Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. nheimer Zeitun Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pl. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 5. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Für Familien ⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Aus gabe K Freitag, 1. Oktober 1935 146. Jahrgang— Nr. 470 flick e ganze italieniſche Beſatzung niedergemetzelt Nächtlicher Verzweiflungskampf ohne Pardon— Neuer italieniſcher Großangriff in Vorbereitung— Maſſendeſertionen (Funkmeldung der NM.) O London, 11. Oktober. Reuter behauptet in einer Meldung aus Addis Abeba, daß, wie aus abeſſiniſcher Quelle verlautet, die Truppen des Gouverneurs Ras Seyoum, in der Nacht zum Freitag nach einem überraſchenden Gegenangriff die Stadt Adua umzingelten und die geſamte italieniſche Beſatzung in Stärke von 2500 Mann niedergemetzelt haben. Tauſende von Gewehren, zahlreiche Maſchinen⸗ gewehre und Feldgeſchütze und viele Millionen Stück Patronen ſollen den Angreifern in die Hände gefallen ſein. Auch auf abeſſiniſcher Seite ſeien, wie Reuter ferner meldet, ſchwere Ver⸗ luſte zu verzeichnen. Der Gegenangriff kam für die italieniſche Beſatzung völlig über⸗ raſchend. Unter dem Schutze der Dunkelheit rückten ſtarke abeſſiniſche Streitkräfte auf dem rechten Flügel der italieniſchen Linien vor, worauf ſich ein verzweifelter Nah⸗ kampf entwickelte. Gnade wurde auf keiner Seite verlangt noch gewährt. Die Abeſſinier, die ihren Gegnern zahlen⸗ mäßig leicht überlegen waren, kämpften mit Bajonetten, Speeren und Dolchen. In dem Reuter⸗Bericht wird die Vermutung ausgeſprochen, daß die Italiener ohne große Verzögerung zum Gegenangriff ausholen werden, obwohl nach den wilden Kämpfen, die die ganze Nacht über andauerten, wahrſcheinlich auf beiden Seiten eine kurze Atempauſe benötigt werde. Wie weiter berichtet wird, ſetzte der erfolgreiche abeſſiniſche Angriff auf Adua am Donnerstagabend um 20 Uhr ein. Bevorſtehender Großangriff an der Südfront (Funkmeldung der NM.) O Addis Abeba, 11. Oktober. Der Kommandeur der abeſſiniſchen Südarmee, Dedjammatſch Naſſibu, berichtet, daß abeſſiniſche Streifen und italieniſche Ueberläufer von großen Anſammlungen italieniſcher Truppenabteilungen im Abſchnitt von Bali Meldung erſtatten. Die italieni⸗ ſchen Sturmtruppen werden von Tanks, Artillerie und Flugzeugen unterſtützt. Das erſte mit Sonderflugzeug nach Europa gelangte Bild nach Bekanntgabe 5 191 5 en Ausmarſch regulärer, gut bewaffneter Trupden aus Addi machungsbefehls durch den Negus: Auf dem Marſch zur Front zur Nordfront. Dieſe Feſtſtellungen ſcheinen bisher unbeſtimmte Meldungen über einen Großanugriff der Italiener aus der Richtung von Dolo zu beſtätigen. Die abeſ⸗ ſiniſchen Gegenmaßnahmen ſind in vollſtem Gange. Bei Alſſab und in der Agame⸗Provinz im Nor⸗ den iſt rege Gefechtstätigkeit im Gange. Maſchinengewehrfeuer auf Aeberläufer — Addis Abeba, 11. Oktober. In einem Telegramm von der Noroöfront wird der abeſſiniſchen Regierung gemeldet, daß ſich 1000 Soldaten der italieniſchen Eritrea⸗Armee den abeſſi⸗ niſchen Streitkräften näherten, um auf die abeſſi⸗ niſche Seite überzutreten. Italieniſche Flieger, die die Abſicht dieſer meuternden Truppenteile erkannt hätten, hätten mit Maſchinengewehren auf die Uberläufer geſchoſſen. Der Abſturz eines italieniſchen Flug⸗ zeugs im Makale⸗Gebiet bei Gara⸗Alte wird jetzt hier in Addis Abeba beſtätigt. Vier Inſaſſen des Flugzeuges ſind tot. Der Apparat iſt zerſtört. Auch von der Südfront liegen Meldungen vor: Eine amtliche Nachricht aus Gorahai ſagt, daß die abeſſiniſchen Kopten bei Webi⸗Schebeli, Tafaraka⸗ Tama und Jilamo im Laufe des Mittwoch von ita⸗ lieniſchen Bombenflugzeugen bombardiert worden ſind. In Hieſer Nachricht heißt es weiter, aß ſich hier die italieniſche Infanterie im Vormarſch be⸗ finde. In einer amtlichen Verlautbarung erklärt die Regierung, daß ſie ſich angeſichts des italieniſchen Angriffs niemals der Gewalt beugen werde und daß ſie die ſich etwa ergebenden Vorteile und Bedingun⸗ gen Italiens nicht anerkennen werde. Die gleiche Erklärung ſoll auch nach Genf gehen. Auch in Italien geſteht man Erſte italieniſche Verluſtliſte (Funkmeldung der NM.) — Rom, 11. Okt. Nach zweitägiger Pauſe wurde am Freitagmittag durch das italieniſche Propagandaminiſterium wieder ein Heeresbericht ausgegeben, der erſtmalig Ver⸗ luſtziffern angibt. In dem Bericht heißt es u..: „Während am geſtrigen 10. Oktober Verbindun⸗ gen zwiſchen Heer und Etappe, ſowie alle Vorkehrun⸗ gen für die Verpflegung, den Straßenbau und die Waſſerverſorgung weiter ausgebaut wurden, haben Teile des Eingeborenen-Armeekorps Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Streifen über unſere bisherige Linie hinaus vorgenommen und verſchiedene abeſſiniſche Truppenteile zerſtreut. Gegen Sonnenuntergang hat ſich der Degiae Heile Selaſie Guſa, der Führer des 2. öſtlichen Tigre⸗Gebietes, unſeren Vorpoſten genähert und ſich mit ſeinen Bewaffneten, die einige Tauſend betragen, unter den Befehl des Generals Santini geſtellt. Kurz darauf iſt auch der Degiae Kaſſa Araia mit ſeinen Bewaffneten auf unſere Seite übergegangen. Die Feſtſtellungen, die man an der ganzen Front nach vier Tagen Vormarſch machen konnte, ergeben folgende Verluſtziffern: 30 Tote, darunter 5 Italiener, 70 Verwundete, darunter 20 Italiener, vermißt werden 33 Eingeborene. Die Nachrichten über Tote und Verwundete ſind den betroffenen Familien unmittelbar übermittelt wor⸗ den. An Waffen wurden von den Italienern eine Kanone, ein Maſchinengewehr, 134 Ge⸗ wehre und 30 Munitionsbehälter erbeutet. An der Somalifront ſind weiter zahlreiche Fälle von Fahnenflucht ſeit ens abeſſiniſcher Truppen zu verzeichnen. es ſich ein: „Der Krieg hat noch nicht begonnen!“ Erklärung des italieniſchen Preſſeminiſters:„Mas bisher war, war ohne Bedeutung“ — Paris, 11. Okt. Der vömiſche Berichterſtatter des„Matin“ ſchreibt, daß man ſich in Rom der Schwierigkeiten bewußt ſei, die die afrikaniſche Aufgabe darſtelle. Nach all den amtlichen Berichten ſeit Donnerstag voriger Woche ſeien die freimütigen Worte des Preſſeminiſters Alfieri bemerkenswert, der geſtern erklärt habe, der Krieg habe zweifellos noch nicht begon⸗ nen. Man dürfe ſich keine falſchen Vor⸗ ſtellungen darüber machen, daß die bisherigen Ereigniſſe in Abeſſinien von keiner beſon⸗ deren Bedeutung geweſen ſeien. Die eigent⸗ des offiziellen Mobil⸗ 3 2 beba (Weltbild,.) lichen Kämpfe und die großen Schlachten ſtünden noch bevor. So ſchleunig als möglich — Addis Abeba, 11. Oktober. Der abeſſiniſche Außenminiſter überreichte am Donnerstag dem italieniſchen Geſandten Graf Vinei eine Note, in der ihm das Agré⸗ ment entzogen wird. Das Agreément läuft Samstag um 11 Uhr vormittags ab. In dieſer Note wird ausgeführt, daß die abeſſiniſche Regierung in Anbetracht der Eröffnung der Feindſeligkeiten, die den Tatbeſtand eines Angriffes darſtellen, und des Einfalls italieniſcher Truppen ſeit dem 3. Oktober in abeſſiniſches Gebiet die Miſſion des Geſandten beim Kaiſer als beendet betrachtet. Die Note verweiſt fer⸗ ner in dieſem Zuſammenhang auf das Verſprechen, die Funkanlage der Geſandtſchaft nicht zu benützen, was nicht eingehalten worden ſei. Die Note des Außenminiſters ſchließt mit den Worten: „Auf Befehl des Kaiſers bitte ich Ew. Exzel⸗ lenz, das Gebiet Abeſſiniens mit dem geſamten Geſandtſchaftsperſonal ſo raſch wie möglich zu verlaſſen. Die notwendigen Schutzmaßnahmen bis zur Landesgrenze ſind bei Benutzung der Eiſenbahn ſichergeſtellt.“ Der italieniſche Geſandte proteſtierte gegen die Behauptungen der Note und erklärte, die Funkanlage der Geſandtſchaft nicht benutzt zu haben. Der Pro⸗ teſt erfolgte in ſchriftlicher Form. Graf Vinei nahm die Aberkennung des Agréments zur Kenntnis und gab die Erklärung ab, daß das geſamte Perſonal der Geſandtſchaft am Samstag früh Addis Abeba ver⸗ laſſen werde. Er ſelbſt verweigere jedoch die Abreiſe, bis der Konſularagent von 1 in Addis Abeba eingetroffen e i. Die Bitte des Geſandten, noch ſolange in Addis Abeba bleiben zu dürfen, wurde vom Kaiſer a b⸗ gelehnt. Aubdienzerſuchen des Geſandten — Addis Abeba, 11. Oktober. Der italieniſche Geſandte, Graf Vinci, hat um eine Audienz beim Kaiſer nachgeſucht. Es wird an⸗ genommen, daß die Audienz nicht gewährt wer⸗ den wird. erfall der Abeſſinier auf Adun Malta als britiſcher Stützpunkt Von Baron E. v. Ungern⸗Sternberg Malta iſt die Inſel mit dem zwiefachen Geſicht. Schaut man auf den betongepanzerten Hafen, in dem ſchweigend und drohend die erzenen Leiber britiſcher Kriegsſchiffe ankern, ſieht man die Soldaten und Matroſen, die in Gruppen durch die Straßen ziehen, die engliſche Flagge, die auf den Baſteien und auf den öffentlichen Gebäuden weht, ſo iſt man davon überzeugt, auf britiſchem Boden zu ſtehen. Dann aber ertönt oben aus der Kathedrale das Läuten des Angelus, Prieſter, die ſicherlich keine Engländer ſind, treten Roſenkranz betend aus den hochgewölbten Toren, und eine fremdartige Menge, Frauen mit einem ſeltſamen Kopfputz, der irgendwie an die Zeiten der Sarazenen erinnert, bekreuzigen und ver⸗ neigen ſich, und im Schatten der untergehenden Sonne erhebt ſich, alles überragend, die Burg des ſouveränen Malteſerordens, deſſen Ehren⸗Großbailli Muſſolini iſt. In der Nähe dieſer Burg verſam⸗ melten ſich kürzlich 30000 Malteſer des„Partito Nazionaliſta Malteſe“ um ihre Führer und ver⸗ ſprachen feierlich, immer, was auch kommen möge, an ihrer italieniſchen Kultur feſtzuhalten. In Italien wird Malta häufig„die Inſel der italieni⸗ ſchen Sehnſucht“ genannt, in England wieder ſpricht man bisweilen von„einem Frland des Mit⸗ telmeeres“. Beide Bezeichnungen ſind zutref⸗ fend und doch wieder abwegig, denn wenn Malta auch während der Jahrhunderte der Ordensherr⸗ ſchaft ganz zum Kulturkreiſe des Päpſtlichen Rom zählte, und wenn auch während der Verfolgungen des Riſorgimento ſich zahlreiche italieniſche Familien in La Valetta niederließen, ſo iſt doch die Maſſe der Bevölkerung der Inſel ſarazeniſch⸗phöniziſchen Ur⸗ ſprunges, und ihre Miſchſprache kann nicht der romaniſchen Sprachengruppe zugezählt werden, trotz⸗ dem ſie manche italieniſche Brocken und Wurzeln aufgenommen hat. Der Gegenſatz zwiſchen„Italieniſch“ und„Eug⸗ liſch“ ſpiegelt ſich auch in der örtlichen Preſſe wider. Die wenigen engliſchen Zeitungen auf der Inſel ſprechen von niedrigen faſchiſtiſchen Intrigen in Malta, die italieniſche Zeitung„Malta“ hingegen meint, daß England moraliſch ſeine Rolle in Malta ausgeſpielt habe, weil es ſeit der Unterdrückung der italieniſchen Sprache als Amts⸗ und Gerichtsſprache ein Verbrechen an der Kultur begangen habe. Dieſe Fehde berührt den größten Teil der Malteſer wenig, weil faſt die Hälfte der Bewohner weder engliſch noch italieniſch ſpricht, meiſtens auch des Leſens und Schreibens unkundig iſt. Für die Eingeborenen gibt es übrigens in La Valette eine malteſiſche Zeitung, die„Berka“, deren Untertitel„Izsid Tithawwad“ lautet. Dieſer Titel allein beweiſt, daß das Malte⸗ ſiſche kein italieniſcher Dialekt iſt. Auch die eifrigſten italieniſchen Patrioten in Malta vergeſſen es übrigens nicht, daß der größte Teil der Bevölkerung vom britiſchen Kriegshafen zehrt und an den Engländern verdient. Die briti⸗ ſchen Offiziere und Mannſchaften werden überall, wo ſie einkehren, gerne aufgenommen. Das Pfund Sterling wird höher als die Lira gewertet. Und doch..„ geographiſch betrachtet gehört Malta zu Italien; man bedenke, daß die Inſel nicht mehr als 80 Meilen von der italieniſchen und ungefähr eben⸗ ſoviel von der tripolitaniſch⸗italieniſchen Küſte ent⸗ fernt liegt, und beide Küſten ſind zu gigantiſchen Seeflugbaſen von Italien ausgebaut. Ein Pendel⸗ angriff, der beiſpielsweiſe von beiden Küſten auf La Valette durchgeführt werden würde, könnte die britiſchen Flotteneinheiten und Befeſtigungen im Haſen vernichten. Eine Probe aufs Exempel wurde jüngſt gemacht. Die italieniſchen Fluggeſchwader verſuchten einen Scheinangriff auf die ſtärkſte Seefeſte von Spezia. Das Reſultat war überzeugend. Es erwies ſich, daß auch die ſtärkſte Seefeſtung ſich nicht gegen einen An⸗ griff durch eine Großzahl von Bombenflugzeugen verteidigen kann, zum mindeſten müſſen die im Ha⸗ fen ankernden Kriegsſchiffe ins Meer hinausdampfen, da für ſie auf dem Ankerplatz keine Rettung möglich iſt. England verſucht, dieſer angenommenen Gefahr zu begegnen, indem es Malta mit Giganten⸗Seebom⸗ bern verſieht, aber ſelbſt in militäriſchen Kreiſen wird nicht geleugnet, daß die Verteidigungs möglichkeiten Maltas gegen einen ernſten italieniſchen Angriff kaum ausreichen dürften. Damit iſt die abſolute Vorherrſchaft Englands als Seemacht im Mittelmeer in Frage geſtellt. Sie iſt es um ſo mehr, als Italien durch ſeine geographiſche Lage die Möglichkeit beſitzen dürfte, das Mittelmeer in eine Oſt⸗ und eine Weſt⸗ hälfte abzuſperren und die Verbindung Gi⸗ braltar— Malta abzuriegeln. Zwiſchen Mar⸗ ſala und Cap Bon an der afrikaniſchen Küſte beträgt die Entfernung rund 144 Kilometer. Mitten in die⸗ ſer ſtrategiſchen Linie liegt die kleine Inſel Pantel⸗ laria, die als Flugbaſis und Relais für Unterſee⸗ bobte und kleinere Kreuzer ausgebaut iſt, wodurch die Entfernung auf 80 Kilometer gekürzt wird. Dieſe Linie nun, die wie ein feſter Riegel vorgeſchoben 2. Seite/ Nummer 470 Neue Maunheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Freitag, 11. Oktober 1935 werden kann, kann ſelbſt von den größten Schlacht⸗ ſchiffen nicht durchbrochen werden. Malta aber liegt öſtlich von dieſer Sperre im Bereich der italieniſchen Fluggeſchwader. Iſt Italien in der Lage, das Mittelmeer in zwei Hälften zu teilen, ſo liegt es im Machtbereich Eng⸗ lands, das geſamte Mittelmeer zu iſolie⸗ ren. Es beſttzt Gibraltar, und es herrſcht in Suez und in Alexandrien. Aber auch Gibraltar gilt heute uicht mehr wie in früheren Jahrzehnten, als es noch keine Bomben ⸗Fluggeſchwader gab, als uneinnehm⸗ bare Feſtung. Zudem hängt Gibraltar von dem gu⸗ ten Willen Spaniens ab, da es nach Algeciras und La Linea de la Coneepeion mit offener Flanke Spa⸗ nien gegenüberliegt; aber auch im Oſtbecken des Mit⸗ telmeeres iſt England nicht vollkommen gegen italie⸗ niſche Angriffe geſichert. Zeitungen berichten von einer außerordentlichen Geſchäftigkeit italieniſcher Kriegsſchiffe in den umſtrittenen Gewäſſern des Do⸗ dekanes, in dieſem unerlöſten Griechenlands. Im Abkommen Tittoni—Venizelos vom Jahre 1919 verpflichtete ſich Italien, die beſetzten Inſeln im Aegäiſchen Meer mit Ausnahme von Rhodos an Griechenland zurückzugeben und den Italien ver⸗ bleibenden Inſeln eine breite Autonomie zuzuge⸗ ſtehn. Seitdem ſind 15 Jahre vergangen, aber die Inſeln ſind bei Italien verblieben und werden nun für ſtrategiſche Zwecke ausgebaut. Im Falle eines Zuſammenſtoßes mit England müßten dort grie⸗ chiſche Intereſſen verletzt werden, daher zeigt man ſich auch in Athen wegen der Lage im Mittelmeer ſehr beunruhigt, jedoch hofft man dort noch immer, ebenſo wie in La Valette und in Gibraltar, daß das Wetterleuchten im Mittelmeerbecken ſich nicht in einem Kugelregen entladen wird. Teil Fällt Laval über enf? Intrigen der Einken?— Spekuliert Eden immer noch auf den Sturz Muſſolinis? (Von unſerem Periſer Vertreter) — Paris, 11. Oktober. Der Verlauf der Völkerbundsdebatte in Genf hat in Paris keine beſonderen Kommentare ausgelöſt. Der Rede Lavals ſtimmt man natürlich überall zu, denn es ſei wirklich die wichtigſte Aufgabe Frank⸗ reichs, die Türe zu einer möglichen Verſöhnung noch immer offen zu halten. Die Rede des italieniſchen Delegierten hat inſofern ihren Eindruck nicht ver⸗ fehlt, als man ſie gern ſchon vor einem Monat hätte hören wollen, dann nämlich hätte ſie, wie man hier ſagt, noch Erfolg haben können. Heute jedoch ſei es zu ſpät dazu. Der erneute Hinweis Italiens, daß die Abeſſinjer die Angreifer ſeien, wird in Paris als „lächerlich“ bezeichnet und inſofern meint ſelbſt die „Liberté“, es wäre beſſer,„der Pakt ſei ver⸗ letzt als die Vernunft“. Im übrigen bemüht man ſich, nur immer wie⸗ der zu betonen, daß die Sanktionen Italien nur hindern, nicht aber lähmen könnten. Allerdings könnte die Sperre von Benzin und Kaut⸗ ſchuk doch eine mißliche Lage ſchaffen. Der offiziöſe„Temps“ ſucht wiederum Deutſchland in den Konflikt einzubeziehen. Er erklärt nämlich, wenn Deutſchland bei den Sanktionen nicht mitmache, dann ſeien alle Bemühungen in Geuf unnütz. Deutſch⸗ Raſches Arbeiten des Sanktionsausſchuſſes Bis heute abend ſollen die Vorſchläge fertig ſein! Auch Albanien macht nicht mit (Funkmeldung der N M.) — Genf, 11. Oktober. Die Sanktions konferenz hat beſchloſſen, einen Ar⸗ beitsausſchuß von 16 Mitgliedern einzuſetzen, der ſofort die Ausarbeitung genauer Vorſchläge beginnen ſoll. Es ergab ſich, daß England und Frankreich über die Notwendigkeit eines ſchnellen Vorgehens einig ſind. Mitglieder des Ausſchuſſes ſind folgende Staga⸗ ten: Frankreich, England, Sowjetunion, Polen, Spanien, Sütbafrika, Argentinien, Belgien, Canada, Griechenland, Holland, Rumänien, Schweden, Tür⸗ kei, Schweiz, Ingoſlawien. Gewiſſe Schwierigkeiten bereitet noch die Frage der Vollmachten der Konferenzteilnehmer. Auf An⸗ trag Edens wird der Arbeitsausſchuß bereits heute nachmittag zuſammentreten, um der Kouferenz ſchon am Abend Vorſchläge zu unterbreiten. Vertagung ber Völkerbundsverſammlung [( Funkmeldung der N MZ.) O Genf, 11. Oktober. Die Völkerbundsverſammlung hat Freitag mit⸗ tag, wie angekündigt, ihre Vertagung ausgeſprochen. Der italieniſche Vertreter nahm an dieſer Sitzung noch teil, um dann ſofort nach Rom abzureiſen. Zu Beginn der Schluß ⸗Sitzung des gegenwärtt⸗ gen Tagungsabſchnittes der Verſammlung, gab der allbaniſche Vertreter, der ſich nachträglich für die allgemeine Ausſprache zum Worte gemeldet hatte, die Erklärung ab, daß Albanien der Völker⸗ bundsſatzung treu bleibe, daß die albaniſche Regie⸗ rung aber wegen ihrer politiſchen Beziehungen zu Italien, die in dem Bündnisvertrag zum Ausdruck kommen, und wegen der zwiſchen den beiden Län⸗ dern beſtehenden engen wirtſchaftlichen Verbindun⸗ gen zu ihrem Bedauern nicht in der Lage ſe i, ſich dem Vorgehen der anderen Regie⸗ rungen anzuſchließen. In ſeiner Schlußrede ſtellte Beneſſh feſt, daß 50 Staaten ſich mit den Beſchlüſſen des Antike und Germanentum Thilo von Trotha bei der NS⸗Kulturgemeinde Der erſte nordiſche Abend im Harmonie⸗ aal war zugleich die Gründungsfeier der Nordi⸗ ſchen Geſellſchaft, die nunmehr in Mannheim eine Zweigſtelle errichtet hat. In ſeiner einleitenden kurzen Anſprache begrüßte Kreiskulturwart Looſe die Zuſammenarbeit der NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim mit der neuen Schweſtergeſellſchaft und erteilte ſodann Thilo von Trotha das Wort. Das von ihm gewählte Thema„Antike und Germanentum“ iſt unſtreitig das bedeutſamſte der deutſchen Kulturgeſchichte. Dreimal ſtieg ja in ihrem Verlauf der Geiſt des Südens erobernd über die Alpen. Erſt brachte er uns den frühchriſtlichen und romaniſchen Stil, dann, als Rückſchlag gegen deſſen als barbariſch,„gotiſch“, geſcholtenen Erben, die Renaiſſance und ſchließlich— nachdem die nor⸗ diſche jugendkräftige Phantaſie abermals(im Rokoko) ſich ausgelebt hatte— kehrte die liberale Formen⸗ ſtrenge der Antike letztlich im ſogenannten Klaſſizis⸗ mus wieder. In den ſeeliſchen Kämpfen unſerer größten Schaffenden erblühte aus der Antitheſe: „füdländiſch oder nordiſch?“ eine Syntheſe: Wie die Kirchenbaumeiſter des beginnenden Mittel⸗ alters, ſo verbanden an ſeinem Ausgang Erasmus, Dürer und Orlandus Laſſus in ihren Werken beide Kulturſtröme f Thilo von Trotha anerkennt als Mann der ſichtenden Wiſſenſchaft die Geſchichte als Lehrmeiſterin. Seine aus persönlicher Einfühlung geſchöpften und darum ſehr anregenden und überzeugenden Schluß⸗ folge rungen, die er allerdings erſt mit der Entwick⸗ kung von der deutſchen„Klaſſiker“⸗Zeit an begrün⸗ dete, löſten die Frage Hamit, daß ſie heute keine Frage mehr ſei: In den Grundformen ſehen wir den Ausdruck des Weſens der gleichen Raſſe! Wohl räumte der Redner ein: Das Nordiſche iſt uns der Schlüſſel zum Urweſen des Germanentums. Und wir wiſſen: Die nordiſche Raſſe war die eigent⸗ lich kulturaufbauende! Aber andererſeits wollen und können wir nicht leugnen, daß unſere Kultur zu zu einem großen Teil auf den Werten fußt, die uns das klaſſiſche Altertum— die Hellenen und auch die Römer— vermittelte. Mögen dieſe Einflüſſe oft Völker bundsratsein verſtan den erklärt und vter ſich dagegen ausgeſprochen hät⸗ ten, nämlich Italien, Oeſterreich, Ungarn und Al⸗ banien. Beneſch erklärte dann, daß er bei dieſer Gelegenheit beiden Parteien ſagen wolle, wie ſehn⸗ lich alle eine baldige Verſöhnung und Wiederher⸗ ſbellung des Friedens wünſchen. Er betonte, daß es auch nach dem Ausbruch der Feindſeligkeiten die Aufgabe des Rates ſei, den bedrohten Frieden zu ſchützen. Der Rat ſtehe beiden Parteien nach wie vor zur Verfügung und es bleibe zu hoffen, daß von ſeinem Angebot Gebrauch gemacht würde. Italieniſche Empörung — Rom, 11. Oktober. „Popolo'Italia“ gibt ſeinem Artikel über Genf die Ueberſchrift„Letzte Willkür“. Es ſei empörend, daß der Artikel 16 gegen Italien in Betrieb geſetzt würde, den man beim Krieg in der Mandſchurei, der 18 Monate gedauert habe, und den über zwei⸗ jährigen Feindſeligkeiten zwiſchen Bolivien und Paraguay nicht angewendet habe. Dies erkläre ſich aus der Tatſache, daß Japan und Paraguay Genf den Rücken gekehrt hätten. Italien laſſe man fetzt für ſeine Loyalität gegen⸗ über dem Völkerbund büßen. Wenn jetzt in einem Augenblick, wo die Kriegsanſtifter ſich ſchon anſchickten, triumphie⸗ rend ihr geſchickt geſtelltes Netz zuklappen zu laſſen, der Vertreter Italiens immer noch in Genf ſei, ſo habe dies nur den einen Zweck gehabt, den Völkerbund auf ſeiner Veraut⸗ wortlichkeit feſtzunageln. In Wirklichkeit ſei die Zuſammenarbeit Italiens mit dem Völker⸗ bund tatſächlich ſchon ſeit dem Augenblick ab⸗ gebrochen, als der Rat unter Anwendung einer rechtswidrigen Geſchäftsordnung, unter Verletzung der elementarſten Rechtsnormen und in Betätigung ſeiner vorgefaßten Abſicht, Italien jede Gerechtigkeit zu verweigern, Rom als Angreifer bezeichnet habe und es der zivi⸗ liſterten Welt als geächtet hinſtellen wollte. auch weſensſchädigend geweſen ſein, ſo ſteht doch feſt, daß unſere führenden Geiſter ſeit anderthalb Jahr⸗ hunderten— Goethe, Schiller, Nietzſche, Beethoven, Schinkel— die wichtigſten Anregungen von der Antike verwertet haben. Andererſeits mußte der Gegenſchlag immer wie⸗ der einſetzen, wenn in den Schöpfungen der Dichter und Denker zuviel in der Antike ſteckendes Mor⸗ genländiſches mit einſtrömte und das nor⸗ diſch Arteigene(wie bei den Bildhauern von Thorwaldſen bis Hildebrand) zurückdrängte. Zur Beſinnung auf das eigene Volkstum haben uns beiſpielsweiſe zurückgeführt: Klopſtock, der von Shakeſpeare beeinflußte junge Goethe(Götz, Ur⸗ fauſt), Kleiſt, Eichendorff, Schumann, Wagner, Brahms, Hebbel, die Droſte, Keller und Storm. Schließlich verſtummte der Schlachtruf des 19. Jahr⸗ hunderts:„Hie Klaſſik, hie Romantik“. Allerdings beſtand lange Unklarheit: Was iſt Antike und was Germanentum? Das Altertum müſſen wir als ein Ganzes betrachten in ſeinem Widerſtreit zwiſchen heldenhaftem, göttlich⸗klarem „Apolliniſchem“ und magiſchem, ſchäumendem„Dio⸗ uyſiſchem“. Neuere deutſche Forſchung erkannte die⸗ ſen Gegenſatz nicht als zwei Seelen in der Bruſt des Griechen, ſondern als zwei Raſſenſeelen. In der frühhelleniſchen Kunſt ſehen Günther und Ro⸗ ſenberg das Nordiſche als vorherrſchend; erſt ſpäter drang das Dionyſiſch⸗Aſiatiſche vor. Im Mittelalter erleben wir einen ähnlichen Kampf. Auf Schöpfun⸗ gen wie die Naumburger Stifterfiguren, dem Apoll von Tenea entſprechend, folgte Ekſtaſe und Askeſe als rauſchhaft⸗orgiaſtiſcher Zuſtand. Gegen dies Magiertum wandte ſich das Spätmittelalter in der Wiedergeburt der Antike, Sie bedeutete zugleich eine Wiedergeburt des nordiſchen Elements. Nur betont die neuere raſſt⸗ ſche Weltanſchauung, daß nicht das gleichmacheriſch⸗ demokratiſche Perikleiſche Zeitalter(Sokrates!) vor⸗ bildlich ſein durfte, ſondern die Denkkraft eines Plato und die Schickſalsmacht eines Aeſchylus. Die Romantik, mitunter noch(ſo in Hölderlins„Hy⸗ perion“) in antiker Traumwelt befangen, brachte doch die Wiedergeburt des Germaniſchen, wie es in der Edda, dem Nübelungen⸗ und dem deut⸗ ſchen Volkslied ſich kündet. Man darf aber den Begriff„germaniſch“ nicht mißdeuten. Es iſt nicht ſo, daß in der deutſchen land ſei alſo, ſo paradox dies auch ſcheine, heute der Schiedsrichter über die Wirkſam⸗ keit der Genfer Beſchlüſſe. Inzwiſchen geht wiederum das Gerücht um, die Stellung La vals ſei ſehr bedroht. Man behauptet deshalb auch, daß Laval heute ſchon von Genf nach Paris zurückkehren wird, obwohl er eigentlich bis zur letzten Woche dort habe bleiben wollen. Aber er habe Eile, ſeinen Sturz aufzuhal⸗ ten. Es ſollen nämlich hinter dem Rücken Lavals von irgendeinem Miniſter der Regierung bereits„ ehr geheime“ Verhandlungen mit England aufgenommen worden ſein, wozu die„Liberts“ mel⸗ den zu können glaubt, daß dieſe Verhandlungen ſich um die„etwaige Garantie Englands gegen einen Angriff Deutſchlands“ drehten. Die franzöſiſchen Unterhändler hätten dabei Jurchblicken laſſen, daß je nach dem Ausmaß dieſer Garantien „die neue franzöſiſche Regierung ſie zur Grundlage ihres Regierungsprogramms machen könnte“, Nä⸗ heres über dieſe Intrigen gegen Laval iſt begreif⸗ licherweiſe nicht zu erfahren. Was nun endlich die Bemühungen angeht, Eng⸗ land zu einer möglichſten Mäßigung bei der Durch⸗ führung der Sanktionen zu veranlaſſen, ſo erklärt man heute ſelbſt in den Kreiſen des Quai d' Orſay, daß daran nicht mehr zu denken ſei. In der„Li⸗ berté“ lieſt man heute auch die Vorſchläge, die Muſ⸗ ſolini bei der letzten Demarche in London nach der Eroberung von Adug an die engliſche Regierung ge⸗ richtet habe. Danach wollte er England das geſamte Gebiet um den Tſanaſee und um das Flußtal des Blauen Nils als„eigenen und vollſtändigen Be⸗ ſitz“ abtreten. England habe aber abgelehnt mit der Begründung, einmal kämen dieſe Vorſchläge zu ſpät, und dann auch könne ſelbſt ein Muſſolini nicht über den Beſitz der Abeſſinier verfügen. Eden ſelbſt habe ſchließlich noch dazu hinzugefügt: „Wir ſind eutſchloſſen, bis zu Ende zu gehen, das heißt bis zum Sturz der augenblicklichen Regierung in Rom. Wir werden daher auch nicht vor einer Blockade zurückſchrecken. Die Londoner Preſſe zum Genfer Veſchluß — London, 11. Oktober. Die grundſätzliche Beſtätigung der Sühnepolitik durch über 50 Völkerbundsſtaaten wird von der füh⸗ renden engliſchen Preſſe mit großer Befriedigung ver⸗ zeichnet und als Stärkung des Völkerbundsgedan⸗ kens angeſehen. Die Tatſache, daß ſich der engliſche Standpunkt bis zu dem jetzt erreichten Grade durch⸗ ſetzen konnte, hat naturgemäß ſtarken Eindruck her⸗ vorgerufen. 5 Die„Times“ ſchreibt in einem Leitaufſatz, es müſſe jetzt der ganzen Welt klar ſein, daß Italien denjenigen Nakionen, die ihre Verpflichtungen hoch hielten, keine andere Wahl gelaſſen habe. Die ablehnende Stellungnahme Oeſterreichs und Un⸗ garns ſei nicht unerwartet gekommen. Der Genfer Verbindungsausſchuß könne ſeinen Plan in der Er⸗ kenntnis vorbereiten, daß der„Abfall“ Oeſterreichs und Ungarns nicht mehr als eine Teilwirkung haben werde. Die Tatſache, daß der Ausſchuß ſchon heute mit ſeinen Arbeiten beginne, zeige die Entſchloſſen⸗ heit der Völkerbundsverſammlung, keine Zeit zu verlieren. „Daily Telegraph“ ſchreibt, die Genfer Entſchei⸗ dung ſei ein Welturteil, ſoweit der Völkerbund die Welt vertrete. Die durch Oeſterreich und Ungarn geriſſene Lücke ſei ernſt, aber nicht unheilbar. Dieſe beiden Länder könnten kaum behaupten, führt das Blatt fort, daß ſie von einem anderen Standpunkt aus als demjenigen des Egoismus geurteilt hätten. Die franzöſiſchen Kreiſen naheſtehende„Morning⸗ poſt“ Frückt die Hoffnung aus, daß man den Weg der Verſöhnung gegenüber Italien einſchlagen werde. Mit einem Hinweis auf das ablehnende Verhalten Oeſterreichs und Ungarns bezweifelt das Blatt die Wirkſamkeit der geplanten Sühnemaßnahmen. Die liberale„News Chronicle“ glaubt, daß alle gemäßigten wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen zweck⸗ los ſeien. Die einzige Maßnahme, den Krieg ſofort abzuſtoppen, wäre eine ſofortige Schließ ung des Suezkanals. 5 Auch der marxiſtiſche„Daily Herald“ fordert ſo⸗ fortige und wirkſame Sühnemaßnahmen und er⸗ neuert ſeinen Verdacht, daß Laval Verzögerungs⸗ manöver durchführe. Die Gefahr ſei jetzt die, daß jeder Sühnevorſchlag in Genf tagelang erörtert werde, bis aus dem gemeinſchaftlichen Vorgehen ein gemeinſchaftliches Nichtvorgehen geworden ſei. Beamte und Amtsträger der Partei Ausdehnung des Beamtenrechts auf Partei⸗ Amtsträger? — Berlin, 11. Oktober. In einer umfaſſenden Betrachtung über die Be⸗ griffe„öffentliches Amt“ und„Amtsträger“ im nationalſozialiſtiſchen Staate tritt“ Profeſſor Dr. Kvellreutter⸗ München im Reichsverwaltungsblatt dafür ein, daß die Rechtsgrundſätze des Beamten⸗ rechts einheitlich auf alle Amtsträger im nationalſozialiſtiſchen Staate übertragen werden, vor allem auch auf die Inhaber von Par⸗ tejiämtern und von Aemtern in den Gliederun⸗ gen der Partei. Das Reichsgericht habe in ſeiner Entſcheidung vom 17. Juni, wonach ein SA⸗Führer nicht Beamter im Sinne des 8 359 des Strafgeſetz⸗ buches ſei, verkannt, daß alle drei Mittel der Füh⸗ rung, die Amtsführung der Partei, die der Staats⸗ verwaltung und der Wehrmacht, im völkiſchen Sein wurzeln und nach den gleichen allgemeinen Rechts⸗ grundſätzen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung arbeiten müßten. Wenn 8 359 unter Beamten, alle im Dienſte des Reiches oder eines Bundesſtaa⸗ tes angeſtellten Perſonen verſtehe, ſo werde damit, der früheren politiſchen ſtaats rechtlichen Wirklichkeit entſprechend, alle Amtsträgerſchaft auf die Staats⸗ gewalt zurückgeführt. Da aber die Amtsträgerſchaft heute in der Partei als Mittel der Führung eine neue und beſonders wichtige Entwicklung genommen habe, ſo entſpreche es dem Sinne der nationalſozia⸗ liſtiſchen Rechtsgeſtaltung, daß die Inhaber von Parteiämtern und von Aemtern der Parteigliede⸗ rungen ebenfalls unter die Beſtimmung des 8 359 fallen. Orkan verurſacht Bauunglück — Braunſchweig, 11. Oktober. Der Orkan, der am Donnerstag Braunſchweig und ſeine Umgebung heimſuchte, hat auf einem Nen⸗ bau in Rautheim in der Nähe von Braunſchweig ein ſchweres Unglück verurſacht. Von einem 100 Meter langen Gebäude beckte der Sturm eine Hälfte des Daches vollkommen ab und warf ſie gegen ein benachbartes Gebäude. Dabei wurden mehrere Per⸗ ſonen ſchwer verletzt. Nach dem raſchen Eingreifen der Feuerwehr Braunſchweigs und zahlreicher Ar⸗ beitskameraden der Verletzten, gelang es die Un⸗ glücklichen ſchnell unter den Trümmern hervorzu⸗ holen und ſo ſchwerere Folgen zu vermeiden. Sechs Arbeiter mußten ſofort dem Krankenhaus zug'eführt werden. Der angerichtete Sachſchaden iſt erheblich. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelstell: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes„Sport: Willy Müller ⸗Söd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim 1 Herausgeber, Drucker und Verleger Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, ke 1.—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 40 D. A. IX: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20644 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 1975 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Kunſt der Inhalt allein, nicht die Form ausſchlag⸗ gebend iſt; gegen dieſe Auffaſſung ſpricht jede roma⸗ niſche Krypta, ein Kapitel von Kant oder ein Drama Hebbels. Das Germaniſche iſt auch nicht mit dem Individualiſtiſchen gleichzuſetzen: denken wir nur an die großen Schöpfungen unſerer Raſſe: den Na⸗ tionalſozialismus, das deutſche Heer und das angel⸗ ſächſiſche Imperium! Das Hellas von Sparta und der olympiſchen Statuen ſteht mit dem Bamberger Reiter, mit den Hochleiſtungen Friedrichs des Großen, Moltkes, Bachs und Beethovens in einer Reihe. Aber lernen wir aus dem Schickſal Altgriechenlands, das am Orient zugrunde ging, und erhalten wir uns die art⸗ eigenen Kulturkräfte! f⸗ *— Vom bleibenden Geſicht in der deutſchen Kunſt Der Einführungsvortrag in der Kunſthalle Der erſte Reoͤner in der Kunſthalle, Dr. B. C. Werner, Schriftleiter der„Neuen Linie“, iſt ein Mann von Kultur und geiſtiger Freiheit, der die Faktoren des Blutes und der Form, das Südliche und Nordiſche in unſerer Kunſt klug gegeneinander abzuwägen weiß. Er will keine eindeutigen For⸗ meln vom deutſchen Weſen im gotiſchen Menſchen geben, er ſchildert vielmehr die gewaltigen Span⸗ nungen und Möglichkeiten, die gerade in der deut⸗ ſchen Kunſt liegen, und weiß doch davon zu erzählen, daß der ausländiſche Kunſtkenner aus einer Reihe von Werken das Deutſche ſicher herausgreift; und immer wieder beſtätigte es ſich, daß gerade der deut⸗ ſcheſte Künſtler es iſt, der auch die größte Aner⸗ kennung in der Welt findet. Da das Deutſche nun in der Ueberwindung von Spannungen liegt, ſo ruht es nicht im Sein, ſondern entwickelt ſich im Werden. So ſcheinen ſeine höchſten Leiſtungen auch meiſt letzte Steigerungen und„Schwanen⸗ geſänge“ zu ſein. Mit Luther über Leſſing und Goethe bis zu Nietzſche wird der Deutſche als der Fromm⸗ oder Freiwerdende erkannt, und ſo iſt die Aufgabe geſtellt, an einigen Hoch⸗Zeiten der deut⸗ ſchen Kunſt das Bleibende, das Gemeinſame und Verbindende in extremen Vertretern der Spannung aufäzuzeigen.. Dr. Werner nimmt die Plaſtik des 13. Jahrhun⸗ derts und ſpricht von realiſtiſcher Ruhe und gehei⸗ mer Dramatik in den adligen Stifterfiguren in Naumburg, von der offenen Dramatik bei den auf⸗ geregteren Geſichtern im Weſtlettner. Der ſpft⸗ gotiſchen Plaſtik von Veit Stoß, Riemenſchneider uſw. muß er ſchon den italieniſchen Colleone als Beiſpiel herviſcher Haltung gegenüberſtellen. Bei Dürer und Grünewald aber iſt die apokalyptiſche Spannung aufs höchſte getrieben, beide ſtehen auf der Grenze, die Löſung iſt verſchieden. Bei Dürer am beſten zu entwickeln an der„Melancholie“: der Gegenſatz von unendlicher Natur und geprägter Form. Bei Grünewald verſchiedene Ausſchnitte vom Stubbacher und Iſenheimer Altar, die das dämo⸗ miſch⸗ekſtatiſche Leben auf der Grenze trefflich wieder⸗ geben. Daneben wieder zwei Raſenausſchnitte, die zeigen, oͤaß die beiden doch verwandt ſind. Einige kluge Worte noch über die Erſchließung der Natur beim jungen Cranach, über die Fähigkeit des del ſchen Meiſters, das Große in Kleinformat zu ſagen umd leuchten zu laſſen an Hand von Altödorfers „Alexanderſchlacht“, und mit Holbein dem füngeren, dem kühlen Weltmann, ſchließt dieſe Epoche ab, die Werner für die reichſte an ſchöpferiſchen Künſtlern in Deutſchland hält.— Es folgen ſchließlich noch einige Betrachtungen über Barockarchitektur, über Schlü⸗ ters Berliner Schloß und ſeine Plaſtik, über den Dresdener Zwinger,— den man nicht mit einem Blick und von einem Blickpunkt aus überſchauen und ergreifen kann, ſondern der im Spazierengehen, im „Werden“ erlebt werden muß, und ſchließlich über oͤie gewaltige ſüdlich⸗himmliſche Schönheit des Bal⸗ thaſar Neumann. Der Vortrag war als Einführungsvorleſung ſehr erfreulich. Es iſt zwar nicht die Leiſtung einer ge⸗ danklichen Konzentration in einer neuen Interpreta⸗ tion deutſchen Weſens, die den Beifall hervorlockt⸗ Dafür aber viel Fähigkeit der glanzvoll⸗anſchau⸗ lichen Formulierung und Umſchreibung, und dazu eine bemerkenswerte Weltoffenheit, die ohne Scheu das Problem„Italien— Deutſchland“,„Antike Germanentum“ immer wieder ergriff, um bei den Ottonen wie bei Dürer, wie überall, die großen Lei⸗ 812 c 8 ſchm e i uterbe und füdlichen Jormtrabition hervorge . ice, Dr. Ie, . Los 1935 5—— werde, erhalten att die N. aß alle n zweck⸗ g ſofort eß ung dert ſo⸗ ind er⸗ lerungs⸗ ie, daß erörtert ehen ein ei. ger“ im eſſor Dr. ingsblatt Beamten⸗ ger im bertragen in ſeiner A⸗Führer rafgeſetz⸗ der Füh⸗ Staats⸗ hen Sein t Rechts⸗ [tanſchau⸗ Beamten ndesſtaa⸗ de damit, irklichkeit Staats⸗ ägerſchaft ung eine enommen onalſozia⸗ iber von dteigliede⸗ es§ 359 lück oktober. unſchweig nem Neu⸗ inſchweig nem 100 ne Hälfte gegen ein rere Per⸗ zingreifen icher Ar⸗ die Un⸗ hervorzu⸗ ermeiden. rt dem Eu. Der Winbauer eater, Wiſſen⸗ r. Fritz Bode [ler- Süd⸗ urt Wilhelm kob Faube, r Zeitung oriaſtraße 46 5⁴⁴ 756 bei Rückporto — Jahrhun⸗ end gehei⸗ iguren in den auf⸗ der ſpft⸗ nſchneider eone als len. Bei kalyptiſche tehen auf zei Dürer olie“: der geprägter nitte vom as dämo⸗ ch wieder⸗ hnitte, die ). Einige her Natur des deul⸗ zu ſagen Altdorfers füngeren, he ab, die inſtlern in och einige her Schlü⸗ über den mit einem hauen und gehen, im Flich über des Bal⸗ eſung ſehr einer ge⸗ nterpreta⸗ ervorlockt. l⸗anſchau⸗ und dazu yne Scheu „Antike n bei den roßen Lei⸗ nordiſchem rvorgehen Dr. Hr * mmm * Freitag, 11. Oktober 1933 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 470 . Mannheim, den 11. Oktober. Gedanken zum erſten Eintopfſonntag Das größte ſoziale Hilfswerk der Weltgeſchichte, das dritte im neuen Reich Adolf Hitlers, hat der Führer feierlich eröffnet. Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes 1935/36 begonnen. Eim in der Not geeintes Volk, das viel Leid und Prüfungen in dem unheilvollen Jahrzehnt nach der Verſklavung durch Verſailles erfahren, ſchickt ſich an, in einmütiger Geſchloſſenheit, Bruder für Bruder, Schweſter für Schweſter, den Kam pfgegen Hun⸗ ger u nd Kälte aufzunehmen. Ein heldenhafter Abſchnitt im Daſeinskampf des deutſchen Volkes, eine Symphonie beiſpielloſer Bruderliebe und Volkstreue ſetzt ein. Die Blicke der ganzen Welt ſind wieder auf jenes Deutſchland gerichtet, das ein ganz anderes geworden iſt. Völker horchen auf, vor deren Augen die Landespreſſe die gewaltigen Leiſtungszahlen des letzten Winter⸗ hilfswerkes ſoeben vorgeführt hat: Die Ouvertüre des großen ſozialen Hilfswerkes klingt auf am 13. Oktober, dem erſten Eintopfſonntag des WW 1935/L36. Das im Nationalſozialismus geeinte und wieder⸗ erſtandene deutſche Volk, es ißt ohne Unterſchied des Standes, gleich, ob arm oder reich, ſein Eintopf⸗ gericht. Was es ſich am Mund erſpart, ſpendet es dem Winterhilfswerk ſeines Volkes, damit ſein ärmerer Bruder nicht notleiden ſoll. Die Sorgen einzelner zur Ueberwindung der Not des Winters ſind zur Sorge von 67 Millionen deutſcher Menſchen geworden. Ein Volk hat zu ſich zurückgefunden. Es ſpeiſt am Tage des 13. Oktober ſein einfaches Eintopfgericht und gedenkt feiner noch notleidenden Volksgenoſſen. Und wieder wird die Welt aufhorchen. Das Deutſch⸗ land marſchiert in einmütiger Geſchloſſenheit. Das Los der Armen teilt es mit ſich. Und die Welt weiß es: Die Parole„Niemand ſoll hungern und frieren!“ wird das deutſche Volk in dieſem Winter wieder wahrmachen. Die Welt hat Hochachtung vor der ingen⸗ den deutſchen Nation, die mit ihrem Schickſal fertig werden, es bezwingen will: Und das deutſche Volk beweiſt der Welt, daß es den Willen zum Le⸗ ben hat, daß es die Not bezwingen wird! Die Eintopfſpende am 13. Oktober wird der verheißungsvolle Anfang eines zuverſichtlichen Rin⸗ gens gegen die Not dieſes Winters. Das WHW, das jeder notleidenden Familie, jedem notleidenden Volksgenoſſen Hilfe bringt, wird den deutſchen So⸗ zialismus zur lebendigen Tat werden laſſen. Die Eintopfſonntage Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat die Eintopfſonntage für das Win⸗ terhilfswerk 1935/36 wie folgt feſtgelegt: 13. Okober, 10. November, 8. Dezember, 12. nuar 1936, 9. Februar, 8. März. An dieſen Tagen werden in jedem Haushalt, in jeder Gaſtſtätte, in den Speiſewagen der Deutſchen Reichsbahn und auf allen deutſchen Schiffen nur Eintopfgerichte zubereitet und verabfolgt. Durch Abgabe eines ſeiner wirtſchaftlichen Lage entſprechenden Beitrages ſoll jeder Volksgenoſſe zum Ausdruck bringen, daß er bereit und willens iſt, freiwillig einmal im Monat mit einem einfachen Mahl vorliebzunehmen, um den Unterſchiedsbetrag ſeinen notleidenden und bedürf⸗ tigen Volksgenoſſen zuzuwenden. Indem er ſich die⸗ ſem Opfer unterwirft, beweiſt er ſeine Zugehörigkeit zur Volksgemeinſchaft, die nicht in Worten, ſondern durch die Tat bekundet wird. Helft alle mit und ge⸗ ſtaltet den erſten Eintopfſonntag zu einem verhei⸗ ßungswollen Auftakt des beginnenden Winterhilfs⸗ werks 1935/36! Am 13. Oktober dürfen in den Gaſtſtätten keine anderen Gerichte als die nachfolgend vor⸗ geſchriebenen drei Eintopfgerichte in der Zeit von 10—17 Uhr angeboten und abgegeben werden: 1. Nudelſuppe mit Fleiſcheinlage, 2. Hammel⸗ oder Rindfleiſch mit Wirſingkohl, 3. Pilzgericht mit Ei oder Semmelknödel. Zur Durchführung der Sammlung in den Gaſt⸗ und Wirtſchaftsbetrieben werden von den örtlichen Leitern der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe in Zuſammenarbeit mit den Orts⸗ gruppenbeauftragten des WHW die Speiſebetriebe in oͤrei Klaſſen geteilt: Klaſſe I: Preis des Eintopfgerichtes 70 Pfg., hier⸗ von Spende für das WHW 20 Pfg.; Klaſſe II: Preis des Eintopfgerichtes 1 Mark, hiervon Spende für das WHW 30 Pfg.; Klaſſe III: Preis des Eintopf⸗ gerichtes 2 Mark, hiervon Spende für das WSH W̃ 4,20 Mark. Alle Schank⸗ und Gaſtſtättenbetriebe ſind ver⸗ pflichtet, obige Anoroͤnungen genau einzuhalten. Polizeibericht vom 11. Oktober Eine Gehirnerſchütterung und Geſichtsverletzung erlitt geſtern nachmittag ein 10 Jahre alter Schü⸗ ler, der beim Radfahren auf dem Waldparkdamm mit einem Perſonenkraftwagen zuſammenſtieß und ſtürzte. Der Führer des Perſonenkraftwagens brachte den Verletzten nach dem Heinrich⸗Lanz⸗Kran⸗ kenhaus. Der Zuſammenſtoß dürfte auf Verſchulden beider Teile zurückzuführen ſein. Infolge zu ſchnellen Fahrens und Nichteinräu⸗ mens des Vorfahrtsrechtes ſtießen in vergangener Nacht auf der Straßenkreuzung I. 4/M 5 zwei Per⸗ onenkraftwagen in voller Fahrt zuſammen, wodurch der eine auf den Gehweg geworfen wurde und um⸗ ſiel. Die Lenkerin des umgeſtürzten Fahrzeuges brach das rechte Handgelenk und erlitt durch die zu Bruch gegangenen Scheiben Schnittverletzungen. Aus politiſchen Gründen wurden geſtern 5 Per⸗ ſonen feſtgenommen. Va⸗ Mannheim beim Badiſchen Sängerbundesfeſt 6000 Sänger aus dem Kreis Mannheim fahren nach Karisruhe Die letzten Vorbereitungen für die Teilnahme des Sängerkreiſes Mannheim am Badiſchen Sängerbundesfeſt in Karlsruhe ſind glücklich zu Ende geführt, nachdem mancherlei organiſatoriſche Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden waren. Heute tagt dort be⸗ reits die Hauptverſammlung des Badiſchen Sänger⸗ bundes, an der nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Vereinsführern und ⸗vertretern teilnimmt. Bei dieſer Gelegenheit wird das Bundesbanner von Freiburg an Karlsruhe übergeben. Von den 125 Geſangvereinen des Kreiſes Mannheim fahren nahe⸗ zu 6000 Mitglieder nach Karlsruhe. Der erſte Sonderzug verläßt am Samstag früh .20 Uhr Mannheim; etwa 500 Perſonen können von hier aus mitfahren. Der Nachmittags⸗Sonderzug, der um 14.35 Uhr in Mannheim abfährt, nimmt 800 Sänger von hier mit, ebenſo eine Anzahl Sänger der Bezirksgruppe Weinheim. Am Sonntag fährt der erſte Sonderzug ſchon früh um Uhr ab Mannheim und nimmt von allen Stationen unter⸗ wegs Sänger auf. Um.10 Uhr folgt ein weiterer Sonderzug, der in Schwetzingen 500 Sänger auf⸗ nimmt und im ganzen 1300 Perſonen befördert. Schon um.35 Uhr wird ein Sonderzug abgelaſſen, mit dem die Vereine der nördlichen Vororte fahren; er bietet für 1350 Mann Raum und hält unterwegs nicht. Dann fahren um.15 Uhr etwa 1300 Sänger von Mannheim ab, deren Zug ebenfalls bis Karls⸗ ruhe durchfährt. Schließlich dampft noch um.20 .25 Uhr ein Sonderzug ab, in dem für 400 Perſonen Platz iſt. Es kann nämlich jedermann dieſe Verwaltungsſonderzüge benützen, ſo⸗ weit Platz vorhanden iſt; der Fahrpreis bis Karls⸗ ruhe beträgt hin und zurück nur 1,40 Mark. Die ſechs Sonderzüge fahren alle am Sonntag⸗ abend in der Zeit von 21.30 bis 23.30 Uhr nach Mannheim zurück. Von Mannheim einſchließlich der Vororte haben ſich bis jetzt 4500 Perſonen zur Teilnahme gemeldet, vom Bezirk Weinheim 8000 und von der Strecke Neckarau bis Neulußheim weitere 800, ſo daß der Kreis Mannheim mit rund 6000 Teil⸗ nehmern in Karlsruhe aufmarſchieren wird. Für jeden Verein ſind Wagen vorbehalten, wodurch eine raſche Abfertigung auf dem Bahnhof gewährleiſtet iſt. Gleich nach der Ankunft in Karlsruhe muß die Gruppe Vororte zu einer Probe antreten, ebenſo die Gruppen Weinheim und Schwet⸗ zingen. Um 10.30 Uhr beginnt ſchon das erſte Hauptkonzert, in dem der Mannheimer Sängerkreis mitwirkt. Die letzte Probe in Mannheim hat am Mittwochabend ſtattgefunden; ſie war kaum not⸗ wendig, denn es iſt im Laufe der letzten Monate eine gute Vorarbeit geleiſtet worden. Auch in Tarls⸗ ruhe iſt eine Probe nicht mehr erforderlich. So wünſchen wir unſeren Mannheimer Sängern im edlen Wettſtreit ein ehrenvolles Beſtehen und einige ſchöne Stunden beim großen Sängertag in der Lan⸗ deshauptſtadt. Kaffeeſtunde der Badiſchen Hausfrau „Wer vieles bringt, wird manchem etwas brin⸗ gen.“ Dieſes Geleitwort ſtand über der Kaffee⸗ ſtunde der Badiſchen Hausfrau, und es war nicht Wunder zu nehmen, daß dieſe beliebten Veranſtal⸗ tungen auch dieſesmal einen glänzenden Verlauf nahmen. Beſonders abends war kein Plätzchen im Saale mehr frei. Von Anfang an war, Dank der ſchmiſſigen Muſik der Kapelle Lange(Leitung: Schö⸗ nig) die Stimmung ausgezeichnet. Statt des dienſtlich verhinderten Herrn Joſeph Offenbach hatte Anni Brenken vom Schauſpiel⸗ haus Stuttgart die Anſage übernommen. Mit dem „Mannemer Deitſch“ von ihrer hieſigen Bühnen⸗ tätigkeit her vertraut, wußte ſie raſch mit den Be⸗ ſuchern Fühlung zu nehmen. Inge Liſt vom Nationaltheater eröffnete mit rhythmiſch beſchwingtem Tanz den Reigen der Dar⸗ bietungen; ihr folgte unſer Operettentenor Max Reichart mit Operettenliedern. Mit gepflegter Ausſprache und ſeiner Stimmkultur, brachte er ſeine Lieder zu vollendeter Wiedergabe. Wieder folgte ein Tanz von Inge Liſt, den Eliſabeth Schmiecke mit der Lotosflöte begleitete. Waghalſige Kunſtſtücke auf dem Rad und ſpäter nochmals auf ſeinem ur⸗ komiſchen Motorrad zeigte Herr Rudolf Benz. Er erntete ſtürmiſchen Beifall. Nach der Pauſe, in der man die wohlgefüllte „Programmtüte“ eifrigſt ſtudieren konnte, um viel⸗ leicht mancherlei Anregung für das eigene Heim zu gewinnen, kam der ſchwierige Kugeltanz der Keinen Annelieſe Stricker, die weiterhin noch durch die wirkungsvollen Lichtviſionen die Beſucher in ihren Bann zog. Des Tanzhumoriſten Rudi Frank luſtige Vor⸗ träge, vor allem ſein beweglicher Steptanz, verſetzten die Zuſchauer in vergnüglichſte Laune und bewun⸗ dernd folgte es den akrobatiſchen Leiſtungen des Ehepaares Roths. Den Schluß der Einzeldarbie⸗ tungen boten eine Groteske, von Eliſabeth Schmiecke getanzt, und ein entzückender Walzer mit Inge Liſt zuſammen, den die beiden anmutigen Tänzerinnen wiederholen mußten. Der Höhepunkt des Abends war ein kleiner hu⸗ moriſtiſcher Einakter, bei dem Herr Otto Rai⸗ mond, Fräulein Liſelotte Fries und Herr Offen⸗ bach ſtürmiſche Lachſalven auslöſten. Wer könnte auch dem Humor Offenbachs widerſtehen. Nach Schluß des Programms huldigte die Jugend noch eine Stunde fleißig dem Tanz. W. FP!!! ͤ v é6ä ̃ dddfdfkFFFPFFFFFßFFVFwwww!!!!!!!!!!!!!!.!!!!.!.··· · ·xvxvxvxvxxvxxx x x( Wo kann ich meine fremoͤſprachlichen Kenntniſſe erweitern? In den Sprach⸗Arbeitsgemeinſchaften der DA Viele meinen, zur Erlernung einer Fremoͤſprache ſei es unbedingt erforderlich, ſeine Kenntniſſe in dem betreffenden Lande ſelbſt zu vervollkommnen, und da ihnen meiſtens die Mittel zu einem Aufenthalt doch fehlen, laſſen ſie das Erlernte brachliegen. Das iſt aber ein ſehr ſchlechter Dienſt, den ſie dadurch der Volksgemeinſchaft erweiſen. Wenn wir alle wiſſen, welche außerordentliche Rolle der deutſche Außen⸗ handel ſpielt, der ſich ja nur tätigen kann, wenn ſich der Käufer und Verkäufer wenigſtens in einer Sprache verſtehen. Dieſe Erkenntnis beſitzt die Deutſche Arbeitsfront ſchon ſeit langer Zeit und hat zu dieſem Zwecke durch die Abteilung für Berufs⸗ erziehung Fremoͤſprachenvereinigungen einrichten laſſen, die die Aufgabe haben, allen Berufs⸗ kameraden, die fremdͤſprachliche Kenntniſſe haben, eine Weiterbildung zu ermöglichen. Dort treffen ſich die Berufskameraden, um ſich in„Zirkeln“ tim Ge⸗ brauch der fremden Sprache zu üben. Dieſe Fremoͤſprachenvereinigungen ſind Arbeits⸗ gemeinſchaften, die ſich zur Aufgabe gemacht haben, fremdſprachliche Kenntniſſe zu erhalten oder zu er⸗ weitern. Es werden Aufſätze aus Büchern oder Zeitſchriften gemeinſam durchgearbeitet, Mitglieder oder Gäſte halten Vorträge über berufskundliche oder allgemeine Fragen. Das Ziel, das dieſe Gemeinſchaft anſtrebt, iſt: daß die Teilnehmer ſich geläufig und leicht ausdrücken können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Tätigkeit in der Arbeitsgemeinſchaft einen langjährigen Aufenthalt im Ausland nicht erſetzen kann, da man im Aus⸗ lande den ganzen Tag die fremde Sprache ſpricht, und die Arbeitsgemeinſchaft nur einmal in der Woche ſtattfindet. Aber dieſe Einrichtung iſt allen Berufskameraden zu empfehlen, die ſich für die voll⸗ ſtändige Beherrſchung einer Freu Iſprache intereſſie⸗ ren. Auskünfte erteilt die Geſchäftsſtelle der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, Abteilung für Arbeitsführung und Berufserziehung Mannheim, C 1, 10. Die Ar⸗ beitsgemeinſchaften beginnen in Mannheim am 14. Oktober. Vergwelt um den Königsſee Lichtbildervortrag im Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenverein Der„Deutſche und Oeſterreichiſche Alpenverein“ hatte am Donnerstag zu ſeinem erſten Winter⸗ vortrag den Münchener Geologen Dr. Guſtav Haber eingeladen. Dr. Haber, als Bergſteiger und Kenner des Karwendelgebirges wohlbekannt und Verfaſſer eines ſchönen und wiſſenſchaftlichen Buches über„Bau und Entſtehung der bayeriſchen Alpen“, ſprach voriges Jahr ſchon in Ludwigshafen und wurde dieſen Sommer wieder bei den Rettungs⸗ expeditionen auf die Eigerwand genannt. Er läßt für die Bergſteigerei die Geologie zu Hauſe, gibt auch nicht zu viel Fachliches vom Kraxeln, ſondern plaudert in teils humorvoll belebtem, teils feurig begeiſtertem Münchneriſch über die Schönheit des Berchtesgadener Landes: über das verſteinerte Gewoge der Grenzhöhen, er Lieblich⸗ märchen keit des Talgrun über ſchillernde des, Fluten des grünblauen Sees. Es ging durch die Ramsau und das wilde Wimbachtal, und allmählich kommen wir dabei auch zu einigen Touren, zum Hochkalter und zum Watzmann, und auch ins Purtſchellerhaus mit der merkwürdigen Raumteilung für deutſche und öſterreichiſche Beſucher. Schließlich zeigt er auch, daß er einer von der erſten Garnitur iſt: Durchſteigung der Bartholomä⸗Wand und die Erſtbeſteigung des kleinen Palfelhorns zuſam nen mit Herzog 1933, eine bei dem brüchigen Geſtein wahrlich nicht zu verachtende Leiſtung; übrigens von mehreren Vorgängern als der reine Wahnſinn an⸗ geſehen. Die Lichtbilder— zum Teil erſt in den letzten Wochen aufgenommen— waren wunderbar, und zwar nicht nur in der Schönheit der großen Landſchaften, ſondern auch vielfach gerade in der Eindringlichkeit des kleinen Ausſchnitts. Standmuſik am Maſſerturm Das Muſikkorps der Landespolizei ⸗ Gruppe Mannheim, unter Leitung des Muſikmeiſters Schu⸗ ſter, ſpielt am Sonntag, dem 13. Oktober, von 11.30 bis 12.30 Uhr, am Waſſerturm(Friedrichsplatz) Standmuſik. Vortragsfolge: 1. Großherzog Fried⸗ rich von Baden, Marſch, Regimentsmarſch des Ba⸗ diſchen Grenadier⸗Regiments 140, von Häfele; 2. Ouvertüre zu der Oper„Euryanthe“ von Weber; 3. Fantaſie aus der Oper„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ von Wagner; 4. Regimentsgruß, Marſch von Steinbeck; 5. Grubenlichter⸗Walzer von Zeller; 6. Volk an's Gewehr, Paraphraſe von Pardun; 7. Helenenmarſch von Lübbert. Was iſt parteiwiorig? Nach den Beſtimmungen der Satzung der NS⸗ DAP werden Mitglieder ausgeſchloſſen, die ehren⸗ rührige Handlungen begangen haben, die den Beſtrebungen der NSDAP zuwiderhandeln und die durch ihr ſittliches Verhalten in der Partei oder in der Allgemeinheit Anſtoß erregen und dadurch die Partei ſchädigen. Ferner können Mitglieder aus⸗ geſchloſſen werden, die innerhalb der Ortsgruppe oder des Gauverbandes wiederholt Anlaß zu Streit oder Zwiſt gegeben haben, die trotz Auf⸗ forderung mit ihrer Beitragsleiſtung ohne Entſchul⸗ digung drei Monate in Verzug geblieben ſind und ſchließlich wegen Teilnahmsloſigkeit. In einer Erläuterung dieſer Generalklauſeln er⸗ klärt Walter Tetzlaff in dem Organ der Jungjuri⸗ ſten„Jugend und Recht“, ehrenrührige Handlungen ſeien ſolche, die den Täter dauernd in der Achtung ſeiner Volksgenoſſen herabſetzen, beiſpielsweiſe Ver⸗ brechen. Bei Vergehen ſei von Fall zu Fall zu prü⸗ fen, ob ſie eine Minderwertigkeit des Charakters er⸗ kennen laſſen. Parteiwidrig ſei vor allem ein Verſtoß gegen den Satz„Gemein nutz geht vor Eigennutz“, alſo Uebervorteilung des Winterhilfswerks durch einen Lieferanten, unſozia⸗ les Verhalten, Steuerhinterziehung uſw. Ebenſo ſeien Verſtöße gegen die Parteidiſziplin parteiwid⸗ rig, ferner Zuwiderhandlungen gegen die Melde⸗ pflicht. Parteiwidrig ſei auch Einkaufen beim Ju⸗ den. Beſonders parteiwidrig ſeien Verſtöße gegen die Anordnung des Stellvertreters des Führers Auguſt 1934 in der er verbiete: Die Vertretung bon Juden vor Gericht uſw. gegen Parteigenoſſen, vom die Fürſprache für Juden bei ſtaatlichen und ande⸗ ren Stellen, das Ausſtellen von Beſcheinigungen aller Art für Juden, die Annahme von Geldmitteln, die Juden für Parteizwecke geben wollen, der Ver⸗ kehr mit Juden in der Oeffentlichkeit und in Loka⸗ len ſowie das Tragen von Abzeichen durch Partei⸗ genoſſen während der Stunden, die ſie als Ange⸗ ſtellte in jüdiſchen Geſchäften tätig ſind. Verſtöße ge⸗ gen dieſe Anordnung, wie überhaupt gegen die Pflich⸗ ten eines Parteigenoſſen hätten die Parteigerichte mit unnachſichtiger Strenge zu ahnden, da⸗ mit die Partei jederzeit die Ausleſe darſtelle, auf die ſich der Führer verlaſſen könne. i Am Neckarauer Uebergang iſt man wieder ein ſehr großes Stück vorwärtsgekommen. Hat man doch die Fahrbahndecke der neuen Brücke ſo weit fer⸗ tiggeſtellt, daß die Verlegung des einen Straßen⸗ bahngleiſes reſtlos erfolgen konnte. Die Anſchluß⸗ arbeiten wurden im Laufe der vorletzten Nacht wäh⸗ rend der Betriebspauſe vorgenommen, ſo daß geſtern früh die erſten Straßenbahnwagen in der Richtung Neckarau Innenſtadt über die neue Brücke rollen konnten, während in der Gegenrich⸗ tung die Wagen noch auf der alten Brücke verkehr⸗ ten. Dieſer Zuſtand wird noch einige Zeit andauern, da man verſuchen wird, die Fertigſtellung des Ueber⸗ gangs und die Umſchaltung des Betriebs auf die neus Brücke möglichſt ohne Verkehrsſperren durchzufüh⸗ ren. Sobald die Verlegung der Kabel uſw. auf dem öſtlichen Gehweg beendet iſt, wird der Fußgänger⸗ verkehr in der Richtung nach der Stadt über die neut Brücke geleitet. e Kinderermäßigungen während der Wehr⸗ machtsausbildung. Der Reichsfinanzminiſter hatte kürzlich angeordnet, daß den in der Berufsausbil⸗ dung befindlichen Kindern in der Anwendung der Kinderermäßigungen bei der Steuerberechnung voll⸗ jährige Kinder gleichſtehen, die ſich in der Ausbil- dung bei der Wehrmacht befinden, ſolange ſie das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. In einem Erlaß des Reichskriegsminiſters wird die Frage ge⸗ regelt, wer als in der Ausbildung bei der Wehr⸗ macht befindlich anzuſehen iſt, nämlich Fahnenjunker bis zum Oberfähnrich einſchließlich und alle anderen Wehrmachtsangehörigen bis zum Gefreiten ein⸗ ſchließlich. ne Bucheckern für die Oelgewiunung. Um die Ernte an Bucheckern für die Oelgewinnung nutzbar zu machen, ſind Bucheckern auch in dieſem Jahre in die Förderungsmaßnahmen des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft zur Oelgewin⸗ nung aus deutſchen Oelſgaten einbezogen worden. Die Oelmühlen werden durch Bewilligung einer Ausgleichsvergütung von 50 Mk. für 100 Kg. Oel in die Lage verſetzt werden, dem Sammler von Buch⸗ eckern einen Kaufpreis von 16 Mk. für den Dop⸗ pelzentner zu zahlen, der bei der diesjährigen rei⸗ chen Ernte ein beſonders lohnender Ertrag für das Sammeln iſt. Darüber hinaus iſt dem Sammler noch ein Rückkaufsrecht für die bei der Verarbeitung der Bucheckern angefallenen Buch⸗ eckernkuchen eingeräumt worden. Die Reichsforſt⸗ verwaltung hat veranlaßt, daß die Waldbeſitzer die Sammeltätigkeit in die Wege leiten, ſoweit die Buch⸗ eckern nicht für die eigenen Bedürfniſſe, insbeſon⸗ dere für Saatzwecke benötigt werden. Das Nähere iſt bei den örtlichen Stellen des Reichsnährſtandes und der Reichsforſt verwaltung zu erfahren. Filmrundſchau Capitol:„um eine Fürſtenkrone.“ Der Zufall will es, daß dieſer Film gerade zu dem Zeitpunkt erſcheint, da ein Vierteljahrhundert ſeit der Palaſtrevolution in der portugieſiſchen Hauptſtadt verfloſſen iſt, über die wir unſeren Leſern vor ein paar Tagen ausführlich berichtet haben und mit der dieſer Film mancherlei Aehnlichkeiten auf⸗ weiſt. Den Anlaß zu der Verſchwörung gibt der entartete Fürſt, der ſich lieber den Frauen als ſeinen Regierungsgeſchäften widmet und der ſich von einem galanten Abenteuer ins andere ſtürzt, bis er ſchließ⸗ lich ſein Herz an eine Kabarettſängerin verliert, und die er den Warnungen ſeiner Miniſter und den Vor⸗ ſtellungen ſeiner Offiziere zum Trotz zu ſeiner Frau macht. Dieſe Tat bezahlt er bei der ausbrechenden Meuterei mit dem Leben. Auch die Fürſtin, die frühere Sängerin, entgeht nur knapp dem Tode. Für ſie wendet ſich die Angelegenheit ſchließlich zum Guten, indem ſie mit dem früheren Geliebten, einem Offizier, vereint wird. Die Handlung iſt reich an dramatiſchen Augen⸗ blicken; der ſzeniſche Rahmen zeigt die Vorliebe der Amerikaner für Ausſtattung. Die Hauptrolle als Sängerin und ſpätere Für⸗ ſtin hat Pola Negri inne, die bereits zur Zeit des Stummfilms einen guten Namen hatte und die ſich auch hier durch ihre reife Darſtellungskunſt ſiegreich behauptet. Sie iſt es, die den Erfolg des Filmes ſichert, oer ohne ſie vielleicht in Frage geſtellt wäre. Auch die übrigen Darſteller, dem deutſchen Kino⸗ publikum ſo gut wie unbekannt, geben ihr Beſtes. Im Beſvogramm ſieht man einen kurzweiligen 2 Varietéfieim und die Wochenſchau. Aus Baden Außerordentlicher Gemeindetag in Mosbach Gebietsführer Kemper ſprach über die Staatsjugend m Mosbach. 11. Oktober. Im Rahmen eines au ordentlichen Ge⸗ meindetages und im Zuge der Werbungs⸗ aktion der NS Dc für die Hitlerjugend, hielt Ge⸗ bietsführer Kemper im Bürgerſaal des Mos⸗ bacher Rathauſes einen Vortrag über Ziel und Aufgabe der Staatsjugend. Außer den Bürgermeiſtern des Bezirks waren auch eine An⸗ zahl von Schulvorſtänden und Lehrern erſchienen. Bürgermeiſter Dr. ſtände, die heute mehr ſeien als bloß Verwaltungs⸗ beamte, hin. An einem praktiſchen Beiſpiel zeigte er, wie man heute als Bürgermeiſter für den Hit⸗ lerjugendgedanken in ſeiner Gemeinde werben könne. Auch auf Grund der bürgermeiſteramtlichen Autorität könne und müſſe heute vieles um die noch außenſtehende Gemeindejugend Hitlerjugend hineinzuführen. Dann machte Gebietsführer Kemper klare und packende Ausführungen über das junge deutſche Ge⸗ ſchlecht, wie es heute in den nationalſozialiſtiſchen Verbänden zuſammengeſchloſſen ſei. Nach dem To⸗ talitätsanſpruch der NS DA p müſſe die Geſamt⸗ in die Deutſche Hausfrauen, am Sonntag ſparet für die Bedürftigen, kocht euer Eintopfgericht! jugend erfaßt und nach den Ideen des neuen Staa⸗ tes politiſch, weltanſchaulich und körperlich geſchult werden. Bei der Jugend von heute gäbe es nur eines: nationalſozialiſtiſch denken, fühlen und han⸗ deln und damit ſo eingeſtellt ſein, wie es der neue Staat verlangt. Eine widerſtandsfähige und damit unbezwingbare deutſche Nation müſſe erſtehen, dann ſei der Friede, das Glück, die Freiheit und der Wohlſtand garantiert. Dem Sprecher wurde ſeiner Rede reicher Beifall gezollt. Dr. Lang ſprach Dankesworte. Ziffern aus badiſchen Schulen Der Schulbeſuch im Jahre 1934/35 * Karlsruhe, 11. Oktober. Die öffentlichen Schu⸗ len Badens wieſen im Schuljahr 1934/35 folgende Beſuchszahlen auf: Die 1778 Volksſchulen beſuchten 333777 Schüler und Schülerinnen(167257 männliche und 166 520 weibliche), die allgemeinen und gewerb⸗ lichen Fortbildungsſchulen 51.151 Schüler, hiervon 29 408 Schülerinnen. Die 78 Gewerbeſchulen(Höhere Gewerbeſchule und gewerbliche Fachſchulen) weiſen eine Beſuchsziſfer von 17 612 Schülern und 2150 Schülerinnen, alſo insgeſamt 19 762 Schüler auf. Die badiſchen Handelsſchulen(53) waren von ins⸗ geſamt 8948 Schülern beſucht, darunter 4275 männ⸗ liche und 4673 weibliche. Höhere Schulen beſtehen in Baden für die männ⸗ liche Jugend 70 und für die weibliche 13. Dieſe waren befucht von insgeſamt 24 704 Schülern und Schüle⸗ rinnen. Die Höheren Schulen für die männliche Jugend waren beſucht von 16 691 Schülern und 2615 Schülerinnen, bie Höheren Schulen für die weibliche Jugend von 5398 Schülerinnen. In dieſer Schul⸗ kategorie weiſen die Oberrealſchulen und die Mäd⸗ chenrealſchulen die ſtärkſte Belegung auf. Hohe Moſtgewichte Von der Weinleſe an der Bergſtraße * Leutershauſen, 11. Oktober. Die hier um acht Tage verſchobene Weinleſe hat vorgeſtern be⸗ gonnen. Das Ergebnis zeigt, daß ein etwas ſpä⸗ terer Herbſt die Quglität nur günſtig beeinflußt. Es wurden hohe Moſtgewichte feſtgeſtellt, ſo beim Elbling 7076 Grad, beim Sylvaner 7684 Grad und beim Riesling bis 85 Grad nach Oechsle. Bei dem geſtrigen Weißherbſt in Lützelſachſen wurde ein Moſtgewicht von 83 Grad feſtgeſtellt. In Laudenbach wurde beim Ruhlander ein Moſt⸗ gewicht von 90 Grad ermittelt. während und am Ende Bürgermeiſter * Pforzheim, 11. Okt. Am Donnerstag wurde der 69 Jahre alte im Ruheſtand lebende Oberinſpek⸗ tor Karl Ludwig Anſelment beim Ueberqueren der Stroße von einem Kraftwagen aus Holſtein er⸗ faßt und zu Boden geworfen. Kurz nach ſeiner Einlieferung in das Städtiſche Krankenhaus verſtarb er an dem erlittenen ſchweren Schädelbruch. Anſel⸗ ment hat ſeine Kräfte als ehrenamtlicher Helfer immer in den Dienst des WW geſtellt, und der tragiſche Unfall ereilte ihn, als er ſich ge⸗ rade auf dem Weg zur NSW befand. R. Sulzbach(Amt Weinheim), 10. Okt. Die Ar⸗ beit im hieſigen Steinbruch hat dadurch einen erfreulichen Auftrieb bekommen, daß in⸗ folge der teilweiſe Neupflaſterung der Straße nach Weinheim großer Bedarf an Kleinpflaſter eingetre⸗ ten iſt, der hier gedeckt wird. „Wiesloch, 10. Okt. Am Vorabend des Ernte⸗ dankfeſtes trafen ſich die NSDAP und ihre For⸗ mationen, ſowie zahlreiche Volsgenoſſen auf dem Gerbersruhſportplatz, um den Feiertag würdig ein⸗ zuleiten. Nach dem gemeinſam geſungenen Lied „Ich hab mich ergeben“, und einem von Ortsbauern⸗ führer Pg. Wittmer geſprochenen Vorſpruch loderten helle Flammen auf. Kreisleiter Bürger⸗ meiſter Bender ſprach dann über die hohe Bedeu⸗ tung des Feſttages. Umrahmt war die Weiheſtunde durch Lieder, Gedichte und Sprechchöre der Jugend. Lang begrüßte den Redner, und wies u. a. auf die Aufgaben der Gemeindevor⸗ geſchehen, Das Süngerbundesbanner wird überführt Das Wahrzeichen badiſcher Sangesfreude wandert zum Sängerfeſt * Freiburg i. Br., 14. Oktober. Donnerstag abend wurde das Banner des Badiſchen Sängerbundes, das ſeit 1929, dem letzten badiſchen Sängerbundesfeſt in Freiburg, im Auguſtinermuſeum aufbewahrt worden war, von den Vereinigten Männergeſangvereinen auf dem Auguſtinerplatz in Empfang genommen. 5 Museumsdirektor Dr. Nowack übergab namens des Oberbürgermeiſters Dr. Kerber das Banner dem Kreisſängerführer Oberlehrer Gerner mit dem Wunſche, daß das Banner dem Badiſchen Sän⸗ gerbund voranſchweben möge als ruhmvolles Wahr⸗ zeichen deutſcher Kunſt⸗ und Sangesfreude im badi⸗ ſchen Lande. Kreisſängerführer Gerner übernahm das Bun⸗ desbanner zu treuen Händen, um es am Freitag⸗ morgen dem Oberbürgermeiſter der Stadt Karls⸗ ruhe und dem Bundesführer zu übergeben. Er dankte der Stadt und dem Muſeumsdirektor für die tadelloſe Aufbewahrung und gab der Freude Aus⸗ druck, daß gerade die Freiburger Männergeſang⸗ vereine das Banner aus der alten in die neue Zeit hätten führen können. Es folgte der badiſche Sängergruß, worauf das Banner mit klingendem Spiel der NS⸗Kreiskapelle nach dem Bahnhof gebracht wurde, wo die Vereinig⸗ ten Männergeſangvereine noch den deutſchen Sän⸗ gergruß erſchallen ließen. 1100 Sängervereine angemeldet Allein 73 Vereine kommen aus Mannheim! Für das Gauſängerfeſt in Karlsruhe vom 11. bis 13. Oktober haben faſt 1100 Vereine aus ganz Baden ihre Teilnahme angemeldet. Die Verteilung über das ganze Land iſt natürlich ſehr unterſchied⸗ lich. Die meiſten Vereine kommen auf den Sänger⸗ kreis Mannheim mit 116 Vereinen, an zwei⸗ ter Stelle ſteht Freiburg mit 111, dann folgen an Stelle 3 und 4 Karlsruhe und Heidelberg mit 107 und 105 Vereinen. Alle anderen der insgeſamt 15 Sängerkreiſe liegen unter 100. Es kommen hinter⸗ einander Ortenau⸗Oos mit 92, Offenburg mit 84, Mosbach mit 82, Lörrach mit 70, Pforzheim mit 67, Konſtanz mit 49, Villingen mit 45, Mittelbaden und Wertheim mit je 40, Bruchſal mit 32 und als letzter Waldshut mit 30 Vereinen. Auf die einzelnen Orte bezogen, die die größten Zahlen der keil⸗ nehmenden Vereine entſenden, erhält man folgen⸗ des Bild: an der Spitze ſteht weit voran Man n⸗ heim mit 78 Vereinen, weit dahinter als 2. Karlsruhe mit der ſtattlichen Zahl von 48, an 3. Stelle Pforzheim mit 31, an 4. Stelle Freiburg mit 22 Vereinen. Dann folgt Heidelberg mit 16, Kon⸗ ſtanz mit 11. Baden⸗Baden bringt es auf 7, Durlach und Bruchſal auf je 6, Raſtatt, Weinheim, Lahr auf je 5, Villingen, Offenburg und Plankſtadt auf je 4 Vereine. Dieſe hier genannten Orte mit einer größeren Zahl an Vereinen bringen zuſammen ſchon rund ein Fünftel der Geſamtvereine. Unter den Kreiſen ſind an Hand der Beteiligung Mannheim und Freiburg die ſangesfroheſten, unter den Orten iſt die Reihenfolge der Spitzenreiter: Mannheim, dann Karlsruhe. Die Beteiligung von Karlsruhe iſt naturgemäß bei dem Wegfall von Reiſekoſten und anderen Ausgaben leichter als die vieler aus⸗ wärtiger Vereine. Eine Ehrengabe an den Führer Aus den Werkſtätten der Pforzheimer Kunſtgewerbe⸗ ſchule * Pforzheim, 11. Oktober. Am Erntedankfeſt hat die Stadt Goslar dem Führer und Reichskanzler als Ehrengabe einen koſtbaren Schrein 16berreicht, der unter Leitung des Fachlehrers für Email, Richard Anke, an der Badiſchen Kunſtgewerbeſchule in Pforz⸗ heim, ausgeführt worden iſt. Der Entwurf ſtammt von dem Berliner Bildhauer und Maler Hanns Baſtanier. Ein neuer Vergſträßer Marmor? R. Laudenbach, 11. Okt. Bekanntlich ſind ſeit länge⸗ rer Zeit Beſtrebungen im Gang, in der Steinver⸗ arbeitung den ſchwarzen(ſchwediſchen) Marmor zu⸗ rückzudrängen, da ſeine Einfuhr uns Deviſen koſtet, die für wichtigere Dinge nötig ſind. Auf der Suche nach einem heimiſchen Erſatzſtein hat eine Benshei⸗ mer Steinfirma in der hieſigen Gemarkung, an der ſogenannten ſtumpfen Eiche, einen Stein gefunden, der dem ſchwediſchen an Schönheit und Bearbei⸗ tungsfähigkeit gleichwertig iſt. Im Geſamtton iſt er roſa und wirkt ſich geſchliffen als roter Marmor aus. Zur Zeit wird das Vorkommen, das dicht an der heſſiſchen Landesgrenze liegt, hinſichtlich ſeiner Mäch⸗ tigkeit unterſucht und falls dieſe ausreichend iſt, ein Bruch eröffnet. R. Hemsbach, 10. Okt. Die Bauarbeiten der neuen proteſtantiſchen Kirche für Hems⸗ bach und Sulbach, zu der der erſte Spatenſtich am 8. September getan wurde, nehmen einen ſchnellen Fortgang. Das Fundament iſt fertig und von Schiff und Turm ſtehen bereits ſo hohe Mauerteile, daß die Umriſſe der Kirche dem Beſchauer bereits erkenn⸗ bar ſind. Der Bau wird in Backſtein ausgeführt und ſpäter verputzt. Er wird ein neues Siedlungs⸗ gebiet erſchließen, das ſich um die Adolf⸗Hitler⸗ Straße gruppieren wird. Nach Weſten hin wird ſich an die Kirche ein neues Pfarrhaus mit Konfirman⸗ denſaal anſchließen, der davorliegende und an die Adolf⸗Hitler⸗Straße anſtoßende große Platz wird gärtneriſch angelegt. k. Bruchſal, 11. Okt. Obwohl das Rebgelände der Bruchſaler Gemarkung gegen einſt ſtark zurück⸗ gegangen iſt, bergen die Höhen öſtlich und ſüdlich der Stadt noch viele Morgen Reben. Vor allem ſind es Portugieſer und Riesling, die hier einen gedeih⸗ lichen Boden haben und der Brufler Tropfen ſich an viele mittelbadiſche Weine ſtellen kann. Der Portugieſer⸗Herbſt iſt nun beendet und ergab Moſtgewichte nach Oechsle bis zu 80 Grad, eine ſeltene Gradſtärke, ſo daß ein rezenter, blumiger Wein zu erwarten iſt. Die Winzergenoſ⸗ ſenſchaft hat bereits 12 000 Liter„Neuen“ im Keller. „ Wertheim, 9. Okt. Das Gymnaſium Wert⸗ heim gedachte in einer ſchlichten, aber ergreifenden Feier des Heimatdichters Vierordt, dem aus Anlaß ſeines 80. Geburtstages aus allen Teilen des Landes Glückwünſche zugingen. Profeſſor Stru⸗ bel ſprach in ſeiner packenden Art über Leben und Werk des Jubilars und hob insbeſondere auf ſein Verhältnis zur Stadt Wertheim ab, das die Wie⸗ genſtadt ſeiner Poeſie war. Direktor Hiß gab be⸗ kannt, daß er dem greiſen Dichter anläßlich ſeines Geburtstages einen Glückwunſch übermittelt habe. Die Feier war umrahmt von Gedichten Vierordts und einigen Liedern. * Lauf(bei Bühl), 11. Okt. Vormittags ſtürzte der Landwirt aver Reinbold aus 10 Meter Höhe vom Nußbaum. Er erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er Dienstag abend ſtarb, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Die Familie iſt vom Unglück ſchwer betroffen. Vor 14 Tagen wurde eine Tochter in Ottersweier überfahren und erlitt ſchwere Verletzungen, ſo daß ihre Verbringung ins Bühler Krankenhaus notwendig wurde. fein⸗ Landau rüſtet zur Braunen Meſſe * Landau, 10. Okt. In einer Beſprechung, zu der die Kreisamtsleitung der NS⸗Hago einge⸗ laden hatte, wurde bekannt, daß die Vorbereitungen zur Durchführung der in der Zeit vom 19. bis 27. Oktober in Landau ſtattfindenden 2. Südpfälzi⸗ ſchen Braunen Meſſee beſtens getroffen wor⸗ den ſind. Sechs Sonderzüge mit je 1000 bis 1200 Inſaſſen bringen Gäſte aus Württemberg, Ba⸗ den und der Hinterpfalz. Die NS⸗Frauenſchaft wird einen beſonderen Frauentag abhalten. Am 23. Ok⸗ tober werden die Winzergenoſſenſchaften der Ober⸗ haardt eine allgemeine Weinprobe veranſtalten. Landau ſelbſt wird in den Tagen der Braunen Meſſe im hellſten Lichterglanz erſtrahlen. Für den 19. bzw. 20. Oktober werden etwa 300 Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe erwartet, die zur Ein⸗ weihung der Deutſchen Weinſtraße kommen. Bau einer Jugendherberge in Dürkheim * Bad Dürkheim, 10. Okt. Die Errichtung einer Jugendherberge in der Nähe der Schillerlinde erſcheint ſo gut wie geſichert. Zu den Geſamtkoſten von 50000 Mk. haben bereits der Staat, der Kreis und die Stadt Bad Dürkheim je 5000 Mk. bewilligt. Auch der Reichsverband Deut⸗ ſcher Jugendherbergen wird ſich an der Finanzierung beteiligen. Die Stadt Bad Dürkheim ſtellt außerdem den Bauplatz koſtenlos zur Verfügung. Der Neubau wird ein Eroͤgeſchoß und zwei Stockwerke umſaſſen mit etwa 70 Betten und etwa 60 Notlagern. * Germersheim, 9. Okt. Wegen Fahrrad⸗ diebſtahls in ſechs Fällen ſtand der 24jährige Ernſt Pfalzgraf aus Ludwigshafen vor dem hieſigen Amtsgericht. Innerhalb von 14 Tagen hatte er in Ludwigshafen, Mutterſtadt, Speyer und Hördt zuſammen ſechs Fahrräder geſtohlen, die er zum Teil verkaufte. Mit dem Erlös führte er ein flottes Leben. Das Gericht verurteilte den wegen Fahrrad⸗ diebſtahls ſchon vorbeſtraften Angeklagten zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. Der Haftbe⸗ fehl wurde aufrechterhalten. D e Freitag, 11. Oktober 1935 Aus der Pfalz Mit voller Wucht gegen einen Baum Schwerer Verkehrsunfall * Speyer, 11. Okt. Am Donnerstagabend ereig⸗ nete ſich auf der Landauer Straße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der 29 Jahre alte Hermann Hufnagel aus Speyer fuhr mit ſeinem Motorrad, auf deſſen Beiſitz der 25 Jahre alte Jakob Neu⸗ bert ſaß, von Berghauſen in Richtung Speyer. Als Hufnagel die Bahnüberführung bei der Villa Roſen⸗ ſtein durchfahren hatte, wollte er eine Radfahrerin überholen. Dabei ſtreifte er dieſe, kam mit dem [Kraftrad ins Schleudern und fuhr mit vol⸗ ler Wucht gegen einen Baum. Hufnagel erlitt einen ſchweren Schädelbruch und einen Bruch des rechten Oberſchenkels. Neubert und die Radfahrerin trugen leichtere Verletzungen davon. Die drei Ver⸗ letzten wurden durch die Sanitätskolonne in das Krautenmhaus gebracht. Hinter ſchwediſche Gardinen gebracht Zuchthausſtrafe für verbrecheriſche Geſchäftsmethoden * Landau, 11. Oktober. Auf geriſſene Art verſuchte der 1898 geborene Ludwig M. aus Mannheim, der ſich wegen eines fortgeſetzten Verbrechens des Betrugs im Rück⸗ fall vor dem hieſigen Schöffengericht zu ver⸗ antworten hatte, die mit ihm in Geſchäftsverbindung ſtehenden Weinhändler hereinzulegen. Seine erſten Aufkäufe beglich er meiſt, um ſo das Vertrauen ſeiner Verkäufer zu gewinnen, um es dann aber beim nächſten Geſchäft ſchnöde zu mißbrauchen. Einen ihm nicht vertrauenden Weinhändler aus Freinsheim, von dem er für 127 Mark Wein bezogen hatte, lud er beim Abholen des Weines ein, auf dem Laſt wagen mitzufahren, um das Geld bei ſeiner Kundſchaft gleich in Empfang nehmen zu können. Der Angeklagte verſtand es aber, den Geſchädig⸗ ten unter nichtigem Vorwand in einer Mannheimer Wirtſchaft in Stiche zu laſſen. Einen anderen Weinhändler prellte Mayer durch einen telepho⸗ niſchen Anruf, um mit einer Weinmenge im Werte von 786 Mark auf Nimmerwiederſehen zu verſchwinden. Als er ſich bei einem Weinhändler in Walsheim im Auguſt 5. J. als einen bekannten kreditwürdigen Wirt einer Mannheimer Kantine ausgab, ereilte ihn das Schickſal; die Polizei nahm ihn ſeſt. Der Staatsanwalt, der den Angeklagten als Volksſchädling übelſter Sorte bezeichnete, bean⸗ tragte eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren. Der Angeklagte, der mit ſeinen Weingeſchäften insge⸗ ſamt 2100 Mark unterſchlagen hatte, wurde zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten verurteilt, außerdem zu einer Geldſtrafe von 3000 Mark. Die Ausübung ſeines Berufes wurde ihm auf fünf Jahre unterſagt. * Oggersheim, 8. Okt. Am Sonntag, 20. Oktober, treffen ſich hier im Wittelsbacher Hof alle Sammler der Arbeitsgemeinſchaft Badiſch⸗Pfälziſch⸗ Saarländiſcher Briefmarkenſammler⸗ vereine zu ihrer diesjährigen Herbſttagung, die unter Leitung von Direktor Richter⸗Heidel⸗ berg ſteht. Der Ortswerein veranſtaltet aus dieſem Anlaß eine örtliche Briefmarkenausſtellung. * Frankenthal, 10. Okt. Wegen Beleidigung des Führers und Reichskanzlers und Verächt⸗ lichmachung der Reichsregterung wurde der 23 Jahre alte Konrad Müller feſtgenommen und in Unter, ſuchungshaft eingeliefert. 5 * Pirmaſens, 11. Okt. Wie in einer Beſprechung über die Ausgeſtaltung der Weinwerbewoche mitge⸗ teilt wurde, hat die Horebſtadt die Patenſchaft über den Weinort St. Martin im Oberland übernommen. Während der Weinwerbewoche werden alſo in Pir⸗ 1 St. Martiner Weine zum Ausſchank ge⸗ angen. eee. Auch im Südweſten: Erziehung zum Segelflieger Luftſportliche Ausbildung der Fugend— Major Sommer von der Lufiſport⸗ landesgruppe 15 über Nachwuchsfragen OL. Stuttgart, 11. Oktober. Mit dem Ausbau des Fliegerlagers auf dem Hornberg bei Schwäb. Gmünd zur Reichs⸗ ſegelfliegerſchule, die am nächſten Sonntag ihre Weihe erhalten ſoll, iſt die Luftſportlan⸗ desgruppe 15 des Deutſchen Luftſportverbandes, die Württemberg, Baden, die Pfalz, das Saargebiet ſowie das Würzburger Land umfaßt, in der luft⸗ ſportlichen Ausbildung der Jugend einen erheblichen Schritt vorwärts gekommen, verfügt ſie damit doch über eine der vier in Deutſchland beſtehenden Reichsſegelfliegerſchulen. Aus Anlaß dieſes Ereigniſſes machte der Führer der Luftſportlandesgruppe 15, Major Sommer, vor Vertretern der Preſſe intereſſante Ausführun⸗ gen über die Art und Weiſe, wie der fliegeriſche Nachwuchs herangezogen und ausgebildet wird. Schon der zehnjährige Junge, der in der Schule an dem obligatoriſchen Modellbau teilnimmt, wird damit zum erſtenmal mit den Fragen des Luftſports beſchäftigt. Den Unterricht übernehmen Lehrer, die in beſonderen Kurſen dafür geſchult worden ſind. Die beſonders befähigten Schüler werden dann in der Hitlerjugend zu Jungfliegerſcha⸗ ren zuſammengefaßt. Im Alter von 14—416 Jahren kommen die Jungen dann in vierwöchentlichen Kur⸗ ſen auf die Segel fliege rü bung s⸗ ſtelle auf der Teck, wo ſie zum erſtenmal mit dem Fliegen ſelbſt in Berührung kommen un die erſten Segelflugprüfungen ablegen können. Die Beſten dieſer Segelflieger werden dann wieder in beſonderen Kurſen in den Reichsſegelflie⸗ ger ſchu len zuſammengefaßt, im Bereich det Luftſportlandesgruppe 15 auf dem Hornberg. Hier wird die Ausbildung noch vertieft, ſo daß die Jun⸗ gen in der Lage ſind, ſich um das Leiſtungsabzei⸗ chen, den höchſten Ruhm eines Segelfliegers, zu bewerben. So wird ſyſtematiſch ein Nachwuchs für die eigentlichen fliegeriſchen wie für die techniſchen Aufgaben herangezogen und ausgebildet, der das Höchſte zu leiſten vermag. Ueber die künftigen Pläne der Luftſportlandes⸗ gruppe 15 teilte Major Sommer noch mit, daß nach dem Hornberg das Teckgelände nach einem General⸗ plan ausgebaut werden ſoll. Als das beſte Segel⸗ fluggelände in Württemberg wurde das Klippeneck bei Spaichingen entdeckt, das ebenfalls in den näch⸗ ſten Jahren zum größten Segelfluggelände der Luft⸗ ſportlandesgruppe 15 ausgeſtaltet werden ſoll. Die Luftſportlandesgruppe wird alſo alles daran ſetzen, mit den Jahren eine fliegeriſche Bevölkerung heran⸗ zuziehen, ſo wie man von einer„ſeemänntſchen Be⸗ völkerung“ ſpricht, die, von Jugend auf ſchon ſyſte⸗ matiſch geſchult, alles für ihre künftigen Aufgaben mitbringt. 5 id ereig⸗ werer hermann totorrad, 0 Neu⸗ her. Als 1 Roſen⸗ fahrerin mit dem mit vol⸗ zel erlitt ruch des fahrerin rei Ver⸗ in das bracht nethoden ktober. geborene en eines R R ü ck⸗ zu ver⸗ vbindung ne erſten en ſeiner er beim Einen raus rk Wein ines ein, as Geld ahmen zu nuheimer anderen e Lepho⸗ enge im ehen zu indler in bekannten Kantine zei nahm geklagten te, bean⸗ en. Der n insge⸗ zu einer ihr und zu einer ig ſeines agt. „Oktober, Sammler ä Lziſch⸗ mmler⸗ tagung, r⸗Heidel⸗ us dieſem j. ötigung Verlächt⸗ 23 Jahre in Unter⸗ ſprechung he mitge⸗ chaft über nommen. in Pir⸗ hank ge⸗ Eger fiſport⸗ erſtenmal men un men. Die wieder in elflie⸗ ereich der erg. Hier die Jun⸗ ngsabzei⸗ gers, zu vuchs für echniſchen der das rtlandes⸗ daß nach General⸗ te Segel⸗ dlippeneck den näch⸗ der Luft⸗ ſoll. Die an ſetzen, ug heran⸗ ſchen Be⸗ hon ſyſte⸗ Aufgaben Freitag, 11. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe ——-— 155 Am den Bundespokal Babens bisheriger Werdegang— Zum Spiel am Sonntag in der Mannheimer Kampfbahn In den bisherigen drei Bundes pokalkämpfen hat der Gau Baden ſein Abſchneiden von Jahr zu Jahr günſtiger zu geſtalten vermocht: 1933 ſchied er bereits in der Vor⸗ runde aus, 1934 verlor er erſt in der Zwiſchenrunde und 1935 brachte er es bereits bis zur Vorſchlußrunde Es mag jetzt, angeſichts der bevorſtehenden Vorrunde für den Bun⸗ despokal 1936, intereſſant ſein, einen kurzen Rückblick auf zherigen Spiele der badiſchen Auswahlelf um den Bundes pokal zu werfen. 9 Jahre 1933, unmittelbar nach der Neueinteilung des ggebiets in 16 Gaue, wurden nach dem Muſter des Pokals die Spiele um den„Adolf⸗Hitler⸗Pokal“ ausgetragen. Sieger wurde der Gau Bayern. Unſer Hei⸗ matgau Baden hatte zwar den Vorteil, in Mannheim gegen Mittelrhein kämpfen zu können, verlor aber dennoch 12, obwohl bekannte Namen die badiſche Elf zierten: Witte⸗ mann; Haber, Burkhardt; Hergert, Kamenzien, Größle; Langenbein, Fiſcher, Siffling, Theobald, Merz. Eigentlich allerhand, daß dieſe Bombenelf nicht gewinnen konnte Im Jahre 1984, diesmal um den„Kampfſpiel⸗Pokal“, Enoſieger Südweſt, begann Baden groß: in Karlsruhe wurde der Gau Niederſachſen, eine Kombingtion von Ar⸗ minia Hannover und Werder Bremen, 724 geſchlagen. Die badiſche Mannſchaft hieß: Müller Leiſt, Kaſſel; Heermann, Kiefer, Größle; Fiſcher, Siffling, Maier, Theobald, Merz. (Bei dieſem Spiel knüpften ſich übrigens die erſten zarten Bande zwiſchen Werder Bremen und dem Feudenheime⸗ Mittelſtürmer Maier, der jetzt ſeit einigen Wochen für Werder spielberechtigt iſt.) Dann kom die Zwiſchenrunde, Baden mußte in die„Höhle des Löwen“: Niederrhein! Buchloh; Janes, Buſch; Zielinſki, Münzenberg, Stephan; Albrecht, Mehl, Hochgefang, Linken, Kohierſki hieß die„Na⸗ tionalelj“. Allein, erſt in der Verlängerung und aus⸗ gerechnet bei anhaltender Ueberlegenheit der Badener, er⸗ zielte Hochgeſang das Tor des Tages. Für Baden ſpielten: Müller; Lorenzer, Dienert; Model, Siffling, Größle; Weidinger, Heermann, Maier, T im Angriff hätte vielleicht Sieg Im Jahre 1935: Baden :0! Dies die Aufſtellung: Mülle Wünſch, Helm; Weidinger, Heermann, Günderoth. Dann folgte der große 5: eg über Würt⸗ temberg im Mannheimer Stadion. Ihn erfochten: Müller; Leiſt, Model; Heermann, Kamenzien, Kiefer; Müller, Siff⸗ ling, Langenbein, Pennig, Günderoth. In der Verſchluß⸗ runde konnte dann die Berliner Hürde nicht genommen werden. Brandenburg in der Aufſtellr Riehl; Appel, Krauſe; Raddatz, Bien, Normann; Balle t, Joppich, Els⸗ holz, Sienholz 2, Dauda gewann:0 über die badiſche Elf: Müller; Leiſt, Dienert; Heermann, Kamenzien, Kiefer; Müller, Siffling, Langenbein, Pennig, Föry. Die beiden Berliner Außenſtürmer hatten gemeinſam im Flugballwech⸗ ſeh, Oberſt, an die Torhüter Müller, Dieringer, Stadler, ſtürmer war Baden letzten Endes geſcheftert. Und nun? Denkt man an Bombenſtürmer wie Siffling, Damminger, Langenbein, Schneider, kiebinger, Heſſen⸗ auer, Fiſcher. Peters u.., an ein Läuferaufgebot wie Heer⸗ mann, Kamenzien, Größle, Kiefer, Mauz, Model, Helm uſw., an Verteidiger wie Gramlich, Immel, Dienert, Kaſ⸗ ſel Oberſt, an die Torhüter Müller, Dieringer, Stadler, ſo möchte man dem Gau Baden zutrauen, diesmal wieder einen Schritt weiterzukommen; d. h. Endſpielteilnehmer oder gar Pokalſieger 1936 zu werden! Vorerſt muß er allerdings ſeinen Vorrundekampf am kommenden Sonntag im Mannheimer Stadion gewinnen. Und zwar über ⸗ zeugend gewinnen, um ihm die große Ausſicht einräu⸗ men zu können. Am Sonntag alſo wird ſichs erweiſen euten können Bayern in Würzburg Leiſt, Immel; Model, flüng, Pennig, Gerätemeiſterſthaften vor den Olympiſchen Spielen Frankfurt ein letzter Hoffnungsſtrahl— Vorbereitung der Gaue Viele ſind berufen, aber von den 1,7 Millionen Mit⸗ liedern der Deutſchen Turnerſchaft werden zu den für den 50. November und 1. Dezember nach Frank⸗ furt a. M. angeſetzten Deutſchen Gerätmekſterſchaften nur 100 Turner ausgewählt und zugelaſſen. Das bedingt bei dem hohen Stand des deutſchen Kunſtturnens und bei der großen Zahl ausgezeichneter önner auf dieſem Gebiete eine vorherige ſehr genaue Ausleſe der zuzulaſſenden Meiſterſchaftsonwärter, gibt aber auch von vornherein Ge⸗ währ dafür, daß die diesjährigen Meiſterſchaften, die letzten vor den Olympiſchen Spielen, einen Leiſtungsſtand auf⸗ weiſen werden, der die Gerätmeiſterſchaften der letzten Jahre in den Schatten ſtellen muß. Frankfurt bringt für die Turner Krönung und Abſchluß der Olympiſchen Vor⸗ bereitung des Jahres 1935 und von hier aus beginnt auch der Anlauf auf das Jahr 1936, der Anſaang der letzten Olympia⸗Arbeit, auf daß Deutſchlands Turnermannſchaft im Wettſtreit mit den Beſten der ganzen Welt ehrenvoll abſchneidet. Im Mittelpunkt der Frankfurter Meiſterſchaften ſteht daher der Olympiſche Zwölfkampf, für den die g0köpfige Dlympia⸗Kernmannſchaft, die erſt kürzlich einen längeren Schulungs⸗Lehrgang in Leipzig beendete, vollzählig auf⸗ geboten iſt. Damit iſt ein Drittel der für die Meiſter⸗ ſchaften verfügbaren Plätze bereits vergeben. Um die reſtlichen 70 Plätze aber iſt unter den deutſchen Kunſttur⸗ nern ein Wettkampf entbrannt, durch den die turneriſche Arbeit in allen Gauen in den nächſten Wochen ihren Stem⸗ pel aufgedrückt bekommt. Je nach ihrer Größe können die deutſchen Turngaue—10 Turner nach Frankfurt ſenden deren Auswahl ſie ſich natürlich mit beſonderer Sorgfal' angelegen ſein laſſen. Faſt alle Gaue warten zu dieſem Zweck mit beſonderen Ausſcheidungsturnen auf, die teil⸗ weiſe als Gaumeiſterſchaft durchgeführt werden. Andere Gaue ziehen ihre beſten Turner zu Lehrgängen zuſammen, um ihre Ausleſe zu treffen. Wieviel von der Vorbereitung auf die Meiſterſchaften abhängt, erhellt allein ſchon da⸗ durch, daß Frankfurt die letzte Möglichkeit für alle noch micht in die Olympig⸗Kernmannſchaft eingereihten Tur⸗ ner iſt, ſich durch eine gute Meiſterſchaftsleiſtung doch noch einen Platz in dieſer zu erkämpfen. Der erſte Gau, der ſeine Männer einer Meiſterſchaſts⸗ prüfung unterzieht, iſt Weſtfalen, der ſchon am 13. Oktober auf dem Plan zu finden iſt. Die Weſtfalenmeiſterſchaften haben einen ganz beſonders großen Rahmen erhalten. Sie finden in der Halle Münſterland in Münſter ſtatt. Von der Mehrzahl der übrigen Gaue wurde der 3. November als Tag der Gauausſcheidung gewählt. So vom Gau Oſtpreußen, der ſich aber auch den 27. Oktober dafür offen ließ. Die Pommern nehmen ihre Auswahl bei Ge⸗ legenheit des Stettiner Kunſtturnens am 3. November vor. Schleſten trifft ſich vorausſichtlich in Breslau, die Turner des Gaues Mitte ſind in Halle verſammelt, im Gau Norößheſſen rüſtet Hersfeld die Gaumeiſterſchaften aus. Baden geht mit ſeinen Männern nach Kehl, während der Ort der ſchwäbiſchen Ausſcheidungen noch niche feſtſteht. Jedenfalls wird der 3. November zu einem Großkampf⸗ dag erſter Ordnung. Am folgenden Sonntag darauf, dem 10. November, 17 80 oͤte Ausſcheidungen der Gaue Sübweſt und Sachſen n Ausſicht genommen. Südweſt will in Worms zuſam⸗ wenkommen und Sachſen läßt in Hohenſtein⸗Ernſtthal feine Sachſenmeiſterſchaften groß aufziehen. Den Abſchluß der Gauauswahlkämpfe bilden die des Gaues Branden⸗ kung, die als letzte am 17. November in Berlin als 15. Brandenburgiſches Kunſtturnen ſtattfinden werden. So umfangreich nun auch die Vorbereitung für Frank⸗ furt iſt, ſo darf man doch keineswegs glauben, daß damit die Arhekt unſerer Turner erſchöpt ſei. Die Werbeturnen der Deutſchlandriegen, die großen Städte⸗ und Gaukämpfe 5 vor allem der Länderkampf Deutſchlamd⸗Finnland neten noch in dieſem Jahr, noch vor den Gerälemeiſter⸗ ſchaften, etnen reichen turneriſchen Ernteſegen herauf kommen. Deulſchland— Bulgarien Die deutſche Mannſchaft Zum Fußball⸗Länderkampf gegen Bulgarien am 20. Ok⸗ tober in Leipzig wurde die deutſche Mannſchaft aufgeſtellt. Sie lautet: Tor: Buchloh(Speldorf); Verteidigung: Mün⸗ zenberg(Alemannia Aachen), Haringer(Bayern München); Läuferreihe: Gramlich(Eintracht Frankfurt), Golöbrunner (Bayern München), Warnken(Bremen); Sturm: Lehner (Schwaben Augsburg), Siffling(Waldhof Mannheim), Pörtgen(Schalke 04), Szepan(Schalke 04), Siementsreiter (Bayern München). Badiſche Meiſterſchaſten im Tennis Das am letzten Sonntag infolge des Erntedankfeſtes verlegte Endſpiel um die badiſche Gaumeiſterſchaft zwiſchen dem Tennis⸗ und Hockey⸗Club Freiburg und dem Tennis⸗ Klub Mannheim findet nunmehr am Sonntag, den 19. Oktober, auf der Anlage des Tennis⸗Klubs Mann⸗ heim am Friedrichsring ſtatt. Die Spiele beginnen vor⸗ mittags 11 Uhr, wo vier Einzelſpiele ausgetragen werden. Die reſtlichen zwei Einzelſpiele und die drei Herrendoppel⸗ ſptele werden am frühen Nachmittag ab.30 Uhr zur Durchführung gelangen. Da beide Mannſchaften in der ſtärkſten Beſetzung antreten werden und im übrigen der Ausgang des Spiels ziemlich offen iſt, ſind durchweg ſpan⸗ nende und ſportlich wertvolle Kämpfe zu erwarten. Badens Hockey-Frauen für Würzburg Die vom Deutſchen Hockey⸗Bund nengeſchaffenen Frauen⸗ hocken⸗Silberſchiloſpiele werden am 20. Oktober geſtartet. An dieſem Tage ſtehen ſich im einzigen Spiel der erſten Runde die Mannſchaften der Gaugruppe Baden Würt⸗ temberg und des Gaues Bayern in Würzburg gegenüber. Der Sieger dieſes Spiels trifft in der nächſten Runde auf die Mannſchaft von Nordheſſen/ Südweſt. Die Gaugruppe Baden Württemberg hat ihre Mannſchaft be⸗ reits wie folgt aufgeſtellt: Tor: Küſtner(Heidelberg 46); Verteidigung: Meyer, Rauſch(beide TV 46 Mannheim); Läufer⸗ reihe: Wenk⸗Wolff(VfR Mannheim), Klein(TV 46 Mannheim), Orth(M7 Mannheim;; Stürmer⸗ reihe: K. Reuß, W. Bäuerle(beide TV 46 Mannheim), Stürmer(Germania Mannheim), L. Reuß, R. Bäuerle (beide TV 46 Mannheim).— Erſatz: Belz(TV 46 Mann⸗ heim). Geändertes Hockeyländerſpiel⸗ Programm Das Länderſpielprogramm des Deutſchen Hockey⸗Bun⸗ des für die Spielzeit 1935/36 hat durch die Abſage der Schweiz eine Aenderung erfahren. Die Schweiz iſt zu dem vorgeſchlagenen Termin d. h. in den nächſten Wochen mit ihren Vorbereitungen für die neue Spielzeit noch nicht weit genug und möchte lieber eine Verlegung auf Mat oder Juni. Das erſte Länderſpiel des Deutſchen Hockey⸗ Bundes in der neuen Spielzeit iſt der Länderkampf gegen Dänemark am 27. Oktober in Kopenhagen. Es iſt dies das vierte deutſch⸗däniſche Ländertreffen außerhalb der Olym⸗ piſchen Spiele. Hockeyreiſe des TB Germania nach München Am Wochenende begibt ſich die Hockeyabteilung des TB Germania Mannheim auf eine Gaſtſpielreiſe nach Mün⸗ che n. Dort werden die Turner am Samstag gegen Rot ⸗ weiß München antreten und am Sonntag beim Eiſenbahnſportverein, den ſie im Vorfahr hier :0 geſchlagen hatten, ihren Gegenbeſuch erwidern. Die Damen des Turnerbundes haben 1860 München und den Eiſenbahnſportverein zum Gegner. Die Germanen werden, wenn ſie auch nicht in ſtärkſter Aufſtellung die Reiſe an⸗ treten können, alles doranſetzen, Mannheims Hockenſport in München würdig zu vertreten. Stuttgarter Kickers bleiben Meiſter Ergebnis Wie vom Fachamt für Leichtahtletik mitgeteilt wird, kommt eine Wertung der letzten Punktleiſtung von Mün⸗ chen 1860(10 412,3.) für die Deutſche Vereinsmeiſter⸗ ſchaft 1935 nicht mehr in Betracht; letzter Tag für die Klubkämpfe um die Verein eiſterſchaft war der 6. Okt., der zweite Teil der neuen Leiſtung von München 1860 wurde jedoch erſt am Dienstag erzielt. Der vorfährige Vereinsmeiſter hat damit zweifellos Pech gehabt; denn er hatte ſich aufs beſte vorbereitet, ſeine bisherigen Leiſtungen im Rahmen des Viervereinskampfes in Stuttgart nach Möglichkeit zu ſteigern. und dann als aus der Stutt⸗ garter Veranſtaltung nichts werden konnte, den letzten Verſuch in München ſelbſt begonnen, ihn aber am zweiten Tag, am Sonntag, nicht fortſetzen können, da dieſer Tag völlig verregnete. So anerkennenswert die Leiſtung der Münchener iſt, die damit die Punktzahl der Stuttgarter Kickers noch beträchtlich übertreſſen konnten, war eine Wertung für die Vereinsmeiſterſchaft nicht mehr möglich. Das Endergebnis der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft 1935: Die 25 Beſten der Sonderklaſſe: 1. Stuttgarter Kickers 10 825,68.; 2. Akade⸗ wiſcher SV Köln 10 22,95.; 3. Berliner eli 9762.57.;: V München 1860 9762,19 P. 1 SC Berlin g: 3.; 6. Kölner Ballſpie 7. Dec Saarbrücken 9224.; 8. Nürnberge 9. SV Allianz Berlin 9128 78.; 10. 1. 9055,64.; 11. VfB Breslau 9001.; 12. 868,7.; 13. Dresdner SC 8954,834.; 1 tenburg 8941,03.; 15. Heſſen⸗Preußen Kaſſel 8874 16. Dc Ditſſeldorf 8807,75.; 17. Hamburger AC Punkte; 18. Turnerſchaft München 8758,3.; 19. Leipzig 8727,63.; 20. Jahn München 8687,56.; 21. Ein⸗ tracht Braunſchweig 8659.21.; 22. Je Frankfurt⸗M. 8655.; 22. VfB Stute 86 1 F W. TV 48 Er⸗ langen 8631,27.; 24. Duisburg 99 8570 58.; B. TW 46 Mannheim 8859,28 P. A⸗ſtlaſſe: 1. Jahn Regensburg 7683,38. B⸗Klaſſe: SC Pforzheim 5316,95. C⸗Klaſſe: VfB Diez 4368,60 P. Frauen: A⸗Klaſſe: 1. Dresdner SC 412,75: 2. St. Georg Hamburg 404; 3. Eintracht Frankfurt 403.; 4. SC Charlottenburg 385; 5. DOSc Berlin 989,75: 6. SVg Sie⸗ mens Berlin 328,25; 7. Magdeburger Frauen⸗SC 326,75; 8. Ta Hannover 316,75; 9. S Brandenburg⸗Berlin 311,25; 10. ATV Leiozig 310 P. der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften 1935— To 46 an 25. Stelle und Meiſter der-Klaſſe Frauen B⸗Klaſſe: 1. T V 46 Mannheim 311 P. O⸗Klaſſes 1. SV Allianz Berlin 208 P. Das Fachamt für Leichtathletik hatte für die Vereins⸗ meiſterſchaft ön dieſem Jahr die Beteiligung ſämtlicher Leichtathletik treibenden Gemeinſchaften vorgeſchrieben und beſtimmt, daß Vereine und Abteilungen, die ſich dieſer Form der Gemeinſchafts⸗ und Erziehungsarbeit entziehen, auch von der Teilnahme an ſonſtigen Veranſtaltungem und am den Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften aus⸗ geſchloſſen werden konnten. Die Vereinsmeiſterſchaft hat daher in dieſem Jahr auch eine Beteiligung wie bisher noch nie gefunden, eine Beteiligung, die damit gleich⸗ zeitig der ſportlichen wie der allgemeinen erzieheriſchen Bedeutung dieſer Mannſchaftskämpfe entſprach. Auch das Intereſſe der größeren Sportöffentlichkeit wandte ſich im ſteigendem Maße den Kämpfen um die Vereinsmeiſter⸗ ſchaft zu, beſonders dann, als ſich die Entſcheidung zwiſchen den führenden Mannſchaften der Sonderklaſſe zuſpitzte. Dey Fortſchritt gegenüber dem Vorjahr war gewaltig. Er iſt auch auf dem Gebiet der Leiſtungsſteigerung zum Ausdruck gekommen. Vorgeſchrieben waren diesmal die Uebungen 200 Meter, 400 Meter, 800 Meter, 1500 Meter, b Meter⸗Lauf, 110⸗Meter⸗Hürden⸗Lauf, Hochſprung, 5 prung, Stabhochſprung. Dreiſprung Kugelſtoßen, Diskuswerfen, Speerwerfen, Hammerwerfen. Bei der Auswahl war beſonders darauf Wert gelegt worden, die Uebungen einzubeziehen, die bisher in der deutſchen Leicht⸗ athletik verhältnismäßig ſtiefmütterlich behandelt wurden, und wenn das Leichtathletik⸗Jahr uns die erſten deutſchen Hammerwerfer gebracht hat, die die 50⸗Meter⸗Grenze überboten, wenn ſich das Können unſerer Dreiſpringer ge⸗ ſteigert und ſich deren Spitzengrupe verſtärkt hat, ſo mag dazu auch der Uebungsreiz beigetragen haben, der in der ſtärkeren Berückſichtigung dieſer Diſziplinen lag. Der Wert der Vereinsmeiſterſchaft lag für 1935— und liegt für die kommemden Jahre— ferner in dem Mannſchaftseinſatz den der Erfolg erfordert. Für jeden Verein wurden in dieſer Uebung die drei beſten Teil⸗ nehmer gewertet, und ſo entſchied nicht der Einzelkönner ſondern der möglichſt hohe Leſſtungsſtand mehrerer in der eünzelnen Diſziplin. Es kann kein beſſeres Zeugnis für die erfolgreiche ſportliche Arbeit im Verein geben als einen guten Platz in dieſen Vereinsmeiſterſchaftskämofen; denn hier entſcheidet wirklich nicht der manchmal etwas zufällig vorhandene einzelne Könner ſondern die plan⸗ mäßige, gründliche umd zielbewußte Vereinsarbeit. So iſt auch der Meiſtertitel unter den Vereinen als weit wert⸗ 1 denn eine Einzelmeiſterſchaft für den Verein an⸗ zuſehen. Anſere Schwimmſport-Amſchau Amerikaner ſtarten in Deutſchland In den nächſten Wochen ſtartet die Meiſtermannſchaft des Lake Shore Athletie Club Chikago in mehreren deut⸗ ſchen Städten. Daß es bei dieſen Kämpfen nicht nur um Sieg oder Platz geht, braucht wohl nicht ausdrücklich feſt⸗ geſtellt zu werden. Aber es muß ganz beſonders betont werden, daß möglichſt alle Lehrkräfte der Vereine es mög⸗ lich machen, die Amerikaner ſchwimmen zu ſehen. Der wichtigſte Mann der Amerikaner iſt der Bruſtſchwimmer Brydenthal, und zwar deshalb, weil er Schmetter⸗ lingsſtil ſchwimmt und damit die Möglichkeit gibt, dieſen neuen Stil einmal von einem Schwimmer zu ſehen, der ihn bereits beherrſcht. Wohl wird auch bei uns ſchon Schmetterlingsſtil geſchwommen, aber doch durchweg nur autodidaktiſch. Es iſt deshalb außerordentlich weſentlich, die Technik Brydenthals aufmerkſam zu ſtudieren. Nach dem Bruſtſchwimmer iſt der Rückenſchwimmer Kiefer ein beſonders intereſſanter Mann, denn er hält zur Zeit ſämt⸗ liche Welthöchſtleiſtungen im Rückenſchwimmen. Seine Beſtzeit liegt etwa bei:07 Minuten herum, eine Zeit, die für europäiſche Verhältniſſe phantaſtiſch anmutet. Bei ihm wird man auch einiges in Technik zu ſehen bekommen, für Aufmerkſame gilt es aber ganz beſonders auch die Wende⸗ technik dieſes Mannes zu ſtudieren. Die Wendetechnik un⸗ ſerer Rückenſchwimmer iſt nämlich noch nicht gerade begei⸗ ſternd. Der oͤritte Mann der Amerikaner, Highland, gilt als einer der ſchnellſten US A⸗Sprinter, der wohl zu⸗ verläſſig um die Minute herum für 100 Meter Kraul ſchwimmen kann. Dadurch, daß dieſe oͤrei Cracks faſt in allen Gegenden Deutſchlands an den Start gehen, iſt es Kleine Sporl-Nachrichten Leopolb Maier/ Labergo, Deutſchlands mehrfacher Eis⸗ kunſtlaufmeiſter, wird auch im kommenden Winter wieder die banadiſchen Eiskunſtläufer und ⸗läuferinnen betreuen. Gegen Schweben tragen Deutſchlands Tennisſpieler wahrſcheinlich im November in Hamburg noch einen Hallen⸗Länderkampf aus. G. von Cramm wird natürlich an der Spitze der deutſchen Mannſchaft ſtehen. Jean Borotra hat ſeinme Meldung für die engliſchen Hallen⸗Tennismeiſterſchaften abgegeben. Alſo ſpielt der „fliegende Baske“ doch noch. Wilmer Alliſon und Frankie Parker, ſo hört man aus Amerika wollen Berufsſpieler werden. Damit würden die Amerikaner weitere wertvolle Tennisſpieler verlieren. Der Gau Nordmark hat in feiner Tennisrangliſte die junge Garde an die Spitze geſetzt. Hans Denker führt vor Kaj Lund, dann folgen Franz und Dr. Deſſart. Staatsoberhäupter als Sportler Daß regierende Männer ſehr wohl auch als Sportler ein Beiſpiel geben können, wird jetzt wieder durch zwei Ereigniſſe in Malmö und Helſingfors bewieſen. In Malmö weihte König Guſtav von Schweden, vom Manbö⸗ ver kommend, eine Tennishalle ein, indem er an der Seite des auch als Fußball⸗Schiedsrichter bekannten Dänen Einar Ulrich ein Doppel gegen zwei Schweden ſpielte und gewann. In Helſingfors wurde zu Ehren der in Rom ſiegreich geweſenen finniſchen Meiſterſchützen unter der Be⸗ zeichnung„Präſidenten⸗Wettkampf“ ein Schießwettbewerb ausgetragen, an dem, wie ſchon ſo oft, auch der Präſident Finnlands, P. E. Spinhufvud, teilnahm. Der Staats⸗ präſident gewann dabei in ſeiner Klaſſe das Kleinkaliber⸗ ſchießen und das Schießen mit der Militärpiſtole überlegen mit 591 Ringen(Zmal 20 Schuß) und 272 Ringen(80 Schuß). In dieſem Zuſammenhang dürfte es auch an⸗ gebracht ſein, daran zu erinnern, daß bei uns Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß im Jahre 1933 den heißumſtrittenen Zugſpitz⸗Flug gewann. Sie haben noch nie Schnee geſehen Allerhand intereſſante Einzelheiten haben die Ausland⸗ werber für die olympiſchen jele, die kürzlich in Mün⸗ chen tagten und anſchließend daran Garmiſch⸗Partenkirchen beſuchten, aus ihren perſönlichen Erlebniſſen dabei erzählt. So teilte der Auslandsvertreter der Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr, der die Werbung in Bra⸗ ſilien durchführt, zu aller Ueberraſchung mit, daß ſich die Byaſtilianer beſonders auf ſch fveuen, Und warum? Weil ſie in ihrem wenn ſie nicht ſchon einmal nach E keinen Schnee geſehen haben! lauf und vor allem Schiſpringer anze aus 70 bis 80 Meter durch die Luft garnicht vorſtellen, und ſind beſonders gierig darauf, das, was ihnen bisher nur aus Bildern bekannt war, nun einmal in Wirklich⸗ keit erleben zu können. Eine große Anzahl Bvaſilianer, darunter viele Studenten, haben ſich deshalb ſchon für die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen als Zuſchauer angemeldet. Ste ſollen nicht enttäuſcht werden und brauchen hoffentlich nicht all zu ſehr frieren; Begei⸗ ſterung hält warm. Olympiaſorgen der öſterreichiſchen Winterſportiler Um die gar nicht mehr all zu lange Zeit bis zum Be⸗ ginn der Olympiſchen Winterſpiele voll auszunutzen, ſind die bekannteſten öſterreichiſchen Eiskunſtläufer mit Welt⸗ meiſter Karl Schäfer an der Spitze, dazu die Läuferin⸗ nen Grete Lain er und Hedi Stenuf, nach London zum Training gefahren. Die engliſchen Gegner haben dadurch, daß ſie in vielen Eispaläſten faſt das ganze Jahr hindurch trainieren können, einen großen Vorteil, was ſich ja auch durch die Leiſtungen namentlich der jungen Läu⸗ ſerinnen bereits erwieſen hat. Die öſterreichiſchen Eisſchnelläufer Stiepl und Wöa⸗ zulek treiben als Vortraining bis auch ſie ins Aus⸗ land fahren, Radfahren und Gymmaſtik. Es iſt ihnen da⸗ für von fachkundiger Seite ein ſorgfältig ausgearbeitetes Programm aufgeſtellt worden. Auch für die Schiläufer ſſt z. Z. Gymnaſtik die Vorbereitung, bis man in den in Ausſicht genommenen Trainingslogern die eigentliche Schulung für die olympiſchen Wettkämpfe in Angriff nehmen kann. Mam hofft, ſchon Mitte November die„Ar⸗ beib auf Schnee“ beginnen zu können. Die beſten öſter⸗ reichüſchen Schilehrer haben ſich zum Training der Olym⸗ piamannſchaft zur Verfügung geſtellt. Die Oberleitung liegt in den Händen deß Ingenieurs Lezuos vom Oeſterveichiſchen Schtverband. Die Eishockeyſportler ſpielen vor der Hand Fußboll als Konditionstraining. Man hält das für die beſte Vor⸗ bereitung, weil dadurch Härte und Spielüberſicht gefördert werden. Später wird ein Kanadier das Training über⸗ nehmen, wenn man zu einem geeigneten Abſchbhuß gelangt. Fußballjugendwart Dr. Erbach wird 30 Der Jugendwart des Fachamtes Fußball, Oberſtudien⸗ direktor Dr. Erbach⸗Krefeld, wird am 12. Oktober 50 Jahre alt. Seit 1908 war er ehrenamtlicher Mitarbeiter im Fußballſport und ſchuf ſich in der weſtdeutſchen Jugend⸗ arbeit einen guten Namen. Kurz nach der Jahrhundert⸗ wende war er auch als aktiver Spieler in Fußballverei⸗ nen in Velbert und Münſter tätig. 1932 übernahm er das verantwortungsreiche Amt des Bundesjugendwarts des Deutſchen Fußballbundes, und nach der Neuorganiſagbion half er an führender Stelle den Neuaufbau der Fußball⸗ Jugendbewegung vollziehen. möglich, oͤoch einen großen Teil der Vereinslehrkräfte aus dem Schwimmen dieſer Leute lernen zu laſſen. * Wieder einmal Fiſcher gegen Eſit Die Stuttgarter Schwaben haben es verſtan⸗ den, für ihr Jubiläumsfeſt am 13. Oktober— der Se Schwaben Stuttgart feiert ſein 50lähriges Beſtehen— einige ſportliche Delikateſſen zu bieten. Allein das er⸗ neute Zuſammentreffen der beiden ſchnellſten europäiſchen Sprinter, Fiſcher(Bremen) und Cſik (Budapeſt), über 100 Meter Kraul, iſt eine Sache, wie ſte in Süddeutſchland leider ſeit langem nicht zu ſehen war. Dazu kommt, daß die Bremer Meiſterkraulſtaffel in Stutt⸗ gart vollzählig gegen Breslau und Stuttgart ſtarten wird, ein Duell im Bruſtſchwimmen zwiſchen Paul Schwarz (Göppingen) und dem jungen Frankfurter Min nich die Gemüter ſicher in Wallung bringen wird und auch die übrigen Kämpfe des Feſtes dank vorzüglicher Beſetzung endlich wieder einmal eine Großveranſtaltung in Süc⸗ deutſchland bilden wird. Allerdings wird es mit Höchſt⸗ leiſtungen kaum etwas werden, denn die ſchwere 50 Meter⸗ Bahn in Stuttgart⸗Heslach hat's in ſich. Sie iſt ſchmal und wellig und damit ausgeſprochen ungünſtig für Höchſt⸗ leiſtungen. Gute Zeiten ſind dafür aber bei ihr beſonders wertoll. Die Tradition der„Schwaben“ bürgt für eine glanzvolle Durchführung dieſes internationalen Jubi⸗ läumsfeſtes. * Runter mit den Hallenbadkoſten Immer wieder hört man Klagen der Schwimmvereine, daß Hallenveranſtaltungen nur dann einigermaßen finan⸗ ziell tragbar ſind, wenn man Spitzenklaſſe an den Start bringen kann. Nun ſind nicht alle Städte in der glücklichen Lage, wirkliche Spitzenkönner in ihren Mauern zu haben. Die Folge davon iſt meiſtens, daß ſie auch nur ſelten ſchwimmſportliche Großkämpfe auf die Beine bringen kön⸗ nen, bei denen Publikumseinnahmen zu erzielen find, In dürren Worten heißt das aber umgekehrt, daß in dieſen Städten dann ſo gut wie keine Hallenſchwimmfeſte möglich ſind, denn finanzielle Einbrüche können die Schwimmper⸗ eine, denen außer den Mitgliedsbeiträgen keine Einnahmen zufließen, nicht vertragen. D. h. aber weiter in die Praxis umgeſetzt, daß die Sommerkampfarbeit ſogar in Städten mit Hallenbädern ruhen muß. So lange Schwimmhallen fütr einen Sonntagnachmittag 60, 80 100 und mehr Mark nackte Miete koſten, iſt es der Mehrzahl der Vereine nicht möglich, Hallenfeſte durchzuführen, da ja außer der Hallenmiete weitere Koſten erwachſen. Aber dieſe letzteren Koſten ſind meiſtens ein Bruchteil der Summe, die die Halle allein verſchlingt. Wir ſollen nun die ſo dringend notwendigen Jugendfeſte, Waſſerballſpieltage uſw. durchgeführt werden? Antwort: überhaupt nicht, ſo lange die hohen Hallenbad⸗ mieten beſtehen. Da zeigt die Sommerſaiſon, daß bei Ju⸗ gendfeſten 500, 800, fa 1000 Jugendliche aus verhältnis⸗ mäßig kleinen Bezirken zum Jugendfeſt ſtrömen. Dieſe Jugend käme im Winter auch gerne zum Kämpfen, nur iſt kein Verein in der Lage, ſolche Feſte zu finanzieren. Alſo runter mit den Hallenmieten, wenn wirkliche Fortſchritte erzielt werden ſollen. Tilden-Lehrſpiele erſt ab Samstag Da William Tilden erſt am Samstagmorgen in Berlin eintreffen kann, werden die vom Deutſchen Tennis⸗Bund angeordneten Lehr⸗ und Uebungsſpiele erſt an dieſem Tage bei Rot⸗Weiß beginnen. Der Kreis der Teilnehmer iſt in Anbetracht der ſeltenen Anweſenheit Nüßleins und Til⸗ dens recht weit gezogen worden, und ſo werden außer un⸗ ſeren Spitzenſpielern G. von Tramm, H. Henkel, H. Den⸗ ker, Kaj Lund, F. Kuhlmann und W. Menzel noch folgende Spieler antreten: Göpfert, Leibun, Drache(Rot⸗Weiß), Gre⸗ nadier Bergholtz, Beuthner, Goetſche, Bartkomlak(Blau⸗ Weiß), Gerſtel, von Krauſe(BSc), Wegner(Os ram), Surmann(Zehlendorfer Weſpen) und Roſenthal(Pots⸗ dam). Nüßlein iſt bereits in der Reichshauptſtadt. Die Spiele werden einen rein lehr⸗ und übungsmäßigen Cha⸗ rakter tragen, doch wird dem tennisfreudigen Publikum Gelegenheit geboten, die Geſchehniſſe auf dem Rotweiß⸗ Platz zu beobachten. Es handelt ſich hier alſo nicht um Wettſpiele, denn dieſe würden den geltenden Beſtimmun⸗ gen des Tennis⸗Weltverbandes widerſprechen. Freitag, II. Oktober 1935 „Heidelberger Abkommen“ Vereinbarung über den verkauf und die Abnahme der inländischen Tabakernie Zwiſchen der HV. der Deutſchen Garten- und Weinbau⸗ wirtſchaft und der Fachgruppe Tabakinduſtrie iſt eine Ver⸗ einbarung über den Verkauf und die Abnahme der inlän⸗ diſchen Tabakernte, und zwar am 26. September in Heidel⸗ berg getroffen worden. Nach dieſer Vereinbarung werden die im Bereich der örtlichen Tabakpflanzerfachſchaften eines Anbaugebietes er⸗ zeugten Tabake im Auftrage der V. der Deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft durch den im jeweiligen Anbau⸗ gebiet beſtehenden Landesverband der Tabakpflanzerfach⸗ ſchaften nur auf dem Wege der Einſchreibung verkauft. Ein Ein⸗ oder Verkauf von Inlandtabak unter Umgehung einer Einſchreibung iſt Einzelpflanzern oder Tabakpflanzerfach⸗ ſchaften und den Mitgliedern der Fachgruppe Tabakindu⸗ ſtrie und ihrer Untergruppen verboten. Die Termine zu den Einſchreibungen der einzelnen Landesverbände werden durch die HV. der Deutſchen Garten- und Weinbauwiri⸗ ſchaft oder durch die von dieſer benannten Stelle feſtgeſetzt. Die Größe der zum Verkauf geſtellten Partien ſoll in der Regel 200 Ztr. je Aufgebot nicht überſteigen. Auf beſon⸗ deren Antrag der Pflanzer⸗ oder Käuferſchaft können Par⸗ tien auch in kleineren Poſten nach vorheriger Genehmigung durch die Verkaufsleitung aufgeboten werden. Wird ein Poſten Tabak auf der Einſchreibung nach zwei⸗ maligem Aufgebot nicht verkauft, ſo kann er erſt wieder bei der nächſten Einſchreibung zum Verkauf geſtellt werden. Eine Freigabe erfolgt nicht, Für den Verkauf gelten die Verkaufsbedingungen, die einheitlich für ſämtliche Landesverbände der Tabakpflanzer⸗ fachſchaften durch die HV. erlaſſen ſind. Ein Freiverkauf dachreifer oder fermentierter Tabake ſeitens der Tabak⸗ pflanzerfachſchaften iſt verboten. Bindende Richtlinien für die Verteilung der verfüg⸗ baren Tabakmengen auf die Käufer, ſowie für die Feſt⸗ ſetzung von Preisgrenzen nach oben und unten ſowie im Einvernehmen mit den an der Vereinbarung beteiligten Fach⸗ und Fachuntergruppen ſonſtige Vorſchriften feſt⸗ zulegen, die geeignet ſind, eine gerechte Verteilung der in⸗ ländiſchen Tabakernte zu angemeſſenen Preiſen zu gewähr⸗ leiſten, behält ſich die HV. vor. Das Abkommen befaßt ſich dann abſchließend noch mit der Abnahme und der Begutachtung der Tabake. Zuwider⸗ handlungen gegen dieſe Vereinbarung können mit dem Entzug der Kauferlaubnis oder der Genehmigung der Ab⸗ nahme von Tabaken an der Waage ſowie für Pflanzer mit dem Entzug der Anbaufläche geahndet werden. Großßkraffwerk Mannheim Wieder 4% Dividende Bauſtoff⸗Großvertrieb Ac, Mannheim Dieſe mit 50 000% Grundkapital arbeitende Geſellſchaft weiſt für das am 30. September beendete Geſchäftsjahr 1933/4 einen Bruttoertrag von 47 209(40 120)/ und nach 5 929(5 158)/ Abſchreibungen einen Gewinn von 378 (648)% aus, um den ſich der Verluſtvortrag auf 17468/ vermindert, Größere Sieigerung des Exporis bei Ammendorfer Papier MWiederauinahme der Dividendenzahlung mii 40% Berlin, 11. Oktober.(Eig. Dr.) Der Ammendor⸗ ſer Papierfabrik zu Ammendorf bei Halle a. d. S. gelang es, in dem am 30. Juni beendeten Geſchäftsjahr 1934/35 durch eine größere Steigerung des Ausſuhrgeſchäſtes eine Pro⸗ duktions⸗ und Umſatzerhöhung zu erzielen. Die Produktion ſtellt nicht die volle Leiſtungsfähigkeit des Werkes dar, da infolge des immer noch vorhandenen Mißverhältnäſſes zwiſchen Erzeugung und Verbrauch die Arbeitsquoten der abſatzregelnden Verbände und Kartelle zu miedrig liegen. Die FInlamdsverkaufspreiſe blieben ughezu unverändert. Sie ließen jedoch, zumal ein weiterer Preisanſtieg für Rohmaterialien feſtzuſtellen war, trotz. größter Sparſam⸗ keit im Betrieb einen nennenswerten Betriebsgewinn nicht übrig. Der Roherlös ſtellt ſich auf 2,04(1,99) Mill. /. Nach Abſetzung von 458 904(423 494) ½ Abſchreibungen auf An⸗ lagen und 5 982(106 078)/ anderen Abſchreibungen er⸗ gibt ſich zuzüglich 74841(55 244)/ Vortrag und unter Be⸗ rückſichtigung von 12 000/ Rückſtellungen für die Gefolg⸗ ſchaft ein Gewinn von 213 755(77 841) /, aus dem die Di⸗ videndenzahlung mit 4 v. H. auf 5 Mill./ StA. wieder aufgenommen wird. Die Dividende auf die 36000% VA. erforderte unverändert 3000. Zum Vortrag verbleiben 8 247. Gelreide-Kredif-Bank AG. Vorausſichtlich unveränderte Dividende Berlin, 11. Oktober. Der Geſchäftsumfang der Ge⸗ treidekredit⸗Bank AG. hat, wie von der Verwaltung mit⸗ geteilt wird, im laufenden Jahr, insbeſondere im Waren⸗ lombard, weiter zugenommen. Es iſt damit zu rechnen, Haß die gleiche Dividende wie im letzten Jahr(6 v..) zur Ausſchüttung gelangen wird. Die deufsche Baumwollspinnerei im Sepfember 3 Berlin, 11. Oktober. Die Fachgruppe Baumwollſpin⸗ nerei berichtet: Im Verlauf des Septembers machte ſich gegenüber den Vormonaten ein Nachlaſſen der Nachfrage in Baumwollgeſpinſten aller Art bemerkbar. Die aus frü⸗ heren Monaten vorhandenen Auftragsbeſtände ermöglich⸗ ten jedoch, den bisherigen Beſchäftigungsgrad der Betriebe im allgemeinen aufrecht zu erhalten. Auch konnten die Schwierigkeiten in der Verſorgung der Spinnereien mit dem erforderlichen Rohmaterial durchweg ohne nennens⸗ werten Störungen überwunden werden. In einzelnen Bezirken hat nach den vorliegenden Be⸗ richten das Geſchäft in Baumwollgeſpinſten gegen Ende des Monats wieder angezogen. Unveränderte Lage in der Baumwollweberei Die Fachgruppe Baumwollweberei berichtet: Der Auf⸗ tragseingang im Monat September war, wie im Vormonat ſchwach und wenig befriedigend. Die Be⸗ ſchäftigung in der Induſtrie ſcheint für die nächſte Zeit eſichert zu ſein. Die Preiſe und die Zahlungsweiſe der nidſchaft laſſen zu wünſchen übrig. Die außerordentlich großen Exportbemühungen in der Baumwollweberei ſcheinen im großen und ganzen nicht ohne Erfolg geblüeben zu ſein. * Inſolvenz in der Rundfunk ⸗Induſtrie.— Seibt bean⸗ tragt Vergleichsverfahren. Wie die Verwaltung der Dr. Georg Seibt AG, Berlin(Fabrik für Rundfunkgeräte) mit⸗ teilt, wor ſie gezwungen, das gerichtliche Vergleichsverfah⸗ ren anzumelden. Zum vorläufigen Vergleichsverwalter iſt vom Gericht A. Belter, Berlin'ö 30, Haberlanoſtraße 8, beſtellt worden. Die Arbeiten zur Aufſtellung eines ge⸗ nauen Status ſind im Gange. Die Geſellſchaft, mit einem Ac von 1, Mill.„ gehört zu den grßeren deutſchen Rund⸗ funkbaufirmen. Die Zahlungseinſtellung dürfte vor allem guf eine gewiſſe Sättigung des Rundfunkmarktes zurückzu⸗ 3 55 ſein, die den Unternehmen beinen genügenden Ab⸗ atz mehr ermöglicht, HANDELS- U WIRTS der Neuen Mannheimer Leitung Maffe Börsen Ganz geringe Umsätze/ Schluß efwas gebesseri Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe ruhig l* Frankfurt, 11. Oktober. Die Börſe war wieder ohne Anregung und eröffnete auf allen Marktgebieten in ſehr ruhiger Haltung und mit nur geringfügigen Veränderungen. Die erſten Kurſe lagen zunächſt angeſichts der herrſchenden Geſchäftsſtille zumeiſt nur knapp gehalten, ſpäter vermochten ſich die Hauptwerte wieder auf Vortagsniveau zu verbeſſern. Am Aktienmarkt eröffneten von chemiſchen Werten JG Farben mit 152, waren aber bald wieder auf 152½ erholt. Elektroaktien ſetzten meiſt niedriger ein, ſo AC 9 v.., Licht u. Kraft 9 v.., Felten 1 v.., während Elektr. Lieferungen ½ v. H. und RWE/ v. H. höher lagen. Montanwerte lagen ſehr ruhig und zumeiſt bis ½ v. H. leichter, doch wurden dieſe Rückgänge nach den erſten Kurſen wieder aufgeholt. Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei meiſt veränderten Kurſen ebenfalls gering. Etwas feſter lagen Umtauſch Obligationen des Stahlvereins, ferner 6proz. zert. Dollar⸗ Preußen mit 58(5754). Altbeſitz notierten unverändert mit 111% und Zinsvergütungsſcheine mit 90,20. Von frem⸗ den Werten ſetzten 5proz. Rumänen mit 58“(5,75) ein. i Die Börſe lag auch im Verlaufe nahezu geſchäfts los, die nach den erſten Kurſen z. T. eingetretenen leichten Er⸗ holungen konnten ſich nicht immer behaupten. So gaben Ic Farben wieder auf 152 nach und Stahlverein gingen auf 82 zurück. Auf den übrigen Marktgebieten waren kleine Kursbewegungen zu verzeichnen. Am Rentenmarkt entwickelte ſich bei leicht erhöhten Kurſen einiges Geſchäft in der Kommunalumſchuldungsanleihe, auch ſpäte Schuld⸗ buchforderungen zogen auf 96(96) an. Berliner Börſe: Aktien widerſtandsfähig Berlin, 11. Oktober Do das Publikum faſt völlig mit Aufträgen fehlte und der berufsmäßige Börſenhandel, der anſcheinend von geſtern noch etwas Material übrig behalten hat, zu Glattſtellungen ſchritt, gaben die erſten Kurſe überwiegend um Prozent⸗ bruchteile nach. Zu größeren Abſchwächungen iſt es jedoch an keinem Aktienmarkt gekommen. Nach den erſten No⸗ tierungen traten kaum weitere Rückgänge ein, vereinzelt machte ſich wieder etwas Rückkaufneigung bemerkbar. Von Montanen waren anfangs nur Rheinſtahl und Harpener mit minus je% v. H. ſtärker rückgängig. Klöckner wurden ½ v. H. höher bezahlt. Braunkohlenaktien kamen nur vereinzelt zur Notiz, Rheinbraun 1 v. H. ſchwächer, Ilſe Genußſcheine 4 v. H. höher. Einiger Bedarf lag in Kali⸗ werten vor, ſo daß Salzdetfurth um 17 v. H. heraufgeſetzt wurden. Am chemiſchen Markt eröffneten Farben mit unv. 152, Goldſchmüdt gaben um 1 v. H. nach. Bezeichnend für die geringen Umſatztätigkeit iſt es, daß am Elektro⸗ markt Siemens zum erſten Kurs überhaupt nicht notiert werden konnten. Schuckert verloren 1, Felten 1, ACG v. H. Lahmeyer waren dagegen in Nachwirkung der Dividendenerklärung 7 v. H. feſter. Von Tarifaktien zogen HEW um v. H. an. Andererſeits waren Elektro⸗Schleſien und Deſſauer Gas je 7 v. H. ſchwächer. Waſſerwerke Gelſenkirchen büßten gegen letzte Notiz am 8 Oktober 158 v. H. ein. Von Kabelwerten waren Deutſche Kabel um %, Vogel Draht um 1 v. H. gedrückt. Am Automarkt gaben Daimler um's v. H. nach. An den übrigen Märkten ſind nur noch Holzmann und Bemberg mit je minus%, Feld⸗ mühle mit minus 1 v. H. als ſtärker abgeſchwächt zu er⸗ wähnen. Am Rentenmarkt blieb es zunächſt ſehr ſtill, doch iſt ein freundlicher Grundton nicht zu verkennen. Reichsſchuld⸗ buchforderungen ſpäte Fälligkeiten wurden= v. H. höher bezahlt. Im gleichen Ausmaß zogen Wiederaufbau⸗ zuſchläge an. Reichsaltbeſitz gaben nach der vorangegan⸗ genen Steigerung um 4 v. H. auf 111 nach. Induſtrie⸗ Obligationen lagen uneinheitlich. Von Auslandsrenten be⸗ gegneten Mexikoner geringem Intereſſe. Am Kaſſamarkt war die Tendenz, entgegen der Haltung an den variablen Märkten, überwiegend feſter. Fröbeln Zucker kamen gegen letzte Notiz um 3, Hohenlohe und Guanowerke ſowie Wenderoth um je 2½ Mühle Rüningen um 274 v. H. höher zur Notiz. Etwas ſchwächer lagen nur Großbankaktien und zwar Commerzbank um ½ DD⸗Bank und Deesöner⸗Bank um je 4 v. H. Hypothekenbanken wurden meiſt auf Vortagsbaſis notiert. Steuergutſcheine blieben unverändert. Im Verlaufe kam es gan Aktienmarkt auf Grund wie⸗ der einſetzender Rückkäufe zu Teilbefeſtigungen im Ausmaß von% bis 1 v. H. So waren Schuckert und Lichtkraft um je, Daimler um 6 v. H. erholt, Deſſauer Gas ge⸗ wannen ½ v. H. Lebhaftere Nachfrage beſtand für Ver⸗ einigte hlwerke in Nachwirkung des bekannten Quar⸗ taksberichtes, ſo daß gegen den erſten Kurs eine Erhöhung um% v. H. eintrat. Andererſeits gaben Farben um v. H. auf 15175 nach. Altbeſitz waren um 1 v. H. auf den Vortagsſchlußkurs erholt. Der Rentenmarkt lag heute ſehr ſtill. Von Hypotheken⸗ pfandbriefen waren Berliner Hypotheken zum Teil 4 v. H. feſter, dagegen gaben Braunſchweig⸗Hannoverſche um bis„ v. H. nach. Von Induſtrieobligationen gaben Arbed nach den vorangegongenen Steigerungen um 17 v. H. nach. Reichsſchuldbu rderungen, Ausgabe 1: 1987er 101,2 G; 1988er 99,25 G; 1939er 98,62 G 99,5 B; 1940er 96,87 G 97,62 B; 1941er 96,37 G 97,37 B; 194 ·er 96 G 96,87 B; 1943er bis 1948er je 95,87 G 96,75 B. Ausgabe 2: 1939er 98,5 G 99,25 B; lggler 96,37 G 97,12 B; 1042er 96 G 96,75 B. Wiederoufbouanleihe: 1944/4 5er 66 G; 1946—48er 66 G 66 75 B. dproz. Umſchuld.⸗Verband 86,725 G 87,475 B. Gegen Schluß der Börſe erlahmte das Geſchäft faſt voll⸗ kommen. Von den insgeſamt 126 fortlaufenden Notierun⸗ gen ſind nur bei 15 Papieren Kurſe zuſtandegekommen. Farben blieben unverängert 15174, Deutſche Erdöl gaben um ½ v. H. auf 105 nach. Chade Anteile Lit.—., büßten 2, Lit. D. per Haſſe 3/ ein, Reichsbahn Vorzüge no⸗ tierten unverändert 123. Nachbörslich kamen Umſätze nicht mehr zuſtande. Londoner Börſe freundlich * London, 11. Oktober. An der Londoner Börſe war die Grundſtimmung freund⸗ lich. Internationale Werte ſowie heimiſche Induſtrieaktien wurden höher bezahlt. Oelaktien lagen ruhiger. Britiſche Staatspapiere konnten leicht anziehen. Geld- und Devisenmarkf Lira in London nachgebend * Berlin, 11. Oktober. Am Geldmarkt waren die Sätze unverändert. Blanko⸗Tagesgeld für erſte Adreſſen erforderte unverändert 3 bis 3 v. H. und teilweiſe auch darunter. Die Privatdiskontnotierung blieb bei kleinen Umſätzen 8 v. H. Auch in Schatzanweiſungen war das Geſchäft gering. Am Deviſenmarkt war der Gulden feſter, gegen 7,23% und gegen Paris 9,72]. Auch der Schweizer Franken lag etwas feſter, gegen Kabel 3,07 und gegen Paris 20,28% Die beiden angelſächſiſchen Valuten ſowie der franzöſiſche Franken veränderten ſich kaum. London⸗Kabel war mit 4,90% zu hören. Die Reichsmark kam aus London mit 12,17% etwas feſter. Die Lira ſchwächte ſich in London anſcheinend auf größere italieniſche Zahlungen auf 60,43 ab. Diskontsatz; fleichsbank 4, Lombard 3, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität] 10. Oktober 11. Oktober für kont M. Geld Brief] Geld Brief Aegypten 1ägypt. Pf. 20.95 12.490 12.520 12.485 12.515 Argentinien ih Peſo. 1872.878.882.8780 0 Belgien„100 Belga 2 85,37 41.97 42.05 41,89 4247 Braſilien„1 Milreis 0,14%.146 0,144.148 Bulgarien. 100 Leva 6.083 047.053 3,.055 Canada Ikan. Dollar 2453 257 2, 2457 Dänemark 100 f᷑kronen 334 112.50 54.43 54,53 54, 50 Danzig„100 Gulden 6 5 46,81 46.91 46.81 9¹ England.„ 1pPfund 2 5 12.190 12.220 12,1850 12.215 Estland 100 eſtn. Kr. 4 112.509 67.93 68,07 67.93 68,07 Teaneene 100finnl. M. 53.870.80.370 5,89 rankreich. 100 Fres. 3 15,44 16,3750 16,415 16,375 16,415 Griechenland 100 Dr. 7 5,459 5 857.357 olland. 100 Gulden 6 68,73 168.160 168.500 168.43 168,7 Jsland. 100 fel. Kr. 535 79 34.89 77 8468/ Italien„„„100 Lire 5 22.094 20,24 20,28 20,24 20.28 Japan. 1 en 365 0711 0% 9,71 0718 Jugoſlapien too Dinar 5 g 5,6/4.688 5,674] 8,886 Lettland.. 100 Latts 57 80.92 81.08 80,92 81.08 Sitauen.. 100 Litas 6 41.98 41.52 41,60 44.52 44,60 Norwegen 100 Kronen 374 412.50 2061,32 61.17 61,29 ee, ortugal 100 Escudo 5„ 00 07 5 Rumänen.. 100 Lei 474 2511] 2,488 292.4880.92 Schweden„ 100 Kr. 2½ 112.24 62.84 62.90 62.81 62.93 Schweiz 100 Franken 27 81.00 80,92 81,08 80.97 81.13 Spanien 100Peſeten 5 8¹.00 38.903.985 33,94 34.00 Tſchechoſlowakei loo 3½ 12488 10,805 10,325 10.305 10.825 Türkei e 25 6.979 1,981.977.881 Ungarn 100 Peng 5 805 2 855 3 Uruguay 1 Goldpeſo 44ů48.054.055.069 4071 Ger, Staaten 1 Dollar 13 188 2485 2490“ 2486 2400 Waren und Märkie * Berliner Getreidegroßmarkt vom 11. Oktober: Am letzten Getreidegroßmarkt der Woche blieben die Umſätze weiter eng begrenzt, die Abſatzlage iſt allerdings unter⸗ ſchiedlich. Für Mahlgetreide zeigen die Großmühlen nur geringe Aufnahmefähigkeit, während in der Provinz ver⸗ ſchiedentlich Kaufluſt beſteht. Forderungen und Gebote ſind aber ſchwer in Einklang zu bringen. Einzelne Po⸗ ſten hochwertigen Kleberweizens werden auch von den hie⸗ ſtegen Großmühlen aufgenommen. Von konbingentfreier Ware iſt Weizen zu Futterzwecken vereinzelt unterzubrin⸗ gen. Das Angebot iſt allgemein ziemlich ſpärlich, Anre⸗ gungen von der Bedarfsſeite zeigen ſich aber auch nur bei Futbergetreide. Hafer und Futtergerſten ſtehen nur we⸗ nig zum Verkauf, ſo daß der Bedarf ſchwer befriedigt werden kann. In Brau⸗ und Induſtriegerſten finden auch mittlere Sorten beſſere Begchtung, die erhöhten Forde⸗ rungen führen aber nur ſelten zu Abſchlüſſen. Weizen⸗ und Roggenmehle werden in greifbarer Ware für den lau⸗ fenden Bedarf aufgenommen, Abſchlüſſe auf längere Sicht ſind nicht zu verzeichnen. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen, 76/77 Kilo, frei Berlin, Durchſchnittsquglität 202; W 6 190: W 7 191 W 8 192 W' 9 193; W' 10 194; W 12 196; W' 14 1908; Futterweizen märkiſcher 194—4198; geſetzlicher Mühlenverkaufspreis plus 4; Stimmung ruhig; märk. Roggen, 71 bis 73 Kilo, frei Berlin 165; dto. Preisgebiet R 5 153; R 6 154; R 7 155 R 8 156; R 11 159; R 12 160; Rü 13 161; geſetzl. Müh⸗ leneinkaufspreis pl. 4 /; Stimmung ruhig; vereinz. Aus⸗ wuchs⸗ und Schmochtkorn iſt zuläſſig; Braugerſte neu feine frei Berlin 208—214(ab märk. Station 199205); Brau⸗ gerſte gute 201—207(192—198); Futtergerſte(geſetzlicher Erzeugerpreis 59/62 Kilo, Preisgebiet G 5 158; G 6 159; G 7 161; G8 164; G 9 166; Wintergerſte, zweizeilig, frei Berlin 186—193(ab märkiſcher Station 177184); dto. vierzeilig 176—181(167-172); InduſtrielSommer)gerſte frei Berlin 192—197(ab märk. Stat. 183188); freundlich; Hafer, 48/49 Kilo, Preisgebiete H 4 146; H 7 150 H 10 1535 H 11 155; H 13 158; H 14 160; Stimmung feſt; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50 /, mit 20 v. H. 3% Aufgeld. Weizenmehl, Type 790, Preis⸗ gebiete Wö 3 26,75; Wᷣ᷑5 26,75;'ᷣ 6 27,20 W 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde 27,20, Luckau⸗Kalau 27,357 W 8 27,60 W' 9 27,60; W' 11 27,60; W 12 28;'᷑14 28,30; Roggenmehl, Type 997(Type 815 plus 0,50 /, Type 700 plus 1,25 /, Type 610 plus.—), R 1 21,25; R 2 21,40; R 3—; R 4 21,60? R 5 21,75; R 6 21,85; R 7 21,95; R 8 22,05; R 9— R 11 22,40; R 12 22,55; R 13 22,65; Stimmung ruhig; Weizenklete in, für 100 Kilo brutto einſchl. Sack und Verladungskoſten ab Mühle, geſ. Mühlen⸗ verkaufspreis WK 2 11,20 Wa 3 11,20; WK 5 11,30; We 6 11,35: Wa 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde u. Luckau⸗Kalau 11,40; We 8 11,50; WK 9 11,55; W 10 11,60; We 12 11,70; WK 14 11,85; Roggenkleie R 1 10,10; R 2 10,15; R 4 10,30; R 6 9,90: R7 10,40; R 8 10,45; R 9 10,10; R 11 10,30; R 12 10,40; R 13 10,45; ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlag von % zuzüglich 0,30 J. Ausgleichsbetrag berechnet werden. Raps 320. Stimmung ruhig. Je 50 Kilo notierten: ſen 11—18; Peluſchken geſtr.; Ackerbohnen geſtr.; Wicken oſtpreuß. und ruſſiſche 13,25—19,75; Futterwicken 9,50 bis Viktorigerbſen neu 20—23, kl Erbſen 1719; Futtererb⸗ 10,50; Lupinen bl. 7,75—8,25; Serradellg geſtr.; Leinkuchen 8,65 inkl. 2,0% Monopolzuſchlag; Eroͤnußkuchen 8,45 in⸗ kluſiv 205 Monopolzuſchlag; Ernußkuchenmehl 9,05 inkl. Monvpolzuſchlag; Trockenſchnitzel geſtr.; exträhtertes Sojabohnenſchrot Aproz, ab Hamburg 7,75 inkl. 80„ Monopolzuſchlag; öto. aß Stettin 7,95 inkl. 2,80% Mono⸗ polzuſchlag. Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp, die Londoner Bewegung mit. Namslau als Verlgdeſtation 8,15; dio. Parität Berlin 8,85. i 5 Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hf. per 100 Kilo) Nov., Jan. je 4,80) März, Mai 4,67.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo Nov. 56,75; Jan. 57,50; März 58,75; Mai 59,50. +* Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Okt. 31,40— 31,50; Okt.⸗Dez. 31,40—31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * * Badiſche Viehmärkte. Freiburg i. Br.: Auftrieb 80 Ochſen, 32 Kühe, 16 Kalbinnen und 17 Rinder. Preiſe: Ochſen jung 280—310, ältere 350500 J, Kühe jung 320 bis 450. ältere 160320 /, Kalbinnen 350500, Rinder 150220. Marktverlauf: mittelmäßig, verbauft wurde etwa die Hälfte.— Sinsheim: Auftrieb: 15 Milchſchweine und 30 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 45—50, Läufer 50 bis 65/ je Paar.— Mosbach: Auftrieb: 399 Milchſchweine. Preis: 50—50% dos Paar. Verkauft wurden 345 Stück. — Boxberg: Auftrieb: 149 Jungſchweine. Verkauft wurden 90 Stück. Preiſe: 4060/ das Paar. Infolge ſchwachen beſuchs verlief der Markt ruhig. Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Tendenz ſchwach; American Steamlard tranſito ab Kai 36,5 Dollar; American Purelard raff., per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken tranſ. ab Kat 37,25—37,75 Dollar. * Bremer Baumwolle vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,39. de Berliner Metall⸗Notierungen vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wire⸗ bars) prompt 51,75; Standardkupfer loko 46; Original⸗ hüttenweichblei 24,50 nom.; Standardͤblei per Okt. 24,50 nomin.; Originalhüttenrohzink ab norodeutſche Stationen 21,75; Standardzink 21,75; Originalhüttenaluminium 98—99⸗ proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 53,75 56,75. * Weitere Ausdehnung der Antimon⸗Hauſſe. Die Preiſe für dieſes Metall ſind infolge anhaltender Belebung der Nachfrage und in Rückwirkung auf die fortgeſetzte Steigerung der Neumetallpreiſe weiter geſtiegen, und zwar ſeit Mitte September in London für Loko und Abladung von 47 zu 48 auf 56 zu 57 Pfund. Die Golowerte ſteiger⸗ ten ſich von 28% zu 2876 auf 33¾ zu 34½6 Pfund. In Hamburg gingen die Notierungen bis zum Ende wergan⸗ genen Monats für Loko auf 56 Pfund herauf, um ſich bis zum Berichtsſchluß trotz weiterer Steigerungen im Aus⸗ lande auf dieſer Grundlage zu halten, während im allge⸗ meinen zwiſchen London und Hamburg für ſofortige Lie⸗ ferung eine Preisſpanne von durchſchnittlich—6 Pfund zu beobachten war. Abladung erhöhte ſich ſeit Mitte Sep⸗ tember am Hamburger Markt von 52 auf 56 Pfund und machte am Ende der vergangenen Woche auch nicht mehr Die Goldwerte errechneten ſich zum Schluſſe für die beiden Sichten mit 33 Pfund. Die Einfuhr iſt von rund 174 To. im Werte von 185 000 für Juli auf 138 To, zu 90 000/ im Auguſt geſunken. Für die Zeit von Januar bis Auguſt 1935 errechnet f eine Einfuhr von 1248 To. zu 872 000„ gegenüber To. zu 759 000„4. Die mengenmäßige Abnahme kommt infolge der im Laufe des Jahres eingetretenen beträcht⸗ lichen Preiserhöhung nicht zur Auswirkung, IAAFTS-ZETT UNO Abend-Ausgabe Nr. 470 vom Wein Die Weinernie an der Oberhaardi Ein Fünffel hinfer dem vorjährigen Ergebnis Die Leſe der Weißweinberge verlief, zumal ſich beſſe⸗ res Wetter eingeſtellt hatte, überall flott, ſo daß heute bereits nicht nur zahlreiche Weinbaugemarkungen ſchon ganz fertig damit ſind, ſondern auch in den übrigen die Ernte nun langſam ihrem Ende ſich nähert. Nur die größeren Weingüter, aber auch etliche größere Winzergenof⸗ ſenſchaften, die die Leſe aus techniſchen Gründen tagweiſt unterbrochen hatten, werden damit noch einige Zeit zu tun haben. Der Mengeertrag konnte im allgemeinen ſehr befrie, digen. 8 Im Durchſchnitt dürfte die diesjährige Weißweig⸗ ernte in der Südpfalz und an der Oberhaardt um etwa ein Fünftel hinter dem vorjährigen Ergebnis zurückblei⸗ ben. Die Güte der neuen Weißweinernte ſtellt gleichfalls zufrieden. Anfangs, vor allem die erſten Leſetage, ſtanden wohl die ermittelten Moſtgewichte vielfach hinter den vor jährigen etwas zurück, heute liegen ſie aber im Durchſchnitt um etwa 5 bis 10 Grad höher. Bemerkenswert iſt, daß 1 heuer auch ein größerer Säuregehalt feſtgeſtellt werden konnte. Er bewegt ſich von etwa 8 bis 14 je Tauſend. Die Moſte waren meiſt äußerſt brühig. Aus nahmsweiſe waren die Trauben bis zuletzt recht geſund, in vielen Fällen hätte man die Leſe ruhig noch einige Tage hinausſchieben 0 können, Mengeverluſte durch Fäulnis wären wohl kaum* in Erſcheinung getreten. e 5 192 Das Herbſtgeſchäft in Weißmoſten ſetzte zunächſt nur 1 zögernd ein. Die Urſache dozu war, daß der Großhandel, noch ſtork mit der Unterbringung und ſachgemäßen Eix⸗ lagerung der Rotweinernte beſchäftigt war und er desholh, nachdem die Weißweinleſe ſchon einige Tage im Gange war, erſt in das Weißmoſtgeſchäft eingreiſen konnte. Das ge⸗ ſamte Weißmoſtgeſchäft vollzog ſich aber auch weiterhin in weſentlich ruhigeren Bahnen als im Vorjahre. Trotzdem nahm es überall einen normalen Verlauf, was ſeitens der Erzeuger angeboten wurde, konnte anſtandslos vom Handel aufgenommen werden. Es machte ſich nirgends Mangel an Faßmaterial bemerkbar. f Die während des Herbſtes 1934 in allerletzter Minute ins Leben gerufenen Notabſatzgemeinſchaften mit dem Sli pfälzer Winzerkellet in Landau als Auffangſtelle funktio⸗ nierten diesmal ausgezeichnet. Da in den letzten Wochen erhebliche Mengen Altweine für die Weinpatenſtädte ver⸗ kauft werden konnten, wurden die Erzeugerkeller daburt größtenteils geleert und konnten die neue Ernte, ſoſern ſie nicht ſogleich abgeſetzt wurde, wieder aufnehmen. Die meiſten Winzergenoſſenſchaften haben den größten Teil ihrer Erträgniſſe eingelagert, für viele nichtorganiſierte Winzer trifft dies gleichfalls zu. Die Preisgeſtaltung vollzog ſich im Rahmen der Rich preiſe. Sehr oft wurden die Richtpreiſe überſchritten, vor allem bei Moſten aus den beſſeren und beſten Lagen. Ein nennenswertes Geſchäft in neuen Weißweinen trat bisher nur ganz vereinzelt in Erſcheinung, der Handel kaufte dies, mal in erſter Linie den Moſt, um dieſen dann ſelbſt zu bearbeiten. Von außerpfälziſchen Käufern war beſonders Baden und Württemberg vertreten, daneben auch das recht, rheiniſche Bayern und vereinzelt norddeutſche Firmen. * Auhaltende Beſſerung beim Handwerk im dritten Vier⸗ teljahr. Wie der Reichsſtand des deutſchen Handwerks mit teilt, ergibt ſich aus dem neuen Vierteljahresbericht über die Wirtſchaftslage des Handwerks in den Monaten Jul, Auguſt und September, daß die Beſſerung angehalten hal. Das gilt beſonders für die Handwerkszweige, die Lurch die öffentliche Arbeitsbeſchaffung angeregt werden. Die Be⸗ ſchäftigung des Handwerks im Saarland war ſo gut wie ſeit vielen Jahren nicht mehr, in vielen Berufen herrſchle dort Facharbeitermangel. Mit ſteigendem Volkseinkommen vermehrten ſich auch die Umſätze in Handwerkszweigen, die durch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregie⸗ rung nicht unmittelbar berührt werden. Die Kreditver⸗ ſorgung iſt dort noch unbefriedigend, wo tüchtige und zu⸗ verläſſige Klein handwerker nicht genügend reale Sicherhei⸗ ten bieten können und wo nachſtellige Hypotheken gebraucht werden. Die Kreditſchwierigkeiten werden durch den ſchlech⸗ ten Zahlungseingang erhöht. Man hofft, daß der Feldzug des Handwerks gegen das Borgunweſen zur Hebung det Schuldnermoral führt und die Handwerker durch vermehrte Zahlungseingänge befähigt werden, mehr Aufträge anzu⸗ nehmen und durchzuführen. * Billardtuche wieder gefragt. In den letzten zwe Jahren hat ein kleiner Zweig der Textilinduſtrie, der ſeit dem Kriege faſt völlig bedeutungslos war, wieder neue Lebens möglichkeiten gewonnen; die Fabrikation von grü⸗ nen Billardtuchen. Die„Billardkonjunktburx“ erlebte ihren Höhepunkt in den Jahren 1909 bis 1911, die die Zahl der Spezialfirmen nicht unerhebliche vergrößerten und eine beachtliche Steigerung der Umſätze ergaben. Nach dem Kriege wurde Deutſchland infolge der locker gehandhabten geſetzlichen Regelung von einer Fülle alter und neuer Billardſpiel in den Hintergrund drängten. Dennoch hal es ſchon damals nicht an Bemithungen gefehlt., das alte Billardſpiel wieder in ſeine Rechte einzuſetzen. Deſſen ungeachtet blieben die Umſätze in Billardtuchen noch ſehr gering, bis vor etwa zwei Jahren eine neue Konjunktur⸗ welle einſetzte. Franzöſiſche Billards, Lochbillards, Billard, automaten gehörten plötzlich wieder zu den gefragten Ar⸗ tikeln, und ſeit dieſem Zeitpunkte ſteigt die Nachfrage dauernd. * Karlsruher Schiffahrts⸗AG, Karlsruhe. Die Geſell, ſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1934 einen Rohertrag von 101 623 ¼ aus(i. V. 49 169/ Speditionsergebnis und 85 729/ Dampferertrag), ſowie 3201(—)% Zinſen⸗ und ſonſtige Kapitolerträge und 785(2889)/ ao. Erträge auß, Nach 28 080(11818)/ Abſchreibungen ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von 13 923(20 478)/ zuzüglich 2270/ Vortrag, 19555 deſſen Verwendung nähere Angaben nicht gemacht werden. * Die amerikaniſche Exportbank verweigert Kredite an Italien und Abeſſinien. In Waſſhington wurde bekannt gegeben, daß die Ein⸗ und Ausfuhrbank ſich gegen die Ge⸗ währung von Krediten für Warenverkäufe an Italien en ſchieden habe. Leitende Beamte der Bank erklärten, daß dieſer Entſchluß mit dem amerikaniſchen Waffenausfuhr⸗ verbot micht zuſammenhänge, da er bereits im Auguſt ge⸗ faßt worden ſei, alſo zu einer Zeit, als Italien erſt ſeinen Einmarſch in Abeſſinien vorbereitet habe. Damals hätten mehrere Geſuche um Finanzierung von Baumwollver⸗ käufen und auch anderer Erzeugniſſe an Italien vorge⸗ legen. Von der Bankleitung wurde betont, daß die Bank dieſelbe Stellungnahme gegenüber Abeſſinien einnehmen würde, falls etwa von dieſem Lande Geſuche um Fine zierung von Warenverkäufen geſtellt werden ſollten. * Steigende Beſchäftigung der ungariſchen Eiſen⸗ unh Maſchineninduſtrie. Die Arbeiterzahl in der ungarischen Eiſen⸗ und Maſchineninduſtrie hat(gegenüber dem Tie ſtand vom Jahre 1938 mit 31 000) nunmehr einen Hochſtad von 46 000 erreicht. Davon ſind bei der Rimamuranyer glb, bei den ſtaatlichen Eiſenwerken und Maſchinenfabriken 7000 Arbeiter beſchäftigt. Die Firma Manfred Weiß het ſehr bedeutende Aufträge für ihr Röhrenwerk herein, genommen. * Holländiſche Befürchtungen wegen der Zunahme der niederländiſch⸗indiſchen Gummiproduktion. Nach Meldungen aus Niederländiſch⸗Indien iſt man dort ernſtlich beſorgt über das ſtarke Anwachſen der Gummierzeugung der Ein geborenen ⸗ Pflanzungen, die befürchten läßt, daß Niederländiſch⸗Indien, worauf wir ſchon früher hingewieſen haben, ſeinen im internationalen Reſtriktionsabkommen übernommenen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Die Menge, um die Niederländiſch⸗Indien ſeine ihm 1215 Internationalen Gummiausſchuß A Ausfuhrgen bereits überſchritten hat, ſoll von Ende Auguſt bis End September von 24 000 auf 34 000 To. geſtiegen ſein. niederländiſch⸗indiſche Regierung hat daher jetzt den Be⸗ ſchluß gefaßt, ſelbſt die Lizenzen für die Ausfuhr von 20000 To. aufzukaufen und zu annullieren, um auf dieſ⸗ Weiſe einen Ausgleich zu ſchaffen und die Ausfuhr Nieder. ländiſch⸗Indiens noch einigermaßen im Rahmen des 9 ſtriktionsabkommens zu halten. Die holländiſchen Gumm“ intereſſenten üben in dieſem Zuſammenhang Kritik darau⸗ daß die niederländiſch⸗ indiſche Regierung im Jult 5. die Ausfuhrzölle für Gummi auch noch herabſetzte 1 Maßnahme habe in erſter Linie das ſtarke Anſchwellen de⸗ Eingeborenen⸗Erzeugung hervorgerufen, Glücks⸗ und Geſchicklichkeitsſpiele überſchwemmt, die das 6 7 E 2 Stener „ Gutſcheine zardi Ergebnis umal ſich beſſe⸗ ſo daß heute arkungen ſchon en übrigen die )hert. Nur die e Winzergenof⸗ ünden tagweiſe ge Zeit zu tun nen ſehr befrie, rige Weißwein, gardt um etwa nis zurückblei⸗ ſtellt gleichfallz eſetage, ſtanden nter den vor⸗ im Durchſchnitt nswert iſt, daß geſtellt werden je Tauſend. Ausnahmsweiſe u vielen Fällen hinausſchieben en wohl kaum e zunächſt nur er Großhandel, chgemäßen Ein⸗ ind er deshalb, im Gange war, unte. Das ge⸗ ch weiterhin in ihre. Trotzdem was ſeitens der os vom Handel nds Mangel an rletzter Minute mit dem Süd⸗ igſtelle funktip⸗ letzten Wochen patenſtädte ver⸗ erkeller oͤgdurch Ernte, ſoſern tfnehmen. Die größten Teil nichtorganiſierte men der Richt⸗ erſchritten, vor ten Lagen. Ein nen trat bisher del kaufte dies, dann ſelbſt zu war beſonderz auch das rechts he Firmen. m dritten Vier⸗ handwerks mit resbericht übet Monaten Juli, angehalten hat. e, die durch die rden. Die Be⸗ har ſo gut wie erufen herrſchtt zollseinkommen rkszweigen, dit er Reichsregie⸗ Die Kreditver⸗ ichtige und zu⸗ eole Sicherhei⸗ heken gebraucht urch den ſchlech⸗ aß der Feloͤzug ur Hebung det r. urch vermehrte Aufträge anzu⸗ n letzten zwei zuſtrie, der ſe „wieder neue tion von grü⸗ erlebte ihren e die Zahl der und eine ren en. Nach dem r gehandhabten ter und neuer emant, die das Dennoch hat fehlt., das alte ſetzen. Deſſen ichen noch ſeht te Konjunktur⸗ Lards, Btllard⸗ gefragten Ar⸗ die Nachfrage Die Geſel⸗ Rohertrag von sergebnis und Zinſen⸗ und „Erträge aus, ſich ein Rein⸗ 70% Vortrag nicht gemacht ert Kredite an vurde bekannt gegen die Ge⸗ in Italien ent erklärten, daß Vaffenausfuhr⸗ im Auguſt ge⸗ lien erſt ſeinen Damals hätten Baumwollvet Italien vorge daß die Balk en einnehmen he um Fine 1 ſollten. en Eiſen⸗ 1h r ungarische ber dem Tie inen Hochſian nuranyer g0 öl, ſchinenfabriken fred Weiß hal twerk herein“ Zunahme der ach Meldungen enſtlich beſorgt ung der Ein chten läßt, daß er hingewiesen ionsabkommen dommen kann. eine ihm von Ausfuhrguote bis Ende Die jetzt den Be⸗ » * N N Freitag, 11. Oktober 1985 Neue Maunheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 470 gels e- und fats achenb Jetzt leben ſie ſtändig hier, denn jede Nation hat ihre„Sektion“ bei der Komintern. Dieſe beſteht aus mehreren Vertretern und den dazu gehörigen Sekre⸗ tären. So wundert ſich der einfache Ruſſe gar nicht mehr, wenn er täglich Neger und andere Exoten in der Bierſtube trifft. Im Winter ſind dieſe ſüdlichen Exoten, die die ruſſiſche Kälte ſchlecht vertragen, bis zur Unkenntlichkeit vermummt. Oft noch über den Mantel mit bunten Tüchern zugedeckt. Ein ſolches Geſpenſt trat jetzt ins Lokal und be⸗ gann, indem er ſich einen Schnaps beſtellte(dieſes Wort lernen die Ausländer wohl am erſten), ſich auszuwickeln. Wir zählten drei Tücher, die er über den Pelzmantel geworfen hatte. Dann nahm er ein rotes Kopftuch ab, wie es die Bäuerinnen tra⸗ gen, und zeigte lachend die weißen Zähne. Mit einem Ruck ſtürzte er den Schnaps hinunter und beſtellte einen zweiten, zu dem er eine ungeſchälte Zwiebel aß, die er aus einer Taſche hervorholte. Dann ſetzte er ſich zu den Kartenſpielern und be⸗ ſtellte eine Flaſche Bier. 8 R. hatte mir verſprochen, mich am nächſten Tag mit einigen Freunden bekanntzumachen, und wir ſtanden jetzt auf, denn es war ſpät geworden. Das Orcheſtrion ſpielte irgendeinen alten Marſch und der Neger mit ſeiner furchtbar breiten platten Naſe grinſte uns an, während er die Karten miſchte. Freund X. wird offenherzig R. hielt Wort, und am nächſten Abend ſaßen wir tatſächlich bei ſeinem Freund K. in einer nach ruſ⸗ ſiſchen Begriffen wirklich gemütlichen Wohnung: Er hatte oͤrei Zimmer und eine Küche für ſich allein. Da ſeine Frau an dieſem Abend in einer der un⸗ zähligen politiſchen Sitzungen war, waren wir allein. Mit dem Hausherrn zuſammen vier Herren. X. war ſeit langen Jahren ein bekannter Spez, der ſchon unter dem verſtorbenen Volkskommiſſar Kraſſin gearbeitet hatte. Er galt politiſch als zu⸗ verläſſig, und war es auch tatſächlich: Er hatte ſich kurz nach der Revolution auf den Boden der Tat⸗ ſachen geſtellt und war im vollſten Sinne des Wor⸗ tes neutral. Unter Freunden, denen er unbedingt vertrauen konnte, machte er aber aus ſeinem Herzen durchaus keine Mördergrube, wenn er ſich auch nur auf Kri⸗ tiken wirtſchaftlicher Art beſchränkte. Ueber Politik ſprach er grundſätzlich nie. Nach den Erzählungen von R. gab es eine An⸗ zahl ſolcher Leute in Rußland, beſonders in den Großſtädten. Meiſt waren es ſolche, die früher un⸗ ter dem Zarismus ganz rechts geſtanden hatten und für die as Wort„Sozialismus“ ein rotes Tuch geweſen war. Eine beſonders typiſche Erſcheinung unter dieſen Täkſächenmenſchen iſt der Chef des Protokolls Flo⸗ rinſki, heute knallrot, früher dem reaktionärſten Verband, der Vereinigung echt ruſſiſcher Menſchen angehörend. Auch der bekannte General Bruſſilow, Oberſt Kamenew, und verſchiedene andere Offiziere zählten zu dieſen Tatſachenmenſchen. Während aber die meiſten anderen Tatſachen⸗ menſchen, um ihre angebliche neue Einſtellung zu Anterſtreichen, ſehr gefährlich ſind und äußerſte Zu⸗ rückhaltung geboten iſt, war X. ein ſehr toleranter Menſch. „Es geht bei mir in ein Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus“, ſagte er im Freundeskreiſe und erinerte mich damit ſtark an gewiſſe Typen in meiner Heimat. Nachdem mich R. als ganz beſon⸗ ders zuverläſſig empfohlen und gebeten hatte, mir ein Bild über die Sowjet⸗Induſtrie zu geben, be⸗ gann X. wie folgt zu erzählen: „Arbeitsloſigkeit gibt es bei uns nicht. Höchſtens unter den Schwarzarbeitern(ungelernte Arbeiter). Bei uns herrſcht im Gegenſatz zu Weſteuropa ein⸗ wandfreier Mangel an gelernten Arbeitern. Die Tatſache, daß es bei uns wirklich keine Arbeitsloſig⸗ keit gibt, iſt, möchte ich betonen, keine bolſchewiſtiſche Propaganda, ſondern Wahrheit. Das iſt aber auch das einzig Gute, was ich Ihnen erzählen kann.“ Nach dieſer kurzen Einleitung gab K. als Fach⸗ mann ein intereſſantes Bild über die Lage der Sow⸗ jet⸗Induſtrie. Am beſten arbeitet noch— ſoweit man es nach weſteuropäiſchen Verhältniſſen als gut be⸗ zeichnen kann— die Kriegsinduſtrie. Sie iſt frag⸗ los beſſer, als ſie vor dem Kriege war. Leider kann man dieſes nur von dieſem einen Induſtriezweig ſagen. Bei allen anderen Induſtriezweigen iſt es leider troſtlos beſtellt. Die Hauptſchuld trägt daran die Tatſache, daß für die Leitung der Betriebe die ge⸗ ſchulten Kräfte fehlen. Ein Teil iſt erſchoſſen wor⸗ den, der Reſt ins Ausland geflohen. Die guten Spezis mit Vorkriegsbildung könne man heute an den Fingern abzählen. Der Nach⸗ wuchs iſt natürlich geiſtig weſentlich ſchwächer. Aber nicht die Bildung allein iſt die Hauptſache, auch Diſziplin muß ſein. Hier aber gerade ſtößt der Spez auf eine Granitmauer. Der Arbeiter iſt ſein erklärter Feind und will ſich ihm nicht unterordnen, ihm, dem„Burſhui“. Die„roten“ Direktoren ſeien zum großen Teil ſo ſchreckliche Ignoranten, daß der Spez, der ihnen unterſtellt iſt, gegen ſie nichts aus⸗ richten kann. Der beſte Spez iſt gegen die boden⸗ loſe Dummheit eines ſolchen roten Direktors ohn⸗ mächtig. „Was ſo ein Spez auszuſtehen hat, weiß das Ausland nicht“, fuhr er fort.„Einerſeits iſt er dem Staat gegenüber dafür verantwortlich, daß alle fach⸗ männiſchen Maßnahmen zur Förderung und zum Aufbau der Induſtrie getroffen werden; anderer⸗ ſeits iſt aber dieſes unmöglich, weil die Regierung in ihrem politiſchen Programm ſagt: Schlagt den Burſhui tot!“ Anſchließend an dieſe Erklärung ging der Spez, um die Unterſchiede zwiſchen dem weſteuropäiſchen und ruſſiſchen Wirtſchaftsleben zu beleuchten, auf die Verhältniſſe in Deutſchland über. Ich war er⸗ ſtaunt, wie gut er über die Lage der Dinge bei uns orientiert war. „In geradezu meiſterhafter Weiſe hat bei Ihnen Hitler“, erzählte der Spez,„den Klaſſenkampf ver⸗ nichtet. Das iſt die Vorbedingung für eine reſtloſe Geſundung des Volkes. Deshalb ſehe ich ſehr roſig in Deutſchlands Zukunft im Gegenſatz zu unſeren politiſchen Bonzen. Unſere Leute wollen keine Ge⸗ obten Landl d, owiets ericht aus der Räteunilen/ Von Agrieola 9 meinſchaft des Volkes, ſondern das Gegenteil: den Kampf der Straße gegen die Intelligenz, die Zer⸗ fleiſchung des Volkes. Auf dieſe rohen Inſtinkte eines rückſtändigen Volkes ſtützen ſich unſere Macht⸗ haber.“ Es war intereſſant, vom Spez über die einzel⸗ nen Induſtrien und deren Produktion und Quali⸗ tät zu hören, vom vorgeſchriebenen Produktions⸗ plan, der nie erreicht würde. „Der ruſſiſche Arbeiter war vor dem Kriege ſchon ſchlecht und iſt es jetzt erſt recht“, ſagte der Spez. „Die Induſtrieerzeugniſſe ſind daher bei uns natür⸗ lich viel ſchlechter als die ausländiſchen. Sie kön⸗ nen was ſie wollen herausgreifen.“ „Zum Beiſpiel Raſierklingen“, rief R.„Ueber die macht ſich ſelbſt die Sowjet⸗Preſſe faſt täglich luſtig. Mit einer ruſſtſchen Klinge ſich raſteren, iſt, im vollſten Sinne des Wortes, eine Tortur.“ Die Auseinanderſetzungen des Spez waren außer⸗ ordentlich intereſſant geweſen. Ich gewann ein ein⸗ wandfreies und unparteiiſches Bild der Lage: Die nach marxiſtiſchen Grundſätzen geführte ruſſiſche In⸗ duſtrie lebt von der Hand in den Mund. Sie war in jeder Beziehung minderwertig. Wie die hohen Herren leben Während der Hausherr uns jetzt nach ſeinen Aus⸗ führungen allein ließ und nach der Küche ging, um uns mit einem kalten Abendeſſen zu bewirten, er⸗ zählte uns ein anderer von den Gäſten über das Leben der Würdenträger und ihrer Paladine im Kreml. Zu Lenins Lebzeiten ſei alles anders geweſen und der verſtorbene Tſchekachef Dſterſhinſki, ſelbſt wie Lenin ein Asket und Fanatiker, habe den hohen Herren mächtig auf die Finger geſehen. Beſtechun⸗ gen und Unterſchlagungen wurde damals rückſichts⸗ los mit dem Tode beſtraft. Dſierſhinſki habe nicht davor zurückgeſchreckt, die älteſten Bolſchewiſten, wenn ſie gefehlt, abſchießen zu laſſen. Das war aber einſt Heute ſind dieſe Zeiten längſt vorüber, und die hohen Herren im Kreml leben durchaus„gutbür⸗ gerlich“. Eine Not, wie im Volk, kennt man im Kreml nicht. Die Volkskommiſſariate(Miniſterien) liegen in Moskau nicht wie in den europäiſchen Hauptſtädten getrennt an verſchiedenen Stellen der Stadt, ſon⸗ dern alle zuſammen im Kreml, hermetiſch von der Bevölkerung abgeſchloſſen, die keine Ahnung davon hat, wie die Volkskommiſſare, die auf Verſamm⸗ lungen in einer einfachen Joppe und hohen ruſſi⸗ ſchen Stiefeln reden, in Wirklichkeit leben. Fremde Beſucher werden ſo gut wie überhaupt nicht in den Kreml hereingelaſſen, beſonders in den Teil, in dem die Volkskommiſſariate und Behörden liegen. Selbſt die dort beſchäftigten Beamten haben ſtets einen Ausweis bei ſich zu tragen, wenn ſie in den Kreml hineinwollen. Ganz ſelten wird mal ein gewöhnlich Sterblicher in dieſen Teil in dienſtlicher Angelegenheit hinein⸗ gelaſſen. Er muß aber die Aufforderung des betref⸗ fenden Volkskommiſſariats hierzu vorzeigen. Sechs Wachen muß er paſſieren, ehe er in das betreffende Kommiſſariat hineingelaſſen wird. Bei der erſten Wache wird außerdem noch einmal bei der betreffenden Behörde telephoniſch angefragt, ob der Beſuch genehm ſei. Unter ſolchen Vorſichtsmaß⸗ nahmen iſt es natürlich ein Wahnſinn, ein Attentat verſuchen zu wollen. 5 „So wird es verſtändlich“, fügte der Erzähler hinzu,„daß viele Moskauer ſeit 1918 nicht mehr im Kreml waren.“ „Aber keine Regel ohne Ausnahme“, ſagte ein anderer Beſucher.„Es gibt auch Fanatiker, die ſinn⸗ los ihr Ziel verfolgen und vor keinerlei Abſper⸗ rungsmaßnahmen zurückſchrecken. So fiel mal vor vielen Jahren ein älterer Mann les war ein ehe⸗ maliger Oberſt) dadurch auf, daß er in der Lußjanka vor dem Gebäude der Tſcheka(nicht im Kreml) immer auf und ab ging. Zwei Poſten, die ihn an⸗ hielten und verhafteten, fanden einen geladenen Revolver bei ihm.“ „Ich bin ein ehemaliger Oberſt“, antwortete der alte Mann,„und wollte mich an dem Maſſenhenker Dſierſhinſki rächen, ihn für all die Ströme von Blut, die er über Rußland fließen ließ, erſchießen.“ Der Oberſt wurde natürlich ſelbſt erſchoſſen. In dͤieſem Augenblick trat der Spez ins Zimmer und bat uns zu Tiſch. Allfagsſragödien Am vorletzten Tag meines Aufenthaltes in Mos⸗ kau führte mich R. zu einem weitläufigen Verwand⸗ ten, dem Grafen..., der in der... Straße in ärmlichſten Verhältniſſen lebte. Der Graf war ſchon ſehr alt und ſeine Frau im vorigen Herbſt geſtor⸗ ben. Nun wohnte er ganz allein in einer Art von Dachſtube. Den Vormittag über ſchlenderte ich in der Stadt herum. Es war ein herrlicher Wintertag und unter den Füßen knirſchte der Schnee. Ich wollte zwei Familien aufſuchen, die ich von der Vorkriegszeit her kannte, aber niemand war mehr da. Die eine Familie war beſonders hart mit⸗ genommen worden. Die beiden Söhne waren 1919 erſchoſſen worden, weil ſie angeblich gegenrevolutio⸗ näre Pläne hatten, wie mir der Hauskommandant erzählte.„Der Vater war auf zwei Jahre nach einem Konzentrationslager verſchickt worden“, fuhr er fort. „Wo er geblieben iſt, wiſſen wir nicht, Zurückgekehrt iſt er jeoenfalls nicht. Was aus der Mutter gewor⸗ den iſt, iſt unbekannt. Eines Tages, ſo vor vier J h⸗ ren, war ſie plötzlich fort.“ Eine ruſſiſche Alltagstragödie. Wo mögen der alte Mann und die alte Frau geblieben ſein? Auch die andere Famile war fort. Geflohen, wie man mir erzählte, zu den Weißen nach dem Süden. Was dann dort aus ihnen geworden iſt, wußte man nicht. Mittag aß ich im Hotel.., wo die reichen Aus⸗ länder und Diplomaten abſteigen und wo das Le⸗ ben und Treiben in den Separés an die Vorkriegs⸗ tage erinnert. Auch da gab es alles, wie in Peters⸗ burg. a War es Zufall oder Schickſal, daß ich da einen Schulfreund traf, von dem mir mein Petersburger Schulfreund erzählt hatte, daß er ſpurlos verſchol⸗ len, wahrſcheinlich verhungert ſei. Am Nebentiſch ſaß nämlich ein Herr mit einem ſchwarzen Vollbart und einer grünlich⸗grauen Schnekbrille, der immer wieder zu mir herntbörfäh, bis er ſchließlich lächelnd aufſtand und zu mir her⸗ antretend mir ins Ohr flüſterte: „Du biſt doch Alexander Guſtawowitſch?“ Ich nickte, indem ich ihm lächelnd die Hand drückte und ihm ebenſo leiſe, wie er es getan, ins Ohr flüſterte: „Wir dachten, du biſt längſt tot.“ (Fortſetzung folgt) Frankfurt 8 II. 1„„ 5. 1. 0 15 1. 57 10. 11 10. 11. N 4½ Darmſtabt 26 89.— des- und Provinz. ½ Bayr. Sandw⸗„ Ah.-Hyp. Bf..„ 5„ fadiſche Maſch. 129.00..[Grgßkraft. Mym.. ſiederrh. eder. 89 5 80.— 80.— Aki D 4½ ebenes 0 10 80 0372 Bae 55 Girovetb and N 2 5.⸗Kom. Lili 93,25 93.25 Hahn be be, 555 Geli e Biſſinger 3 lerdweſtd. Kratt 80 e 0— 92— 0 e eutsche festuer- 4½% Frankf, 26 91.50 91.50 Pages mom 4% Berl. Hyp. ⸗Bk. 5½ Südd Boder 27 Bahr Motorenw. 420, Jo afenmühte.. 1025 lden. Hartſtein kauerei 4. 44 Bod ach fenrhein⸗ zinsliehe Werte 4½%% de 26.— 1, i 6 von 25. 25,— 95,— Lig. Gpfbr. 8 1 Bamberg J. P. 105.2 19 fald u. Nen. 283) 88/0 elfte wwalbhof: 1095 1108 ſchiſf, und See 1050 1030 Dtsch. Staatsanleihen 45 e 15 57 W 67,80 ee Al 94. 94. e 9925 96.25 et 555 1005 100.8 Aar Riad ber 8 5 Sa 1 5 127.0 1 7 D 113.5 113,501 do, Pap. Memel] 85,50 85,50 24.del geb. Vor 1230 1230 2 875„ 1 ö 5.. 5 5..„ 8575 werke Fü 225 0 Ig. 2 8 f er A 5 e 1986 10. II. 4% Ludwigs 26 88. i 5½ do. Lig. Pf. Gpfbr, 11 7 98..— Bremer Ze.... Harpener nes Ji, IIb b. Presb.⸗Svrit 136.5 13/00 Sande Aktien Heidelb Straßend 1 4 t..⸗ Anl. 34 97.87 97.50 3 7 Mainz 26 A. 920 5 Schuld 1 801 91.50 9 2 5. 100,4 100,3 4% 9. Crdtv.!.6 98.— 88, 5 1 55 5 11155 55 Hartmann& Br. 1180 1190 eee 215.5 215˙0 55 ed 975 7750 Südd. Eiſenbahn! 79, 79.— 4% Baden 27 50% Mannheims 97.50 92. 800 a1 o. Gold Rom, Brown. Boveri 2 81.59 Henninger Brauer 116, üheinelektra St.„138,5 Han u. Privatb 0 8 9 7 80 725 4ů95 do. 27 5 5 15 5 5 0 91,50 N22.„93. 98. Schuldverschreibung 5 Heidelbg. 118. 1170 Heſſen⸗ Raff Gas 88. 88, do. Vorz. 119,5 119,5 Desde 233 1 50 5 versicherungen 7% Heſſen 7e A. 58. 98. 4% hirmaſens 2..2 4% darm. 5 4% do. Pfbr.⸗Bk, 8 47 104% KG us targſtaß 159.9 159.0 Hiigers u. 78. 7880 Rheinmetall.. 188.0188, Dresdner Vank 8850 88, 4% Pr St. Ant 28 1071 1071 Tun 28 e eee rene dene 91.5 Gpfbr kn u. 1 98,25 98,256 Daimler denz 7 03. 495 J. 8, Chem. Basel 178. 178,0 Huperr..„ Abeinmühlen. 88,— 88,— Frankfurter Hank 10.0.. Baß. Aſſekuranz⸗ 4% Thüringen 78 95.80 85.5 5 Glroz Heſſ. d 10 9150.5 ¼ do. Lig. k 106,5 100,55 Linoleum v. 20 102,5 405 do. 50 f. einbez. 149.0 147. Holzmann. Pb. 91, 90.75 R. W EG... 241 do. Hon ⸗Bank 3150-, Mhm.—— 1 5 W 8 80 95.— Mannheim Ausl.. 5 Kd 11 91.50 4½ do. Kom. k 93. 83.— N 8 102.0 8 80 1 1 108,2 102.5 155 Lothring. 3... Roeder, Gebr.. 102,7 103,0 eee 1755 ö ee 88. 5 N 0 8 5 1 Odkr. 5 5% 5 5 5 Neckar stuttg. 2 f t. Golde u. er 288.0 288„ 225 Hel. Reichsban 2 2 ürtt. Transport„ 30.— an Pfandbriefe u. Schuld- 55 57 22 95.20 96,— San 2 100.2 100,28 do. Werk 26 0177 1 Steinzeug 15 110 1150 a, Serne 81.81.50 Skin e Cg 101 0 1010 Fgein,Hop⸗Banl 130.0 Jh.. 2 1884 1055 10806 verschrelbungen 45 W 9675 96,75 n 9580 8050 In Attlen umwandelbar n 5 5 1 187,0 18/0 Schruig. Stempe! 65,50 55,— Württög. Rotenb. 1000 100.0 0 78 N e. 8 Gpfbr.k, A, Au 96,„50 785„ u. S 1 8 cz ⸗S 4 2 11 7 5 7 558 n 1955 19955 1805 Kreditanstalten der Länder 49 55 20, KA 3 9350 88% 4½ Pfälg. Hp Bk. J Farben e Durlacher Hof N 1 68,.— Sellin(Wolz 78. 7 Amtlich nicht Motierte Werte 0 2 e„ 6 5 115 5 1 b le 2570 97,25 97.25 Anl. v. 28 1281287 e e 50251055 e 9560 88.0 JStemens- Reinig. 51.80 850 Umtauschobligatlonen 196. 07 5 u. 28.. 2, Bf. Kom. S. Abl. 5 1 415,„ 0. Sig. 28. ö inder en 02 ech, Elektrizität 95.59 98,— Sinalco Alden br dei 2 191 5 7, 8 und 9. 96,12 96.12 do. 2 132.00 1820 o. A, Ad. 100,5 100.3 99 5 8 4 1 Eßlinger Maſch. 78080 55 186 Eismaſch 125.5 175,5 Gebr. Stolhwekc 88, 88.—„fallin D. Wi. Anl. 15...% do. Gold⸗ Lane 4½ do. Goldskom. rStuttg. 21 96.50 86.50 1 5, Sch eich. 60,50 69,50 Löwenbr Munch. 198.5 183.5 Sinner, Grünw. 97. 87. ¼% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werte] aug. Otlober 5 0 Schuldv. 26 R 2 93.50 98,50 7 Scha ten RI u. 8. 94,50 94.50 industrle- Act ahr, Gebr. 4220 Ludwigsh. Ak. Br.... Südd. Zucker 55 Anl. von 1923. 1951 8350 Anleihen d. Kom.-Vern. Se N 100.5 1005„ 16875 ee ee 55 55 1128 5 9 5 1 5 5 1 148,0 147.0 feuus Bergbau 1040 1040 470 0 55 e Ul dz 5 0 98— 55 g ig. o Ant. fl ·. 5 A**. ig. Go 5„Sebrüder.. 48. 48.— Je Fetter) 85,50] 85,— ainkraftwer tt 2% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. 192.— OberzeſſehrAnl... 4% r od eiferf. Goldhyp.- Pfandbriefe. ff l den e, k 1008 100 2 Jig Kant. Unie.75 880 Lelbmäblehapie II 147 Mainzer Art r... geren dt, Oelfab. 1032 104.2. 4% 5. elf. Elettr. Ant 808 1948 Stadtanlelhen: Anſt,.⸗ftom. F 4½ 8th. 5 7 A. G.. 8, 37 Fronkfurter Hoff... Maſchinen baun do. Glanzſtoff 4½%0/ 5„ 1960 1955 83.— 15 ö: K 12... 84,75 94,75 V Hy p Mannh 2 4 98.— 86.— Alum. Ind. N.. 310, Friedrichs hütte„ Mez.⸗..„„„„ do. Strohſtoff 86 75 85,75 4½% Ruhrwohnungs baun 1958 9230 „Baden 26 95 88.50 4% Württ Wohn⸗ ½% BayrBodener. 4½ do. K 35,836,389 90.— 95,— Andreae-Noris 1 f 2, 108.60 Moenus...50 82—] do. Ultramar. 18/5 18/5 5% Ber. Stahlwerke(Reinelbe Union) 1946 96,75 % Berkinchold24 95, 95, Br Aut 28-E 97 500 97.801 Würzb. 8 IV- Fl 97.75 9775 8% do. Lig. Bfbr. 109. 100,7! Aſchaff. Buntp.] 48,50 48,25 Ueitzner ⸗Kayſer 29.50] 29,25 Motoren Darmſt. 101/ 101. Boigt& Haeffner. q 44¼% 5 4 151 92.50 B Erlin I.. 0. II. 1 10, 11. 10. 11. 20. 1. 10. II. 55 2 4½ Pommern 80„Landschaften 4% Rh⸗Weſtf dk. Aktlen Bayr. El. Stef Geſf r% Dortm. Akt.⸗Br.] 155,0 157. Hubertus Braunk.]. nſteincz toppen 81 82. fac, Gonr.& Cie 1072 Dauts 4 Sachſen A. 18 85,2, 4. Schl. Landſch. ö 4,6, 12, 10 95.75 95,50. do. Eier 125,0 125.0 dd ien 9¹.— 91.— 9 55 Hutſchenr. 65,— 64,75 gene. Lane Oelfabri. che festver 2, S. Holſt. A1. 93,75(F f En 1 94.62 9490%ʒ—Roggenrent.⸗ Bank-Aktien do. Motoren See aa. do, Unionbr 2 22 öni Töilr Glettt u. G 189 zinsiiche Werte Half, B- B. 2. 4½ Weſtf 8. Gdpf. 95.. ank ki.. 95775 93.62 Nllg. Ot. Cr. Anſt. 75.— 74,50 Bemberg, J. B. 1059 4059 Dresd. Schnellpr 85,— 85,50 tſe Bergbau 100„ bönix, Braun... Triumph Werke 195 195.0 2 0 Spreu Altde 1100 110.0 5 8 Abfind 100.8 100.3 e 69 50 9050 Badiſche Bank.. Berger,., Tiefb 1 85 115,0] Düren. Metall... 9600 4 124.2 125,0 Ban e. 7 e 98. 25 1 e süß. 0 N f. 400, 1620, 21. 96,50 96,500 Bank f. Brauind 111655 Be Elekt. 94-. Düſſeld. Hoefelbr ie:„ Ind.⸗Uni d 99 2 Tuchfebr. Aachen 11/5 1180 Reich, Lünd 11 5 at ee 4½ Schlef, Bptred. Bayr. op. u. Wb. 85,42 85.— Berk ⸗Gub. Hur 1400 141 Dy leg L Wb 129 1219 05. ee Polyphonwerfe..., Küchſabrir 618 8 Rentkubrleſe. Schutz 5110 Ae und us! 1100 109. Stadtschaften Goldpf. km. 22 96,— 96,— do. Verelnsbk. 922 92,75 do. Karlsr. Ind 117.0 Dynam. A. Nobel 7750 77.25 1 FJeſerich.“—. Pom. Eiſengieß 1225 128.5 ion ch 9 „Schutzgebiete Weltſalen Altbert 120.0 109.7 4% Berl. Pför pfl 98,50 98.30 4½ Süd. Bdkred. Gerl. Handelsgeſ. 1120 1120 do. Kindl Br... Bongs ee Bahn.. aon chem. Prod 105% 19 4% Aachen v. 28 8,50 88) 4% Pr. Zentral-.9, 10... 98.— 88.— do. Hyp.⸗Bank 181.0 1810 do. St.⸗Pr. 2580.. fintracht Braune Nag Porzellan 28.59 27.52 Preußengrübe. 96, 15 88 151 II.%½ Bochum.. 89.50 88.50 Stabtſch. R 5, 7 99.25 90 55 5 8 Se Wa r e 12 05 9925 0 Kraft u. 9 1461422 e e 1109 1105 e 5 0 1 5 ſrekeragrver 185.0 ler. e— 4— a 27 100.1 100.14. 1 R 22 98, 5.„Bk. 8 21, 96,.— 96,— Dt. Bank u. Dis 5 g th. Meſſi Elektr., Lleferun g 5 erslebenſ 181, z. 1 ler. Böhlerſtahf.. ide fü 1634 359 80 4% reel f 1 8079 89% 55, 8 220 95 50 9028 4½ dete, boden Sl, Centrale e 988 8887 deton. u Monte. 108 1850 Elettr nicht a. Ke 4828 220 Leramage en 8, 305 sante Ferbme, 4580 4780 de. Sem Char.. 6889 do Richag.. 100.0 4½ do. v. 2 1% 85%% kredit en. 6... Dt. Eff. u. W. Bf... Brauh Nürnberg.. 1250 Enzinger ⸗Union 102 103 5 flöcner⸗Wer 80 geichelegetaaſch 125 bo. dr. Kcekerke 88. 1280 4 ee 108,. 4½ Dulsdurg 8 8/2 87/5 Hypothek. Bank-Werte 4½ do. km. 24.26 96,— 96.—, Dt. Golddisc.⸗Sk. 100,0 1000] Braunk. u. Brikett. 183.5 Erdmannsd. Spi. 99,75. C. 5. Knorr.. 8 05 Reinecker. 98.25 bo.., Schim 1489 1480 915 8009911 191 1072 4% Düſſeldorf 260 91,2 81,87. 1 5755 9850 880„Württ. Hör 16. 88.50 St Webers Ban 80 7905 Bremen⸗Bef. Be... Eſchweil, Bergw. 290,0 290,0 i 0 1 8 mee 1350 do. 55 951 82.12 82.50 b. Schatz 81 fl. F 101, 101,4% Eſſen 9 4 ½ Bayr. Hdbk.„„.Heberſee⸗Bank 80.— 79. do. VBulſra nnn 8 5 15 55 i 0 1170 b, Trik. Bolm. 6 do. 88 u 85. F. 102.6 1026 475 frankfurt 2888 4½ Bayr ereins⸗ Dresdner Bank 88,50 88,25 do. Woll⸗Kämm. 150,7.. Farbenind, J. G. 251,151.80 Rötkger Leder 104,2 Aheinfelden Krafſ 317,117. Viktoria werke 22 1% do. 84 J. F. 100.8 100.5 6 55 Schazed 88.7 bank 8 108-112 98,50 89.50 Meining. Hp. O.. 92,12 Brown, Bov.& C 52. 92. leibiſch,... Fraffwerk Thür.... Rhein draunk, 29 240 Vogel, Tel.⸗Drahſ 120,5 4% Baden 2„„., gon, Scha. e%½ erlöökchpfls 97 8/— Industr.-Obligationen Reichsbank. 1729 1727 Buderus, Eifenw 101.3 101.0 W 11880 1120 5** 5„ 1 905 1 e 1385 4% e 97.40 93.25 eine 92062 pe 99,25 98.25 6k f. Brauind. 113,2 418,5 15 e 155 3 e Felten. Gul. 105.2 104 eie ere 130,2 131,5 bo. Spiegelglas„. endero th. 6780 eech 2e 95. 98 4% doe er 250 8220 4, Bentotke z 85. 8 28 Sent Granmf. 1089 1025 Süchſiſche Zank: 1420 l120 Cavite c Klein 10, 1055 Jrauſtadt. Zucker 1220. Küppersbuſc h.. bo. Stahlwerke 10/6 10% Oeſtd⸗Kaufh u 278 24.52 4% e Sia 2% 4½%½ München 20. 98. 8882 4% D Hppoth. Bt. 0 6 elner eng 1852 1077 Südd. Bodenerdbd.. 383.50„ 1280 1990 Froebeln, Zückerf—..0 ahmeyer& Go. 130,5 181.0.⸗Weſtf. Glekt. 123,7 8 e JJJ)%VG%%%%%/// ⁵ ⁵((C 5 de e 88)% Stettin 0p. 70 95. 98,— e Alberner Rar 26 J0l. 100,5„een Gena ef. f. el. Antern. 120 1238 Serge er. Foſther Jucker 9, 9— Wiſfner meta 170 l Fache ge ag 09 400% Wie baden VVöVÜGV• be, d. Pecden 1187 57 Signac, ee Ene 120 1255 fan, eber te. 112 1141 lee en. 8850 eee eee ee wee e. n 1 40 83 98, 9 M. Bo.. 9750 95.— Aachen leindahn 60 2 do. Fg Helft. 28 8 Sensen de 2 1060 100 Flags erte 15. Kühen werte. n co 10% 4½ Pr. Obertbk. 8 Rührob. 38 füll 987 4% Gotha Erdkr. 5 5 8 Stemens 1050 105,0 2795 5 78,42 5 75 Spitta ort 5 95. 96.50 Selin e Hüfte e ee 2 J Haben 0 9 Hader al Wang 2 Gd dzentdr 2 87.80 97.50 Goldpför 48,9 95,87 85,875 Ver. Stahl 4020 101.8 Ag doleu gr en 0JSbillingwort9 59 53 e CP 5 25 61 8 16 5 70 5 5 5 Dt. Elſenb.⸗Betr. 89,75 80,75 Shade Ser. A 2880 283, Guano⸗Werke„ 92.50 95, Salzdetfurth Kali 1828 eee 2 Standbriefe u. Schuld C F. 5 f 9) 0 er e, ar 18% dene U 1507595 1 5 Sete.% e Sehe 80,8575 ange ge 87 857 ae 988 99.75 nl. Nuslſchei 77 85 8 5. Rag d do. erie 5687 8„Bergb. Schering ⸗tahlb. 1 Aki e ee an% en ben 1870 fareget re 1190 118) Par u. Kain Sch dees. 7580 735 Versleherungs- Aktien Sunn ieee 10 s oecd, e 4 id Ber 1 G8) 8 ausländ., festwer- e ,, ee ee 8 080 Pac 25 1422 50. Buer Fal 88.— 88, uach. u. M Feuer amburg Altbef. 1077 1080(„ Heſſoandesbk. 4½ Nordd. Grdkr. 5 rod, Lloyd„47.% gaimler⸗Benz 95,12 95.62 Halleſche Maſcͥc h. 11.—5¹ 7 do. Bergw. Beuth. 95, 80.—] do. Rücker Würing. Altbeſig l. 55 55. Ibn 11 Gold. 125 25 95.50 95.50 zinsliehe Werte industrle-Aketi tsch. Aland Tel 10% 108.0 e 116.0 150 2 3 9800 98.25. Portl.⸗Zem. 11900, 1480 untan 1 84 a 117TTTTTTT f 5 Mexikaner 1890 10,30] 10,5(Udustrle- Aktien Otiſch. As ph....... Harpen. Bergbau 111,7 11 Hereur Wo 90.* ßugo Schneider.. dg Lebensoß kk 00 Anteaße abgeht 1. Holdpfbr. k 21 9562 95,62 4 db. 1904.800.0 geeumulat⸗Fabr. 1730„„ do. Babcock Hedwigs hütte 1170 Netalgeſellſchafr 1» Schöfferhof Br. 1520. Berlin Feuer ver 14 10,15 4% Pr pfbrül, 10 97.— 8, 4½ ör.Centrcod. 9550 1 err s k 2 2 8 Allg Hauge denz.. ds. Faun rol Heidenau. auf.—. Miag Mäglendauſ 900. Schubert& Sachen e e ene ee, e e. — 4 5 3% po, bo. f 22 97,50 97.50 Goldpf. 1928 95,50 95,50 4 Ho, Gdrente ell 28. 28,25 Allg. Baugeſ- Lenz.. do. Contt Gas 128, Hemmoor Portl. 19 Mimoſaa 140,5 1410[Schuckert& Co. 120 120.2. 0 16 4½% Württ. Wire 5 h. 5 ½ do. Gpfbr. 26 7Rum Monopol⸗ ae, il gem 2 887 do. Erdal. 88— geen Mitteldtſch. Stahi„Schul a eng 105% 0 geringe 8 5 1—— 4% f bor 1005 101% Ra ber den Mienen beef en. do, abe werte 4 88.— 150 Montecatint.:„ enn 5. hen:„Hann. dtr. 2„„„ Pr. Hyp.⸗Bk. um. ver. Rente Pap. i— Mühle Rüningen, 15/2 Siemens Glasind. 0 5 1 4½ fkaſſ.sder 4,6 90,50,.. Pf. 20 5 14 98,.— 96, 4% Ungarn kt g18 5 Amperwerke 80„ 9—„ 85 158.7 168.7 vt Aeeſſe und per. 4 hteld o ze 8 gr 8%v lr pfandbr. 4 80, Staatst. 10 Anhalt koblenm.= Hochtief AG... Müm en Slater eder 113 103% Kotonfal- Werte 60 Brand 5 e 4, Gberſch. Pb..50 5 Goldhyp. k 50 95,78 95.75 4½ Budapeſt1914... Hoeſch.töln Bgw 93. Steatit⸗Magneſta 1840 135,5 Otſch.⸗Oſtafrika. 93.50 93.50 47 ddendg. 5 44 fihnprt Sdsk.s 92.87 927 4½ bo. Rom. f 20 88.7 88.75 4 Liſſab. 188671,„ Bosen Knngenseff„85,— 85,— Stettin Portl.⸗Z. 88.7 90,7 Kamerun Eiſenb. 68.7 68.— % ann 20 98,900% Westf. bt.8 82,% Rhein, Hypbl, 8 2½ Anatol. 5 1 u. 2 12% 123 Holſten⸗Brauerei 103,5, lleckarwer le Stöhr Kammgarn 102,8 1020 Neu⸗ Guinea.. 458.0 154.0 1 1 8 10 95. 847 do. Pf. A. 26 1 93,12 98.12 Lig. o.. 100.5 100.8 2¼, do. 93„Ton 39, 94,50 94% Phil. Holzmann 90,— 90, Nordd. Kabee.. Stolberger Zink.. Otavi⸗Minen 1875 1912 un a), 8450 J d 25 2c 9/ 9 5 4½ bo, Kom f.5 88.25 93,25 4 Beſt.Uug. St. 83„Eiſen band.. 103,6 Hotelbetrieb, 5„ do, Steingutföl..[Gebr. Stollwerck 97. 9717 Schautung⸗H. A 80.—-— 8. Seite/ Nummer 470 Denken Sie schon jetzt an die Anschaffung Handeln Sie Wirtschaftlich und wählen Sie nur Qualität. Ihres neuen Winter mantels. In unserem grossen Lager neuester Mäntel ist jedes Stück wertvoll, gleich welcher Preis- lage. Wir tragen allen Ansprüchen Rechnung und führen reinwollene Mäntel von Mk. 35. bis Mk. 150. und höher. Die neuen Formen: Weite Ulster, taill. Ulster-Paletots und Raglans. Die bewährten Qualitäten: Reinwollene Cheviots, Shetlands, Flausche u. Ratinés. Die modernen Farben: Graue, grünliche u. bläul. Töne in einfarbig u. gemustert. Fachleute für Herren- Kleidung seit 1890 MANNHEIM am pPlankendurchbruch werden in unserem Großbetrieb mit der gleichen Sorg- kalt ausgeführt wie sogenannte Liebhaberdrucke. Wir verfügen überein erstklass. Schriften- und Maschinen- Material und einen Stab bestens geschulter Fachleute. der die bestmögliche Ausnützung unserer modernen Betriebsmittel überwacht. In unserem Unternehmen hergestellte Drucke haben trotz ihrer billigen Preise eine besondere Note. Sie sichern dem anspruchsvollen Verbraucher einen außer gewöhnlichen Werbeerfolg. Musterarbeiten legen unsere Vertreter auf Wunsch jederzeit unverbindlich vor. DRUCKEREI DR. HAAS Fernmündlieh zu erreichen sammel Nr. 24951 Im Konkursverfahren über das Vermögen des Augufſt Schwarz, Inhaber der Firma Heinrich Handelsregiſtereinträge a) vom 9. Oktober 1935: Textilwaren Katharina Mannheim⸗Feudenheim. iſt Heinrich Dubois Ehefrau, Katharina geborene Lichtenberger, Mannheim⸗Feudenheim. Dubois, Inhaber Julius Rothſchild, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Ferd. Stamm, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Bertold Weiß, Mannheim. Firma iſt erloſchen. Tapeten ⸗ Zentrale Die Otto Rau, Die Firma iſt erloſchen. b) vom 10. Oktober 1935: Hanſa ⸗ Haus Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Durch Generalver⸗ ſammlungsbeſchluß vom 7. Auguſt 1935 iſt der Geſellſchaftspvertrag ge⸗ ändert, und zwar durch Streichung von Abſ. 8 in 8 7(Vergütung des Aufſichtsrats) und Streichung von Ziffer 3 in Abſatz 3 des 89(Tan⸗ tieme des Vorſtands 0 Karl Friedmann, Mannheim. Kaufmann Karl Friedmann Ehe⸗ frau Veronika geborene Heiler in Mannheim und Hugo Ruf, Kauf⸗ mann in Mannheim, haben Ge⸗ ſamtprokura. Sie ſind gemeinſam vertretungsberechtigt. 99 Amtsgericht 70 3b, 3 Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Otto Winghardt in Mannheim wurde mangels Maſſe eingeſtellt. 99 Mannheim, den 4. Oktober 1935. Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Friedrich Reuther, Mannheim. Bohrmann, W̃ seingroßhandlung in Mannheim, U 4. 10, iſt zur Ab⸗ nahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwendungen ge⸗ gen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen, zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forde⸗ rungen und zur Feſtſetzung der Vergütungen und Auslagen der Gläubigerausſchußmitglieder ſowie zur Feſtſetzung der Vergütung u. Auslagen des Verwalters Schluß⸗ termin beſtimmt auf: Donnerstag, den 31. Oktober 1935, nachm. 4 Uhr, vor dem Amtsgericht Mannheim, 2. Stock, Zimmer Nr. 215. 99 Oktober 1935. 3 BG. 9. Mannheim, den 7. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Für Eintupf. z Sonntag verschiedene Sorten“ Fance * 1024 in Dosen Kochhühner in allen Größen Hasenragouf 70. pfund Rücken und Schlegel ehrapoutz a. 00 1 Rehbug ch. J. It. Lore 0 7, 20 Runststr. Tel. 20172 AD AA. OKIODp¹er N. Buftkus, Pychologe, ch Verxrreis i! Friedrichsring R 7, 34 89 Stäelt. Planet Srium Kurz Kulturfilme Luttexpreß Berlin-Rom— Altger Sonntag, den 13. Oktober, 16 Uhr und 17½ Uhr: ImFlug durch d. Sternenwelt (mit Lichtbildern und Sternprojektor) man. Bauernkultur Amtsgericht BG. 1. Eintritt 40 ig., Schüler 15 Pfg., Brem erbslose 10 Pfg. 1 Greulichs Ale zachverständig geröstet fachmännisch gepflegt. Ein Genuß besonderer Art für den Feinschmecker dabei nicht teurer Wiener-Mäschung % Pfd. O. 70 Haushalt-Mlschung J Pid.60 nur N A. 13 funststt. Freitag, 11. Oktober 1933 dus Seberdine und —— 15 155 toff d 0 te! Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm Pfg. Stellengesuche je mm4pig. Kleine Annehmesehſuß für die Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für dle Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr dene Stellen Job Fagmann von angeſehenem ariſchen Unter⸗ nehmen für Innen⸗ u. Außendienſt Angebote unt. P N 38 an Bl. B 1021 1 geſucht. die Geſchäftsſtelle d. Weltbekannte hiesige Firma sucht zwecks Aus- bau der Organisation gewandten, tüchtigen“ ellemaute RADIO bei Teilzahlung bis 10 Monaten Volksempfänger bis 18 Monaten Wuniler, Langerötterstraße 68 jedes Fabrikat Fernsprecher 529 47. 8⁴⁰ Ardie 500 com tadell. Zuſtand, Gebrauchte nur Mk. 170.—.— Staa b Neckaranerſtr. 253 82˙9 een und neue sehr billig und gut bebr. piano Angebote unter M E 110 mit gutem Ton, 2 kreuzſait., Pan⸗ event, mit Vertreter; zexplatte, bill zu kolonne. Geboten wird verk. Spelzen⸗. 7, Mo HN EU Fi xum und Provision. ſtraße 17 Schroth 8 Gelegenheitsk ö an die Geschäftsst. d. Bl. A Von hieſigem größeren i unternehmen perfek Sienol Upistün zum baldigen 80 geſucht. Angebote unter N P 145 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 8586 D amer. kl. neuwert. phonzelle. T stühle, bill. zugeben. Ang. P 8 43 an Geſch. Büro Einrichtung Komplett Schreibt., Kaſſenſchvan Tele ab * 1021 Tiſche, U. 8 RH. b monatl. 8 8 Adler-Dürkopp gebrauchte bilſig pPfaffenhuber a. Marktpl., H 1, 14 S gehlal- Immer in poliert u. Eiche Wonn⸗ Ammer in allen Größen Hor en- Ammer 160 und 180 em breit Toenler- Amer in weiß und elfenbein Allenen kaufen Sie am besten nur bei Frfegrieh Aramer fur F 1,9 Annahme v. Ehe- standsdarleben 8239 (9 Röhren), mit Abzugsrohr 1 Schreibmaſch. mit Kaſten 1 Schreibm.⸗Tiſch u. Stuhl zu pkf. Anzuſ. Samstag 14—18 Uhr. * e Brahmsſtraße 12 3. St. Iks 1006 Wanke 155 eſtes Hindergarten- Einricmung neu, Schreiner⸗ arbeit, beſt. aus n 11 2 14.2 2 Tiſche und 12 Stühlen a. Pri⸗ S166 vat bill. zu verk. 1 wenig gebr. Hashelzofen 2 5153. immer- Wabknung von pünktlich. Zahler in Schloß⸗ nähe geſucht. Angebote unter N H 138 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 8566 err Angeſtellter ſucht in geſetzt. Alter. ul ODI. e e Timmer behagliche(eytl m. Penſ.), in der Oſtſtadt, Almenhof oder Wohnung mit erſtklaſſiger Pfalzplatz. Ang. mit Preis unter N M 142 an die Anzuſ. Samstag von 1 Uhr ab. 1 · BR. 25. 3 Tr. r. Schrank 1007 Stür. m. 1 Spiegel 5 sehr gut erhalten Elektr. Siemens 65.— I. Naumann Warm-Wasser- U 1. 7 Brote St. II Automat im Tause PILZ.[für Aerzte und Friſeure geeign. 330 billig abzugeben. „55 F. Er bach. D 4, 2 Leſt die NM! S792 Jüngere Jelena perfekt im Ma⸗ ſchinenſchreiben Sofort gesucht Angeb. mit Ge⸗ Samstagmittag halts anſpr. unt i P G 92 an die bet cb. 281031 Geſchäftsſtelle E. Kloß. Mannheim, La de A! 8 6 Nr. 20. Stellengesuche Tücke herteles, geſucht, gleich welcher Branche. Freie Autofahrt und jed. Abend Proviſ.⸗Auszahl. Vorzuſtellen am Buchhaltung Anlegen, Nachtragen, Bilanzen, Steuerſachen erledigt gewiſſenhaft ält. Kfm. ſtundenw. o. mon. Pauſch. Ang. unt. P R 42 an die Geſchſt. an Selbstfahrer neue Wagen N 7, 8, in„K inzinger Hof“, Telef, 28474 Leihwagen gemalt. geprägt, in einer Stunde ſleferbar. 8384 Autokennzeichen Rulo-Schweizer s 6 5/23 Opel Limousine [Baufahr 35, 8000 km, für Mark 1400.— bar zu verkauf. Angeb. unt. P J 34 an die Geſch. 1008 Leihwagen neue Modelle 3 güngtig. Beding werd. sugefahr. Apfel, Tel. 489 31 81 Gelegenheitskauf,, Adler Wagen Hanomag Decord- Lim. 6/32 PS. Atürig, 7000 Km., S786% oder ohn 7 e Schels Görnitufen, „Nutz: Neugebsuef 3 Node vaten bes einigkkeſten, 8 Node efst voll und 6/25, ien utem DK W- Cabriolet uf, für 480 2/2ſitz., 600 cem, bar. zu verkauf. m. Umkehrſpül., Adreſſe in der ſehr aut erhalt. Geſch*1009 preisw. zu verk. 00 preisw. Gehr, O1 Nr. 17 Schreib- Maschinen ebraucht ſehr abzugeb. 1018 2 Wasch- Kommoden mit Marmor u. Spiegel, f. neu. billig abzugeben Spelzenſtraße 17 Schroth. 4028 Zu erfragen 4⸗Sitzer⸗Limouſ., Fels u. Flachs, . Steller frei Modell 34 Aoleul, ur 760 fart verkauft S619 Anzeige in der 9 eine NM Z E 3. 9, Laden. breit 2 1 verkaufen: Lasabschluß m hoch, Qu 5 Nr 16 Schreinerei. 3 m 1018 Haushalt⸗Leiter. Kleider- dchränke sehr bill. abzugeb. M. Lauber, f 3,7 BoxkR Rüde reinraſſig, 2 Jahre alt, in nur gute Hände, billig ab⸗ zugeben. 988 Tel. 44781. Inserieren bringt Gewinn gur nönl Zn in ſtſtadt⸗ unter an die Verpflegung, ruhiger O lage. Ang. 0 2 2 25 18 Geſch. 8277 Drueksachen lletert schnell Druckerei Dr. Haas Bäckerei an nur tücht. Fachmann 1 zu vermieten. Angebote unt. P H 33 an die Geſchäftsſt. d. Bl.* 1002 Schöner Eckladen mit 2 Schaufenſtern, gute Lauf⸗ ſtraße, mit oder ohne ein. Zimmer zu vermieten. S1 Petry, Immobilien, K 1. 16. Zu vermieten! Werkstatt und Büro 147 qm, partern mit Toreinfahn Qu 5 Nr. 16 Schreinerei, 1019 ſſaſaune jeder Art, Größe u. Lage vermittelt d. altbekannte Immob.⸗Bito Levi& Sohn P 7. 15, 10 205 — gegr. 1880— Mk. 100.— verz., v. gegen Sicherhel zu leih. geſuch v. Selbſtg. Ang die Geſch. 1018 Oſtſtadt, freie 2 47 81011 -Zimmer- Wohn. Zentralhz., ein⸗ gebautem Ba d, Doppelwaſcht. zu Zermiet. Näher. Schloß. Richard⸗ Wagner⸗Str. 72, hochparterre. Tel. Nr. 42497. Gut m. Iimm. su berm. 6167 1 Fr. U Brünl möbliertes Zimmer mit ſep. Eing. zu verm. 1020 O 8. 20, 1 Tr. 2 Timmer U. Küche mit Bad Dach⸗ geſchoß, Almen⸗ hof, zu vermiet. Rob.⸗Blum⸗Str. Gut in ſonn., beſſer. Lage F e ud e n⸗ heims zu ver⸗ mieten(eventl. Penſ.). Abdreſſe in der Geſchſt. * 1016 Immobilien Max Joseoh-Strage hestgepflegt. fentenhaus mit je 3⸗ u. 4⸗Zim.⸗Wohng. p. St. veränderungsh. günſtig bei mind. 1 20 000.— Anzahl. zu verkaufen. Immob.⸗Büro Rich. Karmaun, 5 N 5. 7. S372 Kunststtasse NA./ Näheres in auf e Wege baltba? zu machen, iſt keine Kunſt. S247 Springmann's Drogerie. F eldher te kurzfriſtig. i oder Lagerraug * unt. P M 37 1 0