. 1— 1 85 Erſcheinungsweiſe: Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, y Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. g zahlende Familten⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Rr. 5. Bei Zwangs⸗ Für im voraus zu be⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe K Die Einwendungen Italiens (Meldung des D N.) — Genf, 25. September. Der Bericht des Fünferausſchuſſes an den Völkerbundsrat iſt am Mittwochvormittag ver⸗ öffentlicht worden. Er beſteht aus einer zuſam⸗ menfaſſenden Darſtellung über den Verlauf der Ar⸗ beiten des Ausſchuſſes ſowie aus drei Anlagen, näm⸗ lich dem bereits veröffentlichten Text der Vorſchläge des Fünferausſchuſſes an Abeſſinien und Italien ſowie der Antwort dieſer beiden Regierungen. Da⸗ von iſt nur die italieniſche Stellungnahme noch un⸗ veröffentlicht. Sie erſcheint in der Form einer„Zu⸗ ſammenfaſſung der mündlichen Bemerkungen des italieniſchen Vertreters“. In der Darſtellung des Verlaufs ſeiner Arbeit erklärt der Fünferausſchuß u..: „Der Ausſchuß hat von den Anſchuldigungen, die die italieniſche Regierung gegen Abeſſinien erhoben hat und von der einſtweiligen Stellungnahme der abeſſiniſchen Abordnung Kenntnis genommen. Er hat ſich jedoch je des We rturteils über die von den beiden Parteien gelieferten Unterlagen enthal⸗ len. Als Schlichtungsſtelle hatte der Ausſchuß kein Urteil zu fällen, ſondern die Lage in Betracht zu ziehen und nach Mitteln zu einer Beſſerung zu ſuchen.“ Es folgt eine Aufzählung der vorgeſchlagenen Maßnahmen im Rahmen der Finternationalen Hilfeleiſtung“ für Abeſſinien. Der Bericht des Fünferausſchuſſes erwähnt ſodann die franzö⸗ ſüſch⸗ engliſche Bereitſchaft zu einem G ebiets⸗ gustauſch und zur Anerkennung eines italie⸗ niſchen Intereſſes an der wirtſchaft⸗ lichen Erſchließung Abeſſiniens. Dieſe Er⸗ klärung der beiden angrenzenden Mächte ſei abge⸗ geben worden, um Italien die erneute Zuſicherung zu geben, daß ſein Wunſch, zur wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung beizutragen, im weiteſten Maße befriedigt werden würde. Der Bericht erinnert ſchließlich daran, daß die Verlautbarung über den italieniſchen Miniſterrat vom 21. September dieſe Vorſchläge als unannehmbar bezeichnet habe und verweiſt auf die Zuſammenfaſſung der mündlichen Bemerkungen des italieniſchen Vertreters zu dieſen Vorſchlägen, wobei bemerkt wird, daß ihre ſchriftliche Feſtlegung von dem italieniſchen Vertreter genehmigt worden iſt. In dieſer Zuſammenfaſſung der italieniſchen Bemerkungen heißt es u..: 1. Der Fünferausſchuß hat die klaren Be⸗ ſchuldigungen nicht in Betracht gezo⸗ gen, die die italieniſche Regierung gegen Abeſſinien wegen Nichterfüllung der von ihm bei ſeinem Ein⸗ tritt in den Völkerbund übernommenen Verpflich⸗ kungen erhoben hat. Er hat ebenſowenig geprüft, ob Abeſſinien noch würdig ſei, dem Völ⸗ kerbund anzugehören, nachdem es dieſe Verpflich⸗ tungen nicht erfüllt und andere offen verletzt habe. 2. Die von der italieniſchen Regierung vorgelegte Denkſchrift hat aus obigen Gründen Abeſſinien das Recht abgeſtritten, auf dem Fuße der Gleichberechtigung mit den anderen Völker⸗ bundsmitgliedern zu verhandeln und hat den Rat auf den wirklichen Zuſtand des ſogenannten abeſſi⸗ niſchen Reiches und ſeiner inneren Verhältniſſe, die weit hinter den berechtigten Anforderungen an ein Völkerbundsmitglied zurückbleiben, aufmerkſam ge⸗ mächt. Die Denkſchrift der italieniſchen Regierung wies nach, daß ein weſentlicher Unterſchied beſteht zwiſchen den Stammländern der Amhara(zentrales Hochplateau) und den Außengebieten, die von Abeſ⸗ mien in den letzten 50 Jahren erobert worden ſind. Dieſe Gebiete ſind durch die Mißwirtſchaft der Be⸗ herrſcher, die ſie bedenkenlos ausbeuten und daraus Sklaven zum Zwecke des Handels holen, in eine Lage gebracht worden, der durch ſofortiges ſcharfes ingreifen abgeholfen werden muß. Von einer Autorität des Negus iſt dort keine Rede. 3. Aus der Geſamtheit der italieniſchen Denkſchrift geht hervor, daß das abeſſiniſche Problem, um in be⸗ friedigender Weiſe gelöſt werden zu können, folgen⸗ dermaßen hätte in Angriff genommen werden müf⸗ ſen: a) der eigentliche abeſſiniſche Staat müßte in eine Lage verſetzt werden, daß er ſeinen Nach⸗ arn nicht ſchaden und ſeine Verwaltung keſormieren könnte, um auf eine höhere Kul⸗ turſtufe zu kommen; b) die verſchiedenen Bevölke⸗ rungen, die an den Grenzen des Landes unter un⸗ menſchlichen Bedingungen leben, müßten er abeſſiniſchen Tyrannei entzogen werden. Sie müßten ein für allemal vor der Miß⸗ Mirtſchaft eines Landes geſchützt werden, das nicht n der Lage iſt und niemals in der Lage ſein kann, nen gegenüber die Miſſion zu erfüllen, die einem taat mit Angehörigen verſchiedener Raſſen obliegt. 4. Die Vorſchläge des Fünferausſchüſſes haben ſich darauf beſchränkt, dem abeſſiniſchen Staat, ſo pie er gegenwärtig beſteht, eine Hilfeleiſtung zu ge⸗ währen, die zwar in gewiſſer Hinſicht erweitert ic, Mittw och, 25. Septem ber 1035 146. Jahrgang— Nr. 442 Frankreichs Greichenfrage an England Paris erwartet Londons Meldung des DNB. — Paris, 25. September. In hieſigen politiſchen Kreiſen erwartet man ungeduldig die Antwort der engliſchen Regierung auf die franzöſiſche Anfrage, welche Haltung England im Falle einer Bedrohung des europäiſchen Gleichgewichts einnehmen würde. Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ be⸗ dauert es, daß London ſich ſo viel Zeit laſſe, und be⸗ tont unter Hinweis auf Memel, daß die Zeit dränge. England müſſe ſich endlich äußern, denn die Art und Weiſe, wie es in der Vergangenheit den Völkerbundspakt in Europa habe ange⸗ wandt ſehen wollen, ſei nicht geeignet, die Ungewißheit für die Zukunft zu verſcheuchen. Der Außenpolitiker des Blattes wirft dann die Frage auf, warum die Lage im Memelge⸗ biet nicht vor den Völkerbund gebracht werde. Der„Jour“ beſchäftigt ſich ebenfalls mit der be⸗ vorſtehenden engliſchen Antwort, die nach Anſicht des Blattes ungenügend ſei, wenn ſie, wie dies der Lon⸗ doner Havasvertreter durchblicken laſſe, lediglich eine Erläuterung der Genfer Rede Sir Samuel Hoares darſtellen ſollte. Im Falle eines deutſchen Angriffs(1) laufe man Gefahr, daß England ſich als durch den Völkerbundspakt nicht gebunden fühle. Die Anwendung von Sühnemaßnahmen könne aber nur nach einſtimmiger Annahme erfolgen, und es ſei ſehr wohl möglich, daß ſich verſchiedene Länder weigern würden, gegen Deutſchland zu ſtimmen. Damit alſo die engliſche Antwort als zufriedenſtel⸗ lend angeſehen werden könne, müſſe ſie gerade dieſe Antwort mit Angeduld Sonderfälle vorſehen und geeignete Garantien ent⸗ halten. England könne beiſpielsweiſe verſprechen, Sühnemaßnahmen zu ergreifen, wenn vier oder fünf europäiſche Großmächte, die vorher namentlich ge⸗ nannt würden, ſich ebenfalls dafür erklärten, oder aber man könne eine Locarne ähnliche Formel für die zwei oder drei europäiſchen Gebietsteile ſuchen, in denen franzöſiſche Intereſſen auf dem Spiele ſtänden. Keine Garantien? Meldung des DNB. — Paris, 25. September. Der Londoner Sonderberichterſtatter des„Fi⸗ garo“ glaubt in Zuſammenhang mit der engliſchen Antwort auf die franzöſiſche Anfrage hinſichtlich der engliſchen Haltung im Falle einer europäiſchen Ge⸗ fahr zu wiſſen, daß das Foreign Office zwar ein ſehr langes Schriftſtück ausgearbeitet habe, daß dieſes aber keinerlei Garantien enthalte. Man be⸗ ſchränke ſich vielmehr in dieſer Note darauf, die Gen⸗ fer Rede Sir Samuel Hoares näher auszulegen, vermeide es aber, irgendeine Garantie über die etwaige Haltung Englands im Falle einer Gefährdung des europäiſchen„Status quo“ abzu⸗ geben. Die gleiche Auffaſſung vertritt auch der Londoner Sonderberichterſtatter des„Journal“, der es als vergebliche Mühe bezeichnet, wollte man in der engliſchen Antwort eine feſtumgrenzte Garantie ſuchen. Man werde lediglich eine erneute Beſtätigung des engliſchen Grundſatzes finden, daß man auf die Mitarbeit Englands rechnen könne, wenn es ſich oͤar⸗ um handele, gegen einen Angreifer vorzugehen, der den Völkerbundspakt herausfordere. —.—. aber grundſätzlich nicht von derjenigen abweicht, die der Völkerbund anderen Staaten zur Ueberwindung vorübergehender Schwierigkeiten gewährt hat. Da es ſich um ein Land handelt, deſſen bar⸗ bariſche Zuſtände mit einer ſtarken, modernen Rüſtung Hand in Hand gehen, kann die in⸗ ternationale Kontrolle nicht als eine Löſung betrachtet werden, die den anzuſtrebenden Zielen entſpricht. 5. Weder der Völkerbund kann ſich auf dieſen Standpunkt ſtellen, wenn er eine letzte Anſtrengung unternehmen will, um Abeſſinien auf eine höhere Kulturſtufe zu heben, noch Jralien, das in A b e ſ⸗ ſinien ſeinen beſonderen und gefähr⸗ lichſten Feind ſieht. Ein Fall wie derjenige Abeſſiniens kann nicht durch die Anwendung der ſatzungsmäßigen Mittel gelöſt werden, weil die Völkerbundsſatzung nicht den Fall vorſieht, oͤaß Län⸗ der, die unwürdig und unfähig ſind, im Völkerbund mitzuarbeiten, weiterhin die Rechte für ſich in An⸗ ſpruch nehmen und die Erfüllung der Verpflich⸗ tungen fordern, die ſich aus dieſer Mitarbeit er⸗ geben. 6. Wenn man ſich in der Beurteilung und in der Anwendung etwas größeren Spielraum gelaſſen hätte, ſo wäre man ſelbſt im Geiſte gewiſſer Völker⸗ bundsgrundſätze, wie z. B. des Man datsgedan⸗ kens, der Löſung des Problems näher gekommen. Aber der Fünferausſchuß hat dieſe Linie nicht ver⸗ folgt und hat ſeine Löſung auf dem Gedanken der Hilfeleiſtung aufgebaut, der für Abeſſinien nicht paßt. 7. Die italieniſchen Argumente die ſich auf die Verträge, auf die geſchichtlichen Gegebenhei⸗ ten, auf die Verteidigung der italieniſchen Kolonien und auf die italieniſche Miſſion in Afrika ſtützen, ſind in den Vorſchlägen des Ausſchuſſes voll ſtän⸗ dig übergangen worden. Der Fünferaus⸗ ſchuß hat der beſonderen Stellung Italiens in Abeſ⸗ ſinien auf der Grundlage des Dreimächtevertrages von 1906 und der voraufgegangenen Abkommen, die einen Beſtandteil dieſes Vertrages bilden, nicht Rechnung getragen. Die von den Vertretern Frankreichs und Eng⸗ lands abgegebenen Erklärungen ſprechen von ter⸗ ritorialen Regelungen zugunſten Italiens im Wege eines Gebietsaustauſches mit Abeſſinien in der Ge⸗ gend der Somaliküſte. Es handelt ſich offenbar um die Wiederaufnahme des früher gemachten Vor⸗ ſchlages, Abeſſinien einen Zugang zum Meer zu ge⸗ ben. Die italieniſche Regierung muß ſich dieſen Vorſchlägen ganz entſchieden widerſetzen, da ſie wiederholt auf die Gefahren einer ſolchen Löſung hingewieſen hat, die Abeſſinien zu einem Seeſtaat machen und die tatſächliche Ge⸗ fahr, die dieſer Staat für Italien bildet, ver⸗ ſchärfen würde. Anſtatt ſich bei einem ſolchen Gedanken, der mit dem Ernſt der Lage in Widerſpruch ſteht, aufzuhal⸗ ten, hätte der Fünferausſchuß nicht die Rechte ter⸗ ritorialer Art vernachläſſigen dürfen, die der Dreier⸗ mächtevertrag in Artikel 4 Italien hinſichtlich der territorialen Verbindung zwiſchen den italieniſchen Kolonien Eritrea und Somatiland weſtlich von Addis Abeba zuerkennt. Die Vorſchläge des Fünferaus⸗ ſchuſſes beziehen ſich im Gegenteil auf die Beſtim⸗ mungen des Fünfmächtevertrages nur, um die Rechte und die Intereſſen der beiden anderen Teilnehmer zu betonen. 8. Die Regierungen Frankreichs und Englands erkennen Italien ein beſonderes Intereſſe an der wirtſchaftlichen Erſchließung Abeſſinieng zu. Ita⸗ lien nimmt von dieſer freundſchaftlichen Einſtellung Kenntnis, bemerkt aber, daß die praktiſche Durch⸗ führung von beſonderen Abmachungen zwiſchen Italien und Abeſſinien abhängen würde. Nun be⸗ weiſen aber alle Gründe, die den italieniſch⸗abeſſini⸗ ſchen Konflikt ausgelöſt haben, ſowie die Haltung, die Italien einnehmen mußte, die Un möglich⸗ keit jedes wirtſchaftlichen Abkommens mit Abeſſinien, da dieſes Land nicht fähig iſt, Verpflichtungen zu übernehmen und noch weniger, irgendwelche internationale Vereinbarungen einzu⸗ halten. Taifunverheerungen in Mitteljapan — Tokio, 25. Sept. Der von Wolkenbrüchen begleitete Taifun, der in der Gegend von Kiuſchu ſeinen Ausgang nahm, hat ſich mit furchtbarer Gewalt auf Mit ⸗ teljapan ausgedehnt und auf ſeinem Wege ungeheure Schäden und ſchwere Unglücksfälle ver⸗ urſacht. Zn Tokio wurden durch die unaufhör⸗ lichen Regengüſſe über 53 000 Häuſer unter Waſſer geſetzt. Ein Wirbelwind zerſtörte Mittwoch früh im Bergwerksbezirk zahlreiche Wohnhütten, wobei 31 Bergleute getötet, ſowie zahlreiche verwundet und vermißt wurden. Die Bahnlinie Tokio Kobe iſt an mehreren Stellen unterbrochen, ſo daß erhebliche Verkehrsſtörungen erfolgten. Hun⸗ derte von Kulis ſind tätig, um dieſe Schäden wieder auszubeſſern. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind in Mittel⸗ und Weſtjapan 63 Me nſchen durch Hauseinſtürze und Erdrutſche getötet worden. Schwere Schäden und Verluſte hat das Unwetter auch der Fiſcherei verurſacht. So wurden an der Küſte von Schimane zahlreiche Boote zum Kentern 5 Im ganzen werden 62 Fiſcher ver⸗ mißt. t ver Fjentlicht Nie früheren Memellandtage (Eigener Bericht der NM.) IL. Memel, 24. Der Memellandtag, der am 29. September zu wählen iſt, wird der fünfte in der Reihe der Land⸗ tage des Memelgebietes ſein. Alle früheren Wahlen zeigten, daß das Memelgebiet von einer überwältigenden deutſchfühlen⸗ den Mehrheit bewohnt wird. Das iſt auch die Erklärung dafür, daß von litauiſcher Seite ſeit dem Handſtreich auf das Memelgebiet und ſeit Abſchluß der Memelkonvention nichts unverſucht blieb, um die jeweilige memelländiſche Volksvertretung lahmzule⸗ gen, Neuwahlen hinauszuſchieben und ſich über den in freier und geheimer Wahl offenbarten Willen des Volkes hinwegzuſetzen. Schon die erſte Wahl zum Memellandtag nach Abſchluß der Memelkonvention erfolgte mit einer Verſpätung von acht Wochen. Es bedurfte einer nachoͤrücklichen Warnung der engliſchen Regie⸗ rung, um die Kownoer Regierung zur Innehaltung September. ihrer vertraglichen Pflichten zu veranlaſſen. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlen vom Herbſt 1925 ſchwankte zwiſchen 83 und 100 v. H. Die deutſchen Parteien erhielten 93,1 v.., die litauiſchen 6,0 v. H. aller Stimmen. 0,9 v. H. waren zerſplittert. Der damalige litauiſche Miniſterpräſtident Woldemaras faßte ſeine Enttäuſchung über diefen Wahlausgang zuſammen in die Worte:„Die Wahlen ſied das erſte deutliche Zeichen, daß das Gebiet gegen Li⸗ tauen gerichtet iſt und wieder zu Deutſch⸗ land zurück will.“ Der erſte Memellandtag wurde aufgelöſt. Nach einer langen Kunſtpauſe, der der Völkerbund erſt ein Ende machen mußte, wurde zum 30. Auguſt 1927 die zweite Memellandtagswahl aus⸗ geſchrieben. Dieſe Wahb mußte für die Deutſchen ungünſtiger ausfallen, weil inzwiſchen einerſeits viele Deutſche im Memelgebiet aufgrund des deutſch⸗ litauiſchen Optionsvertrages für Deutſchland optiert hatten, mithin als Wähler zum Memellandtag aus⸗ ſchieden, andererſeits die Litauer die erſtegrößere Serie Einbürgerungen von Großlitauern vollzogen hatten. Der Stimmanteil der Deutſchen betrug aber immer noch 81,0 v.., der der Litauer 13,2 v. H. Zerſplittert waren 5,8 v. H. der Stimmen. Bei der 3. Landtags wahl im Jahre 1930 er⸗ litten die deutſchen Stimmen noch einmal einen kleinen Rückgang. Sie machten aber immer noch über dreiviertel aller Stimmen, nämlich 38 471 oder 76,8 v. H. aus, während es die Litauer auf 8878 oder 17,8 v. H. brachten. Die letzte Land⸗ tags wahl vom 4. Mai 1932 brachte wieder ein Anſteigen des Anteils der deutſchen Stimmen auf über 80 v. H. Die deutſchen Parteien erhielten 52 868 oder 80,3 v.., die litauiſchen Par⸗ teien 11961 oder 18,1 v. H. der abgegebenen Stim⸗ men. Der Erfolg der litauiſchen Herrſchaft mit ihren andauernden Rechtsbrüchen war demnach ein weiteres Anſteigen der deutſchen Stimmen. Litauen hat es wahrlich nicht verſtanden, moraliſche Erobe⸗ rungen im Memelgebiet zu machen! Wie ſeine Vorgänger iſt auch der letzte memel⸗ ländiſche Landtag an ſeiner Arbeit von den litaui⸗ ſchen Behörden gehindert worden. Nur ſcheinbar hat er ſeine Legislatur⸗Periode normal beenden können. In den letzten Monaten ſeiner Wahlperiode konnte der Landtag nicht arbeiten, weil er durch Zuſammenwirken des litauiſchen Gouverneurs und der litauiſchen Parteien beſchlußunfähig gemacht wurde. Der Gouverneur entzog einigen der deut⸗ ſchen Abgeordneten die Mandate, und als das zur Herbeiführung der Beſchlußunfähigkeit noch nicht ausreichte, blieben die fünf litauiſchen Abgeordneten allen Sitzungen des Landtages fern. So hatten die Litauer auf neuen Wegen das erreicht, was ſie früher durch die glatte, brutale Auflöſung herbei⸗ führten. Von den fünfzehn Direktoren, die das Memelgebiet ſeit dem Inkrafttreten des Memel⸗ ſtatuts an ſich hat vorüberziehen ſehen, haben nur 3 wei, nämlich die unter den Präſidenten Böttcher und Schreiber, das Vertrauen des Landtags erhalten, alle anderen regierten wider⸗ rechtlich unter Bruch des Memelſtatuts. Bei der kurzen Betrachtung der Wahlen der vor⸗ angegangenen Landtage haben wir unterſchieden zwiſchen Deutſchen und Litauern. Die deutſchen Stimmen zerfielen in vier Parteien, die Memellän⸗ diſche Volkspartei, die memelländiſche Landwirt⸗ ſchaftspartei, die Sozialdemokratiſche Partei und die den Kommuniſten naheſtehende Arbeiterpartei. Dieſe Parteien haben alter deutſcher Art entſprechend ſich innenpolitiſch oft hart befehdet In den Fragen der Memelautonomie und damit der Erhaltung des Deutſchtums im Memelgebiet aber hielten ſie zu⸗ ſammen. Die jetzige Einheitsliſte iſt die Liſte aller Deutſchen im Memelgebiet ſchlechthin. Zur Ein⸗ reichung einer Wahlliſte genügen ſchon zwanzig Un⸗ terſchriften. Es haben ſich keine zwanzig Wahlberech⸗ 2. Seite/ Nummer 442 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 25. September 1935 tigte gefunden, die eine deutſche Konkurrenzliſte gufgeſtellt hätten! Unter dem Druck des litauiſchen Terrors hat ſich das Deutſchtum zu einem feſten Block zuſammengeſchart, und deshalb wird man bei einem Vergleich des Ausfalls der Wahlen vom 29. September 1935 mit den früheren Wahlen zum Memellandtag auch die Summe der Stimmen aller deutſchen Parteien bei den bisherigen Landtagswah⸗ len den Stimmen der Einheitspartet gegenüberſtel⸗ len können. Die Erfahrungen der bisherigen Wahlen haben gezeigt, daß der Anteil des Deutſchtums im Memelgebiet um 80 v. H. der Stimmen der Wahlberechtigten liegt. Hieran hat ſich in der Zwiſchenzeit nichts geändert. Einen Unſicherheitsfaktor tragen freilich in alle Voraus⸗ ſagen die Maſſeneinbürgerungen hinein, die die Ittauiſchen Behörden, ohne kontrolliert werden zu können, durchführen. Einen zweiten Unſicherheits⸗ faktor ſtellt das komplizierte Wahlſyſtem und die vor⸗ geſehene Methode der Auszählung dar, die beide Möglichkeiten für Wahlſchiebungen und Wahlfäl⸗ ſchungen aller Art ſchaffen. Die Deutſchen im Me⸗ melgebiet werden am 29. September ihre Pflicht tun. Sie gehen alle zur Wahl und wählen die einzige deutſche Liſte: die Einheitsliſte. Damit iſt der Wahl⸗ ſieg für ſie entſchieden. Ob er ihnen in voller Höhe zuerkannt werden wird, kann erſt die Verkündung des Reſultats der„Auszählung“ der Stimmen zei⸗ gen. Gewiſſenloſe Wahlpropaganda Meldung des DN B. — Tilſit, 25. Sept. Für die Gewiſſenloſigkeit, mit der die litauiſchen Behörden ſich an der Wahlpropaganda im Memel⸗ gebiet beteiligen, iſt bezeichnend, daß die litauiſche Poſt unter Streifband verſandte Exemplare des Memeler Dampfboot“ einfach gegen den Memeler Beobachter“, das in deutſcher Sprache erſcheinende Reptilienblatt der Litauer, austauſcht. Bezieher des„Dampfboot“ erhalten unter dem Streiſband der Firma Siebert, die das „Dampfboot“ herausgibt, an Stelle des„Dampf⸗ boot“ ⸗Exemplars ſolche des„Memeler Beobachters“ vom gleichen Datum. Die Erſchwerung der Wahlpropaganda für die Memelländiſche Einheitsliſte wird dadurch wie⸗ derum in beſonders kraſſer Weiſe beleuchtet. „Wie lange noch?“ — London, 25. September. Ein Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“ meldet aus Memel, der Landtag werde nach ſeiner Wahl vielleicht nur einmal zuſammentreten. Falls die Litauer ihn aber auflöſten, würden ſie eine völ⸗ lige Verletzung des Statuts begehen, ſo daß die Signatarmächte zum Eingreifen gezwungen ſein würden. Der Berichterſtatter fragt ſchließlich, wie lange Litauen noch mit ſeiner heraus⸗ fordernden Politik gegen Deutſchland fortfahren werde. Raubmörderin zum Tode verurteilt — Oppeln, 24. September. Das Oppelner Schwurgericht verurteilte die 21 Jahre alte Frau Emilie Mnich, geborene Wotka, aus Goradze im Kreiſe Oppeln wegen Raub⸗ mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Die Angeklagte hatte am 1. Auguſt d. J. auf einem Waldwege zwiſchen Gogolin und Goradze den 77 Jahre alten Renten⸗ empfänger Rudolf Kroker aus Goradze in eine Schonung gelockt, ihn dort mit einer Spitzhacke nie⸗ dergeſchlagen und ſeiner Barſchaft von 50 Mark be⸗ raubt. Die Verhandlung erbrachte den klaren Be⸗ weis, daß die Angeklagte den grauenhaften Mord mit Ueberlegung begangen hat. 116 Prozeß gegen Deulſchbalten in Riga Dreiſte Tatſachenverörehung durch einen lettiſchen Staatsanwalt — Riga, 24. September. Im Rigaer Bezirksgericht fand dieſer Tage ein Prozeß gegen ſechs junge Deutſchbalten ſtatt, die beſchuldigt waren, an einer geheimen deutſchen nationalſozialiſtiſchen Or⸗ ganiſation in Lettland beteiligt zu ſein. Die Angeklagten hätten, wie es in der Anklageſchrift heißt, gewußt, daß das Ziel der Organiſation ge⸗ weſen ſei, lettländiſche Staatsangehörige deutſchen Volkstums zu einer gegen die beſtehenden Geſetze gerichteten Tätigkeit aufzuwiegeln. Die An⸗ geklagten hätten an geheimen Verſammlungen einer nichteingetragenen politiſchen deutſchen national⸗ ſozialiſtiſchen Partei in Lettland teilgenommen, um ſich im Auslande der militäriſchen Ausbildung zu unterziehen. Durch ihre Tätigkeit hätten ſie Haß zwiſchen den einzelnen Bevölkerungsteilen Lettlands hervorgerufen. Die Namen der Angeklagten waren: Dietmar Treu, Alfred Silbert, Edgar Ju⸗ ditzkty, Paul Klever, Axel Kreutzer und Harald Buſch, ſämtlich bettländiſche Staatsange⸗ hörige. Die Ausſagen der Beamten der lettiſchen politi⸗ ſchen Polizei, die als Zeugen vor Gericht erſchienen, ergaben, daß weſentliche Teile der Anklage ſich auf Ausſagen des Angeklagten Harald Buſch gegenüber der politiſchen Poli⸗ zei ſtützten. Derſelbe Harald Buſch hat auch in der letttſchen Preſſe längere Aufſätze über die Tätigkeit der Angeklagten veröffentlicht. Der Staatsanwalt hielt die Anklage in vollem Umfange aufrecht und beantragte das im Geſetz(8 108 des lettiſchen Straf⸗ geſetzbuches) vorgeſehene Strafhöchſtmaß von einem Jahr Gefängnis. In ſeiner Anklagerede erklärte der Staatsanwalt u.., daß die Ziele der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Partei in jedem Falle feindſelig() gegen den lettlän⸗ diſchen Staat und das lettländiſche Volk ſeien. Das Vorhandenſein einer ungeſetzlichen gegen die beſtehende Staatsordnung Lettlands arbeitenden deutſchen nationalſozialiſtiſchen Organiſation in Lett⸗ land ſei erwieſen. Sie ſei beſtrebt geweſen, die deutſche Jugend in Lettland im nattonalſozialiſtiſchen Sinne zu beeinfluſſen und die verſchiedenen Bevöl⸗ kerungsteile Lettlands gegeneinander aufzuhetzen. Die Verteidiger baten um Freiſpruch der Angeklagten, die ihrerſeits in einem Schlußwort erklärten, daß ſie ſich unſchuldig fühlten und kei⸗ ner nationalſozialiſtiſchen Geheim⸗ organiſation angehört haben. Mit Ausnahme des Angeklagten Buſch erkannte das Gericht jedoch gegen alle Angeklagten auf ein Jahr Gefängnis; nur in einem Falle wurde dieſe Strafe wegen Minderfährigkeit auf acht Monate Gefängnis ermäßigt. Der Angeklagte Harald Buſch wurde freigeſprochen. Die Auffaſſung, die der Staatsanwalt in dieſem Prozeß zeigte, ſtellt eine erſtaunliche Unverfrorenheit dar. Man muß es ſich verbitten, daß die NSDAP feindliche Ziele gegen den lettiſchen Staat und das lettiſche Volk unterſtellt werden, nachdem der Führer und Reichskanzler und die Reichsregierung immer wieder in nachdrücklichſter Weiſe dargelegt haben, daß die Achtung fremden Volkstums zu den Grund⸗ begriffen des Nationalſozialismus gehört. eee ee „Bombenangriffe“ auf Warnemünde und Braunſchiveig Manöver der Luftwaffe in Metklenburg Meldung des D NB. — Warnemünde, 25. September. Unter Geſamtleitung des Kommandeurs im Luftkreis II, Oberſt Sperrle, fanden am 24. und 25. September größere Uebungen der Luft⸗ waffe ſtatt. Im Mittelpunkt des Manövers ſtand der Schutz Warnemündes und ſeiner Anlagen gegen Angriffe einer„Roten Partei“, die mit ihren Streitkräften die„Blaue Partei“, alſo die Vertei⸗ diger Warnemündes, bis an die Elbe zurückgedrängt hatte. Ein Angriff der Roten hatte nach der An⸗ nahme dieſes Kriegsſpiels die Verkehrsanlagen von Stettin zerſtört, außerdem waren alle anderen Häfen bis Lübeck ebenfalls in den Händen der Roten, ſo daß die Blaue Partei nunmehr darauf an⸗ gewieſen war, ihren geſamten militäriſchen Nachſchub über Warnemünde zu leiten. Aus dieſer Lage heraus ergab ſich für die blaue Gruppe die Erkennt⸗ nis, daß mit einem Angriff dex roten ſchweren Kante auf Wärnemünde zu rechten ſei! Der geſamte Verteidigungsapparat, alſo Flugabwehr, Jagdflieger und der Beobachtüngsdienſt des zivilen Luftſchutzes, wurde in den Zuſtand höchſter Abwehr⸗ bereitſchaft verſetzt. Am 24. September zwiſchen 9 und 10 Uhr wurde der Anmarſch einer Kampftruppe auf Warnemünde gemeldet, die von Hildesheim vorgeſtoßen war, ſich jedoch unterwegs getrennt hatte, um die Abwehr zu zerſplittern. Die eine Gruppe flog bis 3900 Meter, die andere bis 4500 Meter bei ſehr günſtiger Witte⸗ rung das Ziel Warnemünde an, das auch er⸗ reicht wurde. Ein Jagdgeſchwader, das ſo⸗ Zauberflöte und dunkles Angeſicht/ ven Sans xhweist Das iſt noch gar nicht ſo lange her: vor zehn oder elf Jahren. Da kamen an einem frühen Herbſt⸗ abend zwei Herren zu uns ins Berliner Redaklions⸗ zimmer, uns zu beſuchen. Sie ſtellten ſich vor: ſie ſeien von einem Radiogeſchäft in der... Straße. Und ſie hatten allerlei merkwürdiges Gerät mitge⸗ bracht. Alsbald begannen ſie gleichzeitig einen be⸗ ſchwörenden Vortrag zu halten über das Wunder des Funks. In aller Kürze würden wir etwas ge⸗ wahr werden, was wir noch nie erlebt hätten.([Hier wagten etliche ergraute Kollegen nachſichtig zu lä⸗ cheln.) Dann begannen die beiden Herren ernſt und angeſtrengt zu arbeiten. Sie packten ihre geheim⸗ nisvollen Gerätſchaften aus und bauten einen Ap⸗ parat auf. Dann ſchauten ſie auf die Uhr und erklärten:„Es iſt jetzt dreiviertel acht. In einer Viertelſtunde beginnt in der Staatsoper Unter den Linden die„Zauberflöte“! Sie werden dann mit dieſem Apparat die erſte Opern⸗ übertragung von Berlin hören. Hier in dieſem Zimmer.“ Dies ſchien uns eine Senſation von beträchtlichen Ausmaßen. Unſere Phantaſie begann ſich zu erhitzen, und ein ſchwungvoller Artikel wurde in die Maſchine diktiert. Er trug die immerhin un⸗ gewöhnliche Ueberſchrift„Zauberflöte zu Hauſe“ und ſollte natürlich noch in die Morgen⸗Ausgabe, damit die Staatsopernbeſucher am Frühſtückstiſch was zu ſtaunen hätten. Wir ſchwelgten in der Vorſtellung, daß durch die neue Erfindung der müde aus dem Büro heimkehrende Hausherr der von vielen Män⸗ nern gehaßten Notwendigkeit enthoben ſei, ſich in ſtürmiſcher Eile in ſeinen Smoking zu ſtürzen und unter abſcheulichen Grimaſſen einen ſchlecht ſitzen⸗ den Schlips um den Hals zu würgen; und daß ſeine Gemahlin keineswegs mit ängſtlichen Seitenblicken auf die Uhr zu erklären brauche, ſie habe nichts an⸗ zuziehen— oh, keineswegs: dieſes Ehepaar konnte ſich in Schlafrock und Pantoffeln, mit einem ſtoifen Grog bewaffnet, aufs Sofa ſetzen[Couch gab es da⸗ mals noch nicht)— am Knöpfchen drehen und als⸗ bald die„Zauberflöte“ hören, die vielleicht volle fünf Kilometer Unter den Linden aufgeführt wurde. Es war wirklich ein ſchöner Artikel, und er war mit jugendlicher Begeiſterung geſchrieben. Aber die ergrauten Kollegen, die vorhin nachſichtig lächeln mußten, hatten auch nicht ganz ohne Grund gelä⸗ chelt. Denn als es acht ſchlug und wir, zitternd vor Erwartung, die Kopfhörer über die Ohren klemm⸗ ten, erſcholl zwar zunächſt ein ziemlich echtes Rha⸗ barber⸗Gemurmel(aus dem Parkett)— bald danach aber eine wenig klaſſiſche Katzenmuſik, welche nicht nur die Mozart⸗Kenner in Erſtaunen ſetzte; ein wir⸗ res Gebrodel von unreinen Tönen drang von den Linden zu uns herüber. Und nur für Sekunden einmal erhob ſich daraus ſüß und hell und mozar⸗ tiſch die ſilberne Kantilene einer jubilierenden Frauenſtimme. Das einzige, was wirklich voll⸗ kommen gelang bei dieſer erſten Opernübertragung in Berlin, war das metalliſch ſchmetternde Beifalls⸗ klatſchen am Aktſchluß; es klang wie Maſchinenge⸗ wehrfeuer. Wir nahmen enttäuſcht die Hörer von den Ohren, aber die beiden betriebſamen Herren tröſteten uns. Es müſſe am Wetter liegen oder an den vielen Straßenbahnen; das wären Störungen, die bald behoben ſeien; Kinderkrankheiten, die jeder großen Erfindung anhafteten.„In ein paar Jah⸗ ren“, ſagten die Herren,„ſollnſe mal ſehen!“ Wenige Wochen ſpäter wollten wir mit der Unter⸗ grundbahn zum Bülowplatz. Stiegen in den Schacht hinunter— grad fuhr der Zug davon.„Zuhrück⸗ bleim!“ brüllten die Schaffner. Keine große Sache; kommt alle Tage vor. In zehn Minuten geht der nächſte. Die zehn Minuten totzuſchlagen, ſtellten wir uns an ein Zeitungshäuschen im U⸗Bahnhof. Auf dem Titelblatt einer Zeitſchrift fand ſich ein Bild, das wir bis heute nicht vergeſſen haben: die Photo⸗ graphie eines Negerkopfes, groß, die ganze Seite bedeckend. Den Ausdruck im dunklen Angeſicht dieſes armen, wilden und nackten Menſchen haben wir nicht vergeſſen: den verſtörten Ausdruck faſſungs⸗ loſen Staunens, der grenzenloſen, an Entſetzen ſtrei⸗ fenden Erſchütterung vor etwas Unbegreiflichem, vor einer Naturgewalt, die weit über den harmloſen Zauber des eingeborenen Medizinmannes hinaus⸗ reicht. An den Ohren trägt dieſer Afrikaner zwei Kopfhörer; der Metallbügel ſchmiegt ſich tief in ſein dichtes, wolliges Haar. Die Augen ſind weit auf⸗ geriſſen, als ob etwas Schreckliches langſam auf ihn zukäme; die wulſtigen Lippen, zu törichtem Stammeln geöffnet, laſſen das weiße Gebiß ſehen. Der Vorgang iſt von unmißwerſtändlicher Eindringlichkeit. Dieſem äthiopiſchen Naturkinde hat ein weißer Mann, halb ſpieleriſch vielleicht, die Hörer auf den Schädel geſetzt; dann hat er ſein Käſtchen aufgeſtellt, an ein paar Drähten gefingert, an einem Schräub⸗ chen gedreht— und auf einmal füllen ſich die Ohr⸗ muſcheln des erſt neugierig⸗kindlich grinſenden Wil⸗ den mit einem eintönigen, immer deutlicher au⸗ * fort zur Abwehr aufgeſtiegen war, drückte den Gegner nach Kämpfen über der Wolkendecke zu⸗ rück. Der Angreifer verlor ein Kampfflugzeug. Ein zweiter Angriff erfolgte mittags auf Warne⸗ münde. Die Angreifer bewegten ſich in einer Höhe von 4500 und 5500 Meter, wurden aber rechtzeitig abgefangen und verloren zwei Kampfflugzeuge. In⸗ zwiſchen hatte die Blaue Partei zu einem Angriff auf Braunſchweig angeſetzt. Das Ziel wurde ebenfalls erreicht. Der Angreifer verlor allerdings vier Flugzeuge, während die rote Abwehr, alſo die Jagdſtaffeln, zwei Flugzeuge einbüßte. Alle drei Angriffe erfüllten ihren Zweck. Be⸗ ſtimmte, vorher bezeichnete Plätze wurden mit Bom⸗ ben belegt. Im Anſchluß daran ſtellten Fern⸗ aufklärer das Ergebnis des Bombenabwurfes feſt: das Ergebnis war gut. In der Nacht zum Mittwoch, in der zur Ver⸗ anne der dag Varnemündes und feiner Ob⸗ egen Mecklenburg verdunkelt war, ging eine ganze Reihe von Angriffen auf Warne⸗ münde vor ſich. Wieder arbeitete der Warndienſt ausgezeichnet. Um.30 Uhr tauchte am abendlichen Himmel das erſte Kampfflugzeug auf, das ſofort von den Scheinwerfern erfaßt und unter Feuer genommen wurde. Insgeſamt erfolgten bis 3 Uhr früh 15 Angriffe in unregelmäßigen Abſtänden. Das Urteil des Schiedsrichters lautete in dieſem Falle, daß oͤie Angreifer 50 v. H. ihrer Ma⸗ ſchinen verloren haben. Sie konnten aber insgeſamt 15 Bombentreffer auf die An lagen von Warnemünde verzeichnen. Am Mittwochmittag gegen 12 Uhr rollte im Rah⸗ men der Manöver der Luftwaffe in Warnemünde eines der intereſſanteſten Bilder ab. Ueber Warne⸗ münde hingen ſchwere Regenwolken tief herab, trotzdem hatte ſich die Rote Partei aufge⸗ macht, um den Fliegerhorſt Warnemünde mit Bomben zu belegen. Die Flugzeuge waren wiederum rechtzeitig durch Flugwachen gemeldet worden. Kurz nach 12 Uhr tauchten am Horizont ſehr tief fliegende ſchwere Kampfmaſchinen auf, die in Ketten den Flugplatz überquerten. Infolge der Verluſte der letzten Nacht wieſen allerdings die Kampfverbände verſchiedene Lücken auf. Sie ſchoſſen ununterbrochen Leuchtkugeln ab, um anzuzeigen, daß ſie Bomben auf die verſchie⸗ denſten Objekte abgeworfen hatten. Gleich nach dem Erſcheinen der Flieger ſetzte rund um Warnemünde langanhaltendes Abwehrfeuer der leichten Flaks ein, die Flakbatterien wurden aber von einer Kette Tiefflieger der Roten Partei mit Maſchinengewehren angegrüffen. Die Flieger gingen bis auf wenige Meter herab, kehrten verſchiedͤentlich zurück, um ſich dann an die in der Ferne verſchwindenden ſchweren Kampfflieger anzuhängen. Dieſer Angriff war entſchieden für den Zuſchauer der intereſſanteſte Teil der ganzen Luftmanöver. Mit dieſem wirkungsvollen Großangriff haben die Uebungen ihren Abſchluß erreicht. Jührertagung in München — München, 24. September. Die„Nationalſozialiſtiſche Partei⸗Korreſpondenz“ teilt mit: Heute fand in München wieder eine Führer⸗ tagung der Partei ſtatt. Sie wurde einbe⸗ rufen, um die Amtsleiter der Bewegung in Kennt⸗ nis zu ſetzen von den Ausführungsbeſtim⸗ mungen der neuen Reichs bürgergeſetze, Nach einem Vortrag des Pg. Dr. Wagner, der die erbbiologiſchen Grundlagen der neuen Verord⸗ nungen beleuchtete, ſprach der Führer ſelbſt über die grundſätzliche Seite des in Frage ſtehenden Pro⸗ blems. Pg. Heß beendete die Zuſammenkunft mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und mit einem Dank für die in öͤͤen neuen Verordnungen geleiſtete Arbeit. Zugehörigkeit von SA⸗Jührern und Männern zum Cöſener SC verboten (Funkmeldung der NM.) O München, 25. September. Die Oberſte SA⸗Führung gibt folgenden Erlaß des Stabschefs Lutze bekannt: 1. Ich verbiete mit Wirkung w. 15. Oktober 1935 die Zugehörigkeit von S A⸗ Führern und „Männern zum Cöſener SC., da der Cöſener S C. nach öffentlicher Mitteilung durch den Chef der Reichskanzlei die Durchführung des Arier⸗Grunoͤ⸗ ſatzes abgelehnt hat. 2. SA⸗Führer und ⸗Männer, die bis zum 185, Oktober 1935 ihren Austritt aus einem aktiven Korps oder einer Altherrenſchaft des Cöſener S. C. nicht vorgenommen haben, ein aus der SA zu entlaſſen. gez. Lutze. ttt ᷑ 8 Hauptſchriftletter: Hans Alfred Meißner(in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriftl. u, verantwortlich für Politik: C. O. Eiſenbart Handelsteii! Dr. Fritz Bode- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller» Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteikungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Vitktorfaſtraße 48 Geſ.⸗D.⸗A. Auguſt 1935: Ausgabe& u. B= 20 286 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto ſchwellenden Geräuſch: das grinſende Geſicht wird ſtarr, verzerrt ſich, wird gebannt und überwältigt vom großen Zauber des weißen Mannes; der Blick der dunklen Augen irrt geängſtigt über die grenzen⸗ loſe Steppe und ſieht doch nichts— nichts außer dem weißen Mann und dem kleinen Käſtchen. Aber das Ohr hört, taktfeſt und unverwechſelbar, aus nächſter Nähe den zermüvpbenden, eintönigen Holzrhythmus der Signaltrommel ſeines Stammes Du glaubſt es ſelber zu hören hier unter der Erde, im Bauch von Berlin. Aber es iſt nur ein Zug, der eben klir⸗ rend in den Bahnhof einläuft. Wenn du nicht acht gibſt, verſäumſt du ihn zum zweitenmal.„Zuhrück⸗ bleim!“ brüllen die Schaffner. N Das iſt noch gar nicht ſo lange her. Die paar Jahre ſind inzwiſchen vergangen.„Sollnſe mal ſehn!“ hatten die beiden betriebſamen Zauberflöten⸗ Männer zu uns geſagt. Sie haben recht behalten. Aus dem Experimentierkäſtchen von damals iſt ein Gebrauchsgegenſtand geworden— wie Telephon und Grammophon und Glühbirne. Sache eines Hand⸗ griffs, einer Schaltung. Wo ſind die fünf armſeligen Kilometer Luftlinie an jenem Herbſtabend in Berlin geblieben? Die Welt iſt zuſammengeſchrumpft. Die Erdteile ſind näher aneinandergerückt. Und die Welk iſt auch größer geworden. Du drehſt einen Knopf, und die Wände deines Zimmers öffnen ſich, Stim⸗ men der Völker dringen zu dir herein, Muſik aus allen Zonen überflutet dein Ohr, leiſe und laut, erregend und tröſtend, bezaubernd und nachſchwin⸗ gend. Da laufen die magiſchen Wellen, geheimnis⸗ vollen Geſetzen untertan, über den alten Erdball, Geheimnisvoll? Keine Spur: wir können es ja er⸗ klären, wir begreifen ja, wie das vor ſich geht; wir wiſſen Beſcheid mit Wellenlänge und Trennſchärfe, mit Antenne und Erdung. Wir lächeln heute über die verſchollene Opernübertragung und über die aus⸗ ſchweifenden Phantaſten, zu denen ſie uns in der erſten Aufregung erhitzte. Aber auch wenn wir das alles wiſſen und noch manches dazugelernt haben, und wie lange kann es noch dauern, bis wir auch durch die Wände hindurch und über Länder und Ströme und Berge und Meere hinwegzuſehen vermögen— das dunkte Angeſicht eines namenloſen Menſchen in der weiten, ſonnendurchglühten, afri⸗ kaniſchen Steppe ſteht uns noch immer lebendig vor Augen... in Schrecken und faſſungsloſer Verzau⸗ berung. Und vielleicht iſt es gut, ſich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern. i eee eee Neubeſetzung kunſtgeſchichtlicher Lehrſtühle Am 1. Oktober werden die kunſtgeſchichtlichen Ordinariate der Univerſttäten Berlin, Mün⸗ chen und Frankfurt a. M. neu beſetzt. Profeſ⸗ ſor Dr. A. E. Brinckmann iſt vom Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung an die Univerſttät Frankfurt a. M. berufen worden; ſein Nachfolger in Berlin wird Profeſſor Dr. Wil⸗ helm Pinder; für dieſen kommt Profeſſor Dr. Hans Jantzen, der bisher in Frankfurt wirkte, nach München. Brinckmann, 1881 geboren, promovierte 1905 in Berlin bei Heinrich Wölfflin und wandte ſich vor allem baugeſchichtlichen Studien zu. Seine akade⸗ miſche Laufbahn führte ihn von Aachen und Karls⸗ ruhe, wo er an den Techniſchen Hochſchulen wirkte, über Roſtock und Köln nach Berlin. Er iſt der füh⸗ rende deutſche Architektur ⸗Hiſtoriker, deſſen Arbeiten auch von den Praktikern des Städte⸗ baus lebhaft beachtet werden. Vorbildliche Arbeit hat er auch als Organiſator geleiſtet: die von ihm betreuten kunſthiſtoriſchen Inſtitute in Köln und Berlin verdanken ihm einen ſtarken Aufſchwung. Hohe ſchwediſche und italieniſche Orden ſowie Ehrun⸗ gen anderer Art zeugen von der Anerkennung, die er im Auslande genießt. Pinder, 1878 in Kaſſel geboren, begann als Privatdozent in Würzburg, kam nach Darmſtadt, Breslau und Straßburg, dann abermals nach Bres⸗ lau, ſpäter nach Leipzig und endlich nach München. Er iſt ein ſeinfühliger Hiſtoriker großen Stils, der ſeine Aufgaben im umfaſſenden geiſtes⸗ wiſſenſchaftlichen Sinne anpackt. Er gilt als einer der bedeutendͤſten deutſchen Kunſthiſtoriker und hat gerade in den letzten Jahren auch außerhalb der Fachkreiſe ſtarke Beachtung gefunden, Pinder, eine durch und durch künſtleriſche Natur, iſt auch als Muſiker hervorgetreten. Jantzen, 1881 in Hamburg geboren, begann ſeine Laufbahn in Halle, kam dann nach Frei⸗ burg i. Br., und wurde vor vier Jahren nach Frankfurt berufen. Als Niederdeutſcher fühlte er ſich zunächſt beſonders zur niederländiſchen Archi⸗ tektur und Malerei hingezogen, über die er ver⸗ ſchiedene Arbeiten veröffentlichte. In Süddeutſch⸗ land erweiterte er ſeinen Geſichts⸗ und Intereſſen⸗ kreis immer mehr. Jantzen gilt als hervor⸗ ragender Lehrer, der ſeine Schüler zu ſtren⸗ ger Diſziplin erzieht und eine Reihe ausgezeichne⸗ ter Diſſertationen angeregt hat: ein vorbildlicher Förderer des Nachwuchſes. f 25 Mittwoc — Ein Nicht au ſondern auf ohne alle 3 ſpitzen Fing, Gedruckte verſchickt, abe Feldgarten Sie dürfen heutzutage Walde darf legenheit? einem die 8 barn zu. Man muß zuſammentra langen und etwas Schön Felde. Man Opferprieſter Flamme pra Dampf aus Flämmchen Windhauch. dem Felde li Glut. Bald Küche. Die und verkohle Aſche eſſen. Für den deres. Er ve hält vergeben und Brot. Felde, da iſt ſein kann. blaſen, die v leckere Speiſe dem es auch und er ſich de dieſem große hellen Trunk Lange bra verkohlt hat. Aſche. Das nimmt es w brennt, wird Flamme, die werden könne Geſichter am L worden. Die ſeitlich ab und kleid. Die le Es iſt Herbſt. Abſchieds⸗ Steckl In der am ſaale abgehalt Verein der 9 Veranſtaltung es Abſchie! Vorſtands mit 1. Oktober na Intereſſe nad Ruheſtand tri nach ſeiner He lang, alſo e Henſel, der ſi ſeine reichen nütziger Weiſ Was wäre au umſichtigen, t. der Verloſun⸗ vier Jahrzehr es immer ver Blumen durch unter größten ſchönſten Erze loſung zu er außerordentlitc weſenden wur nannt und il Schuck eine parks überrei Zu Beginn einsführer J das Arbeitsge Es gelte, nach und innerhalb deutſche Gart Blut und Bod und Weihnach gangen werde fahren entſp Karcher ſpr loſung beſtim der Vereinsft ſprach die An gegebenen St die man erho Lage, für die zweite und 15 1. Preis erhie Vereinsmitgli gut kultivierte begonien und Vorſtandsn des Weggange obwohl ihm zu gönnen s. Mannheim ſe dankte der Re für die im Lan Dienſte. Auch Namen der„ Herr Henſel 42 Jahre ſeine er gerne an Den Schluß! Verloſung. e eee eee e eee e * n ‚ EGG e 1 1 lang, Mittwoch, 25. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 442 Die Sta diseife Mannheim, 25. Septemher. Einladung zu einem kleinen Kartoffelfeuer Wenn erſt die Kartoffelfeuer brennen, Kann man ſeinen Weg nicht mehr erkennen. (Aus einem Volkslied) Nicht auf einen Löffel Suppe ſind Sie geladen, ſondern auf ein bißchen ſelbſtgebratener Kartoffeln 7 ohne alle Zutaten, auf dem Felde geröſtet, mit ſpitzen Fingern zu verſpeiſen. Gedruckte Einladungen werden natürlich nicht verſchickt, aber wenn Sie Ihr Abendweg an unſerem Feldgarten vorüberführt, dann treten Sie herein, Sie dürfen mit dabei ſein. Sehen Sie, man kann heutzutage ſe ſchlecht ein Feuerchen meochen. Im Walde darf mans nicht, und wo hat man ſonſt Ge⸗ legenheit? In einem gepflaſterten Hof, das zieht einem die Feindͤſchaft auch gut meinender Nach⸗ barn zu. Man muß das einmal miterleben: Kartoffelkraut zuſammentragen, Streichhölzer aus der Taſche langen und dann die Flamme anblaſen! Das iſt etwas Schönes und Feierliches draußen auf dem Felde. Man ſtochert in dem Häuſchen wie ein Opferprieſter, der herbſtliche Altäre entzündet. Die Flamme praſſelt auf, die Stauden kniſtern, ſchießen Dampf aus den Spalten und Riſſen, blaue Flämmchen ſpielen, weiße Aſche erzittert bei jedem Windhauch. Dann nimmſt du Kartoffeln, die auf dem Felde liegengeblieben ſind und wirfſt ſie in die Glut. Bald ſteigt ein Geruch auf wie in keiner Küche. Die Kartoffeln ſchmoren, brodeln, brutzeln und verkohlen. Du kannſt Kartoffeln heiß aus der Aſche eſſen. Für den Stadtmenſchen iſt das etwas beſon⸗ deres. Er verbrennt ſich die Finger oder die Zunge, hält vergebens Ausſchau nach Gabel und Teller, Salz und Brot. Auf dem Felde gibt es das nicht! Im Felde, da iſt nur der Mann etwas wert, der einfach ſein kann. Man muß die heißen Kartoffeln kalt blaſen, die verkohlten Teile ablöſen und dann die leckere Speiſe verzehren, wie der Graf von Limburg, dem es auch bei einem Feldfeuer am wohlſten war und er ſich dann zu dem Bache niedevbückte und aus dieſem großen Kelterfaß der Natur einen friſchen hellen Trunk nahm. Lange braucht das Feuer, bis es die letzten Teile verkohlt hat. Wieder und wieder zuckt es aus der Aſche. Das Feuer hat der Menſch bezähmt und nimmt es wohl verwahrt mit. Wenn aber Feuer brennt, wird die Natur rege, die Wildheit der Flamme, die Wut, zu der die Elemente aufgeſtachelt werden können, wallt auf. Roter Schein fällt über die Geſichter am Lagerfeuer. Unverſehens iſt es Abend ge⸗ worden. Die Lohe leuchtet weithin. Der Rauch zieht ſeitlich ab und ſchleppt über Stoppeln wie ein Silber⸗ kleid. Die letzten Kartoffeln braten in der Aſche. Es iſt Herbſt.: Abſchieoͤsabend für Parkoirektor Henſel Stecklingswettbewerb in der„Flora“. In der am Dienstagabend im großen Liedertafel⸗ ſaale abgehaltenen Verſammlung der„Flor“, Verein der Blumenfreunde Mannheim, der erſten Veranſtaltung im diesjährigen Winterhalbjahr, galt es Abſchied zu nehmen von dem verdienſtvollen Vorſtandsmitglied Parkdirektor Henſel, der am 1. Oktober nach erfolgreicher Tätigkeit im öffentlichen Intereſſe nach Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand tritt und ſeinen Wohnſitz von Mannheim nach ſeiner Heimat Bad Dürkheim verlegt. 42 Jahre alſo ein Menſchenalter hindurch, hat Herr Henſel, der ſich überall großer Hochachtung erfreut, ſeine reichen Erfahrungen und Kenntniſſe in uneigen⸗ nütziger Weiſe in den Dienſt der„Flora“ geſtellt. Was wäre aus dem Verein geworden, wenn er den umſichtigen, tüchtigen und nimmermüden Einkäufer der Verloſungskommiſſion nicht gehabt hätte? Seit vier Jahrzehnten dem Vorſtand angehörend, hat er es immer verſtanden, das Intereſſe an Pflanzen und Blumen durch belehrende Vorträge zu fördern und unter größter Schonung der Vereinsfinanzen die ſchönſten Erzeugniſſe der Gartenkunſt für die Ver⸗ loſung zu erwerben. Sein Weggang wird daher außerordentlich bedauert. Unter dem Beifall der An⸗ weſenden wurde Herr Henſel zum Ehrenmitglied er⸗ nannt und ihm von dem älteſten Vereinsmitglied Schuck eine große Photo⸗Aufnahme des Friedrichs⸗ arks überreicht. N 5 Zu 58 8 805 Abends verbreitete ſich der Ver⸗ einsführer Illhardt in kurzen Umriſſen über das Arbeitsgebiet des Vereins im neuen Halbjahr. Es gelte, nach den Richtlinien des Reichs nährſtandes und innerhalb des Rahmens der Geſellſchaft für deutſche Gartenkultur die Bedeutung der Worte Blut und Boden feſter zu verankern. Die Advents⸗ und Weihnachtszeit müſſe auch ſo geſtaltet und be⸗ gangen werden, daß ſie dem Vermächtnis der Vor⸗ fahren entſpreche. Vorſtandsmitglied Friedrich Karcher ſprach über die Kultur der für die Ver⸗ loſung beſtimmten Eukalyptuspflanze. Wie der Vereinsführer Illhardt weiter mitteilte, ent⸗ ſprach die Anlieferung der im Frühjahr aus⸗ gegebenen Stecklinge nicht den Erwartungen, die man erhoffte. Der Vorſtand war jedoch in der Lage, für die angelieferten Stecklinge 10 erſte, 15 zweite und 15 dritte Preiſe zu verteilen. 5 Den 1. Preis erhielt das ſchon eingangs erwähnte älteſte Vereinsmitglied Schuck. Die Preiſe beſtanden in gut kultivierten Aralien, Gummibäumen und Blatt⸗ begonien und riefen allgemeine Freude hervor, Vorſtandsmitglied Ludwig Stetter gedachte des Wegganges von Parkdirektor Henſel, den man, obwohl ihm der reichlich wohlverdiente Ruheſtand zu gönnen ſei, doch mit großem Bedauern von Mannheim ſcheiden ſehe. In herzlichen Worten dankte der Redner ſodann dem neuen Ehrenmitglied für die im Laufe der 42 Jahre der Flora geleiſteten Dienſte. Auch Vereinsführer Illhardt dankte im Namen der„Flora“ für die unſchätzbaren Dienſte. Herr Henſel warf einen kurzen Rückblick auf die 42 Jahre ſeiner Vereinstätigkeit und verſicherte, daß er gerne an die Zeiten der„Flora“ zurückdenke. Den Schluß der Verſammlung bildete die übliche Vevloſung. Miltenberg, dies ſchöne Städtchen an Die Winterarbeit im Noten Kreuz Ausbildungslehrgänge der Bezirkskolonnenabteilung Mannheim Das Deutſche Rote Kreuz arbeitet auf vaterlän⸗ diſch nationaler Grundlage für Volk, Staat Reich. Eine gewaltige Schar zum Helfen bereiter Männer und Frauen leiſtet eine Fülle von Aufgaben in der ſtändigen Arbeit des Friedens, insbeſondere in der Fürſorge für die Volksgeſundheit, im Ret⸗ tungsweſen, in Unfallſtationen und beim Kranken⸗ transportweſen. Der Kolonnenmann und die Sama⸗ riterin, die bei jeder Witterung ihre Pflicht tun und ſich auch bei den vaterländiſchen Kundgebungen zur Verfügung ſtellen, ſind eine bekannte Erſcheinung im Straßenbild geworden. Nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutſchland wurden auch dem Roten Kreuz erneut große Aufgaben für dienſt des Heeres zugewieſen. Dazu zählen ins⸗ beſondere die Gewinnung, Ausbildung und Aus⸗ rüſtung von weiblichen und männlichen Hilfskräften ſowie die Vorbereitung und Bereitſtellung von Ein⸗ richtungen für die Pflege der Kranken und Verwun⸗ deten im Kriege. Wie jedes Jahr, ſo halten auch dieſen Winter, im Oktober beginnend, die Sanitätseinheiten in allen Orten Ausbildungslehrgänge in der erſten Hilfe und im Luftſchutzſanitätsdienſt ab. Bei den 21 Einheiten der Bezirkskolonnen⸗ abteilung Mannheim finden dieſe ſtatt: In Mannheim ⸗Stadt beginnend am 10. Ok⸗ tober, abends 8 Uhr, im Kolonnenhaus Q 7, 12 durch die Herren: Dr. med. Wegerle, Dr. med. Halver, Dr. med. Herm. Haas und Dr. med. Berthold. In Mannheim⸗ Neckarau beginnend am 10. Oktober, abends 8 Uhr, im Gaſthaus zum Engel durch die Herren: Dr. med. Greß und Ludwig. In Mannheim⸗Rheinau durch Herrn Dr. med. Spinner. In Edingen durch Herrn Dr. med. Lehmann. In Mannheim⸗ Sandhofen beginnend am 7. Oktober, abends 8 Uhr, im Gaſthaus zum Pflug durch die Herren: Dr. med. Beck und Sandhaas. In Mannheim Waldhof beginnend am 2. Ok⸗ tober, abends 8 Uhr, im SA⸗Heim, Waldhof, durch die Herren: Dr. med. Kuckes, König und Mayer. Im»„cannheim⸗Käfertal beginnend am 9. Oktober, abends.30 Uhr, im Gaſthaus zum Löwen durch die Herren: Dr. med. Bläſer und Hagedorn. In Mannheim Wallſtadt durch die Herren: Dr. med. Heine und Kohl, In Mannheim ⸗Feudenheim durch die Her⸗ ren: Dr. med. Heine und Large. Im Ilvesheim durch die Herren: Dr. med. Müller und Schmitt. In Seckenheim durch die Herren: Schulz und Mogg. In Ladenburg beginnend am 8. Oktober, abends.30 Uhr, im Spital durch die Herren: Dr. med. Thren und Müller. Dr. med. den amtlichen Sanitäts⸗ In Schriesheim durch die Herren: Dr. Weih⸗ und rauch und Lauer. In Brühl durch Herrn Dr. Jäger. In Ketſch durch Herrn Dr. Schmidt In Schwetzingen durch die Herren: Dr. med. Weindel und Leiſt. In Oftersheim beginnend am 14. Oktober, abends 8 Uhr, im mittleren Schulhaus durch die Her⸗ ren: Dr. med. Meyer und Brecht. In Plankſtadt durch Herrn Dr. Goldhofer. In Hockenheim durch die Herren: Dr. med. Kraus und Seßler. In Neulußheim durch die Herren: Hezel und Augenſtein. In Altlußheim beginnend am 15. Oktober, abends 8 Uhr, im Schulhaus durch die Herren: Dr. med. Quenzer und Schmidt. In Reilingen beginnend am 3. Oktober, abends 8 Uhr, im neuen Schulhaus durch die Her⸗ ren: Dr. med. Hezel, Soder und Rudolf. Außerdem beginnen für alle Einheiten der Be⸗ Dr. med. zirkskolonnenabteilung Mannheim im Oktober die alle vier Wochen im Rathaussaal in Mannheim, abends 8 Uhr, stattfindenden Gemeinſchaftsabende, bei denen folgende Redner ſprechen werden über: Aufbau des Staates und Grundbegriffe des Na⸗ tionalſozialismus; übernimmt die Kreisleitung Mannheim der NSDAP. Aufbau und Aufgaben der Ortsmännervereine vom Roten Kreuz; Vor⸗ ſitzender des Bezirksmännervereins vom R. K. Pro⸗ feſſor Drös, Mannheim. Organiſation der weib⸗ der weiblichen Hilfskräfte vom R.., Frau Hanna Kölle, Karlsruhe. Aufbau und Aufgaben des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes, ſowie Pflichten ſeiner Mit⸗ glieder; Bezirkskolonnenführer Dr. med. Kuckes, Waldhof. Verwaltungsmäßige Führung der Sani⸗ tätseinheiten und Wohlfahrtseinrichtungen des Deutſchen Roten Kreuzes; ſtellvertr. Bezirkskolon⸗ nenführer Sandhaas, Sandhofen. Straßenhilfsdienſt; Kolonnenführer Wegerle, Mannheim⸗Stadt. Sanitätstaktik; Kolon⸗ nenarzt Dr. med. Halver, Mannheim⸗Stadt. Die Chirurgie der erſten Hilfe; Arzt im Sonderdienſt des D. R.., Dr. med. Hermann Haas, Mannheim. Der Kolonnenmann im Gaskampf; Arzt im Son⸗ derdienſt des D. R.., Dr. med. Berthold, Mann⸗ Dr. med. 2. heim. Bevölkerungspolitik: Dr. med. Lehmann, Edingen. Kampfgaserkrankung; Kolonnenarzt Dr. med. Berlet, Ludwigshafen. Außerdem ſprechen zu einſchlägigen Themen die Herren Branddirektor Mikus, Mannheim und Haupt⸗ lehrer Heinrich Ziegler, Sandhofen. eee Die Anterſchlagungen eines Mechtsanwalts Heidelberger Anwalt von der Mannheimer Strafkammer verurteilt In zweitägiger Verhandlung unter dem Vorſitze von Landgerichtsrat Seitz hatte ſich der 58 Jahre alte Rechtsanwalt Friedrich Auguſt Sch. aug Hed⸗ desheim wegen Untreue und Unterſchla⸗ gung zu verantworten. Der Angeklagte beſaß in Heidelberg eine ausgedehnte Praxis, namentlich in ländlichen Kreiſen, man bezeichnete ihn hier und da als oͤen„Bauern⸗ Anwalt“. Er genoß großes Vertrauen und galt bis 1931 als vermögender Mann, der in Heidelberg vier Häuſer beſaß. Dann aber gingen ſeine Verhältniſſe ſchnell zurück und von da ab beginnen ſeine Verfehlungen. Für eine Reihe von Auftraggebern hatte er bei Schuldnern Gelder einzuziehen, die er infolge ſeiner jetzigen Notlage nicht ſofort abführte und für ſich verbrauchte Erſt nach fortwährendem Drängen erhielten die Auftrag⸗ geber Zahlungen, aber nicht einmal die volle Summe. Die Anklage verzeichnet fünf Fälle mit einem Geſamtbetrage von 9000 Mk., der aber inzwiſchen gedeckt wurde. Beſonders kraß iſt der Fall einer Frau, die ein Urteil gegen einen Schuldner erwirkt hatte und der ſich auch beeilte, ſeinen Verpflichtun⸗ gen im Betrage von 1200 Mk. gegenüber der Klä⸗ gerin nachzukommen. Die Frau ſchrieb an ihren Rechtsanwalt Briefe und Briefe: Geld. Endlich ſchickte er ihr 200 Mk. Die Frau war nun ſo reſolut und ging zum Schuldner ſelbſt, und erfuhr dort, daß ſchon die vierfache Summe (800 Mk.), bezahlt war!— Eine Mannheim⸗ Heidelberger Bürſtenfabrik ſteigerte Holz im Betrage von 4500 Mk. im Gemeindewald Neckar⸗ ſteinach. Die Gemeinde ſah ſich veranlaßt, zum Er⸗ halt ihres Geldes, den Angeklagten als Vertreter zu beſtellen. Die Bürſtenfirma wollte nun das Geld direkt an die Gemeinde abführen, Sch. beſtand aber dringend darauf, daß das Geld an ihn abgeführt würde— weil er wieder in dringenden Geldnöten war.. Erſt nach und nach erhielt die Gemeinde ihr Geld. In einem Falle handelt es ſich um 2000 Mark, in zwei weiteren um je 3000 Mk. ihm amt⸗ lich anvertraute Gelder. Dieſelbe Sache wurde ſchon einmal vor der Strafkammer Heidelberg verhandelt, die ſich aber ſelbſt für befangen erklärte und den Fall nach Mann⸗ heim verwies. die Strafkammer Mannheim neuten Verhandlung zu beauftragen. mit der ſie erhielt kein erhielt ſtets mit eingehender Poſt die finanziellen Unterlagen für dieſelbe und der Bürochef wußte ſich in der Verhandlung durchaus zu entlaſten. Sch. verfuhr nach dem alten Rezept„Mein und Dein“ zu vermiſchen, obſchon man von ihm beſonders eine kaufmänniſche Geſchäftsführung hätte verlangen müſſen. Mit Bewußtſein habe er, ſo erklärte der Angeklagte, keine betrügeriſchen Handlungen be⸗ gangen, im Drange der Geſchäfte hätte er die Ueber⸗ ſicht verloren. Unter den 16 Zeugen befanden ſich einige, die bekundeten, daß ſie ihm gerne unter die Arme gegrif⸗ en hätten, wären ſie über ſeine mißliche wirtſchaft⸗ liche Lage unterrichtet geweſen. Sein Bruder ver⸗ ſicherte, er wäre ihm mit 9000 Mk. beigeſprungen, wäre er unterrichtet worden. Der Angeklagte hat aber nie einen ſolchen Wunſch geäußert. Einen Zeu⸗ gen hat der Tod verſtummen gemacht: den Neckar⸗ ſteinacher Bürgermeiſter, mit dem er die Abmachung über die 3000 Mk. getroffen haben will. Es wurde jedoch feſtgeſtellt, daß dies nicht d er Fall iſt. Schon im Jahre 1929 war der Angeklagte in ein diſziplinariſches Verfahren vor der Anwaltskammer verwickelt, die ihn zu einer Geldſtrafe von 1000 Mark verurteilte. Gerichtlicherſeits erfolgte keine Verur⸗ teilung. In fünfviertelſtündigen Ausführungen beleuchtete Oberſtaatsanwalt Haas das ſtrafwürdige Verhal⸗ ten des Angeklagten und beantragte am Schluſſe eine Gefängnisſtrafe von einem Jahre. Das Urteil Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. In der Begründung bemerkte der Vorſitzende, ſchon im Jahre 1931 ſei der Angeklagte nicht mehr imſtande geweſen, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen, ſeine Vermögensverhältniſſe ſeien ſchon völlig zerrüttet geweſen. Wenn ihm ſein Bruder mit 9000 Mark helfen konnte, warum habe er dieſem denn nicht ſeine Nöte anvertraut? Er habe es eben nicht gewollt. Im Januar 1935 z. B. ſei erſt das letzte Geld an die Bürgermeiſterei Neckarſteinach abgeführt worden. Es Die Oberinſtanz ſah ſich veranlaßt, ar Der Ange⸗ klagte machte heute geltend, er ſei ſich über ſeine Ver⸗ mögenslage ſelber nicht im Klaren geweſen, aber er beſtehe kein Zweifel, daß ſich der Angeklagte ſchwer vergangen habe. Mildernd wurde angerechnet, daß der Angeklagte ein einfaches und arbeitsreiches Le⸗ ben führte. Aber auf der anderen Seite ſei zu be⸗ rückſichtigen, daß er das Vertrauen ſeiner Auftrag⸗ geber ſchwer getäuſcht habe. EEC—— Zwei Betriebsausflüge Zum Abſchluß der Geſchäftskampagne unternahm die Mannheimer Malzfabrik einen Be⸗ triebsausflug, an dem die ganze Belegſchaft teil⸗ nehmen konnte. Die Fahrt mit dem Omnibus führte durchs Neckartal hinein in den Odenwald. Ein Spaziergang ging durch den herrlichen Wildpark zum Schloß Waldleiningen. Dann grüßte das liebliche Amorbach und in Miltenberg an den Ufern des Mains fand der erſte Teil der Fahrt ſein Ende. den Hängen des Speſſarts, wurde eingehend beſichtigt. Nach dem Mittageſſen wünſchte der Stellvertreter des Be⸗ triebsführers, Betriebsleiter Ernſt, allen Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern einen recht genußreichen Tag. Der Betriebszellenobmann dankte für die Gefolgſchaft und wies gleichzeitig darauf hin, daß gemeinſam ſchön verlebte Stunden die beſte Förderung der Ar⸗ beitsfreude und der Kameradſchaft ſeien. Nach ein⸗ gehender Beſichtigung einer befreundeten Brauerei bracht der Omnibus die Teilnehmer nach Michelſtadt, wo im Stadion der Sport zu ſeinem Recht kam. Das Abendeſſen wurde in Babenhauſen eingenommen. An⸗ ſchließend kam ein großes Preiskegeln in zwei Klaſſen,„geübte“ und ungeübte, zum Austrag, das große Freude bei allen Teilnehmern auslöſte. Erſt durch mannigfaches„Stechen“ konnten die Sieger er⸗ mittelt werden, die durch ſchöne Preiſe belohnt wur⸗ den. Mit Geſang und heiteren Vorträgen fand der Aufenthalt in Babenhauſen ſeinen Abſchluß und raſch führte der Omnibus die Teilnehmer wieder zu⸗ rück nach Käfertal 4 Ein Betriebsausflug der Dresdener Bank in Mannheim führte in vier Omnibuſſen bei herr⸗ lichem Sonnenſchein in die Pfalz. Im Hildebrands⸗ eck bei Königsbach wurde in dem idylliſch gelegenen Garten bei Kaffee und Kuchen der erſte Halt ge⸗ macht. Dann folgte eine Wanderung durch Wein⸗ berge und herbſtliche Wälder nach Haardt bei Neu⸗ ſtadt a. d.., wo das Abendeſſen eingenommen wurde. Hier ergriff der Betriebsführer das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er beſonders herz⸗ lich den Kreiswalter der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Edam, und den Ortsgruppenwalter vom„Deutſchen Eck“, Degerdon, begrüßte. Pg. Edam ſprach ſodann über den Sinn der Gemeinſchaftsaus⸗ flüge, die einzig und allein unſerem Führer zu ver⸗ danken ſeien. Der Betriebszellenobmann ſprach Worte des Dankes und leitete gleichzeitig zum fröh⸗ lichen Teil über, oer in beſter Kameradſchaft bei Ge⸗ ſang und Tanz bis in die Morgenſtunden ausgedehnt wurde. ze Fahrzeuge müſſen verkehrsſicher ſein. Einem auswärtigen Fahrer wurde geſtern der von ihm ge⸗ ſteuerte Laſtkraftwagen weggenom men, weil an dem Fahrzeug ein Vorderreifen völlig ab⸗ gefahren und die Hanoͤbremſe unwirkſam war. Der Fahrer führte außerdem den Kraſtfahrzeugſchein nicht bei ſich. 8 z Auf das Weinfeſt in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen weiſen außer den überall aufgehängten Plakaten auch große Schriftbänder hin, die über die Einfallſtraßen der Stadt ſowie an allen wichtigen Verkehrspunkten geſpannt wurden. Die prächtige Traube über dem Weinglas, oder die Traube allein, iſt an ſich ſchon verlockend, und der kurze Hinweis auf das Feſt iſt ſo geſchickt abgefaßt, daß wohl niemand an den Spruch⸗ lichen Hilfskräfte vom Roten Kreuz; Landesleiterin bändern vorübergehen wird, ohne ſie geleſen zu haben. Selbſtverſtändlich hat man auch nicht den Geſtern erzählte mir Irren ist menschlich ein Bekannter anz FCC.cc( ſtolz, daß er ſene Zähne jeden Morgen mit Chlorodont pflege. Als ich ihn fragte, ob er dieſen löblichen Dienſt an ſeiner Geſundheit auch jeden Abend verrichte, meinte er, das wäre des Guten wohl doch zu viel. Er war ganz erſtaunt, als ich ihm klar machte, wie wichtig gerade die abendliche Zahnpflege mit Chlorodont ſei, um der e der gefährlichen Speiſereſte in der Nacht zu begegnen. offentlich handelt er jetzt auch danach. g- Bahnhofsplatz vergeſſen, ſo daß auch alle mit— den Zügen ankommenden Reiſenden auf das Weinfeſt aufmerkſam gemacht werden. en Einen wundervollen Anblick bietet der Waf⸗ ſerturm von der Brücke über die Riedbahnunter⸗ führung der Reichsautobahn bei Neuoſtheim aus. Wenn man nach Einbruch der Dunkelheit auf dieſer Brücke ſteht, liegt oͤſe Reichsautobahn nach Oſten zu im tiefſtem Dunkel, während ſie nach Weſten in hell⸗ ſtem Lichte erſtrahlt. Es zeigt ſich hier, wie glücklich der Gedanke war, die Beleuchtung bis zur Riedhahn⸗ unterführung auszudehnen und ſo die Einfahrt nach Mannheim in ſtrahlendes Licht zu hüllen. Prächtig nehmen ſich die Lichterketten der Bogenlampen zu beiden Seiten der Auguſta⸗Anlage aus, die wie Per- lenſchnüre bis zum Friedrichsplatz reichen. Klar hebt ſich der Waſſerturm im Hintergrund ab, deſſen An⸗ ſtrahlung ausgezeichnet gelungen iſt. ze Der Waſſerſtand unſerer Flüſſe geht in dieſem Monat von Tag zu Tag zurück. Während der Pegel des Rheins am Monatsanfang 3,37 Meter betragen hatte, ſteht er heute nur noch auf 2,49 Meter, hat alſo eine Abnahme von rund 80 Zentimeter zu ver⸗ zeichnen. Der gleiche Rückgang iſt auch beim Neckar feſtzuſtellen. Hier wurden am Erſten des Monats 3,26 Meter gemeſſen. Bis heute ging der Waſſer⸗ ſtand auf 2,41 Meter zurück, ſo daß die Abnaßme ebenfalls etwas mehr als 80 Zentimeter beträgt. Der Grund für dieſen Rückgang dürfte wohl in den ver⸗ hältnismäßig unbedeutenden Niederſchlägen liegen, die wir in dieſem Monat zu verzeichnen hatten. Für die Schiffahrt hat ſich dieſe rückläufige Bewegung bereits in einer kleinen Erhöhung der Frachten ausgewielt. 5 a Eine Milchviehverſteigerung hatte wieder eine große Zahl von Kaufluſtigen und Neugierigen nach Neckarau gelockt, nachdem in der Reihe der regel⸗ mäßigen Verſteigerungen eine durch die Jahreszeit bedingte Unterbrechung eingetreten war. Das dies⸗ mal von der Oſtpreußiſchen Herobuchgeſellſchaft an⸗ gelieferte Milchvieh war von hervorragender Güte. Unter den 23 Tieren befand ſich kein Tier, das nicht eine Milchleiſtung von mindeſtens 4000 Liter hätte nachweiſen können, verſchiedene Tiere konnten ſogar einen zwiſchen 5000 und 6000 Liter liegenden Lei⸗ ſtungsnachweis erbringen. Das zur Hälfte aus Kühen und zur Hälfte aus Rindern beſtehende An⸗ gebot hatte für die Käufer auch etwas beſonders Ver⸗ lockendes, oͤa die Tiere auf Krankheiten und Seuchen aller Art genau unterſucht worden waren. Bei der regen Nachfrage wurden für die Tiere durchweg Preiſe erzielt, die etwa den heutigen Viehpreiſen entſprachen. Zu Spitzenpreiſen kam es jedoch nicht. Das billigſte Tier war für 460 Mark zu haben, wäh⸗ rend das teuerſte Stück mit 690 Mark bezahlt wer⸗ den mußte. Durchweg waren die Tiere hochtragend oder hatten friſch gekalbt. Den größten Teil der Steigerexr ſtellten die Pfälzer, unter denen ſich wie immer auch wieder die Gutsverwaltung von Speyer befand. Außerdem kamen in der Pfalz die Tiere nach Altrip, Wachenheim, Edigheim, Oppau, Erfen⸗ bach, Neuhofen und in Baden nach Schwetzingen, Brühl und Grumbach, ſowie nach Feudenheim und Seckenheim. Um der ſtarken Nachfrage gerecht zu werden, findet Mitte November eine weitere Ver⸗ ſteigerung ſtatt. Wertvolle Schießpreiſe ſind gegenwärkig in einem Schaufenſter bei Engelhorn& Sturm aus⸗ geſtellt. Es handelt ſich um Plaketten und Diplome für das Schützenfeſt, das der Schützenverein der Po⸗ lizeibeamten anläßlich ſeines Stiftungsfeſtes auf ſei⸗ nen Schießſtänden an der Rieöbahnbrücke in der Zeit vom 28. September bis zum 6. Oktober veranſtaltet, und um Gegenſtände aller Art, die herausgeſchoſſen werden können. ** Der Führer mit Kindern. In einem Erlaß an die Unterrichtsverwaltungen der Länder gibt der Reichserziehungsminiſter die Anregung, daß bei Neuanſchaffungen von Bildern des Führers für die unteren Klaſſen der Schulen ſolche Bilder ver⸗ wendet werden möchten, die den Führer zuſammen mit Kindern zeigen. f 1 8 Seite Nummer 442 Aus Baden In der Kurve verunglückt Zwei Schwerverletzte 2 Ladenburg, 25. Sept. In der Nacht auf Dienstag ereignete ſich bei der Einmündung der von Doſſenheim hierherführenden Straße in die Schries⸗ heimer Landſtraße ein ſchwerer Kraftradunfall. Ein Kraftradfahrer konnte auſcheinend infolge zu gro⸗ ßer Geſchwindigkeit die dortige ſehr gefährliche Kurve nicht mehr nehmen. Das Kraftrad wurde aus der Kurve geſchleudert, der Fahrer und ſein Beglei⸗ ter, die beide aus Feudenheim ſtam⸗ men, ſtürzten ſo unglücklich, daß ſie lebeusge⸗ fährliche Verletzungen davontrugen. Mit⸗ tels Sanitätskraftwagen wurden die Verunglückten, die von einem Wachmann der Wach und Schließ⸗ geſellſchaft aufgefunden wurden, in das Krankenhaus nach Heidelberg gebracht. 25 Fahre im Amt „a Weinheim, 25. Sept. Sein 25 jähriges Dienſtjubiläum feierte Amtsgerichtsrat Dr. Kamp p. Der Jubilar iſt Badener und wurde ſei⸗ nerzeit vom Amtsgericht Meßkirch nach hier verſetzt. Dr. Kampp machte den Feldzug 1914—1918 als Leut⸗ nant und Kompanieführer mit. Bei allen ſeinen Mitarbeitern iſt der Jubilar ſehr beliebt. Jüdiſcher Bätker in Schutzhaft genommen * Karlsruhe, 24. Sept. Das Geheime Staatspolizeiamt meldet: Der füdiſche Bäk⸗ kermeiſter Simon Marx, Bruchſal, Bismarck⸗ ſtraße 10, wurde durch das Geheime Staatspolizei⸗ amt in Schutzhaft genommen. Marx hat nach den Ausſagen ſeiner Angeſtellten in geradezu beiſpiel⸗ loſer Unſauberkeit ſeine Bäckerei betrieben. So ſpuckte er auf die Tücher, auf die die Backwaren gelegt waren, ſo daß ſeine Angeſtellten den Aus⸗ wurf von den Tüchern abkratzen mußten. Wenn er auf derartige Verunreinigungen aufmerkſam gemacht wurde, ſtäubte er dieſe mit Mehl ein und ver⸗ wandte das Tuch weiterhin im Betrieb. In der Backſtube verrichtete er am Backofen ſeine Notdurft. Neben dieſen geradezu unfaßlichen, aber um ſo bezeichnenderen Unreinlichkeiten ließ ſich dert Jude Marx auch zu ſchweren Mißhandlungen ſeiner Lehr⸗ jungen hinreißen. So packte er den jüdiſchen 15jäh⸗ rigen Lehrjungen Leo Teichert öfters am Halſe und hob ihn mit beiden Händen in die Höhe, bis er am Erſticken war. Nachdem der Junge nur noch röcheln konnte, ließ er ihn auf den Boden fallen, trat ihn mit den Füßen, gab ihm Schläge in das Geſicht und verließ die Backſtube, ohne ſich um den Jungen zu kümmern. Der Bäckereibetrieb wurde ſofort ge⸗ ſchloſſen, Marx in das Konzentrationslager überge⸗ führt und Anzeige erſtattet. Brief aus dem badiſchen Frankenland m Adelsheim, 24. Sept. Als Feſtort zum Erntedankfeſt iſt unter vier Gemeinden des Amtsbezirks Adelsheim auch die Gemeinde Groß⸗ eicholzheim beſtimmt worden. Zugeteilt ſind Seckach und Kleineicholzheim.— Schulverwalterin Amalie Horn von Laudenberg(Amt Buchen) wurde zur Hauptlehrerin an der Volksſchule in St. Leon (Amt Wkesloch) ernannt.— In den Ruheſtand tritt mit Wirkung vom 1. November d. J. der Kammerer des Dekanats Buchen, Auguſtin Baumbuſch. 26 Jahre lang hat er die Pfarrei Hettingen(Amt Buchen) ſegensreich verwaltet. Baumbuſch iſt ein Sohm des Frankenlandes und ſtammt aus Hainſtadt (Amt Buchen).— Der Spätfahrsfarren⸗ markt, der ſeit Jahren in der Königshofer Markt⸗ woche in Tauberbiſchofsheim abgehalten wurde, fin⸗ det dieſes Jahr am Dienstag, dem 24. September, ſtatt. Mit dem Farrenmarkt iſt wieder ein Preis⸗ wettbewerb verbunden. Mit Preiſen werden Ge⸗ meinden bedacht, die gute, zuchttaugliche Farren ge⸗ kauft und einen Beitrag zum Markt geleiſtet haben. Es können auch weibliche Tiere aufgetrieben werden, Dag 220 jährige Karlsruhe * Karlsruhe, 25. Sept. Am 24. September waren 220 Jahre ſeit dem Gründungstag der badiſchen Vandeshauptſtadt verfloſſen. „ Hohenſachſen, 25. Sept. Frau Michael Schwöbel feierte ihren 76. Geburtstag. * Seckach, 24. Sept. Dieſer Tage konnte unſer älteſter Mitbürger, Gerhard Nonnen macher, ſeinen 94. Geburtstag feiern. Non⸗ nenmacher iſt Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870 bis 1871. 55 Jahre lang, von 1868 big 1923, verſah er den Poſten des Steuererhebers in unſerem Orte. Zu ſeinem Geburtstage wurden ihm verſchiedene Ehren zuteil. Nonnenmacher iſt zwar in den letzten Jahren an das Bett gefeſſelt, nimmt aber doch noch Anteil an allen Geſchehniſſen der Jetztzeit. * Offenburg, 24. Sept. Am Samstagvormittag fand in Gegenwart des Miniſterpräſidenten Köhler die Eröffnung der 12. Ortenauer Herbſt⸗ meſſe ſtatt. Gleichzeitig wurde eine Gemäldeaus⸗ ſtellung eröffnet, in der Werke von Künſtlern, die in Offenburg geboren ſind oder in der Ortenau weil⸗ ten, gezeigt werden. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Großer Strafprozeß in Saarbrücken Der Fall Dr. Kanter * Saarbrücken, 25. September. Der große Strafprozeß gegen den frühe⸗ ren Direktor der Walsheimbraue⸗ rei, Dr. Kanter, begaun am Dienstagmor⸗ gen um 9 Uhr bei ſtarkem Andrang des Publi⸗ kums. Man wird damit rechnen können, daß der Prozeß etwa zwei Wochen dauern wird. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Freu⸗ denberger; die Verteidigung des Angeklagten hat Rechtsauwalt Dr. Künzig⸗Mann⸗ heim überuommen. E Die Anklage wirft Dr. Kanter fortgeſetzte han⸗ delsrechtliche Untreue in Verbindung mit Konkurs verbrechen vor, einmal begangen in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Vorſtandes der Walsheimbrauerei AG. Weiter wird ihm in fort⸗ geſetzter Handlung Untreue gegenüber dem Hofbrau⸗ haus A vorgeworfen. Der Vorſitzende bemerkt, daß wegen der letzten Sache 515 Anklage gegen Direktor Poitiers vom Hofbräuhaus erhoben war, daß man dieſe aber deshalb wieder fallen gelaſſen hat, weil dafür Poitiers weniger als ein Jahr Gefängnis zu erwarten gehabt hätte und damit dieſes Delikt unter die Amneſtie fiel. In der dann beginnenden Vernehmung berichtete Dr. Kanter zunächſt über ſeinen bisherigen Lebens⸗ lauf. Er wurde 1874 als Kind reicher Eltern in Ber⸗ lin geboren, ſtudierte ſpäter Chemie und bereitete ſich dabei beſonders auf eine praktiſche Tätigkeit in Zementfabriken vor. Er war dann in verſchiedenen Zementfabriken tätig, zuletzt in dem elter⸗ lichen Betriebe, bis dieſer in andere Hände überging, ging dann zu einer Berliner Bank als„Techni⸗ ſcher Beirat“ und verblieb dort bis zum Zu⸗ ſammenbruch der Bank. Dann kam er nach Saar⸗ brücken und wurde Leiter des Malſtatter Zement⸗ werkes Böcking und Dietſch. Seine Beziehungen zu dieſer Firma verſtand er durch ſeine Heirat noch weiter zu feſtigen. Aber auch hier hielt er es nicht lange aus. Er beurteilte die Gewinnchancen nicht günſtig und erreichte, daß das Werk auf ein günſti⸗ ges Angebot hin verkauft wurde. Damit war Kanter freigeworden für„andere Aufgaben“. Er berichtete, daß er ſchon ein reicher Mann war, als er nach Saarbrücken kam. Allein vom Vater erbte er 890 000 Mark, ſeine Mutter ſei noch viel reicher geweſen. Durch„Zufall“ kam er dann an ein Paket Brauereiaktien vom Hofbräu. Dadurch kam er auf die Idee, daß nach der Abtren⸗ nung des Saargebietes von Deutſchland in Bier etwas zu machen ſei. Ihm ſchwebte die Uebernahme einer großen Brauere⸗ vor, die ſich zur Aufgabe ſet⸗ zen ſollte, den Bierabſatz zu übernehmen, der in⸗ folge der Abſchnürung den reichsdeutſchen Brauereien entgehen mußte. Auch dachte er dabei an einen groß⸗ zügigen Auslandsexport. Es kamen dann die verſchiedenen Transaktionen zur Sprache, mittels deren es Kanter in kurzer Zeit möglich wurde, den maßgeblichen Einfluß auf die Walsheim⸗Brauerei zu gewinnen. Der Weg führte ihn zunächſt über die Park⸗ und Bürgerbrauerei in Zweibrücken; mit dieſer erfolgte nachher eine Auf⸗ teilung der Intereſſengebiete; dieſe ſollte nur in In⸗ nerdeutſchland liefern, während Walsheim ſich auf den Abſatz im Saargebiet und im Ausland beſchrän⸗ ken ſollte. Dr. Kanter gab dabei ein Kolleg über die verſchiedenen Arten der Aktienbeſitzer. Er teilte dieſe ein in Verwalter, Spekulanten und Indu⸗ ſtrielle. Er glaubte ſich ſelber zu den Induſtriellen rechnen zu müſſen, da er in ſeinem ganzen Leben nur Werte geſchaffen und nie ſpekuliert habe. 1922 kam auch das erſte Darlehen ſeines Bruders Harry Kanter. 500 000 Franken zu 7,5 v. H. Der Angeklagte bemerkte dabei, daß ſein Bruder ihm ſtets willig geholfen habe. Dieſer ſei ein ſehr rei⸗ cher Mann, der über große Hanoͤſchuhfabriken in Belgien und Amerika verfüge. Aber ſein Bruder habe ſich für ſeine Dienſte immer ſehr gut bezahlen laſſen. Das kam auch bei der Beſprechung der Vor⸗ gänge von 1924 zur Sprache; die Schuld Kanters an ſeinen Bruder war inzwiſchen auf über 3 Millionen Franken angewachſen; aber dieſer hatte bereits 650 000 Franken daran verdient. Das ſeien ſehr hohe Zinſen geweſen. Der Angeklagte verwahrt ſich da⸗ gegen, daß dies Wucher geweſen ſei, denn er habe ſich ja ſelber in keiner Notlage befun⸗ den(). Als die etwas eigenartige Umſtellung im Aufſichtsrat der Walsheim⸗Brauerei im Jahre 1922 zur Sprache kam, eutſchuldigte dies Kanter damit, daß er die„kleinen Leute“ habe herausbringen müſſen, die für ſeine großen Pläne kein Verſtändnis hatten. Dafür marſchierten ſein Bruder aus Brüſſel, ein Oberſt aus Lüttich und noch ein weitere. Herr aus Paris in den Aufſichtsrat ein; dazu noch ein Wein⸗ händler aus Blieskaſtel mit dem Vornamen„Char⸗ les“. Kanter verſtand es weiter, durch eine Kapital⸗ erhöhung in der Inflationszeit die ihm wider⸗ ſtrebende Minderheit von 25 v. H. ohne deren Ein⸗ verſtändnis auf 10 v. H. Kapitalsanteil herunter⸗ zudrücken, ſo daß er damit reſtlos über die Wals⸗ heim⸗Brauerei verfügen konnte. Ueber die Recht⸗ mäßigkeit dieſes Vorganges entſpannen ſich lange Auseinanderſetzungen. Es konnte aber, da die Dinge ſo weit zurückliegen, keine reſtloſe Klarheit geſchaf⸗ fen werden. Es wurden dann im einzelnen die Vorgänge bei der Umſtellung des Kapitals in Franken bei Walsheim und Hofbräu ſowie die folgenden Kapital⸗ erhöhungen durchgeſprochen. Sehr eingehend wurde dann der von Walsheim mit Hofbräu abgeſchloſ⸗ ſene Verlegervertrag behandelt. Hofbräu er⸗ hielt 15 v. H. des Fakturenwertes für das von ihm vertriebene Bier. Dieſe 15 v. H. wurden auch dann von dem ganzen Preis gezahlt, wenn Walsheim einen Sonderrabatt gewährte. Außerdem hatte Walsheim jährlich für dieſes Bier insgeſamt noch an Speſen bis zu 420 000 Franken zu bezahlen. Wie der Sach⸗ verſtändige ausführte, ſtellte dieſer Vertra, eine un⸗ erträgliche Belaſtung dar, die noch jetzt ſchwer an der Brauerei hänge. Kanter ſuchte in längeren Aus⸗ einanderſetzungen dieſen eigenartigen Vertrag zu rechtfertigen. In der Mittwoch⸗Verhandlung ſoll dieſer Punkt durch Zeugenvernehmungen weiter geklärt werden. Heidelberg und die Reichsautobahn An die Einführung der Straße wird die letzte Hand gelegt G Heidelberg, 25. September. In Heidelberg wird jetzt die letzte Hand ge⸗ legt an die Einführung der Reichsauto⸗ bahn in die Stadt. Es waren in den letzten Wo⸗ chen ſtändig 150 Mann oder mehr am Weſtrande der Stadt mit Arbeiten dieſer Art beſchäftigt. Die Reichsautobahn ſelbſt führt bekanntlich in Heidelberg mit dem Zweig Mannheim— Heidelberg bis unmit⸗ telbar an das Straßennetz heran, während die Hauptlinie Frankfurt- Baſel bekanntlich kurz vor Heidelberg ſüdlich abbiegt, aber noch auf eine grö⸗ ßere Strecke Heidelberger Gemarkung durchſchneidet. Der von Mannheim kommende Zweig der Bahn geht in die Wieblinger Landſtraße über und läuft dann mit ihr zugleich in ge⸗ rader Richtung auf die Bergheimer Straße zu, die eine der verkehrsreichſten Straßen Heidelbergs iſt. Die Wieblinger Landſtraße wurde im letzten Stück erheblich verbreitert, ſo daß ſie jetzt ungefähr die gleiche Breite hat wie die Autobahn. Dadurch und durch mancherlei kleine Verbeſſerungen iſt dieſe Einfahrt ſehr anſehnlich und ſauber geworden. Bedeutungsvoll wird aber für ſie noch eine Abzweigung, die die Stadt hier neu an⸗ gelegt hat. Sie hat nach dem Neckar zu, der nur etwa 200 Meter entfernt iſt, eine neue Straße ge⸗ führt, die ähnlich wie die Reichsautobahn mit zwei Straßenzügen und einem Raſenſtreifen in der Mitte verſehen iſt. Dieſe Straße ſoll einen Teil des aus der Richtung Frankfurt und Mannheim kommenden Verkehrs auf die am Neckar vor einem Jahr neuge⸗ ſchaffene Uferſtraße lenken. Hier am Neckar, wo die Stadt ſchon mit der Beſeitigung eines Sport⸗ platzes und einiger Holzhäuſer eine Bereinigung des Ufergeländes hat vornehmen laſſen, bietet ſich dem Ankommenden ſofort ein prächtiger Blick auf die ſchöne Heidel⸗ berger Laudſchaft mit den grünen Bergen, dem breiten Waſſerſpiegel und dem Einſchnitt des Neckartales. Das ganze Ufer ſoll bis zur Hindenburg⸗Brücke mit Raſen und Baumanpflanzungen verſehen werden, und ebenſo ſollen zwei größere Feloͤflächen neben dem neuen Straßenzug gärtneriſche Anlagen erhalten. Außer⸗ dem will aber die Stadt auch drei bleine Doppel⸗ häuſer, die jetzt hier an der Gneiſenau⸗Straße ſich dem Einfahrenden gewiſſermaßen als Front Heidel⸗ bergs zeigen, noch in dieſem Herbſt abbrechen laſſen. An ihre Stelle tritt der Abſchluß eines dort ſchon vor mehreren Jahren begonnenen großen Bau⸗ blocks, der dann das Bild nach Weſten gut abrunden wird. Die Baufluchtlinie an der Neckarſeite wird da⸗ bei ſoweit eingezogen, daß ſich der Blick in das Neckartal und auf den Odenwald dem ankommen⸗ den Autofahrer ſchon früher als bisher öffnet. So wird Heidelberg mindeſtens vom nächſten Jahr ab eine Einmündung der Reichsautobahn beſitzen, die ſich denen anderer Städte gleichwertig an die Seite ſtellen kann und den in Heidelberg ein⸗ fahrenden Autobahnbenutzer angenehm empfängt. Heidelberg rechnet angeſichts ſeiner an ſich ſchon großen Anziehungskraft auf eine weitere erhebliche Verkehrsſteigerung durch die Reichsautobahn, an der es um ſo günſtiger liegt, als die Hauptſtrecke von Frankfurt nach Karlsruhe und Baſel in der Richtung auf Heidelberg läuft und außerdem die Stadt vor⸗ läufig ein Jahr lang überhaupt Endpunkt der Auto⸗ bahn bleibt, denn mit der Eröffnung der weite⸗ ren Teilſtrecke Heidelberg— Bruchſal iſt erſt für den Her bſt 1936 zu rechnen. eme, 88 September 1935 Aus der Pfalz Der Mord an der Käthe Vetkmann Die Täterſchaft einwandfrei feſtgeſtellt * Frankenthal, 24. Sept. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Die Erhebungen zur Ermittlung des Mörders der 12 jährigen Käthe Beck⸗ mann, an der bekanntlich am 19. Aaguſt 1984 ein Luſtmord verübt wurde, hat ſchon im Laufe der erſten Unterſuchungen mit einer an Sicherheit gren⸗ zenden Wahrſcheinlichkeit ergeben, daß der am Morgen nach der Tat durch Selbſtmord aus dem Leben geſchiedene Arbeiter Friedrich Blin als Tä⸗ ter in Betracht kommt. Um jeden Zweifel an der Täterſchaft auszuſchließen, wurde von der Staats⸗ anwaltſchaft bei dem Landgericht Frankenthal eine genaue Unterſuchung aller Beweisſtücke durch das gerichtlich⸗mediziniſche Inſtitut der Univerſität Mün⸗ chen veranlaßt. Nach dem nunmehr vorliegenden Ergebnis dieſer Unterſuchungen kann kein Zweifel mehr beſtehen, daß Blin tatſächlich als Mörder in Frage kommt. U. a. kann als untrüglicher Beweis die Tatſache feſt⸗ geſtellt werden, daß an einem Schuh des Blin ſich Erdͤbeſtandteile befanden, die in ihrer Zuſammenſet⸗ zung genau einer beſtimmten gerade am Tatort vor⸗ gefundenen Bodenzuſammenſetzung entſprachen. Außerdem wurden unter einem Fingerna⸗ gel des Blin kleinſte Teile von Gelb⸗ rübenkraut gefunden, das von der gleichen Be⸗ ſchaffenheit wie das Kraut auf dem Gelbrübenacker war, auf dem bekanntlich die Leiche der Beckmann gefunden wurde. Damit iſt jeder Zweifel behoben, daß eine andere Perſon als Blin der Mörder der Beckmann war. Nach Annweiler berufen * Landau, 25. Sept. Sturmbannführer und ſtell⸗ vertretender Kreisleiter Fritz Peters, Landau, wurde durch Kreisleiter Kleemann als neuer Bürgermeiſter von Annweiler eingeführt und vereidigt. * Speyer, 24. Sept. Vergangene Nacht wurde der Brunnenbauer Karl Weinmann von einem Kraftradfahrer überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. * Landau, 25. Sept. Dank der tatkräftigen Be⸗ mühungen des Bürgermeiſters Alleſpach wird hier demnächſt eine Kleinſiedlung gebaut werden. Neben dem Gelände der Bahn wird die Siedlüng mit 25 Stellen erſtellt werden, daneben wird noch eine Eigenheimſiedlung mit 15 Häuſern durchgeführt werden. Das bedeutet ein Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm im Werte von 200 000 Mark. * Edenkoben, 24. Sept. Unſere Stadt rüſtet zu ihrem diesjährigen großen Weinleſefeſt am nächſten Sonntag. Das Feſt wird ſeinen Höhepunkt in einem originellen Feſtzug erhalten und mit hei⸗ matlichen Bräuchen und Tänzen ausgeſtattet ſein. Auf dem Hindenburgplatz wird ein Weinbrunnen er⸗ richtet, aus ͤem man für wenig Geld einen Becher Wein erhält. * Bellheim, 24. Sept. Am Sonntag fand hier die feierliche Einweihung des Kriegerehren⸗ mals ſtatt, das nach einer Idee des bekannten Pfälzer Malers Prof. Haueiſen, Jockgrim, ge⸗ ſchaffen wurde. Der Sockel des Ehrenmals beſteht aus einem während der Beſatzungszeit von den Franzoſen geſprengten Betonunterſtand der ehemali⸗ gen Germersheimer Armierungstruppen. Die Ein⸗ weihung fand in Anweſenheit des Kreisleiters Kleemann ſtatt. 5 Der letzte auslanosdeutſche Abſtimmungsberechligte Sie hat Saarbrücken verlaſſen * Saarbrücken, 25. Sept. Nunmehr hat die letzte aus landsdeulſche Abſtimmungsberech⸗ tigte im Saargebiet die Stadt Saarbrücken ver⸗ laſſen. Frau Ing. Schütterle, Tochter des Kon⸗ rektors Hopf, hat die Abreiſe nach Buenos Aires, zuſammen mit ihren beiden Töchterchen, angetreten. Frau Schütterle gab während ihres Aufenthaltes in Saarbrücken im März einem geſun⸗ den Mädchen das Leben, das jetzt mit ihr die weite Reiſe nach Südamerika antritt. Oberbürger⸗ meiſter Dürrfeld entſandte einen Vertreter zum Bahnhof, um der jungen Frau einen Blumenſtrauß zu überreichen und ihr für die weite Ueberfahrt gute Reiſe zu wünſchen, ſowie ihr den Dank der deutſchen Bevölkerung an der Saar dafür auszusprechen, daß ſie keine Beſchwerden geſcheut habe, ihre Stimme für Deutſchland am Abſtimmungstage in die eee zu werfen. 333000 Reichsmark unterſchlagen Und dann damit beim Rennen gewettet * Frankfurt a.., 25. Sept. Nach mehrtägiger Verhandlung verurteilte die Frankfurter Strafkam⸗ mer den 36jährigen Ludwig Berſcch wegen Unter⸗ ſchlagung und ſchwerer Urkundenfälſchung zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis. Berſch hatte als Kaſſierer einer großen Handelsfirma in Frank⸗ furt a. M. von 1930 bis Auguſt 1934 335 000 Mark unterſchlagen. Davon hatte er rund 163 000 Mk. bei einem Buchmacher in Rennwetten angelegt. 6, e e 4 v gu.. 30 H lu O Wörkel „ MAS GI Bratensoße 10pf/ 05 Bratenſoße fein zerdrücken und mit! Scheiben ſchneiden, in wenig Waſſer wei 2 in der heißgemachten Butter dünſten, zum Kochen bringen und einige Minuten ziehen laſſen. 8 dann in der Tomaten ⸗Soße zu gekochten Eiern 1 5 fleiſchloſen Gerichten, wie Makkaroni, Reis und Klößen. N 1 Würfel Maggi's Bratenſoße, -3 Tomaten, / Liter kaltem Waſſer anrühren.— Die Tomaten in ichkochen und durch ein Sieb geben. 4 Liter Waſſer, 1 Eßlöffel(20 g) Butter. Das ſo gewonnene Mark angerührten. Bratenſoße unter ſtändigem wubreng 7 — 2 4 Mittwe ——— Da 2 L' Auto: tereſſe und tiges Schauf mentare me! Glück zur de Mercedes⸗Be drei Plätze herrſcht eitel bedenkt, daß wegen Störu bares Renne Strapazen g gewöhnlich Können, ſond Die beiden und von B Höhe ihres Excelſior: das an die 8 ſtellte, war d Wagen unter ſtrecke von L ſchiedene Ort als 20 Kurve Fagioli(auf geſchwindigke⸗ nens kommt gefolgt von uſw. Da Mercedes⸗Bet Brauchitſch de gefahren iſt, Le Match: iſt es Rudolf vollen und ſe und großen it ßen Preiſes Fagioli und 1 von Mercedes von Spanien regend. Die mußte, war ſäumt.“ Le Journa dem Titel„T Caracciola g. ein Bild der Unterſchrift:, ihnen begeiſte Hinweis auf Preis von Benz in San von Italien“. La Liberté: in San Sebaf cher geſtern a wurde, endete und der Me New Norck durchſchniltsge Mercedes⸗Ben F und 5 in hery Die drei Rechts: 1. der Mitte: Rennleiter 9 Fünf den Mit dem„ nach der inte „Großen Preiſe liſte ſtehen mit viermal ſiegte Triumph der oͤte Ueberlegenk Großer Pre Caraccir Amſtö.; 2. von Zehender(Maf Großer Prei racctola(N von Brauchitſch omeo] eine he Großer Prei 1. Nuvolar 2. Stuck(Auto⸗ Benz):11:03, Großer Prei 1 Caracc io Kmſtd.; 25 Fa, meyer(Auto⸗Ui Großer Prei 1. Stück(Auto lori(Alfa Ron oͤrei Runden zu Großer Prei Car a gc 10 3 8 2. Fagio chitſch(Mercede Hindenk Am kommend ges der Wehrm jetzt im Hin d benannte früher trag, deſſen Di biesmal auch* Mittwoch, 25. September 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 442 7 Das Ausland zum Mertedes-Benz⸗Triumph Der öoͤreifache Mertedes-Benz⸗Sieg beim Großen Preis von Spanien“ L' Auto:„Dieſer„Große Preis“ war von größtem In⸗ tereſſe und wurde ſehr gut durchgeführt. Er bot ein präch⸗ tiges Schauspiel und brachte Ergebniſſe, die keiner Kom⸗ mentare mehr bedürfen. wir vorausſahen, iſt das Glück zur deutſchen Marke Mercedes⸗Benz zurückgekehrt. Mercedes⸗Benz ſtartete mit drei Wagen, welche die erſten drei Plätze belegten... Bei den Mercedes⸗Benz⸗Leuten herrſcht eitel Freude. Man kann es verſtehen, wenn man bedenkt, daß alle drei Wagen nicht den kleinſten Aufenthalt wegen Störungen hatten... Caracciola fuhr ein wunder⸗ bares Rennen, er zeigte, daß er jetzt auch wieder größten Strapazen gewachſen iſt, denn dieſe Strecke iſt außer⸗ gewöhnlich ſchwierig. Sie erfordert nicht nur großes Können, ſondern auch eine ſtarke phyſiſche Widerſtandskraft. Die beiden anderen Mercedes⸗Benz⸗Fahrer Fagiolbi und von Brauchitſch befanden ſich gleichfalls auf der Höhe ihres Könnens...“ Excelſior:„Dieſes in jeder Beziehung ſchwere Rennen, das an die Fahrer und Wagen allergrößte Anforderungen ſtellte, war die große Entſchetdung zwiſchen den deutſchen Wagen unter ſich und mit den Italienern. Die Renn⸗ ſtrecke von Laſarte iſt ſehr ſchwierig, ſie führt durch ver⸗ ſchiedene Ortſchaften mit ſchmalen Stellen und über mehr als 20 Kurven. Trotzdem erreichte der letztjährige Sieger Fagioli(auf Mercedes⸗Benz) ſchon 1934 eine Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 156 Kmſto... Um die Mitte des Reu⸗ nens kommt Caracciola nach hartem Kampf an die Spitze, gefolgt von Roſemeyer, Wimille, Chiron, v. Brauchitſch uw... Das iſt abermals ein ganz großer Sieg für Mercedes⸗Benz, ein Sieg, der noch größer wird, als von Brauchitſch dem tapferen Wimille. der diesmal wirklich gut gefahren iſt, den dritten Platz entreißen konnte.“ Wie Le Match:„Caraceiola gewinnt abermals.“„Wiederum iſt es Rudolf Caracciola, welcher diesmal auf der wunder⸗ vollen und ſchnellen Rundſtrecke von Laſarte einen neuen und großen internationalen Sieg als Gewinner des„Gro⸗ ßen Preiſes von Spanten“ vor ſeinen Stollkameraden Fagioli und von Brauchitſch erringt. Dieſer dreifache Sieg von Meroedes⸗Benz iſt bezeichnend... Der„Große Preis von Spanten“ war außerordentlich intereſſant und auf⸗ regend. Die Rennſtrecke, welche 30mal durchfahren werden mußte, war von einer begeiſterten Zuſchauermenge um⸗ ſäumt.“ Le Journal: veröffentlicht auf der erſten Seite unter dem Titel„Die großen Automobilrennen“,„Der Deutſche Caracciola gewinnt den„Großen Preis von Spanien“ ein Bild der drei Sieger auf der Ehrentribüne mit der Unterſchrift:„Die Sieger grüßen die Zuſchauermenge, die ihnen begeiſtert zujubelt“. Im Rennbertcht ſteht nach einem Hinweis auf den Mereedes⸗Benz⸗Doppelſieg beim„Großen Preis von Frankreich“ u..:„Geſtern nahm Mercedes⸗ Benz in San Sebaſtian Revanche für den„Großen Preis von Italien“ La Liberté:„Die Mercedes⸗Benz⸗Mannſchaſt triumphiert in San Sebaſttan. Der„Große Preis von Spanien“, wel⸗ cher geſtern auf der Runoſtrecke von Laſarte ausgefahren wurde, endete mit einem glänzenden Sieg von Caracciola und der Mercedes⸗Benz⸗Mannſchaft.“ New Yorck Herald Tribune:„Mit 164 Kmſtd. Geſamt⸗ durchſchnittsgeſchwindigkeit ſiegte Caracciola überlegen auf Mercedes⸗Benz im„Großen Preis von Spanien“, während Sag elt und v. Brauchitſch, beide ebenfalls auf Mercedes⸗ eng, in hervorragender Weiſe Zweiter und Dritter wur⸗ dem.“, 8 M.-.-Materndionat Die drei Mercedes⸗Benz⸗Sieger im Großen Preis von Spanien Rechts: 1. Caraccio la, links: 2. Fagioli, in der Mitte: 3. v. Brauchitſch, hinter ihnen der Rennleiter der erfolgreichen Mercedes⸗Benz⸗Mann⸗ ſchaft, Obering. Neubauer. Fünf deutſche„Grand Prix“ Siege Mit dem„Großen Preis von Spanien“ wurden die kach der internationalen Rennformel ausgeſchriebenen „Großen Preiſe“ des Jahres 1935 beendet. In der Sleger⸗ liſte ſtehen mit einer Ausnahme nur deutſche Namen, allein viermal ſiegte R. Caracciola. Nachſtehende Liſte zeigt den Triumph der großen Fahrkunſt unſerer Rennfahrer und oͤte Ueberlegenheit deutſcher Werkmannsarbeit: Großer Preis von Frankreich, 500 Km., 23. Juni: 1 Caracciola(Mercedes⸗Benz):00 754,3= 124,571 Amſtd.; 2. von Brauchitſch(Mereedes⸗Benz) 4100:55,1; 3. Zehender(Maſerati) 1 Runde zurück. Großer Preis von Belgien, 506,6 Km., 14. Juli: 1. Ca⸗ raccfola(Mercedes⸗Benz):12:81= 157,5 Kmſtd., 2. von Brauchitſch(Merecedes⸗Benz):13:01; 3. Chiron(Alfa omeo] eine halbe Runde zurück. Großer Preis von Deutſchland, 501,820 Km., 28. Juli: 1. Nuvolari(Alfa Romeb) 408:40,2 121,1 Kmſtd.; 2. Stuck(Auto⸗Union]:10:18,8; 3. Caracciola(Mercedes⸗ Benz):11:08, 2. Großer Preis der Schweiz, 509, Km., 25. Auguſt: Caracciola(Mercedes⸗Benz):81.12,2 144,772 Kmſtd.; 2. Fagioli(Mereedes⸗Benz):81:48,1; 3. Roſe⸗ meyer(Auto⸗Union):32:20. Großer Preis von Italien, 504,087 Km., 8. September: 1. Stuck(Auto⸗Unionf:40 00 137/08 Kmſtd.; 2. Nuvo⸗ lori(Alfa Romeo]:41:50; 3. Roſemeyer(Auto⸗Unſon) rei Runden zurück. Großer Preis von Spanien, 519,450 Km., 22 September: 1. Coracciola(Mercedes⸗Benz]:09:59,4 164,3 Emſtd. 2. Fagioli(Mercedes⸗Benz) 371042, 3. von Brau⸗ chitſch(Mereedes⸗Benz) 3111:14,2 Std. Hindenburg-Gedächtnisrennen in Kaelshorſt Am kommenden Sonntag gelangt im Rahmen des„Ta⸗ ges der Wehrmacht“ auf der Korlshorſter Rennbohn der jetzt im Hin denburg⸗Gedächtnis rennen um⸗ benannte frühere Große Preis von Karlshorſt zum Aus⸗ tag, beſſen Diſtanz auf 5000 Meter verkürzt wurde, da diesmal auch Vierjährige ſtartberechtigt ſind. Elf unſerer beſten Steepler kämpfen vorausſichtlich um die 20 400%, neben denen noch der Ehrenpreis des Führers winkt. Von den Startern iſt vor allem mit Prevoyant zu rechnen, der das wertvolle Rennen ſchon zweimal gewann, während Dachs als einzigem Vierjährigen alle Gewichtsvorteile wohl kaum etwas nutzen werden. Starterliſte: 1 . Die Prevoyant 75(H. Weber), Erer 79%(Unterholzner), Unie 71(), Honorius 70,50(J. Eperjeſſy), Lorenz 69(G. Wolff), Heros 68(),%(B. Ahr), Jambus 657 (H. Michaels), Horrido 65(), Dreiläufer 65%(K. Broda), Dachs 57(R. Vincena). Ein kleines Feld Auch auf der Flachen bringt der kommende Sonntag im Rennſport eine Prüfung beſonderen Ranges. In Köln wird der traditionelle Preis des Winter favori⸗ ten für Zweijährige über 1400 Meter entſchieden. Ein kleines Feld von weſtdeutſchen und Berliner Pferden wird ſich dem Starter ſtellen, und zwar vorausſichtlich: Edel⸗ Bitter 55(J. Pinter), Broncelüſter 53( Varga), Lord Tullus 5(), Seine Hoheit 58 oder Reichsfürſt 53 1275 u Wiener Walzer oder Stagathalter 53(W. Prin⸗ en). —— 4. Deutſche Hanoballreiſe nach Polen Die Mannſchaften Am kommenden Wochenende führt eine deutſche Hand⸗ ballmannſchaft nach Polen, um dort gegen zwei ſtarke pol⸗ niſche Auswahlmannſchaften anzutreten. Die Handball⸗ bewegung in Polen, ausgehend von den deutſchen Vereinen Oſtoberſchleſiens, hat in den letzten Jahren einen ſtarken Aufſchwung genommen. Von ihren zahlreichen Spielen mit deutſchen Mannſchaften haben unfere öſtlichen Nach⸗ barn gelernt, ihre Mannſchaften haben an Spielſtärke ge⸗ wonnen. Die deutſchen Farben werden von einer „Oſtdeutſchland“⸗Elf gewahrt. Die Mannſchaft iſt in der Beſetzung: Tiſchler(PSV Berlin; Kaloſſa(Boruſſia Car⸗ lowitz), Geppert(PSV Berlin); Teege(Berliner SV 92), Sollmann(NST Breslau), M. Hömke(ATV Berlin); Stoſchek, Wilczek(beide Poſt Oppeln), Ortmann(PSV Breslau, Baumann(Sc Charlottenburg), W. Hömke(ATV Berlin) recht kampfſtark. Der Carlowitzer Torhüter Fär⸗ ber und Herrmann(Berliner SW 92) ſind zwei aus⸗ gezeichnete Erſatzſpieler, ſo daß unliebſame Ueberraſchun⸗ gen kaum zu fürchten ſind. In Warſchau(28,.) ſteht eine polniſche Auswahl⸗ mannſchaft bereit, (29,.) die Deutſchen zu empfangen, während in Krakau eine Städtemannſchaft den Gegner M.-.-Materndient Großer Preig von Spanien Im letzten Drittel des ſchweren Rennens liegen alle drei Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen an der Spitze. Dem Sieger Caracciola folgt als Zweiter Fagioli mit 40 Sek. Abſtand, dahinter liegt als Dritter v. Bra u⸗ chitſch, ebenfalls nur 40 Sek.; dann erſt kommt Wimille nach 46 Sek. Friedrich Frieſen zum Gedächtnis Vor nunmehr 151 Jahren, am 25. September 1784, nicht, wie häufig angegeben, am 27. September 1785, wurde Friedrich Frieſen, der Turner, der Mitſtreiter Fahns und Deutſchlands Freiheitsheld, in Magdeburg geboren. Immer wieder wird ſich die deutſche Jugend an einem Friedrich Frieſen ein Vorbild nehmen und immer wieder wird man aufs Neue von dieſem Mann berichten; aber die ſchönſten Worte werden ſtets die bleiben, die Friedrich Ludwig Jahn ſeinem Freunde zum Gedächtnis gewidmet hat. In Jahns„Deutſche Turnkunſt“ heißt es über Frieſen: „Nach Beendigung des Sommerturnens von 1812 bildete ſich zur wiſſenſthaftlichen Erforſchung und kunſtrechten Be⸗ gründung des Turnweſens aus den Turnfertigſten und Allgemeingebildetſten eine Art Turnkünſtlerverein. Er beſtand jenen ganzen Winter hindurch, in dem die Fran⸗ zoſen auf der Flucht von Moskau erfroren. In dieſen Zuſammenkünften verwaltet das Ordneramt auf meinen Wunſch und Willen Friedrich Frieſen aus Magdeburg, der ſich beſonders auf Bauweſen, Naturkunde, ſchöne Künſte und Erziehungslehre gelegt hatte, bei Fichte ein fleißiger Zuhörer geweſen, und bei Hagen in der altdeutſchen Sprache; vor allem aber wußte er, was dem Vaterlande Not tat. Damals ſtand er bei der Lehr⸗ und Erziehungs⸗ anſtalt des Dr. Plamann, die, obwohl wenig beachtet, dem Vaterlande vortreffliche Lehrer ausgebildet. Frieſen war ein aufblühender Mann in Jugendfülle und Jugendſchön⸗ heit, an Leib und Seele ohne Fehl, voll Unſchuld und Weisheit, beredt wie ein Seher; eine Siegfriedsgeſtalt von großen Gaben und Gnaden, den Jung und Alt gleich lieb hatte; ein Meiſter des Schwerts auf Hieb und Stoß, kurz, raſch, feſt, fein, gewaltig und nicht zu ermüden, wenn ſeine Hand erſt das Eiſen faßte; ein kühner Schwimmer, dem kein deutſcher Strom zu breit und zu reißend; ein reißiger Reuter, in allen Sätteln gerecht; ein Sinner in der Turn⸗ kunſt, die ihm viel verdankt. Ihm war nicht beſchieden, ins freie Vaterland heimzukehren, an dem ſeine Seele hielt. (.⸗Mater) Friedrich Frieſen Von welſcher Tücke fiel er bei durch Meuchelſchuß in den Ardennen. Ihn hätte auch im Kampf keines Sterblichen Klinge gefället. Keinem zu Liebe und keinem zu Leide—: Aber wie Scharnhorſt unter den Alten, iſt Frieſen von der Jugend der Größeſte aller Gebliebenen.“ oͤüüſterer Winternacht Kleine Sport-Nachrichten Nach Schottland eingeladen wurde jetzt die Fußballelf des Belgrader SK. Sie wird am 6. November in Edin⸗ burg gegen Hearts ſpielen. Der Franzoſe Lenglet boxte in der Londoner Albert⸗Hall gegen den rieſigen Engländer Jack Pettifer und ſiegte in der dritten Runde entſcheidend. Eugliſche Schiedsrichter erfreuen ſich nach wie vor auf dem Kontinent größter Beliebtheit. Der Engländer Le⸗ wington wurde jetzt als Leiter des Fußball⸗Länderſpiels Schweiz— Frankreich am 27, Oktober in Genf auserfehen. Ungariſcher Marathonmeiſter wurde der bekannte Ga⸗ lambos in:57:40 Stunden. Eine weſentlich beſſere Zeit—:46:32— erzielte der Sieger in der öſterreichiſchen Marathon⸗Meiſterſchaft, der Wiener Tuſchek. Die Tſchechin Pekarova ſtellte im Kugelſtoßen mit 13,40 Meter eine neue Landes beſtleiſtung auf. Boxkämpfe in Paris Im Pariſer Central⸗Sporting⸗Club ſtanden lich am Dienstag der franzöſiſche Halbſchwergewichtsmeiſter Mareel Lauriot, der am 28. Oktober im Pariſer Sportpglaſt gegen Adolf Heuſer kämpfen ſoll, und der Milttär⸗ Hreiſter der gleichen Gewichtsklaſſe, Marcel Bazin, in einem 10 Runden⸗Kampf gegenüber, bei dem der Titel je⸗ doch nicht auf dem Spiel ſtand. Der franzöſiſche Meiſter Lauriot wurde glatt geſchlagen. Schachmeiſterturnier in Bad Saarow Am Montagvormittag wurde die dritte Runde ausgetragen. Bogoljubom gewann gegen Heinicke. Von Henn ing beſiegte Ullrich, der ſich orthodox ver⸗ teidigte. Nach ſcharſem Angriffsſpiel im Treffen Rell⸗ ſta h)— Brinckmann ſtand die Philidor⸗Verteidigung im Vordergrund. Brinckmann erlangte ein Turm⸗Endſpiel mit Mehrbeſitz eines Bauern. Die Partie endete remis. Michel— Reinhardt bevorzugten die ſiziltaniſche Partie. Ein verdrehter Bauernvorſtoß auf der ö⸗Linie koſtete Reinhardt einen Bauern. Michel gewann. Wei⸗ chert— Vogt kamen zu einer Hängeparkie. Die Hänge⸗ partie Sämiſch⸗Ernſt ſteht noch aus. Ernſt iſt leider er⸗ krankt. Seine weitere Teilnahme iſt ungewiß. * Im Treffen Ullrich— Michel wählte der Nach⸗ ziehende die Tarxraſch⸗Verteidigung. Die Partei wurde von beiden ſcharf auf Gewinn geſpielt, endete aber doch remis.: Reinhardt— Brinckmann entſchloſſen ſich zur ſizilianiſchen Partie. Im Mittelſpiel opferte Brinck⸗ mann die Qualität, geriet in Zeitnot und verlor bei ſchwachen Endzügen. Bogoljubow ſpielte mit Wei⸗ chert das Dame⸗Läuferſpiel. Bogoljubow ſibte einen ſtarken Druck gegen die feindliche Stellung aus, wodurch die ſchwarzen Figuren abgedrängt wurden. Durch Qua⸗ litätsopfer Weicherts gewann ſein Gegner den Kampf. Vogt wählte gegen v. Hennig den Max⸗Lange⸗Angriff, der aber erfolgreich abgeſchlagen wurde, B. Hennig erlangte ein bereits gewonnenes Enoſpiel, doch ging ihm durch ſehr ſchwache Endzüge die Partie verloren. Heinicke ſiegte im franzöſiſchen Spiel gegen Sämiſch. Die Hängepar⸗ tien der Vortage konnten ſämtlich erledigt werden. Bo⸗ goljubom gewann gegen Vogt, Vo gt gegen Wei⸗ chert, Rellſtab gegen Michel, Rellkſtab und von Hennig ſpielten remis. Stand nach der vierten Runde: Bogoljubow 4 Punkte, Vogt 2 Punkte plus Hängepartie, Sämiſch, Rellſtab, Rein⸗ hardt und Weichert ſe 2 Punkte, v. Hennig und Michel ie 1,5 Punkte, Heinicke 1 Punkt plus Hängepartie, Brinck⸗ mann und Ullrich je 15 Punkte. abgibt. Beide Mannſchaften find ſorgfältig ausgewählt und beſitzen das Vertrauen der polniſchen Handball⸗Lei⸗ tung. Die Mannſchaften haben folgendes Ausſehen: Polen: Ziafa; Lutz, Klein I; Weinſtand, Poſpiech, Ba⸗ ron; Lempka, Klein II, Vorreiter, Piechula, Gladki. Er⸗ ſatz: Klinnert, Beza, Klukowſki.— Krakau: Pawlowſkt; Tuleja, Sonnenſchein; Dylewſki, Lubowiecki I, Stefankak; Dutktewiez, Syez, Lubowiecki II, Data, Marchewezyk. Er⸗ ſatz: Madefſki, Eberhardt, Solden. In beiden Spielen dürften die deutſchen Mannſchaften erfolgreich bleiben, wenn ſie auch einigen Widerſtand über⸗ winden werden müſſen. 1. Die Schweizer Elf Für den am 6. Oktober in Bern ſtattfindenden Länder⸗ kampf gegen Deutſchland hat ſich beim letzten Uebungs⸗ ſptel in Lauſanne die vorausſichtliche Nationalmannſchaft gut bewährt. Sie ſiegte 20:4(11:3) über eine Kombination Baſel/ Lauſanne ganz überlegen. Gegen Deutſchland dürfte wahrſcheinlich folgende Elf antreten: Gyſi; Studer, Herkenrath; Nipkow, Streib, Ganten⸗ bein; Rouilly, Hufſchmid, Miſchon, Schmid, Seiterle. Von den Zimmerſtutzenſchützen Um den Kreis Wanderpokal Das vierte und letzte Schießen um den Kreis⸗Wander⸗ pokal der Zimmerſtutzenſchützen wurde auf den Ständen der Schützengeſellſchaft 1909 zum Austrag gebracht. Der Schützenverein Neckarau 1900, der in dem Schießen um den Wanderpokal bisher ſchon die Führung hatte, konnte dieſen Pokal mit 20 Ringen Vorſprung vor der Schützengeſellſchaft 1909 gewinnen, die ſich im ver⸗ angenen Jahr in den Beſitz des Pokals gebracht hatte. In der zweiten Abteilung vermochte der Schützen ve r⸗ ein Waldhof ſeine führende Stellung zu behalten. Die Ergebniſſe: 1. Schützenverein Neckarau 1900 2182 Ringe(Tagesergebnis 558 Ringe); 2. Schützen⸗ geſellſchaft 1909 2162 Ringe(544 Ringe); 3. Zimmerſtutzen⸗ geſellſchaft„Freiſchütz“ 2138(522) Ringe; 4. Schützenverein Rheinau 1995 1888 Ringe(458 Ringes. 2. Abteilung: 1. Schützenverein Waldhof 2118 Ringe(509.)]; 2. Schützenverein Rheinau 1925 2089 Ringe(524 Ringe). Schützenklub Lindenhof und Schützenverein„Echo“ Wieſen⸗ tal ſchieden aus. Um die Tiſchſtandarte des Kreiſes Die ebenfalls bei vier Wettkämpfen zu erringende Tiſch⸗ ſtandarte des Kreiſes konnte in den Händen des bisherigen Beſitzers, der Schützengeſellſchaft 1909, ver⸗ bleiben, nachdem dieſer überlegene Vorſprung ihr nicht mehr genommen werden konnte. 1. Schützengeſell⸗ ſchaft 1909 2129 Ringe(Tagesergebnis 519 Ringe); 2. Schützenklub Lindenhof 1967 Ringe(499.): g. Zimmer⸗ ſtutzengeſellſchaft„Freiſchütz“ 1908 Ringe(1513 Ringe); 4. Schützenverein Waldhof 1906 Ringe(469.); 5. Schützen⸗ verein Neckarau 1900 1889 Ringe(433 Ringe). Um die Einzelmeiſterſchaft Ebenfalls zum Abſchluß gelangten die Wettkämpfe um die Einzelmeiſterſchaft, wobei den an erſter Stelle liegen⸗ den beiden Schützen ihr Platz nicht mehr genommen werden konnte, obwohl ſie im letzten Schießen nicht die höchſte Ringzahl erhielten. 1. Wenzel ⸗Freiſchütz 567 Ringe (Tagesleiſtung 186 Ringe); 2. Becherer⸗09 562(137) Riüge; 3. Bühler⸗Neckarau 557 Ringe(144 Ringe); 4. Zeilfelder⸗ Rheinau 26 557 Ringe(137 Ringe); 5. Heißler⸗Wieſentat 552 Ringe(138 Ringe); 6. Schleich ⸗ Neckarau) 550 Ringe (142 Ringe); 7. Jung⸗Lindenhof 546 Ringe(139 Ringe) 8. Mögele⸗Freiſchütz 545 Ringe(127 Ringe). Um die Standarte der Schießſportgemeinſchaft I Während die vorerwähnten Schießen zum Abſchluß ge⸗ langten, konnte das Schießen um die Wanderſtandarte der Schießſportgemeinſchaft 1— Zimmerſtutzen— noch nicht beendet werden, da fünf Wettkämpfe zur Erlangung dieſer Standarte notwendig ſind, die in dieſem Jahre zum erſten⸗ mal zur Vergebung gelangt. Die erſte Mannſchaft der Schützengeſellſchaft 1909 konnte ihren Vorſprung von 55 auf 71 Ringe vergrößern, ſo daß ihr beim letzten Schießen am nächſten Sonntag auf den Ständen des Schützenklubs Lin⸗ denhof zweifellos der Sieg zufallen wird. Die Ergebniſſe: 1. Schützengeſellſchaft 1909 1. Mannſchaft 599.: 2. Schützenverein Neckarau 1900 598 Ringe; 3. Schützen⸗ verein Rheinau 1926 597 Ringe; 4. Zimmerſtutzengeſellſchaft „Freiſchütz“ 1. Mannſchaft 583 Ringe; 5. Schützengeſellſchaft 1909 2. Mannſchaft 570 Ringe; 6. Schützenverein Waldhof 1. Mannſchaft 565 Ringe: 7. Zimmerſtutzengeſellſchaft„Frei⸗ ſchütz“ 2. Mannſchaft 540 Ringe; 8. Schützenverein Wald⸗ hof 2. Mannſchaft 473 Ringe. N Der Stand iſt ſomit folgender: 1. 09 1. Mannſchaft 2435 Ringe; 2. Freiſchütz 1. Mannſchaft 2364 Ringe; 8. Neckarau 2349 Ringe; 4. Rheinau 1926 2301 Ringe; 5. Wald⸗ hof 1. Mannſchaft 2299 Ringe; 6. 09 2. Mannſchaft 2258.; 7. Freiſchütz 2. Mannſchaft 2227.; 8. Waldhof 2. Mann⸗ ſchaft 1966 Ringe. Die Preisverteilung für bie zum Abſchluß gelangten Wettkämpfe nahm Kreisführer Fuhr vor. d Rugby in Heidelberg Sportklub Neuenheim— Sportklub Frankfurt 1880 95:9 Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß der deutſche Rugby⸗ ſport ſich in einer aufſteigenden Linie bewegt. Die Spitzen⸗ vereine im Norden und Süden haben eine beachtliche Spiel⸗ ſtärke erreicht, die ſich in den Länderkämpfen gegen Holland, Belgien, Südfrankreich uſw. in internationalen Städte⸗ ſpielen bemerkbar machte und ſeitdem Franzoſen und Engländer ſtändige Gäſte auf deutſchen Rugbyplätzen ge⸗ worden ſind, beginnt auch allmählich das Intereſſe der breiten Maſſe zu ſteigen. Erfreulicherweiſe haben ſich dem Mannheimer Rugby⸗ klub jüngere Kräfte zur Verfügung geſtellt, die bereits in den hieſigen Mittel⸗ und Handelsſchulen eifrig den Rugby⸗ ſport betreiben, ſo daß derſelbe auch hier eine bleibende Stätte finden wird. Werbeſpiele von Heidelberger Mann⸗ ſchaften ausgeführt, haben unter Mitwirkung Mannheimer Spieler in der hieſigen Hampfſpielbahn, obwohl nicht die beſte Klaſſe von Spielern zur Verfügung ſein konnte, den Zuſchauern einen guten Eindruck hinterlaſſen, ſo daß das vom Verbandsführer, Hermann Meiſter, Heidelberg, nach Mannheim verlegte Main⸗Neckar⸗Spiel, bei dem ſich die beſten Spieler von Frankfurt— Heidelberg gegenüber⸗ ſtehen, einen erſtkloſſigen Kampf zu werden verſpricht. Das Spiel findet am 20. November in der hieſigen Hampfſpiel⸗ bahn ſtatt. Wie bei ſedem Spielbeginn haben ſich einige Aenderun⸗ gen im Spielermaterlal ergeben Jüngere Kräfte werden herangezogen und ausprobiert. Bei dem Sonntag ⸗Spiel ſah man auf Her Frankfurter Seite jüngere Spieler, denen noch die Wettſpielerfahrung fehlt. Die Mannſchaft machte über⸗ haupt einen unfertigen Eindruck; ſelbſt die internationalen Größen machten derartige grobe Fehler, die man gewöhn⸗ lich nur bei Anfängern wahrzunehmen pflegt. Neuenheim, in der bewührten Beſetzung, diktierte federzeit den Kampf und konnte beſonders durch ſeine flüſſige Spielweiſe ge⸗ ſollen. Das Ergebnis entſpricht dem Spielverlauf. Die Dreiyſertelreihe war recht beweglich und leitete durch gutes Hansôſpiel ununterbrochen Angriffe ein, die allein 5 8 Verſuchen(davon 4 zu Treffern erhöht) und einem Straf⸗ treffer führten, dem Frankfurt nur drei in ſchönem Stil errungene Verſuche entgegenſetzen konnte. Frankfurt ſpielte nervös und zerriſſen. Im Angriff waren ab und zu ganz ſchöne Anſätze vorhanden, aber ungenaues Paſſen und ebenſo ſchlechtes Fangen verdarben manche Chance. Der Monnheimer Klub greift in bieſem Jahre erſtmals in die Verbandsſpiele ein; er ſpielt am 13. Oktober in Hei⸗ delberg gegen den Turnverein, am 20. Oktober hier gegen den HB und am 3. November in Pforzheim gegen den dortigen Rugbyklub Me. (1 eite„Nummer 442 Neue Wtaunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 25. September 1935 Han den ddten&lele zun jungen Flotte Im Deichland an der Waterkant/ Von Dr. Fritz Fillies- Berlin — Cuxhaven, im September. Rasende Windmühlen einer weit verbreiteten Anſicht hebt un den angefeuchteten Zeigefinger in die er feſtſtellen will, ob es windſtill oder ſt. Ohne auf der Luft, ſtür⸗ dieſes Verfahren weiter einge⸗ e ſei ſoviel bemerkt, daß es keines ge bedurfte, als wir jüngſt von Hamburg die Ur erelbe entlang nach Cuxhaven fuhren. Denn daß ein wahrer Sturm herrſchte, davon ſprachen ein⸗ deutige Anzeichen des Himmels und der Erden. Die Böen pfiffen gegen die Fenſter des Speiſewagens. Dunkelgraue Wolkenballen drängten ſich unter dem tiefen Himmel. Windwellen jagten über die vom tagelangen Dauerregen bis an den Rand gefüllten 3 Kanäle i grünbraunen Marſchland. Die ſonſt gleich gemütlichen alten Kaffeetanten auf ihren Warfthügeln thronenden Windmühlen waren aus ihrer Ruhe aufgeſcheucht, der Sturm raſte gegen ihre Flügel, die ſich in einem tollen Taumel drehten. Kurz: die Natur war außer Rand und Band. Und dabei wollten wir nach Helgoland...! Herr Ober, bitte einen Doornkaat zur inneren Stärkung! „Zusfändig“ für Sturm und Braus Auf der Stu uns dem kleinen Bahnhof in Cuxhaven knallte rm die Abteiltür nach dem Ausſteigen hinter zu. Dieſen Trumpf hätten die losgelaſſenen Windſtärken garnicht mehr auszuſpielen brauchen, um uns klarzumachen, daß unſere geplante Helgo⸗ land⸗Fahrt mit einem rieſigen Fragezeichen verſehen werden mußte. Wir waren über die äußeren Um⸗ ſtände bereits im Bilde,— nur hinſichtlich der inne⸗ ren Haltung beſchwindelte der eine den anderen. Allem Getue machte Meiſter Doelle in ſeinem Gaſt⸗ haus den Garaus mit der erlöſenden Mitteilung, daß die Schiffahrt eingeſtellt ſei. Wir vertrauten ihm und ſprachen wieder ſehr tapfer, ohne das Thema Seekrankheit auch nur im entfernteſten noch zu be⸗ rühren. Denn daß wir uns auf ihn verlaſſen konn⸗ ten. war klar. Wie konnte eine Reſpektsperſon wie er, Autorität von Cuxhaven bis Neuyork, hochgeehrt N51 von allen Ozeanreiſenden, die die letzte Nacht auf feſtem Boden bei ihm verbringen, etwas Falſches ausſagen.„Er iſt für e Binnenländer gleichſam kraft eigener Hoheit zuſtändig für Sturm und Braus. Beim Lofsenkommandeur Als wir gerade mit dem Abendeſſen fertig waren — Krabben, Steinbutt, Makrelen, duftig friſch und billig wie geſchenkt— hörten wir von der Anweſen⸗ heit des Lotſenkommandeurs Schmitt. Erſt hielt er gar nichts von uns— da kann ja jeder angereiſt kommen! Dann gab es nette Stunden. Befahren auf allen Meeren, dazu den Schelm in den Augen — den jeder echte Seemann im biederen Geſicht ver⸗ ſtecktzhäll— riet er uns nicht nur von unſerem Vor⸗ haben, eine Septemberreiſe nach dem roten Eiland zu Deutſchen Bucht, den Leuchttürmen, Baken und Bo⸗ jen, den Schnelldampfern wie den Fiſchkuttern Weg und Fahrt gebietet, der darf uns auch die Ausreiſe nach Helgoland mit Fug und Recht unterſagen Die letzte ſeekränkliche Ahnung zerſtob vor ihm im Nichts. An der„Alſen Liebe“ Durch den pfeifenden Nachtſturm ging er mit uns zur Alten Liebe, jenem eichenen Bollwerk am Hafen⸗ eingang, das jeder Seefahrer kennt. Seit Jahr⸗ hunderten trotzt es, äußerſte Baſtion des Feſtlandes, der anrollenden Nordſee, umwoben von den Heim⸗ kehrſehnſüchten unſerer Seeleute auf fernen Ozea⸗ nen, denen es beim Beginn der großen Fahrt der traute, allerletzte Segenswunſch der Heimat war. Jetzt lagen die ſchweren Bohlen und Pfähle giſcht⸗ naß in pechdunkler Nacht, überrauſcht vom Sturm, überſprüht von den Spritzern der zerriſſenen Wo⸗ gen. Im Lotſenhäuschen nahebei, wo eine reißende Bö eine Stunde vorher das Holzoͤach mit ſich ge⸗ nommen hatte, hörten wir den Wetterbericht:„Bor⸗ kum meldet 8, Helgoland 9 Windſtärken, der Sturm oͤreht von Nordweſt auf Nord!“ Das wäre ſehr 10 erklärte der Herr Lotſenkommandeur, aber auf dem wenige Schritt entfernten Leuchtturm wollte er es uns noch genauer vorführen. Auf dem Leuchifurm Gleich einer ſteinernen Rieſenlaterne hob ſich der Cuxhavener Leuchtturm hoch über Lotſenſtation und Signalmaſt. Die ſchmal, knarrend. An den weiß gekalkten wänden der durchfallende Widerſchein des aus der Turmkuppel. Wendeltreppe zum Wärter hinauf Innen⸗ Lichtgeräts Originale, manchmal Sonderlinge, vereinzelt ſtill⸗ große Menſchen, und ein ſolcher begegnete uns hier. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang iſt des Leuchtturmwärters Arbeitstag. Entrück der ſchla⸗ fenden Welt an Land, zugewandt dem Meere, wo Menſchen auf Kommandobrücken durchwachen wie er, ſo tut er Nacht um N ſeinen einſamen Dienſt. Während die elektriſchen Schaltungen der Licht⸗ maſchine, die ſorgſamer Wartung bedarf, knackten und klapperten, während die Lichtkegel durch die Scheinwerferfenſter grell in die Sturmnacht hinaus⸗ blitzten, zeigte er uns vom hohen, windumbrauſten Außenrundgang des Turmes aus ſein Reich: das Tor zur Nordſee, deſſen nächtlicher Hüter er iſt. Nun begannen die Weiß⸗, Rot⸗ und Grünfeuer, Hie Leuchtbojen, die feſten und beweglichen Lichter zu ſprechen. Licht regelt den nächtlichen Seeverkehr, ſinnvoll in mannigfaltiger Verſchiedenartigkeit an⸗ gellegt. Dort ſtrahlte Brunsbüttel am Eingang zum Nord⸗ und Oſtſeekanal, da funkelte Störtebeckers Inſel Neuwerk, vor ihr glänzte die Kugelbake am Nordoſtzipfel Cuxhavens, alſo Nordweſt⸗Deutſch⸗ lands, und weit dahinter ſchimmerte Feuerſchiff „Elbe IV“. Alledem war unſer Leuchtturmwärter verbunden, es iſt die Heimat ſeiner ſtumm erfüllten Pflichten. Nur auf Befragen ſprach er, und dann knapp, klar, warm. Denn er iſt Seemann auf ſeine Art. Als wir wieder hinunterſtiegen und kurz in ſeinem ſauberen Turmſtübchen weilten, entdeckten wir überraſcht prachtvolle Federzeichnungen von Porträtköpfen, darunter eine vom Führer, hervor⸗ ragend ausgeführt. Er ſah uns verlegen an.„Das Leuchtturmwärter oft ſind mache ich zwiſchendurch, um die Zeit zu vertreiben, wenn alles in Ordnung und alles ganz ſtill iſt“, ſagte er. Köhn beim Grog Regen hatten wir genug abbekommen, Wind auch, Waſſer brauſte toſend an der Uferböſchung— nun fehlte nur noch Donner.„Der wohnt hier in der Nähe“, meinte unſer Lotſenkommandeur, dem wir vorher geſagt hatten, daß wir uns bei einem Grog wieder anwärmen wollten,„der hat hier ein Lokal!“ So kamen wir zum Grogwirt Donner, und wenn uns unſer Neptunsbruder auch bald wieder verlaſſen mußte, weil es in einer Sturmnacht für einen Mann in ſeinem Amt keine Ruhe gibt, ſo fühlten wir uns doch von dieſes Donners Gaſtlichkeit ſo wahrhaft gerührt, daß wir blieben. Urgemütlich iſt der Grog erſt dann, wenn dabei„geklöhnt“ wird, und das geſchah ausgiebig. Nach Küſtenſitte ſtanden für jeden Gaſt die Rumflaſchen auf dem Tiſch. Jeder mag ſich eingießen ins heiße Zuckerwaſſer, ſo viel er ver⸗ tragen kann.„Die Menge muß es machen“, ſagte Grogwirt Donner,„aber die von Rum, nicht die vom Waſſer, ich will die See nicht im Hauſe haben.“ Dann erzählte er von den Vergnüglichkeiten der eben vergangenen Strandbadeſaiſon, von den dum⸗ men Fragen der Binnenländer und den derben Antworten der Seeleute und pries als ſeine höchſte Lebensweisheit die Erkenntnis an: Man müſſe die bekannte„Ruhe weg“ in ſolchem Maße beſttzen, wie jener Schiffskapitän, der, als er bei der Einfahrt in die Elbe von der linken Ecke der Kommandobrücke aus nicht die Alte Liebe zur Rechten ſehen konnte, das ganze Schiff kehrtmachen ließ, damit er den Blick nach rechts vor ſich hatte.„Warum ſoll man ſich umdrehen, wenn man's bequemer haben kann“, fvagte Donner mit großen Augen und ſchenkte ſich wieder ein. Dann ſtellte er Käſeſcheiben auf den Tiſch und ſagte, das gäbe es koſtenlos zut, und eine Weile ſpäter ſchleppte er eine vierpfündige Salami an mit dem Bemerken: nun wolle er doch mal ſehen, wer Angſt vor Trichinen habe, wenn er eine Extra⸗ wurſt ſtifte! Wir waren alle ſehr mutig, und die Wurſt litt furchtbar. Die Rumflaſchen machten in⸗ zwiſchen lange leere Hälſe. Zum Schluß redete Grogwirt Donner— wir waren völlig verdutzt— im reinſten Wieneriſch. Daß ihm dieſer Streich glückte, freute ihn unbändig, und er geſtand nun⸗ mehr, daß er von Geburt Oeſterreicher ſei, ſich vor dreißig Jahren aber an der Nordſee ſo wohl gefühlt habe, daß er beſchloß, ſozuſagen zum Küſtendonner zu werden. Wir vergaßen Sturm und Braus, wuß⸗ ten die Schiffahrt ſtillgekegt und beſchloſſen, am nächſten Tage mit dem Auto durch das Deichland von Cuxhaven nach Wilhelmshaven zur Kriegs⸗ marine zu fahren. (Ein zweiter Artikel folgt) — Dieſe Geſchichte vom Kind und der Schlange wird aus Kamaik bei Leitmeritz in Böhmen berichtet. Dort ſpielte das zweijährige Töchterchen eines Wald⸗ hüters in der Mittagsſtunde vor der Haustür mit einem Paar alter Schuhe, die vom vorigen Tage dort ſtehengeblieben waren. Plötzlich ſchien das Kind etwas ganz Beſonderes entdeckt zu haben, denn es rief der Mutter jauchzend zu:„Mama, ein Kriecher, ein Kriecher!“ Die Mutter, in der Meinung, daß es ſich um einen Wurm handele, beachtete den Aus kuf des Kindes nicht weiter, bis plötzlich der ältere Bru⸗ der des kleinen Mädchens bemerkte, daß dieſes mit Unternehmen, dringend ab, ſondern er hatte die Lie⸗ einer ſchon ſtark gereizten Kreuzotter ſpielte, die benswürdigkeit, ſie uns glatt zu verbieten, und zwar wahrſcheinlich in einem der Schuhe ihr Mittagsſchläf⸗ kraft ſeines ſtaatlichen Amtes, denn was Meiſter ee hatte. e 1 den Dyelle nur inoffiziell iſt, das ſtellt er mit amtlicher Di 3 eiligſt herbeigerufenen und nicht wenig erſchrockenen e 9 0 a. 0 e Freunde der Heringsfiſcher. 1 i 8 Befugnis dar: Lotſenkommandeur in Cuxhaven ſein, a 5 0 5 gsfiſch e. Eltern erſchlagen. Das Kind hatte ſich wenigſtens .. 5500 Ein Bild von der Noroſee. Ein Fiſcher beim Füttern ſeiner Freunde, der Heringsmöven. hn Mi 1 i 5 Schlange beſchäftigt das heißt mit Seiner Majeſtät Neptun auf du und du Dieſe Vögel ſind die„Lotſen“ der Heringsfiſcher, denn ihre Anweſenheit zeigt den Fiſchern die gehn inuten Ang mit der Schlange 25 5 verkehren. Wer aber der Elbmündung und der Nähe von Heringsſchwärmen an. Weltbild, M. ohne von ihr gebiſſen zu werden. n. 85. 225* 2⁵ 2. 25* 2 2 25 28. 25 24. 25 24. 85. F K. 1 1 4 5 j 4½% Bayr. Landw⸗ ½% Rh.-Hyp.-Bk. adiſche Maſch. 129,0] 129,0 Großkraft. Mym.... ſiederrh. Leder. 89.89,— Volthom, Seil 84, 84, Verkehrs- Aktien kran kur. e 1 88 e 95 9 ö 8 791009 04 25 94.— e de 1295 120 Grün& Bilfinger 9 7 1 Nerd 0 190 lünen Elete. 29 7. Bod. AG. f. Rhein⸗ 477 910 50 9 5 5 4 ½% Berl. Bk. ½SüddBoder. ayr. Motorenw. 120,.0 haf le. 99.—„ Ildenw. Hartſtein„. ulle, Brauer 05 5 zinsliche Werte 4% 0 ba. 20 1 J. 4 Bad a apt„ 9 8 6 von 38 958 85800 Lie Goſders“ DDiunberg J. 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Staats. 10 8,20.67] Anhalt Koblenw. 80,0 80.0] do, Spiegeig!.... Hochtief.⸗G.. 108.5 107,5 Mün 35 Stader Lederfabr. 1180 118.5 Kolonial- 5 1 ch. Licht u. Rr 8 f 92. 91.50 bände. Kreiſe und Städte 4½Bberſch. Bb. 2 85,59: Goldhyp. k 50 95,78 95,75 4½% Buda eſt1914 68,5088. 1 affbg. Zellſt. 89. 28,75 do. Steinzeug 1170.. Hoeſch. Köln Bgw 92.2 98,87 Steatii⸗Magneſigaſ. 132,0 Dtſch.⸗Oſtafrika. 92 8 30 95 15 95,— Lanhnpr: Ldstes 1 1 1 ½ do. Rom. k 20 94,— 4Liſſab. 188551“ 2035.50] Augsb.⸗N. Maſch. 88,87 88, do. Tafelglass Hoheniohewerf 25,50 45,12 letter 88.50 Stettin. Portl.⸗Z.. 8887 Kamerun Eiſenbd. 0 1200 do. 20 895,12 95,— 5 1 85 0 5 5 e 947 24 Anatol. 51 u. 2 89. 8 Hate Kdadewig.. 78.50 do Tel u as ga 8% Holſten⸗ Brauerei...:: leckarwerke. 108.0 107.0 Stöhr Kammgarn 101.5 101.5 Neu-Guinea 345 1887 8„bann over 1 do. BfA. 26 61 9 88.87 100.0 00,12% do. 831 E„do. Ton u. Stzg 94. 8855 hil. Holzmann 91, 81, Nordd. Kabelwt... Stolberger Zint 7475 7875 Otavi⸗Minen 550 9 85 % do. 18 u. 14 95.— 94775% D.. G25 975/ 98.50 hdd. Kom. N-81 94,50 946. 14 Oeſt. Ung. St. 83 3,10 Daſt. do Eiſenband.] 103,0 101,3] Hotelbetrieb 64,50 84,25 do. Steingutfb 115,5 115,0 Gebr. Stollwerck 8387 8887 Schantung⸗H. Ac 5 37 verfi legt anla Mar für d Schle 1985 zu 10 Dam eſeh. ahr, tung maſſe hiera Teilu Preu dit⸗A. mit e. malgt läſt ch hältn liegen bleibe durch erheh Insb eilu Actien größe fluſſen den d reiche nicht riſer den 6 bare werte! Amer! Dolla; auf ri gegan, ſichtigt die n. Europ auf di zelhan delsſch Beurt. Verkan auch 2 genom Zigare richtun reits innere denen 17 0 gegenü nerter der Sc Stück, ſchätzt. hat ſich ſtärker fenden Verhä Schwel * A der Bi nälen für de dieſen verwei Neuba 474 er verbot; Binne intern, die Se 559 ſolche Neuba ihrer dern g e Mittwoch, 25. September 1935 Kräffige Enilasfung der Neichsbank Nach der leichten Anſpannung zur Monatsmitte Hat die dritte Septemberwoche der Reichsbank wieder eine ſtärkere Entlaſtung gebracht. Die Kapitalanlage des Noteninſtituts hat ſich um insgeſamt 189,4 Mill. auf 447,6 Mill./ verringert. Damit ſind am 28. Sept. 78,2 v. H. der Ultimo⸗Auguſtbeanſpruchung abgedeckt. Dieſer Satz iſt als verhältnismäßig ſehr gut zu bezeichnen, nachdem im Vormonat bis zum Stichtag nur eine Wiederabdeckung bis 66,9 v. H. erfolgt war. Daß, wie bereits in den letz⸗ ten Monaten zu beobachten war, eine vollſtändige Ab⸗ deckung der Ultimobeanſpruchung nicht eintritt, iſt auf den wachſenden Wirtſchaftsumfang zurückzuführen. Auf den einzelnen Anlagekonten iſt in der Berichts⸗ woche eine auffallende Bewegung zu erkennen; es haben die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 120,0 auf 3643,1 Mill.„ und die an Reichsſchatzwechſeln um 72,3 auf 2,6 Mill./ abgenommen, nachdem dieſe beiden Kon⸗ ten zur Monatsmitte in Zuſammenhang mit der Reichs⸗ anleihe⸗Transaktion Zunahmen ausgewieſen hatten. Dies bedeutet, daß die Banken wieder über flüſſige Mittel verfügt haben, die ſie auf dieſe Weiſe kurzfriſtig ange⸗ legt haben. Von den ſonſtigen Konten der Kapital⸗ anlage haben Lombardforderungen um 0,7 auf 33,7 Mill. Mark, deckungsfähige Wertpapiere um 2,2 auf 344,2 Mill. Mark und ſonſtige Wertpapiere um 93 000% auf 324,0 Mill. I zugenommen. Der Zahlungsmittelumlauf hat ſich von 5913 Mill. in der Vorwoche auf 5752 Mill. J verringert; er betrug im Vormonat 5612 und im Vorjahr 5421 Mill. /. Die Girogelder haben ſich um 27,8 Mill. auf 754,6 Mill. vermindert; hier ſteht der Abnahme bei den öffentlichen Geldern eine kleinere Zunahme bei den privaten gegen⸗ über. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben eine Zunahme um 7000/ auf 100,3 Mill./ erfah⸗ ren, und zwar haben die Goldbeſtände um 75 000/ auf 94,7 Mill./ abgenommen, die Beſtände an deckungsfäht⸗ gen Deviſen um 82 000% auf 5,5 Mill.„ zugenommen. Erhöhie Brandschadensumme im August Berlin, 25. September. Der Verband privater Feuerverſicherungsgeſellſchaften teilt mit: Obwohl die An⸗ zahl der Schadensfälle gegenüber dem Vormonat von 17201 auf 16059 im Auguſt nicht unerheblich geſunken iſt, weiſt die Schadensſumme eine Steigerung um rund 40 v. H. von 5,40 Mill.„ im Juli auf 7,49 Mill./ im Auguſt auf. Auch gegenüber dem Auguſt 1934 mit 5,52 Mill. /. Schadens⸗ ſumme iſt eine Zunahme von mehr als 35 v. H. feſtzu⸗ ſtellen. Deufsche Cenfralbodenkredif-AG Wie wir aus Verwaltungskreiſen hören, iſt beabſichtigt, für die Teilungsmaſſe der Pfandbriefe der ehemaligen Schleſiſchen Boden⸗Credit⸗Actien⸗Bank zum 15. November 1985 eine Schlußausſchüttung von 12,10/ je Anteilſchein zu 100., Liquidations⸗Pfandbriefen in bar vorzunehmen. Damit nimmt die Deutſche Centralbodenkredit⸗AcG, ab⸗ eſehen von einer Reihe von Reſtausſchüttungen, in dieſem Fahre für eine zweite Teilungsmaſſe eine Schlußausſchüt⸗ tung vor, die über der Maximalquote des letzten Teilungs⸗ maſſenausweiſes liegt. Es wäre aber nicht gerechtfertigt, hieraus den Schluß zu ziehen, daß die noch ausſtehenden Teilungsmaſſen für die Pfandbriefe der ehemaligen Preußiſchen Central⸗Bodenkredit, Preußiſchen Boden⸗Cre⸗ dit⸗Actien⸗Bank und Gothaer Grunderedit⸗Bank ebenfalls 4 t einer Ausſchüttung abgeſchloſſen werden, die die Maxi⸗ malqttoten erreichen oder gar überſteigen. Von der Pruſſe läst ſchönafvüher darauf hingewieſen worden, daß die Vor⸗ hältniſſe bei den einzelnen Teilungsmaſſen ſehr verſchieden liegen. Bei den noch in der Verwaltung der Bank ver⸗ bleibenden Maſſen wird eine endgültige Bereinigung nur durch Abfindungsangebote möglich werden, die nicht erheblich unter den rechneriſchen Maximalquoten Insbeſondere ſind bei den nachſtelligen Hypotheken der Teilungsmaſſe der ehemaligen Preußiſchen Boden⸗Credit⸗ Actien⸗Bank und Gothaer Grunderedit⸗Bank einige größere, den Wert der Teilungsmaſſe ungünſtig beein⸗ fluſſende Poſten, bei denen die Vorhypotheken allein ſchon den derzeitigen Wert der Grundſtücke voll oder nahezu er⸗ reichen. Endgültige ziſfernmäßige Unterlagen liegen noch nicht vor. * Die europäiſchen Goldabflüſſe nach Amerika. In Pa⸗ riſer Finanzkreiſen weiſt man auf den ſtändig zunehmen⸗ den Goldabfluß nach Amerila hin, der als eine unmittel⸗ bare Auswirkung der engliſch⸗italieniſchen Spannung ge⸗ wertet wird. Man ſchätzt in Paris die Goldausfuhr nach Amertka in den letzten zwei Wochen guf etwa 150 Mill Dollar und die Geſamtausfuhr ſeit Beginn des Jahres auf rund 1 Milliarde Dollar. Obgleich dabei die voraus⸗ gegangene Goldzufuhr von Amerila nach Europa berück⸗ ſichtigt werden müſſe, wird die Meinung vertreten, daß die neue Entwicklung ſowohl für Ameriko als auch für Europa nachteilige Wirkungen hat. Man weiſt im Hinblick auf die europäiſche Lage auk die Erſchütterungen der Kresit⸗ grundlagen hin und betont, daß die Möglichkeiten einer weiter erſchwert allgemeinen Währungsſtabiliſierung werden. * Keine Hinzunahme brauchefremder Waren in einem Einzelhandelsgeſchäft. Kürzlich wurde von einem Erlaß des Regierungspräſidenten in Merſeburg berichtet, der darauf hinwies, daß die Aenderung der Branche oder des überwiegenden Teils des Warenſortiments kurz nach Er⸗ richtung einer Einzelhandels⸗Verkaufsſtelle als Umgebung des Einzelhandelsſchutzgeſetzes und ſomit als unzuläſſig anzuſehen ſei, ſofern nicht die Genehmigung auch für eine ſoſche Aenderung ausdrücklich erteilt worden fei. etzt wird ein Beſcheid des Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchafts⸗ mintſters zu der gleichen Frage bekannt. Danach iſt die Neuaufnahme von Waren anderer Branchen in einem Ein⸗ zelhandelsgeſchäft nach den Beſtimmungen des Einzelhan⸗ delsſchutzgeſetzes zwar grundſätzlich ſtatthaft. Eine andere Beurteilung könne ſich jedoch dann ergeben, wenn in eine Verkaufsſtelle neben den branchemäßig einſchlägigen Waren auch Waren einer ganz anderen Warengattung neu auf⸗ enommen werden, z. B. in einem Schirmgeſchäft werden ekten verkauft. In einem ſolchen Falle werde die Er⸗ richtung einer beſonderen Verkaufsſtelle innerhalb der be⸗ reits vorhandenen angenommen werden können, da jeder innere Zuſammenhang zwiſchen dem Verkauf der verſchie⸗ denen Warengruppen fehlt. * 10 Millionen Schallplatten.— Beſſerer gchanpla en abſatz. Die ſeit Jahren anhaltende Schrumpfung der Nach⸗ frage in Schallplatten iſt oſfenbor in den beiden letzten Jahren zum Abſchluß gekommen; unterſtützt von e ſtigeren Einkommensverhältniſſen hat ſich ein neuer— gegenüber der Zeit von 1927 bis 1929 freilich ſtark verklei⸗ nerter— Bedarf herausgebildet. Bei der Induſtrie wurde der Schallplattenabſatz in Deutſchland ſür 1920 auf 30 Mill. Stück, für 1933 und 1934 auf etwo 8 bis 10 Mill. Stück ges ſchätzt. Die Ausfuhr von Schallplatten und Sprechmaſchinen hat ſich 1934 gegenüber 1933 ſtark verringert, und zwar ſtärker bei Sprechmaſchinen als bei Schallplatten. Im lau⸗ fenden Jahr iſt ſie dagegen nur noch wenig eee Verhältnismäßig gut hot ſich die Ausfuhr nach Dänuemar 5 Schweden, Niederländiſch⸗Indien und China gehalten. * Aus der Rheinſchiffahrt.— Kein Neubauverbot. Aus f 11 0 10 ei ſtdeutſchen Ka⸗ der Binnenſchiffahrt auf dem Rhein und weſtdeutſchen Binnenſchiffahrt auf d etzter Zeit Stimmen nälen naheſtehenden Kreiſen ſind in( f. für 35 Erlaß eines Neubauverbots für Schiffsraum in oͤteſen Gewäſſern laut„Landware“ laut geworden. Man verweiſt dabei insbeſondere auf die ſchnelle Steigerung der Neubauzahlen für Motorſchiffe, die Mitte 1035 die Zahl 5 474 erreichten. Gegenüber den Vorſchlägen eines e verbots wird jedoch von maßgebender Seite der deutſchen Binnenſchiffahrt darauf aufmerkſam gemacht, daß 1 internationale Vereinbarung hierüber, an der ſich Hollan 5 die Schweiz, Belgien und Frankreich beteiligen hrüßten, 3. 3. als völlig ausſichtslos zu betrachten iſt. Ohne aun ſolche internationale Vereinbarung würde aber Lurch ein Neubauverbot lediglich die deutſche Binnenſchiffahrt in ihrer Wektbewerbsfähigkeit gegenüber den anderen Län⸗ dern geſchädigt.. un⸗ liegen. der Wenig verändere Börsen Aklien gehalfen/ Renien leichi nachgebend Rhein⸗Mainiſche Börſe ruhig * Frankfurt, 25. September. Die Börſe lag im großen und ganzen unverändert. An⸗ fänglich waren noch einige Publikumskäufe zu erledigen, auf der anderen Seite erfolgten, beſonders im Verlauf, im gewiſſen Umfange Meinungskäufe der Kuliſſe. So war die erſte Kursentwicklung uneinheitlich, die Umſätze an ſich recht klein. Im Verlaufe traten Montanwerte hervor, wo⸗ bei die Dividendenhoffnungen bei Höſch anregten. Höſch⸗ werke ſtiegen auf 93%(914). Daneben gewannen Man⸗ nesmann 136, Stahlverein 7, Harpener, Rheinſtahl und Mansfeld unv., Klöckner noch 6 v. H. leichter. Chemie⸗ werte leicht erholt, bis auf Metallgeſellſchaft, die 1 v. H. verloren. 36 Farben 98, Scheideanſtalt 1, Erdöl 4 v. H. feſter. Elektrowerte bröckelten zumeiſt noch ab, ſo Elektro⸗ lieferungen 4, RWéë 56, Siemens 7 v. H. Gut gehalten lagen AEG und Geffürel, Thür. Lieferungen 1 v. H. feſter. Maſchinenwerte leicht befeſtigt, beſonders Daimler um 1 v. H. Jetter unverändert. Zement Heidelberg lagen, Deutſche Linoleum 9 v. H. höher. Aku um 7 v. H. er⸗ holt. Schiffahrtswerte behauptet. Reichsbank um 1% v. H. noch niedriger. Der Rentenmarkt lag allgemein, bei aller⸗ dings geringen Umſätzen, ſchwächer. Altbeſitz gaben auf 1095(10976) nach, auch ſonſtige Staatsrenten etwas le ich⸗ ter. Auslandsrenten kaum verändert. Im Verlaufe blieb die Börſe gut gehalten. Von den ſpäter notierten Werten verloren Bemberg 7, Waldhof, Deutſcher Eiſenhandel 296 v. H. Reichsbank erholten ſich um 4 v. H. Rütgers verloren 1 v. H. Pfandbriefe und Kommunalobligationen eher angeboten und bis. v. H. ſchwächer. Berliner Börſe nach ſchwächerem Beginn freundlicher * Berlin, 25. September. Die Börſe ſetzte ſehr ſtill und meiſt etwas ſchwächer ein, da vom Publikum nach den vorangegangenen Ab ſchwächun⸗ gen und im Hinblick auf die außenpolitiſche Lage einige Verkäufe erfolgten. Auch die erſten Londoner Notierungen für Renten waren etwas ſchwächer. Im Verlauf wurde ote Tendenz jedoch wieder etwas freundlicher, da die Kuliſſe Rückkäufe vornahm. Starke Beachtung fand die erneute Kapitalflucht aus Holland und die dadurch hervor⸗ gerufene Abſchwächung des holländiſchen Gulden. Auch die Tatſache, daß die Beſchäftigung der Induſtrie ſich im Auguſt nicht nur auf hohem Stande gehalten hat, ſondern auch leicht geſtiegen iſt, mag zu der freundlicheren Stimmung beigetragen haben. Montanwerte waren Prozentbruchteile niedriger. Im Verlauf wurden meiſt die geſtrigen Schluß⸗ notierungen überſchritten. Von Braunkohlenaktien ſtiegen Bubiag um 3 v. H. Deutſche Erdöl waren 1% v. H. höher. Wenig verändert war der Markt der Kaliaktien. Die un⸗ notierten Kaliwerte waren bis 1 v. H. gedrückt. Farben ſetzten unverändert ein und konnten ſpäter„ v. H. gewin⸗ nen. Kokswerke hefeſtigten ſich um 1 v. H. Für Lino⸗ leumaktien war die Tendenz nach den geſtrigen Verluſten etwas erholt. Elektroaktien eröffneten 77 v. H. niedriger. Von Verkehrswerten waren Lokalbahn 2 v. H. niedriger. Schiffahrtsaktien konnten ſich knapp behaupten. In Reichs⸗ bankanteilen(minus 14 v..) lag wieder Angebot vor. Im Verlaufe machte die Befeſtigung Fortſchritte. Mon⸗ tanwerte lagen 1 v. H. über den Voxtagsnotierungen, Hoeſch gewannen auf die bevorſtehende Bilanzſitzung 2 v. H. Farben behaupteten ſich, Linoleumwerte waren bis 2 v. 5 3 1 Aktien könnten Chade⸗ Bit. is C um% angtehen. um 1% und Reichsbank in 5. m Rentenmarkt waren Altbeſitz weitere% v. H. gerückt. Die kommunalen Umſchuldungsauleihen gingen um 6 auf 859,6 v. H. zurück. Auch Kaſſarenten bröckelten eher etwas ab. Die Poung⸗ anleihe ermäßigte ſich um 1 v. H. Am Markt der Hypothekeupfandbriefe und Kommunal⸗ obligattonen waren Rheiniſche Hypothekenbank, Kommu⸗ nalobligationen„ v. H. niedriger. Mitteldeutſche Boden⸗ pfandbrieſe verloren 4 v. H. Dagegen lagen landſchaftliche Pfandbriefe 10—20 Pfg. höher. Provinzanleihen behaup⸗ teten ſich. Schleswig⸗Holſteiniſche Elektrizitätsverbands⸗ Anleihe gaben um 1% v. H. nach. Länderanleihen waren 6 bis 28 v. H. niedriger. Die 1935 fälligen Poſtſchätze ver⸗ loren 20 Pig. und die 1939 fälligen 4 v. H. Stadtanleihen waren wenig verändert. Umtauſchobligationen gingen um 4% v. H. zurück. Von den per Kaſſe gehandelten Judu⸗ ſtrieobligationen verloren Aſchinger und Concordia Spin⸗ nerei je 1 und Hackethal„ v. H. Dagegen waren Hoeſch und Leipziger Bier 4 v. H. höher. Der Privatdis⸗ kontſatz blieb unverändert 3 v. H. Am Rentenmarkt bröckelten die Kurſe leicht ab. Altbeſitz verloren 8 und Reichsſchuldbuchforderungen g v. H. Wie⸗ * C. H. Boehringer Sohn AG, Nieder⸗Ingelheim a. Rh. — Erhöhtar Reingewinn. Die C. H. Boehringer Sohn AG (chemiſche Fabriken) hat das Geſchäftsjahr 1934 mit einem gegenüber dem Vorjahr erhöhten Reingewinn abgeſchloſſen, der ſich einſchl. 8890(34 811)/ Vortrag auf 261 766(158 390) Mark ſtellt. Ueber die Verwendung enthält die Bilanz⸗ veröffentlichung(im Reichsanzeiger) keine Angaben; im Vorjahr ſind, wie ſich aus dem Bilanzvergleich ergibt, 150 000/ des Reingewinns zur Erhöhung der„Anderen Rücklagen“ auf 650 000/ verwendet worden. Bei 2,8 Mill. Mark Ack und der geſetzlichen Rücklage von 0,28 Mill.% ſtehen Wertberichtigungen mit 0,10(0,10), Rückſtellungen neu mit 0,06 und Geſamtverbindlichkeiten mit 1,47(1,65) Mill.„ zu Buch. Andererſeits betragen Vorräte 2,66(2,16), Debitoren 1,20(1,8) und flüſſige Mittel 0,12(0,12) Mill. /. * Leipziger Trikotagenfabrik Ac, Leipzig.— Stark er⸗ höhte Abschreibungen. Für die Geſellſchaft brachte das Geſchäftsjahr 1934/35, das am 30. April 1935 beendet wurde, eine Steigerung des Umſatzes, ſo daß nach erhöhten Ab⸗ ſchreibungen von 108 981(26671) J einſchl. Vortrag ein auf 65 034(55 642)/ geſtiegener Reingewinn ausgewiesen werden kann. Daraus ſollen 6(5) v. H. Dividende auf die 580 000% Stammaktien verteilt werden. In den bisher abgelaufenen Monaten des neuen Geſchäftsjahres hahen ſich die Umſätze auf der Höhe der entſprechenden Vorjahrs⸗ monate gehalten. * Vereinigte Ultramarin⸗Fabriken AG, vormals Lever⸗ kus, Zeltner u. Conſorten, in Köln. Der am 19. Oktober ſtattfindenden ordentlichen Generalverſammlung wird die Herabſetzung des 5,4 Millionen I betragenden Stamm⸗ aktienkapitals um 150 000/ auf 5,250 Mill.„ durch Ein⸗ ziehung eigener Stammaktien vorgeſchlagen. Für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr wird eine unveränderte Dividendenausſchüttung von 5 v. H. und eine zuſätzliche Ausſchüttung von wieder 2 v. H. aus der freien Rücklage vorgeſchlagen. Schuhfabrik Rollmann u. Mayer AG, Kölu⸗Nippes.— Zahlungsſchwierigkeiten. Die Schuhfabrik hat, ebenſo wie die Tochtergeſellſchaft, die„Romika“ Schuhfabrük Ac, Guſterath bei Trier, ſoeben ihre Zahlungen eingeſtellt. Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsver⸗ fahrens iſt bisher noch nicht geſtellt worden, da man auf d48 Zustandekommen eines außergerichtlichen Vergleichs hofft. Der Status beider Geſellſchaften dürfte in einigen Tagen vorliegen. Der Fabrikationsbetrieb wird in Köln und Guſterath aufrechterhalten. * Zuckerfabrik Brühl Ach, Brühl⸗Rhld.— 8(10) v. H. Dividende. Die Fabrik erzielte in dem am 90. Juni be⸗ endeten Geſchäftsjahr nach 94 400(113 200)/ Abſchreibun⸗ gen einſchl. 32 240(31 504)„ Vortrag einen Rein⸗ gewinn von 287 043(306 544)„. Hieraus wird eine Dividende von wieder 5 v. H. und 8(5) v. H. Superdivi⸗ dende vorgeſchlagen. Zum Vortrag verbleiben 78 610 l. Die Geſellſchaft nahm zum Preiſe von 3,36(3,60) je Dz 78 p. H. der kontingentierten Rübenmenge ab, alſo 5 v. H. mehr als vorgeſchrieben. An Ueberlagerungszucker waren am Bilanzſtichtage noch 20 195(37 825) Dz. vorhanden. Angeſichts der Trockenheit hatten die Rüben guten Zucker⸗ gehalt; die Ernte fiel mengenmäßig befriedigend aus. euen Mannheimer Zeitung Junghans erholten ſich B. A HANDELS- U WIRTSCHAFTS-ZET TUNG Abend-Ausgabe Nr. 442 deraufbauzuſchläge gingen um 77 v. H. zurück. Auch In⸗ duſtrie⸗Obligationen waren mit Ausnahme von Höſch(plus 1 v..) 94 v. H. niedriger. Am Auslandsrentenmarkt war das Geſchäft ſehr ſtill. 5proz. Mexikaner gewannen 20 Pfg. Am Kaſſamarkt war die Kursentwicklung uneinheitlich. Heoͤwigshütte und Glückauf verloren je 4, Sarotti 2 und Aſchaffenburger Brauerei 2,50 v. H. Glanzſtoff waren 2 v. H. höher. Königsberger Lagerhaus befeſtigten ſich um .50 v. H. Am Bankaktienmarkt behaupteten ſich die Kurſe. Deutſch⸗Aſiatiſche Bonk zogen um 2/ an. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1936er 101,37 B; 1987er 102,25 B; 1988er 98,75 G 99,5 B; 1989er 99,25 B; 1940er 97,2 G 98 B; 1941er 96,62 G 97,5 B; 1942er 96,62 B; I9dger bis 1947er je 95,5 G 96,37 B. Ausgabe 2: 1942er 95,62 G 96,37 B. Wiederaufbauanleihe: 1944%½5er 65,12 G 66 B; 1946/8er 65 G 65,87 B. proz. Umſchuld.⸗Verband 85,37 G 86,12 B. Die Börſe blieb bis zum Schluß feſt, zumal auch aus London höhere Kurſe gemeldet wurden, Farben ſchloſſen mit 149, Reichsbahn⸗Vorzugsaktien konnten um s v. H. gegenüber dem Vortag anziehen. Auch an den übrigen Märkten behaupteten ſich meiſt die höchſten Tageskurſe. Nachbörslich hörte man Farben 149, Siemens 170, Alt⸗ beſitz 10938. * * Die Börſenkennziffern für die Woche vom 16. bis 21. September ſtellen ſich für die Aktienkurſe auf 91,97 gegen 93,83 im Wochendurchſchnitt, für die Kurshöhe der%proz. Wertpapiere auf 95,10 gegen 95,24 und für die Induſtrie⸗ obligationen auf 101,30 gegen 101,67. Geld- und Devisenmarkf * Berlin, 25. September. Am Geldmarkt machte ſich im Zuſammenhang mit dem herannahenden Monatsſchluß eine leichte Verſteifung bemerkbar, ſo daß die Blanko⸗Tages⸗ geld ſätze um 4 auf 976—396 v. H. heraufgeſetzt wurden. Das Geſchäft war in den kurzfriſtigen Anlagen weiter ſehr ruhig. In Wechſeln war kaum Angebot vorhanden, an⸗ dererſeits hielt ſich die Nachfrage aus den ſchon erwähnten Gründen zurück. Am Deviſenmarkt war das Pfund nach der vorangegan⸗ genen Schwäche kräftig erholt. Man vermutet, daß die Ka⸗ pitalswanderungen vom Londoner zum Neuyorker Markt nachgelaſſen haben. In der Hauptſache dürfte es ſich ober um eine Folge der wieder ſtärker einſetzenden holländiſchen Kapitalsflucht handeln Das Pfund befeſtigte ſich in Amſter⸗ dam von 7,2894 auf 792% Auch der Schweizer Franken lag ſchwächer, doch gab der holländiſche Gulden gegenüber dem Schweizer Franken auf 207,82¼ nach. Gegenüber dem Pfund ging die Schweizer Währung auf 15,18% zurück. Dollar lag international ſchwächer. London⸗Kabel waren mit .035% zu hören. Auch in Paris gab der Dollarkurs auf 15,15% nach. Die Deportſätze der Goldvaluten waren nicht nennenswert verändert. Olskontsatz; feſchsbank 4, Lombard 5, priyat 3 1. fl. Amtlich in Rm. Dis Parität] 24. September J 25. September für kont M. Geld(Brief Geld Brief Aegypten L ägypt. Pfd. Argentinien 1 ⸗Peſooßſ 885 678 11 55 Belgien.. 100 Belga 2 42.10 42014209 Brafilien. 1 Milreis 0141.139] 0. Bulgarien, 100 Leva 6.058 5 Canada itan Dollar 2457 Dänemark 100 Kronen 335 5462 Danzig„100 Gulden 8 45,81 ö Ingland. 1Pfund 2 12.25 8 100 eſtn. Ar. 4 68,57 Finnland looun W. 95.95 Frankreich 100 Fres. 3 16.415 Grlechenland 100 Dr. 7 2357 Holland 100 Gulden 8 168.22 Island. 100 is. r, 554 54.99 ö Italien.. 100 Lr 5 20.84 ö ſapan... en.65.717 Jugoſlavientoh Dinar 5 5,686 Lettland.. 100 Latts* 81,08 ö Litauen. 100 Litas 6 44.60 Norwegen 100 gKronen 335 6143 Jeſterſeich 100 Schill 85 49.05 Portugal 100Eseude 5 11.00. Rumänien. 100 Lei 4% 292 Schweden.„ 100 Kr. 2% 63.07 ö Schweiz 100 Franken 234 80,91 Spanien 100 Peſeten 5.09 ö Tſchechoſlowakeiloon 3½ 10,280 ö Türkei„ Itürk. Pfb 9 8.975 Ungarn. 100 Peng 4 155 Uruguay 1 Goldpeſo 355 1,041 Ver Staaten 1Dollo 174.489 * Frankfurt, 23. September. Tagesgeld noch leicht und wieder 2,75 v. H. Allerdings macht ſich die Ultimovorberei⸗ tung ſchon bemerkbar. * Suchard AG, Lieſtal. Die Beteiligung dieſer Hol⸗ dinggeſellſchaft ergeben für das am 31. März dieſes Jahres abſchließende Geſchäftsjahr einen Ertrag von 666 000 (808 C00 fr. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet einen Reingewinn von 187 000(13 000) fr., wodurch ſich der ous dem Vorfahr vorgetragene Paſſivfaldo von 3,69 auf 3,51 Mill. ſfr. vermindert. Das AK beträgt unv. 10,5 Mill. ſfr. Die Beteiligungen ſind mit 15,4(15,8) Mill. ffr. aufgeführt, das Entwertungskonto der Effekten macht 3,3 Mill. ffr. aus. Abschlüsse im Glanzsiofi- Konzern Die mit 1,80 Mill.„ Stammaktienkapital und 0,20 Mill. Mark Vorzugsaktienkapital ausgeſtattete Kunſtſeiden⸗AG. (vorm. C. Benrath jr., AG.), Wuppertal⸗Barmen, nahm für Ende 1934 größere Abſchreibungen vor, wodurch ſich der Geſamtverluſt um 4736/ auf 582 067/ erhöht(i. V. 386 940% Gewinn). Das Berichtsjahr brachte eine weſent⸗ liche Umſatzſteigerung, die ſich vor allem nach dem Inlande bemerkbar machte und Betriebserweiterungen ſowie ſtär⸗ kere Beſchäftigung auswärtiger Lohnzwirnereien erlaubte. Die HV. beſchloß, den Verluſt weiter vorzutragen. * Die Barmer Maſchinenfabrik AG., Wuppertal⸗Barmen, berichtet über einen ſtarken Aufſchwung infolge der Pro⸗ duktionserweiterung der Kunſtſeideninduſtrie. Vorüber⸗ gehend wurde die Grenze der derzeitigen mengenmäßigen Leiſtungsfähigkeit erreicht. Die Produktionszunahme be⸗ trug etwa 112 v. H. gegenüber dem Vorjahre, allerdings blieb die Abſatzſteigerung auf das Inland beſchränkt. Nach 0,86(0,31) Mill./ Anlage⸗ und 0,08(0,13) Mill. 4 ſon⸗ ſtigen Abſchreibungen blieb ein Reingewinn von 0,20 (0,051) Mill. /, der nach HV.⸗Beſchluß zunächſt zur Deckung von 96 400% Verluſtvortrag und dann zur Ausſchüttung von 5 v. H. Dividende auf 1,0 Mill. 4 AK. verwendet und mit noch von 18 973/ vorgetragen wurde. Der Auftrags- beſtand reicht für eine befriedigende Beſchäftigung auf die Dauer einiger Monate. Exhöhſe Gummiresifrikſion Das Internationale Komitee für die Regelung der Gummierzeugung hat in ſeiner Sitzung am Dienstag in London beſchloſſen, die Erzeugungsquote für die Mo⸗ nate Oktober, November und Dezember 1935 auf 60 v. H. feſtzuſetzen. Die Ausfuhrquote iſt damit gegenüber dem urſprünglichen Beſchluß um 5 v. H. herabgeſetzt worden. Steinkohlenbergwerk Friedrich-Heinrich AG Camp-Lindfori- Neuer Verlusi Eſſen, 25. September.(Eig. Dr.) Die zum franzöſt⸗ ſchen de Wendel⸗Konzern gehörende linksrheiniſche Zeche ſchließt das Geſchäftsjahr 1934 mit einem neuen Verlnſt von 1 838 895„ ab, der zuſammen mit dem Verluſtvortrag aus dem Vorjahr von 545 420/ durch Entnahme von 2,28 Mill. aus der Reſerve und Heranziehung von 100 000 4, die aus den Rückſtellungen frei geworden ſind, gedeckt wird. Es wurde ein Rohertrag von 12,81(12,00) erzielt, während Beteiligungen 0,20(0,19) und außerordentliche Erträge 9,42 (0,22) erbrachten. Für die auf die Verbraucherbeteiligung erfolgten Exportlieferungen an die lothringiſchen Hütten⸗ werke der Firma de Wendel habe die Geſellſchaft nach wie vor eine Verbrauchsumlage zu entrichten, die 1934 gegen⸗ über dem Vorjahr auf 2,97(2,63) je Tonne geſtiegen iſt. Das mit dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikat ge⸗ ſchloſſene Abkommen, das eine gewiſſe Erleichterung dieſer Laſten mit ſich gebracht habe, ſei erſt am 1. Juli 1934 in Kraft getreten. Seine Auswirkungen ſeien alſo nur im zweiten Halbjahr fühlbar geweſen, weshalb ein neuer Ver⸗ luſt unvermeidlich geweſen ſei. Die Verwaltung hofft, daß im Zuſammenhang mit den Abmachungen, die mit dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikat getroffen werden konnten, das laufende Jahr nicht mehr ungünſtig wie bie letzten Jahre abſchließen werde. Es ſei damit zu rechnen, daß die Abſchreibungen wenigſtens teilweiſe verdient wer⸗ den. GmbH- Gewinne als inländisches Einkom- men nach dem deuisch- schweizerischen Abkommen Nach§ 8 Abſ. 2 Nr. 7 EinkStch 1925 ſind Gewinne, die auf Anteile an einer deutſchen Gmoß entfallen, in län⸗ diſche Einkommen, d. h. ſie ſind in Deutſchland zu ver⸗ ſteuern, auch wenn der Bezieher weder in Deutſchland ſeinen Wohnſitz noch ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Dieſe Beſtimmung würde gegenüber in der Schweiz leben⸗ den Perſonen nur dann keine Anwendung finden, wenn das deutſch⸗ſchweizeriſche Doppelbeſteuerungsabkommen etwas Abweichendes beſtimmen würde. Allerdings ge⸗ hören Gewinne, die auf Anteile an einer Gmbß entfallen, nach dem deutſchen Einkommenſteuergeſetz zu den Einkünf⸗ ten aus Kapitalvermögen, und Einkünfte aus Hapftal⸗ vermögen ſind nach Art. 6 des Doppelbeſteuerungsabkom⸗ mens nur in dem Staat zu beſteuern, in dem der Steuer⸗ pflichtige ſeinen Wohnſitz hat. Jedoch beſtimmt Art. 3 Ah. 4 des Abkommens, daß Beteiligungen an einem ge⸗ ſellſchaftlichen Unternehmen mit Ausnahme von Kuxen, Aktien, Anteilſcheinen und ſonſtigen Wertpapieren wie Be⸗ triebe von Handel und Gewerbe zu behandeln ſind. Aus dieſer Beſtimmung ergibt ſich ohne weiteres, daß der Be⸗ griff der Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des Doppelbeſteuerungsabkemmens mit dem im Sinne des deutſchen Einkommenſteuergeſetzes nicht übereinſtimmt. Das Doppelbeſteuerungsablommen rechnet Einkünfte aus Be⸗ teiligungen an geſellſchaftlichen Unternehmungen nur dann zu den Einkünften aus Kapitalvermögen, wenn die Beteit⸗ ligungen in Kuxen, Aktien uſw. verkörvert ſind. Die Be⸗ teiligung an einer Gmbß iſt aber nicht in ſolchen Wert⸗ papieren verkörpert; mithin ſind die Gewinne aus Gmb⸗ Beteiligung in Deutſchland zu verſteuern.(Eutſcheidung des Reichsfinanzhofs vom 17. April 1935— V ost 5 Waren und Märkfe * Berliner Getreidegroßmarkt vom 25. September. An den Angebots⸗ und Abſatzverhältniſſen hat ſich im Berliner Getreideverkehr kaum etwas geändert. Die Zufuhren der Landwirtſchaft ſind weiterhin nur verhältnismäßig gering, während die zweite Hand, namentlich in Brotgetreide, in ausreichendem Maße Ware zum Verkauf ſtellt. Die Ber⸗ liner Mühlen nehmen kaum Mahlgetreide auf, da ſie in letzter Zeit überwiegend größere Käufe getätigt haben. Hochwertige Weizenqualitäten finden jedoch teilweiſe Be⸗ achtung. Kontingentfreies Brotgetreide bleibt im großen und ganzen vernachläſſigt. Für Hafer und Futtergerſten beſteht weiter reges Intereſſe, auch Nährmittelhafer tſt unterzubringen, ſofern die geforderten Preiſe nicht zu hoch liegen. Eiweißarme Braugerſten finden, ſoweit am Markte, Aufnahme. Induſtriegerſten werden etwas mehr beachtet. Mehle liegen unverändert ruhig. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen, 76/77 Kilo, fret Berlin, Durchſchnittsqualität 200; We 6 188; W 7 189 W 8 190; W 9g 191; W 10 192, W 12 194; Wü 13 106; Futterweizen märkiſcher 192—196; geſetzlicher Mühlenverkaufspreis plus 4%; Stimmung ruhig; märk. Roggen, 71 bis 73 Kilo, frei Berlin 163; dto. Preisgebiet R 5 151; R 6 152; R 7 1537 R 8 154; R 11 157; R 12 158; R 13 159; geſetzl. Müh⸗ leneinkaufspreis pl. 4 ,; Stimmung ruhig; vereinz. Aus⸗ wuchs⸗ und Schmachtkorn iſt zuläſſig; Braugerſte neu feine frei Berlin 205—211(ab märk. Station 166— 202]; Brau⸗ gerſte gute 197203(188.194); Futtergerſte(geſetzlicher Erzeugerpreis 59/52 Kilo, Preisgebiet G 5 156; G 6 157; G 7 159 G 8 162; G 9 164; Wintergerſte zweizetlig frei Berlin 183—190(ob märkiſcher Station 174181); dto. vierzeilig 172—178(164169); Indbuſtriegerſte frei Berlin 183190(ob märkiſcher Station 174181); Stimmung ſtetig; Hafer, 48/49 Kilo; Preisgebiete 4 144; H 7 1487 H 10 1517 H 11 153; 8 18 156; H 14 158, Stimmung ſeſt; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50%, mit 20 v. H. 3% Aufgeld. Weizenmehl, Type 790, Preis⸗ zebiete W 2 26,65; W 3 23,65; W 5 26,65; W 6 27,10; W 7 Yroß⸗Soldin⸗Aruswolde 27,10, Luckau⸗Kalau 27,25'̃ 8 7,50'ö g 27,50; W 10 27,50; Wö 12 27,00; W 14 28,20 Roggenmehl, Type go?(Type 815 plus 0,50 ,, Type 700 plus 425, Type 810 plus.—], R 1 21,10 R 2 21,20 R 8—: R 4 2,45; R 5 21,55; R 6 21,65; R 7 2,80; Rs 21.90; R 9- R 10—: R 11— R 12 22,85 N 13 22,45 Stimmung ruhig; Weizenklete in& für 100 Kilo brutto einſchl. Sack und Verladungskoſten ab Mühle, gef. Mühlen⸗ verkaufspreis WK 2 11,20 We 3 11,20; Wa 5 11,80 Wer 6 11,35; Wa 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde u Luckau⸗Kalau 11,40 WAK 8 11,50, WA 9 11,55 Wa 10 11,60; WK 12 11,70; We 14 14.85; Roggenkleie R 1 10,10; R 2 10,15; R 4 10,807 R 6 9,90; R 7 10,40; R g 10,45 R9 10,10, R 11 10,30; R 12 10,40; R 13 10,45; ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlag von 1.% zuzüglich 0,30 J. Ausgleichsbetrog berechnet werden. Raps 320% Stimmung kuhig. Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbſen neu 20—23; kl Erbſen 17—19; Futtererb⸗ len 11—13, Peluſchken geſtr.; Ackerbohnen geſtr.; Wicken oſtpreuß. und ruſſiſche 13,25—13,75; Futterwicken 9,50 bis 10,50 Lupinen bl.„708; Serradella geſtr.; Leinkuchen 8,65 inkluſiv 2,30/ Monopolzuſchlag; Erönußkuchen 8,45 in⸗ kluſiv 2,65/ Monopolzuſchlag; Ernußkuchenmehl 9,08 inkl. Monopolzuſchlag; Trockenſchnitzel 4,83; extrahiertes Sojabohnenſchrot 45proz. ab Hamburg 7,75 inkl. 2,80% Monopolzuſchlog; dto. ab Stettin 795 inkl. 2,80„ Mono⸗ polzufchlag. Kartoffelflocken Parltät waggonfrei Stolp, Namslau als Verladeſtation 8,25; dto. Parität Berlin 8,95 Al. * Bremer Baumwolle vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,15. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 25. Sept,(Eig. Dr.) Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Sept. 32,75— 32,85; Tendenz ruhig; Wetter unbeſtänd ig. * Hamburger Schmalznotierungen vom 25. Sept.(Eig. Dr.] Tendenz ſtetig; Amerikon Steamlard tranfito ab Kai 41 Dollor; Amerikan Purelard raff, per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken tranſ. ab Kak 42—42,5 Dollar. * Berliner Metallnotierungen vom 25. Sept.(Etg. Dr.) Amtlich notierten für ſe 100 Kils: Elektrolytkupler(wire⸗ bars) prompt 50 Staudardkupfer loko 44,75; Original⸗ hüttenweichblei 21 nom.; Standaroblei per Sept. 21 nom.; Originalhüttenrohzink ob norddeutſche Statſonen 207 Standardzink 20,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99⸗ proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein je Kilo 59,75 56,75. 8. Seite/ Nummer 442 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5 Mittwoch, 25. Liquidaſionsbank zur Uebernahme Jüdischer Geschäffie Ein Vorschlag des„Wirischafispolifischen Diensſes“ Die Beſchäftigung der Induſtrie hat ſich im Auguſt auf ö a Der rtſchaftspolitiſche Dienſt“, Sonder hohem Stand gehalten. Nach der Induſtrieberichterſtattung dienſt d„Nationalſozialiſtiſchen Partei⸗ des Statiſtiſchen Reichsamts iſt die Zahl der beſchäftigten korreſpondenz', bringt unter der Ueberſchrift:„Wenn Arbeiter und geleiſteten Arbeitsſtunden leicht, nämlich um Juden auswandern wollen.. Die Liquidationsbank zur 0, v. H. der Kapazität, geſtiegen. Die durchſchnittliche Erleichterung der Uebernahme füdiſcher Geſchäfte“ einen tägliche Arbeitszeit iſt gleich geblieben; ſie beträgt 74 Aufſatz. Nach einem Hinweis auf die Rückkehr eines Tei⸗ Stunden. les der Ausgewanderten und auf die neuen Maßnahmen In den Produktionsgüterin duſtrien hat ſich in der Jud ge heißt es u..: das Arbeitsvolumen im 8 5 nicht verändert; im Vor⸗ „Das mag der Grund dafür ſein, daß jetzt wieder ein jahr war es um rd. 1 v. der Kapazität geſtiegen. Dieſe zunehmender 2 ſch nach Auswanderung im Judentum ec ee 1 abln 15 darauf zurückzuführen, 8 feſtzuſtellen iſt, ſich in einem ſtärkeren Liquidations⸗ ich in der Bauwirtſ eee n ba drang der nichte en Unternehmungen äußert. Die verlangſamt hat. Demgegenüber hat ſich in den Inve⸗ Urſache iſt neben dem Wunſche nach Auswanderung wohl[ſtitionsgüterinduſtrien unne aukgep rägte Sät⸗ auch in der dauernden Abnahme des Kundenkreiſes zu ſonbewegung 1— Auftrieb 8„ N die Zahl ſuchen, die auf die Dauer das Unternehmen unrentabel] der geleiſteten Stunden in der Großeiſeninduſtrie, in den machen muß. Wir haben keinerlei Veranlaſſung, uns die⸗. 1 75 R 580 ee 95 ſer Entwicklung in den Weg zu ſtelen, doch wird man Dampfkeſſelbau, in der Kabelinduſtrie und in der fein⸗ 97 müſſen, daß die Mängel der erſten Liqui⸗ mechaniſchen Induſtrie ſtärker als im Vormonat geſtiegen. ti nicht wieder auftreten. Wenn der Jude den B ch hat, Deutſch d zu verlaſſen, ſo müſſen wir ihm die Durchführung dieſer Abſicht erleichtern, d. h. wi. 5 5 885 müſſen ihm die Liquidation ſeines geſchäftlichen 5 gehenden Ermäßigung des Kaufpreiſes auswirken müßte, mens möglich machen, und zwar in einer für beide ſchon auch deshalb, weil der Verkäufer ſich Sein rde den Teile befriedigenden Wei ſe. Grundſatz dabei machen braucht, 1 5 een e zu finden. Dies kut ja muß ſein, daß es ſich um wirkliche Verkäufe handelt, nicht in dieſem Falle nie Geſellſchaft. um Scheinverkäufe, die nur der Tarnung des Judentums Vorſchub leiſteten. Dazu gehört Kapital. Die Beſchaffung des Kaufpreiſes dieſes Kapitals iſt alſo die Kernfrage. knapp wie möglich gehaltenen Ein Weg wäre der, daß man eine„Auffan g⸗Ge⸗ der Geſellſchaft. Das ſellſchaft“ Leben ruft, ſei es, daß ſie von Groß⸗ für ſich eine beſtimmte banken ge gründet ſie zum Kauf nennt, die ſie ſelbſt für geeignet hält. In beiden Fällen ſein.“ kommt es natürlich darauf an, daß der neue Erwerber tüchtig und zuverläſſig iſt und daß das zu kaufende Ge⸗ ſchäft geſund iſt. Wenn man noch weiter gehen will, dann* Holländiſches Zigaretten⸗Kartell. Faſt könnte die„Auffang⸗Geſellſchaft“ au ch auf eigene ſchen Zigarettenfabriken haben ſich in dem Rechnung liquidationsreife jüdiſche Unternehmen kau⸗ Zigarettenfabrikanten“ zuſammengeſchloſſen fen, wobei der Umſtand, daß der zum Verkauf bereite Nicht⸗ arier eine ſolvente Bank oder Geſellſchaft vor ſich hat, von ſich in einer noch weiter⸗ der er raſch ſein eines wird oder jüdiſchen Geld bekommt, können, ſei es, daß die Bank der Deut⸗ ſchen Arbeit ſelbſt die Gründung in die Hand nimmt, was organiſch zu ihr ausgezeichnet paſſen würde. der„Auf ffang⸗ Geſellſchaft“ wäre nun eine zweifache, einmal tüchtigen ariſchen Kaufleuten das Geld vorzuſchießen, das Unternehmens zum zweiten ſollen ſich jüdiſche Unternehmen, fen wollen, an ſie wenden Die A benötigen, die verkau⸗ daß ſie ihnen Käufer als ufgabe man kung de bis 40 000 ternehmen zu haben) kann das triebsführung und nicht zu hoch geſpannten Privatbedürf⸗ niſſen in wenigen Jahren Eigentum des neuen Erwerbers bekanntgewo bewegt(für r Regierung zur Das ſo erworbene Unternehmen bleibt bis uſchließlich einer angemeſſenen, aber ſo Verzinſung Un jährliche rdene Verkäufe 40 000 Kontingentierung ſchen Zigarettenerzeugung. Es quoten an alle Fabriken ſeitige Wettbewerb weitgehend ausgeſchaltet werden ſoll. vorgeſehen, durch ernehmen erhält das Entnahme während der geſamte Reingewinn an die Geſellſchaft Tilgung der vorgelegten Kaufſumme. bisher einer Berechnung macht, ſich durchſchnittlich zwiſchen „ ſind ſchon größere Un⸗ Unternehmen bei guter Be⸗ Da dieſe, wenn ſind beſtimmte Produktions⸗ zur Erlegung Eigentum Recht, machen, fließt zu zur Grundlage 20 000 alle holländi⸗ „Verband der unter Mitwir⸗ der holländi⸗ die der gegen⸗ 1 ſchwächer war die Zunahme in der n k⸗ und elektri ſowie den ſche n Ma in den Verbra u Hier hat monat noch den Teppichwebe von Lederwaren, wareninduſtrie, In anderen ſatz hierzu hat ſt Damenbekleidung, hütten ch s 5 ünt zunächſt die reien, in der in Zigarreninduſtrie Verbrauchsgüterinduſtrien tigung ſtärker als im Vormonat zugenommen. ich September 1935 rinduſtri ig nach der Sen plate im ganzen Zahl in Induſtriezweigen zugenommen, Strumpfi Schuhinduſtrie, Möbelinduſtrie, Zunahme der Beschäfſigung der Indusfrie ⸗Walzwerken. en hat ſich und in denen nduſtrie, den Oelmüßhlen. und in den Mäl Im der ſaiſonmäßige Rückgang in der Her⸗ renbekleidungsinduſtrie, in der pharmazeutiſchen und photo⸗ chemiſchen Induſtrie und in einzelnen Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittelinduſtrien wie den Brauereien, der Fleiſchwaren⸗ und der Zigaretteninduſtrie fortgeſetzt. Nüücksfellungen bei der Gmb kein zusäßlicher Arbeiislohn In einer Gmb. be rer. Der vergütung. eine Monatsren erhalten Witwe und Kinder beſtimmte Bezüge. ichtungen hat die Geſellſchaft Ihm werden jährlich 4 980 unmittelbaren Anſpruch an den Fonds hat der Berechtigte Verpfl gebildet. nicht. Die Zuw Finanzamt als ſteuert worden. beigetreten(Urteil vom 17. und Vermögen der Gmbh. Beſchwerdegegners perſchaften einem vom Reichsfinanzhof rechtsſtreit handelte es ſich um folgenden Sachverhalt: Beſchwerdegegner iſt mit ſeinem Bruder je zur Hälfte an Beide ſind alleinige Geſchäftsfüh⸗ Beſchwerdegegner bezieht Gehalt und Abſchluß⸗ Außerdem iſt ihm eine Altersverſorgung durch Für den Fall ſeines Todes Für dieſe Penſionsfonds teiligt. te zugeſichert. einen I zugewieſen. Herſtellung von Schwachſtromapparaten wieder er⸗ der geleiſteten Stunden ſie im rückgegangen war, ſo in den Seidenwebereien, Herſtellung Herſtellung hat die Beſchäf⸗ entſchiedenen Steuer⸗ In die Be⸗ Vor⸗ von Süß⸗ zereien. Gegen⸗ Der in d die Moter: Furopc- Fm Paul Kemp em Film„Der mutige Seefahrer“ ſer Tage in Mannheim erſtaufgeführt wird. „der Einen der Geſellſchafter ſein kö lehnt das geltende Recht die Betrachtungsweiſe ab, wonach der Gewinn einer als Körperſchaft ſteuerpflichtigen Geſell⸗ ſchaft unmittelbar Einkommen nne. i N Es behandelt vielmehr die Geſellſchaft auch ſteuerlich als eiſung von 4980„ an den Fonds iſt vom felbſtändiges Rechtsſubjekt. Die 1 zuſage 1 Gehalt angeſehen und entſprechend be-] dann wirtſchaftlich nicht als Gehalt anzuſehen, wenn der Dieſer Anſicht iſt der Reichsfinanzhof nicht[Betrieb der Gmbh. wirtſchaftlich ein ſolcher der einzigen April 1935— VI A 664/33—). beiden Geſellſchafter ſei. Es ſei zwar richtig, daß, wirtſchaftlich geſehen, Einkommen Einkommen und Vermögen des und deſſen Bruders ſeien. Die wirt⸗ ſchaftliche Betrachtungsweiſe habe aber Grenzen. Eine ſolche* Geſteigerter deutſcher Heringsfang. Nach der Statiſtik ſei bei der Gmb. durch das poſitive Recht gezogen. Kör⸗ der Deutſchen Heringshandels⸗Geſellſchaft betrug die Ge⸗ ſeien der Körperſchaftsſteuer nach dem Geſetz 11 9. 557% Kaner Pos ed unterworfen, andererſeits unterliegen die die Körperſchaft dem Einkommenſteuergeſetz. bildenden Perſo nen Damit über 87 000 Kantjes mehr als bis zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres(270 738). Der Oualitätsgedanke Mmarschlerl! 8817 Jeder NHöbelkäufer wels heute, is Quelltôt Ist, und ũbetprùft mit geschötiftem Blick alle Kauf ongebotenen Nöbel. Quslltöäts-Höbe! mm zum Dle der lüngen 8 Balzdor Mannheim, Qu 7, 29 Ihrer halten jeder Prüfung stand; übertsschen durch die Schönhelt Formen sowohl. durch ihre unethötteprewüdigkelt. Beslchtigen Sle unverbindiich die große-Stockwerke- Ausstellung! Sle als such (neuer Weißwein) Liter 55 Pfg. Tüchtige g esu Seht. Wirtsleute kautionskähig, für gut eingeführte Lo k a 1 e, sofort oder später Angebote unter d K 191 an die Geschäfts. stelle dieses Blattes. 7990 poder , A erhalt., nur geg. zu verk. 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