Einzelpreis 10 NI. elmer 3 eitung M h 4 S 5 K 10 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 rum amnheimer General unzeiger breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Man nheim tte und id voll⸗ Ihr, iſt 5 f te Tech⸗ Mitt⸗ akologi⸗ Do zent zwang⸗ Erſcheinungsweiſe: Täglich à2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Haus“, Mann⸗ iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 15 Uhr, Neben⸗ Fried⸗ Erſchei⸗ 15 Uhr, platz g. „Natio⸗ Pflicht. er Aus⸗ woch, in 4, ſtatt. nbeſcheid wichtige e dienſt⸗ Redner: Abend⸗Ausgabe A Dienstag, 8. Oktober 1935 146. Jahrgang— Nr. 464 Iſt Italiens Tatendrang geſtillt? Die ſchweren Kämpfe um Adua haben Italien zu Verhandlungen bereit gemacht Meldung des DN B. — Mailand, 8. Oktober. Von den verſchiedenen Kommentaren der nord⸗ ſtalieniſchen Preſſe zur Beſetzung von Adua iſt der⸗ jenige in der„Gazetta del Popolo“ beachtenswert, da er vielleicht einen Anhaltspunkt für die Metho⸗ den gibt, die man nun einzuſchlagen gedenkt. Italien gebe allen, die guten Willens ſind, zu verſtehen, ſo ſchreibt das Blatt, nachdem es die italieniſche Niederlage von Adua im Jahre 1896 berührt hat, daß es heute leichter mit Italien zu verhandeln ſei als geſtern, weil nach der Lö⸗ ſung der delikateſten Frage der Ehre und des Preſtiges, die nur eine Austragung mit den Waffen zuließ, über die anderen Probleme im⸗ mer Verhandlungs möglichkeiten beſtanden haben. Natürlich ſei es nicht Sache Italiens, zu einer Beſchleunigung zu treiben oder Angebote zu machen. Das zweite Hauptereignis, die Feſtſtellung des Völkerbundsrates, daß Italien die Vorſchriften des Paktes verletzt habe, nimmt die Preſſe zum Anlaß ſchlimmſte Seite ſeines nicht ruhmreichen Daſeins beſchrieben. Gegen alle urkundlich belegte Wahrheit habe man geruht, das Land mit der älteſten und edelſten Ziviliſation zu verurteilen. Es wäre der Augenblick gegeben geweſen, die Lage noch einmal ernſtlich zu überprüfen. Der Artikel 16 ſei jener gefährliche Abhang, in deſſen Tiefe die Kataſtrophe liegen könne. Die angebliche moraliſche Verurtei⸗ lung berühre Italien dagegen nicht im geringſten. Will Muſſolini mit Adua ſich zufrieden geben? Meldung des DN B. — London, 8. Oktober. Wie der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morning⸗ poſt“ berichtet, ſoll in London am Montag von der Möglichkeit die Rede geweſen ſein, daß Muſſolini an⸗ bieten werde, über eine Vereinbarung auf Grund der Beſitzergreifung von Adua und eines Teiles oder der ganzen Provinz Tigre zu verhandeln. antworten r abgeblaſen? Der Suez-Kanal Darf der Suez⸗Kanal geſperrt w⸗ den? Von Konrad Joachim Schaub Im Brennpunkt des weltpolitiſchen Intereſſes ſteht augenblicklich der Suez⸗Kanal. Im Streit zwiſchen Italien und Abeſſinien wird von entſchei⸗ dender Bedeutung die Frage ſein, ob der Suez⸗Kanal für die kriegführenden Staaten geſperrt wird oder nicht. Um dieſe ſchwierige völkerrechtliche Frage be⸗ zu können, iſt es nötig, die Voraus⸗ ſetzungen in der politiſchen Geſchichte des Suez⸗ Kanals zu ſuchen. tit dem Konzeſſionsfirman des Vizekönigs von Aegypten, Mohammed Said, vom 30. November 1854 wurde dem Franzoſen Ferdinand von Leſſeps die Gründung einer Geſellſchaft„zum Zwecke des Durch⸗ ſtichs der Landenge von Suez“ erlaubt. Leſſeps, ein „Abenteurer“ oder, wie ihn die andere Seite nannte, ein„genialer Nationaliſt“, begann mit fieberhafter Eile ſofort alle Schritte in die Wege zu leiten, um mit dem Bau des Suez⸗Kanals beginnen zu können. Kaltblütig alles beiſeiteſchiebend, was ihm in feinen ehrgeizigen Plänen hinderlich ſein konnte, aber auch ſtets bis zum letzten für ſeine Idee kämpfend, nahm er die Pläne des deutſchen. Ingenieurs Negrelli auf und verwirklichte ſie in zäher 15jähriger Arbeft. Am 5. Januar 1856 wurde in der Konzeſſions⸗ urkunde für den Bau und die Ausbeutung des See⸗ für erneute heftige Angriffe gegen Arngeſichts der pf 5 5 80 5 le 5 sch. für die Entſcheidune Angeſichts der pſychologiſchen Bedeutung der Weg⸗ 85 Autike⸗ 5 5. i 99. 3 E 15 5 197 5 ing nahme von Adua und der Rache für die Niederlage Kanals im ritikel de an erſten Male tber des Rates zugeſchrieben wird. Niemals habe man pon 1896 ſei dies nicht ausgeſchloſſen. In amtlichen politiſche Bedeutung des Kanals etwas geſagt.„Wir 5 97 G5 erklären feierlich, vorbehaltlich der Genehmigung es deutlicher erkannt als geſtern, ſchreibt„Gazetta del Popolo“, daß der engliſche Wille alle anderen Mit⸗ Kreiſen würden keine grundſätzlichen Einwendungen erhoben, doch werde darauf hingewieſen, daß der Negus ſeine volle Zuſtimmung zu einer ſolchen Ent⸗ Abeſſinier an einer Flugabwehr⸗Kanone. Verſchiedenen S. K. Maj, des Sultans, den großen See⸗Kanal von Suez nach Peluſtum ſowie die damit zuſammen⸗ hängenden Häfen, welche für immer offen ſind, als glieder des Völkerbundes beherrſche. ſcheidung geben müßte. Gegenwärtig deute nichts 2 75. 5 5 5 a e 5. Nachrichten zufolge ſoll es den Abeſſiniern bereits neutrale Durchgänge für je des Han⸗ e eee ee eee e e bereit ſei, die Abtretung von Tigre] gelungen ſein, ikalieniſche Flugzeuge abzuschießen.[delsſchiff ohne 1 1 10 e Unter⸗ terſpruch. Der Völkerbund habe geſtern die J zu erwägen.(Scherls Bilderdienſt,.) scheidung, Ausſchli an der Italieniſcher Proteſt im Völkerbundsrat Die VBeſprechungen über die Sühnemaßnahmen haben begonnen— Londoner Sanktionswünſche (Funkmeldung der N M.) — Genf, 8. Oktober. tung Lavals wird wiederum teils andeutungs⸗ weiſe, teils direkt kritiſiert, wobei gelegentlich liches Argument ſei der Eutſchluß, Abeſſinien mit oder ohne Genf in Beſitz zu nehmen. Die zugung von Perſonen oder Nationali⸗ täten.“ Gleichzeitig wurde die Suez⸗Kanal⸗Geſell⸗ ſchaft unter der Leitung Leſſeps' auf 99 Jahre, von der Beendigung der Arbeiten ab gerechnet, als Eigen⸗ tümerin des Kanals anerkannt. Leſſeps ſchwierige Aufgabe beſtand nun darin, einmal das Gründungs⸗ kapital von 200 Millionen Goldfranken aufzutreiben und zweitens die Zuſtimmung der Hohen Pforte aus Konſtantinopel einzuholen. Bei beiden ſtieß er auf unvorhergeſehene Schwierigkeiten. 5 885 5 in der Preſſe zum Ausdruck kommt, daß ſein Zögern Anwendung von Sühnemaßnahmen ſei daher unver⸗ 175„„*. Baron Aloiſi hat an den Präſidenten des Völker⸗ erſt ein Ende fand, als ſich zeigte, daß er nur noch] meidlich geworden. er engliſche Miniſterpraſibent Palmerſtone bundsrates ein Schreiben gerichtet, worin er noch⸗ zu wählen hatte zwiſchen einem Zuſammengehen mit übte den ſchärfſten Druck auf die Hohe Pforte aus, malg dagegen proteſtiert, daß der Rat geſtern einen den übrigen Staaten oder einer Iſalierung Frank⸗ Das Arbeiterblatt„Daily Herald“ perlaugt damit dieſe die nötige Zuſtimmung zu Leſſeps Plä⸗ Beſchluß über die Feſtſtellung des Angreifers gefaßt reichs. Der liberale„News Chronicle“ ſchreibt in ſofortigen Abbruch jeden wirtſchaftlichen nen verſagte, um auf dieſe Weiſe jede„maecchiavel⸗ habe, ohne daß der italieniſche Vertreter zu einer dieſem Zuſammenhang, Laval habe eine furchtbare Verkehrs mit Italien, im Notfalle eine liſche Politik Frankreichs“ in Aegypten zu verhin⸗ ausführlichen Stellungnahme Zeit gehabt habe. Er Verantwortung auf ſich genommen, indem er die bis⸗ Blockade, Verhinderung der Lieferung von dern.„Auch dieſe Schwierigkeit konnte den fanati⸗ behalte ſich alle weiteren Schritte vor. herigen Verzögerungen wenn nicht verurſacht, ſo doch Lebensmitteln oder Trinkwaſſer nach Eritrea ſchen Franzoſen nicht an der Ausführung ſeines ö Die unmittelbare Bedentung dieſes Schreibens mindeſtens gebilligt habe. und Somaliland und die Schließung des 0 0 e e 9 f liegt darin, daß Aloiſi darauf verzichtete, eine neue In dem konſervativen„Daily Telegraph“ werden e 1 5 erg Aa o om S be⸗ m. 8 Ratsſitzung zu beantragen, in der, wie hm geſtern die geſtrigen Argumente des Barons Aloiſi als Während die„Times“ ſich redaktionell nicht kam, während der erſte Spatenſtich ſchon am 25. ſtraße. i wurde, er nachträglich ſeine Bemer⸗( überraſchend und phantaſtiſch bezeichnet, äußert, vertritt die konſervative„Morningpoſt“ April 1859 getan war. 5 f f. ungen hätte vorbringen können. Das Blatt erklärt, die Welt ei ſich darüber klar, daß einen Standpunkt, der von dem der Mehrheit der Eine weit ſchwierigere Aufgabe war die Auftrei⸗ enho 1 2 der barbariſche Staat Abeſſinien ſein Wort gehalten[anderen Blätter erheblich abweicht. Das Blatt hält Hung d eee u 200 Millionen Wobbangn Beſprechungen der Sühnemaßnahmen babe und daß der Fackelträger der Ziviliſation, eine finanzielle und wirtſchaftliche Sperre gegen Goldfranken. Bei der Zeichnungsaufforbe r 115 g. Niue Genf, 8. Oktober Italien, eidbrüchig geworden ſei. Italiens wirk⸗ Italien für verfehlt. 15 Oktober 1958 fehlte noch das Peri Leſ⸗ lde, ren i 5 3. ſeps hatt: einen Aktienbetrag von 400 000 Stück im zu ver Der Dienstag war vorbereitenden Beſprechungen 1 2 2 357 0 f a f 5 teilſtr. 28 5 11 15 S 5 I 9 K st 8 6 1 Nennwert von je 500 Franken geplant, aber er 765 ae 8 Air Beg Sie 0 en de 0 anien aus em 1 euer 0 en! konnte in Frankreich nur 238 775 und in Oeſterreich Lor 5 tung der franzöſiſchen Abordnung iſt der Leiter der 1246 Aktien abſetzen. Um den drohenden Zuſam⸗ N henbekspolttiſcen Abteilung des Außenminiſterkarte, 7 ane A e e iſtr., zun Conlondre, in Genf eingetroffen. Laval und Eden gefährlichen Mitteln. Er„erdichte e ei ne, 12 Aon* hatten 411 Dienstagmittag eine Zuſammenkunft. Dieſe wurden auf ein beſonderes Konto des Vitze⸗ er Geil In hieſigen abeſſiniſchen Kreiſen iſt man trotz der königs von Aegypten ohne deſſen Wiſſen gebucht. 2773 Enlſchließung des Völkerbundsrates be Said Paſcha hatte ſchon. 60 000 Aktien üher⸗ ruhigt. Man befürchtet, daß die Mächte ein weiteres nommen und erhielt auf dee für 89 Millio⸗ ſep. Part⸗ 5 e 8 nen Franken insgeſamt 177642 Stück. Aber davon „ el. Lich, 3 115 e 1 1 5 N bezahlte er nur 15½ Millionen Franken in ägyp⸗ ſof. zu g. um bei der Eudregelung einen ſtärkeren Druck au... S5 5 ab 1 550 0 9 ausüben zu können. Andererſeits erhält e ee i eo de f 4 ier hartnäcki rücht V 0 5 1/2, 5h l 1.„ e Fertigſtellung des Kanals bis zum März 1869. Aber a daß zwiſchen England, 1 und 5 in einer pomphaften Feier am 17. November 1869 545 reich ee 5 5 1 75 2 die erlebte Leſſeps die Krönung ſeines Lebenszieles. hen Der Eindruck iſt jedoch 5 von der Hans zu wei eie 2 8 ee a 5 Oft zu v. ö 1 5 5 olitiſ edeutung des Kanals. In den nächſten 7. dl ſen, daß derartige Gerüchte von intereſſierter Seite 1 ließ die Nesz ee im 2 alle 8 be. verbreitet werden, um die Stimmung für die Ver⸗ treibenden Aktien aufkaufen, bis ſie zum letzten — ſammlung in der ſich eine gewiſſe Unlaſt gene. tat⸗ Schlage 1875 ausholte und von der ägyptiſchen Re⸗ ſächliche Sühnemaßnahmen zeigen dürfte, vorzube⸗ gierung deren vollen Anteil für nahezu vier Millio⸗ reiten. nen Pfund Goldſterling erwarb. . Aber auch die anderen Staaten hatten die unge⸗ Ef Engliſche Energie 8 und politiſche des Suez⸗Kanals erkannt, und ſie ſchloſſen daher am 29. 22(Funkmeldung en Oktober 1888 den Vertrag von Konſtantinopel, der 8391 5 2 5 ſagt:„Der maritime Suez⸗Kanal wird Ueber die„Verurteilung Italiens“ durch den Völ⸗ ſtets, in Kriegszeiten wie in Friedens⸗ Aalcl kerbundsrat werden in der Preſſe lange und aus⸗ zeiten, jedem Handels⸗ oder Kriegs⸗ führliche Berichte veröffentlicht. Der Ernſt der ſchiffe ohne Unterſchied der Flagge frei und offen ſtehen. Dementſprechend kommen geſtern gefallenen Entſcheidung wird allgemein her⸗ vorgehoben. Es wird nicht daran gezweifelt, daß die Völkerbundsverſammlung am Mittwoch den Spruch des Völkerbundsrates bekräftigen wird. Die Hal⸗ rüſtung gehen die eingeborenen Soldaten Italiener zur Zeit einen großangelegten Vorſtoß Eine Truppe italieniſcher Askaris, in einem Hafen von nach Ogaden führen. . ebenſo wie ihre abeſſiniſchen Gegner barfuß. Bei ihrer hervorragenden Eignung für den Kolonialkrieg tragen die Askaris die Hauptlaſt der gegenwärtigen Kämpfe. Italieniſch⸗Somaliland, von wo aus die Trotz ihrer modernen Aus⸗ (Preß⸗Bild⸗Zentrale, M. die Vertragſchließenden überein, die freie Benutzung des Kanals in Kriegs⸗ wie in Friedenszeiten nicht zu beeinträchtigen“ Siebzehn Staaten garantterten 2. Seite/ Nummer 464 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 8. Oktober 1935 —— dieſe Abmachungen, nur England machte einen Vor⸗ behalt, der erſt am 8. April 1904 fiel. Heute beſitzt England 353 204 Aktien von ins⸗ geſamt 800 000. Von den 32 Mitgliedern des Ver⸗ waltungsrates ſind drei offizielle und ſieben inoffi⸗ zielle engliſche Mitglieder. Obgleich damit alſo Eng⸗ land nur eine Minderheit beſitzt, vertritt es aber tatſächlich den größten Aktienblock, da der Reſt aus einer Vielzahl hauptſächlich franzöſiſchen Rentner⸗ kreiſen angehörenden Beſitzern beſteht. Der Rein⸗ gewinn der Suez⸗Kanal⸗Geſellſchaft iſt ein unglaub⸗ lich hoher. Die Einnahmen betrugen 1934: 895 000 000 Goldfranken, die Ausgaben dagegen nur 349 000 000, ſo daß ein zu verteilender Reingewinn von 546 000 000 Franken verblieb. Die britiſche Regierung erhielt aus ihrem Anteil von 1870 bis 1934 rund 45 000 000 Pfund Sterling. Alſo immerhin iſt der Kanal auch eine bedeutende finanzielle Einnahmequelle der eng⸗ liſchen Regierung. Die Frage, die im Augenblick zu entſcheiden iſt, lautet: Hat irgendein Staat oder eine ſtaatliche Vereinigung das Recht, den Suez Kanal im Kriege Italien— Abeſ⸗ ſäinien zu ſperren? Wie wir bereits geſehen haben läßt der Wortlaut der Neutralitätsakte die Sperrung nicht zu. Aber die Neutralität wurde bereits dreimal durchbrochen. Einmal im ſpaniſch⸗ amerikaniſchen Kriege 1898, zweitens im ruſſiſch⸗ japaniſchen Kriege 1905 durch die ruſſiſche Blockierung des Kanals, und drittens im Weltkrieg, als Eng⸗ land den Suez⸗Kanal ſperrte. Heute iſt Deutſchland als einer der Garanten von 1888 trotzdem vollkom⸗ men an dieſer Frage unintereſſiert, da es im Ver⸗ trag von Verſailles im Artikel 152 auf jede Ent⸗ ſcheidungsbefugnis im Suez⸗Kanal verzichten mußte. Für die anderen Staaten gilt es, folgende drei Fra⸗ gen zu entſcheiden:„Iſt die Konvention von Kon⸗ ſtantinopel noch heute in Kraft?— Hat die britiſche Regierung ein legales Recht, den Kanal zu ſchützen? — Kann der Kanal geſperrt werden als Sanktion des Völkerbundes auf Grund der Artikel 10 16 und 20 der Völkerbundsſatzungen?“ Dazu iſt zu ſagen, daß erſtens die Konvention von 1888 noch heute in Kraft iſt, zweitens die briti⸗ ſche Regierung das tatſächliche Recht des Schutzes über den Kanal hat. Die dritte Frage macht den Diplomaten und Völkerrechtlern der beteiligten Staaten aber die größten Kopfſchmerzen. Durch die genannten drei Paragraphen ſind alle Völkerbunds⸗ mitglieder verpflichtet, dem Angreiferſtaat keine Unterſtützung zu gewähren, ſondern im Gegenteil wirtſchaftliche, finanzielle und militäriſche Maßnah⸗ men zu ergreifen, um einen Krieg ſchnellſtens zu verhindern. Der entſcheidende Artikel iſt der Ar⸗ tikel 20 der Völkerbundsſatzungen, der ſagt:„Die Bundesmitglieder erkennen, daß die gegenwärtige Satzung Verpflichtungen und Einzelverſtändigungen aufhebt, die mit ihren Beſtimmungen unvereinbar ſind.“ Auf dieſen ſtützen ſich im weſentlichen die An⸗ hänger der Sperrung des Suez⸗Kanals. Die juriſti⸗ ſche Auslegung wird aber letzten Endes durch die machtpolitiſche entſchieden werden. Kommuniſten und Feuerkreuzler Meldung des DNB. — Paris, 8. Oktober. In Villepinte bei Pontoiſe kam es am Sonntag⸗ nachmittag zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen Feuerkreuzlern und Kommuniſten. Etwa 1000 Feuer⸗ kreuzler waren aus der Umgebung von Pontoiſe in einem Gutshof in Villepinte zuſammengekommen. Die Kommuniſten, die dieſe Zuſammenkunft in Er⸗ fahrung gebracht hatten, belagerten mit etwa 500 Mann den Gutshof und bewarfen die Verſamm⸗ lungsteilnehmer mit Steinen und Flaſchen. Als Gendarmerie erſchien, wurde ſie von der Menge au⸗ gegriffen. Zwei Beamte wurden verletzt. Zwanzig Perſonen kamen im Laufe des Handgemenges mehr oder weniger zu Schaden. Schließlich zogen die Kom⸗ muniſten ab und hielten auf dem Platz vor dem Rat⸗ haus eine von etwa 1000 Mann beſuchte Verſamm⸗ lung ab. Die Polizei ſtellte die Ordnung ſchließlich wieder her. Maſſenüberläufe eingeborener Eritrea⸗Truppen nach Akſum von den Italienern beſetzt Auf beiden Fronten Loslöſung der (Meldung des DN.) — Addis Abeba, 8. Oktober Nach abeſſiniſchen Meldungen ſtellt ſich die mili⸗ täriſche Lage auf den verſchiedenen Frontabſchnitten nunmehr folgendermaßen dar: Befehlsgemäß haben ſich die abeſſiniſchen Truppen auf der Nord⸗ als auch auf der Südfront vom Feinde gelöſt. Im Norden ſchreitet die Vorwärtsbewegung italieniſcher Truppen weſtlich des Takaſe⸗Fluſſes fort. In der Provinz Tigre wurde Akſum von den Italienern genommen. Die langſam auf Tekeleamimanot vorgehenden Italiener ſtehen drei Kilometer ſüdlich von Adigrat. Im Gebiet des Muſſa Ali ſind keine Truppen⸗ bewegungen feſtzuſtellen. An der Somali⸗Front rücken Truppen in zwei Richtungen vor. ihrer Baſis in Dolo, bewegen ſie ſich gegen den Canale Doria⸗Fluß. Die zweite Vormarſchlinie geht von Gorahai Walwal in der Richtung auf Saſſa⸗ baneh. In dieſem Abſchnitt wurde Ado von italie⸗ niſchen Streitkräften am Montag beſetzt. An der die italieniſchen Ausgehend von Südfront herrſcht hauptſächlich Fliegertätig⸗ keit. Meldungen von der Nordfront laufen ſpärlich ein, da die einzige Telephonleitung von Adua über Makale und Deſſie nach Addis Abeba ſeit der Ein⸗ nahme Aduas unterbrochen iſt. Hingegen iſt die Telephonlinie nach Harrar und Djidiga noch im Be⸗ trieb. Die italieniſchen Fliegerangriffe gelten beſon⸗ ders den Einrichtungen zur Nachrichtenübermittlung. Der italieniſche Heeresbericht — Rom, 8. Oktober. Ueber den Fortgang der italieniſchen Operationen in Abeſſinien beſagt der am Dienstag, um 13.30 Uhr, ausgegebene amtliche Heeresbericht u. a. folgendes: „Im Verlaufe des 7. Oktobers haben die Truppen die jenſeits von Adua beſetzten Stellungen ausgebaut und die Verbindungslinien und den Zubringerdienſt organiſtert. Zahlreiche Pionierabteilungen und eine große Anzahl Arbeiter haben die rückwärtigen Verbindun⸗ gen derart inſtand geſetzt, daß die Kraftwagen⸗ kolonnen bereits regelmäßig bis an die Front heran⸗ kommen können. Ein Gegen⸗Angriff aus Om⸗Ager wurde von den aus dem Grenzgebiet von Teſſenei ſtammenden As⸗ karis zurückgeſchlagen.“ Maſſendeſertionen von Eingeborenen Soldaten — Addis Abeba, 8. Oktober. Von amtlicher abeſſiniſcher Seite wird mitgeteilt: Meldungen von der Nordfront beſagen, daß Abeſſinien begonnen haben. Im Gebiet von Makale gingen 50 Eritrea⸗Askaris unter Führung ihres Vorgeſetzten zu den Abeſſiniern über und brachten Kanonen und Maſchinengewehre mit. Ein ähnlicher Uebertritt erfolgte bei Agame, wo 200 eingeborene italieniſche Soldaten mit Maſchi⸗ nengewehren übertraten. Der Imam des Nemen verbietet Landung italieniſcher Truppen — London, 7. Oktober. „Daily Telegraph“ meldet aus Aden: Von ſehr zuverläſſiger Seite verlautet, daß die Italiener den Imam des Yemen um Erlaubnis erſucht haben, ihre kranken Soldaten aus Eritrea in Schech Said ge⸗ genüber der Inſel Perim landen zu dürfen, damit ſie ſich bort erholen. Der Imam habe es nachoͤrück⸗ lich abgelehnt, italieniſchen Truppen die Lan⸗ dung auf ſeinem Gebiet zu erlauben. abeſſiniſchen Truppen vom Feind Vorbildliche Disziplin in Aödis Abeba (Funkmeldung der NM.) O Addis Abeba, 8. Oktober. Entgegen anderslautenden Gerüchten haben in Adͤis Abeba keinerlei fremdenfeindliche Kundgebun⸗ gen ſtattgefunden. Die mit dem beſonderen Schutz der in der abeſſiniſchen Hauptſtadt lebenden Frem⸗ den betraute Polizeitruppe hat bisher auch nicht den geringſten Anlaß zum Einſchreiten gehabt. Die Diſziplin der Bevölkerung von Addis Abeba iſt auffallend gut. Selbſt Italiener, die aller⸗ dings nur in Begleitung eines Doppelpoſtens die Stadt beſuchen dürfen, werden von der Bevölkerung überhaupt nicht beachtet. Trotz dieſer vollkommenen Sicherheit, in der ſich die Ausländer hinſichtlich der Gefahr fremdenfeindlicher Ausſchreitungen befinden, iſt zum Teil eine überſtürzte Abreiſe von Fremden aus Addis Abeba zu beobachten, Der Grund hierfür dürfte darin liegen, daß man in ausländiſchen Kreiſen in abſehbarer Zeit mit ita⸗ lieniſchen Luftangriffen ö hauptſtadt und unter Umſtänden auch mit der Zer⸗ ſtörung der Eiſenbahn Dſchibouti—Addis Aheba, der einzigen bequemen Verbindung mit der Außenwelt, rechnet und der Gefahr des Abgeſchnittenwerdens durch rechtzeitige Flucht zu entgehen ſucht. Zur allgemeinen Kriegs lage wird von abeſ⸗ ſiniſcher Seite darauf hingewieſen, daß ſich die bisherigen Geſechtshandlungen lediglich mit den Vorhuttruppen der Abeſſi⸗ nier abgeſpielt hätten. Zu einem tatſäch⸗ lichen Zuſammenſtoß der italieniſchen Trup⸗ pen mit dem abeſſiniſchen Heer iſt es, wie hier betont wird, noch gar nicht gekommen. Eine bezeichnende Erklärung des litauiſchen Außenminiſters: Coll das in Memel ſo weitergehen? Was bedeutet ſchon ein gebrochener Vertrag?— Litauen meint: nichts! (Von unſerem Berliner Vertreter) — Berlin, 7. Oktober. Der litauiſche Außenminiſter hat am Montag vor den Vertretern der ausländiſchen Preſſe in Kowno einige Erklärungen abgegeben und dabei die gleiche oͤreiſte Unbekümmertheit zur Schau getragen, durch die er ſich ſchon in Genf ausgezeichnet hat. Als Unterton klang durch ſeine Darlegungen: Was wollt ihr, es iſt ja alles in beſter Ordnung! Herr Loso⸗ raitis brachte es ſogar fertig, das eigens für die Memelwahlen von der litauiſchen Regierung er⸗ ſonnene unſinnige Wahlverfahren als„gerechtfertigt“ hinzuſtellen. Er ſchien anzunehmen, die Welt habe ſchon vergeſſen, daß die Kownoer Regierung die Wahlzeit um einen ganzen Tag verlängern mußte, weil die friſtgerechte Erledigung der Abſtimmung bei dieſem Verfahren einfach unmöglich war. In dieſem Fall war jedoch die Blamage der litauiſchen Regie⸗ rung zu groß, um innerhalb einer Woche ſchon wie⸗ der vergeſſen ſein zu können. In der Note Sir Samuel Hoares vom 26. Sep⸗ tember ſei, ſo bemerkte der treffliche litauiſche Mi⸗ niſter weiter, betont worden, daß die Sanktionen des Artikels 16 des Völkerbundspaktes im Falle der Nichterfüllung eines Vertrages nicht angewandt werden könnten. Daraus müſſe man logiſch fol⸗ gern, daß noch weniger ein Angriff ſich mit der blo⸗ ßen Nichterfüllung eines Vertrages rechtfertigen laſſen würde. In dürren Worten meint Herr Lozoraitis alſo folgendes: Wir Litauer richten uns nach dem Memelſtatut nicht im geringſten, denn wir ſind nach angeſtrengtem Nachdenken zu dem er⸗ freulichen Ergebnis gelangt, daß uns nichts ge⸗ ſchehen kann. Bei der„bloßen Nichterfüllung“ eines Ver⸗ trages brauchen wir weder die Anwendung des Artikels 16, noch einen Angriff zu be⸗ fürchten. Man kann die Worte des Herrn Lozoraitis auf der anderen Seite nur ſo deuten, daß Litauen entſchloſ⸗ ſen iſt, auch in Zukunft bei der„bloßen Nichterfül⸗ lung“ des Memelſtatuts zu bleiben. Wir hoffen, daß dieſe außerordentlich taktvollen Auslaſſungen über den Begriff der„Nichterfüllung“ auch bei den Re⸗ gierungen der Signatarmächte einiger Aufmerkſam⸗ keit begegnen. Es wird ernſt gemacht Fünf Schlächtereien in Berlin geſchloſſen — Berlin, 8. Oktober. Der Polizeipräſident von Berlin teilt mit:„In den letzten Tagen ſind bei Aufkäufen von Schweine⸗ fleiſch außerhalb Berlins die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe wiederholt überſchritten worden. Ich habe wegen dieſes Verſtoßes gegen die Preisfeſtſetzungsbeſtim⸗ mungen und der damit verbundenen Gefährdung der Preisgeſtaltung fünf Berliner Schlächtern die Fortführung ihrer Betriebe unterſagt und gleichzei⸗ tig die Schließung ihrer Geſchäfte angeoroͤnet. Ich mache alle beteiligten Kreiſe erneut darauf aufmerk⸗ ſam, daß ich jeden weiteren Fall eines Verſtoßes gegen die Preisfeſtſetzungsbeſtimmungen mit glei⸗ chen Maßnahmen ahnden werde.“ Jurchtbares Autounglück— Drei Inſaſſen verbrannt —Harburg⸗ Wilhelmsburg, 8. Okt, In Harburg ereignete ſich am Dienstagmittag ein furchtbares Verkehrsunglück. Ein mit vier Perſonen beſetzter Hamburger Kraftwagen ſtieß mit einem Straßenbahnzug zuſammen. Die Inſaſſen des Kraftwagens wurden ſchwer verletzt. Als Paſſauten verſuchten, die Verletzten, die die Beſinnung verloren hatten, aus dem Wagen zu befreien, explodierte der Benzintank. Drei der Autoinſaſſen verbrannten, be⸗ vor Hilfe möglich war, der vierte wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft. Auf Waſſerſkiern über die Oſtſer — Greifswald, 8. Oktober. Eine aufſehenerregende Sportleiſtung vollbrachte der 34jährige Deutſche Fritz Eruſt Neumann. Auf ungekoppelten Waſſerſkiern eigener Konſtruktion, die bei nur ſechs Kilo Gewicht 200 Kilo Auftrieb haben und auf Handkoffergröße zuſammenlegbar find, mar⸗ ſchierte Neumaun von ſeinem Uebungsplatz Peene⸗ müude auf Üſedom trockenen Fußes üben die Oſtſee nach Thieſſow auf Rügen, wo er von der erſtaunten Einwohnerſchaft des bekannten Badeortes mit Be⸗ geiſterung empfaugen wurde. Trotz zeitweilig widriger Strömungsverhältniſſe und lebhafter Dü⸗ nung legte der mutige Sportsmann und Erfinder die 23 Kilometer lange Marſchſtrecke in genau vier Stunden zurück. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil; Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung 5 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Friß Fillies, W 35. Vittoriaſtraße 43 D. A. IX: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8; 20644 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 19758 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto Brahms und Veethoven im 1. Akademiekonzert Dirigent: Philipp Wü ſt.— Soliſt: Georg Kulenkampff Der ganze Abend, der eine Fülle von Schönheit barg, ſtand unter dem Zeichen ausgereifter Leiſtun⸗ gen. Als Brahms ſich mit den Variationen über ein Thema von Haydn der Kompoſition von großen Orcheſter⸗Werken zuwendete, ſtand er ſchon auf der Höhe ſeines Schaffens. Das gleiche gilt für Beet⸗ hovens Violin⸗Konzert und ſeine„Siebente“. Die Haydn⸗Variationen(über den Choral Sankti Antoni) kaſſen ſchon in ihren erſten Takten die ganze Brahms eigentümliche Inſtrumentation erkennen, deren beſondere Farbenwirkungen in der liebevol⸗ len Wiedergabe durch das Nationaltheater⸗Orcheſter unter Wüſts überlegener Führung ſich voll entfal⸗ ten konnten. In ihrer diskreten Farbengebung bil⸗ deten ſie eine treffliche Ueberleitung zu Beethovens Violin⸗Konzert, deſſen Solo⸗Part Profeſſor Georg Kulenkampff meiſterte. Bei keinem anderen Konzert liegt die Gefahr, in eine weichliche, ſenti⸗ mentale, den Beethoven⸗Stil mißverſtehende Inter⸗ pretation zu geraten, ſo nahe wie hier: die rein tech⸗ niſchen Probleme, die zur Erörterung ſtehen, ſind längſt Gemeingut jedes ſoliden Geigers geworden. Alſo bleibt für viele Unberufene nur der Ausweg, „intereſſant“ werden zu wollen. Kulenkampff voll⸗ brachte hingegen ſchon in der Art, wie er ſich dem Stil des Werkes näherte, eine Meiſterleiſtung. Man kann ſagen, daß es wenig Geiger gibt, die ſo in Beethovens Stil aufgegangen ſind, wie Kulenkampff. Seine Wiedergabe war vor allem durchaus männlich. Obwohl er mit vollem Bewußtſein jede melodiſche Phraſe, jede Floskel, ja ſogar Paſſa⸗ gen mit Ausdruck erfüllte, gab er edelſte Gefühls⸗ äußerung, die für jede Beethoven⸗Ausdeutung vor⸗ bildlich ſein kann. Für ſeine Auffaſſung iſt beſon⸗ ders kennzeichnend die äußere Ruhe, die ſchon im erſten Satz, nachdem das Brillant⸗Feuerwerk der Kadenz verrauſcht war, einen faſt himmliſchen Frieden ausſtrahlte und der es nichts verſchlug, wenn ſich das Allegro vorübergehend in ein Andante verwandelte. Dieſelbe männliche Tongebung beherrſchte auch den getragenen und den letzten— nicht im geringſten über⸗ eilten— Satz. Nur gelegentlich kam die ganz her⸗ vorragende techniſche Meiſterſchaft den Hörern zum Bewußtſein, ſo in Einzelheiten der Kadenz des er⸗ ſten Satzes, die ein ganzes Kompendium der Dop⸗ pelgriff⸗Technik bedeutete, ſich aber gleichwohl voll⸗ wertig dem Ganzen einfügte, oder wenn das un⸗ glaublich federnde Handgelenk zur Bewunderung hinriß. Dem ungemein herzlichen Beifall nachgebend, verſtand ſich Kulenkampff zu einer Zugabe, einem Satz aus einer Bachſchen Solo⸗Sonate für Geige. Die zweite Hälfte des Abends nahm Beethovens ſiebente Symphonie ein, die Generalmuſik⸗ direktor Wüſt aus dem Gedächtnis leitete und in einer ſehr durchdachten, Licht und Schatten klug ver⸗ teilenden Wiedergabe bot. Es kam der Aufnahme⸗ fähigkeit der Hörer ſehr zuſtatten, daß Wüſt von allen entbehrlichen Wiederholungen abſah. Das Zeitmaß des letzten Satzes vermied jede Ueberhetzung und geſtattete vor allem jene Kraft⸗ entfaltung, die Beethoven in erſter Linie vor⸗ ſchwebte. Wüſt an der Spitze des ausgezeichnet muſizierenden Orcheſters wurde mit Recht herzlich gefeiert, zumal er mit ſeinen Getreuen im Beet⸗ hovenſchen Violin⸗Konzert ein Muſter orcheſtraler Zurückhaltung gezeigt hatte. Trotzdem die Dynamik ſich in den ſchwächſten Farbengebungen bewegte, ging kein Atom der thematiſchen Linienführung ver⸗ loren, und ſo war ein Hintergrund geſchaffen, von dem ſich das Spiel Keulenkampffs wirkſam hervor⸗ hob, der auch ſeinerſeits zu zarten Farbengebungen inſtandgeſetzt wurde. Somit bildet das erſte Aka⸗ demie⸗Konzert, das morgen in Miete B wiederholt wird, einen erfreulichen Auftakt zu der nun folgen⸗ den Reihe. Dr. Ch. neren GeorgSchmückles Engel Hiltenſperger“ Uraufführung im Württembergiſchen Staats⸗ theater Stuttgart Stuttgart, im Oktober. Der Bauernkrieg hat von jeher die Dichter, zu⸗ mal die ſüddeutſchen, zu künſtleriſcher Formung ge⸗ reizt. Doch nur Gerhart Hauptmann iſt es gelungen, den widerſpenſtigen Stoff im„Florian Geyer“ künſt⸗ leriſch zu meiſtern. Vor fünf Jahren erſchien nun Georg Schmückles Roman„Engel Hiltenſperger“, der nicht nur ein vielfarbiges leidenſchaftliches Bild jener wilden Zeiten gab, ſondern dem bäuriſchen Aufruhr ein Ziel wies, das von jeher das Herz aller guten Deutſchen bewegte. Schmückles Engel Hilten⸗ ſperger will nicht bloß dem armen Bauernvolk gegen die weltlichen und geiſtigen Bedrücker helfen. Er will mehr: die Macht der Fürſten brechen, die des Kaiſers wieder herſtellen, ein Reſch, ein Volk und ein Recht ſchaffen. Es war in dieſem Roman ſchon ſo viel dramatiſche Spannung und Ballung, daß es nicht verwunderlich iſt, wenn der Stoff den Dichter auch zu bühnenmäßiger Darſtellung reizte. a Eine große Idee beherrſcht das Werk: das N zerrinnt. Reich,„Teutſchland, aller Länder Kern.“ Es zu ſchaffen, ſpinnt Schmückles Held ein weitmaſchiges Netz vom Elſaß zum Lech, vom Odenwald zum Bodenſee. Mit Rittern und Bauern will Hilten⸗ ſperger die Macht der Fürſten brechen und das Reich in ſeiner alten Herrlichkeit wieder herſtellen. Hut⸗ ten ſoll die Ritter werben. Doch Franz von Sickin⸗ gen, dem er Hiltenſpergers Gedanken einbläſt, ver⸗ folgt eigenmächtige Ziele und kann nicht warten, bis alles reif zur Tat iſt. Von Italien holt der Bauernführer den Ritter Florian Geyer, um ihn zum militäriſchen Führer zu machen. Zu ſpät kommt er nach Deutſchland zurück. Ein Diener, der ſeine Pläne erlauſcht hat, gibt vorzeitig das Zei⸗ chen zum Aufruhr. Die Bauern, ohne Ziel, plün⸗ dern und morden ſinnlos. Aus einer heiligen Sache wird gemeiner Raub und Mord. Einzeln werden die Bauernhaufen geſchlagen und es bleibt Hiltenſperger nur übrig, ehrenvoll zu ſterben, Sein Traum vom Reich und von Deutſchland Ein anderer, ein Späterer wird wieder die Fackel heben. N Wie in ſeinen früheren Dramen zerteilt Schmückle die Handlung in blre e Bilder, die zwar faſt alle ſehr gut geſehen und voll dramatiſcher Spannung ſind; aber die Gefahr der Zerſplitterung rückt doch ſtets ſehr nahe. Weniger in den beiden erſten Akten, die die Handlung aufwärts führen, als in der letzten, wo ſie zerflattert. Hier läuft der Held hinter dem Spiel her, das ihm die Dirne aus Uebermut zerſchlagen hat. Die Tragik Hilten⸗ ſpergers erwächſt weniger aus innerer Notwendig⸗ keit als aus äußerlichem Zufall. Dennoch bezwingt das Stück durch die Lauterkeit ſeines Helden, durch die Größe der Idee, von der es getragen wird, wie durch den geſchickten bühnenwirkſamen Aufbau der meiſten Szenen. Die Aufführung hatte in Chriſtian Kayßler einen prachtvollen Darſteller des Hilten⸗ ſpergers, der ihn mit kraftvoller Männlichkeit und letdenſchaftlichem Schwung gab. Das Werk wurde mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Mg. Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag im Nationaltheater„Hockewanzel“, Schauſpiel von H. C. Kaergel. In der Titelrolle Hans Finohr. Hans Becker inſzeniert Millöckers klaſſiſche Operette „Der Bettelſtudent“, die am kommenden Samstag im Nationaltheater erſcheint. Muſikaliſche Leitung: Karl Klauß. Bühnenbilder: Hans Blanke. Tänze: Erika Köſter.— Die nächſte Wiederholung des erfolgreichen Schwanks„Schwarzarbeiter“ von Emmerich Nuß findet am Freitag ſtatt. Emil Jannings als Erzieher. Tages erſcheint ein biederer Provinzler mitſamt ſei⸗ nem baumlangen Sohn bei Emil Jannings und wünſcht den Künſtler zu ſprechen. Nichts Gutes ahnend, heißt Jannings ſeine Gäſte willkommen und fragt nach ihrem Begehr. Der junge Mann ſteht verlegen in der Ecke während der Vater ſeine Bitte vorträgt. Es handle ſich oͤͤarum, daß der Herr Künſtler den Jungen auf einige Zeit zur Erziehung zu ſich nehmen ſoll. Er, der Beſucher, ſei zwar nicht reich, aber für die Zukunft ſeines Sohnes ſei ihm doch kein Opfer zu groß. Auf die veroͤutzte Frage Jannings', wie denn ſein Beſucher auf dieſe Idee gekommen ſei, denn er ſei doch Schauſpfeler und nicht Pädagoge, erhielt er die prompte Antwort:„Weil der Herr Künſtler als König Friedrich Wilhelm den renitenten Sohn ſo großartig zur Vernunft gebracht haben!“ auf die Landes⸗ Eines ſchönen 4 TTF ee 935 1 nenen ndes⸗ Zer⸗ a, der nwelt, vdens abeſ⸗ Okt, ag ein rſonen einem des ſanten rloren te der n, be⸗ weren lſee ber. drachte Auf n, die haben mar⸗ Beene⸗ Oſtſee unten t Be⸗ weilig Wilhelm Fpaude, ung raße 42 ückporto — tnung rückt heiden ihren, läuft Dirne zilten⸗ endig⸗ wingt durch d, wie u der kiſtian vilten⸗ t und wurde Mg. nstag uſpiel tnohr. erette enden aliſche lanke. olung iter“ hönen it ſei⸗ n gs Gutes mmen Mann ſeine der nige ſo ll. ir Hie er 3u denn un er elt er r als enten ben!“ Dienstag, 8. Oktober 1938 Ne Die Stadtseite Mannheim, den 8. Oktober. Wintervorträge der Kunſthalle Die Kunſthalle beginnt am 10/11. Oktober ihre Wintervorträge, die auch dieſes Jahr wieder in zwei Themengruppen geteilt ſind. Die erſte Reihe behandelt„Deutſche Meiſter und ihre Werke“. Sie will, wie der Einführungsvortrag Dr. B. E. Werbers verſpricht,„Vom bleibenden Ge⸗ ſicht der deutſchen Kunſt“ Zeugnis geben. Namen wie: Lukas Moſer und Konrad Witz, Elsheimer, Schlüter, Schinkel, Feuerbach, Böcklin, Thoma deu⸗ ten an, in welcher Richtung ſich die Vorträge bewe⸗ gen. Die nachweihnachtliche Folge wird„Neue deutſche Kunſtforſchungen“ in den Kreis der Betrachtung ſtellen. Die Vorträge wollen wich⸗ tige Ergebniſſe kunſtwiſſenſchaftlicher Forſcherarbeit in allgemeinverſtändlicher Weiſe übermitteln. Die Themen umfaſſen K unſtgewerbe(Die deutſchen Reichs⸗ kleinodien, Das grüne Gewölbe in Dresden), Archi⸗ tektur(Reichenau, Kaiſerpfalzen), Plaſtik(Veit Stoß), Malerei(Unbekannte Barockmaler, Caſino Maſſimo, Die Oliviers). Ein Abſchlußvortrag wird die viel⸗ beſprochenen Fragen der Röntgendurchleuchtung im Dienſte der Kunſtforſchung behandeln. Näheres iſt dem Programm zu entnehmen. Polizeibericht vom 8. Oktober Beim Ueberqueren der Wörthſtraße in Neckarau wurde geſtern nachmittag eine ältere Frau von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen, wobei ſie den linken Unter⸗ arm brach. Verkehrsprüfungen. Bei einer geſtern vorgenom⸗ menen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs wurden ſechs Fahrer von Kraftfahrzeugen angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt und außerdem 32 Kraft⸗ fahrzeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. Aus politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages fünf Perſonen feſtgenommen. ze Rieſenpilz im Schloßgarten. Am Schloßgar⸗ tendamm, in der Vertiefung zwiſchen dem äußerſten Flügel des Amtsgerichts und dem Ballhaus, mach⸗ ten ſich geſtern abend zwei Männer mit Korb und Meſſer und einem Holzbrett zu ſchaffen, und es ſah recht unheimlich aus. Sie ſteuerten auf einen großen gelben Fleck zu, der bei Tageslicht gut ſicht⸗ bar keine zwanzig Meter weit von der Straße im Grünen liegt. Der wurde angeleuchtet und von allen Seiten betrachtet, und dann ſagte einer„Don⸗ nerwetter, ſo'n Bieſt, da muß ich wohl einen Spa⸗ ten holen“, und ſchob wieder ab. Der andere hielt Wache mit Meſſer und Taſchenlampe. Wir über⸗ wanden unſere Scheu vor kühlen Tautropfen und zogen Erkundigungen ein. Es iſt ein Rieſen⸗ Hallämaſich von der Sorte, wie ſie auf dem Kö⸗ nigſtuhl ſo viel vorkommt. Der hier ſitzt auf einem halbverfaulten Baumſtamm, muß 15 bis 20 Pfund wiegen, ſoll voriges Jahr ſchon dageweſen ſein, und die ganzen Köpfe ſind eßbar. Wie er ſonſt ausſieht, zeigen die zahllos umherverſtreuten kleinen Normal⸗ Hallimaſche. Der Dicke aber ſoll nicht gegeſſen wer⸗ den, ſondern in einem Gemüſeladen⸗Fenſter der Oſt⸗ ſtadt, ſozuſagen als Privatpilzausſtellung, prangen. ** Die Dankbarkeit eines Patienten veranlaßte das Mannheimer Bandoneon-⸗Orcheſter, den Schwe⸗ ſtern und Patienten des Diakoniſſenkrankenhauſes am Erntedankfeſttag ein Ständchen darzubringen. Unter der Leitung des Herrn Heinrich Senz wurden „Die Ehre Gottes in der Natur“ und andere Weiſen in anſprechender Form und mit guter techniſcher Schulung vorgetragen. Das Konzert wurde von allen Zuhörern dankbar aufgenommen. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Sette Rummer 464 Schlepperhaftung und Schleppbedingungen Eine wichtige Frage für die deutſche Rheinſchiffahrt Im Mittelpunkt der Monatsverſammlung des Schiffer⸗ Vereins Mannheim ſtand ein Vortrag des Herrn Friedrich Hartmann über das Thema„Schlepperhaftung und Schlepp bedingungen“. Der Vortragende gab zunächſt eine kurze Zuſammenſtellung der für die Haftung des Schleppbootbeſitzers maßgebenden ge⸗ ſetzlichen Haftungsbeſtimmungen. Die Haftung des Schleppbootbeſitzers iſt eine dreifache, einmal nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch für unerlaubte Handlung, nach dem Binnenſchiffahrtsgeſetz für Ver⸗ ſchulden einer Perſon der Schiffsbeſatzung und ſchließlich nochmals nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch nach den Vorſchriften über den Werkvertrag. Dieſe geſetzlichen Vorſchriften ſtellen aber kein zwin⸗ gendes Recht dar, ſondern können durch vertrag⸗ liche Vereinbarungen abgeändert, erweitert oder ein⸗ geſchränkt werden. bei der Beförderung von Gütern auf Flüſſen und Binnengewäſſern ſchon ſeit Jahrzehnten allgemeiner Brauch iſt, durch Konnoſſementsbedingungen und Ver⸗ frachtungsbedingungen die Haftung des Frachtfüh⸗ rers einzuſchränken und teilweiſe ſo gut wie ganz auszuſchließen, haben die Schleppbootbeſitzer und Schleppreedereien von der Möglichkeit der vertrag⸗ lichen Einſchränkung ihrer Haftung für den Schlepp⸗ ſchiffahrtsbetrieb nur teilweiſe Gebrauch gemacht. Sonderbarerweiſe iſt es vornehmlich die Elbe⸗ und Oderſchiffahrt, die Schleppbedingungen beſitzt, wohin⸗ gegen anf dem deutſchen Rhein Schleppbedingungen überhaupt nicht beſtehen. Die holländiſche und belgiſche Binnenſchiffahrt hat ebenfalls ihre beſonderen Schleppbedingungen. Der Vortragende verlas dann aus den Schlepp⸗ bedingungen von der Oder, der Elbe und den mär⸗ kiſchen Gewäſſern, der Weſer und auch aus den hol⸗ ländiſchen und belgiſchen Schleppbedingungen die⸗ jenigen Beſtimmungen, die ſich auf eine Abänderung der geſetzlichen Beſtimmungen über die Schlepper⸗ haftung beziehen. Teilweiſe wird in den Schlepp⸗ bedingungen die Haftung für gewiſſe Schäden ganz ausgeſchloſſen, teiljweiſe nur auf grobes Verſchul⸗ den der Schleppbootbeſatzung beſchränkt. Allen Schleppbedingungen, wenn ſie auch im einzelnen ſtark voneinander abweichen, iſt eines gemein⸗ ſa m, einmal die Vorſchrift, daß bei etwaigen Scha⸗ denserſatzanſprüchen an die Schleppbootbeſitzer dieſe Anſprüche innerhalb einer kurz bemeſſenen Friſt(24 bis 48 Stunden) nach Beendigung der Schleppreiſe angemeldet werden müſſen und weiter, daß die ge⸗ ſetzliche Verjährungsfriſt für ſolche Anſprüche auf Während es nun beiſpielsweiſe 3 Monate herabgeſetzt wird. Derartige Beſtimmun⸗ gen ſind am deutſchen Rhein unbekannt. An Hand von Beiſpielen legte der Vortragende klar, daß auch für die deutſche Rheinſchiffahrt die Ein⸗ führung von Schleppbedingungen wün⸗ ſchenswert ſei, um die Unzuträglichkeiten, die ſich aus den bis⸗ herigen Zuſtänden ergeben haben, zu beſeitigen. Es ſoll das aber nicht im Wege des Zwanges durch die Schleppbootbeſitzer geſchehen, ſondern im Wege der Vereinbarung zwiſchen den Vertragskontra⸗ zenten und unter Berückſichtigung und Wahrung der Intereſſen der Schleppbootbeſitzer und Schleppreede⸗ reien einerſeits und der Kahnſchiffer und Kahnree⸗ dereien andererſeits. Durch Einführung von Schlepp⸗ bedingungen und genaue vertragliche Feſtſetzung der vom Schleppbootbeſitzer gegenüber den Anhangs⸗ ſchiffen übernommenen Haftung würden zweifellos auch viele Schiffahrtsprozeſſe vermieden werden, die für die Schiffahrtstreibenden und auch für die hinter dieſen ſtehenden Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften eine unerträgliche Arbeits⸗ und Koſtenbela⸗ ſtung darſtellen. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Aus⸗ ſprache. Es beſtand Uebereinſtimmung darüber, daß die Einführung von beſonderen Schleppbedin⸗ gungen auf dem Rhein eine unbedingte Notwen⸗ digkeit ſei, da neben der Frage der Schlepper⸗ haftung auch noch eine ganze Reihe anderer prak⸗ tiſcher Fragen, z. B. Schleppbereitſchaft, Schlepp⸗ verpflichtung, Stellung der Schleppſtränge und vieles andere einer genauen vertraglichen Regelung be⸗ dürfen. Es wird jetzt Sache der unmittelbar an der Schaffung von Schleppbedingungen für den deutſchen Rhein beteiligten Kreiſe ſein, die von dem Vortra⸗ genden gegebene Anregung zur Schaffung von Schleppbedingungen in die Tat umzuſetzen. Der Vereinsführer Peter Kühnle dankte dem Vortragenden für ſeinen aufſchlußreichen Vortrag und betonte, daß die vom Redner gegebene An⸗ regung die beſte Förderung der Rheinſchiffahrt ſei. Was die Errichtung der Schifferſchule in Mannheim anbelange, ſo habe ſich der Fachſchaftsleiter für Binnenſchiffahrt, Schmitt, bereiterklärt, in der nächſten Zeit über die bisherigen Beſtrebungen zur Einführung der Schifferſchule in Mannheim zu ſprechen. Heute könne ſchon mitgeteilt werden, daß ſowohl bei den Reedereien als auch bei den Klein⸗ ſchiffahrtstreibenden ſtarkes Intereſſe für die Ein⸗ führung der Schule vorhanden iſt. Von der Mannheimer Arbeitsſchule eee eee. Semeſteranfang im Mannheimer Banlenſeminar Vorträge von Dir. Klöckers und Privatdozent Dr. Wendt Die Mannheimer Arbeitsſchule, ſo wie ſie ſich unter der Leitung der DA, Abteilung für Arbeitsführung und Berufserziehung, entwickelt hat, fängt an, ein gewaltiges Unternehmen zu werden. Ihr Vorleſungs⸗ und Lehrgangsverzeichnis kann ſich mit jeder Univerſität meſſen, umfaßt 50 Seiten und über 250 Themen, von der Technik bis zur Buchhal⸗ tung, von den Friſeuren bis zu den Lederwerkern. Die Bankfachleute ſtehen zwar auf der letzten Seite, aber gerade in der Geſtaltung des Ban⸗ ſenſeminars iſt Mannheim in Deutſch⸗ land führend. Da werden den Winter über wieder etwa 25 verſchiedene Gebiete allein für das dritte Semeſter beſprochen(von dem erſten gar nicht zu reden). Da geht es um fünf Sorten Bank⸗ Untreue und Anterſchlagung Das Schöffengericht verurteilt einen Vereinsleiter zu acht Monaten Gefängnis In einer fünfſtündigen Verhandlung beſchäftigte ſich das Schöffengericht(Vorſitzender: Amtsgerichts⸗ rat Schmitt) mit der Anklage gegen den 36 Jahre alten verheirateten Ludwig F. von Oftersheim, wohnhaft hier, wegen fortgeſetzter Untreue und Un⸗ terſchlagung, den 56 Jahre alten verheirateten Karl K. aus Mannheim und den 61 Jahre alten Jakob St. aus Bargen, beide wegen Begünſtigung der von dem Hauptangeklagten begangenen Handlungen. Nach der Anklage unterſchlug F. als Leiter des hieſigen Eiſenbahner⸗Vereins von September 1933 bis Dezember 1934 die Summe von 712 Mk. Um dieſe Unterſchleife zu verdecken, ver⸗ leitete der Angeklagte die Mitangeklagten dazu, Handwerkerrechnungen weit über die wirklichen Forderungen zu überhöhen. Es iſt dem Hauptange⸗ klagten zu glauben, daß er mit der Verwaltung eines über 3000 Mitglieder zählenden Vereins und der Vorbereitung von Veranſtaltungen eine ungeheure Arbeitslaſt auf ſich genommen hatte, zu der die Auf⸗ wandsentſchädigung von 25, ſpäter 50 Mk. in keinem Verhältnis ſtand. Sein Einwand, daß er dabei die Ueberſicht über die Kaſſenführung verloren habe, bedeutete keine Rechtfertigung— er hätte eben zur Ausführung der von ihm ſelbſt geplanten Umlage ſchreiten müſſen. Um aus der Zwickmühle herauszukommen, war er aber, wie er nun bedauert, auf den Gedͤanken ge⸗ kommen, die„Umlegung ſo vorzunehmen, wie er ſie gemacht habe“, das heißt, ohne Wiſſen des Vereins durch die fingierten Rechnungen der beiden Handwerker den Mangel auszugleichen. Sogar zwei Anzüge wurden aus der Vereinskaſſe beglichen, weil ſeine Repräſentationspflichten dies verlangt hätten. In ſeiner Not habe er ſich den beiden Handwerkern anvertraut und dieſe hätten dann ihre Rechnungen entſprechend heraufgeſetzt. Der Verein kaufte näm⸗ lich die im Schloßgarten gelegene„Harmonie“ zum Preiſe von 18000 Mk. Beide Handwerker hatten Erneuerungsarbeiten in dieſem Hauſe ausgeführt. Sie behaupteten nun heute im Gegenſatz zu dem Hauptangeklagten, ſie hätten die Ueberſetzung der Rechnungen, deren Mehr ſie ja nicht erhielten, nur vorgenommen, um die Brauerei, die mit der Bier⸗ lieferung betraut wurde, zu einem höheren Darlehen zu bewegen. Dieſe Darlegungen klangen nicht über⸗ zeugend. Auch aus der weiteren Beweisaufnahme kam das Gericht zu der Ueberzeugung, daß der Haupt⸗ angeklagte in dieſem Falle die Wahrheit geſagt hatte. Er ſelbſt gab zu, daß manches Geld in nicht mehr geſchäftliche Unterhaltungen nach den Verſamm⸗ lungen„einſchlüpfte“. Das Urteil. Der Vertreter der Anklage(Erſter Staatsan⸗ walt Dr. Schmitz) kam auf Grund der Beweisauf⸗ nahme zu dem Antrage von acht Monaten Gefängnis für den Hauptangeklagten und gegen die beiden Handwerker auf je 300 Mk. Geldſtrafe. Der Verteidiger des Hauptangeklagten(RA. Dr. Wein⸗ del) bemühte ſich um die Erlangung einer milderen Strafe, RA. Dr. Bergdolt beantragte Freiſpruch der beiden Mitangeklagten. Das Gericht hielt die Schuld aller drei Angeklagten für feſtge⸗ ſtellt und verurteilte F. zu acht Monaten Gefängnis und 400 Mk. Geldſtrafe, die beiden Mitangeklagten zu je 100 Mk. Geloſtrafe, im Nichtbeibringungsfalle zu je 10 Tagen Gefängnis. Die Geldſtrafe und ein Monat Gefängnis für F. wurden als verbüßt er⸗ klärt. Feſtgeſtellt wurde, daß die beiden Mitange⸗ klagten durch F. in ſein Vergehen hineingeriſſen, alſo ohne Vorteil ſein Opfer wurden. Der Hauptangeklagte hatte dieſes Urteil nicht er⸗ wartet, ſprach von„Amneſtie“ und„Bewährungs⸗ friſt“ und erſuchte um Zurücknahme des Haftbefehls, die jedoch nach nochmaligem Gerichtsbeſchluß wegen Fluchtverdachts nicht gewährt wurde. kredit, um Bilanzanalyſe, um Ausfuhrkreditverſiche⸗ rung, die Bürgſchaft und die Neubau⸗ Finanzierung, Gerichtsentſcheidungen aus der Bankpraxis, und manches mehr, was man ſicher gut brauchen kann; alles behandelt von erſten Mannheimer Fach⸗ leuten mit einigen aus Berlin, Frankfurt, Lud⸗ wigshafen dazu. Geſtern alſo war Eröffnung im Deutſchen Haus, der große Saal war voll beſetzt, ſtellvertreten⸗ der Gauberufswalter Welſch ſprach Dank und An⸗ erkennung für Dozenten und Mitarbeiter aus und erwähnte beſonders den Pg. Walter, der ſich um den Ausbau des Bankenſeminars ſo verdient gemacht habe. Ebenſo ſprach der Beauftragte des DA F⸗Gau⸗ leiters, Hentſchel, kurz über Leiſtungsadel, Auto⸗ rität, Führung und Ausleſe. Der Vortrag von Direktor Klöckners über „Die Kreditbanken“ war eine kleine, ſtatiſtiſch wohlunterbaute Abhand⸗ lung über die Bilanzen der deutſchen und aus⸗ ländiſchen Banken in den letzten Jahren, und was man daraus alles leſen kann. Wie etwa die Bi⸗ lanzſumme ſich zur Kreditſumme verhält, wie dies bei den Staats⸗ und Landesbanken anders iſt als bei den Großbanken, wie ſich aber auch dieſer Kre⸗ ditſummenanteil in den Jahren ſehr wandeln kann, der 1930 13 Milliarden Mark betrug und heute um 40 v. H. zurückgegangen iſt. Aehnlich liegen die Dinge im Ausland, in der Schweiz, in Frankreich, in Holland und in Grenzen ſogar in England. Wenn man die Geld⸗Entwertung mit in Betracht zieht, ſteigt die Hundertzahl ſogar bis auf 56 v. H. in den Vereinigten Staaten. Aus alledem ſchloß Direktor Klöckners, daß heute der Bank ma'n n z u m ſoliden Geſchäft zurückkehren muß; denn Deviſen, Emiſſionen, Effekten bringen auch nicht viel mehr ein. Da aber entſcheidet Aus⸗ bildung des Perſonals. Dieſe wird hier gegeben, mit ihr kann man den Schleier lüften und das Ge⸗ heimnis des guten Geſchäfts erblicken. Darüber aber nie vergeſſen, den Handelsteil der Ta⸗ ges zeitung, und zwar täglich, zu leſen! Dr. Wendt, von der Handelshochſchule her manchem bekannt und jetzt Privatdozent in Heidel⸗ berg, ſprach über „Die Perſönlichkeit im Bankbetrieb“. Damit hatte er nun weder das perſönliche Verhält⸗ nis der Bankleute unter ſich noch die Fühlung mit der Kundſchaft im Auge, ſondern den Bankleiter, der die große Verantwortung trägt, der über die Kapitalſtröme zur zweckmäßigen und ſinnvollen Ver⸗ teilung verfügt und damit eine Art wichtiger Kom⸗ mandoſtelle in der Wirtſchaft innehat. Nach welchen Maßſtäben und Geſichtspunkten ſoll er handeln? Nicht nach dem alten der Rentabilität; denn ſie be⸗ ſagt nichts über den wahren Nutzen. Es gibt z. B. viel ſinnloſe und künſtlich entfachte Bedürfniſſe, die ſehr wohl eine Rentabilität gewährleiſten können, die aber volkswirtſchaftlich von Uebel ſind. Es dürfen Fita Benkhoff und Oskar Sima: in dem Film„Die Werft zum grauen Hecht“, der noch in dieſer Woche in Mannheim gezeigt wird. ferner Gewinne nicht durch Lohndruck und rückſichts⸗ loſe Ausnutzung von Arbeitskraft erzielt werden. Monopole können Rentabilität ſichern und doch muß man auf ſie acht haben. Bei Konjunkturen iſt Vor⸗ ſicht in der Kreditgewährung geboten, wenn nur ein zufälliger Vorſprung ausgenutzt werden ſoll. In der Bevorzugung des auf eigener Scholle gewachſenen Getreides liegt auch ein Kreditgewährungsgeſichts⸗ punkt, der mit Rentabilität nichts zu tun hat, und doch maßgebend iſt und ſein muß. So zeigte Dr. Wendt an einleuchtenden Beiſpie⸗ len, wie überall die Rentabilität zwar beileibe len Badischen Hausfrau Mofſerſtünde am 10. Oktober, nachmittags 3 Uhr u. abds. 8 Uhr! Herabgesetzte Preise Ein Jag mit ersten Künstlern! Stehe dngeige im Dergnügungstellt nicht ausgeſchaltet, aber immerfort ergänzt werden muß durch die Rückſicht auf volkswirtſchaftlichen Nutzen oder auf die Linie der politiſchen Führung. Der Bankleiter iſt ein Beauftragter der Geſamtheit, der vor allem verpflichtet iſt, die Abſichten der politi⸗ ſchen Führung klar zu erkennen und ſich in⸗ ſtinktiv nach ihnen richten zu können. Dieſe können im Augenblick bei der Arbeitsbeſchaffungsfinanzie⸗ rung, beim Außenhandel oder bei der Förderung der Erſatzſtoffinduſtrie liegen, morgen aber wieder wo anders. Der Bankleiter muß die große Linie der nationalen Politik, und ihre täglichen Abwand⸗ lungen und Anpaſſungen kennen. Wenn er das kann, wird die ſchöpferiſche Leiſtung, werden Per⸗ ſönlichkeit und Charakter über die Maſchine triumphieren. D FN Bunter Abend der SA Am Samstagabend wird der Sturmbann 11/171 im Roſengarten einen Bunten Abend veranſtalten, und wer ſeine Augen mit ſich hatte, der wird es viel⸗ leicht ſchon aus den großen roten Plakaten erſehen haben. Die Leitung hat Oberſturmführer Schnei⸗ der, der nicht nur als SA⸗Führer und politiſcher Soldat einen guten Namen in der Stadt hat, ſon⸗ dern auch ſchon voriges Jahr, am 9. Juni, als Füh⸗ rer des Sturmbanns! bewies, daß er auch für Feſt⸗ geſtaltung und frohe Laune ſeiner Kameraden zu ſorgen weiß. Ganz beſonders liegen ihm auch, die Angehörigen am Herzen, die manchmal zu Hauſe ſitzen und klagen, daß die Männer ſo viel Dienſt machen. Die ſollen diesmal alle mit dabei ſein, und den Kameradſchaftsgeiſt pflegen. Was alles paſſie⸗ ren wird, konnten wir geſtern erfahren. Die Sprechchöre haben gründlich geübt und werden die „Kantate auf einen großen Mann“ von E. W. Möl⸗ ler vortragen. Sie werden groß auſmarſchieren, und eine Flaggenparade wird folgen. Den Be⸗ ſchluß des erſten Teiles bildet der Badenweiler Marſch. Im zweiten Teil hält Oberſturmführer Schneider die Begrüßungsanſprache, Heinrich Hölz⸗ lin wird Lortzing ſingen, Offenbach und Ziegler vom Nationaltheater werden ein Pfälzer Zwiegeſpräch halten, und die Nationalharmoniſten werden mit Volksliedern aufwarten. Obendrein kommen noch Hofmuſikanten von ganz beſonderer Klaſſe, und auch die humoriſtiſchen Tänzer, die auftreten werden, können ſich auf den beſten Kleinbühnen⸗Veranſtal⸗ tungen ſehen laſſen. Das alles aber ſoll wicht ſehr lange dauern, ſo daß noch rechtzeitig getanzt wer⸗ den kann; denn das weiß er auch ganz genau: die jungen Leute wollen tanzen. Es gibt eine beſon⸗ ders große Schießbude mit Preiſen, Bierkellereröff⸗ nung, ſogar der Verſammlungsſaal wird auf ſein. SA, Ss und Pe in Uniform die Hälfte! Man ſichere ſich im Vorverkauf, und verlaſſe ſich nicht darauf, daß die anderen auch Mädel mitbringen; das iſt nicht kameradſchaftlich! Balkon- und Fenſterſchmuck⸗Weltbewerb Wie uns der Arbeitsausſchuß für den Balkon⸗ Wettbewerb mitteilt, wird die Preisverteilung für den ſchönſten Balkon⸗ und Fenſterſchmuck am kommenden Freitag, den 11. Oktober, im großen Saale des Friedrichsparks unter Mitwirkung einer Muſikkapelle abgehalten. Es werden 700 Pflanzen⸗ preiſe verteilt. Die Feier beſteht aus einer Begrfh⸗ ßungsanſprache, der ſich ein kurzer belehrender Vor⸗ trag und die Preisverteilung anſchließt. Der Ar⸗ beitsausſchuß hofft, mit dieſer Veranſtaltung das Intereſſe für den Fenſter⸗ und Balkonſchmuck zu fördern, damit auch im nächſten Jahre das Straßen⸗ bild der Stadt oͤurch Blumen⸗ und Planzenſchmuck eine weſentliche Verſchönerung erhält. Die Preis⸗ träger ſind durch Karte von dem auf ſie entfallenden Preiſe in Kenntnis geſetzt worden mit dem Erſu⸗ chen, dieſe Karte als Ausweis zur Entgegennahme der Preispflanze mitzubringen. Im Falle der Nichtbeteiligung an der Feier muß der Preis bis längſtens 14. Oktober in der Stadtgärtnerei gegen Abgabe der Karte abgeholt werden, ſonſt erliſcht der Anſpruch. Unsere Parole lautet: Einheit der jugend . 4 2 215 4. Seite/ Nummer 464 Aus Baden Schöne Erntedankfeſte an der Bergſtraße U Weinheim, 8. Oktober. Wie im weiten deut⸗ ſchen Vaterlande feierte am Sonntag auch die Berg⸗ ſtraße das Erntedankfeſt. Wenn Beteiligung, daß die Liebe zu Gott und Führer und Vaterland zuvorderſt ſteht. Wie in den Vorjahren ſprach auch heuer wieder Miniſterpräſident Walter Köhler, ein Sohn der Bergſtraße, zur Bevölkerung aus Stadt und Land. Nördlich von Weinheim war Hemsbach der Treffpunkt, für die ſüdliche Bergſtraße war Leutershauſen aus⸗ erkoren. Nachdem am Vormittag in Weinheim und allen anderen Orten örtliche Feiern ſtattfanden, die mit dem Umzug der Spendenwagen begannen und mit dem Gemeinſchaftsempfang der Bückeberger Kundgebung endeten, zog am Nachmittag die Bevöl⸗ kerung nach den beiden genannten Orten. Freudigſt wurde Badens Miniſterpräſident begrüßt, der an beiden Plätzen eindrucksvolle Reden hielt. Wer an dieſem Sonntag die Bergſtraße durcheilte, der konnte ſich davon überzeugen, daß auch dieſen Orten der nationalſozialiſtiſche Aufbauwille ſeinen Stempel aufgedrückt hat. Spinale Kinderlähmung faſt völlig verſchwunden Erfolgreiche Bekämpfung in Baden * Karlsruhe, 8. Oktober. Nachdem auf Anord⸗ nung des Miniſters des Innern von den ſtaatlichen Geſundheitsämtern alle erforderlichen Schutzmaß⸗ nahmen gegen das Auftreten und die Weiterverbrei⸗ tung der ſpinalen Kinderlähmung ergrif⸗ fen worden ſind, iſt in den vergangenen zwei Wochen erfreulicherweiſe ein erheblicher Rückgang dieſer Krankheit zu verzeichnen. Meldungen über Neuerkrankungen ſind nur noch vereinzelt eingegan⸗ gen. Insbeſondere iſt die Krankheit in Mittel⸗ baden vollſtändig abgeklungen. Ein epidemie⸗ artiges Auftreten iſt in keinem Gebiet unſeres Lan⸗ des feſtzuſtellen. Generalprobe zum Karlsruher Sängerfeſt 90 Jahre Karlsruher Sängervereinigung * Karlsruhe, 8. Oktober. Im Jahre 1845 ſchloſſen ſich ſämtliche Karlsruher Geſangvereine zu einer Sänger vereinigung zuſammen, aus der dann der Badiſche Sängerbund hervorgegangen iſt. Ein glückliches Zuſammentreffen, daß nun dieſe Sängervereinigung mit dem 10. Ba⸗ diſchen Sängerbundesfeſt ihr 90jähri⸗ ges Beſtehen feſtlich begehen konnte. Die über 15 000 Perſonen faſſende Markthalle, in der ſich alle größeren Veranſtaltungen des bevor⸗ ſtehenden Sängerbundesfeſtes abſpielen werden, iſt durch Fahnentuch und Grün geſchmackvoll ausgeſtat⸗ tet und mit einem zur Aufnahme von Tauſenden von Sängern ausgebauten mächtigen Podium ver⸗ ſehen worden. Das Jubiläumskonzert der Karls⸗ vuher Sängervereinigung am Samstagabend war ſoguſagen die akuſtiſche Generalprobe für die Konzerte des Sängerbundesfeſtes. Soweit feſt⸗ guſtellen war, ſind die klanglichen Verhältniſſe der weiten Halle gut und für die Wiedergabe von Maſſen⸗ chören wohl geeignet. Unter der Leitung des Gau⸗ chormeiſters Hugo Rahner nahm der Abend einen ausgezeichneten Verlauf. Er war auf das Thema „Deutſchland— Vaterland“ eingeſtellt. Aus der Vortragsfolge, an der auch die Staatskapelle Anteil nahm, ragten heraus die eindrucksvolle und prächtig wiedergegebene Volkskantate„Heiliges Vaterland“ von Franz Philipp, die Kantate„Vom Menſchen“ von Kurt Lißmann, und die von dem Freiburger Tonſetzer Heinrich Zöllner dem Badiſchen Sänger⸗ bund 1935 gewidmete„Vaterländiſche Volksouver⸗ türe“, Dazwiſchen erklangen Männerchöre von Franz Schubert, und als Erinnerung an die Zeit vor 90 Jahren zwei hiſtoriſche Feſtgeſänge von J. Wenzel Kalliwoda und Johann Fr. Reichardt. Alle Darbietungen wurden mit reichem Beifall bedacht. Chormeiſter Rahner und Prof. Philipp erhielten Lorbeerkränze und Blumengaben. m Mosbach, 8. Okt. Als ein ſchönes und bedeu⸗ tungsvolles Ereignis ſeit der gottesdienſtlichen Ver⸗ wendung der neuen Kirche können wir noch berich⸗ ten, daß der junge Bauunternehmer Johann Schu ⸗ ler als erſter in der von ihm erbauten neuen Kirche getraut wurde. Stadtpfarrer Roſer nahm bei der Trauung in einer kurzen Anſprache Bezug auf die freudige und muſtergültige Bauarbeit Schulers. hungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern der Wurzel. Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe: Röntgenthal, den 5. Februar 1935. Nachdem ich nun 4 Schachteln Gichtoſint⸗Tabletten eingenommen habe, bin ich im Stande, ein Urteil abzugeben. Dieſes Urteil lautet: „Was Sie verſprochen, haben Sie gehalten! Ich laufe wieder tadellos, f der Berg⸗ ſträßler das Erntedankfeſt begeht, dann geſchieht dies aus innerſtem Drang, und ſo zeigte auch die große kommt. Das Ehepaar Schwarz in Konſtanz ſtand da⸗ Die Hilfe gegen Gicht u. Rheumatismus. Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plagegeiſter? Einrei⸗ meiſtens nur für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das Uebel an Was iſt aus den Konſtanzer Vierlingen geworden? Erinnert man ſich noch.. Bekanntlich lief im November des vergangenen Jahres die Nachricht durch alle deutſchen Blätter, daß in Konſtanz einem Poſtſchaffner⸗Ehepaar Vier⸗ linge geboren wurden. Vier geſunde kräftige Mäd⸗ chen auf einmal, was unter 50 000 Geburten nach ſta⸗ tiſtiſchen Ermittlungen nur ein einziges Mal vor⸗ mals auch im Mittelpunkt des Intereſſes und wurde von allen Seiten mit zahlreichen Aufmerkſamkeiten bedacht. Seither iſt faſt ein Jahr vergangen. Die„Süd ⸗ deutſche Sonntagspoſt“ hat vor kurzem einen Mitarbeiter nach Konſtanz geſandt, der folgendes von den Vierlingen berichtet: Von den vier Mädchen iſt eins bereits geſtorben, kaum vier Monate alt, obwohl es ein kerngeſundes Kerlchen war, an einer Infektion. Es war mit ſeinen Schweſterchen Annemarie, Johanna und Brigitte für die erſte Zeit in ein Heim gebracht worden. Die übrigen drei Kinder ſind jetzt zu Hauſe untergebracht. Die Eltern haben auch ihrer Kinder wegen die Stadtwohnung mit einer Wohnung am Weſtende der Stadt vertauſcht, wo ſchon die reine Luft vom Schwarzwald herüberweht. Und wie ſteht es mit der Teilnahme, welche die Konſtanzer Vierlinge anfangs fanden? Der Anfang war ja ſo verheißungsvoll: ſeitdem die Kinder auf der Welt ſind, braucht der Poſtſchaffner Schwarz keine Steuern mehr zu bezahlen. Der Führer hat ihm 200 Mark geſchickt, oͤie Berufskameraden von der Poſt und die Zentrale der Reichspoſt haben ihm insgeſamt 300 Mark zukommen laſſen und der NS⸗ Beamtenbund in Berlin, bei dem er verſtichert iſt, ſpendete ſogar 400 Mark. Ein anſehnliches Päckchen von Anerkennungsſchreiben, darunter eines vom Reichspoſtminiſter, holt Herr Schwarz aus ſeinem Schranke hervor. Da liegt eine Karte aus der Schweiz, von ſeinen„Schweizer Kollegen“ unter⸗ ſchrieben, hier ein Brief vom Konſtanzer Oberbürger⸗ meiſter, der die Mitteilung enthält, für jedes Kind werde bis zu deſſen 21. Lebensjahr ein monatliches Geldgeſchenk von 25 Mark reſerviert... und nicht zu zählen ſind die Glückwünſche aus allen Teilen Deutſchlands. Inzwiſchen aber iſt es ſehr ruhig gewor⸗ den um die Konſtanzer Vierlinge. Es iſt, als hätten die vielen Menſchen, die im erſten Augen⸗ blick ſo viel Intereſſe und Teilnahme zeigten, die Vierlinge der Familie Schwarz ganz vergeſſen. Der Sturm der Zuſchriften, Anfragen und Zuſendungen iſt verrauſcht. Und das iſt eigentlich merkwürdig, weil man doch jetzt erſt, nachdem die Kleinen all⸗ mählich heranwachſen, die Dinge erlebt, die hier wirklich von Intereſſe ſind: was es heißt, Vater von Vierlingen zu ſein, was das für Aufgaben und Ver⸗ pflichtungen mit ſich bringt. Der Poſtbote Schwarz aber hat es inzwiſchen erfahren, daß es keine Klei⸗ nigkeit iſt, gleich drei Kinder auf einmal großgu⸗ ziehen. Da gibt es z. B. keine abgelegten Kleider von den älteren Geſchwiſtern für die jüngeren, da weiſen alle drei jeden Monat eine neue„Kleider⸗ nummer“ auf. Und ein Kindermädchen hat ſich Herr Schwarz trotz ſeiner beſcheidenen Verhältniſſe auch anſchaffen müſſen, weil ſeine Frau ſeither nicht mehr ſo ganz auf dem Damm iſt. Dazu kamen noch die großen Koſten, welche die Unterbringung der Kinder im Säuglingsheim mit ſich brachte. Die drei kleinen Mädelchen aber ſind ſchon ſo weit, daß ſie lachen können, und ſie lachen dem frem⸗ den Beſuch kreuzvergnügt ins Geſicht. Auch Vater und Mutter lächeln. „Wiſſen Sie“, ſagt Herr Schwarz zum Abſchied, „dieſe drei machen uns viel ſchwere Sorgen; aber dafür machen ſie uns auch dreifach ſo viel Freude. Und das iſt die Hauptſache!“ eee, Bürgermeiſter tagten im Mosbacher Rathaus M. Mosbach, 7. Oktober. Nach längerer Unterbrechung tagte vor kur⸗ zem im neu hergerichteten Bürgerſaale des hie⸗ ſigen Rathauſes die Bürgermeiſterver⸗ ſammlung des Mosbacher Bezirks, der ein überaus reiches Arbeitsprogramm zu⸗ grundelag und die von Landrat Rothmund mit Begrüßungsworten eröffnet wurde. Zunächſt ſprach der Leiter des hieſigen Geſund⸗ heitsamtes, Medizinalrat Dr. Obländer, über die neu gegründeten Geſundheitsämter, ihre Geſetze und Einrichtungen. Der Vorſitzendes des Arbeitsamtes Mosbach, Direktor Hildenbrand, hielt anſchließend einen Vortrag über aktuelle Arbeitsfragen. U. a. teilte er mit, daß in Zukunft Lehrlinge nur noch durch die Vermittlung des Arbeitsamtes eingeſtellt werden dürfen. Ausführlich ſprach er über die Gründe zur Einführung des Arbeitsbuches und erwähnte, daß von den 21 Millionen Arbeits büchern, die im Reich ausgeſtellt werden müſſen, 15 000 auf den Arbeitsamtsbezirk Mosbach entfallen. Im Hinblick auf die Arbeitslage forderte der Sprecher das Beibehalten des Landhelferdienſtes auch für den Winter und bat um tatkräftige Unterſtützung ſeitens der Bürgermeiſterämter. Der Vorſtand der Kreislandwirtſchaftsſchule Mosbach, Landesökonomierat Lohrer, referierte über die neveſten Beſtimmungen zum Beſuch der landwirtſchaftlichen Schulen. Wie der junge Hand⸗ werker, ſo ſolle auch jeder Bauernſohn durch eine Fachſchule gehen, in der er für ſeinen Stand geſchult und gebildet werde. Dies ſei vor allem für den zu⸗ künftigen Erbhofbauern unerläßlich. Um auch dem Sohn des Kleinbauern den Beſuch der Winterſchule nicht zu erſchweren, ſollen weitere landwirtſchaftliche Fachſchulen gegründet werden. Für Eberbach und Hüffenhardt ſei dies vorgeſehen. Oekonomierat Lohrer trat dann noch für den heimiſchen Seiden⸗ bau ein. Der Vorſtand des Waſſer⸗ und Straßenbauamtes Mosbach, Regierungsbaurat Ditter, kam auf die neue Straßen⸗ und Verkehrsordnung zu ſprechen, ſtreifte die Straßenwalzungen, bei denen Regie⸗ betriebe vermieden werden ſollen, und erklärte ſchließlich die neuen Verkehrszeichen. Der Vorſtand des hieſigen Bezirksamtes, Land⸗ rat Rothmund, ſprach über laufende Ge⸗ meindegeſchäftsfragen, ſo über Hagelverſicherung, Dienſtkleidung der Gemeindepolizeidiener, Holz⸗ abmeſſungen, künſtleriſche Geſtaltung von Ge⸗ meindebauten, Führen einer Orts⸗ und Kriegs⸗ chronik und anderes mehr. Der zweite Beamte des Bezirksamtes, Regie⸗ rungsrat Götz, verbreitete ſich über die Grund⸗ lage der Preisfeſtſetzung und über die zu verhän⸗ genden Strafen bei Preisüberſteigungen. Als Obmann des Gemeindetages machte Bürger⸗ meiſter Dr. Lang ⸗ Mosbach längere Ausführungen über die Kleinſiedlungsfragen und die Notſtands⸗ arbeiten und ihre Beſoldung im kommenden Win⸗ ter. Praktiſche Winke gab er über das Führen der Protokollbücher und über das Grundbuchweſen ſowie über Rundfunkanlagen, die jede Gemeinde haben ſoll. Weiter teilte er mit, daß geplant ſei, als Ge⸗ genſtück zu den Verwaltungsakademien Bürger⸗ meiſterkurſe abzuhalten und Gemeindebeamten⸗ ſchulen zu gründen. An die praktiſchen, gemeindepolitiſchen Ausfüh⸗ rungen des Gemeindetages ſchloß ſich eine allge⸗ meine Ausſprache, in der noch die verſchiedenſten Fragen geſtellt und beantwortet wurden. es Weinheim, 8. Oktober. Ein alter Weinheimer, Herr Adam Hammer, Obergaſſe, feierte in ſchöner Rüſtigkeit ſeinen 78. Geburtstag. Ihren 76. Geburtstag konnte Frau Eliſabeth Kin⸗ zin ger Witwe begehen. Ii Ketſch, 8. Oktober. Im Alter von 57 Jahren ſtarb in einem Karlsruher Krankenhaus ganz un⸗ erwartet der weithin bekannte und geſchätzte Beſitzer des Perſonendampfers„Enderle von Ketſch“, Kapi⸗ tän Jakob Limbeck. Alle, die den freundlichen Schiffsmann kannten, werden ihn aufs ſchmerzlichſte vermiſſen. L. Hockenheim, 8. Okt. Frau Eliſabeth Weiß Witwe konnte als eine der älteſten Einwohnerinnen ihren 8 2. Geburtstag begehen. ſetzt. * Ludwigshafen, 7. Oktober. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, hat ſich ein arbeitsloſer Tagner in der Bedürfnisanſtalt einer Wirtſchaft aufgehängt. Er wurde kurz darauf betroffen und aus ſeiner Lage befreit. Er wollte über die Grenze * Dahn, 8. Okt. In Schönau wurde der füdi⸗ ſche Viehhändler Schulheimer aus Eppingen feſtgenommen, der verſucht hatte, bei Nacht unter Führung eines älteren Dorfbewohners mit vollbepacktem Ruckſack über die Grenze zu gehen. Der Schönauer Bürger wurde nach Feſtel⸗ lung ſeiner Perſonalien wieder auf freien Fuß ge⸗ wahre Freude. Gichtoſint! auch die Ellenbogengelenke ſind wieder geſchmeidig. Mein linkes Bein war faſt völlig ſteif und das Knöchelgelenk am rechten Bein Fick ge⸗ ſchwollen und nur unter Schmerzen zu bewegen. Hindernis, ſtundenlang gehen im Geſchwindͤſchritt⸗Tempo, es iſt eine Nehmen Sie für Rat und Hilfe meinen ergebenſten Dank. Allen Gichtikern und Rheumatikern möchte ich empfehlen: Nehmt Walter Hartwich, Penſ. Werkmeiſter, Röntgenthal, Kr. Nieder⸗Barnim, Birkenallee 14. Wackersberg b. Bad Tölz, Oberbay., den 17. Mai 1935. Es iſt erfreulich, daß ich Ihnen mitteilen kann, daß ich von meinem Ischiasleiden befreit bin. Ich war ganz erſtaunt über die Wirkung, denn nach der zweiten Gichtoſint⸗Kur war ich von meinem Leiden ganz befreit, das ich ſchon 15 Jahre getragen habe 0 Heute kann ich, ohne kann, ja ich muß! Aus der Pfalz Schlechte Zeiten für Deviſenſchieber! Auch der Schmuggel an der pfälziſchen und ſaar⸗ ländiſchen Grenze geht merklich zurück nd Neulauterburg(Pfalz), 8. Oktober. Wie uns von authentiſcher Stelle mitgeteilt wird, hat der Grenzſchmuggel nach der Rückgliederung des Saar⸗ landes keine allzu fühlbare Abnahme erfahren. Der Schmuggel mit Tabak oder Zigarettenpapier hat ſich von der urſprünglichen unnatürlichen Saargrenze lediglich etwas weiter abwärts bewegt oder mehr zur äußeren Saargrenze verpflanzt. Allerdings findet man den Grenzſchmuggel der Weſtmark heute nicht mehr in der Blüte, in der er vor einem Jahr noch ſtand. Neue ſteuerliche Erleichterungen im Inlande haben insbeſondere den Zigarettenpapierſchmuggel unrentabler gemacht. Die Deviſenſchiebun⸗ gen wurden merklich eingedämmt. Sie ſind während des letzten Jahres durch das energiſche Einſchreiten der Grenzbeamten, geſtützt auf die De⸗ viſenbewirtſchaftungsmaßnahmen der Reichsregie⸗ rung und dank dem ſchärferen Vorgehen der deutſchen Juſtiz, weſentlich vermindert worden. Häufiger ſind derartige Verfehlungen jetzt bei ausländiſchen Grenz⸗ paſſanten wahrzunehmen. Der Regiſtermark⸗ ſchmuggel iſt ebenfalls ſtark abgef laut. Außerdem verdient beſondere Erwähnung, daß auch die Abwanderung zur Fremden⸗ legion ſtark im Rückgang begriffen iſt. Der Zuſtrom deutſcher Reichsangehöriger zur Legion iſt während der letzten zwei Jahre merklich verſiecht. Auffallend nachgelaſſen hat auch die Fremdenlegions⸗ werbung im Inlande. Nur einzelne dunkle Ele⸗ mente treiben hin und wieder heimlich ihr Spiel. Und ihrer erinnert man ſich wieder aus der traurig⸗ ſten Zeit der Beſatzung, da die Legionswerbung hauptſächlich in der neutralen Zone am Rhein in Blüte ſtand. Viele deutſche Reichsangehörige wur⸗ den damals täglich mit allerlei Tricks aus dem Mut⸗ terlande zur Legion herübergeholt. Eine beſonders traurige Rolle ſpielten dabei gerade auch viels Ange⸗ hörige der Beſatzungsarmee. Auch dieſem Grenz⸗ übel wurde immer ſtärker Einhalt geboten. Wäh⸗ rend im Jahre 1929 und 1930 noch rund 500 deutſche Reichsangehörige zur Fremdenlegion geworben wur⸗ den, ſind im laufenden Jahre nur noch 12 deutſche Legionsanwärter zu ermitteln geweſen. freulich kleine Zahl. Der Bahnbau Türkismühle⸗Kufel Eröffnung der zweiten Teilſtrecke *Kuſel(Nordpfalz), 8. Okt. Der zweite, 5,9 Kilo⸗ meter lange Streckenabſchnitt der Bahnſtrecke Tür⸗ kismühle— Kuſel wurde am Sonntag mit der Ein⸗ führung des Winterfahrplaus dem Verkehr über⸗ geben. Wenn auch keine große Eröffnungsfeier ſtattfand, ſo wurde das Ereignis von der Bevölke⸗ rung doch nicht weniger begrüßt und würdig ge⸗ feiert, als die Eröffnung der erſten Teilſtrecke. Um.58 Uhr traf der erſte feſtlich geſchmückte Zug von Türkismühle mit Vertretern der Reichsbahn unter dem Jubel der Bevölkerung auf dem Bahnhof Freiſen ein. 11 Kilometer der insgeſamt 88 Kilometer langen Neubaulinie ſind ſomit nach noch nicht drei Jahren nach Inangriffnahme des Bahn⸗ baues in Betrieb genommen. Inzwiſchen iſt der Bahnbau auf den nächſten Abſchnitten ſchon rüſtig vorwärts geſchritten. Die wirtſchaftliche Be⸗ deutung der Bahn liegt darin, daß ſie den Bezug von Rohſtoffen und den Abſatz der Landesprodukte für das erſchloſſene Gebiet weſentlich erleichtern wird. Die Linie führt durch hügeliges Gelände, das vorwiegend landwirtſchaftlichen Charakter hat. Im nördlichen Teil des Verkehrsgebietes befindet ſich eine ſtark entwickelte Steininduſtrie. In Türkis⸗ mühle werden Tongruben ausgebeutet und Kuſel hat eine beachtenswerte Textilinduſtrie. Die Bahn wird den Verkehr zwiſchen dem oberen Nahetal, dem Hunsrück und dem Glantal erleichtern und weiter⸗ hin auch den Verkehr mit dem Saarland fördern. Es darf mit Beſtimmtheit erwartet werden, daß das aufgeſchloſſene Verkehrsgebiet einen bedeutenden wirtſchaftlichen Aufſchwung erfahren wird, wie fa auch der benachbarte Hunsrück erſt durch ſeine Bah⸗ nen in ſo erfreulicher Weiſe aufgeblüht iſt. Orte wie Simmern, Hermeskeil, Kaſtellaun, Morbach ſind durch die Bahn nicht nur zu Mittelpunkten und Marktorten für die umliegende Landwirtſchaft ge⸗ worden, ſondern haben auch dem Fremden ver⸗ kehrihre Tore geöffnet, wie auch die Hung rücker Kleininduſtrie erſt durch die Bahneſ ſich weiteren Abſatz erobern konnte. * Speyer, 8. Okt. Das 3 Jahre alte Söhnchen des in der Vorſtadtſiedlung wohnenden Tagners Ernſt Stephan lief einem Kraftradfahrer ins Fahrzeug. Es erlitt dabei einen Schädelbruch und wurde in das Diakoniſſenkrankenhaus gebracht, wo es am Montagvormittag ſtarb. jedem, der von dieſer ſo ſchmerzlichen Krankheit geplagt iſt, dieſes Mittel empfehlen. Solche Briefe beſitze ich über 16 000(notariell beglaubigt) und nun hören Sie weiter: Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus wirklich ku⸗ riert werden durch Entgiftung des Blutes. durch zurückgebliebene harnſaure Salze und dieſe müſſen heraus, ſonſt nutzt alles Einreiben und Warmhalten nichts. Zur Beſeitigung der Harnfäure dient das Gichtoſint. keſtenlos und portofrei eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklä⸗ rungen und genauer Gebrauchsanweiſung erhalten, wenn Sie Ihre Adreſſe ſenden an: Gichtoſint⸗Kontor, Berlin SW. Nr. 237, Friedrichſtr. 10. Meinen beſten Dank. Sebaſtian Burger, Bauer. Dieſes iſt verunreinigt Sie können Zu haben in allen Apotheken. Eine er⸗ E! ſaar⸗ uns der daar⸗ Der t ſich renze r zur indet nicht noch lande üggel un ⸗ find giſche De⸗ egie⸗ chen ſind renz⸗ Ark ⸗ daß 0 e. Der n iſt ſiecht. ſions⸗ Ele⸗ Spiel. urig⸗ bung in in wur⸗ Mut⸗ nders Ange⸗ renz⸗ Wäh⸗ utſche wur⸗ utſche e er⸗ el Kilo⸗ Tür⸗ Ein⸗ über⸗ sfeier völke⸗ g ge⸗ Zug bahn hnhof nt 88 noch Bahn⸗ der rüſtig Be⸗ „dem seiter⸗ rdern. ß das enden ie ja Bah⸗ te wie ſind t und ft ge⸗ ver⸗ unß⸗ ahnen jnchen gners ins bruch bracht, dieſes Zauer. d nun ich ku⸗ einigt „ſonſt önnen ufklä⸗ Ihre Dienstag, 8. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 5. Seite] Nummer 464 Das Olympiſche Fußballturnier in Verlin 16 Mannſchaften zugelaſſen Wie ſchon kurz gemeldet, tagte der Vollzugsausſchuß des Fußball⸗Weltverbandes(JJ A) am Sonntag in Paris und faßte hier wichtige, das Olympiſche Fußballturnier 1936 in Berlin betreffende, Beſchlüſſe. Der Weltverband rechtfer⸗ tigte gegenüber Preſſemeldungen zunächſt ſeine Haltung, wonach er ſeine offizielle Zuſtimmung zur Teilnahme am Olympiſchen Fußballturnier bereits im Januar⸗Heft ſei⸗ nes Organs„World⸗Football“ veröffentlicht habe. Der Entſchluß, den angeſchloſſenen Nationalverbänden die Er⸗ mächtigung zur Teilnahme zu geben, war auf dem Kongreß 1934 in Rom vorbereitet und in der Sitzung im letzten No⸗ vember ſanktioniert worden. Im diesjährigen September⸗ Heft wurde lediglich noch einmal an den Beſchluß erinnert. Die beiden ſchon mit der Durchführung des Olympiſchen Fußballturniers 1928 in Amſterdam beauftragten FJ A⸗ Mitglieder, Dr. Peter Bau wens(Deutſchland) und Karl Lotſy(Holand), werden auch beim Berliner Turnier die Oberleitung haben. Da die generellen Meldungen der Län⸗ der an das Olympiſche Komitee bis zum 20. Juni 1936 er⸗ folgen müſſen, hat die Fc A den endgültigen Meldeſchluß für das Olympiſche Fußballturnier auf den 18. Juni 1936 feſtgeſetzt. Falls die Nennungszahl 16 überſchritten wird, was nach den Erklärungen von Vertretern zahlreicher Fc A⸗Län⸗ dern wahrſcheinlich iſt, werden vor dem offiziellen Berliner Turnier Ausſcheidungsſpiele in verſchiede⸗ nen deutſchen Städten abgehalten. Die Techniſche Kommiſſion wird die eingeſchriebenen Teilnehmer in zwei Gruppen nach ihrer Spielſtärke einteilen. Die der A⸗Gruppe zugeteilten Länder ſind ohne weiteres am Berliner Tur⸗ nier teilnahmeberechtigt, dagegen müſſen die der-Gruppe zugeteilten Länder um die reſtlichen der 16 Plätze Aus⸗ ſcheidungskämpfe beſtreiten. Das eigentliche Turnier be⸗ ginnt dann am 3. Auguſt auf verſchiedenen Berliner Plätzen. Die 16 Mannſchaften werden wiederum, wie bei der Welt⸗ meiſterſchaft 1934 in Italien, in zwei Gruppen eingeteilt, derart, daß die ſtärkeren gegen die vermutlich ſchwächeren Teilnehmer„geſetzt“ werden. Man will alſo vermeiden, daß beiſpielsweiſe die beiden Favoriten gleich in der erſten Runde durch den Zufall des Loſes zuſammentreffen. Nach der erſten Runde werden die weiteren Paarungen dann allerdings dem Los überlaſſen. 5 Sollten wider Erwarten weniger als 16 Bewerber mel⸗ den, ſo wird vor dem 30. Juni 1936 bekanntgegeben, welches Austragungsſyſtem Anwendung finden wird. Der nächſte Kongreß des Fußball⸗Weltverbandes findet am 13. und 14. Auguſt 1936 in Berlin anläßlich der Olym⸗ piſchen Spiele ſtatt. Bei der jetzigen Pariſer Tagung des Vollzugsausſchuſſes erhielten zwei Fc A⸗Mitglieder franzöſiſche Ehrungen. Der bſchechoſlowakiſche Fc A⸗Vizepräſident, Prof. Peli⸗ kan ⸗Prag, wurde Mitglied der Ehrenlegion, und der ita⸗ lieniſche FFA ⸗Vizepräſident, Advokat Mauro⸗Mai⸗ land, wurde mit der kürzlich geſchaffenen Medaille des Mi⸗ niſteriums für Volksertüchtigung ausgezeichnet. Im Zuſammenhang mit den Ausführungen über das kommende Olympia⸗Fußballturnier intereſſieren noch die Teilnehmerzahlen an den bisher ausgetragenen Turnieren: 1908 in London: 8 1912 in Stockholm: 12; 1920 in Ant⸗ werpen: 15; 1924 in Paris: 22 und 1928 in Amſterdam 17 Nationen. 100⸗FJahrfeier im deutſchen Ruderſport In Hamburg iſt in der nächſten Ruderzeit eine große Jubiläums⸗Veranſtaltung aus einem für den deutſchen Ruderſport einzigartigen Anlaß vorgeſehen, nämlich aus Anlaß des 100 jährigen Beſtehens des älteſten deutſchen Rudervereins: Der Hamburger Ruderclub kann im näch⸗ ſten Jahr ſeine 100⸗Jahr⸗Feier begehen. Rudern vor 100 Jahren? 1815 war in England der erſte Ruderelub gegründet worden, der Collidge Board⸗Elub, und die Rennruderei nahm einen verhältnismäßig ſchnellen Auſſchwung— dies um ſo mehr, als das Wanderrudern auf den engliſchen Waſſerſtraßen wegen ihrer mangelnden Eig⸗ nung dafftr faſt gar nicht oder nur ſehr wenig betrieben werden konnte. 1827 wurde zum erſtenmal der berühmte Hochſchulachter⸗Wettkampf Oxford— Cambrioge ausgefah⸗ ren. Bevor dann 1889 die berühmte engliſche Henley⸗Re⸗ gatta zur erſten Ausſchreibung gelangte, die für die ſolgen⸗ den Jahrzehnte die erſte Wettkampf⸗Gelegenheit des inter⸗ nationalen Ruderſports wurde, entſtand im Jahre 188, 20 Jahre nach der Gründung des erſten engliſchen Vereins, der„Hamburger Ruderclub“. 1844 konnte die erſte deutſche Regatta auf der Alſter in Hamburg abgehalten werden, und in dasſelbe Jahr fiel die Gründung des älteſten deutſchen Regattavereins, der natürlich auch an der Alſter beheimatet iſt, des Allgemeinen Alſter⸗Clubs. Einige weitere Daten kennzeichnen die Entwicklung, die der Ruderſport dann zu ſeiner heutigen Blüte Deutſchlands nahm; iſt doch der Deutſche Ruder⸗Verband zum an Mitgliederzahl führenden nationalen Ruderverband geworden. 1871 wurde der Roll⸗ ſitz zum erſtenmal benutzt, wahrſcheinlich 1874 das erſte Rennen im Ausleger⸗Rennboot gefahren. Gewaltig war der Aufſchwung, den der deutſche Ruderſport in den acht⸗ ziger und neunziger Jahren nahm und der u. a. in zwei Siegen deutſcher Mannſchaften über erſtklaſſige engliſche Gegner im Jahre 1894 zum Ausdruck kam. Aus der Reihe der ſpäteren internationalen Erfolge ſeien dann noch der Sieg des berühmten Ludwigshafener Vierers auf der Olympiade 1912 in Stockholm, die beiden deutſchen Siege auf der Europameiſterſchafts⸗Regatta 1913 in Gent erwähnt. Wenn daher nunmehr die Vorbereitungen zu dieſem Vereinsjubiläum getroffen werden— der Hamburger Ru⸗ derclub iſt heute mit dem Verein Germania zuſammen⸗ geſchloſſen—, ſo handelt es ſich nicht nur um irgendein Ver⸗ einsjubiläum, ſondern im Grunde um die Feier des Ge⸗ burtstages des Ruderns als Sport in Deutſchland. Hockey⸗Erſolge der MG in Wiesbaden Die Hockeyabteilung der MT beſuchte am Sonntag den Wiesbadener Hockey⸗ und Tennis⸗Club mit 3 Mannſchaf⸗ ten, wobei die Mannheimer zu beachtlichen Erfolgen kamen. Im Spiel der 1. Mannſchaften konnte die M mit:2 Toren ſiegreich bleiben, eine Leiſtung, die nach der ſchwa⸗ chen Leiſtung gegen Sachſenhauſen etwas überraſchend kommt. Der neue Sieg der MT, der zudem durchaus verdient war, gewinnt an Bedeutung, wenn man die Er⸗ folge berückſichtigt, die die Wiesbadener Elf in dieſer Spiel⸗ zeit bereits gegen gute ſüddeutſche Mannſchaften erringen konnten. Auch gegen die Mi lieferten die Spieler der Bäderſtadt ein ſehr ſchönes Spiel, ſie mußten ſich aber nach ſeſſelndem Kampfe dem beſſeren Gegner beugen. Die M7, die ſich in überragender Form befand, lieferte gegen Wiesbaden ein Spiel, wie man es von der Mannſchaft ſeit langem nicht mehr zu ſehen bekam. Sämtliche Mannſchafts⸗ teile fanden ſich ausgezeichnet zuſammen, vor allem der Sturm, in dem lediglich die beiden Außenſtüürmer etwas ſchwächer waren, zeigte ſich gegenüber den letzten Spielen ſtark verbefſert und konnte auch durch 4 ſchöne Tore ſeine Gefährlichkeit beweiſen. Bei den 2. Mannſchaften führte die Mr nach überlegenem Spiel bereits:0, ehe es Wiesbaden im Enoſpurt gelang, noch 3 Tore zu ſchießen, ohne den:8⸗Sieg der Mannheimer verhindern zu können. „Das Spiel der 1. Mannſchaften begann die MS ganz überragend. Von hinten heraus wurden die Angriffe vor⸗ bildlich aufgebaut und der Sturm ſelbſt glänzte durch aus⸗ gezeichnete Paraden, ſo daß die überraſchten Wiesbadener direkt überrannt wurden. Nach ſchönem Zuſammenſpiel konnten Boos und E. Junge, der als Mittelſtürmer eine ſtarke Bedrohung der gegneriſchen Hintermannſchaft bildete, 2 Tore vorlegen, ehe Wiesbaden durch verſtärkte Angrtffe begann, das Mannheimer Tor in Gefahr zu bringen. Bis zur Pauſe gelang es auch den Einheimiſchen durch zwei Treffer den Ausgleich zu erzielen und damit den Ausgang des Spieles wieder offen zu laſſen. Auch die zweite Halb⸗ zeit bringt hochſtehende Leiſtungen. Wiesbaden zeigt zeit⸗ weiſe herrliches Zuſammenſpiel. Raſch und genau wandert der Ball von Mann zu Mann, aber die Mannheimer Hin⸗ termannſchaft iſt nicht mehr zu ſchlagen. Wiesbaden ver⸗ liert langſam an Boden und muß ſchwer verteidigen, da die Mic im Endſpurt ſtark überlegen wird. Im Nach⸗ ſchuß gelangt es ſchließlich Boos, die Gäſte wieder in Füh⸗ rung zu bringen und, nachdem Wiesbaden zwei Strafecken nicht ausnützen kann, ſtellt Günther durch verwandeln eines vom Torwart ſchlecht abgewehrten Balles, durch einen 4. Treffer den Sieg ſicher. Die letzten Minuten des Spie⸗ les beherrſchen die Mannheimer klar, ohne daß aber eine weitere Verbeſſerung des Reſultats erzielt wird. He Höchſt— TB Germania Mannheim:1(:0) Am vergangenen Sonntag weilte die Hockeyabteilung des TB Germania zum erſten Male bei dem als ſpielſtark bekannten HC Höchſt. Leider mußten die Mannheimer auf ihren noch verletzten Mittelläufer Feßenbecker verzichten. Der Erſatzmann Niebergall konnte die ſchwere Aufgabe nicht gantz erfüllen, da auch die beiden Außenläufer gegen den äußerſt schnellen und techniſch ausgezeichneten Gegner zu ſchwach waren. Die beſte Leiſtung bei Germania bot noch die Verteidigung Schoos— Hochadel II. und Ufer im Tor, während der Sturm nicht ganz auf der Höhe war. Er zeigte einzelne gefährliche Aktionen und war zudem von Schußpech verfolgt, ſo daß Hochadel I. nur einmal er⸗ folgreich ſein konnte. Höchſt war oͤurchweg die beſſere Mannſchaft und verdienter, wenn auch dem Spielverlauf noch etwas zu hoher Sieger. Als Unparteiiſche amtierten zwei Herren aus Frank⸗ furt, die mit ihren eigenartigen Entſcheidungen, die Mann⸗ heimer aus dem Konzept brachten.—6— Oblt. Brandts fünfter Sieg Schluß in Warſchan Oblt. Brandt vom Springſtall der Kavallerieſchule Han⸗ mover krönte ſeine große Stegesſerie beim 8. Internativ⸗ nalen Reitturnier in Warſchau am Montag, dem Schluß⸗ tag, mit einem Sieg im Springen um den„Preis der Sieger“, den er auf dem Rücken von„Derby“ errang. Der Erfolg wurde gegen 37 Mitbewerber errungen, und zwar fiel die letzte Entſcheidung im Stichkampf mit dem pol⸗ niſchen Rittmeiſter Szos land auf„Doneſſe“, der ebenſo wie Oblt. Brandt fehlerlos über die Bahn gegangen war und mit:45 Minuten die gleiche Zeit erzielt hatte. Im Stechen ging„Derby“ noch einmal fehlerlos über die Bahn, während„Doneſſe“ dreimal verweigerte und aus⸗ ſchied. Den dritten und vierten Preis holten ſich zwei Italiener, alle übrigen Teilnehmer gingen leer aus, da nur vier Preiſe zur Verfügung ſtanden. Oblt. Schlickum auf„Wange“ und Oblt. K. Haſſe auf„Olaf“ hatten mit fehlerloſen Ritten den 6. und 7. Platz belegt. Mit fünf Siegen war Deutſchland erfolgreichſte Nation in Warſchau, wobei erwähnenswert iſt, daß ſämtliche Siege von Oblt. Brandt errungen wurden. Italien verzeichnete 2 Siege, Ungarn, Oeſterreich und Polen je einen. Der deutſche Kegelſport iſt ein Volksſport im beſten Sinn; er wird ausgeübt von jung und alt, von Männern und Frauen. Seit 50 Jahren kämpft der Deutſche Kegler⸗ Bund, der die Bebange dieſer Sportart vertritt und pflegt, dafür, daß ſie das Anſehen und die Bedeutung erlangte, die ſie heute beſitzt. Durch die Aufnahme in den Reichs⸗ bund für Leibesübungen iſt Kegeln gleichberechtigt neben die übrigen anerkannten Sportarten getreten und wird nun vom Fachamt Kegeln im Rc betreut. Sportbeſtim⸗ mungen regeln einheitlich für das Deutſche Reich die Ausübung des Kegelns, das aus alter Überlieferung ſeine landſchaftlich bedingten Eigenarten bewahrt hat. So haben Nord⸗ und Oſtdeutſchland vornehmlich als Kampfſtätten die Bohlenbahn, Mittel⸗ und Süddeutſchland die Aſphalt⸗ bahn, während in Weſtdeutſchland die Scherenbahn zu Hauſe iſt. Daneben entwickelte ſich in den letzten Jahren das Kegeln auf der Internationalen Bahn, um damit die Grundlage zu ſchaſfen für die erſtrebte Aufnahme dieſes Sports in die Reihe der bei den Olympiſchen Spie⸗ len zugelaſſenen Sportarten. Kegeln als Sport verpflichtet, verpflichtet die Kegler, ihren Sport ſo auszuüben, wie ihn das Fachamt vor⸗ ſchreibb, verpflichtet aber auch die Sportbehörde, für ein⸗ wandfreie Kampfſtätten zu ſorgen, denn nur auf ſolchen kann dieſer Sport gepflegt werden und gedeihen. Die Anforderungen, die an eine neuzeitliche Kegelbahnanlage geſtellb werden, ſind recht vielſeitig. Je beſſer die Bahn, um ſo beſſer der Sport. Die Fachamtsleitung für Kegeln hat deshalb jetzt Richtlinien für einwandfreie Kampf⸗ ſtätten und ihre Bauweisen erlaſſen. Dieſe Vorſchriften. die ſich auf die allgemeinen Einrichtungen, genauen Maße der verſchiedenen Bahnarten, die Kegel und den Kegel⸗ ſtand ſowie die Kugeln beziehen, ſind genau einzuhalten, denn nur ſolche Bahnen werden durch den zuſtändigen Sportwart zu Veranſtaltungen zugelaſſen, die vorſchrifts⸗ mäßig ſind. Gegenüber den früher üblichen Holzbugeln, die eine Reihe von Nachteilen haben(Zerreißen, Unrund werden, kurze Lebensdauer), wird empfohlen, Kugeln zu benutzen, die aus Kunſtharz oder Hartgummi hergeſtellt ſind. Für die verſchiedenen Bahnen haben dieſe Kugeln einen ver⸗ ſchieden großen Durchmeſſer und auch verſchiedenes Ge⸗ wicht. Die Tatſache, daß ür die vorſchriftsmäßigen Bah⸗ nen genaue einheitliche Beſtimmungen beſtehen, hat die Folge, daß heute jeder Kegler die Möglichkeit hat, in jeder Stadt des Deutſchen Reiches das Kegeln ſportmäßig aus⸗ zuüben, d. h. olſo auf Bahnen zu kegeln, die mit den Maßen ſeiner Heimathahn übereinſtimmen. Was das für ein Fortſchritt gegenüber früheren Zuſtänden iſt, iſt ohne weiteres klar, zumal alle abgenommenen Bahnen min⸗ deſtens nach Jahresfriſt erneut geprüft werden müſſen. Ausgezeichnete Schießleiſtungen beim Schützenfeſt der Polizeibeamten Anläßlich der elften Wiederkehr des Stiftungsfeſtes führte der Schüttzenverein der Polizeiheamten auf ſeinen Schießſtänden an der Neckarkanalſchleuſe ein Preisſchießen mit Schützenfeſt durch. Die Beteiligung war überaus groß und übertraf alle Erwartungen. Da aus Nah und Fern die beſten Schützen herbeigeeilt waren, wurden Schießleiſtungen erzielt, die einem wirklich mit Stolz er⸗ füllen dürfen. 5 An dem Kleinkaliber⸗Mannſchaftsbampf, bei dem fe Mann 15 Schuß in den drei Stellungen abzugeben hatte, bei einer Mannſchaftsſtärke von fünf Mann, beteiligten ſich 16 Mannſchaften. 5 Die Ergebniſſe: l. Schützenperein der Polizeibeamten 1. Mannſchaft 749 Ringe; 2. Schützenvereim Rheinau 1926 1. Manmſchaft 748 Ringe; 3. Schützengeſellſchaft 1000 1. Mannſchaft 742 Ringe; 4. Schützengeſellſchaft„Edelweiß“ Frieſenheim 788 Ringe: 5. Schützenverein der Polizeibeamten 2. Mann⸗ ſchaft 720 Ringe; 6. Schützengeſellſchaft 1744 717 Ringe; 7. Schützengeſellſchaft Oggersheim 708 Ringe; 8. Kleinkali⸗ ber⸗Schützenverein Sandhofen 706 Ringe; 9. Schützen⸗ 1 Diana 697 Ringe; 10. Schützenluſt Käfertal 691 inge. Bet dem Mannſchaftskampf für Formationen unter den gleichen Bedingungen wie vorſtehend beteiligten ſich 17 Mannſchaften, unter denen ſich die erſte Mannſchaft der Ludwigshafener Jägerkameradſchaft als überlegene Sieger erwies: 1. Kameradſchaft der Jäger Ludwigshafen 751 Ringe; 2. Krieger⸗ und Militärverein Ludwigshafen 706 Ringe: 3. Soldatenkameradſchaft Feudenheim. Mann⸗ Kleine Sport-Nachrichten Die badiſche Fußballelf wird am 10. November gegen die ſchweizeriſche B⸗Mannſchaft ſpielen. Austragungsort iſt Kreuzlingen. Die letzte Begegnung in Karlsruhe ge⸗ wann Baden mit 311. Schalke 04 wird mit ſeiner Meiſterelf den Gau Weſt⸗ falen auch im Bundescokalſpiel gegen Niederſachſen am Sonntag in Hannover vertreten. Es ſpielt die gleiche Elf wie im 472⸗Spiel gegen den Gau Niederrhein. A. J. K. Stockholm, der mehrfache ſchwediſche Fußball⸗ meiſter, wird im Nopembey nach Deutſchland kommen, wachdem er vorher beim belgiſchen Meiſter St. Gilloiſe ga⸗ ſtiert hat. Die Schweden ſpielen am 24. November in Köln und am 1. Dezember in Hamburg. Ohne Berulöhr wird die württembergiſche Borxmann⸗ ſchaft die Kämpfe gegen den Gau Niederrhein in Eſſen und Krefeld beſtreiten müſſen da der Olympiakandidat nicht freigegeben worden iſt. An ſeiner Stelle kämpft der Ulmer Loibl. Die niederrheiniſche Staffel für Eſſen hat noch eine Verſtärkung erfahren, denn Meiſter Runge wird den Schwergewichtskampf beſtreiten. Weltmeiſter Tony Canzoneri ſchlug in Neuyork den ausgezeichneten Leichtgewichtler Al Roth nach Punkten und gerteidigte damit ſeinen Titel erfolgreich. Zum Kunſtturnkampf Rheinheſſen—Pfalz am 13. Oktober in Worms wurden folgende Mannſchaften aufgeſtellt: Rheinheſſen: Held, Göbig, Mück, Neumann, Müller, Maus, Dautenheimer, Stiegler, Groß und Braſelmann. Pfalz: Bantz, Schnäbele, Vetter, Eberſpach, Cürtet, Reuther, Lüt⸗ tinger und Hecker. Deutſche Ringerſtege gab es in Sundsvall(Schweden) durch den Schifferſtädter Schäfer und den Koblenzer Schwarzkopf. Im Schwergewicht gab es eine Senſation, brachte doch der Schwede Nyman dem deutſchen Europa⸗ meiſter Hornfiſcher eine entſcheidende Niederlage bei. Radrennen in Pforzheim finden am Sonntag, 13. Okt., ſtatt. Als ſichere Starter gelten der deutſche Straßen⸗ meiſter Roth, ferner Zims, Küſters, Siehl, Göttmann und Nitzſchke. Die Schwimmerjugend von Nikar Heidel zeigte ſich in der Reichshauptſtadt der Berliner 21 5 in allen Staffelkämpfen überlegen, verlor dagegen das Waſſerball⸗ ſpiel mit 476 Toren. Deulſche Tennisſiege in Meran Henkel und von Cramm im Eudſpiel Wie erwartet werden beim internationalen Tennis⸗ turnier in Meran Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel das Endspiel zum Männer⸗Ebazel beſtreiten. Zunächſt kam Henkel ohne Spiel über den Tſchechen Siba weiter und dann fertigte er T Schweizer Meiſter Ellmer Cramm ſpielte ſich i (61:2) in die Schli Muſſobint⸗Pokal ſtehen von ECramm⸗ Henkel im Gnöſpiel, wo ſie auf die Italſener Quinbavalle⸗Taroni treffen. Die vorentſcheidenden Spiele waren bier: von Cramm⸗Henkel gegen Boſfi⸗Vida:0.:5, 611 und Haberl⸗ Planner:8,:5,:4 ſowie Quintavalle⸗Taroni gegen Dr. Kleinſchroth⸗Menzel 614, 715:0 und Matefka⸗Metaxa :6,:0 zurügezogen. Das Senioren⸗Einzel⸗Schlußſpiel wird von Dr. H. Kleönſchroth und dem Italiener Bal bi beſtritten. Im Frauen⸗Einzel um den Lenz⸗ Pokal erreichte die Wiesbadenerin Marielwiſe Hon die Schlußrunde, in der jede gegen ſede ſpielt. Neben der Deutſchen erreichten dieſe Schlußrunde noch Frau Sper⸗ ling, Frl. Jedrzejſowska und Frau Mathieu. Bereits zwei Spiele wurden ſchon ausgetragen. Die Franzbſin Mathieu ſchlug Frl. Horn:0,:4 und Frau Sperling ſtegte über die polniſche Meiſterin Jeörzejowska mit:7, 611,:3. Deutſchlandreiſe der AS A⸗Schwimmer Die Reiſe der amerikaniſchen Schwimmer des Lake Shore Ac Chikago durch Deutſchland führt ſte in alle Städte, die im Schwimmſport einen guten Ruf haben. Ihre Ankunft in Deutſchland wird für den 18. Oktober erwartet. Bereits einen Tag ſpäter werden die unter Lei⸗ tung des Herrn Brauninger kommenden Amerikaner, der Weltrekordmann im Rückenſchwimmen Adolf Kiefer, der Bruſtſchwimmer Brydenthal und der Kraulſchwimmer High⸗ land, in Berlin beim Schwimmfeſt des SS 89 Berlin am 19. und 20. Oktober an den Start gehen. Ihrem erſten Wettkampf ſtieht man mit dem größten Intereſſe entgegen. Von den deutſchen Rückenſchwimmern werden Schlauch und Gerſtenberg zuerſt den Kampf mit dem Weltrekordmann aufnehmen. Brydenthal wird ſich gegen Paul Schwarz, den jungen Frankfurter Minnich und Ohligſchläger⸗Trier tüchtig ſtrecken müſſen, wenn er ſiegen will. Auch ſein Landsmann Highland hat es im Kraulſchwimmen mit dem Bremer Heibel, Gaucke⸗Stettin und Przywarra⸗Hinden⸗ burg nicht leicht Eine Woche ſpäter ſind die Amerikaner in Krefeld am 22. Oktober, dann folgt am 27. Oktober Bochu m, wo der deutſche Meiſter im Bruſtſchwimmen, Heina⸗Gladbeck, und die Rückenſchwimmer Simon⸗Gladbeck und Ruhfuß⸗ Witten gegen die Gäſte antreten. Von dort aus geht es nach Schleſien zum Jubfläums⸗Schwimmfeſt des Alten Schwimmverein Breslau am 9/10. November. Weiter⸗ hin werden am 17. November die Gäſte auch der Hauptſtadt der Bewegung, München, einen Beſuch abſtatten. Dort ſtehen ſie aber vor keiner leichten Aufgabe, denn der Lagen⸗ ſtaffel ſtellt ſich dort eine deutſche Mannſchaft entgegen, die aus dem deutſchen Meiſter Hans Schwarz⸗ Magdeburg, dem Bruſtſchwimmer Paul Schwarz⸗ Göppingen und dem Re⸗ kordmann Helmuth Fiſcher⸗Bremen zuſammengeſtellt wird. * tarts ſind außerdem in Altona, Magde burg doch ſtehen für dieſe Orte und Hannover vorgeſehen, die Termine noch nicht ganz feſt. ten Runde vor dem„Aus“ des Ringrichters. ſchaft 699 Ringe; 4. Kameradͤſchaft Ringe; 5. Kameradſchaft ehemaliger 170er Wacht am Rhein 674 Ringe; 7. 4M 153 9 Ringe; 8. SS 11/32 656 Rönge; 9. Kamerad ger 169er 652 Ringe; 10. Soldatenkamerad heim 2. Mannſchaft 636 Ringe. Bei dem Kampf um die Einzelmeiſte an dem ſich 59 Schützen beteiligten, wurden als beſten Schützen ermittelt: 1. Ullemeier(Kar Jäger Ludwigshafen 159 Ringe; 2. Frauenſto 2 1920) 159 Ringe: 3. Jof. Klein(Frieſenheim) 158 Ränge; 4. Liener(Frieſenheim) 158 Ringe: Ad. Müller(Kame⸗ radſchaft der Jäger Ludwigshafen) 157 Ringe. Bei einem Plattöſchleßen wurden als die drei beſten Schützen feſtgeſtellt: 1. Emil ermann(Edel⸗ weiß Frieſenheim) 87 Teiler; 2. Hans mmler(Kame⸗ radſchaft der Kriegsfreiwilligen) 140 Teiler; 3. Karl Be⸗ cherer(Schützengeſellſchaft 1909) 129 Teiler. Ganz überraſchende Ergebniſſe brachte das P 5 an dem ſich 276 Schützen beteiligten. Die Sch iſtungen waren hierbei ſo gut, daß nur diefenigen Schützen einen Preis erhalten konnten, die von 56 Ringen an auſwärts ſchoſſen, obgleich 76 Preiſe zur Verfügung ſtanden. Vier Schützen ſchoſſen bei fünf Schuß fünf Zwölfev und erziel⸗ ten ſo die höchſt erreichbare Ringzahl von 60 Ring 0 tere vier Schützen brachten es auf 39 Ringe. wurden von 26 Schützun erzielt. 57 Ringe von 22 7 und 56 Ringe von 20 Schützen. Die Zahlen ſind ein deut⸗ licher Beweis dafür, daß die Schützenmeiſter ſich am dieſem Schießen beteiligten. Die beſtem acht ützen waren: Je 60 Ringe: 1. Baumgart(Schützenluſt Käfertal); 2. Eberle: 3. Moll; 4. Mayer⸗Wieſen, alle vom Schützen⸗ verein der Polizeibeamten. Je 59 Ringe: 5. Sauer (Schützenverein der Polizeibeamten; 6. Spannagel(Schitt⸗ zenverein der Polizeibeamten); 7. Kramer(Schützen⸗ werein Rheinau 1926); 8. Hanell(Wacht am Rhein). Die Preisverteilung nahm am Abend des letzten Schießtages Oberſchützenmeiſter Rau vom Schützenverein der Polizeibeamten vor, der auf die auten Ergebniſſe be⸗ ſonders hinwies und ſeiner Freude über den ſchönen Ver⸗ lauf Ausdruck gab. Berliner Leichtathleten in Würzburg Von Stuttgart aus machten die Athleten des Berliner Sc noch einen Abſtecher nach Bayern, wo ſie am Montag nach ihren Kämpfen gegen die Stuttgarter Kickers in Würzburg gegen eine Städtevertretung recht ſchöne Erfolge erringen konnten. Trotz der abendlichen Kühle gab es einige ganz hervorragende Leiſtungen. So ſtieß Diskus⸗ weltrekordmann Schröder(Berlin) die Kugel 15,58 Meter weit und gewann mit einer Weite von 46,88 Meter auch das Diskuswerfen. Der deutſche Meiſter im Hammer⸗ werfen Blaſk(Berlin) befand ſich in ausgezeichneter Form. Er ſchleuderte das Gewicht 48.12 Meter und außer Konkurrenz ſogar 49,89 Meter weit. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Kroſky(B) 11.4 Sek.; 2. Höfelein( 11,5 Sek.; 3. Buchmann(B) 11.5 Sek.; 4. Homann(W) * 11,7 Sek.— 200 Meter: 1. Kroſky(B] 23,4 Sek.; 2. Buch⸗ mann(B) 23,4 Sek.; 3. Höfelein(W) 29,7 Sek.; 4. Dröß⸗ ler(W) 24,5 Sek.— 400 Meter: 1. Rinck(8) 51, Sek. 2. Dehm(W) 51.5 Sek.; 3. von Scheven(B) 58, Sek.; 4. Scheurer(W) 59.7 Sek.— 800 Meter: 1. Dehm(W) 1258, Min.; 2. Grünert(3):04,7 Min.; 3. Reitmayer (B) 206,2 Min.; 4. Geiling(W):06,8 Min.— 3000 Me⸗ ter: 1. Weikert(8):19,7 Min.; 2. Streuffert(B):20 Kugel: 1. der 2. Koch(.᷑ 44.7 Sek.; 2. Würzburg 45.8 Sek. Verufsborkämpfe in Verlin Die internationalen Berufsboxkämpfe im Berliner Sportpalaſt am Montagabend waren mit rund 4000 Zu⸗ ſchauern recht gut beſucht. In den Kämpfen gab es aus⸗ gezeichneten Sport. Die Einleitung beſorgten die Schwer⸗ gewichtler. Der leider etwas unentſchloſſene Paul Wall⸗ ner⸗Düſſeldorf kam über den unermüdlich angreifenden Czichos⸗Breslau zu einem entſcheiden Sieg. In der fünften Runde mußte der Schleſier den Kampf wegen einer ſtark blutenden Augenverletzung aufgeben. Der ausgezeich⸗ nete franzöſiſche Schwergewichtler Charles Rutz erlitt nach ſeinen verſchiedenen guten Kämpfen die erſte Niederlage in einem deutſchen Ring. Erwin Klein ⸗ Solingen war ſein Bezwinger. Der Punktſieg des Weſtdeutſchen wor äußerſt knapp, ein Unentſchieden hätte dem Kampfverlauf eher entſprochen.— Eine famoſe Leiſtung zeigte der deutſche Leichtgewichtsmeiſter Richard Stegemann⸗Berlin gegen den Luxemburger Ted Vene zian o. Ueber acht Runden wurde Stegemann Sieger klar nach Punkten.— Jupp Beſſelmann⸗Köln, der deutſche Mittelgewichtsmeiſter, erreichte gegen den guten Franzoſen Besneux nur einen Punktſieg, da ſich der Franzoſe als tapferer und un⸗ ermücdlicher Kämpfer entpuppte. In der zweiten Runde, als der Kölner mit einer wuchtig geſchlagenen Rechten den Franzoſen am Kinn traf, ſah es nach einem ſchnellen Ende aus,. Mit der Länge des Kampfes wurde Besneux aber immer beſſer und hielt jeden Schlagwechſel mit, ſo daß ſich ſchließlich Beſſelmann mit einem allerdings verdienten Punktſieg zufrieden geben mußte. Heuſer wieder k..⸗Sieger Im Hauptkampf des Abends errang Europas beſter Halbſchwergewichtsboxer, Adolf Heuſer⸗ Bonn, einen neuen k..⸗Sieg. Der in Paris lebende Italiener Tino Rolando gab das Gefecht in der dritten Runde ſchwer angeſchlagen auf. Heuſer erſchien mit 78,7 Kilo gut ktrai⸗ niert im Ring, während der Italiener 75, Kilo brachte. Schon nach dem erſten Gongſchlag deckte die„Kampfmaſchine vom Rhein“ ſeinen Gegner mit ſchwerxen Rechten und Lin⸗ ken an Kopf und Körper ein. Ende der Runde mußte Ro⸗ lando zum erſtenmal zu Baden. Nach Niederſchlägen bis „ſieben“ und„fünf“ ſowie nach einem Magenhaken bis „neun“ rettete der Gong den Italiener ſchon in der zwei⸗ In der drit⸗ ten Runde ging Rolando auf einen ſchweren Herzhaken hin bis„acht“ zu Boden. In ſeiner eigenen Ecke feſtgenggell, gab der Italiener ſchließlich den für ihn gusſichtsloſen Kampf noch vor Ablauf der Runde auf,. Dr. Euwe gewinnt die zweite Partie im Schachweltmeiſterſchaftskampf Die zweite Partie des Schachweltmeiſterſchaftskampfes wurde Montagabend von dem Herausforderer Dr. Eu we gewonnen, da Dr. Aljechin nach dem 45. Zug aufgab. 6. Seite Nummer 464 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 8. Oktober 1935 Reise- und Tatsachenberiecht aus der Räteunjlen/ Von Agrieola intereſſant“, intereſſant, Bürger.“ Gegen elf Uhr abends war der Hauskommandant reichlich en Er hatte jetzt auch die Weſte aufgeknöpft, um freier ſprechen zu können, wie er ſagte. Seine Frau, die eine hübſche Stimme hatte, ſang uns ruſſiſche Volkslieder, vor. Nun bat ich den Hauskommandanten, mir auch etwas aus ſeinem Leben zu erzählen, und nur zu gern tat er es. Nach dem er ſein Glas mit einem Zug geleert hatte, begann er zu erzählen. Im Januar 1918 hatte er ſich freiwillig zur Petersburger Tſcheka in der Gorochowajaſtraße ge⸗ meldet und war dort bis 1925 beſchäftigt geweſen. „Anfangs, in der Zeit des militäriſchen Kommunis⸗ mus, war es intereſſant“, ſagte er, indem er mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlug, ſo daß mehrere Gläſer umfielen und zerbrachen. „Scherben bringen Glück“, rief ſeine Frau zu Pe⸗ „Sehr ſagte er gönnerhaft.„Sehr ter Iwanowitſch hinüber. Peter Iwanowitſch' Frau hatte ihm ein neues Glas hingeſtellt und er goß es ſich bis an den Rand voll. Dann erzählte er weiter. „1918 war ein mächtiger Betrieb bei uns“, fuhr er fort.„Ich gehörte einem Requiſitionskommando an und hatte die verſteckten Reichtümer der Burſhui (Bürgerliche) ſicherzuſtellen. Da erlebt man aller⸗ hand.“ Im Winter 1919/20 war er dann vorübergehend einem Exekutivkommando zugeteilt und faſt jede Nacht wurde jemand erſchoſſen. Die Sachen der Hin⸗ gerichteten gehörten dem Henker. Im Frühjahr 1920 kam er dann wieder zu einem Requiſitionskommando. „War es Zufall oder Beſtimmung?“ ſagte er hei⸗ ſer, mich mit gläſernen Augen anſchauend.„Im Januar 1920 mußte ich meinen eigenen Bruder er⸗ ſchießen.“ Ein Windſtoß rüttelte an den Fenſterſcheiben und mit weitaufgeriſſenen Augen ſah die Frau meines Schulfreundes den Hauskommandanten an. „Mein älteſter Bruder“, fuhr dieſer fort,„war cho zehn Jahre vor der Revolution nach Leningrad gekommen, wo er ein Geſchäft auf fmachte und reich wurde. Natürlich war bei ihm, wie bei allen an⸗ deren, eine Hausſuchung. Wir hatten über eine Stunde geſucht und alles von unterſt zu oberſt gekehrt, aber nichts gefunden; bis einer meiner Kollegen einen Scheuerlappen vom Eimer nahm. Im Eimer lag Gold, viel Gold. Wir zählten es nach und über 4000 Rubel waren es. Sie können ſich vorſtellen, welchen Wert das darſtellte.“ Der Kommandant Schluck, während ſeine knabberte, das ich aus hatte. „Wenn ich all kommandant 11 15„hätte ich laſſen. So aber ging es nicht. Er wurde verhaftet und weil er Gold verſteckt hatte, zum Tode ver⸗ urteilt. Ich hatte das Kommando und mußte ihn aus der Zelle zur Hinrichtung abholen. Der Gang war, glauben Sie mir, verflucht ſchwer, trotzdem ich ſchon Hunderte, ohne mit der Wimper zu zucken, nahm einen neuen kräftigen Frau das ſchöne Konfekt dem Valutageſchäft beſorgt in geweſen wäre,“ fuhr der Haus⸗ meinen Bruder laufen Die Uhr an der Wand ſchlug zwölf und wieder rüttelte ein Windſtoß an den Fenſterſcheiben. Aus dem Zimmer nebenbei, wo eine Arbeiterfamilie wohnte, ertönte ein melancholiſches Volkslied auf der Balalaika. „Auf dem Korridor,“ fuhr der Kommandant fort, „drückte mir mein Bruder verſtohlen die Hand und ich ſah Tränen in ſeinen Augen.„Mach es ſchnell,“ ſagte er gepreßt,„und auf Wiederſehen in einer beſſeren Welt.“ Aber meinen eigenen Bruder ſelber erſchießen, konnte ich doch nicht. Ich gab ihm meinen Kollegen und nahm deſſen Delinguenten. Drei Mi⸗ nuten ſpäter knallten die Schüſſe und in den Hinter⸗ kopf getroffen fielen die Opfer vornüber in den Sand.“ „Geben Sie mir einen kräftigen Schluck Wein, Bürger!“ ſagte der Kommandant zu mir.„Ich werde wohl dieſes Bild in meinem Leben nie ver⸗ geſſen können.“ Wir ſchwiegen alle, von der Erzählung des Haus⸗ kommandanten erſchüttert, und totenſtill war jetzt im Zimmer. Als ob der Todesengel über uns ſchwebte. Von dem Wein und dem Erzählen ermüdet, ließ der Kommandant den Kopf auf die Bruſt fallen. „Ich hätte ihn laufen laſſen, aber es ging nicht,“ lallte er. Die Petroleumlampe begann zu flackern. Im Nebenzimmer ſpielte immer noch die Ba⸗ lalaika. a Es war zwei Uhr morgens geworden Verkehrskuriosa Der vorletzte Tag meines Aufenthaltes in Pe⸗ tersburg brach an und ich mußte daran denken, mich reiſefertig zu machen. Gegen ein ſehr anſtändiges Trinkgeld hatte mir der Hauskommandant verſpro⸗ chen, unbedingt einen„reſervierten Platz“ zu beſor⸗ gen. Bei dem Durcheinander, das in der Räteunion im Verkehrsweſen herrſcht, war das nicht immer ſo einfach. Es kommt oft vor, daß man mit einer Fahr⸗ karte für einen reſervierten Platz den Wagen be⸗ tritt und den Platz ſchon beſetzt findet. Eine Auseinanderſetzung iſt inſofern zwecklos, als der Mann, der auf dem reſervierten Platz ſitzt, 8 ſeine Karte vorzeigt, die auf dieſen Platz lautet. Derjenige, der zuerſt da war, hat das ältere Recht. Das kann man alle Tage erleben. Noch chaotiſcher iſt es mit dem Güterverkehr. Eine unbedingte Sicherheit für ein richtiges Eintreffen beſteht nicht.„Der Güterverkehr iſt bei uns das reinſte Lotterieſpiel“, ſagte mir ſehr richtig mein Schulfreund. Selbſt die bolſchewiſtiſche Preſſe reißt faſt täglich ihre Witze darüber und in der„Moskauer Abendzeitung“ kann man faſt täglich die komiſchſten Verwechſelungen leſen. So ſchickte zum Beiſpiel mal ein Sohn ſeinem alten Vater in Rjaſan zum Geburtstag ein großes Paket mit Haushaltungsgegenſtänden. Die Beamten verwechſelten das Paket mit einem Sarg, der am ſelben Tage aufgegeben worden war. Das Reſultat war tragikomiſch: Der Vater, der 6 hohen Alters einen ſchlechten Witz ſah, ſchrieb ſeinem Sohn, der ein Dankſchreiben für die Haushaltungs⸗ gegenſtände erwartet hatte, einen ſaugroben Brief. Ironiſch fragt die„Moskauer Abendzeitung“: „Wie mag ſich wohl der wirklich Verſtorbene ohne Sarg beholfen haben?“ Aber der Hauskommandant verſprach mir, daß, wenn er einen reſervierten Platz beſorgt, ſolche Miß⸗ verſtändniſſe nicht vorkommen können.„Was Mitja macht, wird immer gut“, beſtätigte ſeine Frau, der ich zum Abſchied eine Schachtel Konfekt gekauft hatte. Man heirafeſ und läßf sich scheiden Alle Bekannten, die ich ſehen wollte, hatte ich ge⸗ ſehen und den vorletzten und letzten Tag beſchloß ich daher, mit meinem Schulfreund allein zu bleiben. Nachdem wir am Vormittag einen langen Spazier⸗ gang auf die Inſeln gemacht hatten, ſaßen wir alle zuſammen am Nachmittag am gemütlichen Samowar und tauſchten Erinnerungen aus, Nachher ſprachen wir über die Ehemöglichkeiten und Eheverhältniſſe in Rußland, und die Frau meines Schulfreundes hielt mir darüber einen Vor⸗ trag. „Während es diesbezüglich anfangs oͤrunter und oͤrüber ging“, begann ſie,„haben ſich die Verhältniſſe einigermaßen ſtabiliſiert, wenn man es ſo nennen kann. Trotzdem iſt oͤus Eingehen einer Ehe für uns ehemalige Intelligenten ein Riſiko, wie ein Lotterie⸗ ſpiel. Von einem eventuellen Familienzuwachs ſchon gar nicht zu reden.“ „So und nicht anders iſt es“, beſtätigte Peter Iwanowitſch, und auch ſeine Tochter Irina nickte zu⸗ ſtimmend.„Nehmen wir Irina“, ſagte mein Freund. „Sie iſt heute 24 Jahre alt und längſt heiratsfähig. Wen aber ſoll ſie heiraten? Fabrikarbeiterin wer⸗ den, weil der Lohn des Mannes für zwei Menſchen nicht ausreicht?“ „Viktor, den Irina gern hat und ſofort heiraten würde, hat ſelbſt nicht genug zum Leben“, fügte die Frau meines Freundes hinzu. Anſchließend daran ergriff Peter Iwanowitſch das Wort und erzählte mir verſchiedene Beiſpiele aus dem Leben in der Räteunion. Scheidungen ſeien durchaus an der Tagesordnung, und es werden hier diesbezüglich„Rekorde“ aufgeſtellt, die man in Weſt⸗ europa für unmöglich halten würde. So erzählte mein Freund u. a. von dem ſtellver⸗ tretenden Vorſitzenden einer politiſchen Behörde, der innerhalb der letzten ſechs Jahre ſie⸗ benundzwanzigmal geheiratet hatte. „Das iſt kein Märchen“, ſagte mein Freund,„ſondern traurige Wahrheit. Ich habe mit ihm oft geſchäftlich zu tun, und wenn ich ihn in ſeiner Wohnung be⸗ ſuche, hat er faſt jedesmal eine neue Frau. Ein anderer Bekannter hat vorigen Monat z u m elftenmal geheiratet.“ Wie leicht und einfach das Heiraten und Scheiden iſt, erzählte mir dann mein Freund an einigen Bei⸗ Aufgebote gibt es in Rußland nicht, ſie ſind nach bolſchewiſtiſchen Anſichten„Reſte bürgerlicher Rück⸗ ſtändigkeit“. Will man heiraten, ſo iſt das ſehr ein⸗ fach. Man geht und läßt die Ehe regiſtrieren. Der Entſchluß kann auf Wunſch ſchon nach einigen Stun⸗ den in die Tat umgeſetzt erde Lernt man z. B. am Abend irgendwo im Kino oder im Park ein Mädel kennen, das einem gefällt, kann man es durchaus am nächſten Morgen heiraten. Die Prozedur der Regiſtrierung dauert höchſtens zehn Minuten und alles iſt vorbei. Auch Trauzeugen gibt es nicht. Wenn in der Räteunion eine Frau heiratet, braucht ſie durchaus nicht den Namen ihres Mannes anzunehmen. Als„revolutionär“ gilt, wenn jeder ſeinen bisherigen Namen beibehält. So führen z. B. alle Frauen von Parteibonzen ihren Mäochennamen. Lenins Frau heißt Krupſkaja, Sinowjews Frau hieß Lilina. Die Frau des ehemaligen Volkskom⸗ miſſars Wolodarſki heißt Roſenöl. Da dieſer Name wenig poetiſch klingt, nennt ſie ſich Roſenell. Aber der Mann kann auch den Namen der Frau annehmen, was er bei der Regiſtrierung nur anzu⸗ geben hat. Auch davon wird öfters Gebrauch gemacht, beſonders bei den Juden, die gar zu ſcheußliche Na⸗ men haben. Dieſe Leute nehmen den Namen der Frau an und werden Iwanows, Petrows und Smirnows. Manchmal kann es auch vorkommen, daß Mann und Frau, die ſoeben geheiratet haben(beſonders in großen Städten), nicht zuſammenwohnen dürfen. Solche Fälle kommen öfters vor, wenn der Mann in Moskau, Leningrad oder Charkow wohnt und die Frau aus einem kleinen Neſt kommt. Sie bekommt einfach keine Einreiſegenehmigung. In ein Irrenhaus glaubt man ſich verſetzt. iſt oͤie Freiheit!“ meinte mein Freund. Im Séparé Den letzten Abend beſchloſſen wir, in der Stadt zu begießen und dabei ein Lokal zu beſuchen, in wel⸗ chem ein weitläufiger Verwandter von Peter Iwano⸗ witſch„Direktor“ war. Natürlich nicht in dem Sinne, wie wir es ver⸗ ſtehen. Er hat wohl auch nebenbei kaufmänniſche Sa⸗ chen zu erledigen, aber immerhin erſt in zweiter Linie.„Oberauſpaſſer nennt man ihn bei uns, einen ſolchen Direktor“, erklärte mir mein Freund.„Er iſt der Partei gegenüber für alles verantwortlich, was in ſeinem Hauſe paſſiert. Und ins Ohr flü⸗ ſternd, ſagte er ganz leiſe:„Ich muß mich ſchon mit ihm gut ſtellen.“ Ich möchte den Namen des betreffenden Lokals nicht nennen, um meinem Schulfreund keine Un⸗ annehmlichkeiten zu bereiten. Jedenfalls war die⸗ ſes Lokal ſo ganz anders als die anderen, in denen das Volk verkehrt. Man ſah auf den erſten Blich, daß es in erſter Linie für Ausländer beſtimmt war, „Wir wollen ſo wie vor dem Kriege eſſen“, ſagte ich, und mein Freund umarmte mich vor Freude.„Wie einſt.“ Wir beſtellten uns „Das auf alle Fälle ein Séparé; nicht etwa, um ungeſtört zu ſprechen, denn ſolchen Luxus gibt es im freien Rußland nicht. Ich wollte nicht zufällig Bekannte treffen, die vielleicht in einer höheren Stellung waren und mich bewußt oder un⸗ bewußt verraten konnten. Sprechen mußten wir ebenſo vorſichtig wie im Saal, denn gerade in ſol⸗ chen Lokalen ſind überall in den Ssparés Abhör⸗ apparate angebracht. „Auch in dieſem Séparé“, flüſterte mir Peter Iwanowitſch ins Ohr,„iſt gewiß der Grundſtein zu manchem Prozeß gelegt worden. Ahnungslos gingen die Leute in die Falle, ganz beſonders, wenn ſie verliebt waren.“ ins Jenſeits befördert habe.“ in der Zuſendung des Sarges in Anbetracht ſeines l ſpielen aus dem Leben.(Fortſetzung folgt) 11 7 75 758 58 5 7 8 70 7 8 a 7 F Kk U 1 750 89.2 85 vinz 4% Bayr. 4½ Rh.-Hyp.-Bk. adiſche Maſch.. 129,0 129,0 Großkraft. Mhm.... Fiederrh. Leder. 89,— 19 golt iI 80. 80.— 5 g ran Ur e 9½%5,8)25 Candes Lem ee e G. Nom kel All.25 93 25 lars Br Pfcrzh. 55, 88(Grän e Büftngerf 188 0 1550 Neordwentd ren 0 blen ele 80 80 81. Lerteshrs Rketlen Deutsche festver- 4577(00 Frankf. 26 91.50 91,50 banken, Kom% srl dor, er 5½ Südd Boder 27 Bayr. Motorenw. 1220 121.5 lodge 8 1020 4020 Penw. Sartftein 3j 1170 4350 Bode erh. f. Rhein⸗ zZinslizhe Werte 4½(% do. 26 91.50 91.50 4% Bad.⸗Odbk 97 S6 von 25 95. 95. Lig. Gpfbr. 8 1 Bemberg, J. P. 108, 107.3 flaid u. Neu N Vell Waldgof 10 108.5 ſchiff. und See⸗ 4 75 89. 89 Mannh. 29, R2 9/50 4¼ Frkftr Hyp. Bk und II o. 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Aineleum 13921292 8 Drahf 1900 11 0 A wen 1150 Schlef Bergb. ini 3,.. Aach. u. N. Feuer 144 Seng Ae 10 105 105502 c 8885 4 50 5 Aimallche Werte dd. loyd. 48624787 ag ee l 1830 207 Sale Nase 1 es ce e N Pen- gen lis 1550 uten 1 üring.Altbeſizz.. 109.2 4 Gold.. 25 85.„ ie. Alti ſch. Atlant. Tel. 108,„ ummiſ g, Mech. Web. So a— bk. büring.Altbeſit 47.5 R. l 5 5 5 4½ Pr. Bobenkr 5 Mexikaner 189, 10,25 10,500 Industrie-Aktien Otſch. Asp... Harpen. Bergbau 1122 1125 merkur Woll 4055 9150 ugs Schneider. 1850 Berlin 1 0 19600 Anleihe. 266 7 did Sr 925 4% r E inte en. 9 e 2 leterbütt bsw. 4. 4880 do, Daumen 170 1182 Heiden Perf eee Schubert a Salzen 8,1880 Herne ee Inleihe* 3840 Lpför u. f19 97.— 97.— ½ Pr. CentrBo„ Deſterr St. 14 88,„„. o. Baumwo„„ eidenau aptff hh Miag hlenbaufſ 90.— 92.— 2 121.2 120.2 rmes⸗Kreditv. do 1014 10.25 9 7 pfbr„—Goldpf. 1928 95,75 95,75 4 do, Gdrente( 272 2775 6 Baugeſ.Lenz... 81.50 do. Conti Gas 127,5 128, Hemmoor Por ti. 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Pb. 2 35.50 85.50 Goldhyp. k 50 95,75 95,75 4½ Büͤdapeſt1914 68.25, 68.75 Aſchaffd Ne Masch 8212 81,0] do. Steinzeug.... Hoeſch. Köln w 98,80 900 8 Steatit⸗Magneſia 187 135.0 Atſch.⸗Oſtafrika 8982 8875 2% Brandenbg.30 985 95.75 4½% Khnpr. Lds ks 88. 92,87 4½ do. Kom. k 20 93.75 4 Lißßab. 188651,. 55,1 Augsb.⸗N⸗ aſch. 9450 84.50 do. Tafelglas 180.. Hohenlohewerk 29.2 29.50 Ee. 1 Portl.⸗Z. 88.50 90.25 Kamerun Eiſenb 67.25 88.— 5 555 20 90 95.75 4% Westf. Ik 8275 92, 8% bene der 94,75 2½ Anatol 51 u. 2 88.50 38.62 Nac Edadewig 81,— 80.— do Tel u. Kab 1270 Holſten⸗ Br 1108, ckarwerke 188,3 Stöhr Kammgarn 101.55. Neu⸗Guinen... 131.0 % enger 15 955 2*——. Bf. A. 2. ¹ 12 93,12 Lig. o. 100.7 200.7 5 de. 93 88, 41.25 Jalcke Rafe.. dbo. Ton u. Stzg. 9480 94/85 Voll. Holzmann 92. 91.87 Nordd. Kabelwe 1150 115.0 815 berger Zink... Otavi⸗Minen 18.7 1875 n G 75 0 75 r eee e dee 575 4 Get Ung St 83 i at do Siken 1050 104.7 86. 85.50 do! Steinautfb.. Gebr. Stoffwerck 96,87 98.87 Schantung⸗. Ach 80, 815 „ Hotelbetrieoos g 5 935 nach Rück⸗ ein⸗ Der Stun⸗ Kind efällt, raten. hſtens eugen tratet, annes jeder 3. B. amen. Frau skom⸗ Name Frau anzu⸗ macht, e Na⸗ n der s und Mann nders ürfen. nn in id die ommt „Das dt zu mwel⸗ wano⸗ ver⸗ e Sa⸗ weiter einen 1 ortlich, 1 flü⸗ n mit Lokals e Un⸗ r die⸗ denen Blick, t war. te ich, „Wie paré; olchen wollte einer er un⸗ 1 wir u ſol⸗ [bhör⸗ Peter udſtein igslos wenn ö 28121 .50 — r 2 Dan ee 1 a HANDELS- o WIRTSOl der Neuen Mannheimer Zeitung 8 Dienstag, S. Oktober 1935 Der Welſfhandel durch die Krise um 30 Jahre zurückgeworien Die Schweizeriſche Kreditanſtalt befaßt ſich in ihrem neueſten Monatsbericht mit den Ein⸗ wirkungen der Kriſe auf den Welthandel. Die Schweizer Großbank ſtellt feſt, daß der gegenwärtige Umfang der Weltwirtſchaft etwa dem des Jahres 1905 entſpricht, d. h. die ganze Entwicklung der letzten 30 Jahre iſt aufgehoben worden. Ferner wird nach Wegen Ausſchau gehalten, die geeignet ſind, den Gü⸗ teraustauſch aus der gegenwärtigen Not heraus⸗ zuführen. Dabei kommt die Bank zu dem Ergebnis, daß die bisherigen Exporterfolge mancher Länder Pyrrhusſiege ſeien. Die Unterſuchung ſagt dann: Die Verheerung, die die nun ſchon bald ſechs Jahre dauernde Kriſe im Welthandel angerichtet hat, ihre Rückwirkungen auf die Weltwirtſchaft im allgemeinen und die Lage der einzelnen Volkswirt⸗ ſchaften im beſonderen, haben den zwiſchenſtaatlichen Güterverkehr zur brennendſten Frage der Welt ge⸗ macht. In welchem Maße der Welthandel zuſammen⸗ geſchrumpft iſt, geht mit aller Deutlichkeit aus nach⸗ ſtehender Tabelle hervor, die die Entwicklung der Umſätze(Ein⸗ und Ausfuhr zuſammen) wert⸗ und mengenmäßig wiedergibt. 5 85. Zug ru nd Mrd. Sfrs. nder rd. Sfrs. nde elegter Jahr. 191 100 10195100 Inder 1913 197,8 100 197,8 100 100 1929 350,7 177,3 256,9 129,9 136,5 1930 282, 142,8 232,1 117,3 12¹,7 1931 202,6 102, 200, 101,6 100,8 1982 135,7 68,6 163, 82, 88,0 1983 123, 62,3 164,4 83,1 75, 1984 118,5 59,9 169,9 85,6 71,0 Die Aufſtellung zeigt, daß ſeit 1929, dem letzten guten Konjunkturjahr, der Welthandel um 232 Mrd. Franken geſunken iſt und nur noch ein Drittel der Umſätze von 1929 ausmacht. Mit den Ziffern der Vor⸗ kriegszeit verglichen, entſpricht er ungefähr demjeni⸗ gen von 1905; d. h. die ganze Entwicklung von 30 Jahren iſt aufgehoben. Dieſe Feſtſtellung bedarf in⸗ ſofern einer Berichtigung, als die wertmäßige, auf Gold bezogene Erfaſſung des Welthandels der tat⸗ ſächlichen Entwicklung nicht ganz gerecht wird. Sie läßt den Einfluß der Preisgeſtaltung unberück⸗ ſichtigt. Werden die Preiseinflüſſe in Betracht gezogen und die Welthandelsumſätze der Menge nach errechnet, dann zeigt ſich, daß die mengenmäßige Verminderung hinter der rein wertmäßigen erheb⸗ lich zurückbleibt, da der heutige Welthandel rund zwei Drittel desjenigen von 1929 beträgt und etwa demjenigen von 1910 entſpricht. Wie hat ſich der Anteil Europas verändert? Nach⸗ folgende Statiſtik gibt darüber Aufſchluß lin v. H. des Welthandels): Jahr Europa Ueberſee Jahr Europa Ueberſee 1913 61,24 38,76 1932 57,23 42,77 1929 52,80 47,20 1933 56,26 43,74 1930 56,45 43,55 1934 55,63 44,37 1931 58,62 41,38 Die Ziffern zeigen, daß auch heute noch mehr als die Hälfte des gefamten Welthandels auf die Ein⸗ und Ausfuhr Europas entfällt. Gleichzeitig laſſen ſie je⸗ doch erkennen, daß der europäiſche Anteil am zwi⸗ ſchenſtaatlichen Güterverkehr eine zwar nicht gleich⸗ mäßige, aber doch offenſichtlichſinkende Tendenz aufweiſt. Beſondere Aufmerkſamkeit verdient dabei die Feſtſtellung, daß der Anteil Europas an der Ein⸗ fuhr 60 v.., an der Ausfuhr jedoch nur 50 v. H. be⸗ trägt. Aus dieſer Tatſache iſt gelegentlich der Schluß gezogen worden, die europäiſchen Induſtrieländer ſeien im Begriff, ihre überſeeiſchen Abſatzmärkte zu verlieren, da die ehemals faſt ausſchließlich nur Lebensmittel und Rohſtoffe erzeugenden überſeeiſchen Wirtſchaften ſeit dem Kriege eigene Induſtrien auf⸗ gezogen hätten. Zudem zögen ſie es vor, ihren Ein⸗ fuhrbedarf an Induſtrieerzeugniſſen ſtatt in Europa mehr in außereuropäiſchen Ländern zu decken. Mag dieſe Schlußfolgerung zu peſſimiſtiſch ſein, ſie ent⸗ hält an ſich doch einen richtigen Kern. Jedenfalls iſt feſtzuſtellen, daß die Umſätze in Induſtriewaren im Verlaufe der Kriſe tatſächlich ungleich ſtärker zurück⸗ gegangen ſind als der Handel in Nahrungsmitteln und Rohſtoffen. Der Index der Welthandelsmen⸗ gen an Nahrungsmitteln ſtellte ſich(1929= 100) in 1934 auf 84,5, der für Rohſtoffe auf 88 und für In⸗ duſtriewaren auf 64. Von beſonderem Intereſſe unterſuchen, genden Mehrheit der Länder vorgenommene Deval⸗ vation der Währungen auf ihren Außenhandel aus⸗ geübt hat. Nachfolgende Zuſammenſtellung gibt darüber Auskunft: Wertmäßige Anteile am Welthandel in v. H. Einfuhr Ausfuhr 1931 1932 1938 1934 15931 1932 1933 1984 Länder mit freier Golswährung 21,7 29,0 24,0 21 Länder mit Devi⸗ ſenbewirtſchaf⸗ kung und nicht abgew. Valuta 14, Länder mit ab⸗ gew. Valuta 61,1 59,3 59,1 61,1 59,9 61, 61,7 69,5 Es ergibt ſich, daß die Goldwährungsländer ihren Epportanteil an der geſamten Weltausfuhr bemer⸗ kenswert gut zu behaupten vermochten. Die Länder mit abgewerteten Währungen konnten ihre Export⸗ quote erhöhen; die Einfuhr blieb gleich. Die Aus⸗ juhrentwicklung in den Ländern mit abgewerteter Valuta iſt ziemlich verſchieden. Großbritannien, Schweden, Japan, Britiſch Indien, Argentinien und Braſilien haben ihren Exportanteil ſteigern können. Dagegen iſt die Ausfuhr der meiſten übrigen Deval⸗ vationsländer(vor allem der Vereinigten Staaten), auf Goldbaſis berechnet, zurückgegangen, in Landes⸗ währung aber ebenfalls geſtiegen. Eine beſondere Stellung unter den Abwertungsländern nimmt Ja⸗ pan ein. Sein Anteil am Export iſt namentlich men⸗ genmäßig außerordentlich ſtark gewachſen und um⸗ faßt heute nicht ſehr viel weniger als die doppelte Menge wie vor vier Jahren. Aus der ganzen Lage heraus entwickelte ſich eine völlige Neuorientierung der internationalen Han⸗ delspolitik. Ihr Ziel war einmal der Schutz des Inlandsmarktes und zum andern Förderung des Exports. Nachdem eine internationale Verſtändi⸗ gung(Mißerfolg der Londoner Konferenz) bisher — iſt es, die Frage zu 18,9 18,9 19,2 19,4 149 18,7 14,5 19,0 17,8 16,5 14,8 J Unter Ausſchaltung der Preisbewegung, bafiert auf dem Preisſtand von 1913. welchen Einfluß die von der überwie⸗ Keine einheifliche Halſung der Börsen Anhalfende Kauſneigung/ Schluß sehr sfill Rhein⸗Mainiſche Mittagbörſe: Renten feſter Frankfurt, 8. Oktober Die Börſe lag ziemlich ruhig. Für Aktien lagen Mei⸗ nungskäufe vor, wobei Meldungen aus der Wirtſchaft an⸗ regten. Nach anfänglich zumeiſt freundlicheren Kurſen trat im Verlaufe ein leichter Rückgang ein, wobei die Haupt⸗ werte 4 bis 1 v. H. wieder verloren. Dabei wurde auf die internationale Politik bezüglich des Abeſſinienkonfliktes verwieſen. Renten blieben dagegen weiterhin freundlich und zeigten für deutſche Staatsanleihen Kursbeſſerungen von 1 bis% v. H. Zinsvergütungsſcheine, Kommunal⸗ umſchuldung gewannen bis 20 Pfg. Späte Schuldbücher mit 86 etwas freundlicher, Dollarbonds bis% v. H. feſter. Aus⸗ landsrenten ohne Anregung. 4proz. Ungarn⸗Gold um 0,2, Aproz. Rumänen um 0,1 v. H. niedriger. Am Aktienmarkt eröffneten JG Farben 152,50(151,50), verloren aber im Verlaufe wieder dieſen Anfangsgewinn, Metallgeſellſchaft wieder um 172 v. H. feſter. Von Elekrowerten verloren Siemens 1, RW 1, AGG 1, aber Geſfürel, Felten N, elektr. Lieferungen 1 v. H. feſter. Schiffahrtswerte zogen noch eine Kleinigkeit an. Von Bauwerten Julius Berger 78, Holzmann ½ v. H. ſchwächer. Zement Heidelberg 1 p. H. feſter. Daimler bei etwas größeren Umſätzen um 11 v. H. abgeſchwächt. Reichsbankanteile gewannen 1 v. H. Im Verlaufe wurden die Umſätze am Aktienmarkt ſehr gering, die Kursabbröckelung ſetzte ſich noch fort, ſo am Farbenmarkte bis 150,75 nach 152,50 Anfangskurſe. Rhein⸗ ſtahl um 1% gegen geſtern abend ſchwächer, Renten blieben gut gehalten. Pfandbriefe und Stadtanleihen ruhig und unverändert. Berliner Effektenbörſe: Aktien unentſchieden, Renten freundlich Berlin, 8. Okt. Am den Aktienmärkten vermochte ſich eine klare Ten⸗ denz nicht herauszubilden; während zunächſt angeregt durch die vorangegangenen Steigerungen, die vom Publikum er⸗ teilten, allerdings geringen Kaufaufträge den Markt be⸗ herrſchten und dadurch zu zum Teil beachtlichen Kurs⸗ ſteigerungen führten, machte ſich nach den erſten Notie⸗ rungen wieder ſtärkere Zurückhaltung bemerkbar. Der berufsmäßige Börſenhandel begründet die von ihm ein⸗ genommene abwartende Haltung mit dem Hinweis auf die politiſche Lage Europas, insbeſondere die bevorſtehenden Genfer Entſcheidungen bezüglich der zu ergreifenden Sank⸗ tionsmaßnahmen gegen Italien. Infolgedeſſen blieben die aus der deutſchen Wirtſchaft vorliegenden günſtigen Meldungen, wie z. B. die Steigerung der Abrufe in Stickſtoffdüngemitteln und die erhebliche Verringerung der Unterbilanz bei der Reichspoſt ohne erbennbaren Ab⸗ fluß. Von Montonwerten, die allgemein eher etwas ſchwächer zur Notiz gelangten, ſind beſonders Höſch mit minus 1½ v. H. und Klöckner mit minus 7 v. H. zu er⸗ wähnen. Von Braunkohlenaktien lagen Ilſe Bergbau ſehr feſt; nach anfänglicher Plus⸗Plus⸗Notiz wurde der erſte Kurs mit 163 angeſchrieben(letzter variabler Kurs am 3. 10. 156), Rheinbraun büßten dagegen 39 v. H. ein. Kaliaktien blieben öͤurchweg mangels Umſatzes geſtrichen. Am Markt der chemiſchen Werte gewannen Farben 158, büßten allerdings nach dem erſten Kurs wieder 4 v. H. ein. Am Automarkt lagen Daimler etwa 1% v. H. ſchwä⸗ cher. An den übrigen Märkten ſind als ſtärber ver⸗ ändert hervorzuheben: Schubert u. Salzer mit minus 2¼ v.., Zellſtoff Waldhof mit minus 2 und Metallgeſell⸗ ſchaft mit plus 19 v. H. Bei zunehmenden Glattſtellungen des berufsmäßigen Börſenhandels bröckelten die Kurſe an den Aktienmärkten zum Teil beträchtlich ab. Farben büßten gegen den Anfang 14, Lichtkraft 1, AE 7 und Geffürel 7 v. H. ein. Be⸗ ſonders ſtarkem Abgabedruck unterlagen Montane, von denen Rheinſtahl und Mansfelder um je 1, Mannesmann 125%, Stahlverein um 1 und Hoeſch um 1 v. H. nach⸗ gaben. Am Rentenmarkt vertiefte ſich die ſchon ſeit Tagen zu beobachtende freundlichere Grundſtimmung. Im Zuſammen⸗ hang mit der anhaltenden Erholung der kommunglen Um⸗ ſchuldungsanleihe, die heute erneut 15 Pig. gewann, zeigten Stadtanleihen foſt ausnahmslos freundliches Ausſehen. Insbeſondere waren gebeſſert: Berliner Proteſtſchätze(plus 74 v..), Decoſama 1 und 2(plus t bzw. 38 v..), ſerner Dresdener um 40 Pfg. und Aachener um 7 v. H. Hypothekenpfandbrieſe wurden vereinzelt ebenfalls höher bezahlt, ſo Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden, Reihe 15, um 4 v.., einzelne Serien von Hannoverſche Boden um 74 bis 58 v.., einzelne Serien von Hannoverſche Boden um A his Js v. H. Auch Kommunolobligationen wieſen Beſſe⸗ rungen auf, ſo Preußiſche Centralboden(2) plus v. H. Provinzanleihen und Länderanleihen blieben kursmäßig foſt unverändert. Von Induſtrieobligationen lagen Arbed mit plus 4% ſehr ſeſt, Mont Ceni zogen um, Klöckner um ½ v. H. an. Am Einheitsmarkt Umſätze eng begrenzt. chungen. der Induſtriepapiere blieben die Dabei überwogen eher Abſchwä⸗ Frauſtadter Zucker und Glasfabrik Schalke ga⸗ ben gegen letzte Notiz um je 4 v..; Wagner um 3,5; Zeitzer Maſchinen um 3; Reichelbräu 2,5 und Riebeck Montan um 2 v. H. nach. Dagegen wurden Chilling⸗ worth 3, Osnabrücker Kupfer und Miag je 2,5 v. H. höher bewertet. Nur Commerzbank gingen um 3¼, Handelsge⸗ ſellſchaft um ½ v. H. zurück. Hypothekenbanken blieben gut behauptet. Steuergutſcheine wurden wie am Vortag notiert. Reichsſchulöbuchforderungen, Ausgabe 1: 1936er 100,37 G; 1987er 101,5 G 102,37 B; 1938er 98,87 G 99,62 B; 1989er 98,37 G 99,25 B; 1940er 2 G; igaler 96,37 G 97,12 B; 1942er 95,75 G 96,62 B; 1943er bis 1948er je 95,5 G 96,5 B. Ausgabe 2: 186er 100,25 G 101 B/ 1938er 98,62 G 99,37 B; 1939er 98,12 G 99 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/4 5er und 1946/48er je 65,62 G 66,5 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verband 86,775 G 87,525 B. Die Börſe ſchloß in ſehr ſtiller Haltung. Gegenüber dem ſchwächeren Verlauf waren vereinzelt geringfügige Erholungen feſtzuſtellen, ſo bei Farben, die mit 451 nach 150,75 aus dem Verkehr gingen. Andererſeits ermäßigten ſich AE weiter um s, Deſſauer Gas um ½ und Sie⸗ mens um ½ v. H. Reichsbahn⸗Vorzugsaktien gaben um 5 v. H. auf 123 nach, galten aber auf dieſer Baſis G. Nachbörslich blieb es ſtill. * Londoner Börſe ruhig London, 8. Oktober. Die Londoner Börſe lag ruhig, Die Kurſe bröckelten meiſt ab, auch britiſche Staatspapiere waren angeboten. *. * Börſenkeunziſſern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Aktienkurſe ſtellten ſich im Durchſchnitt der Woche vom 30. September bis 5. Oktober auf 90,98 gegen 91,51 in der Vorwoche. Die Kurshöhe der 4 proz. Wert⸗ papiere betrug im Wochendurchſchnitt 94,94 gegen 94,95. Geld- und Devisenmarki Pfund etwas gebeſſert— Goldpaluten wenig verändert * Berlin, 8. Oktober. Am Geldmarkt machte die Ent⸗ ſpannung Fortſchritte. Der Satz für Tagesgeld ging auf 3 bis 3½ v. H. zurück, Für Schatzanweiſungen und Pri⸗ vatdiskonte beſtand teilweiſe regere Nachfrage. Der Pri⸗ vatdiskont blieb unverändert 36 v. H. Am Deviſenmarkt war das Pfund nach den vorangegan⸗ genen Abſchwächungen etwas erholt, gegen Kabel 4,901 und in Paris 74,42. Die Goldvaluten waren wenig ver⸗ ändert. Franzöſiſche Franken waren in Zürich mit 20,24% und Gulden mit 207,50 zu hören. Der Dollar unterſchritt in Paris mit 15,17 den oberen Goldpunkt. Die Reichs⸗ mark war unverändert. Aus London wurde ein Kurs von 12,17% und ſpäter von 12,18% gemeldet. Oiskontsatz; ffefchsbank 4, Lombard 8, privat 3 ½ v. fl. Amtlich in Rm. Dis⸗ J Parität 7. Oktober 8. Oktober für kont M. Geld Brief Geld Brief Aegvpten tägeptpſd.. 9, 12470 12.500 12.480 12.520 Argentinien 10:Peſob 1872.684.688.682.85 welgien.. 100 Belga 2 8,7% 41.98 400 41890 4204 H 502.10 9,18.148.148 ulgarten 100 Levg 3 3. 65 0 05³ Eänada kkan Dollar 0. 355 2921 25 f 2058 2055 Dänemark 100 Fronen 337 112850 54.84 54.44 54.8 40 10-»Aooſchulden 6% 817 581 4581 408 81 England. 1 Pfund 2 20 17/7700 10 12 T8010 Eſtland 100 eſtn er. 12500 5793 6807 67 07 Finnland tooffunl M. 1053 38850 8870 5855 8875 Frankreich 100 Fres. 3 15.4. 16,3700 18,410 168,37 16.215 Griechenland 100 Dr. 7.459.3530.357.3530.85 Holland 100 Gulden 5 168.73 167.88 168,22 167.870168,21 Island.. 100 iel. Kr. 57 8 2054.80 54,75 84,89 Italien... 100 Sire 5 22.004 20.24 20,28 20.24 28 Japan„Nen.65.092.7100.212 0,7100 0,712 Jugoflavieni00 Dinar 5.00.574].688 5,674 3,680 Lettland.. 100 Latts 535 557 80,92 8108 92 38108 Sitauen.„ 100 Litas 6 44.93 4449 44.57 44.52 441.60 Norwegen 100 Kronen 37 412.50 61,10 61/2 61.16 61,28 Oeſterreich 100 Schill. 31 15907 48.95 49.05 95. 49.05 Portugal 100 Escude 5 5357 11.035 11.05 110485 11.065 Rumänien.. 100 Lei 4%.51.488 2,49.488.492 Schweden.. 100 Kr. 2½ 112.24 62.74 62.80 6280 62.92 Schweiz 100 Franken 27 81.00 80.90 81.05 80.9? 81.08 Spanien 100Peſeten 5 81003395 34.01 38.98 3399 Tſchechoſlowakei toon 3¼ 12.438 10,300 10.370 10.305 10,325 Türkei.. türk. Pfd 85 18,85.9/5.880 197,.981 Ungarn 100 Pengß 4 72 55 2 82 Uruguay. 1 Goldpeſo 285 44543 3059] 1051.054.055 Ver. Staaten 1Dollar( 132.98.4801.490.486.490 Frankfurt, 8. Oktober. Tagesgeld knapper, aber noch 27% v. H. ſich als unmöglich erwieſen hat, ſucht jedes Land im Rahmen ſeiner Mittel ſich ſelber zu helfen. Mochte auch in einem Lande mehr, im anderen weniger eine Zeitlang von einer Wirtſchaftsautarkie geträumt worden ſein, ſo ſcheint ſich nun doch allenthalben die Erkenntnis Bahn verſchafft zu haben, daß ſich das Rad der Wirtſchaftsentwicklung nicht ohne ſchweren materiellen und ſozialen Schaden um 100 Jahre zu⸗ rückdrehen läßt. Jedenfalls macht jedes einzelne Land die größten Anſtrengungen, ſeinen Export zu fördern, allerdings oft mit Mitteln, die wenig ge⸗ eignet ſind, die Welt aus der Kriſe herauszuführen. Augenblickserfolge, die nur auf Koſten und zum Nachteil eines andern erzielt werden, müſſen ſich bei der Schickſalsverbundenheit der Länder früher oder ſpäter als Pyrrhusſiege erweiſen. So lange einer den andern bekämpft und alle ſich gegenſeitig voneinander abſchließen, ſo lange werden die ver⸗ eiſten Ströme der Weltwirtſchaft nicht auftauen kön⸗ nen. Um dieſem ſinnloſen Zuſtand ein Ende zu machen, iſt aber vor allem eine wichtige Voraus⸗ ſetzung zu erfüllen: Stabiliſation der Währungen und damit allmähliche Rückkehr zu einer organiſchen Preisgeſtaltung. * Deviſenzwangswirtſchaft auch in Braſilien. Das braſi⸗ ltaniſche Bankkontrollamt hat angeordnet, daß alle einlau⸗ fenden Deviſen binnen 10 Tagen den Deviſenſtellen an⸗ zu bieten ſind. Exporteure, die dieſer Verpflichtung nicht nachkommen, erhalten fortab keine Ausfuhrbewilli⸗ gungen mehr. „ Die Schwierigkeiten währungspolitiſcher Sühnemaß⸗ nahmen.— Die Pariſer Finanzzeitſchrift„Je Capital behandelte die Frage, ob ſich die Sühnemaßnahmen gegen Italien auch auf das Gebiet der Währungspolitik er⸗ ſtrecken könnten, etwa in der Form, daß die Mächte ta⸗ lien daran verhindern, ſich auf den ausländiſchen Geld⸗ märkten Deviſen zu beſchaffen oder den Kurs der Lira zu verteidigen. Eine ſ Wührungs⸗ und Finanzblok⸗ kade ſcheine, ſo ſchreibt das Blatt, nicht verwirklicht wer⸗ den zu können; denn die italieniſche Regierung und die Bank von Italien könnten auf den ausländiſchen Märkten ſtets durch Vermittlung der Internationalen Zahlungs⸗ bank Abſchlüſſe vornehmen. Die in die Haager Abkommen vom 20. Januar 1930 aufgenommenen Satzungen der In⸗ ternationalen Zahlungsbank ſetzen in Artikel 10 feſt, daß die Internatſonale Zählungsbank, ihr Vermögen und ihre Guthaben ſowie die ihr anvertrauten Hinterlegungsgelder weder in Friedens⸗ noch in Kriegszeiten enteignet be⸗ ſchlognahmt oder in ihrer Freizügigkeit behindert werden dürfen. * Erleichterung bei der Handhabung der Schlußſchein⸗ pflicht bei Einkäufen von Trauben und Traubenmaiſche. Wie uns mitgeteilt wird ſind zur reibungsloſen Abwick⸗ lung des Herbſtgeſchäftes bei der Handhabung der Schluß⸗ ſcheinpflicht bei Einkäufen von Trauben und Trauben⸗ maiſche im Intereſſe der Erzeuger und Weinverteiler Er⸗ leichterungen eingetreten. Für die Dauer des Herbſt⸗ geſchäftes iſt es geſtattet über die an einem Tage getätig⸗ ten Einzelkäufe von Trauben in kleineren Mengen bis zur Höchſtgrenze von 15 Zentner oder Traubenmaiſche bis zu 750 Liter eine Sammelliſte aufzuſtellen unter An⸗ gabe des Namens und des Wohnorts des Verkäufers, der verkauften Mengen(Trauben in Zentner, Maiſch in Liter) und des Kauſpreiſes. Dieſe Liſte iſt für jeden einzelnen Tag, an dem Käufe getätigt wurden, auſzuſtellen. Ueber die Endſumme der Geſamtkäufe eines Tags iſt ein Schluß⸗ ſchein gufzuſtellen. Da die Geſchäftsbücher Auskunft geben über die getätigten Einkäufe, kann auf die Unterſchrift der Verkäufer verzichtet werden. . Verband dentſcher Herdfabrikanten.— Freiwilliger Außeuſeiteranſchluß. In Einigungsverhandlungen, die das Reichswirtſchaftsminiſterium auf Antrag des Ver⸗ bandes deutſcher Herdfabrikanten in Hagen angeordnet hatte, iſt am 4. Oktober in Stuttgart der freiwillige Au⸗ ſchluß von zehn bisher noch abſeits ſtehenden kleineren und jüngeren Werken an den Verband erfolgt, der die deutſchen Herſteller ſchmiedeeiſerner und Haushaltungs⸗ kohlen⸗Herde umfaßt. Damit iſt die Geſchloſſenheit dieſer Induſtrie auch in Süddentſchland ſo gut wie vollſtändig erreicht. Mit zwei kleineren Werken, die am 4. Oktober nicht vertreten waren, werden die Verhandlungen zur Herbeiführung der Zuſammenarbeit durch die Einigungs⸗ ſtelle fortgeſetzt. * Hanptverſammlung des Vereins zur Wahrung der Main⸗ und Donau ⸗Schiffahrtsintereſſen. Die diesjährige in Würzburg anberaumte HV des Vereins zur Wahrung der Main⸗ und Donau⸗Schiffahrtsintereſſen e.., Nürn⸗ berg, findet om 17. November ſtatt. * Herbſtſitzung der Nordatlantik⸗Paſſagekouferenz. Die Tagung hat am 3. und 4. Oktober in London unter dem Vorſitz von Direktor Neumann der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ſtattgefunden. Die Raten ſind unverändert geblieben. Die o. H. genehmigte * Eiſenwerk Kaiſerslautern. Die Ausſichten für das ſämtliche Verwaltungsvorſchläge. laufende Jahr ſeien günſtig. * Dividendenkürzungen in der öſterreichiſchen Zucker⸗ induſtrie? Da die öſterreichiſche Zuckerinduſtrie noch aus dem Vorjahr einen Vorrat von mehr als 4000 Waggon Zucker hat, wodurch rund 28 Millionen Schilling zinslos gebunden ſind, dürften einzelne Geſellſchaften Dividenden⸗ lürzungen vornehmen. So wird die Dividende der Oeſter⸗ reichiſchen Zucker Ach(Brucker Zucker) guf 12 v. H. ge⸗ ſchätzt, während ſie im Vorfahr eine Erhöhung von 12 au 15 v. H. erfahren hat. 5 N IAAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 464 Heliowaffwerke Elekirizifäis-AG. Elektriſche Licht und Kraft und Siemens⸗Schuckert neuer Mehrheitsbeſitzer 8 Berlin, 8. Oktober. Die Aktienmehrheit der Helio⸗ watt⸗Werke AG., Berlin⸗Charlottenburg, die von der Dedi⸗ Bank erworben worden war, iſt von diefer, wie wir erfah⸗ ren, an eine Gruppe, beſtehend aus der Elektriſchen Licht⸗ und Kraftanlage⸗AG. und der Siemens⸗Schuckert⸗Ac. wei⸗ terverkauft worden. Kammgarnspinnerei Düsseldorf Ermäßigter Verluſtvortrag Düſſeldorf, 8. Oktober.(Eig. Tel.) In der o. HV. wurde der bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934, der einen Gewinn von 62 632/ ausweiſt, um den ſich der Verluſtvortrag von 887 101, ermäßigt, genehmigt. Ergänzend zum Geſchäftsbericht teilte die Verwaltung noch mit, daß das Unternehmen im laufenden Geſchäfts⸗ jahr wieder mit Nutzen arbeitet. Man hofft, daß ſich die Lage nicht wieder verſchlechtert und glaubt daher für 1935 einen befriedigenden Abſchluß vorlegen zu können. Im übrigen ſei es gelungen, die Unterbilanz auszu⸗ gleichen, in einer Weiſe, die es ermöglicht, ohne Zu⸗ ſammenlegung der Aktien den gewünſchten Zweck zu er⸗ reichen. Im neuen Geſchäftsjahr ſind von der Maſoritäts⸗ gruppe nominell 1 Mill./ Aktien unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellt worden, die das Unternehmen zu pari an eine andere Gruppe verkauft hat. Durch dieſe Transaktion ſind der Geſellſchaft 1 Mill.„ Barmittel zugefloſſen, die es ermöglichen, den Kleinaktionären ihren Beſitz ohne Opfer zu erhalten. Geschwisfer im Beiriebe eines Gewerbefreibenden Der Reichsfinanzhof hat in einem Urteil vom 19. Juni 1935— VI A 370/35— beachtenswerte Ausführungen über Gehaltszahlungen an Geſchwiſter, die im Betriebe tätig ſind, gemacht. Der Sachverhalt war folgender: Ein Ge⸗ werbetreibender beſchäftigte in ſeinem Betriebe ſeinen Bruder und zahlte ihm hierfür ein Gehalt, das dem Lohn⸗ abzug unterlag und in der Buchführung ordnungs mäßig unter Betriebsunkoſten verbucht wurde. Bei einer Buch⸗ prüfung ſeitens des Finanzamtes wurde die Höhe der Gehaltszahlung beanſtandet und ein Teil derſelben dem Gewinn des Inhabers zugeſchlagen, weil die Gehalts zah⸗ lung außerordentlich hoch war und der Reichsfinanzhof bis⸗ her die Auffaſſung vertreten habe, bei Gehaltszahlungen an Verwandte im Betriebe einen ſtrengen Maßſtab anzulegen und keine Beträge als Ausgaben zuzulaſſen, die über das Maß hinausgingen, das einem fremden Arbeitnehmer zu⸗ geſtanden würde. In dem Rechtsmittelverfahren, das der Gewerbetrei⸗ bende gegen die Auffaſſung des Finanzamtes durchführte, hat nun der Reichsfinanzhof dahin entſchieden, daß die vom Finanzamt herangezogene bisherige Rechtſprechung ſich mit dem Verhältnis von Eltern zu Kindern beſchäftige. Hier müſſe allerdings ſtreng geprüft werden, ob nicht durch zu hohe Lohnzahlungen das den Kindern ſpäter doch zu⸗ fallende Vermögen ſchon zu Lebzeiten der Eltern unter Umgehung der Schenkungsſteuer zugewendet würde. Das trifft aber in der Regel für das Verhältnis zwiſchen Ge⸗ ſchwiſtern nicht zu, weil hier normalerweiſe nicht zu be⸗ fürchten ſei, daß Geſchwiſter ſich untereinander beachtens⸗ werte Vermögensteile zuwenden würden. Bei der Prüfung ſeit vielmehr davon auszugehen ob die Einwendung des Unternehmers, die Tätigkeit des Bru⸗ ders entſpreche den gezahlten hohen Gehältern, zutreffe. Daß ſei für den, poxliegenden Fall zu bejghen, da die ge⸗ ſamte Leitung des Unternehmens in den Händen des Bru⸗ ders liege. In, Auhetracht der außerordentlichen Bebeu⸗ tung, welche die Tätigkeit des lohnempfangenden Bpuders ſitr das Geſchäft habe, ſeien die über das ſonſt übliche Maß hinausgehenden Gehaltszulagen nicht zu beanſtanden. Das Wichtigſte an dieſem Urteil iſt die Tatſache, daß der Reichsfinanzhof grundſätzlich die Lohnzahlung an Geſchwt⸗ ſter, die im Betriebe tätig ſind, anerkennt. Als Maßſtab für die Höhe dieſer Lohnzahlungen ſind normalerweiſe die Löhne zugrundezulegen, die ein Fremder zu erwarten hat (Mitteilungen der Handelskommer zu Münſter). * * Verteidigungshonarar iſt nicht vom Einkommen ab⸗ zugsfähig. Auslagen für eine Verteidigung gegen eine Strafanzeige wegen Bilanzverſchleierung ſind nach einem Urteil des Reichsfinanzhofs vom 17. April 1935— VI X 183/35— auch für einen höheren kauſmänniſchen Ange⸗ ſtellten keine(abzugfähigen) Werbungskoſten. In der Begründung ſtellt der Rich feſt, daß dem Beſchwerde⸗ führer auf Strafonzeige hin die Durchführung eines Strof⸗ verſahrens wegen Verfehlung gegen§ 314 HG drohte. Auf Hieſer Grundlage hatte, wie der Ry ausführt, das Finanzgericht mit Recht angenommen, daß es ſich dabei vornehmlich um eine perſönliche Angelegenheit des Be⸗ ſchwerdeführers handelte. Das müſſe zur Ablehnung der Anerkennung beruflichen Aufwands führen, auch wenn weitere Auswirkungen, wie Schadenserſatzanſprüche, Ver⸗ luſt des Ruhegehalts, Einwirkung auf das Unternehmen des Arbeitgebers, in Frage kamen. Ueberdies liege nicht fern, anzunehmen, daß dem Beſchwerdeführer die Vertei⸗ digungskoſten gonz oder zum Teil erſetzt werden würden. Wäre das durch die Firma geſchehen, ſo hätte es ſich für dieſe um Betriebsausgaben gehandelt. Für den Beſſchwerde⸗ führer wäre der Erſatz Arbeitslohn geweſen. Als ſolcher ſei er ſteuerlich zu behandeln geweſen; aber ein Abzug fiir Werbungskeſten kam auch hier nicht in Betracht, weil die perſönliche Bedeutung der Vorgänge für ihn im Vordergrund ſtand. * * Vorlage der Geſchäftsbücher in Steueramneſtieſachen. Erlangt die Steuerbehörde von der Tatſache, daß ein Steuerpflichtiger Steuern hinterzogen und durch Erwerb von Reichsbahnanleihe von der Amneſtie Gebrauch gemacht hat, Kenntnis, ſo kann ſich der Steuerpflichtige gegenüber dem Finanzamt nicht auf ein Schweigerecht berufen, wenn das Finanzamt feſtſtellen will, ob die Steueramneſtie rechts⸗ wirkſam erlangt iſt. Zu ſolcher Feſtſtellung darf das Fi⸗ nanzamt Vorlegung der Geſchäftsbücher verlangen.(Be⸗ ſcheid des Reichsfinanzhofs vom 27. Februar 1935— VI 4 910/834.) * Nachprüfung der Wateneingangsbücher durch Steuer⸗ beamte Stichproben in nächſter Zeit Ein Aufſatz von Staatsſekretär Reinhardt in der „Deutſchen Steuerzeitung“ enthält die wichtige Mitteilung. daß die Finanzämter angewieſen ſind, in den nächſten Wochen Betriebsprüfer und geeignete Veranlagungsbeante zu allen Gruppen der zur Führung eines Wareneingangs⸗ buches verpflichteten Gewerbetreibenden zu ſchicken. Die Steuerbeamten werden durch Stichproben feſtſtellen, ob mit der Führung des Wareneingangsbuches rechtzeitig unn 1. Oktober begonnen wurde und ob die Eintragungen laufend und regelmäßig noch am Tage des Erwerbs der Ware gemacht werden. Bei dieſen Stichproben wird nur geprüft werden, ob das Wareneingangsbuch formell ord⸗ nungsgemäß geführt iſt. In eine Pritfung der materiellen Richtigkeit des Wareneingangsbuches wird nicht einge⸗ treten. Jedoch ſind die Beamten angehalten, verdächtige Fälle dem Finanzamt zur Betriebsprüfung zu melden. * Ungariſche Verordnung zur Regelung der l der Landwirte. Der ungariſche Miniſterrat iſt am Montag unter Vorſitz des Miniſterpräſidenten Gömbhös zu einer außerordentlichen Tagung zuſammengetreten. Eine Ver⸗ ordnung über die Regelung der Landwirteſchulden wurde auf der Grundlage der Vorſchläge des Finanzminiſters einſtimmig angenommen. Der nähere Inhalt der neuen Veroroͤnung wird vorläufig nicht bekanntgegeben. Es handelt ſich um eine Regelung von außerordentlich weit⸗ tragender Bedeutung da zum erſten Male das ſeit Jah⸗ ren drängende Problem der Geſundung der ſchwer ver⸗ ſchuldeten ungoriſchen Landwirte praktiſch in Angriff ge⸗ nommen wird. Der Dreierausſchuß des Reichstages iſt zum Aena einberufen um den Bericht der Regierung über die neue Verordnung entgegenzunehmen. 7 ſtummer 464 Getvei in engen * Berliner Getreidegroßmarkt vom 8 Oktober. emarkt erfolgenden Bedarfskäufe halten ſich weiter Grenzen, da die Großmühlen D Die am tes We ſtroh noch ausreichend Rauhfut Neue Maunheimer Zeitung ttel(je 100 Berlin 3,60—3,80 50(2,50—2,70); dt uſtroh roh 3,40 Kilo) htgepreß⸗ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 8. Oktober 1935 — 31,45— 31,50; Tendenz 31,50; Okt.⸗Nov. 31,40— 31, ſtetig; Wetter heiter. * Weitere Inland⸗Zuckerfreigabe. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat, wie wir ſoeben hören, eine weitere(die zweite) Freigabe für den Abſatz von Verbrauchszucker im Inlande in Höhe von wieder 5 v. H. des Freigabekontingents für das Geſchäfts⸗ juhr 1935/36 verfügt. Mit dieſer neuen Freigabe ſind jetzt * insgeſamt 10 v. Vom Wein Von der heſſiſchen Bergſtraße dt. Im Laufe der vergangenen Woche wurde in den Weinbaugemarkungen der heſſiſchen Bergſtraße, wie Bens⸗ heim, Zwingenberg und Auerbach mit der allgemeinen Traubenleſe begonnen. Nachdem die Blüte gut verlaufen und ein recht ſchöner Anſatz erfolgt war, haben ſich die Trauben in der Folge zeit ſehr ſchön entwickelt. Weſentliche des Geſamtfreigabekontingents für das geze 1 vie Einbußen durch Schädlinge oder Krankheiten konnten ver⸗ gebund. Rogg us! H. 0 a i Geſchä'tsjahr 1935/36 freigegeben. Dr. F. gt ſind und auch der Handel noch verſchiedentlich über 1 Roggenſtr e verfügt. Die geringen Zufuhren aus der Land⸗ (3,05. 1. 0 5 ed S liefer r Rebſt in ei t wirkten ſich deshalb kaum gus. Für Mahl⸗ 197 ie F en.20 5 a de öde mann Füttern 0h 9 Mitehen kuch bei den Prbuin müßten uur e e damburger Schmalz⸗Notierungen vom g. Okt(eig. des Jahres 1034 übertraf. Auch die Qualität ſtellt zu eſtehen auch bei den Provinzmühlen nur in 560(4,40— 4,90); gutes Heu erſter Schnitt 6,70 Dr.] Tendenz ſchwach; American Steamlard tranſito ab Kai des 2. eee Umfgnug Verwendungsmöglichkeiten, hochwertige(5,80—6,20); Luzerne loſe—8,70(7,408 3 i N 15 it je frieden. Es wurden in Zwingenberg durchſchnittlich Moſt⸗ 19 1 glich hoch 9 7 20), Lruzerne loſe 0„70(7, 8 36,5 Dollar; American Purelard raff., per 4 Kiſten mit je ewichte von 70 bis 80 Grad, ebenſo in Bensheim und en ſind im allgemeinen unterzubringen. Kon⸗, 7 0 25, Kilo nette verſchiedene Standardmarken tranſ, ab Kat Auerbach feßtgeſtellt. Selbſtverſtändlich gab es auch ſchon . ies Getreide wird am hieſigen Platze nur wenig e ee eee e ee e ee eee le. Moſtgewichte, die über 80 Grod hingusgingen, die Spätleſen Er gefragt, das Angebot von Futterweizen tritt vereinzelt 2 f 5 eee e e e e ee 5 werben noch weit beſſere Ergebniſſe liefern. Der Behang Fr. mehr in Erf nung. Weizen⸗ und Roggenmehle werden 3 ſeſt Berliner Metall⸗Notierungen vom 8. Okt.(Eig. Dr.) war geſund und die Trauben lieferten einen brühigen Ge in er 5 den täglichen Bedarf aufgenommen. Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wire⸗ Moſt. Das Herbſtgeſchäft iſt in befriedigender Weiſe ver⸗ 605 5 ö Verb rnachfrage an geringem Bremer Baumwolle vom 8. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. bars) prompt 51; Standardkupfer loko 45,25; Original⸗ laufen. Die Verkäuke fanden auf der Grundlage des dur 200 lange aus Zut ngen iedigt werden. Angebote] Univerfal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,53. hüttenweichblei 23,75 nom.; Standardblei per Okt. 23,75 den Reichs nährſtand feſtgeſetzten Richtpreiſes ſtatt. In bof Fu erhafer aus der Land wirtſchaft ſind ebenſo wie in nom.; Original⸗Hütten⸗Rohzink ab nordd. Stationen 21,75; Heppenheim einigten ſich Winzerverein, Gaſtwirte⸗Innung Ne Ban e e lern e eee finden bei be⸗ 5 15 5 ö Standardzink 21,75; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99⸗ und Handel auf folgende Preiſe: Rieslingtrauben 15% Ab! 5 299 1 bellen Unterkunft. In Induſtriegerſten iſt* Magdeburger Zuckernotierungen vom 8. Okt.(Eig. proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Oeſterreicher 13 J, Wildbocher 9/ der Zentner. In Auer⸗ das 60 v. krontingent verſchiedentlich ſchon voll in An⸗ Dr.) Unverändert. Tendenz ruhig. Gemahl. Mehlis[ Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein bach hat man ſich auf einen Preis von durchſchnittlich 380% ſpruch genommen, gie Zufuhren bleiben knapp. prompt per 10 Tage 31,30; Okt. 31,40— 31,42%— 31,45— per Kilo 53,80— 56,75 die 1000 Liter Moſt geeinigt. riſten zu vertreten u. zu zeichnen. C. Heger Nachfolger Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim. Dem Kaufmann Max Storck in Mannheim iſt derart Geſamt⸗ protura erteilt, daß er berechtigt Amtl. Bekafintmachunge Ne Handelsregiſtereinträge a) vom 4. Ottober 1935: Am Sonntag früh, 6. Oktober 1938, ist mein lieber, hoffnungsvoller Sohn, unser ſieber Bruder und Neffe M erſtünde Bernhard Nordmann, Mann⸗ iſt, die Geſellſchaft gemeinſam mit 2 2 [heim. Das Geſchäft ging mit Ak⸗ einem anderen Prokuriſten zu ver⸗ 5 2 Otto Hotz Optiker tiven, Paſſiven und mit dem treten und zu zeichnen. der Badischen Hausfrau Fi be übe f en 8 f 270 6 eſellſchaf i 5 5 Bann per Be 1 beſchräntter Haftung, Dufeldorf, oute e den e ee e 7 8 f 3 Ne W. 1 1 Ma. Ha 5 5 5 7 f im 28. Lebensjahre nach langem, mit großer Ge heim. Die Firma iſt geändert in: Zweigniederlaſſung Mannheim, nachmtte s 5 Uhr u. àbends 8 Uhr duld ertragenem Leiden zur ewigen Ruhe ein Bernhard Nordmann Nachf., Inh. Mannheim. Carl Cyriax hat ſein m„Friedrichspark““ Segangen. Walther Blume. Die Prokura der Amt als Geſchäftsführer nieder⸗ 9 2 f 1 N i. 5 8 Frau Lucie Nordmann iſt er⸗ gelegt. Direktor Werner Sontag Ei 1 9 mil 1 Ku Mannheim CLangstraße 39), 8. Oktober 1935, loſchen. Geſchäftszweig: Mineral⸗ in Düſſeldorf⸗ Sberkaſſel iſt zum Es en 113 En ö öl⸗J chemiſche und techniſche weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Mitwirkende: n tiefer 2 51 Import, chen ſche 5 hniſch; n ſchäftsfü tell 1 em Schmerz Produkte. Geſchäftslokal: B 6. 5. Deutſche Induſtriewerke Geſell⸗ Max Reichart, Josef Offenbach, Frau Margareſha Hofz WWe. geb. Hambrecht b) vom 5. Oktober 1935: ſchaft mit beſchränkter Haftung, Inge Ziegler, Rudbe, 2 Roths, K. u. 8 Rosa Koch geb. Hotz. Merchantville-USA Daimler⸗Benz Aktiengeſellſchaft Mannheim. Fritz Horn iſt nicht R. Benz, Anneliese Stricker. Wilhelm Holz, Mannheim Mannheim, Mannheim, Zweig⸗ mehr Geſchäftsführer. Die Geſell⸗ A e 0 e e Winelm Hembrechi, Philadelphla-USA. niederlaſſung, Hauptſitz: Berlin ſchaft iſt aufgelöſt. Der Geſchäfts⸗ Muslkslische Leltung: Rohr. E Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch führer Paul Auguſt Goeſer iſt Schwank: „Der harmlose joseph“ Die Firma Beſchluß der Generalverſammlung vom 2. Juli 1935 geändert in§ 17 Abſ. 3(Stimmrecht der Vorzugs⸗ zum Liquidator beſtellt. iſt erloſchen. 5 5 Lentz⸗ Getriebe Geſellſchaft mit Die Beerdigung hat nach dem Wunsche des Ver- storbenen in aller Stille stattgefunden. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen aktien). beſchränkter Haftung, Mannheim. 011 B. R 5 7 5 5. a Feb ruder Bender Aktiengeſen⸗ Die Geſellſchaft iſt aufgelöst, Kauf 5 1 8 5 e e uind 8 900 9 eee 559 5 5 96 NW g N 1 115 1 e ag e 2 1 können Sie leicht durch Ueberanſtrengung ent ſchaftsvertrag iſt h den NW 87, Hanſau 3, iſt z Li⸗ 8 5 1 5 5 15 ſchluß der Generalverſammlung quidator beſtellt. 5 Fernruf 288 85. ſtandene Schwellungen, das Brennen und ole ga vom 12. September 1935 geändert K. Schmitt& Co. Geſellſchaft Vorverkauf: Abends: TANZ Empfindlichkeit in den Füßen loswerden. 5 in den 8s 3(Gegenſtand des Un⸗ mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ Sishe Anschlagsäulen. 2 9 Nehmen Sie einfach eine Packung Saltrat In ternehmens), 4(Grundkapital und heim. Die Prokura des Fritz Rodell und ſchütten Sie eine Hand voll in eine ger Eimtetlung, 12 llufſichts vat) s Schneider iſt erloſchen:. Schüſſel mit warmem Waſſer. Sobald Sie in Am 4. Oktober verschied nach schwerem erhält 1 1 Ohe 1 i Na Belle 5 c lc 1 Ihre Füße in dieſes wirkſame ſauerſtoffhaltige e Narr ae S eunemtelted re fl doe h beg dee d ler: Fußbad ſtecken, wird das geguälte Gewebe be⸗ und Onkel, Herr ſtellt iſt, iſt er allein zur Ver⸗ſönlich haftende Geſellſchafter ſind e und erfriſcht, der Blutkreislauf wird tretung und Zeichnung der Geſell⸗ die Kaufleute Georg Belle, Mann⸗ elebt und Ihre Füße werden von neuem Le⸗* Ad I. 10 5 ſchaft berechtigt. Gegenſtand des heim, und Alfred Rauch, Sulz⸗ ben durchpulſt. Dieſes einfache Mittel bringt 0 AI Unternehmens 0 jetzt der eie bach 115 12 B.—. e wenigen Minuten Tauſenden von i 85 8 und die Fortführung der ſeither Großhandel in Kurz⸗ u. Bürſten⸗ Leidenden Erleichterung, welche bisher glaub⸗ im 78. Lebensjahre. unter der Firma Gebrüder Bender waren, Waſch⸗, Putz⸗ u. Toilette⸗ ten, daß es keinen Weg gäbe, um ihre Mannheim-Feudenheim(Andreas-Hofer Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ artikeln. Geſchäftslokal: F 2. 12. beſchwerden zu beſeitigen. Hornhaut wird er⸗ Git 8. 2 22 tung in Mannheim betriebenen J. Nelſon& Co., Mannheim. 5 5 5 5 i 9 5 Str. 58, Frankfurt a.., den 8. Oktober 1935. Eisfabrik, ſowie der Betrieb von Die Firma iſt exloſchen. 1 hör, ae 8 Ta ; 5 5 g ſonſtigen Eisfabriken, Kühlhäuſern Automobilzubehör Paul Haefele, augen hören auf, Sie zu quälen. Saltrat fer Die trauernden Hinterbliebenen: und Kühlanlagen ſowie die Her⸗ Mannheim. Paul Haefele Ehefrau Rodell hat noch ſelten jemand enttäuſcht. Ver⸗ lei Daul Mah ſtellung und der Vertrieb von Philippine geb. Dubs in Mann⸗ ſuchen Sie es heute abend. Saltrat Rodell it 15 ll aan Baren jeder Art. 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Die Firma iſt erloſchen. 3 FCPCCCCCCCCCCCCCTCCTTCCTCCbCTCTPTCTVTVTCVTCTCCTCTCTCTCTCTCTTTTTT Storck in Mannheim iſt derart Kronen ⸗ Apotheke Chriſtian e 7 Geſamtprokura erteilt, daß er be⸗Fiſcher, Mannheim. Die Firma ben 5 rechtigt iſt, die Geſellſchaft gemein⸗ iſt erloſchen. 98 6 Meter Ergen 9 2 und ſam mit einem anderen Proku⸗! Amtsgericht F 3b. Mannheim det 5 5 a 5. 5 rul 4 ausrsichend für 2618*. In dlußtt. babe ich zn 3 5 8 8 der F 9 1 8 2 0 N El 5 Resle Kostüme-Anzüge-Maägte u. anders Offene Stellen Neue Transport Fisser n regiert noch! wä 5 85 1 f sowie 20 Opal- Fässer Wenn man's richtig in nur guten und besten Qualitäten, zum Aussuchen, verkauft 2 2 1355 5 4 3 übeklegt sind 0—. 0— C E von—700 Ltr., weingrün u. füll⸗. 5 gt; DBIiIllig- billig Ber pre n lle 7. 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