9 Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 5 Poſtſcheck⸗KRonto; Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 249 51 Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: RNemazeit Mannheim * 5 eimer Seitih Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familten⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangs⸗ Für im voraus zu be⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A 535 Dienstag, J. Oktober 1935 So wurde in Memel gewählt Augenblicksbilder von der Memelwahl— Wahlbeteiligung über alle Maßen Meldung des D. N B. — Memel, 1. Oktober. Die Wahl im Memelgebiet iſt vorüber. Sie iſt allerdings nicht um 18 Uhr geſchloſſen worden, ſon⸗ dern ſie wurde in den großen Bezirken der Stadt noch bis kurz vor 23 Uhr am Montag weiter fort⸗ geführt. Alle die mußten abgefertigt werden, die ſich bis 18 Uhr in den Wahllokalen oder in den Vorräu⸗ men und Höfen eingefunden hatten, was nicht weni⸗ ger als faſt fünf Stunden dauerte. Die ganze Nacht über wurde dann gezählt, wie groß die Wahlbeteiligung war. Die ganze Nacht über trafen die Kommiſſionen mit den Waählum⸗ ſchlägen in plombierten Säcken in Memel ein, aber zugleich auch die Vertreter der Einheitsliſte, die oft nur zur Beobachtung, nicht einmal mit Stimm⸗ recht in den Wahlkommiſſionen ſaßen. Sie bringen Roch eine ganze Anzahl von Beſchwerden nach Memel, die faſt überall die gleichen ſind. Nicht einer kann Wahlbezirk alle mitteilen, daß in ſeinem Wahlblocks in Ordnung waren. In jedem Bezirk haben Namen der Einheitsliſte in den Wahlblocks gefehlt und es gehört ſchon eine große Portion von Naivität dazu, zu glauben, daß das gur auf Fehler der litguiſchen Staatsdruckerei zurückzufwhren⸗ſein ſoll, und keine Abſicht vorliegt. In der Mehrzahl der Fälle haben die litauiſchen Wahlvorſteher, wie die Vertrauensmänner mitteilen, trotz Widerſpruchs die fehllerbaften Blocks nicht aus⸗ getaucht. ſo daß Fehler nichts gage waren, alle Kandidaten ber Einheitsliſte zu wählen. In einem Falle wurde gegen Schluß de. Wahl erklärt, es ſeien nicht mehr genügend Blocks vorhanden. Kurz darauf wurden aber dann 20 Blocks als über⸗ zählig verbrannt. In einem anderen Bezirk, wo die Bewohner ihren Stolz dareinſetzten, bis auf den letzten Mann und die letzte Frau zu wählen, machte man ihnen ausgerechnet bei der letzten Wählerin einen Strich durch die Rechnung. Sie konnte nicht pählen, denn es wurde ihr erklärt, es ſei kein Wahlblock mehr für ſie vorhanden. Von einer geheimen Wahl kann man über⸗ haupt nicht ſprechen. Ueberall waren die Beobachter in der Lage, ſich davon zu überzeugen, wie der einzelne wählte. Allerdings machte auch kein Memelländer aus ſeinem Herzen eine Mördergrube und ließ ſich irgendwie beeinfluſ⸗ ſen. Der kämpferiſche Geiſt der Memelländer, der dabei zutage trat, war überraſchend. Bezeichnend für die Unmöglichkeit, die Wahl geheim zu halten, iſt weiter auch die Tatſache, daß eine Unzahl von benutz⸗ ten und unbenutzten Wahlblocks mit überzähligen Stimmzetteln entgegen den ſehr ſtrengen Wahlbe⸗ ſtimmungen von den Wählern mit nach Hauſe ge⸗ nommen worden ſind und ſo zur Kenntnis der Oef⸗ fentlichkeit gelangten. In dieſen Blocks, die den Ver⸗ tretern der Preſſe vorgelegt wurden, fehlen im⸗ mer wieder Stimmzettel der Einheits⸗ liſte und ſind immer wieder Namen der litauiſchen Kandidaten doppelt. Die zahlreichen Machenſchaften der litauiſchen Wahlſchlepper beleuchtet die Tatſache, daß ein litaui⸗ ſcher Kapitän, der augenblicklich zur See fährt, zur allgemeinen Ueberraſchung doch gewählt hat, weil für ihn einfach ein anderer Mann ſo freundlich war, die Stimme abzugeben. Wie außerordentlich ſchwierig die Feſtſtellung eines objektiven Wahlergebniſſes ſein wird, geht ſchon daraus hervor, daß die einzelnen Wahlvorſteher die Behandlung der loſen Zettel, die beim Hinein⸗ werfen der Umſchläge in die Wahlurne flatterten, ganz verſchieden vorgenommen haben. In einem Fall, in Ruß, hat der Wahlvorſteher kurzer Hand angeordnet, daß dieſe Zettel— es waren etwa 50— zu verbrennen ſeien, was auch geſchah. Damit hat er ſich die Befugniſſe der Wahlkreiskommiſſion, der einzigen Stelle, die über die Gültigkeit oer Ungül⸗ tigkeit von Stimmen zu entſcheiden hat, angemaßt, ſo daß in Ruß die ganze Wahl ſehr in Zweifel zu ziehen iſt. Die Zahl der Zettel, die aus den Um⸗ ſchlägen herausgefallen ſind, iſt mitunter ziemlich groß. (Funkmeldung der N M.) O Memel, 1. Oktober. Die vorläufig endgültige Feſtſtellung der Betei⸗ ligung an den Wahlen zum Memelländiſchen Landtag ergibt folgendes: Stimmbereich Wa berechtigte Wähler Hundertſatz Memel⸗Stadt 24 491 22 640 92, Memel⸗Langd 14 290 12 918 90, Kreis Heydekrug 16 141 14 921 92,4 Kreis Pogegen 20 009 17 980 89,9 Insgeſamt 74 931 68 459 91,3 In dieſem Geſamtergebnis ſehlt der Bezirk Wies⸗ zen⸗Jugnaten, in dem bekanntlich am Sonntag neu⸗ gewühlt wird. Jugend und Leiſtungswille Keine Ueberanſtrengung, aber auch keine i Schlappheit — Berlin, 1. Oktober. Im Rahmen einer Rede, die der Reichsamtslei⸗ ter Dr. Bartels vom Hauptamt für Volksgeſund⸗ heit in Wernigerode gehalten hat, wandte er ſich auch ausdrücklich gegen diejenigen, die mit ſo ver⸗ dächtiger Beſorgnis darauf hinwieſen daß unſere Jugend heute überanſtrengt werde. Er legte dar, daß die deutſche Jugend heute in jeder Beziehung die beſte Betreuung habe, die je einer Jugend zugute gekommen ſei. Das Wiſſen vom Volke iſt Grundlage nattonaler Entwicklung Meldung des DN B. — Berlin, 1. Okt. Im Schloß Bellevue fand Dienstag vormittag in Gegenwart hervorragender volkskundlicher Wiſſen⸗ schaftler des In⸗ und Auslandes die feierliche Er⸗ öffnung des Staatlichen Muſeums für deutſche Volkskunde ſtatt. Als Vertreter des Führers überbrachte Reichs⸗ miniſter Dr. Frick die Grüße und Glückwünſche des Führers. Der Miniſter führte etwa folgendes aus:„Der Führer und Reichskanzler hat mich be⸗ auftragt, ihn bei der heutigen Feier zu vertreten und, Jabei ſein lebhaftes Intereſſe für die deutſche Bölkskunde und ſeine guten Wünſche für die Ent⸗ bicklung des Muſeums zum Ausdruck zu bringen. Die innige Verbundenheit der an dieſer Stätte ver⸗ lörperten Idee mit dem nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ kankengut iſt für jeden offenbar. Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat das völkiſche Kulturgut der Nation an die erſte Stelle des nationalen Bildungsweſens geſetzt. Sie will vor allem die Kräfte pflegen und fördern, die aus der völkiſchen Erbanlage, aus den Charak⸗ kerwerten der Nation entſpringen. Darum iſt auch die Wiſſenſchaft vom Volke, die deutſche Volkskunde, für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland eine 1 Die Ahnen der deutſchen Volks⸗ künde ſind auch die Ahnen des völkiſchen Gedanken⸗ gutes. Was die Männer der deutſchen Einheits⸗ und Freiheitsbewegung, Herder und Grimm, Jahn, Arndt, Fichte und der Freiherr vom Stein begrün⸗ det haben, das hat Adolf Hitler und die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution vollſtreckt und zum Staats⸗ prinzip erhoben. 5 Eine große Aufgabe liegt noch vor uns. Wir fan⸗ gen erſt an, das Volksleben in ſeiner Wechſelwirkung mit dem großen Geſchehen zu begreifen. Wir ſuchen och nach Mitteln und Wegen, um über die Entwick⸗ 9 für Brauchttem und Volkskunſt, Volks⸗ 25 9 Eröffnung des Muſeums für deutſche Dr. Fricks glaube und ⸗vecht Klarheit zu gewinnen. wiſſen wir genau: Gewiß haben die Schöpfungen führender Geiſter ihren Niederſchlag im Volksleben ge⸗ funden, aber der Rückſtrom an Kräften und Ideen aus dem Volksleben in die geniale Ge⸗ ſtaltung einzelner iſt noch viel ſtärker. Darum wird auch das Wiſſen vom Volke immerdar zu den Grundlagen für die natio⸗ nale Aufwärtsentwicklung gehören. Auch die Geſchichte dieſes Muſeums iſt mit der Ge⸗ ſchichte des völkiſchen Bildungs⸗ und Staatsgedan⸗ kens aufs engſte verbunden, auch ſeine Gründungs⸗ ideen wurzeln in Ideen der deutſchen Freiheits⸗ kämpfer, im Kampf um völkiſche Selbſterkenntnis und in der Liebe zum ewigen Volksleben. Als das Muſeum vor 50 Jahren gegründet wurde, verſtand man weder ſeine Aufgabe noch ſeine Bedeutung. Jahrzehnte um Jahrzehnte hat es, obwohl es doch einzigartige Güter unſerer beſten bäuerlichen Stam⸗ meskultur enthielt, das unwürdige Daſein eines armen Vetters ſpielen müſſen, für den ein Winkel gerade gut genug war. Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat auch hier grundſätzlichen Wandel ge⸗ ſchaffen. Sie hat ſich zu den Aufgaben des Muſeums mit aller Entſchiedenheit bekannt, und ihm einen weithin ſichtbaren Platz in der Reichshauptſtadt an⸗ gewieſen. Möge das Muſeum für deutſche Volks⸗ kunde hier wirken als lebendiges Organ deutſcher Selbſterkennung, als ein völkiſcher Arbeitsplatz für den Aufbau des Dritten Reiches im Geiſte unſeres Führers Adolf Hitler! Für die außerdeutſchen Volkskundemuſeen ſprachen u. a. Direktor Riviere(Frankreich), Profeſſor Erixon (Schweden) und Profeſſor Tſigara⸗Zamurskas(Ru⸗ mänien). Den Abſchluß der feierlichen Veranſtal⸗ tung bildete das Referat des Direktors Hahn über die Aufgaben des neugeſtalteten deutſchen Volks⸗ kundemuſeums im völkiſchen Staat. Eine Führung durch die Ausſtellung„Deutſche Bauernkunſt“, mit der das Muſeum zunächſt eröffnet wird, ſchloß ſich an. Eines aber Volkskunde Eine bedeutſame Rede Im übrigen aber habe niemand, der ſelbſt keine Kinder habe, das Recht deutſchen Eltern und dem deutſchen Staat und eben⸗ ſowenig der Bewegung in ihre Beſtrebungen um die deutſche Jugend hineinzureden. Dieſe Beſtrebungen gingen ſelbſtverſtändlich nicht darauf hinaus, ſchlappe Menſchen zu züch⸗ ten. Wohl aber wollten ſie den geſunden Leiſtungs⸗ willen der Jugend zur Geltung bringen, einen Leiſtungswillen, der ſpäter einmal in einer neuen Generation tatkräftige verantwoxtungsfreudige Menſchen garantieren könne, die von ſich aus eben⸗ falls wieder in der Lage ſeien, ihren Nachfahren ein anſtändiges Erbe zu hinterlaſſen. Auf dieſe Weiſe werde ſich der Wille zum ſtarken lebendigen Leben immer gewaltiger entwickeln und dem Volkstod ein endgültiger Wall entgegengeſetzt ſein, Deutſcher Proteſt in Riga Einſpruch des deutſchen Geſandten gegen lettiſchen Staatsanwalt — Berlin, 1. Okt. Wie erinnerlich, hatte der lettiſche Staatsanwalt in dem Rigaer Prozeß gegen den Deutſch⸗Balten Treu und Genoſſen wegen an⸗ geblich von ihnen ausgeübter nationalſozialiſtiſcher Betätigung in ſeiner Anklagerede u. a. die Ziele der NS DA P als feindſelig gegenüber dem lettiſchen Staat und Volk bezeichnet. Der deutſche Geſandte in Riga hat aus dieſem Anlaß bei der lettiſchen Regierung nachdrückliche Vorſtellungen erhoben und die Zuſicherung erhalten, daß man künftighin lettiſcherſeits der Wiederholung ſolcher Ausfälle vorbeugen wolle. Gömboös aus Verlin abgereiſt Ein Abſchiedsbeſuch in der Schorfheide (Funkmeldung der NM.) O Berlin, 1. Oktober. Miniſterpräſident Gömbös verließ am Dienstag gegen 13.15 Uhr Berlin mit dem Flugzeug„Manfred von Richthofen“. Zum Abſchied hatten ſich im Flug⸗ hafen Tempelhof auf dem Rollfeld Reichsaußen⸗ miniſter Freiherr von Neurath, der ſtellvertretende Chef des Protokolls von Levetzow und zahlreiche weitere Mitglieder der ungariſchen Geſandtſchaft eingefunden. Im Auftrage des preußiſchen Miniſterpräſidenten fliegt als Ehrenbegleitung der perſönliche Referent des Miniſterpräſidenten, Miniſterialrat Dr. Gritz⸗ bach, nach Budapeſt mit. Beim Abflug erwies eine verſtärkte SS⸗Wache dem hohen ungariſchen Gaſt die Ehrenbezeugungen. Miniſterpräſtident Gömbös weilte ſeit geſtern nachmittag als Gaſt des preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten in der Schorfheide und hatte Gelegenheit, Dienstag früh noch einen kapitalen Sechzehn⸗ en der zu ſchießen, deſſen Geweih ſich der ungariſche Miniſterpräſtident als Andenken mitnimmt. Beſon⸗ deres Intereſſe erweckten bei dem hohen Gaſt die vor⸗ bildlich angelegten Wiſent⸗ und Elchgehege. Er war als leidenſchaftlicher Jäger und Forſtfachmann voll des Lobes über die Anlagen in der Schorfheide. 7 W eee 146. Jahrgang— Nr. 452 Gedanken zum Tage Vor der Marienburg, in der ſich die trotzige Kraft mittelalterlichen deutſchen Geiſtes vielleicht am voll⸗ kommenſten offenbart, erhebt ſich die hohe ſchlanke Abſtimmungsſäule, die als Mahnmal an jene Zeit errichtet wurde, da Unſinn und Unrecht des Verſail⸗ ler Diktates das deutſche Volk an der Weichſel zwang, ſein Deutſchſein und ſein Deutſchwollen mit dem Stimmzettel in der Hand zu beweiſen. Nichts ſteht auf der Säule als der eine Satz, die leuchtenden Buchſtaben ins fremd gewordene Land über der Nogat gerichtet:„Dies Land bleibt deutſchl“ Solche Abſtimmungsſäulen ſtehen unſichtbar un⸗ zählige an den deutſchen Grenzen im Oſten. Im Herzen eines jeden Deutſchen, der an dieſen Greu⸗ zen wachen Auges und harten Willens ſeinem Deutſchtum lebt, ruht die ewige Gewißheit dieſes Wortes:„Das Land bleibt deutſch!“ Die Brüder im Memelland haben geſtern und vorgeſtern dieſes Wort aus dem ſtillen Bekennt⸗ nis ihrer Herzen wieder herausgehoben in das helle und harte Licht der ganzen Welt. Sie haben gewählt, wie niemals ein freies Volk zu wählen gezwungen war. Der Gang zur Urne war für ſie ein Gang durch Terror. Die Abgabe ihres Stimmſcheines war für ſie die Ueberwindung niederträchtigſter Schikane. Das Bekenntnis zu Deutſchland war für ſie die Be⸗ drohung durch einen böswilligen und haßerfüllten Gegner. Sie haben trozdem für Deutſchland geſtimmt: Männer und Frauen, Kranke und Greiſe. Sie ſtanden ſtundenlang im Regen. Sie haben gehungert, gedürſtet und den Zorn im Herzen bewahrt. Und ſie waren ſtärker als die anderen. Weil die Liebe immer ſtärker iſt als der Haß! Weil vor der Kraft der Treue jeder Druck zerbricht. Weil ſie an uns dachten, an das Deutſch⸗ land, das unendlich groß, aber noch unendlich reicher an Liebe für ſie hinter ihnen ſtand. Wir danken Ihnen dafür. Sie haben den Schlag unſeres Herzens gehört und ihre Herzen haben im gleichen Schlage die Antwort gegeben: Die Land bleibt deutſch! Symbol id Mythos: Die Fahnen auf den ſtaatlichen Gebäuden wehen morgen halbmaſt. Zur Erinnerung an einen Mann, der auch in der Erinnerung mit ſeinem Geiſte und ſeinem Vermächtnis ein Lebender unter uns ge⸗ blieben iſt. Zur Erinnerung an Hindenburg, des Volkes Führer im Kriege und des Reiches Hüter im Frieden. Wäre Hindenburg nur ein großer militäriſcher Führer geweſen: ſein Name würde verblaſſen, wie der Schatten des Krieges verblaßt! Wäre er nur ein großer deutſcher Staatsmann geweſen. er würde in die Geſchichte eingehen und das Volk würde ihn in Ehrfurcht, aber in Abſtand begleiten. So aber iſt er mehr als das geweſen. So iſt er für dieſes Volk Symbol und Mythos zugleich gewor⸗ den. In ihm hat das Volk die geſammelte Kraft ſeiner beſten, ſeiner deutſcheſten Eigenſchaften geſucht und gefunden. Als der Begriff deutſch zerfiel, als ſeine Weſenheiten verloren gingen, als er nicht mehr zum Sammelpunkt des Denkens und Handelns der ganzen Nation war, da flüchtete ſich der Begriff, der ganzen Nation ſichtbar und von der ganzen Nation reſpektiert, in die Perſönlichkeit dieſes Mannes. Da lebte Hindenburg den Deutſchen das Deutſchſein vor: zu dienen, zu opfern und die Zukunft in treuen Händen über einen dunklen und trüben Tag zu tragen. Wie ein großer Bogen, von der Demut ſo gut wie von der Kraft geſpannt, wölbt über dem Leben Hin⸗ denburgs ſich das Wörtchen: Ich dien! In ſeinem Zeichen hat er alles Schwere, das das Schickſal uns auferlegt, auf ſeine Schultern genommen; in ſeinem Zeichen iſt er mit uns, als unſer Halt und unſere Hoffnung, oͤurch die Wüſte gegangen. In ſeinem Ze, chen iſt er auch zum Vollender des Reiches geworden, als er in den Frühlingstagen des Jahres 1933 das alte Deutſchland mit dem jungen zu einer Fines band und aus ſeinen treuen muden Händen des Rei⸗ ches und des Volkes Schickſal in die Hand des jungen Führers legte. 1 Die Fahnen des neuen Reiches ſenken ſich heute voll Ehrfurcht und Trauer im Gedenken an dieſen Mann. Was in ihnen Erfüllung wurde, hat in Hindenburg immer als Glaube und Sehnſucht gelebt: ein Deutſchland voll Würde, voll Kraft und voll Würde um fein Weſen! „Seite Nummer 452 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 2 — Dienstag, f. Oktober 35 lick zum Bückeberg! Die Nation rüſtet zu ihrem zweiten Feiertag. Galt der erſte dem Arbeiter, gilt der zweite dem Bauern. Beide ſind unſer, ſind Deutſchlands Schickſal. Ihnen zu danken iſt der Sinn dieſer Tage. Ein Sinn, der als Mahnung vor allem vor den Städtern ſteht. Stadt und Land, das waren einmal nicht mehr zwei gleichgeordnete Begriffe einer gro⸗ ßen Gemeinſchaft; das waren Lager, die ſich gegen⸗ ſeitig nicht mehr kannten, ja die die Schanzen gegen ſich aufgeworfen hatten. Der Bauer— im Ton dieſes Wortes ſchwang, wenn der Städler es ſprach, viel mit, nur war es nicht Ehrfurcht, kaum Achtung und vor allem nicht jene Demut, die dem geziemt, der von der Kraft und von dem Willen des anderen lebt. Das iſt anders geworden. Wenn einmal die Ge⸗ ſchichte das Werden des neuen Reiches ſchreiben wird, dann wird ſie vielleicht als das Größte und Wert⸗ vollſte dieſes neuen Werdens die Erkenntnis be⸗ zeichnen, die große Idee der Schickſalsgemein⸗ C. d dent vn 88ſt Son. ſchaft bezeichnen, die heute den deutſchen Staat und das deutſche Volk bis in ihre letzten Teile und Zel⸗ len als unbedingteſte Erkenntnis erfüllt. In dieſer Schickſalsgemeinſchaft ſteht der deutſche Bauer zwar nicht dem Range— wahre Gemeinſchaft kennt keine unterſchtedliche Bewertung von Ständen— aber dem Sinne nach an erſter Stelle. Er reicht der Na⸗ tion das Brot, das ſie zur Erfüllung ihrer Aufgaben braucht. Er ſchafft ihr jene Nährfreiheit, ohne die auch die Wehrfreiheit unzulänglich und gefährdet bleibt. Er ſorgt dafür, daß der ewige Strom des Lebens in unſere Städte nicht abreißt und der Kreis⸗ lauf der oͤeutſchen Gemeinſchaft, der aus Bauern Ar⸗ beiter und aus Arbeitern wieder Bauern werden läßt, in Fluß bleibt. Er iſt der wahre Träger des deutſchen Saatgutes: in wirtſchaftlicher und politiſcher Beziehung nicht weniger als in völki⸗ ſcher. Daran ſoll die Nation denken, wenn ſie ſich rüſtet, den deutſchen Bauern auf ſeinem Weg zum Bücke⸗ berg zu begleiten! D Italien und die abeſſiniſche Mobilmachung Scharfe Angriffe gegen Genf (Meldung des DN.) — Rom, 1. Okt. Die Ankündigung der allgemeinen Mobilmachung „der abeſſiniſchen Streitkräfte durch den Negus wird in den politiſchen Kreiſen Roms als ein neues Zeichen der ſich in Oſtafrika immer mehr zuſpitzen⸗ den militäriſchen Lage bewertet. Alle Anzeichen deu⸗ ten darauf hin, daß auch Italien unmittelbar vor dem Abſchluß derjenigen militäriſchen Maßnahmen ſteht, die es für die Eröffnung der Feindſeligkeiten für notwendig erachtet. Von welcher Seite der erſte Schuß fallen wird, läßt ſich heute noch nicht ſagen Und wird ſich vielleicht niemals genau feſtſtellen laſſen. Weſſen ſich aber der Negus von italieniſcher Seite vepſieht, zeigt ſeine Bitte an den Völkerbund, neu⸗ trale Kommiſſionen an Ort und Stelle zu entſenden, die die Kriegsſchuld feſtſtellen ſollen, eine Bitte, die in Italien mit Hohn und Spott aufgenommen wird. Denn Italien iſt feſt entſchloſſen, für die Kriegsſchuld auch in Zukunft Abeſſinien verantwort⸗ lich zu machen. In dieſem Sinne wird denn auch die abeſſiniſche Geſamtmobilmachung in Rom als ein neuer Beweis des abeſſiniſchen Angriffswillens pro⸗ pagandiſtiſch ausgewertet. Im„Giornale'Italia“ fragt Virgionio Gayda:„Welchen Gebrauch kann Abeſſinten von ſeiner eindrucksvollen Macht machen, die viermal ſtärker iſt als die in den italieniſchen Ko⸗ lonien verſammelten Streitkräfte? Soll Italien ge⸗ duldig das bedrohliche Anwachſen der abeſſiniſchen Macht an ſeinen Grenzen abwarten? Welche Ga⸗ rantien geben Genf und die europäiſchen Mächte gegen die abeſſiniſche Drohung?“ Das„Giornale'Italia“ gibt dem Völlker⸗ n u die Schuld an den„bedrohlichen nahmen des Negus“ und ſagt, daß„Genf den abeſſi⸗ uiſchen Angriffsgeiſt ermutigt habe“„Lavoro Faſeiſta“ führt aus, daß die abeſſiniſche Mobil⸗ machung von langer Hand vorbereitet ſei und jetzt bekanntgegeben werde, weil ſie nicht mehr verheim⸗ licht werden könne. Eine Aufſtellung von neuen abeſſiniſchen Ueberfällen auf italieniſche Befeſtigun⸗ gen und Soldaten ſeit dem Zwiſchenfall von Ual Ual, die heute das„Giornale'Italia“ gibt, zeigt, wie man in Italien propagandiſtiſch den Ausbruch der Feindſeligkeiten vorbereitet. Mit Wirkung ab 1. Oktober iſt die den Frauen der in den oſtafrikaniſchen Kolonien Dienſt tuenden Soldaten ausgeſetzte Entſchädigungsſumme von drei auf vier Lire pro Trag erhöht worden, und dieſe Maßnahme erinnert ſtark an Kriegs zulagen. Die Vorbereitungen für die„zivile Mobil⸗ machung“ ſchreiten fort. An den Straßen und Maß⸗ Rom und dann Plätzen aller italieniſchen Städte und Dörfer ſind Lautſprecher aufgeſtellt, die die Anſprachen über⸗ tragen werden. Am Sonntag haben wieder 13000 Mann die ita⸗ lieniſchen Häfen verlaſſen. Somit ſind ſeit Samstag 23000 Mann eingeſchifft worden. Flalieniſche Angriffe gegen England — Rom, 1. Oktober. Im Mittelpunkt des heutigen Intereſſes ſteht die ſehr italienfreundlich gehaltene Entſchließung der franzöſiſchen„Nationalen Vereinigung der Front⸗ kämpferoffiziere“, in der fich dieſe Organiſation für die Beibehaltung freundſchaftlicher Beziehungen mit in ihren ſchiedsrichterlichen Verſöhnungsbemühun⸗ gen fortzufahren. Zu dieſer Erklärung bemerkt das„Giornale 'Italia“: Wenn auch zweifellos die von der fran⸗ zöſiſchen öffentlichen Meinung für Italien dokumen⸗ tierten Gefühle eine große Beruhigung bilden, hat das italieniſche Volk in ſich ſelbſt und in der militä⸗ riſchen Vorbereitung die bedeutſamſten Garantien einer ſtarken Wachſamkeit. Das Blatt betont ſodann, daß gerade England denabeſſiniſchen Krieg populär gemacht habe. Gerade es habe ihn unvermeidlich gemacht, da ſich ein großes Volk nicht mit Erſticken beoͤrohen laſſen könnte. Italien ſei alles im Mittelmeer. Erſt ſeine Mittelmeerſtädte ſeien für Jahrhunderte die Herren dieſes Meeres geweſen. Die Eröffnung des Suezkanals ſei als eine Befrei⸗ ung des Mittelmeeres gedacht geweſen. Das alte und liberale England war nichts anderes als eine Garan⸗ tie dieſer größeren Freiheit, e Oefter wurde davon gesprochen, daß England die Schlüſſel des Mittelmeeres in Händen habe. Jetzt würde dies aber erſtmalig zu einer wir k⸗ lichen Drohung. Kein Volk könnte ſich jedoch einer derartigen plötzlichen Unterwerfung gegen die Geſchichte und gegen die Natur beugen. Kein Volk, beſonders das italieniſche nach 13 Jahren faſchiſtiſcher Herrſchaft, würde dies jemals tun. General Virgin verläßt Addis Abeba — Addis Abeba, 1. Okt. Der ſchwediſche General Virgin hat am Dienstag die Heimreiſe angetreten. Der franzöſiſche Erzieher des Prinzen Makonnen iſt ebenfalls abgereiſt. Am Dienstag ſind drei Waggons des amerikani⸗ ſchen Roten Kreuzes, ausgerüſtet mit Medikamenten, Tragbahren und Lazarettmaterial, nach Harrar ab⸗ gegangen. (Von unſerem Berliner Vertreter) Berlin, 30. September. Das ſoeben veröffentlichte Reichsgeſetz zur Siche⸗ rung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche hat größte aktuelle Bedeutung für die Löſung der Kirchenfrage. Die weitere Entwicklung, die nunmehr zur endgül⸗ tigen Bereinigung drängt, ſteht zunächſt im Zeichen der dem Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegen⸗ heiten, Kerrl, vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erteilten Vollmacht zum Erlaß einſchlägiger Verordnungen mit rechtsverbindlicher Kraft, und des weiteren gibt die der evangeliſchen Kirche jetzt ein⸗ geräumte Chance der gegenwärtigen Lage das beſon⸗ dere Gepräge. Beides gehört zuſammen, das bevoll⸗ mächtigte Vorgehen von Miniſter Kerrl und der in der Präambel des beſagten Geſetzes enthaltene Appell an die eigene innere Geſtal⸗ tungskraft der Kirche. Denn es iſt nicht derart, daß die Reichsregie⸗ rung oder in ihrem Auftrage Miniſter Kerrl von ſich aus die Bewältigung der Kirchenfrage zu verordnen gedächten, ſondern es handelt ſich lediglich darum, daß der nationalſozialiſtiſche Staat zu dieſem Zeitpunkt eine Situation ſchafft, die alle Möglichkeiten für die aufrichtig aufbanwilligen Kräfte der Kirche zur eigen⸗ hoheitlichen Meiſterung der Dinge im religiö⸗ ſen Raum freigibt. Im Vorwort zu dem genannten Vollmacht⸗Para⸗ graphen des Reichsgeſetzes bezeichnet ſich die Reichs⸗ regierung in dieſem Sinne lediglich als Treuhänder, umd es iſt in dem Zuſammenhange in bedeutſamer Weiſe weiter davon die Rede, daß die Aufgabe, einer in ſich geordneten Kirche möglichſt bald die Regelung ihrer Angelegenheiten ſelbſt zu überlaſſen,„keiner der kämpfenden Gruppen überlaſſen werden kann“. An anderer Stelle iſt in dieſer Präambel davon die Rede, daß die Reichskirchen regierung mit tiefſter Beſorgnis den Kampf kirchlicher Gruppen unter⸗ einander und gegeneinander beobachtet habe. Um die augenblickliche entſcheidungsreife Lage voll zu erfaſſen, erinnern wir daran, daß die ehemali⸗ gen 28 Landeskirchen ſeit 1933 zu einer Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſich zuſammengeſchloſſen haben, die eine verbriefte Verfaſſung hat. Nirgendwo im evangeliſchen Kirchenvolke Deutſchlands beſteht eine Neigung, etwa rückwärts in evangeliſch⸗ kirchliche Zerſplitterung zu ſchreiten, es müſſe ſich denn um unheilbare Partikulariſten handeln. Der Wille zu dieſer deutſch⸗kirchlichen Einigkeit beherrſcht auch die verſchiedenen widerſtreitenden Gruppen, und es iſt wichtig, daß das erwähnte Reichsgeſetz in dieſem Punkte anſetzt, womit es bei dem Einenden beginnt, während es alle trennenden Teudenzen ausſchaltet und beiſeite rückt. Das Hin und Her im Meinungskampfe der Gruppen hat die Kirchenſache als ſolche im übrigen nicht weiter vorgetragen, es kam vielmehr zu etnek Art Erſtartuſg der Fronten, und das dürfte für das Reichsgeſetz der Anlaß ſein, die Bahn für die Schaffung zuſätzlichen neuen Rechtes zu öffnen, weil erwieſenermaßen die bisherigen Handhaben nicht ausreichten. Deshalb iſt im Dienſte der Sicherung der Beſtandes der einigen Deutſchen Evangeliſchen Kirche die Vollmacht an Miniſter Kerrl ausgeſchrie⸗ ben worden, über deren Anwendung aus dem Geſetz ſo viel zu erſehen iſt, daß eine Ordnung herbeigeführt werden ſoll, die es der Kirche ermöglicht,„n vol⸗ ler Freiheit und Ruhe ihre Glaubens⸗ und Bekenntnisfragen ſelbſt zu regeln“. Damit hält ſich der mationalſozialiſtiſche Staat— der weltanſchaulich in dieſer Hinſicht auf dem Punkt 24 des ſich grundſätzlich zum poſitiven Chriſtentum be⸗ kennenden Parteiprogramms fußt— folgerichtig an die von ihm zum Nutzen der konfeſſionellen Befrie⸗ dung unſeres Volkes gezogenen Grenzen zwiſchen der ſtaatlichen und der religiöſen Zone gebunden; Die Bedeutung des neuen Kirchengeſetzes Das Geſetz als Appell an die Kirche Aufgabe und Wollen des Kirchenminiſters zu zur der Staat, der es ablehnt, eine Staatskirche ſchaffen, trägt lediglich die Vorausſetzungen Selbſthilfe der Kirche herbei. e Es läßt ſich noch nicht ſagen, welche Einzelmaß⸗ nahmen Miniſter Kerrl ergreift, um danach dieſe kirchliche Selbſtregelung durch die Kirche platzgreifen zu laſſen. Immerhin muß man aus dem Reichs⸗ geſetz und ſeiner Präambel den Schluß ziehen, daß der Miniſter ſich alles andere als an kirchenpolitiſche Gruppen gebunden betrachtet. In dieſem Sinne ſchrieb die„Nationalſozialiſtiſche Korreſpondenz“ bereits im Juli anläßlich der Be⸗ rufung Kerrls zur Bearbeitung der kirchlichen An⸗ gelegenheiten u. a. den Satz:„Er wird nicht mit teutoniſcher Bracchialgewalt ſeine Fauſt in den geiſt⸗ lichen Streit der Meinungen hineinſetzen, ſondern den widerſtrebenden Kräften den Weg zeigen, den ſie zum Segen ihrer ſeelſorgeriſchen Aufgaben und zum Nutzen des nationalſozialiſtiſchen Staates gehen ſollten.“ Und der Preſſechef der Reichskirchenregie⸗ rung, Rudolf Schmidt, äußerte vor einigen Wochen in einem viel beachteten und von uns ſeinerzeit be⸗ handelten Aufſatz„Heimkehr und Umkehr“ folgen⸗ den Gedankengang:„Einer Deutſchen Evangeliſchen Kirche, die ſich nach vielem Mißverſtändnis und manch bitterem Säuberungsprozeß zu den ihr geſtellten Aufgaben durchgerungen hat, wird ſich auch der Staat, der ſich zum poſitiven Chriſtentum bekennt, nicht verſchließen. Das Problem von Staat und Kirche wird allein im gegenſeitigen Ver⸗ trauens verhältnis geklärt werden. Die Steine, die dieſem Aufbau im Wege ſtehen, müſſen allerdings reſtlos aus dem Wege geräumt werden.“ Der Vertrauen des nationalſozialiſtiſchen Staates in die geeinigte evangeliſche Kirche gibt ſich nunmeh: in der neueſten Entwicklung zu erkennen, und wäh⸗ rend Reichsminfſter Kerrl„zur Wiederherſtellung geordneter Zuſtände“, wie es im Ermächtigungspara⸗ graphen heißt, die erforderlichen äußeren Maßnah⸗ men treffen wird, iſt es das Gebot der Stunde für die evangeliſchen kirchlichen Perſönlichkeiten von Ruf, die Gunſt der neuen Situation zum Nutzen der evan⸗ geliſchen Kirche zu erkennen und danach zu handeln, um den Segen dieſer Stunde für das evangeliſche Kirchenvolk, ja für Deutſchland einzubringen. Es kann nicht fehlen an ſolchen Perſönlichkeiten, die ſich darüber im klaren ſind, daß eine neue Zeit, angefüllt mit allgemeiner Geltung evangeliſch⸗kirchlicher Ar⸗ beit, heranrückt. Nach Kerrls zu erwartender Hilfe⸗ ſtellung hat die Kirche das Wort. Im Auto zum Bückeberg. Die Anfahrt mit Auto⸗ mobilen und ſonſtigen Fahrzeugen zum diesfjähri⸗ gen Erntedanktag auf dem Bückeberg iſt auf den vorgeſehenen Straßen jedermann ohne Wagenkarte geſtattet. Die Fahrzeuge werden an einer feſtgeleg⸗ ten Sperrzone auf die Parkplätze geleitet, von wo die Volksgenoſſen einen kurzen Marſch zum Feſt⸗ platz antreten müſſen. Lediglich innerhalb des Sperrgebiets iſt oer Fahrverkehr nur mit Wagen⸗ karten geſtattet.. . Selbſtauflöſung des Köſener SE Verbandes. In einer Verlautbarung der Preſſeſtelle des Köſener SC⸗Verbandes wird mitgeteilt, daß die derzeitige Verbandsführung des Köſener Se Verbandes nach Anhörung des Mitarbeiterkreiſes im Einvernehmen mit der früheren Verbandsführung die Auflöſung des Köſener SC⸗Verbandes verfügt hat. Hauptſchrifileiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Feuilleton und Vermiſchtes Carl Onno Eiſenbart ⸗Handelstei! Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller Sub⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Furt Wilhelm Fennel Anzeigen und a Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue K Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim, R 1. 4 N Schriftleitung in Berlin: Dr. riß Fillies, W 88, Biktortaſtraßs⸗ ng Geſ.⸗D.⸗A. Auguſt 1935: Ausgabe A u. B= 20286 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge leine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto ————J———— ̃— Tod eines Humoriſten Rudolf Presber Rudolf Presber, deſſen Tod wir bereits kurz ge⸗ meldet haben, war der Dichter des geſunden Men⸗ ſchenverſtandes, ein ſtets fröhlicher Lyriker und Fa⸗ bulierer, deſſen fruchtbarer Feder ungezählte in der Form geſchliffene Arbeiten entfloſſen ſind, die durch ihren liebenswürdigen Humor, ihre nie verletzende Beſpöttelung menſchlicher Schwächen ſeit Jahrzehnten ihre große Leſergemeinde gefunden haben. Presber war ein Sohn der heiteren Stadt Goe⸗ thes. Ueberdies ſtammte er mütterlicherſeits aus einer alten Frankfurter Weinhandlung, und da ſein Großvater väterlicherſeits in Rüdesheim als Bür⸗ germeiſter gewirkt hat, ſo war es kein Wunder, daß ſich die„Weinverbundenheit“ immer wieder in Pres⸗ bers Weſen und Schaffen bemerkbar gemacht hat. Fröhlichkeit, rheiniſcher Humor und frankſurteriſch⸗ liebenswürdiger Sarkasmus ſind die Grundpfeiler ſeiner Lebenseinſtellung, ſeiner dichteriſchen Erfolge ueid ſeiner Volksbeliebtheit geweſen. Nach einer glückhaften Kindheit und Karlsruhe, ſahen Heidelberg und Freiburg ihn als Student. Er war ein begei⸗ ſterter Schüler Kuno Fiſchers, bei dem er mit einer Diſſertation über„Schopenhauers Aeſthetik“ promo⸗ terte. Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit begann Presber in ſeiner Heimatſtadt als Feuilletonſchrift⸗ leiter des Frankfurter Generalanzeigers. Später ſiedelte er nach Berlin über, wo er nacheinander die Schriftleitung mehrerer ſchöngeiſtiger und humo⸗ riſtiſcher Zeitſchriften übernahm. Schon 1892 waren ſeine erſten Gedichte unter dem Titel„Leben und leben laſſen“ erſchienen— wie er ſelbſt ſagte:„viel zn früh gedruckt, viel zu ſorglos zuſammengeſtellt“. Seine nun Fwaſch aufeinanderfolgenden, glatt und beluſtigend geſchriebenen Vers⸗ und Proſadich⸗ tungen, fanden um die Mitte der neunziger Jahre große Beachtung und man erhoffte damals von Presber eine Bereicherung der deutſchen Literatur durch das Versluſtſpiel. Dieſe Hoffnung hat ſich je⸗ doch nicht erfüllt. Es entſtanden keine irgendwie literariſch wertvollen Bühnendichtungen, ſondern meiſt in Gemeinſchaft mit anderen Autoren flott und erheiternd geſchriebene Luſtſpielchen, die ihres Publikumserfolges ſtets ſicher waren.„Der dunkle in Frankfurt Punkt“ und„Die ſelige Exzellenz“ am bekannteſten geworden. Von den vielgeleſenen humoriſtiſchen Proſa⸗ ſchriften Presbers ſind zu nennen:„Von Leutchen, die ich lieb gewann“,„Von Kindern und jungen Hunden“,„Die ſieben törichten Jungfrauen“,„Die bunte Kuh“,„Die Witwe von Epheſus“ und„Früh⸗ ling in Nervi“. Der Dichter hat ein Alter von 68 Jahren erreicht. ſind vielleicht Schülervorſpiel Inka von Linprun Die Mannheimer Violinpädagogin Inka von Linprun trat neuerdings mit einem in allen Teilen gelungenem Schülervorſpiel vor die Oeffent⸗ lichkeit. Wie die Pädagogin zu Anfang der Veran⸗ ſtaltung in einer erläuternden Anſprache auseinan⸗ derſetzte, ſtannd der ganze Abend weniger im Zeichen einzelner, von langer Hand vorbereiteter Glanz⸗ leiſtungen, als vielmehr im Aſpekt ausgeſprochener Muſizierfreude, die ſich die Vorſpielenden trotz viel⸗ ſeitiger Beanſpruchung durch Schule, Dienſt und Be⸗ ruf bewahrt haben. Es iſt leider ſo, daß die Bedeu⸗ tung der Hausmuſik noch immer nicht in ihrem vollen Umfang erkannt wird und die Jugend, die eigentlich Trägerin einer beſonderen Verantwortung ſein ſollte, der Hausmuſik vielfach noch ablehnend ge⸗ genüberſteht. 3 Um ſo erfreulicher iſt es für den Muſikerzieher, trotz aller Abhaltungen Schüler um ſich ſcharen zu können, in denen die echte Begeiſterung für Muſik wach iſt. Hinterließen ſchon die Eleven der Mittel⸗ klaſſen einen günſtigen Eindruck, ſo bedeutete die be⸗ kannte Cavatine von Raff mit Quartett⸗Begleitung, dank oͤes guten Zuſammenſpiels und der vorzüglichen Schattierung einen Höhepunkt. Von mitwirkenden Schülern, die beſonders gute Fortſchritte zu ver⸗ zeichnen hatten, neunen wir neben dem ſehr begab⸗ ten Fritz Rieckhmann noch Dieter Ludwigs (Konzertſatz von Viotti mit Quartett⸗Begleitung), ferner Fritz Weber, der Beethopens F⸗Dur⸗ a üſſig, mit gereifter Technik darbot, und Karl Schönbrod, der ſein geſteigertes Können in einem Konzertſatz von Karl Stamitz(Sohn des gro⸗ ßen Johann Stamitz) unter mene Nicht zu üstterſchäsen ſind ferner die unerläßlichen Uebungen im Enſemble, wozu der Linprunſche Geigenchor gute Gelegenheit bietet, in dem neben Erwachſenen auch Anfänger beteiligt ſind. Um die Klavierbegleitung machten ſich Gertrude Schmitt und Frau Winder⸗Hornung ver⸗ dient. Von tüchtigen Muſikern, die bereitwilligſt mitwirkten, ſind zu erwähnen Oskar Gritzer (Cello), der im letzten Augenblick eingeſprungene Kammermuſiker Strutz und Marie Wohlrab (Bratſche). In den Euſemble⸗Sätzen iſt noch die Mitwirkung von Herrn Wilhelm am Pult der erſten Geige hervorzuheben, der als früherer Meiſterſchüler von Frl. Linprun, einſprang. l. Handwerk und Volkskunſt in Noroͤbaden Eine Ausſtellung im Heidelberger Kunſtverein — Heidelberg, Aufang Oktober. Die Irrwege, die die Kunſt in den vergangenen Jahren ging, wuchſen ſich auch mehr und mehr zu einer Gefahr für das deutſche Handwerk und die bo⸗ denſtändige Volkskunſt aus. Das Handwerk drohte der induſtriellen Maſſenfabrikation zum Opfer zu fallen, die Volkskunſt begann zu verkümmern an der Intereſſeloſigkeit. Es gilt wieder, das Verſtändnis zu wecken für die Wertarbeit. Dieſem Zweck dient die Ausſtellung„Handwerk und Volkskunſt in Nordbaden“, die während des ganzen Ok⸗ tobers im Heidelberger Kunſtverein zu ſehen iſt. Der Präſident der Badiſchen Handwerkskammer, Nä⸗ her, und die Landesbauernſchaft haben das Zu⸗ ſtandekommen der Ausſtellung weſentlich gefördert. In vielen Räumen der beiden Stockwerke ſieht man nun, was das Handwerk in Stadt und Land zu leiſten vermag, wie es wirkliche Wertarbeit zu er⸗ zeugen imſtande iſt, bei der ſich Zweckmäßigkeit und künſtleriſches Wollen vereint. Bauernſtuben und bürgerliche Stuben altdeutſcher Handwerkskultur, moderne Wohnungseinrichtungen und Einzelmöbel, Schlöſſer⸗, Feinmechaniker⸗ und Glasbläſerarbeiten, Schuhmacher, Kürſchner und Maler, Wachszieher und Körbeflechter, Goloͤſchmiede und Holzſchnitzer, Tape⸗ temdrucker und Tierpräparatoren. Man kann nicht alles aufzählen, was ſich hier in geſchmackvoller Auf⸗ ſtellung vereinigt. Und jeder dieſer vielen Gegen⸗ ſtände ſpricht ein gewichtiges Wort: wirbt für deutſche Qualitätsarbeit und echte Handwerkskunſt. Wir können viel von dieſer Ausſtellung lernen, aber Des Theater hat begonnen Durch die NS-Kultufgemeilnde ist jedem Volksgenossen der Theater- besuch ermöglicht. .. ĩ ͤ ͤͤddGGGGccGGccccccccccccbccccbcTc nicht nur wir, auch die Handwerksmeiſter können durch ſie zu Leiſtungsſteigerungen erzogen werden. Sie ſehen auch an einigen wenigen alten Stücken, wie der wahre Handwerksmeiſter immer ſeine Seele in das Werk hineinzulegen ſich bemühte. Darauf wies auch Handwerkskammer⸗Präſidenk Näher bei der Eröffnung der Ausſtellung hin. Er erinnerte an die große Tradition des deutſchen Handwerks und daran, daß man dem deutſchen Harrd⸗ werksmeiſter überall dort begegne, wo man nach der Quellen deutſchen Weſens ſuche. Die Erziehung des Volkes zur Anerkennung der Wertarbeit, damit der Leiſtungsſteigerung des Handwerks auch das e Intereſſe gegenüberſtände, das ſei eine der Haupt aufgaben derartiger Ausſtellungen, die nach dent Wunſch des Reichsſtatthalters in ganz Baden ſtakt⸗ finden ſollen. In ähnlichem Sinne äußerte ſich auch Profeſſor Linde vom Landesgewerbeamt. Das Handwerk müſſe aus Altem Neues entwickeln, dürfe aber niemals kopieren. So iſt denn dieſe ſehenswerte Schau ein Maharuf nach vielen Seiten hin. Hoffen lich wird er auch von allen, an die er ſich richt verſtanden. t. Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag im Nibelungenſaal des Roſengartens Mieter⸗Abend des Nationaltheaters. Beginn: 20 Uhr. Saaloöff⸗ nung: 19.15 Uhr. Es wird nochmals darauf hinge⸗ wieſen, daß die überſandten Einladungskarten als Ausweis mitgebracht werden wollen. Der Eintritt iſt unentgeltlich. Zu bezahlen iſt lediglich der übliche Roſengarteneintritt von 10 Pfg. Der Vorverkauf zum Gaſtſpiel von Heinz Rühmann mit Enſemble am Montag in Guſtav v. Moſers Schwank„Ihr erſter Mann“ hat begonnen. . armband. heute Herr Friedrich Hartmann, Dienstag, 1. Oktober 1935 f Neue Mannheimer Zeitung 5 Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer Die Stadtseite Mannheim, 1. Oktober. Deutſche Eltern! Wenn heute die Partei zuſammen mit der Hitler⸗ jugend für die Einigkeit der Jugend kämpft, dann geſchieht dies doch nur, um den nachfolgenden Generationen ein ſtarkes und freies Vaterland zu gewährleiſten. Was ein Deutſchland in der Uneinigkeit bedeutet, das wiſſen wir aus der Vergangenheit ſelbſt. Nur in einem freien, einigen Deutſchland beſteht für jeden ein ſicheres Lebensdaſein! Deutſche Eltern! Macht auch Ihr Euren Kindern möglich, in die Einheiten Adolf Hitlers ein⸗ zutreten! Laßt auch Ihr Eure Kinder mithelfen am Aufbau⸗ werk unſeres Führers! Wir, die wir den Namen dieſes großen Führers tragen, leiſten und opfern unſer Möglichſtes, um die Einheit der Jugend zu erreichen! Nur wenige ſind es gegen unſere Mil⸗ lionen, die noch fernſtehen. Doch wir wollen den letzten deutſchen Jungen, das letzte deutſche Mädel einreihen in die Staatsjugendl Was jetzt nicht mitkommt, bleibt liegen. Der Marſchtritt der Millionen wird über ſie hin⸗ weggehen. Der Standortführer der 53: gez. Vetter. Tödlicher Verkehrsunfall Am 30. September, nachmittags.20 Uhr, wurde auf der Feudenheimer Landſtraße ein Radfahrer in dem Augenblick, als er die Fahrbahn überqueren wollte, von einem aus Richtung Friedhof kommen⸗ den Kraftwagen erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Radfahrer, ein 64 Jahre alter penſionierter Werkmeiſter von hier, erlitt durch den Sturz eine ſchwere Schädelverletzung und iſt auf dem Trans⸗ port in das ſtädt. Krankenhaus verſtorben. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Polizeibericht vom 1. Oktober Um einen Zuſamenſtoß zu vermeiden, bremſte geſtern mittag bei einer Fahrt durch die Bismarck⸗ ſtraße der Fahrer eines Perſonenkraftwagens ſo ſtark, daß diefer auf der naſſen Fahrbahn ins Schleu⸗ dern geriet. Das Fahrzeug fuhr gegen einen Lei⸗ tungsmaſt und warf gleichzeitig den Radfahrer zu Boden. Dieſer erlitt erhebliche innere Verletzun⸗ gen und wurde nach dem Städt. Krankenhaus ge⸗ bracht. Außerdem erlitt ein Inſaſſe des Wagens Schnittwunden. Das Fahrzeug mußte abgeſchleppt werden. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen noch im Gange. Jufolge Nichtbeachtung des Vorſfahrtsrechtes ſtieß geſtern nachmittag auf der Waldhofſtraße ein Kraft⸗ rad mit einem Radfahrer zuſammen. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſtark beſchädigt. Aus dem Grund ſtieß in vergengener Nacht auf der Secken⸗ heimer Straße ein Radfahrer mit einem Stra⸗ ßenbahnzug zuſammen, ſtürzte und erlitt Kopfver⸗ letzungen. Mehrere Verletzungen erlitt ein 7 Jahre altes Mädchen, das geſtern nachmittag durch un vo rſich⸗ tiges Uebergueren der Kronprinzenſtraße in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens geriet, von dem es erfaßt und unter den Wagen geſchleu⸗ dert wurde. Der Führer des Kraftwagens brachte das verletzte Kind nach dem Städt. Krankenhaus. Einen Oberſchenkel brach ein 6 Jahre alter Junge, der ſich geſtern nachmittag an die Deichſel eines an ein Pferdefuhrwerk angehängten Wagens an⸗ hängte und ſtürzte. Dem am Boden liegenden Jungen fuhren zwei Räder des Anhängewagens über das linke Bein. Selbsttötung. Im Stadtteil Sandhofen ließ ſich am 30. September vormittags ein Mann vom Zug überfahren und wurde ſofort getötet. Brandverletzungen. Am 30. September früh er⸗ litt in Waldhof ein 10 Jahre alter Schüler dadurch erhebliche Brandwunden, daß ein brennender Spi⸗ rituskocher umfiel und ſeine Kleidung in Bvand ſetzte. Der Junge wurde mit lebensge⸗ fährlichen Verletzungen ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. —Entwendet wurde: Am 24. September auf dem Parkplatz bei den Rhein⸗Neckarhallen ein Per⸗ ſonenkraftwagen, Marke Auto⸗Union Da W, geſchloſſenes Cabriolett, polizeiliches Kennzeichen IV B 6938, Baujahr 1935, Motor⸗Nr. 541381, Fahr⸗ geſtell⸗Nr. 267 418, graue Lackierung. . Verloren ging am 15. September von der Ren⸗ nershofſtraße beim Rhein, durch Schloßgarten, Tun⸗ nelſtraße Damen Armbanduhr, runde Form, mit ſechs⸗ bis Tatterſallſtraße eine silberne eckigem, weißen Zifferblatt, arabiſchen Zahlen, Stundeneinteilung—412 und grau⸗ſeidenes Kordel⸗ 25jähriges Geſchäftsjubiläum begeht in Firma Friedrich Hartmann, vormals J. Kreſchgens, Mannheim, Heinrich⸗Lanz⸗Straße 14, als Verſiche⸗ rungs⸗Generalagent und Leiter der Mannheimer Generalrepräſentanz der Norddeutſchen Verſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaft, Hamburg. Herr Hartmann iſt nicht nur als Fachmann für Transport- und Schiffs⸗ verſicherung geſchätzt, ſondern auch als Havarie⸗Kom⸗ miſſar einer großen Zahl in⸗ und ausländiſcher Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften in weiten Kreiſen der Indu⸗ e Sein ſtrie und des Handels bekannt. ** Der neue Dekan. An Stelle des in den Ruhe⸗ ſtand tretenden Dekans, Kirchenrat Maler, wurde vom Evang. Oberkirchenrat der Pfarrer an der Nordpfarrei der Johanniskirche, Friedrich Jo eſt, zum Dekan des Kirchenbezirks Mannheim ernannt. ** Ernannt wurde Regierungsgeometer Hermann Speer in Mannheim zum Obergeometer. * Kammermuſikfreunde, Achtung! Es wird noch⸗ mals darauf aufmerkſam gemacht, daß der Kammer⸗ muſikabend der NS⸗Kulturgemeinde von Dienstag auf Mittwoch verlegt worden iſt. 55 gleichen Die günſtige Finanzlage der Stadt Mannheim Vortrag des Vürgermeiſters Dr. Walli in der erſten Sitzung der neuverpflichteten Ratsherren Die Ausführungen des Hürgermeiſlers Dr. Walli in der geſtrigen Sitzung der Ratsherren hatten folgenden Wortlaut: Bei der Betrachtung der Finanzlage der Gemein⸗ den ſind wie bei jedem privaten Unternehmen zu unterſcheiden die laufende Wirtſchaft(Betriebswirt⸗ ſchaft) und die Vermögenswirtſchaft. Für erſtere iſt die Grundlage der jährlich aufzuſtellende ordent⸗ liche Haushaltsplan über die vorausſichtlich er⸗ wachſenden ordentlichen(laufenden) Einnahmen und Ausgaben. Die tatſächlichen Einnahmen und Aus⸗ gaben eines Rechnungsjahres werden im Rechnungs⸗ abſchluß feſtgeſtellt, der ausweiſt, welcher Ueberſchuß oder Fehlbetrag ſich ergeben hat. Die außerordent⸗ lichen Einnahmen linsbeſondere Darlehensaufnah⸗ men, Entnahme aus Rücklagen) und die außerordent⸗ lichen Ausgaben(insbeſondere für einmalige außer⸗ ordentliche Maßnahmen oder Maßnahmen außerge⸗ wöhnlichen Umfangs) werden im außerordent⸗ lichen Haushaltsplan feſtgelegt. Die ſchlag in der rechnung. Ordentlicher, außerordentlicher Haus⸗ halt und Vermögens⸗ und Anlehenswirtſchaft ſtehen natürlich in engem Zuſammenhang. Der Ertrag des Vermögens fließt dem ordentlichen Haushalt zu, Fehlbeträge des letzteren können unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen aus dem Vermögen gedeckt werden. Der ordentliche Haushalt ſeinerſeits hat grundſätzlich den planmäßigen Schuldendienſt zu leiſten und das Vermögen zu erhalten. Der außerordentliche Haus⸗ halt ſchafft z. T. Vermögenswerte oder erhält ſolche und bringt z. T. neue Schulden. Die Finanzlage der Gemeinden iſt, abgeſehen von den geſetzlichen Vorſchriften und Verfügungen der ſtaatlichen Behörden, abhängig von dem Stand der wirtſchaftlichen Verhältniſſe überhaupt. Hiervon wird insbeſondere der laufende Haushalt der Gemeinden betroffen. Mit der zunehmenden Verſchlechterung der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage in den Jahren vor der Machtübernahme kamen auch die Haushalte der Gemeinden ins Wanken. Bei der Stadt Mann⸗ heim trat dies verhältnismäßig ſpät in Erſcheinung. 1930 ergab ſich erſtmals ein kleiner Fehlbetrag von rund 200 000 Mk, 1931 aber ein ſolcher von vund 1,3 Millionen Mk., 1932 gar von faſt 3,4 Millionen Mark. Dank der großzügigen Maßnahmen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung, insbeſondere auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaffung, welche eine Minde⸗ rung der Wohlfahrtslaſten und eine Erhöhung der Steuererträge brachten, und infolge ſtrengſter Spar⸗ ſamkeit der Stadtverwaltung trat auch in Mannheim bereits 1933 ein erfreulicher Umſchwung ein. 1933 ſank der Fehlbetrag auf knapp 1,7 Millionen Mark; dabei iſt zu beachten, daß im Haushalt 1933 der Fehlbetrag von 1931 mit rund 1,3 Millionen Mk. zu decken war, ſodaß der eigentliche Fehlbetrag aus der Haushaltführung 1933 nur rund 350 000 Mk betrug. 1934 ergab ſich ſogar ein Ueberſchuß von rund 2 Millionen Mk. Dieſer ermöglichte es, die reſtlichen Fehlbeträge der früheren Jahre bis auf den kleinen Betrag von rund 233 000 Mk abzudecken. Der Haushaltsplan 1933 gleicht ſich in Ein⸗ nahmen und Ausgaben aus, ſchließt alſo ohne Fehlbetrag ab. Nach der bisherigen Eutwicklung des Rechnungsjahres 1935 darf angenommen werden, daß auch tatſächlich ein Fehlbetrag nicht entſtehen wird. Bei der fortſchreitenden Beſſerung des Wirtſchafts⸗ lebens iſt zu hoffen, daß die unſelige Zeit der Fehl⸗ Ver⸗ mögens⸗ und Schuldenwirtſchaft findet ihren Nieder⸗ Vermögens und Anlehens⸗ gänge eingetreten. beträge endgültig vorüber iſt und es zu gegebener Zeit auch möglich ſein wird, an eine Senkung der ſtädtiſchen Steuern, Gebühren und Tarife heranzu⸗ gehen. Zuvor muß allerdings gemäß den Vorſchrif⸗ ten der DG. die in den letzten Jahren unter⸗ laſſene Bildung von Rücklagen uſw., die einen jähr⸗ wieder lichen Betrag von mindeſtens 4 Millionen Mark er⸗ fordert, wieder aufgenommen werden. Im Zuge der allgemeinen Zinsſenkung wurden bereits die Zin⸗ ſen für die der Stadt geſchuldeten Reſtkaufſchillinge geſenkt. Die Stadt iſt damit dem Beiſpiel der ſtädt. Sparkaſſe gefolgt, die als eine der erſten deutſchen Sparkaſſen bereits ab 1. April 1934 den Zins für die von ihr ausgegebenen Hypo⸗ theken(auch Aufwertungshypotheken) auf 47 v. H. herabgeſetzt hat. Der Hausbeſitz hat durch dieſe Zinsſenkungen eine merkbare und dankbare begrüßte Erleichterung erfahren. Die Beſſerung der Haushaltswirt⸗ ſchaft iſt insbeſondere durch die Minderung der Wohlfahrtslaſten und die Erhöhung der Steuerein⸗ Ich möchte dieſe erfreuliche Ent⸗ wicklung in einigen Zahlen ſchildern. Am 1. April 1933 ſtanden noch 56 535 Perſonen(alſo mehr als ein Fünftel der Einwohnerzahl) in offener Fürſorge des Fürſorgeamts; dieſe Zahl iſt nach dem letzten Stand vom 1. September 1935 auf 23 388 Perſonen geſun⸗ ken. Der Zuſchußbedarf des Fürſorge⸗ amts beträgt nach dem Haushaltsplan 1935 rund 10,5 Millionen Mk., während er in den Jahren 1932 und 1933 14,7 und 15,6 Millionen Mk. erforderte. Zum Vergleich ſei bemerkt, daß der Zuſchußbedarf des Fürſorgeamts im Jahre 1913 etwa 950 000 Mk. betragen hat; auf den Kopf der jeweiligen Bevölke⸗ rung berechnet bedeutet dies: 1913 rd. 4,30 Mk., 1935 37,9 Mk. Der Steuerreinertrag iſt 1935 mit rund 20,5 Millionen Mark angenommen gegenüber einem Reinertrag von 18,2 Millionen Mark im Jahre 1932. Der Höchſtſt wurde 1928 mit 25,5 Millionen Mark erreicht, dabei iſt aber zu beachten, daß die Stadt an Reichsüberweiſungsſteu⸗ ern 1928 9,1 Millionen Mark erhielt, während 1935 5,5 Millionen Mark anfallen werden, und daß der ſtädtiſche Anteil an der Gebäudeſonderſteuer infolge ihrer Ermäßigung um faſt 850 000 Mark geſunken iſt. Auch auf anderen Gebieten des ſtädtiſchen Haus⸗ halts iſt eine bedeutende Beſſerung eingetreten. Ich will nur die Hauptpoſten hervorheben. Bei den Ausgaben iſt eine weſentliche Senkung der Zu⸗ ſchütſſſe zu den Verkehrsbetrieben(Stra⸗ ßenbahn und OE) zu verzeichnen. Sie ſind im Haushaltsplan 1935 mit 1,95 Millionen Mark einge⸗ ſetzt, während ſie 1933 ihren höchſten Stand mit 2/6 Millionen Mark erreicht hatten. Infolge Einfüh⸗ rung des 10⸗Pfg.⸗Tarifs bei der Straßenbahn iſt eine erhelliche Verkehrsſteigerung eingetreten; durch Abwanderung auf dieſen Tarif iſt leider eine Ein⸗ nahmeerhöhung im gleichen Maß nicht erfolgt. Bei der fortſchreitenden Beſſerung des Wirtſchaftslebens iſt eine weitere Zunahme des Verkehrs zu erhoffen. Da die Strombezugskoſten der OEch weſentlich er⸗ mäßigt wurden und günſtige Abmachungen mit der Reichsbahn erhofft werden bereits eingeführter Sparmaßnahmen iſt eine Min⸗ derung des ſtädtiſchen Zuſchuſſes auch für die OGG zu erwarten. 5 f N können ſowie infolge Der Schuldendienſt hat ſich in den letzten Jahren auf nahezu gleicher Höhe gehalten. Zwei Hundeprüfungen in Mannheim Ausgezeichnete Dreſſurleiſtungen Am vergangenen Sonntag fanden in Mannheim zwei Hunde⸗ Prüfungen ſtatt, bei denen erſtaunliche Leiſtungen auf dem Gebiete der Dreſſur gezeigt wur⸗ den, die bei dem zahlreich erſchienenen Publikum großen Beifall hervorriefen. 3 Bei der Prüfung des Südd. Dreſſur⸗Vereins für Schutz⸗ und Polizeihunde Mannheim am Schloßgarten wurden bewertet:. A. Zucht⸗Hunde⸗Prüfung 1. Boxer⸗Rüde Wicking v. Wartberg, Beſitzer Eugen Beck, Mannheim, Führer Emil Kadel, Mannheim, Note„Vorzüglich“, 209 Punkte. 2. Deutſche Schäferhünd in Afra. Be⸗ ſitzer und Führer Jof. Schmeh, Mannheim, die Note„Vorzüglich“, 204 Punkte. 3. Deutſcher Schäferhund Aſtor. Beſitzer und Führer Joſef Höhnle, Mannheim, die Note „Vorzüglich“, 204 Punkte. 5 4. Rieſenſchnauzer Bautz v. Kocher ⸗ dorf, Beſitzer und Führer Karl Munz, Mann⸗ heim, die Note„Sehr gut“, 191 Punkte. 5. Deutſcher Schäferhund Rolf, Beſitzer Kurt Benz, Mannheim, Führer Hans Krux, Mannheim, die Note„Befriedigend“.. B. Schutz⸗Hunde⸗Prüfung 1. Boxer⸗Rüde Alex v. d. Rheininſel, Beſitzer Fritz Haas, Mannheim, Führer Paul Born, Mannheim⸗Sandhofen, die Note„Gut“, 220 Punkte. 5 5 2. Dobermann⸗Rüde Alex v. Karl⸗ ſtern, Beſitzer und Führer Aug. Ruf, Mann⸗ heim, die Note„Gut“, 210 Punkte. Prüfungsleiter war Hermann Banſpach, Mann⸗ heim, während als Richter Heinrich Bothner, Mann⸗ heim, zur vollen Zufriedenheit amtierte. Auf dem Uebungsplatz hinter der Fa. Stotz von der Reichsfachſchaft Deut ſche Schäferhunde, Gruppe Mannheim⸗Neckarau, unter der Leitung von Mannheim⸗Neckarau, wurden von dem Peter Benz vurd 5 Allgeier folgende Baden⸗Badener Richter Karl Prüflinge bewertet: 5 A. Zugend⸗Veranlagungsprü fung . e ed d. Rheinpromenade, Beſitzer Adolf Möhle, Mannheim, die Note„Vor⸗ züglich“. 3 5 2. Suſe vom Rheinwaldſtern, Beſitzer Robert Scherle, Mannheim⸗ Neckarau, die Note „Vorzüglich“. 3. Aſta vom Lameygarten, Beſitzer Willi Emmerich, Mannheim⸗Neckarau, die Note„Vor⸗ züglich“. 4. Biene vom Rotmandeleck, Beſitzer Heinrich Haber, Mannheim, die Note„Vor⸗ züglich“. 5. Betty vom Rotmandeleck, Beſitzer Pet. Feil, Mannheim⸗Käfertal, die Note„Vor⸗ züglich“. 6. Hatto v. d. Natteruburg, Beſitzer Willi Sinn, Mannheim, die Note„Vorzüglich“. 7. Basko vom Rotmandeleck, Beſitzer Bernhard Geörg, Ilvesheim, die Note„Vor⸗ züglich“. Sämtliche Prüflinge dieſer Klaſſe haben die Note „Vorzüglich“ beſtimmt verdient und war es auch für den Züchter ein ganz beſonderer Genuß, einen ſolch guten Nachwuchs in Mannheim zu haben. B. Zucht⸗Hunde⸗Prüfung 1. Burſch v. d. Rhein ⸗Neckar⸗Halle, Be⸗ ſitzer und Führer Karl Weber, Mannheim⸗ Neckarau, die Note„Vorzüglich“.. 2. Boda vom Normaſtein, Beſitzer J. Pfaff, Adrian, Neckarau, Führer Heinrich Neckarau, die Note„Sehr gut“ 3. Paſcha(Fries), Beſitzer und Führer Wil⸗ helm Fries, Mannheim, die Note„Sehr gut“. C. Schutz⸗Hunde⸗Prüfung Gerd vom Trottenfels Beſitzer und Führer Guſtav Karg, Mannheim⸗Neckarau, die Note „Vorzüglich“. 1 5 D. Melde⸗Hunde⸗Prüfung 1. Frikka vom Frühlingshaus, Beſitzer Emil Bohrmann, Mannheim⸗Feudenheim, Führer Frl. Elſe Weber, Mannheim, die Note „Vorzüglich“. Anni aus der ſonnigen S9 weiz, Be⸗ ſitzer und Führer SA⸗Mann Heinrich Schan⸗ zenbach, Mannheim, die Note„Vorzüglich“. J Gerda v. d. Federbach, Beſitzer Stan⸗ dartenführer Hanſel, Mannheim, Führer SA⸗ Mann Karl Schanzenbach, Mannheim, die Note „Sehr gut“. d Ha. Das Geſetz über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen wird eine jährliche Er⸗ mäßigung von etwa 240 000 Mark zur Folge haben. Bei den Einnahmen kommt insbeſondere in Be⸗ tracht, daß die Reinerträge der ſtädtiſchen Werke infolge Zunahme der Verbrauchsmengen im Steigen begriffen ſind. Sie ſind im Haushaltsplan 1935 mit faſt 2 Millionen Mk. ange⸗ ſetzt, während ſie ſich 1932 auf nur 1, Millionen Mark beliefen. Dabei iſt zu bemerken, daß die Werke durch das neue Körperſchaftsſteuergeſetz 1935 mit einer Steuer von etwa 725 000 Mark belaſtet ſind, die 1932 noch nicht beſtanden hat. Der ordentliche Haushaltplan 1935 ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit je rund 88 Millionen Mk. ab einſchließlich der durchlau⸗ fenden Poſten(ohne ſolche mit 67,9 Millionen Mark), der außerordentliche Haushaltsplan nebſt dem im Juli 1935 beſchloſſenen Nachtrag mit je rund 10 Millionen Mk. Im außerordentlichen Haushalt ſind insbeſondere größere Bauvorhaben(Hoch⸗ und Tiefbau), Förde⸗ rung des Wohnungsbaues und außerordentliche Be⸗ ſchaffungen und Erneuerungen vorgeſehen; die Dek⸗ kung erfolgt aus Anlehens⸗ und Fondsmitteln. Der für dieſe Maßnahmen erwachſende Aufwand fließt faſt ausſchließlich der privaten Wirtſchaft zu. Im ordentlichen Haushalt ſind für laufende Betriebs⸗ und ſachliche Ausgaben der ſtädtiſchen Aemter, Betriebe und Anſtalten rund 30 Millionen Mk. enthalten, die ebenfalls die Wirtſchaft befruchten. In gleicher Weiſe wirken die ſachlichen Ausgaben der Geſellſchaf⸗ ten, an denen die Stadt beteiligt iſt; insbeſondere ſei hier die Gemeinnützige Baugeſellſchaft erwähnt, die ihre Bautätigkeit wieder aufgenommen hat. Selbſt⸗ verſtändlich fließen auch die Ausgaben für den per⸗ ſönlichen Aufwand(rund 18,4 Millionen Mk.] der Wirtſchaft zu, da die ſtädtiſchen Bedienſteten mit ihren Bezügen ihre Lebensbedürfniſſe beſtreiten. Nun zur Vermögenswirtſchaft: Nach einer vorläufigen Berechnung(Stand 1. April 1935) beliefen ſich die Vermögenswerte der Stadt auf faſt 227,3 Millionen Mk. Dabei ſind die Werte vorſichtig eingeſchätzt und Objekte ohne Ver⸗ kehrswert(Straßen, Parks, Plätze, Friedhöfe, Ka⸗ näle uſw.) nicht eingeſtellt. Demgegenüber ſtehen die Anlehensſchulden einſchließlich der Verſchuldung an die ſtädtiſchen Fonds mit rund 89,1 Millionen Mark. Das Geſamtrein vermögen der Stadt beträgt daher über 138 Millionen Mk. Am 1. Januar 1914 betrug der Schuldenſtand 82,3 Mil⸗ lionen Mk. Auf den Kopf der Bevölkerung umge⸗ rechnet treffen 1914: 368 Mk. Schulden, 1935: 321 Mark(1931: 334 Mk.). Von den Schulden entfallen 13,25 Millionen Mk. auf Auſwertungsſchulden, 42,15 Millionen auf allgemeine Zwecke und 33,7 Millio⸗ nen Mk. auf den Wohnungsbau. Von den nach Ein⸗ tritt der Feſtwährung aufgenommenen Anleihen wurden veuwendet 40 v. H. für den Wohnungsbau, 32,5 v. H. für ſtädtiſche Betriebe und Anſtalten, 22 v. H. für Straßen⸗ und Brückenbau, Grunderwerb und Notſtandsarbeiten, 4 v. H. für Disagios und 1,5 v. H. für Verſchiedenes. Den für den Wohnungs⸗ bau aufgenommenen Anleihen ſteht am 1. April 1935 ein Betrag von rund 53,5 Millionen Mk. ge⸗ genüber, der von der Stadt aus dieſen Anleihen und dem Wohnungsbauanteil der Gebäudeſonder⸗ ſteuer für Neubauhypotheken ausgegeben wurde. Obwohl in den letzten Jahren ſehr hohe Beträge ür Arbeitsbeſchaffung, Wohnungsbau und Altſtadt⸗ ſanierung aufgewendet wurden, iſt der Schulden⸗ ſtand nahezu gleich geblieben. Das iſt darauf zurückzuführen, daß gleichzeitig Tilgungen an den alten Schulden geleiſtet wurden; dieſe Tilgungen belaufen ſich in den Jahren 1933 und 1934 einſchließlich eines Währungsgewinnes aus der Neubewertung der Auslandsanleihen auf über 8,6 Millionen Mk.. Da die Stadt, von geringen Beträgen abgeſehen, ſich davor gehütet hat, kurzfriſtige Schulden aufzuneh⸗ men, und ihren Schuldwerpflichtungen immer pünkt⸗ lich nachgekommen iſt, kam ſie auch nicht in die Lage, zum Nachteil ihrer Gläubiger dem Umſchuldungs⸗ verband deutſcher Gemeinden beitzutreten. Einen Teil des Vermögens bilden die Fonds⸗ beſtände(Erneuerungsfonds, Sammel⸗ und Ver⸗ ſicherungsfonds, Anlehensfonds, Tilgungsſtock, Straßenbauſtock uſw), welche die Stadt im Gegenſatz zu anderen Städten noch im erheblichen Umfang beſitzt. Am 1. April 1935 betrug der Geſamtbeſtand der Fonds rd. 44,5 Millionen Mark(1. April 1933: 43.7 Millionen Mark). b eigentlichen Zweckbeſtimmung haben die Fonds in den letzten Jahren hauptſächlich dazu gedient, bis zum Zeitpunkt der Erlangung von Anlehensgeldern die Mittel für unvermeidbare außerordentliche Aus⸗ gaben zu liefern und der Stodtkaſſe zur Vermeidn von Schwierigkeiten in der Kaſſenlage Kaſſenkred zu geben. Die Fondsbeſtände ſind zum Teil feſt angelegt bzw. zur Anlage beſtimmt i papieren, Beteiligungen, Darlehen an ſtä und Aemter, Betriebsvorſchüſſen an ſtä Darlehen an ſtädt. Geſellſchaften uſw. Nach meinen Darlegungen dürfte di tung durchaus gerechtfertigt ſein, daß die Finanzlage der Stidt . geſund iſt. Die Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ha ſich auch auf die Städtiſche Sparkaſſe ausge⸗ wirkt; ihr Einlagebeſtand iſt von 1932 bis Juli 1935 von 39 auf 63,5 Millionen Mk. geſtiegen. Die er⸗ freuliche Erleichterung der Finanzlage d aber nicht dazu verleiten, die Zügel ſchleifen ſondern muß ein Anſporn ſein, ſchaften. Wir müſſen uns folgenden Haupt der D..O. ſtändig vor Augen halten, mit den ſchließen möchte:— 85 3 „Die Gemeinden haben ihr Vermögen ihre Einkünfte als Treuhänder der Volks meinſchaft gewiſſenhaft zu verwalten. Oberſt Ziel ihrer Wirtſchaftsführung muß ſei Rückrchtnahme auf die wirtſchaftlichen der Abgabepflichtigen di? Gemeindef geſund zu erhalten.“ 8 erhebliche Neben der Erfüllung ihren Seite! Nummer 452 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 2 — Dienstag, 1. Ortover 18 lick 8 „leuerkalender für den Monat Oktober E Mitgeteilt von der Stäbdtiſchen Preſſeſtelle a) Stadtkaſſe: Es ſind fällig bis zum: 5. Oktober: Gebäudeſonderſteuer für September 1935.— Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen im September 1935 einbehaltenen Beträge.— Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld, 2. Drittel 1935/36. 15. Oktober: Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, 3. Vier⸗ tel der Vorauszahlungen.— Hundeſteuer, 3. Viertel. 18. Oktober: Gebühren für September. 21. Oktober: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober 1985 einbehaltenen Beträge, ſoweit die abzu⸗ CGCCCCCCcCGcCGGGGGbGTGTGTPTPTPTbTGTPTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGbGTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbb Wer fährt zum Bückeberg? Die Organiſationsleitung Bückeberg teilt mit: Entgegen anders lautenden Nachrichten iſt die An⸗ meldung von Teilnehmern zu Sonderzügen nach dem Bückeberg nicht abgeſchloſſen. Volksgenoſſen, die am 6. Oktober am Staatsakt auf dem Bückeberg teil⸗ nehmen wollen, wenden ſich ſofort an die nächſte Parteidienſtſtelle, die ihnen dann Sonderzugskarten beſorgt. liefernde Summe den Betrag von 200 Mark überſteigt.— Gemeindebierſteuer für Septem⸗ 8— Gemeindegetränkeſteuer für Septem⸗ er. b) Finanzamt: 5. Oktober: Lohnſtener für September oder 3. Ka⸗ lendervierteljahr. 7. Oktober: Verſicherungsſteuer, Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahlung für September 1935. 10. Oktober: a) Umſatzſteuer für September oder 3. Kalendervierteljahr 1935; b) Tilgungsraten für Eheſtandsdarlehen. 15. Oktober: a) Grund⸗ und Gewerbeſteuer nebſt Landeskirchenſtenerzuſchlag für 3. Rechnungs⸗ viertelfahr; b) Börſenumſatzſteuer für Abrech⸗ nungszeitraum bis 30. September. 20. Oktober: Lohnſteuer für 1. bis 15. September, ſoweit der einbehaltene Geſamtbetrag 200 Mk. überſteigt. 30. Oktober: Verſicherungsſteuer für September 1935 und Abſchlußzahlung für 3. Kalenderviertel⸗ jahr 1935. Ferner Zahlungen infolge beſonde⸗ rer Friſtfeſtſetzungen. Nicht rechtzeitige Zahlung hat Aufnahme in die öffentlich aufzulegende Liſte der ſäumigen Steuer⸗ zahler, ſowie Zahlung einer Säumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuerbetrages zur Folge. Außerdem wird der Betrag durch Poſtnach⸗ nahme oder Beitreibung auf Koſten des Pflichtigen eingezogen. Die oͤrei frohen Geſellen Das Hauptereignis des Badiſch⸗Pfälziſchen Weinfeſtes Nun haben die Mannheimer Rundfunkhörer und die der näheren und weiteren Umgebung, ſoweit ſie ſich geſtern abend in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen ver⸗ ſammelten, die rei frohen Geſellen vom Kölner Rundfunk auch perſönlich kennen⸗ gelernt. Ihr erſtes Auftreten geſtaltete ſich zu einem Ausgrabungen an der Reichsautobahn Der Mannheimer Altertums verein und der Verein für Naturkunde vereinigten ſich geſtern in der Kunſthalle, um zwei Vorträge von Prof. Dr. Strigell und Prof. Dr. Gropen⸗ gießer e eee die den folgenden Ti⸗ tel trugen:„Die Ergebniſſe der Ausgrabungen der Reichsautobahn für die Landſchaftsgeſchichte und Vorgeſchichte unſerer Gegend.“ Der Saal war gut mit Mitgliedern beider Vereine beſetzt, von denen ſich allerdings etliche im Dunkel verzogen; denn es dauerte bis 11 Uhr. Prof. Strigel zeigte eine plaſtiſche Karte vom Rheingraben und erklärte die Unterſchiede von Hoch⸗ und Niederterraſſen, von Hochgeſtade und Niederung, wußte an Hand von vielen Karten und Profilen zu erklären, was auf Tertiär und was auf Diluvium oder Alluvium zurückgeht, und ver⸗ folgte die verſchiedenen Neckar⸗ und Rheinläufe bis in alle Verzweigungen, auch an Hand von gutem Bildmaterial. Ueber die Flugſanddünen und die zwei Dünenſchichten der Gegend brachte er manches nachdenkliche Wort vor, knüpfte daran Betrachtun⸗ gen über Klimaſchwankungen und einige nachgewie⸗ ſene Vegetationsreſte, die erklären könnten, daß dieſe Dünen nicht mehr wanderten. Schließlich gab er noch eine Ueberſicht über das Mannheimer Stadt⸗ bild und ſeine Umgebung, ſo wie es ſich durch die verſchiedenen Rhein⸗ und Neckarkorrektionen all⸗ mählich oͤurch alle Hochwaſſer hindurch zum heutigen entwickelte. Das war der lanoͤſchaftliche Rahmen⸗ vortrag für die Mitteilung der Ausgrabungsergeb⸗ niſſe. Dann betrat gegen 10 Uhr Prof. Gro pen⸗ gießer das Podium, dankte der Leitung der Reichs⸗ autobahn und ihren Arbeitern für Hilfe und Unter⸗ ſtützunng, daneben auch den beiden Hauptlehrern Gember(Feudenheim)b und Wolber(Secken⸗ heim) für ihre emſige Forſchertätigkeit. Zeigte die vielen Bilder von Ausgrabungen, verband damit auch die nötige Frageſtellung, wo dieſe unbekannten Völker wohl hergekommen ſein mögen, wann ſie ge⸗ lebt, wie ſie gebaut und Tongefäße angefertigt oder auch ſonſt ihre Stein⸗„Bronze⸗, oder Eiſenzeit durch⸗ gebracht haben. Dieſe ſind auf Spanien, jene auf Thüringen zurückzuführen, die Glockenbecherkultur, die Brandgräber, die ſo oder ſo geſtellten Brand⸗ pfoſten, die Spange, die den Mantel hielt, der ſchöne Schatz mit Schwertgriff aus der Hallſtattzeit, das Römerhäuschen, ein Sonnenradſymbol, ein Brunnen in Seckenheim oder am Straßenheimer Hof— alles regte zu vielfältigen Betrachtungen an. Und manch⸗ mal ſah man auch in rekonſtruierten Zeichnungen wie in modernen Lichtbildern vom Lande, wie die Leute gehauſt und den Acker beſtellt haben, und heutige Menſchen manchmal nicht viel anders ſind. Daß dabei auch öfters Schönheit im Werkzeug oder Schmuck bewundert werden konnte, verſteht ſich am Rande. Direktor Winterwerb ſprach auch ein Schlußwort, in dem er Kultur und Ziviliſation ſorgfältig unter⸗ ſchied und die Wiedererſtehung unſerer Vorfahren durch die Forſchung und die befreiende Tat des Füh⸗ rers feierte. Dr. Hr. ungewöhnlichen Erfolg. Die weite Halle war, wie berichtet, ſchon ſeit Tagen ausverkauft. Hunderte, die flehentlich um einen Stehplatz baten, mußten zu⸗ rückgewieſen und auf die Wiederholung am Mitt⸗ wochabend vertröſtet werden. Schon um ſieben Uhr ſetzte geſtern der Andrang ein, und als eine Stunde ſpäter die Kapelle Homann⸗Webau mit dem erſten Muſikſtück begann, da war nur eioch ſchwer ein un⸗ beſetztes Plätzchen zu entdecken. Der Begrüßungsjubel ſetzte ſchon ein, als die Ka⸗ pelle den Laterna⸗magica⸗Marſch, den man bei jedem „frohen Samstag nachmittag“ hört, ſpielte. Und als dann das luſtige Kleeblatt die Bühne betrat, da wollte der Beifall ſchier kein Ende nehmen. Als die Drei endlich zum Wort kamen, bedankte ſich Hans mit der Bemerkung, daß ſie von Mannheim auf das angenehmſte überraſcht ſeien. Vor allem gefallen den drei Kölnern die„leckeren Mädcher“. Und nun praſ⸗ ſelte oͤas Humorfeuerwerk. Man kam aus dem La⸗ chen nicht mehr heraus. Urkomiſch war die Verul⸗ kung der alten Witze, die man hin und wieder ja auch beim„frohen Samstag nachmittag“ zu hören bekommt. Als die Drei in Trauerkleidung mit um⸗ flortem Zylinder erſchienen und ſich gegenſeitig den immer länger werdenden Bart umhängten, da wirkte dieſe Selbſtverulkung unbeſchreiblich komiſch. Beim Krätzchenerzählen ſchoß ſelbſtverſtändlich der behäbige Hans mit ſeinem Hermännchen den Vogel ab. Man verlangte ſtürmiſch nach dem Lausbuben, aber der Vater hatte ihn leider nicht mitgebracht. Dafür verſprach Eugen, daß er den Kölner Rundfunk⸗ Intendanten beſtimmen werde, den Kölner Sender nach Mannheim zu verlegen, weil die Mannheimer ſo lieb ſeien. Lotte Bach, die vierte im Bunde, be⸗ ſang die gute Kameradſchaft, die ſie mit dem Hlee⸗ das Hermännche. ſchuld war, weil es ſeinem Vater Limburger Käſe in die Taſche geſteckt hatte. Als die Kölner Gäſte von der Bühne verſchwanden, da nahmen ſie die Ueberzeugung mit, daß die Mann⸗ heimer mit ihrem Anhang aus der Umgebung ein urfideles Völkchen ſind. Wir hoffen zuverſichtlich, daß ſte dies auch am kommenden Samstagnachmittag in Köln feſtſtellen werden. Die übrigen Mitwirkenden wurden ebenfalls durch ſtarken Beifall ausgezeichnet, vom Bellemer Heiner, dem Anſager, bis zu Anny Nowak, die zum letzten Male auftrat. Den Pokal, den ihr der Bellemer Heiner reichte, durfte ſie erſt abſetzen, als er bis zur Neige geleert war. Ein Beifallsſturm belohnte dieſen Rieſenſchluck. Die Darbietungen klangen wieder mit dem Feſtlied„Und aun wird ge⸗ ſchunkelt...“ aus, bei dem ſich alle Mitwirkenden in langer Reihe auf der Bühne verſammelten. Und dann wurde noch lange getanzt, ſelbſt in den ſchmalen Gängen, den ſüffigen Tropfen weiter zugeſprochen und der Rummelplatz, der Ratskeller und das Kaffee aufgeſucht. Die Stimmung erreichte wieder höchſte Grade. Sch. i Pilzausſtellung in der Mäoschenberufsſchule Die diesjährige Pilzausſtellung wurde in die „Mädchenberufsſchule drüben in der Oſtſtadt verlegt. Das hat den Vorzug, daß die Pilze im Freien der gedeckten Gymnaſtikhalle beſſer lagern können. Ein großer Teil Schüler, für die die Ausſtellung natürlich beſonders berechnet iſt, befindet ſich im Hauſe, und eine Reihe anderer Schulen iſt ja auch in der Nähe. Auf jeden Fall mag es aber den Mannheimer Bür⸗ blatt verbindet, und ſchließlich ſpielten die Vier noch eine„ſehr anrüchige“ Angelegenheit, an der wieder ger auch mal freuen, dieſe Prachtanlage, dieſes päda⸗ gogiſch⸗architektoniſche Schatzkäſtlein der Stadt mit ſeinem herrlichen kleinen Gemüſegarten mal von innen beſehen zu dürfen. Denn etwas anderes mit⸗ nehmen als einen guten Eindruck kann er ja dort gewiß nicht. Schon in der prachtvollen Eingangshalle, die an ſüdeuropäiſche Luxushotels mit ihren Rieſenkakteen erinnert, iſt in einer Vitrine eine Sammlung von Pilzmodellen ausgeſtellt. Und zu der einen Gym⸗ naſtikhalle iſt der Weg nur eine Treppe hoch. Hier haben die Pilze alſo friſche Luft von drei Seiten. Es mögen etwa 75 Sorten ſein, die hier auf Ti⸗ ſchen, in Pappkartons, auf Moos gelagert, vorgeſtellt werden, dahinter natürlich immer die entſprechenden bunten Bilder mit Erläuterungen, weiter dahinten noch etwa die doppelte Anzahl Planchen von Pilzen, die noch nicht vorliegen. Eine durchaus überſichtliche Anzahl, die den Laien und ſpeziell den Schüler nicht zu ſehr verwirrt. Eine Studentin der Naturwiſſen⸗ ſchaften führt und erklärt die einzelnen Sorten; es ſind aber außerdem noch ein Student und vier andere Helfer unterwegs, um ſtets friſches Pilzaus⸗ ſtellungsmaterial beizubringen. Der Pilzherbſt iſt dieſes Jahr ganz beſonders reich an Steinpilzen, von denen einige beſonders große Exemplare hervorleuchten. Hallimaſche gibt es viel im Odenwald, etliche wurden auch dieſes Jahr am Jägerhaus im Viernheimer Wald gefunden. Außer den vielen eßbaren Pilzen auch hier und da ein paar Seltenheiten oder Beſonderheiten, verſtreut wie Eroͤſterne: kopfgroße Rieſenboviſte, Teuerlinge, Holzſchwämme aller Sorten uſw. So wird jeder⸗ mann, der naturwiſſenſchaftliches Intereſſe hat oder auch nur imſtande iſt, ſich über Schönheit und Merk⸗ würdigkeit der Natur zu wundern, große Freude an der Ausſtellung haben. Denn Pilze ſind nun einmal etwas ſehr Merkwürdiges, man traue ſich nun ſie zu eſſen, oder auch nicht. Hr. a Weitergabe vn Glückskettenbriefen ſtrafbar. Von den amtlichen Stellen iſt wiederholt vor dem Kettenbrieſſchwindel gewarnt worden, der ſich neuer⸗ dings wieder ſtärker ausgebreitet hat. Eine Ent⸗ ſcheidung des Oberlandesgerichts Kiel, die in der „Deutſchen Juſtiz“ wiedergegeben wird, beſtätigt das Urteil eines Amtsgerichts, wonach die Weiter⸗ gabe ſolcher Kettenbriefe dazu angetan ſei, in grob ungebührlicher Weiſe die abergläubiſchen Brief⸗ empfänger zu beunruhigen und andere wiederum zu beläſtigen. Es handelte ſich deshalb um groben Un⸗ fug im Sinne des Strafgeſetzbuches und eine Gefähr⸗ dung des äußeren Beſtandes der öffentlichen Ord⸗ nung. Sie iſt daher ſtraſhar. „Kraft durch Freude“ Fahrt Nr. 41 München Anläßlich der letzten Allgäufahrt vom 22. bis 29. Sep⸗ tember wurde zum erſten Mal der Verſuch gemacht, eine beſondere Wandergruppe zuſammenzuſtellen, die während dieſer Zeit nur Wanderungen ausführten. Der Erfolg war ſehr gut. Das Gauamt hat ſich daher entſchloſſen, auch bei der KöF⸗Fahrt vom 6. bis 10. Oktober nach München eine Wandergruppe zu bilden, die von München aus Wande⸗ rungen unternimmt. Da die Wanderungen keine allzu⸗ große Anforderungen ſtellen, können auch Frauen daran teilnehmen. Ruckſackverpflegung iſt Koſten dürften ca. 3/ pro Tag ohne die Bahnfahrt ent⸗ ſtehen. Der Fahrpreis beträgt bis München und zurück, einſchl. Teilnehmergebühr ohne Unterkunft und Vexpfle⸗ gung 12. Volksgenoſſen, die nach München ohne Ueber⸗ nachtung und Verpflegung fahren wollen, können ebenfalls zu dieſem Betrag teilnehmen. Anmeldungen zur Wonde⸗ rung können nur auf dem Kreis amt L 4, 15, er⸗ folgen und ſind bis ſpäteſtens Donnerstag, 3. d.., mittags 12 Uhr auf dem Kreisamt abzugeben. Frankfurt. 7 1 80. 1. 5 80. 1.. 0. 4½ Darmſtabt 2- ndes- und Provinz ½ Bayr Sandw⸗% Rg.-Pyg.-Bk. adiſche Maſch. 129.0 129,00 Großkraft hm.. 149,0 fiederrh. Leder 89.89. Volthom, Seil... Verkehrs- Aktien Deutsche fastwer- 4 een 5 Fans on e h dank R 33 5 4 Rl- IU 94.—94.— aan een 9 Grün& Bilfinger 190.00 190,0 Rordwwentd Kraft. ſhürttemb. Elektr. 80,— 89.— e eutsche fe 4½(7) Frankf. 26 9175 91.50 1% Sad. K ⸗Gbbt 4½ Berl Hop ⸗Br. 95 80 d eder ahr. Motorenw. 122, 10.7 flame 1502.0 108.0 ene. Hartſtein 109,0 109,0 Mute, 1 5270487 schiff 1 Elnsliche Werte 4½% do. 26 91.2 81.25 05 ad. 5 1 97 97., von 28 50 95,50 Lig. Gpfbr. 8 1 Bemberg, J. P. 10/0 1070 flald u. Neu 35.50 35.50 1 ellſt. Wald 12.0 109,0 transport 105,0 105.0 Dtsch. Staatsanlelhen 4½ Jana 2s„ 88 50 8862 6 599 G91535 Al 94.— 84.. 00 Gr.25, 95.25 ½ Witt. 8p 1 Ne ae 8515— 5 enauer Oer, 57 0 1470 Panteugennerbr. 1150 1 l da. Gap. ene Se Linde, on 1226 1226 185 30. 1. 15 aan 26 9 93.— 4½% Ddarmſt. Rom.% 965 1 f.„ 5 Gpfbr. 1 2 88 1— 98.25 Bremer Del 5 10175 101.5 e Büſſen 125 1150 0 1 Bank Aktien eldelb Straßend 885 8 4 Dt..⸗Anl. 4 95,75 96.75 1 ainz 26. 80.25 80.285 855 5. 0 A, k. 100,8 100,5 4% 0. Sito 4 88.— 88.— 5 5 1 185 Harkmann& Br... ein.„Braunkohl. 216.0 214.5 1 0 5 1 85 2570 755 Südd. Eiſenbabn! 81, 5 4% Baden 27. 88.50 688,50 55 ee 9250 255 4½ do. R 5 9175 9175 1 bei 93.93 Schuldverschrelbung. e 1152 Hessen Raft Gas 5 87.— bebe es 5 1195 DDd⸗Bank. 8.— 87.80 5 4½ Bayern 27 87 87 4 z irma 429 91.50%% do. 9 86.50 96,50 4½ 50. Pfbr.⸗Bk. 103.7 104.0 1 do. Kartab 132.0 131,7 Silbers A. 78. 77.— Npennen 1350 135.2 Dresdner Bank. 89. 8/50 Versicherungen 2 0er 0 070 de 2 887282 75 5 2890 2175 0175., Gpſbr kalt p. 3 98 28 98725 b Aneleum u. 20 4020 1120 e 0 1470 1408 Baer, 8. Ke% 0 be. on. Ban: 9225 f) A. e. jj PJ) o. 9 N„ ½Kaſſelsdkr. 51 5 0 t. 2 7 2501 84. ichs 272. 8 Wi ransport 38,— den: 30(Ptandbriete u. Schuld- 4, ff 05— 05— Hen A Per. 1000 1000.52. De abe e eee ee 1030 40 verschrelbungen 4 8.. 87s r im Aktien umwandelbar D, Verlagsanft. 58, 60.— Nnork, Heilbronn 186.0, 18,0 Schrifrg. rente. 85.— 88.30. Würkteg.Natenb“ 1000 1000 3 488 107 1976 0„— 90.—. Grebe, 0 580 8880 9 0 30 N. Hürther For g) g Kolben chile.„ Schwarz⸗Forg e Amtlich nicht nutiertg Werte . n 0 0 eateepstelten der kapcer 4% 95. 20 2881 98 1e ag. 2 1250 1260[Durlacher gor 9.— 80.— Konſerven Braun]. 67 50JSeilind(Wolf 78. . 155 1089 195% Pest ada 28, bo, Kom. 28 81 93,50 9350 75/ 1 97.25 97.25 e 91,— 91,50 Kraftw. Altwürtt. 90.— 80.— Siemens⸗Reinig. 91,50 81.50 Umtauschobligationen 8 8 e. u. 28. R 1, 2, denen s r 310 11250(1187 571 do. 05 0 20 555 gd en nzinger⸗- Union lic Elektrizität 99,— 88,— Sin aleo„„ 2 0 1 15 110.0 110.27, 8 und 9 88.— 88. 12 821170 f 1000 1005 sRecarstuttg. 21].28, 98— Eßlinger Masch. 7. kindes Eismaſch. 484.0 125[Gebr. Steüwerd 89.— 88. faligl I. Ottobeg 1.%%, do. Gold⸗ kt 4 de. Golden i Sch eich. 52.62, Jßbwenbr. Münch. 198,0 19/0 Sinner, Grünw. 95,50 83.50 4¼% Set den 405905 Elektr.⸗Werke 5 I. Schuldv. 26 K 2 98,80 98.50 9 8 955 1 Boder 88. e 15 0 795 10 1. Aucker. 1 1 51 9 0 115 1 e 5 u. Pfatzwert 15 3 N L. ⸗Hypbk. 10ſtpr. Van reuß. Boder dt, Gebrüder 50 8 arben.„ Ol dt alzmühle 1„ Uus Vergb roßkra 5 eim u. Pfalzwerke 20 Anlelben d. Kom- Verb. C An 24 100 1 1005 EEE 62 8950 685800 Gg. Ge VIl,,!! 650 4%% bh. ⸗Weſtf. Glettr. Anl. bon 192“ 48% 250 ddeceſ hrung sg 7 Pfandbriefe tt M. Uu. Jo. A. 1000 1000 U. E WGS..%78 Feune 96 10 10 lainzer Alt ⸗Br. 28— 78. ezeee, 1042 024% g„1838189 282550 8.⸗Kom.* in end 4% Rh. F Alum. Ind. N. 3050 Feiedeleg ht Hoff... Maſchinenbau.50 88,75 do. Glanzſtofff.. 1930 1855 92.0 Stadtanlelhen: 8 94.75 9475. Hypothekenbanken] Mannh. K 24 98,25 96.25 Andreae-Noris. 128,0 Friedrichsbüte Mez.-... 68,— 68,.— do. Stro ſtof 88.— 87.75 eee 5 19580 92575 4% H. ⸗Haben Württ Wohn: e 4½ do. K 35,36, 98,25 86.25 Annawerk 82 Gieiſchrugz 107,00 107.0 Moenunns do. Ultramar.] 189,0 139.0 990 er. Stahlwerke(Reinelbe nbi 19⁴⁵.— e 95⁵.— 8825 Ar- Unt 26 K-/ 50 0/7501 Würzb. 5- VII 97,75 97.75% do. Lig. Pfbr.] 100,6 101.0 Aſchaff. Buntp. 50. 50. ritzner⸗Kayſer 28,62 28.— Motoren Darmſt. 101,7 Voigt& Haeffne r.. 4% 8 N 11851 92.— B erlin 30. 1. 30. 1. 30. 1. 30. 1 3⁰ 25 30,* 80. 1. 30.* 30. 1 — 4 Pommern 30 2 5 ndschaften 4% 8h⸗WeſtfBdk. Ati El. Oief. Gef„„. Akt.⸗Br.J 155.5„.. Hubertus Braunk.] z, ſrenſteing Roppeſ 80.50 79.87 fac Sonr. K cite. Deutsche festver 4% eglen 925 0 Landſch. 11 0 12 70 15 975 8575 Bank 5 1 5 erte 125,0 de Heiterhe 1 1890 20 Lore Hutſchenr. 62.2 63,25 Janabrüd, Kupfer 0 112 1 1 1020 /.⸗Holſt. A. 955 1— 8 oggenrent.⸗ 7 do. Mot 3—.— 5 jonbr. N 4 5 1 2 zinaliehe Werte af Sr. e 105 1575 141555 ab ee 0 gane. 1 59 885 ee 15400 e Neue 128287 P. ae ee, Sic Seen 5888 Anleihen: e Altbe. 1 8 II0 I 5½ do. Abfind 100 1100.5 4 12 55 8 96.75 96062 Baut g Braun 12000 1210 0 155 Cel 60,5 Duſſeld. Hoefelbr. Inag, Ind. Umm... 9 7——. eus 1410 141,5 ice 57 5952 WW 4 Schleſ Bokred. Bayr. Hyp. u. Wö. 88.) 88.0 Berl.⸗Gub. Hut 1880. Dyckerh. K Widm 120 5 25.75 5 333 Reich, Lünder, Reichspoſt, Rheinp. Anl. Ausl. 551. Stadtschaſten Golbpf. kw. 22 98.— 98.— 80. Bkreinser 9287 8250 do. s Ind 116,1 1 85 A. Nobel 77.— 75,25 Pb. eee e Bongs is R nion, chem. Prob 10⁵.5 Rentenbriefe, Schuzgebiele Weltlalen Altbeſ⸗ 88 52 80. 4% Berl. fbr pff 92.10 99 0 1 9 dell. 55. 9000 ant 1 10 131 5 80. S 2880 Firere ren 5 Hage Porzellan 29,50 28.2 Preußengrüde. 0 g ½ Aachen v. 29 88,„„ 4½ Pr. Zentral-—988.— do. Hyp.⸗Ban j 9. St.⸗Pr. 91 7 5 29 25 75 f 9 3 e e e e e ee e T//////C%%/CC0C0%ööC 8 Dl. Reichsanl. 27 100,2 100,2 4½ Braunſchm 20 98.50.. 4½ do. do. R 22 95,50 85,50 Hyß.⸗Bk. 7 21 95.— 95,— Dt. Bank u. Dise.. 87.50 Berth. Meſſing 5875 9 Elektr Sicht u. Kr 184.2 1820 2 eben 101.0. Hasguin Forbwk 52, 50.— 50. Chem Ghark. 1³³⁰ 4 do. anl. 195796 95.75 1 9905 9050 e 8 0 8 0 ee 95.25 85.25 D. Ei. W.. Srauß Nürnberg 2255 1250 Enzinger ⸗ Union 103.5 Klöckner Werte 91.501 89.25 e ball 120* 55 1280 „. o. v 89.„ nm... 2 Bk.„ 5 5 38 5 e elcheltheta 2. 8. 2 70% e 100 105% ee 95.5 91 Nypothek. Bank- Werte 3% Bart Pt 510.. Dt. Giidpise Br 300.0. Draunk. u Sede 1880 e 2980 20 i e 0 8 Reinecer 957885775 50 5 1 2 5„Anl. 28 1071 107 J ½ Düſſeldorf 260 81.— 81. 5 50 99.50 ½% Württ. bk. 810. ypoth.⸗Hank 87.25 87,37 Bremen⸗Beſ. Dec. 1292 Kolmar 8 f 5 5 64.500 ein Main⸗ dor.. do. Trit, Bolm 8 b S0 at 31 f. 5 101, 101,4 4% Eſſen..„ 92.— 81.75 1% 98, N de eberſee⸗Bankſ 81.— 29.25 do. Vulkan 1 1 8.0 450,0 149. Röttger Leder— 41040 K m 0, Viktoria werke 90. 88.— . 05 852 10 0 de. Schaeben 4 103.442 99.80 9950 Aeining, Op. or. 880 Eren. Bob. 4 C 82 887. Feinde Spin. 1 fake Thü.. e ene 25 Boge Tel rah 1180 U 1 7„Scha. 8 an— 2 75. 5 05 5 N 55. 9238 o, Elektrizi ät. 1 0 f 4% baden 2 00 89 80 Cala, Shag 20,. 4% erlöbic lle 7, J industr.-Obligatlonen 5 98 a ahn. 27 V bos Gulden 09 02 Sale Get. 0 eee % Vanern 27. 87 919 475 1 15 180 92.75 9280 9 8 96.25 9362 Sr f. Braulnd 1130 12. 18 505 Byr Guldenw. 78,75 78, 3 A 8 15 7 Kronpr. Metal! 1810 1820 55. ea 1 85 110955 1 8 8 85.95 9 4½ do..⸗Anl, 33] 98,75 98,62 ½% Mannheim 2* ypbk. Gdpf. 95.50 95.50 6 ont Gunz— 15 1 8 1 aptto& lein 5 2 5 1— 8. Kl. ersbuſch* 88 ahlwerke l„2 Weſtd. Kaufh. A5. 25.— 5 1 5„ e iſche Bank 110 1120 f 10780 105.2 Frauſtadt. Zucker pp. We 1 0 % Brdunſchw.29 95,6„ 4% do. 27 92.50 4/05 Centrbkr. 2 6 Dalmber⸗ 80 1038 104.5 Süsd 8 5 b 81.— 80.25 bharl. Waſſerw. 5 ö 5 5 4 1250 22 ⸗Weſtf. Elektr. 128.8 121,5 Westeregeln 123 4. 20„ 98,0% Munchen 2 e BN 5 all 470. 1770 Froebein Zuckerf 188, ahmeyer& Cp. 128 128% K fi 5 Weſtf, Draht: 1199 1 1 11 8 96.80 06,40 4% bel 26 5„Goldpfbr. 18 5 96,25 86.25 85 110. 5 1 25 1027 ie 109.5 1030 N. 98. 50% einge 142.0 141,0 11 5& Co. 118.0 117.5 unruhig 18,52 Kade.. Wicküler⸗Küpp. 188.0 188.0 b 95 85. Re 100.8 100,5 4½% bo 7 95 58 10 25 95.— 95.— 6 Klöckner RM 20 1010 101.0 5 8 Chem. Bucka nn llerreshm.Glash. 88.75 88. Leipz. Dr. Riebeg][. 84,— Roſiter Zucker 96,50 98.50 Wiſſner Metal 115,8 118,5 8 8 9 285 4½ teten 8 92.50 35 Hob 8 0 9850 95.50 6 Mitteltal 7 1050 1023 8 do. Grünau.. Gef. f. el. Untern. 123,00 121.2 Lindener Akt.⸗Br. 88.50 88,— Ferd. Rückforth 78,50 78,50 elß Ikon 90.— 91.62 5 8 f 02 3 5 r 3 4% f ien dee d mateanzelſteff, 89 42 898 5—. 55 5 en 55. ga Ga 1440 1125 Goten 2. 1052 490 Snagete dere 154) 2542 Nitgers werke. A8 10 leise wasch e lieg 21409. annheimAltbeſ.. g 1693. 93. 5 Rh-M⸗ Don., G. 97.50 97,50 Aachenſkleinbayn„„ e o. Ind. Gelſt.„ eGo„ 2 5878. 10 Waldhof 111.5 1080 e e e g be e e t Wee e 2055 Su ene 0 77% e„. 1055 101.) Dt. Eiſenb.⸗Betr. 5187 81, bade Ser, A-% 8850 Gnane⸗Werke. 95. 938. Salzdetfurth Kali 188.184. 8250.. Gbr! 1070 1078 ptandbtlefe U. Schuld agi Hop 555 97. 97. 7¼ Dt. Reichb. Ba 1228 122] do. Serie 5 277 8770 Günther& Sohn.... Hannesmann 85.28 8487 Sarotti Schokol. 100,0] 98.— 9 ale fentl. Kiedit-Anstalt. 3 6 5 apag.... 12 i de. Serie? 00 gaderm.& Gucke. 74,50 Mantfelt, Berge 18 1170 Scheri dete 8558057386 Versſcherungs-Aktien 0 öffen Sdit-Ansta e a 90.— 95 ambg. Hochbahn 83.50 88. Contt. Gumm 1510 Ka Prahl 113.8 4487 Naas u. Kühlh 108.7 106, Schſeß⸗ efries 75,8 725 a EECETCCCCC(%%/// Wa e„.de d h gs 80 85 50 Linsliche Werte 1 e e 9580 erde dle 8 ae de Spree e eee eee Ace 2450 2025 5 5. 5 9 1 125 1 0 9 2. 5 55 8 h 99 0 d r 15 Bodenkr 50 55 z wegtanet 189 J 10,2 n 52 0 1 5 Diſch. Asp. Harpen. Bergbau 1122 112,2 Mereur Wollw. 90.50 Safer de. 1580 er„ 1 90, 10.40 3771 W Goldpfbr, k 21/95, 95.754 5 180. ſecumulat.⸗Fabr.— 17⁵5 do. Babeock„% Sein 5„ Metallgeſellſchaft 108.5 104.5 Schubert& Salzer 138,2 185,0 Colonia⸗Feuerv. fande 14 1040 15.10 1 e 97.— 5 enen 4% Beger S 14 5 5575 lidterzütt clas. 88...— do. Baumwoll 150, 138. Heidenau. Papf. m S Schuckert e Eo. 4240 4489 Lermes- Nerdite 4 do. 1 4½ do. dg, 22 8750 a 1928 95.62 95,52 8e, Gdrente ee. 27, Ang. Baugeſ. Lenz 84.50 84.— do. Conti Gas 127, 128.0 Hemmoor Por tl... 151.0 N 141,0 141.0 i 1 106.0 104.5 Wurkagia rz N 4 d r 8 97.7„ a 10 n 25. 3 28.75 87/725 55 5. 1 103,6 Fab ran 9 5 85,— ad 5 5 9 5 0. 944330 5 e „ann Ddr 2 7 750 tere nleihe. e o. Kabelwerke ee, Hildebran 125 nt. 0 5. 3 Anlelnen W ed 8 4% Pr pyp. Rum. 2 Rente S0 808 Ammendorf Paß“ 80, do. Linoleum 148.0 147 Su richt⸗ Aut 1035 1580 ahl f Rüningen 135.2 155,5 Siemens Glasind. 101,0 4099 8. 5 0 10 801.30 84 5 91.02. 1 ungarn.— Ampe⸗ 50 5 do. Schachtbaauß 0 chberg. Leder. Mülheim. Bergw... Siemens& Halskt 170.2 156.0 Kolontal-W. Provinz. Bezir n 2% bes b. 2 95.50 88.50— 5 Ur. Pfandbr 4 do. Sts 0 8,52 Anhalt. Kodlenw. 91. N do, Spiegelgl f. Hochtie 0 188.5 108,0 Münch. icht u... Stader Lederfaßr.. Kolonial- Werres dünde, Rreiſe un e 1 85 ble 888 98.2 4 elde. f 50 95,588.75 4% Budape 7 0 Na 80% do. Steinzeug 79 9 9558 6 9387 8075 Steatit⸗Magneſtaa. 1322 Dtſch.⸗Oſtafrika. 98.75 98.— Sereeag 95,50 8 1 2989 8 285 2½ do. Nora 20 98.754 Liſſab. 1885515 2 9⁴.0/7 8 e 9 188.0 5 lo 8 2. atronzellſtoff,. Stettin. Portl.⸗Z. 8/1 8)— Kamerun Eiſenb. 69. 69.— do. 20 ee 6 u 26. 8350 93.25 e 9585 3% Anatol. J 1 do Tel u. Kab. 118,7 120.9 8 rauerel 104,... lleckarwerke. 108,2 10,0 Stöhr Kammgarn 103.8 1080 Neu- Guten 429 145.0 . 9875 85 5 eee eee 5„007 101.0%, do. N34 do. Ton u. Stzg. 95, 4e Poll. Holzm 1 90,50 Nordd. Kabeln Stolberger Zink... Otadi⸗Minen 18,7 1875 4% do. 18 u 14 85, 95, 47 e e e 4 ½ do. Rom. f-0 94,(86.— 4 Gef Un St do. Eiſenband.]. 108.5 Botelbeiries 85,8250 do. Steingutſb l.. Gebr. Stoltwerd 9751 94.— Schantung⸗H. Ach 89.— 89. mitzunehmen. An * 1 eee 5 5 Se erer er, an teen von z ym⸗ Hier iten. Ti⸗ ſtellt nden nten Izen, liche nicht ſſen⸗ rten; vier aus⸗ ders ders bt es Jahr den. d da treut inge, eder⸗ oder terk⸗ e an tmal ie zu 70 bar. dem uer⸗ Ent⸗ der itigt iter⸗ grob rief⸗ n zu Un⸗ Ffähr⸗ Ord⸗ Sep⸗ eine hrend war h bei eine ande⸗ allzu⸗ daran An t ent⸗ zurück, rpfle⸗ keber⸗ nfalls ande⸗ 5, er⸗ t ag, 1. e 1 a Betz IV, Heinrich 1 mus.— Eine ſchöne Ehrung bereitete der„Krie⸗ 72 5 397 20 1 2 Dienstag, 1. Oktober 1935 Aus Baden Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 1. Oktober. Badens älteſter Schneider feierte geſtern in erfreulicher Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Ladenburgs lebens⸗ erhaltendes Klima bewährte ſich auch hier— nach⸗ dem der älteſte noch in Arbeit befindliche Schuſter⸗ meiſter ſeinen 90. Geburtstag feiern konnte— bei Schneidermeiſter P. Vogel, der noch ſeiner Berufsarbeit nachgeht und ſeine Scholle ſelbſt be⸗ baut. Im Kreiſe ſeiner treuen Lebensgefährtin, ſeiner Kinder, Enkel und Urenkel, feierte er, der auch ein treuer Sangesbruder in der„Sängerein⸗ heit“, deren Ehrenmitglied er ſeit langem ſchon iſt, würdig und dankbaren Herzens ſeinen 80. Geburts⸗ tag.— Der Vorſitzende des 50iger Ausſchuſſes, In⸗ genieur Georg Stichs, feierte, geehrt von ſeinen Sangesbrüdern im„Liederkranz“ und ſeinen Mit⸗ jubilaren, ſeinen 50. Geburtstag.— Die La⸗ denburger Spielgemeinſchaft—„Die Heimat⸗ ſpieler“— trafen ſich im„Anker“ zu einem ge⸗ mütlichen Beiſammenſein. Es dankte der Leiter und Führer des Verkehrsvereins, Gewerbe⸗ ſchuldirektor Molitor, für alle ſelbſtloſe Hingabe, und ermunterte, auch im nächſten Jahre treu zur Sache der Heimatſpiele zu ſtehen.— Zu Ratsherren und Beigeordneten der Stadt Ladenburg wurden folgende Herren ernannt: Zu Beigeordneten die bisherigen Ratsherren Karl Nilſon, Karl Reffert und Johannes König.: Die Beigeord⸗ neten werden durch den Herrn Landrat auf ihr Amt verpflichtet. Ratsherren wurden die Pg. Willi Ruk⸗ kelshauſen, Karl Joachim, Eduard Jür⸗ gens, Jakob Simons, Philipp Stumpf, Fritz Kinzig und Fritz Guggen⸗ gerverein“ ſeinem langjährigen Vorſtand, dem Erb⸗ hofbauer G. Krauß zu ſeinem 60. Geburts⸗ tag. Die Staot⸗ und Feuerwehrkapelle brachte ihm muſikaliſche Ovationen, und aus allen Kreiſen der Bevölkerung gingen dem beliebten Vaterlands⸗ freund Beweiſe echter Wertſchätzung und der An⸗ teilnahme zu. * Heidelberg, 1. Oktober. Ein junger Mann, der hier Beſteller auf nationale Bücher aufſuchte, ließ ſich von Beſtellern Anzahlungen geben, die er dann für ſich verbrauchte, anſtatt an die Firma ab⸗ zuliefern. Der Mann, der auch von einer auswär⸗ tigen Staatsanwaltſchaft zur Verhaftung ausgeſchrie⸗ ber- warf wurde in Haft genommen. ee * Mosbach, 1. Oktober. Im„Sulzhof“ bei Wald⸗ mühlbach ſtürzte ein Arbeiter von der Scheuer und war auf der Stelle tot ol. Karlsruhe, 1. Okt. Das Geheime Staats⸗ polizeiamt meldet: Der Fabrikant Paul Lange in Oſterburken wurde durch das Ge⸗ heime Staatspolizeiamt in Schutzhaft genom⸗ men und in das Schutzhaftlager Kislau übergeführt. Bange, der Typ des überheblichen Nörglers, benützte jede Gelegenheit, die Maßnahmen der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Regierung in gehäſſiger Weiſe herabzu⸗ ſetzen und damit das Vertrauen in den wirtſchaft⸗ lichen Wiederaufſtieg zu untergaben. Der Tiger iſt los Schreckensſzenen in einem Zirkus — Bad Mergeuthe im, 1. Okt. In der Sonn⸗ tagabend⸗Vorſtellung eines hier gaſtierenden Zir⸗ kus ſprang bei der Vorführung von fünf Tigern plötzlich ein Tiger gegen das Eiſengitter und brach die Gitterſtäbe auseinander. Mit einem Satz ſprang er durch die Oeffnung, ſetzte quer über eine Loge hinweg und flüchtete durch den Hauptausgang. Ein vor dem Zirkus ſtehender 30 Jahre alter Mann wurde von dem Tiger mit den Pranken am Genick gepackt und gegen einen Zaun geworfen. Der Mann erlitt ſchwere Wunden und mußte ſofort ins Krankenhaus gebracht werden. Der Tiger flüchtete weiter, konnte aber nach Verlauf von etwa dreiviertel Stunden von dem Dompteur in der Nähe der Tauber wieder eingefangen werden. Der Ausbruch des Tigers löſte bei den Zuſchanern einen Schrei des Entſetzeus aus doch konnte die Vorſtellung, nach⸗ dem das Publikum ſich von ſeinem Schrecken erholt hatte, weitergeführt werden. 0 Neue Man A e E „Mit Verlaub und Gunſt“: nheimer Zeitung 0 Abend⸗Ansgabe Michtfeſte in Ludwigshafen Neue Wohnbauten der 86 Farben Das Kameradſchaftsheim der SS⸗Pioniere r. Ludwigshafen, 1. Okt. In einem weiten unregelmäßigen Viereck ſtehen die 13 neuen Baublöcke da, die von der Gemein⸗ nmützigen Wohnungsbaugeſellſchaft der JG. Farben in duſtrie, wie ſchon berichtet, für ihre Werksangehörigen zur Zeit errichtet werden. Geſtern nachmittag wurde vor einem der Bauten in Gegenwart von mehreren hundert Bauarbeitern, Bauhandwerkern und geladenen Gäſten das Richt⸗ feſt auf dem in Frieſenheim nahe der Oppauer Ge⸗ markung gelegenen Bauplatz gefeiert. Im Namen der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft begrüßte Ing. Santo die Arbeitskameraden, den Führer der Werke Lu. und Op., Dr. Gauß, den Kreisleiter Dr. Wittwer und die Vertreter der Stadtverwaltung. Der Redner durfte mit Stolz darauf hinweiſen, daß die größte Ludwigshafener Arbeitgeberin ihr Teil dazu beigetragen hat, das in kapitaliſtiſcher Spekulationszeit beſonders in der „Stadt der Awbeit“ ſo kraß gewordene Wohnungs⸗ elend zu mildern. Nicht nur hat die JG. Farben⸗ induſtrie das Siedlungsweſen tatkräftig gefördert; Siedlungen ſind keine Löſung, die ſich für alle ſchickt. Darum mußte auch das Blockbauen wieder aufgenommen werden, ohne daß die verrufene „Mietkaſerne“ wiederkehrt. Allerdings wurde auf die geſchloſſene Bauweiſe verzichtet; Licht und Luft durchfluten die aufgelockerte Planausführung, was durch eine geſchickte Grundſtücksumlegung gelang. Auf dem 25 000 Geviertmeter großen Raum ſind in 13 Wohnblöcken, 108 Wohnungengeſchaf⸗ fen: 102 zu 3 Zimmern und 6 mit 2 Zimmern, alle verſehen mit Wohnküche und Bad, je 6 mit Waſch⸗ küche, Fahrrad⸗ und Luftſchutzraum. Der Preis beträgt dank dem Zuſchuß der JG. Farbeninduſtrie nur 28 bis 34 Mark. Hierauf ſprach der Zimmermann vom Richtbaum aus den Weiheſpruch. Kreisleiter Dr. Wittwer warf einen Rückblick auf die Elendsquartiere der Stadt und betonte, die neue Siedlung ſei in Ver⸗ bindung mit dem gleichfalls in der Vollendung be⸗ griffenen Block der Guch am Rupprechtsplatz ein Anfang der„baulichen Ausmietung“ des„Hems⸗ hofs“. Mit den von der Werkkapelle ange⸗ ſtimmten deutſchen Hymnen verklang das Richtfeſt, worauf ſich die Teilnehmer in langem Zug nach dem Vereinshaus der JG. Farben begaben, um dort noch als Gäſte des Werks gemütlich beiſammen zu ſein. Bei dieſer Nachfeier begrüßte Dr. Weiß, der Lei⸗ ter der„Gewoge“, die Vertreter der Schweſtergeſell⸗ ſchaften des Werks aus Frankfurt und Leung ſowie die Preſſe. i Auch die SS⸗ Pioniere aus Ludwigshafen und Mannheim konnten das Richtfeſt ihres Kameradſchaftsheims an der Großen Blies begehen. Mit Unterſtützung der Stadtverwaltung und der JG. Farbeninduſtrie, die Bauplatz und Bau⸗ ſtoffe zur Verfügung ſtellten, konnte ein zweiſtöckiger Bau mit einer Terraſſe geſchaffen werden, die einen ſchönen Ausblick auf das Badegelände gewährt. Zum Richtfeſt war Oberführer Altner, Stabsführer im Oberabſchnitt Südweſt, Stuttgart, erſchienen. Badiſthes Schwejelbad feiert Jubiläum ib Mingolsheim, 1. Oktober. Das altehrwürdige Dorf Mingolsheim, das zwiſchen den Städten Heidelberg und Bruchſal liegt und dank ſeiner heilenden Schwefelquelle, dem St. Rochus brunnen, über Baden und Deutſchland hinaus einen vorzüglichen Ruf ge⸗ nießt, konnte am letzten Sonntag das 10 0% h rige Zubiläum als Schwefelbad feiern. Bad Mingolsheim kann auf eine reiche geſchicht⸗ liche Vergangenheit zurückblicken. Der Name des Ortes erſcheint in den älteſten Urkunden, zum erſten⸗ mal im Jahre 775 als Munigoldesheim. Das Klo⸗ ſter Lorſch hatte hier Beſitzrechte inne. Auch in den Das Schwefelbad St. Rochusbrunnen folgenden Jahren 778, 785 bis 1287 erſcheinen Güterſchenkungen in Mingolsheim an das Kloſter Lorſch und an den Biſchof von Speyer. Die Stifter waren zum Teil die Grafen ſelbſt oder ſonſtige frän⸗ kiſche Adlige. So iſt Mingolsheim als ſchöner frucht⸗ barer Weinort mit großen Hofgütern ſchon früh an das Hochſtift Speyer gekommen. Deshalb hängt die Geſchichte des Ortes eng mit dem Schickſal des Bis⸗ tums Speyer zuſammen. Im Jahre 843 fiel es beim Friedensſchluß zu Verdun, vermutlich auch politiſch, an Speyer. Dieſe Zugehörigkeit überdauerte meh⸗ rere Jahrhunderte und fand ihr Ende mit der Säku⸗ K e — 2. 8. 1 ese, dos Ihre 32 seitige bebilderte Druckschrift:„Vom guten Sehen bei künstlicher Beleuchtung“ Name Ort OSRAM, BERLIN O 17 Seren Ste air bestes. ch Straſßo lariſation am 22. März 1803, wo Mingolsheim an das neugebildete Großherzogtum Baden fiel. Erſt 1813 nach der Schlacht bei Leipzig und dem Sturze Napoleons begann eine Zeit des Aufſchwungs. An⸗ fangs laſteten zwar noch ſchwer die Nachwirkungen der langen Kriegsjahre auf der verarmten Bepölke⸗ rung. Die wirkſchaftliche Beſſerung machte aber große Fortſchritte, als im Jahre 1841 die Bahnlinie Heidelberg— Karlsruhe erbaut wurde. Raſch auf⸗ 10 ging es nach der Beendigung des Krieges * Weit und breit berühmt wurde Bad Mingolsheim durch ſeine ſtarke Schwefelquelle. In unmittelbarer Nähe der Mühle Weickgenannt wurde nämlich im Jahre 1825 eine heilkräftige Quelle entdeckt. Der Urſprung des Schwefels liegt in dem geologiſchen Aufbau des Untergrundes, auf dem Mingolsheim ruht. Bei dieſer Schwefelquelle errichtete man im Jahre 1835 eine Kuranſtalt. Die Quelle nannte man St. Rochusbrunnen, unter deren Namen ſie eine große Berühmtheit erlangt hat. Wenn auch die Kuvanſtalt lange Zeit in ihrer Entwicklung mit anderen Bädern nicht Schritt gehalten hatte, ſo hat ſich dies ſeit dem Jahre 1922 weſentlich geändert. Nachdem der Caritasverband Ludwigshafen das Bad käuflich erworben, wurden tiefeingreifende Neuerungen vor⸗ genommen, die Kranken⸗ und Heilfürſorge ausge⸗ baut, ſo daß ſich Bad Mingolsheim würdig an die Seite eines jeden modernen Bades ſtellen kann. In den Jahren 1925 und 1927 erfuhr das Bad eine 1 Erweiterung und neuzeitliche Einrich⸗ ung. ol. Speyer, 1. Okt. Die am 21. September beim Ueberqueren der Hauptſtraße von einem Perſonen⸗ kraftwagen angefahrene 68 Jahre alte Witwe Mar⸗ garete Settelmeyer iſt infolge der erlittenen ſchweren Verletzungen in der Nacht auf Montag im Diakoniſſenkrankenhaus geſtorben. Der Lenker des in Frage kommenden Kraftwagens wurde feſt⸗ genommen und ins Amtsgerichtsgefängnis ein⸗ geliefert. . 5 U 5. Seite Nummer 452 Aus der Pfalz 25000 Veſucher der NS ⸗Ausſleſlung r. Ludwigshafen, 1. Okt. Die vor einer Woche in der Hindenburghalle eröffnete große Schau der NeS⸗Volkswohlfahrt konnte am Sonntagnachmittag den 25 000. Beſucher begrüßen. Durch Einrichtung von Filmvorführungen, die ab 3 Uhr nach⸗ mittags ſtündlich die Fragen der Raſſe und die Tä⸗ tigkeit der NSW behandeln, wurde die Schau be⸗ reichert. Das Marionettentheater für die Jugend findet gleichfalls viel Anklang. Verkehrsunfall bei Maxdorf ol. Oggersheim, 1. Okt. Als geſtern abend gegen .30 Uhr die Hausgehilfin Margarete Rupp aus Frankenthal vor ihrer Dienſtctoſlo, der Wirt⸗ ſchaft Jeſter an der Ziegelhütte bei Mapdorf, in ein Auto ſteigen wollte, wurde ſie von einem vorüber⸗ fahrenden Kraftradfahrer aus Kirchheim an⸗ gefahren und derart verletzt, daß ſie ns Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Kraft⸗ radfahrer ſtürzte und erlitt eine Schädelver⸗ letzung, ſo daß er ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Beſttzer des Kraft⸗ wagens kam mit leichteren Verletzungen davon. Gefährliche Einbrecherbande gefaßt In Worms wurde der letzte Bandit verhaftet ol. Saarbrücken, 1. Okt. Der Poligeipräſident teilt mit: Nach planmäßiger Fahndung, an der alle Kriminalpolizeibehörden im Weſten des Reiches mitwirkten, iſt nunmehr in Worms auch der letzte einer mehrköpfigen Einbrecherbande mit ſeinem An⸗ hang feſtgenommen worden. Es handelt ſich um den brüchtigten Einbrecher Krebs. Seine Komplizen Thom und Varoqui waren bereits vor Wochen dingfeſt gemacht worden, während Krebs damals noch entkommen konnte. Krebs, Thom und Varo⸗ qui gehörten führend einer Einbrecherbande an, die ſett Monaten das ganze Saarland, beſonders die Landbezirke, heimſuchte. 18 Einbrüche, meiſt in Gaſtwirtſchaften, haben die Täter eingeſtanden. Bei der Feſtnahme aller Mitglieder der Bande mußte die Polizei zur Brechung des Widerſtandes von der Waffe Gebrauch machen. ol. Germersheim, 1. Okt. Bei dem Abrudern, das der Ruderverein„Rhenania“ am Sonntag ver⸗ anſtaltete, zerſchellte am Nachmittag der Gig⸗ vierer„Kurpfals“ infolge falſcher Steuerung an den Pontons der Schiffbrücke. Zwei Leute der Bootsmannſchaft, die ſich einen Augenolick in großer Gefahr befand, konnten ſich an der Schiffbrücke aus dem Waſſer ziehen; drei trieben ab und erreichten das Ufer. Einer von ihnen mußte, ſtark behindert durch den mit Waſſer vollgeſogenen Trainingsanzug, die Hilfe eines Kameraden in Anſpruch nehmen, um ſich retten zu können. Der Schaden, den der ver⸗ hältnismäßig kleine Verein erleidet, iſt ſehr groß, da die„Kurpfalz“ das beſte Boot darſtellte. Im Jahre 1921 ereignete ſich an der gleichen Stelle der gleiche Unfall. Zeugenbeſeitigung im Neckar Zehn Jahre Zuchthaus wegen verſuchten Mords ol. Heilbronn, 1. Okt. Vom Schwurgericht wurde der 23 Jahre alte wiederholt vorbeſtrafte Willi Bareis von hier wegen verſuchten Mords zu 10 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Si⸗ cherungsverwahrung verurteilt, weil er in der Nacht von 21. zum 22. November 1934 den betrunke⸗ nen„Freier“ einer Dirne zu Boden ſchlug und in den Neckar warf, um ihn als Zeugen eines Dieb, ſtahls der Dirne zu beſeitigen. Nach einſtündigem Kampf mit den Elementen war es dem Betroffenen gelungen, ſich ſelbſt zu retten. betrachtenden Gegenstand nie zu nahe bringen. Wenn sie es doch tun, felilt meist genügende und gute Beleuchtung. Felili Liclit, so ann dem leicht abgeholfen werden, denn elelttrisches Liclit ist ja billig. Die neien Osram. ¶ Lampen geben, je nach Grõſßße, bis 20 mehr Lidlit, Sie sind zu 40, 60, 7 und 100 Vatt in allen Eleſtro- Fachgeschaſten zu laben. Mit Osram: ¶ Lampen zu besserem Ligiti durch mehr Liclit, aber durch gutes, blendungsfreies Licht. Dein Kind wird es Dir immer dan ten. Jede Mutter sollte darauf achten, daß die Kinder bei der Sqiul- arbeit, beim Lesen, bei Handarbeiten und auch beim Spiel ihren Augen den zu 5 Ae ſchaffen konnte. zur Pan M 6. Seite/ Nummer 452 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 1. Oktober 1935 Nach 6200 Rennkilometern am Ziel An 14 großen internationalen Wettbewerben, die zu⸗ ſammen über 6210,5 Km. führten, haben ſich die deutſchen Rennwagen in dieſem Autojahr, das mit dem Maſaryk⸗ rennen am vergangenen Sonntag abſchloß,— von den Wettbewerben am erſten Oktoberſonntag abgeſehen— be⸗ teiligt, und das Ergebnis dieſes Rennens ſelbſt rundete das Bild eines großen Erfolges der deutſchen Automobilinduſtrie und des deutſchen Automobil⸗ ſports im Jahre 1935 ab. Von 14 Rennen, darunter 6 nach der Grand Prix⸗Formel ausgefahrenen, endeten nicht we⸗ niger als 13 mit deutſchen Siegen, außerdem belegten die Rennwagen von Mercedes⸗Benz und der Auto⸗Union 9 zweite und 6 dritte Plätze. Nur ein einziges dieſer großen Rennen des Jahres ſah einen ausländiſchen Wagen in Front— ausgerechnet war es der Große Preis von Deutſchland auf dem Nürburg⸗Ring. Aufs neue haben alſo mit dieſem Geſamtergebnis der rund 6200 Rennkilo⸗ meter die deutſchen Wagen ihre eindeutige Ueberlegenheit bewieſen. Die Anſtrengungen, die man in Italien und in Frankreich gemacht hat, um die führende Stellung der Jahre vor 1934 wiederzuerringen, haben nicht den ge⸗ wünſchten Erfolg gebracht. Auch die deutſche Automobil⸗ Induſtrie ruhte nach den großen Erfolgen, die ſich ſchon im vorigen Jahr— gewiſſermaßen auf Anhieb— eingeſtellt hatten, nicht aus, ſondern verbeſſerte weiter, ſteigerte Qua⸗ lität und Schnelligkeit der Wagen und kann mit dem jetzt vorliegenden Arbeitserfolg vollauf zufrieden ſein. Die 14 großen Rennen, an denen die deutſchen Renn⸗ wagen in dieſem Jahr teilnahmen, und ihre Sieger waren: 22. April: Großer Preis von Monaco(318 Km.) Fagioli(Mercedes⸗Benz) 93,607 Km.⸗Std. 5. Mai: Großer Preis von Tunis(504 Km.) Varzi (Auto⸗Union) 162,869 Km.⸗Std. 12. Mai: Großer Preis von Tripolis(524 Km.) Cargcciola(Mercedes⸗Benz) 197,993 Km.⸗Std. Mai: Avus rennen(98,7 + 196,5 Km.) (Meredes⸗Benz) 238,5 Km.⸗Std.) Endl.) 16. Juni: Eifelrennen(250,9 Km.) Caracciola(Mer⸗ cedes⸗Benz) 117,6 Km.⸗Std. Juni: Großer Preis von Frankreich(500 Kilometer) Caracciola(Merc.⸗Benz) 124,571 Km. ⸗Std.) Juni: Großer Preis von Barcelona(265,3 Kilometer) Fagioli(Mercedes⸗Benz) 107,294 Km.⸗Std. 14. Juli: Großer Preis von Belgien(506,8 Km.) Caracciola(Mercedes⸗Benz) 157,5 Km.⸗Std. Juli: Großer Preis von Deutſchland(501,8 Kilometer] Nuvolari(Alſa⸗Romeo) 121, Km.⸗Std. Auguſt: Acerbopokal(516 Km.) Varzi(Auto⸗ Union) 139,403 Km.⸗Std. Auguſt: Großer Preis der Schweiz(509,6 Km.) Caracciola(Mercedes-Benz) 144,77 Km.⸗Std. 8. September: Großer Preis von Italien Kilometer) Stuck(Auto⸗Union) 137,080 Km.⸗Std. 22. September: Großer Preis von Spanien 519,456 Km.) Caraceciola(Merc.⸗Benz) 164 Km. ⸗Sto. 20. September: Maſarykrennen(495,414 Km.) R meyer(Auto⸗Union) 132,588 Km.⸗Std. Von den deutſchen Rennwagen errangen die von Mer⸗ cedes⸗Benz insgeſamt 9 Siege, davon 5 in nach der Grand⸗Prix⸗Formel ausgefahrenen Großen Preiſen(von 26. Fagioli 23. 30. 28. 15. 25. (504 oſe⸗ Frankreich, Belgien, Schweiz, Italien und Spänien). Außerdem belegten die Mercedes⸗Wagen 5 zweite und g dritte Plätze,. Die Auto⸗Unjon kam zu 4 Stiegen, davon gelang einer im Grand Prix von Italien; 4 zweite und 3 dritte Plätze vervollſtändigten dieſen Erfolg des Jahres. Der einzige nicht deutſche Sieger in einem dieſer 14 internationalen Rennen war der Alfa Romeo⸗Fahrer Nuvolari. Allerdings beteiligten ſich die ausländiſchen Wa⸗ gen auch noch an einigen von Deutſchland nicht beſchickten kleineren Rennen internationalen Charakters. Der erfolgreichſte Fahrer war Caracciola (Mercedes⸗Benz) mit nicht weniger als 6 Siegen, dazu einem zweiten(Großer Preis von Barcelona) und einem dritten Platz(Großer Preis von Deutſchland). Nächſt ihm ſchnitt der Mercedes⸗Benz⸗Fahrer Fagioli mit 3 Sie⸗ gen, 3 zweiten und einem dritten Platz am beſten ab, wo⸗ hei er einen zweiten Platz mit von Brauchitſch im Großen Preis von Belgien teilte. An dritter Stelle unter den er⸗ folgreichen Fahrern der deutſchen Rennwagen ſteht Barz i (Auto⸗Union) mit 2 Siegen, einem zweiten und einem dritten Platz. Ein neuer Stern am Rennfahrerhimmel iſt Roſemeyer(Auto⸗Union) geworden, der, nachdem er in der Saiſon vorher ſchon zu einigen ſehr ſchönen Plätzen gekommen war, zum Schluß— im Maſaryk⸗Ren⸗ nen— nun einmal Erſter wurde; ſo brachte er es ins⸗ geſamt auf einen Sieg, 2 zweite Plätze(Eifelrennen, Acerbopokal) und 2 dritte(Großer Preis der Schweiz, Großer Preis von Italien). Stuck(Auto⸗Union) mußte ſich in den betrachteten internationalen Rennen die⸗ ſes Jahres mit einem Sieg und einem zweiten Platz be⸗ gnügen und der Mercedes⸗Fahrer v. Brauchitſch ging diesmal überhaupt ohne Sieg aus; er kam lediglich zu 2 zweiten Plätzen(einen mit Fagioli geteilt) und einem dritten. Von den Ausländern waren die Alfa Romeofahrer Nuvolari und Chiron die im Wettbewerb mit den Deutſchen noch am beſten abſchneidenden Gegner. Nuvo⸗ lari kam in den 14 Rennen zu einem Sieg, 2 zweiten und einem dritten Platz, Chiron zu 2 zweiten und z dritten Plätzen. Das längſte dieſer Rennen war der Große Preis von Tripolis(524 Km.) vor dem Grand Prix von Spauien (519,456 Km.), im Rennen um den Acerbopokal(516 Km.), den übrigen Grand Prix und dem Großen Preis von Tunis, die jeweils über 500 Km. oder mehr führten. Die höchſte Durchſchnitts⸗Geſchwindigkeit wurde auf der Avus gefahren, wo Fagioli(Mereedes⸗ Benz) im Endlauf über 196,5 Km. auf ein Tempo von 238,5 Km.⸗Std. kam. Es folgten der Sieger im Großen Preis von Tripolis, Caracciola mit 197,993 Km.⸗Std. vor dem Sieger im Großen Preis von Spanien, wieder Caracciola, mit 164 Km. Als einziger deutſcher Teilneh⸗ mer am Großen Preis von Tunis gewann Varzi(Auto⸗ Union) dieſes Rennen mit einem Stundendurchſchnitt von 162,869 Km. Die geringſte Durchſchnittsgeſchwindigkeit unter den 14 Rennen wurde im Großen Preis von Monaco(318 Kilometer) von dem Sieger Fagioli(Mercedes-Benz) mit 93,607 Km.⸗Std. gefahren. Bei der Beurteilung dieſer er⸗ zielten Geſchwindigkeiten iſt natürlich ſtets die Beſchaffen⸗ heit der Bahn zu berückſichtigen, und jeder Sieg iſt nicht nur ein Sieg des überlegenen techniſchen Könnens, ſondern auch großer Fahrkunſt. Olympia-Auslandswerber in Berlin Wie alljährlich, ſo hat auch in dieſem Herbſt wieder die „Reichsbahn⸗Zentrale für den deutſchen Reiſeverkehr“ (RD), der die geſamte deutſche Auslandswerbung ob⸗ liegt, eine größere Anzahl ihrer Vertreter aus aller Welt zu einer Arbeitstagung nach Berlin gerufen. Dazu ſind u. a. die Vertreter aus England, Holland, Schweden, Frankreich, Spanien, Braſilien, Chile und Japan gekom⸗ men. Hauptgegenſtand der Beratungen ſind die Werbemaß⸗ nahmen für die Olympiſchen Spiele 1936. Die Auslands⸗ werbung für das Olympia wird von den 37 RDV⸗Vertre⸗ tungen im Einvernehmen mit dem Propaganda⸗Ausſchuß für die Olympiſchen Spiele durchgeführt. Die Arbeit iſt überall voll im Gange und macht trotz mancher Schwierig⸗ keiten erfreulich gute Fortſchritte. So berichtet der Ver⸗ treter aus Rio de Janeiro, daß aus Südamerika allein einige Tauſend Olympiabeſucher kommen werden, für deren Beförderung neben zwei Schif⸗ ſen der„Monte“⸗Klaſſe mehrere kleine Kabinendampfer bereitgeſtellt werden müſſen. In Spanien intereſſiert man ſich in ganz beſonderem Maße für die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen, nach denen Hun⸗ derte von Anfragen laufend eingehen. Japan, das mit einer überaus ſtarken Mannſchaft antritt und für die Rei⸗ terwettbewerbe ſogar eigene japaniſche Pferde mitbringt, wird ebenfalls viele Beſucher entſenden; dieſer Tage er⸗ ſcheint ſogar eine Olympia⸗Werbeſchrift in japaniſcher Sprache. Im Rahmen der Arbeitstagung der Auslandswerber für die Olympiade werden die der Vollendung entgegen⸗ gehenden Anlagen des Reichsſportfeldes und die Sportein⸗ richtungen der Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen be⸗ ſucht. In München finden am kommenden Montag Emp⸗ fänge beim Oberbürgermeiſter Fiehler und im Braunen Haus ſtatt, Die Spiele der Mannheimer Kreisklaſſe! Im Gegenſatz zum Auftakt der Verbandsſpiele ließ ſich der zweite Spieltag entſchieden beſſer an, und wenn auch da und dort überaus harte Gefechte an der Tagesordnung waren, ſo gingen doch ſämtliche Spiele über Lie Diſtanz. Auffallend iſt, daß der Platzvorteil ſeinen Eignern in nicht weniger als 4 Spielen nicht zu ſtatten kam, denn in Oſt und Weſt waren in je zwei Spielen die Gäſte die Gewinner der ſo ſehr begehrten Punkte. 5 Der Sieg der 07er in Altrip kommt mit 30 durch⸗ aus erwartungsgemäß, wobei bemerkenswert iſt, daß das Endergebnis ſchon bei der Pauſe feſtſtand. Als in der zweiten Hälfte Chriſt, der ausgezeichnete 07 Verteidiger, an den Folgen einer alten Verletzung frühzeitig aus⸗ ſcheiden mußte, da gaben ſich die er anſcheinend mit dem Ergebnis zufrieden. Sie konnten dies auch, denn die Pfälzer wurden nur vereinzelt gefährlich, was wohl auf die derzeit ſchwache Mannſchaſtsbeſetzung zurückzuführen war. Neben jungen Nachwuchsſpielern bemerkte man bei Altrip zwei Spieler der alten Garde, die wohl im letzten Moment für zwei fehlende Aktive eingeſprungen waren. Altrip hat ſich, das ſei unbedingt anerkannt, tapfer gewehrt und gerade das Spiel und der Eifer der beiden olten Kämpen, müßte Vorbild genug geweſen ſein, um die Altriper auf ihr einſtiges Können zurückzuführen. 07 hat die Partie durchaus verdient gewonnen und wenn der An⸗ griff auch nicht wie gewohnt in Fahrt war, ſo hatte er doch genügend Gelegenheit ſein vielſeitiges Können unter Be⸗ weis zu ſtellen. Für die Ueberraſchung des Tages ſorgte in der Gruppe Weſt der T P18 46, der auch ſein zweites Spiel mit einem ſchönen Siege beenden konnte. Um den F V Brühl zu ſchlagen, dazu gehört viel, und wenn dann das Ergebnis noch:1 für den Sieger heißt, dann iſt der Erfolg um ſo höher zu bewerten. Der ſchneidige Start der Turner überraſcht recht angenehm und mit vollem Recht iſt man auf das weitere Abſchneiden der 1846er geſpannt. Ergänzend ſoll noch geſagt ſein, daß Brühl einige Zeit den Kampf führte, bis der Turnerlinksaußen den Ausgleich Mit zwei weiteren Toren, denen ſchöne Kombinofſonen gorausgingen, ſtellten die 48er das End⸗ ergebnis her. 56 an Treffen gab es in Rohrhof mit:5 ein überaus torreſches Unentſchieden. Der Gegner des I Rohrhof. der Spe Gartenſtadt, hatte bis ſe mit:0 eine klare Führung, die aber zu Waſſer als Rohrhof in der zweiten Hälfte mächtig auf⸗ erzielt wurde. Der andere Neuling der Gruppe hielt ſich tapferer als im erſten Gang. wo er gegen Edingen mit :1 auf der Strecke blieb, denn diesmal verlor Jahn Weinheim nur:1, und das in Hemsbach. Edin ⸗ gen bewahrte ſeine gute Form auch im zweiten Gang, denn es gewann:0 gegen Wallſta dt. Auch Edingens Nachbar, die alte Viktoria Neckarhauſen ſcheint mächtig in Fahrt zu ſein. Dem:1 über Hemsbach ließ man diesmal einen:2 Sieg in Leutershauſen folgen. In Frankfurt am Main, dem Mittelpunkt der deutſchen Olympiavorbereitung für die deutſchen Fechter, fand in dieſen Tagen ein Olympialehrgang für die Degenfechter ſtatt, zu dem die beſten deutſchen Fechter in dieſer Waffe eingeladen worden waren. Die Leiſtungen und Ergebniſſe des Lehrganges unterſtrichen nochmals die Feſtſtellung, daß gerade im Degenfechten die Fortſchritte unverkennbar ſind und der Degen wahrſcheinlich die Waffe ſein wird, auf die Deutſchland bei den Olympiſchen Spielen die meiſten Hoffnungen ſetzen darf. Der Lehrgang, der ſich über drei Tage erſtreckte und unter der Leitung des Reichsfachamts⸗ leiters Erwin Cas mir und des franzöſiſchen Degenfecht⸗ meiſters Duvernay ſtand, war mit Lektionen durch den Meiſter und zwei Turnierrunden ausgefüllt. Inter⸗ eſſant waren die Kräfteverſchiebungen, die ſich nach der Austragung der zwei Turnierrunden ergaben, auf Grand deren Ergebniſſe dann ein Geſamtklaſſement aufgeſtellt wurde. Der Nürnberger Hoedicke, der Uebexraſchungs⸗ ſieger bei den diesjährigen Deutſchen Meiſterſchaften, focht weit unter Form und belegte im Geſamtklaſſement den letzten Platz. Als beſter und vor allem auch gleichmäßiger und Kampfherz zeigender Fechter erwies ſich wieder einmal Lerdon. Die Geſamtwertung der beiden Turnierrunden ergab 5 en Und kelbewußter Ausnützung des Pl 1 teils eine ſchn lußattacke ritt. Eine bewegte Par⸗ tie gab es am Plane tarnen die Poſtler zum erſten⸗ Verbandsſpiel ſtarteten und Dies Kurpfalz mit 014 recht eindeutig verloren. Die Kurpfälzes ührten lange Zeit mit 210. Wenige Minuten vor Schluß en ſie noch zwei weitere Toren.: Hatte in der Gruppe Weſt der TW 1846 für eine Ueber⸗ raſchung geſorgt, ſo tat dies in der Abteilung O ſt der T V Biernheim, der den F V Ladenburg auf deſſen eigenem Felde mit 512 beſiegte. Dabei iſt beſonders be⸗ achtenswert, daß dies der zweite Sieg des heſſiſchen Neu⸗ lings iſt, der umſo wertvoller iſt, als er gegen einen der ſtärkſten Streiter— zu denen Ladenburg unbedingt zählt— folgende Rangfolge: 1. Lerdon⸗Frankfurt a..; 2. Rve⸗ hig⸗Hamburg; 3. Roßner; 4. Ullmann⸗Ulm; 5. Roſen⸗ bauer⸗ Frankfurt; 6 Benkert⸗Sagarbrücken; 7. May⸗Ber⸗ lin; 8 Hirſcheing⸗ Hannover; 9. Wollermann⸗ Hannover; 10. Eſſer⸗Düſſeldorf; 11. Jacoby⸗Hamburg; 12. Adam⸗Wies⸗ baden; 13. Hoedicke⸗Nürnberg.— Der bekannte Ulmer Degenſechter Geiwitz ſchied leider inſolge einer Armver⸗ Anſchließend an den fand am Sonntagvorm mannia“ ein Aus ſcheidun länderkampf gegen Ungarn am 20. Oktober in München ſtatt. Die ſechs in Ausſicht genommenen Fechter trugen ehrgang der Degenſechter Olympial Heim der Frankfurter„Her⸗ chten für den Sübel⸗ Vereins-Regatten Regatta des Mannheimer Ruder⸗Clubs Zum 286. Male veranſtaltete der Mannheimer Ru⸗ derklub 1875 am Sonntag auf dem Rhein ſeine alljähr⸗ liche Klubregatta, in der insbeſondere der Nachwuchs neben der Aktivität vor die Oeffentlichkeit trat. Der Mä ver⸗ fügt heute über ein ſtattliches Heer techniſch gutgeſchulten Materials, wobei wir die in dieſem Jahre als erſte in Mannheim ins Leben gerufene Abteilung die Jung ⸗ ſchülermannſchaft beſonders erwähnen müſſen, wo⸗ mit der Mannheimer Ruderklub eine das ruderſportliche Niveau hebende Sichtarbeit aufgenommen hat. Ein ſachgemäßes, mit entſprechender Umſicht durchgeführtes Training wird dieſen Jungſchülern das ſichere Durchſtehen der verlangten Strecke ſchon beibringen. Bei der am Sonntag ausgetragenen Regatta ſtarteten in den Vor⸗ und Nachmittagskämpfen insgeſamt 181 Ru⸗ derer in 33 Booten, eine Zahl, wie ſie der Klub noch nie zu verzeichnen hatte. Alle Achtung wieder vox den Alten Herren, die im Vierer„Gneiſenau“ die ſtatt⸗ liche Geſamtzahl von 174 Lebensjahren zuſammenbrachten. Vor vielen hundert Zuſchauern gab es bei wechſelndem Wetter harte und ſchöne Kämpfe und demzufolge knappe Siege. Leider litt die Abwicklung der Kämpfe ſtark unter dem regen Dampferverkehr. So verlief beiſpielsweiſe der Senior⸗Vierer— von außen geſehen— ſehr aufregend, da ein durch Kreuzwellen halb gefülltes Boot von zwei Ruderern verlaſſen wurde, die ſich ſchwimmend in Sicher⸗ heit brachten, während der Reſt der Beſatzung für die Ret⸗ tung des Bootes ſorgte. Die ſchönſten Rennen des Tages brachten zweifellos die Achter, die ganz hervorragend beſetzt waren. Bis kurz vor das Ziel gab es offene, aber um ſo härtere Bord⸗on⸗Bord⸗ Rennen, die erſt mit dem letzten Riemenzug entſchieden wurden. In der Klubmeiſterſchaßt ſiegte der tech⸗ niſch ſehr ſchön arbeitende Strauß verhalten, aber ſicher vor Bell. Eine würdig verlaufene Siegerfeier beſchloß die in allen Teilen wohlgelungene Klubregatta des MR. Die Ergebniſſe: Schüler⸗ und Jugend⸗Anfänger⸗Vierer(2000 Meter): 1. Boot Blücher mit Steimer, Jungbluth 2, Roſter, Per⸗ ſon 2, Steuer: H. Müller; 2. Boot Gneiſenau. Heraus⸗ forderungs⸗Vierer(2500 Meter): 1. Boot Fritz Erb mit Konrad, Boßmann, Ritter, Matori, Steuer: Sander; 2. Boot Fröhlich Pfalz 1 Meter zurück; 3. Boot Ludwig Pfef⸗ fer 4 Länge zurück. Alte⸗Herren⸗Vierer(2000 Meter]: 1. Boot Ad. Schneider mit Dr. Perſon, Dr. Schneider, Winter, Gulden, Steuer: Groß; 2. Boot Wilhelm Grohe; 3. Boot Gneiſenau. Senior⸗Vierer(2500 Meter): 1. Ab⸗ teilung: 1. Boot Ludwig Pfeffer mit Groſſelfinger, Düringer, Ritter, Zahn 1, Steuer: Schmelcher. Boot Fröh⸗ lich Pfalz und Boot Hans aufgegeben. 2. Abteilung: 1. Boot Fritz Erb mit Rutel, Amail, Kuhn 1, Bell, Steuer: Sander; 2. Boot Adolf Hitler. Anfänger⸗Vierer(2000 Me⸗ ter): 1. Boot Bhücher mit Balduf, Karl Unkelbach, Seit⸗ ter, Jungbluth 2, Steuer: Lippmann; 2. Boot Gneiſenau. Junior⸗Achter: 1. Boot Badenia mit Weinmann, Einſt⸗ mann, Karle, Reuther, Ruppert. Bitzer, Gaddum, Knell, Steuer Erb 2; 2. Boot Vaterland; 3. Boot 1930. Klub⸗ Meiſterſchaft(2000 Meter): 1. Strauß; 2. Bell. Schüler⸗ und Jugend⸗Vierer: 1. Boot Wilhelm Grohe mit Merthan, Bitzer, Lenz 2, Knell, Steuer: Einſtmann; 2. Boot Ad. Schneider. Senjor⸗Achter(2500 Meter]: 1. Boot Badenia mit Dr. Schmelcher, Düringer, Zahn 2, Kirr⸗ ſtetter, Stumpf, Boßmann, Ritter, Strauß, Steuer: Lipp⸗ mann; 2. Boot 1930; 3. Boot Vaterland. Junior⸗Vierer (2000 Meter): 1. Boot Blücher mit Spörry, Merkel, Ruppert, Viehweger, Steuer: Kromer; 2. Bogt Wilhelm Grohe; 3. Boot Gneiſenau. 5 Interne Regatta der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft Eine gute Beſetzung hatte dieſes Jahr auch wieder die interne Regatta der annheimer Kanugeſell⸗ ſchaft om unteren Neckar gefunden. Die Regatta lockte durch das errichtete Zeltlager viele Neugierige an, die den Rennen mit Intereſſe folgten. Der gebotene Sport konnte durchaus befriedigen, denn auch hier iſt die Feſtſtellung zu machen, daß vor allen Dingen die Jugend bei der Sache iſt. Hart umſtritten waren diesmal die Vereinsmeiſter⸗ ſchaften im Einer⸗Kajak und Kanadier. Hier konnte Karl Plitt im Einer⸗Kajak ſeinen Vorjahrsſieg wiederholen, während Lohr im Kanadier erfolgreich blieb. Viel Heiter⸗ keit löſten einige Waſſerſcherze aus. Ein kritiſcher Ueberblick läßt zu der Feſtſtellung kom⸗ men, daß man auch bei der MͤcG beſtrebt iſt, das Lei⸗ ſtungsniveau auf breiteſter Baſis zu heben. Die Ergebniſſe: Einer⸗Kajak: 1. und Vereinsmeiſter Gottfried Klei⸗ ber; 2. Ludwig Zahn, zwei Bootslängen zurück; 3. K. Plitt, aufgegeben. Faltboot⸗Einer(Schüler!: 1. Barth; 2. Brauch; 3. Sarter. Herren⸗Zweier⸗Kajak: 1. Zahn ⸗ Mohr; 2. Kleiber⸗Landwehr; 3. Plitt⸗Kocher. Einer⸗ Faltboot, Jugend: 1. Hauck; 2. Wüterich; 3. Santini: 4. Greßmann. Einer⸗Faltboot für Wanderfahrer: 1. Karl Kocher; 2. Erich Domsgen; 3. Ferd. Krauter. Zweier⸗ Kajak(Dame und Herr): 1. Frl. Kocher⸗Landwehr; 2 Frl. Weißgerber⸗Hauck. Einer⸗Kanadier: 1. und Ver⸗ einsmeiſter Emil Mohr; 2. Ludwig Zahn; 3. Max Rockſtroh. Zweier⸗Faltbvot, Jugend: 1. Hauck⸗ Brauch; 2. Hör⸗Santini; 3. Briegel⸗Wüterich; 4. Kohlſchmitt⸗ Greßmann. Damen⸗Einer⸗Kajak: 1. Hilde Weißger⸗ Olympiavorbereitungen der Degenfechter zwei Runden aus. Als zuverläſſige Stützen in dieſer Waffe erwieſen ſich wieder einmal mehr der Offenbacher Heim und der Frankfurter Eiſenecker, die beiden Erſten in der Deutſchen Meiſterſchaft. Das Geſamtergebnis der beiden Runden: 1. Heim⸗ Offenbach 9 Siege, 18 erhaltene Treffer; 2. Eiſenecker⸗ Frankfurt 6 Siege, 38 Treffer; 3. Eſſer⸗Düſſeldorf 4 Siege, 36 Treffer; 4. Jörger⸗Frankfurt 4 Siege, 38 Treffer; 5. Wahl⸗Frankfurt 4 Siege, 39 Trefſer; 6. Martin⸗Frank⸗ furt 3 Siege, 18 Treffer. 3 Eine endgültige Mannſchaftsaufſtellung für den Kampf gegen Ungarn wurde noch nicht vorgenommen, doch er⸗ ſcheint ſicher, daß Heim und Eiſenecker in der Vierer⸗ Mannſchaft Aufnahme finden. Die Wahl der übrigen zwei Fechteriſt bei den ſchwankenden Leiſtungen von Eſſer, Jör⸗ ger, Wahl und Martin ſehr ſchwierig. 5 Mainzer Fechter in Viernheim Nach längerer Zeit hatte der Fechtelub Viern⸗ heim wieder einmal eine ſtarke Mannſchaft zu einem Freundſchaftsſechten im Florett zu Gaſt. Die ſtarke Turniermannſchaft des Mainzer Fechtelubs, die vor einem Jahre noch leicht zu einem Siege kam, hatte diesmal ſchon ſchwerer zu kämpfen, um die verbefſferten Viernheimer ſchlagen zu können. Unter der einwandfreien Leitung des Kampfgerichtes brachten die einzelnen Gefechte intereſffante und ſpannende Kämpfe, die immer ritterlich geführt wurden, wenn es auch hart auf hart ging. Den Kampfgeiſt haben die Viernheimer behalten und ihre Waf⸗ fentechnik hat ſich bedeutend verbeſſert, ein Beweis für die erfolgreiche Arbeit des Fachwartes Jung. g Die Fünfer Mannſchaften trennten ſich mit einem Er⸗ gebnis von:16 Siegen zugunſten von Mainz. Ein gro⸗ ßer Achtungserfolg, der gegen Gau⸗ und Gauſonderklaſſen⸗ ſechter von den Bezirksklaſſenfechtern Viernheims erzielt wurde. 5 8 ber; 2. Bertel Kocher. Zweier⸗kcaſak: 1. Mohr⸗ Land wehr; 2. Plitt⸗Zahn; 3. Rockſtroh⸗Kleiber. Zweier⸗ Faltbopt für Wanderfahrer: 1. Gebr. Erle; 2. Nei⸗ ninger⸗Bernhard; 3. Kocher⸗Domsgen; 4. Landwehr⸗Mohr. Vereinsregatta der Rudergeſellſchaſt Ludwigshafen i Die Vereinsregatta der Rudergeſellſchaft Ludwigshafen, die am Sonntagnachmittag auf dem Rhein ausgetragen wurde, nahm einen guten Verlauf. Auf dem Bootshaus der Rudergeſellſchaft, dem Schiff„Kurpfalz“, hatte ſich eine zahlreiche Zuſchauermenge eingefunden, die die Rennen mit Intereſſe verfolgte. Insgeſamt wurden zwei Herren⸗ Vierer, zwei Herren⸗Achter, zwei Frauen⸗Vierer, ein Her⸗ ren⸗Paddel⸗Einer und ein gemiſchter Paddel⸗Zweier aus⸗ getragen. Die Regatta wurde durch das ſchöne Wetter be⸗ günſtigt. Vormittags fand im Bootshauſe die Taufe eines Renn ⸗Vierers ſtatt. Die Feier war ſchlicht und ein⸗ drucksvoll. Den Feſtſpruch für die Bootsweihe trug Ko⸗ merad Braner vor. Anſchließend hielt der Vereinsfüh⸗ rer, Herr Schmid, die Feſtrede, in der er auf die Bedeu⸗ tung des Namens des neuen Bootes, das auf„Einig ⸗ keit“ getauft wurde, hinwies. Er betonte, daß nur durch Einigkeit ein großes Ziel erreicht werden kann und daß wir nur dann ein ſtarkes, einiges Deutſchland werden können, wenn auch die kleinen Gemeinſchaften in ſich einig und ſtark ſind. Nach dem Abſingen des„Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes“ nahm die Feier ihr Ende. Die Ergebniſſe: Begrüßungs⸗Vierer: 1. Brater, Karl Kreitner, Gut⸗ frucht, Mohr; Steuer Schork. 2. Boot„Karl Ludwig“ plus 5 Sek.— Faltbvot⸗Einer: 1. R. Weinmann mit einer Länge vor Ph. Neufeld.— Frauen⸗Vierer: 1. Van Looſen, Witt⸗ mer, Mayer Trude, Kreitner Maria; 2. Boot„Saar“ plus 6 Sek.— Jungmann⸗Achter: 1. Geyer, Rückert, Hay, Horn⸗ berger, Kemmerling, Hans Walter, Hans Mayer, Mohr: St. Leppert. 2. Boot„Vaterland“ plus 1% Länge.— Ge⸗ miſchter Faltboot⸗Zweier: 1. Jſemann Weinmann vor Hirt. Senior⸗Vierer: 1. Brater, Karl Kreitner, Hauſer, Leppert; St. Schäfer. 2. Bobt„Karl Ludwig“.— Frauen⸗Vierer: 1. Sommer, Maria Kreitner, Trude Mayer, Iſchia. 2. Boot„Saar“ plus 2,7 Sek.— Achter: 1. Geyer, Kempf, Schäfer, Karl Kreitner, Gemmrich, Hans Walter, Kemmerling, Leppert; St. Hay. 2. Boot„Vaterland“ plus 2,1 Sek. Jugendweltkämpfe in Nürnberg Die Leichtathletik⸗Abteilung des 1. Fe Nürnberg ver⸗ anſtaltete ihre 8. reichsoffenen Jugend⸗Wettkämpfe, die auch in dieſem Jahre wieder eine Reihe der beſten jugend⸗ lichen Leichtathleten aus Süddeutſchland im Wettbewerb ſahen. Es gab durchweg ſehr gute Leiſtungen aus nachſtehenden Ergebniſſen erſichtlich: Jugend A: 100 Meter: 1. Härlin⸗Stuttgart 11/2 Sek.; 2. Bangert⸗Frankfurt⸗M. 11,5 Sek.; 3. Herrmann⸗ Stuttgart 11,6 Sek. 60 Meter Hürden: 1. HöbetsFrankfurk 87 Sek.; 2. Detzel⸗Nürnberg 9,3 Sek. 100 Meter Hürden: Frankfurt 14.5 Sek.; 2. Roßner⸗Nürnbergz 1d: S §ob Meter: 1. Görl⸗Nürnberg 2703, Min.; 9. Vierling⸗ Stuttgort:04,7 Min.; 3. Buſch⸗Erlangen 206,4 Minuten. 200 Meter: 1. Härlin⸗Stuttgart 23,0 Se 2. Bangert⸗ Frankfurt 24,4 Sek.; 3. Gügel⸗Nürnberg 24,6 Sekunden. 1500 Meter: 1. Buſch 2⸗Erlangen:24, Min.; 2. Kunze⸗ Nürnberg:24,63 Min. Kugelſtoßen: 1. Hoffmann⸗Nürn⸗ berg 13,81 Meter; 2. Schmidt⸗Nürnberg 13,50 Meter; 3. Roth⸗Stuttgart 13,46 Meter. Weitſprung: 1. Meichinger⸗ Kitzingen 6,53 Meter; 2. Höber⸗Frankfurt 6,23 Meter; 8. Roßner⸗Rürnberg 6 Meter. Diskuswerfen: 1. Karg⸗ Kitzingen 36,11 Meter; 2. Schmidt⸗Nürnberg 36,06 Meter; 3. Emmel⸗Frankfurt 35,45 Meter. Speerwerfen: 1. Em⸗ mel⸗Frankfurt 50,32 Meter; 2. Karg⸗Kitzingen 49,35 Meter; g. Müller⸗Kitzingen 48,33 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Stuttgarter Kickers 45,8 Sek. 2. IGS Frankfurt 46,1 Sek.; 3. Nürnberger SC 46,8 Sek. ö Jugend B: 100 Meter: 1. Oldenburg⸗Frankfurt 11,8 Sek. 200 Meter: 1. Olde Jurg⸗Fronkfurt 24 Sekunden. 60 Meter Hürden: 1. Roßner⸗Nürnberg 9,7 Sek. Kugel⸗ ſtoßen: 1. Steinlein⸗Nürnberg 13,04 Meter. Speerwerfen: Rötzer⸗Kitzingen 43,88 Meter. Diskuswerfen: Roßner⸗ Nürnberg 36,02 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Fc Nürn⸗ berg 48,1 Sek.; 2. Stuttgarter Kickers 49,3 Sek.; 3. Nürn⸗ berger SC 49,3 Sek. Jugend O: 100 Meter: 1. Wahl⸗Stuttgart 127 Sek. Weitſprung: 1. Eucker⸗Nürnberg 5,23 Meter Kugelſtoßen: 1. Eucker⸗Nürnberg 10 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. FC Nürnberg 52.2 Sek.; 2. Stuttgarter Kickers 54 Sek. 5 wie Den Duden und Maſtenbroek— Hollands große Hoffnungen Im holländiſchen Schwimmerlager iſt das Training für die Olympiakämpfe bereits in vollem Gange. Die letzte Entſcheidung über die Aufſtellung der Olympiamannſchaft wird aber erſt nach dem Ergebnis der niederländiſchen Schwimmeiſterſchaften 1936, die am 11.—12. Juli ſtattfin⸗ den, erfolgen. Hollands größte Hoffnungen ſind die beiden Kraulerinnen Willy den Ouden und Maſtenbroek, die für die Kraul⸗Einzelwettbewerbe ja auch ſehr ausſichtsreiche Teilnehmer ſind. In der 4 mal 100 Meter⸗Staffel werden die beiden vorausſichtlich mit Frl. Timmermans und Frl. Wagner ſtarten, um auch hier ein entſcheidendes Wort mit⸗ zureden. Ueberhaupt ſind die Schwimmerinnen weit aus⸗ ſichtsreicher als die Schwimmer Hollands, aber au dte Beſten unter ihnen ſollen am Start der olymp Schwimmwettkämpfe nicht fehlen. Fſtr das 100 Meker Rückenſchwimmen der Frauen iſt Frl. Seuff ausſichtsreiche Anwärterin, im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen hat ſich Frl. Brouwers neben Frl. Kaſtein in den letzten Wochen ſtark in den Vordergrund geſchoben. Was die Schwimmer an⸗ geht, ſo ſollen ſie ſich bereits in nächſter Zeit für einen be⸗ ſtimmten Olympiawettbewerb ſpezialiſteren. Hollands Schwimmſport wird, nach ſeinen internationa⸗ len Erfolgen zu urteilen, in den Olympia⸗Entſcheidungen — ſoweit es ſich um die Schwimmerinnen handelt— aus⸗ ſichts reich vertreten ſein. Norwegen natürlich auch mit Slalomläufern 5 Im vorigen Winter begannen die norwegiſchen Schi⸗ läufer auch auf dem Gebiet der jungen internationalen Wettbewerbe, Abfahrts⸗ und Slalomlauf, erfolgreich her⸗ vorzutreten, nachdem ſie Jahre hindurch gegen die Auf⸗ nahme dieſer Wettbewerbe in das internationale Pro⸗ gramm geweſen waren. Als man ſich in Norwegen zur ſtärkeren Pflege des Slalomlaufs entſchloſſen hatte, blie⸗ ben auch die Erfolge nicht aus. Der Norwegiſche Schi⸗ verband will auch die olympiſchen Abfahrt⸗ und Slalom⸗ wettbewerbe möglichſt ſtark beſchicken, und Birger und Sigmund Ruud, dieſe berühmten norwegiſchen Schiſprin⸗ ger, Sderenſen, Ulſten, Larſſon,Urdahl, Konningen, Kol⸗ terud, Per Joſſum und Chriſtianſen ſind aufgefordert worden ſich beſonders dem Slalomtraining zu widmen. In Auswahlwettkämpfen werden dann die vier norwegi⸗ ſchen Vertreter ermittelt. 3 Mohr⸗ Zweier⸗ 2. Nei⸗ hr⸗Mohr. ſchaft higshafen, sgetragen ſvotshaus ſich eine Rennen 'i Herren⸗ ein Her⸗ eier aus⸗ Zetter be⸗ eines und ein⸗ trug Ko⸗ reinsfüh⸗ te Bedeu⸗ Einig ⸗ nur durch und daß werden ſich einig and⸗ und er, Gut⸗ vig“ plus ner Länge en, Witt⸗ gar“ plus ay, Horn⸗ „ Mohr; e.— Ge⸗ nmann Kreitner, dwig“.— de Mayer, 1. Geyer, Walter, ind“ plus erg berg ver⸗ ipfe, die n jugend⸗ ettbewerb wie aus 12. Sek.; Stuttgart — Minuten. Bangert⸗ sekunden. b Kunze⸗ in⸗Nürn⸗ dei. eichinger⸗ Meter; 8. 1. Karg⸗ 6 Meter; 1. Em⸗ 5 Meter; I furt 46,1 furt 11,8 sekunden. Kugel⸗ rwerfen: Roßner⸗ C Nürn⸗ 3. Nürn⸗ 127 Sek. gelſtoßen: : 1. JC 8 große ning für Die letzte annſchaft ändiſchen ſtattfin⸗ ie beiden „die für chts reiche werden und Frl. ort mit⸗ heit aus⸗ zuch die ympf Meker chtsreiche ſich Frl. hen ſtark mer an⸗ einen be⸗ rnationa⸗ eidungen — aus⸗ it en Schi⸗ ationalen eich her⸗ die Auf⸗ ale Pro⸗ egen zur tte, blie⸗ che Schi⸗ Slalom⸗ ger und chiſprin⸗ en, Kol⸗ gefordert widmen. norwegi⸗ 4 „Der Verkehr auf dem Neckar hat ſeit Eröffnung recht Dienstag, I. Oktober der Neuen Mannheimer Zeitung Geireidefransporfe beleben Rhein- und Mainschifiahrtr Verlängerie Reisedauer und Schifisirachien- Erhöhungen/ Lebheffer Neckar- Verkehr Der während der ganzen gewöhnlich günſtige Rheinwaſſerſtand iſt, einer kurzen Waſſerwelle, in den letzten Wochen ſtändig zurückgegangen. Die Kleinwaſſergrenze 1,50 Meter Kauber Pegel— wurde bereits am 28. Sept. mit 1,48 Meter unterſchritten. Nach dem Oberrhein verkehren die Fahrzeuge nur mit eingeſchränkten Abladetieſen. Nach Mannheim gelangen die Kähne nur noch mit 1,90 Meter und nach Kehl⸗Straßburg mit 1,80 Meter Tiefgang. Die Schiffahrt auf dem offenen Rhein nach Baſel, die ſeit Mo⸗ nat März ununterbrochen aufrecht erhalten werden konnte, wurde in den letzten Tagen amtlich eingeſtellt. Sommermonate außer⸗ abgeſehen von Die durch den Waſſerſtand bedingte geringere Aus⸗ laſtungs möglichkeit der Fahrzeuge, verbunden mit ver⸗ zögertem Umlauf und damit Verlängerung der Reiſedauer, hervorgerufen durch die kürzeren Tage und das Auftreten von Frühnebeln, hatte zur Folge, daß die Schiffsmelde⸗ ſtelle in Duisburg ⸗Ruhrort in der letzten Woche die Schiffs⸗ frachten dreimal um je 10 Pfg. per Tonne heraufgeſetzt hat. Es beträgt nunmehr die Kahnfracht einſchließlich Schlepplohn: nach Mannhei m⸗Ludwigshafen a. Rh. 1,20 J, nach Karlsruhe 1,40, nach Kehl 170 l, nach Franbfurt 1,35 /, nach Aſchaffenburg 1,45 je Tonne. Die Talfrachten haben gleichfalls, allerdings nur um 10 Pfg. je Tonne, angezogen und betragen nunmehr nach Rotter⸗ dam leinſchließlich Schlepplohn) 1/ und nach Antwerpen 1,30/ je Tonne. Bei Verladungen ab Kanalſtationen be⸗ tragen die Zuſchläge unverändert 20 Pfg. je Tonne. Die Schlepplohn forderungen von Ruhrort bergwärts haben gegenüber den bisherigen Notierungen keine Aenderung erfahren und können als feſt bezeichnet werden; ſie lauten: nach Mainz 70 Pfg., nach Man n⸗ hei m⸗Ludwigshafen 80 Pfg., von Mannheim nach Karls⸗ ruhe 30 Pfg., nach Kehl 60 Pfg. je Tonne. Die Schiffs⸗ mietennotierungen blieben ebenfalls mit 3 Pfg. für Rhein⸗ kähne und 3,5 Pfg. für Kanalſchiſfe je Tag und Tonne nach Schiffsgröße unverändert. Die verſchiedenen Frachterhöhungen in Duisburg⸗Ruhr⸗ orb löſten noch keine Veränderung der Liſtenfrachten der Melbdeſtelle in Rotterdam aus; dieſe betragen z..: nach Ruhrhäfen 22,50 ets., nach Düſſeldorf 27,50 ets., nach Köln 32,50 ets. je Tonne nach Oberrhein⸗ und Mainſtationen bei verkürzter Lade⸗ und Löſchfriſt nach Mannheim ⸗Lus⸗ wigshafen 50 cts., nach Karlsruhe 62,50 ets., nach Kehl⸗ Straßburg ß cts., nach Frankfurt 57,50 ets. je Tonne. Auch auf der Strecke Dordrecht⸗uhrort ſind die Schlepp⸗ lohnnotierungen, die nach dem 20⸗cts.⸗Tarif erfolgen, ſeit Monaten unverändert geblieben. Die derzeitigen Frachtforderungen für Maſſengüter. insbeſondere Getreide, betragen von Rotterdam nach Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen(Kahnfracht einſchl. Schlepplohn): für ganze Kahnladungen 0,97% für Teilpartien von 400 Ton⸗ nen und mehr.— hfl., für Partien von 200— 399 Tonnen 1,05 hfl., für Partien von 100—199 Tonnen 1/10 hfl., für Partien unter 10050 Tonnen 1/25 hfl. je Tonne. Für Verladungen ab Antwerpen werden je nach Größe der Partie—10 ets. je Tonne auf die Rotterdamer Fracht gefordert. Ab Antwerpen nach Frankfurt erfolgen die Frachtfeſtlegungen von Fall zu Fall. Es iſt feſtzuſtellen, daß der Verkehr in der letzten Zeit ſich etwas belebt hat, insbeſondere iſt die Tatſache zu ver⸗ merken, daß die Getreidetransporte im Oſt⸗Weſt⸗Verkehr eingeſetzt haben wodurch, namentlich in Rotterdam z. 8. ein etwas größeres Ladungs angebot gegenüber den letzten Wochen zu beobachten iſt. An den hauptſächlichſten Ver⸗ lodeplätzen iſt die Leerraumnachfrage lebhafter und bei Anhalten der derzeitigen Witterung ſind weitere Fracht⸗ ſteigerungen wahrſcheinlich. 5 Die Mainſchiffahrt iſt infolge der inzwiſchen in Gang gekommenen Getreide⸗Transporte ab Obermainſtationen :.! lebhaft eingeſetzt. Nach Heilbronn werden in der Haupt⸗ ſache Kohlen, Bauſtoffe und Oel ſagten befördert, während in umgekehrter Richtung hauptſächlich Salz, Schnittholz⸗ partien, Getreide und Stückgüter zur Verlasung kommen. Pfälzische Chamofe- und Tonwerke AG, Grünsſadi Verlusfabschluß Die Pfälziſche Chamotte⸗ und Tonwerke(Schiffer u. Kircher Ach, Grünſtaoͤt(Pfalz), konnte im Geſchäftsjahr 1984 eine 54proz. Umſatzſteigerung erzielen, die ausſchließ⸗ lich das Inlandsgeſchäft betraf. Auch die Geſolgſchaft konnte genüber dem Vorjahre um rund 30 v. H. erhöht werden. Die mit den Hauptwerken wirtſchaftlich eng verbundenen, abhängigen Geſellſchaften hatten, ſoweit ſie in Betrieb ſind, teils befriedigende Ergebniſſe aufzuweiſen. Das erſte Halb⸗ jahr 1935 brachte eine weitere Umſatzſteigerung. Der Bruttoertrag ſtieg auf 0,70(0,48) Mill. 4, Erträge aus Beteiligungen erbrachten 0,02(0,02), außerordentliche Erträge 0,05(0,03). Dagegen erforderten Perſonalaufwen⸗ dungen 0,50(0,36), Zinſen und Steuern 0,07(0,96), die übrigen Aufwendungen 9,4(0,09) Mill., ſo daß ſich nach 63 082(105 866)/ Abſchreibungen ein Verluſt von 14 391 (38 200)„ ergibt. Die o. Hy genehmigte den Abſchluß und wählte die ausſcheidenden AR⸗Mitglieder wieder. 95 Verarbeitungsgenehmigung für Fette und Oele in der Süßwarenwirtſchaft. Die Reichsſtelle für Milcherzeuaniſſe, Oele und Fette hat eine Anordnung erlaſſen, in der be⸗ immt wird: Alle Betriebe, welche gewerbsmäßig im Haupt⸗ und Nebenbetrieb Pflanzenöle, gehärtete Pflanzenble, Pflanzenfette, gehärtetes Walöl, Margarine oder Kunſt⸗ ſpeiſefett zu Kakaverzeugniſſen, Zuckerworen oder Dauer⸗ backwaren im Sinne des§ 2 der Satzung der Wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung der Deutſchen Süßwarenwirtſchaft vom 25. Juli 1935 verorbeiten oder verwenden, bedürfen ab 1. Oktober 1935 der Genehmigung der Wirtſchaſtlichen Ver⸗ einigung der Deutſchen Süßwarenwirtſchaft um die ge⸗ nannten Oele und Fette zu den genannten Erzeugniſſen verarbeiten oder verwenden zu dürfen(Verorbeitungs⸗ genetzmigung). Die Verarbeitungsgenehmigung der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung kann auf Zeit erteilt, an Auflagen geknüpft und von Bedingungen abhängig gemacht werden. Die Durchührung dieſer Beſtimmungen liegt bei der Wirt⸗ schaftlichen Vereinigung der Deutſchen Süßwaren wirtſchaft. Zuwiderhandlungen werden unter Strafe geſtellt. . Zwei Direktoren der Reichsſtelle für Tiere und tie⸗ riſche Erzeugniſſe amtsenthoben. Der Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſche Miniſter für Ernährung und Land wirtſchaft hat geſtern die beiden Direktoren Holzmann und Haſſelbach der Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe(Fleiſch⸗ 1 mit ſofortiger Wirkung ihrer Aemter ent⸗ ben. * Reichs inderziffer für die Lebeushaltungskoſten im September. Die Reichsindexzifſer für die Lebenshaltungz⸗ koſten ſtellt ich für den Durchſchnitt des September auf 123,4(1918/14 100); ſie iſt gegenüber dem Vormonat (124,5) um 0, v. H. geſunken. Die Inderziſſer ür Er⸗ nährung iſt um 1,9 v. H. auf 120,9 zurückgegangen. Die Indexrziffer für Heizung und Beleuchtung 95 ſich um 0,7 v. H. auf 125,9 erhöht. Für die übrigen Bedarfsgrupen ſind die Inderziffern nahezu oder ganz unverändert geblieben. 7 Martin Brinkmann Az., Bremen.— Wieder Divi⸗ dende. Die Abrechnung der Geſellſchaft für das Geſchäfts⸗ jahr 1934 wird nunmehr vorgelegt. Erträge brachten 43,58 Mill.„(nach Abzug der Rückſtellungen für Roh-, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe und Steuerzeichen, jedoch einſchließlich 0,78 Mill.„/ Vortrag). Aus dem Gewinn einſchl. Vor⸗ trag von 1,23(0,573) Mill. 4 kommt eine Dividende von 6(0) v. H. auf unv. 8,00 Mill. 4 As zur Ausſchüttung. Die Bilanz iſt wegen einer veränderten Gliederung mit dem Vorjahr nur ſchwer vergleichbar. * Internationale Geſellſchaft der Stickſtoff⸗Induſtrie Ach, Baſel.— Wieder 6 v. 4. Dieſe im Jahre 1980 ge⸗ gründete Stickſtoff⸗Beteiligungsgeſellſchaft verteilt für das Geſchäftsjahr 1984 wiederum eine Dividende von 6 v. H. auf das Aktienkapital von 6 Mfill. ſfr. von denen 12 Mill. einbezahlt ſind. Das Brutto rgebnis iſt abermals etwas geſtiegen auf 159 554(147 671) fr., ſo daß nach Abzug der Aufwendungen ein Reingewinn von 74 190(83 080) ffr. f verbleibt. Stärkere Zurückhalfung an den Börsen weller eingeengies Geschäff/ Schwacher Schluß Rhein⸗Mainiſche Börſe: Aktien ſchwach Frankfurt, 1. Oktober. Die Börſe brachte am Aktienmarkt zum Teil empfind⸗ liche Rückgänge. Die unruhige internationale Lage ver⸗ urſachte weiterhin ſtärkſte Zurückhaltung. Infolgedeſſen ſtand dem herauskommenden Angebot faſt keine Aufnahme gegenüber. Bei den kleinen Umſätzen ergaben ſich durch⸗ ſchnittliche Einbußen von—1/ v.., einige Spezial⸗ papiere büßten darüber hinaus—5 v. H. ein. Die vor⸗ liegenden günſtigen Nachrichten aus der Wirtſchaft, ſo z. B. höhere Einzelhandelsumſätze und eine weitere Stei⸗ gerung der Sparkaſſeneinlagen, blieben ohne Wirkung. Schwach lagen beſonders Siemens mit etwa 166(171%), ferner Licht u. Kraft mit 131% und Deutſche Erdöl mit 103104(107). Montanaktien gingen durchweg zurück. Am Elektromarkt waren Schuckert mit minus 14 v. H. ſtärker ermäßigt. JG Farben gingen auf 14958—96(150) zurück. Von ſonſtigen Werten eröffneten Metallgeſell⸗ ſchaft und Aſchaffenburger Zellſtoff s, Daimler Motoren 1 und Nordd. Lloyd 4 v. H. ſchwächer. Feſter lagen nur Reichsbankanteile mit 173(1724. Am Rentenmarkt war die Haltung freundlich, wenngleich größere Umſätze nicht beobachtet wurden. Altbeſitz plus 5 v. H. Späte Schulobücher und Kommunalumſchuldung lagen behauptet. Von fremden Werten waren Rumänen gedrückt, 5proz. 6 (.40), 4proz..20(.25). Im weiteren Verlaufe ſchwächten ſich die Kurſe am Aktienmarkt weiter um 4 v. H. ab. Insbeſondere am Montanmarkt. Außerdem gingen J Farben auf 149, Aku auf 5177, AE auf 3798, BMW auf 121 zurück. Von den ſpäter notierten Werten verloren Zellſtoff Waldhof 24v. H. Die Umſätze bewegten ſich in engſten Grenzen. Renten zeigten ſpäterhin keine Veränderungen. Berliner Börſe: Aktien überwiegend ſchwächer, Renten freundlich Berlin, 1. Oktober. Das in den letzten Tagen ohnedies ſehr ſtille Börſen⸗ geſchäft erfuhr heute eine weitere Einengung, was zum Teil darauf zurückzuführen iſt, daß am heutigen Monats⸗ beginn die Limiteerneuerungen noch nicht vorgenommen worden ſind. Der nunmehr anſcheinend doch zum Ausbruch kommende italieniſch⸗abeſſiniſche Kampf wirkt ſich daneben ſtimmungsmäßig in einer ſtärkeren Zurückhaltung aus, da man durch ſeine Folgen eine Beeinträchtigung auch der europäiſchen Wirtſchaft glaubt herleiten zu müſſen. Dem⸗ egenüber angeſtellte Erwägungen, daß am allergeringſten bie deutſche Wirtſchaft von dieſen Vorgängen beeinträchtigt wird, blieben zunächſt ohne nennenswerten Widerhall. Auch die Meldungen, wie z. B. der Abſchluß von Henſchel uu. Co. AG mit der ausgewieſenen ſtarken Umſatzerhöhung, die geſtiegenen Einzelhandelsumſätze im Auguſt und ein weiteres Anſteigen der Sparkaſſeneinlagen, fanden zwar Beachtung, vermochten aber auf das Geſchäft keinen Ein⸗ fluß auszuüben. Infolgedeſſen war keine Aufnahme⸗ neigung vorhanden, während andererſeits von der Banken⸗ kundſchaft wie vom berufsmäßigen Börſenhandel Abgaben, allerdings kleinſten Ausmaßes, erfolgten. Von Montanen waren Hoeſch minus 1, Klöckner, Rheinſtahl und Stahl⸗ verein um je 1 v. H. gedrückt. Von Braunkohlenaktien kamen Deutſche Erdöl 3j, Ilſe Genuß 17% v. H. niedriger zur Notiz. Am Kalimarkt büßten Weſteregeln 2 v. H. ein. Farben waren im Gegenſatz zur Allgemeintendenz um% v. H. auf 150 erholt. Am Rentenmarkt herrſchte ein zuverſichtlicherer Grundton, der namentlich von der anhaltenden Erholung der Kommunalumſchuldungsanleihe ausging. Dieſe wurde heute erneut 10 J höher bezahlt. Auch Altbeſitz gewannen 6 v. H. 5 Ab. Im Verlauf bröckelten die Kurſe Dabei weiter blieb das herauskommende Angebot außerordentlich gering. Börſen handel, eder Vorwiegend war es der berufsmüßige 1 Bankenkundſchoft angeſichts dex Zurückhaltung henden Glattſtelkungen vornahm. Stahlperein n nochmals um 1,50, Reichs bankanteile um(v.., von Elek⸗ troaktien RW um 1, Geffürel um 7 und Lieſerungen um „ v. H. Am Markt ber chemiſchen Werte lagen Kokswerke um 2 v. H. unter dem Eröffnungskurs. Farben wurden auf der Baſis von 149,25 gehandelt. Am Rentenmarkt herrſchte ein freundlicher Grundton. Die aus dem heutigen Cupontermin herrührenden Mittel dürften indeſſen Neuanlage unter Umgehung der Böre auf direktem Wege gefunden haben, ſo daß größere Käufe nur vereinzelt zu verzeichnen ſind. Im allgemeinen wurden etwa Vortagskurſe genannt. Pfandbriefe und Kommunal⸗ obligationen lagen meiſt unverändert. Von landſchaftlichen Goldpfandbriefen waren Sachſen etwa 7 v. H. feſter, während Pommern geringfügig nachgaben. Staädtonleihen zeigten unter dem Eindruck der anhaltenden Erholung der Kommunalumſchuldungsanleihe eher anziehende Tendenz. So wurden erſte Dekoſama., Aachener is und 2. Bres⸗ lauer 76 v. H. höher bewertet. Provinzanleihen blieben unverändert. Von Länderanleihen hatten lediglich 27er Sächſiſche Staatsſchätze mit minus.40 eine ſtärkere Ein⸗ ermäßigten ſich Induſtrieobligationen blieben gut gehalten. Höſch gewannen 4, Arbed 17= v. H. Am Einheitsmarkt der Induſtriewerte überwog eben⸗ falls Angebot, ſo daß die meiſten Kurſe um durchſchnitt⸗ lich—2 v. H. unter denen des Vortages lagen. Sarotti und Deutſche Tafelglas gaben um je 4, Halle Maſchinen gegen letzte Notiz um 3,25, Guanowerke und Vereinigte Deutſche Nickel um je 3 v. H. nach. Zu den wenigen feſteren Papieren gehörten Neckarwerke mit plus 8,75 und Osnabrücker Kupfer mit plus 3 v. H. Von Bankaktien büßten Commerzbank 1, DD⸗Bank und Dresdner fe 1,50, Deutſche Ueberſeebank 2 v. H. ein. Demgegenüber konn⸗ ten ſich Hypothekenbanken bei Einbußen von höchſtens ½ 72 H. knapp behaupten. Rheiniſche Hypotheken gewannen 2 v. H. Von Stevergutſcheinen wurden die Abſchnitte 1087 und 1938 je 6 v. H. niedriger notiert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1988er 100,37 G; 1987er 101,12 G; 1988er 98,75 G; 19 9er 98,62 G 99,37 B; 1940er 96,75 G 97,62 B; 1941er 96,75 G 97,5 B; 1942er 95,37 G 96,25 B; 1943er bis 1948er je 95,37 G 96,12 B.— Ausgabe 2: 1988er 98,62 G; 1940er 96,5 G 97,25 B; 1942er 96,12 G; 1944er 25,12 G 95,87 B; 1047er und 1948er je 95,12 G 95,87 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/45er 64,87 G 65,62 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 86,12 G 86,87 B. Gegen Schluß der Börſe ſchlief die Geſchäftstätigkeit faſt völlig ein. Die Mehrzahl aller Aktien ſchloß zu niedrig⸗ ſten Tageskurſen. Farben galten zuletzt 1487 Br., Char⸗ lotte Waſſer büßten gegen den Anfong 276, Reichsbank⸗ anteile 176 und Schuckert 17 v. H. ein. Nachbörslich blieb es. Londoner Börſe unſicher London, 1. Oktober. An der Londoner Börſe blieb die Grundſtimmung weiter unſicher. Britiſche Staatspapiere gaben auf die enttäu⸗ ſchenden Haushaltsziffern erneut nach. Der Oelaktien⸗ markt war durch günſtige Dividendenentſcheidungen an⸗ geregt. Geld- und Devisenmarkif Das Pfund weiter gedrückt * Berlin, 1. Oktober. Am Geldmarkt zeigten ſich nach dem Ultimo Anzeichen einer Entſpannung. Der Satz für Tagesgeld blieb unverändert 3,50—8,75 v.., doch war für Privatdiskonten und Schatzanweiſungen etwas Kaufnei⸗ gung. Der Privatdiskonkſatz war unverändert 356 v. H. Am N e war das Pfund weiter geoͤrückt, gegen Kabel 4,901, gegen Paris 74,50. Von den Golodvaluten war der Schweizer Franken und der Gulden als Gegen⸗ wirkung der Pfundbewgung etwas feſter. Der franzöſiſche Franken lag unverändert. Das Pfund ging in Amſterdam auf 7,25 und in Zürich auf 15,09 zurück. Der Gulden konnte ſich gegenüber dem franzöſiſchen Franken weiter auf 1027 erholen. Die Notierungen für den Dollar und die Lira waren unvernädert. biskontsatz: Relchsbank 4, Lombartt 5, privat 3½ v. fl. buße zu verzeichnen. Amtlich in Rm. Dis- Parität J 30. September 1. Oktober für kont M. Geld Brief Geld Brief legupten agen,. 99, 128505 1249 12.890 12889 argentinien ich peſo. 1872.881 9882.881.885 eigſen„og Belgg 2 85,7, 41 40..0 405 . 92 9% J.9 055 ulgarten. eva 5 7 5 Canada kan. Dollar 5 115 2086 2952 2751 7255 Dänemark 100 Kronen 3% 112.503.50 54.80 848 508 Danzig. 00 Gulden 8 817 4882 46.92 4682 48.92 england. 1 Pfund 2.812.255 22 00 122 Eſtland, 100 eſtn. er., 112500 68 8857 68.18 8885 „Hnnland looffant M. 4 1853 8375 58% 5 Frankreich. 100 Fes“ 8 154. 1887 18115887 184815 Friechenland 100 Dr. 7 5,459.3580.87 2353.35 dolland. 100 Gulden 8 168.78 167.28 16862 166.20 168,53 Island.. 100 iel. Kr. 875 5 5 5488 54.80 54 54.94 talen... 100 Lire 22094 20,0 20.84 0. 20,34 pan... 1 en 365 2882 9,710 9% 9/1 97% zugoflapientoodinar 8 81.00 5,654 35,656 58,884.870 ettland.. 100 Fatts 375 85 80.92 31.09 680.92 81.08 itauen.. 100 Litas 5 41.98 41,52 41.80 44.52 41.80 korwegen 100ftronen 37% 1, e„ b 61. eſterzeich 100 Schill. 3% 159.07 48.95 49.05 48.95 49,05 Jorxtugal 100 Escudo 5 53.57 11.06 11.08 11.080] 11.080 zumänien.. 100 Lei 275.511.88.492.88.48% chweben.. 100 Kr. 2½ 1122 6282 80 8890 805 Schweiz 100 Franken 274 81.00 80.81 80.97 80.88 81.02 Spanien 100Peſeten 5 8100 38.08 38833399 Eſchechoſlowakeiloog] 3¼ 124889 10.275 10.295 10,2850 10,305 Türkei.. Itürk. Pfd. 55 18.450.97.979 1977.976 Ungarn too pengß 4 73.421 1 25 2 5 15 Uruguay 1 Goldpeſoſ 44ů—ꝗ— 1039 1041 1089] Lal Ber. Staaten Dollar 4 1.93.486.490.485.490 * Frankfurt, 1. Oktober. Tagesgeld nach dem Ultimo wieder leichter, es wurde auf 3,50(4) v. H. ermäßigt. Waren und Märkie * Weinheimer Obſtgroßmarkt. Pfirſiche 18—3g, Zwetſch⸗ gen 17-19, Birnen—16, Aepfel 718, Bohnen 12—18, Nüſſe 2130, Welſchnüſſe 6063, Tomoten—6, Quitten 1018, Brombeeren 28 3. Anfuhr 400 Zentner, Nach⸗ frage gut. * Hamburger Schweinemarkt vom 1. Okt.(Eig. Dr.) Auftrieb 1278 Stück. Preis 52 Pfg. für alle Klaſſen. Markt⸗ verlauf: Alle Tiere wurden zugeteilt. * * Berliner Getreidegroßmarkt vom 1. Oktober. An der Geſamtlage hat ſich auch mit dem Monatsbeginn, an dem die erhöhten Feſtpreiſe Geltung erlangen, nichts geändert. Nach wie vor iſt das Angebot der erſten Hand infolge der Inanſpruchnahme der Landwirtſchaft schwach. Die zweite Hand ſtellt Brotgetreide ausreichend zur Verfügung. Die Verwertungsmöglichkeiten haben ſich faſt nicht gebeſſert. Die Berliner Mühlen nehmen Mahlgut nur zögernd auf. Insbeſondere iſt Roggen am Platze ſchwer verkäuflich. Hafer und Gerſte zu Futterzwecken ſind weiter gefragt, aber kaum erhältlich. Auch eiweißarme Braugerſten finden weiter Beachtung. Induſtriegerſten ſtehen gleichfalls etwas mehr im Vordergrunde, jedoch gehen Forderungen und Ge⸗ bote beträchtlich auseinander. In Mehlen verlief das Ge⸗ ſchäft ruhig. Kontingentfreies Brotgetreide wird in den Mäſtergebieten vereinzelt aufgenommen. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen, 76/7 Kilo, frei Berlin, Durchſchnittsquaglität 202; W 6 190: W 7 191: W 8 102; W 9 198 W' 10 194; W' 12 196, Wü 14 198; Futterweigen märkiſcher 194198; geſetzlicher Mühlenverkaufspreis plus 4%; Stimmung ruhig; märk. Roggen, 71 bis 78 Kilo, frei Berlin 165; dto. Preisgebiet R 5 158; R 6 154 R 7 1557 R 8 156) R 11 159; R 12 160; Rü 13 161; geſetzl. Müh⸗ leneinkaufspreis pl. 4%; Stimmung ruhig; vereinz. Aus⸗ wuchs⸗ und Schmachtkorn iſt zuläſſig; Braugerſte neu ſeine frei Berlin 205—211(ab märk. Station 196202); Brau⸗ gerſte gute 197203(188194); Juttergerſte(geſetzlicher Erzeugerpreis 39/02 Kilv, Preisgebiet G 5 158; G 6 159; Ge 161; G 8 164; G 9 166; Wintergerſte, zweizeilig, frei Berlin 184191(ab märkiſcher Station. 175—182); dito. vierzeilig 175—180(166171); InduſtrielSommer)gerſte frei Berlin 187193(ab märk. Station 178—184); ſtetig; Hafer, 48/49 Kilo, Preisgebiete H 4 146, H 7 150, 8 10 1583 G 11 155 5 13 158;§ 14 160; Stimmun ſeſt; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 10. mit 20 v. H. 3/ Aufgeld. Weizenmehl, Type 790, Preis⸗ gebiete'ö g 26,5); W 5 20½5 W 0 7,. Groß⸗Soldin⸗Arnswalde 27,20, Luckau⸗Kalau 27,357; W 8 7,60; W 9g N,607 W 11 2,0, W 12 28: W̃ 14 28,0 Roggenmehl, Type 997(Type 815 plus 0,50, Type 700 ßplus 1,25„, Type 610 plus.— 1, R 1 21,5; R 2 1,40; R 3—; R 4 21,60; R 5 21,75; R 6 21,85 R 8 229,05; R 9—; R 11 22,40, R 12 22,55; R 18 22,5; Stimmung ruhig; Weizenkleie in/ für 100 Kilo brutto Einſchl. Sack und Verladungskoſten ah Mühle, geſ. Müßhlen⸗ verkaufspreis Wa 2 11,0 We 3 14,20 Wa 5 11,30 Wa 6 R 7 1,95 11,35 Wa 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde u. Luckau⸗Kalau 11,40; WS 8 11,507 We 9 11,55; Wa 10 11,60; WA 12 11,70, WK 14 11,85; Roggenklete R 1 10,10; R 2 10,15; R 4 10,30; R 6 9,90: R 7 10,40; R 8 10,45; R 9 10,10, R 11 10,80 R 12 10,40; R 13 10,45; ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlag von 14 zuzüglich 0,80 /. Ausgleichsbetrag berechnet werden. Raps 920/ Stimmung ruhig. Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbſen neu 20—23; kl. Erbſen 17—19; Futtererb⸗ ſen 11—13; Peluſchken geſtr.; Ackerbohnen geſtr.; Wicken oſtpreuß. und ruſſiſche 18,25—13,75; Futterwicken 9,50 bis 10,50; Lupinen bl. 7,75—8,25; Serradello geſtr.; Leinkuchen 8,65 inkl. 2,30„ Monopolzuſchlag; Erdnußkuchen 8,45 in⸗ kluſiv 2,65% Monopolzuſchlag; Ernußkuchenmehl 9,05 inkl. Monopolzuſchlag; Trockenſchnitzel 4,837 extrahiertez Sojabohnenſchrot 45proz. ab Hamburg 7,75 inkl..80 4 Monopolzuſchlag; öto. ab Stettin 7,05 inkl. 2,90„4 Mono⸗ polzuſchlag. Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp, e als Verladeſtativn 8,20; dto. Parität Berlin 8,90 AI. Rauhfutter per 50 Kilo: drahtgepreßtes Roggen⸗ ſtrohfrei Berlin 3,50—9,70(ab Stotion 2,50—2,70); dt. Weizenſtroh 3,80—3,40(2,40 2,60); dto. Haferſtroh 9,50(2,50 bis 2,70); öto. Gerſtenſtroh 3,50(2,50 2,70); gebundenes Röggenlangſtroh 3,60—3,70(2,85—8,15); bindfadengepreßtes Roggenſtroh 3,20—9,30(2,4—2,65); dto. Wetzenſtroh—3,10 (2,85—2,55); Häckſel.805,10(44,30); handelsübl. Heu gef, trocken 5,10——5,50(4,30—4,80); gutes Heu lerſter Schnitt 6,50—7,10(5½0—8,10]; Luzerne loſe 8,10—.50(7,20 bis 7,60); Tymotee loſe 8,60—8,80(7,809); Kleehen loſe 89,10(7,60); Mielitzheu, Warthe 6,00—6,80(5,606); dio. Havel 5,4050(4,5040); drahtgepr. Heu 80 Pfg. über Notiz. * Bremer Baumwolle vom 1. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Unſverſal Stand. Middl.(Schluß) loko 12/19. Magdeburger Zuckernotierungen vom 1. Okt.(Eig. Dr.] Okt. 3,50 B 3,30 G; Nov. 3,60 B 3,40 G; Dez. 3,65 3,50 G; Jon.(86) 9,65 B 9,50 G; Febr., März je 3,70 8 3,60 G; Mai 3,80 B 3,70 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,35; Okt. 9,35 u. 31,50; Okt.⸗Nov. 31,50; Tendenz ſtetig. Hamburger Schmalz notierungen vom 1. Okt.(Eig. Dr.] Tend. 8 Amerikan. Steambard tranſtto ab Kai 38 Dollar; Amerikan Purelard raf. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken tranſ. ab Kat 38,5 8,75 Dollar. 2 Berliner Metallnotierungen vom 1. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolnytkupfer(wire⸗ bars) prompt 50,50; Standordkupfer loko 44,75; Original⸗ hüttenweichblei 22,25 nom.; Standardblei per Sept. 22,28 nom.; Original⸗Hütten⸗Rohzink ab nordd. Stationen 21 Standardzink 21,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 38— 99. proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein je Kilo 53,75 56,75. HAxnELS- u WIRTSCHAFTrS-ZH⁰TUNe Abend-Ausgabe Nr. 452 5 Devisenbewirischaffung in Litauen 3 Kowno, 1. Oktober. Die immer weiter um ſich grei⸗ fenden wirtſchaftlichen Schwierigkeiten Litauens, die in den letzten Monaten zu einem beſchleunigten Abfluß des Gold⸗ und Deviſenbeſtandes führten, haben die litauiſche Regierung nunmehr veranlaßt, eine ſehr weitgehende De⸗ viſenbewirtſchaftung einzuführen. Im Regierungsanzeiger wird heute ein ſofort in Kraft tretendes Geſetz veröffent⸗ licht, das die geſamte Deviſenbewirtſchaftung der litauiſchen Notenbank überträgt. Der An⸗ und Verkauf ſowie die Ueberweiſung von Deviſen und Gold ſowie alle damit verbundenen Operationen dürfen nur von einer eigens von der Regierung eingeſetzten Deviſenkommiſſion aus⸗ geführt werden. Alle Handelsunternehmungen jeder Art müſſen ihre Deviſenbeſtände und ihre eingehenden Deviſen innerhalb von fünf Tagen der litauiſchen Notenbank abtreten. Pri⸗ vatperſonen müſſen ihre Deviſenbeſtände innerhalb dieſer Zeit anmelden. Von dieſer Beſtimmung ausgenommen ſind Gold⸗ und Deviſenbeſtände im Betrage bis zu 50 Lit und Silbergeld in beliebiger Höhe. Alle Behörden ein⸗ ſchließlich der autonomen Organe des Memelgebietes dür⸗ fen zahlungspflichtige Deviſenverbindlichkeiten mit dem Auslande nur mit Genehmigung des Finanzminiſters ein⸗ gehen. Im Reiſeverkehr mit dem Auslande ſind einmalig 200 Lit oder 20 Lit täglich freigegeben. Ausländer müſſen bei der Aus⸗ und Einreiſe ihre Deviſenbeſtände anmelden. Verbrauchsregelung für unedle Meialle ab 1. Okiober 3 Berlin, 1. Oktober. Durch Ziffer 1 der Bekannt⸗ machung 7 der Ueberwachungsſtelle für unedle Metalle vom 24. Juni 1935 war vom 1. Juli bis 30. September 1985 eine Sonderregelung für den Mehrverbrauch an unedlen Metallen getroffen worden. Dieſe tritt mit Ablauf des September 1935 außer Kraft. Es iſt alſo nach dem 30. Sep⸗ tember 1985 nicht mehr zuläſſig, den Verbrauch an unedlen Metallen nach den allgemeinen Verbrauchszahlen für die Monate Mai bis Juni und den für dieſe Monate exteil⸗ ten Mehrverbrauchsgenehmigungen zu bemeſſen. Viel⸗ mehr gelten vom 1. Oktober 1935 ab allgemein die Ver⸗ brauchsſätze der Anordnung 31 vom 24. Juni 1935 betr. Verbrauchs regelung für unedle Metalle und jede Ueber⸗ ſchreitung bebarf einer beſonderen vorherigen Geuehmi⸗ gung durch die Ueberwachungsſtelle für unedle Metalle. Einfuhr von Schweinen und Schweinespeck Berlin, 1. Oktober. Auf Grund von Vereinbarungen mit verſchiedenen Ländern werden, wie der Deutſche Hän⸗ delsdienſt erfährt, von Anfang Oktober ab wöchentlich etwa 5000 Schweine eingeführt werden. Verhandlungen über eine weitere Erhöhung der Schweineeinſuhr ſind im Gange. Außerdem wird aus verſchiedenen Ländern in gewiſſem Umfange eine zuſätzliche Einfuhr von Schweine⸗ ſpeck, und zwar zunächſt aus Holland, erfolgen. Forischreifende Gesundung der Poriland Zemeni-Werke Dyckerhoff& Wiking AG, Mainz- Amöneburg Frankfurt a.., 1. Oktober.(Gig. Dr.) Bei der Gefellſchaft liegt im Laufe des Geſchäftsjahres 1985 eine weitere durchaus befriedigende Entwicklung vor. Nach unſeren Informtionen iſt der Abſatz in den abgelaufenen neun Monaten gegen gie gleiche Vorjahreszeit einſchließ⸗ lich Export bis etwa 25 v. H. höher, wobet beſonders der Anteil des Ausfuhrgeſchäftes geſtiegen iſt(Geſamtvor⸗ lahresumſatz 808 000 Tonnen gegen 538 000 To, in 1939). ei dem Geſämtumſatz iſt zu berückſichtigen, daß der Kon⸗ zern nicht an den Hilfsmaßnahmen für Jas Beckumer Ge⸗ biet beteiligt wurde, durch welche die Abſatzmöglichkeit der übrigen Weſtwerke noch beſonders gefördert werden. Bei der Dyckerhoff u. Wiking Ach wurden auch in der weiteren finanziellen Geſundung im Laufe dieſes Jahres durch einen ſtärkeren Abbau der Verpflichtungen weſentliche Fortſchritte erzielt. Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Zeitzer Eiſengießerei. Der AR der Geſellſchaft hat be⸗ ſchloſſen, der o. HV aus einem Reingewinn einſchl. Vor⸗ trag von 112 892(47 767)/ die Verteilung einer Divi⸗ dende von 5(0) v. H. für das am 30. Juni 1935 beendete Geſchäftsjahr vorzuſchlagen.(O. HV am 29. Okt. in Zeitz.) Das Unternehmen iſt mit Arbeit für eine Reihe von Mo⸗ naten wohl verſorgt. Aus ber Pirmaſenſer Schuhinduſtrie. Die Schuhfabrik udwig Otto Kilian hat ihre Zahlungen Ange Paſſiven von 25 299/ ſtehen lt. Ledermarkt freie Aktiven 7238„ gegenüber, ſo daß in der Maſſe 28,5 v. H. liegen. Der Vergleichsvorſchlag lautet auf 35 v. H.— Bei der Schuhfabrik Viktor Faber betragen die nichtbevorrechtigten Forderungen 102 117. In der Maſſe liegt eine Quote von 16 v. H. Nach Abhaltung des Prüfungstermins dürſte ein Vergleich angeboten werden. Vermutlich wird eine etwas höhere Quote, als in der Maſſe liegt, angeboten, * Zulaſſung von Luftpoſtanweiſungen nach und aus Auſtra ien. Poſtanweiſungen nach den Gebieten des Auſtra⸗ liſchen Bundes können fortan auf dem ganzen Wege mit Luftpoſt befördert werden. Der Luftpoſtzuſchlag beträgt für jede Poſtanweiſung 50 Pfg. Dieſe Gebühr ſchließt den Luftpoſtzuſchlag innerhalb Deutſchlands ein. * Katz und Klumpp Ac, Gernsbach.— 4 v. H. Dipi⸗ dende. Die 3. HB vom 30. September genehmigte einſtim⸗ mig den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934 und erteilte den Verwaltungsorganen Entlastung. Aus dem Rein⸗ ewinn von 186 000„ werden 56 000/ dem geſetzlichen Reſervefonds zugeführt, der damit 10 v. H. des Ac er⸗ reicht, 80 000„ werden zur Ausſchüttung einer Dividende von 4 v. H. verwandt und 50 000/ werden auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. Im Vorfahre, das bei 424 358% Ver⸗ luſtvortrag mit einem Reingewinn von 67046„ abſchloß, erfolgte durch Zuſammenlegung des A im Verhältnis 514 eine Sanierung, durch die der Verluſtreſt getilgt wurde. * Aus dem Gütertarifweſen der Reichsbahn. Ab 23. September wird auf jederzeitigen Widerruf, längſtens bis 81. Dezember 1985, der Ausnahmetarif 16 B 11 für friſchs Aepfel, Birnen, Pflaumen(Mirabellen, Reineclauden, Zwetſchgen) eingeführt.— Die Geltungsdauer des Aus⸗ nahmetarifs 1 6 2 für Holz zur Ausfuhr wird auf jeder⸗ zeitigen Widerruf, längſtens bis 90. September 1936 ver⸗ längert.— Zum 1. Oktober 1935 wird der Aus nahmtaxif 28 B 11 für Möbelwagen unter gleichzeitiger Aufhebung der Ausgabe vom 15. September 1933 neu herausgegeben. — Mit Gültigkeit vom 5. Oktober 1935 treten in den Teil⸗ heften B J 22 und B II-64 infolge Eröffnung der Teil⸗ ſtrecke Wolfersweiler— Freiſen der Nebenbahn Türkis⸗ mühle— Kuſel Entfernungsergänzungen ein.— Mit Gültigkeit vom 1. Oktober 1935 wird der Bahnhof Duden⸗ bofen(Pfaſz) in den Tarif Pfälziſch⸗Württembergiſcher Güterverkehr Tü 81 einbezogen, Kein Generalſtreik in Oſtoberſchleſſen. richteten, faßten 600 Betriebsräte fämtlicher ſchen Gruben und Hütten in Kattowin uß, am 0 Ufen. Die zwi⸗ mMobilmachungskommiſſar handlungen„Erlieſen ergebnislas, ſo daß schließlich. der ſchleſiſche Wojewode ſeinen Urlaub unterbrach und- nach Kattowitz zurückkehrte, um mit den Parteien zu verhandeln. Der Wojewode machte den Arbeitnehmerver⸗ tretern den Vorſchlag, beſondere Ausſchüſſe, zu bilden, die die Forderungen der Arbetterſchaft genau, nachprüſen ſoll⸗ ten. Der Arbeitgeberverband erklärte ſich hierzu bereit. Am Sonntag hielten die Betriebsräte erneut eine Be⸗ ſprechung ab. Das Ergebnis war die Aufhebung des Gene⸗ ralſtreikbeſchluſſes. Wie wir he * 17 lie- im gelobten land., Jowiets 50 4„Seite/ Nummer 482 Neue Mauußeimer Zeitung Abeub⸗Ausgabe Dienstag, 1. Oktober 1935 Reilse- und Tatsachenbericht aus der Räteunlon/ Von Agrieela Von einer angeblichen Gleichheit fand ich in Ruß⸗ land nichts. Es gibt ſehr elegante Hotels und Reſtaurants in Moskau und Leningrad, aber nicht fürs Volk. Dort ſitzen Ausländer, Beamte, Tſchekiſten und Schieber. Wiedersehen mii Peiersburg Wer vor dem Kriege in Petersburg(jetzt Lenin⸗ grad) war und heute die einſtige lebensluſtige Hauptſtadt wiederſieht, erkennt ſie kaum; ſo grau, ſo troſtlos iſt ſie geworden. Wer kennt den einſtigen Newſki⸗Proſpekt, die Hauptſtraße mit den ſchönen und eleganten Geſchäf⸗ ten, mit den ſorglos dahinbummelnden Menſchen und endloſen eleganten Wagenreihen, den Gardeoffizieren mit ihren prachtvollen Uniformen? Das iſt heute längſt nur noch ein Traum. Die Ju⸗ gend aber kennt nicht einmal dieſen Traum. Wenn man heute durch dieſe grauen und ſchmut⸗ zigen Straßen geht mit den haſtenden und vergräm⸗ ten Menſchen in ärmlichſter Kleidung und unter⸗ ernährt, will man gar nicht glauben, daß es hier einſt ſo ganz anders war. Eine verſunkene Welt Ob ſie einſt wieder auferſtehen wird, dieſe verſun⸗ kene Welt? Wie Leningrad erſt im grauen Herbſt oder im Frühjahr ausſehen muß, wenn alles taut. Winter hat eine Schneedecke die einſtige Hauptſtadt und die dunkelblauen Fluten der Newa zugedeckt. Man ſieht nur ſehr wenige Menſchen im Hut, wie bei uns. Die meiſten tragen ruſſiſche Mützen, wie ſie früher nur die Aermſten und die Bauern trugen. Ein nach weſteuropäiſcher Art gekleideter Menſch fällt auf; man ſieht ſich nach ihm um, ſtaunt, ſchüttelt den Kopf. Unwillkürlich fragt man ſich: Ein Ausländer, hoher Funktionär oder höherer Tſchekiſt? Troſtlos und grau iſt der Waſſili Oſtrow(Stadt⸗ teil) jenſeits der Newa, in dem einſt mit Vorliebe die Deutſchen wohnten. Grau und ſchmutzig nicht nur die Straßen, ſondern auch die Häuſer und noch ärm⸗ licher die Menſchen gekleidet. Hier wohnt der einſtige Bürger, der hungernder Prolet wurde. Man findet hier einſtige Bankdirek⸗ toren und große Geſchäftsleute, die, dem Tod entron⸗ Jetzt im nen, als Straßenhändler oder Handlanger ihr troſt⸗ loſes Leben friſten. Uebrigens gibt es heute kaum noch in Rußland die einſtige Bezeichnung„Genoſſe“. Bei meinem letzten Aufenthalt in Rußland vor fünf Jahren ſprach man ſich nur als Genoſſe an. Heute heißt die amtliche Anrede„Bürger“(Graſhoanin). „Guten Tag, Bürger Petrow“, begrüßt man ſei⸗ nen Bekannten. Das iſt aber nicht etwa gegen⸗ revolutionär, ſondern amtlich. Wie mir ſpäter in Moskau verſichert wurde, ſpricht ſelbſt Stalin (Dſhugaſchwili) die Leute mit Bürger an. Ich hätte im Hotel abſteigen können, aber das wollte ich nicht. Im Hotel wird jeder Schritt be⸗ ſpitzelt und jeder Angeſtellte, angefangen vom Direk⸗ tor bis zum Hausdiener, iſt Tſchekaagent. Ich wollte Rußland ſo wiederſehen, wie es iſt, und nicht, wie es mir die Tſchekaagenten zeigen. Ich nahm mir am Bahnhof einen Wagen und fuhr nach dem Waſſili Oſtrow. Meine guten Sachen hatte ich jenſeits der Grenze meinem Quartierwirt zur Verwahrung gegeben. In hohen Stiefeln, mit einer gefütterten Joppe und einer warmen, ſogenannten finniſchen Mütze fiel ich in Leningrad nicht auf. Auch nicht dem Kutſcher, der jetzt vor dem Haufe, in welchem mein Schul⸗ freund wohnte, hielt. S0 leb der„Bürger“ Mein Schulfreund war einſt erſter Prokuriſt bei einer großen Firma und war, wie er mir das letztemal erzählte, 1921 nur durch ein„Verſehen“ einer Er⸗ ſchießung entronnen. Er vegetiert ſeit 1917 im voll⸗ ſten Sinne des Wortes.„Der Menſch kann mit un⸗ heimlich wenig Eſſen auskommen“, hatte er mir da⸗ mals traurig lächelnd geſagt.„Nur meine Frau und Tochter tun mir leid.“ Er wohnte noch immer da im 3. Stock mit zwei anderen Familien zuſammen, und als auf Klingeln ſeine Frau öffnete, hätte ich ſie kaum erkannt, ſo ge⸗ altert war ſie. Aber ſie erkannte mich ſofort und zog mich herein. „Die Leute ſind hier ſo neugierig und über jeden Fremden fragen ſie einem die Seele aus dem Leibe Einspaltige Klelnanzelgen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm pig. Stellengesuche ſemm4Plg. Offene Stellen Für den Verkauf eines Markenlikörs wird je ein gut eingeffthrter Perireier gugejahren. für Mannheim und Ludwigshafen pte! Je- 488 31 geſucht. Eingeführte Herren wollen 8 i Zelbstfanrer erhalten neue Modelle zu günst. Beding. Wagen werd. feht Aon ſehr gut erhalten, Zu verkaufen! Angebote unter Z 4 13 an die Geſchäftsſte lle d. Blattes. aus“, ſagte ſie ängſtlich flüſternd und führte mich ins Zimmer. Mein Freund hatte immer noch eine verhältnis⸗ mäßig„große“ Wohnung, denn zwei Zimmer ſind eigentlich nach heutigen Begriffen in einer ruſſiſchen Großſtadt„Luxus“. In dem einen Zimmer ſchlief die Frau mit der Tochter, während das andere Zim⸗ mer ein kombiniertes Schlaf⸗, Wohn⸗ und Speiſe⸗ zimmer war. In der Ecke ſtand ein Feldbett, das mein Freund, wie ſeine Frau erzählte, vor einigen Jahren gefunden hatte. In der Mitte des Zimmers ſtanden ein großer Tiſch und fünf Stühle. An der Wand waren Bretter befeſtigt, auf denen Geſchirr ſtand. „Unſer Büfett“, ſagte die Frau meines Freundes, indem ſie traurig lächelnd auf die Bretter und das Geſchirr zeigte.„Und doch haben wir es noch gut“, fügte ſie hinzu.„Eine Tante von mir mit ihrem Mann in Moskau teilt mit einer anderen Familie ein Zimmer. Ein alter Vorhang, quer über das Zimmer geſpannt, ſoll eine Wand markieren.“ Aus der gemeinſamen Küche(für drei Familien) kam die Tochter und begrüßte mich herzlich. In der Küche hatte ſie große Wäſche, wenn man es ſo nennen darf, denn an Wäſche hat man in Rußland tatſächlich nur das Allernotwendigſte. „Peter Iwanowitſch(mein Schulfreund) iſt unter⸗ wegs und wird vor dem Mittageſſen nicht zurück ſein“, ſagte die Frau meines Freundes.„Er hofft, heute ein Geſchäft abzuſchließen und etwas zu ver⸗ dienen; Gott gebe es.“ Ein ſchwerer Seufzer entrang ſich ihrer Bruſt und ſie ſchaute mit ſtarren Augen zum Fenſter hinaus. Es ſchneite wieder. Irina Petrowna ldie Tochter) lehnte ſich an den Ofen, denn es war kalt im Zimmer. Auf der Straße heulte der kalte Nordwind. Ich erklärte Jring Petrowna, daß ich außer dem offiziellen Gelde noch. gut verſteckt, einen Packen Banknoten habe und meinen Freund überraſchen wolle. Bis zum Mittageſſen waren noch faſt drei Stunden. Ich fuhr mit Irina Petrowna in ein ſo⸗ genanntes Valutageſchäft. Was ein Valutageſchäft iſt? Ein Geſchäft, in wel⸗ chem man nur gegen ausländiſche Deviſen kaufen Kleine Anzeigen 2 Fruit kime den N höüfei, kann. Hier iſt es verhältnismäßig preiswert. Da aber der Ruſſe längſt keine Deviſen mehr hat, kann er in dieſen Geſchäften gar nicht kaufen. Während man unter der Hand für Lebensmittel phantaſtiſche Preiſe(ein Kilogramm Schweizer Käſe 40 Rubel 80 Mark!) zahlen muß, ſind die Preiſe in den Va⸗ lutageſchäften kaum höher als in Deutſchland. Ich kaufte allerhand Sachen und auch zwei Flaſchen Port⸗ wein. „Wein haben wir zum letztenmal von fünf Jah⸗ ren getrunken“, ſagte Irina Petrowna,„als Sie bei uns waren.“ Als wir vor dem Hauſe meines Freun⸗ des wieder vorfuhren, trafen wir ihn vor der Tür. Er umarmte und küßte mich nach ruſſiſcher Art. * Peter Iwanowitſch hatte ſein Geſchäft abgeſchlof⸗ ſen und ſeiner Frau das ganze Geld bis auf den letz⸗ ten Kopeken gegeben. Für die nächſten zwei Wochen waren ſie der Nahrungsſorgen enthoben. Bei Tiſch tauſchten wir alte Erinnerungen aus und die Frau meines Schulfreundes weinte.„Wein nicht, Mütterchen“, ſagte Peter Iwanowitſch und drückte ſeiner Frau die Hand.„Gott hat uns gehol⸗ fen und wird uns weiterhelfen. Eine furchtbare Prü⸗ fung hat der Allmächtige über unſer Vaterland geſchickt.“ Wir gingen dann auf das Tagesgeſpräch in Ruß⸗ land und ganz beſonders in Leningrad über, und zwar auf das Attentat gegen Kirow, von dem man überall ſprach, und auf die unglücklichen Opfer im Zuſammenhang damit,. „Wie ich von der hieſigen Tſcheka höre, ſind im Zuſammenhang mit dem Attentat 143 Perſonen wegen gegen revolutionärer Betätigung erſchoſſen worden“, ſagte mein Freund.„Und nicht einer von ihnen hat eine ſtrafbare Handlung begangen.“ „Der Allmächtige ſei ihnen gnädig“, flüſterte die Frau meines Freundes und wiſchte ſich die Tränen aus den Augen.„Sie haben ausgelitten und ſind vielleicht glücklicher als wir.“ Mein Freund, der ſehr große und gute Beziehun⸗ gen in Petersburg hat, ſetzte mir anſchließend in einer längeren Unterredung ſehr logiſch auseinander, daß das Attentat gegen Kirow eine rein perſönliche Angelegenheit des Mörders Nikolajew war, die nichts mit Politik oder Antibolſchewismus zu tun hatte. Um die Aufmerkſamkeit des Volkes von der allgemeinen troſtloſen wirtſchaftlichen Lage ab⸗ zulenken, habe man aus der Sache einen politiſchen Fall gemacht. „Oder glaubſt du“, ſagte mein Freund,„daß es ſich hier um eine antibolſchewiſtiſche Aktion handelt?“ Ich verneinte die Frage, denn ich wußte ebenſo gut wie er, daß bei dem beſtehenden Syſtem eine anti⸗ bolſchewiſtiſche Aktion, geſchweige denn ein politiſches Attentat, Wahnſinn iſt. (Fortſetzung folgt) annahmeschluß für die Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Kredenz u. Ausz. i Tisch billig zu verk NM. Lauber MAKNHE IN 73, 7 316 „ Moline in guter B 980 Angebote richten unter E E 52 an zuche Wohnung od. 1. 1. 36. 4 Zimmer, Küche, Bad, Speicher- u. Kelleranfeil. Angebote unt. J F 136 an die Geschäftsst. ds Bl. 8202 Lage Mannheims zum l. 2. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang unseres lieben Vaters und Schwiegervaters Herrn Jean EIZ sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Mannheim, den 30 September 1935. Danlsagung Familie Dr. Max Sdhredc die Geſchäftsſtelle d. Bl. 221 Steuerfreie, gut 1 gebr. Schreib 1 erh., evtl. 4tür. maschine aut. Juſtrument. 5 25 2 . g zu verkauf. Botz int ol. Roten Familie Fritz Aichele 6 9 5 0 ſtänder, billig zu 50 B h Acud U.16. 3 Trepp. Herkauf 992999 Stellengesuche 0 1. 050 8 5 9 125 255 5 2 Adr. i. d. Geſch. t 1291 3 f feier an kant eine große 5 5 we gut möbl. Zim. Junger, gewiſſenhafter 7s geſucht. 8 Lutherbihel Eine alte ſof. 3. v. Papier⸗ Fe ſpr 521 29 0 5 2 1 handlg B 6. 7 See EEE Chauffeur i Marergehe e ge oe 5 a it bes Smpfe it 9 an a 51„ FTeftam zu verk. Zu erfr. ſofort preisw. zu vermieten. An⸗ 85—— R , Boiler- Reinigung ſucht ſofort Dauerſtellung. Angeb. für 1 75 0 sie bad Witwe. Beilſtr. 6 8 6. 20. 2 fragen unter Fernlpr. Nr. 250 62. verm. 2280 5 unter E 8 65 an die Geſchäftsſt. zu verk. ho, 217 5 B 6, 2. 1 Treppe 5 e 2 8 lie 8,* 2 3 Feuer- und wasserseitige Reinigung von dee eee e Ee e fehorscher dinle hu,. Nane Noba e e 5 7 Hypotheken 804 e Dan(Plüsch) 7 Woch, koup. Dampfheiz., Stadtmitte, beſonders Mona- U. Schlaftim. Tenkralheizungskesseln adden S166 1 1 80 1 8 zu verkf. evtl. 5 gecig e zum 15 1 2 Bett.) ver ol S„ 14, 3. ock. auch Mutter. z. Preiſe v. 120% monatl. einſchl. zu verm. 283 5 5 Geld Leh 3 302 Windeckſtr. 109 Heizung zu vermieten. Ang. unt. 0 2, 4. J Trepp. Ingenieurbüro L. Paulus gelt ens, fur 3 eldverken;— 3. St. 118. 815 E G 50 an die Geschäfts. 2 Pet einer nichtar U 6, 14 Fernsprecher 23124 Kaffeeküche— 22 5 l 5 5— 7 ame 22 1 e 0 Von Selhstuel Aoderne Hüche 888 8 5 3 Zimmer nei u bl. Wohn heit geboten, die 8 Hypothek. Gritzuer Näh⸗ e in schone. geräum., abgeſchl. Mauſ.⸗ u. Schlafzi. für i e ee 500.— maſchine 30 RL, Sahratte 95 1 Zubeh(evtl. 40.— zu bermiet. 1 8 8027 auf Neub. mögl. guten Zins Dam.⸗ u. Herr. ⸗ 55 8 Zentralheiz.) in beſter Lage zum Adr. i. d. Geſch. Ungeb. u. J J aus Privathand. und See Rad à 18.“ Möbl. Zimmer I. Nov. oder ſpäter zu vermieten. 314 wird in au te Bettumrandung Nr. 189 an die ges zu leih. geſucht. bill. zu verkauf. v. berufst. Hrn Anfragen unter J H 138 an die 5 Pflege genomm. Linoleum Gesch. d. Blatt.„ esllcl. Angeb. u. 5 V 68 Franz Er bach, zu miet, geſucht. Geſchäftsſtelle d. Bl.* 17 2 immer Zuſchr u. E. Auslegeware Angebote unter an d. Geſchäfts⸗ 5 4. 2. 7917 Angeb. m. Preis 5 1 Nr. 69 an die Stragula . 8 ſtelle. 9901. W 115-Zün.-Wohng.-3 1 olle 1 2. 19, 5. Stck. e ce lAusvabll Blattes 29853 5— Seſchäftsſtene i. nn. ſof. 15 é 7312 F 1 U lattes. 83 1 Herren- d. Bl. 3980. 153 gbhöne Zinmer fr Trauer 8 Ruge 135 * A ö 2—— miet. ucht. Küchenbenützg., u. Gesellschaſtsan-leppich- u. Linoleum- täglich 12 3 Std. 1 2000 HM. unterricht Berufst. Fräul An eb 8 9 75 Manfarde, Kell. 0 J, 15 Tr. züge, auch Paletots Haus 802 8 f auf 1. Hupothe Mit patent- mmer eee,. Gut möbl. Zim. werd. Pilligst ver⸗ esa ligung. i en 5 Dat ſucht 293 an d. Geſchäfts⸗ v. Großwohng., zu verm. 4306 kauft u. verliehen M 8 IK dunenſadr An. von Selbſtgeber Zither⸗, Laute⸗ u. ffüchgelötetem, n rapie gr inf. mähl. 21. bene. 2206 an Nichtarier zu zu verm. s Eiage Ringel M. rum! gebeten h duc Aae be Bie: 00 zmgdsdeheren 2 dale u er an, mlt, e. Se i 7 4. es mit 8 357 1 free 0 3. 8 en ,, 1 su verkaufen.] ſepar. Angeb. u. 16, II. f i— stelle. d h 115 e nter int 8 ſtahmen, 2 Meisel, E 3,9 e d- Zim-Wohng 2 imme t- 5 85 erteilt a n 5 5 51985. 5 N f nit Badbenützg. 7 0 5 81 iet auch nicht 1 Lindenhof bis. Lebres Zimmer w. nei rr,. eiter Markenräder! u cht N 3 8 Penſion ſofor 5 0 Friedensm. 24% Nachfr. von—1 prsw. zu ver re. Geſucht Große Auswahl Faſt neues Her⸗ schön gauber Anzuſ. von 26. Eichendorffſtr. 44 mieten. 8033 Mädel. 27 Jahre, Einfaches Land⸗ . renrad bill abz. 5 Zu erfragen bei Pape. 158 CG 4, 10. II. augen. Aeußere, mädel, 31 J.., Aimaber In allen Modellen, N. Gabler. Möhl. Zimmer Hallenberger. 5 5 10 e 8 auf dieſem 1 S 1, 12. 5. Stock als ie Gontardſtraße 34 22 1 2 2 ſchlank, kathol., Wege paſſenden Leihwagen 1 1 Ueber wach e eee 2282 8 8 8 2 Sog. 2259 Tdi m. imm 1 ſucht charakterfeſt. i 9. 0 Z. eber wacfen. fi e e 7 au verm. Herrn zwecks Lebens- Haus- u. Geschäftspersonal sicher, „. i i 1. d. Hausaufgaben S 1 Fr. unsere— illi j 1 2 eines Untere. Gut erb. 302%, 1 e U 18, 1 50h egrenten! Heirat Kameraden schnell u. billig durch eine kleine 2 ttianers d. Real⸗ f Jaa, Oſtſta 3 f W ann Autnlatkier ET EI Win ine,— Angeb. Kinderwagen Lese Sunreden Uund kn 0 obfenten! Witwer m. Hin Anzeige in unserer Zeitung. Auch eee unk. N 2 72 an bill. zu verkauf. 1 3 a f 805 8 85 kennenzulernen. nicht ausgeſchl. bei An- und Verkäufen, Vermie- Senwelker⸗ Burgstr. 6- ſel. 429 28d. Geſch Käfertal. Kurze 125 Ge 9924 ug 4986 9 Paraden atz! Zut Möbl. Zim. Zuschriften un⸗ Zuſchriften unt. Niet h + 5 8 883 d. Blattes. Mannh. Str. 17. telle. 5 2 2 1 E G 63 an d 85 tungen, Mietgesuchen, ausc —— 5 Schön möhl 7 sofort zu ver⸗ 8 n.] J E 135 an die 5 ö„l. mieten. Nähe Geſchäftsſtelle dz n und Geldgeschäften haben sich 1 ſof. zu vermiet. Waſſerturm. Blatt 2292 5 l N. 8 Wacker. O 1, 7. Mollſtr. 7. 3 Tr. 1 Pil die Anzeigen in unserer„NM 2200 321 mmodilien tausendfach bewährt. ut möbl. Zim Denken) Sie stets an die Neue i 25 g N be wassertum bt moll..“ 3„ 3 Zimmerhaus 1 5 f 5 m. Badb., an ſol. f a Mannheimer Zeitung, eine Moltkeſtr.3, 3 Tr. 8 mit Zubehör, am liebſten Almen⸗ berufst. H. zu v. J 4 41 2 8 ul 4 Gut möbl. Zim. 15 7 5 b 1 Pedlang. bei groß, Anzahlung Zu„Kleine Anzeige“ darin bilft N z. 1. od. 15. 10.„%, J. h. E kaufen geſucht durch S1 0 Ebelchnung i 5 287 805 zu verm. Petry, Immobilien, H 1. 16. 132 Seibelperg ernannt,