Goebel am 1. Ok⸗ bis zun ſind im 5 75 inheimer 7 roh die Anzeigen Molkereibuet elz- Käse on-Honige nn .275 9 band 12, 10 personen bel ffeſer Ak. 100. sowie Zu. 18, fleil andlung. in Feuden- heimer St. 38, Sandhofen, Str. 9. 8391 r Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne ma zeit Mannheim SebrE 10. 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Wenn ich hier zu Ihnen, meine Zuhörer und Zu⸗ hörerinnen, ſpreche, dann bitte ich Sie, dieſe Rede und dieſen Appell nicht als nur an Sie, die Sie in dieſem Saale verſammelt ſind, gerichtet aufzufaſſen. Sondern ich bitte Sie, zu bedenken, daß ich darüber hinaus zum ganzen deutſchen Volke ſpreche, zu den Millionen, die nicht hier anweſend ſind, die aber doch irgendwie dieſe Stunde auch miterleben und die erfaßt werden ſollen von dem Auftrag, der der Nation gegeben werden muß. Drei Jahre ſozialen Friedens Drei Jahre lebt Deutſchland nun ſchon in einem Zuſtand des ſozialen Friedens. Was die andere Welt um uns herum nicht kennt, iſt bei uns leben⸗ dige Wirklichkeit. Der innere Streit und der Ha⸗ der, die wir überall um uns ſehen, ſind aus Deutſch⸗ land verſchwunden. Die Sorgen, denen die beſten Männer und Frauen anderer Nationen angeſichts der inneren Wirrniſſe in ihren Völkern begegnen, kennen viele von uns kaum mehr. Manchesmal iſt es aber notwendig, daß man den Blick wieder rückwärts wendet, denn die Völker und die Men⸗ ſchen ſind vergeßlich. Nur zu leicht erſcheint ihnen ein Zuſtand, an den ſie ſich erſt einmal gewöhnt haben, als allzu ſelbſtverſtändlich, ja natürlich. Und nur zu leicht vergeſſen ſie dann, daß dieſer Zuſtand nicht immer war und daß er auch von ſelbſt nicht kam und durchaus nicht immer da ſein muß. Es gibt auch viele, die zwar das Angenehme eines ſol⸗ chen Zuſtandes begrüßen, aber nicht einſehen wollen, daß dieſes Angenehme naturgemäß auch ver⸗ bunden iſt mit Opfern und Leiſtungen. Auch in Deutſchland iſt es wohl denkbar, daß der eine oder der andere ſich gar nicht mehr deſſen bewußt wird, daß wir dieſen inneren Frieden, in dem wir heute leben, ebenſo als ein großes Glück empfinden müſſen, wie wir bereit ſein wollen, uns für ihn ein⸗ zuſetzen und die von ihm geforderten Opfer zu bringen. Der Blick in die Umwelt zeigt uns, daß ſie, mit wenigen Ausnahmen, noch befangen iſt im K a mpf der Klaſſen. Die Lehre, die Karl Marx einſt verkündet hat, ſie beherrſcht auch heute noch, ja viel⸗ leicht in entſcheidendem Maße, das Leben vieler Völ⸗ ker. Wir ſehen die Auswirkungen dieſer Lehre in der inneren Zerriſſenheit, in dem Mißverſtehen der Menſchen untereinander, in den fortgeſetzten Kämp⸗ fen der Klaſſen und in den Folgen dieſer traurigen Entwicklung. Dentſchlands Erfahrungen vom Klaſſenkampf Wir Deutſche haben das einſt auch erlebt. Vor wenigen Jahren noch, da hingen Millionen, vermutlich die überwältigende Mehrheit des deut⸗ ſchen Volkes, an dem Gedanken, daß die Spannun⸗ gen im Innern der Nation nur gelöſt werden können durch den Kampf der Träger dieſer Spannungen. 8 Kampf der Klaſſen ſchien für Millionen unſerer Bolksgenoſſen natürlich. Und viele konnten nicht verſtehen, daß nun plötzlich eine Lehre erſchien, die gerade dieſen Kampf der Klaſſen als unſinnig und auch als unwirkſam bezeichnete. Wenn wir dieſen Kampf der Klaſſen am heutigen Leben der Völker anterſuchen, dann kommen wir aber zu folgenden Feſtſtellungen. 1. Der Klaſſenkampf der vergangenen Zeit hat es nicht fertig gebracht, die Urſachen dieſes Kampfes zu überwinden, ſondern er hat nur von Fall zu Fall einen vorübergehenden Waffenſtill⸗ ſtand erreicht, wobei bald die eine, bald die andere Klaſſe als ſcheinbarer Sieger hervorging. Ja, es ſchien gar nicht im Intereſſe der Teil⸗ nehmer und beſonders der Führer dieſes Kamp⸗ ſes zu liegen, daß durch eine grundſätzliche Lö⸗ ſung dieſe Urſachen für die Zukunſt endlich be⸗ ſeitigt würden. Und 2. iſt einleuchtend, daß dieſer Kampf durchaus nicht entſchieden wurde von der Ver⸗ nuuft oder gar vom Recht, ſondern daß alle dieſe Kämpfe entſchieden wurden durch die momen⸗ tauen wirtſchaftlichen Möglichkeiten der Betei⸗ ligten: bald ſind es die gefüllten Streikkaſſen der Arbeiter geweſen, bald wieder die gefüllten Aus⸗ nach ſperrungskaſſen der Unternehmer. Bald war es die Geſchicklichkeit der einen Seite, die beſtimmte Argumente für den Sieg mobiliſieren konnte, bald wieder die Geſchicklichkeit der anderen, die dies beſſer verſtanden. Auf keinen Fall aber iſt dieſer Kampf irgendwie entſchieden worden durch eine höhere Vernunft oder gar durch das Ge⸗ wiſſen. Und drittens: Wir haben in dieſen langen Jahren geſehen, daß, ganz gleich, wie auch im einzelnen dieſe Kämpfe ausgingen, ſie dem er⸗ folgreichen Teil trotzdem keinen wirk⸗ lichen erfolgreichen Nutzen brachte, ſondern daß am Ende das Reſultat für beide Teile nur ein negatives war. Wie oft haben Arbeitnehmer und Arbeitgeber miteinander ge⸗ rungen. Und das Ergebnis dieſes ganzen Rin⸗ gens? Weder die eine Klaſſe vermochte zur endgültigen Herrſcherin über die andere, noch die andere zur Herrſcherin über die eine zu wer⸗ den. Wohl aber koſtete dieſer Kampf beiden Teilen Jahr für Jahr unermeßliche Opfer. Wir können ausrechnen, daß wenn dieſe Opfer, die jährlich in unzählige Hunderte von Millionen gingen, für eine gemeinſame Hilfe verwendet worden wären, beide Teile um vieles beſſer ge⸗ fahren ſein würden. Das weitaus größte Opfer aber war die dauernde Schädigung und Minde⸗ rung der nationalen Produktion, von der am Ende das Volk lebt. s Wir haben geſehen, wie die Sinnloſigkeit unſerer Klaſſenkämpfe ſo weit ging, daß wir durch ſie auch nach außen große Abſatzmärkte einfach verloren haben, weil man glaubte, in Deutſchland unabhängig von der übrigen Welt Lohn und Preis ſelbſt geſtalten zu können. Nein, wer dieſe Bedingtheiten erkennt, der muß ver⸗ ſtehen, daß die Löſung der vorhandenen Differenzen zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, zwiſchen Lohn und Preis zweckmäßigerweiſe nicht dem Spiel des Zufalls überlaſſen werden kann, ſondern der Entſcheidung einer höheren Vernunft, die kühl und klar das Für und Wider in dieſem Streit zu prüfen, abzuwägen und damit zu entſcheiden hat. Es war daher die Vorausſetzung, daß eine neue Baſis gefunden wurde, eine Führung aufzu⸗ bauen, die, über den ſtreitenden Teilen ſtehend, autoritär über beide Entſcheidungen fällen kann. Es iſt natürlich, daß ſich dieſe Führung da⸗ bei der höchſten wirtſchaftlichen Einſicht bedient und an die Mitarbeit aller jener von wirklich wirtſchaft⸗ lichen Fähigkeiten erfüllten Männer appelliert, die auch ihrerſeits unabhängig ſind und ſich ihrem Volk nur allein verpflichtet fühlen. Dieſe Führung beſteht heute! Die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung hat ſich bewußt nicht auf einzelnen Wirt⸗ ſchaftsorganiſationen aufgebaut, ſondern ſie ſuchte nach einer Syntheſe des dentſchen Volkes und ſeinen Lebensnotwendigkeiten, ſeinen Lebensvorausſetzun⸗ gen und ſeinen Lebensbedingungen. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen kam der Führer auf die inneren Zuſammenhänge zwi⸗ ſchen den Problemen des Klaſſenkampfes und der nationalſozialiſtiſchen Schickſals⸗ und Volksgemein⸗ ſchaft zu ſprechen. Hierzu führte er unter anderem folgendes aus: 1. Machtmäßig iſt heute der Klaſſenkampf in Deutſchlaud beſeitigt, d.., es iſt niemand mehr da, der ihn zu führen in der Lage wäre. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird mit ihren Organiſationen, die ſich auf ganz anderen Ebenen als denen des Klaſſenkampfes auf⸗ bauen, niemals mehr dulden, daß ein ſolcher Verſuch unternommen wird. Es mag vielleicht den einen oder anderen geben, der dieſen Gedanken noch in ſeinem Gehirn herum⸗ trägt und auf eine beſſere Zeit, d. h. auf eine ſchlechtere Zeit, hofft, in der er noch einmal dieſe Inſtinkte zu mobiliſieren in der Lage wäre. Es ſoll ſich keiner täuſchen. Wir haben die Macht, das zu verhindern, und wir ſind entſchloſſen, es unter allen Umſtänden zu verhindern, und zwar nach beiden Seiten hin. 2. Wir ſind dabei, die dieſem Klaſſenkampf zu⸗ grunde liegenden Differenzen auch ſachlich zu löſe n. Wir ſind in der glücklichen Lage, dieſe ſachliche Löſung durchzuführen, weil wir ſelbſt über dieſen Differenzen ſtehen. Ich darf wohl ſagen, daß ich mich als den un⸗ abhängigſten Mann in dieſer Richtung fühle, niemanden verpflichtet, niemand untertan, nie⸗ mand zu Dank ſchuldig, ſondern ausſchließlich meinem Gewiſſen verantwortlich. Und dieſes Gewiſſen hat nur einen einzigen Befehlsgeber: unſer Volk! Das deutſche Volk und ſeine Ausleſe, vereint in der Bewegung, in der Nationalſozialiſtiſchen Partei. Dieſem Be⸗ fehlsgeber allein fühle ich mich in allen meinen Handlungen verantwortlich, ſonſt niemanden. Und genau ſo unabhängig ſind unter mir und neben mir alle meine Mitkämpfer. Wir ſind daher im der Lage, dieſe Probleme, die dem Klaſſenkampf zu Grunde liegen, rein ſachlich zu erforſchen und nach unſerem beſten Wiſſen und Gewiſſen auch zu löſen, unter Berückſichtigung nicht nur unſeres innerdeutſchen, ſondern auch der außerhalb Deutſchlands liegenden Faktoren. (Fortſetzung auf Seite 2) Flalien und die Sanktionen „Mil größter Verachtung“— Anzufriedenheit mit Caval— Vlick auf Deutſchland (Von unſerem Vertreter in Ro m) — Rom, 9. Oktober. In Rom gibt man ſich keinen Hoffnungen mehr darüber hin, daß Sanktionen noch vermieden werden könnten.„Man geht alſo Sanktionen entgegen“, ſchreibt das„Giornale'Italia“; Italien iſt vollkom⸗ men ruhig, weil es auf alles vorbereitet iſt.“ Und „Lavoro Faſeiſta“ ſagt in Anlehnung an die Rede des Duce auf der Adͤunata Faſeiſta:„Das italieniſche Volk iſt bereit, ruhig, ohne mit der Wimper zu zucken und mit der größten Verachtung jedes wirtſchaft⸗ liche Opfer auf ſich zu nehmen. Aber es würde mit voller Wucht einſchreiten, wenn die Sanktionen unſere in Oſtafrika kämpfenden Heere treffen würden.“ Für Rom iſt nicht mehr die Frage offen: Kommt es überhaupt zu Sanktionen?, ſondern man fragt ſich: Wie werden die Sanktionen ausſehen? Man rechnet hier mit zwei Möglichkeiten. 1. Milde Sanktionen, die nur die zur Herſtel⸗ lung von Waffen und Munition nötigen Rohſtoffe mit dem Embargo belegen, oder 2. ſcharfe Sank⸗ tionen, die die diplomatiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen mit Italien abbrechen und zu einer vollkommenen Einfuhrſperre führen. Man hofft in Rom immer noch, daß dieſe zweite Möglichkeit durch die Vermittlung Lavals verhindert wird. Es läßt ſich aber nicht verkennen, daß die hieſigen politiſchen Kreiſe allmählich mit der Politik des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten unzufrieden — Auch die abeſſiniſche Jugend marſchiert Die Welle der dem bekannten Freudenfeſt nach Beendi Kriegsbegeiſterung hat auch mit ihren hölzernen Uebungsgewehren am Kaiser die abeſſiniſche ng der Regenzeit, marſchierten dieſe abeſſiniſchen Jungen Jugend erfaßt. Bei dem Maskalfeſt, vorüber.(Weltbilo,.) werden. Man beginnt in Rom, Laval zu große Nach⸗ giebigkeit gegen die franzöſiſchen Linkskreiſe und gegen Eden vorzuwerfen. Die„Stampa“ ſpricht dieſe beginnende italieniſche Unruhe über die Hal⸗ tung Frankreichs mit den Worten aus:„Wir haben nie die ſchwierige Lage Frankreichs und insbeſondere Lavals verkannt, aber es iſt eine Tatſache daß fetzt die Grenzlinie überſchritten wird, von der an prin⸗ zipielle Erwägungen und diplomatiſche Gründe die Grundlage der italieniſch⸗franzöſi⸗ ſchen Freundſchaft zu gefährden begin⸗ nen.“ Auch mit der Haltung der Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt man in Rom nicht mehr ein⸗ verſtanden und man wirft dem Präſidenten Rooſe⸗ velt vor, daß er durch das Verbot der Waffen⸗ und Munitionsausfuhr nach Italien und Abeſſinien Rom und Addis Abeba auf eine Linie ſtelle. Die hieſigen politiſchen Kreiſe fürchten, daß die engliſche Regierung in den nächſten Tagen auch auf Deutſchland einen Druck aus⸗ itben wird, damit ſich Berlin den in Genf be⸗ ſchloſſenen Sanktionen anſchlöſſe oder ihnen zumindeſt nicht entgegenarbeite Ueberflüſſig, zu ſagen, daß die geſamte italieniſche Preſſe weiterhin dem Völkerbund die ſchwerſten Vor⸗ würfe wegen ſeines ſchnellen Vorgehens gegen Ita⸗ lien macht. Die Gründe, die vorgetragen werden, ſind bekannt: Der Völkerbund macht ſich zum Hand⸗ langer der imperialiſtiſchen Politik Englands, und er dient dabei gleichzeitig den antifaſchiſtiſchen Kräf⸗ ten Frankreichs, Englands und vor allem der Sowjet⸗ union. Die Blätter deuten aber nur in ſehr vor⸗ ſichtiger Form die Möglichkeit einer Beſſerung des Völkerbundes an und ſprechen nicht vom Austritt Italiens. In der Tat hält man in Rom eine ſolche Drohung bis zum äußerſten zurück. Römiſches Lob für Wien — Mailand, 10. Oktober. Die norditalieniſche Preſſe feiert die Haltung der Vertreter Oeſterreichs und Ungarns im Völker⸗ bund, die als beiſpielgebend hingeſtellt wird. „Stampa“ ſpricht von einer eolen Neubekräfti⸗ gung der Freundſchaft dieſer beiden Staaten für Italien. Mit einem moraliſchen Mut, der dem Edelſinn ihrer Länder würdig ſei, hätten die Ver⸗ treter beider Staaten, anſtatt zu ſchweigen, offen 1155 Gründe dargelegt und damit ein Beiſpiel gege⸗ en. So wie Italien niemals den Verrat vergeſ⸗ ſen werde, ſo werde es auch niemals dieſe freundſchaftliche Geſte vergeſſen. „Popolo di Italia“ legt den Erklärungen der Ver⸗ treter Oeſterreichs und Ungarns einen großen ſymp⸗ tomatiſchen Wert bei. Zwei kleine Staaten hätten ſich mit großem Mut und nicht weniger großer Loyalität gegen den kalten, ſelbſtherrlichen und einſchüchternden Willen derjenigen geſtellt, welche glaubten, die ſtärkſten zu ſein. „Corriere della Sera“ greift den Völkerbund ſcharf an. Das Blatt erklärt, der Skandal ſei zu groß, als daß er ungeſtraft bleiben könne. Mit Ungerechtigkeit könnten weder Staaten noch Staa⸗ tenbünde regiert werden. Je ſtärkere Mittel man aufbiete, deſto ſchwächer zeige ſich der Völkerbund. 2. Seite/ Nummer 468 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Oktober 1935 Fortſetzung der Führerrede 3. Wenn wir daran ſind, dieſe Probleme ſachlich zu löſen— und wir können das dank der Autorität, die dieſe Führung beſitzt, und dank ihrer Herkunft— dann müſſen wir auch eingeſtehen, daß dieſer Klaſſenkampf noch eine andere Seite beſitzt, nämlich eine ideelle. Was wäre die Welt ohne Ideale! Die große Mehrzahl der Menſchen iſt nicht befähigt, die Pro⸗ bleme des Lebens aus der tiefſten Erkenntnis her⸗ aus zu ſehen und aus dieſer heraus zu löſen und zu beantworten. Das, was ihnen an Einſicht ver⸗ weigert wurde, iſt ihnen aber gegeben in einer inne⸗ ren Stimme, die unbewußt zu ihnen ſpricht und manchesmal warnend und mahnend auftritt. Was ſie nicht mit der Schärfe des Verſtandes zu löſen vermögen, das finden ſie mit der Kraft ihres Ge⸗ mütes, mit der Innigkeit des Herzens. Dinge, die vielleicht der wiſſenſchaftlich geſchulte Geiſt, der Phi⸗ loſoph, ſeheriſch erſorſcht und erfaßt, werden von der breiten Maſſe unbewußt empfunden und ebenſo un⸗ bewußt beantwortet. Der Philoſophie des Denkers ſteht gegenüber der naturgegebene Inſtinkt der brei⸗ ten Maſſe. Hier iſt deshalb auch keine Differenz zwiſchen dem Ideal und der Vernunft, zwiſchen dem Ideal und den realen Notwendigkeiten. Denn was nicht irgendwie den realen Not⸗ wendigkeiten des Völkerlebeus entſpricht, iſt faſt nie ein Ideal und wird vom Volk auch nicht als wirkliches Ideal empfunden. Der Weltkrieg war eine Realität. Und in dieſem Weltkrieg haben Millionen Menſchen gefochten, de⸗ nen das mögliche reale Ergebnis in Bezug auf ihre eigene Perſon ſicherlich nicht klar geweſen ſein konnte. Alle die Millionen Meunſchen, die, ohne ſelbſt Nütznießer zu ſein, dennoch ein ſolches Opfer brin⸗ gen, handeln nicht nur als wahrhaftige Idealiſten, ſondern zugleich auch in der klarſten Empfindung der Notwendigkeiten. So ſetzen ſie ſich ein für ihr Volk, für ihre Gemeinſchaft. 8 Es iſt natürlich kein Beweis für dieſe Theſe, wenn ein Mann, der im Beſitze aller Lebensmög⸗ lichkeiten iſt, dem Zeit ſeines Lebens faſt vom Tage ſeiner Geburt an nur die Sonne ſcheint, der an allem teilnimmt, was die Nation zu bieten hat, an Schönem, an Erhabenem, der alle Reichtümer beſitzt, wenn der vielleicht auch aus einer ſolchen Erkennt⸗ nis heraus für ſein Volk eintritt. Aber dieſe Theſe wird bewieſen von den Millionen derer, die an dieſem Glück nicht teil⸗ haben, von den Millionen anderen, die in Armut aufwachſen, die zu Hauſe nur Not und Elend ken⸗ nen und immer nur Entbehrungen erlebt haben, von den Millionen, die kaum eine genügende Woh⸗ nung ihr eigen nennen, die ſo oft nicht in der Lage find, Frau und Kinder richtig zu ernähren, von jenen Millionen, die das Schickſal herumwirft, die vom Leben überhaupt nur die Schattenſeiten erfahren und Jie dann trotzdem in dem Moment, in dem ae der gewaltigſte Appell der Nation er⸗ folgt, aus einem tiefinnerſten Wiſſen und Erleben heraus plötzlich die tapferſten und anſtändig⸗ ſten Soldaten geweſen ſind. Dieſe große Schar der unbekannten Muske⸗ tiere, der Grenadiere und Kanoniere, die ihre Pflicht erfüllten, treu und brav bis in Tod, als ob ſie damit einen Dank abſtatten wollten für ein Leben des Glanzes, der Schönheit und des Reichtums, das ſie aber vorher niemals gekannt haben, beweiſt die Lebendigkeit unſeres Ideals! Und dies iſt der Beweis der Macht dieſes Ideals. Wie aber würde ein ſolches Ideal erſt wirke em ſein, wenn eine Nation es nicht erſt im Kriege, ſon⸗ dern ſchon im Frieden erlebt? Es in ſich leben⸗ dig geſtaltet? Wenn ſie ſchon im Frieden bemüht iſt, den Geiſt der Gemeinſchaft aufs äußerſte zu pflegen und dieſem Geiſt auch Opfer zu bringen? Das nationalſoztaliſtiſche Ideal verbürgt den Reichsbeſtand Das nationalſozialiſtiſche Ideal der Volks⸗ gemeinſchaft iſt eine gewaltige Realität. Von ihr hängt, glauben Sie mir, meine Volksgenoſ⸗ ſen über dieſen Saal weit hinaus, das ganze Deut⸗ ſche Reich, die Exiſtenz und der Beſtand des deutſchen Volkes ab. Wenn wir alſo nicht als eine treueſte Einheit, mit einander verbunden auf Sein und Nicht⸗ ſein, unſerer Arbeit nachgehen, daun werden wir in unſerem Lebens kampf, der immer hart war und hart ſein wird, nicht beſtehen können gegen⸗ über den Völkern, die vom Schickſal geſegneter ſind als wir. Täuſchen wir uns nicht. Die Gefahr der Zer⸗ reißung unſeres Volkes iſt auch heute ge⸗ geben. Außer uns und um uns herum lau⸗ ern die Fermente der Zerſetzung nur darauf, daß ſie das Gift, das wir ausgeſchieden ha⸗ ben, eines Tages wieder in unſere Körper hineinführen können. Der Bolſchewismus iſt eine ewige Zeiterſcheinung. Nur der Name hat ſich im Laufe von Jahrtauſenden von Zeit zu Zeit gewandelt. Dieſe Zeiterſcheinung bleibt ſtets ſolange wirkſam, ſolange oͤie Völker im Innern nicht zu dem Ideal ihrer Volkerhaltung zurückfinden. Es iſt daher die Aufgabe der Partei und damit der Führung des heutigen Staates, daß ſie alles das, was durch das Leben ſcheinbar getrennt wird, durch ihre Tätigkeit, ihre Lehre, ihre Anregungen und ihre Führung immer wieder zuſammenfügt. Wir ſind alle belaſtet von der Vergangenheit und viele unter uns Deutſchen auch noch von der Gegenwart. Alle die Faktoren der Herkunft und des Vermögens, des Wiſſens, der Bildung uſw., Traditionen vieler Art, ſie zertrennen die Menſchen, ſie ſind geeignet, die Volksgemeinſchaft immer wieder aufzulöſen. Varon Aloiſis Kritik an Gen „Italien allein hat den wahren Völkerbundsgeiſt“ — Genf, 10. Oktober. Der Völkerbund ſetzte Donnerstag 10.30 Uhr die Ausſprache über die Frage der Sühnemaßnahmen fort. Als erſter Redner ſprach der italieniſche Ver⸗ treter Baron Aloiſi. In einer ſehr ausführlichen Rede kritiſierte Albiſi zunächſt das Verfahren des Völker⸗ bundes, wobei er ſich vor allem darüber beſchwerte, daß die italieniſche Denkſchrift über die abeſſiniſchen Zuſtände überhaupt nicht berückſichtigt worden ſei und daß man dem italieniſchen Vertreter nach Ausbruch der Feindſeligkeiten keine Zeit zu einer wohlvorberei⸗ teten Stellungnahme gegeben habe. Wenn man das Vorgehen des Völkerbundes in anderen Fällen mit ſeinem jetzigen Verhalten vergleiche, ſo müſſe man ſagen, daß mit zweierlei Maß gemeſſen worden ſeit. Aloiſt wiederholte, daß Abeſſinien nicht die Vorausſetzungen erfülle, um die Eigenſchaft eines Völkerbundsmitgliedes zu behalten. Er hielt dem Völkerbund vor, daß er trotz des von der ita⸗ lieuiſchen Regierung gelieferten Materials nicht die ſatzungsmäßigen Maßnahmen getroffen, d. h. den Ausſchluß Abeſſiniens ausgeſprochen habe. Die Nichtanerkennung der Gründe Italiens habe das Empfinden des ganzen italieniſchen Volkes verletzt und Abeſſinien in ſeiner an⸗ griffsluſtigen Haltung beſtärkt. Nachdem Italien nicht mehr auf die Unterſtüt⸗ zung des Völkerbundes zur Garantierung ſeiner Sicherheit und zur Anerkennung ſeiner Rechte rech⸗ nen konnte, habe es für notwendig befunden, ſich ausſchließlich auf ſeine eigenen Mittel zu verlaſſen, um einer immer größer werdenden Gefahr entgegen⸗ zutreten. Die Mobilmachung von über einer Million Menſchen, die in den letzten Tagen von der abeſſiniſchen Regierung beſchloſſen worden ſei, habe das Maß deſſen, was Italien trotz ſeiner Zurückhaltung ertragen konnte überlaufen laſ⸗ ſen, zumal der Negus bei dieſer Gelegenheit die Abſicht zur Eroberung von Eritrea und Italieniſch⸗ Somaliland ausgeſprochen habe. Was die rechtliche und politiſche Lage betreffe, ſo könne ſich Italien auf die Vhlkerbundsſatzung, nämlich auf Artikel 1 (Fähigkeit zur Mitgliedſchaft), Artikel 22(Behand⸗ lung der Eingeborenen⸗Bevölkerung) und Artikel 16 Abſatz 4(Ausſchluß von Mitgliedern), berufen. Was die Berufung auf den Kelloggpakt betreffe, ſo müſſe zunächſt auf den Notenwechſel vor ſeinem Ab⸗ ſchluß erinnert werden, aus dem ſich ergebe, daß das Recht zur Verteidigung durch dieſen Pakt in keiner Weiſe eingeſchränkt werde. Ferner erinnerte Aloiſt an die Vorbehalte der bri⸗ tiſchen Regierung bei der Unterzeichnung des Pak⸗ tes, worin ſich England in gewiſſen Gegenden der Welt ſeine Handlungsfreiheit unter Ausſchluß jeden fremden Eingreiſens gewahrt habe. Unter dieſen Vorausſetzungen habe ich dem Kelloggpakt zugeſtimmt, Das Recht Italiens werde durch die Verträge zwi⸗ ſchen den drei angrenzenden Mächten erwieſen. Dieſe Verträge ſeien durch das engliſch⸗italieniſche Ab⸗ kommen von 1925, alſo nach der Entſtehung des der Verſammlung der Staaten ſeine Völkerbundes und nach dem Eintritt Abeſſiniens in den Völkerbund, beſtätigt worden. Daraus ergebe ſich, daß das italieniſche Uebergewicht in Abeſſinien weder durch die Völkerbundsſatzung noch durch die Aufnahme Abeſſiniens aufgehoben worden ſei. Im Bewußtſein dieſer Rechtslage könne Italien jetzt an den Völkerbund die Frage richten: Hat der Völkerbund ſeinerſeits gegenüber Italien eine ebenſo rechtmäßige und ſatzungstreue Haltung eingenommen und hat er eine billige Auffaſ⸗ ſumg der italieniſchen Rechte bewieſen? Italien dürfe mit lauter Stimme fragen: Warum hat man weder im chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt noch im Konflikt zwiſchen Bolivien und Paraguay, ob⸗ wohl in beiden Fällen eine Pachtverletzung feſtge⸗ ſtellt wurde, jemals von Sanktionen geſprochen? Müſſe ſich angeſichts dieſer Saiſonpolitik das ita⸗ lieniſche Volk und überhaupt jeder vernünftige Menſch nicht fragen, welche Motive oder welche Ein⸗ flüſſe auf den Völkerbund einwirken, um ihn zur Anwendung eines ſo verſchiedenen Verfahrens zu treiben? Alpiſi ſchloß:„Meine Herren Delegierten! Man beſeitigt den Krieg nicht, man erſetzt ihn, und man erſetzt ihn, weil die Geſchichte nicht ſtill ſteht. Wenn der Völkerbund ſeinerſeits ſtill ſteht, ſo wird die Geſchichte, die man nicht mit Sanktionen zwingen kann, ihren Weg gehen, denn ihr Weg iſt das Leben. Mit Worten den Willen zur Ausſchaltung von Kon⸗ flikten verkünden, iſt ein Kampf mit Worten. Die wahre Politik beſteht in der Beſeitigung der Urſachen. Italien iſt überzeugt, daß es den wahren Völ⸗ kerbund zum Ausdruck bringt und daß es in dieſem Falle nicht nur ſeinen eigenen Kampf kämpft, ſondern auch den des Völkerbundes, denn es will ſeinen Geiſt der lebendigen Macht verherrlichen gegen ſeinen Buchſtaben, der tötet. Dieſes Italien hat den berechtigten Stolz, dem Völkerbund den zuverläſſigen Weg zum Leben und Wirkſamwerden zu zeigen. Dieſer Weg iſt durch zwei Grundſätze gekennzeichnet: 1. Entſchloſſenes Beiſeitelaſſen der Politik mit zweierlei Maß. 2. Herſtellung der Harmonie in der Geſamtheit des Paktes. Der Teil, der ſich auf die Entwicklung be⸗ zieht, muß in Einklang gebracht werden mit dem⸗ jenigen, der der Erhaltung des beſtehenden gewid⸗ met iſt, damit ſo die ganze Wirkſamkeit erreicht wird, die notwendig iſt, um mit der Geſchichte Schritt zu halten und den neuen Situationen gerecht zu werden, die ſich ſtändig ent⸗ wickeln und die mangels dieſer Elaſtizität die ſicherſte Quelle von Konflikten werden. Niemand kann beſſer als Italien dieſen neuen Geiſt, dieſe ge⸗ bieteriſche Lebensnotwendigkeit zum Ausdruck brin⸗ gen. In voller geiſtiger und materieller Entwicklung, eingeſchnürt durch geſchichtliche Wechſelſälle und in⸗ ternationalle Einſchränkungen erſtickt es auf ſeinem engen Gebiet. Italien iſt das Land, das vor Stimme er⸗ heben muß, der große Proletarier unter den Völkern, der Gerechtigkeit verlangt. 9 Wehe, wenn dieſen brennenden Momenten nicht etwas Einigendes entgegengeſtellt wird! Die Wirt⸗ ſchaft kann nicht alles löſen, es liegt in ihrem Weſen, daß neben dem Erfolg irgendwie ſtets wieder der Mißerfolg marſchiert. Es liegt im Weſen eben dieſes wirtſchaftlichen Kampfes begründet, daß ſchon aus der natürlichen und notwendigen Ausleſe heraus dieſer Weg ſtets mehr oder weni⸗ ger immer wieder über Opfer führt. Wie einfach, dieſe Gefallenen dann liegen zu laſſen. Wie einfach, zu ſagen: Sie ſind geſtürzt, ſie ſind geſtrauchelt, was kümmert das uns. Hier muß die Volksgemeinſchaft in Erſchein ung treten und muß dieſen einzelnen, die das wirt⸗ ſchaftliche Leben zu Fall gebracht hat, ſofort wieder auf die Beine helfen, muß ſie untereſtützen und muß ſie wieder eingliedern in einen neuen Prozeß des Lebens der Gemeinſchaft. Nun könnte man ſagen: Wenn die Wirtſchaft nicht alles löſen kann, warum laſſen Sie das nicht durch den Staat löſen. Heben Sie doch Steuern ein. Wir haben natürlich auch die Möglichkeit er⸗ wogen, dieſe große Hilfsaktion für den Winter vom Staate durchführen zu laſſen. Wir ſind aber von dieſen Erwägungen ſofort wieder abgekommen, weil wir glauben, daß wir damit den einzelnen Deutſchen frei⸗ ſprechen würden von ſeiner Verpflichtung. Er würde ſich wieder denken, das iſt die Aufgabe des Staates. Wir aber wollen ihm eine lebendige Gemeinſchaft zeigen. Was heißt Staat? Volks⸗ genoſſe, du biſt der Staat! Nicht der Staat ſoll dich zwingen, daß du dieſer natürlichen Pflicht genügſt, ſondern du ſollſt deiner Empfindung für deine Volksgmeinſchaft ſelbſt leben⸗ digen Ausdruckgeben. Du mußt herantreten und freiwillig Opfer bringen. Du ſollſt dich nicht davon drücken und ſagen, das iſt unangenehm für mich. Mein lieber Volksgenoſſe, ſei glücklich, wenn du im Rahmen deiner Volksgemeinſchaft dein tägliches Brot verdienen kannſt. Denn du ver⸗ 8 dienſt es nicht, weil du da biſt mit deiner eigenen Kraft, ſondern du verdienſt es, weil die ganze Volksgemeinſchaft hinter dir ſteht. (Stürmiſcher, andauernder Beifall.) Würdeſt du alleinſtehen, was wäreſt du denn auf dieſer Welt? All deine Kulturhöhe, dein Einkom⸗ men, das Vermögen, Gehalt und Lohn, du erhältſt es nur, weil du ein Glied dieſer großen Gemeinſchaſt biſt. Die Höhe der Kultur, an der du vielleicht teil⸗ nimmſt, du verdankſt ſie nicht nur der Gegenwart, ſondern der Arbeit der zahlloſen Geſchlechter vor dir, all der Millionen deutſcher Vorfahren, die ihr Le⸗ ben eingeſetzt haben, damit du heute leben kannſt, damit du verdienen kannſt.(Erneute Beifalls⸗ ſtürme.) Sage mir nicht: Ja, aber es iſt doch läſtig, dieſe Sammlerei. Du haſt nie den Hunger kennengelernt, ſonſt würdeſt du wiſſen, wie läſtig erſt der Hunger iſt.(Stürmiſcher Beifall.) Du haſt es nicht erlebt, was es heißt, ſelbſt nichts zu eſſen zu haben, aber noch viel weniger, was es heißt, ſeinen Liebſten nichts zu eſſen geben zu können. Und wenn der andere wieder ſagt: Aber wiſſen Sie, dieſer Eintopfſonntag, ich würde ja gern etwas geben, aber mein Magen(ßHeiter⸗ keit), mein Magen macht ſowieſo dauernd Schwie⸗ rigkeiten, ich verſtehe das nicht, ich gebe auch ſo 10 Pfennige her. Nein, mein lieber Freund(Heiter⸗ keit), wir haben das alles mit Abſicht eingeſetzt. Nicht nur, daß dieſer Eintopfſonntag unge⸗ fähr 30 Millionen Mark eingebracht hat, und Du gar nicht ausrechnen kannſt, wieviel Mil⸗ lionen Menſchen wir damit ein warmes Mittageſſen geben konnten, wieviele Millio⸗ nen wir ſomit erhalten konnten. Das verſtehſt Du vielleicht nicht, mein Volksgenoſſe, aber das können wir ſagen, gerade Dir, der Du das nicht verſtehſt, iſt es nützlich, wenn wir Dich auf dieſe Weiſe wenigſtens einmal zu Deinem Volke zurückführen, zu Millionen Deiner Volksgenoſſen, die glücklich wären, wenn ſie nur den ganzen Win⸗ ter über das Eintopfgericht hätten, das Du vielleicht im Monat einmal zu Dir nimmſt(Stürmiſcher, an⸗ haltender Beifall). Wir haben das mit Abſicht ge⸗ tan und werden nie davon laſſen. Im Gegenteil, wir ſind der Ueberzeugung, daß dieſer Tag ein Ehrentag der deutſchen Nation iſt und daß der, der ſich davon drückt, ein charakterloſer Schädling iſt am deutſchen Volke.(Erneute Beifallsſtürme.) „Der größte Eroberungsfelödzug der Geſchichte“ Wir glauben, daß wir durch ſo ſichtbare De⸗ monſtrationen das Gewiſſen unſeres Vol⸗ kes immer wieder aufrütteln und jedem einzelnen immer wieder zum Bepußtſein bringen, du ſollſt dich als ein Volksgenoſſe fühlen, und du ſollſt Opfer bringen! Sage nicht, ich würde gern geben, du ſollſt geben, auch wenn es dir abgeht, denn du ſollſt ein Opfer bringen für andere. Wir hätten es vielleicht auch anders machen können. Aber nein, wir wollen der ganzen Welt und unſerem Volk zeigen, daß wir Deutſche das Wort Gemeinſchaft nicht als eine leere Phraſe auffaſſen, ſondern daß es für uns wirklich eine innere Verpflichtung enthält. Das i ſt une Krieg.([Langanhaltender Beifall.) Wir ſind im größten Eroberungsfeld⸗ z ug der Geſchichte begriffen, nämlich, wir erobern uns unſer deutſches Volk(Stürmiſcher Jubel). Das iſt die ſchönſte Eroberung, die es überhaupt geben kann: Wenn man ein Volk beſitzt, das eines Sin⸗ nes, eines Herzens, eines Willens und einer Hand⸗ lung iſt. Wenn das gelingt, dann wird uns die Vor⸗ ſehung auch ſonſt den irdiſchen Lohn nicht verſagen. Wir Nationalſozialiſten ſehen hier unſere gewal⸗ tige große Aufgabe, die ſchönſte Miſſion, die es gibt, den wunderbarſten Kampf, den wir uns vorſtellen können. Wer erſt einmal den Eingang in dieſe Ideenwelt gefunden hat, der wird in ihr auch un⸗ endlich reich belohnt. Der wird es dann nicht mehr als etwas Schmerzliches empfinden, als eine Summe von Entbehrungen, ſondern er wird endlich zum höchſten Glück finden, nämlich zu dem Glück, anderen Menſchen helfen zu können, um ſo zu reinſtem Idealismus vorzuſtoßen.(Stürmiſcher Bei⸗ fall). So iſt dieſes Winterhilfswerk für uns Natio⸗ nalſozialiſten eine ſtolze Herzensangele⸗ genheit. Wir ſind wirklich ſtolz bei dem Gefühl, daß wir damit etwas aufgezogen haben, was die ganze andere Welt bisher noch nicht beſaß, und auch wir nicht. Wenn wir allein die Leiſtungen des Friedens, unſerer reichen Friedenszeit, zum Ver⸗ gleich heranziehen— wie kläglich war das. Es war ſchon ſo: erſt mußte unſer Volk geſchlagen werden, damit es dann endlich zu ſich ſelbſt finden konnte. Wir appellieren damit wieder an den Deutſchen. Und wir ſind auch nicht kleinlich in der Auswirkung dieſes Werkes. Wir ſchließen keinen aus. Wir bekämpfen bei uns den Kommuniſten, und wir ſchlagen ihn. wenn nötig, zu Boden. Wenn er aber ſagt:„Ich habe Hunger,“— dann gut. Er ſoll zu eſſen haben.(Toſender Beifall.) Wir bekämpfen ihn nicht, um zu töten, ſondern um unſer Volk vor einem Wahnſinn zu bewahren Wenn er aber zur Vernunft kommt und zu ſei⸗ nem Volke zurückkehrt, iſt er uns herzlich willkom⸗ men. Wir freuen uns über jeden, der den Weg zu ſeiner Gemeinſchaft gefunden hat. Wir ſind eben⸗ ſo entſchieden in der Verteidigung dieſer Gemein⸗ ſchaft, wie wir großzügig ſind in der Gewinnung für dieſe Gemeinſchaft. Und wenn einer ſagt: Es iſt da und dort aber doch noch Hunger vorhanden im deutſchen Volk, dann iſt dies gut, lieber Volksgenoſſe. Du machſt uns richtig aufmerkſam. Wir laden dich ein, gleich als erſter ein etwas größeres Opfer zu bringen.(Beifall.) Denn durch deine Feſtſtellung vergehf der Hunger ja nicht, ſondern nur dadurch, daß wir mehr leiſten. a Es iſt unſer Stolz, daß es uns in ſo großem Um⸗ fange gelungen iſt, durch dieſes einzigartige Werk den inneren Sinn und den Wert unſerer deutſchen Volksgemeinſchaft zu repräſentieren und auch vor der übrigen Welt aufzuzeigen. Das ſollen ſie uns nachmachen, die Lobredner ihrer Demokratien.(Stür⸗ miſcher Beifall.) So richte ich am heutigen Tage wieder den Appell an das ganze beutſche Volk. An alle ausnahmslos. An die Reichen genau ſo wie an die vom Glück nich ſo Geſegneten. 2 Es möge jeder von ihnen bedenken, daß es Volksgenoſſen gibt, die noch ärmer ſind als ſie. Wir richten dieſen Appell an alle unſere Volks⸗ genoſſen, die an unſeren Staat und an unſer Reich glauben. Wir richten den Appell beſonders aber an alle Nationalſozialiſten, daß gerade ſie hier vor⸗ bildlich allen anderen vorangehen. Und ich möchte hier ausſprechen, daß alle die, die für dieſen Appell kein Verſtändnis haben, in mei⸗ nen Augen nur traurige Nutznießer ſind an unſerem Volk. Denn an der gemeinſamen Arbeit, an der von allen zu verteidigenden Sicherheit des Reiches, da nehmen ſie teil. Aber gemeinſame Opfer wollen ſie nicht bringen, Ich habe die Hoffnung, daß die Zahl dieſer immer kleiner wird, daß die Zahl der Opferwilligen ſich vermehrt, und daß die Opfer willigkeit im einzelnen ſich ununterbrochen erhöht“ Zum Abſchluß möchte ich allen Deutſchen zurufent Was ihr in dieſem Winter gebt, das gebt ihn micht der Regierung, das gebt ihr dem deutſchen Volke, d. h. ihr gebt es euch ſelbſt. Je größer die Opfer ſind, die ihr dafür hin⸗ gebt, um ſo mehr verteidigt ihr den Beſtand dieſer Gemeinſchaft und damit wieder eure eigene Exiſtenz. Je mehr ihr in der Erkenntnis aufgeht, daß die Opſer, die wir nun von euch fordern, mithelfen, eine Volksgemeinſchaft aus der Theorie zur wirk⸗ lichen Gemeinſchaft des Lebens zu erheben, um ſo mehr werdet ihr ſelbſt an dieſer Gemeinſchaft An⸗ teil haben. Und ſte wird euch glücklich machen. Denn das müßt ihr wiſſen: Die Menſchen kommen und Menſchen ſterben. Aber dieſe Gemeinſchaft aus der ſich immer wieder die Nation erneuert, ſie ſollewig ſein. Und für dieſe ewige Gemeinſchaft tretet ihr ein, indem ihr für ſie ſorgt. Ich eröffne damit das Winterhilfswerk(Lang⸗ anhaltender, ſtürmiſcher Beifall.) ———ůů Der Viſchof von Meißen verhaftet Wegen Beteiligung an Deviſenvergehen (Funkmeldung der NM.) O Berlin, 10, Oktober. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Im Laufe der Strafverfahren gegen katholiſche Geiſtliche und Ordensangehörige wegen Dexviſen⸗ vergehens hat ſich dringender Verdacht dafür erge⸗ ben, daß der Biſchof von Meißen, Peter Legge in Bautzen, an den in ſeinem Bistum vorgekommenen Deviſenvergehen weſentlich beteiligt iſt, Auf Grund des Ergebniſſes der Ermittlungen hat der Generalſtaatsanwalt beim Landgericht Ber⸗ lin gegen den Biſchof wegen zweier fortgeſetzter De⸗ viſenvergehen Anklage bei der Strafkammer des Landgerichts erhoben, die wegen dringenden Tat⸗ verdachts Haftbefehl erlaſſen hat. Der Biſchof wurbe geſtern auf Grund des gerichtlichen Haftbefehls fel⸗ genommen und in das Unterſuchungsgefängnis Moabit übergeführt. Tumult im Konfektionsviertel von Neuyork. In oͤem vorherrſchend jüdiſchen Konfektionsviertel Neu⸗ vorks kam es am Dienstag zu Ruheſtörungen, als fünf uniformierte Mitglieder des Bundes amerika⸗ niſcher Nationalſozialiſten auf einem Laſtwagen er⸗ ſchlenen und mit Plakaten für eine Verſammlung warben. Etwa 3000 Perſonen ſtürmten den Laſt⸗ wagen, zogen die Inſaſſen heraus und ſchlugen auf ſie ein. Die Polizei beendete den Tumult und ver⸗ haftete drei Angreifer. B ññññ ñ ñ ñ ñ 8 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil; Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller- Süd⸗ n Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und ict n Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung De Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—8 8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Frißz Fillies, W 88, Viktoriaſtraße 45 5 D. ⸗A. IN: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20644 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8 19750 0 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung mur bei Rilckporto FCC 18 5„5 — 22 DD — e 2 N 35 —— jenen Ine eht. n auf tkom⸗ tſt es ſchaft teil⸗ wart, r dir, r Le⸗ annſt, falls⸗ dieſe lernt, Unger rlebt, aber ebſten viſſen de ja eiter⸗ 0 8100 'oſſen, Win⸗ leicht „ an⸗ „ ge⸗ teil, ein r, der ſt am 17 Reich er an vo r⸗ e, die mei⸗ d an rbeit, des Opfer daß Zahl pfere, höht ufen: Ritht“ zolke, u d re 5 die Afen, wirk⸗ m ſo An⸗ men aft, t, ſie ſchaft ang⸗ fiet ˖ er. liſche iſen⸗ erge⸗ e in enen tporto Donnerstag, 10. Oktober 1935 —— Mannheim den 10. Oktober. Erwerbt die Monats-Türplakette des WHM! Zeigt eure nationalſozialiſtiſche Haltung! Der Winter ſteht vor der Tür. Noch iſt die Not unſeres Volkes, die eine eineinhalb Jahrzehnte lange marxiſtiſche Mißwirtſchaft dem machtübernehmenden Nationalſozialismus als undankbares Erbe hinter⸗ laſſen hat, nicht ganz beſeitigt. Um deshalb der Not zu begegnen, der Tauſende unſerer Volksgenoſſen noch ausgeſetzt ſind, muß das ganze Volk einmütig im Opferwillen, geſchloſſen für ihre notleidenden Mitbrüder einſtehen, um die Schäden des Syſtems in der Wohlfahrt unſeres deutſchen Volkes wieder wettzumachen. 5 Auch in dieſem Jahre werden wieder Monats⸗ Türplaketten für die opferfreudigen Volksge⸗ noſſen ausgegeben, die ſich zu einem monatlichen frei⸗ willigen Opfer an ihrem Gehalt, ihrem Lohn oder ſonſtigen Einkommen bereitfinden. Die Türplakette des WHW iſt das ſichtbare Zeichen dafür, daß ihr Inhaber ein ſeiner wirtſchaftlichen Lage entſprechen⸗ Volksgenoſſen! des Opfer für das Winterhilfswerk gebracht hat. Von unſeren Volksgenoſſen wird erwartet, daß keiner ſeine Wohnungstüre ohne das ſichtbare Zeichen des Sozialismus der Tat läßt. 5 Auch in dieſem Winter wollen wir der Welt be⸗ weiſen, daß die Volksgemeinſchaft in Deutſch⸗ land Wirklichkeit geworden, daß die nationale Ge⸗ ſchloſſenheit das durch die marxiſtiſche Irrlehre einſt in Klaſſen zerriſſene deutſche Volk geeinigt und in brüderlicher Gemeinſchaft verbunden hat. Auf nun, mit vollen Segeln in den Kampf für das WH W. An jede Wohnungs⸗ oder Ladentür die Monatsplakette des deutſchen Tat⸗ ſozialismus! Wo beginnt die Reichsautobahn? Wenn man die Frage ſtellt, wo in Mannheim die Reichsautobahn beginnt, dann wird man ohne wei⸗ teres zur Antwort bekommen, daß der Anfang hinter dem ſüdlichen Obelisken beim Kilometer 0,0 iſt. Wer mit ſeinem Kraftwagen nach der Rhein⸗Neckar⸗Halle oder nach dem davor befindlichen Platz will und in der Verlängerung der Auguſta⸗Anlage die Zufahrts⸗ ſtraße zur Reichsautobahn benützt, um dann vor dem Obelisken einzubiegen, wird eines anderen belehrt. Der dort ſtändig Dienſt tuende Reichsautobahn⸗ Poliziſt hält nämlich jeden Kraftfahrer an, der nicht geradeaus auf die Strecke fährt, ſondern nach links einbiegt, und der Poliziſt macht ihn darauf aufmerk⸗ ſam, daß er ſich an dieſer Stelle bereits auf der Reichsautobahn befindet und das Einbiegen ver⸗ boten iſt. Wenn auch zugegeben werden muß, daß das Schneiden der nach der Stadt führenden Reichs⸗ autobahnſtrecke kurz nach ihrer Einmündung ſehr gefährlich iſt, weil die von der Strecke kommenden Fahrzeuge durchweg noch eine erhebliche Geſchwin⸗ digkeit haben, ſo kann doch nicht ſo ohne weiteres das Befahren der vor Beginn der eigentlichen Auto⸗ bahn liegenden Strecke unterſagt werden, da auch kein entſprechendes Verbot beſteht. Dieſen Standpunkt nahmen auch die Kraftfahrer ein, die während des Weinfeſtes beim Einbiegen angehalten und aufgefordert wurden— über Heidel⸗ berg oder über Viernheim die andere Seite der Fahrbahn zu erreichen! Daß ſie dieſes Anſinnen energiſch zurückwieſen, kann man ſich denken. Wenn auch die Reichsautobahnpoliziſten ſehr höflich waren, ſo blieb doch auf der anderen Seite eine leichte Ver⸗ ſtimmung zurück. Um nun alle Zweifel zu beheben, wird es zweckmäßig ſein, bei dem gelben, zugeſpitzten Schild, der auf die Zufahrt zur Reichsautobahn hin⸗ weiſt, einen Hinweis anzubringen, daß über dieſe Strecke die Anfahrt zur Rhein⸗Neckar⸗Halle nicht geſtattet iſt. Ohne dieſen Hinweis wird es immer wieder Meinungsverſchiedenheiten geben, da jeder Kraftfahrer glaubt, daß er die ohne Einſchränkung freigegebenen Straßen auch ohne Einſchränkung be⸗ fahren darf. Ein Radfahrverbot auf der Zu⸗ fahrtsſtrecke zwiſchen Seckenheimer Straße und Reichsautobahnbeginn wäre ebenfalls angebracht, da der Radfahrer nicht erkennen kann, daß er auf dieſer Straße nichts verloren hat, da auch er der Anſicht ſein muß, daß die Reichsautobahn bei Kilometer 0,0 beginnt. Polizeibericht vom 10. Oktober Infolge unvorſchriftsmäßigen Ueberholens ge⸗ riet geſtern vormittag im Luiſenring bei K 1 eine Radfahrerin unter den Anhänger eines Laſt⸗ kraftwagens, von dem ſie überfahren wurde. Sie erlitt an beiden Unterſchenkeln Verletzungen und wurde in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Aus bisher noch nicht bekannter Urſache ſtieß ge⸗ ſtern nachmittag in der Renzſtraße ein Radfahrer mit einem Kraftrad zuſammen, wobei er ſtürzte und eine Gehirnerſchütterung und Prellungen er⸗ litt. Der Verletzte wurde in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus gebracht. Die polizeilichen Erhebungen über den Hergang des Unfalles ſind noch im Gange. Zahlreiche Beanſtandungen. 59 Fahrzeuge aller Art mußten in den letzten beiden Tagen bei polizei⸗ lichen Ueberprüfungen wegen techniſcher Mängel be⸗ anſtandet werden. Außerdem wurden 27 Fahrzeug⸗ lenker wegen Zuwiderhandlung gegen die Verkehrs⸗ vorſchriften angezeigt. Fahrraddieb feſtgenommen. Geſtern wurde ein Jugendlicher wegen Fahrradͤdiebſtahls feſtgenom⸗ men und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Ein geſtern erſt entwendetes Fahrrad konnte wieder bei⸗ gebracht werden. Erſte Sonderführung im Schloßmuſeum „Vom Wildpfad zur Reichsauotbahn“ Die Mittwochführungen des Schloß⸗ muſeums werden ſich in der nächſten Zeit auf die große und ſchöne Sonderausſtellung„Vom Wild⸗ pfad zur Reichs autobahn“ beſchränken. Für die Ausſtellung als Geſamtheit können wir hier auf den Artikel von Dr. Guſtaf Jacob in unſerer Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 468 „Einer trage des andern Laſt“ Die Innere Miſſion der evangeliſchen Kirche gliedert ſich in das WHW ein Die deutſche evangeliſche Kirche iſt von den Tagen Luthers her ſtets Helferin im Kampf der deutſchen Nation gegen Not und Armut geweſen. Zu Beginn des„Winterhilfswerks des deutſchen Volkes 1935/36“ fordern wir deshalb das ganze evan⸗ geliſche Deutſchland auf, ſich mit Freudigkeit, Kraft und Opfern für das Gelingen dieſes vom Führer eingeleiteten großen Hilfswerkes einzuſetzen. Aus der Verbundenheit der deutſchen evangeli⸗ ſchen Kirche mit dem Volk heraus verzichten die An⸗ ſtalten und Einrichtungen der Inneren Miſſion in dieſem Jahre auf die eigene Durchführung der bisher üblichen Herbſtſammlungen. Sie ſtellen damit ihre tätige Mitarbeit zur Linderung der Not in den Dienſt des„Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes“. Die Betreuung in den Anſtalten und Einrichtungen übernimmt dafür das WHW eim Rahmen der frühe⸗ ren Herbſtſammlungen. Für das Winterhilfswerk zu opfern iſt aber ſittkiche und nationale Pflicht eines jeden Deutſchen. evangeliſchen Chriſten fühlen ſich aus der Solidarität des Glaubens heraus hierzu in erſter Linie berufen. Wir bitten deshalb alle Gemeinden, Mitglieder und Vertreter der deutſchen evangeliſchen Kirche, dem Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1935/86 ihr Opfer zu bringen und dabei der Mahnung des Apoſtels eingedenk zu ſein: Di Die „Einer trage des andern Laſt, ſo werdet Ihr das Geſetz Chriſti erfüllen“. Zentralausſchuß für die Innere Miſſion der deutſchen evangeliſchen Kirche Frick, Präſident. Feigen, Mandeln, Käſchte! Bei emer Weinleſefahrt in die Pfalz darf man ſie koſten Es macht uns immer eine ganz beſondere Freude, wenn wir bei einer Fahrt der Großkraftwagen, die während der Weinleſe jeden nachmittag vom Parade⸗ platz aus in die Pfalz eilen, den Fahrer bei ſeinen Erläuterungen unterſtützen können, denn wir ſind ſtolz darauf, auf außergewöhnliche Genüſſe aufmerk⸗ ſam machen zu dürfen. Wir erinnern uns dabei lebhaft an eine derartige Herbſtfahrt, die vor eini⸗ gen Jahren als Abſchluß der Tagung der Reichs⸗ vereinigung der Feinkoſthändler unternommen wurde. In unſerem Wagen ſaßen Damals zufällig drei ſchleſiſche Landsleute, bei denen ſchon das Stau⸗ nen begann, als wir durch die Mandelallee fuhren, die ſich zwiſchen der Weinſtraße und Königsbach hin⸗ zieht.„Sehen Sie den Mann da oben? Er erntet Mandeln!“„Iſt ſo etwas möglich?“ wurde ungläu⸗ big erwidert. Später hat dann der Landsmann aus Neiſſe in Wachenheim Gelegenheit gehabt, an dem Obſtſtand an der Kirche Pfälzer Mandeln zut kaufen, die beim Aufknacken noch einen ſo friſchen Kern hatten, daß er ſich ſchälen ließ. Aber das war noch nicht alles. Wir erzählten den drei Landsleuten weiter von den Edelka ſtanien, die in der Pfalz ſich zu großen Wäldern vereinigt haben.„Ja, das habe ich doch gar nicht gewußt“, meinte unſer Landsmann aus Neiſſe,„daß in Deutſchland überhaupt Edelkaſtanien reifen. Ich habe ſchon mehrere Male meinen Maronenlieferanten in Italien beſucht. Dieſe Reiſe kann ich mir künf⸗ tighin erſparen, denn ich werde ſelbſtverſtändlich nunmehr meinen Bedarf an Kaſtanien in der Pfalz decken.“ Und als dann die heißen„Käſchte“ neben dem neuen Wein ſtanden und ihn davon überzeugten, daß ſie ebenſogut als die ausländiſchen Maronen ſchmeckten, da hat er das Verſprechen, das er uns gab, wiederholt. Hoffentlich iſt er inzwiſchen mit den beiden andern Landsleuten ein guter Kunde der Pfälzer Erzeuger und Händler geworden, denn auch die„Beſtebirnen“, die er ebenfalls am Wachenheimer Oſtſtand entdeckte, haben ihm auf der Heimfahrt ſo gut gemundet, daß er nicht dazu kam den Vorſatz auszuführen, ſeiner Frau eine Koſtprobe mitzu⸗ bringen. g Die Zeit reichte nicht mehr aus, um den Lands⸗ leuten die dritte Seltenheit vorzuführen, die in der Pfalz reift: die Feige. Als wir am vergangenen Sonntag in Haardt gelandet waren, da mußten wir uns ſelbſtredend zuerſt überzeugen, ob die Feige⸗ bäume im Bürgergarten noch reife Früchte trugen. Wir kamen nicht zu ſpät. Wohl hatte der Beſitzer des„Garten Eden“ einige Tage vorher mehr als einen halben Zentner gebrochen, aber mehrere Be⸗ weisſtücke waren doch noch übrig geblieben. Und ſo war es für das Töchterchen eines erſtmalig in der Pfalz weilenden Münchner Ehepaares ein Exeignis, als es feſtſtellen konnte, daß die Pfälzer Feigen in der Tat eßbar ſind. Als wir dann im Saal des Bürgergartens dem eigenen Gewächs des Inhabers zuſprachen, da brachte der fürſorgliche Fahrer unſeres Großkraftwagens eine umfangreiche Tüte mit Mandeln, die nunmehr mit Eifer geöffnet wurden. Sogar ein Vielliebchen é war darunter. Das haben wir nun zwar mit der Dame aus Hamburg, die ſich vorübergehend in Hei⸗ delberg aufhält und ebenfalls zum erſtenmal eine Pfalzfahrt unternahm, nicht gegeſſen, aber dafür mit großer Freude und Genugtuung vernommen, daß ſie nicht verſäumen werde, das Lob der geſegneten Pfalz überall da zu ſingen, wo ſie auf ihrer Fahrt durch Deutſchland hinkomme. Das gleiche war bei dem Münchner Ehepaar der Fall, das meinte, es gehe zwar nichts über das Bier der Iſarſtadt, aber reife Feigen und Mandeln unmittelbar vom Baum hätten ſie denn doch noch nicht gegeſſen. Und ſo wird auch ihnen wie den anderen Teilnehmern an dem Ausflug dieſes Erlebnis unvergeſſen bleiben, zumal ſie ſich auch an dem dichten Behang der Rebanlagen auf der Hin⸗ und Rückfahrt ergötzen konnten. Und in Haardt, das einheitlich mit Zweigen der Edelkaſtanien geſchmückt war, ſahen ſie auch noch etwas Beſonderes: einen von Muskatellerreben ge⸗ bildeten Laubengang, der ſich vom Bürgergarten aus den Abhang hinunterzieht. Da hingen die dunkel⸗ blauen Rieſentrauben teilweiſe ſo dicht, oͤaß ſie leb⸗ haft an die Fülle der Glyzinen erinnerten, die im Frühjahr den reizenden Kurort zu einer Sehens⸗ würdigkeit geſtalten. Und nun iſt in dieſer Woche zu den Naturwun⸗ dern, die der Obſt⸗ und Weingarten der deutſchen Weſtmark bietet, die Weinleſe gekommen, die immer wieder ſelbſt für denjenigen, der nicht zu den Neulingen gehört, zu einem ungewöhnlichen Genuß wird. Die Wingerte beginnen ſich bereits gelb und rot zu färben. Und in ihnen iſt Jung und Alt eifrigſt mit der Ernte beſchäftigt. Schon auf der Hinfahrt kann es bei Meckenheim, das den ſüffigen Tropfen für das Weinfeſt lieferte, glücken, das der Wagen, der die Maiſche auſmimmt, an der Straße hält. Man braucht nicht den Geldbeutel zu zücken, wenn man ein„Hängel“ koſten will. Der Winzer iſt ſtolz darauf, eine Probe abgeben zu kön⸗ nen, und er ſchmunzelt, wenn man beſtätigt, daß die Beeren ausgezeichnet munden. Und wenn man weiterfährt, dann ſehen die fröhlichen Winzerinnen von der emſigen Arbeit auf und erwidern herzlich die Grüße, die man ihnen zu⸗ winkt. Der Großkraftwagen macht auch einmal Halt vor der Kelterhalle der Winzergenoſſenſchaft in einer der Winzerdörfer, die in dieſen Tagen von lautem Leben erfüllt ſind. Da kann man nun hören, wieviel Grad nach Oechſle die Maiſche auſweiſt, und daß der 1935er ſicherlich noch beſſer als der vor⸗ jährige werden wird, weil Süße und Säure gleich⸗ mäßiger verteilt ſind. Und wenn ſchließlich der Fahrer verkündet: eine Stunde Aufenthalt, da iſt auch Gelegenheit geboten, den Süßen und den Bitz⸗ ler zu proben und zu beobachten, daß die Stim⸗ mung der Ausflügler von Viertelſtunde zu Vier⸗ telſtunde fröhlicher wird. Längſt iſt die Sonne im Weſten verſchwunden, wenn die Heimfahrt angetre⸗ ten wird, aber die Dunkelheit kann nicht die Stimmung verdrängen, die dieſe Weinleſefahrt aus⸗ gelöſt hat, eine Stimmung, die ſo lebensfroh iſt, wie die Landſchaft, die ſie erzeugt hat. Sch. Ein Führer, ein Volk, eine jugend! Sonderbeilage„Des Führers Straße“ vom 3. Ok⸗ tober verweiſen. In dieſen Sonderführungen wird auf einzelne Abſchnitte eingegangen, und zwar war es geſtern nur die Ausſtellung im erſten Raum„Die Land⸗ ſtraß“, die behandelt wurde. Außer dieſen Füh⸗ rungen durch Einzelgebiete, die etwa auch die vorge⸗ ſchichtlichen Funde, die geologiſchen Entdeckungen oder das Problem„Straße und Heer“ behandeln werden, ſind auch noch einige Lichtbildervorträge ge⸗ plant, die ſich z. B. mit den Alpenpaßſtraßen oder dem Rhein als Verkehrsſtraße befaſſen werden; denn über beide Gebiete liegt ein außerordentlich ſchönes und reichhaltiges Bildmaterial vor. Was nun den Raum 34 im Schloß muſeum be⸗ trifft, in dem ſich geſtern etwa 50 Beſucher zuſam⸗ menfanden, ſo ſieht man da zunächſt als handgreif⸗ liches Ausſtellungsmaterial die beiden erſten Drais⸗ laufräder, ein Mannheimer Veloziped aus den acht⸗ ziger Jahren, und dazwiſchen eine Sänfte. Dr. Ja⸗ cob aber ließ dieſe Dinge beiſeite, die durch ſich ſel⸗ ber wirken, und erzählte davon, wie man aus den Schatzfunden der vorgeſchichtlichen Zeit ein Wegenetz rekonſtruieren konnte, das den ſpäteren Römerſtraßen überraſchend parallel läuft. dem konnte er eine Karte der Bernſteinſtraßen zei⸗ liches Bild vom Leben und Treiben auf den Stra⸗ Außer⸗ gen, die bis auf etwa 2000 v. Chr. zurückzuführen ſind, und auf die vielleicht auch das Modell eines altgermaniſchen Bohlenweges zutreffen wird, das zur Ausſtellung gehört. Die erſte dieſer Straßen führte jedenfalls von der Nordſee über den Brenner bis in die Po⸗Ebene. Großes Intereſſe fand natür⸗ lich auch die große Weſt⸗Oſtſtraße, die ſchon im frü⸗ hen Mittelalter von Paris über Worms und Ladenburg nach Budapeſt und Konſtantinopel führte, und wahrſcheinlich die Nibelungenſtraße ge⸗ weſen iſt. Daneben ſind noch alte Straßen in Ober⸗ heſſen und in der Pfalz zu beachten, und nicht zu⸗ letzt jene gewaltige Kartenkopie aus der Römerzeit, in der die Straßen des ganzen Weltreichs mit ge⸗ nauen Entfernungen angegeben waren. Zu alledem als Ergänzung und lebendige Illuſtration ein etruskiſches Relief, Holzſchnitte von Martin Schongauer und Sebaſtian Brant, Licht⸗ bilder von Reliefs aus der Römerzeit, eine Nachbil⸗ dung des Prachtochſenwagens vom Frankenkönig Karl und von vielen illuſtrierten alten Reiſebe⸗ ſchreibungen. Für uns Mannheimer wieder von be⸗ ſonderer Bedeutung die Meilenſteine der Römer⸗ ſtraße, die bei Ladenburg gefunden wurden. So ßen des Altertums und des Mittelalters, beſonders aber, wenn Dr. Jakob alles kulturhiſtoriſch beleuchtet. Dr. Hr. a Der Motorſturm 4/M 153 veranſtaltet am 138. Oktober ein Kleinkaliber⸗Preis⸗Schießen. Die Teil⸗ nahme iſt beſchränkt auf NSͤK⸗Männer und Füh⸗ rer, die der Motorſtandarte M/153 angehören. Der Führer der Motorſtandarte, Sturmhauptführer Eicke, hat die Schirmherrſchaft dieſes Schießens über⸗ nommen. 5 Filmrundſchau Schauburg:„Die Werft zum grauen Hecht“ Dieſem Film liegt wieder ein Roman zugrunde, der in der„Berliner Illuſtrierten“ veröffentlicht worden iſt. Im Gegenſatz zu vielen ähnlichen Verſuchen iſt es diesmal dem Regiſſeur Frank Wysbar gelungen, das ſchwierige Fluidum des Ro⸗ mans in die bildhafte Anſchauung zu übertragen, ohne der inneren Handlung Gewalt antun zu müſſen. Es entſtand dadurch ein Film ohne Lärm, der den ſeeliſchen Zwiſchentönen Raum und Geltung ver⸗ ſchafft. Beſonders Hermann Speelmans als Träger der Hauptrolle hat die dankbare Aufgabe, durch wirklich ſchauſpieleriſchen Ausdruck zu wirken. Und es iſt an dieſem Film beſonders erfreulich, daß er Speelmans ſeine bisher wohl beſte und ſchönſte Rolle zugewieſen hat, die deutlich erkennen läßt, wo die Stärke dieſes ſonſt nicht immer glücklich in der Spielgemeinſchaft ſtehenden Darſtellers liegt. Er hat in Marianne Hoppe die vorbeſtimmte Part⸗ nerin, der es gleichfalls gegeben iſt, mit geringem Aufwand äußerer Mittel ſeeliſches Geſchehen an⸗ zudeuten. Etwas überbetont Oskar Sima als Bernhard Münchow, dafür gibt ſeine Partnerin Fita Benkhoff als Mila Schellhaſe eine ungewöhnliche Leiſtung. Johannes Barthel gibt dem Franz Böhm eine befriedigende Charakterzeichnung, Ruth Eweler in der kurzen Rolle als Lisbeth Schmidt überraſchend eindrucksvoll. Im Ganzen ein Qlali⸗ tätsfilm, an dem auch die landſchaftliche Bindung (die Mark) und das Berufsmilieu(der Fernkraft⸗ fahrer) angenehm erlebt wird. Im Beiprogramm ſehr ſchön, wenn auch unzeit⸗ gemäß„Frühling am Wendelſtein“. Kbl. Der Kurszettel der Hausfrau Hui— pfiff der Wind heute über den Marktplatz und zerrte an den Schirmen. Er ging ſo richtig herbſtzünftig mit Verkäufern und Kunden um. Trotzdem war der Markt ſchon früh recht gut beſucht. Sehr gut hatten die Flußfiſchhändler zu tun, deren Bottiche dicht umlagert waren. Weniger belebt war es an den Seefiſchſtänden, an denen neben Gold⸗ barſch, Kabeljau, Schellfiſch ſchöne Bratſchollen, Heil⸗ butt und— Stockfiſch erſtanden werden konnten. Auch an den Wild⸗ und Geflügelſtänden herrſchte lebhafterer Betrieb; hier war beſonders Haſenbraten und Haſenragout beliebt. Gerade mit Haſenragout läßt ſich ja auch ein vorzügliches Eintopfgericht her⸗ ſtellen, wenn man das Ragout nicht in Eſſig legt, A An Ne. V- CH,ae VCCCD' ſondern mit reichlich Zwiebeln, Tomaten, ein paar Gelbrüben und zum Schluß Kartoffelwürfelchen ſchmort. Ueberhaupt der Eintopfſonntagl Wer freut ſich nicht darüber? Er gibt der Hausfrau die Mög⸗ lichkeit, ihre Erfindungsgabe walten zu laſſen oder es ſich ganz leicht und einfach zu machen. Auf alle Fälle ſollte man jetzt, da noch die Gemüſe erſchwing⸗ lich ſind, möglichſt einen Gemüſetopf zubereiten, zu dem kräftig angebratenes Hammelfleiſch, in Würfel geſchnitten und mitgekocht, die nötige„Kraft“ gibt. Auch ein Pilztopf iſt nicht zu verachten, doch muß man ſich vorſehen, daß man nicht Hartpilze, wie Reizker und Pfifferlinge, mit Weichpilzen(Stein⸗ pilzen, Maronenpilzen, Schmerling uſw.) zuſammen⸗ ſtellt, da die Kochzeit verſchieden iſt.— Sehr gut ſchmeckt auch gedämpfter Endivien, wozu man nur das innere Gelbe verwendet, während man die grü⸗ nen Blätter als Salat verbraucht. Zu gedämpftem Endivien gehören Speckſcheiben, ſaurer Rahm und ein Rand von reſtlichem Kartoffelbrei. Beim Obſt hat die Apfelzufuhr bedeutend zu⸗ genommen. Auch Birnen und Trauben ſind in un⸗ verminderten Mengen und in vorzüglicher Beſchaf⸗ fenheit zu haben. Da die Zitronen zwar ſchon billiger, aber noch immer teuer genug ſind, empfiehlt es ſich, für den Winter noch Preißelbeerenſaft her⸗ zuſtellen, der in ſeiner feinen Säure ein löſtliches Erfriſchungsgetränk gibt. Er wird in Schweden an Stelle anderer Obſtſäfte, deren Herſtellung ſehr teuer kommt, verwendet und löſcht wundervoll den Durſt. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol- gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf. ermittelt: Kartoffeln 44,1; Salatkartoffeln 12 Wirſing—12; Weiß⸗ kraut—8; Rotkraut—12; Blumenkohl Stück 10—50; Ka⸗ rotten Büſchel—7; Gelbe Rüben—8, Rote Rüben 710; Spinat—15, Mangold 710, Zwiebeln—8; Grüne Boh⸗ nen 10—35; Grüne Erbſen 25—35; Kopfſalat—15; Endi⸗ vienſalat—12; Feldſalat 40—60; Oberkohlroben Stück 3 bis 77 Tomaten 715; Radieschen—7; Rettich 412; Meerrettich 10—50, Schlangengurken groß 15—40; Einmach⸗ gurken 0,9—2; Suppengrünes 37; Peterſilie 36; Schnitt⸗ lauch—5; Pfiſſerlinge 60—70 Steinpilze.50 Ma⸗ ronenpilze 3035; Grünreizker 30 Aepfel 1035, Birnen 1228, Pfirſiche 30—50, Zitronen.0 Banauen 60: Süßrahmbutter 1554160 Landbutter 138140, Weißer Käſe erhält man in dieſem einen Raum ein ſehr anſchau⸗ ö 2530; Eier 913,5; Hechte 1207 Barben 80; Karpfen 100 bis 110; Schleien 120, Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 4050; Schellfiſche 60; Goldbarſch 40; Seelachs 45; Seehecht 6070. Geflügel geſchlachtet je Stück: Hahn ee, Huhn 200400 Enten 350—400; Tauben 50—707 Gänſe 700800; dto. je Pfund 120125; Rinodfleiſch 87; Kalbfleiſch 120; Schweinefleiſch 87. 7 8 Hinweis Die Wintervorträge in der Städtiſchen Kunſthalle beginnen am heutigen Donnerstag abend. Dr. Bruno E. Werne r⸗Berlin ſpricht über das Thema „Vom bleibenden Geſicht der deutſchen Kun ſt“. Wiederholung des Vortrags am Freitag. Aus Baden Seit 1862: Vadiſcher Sängerbund Zum großen Sängertreffen in Karlsruhe Karlsruhe, 10. Oktober. Dem Badiſchen 11. Sängerbundesfeſt kommt eine beſondere Bedeutung zu, weil es, wie bereits berichtet, zeitlich mit dem 9bjährigen Jubi⸗ läum der Karlsruher Sängervereinigung zuſammen⸗ fällt. Wohl feiert die Badiſche Sängerſchaft ihr 11. Badiſches Bundesfeſt als Badiſcher Sängerbund, in Wirklichkeit aber iſt dieſes Feſt das ſechzehnte, denn den elf Feſten ſind fünf andere vorausgegangen, die 89 Bezeichnung trugen: Badiſches Männergeſangs⸗ Feſt. Das erſte Badiſche Männergeſangsfeſt fand im Jahre 1844 in Karlsruhe ſtatt, das zweite 1845 in Mannheim, ihm folgte 1847 das oͤritte in Lahr. Im vierten verſammelten ſich oͤie Sänger 1858 in Baden-Baden, im fünften, das zwei Jahre darauf ſtattfand, in Freiburg. Das ſechſte Männer⸗ geſangsfeſt wurde gleichfalls in Freiburg 1870 abge⸗ halten. Es wurde bezeichnenderweiſe angekündigt als das ſechſte Badiſche Männergeſangsfeſt bzw. das erſte Sängerbundesfeſt. Die Karlsruher Sängervereinigung, welche ihr Jubiläum in echter Sangestreue im Rahmen des in den nächſten Tagen in Karlsruhe ſtattfindenden Karlsruher Liederfeſtes eingegliedert hat, iſt die Wiege des Badiſchen Sängerbundes, der gegenwär⸗ tig über 50000 Sänger umfaßt, von denen über 32000 nach Karlsruhe kommen. Dieſer Badiſche Sängerbund wurde im Jahre 1862 in den Räumen der Geſellſchaft Eintracht gegründet. Sein erſter Führer war Friedrich Moßdorff, der damalige Präſident des Männergeſangvereins Liederhalle Karlsruhe, aus deſſen Reihen auch die Anregung zur Gründung der Karlsruher Sängervereinigung ge⸗ geben wurde. Was gibt es Neues in Schwetzingen? c Schwetzingen, 10. Okt. Schloßverwalter Si⸗ mon Eſſig iſt im Alter von 59 Jahren geſtor⸗ hen. Er war neun Jahre lang in ſeinem hieſigen Amte tätig. Gleichzeitig hat er die Schwetzinger Jugendherberge im Schloß als Herbergsvater vor⸗ bildlich betreut.— Am nächſten Sonntag findet im Falkenſaal eine Verſammlung ſämtlicher Neuhausbeſitzer von Unterbaden ſtatt. Der Landesführer Oskar Meerwerth aus Karlsruhe wird über„Wege zur Sanierung der Neuhaus⸗ beſitzer“ ſprechen. 3 Brief ans oem badiſchen Frankenland M. Mosbach, 10. Oktober. Im Alter von erſt 45 Jahren iſt der Ratſchreiber von Unterſchefflenz, Friedrich Letzguß, nach ſchwe⸗ rer Krankheit verſchieden. Acht Jahre ſtand er im Dienſt der Gemeinde. Im Anſchluß an den am 20. und 21. Oktober in Billigheim ſtattfindenden Gallus markt wird am 22. Oktober wieder der althergebrachte „Purzelmarkt“ durchgeführt. Die Vorbereitun⸗ gen zu dieſem echten Volksfeſt ſind bereits im Gange. Man hofft, daß es ſeine frühere Anziehungskraft namentlich aus der Mosbacher Uugegend von neuem wieder ausüben wird. Kirchenrat Hermann Viſcher, der 24 Jahre der evangeliſchen Pfarrgemeinde Neckarelz⸗Diedesheim als Seelſorger diente und nun in Heidelberg im Ruheſtand lebt, hat unter dem Titel„Zur Geſchichte von Neckarelz⸗Diedesheim“ ein wertvolles und vor⸗ bildliches Heimatbuch verfaßt, das er in zwei Teile gegliedert hat. Der erſte Teil behandelt die Ge⸗ ſchichte von Neckarelz⸗Diedesheim bis zur Reforma⸗ tion, und der zweite Teil bringt Bilder aus der Ge⸗ ſchichte der evangeliſchen Gemeinde Neckarelz⸗Diedes⸗ heim von der Reformation bis 1722. Vor allem iſt für die Familienforſchung reiches Material geliefert. Ihre goldene Hochzeit feierten die Eheleute Makler Karl Zimmermann 1 und Katharina geb. Holzner in Trienz. Das Jubelpaar, das durch die Geſchäfte Zimmermanns im ganzen Bezirk Mos⸗ bach beſonders bekannt iſt, erfreut ſich noch der beſten Geſundͤheit. J. Schönfeld. Amt Tauberbiſchofsheim, 10. Ok⸗ tober. In der Nähe von Igersheim ereignete ſich ein tödlicher Verkehrsunfall. Der von hier ſtammende Friedrich Retzbach erlitt mit ſeinem Kraftrad eine Panne. Im gleichen Augenblick kam der in gleicher Richtung fahrende Hans Hofmann aus Weickersheim. Anſcheinend hat er das Hinder⸗ nis nicht geſehen und fuhr mit voller Wucht auf das Kraftrad auf. Durch den Anprall wurde er vom Rad geſchleudert und erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch, dem er noch auf dem Transport in das Krau⸗ kenhaus erlag. Retzbach erlitt Verletzungen leichterer Natur d. Eberbach, 10. Okt. Anläßlich des Kamerad⸗ ſchaftstreffens des Reſerve⸗Infan⸗ terle⸗ Regiments 111 fand Sonntag vormit⸗ tag am Neckarvorland ein Appell der alten Soldaten mit Totenehrung ſtatt. Dabei hielt der re Regimentsadjutant eine eindrucksvolle und ige ſoldatiſche Anſprache. Am Nachmittag fand 0 gemütliche Wiederſehensfeier der alten Kame⸗ raden im Saale der„Burg Stolzeneck“ ſtatt. * Wertheim, 10. Oktober. In der Dunkel⸗ heit verirrt hat ſich im benachbarten Rothen⸗ fels eine 70 Jahre alte Frau und brach er⸗ schöpft zuſammen. Obwohl ſich Angehörige nach längerem Ausbleiben auf die Suche nach der Ver⸗ mißten machten, blieb die durchgeführte Streife er⸗ folglos. Am nächſten Morgen wurde die Greiſin vollſtändig erſchöpft und halb erfroren aufgefunden. 5 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe — Karlsruhe, 10. Oktober. Einem urwüchſigen Recken der grauen Vorzeit glei⸗ chend, baut ſich zwiſchen Rench⸗ und Murgtal das rieſenhaft hingeſtreckte Maſſiv des Kniebis als verbindende Grenzmarke zwiſchen den Gauen Baden und Württemberg auf. Im Weſten zieht bis zu ſei⸗ nen Füßen das romantiſche Flußtal der Rench hin, mit ſeinen Sägewerken und Schwarzwaldgehöften, ſeinen weltbekannten Bädern, ſeinen Quellen, ſeinem Bauern⸗ und Trachtenvolk. In dieſer ſchönen Landſchaft, in der die Sonne noch einmal ſo hell ſcheint als in der Ebene, hat die NS⸗Volkswohlfahrt, Gau Baden, eines ihrer ſchönſten Kinderheime aufgemacht. In vier⸗ wöchigen Kuren erholen ſich dort jeweils 40 Kinder, die meiſt aus Großſtädten kommen und auf dieſer Bergeshöhe zu einer feſten Kameradſchaft zuſammen⸗ wachſen. In der würzigen Bergluft gibt es einen guten Hunger und einen geſunden Schlaf. Im Som⸗ mer werden täglich in dem nahen Schwimmbad Waſ⸗ ſerſchlachten geliefert. Im Winter bekommt die ganze Geſellſchaft derbe Stiefel und Skier an die Füße und dann geht es den nächſten kleinen Hang hinunter zur meterhoch mit Schnee bedeckten Wieſenfläche, ww man in ordentliche Badewannen fallen kann. Da iſt es kein Wunder, wenn es den Erholungskindern ſo ſehr Eines der ſchönſten badiſchen Kinderheime Das NSV. Erholungsheim auf dem Kniebis gefällt und der Aufenthalt ihnen ſo gut bekommt, daß ſie keineswegs mehr gern nach Hauſe gehen. (NSV⸗Reichsbildarchiv) Blick auf das Erholungsheim * Karlsruhe, 10. Oktober. Eine der wichtigſten und älteſten Baufragen der badiſchen Landes hauptſtadt, die Geſtaltung und der Ausbau des Ettlingertor⸗ Platzes, ſteht vor ihrer Verwirklichung. Jetzt wird hier mit dem Neubau des Direktionsgebäudes für die Deutſche Reichspoſt begonnen, und dieſem Bau⸗ plan ſollen dann weitere Neubauten folgen. Die Bebauung des Torplatzes ergibt folgendes Bild: Auf der Südſeite wird der Platz von zwei Monumentalbauten mit je 64 Meter Länge um⸗ ſchloſſen. Ste erhalten die in der Landeshauptſtadt traditionellen Arkaden, die auch in der Ettlinger Straße bis zur Baumeiſterſtraße fortgeführt werden. Die Schmalſeiten des Platzes erhalten Bauten von eee, Karlsruher Bauplan vor der Verwirklichung Baubeginn des Oberpoſtöirektions-Gebäudes Die Neugeſtaltung des Ettlingertor-Platzes Gebäude ſind vierſtöckig und haben gleiche Haupt⸗ geſimshöhe. Der große rechteckige Platz wird durch zwei niedere, hallenartige Gebäude mit Arkaden an den beiden Schmalſeiten aufgeteilt. So entſtehen um den aufgeteilten Platzgrundriß nach allen Seiten Gebäudegruppen in reicher, plaſti⸗ ſcher Gliederung und einheitlicher Wirkung Die Schaffung dieſer neuzeitlichen herrlichen Platzanlage iſt für die badiſche Grenzlandhauptſtadt von ganz beſonderer Bedeutung. Fällt doch die Inangriff⸗ nahme dieſes gewaltigen Planes, der gleichzeitig im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms durch⸗ geführt wird, im eine Zeit größten Umſchwungs auf allen Gebieten menſchlichen Denkens und Handelns, in eine Zeit, die in Tatkraft und feſter Zuperſicht je 50 Meter Länge. Die den Platz umſchließenden Nachbargebiete Der Strafantrag im Kanter-Prozeß 55 Jahre Zuchthaus und 5000 Mark Geldſtrafe * Saarbrücken, 10. Okt. In dem Prozeß gegen den früheren Leiter der Saarbrücker Wals heim⸗ Brauerei, Dr. Kanter, wegen handelsrecht⸗ licher Untreue und Konkursverbrechens hat heute, nach Abſchluß einer faſt dreiwöchigen Beweisauf⸗ nahme, der Staatsanwalt für den Komplex Wals⸗ heim eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und für den Komplex Hofbräuhaus eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und 5000 Mark Geldſtrafe beantragt. Die Freiheitsſtrafen wurden vom Staatsanwalt in eine Geſamtzuchthausſtrafe von 57 Jah⸗ ren zuſammengezogen. Der Anklagevertreter hielt dieſe Strafe für angemeſſen, weil er ſich nicht einen Fall denken könne, in welchem der Tatbeſtand der Anklage in intenſiverer Weiſe erfüllt wäre. Das Urteil iſt im Laufe des Freitag zu erwarten. Brief aus Viernheim UI Viernheim, 9. Okt. In Anweſenheit des Be⸗ auftragten der Partei, Pg. Nickel⸗ Frankfurt, und des Kreisleiters Dr. Hildebrand eröffnete Bürgermeiſter Bechtel mit kurzen Begrüßungs⸗ worten die erſte Sitzung der Gemeindever⸗ treter nach Inkrafttreten der Deutſchen Gemein⸗ deordnung. Zu Gemeinderäten der Gemeinde Viernhein ſind auf ſechs Jahre berufen: Gottlob Franzke, Georg Hofmann 17, Chriſtoph Joſeph Kempf 1, Joh. Mögelin, Valentin Neff 1, Johann Roos 8, Heinrich Otto Weitzel, Adam Winkenbach 11, Philipp Wunder 5, Johann Wunderle 2.— Die Eheleute Georg Dewald 5 und Wilhelme geb. Kling, wohnhaft in Viernheim, feierten am Sonntag das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit. Einheitliche Regelung der Vergſträßer Feſte R. Darmſtadt, 9. Okt. Um in die Reihe der ſchönen großen Bergſträßer Feſte Syſtem zu bringen und einer Ueberproduktion an Feſten, die ſich gegenſeitig beeinträchtigen, vorzubeugen, hat der Gebietsreferent „Bergſtraße⸗Odenwald“ in Darmſtadt eine Regelung dahin getroffen, daß künftig folgende Feſte als ge⸗ nehmigt gelten: Sommertagszug in Wein⸗ hei m, dann das neue, in großem Maßſtab und in feiner Weiſe auszubauende Spargelfeſt in Seeheim, das Auerbacher Blütenfeſt, die Heppenheimer Feſtſpiele und Sommer⸗ nächte, und das Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim, ſowie das Burgfeſt in Linden⸗ fels. Auch die Werbeproſpekte der Fremdenorte im Ob ſie das Abenteuer glücklich überſtehen wird, iſt fraglich. Gebiet Bergſtraße Odenwald ſind der Genehmigung durch den Gebietsreferenten unterſtellt. eine erfreuliche Zukunft erhoffen läßt. A Lampertheim, 9. Okt. Ein auswärtiger Mann wurde wegen Bettelns feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Die Feſtſtellungen er⸗ gaben, daß dieſer 120 Vorſtrafen aufweiſt und ſchon wiederholt im Arbeitshaus war. Es handelt ſich um einen Berufsbettler, der ſeit Jahren umher⸗ zieht. In der Arreſtzelle zerriß er ſeine Kleider, um neue zu erhalten. Vor dem Amtsrichter benahm er ſich ſo ungebührlich, daß er ſofort in eine Ordnungs⸗ ſtrafe von 3 Tagen genommen wurde.— Lehrer Wil⸗ helm Döhring aus Beedenkirchen, Kreis Bens⸗ heim, wurde die Lehrerſtelle an der Volksſchule in Lampertheim übertragen.— Ihren 70. Geburts⸗ tag feierte Frau Gertrude Schnell geb. Heim, Friedhofſtraße. Sieben Kinder und 12 Enkelkinder ſcharen ſich um die Greiſin. Unſere Glückwünſche! [Weinheim, 10. Oktober. Die Weinheimer „Kerwe“ war ſchon ſeit altersher ein hoher Feiertag für die Weinheimer. In dieſem Jahr fällt der Kirchweih⸗Sonntag mit dem erſten Eintopf⸗Sonntag für das Winterhilfswerk zuſammen.— Am heutigen 10. Oktober wird Frau Katharina Rutz geb. Rau, Stadtwehrſtraße, 72 Jahre alt. Donnerstag, 10. Oktober 1935 Aus der Pfalz Bananen aus Haardt! Eine prächtige Oſtb⸗ und Gemüſeſchau * Neuſtabt a.., 10. Okt. In Verbindung mit dem Erntetag ſah ſich der Wein⸗ und Luftkurort Haardt— bekannt durch ſeine beſonders günſtigen klimatiſchen Verhältniſſe— veranlaßt, im Saale der Winzergenoſſenſchaft eine Obſt⸗ und Gemüſe⸗ ſchau zu organiſteren. Von der Bühne grüßt das aus Blumen gefertigte Symbol des Dritten Reiches. Reiche Früchte ſtanden zur Schau, von dem ein⸗ heimiſchen Apfel angefangen bis zur ſeltenſten Edel⸗ frucht lagerten die Erzeugniſſe auf den Tiſchen. Man ſah Edelkaſtanjen, die an den Hängen der Haardt prächtig gedeihen, die Haardter gelben Trauben, die den köſtlichen Wein ſpenden. Zwiſchen tomaten. bekränzten Tiſchen lagern Paprika, Pfeffer, Gewürze des täglichen Gebrauchs, Feigen, Zitronen, Man⸗ deln, Eß⸗ und Edelkürbis, Melonen verſchiedener Sorten ſowie Bananen, die der heimiſche Boden hervorgebracht hat. Neben den verſchiedenen Gärt⸗ nereibetrieben hat ſich auch die Staatliche Verſuchs⸗ anſtalt verdient gemacht, indem ſie ihre beſten Er⸗ zeugniſſe aus ihren Verſuchsfeldern zur Verfügung ſtellte. 5 Eine Großviehmarkthalle für die Südpfalz nd. Landau, 10. Okt. Um einem fühlbaren Man⸗ gel abzuhelfen, iſt Landau nun endlich zur Errich⸗ tung einer Groß viehmarkthalle geſchrit⸗ ten. Der Bau dieſer Halle entſpricht auch der ge⸗ meinſamen Forderung des Fleckviehzuchtverbandes der Pfalz, der an dem Unternehmen beteiligt iſt. Die neue Großviehhalle erhält einen zweckmäßigen Platz an der Ecke der Cornichonſtraße und Beethoven⸗ ſtraße. Sie iſt räumlich ſo zweckmäßig geſtaltet, daß hinreichend Platz für den Auftrieb zu den Vieh⸗ märkten vorhanden iſt. Auch ein größeres Stal⸗ lungsgebäude iſt vorgeſehen, das ebenfalls ſofort ge⸗ ſchaffen werden ſoll. Man hat übrigens bei der Pro⸗ jektierung der neuen Viehmarkthalle den neuzeit⸗ lichſten Anforderungen weiteſtgehend Rechnung ge⸗ tragen. Die Halle wird mit einem Tribüneneinbau verſehen, der Platz für etwa 800 Perſonen bietet. In der Hallenmitte wird ein großer Vorführungsring angelegt. Der Tribüneneinbau iſt transportabel beſchaffen, um die große Halle auch als Kundgebungs⸗ raum benützen zu können. a g 6 ng nd Oggersheim, 10. Oktober. Ein um das Gemein⸗ wohl verdienter Mann, Oggersheims älteſter Feuer⸗ wehrmann, der volle 50 Jahre im aktiven Dienſte der Feuerwehr ſtand, Peter Hutzelmann, feierte dieſer Tage ſein 79. Wiegenfeſt Der Jubilar erfreut ſich noch einer ſchönen körperlichen und geiſtigen Rüſtigkeit. Wir gratulieren!— Wie mitgeteilt wirb, werden ſich die beiden örtlichen Sportfiſcher⸗ Vereine„Petri Heil“ und„Angelſportverein“ zuſammenſchließen. * Schifferſtadt, 8. Oktober. Die Feldpolitzei er⸗ tappte auf der hieſigen Gemarkung einen jungen Mann aus Iggelheim, der bereits eine Menge Weiß⸗ kraut abgeſchnitten und auf einen Handwagen ver⸗ laden hatte. Das erſt ſo„billige“ Kraut wird ihm jetzt teuer zu ſtehen kommen. nd. Speyer, 8. Okt. Der Verband„Rhein; pfalz“ deutſcher Arzneipflanzenanbauer verlegt jetzt endgültig ſeinen Sitz aus der früheren Pionier⸗ kaferne. Der Verband wird ſein neues Lager ſowie die Geſchäftsräume in den Fabrikräumen der ehe⸗ maligen„Schultz'ſchen Brauerei“, unmittelbar beim Hauptbahnhof, einrichten. „ Landau(Pf.), 9. Okt. Die Staatsanwaltſchaft Landau hat das freiſprechende Urteil des Schöffen⸗ gerichts Landau gegen den katholiſchen Pfarrer Her⸗ mann Quack aus Pfortz, der wegen Kanzelmißbrauch angeklagt war, durch Berufung zur Strafkammer beim Landgericht Landau angefochten. „ Landau(Pf.), 10. Okt. Das Schöffen ⸗ gericht Landau hatte ſich mit einem ſeltenen Fall des Aufruhrs und der Beihilfe hier⸗ zu zu beſchäftigen. In Zeiskam war am 6. Juni d. J. in dem Anweſen eines Landwirts Feuer ausgebro⸗ chen. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr waren zivile Hilfskräfte tatkräftig bemüht, zu retten, was noch zu retten war. Da Einſturzgefahr beſtand, forderte die Gendarmerie die im Hofe des Brand⸗ objekts verſammelten Neugierigen auf, den Hof zu verlaſſen. Die zivilen Helfer glaubten nun, durch ihre Hilfeleiſtung ſich das Recht des Bleibens erwor⸗ ben zu haben. 1882 geborenen Johann Mittag als den Starr⸗ köpfigſten zum Hof hinausführen wollten, wehrte ſich dieſer verzweifelt, und ein anderer, der 1888 geborene Konrad Sinn, machte ſtarken Krach. Beide wand⸗ ten ihre ganze Kraft auf, um nicht aus dem Hof ent⸗ fernt werden zu können. Weitere fieben An⸗ geklagte leiſteten den Widerſpenſtigen noch Un⸗ terſtützung. Das Gericht erachtete Mittag und Sinn und 7 Monate Gefängnis. Vier weitere Angeklagte erhielten wegen Beihilfe zum Aufruhr je 6 Mo⸗ nate Gefängnis, die drei übrigen Angeklagten Als die Gendarmeriebeamten den als die Rädelsführer und erkannte gegen ſie auf 8 eee fe, Meere Tumultſzenen bei einem Brand Ein ſeltener Fall vor dem Landauer Schöffengericht wurden freigeſprochen, da eine Beteiligung an det Zuſammenrottung nicht nachzuweiſen war. Milchpantſcher werden verurteilt 2 Teile Milch, 1 Teil Waſſer- Vollmilch * Edenkoben, 10. Oktober. Verdienter Straſe überantwortet wurden in der letzten Straſſitzung des Amtsgerichts Edenkoben mehrere Angeklagte, die der Milchfälſchung ſchuldig waren. Der Landwirt Guſtav Degen und ſeine Ehefrau, Heidl aus Gommersheim, hatten der Milch 22 v. h. — 33 Teile(1) Waſſer zugeſetzt. Das Urteil lautete auf je zwei Wochen Gefängnis und 50 Mark Geld⸗ ſtrafe.— Elſe Bergdolt aus Böbingen hatte eine Waſſermenge von 18 Teilen oder 15 v. H. der Milch zugesetzt, wofür ſie nun eine Woche Gefängnis und 25 Mark Geldstrafe erhielt.— Die Ehefrau des Landwirts Simon Becker aus Altdorf ſttreckte die Milch mit 11 v. H 12 Teilen Waſſer. Urteil: Eine Woche Gefängnis und 25 Mark Geldſtrafe Die gleiche Strafe wurde der Ehefrau Margarete Anlag in Böchingen zudiktiert, weil ſie ihrer Milch 11 Teile Waſſer zugeſchüttet hatte.— Die Margarete Graf in Freimersheim ſtreckte die Milch gleich mit 38 v. H. Waſſer, das ſind 49 Gewichtsteile! Mit vier Wochen Gefängnis und 100 Mark Geloſtrafe erhiell ſie die verdiente Strafe. err, 3 S Sean ASAG 2 N 8 2 — vütrze Man⸗ dener Boden Gärt⸗ ſuchs⸗ t Er⸗ igung Man⸗ rich⸗ ſchrit⸗ r ge⸗ andes Die Platz zoven⸗ t, daß Vieh⸗ Stal⸗ rt ge⸗ Pro⸗ zuzeit⸗ ig ge⸗ einbau et. In ring rtabel jung mein⸗ Feuer⸗ dienſte feierte erfreut iſtigen wird, che r⸗ erein“ ei er⸗ ungen Weiß⸗ n ver⸗ d ihm ltſchaft höffen⸗ r Her⸗ brauch ammer an der lt ch Straſe ung des eklagte, . Der t, beide 2 v. H. lautete E Geld⸗ n hatte ber 12 rau des ſtreckte Urteil: Ae. Die Anlag 1 Teile Graf aich mit tit vier erhielt 5 Donnerstag, 10. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 468 Ein voller Spielſonntag im Handball Dis Meiſterſchoftsſpiele bringen am Sonntag vollen Betrieb. Bisher war jeweils kaum mehr als die Hälfte der Mannſchaften beſchäftigt. Weitere Entſcheidun⸗ gen ſtehen vor der Tür, nachdem zuletzt lediglich die unte⸗ ren Vier ſich gegenüberſtanden, wobei Weinheim und Bf den letzten Anlauf zum erſten Erfolge nahmen, ſo daß nunmehr die beiden mittelbadiſchen Vertreter ans Tabel⸗ lenende gerutſcht ſind. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Tgde Ketſch. 83 3 0 0 34:14 6 TV Seckenheim 8 3 90 0 29:11 6 SV Waldhof 2 2 90 0 35:11 4 TV 52 Weinheim 3 1 0 2 28:28 2 TSV Nußloch 3 1 0 2 17.26 2 BfR Mannheim 4 1 0 3 28:87 2 Ty Ettlingen 2 0 0 2.28 0 2 0 0 2 16:39 0 Polizei Karlsruhe 2 Unter Umſtänden können die nächſten Kämpfe eine klare Trennung zwiſchen einer Spitzengruppe und dem übrigen Felde bringen. Dabei wird weſentlich ſein, ob es den drei Erſten der Tabelle gelingt, auch weiter ohne Verluſtpunkt zu bleiben. Die vier Spiele om 13. Oktober führen zu⸗ ſammen: VfR— S Waldhof Tade Ketſch— Polizei Karlsruhe TSV Nußloch— 62 Weinheim TV Ettlingen— TW Seckenheim Am meiſten intereſſiert uns dabei als alte und immer wieder neue Auflage das Lokaltreffen am Sonnta⸗vormit⸗ tag an den Brauereien zwiſchen VfR und Waldhof. Das heutige Kräfteverhältnis ſieht die Waldhöfer als ſicheren Favoriten. Nicht zu vergeſſen iſt allerdings, daß der VfR wieder im Kommen iſt und lokale Begegnungen immer ihre beſondere Note haben. Es wäxpe an ſich deshalb gar nicht ver⸗ wunderlich, wenn die Raſenſpieler erſt nach heftiger Gegen⸗ wehr ſich geſchlagen bekennen würden. Ein torreiches Er⸗ gebnis müßte in Ketſch zu erwarten ſein, denn die Po⸗ lizei wirft die Flinte ſo leicht nicht weg, und bei dem Gaſtgeber wird die Erſatzeinſtellung für die beiden geſperr⸗ ten Spieler auch nicht ohne Einfluß auf die Geſamtleiſtung bleiben. Den härteſten Kampf ſollte es zwiſchen Nuß loch und Weinheim geben, deſſen Ausgang wir, trotz des Platzvorteils von Nußloch, als durchaus offen anſehen. Beim TV Ettlingen wird Seckenheim gleichfalls einen ſchweren Stand haben und dabei ſeinen Mit⸗ telſtürmer, der zuſehen muß, gebrauchen können. Im übri⸗ gen bleibt abzuwarten, in welcher Auſſtellung Ettlingen an⸗ treten kann. * In oer Bezirksklaſſe gehen die Führungsfämpfe weiter. Beſonders in der Staffel 1. Hier ſind es noch vier Mannſchaften ohne Punktverluſt, die nach vorn drän⸗ gen. Wenn erſt einmal dieſe Favoriten ſelbſt aufeinander⸗ geſtoßen ſind, wird das Bild ein anderes ſein. Die jetzige Rongoronung iſt folgende: Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte TWöLeutershauſen. 3 3 0 0 26.19 6 Poſt Mannheim 2 3 0 0 20:10 4 Jahn Weinheim 2 2 0 0 25˙9 4 Turnverein 1846. 1 1 0 0 101¹ 2 TW Viernheim 2 1 0 1 14-14 2 MGC* 1 0 2 21.29 2 Tg Oftersheim 1 0 0 1:13 0 Ty Friedrichsfeld. 2 0 0 2:18 0 Tade Laudenbach 2 0 0 2 13 20 0 Jahn Neckarau 2 0 0 2:15 0 Am 13. Oktober ſpielen: Jahn Weinheim— TW 1846 TV Friedrichsfeld— TV Viernheim TW Leutershauſen— Tg Oftersheim Poſt— MT Tgde Laudenbach— Jahn Neckarau Dabei ſteht im Vordergrunde das Treffen Wein heim — Turnverein 1846. Ein Mannheimer Sieg wäre eine angenehme Ueberraſchung. Ohne weiteres können wir an einen ſolchen jedoch nicht glauben. Die Poſt wird es auch nicht leicht haben, unter den Unbeſtegten zu bleiben, trotz der zwei Niederlagen, mit denen die M T G bereits belaſttet iſt. Am eheſten hat Leutershauſen Ausſicht, ſeine führende Stellung zu wahren; allerdings iſt Of⸗ tersheim ebenfalls eine kampffreudige Einheit. Friedrichsfeld empfängt die Viernheimer Tur⸗ ner, die mit guten Ausſichten dort antreten und Lauden⸗ bach muß ſich auf einen vollen Einſatz der Neckarauer Jahnleu te gefaßt machen; denn es geht zwiſchen beiden Mannſchaften um die„Ehre“, wer das Ende zieren wird. * In der Nachbarſtafſel 2 liegen die Verhältniſſe ähnlich. Nachdem Tgde St. Leon und S WLeon, die am letzten Sonntag hätten zuſammentreffen ſollen, ſpielfrei waren, ſind neben der Polizei Heidelberg noch T V Rot, deſſen Spielabſage nicht anerkannt wurde, was zwei Verluſtpunkte zur Folge hatte, ſowie TV Hocken⸗ heim und Tgoe Ziegelhauſen dichtauf, wogegen TSV Schönau, TV Handſchuhsheim und Tbd Neulußheim das Ende bilden. Doch bringen auch hier die Spiele des kommenden Sonntags weiteren Aufſchluß in den Paarun⸗ gen: Thbd Neulußheim— TSV Schönau TW Rot— Tgde St. Leon SW St. Leon— Tade Ziegelhanſen Polizei Heidelberg— TV Handſchuhsheim *. Unſere Frauen entwickeln nun auch ihren Betrieb. Beide Staffeln treten am nächſten Sonntag vollzählig auf den Plan. In der Bezirksklaſſe ſtehen ſich zunächſt vor dem Gautreffen an den Brauereien VfR und Turnverein 1846 gegenüber. Dann empfängt Phönix Mannheim die M7 und Phönix Ludwigshafen iſt Gaſtgeber für Jahn Weinheim. Die Kreisklaſſe der Frauen verzeichnet die Spiele FV Weinheim— Seclen heim, P oſt — VfL und Waldhof— BfR 2. Die oͤritte Runde der Kreisklaſſe 1 Mannheim Kampf um die Alleinführung im Weſten— Stellungskämpfe im Oſten Nach achttägiger Pauſe werden am zweiten Oktober⸗ ſonntag die Kämpfe um die Meiſtertitel der Kreisklaſſe 1 Mannheim fortgeſetzt. In beiden Gruppen ſtehen recht in⸗ tereſſante Paarungen auf dem Programm, und in Weſt und Oſt kann mit harten Kämpfen gerechnet werden, denen man ſportlich einen einwandfreien Verlauf wünſcht. Die Abteilung Weſt bringt die Begegnungen: 907 Mannheim— TW 1846 Maunheim: Gartenſtadt— Altrip; Poſtſportverein— Nohrhof; FV Brühl— Neckarſtadt. zum Austrag. Das wichtigſte Treffen ſteigt in Neuoſtheim, wo 07 Mannheim und der TV 1846 Mannheim um die Führung kämpfen. Beide Vereine liegen mit Kur⸗ pfalz Neckarau ungeſchlagen an der Spitze, und es wird ſelbſtverſtändlich zwiſchen beiden Mannſchaften ein heißes Ringen um die Punkte geben. Da 07 zu Hauſe kämpft, ſo dürfte der Platzvorteil für die Neuoſtheimer einiges be⸗ deuten, aber trotzdem wird man ſich gegen die in dieſer Spielzeit mächtig vorwärtsdrängenden Turner auf alle Fälle vorſehen müſſen. Mit Rückſicht auf das Bundes⸗ pokalſpiel Baden— Nordheſſen wird das Treffen 07 gegen 1846 bereits vormittags ausgetragen.— Zur gleichen Zeit kämpfen auf dem Platz beim Planetarium Poſtſport⸗ verein und TV Rohrhof. Die Poſtler ſind recht unglücklich geſtartet und nun bleibt abzuwarten, ob ſie ſich gegen den Neuling Rohrhof durchſetzen können.— Das Nachmittagsprogramm ſieht Neckarſtadt in Brühl beim dort gen Faßhalerein Brühl iſt in ſeinen Heim⸗ ſpielen ſtets gefährlich, und, nachdem man bei den 46ern Überraſchend die Punkte hängen ließ, ſo wird man gegen den Spec Neckarſtadt alles daranſetzen, um das verlorene Gelände wenigſtens einigermaßen aufzuholen. Neckarſtadt, . Z. noch ohne Punkte, wird wohl auch in dieſer Partie einen Punktgewinn landen.— Spe Gartenſtadt empfängt Beſuch aus Altrip, und man darf geſpannt ſein, ob die Pfälzer, die augenblicklich auch noch punktlos ſind, dieſe Hürde erfolgreich nehmen können. In der Gruppe Oſt ſteigen die Begegnungen: Edingen— Hemsbach; Weinheim— Leutershauſen; Neckarhauſen— Viernheim; Wallſtadt— Ladenburg. Es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, daß die dinger auch ihr drittes Spiel gewinnen und damit die Tabellenführung weiter behaupten werden, denn Hems⸗ bach hat bislang mit ſehr wechſelndem Erfolg gekämpft, und die Elf iſt bei weitem nicht ſtabil genug, um eine Mannſchaft wie die der Edinger umzulegen.— Viern⸗ het m, der derzeitige Tabellenzweite, hat als Neuling bis jetzt glänzend beſtanden, und auch die gleichfalls ungeſchla⸗ gene Viktoria Neckar hauſen iſt gut im Zug. Eine ſichere Vorausſage für dieſe Partie zu geben, betrachten wir als verfrüht.— Weinheim und Leuters⸗ bauſen ſind an der Bergſtraße unter ſich, wobei anzu⸗ nehmen iſt, daß ſich die Leutershauſer von ihrer füngſten Niederlage wieder erholt haben. Die Weinheimer Turner ſind noch ohne Punkte und jetzt heißt es aufpaſſen, wenn nicht die zweite Partie auf eigenem Platz erneut mit einem Mißerfolg enden ſoll.— Ladenburg geht zur Vikto⸗ rita nach Wallſtadt, und da beide noch ohne Punkte ind, ſo wird es auch dort zu einer heftigen Auseinander⸗ ſetzung kommen, bei der wir möglicherweiſe eine Punkte⸗ 2 1. erwarten.— Die Spiele der Gruppe Oſt finden ausnahmslos am Nachmittag ſtatt. Die Spiele der Bezirksklaſſe In Unter baden ⸗Weſt finden am Sonntag nur zwei Spiele ſtatt: Seckenheim— Friedrichsfeld Heddesheim— Neulußheim. Seckenheim hat ſich in der vergangenen Spielzeit gegen Friedrichsfeld ſehr gut gehalten, obwohl beide Spiele:1 und:2 verloren gingen. Der diesjährige Start von Seckenheim war nicht beſonders glücklich. Nach den anſtrengenden Ausſcheidungsſpielen gegen Altrip verlor Seckenheim jeweils fehr deutlich gegen Neulußheim und 15 Mannheim Aus den ſchweren Splelen gegen Altrip ſceint die Mannſchaft noch nicht ganz erholt zu ſein. Friedrichsfeld, das bis fetzt nur 1 Spiel verlor, iſt in Seckenheim nicht geführdet. fi Der Neuling Heddesheim empfängt den Tabellen⸗ ührer Neulußheim. Nach dem überraſchenden Unent⸗ ſchieden gegen Sandhofen konnte Heddesheim keine weiteren Punkte holen. Neulußheim gewann 2 Spiele ganz über⸗ legen und gab gegen Hockenheim nur einen Punkt ab. Auf Grund der heutigen Form müßte Neulußheim auch in Heddesheim gewinnen. In Unter baden ⸗Oſt herrſcht Es ſpielen: Handſchuhsheim— Eberbach Schwetzingen— Union Heidelberg Sandhauſen— Plaukſtadt Kirchheim— Weinheim Wiesloch— Walldürn. Handſchuhsheim hat auf eigenem Platze gegen Eberbach die beſten Ausſichten zu einem Sieg zu kom⸗ men. Schwetzingen, das bis jetzt nur ein Spiel aus⸗ getragen hat, empfängt Union Heidelberg. Die Heidelberger haben zwei ſchwere Niederlagen:9, 01:8 erlit⸗ ten und konnten ein Spiel gegen Plankſtadt unentſchieden halten. In Schwetzingen wird es beſtimmt nicht zu Punkt⸗ gewinnen reichen. Plankſtadt macht einen Beſuch bei Sandhauſen. Der Platzvorteil wird Sandhauſen zu einem knappen Sieg verhelfen. In Kirchheim findet eine Vorentſcheidung zwiſchen den beiden Favoriten Kirchheim und Wein⸗ heim ſtatt. Die Weinheimer, die durch Handſchuhsheim eine knappe:3⸗Niederlage erlitten, haben ſich ſtark ver⸗ beſſert, wie das 810 über Heidelberg zeigt. Beide Mann⸗ ſchaften dürften ſich ziemlich ebenbürtig ſein. Der Aus⸗ gang des Spiels könnte knapp für Kirchheim ſein. Wies⸗ loch, das nacheinander drei Spiele auswärts austragen mußte, tritt zu Hauſe gegen Walldürn an. Wiesloch ſpielte in Sandhauſen und Schwetzingen unentſchieden und verlor gegen Weinheim knapp 28. Walldürn hat nur gegen Eppelheim einen Punkt abgegeben. Zu Hauſe müßte Wiesloch knapp ſiegen können. voller Spielbetrieb. Amerikareiſe Lewalds Obwohl das Amerikaniſche Olympiſche Komitee nach wie vor für die Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Olympiſchen Spielen 1936 eintritt und immer wieder er⸗ klärt, daß an dem einmal gefaßten Beſchluß der Beteili⸗ gung nichts geändert werde, ſetzen jüdiſche Kreiſe, geführt vom Präſidenten der Aull, Mahoney, und unterſtützt von einigen kirchlichen Organiſationen, die Hetze gegen Amerikas Teilnahme an den Spielen 1936 fort. Dieſer Hydra will nun der Präſident des Organiſationskomitees der XI. Olympiſchen Spiele, Exzellenz Lewald, ſelbſt zu Leibe gehen. Amerikaniſchen Zeitungsmeldungen zufolge hat er eine Einladung Dr. Eckeners angenommen, am Jungfernflug des neuen großen Zeppelins im Frühjahr nächſten Jahres von Friedrichshafen nach Lakehurſt teil⸗ zunehmen und nach Ankunft des Luftſchiffes von Bord des Zeppelin aus eine Olympia⸗Rundfunkrede zu halten. Le⸗ wald erfreut ſich in den Vereinigten Staaten eines ſehr hohen Anſehens, und es iſt nicht zweifelhaft, daß keiner beſſer geeignet iſt, endlich einmal den von hetzeriſchen Krei⸗ ſen verbreiteten Lügen über das neue Deutſchland ins⸗ beſondere in ſeiner Eigenſchaft als Ausrichter der Olym⸗ piſchen Spiele entgegenzuwirken und Klarheit zu ſchaffen. „German American Olympic Fonds“ Unbeirrt durch die jüdiſchen Hetzapoſtet bereitet man ſich in Amerika ſowohl ſportlich als auch finanziell auf die Reiſe nach Garmiſch⸗Partenkirchen und Berlin vor. Be⸗ ſonders rührig ſind natürlich die deutſch⸗amerikaniſchen Kreiſe. Die Deutſch⸗Amerikaniſche Sportgemeinſchaft hat jetzt durch ihren Präſidenten Dietrich Wortmann an das geſamte Deutſchamerikanertum die Bitte gerichtet, urch freiwillige Spenden einen Teil der Unkoſten zuſammen⸗ zubringen, die für die Entſendung amerikaniſcher Sport⸗ ler zu den Olympiſchen Spielen gebraucht werden. Wort⸗ mann weiſt in ſeinem Aufruf darauf hin, es ſei gerade Pflicht der Deutſchamerikaner, durch freiwillige Beiträge der von gewiſſer Seite gegen die Beteiligung Amerikas er⸗ hobenen Hetze entgegenzuarbeiten. Die Deutſchamerikaner hätten vor allem die Aufgabe, den Amerikanern zu zeigen, daß Deutſchland die amerikaniſchen Sportler in Berlin am Start ſehen will, um ihnen und der ganzen Welt zu be⸗ weiſen, daß Deutſchland in Verbindung mit den Olympi⸗ ſchen Spielen keine Raſſenpolitik treibt. Kaum war der Aufruf veröffentlicht worden, liefen ſchon die erſten Spen⸗ den ein, und gleich waren 500 Dollars als Grundſtock vor⸗ handen. Die amerikaniſchen Hockeyſpieler, deren Teilnahme am olympiſchen Hockeyturnier bereits feſtſteht, veranſtalten für die Aufſtellung ihrer Olympiamannſchaft beſondere Ausſcheidungsſpiele, deren erſte auf den 10. No⸗ vember feſtgeſetzt worden ſind. Kauft Olympia⸗Zünder! Die Beſchickung der Olympiſchen Spiele koſtet Geld, und deshalb iſt man in allen Staaten, die 1936 nach Garmiſch⸗ Partenkirchen und Berlin kommen, eifrig dabei, die ven ſtaatlicher Seite zur Verfügung geſtellten Mittel durch allerhand Veranſtaltungen uſw. zu ergänzen und zu ver⸗ mehren. Der deutſche Olympiagroſchen hat vielfach Schule gemacht; man verkauft Abzeichen und Briefſiegel, in USA tragen die Autos beſondere Rückſtrahler, die, für einen Dollar das Stück, für die amerikaniſche Olympia⸗Expedi⸗ tion Geld einbringen. Auf einen ähnlichen Gedanken iſt man in Oeſterreich verfallen, wo fetzt überall Olympia⸗ Zünder zum Verkauf gelangen. Sie zeigen eine rot⸗weiß⸗ rote Etikette mit den 5 olympiſchen Ringen und der Auf⸗ ſchrift„Olympia⸗Zünder“. Dieſe Zündhölzer koſten eben⸗ ſoviel wie die anderen, ein Teil des Verkaufserträgniſſes wird aber dem Oeſterreichiſchen Olympiafonds zugeführt. Wie ſtark Oeſterreich für die Beteiligung an den Olym⸗ piſchen Spielen rüſtet, zeigt die Tatſache, daß die Sport⸗ Erſt die neue, von Schmetterlingsſtilſchwimmern des Bremiſchen Schwimmverbandes aufgeſtellte 10 mal 50 Me⸗ ter⸗Bruſtſtaffelbeſtleiſtung hat wieder die allgemeine Auf⸗ merkſamkeit auf dieſen neuen Bruſtſtil gelenkt, der ſich nicht nur in Deutſchland einer ſteigenden Beachtung und Pflege erfreut. Ueber die Vorausſetzungen und die Beherr⸗ ſchung dieſes neuen Bruſtſtils führt der Verbandsſportleh⸗ rer Tegethoff im Schwimmverbandsorgan u. a. aus: Zunächſt ſteht feſt, daß nicht jeder dieſen Stil erfolgreich anwenden, d. h. durch dieſen Stil ſchneller ſein kann als beim ſonſt üblichen Bruſtſchwimmen. Wefterhin ſcheint dieſer Stil für die Frau ungeeignet zu ſein. Die gewal⸗ tigen Anforderungen an Kraft und Wendigkeit, die er an den Ausübenden ſtellt, ſind wohl nicht in dem erforderlichen Maße bei der Frau anzutreffen. Der neue Stil wird auch nie das normale Bruſtſchwimmen verdrängen. Rein äußerlich iſt der gewaltige Unterſchied in der Ar⸗ beit der Arme und der Armführung augenſcheinlich. Die Kleine Sport-Nachrichten Wiener Leichtathletinnen liefen in Wien Weltbeſtzeit. Die Mannſchaft des Wiener AC benötigte für die Olym⸗ piſche Staffel(60, 80, 100, 200 Meter) nur 56,6 Sekunden. Einen offiziellen Weltrekord über dieſe Strecke gibt es allerdings nicht. Arthur Schwab, der Schweizer Weltrekordgeher, wird am kommenden Sonntag, in Berlin verſuchen, die Welt⸗ beſtleiſtung im Drei⸗Stunden⸗Gehen 34.590 Km.) zu über⸗ bieten. Als Schrittmacher ſtarten außer ihm noch Blei⸗ weiß und Schnitt. G. v. Cramm und K. Lund gaben am Mittwoch in Nürnberg ein kurzes Gaſtſpiel. von Cramm ſchlug Göpfert 628, 614, während die Begegnung Lundduhlmann beim Stande von:8,:6 und das Doppel Cramm/ Lund— Göpfert/ Kuhlmann(:6, 618) vorzeitig abgebrochen wurden. Der Kampf um die Schachweltmeiſterſchaft Die dritte Partie des Schachweltmeiſterſchaftskampfes, die— wie gemeldet— Dienstagabend nach 40 Zügen in einer für Dr. Aljechin günſtigen Stellung ochen wor⸗ den war, wurde am Mittwoch nicht mehr zu Ende geſpielt, da Dr. Euwe nach reiflicher Ueberlegung auf bie 5 führung verzichtete und die Partie verloren gab. Der Stand des Turniers iſt ſomit fetzt 21 zugunſten des Titel⸗ verteidigers Dr. Aljechin. Die vierte Partie wird heute im Haag ausgetragen werden. Strafgewalt des Reichsbunds Nach der neuen, am 1. Januar in Kraft tretenden Rechtsordnung des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen gehören die Mitglieder der dem Reichsbund an⸗ geſchloſſenen Vereine durch ihre Mitgliedſchaft zum Verein mittelbar auch dem Reichsbund an. gemäß nicht nur den Straf⸗ und Diſziplinarmaßnahmen 50 8 N 5 2 2 5 II N des Vereins, ſondern auch denjenigen des Reichsbundes und entſcheldende Spiel gegen Jugoflavien ſeiner Verwaltungsſtellen. Sie unterſtehen dem⸗ Alle Verſtöße gegen den Sportgeiſt, gegen Unterordnung und Kameraoͤſchaft ſind aus ſportlicher Geſinnung heraus zu beurteilen. Straf⸗ und Diſziplinar⸗Maßnahmen gegen Vereinsmitglieder und gegen Vereine ſind jedoch nur ſo lange zuläſſig, als das Mitglied dem Verein und der letz⸗ tere dem Reichsbund angehört. Löſt ein Mitglied oder ein Verein ſeine Mitglieöſchaft durch freiwilligen Austritt, ſo erliſcht in ͤem Augenblick, in dem der Austritt ſatzungs⸗ mäßig wirkſam wird, die Straf⸗ und Diſziplinarbefugnis des Vereins und des Reichsbundes; ein ſchwebendes Ver⸗ fahren iſt einzuſtellen. Der Gegner des„Probegalopps“ Den„Probegalopp für das Enghandſpiel“ hat man den küngſt vereinbarten„ Deutſchland Bulgorlen am 20. Oktober in Leipzig gelegentlich genannt, und dieſem Spiel kommt auch im Hinblick auf das am 4. De in London ſtattfindende Treffen der deutſchen Nationalmannſchaft mit der engliſchen beſondere Bebeu⸗ tung zu. Bulgarien iſt allerdings als einer der leichteren Gegner dieſer Spielzeit anzuſehen. n Länderſpielverkehr nahm Bulgarien im Jahr 1924 aitf, und bis heute haben ſeine Fußball⸗National⸗ mamnſchaften rund 5 Hundert an Länderſpielen ausgetra⸗ gen. gner waren vor allem Jugoflavien, dann Ru mä⸗ nien und Griechenland, die Türkei, gelegentlich auch Oeſterreich, Ungarn, die italieniſche B⸗Mannſchaften, Frank⸗ reich und Spanien, und Deutſchland iſt jetzt der neueſte 5 05 im offiziellen Länderſpielverkehr. Im Mai d. J. weilte bereits eine deutſche Auswahlmannſchaft auf dem Balkan und trug hier auch ein Spiel mit der bulgariſchen Auswahlmannſchaft aus, das von den Bulgaren etwas unerwartet:0 gewonnen wurde. Dieſes Ergebnis war der beſte Hinweis darauf, daß die Bulgaren nicht zu leicht zu nehmen ſind. Im diesjährigen Balkanpokal haben ſie ſogar den zweiten Platz im Geſamtergebnis hinter Jugo⸗ en, vor Griechenland und Rumänien belegt und das chteden 379 beendet. e! Aunmer 468. 4 2 N Alles für 1936 und Turnfront jetzt zwecks Teilnahme an den Reiter⸗Wetk⸗ bewerben 6 hervorragende Springpferde in Frankreich an⸗ gekauft und dem Oeſterreichiſchen Olympiſchen Komitee zur Verfügung geſtellt hat. Die Pferde ſtehen bereits im Trai⸗ ning. Weſtfalen⸗Sonderzüge zu den Olympiſchen Spielen Um allen Sportintereſſenten eine preiswerte Gelegen⸗ heit zum Beſuch der Olympiſchen Spiele in Berlin zu bie⸗ ten, läßt der Gau Weſtfalen Sonderzüge nach Berlin fah⸗ ren. Der Beauftragte des Reichsſportführers ſpricht die Erwartung aus, daß alle Turn⸗ und Sportanhänger im Bereich ſeines Gaues, die die Olympiſchen Spiele in Ber⸗ lin beſuchen wollen, an dieſer Gemeinſchaftsfahrt der Weſt⸗ falen teilnehmen. Bei der Anmeldung muß ſofort eine Anzahlung geleiſtet werden, da die Beſtellung der Karten und Quartiere beim Olympiſchen Komitee nur gegen ſofor⸗ tige Bezahlung beſtätigt und eingetragen wird. Der Reſt iſt in vier Teilraten zu entrichten. Mit der Organiſation und Durchführung dieſer Gemeinſchaftsfahrt iſt eine be⸗ ſondere Stelle beauftragt worden:„Organtiſationsleitung der Weſtfalen⸗Sonderzüge zu den Olympiſchen Spielen 1996, Hamm i.., Rothebach 15“. Frauenkunſtſchwimmen als Vorführung? Solingen iſt heute Zentrale des Frauenkunſtſchwim⸗ mens. Der Leiter, Artur Klein, hat auf dem Gebiet des Reigenſchwimmens und Bilderlegens mit den Solinger Schwimmerinnen geradezu Meiſterhaftes geſchaffen.„Solche Leiſtungen gehören einmal auf eine große Deutſche Mei⸗ ſterſchaft“, ſo äußerte ſich der Schwimmwart des Fachamts für Schwimmen, Brewitz, als er eine ſolche Vorführung ſah. Es iſt deshalb der Gedanke aufgetaucht, bei den Olym⸗ piſchen Spielen 1936 in Berlin den hohen Stand des deut⸗ ſchen Frauenkunſtſchwimmens in einer Vorführung zu zei⸗ gen. Entſprechende Bemühungen ſollen unternommen wer⸗ den. Man würde es den Solinger Schwimmerinnen gön⸗ nen, wenn ihr jahrelanger Fleiß durch eine ſolche Vorfüh⸗ rung vor den Augen der Welt belohnt wird. Davispokalſpieler in Nürnberg Der Nürnberger Tennisgemeinde bot ſich auf den Plätzen von Noris Blauweiß am Mittwoch ein ſeltenes Bild. Gottfried von Cramm und Kaj Lund, Spieler aus unſerer im letzten Jahre ſo erfolgreichen Daufspokoalmann⸗ ſchaft, traten gegen Göpfert und Kuhlmann an. Zahlreiche Zuſchauer hatten ſich eingefunden, ſo daß die Ränge bei Beginn der Spiele reſtlos besetzt waren.. Zumächſt ſpielte Deutſchlands Meiſter Gottfried von Cramm gegen Göpfert, der recht vielverſprechend begann und bald:0 in Front lag. von Cramm kam dann immer beffer ins Spiel und holte ſich den Satz mit:3. Im weiten Satz übertraf ſich Göpfert ſelbſt und leistete dem eiſter großen Widerſtand. 64 gewann von Cramm auch dieſen Satz. Anſchließend ſpielt Kaj Lund gegen Kuhl⸗ mann. Anfänglich ſah es ſo aus, als ſei die Begegnung eine leichte Angelegenheit für den Kieler, der ſchnell:0 führte. Kuhlmann kam zwar auf 42 heran, verlor aber den Satz:6. Im zweiten Satz war dann Kuhlmann in Front. Mit:3 holte er ſich diesmal den Sieg. Dann würde das Treſſen abgebrochen, um noch Zeit fün ein Doppelſpiel zu gewinnen. G. von Cramm Lund trafen bei Göpfert/ Kuhlmaun auf zwei hart kämpfende Spieler, Be⸗ ſonders Göpfert lieferte ein ſehr ſchönes Spiel, ſo daß von Cramm/ Lund den erſten Satz 613 abgeben mußten. Im zweiten Satz behielten dann aber die Davispokalſpieler mit:8 die Oberhand, da ſich bei den Gegnern Ermüdungs⸗ erſcheinungen bemerkbar machten. Wegen einbrechender Dunkelheit— wenig ſpäter begann es auch noch zu regnen — mußte der Kampf abgebrochen werden. Die Ergebniſſe: G. von CEramm— Göpfert:3, 624, Lund— Kuhlmann:3,:6, von Cramm/ Lund— Göpfert/ Kuhlmann:6,:8((ie beiden letzten Treſſen abgebro⸗ chen.) Wie ſchwimmt man Butterfly? Schmetterlingsſtil— nicht für ſedermann Waſſerarbeit der Arme gleicht dem Zug eines Kraulers, nur daß eben beide Arme gleichzeitig durch das Waſſer ge⸗ zogen werden. Der Armzug in dieſer Form verleiht dem Körper zweifellos einen großen Vortrieb, der wohl mehr als das Doppelte gegenüber dem des normalen Brnuſt⸗ ſchwimmens beträgt, der allerdings auch doppelt ſo viel Krafteinſatz erfordert. Der Armzug verurſacht nicht nur Vortrieb, ſondern auch noch einen mächtigen Auftrieb. So ſehen wir denn, wie ſich der Körper bei der Waſſerarbeit der Arme weit über das Waſſer hinaushebt. Der Schwimmer hebt ſich weit über den Waſſerſpiegel und verſchwindet voll⸗ kommen unter der Waſſeroberfläche im nächſten Augenblick nach der Waſſerarbeit der Arme. Da nun die Arme durch die Luft wieder nach vorne in die Ausgangsſtellung gebracht werden müſſen, verſucht der Schwimmer dieſe Luftarbeit der Arme dann noch durchzuführen, bevor der Körper im Waſſer verſinkt, um ſie überhaupt frei und unbehindert nach vorn zu bekommen. Er muß alſo die Arme auch ſchnell und ſchwunghaft nach vorn bringen, um dieſen kurzen Zett⸗ punkt ausnutzen zu können. Da verſagen die meiſten. Sie ſind nicht in der Lage, die Arme ſchnell genug nach vorn zu bringen, ſie ſind mit ihrem Körper ſchon zu ſehr gefallen, die Arme faſſen in der Seitwärtsſtellung ſchon Waſſer und kommen erſt garnicht in die Ausgangsſtellung zurück. Hier iſt der im Vorteil, der eben von Natur aus viel Auftrieb beſitzt. Das Gewicht der beiden ſeitwärts durch die Luft geführten Arme örückt mächtig auf den Körper und verur⸗ ſacht ebenfalls ein ſchnelles und tiefes Abſinken; aus die⸗ ſem Grunde müſſen die Arme, ſobald ſie wiederum zum Ausgangspunkt angelangt ſind, gleich mit dem kraftvollen Waſſerzug beginnen; denn es gilt ein weiteres Fallen des Körpers zu verhindern. Da nun das Armtempo im Durch⸗ zug wie beim Vorbringen ſchnell vor ſich geht, iſt gar beine Zeit vorhanden, die Beine breit zu grätſchen, ſondern ſte ſind vielmehr auf eine Bewegungsform angewieſen, die mehr einem Stoß als einer Grätſche gleicht. Wer dieſen Stil ſchwimmen will, muß gleich mit voller Kraft arbeiten, ſonſt geht es gar nicht. Wenn wir die Vorteile und Nachteile einander gegenübergalten, daun iſt im neuen Stil nur ſo lange ein wirklicher Vorteil zu er⸗ zielen, ſo lange die Arme die Kraft beſitzen, auch mit rich⸗ tigem Krafteinſatz arbeiten zu können. Die Mannheimer Jungligamannſchaft Anläßlich des Bundespokalſpieles am 1g. Oktober 1935 im Mannheimer Stadion findet als Vorſpiel ein Spiel der Bezirksklaſſe gegen eine Jungliga mau n⸗ ſchaft ſtatt. Für die Jungligamannſchaft ſind folgende Spieler aufgeboten: Groh e 1(Waldhof) ab Eickelbaum Maper Herbach Beckerle Hoßfelder 2 (fe)(Waldhof)(BfR) Walz 2 Spindler Wahl Güntherot Ad (Wald hof)(Bft)(Vis)(Waldhof)(87010 Erfatz: Hoffſtaetter(fs), Grieß(Waldhof), HANDELS- U WIRTSCI Donnerstag, 10. Oktober 1935 — Wachsende Einlagen bei den deuischen Sparkassen Die ſoeben erſchienenen Monatsbilanzen der deutſchen Sparkaſſen für Ende Auguſt 1935 laſſen erkennen, daß das deutſche Sparkaſſennetz auch in dieſem Monat erfolgreich gearbeitet hat. Zwar iſt der Aufſtieg, ſofern man die Veränderungen in der Zahl der berichtenden Inſtitute ſeit Juli in Betracht zieht, nicht ſehr erheblich; aber es war mit einer Verlangſamung des Tempos zu rechnen, da der Au⸗ guſt der große Reiſemonat iſt und auch ſonſt eine Anzahl von Momenten dem Sparbetrieb etwas im Wege ſtanden. Die Zahl der berichtenden Sparkaſ⸗ ſen ſtieg um 6. Auf der Pſſaviſeite ſind die Spareinlagen in Preu⸗ ßen um nom. 3 Mill./ geſtiegen. Unter Berückſich⸗ tigung des Abganges und des Neuzuganges läßt ſich jedoch eine Steigerung um insgeſamt 6 Mill. 1 er⸗ rechnen. Bei den Sparkaſſen der Länder ergibt ſich eine Erhöhung der Einlagen um rechneriſch 117 Mill. /; da jedoch 6Kaſſen mit einem Beſtand von ro. 110 Mill. I neu hinzugekommen ſind, ſo bleibt ein Ueberſchuß der Einlagen über die Rück⸗ zahlungen von 7 Mill. /. Die geſamten Sparein⸗ lagen betragen.627(.507) Mill.„. Die ſtärkere Erhöhung der Spareinlagen mit beſonderer Kün⸗ digungsfriſt um 74 Mill./ gegenüber denjenigen mit geſetzlicher Kündigungsfriſt( 46 Mill. /) hängt reſtlos damit zuſammen, daß die neu hinzu⸗ getretenen Sparkaſſen eine entſprechende Entwick⸗ lung aufwieſen. Die übrigen Gläubiger haben in Preußen um 30 Mill.„ zugenommen, bei den Län⸗ dern beträgt die Steigerung 47 Mill. /. Während ſie aber bei den preußiſchen Sparkaſſen als„echt“ anzuſprechen iſt, reſultiert die Zunahme bei den Ländern aus dem Neuzugang. Die Akzeptverbindlichkeiten haben ſich um weitere 5 Mill.% auf 45 Mill./ ermäßigt; ſie beſtehen lediglich bei den Sparkaſſen einiger preußiſcher Re⸗ gierungsbezirke. Die Wechſelſchulden waren während der Kreditkriſe 1931/32 entſtanden und erreichten eine Spitze von 1,2 Mrd. /. Jetzt ſind es nur noch 45 Mill. 1, und es beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß dieſer Poſten in kürzeſter Friſt überhaupt aus den Bilanzen der preußiſchen Sparkaſſen verſchwinden wird. Die Reſerven im Sinne des§ 11 des KWG haben ſich um 6 auf 446 Mill./ erhöht, ebenſo haben die außerordentlichen Rücklagen und Delkredere⸗ Reſerven eine Ausweitung um 4 auf 179 Mill. erfahren. Die Summe der Paſſiven ſtieg auf 11,07 (10,83) Mrd.. Sie hat ſich alſo um 24 Mill./ er⸗ höht. Zieht man jedoch die Veränderungen, die durch den Zugang an berichtenden Sparkaſſen ent⸗ ſtanden ſind, in Betracht(deren Paſſivſumme beträgt insgeſamt 180 Mill.), ſo iſt eine Verringerung des Betrages um 156 Mill./ zu verzeichnen. Auf der Aktivpſeite iſt der Wechſelbeſtand mit 66 Mill./ unverändert geblieben, hingegen haben ſich die Vorräte an Schatzwechſeln und unverzinslichen Schatzanweiſungen um 6 auf 228 Mill./ erhöht. Die Schuldner ſtiegen um 42 Mill./ auf 2,22 Mrd.; effektiv ſind ſie aber um 6 Mill./ zurückgegangen, da die Neuzugänge 48 Mill./ umfaſſen. Das erfreulichſte Merkzeichen iſt das weitere An⸗ ſteigen der Hypothekenforderungen um 91 Mill. J. Selbſt wenn man die Hypothekenbeſtände der neu hinzugekommenen Sparkaſſen aus der Berechnung ausſcheidet les handelt ſich um 81 Mill.), ſo zeigt ſich doch, daß das deutſche Sparkaſſennetz auch im Auguſt den Hypothekenmarkt durch Neuausleihun⸗ gen alimentierte, und zwar in Höhe von 10(im Vor⸗ monat 11 und im Juni 15) Mill. J. Die Summe der Aktiven beträgt gleichfalls 11.07 (10,83) Mrd. /. Auch ſie iſt um 156 Mill./ kleiner geworden. Analyſiert man das Zahlenmaterial ſo⸗ wohl auf der Soll- als auf der Habenſeite, ſo zeigt ſich, daß der deutſche Sparkaſſenapparat auf durchaus geſunden Fundamenten ruht und ſich in den Wirt⸗ ſchaftsgang glücklich einfügt. Die Sparkaſſen ſind heute die Hauptſammelbecken des Sparkapitals. Der Zufluß an Mitteln wird aber nicht einſeitig angelegt, ſondern er dient ebenſo dem gewerblichen Mittel⸗ ſtand wie der Befruchtung des Baumarktes durch Zurverfügungſtellung von Hypothekengeldern, aber auch der Staat kommt zu ſeinem Rechte, indem der Beſitz an mündelſicheren Effekten eine entſprechende Ausweitung erfuhr. Ueber allen Aufgaben wird aber eins nicht vergeſſen: auf eine angemeſſene Liquidität zu halten. Förderung des Berliner Klein wohnungsbaues Beichsbürgschaff bis zu 730%/ Ueber 30000 Wohnungen fehlen Schon ſeit längerer Zeit hat der Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin, Dr. Lippert, der Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt ſeine beſondere Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt und angeordnet, der Wohnungsnot durch ein groß⸗ zügiges Wohnungsbauprogramm unter allen Umſtänden zu ſteuern. Auf Grund dieſer Anordnung iſt es der Woh⸗ nungsfürſorgegeſellſchaft ermöglicht worden, noch in dieſer Bauzeit ein Bauprogramm in Angriff zu nehmen, durch das bis zum Frühjahr 1938 etwa 10 000 neue, vorwiegend Kleinwohnungen in Berlin geſchaffen werden. Es ſind im letzten halben Jahr durch den Staatskom⸗ miſſar bereits rund 5000 Geſchoßwohnungen und etwa 1600 Eigenheime Einfamilienhäuſer— als wohnungs⸗ politiſch förderungswürdig und damit für die Uebernahme der Reichsbürgſchaft für zweite Hypotheken(40 bis 75 v. H. der Geſamtkoſten) als geeignet erklärt worden. Weitere 1700 Wohnungen werden noch von den ſtädtiſchen Geſell⸗ ſchaften und gemeinnützigen Wohnungsunternehmen er⸗ richtet. Außerdem kommen noch zahlreiche Bauten hinzu, die von Privatfirmen, ohne öffentliche Förderung, durch⸗ geführt worden ſind oder noch durchgeführt werden. Nach den neueſten Feſtſtellungen fehlen in Berlin weit über 30 ohh Wohnungen. Wenn auch im kommenden Jahre noch eine weitere Steigerung des Kleinwohnungsbaues in licht genommen iſt, ſo wird ſich die Beſeitigung der ngsnot doch nur dann ermöglichen laſſen, wenn recht 1 kipathauten ausgeführt werden, wobei beſonders der Errichtung kleiner Wohnungen mit monatlichen Mieten von etwa 25 bis 45/ der Vorzug gegeben werden muß. Für derartige Wohnungs bauten ſind zur Zeit die Finan⸗ zierungs möglichkeiten äußerſt günſtig, da eine Reichsbürg⸗ ſchaft bis zu 75 v. H. eintritt, und für die Deckung von weiteren 15 v. H. Hauszinsſteuermittel zur Verfügung ſtehen. Die reſtlichen 10 v. H. der Geſtehungskoſten ſind meiſtens im Grundbeſitz vorhanden, ſie können aber auch durch Eigenkapital gedeckt werden. Die Beſtrebungen des Staatskommiſſars gehen dahin, die Wohnungsnot beſchleunigt zu beſeitigen und illen Siedlungsluſtigen Gelegenheit zu geben, ſich Eigenheime zu errichten. g N der Neuen Mannheimer Fesfere Grundhalfung Wieder eſwas Nachfrage/ Akfien erholi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe leicht befeſtigt * Frankfurt, 10. Oktober. Die Börſe zeigte im Anſchluß an den Abendbörſenver⸗ kehr weiter Erholug am Aktienmarkt. Das Geſchäft war im ganzen ſehr klein, nur auf einigen Spezialgebieten er⸗ reichten die Umſätze etwas ſtärkeres Ausmaß. Es erfolgten einige Rückkäufe, daneben waren aber auch von der Kund⸗ ſchaft Intereſſenkäufe vorhanden. Der Bericht der Dresdner Bank über höhere Umſätze im erſten halben Jahr 1935 fand Beachtung. Anſaugs war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich, während im Verlaufe die Befeſtigungen über⸗ wogen. Geſucht waren beſonders einige Elektroaktien, insbeſondere Geffürel mit 124½ bis 124(12276), in denen offenbar Aufkäufe vorliegen ſollen. Feſt waren ferner Siemens mit 169(1664), Schuckert mit 121(119), RWE mit 125(1224) und AEch mit 38½(37). Von Auslanßs⸗ werten wurden Chade⸗Aktien um 3/ höher bewertet. Der Rentenmarkt hatte eine freundliche Grundtendenz, aßer nur wenig Geſchäſt bei zumeiſt unveränderten Kurſen. Etwas höher notierten Altbeſitz mit 111,30(111%), außerdem waren Städt. Altbeſitz gefragt und mäßig befeſtigt. Im weiteren Verlauſe war die Haltung zunächſt wei⸗ ter befeſtigt, während in der zweiten Börſenſtunde die Kurſe einigen Schwankungen unterlagen und ſchließlich infolge von einigen Verkäufen überwiegend um—1 v. H. gegen Anfang abbröckelten. Auch das zum Verkauf geſtellte Material war nur gering. Niedriger lagen u. a. JG Far⸗ ben, Geſfürel, RWE, Siemens, Stahlverein. Der Renten⸗ markt lag ſpäter faſt völlig geſchäftslos. Berliner Effektenbörſe: Renten freundlich Berlin, 10. Oktober. Nachdem ſich ſchon an der geſtrigen Rhein⸗Mainiſchen Abendbörſe eine Erholung an den Aktienmärkten durchzu⸗ ſetzen vermochte, trat am heutigen Berliner Verkehr faſt auf der ganzen Linie eine Befeſtigung der Aktienkurſe ein. vorläufige Abſtim⸗ Das aus dem Memelland gemeldete mungsergebnis und die Rede des Führers zur Eröffnung des Winterhilfswerks haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen; daneben verwies man auf einige günſtige Wirtſchaftsmeldungen, ſo u. o. auf den ſchon geſtern be⸗ kannt gewordenen Quartalsbericht der Vereinigten Stahl⸗ werke und den Bericht der Dresdner Bank über höhere Umſätze im erſten Halbjahr 1935. Da die auftretende Nach⸗ frage auf ziemlich leere Märkte ſtieß, ergben ſich oft bei Mindeſtabſchlüſſen ſchon erhebliche Kursſteigerungen. So zogen Klöckner auf einen Bedarf von 6000 um 1½, Höſch bei etwas lebhafterem Umſatz um 176 v.., Stahl⸗ verein nach der geſtrigen Steigerung um nochmals 1 v. H. an. Braunkohlenwerte wurden meiſt auf Vortagsbaſis gehan⸗ delt, Kaliwerte blieben mangels Umſatzes anfangs durch⸗ weg geſtrichen. Am chemiſchen Markt wieſen Farben eine kräftige Befeſtigung um 1 v. H. auf 151 auf; auch die übrigen Werte des Marktes verbeſſerten ihren Vortags⸗ kurs um/ bis 1 v. H. Am Rentenmarkt herrſchte wieder ein freundlicher Grundton vor. Reichsaltbeſitz gewannen 5 Pfg., ein Teil der variabel gehandelten Induſtrie⸗Obli⸗ gationen zirka 1 v. H. Reichsſchuldbücher mittlerer Fällig⸗ keiten waren ½ v. H. ſchwächer. Von Auslandsrenten wa⸗ ren Ungarn gefragt. Im Verlaufe war die Tendenz an den Aktienmärkten nicht ganz einheitlich, da vereinzelten Glattſtellungen wei⸗ tere Käufe gegenüberſtanden. Anhaltendes Intereſſe zeigte ſich für Stahlverein, die nochmals um 98 v. H. anzogen. Auch Siemens waren um 4 gebeſſert, dagegen gaben Far⸗ ben und Geſfürel um je v. H. nach. Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft heute ſehr ſtill, das Kursniveau erfuhr keine Veränderung. Am Einheitsmarkt der Induſtriepapiere hielten ſich Schwankungen von 1 bis 2 v. H. nach beiden Seiten die Waage. Stärker verändert waren Eſchweiler Bergwerk und Glückauf mit je plus 5 v.., während Magdeburger allgemeine Gas gegen letzte Notiz um 5½ v. H. zurück⸗ gingen. Großbankaktien wurden meiſt auf Vortagsbaſis eher eine Kleinigkeit notiert, Hypothekenbanken waren i nigk gewannen die Abſchnitte feſter. Von Steuergutſcheinen per 1936 10 Pfg. Reichsſchuldbuchſorderungen, G; 1937er 101,5 G 102,25 B: G 99,37 B; 1940er 96,75 G 97,5 B; 1941er 95,25 G 97 B; 1942er 95,75 G 96,62 B; 1943er bis 1948er 95,62 G. Aus⸗ gabe 2: 1936er 160,37 G; 1939er 98,25 G 99,12 B; 1941er 95,87 G 96,75 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/45er und 1946/48er je 65,75 G 66,5 B. Aproz. Umſchuld. Verbond 86,725 G 87,475 B. Im Schlußverkehr blieben die Umſätze wieder ſehr ge⸗ ring, meiſt beſtand aber weiter kleiner Bedarf. Farben gingen mit 152 aus dem Markt, Junghans gewannen A. Deſſauer Gas ½ v. H. Andererſeits gaben Stohlverein nach der vorangegangenen Steigerung um 1s v. H. nach. Nachbörslich blieb es ſtill. Insgeſamt wurden von 124 variablen Kurſen zum Schluß nur 19 notiert. * Ausgabe 1: 1936er 100,5 1938er 99,12 G; 1989er 98,62 Londoner Börſe abwartend London, 10. Oktober Die Londoner Börſe verkehrte bei ſehr ruhigem Geſchäft in abwartender Haltung. Induſtriewerte lagen ziemlich feſt. Infolge der politiſchen Unſicherheit hielt ſich das Ge⸗ ſchäft in engen Grenzen. Geld- und Devisenmarki Pfund auf Interventionen gebeſſert * Berlin, 10. Oktober. Am Geldmarkt machte die Er⸗ leichterung Fortſchritte. Tagesgeld ſteht mit 33% und teilweiſe auch darunter zur Verfügung. Für Privat⸗ diskonte hielt die Nachfrage an. Der Satz blieb nach der geſtrigen Ermäßigung unverändert 3 v. H. In Schatz⸗ anweiſungen waren die Umſätze etwas reger. Der Umlauf an Solawechſeln iſt dagegen noch etwas zurückgegangen. Am Deviſenmarkt war das Pfund auf Interventionen weiter gebeſſert. In Paris ſtieg der Kurs auf 74,44 und gegen Kabel auf 4,906. Von den Goldvaluten war der Schweizer Franken befeſtigt, ebenſo der holländiſche Gul⸗ den. Der franzöſiſche Franken gab in Zürich auf 20,24 nach. Die Lira war behauptet. Olskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 9. Oktober 10. Oktober für 5 kont M. Geld Brief Geld Brief gecenlenten eee 275 970 J 7 9052 Sag ler. 1105 1199 0 2 85,3% 41,95 42.04 197 0155 Bulgarien. 100 Leva 6 385 3027 9055 915 9 85 Cauada ian. dollar. 99 228% i Dänemark 100 Kronen 37 112503 5489 5440 54.43 54,53 Danzig 100 Gulden 6 81.72 46,81 46,91 46,81 46.91 England. 1 Pfund 2 20.42 17,1800 12.210 12.190 12. Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4 112,509 67,93 07 67.93 68.07 Finnland 100finnl. M. 4 105³7.355.375.870 5, elch a e,, ee eee e riechenlan Dr.. 5„*„ Holland 100 Gulden 6 168,73 168.03 168,37 168,150,188.500 Island, 100 isl. Kr. 5% 3 54,75 84, 54,79 54.89 ee de e e Japo 2 18„ 4 K J 4 Jugoflapien ioo Dinar 8 81.00 5,574 5,686.6/4] 8,688 Lettland.. 100 Latts 57 8 80.92 81,08 80,92 8108 Litauen.. 100 Litas 6 44.98 44.52 44.60 41.52 41.60 Norwegen 100ftronen 374 42.50 61,16 61,28.20 61.82 Deſterreich 100 Schill. 317 15907 48.95 49.05 95 49.05 Portugal 100 Eseudo 5 53.57 11.045 11.055 11.0500 11070 Sahne 00,, 620. 864 695 Schweden Kr. 18.*** 1 Schl 100 Franken 235 81,00 380.90 81.05 80.92 81.08 Spanien. 100Peſeten 5 8¹7⁰⁰ 33.94 34,00 33.90 95. Tſchechoſlowakeil oog ½ 12.88 10.805 10,825 10,305 10,325 Türkei.. Itürk. Pfd. 92 18,456.97.981 1979].981 Ungarn.. 100 Pengöß 4 73.421 8 5— 5 75 Uruguay 1Goldpeſo 44543 1,064].056.054 1055 Ver. Staaten 1Dollar( 132.98.4851.490 2.490 * Frankfurt, 10. Oktober. Tagesgeld unverändert 2% v. H. .—(g Vereinigte deutſche Nickelwerke. Vorausſichtlich wieder Vorjahresdividende. Bei der Vereinigte deutſche Nickelwerke AG vormals Weſtſäliſches Walzwerk Fleit⸗ mann, Witte u. Co. in Schwerdte, haben ſich die Beſchäf⸗ tigungsverhältniſſe in dem am 30. September 1935 been⸗ deten Geſchäftsjahr in zunehmendem Maße gebeſſert. Wie wir erfahren, konnten nicht nur mengen⸗, ſondern auch wertmäßig höhere Umſätze erzielt werden, ſo daß man mit einem Ergebnis rechnen könne, das angeblich die Ausſchüt⸗ tung einer Dividende von wieder 6 v. H. gewährleiſte. 3 Deutſche Anſiedlungsbank, Berlin. Die HV eder Deut⸗ ſchen Anſiedlungsbank genehmigte den Abſchluß für 1934 und ſtimmte der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit mit 3 v. H. zu. Im neuen Jahre konnten bisher über 27000 Morgen erworben werden, die zuſammen mit der aus dem Vorjahr übernommenen Fläche von etwa 9000 Morgen größtenteils bereits im Jahre 1935 der Neubil⸗ dung deutſchen Bauerntums zugeführt werden. Die Aus⸗ ſichten für dos laufende Jahr können als zufriedenſtellend bezeichnet werden. 3 Güterwagengeſtellung bei der Reichsbahn. In der Woche vom 22. bis 28. September ſind bei der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft 810 338 Güterwagen geſtellt worden gegen 803 095 in der Vorwoche und 753 947 in der entſpre⸗ chenden Vorjahreswoche an je ſechs Arbeitstagen. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Wagengeſtellung betrug 135 056 und 133 849 und 125 658. * Rheiniſche Textilwareu⸗Inſolvenz. Die Manufaktur⸗ und Modewarenfirma Gebr. Roſenheimer in Worms a. Rh., Kämmerſtraße 42, iſt, wie der„Konfektionär“ meldet, in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Es wird ein außer⸗ gerichtlicher Vergleich auf Baſis einer Quote von 40 v. H. angeſtrebt. 4 Der Abſchluß der Dynamit Nobel AG., Preßburg. Der Verwaltungsrat der Dynamit Nobel AG., Preßburg, wird der für den 24. d. M. einberufenen HV. für das Jahr 1934 eine Dividende von 30 v. H.(wie in den Vorjahren) vor⸗ ſchlagen. Für Abſchreibungen werden, wie im Vorjahr, 1,5 Mill. Ke. aufgewendet. Der Reingewinn beträgt 4½4 (4,46) Mill. Ke. Die Vermögensbilanz ſteht im Zeichen anhaltend hoher Liquidität. * Frachtkonjunktur auf der Donau.— Mangel an Lade⸗ raum. Nach einer Wiener Zeitungsmeldung haben die gegenwärtigen politiſchen Spannungen zu einer beden⸗ tenden Belebung des Frachtverkehrs auf der Donau ge⸗ führt. So ſoll die Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft der⸗ artig ſtark beſchäftigt ſein, daß ihr 232 000 Tonnen ſaſſender Geſamtladeraum nicht mehr hinreicht, alle Aufträge zu be⸗ wältigen. Selbſt die beiden kürzlich fertiggeſtellten großen Schleppbvote von je 1000 Tonnen konnten keine fühlbare Entlaſtung bringen. In der Meldung wird darauf hinge⸗ wieſen, daß es ſich bei den Verſchifſungen hauptſächlich um Vorratskäufe Italiens, aber auch anderer Weſtſtgaten, handele, wobei in erſter Linie der Transport von Ge⸗ treide und von Erdöl aus Rumänien eine Rolle ſpiele. Dieſe ſtarke Belebung der Verſchiffungstätigkeit auf der Donau iſt um ſo bemerkenswerter, als bekanntlich die ſchwierige Wirtſchaftslage der letzten Jahre erſt vor kur⸗ zem die Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft zu einer ein⸗ 1 8 W 3 wurde das Ak⸗ 1 ö von 18,9 Millionen illing auf 0/0 Schilling herabgeſetzt und ſodann auf 12,0 Mill. Schilling wieder er⸗ höht. Außerdem wurden von einer italieniſchen Gruppe, die aus verſchiedenen italieniſchen Schiffahrtsgeſellſchaften beſtehen ſoll, Vorzugsaktien im Betrage u 10. Mill. Schilling übernommen. 1 * Schwierige italieniſche Zuckereinkäufe. Die lung großer Zuckereinkäufe, die vor einigen Wochen zur Lieferung aus der Tſchechoſlowakei nach Italien abgeſchloſ⸗ ſen worden ſind, iſt wegen des italieniſchen Paſſivums im Elearingverkehr ins Stocken geraten. Zwiſchen den tſchecho⸗ ſlowakiſchen Fabriken und den italieniſchen Importeuren ſind Verhandlungen eingeleitet, um die weitere Abwicklung und, wenn möglich, die Erhöhung der Liefermengen durch italieniſche Kompenſationslieferungen zu ſichern. * Auch in Japan Kampf gegen die Verkehrsunfälle. Das japaniſche Innenminiſterium will dem Reichstag ein Geſetz vorlegen, nach dem jeder Autobeſitzer zur Verſiche⸗ rung gegen Kraftwagenſchäden verpflichtet wird. 36 345 Tote und Verletzte fordern in Japan jährlich die Kraft⸗ wagenunfälle, davon ſind 1 462 Tote, das gibt alſo täglich im Durchſchnitt vier Tote und 96 Verletzte. Faſt 73 v. H. aller Verkehrsunfälle entfallen auf Kraftwagen. Das Geſetz über die„ſtaatliche Verſicherung“ macht ſowohl den Beſitzer als auch den Fahrer eines Kraftfahrzeuges verſicherungspflichtig, und zwar gegen Verletzung, Krank⸗ heit und Todesfall infolge eines Autounfalles. Die Prä⸗ mien ſollen betragen: für Privatwagen 20—24 Nen jährlich, für Geſchäftswagen 15—18 Pen jährlich, für Laſtwagen 18 bis 20, für ſonſtige Wagen 12—15, für Kleinwagen 8 bis 12 Yen jährlich. Der Staat kann eine Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft mit der Verſicherung uſw. beauftragen. Der Enk⸗ wurf ſieht vor, daß Krankenkoſten von 5 Yen je Tag, ein⸗ malige Unterſtützung für dauernd Geſchädigte bis zu 540 Yen oder in Todesfällen für die Hinterbliebenen 150350 Nen gewährt werden. Abend-Ausgabe Nr. 468 —— Heiffsche Kunsimühle AG. Mannheim Wwiederauinahme der Dividendenzahlung mii 30% Die Geſellſchaft, deren Ack ſich nahezu vollſtändig im Eigentum der Deutſchen Mühlenvereinigung AG, Berlin, befindet und die zuletzt 1931/32 7 v. H. Dividende gus⸗ ſchüttete, nimmt für das Geſchäftsjahr 1934/35 aus 162 183 (15 340)/ Reingewinn einſchließlich Vortrag die Dividen⸗ denzahlung mit 5 v. H. wieder auf, 32133 1 ſoll vorgetra⸗ gen werden. Der Bruttoüberſchuß ſtieg(alles in Mill. auf 2,65(1,95), dazu kommen 0,01(0,08) weitere Erträge. Dagegen beanſpruchten Perſonalaufwendungen 0,91,(0,70), Zinſen Bankproviſionen und Steuern 0,42(0,37) und daneben die ſonſtigen Aufwendungen 0,2(0,56), auf Anlagen wurden 0,22(0,14) abgeſchrieben, andere Abſchrei⸗ bungen und Zuweiſung zum Wertberichtigungskonto erfor⸗ derten 0,25(0,17). 5 5 Der Vorſtandsbericht befaßt ſich eingangs mit den im Zuge des weiteren Ausbaues der Getreidewirtſchaft im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr ergangenen weiteren geſetzlichen Beſtimmungen, die für die deutſche Mühleninduſtrie von großer Bedeutung waren. Die Weizenvermahlungsziffern konnten in den beiden Mühlenbetrieben Worms und Köln⸗ Mülheim vornehmlich unter dem Einkluß von Export⸗ geſchäften, denen ſich die Geſellſchaft beſonders wid⸗ mete, erhöht werden. Dagegen war die Roggenmühle im Berichtsjahr nahezu vollſtändig zum Stillſtond gezwungen, da bereits bei Erſcheinen der einſchlägigen Anordnungen weit mehr als das zugeteilte Kontingent aufgemahlen war, In Anpaſſung an die erhöhten Einlagerungsverpflich⸗ tungen, die für den größten Teil der Berichtszeit auf 200 v. H. eines Monatskontingentes feſtgeſetzt waren, wurden die Wormſer Siloanlagen um 6000 To. mit einem Koſten⸗ aufwand in Höhe von rund 242 000 /, die teils auf Fabrik⸗ gebäudekonto, teils auf Werkeinrichtungskonto aktiviert wurden, erweitert. Auf die Beteiligungen, in der Haupt⸗ ſache Abſatzorganiſotionen, die gegenüber dem Vorfahr unverändert ſind, wurden 100 000/ abgeſchrieben. In der Bilanz(in Mill. ¼) erſcheinen die Anlagen mit 2,21(2,11), Beteiligungen mit 0,32(0,42), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe erhöhten ſich auf 3,55(2,83), Fertigerzeugniſſe ouf 1,08(0,46), dafür erſcheinen die i. V. mit 0,58 aus⸗ gewieſenen Austauſchſcheine nicht mehr, Forderungen hetra, gen 1,33(1,5), Wechſel 0,12(0,09), Kaſſe uſw. 0,09(0,19), Bankguthaben ermäßigten ſich auf 0,16(0,25), andererſeits ſtehen bei unv. 2,6 AK die Reſerven mit unv. 0,26, die Rückſtellungen mit 0,12(0,01), Wertberichtigungen mit 0,15 (0,1), Verbindlichkeiten erhöht mit 102(0,72), dorunter 161 (0,36) gegenüber Konzerngeſellſchaften, Akzeptverbindlich⸗ keiten mit 3,05(3,47) und Bankſchulden mit 0,65(1,26) zu Buch. Das neue Geſchäftsjahr habe bisher einen normalen Verlauf genommen(o. HB 12. 10.). Dividenerhöhung bei Guſe Hofinungshüſſe 3 Eſſen, 19. Oktober. Der AR. der Gute Hoffnungs⸗ hütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, Nürn⸗ berg, hat in ſeiner am 9. Oktober abgehaltenen Sitzung be⸗ ſchloſſen, der am 29. November ſtattfindenden o. HV. die Aus ſchüttung einer Dividende in Höhe von 37 gegen 3 v. H. i. V. vorzuſchlagen. Leipziger Trikofagenfabrik 6% Dividende Leipzig, 10. Oktober.(Eig. Dr.) Die o HV der Leip⸗ ziger Trikotagenſabrik AG, Leipzig, genehmigte den Ab⸗ ſchluß für das Geſchäftsjahr 1934/35, der die Verteilung einer auf 6(5) v. H. erhöhten Dividende vorſieht. In den bisher abgelaufenen Monaten des neuen Geſchäftsjahres, das am 1. Mai begonnen hat, haben ſich die Umſätze auf der Höhe der entſprechenden Monate des Vorjahres gehallen, Thüringische Spinnſaser 46. Weimar Erfurt, 10. Oktober.(Eig. Dr.) Die Gründung der Thüringiſchen Spinnfaſer⸗A.., Weimar, die ſoeben die Errichtung einer Zellwollefabrik in Schwarza(Kreis Ru⸗ dolſtadt) beſchloſſen hat, iſt jetzt in das Handelsregiſter eingetragen worden. Das Ab iſt vorläufig auf 0,5 Mill. / bemeſſen. Eine Erhöhung auf etwa 4 Mill. I iſt jedoch angekündigt. Aus den jetzt veröffentlichten Namen der Gründer geht hervor, daß ſich nicht nur neue Gründer an dem Textil unternehmen, ſondern auch andere Induſtrie⸗ firmen des mitteldeutſchen Bezirks beteiligt haben. Zahlungsmoral im Scheckverkehr Rückgabe unbezahlf gebliebener Schecks bei ersfer Vorlage An der Verbeſſerung der Zahlungsſitten mitzuwirken, iſt Pflicht aller am Zahlungsverkehr beteiligten Krelſe. Jeder, der einen Scheck in Zahlung gibt, muß ſich dorüber klor ſein, daß er ihn wie Bargeld aushändigt, und jeder, der einen Scheck erhält, muß davon ausgehen kön⸗ nen, daß der Scheck gedeckt iſt und prompt Eingang fin⸗ den wird. Der Scheck ſoll Zahlungsmittel, nicht Kreditmittel ſein. Wer einen Scheck in Zahlung gibt, ohne für genügende Deckung geſorgt zu haben, handelt den Intereſſen des Zahlungsverkehrs zuwider und ſchä⸗ digt überdies ſeinen kaufmänniſchen Ruf. Die fachlichen Gliederungen der Reichsgruppe Banken find übereingekommen, ihre Mitglieder auf die Notwen⸗ digkeit hinzuweiſen, auch ihrerſeits auf die Verbeſſerung der Zahlungsſitten gerade im Scheckverkehr hinzuarbeiten. Sämtliche deutſchen Kreditinſtitute werden daher ab 1. No⸗ vember ihnen zum Einzug übergebene Schecks, die von der bezogenen Stelle wegen Fehlens der Deckung nicht ein⸗ gelöſt werden können, ſofort nach erſter vergeblicher Vorlegung mit dem geſetzlichen Vorlegungsvermerk verſehen an den Einreicher zurückgeben. Eine wiederholte Vorlegung von Schecks, die bei erſter Vorlegung von dem bezogenen Kreditinſtitut mangels Deckung nicht eingelöſt worden ſind, findet alſo in Zu⸗ kumft nicht mehr ſtatt. Waren und Märkie * Maunheimer Großmarkt für Getreide und Futter⸗ mittel(amtlich! vom 10. Oktober. Induſtriehafer notierte 48/49 Kilo mit 18—19 J. Alles andere unverändert. * Berliner Getreidegroßmakrt vom 10. Okt. An den Angebots⸗ und Abſatzverhältniſſen im Berläner Getreide⸗ verkehr hat ſich weiterhin nichts geändert, Do die Land⸗ wirtſchaft die zu Feldbeſtellungen außerordentlich günſtige Witterung ausnützt, ſind die Zufuhren allgemein gering. Das von der zweiten Hand zum Verkauf geſtellte Mate⸗ rial reicht jedoch in Brotgetreide voll aus, um den Bedarf der Mühlen zu decken. Schwere Weizenſorten werden nach wie vor beachtet, während Roggen am Platze vernach⸗ läſſigt bleibt und überwiegend in der Provinz Aufnahme findet. Kontingentfreies Brotgetreide wird von den Mäſtergebieten von frachtgünſtig gelegenen Stationen auf⸗ genommen. In Futtergetreide hat ſich die Nachfrage er⸗ halten, das Angebot iſt jedoch nach wie vor fehr klein. Auch Brau⸗ und Induſtriegerſten ſtehen nur ſpärlich zum Verkauf und finden ſoweit am Markte laufend Aufnahme. Mehle liegen unverändert. U. a. notierten Kartoffelflocken 8,75—8,85; alles übrige unverändert. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 10. Okt.(Eig. Dr.] Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Okt. 31,40—31,50; Okt.⸗Nov. 31,50; Okt.⸗Dez. 31,40—81,50; u— Melaſſe.—; Tendenz ruhig, ſtetig; Wetter ſchön. 1 * Bremer Baumwolle vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,40. * 5 Dem heutigen Mannheimer Kleinviehmarkt waren zu⸗ eführt: 188 Schweine, 50 Schafe, 37 Kälber, 444 Läufer 5 und 200 Ferkel(bis zu ſechs Wochen 10—15, 19%. Marktverlauf mittelmäßig. Amerik. . Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 10. Okt.(Eig, Dr.] Tendenz ſchwach; American Steomlard tranſito ab Ka: Purelard raff., per 4 Kiſten mite? 36,5 Dollar; American 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken tranſ. ab( 37,25—37,75 Dollar. 85 * 2. Berliner Metallnotierungen vom 10. Okt.(Cig, Ih Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolytkupſer(uit bars) prompt 51,75; Standaroͤkupfer loko 46,25; Origin hüttenweichblei 25,25 nom.; Standardblei per Okt. 355 nomin.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 22,50) Standardzink 22,50; Originalhüttenaluminium 980 proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 15. Reinnickel 98—99proz. 209: Silber in Barren ca. 1000 ſeln per Kilo 53,75.—56,75. Leichte Befeſtigung der Queckſilber⸗Preiſe. Nach der im Auguſt in Verbindung mit einer entſprechenden Maß⸗ nahme des Kartells zu beobachtenden Ermäßigung der Notierungen iſt im Laufe der Berichtszeit am Queckſilber⸗ markt eine Befeſtigung eingetreten, die ſich allerdings bis- her nur auf das Ausland beſchränkte. Die Kurſe für Loko und Abladung ſtiegen in London von 1198 zu 11% im September auf 11 zu 11 Pfund, um ſich in den erſten Oktobertagen trotz weiterer Ausdehnung der allgemeinen Metallhauſſe gleichmäßig auf dieſer Grundlage zu halten, Die Goldwerte errechneten ſich zum Schluß mit 7½ 8 77% Pfund für die beiden Sichten gegenüber 678 zu 6/1 Pfund je Flaſche mit 34,5 Kg. Inhalt um die Mitte ver⸗ gangenen Monats. In Hamburg blieben die offiziellen Notierungen mit 1176 Pfund bei einem Goldwert von un gefähr 77 Pfund ohne Rückſicht auf die Bewegung m London unverändert. Die Auswirkungen der Verbrauchs⸗ und Verwendungsbeſchränkungen haben ebenſo wie bei den geführt, die wohl auch bei der Preisbildung zum Ausdruck kommt. Im Auslande haben gewiſſe ſpeknlative Einflüſe pie Kursbewegung in der letzten Zeit eine Rolle ge⸗ TS-Z EITUNG andern Metallrohſtoffen eine gewiſſe Entſpannung herbele“ e ee erstag, 10. Oktober 1935 Donn Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5 7. Seite Nummer 468 wird zwar erſchoſſen, ohne jedoch die Rolle zu ſpie⸗ len, die er vor dem Kriege ſpielte. Hauptſache bet 8 i der Aburteilung eines ſolchen Attentats iſt das„ab⸗ ſchreckende Beiſpiel“, alſo willkürlich herausgegrif⸗ fene Menſchen, die in keiner Weiſe beteiligt waren.“ Das Orcheſtrion ſpielte jetzt leiſe eine ungariſche Weiſe und R. beugte ſich zu mir über den Tiſch. „Es wird Ihnen erinnerlich ſein“, fuhr er fort, „daß vor vielen Jahren der ruſſiſche Botſchafter in 0 3 1. 2 3 Polen Wojkow von einem ruſſiſchen Emigranten in in— 5 Warft eſchoſſen worden iſt. Einige Tage ſpäter 0 Reise- und Tatsechenbericht aus der Räteunion/ Von Agricola estate der Aschetenhel Menſhenſti auf der 100 8 erſten Seite der Moskauer„Prawda“ zwanzig Na⸗ 15 Ich wollte das Volk ſehen, ſehen, wie das Volk mes Raſierwaſſer traute ich mich unter dieſen Um⸗„Vater hat erſt vorige Woche geſchrieben“, meinte 1 e 5 5 1 8 1 1 15 5 Hotel k ick Weſteu ropa leb ſtänden nicht zu verl e Ei Waſchtit. e„ 7. ſchreckendes Beiſpiel“ erſchoſſen wurden. Unter die⸗ 4 lebt, denn im Hotel kann ich ja in Weſteutopa leben. ſtänden nicht zu verlangen. Einen Waſchtiſch gab es ſie,„daß bei den drakoniſchen Eintreibungsmaßnah- ſen Unglücklichen befand ſich nicht ein einziger, der ige. Ich beſchloß, meine Taktik zu ändern und hier in nicht; eine Waſchſchüſſel ſtand auf einem alten Stuhl. men jeder Bauer paſſiven Widerſtand leiſten muß“, was mit dem Attenlat zu 5 hatte Auch der be⸗ 5 Moskau als„Ruſſe“ aufzutreten. Mein Schulfreund Verſehentlich hatte ich die Seife der Eheleute genom.„Ja, ja, das iſt es; erſchießen muß man all dieſe kannte ehemalige Abgeorönete Fürſt Dolgorukow 9 in Petersburg hatte mir— weiß Gott woher— einen men, aber ſie wollte, trotzdem ich immer wieder rieb, Bauern“, rief der Mann laut und ſchlug mit der war unter ihnen, ein alter Freiheitskämpfer.“ 10 Paß und Ausweis aus Omſk beſorgt. g 5 überhaupt nicht ſchäumen. Ich packte meine eigene Fauſt auf den Tiſch. Die Unterhaltung zwiſchen den Mit 7 9 55 ſchrillen Mißton beendete das Orche⸗ or Ich raffte meine wenigen Habſeligkeiten zuſam⸗ Seife aus. Eheleuten nahm einen immer feindlicheren Charak⸗ ſtrion di eiſche Weif 5 5 tz 56 Wal⸗ men und ging durchs Haustor. Mein Schulfreund Nachdem ich mich geſäubert hatt. ich i.. l 1 5 ee ſtrion die ungariſche Weiſe und ſpielte jetzt den Wal⸗ 10 n un 2 5 10 ert hat e, ging ich in die ter an und übertönte laut unſer Geſpräch. zer aus„Eugen Onegin“. ab⸗ hatte mir 1 beſchrieben, wo ſein Vetter wohnte: Küche, wo Wera Iwanowna Kartoffeln ſchälte.„So gut habe ich ſeit Jahren nicht mehr gegeſſen“, 5 Die Ausländer wundern ſich, daß es jetzt in Ruß⸗ chen auf dem zweiten Hof, drei Treppen links.„Ich will jetzt in die Stadt gehen und dabei auch ſagte Wera Iwanowna lächelnd. Die Reſte des Eſſens 1215 kei e Attentate gibt, und glauben, das Volk ſei 0 von Die Höfe 30 ſchmutzig und ſelbſt der Schnee Eßwaren für uns kaufen“, ſagte ich.„Will mir mal ſchloß ſie in einen Schrank ein und wir zogen uns ufrieden“ 45 R 7 1 Wie ſchlecht kennen ſie bas 55 grau. Auf dem zweiten Hof ſpielten Kinder Schnee- Moskau und die Menſchen anſehen.“ an. 5 auſſiſche Bolkl Attentate ſind heute aus rein menſch⸗ 5 ball mit dieſem ſo ſchmutzigen Schnee. Ein Mann„Bringen Sie bitte, wenn Sie was für uns holen„Vorſicht iſt oͤſe Mutter der Weisheit“, meinte R. lichen 5 mali Wer würde die morali⸗ 950 klopfte einen Teppich, wenn man ihn ſo bezeichnen wollen, nichts zum Braten oder zum Kochen mit.„ein Vorhang iſt keine Wand und ſie werden frag⸗ 8 rantwortung dafür übernehmen, daß Hunderte i darf. Bei uns hätte er auf den Müllhaufen gehört. Unſere Zimmergenoſſen ſind ſo neidiſch und gleich los bei uns ſchnüffeln, wenn wir fort ſind.“ Hinter 11 1 für 15 Tat Wa unſchuldig als 10 Noch dreckiger 15 der Hof war 9515 Treppenflur heißt es dann im Hauſe, daß wir„Burſhui' ſind. Ich[dem Vorhang zankte ſich das Ehepaar immer noch. abſchreckendes Beiſpiel erſchoſſen werden? Das iſt var. mit ſeinen ſcheußlichen Gerüchen. Als ob in allen koche Kartoffeln, bringen Sie Wurſt oder ähnliches das ganze Geheimnis, das der Ausländer nicht ver⸗ Wohnungen verfaulte Lebensmittel gekocht oder ge⸗ braten würden. Wera Jwanowna hieß die Frau des Vetters mei⸗ mit.“ Als ich das Haus verließ, mußte ich unwillkür⸗ lich laut auflachen: ſelbſt was das Eſſen anbetrifft, Verschickti oder erschossen In der Bierſtube taute R. auf und war nicht wie⸗ ſteht oder nicht verſtehen will.“ Sehr intereſſant und logiſch waren dieſe Ausfüh⸗ rungen.s, die den Nagel auf den Kopf trafen. Das rik⸗ nes Schul freundes, die mir erſtaunt die Tür öffnete. haben die Leute Angſt! derzuerkennen. Er war ſichtlich ein anderer Menſch 1 5 e iert ch überreichte ihr einen Brief von Peter Iwano⸗ Eine ſeine„Freiheit“, von der bei uns früher[geworden; aber auch Wera Iwanowna war jetzt iſt tatſächlich das ganze Geheimnis! Um uns herum b Ich a 4 5. f wurde es immer lauter, und am Nebentiſch began⸗ hr witſch, den ſie durchlas und mir dann die Hand die„Welt am Abend“ den Arbeitern vorſchwindelte. eine ganz andere. nen ſich 2 a d 715 Kartenſpiel ſaßen, wie⸗ f drückte und verlegen lächelte. Als ich gegen! Uhr abends mit allerhand Pake⸗„Wenn wir uns was zu erzählen haben“, ſagte der zu zanken. Ein ſehr wenig ſauber angezogener 115 5 1 ten beladen zurückkam, war R. ſchon da. Seine Frau N,„ſprechen wir im Flüſterton, denn unſer Nach. Kellner verſuchte, den Streit zu schlichten. 10 Zwei Ehepaare in einem Zimmer batte ihm den Brief von Peter JIwanowitſch gezeigt bar kann ſich mit jedem ehemaligen Ochrana⸗Agen⸗ R. erzählte weiter vom Leben in der Räteunton f und von mir erzählt. ten meſſen, ſo ſcharfe Ohren hat er.“ 5 2 us. So ſein wie Peter Iwanowitſch leb 1 1 9. 5 VVV und beſonders vom Leben in Moskau, vom Kreml tra⸗„S 1* R. war bei einem Volkskommiſſariat als Bote has Lokal, das wir betraten, war recht groß un N f 5 1 170. 1205 8 155 e 1 05 R. b nem Volksk iſſariat als Bot Das Lokal, das wir betraten, recht groß und und der III. Internationale. Ganz beſonders inter 12 nicht“, ſagte ſie verlegen.„Wir haben N ein halbe angeſtellt und gehörte auch zu denjenigen, die man doch faſt bis auf den letzten Platz beſetzt. R. ſand eſſterten mich ſeine Ausführungen über die letztere. 015 Zimmer. Wenn es Sie nicht geniert 7„Sie brau- in der Periode des militäriſchen Kommunismus ſchließlich einen freien Tiſch in einer Ecke. Die Un⸗ 0,45 chen auf mich keine Rückſicht zu 1. e verſehentlich„vergeſſen“ hatte, die eigentlich„ab⸗ terhaltung im Lokal war ſehr laut. Einige Tiſche„Die Kominiern ein Parasii 161 ich.„Lſtens bleibe ich nur drei Tage in Moskau ſchußreif“ waren; trotzdem er damals erſt 18 Jahre von uns ſtritten ſich einige Betrunkene. Sie hatten am Volkskörper“ . und zwe⸗tens brauche ich nur eine Schlaſſtelle. Den zählte. Karten geſpielt und einer von ihnen viel verloren; D 9 Tag über bin ich ſowieſo fort. 1 Wir gingen wieder durch die erſte Zimmerhälfte er glaubte betrogen worden zu ſein.„Man überſchätzt in Weſteuropa und beſonders alen„Wir nehmen Sie von Herzen gern auf“, ſagte und R. ſtellte mich dem Ehepaar, das diesſeits des Aber all dieſe Geſpräche übertönte ein elektriſches in Amerika die Stellung und die Macht der III. In⸗ Wera Iwanowna immer noch verlegen.„Aber Sie tätig war. „Den Tag über bin ich ganz allein im Zimmer“, ſagte Wera Jwanowna.„Sehen Sie, hier iſt ein Vorhanges wohnte, vor. Der Mann ſah mich miß⸗ es Neues in Petersburg gibt.„Ich kann Ihnen hier leider nichts erzählen, was Sie intereſſiert“, ſagte er leiſe,„mein Zimmerkollege hinter dem Vorhang Orcheſtrion, das reichlich verſtimmt war. Wir konn⸗ ſen worden. Im Februar 1920 war dann auch ſein lager verſchickt worden. „Mein Vater hat 00 nie mit Politik beſchäftigt“, ſagte R. gepreßt.„Vollkommen unſchuldig war er. ternationale“, erzählte er weiter.„Daß die einſeitige Idee Lenins, durch die III. Internationale die Welt miiſſen ſchon mit uns zuſammen in einem Raum trauiſch an und gab mir die Hand, indem er mich ten uns daher ruhig unterhalten, ohne geſtört oder ſchlafen, und in der anderen Hälfte des Zim⸗ weiter betrachtete. Seine Frau beneidete mich ſicht⸗ belauſcht zu werden. zu bolſchewiſieren, längſt ins Waſſer gefallen iſt, gibt mers hinter einem Vorhang ſchläft noch ein Ehe⸗ lich um meine Pelzjacke. In der anderen Zimmer⸗ Einleitend beſtätigte mir R. das, was ich von heute unter vier Augen jeder Bonze zu. Man würde paar.“ hälfte, hinter dem Vorhang, war ein ſauberer Tiſch Petersburg her ſchon wußte, und erzählte mir von die III. Internationale längſt zum Teufel gefagt Damit führte ſie mich ins Zimmer. Die erſte f gedeckt. Ich wickelte meine Pakete aus und ſtellte ſeinem eigenen traurigen Los. Zwei von ſeinen näch⸗ haben, denn außenpolitiſch empfindet man ſie im Hälfte, durch die wir gingen, gehörte dem anderen all die Leckerbiſſen(für ruſſiſche Begriffe) auf den ſten Verwandten waren im Winter 1918/19 erſchoſ⸗] Kreml als ſtörend und als ſchwere Belaſtung. Aber das geht einfach aus Preſtigegründen nicht zu machen. b Ehepaar, von dem ſie ſoeben erzählt hatte. Beide Tiſch; dazu eine Flaſche Wein. 5 waren nicht zu Hauſe: Der Mann arbeitete in einer Natürlich mußte ich zuerſt von Peter Jwano- Vater wegen angeblicher gegen revolutionärer Be. Die kommende Weltrevolution muß wenigſtens fürs 0 Fabrik, während die Frau in einer Buchbinderei witſch und ſeiner Familie erzählen und dann, was tätigung verhaftet und nach einem Konzentrations⸗ Volk bleiben, wenn auch oben längſt kein Menſch mehr an ſie glaubt.“ R. berichtete dann einzelne intereſſante interne Angelegenheiten aus der Komintern, wie die III. In⸗ ternationale in der Räteunion heißt, und einen tref⸗ 905 Sofa, wenn das genügt“, und verlegen fügte ſie hin⸗J hört jedes Wort und der iſt Parteimann. Schon auf der Fahrt ſtarb er an Lungenentzündung.“ 0 zu:„In dem ſchmalen Bett kann ich Ihnen ſchlecht Wir erzählten uns daher belangloſe Dinge wäh⸗ Das Orcheſtrion ſpielte jetzt einen lauten Marſch fenden Ausſpruch eines ſehr bekannten Spez über den noch einen Platz anbieten. Mein Mann und ich haben] rend des Eſſens, denn hinter dem Vorhang war es und eine luſtige Geſellſchaft an unſerem Nebentiſch ſie:„Die Komintern iſt ein Paraſtit, der am Staats⸗ res kaum Platz drin. Sonſt iſt es aber durchaus nichts ſtill. Man konnte jedes Wort von uns verſtehen. ſang mit. Wir brauchten nicht ängſtlich zu ſein, ge- körper hängt und nur ſtört und Geld koſtet. Die 10 5 Außergewöhnliche bei uns, wenn drei Menſchen in„Wir wollen nach dem Eſſen in eine Bierſtube.] hört zu werden. kommuniſtiſchen Parteien im Auslande brauchen be⸗ 5 einem Bett ſchlafen.“ Da können wir uns was erzählen“, ſagte ich leiſe, Auch in Moskau ſprach man augenblicklich, won trächtliche Zuſchüſſe. Wenn ſie nicht gezahlt würden ö Ich mußte unwillkürlich laut auflachen und eine und R und ſeine Frau nickten. Der Nachbar hinter man hinhörte, von dem Attentat gegen Kirow und würde in kürzeſter Zeit die ganze kommuniſtiſche Be. 105 feine Röte überzog Wera Jwanownas Geſicht. dem Vorhang begann mit ſeiner Frau plötzlich eine ſo ſprachen wir auch davon. R. wiederholte die ſezr( wegung aüf der Welt zuſammenhrechen. Denn die. die„Zum Glück iſt der Küchenraum nicht auch noch laute Diskuſſivn über die Agrarfrage und die man⸗ richtige Anſicht meines Petersburger Schulfreundes, einzelnen kommuniſtiſchen Parteien bringen nur Nu⸗ in dieſem Zimmer, ſondern nebenbei“, fügte ſie hin⸗ gelhafte Getreideablieferung durch die Bauern. daß das Attentat mit Politik nichts zu tun habe. einen Teil ihres Etats ſelbſt auf.“ 10 zu.„Früher hatten wir da in der Ecke auf dem klei-„Schmeißen die ganze Wirtſchaftspolitik der Räte⸗] Wir kamen auf Attentate als ſolche zu ſprechen. So ſind denn in Moskau Vertreter aller Völker 5 nen Tiſch unſere proviſoriſche Küche. Ein Primus regierung über den Haufen“, knurrte er.„Rückſtän⸗„Vor dem Kriege war Rußland das Land der und Stämme zu ſehen; der Einheimiſche wundert ſich ber(Spirituskocher) erſetzte den Herd. Viele haben es diges Pack, Reaktionäre!“ 1 8 Attentate; Großfürſten, Miniſter und Generäle wur⸗ nicht mehr über die einzelnen exotiſchen Menſchen, nder noch heute ſo.“ Die Frau, die vom Lande war, verteidigte die[den ermordet“, begann R.„Aber damals wurde nur die früher höchſtens mal einige Wochen als Ring⸗ trie⸗ Während Wera Iwanowng in die Küche hinaus⸗J Bauern und es wurde hinter dem Vorhang immer der Attentäter ſelbſt oder die nächſten Helfershelfer[kämpfer in Moskau zu ſehen waren. ging, wuſch ich mich und machte mich ſauber. War⸗ lauter. gehängt. Heute iſt es anders. Der Attentäter ſelbſt(Fortſetzung folgt) 9. 10. 9. 10. 9. 10 9. 10. 9. 10. 10. 9. 0. 9. 10. 9. 0. N Fr RH D 89,50 89.— 1 6 Bayr. 5 4½.-Hyp.-Bk, adiſche Maſch.] 129.0 129,00 Grgßkraft. Myhm.... ſiederrh. Leder 89,89 5 volthom, Seit. 89.— 80.— 5 e 8 Ar! 1 ee 1 5 5297055 ee ee S e ea 25 93.25 Daun,, Pferd 5 8 Geli 4 Bilfinger,. ſterdweſtd. 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Wu 1 9475 94750 41d. Kom f 8 88,25 88,25 4 Seſt Un. St. 88 3412 do. Eiſenband. Hotelbetrieb 84,50„ do. Steingutftßbß.. Gebr. Stollwerck 97,12 97. Schantung⸗F. Ah 89, 8. Sei. Seite(Nummer 468 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Oktober 1935 in Karlsruhe ſtattfand, beſtanden aus der Schau⸗ Das ganze Leben iſt im Grunde ein mächtiges 25 35 Vom Leben in der Weltfeſtlichkeit 15 Von Feſt, das wir alle zuſammen ſeit ewigen Tagen be⸗ ſpielſchule zwölf und 90 8 ne Gab Stu⸗ N Mar Dauthendey gehen. Die verſchiedenen Geſtalten des Lebens, dierende. Die vorgeſchriebe en 8 85 15 aßprüfun⸗ 7 Als Menſchen, Tiere, Pflanzen, Steine, Gegenſtände, gen ſowie die Nachprüfungen im Ser ember 1985 „„ 95 116 9 75 Oder wie das Licht der Sonne und des Mondes Lichtſtrahlen und Schatten, alle ſind Millionen feſt⸗ wurden von ſämtlichen Studierenden abgelegt. Juc Langen/ Geo Müller⸗Ver⸗ 0 1 2 45 5 5 5 9 lages in München erſcheint e en fe ſt⸗ durch das Zimmer gehen kann, ohne daß die. licher Kleider, in denen die Schöpferkraft, die in Nationaltheater Mannheim. Nach einer Pauſe läche Weltreiſe des Dichters Dau⸗ nenkugel oder die Mondkugel ſelbſt durch die Tür jedem Leben wohnt, zur Feſtfeier erſcheint. 555 nge 20 Jahren erſcheint Millöckers„Bet 5 12. Hier eine Probe daraus: in das Zimmer kommen. Oder wie du eine Blume, Ueber eurem äußeren und eurem inneren Leben, telſtudent“ am Samstag wieder im National. Liebes Kind, alles iſt ſeit Ewigkeit da. Nicht bloß die ſtark duftet, im Dunkel riechen kannſt und ſie] die wirklich und unwirklich zugleich ſind, iſt wirklich 155171 Muſikaliſche Leitung: Klauß. Inſzenierung; wir ſind deine Eltern, alle Dinge ſind deine Eltern, alſo bemerken kannſt, ohne ſie zu ſehen, ſo leben allein eure Schöpferkraft. Sie iſt ewig und unendlich Becker. Bühnenbilder: Blanke. Beſchäftigt find: Die 1 8 du klein und unbeholfen biſt. Achte gut auf wir alle in zwei Welten zugleich. Wir 9 ſie war ſeit ewigen Tagen euer Eigentum. Damen Gelly Landerich und Gillardon und die Her⸗ alle Dinge. Alle haben dir etwas zu ſagen, alle kön⸗ Dort in der weltfernen inneren Welt, dort wohnt Sie erſchuf und vernichtet eure Geſtalt und Geſtalten ren Trieloff, Reichart, v. Küßwetter, Krauſe, Kön⸗ 55 1 helfen. Wir, die du deinen Vater und deine die Kraft aller Dinge. Dort wohnt alle unſere Kraft[um euch. Sie macht euch zum Geſchöpf und Schöpfer. ker, Wuthinor, Handſchumacher, Hartmann, Offen⸗ Er e jetzt nennſt, wir, wenn wir ſcheinbar von dir zuſammen. Dort gibt es dann nicht Vater, nicht[Sie kann euch nie genommen werden. Sie iſt euer bach und Renkert.— Als erſtes Werk in der Reihe Fr. fortgehen und du uns eine lange Zeit nicht ſehen[Mutter, nicht Kinder. Dort ſind wir dann eine unendlicher Beſitz und läßt euch ein unendliches Feſt der ernſten Klaſſiker, die für dieſe Spielzeit vorge⸗ Ge ſollteſt, wir bleiben doch in allen Dingen, die du ſiehſt, Stärke. Dort ſind tauſend Männer wie ein Mann, feiern, ohne Müdigkeit, ohne Eintönigkeit, ein un⸗ ſehen ſind, erſcheint am Freitag, den 18. Oktober, im 60 . 5 a. tauſend Frauen wie eine Frau, und dort ſind Mann endliches Schöpferfeſt. 1 8 Nationaltheater Goethes„Iphigenie“ in der hof 8 Wir Menſchen alle und alles Leben können die und Frau ſo eng umarmt, daß ſie eine Kraft ſind, Und ſeht noch einmal um euch! Alles, was ihr Inſzenierung von Intendant Friedrich Branden⸗ Ne Geſtalt verändern, wenn wir es müde ſind, Men⸗ ohne Anfang und ohne Ende, eine ſtarke Schöpfer: um euch empfindet, das ſeid ihr ſelbſt. Nicht bloß burg. Bühnenbild: Hans Blanke. Ab! ſchen, Tiere oder Pflanzen geweſen zu ſein. Aber und Liebeskraft. Und dort in der Weltferne ſind euer Kleid ſchuft ihr euch, eure Schöpferkraft durch⸗ 85 wir gehen niemals fort, niemals ganz fort von bir, wir in jedem Augenblick, wenn wir uns in uns ſtrömt alles und alle Leben, alle lebenden und toten S Verlagsbuchhändler Robert Voigtländer F. Im 7 95 der Welt. Vielleicht wird deine Mutter eine verſenken. Dinge um euch. Nie ſeid ihr allein, nie einſam, nie Alter von 86 Jahren iſt in Leipzig der Verlagsbuch⸗ Wolke, vielleicht wird dein Vater ein Blitz, vielleicht Horche immer auf alle Lebensregungen um dich. ſollt ihr ängſtlich ſein. g N händler Robert Voigtländer geſtorben 2 werden wir Singvögel, vielleicht werden wir zuſam⸗ Denn die Kräfte aller Leben ſind in dir. Du kannſt Ihr ſeid Beſitz aller, und ihr beſitzt alle,— ihr ſeid[Er iſt einer der Gründer des deutſchen Verleger⸗ men eine Blume in einem Blumentopf an deinem alle Leben verſtehen, wenn du willſt, und alle Leben Geſchöpf und Schöpfer zugleich. vereins und war von 1905 bis 1909 Vorſteher des 5 95 Vielleicht werden wir ein paar Mond⸗ verſtehen dich.—— Vereins Leipziger Buchhändler. Der Börſenverein ſtrahlen, vielleicht ein paar Sonnenſtrahlen. Vielleicht 8.. 5 der deutſchen Buchhändler ernannte ihn wegen ſei ö ſi ir ein Stu 8. 1 1 fe; Denn es iſt nur ein Schein, daß du getrennt, 8 3 1 8 8 e 2 1 gen ſei⸗ ſind 2 7 ein Stück Brot, das du ißt, vielleicht ein b en der verloſſen umhergehſt, Du bit Aus dem Rechenſchaftsbericht der Mannheimer ner großen Verdienſte zum Ehrenmitglied und ver- Schluck Waſſer, den du trinkſt, vielleicht eine Uhr, die nicht bloß der Menſch, den du im Spiegel ſiehſt. Muſik⸗ und Theaterfachſchule. Chlodwig Rasber⸗ lieh ihm das Ehrenzeichen des Buchhandels in Gold, 1 199 e ein Haus und ein Garten, Du biſt zugleich mit deiner inneren Welt in allem ger, der Leiter der Städtiſchen e Seine Schriften über das Urheber⸗ und Verlags⸗ 6 n 5 du w wen wirf 5 i Leben, und alle Erſcheinungen und Geſtalten ſind für Mu ſik und T heate 55 gibt den erſten Tä⸗ recht waren richtungweiſend. Denn ſieh, es wird nichts um dich geben, was in dir. tigkeitsbericht heraus, der die beiden ſeit der Grün⸗ 5 5 5. 5 wir nicht werden können, und es gibt nichts um dich, Bedenke immer: du haſt die größte Macht, und dung der Anſtalt verfloſſenen Jahre 1933/34 und Ediſons vertrauteſter Mitarbeiter geſtorben. was nicht ſo innig, ſo gut und lieb Freund zu dir hatteſt ſie ſeit Tauſenden und Taufenden von Jah⸗ 1934/35 umfaßt. Nach der Um⸗ und Neuorganiſation Im Alter von 75 Jahren iſt in Neuyork Mr. Lau⸗ ſein kann, wie wir es jetzt zu dir ſind, während wir ren, das Feſt des Lebens zu feiern, und wirſt dein der Schule im vorigen Jahre hat ſie nach dieſem riel⸗Dickſon geſtorben. Er war der vertrauteſte am Tiſch und am Bett bei dir ſitzen. Schöpferfeſt weiterfeiern, Taufende und Tauſende Rechenſchaftsbericht eine erfreuliche Entwicklung ge⸗ Mitarbeiter Thomas Ediſons und hat viele Jahre Und du kannſt überall zu uns kommen und nah von Jahren ohne Ende. nommen. Der Schülerbeſtand hat außerordentlich härteſter Arbeit an der Seite des großen Erfinders bei uns ſein. Denn, ſieh, du biſt ſo gut wie wir in Tiere, Pflanzen, Bäume, Steine, Holz, da ſie mit zugenommen. Die Zahl der Studierenden iſt von in deſſen Laboratorien verbracht. Er kann gleichzei⸗ und bei allen Dingen zu Hauſe und ſollſt dich darum dem Menſchen Weſen und Glieder desſelben ewigen 126 am 1. September 1934 geſtiegen auf 390 Schüller tig als einer der größten Pioniere der Filmtechnik vor keinem Leben fürchten. Lebens ſind, ſo können ſie und auch die„toten“ Dinge am 30. September 1935. Verſchiedene neue Lehr⸗ bezeichnet werden. Er war es, der die erſten Film⸗ Aher es iſt noch eine andere Welt in der Welt, ihr Leben einander und den Menſchen mitteilen. So kräfte ſind eingeſtellt, die Orcheſter⸗ und Dirigenten⸗ aufnahme⸗ und Reproduktionsapparate für Amerika mein Kind. Alle Dinge, zu denen du mit den Hän⸗ gut wie der Vogel den Menſchen überzeugen kann, klaſſe ſowie der Hochſchulchor ſind neu geſchaffen in den Laboratorien Eoͤiſons herſtellte. Als er die den und Füßen, mit den Augen und Ohren, mit dei⸗ wenn der ſich in des Vogels Leben vertieft, wie ſchön 8 Die Kammermuſikklaſſen wurden ausge⸗ Apparate ſeinem Chef vorführte, ſoll Ediſon entzückt ner Menſchengeſtalt kommen kannſt, alle dieſe, denen es dieſer in der Luft hat, ſo können auch die Gegen⸗ baut, und die neugegründete, der Hochſchule ange⸗ geweſen ſein und ausgerufen haben, die Sache ſei du dich ſo nähern kannſt auf der Erde, ſie und du ſtände im Zimmer zum Menſchen überzeugend reden gliederte Abteilung für Volksmuſik iſt im Werden„Hime l, was ſoviel bedeutet, wie fabelhaft. Man ſelbſt leben noch in einer andern Welt, in einer welt⸗ und können von ihrer Zufriedenheit, von ihrer begriffen. Die Schule veranſtaltete im verfloſſe⸗ glaubt, daß Ediſon mit dieſem Ausruf der Vater fernen Welt. Und du und wir alle ſchicken unſere J Friſche, von ihrem Alter, ihren Krankheiten und nen Berichtsjahr eine große Reihe von Konzerten, des Wortes Film und aller ſeiner Abwandlungen 5 Geſtalt auf die Erde, ſo wie du deine Stimme über ihren Erinnerungen zu dir, Menſch, reden. Vortragsabenden und Aufführungen der Opern⸗ wurde. Später, als ſich Ediſon mit den Problemen Ge den Fluß hinüberſchicken kannſt, ſo wie du einen Und dieſe Gedanken und Gefühle, die dir, Menſch, und Schauſpielklaſſen, und zwar insgeſamt 39 Ver⸗ des Tonfilms beſchäftigte, war es wiederum Mr. Lau⸗ Te! Brief in die Ferne ſchicken kannſt, oder ſo wie dein beim Anblick toter Dinge im Herzen zu reden be⸗ anſtaltungen. Bei den im Jahre 1985 abgehaltenen riel⸗Dickſon, der die Konſtruktionsarbeiten leiſtete, ein Schatten vor dir eilen kann oder ſo wie der Schatten ginnen, das iſt die Sprache der ſtummen Dinge. Privatmuſiklehrer⸗ und Bühnenreifeprüfungen be⸗ In dem erſten Probefilm trat er dann ſelbſt als Mo einer Wolke, die oben am Himmel ſteht, unten 9 Höre darum deinen Gedanken und Gefühlen zu, ſtanden insgefamt zehn Studierende der Anſtalt. Schauſpieler auf. Amerika verliert in Mr. Lauriel⸗ nis die Aecker der Erde gehen kann. wenn du vor der Welt und ihren Dingen ſitzt. Die Bühneneignungsprüfung, die am 8. September! Dickſon zweifellos einen ſeiner größten Ingenieure, 15 übe 5. Ch. 5 55. a „ie Hlaudlochiri A mobilien 3— Mit der Vergrößerung der Wasserturmanlagen habe ich Tel. e— es nicht versäumt, auch meine Geschäftslokalitäten 7. bedeutend zu vergrößern. Mit seinen 17 modernen In tiefer Trauer geben wir hiermit Kenntnis von dem Aae ql 0800. K 9 Bedienungsplätzen, ausgeführt nach den neuesten am 7. d. M. erfolgten Tode des Herrn 5 Errungenschaften der Technik, ist es das bedeutendste 2 bestgepflegt. Hentenhaus] Unternehmen am Platze! 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