N Erſcheinungsweiſe: Geſchäftsſtellen abgeholt hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren .25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. für Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen fernmündlich Einzelpreis 10 NI. 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m Für Familien⸗ und Keine Gewähr für Plätzen und erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A er Sühnegypargt kot Für den Kriegsfall England verlangt Anterſtellung der ägypliſchen Armee und Wirtſchaft unter britiſche Oberhoheit Meldung des DNB. — Kairo, 7. Oktober. Die Zeitung„El Ahram“ berichtet, daß der bri⸗ tiſche Oberkommiſſar an die ägyptiſche Regierung das Erſuchen richtete, im Falle eines engliſch⸗italie⸗ niſchen Krieges die ägyptiſchen Eiſen bahnen, die ägyptiſche Armee, die ägyptiſche Landwirtſchaft, Hä⸗ fen und Flughäfen, Straßen und ein großes Kon⸗ tingent von Arbeitern der engliſchen Ober⸗ hoheit mittelbar oder unmittelbar zu unterſtellen. Miniſterpräſident Neſſim Paſcha ſoll dieſes Er⸗ ſuchen als untragbar bezeichnet und mit ſeinem Rück⸗ tritt gedroht haben. Das Blatt verſichert, daß Eng⸗ land auf Forderungen beſtehen wolle, ſo daß ein Rücktritt Neſſim Paſchas wahrſcheinlich ſei. Aegyp⸗ tiſche Regierungskreiſe verſuchen, England den A b⸗ ſchluß eines Militärbünduiſſes anzubie⸗ ten. Eindeutige Vorſichtsmaßnahmen — Kairo, 7. Okt. Die ägyptiſche Eiſenbahnverwaltung beſchloß angeſichts der geſpannten Lage den Einkauf von Kohlen auf Vorrat, außerdem von notwen⸗ digen Materialien, die nach den Erfahrungen von 1914 im Kriegsfalle fehlen würden. Die Kriegs⸗ vorbereitungen innerhalb der ägypti⸗ ſchen Armee nehmen ihren Fortgang. Die Beſprechungen im ägyptiſchen Kriegsminiſterium häufen ſich. Generalinſpekteur Sprinks Paſcha unter⸗ hält dauernd Fühlung mit dem britiſchen Ober⸗ kommiſſar. Die Wachen an den ſtrategiſch wichtigen Punkten, Eiſenbahnkreuzungen und Brücken werden verſtärkt. Ein britiſches Truppenkontingent wurde nach dem Sudan befördert. Man erwartet weitere Transporte mit dem gleichen Ziel. Die in Angriff genommenen Straßenbauarbeiten durch die Wüſte Kairo— Suez und Kairo— Alexandrien werden mit Nachdruck gefördert. Wie verlautet, beabſichtigt die Regierung, wenn die Lage eine weitere Spannung erfährt, außer⸗ ordentliche Maßnahmen zu treffen, insbeſondere be⸗ züglich der Zeitungen und der Nachrichtenübermitt⸗ lung; auch iſt geplant, das Photographieren aus Paſſagierflugzeugen, die ägyptiſches Gebiet berüh⸗ ren, zu unterſagen. Das diplomatiſche Korps verlangt Schonung Addis Abebas Meldung des DNB. — London, 7. Oktober. Der britiſche Geſandte in Addis Abeba hat an ſeine Regierung die Bitte gerichtet, die italieniſche Regierung um die Zuſicherung zu erſuchen, daß die Städte Addis Abeba und Diredaua lan der Bahnlinie Dſchibuti— Addis Abeba) nicht mit Bomben belegt werden. Wie verlautet, beruht dieſe Bitte auf einer Ueber⸗ einkunft der ausländiſchen Miſſionen in Addis Abeba, darunter auch der franzöſiſchen, der deutſchen und der amerikaniſchen, die auf die beträchtliche auslän⸗ diſche Bevölkerung in Adoͤis Abeba und Diredaua zurückzuführen iſt. Neue Vombenflugzeuge nach Gibraltar — Liſſabon, 7. Okt. Zwei große engliſche Bom⸗ benflugzeuge, die am Sonntag von England geſtartet waren, nahmen eine Zwiſchenlandung auf dem Flugplatz von Liſſabon vor. Am Montagmittag ſtarteten ſie zum Weiterflug in Richtung Gibraltar, Der Nat einſtimmig gegen JItalien Italien als Angreifer erklärt-Der Ratspräſident fordert die Ratsmitglieder auf, energiſch und entſchloſſen zu handeln Meldung des DNB. — Genf, 8 Oktober. „„Der Völkerbundsrat ſtimmte geſtern in einer öffentlichen Sitzung über den Italien verurteilenden Bericht des Dreizehner⸗Ausſchuſſes ab. Sämtliche Ratsmitglieder, einſchließlich des Ver⸗ treters Abeſſiniens, ſtimmten mit Ja, nur der italie⸗ niſche Delegierte ſtimmte mit Nein. Damit iſt der Bericht einſtimmig angenommen. Nach dieſer Feſtſtellung erklärte der Natsprä⸗ ſident, daß der Rat ſich vorbehalte, weitere Emp⸗ fehlungen über die in dem Bericht enthaltenen hinaus ergehen zu laſſen. Unter Bezugnahme auf die Empfehlung des Berichts, die Feind⸗ ſeligkeiten einzuſtellen, erklärte er, daß jedem Paktbruch ſo ſchnell wie möglich ein Ende gemacht werden ſollte, denn die Weltmeinung würde es nicht verſtehen, wenn einem ſolchen Appell in die⸗ ſer ernſten Stunde kein Gehör geſchenkt würde. Auch nach Ausbruch eines Krieges müſſe der Rat Maßnahmen zur Einſtellung der Feindſeligkei⸗ ten treſſen. Der Völkerbundsrat ſtehe daher den Parteien zur Verfügung, um die Bedingun⸗ gen hierfür feſtſetzen zu helfen. Der Völkerbundsrat wandte ſich anſchließend dem Bericht über die Schuldfrage zu. Die namentliche Abſtimmung ergab wiederum die einſtimmige Annahme des Berichts durch die am Konflikt nicht beteiligten Ratsmitglieder, ſowie die Zuſtimmung des Vertreters Abeſſiniens. Der Ratspräſident ſtellte nach der Abſtimmung feſt, daß der Bericht durch die im Rat vertretenen Völkerbunds mitglieder angenommen ſei und wies auf die damit eingetretenen Rechtsfolgen hin. Er erklärte, daß der Völkerbund ſich der Tatſache eines unter Nichtachtung des Artikels 12 der Satzung be⸗ gonnenen Krieges gegenüberſehe, und daß die wei⸗ teren Verpflichtungen der Völkerbundsmitglieder unter Berückſichtigung der Entſchließung vom Sep⸗ tember 1921 ſich unmittelbar aus der Völkerbunds⸗ ſutzung ergäben. Ihre Inkraftſetzung ſei Sache der den Ver⸗ trägen geſchuldeten Treue. Es ſei Aufgabe des Rates, die zu treffenden Maß⸗ nahmen in die Wege zu leiten. Da aber die Ver⸗ ſammlung auf den 9. Oktober einberufen ſei, er⸗ ſcheine es angezeigt, ſie an dieſer Aufgabe zu be⸗ teiligen. Demgemäß ſchlug der Ratspräſident vor, den Bericht des Ratausſchuſſes und die Protokolle der gegenwärtigen Sitzung dem Präſidenten der Verſammlung zuzuleiten. Dieſem Vorſchlag ſtimmte der Rat zu. Dienstag, 8. Oktober 1935 146. Jahrgang— Nr. 463 Gemeinſchaftsplan für die Sühnemaßnahmen — Genf, 7. Oktober. Völkerbundsminiſter Eden hat nach der Sitzung des Völkerbundsrates vor der Preſſe erklärt, daß nach den Beſtimmungen des Völkerbundspaktes die ſoeben gefaßten Beſchlüſſe die einzelnen Staaten berechtigen, die Maß⸗ nahmen zu ergreifen, die ſie in Ausfuhrung dieſer Beſchlüſſe für nötig erachten, daß es aber zweckmäßig erſcheine, keine Aktion zu unternehmen, bevor nicht der am Mittwoch von der Völkerbundsverſammlung einzuſetzende Ausſchuß einen Plan zum gemeinſamen Vorgehen aufgeſtellt habe. Außerdem wird in engliſchen Kreiſen erklärt, daß der morgige Tag von den Delegationsmitgliedern zu Verhandlungen über die Frage der Sanktionen benutzt werde, die ſchnell und wirkſam ſein und zur raſchen Beendigung des Krieges führen müſſen. Anbehagen in Paris — Paris, 8. Oktober. Die Preſſeſtimmen, die weiterhin zu den Genfer Beſchlüſſen noch vorliegen, verraten zum mindeſten ein gewiſſes Unbehagen. Im„Journal“ macht St. Brice geltend, daß man weder gegen Japan, noch gegen die Chacoſtreit⸗Partner, noch gegen Deutſch⸗ land Sühnemaßnahmen erwogen habe. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ beſteht nach wie vor auf Durchführung der Sühnemaßnahmen. Das Gewerkſchaftsblatt„Peuple“ ſchreibt, der Pakt ſei zwar gerettet worden, manche Länder dien⸗ ten ihm jedoch nur äußerlich und hätten den Willen, möglichſt wenig zu unternehmen, ſo in der Haupt⸗ ſache Frankreich. t in Der„Figaro“ iſt mit dem Genfer Spruch ſehr unzufrieden. Italien iſt verurteilt worden, ſo ſchreibt das Blatt. Der Mechanismus der Sühnemaßnahmen tritt zum erſten Male in der Geſchichte des Völker⸗ ö hundes in Tätigkeit gegen einen Staat, der der Welt die Ziviliſation gegeben hat, gegen Italien als Erbe des römiſchen Reiches. Der Mechanismus wirkt zu Gunſten eines Staates, der in der Barbarei lebt, und in dem heute noch der Sklavenhandel herrſcht. ang Der Sieg Englands * Mannheim, 8. Oktober. Der Völkerbundsrat hat geſtern eine Entſchei⸗ dung von hiſtoriſcher Bedeutung gefällt. Er hat zum erſtenmal in ſeiner Geſchichte die Be⸗ ſtimmungen des Völkerbundspaktes, die der Siche⸗ rung des Friedens und der Abwehr Krieges dienen, in ihrer einſchneidendſten Form: nämlich in dem Sanktionsartikel 16 in Anwendung gebracht und Italien einſtimmig als Friedensbrecher ver⸗ urteilt. Die grundſätzliche Bedeutung dieſer Entſcheidung iſt ebenſo groß wie die aktuelle. Italien hatte damit gerechnet, daß der Völkerbund, eine höchſt unglückliche Konſtruktion einer höchſt unglücklichen und verworrenen Zeit, in ſeinem Konfliktsfalle aktionsunfähig ſein würde. Es war eine Spekulation, die nicht ohne Rechtfertigung war. Die anderthalb Jahrzehnte ſeines Beſtehens und ſeiner Wirkſamkeit hatte ſich der Völkerbund dahingeſchleppt, mehr ein Hohn auf ſeine eigene Beſtimmung, als eine Hoffnung der Völker. Andert⸗ halb Jahrzehnte lang iſt jede wirkliche Nutzbar⸗ machung ſeiner Joͤee und ſeiner Beſtimmungen zer⸗ redet worden. Anderthalb Jahrzehnte hat er le⸗ diglich als Bühne für internationale Rhetoriker ge⸗ dient, deren Reden die Welt ſchon lange kaum mehr zur Kenntnis nahm. Nun iſt er plötzlich wieder zum Leben auferſtan⸗ den. Gewiß nicht kraft der eigenen Idee— Ideen ſind in der Politik immer viel weniger wirkſam als Realitäten!— ſondern kraft der drei politiſchen Reali⸗ täten: der Sorge Englands um ſein Imperium, der Angſt Frankreichs um den europäiſchen Status quo und der Sorge der kleinen Mächte um die Sicher⸗ heit des einzigen Friedensinſtrumentes, das der Welt in dieſen Zeiten der Waffen und der kriegeriſchen Geſänge überhaupt geblieben iſt. Die Inſtitution des Völkerbunds hat ſich immerhin als brauchbar er⸗ wieſen, alle dieſe Realitäten in geſchloſſener Form und als geſchloſſenen Willen zum Einſatz zu bringen. Sie hat ſich plötzlich als kräftig genug gezeigt, ſogar des die Belaſtung des Sühneparagraphen zu beſtehen. In der„Victoire“ heißt es, daß Italien juriſtiſch im Unrecht ſein möge, aber es gäbe nichts Unerhörteres in dieſer Angelegenheit als das Benehmen Englands. „Homme libre“ erklärt, England habe die größte diplomatiſche Schlacht ſeit dem Weltkrieg gewonnen. Frankreich habe alle ihm zufallende Verantwortung übernommen. Aber ſie werde nur wirkſam, ſoweit die Erhaltung des Friedens in Betracht homme. Frankreich werde nicht marſchieren. Faſt zwei Millionen Arbeitsloſe in England. Die letzte engliſche Arbeitsloſenziffer vom 23. Septem⸗ ber zeigt mit 1958 610 eine Erhöhung um 10 646 ge⸗ genüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vor⸗ jahre iſt die Ziffer jedoch um 123 377 niedriger. So ſieht ein Vormarſch in Abeſſinien aus Truppenbewegungen im abeſſiniſchen Hochland, das vielfach von reißenden Strömen durchſlaſſen iſt, geſtalten ſich durchaus nicht einfach, Auf unferem Bilde wird ein e mit Waffen und Mu⸗ netion, der in einem Fluß bei Diidenga iſteckengeblie ben iſt, mit großer ſt üühe wieder flottgemacht. Weltbild,.) Sie hat der italieniſchen Hoffnung, daß die Verwor⸗ renheit des Völkerbundsapparates nur ein äußeres Zeichen eines inneren Verfalls ſei, eine bitterböſe Enttäuſchung gebracht. Geſchickt geleitet, funktioniert der Apparat immer noch: und er funktioniert ſo, daß er dem, gegen den er eingeſetzt wird, ernſtlich zu ſchaffen machen kann. Italien hat das geſtern erfahren und wird das als Folge des geſtrigen Ratsbeſchluſſes noch bitterer erfahren. Der Rat hates geſtern einſtimmig als Angreifer erklärt. Jedes Wort in dieſem Satz iſt wichtig: der Rat, das iſt die Gemeinſchaft von 15 europäiſchen und außereuropäiſchen Nationen, deren Intereſſen im allgemeinen und im abeſſi⸗ niſchen Konflikt im beſonderen durchaus verſchieden ſind. Es iſt alſo nicht eine politiſche Intereſſen⸗ und noch weniger eine politiſche Kampfgemeinſchaft, die dieſes Urteil geſprochen hat. Aber es iſt der mora⸗ liſche Areopag der Weltpolitik und der Weltmeinung, der es fällte. Das gibt dem Ur⸗ teil ein unerhörtes moraliſches Gewicht. In dieſem Urteil iſt oͤöie Meinung des Mannes auf der Straße nicht weniger enthalten als die Meinung der Diplomaten. Es gibt, ſagen wir es offen, niemand in der Welt, der nicht mit Erſtaunen die Theſe des italieniſchen Vertreters gehört hätte, daß Italien und nicht Abeſſinien der Angegriffene ſei. Man barf in der Politik die Wahrheit ein bißchen belaſten, aber man darf ſie nicht ſo ins Gegenteil verwan⸗ deln, wie es hier geſchehen iſt. Das ruft nicht die Wahrheitsliebe, es ruft einſach die Abneigung auf den Plan, ſich dumm machen zu laſſen! Italien hätte ſeiner Sache wahrſcheinlich mehr genützt, auch moraliſch mehr genützt, wenn es die Karten offen auf den Tiſch gelegt hätte; wenn es bekannt hätte: wir ſind ein kolonialarmes Land mit einem großen Bevölkerungsüberſchuß und einem großen Rohſtoffmangel, wir brauchen das Land in Afrika. Aber ſich hinzuſtellen und als europäiſche Großmacht ſich als von einem afrikaniſchen Neger⸗ fürſten als angegriffen,„bedroht“ zu bezeichnen, das mußte den Unmut der Welt auf den Plan rufen. Dieſer Unmut hat im Beſchluß des Rates ſeinen höchſt eindeutigen und wirkſamen Ausdruck gefun⸗ den! Weiter: der Beſchluß des Rates iſt ein⸗ ſtmmig gefällt. Dis letzten Wochen und Mo⸗ 2. Seite/ Nummer 463 Dienstag, 8. Oktober 1935 nate waren beſtimmt von dem Ringen Londons und Roms um die Seele Frankreichs. In ver⸗ zweifelter Gegenwehr ſuchte Frankreich ſich ſeine Selbständigkeit zu behaupten, einer Entſcheidung zwiſchen den beiden auszuweichen, mit allen gut Freund zu bleiben. In dieſen Bemühungen hat es alles getan, um eine Aktion des Rates gegen Rom hinauszuschieben. Geſtern hat es dieſe Taktik auf⸗ geben und ſich entſcheiden müſſen. Und dieſe Ent⸗ ſcheibung iſt unter dem größeren moraliſchen, di⸗ plomatiſchen und wohl auch militäriſchen Gewicht der engliſchen Stellung zugunſten Englands gefallen. Herr Laval hat zwar ſein Ja ſehr vorſichtig ge⸗ ſagt und die franzöſiſche Preſſe müht ſich, es noch leiſer erſcheinen zu laſſen. Aber er hat es geſagt. Er hat, zwiſchen Rom und London geſtellt, ſich für London entſchieden. Bei Licht beſehen, konnte er nicht anders: er hatte ja nur die Wahl zwiſchen die⸗ ſem Ja und der moraliſchen Iſolierung Frankreichs, der endgültigen Preisgabe des Völkerbundes, auf den die ganze franzöſiſche Politik der Nachkriegszeit ſich ſtützte, und der politiſchen Entfremdung Eng⸗ lands, die in ſeiner europäiſchen Situation ihm un⸗ heimlich ſein mußte. Damit hat England ſein diplomatiſches Spiel im Abeſſintienkonflikt gewonnen und freie Hand für ſeine Politik bekommen. Die Erklärung Italiens als Angreifer gibt ihm alle Möglich⸗ keiten in öte Hand. Nach den Beſtimmungen der Völkerbundsſatzung, die der Ratspräſident ge⸗ ſtern mit bemerkenswerter Entſchiedenheit ins Ge⸗ dächtnis zurückgerufen hat, iſt mit dem Angreifer jede Beziehung abzubrechen und jedes Mittel zu ergreifen, um ihm die Weiterführung ſeines An⸗ griffes unmöglich zu machen. Das läßt einen wei⸗ ten Spielraum. Er wird zunächſt zweifellos nicht ausgenützt werden zu militäriſchen Aktionen, aber er wird ausgenützt werden zu energiſchen wirtſchaft⸗ lichen Maßnahmen. Und dieſe Maßnahmen wird wieder England beſtimmen. Wie England überhaupt mit der geſtrigen Ent⸗ ſchetidung die Beſtimmung über die weitere Behand⸗ lung des ganzen Konfliktes in die Hand bekommen hat und dieſe Möglichkeit nutzen wird in einem Sinne, der ebenſo der Stärke des britiſchen Im⸗ pertums wie ſeinen Sorgen um ſeine Intereſſen entſpricht. Dr. A. W. Kataſtrophen in ASA — Neuyork, 7. Oktober. Aus Cheyenne im Staate Wyoming wird gemel⸗ det, dach etwa zwölf Meilen weſtlich Cheyenne ein Paſſagierflugzeug der„United Air Lines“ abſtürzte, wobei neun Paſſagiere ſowie die geſamte Beſatzung, aus zwei Piloten und einer Stewarbeß beſtehend, den Tod fanden. Das Flugzeug befand ſich auf dem Fluge von Oakland nach Neuyork. An Einzelheiten über dieſe Kataſtrophe wird be⸗ kannt, daß das Flugzeug anſcheinend gegen einen Hügel geflogen ſei, wobei der Propel⸗ ler und der Motor abgeriſſen wurden. 20 Tote bei einer Fabrikexploſion i— Neuyork, F. Oktober Wie aus Chicago gemeldet wird, ereignete ſich dort in einem ſiebenſtöckigen Gebäude, einer Soja⸗ bohnenfabrik, aus bisher noch unbekannter Urſache eine ſchwere Exploſion. Die erſten Meldungen be⸗ ſagen, daß etwa 20 Perſonen ums Leben ge⸗ kommen ſinb. Etwa 75 Perſonen ſollen noch unter den Trümmern begraben liegen. Ferner ſpricht man von zahlreichen Verletzten. Infolge der Exploſion brach in der Fabrik Feuer aus, das an den leicht brennbaren Vorräten und Rohſtoffen reiche Nah⸗ rung fand und ſich raſch ausdehnte. Die Exploſion verwandelte das mit einem Koſten⸗ aufwand von einer Million Dollar im vorigen Jahr errichtete Gebäude in einen Trümmerhaufen und zerſtörte mehrere kleine benachbarte Backſteingebäude. Bisher ſind 6 Leichen geborgen worden. 28 zum Teil ſchwer verletzte Perſonen mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe England hat ſeinen Willen durchgesetzt Der Ratsbeſchluß viel kategoriſcher und viel ſchärfer, als zu erwarten war“ — Paris, 8. Oktober. Die geſchichtliche Bedeutung des Beſchluſſes des Völkerbundsrates wird von der Pariſer Preſſe voll gewürdigt. Man verhehlt dabei nicht, Englands treibende Rolle in der Angelegenheit gebührend herauszuſtellen, um das„Ja“ Lavals um ſo rück⸗ ſichtsvoller zu übergehen. Da in Paris nach wie vor eine ſtarke Abneigung gegenüber Sühnemaßnahmen beſteht— von der Linken abgeſehen—, zeigt man eine leichte Befriedigung, daß die wirtſchaftlichen und finanziellen Sübhnemaßnahmen nicht automatiſch in Gang geſetzt werden, ſondern daß ſie durch einen Koordinationsausſchuß der Völkerbundsverſamm⸗ lung feſtgeſetzt werden ſollen. Dex Pakt iſt gerettet, ſchreibt der offtztöſe„Petit Pariſten“. Er findet aber, daß der Bericht des Sech⸗ ſerausſchuſſes ſehr viel kategoriſcher und ſchärfer ausgefallen ſei, als man angenommen habe. In italieniſchen Kreiſen habe dieſer Bericht eine ſchwere Enttäuſchung hervorgerufen. Die Ratsſit⸗ zung, ſo meldet der Berichterſtatter weiter, die bedeutendſte ſeit Beſtehen des Völker⸗ bundes, ſei ſchematiſch, unverſöhnlich und eiſig verlaufen. Der weitere Verlauf der Ereigniſſe hänge von der Art der Durchführung der Sühnemaß⸗ nahmen ab. Zu Gunſten des Weltfriedens ſei zu hoffen, daß dieſe Maßnahmen mit der größten Vorſicht angewendet würden. Pertinax unterſtreicht im„Echo de Paris“, daß man auf ausdrücklichen Wunſch Edens als Angreifer nicht„Italien“, ſondern die „italieniſche Regierung“ bezeichnet habe. Der Wendepunkt, den dieſer Montag in der Ge⸗ ſchichte des Völkerbundes bedeute, ſei der entſchloſ⸗ ſenen engliſchen Politik zu verdanken. 32 Das Intereſſanteſte an dieſer Meldung iſt der Hinweis des„Echo de Paris“, daß auf Veranlaſſung Edens„die italieniſche Regierung“ und nicht„Italien“ als Angreifer bezeichnet worden iſt. Man hat der engliſchen Diplomatie ſchon vor einiger Zeit nachgeſagt, daß ſie bei einem Fehlſchlag des abeſſiniſchen Abenteuers den Sturz Muſſolinis nicht für ausgeſchloſſen halte. Es wurde ſogar ein Mitglied des königlichen Hauſes als mut⸗ maßlicher Nachfolger des Duce für dieſen Fall be⸗ zeichnet. Reale Unterlagen für ſolche Spekulationen lie⸗ gen nicht vor, zum mindeſten heute nicht, da über den Ausgang des abeſſiniſchen Krieges noch keiner⸗ lei Prophezeiungen gewagt werden können. Aber immerhin könnte das Verlangen Edens als Hinweis gedeutet werden, daß auch die leitenden Kreiſe der engliſchen Außenpolitik ſolchen Spekulationen nicht fernſtehenz denn dieſe formale Unterſcheidung kann nur den Sinn haben, die augenblickliche italteniſche Re⸗ gierung als ſolche mit der Verantwortung zu be⸗ laſten, ohne die Reputation des Landes ſelbſt mit. dieſer Verantwortung zu verbinden.— Unter dieſen Umſtänden verſteht man es, daß Eden im muſſolini⸗ ſchen Rom als der beſtgehaßte Mann gilt! Londoner Druck auf Paris Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 7. Oktober. Bezeichnend iſt, daß verſchiedene große Blätter, an der Spitze der„Daily Telegraph“, ſich heute ſehr eingehend mit der Sanktionsfrage beſchäftigen. Auch heute übt man wieder einen ſtarken Druck auf Frankreich aus, ſich in eine Linie mit London zu ſtellen, und läßt, wenn auch ſehr vorſichtig, durchblicken, daß Frankreich keinesfalls auf eine künftige Unterſtützung Heinrich Schütz Bon Gerhart Peters Zum 350. Geburtstag des großen Muſikers am 8. Oktober. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges entſtand die erſte deutſche Oper. Sie hieß„Daphne“ und wurde im Jahre 1627 auf Schloß Hartenfels bei Torgau uraufgeführt anläßlich der Vermählung der Prinzeſſin Sophie von Sachſen mit Georg II. von Heſſen⸗Darmſtadt. Martin Opitz, das Haupt der erſten ſchleſiſchen Dichterſchule, hatte den Text ge⸗ ſchrieben; die Muſik ſtammte von dem Kurfürſtlich⸗ ſächſiſchen Hofkapellmelſter Heinrich Schütz. Das war eine Revolution; denn man lebte in einer Zeit, in der die großen ital eniſchen Komponiſten faſt noch als unerreichbar galten, in der italieniſchen Madri⸗ gale den Kunſtgeſang beherrſchten, in der der Schat⸗ ken des großen Paläſtrina über der Kirchenmuſik ſchwebte und in der die berühmte venezianiſche Schule mit Monteverdi jenen Opernſtil entwickelte, der auf Jahrhunderte hinaus die Muſikbühnen der Welt be⸗ herrſchen ſollte. Der es damals wagte, eine Oper in beutſcher Sprache zu ſchreiben, war ein Großer und er verdient, daß man nach langer Vergeſſenheit ſich ſeiner erinnert und ihm den hervorragenden Platz in der Geſchichte der deutſchen Muſik zurück⸗ gibt, den er verdient, 1585 am 8. Oktober wurde Heinrich Schütz zu Köſtritz bei Gera geboren. Seine Eltern zogen bald darauf nach Weißenfels und nahmen dort das Erbe des inzwischen verſtorbenen Großvaters in Beſttz. Als Knabe hatte Heinrich eine ſchöne Sopranſtimme, de ihm Aufnahme in das Kollegium Mauricianum ſchaffte, eine vom Landgrafen Moritz von u begründete Erziehungsanſtalt für junge Damit war aber keineswegs nun ſeine muſikaliſche Laufbahn ſichergeſtellt. Er ſollte viel⸗ mehr nach dem Willen ſeiner Eltern gegen ſeine Neigung Juriſt werden und bezog als Zajähriger zu dieſem Zweck die Univerſität Marburg. Landgraf Moritz aber, der die künſtlertſche Begabung des ſun⸗ gen Schütz rechtzeitig erkannt hatte, bot ihm noch im gleichen Jahre ein zweifähriges Stipendium an, für den Fall, daß er in Italien Muſtk ſtudteren wolle. So nahm die juriſtiſche Laufbahn ein raſches Ende und Heinrich Schütz wurde für vier Jahre Schüler des berühmten venezianiſchen Muſtkers Gabrieli, der ein Meiſter der Doppelchöre und einer der Be⸗ gründer des dramatiſchen Stils war. So lernte Heinrich Schütz die Madrigale kennen, jene Vor⸗ läufer der Oper, in denen dramatiſch vortragende Soloſtimmen und Chöre weltliche Stoffe im Wechſel⸗ geſang behandeln, als eine Art weltliches Gegenſtück zu den geiſtlichen Motetten. Bald beherrſchte der junge Komponiſt dieſe Kunſtform, und ſchon 1611 konnte er ſeinem Gönner, dem Landgrafen von Heſſen, einen dicken Band eigener Madrigalkompo⸗ ſitionen ſchicken. Nachdem ſein Lehrer Gabrieli 1612 geſtorben war, ging Heinrich Schütz zunächſt wieder auf die Uni⸗ verſität und nahm in Leipzig das Rechtsſtudium wieder auf. Aber Moritz von Heſſen ließ nicht locker, und im nächſten Jahre bereits machte er ſeinen Schützling zum Hoforganiſten in Kaſſel. Der Ruf des jungen Muſikers verbreitete ſich jetzt raſch. Auch Kurfürſt Georg von Sachſen hörte von ihm und bat ſeinen kurfürſtlichen Kollegen in Kaſ⸗ ſel, ihm den Hoforganiſten zur Direktion ſeiner Kapelle gelegentlich einer Prinzentaufe auszuleihen. So kam Heinrich Schütz zum erſten Male an den ſächſiſchen Hof und gefiel dort ſo ſehr, daß ſich Kur⸗ fürſt Georg bald darauf den Kaſſeler Hoforganiſten gleich„für ein paar Jahre auslieh“. Mit Unter⸗ brechung war dann Heinrich Schütz 55 Jahre lang Kurfürſtlich⸗ſächſiſcher Hofkapellmei⸗ ſt e r. Man darf nun nicht glauben, daß ein Dirigenten⸗ poſten an einer Hofkapelle in jener Zeit die Sicher⸗ heit einer heutigen Staatsbeamtenſtelle bedeutete. Der Dreißigjährige Krieg brachte manche harte Ent⸗ täuſchung und unerwartete Schwierigkeiten. Heinrich Schütz hielt zeitweiſe die Hofkapelle nur mit eigenen Mitteln noch zuſammen. Als er 1689 von längerem Aufenthalt in Kopenhagen und Braunſchweig zu⸗ rückkam, fand er ſeine Kapelle überhaupt aufgelöſt. Nur zehn ſeiner Muſiker traf er noch an und mit ihnen mußte er aufs Neue ſein Orcheſter aufbauen. Auch mit dem Gehalt ſcheint es nicht weit her ge⸗ weſen zu ſein; denn Heinrich Schütz iſt von nun an nur noch gaſtweiſe in Dresden, dafür um ſo häufi⸗ ger in Kopenhagen und in Italien. Auch in Bücke⸗ burg, Braunſchweig und Zeitz wirkte er gelegentlich durch Englaud rechnen könne, wenn es nicht jetzt ſeinerſeits England zur Seite trete. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Dally Tele⸗ graph“ ſchreibt, daß es nutzlos iſt, derartig milde Zwangsmaßnahmen zu ergreifen, die nicht einen praktiſchen Erfolg ſichern. Andererſeits wird Eng⸗ land andere Schritte nur dann tun, wenn es ſie in voller Zufammenarbeit mit Frankreich unternehmen kann. Auf dieſes Zuſammenwirken mit Frankreich legt England den größten Wert, und es iſt ſogar bereit, wenn ihm die Unterſtützung Frankreichs ſicher iſt, auf die Mitwirkung anderer Völker⸗ bundsſtaaten bei den Sanktionen zu verzichten. In der Frage der Vermeidung mili⸗ täriſcher Sanktionen ſind ſich ſchon London und Paris weitgehend einig. Jedoch legt man in London Wert darauf, daß die zu ergreifenden Sanktionen auch einen praktiſchen Erfolg haben müßten. Von dieſem Geſichtspunkt ausgehend, ſcheint man in England, wenn man ſie auch zu vermeiden wünſcht, auch mit der Möglichkeit von militäriſchen Zuſam⸗ menſtößen zu rechnen. Ueber die von England in dieſen Tagen in Genf vorzubringenden Vorſchläge teilt der diplomatiſche Korreſpondent folgende Einzelheiten mit: Um Ila⸗ lien die Möglichkeit zu nehmen, Deviſen zu erhalten und ſo irgendwelche wichtigen Materialien zu kau⸗ ſen, begünſtigt England ein radikales Einfuhrverbot für alle aus Italien kommenden Waren. Die in der Sonntagspreſſe lebhaft erörterte Rückberufung der diplomatiſchen Vertreter aus Rom wird nach den Angaben des„Daily Telegraph“ von der engliſchen Regierung zur Zeit nicht ernſt⸗ lich erwogen. Es iſt anzunehmen, daß England die Ausfuhrerlaubnis für Rüſtungs ma⸗ terialien nach Abeſſinien jetzt erteilen wird. England will den Artikel 16 der Völkerbunds⸗ ſatzung, der davon ſpricht, daß jeder wirtſchaftliche, ſtnanzielle und perſönliche Verkehr mit den Staats⸗ angehörigen des paktbrechenden Staates aufzuhören habe, nicht allzu wörtlich auslegen und von dieſen Beſtimungen zunächſt jedenfalls die in England le⸗ benden Italiener ausnehmen. Die Gemeinſchaft ruft zu neuem Dienſt! Morgen: Eröffnung des Winterhilfswerks Der Führer wird es ſelbſt eröffnen ⸗Rechenſchaftsbericht über das vergangene WSW — Berlin, 7. Okt. Am 9. Oktober d. J. wird das Winterhilfswerk 1935/36 durch eine Rede des Füh⸗ rers und Reichskanzlers eröffnet, die auf ſämtliche deutſchen Sender übertragen wird. Der Reichserziehungsminiſter Ruſt hat angeord⸗ net, daß in allen Schulen, ſoweit nicht Ferien ſind, ein gemeinſamer Empfang dieſer Runofunkübertra⸗ gung ſtattfindet, die um 12 Uhr beginnt und voraus⸗ ſichtlich gegen 18 Uhr beendet ſein wird. So wurde im letzten Winter gearbeitet und geholfen Meldung des D B. — Berlin, 7. Oktober. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk, Hilgenfeldt, legt jetzt der Oeffentlichkeit den Rechen⸗ ſchaftsbericht über das Winterhilfswerk 1934/35 vor, deſſen bis ins einzelne gehende Nachweiſungen ein⸗ drucksvolle Aufſchlüſſe über ſeine gewaltigen Leiſtun⸗ gen geben. In dieſer Bekundung völkiſcher Gemein⸗ ſchaft und Opferbereitſchaft iſt nicht nur die Größe der gebrachten Opfer, ſondern auch der Geiſt freu⸗ diger Hilfsbereitſchaft und Volksverbundenheit be⸗ merkenswert. Dies wird in der gewaltigen Zahl freiwilliger Helfer deutlich, die ſich dem Winterhilfs⸗ werk zur Verfügung ſtellten. a Neben nur 5198 gegen Entſchäbigung arbei⸗ tenden Perſonen waren nicht weniger als 1833 137 freiwillige Helſer im Monats⸗ durchſchnitt tätig, die durchſchuittlich nicht weniger als 13 866571 bedürftige Volks⸗ genoſſen im Monat betreuten. An Sachspenden wurden, von der Reichs⸗ führung, den Gauen und den Auslands⸗ organiſationen der NSDAP insgeſamt ftir 110 464000 Mark(Gebrauchswert) ge⸗ ſammelt, während ſich die Höhe der aufge⸗ brachten Geldſpenden auf nahezu 213 Mil⸗ lionen Mark belief. Der Gebrauchswert der geſammelten und verteilten Sachſpen⸗ den, zuzüglich der für Geldſpenden ange⸗ kauften und verteilten Sachſpenden, belief ſich auf die gewaltige Summe von rund 357 Millionen Mark. Die geſamten Unkoſten des Winterhilfswerks betrugen mit 3 400 000 als Dirigent. 1672 ſtarb er, bis zuletzt im Amt, nachdem Kurfürſt Georg ſein Penſionsgeſuch immer wieder abgelehnt hatte. Ein bewegtes Leben ging damit zu Ende, deſſen äußere Unraſt wohl zuſammenhing mit dem menſch⸗ lichen Unglück, das Heinrich Schütz ſchon früh be⸗ troffen hat. Nach ganz kurzer Ehe ſtarb dem Drei⸗ ßigjährigen die junge Frau, die er ſo geliebt hatte, daß er ſich ſpäter nie mehr zu einer neuen Ehe und zur Gründung eines neuen Heims entſchließen konnte. Auch von den zwei Töchterchen, die ihm die Frühverſtorbene geſchenkt hatte, verließ ihn die eine ſchon als Kind nach kurzer Krankheit. So war er bald ein einſamer Mann, der neben ſeiner Kunſt und neben einer bis zum Tode gepflegten Verbindung zu ſeinen Geſchwiſtern nichts hatte, woran ſein Herz hing. Das erklärt wohl mit den tiefen Ernſt ſeines künſtleriſchen Schaffens. Von der erſten deutſchen Oper„Daphne“, die Heinrich Schütz der Erinnerung an ſeine tote Gattin gewidmet hatte, iſt uns nur der Text erhalten. Die Partitur ſoll 1760 bei einem Brand verloren gegan⸗ gen ſein. Eine zweite Oper hat der Meiſter nicht geſchrteben, nur daß er auch eine Ballettmuſik zu „Orpheus und Euridice“ komponierte, iſt uns über⸗ liefert. Auch hiervon iſt die Partitur leider ver⸗ ſchollen. Um ſo mehr wiſſen wir von ſeinem über⸗ ragenden Schaffen auf dem Gebiet der geiſtlichen Mufitk. Seine Pſalmen und Oratorien und ſeine Paſſionen zeigen, welch ein großartiger Vorläufer Joh. Sebaſtian Bachs der ſächſiſche Hofkapellmeiſter war, der das Lebenswerk des Leipziger Thomas⸗ kantors erſt möglich gemacht hat. Heinz Rühmann im Nationaltheater „Ihr erſter Mann“/ Schwank von Moſer Heinz Rühmann kann ſich über die Empfänglich⸗ keit der Mannheimer für die beſondere Art ſeiner Komik nicht beklagen. Es knatterten ihm, der vom letzten Gaſtſpiel als„Muſtergatte“ in lebhafter Er⸗ innerung geblieben iſt, ſo ausdauernde Lachſalven entgegen, daß darin ganze Strecken des Dialogs untergingen. An dieſem Dialog iſt zwar nichts ver⸗ loren, wie überhaupt der alte Moſerſche Schwank in ſeiner mühlenartig klappernden hohlen Technik der achtziger und neunziger Jahre des vorigen Jahr⸗ hunderts an Blödhsit nichts zu wünschen übrig läßt. Mark. 14,5 Mill. Zentner Kartoffeln, 292 000 Zentner Brot, 138 000 Zett, Zucker, 2,5 Mill. Stück. Eier, 4 778 000 ſich ſelbſt auszulachen. Mark nicht einmal 1 v. H. des Geſamtauf⸗ kommens Im einzelnen ſei noch die Verteilung der bei der Reichsführung und den Gauen eingegangenen Geldſpenden gekennzeichnet: Als Opfer von Lohn und Gehalt durch laufende Monatsſpen⸗ den wurden rund 88 827000 Mark aufgebracht. Die Eintopfgerichtſpende brachte über 29,5 Mill. Mk.; durch Spenden von Firmen, Organt⸗ ſationen und Einzelperſonen gingen über 36,5 Mill. Mark ein; die Winterhilfslotterie brachte mehr als 7,5 Mill Mk. und die Winterhilfswerk⸗ Büchſenſammlung über 1138 000 Mk. Der Reinerlös der Straßenſammlungen belief ſich auf rund 8 471000 Mk., wobei das Edel weißabzeichen mit gegen 1656 000 Mk. den ſtärkſten Abſatz fand. Bei den verſchiedenen Reichs⸗ veranſtaltungen kamen rund 5 Mill. Mk. herein. Von Intereſſe iſt ferner noch der Gebrauchswert der verſchiedenen zur Vertetlung gebrachten Sach⸗ ſpenden. Aus dieſer Aufſtellung ergibt ſich, daß Nahrungs⸗ und Genußmittel mit nahezu 132 Mill. Mk. an der Spitze ſtanden. Dann folgten Brenn materialien mit knapp 80 Mill. und Bekleidungsgegenſtände mit 74,5 Mill. Im einzelnen ſei hervorgehoben, daß u. a. Liter Milch, 51 Mill. Zentner Kohle, über 200 000 Stück Anzüge und nahezu 2,5 Mill. Paar Schuhe zur Verteilung gebracht wurden. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winhbauer Stellvertreter des b und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung Carl Onnostkſenbart⸗ Handelstell Dr. Fritz Bode Lofgler Teil? Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Süd⸗ weſtdeuſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und e Mitteilungen: Jakob Faude, fämtliche in annheim Herausgeber, Drucker und Gerloger! Neue Mannßelmer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin;: Dr riß Fillies,) 85. Vittoriaſtraße 43 D. A. IX: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20824 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 19756 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unvertangtt Beitrage keine Gewähr Rückſendung nu, e Aückporte Rühmanns Virtuoſität, aus Blöboͤheit Kunſt zu machen, bleibt dennoch bewundernswert. Er ſpielt dieſen Pariſer Zoologieprofeſſor, der ſich in den Irr⸗ tum hineinwühlt, von ſeiner Frau hintergangen zu ſein und ſich infolgedeſſen veranlaßt ſieht, ſie einer Reihe von Herz⸗ und Nierenexamina zu unterziehen, mit ſo erſtaunlicher inneren und äußeren Wendig⸗ keit, daß ſich der Zuhörer von einer Zwerchfell⸗ erſchütterung in die andere gejagt ſieht. Wie ein Zauberkünſtler ſchüttelt Rühmann eine Komik, die eigentlich gar nicht da iſt, aus dem Aermel, wobei er ſein ſpitzbübiſches Max⸗ und Moritz⸗Lächeln, wie man es von der Leinwand her kennt, unwiderſtehlich ſpielen läßt oder auch nicht. Aber wenn er ernſtlich böſe tut, wirkt er noch komiſcher. Manchmal, in der Hitze des Gefechtes, ſchleudert er ſeinen(übri⸗ gens durchweg unzulänglichen) Mitſpielern eine ver⸗ blüffende Impropiſation ins Geſicht, überläßt ſte dann ihrem Schickſal und wendet ſich zur Wand, um In ſolchen Augenblicken kennt der Jubel des beluitigten Hauſes keine Grenzen e Er iſt ein großer Spaßmacher, nehmt alles nur in allen. C. O. E — eee 0 5 5 Dienstag, 8. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 463 Mannheim, den 8. Oktober. das Denkmal auf dem Marktplatz An dem Denkmal auf dem Marktplatz hat man ein Gerüſt aufgerichtet, und zwar an der dem Qua⸗ drat I 1 zugekehrten Seite. Man iſt alſo unver⸗ züglich darangegangen, die Figur, der kürzlich der Kopf abgefallen iſt, wieder auszubeſſern. Wie bereits berichtet, iſt glücklicherweiſe der Kopf bei dem Sturz nicht auseinandergeborſten, ſondern erhalten ge⸗ blieben und nur leicht beſchädigt worden. Daß ſich bei dieſem Denkmal jetzt Spuren von Altersſchwäche gezeigt haben, braucht nicht wunderzunehmen, denn es iſt bereits im Jahre 1767 auf dem Marktplatz auf⸗ geſtellt worden, nachdem es vorher in Heidelberg und Schwetzingen geſtanden hatte. Kurfürſt Karl Theodor vermachte es aus Anlaß ſeines 25jährigen Regie⸗ rungsjubiläums der Stadt Mannheim zum Ge⸗ chenk. Das Denkmal mußte ſich übrigens mehrfache Abänderungen gefallen laſſen, und ſo iſt z. B. die Figur, die jetzt den Kopf verloren hat, erſt nachträg⸗ lich hinzugekommen. Der Beſchauer wird ſich gewiß auch die Frage vorlegen, was ſie eigentlich zu bedeuten hat. Sie verſinnbildlicht unſeren ſchönen Neckar und in der Richtung zu dieſem Fluß iſt ſie auch in ſitzender Stellung aufgeſtellt. Man darf aber nicht glauben, daß unſer ſchöner Rheinſtrom bei die⸗ ſer Verſinnbildlichung zu kurz gekommen wäre. Die auf der entgegengeſetzten Seite liegende Geſtalt mit den übereinandergeſchlagenen Beinen n'm Ru⸗ der ſtellt den Vater Rhein dar. Er legt en mäch⸗ tigen Arm um die Hüfte einer dritten ehr weib⸗ lichen Figur, die in der erhobenen Linken den Stadtplan trägt und die Mannheimia darſteot. Hin⸗ ter dieſer Figur iſt noch eine vierte Geſtalt zu er⸗ blicken. Sie trägt Flügelſchuhe, hat den Merkurſtab in der Hand und hebt die Sonnenſcheibe in die Höhe. Nur unſchwer laßt ſich erraten, daß ſie als Gott Mer⸗ kur, Beſchützer des Handels, gedacht iſt. Seitlich von ihm entleert ein Knabe das Füllhorn ſeiner Gaben. Dieſe vier Figuren ſtehen auf einem Sockel, der eigens erbaut werden mußte, als das kunſtvolle Werk als Zierde des Marktplatzes ſeine Aufſtellung fand. An ſeinen vier Seiten ſind In⸗ ſchriften in lateiniſcher Sprache angebracht, und unter dieſen ſitzen Fiſchputtenpaare. Ihr Blick iſt auf eine Urne gerichtet, aus der ein Waſſerſtrahl ſpritzt. Dieſe vier Waſſerſtrahlen ſollen die Vertreter von Rhein, Neckar, Donau und Moſel bedeuten. Es iſt verſtändlich, daß man Wert darauf legt, dieſes Kleinod auch künftigen Geſchlechtern zu er⸗ halten, und alljährlich wird eine ſorgfältige Reini⸗ gung und Ausbeſſerung vorgenommen. H ⸗Stafette zum Geburtstag unſeres Reichsſtatthalters Anläßlich des Geburtstages unſeres Reichsſtatt⸗ halters geht eine Stafette der Hitlerjugend des Standortes Mannheim mit einer Urkunde nach Karlsruhe, die ſicherlich großes Intereſſe bei der Mannheimer Bevölkerung finden wird. Heute abend ſechs Uhr erfolgt der Start vom Schlage⸗ terhaus, M 4a. Der Weg führt dann durch die Qua⸗ drate zwiſchen M und N über Ring, Werderſtraße, Auguſta⸗Anlage, Seckenheimer Landſtraße nach Hei⸗ delberg. Dort übernimmt eine Abordnung des HJ ⸗Standortes Heidelberg die Urkunde mit einer zweiten, zu der dann ſpäter noch einige hinzukom⸗ men, ſo daß ungefähr fünf Urkunden in einer Rolle nach Karlsruhe gelangen. Die ganze Stafette wird in Tagesetappen durchgeführt und wird am Samstag, dem 12. Oktober, dem Tag des Geburts⸗ tages unſeres Reichsſtatthalters, um 21 Uhr an ihrem Ziel ſein, um unſerem Gauleiter die Glück⸗ wünſche der nordͤbadiſchen Hitlerfugend zu über⸗ bringen. Führung in der Ausſtellung „Vom Wilöpfad zur Reichsautobahn“ Mittwoch, den 9. Oktober, nachmittags 4 Uhr, be⸗ ginnen im Schloßmuſeum die regel mä ßigen Führungen in der mit allgemeinem Beifall auf⸗ genommenen Sonderausſtellung„Vom Wildpfad zur Reichsautobahn“, die jeweils ein Teilgebiet der Schau den Beſuchern eingehend nahebringen wol⸗ len. Dr. Jacob wird an dem genannten Tage ſprechen über:„Die Landſtraßen und ihre Verkehrsmittel unſerer Gegend in ihrer geſchichtlichen Entwicklung.“ Die Teilnehmer verſammeln ſich im erſten Ausſtellungs⸗ raum.. Pilzwanderung Am Mittwochnachmittag iſt eine Pilzwanderung in Weinheim. Treffpunkt dortſelbſt am Oberen Tor um 14 Uhr. Mannheim⸗Hauptbahnhof ab 13.10, mit der Oc ab Friedrichsbrücke 18.14 Uhr. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! Ueber die „ am Wochenende wird noch Nachricht gegeben. * Der erſte richtige Herbſtnebel ſtellte ſich heute vormittag ein. Nach einer monöhellen Nacht breiteten ſich die milchigen Schwaden aus, die ſchon beim Morgengrauen in der Nähe der Flüſſe eine ziemliche Dichte hatten Während die Häuſerblocks der Innen⸗ ſtadt nicht ſo ſtark die Nebelſchwaden aufnahmen, Mit dem Reichsbahnsonderzug vom München wenn es regne Es war keine Fahrt ins Blaue— eher eine Fahrt ins Graue, die am Samstag 700 Menſchen aus dem badiſchen Unterland zwiſchen Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe nach München antraten. Denn vom grauen Himmel hingen ſchwere Wolken und der Regen rann, ſanft und gleichmäßig. Was tat es — die Stimmung war, wie immer bei den vorzüglich vorbereiteten Wochenendzügen der Reichsbahn, nicht umzubringen. Und ſie ſtieg, als ſich bei der Fahrt durchs Württembergiſche die Wolken lichteten und dann und wann ein froher Sonnenſtrahl über die Felder und Wälder lief, die in Roſthraun, Rot und Gelb herbſtlich erglühten, bis hinter Ulm, als man den Weißwurſtäquator der geruhſamen Donau überfahren hatte, die dunklen ſchweigſamen Tannen⸗ wälder der ſchwäbiſch⸗bayeriſchen Hochebene aus ſaftgrünen Wieſen aufwuchſen, auf denen Vieh graſte. Hinter der Fuggerſtadt Augsburg aber breitete ſich die Schwermut der Moorlandſchaft, mit Birken und krummholzigen Kiefern dünn beſtanden wie vordem die kargen graugrünen Albhänge mit Wachholderbüſchen, und belebt von kleinen Ortſchaf⸗ ten mit hohen, ſchmalen, weißen Kirchtürmen, die in luſtigen Zwiebel⸗ und ſteilen Satteldächern mün⸗ den— bis der von einer elektriſchen Lokomotive ge⸗ zogene Zug in den Starnberger Bahnhof einrollte, und die wimmelnden Menſchen in die ſchöne Iſar⸗ ſtadt entließ. Wo mögen ſie alle hingegangen ſein? In die Bräuſtuben— in den Tierpark Hellabrunn mit ſei⸗ nen 3500 Tieren— an die graugrüne Iſar mit den ſchönen Anlagen— in den engliſchen Garten, an deſ⸗ ſen Saum nach der Prinzregentenſtraße das neue Haus der Kunſt erſteht— in die anheimelnden Straßen um Stachus und Marientor, um Marien⸗ platz und Auguſtinerſtock Uns trieb's hin zur Feldherrnhalle, und ſtumm ſtanden wir, den Arm zum Gruß erhoben, vor der Tafel, auf der die Namen derer verzeichnet ſind, die hier am 9. No⸗ vember 1923, glaubend an die Größe eines wieder erwachenden Deutſchlands, in die Geſchoßgarben der Maſchinengewehre marſchierten Ehern ſtehen die zwei Poſten zur Rechten und zur Linken, und es iſt ergreifend zu ſehen, wie im ehrfurchtsvollen Gruß der vielen Vorübergehenden eine Nation die Blut⸗ zeugen ihrer Zukunft grüßt. Und von da rief uns das Ehrenmal vor dem Armeemuſeum, errichtet für 13 700 gefallene Münchner zum Gedenken an unſere gefallenen Kameraden von Verdun und von der Champagne, von Artois und Argonnerwald und Flanderns Ebenen Münchens inneres Stadtbild liegt ſeit vielen Jah⸗ ren feſt: es gibt kaum Ueberraſchungen. Nur wer den Königsplatz im Gedächtnis hat von frühe⸗ Jahren her, der findet dort gewaltige Veränderun⸗ gen. Zwiſchen den Propyläen und den tempelhaften Bauten der Glyptothek und der Staatsgalerie mit den breiten Freitreppen dehnt ſich nun feierlich und ernſt ein weiträumiger Platz, der nach dem Obelisk auf dem Karolinenplatz hin durch die neuen Bauten der NSDAP einen prachtvollen Abſchluß erhält. Schon jetzt kann man erkennen, wie vorzüglich die in hellem Sandſtein aufgeführten, von dem allzufrüh verſtorbenen Architekten Trooſt nach Anregungen des Führers entworfenen, ſchön, klar und edel ge⸗ gliederten Verwaltungsgebäude der Partei ſich dem beiſpielhaften und beiſpielloſen Geſamtbild einfügen. Es iſt die letzte Vollendung einer vorher nicht zu Ende geführten Stadtraumgeſtaltung. Regenſonntag Eigentlich, das geſtehe ich offen, habe ich gar nicht ſoviel für meine Bildung tun wollen, als das Wetter mich zu tun zwang. Ein kleiner Blick in die Galerien, ein kurzes Wiederſehen mit Bildern alter und neuer Meiſter, hätte es auch getan und am Monopteros und chineſiſchen Turm in der Sonne zu ſitzen, wäre auch ſo übel nicht geweſen. Aber was ſoll man tun, wenn es Samstagnacht vor Mitter⸗ nacht zu regnen anfängt und Stunde um Stunde ſchüttet, um 6 Uhr des Morgens, um 7, um 8, um 9 — verdammt nochmal, kommt denn eine neue Sint⸗ flut, und warum fängt ſie gerade in München an, es gibt doch vertilgungswertere Städte. Nichts da: es ſchüttet, es praſſelt, es ſpritzt in kleinen Waſſer⸗ ſäulen vom Aſphalt wieder hoch und huſcht unter die Hoſenbeine und frißt ſich durch Schuh und Strümpfe auf die blanke Haut. Kein Reporter kommt mehr mit ſeinen ſchönen Redensarten von der himmliſchen Gießkanne und der himmliſchen Brauſe aus, auch die geöffneten Schleuſen des Himmels verſagen; die Dämme eines himmliſchen Hoangho müſſen gebrochen ſein.. und die Waſſer verzogen ſich erſt, als der Zug um 5 Uhr wieder gen Norden rollte. Und das freut ein ja denn auch— ſagt der Hamburger. Ich kam mir vor wie der fliegende Ro⸗ bert im Struwelpeter, von dem es heißt,„und im Regen patſchet er mit dem Regenſchirm umher“, bis mich ſchützend die Staatsgalerie aufnahm, in der man deutſche Malerei vom Beginn des 19. Jahr⸗ hunderts an ſehen kann, ausgewählt aus den Be⸗ ſtänden der Neuen Pinakothek. Ich erinnere mich der Staatsgalerie aus der Zeit, als man ſie gründete. Es war eine Tat, ſie geſchaffen zu haben. Sie war herrlich, dieſe Schau beſter deutſcher Ma⸗ lerei, beginnend etwa mit Leibl; wohlgegliedert und durchdacht im Aufbau, erſchloß ſie innere Zuſam⸗ menhänge und Entwicklungen und kündete von deut⸗ ſcher Art und Kunſt. Sie hat von dieſer Geſchloſſen⸗ heit einiges verloren: man hat ſie erweitert, aber das viel bedeutet nicht ein mehr und über die Hängung kann man ſich zuweilen wohl ſtreiten. Aber man freut ſich über ein Wiederſehen mit den ſchö⸗ nen Feuerbachs, mit Leibl und Schuch, mit Hans Thoma und Böcklin, und erſtaunt wieder im Saale des Marses, wieviel ſpätere Entwicklung im zwie⸗ ſpältigen Werk dieſes Malers vorweggenommen iſt. Immer, wenn man wieder durch eine vertraute Sammlung geht, bleibt man an irgend etwas be⸗ ſonders hängen. Marees goldenes Zeitalter mit dem eigentümlichen Klang ſeines Aufbaurhythmus, Leibls Bildnis der Frau Gedon und das gegen⸗ überliegende Mädchenbildnis, Thomas Mainland⸗ ſchaft waren es dieſes Mal— und in der Alten Pinakothek die Meiſter des Mittelalters mit ihren einzigartigen gläubig⸗frommen Darſtellungen, die Bilder auf Goldgrund, der mächtige Altar des Ulmers Pacher und, vordem niemals ſo ſtark emp⸗ funden, die Schöpfungen Pleydenwurfs. In dichten Rudeln ſchoben ſich die Menſchen durch die Säle und ballten ſich im großen Rubensſaal, ſtauten ſich vor den Tizians und Tintorettos, und erfüllten den kleinen Raum mit lauter faſt gleich großen Rem⸗ brandts mit Unruhe und Drängen. Iſt dieſer Raum der herrlichſte, iſt es der mit den Dürers— „„— herrſchte zwiſchen ſieben und acht Uhr in den Außen⸗ bezirken ein ſolch dichter Nebel, daß die Sicht nur wenige Meter betrug. Beſonders in der Neckarſtadt und auf dem Lindenhof gab es Verkehrs ⸗ erſchwerungen, von den Brücken über den Neckar und von der Rheinbrücke ſchon gar nicht zu reden. ** Die Staatsjugend entfaltet auf der ganzen Linie eine eifrige Tätigkeit, um ihren Wer b efeld⸗ zug für„Einheit der Jugend“ zu einem vollen Erfolg werden zu laſſen. So meldeten ſich auch die Pimpfe und die Jungmädel zu Wort, die es ver⸗ ſtanden, den ihnen zukommenden Tag richtig aus⸗ zunützen. Schon in der Frühe weckten die Spiel⸗ mannszüge, und bald darauf zogen die Stämme und Ringe durch die Straßen, um zu Morgenfeiern in den einzelnen Gebieten zu marſchieren, mit denen ein würdiger Auftakt zu dieſem Werbetag geſchaffen wurde. Im Anſchluß an die Morgen⸗ feier unter dem Leitgedanken„Wir rufen euch zu des Führers Jugend“ zeigte die Jugend Aus⸗ ſchnitte aus dem Staatsjugendtag. Ueberall im gan⸗ zen Stadtgebiet entwickelte ſich ein frohes Treiben, ſo daß auch diejenigen, die noch nicht wußten, wie es bei der Staatsjugend zugeht, ſehen konnten, auf welche Weiſe dort der Körper geſtählt und Freude geſchaffen wird. Am Nachmittag meldete ſich die Jugend wiederum durch Sprechchöre und Lieder, die auf den Plätzen im ganzen Stadtgebiet vorgetragen wurden. Ein Propagandamarſch beſchloß dann dieſen Tag, der von dem Gedanken getragen war: „Einheit der Jugend“. * Vortrag in der NS⸗Kulturgemeinde. Am Donnerstag, dem 10. Oktober, ſpricht in der Har⸗ monie Pg. Thilo von Trotha über„Raſſegefühl als ſchöpferiſches Element in der nordiſchen Dichtung“. ** In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen macht man jetzt nicht nur Bilanz, ſondern baut auch die vielen bun⸗ N ten Wände ab, nimmt die farbigen Bänder herunter. Verklungen iſt die weinſelige Fröhlich⸗ keit, die acht Tage lang hier herrſchte, und die zum Abſchluß nochmals ſo hohe Wogen ſchlug, daß der am Anfang ſchon zu erkennende Erfolg nur noch be⸗ ſtätigt wurde. Den größten Andrang vom ganzen Weinſeſt brachte der Samstag, an dem ſchon lange vor neun Uhr die Halle wegen Ueberfüllung ge⸗ ſchloſſen werden mußte. Hunderte von Leuten be⸗ gehrten vergeblich Einlaß, und manche wappneten ſich mit Geduld und hofften, doch noch Platz zu fin⸗ den. Aber Mitternacht war ſchon lange vorüber, als erſt ſo viele Gäſte das Feſt verließen, daß „Nachſchub“ durch die Sperre gelaſſen werden konnte. Der Schlußtag brachte dann ein volles Haus ohne Ueberfüllung, das den Künſtlern einen rauſchenden Abſchiedsbeifall entgegenbrachte. * Am Erutedanktag erfreute die Geſangs⸗ Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim die Inſaſſen des Städtiſchen Krankenhauſes durch ein Ständchen. Die unter Leitung des Dirigenten Baunach vorgetragenen Lieder fanden herzlichen Beifall. u Die Religionshochſchule für Studenten und Studentinnen der akademiſchen Bonifazius⸗Vereini⸗ gung Paderborn, hält vom 17, bis 19. Oktober im Kolpinghaus einen Kurſus ab, der unter Leitung von Pfarrer Dr. Robert Groſche, Brühl⸗Vochem, ſteht. Vorträge ſind um 17, 18 und 20.30 Uhr nach⸗ mittags, die Arbeitsgemeinſchaften morgens von 10 bis 12 Uhr. Der Kurſus beginnt am Donnerstag, dem 17. Oktober, nachmittags um 17 Uhr. Alle katho⸗ liſchen Studenten und Studentinnen von Mannheim und Umgegend werden zu dieſem Kurſus herzlich eingeladen, auch Gäſten iſt die Teilnahme möglich. Eine Kurſusgebühr wird nicht erhoben. Anfragen beantwortet die Religionshochſchule in Elkeringhau⸗ VFatt: Preis: OS RAU. SE REIN Of— Sendes Se ci besten Te J ige bebilaeris Orue sar„om 6 0 S4abeA 6e BAS aber Blase ſen bei Winterberg(Weſtf.). Dureh die Erfindung der mit doppeligetvendeltem Leuchitłörper aus- gerüsteten gasgeſullten OSRAM.-LaAHPE N, die je nach Gräße bis 20% mehr Licht geben, kann jetzt jeder seinen Augen mehr Licht geben. Preise trotz höherer Lichtleistung 75 .47 Ermãßigte RM 40 .97 60 .28 E S Rhein zur Isar— Was machen 700 Badener in t?— Kleiner Oktoberfestbummel ach, und wie ſchön iſt in dieſer Reihe ein Altdorfer mit einer Abendmahlsſzene. Ein gelbgekleideter Judas beugt ſich über den Tiſch zum Herrn: Herr bin ichs, und durch das Fenſter grüßt ein deutſcher Bauernhof. An den Grünewalds hing mein Blick feſt: wie erſchütternd iſt dieſe Verſpottung Chriſti Jes iſt kein Ende des Schauens in dieſen Sälen, darin man manchem Stück begegnet, das einmal in Mannheims Schloß beheimatet war. Und da war's auch ſchon Nachmittag geworden, zu ſpät, die Spitz⸗ wegausſtellung bei Heinemann zu beſuchen, die als beſonders ſchön gerühmt wird. Es iſt ſchon etwas beſonderes um München, die Stadt der Kunſt. 1000 Worte Bayriſch Radiradiradiraaadi— Schöne Radifieeeſern Kaaft's backene Hendln.. Steckerlfiſch gefällt nehmen S' mit, ſchöner Herr, ein Zuckerl fürs Schnuckerl...„Schöner Herr“,— wer ſagt ſo was heute noch zu einem alten Knochen, wenn es nicht eine Verkäuferin auf der Thereſienwieſe zu München beim Oktoberfeſt tut. Schon deshalb möchte ich nächſtes Jahr wieder hinfahren: ſchöner Herr— da legſt di nieder! Ja, ja„hait is zünfti“— wer kann das ſo ſchön ſagen, wie die Liesl Karlſtadt, des langen Karl Valentin luſtige Genoſſin. In dieſem einen Wort liegt alles beſchloſſen, was man über das Okoberfeſt ſagen kann, das heuer die 125. Wieder⸗ Aufregung? Warum denn? Auf Kaffee Hag umstellen! kehr ſeines Beſtehens feierte; ſelbſt das Manne⸗ meriſche„kloor“ iſt nicht ſo erſchöpfend. Zünfti— das iſt Luſtigkeit und Gemütlichkeit in einem, Aus⸗ druck unbeſchwerten, ganz irdiſchen Vergnügens, Daſeinsfreude ohne Sorge— es ſei denn die eine, daß die Wieſenmaß eine Reichsmark koſtet.„O met, o mei— Sie ſan fremd, ja, wiſſens, früher da hot die Maß olleweil nur 40 Pfennig koſt und a Sommer⸗ bier auf'm Keller 24 Pfennig die Maß.. Es lag eine unbeſchreibbare Wehmut in den Stimme des Mannes, der neben mir ſaß und aus einem Papier abwechſelnd ein Stück gebratenen Hering und ein Stück Zwiebel auf die Spitze ſeines nahezu hirſch⸗ fängerlangen Meſſers ſpießte und dazwiſchen mal ein Stück Brot unter ſeinen traurig herabhängenden Schnurrbart ſchob.(Er ſah aus wie der Seehund Weiß Ferdl.)„O mei, o mei, s' is a Kreiz; des vaſtenga S' net aſo, weil daß Sie kein Einheimiſcher ſan. Aber a Preiß ſan S' aa net.“ Da aber in⸗ zwiſchen die Kapelle wieder einen Marſch von ihrem Podium herunter und über die Tauſende hin ſchmet⸗ terte, die das Rieſenzelt füllten, ſchlief das Geſpräch ein, bis ich in der Muſikpauſe ganz ſchüchtern meinte: Ich trinke faſt das ganze Jahr eigentlich kein Bier — worauf der Herr Nachbar ſich nach links wendete, wo einer ſaß, der andauernd, auch wenn die Muſik auf ihrem karuſſellierenden Podium etwas ganz anderes ſpielte, vor ſich hin ſang: Du kannſt nicht treu ſein, nein, nein, das kannſt du nicht, und bedauernd ſagte: alſo doch a Preiß! Worauf ich das Lokal verließ und mich vom Strom der ſchiebenden Menge durch die Wieſen⸗Straßen tragen ließ: vorbei an einem halben Dutzend anderer dichtbeſetzter Bier⸗ gelte, an Verkaufsſtänden, am Flohzirkus und der Wildweſt⸗Axrena, an den dreſſierten Menſchenaffen, an Schiffsſchaukeln und Rutſchbahnen vom hohen Turm herab, an der Achterbahn und ihrer größten Schweſter, der Himalajabahn, vorbei zum Hippodrom, hin zur Ochſenbraterei und der appetitlichen Her⸗ ſtellung delikater Schweinswürſteln. Es war ein diſtzipliniertes Gedränge, ohne viel krampfigen Lärm und ohne Unarten, zwiſchen dem ſich die kleinen Tempo⸗Lieferwagen und die pracht⸗ voll aufgeſchirrten Brauereipferde und ein paar Laſtkraftwagen geradezu ungezwungen bewegten. Und in den ſpäten Abendſtunden war es auch nicht viel anders: denk ich an den Wurſtmarkt, muß ich ſagen: das Bier macht die Menſchen nicht ſo hitzig und nicht ſo laut wieder Wein: dös glaabſt mei Lia⸗ ber, oͤaß mir a an Hamur ham. Es iſt ſchon ein Rie⸗ ſenrummel da zu Füßen der Bavaria, und wenn in der Dämmerung die bunten Farben dieſer Buden⸗ ſtadt ins Grau verſinken— plötzlich flammt es über⸗ all auf. Aus tauſend Glühlampen ſpinnen ſich fun⸗ kelnde Ketten um die loſen Gebäude und Giebel und klettern hinauf auf die ruſſiſchen Schaukeln und be⸗ gleiten die Steilkurven der Achterbahn. Und wenn man vom Goetheplatz her zur Mozartſtraße geht, ſteht vor dem Nachthimmel rieſengroß die Bavaria im Flutlicht und zwiſchen den weißen Säulen der klaſſiſchen Halle dahinter leuchtet das pompejaniſche Rot der Wände— ein märchenhafter Anblick. Und lauter rauſcht das Orcheſter der tauſend Stimmen und Muſikkapellen auf und beflügelt wie ein ſprühen⸗ der Marſch die Schritte eines armen Menſchen, der kban Hieſiger iſt und beinah ein Preiß, hinein in die nächtlichen Straßen einer Großſtadt, die es verſteht, da draußen auf der Wieſ'n ein Feſt zu feiern, das wie eine Bauernkirta erfüllt iſt von Lebensluſt und derber Daſeinsfreude. N Und das iſt die ewige Melodie Münchens: das urhafte Juhu und die ſtille Weiſe von der Kunſt— und das eine wie das andere aus deutſcher Art. US. 100 .86 4. Seite/ Nummer 463 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Oktober 1935 l 8 Die Spiele der Handball⸗Vezirksllaſſe Durch die Veranſtaltungen am Erntedonktag hat der Bezirksklaſſenſpielplan nicht nur Veränderungen erfahren, ſondern auch eine Reihe von Spielabſetzungen zu verzeich⸗ nen, in beiden Staffeln der nordbadiſchen Bezirksklaſſe. Staffel 1: TV Viernheim— Tgde Laudenbach abgeſetzt Tg Oftersheim— TV Jahn Neckarau abgeſetzt T Friedrichsfeld— TV Leutershauſen:8(:1) MT— Jahn Weinheim 412(:7) Für die Staffel 1 blieben alſo nur noch zwei Begeg⸗ gungen übrig, von denen die eine in Leutershauſen hätte ſtattfinden ſollen, dann aber nach Friedrichsfeld umgelegt wurde. Auch auf des Gegners Platz behielten am letzten Ende die Turner von Leutershauſen das beſſere Ende für ſich, die immer noch geſchwächte Friedrichsfelder Elf lag wohl vor der Pauſe in Führung, konnte donn aber die Niederlage nicht verhindern, obwohl Leutershauſen bald nach Beginn einen Spieler durch Platzverweis verlor. Mit dieſem Siege hat Leutershauſen die alleinige Führung übernommen, überraſchend kommt im anderen Treffen die zweite und glatte Niederlage der MTG, diesmal auf eige⸗ nem Platze durch Jahn Weinheim. Damit haben die Berg⸗ ſträßler weiterhin ihre Ausſichten gewahrt. MTG— Jahn Weinheim 4112 Ja mas iſt denn mit der MTG los? Da kämpft die Mic am Sonntag gegen den Gegner aus Weinheim mit vollem Einſatz, hält die Partie ausgeglichen, um beim erſten Mißerfolg die Flügel hängen zu laſſen. Wohl kommt noch⸗ mals ein Aufflackern, aber auch dieſes hält nur Minuten an, ſo daß am Ende eine ganz gewaltige Niederlage aus einem Spiel zuſtande kam, aus dem man eigentlich, ohne allzu großer Optimiſt ſein zu müſſen, die Punkte hätte erwarten dürfen. Obiges in Zahlen: auf ein:3 Mitte der erſten Hälfte folgt bis zum Wechſel:7; in der erſten Spielphaſe kann der Platzherr Widerſtand leiſten, aber ſchnell iſt der Widerſtand gebrochen und die Torſkala klettert erſchrecklich in die Höhe. Bei:10 folgt der einzige Gegen⸗ treffer der zweiten Hälfte, die mit:5 ebenfalls an die Gäſte geht. T Friedrichsfeld— TV Leutershauſen 418 Die Leutershauſener hätten in dieſem Spiel beinahe für eine große Ueberraſchung geſorgt. Da gab es zunächſt einen Platzverweis, der die Mannſchaft ſtark ſchwächte und dazu waren die mit mehreren Erſatzleuten antretenden Platz⸗ herren in großer Fahrt. So wurden mit 311 für Friedrichs⸗ feld die Seiten gewechſelt. In der Pauſe erholten ſich jedoch die Gäſte von ihrer Depreſſion und zeigten nun ihr Spiel, das die Friedrichsfelder aus dem Konzept kommen lietz. Der knappe Torvorſprung ſchmolz dahin, dem Ausgleich folgte bald die Führung auf dem Fuße und damit waren die Platzherren geſchlagen. Mit:8 fiel die Niederlage am Ende noch ziemlich kräftig aus. Leutershauſen iſt nun Tabellenführer der Mannheimer Staffel; ohne Punktver⸗ luſt, aber mit Spielen im Rückſtand, ſind noch Poſt, Jahn Weinheim und der TV 46. Staffel 2: Polizei Heidelberg— Tod Neulußheim 814(511) Tgde St. Leon— S St. Leon abgeſetzt TS Schönau— TW Rot 38(:4) T Hanudſchuhsheim— TV Hockenheim 518 Das wichtigſte Spiel in St. Leon kam nicht zuſtande. Die beiden Tabellenführer haben nun im TV Rot einen weiteren Bewerber gefunden. Zum erſten Spiel in der neuen Runde hatte die Polizei Heidelberg die Neuluß⸗ heimet Turner zu Gaſt, die ſich jedoch auch im dritten Spiel nicht behaupten konnten. Der TV Hockenheim dagegen kam in Handſchuhsheim zu einem weiteren wertvollen Sieg. Bubapeſter Handballturnier nun am 3. November? Mit Deutſchland, Ungarn, Schweiz Der Ungariſche Handball⸗Verband iſt nach Budapeſter Meldungen heute mit dem deutſchen Fachamt überein⸗ gekommen, an Stelle des ausgefallenen Vierländertuxniers am 3. November ein Dreiländerturnier in Ungarns Haupt⸗ ſtadt zu veranſtalten. Neben Ungarn und Deutſchland ſoll auch die Schweiz vertreten ſein. Eine Einladung an die Eidgenoſſen iſt bereits ergangen. Die Südweſt⸗Fußballelf Zum Bundespokalſpiel gegen den Gau Niederrhein am Sonntag, 13. Oktober, in Frankfurt a. M. hat der Gau Süd weſt folgende Mannſchaft namhaft gemacht: Ittel (Kickers Frankenthal) (Boruſſia Neunkirchen) Gramlich Sold Schweinhardt [Eintracht Frankfurt)(JV Saarbrücken)(FSW Frankfurt) Winkler Schuchardt Conen Möbs Fath (Wormatia)(FSV)(Saarbr.)(Eintracht)(Wormatia) Als Erſatzleute ſtehen Trumpler(Eintracht Frankfurt), Leis(Eintracht Frankfurt) und Schucker(Opel Rüſſels⸗ heim) bereit. Nieberrhein⸗Elf gegen Südweſt Die Niederrhein⸗Fußballeblf wird das Bundespokalſpiel gegen den Gau Süsweſt am 13. Oktober in Frankfurt a. M. in folgender Beſetzung beſtreiten: Buchloh (VfB Speldorf) Konrad (Eintracht Frankfurt) Mehl Buſch (Fortuna Düſſeldorf)(Duisburg 99) Zielinfki Münzenberg ender 5 (Unſon Hamborn)(Alemannia Aachen)(Fort. Düſſeldorf) Winkler Stermſek Hohmann RNaſſelnberg Kobierſki (beide Schw/ W. Eſſen)(beide Vis Benrath)(F. Düſſeld.) Erſatz: Stephan(Schwarz⸗Weiß Eſſen). Meiſterſchaſtsſwiele der Vezirksklaſſe Gau Baden: Unterbaden⸗Oſt: Keine Spiele! Mittelbaden(Gruppe): Fog Weingarten— Frankonia Karlsruhe ausgef. FV Kuppenheim— Germania Durlach 120, Spog Forchheim— F Daxlanden:2 Hagsfeld IV 04 Raſtatt:5, JV Beiertheim— Phönix Durmers⸗ heim:1. 8 Mittelbaden(Gruppe): Germania Karlsdorf— Sbl⸗ lingen:0, Fe Birkenſeld— Enzberg:0, Bf Pforz⸗ heim— Forſt:8, F Bretten— FC Eutingen 01 Fog Mühlacker— Germania⸗Union Pforzheim:4. Freiburg⸗Nord: N Gutach— JV Offenburg ausgef., Elgersweier— Fc mendingen ausgef., Kappelrodeck— Achern ausgef., FV Lahr— I Kehl ausgef., Ren⸗ kirch ausgef. Se Freiburg— Spog. Freiburg 111. uchweiler— Fe Konſtanz ausgef., f 0 i— 8 St. Ge⸗ e baun— Stockach ausg. Gau Württemberg: 8 8 Unterland: Heilbronn 96— 18 Stuttgart: VfB Obereßlingen 10, IF Backnang— TS Vaihingen—. 9 Hohenzollern: Spog bingen— F Ebingen— Ic Tailfingen— FV Nürtingen—. Schwarzwald: Vfgt Schwenningen— Bfs Nagold:0, Spog Freudenſtadt Spog Troſſingen 121, Spog Schramberg— FV Tuttlingen:1, JV Weigheim— Spog Oberndorf:8. Gan Südweſt: Nordmain: Poſt⸗ Merkur Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt 11, Vfs Neu⸗Iſenburg— Sp. Vg. Griesheim :5, Viktorig Eckenheim— Reichsb. Rot⸗Weiß Frankf. 215, Germania Frankfurt— SW 07 Heddernheim 310. der Internationale Fußball⸗Verband bee Südmain: Teutonia Hauſen— 1. Fe Langen:0, SV Offenbach— Germania Bieber:2, FS Heuſen⸗ ſtamm— Alemanig Kleinauheim 11:0, Blau⸗Weiß Bürgel — SC 06 Dietzenbach:2. Südheſſen: Schwarz⸗Weiß Worms— Fc Egelsbach ausgef., FV Bobenheim— Germania Pfungſtadt:2. Rheinheſſen: Germania Okriſtel— 1. FS Mainz 328, SV Mörfelden— Viktoria Walldorf 311. Saar: St. Ingbert— Saar 05 Saarbrücken 211, Wel⸗ lesweiler— Sportfr. Saarbrücken ausgef., Güdingen— Dillingen:4. In London wird geſpielt Fußball⸗Länderkampf England— Deutſchlaud Fußballverbandes hielt und legte hier Der Vorſtand des Engliſchen am Montag in London eine Sitzung ab auch endgültig den Austragungsort des Länderkampfes gegen Deutſchland am 4. Dezember feſt. Da die an Deutſchland gerichtete Einladung auf London lautete, war von vornherein nicht damit zu rechnen, daß das Spiel an eine Provinzſtadt vergeben würde. Tatſächlich hat der engliſche Verband an London feſtgehalten und als Schau⸗ platz des Kampfes die Anlage der Tottenhäm Hotſpurs beſtimmt, die in dem Londoner Vorort White⸗Hart⸗Lane liegt. Dieſer Fußballplatz iſt dem Platz des engliſchen Meiſters Arſenal ebenbürtig; er gibt mehr als 75 000 Zu⸗ ſchauern Sichtmöglichkeit. Die engliſche Mannſchaft zum Länderkampf gegen Deutſchland wurde natürlich noch nicht benannt. Die Auf⸗ ſtellung wird, wie üblich, neun Tage vor dem Spiel, alſo am 25. November, vorgenommen. Hotkeyprobe in Leipzig Der Deutſche Hockey ⸗Bund hatte für das Wochenende die Angehörigen der Olympia⸗Kernmannſchaft und einige der beſten ſächſiſchen Hockeyſpieler nach Leipzig beordert, wo am Sonntag 2 Probeſpiele ausgetragen wurden, die bezwecken ſollten, das Verſtändnis der Spieler unter⸗ einander zu fördern. In dem am Vormittag ausgetrage⸗ nen Spiel ſiegte eine 8⸗Nationalmannſchaft gegen eine zweite Vertretung Sachſens mit:0(:0) Toren. Bei den ſächſiſchen Nachwuchsſpielern klappte das Spiel bis zum Schußkreis, dann war es aber mit der Herrlichkeit zu Ende. Hamel(Berliner HC) war bei den„Nationalen“ zweimal erfolgreich.— In dem am Nachmittag ausgetra⸗ genen Spiel zeigte der Sturm der A Nationalelf mit Huffmann, Mehlitz, Weiß, Scherbarth und Moßner gutes Zuſammenſpiel. Bei den Sachſen imponierten die Ver⸗ teidiger Hult und Förſtendorf ſowie die Läufer Wießner und Millner. Die Tore erzielten Kurt Weiß(), Scher⸗ barth und Mehlitz ſowie Seldtmann für die Sachſen.:1 (:1) wurden die Mitteldeutſchen geſchlagen. Die deutſche Hockey⸗Mannſchaft Auf Grund der in Leipzig gezeigten Leiſtungen wurde die deutſche Hockey⸗ Nationalelf, die am 27. Oktober in Kopenhagen gegen Dänemark antritt, aufgeſtellt. Bemer⸗ kenswert iſt dabei, daß auch einige Nachwuchsſpieler in dieſem Treffen Gelegenheit bekommen, ſich auszuzeichnen. Die Elf ſteht wie folgt: 5 Tor: Lichtenfeld(Berliner SC); Verteidigung: Förſten⸗ dorf, Wießner(beide Leipziger SC); Länferreihe: Peter 1 (HE Heidelberg), Keller, Schmalix(beide Berliner HC); Angriff: G. Schmidt(Berliner SC), Kunz(TV Sachſen⸗ hauſen), K. Weiß(Berliner Sc), Hamel(Berliner HC), Beiſiegel(Jahn München). Rugby im Süden Die erſten Meiſterſchaftsſpiele Der erſte Oktober⸗Sonntug brachte im füddeutſchen Rugbyſport die erſten bedeutenderen Meiſterſchafts kämpfe. In Württemberg, wo nur Stuttgarter RC und Heilbronn 96 ſpielen, haben ſich die Stuttgarter bereits den Meiſter⸗ titel geſichert, in Baden und Südweſt wird es noch einige Wochen dauern, bis man ſo weit iſt. Im Gau Baden eröffneten S Neuenheim und RG Heidelberg den Reigen der Punktekämpfer. Die Neuenheimer ſpielten friſcher, energiſcher und geſchloſſener und kamen gegen die Ruderer, die es an Kampfgeiſt und Bollſicherheit vermiſſen ließen, zu einem verdienten:8 (:)-Steg. Der RG kam zwar nach halbſtündigem Spiel durch Kocher zu einem Stürmerverſuch, aber noch vor dem Wechſel glich Neuenheim durch Heller aus. In der zweiten Halbzeit hatte Neuenheim mehr vom Spkel, aber gegen die gut verteidigenden Ruderer gelang nur ein Verſuch, den Edelmayer erzielte und Ehhalt zum Treffer erhöhte. Der Gau Süd weſt wartete mit einer Ueberraſchung auf, gelang oͤoch der Eintracht Frankfurt ein 1126(310)⸗Sieg über den Frankfurter TV. 1860. Der Sieg ging in Ordnung, allerdings muß erwähnt wer⸗ den, daß die Turner faſt das ganze Spiel mit nur 13 Spie⸗ lern durchſtehen mußten. Die beſſere Dreiviertelreihe hatte die Eintracht und das gab letzten Endes den Aus⸗ ſchlag. Kreß legte den einzigen Verſuch der erſten Halb⸗ zeit, dann glich 60 durch Dr. Fiſchbach aus, aber Eintracht zog durch Verſuche von v. Artus und Preſſer(Erhöhung durch Kreß) auf 11:8 davon, ehe dem Gaſt noch ein Verſuch durch Wagner gelang.— Eintrachts zweite Fünfzehn ver⸗ lor gegen die erſte des TV Offenbach:11, nachdem ſie bei der Pauſe noch:0 geführt hatte. — Die Schwarzwälder Schimänner tagten Stark beſuchte Jahrestagung des Schi- Clubs Schwarzwald in Saarbrücken Teilnahme des Fachamtsführers für Schilauf J. Maier-München Ueber töte Bedeutung einer der üblichen Jahrestagungen hinaus wurde die Zuſammenkunft der Schwarzwälder Schiläufer, die mit Südheſſen, Pfalz und Saar im Gau 14 winterſportlich zuſammengeſchloſſen ſind, zu einer macht⸗ vollen Kundgebung für den Schi ſport, die durch die Teilnahme des Leiters des Fachamtes für Schd⸗ lauf im Reichsbund für Leibesübungen, Joſef Maier⸗ München und ſeine Ausführungen eine beſondere Note er⸗ hielt. Die Tagung ſtand auch im Zeichen dreier Ju⸗ biläen: der Deutſche Schiverband 40, der Schi⸗Club Schwarzwald 30 und der Schielub Saarbrücken, übrigens die viertſtärkſte Ortsgruppe(410 Mitglieder) im Gau 14, zehn Jahre alt. Das gab Anlaß zu mancherlei Erinnerun⸗ gen und Schilderungen aus einer großen Werde und Auf⸗ bauzeit des deutſchen Sportes. Am Samstagnachmittag war bereits die Vorberatung zwiſchen Führerring und Ortsgruppenvertretern in der „Wartburg“ mit etwa 80 Perſonen ſtark beſucht. Am Sonn⸗ tag in der öffentlichen Hauptverſammlung war die Ziffer auf gegen anderthalb Hundert geſtiegen, und in der abend⸗ lichen Veranſtaltung Samstag abend beherbergte der große Wartburgſaal an die tauſend Menſchen, feſtlich und feier⸗ lich und dann fröhlich in einem ausgezeichnet ablaufenden Abend. Zu den Sachberatungen am Sonntag waren die Orts⸗ gruppen Villingen, Hinterzarten, Ludwigshafen a. Rh., Mannheim, Darmſtadt(als Gaſt), St. Georgen(Schwarz⸗ wald), Hundsbach, Gernsbach, Schonach, Schönwald, Togt⸗ nau, Schwetzingen, Dillingen(Saar), Saarlouis, Rhein⸗ felden, Baſel, Karlsruhe, Ettlingen, Rheinbrüder Karls⸗ ruhe, Reichsbahn Karlsruhe, Gaggenau, Neuſtadt(Schwarz⸗ wald), Saig, St. Blaſien, Schern, Neuſtadt a. d.., Ober⸗ kirch, Oppenau, Bühlertal, Herrenwies, Rothaus, Offen⸗ burg, Bühl, Freiburg, Weinheim/ Bergſtraße und Speyer neben der Gaſtgebergruppe Saarbrücken vertreten. Die beiden fachlichen Beratungen und Verſammlungen nahmen unter der Leitung von Gaufachamtsleiter J. Ries⸗ Mannheim einen glatten und ſtofflich außerordentlich er⸗ giebigen Verlauf. Vom Führerring ſchieden aus der Sportwart Dr. Brohl⸗Todtnau(bleibt vorerſt unbeſetzt), Frauenvertreterin Frau Heller(Nachfolgerin Chriſtel Cranz⸗Freiburg), Bezirksführer Kuner(Nachfolger Ar⸗ thur Schyle⸗Schonach) für Bezirk Mitte.— Die Toten des Berichtsjahres, Profeſſor Kohlhapp(der eben vor einem Jahr in Furtwangen zu Grabe getragen wurde), Flieger⸗ major Freiherr von Althaus, Segelflieger Max Al⸗ bert, Heiner Michel ⸗Neuſtadt a. H. und Joſef Em⸗ menegger⸗Villingen(Schwarzw.), die beiden letzten Leiter ihrer Ortsgruppen, wurden durch Erhebung von den Sitzen geehrt. Aus den Sachberatungen wäre als weſentlich das Fol⸗ gende feſtzuhalten: Verwaltungsmäßig wird vorausſichtlich der bisherige Bezirk Nord, weil zu groß, im Nordteil mit dem Gebiet Mannheim⸗Weinheim, Pfalz und Saar zu einem Bezirk Saar ⸗ Pfalz umgeſtaltet. Die Aen⸗ b derung der Bezeichnung Bezirk in Kreiſe iſt für den Gau 14 nur ein äußerer Vorgang. Die Ka ſſenverh ält⸗ niſſe ſind geordnet; der Ueberſchuß ſtellt ſich auf faſt 1100 Mark. Für sportliche Zwecke aller Art wurden faſt 11 000 Mark aufgewendet, bei Einnahmen von 15 000 Mk. Für reinen Sport allein faſt 9000 Mk. gegen 6500 Mk. im Vor⸗ jahr. Die Verwaltungskoſten wurden abermals um meh⸗ rere hundert Mark geſenkt auf rund 2170 Mk. Die Bei⸗ träge erbrachten rund 13 370 Mk. Der Schihüttenfonds ſtellt ſich auf rund 22 800 Mk. Der Voranſchlag iſt mit 11 100 Mk. normiert. Die Termine für die Wettläufe ſind bereits bekanntgegeben; es ergeben ſich keine Veränderungen allenfalls beſteht noch die Möglichkeit einer Aenderung beim Schwarzwälder Abfahrts⸗ und Torlauf Mitte März. Die Lehrkurſe und Prüfungen müſſen ſich nach den Renn⸗ terminen richten und werden ſinngemäß eingeſchoben und noch näher beſtimmt. Für die Jugend allgemein wird nun eine erhöhte Arbeit entfaltet, nachdem die Olympia⸗Arbei⸗ ten erledigt ſind. Die Markierung wird mit den bekannten Wegzeichen rote Tafeln für den Hauptweg(mit ausgeſtanz⸗ tem 8, gelbe mit 2 für Zugangswege und gelbe mit roten Querſtrich für Zugänge mit Ende auf dem Hauptweg. Der Abend wurde zu einem wirklichen Feſtabend im beſten Sinne. Gute Stimmung, ſchöner Rahmen, bewegtes geſellſchaftliches Bild, kameradſchaftliche Note zwiſchen Hei⸗ miſchen und Gäſten. Vor einem ſtehenden lebenden Büh⸗ nenbild der erſte Teil. Fanfaren der HJ, Saarquartett (Muſikdirektor Carl), Vorſpruch in gebundener Form, Begrüßung durch Clubführer Mäurer Saarbrücken, Oberbaurat Kruſpe für die Stadtverwaltung, Werber für den Reichsbund und J. Maier⸗ München für den Deutſchen Schiverband. Ein fein zuſammengeſtelltes Un⸗ terhaltungsprogramm wickelte ſich ab. Es gab auch am Sonntag noch allerlei in der Hauptver⸗ ſammlung, die angeſichts der erwähnten Jubiläen einen feierlichen Anſtrich hatte. Gaufachamtsleiter Ries be⸗ grüßte mit ſtarkem Beifall bei Erwährung Maier⸗Mün⸗ chen und Ruckhäberle⸗Baſel. Er begrüßte den Tou⸗ renwart Rogner vom DS und gab Grüße des Fürſten von Fürſtenberg bekannt. Sowohl von ihm wie von Maker 2 wurde der ſchöne Verlauf der Saarbrückener Tagung un⸗ terſtrichen. Maier dankte ebenſo wie Ries⸗Mannheim den Saarländern für ihre treue Mitarbeit und berührte weiter Einzelheiten über die Olympiade und ihre Bedeutung als friedlicher Wettkampf der Jugend der Nationen und für Deutſchlands Namen als Träger der Wettkämpfe. Ein ſchöner Abſchluß der von hohem Geiſt getragenen Beratungen war die Verleihung des Goldenen Ehrenzei⸗ chens des Gaues 14 an J. Maier ⸗ München und J. Ries Mannheim. Die nächſtſährige Verſa m m⸗ lung geht nach Oberbaden, nach Badenweiler. Mit einem Sieg Heil! auf den Führer wurde die Tagung ge⸗ ſchloſſen, die noch Beſichtigungen von Stadt und Umgebung, Induſtrie und Saandlandſchaft brachte. Mannſchafts⸗Ringkampf f 86 Mannheim beſiegt St. u. R. Kl. Ludwigshafen 18:1 Trotz ſtärkſter Beſetzung und erfolgverſprechenden Um⸗ ſtellungen glückte es dem alten erfolgreichen pfälziſchen Gauligaverein Stemm⸗ und Ring⸗Klub Ludwigshafen nicht, für ſeine am Vorſonntag erlittene:15⸗Niederloge Revanche zu nehmen. Die Mannheimer legten in dieſem Treffen eine Form an den Tag, die bewundernswert war. Sie kämpften mit einem unbeugſamen Siegeswillen, der ſie auch zu dieſem unerwarteten hohen 18:1⸗Sieg führte. Ganz beſonders gut konnten wieder Denu und Meurer gefallen, die ihre Gegner nach einer großen Energieleiſtung ent⸗ ſcheidend beſiegten. 8 Dieſem Mannſchaftskampf ging ein Jugendtreffen der beiden Vereine voraus, das die Ludwigshafener durch größere Gewandtheit und Erfahrung hoch gewannen. An⸗ ſchließend folgten Vorführungen im Gewichtheben. Der Ex⸗ Vfäͤler Mühlberger ⸗ Frankfurt, der immer noch zu den beſten deutſchen Gewichthebern zu zählen iſt, brachte im Olympiſchen Dreikampf 550 Pfund zur Hochſtrecke. Seine Leiſtungen— 160 Pfund Drücken, 170 Pfund Reißen und 220 Pfund Stoßen— bewältigte er leicht und ſauber. Mit Höchſtleiſtungen konnte er infolge einer Armverletzung nicht aufwarten. Der Beſuch hat ſich im Jugendheim etwas gebeſſert, kann aber für die Leiſtungen, die da geboten werden, bei weitem nicht befriedigen. Kampfrichter Mun d⸗ ſchenk(SpVg 84 Mannheim) hatte bei dieſen fair geführ⸗ ten Kämpfen kein ſchweres Amt. Seine Entſcheidungen wurden mit einer Ausnahme den gezeigten Leiſtungen gerecht. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lehmann Bc 86 gegen Lang⸗ knecht⸗Ludwigshafen. Langknecht gibt wegen Verletzung ohne Kampf die Punkte ab. Federgewicht: Krauter⸗ Vfͤ 86 gegen Neeſer⸗Luödwigshafen. Bis zur erſten Halbzeit wenig intereſſanter Kampf. In der Bodenrunde Kleine Sport- Nachrichten Meiſter Albert Richter konnte vinzbohn Roanne einen feinen Scherens(Belgien) davontragen. der Franzoſe Michard. Berlins Fußballelf wird im Bundespokalſpiel gegen Mitte am 13. Oktober in Berlin folgende Beſetzung auf⸗ weiſen: Thiele(Nowawes); Schlichter(Viktorio)— Krauſe (Hertha); Kauer(Tennis)— Bien(Blau⸗Weiß)— Nor⸗ mann(Viktoria); Ballendat(BSV)— Hertel(Gaswerke) — Framke(Blau⸗Weiß)— Sienholz 2— Dauda(beide Viktoria). Einen neuen Sieg feierten die neuſeeländiſchen Rugby⸗ ſpieler, die„All Blacks“, in England. Sie ſchlugen in auf der franzöſiſchen Pro⸗ Sieg über Weltmeiſter Den dritten Platz belegte Peckenhead die Grafſchaftsmannſchaft von Lancaſhire mit 21:8(13:5) Punkten. Beinahe Weltbeſtleiſtung erzielte der ungariſche Läufer Kovacs in Budapeſt bei einem Rekordverſuch über 300 Meter. Mit einer Zeit von 33,3 Sekunden verfehlte der Ungar den ſeit 1921 beſtehenden Rekord des Amerikaners Paddock nur um eine Zehntelſekunde. Der Fußball⸗Weltverband(Fifa) hielt in Paris eine Ausſchußtagung ab, auf der der genaue Wortlaut der für das Olympiſche Fußballturnier geltenden Spielregeln keſt⸗ gelegt wurde. Der oberſten Spielleitung werden beim Ber⸗ liner Turnier ſeitens der Fifo der Holländer Lotſy und der Deutſche Dr. Bauwens(Köln) angehören. Anläßlich der Olympiſchen Spiele in Berlin wird auch (Fifa) tagen. Der ge ſoll am 13. und 14. Auguſt ſtattfinden. Die dentſchen Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften mußten mit guf die Berliner Europameiſterſchaftskämpfe eine n ren. Sie inden nun am 11. und 12. Ja⸗ uuar in erf ſtott, anſchließend(14. bis 19. Januar) werden am gleichen Ort die deutſchen Schimeiſter ermittelt. Bei den Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen werden nicht weniger als vier Sprungſchanzen be⸗ reitſtehen, außer den beiden in Gormiſch⸗Partenkirchen noch die große b Meer und die Schanze auf der Hoch⸗ alm in 1705 Meter Höhe. Die„Fahrt durch Bayerus Berge“, die im Vorfahr erſt⸗ mals mit großem Erfolg vom Gau Hochland des DDA ein durchgeführt wurde, wird in dieſem Jahr als Zuverläſſig⸗ keitsfahrt für Wagen und Motorräder am 27. Oktober wiederholt werden. Württembergs Meiſter im Mannſchaftsringen, der TS Münſter, unterlag im erſten Kampf der neuen Kampfzeit egen die Staffel des Tbd Bad Cannſtatt mit:8 Punkten. Die 2. Bayeriſche Oſtmark⸗Geländefahrt wird am 13. Ok⸗ tober ausgefahren. Die Länge der Strecke beträgt rund 150 Kilometer, Start und Ziel befinden ſich im Regens⸗ burger Stadtpark. J Am Olympiſchen Fußballturnier können, einem Beſchluß des Fußball⸗Weltverbandes zufolge, nur 16 Mannſchaften teilnehmen. Gehen mehr als 16 Meldungen ein, dann wer⸗ den vor dem eigentlichen Turnier in verſchiedenen deut⸗ ſchen Städten Ausſcheidungsſpiele ausgetragen. Zabala kommt nicht Der Sieger des Olympiſchen Marathonlaufes von Los Angeles, Juan Zabala(Argentinien), muß auf ſeine Reiſe nach Europa verzichten. Der Argentiniſche Landes⸗ verband hat die Genehmigung verweigert, ſo daß auch der Internationale Leichtathletik⸗Verband(F AA) bot verhängt hat. Kreisklaſſenfechten des Bezirkes Unterbaden in Viernheim Die Fechter des Bezirkes Unter baden der Kreisklaſſe geben ſich mit den Fechterinnen in Viernheim Stelldichein. Der Fechtelub v. 1932 Viern⸗ Startver⸗ heim wurde mit der Ausrichtung des Turniers betraut und wird die Veranſtaltung nicht nur für den Fechtelub, Aus 7 Vereinen werden ſich Fechterinnen und Fechter ſondern auch für oͤen Bezirk einen vollen Erfolg bringen. in Florett, Degen und Säbel den Sieg beſtimmt nicht leicht machen. In allen Waffen ſind jedenfalls ſpannende und hartnäckige Gefechte zu erwarten. 5 3 4 Richtung Hamburg. Dieſer Bekanntgabe Leibdeyos, verſchaffte ſich Neeſer ſichtliche Vorteile, die zu einem ver⸗ dienten Punktſieg reichen. Der Kampfleiter gibt aber un⸗ entſchieden. Leichtgewicht: Münch ⸗Vſch 86 gegen Wikt⸗ man n⸗Ludwigshafen. Münch kam gleich zu Beginn mit einem überraſchenden Hüftzug in größte Gefahr. Der Mannheimer wird dadurch zur Vorſicht ermahnt. Erſt in der 5. Minute gelang es ihm durch Aufreißer den Aus⸗ gleich zu erzielen, und ging in der 2. Bodenrunde durch Aufreißer in Führung, die er ſogar durch Armdurchzug vergrößerte und ſicher nach Punkten gewann. Welter⸗ gewicht: Meurer ⸗ Bf 86 gegen Schier le 1⸗Ludwigs⸗ hafen. Der Mannheimer greift energiſch an, kann aber gegen den erfahrenen Schierle vorerſt nicht viel anfangen. Nach der erſten Halbzeit ſtand der Kampf ausgeglichen. Meurer mußte in der Zwangshocke eine nicht angenehme Genickmaſſage über ſich ergehen laſſen. Gleich nach dem Bodenwechſel wird Schierle mit einem kurzen Ueber⸗ ſtürzer in die Brücke gezwungen. die ihm der Mannnhei⸗ mer in der 10. Minute eindrückt. Mittelgewicht: Den u ⸗ fe 86 gegen Schierle⸗ Ludwigshafen. Denn greift ſeinen körperlich ſtärkeren Gegner rückſichtslos an, und läßt dieſen überhaupt nicht zur Beſinnung kommen. Nachdem Denu ſchon klar in Führung lag, ſiegte er in der 9. Minute durch doppelten Armdurchzug entſcheidend. Halbſchwergewicht: Wal z⸗ Bft 86 gegen Abel,.⸗Ludwigshafen. Nach einem ſehr temperamentvollen Kampfe ſiegt der Mannheimer durch Armdurchzug und Eindrücken der Brücke unch? Minuten Schwergewicht: Rudolf Vſck 86 gegen M. Abel⸗ Ludwigshafen. Rudolf läßt ſeinen Gegner nicht zu einer Chance komanen, und zwang ihn noch in der erſten Minute durch Armſchlüſſel und Eindrücken der Brücke auf beide Schultern. 15 AS2l-Schiläufer kommen Wie ſchon kürzlich gemeldet wurde, entſenden die Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika 15 Schiläufer nach Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen. des Vorſitzenden des amerikaniſchen Winterolympiade⸗Komi⸗ tees, kommt natürlich angeſichts der hin und wieder auf⸗ flackernden jüdiſchen Gegenpropaganda eine beſondere Be⸗ deutung zu, läßt ſie doch erkennen, daß die amerikaniſcheg Sportler nicht willens ſind, den berufsmäßigen Gerüche machern weiter Glauben zu ſchenken. Die Auswahl ort Läufer und Springer wurde vom amerikaniſchen Olympi⸗ ſchen Komitee gutgeheißen und ſo werden folgende Schi⸗ läufer und Springer vom 6. bis 16. Februar in Garmiſch⸗ Partenkirchen das Sternenbanner vertreten: a 5 Nils Backſtröm(Norfolk), A. H. Bright(Boſton), War⸗ ren Chivers(Dartmouth Univerſität), Richard Durrance (desgleichen), Donald Fraſſer(Seattle), Sperre Fredheim (Minneapolis), James Henrikſon(Canton), E. H. Hunter (Dartmouth Univerſität), Robert Livermore(Boſton), Roy Mikkelſen(Auburn), Caſpar ODimen(Anaconda), Richard Parſons(Salisbury), Magnus Seatre(Salisbury), Ottar Seatre(desgl.), Birger Torriſen(Norfolk). Dieſe Mannſchaft, die eine ganze Anzahl Amerikaner norwegiſchen Geblüts enthält, die, wie beiſpielsweiſe Sperre Fredheim, Roy Mikkelſen, Caſpar Oimen und Magnus Seatre, ſchon 1932 in Lake Placid und ſpäter bei den US A⸗Meiſterſchaften eine Rolle ſpielten, wird— falls inzwiſchen noch genug Geldmittel bereitgeſtellt werden— um folgende acht Mann verſtärkt: E. J. Blood(Lake Placid), Darroch Crookes(Seattle), Carl Holmſtröm(Bear Mountain), Alfred Lindley Minne⸗ apolis), Rolf Monſen(Lake Placid), George H. Page lin Zürich lebend), Harold Sbörenſen(Norfolk), A. L. Waſh⸗ burn(Dartmouth Univerſität). Kapitän der Mannſchaft iſt Dr. Joel T. Hildebra nd von der Kalifornia⸗Univerſität in Berkeley. Die Abfahrt erfolgt am 3. Januar in 1 U 3 7 4 . * auf d ſend! ein f. er del Eiſen! wende gelaſſe Rückg ſtändr Geiſtl der 2 Beſtol zu ſei Fall halten einen Die 2 ſchiene reiche! führer 8 Nun lichen dieſen uusge⸗ Lektor lehrte fen, d ihre j den fe auch e ämter das g Poſtbe ſtellt, hat, a geſetzl zu be den O einger Umſat ſchen gen zi Beſeit müſſe Gum dürfe Hupe ſen a ſpiele Straf nur Flüſt findet zem Fran legra Giſele ſenden Greis Oeſte⸗ in M Es m tags, Doch Schre langt Tage den N O 1 zurü Seite Druc A und ſich wicht ärge mtr 2 raſch bert. ſagte 75 8 den gen, es e D ſeine mer 2 mit ganz See des raſſe 70 jung der wie ſchäl zig Lein 2 „We Gla Gau 14 aſt 1100 t 11 000 Für m Vor⸗ m meh⸗ ie Bei⸗ enfonds iſt mit bereits rungen derung März. 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Dieſes Geld hatte ihm ein fremder Mann übergeben und geſtanden, daß er den Betrag im Herbſt des Jahres 1926 in einem Eiſenbahnabteil einem unbekannten Mitfahrer ent⸗ wendet habe. Der Diebſtahl habe ihm keine Ruhe gelaſſen, und er wolle ſeine Verfehlung jetzt dͤurch Rückgabe des Geldes gutmachen. Nach dͤieſem Ge⸗ ſtändnis verſchwand der Dieb ſchnellſtens. Der Geiſtliche nannte der Behörde genau das Datum der Tat, den Zug und die Strecke, und wenn der Beſtohlene ſich meldet, ſoll er nun endlich wieder zu feinem Eigentum kommen. Sollte dies nicht der Fall ſein, dann wird das Rote Kreuz das Geld er⸗ halten. Immerhin: eine etwas eigenartige Methode, einen langjährigen„Kredit“ aufzunehmen. E — Pilſudſkis Biographie in allen Weltſprachen. Die Biographie Pilſudſkis iſt vor einiger Zeit er⸗ ſchienen. Es handelt ſich um ein ziemlich umfang⸗ reiches Werk, das das Leben dieſes großen Heer⸗ ausführlich darſtellt. Nun wird dieſe Pilſudſki⸗Biographie bald in ſämt⸗ lichen Weltſprachen erſcheinen. Die Initiative zu dieſem Entſchluß iſt nicht von polniſchen Stellen ausgegangen, ſondern von den fremoͤſprachlichen Lektoren an der Univerſität Warſchau. Dieſe Ge⸗ lehrten haben unter ſich die Vereinbarung getrof⸗ en, die Biographie des verſtorbenen Marſchalls in ihre jeweilige Mutterſprache zu übertragen. * — Mit großer Sorge haben die däniſchen Behör⸗ den feſtgeſtellt, daß die Seuche der Kettenbriefe jetzt auch auf Dänemark übergegriffen hat. In den Poſt⸗ ämtern der däniſchen Provinzorte ſpielt ſich bereits das gleiche Theater ab, wie es die amerikaniſchen Poſthehörden erlebt haben. Man hat ſogar feſtge⸗ ſtellt, wer den Unfug in Dänemark ins Werk geſetzt hat, aber es ſcheint, als ob man vorläufig noch keine geſetzliche Handhabe hat, um den Kettenbrieffimmel zu bekämpfen. In Kopenhagen ſollen demnächſt von den Organiſatoren der Kettenbriefpoſt große Büros eingerichtet werden, da man mit einem größeren Umſatz der Kettenbriefpoſt rechnet. Die in den däni⸗ ſchen Kettenbriefen verlangten Einzahlungen betru⸗ gen zunächſt zehn Kronen, aber da dieſe Summe an⸗ ſcheinend zu hoch war, iſt man jetzt auf eine Krone heruntergegangen, getreu dem Grundſatz: Der Um⸗ * — Im Zuſammenhang mit den Maßnahmen zur Beſeitigung des Straßenlärms in Neuyork ſind einige teils erſtaunliche, teils fröhliche Beſchlüſſe ge⸗ faßt worden. In Zukunft dürfen keine Konzeſſionen für lärmende Nachtbetriebe, Nachtklubs und Tanz⸗ hallen mehr neu ausgegeben werden. Alle Pferde müſſen Gummiſchuhe tragen. Lieferwagen ſind zu Gummirädern verpflichtet. Omnibuſſe und Autos dürfen nur noch ſehr ſchwachtönende und dumpfe Hupen haben. Saxophone und große Trommeln müß⸗ ſen aus Orcheſtern verbannt werden, die in Lokalen ſpielen, die an einer Straße liegen. Endlich dürſen Straßenhändler und ſelbſt die Zeitungsverkäufer nur noch mit ſchwacher Stimme und faſt nur im Flüſterton ihre Ware anpreiſen. * — In der Franz⸗Joſeph⸗Ausſtellung in Wien be⸗ findet ſich, wie der„Peſter Lloyd“ berichtet, ſeit kur⸗ zem ein Blatt mit den letzten vom alten Kaiſer Frauz Joſeph geſchriebenen Worten. Es iſt ein Te⸗ legramm, das der Kaiſer an ſeine älteſte Tochter Giſela, vermählt mit Prinz Leopold von Bayern, ſenden wollte. Mit zitternder Hand hat der 86jährige Greis die Ueberſchrift hingeſetzt:„Der Kaiſer von Hieſterreich an die K. u. K. Hoheit Prinzeſſin Giſela in München.“ Dann bricht das Schriftſtück jäh ab. 4 Es war am 21. November 1916 um 5 Uhr nachmit⸗ 1 1 0 — eeereny Rp 3 tags, als der greiſe Monarch dieſe Worte hinſchrieb. Doch er fühlte ſich zu müde, um noch länger am Schreibtiſch zu ſttzen. Vor dem Schlafengehen ver⸗ langte er, am nächſten Morgen wie gewöhnlich vor Tagesanbruch geweckt zu werden. Aber vier Stun⸗ den darauf entſchlief er. NMiclat Heneclig · sonden Cn Vor einem Vierteljahrhundert tanzte eine Kät⸗ nerstochter aus Mähren, Dienſtmädchen, Tänzerin, berühmte Liebesprieſterin zweier Erdteile, dem letz⸗ ten König des einſt die Welt beherrſchenden Por⸗ tugal die berühmte Krone vom Haupte, die ſeine Väter 250 Jahre getragen hatten. Die tragiſchen, ſeltſamen und faſt grotesken Be⸗ gebenheiten, die zu dieſem Ende führten, nahmen ihren Ausgang von jenem blutigen Sonntag des 2. Februar 1908, an dem unbekannt gebliebene Atten⸗ täter den König Carlos und den Thronfolger Pius Philipp auf dem größten Platze Liſſabons wie Frei⸗ wild niederſchoſſen und das Volk vor der Leiche des Tyrannen jubelnd rief: Nieder Braganza, es lebe die Freiheit! Auch den Prinzen Manuel trug man an jenem Tage mit blutendem Geſichte vom Platze. Doch die⸗ ſer letzte Sproß des alten Hauſes kam mit dem Schrecken davon und wurde mit 19 Jahren„König von Portugal“. Arglos tändelte er durch das ſchöne Leben, fuhr zur Brautſchau an die Höfe Europas und entſchä⸗ digte ſich, da kein regierender Fürſt ihn als Eidam begehrte, in den Ateliers der Künſtler in Paris. Portugal war ein brodelnder Keſſel revolutionärer Leidenſchaften, die Armee ſchaute mit Ingrimm auf dieſen Operettenkönig, doch Manuel amüſierte ſich vortrefflich in Paris. Es war zu Beginn des Jahres 1910, als ihm auf einem großen Atelierfeſt ſein Schickſal begegnete: eine bezaubernde Frau, der gand Paris zu Füßen lag: die Tänzerin Galoy de Slys. Nie⸗ mand wußte, woher dieſe Zauberin der Liebe kam, man raunte ſich in die Ohren, daß ſie die natürliche Tochter eines öſterreichiſchen Erzherzogs wäre. Erſt ſpäter erfuhr man, daß ſie eine Kätnerstochter aus Mähren war, die als kleines Dienſtmädchen im allezeit luſtigen Wien ihr Glück gemacht hatte. Kurzum, ſie begeiſterte mit ihren ſchlanken, be⸗ weglichen Beinen die vornehme Welt an der Donau und der Seine, als ſie in das romantiſche Leben des jungen, galanten Königs eintrat. Manuel ver⸗ liebte ſich in die unerhört ſchöne 24jährige Frau bis über beide Ohren und nahm ſie auf der Stelle als Primaballerina mit nach Liſſabon. Ein Schnappſchuß aus einem Londoner Vorort, wo in dieſen Tagen ein ſtundenlanger Wolkenbruch die Straßen unter Waſſer ſetzte. oteske v 2 Jaden Eine Tänzerin stürzt die portugiesische Monarchie (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Sie ſollte im Schloſſe eine Zimmerflucht bewoh⸗ nen, doch der argloſe König hatte nicht mit der ge⸗ ſtpengen Mutter Amelie gerechnet, die ein ſtrammes Regiment im Hauſe führte. Die ſchöne Tänzerin mußte ſich daher vorerſt in einem kleinen Liebesneſt am Tejo verſtecken, und mit dem Auftreten in der königlichen Oper war es auch nichts, denn der Hof verhinderte es mit hundert Schikanen. Man war ſeit dem furchtbaren Tage des Königsmordes vor⸗ ſichtig geworden. Doch die ſchöne Galoys de Slys war nicht gewillt, ſich mit der Liebe des Königs und dem Adelstitel, den er ihr als Schönheitspfläſterchen aufheftete, zu begnügen, ſie wollte Ruhm ernten, ſie brannte da⸗ rauf, ihre Widerſacher in Grund und Boden zu tan⸗ zen. Als der galante König endlich ihrem ſtürmi⸗ ſchen Verlangen nachgab und ſie in der Oper als einen Gaſt aus London mit unbekanntem Namen auftreten ließ, gab es einen Rieſenſkandal, denn die Königsmutter war längſt hinter die Schliche gekom⸗ men, und die Gegner des Königs hatten das Volk von Liſſabon auf die Galerie geſchickt, handfeſte Män⸗ ner, die dieſer Schande ein ſchnelles Ende bereiten ſollten. Nieder mit dem Königsliebchen! brüllten ſie, als die Tänzerin ſiegesgewiß in das Licht der Rampe trat. Ein wilder Spektakel erhob ſich, in dem die Galoy unbeirrt auf der Bühne weiter tanzte, als ginge es um Leben und Tod, um den Geliebten und ſeine glitzernde Krone. Ein grauenhaft großartiger Totentanz! Als der Don Quichote in der Uniform eines mo⸗ dernen Königs dazu noch die Torheit beging, ſelbſt auf die Bühne zu eilen, um der mutigen Geliebten beizuſtehen, ward aus dem Theaterſkandal die Revolution. Das Volk auf den Galerien war auf den Geſchmack gekommen, und das Schau⸗ ſpiel gefiel ihm ausgezeichnet. Es brüllte nicht mehr: Nieder mit dem Königsliebchen! Es ſchrie aus allen 9111 Nieder mit dem König! Es lebe die Repu⸗ lik! Drohend gellte der Schrei durch den weiten Raum und ſchnell fiel der Vorhang über dem The⸗ aterkönig, der durch den Fluch der Lächerlichkeit ge⸗ tötet zu werden drohte. Die arme Tänzerin, die mit ihrem Spitzentanz den Staat in ſeinen Fugen N 26 5 777 5 5 W N R OMAN VON ALF R E D n ELLE Und damit ließ ſie ihn ſtehen und ging den Weg zurück; ſchließlich konnte ſie auch von der anderen Seite zum Zweier⸗Magazin kommen, um ſich die Druckſorten und ein neues Farbband zu holen. Als ſie durch den engen Gang zwiſchen Eiskeller und Garage durchſchoß, ſtieß ſie auf zwei Herren, die ſich dieſen abgelegenen Winkel anſcheinend für eine wichtige geſchäftliche Unterredung gewählt hatten und 1 ärgerlich auseinanderfuhren. f Der eine von ihnen war Herr Sengsblattl; er murmelte etwas, das nicht ſehr höflich klang. Der andere aber hatte ſeine unwillige Ueber⸗ raſchung bereits in ein freudiges Lächeln umgezau⸗ bert. Es war Herr Borche.„Ein gutes Omen!“ ſagte er.„Ich glaube, jetzt wird die Sache gemacht.“ „Welche Sache denn?“ Herr Borche lächelte verheißungsvoll und legte den Zeigefinger auf den Mund.„In ein paar Ta⸗ gen, bitte! Sie werden beſtimmt die erſte ſein, die es erfährt!“ *. Der Union⸗Jachtklub in Sankt Gilian hält heute ſeine Regatta. Das iſt im Ablauf eines Jahres im⸗ mer der größte Tag am ganzen See. Dreimal im Dreieck, um die rieſigen Kegelbojen mit ihren knatternden Fähnchen herum, faſt über den ganzen See geht der Kurs. Wie ein rot gekochtes Sceungeheuer liegt die weiteſte von ihnen, die Spitze des Dreiecks, etwa dreihundert Meter von der Ter⸗ raſſe des„Seehotels“ im Waſſer. „Möwe II“— das iſt der ſchöne Ulrich mit dem zungen Pointner von Unterſee— liegt jetzt klar an der Spitze, geht über Stag, nimmt die Boje— ſcharßf, wie ein altrömiſcher Arenawagen die Meta— und ſchäumt nun mit halbem Raumſchotkurs davon. Fünf⸗ 18 Meter hinter ihr hängt die„Iris“ mit praller bVveinwand in der ſeidigen, warm ſtrömenden Luft. „Durch die vollbeſetzte Terraſſe geht ein Rauſchen. „Wer führt die„Iris“?“ fragt Pauly und ſetzt das Glas ab. 5 5 Ruth blinzelt hinüber.„Ich glaube, der junge Meißner von der Helenen⸗Villa drüben. Graeven ſoll übrigens auch auf dem Boot ſein; jemand ſagte es vorhin.“ „Herr von Graeven?“ fragte Dix. Sie hat den Namen aufgefangen, obwohl ſie gar nicht hingehört hat.„Sind wir dem nicht vorhin begegnet, Graf?“ Aber bis Aſpach ſich erinnern kann, nichts geſehen zu haben, iſt das Geſpräch längſt weiter. „Eigentlich“, meint Rudorf und zerdrückt ſeine Zigarette,„iſt das eine verdammt langweilige Ange⸗ legenheit. Ich würde viel lieber——“ „Was?“ fragt Dix, weil ſie genau weiß, was Ru⸗ dorf lieber möchte. „Was? Alſo, ſagen wir— denkt der Filmmann nach,„— ſagen wir: Ein kleiner, feſcher Spritzer mit Ihrem Wagen— Sie laſſen mir doch das Steuer?— nach Salzburg. Man könnte dort nachtmahlen— vielleicht iſt auch irgendwas los— na, und dann halt zurück. Man wird ja ſehen.“. Dix überlegt drei Sekunden.„Gut! Ich bin in zehn Minuten umgezogen. auch an das Steuer.“ Rudorf zeigt Begeiſterung, wird aber ſofort ge⸗ dämpft; denn Dix fährt fort:„Selbſtverſtändlich kom⸗ men Sie auch mit, Aſpach!“ Eben, als ſie aufſteht, taucht der kleine Haſſel mit verzweifeltem Geſicht im Terraſſeneingang auf, ſtürzt ſofort herzu.„Sie gehen, gnädige Frau? Gott, bin ich froh—1 Selbſtverſtändlich meine ich genau das Gegenteil, aber ich muß einen Tiſch frei machen..“ Er beugt ſich flüſternd näher.„Die Kronprinzeſſin von X iſt eben mit drei Perſonen Suite gekommen ſtrengſtes Inkognito, bitte, um Gottes willen! will Tee trinken. Und ich ſoll Platz machen. Sofort. Ohne Krach. Sagen Sie mir nur: Wie?? Aber wenn ich Ihre Tiſche auseinanderrücken darf, dann bin ich ja aus dem Waſſer.“ ö Pauly nagt an ſeiner Unterlippe Dix iſt ſehr glücklich; ſie hätte gar nicht gehofft, daß er ſich Sehr gut! Sie dürfen derart ärgern würde. Alſo: Pauly nagt und wendet ſich an Ruth:„Ich denke, wir kommen dem armen Herrn Haſſel zu Hilfe und folgen dem ſchlech⸗ ten Beiſpiel? leider ſchon verfügt weiſe noch hören.)„ Aber wir könnten uns das Motorboot vom Egge Mattheis nehmen und nach Sankt Gilian hinüber: Nachtmahlen, Preisvertei⸗ Frau Toni, die jetzt ſtill geworden iſt und neben ihr Ueber den Wagen hat meine Frau (Dix kann es glücklicher⸗ blutende Wu de am Hinterkopf zugefügt lung und ſo.“(Er bemüht ſich, Rudorf zu kopieren.) „Na, und dann halt zurück— oder auch nicht. Man wird ja ſehen.“ So bekommt Haſſel gleich Platz und kann den Tiſch für die Herrſchaften decken laſſen. Drinnen in der Küche herrſcht Hochbetrieb bei dreißig Grad Celſius. Den Leuten rinnt das Waſ⸗ ſer über die Geſichter.. Im Büro iſt es nicht viel beſſer: Ein dumpfer Backofen. Mr. Huxley hat eben ſeine Wochen⸗ rechnung bezahlt— es ſind über vierhundert Schil⸗ ling— und Renate iſt dabei, die Poſten zu buchen und das Geld wegzuſchließen, als plötzlich die Franzi, das kleine Abwaſchmädel mit den ſchwarzen Jett⸗ augen, hereinſchießt, ganz käſig im Geſicht und flie⸗ gend vor Aufregung.„Fräulein— der Fritz! Jeſ⸗ ſas, wia's ihn hing' haut hat! Das ganze'ſchirr is hin.. Und wie's ihn werfen tut! Alle ſan s ganz damiſch in der Kuchl... Kommen'! Kom⸗ men'!“ Epileptiſcher Anfall? denkt Renate, während ſie den Stoß Banknoten in die Lade ſchiebt, und dann läuft ſie ſchon der Franzi nach. Chaos in der Küche... Selbſt Frau Toni hat den Kopf verloren und pendelt, ſinnloſe Befehle und Beſchwörungen ausſtoßend, zwiſchen Herd und An⸗ richttiſch hin und her. Ja, ſogar das Fräulein Theres, die unerſchütterliche Säule, hockt ſchlaff in einem Stuhl und murmelt in einem fort:„Eſſig—1 Eſſig—“, während der dunkle Flaum auf ihrer Oberlippe zittert. Renate teilt den Knäuel, der den Ausgang ver⸗ ſtopft. Ja, da liegt der arme Teufel, mit erdfarbi⸗ gem, verkrampftem Geſicht und zuckenden Gliedern, und ſtößt ſich Hände und Stirn an den Scherben blutig. Sie kniet ſchon neben ihm, ſchiebt das Splitter⸗ zeug weg.„Einen Holzlöffel! Raſch!“ Es gelingt Renate, das Inſtrument zwiſchen die knirſchenden Zähne des Bewußtloſen zu bringen. „Damit er ſich nicht die Zunge verletzt!“ erklärt ſie ſteht.„Haben Sie ſchon nach dem Arzt telephoniert?“ Nein, niemand hatte daran gedacht; aber jetzt lau⸗ fen gleich drei oder vier, um es nachzuholen. „Ein naſſes Tuch!“ verlangt Renate Sie legt dem Mann, der ſich im Sturz eine ſtark hat, einen erſchüttert hatte, floh ſchleunigſt nach Wien, und Manuel ſchrieb ihr romantiſche Brieſe an den Strand der blauen Donau, während ſchon die To⸗ tenglocke der Monarchie über ſeinem Haupte läutete. In den Oktobertagen 1910 ſaß der untröſtliche König im Schloß ſeiner Väter, als vom Hafen her plötzlich die Schlünde der Schiffskanonen durch die ſtille Herbſtnacht bellten. 21 Schüſſe... die Flotte gibt das Signal zum Auſſtand des Volkes. Dem träumenden König fiel vor Schreck die Zi⸗ garette aus dem Munde, und als kurze Zeit ſpäter die Schiffskanonen ihre Geſchoſſe gegen das Schloß ſchleuderten und mit wohlgezielten Schüſſen die Königsflagge vom Maſt fegten, fiel dem letzten Braganza auch die Krone vom Haupte. Wilder Aufruhr des Volkes drängte von den Straßen der unteren Stadt bis vor das Schloß hinauf, die ganze Marine mitſamt der Artillerie kämpfte auf der Seite des Volkes und ſtolz ſtieg die grünrote Flagge der Republik über den Häuſern der Stadt und den Schiffen Seiner Majeſtät empor. Manuel gelang es, mit Hilfe einiger Getreuen zu fliehen. In Oporto warteten derweil die letzten getreuen Kämpfer auf den Befehl des Königs, die Waffen für Portugal und Braganza zu erheben. Doch ſie war⸗ teten fünf Tage vergeblich, denn die letzten Bragan⸗ zas waren ſpurlos vom Erdboden ver⸗ ſchwunden, bis ſie erfuhren, daß der König vor⸗ gezogen hatte, das Haſenpanier zu ergreifen. Da legten ſie die Waffen nieder. Portugal wurde Frei⸗ ſtaat. Manuel aber fuhr nach Gibraltar, wo er ſich ohne Krone und ohne Centavo in den Schutz des briti⸗ ſchen Reiches begab. Die ſtolze Bourbonin lehnte die engliſche Gnade ab, ſie ging nach Amerika. Das war das Ende der Bragandas. Nur 32 Monate ſeit dem Königsmord auf den Straßen von Liſſabon hatte die Operettenherrlichkeit des letzten Königs gedauert. Der letzte Akt dieſes Geſchehens wandelte die Tragödie der Monarchie in eine Operette, in der „Herr und Frau Manuel“ die tragende Rolle ſpiel⸗ ten. Die eigentliche Urheberin der allgemeinen Unzu⸗ friedenheit des portugieſiſchen Volkes mit dem ga⸗ lanten König und damit der Revolution, die Tän⸗ zerin Galoy de Slys, gaſtierte in jenen ereignis⸗ reichen Tagen in einem Varieté in Wien. Sie ſtand, während der König tagelang verſchollen blieb, wie⸗ der im Brennpunkt des Intereſſes. Die Zeitungen beſchäftigten ſich mit ihr, ellenlange Kabel aus aller Welt machten ihr phantaſtiſche Engagementsanträge in Dollar und Pfunden. Doch die Vielumworbene erklärte energiſch, ſie wollte„vollkommen außerhalb der traurigen Vorkommniſſe bleiben“. Dann machte ſie ſich auf den Weg nach London, wo Manuel ſtie ſchon ſehnſüchtig erwartete. 855 Bald trat ſie dort in einer Revue auf, in der König Manuel höchſtperſönlich die Regie führte. Ganz London ſtrömte in das Theater, das Geſchäft lohnte ſich beſſer als das Königſpielen. Später gab es in Neuyork noch einmal einen gro⸗ ßen Theaterſkandal, als die Tänzerin in einer Re⸗ vue mit dem geſchmackvollen Titel„Frau Manuel“ auftrat. Die Königin Amelie hatte für den erfor⸗ derlichen Widerhall geſorgt, und ſchließlich mußte die Feuerwehr die kochende Volksſeele mit einigen kal⸗ ten Waſſerſtrahlen abkühlen. Endlich erregte Galoy de Slys im Palacetheater zu London den ritten Skandal, da ſie als Nackttänzerin den Ladys und Gentlemen die Vorzüge ihres tadelloſen Körpers allzu unverhüllt vorführte. In dieſem Krach ging auch die Freundſchaft mit dem Exkönig in die Brüche. Er heiratete aus Gram die Prinzeſſin Viktoria Loujſe aus dem Hauſe Hohenzollern⸗Sigmaringen. Von der ſchönen Tänzerin aber hörte die Welt erſt wieder, als ſie in der Blüte ihrer Jahre in Frankreich ſtarb, und ſie erfuhr bei dieſer Gelegen⸗ heit, daß die Liebe einer Tänzerin zu einem König doch etwas wert iſt, denn das ehemals kleine Müßd⸗ chen aus Mähriſch Orni Oſtenice hinterließ etliche Millionen Goldfranken. Da auch Manuel ihr vor wenigen Jahren im Tode nachgefolgt iſt, hat ſich der Vorhang endgültig über dieſem grotesken Kapitel der Geſchichte geſenkt. Dr. G. H. Verband an.„Wir werden ihn in den Hofflur ſchaffen; dort iſt es kühler und ruhiger. Vielleicht laſſen Sie eine Matratze hinbringen, Frau Köck? Und verbieten Sie, bitte, ausdrücklich, daß jemand hinauskommt! Wenn Sie wünſchen, bleibe ich bei ihm, bis der Arzt da iſt.“ Natürlich war es der Frau Köck recht— alles, alles. Sie kam wieder ins Gleichgewicht und fuhr wie ein Dämon in ihr Küchenvolk hinein. Der Betrieb lief wieder an, wie ein angelaſſener Motor. Renate Innhöft ſaß auf einem feuchten, wackli⸗ gen Küchenſeſſel in der Hofeinfahrt; auf dem Stroh⸗ ſack vor ihr lag der Kellner Fritz, warf ſich ab und zu in ſeinen konvulſiviſchen Krämpfen und röchelte; von der Terraſſe herüber kamen die ſynkopierten Schläge eines ſchmiſſigen Rumba. Wenn ſie nur wüßte, wie ſie dem armen Teufel helfen könnte! Aber dann war plötzlich der ganze Anfall ebenſo ſchnell vorbei, wie er gekommen. Er war zwar noch ſtark groggy, der Fritz, klagte über Schwindel und Müdigkeit und konnte ſich an gar nichts erinnern, aber die Sache war aus. Frau Toni redete gar nicht viel, ſondern ſchickte ihn hinauf, ins Bett. Er war ſehr unglücklich, der Fritz; aber er ſchlich ſolgſam, ein wenig taumelnd, die Treppe hinauf Renate ſetzt ſich wieder an ihren Schreibtiſch. Da liegt die Abrechnung Huxley, und in der Lade— hatte ſte richtig in der Eile vergeſſen, den Schlüſſel abzuziehen!— muß das Geld—„ Nein: Das Geld iſt nicht mehr da. Das Häuf⸗ 5 chen Noten iſt weg. Ruhig bleiben— nur Tithig! befiehlt ſie ſich und bemüht ſich mit aller Kraft, dem Befehl zu entſprechen. Aber ſie kann es doch nicht hindern, daß ihr etwas Eiſiges, Widerliches, Angſt⸗ erregendes langſam über den Rücken kriecht. f Das Geld iſt fort. Vierhundertzwanzig Schil⸗ ling. Iſt fort— alſo geſtohlen. Infolge hee; Leichtſinns geſtohlen. Vierhundertzwanzig Schil⸗ ling ſind weſentlich mehr, als ſie hier den ganzen Sommer über verdienen kann, und faſt zehnmal ſo viel, als ſie überhaupt gegenwärtig beſitzt.. Was jetzt? Es einſach dem Köck ſagen und ihn bitten, das Geld abarbeiten zu dürfen? Aber das iſt doch unmöglich— iſt doch gegenüber einem Köck ganz unmöglich! 5 Sie verſucht, zu arbeiten, um ein wenig Diſtanz zu bekommen, zwingt ſich; aber es geht nicht. Was tun? Was nur? ZFortſetzung folgt.) 6. Seite/ Nummer 463 f Aus Baden Es wird zugegriffen! * Karlsruhe, 8. Okt. Das Geheime Staats⸗ polizeiamt teilt mit: Der Metzgermeiſter Gott⸗ fried Hilbert, wohnhaft in Freiburg, Breiſacher Straße 22, wurde in Schutzhaft genommen, weil er entgegen der ihm genau bekannten Richtpreis⸗ verordnung für Schweine beim Einkauf einen Ueberpreis gezahlt hat. Den Verkäufer verſuchte er ſogar noch zu veranlaſſen, der Polizeibehörde ge⸗ genüber falſche Ausſagen über den Verkaufspreis zu machen. Hilbert wurde wiederholt wegen Schwarzſchlächterei beſtraft. Auch die Gewerbe⸗ polizei mußte öfters in ſeinem Betrieb nach dem Rechten ſehen. Segelfliegerei im Frankenland Neue Flugzeuge wurden geweiht. (Eigener Bericht) 1. Lauda, 7. Oktober. Wenn der Wind über die Stoppelfelder weht, dann beginnt auch die Zeit der Segelflieger. Während in den Sommermonaten in wertvoller Filigranarbeit Flugzeuge gebaut wurden, kann jetzt nach Aberntung der Felder der eigentliche Flugſport einſetzen. In den verhältnismäßig jungen Ortsgrup⸗ pen des Frankenlandes war man nicht un⸗ tätig. Die Fliegerortsgruppe Tauberbiſchofs⸗ heim, die für ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen darf, als erſte des Frankenlandes den Gedanken des motorloſen Sportes aufgegriffen und in die Tat umgeſetzt zu haben, hat die Sommermonate zur Er⸗ ſtellung einer großen Flugzeughalle an der Wert⸗ heimer Straße, in unmittelbarer Nähe des Flug⸗ geländes, benutzt. Von der Fertigung des Bau⸗ planes bis zur Einmauerung des letzten Steines wurden alle Arbeiten von Mitgliedern der Flieger⸗ ortsgruppe erledigt. Auch die Nachbargruppe Lauda kann mit einem neuen Erfolg aufwarten. Vor einigen Sonntagen weihte ſie unter großer Anteil⸗ nahme der einheimiſchen Bevölkerung und benach⸗ barter Fliegerortsgruppen ein neues Flugzeug, Typ Zögling, das der Schulung jüngerer Fliegerkamera⸗ den vorbehalten iſt. Bürgermeiſter Alleſpach hielt dabei die Weiherede. Er wies auf den tapferen Heldenmut der deutſchen Kriegsflieger im Weltkrieg hin. In Erinnerung an den Fliegerkameraden der Ortsgruppe Lauda, Karl Biehler, der in München tödlich abſtürzte, gab er dem neuen Flugzeug dieſen Namen. Auch die Segelfliegerortsgruppe Grünsfeld meldet den Bau eines neuen Flugzeuges, deſſen Weihe im Laufe der nächſten Wochen ſtattfinden wird. Was gibt es Neues in Edingen? Ab Edingen, 7. Oktober. In den letzten Tagen fand auf oem Rathaus in Anweſenheit von Kreis⸗ leiter Dr. Roth und des Referenten für Kommu⸗ nalpolitik Köhler die feierliche Einfüh⸗ rung der neu ernannten Gemeinderäte ſtatt. In einer Anſprache umriß der Beauftragte der NS DaAp Dr. Roth die Aufgaben der Gemeinderäte, die ſie gegenüber der Gemeindeverwaltung und der Bevölkerung haben. Bürgermeiſter Müller ſprach hierauf die Ernennung der Herren Artur Ding, Bauer und Ortsgruppenleiter der NSDAP, Michael Kuhn, Briefträger, Michael Mülbert, Lehrer, Lud⸗ wig Wilhelm Koch, Landwirt, Philipp Koch, Speng⸗ lermeiſter, und Karl Theis, Ingenieur zu Gemeinde⸗ räten aus und vereidigte die Berufenen. Inzwiſchen wurden auch die Beigeordneten der Gemeinde und zwar Valentin Heinrich Ding und Ferdinand Maas ernannt und in einer weiter ſtattgefundenen Sitzung vereidigt und in ihre Amtspflichten eingeführt. In der gleichen Sitzung wurden noch verſchiedene An⸗ gelegenheiten beraten. So iſt beabſichtigt, die Ge⸗ markungsgrenzen zwiſchen Heidelberg⸗Grenzhof und Edingen im Wege der Feldͤbereinigung durch gegen⸗ ſeitigen Geländeaustauſch zu verbeſſern. Da das Gelände gleichwertig iſt, erfolgt der Austauſch ohne gegenſeitige Entſchädigung.— Für die von verſchie⸗ denen Bauherren bei der Bad, Landeswohnungs⸗ fürſorgeanſtalt beantragten Baudarlehen übernimmt die Gemeinde entſprechend den Beſtimmungen des Geſetzes vom 31. Mai d. J. die Ausfallbürgſchaft. Der Veräußerung eines Baugrundſtücks im Gewann „beim Biloͤſtock“ wurde zugeſtimmt; aus dem Erlös wird ein an der Luiſenſtraße liegendes Grunoͤſtück, das auf den Meßplatz grenzt, käuflich von der Ge⸗ meinde erworben.— Das Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm für die kommenden Mo⸗ nate ſieht die Entwäſſerung der Ortsſtraßen im Baugebiet Neu⸗Edingen vor. Die Arbeiten ſelbſt ſollen in zwei Bauabſchnitten ausgeführt werden; zunächſt iſt für die nächſten Monate die Durchführung Vudwigshafen am Wochenende Rotes Kreuzfeſt NS Anterhaltung- Erntedank⸗Amzug in der Gartenſtadt 8 r. Ludwigshafen, 7. Oktober. Das Wohltätigkeitsfeſt des Roten Kreuzes, das große geſellſchaftliche Ereignis der „Saiſon“, verfehlte auch in dieſem Jahre ſeine An⸗ ziehungskraft nicht. Wieder boten die Räume des JG⸗Farbenvereinshauſes, die von Kunſtmaler Otto Ditſcher mit Herbſtzier geſchmückt worden waren, vielen Gebefreudigen angenehmſten Aufenthalt. Aus der im Hauptſaal bildlich dargeſtellten Weinleſe wurden in den Weinzelten und der Sektbude zu Nutz und Frommen des Genfer Paniers die not⸗ wendigen Folgerungen gezogen... Die Vorſteherin, Frau Mehner, hatte zur Unterhaltung zwiſchen den Tänzen künſtleriſche Kräfte verpflichtet: die Tänzerinnen Cron⸗ Ludwigshafen und Bianca Rogge vom Nationaltheater, den Jongleur Bit⸗ termann, Frl. Winter, die mit jungen Mäd⸗ chen einen Holzſchuhtanz vorführte, und die Rad⸗ fahrer Keßler und Heid. Die Kapelle Ottuſch ſpielte ſpäter zum Tanz auf. **. Am gleichen Abend fand auch der Bunte Abend des NS ⸗Muſikzugs in ſämtlichen Räumen des Pfalzbaus großen Zu⸗ ſpruch. Unter Leitung Willi Schwinds wickelte ſich die Vortragsfolge flott ab: Muſikvorträge der Kapelle, unter Muſikzugführer Striegel, An⸗ ſagen Rudi Franks, Tänze der Geſchwiſter Storck, Seilkomik von Valentino, heitere Gymnaſtik der zwei Ellans und der Franzinis. Ne Der Erntedankumzug in der Gartenſtadt, von der Herbſtſonne übergoldet, rückte wieder die Begabung des Gemeinnützigen Kleingar⸗ tenbauvereins für Volksfeſte ins beſte Licht. Am Sonntagmorgen ſtellten die Siedler durch Aus⸗ ſtellung von Herbſtfrüchten und Kleintieren ihrem Fleiß ein Ehrenzeugnis aus. Nachmittags zog ein ſtattlicher Feſtzug durchs„Dorf“. Seinen Leitſpruch „Unſer täglich Brot“ verſinnbildlichten hübſch auf⸗ gebaute Feſtwagen: ein Pflug, hinter dem Naben und zweibeinige Haſen liefen, Egge und Sämänner, Ernte⸗Dreſch⸗ und Erntedankfeſtwagen, zum Schluß Winzer⸗, Gartenerzeugniſſe⸗ und Kleintierzucht⸗Feſt⸗ wagen; auch das derbe Paar„Schorſch un Seppel im Gaardepädel“ winkten mit den„Duwakspfeifen“ den Spalieren zu. Im Volkshaus und Stengelhof wurde abends weiter feſtiert „Hamburgs Hafen und Seeſchiff ahrt' Ein Vortrag im JG⸗Werk Oberrhein r. Ludwigshafen, 8. Okt. Die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ bei der JG. Farben⸗ induſtrie Werk Oberrhein eröffnete den Rei⸗ gen ihrer Werkgemeinſchafts⸗Abende mit einem Lichtbilder vortrag, deſſen Gegenſtand die Bewohner der Hafenſtadt lebhaft feſſelte, wie der ſtarke Beſuch bewies. Fritz Ahrens aus Hamburg ſprach über Hamburgs Hafen und ſeine Seeſchiffahrt ſehr anregend. Einleitend um⸗ riß er die Lage der größten deutſchen Handelsſtadt: 100 Kilometer vom Meer entfernt an dem auf dieſer ganzen Strecke auch für Seedampfer befahrbaren Elbſtrom. Die Bilder der 23 Becken des Freihafens und der Binnenhäfen wurden ergänzt durch oͤie Ab⸗ bildungen der Seezeichen, die bei Nacht und Nebel den Weg weiſen, Bojen, Baken, Feuerſchiffe, Leucht⸗ türme. Weiter ſah man den gewaltigen Lade⸗ und Löſchungsbetrieb, etwa wie ganze Eiſenbahnwagen ihre Kohlenladung durch Rieſenkräne, die bis zu 100 Meter Höhe ihre Greifer recken, mit einem Schlag in den Ozeandampfer ſchütten. Noch groß⸗ artigere Schau bot der Bau der Rieſendampfer; etwa wie ein Schnelldampfer, um ſeine Geſchwindig⸗ keit zu erhöhen, gleichſam„vorgeſchuht“ wird: ein ſchmales, ſchnittiges Vorſchiff angeſetzt erhält. Der Verkehr in den Häfen, die Elbbrücken und Elbtun⸗ nel zogen vorbei, ſodann die verſchiedenen Schiffs⸗ arten und⸗Einrichtungen, zuletzt durfte man noch bild⸗ lich Nordland⸗ und Mittelmeerfahrten unternehmen. Im heiteren Teil ſpielte die wackere NS BO⸗ Kapelle unter ihrem Leiter Funk, außerdem unterhielten der Humoriſt Adolf Hille und die Soubrette Margot Saldern die Werkleute und ihre Familien aufs angenehmſte. „Noch ſieben kommen oͤran!“ Rote Maulhelden vor dem Badiſchen Sondergericht Eine unerhörte Dreiſtigkeit erlaubte ſich der 49 Jahre alte getrennt lebende Jude Iſaak Günz⸗ burger aus Müllheim in der dortigen Syna⸗ goge am 4. Auguſt d. J. Bei einem Vortrag des Rabbiners über die politiſche Lage hörte man plötz⸗ lich alles übertönend den Ruf:„Noch ſtleben kommen dran— Heil Moskau!“ Der Rufer, ein Sproß aus der Erziehungsanſtalt, wurde ſpäter ein ungemein roher Familienvater, der ſeine Familie mit Schlägen traktierte und auch wegen mehrfacher Körperverletzungen hart beſtraft wurde. Das Ge⸗ richt wertete oͤͤieſen moraliſch verwahrloſten Men⸗ ſchen wie einen Trunkenbold, der ſelbſt ausſagt, daß er nicht wiſſe, was er gerufen habe. Das Sonder⸗ gericht trat dem Antrag des Staatsanwaltes auf Erkennung von fünf Monaten Gefängnis bei. Eine parteipolitiſche Einſtellung konnte ihm nicht nach⸗ gewieſen werden. * 5 Aeußerſt rüpelhaft benahm ſich der 41 Jahre alte öſterreichiſche Staatsangehörige Hans Angerer aus Salzburg, wohnhaft in Viernheim, am 30. Juli in einer Wirtſchaft in Weinheim Zunächſt fing er in betrunkenem Zuſtande mit dem Wirte Streit an, dann mit der Wirtin, und ſchließlich kam es zu Händeln mit einem in der Wirtſchaft weilen⸗ den Gaſte, mit dem er ſich auf dem Boden wälzte. Bei dem anfänglichen Wortgefecht kam es zu einer Beleidigung des Führers durch den Ange⸗ klagten. Dieſer gehörte 1932/33 der NS DA an, wurde aber wegen Unterſchlagung ausgeſchloſſen. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. cb Einen Freiſpruch durch die ungenauen Zeugenausſagen erzielte ein 46 Jahre alter Arbeiter einer hieſigen Großfabrik, der dort zwei⸗ mal gegenüber Arbeitskameraden gehäſſige Reden gegen den Reichskanzler, General Göring und Mi⸗ niſter Goebbels geführt haben ſoll, als eine Samm⸗ lung für die Luftwaffe im Betrieb ſtattfand. Der Meiſter gab dem Angeklagten das beſte Zeugnis. F. ͤ v Add ã õDfFPFPPFßPFpPFbßbßPpPpPppPpPbPGPGPPPPVPPPPPPPT der Arbeiten in der Roſen⸗ und Lilienſtraße ſowie Eiſenbahnſtraße vorgeſehen. Mit den Arbeiten wird, ſobald die Finanzierung endgültig geregelt iſt, be⸗ gönnen werden. Damit wird ein beſonderer Wunſch der Neu⸗Edinger Bevölkerung in Erfüllung gehen. — Beim Waſſer⸗ und Straßenbauamt wird bean⸗ tragt, öͤaß auch durch die hieſige Hauptſtraße ein be⸗ ſonderer Radfahrweg kenntlich gemacht und durch Ueberteerung des Straßenpflaſters die Fahrbahn verbeſſert wird. Der außerordentlich ſtarke Kraftfahrzeug⸗ verkehr auf der Hauptſtraße Mannheim—Heidel⸗ berg hat in den vergangenen Jahren immer wieder Beſchwerden der an der Straße wohnenden Bevöl⸗ kerung gebracht. Die Eröffnung der Reichs ⸗ autobahn läßt auch die hieſige Bevölkerung wie⸗ der aufatmen und hoffen, daß nunmehr eine merkliche Beſſerung hinſichtlich des Verkehrs auf der hieſigen Hauptſtraße eintritt. Die Tabakernte iſt in hieſiger Gemeinde be⸗ endet; ſowohl die Qualität als auch Quantität iſt als gut zu bezeichnen. So iſt zu hoffen, daß die Bauernſchaft für ihre Mühe und Arbeit auch in die⸗ ſem Jahre wieder entſprechend belohnt werden. * Karlsruhe, 7. Okt. Der Miniſter des Innern teilt mit: Der Gebietsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von Weinerzeugniſſen der Landes⸗ bauernſchaft Baden hat mir auf Anfrage mitgeteilt, daß nach Anhörung der Bezirksbeauftragten Ueber⸗ einſtimmung darüber beſteht, daß auch in dieſem Jahre Straußwirtſchaften in Baden nicht mehr zu⸗ gelaſſen werden dürfen. Mit Rückſicht hierauf nehme ich davon Abſtand, im Jahre 1935/36 Straußwirt⸗ ſchaften für Baden zuzulaſſen. * Ketſch, 8. Okt. Wegen Körperverletzung wurde hier ein Mann feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis Mannheim eingeliefert. S Dienstag, 8. Oktober 1935 Nachbargebiete Die Hauptleſe beginnt R Heppenheim, 7. Okt. Nachdem in der letzten Woche hier die Vorleſe vor ſich gegangen war, findel in dieſen Tagen die Hauptleſe ſtatt. Der Ertrag hauptſächlich an Willbachern(blauen) iſt ſo reichlich daß die Fäſſer nicht reichen. iſt höchſt zufriedenſtellend und bewegt ſich im Durch⸗ ſchnitt zwiſchen 70 und 80 Grad. Sehr gut iſt auch der Ertrag der ſtädtiſchen Weinberge am ſogenann⸗ ten Blinzig(Oeſterreicher) und am Schloßberg (Riesling). Weinproben der Münchener Patenweine * München, 7. Okt. Im Beiſein von Vertretern des Reichsnährſtandes und der Stadtverwaltung München fand dieſer Tage eine erſte Weinprobe durch den Weingroßhandel und durch Vertreter des Gaſtſtättengewerbes ſtatt. Aus Landau und Godramſtein waren die Vertre⸗ ter der dortigen Winzergenoſſenſchaft erſchienen, die den Intereſſenten mit ſachlichen Erklärungen an die Hand gingen. Auf Grund der vorgenommenen Proben wurden bereits umfangreiche Beſtellungen durch den Weinhandel getätigt. Der Ladenpreiz wurde für die NLiterflaſche mit Glas auf 70 Pfg. feſtgelegt. Als Ausſchankpreis in den Gaſtſtätten wurden 30 bis 40 Pfg. pro Viertelliter feſtgelegt, Büro-Ausſtellung in Frankfurt Frankfurt a.., 5. Oktober. Vom 12. biß 20. Oktober findet auf dem Frankfurter Feſthallen⸗ gelände die Südweſtdeutſche Büroaus⸗ ſtellung ſtatt. Für die Ausſtellung zeigt ſich in Fachkreiſen lebhaftes Intereſſe, ſo daß bereits du Monate vorher die Feſthalle und das Haus der Moden teilweiſe belegt waren. Starke Beachtung N dürften auch die Sonderſchauen finden, vor allem „Das Büro des fortſchrittlichen Einzelhändler“ und„Die Entwicklung der deutſchen Bü romaſchine⸗ mp. Ilvesheim, 8. Oktober. Für die Familie Hildebrand nahm das Erntedankfeſt leider einen traurigen Ausklaug. Abends um 6 Uhr wurde ihr ſechsjähriges Kind auf der ſehr belebten Straße von Feſtplatz ins Dorf von einem Auto überfahren und ſchwer verletzt, ſo daß es ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Es beſteht Lebensgefahr. Viernheim, 7. Okt. Der verdienſtvolle Begrün⸗ der und Leiter der Viernheimet Freilichtſpiele Hans Winkenbach, hat aus Geſundheitsrückſichten ſein 18 als Leiter der Freilichtbühne niederge⸗ egt. u- Hemsbach, 8. Okt. Herr Hch. Kron auer feierte hier ſeinen 83. Geburtstag Der Jubilar war Mitgründer des Kriegervereins, dem er ſchon über 60 Jahre als Mitglied angehört. 1 * Bürſtadt, 7. Okt. Im Bürſtadter Wald werden gegenwärtig Ausgrabungsarbeiten vorgenommen. Dabei fand man eine für die Herſtellung von Sicheln beſtimmte Gußfor m, die nach fachmänniſchem Ur⸗ teil aus der Bronzezeit ſtammt. Der wertvolle Fund wurde dem Städtiſchen Muſeum in Worms überwieſen. * Bürſtadt(Heſſ. Ried), 7. Okt. Beim Empfang des Bußſakraments in der hieſigen Kirche wurde Frl. Eliſabeth Hirth von einem Herzſchlag be⸗ troffen. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Heppenheim, 4. Oktober. Für den ausgeſchie⸗ oͤenen Desinfektor Knapp für Krumbach wurde 17 Desinfektor Anton Köhler 3, zum Desinfektor für den Kreis Heppenheim beſtellt. Der Berufene hal die Desinfektionen in den Gemeinden des Kreiſez mit Ausnahme von Viernheim und den Gemeinden des Neckarbezirkes auszuüben. „Kraft durch Freude“ Loheland⸗Gymnaſtik⸗Kurſe bei„Kraft durch Freude“ 35 2 N* dem im Vierteljahresſportprogramm Oktober— Dezember 1935 des Sportamtes der NSch„Kraft durch Freude“ aus geſchriebenen Kurſus 114 in Loheland⸗Gymnaſtik, der 1 weils Freitags von 19 bis 20 Uhr in der Mädchentumßalle der Friedrichsſchule, U 2, durchgeführt wird, können leine weiteren Teilnehmerinnen mehr zugelaſſen werden, da der Kurſus überfüllt iſt. An dem jeweils Montags von A bis 22 Uhr in der Gymnaſtikſchule Thilde Dauth, Gvetheſtr. laufenden Kurſus in Loheland⸗Gymnaſtik können jeboh noch einige Frauen und Mädchen teilnehmen. N Wer Henk nimm wäſcht billiger und beſſer⸗ Henko löſt Schmutz und Flecke allein durch Einweichen. Sie werden am Waſchtag viel ſchneller fertig, wenn Gie ſich die großen Vorzüge dienen laſſen, die Henko bietet. Henkels Wasch- und Bleich-Soda 5 1 3 3 8 Se /f uber SO ohren im Hienste ger deutschen haus. * 5 Auch das Moſtgewicht den Patenorlen Dienstag, 8. Oktober 183 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 7. Se 3 tte Nummer 483 2 5 5 5 5 5 8 Sport ſür jedermann * 10 Mitt 9. Okto 0„Kaiſerliche Hoheit Fürſt Edͤelfried F 5 Fröhliche Morgenſtunde: 1 7 59 5.90 500 a 5 N N 90. Bymnaſtikhalle im Stadion, Frauen und änner. ur⸗ Königsſchſoß mit Wunderſpringbrunnen Märchenfilm und Dol arſegen e eee 8 een 5 875 5 Allgemeine Körperſchule(für Frauen und Männer): 1— Berlin, 5. Oktober.] da er über eine bezwingende Suggeſtivkraft verfügt. bis 2150 Uhr U. Schule 8 0 1 4 25 0 7 Mie 5 3 5 8* 2 0 75 8 5.3 s 24.2 1 N Stand ein Phantaſt vor den Richtern, der ſelbſt Gerade mit Rückſicht auf dieſen Umſtand empfahl idhofenſchule, Kriegerſtraße. Kurſus 7 19.30 bis 21.90 * an die Durchführbarkeit ſeiner Utopien und Hirn⸗ der Sachverſtändige eine Unterbringung des An⸗ Uhr B 8 1. geſpinſte glaubte? Oder aber ein abgefemter Be. geklagten in einer Heile und Pflegeanſtalt! Das 24.30 Uhr Albdecht⸗Bürer⸗ Schule, afertal“ Daumſtraße, 5. trüger, der es darauf abgeſehen hatte, mit ſeinen Gericht ſchloß ſich dieſen Ausführungen an und ver⸗ Frauen und Mädchen. Kurſus 26 19.90 bis 21.30 Uhr Wohl⸗ Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 1935 unſinnigen Plänen anderen Leuten das Geld aus fuhr dementſprechend. gelegenſchule Käfertaler Straße, Frauen und Mädchen. 935 zer Taſche zu locken? Kurſus 27 19.30 5 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Collini⸗ e 8 5 1 ſtraße, Frauen und Mädchen. Kurſus 28 19.30 bis 21.80 Vor dieſer Frage ſtand heute eine Große Straf⸗ Uhr Wilhelm⸗Wundt⸗Schule, Neckarau, Frauen und Mäd⸗ 28 Berli 2 1 83 1 Pr 8 8 5 1 E chen. kammer des 5 Berliner Landgerichtes im Prozeß„Das Geſchäft gehört meiner Frau 8 38 Kleinkinder⸗Gymnaſtik: Kurſus 70 15.30 bis 16.90 Uhr gegen den 37 Jahre alten Walter Planert oder 5 8 5 G ſtikſchule Thilde D 0 etraße 8 ges a. Ein Gerichtsurteil 1 ymnaſtikſchule Thilde Dauth, Goetheſtraße 8. Knaben vielmehr gegen den„Prinzen und Fürſten in Gerichtsurteil von weittragender Bedeutung und Mädchen. Kurſus 71 16 bis 17 uhr Feudenheimſchule. Edelfried— mit dem Prädikat Kaiſerliche— Berlin, 5. Oktob⸗. Leichtachletit. Kurſus 78a 17.80 bis 19,90 uhr Stadion ⸗ Hoheit“, als den er ſich ſelbſt zu bezeichnen pflegte 1 ö. 55 JJ . d 5 5 We! Eine Entſcheidung von außerordentlicher Bedeu⸗ S Kurſus 15 5 bis 19.30 Uhr le a 8 e e 5 2 0 0 Stadion⸗Hauptſpielfeld, Frauen und Männer. 10 Fürſtenbroſchüre in Millionen Exemplaren tung für die Durchdringung des Wirtſchaftslebens Schwimmen: Kurfus 02 21.90 bis 23 Uhr Städtiſches „ Itmdet 5 5 a a 5 mit nationalſozialiſtiſcher Rechtsanſchauung hat das Hallenbad. Halle 2. Ertrag Planert hatte eine Reihe von Weltbeglückungs⸗ Landgericht Rudolſtadt in einem Zivil⸗ 5 reichlich projekten ausgearbeitet. Zunächſt empfand er es prozeß getroffen, den eine Benzinfirma Was hören wir? ſtgewicht ſelbſt als einen fühlbaren Mangel, daß es zwar in gegen einen Tankſtellenbeſitzer durch⸗ l t Durch⸗ der Welt leibliche Fürſten und Prinzen genug gäbe, geführt hat. Mittwoch, 9. Oktober iſt auch aber keine adoptierten. Dieſem Uebelſtand wollte er f Reichsſender Stuttgart genann.( dadurch abhelfen, daß er ſich ſelbſt als Prinz Edel⸗ Es war in den Zeiten liberaliſtiſcher Wirtſchafts⸗ ddr Früh ron zer. 1, n 1100 gam⸗ hloßberg fried adoptieren ließ— mit ſtaatlicher Genehmigung auffaſſung gang und gäbe, daß ein von ſeinen Gläu⸗ 9111 1 2c 8. Evöff⸗ natürlich—, um ſich ann ſeinen Aufgaben für die bigern bedrängter Kaufmann ſein Geſchäft auf den ig für das Wintertzilfswerk des deutschen . Menſchheit widmen zu können. Zunächſt wollte er Namen ſeiner Eheſrau überſchrieb, um das Geſchäfts⸗ Volles 5 eib Nachrichten.. wels: Mitiags⸗ weine eine„Fürſtenbroſchüre“ herausgeben, die in kapital und die Waren vor einem Zugriff zu ſichern. Jung ma a 1400: Allerlei non Zwei bis Drei.„.80: 11 4 Die frii 5 7 7 85 e 25 Jungmädel, hört zu.— 16.00: Heitere Muſik am Nachmit⸗ n Millionen von Exemplaren im In⸗ und Ausland Die frühere Rechtſprechung, insbeſondere das Reichs⸗ tag.— 17.00: Buntes Unterhaltungslonzert.— 18.30: ertretern vertrieben werden ſollte. In dieſem Buch ſollte für gericht, haben derartige Uebertragungen ſtets Lernt morſen.— 18,45: Verbr. ucher 0 50 Bauer in der Ar⸗ waltung einen von ihm geſchaffenen Märchenfilm Pro⸗ als gültig angeſehen. Gerade mit Rückſicht auf ihren e Neachriche Das 975 1555 1 25 väbiſchen 1 einprobe paganda gemacht werden. Die Hauptrolle in dem Zweck, nämlich Umgehung von Zwangsvollſtveckungs⸗ Stunde der nnen Nolton Das Jahr A 20.45 eter des Film hatte er ſich ſelbſt zugedacht. Die Aufnahmen maßnahmen der Gläubiger, hat man ihre Ernſtlich⸗ Der Wildererfepp. Heiterer Finokter.— 21.30: Bunte tenorten ſollten in einem eigens für diefen Zweck zu errich⸗ keit bejaht. Da b ee e N en Vertre⸗ 85 Königsſchloß K. 5 f Dienſt.— 22.30: Nachtmuſik. un anz.— 2 Aus Lon⸗ nen, de e en 9 5 e In dem jetzt entſchiedenen Fall hatte ein Tank⸗ don 1 1 Andromeda, von G. F. Händel.— t an die ſpring b run nen“ ausgestattet werben würde. i haas die Fuma ſeiner deftan„ Deutſchlandſender mmenen Die Finanzierung würde zwar eine„Kleinigkeit“ ie nach den Jeſtſtelungen der Ge⸗.30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtändchen. Wetterbericht des Reichs wenkterdienſtes, Ansgabe⸗ ellungen koſten, aber die Leute würden in ſolchen Maſſen zur ichte nicht die geringſten Warenkenntniſſe beſaß— 10.15: Deutſche Dichtung und Muſik.— 10.45: Fröblicher[ort Frankfurt a.., vom 8. Oktober: Vordringende denpreiz Beſichtigung des Palais erſcheinen, daß ſich ganz und 9 nicht in der Lage war, das Geſchäft wirk⸗ Kindergarten. 11.30: Antwort auf Mütterfragen.—] Kaltluft hatte auch bei uns vornehmlich in höheren 70 Pf ans kauft torme Ieberſchi 18 56% lich zu leiten. Innerlich blieb alles beim alten. Als 11.40: Bauernfunk.— 19.15: Muſik zum Mittag.— 14.00: Schichten der Atmoſphäre ſtarke Abkühlung gebracht, 2. zwangs äufig nor 0 0 erf üſſe ergeben müßten. nun eine Benzinfirma pfänden ließ w il das elie⸗ Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Südamerikaniſches 7 d die M. 5 52 0 Höh 1 ſetzende Er⸗ aſtſtätten Außerdem wurde eine Rieſentournee durch die halbe ferte Benzin ni weil das gelie? Volkskonzert.— 15.45: Bücherſtunde.— 16.00: Muſik am ſo daß die am Montag in Bodenhöhe einſetzende Er eſtgelegt Welt ins Auge gefaßt, ein Ballettgaſtſpiel, bei dem erte Benzin nicht bezahlt worden war, erhob die[Nachmittag.— 17.20: Hans Kloepfer, der Dichter der ſteiri⸗ wärmung zu aufſteigenden Luftſtrömen und damit im Rahmen einer Prunkpantomime der Fürſt ſi h Ehefrau Klage mit der Begründung, der Treibſtoffſchen Bauern.— 17.50: Buntes Unterholtungskonzert.— zur Ausbildung hochaufgetürmter Wolken führte. 0 0 1 8 5„ n ie) ſei durch die Uebernahme des Geſchäfts ihr Eigen⸗ 18.25; Zeitfunk.— 18.35. Sportfunk.— 18.45: Schönheit der Dieſe gaben vielerorts Anlaß zu Schauertätigkeit Art der begeiſterten Menſchheit in koſtbaren mit Juwelen f a Arbeit.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.45: Lachen⸗ g 1 0 5 g 7 und Gold geſchmückten Fürſtengewändern präſen⸗ tum geworden und gehöre nicht mehr dem Ehemann. der Funk.— 22.0: Kleine Nachtmuſik. 5 7 vereinzelt ſogar au örtlicher Gewitterbildung. Nach⸗ 12. bis tieren würde. Die unausbleibliche Folge war Das Landgericht Rudolſtadt ſtellte in ſeinem in Seeed dee h ir der kee e N 1 5 280 8 5 8 iht ö nem Dienstag ſtärkere Abkühlung und damit Nebelbil⸗ ſthallen⸗ natürlich, daß ein reicher Dollarſegen nach Deutſch⸗ der„Juriſtiſchen Wochenſchrift“, Heft 39, Seite 2763 8 f 1 ſichtli Fri j 8 i e a 8 2 2 dung. Der neue Islandwirbel wird vorausſichtlich o aus- land ſtrömte und wir uns vor Geld gar nicht mehr veröffentlichten Urteil ſeſt, daß die frühere Rechts⸗ N keinen ſtärkeren Einfluß auf unſer Wetter nehmen t ſich n n retten könnten. auffaſſung hinſichtlich ſolcher Geſchäftsübertragungen nee e Wiiober ſo daß im weſentlichen mit der Fortdauer freund⸗ its del g ihre letzte R tigung i 5 7 775 ö Nationaltheater:„Ihr erſter Mann“, Schwonk von Guſtav f g 2 e aus der Ein Geiſteskrauker mit bezwingender S iv ſt ble Rechtfertigang in der Uberaliſtiſchen Vor⸗ von Moſer, 20 Ühr. licher, aber morgens vielerorts nebliger Witterung us der u Geiſtes r mit bezwing uggeſtivkraft ſtellung von den Freiheiten des Einzelmenſchen ge⸗ planetarium: 10 Uhr Vorführung des Sternprolektors. gerechnet werden kann. 1 Soweit die Pläne. Und die Wirklichkeit? Pla⸗ 8 0 1 55 in 5 ſittlich geläuterten Rechts⸗ e nach den Stadtrandſiedlungen: 15 Uhr ab r allem nert verſuchte, von allen möglichen Leuten Geld zu ordnung des Dritten Reiches keinen Platz mehr hat. aradeplas. 45 1 77 indlers erhalten. Durch Zeitungsinſerate ſuchte er Finanz Die Geſchäftsübertragung ſei ſittenwidrig. Die li⸗ Ache Jürgen Seeed renten in, e Borausſage für Mittwoch 9. Oktober aſchine“ leute, die allerdings ſeine Schriften, Preſſenotizen beraliſtiſche Wirtſchaft geſtattete allerdings dem Ein⸗ tenthal— Neidenfels— Lambrecht— Königs mühle— Vielfach Frühnebel, ſonſt heiter bis wolkig, trocken, und Adoptionsbeſchlüſſe kurzerhand der Kri⸗ zelnen, ſich als Geſchäftsmann im großen und gan⸗ Neuſtadt— Muß bach— Meckenheim— Mannheim. mittags ziemlich warm, ſüdliche Winde. minalpolizei übergaben. Mehr Glück hatte u. a. 15 1 e wie es ihm beliebte. Darin iſt N eee der„Fürſt“ bei einem Ehepaar, das ihm 1400 Mark aber mit em ſiegreichen Durchbruch der national⸗ Tanz: Polaſthotel, Kaiſee Vaterland. Höchſ 15; J„ Ok 5 amilie Erſparniſſe zur Durchführung ſeiner ofekte an⸗ ſozialiſtiſchen Idee ein grundlegender Wandel ein. Auf dem Meßplatz: Große Schau⸗ und Beluſtigungsmeſ eee 1 e ee eee 5 ſſe z hführung Projekte gsmeſſe. 5 r einen vertraute. Außerdem liehen ſich die Leute noch von getreten. 15 5 1 1 5 en Geſchirrmeſſe. + 19, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 4 N 7 5 f uf dem Marktplatz: Neuheiten⸗Verkaufsmeſſe. 7 4 J 1 1 4 5 urbe ih einem Verwandten 3000 Mark, die gleichfalls in„Oberſter Grundſatz jedes ordentlichen Kauf⸗ Pfalzbau⸗Kaffee: 10 und 20 Uhr Kabarett und Tonz. 8. Oktober. 70 Grad; heute früh 28 Uhr T 70 7 ſeine Taſchen floſſen. Planert verſprach den fünf⸗ mannes hat nunmehr zu ſein: eine unbedingte Lichtſpiele: univerſum:„Königswalzer“.— Alham⸗[ Grad. ben a fachen Wies zurückzuerſtatten. Makelloſigkeit der inneren Haltung und dementſpre⸗ 0 77 5 e Ceilice e und f Die Löſung des ſeltſamen Falles brachte das chend nach außen eine kompromißloſe Ehrlichkeit, Scala:„Die Heilige und ihr Narr“. Wdaſſerſtaubsbeobachtun en im Monat Oktober gebracht Gutachten der mediziniſchen Sachverſtändigen. Da⸗ Wahrhaftigkeit und Lauterkeit. Weſſen Einſtellung and f 8 nach lebt Planert im Mittelpunkt eines wahnhaften und Verhalten dieſen Anſchauungen nicht genügt r e bein- Pegel 4 5. 6. Necar f Vorſtellungskreiſes. Es liegt bei ihm eine Geiſtes⸗ 5 f f e. eSbaſcges een e ene eee ee ee 77 eee 1 Vorſtellungskreiſes. Es liegt bei ihm eine Geiſtes⸗ der fühlt und handelt ſittenwidrig“. Aus dieſen Sonderausſtellung„Vom Wildpfad zur Reichsautobahn“. Aheinfelden 2,8.4 2,7 Mannheim„.363.284 825 Begrün⸗ krankheit vor, die ſeine ſtrafrechtliche Verantwort⸗ Grundſätzen heraus beſtätigte das Landgericht die Städtiſche Kunſthalle: Gebffnet von U bis 18 und von 2600 8 309 200 265 Oögtfe d 15 Hans„ ee ee aber die Bekun⸗ Zuläſſigkeit der Pfändung in die angeblich von der e Entwürfe von Wanobildern für ein Haus Mane 305847 985 Pier eden ten ſein dung des Sachverſtändigen er immer wieder Frau übernommene Ware, da es als den wirklichen N 5 1 f ff Hiederhemn ß . 5 5 0 5 18 5 Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: G Raub.70.93219 Diedesheim,„ derge⸗ neue Opfer finden würde, wenn man ihn freiließe, Geſchäftsmann den Ehemann anſah. und 980 15 bis 117 Uhr. FFF 1960.25159 ö nauer lar war on über 7 g f 4 8 1 0 2 verſenkbare werden Heute früh ist meine innigstgeliebte Frau und treue Lebens- 3 tomwen. gefährtin Näh- Sicheln Hi a hem Ur⸗ maschinen ertvolle er.—f welche nur.—9 Won Ekmle El 1 gegen ſof. Kaſſe geb. Heidenreich Herdes 0 i mpfang l 5 ai 0 verkaufen. Vs wurde nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden 5 B. se K. Michel, lag be⸗ im Herrn entschlafen. Aer autia fur. ur noch 5 rennen u. Zacken Mannheim, den 7, Oktober 1935 Ulster 2 Rennershofstr. 18 Herma à Manke geſchie⸗ 5 1 erde der In tiefem Schmerz del Sc Maßarbeit, ver⸗ 4 1 7 5 2 er, ktor für im Namen aller Hinterbliebenen: nebendstredenl i ene hal 5 4 0 5 faufe n. 7830 Kreiſez Ludwig Scheid, Landgerichtsrat i. R. 285 kisenſa meinde Tadell. erh., gr. lauer, Die Beerdigung findet Donnerstag, den 10. Oktober 1935, 3% Uhr nachm., ötöw.or Rotord⸗. 2448. von der Leichenhalle Mannheim aus statt. 85 f Mod Jpelserimmer Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen. 8 Schreibmaschine feinſte Ausführ fitr 1 145.— Au billig zu verk. verkaufen. 775 Diſtelhut ude“.„ N Schroth, MI Nr. 2 a. 9 Spelzenſtraße 17 780 der ſe⸗ Eingeführt. gut. 7 I tumhole 2 2 5 e Milch- Mabeläuter]] Einzelmöbel „ da de 5 5 Seltene belegenbelt! f Sehr gut erhalten 10 70 Heute mittag entschlief ganz unerwartet unser 1 i Geschäft 18. 110 und nachgesehen: 1010 innigstgeliebtes Kind, unsere herzige N in Vorort krank- Aönldlummerf W een 12 5 14 heits halber zu lone Mußbaumf, 1 Küchengehr. 14. Else Woinfässer 5, dea e er 5 8 ur. So ank, Fels. — 5 aller Größen füll 5 N 8 15 an bo, 2 Form] J kederünle 4. im blühenden Alter von knapp 21 Jahren. ertis, billig stſdie Geſch. 757 7 11*., 1 Gott gebe ihr die ewige Ruhe Deen lde, ormechhn,, e e Mannheim, den 7. Oktober 1935 0 7, 22, Hoff Auen fog StE ICs ken, Fe, J f Sehne f. Bulsenring 12 555 Dit Ric leE Stühle und Hooker 1 Bett, eis. 10. In tiefer Trauer: 0 Kinderbett nx N 120 Mariin Schreck und Angehörige 8 r 5. 55 5 Mdnscgng H. Baumann ute Tsnzef— flotte Musik! ie Beerdigung findet am Mittwoch, den 9. Oktober, W N U 1, 7 Breit a 5 t 0 bell. f nachmittags ½4 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 3 7 55 In Hause Pl mmet wieder zieht uns de Weißer. komb. Taceben Gas und Kohlen ſaſt neu, zu 5 5 2 * 7686 Rhythmus veftreuter Weisen in seinen Bann, Schwer HOnxl-„ s 5 ist es, suf elnen Tenz zu vetzichten, ist man sbge: SügE NST N 8 4, 28½4 spannt, müde— ethitzt? Denn tesch einige ropfeg kaufen. 5 5 * Ir auer- Dru cs ch 0 8 7 15 1 81— 05 4% Echt Kölnisch Wesset suf Schlsfen und Stirn und 6 in Brief · u. Kartenform ſertigen wir in wenigen Stunden an 975 55. Beit 9 825 225 Beite 8. 1 ae ele rds. den köstlichen buft tief eſngestmet. Wie effijscht des B74 DKkeres Dr. Hans, N 1,.6 Lehr, Kreisweg Käfertal⸗ 75 zwiſch. Wallſtadt. au verkauf. 785 Grauer O Jyib. de ſt die N. M..1 so herrlich und wie nachheitig belebt es die Neven! ere Dienstag, 8. Oktober 1935 „In den allerletzten Wochen habe ich ein Vier ⸗ teltauſend Filmſtoffe geleſen, darunter 36 Theaterſtücke und 14 Romane“ berichtet der Dra⸗ maturg einer großen Filmgeſellſchaft. Einige davon waren auch auf meine Aufforderung hin eingeſchickt worden, aber die überwältigende Mehrzahl ſandte die Manuſkripte aus eigenem Antrieb— und zwar, wie ich immer wieder feſtſtellte, aus einer ſpontanen Anregung heraus. Die Hälfte aller Einſender ſind Filmbegeiſterte, die eines Abends irgendein hüb⸗ ſches Stück geſehen haben, und plötzlich auf den Ge⸗ danken kommen: Das kann ich auch!“ Leider ſtellt ſich aber unter dem ſachlich⸗prüfen⸗ den Blick des Filmdramaturgen bald heraus, daß der Einſender es eben doch nicht ſo ganz gekonnt hat. Man findet eine erſchreckende Unkenntnis fil⸗ miſcher und optiſcher Geſetze. Wenn es in in dem aus einem Winkel Thüringens geſandten Trauer⸗ film:„Erna Blaſchkes Leid und Luſt“ beſonders traurig zugeht, ſo erläutert dies der Autor mit ſol⸗ genden Worten:„Erna dreht ſich ihr Inneres her⸗ um. Sie will dem Scheuſal ins Geſicht ſpucken, läßt es aber verächtlich ſein. Eine Gänſehaut überfällt ihren Körper...“ und ſo weiter— nur die Groß⸗ aufnahme von Ernas Gänſehaut wird nicht vom Regiſſeur verlangt. Oft gefällt den Amateur⸗Schriftſtellern irgend⸗ eine beſtimmte Szene, die vielfach auf einem wahren Erlebnis beruhen mag, ſo gut, daß ſie ein ganzes Manuſkript herumſchreiben. Etwa in„Müller hat nen Schwips“, von einer dreiköpfigen Autorengeſell⸗ ſchaft in Weſtpreußen eingeſchickt— man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß es ſich hier um eine feuchtfröhliche Skatrunde handelt:„Müller torkelt an ſein Haus, klopft am Fenſter, worauf dieſes ſich öffnet und Frau Müller einen weißen Porzellan⸗ gegenſtand über ſeinem Kopf aus leert...“— das iſt die Hauptſzene des ganzen Films! Unter den unverändert eingeſchickten Theater⸗ ſtücken befinden ſich viele mit etwa folgendem Be⸗ gleitteßt:„Die fünfaktige Poſſe mit Geſang und Tanz„Hinterhubers Brautfahrt“ wurde am hieſigen Turnvereinsfeſt mit ſo ungeheurem Beifall aufge⸗ führt, daß der ganze Ort höchſt geſpannt auf das Erſcheinen derſelben als Tonfilm im Kino wartet, und dürfte ſich Ihr werter Direktor das Geſchäft nicht entgehen laſſen.“ Daß ein Film Hunderttau⸗ ſende koſtet und ſich ſelbſt durch das größte Inter⸗ eſſe der Turnvereinsfreunde noch nicht rentiert, ahnten die Einſender nicht. Phantaſien um den Zeppelin Alle Bepölkerungsſchichten, alle Stände und Be⸗ rufe ſind unter den Einſendern vertreten. Der Ma⸗ nufakturwarenlehrling ſchickt ſein Liebesdrama„Die Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung in volul mou Cilubißluu? Ein geplagter Filmdramaturg erzählt von tauſend Manuſkripten Nacht von Paris“, worin ſehr viel vom Eiffelturm vorkommt— das einzige„Lokolkolorit“, deſſen er für die franzöſiſche Hauptſtadt habhaft werden konnte; eine beruflich nicht näher gekennzeichnete junge Dame verfaßt einen Fliegerfilm, und läßt ihren Helden unterwegs aus dem Ze p⸗ pelin auf dem Dach eines Wolkenkrat⸗ zers„ausſteigen“, ein angehender Haarkünſt⸗ ler aus Schwaben legt ſeiner Diva die Worte in den Mund:„Laß mich noch einmal deine ſanften Brauen küſſen, ehe mein erzürnter Vater uns mit der Hundepeitſche in die Flucht treibt!“ So verſchieden dieſe Autoren und ihre Werke ſind, allen iſt eines gemeinſam: ſie ſchweben in der Erwartung, ungeheuer viel Geld zu verdienen. Welche phantaſtiſchen Summen im einzelnen auch als Honorar für Filmmanſkripte erhofft oder ver⸗ langt werden— ſtets überſteigen ſie ganz weſentlich den Etat einer Filmgeſellſchaft. Ein Kaufmann aus dem Rheinland überträgt in ſeinem Begleitbrief ſofort„alle Rechte an meinem beiliegenden Einakter für 5000 Mk. an die verfilmende Geſellſchaft“— ein Preis, der wohl noch niemals für ein Kurzfilm⸗ manuſkript gezahlt wurde! Adele Sandrock muß überall mitſpielen Energiſch ſchreibt eine Reihe von Einſendern be⸗ reits die Rollenverteilung vor. Am meiſten bekommt dabei— Adele Sandrock zutun; dann wird die Beſetzung mit Viktor de Kowa, Heinz Rühmann, Willy Fritſch, Guſtavr Fröhlich, Theo Lingen, Magda Schneider, Martha Eggerth, Brigitte Helm verlangt — und zwar oft alle dieſe Stars in einem einzigen Film, manchmal ſogar in einem Kurzfilm! Beſonders intereſſant iſt für den geplanten Dra⸗ maturgen, der ſich durch dieſen Berg hindurchleſen muß, die Einſtellung des Publikums zum Thema der Filmhandlungen. Am beliebteſten ſcheinen, weil ſie am häufigſten als Manuſkripte wiederkommen, Ver⸗ wechfelungs komödien. Der Kommerzien⸗ rat, der für ſeinen Portier gehalten wird, der reiche Graf als armer Tennislehrer, das Dienſt⸗ mädchen als Prinzeſſin— das ſind die beliebteſten Motive, und originellere Einfälle ſind ſelten anzu⸗ treffen. Hiſtoriſche Stoffe ſind nach wie vor ſehr be⸗ liebt. Ebenſo befaſſen ſich unzählige Autoren mit dem Thema„Blut und Scholle“, ohne allerdings irgend⸗ einen künſtleriſchen Ausdruck dafür zu finden. Auch der Arbeitsdienſt iſt als Filmthema beliebt. Ewig reizvoll aber iſt— die Liebe, und um dieſes Mo⸗ tiv kreiſen die meiſten der eingeſandten Manu⸗ ſkripte,„Liebe mit Moral“,„Liebe, Weckeruhr und die große Erbſchaft“,„Liebe macht unglücklich“,„Liebe auf dem Ozean“ heißt eine kleine Ausleſe von Film⸗ titeln, die natürlich vom filmiſchen Standpunkt aus drehen wollte, schickte sie g ch eine ein Rechtsanwalt und ein Regisseur. B einen Brief und sagte einfach, was er Wollte, machte keine Usch lierte an die Loyalität des Dichters. Der Dichter begriff den Deutscher. begriffen hatte, und schon nach einer Woche kam der Verfilmungsvertrag a schen, daß er die Direktheit seines Angebotes dem endlosen, mit Rowmissjonen arbeite lungsmethoden amerikanischer Konzerne vorziehe, da er dabei immes den Eindruck gewiß 8 etwas faul sei im Staate Dänemark. So gewann der Deutsche für die Tobis-Rota das Rennen unt „Pygmalion“. H und mal singendes Blumenmädchen el Pygmalion“ kann man ein nettes Wiedersehen mit der umenmäadchen Eliza zusammen mit Gustav Gründgens, Erikanische Firma im letzten Jahre„Pygmalion“ Phot. Tobis-Roto unmöglich wären. Aber der Filmdramaturg muß ſich mit all dieſen Einſendungen befaſſen und trotz dauernder Enttäuſchungen darf er nicht zum Peſſi⸗ miſten werden. Denn vielleicht— vielleicht iſt doch unter den vielen Tauſenden von„Nieten“ einmal ein„Treffer“; vielleicht wartet irgendwo doch noch der große unbekannte Filmautor auf Entdeckung. IJnuueſl u Siluſlouu du M Marlene Dietrichs Millionen⸗Vertrag Die deutſche Filmſchauſpielerin Marlene Dietrich iſt, dank einem ſelbſt für amerikaniſche bezahlte Schauſpielerin der Welt geworden. Vor einigen Monaten hat ſie ein Uebereinkommen mit ihrer Geſellſchaft unterzeichnet, wonach ſie verpflich⸗ tet iſt, in drei Filmen mitzuwirken, und zwar für ein Honorar von 250000 Dollar oder über 600 000 Mark je Film. Der erſte dieſer Filme ſollte vertragsgemäß bis zu einem beſtimmten Termin im Laufe des Sommers beendet ſein. Als jedoch der Termin herankam, war der Film noch nicht einmal begonnen worden. Infolgedeſſen erhielt Marlene die erſten 600 000 Mark ohne irgendwelche Gegen⸗ leiſtung. ö Man hätte die Schauſpielerin auch nicht zwingen können, irgendeine Rolle zu übernehmen, denn ſie hatte ſich, nachdem ihre letzten drei Filme nicht den üblichen Publikumserfolg gebracht hatten, ausdrück⸗ lich vertraglich ein Vetorecht bei den ihr zugedachten Rollen vorbehalten. Gegenwärtig laufen nun die Arbeiten an dem zweiten Film, der vorausſichtlich den Titel„Das Perlenhalsband“ tragen wird. Auch hier beträgt das Honorar für Marlene Dietrich wieder mehr als 600 000 Mark, und ein wei⸗ terer Film zu dem gleichen Satz ſteht ihr noch bevor. Am Schluſſe des Vertrages wird Frau Dietrich für ihre tatſächlich nur an zwei Filmen geleiſtete Mitarbeit mehr als 1,8 Millionen Mark er⸗ halten haben, oder über 900 000 Mark für eine ein⸗ zige Filmrolle, ein geradezu phantaſtiſches Entgelt, gegen das der bisherige Rekord auf dieſem Gebiete verblaßt, nämlich die 75 000⸗Mark⸗Wochengage der Schauſpielerin Conſtance Bennet. „Die letzten Vier von Santa Cruz“. In dem neuen Ufa⸗Tonfilm der Herſtellungsgruppe Karl Ritter„Die letzten Vier von Santa Cruz“, dieſes Monats beginnen, ſpielen Hermann Speel⸗ mans und Irene von Meyendorff die Hauptrollen. Spielleiter iſt Werner Klingler. Die Künſtler haben ſich bereits auf einem Dampfer der Hapag nach den Kanariſchen Inſeln begeben. d gedreht. Die Atelier⸗Aufnahmen zu dem in die Terra Verhältniſſe ungewöhnlich guten Vertrage, die beſt⸗ deſſen Außenaufnahmen in Teneriffa noch im Laufe „Unſterbliche Melodien“ werden in Schön⸗ Brigitte Horney u. Karl! Ludwig Diehl in dem neuen Ufa-Tonfilm „Der grüne Domino“ Phot. Uja Vue Pfol on ihn Gute Negative ſind wichtiger! Auch aus einem mangelhaften Negativ läßt ſich heute viel herausholen. Von manchen Kopierpapie⸗ ren gibt es bis zu 9 verſchiedene Härtegrade, von ultra weich bis ultra hart. Dieſer Ueberfluß ver⸗ führt manchen Amateur, gleichgültig drauflos zu belichten, noch dazu, wo er weiß, daß ein guter Film einen großen Belichtungsſpielraum, d. h. ein großes Ausgleichsvermögen für Fehlbelichtungen hat. Was der nicht ſchafft, das ſoll eben der Photohändler mit ſeiner Papierſammlung herausholen. Der Sinn dieſer photographiſchen Errungenſchaf⸗ ten iſt aber eigentlich nicht, Fehler im Negativ aus⸗ zugleichen! Härtegrade und Belichtungsſpielraum ſind unentbehrlich als Negativverbeſſerer nur für Anfänger, die nicht richtig belichten können, oder für Reporter, die unter ungünſtigen Lichtverhältniſſen kurze Momentaufnahmen machen müſſen. „Der ſchlaue Amateur dagegen bemüht ſich, die Be⸗ lichtungszeit möglichſt richtig zu treffen. Dann wählt er unter den Härtegraden verſtändͤnisvoll, nicht um die Negative zu verbeſſern, ſondern um die Bildwirkung zu ſteigern! Wir wollen auch berückſichtigen, daß manche Motive— Durchblicke, Seebilder, Innenaufnahmen— ſo ſtarke Lichtgegen⸗ ſätze aufweiſen, daß der Belichtungsſpielraum des Films notwendig iſt, um alle Tonabſtufungen vom grellſten Spitzlicht bis zum tiefſten Schatten überhaupt zu erfaſſen! Hier nützt kein Kopierpapier, wenn wir nicht richtig belichtet haben. Phot. Johann Goffin, Düsseldorf Aufnahme 12, Blende 11, ½1 Sek. * 15 Oktober 19 2 35 LS- UND WII TSC der Neuen Mannheimer Zeitung LETT ULI. 2 N 2 Mittag-Ausgabe Nr. 4 2 63 2 Cornelius Heyl AG. Worms Umwandlung von je 5 Mill. Ri Siammakfien in Vorzugsakſien oder Teilschuldverschreibungen Die Cornelius Heyl Ach, Worms a. Rh., die bereits im Mai ihren Abſchluß der Oeffentlichkeit übergeben hatte, hatte die für den 23. Mai 1939 angeſetzte oH ohne Angabe irgendwelcher Gründe wieder abgeſagt. Nun iſt ſoeben die Einladung zu dieſer oV für das Geſchäftsjahr 1933/34 auf den 30. Oktober ergangen. Zunächſt ſoll eine Aende⸗ vung der Vorrechte der bisherigen Vorzugsaktien im Be⸗ trage von 2,1 Mill.„ vorgenommen werden. Der rc wird alsdann zur Beſchlußfaſſung geſtellt, vom dem 120 Mill.% betragenden Stammbapital einen Betrag 3 Mill./ einzuziehen, und zwar gegen Ausreichung von 3 Mill.„ neu auszugebenden Teilſchuldverſchreibungen. Weiter iſt vorgeſehen, 3 Mill.„ Stammaktien in Vor⸗ zugsaktien umzuwandeln. Nach Durchführung dieſer Vor⸗ ſchläge würde alſo ein Stammaktienfapital von noch 6,9 Mill./ vorhanden ſein, ferner würde es zwei Poſten Vorzugsaktien von 2,1 und.0 Mill./ geben und außer⸗ dem 3 Mill./ Teilſchuldverſchreibungen. Die Tages⸗ ordnung enthält im übrigen die entſprechend den Kapital⸗ beſchlüſſen vorzunehmenden Satzungsänderungen, die u. a. auch die Beſtimmungen über die Verteilung des Liqui⸗ dationserlöſes und ferner die Zuſammenſetzung des Auf⸗ ſichtsrats betreffen. Die Verſommlung hat noch Wahlen zum Auffſichtsrat vorzunehmen. Nhenania-Ossag Mineralölwerke AG Hamburg Weifere Verlusfminderung Der Rhenania⸗Oſſag Mineralölwerke AG., Hamburg, war es auch im Geſchäftsjahr 1984 möglich, eine Minderung des Verluſtvortrages zu erzielen. Das Jahr brachte einen Reingewinn von 1,84(i. V. 0,35) Mill.“, nach deſſen Verrechnung ſich der Verluſtſaldo nunmehr noch auf 17,42 Mill./ ſtellt. Der Geſchäftsgang hat eine annehmbare Beſſerung erfahren, die in der Steigerung des Waren⸗ überſchuſſes auf 167,12(143,38) Mill./ zum Ausdruck kommt. Beteiligungen erbrachten mit 0,016(0,011) Mill.% ebenfalls höhere Erträge. Sonſtige Einnahmen waren mit 1,00(1,19) Mill./ und außerordentliche Erträgniſſe mit 0,76(4,59) Mill./ zu verzeichnen. von In der Bilanz hat ſich das Anlagevermögen auf 191,33 (190%) Mill./ erhöht. Beteiligungen verminderten ſich bungen des Anlagevermögens mit 94,92(86,67) Mill. räte erſcheinen mit 31,93(31.40), Wertpapiere mit 1,28 (.80), Hypotheken mit 0,22(0,23), Anzahlungen mit 0,45 (0,16). Warenforderungen mit 12,94(12,72), Konzernforde⸗ vungen mit 5,89(4,81), ſonſtige Forderungen und Dar⸗ lehen mit 2,67(2,65) Mill. J. Wechſel werden mit 2/08 (167), Schecks, Kaſſe und Bankguthaben mit 19,34(7,76) Mill./ ausgewieſen. Andererſeits erhöhten ſich bei 88.61 Mill./ Aktienkapital die geſamten Wertberichligungs⸗ poſten auf 96,35(88,15) Mill. 1 hierin ſind die Abſchrei⸗ kungen des Anlagevermögens mit 94,92(88,67) Mill. J. enthalten. Die H hat den Abſchluß bereits genehmigt. * Um den Neckarausbau Heilbronn— Plochingen. Wie der Südweſtdentſche Kanalverein mitteilt, wird nach einer Erklärung des Reichsverkehrsminiſteriums der Ausbau des Neckars zwiſchen Heilbronn und Plochingen fortgeführt, ſoweit es bei den vorliegenden vordringlichen Aufgaben möglich iſt. Das Fortſchreiten des Rhein⸗Main⸗ Donau⸗Kanals und des Neckar⸗Kanals haben den Plänen für den Ausbau der oberen Donau zwiſchen Regens⸗ burg und Ulm einen ſtarken Auftrieb gegeben. Gegen⸗ wärkig wird der 1928 ausgearbeitete Plan gründlich über⸗ prüft, um beſonders neuzeitliche Siedlungsfragen zu be⸗ rückſichtigen. Weihnachtsauftrüge in der Thüringer Schokoladen⸗ Induſtrie. Die Thüringer Schokoladenfabriken hahen in den letzten Wochen eine kräftige Belebung ihres Auſtragseingonges zu verzeichnen. Die Aufträge für das Weihnachtsgeſchüft ind teilweiſe beträchtlich höher als im Vorjahr. Dabei iſt allerdings zu beachten, daß billige Schokoloden⸗ und Pralinenpackungen im Vordergrund des Geſchäftes ſtehen, da ſie in den breiten Bevölkerungsſchich⸗ ten laufend guten Abfatz finden. Auch die Thüringer Leb⸗ kuchenſabriken berichten über das Einſetzen des Weihnachts⸗ ge es konnten zahlreiche Einſtellungen von Arbeits. räften vorgenommen werden. * Die Papier⸗, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtoffindu⸗ ſtrie im September. Nach dem Lagebericht der Wirtſchafts⸗ gruppe der Papier⸗, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und rene eu⸗ gung für September 1935 haben ſich gegentiber dem Vor⸗ monat die Verhältniſſe auf dem Papier⸗ und Pappenmarkt nicht weſentlich geändert, Das Inlandsgeſchäft blieb ſafſonmäßig bedingt ſtill, dagegen hat die Papierausfuhr wert⸗ und mengenmäßig zugenommen. Infolge der außer⸗ ordentlich ſchlechten Betriebswaſſerverhältniſſe konnten die Holzſchleifereien und Handpappenfabriken auch im Sep⸗ tember mur zat einem geringen Teil ausgenutzts werden. Teilweiſe ſind ſogar Stillſtände wegen völligen Waſſer⸗ mangels zu verzeichnen. Infolge der geringen Produktion donnte der Holzſtoff im normalen Verhältnis abgeſetzt werben. Die Holzverſorgung litt unter Einfuhrſchwierig⸗ ketten. Verſchiedentlich wird über das Anziehen der Holz⸗ preiſe im Inland berichtet. Zunahme von Stromerzeugung und Verbrauch. Die Stromerzeugung iſt im Auguſt ſaiſonmäßig weiter geſtlegen. Gegenüber Auguſt 1934 war die arbeitstägliche Erzeugung um 18,4 v. H. höher.— Der Stromver⸗ brauch hat im Juli wieder zugenommen. Gegenüber dem entſprechenden Vorfahrsmonat iſt eine Erhöhung um 54 v. H. feſtzuſtellen. Die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie im September. Die Entwicklung des Geſchäfts nahm in der erſten Hälfte des September einen, wenn auch nicht guten, ſo doch zufriedon⸗ ſtellenden Verlauf. In der zweiten Monatshälfte ließ die Beſchäftigung aber immer mehr nach, ſo daß in den metſten Betrieben die Arbeitszeit wieder herabgeſetzt werden mußte. Nur wenige Betriebe können heute noch die volle Beſchäftigung aufrechterhalten. Der Geldeingang hat ſich nach einer vorübergehenden leichten Erholung wieder ver⸗ ſchlechtert und wird in Fabrikantenkreiſen als unbefrte⸗ öigend bezeichnet. * Wertloſes Gelb im Sparſtrumpf. Die neueſte Ueber⸗ ſicht des Reichsfinanzminiſters über die Prägung von Silbermünzen in den Monaten Juli, Auguſt und Septem⸗ Ver iſt inſofern intereſſant, als ſich aus ihr ergibt, daß noch mehr als 8 Mill. an Dreimarkſtücken im Verkehr ſind, obwohl dieſe Münze infolge Außerkursſetzung vollkommen wertlos geworden iſt. Wenn auch anzunehmen iſt, daß ein Teil dieſer Taler als Erinnerungsſtücke in Münz⸗ ſammlungen ſeinen Weg genommen hat, ſo dürfte doch ein nicht unerheblicher Betrag des Geſamtumlaufs darauf zu⸗ ritckzuführen ſein, daß immer noch viele Leute ihr Geld im Sparſtrumpf aufbewahren, ſtatt es auf die Sparkaſſe zu tragen. Auch von den Vierpfennigſtücken, für die es noch eine letzte Einlöſungs möglichkeit von wenigen Wochen gibt, ſind noch mehr als 200 000/ im Verkehr. Weiter ergibt ſich aus der Uiteperſicht, daß wir gegenwärtig elnen Geſamt⸗ umlauf von faſt einer Milliarde/ an Fünfmarkſtücken haben, der zu gleichen Teilen auf die großen alten und die neuen Münzen entfällt. Die silbernen Einmarkſtücke find bis auf 80 Millionen eingezogen, die neuen Nickelſtücke ſind bereits im Wert von 216 Millionen im Verkehr. * Erhöhte Chileſalpetereinfuhr. Die deutſche Regierung wird bis zum 30. Oktober 1935 entſprechend den von der chileniſchen Geſandtſchaft in Berlin geſtellten Anträgen auf Einfuhrbewilligung für das abgelaufene Düngemtttelfahr 1984/5 Chileſalpeter über das Grundkontingenk von 80 000 Tonnen hinaus bis zu einer Menge von 5 120 To. zollfrei einlaſſen und die erforderlichen Einfuhrbewilligungen ent⸗ ſprechend den Beſtimmungen im Schlußprotokoll zum Han⸗ Che vg 201 en dem Deutſchen Reich und der Republik a ehember 1934 erteilen. Die beiden Re⸗ Jerungen kommen ein, bieſe Vereinbarung vom 10. Oktoder 1988 ab anguwenben⸗ s Die Deuische Reichsposſ im Geschäffsjahr 1934 3,37(3,3) Mrd. Briefsendungen 2,31(2,20) ird. Telegramme und Ferngespräche 6,72(3, 42) Mill. Rundfunkhörer Die Deutſche Reichspoſt legt ſoeben ihren Ge⸗ ſchäftsbericht für das Jahr 1934/35(1. April 1934 bis 31. März 1935) der Oeffentlichkeit vor. Einleitend ſtellt die Verwaltung feſt, daß das Unternehmen auch im zweiten Geſchäftsjahr nach der nationalſozialiſti⸗ ſchen Erhebung mit allen Mitteln bemüht war, die Aufbauarbeit des Führers zu fördern. Die Ver⸗ kehrseinrichtungen wurden weiter ausgebaut, die Verſendebedingungen verbeſſert und erleichtert, die Poſtverbindungen im Inland und nach dem Ausland vermehrt und günſtiger geſtaltet. Das Tarifweſen iſt nach dem Grundſatz der Gemeinnützigkeit ausgerichtet. Es war wieder mög⸗ lich, einzelne Gebührenſätze herabzuſetzen. Die Ge⸗ bührenbefreiung beim Rundfunk wurde auf eine neue Grundlage geſtellt. Weitere Gebührenſenkungen müſſen einſtweilen unterbleiben, damit das Gleich⸗ gewicht im Haushalt aufrecht erhalten bleibt, deſſen Einnahmeſeite noch durch die Gebührenſenkungen des Jahres 1933/34 merklich beeinflußt wird. Die Bemühungen der Reichsregierung um Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit wurden wieder im Rahmen des Möglichen unterſtützt. Das zuſätzliche Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm der Vorjahre iſt reſtlos abgewickelt; daneben war die Reichspoſt in der Lage, als Groß⸗ verbraucherin Induſtrie, Gewerbe und Handwerk zahlreiche Aufträge zu erteilen. Beſondere Auf⸗ merkſamkeit wurde hierbei dem Wiedererſtarken der mittleren und kleinen Betriebe und des Handwerks zugewandt. Der durch ſtaatliche Einflußnahme und eigenen Unternehmungsgeiſt foptſchreitende Aufſchwung trat mehr und mehr hervor und brachte auch eine er⸗ freuliche Verkehrszunahme bei der Reichspoſt. Mag die Belebung vielfach noch zögernd ſein und ſchwan⸗ ken, ſie bleibt ein deutliches Zeichen zunehmender Geſundung der Wirtſchaft. Die Einnahmen der Poſt konnten dem Zuge der Verkehrszunahme nicht fol⸗ gen, weil die Gebührenermäßigungen und Verbeſ⸗ ſerungen aller Art erhebliche Mittel beanſpruchten⸗ Daß die Finanz⸗ und Vermögensverwaltung trotz⸗ dem geſund blieb, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Entwicklung der einzelnen Betriebszweige geht aus folgender Tabelle hervor(in Millionen): 194/85 1088/84 Briefverkehr(Stück) 5570 5510 Paket⸗ und Wertſendungen(Stück) 266 254 Wertſendungen(Betrag) 9836 10 20g Poſtanweiſungsverkehr(Stück) 62 59 Poſtanweiſungsverkehr(Betrag) 2247 2299 Nachnahmeſendungen(Stück), 105 105 Nachnahmeſendungen(Betrag) 1611 1087 Poſtaufträge(Stück) 5 3 4 Poſtaufträge(Betrag) N Poſtproteſte(Stück) 9,88 0,49 Poſtproteſte(Betrag) 1 5 51 Beförderte 1(Stück) 1427 1478 Poſtſcheckverkehr(Kontenzohl) 1,05 1,08 Guthaben im Jahres durchſchnitt(Betrag) 588 465 Vermittelte Teleſongeſpräche(Zahl) 2291 2179 Vermittelte Telegramme(Zahl) 22 24 Sprechſtellen(Zahl) 3,18 2,95 Rundfunkhörer(Zahl) 6,72 8,2 Weitere Gebührensenkung vorläufig nicht möglich Von dem geſamten Poſtverkehr entfielen 95 v. H. auf das Inland, über 3 v. H. auf den Verkehr nach dem Auslande und rd. 2 v. H. auf den Verkehr aus dem Auslande. Auf je 100 Einwohner in Deutſch⸗ land kamen über 8000 Briefſendungen jeder Art im Durchſchnitt. Im Poſtkraftfahrweſen waren 2380 Kraftpoſtlinien im Betrieb, ihre Jahresleiſtungen betrugen 86 Mill. Km., die der Landkraftpoſt 60 Mil⸗ lionen Km. Auf 1 Mill. Poſtſendungen entfielen 1934: 143 (128) unanbringliche Briefe, 508(423) Poſtkarten, 109 (111) Druckſachen uſw., 27(238) Päckchen jeder Art, 25(20) Pakete. In 26 875(24578) Fällen erfolgten Erſatzleiſtungen. Die Zahl der Einbrüche in Poſt⸗ anſtalten und der Raubüberfälle auf ſolche ſowie auf Poſten und Poſtbeamte iſt ſeit 1933 um rd. 60 v. H. geſunken. Hinterziehung von Poſtgebühren und Fahrgeld erfolgte in 545(561) Fällen, 513(533) Per⸗ ſonen wurden rechtskräftig beſtraft. Die Gewinn⸗ nd Verluſtrechnung hat folgendes Ausſehen(in Mill,): 1934/35 1933/84 Betriebseinnohmen 1710 1926 Anlageeinnahmen 4¹ 229 insgeſamt 1751 2188 Betriebsausgaben 1586 1921 Anlageausgaben 2 96 Auf das nächſte Jahr zu übertragende Reſte 30 17 Abzudeckende Vorgriffe früherer Jahre 17 16 Ablieferung an das Reich 151 228 insgeſamt 1751 2188 Die Betriebsziffer, d. h. das Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen, betrug 1934: 92,8 gegen 99,7 in 1933, 88,8 in 1932, 89,6 in 1931, und 98,0 in 1930. Der Betriebsverluſt ſtellt ſich 1934/35 auf 26,62 Mill. Mark. In der Bilanz ſind die Anlagen und Vorräte mit 2,63 Mrd. Mark ausgewieſen. Davon ent⸗ fallen auf das unterirdiſche Telegraphen⸗ und Fern⸗ ſprechnetz 0,84 Mrd. Mark, auf Gebäude 0,53 Mrd. Mark, auf techniſche Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ einrichtungen 0,49 Mrd. Mark, auf das oberirdiſche Telegraphen⸗ und Fernſprechnetz 0,33 Mrd. Mark, und auf Grundſtücke 0,26 Mrd. Mark. Auf der Paſ⸗ ſivſeite iſt die Anleiheſchuld mit 0,55 Mrd. Mark ausgewieſen. Der Anteil an der Anleihe⸗Ab⸗ löſungsſchuld(11 Mill. Mark) und die Hypotheken⸗ ſchulden(2,5 Mill. Mark) ſind nicht weſentlich ver⸗ ändert. Die Betriebsmittel(45 Mill. Mark haben keine Veränderung erfahren. Zuckerfabrik Jülich Alex. Schoeller u. Co. AW. Die Gi der der Süddeutſchend Zucker AG naheſtehenden eſellſch aft genehmigte den Abſchluß. Eine Dividende ge⸗ langt für das Geſchäftsjahr 1984/35 nicht zur Ausſchllttung, da wieder größere Abſchreibungen auf Anlagen(0,22 gegen 0,16 Mill. /) für unbedingt erforderlich gehalten werden. Der Gewinn von 6351/ wird vorgetragen. Die dies⸗ ührige 5 wird bei der Geſellſchaft am 14. Oktober eginnen. er Zuckergehalt der Rüben ſei etwas uted⸗ riger als im Vorfahre. Waren und Märkie Mannheimer Großviehmarkf Amtlicher Preis für je 30 ug Lebendgewicht 111 9 12 1730 115 4105 8 990 843 Schweine ausgemäſte unge vollfl. onderklaſſe g vollſteiſchig 40.41 lonftige„ 89% beſte Maſt 2400 5 ſonſtige.. fleiſchige 27/5 B Andere Rülber 200—240 b 0 Bullen 106 Fürsen 1 1 Maſt 7½7 160 20„ 84 junge vollftl 42 ausgemäſtet mittlere, 70% 12014809% ſonſtige„ A vollfleiſchig 41 geringe„„ 64/69 unter 0„ fleiſch.. fleiſchig.. 40 geringſte„54/3 Sauen * Rotterdamer Getreidekurſe 97 Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Nov. 4,95 Jan. 4,92% März 4,85 verk.; Mai 4,87½.— Mais(in 90 705 140 2000 Kilo) Nov. 58,25; Jan. 59,50 März 690,50; Mat * Bremer Baumwolle vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stond. Micddl.(Schluß) loko 18,42. Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Amertk. Untverſal Stand, Middl. Schluß: Okt.(85) 621; Nov. 611; 95 610; Jan.(36) 610; Febr. 611; März 612; April 612; Mai 619; Juni 612; Juli 612; Auguſt 607; Sept. 602; Okt. 597; Dez., Jan.(87), März je 598; Mai, Juli je 594; Tendenz ſtetig. * * Badiſcher Holzpreisbericht. Nach den letzten Ermitt⸗ lungen wurden folgende Verkäufe abgeſchloſſen: Nadelſtammholz Tannen, Fichten. 1. Bodenſeegegend und Baar, Forſtbezirk: Kon⸗ ſtanz 393 Feſtmeter, 55 v.., zerſtreut lagerndes Winbfall⸗ holz, Villingen Staat, 3334 /, 63,6 v.., Blumberg, 51 Feſtmeter, 64 v. H. 2. Südlicher Schwarzwald: Forſtbezirk: Ueh⸗ lingen 496 Feſtmeter, 57 v.., Todtmoos 1220, 4757 1. M. 52,2 v.., Schönau i. Schw. 701 Feſtmeter, 46—50 i. M. 48,2 v.., Schluchſee 2490 Feſtmeter, 58,6 v.., Bonn⸗ dorf 2564 Feſtmeter, 56—58 i. M. 57 v.., Neuſtadt 1302 Feſtmeter, 60 v.., St. Märgen 495 Feſtmeter, 55,4 v.., Waldkirch 86 Feſtmeter, 56 v.., Triberg 685 Feſtmeter, 61—72,5 ti. M. 65,7 v. H. 3. Nördlicher Schwarzwald, Forſtbezirk: Zell a. H. 728 Feſtmeter, 5881,56 i. M. 60,2 v.., Peterstal 1595 Feſtmeter, 61,0 v.., Ottenhöfen 1947 Feſtmeter, 5760 i. M. 59 v.., Bühl 682 Feſtmeter, 59 v.., Forbach 1 1369 Feſtmeter, 62—64,5 t. M. 63,6 v.., Gernsbach 1098 Feſt⸗ meter, 62—68 i. M. 646 v.., Mittelberg 158 Feſtmeter, 67 v.., Huchenfeld 1180 Feſtmeter, 68 v.., Forlen 358 Feſtmeter, 65 v. H. i 4. Markgrüflerland. Forſtbezirk: Badenwetler 1170 Feſtmeter, 48—52 l. M. 49,7 v.., Staufen I 888 Feſt⸗ meter, 54 v.., Staufen II 558 Feſtmeter, 5254 1. M. 53 v.., Wendlingen 640 Feſtmeter, 5456 f. M. 55,8 v. H. 5. Oberes Rheintal. Forſtbezirk: Renchen 158 Feſtmeter, 66 v,.„ R * 4 Gemüſeanktion. Tomaten—5, 3: Wir⸗ ſing„ Weißkohl 1782,25 und 1,50—1,75; Rotkohl 34, 229,75; Buſchbohnen 11—14 Blumenkohl 25.—84, 15 bis 22,—15,—5; Sellerie 10—18,—6f Endipienſalat 12,5: Kopfſalat—4... 4. Pfälziſche Obſtmärkte vom 7. Okt. Welſen helm Trauben weiß 18—18; Tomaten 78,5,—6; Birnen—12 Aepfel 715; Quitten 157 Pfirſiche 207 Kaſtanten 18 Pfg. Anſuhr 360 Zentner.— Lambsheim: Gurken—6; Tomaten 47 Bohnen 810; Blumenkohl 10—16; Birnen 9 Aepfeb 1011; Trauben 12—14 Pig. Anfuhr 200 Ztr. — M a dorf! Tomaten—5; Bohnen 10127 Karotten 28. Erbſen 1820; Weißkraut 1,5—1,8; Rotkraut—5 Wir⸗ ſing 56 Blumenkohl 10—20; Salat—7 Pfg.— Mek⸗ 7. Okt.(Eig. Dr.) kenheim: Tomaten—6; Tomaten grün 3; Aepfel 10 bis 11) Falläpfel—5, Zwetſchgen 17; Quitten 15,5 Bir⸗ nen—14; Bohnen 10; Nüſſe 23—25 Pfg. E Leiubl⸗Notierungen vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ Gon: Leinſaat Pl. per Okt. 11(unv.); dito. Klk, per Okt.⸗ Nov, 12,75(unv.); Leinſaatl loko 27,0(27,6); Okt. 28,7 (26,6); Jan.⸗Aprih 27,3(unv.); Baumwoll⸗Oel ägypt. 25 (unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Okt. 6,75(6%% Neu ⸗ vork: Terp. 48(48,75). Savannah Terp. 49(43,75). Geld- und Devisen marki Zürich, 7. tober Gtbluß emllich) Honstanſin. 237 bn, 202% ben 490 un, 122 b 290 Loodon 15,04— floſan? 207.55— Viersthaen 57.90 Off. Rant. 275 euyert 30725 gerſin 128,45— Fudspes D gl. beſd 17. 700 5587¼½ J Wien oft. K. 87.80— beſgra! 700 Kenategee“ ſlllen 02 Fofta 66,25— Athen 290,— I Morafsged“ 3 Paris, J. ober(Schluß amſllch). London 74.32— Spanien 207,25] Hopendagen 331.50 f i 85 ern 15.17/ liallen 123.75 1 5 bal 12900 Bellen„ Ichwelt 494, Kotcholm 883,— anch 285, London, J. oktober(öchlud amtlich) eo 469.88 J Kopenbegen 22.0 f Nos 549.— Schanbal 17615 ae 50: deen 59. ſunele J 528— doi, 1507 Atto 72475 bslo 19.90%/ Konstantin. 6,15— Augſtaſſen 125.— bellt e een 0,12 ten 519— fel, 1775 debe 29.00 ½ felsige 225,87 en E Toner 20. allen 60.03— prag 20% atechaen 28.12 Lelpzrass 106,3 berlin 12.17% Baden 2 Buenos Ates 18,55 Faegoz Fünen 1500 /. de 248.50 fie r n. 42, ef lone 18.50 Spaulen 85,85— Jolſa 395,— flenglong 2/125 Söder 100,12 5* Hamburger Meiallnoſierungen vom 7. Okiober 10 18 1 N U rfef dss it 9 610 le 8 1 5 lun 40, 304%) Je o, tert,. el 78278 kehtuer 4,548,500. 28 8%. a eilder(f. 5. l 457,75 575 Mer: 4% 75/„, 27/0 9/0]„, Fengeſd(Ff. p. gr...84.79 10„. e ahn 5 11„% ee ee blttapr. A. p..). 280 2550 anf„„ echh, reines Platin Aal„eee e. ee bello,(A. 5. r....65 340 .„„— „Lee ee Loco Ableg E eb. 2 Oe e n flache) II, 5 Met. 5 84488 age: Jer db C. 8 & Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 8. Oktober, (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,40 je Gramm; ö to, 4 v. H. Pallgotum 3,35 je Gramm; dto. 4 v. H. 77805 9,05 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo Feinſilber 8059,60„ je Kilo, ſe nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kllo. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ am 7. Okt, 1985 für eine Unze Feingold 142 fh. o d. t. gleich 86,5135/ für ein Gramm Feingold demnach 54,7848 ence gleich 2,78147 K. Frachienmarki Duisburg-Nuhrori Die Nachfrage nach Kahn raum für talwärts war heute außergewöhnlich ſtin. Die Fracht nach Rotterdam beträgt unverändert 90 Pfg., ab Ruhrort und 1,10% ab Kanal, nach Antwerpen—Gent 1,20% ab Ruhrort und 1,40% ab Ka⸗ nal, nach Amſterdam 63 Cts. ab Ruhrort und 75 Ets. ab Kanal einſchl. Schleppen. Die Bergfracht blieb ebenfalls mit 1,10„ ab Ruhrort und 1,30% ab Kanal Baſis Mainz⸗ Mannheim unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 Pfg. und 90 Pfg, nach Mainz und 90 Pg, und 1„ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere f beladene Kühne nach Rotterdam g . nicht die Rede. Nhein-Mainische Abendbörse Slill, aber freundlich Frankfurt, 8. Oktober. Die Abendbörſe verkehrte in außerordentlich ruhiger Haltung, doch blieb die Tendenz ſowohl am Aktien⸗ als auch am Rentenmarkt fſeſt. Es war weitere Kaufneigung der Kundſchaft zu verzeichnen, doch ſtand der Nachfrage nicht das entſprechende Angebot gegenüber. Umfätze fanden zunächſt nur vereinzelt ſtatt, ſo in der Altbeſitzanleihe zu 110(110.70) und in der ACG⸗Aktie zu 39(3876). Im übrigen hielt das Spezialintereſſe für Montanwerte an, ohne daß aber zunächſt Kurſe amtlich notiert wurden. Im allgemeinen lagen die Berliner Schlußnotierungen voll be⸗ hauptet, vlelfach nannte man bis ½ v. H. darüber⸗ liegende Taxen. Bei kleinen Umſätzen blieb die Abendbörſe bis zum Schluß feſt; es überwogen auf den meiſten Marktgebieten Kurserhöhungen von 7 bis ½ v. H. im Vergleich zum Berliner Schluß. Höher notierten u. a,. Reichsbank mit 173 (172%), J Farben mit 151(151,6), Stahlverein mit 82½%(82½], RWeéE mit 124(1234). Der Kaſſamarkt lag ſtill. Großbankaktien blieben auf dem erhöhten Mittags⸗ ſtand behauptet. Am Rentenmarkt ergaben ſich ſpäterhin keine ſtärkeren Veränderungen mehr. Von Stadtanleihen waren 4½% prog. Darmſtadt von 26 weiter erhöht mit 8837 (874). Nachbörſe: J Farben 151½, Acc 39, Stahl⸗ verein 82½, Rheinſtahl 109, Altbeſitz 110% Geld, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen 96 Geld. * Auslandsauftrag für die Krupp⸗Germanigwerft, Kiel. Der Fried. Krupp Germaniawerft AG., Kiel⸗ Gaarden, würde von einer Schiffahrtsgeſellſchaft auf den Philippinen ein Motor⸗Paſſagier⸗ und Frachtſchiff in Bauauftrag ge⸗ geben. Das Schiff iſt 77 Meter lang und hat zwei Dieſel⸗ motoren mit zuſammen 3500 PS. Geſamtleiſtung. * Stickſtoffmarkt im September. Der mengenmäßig günſtige Abruf von Stickſtoffdoüngemitteln hielt auch im Monat September an. * Kölſch⸗Fölzer⸗Werke AG, Siegen.— Gewinnabſchluß. In der AR⸗Sitzung der Kölſch⸗Fölzer⸗Werke Ach wurde die Bilanz zum 30. Juni 1935 vorgelegt. Es wird ein Rohüberſchuß von 169 899 // ausgewieſen. Es verbleibt ein Reingewinn von 42 908 l, der gemäß den geſetzlichen Vor⸗ schriften der ordentlichen Reſerve zugeführt werden folk (i. V. 57 239/ Verluſt, der zuzüglich des Verluſtvortrages in Geſamthöhe von 129 04g„ aus der Reſerve gedeckt wurde). Ordentliche HV 21. November. * Sankerung von Citrozu. Die endgültige Sanierung der Citroön⸗Gruppe(durch die Michelin⸗Werke und die Bank Lazard ſowie die Banque de Parts) wird nach Pa⸗ riſer Meldungen mit dem jetzigen Bezugs⸗Angebot für 270 000 Fr. Aktien Nr. N zu nom. 500 Fr. als geſichert angeſehen. Auf 40 alte, noch nicht zuſammengelegte A⸗ Aktien können 27 neue N⸗Aktien und auf 40 nicht zu⸗ ſammengelegte B⸗Aktien 9 neue N⸗Aktien zu part bezogen werden. * Wieder 8 v. H. Dividende bei der Däuiſchen National⸗ bank. Im Geſchäftsjahr 1934/35 erzielte die Däntiſche Na⸗ tionalbank einen gegenüber dem Vorjahr auf 197(4,5) Mill. Kr. verringerten Reingewinn. Nach Zuweiſung von 0,75 Mill. Kr. an die Staatskaſſe werden dem Dividenden⸗ ausgleichsfonds 0,94 Mill. Kr. entnommen, um die Diyl⸗ dendenverteilung von 8 v.., wie in den letzten vier Jah⸗ ren, aufrechterhalten zu können. . Sitzung der Suezkanal⸗Geſellſchaft. Die Geſellſchaft hielt ihre übliche ordentliche Geſchäftsſitzung ab, in welcher nur laufende Angelegnheiten erledigt wurden. Von einer Erhöhung der Gebühren für Truppentransporte von 1 auf 3 ſh. ſe Tonne und Barzahlung der Gebühren uſw. war Die ausländiſchen Meldungen, die von ſolchen Maßnahmen wiſſen wollten, waren falſch. 14 Vom Wein Guter Verlauf des Weinherbſtes an der Unterhaardt Mit Ausnahme einiger größerer Weingüter, iſt der Portugieſerherbſt in und unterhalb Bad Dürkheim, ins⸗ beſondere an der Unterhaarbt, ſo gut wie beendet. Am Montag hat in zahlreichen Orten wie Bad Dürkheim, Ungſtein, Weiſenheim a.., Gönnheim, Weiſenheim a.., Dackenheim der Weißherbſt begonnen. Nachdem der Rok⸗ herbſt jetzt eingebracht iſt, läßt ſich ein ungefährer Ueber⸗ blick über den Ertrag geben, Insgeſamt konnte man mit dem Mengeergebnis recht zufrieden ſein; es gab Gemar⸗ kungen, die gleiche Vollerträge wie 1934 hatten, verſchie⸗ dentlich wurde ſogar noch etwas mehr geherbſtet. Andere Gemarkungen ſchnitten dagegen ſchlechter ab. Bet Berückſich⸗ tigung des Ertrages darf nicht außer Acht gelaſſen werden, daß gerade heuer manche Orte einen früher nie gekannten Abſatz an Tafeltrauben hatten. Qualitativ war man mit dem Portugieſer ſehr zufrieden. Die Moſtgewichte lagen durchweg um—40 Grad höher als im Vorfahre; ſie gingen von etwa 60 Grad(aus den weniger guten Lagen) bis 90 Grad. Der diesjährige Säuregehalt iſt normal und höher als 1984. Das Herbſtgeſchäft wickelte ſich glatt ab. Es beſtand gute Nachf unge; auch au ße vpfälziſche Firmen, insbeſondere ſolche aus Württemberg, Baden und dem Rheinland grifefn ins Geſchäft ein und erſtanden erhebliche Poſten. Kleine, nichtorganiſierte Winzer konnten ihre Por⸗ tugteſer⸗Kreſzenzen reſtlos an einheimiſche Weinhandlungen ahſetzen. Da Nachfrage und Angebot ſich ziemlich gleich waren, konnte faſt alles, was von den Erzeugern angebo⸗ ten wurde, abgeſetzt werden, Die Richtpreiſe wurden vorwiegend bezahlt, fütr beſte Moſte wurden auch höhere Preiſe bewilligt, Etliche Win⸗ zergenoſſenſchaften konnten bereits ſehr große Poſten ver⸗ kaufen, ſo in und um Bad Dürkheim. Die Winzergenof⸗ ſenſchaft Erpolzheim ſetzte große Partien Rotmoſt zu 980% das Fuder ab, der Gönnheimer Winzerverein verkaufte über 100 Fuder zu 9„ die 40 Liter. In der Grünſtabten Gegend war überwiegend der Richtpreis maßgebend. Be⸗ merkenswert iſt, daß nach den in wenigen Orten der hieſi⸗ gen Gegend ſtark angebauten Fitz⸗ und Moſelreben⸗Moſten faſt keine Nachfrage beſtand. In Dackenheim ging neuer Rotwein zu 250„ die 1000 Liter ab. Die Dürkheimer Winzergenoſſenſchaft wie auch der Winzerverein haben faſt ihre geſamte Rotweinernte, etwa 40 v. H. weniger als 1034, bereits abſetzen können. 5 Der nun bevorſtehende Weißweinherbſt erbringt nach dem jetzigen Stand der Weinberge ebenfalls eine ziemlich gute Ernte. Die bei Vorleſen ermittelten Welßmoſtgewichte ſind überraſchend hoch. Die Rieslingweinberge laſſen einen guten Durchſchnittsertrag erwarten, die Oeſterreicher ſogar verſchiedentlich einen Vollherbſt. 1 i 50 000 Zentner Pfälzer Tafeltrauben umgeſetzt bb. Neuſtabt a. d.., 8. Oktober. Noch in keinem frü⸗ heren Jahre nahm der Abſatz Pfälzer Trauben zum Eſſen einen derart großen Umfang an wie heuer. Dank ber be⸗ ſonders günſtigen Witterung eignen ſich dieſes Jahr die Trauben beſonders gut zum Schnitt als Tafeltrauben, zum anderen bringt die verhältnismäßig kleine Obſternte, die wir heuer haben, es mit ſich, daß gerade Trauben mehr als ſonſt begehrt ſind. Es dürften bisher etwa 50 000 Zentner Tafeltrauben auf den verſchtedenen pfälziſchen Ohſtmärkten umgeſetzt worden ſein. An erſter Stelle ſtoht der Ohſtgroß⸗ markt Freinsheim mit einem Umſatz von rund 99 000 Ike. es folgen Weiſenheim a. S. mit 1b, 9000 Ztr. und Bad Dürkheim mit 3500 Zt. Auch auf den übrigen Märkten wie Ellerſtabt, Reuſtabt a. d. H. wurden ſchon viele hun⸗ dertt Zentner umgeſetzt. Da heuer auch faſt in allen wein⸗ bau treibenden Gemeinden Traubenverkaufsſtände eröffnet wurden, an denen preiswert einheimiſche Trauben in net⸗ ten Spankörbchen gekauft werden können, und davon nach den vorliegenden Berichten ſettens der fremden Beſucher werden, daß öre Werbung für den vermehrten Aha Pfälzer Dafeltrauben ein voller Erfolg it. ein reger Gebrauch gemacht wird, kann fetzt ſchon 109. . a a; 2 Stag, 8. Oktober 193 10. Seite/ Nummer 463 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3 Dienstag, 8. Oktober 1935 5 5 5 5 F 5 e 2 81 10 b. 17 Uhr, findet abend. Hierzu laden wir die Eltern bei freiem Eintritt] ſprechung der Gruppengeldverwalterinnen in N 2, 4 e e geen de bos(Seiner 50 —— 5 5 Keine V 1 8 5 8 N 0 ein Keine Vertretung! 5 6 5 20 4 11 1 b 5 1 55: a 5 Beſprechung aller Betri ellenobl eute und NSDAP Mi el ungen Standort Neckarau. Unſer öffentlicher Heimabend fin⸗ Untergan 171. Nachſtehende Gruppen holen ſofont die e Wir erarken pünktliches und del Mit tr 6, 9 Okt., i 5 Gemeindehaus ſtatt. Beruf sberatungs karten für das Arbeitsamt auf dem Unter⸗] Betrtebs tan 1 8 5. * 121 det Mittwoch, 9. Okt., im Evang. Gemeindehau at ö 5 zähliges Erſcheinen. ceerstematlicken Behenumackungen sniuommen Beginn 20 Uhr. Es iſt lediglich die 10⸗Pfg.⸗Einlaßkarte zu gau ab: aldhof, Herz zogen ried; Sandhofen, Neuoft. zähliges 0 Sönsgehilfen Politiſche Leiter eien Sintritt frei. Eiter n e ö Seckenhe lmenhof. Die Landgruppen beſtellen ſie eben⸗„„ 3. d.., 20.30 Uhr, if * Eintritt frei. Eltern heraus! falls ſofort ſchriftlich.. Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 8. d.., 20.30 Uhr, iſt Neckarſtadt⸗Oſt. Diens ha 8. Obt. 20 Uhr, Be⸗ Bd M Gn e Strohmarkt. i werden Montags[in L 13, 12a, Heimabend. f 9, 8. 0 1 5 uppe 5 5 2 1 d A 1 und Zellenleiter in der Renſchgarage. Untergau 171. Donnerstag, 10. Okt., in der„Har⸗ von 17.15 bis 18 Uhr in E 5, 15 entgegengenommen. Reichsbetriebsgemeinſchaft Freie Berufe, Sparte Tech⸗ e P olitiſchen Leiter, Amtswalter der DA monie“ 1. Nordiſcher Abend. Thilo von Trotha ſpricht: Ring* Oſt⸗Weſt. Diens tag fällt der Führerinnenheim⸗ niſche iſtentinnen. Nächſter Fachgruppenabend Mitt⸗ a. 9098 0 8 Auskunft jeden 5 f 509, DJ, Bd M, J 9 Kc, De, Ren und„Antike und Germanentum“. Den Vortrag beſuchen wir abend aus. Neuguſnahmen und ſonſtige 15 unf 1700. woch, 9. Okt., 20.15 Uhr, im Hörſaal des Pharmakologi⸗ 0 2 2 2— 2— 1 2 2 8 2—. 8 1 1 00 8 7 b 1 eig e 159 D 1 1191 Okt, 1 155 möglichſt geſchloſſen. Eintritt 30 Pfg. Karten bei der NS⸗ I 1 1 1 8 falle 155 e iniſtraße 1 Inſtituts, Heidelberg, Hauptſtr. 45. Es ſpricht Dozent ihr, am Roggenplatz in Waldhof an, zum Ab⸗ dulturgemeinde Hanſa⸗Saus 778 In den Ferien ſa. 1 N Anſchließend zwang⸗ 0 Großkundgebung in Sandhof en„Einheit 9 118 5 h 9 5 5 115 Dienst 8 Gruppe 160171 Fendenheim. Alle neu eingetretenen Mä⸗ er Dr. Fiſcher über„Blutgruppen“. Anſchließend zwang Formationen in Dienſtkleidung.) Reſt⸗ eee tungsſtelle. Dienstag, 8. del kommen Mittwoch, 15 Uhr, vor das Schulhaus betr. loſes ee ig iſt unbedingte Pflicht. kt., 20 Ühr, wichtige Beſprechung der BdM⸗Gruppen⸗ Einteilung. Die anderen haben Heimahend wie immer. BSD— Deutſche Rechtsfront Erſc Mittwoch, 9. Okt., 20.30 Uhr, im Rhein⸗ geldverwalterinnen in N 2, 4. Erſcheinen unbedingt er⸗ Gruppe Rheintor. Neuaufnahmen werden Dienstags von Mittwoch, 9. Okt., 20.15 Uhr, im„Deutſchen Haus“ Frei Lichtbildervortrag:„Der Weg des Haken kreuzes“ forderlich, keine Vertretung. 17.30 bis 18.30 Uhr im Heim G 4, 3, entgegengenommen. 81 italied e 1 r Men, 0 4:„ W 5 ü g 25 5 5 2 5 8 5 59 e 0 nl! ng der Ortsgruppe III Mann⸗ 5 alle Volksgenoſſen eingeladen ſind. Eintritt frei. Sprechchor. Gruppe 1 Rheintor, 23 Oſtſtadt Probe Humboldt 1. Alle neu eingetretenen 1 5 0 kommen„ derverſammlung grupp 9 Mittwoch, 9. Okt., 19 Uhr, in E 5, 16 Dienstag um 19 Uhr in die Fröhlichſtraße 12. e 5 5 3 2 60 P NS 3 7 1 n 2 5 85 Ortsgr 1 D nt 558 tober, 20.15 Uhr f NSS⸗Frauenſchaft Gruppe Lindenhof. Dieſe Woche fällt der Heimabend Deutſche Arbeitsfront 9 5 e Pflicht e im N 1115 D rtsgruppen: Mittwoch, 9. Okt. 20.30 Uhr, Pflicht aus. Dienstag, 8. Okt., 20 Uhr, treten alle Mädel im Strohmarkt. Mitt woch, 9. Okt. 20.15 Uhr, im e 5 15 5 ate aft in 9 15 55 Ned rer lung im„Friedrichspark“. Es ſpricht Frauenſchaftsheim, Eichelsheimerſtr. 5/53(Hinterhaus) Haus Oer deutſchen Arbeit“, P 4. 4 Sit ſämtl NIHIfFFFTCT!T! 90 paleite 5 ſpricht 1 Abbe vom Reichsnährſtand. Sämtliche Frauen neh⸗ an.— Mittwoch, 9. Okt., 19.15 Uhr, am Gontardplatz 0 szellenobleute, Straßenz een ter. Bl und 1 2 85 Der Kreispropagandaleiter ſpricht. Erſchei⸗ 2 1 teil. Fd 8 nen iſt Pflicht. 2 b 5 5 8 antreten.d arte...„ Schwegiugerftad Dienstag, 86. Okt, 20.30 Uhr, Jen dene im Dieſe Woche Heimabende! Zum Baſteln e eri e Handwerk, Fachgruppe Be⸗ Gruppe Jungjuriſten. Montag, 14. Okt., 20.15 Uhr, Ab 1 zung bei Fügen, Rheinhäuſerſtraße. Zigarrenſchacht In Stoffe ere, Farbkaſten, Leim kleidung, Jachſchaſe Friſeure. Dienstag den 8. Okt.. Schulungsabend im Lokal„Pergola“, Friedrichsplatz g. 8 0 1 D 15 nstag, 8. Okt. 18,15 Uhr, Be⸗ 19 15 0 5 115 59575 8 6 1 1 115 5 20.30 Uhr, im„2 Wortburg⸗Hoſpiz“ Pflicht⸗ Verſammlung für Rebner: Kreiswirtſchaftsberater Dr. Thoms über„Natio⸗.— ſprechun er Amtsw 5 en i Wohl U e 8 äge 1 age J Strüm ö 1 gen. e e Le. 5 8 5 5 1— 12 (A 55 Alesch eee e 1 a 5 ſämtliche Meiſter, Geſellen und Lehrlinge. nalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik“. Erſcheinen iſt Pflicht. Friedrichsfeld. Mittwoch, 9. Okt., 20 uhr, Pflicht⸗ Feudenheim. Mädelſchaft 3(L..). Statt Dienstags DaAF⸗Arbeitsſchule N SKOS mitgliederverſammlung im„Adler“. iſt von jetzt ab Mittwochs Hei mabend. Achtung! Beginn unſerer Winterarbeit. Die Lehrgänge Gruppe hirnverletzter Krieger. Die Ausgabe der Aus⸗ DJ Seckenheim. Heute, 20 Uhr, an der Schulturnhalle beginnen am 14. Oktober. Anmeldeſchluß: 12. 9 1 9 weiſe für die hirnverletzten Kameraden findet Mittwoch, in ; ges hne Uniform antreten. Sofortige Anmeldung hierzu dringend erwünſcht. der Zeit von—6 Uhr im Horſt⸗Weſſel⸗Haus, IL. 4, ſtatt An die Bevölkerung von Friedrichsſeld. Beſucht den 5... a der Zeit von 0 J1111 öffentlichen Heimabend des D Deuif chen Jungvolks, Fähnlein JM JJV 1, Mitgliedskarte der NS ſowie Renkenbeſcheß 1 8, 18 3 9 r. 32 1 1 11/2/71(Hugenotten) Mit tw och, 9. Oktober, 20.30 Uhr, Untergau 171. Verwaltungsſtelle. Die Gruppengeld⸗ 90 o che 155 5 10 e r 1 88e mitbringen. i im Heim des Fähnleins Lokal„Zum Pfälzer Fritz“. Kommt verwalterinnen holen ſofort die blauen Beitragsabrech⸗ hochſchu 5 15 8 8 5 8 5 105 1 5 5 Amt für Beamte— Techn. Ausſchuß alle und ſehet das Treiben des Jungvolks beim Heim⸗]nungsbücher für die Mädelſchaften ab. Dieſelben werden„Jungbuſ„ F n Dienstag, 8. Okt., 20 Uhr, im Kaſinoſaal wichtige g 8 9: n 5 Uhr, im Gaſthaus„Zum Schwarzen Lamm“ Verſammlung f 9 9 881 85 2 obend! Bekennt euch zur Jugend des Führers! nur gegen bar abgegeben und koſten 10 Pfg. das Stück. ſämklicher Betriebszellenobleute Quittungen für f. Z. be⸗ Verſammlung der techniſchen Beamten, an der alle dienſt⸗ „Lützow“, Rheinau. Mittwoch, 9. Okt., veranſtalten[Bis 10. d. M. müſſen ſämtliche Gruppen im Beſitze der zahlte Parteſaufnahmegebühren ſind zwecks Rückzahlungen freien techniſchen Beamten teilzunehmen haben. Redner: wir im Saal auf dem SA⸗Platz einen öffentlichen Heim⸗] Bücher ſein.— Mittwoch, 9. Okt., 20 Uhr, wichtige Be⸗ der Beträge mitzubringen. Pg. Dr. Weigel. Heute letztmals! Sen, Tages gesprät ach 1024 2 b 5 N ist nach wie vor Rosengarten 1 Musensaa 8 der neueste 5 e Ta Ii h 5 ans Albert 1 Meisterkonzert i an Tagllch ein a 1 8 1 ml A U 1 1 ane Die deutsche Nachtigall“ mit 9 rauschende 9 85 5 5 5 r. eckenbel., 5 G 0 b fil m ö Mitwoch lelzter Tag E N 10 A 8 A 0 90 ae wie neu, bill. 36 8 1. 5 5 88 8 verkaufen. 777 8 Der große 0 oper Dresden Drachenfelsſtr. 7 a 98 deutse 5 5 85 hig e 8. Die Heilige Deutschlands schönste Holoraturstimme 8 1 ERFOLG 0 15 Wild- Westi und 9 Kammer- Ma reel Wittrieh 45 2 Moleme füchen Die Großfilm- Tat von 55 Schlager 5 Sänger un b wegen Ausverk, Herbert Maisch der Spannende Abenteuer! 1 87 J derſ, zu jedem ehem. Intendanf des Nationaltheaters 1 2 annehmb. Gebot: fler kenns Ir Marr Wilhelm Strienz er 1 Ille Ulno Nach dem Roman von g f f 8 Diſtelhut. Willi Forſt Mlreitane densatonen! Agnes Günther. 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