bari 20 Mark bekommen, die er ſich gleich von dem Erlös abziehen konnte. Der Transport der Kuh in die nahegelegene Stadt erwies ſich jedoch als äußerſt ſchwierig und gefährlich. So etwas von ſtörriſchem Rinödvieh hatte der Bauer noch in ſeinem ganzen Leben nicht geſehen! Da halfen ſelbſt Prügel und Schläge beinahe nichts. Durch ſie wurde die Kuh eher noch auſſäſſiger und gereizter. Der Mann über⸗ legte hin und her, was da am beſten zu tun ſei. End⸗ lich hatte er eine glänzende Idee— oder wenig⸗ ſtens glaubte er, eine glänzende Idee zu haben. Er Itef in die nächſte Gaſtwirtſchaft, und erſtand dort für einen Teil des zukünftigen Verdienſtes Wein und Aquavit. Beides gab er der Kuh zu ſaufen, in der Hoffnung, daß das Tier durch dieſen reichlichen Genuß von Alkohol betäubt werden würde und ſich dann williger führen ließe. Zu ſeinem Schrecken mußte der Kleinbauer jedoch ſchon recht bald die Erfahrung machen, daß er ſich in ſeiner Erwartung getäuſcht haben ſollte. Statt ruhiger zu werden, wurde die Kuh immer noch rabiater und ging ſchließ⸗ lich ſogar zum Angriff über. Ein energiſcher Stoß mit ihren Hörnern, und der unglückliche Bari lag im Straßengraben. Seine Verletzungen waren ſo ſchwer, daß er ins Krankenhaus befördert werden mußte, wo er 5 Wochen lang auf dem Krankenlager verbringen mußte. Dieſer Tage fand nun vor dem Gericht von Debreczen auch noch eine Verhandlung gegen den Gütler Bari ſtatt. Die betrunkene Kuh hatte ſich nämlich nicht damit begnügt, den Mann in den Straßengraben zu befördern, ſondern war dar⸗ aufhin noch wie beſeſſen in der Ortſchaft herumge⸗ raſt und hatte dort großen Schaden angerichtet. So⸗ gar die Eingangstür zu der kleinen Dorfkirche hatte ſie eingeſtoßen und im Innern des Gottes⸗ hauſes alles demoliert, was ihr vor die Hörner kam. Für all dieſen angerichteten Schaden ſollte nun zum Ueberfluß noch der Kleinbauer haftbar gemacht wer⸗ den, denn der eigentliche Beſitzer der gefährlichen Kuh hatte in der Zwiſchenzeit das Zeitliche geſeg⸗ net. Tatſächlich iſt der Kleinbauer vom Gericht zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden. * — Wie aus Boulogne gemeldet wird, find an drei verſchiedenen Stellen an der Küſte von Pas de Calais Wrackſtücke von einem Flugzeug angeſchwemmt worden. In Sainte Cecile, ſechs Kilometer von Le Touquet, fand ſich ein Teil des Rumpfes, der den Buchſtaben„F“ und eine Metallplatte mit den Kenn⸗ zeichen„Ca 36, 6, 100//35(E)“ trug. Ferner findet ſich auf dem Rumpfteil eine Inſchrift:„B July 1g, 103% In Wimereux, nördlich von Boulogne, wurde ein Teil einer Tragfläche aus den Wellen gezogen, die ebenfalls die Buchſtaben„B“ aufweiſt, dagegen aber ein anderes Datum, nämlich„June 16, 1935“, daneben iſt die Nummer„600, 161/R C“ verzeichnet. Endlich konnte in Hardelot, ſüdlich von Boulogne, ein zweites Tragflächenbruchſtück geborgen werden, das die Buchſtaben„FX N“ und das Datum „Auguſt 2, 1935“ trägt. Es beſteht kein Zweifel, daß dieſe Wracktrümmer die letzten Zeugen einer Flie⸗ gertragödie darſtellen, die durch die Tatſache beſon⸗ ders geheimnisvoll wird, daß bisher kein Flugzeug als vermißt gemeldet wird. Es dürfte jedoch den Behörden nicht ſchwer fallen, aus den Zeichen und Ziffern den Eigentümer der verunglückten Maſchine feſtzuſtellen. Der Buchſtabe„F“ weiſt darauf hin, daß es ſich um ein franzöſiſches oder zumindeſt in Frankreich regiſtriertes Flugzeug handelt. ie hagen lla en&ollegen zu Malie Im Belgrad wurde der frühere Außenminiſter und Miniſterpräſident Marinkowitſch zur letzten Ruhe beſtattet. Den Sarg trugen amtierende jugoflawiſche Miniſter. (Weltbild,.) Nexlenglscllexei ax Jæutschbancl Ein noch unbekannter Erwerbszweig— Die deutsche Perle der japanischen überlegen Wenn man von echten Perlen ſpricht, denkt man un⸗ willkürlich an die Geſtade der fernen Südſee, des Perſiſchen Golfes oder der japaniſchen Meere, wo dunkelhäutige Eingeborene die Perlenfiſcherei als lohnenden Erwerbszweig betreiben. In äußerſt mangelhafter Ausrüſtung taucht man dort in für uns Europäer unvorſtellbar große Tiefen, um die Perl⸗ muſchel von den Sandbänken loszulöſen und ihres koſtbaren Inhalts zu berauben. Echte Perlen, ein vielbegehrter Schmuck des ſchönen Geſchlechts, ſtam⸗ men jedoch, was nur wenigen bekannt iſt, nicht im⸗ mer aus dem Fernen Oſten, ſondern vielfach auch aus den Gewäſfern unſerer deutſchem Heimat. Schon im Jahre 1437 wurden in Bayern, wie urkundlich nachgewieſen iſt, in dem aus dem Bayeriſchen Wald kommenden Regen Perlmuſcheln gefunden. Zur ſelben Zeit erklärten die Herzöge Ernſt und Albrecht III. die Perlenfiſcherei für ein landesherrliches Privileg. Jedoch erſt vom Ende des 16. Jahrhunderts an wurde die Ausbeutung der Perlmuſcheln enthaltenden Heimatgewäſſer in größe⸗ rem Umfange aufgenommen. Beſonders reiche Perlmuſchel⸗Vorkommen beſtan⸗ den im 17. und 18. Jahrhundert in den Gewäſſern der Lüneburger Heide, die jedoch infolge eines pückſichtsloſen Raubbaues bald vollkommen er⸗ ſchöpft waren. Während noch in der erſten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in Deutſchland reiche Erträgniſſe an Perlmuſcheln zu verzeichnen waren, nahm die Ausbeutung in den ſiebziger Jahren in⸗ folge des damaligen Aufſchwunges der Perlmutter⸗ Industrie einen derartigen Umfang an, daß die Perlmuſchel in den einheimiſchen Gewäſſern über⸗ haupt auszuſterben oͤrohte. Erfreulicherweiſe hat ſie ſich jedoch in den letzten Jahrzehnten von dieſem rückſichtsloſen Raubbau wie⸗ der etwas erholt, ſo daß wieder an eine rgelmäßige Ausbeute und planmäßige Erweiterung der Perl⸗ muſchelzucht durch ſtaatliche Förderungsmaßnahmen gedacht werden kann. Man findet Perlmuſcheln heute noch in Hunderten von Bächen im Oden⸗ und Weſter⸗ wald, Speſſart, Hunsrück, dem Rieſengebirge, der Eifel, Lauſitz, Vogtländiſchen Schweiz, Bayeriſchen Wald und Fichtelgebirge, wo Kalkarmut herrſcht. Vorbedingung für das Gedeihen von Perlmuſcheln iſt das Vorhandenſein von Forellen, Ellritzen und anderen Fiſchen, da die jungen Larven der Muſcheln in den Fiſchkiemen aufwachſen. Außerdem fordert die Süßwaſſer⸗Perlmuſchel einen reichen Pflanzen⸗ beſtand, der ihr Ernährungsmöglichkeiten bietet. Auch in den Bächen unſerer Heimat gibt es an ge⸗ wiſſen Stellen Muſchelbänke, wo die koſtbaven Schal⸗ tiere manchmal zu Dutzenden nebeneinander ſitzen. Alle zehn bis zwölf Jahre erfolgt dite Durch⸗ ſuchung der Gewäſſer nach Muſcheln, wobei jedesmal ein anderer Bach vorgenommen wird. Im Oden⸗ wald betreibt man die Ausbeute der Gewäſſer ſogar heute noch nach einer aus dem Jahre 1888 ſtam⸗ menden Perlenfiſcherei⸗Verordnung. Das Abfiſchen der Bäche erfolgt meiſt nach einem beſtimmten Plan vom Mündungsgebiet aufwärts. Die Muſcheln wer⸗ den hierbei in Körben geſammelt und dann mit Hilfe einer eigens für dieſen Zweck konſtruierten Spezialzange auf ihren Inhalt unterſucht. Manch⸗ mal muß man über tauſend Muſcheln öffnen, bis man eine einigermaßen anſehnliche Perle findet. Dieſe ſitzen meiſt mehr oder minder feſt am Hinter⸗ rand der Muſchel, von wo ſie mit einer Pinzette losgelöſt werden. Sorgfältig iſt bei dieſer Prozedur darauf zu achten, daß die Schließmuskeln der empfindlichen Tiere nicht verletzt werden, weshalb der Schalenrand nicht mehr als einen Zentimeter weit geöffnet werden darf. Nach der Unterſuchung werden die Muſcheln wieder in ihr Lebenselement, das Waſſer, eingeſetzt, während ſie früher einfach weggeworfen wurden. Dieſer uns heute unverſtänd⸗ lichen Handlungsweise iſt vor allem der Rückgang der Muſchelbeſtände in der zweiten Häfte des vori⸗ gen Jahrhunderts zuzuſchreiben. Es handelt ſich ſomit bei den deutſchen Perlen um auf natürliche Weiſe entſtandene Zufallspro⸗ dukte, während bei den bekannten japaniſchen Zucht⸗ perlen die Bildung des koſtbaren Fremdkörpers in der Muſchel durch eine gewaltſamen Eingriff von Menſchenhand hervorgerufen wird. Auf der kürz⸗ lichen Internationalen Juweliertagung in Berlin wurde feſtgeſtellt, daß derartige künſtlich gezüchteten Perlen keinesfalls als„echte Perlen“ betrachtet wer⸗ den können. Man erkennt dies ſchon aus den Preis. unterſchieden zwiſchen oͤen beiden Perlenarten. Wäh⸗ rend die deutſche Perle auf den Juwelenmärkten Preiſe bis zu hundert Mark und darüber für be⸗ ſonders ſchöne Exemplare erzielt, bringt es das ja⸗ paniſche Zuchtprodukt vielfach auf nicht mehr als 10 bis 20 Mark. Perlmuſcheln können ein Alter bis zu hundert Jahren erreichen, das man wie bei den Bäumen an den ſogenannten Jahresringen erkennt. In ihrer Jugendzeit wachſen die Muſcheln jährlich etwa um einen Millimeter, ſpäter jedoch etwas we⸗ niger. Als Gewichtseinheit gilt für die Perle das Edelſteinkarat— 0,2058 Gramm. Auf allen Juwe⸗ lenmärkten iſt die deutſche Perle infolge ihrer Schön⸗ heit und Reinheit hoch geſchätzt. Ebenſo wie die Fiſcherei hat leider auch die Perl⸗ muſchelzucht in der Technik eine unüberwindliche Gegnerſchaft. Flußregulierungen und Stauanlagen beeinträchtigen ebenſo wie die Verunreinigung der Bäche durch Abwäſſer das Gedeihen der Perlmuſchel und vertreiben ſie von ihren Wohnplätzen. Am reich⸗ ſten an Perlmuſcheln iſt heute noch Bayern, das in nahezu zweihundert Gewäſſern Anſiedlungen der koſtbaren Schalentiere beſitzt. Man Harf daher hof⸗ fen, daß es der verſtändnisvollen Zuſammenarbeit aller zuſtändigen Stellen gelingt, Deutſchland die Perlmuſchel zu erhalten und damit einen Erwerbs⸗ zweig vor dem Untergang zu retten, der an unver⸗ fälſchter Naturromantik höchſtens noch mit dem led⸗ der ſchon nahezu ausgeſtorbenen Gewerbe der Flö⸗ ßer oder Kohlenbrenner zu vergleichen iſt. — Die Amerikaner ſind am Werk, die größten Statuen, die jemals großen Männern der Welt⸗ geſchichte geſetzt worden ſind, zu errichten. Seit acht Jahren arbeiten im Berglande von Süd⸗Dakota Scharen von Werkleuten, um aus einem Felsberge die Bilöͤſäulen von vier Präſidenten der Vereinigten Staaten herauszumeißeln. Vier Männer, die einſt das ſtaatsoberhauptliche Amt ruhmwoll verſehen ha⸗ ben, ſind dieſer hohen Ehre gewürdigt worden: Ge⸗ orge Washington, der Begründer der Unabhängig⸗ keit und erſter Präſident des neuen Bundesſtaats von 1789 bis 1797; Thomas Jefferſon, dritter Präſi⸗ dent, 1801 bis 1809, der„Vater der amerikaniſchen Demokratie“; Abraham Lincoln, 1861 bis 1865, der Sklavenbefreier und Retter der bundesſtaatlichen Einheit; endlich Theodore Rooſevelt, 1902 bis 1909, der Herold des nordamerikaniſchen Imperialismus, Erwerber des Panama⸗Iſthmus und Vollender des Panama⸗Kanals. Ueber den Stand der Arbeiten auf dem gewaltigen Bilöhauer⸗Werkplatze wird neu⸗ erdings berichtet: Das Profil Washingtons iſt ſo weit gediehen, daß es ſich deutlich von der Felswand aß⸗ hebt. Einige Steinmetzen ſind dabei, die Rockfalten auszumeißeln. Daneben entdeckt man das ſchon zem lich hervortretende Geſicht Jefferſons: Augen, Naſe und Mund ſind fertig, während die anderen Geſichtss züge noch unklar ſind. Eine Automobilſtraße führt bis zum Fuße des Felsberges. So gibt es ſtets eine Menge Neugierige, die das emſige Schaffen der in Hängekörben ſtehenden Steinmetzen beobachten. Die Amerikaner hoffen, daß die vier Statuen nach ihrer Vollendung nicht nur als größte der Welt, vielmehr als überragende Meiſterwerke der Bildhauerkunſt dereinſt geſchätzt werden. In der Tat iſt das in der Ausführung begriffene Vorhaben nach ſeinen räum⸗ lichen Maßen das gewaltigſte ſeit jenen fernen Zei⸗ ten, da die gigantiſchen Standbilder Altägyptens er⸗ richtet wurden. Idee und Anlage ſind übrigens be⸗ wußt von den alten Aegyptern entlehnt. Ob das Ge⸗ ſamtwerk nach ſeiner Fertigſtellung die hochgeſpann⸗ ten Erwartungen der Amerikaner rechtfertigen wird, kann erſt nach langen Jahren, vielleicht Jahrzehnten, offenbar werden. i b 5 2 ROMAN VON ALFRED MELLE R „Na, und—?“ fragte die Poldi, und ihr Inter⸗ eſſe ſtieg noch mehr. „Na, und—? Gar nix is! Wenigſtens tun s ſo, als ob gar nix wär'. Sonſt wärn ſ' ja wahrſcheinlich net geſchieden, Tſchapperl, net? Uebrigens: Ich kann mich ja net in den Zimmern verſtecken. Na, alſo!“ Der Fritz räuſperte ſich wieder. Aber diesmal war es wirklich der Ober. Er zeigte ſich äußerſt indigniert, der Herr Preisler: Draußen auf der Terraſſe waren bereits Gäſte! Der Vierer⸗ und der Elfer⸗Tiſch! Auch die Frau Hofrat Möbius ſei bereits im Anmarſch. Die Frieda und die Poldi rannten ſchnn * Zwiſchen zwei und drei ſchläft das Hotel, ſcheint wenigſtens zu ſchlafen. Die Terraſſe iſt ausgeſtor⸗ ben, der Speiſeſaal leer, die Geſellſchaftsräume ver⸗ ödet. Der roſige Mr. Huxley, Eſg., ſitzt einſam und daher ſehr glücklich im Leſezimmer, ſtudiert die „Financial Review“ und trinkt dazu eisgekühlten Geſpritzten— nicht die erſte angenehme Entdeckung, die er hier während ſeines kurzen Aufenthalts be⸗ reits gemacht hat. Am Badeplatz liegen ein paar fanatiſche Sonnen⸗ anbeter in verrenkten Poſen. In der Abwaſch arbeiten ſchweißüberſtrömt die beiden Küchenmädel, und in der Küche beginnt die Nachmittagsköchin mit den Vorbereitungen und läßt die elektriſche Kaffeemühle anlaufen. In der Portierloge kritzelt der Zöch eine Karte an ſeine Frau und legt neue Anſichtskarten und Zigarettenſchachteln auf. Und im Büro ſteht Renate am Pult und arbeitet am Journal Heiß— furchtbar heiß! Sogar hier, wo den ganzen Tag über kein Sonnenſtrahl einfällt. .. Um drei ſetzt der Jauſenbetrieb langſam ein. Um drei fünfundzwanzig kommt das Längsſchiff, zehn Minuten ſpäter der Querdampfer von der Bahn herüber, und knapp vor vier fahren drei voll⸗ beſetzte Autobusungetüme vor. Der Wirbel iſt da, kein freier Platz mehr in allen Räumen. In der Küche arbeiten ſie wie toll. Frau Toni ſetzt alle Reſerven ein. Auch Renate ſteht plötzlich in der Küche. Zwanzig Augen ſtarren ſie an, aber nur für ein paar Sekunden, dann ſchuftet alles wie⸗ der weiter. Auf dem Anrichtetiſch ſtehen kleine Glasteller, in Türmchen geſchichtet, immer ein Dutzend, und drei rieſige Marmeladentöpfe; im klaffenden Eis⸗ kaſten liegen die Butterklötze. Frau Toni ſchiebt ihr die Butterſpritze zu.„Por⸗ tionen, ſoviel wie nur möglich!“ ſagt ſie und zeigt auf die Platte, mit der die Guſti eben abrollt. Renate ſagt nichts, fragt nichts, legt los. Sie hat keine Ahnung, mit welchem Feuereifer ſie arbeitet. Frau Köck wirft ein paarmal prüfende Blicke. Ja, es geht..„Nicht ſo knapp!“ ſagt ſie einmal; das iſt alles. Immer wieder ſtürmen ſie herein mit den leeren Platten, raſſelt das Geſchirr nebenan in der Ab⸗ waſch. „Zehn Tee komplett, ſechs Kaffee mit, vier ohne! Fünfmal Jam, zehnmal Butter, drei Aufſchnitt, neunmal Kuchen!“ ſchreit der Fritz, ſchleudert ſeine Platte auf den Tiſch und wiſcht ſich den Schweiß ab. In ſolchen Situationen iſt er dem methodiſch korrekten Oskar, dem Juwel, turmhoch überlegen. Heiß— furchtbar heiß... Renate ſpürt, wie ihre Schläfen zu klopfen beginnen. Lächerlich! Die hier machen das jeden Tag mit, und nicht nur zwei Stunden Die Platte iſt voll. Der Fritz marſchiert ſchon. Zufällig blickt ſie auf Warum ſchwankt er denn ſo? In ein und demſelben Bruchteil einer Sekunde ſieht ſie ſein Geſicht— ſpringt vor, be⸗ kommt eben noch die Platte zu faſſen. Der Fritz dreht ſein graues Geſicht zur Wand, hält ſich taumelnd, bevor er niederſackt. Frau Toni bändigt den kleinen Aufruhr binnen zehn Sekunden mit ein paar energiſchen Worten. „Ein Glück, daß Sie die Platte noch erwiſcht haben!“ ſagt ſie zu Renate, die ſich mit dem Halbbewußtloſen beſchäftigt.„Was iſt denn los?“ „Nichts“, ſagt Renate. Fünf Minuten ruhig lie⸗ genlaſſen— dann eine Taſſe ſtarken Kaffee!“ Alles ſchaut ſie an, aber es wird genau ſo ge⸗ macht. Tatſächlich: Der Fritz erholt ſich ſehr raſch. „Haben Sie ſo etwas vielleicht ſchon öfters ge⸗ habt?“ fragt Frau Köck mißtrauiſch. „Nie— meiner Seel und Gott! Wieſo denn, gnädige Frau?“ ſagte der Fritz.„Aber bei der Sau⸗ hitz' und dem Betrieb—! Geht ſchon wieder Er ſieht zwar noch ſehr ſchlecht aus, aber er hat ſeine Platte ſchon wieder. .. Um halb ſechs iſt der ganze Rummel vorbei. „So, Fräulein“, ſagte Frau Toni,„jetzt gehn Sie eine Stunde ſpazieren! Dem Köck werd' ich's ſchon ſagen. Vielleicht den Promenadenweg nach Nikola hinaus, wenn Sie den noch nicht kennen?“ Wie ſollte Sie das? Drei Tage iſt ſie jetzt hier und hat noch keinen anderen Weg gemacht als die dreißig Schritte zwiſchen Hotel und Dependance 2. Der Zöch erklärte ihr, wie ſie gehen müſſe: Nach dem Kirchplatz die erſte Gaſſe gleich links zum„Bel⸗ levue“ und von dort immer den See entlang, zuerſt durch die Allee und dann den Promenadenweg. Nicht zu verfehlen. In den Ortsgaſſen flimmerte, von den Autos aufgewirbelt, der ſonnendurchtränkte Staub. Im „Bellevue“⸗Garten tobte die Jazzband, die alle Wo⸗ chen zweimal aus Salzburg herüberkam, abwechſelnd ing„Seehotel“ und ins„Bellevue“, und auf der Freiluftdiele wurde getanzt. Die Tennisplätze waren alle in vollem Betrieb. Das waren ja ſogar Gäſte aus dem„Seehotel“: Frau Pauly und Graf Aſpach ſpielten gegen Herrn von Graeven und Profeſſor Crutz. Es war ein ziem⸗ lich ſcharf und gut geſpieltes Double, und am Um⸗ friedungsnetz ſtand ſchon eine ganze Kette Neu⸗ gieriger. Crutz—! Sie hätte ihm ſo viel Beweglichkeit gar nicht zugetraut. Die Geſchichte von ſeinem gebro⸗ 8 Fuß fiel ihr ein; ob er da nicht geſchwindelt atte? Da ſah er eben zufällig herüber, bemerkte ſie und hob grüßend ſeinen Schläger. Der Ball, den er gleich darauf, noch mit derſelben Bewegung, volley nehmen wollte, ging weit ins Out. Graeven wurde aufmerkſam, ſah auch herüber und lächelte.„Wer?“ fragte er.„Hübſche Perſon. Raſſe. Sie können es auch nicht laſſen wie?“ „Mmm— brummte der Maler.„Jür ſie knif — kommt nicht in Frage. Im übrigen brauchen Sie ſich nur einmal in unſer Hotelbüro zu bemühn! Ihr Service!“ Als er nach dem Game zum Gitter kam, war Renate bereits längſt weiter Die Uferallee mit ihrem Gewimmel und voll⸗ beſetzten Bänken war ein unleidliches Spießruten⸗ laufen durch ein Spalier von Blicken und Bemer⸗ kungen. Sie bog daher kurzerhand nach rechts auf einen Fahrweg ab, der zu einem halbfertigen Vil⸗ lenneubau führte und dann als Fußſteig quer durch die ſteilen Wieſenhänge hinaufleitete. Sie ging ſchnell, trotz der drückenden Schwüle. Nur weiter, vorwärts— gehen, gehen! Die Luſt der ſtarken Bewegung bannte ſie ſo, daß nicht einmal der Eindruck der Landſchaft in ihr Bewußtſein trat. Erſt oben, auf der Plateauplatte, hob ſich plötzlich der unſichtbare Vorhang in ihr, gab alles mit einem Schlage frei. Dort drüben im Weſten, über der Rofenwand, ſtand unbeweglich eine ſchiefergraue Wolkenbank, und über ihre gezackten, wie mit heller Seide ver⸗ brämten Ränder lohten die ſchrägen Lichtbündel der ſchon verdeckten, tiefſtehenden Sonne über den See. Dort, wo ſte ihn trafen, ſchien er wie geſchmolzenes Silber; kaum, daß man die kleinen, ſpitzen weißen Dreiecke der Segelboote oben bei Sankt Gilian aus⸗ nehmen konnte. Hier, weiter abwärts, war er eine ſtarre oxydierte Zinkplatte, über die da und dort, wie kleine Raupen, die Ruderboote krochen; noch weiter hinab, gegen Unterſee zu, wurde das Zink⸗ grau ein ſtumpfes Altblau, in dem ſchon dunkle Dämmerungstinten ſchwammen. Von den Glet⸗ ſchern im Süden aber war nichts mehr zu ſehen; ſie waren im Dunſt verſunken und ertrunken. Vom Waldrand winkte wer herüber; es konnte Herr Borche ſein. Aber ſie blickte krampfhaft ge⸗ radeaus und ging noch ſchneller; ſie wollte jetzt mit niemand ſprechen— nur gehen, gehen Dort links unten lag Sankt Nikola: die Land⸗ zunge mit der kleinen Kirche. Aber ſie ging weiter Wer kam da? Wo hatte ſie nur dieſe kleine Dame, die ſo exotiſch ausſah— unwillkürlich mußte ſie„Kolibri“ denken— wo hatte ſie die ſchon ge⸗ ſehen? Plötzlich ſtand es vor ihr: Damals: als ſie nach ihrem erſten verunglückten Verſuch mit dem Univerſallexikon das Geſchäft des Herrn Kneibinger verlaſſen hatte, damals hatte dieſe exotiſche Kolibri⸗ dame im Laden geſtanden und ſie mit dem Lorgnon angeſehen (Fortſetzung folgt) * S. * Wieſen rige Sohn mit dem 9 ſäch ein S Bahnarbeite daß dieſer = Höpfit ſpielten mit Unfug. De ſeinem fünf a b. Drei u letzt. Ein Hau *. Pforzh werks“ de heim hat ar Ausſtellung weis für di Handwerks, ler Wetſe z. Die Eröſfnuu Feier. Fahrhu Hauptve⸗ * Bühl, für Mitt Hauptver feier der S lichen Chara Rathausſaal zwiſchen der Vereins zu regung erga babiſchen Ort einzugliedern sprochen. W̃ Glaubitz, Vereins um Neuburgweie Kultus miniſt⸗ des Vereins Kirchen, Gel gegeben und hat. In ein richsbau ſpr Dr. Gerke Der Nacht Stadt, die vr Orcheſters ur rahmt war. und der Kre wuden Jubil⸗ Stadt dankte Volksfeſt am * St. Le ſtraße Hinte: von Rot bei Radfahrer Anprall zu 2 ten Schädelbr eingeliefert. A Weinl tag bening Martin Han wohnhaft in 87. Geburt * Nußloch fachamtliche 2 vorleſe ſta Bezug auf di denſtellend zu noch hängen ſpäteren Zei herbſten. Ma trauben und eingebracht ſii blicklichen tre anderen Trau kann. Jeder erwartenden? 4. Doſſe Phillipp Rei: ort hinaus be geſtorben. Er Bevölkerung —— A een eee ern eee ene ene e u e a u n f A n „ „ e 1 U Mittwoch, 25. September 1985 Aus Baden Die Waffe in Kindeshand Spielerei fordert ein Todesopfer * Wieſental b. Philippsburg, 24. Sept. Der gjäh⸗ rige Sohn des Jagdaufſehers Gottlieb Erbe ſpielte mit dem Jagdoͤgewehr ſeines Vaters. Dabei 15 ſt e ſich ein Schuß und traf den 11jährigen Sohn des Bahnarbeiters Friedrich Wittmer ſo unglücklich, daß dieſer auf der Stelle tot war. * = Höpfingen bei Buchen, 25. Sept. Zwei Kinder ſpielten mit einem Beil und trieben dabei allerlei Unfug. Der ältere der beiden Buben hackte dabei ſeinem jüngeren Spielkameraden enen Finger ab. Drei weitere Finger wurden erh eblich ver⸗ Jetzt. Ein. Haus des Handwerks in Pforzheim * Pforzheim, 24. Sept. Das„Haus des Hand⸗ werks“ der Handwerker⸗Abſatzgenoſſenſchaft Pforz⸗ heim hat am Montag ſeine Pforten geöffnet. Die Ausſtellung iſt ein ſprechender und anſchaulicher Be⸗ weis für die Leiſtungsfähigkeit des Pforzheimer Handwerks, das ſeine Erzeugniſſe in wirkungsvol⸗ ler Wetſe zur Beſichtigung und Werbung bringt. Die Eröſfnung erfolgte im Rahmen einer würdigen Feier. Jahrhundertfeier der Stadt Bühl Hauptverſammlung des Hiſtoriſchen Vereins für Mittelbaden * Bühl, 23. Sept. Der Hiſtoriſche Verein für Mittelbaden hielt ſeine diesjährige Hauptverſammlung mit der Säkular⸗ feier der Stadt Bühl ab, die dadurch einen feſt⸗ lichen Charakter erhielt. Die Tagung wurde im Rathausſaal abgehalten. Um eine enge Verbindung zwiſchen der Partei und der Arbeit des Hiſtoriſchen Vereins zu ermöglichen, iſt von letzterem die An⸗ regung ergangen, die Kreiskulturwarte der mittel⸗ badiſchen Orte von Raſtatt bis Offenburg dem Verein einzugliedern. Dieſer Anregung wurde gern ent⸗ ſprochen. Weiter gab der Vorſitzende, Frhr. von Glaubitz, bekannt, daß die Bemühungen des Vereins um die Reſtaurierung der Schloßkapelle in Neuburgweier inſofern von Erfolg waren, als das Kultusminiſterium die Eingaben und Denkſchriften des Vereins an den badiſchen Denkmalspfleger alter Kirchen, Geh. Rat Dr. Sauer⸗ Freiburg, weiter⸗ gegeben und die Erledigung in deſſen Hand gegeben hat. In einer öffentlichen Verſammlung im Fried⸗ richsbau ſprach anſchließend Kreisobermedizinalrat Dr. Gerke über:„Hundert Jahre in Bühl“. Der Nachmittag galt der Jahrhundertfeier der Stadt, die von Darbietungen des Baden⸗Badener Orcheſters und des Baden⸗Badener Schauſpiels um⸗ rahmt war. Von den Vertretern des Gemeindetages und der Kreisleitung ſowie des Kreisrats Bühl wuden Jubiläumsgaben überreicht. Im Namen der Stadt dankte Bürgermeiſter Ewald. Mit einem Volksfeſt am Abend klang der Feſttag aus. * St. Leon, 25. Sept. An der Ecke Haupt⸗ ſtraße—Hintergaſſe ſtieß der Architekt Phil. Tropf von Not bei einbrechender Dunkelheit mit einem Radfahrer zuſammen und wurde durch den Anprall zu Boden geſchleudert. Mit einem doppel⸗ ten Schädelbruch wurde er in die Heidelberger Klinik eingeliefert. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. „a, Weinheim, 24. Sept. Seinen 75. Geburts⸗ tag beging in körperlicher und geiſtiger Friſche Martin Hannemann.— Frau Eva Moll Witwe. wohnhaft in der Adolf⸗Hitler⸗Straße, beging ihren 87. Geburtstag. * Nußloch, 24. Sept. Am Dienstag findet auf fachamtliche Anordnung hin die Portugieſer⸗ vorleſe ſtatt. Der Ertrag verſpricht ſowohl in Bezug auf die Menge als auch auf die Güte zufrie⸗ denſtellend zu werden. Wer ſeine h f ängen laſſen will, kann ſte auch zu eine 0 S unter Auſfſicht der Feldhut herbſten. Man hofft hier, wenn die Portugieſer⸗ trauben und die anderen leichtfaulenden Trauben eingebracht ſind, daß man bei Anhalten der augen⸗ blicklichen trockenen und warmen Witterung die anderen Trauben noch längere Zeit hängen laſſen kann. Jeder weitere Tag erhöht die Güte des zu erwartenden Weines. a Doſſeuheim, 24. Sept. Bauunternehmer i 77 5 n 95 1 ö, der weit über ſeinen Heimat⸗ ort hinaus bekannt war, iſt im Alter von 64 Jahren gestorben. Er wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Schweres Schadenfeuer in Lampertheim Möbelfabrik ausgebrannt- Zwei Scheunen und ein Bauernhaus vernichtet Mannheimer Berufsfeuerwehr leiſtet Hilfe —e. Lampertheim, 25. Sept.(Eig. Ber.) Kurz vor Mitternacht gellte in der vergangenen Nacht der Schreckensruf„Feuer“ durch die ſtillen Straßen Lampertheims, und als man aus Fenſter eilte, war der Himmel in eine rote Glut gehüllt. Der Flammenſchein kam aus der in der Römerſtraße ge⸗ legenen Möbelfabrik Luſt, die außer einer Zigarrenfabrik zu den größten Betrieben Lampert⸗ heims zählt. In Flammen ſtand nicht nur die ausgedehnte Halle der Möbelfabrik, ſondern auch noch ein in der Nähe befindliches Baueruhaus und zwei Scheunen, die völlig ausbrannten. Die Freiwillige Feuerwehr von Lam⸗ pertheim griff unter der Leitung ihres Komman⸗ danten Oelzze ſofort das Feuer an, das jedoch eine große Ausdehnung angenommen hatte und eine ſchwere Gefahr für die Nachbarſchaft bedeutete, ſo daß Bürgermeiſter Dr. Köhler ſich entſchloß, Löſchhilfe von der Mannheimer Berufs⸗ feuerwehr zu erbitten. Beſitzt doch die Lampert⸗ heimer Feuerwehr bis jetzt noch keine Motorſpritze, ſo daß die Spritzmannſchaften auf den aus der Waſ⸗ ſerleitung kommenden Druck angewieſen ſind. In richtiger Erkenntnis der Sachlage ging die Lampert⸗ heimer Feuerwehr daran, den Brandherd abzuriegeln, der eine ungeheure Ausdehnung beſaß und der vor allem für die Nachbarſchaft eine große Gefahr be⸗ deutete, zumal nicht nur die Flammen gierig weiter⸗ fraßen, ſondern auch noch ein ſtarker Funkenflug vor⸗ handen war. Die Berufsfeuerwehr, die mit einem Zug aus⸗ rückte und eine Motorſpritze ſowie eine Lafetten⸗ ſpritze mitbrachte, fuhr auf zwei Wegen an, da offiziell die direkte Straße Sandhofen Lampertheim geſperrt war. Während die Motorſpritze über Viern⸗ heim—Hüttenfeld an die Brandſtelle eilte, gelang es dem Laſtwagen, über Feldwege nach Lampertheim zu kommen, und ſo konnten bis zum Eintreffen der Motorſpritze Schlauchleitungen verlegt werden, die nur angeſchlof⸗ ſen zu werden brauchten, als die Motorſpritze eintraf. Die Brandleitung hatte nach Eintreffen der Berufs⸗ feuerwehr Brandingenſeur Kargl übernommen, der in Brandmeiſter Schmitt eine tatkräftige Unterſtützung fand. Auch Kreisfeuerlöſchinſpektor Breunig aus Bensheim war herbeigeeilt. Durch den Einſatz aller Kräfte gelang es, das Feuer auf den Herd zu beſchränken, den es bei Eintreffen der Berufsfeuerwehr aufzuweiſen hatte. Der Arbeits⸗ dienſt, der ebenfalls ſeine Hilfe zur Verfügung ſtellte, leiſtete nicht nur Abſperrdienſte, ſondern packte überall dort mit an, wo es etwas zu helfen galt. Mit Rauchvergiftung mußte ein Arbeitsmann ſogar ins Krankenhaus gebracht werden. Auch die bereits durch die Berufsfeuerwehr SA ſtellte mit vielen anderen freiwilligen Helfern ihren Mann. Eine große Gefahr beſtand durch den Funkenflug, da die ſtändig aus den brennenden Holzſtapeln auf⸗ ſtiebenden Funken direkt auf die der Möbelfabrik angebauten Holzlager und auf das dichtbeſiedelte Lampertheim getrieben wurden. Unabläſſig beobach⸗ tete man die umliegenden Häuſer, ob nicht ein Funke neues Unheil anrichten würde. Glücklicherweiſe trat dieſer Fall nicht ein, wie es auch gelang, die Flam⸗ men von den großen Stapeln des Holzlagerplatzes und von dem der Fabrik angebauten Wohnhaus fernzuhalten. Immerhin hatte die Feuerwehr faſt zwei Stunden zu tun. Schließlich befand ſich ledig⸗ lich in dem mit Spänen vollgefüllten Spänetur m noch eine Gefahrenquelle. Nachdem man eine glühende Türe geöffnet hatte, konnte auch hier die Bekämpfung wirkungs⸗ voll eingeſetzt weroͤen. Inzwiſchen war es halb 3 Uhr geworden, und nun konnte Brandingenieur Kargl feſtſtellen, daß die größte Gefahr beſeitigt war. Allerdings hatte mit dieſer Feſtſtellung die Arbeit der Lampertheimer Feuerwehr noch kein Ende gefunden. Brannte es doch noch im Späneturm, dann brannten die rie⸗ ſigen Holzſtapel in der großen Fabrikationshalle und ſchließlich loderten auch noch in den ausgedehnten Kellerräumen der Fabrik die Flammen, die dort an dem lagernden Holz reiche Nahrung fanden. Immer⸗ hin konnte die Mithilfe der Berufsfeuerwehr ent⸗ behrt werden, die insgeſamt acht CLeitungen und eine große B⸗Leitung eingeſetzt und rund 1 Kilo⸗ meter Schläuche verlegt hatte. Als um halb 4 Uhr dann oͤie Berufsfeuerwehr abrückte, lag immer noch dichter Qualm über der Brandſtätte. Von der Land⸗ ſtraße aus vermochte aber um dieſe Zeit der Feuer⸗ ſchein bis über Kirſchgartshauſen hinaus noch wahr⸗ genommen werden, nachdem das Feuer während ſeines größten Wütens ſogar in Mannheim zu ſehen war. Die Lampertheimer Feuerwehr hatte ſomit noch allerlei Arbeit. Der gegen fünf Uhr einſetzende Regen unterſtützte dann auch etwas die Feuerwehr⸗ 155 die eine wirklich anſtrengende Nacht hinter ſich ten. Ein ſchwerer Schlag trifft nicht nur den Beſitzer der Möbelfabrik, ſondern auch ſeine Gefolgſchafts⸗ mitglieder. Iſt doch der Betrieb vollſtändig lahm⸗ gelegt, da nicht nur die Betriebsräume, ſondern auch die Maſchinen verbrannten. Beſonders tragiſch iſt der Umſtand, daß die Möbelfabrik in den letzten Mo⸗ naten umgebaut wurde und eine Erweiterung erfah⸗ ren hatte, die geſtern abend ihren Abſchluß fand. Kurz vor Feierabend wurden die letzten Maſchinen angeſchloſſen. Nun hat in einer Nacht das Feuer alles zerſtört und faſt hundert ſchaffende Menſchen um Arbeit und Brot gebracht. Der Schaden iſt ungeuer groß und dürfte zweifellos hundert⸗ tauſend Mark überſteigen. Die Brandurſache konnte bis jetzt noch nicht geklärt werden. Hochbetrieb auf dem Cannstatter Waſen —.— Stuttgart, 24. Sept. Das hundertſte Cannſtatter Vollksfeſt hatte einen feierlichen Anfang zu verzeichnen. Die Stuttgarter Straßen trugen von Samstag früh an reichen Fahnenſchmuck, an den Straßenbahnzügen wehten die bunten Fähnchen und Tafeln wieſen an den Breitſeiten der Wagen auf das Jubiläums⸗ Volksfeſt noch beſonders hin. Vormittags zogen in feſtlichem Zug oͤie Stuttgarter Brauereien auf reichgeſchmückten Bierwagen auf den Waſen. Zwiſchen den Bierwagen mit ſechs Geſpannen— alles ſchönes Pferdematerial— die Feſtwagen mit koſtümierten Muſikkapellen und den luſtig jodelnden Kellnerinnen. Mittags folgte der Feſtzug der Rei⸗ ter. Voraus das Muſikkorps des Reiter⸗Regiments Cannſtatt mit dem Paukenſchläger auf ſeinem rieſigen Rappen, dahinter eine Schwadron Reiter, dann In⸗ nenminiſter Dr. Schmid, der Stuttgarter OBM. Dr. Strölin und Landesbauernführer Arnold hoch zu Roß, durch ihre Beteiligung zum Ausdruck brin⸗ gend die Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land mit dem Staat. Es folgten SA⸗ SS⸗Reiter, Poli⸗ zei, Reitervereine von Staoͤt und Land und einige hübſche Feſtwagen. Reichsaußenminiſter v. Neurath unter den Ehrengäſten Auf dem Waſen hatte ſich zur Eröffnwug der Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath— bekannt⸗ lich Schwabe— bei der Fruchtſäule eingefunden. Natürlich auch die Regierung und eine große Zahl von Ehrengästen, darunter auch die Konſuln einer Reihe von fremden Mächten und, nicht zu vergeſſen, Abordnungen von Schwabenvereinen im Reich. Nach den Anſprachen von OBM. Dr. Strölin, Landes⸗ bauernführer Arnold und Reichsſtatthalter und Gau⸗ leiter Murr verkündete ein Kanonenſchlag die Er⸗ öffnung oͤes hundertſten Cannſtatter Volksfeſtes. 5000 Ballone mit je einem Gutſchein auf ein Volksfeſtvergnügen gingen in die Luft. Und nun ſetzte ſofort ein rieſiger Feſtbetrieb ein, begünſtigt von einem herrlichen, warmen Spätſommerwetter. Am Samstag und Sonntag gab es außerdem noch ein großes Feuerwerk. Was aber dem heurigen Cannſtatter Volksfeſt ſein beſonderes Gepräge gibt, das iſt die ausgedehnte Landwirtſchaftliche Schau, die hinter der 25 Meter hohen Fruchtſäule beginnt. Hier am Fuße der Säule und auf Aufbauten vor den Zelten ſteht man die vielerlei Früchte des Herbſtes in geſchmack⸗ voller Aufmachung. In den großen Zelten werden u— a. das Erbhofgeſetz dargeſtellt, die landwirtſchaftliche Ausbildung, und in zwei Hallen die imponieren⸗ den Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Erzeugungs⸗ ſchlacht, die Wiedergeſundung des Bauernſtandes ge⸗ geigt. 5. Seite/ Nummer 441 Neues aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 24. Sept. Ein Beweis von echter Volksverbundenheit gab der Evang. Kirchenchor Pforzheim⸗ Brötzingen, der ſeinem frühe⸗ ren Geiſtlichen, Stadtpfarrer Chriſt, hier, einen Beſuch abſtattete, und unter Leitung ſeines begabten Dirigenten dem blinden Muſikdirektor Kühn mit zwei feinen Bachchören in der hieſigen evang. Stadt⸗ kirche den Gottesdienſt bereicherte. In geſangs⸗ brüderlicher Gemeinſchaft brachte auch der Kirchen⸗ chor Ladenburg unter Leitung ſeines langjährigen Dirigenten, Hauptlehrer Wißler, einige Chöre zum Vortrag. Nach gemeinſam im Lokal Rufer ein⸗ genommenem Mittagsmahl führte Prof. Sätteln die Gäſte durch Ladenburgs Altertümer. Einem ehrenvollen Rufe folgte der Muſiklehrer, oͤer frühere Dirigent des Mannheimer Singkreiſes, Pfautz, der einem Lehrauftrag für die Hochſchule für Lehrerbildung in Frankfurt a. d. O. folgte. An ſeine Stelle an der hieſigen Realſchule kam als Mu⸗ ſiklehrer Herr Aſſeſſor Heid lauf von der Leſſing⸗ ſchule Mannheim.— Als Kindergartenleiterin des Städt. Kindergartens kam für die ſeitherige Frl. Suſanna Trill, die 10 Jahre hier tätig war, Frl. Lu Anton, Mannheim.— Herr Johann Trill, der über 4 Jahrzehnte an der Reichsbahn tätig war, konnte in erfreulicher Friſche ſeinen 86. Geburts⸗ tag feiern. Aus der Pfalz Verkehrsunfälle in Speyer * Speyer, 24. Sept. Am Samstagabend wurde eine ältere Frau beim Ueberqueren der Haupt⸗ ſtraße von einem Perſonenkraftwagen an gefah⸗ ren und erheblich verletzt. Sie wurde durch die Sanitätskolonne in das Diakoniſſen⸗Krankenhaus gebracht.— Sonntag nachmittag ſtießen in der Du⸗ denhofener Straße ein Kraftr abfahrer und ein Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei der Kraftradfahrer und ſeine Beifahrerin abgeworfen NIVEA wald. le icht Schüdumend, gam vundervof im Ceschmock. 2205 und verletzt wurden.— Sonntag abend gegen 28 Uhr fuhr ein betrunkener Radfahrer durch die Heydenreichſtraße und die Hauptſtraße, wobei er in ein Kraftrad hineinrannte. Beide Fahrer ſtürzten. Der Radfahrer erlitt erhebliche Verletzungen und wurde durch die Sanitätskolonne in das Stiftungs⸗ krankenhaus eingeliefert. Neuer Bürgermeiſter in Bergzabern Saarbrücken.— 22.30: Saardienſt.— — 10.15: Volksliedſingen. * Bergzabern, 24. Sept. Nachdem die Beſtätigung des als Bürgermeiſter vorgeſchlagenen Syndikus Leiſter⸗Landau eingetroffen iſt, wurde dieſer am Samstag durch Kreisleiter Kleemann in ſein Amt eingeführt. Der neue Bürgermeiſter iſt durch ſeine aufbauende Tätigkeit in Landau in der ganzen Süd⸗ pfalz ſehr bekannt und geſchätzt. Was hoͤren wir? Donnerstag, 26. September Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.00: Frauenfunk.— 10.15: Volks⸗ liedſingen.— 11.00: Hammer und Plug.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 13.00: Nachrichten.— 13.15: Konzert⸗Fort⸗ ſetzung.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.80: Frauenſtunde.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00: Leipziger Koleidoſkop. Buntes muſikaliſches Farbenſpiel. — 18.30: Von alten Fiſcherbräuchen.— 18.45: Kurzgeſpräch: Ueber Raſſenſeebe.— 19.00: Zum 100. Male Cannſtatter Volksfeſt.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Selten geſpielte Duvertüren.— 21.00: Die Stimme des Soldaten. Folge deutſcher Kriegslieder.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Be⸗ richt vom Tennis⸗Länderkampf Deutſchland Schweiz in 22.40: Spätabend⸗ muſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlaudſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen. 11.05: Für die Landfrau.— 11.30: Bauernſunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerkei.— 15.15: Frauenberichte aus dem Alltag.— 15.45: Begegnung mit einem Dichter.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.30: Funktechnik. 17.40: Leiziger Kaleidoſkop.— 18.00: Sportfunk.— 18.10: Stunde der HJ.— 18.95: Ein Muſeum wird aufgebaut. — 19.00: A 19.30: Muſtkaliſche Kurz⸗ weil.— 20.10: Memel land, Dichtung von Agnes Miegel. — 20.50:. und Tanzmuſik.— 22.0: Kleine Nachtmuſtk.— 28.00: Tanzmuſtk. ——— d. Seite) Nummer 441 Neue Maunheimer Zeitung Miitag⸗Ausgabe Mittwoch, 25. September 1988 2 7 H 3.* N nittu — 1— Währu N Die badiſche Gauliga im Kampf ſtreichen. Obwohl ſich der VfR bei den einen beſonders ſchwer tat, kann mit einem Sieg, zum min⸗ deſten aber mit einem Unentſchieden gerechnet werden. Amicitia Viernheim ſpielt zum drittenmal zu Am 22. September ſpielten: Ve Neckarau— Amicitia Viernheim:2; Phönix Karlsruhe— Germania Brötzingen 925: 1. FE Pforzheim— BfB Mühlburg 111. Die größte Ueberraſchung war die:5⸗Niederlage des FE Phönix Karlsruhe auf eigenem Platz gegen Germania Brötzingen. Die Karlsruher konnten eine 310⸗Führung nicht halten, ſie mußten ſich kurz nach⸗ einander den Ausgleich gefallen laſſen und verloren dann noch einwandfrei. Brötzingen, das mit Neckarau auf dem erſten Platz liegt, hat gezeigt, daß es gewillt iſt, ſich diesmal die Gauliga zu erhalten. Es wurde bis jetzt nur einmal in Freiburg geſchlagen. Phönix liegt an vorletzter Stelle mit den meiſten Minustoren und Verluſtpunkten. Aus drei Spielen nur einen Punkt zu holen, beweiſt, daß die Mannſchaft ihre richtige Form noch nicht hat. Vfes Neckarau konnte Amicitia Viernheim im letzten Augenblick gerade noch:2 beſiegen, nachdem es bis dahin nach einem glatten Unentſchieden ausſah. Viern⸗ heim hat trotz guter Leiſtungen in allen drei bis jetzt aus⸗ getragenen Spielen Pech gehabt. Der Erfolg wird aber auf Grund der Leiſtungen nicht ausbleiben; der vorletzte Tabellenplatz will noch garnichts beſagen. Neckarau führt mit zwei Verluſtpunkten die Tabelle an und liegt ſehr günſtig im Rennen. Der 1. FC Pforzheim, der den SW Waldhof klar :0 beſiegen konnte, hatte gegen Vf B Mühlburg alle Hände voll zu tun, um wenigſtens einen Punkt zu retten. Mühlburg iſt ſchon gut in Form und wird noch manchen Punkt holen. Pforzheim hat ſich durch das Unentſchieden auf den dritten Platz vorgeſchoben. Die Spiele um den Vereinspokal waren für Baden recht erfolgreich. Alle drei Vertreter blieben noch im Rennen. Es ſpielten: SW Waldhof— Wormatia Worms 51; Be Augsburg— VfR Maunheim 114; F Freiburg— SW Feuerbach 310. Waldhof, Vfdt und Freiburg bewieſen recht eindeutig ihre aufſteigende Form, ſie werden Baden bei den weite⸗ ren Kämpfen beſtimmt ehrenvoll vertreten. Am 29. September ſpielen SV Waldhof— Phönix Karlsruhe; FC Freiburg— Bfeè Neckarau; Karlsruher 7— Vfk Mannheim: Amicitia Viernheim— Germania Brötzingen. Waldhof, das bis jetzt nur ein Spiel ausgetragen hat, muß gegen Phönix Karlsruhe noch die Nieder⸗ lage vom vergangenen Jahr ausgleichen. Daß dies nach der Leiſtung gegen Wormatia eindeutig möglich iſt, daran kann kaum gezweifelt werden. Phönix iſt ſeit Beginn der Verbandsſpiele ſchlechter geworden, Waldhof dagegen hat ſeine Form gefunden. Diesmal hat Phönix keine Aus⸗ ſicht, in Waldhof zum Erfolg zu kommen. Der VfL Neckarau beſucht den F C Freiburg. Der erſte Ausflug nach Brötzingen war nicht glücklich, denn Brötzingen konnte 211 ſiegen. Freiburg hat nur ein Spiel gleichfalls gegen Brötzingen ausgetragen und ge⸗ wann knapp:2. Neckarau ſpielte im vergangenen Jahre in Freiburg unentſchieden 111 und gewann im Rückſpiel ſicher 310. Da man Neckarau ruhig über Brötzingen ſtellen kann, wird es in Freiburg mindeſtens einen Punkt holen. Der badiſche Meiſter, VfR Mannheim, hat einen ſchweren Gang zum Karlsruher F V. Das Vorſpiel im vergangenen Jahr wurde trotz beſſeren Spiels:2 ver⸗ loren. Diesmal iſt aber die Form von VfR ſchon weit beſſer als im Vorfahr. BE Augsburg mußte im Pokal⸗ ſpiel gegen die gutaufgelegte VfR⸗Mannſchaft die Segel Karlsruher Ver⸗ Hauſe. Der Gegner iſt der zweite Neuling, German ſa Brötzingen, der bis jetzt mehr Glück als Viernheim hatte. Nach dem Tabellenſtand müßte Brötzingen glatt ge⸗ winnen. Viernheim iſt aber auf eigenem Gelände beſon⸗ ders ſchwer zu ſchlagen. Brötzingen könnte am Sonntag das zweite Spiel verlieren. Der Ausgang des Spiels iſt vollkommen offen. Fußball im Bezirk Sücdheſſen Die Tätlichkeit eines Zuſchauers gegen den Schiedsrichter vor acht Tagen auf dem Platz in Dieburg hat bereits ihre Sühne gefunden. Ueber den Platz von Dieburg wurde die vorläufige Platzſperre verhängt. Der diesmalige Sonntag zeichnete ſich durch 4 gleiche Ergebniſſe aus, was höchſt ſelten vorkommt, zumal in dieſer Höhe. Egelsbach— Bürſtadt 511 Lorſch— 98 Darmſtadt:1 Polizei Darmſtadt— Pfiffligheim 311 Pfungſtadt— AO Worms:5 Olmpia Lampertheim— Dieburg:3 Bobenheim— Münſter:8 Die Niederlage der Bürſtädter ſchlug wie eine Bombe ein. Man war wohl auf einen harten Widerſtand der Egels bacher gefaßt, rechnete aber im Stillen auf ein günſtiges Ergebnis für Bürſtadt. Ebenſo überraſchend kommt der Sieg von Lorſch. 5 Tore gegen eine ſo gute Verteidigung wie die 8er wollen geſchoſſen ſein. Pfiff ⸗ ligheim mußte beim vorfährigen Meiſter, Polizei Darmſtadt antreten. Die Elf hatte einen raben⸗ ſchwarzen Tag und mußte ſich 5 Tore gefallen laſſen. Die Wormſer Vereinigten haben ſich ſcheinbar von ihrem erſten Schrecken wieder erholt. In Pfung⸗ ſtaöt legte man diesmal ein Spiel hin, das ſich ſehen laſſen konnte. Bis zur Pauſe konnte Pfungſtadt noch etwas Widerſtand bieten, doch in der Endhälfte war alles vorbei. Worms revancherte ſich kräftig für die gleiche Niederlage vom Vorjahre. Die Lampertheimer Olympen haben dieſes Jahr allerhand Glück. Waren ſchon die erſten Spiele Heimſpiele, ſo fiel ihnen nochmals das Glück zu, indem Dieburg wegen der Platzſperre in Lampertheim an⸗ treten mußte. Lampertheim war klar überlegen, aber die Gelegenheit zweier Elfmeter ließ man unausgenützt vor⸗ überſtreichen. Und ſo kam was kommen mußte, Dieburg entführte die beiden Punkte. In Bobenheim ſtanden ſich die beiden Neulinge gegenüber. Nach gleichmäßigen Leiſtungen trennte man ſich 318. Für den nächſten Sonntag ſind folgende Spiele vor⸗ geſehen: Bürſtadt— Münſter; Bobenheim— Polizei; Dieburg— Lorſch; 98 Darmſtadt— Pfungſtadt— Lampert⸗ heim— Pfiffligheim. Die Kreisklaſſe Starkenburg hat am letzten Sonntag ebenfalls dite Verbandsrunde be⸗ gonnen. Hter ſetzte ſich die alte Garde wieder durch. So gewann der vorfährige Meiſter Hofheim, allerdings knapp, mit:1 gegen Großrohr heim. Heppen⸗ heim gewann mit dem knappſten aller Ergebniſſe 110 auf eigenem Plätze gegen Gernsheim. Bensheim lei⸗ ſtete ſich den Schlag und ließ ſich daheim von Biblis 112 beſtegen. Am meiſten überraſchte allerdings die Niederlage der Lampertheimer Turner mit 314 gegen Bie, besheim. Der Neuling Stockſtadt machte durch einen 410 Sieg in Klein haufen von ſich reden.—a— Die erſten Spiele der Mannheimer Kreisklaſſe Ein wenig ſchöner Beginn Die Führung des Kreiſes Mannheim, ſowie die Schieds⸗ richterortsgruppe Mannheim hatte unmittelbar vor Spiel⸗ beginn die Vereins⸗ und Sportführer der zum Kreis Mannheim zählenden Fußballvereine zu zwei wichtigen Be⸗ ſprechungen eingeladen, bei denen, wie noch erinnerlich ſein dürfte, jeweils die neuen Strafbeſtimmungen des DiyB im Mittelpunkt des Verhandlungsprogramms ſtan⸗ den. War ſo von den verantwortlichen Stellen der Kreis⸗ führung ein entſchiedener und ernſter Appell in die Vereine hinousgetragen worden, ſo hätte man wenigſtens erwarten dürfen, daß die gutgemeinten Ratſchläge eine nachdrück⸗ lichere Aufnahme finden würden, als dies tatſächlich der Fall war. Anſtatt daß man von einem harmoniſchen Be⸗ ginn berichten kann, iſt man leider in die unangenehme Lage verſetzt, das Gegenteil zu melden. Abgeſehen davon, daß ſämtliche Spiele mehr oder weniger einen ſcharfen Charakter trugen, kam es in der Gruppe Weſt u. a. zu zwei Platzverweiſen, während in der Abteilung Oſt ſogar ein Spiel durch vorzet⸗ tigen Abbruch endete. Dieſe an und für ſi be⸗ dauerlichen Vorfälle werden eine gerechte und harte Sühne bereits in Kürze erfahren und ſo bleibt nur zu wünſchen, daß der weitere Verlauf der Spiele ungeſtörter verläuft als der Auftakt. Das zwetfellos wichtigſte Spiel der Gruppe Weſt ſtieg in Neu⸗Oſtheim, wo 07 Mannheim im Spiel gegen den Sp C Neckarſtadt mit 511 eine torreiche Partie lieferte. Das Treffen ſtand, abgeſehen von einem ſchwachen Beginn, der für Neckarſtadt das Führungstor ergab, faſt durchweg im Zeichen des jugendlichen 07⸗Angriffs, der ſich mit der Dauer des Spieles ſehr aut durchzuſetzen wußte. Leider nahm die Begegnung in der zweiten Hälfte einen ſcharfen Charakter an. Spielleiter Nagel⸗Feudenheim, dem die Amtierung in keiner Weiſe leicht gemacht war, ſah ſich ſchlteßlich genötigt, von beiden Parteien je einen Spieler des Feldes zu verweiſen, um ſo die nötige Ruhe wieder herzuſtellen. 07 bot— allgemein bewertet— eine recht gefällige Leiſtung, die den überzeugenden Sieg verdient machte. Hort auf hart ging es auch im Spiele Sp V Garten ⸗ ſtadt— Kurpfalz Neckarau:4. Die Waldhöfer hatten verſchiedentlich Erſatz, was ſich bemerkbar machte, während die Neckarauer Kurpfälzer wieder einmal mit allem Eifer und Energie bei der Soche waren und ihr Spiel gewannen, wenn auch nur knapp mit 418. Brſthl empfing zu ſeinem erſten Verbandsſpiel keine geringere Mannſchaft, als die des aus der Bezirksliga ab⸗ geſtiegenen TV Altrip. Mit:1 londeten die Brühler einen recht eindrucksvollen Sieg. Der Neuling der Gruppe Weſt, der TV Rohrhof, konnte ſich im erſten Gang nicht durchſetzen, blieb er doch gegen den T W 1846 Mannheim ſelbſt auf eigenem Platz mit:3 im geſchlagenen Felde. Die verjüngte Elf der Turner ſcheint durchaus einzuſchlagen, wobei natürlich den ofiziellen Auſſchluß erſt die nächſten Kämpfe geben können. Der Poſtſportverein Mannheim war am erſten Spieltag ſpielſrei geblieben, er benutzte dieſe Pauſe aber zu einem Uebungsſpiel. Hohe Ergsbniſſe waren in der Gruppe Oſt on der Tagesordnung und leider mit dem Treffen Ladenburg — Leutershauſen 119 auch der 1 05 Spielabbruch. Dieſer ereignete ſich 25 Minuten vor Schluß, als ein des Feldes verwieſener Spieler von Ladenburg gegen den Spielleiter tätlich wurde. Neckarhauſen beſiegte Hemsbach klar mit 51 und Eö ingen s Start in Weinheim beim Neuling T B Jahn fiel mit:1 gor noch deutlicher aus. Die Leute von der Bergſtraße waren nicht im Bilde, wogegen die Edinger Fortunen unter Führung ihres ausgezeichneten Firmenich ſich in einer blendenden Spiellaune befanden, was ja allein das hohe Ergebnis beſagt. Weit beſſer als der Weinheimer Neuling hielt ſich der Kreisklaſſenbenſamin TV Viernheim. Er gab gegen Viktoria Walbſtadt mit:0 ein ſehr erfolgreiches Debut, und wird zweifellos— beurteilt nach den gezeigten Leiſtungen weiter von ſich reden machen. Kielbaſa kaltgeſtellt Auch der polniſche Radſportverband greift ganz ener⸗ giſch durch, wenn es darum geht, Unſportlichkeiten zu ahn⸗ den. Der polniſche Straßenamateur Franz Kiel baſa hatte auf der erſten Etappe des Radländerkampfes Deutſch⸗ land— Polen Rahmenbruch und verſuchte natürlich die verlorene Zeit wieder gutzumachen. Er ließ ſich von einem Automobil kilometerweit ins Schlepptau nehmen. Der Verband hat ihn jetzt auf unbeſtimmte Zeit disqualtfiztert. Württembergs Fußballelf beſtreitet das Bundespokal⸗ ſpiel gegen Mittelrhein am 13. Oktober in Stuttgart in folgender Beſetzung: Jäckle(Zuffenhauſen); Seybold(VfB Stuttgart), Leyrer(SV Feuerbach); Wurzer(Ulmer FW 94), Strobl(Ulmer FV 94), Herrmann(SV Feuer⸗ bach); Strauß(SC Stuttgart), Gröner(Stuttg, Kickers), Seitz(JV Kornweſtheim), Bökle(VfB Stuttgart), Schrode (Sportfreunde Eßlingen). Adolf Heuſer, der ausgezeichnete deutſche Halbſchwer⸗ gewichtsboxer, ſoll am 28. Oktober in Paris gegen Marcel Lauriot boxen. Nach Südamerika wollen einige der beſten deutſchen Berufsboxer fahren. Der Kölner Beſſelmann hat bereits einen Vertrag unterſchrieben, dagegen ſtehen Vin⸗ zenz Hower und Joſef Schleinkofer noch in Unter⸗ handlungen. Vinzenz Hower, unſer Schwergewichtsmeiſter, wird nun doch nicht in Bukaxeſt boxen. Die Veranſtalter haben dem Kölner mitgeteilt, daß der Kampf gegen Spakow aus tech⸗ niſchen Gründen am 28. September nicht ſtattfinden könne. Mainzer Hockeyſpieler kämpften mit wechſelndem Er⸗ folg in der Schweiz. Gegen den Luzerner SE ſiegten ſie :1, gegen Red⸗Sox Zürich verloren ſte 112. Deutſchlands Handballelf wird am 6. Oktober in Buda⸗ peſt lediglich das Länderſpiel gegen Ungarn beſtreiten, da⸗ gegen nicht am Länderturnier, zu dem Oeſterreich und die Tſchechei gemeldet haben, teilnehmen. 15 amerikaniſche Schiläuſer wurden fetzt vom USA⸗ Olympia⸗Schiausſchuß in die Mannſchaft für die Winter⸗ ſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen berufen. Sie werden am g. Januar 1936 die Reiſe nach Deutſchland antreten. Ethel Burkhardt⸗Arnold, die ausgezeichnete amexika⸗ niſche Tennisſpielerin, gewann in Los Angeles die Süd⸗ weſt⸗Pazifik⸗Meiſterſchaft durch einen:1,:4⸗Sieg über die Engländerin Kay Stammers,. Im Männerdoppel kamen Alliſon⸗van Ryn durch einen 614,:7,:4 Steg über Bouſſus⸗Brugnon in die Schlußrunde. „Rund um den Neroberg“, Wiesbaden einſt bedeutend⸗ ſtes Straßenrennen, wird am kommenden Sonntag, 29. Sep⸗ tember, auf einer 104 Km. langen Strecke über den Nero⸗ berg ausgetragen. Startberechtigt ſind nur die B- und C⸗ Fahrer, ſo daß die Spitzenklaſſe am Sbart vermißt wird. Die Schweizer Handballelf, die am 6. Oktober in Bern gegen Deutſchlond antritt, dürfte wahrſcheinlich folgendes Ausſehen haben: Gyſt; Studer— Herkenrath; Nipkow— Streib— Gantenbein; Rouiay— Hufſchmid— Miſchon— Schmid— Seiterle. Bayerns Handballtermine wurden geändert. ür den nächſten Spieltag, 290. September, wurde nochſtehender Spielplan aufgeſtellt; Spyg Fürth— 1. F Nürnberg (Sa.), Polizei Nürnberg— BC Augsburg, 1860 München Joe Louis ſchlägt auch Max Baer k. o. Ausſcheidung um die Schwergewichts-Weltmeiſterſchaft Neuyork, 25. Sept.(Funkmeldung der NM.) Im ausverkauften Neuyorker Yankee⸗Stadion ſchlug der aufſtrebende Negerboxer Toe Louis, ſeit etwa Jahresfriſt die Senſation für alle amerikaniſchen Box⸗ ringe, den früheren Schwergewichtsmeiſter Max Baer in der 4. Runde entſcheidend und reihte ſeiner Siegesſerie Archiv NMS Joe Louis, der Sieger damit einen weiteren Erfolg an. Der Neger hatte ſich, bevor er den Ring betrat, im Neuyorker Negerviertel Harlem mit einer 19jährigen farbigen Stenotypiſtin trauen laſſen, und hatte dann gleich als junger Ehemann einen ausgezeichneten Start. Schon Stunden vor dem Kampf, den der 20. Jahr⸗ hundert⸗Sportklub veranſtaltete, war das Yankee⸗Stadion faſt ausverkauft und bei 84831 zahlenden Zuſchauern waren bereits über eine Million Dollar durch die Kaf⸗ ſen gefloſſen. Selbſt bis zu 200 Dollar wurden bei den wilden Händlern für einen Platz am Ring geboten. Auch die üblichen Streitigketten vor Beginn des Kampfes fehl⸗ ten natürlich nicht, Baers Handſchuhe waren angeblich nicht in Ordnung. Aber ſpäter löſte ſich alles in Wohl⸗ gefallen auf, als die Helfer des mit 21 notterten Favo⸗ riten Louis nachgaben. Der Kampf ſelbſt ließ keinen Zweifel dartiber, daß in Louis(180,5 Pfund) ein Boxer ſteckt, wie man ihn ſeit langer Zeit nicht mehr im Ring ſah. Kaltblütig, wie man es bei ihm gewohnt iſt, ging er an ſeine Aufgabe heran und keinen Augenblick gab es Zweifel über ſeinen Sieg. Max Baer(191 Pfund), der Wochen vorher in ſeiner be⸗ kannten großſpurigen Art erklärt hatte, er werde den Neger niederſchlagen, daß alle farbigen Frauen vor Schreck Bleichgeſichter würden, erlebte hier ein Waterloo wie noch nie in ſeiner Boxerlaufbahn. Nicht einen einzigen Licht⸗ blick hatte er in den vier Runden und verlor den Kampf ganz glatt. Er verſuchte ſeine Schwächen mit den übli⸗ chen Mätzchen zu verbergen, aber ſchon in der 2. Runde hatte er ſein höhniſches Grinſen abgelegt, als die Lage für ihn immer ernſter wurde. Als Ziel für ſeine Schläge hatte er ſich die Magenpartie ſeines Gegners ausgeſucht, da bekanntlich farbige Boxer, hier am empfindlichſten ſinb. Louis hatte in den Schlagwechſeln der 1. Runde das Geſicht Baers ſchon gezeichnet und unaufhörlich floß dem Exweltmeiſter Blut aus der Naſe. So vorſichtig Louns auch kämpfte, in der 2. Runde konnte er einen Kinntref⸗ fer Baers doch nicht vermeiden und ſchwankte ſogar einen Augenblick. Trotzdem war auch die zweite Runde klar für Louis. In der 3. Runde trat Louis Ueber⸗ legenheit noch deutlicher zutage. Auf einen linken Haken hin mußte Baer bis zwei die ſchützenden Bretter auf⸗ ſuchen unb bei einem weiteren Niederſchlag rettete ihn nur der Gong. In der 4. Runde flaute das Tempo etwas ab. Baer wurde auch an den Lippen verletzt und geriet immer mehr ins Hintertreffen. Mit ſchnellen Lin⸗ ken punktete Louis wie in den Runden vorher weiter Kleine Sport-Nachrichten gegen 1. FC Bamberg, TW Leonhard⸗Sündersdühl— Bamberger Reiter⸗Rgt. Der Polniſche Radſportverband griff harb durch. Der Straßenamateur Kielbaſa, der ſich beim Länderkampf Deutſchland— Polen auf der erſten Etappe von einem Automobil kilometerweit hatte ſchleppen laſſen, wurde auf unbeſtimmte Zeit kaltgeſtellt. Die deutſche Vereinsmeiſterſchaft der Leichtathleten wird am 5. und 6. Oktober endgültig entſchieden werden. Der Fachamtsleiter Ritter von Halt hat die vier an der Spitze befindlichen Mannſchaften für dieſen Termin nach Stutt⸗ gart eingeladen, wo der Schlußkampf ſtattſinden ſoll. Eine:1⸗Führung holte ſich der Tennis⸗Stadion⸗Klub⸗ ben Stockholm in ſeinem Klubkampf gegen den Berliner Schlittſchuhklub in Berlin am erſten Tage heraus. Der ehemalige Tennislehrer Gerſtel ſchlug den Schweden Sö⸗ derſtröm glatt, dagegen unterlag Guſtav Jaenecke gegen „Kalle“ Schröder. Do die beiden Berliner nicht aufeinander eingeſpielt waren, ging auch das Doppel verloren. Im Hindenburg⸗Gedächtnisrennen wurde der Große Preis von Karlshorſt umbenannt. 20 400 Mark und der Ehrenpreis des Führers ſtehen zur Verteilung. Von den elf Bewerbern iſt Prevoyant, der bereits zweimal dieſes Rennen gewann, wieder erſter Anwärter. Der Preis des Winterfavoriten wird am Sonntag in Köln gelaufen. Nur ein kleines Feld weſtdeutſcher und Berliner Pferde ſtellt ſich dem Starter. Olympia-Lichtbild-Werbeabend Die Olympiſche Glocke ruft 1936 die Jugend der Welt zu den Olympiſchen Spielen nach Berlin. Deutſchland wird 1936 der Mittelpunkt der ganzen Welt ſein, das iſt ein ſtolzes Gefühl für jeden Deutſchen. Deutſchland iſt ſich bewußt, welche große Aufgabe es übernommen hat. Der Führer als Schirmherr dieſes Feſtes forderte für die Spiele die ſchönſte und würdigſte Geſtaltung, die ſich den⸗ ken läßl. Tauſend fleißige Hände regen ſich, um ſeinen Willen zu erfüllen. Rieſige Sportſtätten ſind im Entſtehen, ein Olympiſches Dorf wird den Sportsleuten aus aller Welt in echt deutſcher Gaſtlichkeit ſeine Pforten öffnen. Jeden deutſchen Volksgenoſſen wird es intereſſieren, die Vorbereitungen zu den Olympiſchen Spielen aus eige⸗ ner Anſchauung kennen zu lernen. So iſt es zu begrüßen, daß der Reichsbund für Leibesübungen durch den„Hilfs⸗ fonds für den Deutſchen Sport“ im Auftrage der Pro⸗ paganda⸗ Abteilung des Reichsſportführers in Kürze einen Werbeabend abhalten will, auf welchem neben ſportlichen und gymnaſtiſchen Uebungen in einem intereſſant aus⸗ gearbeiteten Lichtbildervortrag das Werden dieſer großen Sportſtätten anſchaulichſt gezeigt wird. und landete plötzlich einen wuchtigen Rechten an das Kinn ſeines Gegners. Baer ſank zu Boden und wurde ſchließlich 10 Sekunden vor dem Gongſchlag kniend aus⸗ gezählt. Das Ende kam zu dieſem Zeitpunkt nicht mehr über⸗ raſchend. Baer hätte zweifellos den Kampf fortſetze Archiv NMZ Max Baer, der Beſiegte können, aber er ſah das ausſichtsloſe Beginnen ein und erklärte auch ſpäter, daß er in Zukunft nur noch zu den Zuſchauern gehören werde, wie es bei dieſem Kampf die Exweltmeiſter Jack Johnſon, Jack Dempſey, Gunney Tun⸗ ney, Jack Sharkey und Primo Canera ſchon taten. Um gegen Zwiſchenfälle geſchützt zu ſein, waren 2000 Poli⸗ ziſten mit Tränengasbomben und Maſchinengewehren im Vankee⸗Stadion aufgeboten. Mit Ausnahme der Miß⸗ fallenskundgebungen und dem Hohngelächter über Baer gab es aber vor, während und nach dem Kampf keinerlei Störungen. Louis wurde von ſeinen nach Tauſenden zählenden Raſſegenoſſen ſtürmiſch gefeiert. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. D Sepſ 985 e —0TTTTT — — r. F% 1 E 8— 2 er 8. 2 N V + 7 — g 5 2 N10 N 2 2 7 r ee . A —̃—— i 2 540 S e ebe d, 2 Zeichenerklärung. Zur Wefterkarte Hafer Wĩn-ag front vordtin gender Heltfuft Warmer Wndf e Front vordtingender Warmluft S Spe. C/ 2. e Front mit Wermlaft in der Hehe FMO Owolkerlos O wollig Alb gegengebiet, I Schneefellgebiet Ochelter O be dect Schebertäfgkeſt, S Nebel, Gewifer O dabbbedecht Bericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a.., vom 25. September: Mit großer Geſchwindigkeit zog in der vergangenen Nacht ein langgeſtrecktes Regengebiet über das geſamte Rhein⸗ gebiet hinweg und brachte auch bei uns ſehr erheb⸗ liche Niederſchläge. Zur Zeit befinden wir uns ſchon an ſeiner Rückſeite und es kann unter Druckanſtieg zunächſt mit weiterer Beſſerung gerechnet werden. Später hinaus iſt jedoch das Eingreifen eines neuen Tiefdruckwirbels zu erwarten. Vorausſage für Donnerstag. 26. September Vielſach aufheiternd und meiſt trocken, nachts recht kühl, abflauende weſtliche Winde, ſpäter beginnende neue Verſchlechterung. Höchſttemperatur in Mannheim am 24. September + 20,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 25. September + 10, Grad; heute früh 8 Uhr + 11,4 Grad. i Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh s Uhr bis heute früh 48 Uhr 5, Millimeter= 53 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Wdein- Lege! 21. 22. 22 8 Necdar-Begel. 22 25 24 25 N 18..3747 1. 104 Mannheim 2402.40 2.-2⁰⁰ Kehl.88 202 225 Jagſtſeld——- Maxau..75.72.50 3,51 3 67] Heilbronn——— Mannheim 280:8 5 8 80 Hlochingen⸗. Raub 1.58.58.53.50 Diedes bein,— 8 Röln 2.20 1,151,181, 18 1 Wie auch fallen werde gezeitigt: D im Sommer gewannen 1 ſprache bein als verſtume oͤrüben imn ſprache im z geſtern aufe eine baldige heute nicht Ausgega: ſchen Schatzf September gegriffen wu van Zeeland ökonom Pro Ausſprache, gelegenheit miniſter Bon der Weltwäl Handelsmini weil Englan denden Abeſ zöſiſche Fine ſchränken, di er beſonders wenn man Landes in ve aufbaus der für dieſes E delsverträget verpflichten die Währung dem Vorſchle klärte Bonn halten zu m Währung zu darttber ſchw don zu verf ſprechen. Genf hat Amertkaner doch nicht me Ohren ſtoßer ſchlägen nur fortan ſich vö den, die ſie engliſche Str. daß nur der Nachoͤruck zu britiſche Sche mitſſe gerüſte die Kolonien jederzeit ver rungen beſag das Inſelrei ſeine Rüſt! Wehrhaftmach mitteln durck den Kapitalm „Verteidigun, jüngſte Emiſ 200250 Mill Geld⸗ und fluſſen. Weder iſt noch beſteht 2 gab es nur Zinsbaiſſe on liſchen Rent nehmliche S die 3 proz. 5 1095¾6 5. H. laufenden Ja ſogar noch üb Kurs bis au die Aufrüſtut einer Senkun 102,50 bis 10 Jahres 1934 anleihe vollzo Nun weiß politik ſeit de des Binnenm anderen Völk Natlonalökont Schaffung ein das der Wirt Man machte man mit Rüc Reihe gerückt markt in ſtä Verteioͤigungs Diskontpoltittt noch in den Die Stabil on ſelbſt. 2 löſtand kön 79228 werder remd e Völke. 1 75 wieder e weltp iſt ſehr zu be ſtiger Anſätze teraustauſchs. Verhältniſſen port zu ak offe ließ die unkt überſch lands zur muß zwar gle ſeits find dur⸗ ſo viele Scha wenig erfreul Mancher w ſeit Monaten v. H. dürften hat viel für ſi gen ſind es, trauen. Ai der erhöhten privaten engl! aus London Heines Vorſr wird, wenn d tet. Milliarde en, bald jenen ftsprozeß e ſrieg der Welti Zum La ken im Wirts Wilhelm Ne fellſchafter der ſtellt. Der iſt zur Zeit 1 Aktienbanken ken), für Priv. Trveltſch(Pfäl kiers Moritz bfientlich⸗rechtl Diehl(Hombu ten a) fändlie b) gewerbliche noſſenſchaftsver * Aendern: der nächſten 2 eine Bekanntn das Statiſtiſch Das Statiſtiſch chen Anmeld gebuiſſe der& lande als Gr durch die Beke wurden. Die derungen eine Renuinis für tung iſt. Die rung, die den weige Rechun 1 111i N 1 HAN Mittwoch, 25. September 1935 Währungssfabilisierungsgelflüsier Wieder im Versfummen Wie auch die Würfel im itolien h⸗abeſſiniſchen Zwiſt fallen werden, eine Wirkung haben die Streitereien bereits gezeitigt: Die internationalen Stabiliſierungsgeſpräche, die im Sommer d. J. zunächſt leiſe einſetzten, ſpäter an Stärke gewannen und ſchließlich jetzt ſogar in eine amtliche Aus⸗ ſprache beim Völkerbund einmündeten, können vorläuf ols verſtummt gelten. Wohl werden Fühler von hüben drüben immer wieder ausgeſtreckt werden, wie die Aus⸗ ſprache im zweiten Ausſchuß der Völterbundsverſammlung geſtern aufs Neue zeigt, aber die Vorausſetzungen für eine baldige Löſung diefer wichtigſten aller Fragen ſind heute nicht mehr gegeben. 8 Ausgegangen war die Anregung von dem amerikani⸗ ſchen Schatzſekretär Henry Morgenthau jun., der am 22. September in Liſſabon europäiſchen Boden betrat, auf⸗ gegriffen wurde ſie von dem belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland. Gleich darau' ſtellte der engliſche National⸗ ökonom Prof. Jofiah Stamp ſeinen Plan zur öffentlichen Ausſproche, ſpäter bemächtigte ſich der Völkerbund der An⸗ gelegenheit und ſchließlich ſtieß der franzöſiſche Handels⸗ miniſter Bonnet vor und legte einen Plan zur Feſtlegung der Weltwährungen vor. Die Gedanken des franzöſiſchen Handels iniſters erfuhren von vornherein eine Einengung, weil England— wohl mit Rückſicht auf den ernſter wer⸗ denden Abeſſinienſtreit— abzuwinten begaun. Der fron⸗ zöſiſche Finanzſachverſtändige mußte ſich daher darau' be⸗ ſchränken, die Wünſche ſeines Landes vorzutragen, wober er beſonders hervorhob, die Partſer Regierung ſei bereit, wenn man ſeinen Anregungen folge, Jen Reichtum des Landes in verſtärktem Umfange in den Dienſt des Wieder⸗ aufbaus der Weltwirtſchaft zu ſtellen. Als Vorbedingung für öieſes Entgegenkommen wurde der Abſchluß von Hon⸗ delsverträgen verlangt, nach denen die Unterzeichner ſich verpflichten ſollten, während der Laufzeit der Abkommen die Währungen unangetaſtet zu laſſen. Nur eins ehlte in dem Vorſchlag: die Klarſtellung der Paritäten. Wohl er⸗ klärte Bonnet, den Franken auf der bisherigen Goldbaſis halten zu wollen, aber welche Relation die franzöſiſche Währung zur engliſchen oder amerikaniſchen haben ſollte, dartiber ſchwieg er ſich aus. Er mußte es tun, weil Lon⸗ don zu verſtehen gab, es ſei in dieſem Punkte nicht zu ſprechen. Geuf hat inzwiſchen andere Sorgen erhalten. Die Amerikaner verteidigen ihre Grundſätze, aber ſie vermögen doch nicht mehr durchzudringen, da ſie in England auf taube Ohren ſtoßen. Waren die Engländer ſchon bei den Vor⸗ ſchlägen nur mit halbem Herzen dabei, ſo dürften ſie fortan ſich wöllig ablehnend verhalten, und zwar aus Grün⸗ den, die ſie ſelbſt am ſtärkſten angehen. Der italieniſch⸗ engliſche Streit hat den Staatsmännern in London gezeigt, daß nur der Starke in der Lage iſt, ſeinen Anſprüchen Nachdruck zu verleihen. Mit aller Deutlichkeit ſprach dey britiſche Schatzkonzler Neville Chamberlain aus, England müſſe gerüſtet ſein, um das Mutterland, die Dominien und die Kolonien— er wies beſonders auf Indien hin— jederzeit verteidigen zu können. Chamberloins Ausfüh⸗ rungen beſagen alſo nicht mehr und nicht weniger, als daß das Inſelreich, was auch kommen möge, entſchloſſen iſt, ſeine Rüſtungen zu vervollkommnen. Die Wehrhaftmachung des Landes ſtellt, da ſie nicht mit Steuer⸗ mitteln durchgeführt werden ſoll, gewaltige Anſprüche an den Kapitalmarkt, der damit in eine neue Phaſe tritt, Die „Verteidigungsanleihe“— auch Muſſolini naunte ſeine jüngſte Emiſſion ſo— bürfte eine Größenordnung von 200250 Mill. Pfund haben; eine ſolche Emiſſion muß den 7 und Kapitalmarkt Englands entſcheidend beein⸗ uſſen. Weder iſt mit einer neuen Zinsverbilligung zu rechnen, noch beſteht Ausſicht auf eine Rentenhauſſe, denn für dieſe gab es nur ſo lange Entfaltungsmöglichkeiten, als die Zins baiſſe anzuhalten ſchien. Di tr vegung der eng⸗ liſchen Rent ſpricht den 1 ts eine ſehr ver⸗ nehmliche eſte Papier der Londoner. die proz. Kriegsanleihe, hatte 1934 einen Höchſtſtand von 109 ſ⅜ v. H. und einen niedrigſten von 101 v. H. Im laufenden Jahr wurde die höchſte Notiz des Jahres 1934 ſogar noch übertroffen, indem während des Frühfahrs der Kurs bis auf 110 v. H. anzog. Die Erörterungen über die Aufrüſtung und ihre Finonzierung führten dann zu einer Senkung des Kurſes, und jetzt hält die Notierung bei 102,50 bis 103 v.., d. h. alſo, der niedrigſte Kurs des Jahres 1934 iſt faſt wieder erreicht. Aehnlich der Kriegs⸗ anleihe vollzog ſich ouch die Bewegung der übrigen Renten. Nun weiß man von England, daß es ſeine Wirtſchafts⸗ politik ſeit der Kriſe von 1931 bewußt auf die Belebung des Binnenmarktes geſtellt hat. Es iſt im Gegenſatz zu anderen Völkern der Not mit den klaſſiſchen Verfahren der Nationalökonomie zu Leibe gegangen, nämlich mit der Schaffung eines niedrigen Zinſes. Dieſes Ziel wie auch das der Wirtſchaftsankurbelung wurde weitgehend erreicht. Man machte in London auch nie ein Hehl daraus, daß man mit Rückſicht hierauf die Währungsfrage in die zweite Reihe gerückt habe.— Jetzt wird der engliſche Kapital⸗ markt in ſtärkſtem Umfange durch die Auflegung der Verteidigungsanleihe beanſprucht werden; damit erhält die Diskontpolttik Aufgaben, die es kaum zulaſſen, daß ſie auch noch in den Dienſt der Währungsfeſtigung geſtellt wird. Die Stabiltſterungswünſche erkedigen ſich alſo vorläufig on ſelbſt. Denn ohne eine Rückkehr des Pfundes zum löſtand können auch die anderen Währungen nicht feſt⸗ elegt werden. Ferner dürfte die Bereitſchaft Englands, ente Völker an ſeinem Kapitalüberſchuß teilnehmen zu laſſen, wieder aufhören. Die weltpolitiſche und weltwirtſchaftliche Entwicklung iſt fehr zu bedauern, denn es gab eine ganze Reihe gün⸗ ſtiger Anſätze für eine Belebung des internationalen Gü⸗ teraustauſchs. Die Kaufleute hatten ſich den veränderten Verhältniſſen angepaßt und waren eifrig dabei, Import und vort zu aktivieren. Auch die Preiserholung der Roh⸗ offe ließ die Hoffnung berechtigt erſcheinen, daß der tote unkt überſchritten ſei. In dieſe Lage platzt der Wille nglands zur perſtärkten Wehrhaftmachung hinein. Er muß zwar gleichfalls den Güterverbrauch heben; anderer⸗ leits ſind durch die Ablehnung der Währungsſtabtliſterung ſo viele Schatten aufgetaucht, daß das Geſamtergebnis wenig erfreulich iſt. 5 Mancher wird einwenden: die Weltwährungen ſind ja ſeit Monaten feſt, und Ausſchläge im Rahmen von—1 v. H. dürften den Kaufmann nicht ſchrecken. Dieſe Anſicht hat viel für ſich, iſt aber trotzdem falſch. Nicht die Zuckun⸗ gen ſind es, die ſtören, ſondern das fehlende Ver⸗ krauen. Am 20. September wurden unter dem Eindruck der erhöhten Kriegsgefahr allein aus den Händen der privaten engliſchen Bankwelt für 10 Mill. Dollar Gold aus London auf den Weg nach Neuyork gebracht. Ein Heines Vorſpiel zu dem, was noch kommen kann und wird, wenn die Welt weiter mit Papierwährungen arbei⸗ tet. Milliardenbeträge wandern ruhelos umher, bald die⸗ en, bald jenen beglückend oder ſtörend; ſie ſind dem Wirt⸗ ftsprozeß entzogen und verlegen den Weg zu einem Auf⸗ ſrieg der Weltwirtſchaft. * Zum Landesobmann der Relchsgruppe 4 Ban⸗ ken im Wirtſchaftsbezirk Saarland⸗Pfalz wurde Bankier Wilhelm Neu in Sgorbrücken, perfönlich haftender Ge⸗ ſellſchafter der Gebr.⸗Röchling⸗Bauk in Saarbrücken, be⸗ ſtellt. Der Poſten des ſtellvertretenden Landesobmanns it zur Zeit noch unbeſetzt. Vertrauensmänner ſind für Aktienbanken Dr. Robert Frowein(DD⸗Bank, Saarbrük⸗ ken), für Privothypothekenbanken Geh. Kommerzienrat Dr. Trveltſch(Pfälg. Hyp. Bk., Ludwigshafen), für Privotban⸗ kiers Moritz Freiherr von Bethmann(Frankfurt), für Azentlich⸗rechtliche Kreditanſtalten, Sparkaſſen Finanzrat Diehl(Homburg, Bezirksſparkaſſe), für Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten a) ländliche Rendont Lang(Klarenthal, Volksbank), b) gewerbliche Eiſele(Verbandsdirektor des Pfälz. Ge⸗ noſſenſchaftsverbandes, Speyer). 5 * ange im Statiſtiſchen Waren verzeichnis. In der nächſten Nummer des Reichsminiſterialblatts wird eine Bekanntmachung des Reichswirtſchaftsminiſters über das Statiſtiſche Warenverzeichnis veröffentlicht werden. Das Statiſtiſche Warenverzeichnis, das den handelsſtatiſti⸗ ſchen Anmeldungen und den Veröffentlichungen der Er⸗ gebniſſe der Statiſtik des Warenverkehrs mit dem Aus⸗ lande als Grundlage dient, iſt bereits mehrfach, zuletzt durch die Bekanntmachung vom 23. Januar 1935 geändert worden. Die neue Bekanntmachung enthält weitere Aen⸗ derungen einer Reihe von ſtatiſtiſchen Nummern, deren Kenntnis für die handelstreibenden Kreiſe von Bedeu⸗ kung iſt. Die Aenderungen beruhen bis auf eine Aende⸗ rung, die den Erfahrungen der beteiligten Wirtſchafts⸗ weige Rechnung trägt, auf den ſeit Januar erfolgten LS- UND W TSCHA ETT UNO MHittag- Ausgabe Nr. 441 der Neuen Mannheimer Zeitung Kriſfische Zeichen in der Schweizer Wirtschaff Die Seideninduſtrie auf ein Viertel zuſammengeſchrumpft. Im Nationalrat antwortete Bundesrat Obrecht, der Leiter des Volks wirtſchaftsdepartements, auf eine Anfrage über weitere Maßnahmen zum Schutze der Seide iſt rie. Dieſe Induſtrie werde leider nie mehr ihre frühere Bedeu⸗ tung erhalten. Sie ſei ein Zweig der notleidenden Export⸗ induſtrie und auf ein Viertel ihres urſprünglichen Beſtan⸗ des zuſammengeſchrumpft. In den letzten vier Jahren verminderte ſich die Arbeiterzahl von 92 000 auf 14 000. Als Abhilfe ſei vorgeſehen, verſch dene Zollpoſitionen aus den handels vertraglichen Bindungen zu löſen, um den In⸗ landsabſatz zu ſichern. * 45 Mill. ffr. genehmigt für die Rettung der Neuenburger Kantonalbank. Im Schweizeriſchen Nationalrat kam am Dienstag die ſchwierige Lage der Neuenburger Kantonalbank zur Ver⸗ handlung. Nachdem die Bank infolge weitgehender Kredit⸗ gebung an den Kanton für Unterſtützungszwecke an die notleidende Uhreninduſtrie und das Hotelgewerbe ſchon bei der Sanierung 1980⸗31 30 Mill. ffr. einbüßte, ſind in den letzten vier Jahren weitere 55 Mill. ſfr. verloren ge⸗ gangen. Ein Zuſammenbruch der Kantonalbank bedeutet für die Stadt Neuenburg eine ſchwere Beeinträchtigung und wäre, wie Bundesrat Meyer, der Leiter des Finanzdepar⸗ tements erklärte, in einem Zeitpunkt der Angriffe auf den Franken nicht zu verantworten. Der Kommiſſionsreferent fügte hinzu, daß Stadt und Gemeinden ſich immer mehr gegenüber der Kantonalbank verſchuldete die Sanierung der Bank wurde ohne Ausſprache heißen und die Bundeshilfe über insgeſamt 45 Mill. ſſr. genehmigt. Di teils zinslos bleibenden, teils mit 2 v. H. zu ver Kredite ſind mit einer Laufzeit bis z 5 geſtattet. 6 Mill. ſfr. dienen zur Dotationskapitals für die Kantone Verband der Kantonalbanken und 5 insgeſamt 18 Mill. ſfr. gebracht werden ſoll onſtelle des verlorenen von 42,25 Mill. ſfr. einſchl. der Reſerve von 2,5 Mill. ffr. . Weitere Abnahme des Notenumlaufs. Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank Nach dem Ausweis der Bank für die dritte September⸗ woche iſt der Goldbeſtand wie in der Vorwoche faſt gleich geblieben. Er nahm nur um 0,8(0,13) Mill. fr. auf 1972,42(1872,38) Mill. ſfr. Die Golddevi für auch diesmal wieder etwas erhöht un auf 17,87(15,26) Mill. fr. h da⸗ Mill. 150 Mill. niedriger als in der glei was deutlich den wirtſchaftlichen map anſchaulicht. Auch die täglich fälligen 0 0 haben diesmal abgenommen um 2,53(plus 5,38) Mi auf 358,26(830,79) Mill. ſfr. Notenumlauf und lie fällige Verbindlichketten ſind durch Gold und Golddeviſen mit 86,74(86,25) v. H. gedeckt. W—————————— eee Zusammengehen Waggon Uerdingen- Düsseldorfer Waggon- Talbof Sanierung der Düsseldorfer Waggon genehmigt Die GW der Düſſeldorfer Waggonfabrik AG, Düſſel⸗ dorf, deren ausſchlaggebende Aktienmehrheit in den Beſitz der Waggonfabrik Ach. Uerdingen, übergegangen iſt, geneh⸗ migte die Abſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1933⸗34 und 1934⸗95 und beſchloß entſprechend den Vorſchlägen der Ver⸗ waltung eine neue Sanierung durch Herabſetzung des A von 2 Mill. J i. e. F. auf 1 Mill./ Der Buchgewinn aus der Kapitalherabſetzung von 1 Mill./ wird zu Wert⸗ berichtigungen der Anlagen verwandt. Ferner werden wei⸗ tere Abſchreibungen und Wertminderungen auf Anlagen in Höhe von 0,82 Mill.„ ſowie andere Abſchreibungen von 0,7 Mill.„ vorgenommen. Die Beträge hierfür ſowie zur Deckung der Verluſte aus den beiden Geſchäftsfahren wer⸗ den durch außerordentliche Zuwendungen(Forderungs⸗ nachläſſe) in Geſamthöhe von 2,03 Mill./ frei. Die Er⸗ ſolgsrechnung der Geſellſchaft iſt damit ausgeglichen. Der AR iſt in ſeiner Geſamtheit zurückgetreten, ebenſo der Vorſtand. An ſeine Stelle treten der geſamte AR der Waggonfabrik Uerdingen ſowie deren Vorſtand. Talbot übernimmt die Uerdinger Aktien Die ab. GV der Waggonfabrik A Uerdingen beſchloß einſtimmig die vorgeſchlagene Erhöhung des Grundkapftalg der Geſellſchaft von 9,635 Mill./ um 600 000 durch Ausgabe neuer ab 1. Oktober 1935 dividendenberechtigter Stammaktien unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ rechts der Aktionäre ſowie die Uebertragung dieſer Aktien an die Firma Guſt. Talbot u. Cie., Aachen. Erſt nach Durchführung der neuen Santerung habe ſich die Verwaltung der Uerdinger Geſellſchaft zu dem Erwerb der beherrſchenden Aktienmehrheit entſchließen können. Die Schuldenlaſt des Düſſeldorfer Werkes bereitete Sorg. Wenn man ſich trotzdem zur Uebernahme entſchloſſen habe, ſo ſei man dabei von der Ueberzeugung geleitet worden, daß ſich aus einer einheitlichen Verwaltung der beiden Werke eine größere Wirtſchaftlichkeit in der Arbeitswetſe ergeben müſſe. Man beabſichtige in Zukunft die Arbeits⸗ tetlung ſo zu handhaben, daß die Schtenenfahrzeuge in Uerdingen, die Straßenfahrzeuge in Düſſeldorf hergeſtellt werden. Auf das Uerdinger Werk würde hierbei eine Reichsbahnquote von 8,3 v. H. entfallen. Dagegen ſollen die bei Uerdingen bisher befindlichen Groß⸗Karoſſerie⸗ abteilung ſowie der Bau von Laſtanhängern nach Düſſel⸗ dorf überführt werden. Dadurch, daß nach freundbſchaft⸗ licher Uebereinkunft Vorſtand und Aufſichtsrat der Düſſel⸗ dorfer Waggonfabrik ihre Aemter niedergelegt haben und an ihre Stelle die entſprechenden Verwaltungsorgane der Fabrik Uerdingen getreten ſeien, herrſche in der Leitung reſtlos Perſonalunion, was nennenswerte Erſparniſſe mit ſich bringe, da die Uerdinger Verwaltungsorgane für ihre Tätigkeit für das Düſſeldorfer Werk bis zur Erzielung einer beſcheidenen Rentabilität keine Vergütung beziehen werden. Da bei der heutigen Lage nicht alle Aktionäre ein Be⸗ zugsrecht ausüben könnten, habe man es begrüßt, daß die Firma Guſt. Talbot u. Cie. Gmbß., Aachen, mit der man ſeit Jahren in freundſchaftlichen Beziehungen ſtehe, ein Intereſſe für eine Beteiligung an Uerdingen gezeigt und ſich bereit erklärt habe, die neu auszugebenden Aktien zu pari zu übernehmen. Die Verwaltung glaube, daß eine engere Verbindung mit der Firma Talbot dem Uerdinger Unternehmen nur förderlich ſein könne. Wenn auch zur Zeit keinerlei Vereinbarung über ein engeres Hand⸗in⸗ Hand⸗Arbeiten zwiſchen den beiden Werken beſtände, ſo dürften ſich doch auch hier für beide Teile betriebliche Vor⸗ teile erzielen laſſen. Aenderungen des Zolltarifs, des Warenverzeichniſſes und des Teils 3 der Anleitung für die Zollabfertigung. Durch die neue Bekanntmachung wird die bisherige Anpaſſung der für die Außenhandelsſtatiſtik geltenden Richtlinien an die inzwiſchen geänderten Zollbeſtimmungen, ſoweit er⸗ forderlich, wieder hergeſtellt. * Georg Liebermann Nachf. AG, Falkenau i. S.— Erhöhte Exportaufträge. Nach dem Geſchäftsbericht der Baumwollſpinnerei lag die Beſchäftigung 1984/35 im Raß⸗ men der geſetzlichen Beſtimmungen. Darüber hinaus ge⸗ lang es aber, durch erhöhte Exportaufträge und verſtärkte Verarbeitung von Kuſtſpinnfaſer die Arbeitszeit zu heben und die Verſorgung des Betriebs ſicherzuſtellen. Trotz vieler Hinderniſſe wurden nicht unbedeutende Kompenſa⸗ tionsgeſchäfte getätigt, wodurch die Baumwollzufuhr flüſſt⸗ ger wurde. Für Inſtandhaltung der Werksanlagen wur⸗ den auch im Berichtsjahre wieder größere Mittel auf⸗ gewendet. In das neue Geſchäftsjahr iſt die Geſellſchaft mit einem Auftragsbeſtond von 3 bis 4 Monaten getreten. Der Reingewinn des Berichtsjahres beträgt einſchl. 13 825 (76 669/ Gewinnvortrag 187 329(84 555) /. Daraus ſollen 6(2) v. H. Dividende auf 2713 200% Stomm⸗ aktienkapital und die gleichen Sätze auf die 36 000„/ Vor⸗ zugsaktien verteilt werden. * Centrallandſchaftsbank, Berlin. Die Bank legt erſt jetzt den Geſchäftsbericht über das Jahr 1934 vor. Wie einleitend erwähnt wird, ſind die Geſchäfte der Darlehns⸗ koſſe des Mecklenburgiſchen Ritterſchaftlichen Kreditvereins, Roſtock, der Kur⸗ und Neumärkiſchen Ritterſchaftlichen Darlehns⸗Kaſſe, Berlin, und der Landſchaftlichen Bank der Provinz Pommern, Stettin, von der Centrallandſchafts bank übernommen und auf die Hauptſtellen der Bank in den betreffenden Bezirken übertragen. Ein Vergleich mit den bisher veröffentlichten Bilanzen der nun verſchmolzenen Banken iſt nur ſchwer möglich, do die Ziffern Fieſer In⸗ ſtitute bisher nur teilweiſe bekanntgegeben ſind. Kapi⸗ tal und Reſerven der Bank betragen nach Berückſichtigung der erforderlichen Wertberichtigungen rund 7 Mill. J, die fremden Mittel rund 43 Mill. 4. Außerdem beſtehen aber noch Indoſſamentsverbindlichkeiten in Höhe von rund 18,6 Mill. JI. Die Mittel der Bank werden im weſentlichen der landwirtſchaftlichen Kundſchaft und dem mit dieſer arbeitenden Handel und Gewerbe ſowie der landwirt⸗ ſchaftlichen Induſtrie zur Verfügung geſtellt ſein. Als Debitoren werden in der Bilanz nach Berückſichtigung der erforderlichen Wertberichtigungen noch 26, Mill. 4 aus⸗ gewieſen, während rund 2 Mill.„ als langfriſtige Aus⸗ leihungen bezeichnet werden. Die Liquidität der Bank iſt ſehr günſtig, Baumwolle Wenn man die Lage an den Baumwollmärkten nur nach den Preiſen beurteilen will, dann erſcheint ſie durch⸗ aus normal. Die Bremer Notierungen halten bei etwa 13,20 Dollar⸗Cents je lb.(gegen faſt 15 im September 1934 und kaum 10 im September 1933). Auch an den an⸗ deren Märkten der Welt wie Liverpool, Neuyork und Neu Orleans, von denen natürlich die Preiſe der Bremer Baumwollbörſe abhängen, befinden ſie ſich offenſichtlich auf einer guten Mitte zwiſchen den Preiſen von 1934 und 1933. Aber dieſes ſcheinbar harmoniſche Verhältnis ſteht auf durchaus unſicherer Grundlage. Die italieniſch⸗abeſſinſſche Kriegsgefahr wirkt ſtark auf den Markt ein, aber in dop⸗ pelter, ſich gegenſeitig auſhebender Weiſe. An den ameri⸗ kaniſchen Börſen hat die Nachfrage nachgelaſſen, nicht zum wenigſten deshalb, weil den Italienern keine Baumwoll⸗ kreötte mehr eingeräumt werden. Auf der anderen Seite hat beiſpielsweiſe in Liverpool vor wenigen Tagen eine ganz plötzliche Belebung der Nachfrage eingeſetzt, die aber offenbar im Zuſammenhang mit Kriegslieferungen ſteht, Das ſind Bewegungen von einem Ausmaß, daß ſich Bre⸗ men und die übrigen deutſchen Baumwollplätze dem nicht entziehen können. Die Erzeugung der Baumwolle hat ſich gegenüber den Vorjahren in den meiſten Anbaugebieten verſpätet; die Nhein-Mainische Abendbörse ruhig Frankfurt, 24. September. Die Abendbörſe verlief ſehr ruhig. Die Berliner Schlußkurſe wurden vielfach um—7 v. H. unterſchrit⸗ ten. So bröckelten JG. Farben auf 14896(149), RWE auf 128(123,75), Stahlverein auf 77,75(78,25), Metall⸗ aft auf 105(105,5) ab. Renten gut gehalten, Alt⸗ 1097(1096). Auslandsrenten ſtill, Rumänen etwas oten. Der Verlauf der Abendbörſe blieb ſchwächer. Von dem Kursrückgang von Stahlverein waren auch Rheinſtahl be⸗ t, die g, Mannesmann, die etwa 4 v. H. nach⸗ Daneben Holzmann um 1 v. H. niedriger, De um ½% v. H. Schweizer Bundesbahnen behaupt t. ſitz blieben unverändert, J Farben ſchloſſen mit Anlieferungen ſind daher jetzt größer geworden, während in den Vorjahren um dieſe Zeit der Höhepunkt ſchon über⸗ ſchritten war. Die Vorräte in den Häfen belaufen ſich da⸗ gegen auf kaum mehr die Hälfte der Vorjahresbeſtände. Im allgemeinen iſt der Zuſtand der Pflanzen„gut bis ziemlich gut“. a In Aegypten befaßt ſich das Landwirtſchaftsminiſterium mit dem Plan, die Ausfuhr von Baumwollſamen zu verbieten, da vielfach der Verſuch gemacht werde, an⸗ dere Baumwollgebiete wie Indien und wohl auch Libyen durch Anpflanzung von ägyptiſcher Baumwolle zu ver⸗ beſſern und damit der ägyptiſchen Baumwolle ſelbſt Kon⸗ kurrenz zu machen. Unter den Verarbeitern pieler Länder machen ſich Be⸗ ſtrebungen bemerkbar, die Spinneret und Weberei kar⸗ tellmäßig zuſammenzufaſſen. So haben die engliſchen Makoſpinner einen ſolchen Plan ausgearbeitet, der eine wirkliche Quoten verteilung vorſieht und zu einer Ein⸗ ſchränkung der Produktion führen ſoll.— In Oeſter⸗ reich iſt ein Weberetkartell im Entſtehen, das zwar eben⸗ falls Kontingente vorſieht, aber keinerlei weſentliche Er⸗ zeugungsbeſchränkung, und ſchließlich iſt in Finnland ein Baumwollkartell entſtanden, das den geſamten Verkauf zufammenfaßt. * Anordnungen der deutſchen Kartoffelwirtſchaft. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffel⸗ wirtſchaft hat mit einer Anordnung vom 21. September die Verkaufspreiſe für Kartoffelſtärkemehl, Sago, Stärke⸗ ſirup und Stärkezucker ſowie Dextrin feſtgeſetzt. Regelung des Abſatzes von Speiſezwiebeln. Eine An⸗ oronung der Hauptpereinigung der Deutſchen Garten- und Weinbauwirtſchaft regelt den Abſatz von Speiſezwiebeln. Für den Verkehr mit Speiſezwiebeln werden Güte⸗ und Größebeſtimmungen eingeführt. Der Preis für deutſche Speiſezwiebeln, Güteklaſſe A, gemiſcht(über 25 Milli⸗ meter Querdurchmeſſer) wird bis auf weiteres auf 3,95/ je 50 Kilo, einſchließlich Sack, frei jeder deutſchen Vollbahn⸗ ſtation, ſeſtgeſetzt. Dieſer Preis darf nicht über⸗ oder unterſchritten werden. Waren und Märkie Befriedigender Poriugieserherbsi an der Unferhaardi Während an der eigentlichen Mittelhardt, vor allem in den Orten zwiſchen Neuſtadt a. d. H. und Bad Dürk⸗ heim, der Portugieſerherbſt bereits nahezu ganz beendet iſt, nahm er in einer ganzen Anzahl Orte der Unterhardt, insbeſondere in der Grünſtabter Gegend erſt am Mon⸗ tag ſeinen Anfang. In den Orten, in denen am Mon⸗ tag die Leſe amtlich einſetzte, iſt der Mengeaufall wieder beſſer; er dürfte nur wenig hinter dem vorfährigen Er⸗ gebnis zurückbleiben. Die Güte läßt auch hler nichts zu wünſchen übrig, zumal die Trauben bis zuletzt ziemllch geſund blieben und nun die völlige Ausxreife erreicht haben. Infolge der rechtzeitig eingetretenen feuchten Wit⸗ terung haben ſich die Trauben noch gut weiterentwickeln können. Das Verkaufsgeſchäft ſetzte auch am Wochenanfang recht gut ein. Bei guter Nachfrage kam es bereits bei den feſtgeſetzten Richtpreiſen zu Kaufabſchlüſſen, auch wur⸗ den vereinzelt für beſſere Qualitäten Aufpreiſe bezahlt. In Dirmſtein konnten an eine rechtsrheiniſche Firma 100 Fuder neuer Rotwein abgeſetzt werden. Die Moſtgewichte gehen an der Unterhardt von 60 bis 75 Graden Oechsle, liegen alſo um 10 bis 15 Grad höher als in den letzten Jahren. Der neue Rotwein wird ſpeben im Erzeuger⸗ gebiet zu 15 bis 20 Pfg. je ½ Liter ausgeſchänkt. Rundholzerlöse in den badisch- pfälzischen Gemeinde- und Privaiwaldungen im Augusi In den pfälziſchen Gemeinde⸗ und Privatwaldungen wurden im Auguſt nachſtehende Nadel⸗ und Laubholz⸗ Großverkäufe abgeſchloſſen, wobei ſich die Preiſe je Feſt⸗ meter verſtehen: Nadelholz: Stammholz: 40 fm Fichte 20—24 zu 18,00 4, 40 im Fichte 25—29 zu 19,65 4, 25 fm Fichte 30—34 zu 2/14 J, 2 fm Kiefer 2024 zu 15,38 /, 18 fm Kiefer 25—29 zu 21 J.— Abſchnuttte: 36 fm Kiefer 25—29 zu 16,72, 24 fm Kiefer 90—4 zu 21,37 4.— Grubenholz: 0944 fm Grubenlangholz Fi. u. Kie.(a. Kl.) zu 11,88, 1225 fm Grubenholz im Schichtmaß zu 4,72. — Papierholz, Fichte: 190 rm gereppelt oö. gek., zu 7,88 J. — 22 fm Nadelbrennholz zu 3,64 /.— Laubholz: 34'm 5 7 90—99 zu 30,98.— 186 fm Laubbrennholz zu 4,99 Mark. In den badiſchen Gemeinde⸗ und Privatwaldungen wur⸗ den die nachſtehend aufgeführten Rundholz⸗Großverkäufe, Preiſe je fm, im Auguſt durchgeführt: Stammholz(Nadel⸗ holz); 2414 fm Fichte 20—24 zu 16,23, 5397 im Fichte 25—29 zu 17,67„, 5557 jm Fichte 30—34 zu 10,77 J, 314 m Tanne 2529 zu 16,56 4, 67 im Kiefer 2024 zu 17,24 J, 317 fm Kiefer 25—29 zu 20,17 J, 316 fm Kiefer 3034 zu 24.— Abſchnitte: 274 Fichte 2529 zu 17,20 /, 408 im Fichte 90—34 zu 17,57, 97 fm Tanne 30—34 zu 16,34 L. — 95 fm Papierholz, Fichte, gereppelt od. geloht zu 9,33 l. = ifm Nadelbrennholz zu 3,77 J.— Laubholz: 48 fm Buche 30—39 zu 16,56.— 601 fm Laubbrennholz zu 6,88 Mark. * Die Nachfrage am Holzmorkt, die bis vor kurzem ſehr rege war, hat in letzter Zeit etwas nachgelaſſen. Es iſt dies auf die Tatſache zurückzuführen, daß die Holzhand⸗ lungen ſich in den vergangenen Monaten gut eingedeckt hoben und jetzt zunächſt ihre Beſtände bei der Kundſchaft abſetzen wollen. Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttart v. 24. Sept. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſche durchſchnittlſche Be⸗ ſchaffenheit, 76/77 Kilo, September⸗Erzeugerfeſtyreis W 7 18,90; W 10 19,20; W 14 19,60; W 17 19,90; Roggen per Sept. durchſchnittliche Beſchaffenheit, 71/7 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 16,00; R 18 16,50; R 10 16,70; Braugerſte, Großhan⸗ delspreis, mittel 19—20, beſte 20—21, Ausſtichware. Notiz; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 61/52 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 15,90; Ge 8 16,207 Hafer, durchſchnitt⸗ liche Beſchaffenheit, 48/49 Kilo, Erzeugerſeſtpreis H 11 15,30 H 14 15,80; Wieſenheu loſe neu 7,75—8,25, Kleeheu loſe neu 8,25—9, Stroh ͤrahtgepreßt neu 3,75—4,10.— Mehlnotierung(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50% Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 25 bis 30 v. H. Kernen Auſſchlag 1. für die 100 Kilo. Reines Kernenmehl 3, Aufſchlag. Weizenmehl: Baſis⸗Type 790, Inlandsmohlung(bisher Weizenmehl 1) ab 15. bis 30. September W 7 26,90; W 10 27,40 W 14 2,00; W 17 28,00 Roggenmehl Baſis⸗Type 997 vom 15. Auguſt bis 30. September R 14 22,70) R 18 23,30) R 19 23,50; Weſzen⸗Nachmehl 17,50; Weizen⸗Futtermehl 13,50; Weizenkleie ab 15. Sep⸗ tember W' 7 9,95, W' 10 10,10) W 14 10,30; W 17 40% Roggenkleie vom 15. Auguſt bis 31. Oktober 1938 R 14 10,10; Rü 18 10,40; R 19 10,50 J. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maß⸗ gebend. Weizen und Roggen haben laufendes Geſchäft. Gute Qualttäten werben bevorzugt. Für Braugerſte in guter Beſchaffenheit beſteht Nachfrage, während für In⸗ duſtriegerſte die Gebote nicht immer ausreichend find. Fut⸗ tergerſte und Futterhafer ſind ſtark begehrt. Mehl und Mühlennachprodukte haben guten Abſatz und ſind ſtellen⸗ weiſe recht knapp. Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 4,00; Nov. 4,72% Jau. 4,65; März 4,60 K.— Mais(in Hfk. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 55 Nov. 57; Jan. 587 März 60,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Sept,(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Midͤdl. Schhuß: Sept.(85) 604; Okt. 589, Nov. 580; Dez. 579; Jan.(36) 580, Febr. 581; März 582, April 582; Mai, Junt, Juli je 58 Auguſt 580; Sept. 577, Okt. 574; Dez., Jan.(87) je 571; März 573; Tendenz ſtetig. * * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 24. Sept. Zufuhr: 8 Ochſen, 31 Bullen, 11 Kühe, 55 Färſen(Kalbinnen), 171 Kälber, Schafe, 133 Schweine.— Marktverlauf flott, Markt geräumt. Preiſe für ein Pfund Lebendgewicht: Ochſen a) 44—46, 6) 42—48; Bullen a) 44—46, 6) 424g, e] 38, Kühe a) 39—40, b) 90, e) 25—28; Färſen a) 4547. b) 42—44; Kälber a) 6467, b) 5863, c) 58—57; Sch a) bis d) je 53,5, g) 48.— Die aufgetriebenen 183 Sch wurden den Metzgern zu den Höchſtpreiſen zugeteilt. ** * Leinöl⸗Notierungen vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Lon Don: Leinſoat Pl. per Sept. 10(1036); dto. Klk. per Sept.⸗Okt. 12,75(127¾); Leinſaatöl loko 26,6(26); Okt. 25,7%,(25): Nov.⸗Dez. 25,1 lunv.); Jan.⸗April 26,1% (25,4%); Baumwoll⸗Oel ägypt. 25(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 6s(6 O2. Neuyark: Terp. 40,50 (46,25). Savannah: Terp. 44,50(41,25). Geld- und Devisenmarki Zürich, 2B. deplemter Cthluß amſlich) Kensfanfin.] 227 pertz 29.28½¼ J Spanles 42.00 Prag 12.7 Gatars“ 250 London 15,14¼ J Holland 207.80— Fefstben 57.90. Oft. Bend. 2 Leupor 30775 berlin 12375— Budspesf 7555 belſlen 32.00— Wien off. k. 37,0— Feige.00 laſſen 25,10 J Sofa 66,— Iden N Paris, 24. geplemder(Schah amillct). Monetsgeld E Landon 74.60— Spaplen 207,25 fepenbagen 50 J Wien ö 65 Telhork 18,17/ aſlen 128.90] feng 10.20. berlin 619.— gelglen 256,50 Schweiz 493,25 Steckheſm 884.25 Verschags 285/75 London, 24. Slender(cklaß amtlich) euyerk 49205 kopenheger 22,40 J Netten 549.— Schenbal 17513 Konfrel 47.50 Stockhem 19.39 Ramin 628.— Fotaben: 1207 imzterdem 728,25 050 150/ ast..15— zuin 125.— barls 460— Len 110.12 ien 819.— fete 1775 Brüssel 29.10% felsingter: 229,87 lan 25,00 Honferſes 2 allen 60.28 breg 129,12 Fiartchen N Lalperass 106,3 eri, 12.% dudepenl 20 buten kira 18,55 uses che, 18,18/ began 218.50 fle er Jan. 412 uf enten 1850 abi.01. Seife 285, Hate 2125 lers 10012 Hamburger Melallnoſlerungen vom 24. Sepiember Hupfer I banes- d. Sreſſt-Iinn tief feld Urigt. Cel, beranliſ Brief geld bead Januer 46,245,500. HAftenrok rn. „„ februar 46,/5 46. 288,5., felgiſlber(HR. 5. c)„ 57.054,50 Mir:„ 675„e Feiggold(. p. gr....84 279 April eee ee ain(Ab tel. Mel„eee cr. 5„280/260 zun„een, feldes pfefſa Auf„„ falle,(Al. 5. r.„„ 3,65 8,40 Augus!„„ eee Jeptemb. 44,25 44,25. 288,588, dete A blat Ullaber 44.24%„ 88 8 e ufmon Regulgt inen.( Ju.) 58.55, Horemb. 44,25 4 288,5„% ecdeilber(L per flssche) 1, 11, beten. 45 504.750. E88 588550, J Velka ällgs. du Jb.) 88.50 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 25. Sept. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 fe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dito. 4 v. H. Kupfer 3,0 ſe Gramm; Feingold 2840 ſe Kilo; Feinſilber 1 je Kiloß je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr rege. Infolge des weiter zurückgehenden Waſſers er⸗ fuhr die Bergfrocht eine Erhöhung um 10 Pfg. je Tonne und notierte mit 1,10& ab Ruhrort und 1,30/ ab Kanal Baſts Mannheim. Die Talfracht und die Schlepplöhns blieben unverändert. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Mehr Einſicht, liebe Hausfrau! „Lange Haare, kurzer Verſtand“,—dies ſchmeichelhafte Wort vom Unbedacht der Frauen ſollte eigentlich heute längſt zum alten Eiſen ge⸗ hören. Aber leider gibt es doch immer wieder kleine Zwiſchenfälle, wo es noch geradezu ehrenvoll er⸗ ſcheint, wenn man ſich achſelzuckend mit dieſer Feſt⸗ ſtellung begnügt, anſtatt geradeheraus von ſelbſt⸗ ſüchtiger Dummheit zu reden. Es iſt in den letzten Wochen wahrlich oft und nachdrücklich genug darauf hingewieſen worden, daß unſere Ernährung für jetzt und den Winter nach allen Seiten hin ge⸗ ſichert iſt, die leichte Verknappung an friſchem Schweinefleiſch aber lediglich als bekannte Erſchei⸗ nung der Jahreszeit vermerkt zu werden braucht. Man ſollte meinen, die Hausfrauen könnten ſich damit zufrieden geben und ihre Nutzanwendung aus den beſonders an ihre Adreſſe gerichteten Erläu⸗ wenig Allę Frauen warten mit Spannung au die interessante Herbst- Sonderbeilage Mode dst Gegenſätze in der Neuen Mannheimer Zeitung terungen ziehen. Doch weit gefehlt. Sie denken nicht daran, aus beſſerer Einſicht und Gemeinſinn ihren Küchenzettel den wirtſchaftlichen Gegebenhei⸗ ten anzupaſſen, und wenn ſie Schweinekotelett haben wollen, dann muß es eben Schweinekotelett ſein,— ob's der Metzger liefern kann oder nicht. Wenn aber die an ſich gewiß ſehr erfreulichen Rückenteile des edlen Borſtentieres derzeit etwas ſeltener zu haben ſind, dann wird gemault, ge⸗ ſchimpft oder gar laut geunkt, ob auch der geduldige Meiſter hinter dem Hackeklotz noch ſoviel anderes an guter und preiswürdiger Friſchware anzubieten hat. Iſt das von deutſchen Frauen zu verantworten? Man ſollte meinen: nein! Und ſollte um ſo ſchärfer ſich gegen derartig unverbeſſerliche Be⸗ ſchränktheit wenden, als den Verbrauchern in dem ausgezeichneten„Fleiſch im eigenen Saft“ ein vollwertiger Erſatz geboten werden könnte, wenn ſie nur geneigt wären, ihre geradezu unglaublichen Vorurteile dagegen beiſeite zu legen. Die NS:. Frauenſchaft hat bereits im Sommer in der dankenswerteſten Weiſe die Werbung für das ein⸗ gedoſte Rind⸗ und Schweinefleiſch zu ihrer Sache ge⸗ macht. Aber immer von neuem muß darauf hinge⸗ wieſen werden, daß hier ein vielſeitig verwendbares, Nahrungsmittel zur Verfügung ſteht. Die Metzger mögen es mir verzeihen, wenn ich nun vielleicht in ihrem Sinne ein wenig übers Ziel hinausſchieße: aber ſeit ich Pfunddoſen von „Schweinefleiſch im eigenen Saft“ für 80 Pfg. das Stück kaufen kann, kommt mir zu Hauſe kein Schinken mehr auf den Tiſch; und Rindfleiſch aus den Kilodoſen gibt es kalt aufs Brot oder mit irgendeiner pikanten Tunke auch mindeſtens einmal in der Woche. Kurz und gut, liebe Hausfrauen: es iſt kein Grund zum Klagen, wenn man nur einen guten Willen hat und wirklich in ſeiner Zeit ſteht. Vom Fleiſch im eigenen Saft aber kann man mit Fug und Recht dasſelbe ſagen, was ſchon ſo oft auf Dinge viel minderen Ranges von der Veilchenpaſtille bis zum Patenthoſenknopf angewendet wurde: Ein Verſuch führt zu dauerndem i * —— 4 nacli imme gefragt Blick in eine Kakteenſchau, die unlängſt im Berliner Botaniſchen Garten veranſtaltet wurde.(Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale,.) Haben Sie eine glückliche Hand“? Wir ſäen und pfropfen uns Kakteen! Daß man mit einiger Geduld die ſeltſamen Sta⸗ cheldinger aus Samen ziehen kann, wird vielen Blu⸗ menfreundinnen heute geläufig ſein. Man braucht dazu nur eine flache Schale mit mehreren Ab⸗ zugslöchern für das Gießwaſſer, um gleich an die ſorgfältige Vorbereitung des Saatbeetes gehen zu können. Wie unſere Abbildung zeigt, kommen auf den Boden zunächſt ziemlich große Scherben, die man mit der Wölbung nach unten legt. Nun folgt eine Schicht groben, oͤann eine zweite Schicht fei⸗ nen Sandes und endlich die Saaterde von beſter Beſchaffenheit. Dabei muß man ſich ſo einrichten, daß nach Einlegen der Samen und deren Bedeckung mit einer weiteren dünnen Erdſchicht noch etwa anderthalb Zentimeter Gießrand ſtehen bleiben. Die Füllung der Schale wird übrigens nicht etwa, wie ſonſt üblich, mit einem Brettchen glattgedrückt, ſon⸗ dern oͤurch Aufſtoßen des Gefäßes geebnet, die Deck⸗ ſchicht von Erde am beſten über den Samen geſiebt. Wer beſonders ſorgfältig arbeiten will, legt die Samen ſo auf, daß ſie mit dem Nabelende nach unten, 5—— G o muß die Saatſchale angelegt ſein etwas ſchräg zu ſtehen kommen; damit kann man den Keimlingen das Abſtreifen der Samenhülle ganz beträchtlich erleichtern. Ferner empfiehlt es ſich, den Samen nicht zu weit zu ſtreuen, da er dicht beieinan⸗ der in kleinen Neſtern weit raſcher gedeiht und auch für Schädlingsbefall viel weniger anfällig iſt. Nach der Ausſaat wird die Schale mit einer Glasplatte bedeckt, zuvor ſtellt man ſie noch knapp eine halbe Minute in lauwarmes Waſ⸗ ſer, damit ſich die Erde gut anfeuchtet. Nie dürfen die Kaktusſamen von oben gegoſſen werden, ſondern auch ſpäter wird man ſtets auf dieſe Weiſe die An⸗ feuchtung beſorgen, wobei die Schale nur bis zum unterſten Viertel im Waſſer ſtehen darf. Je nach Art der Samen gehen ſie nach zwei Ta⸗ gen bis ͤͤret Wochen auf. Vielfach kommen ſie ſehr unregelmäßig, und wenn die erſten Pflänzchen ſchon reif ſind zum Pikieren, ſprießen hier und dort immer noch neue hervor. Die Saatſchale muß im⸗ mer gleichmäßig warm ſtehen, ſonſt geht der Samen ebenſowenig auf, als wenn die Erde nur ein einzigesmal zu trocken geworden iſt. Manche Kenner behaupten, man ſolle die Samen in den erſten Tagen dunkel halten; dem iſt aber ent⸗ gegenzuhalten, daß gerade bei unmittelbarer Son⸗ nenbeſtrahlung ausgezeichnete Erfolge erzielt wor⸗ den ſind, zumal Licht und Sonne vor allem auch die Bildung von Pilzen verhindern, durch die unſre zarten Kakteenkinder am meiſten gefährdet ſind. Beim Pfropfen der Kakteen iſt als Haupterfordernis ein leichter Druck nötig, um die Unterlage mit dem Pfröpfling recht innig zu verbinden. Man kann dazu breite Gummibän⸗ der benützen, die man aus alten Fahrrad- oder Autoſchläuchen herſtellt und vorſichtig über Topf und Pfröpfling ſtreift. Auch Wollfäden werden gern zum Umwickeln der ganzen„Pfropfanlage“ benützt, doch iſt Gummi vorzuziehen, weil er nicht einſchnei⸗ det und auch ſaufter drückt. Sehr praktiſch iſt die im Bilde wiedergegebene kleine Hebelvorrichtung, zu der man nichts als einen Holzklotz oder eine paſſende Schachtel, eine Unſere„Pfropfanlage“ mit der Hebelvorrichtung Glasſcheibe und ein entſprechend ſchweres Gewicht von der Küchenwaage braucht. Natürlich muß man gut darauf achten, daß ſeine Belaſtung ſich nicht zu heftig auswirkt, denn die Glasſcheibe ſoll wohl ge⸗ nügend drücken, aber die empfindlichen Pflanzen⸗ teile nicht durch zu ſtarke Preſſung beſchädigen, ſo daß ſie verkümmern. Und nun friſch ans Werk! Die Oktoberſonne reicht noch vollauf, um im warmen Zimmer Samen her⸗ vorzulocken oder Pfröpflinge zum Sprießen zu bringen. Denn ſchließlich kann auch ein eigenhändig gezogener Kaktus— klein, aber um ſo nied⸗ licher—, im netten Keramiktöpfchen auf den Weih⸗ nachtstiſch geſtellt, als„ſelbſtgemachtes“ Geſchenk große Freude bereiten, wenn man mit der bewußten „glücklichen Hand“ gar zuviel Erfolg gehabt hat. Bert. Steinpilze in Rahm⸗Soße Feingehackte Zwiebeln werden in Butter an⸗ geſchwitzt, alsdann gibt man die gutgereinigten, ab⸗ getrockneten und in Scheiben geſchnittenen Pilze bei, desgleichen eine Priſe Salz und Pfeffer, läßt dies einige Minuten angehen, füllt dann mit kochendem 975 auf und läßt langſam einkochen, bis der Fond dick iſt. Pfifferlinge Pfifferlinge ſchmecken am beſten in Butter. Sie eignen ſich vorzüglich als Beilage zu Wild und Eiern, 5 Selb sch , e 5 köstlich 8 5 chi HolsfEfNiERA g 5 in der rof-Weiſzen Dose — „Frau Robinſon“ auf der Nordſeeinſel Beſuch bei der„Möwenmutter“ vom Memmert.—„Ich kann mir kein ſchöneres Leben denken“ „Wo du hingehſt, da will ich auch hingehen. Dieſer Bibelſpruch hat ſchon viele Ehen begleitet, aber ſelten hat er eine ſolche einſchneidende Bedeu⸗ tung gehabt wie bei dem jungen Mädchen, das vor acht Jahren dem Vogelwart Otto Leege die Hand zum Ehebund reichte. Denn dieſes Mädchen wußte genau, daß mit dem Jawort auch das Abſchiedswort geſprochen war, das ſie trennte von all dem, was ihr lieb war: von Freunden und Verwandten, von aller Kultur. Denn Otto Leege wollte ſeine junge Frau nach dem Memmert mitnehmen, dem Vogelpara⸗ dies in der Nordſee, das er durch ſeinen unendlichen Fleiß geſchaffen hatte. Ganz allein mit ihm ſollte die junge Frau dort wohnen, abgeſchnitten von aller Welt, als„Frau Robinſon“. So ein Entſchluß iſt nicht leicht— aber nie hat Frau Leege ihn bereut! Im Sommer kann man dieſes Robinſon⸗Ehepaar beſuchen, und mit dem Segelboot fuhr ich von Juiſt nach dem Memmert hinüber. Ein Haus hat der Vogelwart auf ſeiner grünen Inſel gebaut, das ſich ſehen laſſen kann. Der Nordſeeſturm bläſt darüber hin, der feine Sand dringt in alle Ritzen, aber es iſt blitzſauber und gemütlich dort. Man merkt, daß hier Frauenhand ordnet. Zwei Jahre lang hat Otto Leege ganz allein auf der Inſel gehauſt, dann hat er ſich ſeine tapfere Frau geholt. „War es nicht ſehr einſam, ſehr unheimlich für Sie?“ Die junge Frau ſchüttelt den Kopf.„Wenn man die Natur ſo liebt wie wir beide, dann kann es nie einſam ſein! Mit ſechzig Möwen hat mein Schwiegervater hier im Jahre 1907 angefangen, jetzt haben mein Mann und ich ſechstauſend Möven zu be⸗ treuen! Ich kenne jedes Neſt, ich weiß, wo die He⸗ ringsmöwe, die einzige, oͤie wir hier an der Nordſee⸗ küſte haben, ihr Neſt hat. Ich freue mich, wenn die Jungen ausſchlüpfen, ich bange mit um unſere Dü⸗ nen, wenn der Sturm pfeift, und wir meinen, das Dach flöge einem über dem Kopf weg. Ich habe mit⸗ erlebt, wie an einem Totenſonntag vor drei Jahren eine Sturmflut den großen Deich zerſtörte und das Waſſer bis zum Haus flutete.“ Sie erzählt alles ſchlicht und einfach. Sie darf nicht bange ſein, denn es wird viel von ihr verlangt. Sie hat zwei Jungen. das Leben geſchenkt, weitab von aller ärztlichen Hilfe. In einer kalten Januar⸗ nacht des Jahres 1925 wurde der erſte Junge ge⸗ boren. Und als der kleine Otto Hermann getauft werden ſollte, mußte der Vater unter Lebensgefahr den Juiſter Pfarrer mit dem Boot herüberholen. Viele Stunden kämpfte das Boot gegen die Wellen an; und erſt ſpät am Abend kam der Vater durchnäßt und halberfroren mit dem Pfarrer an. „Viel Arbeit gibt es den Tag über“, erzählt die ſonnengebräunte Frau. Der kleine Gemüſegarten — mühſam dem Sand abgerungen— muß in Ord⸗ nung gehalten werden. Ach, wie oft iſt hier alle Ar⸗ beit vergebens, alles, was mit Mühe gepflanzt wurde, freſſen die wilden Kaninchen, die Plage der Inſel, wieder ab. Da muß der Dvahtzaun ausgebeſſert werden, Gazeſchleier über die Beerenſträucher ge⸗ zogen werden. Immer wieder muß etwas nach⸗ gepflanzt werden, und das iſt Aufgabe der Frau; denn der Mann hat mit Deichbauten, Bodenkultu⸗ ren und Vogelpflege ſo viel zu tun, daß er ſich um den Hausgarten nicht mehr kümmern kann. Auch die„Menagerie“ unterſteht der Frau. Das Pony, der älteſte„Inſulaner“ unentbehrlich beim Deichbau, will verpflegt werden, und„Nixe“, der Schäferhund, die beiden Ziegen und die zahmen Kaninchen. „Ich hab es in einer Beziehung nicht ſo leicht wie andere Frauen: ich muß ſehr ſorgfältig beim Ein⸗ kauf ſein! Nichts darf ich vergeſſen; denn ſonſt wird es ſchlimm. Wir müſſen ja alles, was wir zum Leben brauchen, erſt mit dem Boot vom Feſtland heran⸗ ſchaffen: Medikamente, jeden Knopf und jedes Stück⸗ chen Zwirn. Man kann nicht„ſchnell mal“ in einen Laden laufen, wenn man etwas vergeſſen hat!“ Rings um das Haus klattern die ſilberweißen Möpen. Sie kennen die Frau ganz genau. Der hübſche kleine Auſternfiſcher mit dem ſchwarzen Kopf und den roten Beinen läuft nicht mehr weg, wenn ſie kommt, aber die zierlichen Seeſchwalben ſind immer noch ſcheu. Im Sommer kommen von den benachbarten In⸗ ſeln Borkum und Juiſt viele Sommergäſte und be⸗ ſuchen„Frau Robinſon“. In dieſem Jahr ſind auch zum erſtenmal zwei junge Mädchen als Haustöchter auf dem Memmert, aber zum Winter gehen ſie wieder fort, dann wird es ganz einſam. „Und haben Sie nun gar keine Sehnſucht nach der Welt?“ Ein frohes Lachen:„Ich bin die glücklichſte Frau— mir gehört ein Stückchen Erde ganz allein, ich bin ſtolz auf unſern Memmert. Ich möchte mit keinem Menſchen tauſchen! Dagmar Köhler. eee eee Arlaub in der Ehe Ein vernünftiger Mann ſchreibt uns: Ich bin mir bewußt, daß beim Leſen dieſer Zeilen geteilte Meinungen auftreten werden. Aber doch ſoll dieſes Kapitel einmal behandelt werden. Wir haben in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eine wunderbare Einrichtung, die es jedem Volksgenoſſen ermöglicht, für wenig Geld herrliche Ferien⸗Tage zu verleben. Ob der eine Ehegatte nach Bayern, der andere nach Thüringen oder an die See fährt, bleibt ſich dabei gleich; ebenſo, ob nur der eine ſolche Fahrt mitmacht und der andere zu Hauſe bleibt. Leider ſind es ja meiſt die Frauen, die zu Hauſe bleiben, teils aus Tradition, teils aus Angſt, ihr Heim nicht wiederzuerkennen, weil ſich der Mann als Strohwitwer im Haushalt unbeholfen wie ein Kind benehmen ſoll. Und doch gerade die Frau iſt es, die genau ſo gut wie der Mann ein Recht hat, einmal auch ohne eheherrlichen Schutz in eine andere Umgebung zu kommen. Die Zeit der Reiſen und des Urlaubs gibt oft genug Anlaß dazu, nachzuden⸗ ken, ob das getrennte Auf⸗Erholung⸗Reiſen für die Ehegemeinſchaft nicht ſogar ganz empfehlenswert iſt. Aus eigener Erfahrung kann ich ſagen, daß meine Frau und ich dabei bis jetzt immer gut gefahren ſind. Wenn man ſo miteinander ſeit dem Urlaub ſein Alltagsleben gelebt und ſich wacker durchgeſchlagen hat, dann iſt vielleicht eine gewiſſe Spannung ein⸗ getreten, ein Umſtand, der in jeder Ehe zu beobach⸗ ten ſein dürfte, aber keineswegs Ueberdruß oder Ab⸗ neigung bedeutet. Man ſehnt ſich danach, einmal vor einander Ruhe zu haben, wie man einen gewiſſen Zeitraum benötigt, in dem man nicht gezwungen iſt, an den Beruf zu denken. Ausſpannen von allem iſt die Loſung des Ehemannes, ausſpannen auch die Loſung der Haus⸗ und berufstätigen Frau: Ausſpannen von den häuslichen Mühen und Sorgen und einmal merken, daß Ferien ſind,— daß man ſelbſt bedient wird, ohne eine andere Pflicht zu haben als o ie des Zahlens. Soweit geht alles gut und man könnte behaupten, daß es ja genügt, wenn beide Ehegatten gemein⸗ ſam zur Erholung verreiſen, gemeinſam die Natur⸗ ſchönheiten genießen. Man vergißt nur eines dabeit Daß auch die Seele des Menſchen— genau wie Körper und Geiſt— Ferien haben will! Und dieſe Ferien kann man nur haben, wenn man frei von ſeeliſchen Pflichten iſt! Reiſen nun die Ehegatten zuſammen, dann fordert der Mann wie zu Hauſe ſeine Rechte und perſönliche Rückſicht. Das aber koſtet alles ſeeliſche Kräfte, die beſſer gespeichert werden ſollen. Reiſen dagegen die Ehegatten getrennt, um ſich auch von der Ehe— von ihrem Alltag zu erholen, ſo kann das nur günſtig wirken. Es iſt für jede Ehe einmal gut, wenn man ſich eine Zeitlang nicht ſieht. Die Ehe mag noch ſo harmoniſch ſein— eine vor⸗ übergehende Trennung„leimt“ ſie höchſtens feſter zuſammen. Denn in der Einſamkeit gewinnt der Menſch wieder Kontakte mit dem Selbſt und es zieht ihn ſtärker zu dem„Du“, als wenn dieſes im⸗ mer gegenwärtig bleibt. Vorausſetzung iſt natürlich, daß beide Ehegatten ſolche eheliche Erhölung wollen, nicht etwa der eine geheimen Vergnügen nachgehen will und aus dieſem Grunde allein verreiſt! Außerdem müß' ſen beide Partner— und das iſt ſehr wichtig— vol. les Vertrauen zueinander haben. Um ſo leichter können ſie dann dem Gerede böſer Zungen wider, ſtehen; denn nicht jeder Zeitgenoſſe und Nachbar wird getrennten Urlaub harmlos finden. bl. CC Nur Geduld! Samstag, den 28. Sept, wird sie ersbſtbi. nen, diefelchibebilderte Beilage det NMH Mode der Gegenſätze fü, die Dame, den Flerm, dus Nind 1 80 Mitt Humb „Concord Secken Pflichtmi Schar 25. d. M. form im Grup 25. Sept., terinnen Unterg ſprechung Gruppe f 27. Sept., Freita Gruppenſ GAS Freita ihren fer Auch Bili Grupp und Son 19.15 Uhr, Verpflegu in der A. 19 Uhr, b tag, 27. 0 ſchule in Es Is K daß mit Ha-Zet di. gchelnbar chon nac aum, de Namenslis bekomme H. Jautter, hat bei m Hopf ſetat Wilh. 01 ich gahle wleder asu Mittwoch, 25. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 441 8 55 5 2 tadeplatz: 14 Uhr Bergſtroße— 3 8 Fuiedrichsfelbt. Mittwoch 28. Sept., 20.15 Uhr, treten Sport für Jedermann ß NSDAP-Miffeil 655 alle Mädels in Kluft am Goetheplatz an. Erſcheinen dſt 5 9 Sulzbach— Hemsbach— 8 Lindenfels Fürth ung n Pflicht. Donnerstag, 26. September 15 e Mühle Weinheim eckenheim. te, Mittwoch, 19.45 Uhr, im Schul⸗ a S HN.30 bis 21.30 irkenauer Tal— Fuchs ſche M 5 N N partelammtlichen Behauntmachungen entnommen hof An e ee e 8 8 Allgemeine Körperſchule: Kurſus 11 19.30 bis 21.30 3 755 Mannheim.. 0 5 N Moll⸗Realſchule, Richard⸗Wagner⸗Straße, Frauen und Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; NeS⸗Frauenſchaft JM Männer. 5 3 ie 20 Uhr Kabarett⸗Programm. 5 Schwetzingerſtadt. Der Heimabend findet nicht am Don⸗ Rheintor. Mittwoch, 25. Sept., 14.30 Uhr, treten alle Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: kurz 19.50 bie Tanz: Palaſthotel, Flughafen⸗Kaſino, Kaffee Vaterland. nerstag, 26. Sept., ſondern am 3. Oktober ſtatt. Mädels auf dem Ke⸗h⸗Platz an. 21.80 Uhr FJeudenheimſchule Frauen und Mä an Kurſus Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung! Käfertal. Der Heimabend fällt Mittwoch, 25. Sept., aus. Abt Sport. Freitag, 19 uhr, kommen alle Sport 27 19.80 bis 21.30 Uhr e 7. 1 nde Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Humboldt. Mittwoch, den 5. Sept., 20 Uhr, in der wartinnen auf den Untergau zu einer Beſprechung. Vom zwiſchen D 7 und C 7, Frauen und Mädchen 55 70 55 Lichtſpiele: Aniverſum:„Ich liebe alle Frauen. „Concordia“ Langſtraße 26, Heimabend. Land nur die Ringſportwartinnen. 17.00 bis 10.30 Uhr Liſekotteſchule, e 510 Alhambra:„Epiſode“— Schauburg Stradi⸗ Seckenheim und Ilvesheim. D onnerstag 20.30 Uhr Humboldt 1. Antreten ſämtlicher Mädels und Führe⸗ Jin⸗ itſue ner bis 22 Uhr Stadton⸗Gym⸗ Gräfin von Monte Chriſto“.— Capitol:„S lian Pflichtmitgliederverſammlung im Schloß. rinnen Mittwoch, 4 Uhr, auf dem Marktplatz am Neckar. naſtikhalle, grauen und Männe. 85 5 511 vari“.— Pabaſt und Gloria:„Die Tempe Dq Schwetzingen 1 und 2. Das Dienſtverbot für Schwet⸗ Goten: Kurſus 85 20 bis 22 Uhr Stadion⸗Gymnaſtik⸗ zerin“. 2/28/0171]. 2 i 5 zingen bleibt bis auf weitere Mitteilung vom Untergau halle, Männer. 5 g 355 17 5 8. A, kltt bie ce elne um Mitt wog, dem beſtehen f Tennis: Früh⸗Kurſus 6,30 bis.30 Uhr Tennisklub Ständige Darbietungen: 825 1 5 i Sub e Deutſche Arbeitsfront Mannheim, Friedrichsring, Frauen und e Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und 1 i Leichtathletik: Kurſus 57 17 bis 19 Uhr Herzogen⸗ von 15 bis 17 Uhr. Feudenheim. Sämtliche Rekruten, welche dieſes Jahr 72 eicht 1 e N 277 e ff j 8 13 und von .. 755 i urücken müſſen, melden ſich unter Vorlage ihrer Papiere riedvark. e Uhr Schügenhaus 45 5 kiten ben Ther Stlenbeeubwigszalen der Gruppe 5/171 Weſtſtadt und Almenhof. Mittwoch, Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag zwiſchen 8 und 9 Uhr Schießen: Kurſus 98 17.15 bis 19.15 Uhr Sch Venhaus 15 bis 17 Uhr Ploſtiken von 1 beit 6 25. Sept., 20 Uhr, für alle Führerinnen und Geldverwal⸗ auf der Geſchäftsſtelle im alten Schützenhaus der Schützengeſellſchat 09, Verlängerte Fahrlachſtraße, und Zeichnungen von Haus Dochow⸗Mannheim. 17 Uhr ind terinnen Beſprechung in L 2. 9. N S 127 Di Ae a S ei Frauen und Männer. Naturalienkabinett im Schloß: Gebſſnet von 15 bis N 171 tit 9, 25. Sept., 19.15 Uh DA Seckenheim. Die Ortsjugendwaltung Seckenheim 8 Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 16 ern i Grup f 1110 n„ 49.15. 79 5 deranſtaltet am Mitt woch. 25. d.., 20.80 Ihr, auf den Sportliche und ſportärztliche Beratungsstelle für alle 885 5 15 bis 17 Uhr. 5 itzt, Gruppe deer, Gruppenſozialreferentinnen in N 2. 4. Jede Planken eine Jugendkundgebung. Es ſpricht Kreisjugend⸗ Volksgenoſſen koſtenlos. 18.30 bis 19.30 Uhr Geſundheits⸗ iuſenm är Ai tür⸗ und Völkerkunde ien Zeughaus: Ge⸗ tei⸗ Hrugpe ſendet noch ein Fung e nde,, eee walter Pg. Eroiſſant. amt im Haus der Allgemeinen Orkskrankenkaſſe, Eingang Muſeum für 1 ölker 0 ee e ee ee lle Ring- und Hausgehilfen e ſeubieck: 20 bis„ Siidliſce Schoß chere; Ausleihe von 11 bis 18 und 1 Ireitag, 27. Sept., 20 Uhr, kommen alle ug⸗ und D 8 26. d.., im Heim Arbeitsbeſprech Gymnaſtik, Lehrweiſe Menſendieck: 20 bis 21 und 20.45 S a e. Schloßbücherei: Ausle 5 bie 19 libr 0 0 4 2 Donnerstag, 26. d.., im Heim Arbeitsbeſprechung a Yen 9 2. Leſeiäle von 9 bis 13 und von 15 his 1 n 5 ſportwartinr nach N 2. 4 9 1 He bis 19 Uhr ejäle von i 5 i A- Stelle 5 Die Mädel von der Grenzfahrt kommen der Ortsfachgruppenwalterkunen. bis 21.45 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.80 bis 12 1 Freitag, 27. Sept, 19.30 Uhr, nach N 2. 4 und bringen Jungbauernſchaft Seckenheim Ubr und 16 bis i ugr. Leſeballe geöffnet von 10.80 bis 8 ihren fertigen Fahrtenbericht und das Fahrtenbuch mit. Heute abend Beteiligung an der Jugendarbeiter⸗ a gaicleꝛ 18 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Auch Bilder! kundgebung. Antreten 20.80 Uhr an den Planken. Gruppe 6/171 Neckarſtadt⸗Oſt. Kommenden Samstag f Sonntag gehen wir auf Fahrt. Treffpunkt Samsta; 25 5 f g 1 11 25 Uhr, 99 ber Halteſtelle Feuerwache da Ben en Kraft durch Freude“ Mittwoch, 25. September a 2 Viernheim, 24. Sept. Der e 15 Verpflegung wird mitgenommen. Kluft! Uebernachtung 25 8 5 Nationaltheater: Violetta“(La Traviota), Oper von Verdi, D. Herr Joſef Sti ch, ſeierte ſeinen 70. Geburts⸗ 7 in der Aß Kohlhof. Anmeldung bis Mittwoch, 25. Sept., Fahrt Nr. 41, München vom.—10. Oktober Miete M, 20 Ühr. f tag. Er ſtand 35 Jahre im Dienſte der Oc, und * 19 Uhr, bei der Gruppenführerin Koſten: 80 Fre i⸗ Anmeldungen müſſen jetzt berzüglich abgegeben wer⸗ Planelarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors reute ſich k i 2 ſetzt d Arbeits 5 1 5„ zeldungen müſſen jetzt unverzüglich abgegebe r g ee erfreute ſich bei ſeinen Vorgeſetzten und Arbeits⸗ tag, 27. Sept. 20 Uhr, Gruppenheimabend in der Uhland⸗ den. Späteſter Meldetermin Donner ag, den 25. 9. Ko⸗ Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab 5. ee ſchule in Kluft. Turnſchuhe mitbringen. ſten für Fahrt und Uebernachten 20,70. kameraden der größten Wertſchätzung. rk. Paradeplatz. An Nachmittag nünftiges Maß zu reduzieren und ihre Neuſchöpfungen dem Heute anzupaſſen. 10 Daß man die notwendigen Nähte eines 8 5 Kleides ausnutzen ſoll, um mit ihrer Hilfe 1 lieben Wir Modeneuheiten zu ſchaffen, predigt uns ge⸗ 5 4 ebenfalls die Herbſtmode. Kreuz und 0 das garn terte Kleid quer laufen an manchen Kleidern die f Nahtlinien, jeder veralteten Anſicht, icht Nähte müßten der Körperform folgen, ein 15 Von einem ſogenannten Nachmittagskleid erwartet man, daß es etwas hermacht. Es ſoll nicht dig geſagt ſein, jede Frau müſſe am Nachmittag ein reich gearbeitetes Kleid anziehen. O nein, ed⸗ oft iſt ein ſchlichtes Tageskleid beſſer am Platz. Wenn jedoch die Mode uns„Nachmittags⸗ 5 kleider“ vorführt, dann verſteht ſie darunter Kleider von eleganterem Ausſehen, die entweder ken durch eine hübſche Garnitur oder durch die reich ausgeſtattete Art ihres Schnittes ſich vom alltäg⸗ 1. lichen Laufkleid unterſcheiden. Dieſe Kleider trägt man vorwiegend am Nachmittag, wenn man Zeichnung! Porhs 1 t. 8 0„was vorhat“, man trägt ſie am Abend bei kleineren Anläſſen, und man erſcheint Sonntags 47 6 darin zu Tisch.— Feine Wollſtoſfe oder 4 ſchwere Kunſtſeiden ſind in dieſem Winter 4 5 b an⸗ das Material der Nachmittagskleider. Sand⸗ 1 5 kreppſtoffe, Cloqueegewebe, Kunſtſeiden mit f ö 125 Metall⸗ oder Cellophaneffekten, auch zwei⸗ em ſeitige Rindenkrepps ſieht man verarbeitet. Anliegender no Sehr neu iſt Taft für das Nachmittagskleid. Mane eicher Pelz⸗ Einfachere Nachmittagskleider aus Sand⸗ 2 0 Aue e en krepp werden vorn in ganzer Länge geknöpft. eee e 5 Sie 10 Ein welliges Jabot aus hellem Satinkrepp ene een e 5 rn. ſorgt dann im Verein mit den dichten Reihfalten am neuartig über r altere Damen ein Neuartige Rahttelungen — das Leibchen greifenden, bauſchigen Armel und vorn am Rock für den rinzeßkleid, vorn durch getnöpft, mit hellem Auf⸗ putz. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 6759 an einem Nachmittags kleid mit kleiner Blumen⸗ ranke. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 6812 gewünſchten Eindruck eines garnierten Kleides. Zeigt das Wollkleid noch eine ſchlichte Linie, ſo überbietet ſich die Mode mit launiſchen Einfällen an den Taftkleidern. Da wird gereiht, gezogen, gerüſcht, gefaltet und Knopfſchluß noch außerdem angebracht. Alles nur oben⸗ herum; der Rock bleibt glatt und ſteht in ſeiner Schmuckloſigkeit ſtark im Gegenſatz zu der überreichen Oberpartie. Man ſpürt hier deutlich den Einfluß eines Modeſtils, der ſich an alte Moden anlehnt und nur in einem ſtehenden Stoff— und ſei er ſo weich wie heutiger Taft— zur Anwendung gebracht werden kann. Ganz andere Macharten bedingen die ſchwerfallenden Kunſtſeiden. Schnippchen ſchlagend. Dabei ſpielen Kimono⸗ paſſen eine große Rolle. Schleifenſchmuck und Blumen bringen weibliche Liebenswürdigkeit in dieſe ſachlich konſtruierten Kleider. Geſchmückt kommt auch das Kleid der ül⸗ teren Dame am Nachmittag. Gerade die nicht mehr Jungen legen Wert auf elegantere Bei ihnen liegt die Neuheit im ſchönen Fluß der Form. Tuchartig Nachmittagskleider. Ein neuer Modevorſchlag . um die Schultern gelegte Dolmanärmel, in denen die Arme zu ruhen ſind hohe Stulpen und eine Roſette aus Taft⸗ 5 ſcheinen, hängende Überbahnen, vorn angenäht, an den Seiten loſe, falbeln am ſchwarzen Prinzeßkleid. ſte ein breiter Gürtel mit Ringverſchluß— denkt man nicht unwillkürlich Es wäre ſtilwidrig, über dem reich gear⸗ 1 an den Orient mit ſeinen verhüllenden Gewändern bei ſolcher weichen,. beiteten Kleid nun einen ſtrengen Sportmantel . e e e ſchmiegſamen Anordnung des Stoffes? Und dabei iſt ſo ein Kleid recht N 1 2 7 5 1105 95 9 zu tragen Mäntel mit großem Pelzkragen und den Armeln neuatig ge⸗ 1 1 8 1 tragbar mit der Blume am Ausſchnitt und dem ſchleiergeſchmückten Wee in 1 5. Phantaſieärmeln erfüllen weit richtiger dieſen 5 Webs ger K 00 e N Hütchen. Die Mode verſteht es eben, alle Anregungen auf ein ver⸗ Schnittmuster K 6783 Schnittmuster M 2396 Bweck. M. Cl. n. 8 8 N 5 tr⸗ 5 7 15 Wer gut uανο Dillig Zu Kfer SOLE iSt, Del Cech ges dA! 7 2 Lr Kleider- Stoffe, Weig weren 5 N OS ids FCchgeschrft 112 2 5 55 e l eee, WSD ele. die 8 1 8 W 3 as 2 1 Ah. und Zuschneide- Schule 9 1 hene KdZlel befindet sich 2 K An Offe u bd 23, September 1955 n Maria Kuenzer w erugter due Beim en 2 kurse 5 9 1 22 2 b D 1,-8 Kiolinda a4 Nußler ht. 2 7. A NM 1, 4 a m Rathaus g 4 BELBE)/ ¶ Zurudt: wer Auswels⸗ er TelFPHON 21969(EAfFFEt b J Bild 1 8„„von Wäsche- Speck, es hat schon seinen Grund. N II 5 Dr. SW o rZ 6 225 Denn hier kommt's auf die Ouaſitst an; und auf 83 4 Rech It a 1 echtssnws Fechetzf für innere Krenkhelfen N de dürten Sle vertrauen! 1 Frigdrich budwig Meyer Sprechstunde tägl., außer Plens- von it..50 en Wäsche Speck kindet man in allen Ecken und tag und Samstag,—6 Uhr photo- 0% Paradeplatz 1. 7 Enden Gegenstände, für die man 5(Disher D J, 2, Patadepletz) 1 Flledrichsring 44 Tel. 226 55 MusitHaus A een en keine Verwendung d—.—„C V. fednann, 5. Bechtel Bet Schmerz mehr hat. Auch aus diesen alten iſ⸗ 8 5 5 955 S834 n e Sachen laßt sich gewiß noch Geld l. Ichönheitspfloge= 2 eee Zinſſer⸗Tee 0 0 0 40 machen. 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Die De wies nach, daß zwiſchen den S Hochplateau) 11 ſinien in den le Dieſe Gebiete herrſcher, die ſi Sklaven sum Lage gebracht ingreifen abg Autorität des N 3. Aus der C geht hervor, daf friedigender We dermaßen hätte ſent a) der eig eine Lage verſe barn nicht f reformiere turſtufe zu kom tungen, die an menſchliche n er abeſſin werden. Sie m wirtſchaft eines n der Lage iſt nen gegenübe: 8 mit Ange 4. Die Vorf ſich darauf beſe wie er gegenwä die zw