r 8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175.90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeß Alg, 79 m breite voraus zu be⸗ zahlen en beſondere Preiſe. Allgeme eitſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleiche einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr fü zmten Ausgaben, an b deren Plätzen und für fer eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Mu. Montag, 7. Oktober 1935 146. Jahrgang Nr. 46 Bauerntum und Führerprinzip— Arbeit- nicht Kritik tut not!— Die Einheit zwiſchen Volk und Führung Meldung des DN B. — Berlin, 6. Oktober. Bet dem Erntedankfeſt auf dem Bückeberg hielt der Führer und Reichskanzler heute folgende Rede: Bauern! Deutſche Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen! Zum dritten Male treffen wir uns hier. Zwei Empfindungen beherrſchen uns. Erſtens: Wir alle wiſſen es, auch im kommenden Jahre wird Deutſchland wie im zurückliegenden dank der Arbeit unſerer Bauern und damit unſeres Volkes die Sicherheit der Ernährung, unſer tägliches Brot beſitzen. Und zweitens: Wir alle wiſſen es, wir ſind nun auch im Beſitz der Sicherheit des Reiches. (Stürmiſcher Jubel.) Sicherheit des täglichen Brotes und Sicher⸗ heit durch eigene Kraft aber ſind die Voraus⸗ ſetzung der Freiheit. Dies ſind die Garauten der Unabhängigkeit und der Freiheit eines Volkes. Deutſchland ſteht jetzt wieder vor uns, ſo wie es durch Jahrhun⸗ derte in ſeiner Geſchichte ſtand: Stark, unab⸗ hängig und frei!(Toſender Beifall der Hundert⸗ tauſende.) Dies war noch vor wenigen Jahren anders. Als wir die Macht in Deutſchland übernahmen, war das Reich nach außen ohnmächtig und nach innen dem wirtſchaftlichen Ruin ausgeliefert. Kennzeichnend dafür war vor allem der Zuſammenbruch des deut⸗ ſchen Bauerntums. Damals haben viele Deutſch⸗ land aufgegeben, viele von denen, die es heute nicht wahr haben wollen, daß die Rettung der Nation eine geſchichtliche Leiſtung war und iſt. Wir haben die Probleme gelöſt! Deutſchland befindet ſich in einer ſchwereren wirtſchaftlichen Situation als andere Länder. Unſere Probleme ſind ſchwerer zu löſen, als die Auf⸗ gaben etwa in Rußland oder in Amerika, in Eng⸗ land oder in Frankreich. Denn wir haben nicht den Lebensraum, den dieſe Völker beſitzen. Wir haben nicht die Ernährungsgrundlage, die dieſen Nationen gegeben iſt. Wir haben nicht die Rohſtoffe wie dieſe Staaten. Wir haben nicht ihre Kolonien und wir haben nicht alle die Möglichkeiten und internatio⸗ nalen Verbindungen, die dieſen Staaten und Völkern zu eigen ſind. Und trotzdem, wir haben die Probleme zu löſen verſucht und wir haben ſie gelöſt! Beſſer als in vielen Staaten mit reicheren Vor⸗ ausſetzungen als in Deutſchland.(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmung.) Wenn das bolſchewiſtiſche Rußland ſeinen Untertanen das tägliche Brot ſichern würde, was kann das ſchon bedeuten in einem Staat, der achtzehnmal ſo viel Grund und Boden auf den Kopf der Bevölkerung beſitzt wie Deutſchland? Wenn es in Amerika, in England, in Frankreich keine Brot⸗ ſorgen gibt, keine Lebensmittelnot, was kann das bedeuten in ſo rieſenhaften Gebieten, die über das Fünf⸗, Zehn⸗, Zwanzigfache an Erde jedem Bürger zur Verfügung ſtellen können? Wenn aber ſelbſt in dieſen Ländern, die vor Ueber⸗ fluß übergehen müßten, die Not vorhanden iſt, wer will dann nicht zugeben, daß die Führung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft und die Führung des Deutſchen Reiches erfolgreich gehandelt hat, wenn es ihr ge⸗ lungen iſt, dieſe Not in Deutſchland zu bändigen? (Toſende Zuſtimmung.) Freilich, das iſt klar, wir konnten die Dinge nicht laufen laſſen. Von ſelbſt wäre ein ſolches Wunder nicht geſchehen. Wenn Deutſchland leben will, dann muß es ſo wie ein ordentlicher Bauernhof ſeine ganze Wirtſchaft überſichtlich und planmäßig führen und betreiben. So wie kein Hof beſtehen kann, wenn jeder Knecht und jede Magd tun, was ſie wollen, indem der eine pflügt, kann auch Deutſchland nicht beſtehen, wenn jeder Stand, jeder Beruf und damit alle die einzelnen tun, ſie ben, tun zu ſollen oder tun zu kön⸗ nen. ir müf unſer Reich, in dem wir ſo beengt ſind und ſo wenig Lebensvorausſetzungen beſitzen, ſorgfältig überlegt bearbeiten und be⸗ wirtſchaften. Wir kommen ohne Plan nicht aus. die Dinge laufen laſſen wollten nach dem 8 as er will, dann würde dieſe zer Zeit nur in einer furchtbaren Hunge ihr Ende finden. Nein, wir müſſen planme unſere Geſchäfte und unſere Wirtſchaft wahrnehmen. Wenn wir Grundſatz Freiheit italieniſchen Preſſe bekanntgegebene Nachricht von wann er will, und der andere ſät, wenn er mag, ſo aufgenommen worden. Soll das geſchehen, dann muß jemand da ſein, der den Plan beſtimmt. Und wenn überhaupt jemand in der Nation das begreifen kann, dann mußt du es, deutſcher Bauer, begreifen! Was würde aus deinem Hofe geſchehen, wenn du nicht die Anoroönungen gibſt? Einer, ein Wille muß ſelbſt in dieſem klei⸗ nen Staate, den der Bauernhof darſtellt, die Arbeit einteilen, ordnen, zuweiſen und damit beſtimmen. Das iſt auch unſere Aufgabe. Die Aufgabe derer, die nun einmal vom Schickſal auserſehen worden ſind, dieſes Volk zu führen. Dieſe nationalſozialiſtiſche Regierung kann deshalb auch nicht abhängig ſein von ein⸗ zelnen Intereſſenten. Sie kann nicht abhängig ſein von Stadt und Land, nicht von Arbeitern und nicht von Arbeitgebern. Sie kann nicht abhängig ſein von der Induſtrie, von dem Handwerk, dem Handel oder der Finanz. Sie nur eine einzige Verpflichtung anerkennen: mir ſteht, meine deutſchen weit darüber hinaus 68 kann So wie ihr hier vor Volksgenoſſen, ſo ſtehen mal ſoviel. 68 Millionen umfaßt unſer Volk. Dieſe 68 Millionen ſind unſere Auf⸗ traggeber! Das Volk allein iſt unſer Herr Ihnen allen ſind wir verpflichtet, ihnen allen ſind wir verantwortlich. Sie alle wollen leben, ſie alle müſſen eſſen, ſie alle brauchen die Freiheit, ſie alle befehlen daher unſer Handeln. Das Volk allein iſt unſer Herr, und dieſem Volke dienen wir nach unſerem beſten Wiſſen und Gewiſſen. Um aber dieſe Aufgabe zu erfüllen, iſt es notwendig, daß jeder verſteht, daß die von ihm geforderte Disziplin und Oroͤnung zu ſei⸗ nem eigenen Vorteil dient, und daß die Autorität, die dieſe Ordnung verlangt, in ſeinem Intereſſe handelt. Alle müſſen dieſes verſtehen, denn allen kommt es zugute. Es iſt daher auch nicht ſo, daß etwa in dieſem Staat die Kritik eine lebenswichtige Auf⸗ gabe ſei. (Fortſetzung ſiehe Seite 2) Endlich iſt es ſoweit: Adna in italieniſcher Hand Nach ſchweren Kämpfen dem konzentriſchen Angriff der Italiener erlegen (Funkmeldung der NM.) — Ro m, 6. Oktober. Nach einer ſoeben ausgegebenen amtlichen italieniſchen Mitteilung iſt Adua Sountag vor⸗ mittag 10.30 Uhr von den italieniſchen Truppen beſetzt worden. Muſſolini hat dieſe Nachricht ſofort tele⸗ phoniſch dem König von Italien auf ſeinem Landſitz San Roſſore mitgeteilt und an den Oberbefehlshaber der italieniſchen Truppen in Oſtafrika, General de Bond, ein Telegramm ge⸗ richtet, in dem er erklärt, die Einnahme von Adua erfülle die italieniſche Volksſeele mit Stolz. * Nach einer Meldung aus Addis Abeba war Adua bereits geſtern mittag von den Italienern zum erſtenmal beſetzt, dann aber von den abeſſiniſchen Truppen wieder in verzweifeltem Gegenſtoß zurück⸗ erobert worden. Die Einnahme Aduas Funkmeldung der NM.) — Ro m, 6. Oktober. Ueber die Einnahme von Adua iſt Sonntag abend kurz nach 8 Uhr vom Miniſterium für Preſſe und Propaganda folgendes Kommuniqué Nr. 14 aus⸗ gegeben worden: „In der Morgenufrühe des 6. Oktober haben die Truppen des 2. Armeekorps den Vormarſch wieder aufgenommen und ſind um 10.30 Uhr in Adua ein⸗ gezogen. Die hohe Geiſtlichkeit und ein Teil der Bevöl⸗ kerung haben ſich zum italieniſchen Kommando be⸗ geben und ihre Unterwerfung angezeigt. Ein von Debra⸗Sinna ausgehender feindlicher Verſuch iſt abgeſchlagen worden. Auf der neuen Linie iſt die Verbindung zwiſchen den drei Armeekorps bereits hergeſtellt.“ Fubel in Rom — Rom, 6. Okt. Die am Sonntagabend in der der Beſetzung Aduas iſt in Rom mit großer Freude In verſchiedenen Teilen der Stadt gruppierten ſich Züge, die zum Quirinal zogen. Andere begaben ſich zum Denkmal der Ge⸗ fallenen von Adug. Rom meldet den Fall Adigrats Meldung des DN B. — Rom, 6. Okt. Ueber die Lage an der abeſſiniſchen Front wurde Sonntag mittag folgender amtlicher Bericht heraus⸗ gegeben: „Am 5. Oktober iſt die italieniſche Flagge, die am 18. Mai 18963 auf dem Fort Adigrat eingeholt war, von neuem auf dem verfallenen Fort von den erprobten Truppen des 1. Armeekorps unter Gene⸗ ral Santini gehißt worden. Bevölkerung und Klerus haben ihre Unterwerfung angezeigt. Das Ein⸗ geborenenkorps hat mit überraſchenden Manövern Amba⸗Rauger eingenommen, ſeine Verteidi⸗ ger überrannt und im Talbecken Aduas Stel⸗ lung bezogen. Die Luftwaffe hat mit verſchiedenen Marſchkolonnen wirkſam zuſammengearbeitet. Ge⸗ neral de Bono teilt mit, daß„alle Truppen aus⸗ nahmslos großen Mut, Diſziplin und Widerſtands⸗ fähigkeit bewieſen haben“. Gegen Abend haben die Truppen auf den erreichten Stellungen haltgemacht. Ptonierabteilungen und Tauſende von Arbeitern ſind Tag und Nacht am Werk und haben bereits den Saumweg von der Grenze bis Adigrat in eine Straße umgewandelt, die auch für Laſtkraftwagen befahrbar iſt. Andere Häuptlinge von benachbarten Ortſchaften haben gegen Abend ebenfalls ihre Unterwerfung angezeigt. In der Morgendämmerung des Sonn⸗ tagvormittags iſt der Vormarſch des 2. Armeekorps auf Adua wieder aufgenommen worden. Am 5. Okto⸗ ber haben die Truppen vom nordßſtlichen Abſchnitt nach kurzem Kampf Gerlogubi beſetzt. Das nä Nach dem Fall von Adua Nach der heutigen Meldung ſcheint Adua nunmehr endgültig in die Hände der Italiener gefallen zu ſein, wobei weniger dieſe DTatſache an ſich überraſcht, als vielmehr der Umſtand, daß es ſo langer und ſo erbitterter Kämpfe bedurft hat, um die Italiener in den Beſitz dieſes erſten Angriffszieles zu ſetzen. Denn Aoua liegt geographiſch und ſtrategiſch ab⸗ ſolut in der Vorfeldzone des abeſſiniſchen Kriegsſchauplatzes. Es liegt unweit von der Grenze Eritreas, hart am Streifen des ſogenann⸗ ten Niemannslandes, und ſeine geographiſche Lage erlaubte den Italienern den ziemlich ungehinderten Einſatz ihrer modernen Großkampfmittel. Die Ita⸗ liener haben auch ihren eigenen Meldungen zufolge von ihnen ſehr ausgiebig Gebrauch gemacht. Daß es ihnen trotzdem erſt nach erbitterten Kämpfen ge⸗ lungen iſt, den Widerſtand der Abeſſinier, für deren Verteidigung Adua nur die Bedeutung einer vor⸗ geſchobenen Stellung hatte, zu brechen, verrät eine Widerſtandskraft der abeſſiniſchen Armee, die ihr in der Welt Achtung und bei ihren Gegnern ſicherlich Reſpekt verſchaffen wird. Wenn ſich dieſe Widerſtandͤskraft jetzt mit den natürlichen Vorteilen der geographiſchen Lage ver⸗ binden wird— Adua liegt 1945 Meter hoch, dahinter aber ragen Gebirgskämme bis zur Höhe von 4600 Meter auf— dann wird ſie den Italienern noch ge⸗ nug zu ſchaffen machen. Vielleicht iſt das eine Ueberlegung, die man auch in Rom anſtellt. Mit der Parole„Rache für Adua“ hat man die Diviſionen in den afrikani⸗ ſchen Feldzug geſchickt. Dieſe Rache hat man jetzt. Das italieniſche Nationalgefühl hat ſeine Genug⸗ tuung erhalten. Und Rom hat auf der anderen Seite erfahren, daß das abeſſiniſche Unternehmen alles andere eher als ein militäriſcher Spaziergang iſt und die Soldaten des Negus zu fechten und zu ſterben verſtehen. Es weiß außerdem, daß über Abeſſinien der Schatten Eng⸗ lands ſteht, daß der Abeſſinienkonflikt leicht in einen größeren Konflikt münden kann, bei dem den Italienern nicht mehr barfüßige, mit Vorderladern oder gar noch mit Schild und Speeren bewaffnete Aethiopier, ſondern die geſammelte Armada des mächtigſten und kriegserprobteſten Imperiums der Welt gegen übertreten würde. Es weiß auf der anderen Seite auch, daß man bereit iſt in London nicht minder wie in Genf, nach dieſem Erfolg ihm goldene Brücken zu bauen. Wird es den Erfolg von Adu a unter ſolchen Geſichtspunken der Weisheit und der Mäßigung zu nützen ſu⸗ chen? Dann wäre das Blut, das um die Mauern dieſer Stadt gefloſſen iſt, nicht umſonſt gefloſſen. Dann hätten, man kann es auch ſo formulieren: die Soldaten des Negus mit ihrer Tapferkeit Italien und der ganzen Welt einen Ausweg in die Ver⸗ nunft gezeigt. Oder wird der Erfolg von Adua bei den Ita⸗ lienern erſt recht die Unerſättlichkeit deg Siegens wecken? Dann wird ſolcher Entſchluß gleichbedeutend ſein mit dem Entſchluß zu weiteren Kämpfen, denen gegenüber die Schlacht von Adua hald nur die Rolle einer nebenſächlichen Epiſode ſpielen dürftel Dr: A W. kſum in der älteſte ste Ziel der Italiener Nordabeſſinien, die das nächſte Ziel der ktalieniſchen Offenſive zu sei N teſten Orte Abeſſiniens und gilt den Abeſſiniern als Nationalheiligtum. age die alte Hauptſtadt der Königin von Saba geweſen ſein. (Donath,.) 2. Seite/ Nummer 461 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Oktober 1935 Fortſetzung der Führerrede Und ich wende mich dabei wieder an Sie, meine Bauern. Wenn Sie Ihren Hof beſtellen, wenn Sie hinter dem Pflug gehen, wenn ſie ſäen und wenn ſie endlich auch rüſten zur Ernte, dann würden Sie keine Freude haben, wenn neben Ihnen dauernd einer ſteht, der an ſich von Landwirtſchaft keine Ahnung hat, aber ſich beruſen fühlt, Sie ununter⸗ brochen zu kritiſteren.(Stürmiſche Heiterkeit.) Wenn Sie alſo auf das Feld gehen, wird der Mann ſagen: Heute würde ich nicht ſüäen. Wenn Sie aber nicht ſäen, würde er ſagen: Heute müßte er eigentlich ſäen. Und wenn Sie irgendwo Weizen ſäen, würde er ſagen: Ich halte das für falſch, Roggen würde hier richtiger ſein. Und wenn Sie Kartoffeln pflanzen, dann wird er Ihnen einreden: Hier würden Rüben eigentlich hingehören. Und wenn Sie endlich eines Tages zur Ernte gehen, dann würde er ſagen, warum heute ſchon anfangen? Und wenn Sie nicht ſäen, würde er Ihnen vorwerfen: Welch eine Nachläſſigkeit! Und er würde dauernd hinter Ihnen ſein, er würde keinen Handgriff tun, aber dauernd Ihnen dazwiſchen⸗ reden. Mein lieber Bauer, was würden Sie mit dieſem Manne anfangen?(Toſende Heilrufe und Händeklatſchen.) Und wenn wir uns vor dieſen Leuten dann zu wehren ſuchen, dann ſagen ſie:„Kritik tut not!“ Nein, meine verehrten Herren Kritiker, Ar⸗ beit tut notl(Stürmiſche Zuſtimmung.) Not tut, daß jemand den Mut hat, die Verantwor⸗ tung zu übernehmen und mit ſeinem Kopf dafür einzuſtehen.(Erneute ſtürmiſche Bravorufe.) Wo würde die Menſchheit hingekommen ſein, wenn ſtatt der Arbeit und der Verantwortung nur die Kritik das Leben der Menſchen beherrſcht, geregelt und ge⸗ führt hätte? Das, was wir heute hier vor unſerer aller Augen ſahen, dieſes wunderbare zuſammenge⸗ drängte Bild einer militäriſchen Handlung, das würde weder in der Vorausſetzung, noch im Aufbau, noch in der Durchführung möglich ſein, wenn dieſe Junſtitution an der Spitze ihres Daſeins den Satz trüge: Hier ſind Kritiker willkommen ge⸗ heißen, ſtatt des. Satzes: Hier wird befohlen und hier wird gehorcht! Es iſt leicht, angeſichts dieſer unermeßlichen Ar⸗ beit, die überall in Deutſchland geleiſtet wird, mit dem Notizblock in der Hand feſtzuſtellen, wann irgendwo vielleicht ein Fehler gemacht wird. Ich möchte den Landwirt ſehen, der ſagen kann, daß er noch nie eine Mißernte gehabt hat, noch nie etwas hätte vielleicht klüger machen können. Hierauf kommt es nicht an, ſondern darauf kommt es an: daß man ſich bemüht, das rechte zu tun und niemals kapituliert vor irgendwelchen Schwierigkeiten! Mo iſt der Staatsmann. Wer eine ſolche Not beſeitigen mußte wie wir, der muß nach neuen Wegen ſuchen. Unſere Vor⸗ fahren im Amt haben leider verſagt und uns bein Rezept hinterlaſſen, wie ſolche Not behoben werden kann. Wir haben eigene Wege geſucht, und wir haben ſie gefunden. Zum Beweis dafür rechne ich auch eine ſolche Kundgebung wie dieſe. Denn wo es möglich iſt, daß in einem großen Volk faſt ein Sechzigſtel ſeiner geſamten Millionen an einem Tage zuſammenſtrömt, ſo feiern ſie nicht nur ihre Einheit, ſondern ihre Verbundenheit mit dieſem Regime und mit dieſem Syſtem. (Gewaltiger Beifall.) Wo iſt der Staatsmann, wo iſt das Staats⸗ oberhaupt, das ſo durch ſein Volk gehen kann, wie ich durch euch hindurchgehe?(Stür⸗ miſche Jubelrufe und begeiſterte Kund⸗ gebungen.) Das iſt das Wundervolle, daß unſer Volk dieſes Regime, ſeine Notwendigkeit und ſeine Handlungen begriffen hat und zur Tagesordnung übergeht gegenüber den Schwächlingen, die es nicht ver⸗ ſtehen. Daß es begreift, daß dieſe Handlungen, die wir vornehmen, im Intereſſe aller liegen. Es iſt das Intereſſe aller, wenn wir ſagen, die Preiſe müſſen gehalten werden, und es iſt das Jutereſſe aller, wenn wir ſagen, die Löhne müſſen bleiben. Wir dienen dem Lande, indem wir nicht nur in guten, ſondern auch in ſchlechten Zeiten den Preis garantieren und ſicherſtellen. Wir dienen der Stadt, indem wir ihr die Ernährung in guten und ſchlech⸗ ten Zeiten garantieren. Wir dienen beiden, indem wir ihnen die gleichen Löhne und damit wieder die gleichen Preiſe ſichern. Das nützt nicht nur der Stadt, das nützt auch dem Lande. Das nützt nicht nur dem Lande, ſondern auch der Stadt. Mag jeder in Stadt und Land begreifen, wie notwendig und wichtig es iſt, daß man den ganzen Weg mit ſeiner Regierung geht. Es würde für uns leichter und billiger ſein, einmal nach der einen und dann nach der anderen Seite eine Verbeugung zu machen. Vielleicht würde das für uns im Augenblick populär ſein. Es würden Mil⸗ lionen von Arbeitern es begrüßen, wenn wir ihnen ſagen wollten, wir erhöhen jetzt die Löhne. Und es würden Millionen Bauern vielleicht jubeln, wenn wir ihnen mitteilen würden, wir erhöhen die land⸗ wirtſchaftlichen Preiſe. Aber ſchon nach wenigen Monaten würden uns beide gemeinſam verdammen, denn beide würden erkennen, daß das nur die gleiche endloſe Schraube wäre, die Deutſchland ſchon ein⸗ mal durchmachen mußte. Der höhere Lohn führt zu höheren Preiſen. Der höhere Preis führt zu höheren Löhnen. Beide führen zur Entwertung unſerer Mark, beide wieder zur Entwertung unſerer Spar⸗ guthaben, beide zur Erſchütterung unſerer Wirtiſchaft. Beide führen damit zur Ver⸗ chtung unſeres Daſeins und unſerer Exi⸗ Wer nicht wahnſinnig iſt und ſich t vernichten will, der kann in dieſem 8 ö bilität der deutſchen Wirt⸗ ſchaft nur wie ein Mann hinter ſeiner Re⸗ gierung ſtehen.(Toſende Zustimmung der Hunderttauſende. Und ich erwarte deshalb, daß in dieſem Kampfe jeder Arbeiter und jeder Bauer und jeder Unternehmer wie ein Mann hinter die Regierung tritt, denn wir handeln in ihrer aller gemeinſamem Intereſſe.(Donnernde Heilruſe) Mehr denn je iſt heute eine Füth⸗ rung notwendig. 70 90 ſtat Das große Nationalfeſt des deutſchen Bauern— Die Vorführungen der Wehrmacht— den Dr. Goebbels Begrüßungsrede Der Rechenſchaftsbericht des Reichsbauernführers (Funkmeldung der NM.) — Auf dem Bückeberg, 6. Oktober. Ein klarer, heller, ſonnenoͤurchleuchteter Morgen iſt angebrochen. Ueber den abgeernteten Feldern und den grünen Wieſen liegt eine feſtesfrohe, erwar⸗ tungsvolle Stimmung. Auf den Landſtraßen bewe⸗ gen ſich ſeit Tagesanbruch unüberſehbare Marſch⸗ kolonnen. 5 Zu Hunderttauſenden ſind die deutſchen Bauern aus allen Teilen des Reiches und mit ihnen Volksgenoſſen aus allen Berufs⸗ ſtänden nach dem Herzen Deutſchlands ge⸗ kommen, um hier ſich um den Führer zu ſcharen und den Tag des Erntedankfeſtes feierlich zu begehen, um aufs neue ein machtvolles Bekenntnis für den National⸗ ſozialismus, Deutſchland und ſeinen Führer abzu⸗ legen. Thingſtätte des deulſchen Bauerntums Vom Gipfel des Berges aus, der die große Tri⸗ büne der Ehrengäſte trägt, bietet ſich wieder das jetzt ſchon ſo gewohnte, aber trotzdem immer wie⸗ der begeiſternde, wundervolle Bild: Liebliche Tal⸗ niederungen mit maleriſchen Dörfern und ſtolzen Bauernhöfen, grüne Wieſen, rauſchende Wälder, ra⸗ genoͤe Berge und inmitten dieſer wunderbaren Landſchaft ſtehen heute ſchätzungsweiſe 700 000 Volks⸗ genoſſen, die Abgeſandten aller deutſchen Stämme, die Ver⸗ treter der geeinigten deutſchen Nation. Dazu kom⸗ men noch weitere Hunderttauſende, die die An⸗ fahrtsſtraßen des Führers umſäumen. Ueber dieſe ungeheueren Menſchenmengen über Wieſen, Felder und Berge ſchweift der Blick und bleibt haften an den hohen Flaggenmaſten mit den Hakenkreuzfah⸗ nen, die zu beiden Seiten in vierfacher Reihe den 500 Meter langen Weg einrahmen, den heute der Führer nimmt. Tauſende von Fahnen ſtehen ringsum die Tribüne der Ehrengäſte oben auf dem Berge ſo⸗ wie an der Rednertribüne am Fuße des Berges. Maſſenchöre und Muſikkorps, Vorführungen von Spiel und Tanz ſorgen für die Unterhaltung der im⸗ mer ſtärker anwachſenden Menſchenmenge. Auf zwei hohen Schaugerüſten ſpielen, tanzen und ſingen Trachtengruppen aus allen deutſchen Gauen und künden von deutſchem Brauchtum. 3000 Trachtenträger ſind hier verſammelt, ein heiteres und farbenfrohes Bild. Auf dem beſonderen Platz vor der Ehrentribüne haben 800 Opfer der Arbeit Platz gefunden. Der Führer kommt! Kurz vor 12 Uhr wird der Wagen des Führers auf der Straße von Hameln her ſichtbar. Die Maſ⸗ ſen richten ſich auf, eine Ehrenkompanie Infanterie ſowie eine Ehrenbereitſchaft oͤes Arbeitsdienſt⸗ kommandos präſentieren. Grenzenlos iſt der Jubel, der nun über das Feld hinwegbrauſt. Die Artillerie hat 21 Salutſchüſſe abgefeuert, aber die Heilrufe übertönen den Donner der Geſchütze. Ein Ge⸗ ſchwaöder von 17 Flugzeugen iſt dem Führer entgegengeflogen. In Haken⸗ kreuzform zieht es am Himmel ſeine Schleifen. Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, General der Artillerie Freiherr von Fritſch, der Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine, Admiral Raeder, ſowie der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger Göring, begrüßen am Fuße des Berges den Führer. Dann ſteigt der Führer, allen ſichtbar, den etwas höhergelegenen Weg zur Ehrentribüne hinauf. Im⸗ mer wieder nimmt der Führer zus den Händen der nächſtſtehenden Bauern und Bäuerinnen die Früchte des Feldes ſowie Blumenſträuße entgegen. Nur langſam geht es den Berg aufwärts. Die Muſik⸗ korps ſpielen den Badenweiler Marſch. Auf der Ehrentribüne angelangt, begrüßt der Führer die dort verſammelten Ehrengäſte und Diplomaten. Die Erntekrone für den Führer Drei Knallbomben künden den Beginn des Staatsaktes an. Eine Abordnung der Kreisbauern⸗ ſchaft Dannenberg, beſtehend aus einer Jungbäuerin, einem Jungbauern, einer Landarbeiterin und einem Landarbeiter, tritt an den Führer heran und über⸗ reicht ihm oͤie Erntekrone. Der Führer nimmt die Erntekrone, ſichtbar be⸗ wegt, entgegen und dankt der Jungbäuerin mit herz⸗ lichen Worten. Tauſend Einwohner Hamelns, Män⸗ ner, Frauen und Schulkinder, tragen ſodann den Chorgeſang„Segnung“ von Kapellmeiſter Otto Meyer⸗Hameln, vor, eine kraftvolle Dichtung von volksliedhafter Schönheit und Innerlichkeit, ein dich⸗ teriſches Bekenntnis zum Führer. Dr. Goebbels ſpricht Darauf nimmt Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels das Wort zu einer Anſprache, in ver er u. a. ausführte: Das deutſche Bauern olk ſteht in dieſer Stunde um Sie verſammelt, um mit Ihnen gemeinſam das Erntedankfeſt des deutſchen Volkes feierlich zu begehen. Eine Million Bauern aus dem Niederſachſenlande ſtehen auf dem Bücke⸗ berg und an den Anfahrtsſtraßen nach Goslar auf⸗ marſchiert, um Sie, mein Führer, zu begrüßen und Ihnen ihre Huldigung und ihre Dankbarkeit zu Füßen zu legen. Die deutſchen Bauern haben ein ſchweres Jahr hinter ſich. Eine ſchlechte Ernte im vergangenen Jahre hat Schwierigkeiten auf dem Gebiete der Nahrungsmittel⸗ verſorgung des deutſchen Volkes hervor⸗ gerufen. Trotzdem iſt es dem deutſchen Bauerntum gelungen, die Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutſchland von 2 Milliarden auf 1 Milliarde durch Jutenſivierung der Land⸗ wirtſchaft herunterzudrücken. Was das für die Ankurbelung der Arbeitsſchlacht bedeutet, das weiß nun nachgerade auch jeder Arbei⸗ ter in Deutſchland. Bauer und Arbeiter haben im Zeichen des Nationalſozialismus verſtanden, daß wahre Volksgemeinſchaft und Freiheit der Nation nach innen und außen nur erreicht werden können durch Zuſammen wirken der Stände, wie Sie, mein Führer, es das deutſche Volk gelehrt ha⸗ ben. Und nicht umſonſt beſtreitet die wiedererſtan⸗ dene deutſche Volksarmee am heutigen Mit⸗ tag einen großen Teil des Programms unſeres Bauern⸗ und Erntedankfeſtes. Denn das Bauern⸗ tum ſtellt den beſten Teil ſeiner Söhne für die junge deutſche Volksarmee zur Verfügung, und die junge deutſche Volksarmee wurde von Ihnen, mein Führer, Mein Führer! nicht geſchaffen, um Kriege zu führen oder Kriege zu provozieren. Sie wurde geſchaffen, um den Maſchinen deutſcher Arbeiter und den Pflügen deutſcher Bauern den Schutz zu gewähren, auf den ſie Anſpruch haben und der für ſie nötig iſt, um das deutſche Volk zu ernäh⸗ ren und zu kleiden.(Beifall.) Deshalb ſteht auch dieſer Bauerntag im Zeichen der deutſchen Freiheit, und es iſt vielleicht das ſchönſte Symbol dieſer letz⸗ ten großen Volksdemonſtration dieſes Jahres, in dem Sie, mein Führer, dem deutſchen Volke die Wehrfreiheit zurückgegeben haben(Beifall), daß Arbeiter, Bauer und Soldat Hand in Hand zuſammenſtehen, um dem Volke ſein täglich Brot zu geben und dem Reiche ſeine Frei⸗ heit zu ſichern(Heil⸗Rufe). In dieſem Sinne, mein Führer, grüßen die Arbeiter, Bauern und Soldaten, grüßt Sie das geeinte deutſche Volk. Adolf Hitler: Sieg Heil!“ Die große Schauübung der Wehrmacht Und nun beginnt die große Schauübung der Wehrmacht, bei der alle modernen Waffengattungen zum Einſatz kommen. Am Fuße des Berges iſt der Ort„Bückedorf“ aufgebaut worden, ein kleiner Ort von vielleicht einem Dutzend Wohnhäuſern und Ne⸗ bengebäuden. Hier verteidigen ſich die roten Kräfte gegen den andringenden blauen Feind, der in über⸗ holender Verfolgung über VordembergHaſtenbeck vorgeht, um den Weſerübergang ſeiner Hauptkräfte zu ermöglichen und dem Gegner den Rückzug nach Weſten abzuſchneiden. Insgeſamt ſind mehrere tauſend Mann Infanterie, Pioniere, Kraftfahrſchützen, Reiterei, Artillerie, hundert Kampfflugzeuge und 120 Tankwagen an dem Gefecht beteiligt. Auf beiden Seiten waren alle Waffenarten in den Kampf verwickelt. Alle Häu⸗ 11 von Bückeberg gehen in Flammen auf. Eine halbe Stunde dauerte dieſes militäriſche Schauſpiel, das von den Zuſchauern mit gewaltiger Spannung verfolgt wurde. Das Hauptintereſſe galt begreiflicherweiſe den modernſten Waffengattungen, Fliegern, Flak⸗Batterien und Panzerwagen. Die Rede des Reichsbauernführers Von den Tribünen aus ſpricht nun zunächſt Reichsbauernführer Darré, der u a. fol⸗ gendes ausführt: Heute, meine deutſchen Volksgenoſſen, ſtehen wir am Beginn des dritten nationalſozialiſtiſchen Erntedankfeſtes, und mit einem Male hat im Ver⸗ laufe der letzten beiden Jahre das Erntedankfeſt einen neuen und entſcheidenden Sinn erhalten. Wenn die erſten beiden Erntedankfeſte in erſter Linie ihr Geſicht zum Bauern wandten, ſo dieſes dritte zum ganzen deutſchen Volk. Denn in dieſem Jahre, ja in den letzten Wochen erſt, iſt es dem deutſchen Volke insgeſamt ganz klar geworden, was die Ernte, die der Bauer in Mühe und Sorge um das Wetter im Laufe des Jahres er⸗ ſtellt, für das Volk ſelbſt, für jeden von uns allen zu bedeuten hat. Heute weiß jeder Volksgenoſſe, daß, wenn ein höheres Geſchick die Arbeit des Bauern ſegnet, wir alle daran teilhaben dürfen, daß aber, wenn einmal das Umgekehrte eintritt, wir alle auch die Sorgen gemeinſam tragen müſſen. Und nicht nur beim Brot iſt der Preis ſtabil ge⸗ halten worden, ſondern ebenfalls bei Milch, Butter, Margarine, Zucker. Der Kartoffelpreis iſt in dieſem Jahr ſogar geſenkt worden. Und dort, wo infolge von Froſtſchäden— wie bei Obſt und Gemüſe Preiserhöhungen in dieſem Jahr zunächſt ſtattfan⸗ den, oder wie bei Fleiſch eine zeitweilige Mangellage aus der Futternot des letzten Jahres zu ungerecht⸗ fertigten Preiserhöhungen führte, ſind das Zeit⸗ erſcheinungen, die durch bereits eingeleitete wirkſame Maßnahmen der Reichsregierung zurück⸗ gedämmt werden. Aber auch noch an einer anderen Stelle hat das deutſche Landvolk bewieſen, daß es entſchloſſen iſt, mit der alten Intereſſenpolitik zu l chen. Ich meine die heute ſchon faſt vergeſſene atſache, daß die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik es fertig brachte, das in einem Jahrhundert ausgerichtete Zollmauernſyſtem auf landwirtſchaftlichem Gebiete niederzulegen und auf dieſe Weiſe den alten Intereſſengegenſatz zwiſchen Aus⸗ fuhrinduſtrie und Landvolk aus dem Wege zu räumen. Auf der anderen Seite möge aber auch der Städter und hier gerade der wohlhabende Städter bedenken, daß wenn er heute infolge not⸗ wendiger Einfuhrdroſſelung nicht dies oder das kaufen kaun, was er als täglichen Genuß zu kaufen gewohnt iſt, wenn er infolge zeitweiliger Verknappung hier und dort ſeinen Verbrauch um ein Geringes einſchränken muß, daß dieſe Zu⸗ mutungen ſein Opfer, ſein Beitrag zum Ge⸗ lingen des Geſamtwerkes ſind. 1 Ein beſonderes Wort möchte ich dem deutſchen Ar⸗ beiter widmen. mus heraus iſt in vielen Köpfen noch der Gedanke, daß zwiſchen Landvolk und Arbeiter ein natürlicher Gegenſatz beſtände. Dieſe Auffaſſung iſt die größte Lüge der Weltgeſchichte. Arbeiter und Landvolk ſind Arbeiter an der Zukunft ihres Volkes und gehören zuſammen kraft des gleichen Blutes, aus dem beide entſproſſen ſind. Dann ergriſſ Adolf Hitler ſelbſt das Wort Immer wieder unterbrechen Beifallsſtürme die Worte des Führers und der Beifall am Schluß der Rede hält minutenlang an. Horſt⸗Weſſel⸗Lied und Deutſchlandlied ertönen, von einer Million Menſchen mitgeſungen. Der Staatsakt auf dem Bückeberg hat damit ſein Ende erreicht. Der Führer verabſchiedet ſich und tritt die Weiterfahrt nach Goslar unter neuen begeiſter⸗ ten Kundgebungen an. Auch der diesjährige Erntedankfeſttag war wieder ein Zeichen der Schickſalsgemeinſchaft von Stadt⸗ und Landbewohnern, ein Beweis für den unerſchütter⸗ lichen Glauben an den Führer und für den unbeug⸗ ſamen Willen zur Sicherung des Reiches nach innen und außen. Der Abmarſch und Abtransport der gewaltigen Menſchenmenge vollzog ſich in der bei allen Kund⸗ gebungen gewohnten Ruhe und Ordnung. Vielfach finden in den einzelnen Orten am Abend noch Volks⸗ feſte und Beluſtigungen aller Art ſtatt. Der Erntedanktag 1935 iſt zu einem Erlebnis heiliger Gemeinſchaft geworden, zu einem Ausdruck der Kraft der geeinten deutſchen Nation. Er wird Saat ſein zu neuer Ernte. Der Blick in die Amwelt Wenden wir den Blick von hier nur weiter in die Welt hinaus: Unruhe beherrſcht ſie, Unſicherheit, der Krieg ſteht wieder vor ihren Türen, Revolutionen erſchüttern die Völker im Innern. Wie eine ſtille Inſel liegt in all dem Deutſchland, unſer liebes deutſches Vaterland und Reich.(Nicht⸗ endenwollender Jubel.) Tiefer Friede herrſcht bei uns, während ſich in anderen Ländern die Völker nicht mehr verſtehen, die Menſchen gegeneinander ſtreiten, Stand gegen Stand gerät, Klaſſe gegen Klaſſe kämpft, ſind wir hier in Frieden zuſammengefügt. Wenn ein Mann vor wenigen Tagen in einem anderen Reich ſagte: Diktaturen können nur zu leicht aus inneren Schwierigkeiten zu Kriegen füh⸗ ren, dann ſagen wir: Die meiſten Kriege ſtammen aus dem Weſen der Demokratien! Wir haben nicht notwendig, nach außen einen Krieg zu führen, um einig zu ſein. Hier ſind wir, hier ſtehen wir, ein Volk, ein Heer und ein Reichl (Minutenlanger Jubel der Maſſen.) Wir ſind wieder frei! Und noch ein Gefühl beherrſcht uns heute, wenn wir an den erſten Tag hier auf dieſem Berge zurück⸗ bange Sorge, ob wir vielleicht auch hineingeriſſen würden in dieſe Unruhe der anderen Welt. Und heute: Welch ein wunderbares, großes Erlebnis! Dentſchland iſt wieder frei ge⸗ worden! Und ſeine Freiheit iſt nicht einer Inſtitution anver⸗ traut, iſt nicht in die Hände fremder Gewalten ge⸗ legt, keine Kommiſſionen beraten darüber, keine Kommiſſionen entſcheiden darüber, kein Völkerbund wacht über uns. Hier ſteht Deutſchland und wacht über ſich ſelbſt![Stürmiſche Zuſtimmung.) Unſer Volk iſt wieder ſtark und unſere Heimat ge⸗ ſchützt, und wir ſind unendlich glücklich, zu wiſſen, daß dieſer Schutz uns anvertraut iſt. Erinnern wir uns an die deutſche Geſchichtel Er⸗ innern wir uns daran, daß keine Macht Deutſchland zu ſchlagen vermochte. Nur wenn wir den Schild beiſeite legten und auf andere Hilfe vertrauten, kam das Unglück über uns. Weil wir aber ſelbſt dieſe große Arbeit im Innern vor uns ſehen, dieſe gewal⸗ tige Leiſtung, iſt es verſtändlich, daß wir nun den Wunſch beſitzen, uns den Frieden zu erhalten. Ich glaube wir ſehen die Probleme der Welt etwas 0 5 geklärter als viele andere, wir beurteilen ſie nicht denken. Damals erfüllte noch viele unter uns die ſo von Haß und Neid verzerrt. Wir haben nicht die Möglichkeit, auf eine fremde Hilfe zu rechnen, und wir ſein. werden daher Wir ermeſſen die nicht leichtſinnig Vorausſetzung unſerer Exiſtenz, kennen die Schwierigkeiten unſeres Lebens⸗ kampfes und wünſchen deshalb, daß wir dieſen gro⸗ ßen Aufgaben in Ruhe und Frieden nachkommen können. Den Satz, den ich in Nürnberg ausſprach- ich muß ihn hier wiederholen— wollen wir uns ſtets vorhalten: Deutſchland und das deutſche Volk, ſie wol⸗ len niemandem etwas zuleide tun, aber ſie wollen auch von niemandem ein Leid erdul⸗ den.(Toſende Heilrufe.) Wenn wir aber dieſes große Geſchehen an unſe⸗ rem Auge rückblickend vorüberziehen laſſen, dann ermeſſen wir erſt, Hguptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung Carl Onno iſenbart⸗Hondelsteil Dr. Fritz Bode Lokaler Teil! Dr. Fritz N„Sport: Willy Müller- Söd⸗ weſtdeutſche Umſchau, ericht und übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode&k Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. fkriß Fillies, W 38. Vittoriaſtraße 46 .⸗A. IX: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20644 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 19758 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beitrüge kleine Gewähr Rückſendung nur der Rückporto Aus der Erbschaft des Marxis ee ſing ſcho Lin Hei Gef ein als nich dige des nach um habe Kaſt Wal Heid liche 2 bei ſeine Fran der ſo 11 nün neue daß Char ſeine beha habe. ſeine den Mun n et F on en e ei N Montag, 7. Oktober 1985 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 461 (Funkmeldung der NM.) — Paris, 6. Oktober. Die neueſte Entwicklung oͤes Genfer Verfahrens findet in der Pariſer Preſſe eine geteilte Aufnahme. Während in den Blättern, die der Regierung nahe⸗ ſtehen ſowie in der Rechtspreſſe eine gewiſſe Ge⸗ nugtuung darüber zum Ausdruck kommt, daß zu der Feſtſtellung des Angreifers und der daraus folgenden Anwendung von Sühnemaßnahmen zu⸗ nächſt wieder Zeit gewonnen iſt, geben die Blätter der Linken ganz offen ihrer Enttäuſchung Ausdruck. Pertinax meldet dem„Echo de Paris“: Die Ueber⸗ raſchung des erſten Tages in Genf ſei die Tatſache geweſen, daß der Völkerbundsrat faſt unbeweglich geblieben ſei. Dieſe Zögerung und dieſe in ſo deutlichem Gegenſatz zu den mutigen Erklärungen vieler Leute in den vorigen Wochen ſtehende Lang⸗ ſamkeit ſei damit zu erklären, daß alle Beteiligten ſich deſſen bewußt ſeien, wie ſchwerwiegend die zu faſſenden Be⸗ ſchüſſe und ihre Folgen für die internatio⸗ nale Lage ſein könnten. Außerdem befürchteten andere eine ganze Reihe von verwickelten und gefährlichen Problemen, da der Artikel 16 noch nie angewendet worden ſei. Die Tatſache, daß Aloiſt es nicht abgelehnt habe, an der Sitzung des Völkerbundsrates teilzunehmen, ſei verſtändlich. Aloiſt ſei nur allzu glücklich geweſen, gleich zu Beginn die Regeln des Völkerbundes un⸗ wirkſam zu machen. Zu der Beratung des Sechſerausſchuſſes will Pertinax erfahren haben, daß hinſichtlich der Frage, ob die Tatſache des Angriffes feſtzuſtellen ſei, und 55 Italten ſeine internationalen Verpflichtungen verletzt habe, im Rat Einſtimmigkeit ge⸗ herrſcht habe. Vergebliches Liebeswerben? Meldung des DNB. i— Rom, 6. Oktober. Die Hoffnungen, die Rom noch in letzter Stunde auf die Unterſtützung ſeiner Afrikapolitik durch die franzöſiſchen Rechtsparteien ſetzte, kamen geſtern abend in einer großen Demonſtration für die fran⸗ göſiſch⸗italieniſche Freundſchaft vor der franzöſiſchen Botſchaft zum Ausdruck. Gegen 20.30 Uhr zogen große Volksmengen mit Fackeln und Schildern, auf denen Karikaturen des Völkerbundes und Eng⸗ lands abgebildet waren, vor den Sitz der Botſchaft, den Palazzo Farneſe. Der kleine Platz vor dem Palaſt war bald bis auf den letzten Winkel ausge⸗ füllt. Die Demonſtranten ſangen abwechſelnd die Giovinezza und die Marſeillaiſe und brachten Evvivas auf Frankreich aus. Muſikkapellen ſpielten die italieniſche und die franzöſiſche Nationalhymne. Die Menge verlangte ſtürmiſch nach dem Botſchafter und rief nach der franzöſiſchen Trikolore. Aber die Fenſterreihen der gewaltigen Palaſt⸗ faſſade blieben dunkel. Weder der Botſchaf⸗ ter noch ein höherer Beamter zeigten ſich. Die franzöſiſche Fahne wurde nicht aufgezogen und die hoch in die ſtürmiſche und regneriſche Nacht ragende ſchweigende Palaſtfront, an der die ſtür⸗ miſchen Rufe der Demonſtranten wirkungslos ver⸗ hallten, wirkte wie ein Symbol der gegenwärtigen franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen. Nachdem die Menge drei Viertelſtunden vergeblich gewartet hatte, zog ſie unter Abſingen patriotiſcher Lieder vor den Amtsſitz Muſſolinis, den Palazzo Venezia. 1 Flalien verſucht es mit Propaganda Meldung des D. N. B. — Asmara, 6. Oktober. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB) Italieniſche Jagdflugzeuge haben über dem Tigre⸗Gebiet ungeheure Mengen von Flugblättern abgeworfen. Dieſe enthalten die Proklamation eines Mitgliedes des Hauſes des ehemaligen Kai⸗ ſers Joohannes von Abeſſinien, der 1889 im Kampf gegen die Mahdiſten fiel und deſſen Nachfolger Menelik II. wurde, der die Nachkommen des Kaiſers Jpohannes zum Thronverzicht zwang. In dieſer Proklamation wird Italien als Befreier der Tigre⸗ Völker vom abeſſiniſchen Joch begrüßt und jeder Widerſtand gegen die Italiener als nutzlos bezeich⸗ net. Nur Italien könne dem Hauſe des Kaiſers Joohannes die Krone wieder erringen. In einem Aufruf, der über allen Klöſtern und Kirchen abgeworfen wurde, wird die abeſſiniſche Re⸗ gierung als Verfälſcherin der wahren koptiſchen Re⸗ ligion bezeichnet. wie Großes der Herr an nus getan hat, und wie klein, wie lächerlich klein alle die Opfer ſind, die wir dafür zu bringen haben. Was iſt das alles, was uns hin und wieder vielleicht an kleinen Opfern auferlegt wird, gegenüber dem großen Wunder, das ſich an uns vollzogen hat. Hinter uns liegt ein Jahr ſegensreicher Ernte. Der Himmel hat uns wieder ſeinen Segen gegeben. Das tägliche Brot, wir wiſſen es, iſt uns ſichergeſtellt. Die Vorſehung hat es uns ermöglicht, in d Ja t nur wirtſchaftlich eine reiche Ernte einzubringen, ſie hat uns auch noch mehr ge⸗ ſegnet: Deutſchland hat von Beginn dieſes Jahres an bis jetzt viele und große und entſcheidende Er⸗ folge erzielen öürfen. Erſtanden iſt uns wieder die 7 deutſche Wehrmacht. Erſtehen wird die deutſche Flotte. Die deutſchen Städte und die ſchönen Dör⸗ fer, ſie ſind geſchützt, über ihnen wacht die Kraft der Nation, wacht die Waffe in der Luft. Weit darüber hinaus wollen wir aber noch für eine beſondere Ernte danken: Wir wollen in dieſer Stunde danken den Hunderttauſenden und Hunderttauſenden deutſcher Frauen, die uns wieder das Schönſte gegeben haben, das ſie uns ſchenken konnten: Viele Hunderttauſende kleine Kinder. Sie ſind die ſchönſte und reichſte Ernte, die ein Volk ſein eigen nennen darf. Deutſchland wird wieder erſtarken. Unſer Volk wird nicht vergehen. Die Arbeit, die wir hier leiſten, ſie iſt nicht umſonſt. Deutſchland wird weiter leben, eine Jugend wird nachwachſen. Sie wird ein beſſeres Reich überneh⸗ men und ſelbſt geläutert, beſſer und ſtärker noch als wir dieſes Reich weiterführen.(Begeiſterte Kundgebungen.). In ihr, in dieſer Jugend, die der allmächtige Gott uns in dieſem Jahr gegeben hat, lebt unſer Volk fort. Unſer braves und fleißiges, unſer friedliches und ſo tapferes Volk. Und unſer Dank für all das, er kann nur mit einem Gelöbnis und mit einer Bitte enden: Unſere Pflicht wollen wir weiter erfüllen, geraden Weges gehen, ohne umzuſehen, ſo wie bisher. Wir wollen durchſchreiten die Nöte dieſer Zeit, ſtark und gewappnet und nie ſchwach werden. Wir wollen das Rechte tun und nie⸗ manden ſcheuen und wollen dann zum Allmäch⸗ tigen die Bitte erheben, er möge uns auch im kommenden Jaßre wieder die Arbeit ſegnen, er möge unſeren Feldern wieder reiche Frucht geben und uns allen große Erfolge. Er möge aber unſerem Volke beſonders die richtige Ein⸗ ſicht bewahren, möge ihm den inneren Frieden ſichern und möge uns alle gemeinſam erfüllen mit der Weisheit und der Klugheit, das Rechte zu tun, auf das unſer Volk lebe und Deutſchland nie vergeht. Deutſchland, Sieg Heil, Sieg Sein Sieg Heil!(Millionen Arme recken ſich zum Himmel und minutenlang iſt der Führer von dem Jubel der Maſſen umtoſt!) N„Schwarzarbeiter“/ Ein Volksſtück von Emmerich Nuß Erſtaufführung im Mannheimer Nationaltheater In der ſtattlichen Reihe der in allen deutſchen Gauen aufſtehenden Volksſtückſchreiber iſt Emmerich Nuß ein neuer Mann. Badener und in Mannheims Mauern zu Hauſe, hat Nuß es unternommen, in einem heiteren Spiel, deſſen ſchönſter Vorzug ſeine gedrängte Kürze iſt, dem ehrſamen Stand des Schornſteinfegers ein Lob⸗ und Preisliedchen zu ingen. Der„ſchwarze Mann“ auf der Bühne iſt ſchon rein optiſch eine Beſonderheit, und den Erwin Linder, den Ernſt Langheinz und den lausbübiſchen Heini Handſchumacher im Schwarzkittel mit berußten Geſichtern, Händen und Füßen agieren zu ſehen, iſt ein Vergnügen für ſich. Nuß erfindet im übrigen als Gerüſt ſeines unterhaltſamen Spiels eine zwar nicht ſehr wahrſcheinliche und keineswegs tiefgrün⸗ dige, dafür aber mit der natürlichen Unbefangenheit des Volkshumoriſten vorgetragene, aus einem Faſt⸗ nachtsſcherz ſich entwickelnde Verwechflungskomödie um zwei junge ſtudierende Mädel und ihre Lieb⸗ haber. Er behängt dieſes Gerüſt mit luſtigen, gegen Kaſtengeiſt und Standesdünkel zielenden Weis⸗ und Wahrheiten eines ehrſamen und unkomplizierten, beiobeinig feſt in der Wirklichkeit ſeiner handwerk⸗ lichen Welt ſtehenden Kaminfegermeiſters. Der Heiterkeitswirkung des Stückes tut es da⸗ bei kaum Abbruch, daß der wackere Vater Eberle ſeinen Krieg gegen geiſtige Ueberheblichkeit, gegen Frauenſtudium und dünkelhaftes Hochhinauswollen der Jugend manchmal etwas aufdringlich führt und ſo tut, als verkünde er mit ſeinen von allen Ver⸗ nünftigen ohne weiteres gebilligten Anſchauungen neue Erkenntniſſe. Auch jenes oft behandelte Motiv, daß ein begütertes junges Mädchen, ſofern es Charakter hat, nicht des Geldes wegen, ſondern um ſeiner ſelbſt willen geheiratet werden möchte, iſt zu oft behandelt worden, als daß es noch Neuheitsreiz haben könnte. Aber abgeſehen hiervon bereitet Nuß ten Zuhörern vor allem durch die Farbigkeit und volksechten Atem der badiſchen und bayriſchen 1d weiß dieſe Mund⸗ Mundart unbändige arten mit unfehlbarer Treffſicherheit des Ausdrucks als Charakterſpiegel für ſeine Geſtalten zu verwen⸗ den, und da er überdies aus der klug angewandten Technik der Ueberraſchungs⸗ und Situationskomik allerlei zündende Wirkungen zu ziehen verſteht, ſo iſt eigentlich alles beieinander, was zu einem harm⸗ los⸗ſchlagkräftigen Volksſtück gehört. Und noch etwas kommt hinzu: die ganz vortreff⸗ liche ſchauſpieleriſche Beſetzung der von Friedrich Hölzlin mit ſicherem Inſtinkt für Milieu und Menſchen famos inſzenierten Aufführung. Beſonders de ſchon erwähnten drei Vertreter der edlen Zunft der Kaminkehrer: Langheinz als Meiſter Eberle, Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Meldung des DNB. — Düſſeldorf, 5. Oktober. In Düſſeldorf fand vom 3. bis 5. Oktober die ge⸗ meinſame Jahresverſammlung des Deutſchen Reichs⸗ verbandes für Gerichtshilfe, Gefangenen⸗ und Ent⸗ laſſenenfürſorge und der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Ge⸗ fängnisgeſellſchaft ſtatt. Generalſtaatsanwalt Freiherr von Stein⸗ äcker⸗Hamm ei. W. hielt dabei einen Vortrag über „Verbrechensbekämpfung im nationalſozialiſtiſchen Staat“ Die Maßnahmen der Verbrechensbekämp⸗ fung müßten weitſchauende Erziehungsmaßnahmen des ganzen Volkes ſein. Der Staat lege auf die Eutlaſſungsfürſorge und auf ihre zweckmäßige Aus⸗ geſtaltung größtes Gewicht und nehme daher jede ſich ihm bietende Gelegenheit einer Mithilfe von Organiſationen der freien Liebestätigkeit dankbar an. Einen intereſſanten Vortrag über„Die praktiſche Durchführung der Sicherungsverwahrung“ hielt Dr. Knoblauch, Direktor der Strafanſtalt Rem⸗ Anleihe.„Wieviel und welche Kriegsanleihen wurden gezeichnet?“—— Deutſchland brachte neun Kriegsanleihen mit zuſammen 98,2 Milliarden Mark auf. Erſte Kriegsanleihe 1914 mit 4,5 Milliarden Mark, zweite 1915 mit 9,1 Milliarden Mark, dritte 1915 mit 12,1 Milliarden Mark, vierte 1916 mit 10,7 Milliarden Mark, fünfte 1916 mit 10,7 Milliarden Mark, ſechſte 1917 mit 13,1 Milliarden Mark, ſiebente 1917 mit 12,6 Milliarden Mark, achte 1918 mit 15,0 Milliarden Mark, neunte 1918 mit 10,4 Milliarden Mark. Oeſterreich hatte acht Kriegsanleihen mit 49 Milliarden Kronen, England vier mit 2,7 Milliarden Pfund, Frankreich drei mit 36,7 Milliarden Franken und Amerika drei mit 11,8 Milliarden Dollar. A. K.„Wie groß war der Reſt der franzöſiſchen Kriegsentſchädigung von 1870, der 1914 im Julius⸗ turm in Spandau aufbewahrt wurde?“—— Der Reſt der franzöſiſchen Kriegsentſchädigung, der im Juliusturm in Spandau aufbewahrt wurde, betrug 120 Millionen Mark. Die geſamte Kriegsentſchädi⸗ gung, die Frankreich zu leiſten hatte, betrug 5 Mil⸗ liarden Franken. F. G.„Mein Enkel, der in einer Krankenkaſſe verſichert iſt, die bei eintretender Krankheit, Kran⸗ kenhilfe von 26 Wochen gewährt, erkrankte am 3. März 1935. Mitte Mat war dieſe Krankheit ſo weit behoben, daß eine Weiterbehandlung nicht mehr not⸗ wendig erſchien. Nun erkrankte er ganz plötzlich Mitte Mai, ohne daß er das Krankenlager verlaſſen konnte, an einer anderen Krankheit, und der Arzt hat die neue Krankheit auf dem Krankenſchein beſcheinigt. Die neue Krankheit ſteht, wie der Arzt ſagt, mit der erſten Krankheit in keinem Zuſammenhang. Nun wurde ihm von der Kaſſe mitgeteilt, daß er ſeit 31. Auguſt ausgeſteuert ſei. Nach meinem Dafürhalten ſtimmt das nicht, denn die zweite Krankheit, ſtellt doch einen neuen Verſicherungsfall dar, der Mitte Mai beginnt und erſt Anfang November verſiche⸗ rungsrechtlich endet. Wie verhält ſich dieſer Fall ver⸗ ſicherungsrechtlich?“—— Sie haben recht; wenn es ſich nachweisbar um eine neue Krankheit handelt, die mit der alten in keinem Zuſammenhang ſteht, muß die Kaſſe, da es ſich um einen neuen Verſicherungs⸗ fall handelt, wieder für 26 Wochen Krankenhilfe uſw. gewähren. Dieſe Fälle ſind in der Reichsverſiche⸗ rungsordnung feſtgelegt. Schützengeſellſchaft.„Man nannte früher und z. T. auch noch in letzter Zeit das Papagei⸗ oder Vo⸗ gelſchießen„Gogen ſchießen“ oder„Goyen⸗ ſchießen“. Können Sie mir den Urſprung dieſer Be⸗ zeichnung angeben? Die Geuſen waren eine nie⸗ derländiſche Vereinigung gegen die ſpaniſche Herr⸗ ſchaft. Warum nannten ſie ſich ſo?“—— Das Vo⸗ gelſchießen iſt aus der älteſten wehrſportlichen Uebung der Schützengilden hervorgegangen. Hierbei Linder als ſein Gehilfe aus München(der eigent⸗ lich gar kein richtiger Schornſteinfeger iſt, ſondern ganz andere Abſichten verfolgt), und Handſchu⸗ diente ein an einer Stange befeſtigter hölzerner macher als pfiffiger Lehrling„voller Poſſe un dumme Schtreich“, ſie ſind die eigentlichen Träger des Stückes. An ihnen und ihrer charakterlichen Echtheit im Sinne des Volksſtücks entzündet ſich das große Gelächter. Sie waren alle drei glänzend in Form und in ihrer beſchwingten Spiellaune un⸗ widerſtehlich. Zu ihnen geſellte ſich Hermine Zieg⸗ Jer mit der wohlgelungenen Charakterſtudie der Ehefrau Meiſter Eberles, einer bei aller Biederkeit von der Sucht nach„Höherem“ beſeſſenen und um das Lebensglück ihrer ſtudierenden Tochter ſpekulativ beſorgten Kleinbürgerſeele. Alice Decarli und Annemarie Schradiek gaben das vom Verfaſſer weniger charakteriſtiſch gezeichnete ſtudentiſche Jung⸗ mädchenpaar, Joſeph Offenbach und Sophie Römer⸗Hahn ergänzten die Spielgemeinſchaft durch epiſodiſche Kleinarbeit. Lachſtürme öröhnten unaufhörlich durch das Haus und aus der Dankbarkeit der Zuhörer für zwei Stunden Fröhlichkeit erwuchſen dem Stück nach jedem Akt einmütigſte Beifallskundgebungen. O — 4 „Der Student von Prag“ Opern⸗Uraufführung in Wiesbaden Die Erzählung„Der Student von Prag“ von Hanus Heinz Ewers, deren ſich der Film ſchon mehrere Male bemächtigte, hat Heinrich Hveren zu einem Opernbuch verarbeitet. In Erich Mirſch⸗ Riceius fand der Text ſeinen Komponiſten. Die Oper erlebte jetzt im Deutſchen Theater zu Wiesbaden ihre Uraufführung. 5 85 Um ſich irdiſche Genüſſe verſchaffen zu können, verkauft ein Prager Student ſein Spiegelbild an den Böſen. Der Schatten wird eine lebendige Figur, die das ſchlechte Element im Menſchen verkörpert. Nach mancherlei Verwicklungen ſchießt der Student auf ſein zweites Ich, als dieſes die Flucht mit der geliebten Frau, deren Gatten der Doppelgänger vor⸗ her tötete, verhindern will. Er trifft ſein Spiegel⸗ bild, damit aber auch ſich ſelbſt. In Gegenwart der Geliebten haucht der Student, vom Fluche erlöſt, ſein Leben aus. Dieſen Stoff dramatiſierte Hoeren in enger An⸗ lehnung an die Vorlage zu einem konventionellen Opernbuch, das weder ſprachlich noch gedanklich eigenartige Züge aufweiſt. Die Handlung wirkt phantaſtiſch, aber nicht phantaſievoll. Erich Mirſch⸗ Riccius hüllte den Text in eine flüſſige, unproble⸗ matiſche Muſik. Die ſzeniſchen Vorgänge werden von dem Komponiſten teilweiſe recht wirkungsvoll charakteriſtiert. Der Aufbau der Partitur unterſchei⸗ det ſich durch nichts von dem architektoniſchen Gerüſt der ſoliden Gebrauchsoper. Die Stimmen ſeiner So⸗ liſten und des Chors führte Mirſch⸗Riccius in an⸗ ſprechenden melodiſchen Linien. Der Erfolg des Abends war ein Erfolg der von Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff ſorgfäl⸗ ſcheid⸗Lüttringhauſen, die unter den 1000 Inſaſſen rund 75 Sicherungsverwahrte zählt. Außer einigen Vergünſtigungen beſtänden keine erheblichen Unterſchiede zwiſchen Siche⸗ rungsverwahrung und Zuchthausſtrafe. Solange die erſtrebten reinen Verwahranſtalten noch nicht vorhanden ſeien, würden die Sicherungsver⸗ wahrten in beſonderen Abteilungen der Strafanſtal⸗ ten, getrennt von den Strafgefangenen, in Einzel⸗ oder Zellenhaft untergebracht. Es beſtände Arbeitszwang, und zwar in Geſtalt von Zellen⸗ arbeit. Die Sicherungsverwahrten fügten ſich faſt ohne Ausnahme und ohne Schwierigkeiten im Gefühl ihrer Machtloſigkeit in den Vollzug und in die An⸗ ſtaltsordnung ein. Zeige nun jemand, daß er ſich umzuſtellen bereit ſei und den ernſten Entſchluß gefaßt habe, ein beſſeres Leben anzufangen, ſo müſſe man ihm natürlich hel⸗ fen, auf die rechte Bahn zurückzufinden. Wenn der Zweck der Sicherungsverwahrung erreicht ſei, näm⸗ lich Schutz der Allgemeinheit, ſo könne das Gericht die Entlaſſung anordnen, die aber nur eine bedingte Ausſetzung ſei. Werde der ſo be⸗ dingt Entlaſſene erneut ſtraffällig, ſo erwarte ihn dann alle Strenge, und eine erneute Ausſetzung dürfe nicht mehr in Frage kommen. Vogel, früher meiſt ein Papagei, als Ziel. Die an⸗ deren Bezeichnungen ſind uns nicht bekannt. Geuſen war z. Z. Philipps II. der Name der niederländi⸗ ſchen Freiheitskämpfer. Zuerſt ſoll der Markgraf von Barlaymont gegenüber Margareta von Parma die meiſt ſehr verſchuldeten Edelleute ſo genannt haben. Die Geuſen trugen aſchgraue Kleider, und als Erkennungszeichen den Geuſenpfennig. Dieſer Geuſenpfennig hatte auf der Vorderſeite das Bild Philipps II. und einen Bettelſack auf der Rückſeite mit der Inſchrift„Treu dem König bis zum Bettel⸗ ſack“. Später nannten ſich alle die Geuſen, die ge⸗ gen die ſpaniſche Herrſchaft kümpften. Die Meer⸗ oder Waſſergeuſen bekämpften die Spanier zur See, und eroberten am 1. April 1572 Briel. Damit be⸗ gamn die Befreiung der Niederlande. Singchor.„Vor nahezu einem viertel Jahr ſtand in den Tageszeitungen eine Aufforderung zur An⸗ meldung für einen neuzubildenden Singchor der „NS⸗Kulturgemeinde“. Wir haben uns ſofort an⸗ gemeldet hierzu, aber bis heute noch nichts weiteres gehört. Wann fangen hierzu die Proben an?“—— Wegen techniſcher Schwierigkeiten konnten die Pro⸗ ben noch nicht aufgenommen werden. Der Beginn der Proben iſt aller Vorausſicht nach noch in dieſem Monat. Die Sänger werden über den Beginn durch perſönliche Unterrichtung und durch Bekanntgabe in den Tageszeitungen benachrichtigt. Kabs.„Kann ein Ausländer ein deutſches Mäd⸗ chen heiraten? Betrifft das neue Geſetz der Regie⸗ rung auch Ausländer, welche nicht Juden ſind? Wie lauten die Beoͤingungen zur Erwerbung der deut⸗ ſchen Staatsangehörigkeit?“—— Hierüber beſteht kein Geſetz. Das Geſetz betrifft nur die Ehen mit Juden. Wegen Erwerbung der deutſchen Staats angehörigkeit ſetzen Sie ſich mit dem Bezirksamt inn Verbindung. 5 P. H.„Wie hoch ſind die Barbezüge eines Trupp⸗ führers beim Arbeitsdienſt in Baden?“—— Setzen Sie ſich mit dem Arbeitsdienſt in Verbindung, dort erhalten Sie genaue Mitteilung. Es handelte ſich um den Läufer Dr. Peltzer. 5 Schweiz.„Wenn ich am 1. Oktober nach dreiſäh⸗ riger Lehrzeit ausgelernt habe, und mein Chef hat mir bis heute nichts weder von einer Kündigung noch von einer Weiterbeſchäftigung geſagt, kaun ich nun am 1. Oktober friſtlos entlaſſen werden, der gilt der Vertrag auf eine beſtimmte Zeit weiter?“- — Der Lehrvertrag läuft am 1. Oktober ab. Eine Weiterbeſchäftigung braucht nicht zu erfolgen. Eine Rückſprache mit dem Betriebsführer wird den Fall ſofort klären. Sie müſſen auch in der Schweiz um Arbeitsgenehmigung nachſuchen. Sie können jeder⸗ zeit wieder nach Deutſchland zurückkehren. Wegen der Mitnahme von Deviſen müſſen Sie ſich an die Deviſenſtelle in Karlsruhe wenden. l wurde von B. Gre v erus mit bemerkenswerter e muſikaliſcher und darſtelleriſcher Sicherheit bewältigt, * Ein Sechzehnjähriger als literariſcher Preis⸗ träger. Der Verkehrsverein München hatte einen Wettbewerb unter den Schriftſtellern und Journali⸗ ſten für das beſte Buch über„München— Welt⸗ reiſeziel“ ausgeſchrieben. Zu den Bedingungen gehörte die Berückſichtigung der Verkehrswerbun Den erſten Preis von 1200 Mark hat der ſech⸗ zehnjährige Gymnaſiaſt Brutſcher er⸗ halten, der ſich mit Fahrtenberichten für den Reichs preſſedienſt der HJ ſeine Sporen verdiente und üb gens, wie man heute leſen kann, in ſeinem letzten Schulaufſatz— die Note—4 erhalten hatte.. Wertvolle archäoblogiſche Funde auf der Sa jeden⸗Halbinſel. Die Samojeden⸗Halbinſel, an de Mündung des großen ſibiriſchen Stromes Ob Nördliche Eismeer, iſt heute menſchenleer; auf 10 Quadratkilometer kommen—2 Bewohner, ve wiegend nomadiſche Samojeden. In früheren aber muß dieſe unwirtliche Halbinſel recht völkert geweſen ſein. Dies hat ſich jetzt zur raſchung der wiſſenſchaftlichen Welt erge Funden einer archäologaſcher tion, die in der Gegend von Od Obmündung, ſteben Monate l genommen hatte fähr egenſtän irdene und aus Knochen geſchnitzte, u. 0 gefördert; einige darn ind in ihrer Art einzig. Beſonders merkwürdig ſind fünfzähnige Kämme, die offenbar zum Aufſtecken des hochgetürmten Ko Haares der Samojedenfrauen dienten. Auch f geformte Löffel, aus Mammutknochen gem wurden gefunden. Ferner Geräte aus Bronze tig vorbereiteten und temperamentvoll dirigier Aufführung. Hanns Friederieis großzu Inszenierung(Bühnenbilder: L. von Schenck interließ auf das Publiku ſtarken ind ruck. 8 olle Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Oktober 1988 Mannheim, den 7. Oktober. Lebhafter Oktoberſonntag Die Meſſe hat begonnen Der erſte Oktober⸗Sonntag zeigte mit aller Deutlichkeit, daß die„ſaure Gurkenzeit“ wirk⸗ lich zu Ende iſt. Es war mancherlei los. Als Chro⸗ niſt muß man davon Kenntnis nehmen, daß am Samstag der Meſſebetrieb losging, und daß ſowohl oͤte Budenſtadt auf dem Meßplatz wie auch die Verkaufsmeſſe längs des Adolf⸗Hitler⸗Ufers am Sonntag ihre alte ſtarke Anziehungskraft bewieſen. Im Mittelpunkt des ſonntäglichen Geſchehens ſtand das Erntebankfeſt, deſſen Höhepunkt der Feſtzug und die Feier im Schloßhof waren. Aeußer⸗ lich bekundeten die Mannheimer ihre Verbundenheit mit dieſem Tag dadurch, daß ein jeder Mann und eine jede Frau das Erntedank⸗Abzeichen trug. Auch die Straßenbahn trug durch ihren Fähnchenſchmuck dazu bet, den feſtlichen Charakter des Tages zu be⸗ tonen. Die Hitler⸗Jugend entfaltete eine eifrige Werbung. Vor allem waren es die Pimpfe, dite am Samstag große Aufmerkſamkeit erregten. Das Weinfeſt ſteuerte mit vollen Legeln ſei⸗ nem Ende entgegen und wie vorauszuſehen war, brachte der Samstag einen ſolchen Andrang, daß ſchon vor neun Uhr die Kaſſen geſchloſſen werden mußten! Das Wetter hielt zwar nicht ganz, was der ſonnenhelle Samstagnachmittag verſprochen hatte, doch blieb es, von einigen unbedeutenden und nur ſtrichweiſe niedergehenden Regentropfen abgeſehen, trocken. Alles in allem ein richtiger Oktoberſonntag. Polizeibericht vom 6. Oktober Verkehrsunfälle am laufenden Band! Infolge Nichteinräumung des Vorfahrtsrechts ſtieß vor⸗ geſtern in der Roſengartenſtraße eine Radfahre⸗ rin mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei ſie Fußverletzungen erlitt. Der Führer des Autos brachte ſie in das Diakoniſſen⸗ haus.— Geſtern vormittag wurde der Führer einer Zugmaſchine beim Anhalten auf dem Adolf⸗Hitler⸗Ufer zwiſchen das Steuerrad ſeiner Ma⸗ ſchine und die Ladung des Anhängers gedrückt, ſo daß er ſchwere Fuß verletzungen erlitt, die ſeine Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus erfor⸗ derlich machten.— Ebenfalls in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus gebracht wurde ein älterer Mann, der auf dem Gehweg in der Schwetzinger Straße von einem unvorſichtig fahrenden Laſtkraftwagenführer ange⸗ fahren und zu Boden geworfen wurde, ſo daß er ernſte Bruſtverletzungen davontrug. Der Laſt⸗ kraftwagenführer fuhr unerkannt weiter. Herumkrakeelen und die Folgen.. Wegen Ruhe⸗ ſtörung und groben Unfugs gelangten 11 Perſonen zur Anzeige, ferner mußten drei Betrunkene von der Straße entfernt werden. Mit Verlaub und Gunſt Und jetzt: Richtfeſt in Neckarau Mit wirklicher Berechtigung durfte in Neckarau in der Rhenaniaſtraße ein Richtfeſt gefeiert wer⸗ den. Denn dieſes Richtfeſt krönte einen Bau, der nicht nur der Arbeitsbeſchaffung im Baugewerbe diente, ſondern der auch eine Betriebserweiterung be⸗ deutete, die in Zukunft 70—80 Volksgenoſſen ſtändige Arbeit und Brot geben wird, außer den Arbeits⸗ kräften, die zu beſtimmten Zeiten noch eingeſtellt werden. Bei dem Bau handelt es ſich um ein Ro h⸗ tabaklager mit Betriebsgebäuden, das die von Schifferſtadt überſiedelte Firma W. F. Al. Koch erſtellen ließ. 185 Handwerker, alle Mann⸗ heimer Geſchäftsleute, hatten ununterbrochen ſechs Monate lang zu tun, um das Bauwerk ſo fertig⸗ zuſtellen, daß jetzt das Richtfeſt gefeiert werden konnte. Bei dem Richtfeſt am Bau ſprach der ſtellver⸗ tretende Betriebsführer Bürkmann, der die Ar⸗ heiter, die an dem Bau mithalfen, ehrte und ihnen für ihr fleißiges Schaffen Dank ſagte. Von der Höhe des Baues aus trug Zimmergeſelle Regel N Deutsche Jugend. Her zur NJ] 3 ſeinen ſelbſtverfaßten Richtſpruch vor, indem er unter Zugrundelegung alter Richtſprüche zuerſt den Architekten hochleben ließ und zu ſeinem Wohle ſein Glas leerte, das er dann in der Tiefe zerſchellen ließ. Das zweite Glas galt den Meiſtern und all denen, die dieſen geholfen haben, den Bau aufzu⸗ richten. Bei dem anſchließenden Richtſchmauß ſprach Be⸗ triebsführer Koch den Arbeitern den Dank für die geleiſtete Arbeit aus, wie auch aus den Reihen der Arbeiterſchaft Dank für die geſchaffene Arbeitsmög⸗ lichkeit geſagt wurde. Gauz beſonders erfreulich war es, daß man bei dieſem Richtfeſt neue Wege ein⸗ ſchlug und das Beiſammenſein durch Darbietungen mancherlei Art verſchönte. Das Doppelguar⸗ ett der Liederhalle ſang mit gewohntem Schwung einige flotte Lieder und die beiden Tenöre Vetter und Mußler erfreuten mit Soli. Sanges⸗ kamerad Vetter dürfte für das Lied„Dein iſt mein ganzes Herz“ und Sangeskamerad Mußler für das„Wolgalied“ ganz beſonderen Beifall ent⸗ gegenehmen. Einen hohen künſtleriſchen Genuß ver⸗ mittelte Kammermufiker Steinkamp vom Natio⸗ naltheater, der einige Flötenſolt zum Vortrag brachte, die von Erl! begleitet wurden. Außerdem trugen noch Gefolgſchaftsmitglieder zur Unterhal⸗ tung bei und zeigten hierbei ein erſtaunliches Können. Stadt und Land— Hand in Hand! Ein würdiger und ſchöner Erntedanktag in Jahnen, Tannenguirlanden und Aehrenſchmuck— Ein prächtiger Feſtzug— Aufmarſch im Schlo Nannheim zhof Kreisleiter und Kreisbauernführer ſprachen Fleißige Hände rührten ſich ſchon in den letzten Tagen, um die Stadt für das Ernte⸗ daunkfeſt würdig auszuſchmücken. Am Sams⸗ tag wurden auch ſchon Fahnen herausgehängt und viele Geſchäfte mit Tau nengewinde und Aehrenſchmuck verſehen. Am Sonntag vormittag wurde es in den Straßen ſchon früh⸗ zeitig lebendig, als von allen Richtungen her die Erntewagen der Ortsbauernſchaften des Kreiſes Maunheim aurollten, mit denen die Spenden überführt wurden, die von den Bauern für die notleidenden Volksgenoſſen in der Stadt beſtimmt waren. Am Adolf⸗Hitler⸗Ufer ſammelten ſich die Wagen zum Erntefeſtzug, der ſich pünktlich um 10.15 Uhr über die Friedrichsbrücke durch die Breite Straße nach dem Schloß in Bewegung ſetzte. Er⸗ öffnet wurde der Zug durch drei berittene Fan⸗ farenbläſer der SS und den Spielmannzug mit dem Muſikzug des Kreiſes Mannheim, denen ein SA⸗Sturm, die von zwei Ortsgruppenfahnen be⸗ gleitete Fahne der Kreisleitung Mannheim und die politiſchen Leiter ſich anſchloſſen. Mit ihren Fahnen folgten dann je ein Sturm SS, Motor⸗SA, HJ, Flieger, Luftſchutz und Techniſche Nothilfe. Der Kreisbauernführer und die Fahne der Kreisbauern⸗ ſchaft eröffneten dann die lange Reihe der Spenden⸗ wagen, denen der Erntekranz vorausgetragen wurde. In der Gefolgſchaft des Erntekranzes be⸗ fanden ſich Bauernmädchen, Jungbäuerinnen und Bauersfrauen in der neuen boden⸗ i ſtändigen Tracht. Ste trugen Früchte des Feldes und viele andere Dinge bäuerlicher Kultur. Die Wagenreihe eröff⸗ neten zwei prächtige Wagen der Fachſchaft Garten⸗ bau: ein Blumenwagen, von dem in die dichten Reihen der Zuſchauer, die längs des Zugweges ſtanden, unentwegt Blumen geworfen wurden, und ein Früchtewagen, der von einem Rieſenkürbis ge⸗ krönt war. Dieſen Wagen ſchloſſen ſich die von Mädchen mit Bändern geleiteten Spendenwagen der Ortsbauernſchaften von Oftersheim, Neulußheim, Altlußheim, Kraft ſen, Käfertal, Sandhofen mit Scharhof und Kirſchgartshäuſerhof, dem Kleingarten⸗ verein Sandhofen, der Ortsbauernſchaften Plankſtadt, Hockenheim, Friedrichsfeld, Edingen, Secken heim, Ketſch, Reilingen, Schwetzingen, Ladenburg, Schriesheim, Feudenheim, Ilvesheim, Neckarau, Straßenheimer Hof und Wallſtadt an. Mit prächtig verpackten Aepfeln und anderen Früch⸗ ten warben die Neckarauer gleichzeitig für den Ver⸗ brauch von deutſchem Obſt und deutſchem Gemitſe. Den Beſchluß des Zuges bildeten SS⸗Reiter und Sanitäter. Inzwiſchen war die Hitlerjugend mit dem BoM von allen Seiten nach dem Schloßhof marſchiert, der einen dem Charakter des Sonntages entſprechenden Schmuck erhalten hatte. Ueberall waren große Aehrenkränze mit Kornblumen und Mohn angebracht, während von der Höhe des Mit⸗ telbaues das Wahrzeichen des Reichsnährſtandes grüßte und die Fahnen des Dritten Reiches im Winde flatterten. Nach einleitenden Fanfarenklängen der Hitler⸗ jugend und einem von einem Jungbauern geſproche⸗ nen Vorſpruch tanzte auf einem Podium, das rund um einen an hohem Maſt hängenden Erntekranz auf⸗ geſchlagen war, der BoM reizende Volkstänze. Dann ergriff von dem Schloßaltan aus, auf dem ſich die Vertreter von Partei, Staat und Stadt, ſowie der Polizei eingefunden hatten, Kreisleiter Dr. Roth das Wort, um auszuführen, daß das deutſche Volk in ſeinem Kampf um das Leben und den Wieder⸗ aufſtieg wieder einen Schritt vorwärts gekommen ſei, nachdem auch das Erntedankfeſt in dieſem Jahre wieder in Frieden gefeiert werden könne. Während man im letzten Jahre das Erntedankfeſt mit dem Tag der Arbeit vergleichen konnte, könne man in dieſem Jahre einen Vergleich mit dem März⸗ tag ziehen, an dem die Wehrfreiheit wieder auf⸗ Neckarhau⸗ gerichtet wurde. So ſei Vier Verletzte aus dem Waſſer geborgen— Ein Todesopfer Ein ſchweres Verkehrs unglück er⸗ eignete ſich am Samstagabend nach Einbruch der Dunkelheit am Altrhein, wo ein aus der Altrhein⸗ ſtraße kommender Perſonenkraftwagen über die Sandhofer Straße und die Straßen⸗ bahn hinweg geradeswegs in den Alt⸗ rhein fuhr. Der mit vier Perſonen beſetzte Wagen ſtürzte die etwa zwölf Meter hohe ſteile Uferböſchung hinab und ſchlug im Waſſer auf. Von den vier verletzten und mit Mühe gebor⸗ genen Inſaſſen iſt einer nach Ueberführung in das Krankenhaus geſtorben. Ueber den Hergang des Unglücks kann man ſich noch kein umfaſſendes Bild machen, da die Ver⸗ nehmungen nicht abgeſchloſſen ſind und die im Kran⸗ kenhaus liegenden Verletzten noch keinen ausführ⸗ lichen Bericht geben konnten. Der Perſonenkraft⸗ wagen, eine neue Mercedes⸗Benz⸗Limouſine aus Mannheim, kam in ziemlich raſcher Fahrt durch die Altrheinſtraße, die mit der Einmündung in die Sandhofer Straße ihr Ende findet. Der Fahrer des Wagens überſah nun offenbar, daß er ſich ſchon auf der Straßenkreuzung befand, auf der er nach rechts ausbiegen mußte, um nach Sandhofen zu kommen, wohin er fahren wollte. So fuhr er weiter gerade⸗ aus, überquerte die Schienen der nach Sandhofen führenden Straßenbahn und den Gehweg, der ſich zwiſchen den Straßenbahnſchienen und der Ufer⸗ böſchung befindet. Der Fahrer ſcheint zu ſpät bemerkt zu haben, daß vor ihm der Altrhein lag, ſo daß er mit erheblicher Geſchwindigkeit über die obere Kante der an dieſer Stelle etwa zwölf Me⸗ ter hohen Uferböſchung fuhr, die an dieſer Stelle etwa einen Neigungswinkel von 60 Grad haben dürfte. Allem Anſchein nach wurde nun der Wa⸗ gen ſo über die Böſchung hinausgeſchleudert, daß er in die Tiefe ſchoß und mit dem letzten Schwung in den Altrhein rollte. Glücklicherweiſe war an dieſer Stelle das Waſſer nicht beſonders tief, ſo daß zwei junge Leute aus Sandhofen herbeieilen und den bös zugerichteten Verletzten aus dem Wa⸗ gen heraushelfen konnten, der immer weiter in das Waſſer einſank. Die Berufsfeuerwehr war raſch zur Stelle und ſchaffte die vier Verletzten nach dem Kranken⸗ haus, wo einer von dieſen, ein 26 Jah ve alter Vertreter, ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Die Bergung des verunglückten Kraftwa⸗ gens war äußerſt ſchwierig, da dieſer bald vollkom⸗ men vom Waſſer überſpült wurde. Nach ſorgfäl⸗ tigen Vorbereitungen im Scheinwerferlicht gelang es, einen Anker am Vorderteil des Autos zu beſeſti⸗ gen, und nun holte man den Wagen heraus, der bald nicht mehr den Namen Kraftwagen verdiente. War doch der Kühler geplatzt, die Vorderachſe halb abge⸗ ſchlagen, wie überhaupt alles um den Motorblock herum ein Gewirr von Eiſen und Blech bildete. Ueber Nacht blieb der zerſchlagene Kraftwagen am Ufer ſtehen, und am Sonntagvormittag rückte die Berufsfeuerwehr erneut an, um den ſtummen Zeugen des ſchweren Verkehrsunfalls zu beſeitigen. Mit Hilfe einer Automobilſpritze, eines Laſtwagens und eines weiteren Hilfsgerätes zog man nach müh⸗ ſeliger zweiſtündiger Arbeit den Wagen die Böſchung herauf und ſchleppte ihn nach der Jungbuſch⸗Garage ab, wo er polizeilich ſichergeſtellt wurde. Während der Bergungsarbeit mußte der Straßenbahnbetrieb mit Sandhofen durch Umſteigen aufrechterhalten werden. Wie wir noch erfahren, handelt es ſich bei dem verunglückten Fahrzeug um einen gemiete⸗ ten Kraftwagen. e Der Bahnverkehr hielt ſich über das Wochen⸗ ende oͤurchaus in normalen Grenzen. Mit dem Sonderzug des Reichsbahnverkehrsamts Mannheim fuhren am Samstag 600 Mannheimer zum Okto⸗ berfeſt nach München und ein mit 700 Perſonen beſetzter Sonderzug zum Bückeberg nahm von Mannheim aus 200 Teilnehmer mit. Am Sonn⸗ tag reiſten 200 Mannheimer„Kraft durch Freude“⸗ Fahrer nach Karlsruhe, um dort einem Ko ⸗Sonder⸗ zug nach München zuzuſteigen. Schließlich berührte noch ein Koͤß⸗Zug auf der Fahrt von Stuttgart nach Eller Moſel den Mannheimer Hauptbahnhof. ie Zu einem Küchenbrand wurde die Berufs⸗ feuerwehr nach Sandhofen gerufen. Ein auf dem Küchenherd ſtehendes Wachs war in Brand geraten, doch hatten bis zum Eintreffen der durch Feuermel⸗ der alarmierten Feuerwehr die Hausbewohner be⸗ reits oͤie größte Gefahr beſeitigt. nährſtand habe die der Tag des Erntefeſtes zugleich ein Tag der Ernährungsfreiheit und der Wehrfrei⸗ heit: ein Meilenſtein auf dem Wege zur Un⸗ abhängigkeit des deutſchen Volkes. Es könnte uns nichts nützen, eine politiſche Frei⸗ heit zu erringen, wenn wir in der Ernährung vom Ausland abhängig ſind. Das deutſche Volk habe An⸗ laß, der Vorſehung zu danken, daß es auf ſeinem fruchtbaren Boden den Ertrag erzielt, um die Er⸗ nährung ſicherzuſtellen. Allerdings fielen die Früchte der Arbeit dem Bauern nicht in den Schoß, ſondern müßten durch harte Arbeit dem Boden abgerungen werden. Ohne Freiheit des Bauern und ſeiner Scholle ſei es nicht möglich, dem deutſchen Volk ſein Brot und ſeine Nahrung zu ſichern. Nach wie vor kämpfe der Reichsnährſtand tagtäglich, um dem deutſchen Volk ſeine Ernährung ſicherzuſtellen. Wir danken, ſo führte der Redner weiter aus, an dieſem Tag auch den Männern des Arbeitsdienſtes, die Moore entwäſſern und Oedland bewäſſern, um ſo jede Scholle deutſchen Bodens nutzbar zu machen. Wir danken es unſerem Führer Adolf Hitler, daß es zwiſchen Bauern und Städter keine Gegenſätze mehr gibt. Beide haben ihre Aufgaben für unſer deutſches Volk zu erfüllen und beide dienen der Er⸗ haltung der Nation. Wenn heute die Erntewagen mit den Spenden nach der Stadt gebracht worden ſind, deren Laoͤung den bedürftigen Volksgenoſſen zugute kommt, dann zeigt das, daß ſich das deutſche Volk im gegenſeitigen Nehmen und Geben zuſam⸗ mengefunden hat. Der Führer war Sämann, der eine harte Arbeit leiſtete, als er öie Saat des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Gedankengutes in die Herzen dez deutſchen Volkes legte. Nun iſt die Saat auf⸗ gegangen und er kann die Ernte, des deutſchen Volkes Einigkeit, heimführen. Mit dem Deutſch⸗ landͤlied klang dieſe Anſprache aus. Kreisbauernführer Treiber führte in ſeiner darauffolgenden Anſprache aus, daß das Erntedankfeſt oͤes Jahres 1935 ein Markſtein ſei an dem das erſte Jahr der Erzeugungsſchlacht zu einem gewiſſen Abſchluß komme. Die Erzeugungs⸗ ſchlacht, die ein nationalſozialiſtiſcher Ausdruck fütr Bauernarbeit iſt, gehe aber weiter, und ſo wollen wir den Erntedanktag dazu benutzen, um Einkehr und Ausſchau zu halten, um neuen Mut und neue Kräfte zu ſammeln. Der Nationalſozialismus habe das Bauerntum gerettet und es wieder zu einem großen wirtſchaftlichen Faktor gemacht. Die Erzeu⸗ gungsſchlacht ſei eine ſozialiſtiſche Mobiliſation der Erzeugung und eine nationalſozialiſtiſche Tat, eine Grundmauer zum Aufhau des deutſchen, Sozſgltsz mus. Die Sicherung der Ernährung des deuülſchent Volkes ſei ſtets oberſter Grundſatz, und der Reichs⸗ Politik des Verantwortungs⸗ gefühls in die Tat umgeſetzt. Unſere derzeitige Agrarpolitik habe mit der Intereſſenpolitik früherer Jahre beſtimmt nicht das geringſte zu tun. Unter keinen Umſtänden werden die Preiſe ſteigen, zumal jeder weiß, döͤaß es nicht um die Exiſtenz und das Schickſal des einzelnen geht, ſondern nur um Deutſchland. Mit einem Treuegelöbnis für den Ernteherrn Adolf Hitler beſchloß der Kreisbauern⸗ führer ſeine Anſprache, nachdem er noch aufgefordert hatte, durch Teilnahme an den Erntefeiern auf dem Land die Verbundenheit von Stadt und Land zu be⸗ weiſen. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendete dann die Feier im Schloßhof. Während mit klingendem Spiel die Formationen und die Jugend abrückten, rollten die Spendenwagen zur Sammelſtelle, um die Gaben des Landes der Verwertung zuzuführen. Nachdem die Deutſche Lufthanſa ihren Sommerflugplan etwas länger in Kraft ließ, als dies in früheren Jahren der Fall war, wird mit dem 7. Oktober der Winterluftbetrieb aufgenommen. Ein Blick in den Flugplan zeigt, daß auch in dieſem Jahre der Winterluftverkehr eine weſentliche Einſchränkung gegenüber dem Sommerluftverkehr erfährt. Dieſe Einſchränkung iſt allein ſchon durch die kürzeren Tageszeiten des Winters bedingt und es war in langwierigen, ein⸗ gehenden Beſprechungen der zuſtändigen Stellen das Beſtreben, auch für die Wintermonate einen Flug⸗ plan aufzuſtellen, der den Bedürfniſſen weitgehendſt Rechnung trägt. Das weſentlichſte Merkmal des diesjährigen Winterflugplans der Deutſchen Lufthanſa iſt die Tatſache, daß der Flughafen Mannheim—Ludwigs⸗ hafen Heidelberg zum erſten Male wieder planmäßig von den dreimeorigen Großflugzeungen In 52 an⸗ geflogen wird. Seit dem Sommer 1934 wurden über unſeren Flughafen nur noch Strecken geführt, auf denen klei⸗ nere Flugzeugtypen eingeſetzt waren. Der Grund für dieſe Maßnahme mußte darin erblickt werden, daß im Verhältnis zu anderen Flughäfen eine ſchlechtere Ausnützung der in den Flugzeugen zur Verfügung ſtehenden Plätze durch das Publikum vorhanden war. Erfreulicherweiſe iſt in dieſem Jahr gerade für unſeren Flughafen eine erheb⸗ liche Steigerung der Fluggaſt zahlen eingetreten, auf die wir wirklich ſtolz ſein können. Da durch dieſe Steigerung ab Flughafen Mannheim der Beweis erbracht wurde, daß auch aus unſerem Gebiet die erforderliche Nachfrage nach Plätzen vor⸗ Von heule ab Winterflug-Velritb! Auch in dieſem Fahr Verkehrseinſchränkung gegenüber dem Sommerflugplan Zum erſten Mal: Großflugzeuge Ju 32 fliegen wieder Mannheim an handen iſt, wird im Winterflugplan eine der großen Rückgratlinien des Streckennetzes der Deutſchen Lufthanſa über Mannheim gelegt und ſo der An⸗ ſchluß auch in wichtige andere Verbindungen her⸗ geſtellt. Bei dieſer Rückgratlinie handelt es ſich um die ſeit Jahren von Berlin über Halle Leipzig Erfurt— Frankfurt nach Saarbrücken führende Strecke 11. Der Betrieb auf dieſer Strecke wurde ſowohl im Sommer wie auch im Winter in den ven gangnen Jahren mit Ju⸗5„2⸗Großflugzeugen durch⸗ geführt. Nunmehr hat man unter Beibehaltung dieſes Flugzeugtyps die Strecke von Karlsruhe aus über Mannheim Frank⸗ furt. Erfurt Halle Leipzig nach Verlin 2 . 1 err . gelegt. Die Verlegung der Strecke 11 über Mann⸗ heim bedeutet allein ſchon im Hinblick auf die ſtarke Einſchränkung im geſamten Streckennetz einen'r⸗ folg, der nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Geſtattet doch die dreimotorige Ju 52, die mit 16 Fluggaſtſitzen ausgeſtattet iſt, auch bei ſchlechteſter Witterung ein in jeder Beziehung behagliches Reiſen, Wann wird geflogen? Die Maſchinen der Strecke 11 kommen 11.35 Uhr von Frankfurt und verlaſſen den Flughafen Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen⸗ Mannheim um 11.45 Uhr in Richtung Karlsruhe. Von Karlsruhe kommen die Maſchinen dann um 12.30 Uhr wieder in Mannheim an, um 12.40 Uhr nach Frankfurt weiterzufliegen. Hierdurch können London in 5 Stunden, Antwerpen in 4 Stunden, Paris in 3 Stunden, Berlin, Dres- den und Hamburg in 3 Stunden, Halle⸗Leipzig in 2½ Stunden, Düſſeldorf, Eſſen und Hannover in 2 Stunden, Dortmund und Erfurt in 15: Stunden, Köln in 11 Stunden, ſowie Frankfurt und Karls⸗ ruhe in je“ Stunde erreicht werden. Montag, 7. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe e ee= G ERICHTS BERICHTE AUS NAH UNO EERN Liebesaffären um den„Löwen von Wien“ Das Duell des Toreros Dem Nebenbuhler die Naſe eingeſchlagen Wien, 7. Oktober. Vor einem Wiener Gericht hatte ſich dieſer Tage der bekannte Stierkämpfer Don Amando Eſteban Harreter wegen Körperverletzung zu verantworten. Der Angeklagte iſt ein gebürtiger Oeſterreicher, der vor vielen Jahren nach Mexiko ausgewandert und dort als der„Löwe von Wien“ ein berühmter Mann geworden war. Als er jetzt vor Gericht ſeine romantiſche Lebensgeſchichte er⸗ zählt hatte, wurde er freigeſprochen. Als Don Amando Eſteban Harreter knapp 20 Jahre alt war, noch kurz und ſchlicht Aloys Harreter hieß und bei ſeinen Eltern in Wien lebte, war er in ein feſches Wiener Madel verliebt. Sein Lebensweg ſchien bereits genau vorgezeichnet und in keiner Weiſe von dem Herkömmlichen abweichend. Niemand hätte geglaubt, daß der gute Aloys, fern in der neuen Welt, ein gefeierter Held der Stierkampfarena wer⸗ den würde. Das Schickſal iſt aber eben oft ſehr eigen⸗ willig. In dieſem Falle trat es in der Perſon einer heißblütigen Mexikanerin, die in Wien Medizin ſtudierte, in Erſcheinung. Aloys wurde buchſtäblich von einem Fieber gepackt. Vergeſſen war das feſche Wiener Madel, vergeſſen das Elternhaus und ver⸗ geſſen auch die in Wien verhältnismäßig geſicherte Zukunft. Als die Mexikanerin in ihre Heimat zu⸗ rückreiſte, packte auch der Liebestolle ſeine ſieben Sachen, um ihr über den Ozean zu folgen. Im Lande ſeiner Sehnſucht warf er ſich ſeiner Angebe⸗ teten zu Füßen. Alles hatte er ihr geopfert, Heimat, Exiſtenz und die letzten Geldmittel. Er verfügte über nichts mehr, außer ſeinem liebeglühenden Herzen. Und das war der Senorita zu wenig. Sie hielt ſich an einen ſchwerreichen Farmer, deſſen ge⸗ ringere Leidenſchaft anſcheinend bei weitem durch eine dollargeſpickte Brieftaſche aufgehoben wurde. Der rettende Sprung auf den Stierrücken Aus dem ſiebenten Himmel urplötzlich in die rauhe Wirklichkeit verſetzt, bebend vor ohnmächtiger Wut, ſaß Aloys da mit ſeinen Talenten. Nun, Ta⸗ lente hatte er wahrhaftig genug und ſo konnte er ſich auch denn, nachdem er ſeinen Liebesſchmerz einigermaßen verwunden hatte, ſchlecht und recht ſei⸗ nen Lebensunterhalt verdienen. Zunächſt wurde er Magazinverwalter in einem Kaufhaus. Die Bezahlung war nicht glänzend und die Arbeit eintönig. So griff er mit beiden Händen zu, als ſich ihm die Gelegenheit bot, Aſſiſtent eines Löwenbändigers zu werden. Er ſcheint ſich nicht un⸗ geſchickt angeſtellt zu haben; denn bald hatte er feſten Fuß im mexikaniſchen Zirkusleben gefaßt. Aloys wurde Artiſt. Lange noch blieb er klein und unbekannt, ehe die eidende Wendung in ſeinem Leben eintrat Es war bei einem großen Stierkampf. Der Mata⸗ dor hatte den Toro mit ſeinem roten Tuch und ſeinen behenden Sprüngen zur höchſten Wut ge⸗ reizt. Eben ſchickte er ſich an, dem Tier den Todes⸗ ſtoß zu verſetzen, als er ſtrauchelte und der Länge nach zu Boden fiel. Der Stier raſte mit geſenktem Kopf heran, um ihn auf ſeine Hörner zu ſpießen. Der Torero war verloren Ein einziger vieltauſendſtimmiger Schrei gellte durch die Arena. Da, die Zuſchauer wollten ihren Augen nicht trauen, ſprang ein junger Mann von den vorderſten Sitzreihen auf die Brüſtung und landete gleich darauf mit kühnem Schwung auf „Die Lore“ vor Gericht Wer komponierte das alte Soldatenlied? a Göttingen, 6. Oktober. Das Göttinger Schöffengericht hatte jetzt über die„Lore“ zu verhandeln, jenes bekannte Soldatenlied, das große Beliebtheit erlangt hat. Auch in Göttingen war das Lied in aller Munde und die Nachfrage nach Noten groß. Dabei mußte man feſtſtellen, daß die„Lore“ überhaupt nicht ver⸗ legt war. Eine Göttinger Muſikalienhandlung holte dies nach und brachte eine Bearbeitung heraus, und eine zweite Bearbeitung des Liedes für Klavier und auch für Orcheſter nahm Obermuſikmeiſter Muhs von der Göttinger Militärkapelle vor. Als das Göttinger Bataillon gelegentlich nach Döberitz kam, bot ſich dort eine Gelegenheit, die„Lore“ auf die Schall⸗ platte zu bringen. Die Terra⸗Filmgeſellſchaft nahm je eine Platte von der„Lore“ und auch von der „Liſa“ auf. Die„Lore“ nahm nun ihren Weg durch die ganze Welt. Sie kam auch zu dem Berliner Karl Heydenreich⸗ Göhring, der früher im Harz Förſter war und bei einem Wilderer⸗Ueberfall an beiden Augen ſchwer verletzt wurde. Er iſt völlig erblindet, ſein Leben lang hat er Lieder komponiert. Er behauptete, 1892 die Melodie der„Lore“ geſchaffen zu haben und machte das Urheberrecht geltend. Auf ſeine Veranlaſſung hin ſoll ſeit 1896 die „Lore“ von der 2. Kompanie der Gardejäger in Potsdam geſungen worden ſein. Er ſelbſt wollte das Lied einer Frau geſchenkt haben. Es kam zwi⸗ ſchen ihm und dem Obermuſikmeiſter zu langwieri⸗ gen Auseinanderſetzungen, die aber zu keinem Er⸗ gebnis führten. Der Berliner konnte ſein Urheber⸗ recht nicht beweiſen. Statt deſſen beleidigte er den Obermuſtkmeiſter, ſo daß der Heeresſtaatsanwalt Strafantrag ſtellte. Während der Beweisaufnahme in Göttingen wurde feſtgeſtellt, daß ſich der Obermuſikmeiſter niemals als Komponiſt der„Lore“ bezeichnet hat, ſondern daß er nur als Bearbeiter auf der Schallplatte ſteht. Ueber den Urſprung des Liedes konnte nichts feſtgeſtellt werden. Obermuſtkmeiſter Muhs bekundete daß die„Lore“ wahrſcheinlich eine Volks melodie ſei, die be⸗ reitg in den neunziger Jahren, wenn auch in einem anderen Rhythmus, geſungen wurde. Sie iſt dann nach England gewandert und kam nach dem Kriege nach Deutſchland zurück. In keiner Weiſe dem Rücken des Stieres. Der Toro, zu Tode er⸗ ſchrocken, ſtutzte, ließ von ſeinem Opfer ab und ſuchte ſich ſeines Reiters zu entledigen. Alles ſpielte ſich in Bruchteilen von Sekunden ab. Dem jungen Mann gelang es, auf die Brüſtung zurückzuſprin⸗ gen, und der Torero hatte ſich inzwiſchen längſt wie⸗ der erhoben. Der Beifall der Menge wollte kein Ende finden. Der geiſtesgegenwärtige Retter, kein anderer als unſer Aloys, mußte ſich wieder und wieder verbeugen. Er war der Held des Tages. Die Zeitungen feierten ihn in ſpaltenlangen Ar⸗ tikeln und von allen Seiten kamen Angebote, er möge als Stierkämpfer auftreten. Zur Jugendliebe zurückgekehrt Der Stierkämpfer, dem Aloys das Leben gerettet hatte, nahm ihn in die Lehre und brachte ihm alle Künſte, Kniffe und Tricks eines gewiegten Mata⸗ doren bei. Danach bekamen geſchickte Manager den Oeſterreicher in ihre Hände, die aus Aloys Harreter Don Amando Eſteban Harreter machten und ihm noch die letzten Steine vom Wege zum Ruhm bei⸗ ſeite räumten. Don Amando hatte ſein Glück ge⸗ macht. Wo immer er auf der Liſte der Matadoren bei einer Stierkampfveranſtaltung erſchien, war die Arena ausverkauft. Jedes Kind auf der Straße kannte ſeinen Namen und ſeine Popularität wurde höchſtens noch von den Summen übertroffen, die er verdiente. Eines Tages nun, als die Stierkampfſaiſon zu Ende gegangen war, beſchloß er, eine Reiſe in die Heimat anzutreten In Wien traf er ſeine Jugend⸗ geliebte, die noch immer ein feſches Mädel war und — ſiehe da— in Don Amando erwachte die alte Neigung. Alles wäre in beſter Ordnung geweſen; denn dem berühmten Stierkämpfer wurde ſelbſtver⸗ ſtändlich ſeine Jugendtorheit mit der Mexikanerin auf der Stelle verziehen, wenn ſich nicht ein Neben⸗ buhler gefunden hätte, der ſich das Mädel nicht ſo leichten Kaufes abſpenſtig machen laſſen wollte und der ſeine Zuflucht zu einer böſen Kriegsliſt nahm. Er erreichte nämlich unter allerlei Vorwänden ein Stelldichein mit der jungen Dame und raubte ihr das goldene Zigarettenetui, das ihr erſt kürzlich von Don Amando zum Geſchenk gemacht worden war, um es dem Stierkämpfer zum Zeichen der Untreue ſeiner Verlobten vorzuweiſen. Da kam er aber bei Don Amando an den Fal⸗ ſchen. Ueber ſoviel Schlechtigkeit im höchſten Grade entrüſtet, forderte ihn der Stierkämpfer zum Duell, das unverzögert und ohne Hinzuziehung von Se⸗ kundanten ausgetragen wurde. Don Amando wird in Mexiko allgemein der„Löwe von Wien“ genannt. Wie ein Löwe ſchlug er ſich auch jetzt. Der Intri⸗ gant konnte froh ſein, daß nur die Knochen ſeines Naſenbeins durcheinandergeraten waren, als er aus ſeiner Ohnmacht erwachte. Stillſchweigend wartete er ab, bis der Stierkämpfer ſeine Jugendgeliebte zum Traualtar geführt hatte und mit ihr nach Mexiko abgereiſt war. Dann erſtattete er Anzeige. Jetzt, nach vier Jahren, als Aloys wieder einmal in Wien weilte, konnte er vor Gericht zitiert werden. Der Gexichtshof hörte ſich lächelnd die Lebensgeſchichte des Angeklagten an und ſprach ihn dann nach kurzer Verhandlung frei. Wer als Nebenbuhler eines Stierkämpfers auftreten will und ſich Habei noch un⸗ fairer Kampfmethoden bedient, der muß eben damit rechnen, daß ein ſolches Abenteuer nicht unblutig verläuft ſei jemals feſtgeſtellt worden, daß die„Lore“ von einem einzelnen ſtamme. Das Gericht erkannte gegen den Berliner mit Rückſicht darauf, daß ſeine Nerven durch die ſchweren Schickſalsſchläge ſtark ge⸗ litten haben, auf 100 Mark Geldſtrafe. Regiſtermarkſchiebungen im Flugzeug Ein ausländiſcher Student als„Deviſenſachmann“ Berlin, 5. Oktober Sieben Ausländer, die an Berliner Hoch⸗ ſchulen ſtudierten, haben ſich unter der Anklage um⸗ fangreichenr Regiſtermarkſchiebungen in einem vor der 4. Großen Strafkammer des Ber⸗ liner Landgerichtes begonnenen Prozeß zu verant⸗ worten. Der Anführer dieſer Kolonne hielt ſich ſchon meh⸗ rere Jahre in Deutſchland auf und verfügte, wie das bei einem ausländiſchen Studenten verſtändlich iſt, über mehrere ausländiſche Bankkonten. Nach den Ermittelungen der Staatsanwaltſchaft hat er nun im Auslande Regiſtermarkſchecks angekauft, die Beträge im Inland abgehoben und die Reichsmark ſelbſt oder durch Kuriere ins Ausland geſchafft. Sogar Flug⸗ zeuge wurden zur Ueberbringung der abgehobenen Gelder benutzt. Im Auslande kaufte er mit Hilfe der Reichsmark wiederum Regiſtermark, und das Spiel begann von neuem. So verdiente er an⸗ dauernd an der Kursdifferenz zwiſchen Regiſter⸗ und Reichsmark. Nach der Anklage erſchienen ihm aber die Be⸗ träge, die er nach den geſetzlichen Beſtimmungen ab⸗ heben durfte, zu niedrig, ſo daß er Landsleute her⸗ anzog, die für ihn Regiſtermark abheben mußten. Nun betrieb er das„Geſchäft“ in größerem Umfange, ſo daß insgeſamt bereits 24000 Mark ins Ausland gebracht worden ſein ſollen, als die deutſchen Behör⸗ den Ende 1934 zugriffen und ihn hinter Schloß und Riegel ſetzten. Seine Helfer ſollen zum Teil mit einem geringen Prozentſatz am Gewinn beteiligt worden ſein, zum Teil haben ſie keine Entſchädigung bekommen. Da die Angeklagten im weſentlichen ihre Schuld beſtreiten, wird in dieſem Prozeß eine beſonders ein⸗ 5 N N N Die Kamera slehf in die Welf * Der neue engliſche 5115 n 5 0 endung. In ihr 2 7 Die„N Ozeanrtieſe ormandie“ wird noch übertrumpft „Queen Mary“ nähert ſich auf der Werft in Clydebank ſeiner Voll⸗ 1 Abmeſſungen wird ſie noch die unlängſt in Dienſt geſtellte franzöſif übertreffen und ſo der größte aller bisherigen Ozeandampfer ſein. ſiſche„Normandie“ (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Ein Tank als Klette 2 2 1K ünſtler Ein rieſiger japaniſcher Tank bei einer Vorübung für die großen Herbſtmanöver, denen auch Kaſſer Hirohito beiwohnen wird. Weltbild, M. Ein Bild des Das neueſten nich größte nichtſtarre Luftſchiff der Welt ſtarren Luftſchiffes deramerikoniſchen Armee,„TC— I 4% vor ſeinem Aufſtieg zu dem erſten Probeflug. Das Luftſchiff iſt mit 71,70 Meter Länge das größte ſeiner Art in der Welt. Weltbild, M. gehende Beweisaufnahme erforderlich ſein. R. In den 8 Straßen Roms wurden die Aufrufe zum Generalalorm augeſch lagen (Weltbild,.) Aßſchied, bevor ſie zu verſchiedenen Grenzen ab⸗ transportiert werden.[Weltbilo,.) Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Oktober 1935 Der Kampf in ben letzten Monaten Schärfe geführt worden. allmählich an ihre Pflichten zu erinnern, hatte man gegen den Lärm der Großſtadt iſt in Neuyork mit großer Um die, die es angeht, eine mehrwöchige Probezeit eingeführt, die am 1. Oktober abgelaufen iſt. Von jetzt an treten alle ſtrengen Polizeivorſchriften, die ausgearbeitet wur⸗ den, um Neuyork die nächtliche Ruhe zu ſichern, automatiſch in Kraft. Während gelegentliche Ver⸗ ſtöße bisher nur Ermahnungen zur Folge hatten, werden in Zukunft die Wagenbeſitzer, die in der Zeit von 23 Uhr bis 7 Uhr morgens durch laute Signale, welcher Art auch immer, die Ruhe ſtören ſollten, ohne weiteres in Schutzhaft genommen. Sie haben nicht nur eine hohe Geldſtrafe zu gewärtigen, ſondern ſollen außerdem in Anklagezuſtand verſetzt werden. Die Maßnahmen zur Sicherung der nächt⸗ lichen Ruhe der Weltſtadt Neuyork beziehen ſich je⸗ doch nicht nur auf die Beſitzer von Kraftfahrzeugen und Fuhrwerken. Auch der Nachtbetrieb in den Lokalen ſoll zukünftig einer gewiſſen Kontrolle unterworfen werden. Das Nachtleben ſoll durchaus nicht unterbunden werden, aber lärmende Aus⸗ ſchreitungen aller Art ſind verboten. In einzelnen Fällen iſt man allerdings entſchloſſen, Kabaretts, Varietés und andere Lokale ſogar zu ſchließen, wenn die Aufrechterhaltung ͤieſer Betriebe nur auf Koſten der nächtlichen Ruhe der Anwohnerſchaft itglich ſein ſollte. In der erſten Nacht nach Im⸗ krafttreten der ſcharfen Beſtimmungen ſoll die Rie⸗ ſenſtadt am Hudſon einen ganz ungewohnten Ein⸗ druck gemacht haben. Es ſchien, als ſei dieſe Weltſtadt, die ſonſt von brauſendem Lärm erfüllt iſt, durch ein Zauberwort zum Schweigen gebracht worden. Der Verkehr als ſolcher war bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden nicht geringer als ſonſt, aber alles lief wie im Flüſterton ab. Den meiſten Krach ſollen eigent⸗ lich nur noch die Züge der Hoch⸗ und Untergrund⸗ hahn gemacht haben, wenn ſie über die Gleiſe don⸗ nerten. Die Neuyorker U⸗Bahn iſt in dieſer Bezie⸗ hung im Augenblick tatſächlich das Sorgenkind der Stadtverwaltung. Man weiß noch nicht ſo recht, wie man den Lärm, den die fahrenden Züge ver⸗ urſachen, abdämpfen ſoll. Doch wird unbedingt etwas unternommen werden, und in dieſer Beziehung iſt bereits der erſte Schritt getan worden, indem eine Kommiſſion von Ingenieuren und Sachverſtändigen berufen wurde, um die Frage zu prüfen, wie die U⸗Bahn Neuyorks lärmlos gemacht werden kann. * — In England wurde ſoeben die Kriminalſtati⸗ ſtik für 1938 veröffentlicht. Die Statiſtik enthält alle Straftaten des genannten Jahres und auch die Ur⸗ teile, ferner das Alter der Rechtsbrecher und in großen Umriſſen die Art der Straftaten. Die Sta⸗ tiſtiker haben ſich, um gründlich ſein zu können recht lange Zeit gelaſſen. Dafür aber erhält man ein gründliches Bild der engliſchen Kriminalität des genannten Jahres. Zunächſt fällt ins Auge, daß die Geſamtkriminalität gegen das Vorjahr 1932 etwas geſunken iſt. 62660 Rechtsbrecher im Jahre 1933 ſtehen 64958 im Jahre 1932 gegenüber. Inter⸗ „eſſaut ist, das Alter der Geſetzesübertreber. Die Jugendlichen nehmen immer noch einen breiten Raum ein. 23 v. H. der Verurteilten waren unter 16 Jahren, ein erſchreckendes Bild für die Ver⸗ wahrloſung gewiſſer Kreiſe und den ſchlechten Ein⸗ fluß, dem die Jugendlichen ausgeſetzt ſind. 20 v. H. der Verbrecher ſtehen im Alter zwiſchen 16 und 21 Jahren. Sexualverbrechen haben um einiges ab⸗ genommen. Auch die Ziffer der Morde iſt ein we⸗ nig geringer als im vorangegangenen Berichtsjahr. 99 Fälle der Kapitalverbrechen kamen zur Aburtei⸗ lung. Davon wurde in 11 Fällen das Todesurteil vollſtreckt, 8 Mörder wurden du lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt, während in den übrigen Fällen auf erhebliche Freiheitsſtrafen erkannt wurde. Intereſſant iſt dabei ein Fall, der als Mord angeſehen wurde. Es handelte ſich dabei um eine ungeſetzliche Operation, bei der der Patient ſtarb. Nach engliſcher Rechtſprechung wurde der Verant⸗ WN Der Brillant auf dem Ladentisch Ze Rig, teinꝰ dle Das Experiment eines englischen duweliers London, im Oktober. Dieſer Tage ereignete ſich in der ſonſt ſo unro⸗ mantiſchen Londoner City eine Geſchichte, die ohne weiteres den Stoff zu einem luſtigen Kriminalfilm abgeben könnte. Mr. Albert Coughlin, ein jun⸗ ger Juwelier mit gutgehendem, ſeit Generationen in Familienbeſitz befindlichem Ladengeſchäft, blät⸗ terte eines ruhigen Tags in alten Fachzeitſchriften. Plötzlich ſtieß er auf den Namen ſeines Vaters, John Coughlin, als Verfaſſer eines Artikels aus dem Jahre 1913. Es war ein Aufſatz, der über das rein fachliche Intereſſe ein wenig hinausging. John Coughlin berichtete darin von einem Experi⸗ ment, das er durchgeführt hatte. Er erzählte: „Mein Prüfſtein der Ehrlichkeit war ein ſchön⸗ geſchliffener, mittelgroßer Brillant, den ich mit einem vorzüglichen Klebſtoff feſt auf die Glasplatte des Verkaufstiſches aufgeleimt hatte, und zwar ſo, daß er bequem zu erreichen war. Es ſah genau ſo aus, als ob der Brillant verſehentlich liegengeblie⸗ ben ſei, halb verdeckt durch ein ſchwarzes Samttuch, wie wir es zum Ausbreiten der Waren benützen. Ich habe durch dieſen Stein in zwei Wochen mehr Menſchenkenntnis geſammelt, als in 25 Jahren vor⸗ her. Sorgfältig notierte ich mir 14 Tage lang das Verhalten jedes Käufers. Von den rund 300 Be⸗ ſuchern meines Geſchäfts haben 53 von dem Bril⸗ lanten keine Notiz genommen. 67 waren ſo liebens⸗ würdig, mich auf das liegengebliebene Kleinod auf⸗ merkſam zu machen. Die übrigen 180 jedoch haben ausnahmslos, oft in der raffinierteſten Weiſe, ver⸗ ſucht, den Brillanten mitgehen zu laſſen. Darunter waren in der überwiegenden Mehrzahl— Damen, viele mit hochgeachtetem Namen, ſchwer⸗ reich und unnahbar wie Königinnen. Eine langjäh⸗ rige Kundin, die mich ſonſt kaum mit einem leichten Neigen des Kopfes zu begrüßen pflegte, legte ihr Täſchchen plötzlich auf den Brillanten und wurde dann ſo geſprächig, wie nie zuvor, um meine Auf⸗ merkſamkeit abzulenken. Ihre Hand bemühte ſich aber vergeblich, beim Griff nach dem Täſchchen mei⸗ nen„Prüfſtein“ zu entfernen. Dieſen Trick mit der Taſche probierten 48 Damen. Noch häufiger wurde jedoch, auch von Herren, mit dem zufällig' auf den Brillanten gelegten Taſchentuch operiert. Mitge⸗ brachte Päckchen wurden ebenfalls oft als Tarnung angewendet. Mehrfach erſchienen Kunden, die bei ihrem erſten Beſuch die Situation nicht günſtig ge⸗ nug fanden, am gleichen Tag nochmals im Laden, kauften eine Kleinigkeit, und verſuchten den Dieb⸗ ſtahl. Jedenfalls hat es mich und dem Perſonal oft die größte Anſtrengung gekoſtet, unſere Heiterkeit angeſichts dieſer kleinen Diebesmanöver zu verber⸗ gen, die auf den Eingeweihten natürlich äußerſt komiſch wirkten“ Und der engliſche Juwelier ſchloß ſeinen Aufſatz mit einem nicht gerade ſehr ſchmeichelhaften Wort ſeines Landsmannes Bernhard Shaw:„Wir Men⸗ ſchen ſind ſämtlich zu Dieben und Betrügern ge⸗ boren. Wenn es trotzdem ſo viele ehrliche Menſchen zu geben ſcheint, ſo liegt das lediglich daran, daß ein wortlſe wohl vor Gericht geſtellt, aber ſchließlich ließ man doch die Anklage wegen Mordes fallen. Die Männer ſtehen in der engliſchen Kriminalität des Jahres 1933 weil vor den Frauen. Auf acht männliche Verbrecher entfällt nur eine F au. Die Arbeit des Coroners, der die Aufgabe des Leichen⸗ beſchauers innehat, richtete ſich hauptſächlich auf die Begutachtung der zahlreichen Selbſtmorde. In 5543 Fällen mußte er in Aktion treten. Im übrigen hat ſich die Praxis der Beſtrafung von Selbſtmorden in England geändert. Während früher der Selbſt⸗ mord als eine Straftat galt, die mit Entziehung und Beſchlagnahme des Vermögens geahndet wurde wie ein Verbrechen gegen den König und das Reich, großer Prozentſatz das Stehlen und Betrügen nicht nötig hat, ein noch größerer ſich oͤabei nicht erwiſchen läßt, und nur wenige ſo dumm und ungeſchickt da⸗ bei ſind, der Polizei und dem Gericht Beſchäftigung zu geben!“ * Mr. Albert Coughlin, der junge Juwelter, las die Geſchichte des Experimentes, das ſein Vater durchgeführt hatte, mit einer gewiſſen Empörung. Das ſollte das ehrliche, anſtändige Londoner Publi⸗ kum der guten Kreiſe ſein? Unmöglich! Und er be⸗ ſchloß, das Experimentt mit den Londonern von 1935 zu wiederholen. Die„Verſuchsanordnung“ blieb ungefähr dieſelbe: der mit ausgezeichnetem Kitt auf der Glasplatte feſtgeklebte Stein, das ſchwarze Tuch halb darüber⸗ gelegt... Das Experiment konnte beginnen. Die erſten Käufer kamen. Und, ſiehe da, der junge Ju⸗ welier ſchien recht zu behalten. Die meiſten Kun⸗ den machten ihn auf den„vergeſſenen“ Stein auf⸗ merkſam, die anderen riskierten wohl einen Blick, unternahmen aber nichts, um ſich den Brillanten an⸗ zueignen. Die Mittagszeit rückte näher, der letzte Kunde, ein an ſilbernen Zigarettenetuis intereſſierter Gen⸗ tleman, hatte gerade den Laden verlaſſen, als Mr. Albert Coughlin einen wütenden Fluch ausſtieß. Der Brillant war— verſchwunden! Trotz hervor⸗ ragendem Kitt und drei ſcharf beobachtenden Augen⸗ paaren. Dem Dieb nachlaufen? Er hatte ſich ſchon längſt im mittäglichen Gewühl der City ver⸗ loren Mr. Coughlin junior verfluchte ſein Experiment, ſeine Neugier, den Artikel ſeines ſeligen Vaters und das Londoner Publikum. Aber was halfs— der„Prüfſtein“ war verſchwunden und kam nicht wieder g Aber die Ueberraſchungen in Fieſer Angelegen⸗ heit waren noch nicht zu Ende. Am folgenden Mor⸗ gen brachte der Briefträger ein Päckchen und einen Einſchreibebrief. In dem Päckchen lag—— der Bril⸗ lant. Und in dem Brief ſtand: „Sir, 5 Sie haben die Ehrlichkeit des Londoner Publi⸗ kums auf die Probe ſtellen wollen— wie einſt Ihr ſeliger Herr Vater, deſſen Experiment mir aus der Fachliteratur bekannt iſt. Ich glaube nicht, daß ſich die Ehrlichkeit in den letzten 20 Jahren weſentlich gehoben hat. Um Sie vor der Enttäuſchung dieſer Erkenntnis zu bewahren, habe ich mir erlaubt, den Stein mit einer Raſierklinge zu entfer⸗ nen, während Ihre und Ihres Perſonals Augen das Zigarettenetui verfolgten, das ich herunterge⸗ worfen hatte. Sie ſehen, wie leicht man trotz aller Vorſicht beſtohlen werden kann. Das iſt der Grund, warum ich mir erlaube, Ihnen meine Dienſte zu zeitgemäß herabgeſetztem Honorar anzubieten. Zu perſönlicher Rückſprache ſtets gern bereit Ihr ergebenſter Auſtin L. Privatdetektivbüro ARGus Co. Leonard, Ltd.“ wird dieſe Beſtimmung jetzt in der Regel damit um⸗ gangen, daß der Coroner erklärt, die Tat des Selbſtmordes ſei in geiſtiger Umnachtung geſchehen. Dagegen wird der verſuchte Selbſtmord auch heute noch ſtreng beſtraft. Beſonders eine dementſpre⸗ chende Abſprache zwiſchen zwei Parteien gibt dem Richter Grund, mit aller Schärfe des Geſetzes ein⸗ zuſchreiten. f 4. — Von einem der Hunde des St. Bernhards⸗ Hoſpizes wird eine intereſſante Betätigung berichtet. Schon im vorigen Winter war das Tier dadurch be⸗ kannt geworden, daß es einen Winterſportler, der ſich im Gletſcherſchnee verirrt hatte und eingeſchla⸗ lieferung von einer Auf der Weltausſtellung in Brüſſel wurde die Schönheitskönigin von Aegypten zur„Miß Untverſum“ gewählt. (Weltbild,.) fen war, vor dem ſicheren Tode rettete. Der Hund hatte ſich dicht neben den Schlafenden gelegt, um ihn warmzuhalten, bis nach zwei Tagen Hilfe kam und Tier und Menſch aus der Gefahrenzone befreite. Der Hund verſieht jetzt den Poſten eines Briefträgers beim 99. Alpen⸗Infanterie⸗Regiment. Für ſeine Lebensrettung wurde er mit der Ret⸗ tungsmedaille ausgezeichnet. Jetzt ſieht man ihn täglich, wie er Soldatenbriefe, die in einem auf dem Rücken des Tieres angeſchnallten Poſtſack verſtaut ſind, von Turranz nach Lanslebourg, etwa zehn Meilen weit mit ſtaunenswerter Sicherheit beför⸗ dert. Nachdem er am Beſtimmungsort angelangt, wird der Sack von Soldaten entgegengenommen und dem„Poſtboten“ ein warmes Eſſen gereicht, worauf er dann zum Abgangspoſten zurücktrottet. * — Von altersher beſtand in Kanada eine Ueber⸗ geheimnisvollen Gegend im äußerſten Norden der Provinz Britiſch⸗ Columbia. Dort ſollte, in der Liard⸗Region, ein„tropiſches Tal“ liegen, wo glutheiße Geyſer ſprudelten und die Pflanzen der Tropen gediehen. Phantaſtevolle Schriftſteller bevölkerten jenes Tal mit einer ſelt⸗ ſamen Tierwelt und einige meinten, dort finde ſich eine längſt verlorene Welt wieder, wo die letzten überlebenden Mammute und Dinoſaurier hauſten. Dieſer Legende iſt jetzt für immer ein Ende be⸗ reitet worden. Der kanadiſche Bergbauminiſter Dr. Charles Camſell iſt vor kurzem von einer ausge⸗ dehnten, größtenteils im Flugzeug zurückgelegten Studienreiſe, die der bergbaulichen Erkundung der äußerſt nördlichen, ſchwer zugänglichen Bezirke Ka⸗ nadas gegolten hatte, nach Ottawa zurückgekehrt. In ſeinem Bericht erklärt Dr. Camſell, es gebe wohl in der Liard⸗Region, die er beſonders auf⸗ merkſam durchforſcht habe, ein Tal, das einen ziem⸗ lich üppigen, jedoch ſeiner nöroͤlichen Lage durchaus gemäßen Pflanzenwuchs aufweiſe. Die Erſcheinung erkläre ſich durch die unterirdiſche Bewäſſerung aus heißen Quellen. Doch ſei die Bezeichnung„Tro⸗ piſches Tal“ völlig unverdient; weder Palmen noch Mammute noch Dinoſaurier ſeien dort zu finden. 5 6* 2 Waſtünòe Badischen Hausfrau arm 10, Oktober, nachm. 3 Uhr und abends 8 Uhr. Siehe Anzeige im Vergnügungsteil. 8452 ROMAN VON ALFRED NELLE R Dann bricht der Krieg aus; bie ungeheure Lawine fährt nieder. Evakuierung, Hals über Kopf, während hinter ihnen der nächtliche Himmel in roter Brand⸗ farbe ſteht. Drei Tage fährt ſte mit der Mutter durch das Chaos, iſt in Wien, der heißen, aufgeſcheuchten, fiebernden Großſtadt. Immer raſender läuft der Film: Der große Bru⸗ der, blutfunger, eben ausgemuſterter Leutnant bei den Kaiſerjägern, fällt gleich zu Beginn bei Rawa Ruka. Die Mutter ſtirbt. 5 Inſtitut— Krieg— Inſtitut— fremde Menſchen — Studium— Krieg, Krieg— alles endlos, endlos, bis der Zuſammenbruch da iſt. Der Vater kommt, ſeeliſch und phyſiſch gebrochen, heim, ſtecht verbittert dahin, verlöſcht, läßt ſie, knapp vor dem letzten Rigo⸗ roſum, mit drei Zimmern voll Möbelkram und faſt einem Dutzend Orden und Kriegsdekorationen zu⸗ Klick Plötzlich ſchrickt ſie auf. Die fünfzehn Minuten müſſen ja längſt vorbei ſein? Ja, ſo iſt es„Bitte, fahren Sie mich raſch zum Steg! Ich ſollte ſchon im Büro ſein!“ Amholt nimmt ſofort den Kurs. immer nichts. Fühlt er, daß ſie ihm noch Wichtiges zu ſagen hat? Zwei Minuten hat ſie vielleicht noch Zeit. Soll ſte ihm jetzt noch wirklich den ganzen Jammer ſervieren — ihm erzählen, wie ekelhaft das alles iſt, mit Köck und den andern? Unmöglich. Wie ſollte ſie über⸗ haupt nur beginnen? Und doch weiß ſtie: Wenn er ſie nur mit einem einzigen Wort fragte, dann würde ſie ihm alles ſagen Ingenieur Amholt— er hat die Hände am Steuer und äugt ſcharf zur Landungsſtelle hinüber— ſagt: „Ich glaube, Sie haben nicht einmal fünf Minuten zugegeben Die werden Sie mir doch hoffentlich nicht verübeln? Man täuſcht ſich am Waſſer ſo leicht in den Entfernungen.“ Sonſt nichts. Noch hundert Meter zum Steg „Ja— man täuſcht ſich oft in den Entfernungen! Er ſpricht noch 6 ſagt Renate, und dann ſpricht ſie kein Wort mehr, bis das Boot anlegt. Was hat ſie Amholt wundert ſich. plötzlich? Der Lermoſer⸗Loiſl wartet ſchon, wie ein Bolzen auf der Sehne, ſchnappt die Anmachleine. f Renate federt aus dem Boot. Amholt kommt mit ſeiner Hand zu ſpät.„Alſo: Wann machen wir unſere Bergtour?“ fragt er. 1 „Danke ſchön!“ ſagt Renate.„Es war ſehr hübſch. Die Bergtour—? Ich weiß nicht. Vielleicht ſpäter einmal. Sie reiſen doch noch nicht ab? Aber jetzt kann ich leider nicht länger bleiben. Auf Wieder⸗ ſehen!“ i 5 dann läuft ſte ſchon. Es iſt drei Uhr neun Herr Köck bemüht ſich, Renate gegenüber auch weiterhin ſachliche Strenge herauszukehren; aber es reicht nicht einmal für eine ſtrenge Sachlichkeit. Die Saiſon iſt zu gut. Steil ſteigt ihre Kurve zum Höhe⸗ zunkt. . Unten am Badeplatz iſt Hochbetrieb. Der neue Clou heißt Heinz Karl Rudorf. Er hat außer ſeiner ſehenswerten Sammlung von Strand⸗ mänteln und Pyjamas ein großartiges Reiſegram⸗ mophon mitgebracht, das täglich zwiſchen elf und eins den Platz beherrſcht. Rudorf hat auch eine neue Art Flirtbetrieh einge⸗ führt: Er macht nicht den Hof, ſondern er läßt ihn ſich machen. 5. Die erſte, die das richtig begriff, war natürlich Fräulein Ruth Ponzer, und ſie fand es amüſant, ſich dieſem neuen Sport zu widmen.. Allerdings: Vor zwei Tagen war darin ein un⸗ vorhergeſehener Wechſel eingetreten. Frau Pauly 8 die elegante, ſchnittige Dix Pauly— hatte ſte ſozu⸗ ſagen mit einem kurzen, energiſchen Ruck beiſeitege⸗ ſchoben und ſich an ihre Stelle geſtellt. Es war eine richtige Senſation im„Seehotel“. Gut: Dix hatte ſich eben mit dem guten Klemens Ju⸗ lian Maria ſo in Grund und Boden gelangweilt, daß ſie es einfach nicht mehr aushielt. Einige beſonders Schlaue witterten allerdings noch etwas Weiteres, ſozuſagen einen„Privatgrund“, wie Crutz ſich aus⸗ drückte, der für Dix Verhalten vermutlich maßgebend war: Aſpach wirkte nämlich auf Hugo Pauly nicht, wirkte einfach nicht, ſoſehr ſich Dix auch bemühte. Wo⸗ zu alſo die ganze Plage? Da mußte etwas Wirkſame⸗ res her! denn nur Ja: Diesmal reagierte Hugo Pauly. Das erſte war, daß er ſich ganz verrückt mit Ruth aufführte oder— beſſer geſagt— aufführen wollte; denn das geriſſene Mädchen aus Berlin Wü roch natſtrlich ſofort Lunte und lehnte die weitere Mit⸗ wirkung dankend ab. Dann ſuchte er Krakeel mit dem Filmmann. Der aber, ſolche Dinge gewöhnt, umgab ſich flugs mit einem ſolchen dicken Luftſack von ausgeſuchter Höf⸗ lichkeit, unnahbarer Ueberlegenheit und naturhaft⸗ kindlicher Heiterkeit, daß Pauly ebenſogut einen Gummiball hätte ohrfeigen können. Es war aus⸗ ſichtslos. Blieb alſo nur noch die dritte Möglichkeit: Er machte Dix eine kleine, ganz kleine Szene— die erſte, seitdem ſie geſchieden waren und ſich ſo gut ver⸗ ſtanden. Aber Dix ſah ihn nur mit ſehr erſtaunten Augen unter hochgezogenen Brauen an und ſchüttelte ihn ab, wie einen Waſſertropfen. Ob er denn verrückt ge⸗ worden ſei? Uebrigens rede ſie ihm ja auch nichts darein, und er könne ſich ſo viele anſchaffen, wie er nur wolle, nur nicht hoffentlich alle aus Berlin W. Vielleicht verſuche er es einmal mit hausgemachtem Oeſterreichiſchem, das ſei am meiſten zu empfehlen, oder mit der aparten, kleinen Dänin, der Ebba Lorn⸗ ſen, die faſt ebenſo ſchlecht Tennis ſpiele wie er und auch ſonſt ſein Typ wäre, oder—— Hugo wartete das Ende der Offertliſte nicht ab und ſauſte wütend ab .. An dieſem Tage begegnete Renate dem Film⸗ ſtern am Zugang zum Badeplatz. Er trug einen gelbrot geflammten Bademantel, der ihm das Ausſehen einer königlichen Tulpe ver⸗ lieh, und hielt ſie mit ausgeſtrecktem Arm auf. „Hoppla! Da iſt ja meine kleine, ſcheue Freundin— mein ſtilles, köſtliches Erlebnis!“ „Es freut mich, daß Sie mit unſerm Hauſe augen⸗ ſcheinlich zufrieden ſind! Denn ich darf wohl Ihre glänzende Laune auf das Konto des„Seehotels, ſetzen?“ „Konto ſetzen—? Wie garſtig Sie reden! paßt ſo gar nicht zu Ihnen!“ „Es paßt ſehr gut!„Konto“ iſt ein buchhalteriſcher Ausdruck, und ich bin Buchhalterin. Ich ſetze auch das Zimmer, das Frühſtück und ſo weiter auf Ihr Konto. Dazu bin ich da— nur dazu!“ Der Schauſpieler betrachtete ſie prüfend mit ge⸗ neigtem Kopf. Er ſtand ihr noch immer im Wege und Das machte keine Miene, zur Seite zu treten.„Sie haben ſehr intelligente Schultern, und Ihre Hüftlinie lböſt dieſes ſchwierigſte Dilemma der weiblichen Form mit überzeugender Klarheit, mein Kind; außerdem er⸗ innert mich Ihr Haar an das einzigartige Braun einer alten chineſtſchen Lackdoſe, die ich ſehr liebe und in der ich wertvolle Erinnerungen aufbewahre. Ich bin nämlich ſentimental, wie ein Konditorfräulein. Aber davon wollten wir eigentlich doch nicht ſprechen, wie? Sagen Sie mir nur das eine: Warum haben Sie es noch nicht mit dem Film verſucht?“ „Vielleicht danke ich es meinen„intelligenten Schultern“, daß ich noch nie auf dieſe unſinnige Idee verfallen bin.“ „Noch nie auf dieſe Idee—? Aber das iſt doch — verzeihen Sie— gar nicht denkbar! Das gibt es doch gar nicht? Sie entpuppen ſich da ja geradezu als einzigartiges Originall Und Sie mit Ihrem dunklen, herben— ich möchte faſt ſagen: etwas ecki⸗ gen— Scharm kämen doch zweifellos in Betracht- ja, unzweifelhaft! dieſen neuen Typ, mein Kind; wir ſuchen ihn Drüben in Sankt Jakoben ſitzt Kehr, unſer Kehr, der große Kehr Tage“, den grandioſen Napoleonfilm, und den„Sar⸗ danapal“? Alſo: Kehr iſt leibhaftig, ganz wirklich in Sankt Jakoben und dreht dort ein paar Aufnah⸗ men für einen etwas verunglückten Bergfilm, der big zum Herbſt umfriſiert wird. Wir fahren morgen zuſammen hinüber, und ich werde ihn bitten, mir zu⸗ liebe mit Ihnen Probe zu machen. Alſo—2“ Es war das erſtemal ſeit längerer Zeit, daß ſich Heinz Karl Rudorf ſozuſagen um ein weibliches We⸗ ſen ſelbſt bemühte, und es war für dieſes Weſen ge⸗ wiß nicht leicht, ſich dieſem Uebermaß von verführe⸗ riſchem Glück zu verſchließen. Aber Renate Innhöft brachte es doch zuwege. „Danke! Wirklich ſehr nett von Ihnen; aber die Sache kommt für mich leider nicht in Betracht. Dazu habe ich weder Begabung noch Zeit und am wenig⸗ ſten Luſt. Sie werden übrigens drüben am Bade⸗ platz ſchon ſchwer vermißt, Herr Rudorf; ich kann das nicht länger verantworten... Die Rollvorhänge in Ihrem Zimmer ſind doch jetzt in Ordnung—? Wie? Selbſt überzeugen? Iſt nicht mein Reſſort, Herr Rudorf! Aber ich werde den Hausdiener nochmals ſchicken.“ (Fortſetzung folgt) Sie kennen doch ſeine„Hundert 5 5 K Aus Ihnen ließe ſich vielleicht ſo etwas wie ein neuer Typ machen. Wir brauchen ihn, 3 e 9 2 0 — 3920 82 3 5 5 3 Notkarau verliert gegen Waloͤhof:3— Phönix Ludwigshafen von Worms:3 geſchlagen— Der 1. JC Nürnberg ſiegt weiter Gan III Südweſt Phönix Ludwigshafen— Wormatia Worms 1·8 Opel Rüſſelsheim— Eintracht Frankfurt 2ꝛ In Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen 228 FS Frankfurt— Kickers Offenbach:0 JV Saarbrücken— Union Niederrad:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Eintracht Frankfurt 3 8—— 8˙4:0 Boruſſta Neunkirchen 4 3— 1:7 6˙2 FSV Frankfurt 4 2 1 1 11:5 5˙8 Wormatia Worms. 3 2— 1:5 42 Phönix Ludwigshaf. 4 1 7 1 56 4˙4 FK Pirmaſens 2 2— 2.10 44 Union Niederrad 5 2— 2:11-4 FV Saarbrücken 4 1 1 2 9˙8 315 Opel Rüſſelsheim 4—— 2 6˙8:6 Kickers Offenbach 4—— 4:12 0˙8 Gau XIV Baden Neckaran— Sportverein Waldhof 12 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Di Neckarau 5 2 1 1 5·5 Sp Waldhof 83 2— 1 6¹5⁵ 4˙2 Germanta Brötzingen 4 2— 2 9·⁸ 4˙4 1. C Pforzheim 2 1 1—.1.1 VfR Mannheim 2 1 1— 6˙5 3˙1 FC Freiburg 2 1 1— 6˙5⁵ 3·1 Amiettia Viernheim 4 1 5 2:0.5 Karlsruher FV 2 1— 1 5˙5 22 VfB Mühlburg. 2— 2— 3·8 5 Phönix Karlsruhe. 4— 1 8 815 5857 Gau XV Württemberg 1. SS Ulm— Sportfreunde Stuttgärt 0·8 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte FV Ulm 3 838 7¹8 6¹⁰ Sportfr. Stuttgart 4 2 1 1 6˙4 5˙8 Stuttgarter Kickers 3 1 2— 5˙2 42 SpVg Cannſtadt 3 1 2— 42 42 SC Stuttgart 4 1 2 1 9¹7.4 FW Zuffenhauſen 5 1 2 1 12:7 4 ˙4 Vi Stuttgart 2 1 1— 5˙¹ 3·1 Spfreunde Eßlingen 4 1 1 2 6˙8 38:5 Spy Feuerbach 3— 1 2:5 1·5⁵ SSV Ulm 4—— 4.16 0¹8 Gau XVI Bayern Bayern München— Spielvereinigung Fürth 9 1. FC Nürnberg— 1860 München 3 FE München— Wacker München 2 1. FC Bayreuth Fe Schweinfurt 0 ASV Nürnberg Be Augsburg 0: re Punkte Vereine Spiele gew. unentſch. verl. To 1. FC Nürmwberg 3 88ͤͤ 7˙¹ 6˙⁰0 Bayern München 4 55 1 9˙ 6˙2 Be Augsburg 4 2 1 5 8: 5˙3 Schweinfurt 05 3 2— 1 5˙2 4˙2 SpVg Fürth 3 2— 1:1.2 Wacker München 4 2— 2:9-4 1. FC Bayreuth 5* 1 8 4˙8 327 Fe München 5 1 1 8 411 8⁰7 ASV Nürnberg 3 1— 2 2·9 2˙4 München 1860 4— 1 3 27 1115 Waldhofs Sieg in Neckarau VfL⸗Neckaran— SW Waldhof:8(:1) Das aus Rückſicht für die Bundespokalrunde des mäch⸗ ſten Sonntags vorverlegte Lokaltreffen hatte ſeine An⸗ ztehungskraft nicht verfehlt und füllte den Platz an der Altriper Fähre bis an den Rand. Daß in Mannheim als dem Sitz der beiden letzten Titelträger die Spannun⸗ gen in der Meiſterſchaft ganz beſondere ſind, liegt auf der Hand, denn in dieſem Jahre geht es darum, ob die Mei⸗ ſterſchaft für den Bereich der Rhein⸗Neckargabel weiter behauptet werden kann, ſowie dann in erſter Linie die Frage, ob es Waldhof gelingt, den ſo lange behaupteten Titel wieder zurückzuholen, zu deſſen Verteidigen ander⸗ R mit äußerſtem Einſatz bereit iſt. Zum hatte ſich Neckarau ſchon ſo in den Vordergrund geſchoben, daß auch von dieſer Seite anzunehmen war, die errungene Führung unbedingt zu halten. Der Platz⸗ vorteil gab für dieſen zweifelloſen Willen eine gute Ba⸗ ſis und ſo konnte man die eigentliche Entſcheidung nur dem Kampf ſelbſt— der als offen zu bezeichnen war— überlaſſen. Das Spiel Die Aufregung beider Mannſchaften zeigt ſich in aus⸗ geprägter Weiſe ſoſort nach Beginn; ſowohl Siffling als auch Möhler laſſen eine ſogenannte„totſichere“ aus. Un⸗ ter der Suggeſtion der rund 9000 Zuſchauer werden die Kräfte im Feld beiderſeits aufs äußerſte geſpannt, ſo daß die Kampfbilder nie abreißen. Dem durchbrennenden Siff⸗ ling ſchnappt der herauslaufende Dieringer das Leder vom Fuß. Die Mannſchaften werden ruhiger, das Spiel genauer, ſo daß die wachſende Spannung ſich mitunter in Totenſtille ausdrückt. Im Feldſpiel halten ſich die Geg⸗ ner die Waage, aber auch im Vergeben der beiderſeitigen Gelegenheiten. Da ſchafft Weidinger endlich mit einem geſammelten ſcharfen Schuß einen kritiſchen Moment, Die⸗ ringer kann abſchlagen und auch noch anſchließend mit Glück klären. Doch ſpontan wächſt dann die erſte ſcharfe Wendung heraus: Walz paßt famos zu dem freiſtehenden Siffling zurück, der unvermittelt und unheimlich ſicher, ſomit für Dieringer unhaltbar, den Führungstreffer ſchießt. 04. Einen gut angeſetzten, ausſichts reichen Durch⸗ lauf Weidingers ſtoppt Siegel im entſcheidenden Augen⸗ blick. Obwohl verletzt, iſt es Heermann, der hinterein⸗ ander klärend eingreift, und ſo Neckaraus Angriff in die⸗ ſer bedrohlichen Lage nicht zur Entfaltung kommen läßt. Ein techniſch vollendeter Rückzieher Sifflings ſchickt Walz auf Fahrt, doch wird dieſer abgeſtellt. Verſchiedene gut⸗ gemeinte Flanken Heſſenauers auf der anderen Seite führen ebenfalls zu nichts. Der kurz darauf erfolgende Pauſenpfiff löſt die ungeheure Spannung der Maſſen und erhöht nach dem ungewöhnlichen Tempo dieſer raſſigen erſten Hälfte die Erwartung für die entſcheidende Fort⸗ ſetzung. Nach Seitenwechſel unterbindet ein umſtrittenes Abſeits den vom Anſtoß an⸗ rollenden Angriff Waloͤhofs und auch Weidinger kann einen erneut angeſetzten Vorlauf nicht abſchließen. Aber dann iſt Klamme nicht auf dem Poſten, als Bielmeier eine feine Vorlage Sifflings aufnimmt und mit halbhohem Schuß ſicher verwandelt. Das:2 bedeutet, an der vorherigen Geſamtentwicklung gemeſſen, wohl die Entſcheidung, die alleroͤings früher reifte, als allgemein erwartet. Ein weiterer Rückpaß Sifflings an Günterroth endet mit Fehl⸗ ſchuß. Dann aber nimmt Siffling aus klarer Abfeits⸗ ſtellung erneuten Vorſtoß auf, zieht allein aufs Netz und plactiert mit leichtem Bogenſchuß über den angreifenden Dieringer hinweg,:3. Rein ſpieleriſch geſehen, eigentlich ſchade um dieſe frühe ausſichtsloſe Führung, denn die Haupkſpannung iſt gelöſt und das Weitere nur ein Kampf um die eventuelle Beeinfluſſung des Endergebniſſes. Eine über das halbe Feld gehende Einzelattacke des ſtets auf der Jauer ſtehenden Siffling endet dicht vor dem Netz mit Hoch⸗ ſchuß unter die Latte, doch Dieringer lenkt gerade noch darüber. Dann findet Walz den Zwiſchenraum der Pfoſten nicht. Eine Fußabwehr Dieringers hindert den 4. Treffer. Waloͤhof, auf ſicherer Baſis arbeitend, ſpielt klar über⸗ legen, aber nicht immer flach genug, was den Fluß der Aktionen ſtört. Weidingers Ueberdrang im ſaftigen Schie⸗ ßen führt in vollkommen klarer Stellung zu Fehlhochſchuß. Neckarau kämpft unentwegt um wenigſtens einen Treffer, aber auch ein Strafball von der 16⸗Meterlinie endet ſchließ⸗ lich nach Abprall bei dem ſich werfenden Edelmann. Dann weiß Walz, unter Irritieren durch Dieringer, mit dem Ball nichts anzufangen; erſterer kann den ſchwachen Schuß zur Ecke lenken. Eine große Energieleiſtung Größ les, der ſich von hinten bis zur Torlinie durcharbeitet und flankt, führt nach Kopfball Heſſenauers durch Möhler kurz vor Schluß zu dem heiß umkämpften Ehrentor feſſelnde Treſſen ändert in den reſtlichen Minuten an dem Spielſtand nichts mehr. Jedenfalls waren die mitunter einen Klaſſenrekord auf. Das überaus 1 leidenſchaftlich mitgehenden Menſchenmaſſen wieder einmal auf ihre Rechnung gekommen. Die Maunſchaften Es bleibt für Waldhof eine außerordentliche Lei⸗ ſtung, auf dem heißen Boden an der Altriper Fähre und dazu gegen den ſeit Wochen an der Spitze liegenden Ver⸗ ein ein voll verdientes:8 herauszuholen, was um ſo be⸗ deutſamer bleibt, da Kiefer nicht mit von der Partie ſein konnte und eine Umſtellung vorgenommen werden mußte. Trotzdem wäre es aber zu hoch gegriffen, die Läuferreihe und Hintermannſchaft über die des Gegners zu ſtellen, mit Ausnahme vielleicht von Heermann, der aber auch den weit ſchwächeren Sturm gegen ſich hatte. Dieſer Spie⸗ ler vollbrachte wieder eine ausgezeichnete Partie, die um ſo höher zu bewerten iſt, da die erforderliche oder wenig⸗ ſtens als Vorteil anzuſprechende körperliche Größe für den Mittelpoſten fehlt. Wenn man dem geſamten Schlußdreteck diesmal nur Lob ſpenden kann und es ſelbſtverſtändlich mit den Rückhalt für die erfolgreichen Angriffsaktionen gab, ſo war doch der Innenſturm der entſcheidende Faktor für 30000 zuſchauer beim Felobergrennen Stuck auf Auto⸗Anion fuhr 112,91 Stoͤkm.— Steinbach(NSu) Doppelmeiſter Das Felöbergrennen im Taunus erfreut ſich einer immer ſteigenden Beliebtheit. Im vorigen Jahre hatten ſich rund 25 000 Zuſchauer eingefunden und heuer waren es über 50 000 motorſportbegeiſterte Menſchen, die die herrliche. durch Tannen, Buchen und Eichen ſchlängelnde Strecke zum Feldbergplatt umlagerten. Großer Sport und prächtige Leiſtungen der 180 Startenden belohnten die Zuſchauenden für ihr Ausharren. Die Organiſation klappte ausgezeichnet, Schlag auf Schlag wurden die einzelnen Fahrer auf die Strecke geſchickt und nur einmal gab es eine Unterbrechung, als die Führerrede au Bückeberg übertra⸗ gen wurde. Mit jubelnder Begeiſterung nahmen alle An⸗ teil am Erntedankfeſt des deutſchen Volkes. Der deutſche Bergmeiſter Hans Stuck beſtätigte auf ſeinem Auto⸗Union⸗Spezialwagen mit Zwillingsreifen noch Haus Stuck auf Auto⸗Union ſiegt im Feldbergrennen (Archiv NM.) einmal, daß er dieſen Titel zu Recht führt. In:22,83 Mi⸗ nuten ging er über die um 4 Km. auf 12 Km. verlängerte Rennſtrecke und fuhr mit 112,01 Km.⸗Sto, den e 1 ſten abſoluten Streckenrekord, der ſo leicht nicht wieder erreicht werden dürfte. Das zeigte ſchon die zweit⸗ beſte Zeit, die der Neckarſulmer Steinbach auf ſeiner Halbliter⸗RSit mit:52 Minuten gleich 104,85 Km.⸗Stö. herausholte. Bei den Seitenwagenmaſchinen ſchnitt der in dieſem Jahre ſtark nach vorn gekommene Karlsruher Braun auf Horex in der Klaſſe über 600 cem am beſten ab. Mit:38,51 Minuten und 94,28 Km.⸗Stbd. ſtellte er Mit 93,55 Km.⸗Sto. entpuppte ſich der Altenaer Berg auf Mercedes⸗Benz⸗SSg als der ſchnellſte Sportwagenfahrer. Arthur Geiß ⸗ Chemnitz hieß der Meiſter der Solo⸗ maſchinen⸗Klaſſe bis 250 cem— mit dem Felöbergreunen den Ausgang. Hter fiel das Gewicht Sifflings beſon⸗ ders in die Waage, der an wechſelvollem, der Lage ſpontan angepaßtem Spiel— feiner Aufbau, durchdachte, die Sttu⸗ ation ſtets ſpitzende Päſſe, wie takttſch klug und energiſch angeſetzte Attacken— ſeine Klaſſe herausſtellte. Neben ihm der friſch und mit Zirkeleien wenig belaſtet ſpielende Bielmeier, dem Günterroth auf der anderen Seite wohl nicht zu folgen vermochte, der aber doch keine fühl⸗ bare Lücke ließ, obwohl man anmerkte, daß ihm die Auf⸗ gabe des Toremachens nicht zugewieſen war. Wider Er⸗ warten erwieſen ſich die Flügelleute aber doch als weit ſchwächer. Was Weidinger und beſonders Walz ausließ, hätte bei einigermaßen Beherrſchung zu einem noch um —3 Tore höheren Sieg führen müſſen. Bei ſolch erfah⸗ renen Kämpen läßt das Auslaſſen beſonders klarer Gele⸗ genheiten doppelt verwundern. Im Geſamtſpiel fiel auch das pertodiſch recht hohe Spiel von hinten heraus auf, das den Schwung zeitweiſe fühlbar dämpfte. Jedenfalls dürfte mit dieſem ſtarken Erfolg, an dem auch die Außenläufer wicklung hierdurch nur eine Steigerung der allgemeinen Spannung erfahren können. Neckarau unterlag, wie angedeutet, durch das Ver⸗ ſagen ſeines Angriſfs, der auf den Flügeln aber— im Gegenſatz zu Waldhof— das wirkfamere Spiel zeigte. Betr. des fungen Wahl in der Sturmmitte wurde unter An⸗ erkennung ſeines Talentes ſchon zu Anfang die Frage aufgeworfen, ob er in der Lage ſei, die ſchwere Serie auf die Dauer im Anfangsſtil bewältigen zu können. Das ſcheint nicht ganz der Fall zu ſein. Es fehlt eben doch der Durchſchlag, die größere Routine, die nur durch lange Er⸗ fahrung angeeignet werden kann. Möhler zirkelt zu viel, und Benner hilft ſtark hinten aus. Seine Zeit hat den Höhepunkt eben merkbar überſchritten. Lauer gelang es nicht, Siffling kalt zu ſtellen, deſſen große Schule ſich gerade auch in dieſem Punkt erwies. Mit unheimlichem Einſatz arbeitete Größ he, deſſen wuchtiger Vorarbeit auch der ſchließliche Treffer zu danken iſt. Die Verteidigung zeigte einzelne Schnitzer, die von Folgen waren, aber Dieringer ſtand ſeinen Mann, und an den Treffern war kaum etwas zu ändern. Keller⸗ Karlsruhe ließ in dem zeitweiſen Lärm ſeine Nerven nicht fahren, aber einige ſtärkere Fehl⸗ Pennig und Molenda ihren Anteil haben, Waldhof wieder gang im Kielwaſſer der Gaurunden ſein, die in ihrer Ent⸗ Aeberlegener deut Eiogenöſſiſche Hand ballel Auch der zweite Handball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und der Schweiz endete in Bern mit einem über⸗ legenen Siege der deutſchen Mannſchaft. Mit 1719(914) wurden die Eidgenoſſen in Bern, wo ſich 5000 Zuſchauer eingefunden hatten, noch höher geſchlagen als im Frühjohr in Augsburg, wo ſie mit 14:6 Toren unterlagen. Die Schweizer hatten ſichtlich an Spielſtärke gewonnen, aber dafür ſpielten auch die Deutſchen noch beſſer. Der Bedeu⸗ tung des Spieles entſprechend hatte ſich auch der Schweizer Bundespräſident Motta eingefunden. Die beiden Mannſchaften traten in der vorgeſehenen Auſſtellung an, nur Deutſchlond hatte den Torhüter aus⸗ gewechſelt. An Stelle des Aachener Kreutzberg ſwielte Kövers(Minden), der aber ganz ausgezeichnet hielt. Fol⸗ gende Mannſchaften traten alſo an: Schweiz: Gyſin; Studer— Herkenrath; Nipkow— Streib— Gantenheim; Rouilly— Hufſchmid— Michon— Schmid— Seiterle. Deutſchlan d: Körvers; Band holtz Knautz; Hanſen— Doſſin—Schmitz; Roß 1— Röttger— Spengler — Theilig— Hammler. Die deutſche Mannſchaft war Furch ihr hervorvagen⸗ des Zuſammenſpiel ſtark überlegen, beſonders in der letz⸗ ten Viertelſtunde kam das techniſch ausgezeichnete Spiel unſerer Elf ſtark zur Geltung. Das beidhändige Schießen unſerer Angriffsſpieler machte der ſchweizeriſchen Hinter⸗ mannſchaft ſtändig viel zu ſchaffen. Die Eid gen o en beſchränkten ſich in der Hauptſache auf Durchbrüche die ſie mit größter Energie vortrugen. Wenn ſie ſchon einmal das hervorragende Aufbauſpiel der deutſchen Angriffs- entſcheidungen unterliefen ihm doch, ſo bei dem dritten Tor Sifflings. A. M. cher Handballfieg 17:9 in Vern geſchlagen Die beiden Verteidiger und der Mindener Torwächter lieferten ein ſehr gutes Spiel. Körvers zeigte mehrfach ganz ausgezeichnete Abwehrparaden. Die Lekſtungen der Schweizer, die in den drei Uebungsſpielen viel gelernt haben, konnten allerdings nur teilweiſe befriedigen. Als die Mannſchaft einſah, daß ſie gegen die deutſche Elf nicht ankam, ließ ſie ſich zu einer um ſo größeren Härte verlei⸗ ten, was ſich aber wiederum zum Nachteil der Gaſtgeber auswirkte, denn es gab nur zahlreiche Freiwürfe. Daß dieſe die Abwehrarbeit der Verteidiger, die gegen den deutſchen Sturm ſchon ſo eine undankbare Aufgabe zu löſen hatten, nicht erleichterten, war leicht verſtändlich. Der beſte Spieler der Eidgenoſſen war der Linksaußen. Im deut⸗ ſchen Sturm verſtand es Spengler ganz ausgezeichnet, ſeine Nebenſpieler freizuſpielen, ſo daß Torerfolge nicht ausbleiben konnten. Die deutſchen Torſchützen waren: Röttger(vier), Theilig(vier), Roß(drei, Hammler(drei), Doſſin(zwei) und Spengler lein Tor). Weitere deutſche Siege in Meran Nach der langen durch Regen bedingten Pauſe würde in Meran eifrig weiter geſpielt, um das Verfäumke nach⸗ zuholen. Im Kampf um den Muſſolinipokal kamen ſowohl Heinrich Henkel als auch Werner Menzel durch Siege über Geelhand⸗ Holland und Fabbricotti⸗Italien eine Runde weiter, und auch im Frauen⸗Eintzel machten und Läuferreihe durchbrechen konnte, ſo ſcheiterten ſie aber ſtändig an der aufmerkfamen ſicheren Deckung der Gäſte. wurde zugleich der letzte Lauf zur deutſchen Motorrab⸗ meiſterſchaft in allen Klaſſen ausgetragen—, der ſchon vor dem Start mit 20 Punkten einen ſo großen Vorſprung Hatte, daß er gar nicht mehr eingeholt werden konnte. Doch ſteuerte der Chemnitzer ſeine kleine, ſieggewohnte DedW noch einmal erfolgreich durchs Ziel. 100,3 Km.⸗Std. fuhr Geiß. Mit 99,44 Km.⸗Std. belegte ſein Markengefährte Ewals Kluge⸗Zſchopau den zweiten Platz. Steinbach wurde Doppelmeiſter. Der NSu⸗ Fahrer, der in der 350er Klaſſe an der Spitze lag und in der Halbliterklaſſe unter den erſten Vier war, ging dies⸗ mal aufs Ganze, entweder keinen oder alle beide Titel! In der Klaſſe bis 350 cem hatte er es verhältnismäßig leicht, da ſein Kamerad Mellmann(NSu) nicht am Start war und auch der Berliner Petruſchke fernblieb. In der Halb⸗ literklaſſe allerdings war es ſchon ſehr ſchwierig. Der Breslauer Mansfeld(Da) lag mit elf Punkten in Front, nachdem Bauhofer(DW) durch ſeinen Trainings⸗ ſturz um ſeine Ausſichten gekommen war. Und der Kur⸗ . Steinbach auf NSu Deutſcher Meiſter und Schnellſter der Motorradfahrer (Archiv NM) venſpezialiſt Roth⸗Münſingen lauerte im Hintergrunde. Steinbach ſiegte und wurde Meiſter. Hinter ihm belegte der ausgezeichnete Schwede Strömberg auf der ſchnellen Halbliter⸗Husquarna den zweiten Platz. Fleiſchmann (Nu) wurde hier Dritter, nachdem er bei den 850ern den 2. Platz belegt hatte. Schumann und Braun wurden Meiſter in den Seitenwagenklaſſen. In der kleinen Klaſſe ſiegte allerdings Toni Babl⸗ Miesbach auf ſeiner ſelbſtgebauten Douglas, aber für Schumann⸗Nürnberg auf NS genügte hier der dritte Platz, um den Meiſtertitel zu erringen. In der ſchweren Klaſſe hatte der Karlsruher Braun auf Horex bereits 18 Punkte geſammelt und durch ſeinen Steg wurde er Meiſter. Schumann belegte hier den zweiten Platz. Nationale Rennen beſtritten die Sportwagen. Zwiſchen die deutſchen Bewerberinnen ſchöne Fortſchritte. Einige der wichtigſten Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: H. Henkel—Geelhand:2, 816, W. Menzel—Fabbricottt:1, 016,:1. Franen⸗Einzel: Weihe— Manzutto:1.:3. Sas.— Weber 715. Tonelli-Huß :6,:2 Roſt—Sandommio:5, 624, Wolf— Droſte 673. 672, Kovacs. Möller:1, 611, Friſacco—Hein⸗Müller(Karls⸗ bad):5, 10:8. Lenz⸗Pokal: Tonelli—Deutſch:4, 126, 674. Senioren⸗Einzel: Dr. KleinſchrothWolf:0,:0, Balbi Droſte:2.:0. Die Schweizer Voxſtaffel Die ſchweizeriſche Boxſtaffel zum Länderkampf gegen Deutſchland am 14. Oktober in Baſel iſt bis auf den Ver⸗ treter im Leichtgewicht komplett. Raeß⸗Zürich und Stähli⸗ Biel müſſen hier erſt noch einen Ausſcheidungskampf be⸗ 6˙2, ſtreiten. Die übrigen Boxer heißen: Fliegengewicht: Stöckli⸗Baſel. Bantamgewicht: Bandle⸗Baſel, Feder⸗ gewicht: Zurflüh⸗Bern. Weltergewicht: Gerber 1⸗Solo⸗ thurn. Mittelgewicht: von Büren⸗Zürich. Halbſchwer⸗ gewicht: Graf⸗Baſel. Schwergewicht: Bürgin⸗Baſel. am Main), und dem Sieger der Zwei⸗Liter⸗Klaſſe, Haſſe (Mittweida), lagen nur 6 Stöͤkm. Unterſchted. Auch die Rennen der Rennwagen waren nicht inter⸗ national beſetzt, aber allein die Anweſenheit von Bobby Kohlrauſch und Hans Stuck genügte, um dieſe Ren⸗ nen ſehenswert zu machen. Wie Kohlrauſch aus ſeinem kleinen MG⸗Wagen 101,5 Stoͤkm. herausholte, war einfach großartig. Es verführte ſogar dazu, Hans Stucks Fahrt zu unterſchätzen. Und doch raſte der Auto⸗Union die Strecke hinauf und„zauberte nur“ 112,91 Stoͤkm. hervor. Dieſe Fahrt war ein Erlebnis! Die Ergebniſſe: Motorräder: Solomaſchinen bis 250 cem: 1. A. Geiß⸗ Shemnitz auf Da W 7200,(100,3 Stökm.); 2. E. Kluge⸗ Iſchopau auf Der W:14,02; 3. Schön⸗Frankfurt⸗Main auf Bücker⸗Jap:34,4, 4. Häußler⸗Meßkirch a. Imperia Rudge 745,4; 5. Kohfink⸗Bietigheim auf Imperia⸗Rudge 740,1. Bis 350 cem: 1. Steinbach⸗Neckarſulm auf NS:01, (102,56); 2. Fleiſchmann⸗Neckarſulm auf NSt'li:08,22; 8. Petruſchke⸗Berlin auf Rudge:18 4. Richnow⸗Berlin auf Rugge:22, 4; 5. Wolff⸗Mettlach auf Velocette 724,4. Bis 500 cem: 1. Steinbach⸗Neckarſulm auf NS:52(104,85 Stokm.);(beſte Zeit aller Motorräder); 2. Strömberg⸗ Schweden auf Husguarna 652,1; g. Fleiſchmann⸗Neckarſulm auf NSu:58,4; 4. Manfeld⸗Breslau auf Da W:59 5. H. Müller⸗Zſchopau auf DW:08,4. Seitenwagen: bis 600 cem: 1. Toni Babl⸗Miesboch auf Douglas:40,(98,79 Stoͤkcm.); 2. Kahrmann⸗Fulda auf DW:54,2; g. Schumann⸗Nürnberg auf Neu:57,44, 4. Schneider⸗Weßling auf Saroleg:01,2. Ueber 000 cem: 1. Braun⸗Karlsruhe auf Horex 7788,(94,28 Stö km.)(beſte Zeit aller Seitenwagen); 2. Schu mann⸗Nürnberg auf NSll 756,1; 3. Wey⸗Aachen auf Harley⸗Davſc om 811,2, Bagl⸗Frankfurt⸗Main auf NS:18. Sportwagen: bis 1100 cem: 1. Brendel⸗Fronkfurt a. M. auf NSU⸗Fiat:42(82,76); 2. Beyrer⸗München auf Fiat :40 Min. bis 1500 cem: 1. Ilmann⸗Schweidnitz auf BMW :16,4(86,95); 2. Röſe⸗Düſſeldorf auf BMW 836,2 8. Krings⸗Agchen auf BMW 843,3 Min. bis 2000 cem: 1. Haſſe⸗Mitweida auf Adler⸗Trumpf:04, 4(89,1); 2. Sater⸗ wein⸗Mainz auf Adler⸗Trumpf:05,3 Min. über 2009 cem: 1. Berg⸗Altena auf Mereedes⸗Benz⸗SSc 741% 93,55 Kmſto.), beſte Zeit aller Sportwagen; 2. Stolze⸗Ennigerloh auf Bugatti:44, 2. Rennwagen: bis 1100 cem: 1. Kohlrauſch⸗München auf MG:05,(101,5 Kmſtd.); 2. Bäumer⸗Bünde auf Auſtin 718,3; 8. Brudes⸗Breslau auf MG 729 Min. bis 1500 cem: 1. Steinweg⸗München auf Bugatti:31,(95,61); 2. Seibel⸗ Diez auf Bugatti:50 Min. über 3000 cem: 1. Hans dem Sieger der Klaſſe bis 1400 cem, Brendel(Frankfurt Stuck auf Auto⸗Union 622,3(112,01 Kmſtd.) beſte Zeit aller Wagen. 8, Seite Nummer 461 Neue Mauuheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Oktober 1985 Die Spiele in den anderen Gauen Phönix Ludwigshaßen— Wormatia Worms 118(:0) 4000 Zuſchauer erlebten am Sonntag im Phbnix⸗Stadion 77 kleine Ueberroſchung inſofern, als der Phönix ſeit angen Wochen zum erſten Male auf eigenem Platz wieder einmal geſchlagen wurde. Der Südweſt⸗Meiſter verlor die⸗ ſen Kampf infolge falſcher taktiſcher Einſtellung. Man achte nämlich den Fehler, den Sturm nicht nur umzu⸗ ellen, ſondern man verſuchte auch, mit nur vier Stürmern zu operieren, während der fünfte Stürmer als zurückgezo⸗ gener Mittelläufer und Auſbauſpieler gedacht war. Dieſe Einſtellung ſchlug jedoch fehl, man behielt ſie aber noch bei, als es ſchon:0 für die Gäſte ſtand. Trotz allem iſt aber der Sieg der Heſſen, die in Ludwigshaſen ein ſehr gutes Spiel zeigten, als verdient zu bezeichnen. Ueberraſchend gut führte ſich der zum zweiten Male, und zwar guf dem rechten Flügel wieder ſpielende Winkler ein. Vor der Pauſe kam bei verteiltem Spiel keine Partei zu einem Erfolg. Nach dem Wechſel erzielten die Wormſer nach prächtigen Vorſtößen Winklers durch Buſam zwei Treffer. Wohl kom der Phönix durch Groß auf:2 heran, der Aus⸗ gleich wollte ſich nicht einſtellen. Kurz vor Schluß ſtellten die Wormſer durch ein drittes Tor Faths den Steg ſicher. Fer⸗ dinand(Frankfurt) war als Schiedsrichter ſehr ſchwach. In der Kritik verdient die Siegermannſchaft ein Geſamtlob, etwas ſchwächer war lediglich Kiß im Sturm. Das Phönix⸗ Spiel litt, wie geſagt, unter der falſchen taktiſchen Einſtel⸗ lung, die den Zug des Spieles hemmte und keine durch⸗ ſchlagenden Aktionen zuließ. Sehr gut ſpielten lediglich Neumüller und Lenz ſowie im Sturm Tiator und Groß. Opel Rüſſelsheim— Eintracht Frankfurt:3(:2) Die Eintracht legte von Beginn an ſtark los und kam auch durch Möbs in der 7. Minute und durch Berger(15. Minute) zu zwei Toren. Dann aber fand ſich die Opel⸗ Mannſchaft ſchön zuſammen und leiſteten den Frankfur⸗ tern harten Widerſtand. Schuckert kam in der 34. Minute ſogar zum erſten Gegentreffer, und als in der 42. Mi⸗ nute Bitter einen indirekten Freiſtoß ſchoß, der vom Ein⸗ tracht⸗Hüter abgeſchlagen wurde, war wiederum Schuckert zur Stelle und erzielte im Nachſchuß den Ausgleich. In der zweiten Hälfte herrſchte zumeiſt verteiltes Spiel, bei dem die Gäſte in der 6. Minute durch Trumpler wiederum in Führung gingen, die auch zugleich den Sieg bedeutete. 4000 Zuſchauer, Schiedsrichter Be ſt(Höchſt), In Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen:8(:0) Pirmaſens war in der erſten Hälfte die beſſere Mann⸗ schaft, verlor aber dann das Spiel, weil die Läuferreihe laktiſch unklug Verteidigungsſtellung bezog und den Bo⸗ ruſſenſtürmern freies Feld ließ. Während der Gäſteangriff in der erſten Hälfte ſehr ſchwach war wurde er nun gefährlich, erzielte den Ausgleich und durch einen glück⸗ lichen Schuß dann auch den Siegtreffer. Meyer(fünf Minuten) und Kirchhöfer(10 Minuten) ſtellten den Halb⸗ zeitſtand mit:0 für Pirmaſens her. Nach dem Wechſel ſchoß Petry in der 5. Minute den erſten Gegentreffer und Leibenguth beſorgte weitere 5 Minuten ſpäter den Ausgleich. Die Boruſſea hatten dann zahlreiche Tor⸗ gelegenheiten, von denen eine nach einer weiteren Viertel⸗ ſtunde von Petry zum entſcheidenden Treffer verwandelt wurde. Vor 2000 Zuſchauern leitete Fin k⸗Seckbach den anſtändigen Kampf. FSW Frankfurt— Kickers Offenbach 510(:0) Die Senſation liegt nicht allein in dem Ergebnis, ſon⸗ dern auch in der Beſucherzahl, die mit 13—14 000 Zu⸗ BR und A T Ettlingen— VfR:13(:6) 62 Weinheim Polizei Karlsruhe 1770(926) Der Zufall hat es gewollt, daß das ſtark gekürzte Pro⸗ gramm des geſtrigen Sonntags, von den vier Mannſchaf⸗ ten beſtritten wurde, denen bis dahin noch kein Erfolg ge⸗ glückt war. Sie bildeten jeweils mit 0 Punkten das Ende der Tabelle. Die beiden mittelbadiſchen Mannſchaften hat⸗ ten allerdings erſt ein Spiel hinter ſich gebracht. Schlim⸗ mer war es bei 62 Weinheim mit zwei und der VfR mit gar drei Niederlagen daran. Nach der Lage der Dinge mußte man beiden für die Paarungen am erſten Oktober⸗ ſonntag die beſſeren Ausſichten einräumen, ohne dabei die Splelkraft der beiden Partner zu unterſchätzen. Mit zwei torreichen Ergebniſſen, beide Male klar für die Sieger, ſind die Erwartungen eingetroffen, ſo daß nunmehr Karlsruhe und Ettlingen alleine am Tabellen⸗ ende geblieben ſind, nach Nußloch, Weinheim und Vfg. T Ettlingen— Bf Maunheim 5213(:6) Einen verhältnismäßig ausgeglichenen Kampf gab es beim TV Eltlingen, in welchem die Mannheimer Raſen⸗ ſpieler an ihre guten Leiſtungen vom Spiel gegen Ketſch anknüpfend dos Heft in der Hand behielten. Erſt in der zweiten Hälfte kann man von einer leichten Ueberlegenheit der Mannheimer ſprechen, wobei dieſelben allmählich ihren Torvorſprung vergrößern konnten. Die noch nicht vollzählige Ettlinger Elf konnte das Spiel nicht durchſtehen, dazu kommt noch, daß der Erſatztorwächter mitunter recht ſchwach war. Bet Ettlingen ſteckt man hinſichtlich der Mannſchafts⸗ aufſtellung noch zu ſehr in Verſuchen. Die Mannheimer dagegen warteten mit einer für die weiteren Spiele erfolg⸗ verſprechenden Geſamtleiſtung auf und gewonnen das Spiel auch in dieſer Höhe verdienk. Wenn die Abwehr und die Deckung noch beſſer wird, ſollte der VfR ſeine alte Schlag⸗ kraft bald wiedergewonnen haben. TW 62 Weinheim— Polizei Karlsruhe 17:9(:6) Nach dem eigenartigen Ergebnis, das die Polizei eine Woche zuvor im Spiel mit der Waldhöfer Meiſterelf er⸗ zielte, war man doch geſpannt, wie das Kräfteverhältnis zu einer der anderen Mannſchaften zu werten iſt. Nun waren die Weinheimer Turner der nächſte Gegner. Die Polizei hat abermals verloren, wodurch Weinheim zu ſeinem erwarteten und fällig geweſenen erſten Siege ge⸗ kommen iſt. Nach dem Verlauf des Spieles und dem wiederum recht torreich gewordenen Ergebnis, beſtätigt ſich, daß die Karlsruher tatſächlich über einen gefährlichen und ſchußkräftigen Angriff verfügen, der in dem früheren Mannheimer Stemper ſeine treibende Kraft hat. Nicht ganz Schritt hält damit die Läufereihe, während die Hin⸗ termannſchaft als ganzes geſehen, weſentlich abfällt, So machten die körperlich ſtarken Karlsruher, insbeſondere vor der Pauſe, ihren Gaſtgebern die Führung recht ſchwer; ſte waren recht gefährlich. So langſam kam dann aber Wein⸗ heim in Schwung. Mit Schwöbel als Mitteläufer hat die Mannſchaft nun eine gewiſſe Stabilität erreicht. Da der Sturm auch durchſchlagskräftiger geworden iſt, konnten Torerfolge nicht ausbleiben. Sie waren bei dieſem an⸗ griffsfreudigen Gegner aber auch notwendig, um nach ſchar⸗ ſem Kampf den Endſieg zu behalten. Ergebniſſe der Handball⸗Vezirksklaſſe Staffel 1: 2 Laudenbach abgeſetzt Sh Iriedeſchsel Neger denen 4h fd Merch Jahn Weinheim 412(85 5 Staffel 22 Polizei Heidelberg— Tod Neulußheim 8: Tade St. Leon— S Leon abgeſetzt TS Schönan TV Rot:8(:4 TV Handſchuhsheim— TV Hockenheim 518 Wieder Oblt. Brandt Internationales Warſchauer Reitturnier Die deutſche Erfolgsſerie, vor allem aber die von Oblt. Brandt, beim Internationalen Reitturnier in War⸗ 4 6 einheims erſte Siege Auch am Samstag gewann der in ſchauern ſeit langem nicht mehr erreicht wurde und weiter auch darin, daß Schuchardt ſämtliche fünf Tore auf ſein Konto brachte. Wenn auch der eindeutige Sieg des FSV verdient war, ſo war Kickers doch keine fünf Tore ſchlechter. Die Mannſchaft bildete aber keine Einheit, das Spiel wirkte zu ſehr zerriſſen. FV Saarbrücken— Union Niederrad:0(:0) Die 5000 Zuſchauer erlebten ein ſchönes Spiel der Saar⸗ brücker Elf, in der die jungen Leute, beſonders der Links⸗ außen Kuhn, gut einſchlugen; auch Conen hatte einen guten Tag. In der Läuferreihe hielt ſich Sold hervor⸗ ragend. Die Union ſpielte zu ungenau und ohne jeden Zuſammenhang. Die Verteidigung war reichlich aufge⸗ regt. Darauf dürfte auch ein Foul von Rink, das ſeinen Platzverweis zur Folge hatte, zurückzuführen ſein. Wilms und Conen legten bis zur Pauſe zwei Tore vor. In der 20. Minute der zweiten Hälfte boxte der Union ⸗ Hüter einen Schuß Conens, der an die Querlatte ging, ins eigene Netz. Durch einen Strafſtoß Wilms ſtand es in der 26. Minute:0 und ein Foulelfmeter Conens brachte in der 95. Minute das Schlußergebnis. Multer(Landau) amtierte als Unparteiiſcher. 1. FG Nürnberg— 1860 München:0(:0) Bei regneriſchem Wetter hatten ſich etwa 5000 Zuſchauer im Zabo eingefunden, die ein recht zahmes Spiel zu ſehen bekamen. Die Nürnberger waren ihrem Gegner in jeder Beziehung überlegen. Sie beherrſchten 90 Minuten lang das Spielfelb und hätten noch das Doppelte an Toren ſchteßen können. Die„Löwen“ leiſteten eigentlich verhält⸗ nismäßig wenig Widerſtand. Die Läuferreihe konnte ſich nur auf Abwehr der Nürnberger Angriffe beſchränken und ſo hing der Skurm vollkommen in der Luft. Die Mün⸗ chener erſchienen mit ſtark verfüngter Mannſchaft, außer⸗ dem hatte man Wendl als Mittelläufer eingeſetzt, was fehlſchlug. Schiedsrichter Wie bl⸗Ingolſtadt. F München— Wacker München:4(:2) 7000 Zuſchauer erlebten im erſten Treffen des Mün⸗ chener Doppelſpiels einen verdienten Wackerſieg. Aus⸗ ſchlaggebend hierfür war die beſſere Ausnützung der Tor⸗ gelegenheiten, vielleicht auch etwas Glück, denn der Teu⸗ konen⸗Angriff hätte ebenſo gut mehr Erfolge erzielen können. Bei ſtändigem Regen und naſſem Boden brachte Rauſch den Fc München in Führung. Die Freude dauerte aber nicht lange, da hatte Altvater für Wacker ausgeglichen. Im Anſchluß an eine Ecke brachte der Läufer Kendl dann die Wackeraner in Führung. Nach Wieder⸗ onſpiel verwandelte Haringer mit großer Wucht einen Foul⸗Elſmeter zum dritten Treffer für Wacker. Aber auch der Fc erreichte durch Verwandlung eines Foul⸗Elfmeters einen:8⸗Stond. Der Mittelläufer Stutzmüller war der Schütze. Kurz vor Schluß war dann Wacker durch den Rechtsaußen Schießl nochmals erfolgreich. Fc Bayreuth— Fc Schweinfurt 05:2(:0) Vor etwa 1000 Zuſchauern gab es einen wenig inter⸗ eſſanten Kampf. Die ſchlechten Bodenverhältniſſe ließen keine beſonderen Leiſtungen zu, doch iſt der Sieg der Schweinfurter in jeder Hinſicht verdient, da ſie viel flei⸗ ßiger ſpielten, ſchneller am Ball waren und der Sturm eine beſſere Geſamtleiſtung bot, als der der Bayreuther, der ſich in einem Ueberproduktionsſpiel gefiel. Auch ver⸗ mißte man bei dem Bayreuther Sturm einen guten Schuß. Auf beiden Seiten waren die Verteidigungen gut, die Läuferreihen dagegen ſchwächer. Schiedsrichter Maul (Nürnberg) leitete den Kampf einwandfrei, ſchau hält weiter an. Polens Hauptſtadt überaus beliebte deutſche Offizier mit Derby ein Zeitjagdſpringen, das verhältnismäßig leicht war. Von 80 geſtarteten Pferden kamen trotzdem nur 24 ohne Fehler, darunter allein ſieben deutſche, über die Bahn. Der mit 14 Hinderniſſen geſpickte Kurs bot keine be⸗ ſonderen Schwierigkeiten, ſo daß ausſchließlich auf Zeit geritten wurde. In dieſer Jagd nach Sekunden gaben die deutſchen Bewerber gleich den Ton an. Derby unter Oblt. Brandt, der als 12. geſtartet war, legte gleich eine Zeit von 1215 Minuten vor. Erſt zum Schluß wurde Derby von den Italienern auf ihren nachträglich gemel⸗ deten guten Pferden ernſtlich bedroht. Major Lequio auf der famoſen Stute Bufalina erreichte eine Zeit von 115,2 Minuten, blieb alſo als beſter Italiener nur zwei Zehn⸗ telſekunden hinter Brandt zurück. Beau Rivage unter Oblt. Campello und der ungariſche Rittm. von Platthy auf Sellö belegten den dritten Platz vor Goldammer un⸗ ter dem wiederhergeſtellten Rittm. E. Haſſe und Serpe mit Oblt. Bonivento im Sattel, die je:17,41 Minuten er⸗ zielten, den dritten Platz. Wange und Tora, die im„Preis der Nationen“ am Sonntag ſtarten, wurden nur ſchonend über die Bahn gebracht, blieben aber ebenſo wie Dedo und Alchimiſt ohne Fehler. Ein gefährlich ausſehender Sturz ereignete ſich am dreifachen Sprung. Die öſter⸗ reichiſche Reiterin Praxmarer wurde von ihrem Pferd be⸗ graben, erlitt aber nur leichtere Verletzungen am Hinter⸗ kopf. Nikar Heidelberg trat am Freitagabend gegen Hel las Magdeburg an und verlor:10. Lyman⸗Uu SA trainiert mit Sievers. Seit einigen Ta⸗ gen weilt Amerikas zweitbeſter Mann im Kugelſtoßen, Lymar⸗USA, zu Beſuch in Hamburg, und zwar als Gaſt von Hans Heinrich Sievers. Der Amerikaner wird am kommenden Montag mit Sievers zuſammen Kugelſtoßen und Diskuswerfen trainteren. Die Luxemburger Amateurboxer gewannen gegen den Jade Boxring in Wilhelmshaven mit 10:6. VfR Mannheim— SW Boruſſia Fulda:1(:0) Wenn der badiſche Gaumeiſter am Samstagabend dieſer Begegnung den Stempel eines ausgeſprochenen Trainings⸗ ſpiels aufzudrücken vermochte, ſo zeigt das in Verbindung mit dem zahlenmäßigen Ergebnis die enttäuſchende Lei⸗ ſtung der Fuldaer Boruſſen. Daß die ſtark verjüngte Mannheimer Elf vor der Pauſe bereits 2170 in Front lie⸗ gen würde und trotz Auswechſlung weiterer fünf Probe⸗ ſpieler nach Seitenwechſel den Spielſtand in ähnlichem Verhältnis behaupten könnte, hatte kaum jemand erwartet. Die Sache ſtagnierte ſtreckenweiſe derart, daß ſie einſchlä⸗ fernd wirkte. Die Fuldaer verſagten vor allem im Angriff, was zum Teil daran gelegen haben mag, daß das Innentrio, das für das Stadionſpiel am kommenden Sonntag bereits in der Preſſe benannt wurde, nicht vollſtändig zur Stelle war. Der linke Verbinder Meid fehlte und für Pletſch ſtand Seyring in der Mitte. Pletſch ſpielte halblinks. Gut war der ſtets einſatzbereite Rechtsaußen Röll und vor allem Kammerl, ſein Nebenmann, der techniſch und im Stellungsspiel voll auf der Höhe war. Der beſte Teil war die Läuferreihe mit dem ausgezeichneten Maintz in der Mitte. Allerdings wuchs die Deckung erſt nach der:0⸗ Führung des Gegners voll in ihre Aufgabe, denn in den erſten zwanzig Minuten wußte ſich der Mannheimer An⸗ griff immer wieder durchzuſpielen. Das Schlußtrio kam über guten Durchſchnitt gleichfalls nicht hinaus. So war der Geſamteindruck der, daß die Gaſtelf diesmal weit nicht Ein Freundſchafts ſidtebor kampf in Mannheim Heilbronn gewinnt den Städteborkampf gegen Mannheim:7 Nach langer Pauſe traten die Mannheimer Boxer, die ſich jetzt erfreulicherweiſe zu einer Arbeitsgemeinſchaft zu⸗ ſammengeſchloſſen haben, wieder mit einem Städtekampf an die Oeffentlichkeit. Als Gegner war die durch Stutt⸗ garter Boxer verſtärkte Mannſchaft von Heilbronn verpflichtet worden. Der Kampfabend wurde im Kolping⸗ haus abgewickelt. Der Beſuch war annehmbar. Fach⸗ amtsleiter Crezeli ſprach nach einer kurzen Begrü⸗ ßungsanſprache werbende Worte für den Boxſport. Er richtete einen Appell an die Zuſchauer, die Mannheimer Boxvereine in ihren Beſtrebungen, gute Veranſtaltungen bieten zu wollen, zu unterſtützen. Bei dieſer Gelegen⸗ heit gab er bekannt, daß am 16. Oktober die deut⸗ ſche Nationalmannſchaft geſchloſſen in Mann⸗ heim in den Ring geht. Daß an dieſem Tag ſämtliche Mannheimer Boxſportfreunde zur Stelle ſind, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Nach einem Einlagekampf im Jugend⸗Welter⸗ gewicht zwiſchen Wei ß⸗Vfck 86 und Schar ſchmidt⸗ VfR, der nach gleichwertig guten Leiſtungen unentſchieden gegeben wurde, nahm der Mannſchaftskampf mit dem Fliegengewicht ſeinen Anfang. Der jugendliche Geiß⸗ ler ⸗ VfR trat gegen den erfahrenen G oth⸗ Heilbronn an. Schon in der erſten Runde kam Geißler ſehr ſchön rechts und links durch, Goth ging in guter Deckung auf den Rückzug. Geißler war dauernd der Angreifer und holte ſich die erſte Runde klar. In der zweiten Runde landete Geißler etwas tief und mußte verwarnt werden. Er ließ ſich aber trotzdem nicht von ſeinen Angriffen ab⸗ bringen und ſetzte Goth immer wieder ſchwer zu. Der Heilbronner kam ſelten zu einem Schlag, da Geißler tak⸗ tiſch ſehr gut eingeſtellt war. In der dritten Runde war Geißler noch ſtärker überlegen, Goth kam aus der Dek⸗ kung ſelten heraus, Geißler traf ihn, wie er wollte. Der Punktſieg des jungen Mannheimers war eindeutig. Mannheim führte 20. 8 Einen ausgezeichneten Kampf gab es im Bantamgewicht zwiſchen Balke r⸗Poſt und Häußer⸗Heilbroun. 8 begannen mit Schlagwechſeln Fuß bei Fuß. keiner wich. Der kräftigere Heilbronner, der immer auf einen Kane Kernſchuß wartete hatte zuerſt etwas mehr vom 8 undd Baiker konnte ausgleichen und vielleicht die erſte Runde mit dem denkbar knappſten Vorteil abſchließen. In der zweiten Runde kam Häußer verſchiedentlich mit ſchmeren Rechten nach dem Kopf von Baiker durch. der etwas wei⸗ chen muß. Dieſe Runde war klar für den Heilbronner. In der dritten Runde Herſuchten beide Kämpfer alles, um zu einem entſcheidenden Erfolg zu kommen. Bei den wilden Schlagwechſeln waren beid gbeich aut. Dieſe Runde mog ausgeglichen geweſen ſein, wenn man nicht geringe Vorteile für den Heilbronner errechnet hatte. Das Urteil unentſchieden war für Baiker ſchmeichelhaft, denn Häußer hätte einen knappen Sieg verdient gehabt. Mannheim führte 311. N Im Federgewicht trat für den verhinderten Hofmann⸗ Vfdt Iman n⸗Karlsruhe gegen den Schläger Laul⸗ Heilbronn an. Beide begannen ſehr vorſichtig. Im Nah⸗ kampf und den Schlagwechſeln hatte Jome etwas Vor⸗ teile, trotzdem war die erſte Runde ausgeglichen. In der zweiten Runde hatte Jomann d Kampfes weiſe des Heilbronners erkannt und ging unbekümmert an den Mann. Laut mußte nehmen und ging langſam zurück. Dieſe Runde gehörte Jomann. Auch in der dritten Runde war der Karlsruher in den Schlagwechſeln und im Nah⸗ kampf beſſer, ſo daß ſein Punktſieg einwandfrei war. Mannheim führte 511. Ein ſchnelles Ende brachte der Kampf im Weltergewicht zwiſchen Stol z⸗Poſt, der für Mühlum einſprang, und Wagner⸗Heilbronn. Wagner griff wild an und zwang Stolz zum Rückzug. Stolz mußte oben und unten nehmen. Wager gab hier eine Probe ſeiner Schlagſtärke. Die erſte Runde war groß für ihn. Die zweite Runde brachte durch einen unbeab⸗ ſichtigten Tiefſchlag von Stolz das Ende. Er landete am Seil tief Wagner konnte den Kampf nicht mehr fort⸗ ſetzen; Stolz wurde disqualiſiziert. Manheim führte:8. Im Mittelgewicht hatte Mayer⸗Vfs ſeinen Gegner Zeller am Anfang etwas zu leicht eingeſchätzt. wilden Angriffe mußte Mayer zuerſt über ſich ergehen laſſen, ſchon der erſte richtige Treffer warf aber den Stutt⸗ Die gater zurück. Mayer vergaß das Nachgehen ſonſt hätte er hier den harten Heilbronner bereits entſcheidend ſchla⸗ gen können. Durch Hängen erholte ſich dieſer wieder. In der zweiten Runde gab es wieder harte Schlagwechſel, Mayer lag klar in Front, er konnte aber durch ſein Zögern ſeinen ſchwimmenden Gegner nicht von den Bei⸗ nen bringen. In der dritten Runde war Mayer galnz groß, Zeller ging kurz nacheinander bis 8 und bis 4 zu Boden. Er verſtand es aber, ſich über die Runde zu halten. Mayer hatte überlegen gewonnen. Er mußte aber disqualifiziert werden, da er zu lange Bandagen getragen hatte. Die Heilbronner hatten auf:5 aufgeholt. Einen Niederſchlag gab es im zweiten Mittelgewichtskampf zwiſchen Loyer⸗ BfR und Schneider ⸗ Heilbronn. Beide zeigten wenig befriedigende Leiſtungen und einen unſchönen Kampf. Layer konnte die erſte Runde noch ausgeglichen halten. Beide mußten wegen unſauberen Kä us ermahnt wer⸗ den. Die zweite Runde ſah Layer nach Punkten in Füh⸗ rung, als er nach einem genauen Rechten von ſeinem Geg⸗ ner klar aufs Kinn gekontert wurde und ſchwer angeſchla⸗ gen zu Boden mußte. Er konnte ſich vor der Zeit nicht wieder erheben, ſo daß der ſelbſt angeſchlagene Schneider .⸗g.⸗Sieger wurde. Heilbronn führte 715. Noch einen Abbruch gab es im Halbſchwergewicht zwiſchen Keller⸗Bfg und Gutzeit ⸗Stuttgart. Beide in denen Keller beſſer durchkam. immer wieder die lange Linke von Keller Rechte nehmen. genaue Treffer in Front, der Stuttgarter geriet immer mehr ins Hintertreſſen, er wurde einigemale ſtark angeſchla⸗ gen und war faſt ſtehend k. o. In der dritten Runde wurde Gutzeit bitter beſtraft, er wankte verteidigungsunfähig durch den Ring, ſo daß Ringrichter Ullmrich den Kampf abbrach und Keller zum Sieger erklärte. Der Kampf ſtand wieder unentſchieden:7. 5 Die Entſcheidung fiel im Schwergewicht zugunſten von Heilbronn aus. Niklas, der ſich ſehr tapfer ſchlug, war gegen Schedler ⸗ Heilbronn an Größe und Körper⸗ gewicht benachteiligt. Die beiden erſten Runden waren für Schedler, der Niklas vor ſich hertrieb. Obwohl ſich dieſer ſehr gut hielt und einige harte Treffer nach dem Kopf von Schedler durchbringen konnte, mußte er die Ueberlegen⸗ heit ſeines Gegners anerkennen. In der dritten Runde war Niklas überraſchenderweiſe der Angreifer. Schedler wurde ſchwer erſchüttert. Niklas griff den angeſchlagenen Schedler immer wieder an. Wenn Niklas bereits in der zweiten Runde mit dem Endſpurt eingeſetzt hätte, wäre der Ausgang des Kampfes vielleicht umgekehrt geweſen; ſo konnte er aber an dem Punktſieg von Schedler nichts mehr ändern. Damit hatten die Heilbronner den Städtekampf mit:7 gewonnen. Ohne das Pech Der Stuttgarter mußte und genaue von Mayer hätte das Ergebnis um⸗ gekehrt gelautet. Mit vollſtändiger Mannſchaft haben die Heilbronner gegen Mannheim keine Siegesausſichten. Techniſch waren die Mannheimer ihren Gegnern klar über⸗ legen, dieſe waren aber durchweg die härteren Schläger, die auch über die größere Kampferfahrung verfügen. Erfreu⸗ lich war das faire Kämpfen und die ſportlich einwandfreie Haltung der Zuſchauer, die jede Leiſtung, gleich von wem ſie geboten wurde, anerkannten. Dieſer Städtekampf hat ſeine Werbewirkung für die kommenden Veranſtaltungen beſtimmt nicht verfehlt. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Geißler⸗Vfg beſiegt Goth⸗Hetlbronn nach Punkten. Bantamgewicht: Baiker⸗Poſt kämpfen unentſchieden. Federgewicht: Jomann⸗Karlsruhe bronn nach Punkten. Häußer⸗Heilbronn ſchlägt und Laut⸗Heil⸗ Weltergewicht: Stolz verliert gegen Wagner⸗Heilbronn durch Disqualifikation in der zweiten Runde Mittelgewicht: Mayer⸗Vfg gewinnt gegen Zeller⸗Heil⸗ bronn nach Punkten.— Layer⸗Vfät verliert gegen Schnei⸗ 1 der⸗Heilbronn in der zweiten Runde durch k. o. Halbſchwergewicht: Keller beſiegt Gutzeit⸗Stuttgart in der dritten Runde durch Aufgabe. Schwergewicht: Niklos⸗Poſt verliert Heilbronn nach Punkten. gegen Schedler⸗ weifache Jubiläumsfeier beim To 1840 Die Gemeinſchafts⸗ Jubiläumsfeier im Turnverein 1846, die am Samstag aus Anlaß ihres 25jährigen Be⸗ ſtehens die Leichktathletikabteilung und die Fuß ball⸗Ab⸗ teilung im großen Saal ihres Vereinshauſes veranſtalte⸗ ten, für die erſtere nach einer an Erfolge reichen. nun⸗ mehr zu Ende gegangenen Wetkampfzeit, für letztere zu Beginn einer neuen, hoffnungsfroh eingeleiteten Sdiel⸗ runde bildete gleichzeitig den Auftakt für die geſelligen Winterveranſtalkungen der 1846er in dieſem Jahr. Eine ſchlichte, aber würdige Folge wurde von vereinseigenen Kräften beſtritten, dem nicht alltäglichen Doppelanlaß in feiner Weiſe gerecht. Dabei ſind zunächſt wieder, ſtets bereit, die Sängerriege mit ihrem Dirigenten Muſik⸗ direktor Steder an der Spitze, und die Muſikriege, die ihr Streichorcheſter unter der Stabführung don Curt Müller zur Verfügung geſtellt hatte, zu nennen die beide wieder einmal mehr mit beifällig aufgenommenen geſanglichen und muſikaliſchen Darbietungen aufwarteten. Ebenſowenig kann und möchte man bei ſolchen Veran⸗ ſtaltungen der 1846er ihre erſte Riege, Kunſtturnriege, miſſen, die dieſesmal durch ein Turnen am Reck. von Julius Endreß geführt, die hohe Schule des Geräte⸗ turnens demonſtrierte. Trudel Volkert ſpricht ehrende Worte für Fr. L. Jahn und ſchafft damit die innere Grundeinſtellung für den Charakter des Abends, bevor namens der beiden Abteilungen vor vollbeſetztem Hauſe, Rudolf Groth das Wort zur Begrüßung nimmt, um gleichzeitig der Freude der Fußballer und Leichtathleten über die Anteilnahme nicht nur aus allen Vexreinsabtei⸗ lungen, ſondern auch aus den Reihen der befreundeten piel am Samstag gezeichneten Ergebniſſen der letzten Zeit mit Recht erwar⸗ ten konnte. Die Leiſtung des Vf Rü fußte im weſentlichen auf der ſchwankenden Verfaſſung des Gaſtes, der dazu in der erſten Spielphaſe deutliche Nervoſität und Unſticherheit zeigte. Trotzdem wurden am laufenden Band eine Reihe talen⸗ tierter Kräfte vorgeführt, denen mon ein abſchließendes Zeugnis unter den vorerwähnten Umſtänden kaum aus⸗ ſtellen kann. Der einzige der die nötige Reife zeigte, war Adam am linken Flügel. Frägt ſich nur, ob die aus⸗ ſtehenden ſchweren und langwierigen Kämpfe von ſeiner Seite ſchon durchgeſtanden werden können. Er war der Hauptſekundant Lan genbeins, deſſen Temperament wieder den zahlenmäßigen Ausſchlag gab. Auch der Neu⸗ ling Mary auf dem rechten Flügel wirkte durch Schnel⸗ ligkeit, geiſtig raſche Verarbeitung, was flüſſides Abſpiel als logiſche Folge brachte. Als 1 85108 dürfte er aber noch nicht in Frage kommen. Auch Spindler kann in die Linie Adams eingereiht werden. Hog, Bau mann, Au, find noch nicht ſo weit. Gut war Kamenzin im entſcheidenden Klären gefährlicher Lagen. Fürſt dürfte, wie Striebinger doch mehr für den Sturm in Frage kommen, was bei dem Fehlen von Mauz allerdings ſchwer durchführbar ſein dürfte. In Summa: Bf ſteht von vorn bis hinten vor einer Reihe von Problemen, die dem Altmeiſter Breunig als Trainer ein verantwortungsvolles reiches Arbeitsfeld bieten. VfR kommt nach zehn Minuten durch einen von Lan⸗ genbein kaltblütig berechneten, ſicher beherrſchten Straf⸗ ſtoß in Führung, um dann vor der Pauſe noch auf Herein⸗ gabe von Adam, wiederum durch Langen bein:0 zu ſtellen. Fulda drückt durch den Halbrechten Kam mer mit zu dem Stil kam, den man nach bekanntgegebenen aus⸗ Strafball, nach Seitenwechſel:1, doch Adam gelingt mit Flaukenſchuß, den der Hüter unſicher zu wehren ſucht, 31. Höh en⸗ 8, leitete beſtimmt und ſicher. A. M. Turn⸗ und Sportkameraden, Ausdruck zu verleihen, als eines Zeichens der Verbundenheit und der Kameradſchaft. Vereinsführer Thum zeichnete in großen Umriſſen die Grundgedanken der turneriſch verſtandenen Leibesübung auf, von denen auch die beiden Jubilarabtetlungen, als unentbehrliche Glieder im Vereinsganzen, immer und ſtets beſeelt waren, die gerade daun wenn äußere Ein⸗ flüſſe einzuwirken drohten, ihre Kraft und Stärke be⸗ wieſen. Mit dem herzlichen Danke der Vereinsführung für ihre bisherige erſprießliche und nicht leicht geweſene Tätigkeit verband er in gleichem Maße die Glückwünſche, auf daß die Fußballer und Leichathleten im Rahmen ihres Vereins auch weiterhin an ihrem Platze ihre Aufgaben 8 erfüllen in der Lage ſind, die Volk, Vaterland und Führer ſtellen. Nach dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied konnte der Führer des TV 1846 noch einige verdiente Abteilungsehrungen vornehmen. Zunächſt wurden die beiden Abteilungen ſelbſt durch praktiſche Geſchenke der Vereinsleitung für ihren Uebungsbetrieb erfreut. Dann durften zwei der Gründungsmitglieder der Fußballabtei⸗ lung, der zum Ehrenvorſitzenden der Abteilung ernannte langjährige Leiter und Spielausſchußvorſitzende Rudolf Groth ſowie der zum Ehrenmitglied erwannte gleich verdiente Schriftführer Fr. Liebermann eine kunſt⸗ volle Adreſſe über die Auszeichnung entgegennehmen. Dem unermüdlichen Pionier beider Abteilungen, Auguſt Döring, den die Fußballabteilung bei ihrem Wjähr,. Beſtehen bereits zu ihrem Ehrenmitglied ernannt hatte, ſowie den beiden fetzigen Abteilungsführern, Otto Ker⸗ mags und Jof. Schweizer, wurden zur Erinnerung an den Tag Mannheimer Radierungen mit entſprechender Widmung zugedacht. Perſönlich ſprachen den beiden Ab⸗ teilungen und dem Verein D..⸗Kreisführer Stalf zu⸗ gleich im Auftrage des Bezirksbauftragten des Reichs⸗ ſportführers und der Ortsgruppe Mannheim des Rfs, ſowie für den Führerſtab des Gaues 14 der DT. Gau⸗ oberturnwart Fr. Schweizer die Grüße und Glück⸗ 110 15 Doppeljubiläum aus. Eine ganze Reihe von Glückwünſchen ging noch auf telegraphi n N Acen ch auf telegraphiſchem und ſchrift⸗ Dietwart Singer gab dem Ausklang der Jubiläums⸗ feier eine beſondere Note, indem er, von Jahns Wirken für das deutſche Volkstum ausgehend das Heldenleben Karl Friedrich Frieſens, deſſen Geburtstag ſich am 25. September zum 150. Male jährte, beſonders würdigte und in den Mittelpunkt ſtellte, um mit dem gemeinſam geſungenen Liede„Treu unſerem Volke“ zu enden. Der anſchließende geſellige Teil ſchuf eine angeregte Stimmung, zumal, nachdem als Anſagerin und Mann⸗ heimer Stimmungskanone Elſe Ette das Kommando übernommen hatte. Im Nu hatte ſie die Verbindung ver⸗ tieft und die Ueberleitung hergeſtellt. Dazwiſchen wurde von den Jungen wie den Alten unter Leitung won Tanzmeiſter Stündebeek das Tanzbein nach neuen und alten Weiſen geſchwungen, ſo Faß die Zeit bis zur ver⸗ längerten Feierabendſtunde raſcher verging, als man es haben wollte, Vezirksklaſſe Pfalz⸗Oſt: Sp. Vg. Mundenheim— 04 Ludwigshafen:0 I Ludwigshafen— AS Ludwigshafen 00 TS Rheingönheim— fe Neuſtadt 4˙1 F 08 Mutterſtadt— FV Speyer:2 FV Frankenthal— Pfalz Ludwigshafen anusgef. Pfalz⸗Weſt: Pirmaſens 73— VfR Kaiſerslautern:1 Reichsb. Kaiſerslautern— MS K lautern 321 1. FC Kaiſerslautern— Sb Kaiſerslautern:2 C Waldfiſchbach— Se 05 Pirmaſens 62 begannen mit Schlagwechſeln, In der zweiten Runde war Keller durch. 22 ˙ 1 2 2 Montag, 7. Oktober 1988 Rene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 481 Am den Pokal des 958 Sfuflgarter Leichtathletik fest am Mannheimer Stadion: Vaden gegen Noroͤheſſen Nur ein BSc.-Erfolg ae ee, eine neue Weltbeſtleiſtung. Die la- 5 i 50,119 Meilen. 8 In 5 Es beſteht kein Zweifel darüber, daß die Kämpfe um ling— Schneider— Dammin ger und den Außen Die offenen leichtathletiſchen Wettkämpfe, die am Sams⸗ In Jund, unweit von Malmb, ſtellte der Schwede Be el, 5 den Bundes pokal, die ſeit dem nationalen Um⸗ Striebinger und Heſſenauer(letzterer an Stelle tag an Stelle des Endkampfes um die deutſche Vereins⸗ Liungberg im Stabhochſprung mit 4,15 Meter eine neus in i bruch allfährlich die 16 Gaue des Deutſchen Fußballbundes Langenbeins, der in Königsberg gegen Lettland ſein meiſterſchaft in Stuttgart durchgeführt wurden, brachten den Landesbeſtleiſtung auf. Die bisherige Beſtleiſtung hielt 5 ö austragen, bei der„Anteilnahme der deutſchen Fußball⸗ zweites Länderſpiel mitmacht) gegen eine ſpielſtorke Ver⸗ Athleten der Stuttgarter Kickers in acht ausgetragenen Boby Lindblad mit 4,13 Meter. oß⸗ f freunde nächſt den Länderſpielen die bevorzugteſte Stel⸗ teidigung mit dem Nationaltorwart Sonnrhein und Wettbewerben ſieben Erfolge. Der Berliner Se, der als en. lung einnehmen. Kein Wunder auch, denn es ſind durch⸗ den„Olympia⸗Verteidigern“ Eufinger und Lippert alleiniger Gegner für die Schwaben übrig geblieben war her 4 weg ganz hervorragende Auswahlmannſchaften die um kämpfen wird. Indeſſen iſt dafür geſorgt, daß der Kampf— der vorjährige Vereinsmeiſter 1860 München fehlt auch Stuttgart oder ERC Nürnberg ert N e ee ee. 5 9 5 35 11 wird, 918 die W 15 in dem 85 589 5—, 05 55 durch den eee e e Di 5 kite in r Nationalſpieler wie Hohmann, Raſſeln⸗] Innenſturm Kammer!— Pletſ— Maid das Schröder im Kugelſtoßen zu einem Siege. Eine hervor⸗. 8 8 N berg, Janes, Bender, Kobierſkt an, die Auswablelf von ſchußſtarke Trio des Gau⸗Altmeiſters Boruſſig Fulda und ragende Leiſtung vollbrochte der Stuttgarter Sprinter Deutſche Rollſchuh⸗Hockeymeiſterſchaft 5 N Weſtfalen wird durch die Meiſterelf von Schalke(4 mit auf den Flügeln die torgefährlichen Außenſtürmer von 3 Borchmeyer, der den Dreiſprung mit der beachtlichen In der Stuttgarter Stadthalle wurden am Samstag die den großen Spielerperſönlichkeiten Szepan und Kuzorra Kaſſel, Markert und Klein, dem auf bodiſcher Seite] Weite von 14,37 Meter gewann und damit eine neue letzten Vorrundenſpielen zur deutſchen Rollſchuh⸗Hockey⸗ 12 geſtellt, und ſo finden wir in allen Gaumannſchaften u.. die große„Verteidiger⸗Entdeckung“ Gramlich⸗ württembergiſche Beſtleiſtung aufſtellte. Sonſt iſt noch die meiſterſchaft ausgetragen. Der Berliner RE Weſten nig eine Reihe von international erprobten Könnem und Villingen und die Mannheimer„Mittelläufer⸗Ueberra⸗ Zeit von 42,4 Sekunden zu erwähnen, die die erſte Mann⸗ ſchlug den zum erſten Male in die Spiele eingreifenden pf. beſtveranlagten Olympiaanwärtern. Das ſtarke Intereſſe ſchung“ Heermann⸗ Waldhof als Außenläufer gegen⸗ ſchaft der Stuttgarter Kickers in der 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ EV Rem ſcche id mit 70(370, 120, 30), nachdem die Weſt⸗ en für die Bundespokalkämpfe hat ſchließlich noch dadurch an überſtehen. Der Unke Läufer Straſſer⸗ Fulda hat die Staſſel erreichte. deutſchen vorher ſchon ebenſo überlegen vom Nürn ber“ er⸗ ö Auftrieb gewonnen, daß in den bislang zwei Austra⸗ Islandreiſe des Dy mitgemacht. Die Ergebniſſe: ger ERC mit 971(40, 821,:0) beſiegt worden waren. üh⸗ gungen jeweils ein„Außenſeiter“ Pokalſieger wurde: Die beiden Mannſchaften treten vorausſichtlich wie folgt 3. 8 Die T Nürnberg kam ins Spiel gegen den R V eg⸗ 1933⸗34 unſer Nachbargau Sit d weſt. 1934⸗35 der bis[an(Schiedsrichter Multer⸗Landau): 200 Meter: 1. Bor chmey er(S) 21,6; 2. Sumſer(S) Dresden zu einem knappen, aber verdienten 872(241, la- dahin keineswegs im Vordergrund deutſchen Fußballkön⸗ Baden: 21,97 8. Krosky(8) 22,4 4. Tripps(S) 22,6 Sek. 800 Me⸗ 121, O20J⸗Sieg. icht nens ſtehende Gau Mitte. 5 Dieringer 1570 1 1450 5 5 S 10 55. 155 f de.. Wenn— Enden r 9 b Vfs Neckarau) Paul(S.59.6, 4. Hartmann(S):00, Min. ugel⸗ derunde un ber Bunbes ak ee 1 5 dent au. 9 8e be it ZVV• Su Stuttgart deulſcher Meiſter das 9 1 1 S i 1 e 72 Karlsruher FC 08 Villingen) 35 an(B) 14,28 4. S) 13,07 Meter. Hoch⸗ 5 5 5 2 5 5 5 er Sado 5 8 Großkampf 5 Heermann 5 Laner. Kiefer ſprung: 1. Hohlbein(S) 1,8; 2. und g. Fliſter(S) Rollſchuh⸗Hockeymeiſterſchaft in Stuttgart Oroͤnung: Gau Baden gegen Gau Nord heſſen. Die(SV Waldhof) VfL Neck Sen n T nd Metzger(S) je 1,68; 4. Ehlert(B) 1,61 Meter. 5000 5 Nordheſſen haben in füngſter Vergangenheit mit ihrer emen(Bf Neckarau)(SV Waldhof) und Aesg 2„ 15 B Auswahlelf ausgezeichnet abgeſchnütten: gegen den ſpiel⸗ ſtarken Gau Bauern 111 geſpielt und:0 gewonnen, gegen den Bundespokalſieger Gau Mitte:1 und:1 gewonnen, gegen die„Nationalelf“ vom Niederrhein 218 verloren gegn Schleſien 51 gewonnen uſw. Auch ihr Gegner gom kommenden Sonntag, der Gau Baden, wurde vergangenes Jahr in Kaſſel:2 geſchlngem, ſo daß die Badener hier noch etwas gutzumachen haben Andererſeits hat Baden durch ſeine Siege wie:2 und 51 über Mittelrhein, :0 gegen Württemberg ſeine Spielſtärke unter Beweis geſtellt. Die Paarung Baden— Noroöheſſen wird nun noch des⸗ Heſſenauer Siffling (Neckarau)(beide Nordheſſen: Schneider Dammiuger 0 Striebinger Waloͤhof) (KNV)(VfR Mannh.) Sonnrhein (Hanau 9) Eufinger (Hanau 93) Reinhard Lippert (Gießen 00) Straſſer Maintz (Boruſſia Fulda)(Hanau 93) Markert Kammerl Pletſch Maid Klein (Kaſſel 08)(Boruſſia Fulda)(Kaſſel 08) Als Vorſpiel wird ein Repräſentativkampf Junglig a war halb etwas ganz Beſonderes bieten, weil hier ein hervor- Mannheim gegen Bezirksklaſſe Mann heim per⸗ ragender Angriff, beſtehend aus dem Innenſturm Siff⸗ ausgetragen. für eſe* 7 2 N 2 5 ur ein Spiel der Bezirksklaſſe zen⸗ 0 5 1 889 5 nde 5 5 8 dler. 1 1 5 nen 55 8 Erft 8 Spieler erzielte noch vor dem Wechſel den Führungstref⸗ der Nach oͤrei Anentſchieden er ſte Sieg fer. Schön ſchoß auch nach der Pauſe das dritte Tor. Bis der Hockenheim— Rheinau 211(:0) zum Schluß waren dann die Gäſte im Feld überlegen, ſo. Sonntag für Sonntag ſteht Hockenheim im Zeichen be⸗ tehr ſonderer Ereigniſſe, allerdings nicht nur auf ſportlichem mpf Gebiet. War es am letzten Sonntag eine politiſche Maſſen⸗ kundgebung, die ganz Hockenheim auf den Beinen ſah, ſo war es diesmal das Erntedankfeſt und zugleich das hei⸗ miſche Kirchweihfeſt, welches dem ſchmucken und aufſtre⸗ benden Hockenheim einen beſonderen Glanz verliehen. Hockenheim war in Feſtſtimmung wie nie, fahnen⸗ und blumengeſchmückte Straßen, zum Brechen gefüllte Tanz⸗ böden und ein toller Juxplatz ſorgten für reichhaltige Ab⸗ wechſlung. Daß auf den Landplätzen bei ſolchen Anläſſen auch die Sportler nicht zu kurz kommen, iſt eine alte Tat⸗ ſache, und gerade der FV Hockenheim nimmt gerne die Gelegenheit wahr, ſeine Veranſtaltungen in den Rahmen des ſonſtigen Hockenheimer Programms einzufügen. Und das tut er denn mit einem gewiſſen Erfolg, denn neben 1 der guten Beſuchsziffer vom letzten Sonntag brachte auch 1 der Start des Bezirksklaſſeneulings, Alemannia Rheinau, . mit etwa 700 Zuſchauern einen durchaus annehmbaren Beſuch. 5 Allerdings, und das ſei gleich vorweg geſagt, kamen die Erſchienenen bei weitem nicht auf ihre Koſten. Hocken⸗ heim wirkte diesmal überaus ſchwach, und hätte man nicht die ſtramme Partie vor Wochenfriſt gegen den Nachbar, nn Olympia Nei, in beſter Erinnerung, dann könnte . man nach di piel leicht zu der Meinung kommen, dell daß man in dieſer Spielzeit mit Hockenheim nicht zu rech⸗ nei⸗ nen brauche. Dem iſt aber nicht ſo, und Hockenheim wird auch in dieſem Jahre ſeinen Weg machen. Die Voraus⸗ in ſetzungen auf eine Wiederholung des letztjährigen guten Abſchneidens ſind zwar nicht ganz gegeben, aber mit drei ler⸗ Unentſchieden und dem jetzigen erſten Sieg wird die Maun⸗ ſchaft ſich auf beſſere Tage beſinnen müſſen, und wenn Trainer Höfling(früher VfL Neckarau) einige bedenk⸗ liche Lücken ausgefüllt hat, dann wird es ſchon noch zum Klappen kommen. Das Spiel gegen den Neuling, Rheinau, war wie ge⸗ ſagt ſchwach und ſeit Wochen und Monaten kann man ſich on eine ſo Furchſichtige Leiſtung der Hockenheimer mehr erinnern. Der Ausfoll des geſperrten Angri dirigenten W. Hofmann machte ſich ebenſo ſtart bemerk⸗ bar, wie die Schwächen der Neuformation. Schopf, als Mittelläufer, war diesmal nicht im Bilde und unter dieſer ſchwachen Mittelläuferſorm litten mehr oder weniger auch die übrigen Mannſchaftsreihen. Und wenn in einem ſol⸗ chen Wirrwarr die Stütze der Elf, Birkenmeyer, gar noch den Kopf verliert dann muß eben mit einem Verſagen ge⸗ rechnet werden. Obwohl es am Ende doch noch zu einem Siege der Hockenheimer reichte, ſo darf man ruhig ſagen, daß dabei viel Glück im Spiele war. Es iſt charakteriſtiſch und ſpricht durchaus für den Verlauf des Spiels, daß der Siegestreffer juſt in der letzten Minute durch Klaus er⸗ zielt wurde, nachdem wenige Minuten zuvor Rheinau auf 11 geſtellt hatte. Das Führungstor erzielte Hockenheim knapp vor der Pauſe durch Böhm, im Anſchluß an einen Strafſtoß Birkenmeyers. Rheinau bot alles in allem eine ſehr gefällige Leiſtung, die hauptſächlich in der ſoliden und zuverläſſigen Abwehr⸗ arbeit gipfelte. Benz im Tor entpuppte ſich als ein Meiſter ſeines Fachs, der mit ſeinen beiden Vorderleuten Kutterer und Vetterolf glänzenden Kontakt hielt. Läuſerreihe und Angriff hatten nicht weniger als drei Mann Erſfatz; trotz⸗ dem ſpielten dieſe Mannſchaftsreihen eine gefällige Partie. In vielen Fällen übertrof man das Können der Hockenhei⸗ mer beträchtlich und es war daher verſtändlich, daß den Rheinauern für ihre tapfere Leiſtung auch der Beifall der objektiven Zuſchauer Hockenheims galt. Der Neuling hat ich durchaus zufriedenſtellend aus dieſer Affäre gezogen, und wenn di Leiſtungskurve weiter ausgebaut wird, dann wird die Zeit nicht mehr allzu ferne ſein, wo Rheinau ſeinen erſten Punktgewinn meldet. Vorbildliche Kamerad⸗ ſchaft und faire Spielweiſe beherrſchen Rheinaus Elf und wenn man hört, daß die tüchtige Vereinsleitung ſich nicht geſcheut hot, einen der beſten Spieler für dieſes Spiel aus ingriſchen Gründen zu ſperren, ſo weiß man, daß es ſe Leute mit ihrer ſportlichen Auffaſſung ehrlich und uſt meinen, was eines Tages auch belohnt werden wird. Spielleiter war Motz⸗ Heidelberg, mit deſſen peinlichſt genauen Entſcheidungen man einig gehen konnte. Jußball Sachſen⸗Mürttemberg:12: Der Dresdner Gaukampf zwiſchen Sachſen und Würt⸗ temberg endete mit einem glücklichen Sieg der ſächſiſchen Fußballer. Die Gäſte waren im Feldſpiel nämlich ziem⸗ lich gleichwertig, aber ihre Stürmer verſtanden es nicht, die gebotenen Torgelegenheiten auszunutzen. Zudem machte ſich bei den Schwaben das Fehlen der Vſ⸗Spieler Koch und Bökle bemerkbar. Die Sachſenelf hatte einen etwas energiſcheren Sturm und ſchließlich einen Kreß im Tor, der nur einen Treffer der Gäſte zuließ. Insgeſamt waren die Leiſtungen beider Mannſchaften ragend, was vor allem auf den naſſen und glatten Boden zurückzuführen war, denn es hatte vor dem Spiel etwa ſechs Stunden lang geregnet. Unter dem ſchlechten Wetter litt natürlich auch der Beſuch, der mit nur 2000 Zu⸗ chauern nicht den Erwartungen entſprach. Würtlemberg ſchoß den erſten Treffer, und zwar ſchon nach ſieben Minuten durch Schrode. Die Sachſen glichen durch ihren Mittelſtürmer Schön aus und der gleiche Ne e nicht über⸗ aber die gute Sachſen⸗Abwehr konnten ſie nicht mehr über⸗ winden. Pforzheim entäuſchte Stuttgarter SC— 1. JC Pforzheim:1(:0) Die paar hundert Zuſchauer, die ſich am Sams tagnach⸗ mittag auf dem Stuttgarter Sportelub⸗Patz eingefunden hatten, erlebten einen glatten Sieg der einheimiſchen Elf über die enttäuſchenden Pforzheimer, Zwar hatten die Gäſte vier ihrer beſten Spieler erſetzt, aber auch auf Stuttgarter Seite ſah man einige Nachwuchskräfte. Ent⸗ täuſcht war man vor allem von Pforzheims vielgerühmtem Sturm, der nur im Feld gefallen konnte, vor dem Tore aber jede Entſchlußkraft vermiſſen ließ. Der beſte Mann⸗ ſchaftsteil der Gäſte war noch die Verteidigung mit Oberſt und Seidel. Bei Stuttgart konnten vor allem die beiden Halbſtürmer Eiſſele und Uhrig gefallen, auch die Abwehr ſchlug ſich ganz hervorragend. Müller und Eiſſele brachten den Sportelub in:0⸗Füh⸗ rung und nach der Pauſe erhöhten Uhrig und Eiſſele auf :0, ehe die Gäſte durch ihren Halbrechten Wünſch zum ein⸗ zigen Gegentreffer kamen. Eiſſele ſtellte dann mit einem fünften Tor das Endergebnis her. Schiedsrichter war Lang Stuttgart, 5 Wales-Scho mand:1 Das erſte zum britiſchen Vierländer⸗Wettbewerb zäh⸗ lende Länderſpiel ſtieg am Samstag vor 40 000 Zuſchauern in Cardiff. Wales und Schottland waren die Gegner, die ſich ſchließlich bei 121 trennten, ein Ergebnis, das ſchon bei der Pauſe feſtſtand. Schottland war durch ſeinen Links⸗ außen Duncan(Derby Couty) in Führung gegangen, den Ausgleich erzielte der gegneriſche Linksaußen Philips von Wolverhampton Wanderers. Es war der 56. Kampf zwiſchen beiden Ländern. Schottland verzeichnet 36 Siege, Wales nur acht; die reſttlichen elf endeten unentſchieden. Hoppegarten(6. Oktober) 1. Preis der Landwirtſchaft. 3800 J, 1800 Mtr. 1. Ge⸗ ſtüt Schlenderhans Schwarzlieſel(W. Printen); 2. Grena⸗ i Ferner: Travertin. Tot.: 12:10; Platz: „ 10:10. 5 2. Schnitter Reunen. Zweijährige Maiden. 3000 l, 1200 Meter. 1. Geſtüt Erlenhofs Skuld(W. Laeina); 2. Zentaur; 3. Kanzliſt; 4. Hofoper. Ferner: Martini, Fried⸗ berg, Periander, Egmont, Frauenode, Madrilene, Citadelle, Aurikel. Tot.: 11:10; Platz: 20, 14, 24, 25:10. 3. Weinleſe⸗Rennen. Ausgleich 2. 3800, 1850 Meter. 1. Frau M. Stohffs Sopran(P. Ludwig); 2. Ideolog; 3. Siſt. Ferner: Fiduzia, Heimfahrt, Perlenſchnur, Marquis, Mondfee. Tot.: 59:10; Platz: 17, 24, 18:10. 4. Ratibor⸗Rennen. Zweijährige Hengſte und Stuten. 14 300 J, 1400 Meter. 1. Geſtüt Erlenhofs Nereide(E. Grabſch); 2. Wahnfried; 3. Pabſt. Ferner: Xylophon. Tot.: 11:10; Platz: 10, 11:10. 8 5. Omuium. 7500 /, Ausgleich 1, 9000 Meter: 1. Stall Vierlandens Mitternacht(H. Zehmiſch); 2. Novalis; 3. Ori⸗ genes. Ferner: Arabeske, Tantris, Voiflieder, Scävola. Toto: 66:10 Plap. 17, 16, 20:10. 6. Fortung⸗Rennen. 3000, l, 1600 Meter: 1. Stall's Winifred(H. Schlegel); 2. Loe; 3. Alpenſtrauß. Ferner: Goliath, Verg., Landeskrone, Grasblüte, Altgeſell, Die Tat. Toto: 27:10, Platz: 14, 17, 28:10. 7. Feierabend⸗Rennen. 3050 /, Ausgleich 3, 2400 Meter: 1. G. Kucklicks Schloßherr(G. Zuber); 2. Jagoſprung; 3. Alma mater. Ferner: Paul. Feminis, Peloponnes, Silber⸗ linde, Gleisner, Willeburg, Pater, Rolando. Toto: 139110; Platz: 35, 32, 33:10. Leipzig(6. Oktober) 1. Preis von der Scholle. 2400 Mk., 1800 Meter: 1. D. Krietes Mobrau(R. Zachmeter); 2. Darius; 3. Oſterblume. Ferner: Varro, Vockerode, Heldenfauſt, Humor. Tot.: 51:10; Pl.: 13, 19, 18:10. 2. Herbſt⸗Hürdenrennen. 2500 Mk. Ausgleich III. 3000 Meter: 1. Geſtüt Mydlinghovens Gaſtrolle(G. Dolff); 2. Peter Paul; 3. Wanderlied. Ferner: Vierthaler, Sint⸗ flut, Pera, Treuer Huſar. Tot.: 66:10; Pl.: 22, 26, 28:10. 3. Erntekranz⸗Ausgleich. 2400 Mk. Zweijährige. 1200 Meter. 1. Geſtüt Ebbeslohs Norddeich(R. Zachmeier); 2. Feſtſpiel; 3. Tilia. Ferner: Mithra. Vogelfänger. Tot. 16:10; Pl.: 13, 18:10.. 8 4. Leipziger Jagdreunen. Ehrenpreis und 7500 Mk., 4000 Meter: 1. v. Wedemeyers Lufthauch(W. Zimmer⸗ mann); Dreiläufer; 3. Salur. Ferner: Trovoatore, Mil⸗ liardär, Lordmajor, V äter, Lohla Tot.: 38:10; Pl.: 18, 15, 1810.. 5 i 5. Amazonen⸗Preis, 1500, 1400 Meter, für Renn⸗ 2. Seeger Stuttgart 47,04 Mtr.; 3. 49,80 Mtr.; 4. Lehmann⸗BSc 42,66 Mtr.— Weitſprung: 1. Grampp⸗BSC 6,83 Mtr.; 2. Huber⸗Stuttgart 680 Mtr. . Scheck⸗Stritgart 6,77; 4. Widmaier⸗Stuttgart 6,29 Meter. Meter: 1. Schiele(S) 16:07,8; 2. Hugger(S) 16:20,2; fen: 1. Huber(S) 57,04 Meter; 2. Eiſenmonn(S) 56,77; 3. Ehlert(B) 53,68; 4. Konrad(B) 53,28 Meter. Drei⸗ ſprung: 1. Borchmeyer(S) 14,37; 2. Staib(S) 13,50; 3. Grampp(B] 13,30; 4. Koch 13,16 Meter. 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffel: 1. Stuttgarter Kickers I 42,4: 2. Berliner SC 43,8; 3. Stuttgarter Kickers II 44,6 Sek. Beſtleiſtung in der Schwedenſtaffel Am zweiten Tage des Leichtathletikfeſtes der Stuttgar⸗ ter Kickers warteten die Stuttgarter mit einer neuen deu⸗ ſchen Beſtleiſtung in der Schwedenſtaffel auf. Mit der Mannſchaft Sumſer, Borchmeyer, Tripps und Rösler lie⸗ fen ſie die Zeit von:55,4 Min. heraus. Die alte Rekord⸗ marke des DSC⸗Berlin wurde damit um 2 Sekunden un⸗ terboten. Der BSC und die II. Mannſchaft der Kickers hatten je 50 Meter Vorgabe erhalten. Beim dritten Mann waren die Kickers ſchon an ihre Gegner heran und Rösler blieb dann noch klar in Front. Die Ueberlegenheit der Kickers kam auch in der 4 mal 400 Meter⸗Staffel klar zum Ausdruck. Mit:18,0 Min. liefen wiederum Sumſer, Borchmeyer, Tripps und Rösler eine neue Jahresbeſtzeit vor dem BSE und der 2. Mannſchaft der Kickers heraus. Bohn(S) 16:14,6; 3. 4. Göhrt(B) 16:25 Min. Speerwer⸗ 77 In den Wurfübungen, Hürdenlaufen, Stabhoch und im Weitſprung dominierten die Berliner. Im Weitſprung wurde der Stuttgarter Huber überraſchend von Grampp⸗ Berlin geſchlagen. Die 1500 Meter ſicherte ſich Dompert⸗ Stuttgart vor Seuffert⸗Berlin. Die Ergebniſſe 110 Meter Hürden(1. Lauf): 1. Schul z⸗BSC 16,3; 2. Schönig⸗Stuttgart 16,4; 3. Grühnert⸗BSC 18,2 Sek.— 110 Meter Hürden(2. Lauf): 1. Huber ⸗Stuttgaxt 15,9; 2. Schmidendorff⸗BSc 16,6; 3. Werkmeiſter BSC 16,7 Sek. — 400 Meter: 1. Rinck⸗ BSc 50,5; 2. Sauer⸗Stuttgart 51,7; 3. Votteler⸗ Stuttgart 52,4; 4. Eiſenbrenner⸗ BSC 52,5 Sel.— Schwedenſtaffel: 1. Kickers 1:55,4 Min. (deutſche Beſtleiſtung); 2. Berliner SC:57,6(50 Meter Vorgabe); 3. Kickers II:59,0 Min.(50 Mtr. Vorg.)— 1500 Meter: 1. Dompert⸗ Stuttgart:06,6 Min.; 2. Streuffert⸗ BSc 409,8; 3. Weichert BSC:10; 4. Hart⸗ mann⸗Stuttgart:11,41 Min.— Diskuswerfen: 1. Schröder⸗ BSC 46,96 Mtr.; Reymann⸗BScC 43,58 Mtr.; 3. Blask⸗ BSC 42,88 Mtr.; 4. Schauffele⸗Stuttgart 40,52 Meter.— Stabhochſprung: 1. Schulz⸗ BSC 3,70 Mtr.; 2. Lemyerle⸗ BSC 3,50 Mtr.; 3. Werkmeiſter⸗BSC 3,40 Mtr.; 4. Ebner⸗ Stuttgart 3,30 Mtr.— 4 mal 400 Meter: 1. Kickers Stutt⸗ gart I:18,0 Min.; 2. Berliner SC:27,7; 3. Kickers II :29,83 Min.— Hammerwerfen: 1. Blask⸗BSC 47,18 Mtr.; Schleicher⸗Stuttgart Neue Geher-Welthöchſtleiſtungen Im Londoner White⸗City⸗Stadion wartete am Samstag der Engländer Harold Whitlock mit mehreren nenen Geher⸗Welthöchſtleiſtungen auf. Die 50 Meilen(80 Km.) legte der Engländer in:44:47,2 Stunden zurück und ver⸗ beſſerte damit die ſeit 1905 von Buttler gehaltene Höchſt⸗ Augenſtern, Egon. ſtoke, Fidelia, Wiltrud. Tot. reiterinnen: 1. Hptm. Schwickerts Boreas(v. Schmibt⸗ leiſtung um etwa 9 Minuten. Ueber acht Stunden erreichte Whitlock mit einer Leiſtung von 51,104 Meilen ebenfalls ferderennen im Neich Pauli), 2. Saraſtro, 3. Serotina. Ferner: Gandhi, Helm⸗ buſch, Liebesarie, Reichsbahn, Ingemaus. Toto: 49110, Platz: 13, 12, 37710. 6. Erutedankfeſt⸗Ausgleich, Ehrpr. u. 2500 /, Ausgl. 3, 2000 Meter: 1. R. v. Skrbenſkys Kaiſerparade(W. Zim⸗ mermann), 2. Poet's Fancy, 3. Kampf, 4. Lyſias. Ferner: Fra Diavolo, Paul Femenis, Lapſus, Onega, Tilly, Wö⸗ lund, Neandertal, Erdwall, Mangobaum. Toto: Platz: 14, 14, 21, 15:10, 7. Aehren⸗Ausgleich, 2100 /, Ausgleich 4, 1400 Meter: 1. A. Dedows Buxus(Osw. Müller), 2. Ronalda Ferry, 3. Aurigena. Ferner: Dominikaner, Aron, Cornelia, Loyal. Toto: 17:10, Platz: 11, 14, 1410. Sieg⸗Doppelwette: 6. und 7. Rennen 6810. Düſſeldorf(6. Oktober) 1. Altford⸗Rennen. 2250„ 1200 Meter. 1. Stall Wedes Gratiemus(M. Schmidt), 2. Frühlingsſee, 3. Blackberry. Ferner liefen: Chryska, Balladea. Tot. 16:10, Pl. 11 210. 2. Florham⸗Jagdrennen. 2950/ 4000 Meter. 1. K. Sch. Hannovers Schwerthieb(Lt. W. Haſſe), 2. Dummkopf, 8. Brabant. Ferner liefen: Bambus, Dennoch. Tot. 16:10, Pl. 17, 25:10. 3. Lycaon⸗Rennen. 250 l/. 1600 Meter. 1. F. Dill⸗ manns Miſſouri(Varga). 2. Elmar, 3. Urbino. Ferner.: Gemſe, Peladoros, Renate. Tot. 24:10, Pl. 15, 18, 20:10. 4. Großes Düſſeldorfer Jagdreunen. Ehrpr. und 7500 Mark. 4000 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Feldſoldat (Hauſer) 2. Jubel, 3. Horos. Ferner liefen: Le Bougnat, aus, Feudal, Lova. Tot. 84:40, Pl. 31, M. 3910. 5. Freigeiſt⸗Ausgleich. 2250. 1400 Meter. 1. Abt.: 1. G. u. W. Eichholz' Fix(Wenzel) 2. Melle, 3. Selim. Ferner.: Voltaire 2. Gräfin Mariza Dublette Tannen⸗ grün. Tot. 33:10, Pl. 14, 15, 18:10.— 2. Abt.: 1. Pletzers Sextus(Buge), 2. Edina, 3. Feuerzauber. Ferner liefen: Vivat, Thuribert, Finor. Tot. 14010, Pl. 23, 19, 4610. 6. Ernſt⸗Biſchoff⸗Rennen. Ehrpr. u. 6000 J. 2400 Meter. 1. Stall Wedes Renvers(M. Schmidt), 2. Palaſtherold, 3. Palander. Ferner liefen: Sonnenfalter, Morgengabe. Tot. 88:10 Pl. 17, 29 10. 7. Mydlinghoven⸗Jagdreunen. 2000 J. 3000 Meter. 1. Reiterſturm Neuß Weltmeiſter(Both), 2. Auswahl, 3, Harun, 4. Skapaflow Ferner.: Neſte Heidi, Gängerin, Tol, 116710, Pl. 18 9 8. Stormy⸗Oceau⸗Ausgleich. 2800 /. 2400 Meter. 1. Frhr. v. d. Bottlenbergs Chevalfer(Beſ.), 2. Champagner, 3. Lipius. Ferner.: Argliſt, Machiavel, Löſegeld, Grey⸗ 5 32:10, Pl. 16, 17, 20710. Sieg⸗Doppelwette: 5. und 6. Remnen: Fix 152:10, Sextus 820:10. Führung, wurde aber ſpäter ungenau. Das Unentſchieden 42:10 14. 13, 1610. Mit den beiden Endſpielen wurden am Samstagabend die deutſchen Meiſterſchaften im Rollſchuh⸗Hockey in der Stuttgarter Stadthalle abgeſchloſſen. Mit 4000 Zuſchauern hatten die Titelkümpfe eine auſehnliche Zuſchauermenge angelockt, die jederzeit mit den gebotenen Leiſtungen zu⸗ frieden ſein konnte. Vor allem begeiſterten die Kunſtlauf⸗ Vorführungen der Meiſter Selmoter⸗Pfiſter(Nürnberg) bei öͤen Paaren, Paula Renner(Stuttgart), Schmitz(Nürn⸗ berg) und des Juniorenmeiſters Mehrfeld(Remſcheidt). Den Titel eines deutſchen Meiſters im Rollſchuh⸗Hockeny holte ſich wie erwartet der Stuttgarter Su R C, der den Ec Nürnberg mit:3(271,:2,:0) beſiegte, während im Kampf um den dritten Platz der Berliner RC Weſten mit:2(:1,:0,:1) gegen die TG Nürnberg erfolgreich war. Das Meiſterſchofts⸗Endſpiel zwiſchen dem Titelvertei⸗ oͤiger und Kampfſpielſieger Stuttgtrter Sugtc und dem Altmeiſter Eck Nürnberg beanſpruchte natürlich das meiſte Intereſſe. Beide Mannſchaften, die ihre Vorrun⸗ denſpiele ungeſchlagen beendet hatten, lieferten ſich einen ſchönen Kampf. Die Tore für die Stuttgarter erzielten A. Raiſch(), W. Raiſch, Walker(), während für die Bayern Pfiſter(2) und Höſch erfolgreich waren. Im Spiel um den dritten Plotz waren die Nürnberger Turner dem Berliner RE Weſten in ſpieleriſcher Hinſicht gleich⸗ wertig. In kämpferiſchem Einſatz ließen ſie jedoch manche Wünſche offen, zu dem kam noch, daß die Reichshaupt⸗ ſtädter in Vorſpahl einen vorzüglichen Durchreißer hatten, der allein für die ſechs Tore verantwortlich zeichnete, währeng für Nürnberg Rüttinger erfolgreich war. Werner Selle verletzt Ein Glücksſieg für Baerlund Die Kölner Rheinlandhalle öffnete am Samstag mit einer Berufs Hroßveranſtaltung ihre Pforten für die kommende Winterfaiſon. 6000 Zuſchauer hatten ſich ein⸗ gefunden, die den jungen Werner Selle im Schwer⸗ gewicht gegen den Hower⸗Bezwinger Gunner Baer lun d (Finnland) ſehen wollten. Leiber nahm der Hauptkampf einen vollkommen unerwarteten Oerlauf. Mit dem Gong⸗ ſchlag ſtürzte ſich Selle auf ſeinmen Gegner und traf mehr⸗ ſach genau, dann aber ſtießen beide Boxer im Eifer des Gefechts mit den Köpfen zuſammen und ſchon war das Unglück geſchehen. Selle erhielt über dem linken Auge eine 0,08 Meter lange Wunde. die den Stirnknochen bloßlegte. Auch Bgerlund war an der Augenbraue verletzt. Obwohl beide ſehr ſtark bluteten, hielten ſie doch die Runde noch darch. Nun der Pauſe mußte der Ringarzt Selle das Wei⸗ terkämpfen verbieten und ſo bam Baerbund zu einem Siege über den er ſicher ſelbſt keine Freude haben kann. Im einleitenden Leichtgewichtskampf kam Dan, Schunk (Köln) gegen ſeinen Landsmann Leo Eſſer zu einem knappem Punktſteg. Im Halbſchwergewicht hielt ſictz Bein D omgörgen gegen den 12 Jahre jüngeren Hamburger Fred Bölck ſehr aut. Anfänglich lag Hein ſogar in wurde vom Publikum mit arößtem Beifall aufgenommen, Hein Domgörgen ſtand im Mittelpunkt großer Begeiſte⸗ rungsſtitrme. Der beſte Kampf war die abſchließende Be⸗ ſeanung der beiden Weltergewichtler Franz Düb bers (Köln) und Alfred Katter(Berlin) Die acht Runden brachten lebhaften Schlagwechſel, In der 5. Runde wurde 5 Katter am linken Auge angeſchlagen, er boxte ſedoch tapfen weiter zumal er noch knaud im Vorteil war. Dübbers Polte in der Schlußrunde durch haargenaue Treffer den Vorſprung auf, ſo daß der Ringrichter ein gerechtes Un⸗ 5 entſchieden verkünden konnte. 5 5 Die Spiele vom 13. Oktober Fußball Länderſpiel Königsberg: Deutſchland— Lettlond 13.) Bundespokal⸗Vorrunde Mannheim: Baden— Noroheſſen Frankfurt: Südweſt— Niederrhein Köln: Mittelrhein— Württemberg reslau: Schleſien— Bayern Berlin: Brandenburg— Mitte Stettin: Pommern— Sachſen Hannover: Niederſachſen— Weſtfalen Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt: Keine Spiele. 5 Gau Baden: 85 Phönix Karlsruhe Vic Mühlburg Germanig Brötzingen 1. ICE Pforzheim Gau Württemberg: 5 1 1 SSV Ulm— Spielvereinigung Connſtatt Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Kickers SC Stuttgart— FV Zuffenhauſen Gau Bayern: 0 1860 München— Fc 05 Schweinfurt Bayern München— 1. dc Bayreuth 1. 6E Nürnberg— Be Augsburg Handball Südbdeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gan Südweſt: ö SV Wiesbaden— Te Herrnsheim. Ingobertta St. Ingbert— SB 98 Darmſtodt Gan Baden: 5. BfR Mannheim— SV Waldhof 5 Turngemeinde Ketſch— Polizei Karlsruhe TS Nußloch— Turnverein 62 Weinheim T Ettlingen— TV Seckenheim. Gau Württemberg:. Keine Spiele. Gan Bayern: 5 n Spyg Fürth— TW Leonhord⸗s Bamberger Reiter— BC 1 Augs bu TV Milbertshofen— 1. 8 amberg 1 Gan Südweſt: 8 Sc Frankfurt 1880— Eintracht Fronkſurt Offenbach— Frankfurter TV 1860(Geſ.⸗Sp.) Gan Baden:. Heidelberger TV— Mannheimer Ra Nationalmannſchaft— Baden in Heidelberg(12 Nationalmannſchaft— Württemberg in Stutz Zürcher RE— Bayern München(18.) e Mannheimer Stadion Vorspi dau Baden— Gau Nordhesgen Jungliga Mannheim— Bezirksklasse Mannheim Eintrittspreise: Vorverkauf Platzkasse Alle Pre W. Seite/ Nummer 401 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgade Montag, 7. Oktober 1938 — Wachenheim— Bad Dürkheim— 805 abt— Herxheim Deutſchlandſender 55 Erz 5555— Kalftah— Weiſenheim a. S. undeim..30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen D- Miffeilun En lang bes Banken- Seminars 3 7. Okt. 2d Ußr, Tanz: Pabaſthotel, Kaffee Vaterland.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Für 8 Land⸗ ! 1 1 0 5 1 1175 1 905 Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). frau.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik 1 5 111 Aus tinchen zu Direkt nee die Die kreripanken; 16 und 20 Uhr Kabarett und Tonz.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 5: Müt⸗ e 33 Privatdozent Dr. Wendt, Univerſität Heidelberg über Bfalsbene ales ben 55 1 0 12 5 rb a terſtunde.— 15.45 Begegnung mit einem D 4 Politiſche Leiter„Die Perſönlichkeit im Bankbetriebe“. ee 9. 5 16.00:„Muſik am Nachmittag.— 17.10 Jugendſportſtunde⸗ Sandhofen. Dienstag, 8. Okt., 20.30 Uhr, auf den Die Grundlagen der deutſchen Wirtſchaft. Beginn: Uö»‚ 1 15„ taren Herrer, e 00 55 Städt. Spielplatzanlagen Großkundgebung. Kreis. Montag, 14. Okt., 19 Uhr, in der Aula der früheren Ständige Darbietungen: Mozart.— 18.10 Politiſche Zeitungsſchou. Von 10 dalei 8 if 1 5 ö 8 f a 5 9 N 6 Glücksloſen und Nieten.— 19.00: Feierabend⸗ Unterhaltung. Srnebandakelter Pg. Fischen ppricht. Einbeit der Jugendl] Handetshochſchule in an, es ſpricht: Privatdozent Dr. Städtisches Schloßmuſenm: Geöffnet von u vis 1 uhr.— 1955: Die Ahnentafel. 21.00, Muſie zur Unterholtung Sämtliche Einheiten der NS Da(pe, Sa, SS, 58, Wendt, Univerſität Heidelberg. Sonderausſtellung„Vom Wildpfad zur Reichsautobahn““— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Tanzmuſik. Bom, Di, JM, NS, Den, NS, Duc uſw.) tre⸗ Nationalſozialiſtiſche Betriebswirtſchaft Beginn: Mitt⸗ Städtiſche Kuuſthalle: Gebffnet von 11 bis 18.30 und von ten mit Fahnen geſchloſſen am alten Kriegerdenkmal an. woch, 16. Okt., 19 Uhr, in der Aula der früheren Handels⸗ 15 bis 17 Uhr. 5 2— 5 Ne⸗Franenſchaft bochſchule in 4 4. Es ſpricht: Dr. Thoms, Heidelberg. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Gebffnet von 10 bis 18„Kraft durch Freude Schwetzingerſtadt. Am Montag, 7. Okt., iſt die Abteilung für Arbeitsführung und Berufserziehung. und von 15 bis 17 Uhr. Dienstag, 8. Oktober Er Pfunbſpende zur Abholung bereitzuhalten. Fachgruppe Verkehr. Mittwoch, 9. Oktober, Arbeits⸗ Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Ge- g, 8. Fr ee. 15 Die Pfundſpende iſt am Montag bur gemeinſchaft„Havarie Große. dean um das Uhr öffnet von 11 bis 18 und von 16 bis 17 Uhr. Allgemeine Körperſchule: Kurſus 2 18.30 bis 20 Uhr Ge Abholung bereitzuhalten. 8 N SBD Tulla⸗Oberrealſchule, Tullaſtr., nur für Männer. Kurſus 9 60 Humboldt. Montag, 7. Okt., 20 Uhr, Hetmabend An die Mitglieder aller techniſchen Verbände. Am— 19.30 bis 21.30 Uhr Moll⸗Realſchule, Richard⸗Wagnerſtraße, hof in der„Konkordia“, Langſtraße. Erſcheinen iſt Pflicht. Dienstag, 8. Okt., 20.15 Uhr, Pflichtverſammlung im Was hören wir? Männer und Frauen. Ne Achtung, Ortsgruppenleiterinnen! Dienstag, 8. Saal der„Caſino⸗Geſ.“, Mannheim, R 1, 1. Es ſprechen Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 2“ 19.30 bis Ab. Okt., 15.90 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen Pg. Dr.⸗Ing. Weigel, Karlsruhe, über„Der national⸗ 2 21.30 Uhr Waldhofſchule, Oppauerſtraße 3, Frauen und in ber Geſchäftsſtelle L 4, 15. ſozialiſtiſche Führungsgedanke in den Betrieben“ und Pg. Dienstag, 8. Oktober Mädchen. Kurſus 23 19.30 bis 21.30 Uhr Humboldtſchule, 5 Neckarſtabt⸗Oſt. Montag, 7. Okt., 20 Uhr, Heim Kreisamtsleiter Fehrmann über„Gautagung der Reichsſender Stuttgart Gartenfeldtſtroße 24, Frauen und Mädchen. Kurſus 24 A abend im„Tivoli“, Käfertaler Straße. Technik.“ 8.80: 5. 12005 1 1 5 1295. 19.30 bis 21.80 Uhr Mädchenberufsſchule 1, Weberſtroße 6, ammer 875 0— 7 5 Nachrichten.— 13.15: Konzert⸗Fortſetzung.— 14.00: Aller⸗ i Kurſus 20 bis 21.50 Uhr Städtiſches— Bann 171. Referat Stabtdild werbung. lei von Zwei bis Drei.— 15.15: Blumenſtunde.— 15.45: 8 i i allenbad, Halle 2, Frauen und Männer. Diejenigen Kameraden aus den Gefolgſchaften—9, 22 Tierſtunde.— 19.00: Heitere Mufik am Nachmittag aus Volkst r 59 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchul und 23, welche bisher bei der Stabtbildwerbung(Anferti⸗ Heidelberg.— 17.00: Nachmittagskonzert. 18. 10 Vom Gl e 5 1 8 elotteſchule, rans als Zei itge⸗ O Rohſtück zum Auto.— 19.00 1 der Zeitzunt 155— e 2 V en e, auf unſerer Dienſtſtelle, K 2, ein 8 1 Nationaltheater: Außer Miete, einmaliges Gaſtſpiel von und Hondwerkerſorüchen. 1 600 Nachrichten.— 20. 15 tänner un 5 5 9 2 5 Heinz Rühmann mit Enſemble„Ihr erſter Mann“, Reichsſendung: Stunde der Nation. Heinrich Schütz Kleinkindergymnaſtik: Kurſus 69 16 bis 17 Uhr Stadion⸗ Bd M Schwank von Guſtav von Moſer, 20 Uhr. zum 350. Geburtstag.— 21.00: Deiner Söhne Schöpfungen. Gymnaſtikhalle. 4 Untergan 171. Luftſchutzübung am 18. Oktober. 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