Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175790— Drahtanſchrift: RNemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Montag, 7. Oktober 1935 146. Jahrgang— Nr. 462 Adug Helden afte Gegenwehr Die Abeſſinier ſetzen zum Gegenangriff an— Vergeblicher italieniſcher ö Sturm auf Adrigat— Widerſprechende Meldungen Meldung des DNB. — Addis Abeba, 7. Oktober. Unter Einſatz von Tanks, Artillerie und Flugzeugen ſtürmten die italieniſchen Truppen am Sonntagvormittag Adua, verloren es aber mehrmals am Tage wieder an die Abeſſinier. Am ſpäten Nachmittag blieb Adua endgültig im 51 5 der Italiener. Am Montagfrüh flammten die Kämpfe um Adua wieder auf. Der Aus⸗ gang diefer Kämpfe iſt noch vollkommen un⸗ 11 Die Verluſte ſind auf beiden Seiten groß. An die Stadt Adigrat haben ſich die ita⸗ lieniſchen Truppen bis auf zwei Kilometer herangearbeitet. Sie unternahmen mehrfach Sturm verſuche, die jedoch von den Abeſſiniern zurückgewieſen wurden. Mieder zurückerobert? — Addis Abeba, 7. Oktober. Trotz der italieniſchen Siegesmeldungen hält man an amtlicher abeſſiniſcher Stelle hartnäckig daran feſt, daß Adua ſich wieder im Beſitz der Abaſſinier befinde, die es zwei Stunden nach der Beſetzung wieder zurückerobert und, nachdem der Ort mehrmals den Beſitzer gewechſelt hatte, endgültig behalten hätten. Die Rückeroberung ſoll durch einen Flanken⸗ und Rückenangriff er⸗ möglicht worden ſein, nachdem man die aus Tanks beſtehende italieniſche Spitze hatte paſ⸗ ſieren laſſen. Ein Telegramm an Genf (Funkmeldung der NM.) O Addis Abeba, 7. Oktober. Der abeſſiniſche Außenminiſter hat an den Ge⸗ neralſekretär des Völkerbundes folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: Italieniſche Truppen, unterſtützt von 20 Flugzeu⸗ gen, beſetzten am Sonntag Aoͤua. Später wrde Adigrat genommen. Unſere Trup⸗ pen befinden ſich außerhalb von Adua. Wir haben ſie aus der Gefechtszone zurückgezogen. Der italieniſche Angriff gegen Abeſſinien wurde ſeit Mo⸗ naten vorbereitet, während Waffenlieferungen zur Verteidigung Abeſſiniens ſyſtematiſch zurückgewie⸗ ſen wurden. Der Angriff fand in Gebietsteilen ſtatt, deren Grenzen endgültig durch Verträge feſt⸗ gelegt worden ſind. 3 Dieſes Telegramm des abeſſiniſchen Außenmini⸗ ſters ſteht in ſeinem Inhalt in einigem Widerſpruch zu den oben wiedergebenen Meldungen aus Addis Abeba, nach denen Adua von den Abeſſiniern wie⸗ der genommen worden iſt. Zu berückſichtigen iſt allerdings, daß das Telegramm vom geſtrigen Sonntag ſtammt, an dem, zum mindeſten zeitweiſe, Adua ja zweifellos im Beſitz der Italiener geweſen iſt. Möglich, daß die Wiedereroberung Aduas zu einem Zeitpunkt geſchah, der zeitlich nach der Ab⸗ ſendung des Telegramms liegt. Jedenfalls iſt die militäriſche Lage reichlich un⸗ durchſichtig. Sicher ſind nur zwei Tatſachen: erſtens, daß die Italiener an der Aoͤuafront über eine ſo überwältigende Uebermacht an techniſchen Groß⸗ kampfmitteln verfügen und zum Einſatz bringen kön⸗ nen, daß an dem Fall der Stadt auf die Dauer nicht zu zweifeln iſt. Sicher iſt aber auch das andere, daß die Abeſſinier einen ſolch heroiſchen Widerſtandsgeiſt und eine ſo nachdrückliche Widerſtandskraft offen⸗ baren, daß über den Ausgang des Feldzuges heute weniger denn je Prophezeiungen gewagt werden können und ſelbſt der italieniſche Optimismus be⸗ denklich werden müßte. Daß das— man wird ſagen müſſen: erfreulicher⸗ weiſe!l— der Fall iſt, das läßt eine Meldung erhof⸗ fen, die wir an anderer Stelle wiedergeben und die beſagt, daß Muſſolini nach dem Fall von Adua ein neues Einigungsangebot mit„geradezu revolutio⸗ nären“ Vorſchlägen an England und Frankreich ge⸗ macht habe. Vormarſch an der Südfront — Addis Abeba, 7. Oktober. Nach Meldungen von der Südfront entwickeln die italieniſchen Truppen eine lebhafte Tätigkeit. Dort find an der Linie Dolo⸗Jet italieniſche Einheiten mit Fliegerunterſtützung eingeſetzt worden. Die abeſſiniſchen Streitkräfte ſtehen mit ihrem rechten Flügel am Ganale⸗Fluß und mit dem linken auf den ſich öſtlich anſchließenden Höhenzügen. Der italieniſche Konſul in Debra Markos(Nord⸗ abeſſinien) iſt am Montag in Adoͤis Abeba eingetrof⸗ fen und wurde unter abeſſiniſcher Bedeckung zur italieniſchen Geſandtſchaft geleitet. 300 Vomben— aber ein Drittel Blindgänger — Addis Abeba, 7. Oktober. An Samstag wurde an der Somali⸗Front der Ort Gorahai bombardiert. Wie von abeſſiniſcher Seite hierzu gemeldet wird, ſind über dieſen Ort etwa 300 Bomben abgewor⸗ fen worden. Ein Drittel der Bomben ſoll nicht explodiert ſein. 5 25 jkalieniſche Kriegsſchiffe im Roten Meer — London, 7. Okt. Said: Die Italiener haben jetzt: 25 Kriegsſchiffe im Roten Meer, darunter den Kreuzer„Taranto“ und vier U⸗Boote. Die anderen Fahrzeuge ſind Zer⸗ ſtörer und Aviſos ſowie kleine Hilfsſchiffe. „Times“ meldet aus Port 7 zeigen den„Löwen von Juda“ im quergeſtreiften grün ⸗gelb⸗ roten Feld. Kriegstrommeln, die zum Kampf aufrufen. Davor die abeſſiniſchen (Weltbild,.) Der Völkerbund ſlellt Italiens Sthuld fest! „Entgegen den Völkerbundsverpflichtungen zum Kriege geſchritten!“ Was wird Genf nun an Sanktionen beſchließen? (Funkmeldung der NM.) — Genf, 7. Oktober. Der am Montag 1 8 vor 14 Uhr veröffent⸗ lichte Bericht über die Schuldfrage ſchließt mit der e de daß der Ansſchuß auf Grund der Prüfung der Tatſachen zu der Schlußfolge⸗ rung gelangt ſei, daß die italieniſche Regierung entgegen den in Artikel 12 der Völkerbunds⸗ ſatzung übernommenen Verpflichtungen z u m Kriege geſchritten iſt. Außerdem wird in dem Bericht erklärt, daß, wenn ein Völkerbundsmitglied ſich auf Ar⸗ tikel 16 des Paktes berufe, jedes der anderen Mitglieder die Umſtände des beſonderen Falles prüfen müſſe. Es ſei für die Auwendbarkeit des Artikels 16 nichter forderlich, daß der Krieg formell erklärt worden ſei. Frankreich verſucht zu bremſen Meldung des DN B. O Genf, 7. Oktober. Der Dreizehnerausſchuß hat nach zweiſtündigen Beratungen, die in der Hauptſache eine Auseinan⸗ derſetzung zwiſchen Laval und Eden brachten, den Bericht über die Schuldfrage, der dem Völkerbunds⸗ rat am heutigen Montagnachmittag vorgelegt wer⸗ den ſoll, genehmigt. Der franzöſiſche Vertreter hat ſich jedoch vor⸗ behalten, den Bericht ſelbſtändig aus zule⸗ gen, ſo daß die Frage noch völlig offen bleibt, welche Folgerungen die einzelnen Regierungen und der Völkerbund als ſolcher aus der Feſtſtellung des Angriffes ziehen werden. Die franzöſiſche Politik geht nach wie vor dahin, Sühnemaßu ahmen nach Möglichkeit zu vermeiden und Zeit füür direkte Verhandlungen zu gewinnen. Muſſolini macht neue Vorſchläge (Funkmeldung der NM.) O London, 7. Oktober. Die engliſchen Mittagsblätter melden, daß den Beſprechungen zwiſchen Eden, Laval und Baron Alviſt am Montag in Geuf große Bedeutung bei⸗ gemeſſen werden.„Evening Standard“ berichtet, daß Baron Aloiſi in ſeiner Zuſammenkunft mit La⸗ val am Montag auf Anweiſung Muſſolinis neue Angebote an Frankreich gemacht habe. Dieſe Angebote ſtellten eine„revolutionäre Aen⸗ derung“ der Verhandlungsgrundlage dar, eine Aenderung, für die der Fall Aduas und die Be⸗ geiſterung Italiens unmittelbar die Veranlaſſung ſeien. Eine engliſche Nachrichtenagentur berichtet, Baron Aloiſt habe dem franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten ein Schriftſtück ausgehändigt, das neue Frie⸗ dens vorſchläge enthalte. 25 Engliſche Sanktionswünſche Meldung des DN B. — London, 7. Oktober. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt, ſollte die Vollverſammlung des Völ⸗ kerbundes bei ihrem Zuſammentritt am Mittwoch zu der Ueberzeugung kommen, daß ein Bruch der Völkerbundsſatzung vorliege, ſei jedes Mitglied zu wirtſchaftlichen und finanziellen Sühnemaßnahmen gegen oͤen Angreifer verpflichtet. Artikel 16 verlange von allen Mitgliedern des Völkerbundes den ſofor⸗ tigen Abbruch ihrer Handels⸗ und Finanzbeziehun⸗ gen zu dem Angreifer. Großbritannien halte milde Maßnahmen ohne praktiſche Wirkung für zwecklos. Es werde aber trotzdem nichts ohne die volle Mit⸗ arbeit Frankreichs tun. Laval habe Eden gegenüber in Genf deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die Ge⸗ fahr eines bewaffneten Zuſammenſtoßes zwiſchen Italien und dem Völkerbund unter allen Umſtänden vermieden werden müſſe. Die britiſche Anſicht ſcheine eine etwas andere zu ſein. Zwar wünſche auch Großbritannien dringend, einen allgemeinen Krieg zu ver⸗ meiden, aber es lege ſtärkeren Nachdruck auf die Notwendigkeit eines wirkſamen Vor⸗ gehens. Es ſehe ein, daß ſich ein wirtſchaftlicher Druck ſelbſt bei größter Stärke nur allmählich auswirken könne, erwarte aber trotzdem von einem ſolchen greifhare Ergebniſſe. Militäriſche Maßnahmen ſeten in dem britiſchen Plan nicht vorgeſehen. Die britiſche Abordnung in Genf werde Vorſchläge machen, die Ausſicht auf eine ziemlich allgemeine Un⸗ terſtützung hätten. Frankreich trete dafür ein, ge⸗ wiſſe Rohſtoffe, die zur Herſtellung von Munition notwendig ſeien, von der Ausfuhr nach Italien aus⸗ zuſchließen. Großbritannien aber kenne die vielen Schwierigkeiten, öͤie mit einem ſolchen Vorgehen verbunden wären, z. B. die Notwendigkeit der Er⸗ richtung eines Apparates zur beſchränkten Belie⸗ ferung der Neutralen, wie er im Weltkrieg beſtanden habe. Großbritannien werden ſich daher vermutlich für Pläne einſetzen, die Italien den Exwerb von Auslandsdeviſen für die Bezahlung ſei⸗ ner Einkäufe erſchweren würden. Am einfachſten wäre es, wenn die Völkerbundsmit⸗ glieder ein Einfuhrverbotaufitalteniſche Waren legen würden. Eine Abberufung der diplomatiſchen Vertreter aus Rom halte man in London nicht für zweckmäßig. Finanzielle Sühne⸗ maßnahmen ſeien inſofern ſchon im Gange, als Italien bereits im vorigen Monat keine Kredite mehr von den fünf großen engliſchen Banken er⸗ halten habe. Amerikaniſches Waffenausfuhrberbot Sowohl für Italien wie für Abeſſinien! Eine Erklärung Rooſevelts Meldung des DN B. — Waſhington, 6. Oktober. Präſtbent Rooſevelt hat ein Waffenausfuhr⸗ verbot für Italien und Abeſſinien erlaſſen und alle amerikaniſchen Bürger darauf hingewieſen, daß alle Lieferungen an die Kriegführenden auf eigene Gefahr erfolgen. 3 Im einzelnen weiſt der Präſident in ſeiner Erklä⸗ rung auf die bekannte Entſchließung des Kongreſſes über die Neutralität Amerikas hin und ſagt dann wörtlich:„Ich, Franklin Rooſevelt, Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika, erkläre hiermit auf Grund der mir durch die Entſchließung des Kon⸗ greſſes erteilten Vollmacht, daß unglücklicherweiſe ein Kriegszuſtand zwiſchen Abeſſinien und dem Kö⸗ nigreich Italien beſteht, und ermahne hierdurch alle Bürger im Gebiet der Vereinigten Staaten und der Beſitzungen der Vereinigten Staaten, ſowie alle Per⸗ ſonen, oͤie in den Vereinigten wohnen, oder der Ge⸗ richtsbarkeit der Vereinigten Staaten unterſtehen, ſich keine Verletzung des Inhalts der Neutralttäts⸗ entſchließung des Kongreſſes zuſchulden kommen gu laſſen. Die Entſchließung erhält Geſetzeskraft und bezieht ſich auf die Ausfuhr von Waffen, Munition und Kriegsmaterial von irgendeinem Platz der Ver⸗ einigten Staaten oder ihrer Befitzungen nach Abeſ⸗ ſinien oder Italien oder irgendeiner italieniſchen Beſttzung oͤer nach irgendeinem neutralen Hafen zum Weitertransport nach Abeſſinien oder Italien.“ Die Erklärung des Präſidenten zählt dann im einzelnen diejenigen Gegenſtände auf, die für das Ausfuhrverbot Gültigkeit haben, und ſchließt dann mit folgenden Worten:„Ich fordere alle Beamten der Vereinigten Staaten, denen die Durchführung dieſer Verfügung obliegt, auf, mit größter Auf⸗ merkſamkeit Verletzungen dieſer Verfügung zu ver⸗ hüten und alle Zuwider handlungen den Gerichten zur Beſtraf ung gu über⸗ geben. 4 3 * ö 2. Seite/ Nummer 462 Nene Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 7. Oktober 1935 i — Erhöhte Nervoſität in Paris Frankreich in der Zwickmühle Telefoniſche Anterhaltung mit Muſſolini Drahtbericht unſ. Pariſer Vertretere Paris, 7. Oktober. Der Krieg in Abeſſinien wird von Stunde zu Stunde in Paris mit größerem Unbehagen ange⸗ ſehen. Man vermutet hier, nach den Nachrichten vom Kriegsſchauplatz, daß zwei ernſthafte Gefechte beim Vormarſch auf Adua ſtattgefunden haben und daß es auf beiden Seiten in die Tauſende gehende Tote gegeben hat. Man fragt ſich, wa ru m dieſe Menſchen ſterben mußten. Nicht minder Aufſehen erregt dabei eine Nachricht des„Temps“, wonach die Italiener auf einem großen Laſt⸗ automobil ſchon ein Denkmal mit nach Adua gebracht hatten, um es noch heute Nacht mit⸗ ten in der Stadt aufzuſtellen. Die politiſchen Kreiſe wiſſen noch immer nicht recht, wie ſie ſich zu der ganzen Entwicklung ſtellen ſollen. Man möchte den letzten Zipfel einer Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Konfliktes ergreifen, aber man verhehlt ſich doch nicht, wie ſchwierig das ſein wird, beſonders nachdem England die Sonderverhandlungen mit Rom abgelehnt hat und die ganze Frage an den Völkerbund verwies. Die kleinen Mitglieder des Völkerbundes dürften eine Verhandlung mit Muſſolini in dieſem Augenblick ebenfalls nicht mit günſtigen Augen anſehen. Dazu ſoll England die Forderung geſtellt haben, der Ne⸗ gus müßte zumindeſt den Verhandlungen zuſtim⸗ men und vor allem müßten die italieniſchen Trup⸗ pen aus Abeſſinien zurückgezogen werden. 5 Nach alledem kann die Unterredung, die Muſſo⸗ lini dem größten Pariſer Abendblatt„Paris Soir“ gewährt hat, hier politiſch einen großen Eindruck mehr machen. Man hat das Gefühl, daß dieſe Un⸗ ter redung nur taktiſchen Zwecken diente, und daß ſich Muſſolini ſowohl über den Völkerbund als auch über die engliſchen Maßnahmen luſtig machen wollte, während man andererſeits auch erklärt, daß er eine große Angſt vor den engliſchen Vorbereitungen habe. In der Unterredung ſagte Muſſolini bereits:„Ich bin bereit, für unſere friedlichen, ja ſogar herzlichen Abſichten gegenüber England den Beweis abzule⸗ gen und die unbeſtreitbarſten Garantien zu geben. Das erſte wäre natürlich, daß dieſe Span⸗ nung im Mittelmeer aufhörte und daß die eng⸗ liſche Flotte zurückgezogen werden müßte. Die Mobilmachung ſo vieler Einheiten der engliſchen Flotte an jedem ſtrategiſchen Punkt des Mittel⸗ meeres droht Zwiſchenfälle hervorzurufen.“ Nach⸗ dem ſo um ein Einlenken Englands geworben wurde, wird zum Schluß auch Frankreich umſchmei⸗ chelt.„Ich habe Vertrauen in Frankreich und in den Miniſterpräſidenten Laval, den ich ganz beſon⸗ ders achte und bewundere.“ Wie nun die kommende Löſung aus⸗ ſehen mag, das weiß noch niemand in Frankreich. Der Miniſterpräſident Laval wohl auch noch kaum. Deshalb kann es nicht wunder⸗ nehmen, wenn von allen Seiten Angriffe auf den Völkerbund erhoben werden. Sowöhl aus Rechtskreiſen wie erſt recht von der Linken. Tiefer⸗ geſehen, geht es dabei um die franzöſiſche Politik. Es iſt ſehr beachtlich, daß Pertinax, der in den letzten Tagen bei ſchwierigen Entſcheidungen ſchweigen mußte, heute im„Echo de Paris“ anſcheinend wieder reden darf. Was er ſagt, iſt nicht gerade unwichtig. Er ſieht von ſeinem Standpunkt aus die ganze Ent⸗ wicklung wohl am klarſten, indem er erklärt, daß Frankreich entweder jetzt gegen den Friedensſtörer alle, auch die ſchwerſten, Sanktionen ergreifen müſſe, um ſpäterhin ſeine Politik, die es nun ſeit Verſailles treibe, überhaupt noch richtig verteidigen zu können. Wenn Frankreich jetzt nämlich nicht ganz mit Eng⸗ land gegen Italien ginge, dann müſſe ſich das zwangsläufig in ſpäteren Fällen ungeheuer an Frankreich rächen. Dabei zitiert er den Artikel 16 des Völkerbunds⸗ rates und ſagt, daß nunmehr alle Mitglieder der Genfer Inſtitution ſich im Kriege gegen Italien be⸗ fänden und deshalb auch alle Maßnahmen gegen Rom ergreifen müßten. Die einzige Frage bei einem etwaigen Mitwirken Frankreichs iſt für Pertinax nur noch die, ob Frank⸗ reich von ſich aus ſchon eingreifen müſſe oder ob es dazu erſt oͤurch England veranlaßt werden müßte. Inzwiſchen bemüht ſich aber Laval, die italieniſche Freundſchaft zugleich mit der engliſchen zu bewahren und nur ja keine Entſcheidung zu treffen. Wie verlautet, ſoll er heute noch von der Au⸗ vergne aus, wo er wiederum ſein Wochenende ver⸗ brachte, eine eingehende telephoniſche Unterredung mit Muſſolini gehabt haben. Die Verhandlungen oͤrehten ſich dabei um jenen letzten Kompromißvor⸗ ſchlag Lavals: Völkerbundsmandat für Italien über die abeſſiniſchen Randprovinzen und Völkerbunds⸗ verwaltung über die abeſſiniſchen Stammprovinzen. Aber trotzdem iſt in Pariſer politiſchen Kreiſen die Hoffnung auf ein Einlenken Italiens nicht mehr ſehr groß. Wie du mir, ſo ich dir! Frankreichs Antwort auf Englands Vorſchläge Meldung des DNB. — London, 7. Oktober. Die„Times“ meldet nähere Einzelheiten über die am Samstag vom franzöſiſchen Botſchafter dem e Erlaß des Reichskriegsminiſters über Foreign Office überreichte Antwort Frankreichs auf die britiſche Anfrage bezüglich einer Flottenzuſam⸗ menarbeit im Mittelmeer. Die britiſche Regierung habe die ſofortige Unterſtützung der franzöſiſchen Flotte ſowie das Recht gefordert, franzöſiſche Flot⸗ tenſtützpunkte und Flotteneinrichtungen im Falle eines nichtherausgeforderten Angriffs auf die bri⸗ tiſche Flotte im Mittelmeer benutzen zu können. In ihrer Autwort verſpreche die franzöſiſche Regierung die geforderte Hilfe mit dem Hin⸗ weis, daß dies dem Geiſt der Völkerbunds⸗ ſatzung entſprechen würde. Während ſich jedoch die britiſche Anfrage mit einem hypothetiſchen Ereignis innerhalb beſchränkter Tat⸗ ſachengrenzen befaſſe, verwandele die franzöſiſche Antwort die Frage in eine ju riſtiſche Er⸗ brterung eines allgemeinen Grund⸗ ſatze s. Die franzöſiſche Regierung wünſche, aus der Forderung den Schluß zu ziehen, daß die britiſche Regierung mit oem Grundſatz einer allgemein inner⸗ halb des Rahmenwerkes der Völkerbundsſatzung ſtehenden automatiſchen Unterſtützung übereinſtimme und zwar im Falle eines nichtherausgeforderten Angriffs zu Lande nicht weniger als zur See. Es werde daher franzöſiſcherſeits gefolgert, daß die britiſche Regierung in der angeregten Weiſe Frankreich im Falle eines Angriffs iunerhalb der Grenzen des Locarnover⸗ trages zu Hilfe kommen würde. In der franzöſiſchen Antwort werde dargelegt, die logiſche Folgerung der Annahme des Grundſatzes der Unterſtützung würde dahin gehen, daß beiden Regie⸗ rungen die Pflicht einer ſtändigen vorläufigen Fühlungnahme zum Zwecke der Konſultation(Bera⸗ tung) auferlegt werde für den Fall, daß irgendwelche Vorſichtsmaßnahmen ergriffen werden müßten. Hier⸗ bei müſſe genau verſtanden werden, daß Maß⸗ nahmen einer ſolchen Natur nicht als Angriffs hand⸗ betrachtet lung gegen eine dritte Macht werden ſollen. Beförderungen im Heere Beförderung zu überzähligen Dienſtgraden-als Belohnung- beim Ausſcheiden aus dem aktiven Dienſt Meldung des DNB. — Berlin, 7. Oktober. Die Beſtimmungen über Ernennungen der Unter⸗ offtztere und Mannſchaften des Heeres ſind durch eine Anorönung des Reichskriegsminiſters neu ge⸗ faßt worden. Darin wird beſtimmt, daß Beförde⸗ rungen zu überzähligen Dienſtgraden keine Gebührniserhöhung bewirken.('s dürfen be⸗ fördert werden zu überzähligen höheren Dienſt⸗ graden: Unteroffiziere und Mannſchaften ausnahms⸗ weiſe als Belohnung für Taten, die beſonderen Mut und beſondere Umſicht erfordern; zum überzähligen Gefreiten uſw., die ſich freiwillig auf ein zweites Dienſtjahr verpflichtet haben, bei Mangel an freien Planſtellen mit Beginn des zweiten Dienſtjahres; zum überzähligen Unteroffizier: Gefreite, die für die Unteroffizierlauflahn in Betracht kommen, bei Mangel an freien Planſtellen mit Beginn des drit⸗ ten Dienſtjahres. Beförderungen als Belohnung ſpricht auf begründeten Antrag der Truppe nur der Oberbefehlshaber des Heeres aus. Sie kommen im allgemeinen nur in Frage, wenn von einer Beloh⸗ nung in Form anderer Auszeichnungen, z. B. durch Verleihung der Rettungsmedaille, abgeſehen wird. Beim Ausſcheiden aus dem aktiven Wehrdienſt dürfen bei einwandfreier Führung und Eignung am Entlaſſungstage zu Dienſtgraden des Beur⸗ laubtenſtandes befördert werden: zum Gefreiten d..: bis zu einem Drittel der jährlich nach min⸗ deſtens einjähriger Dienſtzeit ausſcheidenden Schüt⸗ zen uſw.; zum Unteroffizier d..: bis zu zwei Drittel der jährlich nach mindeſtens zweijähriger Dienſtzeit ausſcheidenden Gefreiten, ſowie der Ober⸗ gefreiten und Stabsgefreiten; zum Feldwebel..: Unterfeldwebel nach mindeſtens achtjähriger Dienſt⸗ zeit und einjähriger Unterfeldwebeldienſtzeit; zum Oberfeldwebel d..: Feldwebel nach ſiebenjähriger Dienſtzeit und einjähriger Feldwebeldienſtzeit. Weiter ſind noch Ernennungen vorgeſehen, wo⸗ bei unter Ernennung die Verleihung einer zuſätz⸗ lichen Dienſtbezeichnung zu verſtehen iſt; z. B. Un⸗ teroffisiersanwärter g. R. zum Reſerpeofffziersan⸗ wärter dürfen am Entlaſſungstage ernannt werden Schützen uſw., die beim Ausſcheiden aus dem akti⸗ ven Wehrdienſt zum Gefreiten d. R. befördert wer⸗ den und nach ihren militäriſchen Leiſtungen und ihrem Charakter als Reſerveoffizieranwärter geeig⸗ net ſind. Der Führer in München Der Führer beſichtigte heute vormittag die Parteibauten der NSDAP an der Areis⸗Straße, ſowie den im Bau befindlichen Königsplatz. Der Bauleiter Architekt Joſef Heid⸗ mann unterrichtete den Führer über den Fortſchritt der Arbeit. Der neue Schulaufbau Höhere Schulen nur bei Bedürfnis! (Meldung des DNB.) — Berlin, 7. Oktober f 1 Der Reichsfachſchaftsleiter für Mittelſchulen im NS⸗Lehrerbund, Rektor Maaßen, hat Vorſchläge für eine planvolle Schulgeſtaltung ausgearbeitet, in denen er beſonders die Frage des Schulnetzes in der völkiſchen Schulreform behandelt. Er vertritt den Grundſatz landgebundener Schulpolitik, einer Schulplanung, die aus dem Schollengeiſt geboren iſt, Der Verfaſſer geht von der Dreigliederung der Be⸗ rufe aus, wonach etwa 5 v. H. auf die leitende Ober⸗ ſchicht, 20 v. H. auf die Mittelſchicht und 75 v. H. auf die körperlich Arbeitenden kommen. Dieſer Gliede⸗ rung müſſe ſich auch die Schule anpaſſen, mithin der Anteil für die Höheren Schulen etwa 5 v.., für die mittleren Schulen 20 v. H. und für die Volksſchulen 75 v. H. betragen. Ein dreifaches Schulnetz müſſe ausgeſpannt werden, nämlich ein engmaſchiges Volksſchulnetz mit Knoten in jedem Ort, ein weit⸗ maſchiges Mittelſchulnetz mit Knoten in Orten von ungefähr 2000 Einwohnern an, ein ganz weit⸗ maſchiges Oberſchulnetz mit Knoten in der Regel in Orten von über 10000 Einwohnern. Zur Gründung von Höheren Schulen könne es in Zukunft erſt dann kommen, wenn das Bedürfnis dazu einwandfrei nachgewieſen ſei, ö. h. wenn auf den Mittelſchulen des Bezirks ſich ſo viele Schüler mit der Befähigung und Neigung zum Erwerb des Abiturs befinden, daß die Höhere Schule neben der Mittelſchule ge⸗ ſichert ſei. N ene IJlugzeugabſturz in Berlin Meldung des DN B. ä — Berlin, 6. Oktober. Am Sonntagnachmittag gegen 17 Uhr ereignete ſich in Berlin⸗Neukölln ein ſchwerer Flugzeugunfall. Das dem privaten Flugzeughalter Klutke gehörige Flugzeug„D OKO P“ befand ſich unter Führung ſeines Eigentümers mit ſechs Paſſagieren auf einem Rundflug über Berlin. Aus noch nicht völlig ge⸗ klärter Urſache ſtürzte die Maſchine auf das Dach des Hauſes Pflügerſtraße 20 an der Ecke der Nan⸗ ſenſtraße. Von den Inſaſſen kamen hierbei der Flugzeugführer Klutke und der Flug, gaſt Keſſelri'ng ums Leben. Fünf Flug⸗ gäſt e wurden ſchwer verletzt in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Schweres Bergwerksunglück (Meldung des DN.) — Prag, 6. Oktober. Im Kohlenſchacht Prokop zwiſchen Turn und Tep⸗ litz⸗Schönau ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag eine ſchwere Grubengasexploſion. Zur Zeit der Exploſion weilten in der Grube 1) Bergleute. Sieben konsten ſich retten, während die ſechs auderen verſchüttet wurden, Die ſofort aufgenommenen Rettungsarbeiten blieben erfolglos. An der Uufallſtelle weilen zwei Unkerſüchung kommiſſionen. Die beiden Beſitzer des Schachts 1 den verhaftet. 5 SATT......... Hauptſchriftleiſer und verantwortlich für Politik: Dr. Alo!» Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsten Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Söd⸗ weſtdeutſche 5 f Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhem Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtliche in Mannheim 5 Herausgeber, Drucker und Rerleger; Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1. 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Friß Fillies, W 35. Vitktortaſtraße 42 .⸗A. IX: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20644 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 19755 Zur Zeit Pretsliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nu bei Rückport Die ſeltſame Spazierfahrt/ don Nudel Presber 1 Presbers letztes Buch iſt eine reizvolle Sammlung humorvoller Skizzen und Erzählun⸗ gen unter dem Titel„Was iſt mit Frau Beate?“. Mit Erlaubnis des Verlages Carl Reißner in Dresden veröffentlichen wir aus dem Buch dieſe Probe. Es ſteht für mich außer Frage, daß das Schick⸗ ſal zuweilen Witze mit uns macht. Mit mir beſon⸗ ders gern. Wäre ich ein Japaner und teilte die religiöſen Anſichten des Volkes von Nippon, ſo wäre die Frage gelöſt. Denn die Götter der Japaner lachen gern Und laſſen ſich auch ſo abbilden. Und daß in einem deutſchen Leben ein japaniſcher Gott heimliche Gaſtſpiele gibt, kann ich eigentlich nicht annehmen. Aber das iſt, wie ich ſage... Und jetzt habe ich wieder ein Beiſpiel davon erlebt, das mich in eine recht wunderſame Situation brachte. Alſo— Eveline ſchreibt mir. Plötzlich nach zwölf Jahren erinnert ſie ſich wieder unſerer zar⸗ ten Beziehungen, von denen wir beide einmal ge⸗ wünſcht hatten, daß ſte ewig grünen blieben und die uns natürlich dieſen Gefallen nicht getan hatten. Dann kam die Trennung. Mein Gott, ich lernte eine Dame kennen, die noch beſſer zu mir zu paſſen ſchien, und ehe ichs Eveline noch andeuten konnte, war ſie nach Baden⸗Baden gefahren mit einem Film⸗ ſchauſpieler, der ihr Talent entdeckt hatte. Später hat er's wieder zugedeckt, das Talent. Und nun auf einmal...„Schließlich, wir moch⸗ ben uns doch mal ganz gerne,“ ſchreibt ſie zart an⸗ deutend in ihrem geſtrigen Brief,„und ich habe zu⸗ fällig— die Züge liegen ſo dumm— keinen direk⸗ en Anſchluß in Berlin, könnte alſo in Wannſee ur eine halbe Stunde die Fahrt unterbrechen. Mir wurde geſagt, daß Du in der Nähe von Wannſee ein Häuschen haſt. Auch ein Dann ſei alſo am Donnerstag um zig mit dem Wagen vor dem Bahnhof Wan fahren dann eine halbe Stunde ſpahieren Wagen? Hoffentlich. würde gern mal wieder einen Blick auf die Pfauen⸗ ſel werfen— und Du ſetzt mich um zehn Uhr neun wieder am Bahnhof ab. Ja?. Gemacht!“ Sie ſchreibt„gemacht“, Aber erſtens habe ich eines Sitzung in Berlin abſagen müſſen, um es machen zu können, zweitens habe ich keinen Wagen, wie ihre üppige Phantaſie es vorausſetzt, und brit⸗ tens bin ich doch, was ihr niemand mitgeteilt zu haben ſcheint, verheiratet ſeit drei Jahren Na, ja. Aber ſchließlich— enttäuſchen kann ich ſie nicht. Und wiederſehen möchte ich ſie auch einmal. Und Spazierenfahren von neun Uhr zwanzig bis zehn Uhr neun iſt ſchließlich keine ſtrafbare Sache, die ich vor meinem ehelichen Weibe nicht verantworten könnte, Und ein Blick auf die Pſaueninſel— wie kommt ſie übrigens darauf, ſie muß mich in dem Fall verwechſeln, wir waren nie zuſammen auf der Pfaueninſel— alſo auch ein Blick auf die Pfauen⸗ inſel iſt keine Sünde. Ich telephoniere alſo mit Bornemann, dem ein⸗ zigen Autovermieter in unſerem Villenörtchen.„Herr Bornemann, iſt Ihr Auto morgen frei?— Wann? Vormittags— ſo kurz nach neun Uhr zwanzig müßte ich in Wannſee ſein... Und wann wir zurückfah⸗ ren—? Na, um zehn Uhr neun können wir wieder nom Bahnhof Wannſee abfahren. Wie?— Beſtimmt nicht ſpäter?— Nein. Gut, alſo Sie kommen!“ Am Abend dieſes Tages, als wir ſchon im Bett liegen und oͤas Licht ausmachen, ſagt meine Frau: „Ach, Bubi“— ſie nennt mich Bubt, Eveline nennt mich Hanſel, warum, weiß ich nicht, denn ich heiße Guſtav, alſo meine Frau ſagt:„Ach, ich vergaß dir zu ſagen, Bubi, der Bornemann hat, als du vorhin den Hund ans Bäumchen führteſt, angerufen.“ „Bornemann? Was wollte er denn?“ „Es war wieder ſo ſchlecht zu verſtehen. etwas von Schmuck oder Schnuck geſagt—“ „Schmuck oder Schnuck—? Ich kenne keinen Herrn Schnuck. Aber ich wollte morgen zu einer Sitzung mit ihm nach Berlin fahren. Hat er das vielleicht abgeſagt?“ „Ich habe—“ meine liebe Frau iſt ſchon wieder Er hat Wir beim Einſchlafen—„habe bloß Schmuck oder Schnuck ſtanden.“ und ſie ſchlief ſchon ſanft. 5 e um ein halb acht, als ich faut omme Weiſe aufſtehe, ſchläft ſie noch ſanft... 8 Ich kann nur ſagen, Gott ſei Dank, denn Ich trinke raſch Kaffee, der gräßlich heiß iſt. 1 Schneide mir im Garten vom Beet Roſen ab, dſe ich — unſchuldig— in Zeitungspapier wickle, denn an⸗ deres finde ich nicht. Und auf das Glockenzeichen vom Kaſten her— das mir anzeigt: Bornemann iſt da mit dem Wagen— ſtürze ich zur Gartenpforte. Bornemann, der biedere Bornemann, ſteht grin⸗ ſend am Tor. Tadellos raſiert, kommt mir vor, als ſei er feierlicher denn ſonſt. Auch eine Blume hat er im Knopfloch. Bornemann reißt die Wagentür auf, ich will einſteigen, und— ſtehe wie feſtgebannt und ſtaune. „Was iſt denn das?!“ Das ſchon etwas mit⸗ genommene Mietsauto hängt voller grüner Girlan⸗ den. Von der Decke baumelt es grün, an den Fen⸗ ſtern windet ſich es zu zwei neckiſchen Kränzlein— und in dem Grün lauter weiße Blüten. Großer Gott — Myrten— überall Myrten! „Bornemann, ſind Sie verrückt geworden?“ „Nein“, feixt er,„bloß mein Sohn..“ „Ihr Sohn. Wieſo—2“ „Er heiratet heute. Und um zwölf Uhr muß ich ihn aufs Standesamt fahren, da haben wir den Wa⸗ gen jetzt ſchon.. Denn wenn wir erſt gegen elf von Wannſee kommen, iſt doch keine Zeit mehr Und da er mein ſichtlich nicht ſehr erfreutes oder viel⸗ leicht ſogar blödes Geſicht ſieht, ſtockt er.„Ja, aber ich habe doch geſtern noch telephonjert und ihrer Frau Gemahlin geſagt von dem Schmuck „Ach ſo, der Schmuck oder Schnuck.“ „— And ſtie hat geſagt iſt gut' und hat angehängt.“ „Lieber Herr Bornemann, das iſt aber ſehr fatal. Ich kann doch nicht ſo quaſi als Hochzeiter und gerade weil ich— eine Dame abhole. eine Dame, die... hm.. die eben eine unverheiratete Dame—“ „Aber Sie ſind doch verheiratet, Herr Doktor, das wiſſen doch alle.“ „Alle? Alle— auch nicht. Aber nun iſt ja nichts mehr zu machen. Oder könnt' man vielleicht für die Fahrt noch raſch die Girlanden herunternehmen von den Fenſtern?“ „Nee, das geht nicht, Herr Doktor, das iſt doch nun alles feſtgenagelt. Und nachher haben wir auch keine Zeit mehr. Faſt wird's ſchon ſo zu knapp, wenn wir nicht losfahren.“ And ſo fahren wir los. Ich lege mich tief hinten in die Kiſſen und ziehe meinen Hut ins Geſicht. Trotzdem— wir begegnen meinem Barbier, der den Amtsvorſteher raſtert hat und tief erſtaunt mir in dem geſchmückten Wagen nachſteht. Wir überholen den luſtwandelnden Oberſt a.., der mich erkennt und verwundert grüßt. Und wir fahren durch einen Haufen Kinder, die mir jubelnd Ovationen bringen, Ich überlege, ob ich halten laſſen und ſtill heim⸗ gehen ſoll. Aber da fahren wir ſchon im eleganten Bogen vor dem Bahnhof Wannſee an. Um zwei Minuten komme ich zu ſpät. Sie Eveline, ſteht ſchon da. Immer noch in ihrer Vorliebe für dottergelbe Bluſen und auffallenden Schmuck. Auch das Par⸗ füm— eine Miſchung von Lavendel und Reſeda die ſie ſelbſt bereitet— iſt noch das alte. Sie winkt ſchon von weitem. Begreift auch ſo⸗ fort, daß ich nicht ausſteige, und will eben— wie eenſt im Mai— ganz vaſch zu mir hinein. Will— und ſtutzt— genau wie ich geſtutzt habe. „Was denn, um Gottes willen, all das Grüne ... Das ſoll doch nicht“ 5 „Es ſoll nicht,“ beruhige ich ſie. „Ja, aber— halb lacht ſie, halb ſcheint ſie böſe —„du haſt das vielleicht mißverſtanden, Hanſel, das mit dem Brief. Ich habe dir ganz vergeſſen zu ſchrei⸗ ben, ich bin nämlich—“ immer noch zögert ihr Fuß auf dem Trittbrett—„ich bin nämlich ſeit zwei Jahren verheiratet.“ N Ich ſage:„Das trifft ſich gut. Ich auch“ „Du auch—!“ Schon ſitzt ſie neben mir. Tür fällt ins Schloß. Es war eine wunderliche, aber eine ſehr nete f Fahrt den Wannſee entlang zwiſchen den Myrten⸗ kränzchen und Girlanden. .. Bei Tiſch ſagt plötzlich meine Frau:„Was it denn das, Bubi, du haſt ja ein Blümchen zwiſchen die Rockklappe geklemmt. Eine Myrte. Wahrhaftig, es iſt eine Myrte!“ „Eine Myrte,“ ſage ich raſch gefaßt,„ja, nach det Sitzung, weißt du, da war ich noch raſch in einem Blumenladen und da habe ich ſechs Kaktüſſe— ſechs ganz reizende Kaktüſſe für deinen Steingarten be⸗ ſtellt.“ ... Die Beſtellung habe ich dann am Nachmittag telephoniſch nachgeholt. 5 Vor dem Schlafengehen— ſpät abends— gibt mir plötzlich meine Frau ſechs Küßchen. Ganz leichte, liebe Küßchen. Wie ſie es eigentlich lange nicht ge⸗ tan hat.. „Weißt oͤu, wofür?“ fragt ſie ſchelmiſch. Ich bin ahnungslos. 25 „Für die Kaktüſſe. Du haſt manchmal zu nekte Einfälle, Bubi!“ 5 Aer netzes in 1 vertritt ik, einer boren iſt. der Be⸗ nde Ober⸗ v. H. auf r Gliede⸗ tithin der ksſchulen retz müſſe maſchiges ein weit⸗ rten von nz weit⸗ Regel in zründung erſt dann twandfrei telſchulen 5 fähigung befinden, chule ge⸗ nn 2 in tober. ereignete ugunfall. gehörige Führung uf einem öllig ge⸗ as Dach er Nan⸗ ei der Flug, Flug: Kran⸗ ück 1 ktober. ind Tep⸗ Sonntag z rube 1 hrenb ur deny, blieben chung 8 9 — Vin bauer ter, Wiſſen⸗ Fritz Bode er Süd t Wilhelm b Faude zeitung laſtraße 43 5 Rückvorte* erkennt ch einen bringen. ll heim⸗ eganten Sie, tergelbe s Par⸗ Reſeda, auch ſo⸗ — wie zt habe. Grüne ſie böſe ſel, das t ſchrei⸗ hr Fuß it zweit Montag, 7. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe . Seite Nummer 462 Mannheim, den 7. Oktober. Der erſte Sonntag auf der Reichsautobahn Das günſtige Wetter am Samstagnachmittag und am Sonntag lockte die Kraftfahrer in hellen Scharen auf die neueröffnete Reichsautobahn. Der Verkehr war ganz außerordentlich und die Wagen fuhren zu⸗ weilen in einer richtigen Kolonne, aus der aus⸗ zubiegen, um zu überholen, gar nicht einfach war. Doch bewieſen die Fahrer gute Fahrdiſziplin. Die Strecke nach Heidelberg, für den zünftigen Fahrer viel zu kurz, um richtig Gas gaben zu können, und die Strecke nach Frankfurt, beide waren gleichſtark befahren. Beſonders die Strecke Viernheim—Lorſch iſt das Entzücken der Fahrer, weil ſie große land⸗ ſchaftliche Schönheiten aufweiſt und die techniſchen Anlagen von großem Reiz ſind. Man hätte meinen können, die großen Ausfallſtraßen einer Weltſtadt wie Berlin oder Paris zu befahren, ſo ſtark war der Verkehr. Dieſe Reichsautobahn, das kann man heute ſchon ſagen, wird von einer Bedeutung für den Wirtſchafts⸗ und Fremdenverkehr in Mannheim ſein, oͤſe man gar nicht überſchätzen kann. Polizeibericht vom 7. Oktober Tödlicher Sturz. Am 5. Oktober, nachts gegen 11 Uhr, ſtürzte im Treppenhaus ſeiner Wohnung in der Alphornſtraße ein 62 Jahre alter Mann rücklings die Treppe hinunter, zog ſich einen Schädelbruch zu und war ſofort tot. Tod durch Ertrinken. Am 5. Oktober, abends.30 Uhr, ertrank beim Ueberſchwimmen des Rheines in Höhe der Strandbadwirtſchaft Nord ein 53 Jahre alter, in der Altſtadt wohnender Mann. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Selbſttötungen. Am 4. Oktober hat ſich in der Altſtadt ein älterer Mann erhängt. Der Grund iſt offenbar in einem ſchweren Leiden zu ſuchen. Am 6. Oktober nachmittags hat ſich in ſeiner Wohnung in der Neckarſtadt ein älterer Mann, der nerven⸗ leidend war, erhängt. Infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes ſtieß geſtern abend auf der Hauptſtraße in Feudenheim ein Laſtkraftwagen mit einem Kraftrad zuſammen, wobei der Radfahrer ſowie ſeine mitfahrende Frau ſtürzten und erhebliche Verletzungen erlitten. Beide wurden nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Das Kraftrad wurde ſtark beſchädigt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den letzten beiden Tagen 11 Perſonen angezeigt. Entwendet wurden: Am 3. Oktober aus einem Per⸗ ſonenkraftwagen vor L. 18 hier fünf Säckchen Zeafa⸗ rin mit der Aufſchrift„Deutſche Matzena⸗Werke“ und eine Flaſche Oberſchmieröl, Marke„Spedäul“; am 4. ktohex an einem Hauſe in N 7 hier ein Emgil⸗ ſchild, 285,88 Zentimeter groß, 8 95 1 Aufſchrift:„Dr. Gg. Godeck, Zahnarzt.“ Sämtliche ausgeſchiedenen Arbeits- dienſtler und Arbeitsdienſtlerinnen melden ſich umgehend bei dem Bezirksobmann des Arbeitsdankes im alten Rathaus, Zimmer 13. Sprechſtunden täglich von 14—18 Uhr. Jeder, der im Arbeitsdienſt war, ſollte nicht verſäumen, ſeine Anwartſchaft im Arbeitsdank weiter zu er⸗ halten. Wo ſind ſie gültig? Behandlung und Einlöſung der Bedarfsdeckungs⸗ a ſcheine der Kinderbeihilfe Die Bedarfsdeckungsſcheine, die den Kinderreichen zur Empfangnahme der Beihilfen ausgehändigt werden, tragen, wie das No. meldet, die Unterſchrift des Reichsfinanzminiſters Graf Schwerin v. Kroſigk. Es iſt auf ihnen vermerkt, daß ſte nur gültig ſind für den Erwerb von Möbeln, Hausgerät und Wäſche in zugelaſſenen Ver⸗ kaufsſtellen, insbeſondere in Schreinereien und ſon⸗ ſtigen Unternehmungen des Handwerks. Bevor der Bedarfsdeckungsſchein einer Verkaufsſtelle in Zah⸗ lung gegeben wird, iſt er vom Beihilfeempfänger auf der Rückſeite mit Namenszeichnung und der Angabe von Wohnort und Wohnung mit Tinte oder Tinten⸗ ſtift zu verſehen. Die Verkaufsſtelle muß ihre Fir⸗ menzeichnung eintragen. Der Bedarfsdeckungsſchein wird nur durch die Kaſſe desjenigen Finanzamts eingelöſt, das für die Umſatzbeſteuerung der Ver⸗ kaufsſtelle zuſtändig iſt. Eine Bareinlöſung des Be⸗ Harfsdeckungsſcheins durch die Verkaufsſtelle iſt ver⸗ boten. Es iſt aber zuläſſig, daß Reichspfennigbeträge bis zu 1 Mk. bar herausgegeben werden, wenn der Kaufpreis der Ware den vollen Wert der Bedarfs⸗ deckungsſcheine nicht erreicht. Der Bedarfsdeckungs⸗ ſchein iſt nicht übertragbar. Verbraucherhöchſtpreiſe für Speiſekartoffeln Der badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter— Preisüberwachungsſtelle— hat am 4. Oktober eine Anordnung über Verbraucherhöchſtpreiſe für Speiſe⸗ kartoffeln der Ernte 1935 erlaſſen. Danach beträgt der Einkellerungshöchſtpreis für einen weiße, rote und blaue Kartoffeln in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg 3,20 Mark und für gelbe Sorten 3,50 Mark. In den übrigen Gemeinden, die nicht überwiegend unmittelbar von den Erzeugern beliefert werden und die demnach auf Zufuhren durch den Handel angewieſen ſind, ermäßigen ſich die ge⸗ nannten Höchſtpreiſe um je 10 Pfg. Die Verbraucherhöchſtpreiſe für Speiſekartoffeln gelten für die Belieferung der Verbraucher durch den Handel. Da für die Kartoffelernte 1935 auch den Erzeugern die unmittelbare Belieferung der Ver⸗ braucher ohne Schlußſchein und ohne Verwaltungs⸗ gebühr freigegeben worden iſt, gelten die genannten Höchſtpreiſe auch als Preisbegrenzung bei der unmit⸗ telbaren Belieferung der Verbraucher durch die Er⸗ Zentner Mädchengruppe in Feslzug ae, Ernledanklages Ein Hakenkreuz aus Aehren und Kornblumen— das ſchönſte Symbol des Tages Bauer und Müller Hand in Hand Stimmungsvolle Erntedankfeier der H. Hildebrand& Söhne Rheinmühlen⸗ werke AG. Mannheim Betriebsführer und Gefolgſchaft der H. Hilde⸗ brand& Söhne— Rheinmühlenwerke AG, Mannheim, verſammelten ſich am Samstag in den feſtlich ge⸗ ſchmückten Ballhausſälen zum vierten Kame⸗ radſchaftsabend, mit dem das Erntedank⸗ feſt verbunden war. Unter der Mitte der Decke des großen Saales ſchwebte ein mächtiger Ernte⸗ kranz und von den Wänden grüßte zwiſchen der Reichsfahne und Girlanden das Firmenwahrzei⸗ chen, das auch auf der Bühne neben dem Redner⸗ pult aufgeſtellt war. Ueber der Bühne ſtrahlte das Hakenkreuz. Zur Rechten war das Bild des Füh⸗ rers und zu beiden Seiten Garben angeordnet. Nach dem Fahneneinzug eröffnete Werbeleiter Raithel die familiäre Zuſammenkunft mit der herzlichen Begrüßung der Erſchienenen, die die beiden Säle bis auf den letzten Platz füllten, da auch die Frauen der Arbeitskameraden eingeladen wor⸗ den waren, und die Ehrengäſte. Betriebszellen⸗ obmann Heinrich Brunner beleuchtete den Sinn des Erntedankfeſtes, wobei er den Wunſch zum Aus⸗ druck brachte, daß die köſtliche Sagt, die der Hilde⸗ brand⸗Bekrieb dürch ſeine Arbefjt in den Boden lege, zu einer reichen Ernte für Gefolgſchaft, Führer und Reich gedethe.„Ernteweihe“ war eine Reihe von Einzel⸗ und Geſamtvorträgen eines Sprech⸗ chors betitelt, die in einem begeiſterten Bekenntnis zu Deutſchland und dem allgemeinen Geſang„Volk ans Gewehr!“ gipfelten. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Feſtanſprache des Betriebsführers Direktor W. Marwitz, die ſich in Form und Inhalt weit über die üblichen Anſprachen erhob. Der Redner leitete ſeine packen⸗ den Ausführungen mit der Erläuterung des Be⸗ griffes Erntedankfeſt ein, das nichts mit den Ge⸗ treidefabriken Nordamerikas oder Kanadas zu tun habe, vielmehr den Bauer, der im Schweiße ſeines Angeſichts das Brot erarbeite, das der deutſche Menſch in der Enge des deutſchen Lebensraumes ſo notwen⸗ dig brauche, in den Vordergrund ſtelle. Bei einem Rückblick auf den Niedergang des deutſchen Bauern⸗ tums nach dem Weltkriege anterſtrich der Redner die unvergänglichen Verdienſte, die ſich Adolf Hitler um die Hebung des Bauernſtandes nach dem Leitſpruch „Wenn das Bauerntum nicht geſchaffen worden wäre, dann würde Deutſchland nicht ſein!“ erworben hat. Die Hildebrandmühle ſei ſtolz darauf, in dem neuen Geiſte, den uns Adolf Hitler gebracht habe, goran⸗ zumarſchieren nach dem Leitſpruch„Mahle Hilde⸗ brand, mahle!“ in Anlehnung an den Ruf,„Mahle, deutſche Schickſalsmühle!“ Die begeiſtert aufgenom⸗ mene Rede ſchloß mit einem Heil auf den Führer, unſer herrliches Deutſchland und die Hildebrand⸗ mühle und dem Geſang der Nationalhymnen. Ein Erntetanz von ſechs Bauernpaaren, der den zweiten Teil des Abends einleitete, gefiel ſo ſehr, daß er wiederholt werden mußte. Auch Arbeits⸗ kamerad Beſt, der über einen ſehr ſchönen Bariton verfügt, machte mit zwei Vorträgen einen ſo ſtarken Eindruck, oöͤaß er ohne Zugabe nicht von der Bühne gelaſſen wurde. Den Höhepunkt der geſanglichen Vorträge aber bildeten die Darbietungen eines Quartetts des Kurpfälziſchen Männer⸗ cho res, die unter der Leitung des Arbeitskame⸗ raden Korn ſo prachtvoll gelangen, daß es auch hier ohne Zugaben nicht abging. Ein Volltreffer war ferner das von dem Ar⸗ beitskameraden J. Laick verfaßte Hilde⸗ 8 8 brandlied, 85 das nach einer alten Soldatenweiſe geſungen wird. Direktor Marwitz dankte dem Arbeitskameraden, der der Gefolgſchaft ein Geſchenk von bleibendem Wert gemacht hat, mit herzlichen Worten und über⸗ reichte ihm als Andenken an ſeinen bichteriſchen Er⸗ folg ein Bild des Führers. Das Lied ſchlug ſo ein, daß es ein zweitesmal geſungen werden mußte. Als Direktor Marwitz noch allen Mitwirkenden ge⸗ dankt hatte, beſchloß ein Tanz, zu dem die Kapelle R. Klein aufſpielte, den Kameradſchaftsabend, der ein beredtes Zeugnis des vorzüglichen Geiſtes war, der im Hildebrandbetrieb herrſcht. Feierſtunde im„Univerſum“ Am Sonntagvormittag marſchierten die Hilde⸗ brandleute vom Meßplatz aus zum„Univerſum“, wo im Rahmen einer Feierſtunde der Reichspartei⸗ tagsfilm„Triumph des Willens“ als Dank und Be⸗ kenntnis zum Führer und der Film vorgeführt wurde, der bei der feierlichen Einholung der Mann⸗ heimer SA⸗Standarte aufgenommen worden iſt. Sch. FFFFFFFFFFFFFFFCCã äↄↄÄAGPPbGTPbPbPbGbCbCbPbPbGTGTPbCGTPboGTGTPTꝙbTGTböbGTPbTöbébꝙbé'bPbPb'bkbkbkbk'hbobPP'bkbkk'bͤoocooocoohpcpcp ß ꝓIꝓIIDD!!!!!!!.... zeuger. Es wird aber erwartet, daß die Erzeuger mit Rückſicht auf die ihnen eingeräumte Vergün⸗ ſtigung der unmittelbaren Belieferung der Ver⸗ braucher mit ihren Preiſen unter den genannten Höchſtpreiſen bleiben. Für das flache Land, wo die Belieferung der Ver⸗ braucher ausſchließlich durch die Erzeuger erfolgt, betragen die Höchſtpreiſe für einen Zentner weiße, rote und blaue Kartoffeln 2,75 Mark und für gelbe Sorten 3,05 Mark. Die Spiegelfabrik-Jeuerwehr übt Auf ihrem Werksgelände war die Freiwil⸗ lige Feuerwehr der Spiegelmanufaktur Waldhof zu ihrer diesjährigen Schlußübung angetreten, um eine Probe ihres Könnens zu geben. Marſchübungen, Geräteexerzieren, Freiübungen uſw. löſten einander ab und zeigten vor allem, daß bei der Ausbildung der Sport ſehr gepflegt wird. Der beſte Beweis für die ſportliche Betätigung iſt die Tat⸗ ſache, daß von der Mannſchaft der Spiegelfahrik⸗ Feuerwehr ein Drittel ſich um das Reichsſport⸗ abzeichen bewirbt und zwei Drittel gegenwärtig die Uebungen für das SA⸗Sportabzeichen ablegen. Zu einer Angriffsübung hatte die Betriebs⸗ führung die Aufgabe geſtellt, ein im zweiten Stock des Wirtſchaftsgebäudes ausgebrochenes Feuer zu löſchen, das bereits drei Zimmer ergriffen und auch den Dachſtuhl in Mitleidenſchaft gezogen hatte. Außerdem mußten zwei Kinder gerettet werden. Fachmänniſch griff die Wehr dieſen gedachten Brand an und verlegte wie im Ernſtfall die Schlauch⸗ leitungen. Bei dem anſchließenden kameradſchaft⸗ lichen Beiſammenſein dankte Betriebsführer Krafft der Wehr für die im Laufe des letzten Jahres geleiſtete Arbeit und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß durch den kameraoͤſchaftlichen Geiſt die Wehr vorwärts gebracht worden ſei. Mit der Bitte, in dem alten Geiſt weiterzuarbeiten und in einem Treugelöbnis auf den Führer klang die Anſprache aus. Bei der Kritik ſtellte Branddirektor Mikus feſt, daß die Feuerwehr der Spiegelfabrik im letzten Jahre nicht nur ihren Stand behauptete, ſondern auch in verſchiedenen Gebieten es weitergebracht habe. Ein Sonderlob erhielt Kommandant Weiß, der die bei oͤem Beſuch anderer Uebungen geſammelten Erfahrungen nutzbringend bei ſeiner Wehr an⸗ wandte. Branddirektor Knäbel vermerkte mit Ge⸗ nugtuung, daß die Fabrikfeuerwehren in Mannheim in ihrer Ausbildung eine ganz beſondere Stufe ein⸗ nehmen würden und anderen guten Wehren eben⸗ bürtig ſeien. Kommandant Weiß übermittelte der Betriebsführung den Dank der Wehr für die ihr zu⸗ teil gewordene Unterſtützung und ernannte den bis⸗ herigen Obmann Maurer zum Adjutanten der Wehr. Getragen vom kameradſchaftlichen Geiſt, umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen, nahm das Beiſam⸗ menſein einen ſchönen Verlauf. Thoma⸗Abend im Evangeliſchen Volksverein In der Reihe der Vortragsabende, in denen der Evangeliſche Volksverein mit ſympathiſcher Viel⸗ ſeitigkeit das Erhebende vom religiöſen und künſt⸗ leriſchen Standpunkt aus zu ergreifen ſucht, war ein Hans⸗Thoma⸗Vortrag mit Lichtbildern vorgeſehen. Es richtete Malermeiſter Blaſe, der zweite Vor⸗ ſitzende, eine freundliche Begrüßungsanſprache an die Anweſenden(u. a. auch die Brudervereine aus Waldhof und Käfertal) im Wartburg⸗Hoſpiz, und es ſnielte die Hauskapelle, beſtehend aus Eiſenhauer, Henkel und Frl. Sonntag, getragen ſchöne Muſik, und dann ergriff Frau Bergman n⸗K üch ler aus Frankfurt das Wort. Frau Bergmann⸗Küchler iſt als Hüterin des Hans⸗Thoma⸗ Archivs natürlich beſonders auf ihren Maler eingeſtellt, und da iſt es denn ver⸗ zeihlich, wenn ſie in einer etwas einſeiligen Weiſe gegen die geſamte moderne Kunſt loszog, als handle es ſich hier nur noch um Entartung, Geſchaftlhuberei und ſittliche Verrohung. Aber im übrigen bot der Vortrag Anregendes, zum Teil Neuartiges aus dem Leben wie dem Schaffen des vortrefflichen Künſtlers und großen Menſchen. Da war alſo die Rede von Steinle und den Nazarenern, von Richter, Schwind und Rethel, auch Böcklin konnte als„Vorläufer Thomas“ regiſtriert werden. Die Anfänge in Karls⸗ ruhe bei Schirmer, das Wandern nach München und Düſſeldorf und die ſchöne Zeit in Frankfurt, die rührende Rolle der Mutter, die mutige des Förde⸗ rers, das Heimweh und die Wahrhaftigkeit, die Phantaſie und der Humor,— alles im Leben und Schaffen wurde liebevoll erwähnt und nicht zuletzt der geiſtige Einſatz gewürdigt, alles mit dem vor⸗ trefflichen Bildmaterial, das man aus ſo einem Archiv erfreulicherweiſe mitbringen kann. Im übrigen können wir in Mannheim uns mit gutem Gewiſſen auf reiche Thoma⸗Pflege aus öffent⸗ licher wie privater Hand berufen. Die Sommeraus⸗ ſtellung im Schloßmuſeum, die hauptſächlich aus Mannheimer Privatbeſitz hervorging, iſt Zeuge, und die Kunſthalle obendrein dafür, daß Thoma ſich in einer bewußt modernen Galerie ſehr wohl zu Hauſe und geborgen fühlen kann. Das wollen wir der temperamentvollen Frankfurterin doch geſagt haben. Dr. Er Sondergerichte zuſtändig für das Heimtücke-Geſetz Durch eine Verordnung der Reichsregierung iſt die Zuſtändigkeit der mit Verfügung vom 21. März 1933 gebildeten politiſchen Sondergerichte erweitert worden. Vor dieſe Sondergerichte kommen nun⸗ mehr auch Verbrechen und Vergehen, die gegen das Geſetz gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen ver⸗ ſtoßen ſowie gegen den§ 1g4b des Strafgeſetzbuches, ſoweit nicht die Zuſtändigkeit des Volksgerichtshofs oder der Oberlandesgerichte begründet iſt. Danach weroͤen alſo vor allem, ſoweit nicht die Ausnahmen gegeben ſindo, alle Beſchimpfungen und bös⸗ willige Verächtlichmachungen von Staat, Hoheitsträgern, NS DaAp, Gliederungen und Ho⸗ heitszeichen vor die politiſchen Sonder⸗ gerichte kommen. Die Uebertragung der Durch⸗ führung einmal bewilligter Strafverfahren auf die Sondergerichtet bedeutet, vor allem, daß dieſe An⸗ gelegenheiten ſchneller erledigt werden können, als es vor den ordentlichen Gerichten möglich wäre. Der Reichshandwerksmeiſter zur Genoſſenſchaftsfrage Verſchiedentlich iſt dieſer Tage die Mitteilung veröffentlicht worden, daß der Reichshandwerksmei⸗ ſter kürzlich auf einer Arbeitstagung der Landes⸗ handwerksmeiſter einen ſcharfen Trennungsſtrich zwiſchen Lieferungsgenoſſenſchaften und Einkaufsge⸗ noſſenſchaften gezogen und die letzteren abgelehnt habe. Dieſe Mitteilung iſt durchaus un zutref⸗ fend. Der Reichshandwerksmeiſter, der die Genoſ⸗ ſenſchaftsfrage als Kernſtück der Handwerksfrage ſchlechthin bezeichnete, hat wohl betont, daß die Lie⸗ ferungsgenoſſenſchaften wegen ihrer großen. Be tung bei der Arbeitsbeſchaffung für das Pander unbedingt im Vordergrunde ſtänden. En hat abez gleichzeitig keinen Zweifel daran gelaſſen, daß das Handwerk nach wie vor durchaus poſitiv zu ſeinen Genoſſenſchaften allgemein ſtehe, deren Pflege im übrigen den Handwerksorganiſationen durch die Erſte Handwerksverordnung geſetzlich zur Aufgabe gemacht worden iſt. In den Fällen jedoch, in denen der Handel dem Handwerk gleichwertige und gleich⸗ billig arbeitende Bezugsquellen bietet, ſieht der Reichshandwerksmeiſter auf die Dauer keinen An⸗ laß, Einkaufsgenoſſenſchaften zu gründen oder auf⸗ rechtzuerhalten. e Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern am Dienstag, dem 8. Oktober, die Eheleute Johann Wörz und Frau Johanna geborene Lippmann, Mannheim⸗Luzenberg, Glasſtraße 4. Unſeren Glück⸗ wunſchl 238 ö i Sozialismus der Tat. Der ſeit 25 Jahren beſtehende Angelfiſcher⸗vVerein„Merkur“, Mann⸗ heim, hielt kürzlich unter reger Beteiligung ſeiner Mitglieder ſein Preisangeln an allen Strecken des Neckars und des Rheins ab. Ein großer Anſporn lag darin, zum Nutzen der Volksgemeinſchaft und der Volksverbundenheit zu handeln, wurden doch die gefangenen Fiſche reſtlos der NSW zur Verfü⸗ gung geſtellt. Es wurden die vier Ortsgruppen der NS,„Deutſches Eck“,„Humboldt“, Lindenhof und Waldhof entſprechend verſtändigt, deren ehrenamt⸗ liche Helfer ſich zur Abholung der gefangenen Fiſche einſtellten. Es wurden 196 Pfund Fiſche abgeliefert und durch die Verteilungsſtellen der NS bedürfti⸗ gen Volksgenoſſen zugewieſen. Die Preisträger wurden auf einem Familienabend mit Preiſen aus⸗ gezeichnet. en Die Arbeitsbücher für die Hausangeſtellten werden innerhalb der Zeit für den 2. Abſchnitt zu einer noch bekannt zu gebenden Zeit ausgeſtellt. Es wird daher gebeten, die beim Pförtner des Arbeits⸗ amtes erhältlichen Antragsvordrucke gewiſſenhaft ausgefüllt bereitzuhalten bis zum Abruf durch das Arbeitsamt. i Das Städtiſche Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad wird am Sonntag, dem 13. Oktober d.., um 19 Uhr geſchloſſen. 5 ** Der Kampf gegen das Borgunweſen. Das Deutſche Frauenwerk hat dem Kampf des Handwerks gegen das Borgunweſen und für gute Zahlungsſit⸗ ten ſeine Unterſtützung zugeſagt. In der Erklärung des Deutſchen Frauenwerks wird ausgeführt, daß das Vertrauen ungezählter Handwerksmeiſter auf das ſchmählichſte getäuſcht worden ſei. Es ſei ein Borgunweſen entſtanden, das heute den deutſchen Handwerksmeiſter zu ruinieren drohe. Der Appell des Reichshandwerksmeiſters richte ſich ebenſo ſehr an das Ehrgefühl des Käufers, wie an ſeine Ein⸗ ſicht. Bedauerlicherweiſe ſeien es gerade die Kreiſe, denen es wirtſchaftlich möglich ſei, gegen Barzahlung zu kaufen, die dem„Einſchreibenlaſſen“ be⸗ ſonders huldigten. Von den deutſchen Hausfrauen werde die Aktion des Reichshandwerksmeiſters be⸗ grüßt. Sie würden ihm in ſeinen Beſtrebungen nach beſten Kräften behilflich ſein. 5 . (Nummer 462 4. Seite — 8. eimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe — Montag, 7. Oktober 1935 Neuregelung der Parkplatzbeſchaffung Der Verkehrspolizeireferent im Reichsinnenmini⸗ ſterium, Regierungsrat Dr. Schifferer, äußert ſich in der Zeitſchrift des Kamerabſchaftsbundes deut⸗ ſcher Polizeibeamten über die Frage der Parkplätze und Parkverbote und teilt dabei mit, daß die Frage der Parkplatzbeſchaffung und insbeſondere die Park⸗ platzbewachung zur Zeit einer völligen Neuregelung unterzogen wird. Der Miniſter habe den Führer des National ozialiſtiſchen Kraftfahrkorps beauftragt, die u vorbereitenden Schritte zu tun und Vorſchläge f für 105 Neuregelung zu machen. Es entſpreche im übrigen dem Geiſte der vom Führer angeordneten Motoriſterung des Verkehrs, daß überall da, wo der ſonf ge Verkehr nicht behindert werde, der Stra⸗ ßen raum zum Parken in Anſpruch genommen werden könne. Der Miniſter habe eine Nachprü⸗ fung ſämtlicher örtlichen und zeitlichen Park⸗ ve rhote angeordnet, um eine möglichſt weitgehende Ausnutzung des Straßenraums zum Parken und Abſtellen zu gewährleiſten. Ueber die geſetzlichen und allgemeinen Parkverbote hinaus dürften die örtlichen Polizeibehörden beſondere Park ver⸗ bote nur ausſprechen, wenn dringende verkehrs⸗ polizeiliche Rückſichten es verlangten. Grundſätzlich erklärt der Referent, daß der Parkbegriff der Reichsſtraßenverkehrsordnung en g auszulegen und ſtreng zu faſſen ſei. Je⸗ des Halten, ohne Rückſicht auf ſeine zeitliche Dauer das anderen Zwecken als dem Ein⸗ und Ausſteigen oder dem Beladen und Entladen eines Fahrzeuges diene, ſei Parken. Nach einer Entſcheidung des Kam⸗ mergerichts liege Parken ſchon dann vor, wenn ein Kraftfahrzeugführer vor einem Laden halte, um ein halbes Pfund Kaffee zu kaufen und dann ſo⸗ fort weiter fahre. Doppelkonzeſſion bei Milchgeſchäften Milchgeſchäfte, die ihr Warenſortiment auch auf ſonſtige Lebens⸗ und Genußmittel ausdehnen, unter⸗ liegen der doppelten Konzeſſionspflicht, die ſich aus dem Milchgeſetz von 1930 und aus dem Einzelhan⸗ delsſchutzgeſetz von 1933 ergibt. Vom Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſter iſt nunmehr hierzu noch einmal grundlegend Stellung genommen wor⸗ den, wie ſich aus folgendem Rundſchreiben der Ar⸗ beitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern bei dex Reichswirtſchaftskammer ergibt: Das Milchgeſetz vom 31. Juli 1930 hat als gewerberecht⸗ liches Sondergeſetz eine Erlaubnispflicht für den⸗ jenigen, der ein Unternehmen zur Abgabe von Milch betreiben will, eingeführt, ehe das Geſetz zum Schutze des Einzelhandels vom 12. Mai 1933 eine allgemeine Erlaubnispflicht für die Errichtung von Verkaufs⸗ ſtellen oder für beſtimmte Aenderungen bei Ver⸗ kaufsſtellen des Einzelhandels begründete. In Ein⸗ zelfällen hat ſich die Frage ergeben, ob das eine oder andere Geſetz oder beide Geſetze nebeneinander An⸗ wendung zu finden haben. Wir haben die Angelegen⸗ heit deshalb dem Reichs⸗ und Preußiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſter unterbreitet, der hierzu wie folgt . genommen hat: „J. Auf Milchgeſchäfte, die nur Milch und Milch⸗ erzeugniſſe abſetzen, finden nur die Vorſchriften des Milchgeſetzes Anwendung. 2. Auf derartige Ver⸗ kaufsſtellen, einerlei, ob ſie vor Inkrafttreten des für den Amtsbezirk 2 feier durch, die ſehr hi teiligten ſtarken Eindruck hinterließ. Der erſte Teil des Abends trug einen ernſten Charakter, im Mittelpunkt ſtand die Losſprechung, die für elf junge Ni In dem großen Losſprechung bei „Liedertafel“ führte Handwerker⸗Junung Herrenſchneider annheim ihre Losſprechungs⸗ ſch aufgezogen bei allen Be⸗ Saal der die der Menſchen ein Wendepunkt in ihrem Le⸗ ben bedeutete. Nach den Begrüßungsworten von Obermeiſter Theodor Schleier, der u. a. neben dem Kreishandwerksmeiſter zahlreiche Innungsmeiſter anderen Innungen willkommenheißen konnte, ſprach Prüfungsmeiſter Zonſius, der hervorhob, daß die Leiſtungen der jungen Leute die Leiſtungen des letzten Jahres übertroffen hätten. Die Prüfungs⸗ kommiſſion ſei zufrieden, da unter den Lehr⸗ lingen auch ein anderer Geiſt als früher herrſchte. Mit Wünſchen für ein gutes Fortkommen, ſchloß der Prüfungsmeiſter. Geſellenwart Stellrecht for⸗ derte die jungen Leute auf, treu zum Handwerk zu halten, und ſtellte mit Genugtuung feſt, daß die mei⸗ nach Beendigung ſten Lehrherren ihre Lehrlinge jetzt der Lehrzeit weiterbeſchäftigen wollten. Schließlich ſprach noch Lehrlingswort Müller, der an die Zwiſchenprüfungen erinnerte, die durchgeführt wür⸗ den, um nachzuprüfen, was der Meiſter aus ſeinen Lehrlingen macht. Alles würde nur zum Wohle des Berufsſtandes und Steigerung der Leiſtung geſchehen. Gewerbelehrer Steidlinger ſprach eindring⸗ liche Worte über die Zuſammenarbeit von Schule zur und Handwerksmeiſter und mahnte die Jung⸗ Geſellen, unentwegt an ihrer Weiterbildung zu arbeiten. Bei der Losſprechung erinnerte Ober⸗ meiſter Schleier daran, daß nach Beendigung der alter eee und Silte den Schneidern Lehrzeit jetzt erſt die Lehrzeit beginne, da jeder einzelne vom Pflichtbewußtſein durchdrungen ſein müſſe, ſein Können zu erweitern. Nachdem die loszuſprechenden jungen Leute noch aufgefordert worden waren, in all ihrem Tun und Laſſen ſich den Führer Adolf Hitler als Vorbild zu nehmen, wur⸗ den die Zeugniſſe an die Jung⸗Geſellen Diefenbach, Englert, Hippert, Hohenberg, Hofmann, Hertel, Peters, Bergmann, Köhler und Schüler überreicht. Kreishandwerksmeiſter Stark zog in einer An⸗ ſprache Vergleiche mit dem Erntedanktag und der Losſprechungsfeier, da bei der Losſprechungsfeier die Verbundenheit zwiſchen Meiſter, Geſelle und Lehr⸗ ling genau ſo in Erſcheinung trete, wie am Ernte⸗ danktag die Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land. Früher ſei der Uebertritt eines Lehrlings zum Ge⸗ ſellen ſehr ſtill verlaufen, doch heute ſei dieſer Tag Freude. Nachdem ein Tag des Stolzes und der Kreishandwerksmeiſter Stark noch aufgefordert hatte, mitzuhelfen, das Handwerk nach den drei Grundſätzen Leiſtung, Verbundenheit und Kameradſchaft aufzubauen, ſchloß er mit dem Wunſche, daß Handwerk und Vaterland blühen und gedeihen mögen. Die Losſprechungsfeier hätte keinen ſchöneren Ab⸗ ſchluß finden können, als mit der Vorführung einer Losſprechung aus alter Zeit. Die von Mitgliedern der Innung ausgeführte Darſtel⸗ lung löſte berechtigten ſtarken Widerhall aus. Im Mittelpunkt des zweiten Teils des Abends ſtand ein Lichtbildervortrag von Profeſſor Lang, der über den„Wert des Kriegserlebniſſes und mein Erleben an der Ppernfront 1916“ ſprach. Der dritte Teil des Abends brachte frohe Unterhaltung, bei der auch ein Hans⸗Sachs⸗Spiel aufgeführt wurde. Wir Rennen nur eine Jugend: Die Jugend unseres Fliſirers herein neben Milch und Milcherzeugniſſen auch an⸗ dere Waren führen oder führen wollen, anlangt, ſo ſtimme ich mit Ihnen darin überein, daß für dieſe ſowohl die Erlaubnis auf Grund der Vorſchrif⸗ ten des Milchgeſetzes als auch die Genehmigung gemäß 8 5 des Gesees zum Schutze des Einzelhan⸗ dels erforderlich iſt.“ Wege⸗ und Zehrgeld bei Einberufung und Entlaſſung Der Reichskriegsminiſter hat Beſtim⸗ mungen über die Abfindung bei Einberufungen und Entlaſſungen aus Anlaß der Ableiſtung des akti⸗ ven Wiehrdienſte s erlaſſen, die) verſuchsweiſe delt, auf denen ſonſt regelmäßige Beförderungsmit⸗ tel nicht regelmäßig verkehren, wird für die 5 Klm. überſteigende Strecke ein Wegegeld von 10 Pfg. für jeden Kilometer gezahlt. Zu dem Wegegeld tritt ein Zehrgeld, das bei einer Fahrtdauer von mehr als ſechs bis acht Stunden eine Mark beträgt, von mehr als acht bis 12 Stunden 1,50 Mk. und für je angefangene ſechs Stunden weiterer Fahrtdauer eine Mark. Sowohl Einzelreiſende wie die im Transport beförderten Einberufenen ſind unterwegs auf Selbſtverpflegung angewieſen. Die Wehrmachts⸗ verpflegung beginnt erſt mit dem Eintreffen bei ihrem Truppenteil. Für die Entlaſſung der Unteroffiziere und Mannſchaften werden gleache Abfindungen gezahlt. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. It Kt. 1935,80 O8. Bericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M. vom 7. Oktober. Noch immer befinden wir uns im Bereiche kühlerer Meeresluft, die durch den nach Norden abwandernden Tiefdͤruck⸗ wirbel zu uns verfrachtet wurde. Sie bedingt leichte Unbeſtändigkeit, die ſich in gelegentlichen leichten Regenfällen äußert. Die Witterung ſelbſt befindet ſich jedoch in fortſchreitender Beſſerung und es kann für die nächſten Tage verhältnismäßig freundliches Wetter erwartet werden, zumal der bei Island auf⸗ getauchte neue Tiefdruckwirbel in weit nördlich ge⸗ legenen Bahnen abzieht. Vorausſage für Dienstag, 8. Oktober Nachts recht friſch und vielfach Frühnebel, ſonſt jedoch freundliches Wetter und mittags ziemlich warm, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Oktober + 16,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Oktober + 10,4 Grad; heute früh 728 Uhr. 11,0 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 78 Uhr bis heute früh 78 Uhr 0,1 Millimeter- 0, Liter je Geviertmeter. Einzekhäandelsſchutzgeſetzes errichtet ſind oder her⸗ 0 ö. q nach, müſſen jedoch die Vorſchriften des Einzelhan⸗ ſofort in Kraft treten, Darnach erhalten die Wege⸗ und Zehrgeld werden nach Eintreffen beim Waſſerſtandsbevbachtungen nt Monat Oktober delsſchutzgeſetzes angewendet werden, wenn das Wa⸗ zum Ableiſten des Wehrdienſtes Eingeſtellten hei der, Truppenteil erſtattet oder, bei der Entlaſſung vor a 75 4 ſchließli 2 Wegeſtrecke 0 1 ſe ausgezahlt. Der Reichs Needed 8 5 es 6 J. Nedar- Degel 4 5 8 0 renſortiment auf andere Waren, einſchließlich der[Einberufung für das Zurücklegen von Wegeſtrecken Antritt der Ent aſſungsreiſe ausgezahlt. Der Reichs⸗ dene e»Cñ!ↄ. ſonſtigen Lebens⸗ und Genußmittel, ausgedehnt vom Aufenthalts⸗ zum Beſtimmungsort zunächſt kriegsminiſter weiſt noch darauf hin, daß Dienſt⸗ i 285 150 765 728 15 Munten 808838282 wird In einem ſolchen Fall liegt meines Erachtens ein Wegegeld in Höhe des Fahrpreiſes für eine pflichtige, die ihren Wohnſitz im Auslande haben, Fehl. 59288 285 Je„ eine Neuerrichtung im Sinne des Einzelhandels⸗ Militärfahrkarte oder für die zweite Schiffsklaſſe 1935 zum Wehrdienſt nicht herangezogen werden. e 2 4 0 7 Pipe n ſchutzgeſetzes vor. 3. Was die Neuerrichtung oder für das Benutzen anderer regelmäßiger Ver⸗ Ihre Abfindung bei ſpäterer Einberufung und Ent⸗ Kaub. 182 Si———— oder Uebernahme von Verkaufsſtellen, die von vorn⸗ kehrsmittel. Sofern es ſich um Landwegſtrecken han⸗ laſſung wird beſonders geregelt. Köln..89 254,594,791 5 5 5— 5 8 N a 5 55 Fra NARFurtf 4 W 260 87.— 87.75„und Provinz. ½ Sayr gandw⸗ 4% Rh.-Hyp.⸗Ok. adiſche Maſch. 129.0 129.00 Graßkraft. Mm..... ſſiederrh. Jeder. 69, 89,— Volthom, Seil 89.— 89. Verkehrs- Aktien Den teswer-! 1 e 8 8 5 99 05 Giroverb. 15125 R 32 3„Geom Rien 193.25 Haar Fee 55 Grün& Bilfinger 185,0 185.0 Hordweſtd. Kraft Warten Elette 8 3880 Bod. Ach. f. Rhein⸗ 1/ 7) Frankf. 28 910 50 91.59 4% Berl. Hyp.⸗Bk. 5% Südd Boder 27 Bayr. Motorenw. 121,0 122.0 fafenmühle.. 101.5 102.0 3 Hartſtein ulle, Brauerei 3..50. 9 5 Ainslliehe Werte 4½% do. 28 01.50 81.50% Bad K dbk, 6 von 25. 95, 95,— Lig. Gpfbr. 8 1 Demberg J. P. 400,5 108, llald u. Nen 35.50 5 Leb. Waldhof 108. 111.0 ſchiff. und See⸗ Dtsch. Staatsanlelhen 4½ Hanau 26.— 89.— 4 40 885 4 81 Hon. Bk 9625 17 U o. A. 100.2 100,2 A Berger 114.0 115,0 Hanauer Hofbr. 1270 1270* erbr. 113,5 113,5 L. do. Bap e 35,50 35,50. 127 1228 1 E 2 ü 4 7— i 25 8——— Sb. 0* F 5„ 4% Petdoſberg 0 8 4 dd 9115 8 1 51 96,25 96,25 3 5 Gn. 90 Been 88. 88. Har ene Süſfen 5 15 e 1328 130 Bank Aktien b abend 5 4% fa 5 98 San 92 125 0 e. gig. f 100 8 100/ be. 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Die letzten Tage, ins⸗ beſondere aber der Samstag und Sonntag, brachten Heidelberg einen außerordentlich ſtarken Kraft⸗ wagen verkehr, der zurückzuführen iſt auf die Eröffnung der Reichsautobahn. Vor allem aus dem weiteven Gebiet um Frankfurt, Mainz und Wies⸗ baden kam, wie aus den Kraftwagenzeichen erſicht⸗ lich war, eine rieſige Zahl von Autofahrern, die alle zum erſtenmal die neue Straße paſſieren wollten. Das ſchöne Wetter begünſtigte den Verkehr, und Heidelberg und ſeine Gaſtſtätten hatten Vorteile von dieſem großen Betrieb auf der Reichsautobahn. Wer am Abend aus der Richtung Frankfurt oder Darmſtadt fuhr, der ſah auf dem anderen Straßen⸗ teil eine faſt ununterbrochene Reihe von Wagen nach Frankfurt zurückfahren. Der Rhein ſteigt! Starke Regenfälle die Urſache * Weil a. Rh., 7. Okt. Durch die ſtarken Regenfälle der letzten Tage iſt der Rhein nicht unerheblich geſtiegen. Die Zuflüſſe aus dem ſüdlichen Schwarzwald ſind in ſtetem Zunehmen begriffen. Vor allem die Wieſe, die noch vor einigen Wochen faſt kein Waſſer aufzuweiſen hatte, wälzt ihre ſchmutzig⸗ gelben Fluten mit mächtigem Brauſen über die Wehre, hin und wieder Geſtrüpp, Baumäſte uſw. mitführend. Die Leimbachregulierung beendet g. Nußloch, 7. Okt. In dieſen Tagen geht hier ein Unternehmen ſeinem Ende entgegen, das mehrere Wochen lang etwa 20 bis 30 Arbeiter beſchäftigt hat. Es handelt ſich um die Regulierung des Leimbachbettes von der Nußlocher Mühle ab⸗ wärts bis an die St. Ilgener Grenze. Nach einem Gutachten des Kulturbauamtes Heidelberg waren die Böſchungen der Leimbachdämme im Laufe der Zeit teilweiſe beinahe ſenkrecht geworden, was zu ſtändigen Abbröckelungen ührte, wodurch die Dämme ſtellenweiſe ſehr dünn wurden. Das Kultur⸗ bauamt empfahl daher im Wege der Notſtandsmaß⸗ nahmen eine Neuprofilierung der Dämme und im Zuſammenhang damit eine Begradigung das Bach⸗ bettes. Durch die Beſeitigung vieler überflüſſiger Kurven. murde erſteus ein beſſerer und ſchnellerer Ablauf des Weſſers gewährleiſtet und zweitens auch noch Land gewonnen. Brief aus Plankſtaot M. Plankſtadt, 7. Okt. Ein 35 Jahre alter hie⸗ ſiger Einwohner wollte mit ſeinem Fahrrad von Rauenberg heimfahren und verunglückte, daß er bewußtlos und in bedenblichem Zuſtande in das Heidelberger Krankenhaus eingeliefert werden mußte.— Die Kleintierzucht, die hier emſig betrieben wird und ſich hinſichtlich der Leiſtung auch auf der Höhe befindet, wird am 3. und 4. November mit einer lokalen Kaninchen⸗ und Geflügelſchau des Kaninchen⸗ und Geflügelzüchterklubs 1925 im Gaſt⸗ haus„Zum Stern“ an die Oeffentlichkeit treten. Nachdem Kreisleiter Dr. Roth⸗ Mannheim in einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates die Berufung der Beigeordneten im Sinne ber Gemeindeordnung erläutert hatte, gab er die Vorſchläge bekannt, welchen der Lan rat zuge⸗ ſtimmt hat. Bürgermeiſter Treiber hielt ſodann an die Beigeordneten— Hermann Zimmer, Karl Weier und Heinrich Schleich— eine Anſprache, in welcher er auf ihre Pflichten und Aufgaben als Bei⸗ geordnete der Gemeinde Plankſtadt hinwies. Durch Handſchlag und Treueſchwur wurden dieſe vereidigt. Der Geſangverein„Amfeitia“ hat einen neuen Vereinsführer erhalten. Der ſeit⸗ herige Ehrenvorſitzende, Tünchermeiſter Adam Wolf, hat das Führeramt des Vereins übernommen. — Anläßlich der Vereinigung der Militär⸗ und Krie⸗ gerkameradſchaft zur Soldatenkameradſchaft hat Exz. von Oidtmann den beiden Führern der bisherigen Kameradſchaften Philipp Hollwachs und Heinrich Seßler in hervorhebenden Worten unter Würdi⸗ gung der Verdienſte die Urkunden zur Ernennung zu Ehrenmitgliedern der neuen Soldaten⸗ . kameradſchaft überreicht. Vorarbeiter Auguſt Engel konnte ſeinen 66. Ge⸗ burtstag feiern; Frau Magdalena Hüngerle be⸗ ging ihren 60. Geburtstag. ⸗a⸗ Weinheim, 6. Okt. Die NS⸗Kulturge⸗ meinde eröffnete den Reigen ihrer Winterveran⸗ ſtaltungen mit der Oper„Martha“ von F. von Flo⸗ tow. Der„Pfälzer Hof“ war ausgezeichnet beſetzt. Das Heidelberger Stadttheater mit ſeiner Schau⸗ ſpielerſchar hat ſich durch dieſe Aufführung erneut die Herzen des theaterliebenden Weinheimer Publi⸗ kums im Fluge erobert. Die Inſzenierung lag in den Händen von Hans Ney; für die muß'kaliſche Leitung zeichnete Fritz Bohne. g. Nußloch, 7. Okt. Am 1. Oktober d. J. hat Kirchendiener Jakob Keller, der nun im 66. Lebensjahre ſteht, aus Altersrückſichten ſein Amt niedergelegt, das er genau 20 Jahre lang innehatte. Da er zuvor ſchon 12 Jahre lang das Amt des Blas⸗ balgtreters verwaltete, ſtand er 32 Jahre lang im Dienſte der evangeliſchen Kirchengemeinde. Als ſeinen Nachfolger hat der Kirchengemeinderat den Glaſer Konrad Gamber beſtellt. Städter zogen aufs Land So wie am Sonntagvormittag das Landvolk in die Stadt kam, um gemeinſam mit den Maun⸗ heimer Volksgenoſſen das Erntedankfeſt zu feiern, ſo kamen nachmittags die Städter in gro⸗ ßer Zahl hinaus in die Landgemeinden. Und bei dieſem Gegenbeſuch zeigte ſich ſo recht die Verbundenheit beider Volksſchich⸗ ten, deren Schickſal doch ein gemeinſames iſt. Für den nördlichen Teil des Bezirks Mannheim wurde das Erntedankfeſt in Ilvesheim abgehal⸗ ten, wo ſich auch die Ortsbauernſchaften der meiſten Mannheimer Vororte einfanden. Am Vorabend ha⸗ ben überall Weiheſtunden ſtattgefunden, ſo in Sek⸗ kenheim, wo die Formationen im Schulhof zur Vorfeier antraten; in Friedrichsfeld bewegte ſich vom Goetheplatz aus ein Fackelzug aller Partei⸗ gliederungen zur Kundgebung auf dem Ver⸗ einshausplatz. In allen Vororten, in allen Landgemeinden leitete man in dieſer Weiſe den Tag des deutſchen Bauern ein. Am Sonntagnachmittag trafen ſich dann die Ortsbauernſchaften der Vororte Secken heim, Friedrichsfeld, Nek⸗ karau, Sandhofen, Käfertal, Jeuden⸗ heim, Wallſtadt, und der Gemeinden Laden⸗ burg, Neckarhauſen Edingen und Schries⸗ heim in Ilvesheim. Die Aufſtellung des Feſtzuges erfolgte am Brückenweg, der Abmarſch begann um 3 Uhr. Auf den Feſtwagen waren die verſchiedenartigen Erzeug⸗ niſſe unſerer Heimat zur Schau geſtellt; oͤie Schries⸗ heimer hatten natürlich Trauben und ein großes Weinfaß mitgebracht, auf dem Seckenheimer Wagen wurde Tabak eingenäht, von Feudenheim war ein Erntewagen gekommen, von Ladenburg eine Bauernkapelle in alter Tracht und von Edingen ein Wagen mit Mais. Sandhofen und Käfertal zeigten den Tabakbau, die Seckenheimer verteilten gar Brote mit Butter und Käſe. Auf dem Feſt⸗ platz hielt Kreisbauernführer Treiber, Plankſtadt, eine Anſprache, die die Hebung des dͤeutſchen Bauernſtandes behandelte; der Redner ehrte eine Reihe landwirtſchaftlicher Arbeiter, die ſeit vielen Jahren auf denſelben Dienſtſtellen in Kirſchgartshauſet, Straßenheim, Ilvesheim und Bauern feiern den Erntedanktag In Flvesheim und Oftersheim fanden die Feiern der Bezirke Mannheim und Schwetzingen ſtalt Eoͤingerhof beſchäftigt ſind. Kreispropagandaleiter Fiſcher, Mannheim, betonte, daß keine Veranlaſſung zu Beſorgniſſen vorliege, wenn vorübergehend ein⸗ mal das eine oder andere Nahrungsmittel etwas knapp werde; es braucht deshalb niemand zu ver⸗ hungern, und wichtig iſt, oͤaß keine Wucherpreiſe ver⸗ langt werden können. Die Kundgebung in Ilves⸗ heim fand ihren Abſchluß mit Volkstänzen des Bd M und fröhlichen Spielen der HJ. In Oftersheim kamen um die gleiche Zeit die Orts bauern⸗ ſchaften des Schwetzinger Bezirks zu⸗ ſammen. Auch hier ging am Samstag eine Weihe⸗ ſtunde voraus, bei der Ortsbauernführer Koppert auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz ſprach. Es wurde ein Holzſtoß abgebrannt, während Sprechchöre der HJ; und des BdM erklangen. Am Sonntagnachmittag 3 Uhr bewegte ſich ein großer Feſtzug durch die reich⸗ beflaggten Straßen Oftersheims zum Sportplatz im Wald. SS⸗Reiter und SA bildeten die Spitze, dann folgten die Fahnengruppe der Formationen, die poli⸗ tiſchen Leiter, SS und Wagen mit akten Bauern, Veteranen und Invaliden. Die Ortsbauernſchaft Hockenheim hatte einen Wagen mit ſämtlichen heimat⸗ lichen Erzeugniſſen mitgebracht, Ketſch zeigte einen Kartoffelwagen, Altlußheim einen Erntewagen und Reilingen einen Tabakſchuppen. In der zweiten Wagengruppe war Plankſtadt ſelbſtverſtändlich auch mit Tabak vertreten, Brühl und Neulußheim mit Erntebildern, wobei auch die Brühler„Koller⸗Krott“ nicht fehlte. Ein beliebtes und ſchönes Motiv bildete der Erntekranz, dem man auch in den Trachtengruppen einigemal begegnete. Die gezeigten Trachten, vor allem die aus Plankſtadt, ſind außerordentlich kleidſam und werden ſich hoffentlich in der bäuerlichen Bevölke⸗ rung gut einführen. Kreisleiter Dr. Roth kam in ſeiner Rede auf die notwendige Ergänzung der Wehrfreiheit durch die Ernährungsfreiheit zu ſprechen. Er erinnerte an die Zeit des Weltkrieges, in der Deutſchland ſich nicht ſelbſt das Brot geben konnte. Adolf Hitler habe das Reichserbhofgeſetz DNB Stuttgart, 7. Oktober. In der Leder⸗ fabrik L. Schweizer in Backnang, einer Ortſchaft in der Nähe Stuttgarts, brach in den Abendſtunden des Samstags Großfeuer aus. In kurzer Zeit ſtand das über 80 Meter lange Fabrikgebäude in hel⸗ len Flammen. Der ganze breiſtöckige Oberbau wurde ein Opfer des raſch um ſich greifenden und in den Fettſtoffen reiche Nahrung findenden Feuers. Mit rieſigen Waſſermaſſen gelang die Eindämmung des Brandes, der ſchließlich auf den Dachſtock des angren⸗ zenden Wohnhauſes übergegriffen hatte Das Feuer hielt bis zum Sonntagnachmittag an. Der Schaden an Gebäuden, verbrauntem Leder, Maſchi⸗ nen und Gerbſtoffen dürfte ſehr hoch ſein. * * Mosbach, 7. Okt. Samstag früh kurz nach 3 Uhr wurde bei den Eiſengießereien in Neckar ⸗ Aus der Pfalz Viuttaten in Ludwigshafen Im Streit erſtochen * Ludwigshafen, 7. Okt. In der Nacht zum Mon⸗ tag gerieten in der Rohrlachſtraße einige Männer in Streit, wobei einer der Beteiligten einen Meſ⸗ ſerſtich in den rechten Oberſchenkel erhielt, der die Schlagader verletzte. Der Verletzte ſtarb auf. dem Transport zum Städtiſchen Krankenhaus. Der Täter wurde feſtgenommen. *. Deu eigenen Bruder niedergeſtochen Im nördlichen Stadtteil verſetzte in der Nacht zum Samstag ein 37 Jahre alter Mann ſer⸗ nem Bruder, mit dem er vorher gezecht hatte, ohne Grund einen Meſſerſtich in die linke Schulter. Der Verletzte wurde in das Städtiſche Krankenhaus übergeführt. Die Verletzung iſt wohl erheblich, je⸗ doch nicht lebensgefährlich. Der Täter wurde feſtge⸗ nommen. Die Straße des deulſchen Weins Gauleiter Bürckel wird ſie am 19. Oktober eröffnen * Neuſtadt a. d.., 7. Okt. Die Pfalz, die nicht nur Deutſchlands größtes Weinbaugebiet iſt, ſondern auch zu den ſchönſten deutſchen Landſchaften zählt, entlang und öffnet immer neue überraſchende Aus⸗ blicke über das Rheintal, auf die Burgen und Edel⸗ b kaſtanienwälder der Haardt und des Wasgaus, ein l Pyritz, Kreis Pommern, niederging. beſttzt eine geradezu einzigartige Straße: ſie zieht ſich mitten durch das ſchier unermeßliche Rebenge⸗ lände am Fuße der ruinengekrönten Haardtberge eee eee Fabrik in Flammen! Zwei ſchwere Schadenfeuer: Bei Stuttgart und in Neckarelz elz Feuer bemerkt. Die örtliche Feuerwehr war bald zur Stelle, ſpäter kamen die Diedesheimer und ö daß ſich auch Mainz an Mosbacher Wehren zu Hilſe, brauchten aber nicht mehr einzugreifen. Der Brand war vermutlich beim Trockenofen der Firma Ditté ausgebrochen und griff auf die Modellhalle und den Hochofen über. Die Mauern der Mobellhalle wurden einge⸗ riſſen, um das Feuer zu lokaliſieren. In der Halle waren Kernbüchſen und Modelle aufbewahrt, die fämtlich dem Feuer zum Opfer fielen. Der Hoch⸗ ofen brannte ebenfalls vollkommen aus, die angren⸗ zende Autogarage der Eiſengießerei Röth wurde ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Um 45 Uhr konnte das Feuer in der Hauptſache als gelöſcht gelten. Der Geſamtſchaden beziffert ſich auf etwa 25 000 Mark. maleriſches Winzerdorf löſt das andere ab— und viele davon tragen weltberühmte Namen. Dieſe Straße wird am Samstag, dem 19. Okto⸗ ber, durch Gauleiter Bürckel mit einem feier ⸗ lichen Weiheakt zur Deutſchen Wein⸗ ſtraße erklärt und eröffnet. Am folgenden Tage werden die geladenen Gäſte und Vertreter der geſamten deutſchen Preſſe die Deutſche Weinſtraße beſichtigen. Sie beginnt an der elſäſſiſchen Grenze, gegenüber vom heute franzöſiſchen Weißenburg, in Schweigen, wo ein Weintor den Eingang zur Deut⸗ ſchen Weinſtraße bilden wird. Ueber den bekannten pfälziſchen Luftkurort Bergzabern führt ſie dann über Klingenmünſter, Siebeldingen, Frankweiler, Gleisweiler, Burrweiler, Hainfeld, Rhodt, Eden⸗ koben, Hambach, Neuſtadt an der Haardt, Mußbach, Deidesheim, Forſt, Wachenheim zum pfälziſchen Ar⸗ ſenſolbad Bad Dürkheim und von dort weiter nach Grünſtadt, wo wiederum ein Tor errichtet wird. Dieſe großzügige Aktion Gauleiter Bürckels, die in erſter Linie dem bedrängten Winzerſtande des Grenzlandes Pfalz zugutekommen ſoll, wird von der geſamten Bevölkerung des Gaues aufs wärmſte begrüßt. — * Oggersheim, 7. Okt. Ein 49 Jahre alter Bier⸗ führer von hier, der mit dem Fahrrad unterwegs war, wurde in der Mannheimer Straße von einem Perſonenkraftwagen aus Ludwigshafen angefah⸗ ren. Dabei erlitt er einen Handgelenk⸗ und einen Schädelbruch, ſo daß er in das Städt. Krankenhaus Ludwigshafen gebracht werden mußte.— Rund 700 Kilometer hat ein Kinderballon zurück⸗ gelegt, der am vergangenen Montagabend hier aufgelaſſen wurde und bereits am Dienstag früh an der Kreisgrenze bei Mellenthin in der Nähe von Nachbargebiele Nieder⸗Saulheim, Ober⸗Ingelheim, N l Seite/ Nummer 462 erlaſſen, den Reichsnährſtand gegründet und im vorigen Jahr zur Erzeugungsſchlacht aufgerufen. Es ſei noch manches zu tun, aber die wichtigſten Nahrungsmittel für das Beſtehen des Volkes ſeien ſichergeſtellt. Um die Löſung dieſer Auf⸗ gabe mußte der deutſche Bauer ſchwer ringen. Aber die Schwierigkeiten werden überwunden. Wenn einmal eine Woche lang Butter ooͤer Schweinefleiſch knapp ſeien, dann werde das deutſche Volk nicht zu⸗ grunde gehen, denn die Ernährungsſchlacht ſei Ga⸗ rant dafür, daß wir nicht zu hungern brauchen. Jede Million, die wir als Deviſen ans Aus land abgeben müſſen, ſei der Arbeitsbeſchaf⸗ fung abträglich; es ſei für uns wichtiger, in Deutſch⸗ land das eigene Getreide zu bauen und dafür Roh⸗ ſtoffe einzuführen. Heute verſtehe der Städter die Arbeit des Bauern und wiſſe ſie zu würdigen. Auch der Arbeiter werde vom Bauern verſtanden. Den Ertrag der Arbeit ernte heute das Volk, nicht mehr der jüdiſche Händler und Börſtaner. Man könne wieder rechnen im Wirtſchaftsleben und auf einen feſten Preis vertrauen. Kurz nach Beendigung der Kundgebung traf auch noch Kreisbauernführer Treiber ein, der zwei Landarbeiter aus Rei⸗ lingen für langjährige treue Pflichterfüllung aus⸗ zeichnete. Am Sonntagabend wurde in den einzelnen Orten der Erntetanz abgehalten, bei dem ſich vor allem die Jugend ein Stelldichein gab. Es bleibt noch zu erwähnen, daß für den nördlichen und ſüdlichen Amtsbezirk Wein⸗ heim die Erntedankfeſte in Hemsbach und Leuters⸗ hauſen ſtattfanden, nachdem vormittags die Spenden⸗ wagen nach Weinheim gebracht worden waren. Die Heidelberger feierten in Kirchheim, Wieblingen, Eppelheim und Doſſenheim. Aeberall Fahnen und feſtliches Grün! Der Erntedanktag in der Südpfalz * Landau, 6. Oktober. Eine Fahrt durch die Südpfalz am Erntedanktag vermittelte einen überwältigenden Eindruck. In allen Städten und Dörfern kündete feſtlicher Fahnen⸗ und Grünſchmuck oͤie Freude des Tages. Insbeſondere waren die Orte, in denen die Erntedankfeſte zur Durchführung kamen, ſinnvoll geſchmückt. In Feſtzügen wurden die Grundgedanken des Tages vermittelt und in Anſprachen der Ortsgruppenleiter und Bürgermeiſter die Bedeutung des Tages gezeichnet. Die Städter waren in der Erkenntnis der engen Verbunden⸗ heit mit dem Lanoͤvolk überaus zahlreich in, die Dörfer gekommen. 1 Hilfe den notleidenden Minzern! Die Weinwerbewoche in Mainz Mainz, 7. Okt. In einer Beſprechung des Gaſt⸗ ſtättengewerbes, des Weinhandels und der Behörde wurde die Durchführung der Weinwerbewoche in Mainz besprochen. Einmütig kam zum Ausoͤruck, der großen Winzer⸗ Acht weinbautreibende von Mainz, und zwar Nackenheim, Nierſtein, Hochheim und Mainz⸗Koſtheim werden an ben Tagen der Wein⸗ werbewoche auf Mainzer öffentlichen Plätzen für billiges Geld Proben ihrer 198er Weine ausſchänken. Die angebotenen Weine werden die ganze Woche hin⸗ durch in Mainzer Weinlokalen, die an den Ständen der Winzer bekanntgegeben werden, verzapft. Die NSG.„Kraft durch Freude“, die Gaſtwirts⸗Innung uſw. führt kleinere Veranſtaltungen durch, wie Volks⸗ lied⸗ und Muſikſtändchen, Reigen uſw. Das Gaſt⸗ wirtsgewerbe hat ſich bereiterklärt, ſich voll und ganz für die Aktion einzuſetzen. Feierliche Ratsherren-Verpflichtung in Heppenheim R. Heppenheim, 7. Okt. Hier fand abends im feſt⸗ lich geſchmückten Ratsſaal die feierliche Ver⸗ pflichtung der gemäß der neuen Gemeindeord⸗ nung einberufenen Ratsherren in Anwefenheit des Beauftragten der NSDAP, Gau⸗Inſpektor Nickel aus Frankfurt a.., und des Krefsleiters Dr. Hildebrandt ſtatt Es waren dies folgende Herren: Fabrikant Auguſt Strauch, Steuerinſpektor Otto Ruenger, Ingenieur Georg Daun, Kaufmann Willi Hilsdorf, Sturmbaunführer Fr. W. Metzner, Strik⸗ ker Heinz Voßler, Schreinermeiſter Franz Keil, Kaufmann Albert Pfleiderer. Bürgermeiſter Schif⸗ fers überreichte ihnen die Ernennungsurkunde unter feierlicher Anſprache, nachdem ihnen am Abend vorher vom Ortsgruppenleiter die Berufungs⸗ urkunde ſeitens der Partei ausgehändigt worden war. Hilfsaktion beteiligt. Gemeinden der Umgebung Laubenheim, Bodenheim, * Hirſchhorn a.., 7. Okt. Auf der Eber⸗ bacher Straße bei der Neckarbrücke fuhr ein Maun⸗ heimer Kraftradſahrer auf ein dort haltendes unbe⸗ leuchtetes Kuhfuhrwerk anf. Er wurde von der Ma⸗ ſchine geſchleudert, wobei er einen komplizierten Armbruch und einen Bruch beider Beine davontrug. Die im Beiwagen mitfahrende Frau ſowie das Kind des Kraftradfahrers kamen mit dem Schrecken da⸗ von. * Mainz, 6. Okt. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte den 42jährigen Joſef Weckert aus Worms, der ſich von 1931 bis 1935 in Worms und Altenſtadt in mehreren Fällen an Kindern unter 14 Jahren vergangen hatte, zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Das Verbrechen wiegt um ſo ſchwerer, als Weckert Leiter einer Jugendgruppe eines Sportvereins war und ſeine Stellung ſchnöde mißbrauchte. 1 1 80 „ Hatvitttch SIA 6. Seite/ Nummer 462 Montag, 7. Oktober 1935 Das„Schwarze Korps“ in der Rheinpfalz Glanzleiſtungen bei der SS⸗Zielfahrt nach Neuſtadt/ Haaröt— Von 225 Geſtartelen 185 bewertet am Ziel (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Neuſtadt a. d.., 6. Oktober. Zu einem hervorragenden ſportlichen und propagandiſti⸗ ſchen Erfolg geſtaltete ſich die große Ziel⸗ und Strahlen⸗ fahrt, die die 10. SS⸗Motorſtandarte Stuttgart zum 5. bis 6. Oktober für alle Angehörigen der SS im ganzen Deut⸗ ſchen Reich ausgeſchrieben hatte. Die ganze Rheinpfalz ſtand im Zeichen dieſes motortouriſtiſchen Wettbewerbs der ſchwarze Schutzſtaffeln, bei dem es galt, innerhalb 24 Stun⸗ den unter Anſteuerung beliebiger„Scheitel“⸗ oder„Kon⸗ troll⸗Punkte“ möglichſt viele Luft⸗Kilometer im deutſchen Reichsgebiet mit dem Endziel Neuſtadt a. d. H. zurück⸗ zulegen. Schon in den ſpäten Nachmittagsſtunden des Samstags, als rings um Neuſtadt die Weinleſe in vollem Gang war, trafen die Mannſchaften und Stürme der benachbarten“ Staffeln Karlsruhe, Mannheim uſw. mit den Muſikzügen 1 und II Mo /10 in der Trainkaſerne ein, wo es aus einer Feldküche und Kantine ausgezeichnete Verpflegung und auf Strohlagern Hunderte von Freiquartieren gab, wäh⸗ rend ein Omnibus den Pendelverkehr zur Stadt beſorgte. In Neuſtadt ſelbſt veranſtalteten die Muſikzüge J und II und der Spielmannszug im bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzten„Saalbau“ ein großes Militärkonzert, dem auch Gauleiter Bürckel, Kreisleiter Merkle, Chefſtaffel⸗ führer Knapp von der SS⸗Reichsführung Berlin und als Vertreter der Wehrmacht mehrere hohe Offiziere bei⸗ wohnten. Und während hier die Führer und Männer der SS den ſchneidigen Weiſen lauſchten, von denen die Fan⸗ farxenmärſche des Karlsruher SS⸗Muſikzuges unter Wet⸗ tach toſenden Beifall ernteten, jagten draußen durch Nacht, Regen und zeitweiſe dichten Nebel die Zielfahrer⸗SS⸗Ka⸗ meraden dem erſehnten Fahrtziel zu, von Winkerpoſten nach der etwas ſchwer auffindbar gelegenen ehemaligen Trainkaſerne gewieſen. Die Nacht zum Sonntag hatte alſo für die Ss in Neu⸗ ſtadt nur wenige Stunden, ganz beſonders für die Kamera⸗ den der Stürme der 10. SS⸗Mo⸗Standarte, die Punkt 9 Uhr morgens wieder antrat, in langen Kolonnen zum Neu⸗ ſtadter Stadion hinaus marſchierte, wo Chefſtaffelführer Knapp in Anweſenheit von Vertretern der Wehrmacht, des ſtellvertretenden Gauleiters, Kreisleiter Merkle, des Ortsgruppenleiters Schlee und anderer Perſönlichkeiten vom Arbeitsdienſt, vom DDA uſw. nach Hiſſung der SS⸗ Flagge unter den Klängen des Horſt⸗Weſſel⸗ und Deutſch⸗ land⸗Liedes eine Beſichtigung der 10. SS⸗Motorſtandarte vornahm. Inzwiſchen hatte die Wertungskommiſſion unter Sport⸗ referent Merker ⸗ Stuttgart fieberhaft gearbeitet, um die Geſamtergebniſſe der Ziel⸗ und Strahlenfahrt für die vier Wertungsgruppen zu ermitteln. Und als am Sonn⸗ tagnachmittag die Zielfahrer mit ihren einheimiſchen Kame⸗ raden und den vielen Ehrengäſten ſich wiederum im Saal⸗ bau verſammelten, wo ein rieſiger Tiſch mit den vielen, zum Teil ſehr wertvollen Ehrenpreiſen aufgebaut war, konnte Hauptſturmführer Mundhenke⸗Stuttgart, der zu⸗ mbeich damit) Oberſturmführer Hinderfeld⸗Stuttgart Hkervorrggende Geſamtorganiſation der Veranſtaltung ver⸗ Aentwortlich zeichnete, folgende Ergebniſſet verkünden: In der Einzelwertung der Kraftradfah⸗ rer holte ſich A. Parnitzke auf BMW⸗Solomaſchine mit Sozius() von der Mo. 6/17 mit 815 Luftlinien⸗Km. den 1. Ehrenpreis für die Strecke Breslau—Croſſen— Berlin Neuſtadt. Den 2. Preis bekam der Pforzheimer Herbſtrieth (7/ Mo./ 10), der mit einer BMW von ſeinem Heimatort über Hannover— Frankfurt a. M. nach Neuſtadt gelangt war und 755 Luft⸗Km, bewältigt hatte. Mit dem 3. Ehrenpreis wurde E. Illig(3/Reſ./g) auf Zündapp ausgezeichnet, der von Friedrichshafen a. B. die Scheitelpunkte Friedberg Limburg angeſteuert und damit 750 Luft⸗Km. zurückgelegt hatte. Ebenfalls noch über 700 Luft⸗Km. ſchafften die Nächſt⸗ placierten: Nehen(Pi. 2/4) und Kind(Pi. 2/4), die von Köln über Fürth— Regensburg— Stuttgart gekommen waren, ſowie Herberholz(5/ Mo.), Sieverth(10/ Mo. 4) und Nachbauer(6/ Mo. 10). Für die Wertung der Kraftrad⸗Mannſchaf⸗ ten wurden ſolgende Beſtleiſtungen ermittelt: Mit zuſam⸗ men je 2700 Luft⸗Km.(alſo 900 Luft⸗Km. je Fahrer) kamen die Danziger SS⸗Kameraden Knoop, Tusvhik, Ziehlke ſo⸗ Juß ball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Oſtpreußen: Königsberger STV— VfB Königsberg :7; Rs Preußen Königsberg— RSV Heiligenbeil 910; RS Braunsberg Asco Königsberg:3; Preußen Gumbinnen— Preußen Inſterburg:2; SV Inſterburg — Polizei Tilſit:4; VfB Tilſit— Norck v. Boyen In⸗ ſterburg 218; RSV Ortelsburg— Hindenburg Allenſtein 90:7; SW 1910 Allenſtein— Viktoria Allenſtein:1; Maſo⸗ via Lyck— VfB Oſterode 41; Gedania Danzig— Sc Lauental:0; Viktoria Elbing SV 1919 Neufahr⸗ waſſer:0. Pommern: Viktoria Stolp— Sturm Lauenburg:2; Hertha Schneidemühl— Germania Stolp 511; Viktoria Kolberg— Pfeil Lauenburg:1; Vfßß Stettin— Preußen Stettin:4; Vfeè Stettin— Polizei Stettin:8; Blücher Gollnow— Stettiner SC 216. Brandenburg: Hertha⸗Berliner SC— VfB Pankow :0; Tennis⸗Boruſſia Berlin— Berliner SV 92 718; SV Nowawes Berlin— Minerva 98 22:3; Wacker 04 Ber⸗ lin— Blau⸗Weiß Berlin 3; Viktoria 89 Berlin Spandauer SW 40. Schleſien: JV 06 Breslau— SpVg Breslau 02 34; Vorwärts Breslau— Ratibor 08 12. Sachſen: Fortuna Leipzig— BC Hartha:0; Wacker Leipzig— Sc Planitz:0. Mitte: SpVg Erfurt— Sportfreunde Halle:0; Vik⸗ toria 96 Magdeburg— Sc Erfurt 011; Deſſau 05— 1. FC Lauſcha:0; Wacker Halle— Kricket⸗Viktoria Magdeburg :2; SV 08 Steinach— 1. SW Zena:2. Norbmark: Viktoria Hamburg— Altona 93:1; Union Altona— Hamburger SW:3; Sperber Hamburg— L Phönix Lübeck:0; Holſtein Kiel— MSV Hanſa Ham⸗ burg:8; Polizei Lübeck— Eimsbüttel Tod:6. Niederſachſen: Arminia Hannover— Re 06 Hildes⸗ m 41; Eintracht Braunſchweig— SW 96 Hannover 228; Boruſſig Harburg— Sw 1011 Algermiſſen 4; Werder Bremen— Bf Komet Bremen:2; Vs Osnabrück— Raſenſport Harburg ausgefalben. a Weſtfalen: Preußen Münſter— Ice Schalke 04:85; Germania Bochum— Tus Bochum 21; S Höntrop Union Recklinghauſen 24. Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Turn Düſſeldorf :2; Boruſſia Gladbach— VfL Benrath 1; Hamborn 07 — Rot⸗Weiß Oberhauſen:0; Preußen Krefeld— Union Hamborn:0; Duisburger JV 08— Schwarz ⸗Weiß Eſſen 228. Mittelrhein: Bf Köln— Kölner Efdt 22; SpVg Köln⸗Sülz 07— Mülheimer SV on; Kölner SC 990— für die wie Peters, Stumm und Brosdopſki(9/ Mo.), die ſämtlich BMW⸗Maſchinen fuhren und in Klein⸗Boſchpol geſtartet waren, auf den 1. Platz. Den 2. Platz ſicherte ſich die Deſſauer Kraftrad⸗Mannſchaft Lorenz, Ballert, Renter (1/59), die auf der Strecke Deſſau Landsberg zuſammen 2520 Luft⸗Km. geſchafft hatten. Auf die 3. Stelle gelangten gleichbewertet mit je 2250 Luft⸗Km. für die Strecke Ber⸗ lin—Küſtrin—Landsberg a..—Eiſenach—Neuſtadt die bei⸗ den Mannſchaften(SH) der SS⸗Reichsführung⸗Berlin mit den Fahrern Stüber, Boß und Brumpreikſz ſowie Dietrich, Jucknath und Wießner. Dann folgten: die Düſſeldorfer Mannſchaft Schottes, Rohrig, Förſter(10/ Mo.), die über Soltau—Hameln— Soltau zu Dritt je 2145 Luft⸗Km. hinter ſich gebracht hatten, die Kieler⸗SS⸗Mannſchaft Leuchten⸗ berg, Rudolf und Kajuth(9/ Mo.), die von Kiel direkt über Müngen— Karlsruhe zur Pfalz gekommen waren und 1965 Luft⸗Km. gewertet bekamen, ſowie die Dreiſchaft Mar⸗ ſchall, Rebmann und Funk von der 1/Mo. 10 Stuttgart, die über München—Ebersberg—Hochzoll 1650 Luft⸗Km. gefah⸗ ren hatten. Die Wertung der Wagen⸗Einzelfahrer brachte als erſten Preisträger Längerer⸗Stuttgart(1/Mo. 10) auf Horch, der von Stuttgart die Scheitelyunkte Braunſchweig — Hamburg— Frankfurt a. M. erreicht und damit 1015 .⸗Km. bewältigt hatte. Mit je 900 bewerteten.⸗Km. für die Strecke Klein⸗Boſchpol(Danzig!— Hünfeld— Neu⸗ ſtadt holten ſich die Danziger Liedtke auf DeW und Sen⸗ dowſki(beide von der Mo 7) den nächſten Platz vor dem Stuttgarter Neuffer(1/Mo. 10) auf Aoͤler⸗Trumpf, der 735 .⸗Km. mit der Strecke Stuttgart— München— Berchtes⸗ gaden— Geislingen geſchafft hatte, SS⸗Oberſturmführer Peſchke⸗Breslau(11/9 fuhr mit ſeinem Opel als Viertbeſter über Liegnitz— Leipzig— Hanau 710.⸗Km. und Fünfter Preisträger wurde Süverküp(9/4) auf Chevrolet mit der 655⸗L.⸗Km.⸗Fohrt Kiel— Münden— Frankfurt a. M. Karlsruhe. Die Wertung der Wagen⸗Mannſchaften ſchließlich brachte eine ganz überragende Leiſtung der Bres⸗ lauer Dalſki, Moſchner und Strauß(Mo.), die mit 3 Da W⸗Wagen von ihrem Heimatort über Frankfurt a. O. — Stettin— Leipzig— Frankfurt nach Neuſtadt je 940 .⸗Km., alſo zuſammen 2820.⸗Km. geſchafft hatten. 2115 .-Km. mit der Strecke Kiel— München— Raſtatt— Landau— Neuſtadt hatten die Kieler Herold, Röhr und Bundesmann(III/) auf DaW⸗Wagen zurückgelegt und ſich damit die 2. Stelle geſichert. Auf die 3. Stelle gelang⸗ ten die Stuttgorter Supper, Käſtle und Koch(2/Mo. 10) mit 1845.⸗Km. durch ihre Fahrt Stuttgart— Bayreuth— Plauen i. V.— Würzburg— Neuſtadt und den 4. Platz ſicherten ſich die Württemberger Birkl, Schauer und Sikler (2/Mo. 10) mit einer 795.⸗Km.⸗Strecke von Waiblingen über Kandel— Saarbrücken— Kaiſerslautern zum Ziel. Die Rheinländer SS⸗Kameraden Frye, Jecht und Süſſe von der 10/ Mo. 5 legten von Düſſeldorf über Limburg a. L. insgeſomt 720.⸗Km. zurück und kamen damit auf die 5. Stelle in der Wagen⸗Mannſchafts⸗Wertung. Die 10. SS⸗Motorſtandarte Stuttgart hat mit dieſer Ziel⸗ und Strahlenfahrt, die erfreulicherweiſe ohne jeden nennenswerten Unfall verlief, ein organiſatoriſches Mei⸗ ſterſtitck vollbracht und zu Sportleiſtungen angeſpornt, die den herrlichen Kameradͤſchoftsgeiſt der SS im ganzen Reich einmal ins rechte Licht rückte. Und die aus der fernſten Nordoſtecke zu ihren deutſchen Brüdern in der Pfalz ge⸗ kommenen Kameraden des„Schwarzen Korps“ werden ge⸗ wiß noch lange an die frohen Stunden im Kreis ihrer ſüd⸗ weſtdeutſchen Brüder zurückdenken. A. B RS Ludwigshafen— 1. KBV Karlsruhe:6 Die Boxabbeilung des Reichsbahn⸗ DS Ludwigs hafen eröffnete die Winterkampfzeit mit einem Klubkampf gegen den 1. Karlsruher BV. Beiderſeits hatte man Erſatz ein⸗ geſtellt und ſo befriedigten die Kämpfe und Leiſtungen nicht ganz. Gutes zeigten lediglich Zettler(Ludwigshafen) und Hettel(Karlsruhe), der gegen Daub(9) techniſch glatt überlegen war, aber anſtelle eines Punktſieges nur ein Un⸗ entſchieden bekam. Auch Zettler hatte Pech, verlor er doch den gegen Kohlborn(A) ſiegreich beendeten Kampf durch Uebergewicht. Die Ergebniſſe: Banmtamgewicht: Fritz L. ſchlägt Reuter⸗K. n. P. Federgewicht: Müller⸗K. ſchlägt Münch⸗L. n. P. Leicht⸗ gewicht: Daub: L.— Hettel⸗K. unentſchieden. Welter⸗ gewicht: Zettler⸗L. ſchlägt Kohlborn⸗K. n. P.(Punkte wegen Uebergewicht von Z an Karlsruhe). Mittelgewicht: Kiepfer⸗L. Kahrmann⸗K. unentſchieden. Halbſchwer⸗ gewicht: Deuſchel⸗L. ſchlägt Steimer⸗K. n. P. im Reich [Tus Neuendorf:2; Tura Bonn— Eintracht Trier 111; Weſtmark Trier— Bonner FV:0. Nordheſſen: Germania Fulda— Hanau 93 14; Heſſen Hersfeld— VfB Friedberg:0) SV Bad Nauheim Sp Kaſſel ausgefallen. Vines wieder Wembleyſieger Wie im vergangenen Jahr ging auch diesmal wieder Ellsworth Vines aus dem Wembley⸗Turnier der Tennis⸗ lehrer als Sieger hervor. In einem herrlichen Fünfſatz⸗ kampf ſchlug er ſeinen berühmten Landsmann William Tatem Tilden:1,:3,:7,:6,:8. Der 1. Frankfurter Sc beteiligt ſich am 18. Oktober in Aachen in einem Dreiklubkampf im Schwimmen, der neben ihm noch die Mannſchaften von Düfſeldorf 09 und Aachen 06 im Wettbewerb ſieht. 5 Das Klau ſenpaß⸗Rennen wird infolge notwendiger In⸗ ſtandſetzungsarbeiten eines Stückes der bekannten Renn⸗ ſtrecke im Jahre 1986 nicht ausgetragen. Das nächſte Klau⸗ ſenpaßrennen findet ſo erſt 1997 ſtatt. Ivo Mancini, der italſeniſche Amateur⸗Straßenwelt⸗ meiſter von Brüſſel, hat vom italieniſchen Verband die Berufsfahrerlizenz erhalten und wird ſein erſtes Rennen rundfahrt beſtreiten. Den Preis der Nationen in Warſchau gewannen die Italiener im zweiten Umlauf mit 12 Fehlern vor Deutſch⸗ land mit 16 Fehlern, Ungarn 307, Lettland 82 umd Polen mit 84 Fehlern. 5 Städteboxen Ulm⸗Berlin:11. Die Berliner Auswahl⸗ mannſchaft, die am Freitag in Stuttgart:9 geſchlagen worden war, gewann in Ulm 11:5. Drei Fußball⸗Länderſpiele. Oeſterreich Ungarn:4.— Polen—Oeſterreich B:0.— Dänemark— Finnland 51. Maurice Dubois, der Schweizer Euxropameiſter im Bantamgewichtsboxen verteidigte am Samstag ſeinen Ti: tel en den Franzoſen Emil Pladner mit Erfolg. In h te der Eaweiger 14 von den 15 angeſetzten Runden * Frankfurt ſiegt üm Kunſtturnkampf mit 797,5 vor Kölner Tſchft 777/92 und der Ta Herford mit 748,1 Punkten. 5 e Staffelhöchſtleiſtungen ſtellte der Bremiſche S. V. in der Bruſtſtaffel 10450 Meter in:54,7 und in der Schnellſtaffel(50, 100, 200. 100, 50 Meter] mit 12:09,2 auf. Bertſch⸗Stuttgart ſiegte in Diez im lauf in :45,18 vor Jahn und Helber⸗Stuttgart. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe als Profeſſional ſchon am 20. Oktober bei der Lombardei⸗ Die Deutſchen Motorſportmeiſter Die Schlußwertungen Nachdem mit dem Feldbergrennen die letzten Läufe zur deutſchen Motorradmeiſterſchaft und deutſchen Bergmeiſter⸗ ſchaft gefahren wurden, ergibt ſich folgender Schlußſtand: Krafträder: Solomaſchinen bis 250 cem: Deutſcher Meiſter 19935 Arthur Geiß(Chemnitz) auf Da W 23.; 2. Hans Winkler(München) auf DaW 12.; 3. E. Kluge (Zſchopau) auf DaW'e3.; bis 350 cem: Deutſcher Meiſter 1935 O. Steinbach(Neckarſulm) auf NSu 15.; 2. B. Petruſchke(Berlin) auf Rudge 10.; 3. Mellmann(Nek⸗ karſulm) auf NSU 10.; bis 500 cem: Deutſcher Meiſter 1995 O. Steinbach(Neckarſulm) auf NSu 15.; 2. Mansfeld(Breslau) auf DW 12.; 3. Baußofer(Mün⸗ chen) auf DW 11 P. Seitenwagen bis 600 cem: Deutſcher Meiſter 1935 H. Schumann(Nürnberg) auf NSu 16.; 2. Kahrmann (Fulda) auf DW 11.; 3. Loof(Godesberg) peria 10.; über 600 cem: Deutſcher Meiſter 1935 K. Braun(Karlsruhe) auf Horex 23.; 2. H. Schumann (Nürnberg) auf NSu 14.; 3. Ehrlenbruch(Wuppertal) auf Imperia⸗Jap 6 P. Deutſcher Straßenmeister für Wagen: Rudolf Carac⸗ ö cio la auf Mercedes⸗Benz 7.; 2. Hans Stuck auf Auto⸗ Union 4.; 3. Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union 4 P. Deutſcher Bergmeiſter für Wagen: Hons Stuck auf Auto⸗Union 10.; 2. R. Kohlrauſch(München) auf MG 6.; 3. Wimmer(Kappelrodeck) auf Bugatti 4 P. Handball-Turnter beim Töd Germania Beſſeres Torverhältnis entſcheidet für Tgde Ketſch Nachdem für die Handball⸗Kurzſpiele des Tbd Germania an Stelle des SV Woldhof die Tgde Ketſch die Gau⸗ klaſſe vertrat, ließ das Turnier, bei welchem jeder gegen jeden 2 mal 10 Minuten ſpielte, nachdem aus der Bezirks⸗ klaſſe der Turnverein 1846 und die Tgde Ziegel⸗ hauſen ſowie aus der Kreisklaſſe der Veranſtalter ſelbſt beteiligt war, recht lehrreiche Vergleiche erwarten. Dabei hat ſich die Mannſchaft des Tbd Germania gar nicht ſchlecht gehalten, und auch die beiden Bezirksklaſſen⸗ vertreter haben die Tade Ketſch den Enoͤſieg lediglich durch das beſſere Torverhältnis geſtattet, nachdem am Ende Punktgleichheit herrſchte. Dabei kam auf den 2. Platz Ziegelhauſen vor dem TV 46. Zu Beginn der ſpannenden, aber unnötig harten Spiele, ſiegte zunächſt der TV 1840 über den Tbd Germania 92, während beim erſten auf Im⸗ Durchgang die Tgde Ketſch der Tgde Ziegel⸗ hauſen 223 unterlag. 8 5 f Zilegelhauſen wieder zog gegen den T W 46 mit :2 den Kürzeren, die Tgde Ket f 15 dagegen ſertigte die Germanen hoch mit 11:1 Toren ao. Die dritte Runde brachte zunächſt das Spiel Ziegelhau⸗ ſen— Germania mit 510 und als Vorentſcheidung den Sieg der Tgde Ketſch über die übernervöſen 1846er mit :1 Toren.. 8 e Bei gleicher Punktzahl ergibt das Torverhältnis den Sieger und verteilt gleichzeitig die Plätze wie folgt: 1. Tgade Ketſch: 2. Tade Ziegelhaufen; 3. Turnverein 18467 4. Tbd Germania. Hering und Hornfiſcher Turnierſieger Am dritten Male war das Stockholmer Konzerthaus ganz ausverkauft, als am Samstage bend die letzten Kämpfe des internationalen Ringer⸗Turniers begannen. Hering und Hornfiſcher gingen in ihren Gewichtskloſſen als Sie⸗ ger hervor. Schwartzkopf, Schäfer und Laudien belegten zweite Plätze. Im letzten Kampf des Federgewichts war Hering dem Schweden Söderberg klar überlegen und ſiegte nach:58 Minuten entſcheidend. Im Halbſchwergewicht wurde Seelenbinder von dem Schweden Lindͤblom nach :85 Minuten auf die Schultern gelegb. Im entſcheiden⸗ den Leichtgewichtskampf überraſchte Olovpſſon(Schweden) den Koblenzer Schwartzkopf und warf ihn nach 45 Sekun⸗ den. Schwartzkopf hatte im erſten Kampf des Abends den Finnen Koskela, der wegen Mattenflucht verwarnt wurde, nach Punkten(:1) geſchlagen. Durch beſſere Bodenarbeit gewann Spvesberg(Schweden) im Weltergewicht gegen Schäfer nach:0 Punkten. Loudien zog ſich in ſeinem Kampf gegen den ſchwediſchen Mittelgewichtler H. Nilſſon eine Verwarnung wegen zu paſſiven Kämpfens u und mußte ſchließlich dem Schweden mit:0 den Punktſieg ütberlaſſen. Den ſchönſten Kampf lieferten ſich im Schwer⸗ gewicht Hornſiſcher und Nyman(Schweden). Nach amfäng⸗ lichem Vorſprung des Schweden holbe Hornfiſcher auf und erſocht einen lebhaft begrüßten Sieg. Das Geſamtargebnis: Federgewicht: 1. Hering(München), 2, E. Nilſſon (Schweden), 3. Forſſelius(Schweden).— Leichtgewicht: 1 Olopſſon(Schweden), 2. Schwartzkopf(Koblenz), 3. Koſkela(Finnland). Weltergewicht: 1. Svedberg (Schweden), 2. Schäfer(Schifferſtadt), 3. Anderſſon(Schwe⸗ 17855— Mittelgewicht: 1. H. Nilſſſon(Schweden), 2. Laudien(Wilhelmshaven), 3. Löfdahl(Schweden).— Halbſchwergewicht: l. Johanſſon(Schweden), 2. Ca⸗ dier(Schweden), 3. Lindblom(Schweden). Schwer⸗ gewicht: 1. Hornfiſcher(Nürnberg) 2. Nyman (Schweden), 3. Akerlind und R. Spenſſon(Schweden). Sportkamerasdſchaft der Weg zum Erfolg Poſt-⸗S Mannheim mit an der Spitze der-Klaſſe in Jeutſchland im Kampf um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft Als im vorigen Jahre das Fachamt für Leichtathletik die Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften in ihrer jetzigen Form ſchuf, da war es in Mannheim eine Schar Leichtathleten, die dieſe alte, neue Idee freudig begrüßten, weil ſie den Sinn und Zweck dieſer Art Meiſterſchaften ſofort klar er⸗ kannten. Keine Leute, die lange das Für und Wider die⸗ ſer Einrichtung beſprachen, ſondern ſich gleich mit der nöti⸗ gen Friſche dieſer Sache hingaben N reiteten für einen Erfolg, wie er dem Poſtſportverein Mannheim in dieſem Jahre gelungen iſt. Ueber die Rich⸗ tigkeit und das Bedürfnas der Durchführung einer ſolchen Vereinsmeiſterſchaft, wie es dieſe größte aller Deutſchen Meiſterſchaften iſt, brauchen wir nach dem ungeheuren Auf⸗ ſchwung, das dieſelbe in dieſem Jahre genommen hat, kein weiteres Wort mehr verlieren. Di Arbeit in die Breite, die dieſe Vereinsmeiſterſchaften erfordern, iſt im Poſtſport⸗ verein von Anfang an eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen und iſt in ſeiner Leichtathletikabteilung am ausgeprügteſten vorhanden, was ja in der Stellung, den dieſe Abteilung nach der Wettkampfſpielzeit 1935 in Mannheim und dar⸗ ber hinaus in Badens Leichtathletik einnimmt, am heſten zum Ausdruck kommt. Ueber die Schwere des Weges, ſowie die widrigen Umſtände, unter denen die Poſtſportler eine ſolch geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung zuſtande brachten, kann nur der urteilen, der ſchon mitten im Kampf um die Erreichung eines ſo hohen Zieles geſtanden hat. In die⸗ ſem Zuſammenhang darf ich vielleicht darauf hinweiſen, daß durch die ſtändige Inanſpruchnahme Neckermanns der Poſtſportverein auf die Mitwirkung ſeiner ſtärkſten Waffe verzichten mußte, bis derſelbe Gelegenheit hakte, ſeine Kraft auch ſeinem Verein wieder einmal zugute kommen zu laſſen. Wir mußten daher auf die mehrmalige Wieder⸗ holung der Vereinsmeiſterſchaften verzichten und waren, als wir nun endlich glaubten die Mannſchaft geſchloſſen an den Start zu bringen, in letzter Stunde vor Terminſchluß vor die Tatſache geſtellt, wieder alles umzuſtoßen und im Alleingang an zwei Trainingsabenden unter den ſchwie⸗ rigſten Vorausſetzungen die Durchführung vorzunehmen. Wer weiß, was es bedeutet, bei der fetzigen Jahreszeit, in zwei knappen Abendſtunden, immer in Eile um fertig zu werden vor Einbruch der Dunkelheit, bei empfindlicher Kühle und ohne jeglichen Wettbewerb, Leiſtungen heraus⸗ zubringen, die jeder Kritik ſtandhalten, der weiß auch, wel⸗ cher unbeugſame Wille bei dieſen Athleten herrſcht, um unter dieſen Umſtänden eine Punktezahl zu erreichen, die unbedingt und klar unſere Leiſtungsfähigkeit unter Beweis ſtellt. Und der volle Erfolg, den wir errangen, dieſe Ein⸗ Kleine Sporl-Nachrichten Oſtpreußen⸗Nordmark in Schwerin. Das Vorrunden⸗ ſpiel um den Bundespokal zwiſchen Nordmark und Oſt⸗ preußen das am 20. Oktober in Hamburg ſtattfinden ſollte, mußte verlegt werden. Die beiden Gaue kreffen ſich nun⸗ mehr am gleichen Tage in Schwerin. Hans Kalkhof steuerte 170 Siege Der erfolgreichſte Rennſteuermann tritt ab Mit Ablauf des Rennruderjahres 1935 iſt Hans Kalkhof. Deutſchlands erfolgreicher Rennſteuermann, in den„ſportlichen Ruheſtand“ 1 1 Mit 17 Jahren begann Hans Kalkhof für den Mainzer RW ſeine einzig⸗ artige ſportliche Laufbahn, und ſein erſter Start war ſo⸗ gleich ſein erſter Steuermannſieg. Da er ſeines geringen Gewichtes wegen— er wog nur 99 Pfund— als Ruderer nicht in Frage kam, ſo blieb er der Rennſteuermann des Mainzer RV. Schon 1911 half er der berühmten Eis⸗ mayer⸗Mannſchaft der Mainzer, den„Kaiſer⸗Vierer“ in Grünau gewinnen. Auch nach vier Kriegsjahren in vorder⸗ ſter Front ſtieg Kalkhoff wieder ins Rennboot, um mit dem„Kaiſer⸗Vierer“ 1927 ſeinen 100. Sieg zu ſteuern. Schließlich erreichte ä er den bisherigen„Steuermanns⸗ Rekord“, den der Mannheimer Ruderer Heinrich Apfel mit 155 Siegen hielt, und als im Juni dieſes Jahres die hoffnungsvolle junge Mainzer Mannſchaft in der Glut⸗ hitze von Pallanza auf dem Lago M ore zum viel beachteten deutſchen Sieg über Italiens Meiſtermannſchaf⸗ ten kam, da war dieſer Erfolg zugleich ſein 170. und letzter Steuermannsſieg. Sonderbarerweiſe befindet ſich unter Kalkhofs zahlreichen und koſtbaren Trophäen keine deutſche Meiſterſchaft. 5 und ſo, den Boden be⸗ ſatzbereitſchaft jedes einzelnen, dieſes Wollen und geſchlos⸗ ſene Einſtehen für eine gemeinſame Sache, ſetzt eine Ge⸗ meinſchaft und eine Kameradſchaft voraus, wie ſie eben bei den Leichtathleten des Poſtſportvereins vorhanden iſt. Es iſt eine Freude, Seite an Seite mit treuen Sport⸗ kamergden in den Kampf zu gehen, ob Sieg oder Niedere lage, ob auf dem Sportplatz oder ſonſtwo, immer mit ben Gefühl und mit dem Bewußtſein, neben dir und witldit ird Kameraden, die deine Sache zu der ihrigen machen, o wie du die ihrige zu der deinen machſt. Menſchen, die Ge⸗ meinſames erlebt und die zuſammengeſchweißt durch den in harter und härteſter Trainingsarbeit miteinander ver⸗ goſſenen Schweiß. Schickſalsgenoſſen, die auch im täglichen Leben nicht verſchont blieben vom Kampf um eine Exiſtenz, die es ihnen ermöglichte, ihren Sport ſo auszuüben, wie ſie es für nötig erachteten. Dieſe Vorausſetzungen ſind leider bei manchem Sportler noch nicht gegeben. Hier nützen die beſten Fähigkeiten und die beſten Lehren nichts, wenn die ſoziale Lage eines Sportlers es ihm nicht erlaubt, ſich ein paar Turnſchuhe zu kaufen, geſchweige denn ſeine Ernäh⸗ rung ſo zu geſtalten, um ſeinem Körper ein bedingtes Maß von Leiſtungsfähigkeit zu geben und zu erhalten. An die⸗ ſem Punkt mußten und ſetzten wir den Hebel ein, hier ſtellte der wirtſchaftlich beſſer geſtellte Sportkamerad unter Beweis, daß er ſeinem bedürftigen Bruder ein wahrer Le⸗ benskamerad iſt. Wir wurden dadurch eine Gemeinſchaſt, die weit über den üblichen Rahmen hinaus geht. Je ſtiller in dieſer Hinſicht Gutes getan wird, je größer und ſchöner iſt die Ausführung und die Wirkung. Aus ſolch enger Verbundenheit wachſen dann Spitzenleiſtungen und noch mehr die Mannſchaftserfolge, wie ſie den Leicht⸗ athleten des Poſtſportwvereins in dieſer nun vergangenen Spielzeit gelungen ſind. Das iſt die Urſache unſerer Vor⸗ wärtsentwicklung, die nicht zuletzt auch Mannheims Leicht⸗ athletik wieder feſten Anſchluß an unſere deutſche Spitzen⸗ klaſſe finden ließ. Wir ſind noch nicht am Ende unſeres Weges, der nach oben führt; feſter denn je haben wir unſer Ziel im Auge, dieſen Weg weiterzugehen im felſenfeſten Glauben, daß er der richtige iſt. Unter der Führung eines Mannes ſtehend, der in ſeltener Weiſe Führer und noch mehr Kamerad iſt, der aus reiner Freude zu unſerem Sport ſein ganzes Wirken ſeinen Sportlern widmet mit einer Uneigennützigkeit und Zurückſtellung ſeiner eigenen Perſönlichkeit, wie es eben nur der ideale Sportsmann tut, geht es jetzt an die Winterarbeit. Es gilt vorzubereiten und zu rüſten für ein Jahr großer Ereigniſſe. Unſer vor⸗ nehmſtes Streben wird ſein, weiter vorwärts zu kommen, zu unſerer eigenen Ehre und zum Nutzen unſerer geſamten Leichtathletik. Achtung, Kameradſchaft und Treue werden ein Band der Freundſchaft um uns ſchlingen und ſo manch Schweres wird leicht werden, weil wir es gemeinſam tra⸗ gen werden. Weiter zuſammengehalten Kameraden, Tritt gefaßt, Marſchrichtung geradeaus, und Denken ſei für alle Zukunft nur dies eine, es gilt die Loſung:„Einer für alle und alle für einen!“ Engliſcher Fußball Die Ergebniſſe: England: 1 Liga: Arſenal— Blackburn Rovers 51, Birmingham Chelſea:1, Bolton Wanderers— Middles⸗ brough:1, Brentford— Sheffield Wednesday:2, Derby County— Wolverhampton Wanderers:1, Everton Aſtom Villa:2, Leeds United— Huddersfield Town:2 Mancheſter City— Stoke City:2, Preſton Northend— Portsmouth:1, Sunderland— Liverpool:0, Weſtbrom⸗ wich Albion— Grimsby Town:1. 2. Liga: Bradford Blackpool:2, Burnley— Newgaſtle United:2, Charlton gegen Bradford City:1, Fulham— Tottenham Hotſpurs :2, Hull City— Plymouth 211, Leiceſter City Don⸗ caſter Rovers:0, Port Vale— Mancheſter United 013, Sheffield United— Nottingham Foreſt:0, Southampton gegen Norwich City:1, Swanſea Town Bury 41, Weſtham United— Barnsley:0. Schottland: 1. Liga: Aberdeen— Partick Thiſtle 410, Albion Rovers— Dundee:1, Clyde— Ayr United 20, amilton Hibernians:3, Hearts— Third Lanark:0, ilmarnock— Celtic:1, Queens Park— Airdrieonians 312, Queen of South— Motherwell:1, Rangers— Dun⸗ fernline:2, St. Johnſtone— Arbroath:1. 0 8 818 Länderſpiel in Cardiff: Wales— Schottland n— ng 5 5 unſer ganzes Fühlen 2 wurde, arbeit gegen ſeinem Rilſſon u und nktſieg chwer⸗ nfäng⸗ uf und Nilſſon icht: 1. blenz), berg Schwe⸗ en), 2. ).— 2. Ca⸗ ochwer⸗ 1— eſchlof⸗ ne Ge⸗ ben bei ſt. Sport⸗ Nieder⸗ t dent Wit dit hen, ſo ie Ge⸗ rch den er ver⸗ iglichen xiſtenz, wie ſie leider zen die nn die ſich ein Ernäh⸗ 8 Maß An die⸗ t, hier rer Le⸗ nſchaſt, größer Aus ſtungen Leicht⸗ ngenen r Vor⸗ Leicht⸗ Spitzen⸗ unſeres r unſer enfeſten g eines 10 noch inſerem net mit eigenen nn tut, zereiten er vor⸗ ommen, ſamten wer den manch am tra⸗ „ Tritt gilt die 1 Suhlen 1 ers:1 tiddles⸗ Derby rton— wn:2, zend— ſtbrom⸗ 90 5— harlton otſpurs Don⸗ ted:8, zampton try:1, ſtle:0, ted 20, ark:0, eonians — Dun⸗ 5 92 8 1 14 unter 1 zottland 6 ee Montag, 7. Oktober 1935 der Neuen Mannheimer Zeitung HaNbnLs-. WIRTSCHAFTS-Zh⁰T UN Abend-Ausgabe Nr. 462 Preiskampf und Welfhandel Bon Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler, Leipzig Die Deutſche Weltwirtſchaftliche Geſellſchaft läßt ein Sonderheft„Marktforſchung im Lichte der deut⸗ ſchen Ausfuhrförderung“ erſcheinen, in dem von berufener Seite zu dieſem Thema ausführlich das Wort ergriffen wird. Oberbürgermeiſter Dr. Goer⸗ deler aus Leipzig beſchäftigt ſich mit„Preiskampf und Welthandel“; ſeinen Ausführungen entnehmen wir: Während das 19. Jahrhundert den Erfindungen der Dampflokomotive und des Dampfſchiffes Wir⸗ kungsmöglichkeiten eröffnete durch Schaffung gro⸗ ßer politiſcher Räume außerhalb Europas, durch Beſeitigung der Zwergſtaaten, durch Eingliederung unkultivierter Gebiete in die Rechtsſphäre der Kul⸗ turſtaaten, hat die Politik im 20. Jahrhundert ſeit dem Jiktat von Verſailles gerade eine Raumgeſtal⸗ tung fertiggebracht, die zerſtückelt ſtatt vereint, und die daher die gewaltigen Verkehrsmöglichkeiten des Motors in keiner Weiſe ausnutzt. Dieſe Ent⸗ wicklung iſt durch die politiſchen Schulden aus der Kriegszeit und aus den Pariſer Vorortsverträgen weiter verſchärft. Die Gläubigerländer hätten be⸗ reit ſein müſſen, von den Schuldnerländern die er⸗ forderlichen Waren aufzunehmen, ihnen gleichzei⸗ tig aber von ihrem Export ſo viel zu laſſen, daß ſie die zur Aufrechterhaltung ihrer Wirtſchaft erforder⸗ lichen Rohſtoffe begleichen konnten. Auf jeden Fall mußten ſie bereit ſein, einen weſentlichen Mehrwert auf der Einfuhrſeite anzunehmen, als ſie an das Schuldnerland auf der Ausfuhrſeite abſetzten. Nun wäre es verfehlt, anzunehmen, daß alle dieſe Handlungen in klarer Beſinnlichkeit getätigt wurden, als ob man bewußt die damit heraufbeſchwo⸗ tenen Schwierigkeiten in Kauf genommen hätte. Nein, im allgemeien wurde unter dem Druck der Schwierigkeiten des eigenen Landes zunächſt einmal gehandelt; die Folgen dieſes Handelns erkannte man erſt, als ſie da waren. Deswegen wirkt es ſo beſon⸗ ders verhängnisvoll, daß mit dieſer wechſelnden Ab⸗ ſchnürung der Volkswirtſchaften voneinander eine Vermehrung der Produktion Hand in Hand geht, die nur dann Ausſicht gehabt hätte, untergebracht zu wer⸗ den, wenn man gerade dem Welthandel die Wege möglichſt weit geöffnet hätte. Man hat ſich vielfach darüber unterhalten, daß es doch ein verhängnisvol⸗ ler Zuſtand ſei, wenn in einem Teil der Welt unan⸗ bringbare Vorräte lagern, während im anderen Teile Hunger und Elend herrſchen. Leute, die nicht bis zu Ende denken können, haben dann gleich das kapitaliſtiſche Wirtſchaftsſyſtem als ſolches pierfür verantwortlich gemacht, ganz einfach, weil ſie den Dingen nicht bis auf den Grund gingen und ſte nicht bis zu Ende durchdachten. Mit Kapitalismus und Sozialismus hat die ganze Sache überhaupt nichts zu tun. Noch eher mit Planwirtſchaft. Aber die Planwirtſchaft hätte, wenn ſie tatſächlich die wichtigſten Länder der Welt einer einheitlichen Planung unterworfen hätte, in dieſem Falle ja auch nichts anderes getan, als die Produktion nicht alls⸗ tchlſchbarer Güter einzuſchränken. Denn das Kunſt⸗ ſtück hätte niemand fertiggebracht, kanadiſchen Wei⸗ zen nach dem hungernden Rußland zu ſchicken, ohne Gegenwerte ſicherzuſtellen, die dem kanadiſchen Far⸗ mer die Möglichkeit geben, zu ſäen und zu ernten. Nun war aber von Rußland nach Kanada unmittel⸗ bar ſehr wenig hinüberzutauſchen, weil Kanada ſelbſt im Beſitz reicher natürlicher Rohſtoffvorkommen iſt und im übrigen England ein ſehr wichtiges Intereſſe an der Belieferung Kanadas hat. Dieſe Tauſchbewe⸗ gungen waren nur im Dreiecks⸗ oder Vierecksver⸗ hältnis zu löſen. Die Kritiken aber gingen faſt immer von der Geldſeite aus. Das Geld und der Zins ſollten an allem ſchuld ſein. Schafft Index⸗ oder ein ähnliches Geld, und alle Not iſt behoben.“ O nein, Geld kann man nicht ſchaffen, ſondern man kann es nur als vorübergehenden Tauſchausweis für wirklich geleiſtete Arbeit ausgeben. Sonſt iſt es ein Betrug. In Wahrheit liegen die Dinge ſo, daß es notwen⸗ dig iſt, immer die Erzeugung dem Bedarf anzupaſ⸗ ſen. Der Bedarf kann nur vergrößert werden, wenn derjenige, der mehr haben will, mehr leiſtet, was er als Gegengut für das Mehrgewollte hingibt. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten, um dieſe beiden Säulen, Bedarf und Erzeugung, in möglichſte Ueber⸗ einſtimmung zu bringen. Die eine iſt das freie Spiel der Kräfte, das im Preiskampf zum Ausdruck kommt. Das zweite Syſtem, das zur Verfügung ſteht, iſt das der Planwirtſchaft. Es iſt ſchon ſchwer, eine geſchloſſene Volkswirtſchaft wirklich einwandfrei planmäßig zu betreiben und zu lenken. Alle derar⸗ tigen Verſuche haben ſtets zu einer Erhöhung und Verſchärfung der Folgen fehlerhafter Schätzungen geführt. Wenn tauſend Betriebsführer an einer Produktion beteiligt ſind, dann tritt, wenn man ihnen freie Hand läßt, ſchon dadurch ein gewiſſer Ausgleich ein, daß ſie eben verſchieden ſchätzen. Wenn ich aber dieſen tauſend Betriebsführern von einer Stelle aus ſage, was und wieviel ſie zu pro⸗ duzieren haben. Wenn die Befehlsſtelle ſich geirrt hat, dann iſt kein Ausgleich vorhanden, ſondern dann tritt die böſe Wirkung des fehlerhaften Schätzens und Denkens ungewöhnlich ſcharf in Erſcheinung. Können nun nicht ſolche Fehler vermieden werden? Ich antworte: Nein! Es gehört ein beinahe gött⸗ licher Inſtinkt dazu, um ſchon in einem Volke für das geſamte Gebiet der Volkswirtſchaft richtig vor⸗ auszudisponieren. So viele Menſchen als Abneh⸗ mer der Ware in Betracht kommen, ſo viele Feder⸗ ſtriche können gegen alle Vorausberechnungen ge⸗ macht werden. Dazu kommt, daß zu jeder Planwirtſchaft ein entſprechender, von der produktiven Volkswirtſchaft zu erhaltender Apparat erforderlich iſt. Er ver⸗ teuert die Produktion. Er kann aber niemals mit Menſchen beſetzt werden, die für den wirtſchaftlichen Enderfolg haftbar ſind. Der Betriebsführer, der falſch disponiert, riskiert ſein Geld und das Geld der Menſchen, die ihm das Ihre anvertraut haben. Die Befehlsſtelle, die falſch disponiert, riskiert im⸗ mer das Geld anderer, das Haftbarmachen ſcheitert an den Größenordnungen. Man ſtelle ſich nun gar eine Planwirtſchaft vor, die die Welt umfaßt. Zum mindeſten wäre eine mehrhundertjährige Erziehung aller Menſchen notwendig. Ich halte dieſe für aus⸗ geſchloſſen. Denn in dem Augenblick, in dem das zurückgeblieben Volk X die heutige Höhe des fort⸗ Freundliche Börsen Kleinere Kaufauffräge des publikums/ Monianwerie bevorzugi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe feſt * Frankfurt, 7. Oktober. Unter dem Einfluß der Vorgänge in Abeſſinien lag die Börſe auch zum Wochenanfang ziemlich feſt. Von der Kunöſchaft lagen Kaufaufträge vor, denen Abgabeneigung gegenüberſtand, ſo daß an den Aktienmärkten durchſchnitt⸗ liche Befeſtigungen von 1 v. H. eintraten. Einzelne Werte erfuhren angeſichts der Marktleere ſtärkere Befeſtigungen. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden weiterhin Montan⸗ werte, die noch von den günſtigen Berichten über den Roheiſenmarkt und der jahreszeitlichen Belebung am Koh⸗ lenmarkt angeregt wurden. Rheinſtahl gewannen 174, Man⸗ nesmann und Stahlverein je 14 v.., Harpener und Glöckner bis 4 v. H. Zellſtoffwerte lagen feſt, beſonders Waldhof mit plus 3 v.., Aſchaffenburger erhöhten ſich um etwa 13 v. H. JG Farben ſtiegen bei kleinem Umſatz auf 1506151(150). Im Verlaufe war die Haltung weiter ſehr feſt. Die Kurſe am Aktienmarkt ſtiegen zumeiſt um nochmals 7 bis 1 v. H. Darüber hinaus Schuckert um 3 v. H. auf 121. Am Rentenmarkt lagen die Kurſe weiterhin unverändert. Es war eine feſtere Tedenz nicht zu verkennen. Von Aus⸗ landsrenten blieben insbeſondere Ungarn beachtet. Berliner Börſe: Aktien und Renten befeſtigt Berlin 7. Oktober. Die Börſe war weiter beſeſtigt, beſonders Renten wur⸗ den zu ſteigenden Kurſen aus dem Markt genommen. Die Erleichterung am Geldmarkt hat das Intereſſe für mittel⸗ friſtige Anlagen am Rentenmarkt wieder verſtärkt, aber auch die langfriſtigen Papiere waren durchweg etwas be⸗ feſtigt. Kommunale Umſchuldungsanleihe ſowie Reichs⸗ ſchulöbuchforderungen und Wiederaufbauzuſchlüge wurden 7 v. H. höher bezahlt. Altbeſitzanleihe gewonnen 20 Pfg. Zinsvergütungsſcheine behaupteten ſich auf dem ſchon in der Vorwoche erhöhten Niveau. Am Aktienmarkt lagen kleinere Kaufaufträge des Publikums vor, die Kurserhö⸗ hungen bis zu 1 v. H. und teilweiſe auch darüber hinaus zur Folge hatten. Etwas lebhafter war das Geſchäft in Montanwerten unter Hinweis auf die günſtigen Berichte vom Eiſenmarkt und die jahreszeitliche Belebung am Kohlenmarkt. Rheinſtahl gewannen 194 und Mansfeld ſowie Höſch 1 v. H. Laurahütte ſtiegen weiter auf 2298 (21). Von Braunkohlenaktien waren Erdöl und Leopold⸗ grube 1 v. H. höher. Kaliwerte blieben mangels Umſatzes geſtrichen. Farben notierten 150 zu 151 nach 150 in der Vorwoche. Kokswerke ſtiegen bei 20000/ Umſatz um 2 v. H. Gummi⸗ und Linoleumwerte bröckelten eher ab. Elektroaktien waren gut gehalten und teilweiſe/ v. H. befeſtigt. Am unnotterten Markt ſtiegen Lincke⸗Hoffmann um 2 v. H. auf 3894 und Ufo von 6698 auf 6794. Nach den erſten Kurſen blieb die Halung weiter freundlich. Aus⸗ ländiſche Renten waren meiſt 30—40 Pfg., Anatolier 4 v. H. höher. Der Einheitsmarkt der Induſtriewerte war überwiegend feſter. Stettiner Portlandzement gewannen 5, Krefft 4, Deutſche Schachtbau 27, Leipziger Landkraftwerke 24 und Saxonia Zement 8 v. H. Osnabrücker Kupfer und Roſitzer Zucker waren je 2 v H niedriger. Am Bankaktienmarkt blieb die Haltung freundlich. Die Berliner Filialgroßbanken gewannen durchſchnittlich 1 v. H. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank ſtiegen um 4 ,. Von Steuergutſcheinen notierte die 36er⸗Fälligkeit 10 Pfennig höher. Im Verlaufe war die Tendenz weiter feſt. Im Vor⸗ dergrunde blieben Montan⸗ und Elektrowerte. Hveſch, Klöckner und Vereinigte Stahl ſowie Buderus waren 2 v. H. höher als in der Vorwoche. Kokswerke gewannen weitere 3% und Elektroaktien 1 bis 1, v. H. Metallge⸗ ſellſchafk Kamen mit 107 nach los und Schübelf u. Salzer 2,25., H. höher zur Notiz. Bon unnotierten Werten ge⸗ wännen Wintershall 2,5 v. H. a i e Auch am Rentenmarkt war die Stimmung freundlich und das Geſchäft etwas belebt. Altbeſitz gewannen wei⸗ tere 15 Pfg. Umtauſchobligationen waren„ v. H. und VEW(Vereinigte Elektriſche Werke) ½ v. H. höher. Dol⸗ larbonds ſtiegen um/ bis% v. H. Von Induſtrieobli⸗ gationen gewannen Leipziger Meſſe, Arbed⸗Bonds er⸗ ſchienen mit Plus⸗plus⸗Zeichen. Stadtanleihen waren teils gehalten, teils geringfügig befeſtigt. Die Youngan⸗ leihe gewann dagegen 76 v. H. und der 84er Reichsanleihe 5 v. H. Hamburger Altbeſitz waren nach der Ziehung 1,5 v. H. niedriger. Privatdiskonte waren zum unver⸗ änderten Satz von 36 v. H. gefragt. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1036er 100,87 G; 1938er 98,62 G 99,5 B; 1989er 98,87 G; 1940er 96,75 G; 1941er 96,37 G; 1942er 95,87 G 96,02 B; 1948er bis 18 0 95,62 G 96,5 B.— Ausgabe 2: 1989er 98,12 G 98,87 B; 1941er 96,12 G 96,87 B; 1942er 95,75 G 96,5 B. Wiederauſbauanleihe: 1944/4 5er 65,5 G 66,25 B; 1946/48 r 65,37 G 66,12 B. Aproz. Umſchuld.⸗Berband 86,62 G 87,37 B. Die Börſe ſchloß behauptet. Beſondere Veränderungen traten gegen Schluß nicht mehr ein. Reichsbankanteile kamen mit 172,50 nach 171 zur Notiz. Reichsbahn⸗Vorzugs⸗ aktien konnten ½ v. H. gewinnen. Nachbörslich hörte man Farben 1517, Vereinigte Stahl 82,25, Altbeſitz 110,70. 4 Londoner Börſe gefeſtigt London, 7. Oktober. Die Londoner Effektenbörſe eröffnete in freundlicher Grundhaltung. Gefragt waren Rüſtungswerte und Mon⸗ tanpapiere. Britiſche Staatspapiere und deutſche Bonds wurden ebenfalls geſucht. Geld- und Devisenmarkf Pfund gehalten— Gulden nachgebend Berlin, 7. Oktober. Am Geldmarkt war die Lage zum Wochenbeginn recht flüſſig. Für Blanko ⸗Tagesgeld waren wie bisher 35696 v. H. anzulegen, vereinzelt war aber auch ſchon unter dieſen Sätzen anzukommen. Für Privatdiskonte iſt weiter Nachfrage vorhanden. Verzins⸗ liche und unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen wurden im Rahmen des normalen Bebarfs abgerufen. Privot⸗ diskontſatz unverändert 3 v. 11 Am Devisenmarkt war das Pfund bei ſtärkeren Inter⸗ ventionen des engliſchen Ausgleichsfonds gehalten. Die Amſterdamer Notiz erhöhte ſich geringfügig auf 7,24 nach zuletzt 7,2397, desgleichen die Züricher Notiz auf 15,0852 nach 15,03, in Paris auf 74,88(74,30). Der Dollar blieb international unverändert. Von den Goldvaluten ver⸗ mochte ſich der holländiſche Gulben nicht ganz auf dem Samstagſtand zu behaupten. Dagegen lag der Schweizer Franken etwas feſter, der franzöſiſche Franken blieb un⸗ verändert. Der Kaſſakurs der Lira war bei anhaltenden Stützungen ebenfalls unverändert, dagegen zeigte der De⸗ N Dreimonats⸗Lire eine Verſchlechterung auf v. H. Olskontsatz: felchsbank 4, Lombard 8, Privat 3½ v. f. Amtlich in Rm. Dis⸗ Paxität 5. Oktober 7. Oktober 1 f 8 5 kont M. Geld Brief Geld Brief egupten 1üägypt. Bod. 7 5 Argentinien 1. ⸗Peſ o 452 10653 9505 19055 19855 Belgi 100 B a b ö g 1 00 Belgg 2 85,37 4158 405(.98 42.00 rafilien„ 1 Milre 35 502.140 9,448 9,14.148 Bulgarien; 100 Leva 8 3085 304% 305 3047 3055 Canada kan. Dollar.1 25 2445.451.55 Dänemark 100 Rronen 33 112208 30 540 54.34 5444 Danzig 100 Gulden 6 81.72 81 40.91 45,81 49,91 England.. 1 Pfund 2 20.42 12.160 12.190 12.1700 12.200 Estland. 100 eſtn. Kr.% 112.809 68.07 67.93 680% innland 100flun. M. 10537 5 5370.850 5870 rankreich. 100 Fres. 3 18,44 16.370 16,410 16.370 16,410 Griechenland 100 Dr. 7.459 2353.857.358.887 olland. 100 Gulden 8 1687/83 188.0800168.370 16788 168,22 Island.. 100 tel. Kr. 335 155 54.565 84/6 84708480 Italien„. 100 Lire 5 22004 20.30 2 20.24 20.28 Japan 1 Den 36⁵.092.709.711.710 0712 Jugoſlavientoo Dinar 3 81.00.6/4 5,688 36874 5,885 Lettland.. 100 Latts 57, 252 80,92 8108 60.92 81.08 Zitauen.. 100 Litas 8 4188 41490 4157 410.57 Norwegen 100 Kronen] Zis 2 ob bbs 61106122 Heſterreich 100 Schill. 3 18907 1105 4905[885 49.05 Portugal 100 scubo] 8887 1102= 13492 11085 105 Rumänſen.. 100 Lei] 415 2511] 2488 2. 288 289 Schweden.. 100 Kr. zin 112.24 6270 682.83 62.77 620 Schweiz 100 franken 27 8100 89,9 81.99 80.90 81,05 Spanien 100 Peſeten 3.00 3392 98 3325 3301 Tſchechoflowakeiloon 37½ 12889 10.80 15.300 10.0 10.820 Türkel. türk. Pfd. 18,4560.874 1978 19/5.980 Ungarn.. 100 Pengß 4 7%„ 55 15 155 Uruguan„ 1 Goldpeſo 44ůõ 1064 1088 059 306“ Ver. Staaten IDollar( 133.98.488].482] 2..490 *. Frankfurt, 7. Oktober. Tagesgeld war ſehr leicht und bei 24 v. H. unverändert. bee 8 geſchrittenen Volkes Merreicht, und auch dieſe Unter⸗ ſchiede müſſen doch berückſichtigt werden, iſt das Volk 9 politiſch und wirtſchaftlich ſchon wieder an einer ganz anderen Stelle. Ich behaupte alſo, daß das durch die Jahrtauſende entwickelte, den Eigenſchaften des Menſchen und den Gegebenheiten, aber auch Un⸗ berechenbarkeiten der Natur Rechnung tragende freie Spiel der Kräfte das für die Menſchheit nützlichſte Verfahren iſt, um Fehlinveſtitionen und Fehlpro⸗ duktionen nach Möglichkeit zu vermeiden. Natürlich bleibt der Preiskampf der Völker un⸗ tereinander immer unvermeidbar. Preiſe bedeuten nichts anderes als die Auszeichnung einer Ware oder Leiſtung mit Wertbegriffen, die für die Geſamtheit oder für einzelne Tauſchgeſchäfte auf einen Nenner gebracht werden. Dieſer Nenner iſt ſehr verſchieden. In Deutſchland muß ſich, da die klimatiſchen Ver⸗ hältniſſe ganz andere Ernährungsaufwendungen, ganz andere Aufwendungen für Wohnung und Klei⸗ dung erfordern, ein ganz anderer Nenner ergeben als in Japan, wo die rein natürlichen Lebensbedin⸗ gungen einen ſehr viel minderen Sachaufwand für alle dieſe Lebensſicherungen erfordern. In dem Augenblick alſo, wo ein Land wie Japan— ich nenne es hier nur als Beiſpiel— etwa der deutſchen gleich⸗ wertige Ware auf den Weltmarkt bringt, muß ſich von ſelbſt ein niedrigerer Preis als für die gleich⸗ geartete deutſche Ware ergeben. In einem Wirt⸗ ſchaftsſyſtem, das das freie und daher der höchſten eigenen Verantwortung unterworfene Spiel der Kräfte als die ſicherſte Vermeidung jeder Fehlwirt⸗ ſchaft erkannt hat, bleibt nichts anderes übrig, als dieſen Preisunterſchieden mit natürlichen, allgemein geachteten Mitteln zu begegnen. Als ſolche Mittel kommen zwei in Betracht. Ent⸗ weder eine erhöhte zeitliche und qualitative Arbeits⸗ leiſtung des Volkes, das unter ungünſtigen natür⸗ lichen Bedingungen lebt, oder ein Schutz dieſes Vol⸗ kes gegen das billiger arbeitende. Dieſer Schutz er⸗ folgt in einer natürlichen Ordnung durch Zölle und Htndelsverträge. Die Handelsverträge können die⸗ ſen Schutz über den Raum der beiden betreffenden Völker hinaus in den Raum anderer Völker er⸗ ſtrecken, indem beiſpielsweiſe ein drittes Volk ſich bereit erklärt, dem billiger arbeitenden Volke eben⸗ falls einen Schutzzolldamm entgegenzuſetzen, dem teurer arbeitenden den Tauſch ſeiner teuren Waren zu erleichtern. Alles dies muß organiſch ausgehan⸗ delt werden. Aber dieſes Aushandeln vollzieht ſich— und das iſt das Entſcheidende— nicht auf der Grund⸗ lage der Willkür, ſondern auf der Grundlage der Ordnung, die für den Welthandel unerläßlich iſt. Preiskampf im freien Spiel der Kräfte, beherrſcht non dem abſolut ſicher wirkenden Geſetz von Angebot und Nachfrage, gewährt beſtmöglichen Schutz gegen Fehlwirtſchaft und ſteigert die Leiſtungen. Er wird aber, wie jeder Kampf, zum brutalen und ſchließlich den Kämpfenden ſelbſt in eiſige Vereinſamung ein⸗ ſchließenden Vernichtungsmittel, wenn nicht der Menſch die Pflicht erfüllt, die ihm ſeine göttliche Na⸗ tur auferlegt und dieſen Kampf ordnet. Die Ord⸗ nung, in die ſich das freie Spiel der Kräfte ein⸗ zufügen hat, lautet: Recht und Währungsſicherheit. Auf ihrer Grundlage kann der Welthandel die Ar⸗ beitsnot und das Elend bannen, die Wohlfahrt meh⸗ ren. Herbert Daßler zum Präſidenten der Reichsſtelle für Getreide ernannt Der Reichsbeauftragte für die Getreide⸗ und Mühlen⸗ wirtſchaft, Herbert Daßler, iſt vom Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft, R. Walther Darré, zum Präſtdenten der Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe berufen worden. Neorganisafionspläne bei Vereinigie Lausißer Glas J Berlin, 7. Oktober. In der o. HV. der Vereinigten Lauſitzer⸗ Glaswerke Ach. Berlin⸗Weißwaſſer wurde der Abſchluß für 1934 einſtimmig genehmigt. Die Verwaltung führte zur Geſchäftslage aus, daß auch für das laufende Jahr noch kein gewinubringender Abſchluß vorgelegt wer⸗ den könne. Die Geſellſchaft ſei im Hinblick auf die Qualitäts⸗ anſprüche mit einer Betriebsumſtellung beſchäftigt, die noch nicht durchgeführt ſei. Für gewiſſe ſtillgelegte und ver⸗ altete Betriebe ſeien außerdem noch Abſchreibungen erfor⸗ derlich. Auch im Hinblick auf die großen fremden Mittel, die laufend eine hohe Zinsbeanſpruchung bringen, werde daher im gegebenen Augenblick eine Reorganiſation er⸗ folgen müſſen. Man wolle zunächſt ſehen, wie die Geſell⸗ ſchaft weiter arbeite und außerdem eine günſtigere Kapital⸗ marktlage abwarten. Der Auftragseingang liege zur Zeit etwas über Vorjahreshöhe und die Beſchäftigung ſei zu⸗ friedenſtellend. Sanierung der Neuen Norddeuischen und Vereinigien Elbeschiffahri AG. Scharfe Zusammenlegung 3 Hamburg, 7. Oktober, Der in der Aufſichtsrats⸗ Sitzung der Neuen Norddeutſchen und Vereinigten Elbe⸗ ſchiffahrt⸗Ach. vorgelegte Abſchluß für 1984 weiſt nach Vornahme der Abſchreibungen einen Verluſt von 254 144% aus, der ſich um den Verluſtvortrag aus 1939 auf 2105 992 Mark erhöht. Der HV. am 12. November wird eine Sa⸗ nierung durch Zuſammenlegung der Stammaktien 10:1 und der Vorzugsaktien:1 unter gleichzeitiger Aufhebung ihrer Vorzugsrechte in erleichterter Form vorgeſchlagen. Eine Wiedererhöhung des Kapitals auf 4 Mill. Sta. wird durch Umwandlung von 3304 200 Schulden in Aktien bewirkt werden. g 5 Die Eisen- und Siahlverhandlungen in London 5 3 Eſſen, 7. Oktober. Ende der vergangenen Woche wur⸗ den in London erſtmalig wieder Verhandlungen zwiſchen den kontinentalen Gruppen der Internationalen Rohſtahl⸗ Exportgemeinſchaft(Jreg) und der engliſchen Eiſenindu⸗ ſtrie geführt, in denen die Ausgeſtaltung der Exportver⸗ träge, d. H. alſo die Frage der engliſchen Beteili- gung bei den verſchiedenen Verkaufsverbänden, erörtert wurde. Wie wir erfahren, kam man dabei noch nicht zu abſchließenden Ergebniſſen von beſonderer Tragweite. Die Beſprechungen ſollen daher zwiſchen dem 21. und 28. Okto⸗ ber in London fortgeſetzt werden. Auch mit der polniſchen Eiſeninduſtrie werden die Verhandlungen der Ireg fort⸗ geſetzt. Erneuerung der französischen Eisen verbände Paris, 7. Oktober.(Eig. Dr.) Die Verhandlungen über die Erneuerung des franzöſiſchen Stahlwerkverban⸗ des(Comptoir ſiderurgique de France) ſind in dieſen Ta⸗ gen wieder aufgenommen worden. Auf Drängen des fran⸗ zöſiſchen Eiſenhandels wird gegenwärtig die Möglichkeit einer innerfranzöſiſchen Eiſenpreisherabſetzung unterſucht, durch die die Kaufluſt angeregt und die Inlandspreiſe etwas mehr den niedrigen Auslandspreiſen angepaßt wer⸗ den können. Die Erzeuger ſtehen jedoch einer Preis⸗ ermäßigung ablehnend gegenüber. Auch über die Neugründung des franzöfiſchen Roh⸗ detſenber bandes hatzen die Verhandlungen wieder begannen. Sie ſcheinen bereits gewiſſe Fogſchritte gemacht zu haben. Dies glb wa auch daraus ſchließen Zu können) daß die Werke nach Erſchöpfung ihrer Oktoberkontingente be⸗ reits im November Abſchlüſſe zu unveränderten Preiſen mit Baiſſeklauſſel zu tätigen ſuchen. Dieſe Vorverkäufe müßten ſich für die Werke finanziell, recht ungünſtig aus⸗ wirken, wenn der Verband nicht mehr erneuert würde. * Heber 350 000 neue Lebensverſicherungen im Auguſt. Der Verband Deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften teilt mit: Die dem Verband angehörenden privaten Le⸗ bensverſicherungsgeſellſchaften hatten im Auguſt einen Zu⸗ gang von 852 664 in Deutſchland neu abgeſchloſſenen Ver⸗ ſicherungen über eine Geſamtſumme von 197 576 540 A. Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungs⸗Bauk Ach. Im September wurden in der Großlebens⸗Verſiche⸗ rung 20 Mill.„ Verſicherungsſumme beantragt, in der Kleinlebensverſicherung 10 Mill, ſo daß der Antragszugang des Monats insgeſamt 30 Mill.„ Verſicherungsſumme be⸗ trägt. * Zunahme des Ruhrkohlenabſatzes. Der Ruhrkohlen⸗ abſatz weiſt im September die erwartete jahreszeitliche Be⸗ lebung auf; es wurden arbeitstäglich 214000 To. gegen 190 000 To. im Auguſt verſandt. Eröffnung einer finniſchen Großmeſſe in Helſing⸗ fors. Am Samstag wurde die erſte finniſche Großmeſſe in Helſingſors in einer neuerbauten Meſſehalle vom Prä den⸗ ten der Republik feierlich in Gegenwart des ee Korps eröffnet. Die Meſſe zeigt ein eindrucksvolles Bild der von der finniſchen Induſtrie in den letzten Jahren auf den verſchiedenſten Gebieten erzielten Fortſchritte. * Rolls⸗Royee. Zwiſchendividende. Die bekannte engliſche Automobilfabrik Rolls⸗Royee td. kündigt die Ausſchüttung einer Zwiſchendividende von 5 v. H.(wie i..) an(Geſamtdivldende im Vorjahr 20 v..). Waren und Märkſe * Berliner Getreidegroßmarkt vom 7. Okt. Der Berliner Getreideverkehr eröffnete zu Beginn der neuen Woche bei eher geringerem Beſuch in ruhiger Haltung. Die Zuſuhren der erſten Hand waren allgemein ſehr gering, genügten jedoch namentlich in Brotgetreide, um den kleinen Bedarf der Mühlen zu befriedigen. Weizen in kleberreichen Sorten fand nach wie vor Beachtung, während Roggen bei den Berliner Mühlen kaum obzuſetzen war. Kontingentfreies Brotgetreide findet von frachtgünſtig gelegenen Stationen in Mäſtergebieten teilweiſe Aufnahme. Hafer und Gerſten zu Futterzwecken werden laufend gefragt, auch Induſtrie⸗ hafer findet Beachtung, obwohl die Verwertungsmöglich⸗ keiten naturgemäß weniger groß ſind. Eiweißarme Brau⸗ gerſten werden, ſoweit am Markte, von den Brauereien erworbn, auch Induſtriegerſten finden ſtärkeres Intereſſe, allerdings gehen Forderungen und Gebote häufig immer beträchtlich auseinander. Die Getreidenotierungen ſind ſämtliche unverändert. * Mannheimer Großmaret für Getreide und Futter⸗ mittel(amtlichj. 5 unverändert. Rotterdamer Getre Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 7. Okt.(Eig. Dr.] Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Okt.⸗Dez. 91,35—31,50; N ruhig; Wetter trübe. * Babiſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte. Weinheim: Pfirſiche 2130, Birnen—20, Aepfel—18, Bohnen 714, Nüſſe 2284, Welſchnüſſe 66, Tomaten—5, Quitten 10 bis 16, Hagebutten 18, Mandel 15, Wirſing 3 Pfg. Anfuhr 600 Zentner. Nachfrage gut. Handſchuhsheim: Nüſſe 28—25, Trauben—10, Quitten 12—16, Birnen J. 1048, II.—9, Aepfel I. 10—17, II.—9, Pfirſiche 1822, Buſchbohnen 10—12, Stangenbohnen 1016, Tomaten I. —5, II.—3 Pfg. Anfuhr gut, Nachfrage mittel. a »Badiſche Schweinemärkte. Freiburg; Zulubr 719 Ferkel, 65 Läufer. Preiſe; Ferkel 1020, Läufer 840 das Stück. Ueberſtand etwa 120 Stück.— Weinheim: Zufuhr 437 Stück, verkauft 260 Stück. Preiſe: Milchſchweine 10—16, Läufer 16—55 l. Wiesloch: Auftrieb 71 Milchſchweine, 20 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 2840, Läufer 4265/ das Poar. * Bergzaberner Schweinemarkt. Zuſuhren: 149 Ferkel zum Preiſe von 40—50/ je Poar. Nächſter Markt 21. Ok⸗ tober 1935. Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 7. Okt.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig; Amerikan. Steamlard tranſito ab Kai 97,25 Dollar; Amerikan Purelard raff. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken 171 ab Kat 9838,25 Dollar. a * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 7. Oktober. [(Mitgeteilt von der Dentſchen Bank und Diskonto⸗Geifell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,40 je Gramm; öto, 4 v H. Palladium 3,35 ſe Gramm; dto, 4 v H. Kupfer 3,25 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 1 je Kilo; ſe nach Abnahme von 50 Kilo bzw. U 9. 5 4 Berliner Metall⸗Rotierungen vom 7. Okt.(Eis, Dr.) Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolytkupſer(wire⸗ bars) prompt 51; Standarökupfer loko 45,25, Original⸗ hüttenweichblei 28,75 nom.; Standordblei per Okt. 23,75 nom, Original⸗Hütten⸗Rohzink ab nordd. Stationen 21,75; Standard zink u, Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99⸗ Nenn In Blöcken lag; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; elnnickel 9899 proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein ſe Kilo 54—57. 2 1 Kurspreisfeſtſetzung Nr. 35 für unedle Metalle s 7. Oktober ergeben ſich folgende Veränderungen: Bleſ, nicht legiert 2,75.—23,75(22—]; Hortblei(Antimonblei] 28½28 bis 26,25(24,50 25,50), Meſſinglegterungen 98—40(37,75 bis 39,75), Bronzelegierungen.80(7,50 80,500, Neu⸗ ſilberlegterungen 3250(1 054 50), Feinzink 24,75 bis 25,75(24.25), Rohzink 20,7521, 20.24% nn, nicht legiert 261281(265285), Banka⸗Zinn in Blöcken 287 bis 207(29404), Miſchzinn und Lbtzinn 261—281(265.285) je, 100 Kilo NS⸗Inhalt 22—23/ und 2,75 29,75 fe 100 Kilo Reſtinhalt.— 8. Seite/ Nummer 462 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 7. Oktober 1935 Er wurde gefeſſelt mußte niederknien. 1 5 Dann wurde er mit einem ſtumpfen Säbel enthauptet. Der Säbel war ſo ſtumpf, daß erſt beim fünften Hieb des Tſcheka⸗ zum Richtplatz geführt und Reise- und Tatsachenbericht aus der Räteunion/ Von Agricole befreit!“ Bruſt und ſtreichelte ihn. Draußen heulte der Wind. Wir fuhren mit dem letzten Zug nach Petersburg Ganz feſt drückte er den Kleinen an ſeine Elena Bbriſſowna weinte. 920 henkers der Kopf des Generaladjutanten in den Sand Wee Von ſeinen einſtigen Regimentskameraden lebten außer ihm nur noch zwei. Sie beide waren nach Deutſchland geflohen.„Ich hätte auch fliehen kön⸗ nen“, ſagte Rittmeiſter.,„aber ich habe es nicht ge⸗ tan. Ich wollte in Rußland ſterben, in ruſſiſcher Erde liegen.“ „Aber genug von dieſen ſchrecklichen Dingen. Wir wollen wieder luſtig ſein“, fügte er hinzu. B. leerte ſein Glas und ſchenkte ſich ein neues ein. Dann ſchaute er zum Fenſter in den Garten hinaus. Es war inzwiſchen ganz dunkel geworden und der Wind rüttelte an den Fenſterſcheiben. „Mütterchen Rußland!“ ſagte Rittmeiſter B. und ein ſchwerer Seufzer entrang ſich ſeiner Bruſt. „Mütterchen Rußland!“ „Manchmal ſitzen wir, meine Frau und ich, hier am Ofen und träumen“, fuhr B. fort.„Von früher, als wir ſo glücklich gelebt und als ich Elena, die kaum aus dem Smolnyinſtitut entlaſſen war, hei⸗ ratete.“ B. wiſchte ſich mit der Handfläche über die Augen, in denen ich Tränen ſah. Schnarrend ſchlug eine Wanduhr ſiebenmal. „Und doch mußte es vielleicht ſo kommen“, ſagte der Rittmeiſter in Gedanken.„Für all die Sünden, die wir begingen. So wie der Allmächtige einſt So⸗ dom und Gomorrha für ihre Sünden ſtrafte.“ Elena Boriſſowna ſtand auf und brachte uns Tee. Der Kleine kam, ſich zu verabſchieden. B. nahm ihn auf den Schoß und hielt ſeinen Kopf mit den Händen zurück. Während mein Freund in dem warmen Wagen eingenickt war, mußte ich immer wieder an den Rittmeiſter B. zurückdenken, an ſeine Frau und den Kleinen. An das kleine, warme Holzhäuschen. Der einſtige glänzende Gardeoffitzier friſtete ſein Leben als kleiner Kaſſenbote. Aber er lebte und Elena Boriſſowna auch, dieſes einſt ſo verwöhnte junge Mädchen. Eintönig ratterten die Räder unſeres Zuges. Wir fuhren an Lanſkaja vorbei. An den Wagenfenſtern waren Eisblumen. Der ſchrille Pfiff der Lokomotive weckte mich aus meinen Träumereien. Die Bremſe zog an. Man ſah die Lichter von Petersburg. Vier Kinder werden Waisen Den nächſten Tag über blieb ich zu Hauſe, denn das Wetter hatte ganz plötzlich umgeſchlagen und es taute. Die Frau meines Schulfreundes bereitete das Abendeſſen für den Kommandanten des Hauſes vor und Peter Iwanowitſch war geſchäftlich für einige Stunden fortgegangen. Ich war ſomit mit ſeiner Tochter allein. Das Zimmer war wieder mollig warm eingeheizt. Die Sonne lachte vom Himmel und es tröpfelte von den Dächern. Während ich in einem alten, vergilb⸗ ten Album blätterte, erzählte mir die Tochter meines Freundes über Rußland, wie ſie alle lebten und litten. ſeſt, indem er ihm ſcharf in die Augen ſah. „Wir ſind altes Eiſen“, ſagte er tonlos. Aber du wirſt es erleben, wie Rußland auferſteht und ſich von den Sklavenfeſſeln Uhr iſt abgelaufen. „Unſere „Geſtern abend iſt im Hinterhaus ein älterer Be⸗ amter verhaftet und abgeführt worden“, fuhr ſie fort. „Er ſoll angeblich von dem Attentat gegen Kirow ge⸗ wußt haben. Die arme Familie! Eine kranke Frau 8 3 und vier Kinder; was ſollen ſie jetzt machen? Der arme Mann hat mit dem Attentat ſicher nichts zu tun.“ Ich ließ mir den Namen geben und ging hinüber, trotzdem mich die Tochter meines Freundes warnte. „Ich wäre ſchon ſelbſt hinübergegangen“, ſagte ſie. „Aber das iſt zu gefährlich. Man legt es nachher ſo aus, als ob wir ſeine Helfershelfer geweſen wären und verhaftet uns auch. Es iſt ſchon genug Unglück auf der Welt.“ Als ich im Hinterhaus an der Wohnungstür des alten Beamten klingelte, den man geſtern abend ab⸗ geführt hatte, öffnete mir ein Junge von etwa zehn Jahren mit verweinten Augen.„Vater iſt nicht da“, ſagte er leiſe und fing wieder zu weinen an.„Und Mama liegt im Bett.“ Ich betrat trotzdem den Korridor und die anderen Kinder kamen mir entgegen. Zwei kleine Jungen und ein Mädel von etwa vierzehn Jahren. Auch ſie hatten verweinte Augen. Von dem Mädel erfuhr ich, daß ſie heute alle noch nichts gegeſſen hatten, weil nichts Eßbares im Hauſe war. Mutter habe von den Aufregungen des geſtri⸗ gen Abends hohes Fieber und phantaſiere. Weder ein Arzt ſei gekommen, noch würde ſie ins Kranken⸗ haus abgeholt. Ich gab dem Mädel Geld für Lebensmittel und ging zum Arzt, der einige Häuſer weiter wohnte, um ihn zur Kranken zu ſchicken. Hilfe war aber ſchon zu ſpät. Zwei Stunden ſpäter ſtarb die arme Frau. Die vier Kinder blieben allein. Nachbarn nahmen ſich ihrer an, aber ſie hatten ja ſelbſt nichts zu eſſen. Der Herr Hauskommandanf erzählt Abends um ſieben Uhr kam der Hauskommandant mit ſeiner Frau. Beide waren typiſche Vertreter des neuen Syſtems. Der Hauskommandant ſelbſt war bis zur bolſche. wiſtiſchen Revolution Dwornik(Hausknecht) ge⸗ weſen, hatte dann einige Jahre in der Tſcheka ge⸗ dient und ſich ſodann zur Ruhe geſetzt. Gelegentlich macht er kleinere Geſchäfte. Bekannte von ihm erzählen, daß er bei den Re⸗ quiſitionen bei den Bürgerlichen ſo viel an Brillan⸗ ten und Gold beiſeite geſchafft hatte, daß es ein klei⸗ nes Vermögen geworden war. Seit vier Jahren war er hier Hauskommandant. Wie die meiſten Bauern aus dem Gouvernement Wologda, war er als Analphabet nach Petersburg gekommen. Auch heute noch ſtand er mit dem Schreiben auf Kriegs⸗ fuß. Böſe Zungen behaupteten, daß er nur ſeinen Namen ſchreiben könne. Seine Frau war vor der Revolution bei der Grä⸗ fin P. Abwaſchmädel in der Küche geweſen. Heute war ſie längſt eine„Dame“ mit hohen Abſätzen und * meren zahlreichen Ringen an den Fingern. Sie trug ein elegantes grünes Straßenkleid. Beim Eſſen ſaß der Kommandant mir gegenüber und ſeine Frau an meiner linken Seite. Im Eſſen erinnerte er mich ſtark an den Wundermönch Raſpu⸗ tin, der auch am liebſten mit den Händen aß und das Beſteck als„weſteuropäiſche Verdorbenheit“ bezeich⸗ nete. Seine Frau nahm zwar öfters das Meſſer in den Mund, aber dafür das Fleiſch nicht in die Hand. Dafür packte ſie aber den Käſe, der nachgeblieben war, in eine alte Zeitung.„Morgen zum Frühſtück wird es erſt richtig ſchmecken“, ſagte ſie lächelnd. Gar nicht zum eleganten Kleid und zu den vielen Ringen paſſend war es, daß ſie nach dem Eſſen rülpſte. Statt ſich zu genieren oder ſich zu entſchul⸗ digen, ſagte ſie ganz harmlos, als ob nichts geſchehen ſei:„Das erleichtert!“ Der Hauskommandant, der einen unheimlichen Appetit entwickelte und ein Glas nach dem andern leerte, fühlte ſich in unſerem Kreiſe gleich wie zu Hauſe. Er knöpfte ſich trotz der anweſenden Damen das Jackett auf, und als auch das nicht bequem genug war, nahm er es ab und dazu auch den Stehkragen. „So trinkt es ſich beſſer“, ſagte er lachend, indem er ſich ein neues Glas einſchenkte. Nun wollte er einiges von Amerika wiſſen, und bat mich, aus meiner„Heimat“ zu erzählen. Da der Mann wahrſcheinlich gar keine Ahnung hatte, wo Amerika überhaupt lag, konnte er mich mit ſeinem Wunſch gar nicht in Verlegenheit bringen. Ich er⸗ zählte ihm von Amerika, was ich aus Büchern wußte. (Fortſetzung folgt) Elnspaltige Kleinanzeigen ble zu elner Höhe von 100 mm je mm Fig. Stellengesuche ſe mm4pPfg. Annahmesehfuß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr wurde heute, versehen mit den heil. Sakramenten, Unsere liebe, treubesorgte Mutter, Frau Clara Leininger geb. Leicher f. ö 2 i hweren Leiden erlöst. Egner Ofen. F- In. 7.„ on ihrem se sebrauchte faſt neu, billig e l Al. Nala. but müll. 2m. Shwerhörigkeit Mannheim(Werderstr. 23), Gengenbach, den 2 zu verkfl. 738 S 8. Waſſer 5 J 11 ee ee, 6. Oktober 1935. SchwetzingerStr. f mieten. Anzuſ.: an ar. berufst. und Ohrensausen 1 55 8 zuſ.: 5 1 Eine große Benſation Talllddet 8 Zimmer 88 uhr vorm person zu deis heilbar? Rat und Kuskunft umſonſt**. f 5 1 Won 3 betten e, und aß 0% Uhr weten. 8g Porto betfüg en. Erna Schenüing. und Frau Aenne geb. Leininger war unfer Artikel(D. N P..) auf der Leipziger[[und neue sehr are ort geſucht. An⸗ abends I 4. 5/6, Feruſpr. 409 12. gen. 1 Ran Je unf Frau Hire geb. Leiningen e e billig und gut Dl G ats: 7. ls. 725 tedstr I. Hf. 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