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Zu den Pariſer Meldungen über franzöſiſche Friedensbemühungen ſagt der diplomatiſche Mitar⸗ heiter der„Morning Poſt“, die britiſche Regierung habe keine Kenntnis von den gemeldeten franzöſi⸗ ſchen Vorſchlägen, und ſomit könne keine amtliche Aeußerung dazu veranlaßt werden. Die allgemeine Haltung der Regierung ſei, daß die Löſung das Siegel des Völkerbunds tragen müſſe. Sie ſei entſchieden gegen einen Friedens⸗ ſchritt, der darauf abziele, Italiens Erfolge in Abeſſinien zu legaliſieren. Die Gründe für ö ieſe Haltung ſeien dreifacher Art: 1. Das Experiment der Sühnemaßnahmen müſſe, wenn es lehrreich ſein ſolle, bis zum Ab⸗ ſchluß durchgeführt werden. 2. Je eutſchloſſener der Völkerbund ſich im gegen⸗ wärtigen Fall zeige, deſto größer werde die ab⸗ ſchreckende Wirkung auf künftige Angreifer ſein. . Das Anſehen des Völkerbunds würde ſchweren Schaden erleiden, wenn es ihm nicht gelänge, ſeinen Willen auch nur zum Teil durchzuſetzen. Der Berxichterſtatter fügt hinzu, unter dieſen Umſtänden werde Lavals Bemühung auf große Hin⸗ derniſſe ſtaßen, zumal, da Muſſolini unmöglich Be⸗ dingungen unter dem Druck von Zwangsmaßnahmen annehmen könne. In einer Meldung des Pariſer Berichterſtatters des„News Chronicle“ heißt es, Lavals zweiſtündige Beſprechung mit dem britiſchen Botſchafter ſei als „unbefriedigend“ bezeichnet worden. Ein diplomatiſcher Mitarbeiter des„Daily He⸗ rald“ meldet, die Antwort des britiſchen Kabinetts auf die am Dienstag in London eingetroffene An⸗ frage Lavals werde beſagen, daß die briti⸗ ſche Kriegsflotte im Mittelmeer blei⸗ ben werde, bis Großbritannien überzeugt ſei, daß ſeine Beziehungen zu Italien auf einer Grund⸗ lage dauernden Friedens beruhten. Rom beſchuldigt England des „kriegeriſchen Neberfalls“ — Mailand, 16. Oktober. „Gazela del Popolo“ bringt heute wieder einen recht ſcharfen Leitartikel gegen England, das als Drahtzieher eines Krieges gegen Ita⸗ lien bezeichnet wird. Niemand könne leugnen, daß die Entſcheidungen des Völkerbundes von England gewollt und aufgedrängt worden ſeien. Wenn ſie nicht ſchärfer ausgefallen ſeien, ſo einfach deshalb, 5 Frankreich die Vorſchläge Edens nicht gebilligt Habe. Eugland ſcheine zum Krieg mit Italien kommen zu wollen. Die Gründe dafür, daß ſich England gegen Italien ſtelle, ſeien die Sprungkraft des faſchiſtiſchen Italien, das die britiſche Vorherrſchaft in Europa ſtöre oder ſtören könnte, ferner das afrikaniſche Unternehmen, das den ruhigen Beſitz Aegyptens, des Sudans und der im letzten Krieg Deutſchland weggenommenen Kolonien gefährde oder gefährden könnte. Eitgland habe ſich vorbereitet, um Italien anzugreifen. Jetzt habe es den Angriff durch den Völkerbun) aus⸗ führen laſſen. Es ſei an der Zeit, die Aufmerkſam⸗ keit der Regierungen auf dieſe Tatſache zu lenken. Man könnte jetzt England beim Völkerbund und bei den Unterzeichnermächten des Kellogg⸗Paktes als den Staat anzeigen, der den Angriff gegen Italien vorbereite. Abeſſinien erhält Waffen — London, 16. Oktober. Wie„Daily Mail“ meldet, ſind beim britiſchen Handelsamt innerhalb der letzten 24 Stunden fünf Geſuche um Gewährung von Lizenzen für die Aus⸗ fuhr von Waffen und Munition nach Abeſſinien eingegangen. Bei drei Lizen⸗ zen handele es ſich um die Erneuerung von Anträ⸗ gen, die bereits geſtellt waren, als die britiſche Re⸗ gierung das Waffenausfuhrverbot erließ. Die bei⸗ den anderen ſeien neu. Das Transportſchiff„Somerſetſhire“ iſt am Dienstagabend, mit vielen engliſchen Frauen und Kindern an Bord, von Malta abgefahren. Boykott der italieniſchen Ausfuhr? Eoͤen verlangt nicht bloß Einfuhr-, ſondern auch Ausfuhrſperre für Italien! (Funkmeldung der NM 3) — Geuf, 16. Oktober. Im Wirtſchaftsausſchuß der Sanktionskouferenz legte Eden am Mittwochvormittag einen Entſchlie⸗ ßüugsentwurf über den Boykott der ita lieniſchen Ausfuhr vor. Der Entwurf hat die Zuſtimmung der ſkandinaviſchen Staaten ſowie Hollands, Belgiens, Rumäniens und Sowjetruß⸗ lands gefunden. Ein aktiver Widerſtand trat auf keiner Seite in Erſcheinung, doch machten einige Länder, darunter Spanien und die Schweiz, gewiſſe Vorbehalte. Ein Beſchluß wurde nicht gefaßt, da zunächſt der Ausſchuß für gegenſeitige Unterſtützung befragt, d. h. die Frage der Entſchädigungen geklärt werden ſoll. Mittwoch nachmittag tritt der Arbeitsausſchuß und nach ihm die Voll konferenz zuſammen. Wie ver⸗ lautet, handelt es ſich um die endgültige Annahme der erweiterten Liſte der unter das Ausfuhrverbot fallenden Waffen und um den Bericht des Juriſten⸗ ausſchuſſes, der gewiſſe verfaſſungs⸗ und völker⸗ rechtliche Fragen zu prüfen hat. Andererſeits hört man, daß in der Frage der Rohſtoffſperre die Meinungsverſchiedenheiten zugenommen haben. Der Antrag Eoͤens (Funkmeldung der N M.) — Geuf, 16. Oktober. Der Antrag Edens über den Boykott italieniſcher Waren hat folgenden Wortlaut: Die Regierungen der Völkerbundsmitglieder ver⸗ bieten die Einfuhr in ihr Gebiet für alle Waren— außer gemünztem und ungemünztem Gold und Sil⸗ ber— die aus Italien oder den italieniſchen Be⸗ Abeſſiniſche Miniſterſöhne als Kampfflieger . Auf dem Brookland Flugfeld in der Nähe von London werden z. alten Söhne des abeſſiniſchen Geſandten in London, Dr. Martin, 8 1 5 5 17 83 Rechts der Cl Ihre Einreihung in das abeffiniſche Heer ſteht bevor.— Rechts der Cl Z. die beiden 22 und 23 Jahre als Kampfflieger ausgebildet. hefpi Flughafens. (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) ſitzungen ſtammen, dort erzeugt oder hergeſtellt ſind, ohne Rückſicht auf den Abſendungsort. Erzeugniſſe oder Fabrikate Italiens oder der itälteniſchen Beſitzungen, die in einem anderen Land weiterverarbeitet worden ſind, und Waren, die teils in Italien ober den italieniſchen Beſitzungen und teils in einem anderen Land hergeſtellt ſind, fallen ebenfalls unter das Verbot, es ſei denn, daß min⸗ deſtens 25 v. H. ihres Wertes beim Verlaſſen des letzten Verſandortes auf Verarbeitungsprozeſſe ſeit dem letzten Verlaſſen Italiens oder der italieniſchen Beſitzungen zurückzuführen ſind. Waren, die Gegenſtand laufender Verträge ſind, ſind von dem Verbot nicht ausgenommen, Waren, die zur Zeit der Verhängung des Verbotes ſich unterwegs befinden, werden von ſeiner Anwendung befreit. Bei der Durchführung dieſer Beſtimmungen kön⸗ nen die Regierungen zur Evleichterung der Hand⸗ habung und unter Berückſichtigung der normalen Transportzeit einen Stichtag feſtſetzen. Perſönliches Gepäck von Reiſenden, die aus Italien und den italieniſchen Beſitzungen kommen, kann ebenfalls von dem Verbot befreit werden. Italien will auf Bombardements nicht verzichten — Addis Abeba, 16. Oktober. Nach einer amtlichen abeſſiniſchen Mitteilung will Italien von der Bombardierung offener Städte nicht Abſtand nehmen, hat ſich aber bereit erklärt, teilweiſe den Schutz der Europäer zu garantieren. Infolgedeſſen wird nunmehr in der Bahnſtation Diredaua, wo 800 Ausländer leben, auf Grund eines Uebereinkommens mit der franzöſiſchen Regierung ein neutrales Gebiet feſtgelegt. Im Einver⸗ ſtändnis mit der italieniſchen Regierung ſollen in dieſem Gebiet die Europäer und Bahnangeſtellten untergebracht werden, um vor Bombenabwürfen ſicher zu ſein. Ein Ausſchuß zur Feſtlegung der Grenzen dieſer neutralen Zone wird noch in dieſer Woche von Aoͤdis Abeba abreiſen. Den geſamten Fremdenſchutz übernimmt dort Frankreich. Der Geſunoheitszuſtand der Expeditionsarmee — London, 16. Oktober. Ueber die Zahl der italieniſchen Kranken und Verwundeten iſt nur äußerſt ſchwer einigermaßen Genaueres zu erlangen. Pembroke Stephens, der ſich für den„Daily Expreß“ auf dem Wege nach Abeſſinien befindet, hatte geſtern in Suez mit Sir Aldo Caſtellani, einem ſehr bedeutenden italieniſchen Tropenarzt, der aber ſeit Jahrzehnten in London anſäſſig iſt, eine längere Unterredung. Sir Aldo iſt von Muſ⸗ ſolini mit der Kontrolle des Geſundheitsweſens in Oſtafrika beauftragt worden. In Oſtafrika, ſo erklärte Caſtellani, haben ſich bisher insgeſamt 176 Todesfälle durch Krankheiten ereignet. Rund 400 beſonders ſchwer Erkrankte ſind nach Italien zurückgeſchickt worden. In den weſtlichen Teilen Eritreas gibt es eine Reihe von Lazaretten, wo die weniger ſchweren Fälle be⸗ handelt werden. Die meiſten Todesfälle ſind auf Sonnenſt iche zurückzuführen. Die ſchwerſten Gefahren für die italieniſchen Truppen ſind aber Ruhr und Malaria. Glücklicherweiſe ſind bisher dieſen beiden Krankheiten vorgekommen, 3 nur wenig Fälle von Verſtändigungsverſuch geſcheitert Rote Flut über Frankreich (Von unſerem Pariſer Vertreter) Paris, im Oktober. Ganz Frankreich ſchaut nach Afrika und horcht geſpannt auf den Kanonendonner in Abeſſinien. Bei dieſer Beſchäftigung überſieht es eine große Ge⸗ fahr, die im eigenen Lande heranwächſt und deren Anzeichen an ſich leicht feſtzuſtellen ſind: die rote Gefahr. Auch die franzöſiſche Regierung hat in dieſer Sache, wohl weil ſie mit außenwirtſchaftlichen und finanzpolitiſchen Fragen überlaſtet iſt, noch kei⸗ nerlei Verteidigungsſtellung bezogen, es ſei denn rein äußerlich ihr Verſuch, wieder engere Beziehun⸗ gen zum Vatikan zu knüpfen. Die Roten haben in Frankreich ihre„laute“ Tak⸗ tik aufgegeben. Die großen Angriffe bei der Regie⸗ rungsbildung Lavals gegen die damit verbundene „faſchiſtiſche Gefahr“, und ſpäter gegen die Notver⸗ ordnungen ſind ebenſo verſchollen wie die blutigen Auguſtereigniſſe in Breſt und Toulon und fanden keine Wiederholung. Die franzöſiſchen Kommuniſten ſahen nämlich erſt ſpät ein, von welcher Bedeutung für ſie die Huldigungen der Sowjets vor Laval in der Zarenloge der Großen Oper zu Moskau waren. Auch ſie hatten zwar den Abſchluß des franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Militärbündniſſes begrüßt, aber das da⸗ malige Verſprechen Stalins, Moskau würde ſich nun nicht mehr in die franzöſiſche Innenpolitik ein⸗ miſchen, kam ihnen ſehr ungelegen. Und über die Verlegung des Kominternbüros von Paris nach Zürich waren ſie ſogar böſe, Aber allmählich„begriffen“ ſie. Für die Außenſtehenden ſprach ſchließlich die in dieſen Tagen in Straßburg erfolgte Verhaftung eines führenden Mitglieds der Moskauer Komintern Bände. Denn dieſer Mann mit ſeinen 5 Millionen Franken war kein Vergnü⸗ gungsreiſender, ſondern ſein Geld war für die rote Propaganda in der franzöſiſchen Preſſe und für Spionagezwecke beſtimmt. Wie weit Beziehungen zwiſchen dieſem roten Apoſtel und der Tatſache, daß man in immer mehr franzöſiſchen Zeitungen oft ſehr verſteckte Sowjetpropaganda findet, beſtehen, läßt ſich noch nicht überſehen. Aber oe Tatſache beſteht. Und ein Blatt wie der„Intranſigeant“, das kürz⸗ lich eine Radioſtation übernahm, ſendet auf der Welle des Sowjetruſſiſchen Senders Tumaroffs, was dem Zeitungsinhaber, dem Abgeordneten, Bankier und Getreidegroßhändler Louis⸗Louis Dreyfuß mit der Auflage geſtattet wurde, dafür unentgeltlich„je nach Bedarf“ Nachrichten der Moskauer Regierung zu verbreiten. Es geht auch ſo! In den Wochenſchauen der Pariſer Kinos ſteigen die verführeriſchen Bilder aus Rußland immer mehr. Jetzt geht man aber ſchon ſo weit, in einem Kino des Quartier Latin ausſchließlich ein abend⸗ füllendes Sowjetprogramm laufen zu laſſen. Nicht nur, daß der Film„Der neue Gulliver“ kommuniſti⸗ ſche Propaganda gegen Thron, Kirche und Bürger⸗ tum iſt, nein, die beiden Vorfilme ſind ſogar reine Verherrlichungen des roten Paradieſes um Moskau, Daß ſich der Hauptfilm vorzüglich an Schulkinder wendet, mag in dem Zuſammenhang beſonders be⸗ achtlich ſein, daß weit über die Hälfte der franzöſiſchen Volksſchublehren kom⸗ muniſtiſch beeinflußt ſind. Von ſolcher„Zu⸗ ſammenarbeit“ kann alſo noch manches erwartet werden. Zum anderen ſcharen ſich die Unzufriedenen um die Roten. Dazu gehören in Frankreich beſonders die Bauern, denen es wirklich ſchlecht geht. Sie wer⸗ den von kommuniſtiſchen Propagandazetteln und Schriften förmlich überſchüttet, und die Sozzialiſten widmeten ihnen ſogar plötzlich einen beſonderen Parteikongreß. Natürlich erfährt der Bauer nichts dabei von der roten Enteignungsabſicht, dann wäre bei dem Franzoſen, der ſo ſehr an ſeinem Boden und Beſitz hängt, ſofort alles zu Ende. Nein, der Bauer ſoll nur ins Garn gehen, und tut es oft. In den Städ⸗ ten gibt die Verteuerung des Brotes und der Milch um rund 7 vom Hundert und das durch die polizei⸗ liche Preisfeſtſetzung nicht billiger gewordene Fleiſch hinreichend Anlaß, Unzufriedene zu ſammeln. Das Wichtigſte aber iſt, daß ſich inzwiſchen die Lin ks⸗ gewerkſchaften zuſammengeſchloſſen haben, um zu gemeinſamen Aktionen, worunter hauptſächlich Streiks verſtanden ſein dürften, ſchlag⸗ kräftig zu ſein. Die Kommuniſten gaben bei den Zuſammenſchlußverhandlungen überall zahm nach. So ſollen die Gewerkſchaften in Zukunft nicht mehr von den Parteien abhängen und ſie ſollen auch ſelbſt keine„politiſchen Schlagworte“ mehr ausgeben. Es täuſcht ſich aber niemand darüber, daß ſo erſt recht eine kommuniſtäſche Arbeiterfront her⸗ geſtellt werden ſoll, die dann ruhig einen für das franzöſiſche Volk ſanfteren Ton anſchlagen darf, In Moskau rechnet man nämlich unter Verwendung ſolcher Methoden mit einem großen Sieg der Linken bei den franzöſiſchen Kammerwahlen im Mai 1936. Eine daraus hervorgehende Linksregierung müßte 2. Seite Nummer 478 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 16. Oktober 1988 dann zwangsläufig die außenpolitiſche Betätigung Moskaus auf europäiſch⸗diplomatiſchem Boden Anterſtützen, die wiederum als Hauptziel die Vor⸗ bereitung der Weltrevolution hat. So entlarvt das kommuniſtiſche Spiel in Frankreich ſeine Geſchicklich⸗ keit und ſein Ziel. Ob es nun ſchon vor den Wahlen zu einer reinen Linksregierung hier kommen wird, bleibt abzuwar⸗ ten. Das iſt Sache des Spiels hinter den Kuliſſen. Geredet wird allerdings ſchon viel davon, wobei immer wieder der Name Herriot auftaucht, der den Außenminiſter Laval damals zum Abſchluß des Ruſſenpaktes drängte und der heute der Gegenſpie⸗ ler Lavals im Kabinett iſt. Da aber einige gefähr⸗ liche Folgen des Ruſſenpaktes wider Erwarten jetzt ſchon ſichtbar wurden— politiſch⸗diplomatiſche Ent⸗ fernung Frankreichs von London, Berlin und War⸗ ſchau, und leichteres Spiel der kommuniſtiſchen Pro⸗ paganda in Frankreich— ſpricht man von der Mög⸗ lichkeit, daß die Rechte die Ratifizierung des Ruſ⸗ ſenpaktes im Parlament hintertreiben könnte. Für den Fall würde Herriot,„der Vater des Ruſſen⸗ paktes“, in die Breſche ſpringen und auch nicht vor einem Sturz Lavals zurückſchrecken. Dann dürften die Marxiſten im Parlament Herriot eine Chance geben, damit ſie ſelbſt bis zu den Wahlen keinerlei Verantwortung zu übernehmen brauchten. Denn außenpolitiſch liegt der Kurs Edouard Herriots ge⸗ gen Berlin und für Moskau eindeutig feſt. So ergießt ſich die rote Flut grenzenlos über die franzöſiſchen Lande. Man ſoll nicht ſagen, Frank⸗ reich ſei ſeiner Struktur nach ein Land, in dem der Kommunismus nie Fuß faſſen könne. Das mag theoretiſch richtig ſein. Aber noch immer wurden franzöſiſche Revolutionen in Paris entſchieden, und wie leicht hier eine Meute roter Geſellen die Macht erringen könnte, das zeigten die blutigen Februar⸗ nächte von 1934! Es fehlt zwar nicht an Stimmen, die zur Bildung einer„ſoliden Union der ordnungsliebenden Elemente“ aufrufen, doch werden ſie gehört werden? Vorerſt: wird die franzöſiſche bürgerliche Regierung noch rechtzeitig den Fehler einſehen, daß ihr Vertreter vor drei Monaten auf dem Weg zum Kreml in Berlin durchfuhr, weshalb ſich nun die moskowitiſche Flut über Zürich— Straßburg nach Frankreich ergießt? Vielleicht wäre es noch Zeit, einen Damm zu auen. Aber die Stunde verrinnt ſehr ſchnell. Frankreichs zwei Seelen Der Abeſſinienkrieg und die franzöſiſche Innenpolitik„Die erſte Kugel gilt Herriot Drahtbericht unſeres Vertreters in Paris — Paris, 16. Oktober. In den politiſchen Kreiſen in Paris wurde die Tatſache, daß Laval ſeinem Wunſch, unter allen Um⸗ ſtänden Verhandlungen in der abeſſiniſchen Frage zu vermitteln, treu geblieben iſt, ſehr wohlwollend auf⸗ genommen. Ganz Frankreich zittert davor, durch irgendeine Unvorſichtigkeit in einen Krieg hinein⸗ gezogen zu werden. England, ſo glaubt man hier, iſt viel zu ſcharf gegen Italien mit Hilfe der Sanktions⸗ beſtimmungen des Völkerbundspaktes vorgegangen, um ſo mehr, als„andere Nationen, darunter auch wir ſelbſt, nicht mit ſehr viel anderen Mitteln, als die Italiener ſie jetzt anwenden, ihren Kolonialbeſitz er⸗ 8 haben“, wie ein Blatt hier ſehr offenherzig meinte. Ob das Gerücht, der Vatikan habe auf Veranlaſ⸗ ſung des Quai'Orſay in die ganze Sache vermit⸗ telnd eingegriffen, der Wahrheit entſpricht, läßt ſich nicht feſtſtellen. In ihren Bemühungen wird die franzöſiſche Diplomatie durch die Nachrichten vom Kriegsſchau⸗ platz unterſtützt, wonach die Schwierigkeiten der ita⸗ lieniſchen Armee von Stunde zu Stunde zu⸗ nehmen ſollen. Der„Paris Midi“ berichtet ſogar von Meutereien bei den italieniſchen Tanktruppen, wo 12 Soldaten wegen Gehorſamsverweigerung erſchoſſen worden ſeien. Das habe aber die übrigen nicht veranlaſſen können, wieder in die glühend heißen Tanks hinein⸗ zuſteigen und den Vormarſch aufzunehmen. Man glaubt hier, daß nach alledem Muſſolini eher bereit ſein werde, den Verhandlungsvorſchlag nicht unbeſehen zurückzuweiſen. Als ſehr großen Er⸗ folg würde die franzöſiſche Diplomatie es ſchon fei⸗ ern, wenn nunmehr Muſſolini zum erſtenmal ver⸗ anlaßt werden könnte, klar zu ſagen, was er in Abeſſinien beabſichtige, mit welchen Zielen er den Krieg führe und was ſeine äußerſten Bedingungen ſeien. Die darüber bisher aus Rom Der Krieg beginnt jetzt erſt! Die Gegenoffenſive des Negus— Bisher 10 000 Mann abeſſiniſche Verluſte? (Von unſerem Londoner Vertreter) — London, 16. Oktober. Ueber den Krieg an der abeſſiniſchen Südoſtfront gibt der Sonderkorreſpondent des„Daily Telegraph“, Sir Percival Philipps, aus Diredawa eine ſehr lebendige Schilderung. Marſchall Grazianis Armee in der Provinz Ogaden, die den Verſuch macht, entlang der Grenze von Britiſch⸗Somaliland nach Harrar vorzuſtoßen, dürfte auf einen ſehr ener⸗ giſchen Widerſtand der Abeſſinier ſtoßen. Nicht weniger als 160 000 Maun abeſſiniſche Truppen marſchieren von Südweſten her gegen Grazianis Armee vor, um die italie⸗ niſche linke Flanke anzugreifen. Die Armee des Ras Deſta, die aus 100 000 Mann Infanterie und Kavallerie beſteht, hat hr Lager, wo ſie ſich ſeit Mitte September befand, verlaſſen, und ſtößt gegen den Schebeli⸗Fluß vor. In der Nähe von Gerlogubi dürften dieſe Truppen dann auf weitere 60 000 abeſſiniſche Soldaten ſtoßen. Dieſe vereinigte Armee will den Verſuch machen, die Flanke der Italiener in die Wüſte abzudrehen. Bei dieſem letzten Truppenkontingent befindet ſich als militäriſcher Berater ein Bure, Oberſt Ser⸗ wiank. Die italieniſchen Truppen haben von Ual⸗Ual aus insgeſamt einen Vormarſch von annähernd 50 Kilo⸗ metern gemacht. Sie wurden dabei von 250 Tanks unterſtützt, die gleichſam eine feſte Barriere gegen⸗ über der abeſſiniſchen Linie bilden. Dem italieniſchen Vormarſch gingen Flugzeugangriffe mit etwa 20 Apparaten voran. Der intenſive Gebrauch von Gas und die zahlreichen Bomben haben das Gebiet völlig von der Bevölkerung undebenſoihren Viehherden geſäubert. Die Stadt Damot iſt einſchließlich ihrer 7 Moſcheen dem Erdboden gleichgemacht worden. Sir Pereival Philipps ſchätzt die Zahl der abeſſiniſchen Verluſte an Toten und Verwun⸗ deten auf annähernd 10 000. An der abeſſiniſchen Front zwiſchen Djidjiga und Saſa⸗Baneh iſt es in den letzten Tagen zu, keinerlei Bewegungen gekommen. An dieſer Stelle ſind 200 000 Abeſſinier verſammelt, die unter dem Befehl eines eingeborenen Kommandanten ſtehen. Nach den An⸗ gaben des„Daily Telegraph“ ſteht ihm ein türkiſcher Offizier, Jewib Paſcha, als militäriſcher Berater zur Seite. Graf Vinti geht es gut — Addis Abeba, 16. Oktober. Der franzöſiſche Geſandte ſtattete in Gegenwart des Direktors des Außenminiſtertums und des Kom⸗ mandeurs der Kaiſerlichen Garde dem bisherigen italieniſchen Geſandten da Vinef einen Beſuch ab, um ſich von dem Wohlergehen da Vineis zu über⸗ zeugen und die notwendigen Formalitäten für ſeine Abreiſe beim Eintreffen der nach Addis Abeba un⸗ terwegs befindlichen italieniſchen Handelsagenten zu erleoͤigen. 5 eingelaufenen Meldungen widerſprechen ſich völlig. Uebertriebene Hoffnungen ſind in den offiziellen franzöſiſchen Kreiſen nicht feſtzuſtellen. So behandelt auch der offiziöſe„Temps“ die ganze Angelegenheit in ſehr gewundenen Wendungen. Es iſt beachtlich, daß gerade dieſes Blatt in ſeinem Leitartikel ſchreibt, oͤaß die abeſſiniſchen Unterführer, die ſich den Italienern ergeben hätten, genau dieſelben ſeten, die in früheren Zeiten die Grenz⸗ zwiſchenfälle verurſacht hätten, die wie⸗ derum angeblich Italien zu ſeiner kriegeriſchen Stellungnahme gegen Addis Abeba beſtimmt hätten. Unter den glühenden Verehrern Muſſolinis in Paris wird natürlich die neue Entwicklung ſtür⸗ miſch begrüßt. Dabei geht ein Blatt wie die„Vie⸗ toire“ ſoweit, ernſthaft den Vorſchlag zu machen, Frankreich möge doch Jtalien die Hälfte von Madagaskar ſchenken, damit es dort ſeinen Menſchenüberſchuß unterbringen könne, womit Frankreich zugleich eine wunderſchöne Gabe auf dem Altar des Friedens bringe. Die„Action Francaiſe“ verſucht es ſeit mehreren Tagen mehr mit Einſchüchterungen der verhandeln⸗ den franzöſiſchen Politiker. Sie kämpft ſehr ſcharf gegen jede Bindung Frankreichs in der abeſſiniſchen Frage und geht dabei ſo weit, daß ſie 140 Abgeord⸗ neten, die ſich für die Sanktionen gegen Italien ausgeſprochen haben, die Erſchießung durch ihre Parteigänger androht, falls durch einen unglück⸗ ſeligen Zwiſchenfall Frankreich militäriſch gegen Italien vorgehen muß. „Sobald die Kriegstrompete erſchallt, ſind die erſten Kugeln für Herriot beſtimmt, darüber kann auch nicht der Schatten eines Zweifels beſtehen“, ſo ſchreibt Charles Maurras. Die Solidarité Frangaiſe hielt eine Maſſenver⸗ ſammlung im Wagramſaal in Paris ab, wobei ihr Führer Renaud ſich ausdrücklich hinter dieſe For⸗ derungen der Action Francaiſe ſtellte und„unter donnerndem Beifall der Maſſen“ erklärte:„Wir ſind zahlreich und entſchloſſen und wir ſchießen alle ausgezeichnet.“ Die Gerechtigkeit verlangt aber, feſtzuſtellen, daß dieſe Kreiſe weder in Frankreich noch auf die fran⸗ zöſiſche Politik allzu großen Einfluß haben. Das deutſche Recht Die Aufgabe der Akademie für deutſches Recht — Berlin, 15. Oktober. In ſeiner Rede zur Eröffnung des Berliner Hauſes der Akademie für Deutſches Recht führte am Dienstag der Präſident der Akademie, Reichs⸗ miniſter Dr. Frank, u. a. aus: Dem deutſchen Volk das deutſche Recht! Das deutſche Recht war eyſchüttert; es war mitunter ſo ſveit gekommen, daß die Juſtiz ein Martyrium für das Volk war; wir waren, nicht zuletzt infolge völlig ungenügenden Widerſtandswillens, von den Denk⸗ ergebniſſen anderer Völker abhängig geworden. Es deutſche Männer der Anſicht ſein konnten, das Heil liege in den Geſetzen eines römiſchen Weltreiches. Unſere Akademie dient bewußt dem dentſchen, dem raſſebezogenen Recht. Die Akademie dient dieſem Ziel nicht im Kampf der Meinungen gegeneinander, ſondern in gemein⸗ ſamer Arbeit auf der Grundlage der vorher ge⸗ klärten politiſchen und allgemeinen Weltanſchauung. So haben wir uns in der Akademie ein ſtolzes In⸗ ſtrument des freien Meinungsausgleichs zur Durch⸗ ſetzung des nationalſozialiſtiſchen Programms ge⸗ ſchaffen. Der freie Bürger im freien Reich unter dem freien Führer— das iſt der letzte Zielpunkt unſeres Rechtswollens. iſt für uns heute gar nicht mehr vorſtellbar, daß —— Jährlich 2000 Liter Freibier! Gegen die Unſitte des Zugabeweſens — Berlin, 16. Oktober. Der Leiter der Beratungsſtelle für Berufskranke in Berlin, Prof. Dr. Baader, erhebt in der Sozigl⸗ politiſchen Zeitſchrift der HJ die Forderung nach einer baldigen geſetzlichen Regelung des Zugabe⸗ weſens in den Betrieben, um namentlich den Jung⸗ arbeiter vor ernſten Gefahren zu ſchützen. Das Zu⸗ gabeweſen habe ſich als Quelle ſchwerer Geſund⸗ heitsſchädigung erwieſen. Der Referent verzeichnet hierfür zwei erſchütternde Beiſpiele, zunächſt das eines Berliner Bierfahrers, der in den 30 Jahren ſeiner Tätigkeit jährlich rund 2000 Liter Freibier getrunken hat, während ſeiner Geſamt⸗ tätigkeit alſo rund 60 000 Liter, und heute im beſten Alter ein völlig verbrauchtes Wrack dar⸗ ſtellt. Das andere Beiſpiel betrifft die chroniſche Niko⸗ tinvergiftung eines Mannes, der ſeit zwei Jahren als Packer in einer Zigarettenfabrik tätig iſt und wöchentlich 100 Zigaretten als Zugabe erhält. Der Referent betont, daß keineswegs dem vollausgewachſenen Mann der Genuß von Alkohol oder Tabak abgeſprochen werden ſoll. Wohl aber müſſe der Jungarbeiter davor geſchützt werden, daß er durch das Zugabeweſen ahnungslos an den un⸗ mäßigen Gebrauch dieſer Genußmittel gewöhnt werde. Gegenüber den möglichen Einwendungen der Intereſſentenkreiſe erklärt Prof. Baader, die Reichspoſt verbiete allen ihren Angeſtellten und Be⸗ amten das Anlegen von Briefmarkenſammlungen, um ſie nicht in Verſuchung zu führen. Warum ſollte nicht auch in Zigarettenfabriken das Nichtraucher⸗ prinzip und in Brauereien das Verbot des Bier⸗ 5 während der Berufsarbeit gefordert wer⸗ den? Die Schranke war nicht geſchloſſen — Berlin, 15 Oktober. Auf der Strecke Berlin—Kottbus, bei Kilometer⸗ ſtein 77,246, überfuhr am Dienstagnachmittag der Perſonenzug 741 einen Perſonenkraftwagen. Die Schranke war nicht geſchloſſen. Von den Inſaſſen des Kraftwagens wurden drei Perſo⸗ nen getötet und der Lehrer Hofmann aus Ohorn (Amtshauptmannſchaft Kamenz) ſchwer verletzt. Un⸗ ter den Toten befinden ſich die Ehefrau und die Toch⸗ ter des Hofmann. Der Name des dritten Toten ſſt noch unbekannt. 100 Dörfer überſchwemmt — Schanghaf, 15. Oktober, Neue große, vom Gelben Fluß ſüdoſtwärts dur Schantung ſtrömende Waſſermengen vergrößern ſtändig das Ueberſchwemmungsgebiet in Nord⸗ Kiangſu. Am Montag wurden 100 Dörfer und Maowar weſtlich von Haitſchou von den durch einen Sturm aufgepeitſchten Fluten überſchwemmt. Die Bewoß ner ſind in die Berge geflüchtet. Die Behörde näle und durch Erweiterungg der mehr als 70.000 Leute arbeiten, nach Meer abzuleiten. Flüſſe, dem Gelben Wo raß nähernd zwei Millionen geſtiegen. ä————5ðiVrʒ sv Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauez Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. riß Bode Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller„ Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhelm ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 5 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R I,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktorkaſtraße D. ⸗A. IX: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20644 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 19758 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. 4 Bohnenſalat in Bellagio Kleine Reiſeerinnerung von Paul Alverdes Stoffel und Sauertöpfe gibt es ganz gewiß in allen Ländern und allen Berufen, und ich will mich hitten, die italieniſchen Kellner hier ganz allgemein über den Schellenkönig zu loben und ſie ihren Stan⸗ desgenoſſen in der übrigen Welt, in Deutſchland beiſpielsweiſe oder auch in Bayern, als die unerreich⸗ lichen Vorbilder des guten Kellners zu preiſen. Aber doch will ich dieſes einen zu Bellagio für viele ſeinesgleichen rühmend gedenken. Er war nicht befliſſen, ſondern ehrgeizig, er war nicht unterwürfig, ſondern feurig, und ſein„Subito, signore!“ erklang mit einer verheißenden Herzlich⸗ keit. Es iſt eine leidige Wahrheit, und es hat auch allerhand leidige Gründe, daß bei uns in Deutſch⸗ land das„Sehr wohl!“ und das„Bitte ſehr!“ der Aufwartenden nicht ſelten einen ganz anderen Sinn zu haben ſcheinen. Wenn ich nicht verdammt wäre, ſo könnte es manchmal heißen, wenn ich nicht ver⸗ dammt wäre, den Kellner zu machen, um mich durch das Leben zu bringen, ſo wollte ich dich lehren, du Affe, nach der Suppe zu ſchreien und nach dem Zier mit der Gabel zu ſcheppern! Dieſer zu Bellagio aber — und ich hatte es ſchon des öfteren an ſeinen Lands⸗ leuten erlebt— hatte eine andere Auffaſſung der Lage. Dabei hieß ſein„Sofort, Herr!“ keineswegs etwa: ich laufe ſchon, ich ſpringe wie ein Hündchen nach dem Stein, den du wirſſt, denn ich bin eine Pudelſeele, ſondern es hieß: jetzt ſollſt du aber in mal erleben, was ein gelernter Kellner, was ein wahrer, kunſtreicher Meiſter ſeines Faches iſt. Staunen ſollſt du, Augen machen über das, was man hierzulande ter einer vollendeten, vorbildlichen Kellnerei ver⸗ ſteht. Achtung, jetzt fängt es an, und ich hoffe, du wirſt Verſtänduis dafür haben. Du biſt der Gaſt und ich bin der Kellner: für mich wahrhaftig kein Grund, mich geringer zu fühlen. Erdbeeren zum Nachtiſch gefällig? Ich will ſie dir nicht aufdrängen, es iſt deine Sache, was du eſſen magſt und was nicht— aber ich will ſie dir immerhin zeigen, zeigen koſtet nichts, hübſche, friſche, leckere Erdbeeren, wie? Kein Appetit mehr? Schade, tut mir leid für dich, ehrlich leid, denn du verſäumſt etwas— aber ich verſtehe vollkommen, wiederum keine Urſache für wich, dir zu grollen. Aber vielleicht etwas Käſe jetzt? Ich zeige dir die Sorten, verſteht ſich, oder reden wir vom Kaf⸗ ſee? Einen Augenblick übrigens, es ſind Krümel auf dem Tiſch, ich fege ſie weg, es ſchickt ſich nicht in meinem Service, es gehört zur guten Kellnerei, daß der Gaſt immer an einem ſauberen friſchen Tiſche ſitzt, unnd hätte er zehn Gänge hinter ſich. Mein Lieber, denkt ſich hierbei der Gaſt, mein Lieber, du gefällſt mir ſehr, ich bewundere dich, ich bewundere jeden, der wirklich etwas iſt, und der es auch ganz iſt. Siehſt du, es iſt mir ganz und gar nicht peiwlich, von dir bedient zu werden— und das iſt auch ein Glück, wenn man nun einmal der Gaſt iſt. Unter uns, es iſt mir ſchon ſo oft peinlich und heſchämend geweſen, und ich hätte nicht übel Luſt ge⸗ habt, mir die Schüſſeln ſelber an den Tiſch zu tra⸗ gen. Auch mußt du wiſſen, daß es bei uns zulande Gaſt häuſer gibt, wo ſie Glock zwölfe in der Nacht an⸗ fangen, die Stühle auf die Tiſche zu ſtellen, gleich⸗ viel, ob noch verſpätete Gäſte ihr Bier austrinken wollen oder nicht, und wo ſie die Kunſt ausüben, mit Blicken zu töten, wenn du nicht auf die Minute verſchwunden biſt— und wo es mir wahrhaftig nicht gut hinausgegangen wäre, wenn ich den Nachtiſch verweigert hätte, oder als zweiten Gang nur eine große Schüſſel Bohnenſalat genommen, wie vorher bei dir. Ja, das mußt du einmal tun, wenn du zu uns kommſt, geh hinein in eins der großen Bräus, oder auch in ein Weinlokal, wo des Abends Muſik iſt, und beſtelle nichts als eine große Schüſſel Boh⸗ nenſalat, mein Freund, oder tu es doch lieber nicht. Aber ſiehſt du, inzwiſchen ſind hier aus dem einen Viertel Wein drei geworden, und ſo gehabe dich wohl, es war ſchön an deinem Tiſch, du haſt mir ſehr gefallen, ich danke dir. eee Helmut Vogt:„Kampf um Afrika“ Uraufführung am Mainzer Stadttheater Mainz, im Oktober. In ſeinem Schauspiel Kampf um Afrika“ verſucht Helmut Vogt ein Stück Gegenwartsleben zu geſtalten, indem er das Koloniſationsproblem aufrollt. Zugleich wirft er aber auch eine Reihe anderer Fragen auf, wie z. B. die der Raſſen⸗ und Blutsmiſchung, ohne allerdings eine erſchöpfende Antwort darauf zu finden. Es gelingt ihm nicht, ein klares und eindeutiges Bild zu entwerfen und einen Begriff von den ſchickſalbeſtimmenden Kräf⸗ ten zu geben, die zu unabläſſiger Gegenwehr her⸗ ausfordern. Der Handlung, die im weſtafrikaniſchen Buſch ſpielt, fehlt das feſte Grundgefüge; ſie ſchwankt haltlos hin und her, iſt ſeltſam verwor⸗ ven und vermag nicht zu überzeugen. Die ganze Beweisführung bleibt in der Aniage ſtecken. Es wird viel geredet in dieſem Stück, es werden viele vernünftige Gedanken darin ausgeſprochen, aber auch ebenſoviele Gemeinplätze und Binſenwahrhei⸗ ten zum Beſten gegeben. Auch die pſychologiſche Ge⸗ und Schwächen. Man weiß oft nicht, warum ſich dieſe Menſchen aufregen und gegenſeitig befehden, warum ſie ſich ſo und nicht anders verhalten. Es fehlt die zwingende Ueberzeugungskraft. Eduard Wiemuth als Spielleiter hatte alles getan, um die dichteriſchen Schwächen des Stückes auszugleichen und dem Ganzen Kernhaftigkeit, Fluß und Bewegung zu geben. Es gelang ihm auch, in Verbindung mit den durchweg beachtlichen darſtelle⸗ riſchen Leiſtungen, der Aufführung zu einem Pu⸗ blikumserfolg zu verhelfen. Eine prächtige Farmer⸗ type zeichnete Joſeph Litſch mit ſeinem Robert Karſt, die Verſchlagenheit der Miſchlingsnatur brachte Ernſt Walter Mitulſky zu eindringlicher Geſtaltung, während Wulf Rittſcher das Urbild des unter der afrikaniſchen Sonne verluderten wei⸗ ßen Koloniſten gab. L. Uraufführung in Leipzig. Ein gemütvolles und buntbewegtes Volksſtück,„Der Kuckuck fliegt aufs Zirkuszelt“ von A. H. Kober, erlebte im Leipziger Alten Theater die beifällige Ur⸗ aufführung. Das Werk bringt eine Geſchichte aus ſtaltung der einzelnen Charaktere verrät Mängel einer sſterreichiſchen Kleinſtadt vor dem Kriege, wo durch ein Zirkusgaſtſpiel Senſation auch in das Haus eines der Honoratioren getragen wird. Der Klein⸗ ſtädter heiratete in jungen Jahren eine Zirkus⸗ künſtlerin, die auf und davon ging und ihm als Er⸗ innerung ihrer beider Tochter zurückließ. Durch das Mädchen wird der Bürger in die Welt des Zir⸗ kus hinübergeführt, und er iſt zuletzt derjenige, der den drohenden„Kuckuck auf dem Zirkuszelt“ ver⸗ ſcheucht. Das Ganze ein liebevoll ausgepinſeltes, dramatiſch nicht aufregendes Genrebild mit vielen darſtelleriſchen Möglichkeiten, die in idealer Wei vom Leipziger Enſemble genutzt wurden. A. Dr, Enuntſendung deutſcher Künſtler nach Rom. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung un Volksbildung, Ruſt, hat ſoeben die bildenden Künſt⸗ ler beſtimmt, die mit einem Barſtipendium einen koſtenfreien neunmonatigen Studienaufenthalt i der Deutſchen Akademie(Villa Vaſſimo) in Rom erhalten. Es ſind dies die Bildhauer Max Haber⸗ Merz, ſowie der Graphiker Hans Fiſcher. Jen, ner gehen die Maler Alfred Kniſpel und Wil; helm Geſſer als Studiengäſte nach Rom. Außer⸗ dem wird der Staatspreisträger der Preußischen Akademie der Künſte, der Bildhauer Robert Stie⸗ ler, einen Studienaufenthalt in dem genanntes deutſchen Kunſtinſtitut nehmen. O Maya⸗ und Inkakultur eng verwandt. Der deutſche Archäologe Fritz Buck, der ſich längere Zei zu Forſchungszwecken in Peru aufhält, erklärte nach ſeiner Rückkehr, daß er in Ruinen aus der Vor inka⸗Zeit an der peruaniſchen Küſte einen Mahl Kalender gefunden habe, der den ſchlüſſigen Beweiß für eine enge Verwandtſchaft zwiſchen der Mahl und der Inka⸗Kultur und gegen die Theore ſpreche, daß die Kultur der Inka ſich unabhängig von der Maya⸗Kultur entwickelt habe. O Die älteſte deutſche Feldzeitung. Das Badiſche Armeemuſeum in Karlsruhe hat ein Stück der erſten gedruckten deutſchen Feldzeitung erwerben können Es iſt eine Zeitung für die badiſchen Truppen, de 1815 von Herder in der Felddruckerei zu Heidel⸗ berg herausgegeben wurde. Das in dem Karlsruher verſuchen, das Flutwaſſer oͤurch Anlegen neuer. Die amtliche Ziffer der Flütht linge aus Nord⸗Kiangſu iſt im Oktober auf an⸗ Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Nückpors ſelzer, Fritz Schwarzbeck und Philipp Flet“ ner, die Maler Magnus Zeller und Erwin Muſeum gezeigte Exemplar ſtammt vom 24. Jun 1815.. 85 t 1 in A heute itbun zirke des terſta grenz ſtillge Ausn aller Daue ſamte Bewe lerrä: ßen. geran Angr gebro biete Kreuz „Veri ten d zeuge lauf berich 5 Di dig geſter gleiche Straß ſo ſta mußte feltſtr ferk derſel zu lie liche kraftu Beide fache men k Ein Als gegen Totſ die ſich Jahre, ſo lan unter pſychia käuferi bei ihr verletzt entklei schwere linken riſchen anſtalt. Angekl⸗ und ha gehabt, Tanzbo wieder veranla nimmt Neigun H. bek wegen Diebſta eine Aber ſi und Hi Kapali⸗ dem er wollte! venzuſc 1985 — er! 18 tober. skranke Soztal⸗ ig nach Zugabe⸗ Jung⸗ a8 Zu⸗ Beſund⸗ zeichnet yſt das Jahren Freibier ſamt⸗ d heute ack dar⸗ e Niko⸗ Jahren iſt und ugabe gs dem Alkohol Laber en, oͤaß hen un⸗ zewöhnt dungen er, die ind Be⸗ lungen, m ſollte raucher⸗ 3 Bier⸗ rt wer⸗ n tober. ometer⸗ ag der . Die zon den zerſo⸗ Ohorn zt. Un⸗ ie Toch⸗ 'oten iſt tober. ts durch größern Nord⸗ Vaowar Sturm Bewoh⸗ ehörde ner R. woraß Gelben Flücht uf an⸗ — inbauer ter, Wiſſen⸗ Fri Bode r„ Süd⸗ Wilhelm Faubde, itung aſtraße 18 Nüdbot as Haus Klein⸗ Zirkus⸗ als Er⸗ Durch es Zir⸗ ige, det lt“ ver⸗ inſeltes, t vielen r Weiſe A. Dr. om. Der ig und Künſt⸗ t einen halt in n Rom abet Flett⸗ Erwin . Fey nd Wil⸗ Außer⸗ ußiſchen Stic nannten bt. Der ere Zeit erklärte er Vor⸗ Maya⸗ Beweis Maya? Theorie gig vol Badiſche r erſten 1 n, die edel Lsruher 4. Jun 432 1 Mittwoch, 16. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Mannheim, den 16. Oktober. Große Luftſchutzübung in Mannheim Unter Einſatz ſämtlicher verfügbaren Kräfte und in Anweſenheit der zuſtändigen Dienſtſtellen, fand heute vormittag in Mannheim eine große Luftſchutz⸗ übung ſtatt, die auf einen der dichtbeſiedeltſten Be⸗ zirke unſerer Stadt ausgedehnt wurde. Innerhalb des durch die Polizei abgeſperrten Gebietes der Un⸗ terſtadt einſchließlich des von Neckar und Rhein be⸗ grenzten Hafengebietes wurde der geſamte Verkehr ſtillgelegt, ſo daß die Luftſchutzübung in größtem Ausmaß durchgeführt werden konnte und ein Linſatz aller Kräfte ungehindert möglich war. Während der Dauer dieſer Vollſchutzübung ruhte nicht nur der ge⸗ ſamte Geſchäftsverkehr, ſondern es waren auch die Bewohner der Häuſer aufgefordert worden, die Kel⸗ lerräume aufzuſuchen und die Fenſterläden zu ſchlie⸗ ßen. Nachdem kurz nach zehn Uhr der erſte„Flie⸗ gerangriff“ erfolgte und nach 5512 Uhr ein erneuter Angriff ſtattfand, wurde nach zwölf die Uebung ab⸗ gebrochen und der Verkehr durch die geſperrten Ge⸗ biete wieder freigegeben. Die Helfer vom Roten Kreuz hatten aber noch längere Zeit zu tun, bis alle „Verwundeten“ behandelt waren, und noch lange gell⸗ ten die Signale der heimkehrenden Feuerwehrfahr⸗ zeuge durch die Straßen der Stadt. Ueber den Ver⸗ lauf dieſer intereſſanten Uebung werden wir noch berichten. Polizeibericht vom 16. Oktober Die täglichen Verkehrsunfälle. Stark beſchä⸗ digt wurde ein Perſonenkraftwagen, der geſtern vormittag auf der Mittelſtraße auf einen in gleicher Richtung fahrenden Schleifwagen der Städt. Straßenbahn aufſuhr. Die Beſchädigungen waren ſo ſtark, daß das Fahrzeug abgeſchleppt werden mußte.— Auf der Kreuzung Ühland⸗ und Verſchaf⸗ feltſtraße ſtießen geſtern nachmittag zwei Lie⸗ ferkraftwagen ſo heftig zuſammen, daß einer derſelben umgeworfen wurde und auf den Gehweg zu liegen kam. Ein Beifahrer erlitt hierbei erheb⸗ liche Verletzungen und wurde mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Die Ur⸗ ſache des Zuſammenſtoßes dürfte auf Nichteinrräu⸗ men des Vorfahrtsrechtes zurückzuführen ſein. a Ihren 69. Geburtstag begeht heute in voller Rüſtigkeit Frau Thereſe Knobloch, geb. Will⸗ mann, J 7, 1. Wir wünſchen der langjährigen Le⸗ ſerin der„Neuen Mannheimer Zeitung“ noch wei⸗ tere glückliche Jahre eines geſegneten Alters. u Der Schwarzwaldperein Mannheim Ludwigs⸗ hafen war bei ſeiner Nachmittagswanderung am 13. d. M. von herrlichſtem Wanderwetter begünſtigt. Oer zweite Fall vor dem Schwurgericht: Das Eiferſuchtsdrama in J 3 Ein 29 jähriger wegen Totſchlags an ſeiner Geliebten angeklagt— Die Tat eines geiſtig Minderwertigen? Als zweiter Fall begann heute die Verhandlung gegen den 29 Jahre alten Erwin B. von hier wegen Totſchlag. Es handelt ſich um die Bluttat, die ſich am 5. Oktober v.., alſo ſchon vor einem Jahre, in I 3, 18 abſpielte. Das Verfahren zog ſich ſo lange hinaus, weil der Angeklagte längere Zeit unter Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in der pſychiatriſchen Klinik in Heidelberg ſtand. Die Ver⸗ käuferin Irma H. wurde nachts in dem Bette des bei ihr in Untermiete wohnenden Angeklagten ſchwer verletzt, nur noch mit ſchwachen Lebenszeichen, völlig entkleidet aufgefunden, während B. ſelbſt ſcheinbar ſchwere Verletzungen der Halsſchlagader und am linken Arm aufwies. Das Mädchen ſtarb auf dem Transport zum a Krankenhaus. Die Leiche wies insgeſamt neun Stiche auf: ſechs in die linke Bruſtſeite, von denen zwei das Herz ver⸗ letzten, und weitere Stiche in den Bauch und einen in den rechten Oberarm. Blindwütend muß der Liebhaber auf das Mädchen eingeſtochen haben. Sein Hemd war von Blut beſpritzt. Die Anklage nimmt bei der Zahl der Stiche und der ganzen Art der Ausführung keine Ueberlegung, ſondern Tötung im Affekt an, weshalb die Anklage nicht auf Mord, ſon⸗ dern auf Totſchlag lautet. Den Vorſitz führte heute Landgerichtsrat Dr. Petters. Der Schwerpunkt der Verhandlung wird ſchon gekennzeichnet durch die große Zahl der Sachverſtändigen: Prof. Dr. Schwarzacher vom In⸗ ſtitut für gerichtliche Medizin, Heidelberg, Med.⸗Rat Dr. Götzmann⸗Mannheim, Dr. Reichner, Dr. Thieme und Dr. Funk, Heidelberg. Die Anklage wird ver⸗ treten durch 1. Staatsanwalt Dr. Rud mann. Der Angeklagte ſtammt aus einer ſtark belaſte⸗ ten Familie vater⸗ und großväterlicherſeits. Der Vater war von 1902 bis 1934 28mal in der pfychiat⸗ riſchen Klinik, außerdem in der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt. Er iſt den Schizophrenen zuzurechnen. Der Angeklagte hielt ſtets etwas auf tadelloſes Ausſehen und hatte bereits Beziehungen mit zwei Mädchen gehabt, als er die H. im Spätjahr 1933 auf dem Tanzboden kennenlernte. Anſcheinend hatten ſich wieder hier, wie es oft vorkommt, zwei abnorm veranlagte Menſchen gefunden. Aerztlicherſeits nimmt man bei dem Angeklagten eine ſadiſtiſche Neigung an, der ſich das Mädchen willig zeigte. Die H. bekam öfters von ihm Schläge; ſie zeigte ihn wegen Diebſtahls an, er ſie wegen Abtreibung und Diebſtahls. Einmal machte er der H. eine ſolche Szene, daß ſie ſich auf die Schienen warf. Aber ſie wurden wieder einig. Sie waren wie Katze und Hund. Er war einer der bekannten Lackſtiefel⸗ Kavaliere und hantierte gerne mit dem Meſſer, mit dem er die H. einmal in einem Kaffee totſtechen wollte! Der Angeklagte entſchuldigt alles mit Ner⸗ venzuſammerbrüchen. 3. Seite/ Nummer 478 Am Sammelpunkt(Eudſtation Sandhofen der Stra⸗ ßenbahn) fand ſich eine ſtattliche Deilnehmerzahl ein, die bei ſtrahlendem Sonnenſchein auf dem Wein⸗ heimer Weg dem Walde zumarſchierte. Vorbei an dem Gelände des ehemaligen Kriegsluftſchiffhafens und an dem jetzigen Arbeitsplatz des Fürſorgeamts, auf dem in den letzten Jahren durch Für⸗ ſorgearbeiter aus einer Sandwüſte ein weiter, frucht⸗ barer Acker— und Gartenland gemacht worden iſt. Vorbei auch an der ehemaligen Luftſchifferkaſerne, der jetzt vom Arbeits dienſt benützten Hermann⸗ Göring⸗Kaſerne. Gleich dahinter ging es in den Wald, der ſich den Teilnehmern im ſchönſten Herbſt⸗ gewand präſentierte. Abwechſelnd durch Nadel⸗ und Laubwald gehend, wurde auf den ſchönſten Wald⸗ wegen Viernheim erreicht. Im Saale des„Löwen“ in Viernheim wurden dann gemeinſam mit den von einer Bergſtraßenwanderung eingetroffenen Wanderfreunden der Ortsgruppe Frankfurt a. M. einige gemütliche Stunden verbracht. Näch ſt e Wanderung: am 10. November 1935 in Hie Pfalz(Totenkopf—Neuſtadt a. d..) Gäſte willkom⸗ men. ** Ein erfreuliches Ergebnis ergab eine Zählung der Schüler der Moll⸗Realſchule, die der HJ angehö⸗ ren. Von den 305 ariſchen Schülern gehören nur 23 der HJ noch nicht an. Mehrere Klaſſen marſchieren geſchloſſen in den Reihen der HJ. ** Stellenvorbehalte für Nationalſozialiſten. Der Reichsinnenminiſter hat die Landesregierun⸗ gen erſucht, Bewerbungsgeſuche von Nationalſozia⸗ liſten, die auf Grund der Anordnung des Führers und Reichskanzlers vom April bei den Gemeinde⸗ verwaltungen eingehen und nicht berückſichtigt wer⸗ den können, den Zentralvormerkungsſtellen für den Gemeindedienſt zuzuleiten, von denen ſie wie die Geſuche von Verſorgungsanwärtern behandelt wer⸗ den ſollen. Gemeinden und Gemeindeverbände, bei denen für 10 v. H. der freiwerdenden Beamtenſtel⸗ len des unteren und des einfachen mittleren Dien⸗ ſtes Nationalſozialiſten nicht zur Verfügung ſtehen, haben ſolche bei den Zentralvormerkungsſtellen an⸗ zufordern. Auf dieſe Weiſe wird ein Ausgleich zwi⸗ ſchen den Gemeinden, in denen noch Kämpfer der Partei in größerer Zahl ohne Arbeit ſind, und de⸗ nen, die ein ſolches Angebot an Arbeitskräften nicht mehr beſitzen, herbeigeführt. ** Gartenland für den Arbeiter. Es iſt der Wunſch und das Ziel des Reichsſtatthalters Robert Wagner, daß mehrere tauſend Arbeiter in die Lage verſetzt werden, ſich den notwendigſten Bedarf an Le⸗ bensmitteln ſelbſt zu pflanzen, um ſie ſo kriſenfeſter zu machen. Die Beſchaffung von Gartenland für den Arbeiter wird deshalb in dieſem Winter eine ſehr wichtige Maßnahme ſein, mit deren Vorberei⸗ tung das Miniſterium des Innern beauftragt wurde. Die Durchführung wird den Städten und Gemein⸗ den obliegen, und man darf gewiß ſein, daß ihr ein großer Erfolg beſchieden ſein wird Zweifellos kön⸗ nen die Gemeinden geeignetes Land in großem Um⸗ fange ſelbſt abgeben, aus privatem Beſitz erwerben oder durch Ausſtockung von Wald gewinnen. z Ab Oſtern neues Volksſchulleſebuch. Der Reichserziehungsminiſter hat den nachgeordneten Länderbehörden mitgeteilt, daß er beabſichtige, zu Oſtern 1936 das neue Volksſchulleſebuch für das zweite Schuljahr einzuführen. Am 5. Oktober, abends, wollte der Angeklagte die H. mit in den Pfalzbau nehmen. Sie wollte aber nach ſeiner Darſtellung nicht und bat ihn, nach Hauſe zu gehen. Sie werde bei ihm bleiben. Er habe ſich auf den Bettrand geſetzt und Zigaretten geraucht. Dann hätte ſie ihm plötzlich den Vorwurf gemacht, daß er am 3. Oktober mit einer anderen im Pfalzbau geweſen ſei. Nach einiger Zeit habe ſie wieder an⸗ gefangen: Sag' mir, wer die Frau iſt? Sie habe dann im Verlauf des Streites ein Akten⸗ meſſer vom Tiſche genommen und nach ihm geſtochen. Darauf will er ſie von ſich geſtoßen, ein Taſchen⸗ meſſer aus dem Nachttiſchchen genommen und aus Wut auf ſie eingeſtochen haben. Was weiter geſchehen, wiſſe er nicht mehr, die Erinnerung ſei ihm wie ausgelböſcht. Die Tat. Um halb 10 Uhr abends hören Sohn und Mutter Pf. einen gellenden Schrei aus dem Zimmer des An⸗ geklagten, der etwa 2 Minuten anhält. Der junge Pf. geht an die Türe, klopft, bekommt aber keine Ant⸗ wort. Auch ſtarkes Pochen nützt nichts. Er verſucht die Türe mit einem Schlüſſel zu öffnen. Darauf ein Ruf des.: Draußen bleiben! Pf. ruft durch die Tür: Was iſt denn los? Iſt das Fräulein krank? B. antwortet: Ja. Pf.: Soll ich den Arzt holen? Ant⸗ wort: Nein. Pf. ruft: Das Fräulein ſoll ſofort das Haus verlaſſen..: Ja, um 10 Uhr. Der junge Mann hört nur einige Schritte in Bs. Zimmer. Er beruhigt ſich und glaubt, das Mädchen mache ſich fertig zum Fortgehen. Als Pf. um 10 Uhr nachſieht, entdeckt er, daß das Licht ausgelöſcht iſt und B. ſelber ſchmerzhaft ſtöhnt. Die auf ſeinen Anruf gekom⸗ mene Polizei fand das Liebespaar blutüberſtrömt auf, und zwar die H. in den Armen von B. liegend. Der Angeklagte iſt inzwiſchen von ſeinen Ver⸗ letzungen wieder geneſen. Er hat aber ſeither der Unterſuchungsbehörde ſchwer zu ſchaffen gemacht. Er hat ſchon bei ber Operation und der erſten Behand⸗ lung nicht geſprochen und in der Klinik ſeine Wünſche auf einen Zettel geſchrieben. Der Abteilungsleiter der Klinik kam zu dem Reſultat, daß der Angeklagte ſimuliere, daß er Erinnerungsvermögen habe, und nur nichts zugeben wolle und vermindert zurech⸗ nungsfähig ſei. Dann kam plötzlich ein Schreiben, in dem B. geſtand, daß die ganze Sache eine Fifer⸗ ſuchtstragödie ſei. Er hatte plötzlich die Erinnerung wiedergefunden. Und nun der Hergang, wahrſ hein⸗ lich ein Märchen: Die H. habe ein Aktenmeſſer vom Nachttiſch genommen und drauflosgeſtochen. Er habe in Notwehr gehandelt. 5 Die Verletzungen ſehen jedoch aus, als ob er ſte ſich ſelber zugefügt hätte. n Bei Redaktionsſchluß dauerte die Verhandlung noch an. BILDER VOR TAGE Die Kamera sfſehf in die Welt Nach der Ausrufung der Monarchie in Griechenland Das revolutionäre Komitee, das die Monarchie in Griechenland wiederherſtellen will. In der Mikke Miniſterpräſident Kondylis, links Admiral Es con o mo 8, rechts der Flugadmiral Reppas (Weltbild,.) und General Papagos. 5 Vom italieniſchen Vormarſch in Eritrea Italkeniſche Askaris, die unter dem Kommando weißer Offiziere ſtehen, während des Vor⸗ marſches in Eritrea. 5(Weltbild,.) Der ſpaniſche Thronanwärter heiratet Der britte Sohn des Königs von Spanien, Juan, ber jetzt 22 Jahre alt iſt, har ſich mit ſekiter Bjährigen Couſine Maria Mercedes Bourbon⸗Orléans vermählt. Juan 5580 5 Be⸗ kanntlich als der Thronanwärter, ſeitdem ſein älterer Bruder, Don Jaime, auf den Thron ver⸗ zichtet hat. Unſer Bild zeigt in der Mitte Erkönig Alfons von Spanien, rechts das Braut⸗ paar und links die Eltern der Braut während des Hochzeitsempfanges, der vor einigen Tagen in Rom ſtattfand.(Weltbild,.) e 1 und ein Boxer ſteigt in den Ehering Unker großer Anteklnahme ſeiner engliſchen Sportfreunde und Anhänger wurde der engliſche Schwer⸗ gewichtsboxer Jack Peterſen mit ſeiner jetzt 19fährigen Jugendgeſpielin Miß Betiy Bir [tams getraut. Die Kamera hat dieſen Augenblick, deſſen Ernſt und Würde ſich auf dem Geſicht des ſonſt ſo luſtigen bekannten Boxers widerſpiegelt, im Bilde feſtgehalten. (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) 4. Seite Nummer 478 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 16. Oktober 1935 Geſundheitspaß für die geſamte HS Taugliche und bedingt taugliche Hitlerjungen an die große Aktion des Amtes für Volksgeſundheit zur geſundheitlichen Erfaſſung des deutſchen Volkes wird bekannt, daß jetzt auch die Hit⸗ lerjugend daran geht, in allen Gebieten Deutſchlands Im Anſchluß den Geſundheitspaß einzuführen, nachdem in Kur⸗ heſſen ausgezeichnete Erfahrungen damit gemacht worden ſind. Gebietsarzt Dr. Hördemann führt dar⸗ über im„Jungen Deutſchland“ aus, daß der Ge⸗ ſundheitspaß die ärztliche Ueberwachung in Führer⸗ ſchulen, Lagern uſw. weſentlich erleichtert, da jeder⸗ zeit der ärztliche Befund gegenwärtig ſei. Außer⸗ ordentliche Bedeutung werde er für die Berufs⸗ beratung und ihre verantwortungsvolle Tätigkeit gewinnen. Weiter bedeute er für die Jugendlichen, die infolge irgendeines körperlichen Fehlers für die HJ untauglich befunden worden ſind, eine partei⸗ amtliche Beſcheinigung, die in vielen Fällen wertvoll ſein könne. Jeder, der zur Hitlerjugend wolle, müſſe einen Geſundheitspaß haben. Sei er für tauglich befunden, dann könne er in die Hit⸗ lerjugend aufgenommen werden. Sei er bedingt tauglich, ſo könne er nur am Heimabend teilnehmen. Untaugliche würden überhaupt nicht aufgenommen. Alle zwei Jahre finde eine Nachunter⸗ ſuchung ſtatt, deren Ergebniſſe ebenfalls im Ge⸗ ſundheitspaß eingetragen würden. Jeder Hitler⸗ junge trage den Paß bei ſich und ſei für deſſen ordentliche Führung ſelbſt verantwortlich. Sowohl oͤie aktiven Führer als auch die Aerzte und ins⸗ beſondere die Elternſchaft, überhaupt alle, die ſich um die Jugend ſorgen, hätten dieſe Einrichtung außer⸗ ordentlich begrüßt. Eine aufſchlußreiche Verſammlung Am die Senkung der In einer von der Ortsgruppe Mannheim der Vereinigung Neuhausbeſitz einberufenen Ver⸗ ſammlung ſprach im„Deutſchen Haus“ der Landes⸗ führer Oskar Meerwarth⸗ Karlsruhe über die Lage, in der ſich der Neuhausbeſitz befindet. Dieſer Neuhausbeſitz umfaßt all die Hausbeſitzer, die in den Jahren 19241931 mit einem Index bis zu 193 bauten. 22 Milliarden Mark ſeien ſeinerzeit in dieſen Jahren in die Neubauten geſteckt worden und man müßte rund acht Milliarden abſtreichen, wenn man der Ueberteuerung Rechnung tragen wollte. Eine Ab⸗ wertung komme daher nicht in Frage. Um zu einer Beſſerung der Lage des Neuhausbeſitzes zu kommen, ſei es notwendig, zuerſt die Zins⸗ und Steuerfrage zu klären. Es werde Zeit, die An⸗ gelegenheit auf einen Nenner zu bringen, und man müßte dazu kommen, Verträge, die gegen die Volks⸗ gemeinſchaft und gegen den geſunden Menſchenver⸗ ſtand verſtoßen, für nichtig zu erklären. Da überall die Verhältniſſe anders liegen, können nur von Fall zu Fall neue Richtlinien aufgeſtellt werden. Von großer Wichtigkeit ſei es zunächſt ein⸗ mal, die Höhe der Zinſen für die Hypothe⸗ ken zu ſenken. Man ſollte einmal für eine Umkehrung ſorgen und ſtatt hoher Zinſen und ge⸗ ringerer Tilgung in Zukunft die Zinſen herabſetzen und die Tilgung erhöhen. Dadurch würden mehr er Neuhausbeſi „Pyg malion“/ Alhambratheater Shaws reizende Komödie wird ein großer Filmerfolg Geſtehen wir es nur ruhig ein: Mit allerhand Mißtrauen ſind wir diesmal ins Kino gegangen. Bernhard Shaws„Pygmalion“, dieſe beißend witzige Geſchichte von dem experimentierwütigen Profeſſor Higgins, würde ſicherlich photographiertes Theater, ein gequältes Konverſationsſtück engliſcher Schule werden Nun, wir wurden angenehmſt überraſcht! Hier iſt ein luſtiger, quicklebendiger Film entſtanden, hier iſt der Dialog auf der Leinwand ein wahrer Ohrenſchmaus, hier iſt beſte Illuſtrierung eines geiſtreichen Wortwitzes, hier iſt glanzvolle Ueber⸗ tragung Shaws ins Optiſche gelungen. Man er⸗ innert ſich von der Bühne her: Der ſo„hoffnungslos ordinären Kreatur“ Eliza, wie der große iriſche Spötter ſie nennt, werden von dem Sprachwiſſen⸗ ſchaftler Higgins und ſeinem weſentlich menſch⸗ licheren Freund Pickering auf Grund einer Wette die Manieren einer blaublütigen angelſächſiſchen Herzogin angeſchneidert. Sie verwandelt ſich in er⸗ ſtaunlicher Schnelle von einem verdreckten, verkom⸗ menen Hafentrampel in eine ſcharmante, viel um⸗ worbene Lady, die unverſehens zum Mittelpunkt einer unheilbar verſnobten Geſellſchaft wird. Wun⸗ dervolle Shawſche Ironie, die ſich nicht gegen die meteorhaft aufgeſtiegene kleine Göre aus den Lon⸗ doner Slums richtet, ſondern gegen die Inſtitution der überkandidelten Soeiety. Daß es nebenbei auch noch für die Sorte Wiſſenſchaftler Seitenhiebe reg⸗ net, die ihre unſchuldigen, harmloſen Mitmenſchen nur als Verſuchskarnickel anzuſehen pflegen, iſt herz⸗ hafteſte Boshaftigkeit. tz in Mannheim Zinſen und Steuern Gelder eingehen, die wieder zur Ankurbelung der Wirtſchaft verwendet werden können. 5 Obwohl die Beſteuerung des Neuhausbeſitzes für das nächſte Jahr vorgeſehen war, wäre es der Füh⸗ rung gelungen, die Zuſicherung zu erlangen, daß für das Jahr 1936 eine Steuer nicht erhoben wird. Auf längere Sicht etwas feſtzulegen, könne nicht verantwortet werden. Von weſentlicher Bedeutung ſei das Hypothe⸗ ken⸗Kündigungsſchutzgeſetz, das demnächſt ablaufen ſoll. Die Verhandlungen wegen der Ver⸗ längerung wären im Gange und es beſtehe begrün⸗ dete Ausſicht auf eine Verlängerung. Im Nicht⸗ verlängerungsfalle würde eine Sanierung über Zwangsverſteigerung und dadurch eine Kapitalver⸗ ſchleuderung eintreten, an der der Staat nicht das geringſte Intereſſe haben könne. In Verbindung mit der Deutſchen Arbeitsfront werde in Zukunft dafür geſorgt werden, daß keine zu hohen Zinſen gefordert würden, daß keine Zwangsverſteigerungen zur Durchführung gelangten und daß einzelnen Gruppen des notleidenden Haus⸗ beſitzes beſondere Hilfe zuteil werde. Im Verlauf ſeiner weiteren Ausführungen zeigte Landesführer Meerwarth die Wege, die beſchritten werden müſſen, um den nationalſozialiſtiſchen +* 7 3 7* Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ zur Verwirklichung zu bringen. Das nicht ungefährliche Experiment der Ver⸗ filmung des engliſchen Stoffes hat Erich Engel, der Regiſſeur der Rota, brillant gelöſt. Er hat es ſo geiſtvoll und ſhawiſch zu führen gewußt, daß der Dichter, der anfänglich einer Verfilmung ſeines Stoffes nicht ſehr begeiſtert gegenüberſtand, ſeine helle Freude daran haben dürfte. Immer ſcharmant: Jenny Jugo Aus der ſcharfgeſchliffenen, funkelnden Dialektik des Bühnenſtücks hat Engels ein wunderbar kri⸗ ſtallklares tonfilmiſches Element gemacht. Wie der Profeſſor der Phonetik ſeine Schülerin vom Rinn⸗ ſteindialekt zum Salongeflüſter erzieht, das iſt auf eine beſonders gekonnte und unwiderſtehlich amü⸗ ſante Art hör⸗ und ſichtbar gemacht worden. Jenny Jugo hat mit dieſer Eliza ihre ſämt⸗ lichen bisherigen Leiſtungen in den Schatten geſtellt, ſie iſt als Vorſtadtſchlampe wie als große Dame im⸗ mer von gleich bezaubernder Anmut. Daß ſie vor der Paulskirche, wo ſie noch Blumen verkaufen muß und ſpäter, als ſie„entdeckt“ wird, ſich in einem kräf⸗ tigen Wien⸗Ottakringer Dialekt gefällt, trifft aus⸗ gezeichnet den Sinn der Rolle. Guſtav Gründ⸗ gens iſt als ego⸗ und exzentriſcher Profeſſor ein Meiſter gutſitzender Pointen und Fräcke. Echter Shaw ſpricht aus ſeinen ſpleenjgen Handlungen und eiskalten Worten. Ein Kabinettſtück legt Eugen Klöpfer mit dem Vater Doolittle hin, einem ver⸗ ſoffenen Philoſophen, der mit der Schnap''sflaſche in der Hand auf allen irdiſchen Glanz pfeift.— Anton Edthoſer iſt ein nobler und diskreter Oberſt Pickering, Hedwig Bleibtreu eine verſtändnis⸗ volle Mama und Erika Gläßner eine originelle 7 Nummer, ebenſo„dufte Richters. Im Beiprogramm ſieht man einen ſchön photographierten Bildſtreifen von den frieſiſchen Halligen, dazu die Wochenſchau. W, * „Hänſel und Gretel“ im Univerſum Mit dem Ende der Sommerzeit und mit Beginn der kürzer werdenden Tage erfährt auch der Spiel⸗ trieb der Kinder auf oer Straße eine Einſchränkung. Nun iſt die Zeit der Kindervorſtellungen und der Märchenvorführungen wiedergekommen, mit denen das„Univerſum“ den Anfang gemacht hat. Der gn⸗ gekündigte Tonfilm von„Hänſel und Gretel“ ver⸗ fehlte keineswegs ſeine Anziehungskraft, denn das Lichtſpieltheater war faſt bis auf den letzten Platz mit einer erwartungsvoll geſtimmten Kinderſchar be⸗ ſetzt, die zunächſt den ſtummen Film vom Rot⸗ käppchen mit gebührender Aufmerkſamkeit verfolgte, Ein helles Gelächter ging aber los, als„Ping und Pong“ in den Mäuſekrieg zogen und dort allerlei tolle Sachen erlebten. Das Schönſte an allem war aber doch der Film von„Hänſel und Gretel“, der ſo nett das ſchöne Märchen auf der Leinwand wie⸗ dergab, daß die Kinder ergriffen und geſpannt folg⸗ ten. Gar manche Träne wurde vergoſſen, als die Eltern von dem reichen Bauer um ihr letztes Stück Vieh beraubt wurden und als die Hexe ſo böſe zu den Kindern war. Als aber die Hexe in den Ofen geſchoben wurde, da ſetzten praſſelnder Beifall und lauter Jubel ein. Kein Wunder, daß die Jugend mit leuchtenden Augen das„Univerſum“ verließ. Wartezeiten fallen fort Nach§ 110 e des Geſetzes über Arbeitsvermiti⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung hat ein Ar⸗ beitsloſer, der im übrigen die Vorausſetzungen für den Bezug der Arbeitsloſenunterſtützung er⸗ füllt, eine Wartezeit nicht zurückzulegen, wenn die Arbeitslosmeldung im unmittelbaren Anſchluß an eine mindeſtens ſechsmonatige Beſchäfti⸗ gung im Arbeitsdienſt erſtattet wird. Seit Erlaß dieſer Beſtimmung iſt der Reichsarbeitsfüh⸗ rer zur Feſtſetzung regelmäßiger Einſtellungs⸗ und Entlaſſungstermine übergegangen, zwiſchen denen nicht immer, kalendermäßig gerechnet, volle ſechs Monate liegen. Wenn ein Arbeitsmann die ſich da⸗ nach ergebende Dienſtzeit oroͤnungsmäßig zurückge⸗ legt hat, erhält er den Arbeits dienſt paß. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung ſtellt nunmehr feſt, daß es dem Sinn des genannten Paragraphen entſpricht, die Wartezeit auch dann fortfallen zu laſſen. Notwendig iſt alſo nur, daß der Arbeits⸗ mann den Arbeitsdienſt ordnungsmäßig zurückge⸗ legt hat und dies durch Vorlage des Arbeitsdienſt⸗ paſſes nachweiſt. Mit Zuſtimmung des Reichsarbeits⸗ und Reichsfinanzminiſters ordnet der Präſident der Reichsanſtalt an, daß in dieſem Sinne von den Ar⸗ beitsämtern bei allen Herbſtentlaſſungsterminen aus dem Arbeitsdienſt zu verfahren iſt. Hinweiſe Vortrag in der ſtädtiſchen Kunſthalle. Am Don⸗ nerstag, den 17. und Freitag, den 18. Oktober, pünkt⸗ lich 20.15 Uhr, wird Dr. Walter Ueberwaſſen aus Baſel über den Baſeler Meiſter„Gon raß Witz und Lucas Moſer“, den Meiſter des Tie fenbronner Altars, ſprechen. Es werden Fragen en örtert, die unſer heutiges Kunſtſchaffen unmittel bat berühren und die Dr. Ueberwaſſer in mehreren Bi chern(Von Maß und Macht der alten Kunſt“) und Schriften(Spätgotiſche Baugeometrie“,„Der Be⸗ griff des rechten Maßes“) zum Gegenſtand eindring⸗ licher Forſchungen gemacht hat. 65 Ff Rfurt 15. 156. 15. 15 15. 15 15. 15. 15. 15 15. 15. f * 25 5 5 1 2 1 4½ Rh.-Hyp.-Bk. ö adiſche Maſch..... Großkraft. Mhm.... iederrh. Leder.. Volthom, Seil 89.%% Verkehts- Aktien ran N 47 1 25 Landes- und 158 8 5 9 1 5 f 93,25 93,25 Hayr. Br. Pforzh. 55, 55. Grün c Bilfinger 185,0 185.0 letdweſtd Kraft Vente 82.— 82.62 Dod. Ach. f. Rhein ⸗ Deutsche festvuer- 4½(0 Frankf 70 91.50 91.50. Giroverb. 4% Berl. Hyp.⸗Bl. 3 e We 120.0 95 Hafenmügle 2 15. ed Saen 125 1 1 ſchiff. und See⸗ 1. 9 el ad,.⸗ 0 95 77 zig. Gpfbr. 8 1 ö emberg, J. PP. 5 id u. Neu 75 8877 ellſt. Waldhof 8 1087 rang 70 zinsliehe Marte 47 65 5 26 01. A. Mannß. 29, R 2 96,5097 4 ftr ö f und II o. 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Das Flugzeug ſtieg dort um 10 Uhr auf und machte zum Schluß noch einige Runden über das im Sonnen⸗ glanze liegende Heidelberg. Die Gruppenführer verlaſſen im Laufe des heu⸗ tigen Vormittags unſere Stadt. * Der„Ritter“ in neuem Beſitz Das berühmte Hotel„Zum Ritter“ in der Heidelberger Altſtadt, das aus dem Jahre 1592 ſtammt und deſſen ſchöne Renaiſſanceſaſſade welt⸗ bekannt iſt, geht aus dem Beſitz der Familie Zeumer, die während dreier Generationen Inhaber geweſen iſt, in oͤen Beſitz der Dortmunder Aktien⸗ Brauerei über. Die neue Eigentümerin wird das Hotel, das als einziges größeres Privathaus der Altſtadt die Zerſtörung Heidelbergs durch die Franzoſen überſtanden hat, im Innern durchgehend erneuern und es zu dieſem Zwecke vorläufig für einige Monate ſchließen. Brief aus Ladenburg Ir, Ladenburg, 15. Okt. Der alljährliche Frauen⸗ vereinsabend vom Roten Kreuz erfreute ſich auch dieſesmal eines außerordentlich lebhaften Zuſpru⸗ ches. Das Muſikvereins⸗Quaxtett ſtellte ſich in den Dienſt oͤes Abends und umrahmte die Darbietun⸗ gen auf das lieblichſte. Frau J. Henninger, die Vereinsführerin, begrüßte in einer gedankentiefen Anſprache die Frauen und die zur Ehrung erſchie⸗ nenen Hausgehilfinnen und forderte die jungen Mädchen zum Bereitſchaftsdienſt, zur Teil⸗ nahme an den Nähabenden und zur Meldung für die Samariter⸗ und Mütterſchulungskurſe auf. Der Rechner des Vereins, Prof. Dr. Imhof, verlas bei der Ehrung die Diplome. Die Führerin konnte mehrere Hausangeſtellte ehren, aus⸗ zeichmen und mit entſprechenden Geſchenken beloh⸗ nen, Unter der Regie der Vorſtandsdame Scch ö p⸗ perle gab es dann eine Reihe luſtiger Spiele und Einakter, geſpielt von den Mädchen des Kreiskin⸗ derheimes und den Heimatſpielerinnen Frl. E. Münch und Frl. Faller. Der Beirat, Herr Hauptlehrer Schanz, konnte am Schluß den Dank den verdienten Frauen, in erſter Linie auch der Führerin, ausſprechen. Ferner wünſchte er den erkrank⸗ ten Damen im Vorſtand, Frau Leuner, Faller und Frau Drißler, die dem Vorſtand ſeit 36 Jah⸗ ren angehört, baldige Geneſung. Sein 25 jähriges Dienſtjubiläum an der Ladenburger Volksſchule konnte Hauptlehrer H. Wiesler, der ſchon 33 Dienſtjahre an der Schule e wirkt, unter allgemeiner Anteilnahme feiern. Der Jubilar leitet ſeit 1914 den evangeliſchen Kirchen⸗ chor, der im nächſten Jahr ſein 50jähriges Beſtehen feiert.— Ein treuer Sänger, der ſeit 36 Jahren dem deutſchen Männergeſang dient, Ehrenführer der„Sängereinheit“, die er 14 Jahre als Vorſtand leitete, Hermann Hahn, konnte mit ſeiner Frau, Sofie geb. Reimann das Feſt der silbernen Hochzeit feiern.— Die Altveteranen⸗Witwe, Frau Kath. Tril! geb. Trill feierte rüſtig und friſch ihren 82. Geburtstag.— An dem Bagdiſchen Sängerfeſt in Karlsruhe beteiligten ſich vom„Lie⸗ derkranz“, unter der Leitung des Chormeiſters Gun d. 46 und von der„Sängereinheit“. unter Muſikdirektor Bilz 35 Sänger. „ Zeutern b. Bruchſal, 16. Oktober. Das fünſ⸗ jährige Kind Elſe Specht ſtaud au der Umzäunung des elterlichen Grundſtücks, als es von einem Laſt⸗ kraftwagen erfaßt und an die Wand gedrückt wurde. Der Tod trat ſofort ein. I Weinheim, 15. Okt. Der Weinheimer Senioren⸗Convent hält am 19. und 20. Ok⸗ tober eine zweite Sondertagung auf der Wachenburg ab. I. Wiesloch, 16. Okt. Der Bezirksobſtbau⸗ verein Heidelberg und Umgebung für den Bezirk Wiesloch hielt unter der Leitung des Vor⸗ ſtkandes des Ortsvereins Wiesloch, Steinbren⸗ her, ſeine Hauptverſammlung ab. Nach der Eröffnung berichtete der Vorſtand des Bezirks⸗ vereins, Lenz(Heidelberg), über die Ereigniſſe des Jahres unter beſonderer Würdigung der durchge⸗ rten vier Lehrausflüge, die für die Teilnehmer wertvolle Anregungen ergaben. Landwirtſchaftsrat Neue Mannheimer Vor der Karlsruher Strafkammer: Eiferſun Meſſerſtecherei um eine Frau Mit zerſtochenen Händen (Eigener Bericht) im. Karlsruhe, 16. Oktober. In der Nacht zum 1. September 1934 fuhr der 29jährige Johannes Völkel aus Schaidt(Pfalz) mit erheblicher Geſchwindigkeit mit ſeinem Lie⸗ ferwagen von Maxau nach Knielingen. Auf dem Dach des Wagens lag der 47 Jahre alte verhei⸗ ratete Franz Jamnicker aus Friedrichsfeld bei Weſel mit gefährlichen, ſtark blutenden Stich⸗ wunden an beiden Händen. In Knielingen rief Völkel die Polizei zu Hilfe und gab an, Jam⸗ nicker habe ihn unterwegs auf der Landſtraße Maxau—Knielingen überfallen und ihm ſein Geld abnehmen wollen Die Ermittlungen der Polizei ergaben, daß die Angaben des Völkel nicht den Tatſachen entſprachen. Es gelang ihr bald, das Dunkel des ſeltſamen Falles aufzuklären. Gegen Völkel wurde Anklage wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperver⸗ letzung erhoben. Er hatte ſich jetzt wegen dieſer De⸗ likte vor der Karlsruher Strafkammer zu verant⸗ worten. Die Beweisaufnahme ergab folgen⸗ den Sachverhalt: a Völkel war an jenem Abend in einer Wirtſchaft in Maxau eingekehrt und hatte ſich der dort aus⸗ hilfsweiſe bedienenden Ehefrau B. zu nähern ver⸗ ſucht. Mit nicht mißzuverſtehender Abſicht hatte er ſich erboten, ſie mit ſeinem Perſonenwagen nach Karlsruhe zu fahren. Die Frau wollte von der Autofahrt nichts wiſſen und gab ſich nicht dazu her, mitzufahren. Sie ließ ſich von Jamnicker, der auch in jener Wirtſchaft weilte, das Fahrrad holen, um 297 Sei 7 4 5— 1 15 eee g Abend ⸗Ausgabe eee l auf dem Autodach g auf Jamnicker und er⸗ ging ſich in en gegen dieſen. Bei dieſem lden Geſchrei ging Jamnicker auf den Kraftwagen zu und fragte Völkel, was er wolle. Völkel erhob darauf die Fauſt und ſchlug Jamnicker aus dem Kraftwagen heraus in das Geſicht. J. forderte nun den V. auf, wegzufahren. Vom Trittbrett aus ſchlug er gegen V. Jetzt gab dieſer Gas und fuhr mit hoher Geſchwindigkeit davon. Während der Fahrt Maxau nach Knielingen ſtand J auf dem Trittbrett, auf das er geſprungen war, ſich mit bei⸗ den Händen feſthaltend. Infolge der hohen Ge⸗ ſchwindigkeit vermochte er nicht ohne Lebensgefahr abzuſpringen. Während der Fahrt griff Völkel zum Meſſer und verſetzte Jamnicker mehrere Stiche in die Finger. Jamnicker ſchlug darauf, um den Angeklagten zum Anhalten zu bewegen, von innen die Windſchutz⸗ ſcheibe hinaus. Trotzdem fuhr dieſer mit unvermin⸗ derter Geſchwindigkeit weiter. V. ſchnit ihm noch mehrere Male in die rechte Hand und ſtieß ihm ge⸗ gen die Bruſt. Er verſuchte Jamnicker vom Tritt⸗ brett hinunterzuſtoßen. Dieſer ſtieg darauf auf das Dach des Wagens, bis er in Knielingen endlich aus ſeiner furchtbaren Lage befreit wurde. Die Ver⸗ letzungen waren empfindlicher Natur. An der einen Hand waren ſämtliche Sehnen durchſchnitten. Die Verletzungen hatten zur Folge, daß er im Ge⸗ brauch ſeiner Hand behindert war und erwerbsbe⸗ ſchränkt iſt. Die Karlsruher Strafkammer verurteilte den Angeklagten wegen Freiheitsberaubung und ge⸗ fährlicher Körperverletzung zu einem Jahre ſechs Monaten Gefängnis. Straferſchwerend fiel die rohe Völkel war eiſerſücht von mit dieſem, der mit ihrem Manne befreundet iſt, und gemeine Handlungsweiſe des Angeklagten, die nach Karlsruhe zu fahren. ar Totſchlagsverſuch grenze, ins Gewicht. A Der Weinheimer Bezirksrat tagte as Weinheim, 16. Oktober. Der Bezirksrat genehmigte das Geſuch von Frau Maria Langer um Erlaubnis zum Ausſchank von alkoholfreien Getränken. Friſeur W. Volkmann in Weinheim wurde die Erlaubnis erteilt, auch ohne Ablegung der Meiſterprüſung in ſeinem Friſeur⸗ geſchäft ſeine beiden Kinder anzuleiten und zu be⸗ ſchäftigen. Dem Gaſtwirt Joſef Brand aus Jeuters⸗ hauſen wurde die Erlaubnis zum Betrieb eines Kaffeebetriebes mit Ausſchank alkoholfreier Getränke verſagt. Ein hieſiger Gaſt wirt kam mit der Polizei in Konflikt, weil er öfters über die Polizeiſtunde hinaus in den Privaträumen ſeiner Wirtſchaft weiterzechte. In der Nacht vom 23. auf 24. Auguſt kam es zu einem Zuſammenſtoß des Wirtes und ſeiner Gäſte mit der Polizei, in deſſen Verlauf ſich der Wirt zu ſchweren Beleidigungen der Polizei⸗ beamten hinreißen ließ. Der Bezirksrat kam zu der Auffaſſung, daß der Wirt durch ſein Verhalten ſeine Nichteignung zur Führung einer Wirtſchaft bewieſen Zeit erteilte Erlaubnis zur Führung der betreffenden Wirtſchaft wurde ihm entzogen, Polizeiſtunde wurde ür ſein Lokal bis zur rechtskräftigen Entſcheidung der Frage der Konzeſſionsentziehung auf 10 Uhr feſtgeſetzt. Ein dienſtolizeiliches Verfahren mußte gegen einen Gemeindebeamten eingeleitet werden, weil er teils in Eingaben und durch öffentliche unwahre Gerüchte den Bürgermeiſter ſeiner Gemeinde herab⸗ zuſetzen verſuchte. Die Entſcheidung wurde vom Bezirksrat bis zur nächſten Sitzung zurückgeſtellt, weil der Beamte in der Zwiſchenzeit um ſeine Zurruheſetzung eingekommen iſt und gleichzeitig er⸗ klärt hat, eine öffentliche Ehrenerklärung Für den Bürgermeiſter unter Darlegung des wahren Sach⸗ vorhalts öffentlich abzugeben. Zum Schluß kam man noch auf die beiden Hezirks⸗ polizeilichen Vorſchriften über den Anbau von Obſt⸗ bäumen und über die Bekämpfung von Obſtbaum⸗ ſchädlingen zu ſprechen, die vom Landeskommiſſär in hätte. Die ſeiner Mannheim für vollziehbar erklärt worden ſind. Brucker(Heidelberg) ſchilderte in ſeinem Vortrag über neuzeitlichen Obſtbau all die Punkte, auf die es heute ankommt: wirkſame und zweckmäßige Schädlingsbekämpfung, Vereinheitlichung der Sor⸗ ten, Umpfropfen und Ausputzen der Obſtbäume. In der Ausſprache regte Landrat Schäfer für die Ge⸗ meinden, die infolge Reblausverſeuchung zum Aus⸗ hauen der Amerikanerreben gezwungen ſind, Ge⸗ meinſchaftsflanzungen an.— Die hieſige Schreib⸗ warenhandlung Louis Müller kann auf ein 50 jähriges Beſtehen zurückblicken. * Offenburg, 15. Okt. Am 1. November d. J. tritt Landgerichtspräſident Eduard Link in Offen⸗ burg nach Erreichung der Altersgrenze in den Ruhe⸗ ſtand. Der Führer und Reichskanzler hat ihm aus dieſem Anlaß ſeinen Dank und ſeine Anerkennung für die dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte aus⸗ geſprochen. Präſident Link wurde 1870 in Durlach geboren und wurde zuerſt Amtsrichter in Mosbach, 1900 Landrichter und ſpäter Landgerichtsrat in Mannheim. 1906 verließ er ſeinen Wirkungs⸗ kreis Mannheim, um zunüchſt als Staatsanwalt in Freiburg und 1918 als Oberſtaatsanwalt in Offen burg und ſpäter in Heidelberg tätig zu werden. 1927 wurde er Landgerichtsdirektor in Mannheim und ſeit 15. Januar 1931 verwaltet er das Amt eines Landgerichtspräſidenten in Offenburg. 3 parfum.0 uder 1 Harmonie in der Schönheitspflege verlangt Einheitliehibeit der Frrſumierung. Bevorzugen Sie deshalb die 4211. Tosca- Nleinoclien, die alle einen Wohl. geruch tragen A Josca, das Farſum von ecller Eigenart. N Seiſe n N 1 5 2 uu de Cologne 1 1 Vorbereitung zum Hochverrat * Darmſtadt, 15. Okt. Zehn Männer und zwei Frauen aus Bensheim und Umgebung hatten ſich vor dem Strafſenat des Oberlandesge⸗ richts wegen Vorbereitung zum Hochver⸗ rat zu verantworten. Sie hatten verbotene Zeitun⸗ gen empfangen und weitergegeben, zum Teil auch Geld für eine Sammlung gegeben. Zu Zuchthaus⸗ ſtrafen wurden verurteilt: der 40jährige Jakob As⸗ muß 2. aus Bickenbach und der 36jährige Wilhelm Gehbauer aus Reichenbach zu je 3½ Jahren, der 34⸗ jähri Philipp Oberndörfer aus Beedenkirchen er 25jährige Jakob Kindinger aus Reichen⸗ zu je drei Jahren, der 41jährige Wilhelm Eſſin⸗ r aus Reichenbach und der 36jährige Georg Peter nges aus Bensheim j Jahren. Gefäng⸗ ſtrafen erhielten: der 33jährige Ludwig Görlin⸗ ger aus Bensheim zwei Jahre, der 36jährige Jo⸗ hann Kindinger 4. aus Reichenbach 1½ Jahre, der ige Heinrich Finn aus Bensheim 17“, Jahr, der 66jährige Karl Jäckel aus Bensheim ein Jahr, die 32jährige Frau Mathilde Menges aus Bens⸗ heim wegen Beihilfe ſechs Monate. Eine 46jährige Frau aus Bickenbach wurde mangels Beweiſes frei⸗ geſprochen. zu 1 gönheimer Landſtraße 5 5. Seite/ Aus der Pfalz Ein Kraftfahrer wird freigeſprochen Von der Anklage fahrläſſiger Tötung OL. Ludwigshafen a. Rh., 16. Okt. Auf der Straße Ludwigshafen—Maudach ereignete ſich am 26. Aug. in den Nachmittagsſtunden ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Der 50 Jahre alte Franz Peter aus Forſt bei Deidesheim fuhr mit ſeinem Perſonenkraft⸗ wagen nach Ludwigshafen. Zwiſchen Maudach und der Gartenſtadt bei der Einmündung in die Rhein⸗ ſchob die 20jährige Maria Müller hart am Straßenrand ihren Kinderwagen vor ſich her. Die junge Frau wurde von dem Kraft⸗ wagen erfaßt. Während das 10 Monate alte Kind im Wagen nur leicht verletzt wurde, war die Mutter ſofort tot. Der Kraftwagen landete auf einem Acker und fiel um, wobei der Fahrer erhebliche Ver⸗ letzungen erlit. Peter ſtand jetzt wegen fahrläſſiger Tötung vor dem Schöfſengericht. Auf Grund des Gutachtens des Sachverſtändigen kam das Gericht jedoch zu einem Freiſpruch. Gärgaſe bringen Anheil Winzer werden im Keller bewußtlos * Edenkoben, 16. Okt. Daß beim Aufenthalt im Weinkeller zur Zeit der Gärung des neuen Weines im Hinblick auf die gefährlichen Gärgaſe beſonderes Vor ſichts maßnahmen ge⸗ boten ſind, ſollte allen beteiligten Kreiſen bekannt ſein. Alljährlich ereignen ſich aber trotzdem immer wieder Unfälle, die manchmal auch Menſchenleben fordern. Zwei noch gut abgelaufene Unfälle ſind aus Edenkoben zu berichten. Hier begab ſich ein in der unteren Bahnhofſtraße wohnender Mann in den Weinkeller. Als er nicht wieder zurückkehrte, ging auch ſeine Frau in den Keller, kam aber ebenfalls nicht wieder herauf, Nun eilte der Sohn in den Keller und fand ſeine Eltern bereits bewußt⸗ Jos auf. Durch künſtliche Wiederbelebungsverſuche kamen beide bald wieder zum Bewußtſein. Der zweite Unfall trug ſich in der Tanzſtraße zu, wo einige Küfer mit dem Abfüllen von Wein befchäftigt waren. Dabei verloren zwei der Küfer das Bewußt⸗ ſein und fielen zu Boden. Zum Glück konnte der eine von ihnen noch kriechend die Kellertreppe er⸗ reichen, wo man auf ihn aufmerkſam wurde. Auch in dieſem Falle hatten künſtliche Atmungsverſuche nach einiger Zeit Erfolg. Patenſchaften für Pfölzer Weinorte * Dammheim, 16. Okt. Die Weinpatenſchaft für unſere Gemeinde haben die Städte Allenſtein und Bocholt übernommen. Allenſtein in Oſtpreu⸗ ßen zählt rund 43 000, Bocholt in Weſtfalen 33 400 Einwohner. E * St. Martin, 15. Okt. Neben Pirmaſens hat die Porzellanſtadt Selb(bayeriſche Oſtmark) unſere Weinbaugemeinde zu ihrem Patenkind erkoren. Am Dienstag iſt der erſte Wagen 1934er St. Martiner Naturwein abgerollt. * Ludwigshafen a. Rh., 16. Oktober. Im Staſt⸗ gebiet Ludwigshafen erbrachte der erſte Ein⸗ topfſonntag einen Erlös von 12 698,58 Mark, im Kreisgebiet einen ſolchen von 15 896,40 Mark. Gegen⸗ über dem gleichen Monat des Vorjahres ergibt ſich eine prozentuale Steigerung der Spenden um etwa 6,5 v. H.— In Landau gingen insgeſamt 2120,87 Mark ein, im Vorjahr 2 068,1 Mark. Die Sammlung in Edenkoben ergab 620 Mark. Es iſt dies das bis jetzt beſte Ergebmis bei allen Eintopfſammlungen. Im Vorjahr erbrachte die erſte Sammlung 450 Mark. * Oggersheim, 15. Okt. In den letzten Tagen ſind in Oggersheim vier falſche Fünfzigpfennigſtücke in Zahlung gegeben worden. Bei Einnahme derartiger Geloͤſtücke iſt daher Vorſicht geboten. * Bad Dürkheim, 16. Oktober. Elf pfälzziſche Schneider⸗Jungmeiſter wurden am Sonn⸗ tagvormittag im Stadthausſaal von Bad Dürkheim in Anweſenheit zahlreicher Kollegen und Fachver⸗ treter vom Innungsmeiſter Müller ⸗Kaiſerslautern feierlich losgeſprochen. Der Innungs⸗ meiſter bezeichnete dieſe erſte Losſprechung nach dem neuen Handwerksgeſetz in der Pfalz als beſonders bedeutungsvoll im Rahmen des Aufbaues des Hand⸗ werks überhaupt. Nachmittags fand eine interne Obermeiſtertagung ſtatt. nd. Frankenthal, 15. Oktober. Eines außerordent⸗ lich regen Beſuches erfreute ſich der diesjährige Ok⸗ tobermarkt. Am Sonntag, dem Hauptfeſttag, trafen allein etwa 18 000 auswärtige Beſucher ein. Man ermittelte die Geſamtzahl der auswärtigen Oktober⸗ marktbeſucher mit rund 30000, eine Ziffer, die ſeit dem Jahre 1927 nicht einmal annähernd erreicht wor⸗ den iſt. 6. Seite/ Nummer 478 e Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 16. Oktober 1985 Die Spiele der Bezirksklaſſe Unterbaden— Weſt intag ſpielen: Neulußheim— Phönix Mannheir⸗ Feudenheim— Sandhofen Hockenheim— Heddesheim Ilvesheim— Käfertal Friedrichsfeld— 08 Mannheim Rheinau— Seckenheim abellenführer Neulußheim wird am Sonntag harte Probe gegen Phönix Mannheim ge⸗ Phönix iſt der ſchwerſte Gegner, den Neulußheim jetzt hatte. Daß die Mannheimer gut in Fahrt ſind, zeigte der Verlauf der bisherigen Spiele. Ob Neulußheim diesmal noch um die erſte Niederlage herumkommt, iſt ſehr fraglich. Feuden heim, hoffen. Im vergangenen Jahr eigenem Platz klar 311 gewinnen. Die Mannſchaften dürf⸗ ten ziemlich gleichwertig ſein, ſo daß auch diesmal der Platzvorteil ausſchlaggebend ſein könnte. Der Ausgang des Spiels iſt offen. Hockenheim erhält Beſuch aus Heddesheim. Der Neuling Heddesheim begann ſehr gut mit einem über⸗ raſchenden Unentſchieden gegen Sandhofen, die drei folgen⸗ der Tabellenzweite, empfängt San d⸗ konnte Feudenheim auf l den Spiele— ollerdings gegen ſtarke Gegner gingen verloren. Hockenheim dagegen hat noch kein Spiel ver⸗ loren. Die Punkte werden auch diesmal in Hockenheim bleiben. Einen recht ſchweren Gang haben die Käfertaler nach Ilvesheim zu machen. Käfertal iſt die einzige Mannſchaft ohne Punktverluſt in Unterbaden⸗Weſt. Obwohl Käfertal im vergangenen Jahr:3 in Ilvesheim verlor, iſt mit ſeinem Sieg zu rechnen. In Friedrichsfeld treffen zwei alte Gegner, Ger⸗ mania Friedrichsfeld und 08 Mannheim auf⸗ einander. Beide Vereine haben in dieſer Spielzeit nicht gerade glücklich gekämpft, beide haben je vier Verluſtpunkte. Der Ausgang dieſes Spiels hängt von der Tagesform der Mannſchaften ab. Friedrichsfeld müßte ſchon durch den Platzvorteil eine knappe Chance haben. Am meiſten Pech von allen Vereinen der Bezirksklaſſe hat bis jetzt Rhein au, das alle Spiele nur mit einem Tor Unterſchied verlor. Seckenheim konnte erſt am Sonn⸗ tag Friedrichsfeld:1 beſiegen. Dieſer Sieg hat der Mann⸗ ſchaft ſicher neuen Auftrieb gegeben, ſo daß Rheinau Glück haben muß, wenn es zum erſten Punktgewinn kommen will. Die Spiele in Unterbaden⸗Oſt Kirchheim— Sandhauſen FV Weinheim Walldürn Union Heidelberg— Eberbach Plankſtadt— Schwetzingen Eppelheim— Wiesloch 05 Heidelberg— Haudſchuhsheim Kirchheim empfängt den Tabellenzweiten Sand⸗ hauſen. Kirchheim wird auch dieſes Spiel nicht obgeben. Walldürn, das am Sonntag in Wiesloch verlor, ſpielt gegen Weinheim. Nach der Leiſtung der Wein⸗ heimer gegen Kirchheim müßten ſie dieſes Spiel gewinnen Union Heidelberg wird alles brauchen, wenn ſie gegen Eberbach zum Erſolg kommen will, da ſich die Eberbacher ſtark verbeſſert haben. Schwetzingen ſpielt gegen den Tabellenletzten Plankſtadt. Trotz des eigenen Platzes hat Plankſtadt keine Siegesausſichten. Wiesloch muß ſich in Eppelheim in Acht nehmen. Eppelheim hat noch kein Spiel verloren und iſt zu Hauſe beſonders gefährlich. 05 Heidelberg, das wieder in die Bezirksklaſſe ver⸗ ſetzt wurde, trägt ſein erſtes Spiel gegen Hand⸗ ſchuhsheim aus. Der Ausgang des Spiels iſt offen. Schwerer Prüfſtein für Olympialeiſtungen Ungarns Fechter und Fechterinnen zu Gaſt Der Länderkampf im Florett⸗ und Säbelfechten der Männer ſowie im Florettfechten der Frauen, den das Fach⸗ amt für den 19. Oktober mit den Ungarn nach München ab⸗ geſchloſſen hat, ſtellt eine internationale Wettkampf⸗Gele⸗ genheit dar, die den beſten deutſchen Fechtern innerhalb der Olympiaſchulung geboten wird. Mit den Mannſchaſten Ungarns ſind international erſtklaſſige Gegner geladen worden. Das gilt allerdings nicht ſo ſehr für das Flor wie für das Säbelfechten— ſoweit es ſich um kämpfe der Männer handelt. Ungarns Florettme die in München mit Maſzlay, Zirezy, Bay und Dunay an⸗ tritt, kam zwar bei den letzten Europameiſterſchaften in Lauſanne im Mannſchaftskampf zum dritten Platz hinter Italien und Frankreich, während es die Einzelfechter zu einem vorderen Platz nicht reichte. Um ſo überlegener aber ſchnitten ähnlich wie ſchon im Jahr vorher in Warſchau— die Ungarn im Säbel, ihrer Domäne, ab. S belegten nicht nur in der Einzelwertung mit Gerevich Rajeſi und Rajſanyi die erſten drei Plätze, ſondern gewan⸗ nen, auch in der Mannſchaftswertung vor Italien und Deutſchland. Nimmt man noch die großen Erfolge ihrer Fechterinnen hinzu, die in Jlona Elek wie ſchon im Vor⸗ jahr wieder die Europameiſterin ſtellten und erneut den Mannſchaftskampf gewannen, ſo iſt das große Können der Gegner von München charakteriſiert. Säbeleuropameiſter Gerevich wird zwar in München nicht dabei ſein— er iſt bekanntlich von ſeinem Verband für vier Monate ſuspen⸗ für — Neue Beſtäligungen einer alten Erfahrung Die nächſten Bundesvokalkämpfe Vorrundenſpiele des Bundespokal⸗ Weltbewerbs 19 am vergangenen Sonntag teil weiſe ausgingen, ſo überzeugend beſtätigte ihr Verlauf größten⸗ teils eine alte Erfahrung: Daß es nicht nur auf die klang⸗ vollen Namen in der Mannſchoft und gie gelerntere Tech⸗ nik, nicht nur auf Routine und Erfahrung ankommt, ſon⸗ dern daß Kampfesfreudigkeit, Einſatzbereitſchaft— auch im Spiel— und ein unbezwingbarer Wille zum Sieg häufig mehr vermögen. Da ſtellte der Weſtfalengau zur Vorrunde in Hannover Schalke 04 auf das So überrsſchend die gegen die Niederſachſen ſeine Meiſterelf v. Feld was konnte da alſo noch paſſieren? Es konnte paſſieren, daß ſich die Niederſachſen durch keinen Namen verblüffen ließen, daß ſie ſich nicht ihre Spielweiſe durch die routiniertere Taktik des Gegners beſtimmen ließen, ſondern daß ſie ernergiſch angriffen, die gefährlichen Leute des Gegners abdeckten, ihnen damit den gewöhnten und gewünſchten Zuſommenhang ſtörten und ſo:0 in Führung gingen, dem berühmten Gegner nur noch das Ehrentor laſſend. Da konnte der Niederrhein in Frankfurt a. M. mit einer guten halben Nationalmannſchaft antreten: Buchloh, Buſch, Zielinſki, Hohmann, Raſſelnberg, Kobierſki, wäh⸗ Der elektriſche Schiedsrichter Beim Berliner Degen⸗Mannſchaftsfechten wurde zum erſtenmal die neuartige elektriſch⸗mechaniſche Treffſer⸗Zählmaſchine ausprobiert, die alle Fehlentſcheidungen unmöglich machen ſoll. Die Fechter ſind mit ihren Degen an den Zähler„an geſchloſſen“, der jeden Treffer beim Gegner genau sregiſtriert.!“ ötert worden—, aber mit ſeinem Vorgänger von War⸗ ſchau, Kabos, mit den Placierten von Lauſanne, Nazeſi und Rajeſanyi, ſowie Berezelly, den Fechterinnen Jlona und Margarete Elek, Varga und Bogathy werden ſie min 8 in dieſen Waffengattungen ihren deutſchen Gegnern Siege ſehr ſchwer machen. Das Fachamt ſtellt den Ungarn natürlich ſeine beſten Fechter und Fechterinnen entgegen. Neben dem Fachamts⸗ leiter Altmeiſter Casmir, der an beiden Wettkämpfen teil⸗ nimmt, ſind im Florett Eiſenecker, Heim und Lerdon, im Säbel Meiſter Heim, Eiſenecker und Jörger, im Frauen⸗ florettfechten Meiſterin Hedwig Haß, ihre große Rivalin Olga Oelkers, Oslob und von Wachter aufgeſtellt worden. Hand ball-Perſpelktiven Eine ziemlich undurchſichtige Lage hat ſich im Hand⸗ ballgau Oſtpreußen entwickelt, wo am vergangenen Sonn⸗ tag der Titelverteidiger Hindenburg⸗Biſchofsburg ſich ſo⸗ gar von der Danziger Polizei:4 ſchlagen ließ und der bisher ausſichtsreiche Verein Hochmeiſter⸗Marienburg dem MTV Königsberg 13717 unterlag. Der Liganeuling führt in Pommern weiterhin, nach⸗ dem er, TV Swinemünde 1861, am letzten Spieltag Hu⸗ bertus⸗Kolberg:1 geſchlagen hat. Weniger dieſes hohe Ergebnis als die neue Niederlage des vorfahrigen Mei⸗ ſters Greif⸗Stettin mit 410 gegen Keith⸗Stargard war die Ueberraſchung des Tages. Unverändert iſt der Stand der Spiele in Brandenburg, Schleſien und— um diſen Gau gleich noch hinzuzunehmen — in Württemberg geblieben. In den Gauen gab es am letzten Sonntag keine für die Meiſterſchaft wichtigen Spiele. Seine erſte Niederlage hat der neue Tabellenführer des Sachſengaues, Spielvereinigung Leipzig, durch den Horfahrigen Gaumeiſter Leipziger Sportfreunde erlitten (526) nachdem die Sportfreunde die neue Spielzeit über⸗ raſchend ſchlecht begonnen haben. Ungeſchlagen ſind in den Gauen daher fetzt nur noch TV Chemnitz⸗Gablenz:0 und Militär⸗S Leipzia:0 P. Die Leipziger Sport⸗ freunde haben mit dem Sieg über die Spielvereinigung ihren erſten Punkterſolg in ihren bisherigen 3 Punkt⸗ kämpfen errungen. Der Dentſche Handballmeiſter Polizei SV Magdeburg hat erſt einmal in die neuen Verbondsſpiele des Mitte⸗ gaues eingegriffen, während in abſoluten Pumktzahlen Tſchft Wartburg Eiſenach und Junkers Deſſau mit je 42 Punkten ſowie Leuna mit:4 Punkten an der Spitze liegen. Keine Mannſchaft iſt mehr ohne Niederlage in der Nord⸗ mark, in der es am letzten Sonntag einen 25:1⸗Sieg von St. Geurg über MSW Roſtock gab. Mit je 6 P. liegen Sberalſter und Boruffia⸗Kiel(aus je 4 Spielen) an der Spitze der Tabelle, St. Georg, Barmbeck⸗ÜUhlenhorſt und Komet(mit je 6 P. aus je 6 Spielen) folgen. Knappe Favporitenſiege gab es letzthin in Niederſachſen. So wurde der neue Tabellenführer Germ. Liſt mit Han⸗ noper 87 nur:6 fertig, ebenſo der Gaumeiſter Polizei⸗ Hannover mit Limmer 1910. Wieder Meiſterſchaftsfavorit iſt Hindenburg⸗Minden in Weſtſalen. Der bisherige Tabellenführer DSC Hagen er⸗ Ütt im vierten Spiel durch Minden die erſte Niederlage mit:10. Ein ſehr wichtiges Spiel gewann der vorjährige Nieder⸗ rheinmeiſter Raſenſport Mülheim mit 13:5 Punkten gegen Polizei Düſſeldorf. Die alte Meiſterklaſſe kam auch beim Titelverteidiger am Niederrhein, TV Siegburg⸗Mülldorf, zum Durchbruch, als er Polizei Koblenz 11:5 ſchlug. Knapper dagegen wurde der Nordheſſenmeiſter CT Kaſſel mit dem bisherigen neuen Tabellenführer Kurheſſen⸗Kaſſel fertig(10:). Eines Meiſters würdig war der 17:2 ⸗ Sieg, den S Waldhof in Baden über Vfdt Mannheim errang. Frankfurter FS, nicht eine Darmſtädter Mannſchaft, iſt Tabellenführer im Südweſtgau mit:0 Punkten vor Polizei⸗Darmſtadt, Herrnsheim und St. Ingbert je:2 P. Unangefochten ſcheint SVg. Fürth wieder der Bayern⸗ meiſterſchaft zuzuſtreben; TV Leonhard⸗Sündersbühl, Be⸗ ſteger des TV Milbertshofen, wurde 814 geſchlagen. Die Erſatzleute für Leipzig Der Deutſche Fußball⸗Bund hat für das am Sonntag ſtattfindende Bulgaren⸗Spiel in Leipzig noch einige Erſatz⸗ ſpieler aufgeboten. Es ſind dies der Torhüter Sonn⸗ rein(Hanau 93) ſowie Schön(Dresdner Sc), Rothe (SpVg. Leipzig) und Werner(1. SW Jena). Schalke 04, der deutſche Fußballmeiſter, wird nach dem Konſtanzer Spiel gegen den Schweizer Meiſter(20. Okto⸗ ber) in die Schweiz fahren und am 23. Oktober in Zürich gegen eine Kombination Graßhoppers⸗Lauſanne ſpielen. Der Fc Wacker München ſpielt am 3. November in der Völkerbundſtadt gegen den früheren ſchweizeriſchen Fuß⸗ ballmeiſter Servette Genf. Die AJ ACER Hauptverſammlung in Paris nahm die Vorſtandswahlen vor. Vorſitzender wurde Graf de Vogue (Frankreich), während Konſul C. O. Fritſch(Deutſchland) einer der ſtellvertretenden Vorſitzenden ſein wird. Der engliſche Rennfahrer Eyſton erhielt die goldene AJ ACgi⸗ Medaille zuerkannt. Bulgarien wird zum Fußball ⸗Länderkampf gegen Deutſchland am kommenden Sonntag mit 15 Spielern kommen. Und zwar wurden aufgeboten: Tor: Maznikoff, Aldeff; Verteidiger: Janakieff, Chikoff, Michtaloff; Läufern Nafatloff, Kamenſky, Gabrovyky, Minkopſky; Stürmer: Vordanoff, Angheloff, Pecheff, Lozanoff, Patchedjieff und Stoitſchkoff. Die genaue Aufſtellung der Mannſchaft er⸗ folgt erſt an Ort und Stelle. Frankreich hat in der vom Fifa⸗Präſidenten geleiteten Vorſtandsſitzung beſchloſſen, 1936 keine Mannſchaft zum Olympiſchen Fußballturnier nach Berlin zu entſenden, da nach Einführung des Berufsſpielertums die Spielſtärke der Amateure ſtark zurückgegangen ſei und keine ausſichts⸗ reiche Nationalmannſchaft geſtellt werden könne. Dagegen macht Aegypten große Anſtrengungen, ſeine Fußball⸗ Nationalſpieler zu ſchulen, und hat deshalb einen eng⸗ liſchen Trainer angefordert. Der Tſchechoſlowakiſche Schiverband faßte jetzt den mehr als merkwürdigen Beſchluß, die FIS⸗Rennen 1937 zu be⸗ antragen, da Frankreich nicht in der Lage ſei, die Rennen durchzuführen. Die letzten Rennen waren noch im ver⸗ gangenen Winter in der Hohen Tatra— Organiſation großartig!— und außerdem hat Frankreich die FS⸗ Rennen 1937 noch nicht zugeſprochen bekommen. Aber in die Hohe Tatra geht man nicht ſo ſchnell noch einmal. An den Holmenkol⸗Rennen des nächſten Jahres werden ſich nach einer zehnjährigen Pauſe die Amerikaner erſt⸗ malig wieder beteiligen. Vielleicht wird Holmenkol dies⸗ mal die Olympia⸗Revanche. Flugreiſe in ſportlicher Miſſion Am kommenden Samsbag ſtartet auf dem Berliner Flughafen„Tempelhof“ eine„Junkers 52“ zu einem Olym⸗ pia⸗Werbeflug. Die Fluggäſte (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗ Zentrale,.) 5 rend der Südweſtgau auf ſeine gemeinten Stützen Conen und Fath verzichten mußte, und trotzdem blieb die Süd⸗ weſtgaumannſchaft:1⸗Sieger, obwohl der Gegner, wie man zo ſagt, den„beſſeren Fußball“ ſpielte. Da wurde eben mit Energie und Ehrgeiz gewonnen. Nach Breslau fuhren die Bayern— u. a. mit Namen wie Jacob, Haringer, Goldbrunner, Lehner, Siemetsreiter und hatten den Sieg„ſchon in der DTaſche“. Die Schle⸗ ſier machten ſich von vornherein wenig Hoffungen, waren aber entſchloſſen, ihrem Gegner den Sieg ſo ſchwer wie möglich zu wachen— und dieſer berühmtere Gegner kam dann über ein 121 nicht hinaus, wobei er vielleicht noch von Glück ſagen konnte. So konn es gehen. Natürlich hat es in der Vorrunde auch Spiele gegeben, in denen es noch ſo„programmwidrig“ herging. Beſonders intereſſant was das Berliner Treffen Brandenburg— Mittegau, da ſich hier die Gegner des letzten Enoſpiels gegenüberſtanden. Damals ſiegte der Mittegau:0 diesmal ſehlte ihm der Schwung, der die in der vorigen Spiel⸗ zeit„unbekannte Mannſchaft“ zu einem geradezu ſenſatio⸗ nellem Siegeszug befähigt hatte, und ſo konnten diesmal die Berliner:0⸗Sieger bleiben. Ein von vornherein ziem⸗ lich offenes Spiel in Köln gewann die Mittelrhein⸗Mann⸗ ſchaft ſchließlich auch Hank ihres größeren Kampfgeiſtes gegen Württemberg:1. Völlig programmgerecht ging es in Mannheim— Baden gegen Nordheſſen:2— und vor allem in Stettin— Pommern gegen Sachſen:5— ab, wobei die Pommern das beſte Beiſpiel dafür waren, daß man letzten Endes natürlich neben Siegeswillen auch Sie⸗ ges fähigkeiten haben muß Von der neuen Entſcheidung Schleſien— Bayern abge⸗ ſehen, wird im Rahmen des Bundespokal⸗ Wettbewerbs Kleine Sport-Nachrichten und der Auslandsreſerent des Reichsſportführers, Dr. Zapp, zu denen ſich in Belgrad der Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten geſellen wird. Angeflogen werden außer Belgrad noch Sofia, Agram und Athen, wo die deutſchen Sportführer jeweils in den deutſchen Geſandt⸗ ſchaften vor den Vertretern der nationalen Olympia⸗ Komitees Olympia⸗Vorträge halten werden. Die Ma⸗ ſchine wird von Flugkapitän Ludwig Gaim, einem frü⸗ heren deutſchen Leichtathletikmeiſter, geführt werden. Gaim gewann 1919 als Mitglied von 1860 München die deutſche Meiſterſchaft im Sbabhochſprung. Die Nationalmannſchaft in Mannheim Zu dem Vorkampf Nationalmannſchaft— Gau Baden wird uns mitgeteilt, daß Miniſterpräſident Köhler den Kampfabend beſuchen wird. Der Empfang der Mannſchaft durch Oberbürgermeiſter Renninger fand heute nach⸗ mittag 45 r ſtatt. Für die Veranſtaltung herrſcht reges Intereſſe, ſo daß mit ſehr gutem Beſuch zu rechnen iſt. Diympiſche Spiele 1940 Italien ſoll verzichtet haben Graf Soyejima, ein Mitglied des Japaniſchen Olym⸗ piſchen Komitees, hat, zufolge der Meldung eines ameri⸗ kaniſchen Nachrichtenbüros, in Tokio erklärt, Italien ver⸗ zichte auf die Durchführung der Olympiſchen Spiele zu⸗ gunſten Japans. Italiens Staatschef, Benito Muſſolini, habe ihm in einem Schreiben mitgeteilt, Italien würde ſeinen Anſpruch auf die Abhaltung der Olympiſchen Spiele 1940 in Rom zugunſten der japaniſchen Hauptſtadt Tokio zutrückz iehen. Die Deutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaft 1935 kommt als Einzel⸗ und Mannſchaftslauf am 3. Novbr. bei Wittenberg zur Entſcheidung. Beide Wett⸗ bewerbe werden in einem Lauf durchgeführt. Jede Mann⸗ ſchaft kann aus 4 Teilnehmern eines Vereins beſtehen, von denen die drei erſten Läufer gewertet werden. Sieger iſt die Mannſchaft mit den niedrigſten Platz⸗Punktzahlen. Die Waldlauf⸗Meiſterſchaft wird die letzte Leichtathletik⸗ Meiſterſchaft dieſes Jahres ſein. ſie iſt an das Ende der Saiſon gelegt worden, um die Langſtreckler nicht ſchon im Frühiahr durch eine offizielle Meiſterſchaft zu ſehr zu be⸗ ſind Dr. Karl Diem J anſspruchen. nun am kommenden Sonntag das Schweriner Spiel Nord⸗ mark— Oſtpreußen nachgetragen, in dem die Nowoͤdeut⸗ ſchen Sieger bleiben ſollten, wenn ſie heute auch kaum die Kampfſtärke früherer Jahre beſitzen. Zur Zeit ſtehen al erſt 6 von den 8 Mannſchaften feſt, die die Zwiſchenrunde am 3. November beſtreiten: Niederſachſen, Südweſt, Bran⸗ denburg, Mittelrhein, Baden, Sachſen. TV Germania in München erfolgreich Die Hockeyabteilung TB. Germania Mannheim weilte mit einer Herren⸗ und Damenmannſchaft am ver⸗ gangenen Wochenende in München, wo ſie bei ihren Gaſt⸗ gebern kameradſchaftlich und ſportlich einige unvergeßliche Tage verlebte. Obwohl die Herren in ihre Elf drei Er⸗ ſatzleute einſtellen mußten, konnten ſie durchweg recht gute Leiſtungen erzielen, zumal ſämtliche Spiele auf ungewohn⸗ ten Raſenplätzen ausgetragen wurden. Am Samstag hatten die Herren den HC Rot⸗Weiß zum Gegner, der nach kurzer Spieldauer durch den Mittel⸗ ſtürmer in Führung ging. Die Münchner beſaßen ihre ſtärkſte Waffe in einem ſchnellen und gefährlichen Sturm. Beſonders die linke Seite mit dem ausgezeichneten Inder Dr. Mata brachte das Germaniator in Gefahr, in dem aber Ufer die ſchwerſten Schüſſe meiſterte. Die Mannhefmer gaben keineswegs nach, ſondern geſtalteten den Kampf offen. In der zweiten Spielhälfte drängte Germania ſtark und konnte durch Hochadel den verdienten Ausgleich erzie⸗ len. Das weitere Bemühen dex Mannheimer, einen Sieg herauszuholen, ſcheiterte an der hervorragenden Abwehr des Münchner Torhüters und der wachſamen Verteidigung, ſo daß der intereſſante und faire Kampf:1 endete. Am Sonntag fand das Rückſpiel gegen den Eiſenbahn⸗ Sp. V. ſtatt, der im Vorjahr in Mannheim:0 geſchlagen wurde. Diesmal war jedoch das Spiel ausgeglichener. Die Münchner hatten ſogar die klareren Chancen, konnten ſie aber nicht verwerten. Auf beiden Seiten zeigten die Hin⸗ termannſchaften die beſten Leiſtungen. Mit einem beh⸗Un⸗ entſchieden trennten ſich die Gegner, nachdem Germania durch Verletzung von zwei Spielern geſchwächt war. Die Damen errangen trotz Erſatzeinſtellungen gegen die ſpielſtarke Vertretung von 1860 München einen beacht⸗ lichen Erfolg. Nach beiderſeits ausgeglichenen Leiſtungen endete das Treffen unentſchieden:0. Beim Zuſammen⸗ treffen mit dem Eiſenbahn⸗Sp. V. hatten die Mann⸗ heimerinnen Pech. Nach leicht überlegen durchgeführten Spiel mußten ſie den Münchnerinnen einen glücklichen knappen:0⸗Sieg überlaſſen.—. Wer fährt nach Helſingſors? Am Samstag: Ausſcheidungsturnen in München Im Hinblick auf den Kunſtturnländerkampf gegen Finn, land am 10. November in Helſingfors werden die 12 be⸗ ſten deutſchen Turner am Wochenende in München eig Ausſcheidungsturnen veranſtolten, zu dem folgende Tut ner eingeladen wurden: Müller(Falkenſtein), Limburg (Ruhla), Steffens(Bremen), Lorenz(Hannover), Sand⸗ rock(Immigvath), Frey(Kreuznach), Winter(Frankfun o..), Beckert(Neuſtadt), Schwarzmann(Fürth), Stang (München), Volz(Schwabach) und Bezler(Gögginges Das Ausſcheidungsturnen findet im Rahmen der 75 Daß des feier des TS 1860 München im Kongreß⸗Scal des Dei, ſchen Muſeums ſtatt. Die Abre der deutſchen Länder mannſchaft, die ſich außer am Länderkampf noch an dez 25⸗Jahrfeier des Finniſchen Turnverbandes am 11. Ne, vember und bei Veranſtaltungen in Viborg und Tammerz; fors beteiligen wird, iſt ſo zeitig vorgeſehen, daß ſie be reits am 7. November in Helſingſors eintreffen wird. 75 „Hoher Beſuch“ in Berlin l Der finniſche Boxer und Ringer, der Rieſe Whino Myllyrina, weilt augenblicklich in Berlin und wird überall, wo er ſich in den Straßen zeigt, von den Menſchen wegen ſeiner ungewöhnlichen Körper⸗ größe bewundert. Er iſt genau 2,48 Meter groß und wiegt 352 Pfund.(Weltbild,.) 17 Waldlaufmeiſterſchaften an 3 Sonntagen Für die Leichtathleten ſind dieſe Wochen die Wochen der Wald⸗ und Orientierungsläufe, und in den Waldläufen fallen an den nächſten Sonntagen auch die Meiſterſchaſts⸗ Entſcheidungen. In den Gauen iſt der Haupttag der Waldlauf⸗Meiſterſchaften der ko mende Sonntag, 20. Oktober, und nur in Aus nahme fällen iſt die Austragung um einen Sonntag verſchoben worden. Auch der Niederſachſengau hat ſich— entgegen einer zunächſt bekanntgewordenen Abſicht— für die Veral⸗ ſtaltung ſeiner Gaumeiſterſchaften entſchieden. Lediglich det Gau Mitte bringt ſeine Gauwaldlauf⸗Meiſterſchaften ers im November zur Durchführung, daun nämlich zuſammel mit der Deutſchen. Tage und Austragungsorte der 16 Gou⸗ meiſterſchaften ſtehen fetzt wie folgt feſt: Gau 1 Oſtpreußen am 20. Oktober bei Metgethen.— Gau 2 Pommern 5 20. Oktober bei Stettin.— Gau 3 Brandenburg am 20. Ol⸗ tober bei Hohenneuendorf.— Gau 4 Schleſien am 20. tober bei Gleiwitz.— Gau 5 Sachſen am 20. Oktober bei Röderau.— Gau 6 Mitte am 3. November bei Wittenberg — Gau 7 Nordmark am 20 Oktober bei Hamburg. Geng Niederſachſen am 27. Oktober bei Hannover.— Gau Weſtfalen am 20. Oktober bei Lage.— Gau 10 Niederrhein am 20. Oktober bei Krefeld.— Gau 11 Mittelrhein n 20. Oktober bei Bonn.— Gau 12 Nordheſſen om 27. Otobe bei Gießen.— Gau 13 Südweſt am 20. Oktober bei Mr, felden.— Gau 14 Baden am 20. Oktober be Schwetzingen— Gau 15 Württemberg am 20. Oktober bei Stuktgart.— Gau 16 Bayern am 20. Oktober bei Erbangen. 6 0 1 I 2 Zu 1 Zint um Avent 0 — e haup Papi 0,20) 94 771 (1330 D 0,77 8 werd Verlu becken ſind u. * Am 5 ſtelle b ord nun 5 gen ſte Kartell einem lungen berg) ein ſeh und v. ſich bel Preiss bekäm; treter merkſa Zaften ö Schichſe run scheine den zw des Ka b Vor geſamt Laufe d men an geſchlof fanges, entſchli meſſen Firmen Die Fa aug ter. ˖ Enis Beke rener Der öffentli anzeige Auf Reichsg habe it fag: 1. de Berlin Jahres 2. 8 26. Apr Auf des Re 1934( Geſchäft 1. de April 2. oͤieſes In Eutſche graph kräftig. De Einſuh Wie Einfuhr lich zur erheblic Handels überſchu Lire im laufend die Aus der Ein Lire(ge Vorfahr jahren, Ing. 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Oktober in Haag zuſammentreten, 1 am Zinnmarkt zu prüfen und über eine Aenderung der Zinnquote zu beratſchlagen. um die Lage Schleipen& FErkens AG. Jülich Wieder 9 vH. Dividende Köln, 16. Oktober.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die haußptſächlich Pergamentpapier und andere waſſerfeſte Papiere herſtellt, erzielte im Geſchäftsjahr 1934 nach 0,20 9,0) Mill./ Abſchreibungen einen Reingewinn von 94779(98 054) /, der ſich durch Vortrag auf 188 7386 4 (183 058) erhöht. Die HV beſchloß, wieder 9 v. H. Dividende auf das 0,7 Mill.„ hetragende Ac zu verteilen. 32 950(20 000)“/ werden der Reſerve zugeführt und 87 886(43 758)„ vor⸗ getragen. 8 5 Die Geſchäftslage habe ſich gegenüber dem Vorjahre kaum verändert. Der verhältnismäßig bedeutende Export habe bisher im letztjährigen Umfang aufrechterhalten wer⸗ den können. Vogl. Spißenwebereien Plauen Plauen, 16. Oktober. Der HV der Vogtländiſchen Spitzenweberei in Plauen i. Vogtl. am 22. November wird zen, den im Geſchäftsjahr 1934/35 entſtandenen Verluſt von 2914/ zuzüglich des vorjährigen uſtvortr 8 6103/ aus dem Reſervefonds zu keit hat ſich weiter erhöht. Schulden 0 U Weniger Sahne— mehr Buffer Berlin, 16. Oktober. Die Deutſche Milchwirtſchaft⸗ liche Hauptpereinigung hat die Molkereien angewieſen, die Herſtellung und den Verkauf von Schlag⸗ und Kaffeeſahne um 40 v. H. ihrer bisherigen Erzeugung zu vermindern und die dadurch freiwerdenden Rahmmengen zu Butter zu verarbeiten. Dadurch tritt eine gleichmäßige Kürzung der Rahmbezüge für alle Kaffeewirtſchaften, Kaffeebäckereien und Konditoreien ein. Dieſe vorübergehende Einſchränkung des Schlagſahneverbrauchs iſt ein ſoziales Erfordernis, denn che der Kaufkräftige ſich den Schlagſahnegenuß geſtattet, muß der normale Fettbedarf der weniger kaufkräftigen Bevölkerung geſichert werden. Einigungsverhandlungen in der Nasierklingen-Indusirie Noch 25 Firmen abseiis Am 11. Oktober fanden auf Einladung der als Einigungs⸗ ſtelle beſtimmten Reichsgruppe Induſtrie, Abteilung Markt⸗ orönung und Betriebswirtſchaft, in Solingen Verhandlun⸗ gen ſtatt, die den Zweck verfolgten, die dem Raſierklingen⸗ Kartell bisher ablehnend gegenüberſtehenden Firmen zu einem freiwilligen Beitritt zu veranlaſſen. Die Verhand⸗ lungen wurden von Generaldirektor Junghans(Schram⸗ berg! geleitet. Wie mitgeteilt wird, ergab die Ausſprache ein ſehr ungünſtiges Bild über die Lage der deutſchen und vornehmlich der Solinger Raſierklingeninduſtrie, die ſich beſonders in den letzten Jahren durch hemmungsloſe Preisunterbietungen unnötigerweiſe bis zum Weißbluten bekämpft habe. Verſammlungsleiter und dem Ver⸗ miniſteriums wurde darauf auf⸗ 0 t, es die Induſtrie bei einem freiwilligen Zufzmmesſchluß ſelbſt in der Hand habe, ihr Schckſal zu meiſtern, daß aber bei einer Zwangskartellie⸗ den zwangsangeſchloſſenen Firmen möglich ſei, vor Ablauf des Kartells durch Kündigung auszuſcheiden. 5 Vor Beginn der Einigungsverhandlungen waren ins⸗ geſamt 195 Firmen dem Kartell freiwillig beigetreten. Im Laufe der Verhandlungen ſchloſſen ſich noch weitere 58 Fir⸗ men an, ſo daß heute 259 Raſterklingenherſteller zuſoammen⸗ geſchloſſen ſind. 23 Firmen, größtenteils ganz kleinen Um⸗ ſanges, haben ſich in den Einigungsverhandlungen nicht entſchließen können, dem Kartell freiwillig beizutreten. Ge⸗ meſſen an der deutſchen Geſamtproduktion, dürften dieſe Firmen höchſtens noch—10 v. H. vertreten. 22 5 nögültige Entſcheidung über den vom Raſierklin⸗ geninduſtrie⸗Verband geſtellten Antrag auf Errichtung eines Zwaugskartells liegt nunmehr beim Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter. Enischeidung gegen Krediſinsſiſuſe Bekanntmachung des Reichsbankkommiſſars für das Kreditweſen Der Reichskommiſſar für das Kreditweſen, Ernſt, ver⸗ Offentlicht unterm 10. Oktober 1935 im Deutſchen Reichs⸗ zeiger folgende Bekanntmachung: Auf Grund des Paragraphen 6 Abſatz 1 B und C des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen vom 5. Dezember 1934 habe ich die Fortführung des Geſchäftsbetriebs unter⸗ ſagt: 1. der Allgemeinen Kredit⸗ umd Depoſitenbank A.., Berlin i 8, Unter den Linden 34, am 6. April dieſes Jahres, 2 der Rheinland⸗Bank A.., Köln, Gereonhaus, am 26. April dieſes Jahres. Auf Grund des Pavagraphen 5 Abſatz 1 B und Abſatz 2 des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen vom 5. Dezember 1934(Reichsgeſetzblatt J 1203) habe ich die Erlaubnis zum Geſchäftsbetrieb durch . 1. den Leipziger Kreditverein e. Gmb. H. Leipzig am 24. April dieſes Jahres, 1 2. dem Kreditverein e. Gm. b. H. Leipzig am 90. April dieſes Jahres zurückgenommen. gleichzeitig beſtimmt, daß die Hungsbeſchluß wirkt.(Para⸗ Entſcheidungen ſind rechts⸗ In allen Fällen habe i Eutſcheidung wie ein Auf graph 7 Abſatz Laaß). Die kräftig. a Der jifalienische Außenhandel im Sepfember Einfuhrüberſchuß von 143 auf 225 Mill. Lire geſtiegen Wie kaum anders zu erwarten war, iſt der italieniſche Einfuhrüberſchuß weiter geſtiegen. Italien braucht, nament⸗ lich zur Verſorgung ſeiner Armee, gerade zur Zeit recht erhebliche Mengen Rüſtungsmaterial. Die italieniſche Handelsbilanz ſchließt im September mit einem Einfuhr⸗ überſchuß von rund 225 Mill. Lire(gegenüber 1437 Mill. ire im Vormonat). In den erſten neun Monaten des zaufenden Jahres betrug die Einfuhr Italiens 5650 Mill., die Ausfuhr 3680 Mill. Lire. Dementſprechend ſtellte ſich der Einſuhrüberſchuß in dieſem Zeitraum auf 1970 Mill. Jade(gegenüber 1850 Mill. Lire im gleichen Zeitraum des Vorjahres). S Perſonalveränderung bei Bemberg. Wie wir er⸗ ſahren, ſcheidet das techniſche Vorſtandsmilglied, Dir. Dipl. Ing, Rudolf Etzkorn auf ſeinen Wunſch zum 31. De⸗ zemter d. J. aus der Geſellſchaft aus. * Die Schwierigkeiten in ber elſäſſiſchen Textilinduſtrie. Welch große Schwierigkeiten die elſäſſiſche Textilinduſtrie zur Zeit hat, geht daraus hervor, daß ein ehemals welt⸗ bekanntes Unternehmen des Gebweilertales, die Manu⸗ daeture de Buhl, zur Zeit 500 Webſtühle neueren Modells abſchlagen und als Alteiſen verkaufen will. . Ein neues Getreidelagerhaus in Straßburg. Im Straßburger Rheinhafen errichtet die Geſellſchaft Le Rhin zur Zeit ein neues Getreidelggerhaus, das die Auflage⸗ 6 köglichkeiten noßezu verdoypeln dürfte. Das neue gebäude, das 40 Meter lang, 29,6 Meter breit und 35, hoch ſein wird, ſoll in einem Jahr vollendet ſein 0 To. Getreide als Maſſengut ſowie 5000 To. in aufnehmen können. 2 und 25 Säcken weiteregß ber Staat gezwungen würde, die ihm notwendig er⸗ enden Maßnahmen autoritär zu treffen, ohne daß es Der deuische Außenhandel im Sepfember 35 Millionen NM Ausfuhrüberschuß Die Einfuhr war im September mit hoch wie im Vormonat. Eine Erhöhur Lebensmitteln um 5 Mill./ wurde gleich ſtarke Abnahme der! geglichen. Die Einfuhr dem Vormonat nicht bensmitteleinfuhr entfällt vorwiegend liche Erzeugniſſe, wie Eier,. dagegen iſt die Einfuhr von Rückgang im Vormonat der Jahreszeit entſprechend weiter geſunken. Im Rahmen der Rohſtoffeinfuhr ſind vornehm⸗ lich die Bezüge von Holz und Tertilrohſtoſſen geſunken, dagegen hat die Einfuhr von Mineralölen, Rohtabak, Eiſenerzen und einigen anderen Roh⸗ und Halbſtoffen zu⸗ genommen. Die Ausfucßhr hat gegenüber dem Vormonat um rund 5 Mill. 4 zugenommen. Die Steigerung, die im Zug der ſaiſonüblichen Herbſtbelebung erwartet werden konnte, war jedoch nicht ſo ſtark wie im Durchſchnitb der Vorjahre. An der Zunahme der Geſamtausfuhr waren im weſentlichen nur Rohſtoffe beteiligt. Die Fertigwarenausfuhr hat, ab⸗ weichend von der Entwicklung in den Vorjahren, leicht ab⸗ genommen. Die Handels bilonz ſchließt im September mit einem Ausfuhrüberſchuß von 55 Mill./ gegenüber 50 Mill. im Vormonat ab. Einer Steigerung der Aktivität der Ge⸗ ſamtheit der europäiſchen Länder ſteht eine Paſſivierung im Verkehr mit den Ueberſeeländern gegenüber. Die Ge⸗ ſamteinfuhr beträgt 317,9(im Auguſt 317,6] Mill. /. Die 8 7 55 367,6) Mill. J. So er⸗ freulich öieſer Ueberſchuß auch iſt, ſo wenig darf doch über⸗ ſehen werden, daß er noch lange nicht ausreicht, frühere Verluſte zu decken. Es iſt deshalb nach wie vor notwendig, daß recht viele deutſche Erzeugniſſe auf dem Weltmarkke abgeſetzt werden können. Deufsche Teppiche auf den Auslandsmärkfen Steigende Ausfuhr„sächsischer perser“ Wie die geſamte Textilausfuhr, ſo hatte auch der Aus⸗ landsabſatz der Teppich⸗Webereien in den letzten Jahren ſchwer darniedergelegen. Der tiefſte Stand der Teppich⸗ 318 Mill. I ebenſo der Einfuhr von och eine annähernd hr ungefähr aus⸗ war gegenüber Steigerung der Le⸗ auf viehwirtſchaft⸗ Butter, Fleiſch und Schmalz, Küchengewächſen nach einem Die Geſamtausfuhr 378,0(im Auguſt ö Ausfuhr wurde in den erſten Monaten des laufenden Jah⸗ res erreicht. Seit dem zweiten Vierteljahr macht ſich aber ſchon wieder eine deutliche Erholung bemerkbar. Lag die Teppichausſuhr im erſten Viertel 1935 noch 43 v. H. unter derjenigen des Vorjahres, ſo war ſie im Auguſt bereits um faſt oͤie Hälfte höher als im gleichen Monat. Nachfolgende Ueberſicht zeigt, daß die Teppichausfuhr in dieſem Jahre genau umgekehrt wie im vorigen Jahre verläuft: Teppich⸗Ausfuhr(in Dz.) Monatsdurchſchnitt 1984 1935 gegen Vorjahr ind Januar/ März 1589 899— 49 April/ Juni 1227 92— 220% Juli 1138 1000—12 Auguſt 1111 1618 + 46 Das Geſamtergebnis der erſten acht Monate 1935 bleibt allerdings noch um mehr als 20 v. H. hinter den entſpre⸗ chenden Zahlen von 1934 zurück. Auch der Wert der aus⸗ geführten Ware iſt im Durchſchnitt noch leicht geſunken. Käufer für„deutſche Perſer“ ſind vor allem Schweden, Hol⸗ land und England. Ebenſo iſt die Schweiz als wichtiges Abſatzland zu nennen, wie überhaupt das deutſche Erzeug⸗ nis immer mehr die Ausfuhrhemmungen zu überwinden ſcheint. Teppich⸗Ausfuhr noch Ländern(in Dz.) Jan. Aug. Jan. Aug Auguſt Auguſt 1934 1935 1984 1935 geflochtene Ware: nach Großbritannien 303 656 18 75 „ Niederlande 1962 883 64 204 „ Schweden 1117 1274 2²⁵ 267 gewebte Ware: nach Großbritannien 878 288 10¹ 27 „ Niederlande 2398 1278 122 209 „ Schweden 1169 12¹ 287 422 Schweiz 715 693 94 105 Auch die Einfuhr von Teppichen nach Deutſchland laſſen eine gewiſſe Belebung erkennen, und zwar vor allem aus Rußland und Jran(dem früheren Perſien). In jüngſter Zeit iſt auch die Einfuhr türkiſcher Knüpfteppiche etwas grö⸗ ßer geworden. Es wurden eine ade(in Dz.) aus: Jan./ Aug. 1984 Jan. Aug. 1985 Rußland 599 679 Iran 1490 1655 Türkei 217 198 Anhalfende Geschäffssfille Aklien meist leichf abbröckelnd/ Kulisse abwariend Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe ruhig Frankfurt, 16. Oktober Die Börſe lag bei Eröffnung wieder außerordentlich ruhig. Die Unternehmungsluſt blieb ſehr klein, zumal von der Privatkundſchaft Aufträge nahezu fehlten. Die Fülle günſtiger Wirtſchafts nachrichten, ſo u. a. die Divi⸗ dendenerklävrung im Klöcknerkonzern, die Exportſteigerung bei der Adam Opel AG und die vorteilhafte Entwicklung bet der Maſchinenfabrik Augburg⸗Nürnberg fand kaum den entſprechenden Niederſchlag, wiewohl ſie der Geſamthal⸗ tung gegenüber der ſtarken Geſchäftsſtille eine Stütze gaben. Am Aktienmarkt hielten ſich die Veränderungen nach bei⸗ den Seiten in engen Grenzen. JG Farben eröffneten mit 149%(1496). Am Elektromarkt bröckelten die Kurſe zumeiſt um— 4 v. H. ab. Auch Montanpapiere gingen überwiegend um ½ v. H. zurück. Auch der Rentenmarkt lag außerordentlich ſtill bei zumeiſt unveränderten Kurſem. Von Auslandsrenten notierten Anatolier 387(8898). Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an und infolge⸗ deſſen bröckekten die Kurſe überwiegend weiter um Bruch⸗ teile eines Prozentes ab, ſo u. a. JG Farben auf 149, Stahlperein auf 80%, Ach auf 369 Von den ſpäter no⸗ tierten Werten lägen Berger 1 v.., Laurahütte bei kleinſtem Umſatz 1% v. H. und Chade—C 3/ höher. Die Mecrzahl der Werte lag indeſſen etwas niedriger. Am Rentenmarkt ergaben ſich beine Veränderungen von Belang. Von Pfandbriefen notierten Rhein. Hyp. mit 96% nach 96. Auch Stadtanleihen nicht voll behauptet. Auslandsrenten ſtill. Berliner Börſe: Renten gehalten Berlin, 16. Oktober. Am Aktienmarkt konnten ſich die geſtern im Verlaufe der Börſe eingetretenen Befeſtigungen meiſt nicht behaup⸗ ten. Die Kurſe bröckelten überwiegend um Prozentbruch⸗ teile ab. Die Banken berichteten faſt einſtimmig über einen Tiefſtand des Effektengeſchäftes, und die Kuliſſe, die ihre Engagements in den letzten Tagen glattgeſtellt hat, ver⸗ hielt ſich weiter abwartend. Daß tatſächlich Anlagebedarf beim Publikum vorhanden iſt, beweiſen die verſchiedenen Anfragen bei den Banken, doch halten ſich die Käufer an⸗ ſcheinend vorläufig noch zurück, da man immer wieder Liquidationsverkäufe befürchtet und damit rechnet, ſeine Aktienerwerbungen vielleicht billiger durchzuführen. Die verſchiedenen günſtigen Nachrichten, die heute aus der Wirtſchaft vorlagen, blieben zwar kursmäßig ohne Ein⸗ fluß, boten aber der Börſe im Verlaufe einen Rückhalt. So befriedigte vor allem das Außenhandelsergebnis und die verſchiedenen Dividendenvorſchläge. Am Rentenmarkt blieb die Haltung weiter widerſtandsfähig. Die Kurſe waren kaum verändert. Reichsſchuldbuchforderungen wur⸗ den vereinzelt 4 v. H. höher bezahlt, während Umſchul⸗ dungsanleihe und Zinsvergütungsſcheine auf geſtriger Baſis gehandelt wurden. Altbeſitzanleihe gaben um e v. H. nach. Induſtrieobligationen lagen bei Schwankungen von % v. H. uneinheitlich. Von Montanwerten lagen ſoge⸗ nannte Nebenwerte feſt. Buderus plus 1½, Laura plus 36, Schleſiſche Bergbau und Zink plus 1 v. H. Die feſte Haltung der letzteren ſteht in Zuſammenhang mit der heutigen Steigerung der Auslandswerte. Chade A bis 0 waren 5/ höher und Conti Linoleum Zürich 1 v. H. Auch Aku zogen an. Bezeichnend für die Geſchäftsſtille war, daß die Kursfeſtſtellung für Klöckner und Höſch wegen Mangel an Umſatz anfangs nicht gelang. Auslandsrenten waren im Zuſammenhang mit der feſten Haltung der Aus⸗ landswerte meiſt 10—15 gebeſſert. Im Verlauf bröckelten die Aktienkurſe weiter ab. Klöck⸗ ner waren 4 v. H. niedriger, Farben verloren ½ v. H. gegen den Vortag. Von Tariſwerten waren Deſſauer Gas mit 124 nach 126(125%) zu hören. An den übrigen Märk⸗ ten war das Kursniveau knapp behauptet. Stärkere Ver⸗ änderungen verzeichneten unnotierte Werte. Mix u. Geneſt verloren gegen die letzte Notiz 374, Scheidemantel und Stettiner Oder je 2 v. H. Oberbedarf gingen von 21 auf 20% zurück. Auslandswerte waren weiter gefragt. Am Rentenmarkt erſchienen Arbed⸗Bonds mit Plus⸗Plus⸗gei⸗ chen, Länderanleihen bröckelten ab. Pounganleihe verloren 1% v. H. Umtauſchobligationen waren wenig verändert, nur die 1959 fälligen Bewag gewannen 7 v. H. Von Hypo⸗ thekenpfandbriefen waren Berliner und Rheiniſche Hypo⸗ thekenbank je„ v. H. höher. Kleinere Stadtanleihen waren bis„ v. H. höher. Dekoſama und proz. Berliner ver⸗ loren je i v. H. Hamburger Altbeſitz befeſtigten ſich um 57% Pfg. Von Induſtrieobligationen waren Aſchinger 7 und Mittelſtahl 56 v. H. höher. Dagegen verloren Miniſter Achenbach 76 und Konkordia Spinnerei 74 v. H. Der Privatdiskont blieb unverändert 3 v. H. Der Einheitsmarkt der Induſtriewerte lag ſehr ſtill. Die Kurſe gaben leicht nach. Eſchweiler Bergwerk verloren%, Dürener Metall 2 und Berliner Holzkontor 2 v. H. Osna⸗ brücker Kupfer waren 5 Punkte höher. Von Bankaktien waren Berliner Handel“ v. H. be⸗ feſtigt. Die beiden D⸗Bankaktien verloren je% v. H. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank notierten 2. höher. Steuergutſcheine blieben unverändert, Reichsſchuldbuchfſorderungen, Ausgabe 1: 1088er 99,87 G 99,62 B; 1939er 98,25 G 99 B; 1940er 96,87 G 97,62 B: igatier 2 G 97,37 B; 1942 96.37 G 97,12 B; 1948er bis 1948er je G 97%2 B. Ausgabe 2: 1939er 98,12 G 98,87 B; zer bis 1944er 96,12 G 96,87 B; 1948er 96,12 G 96,87 B. Wiedergufbauanleihe: 1944/4 5er 65,75 G; 1946/48er 65,75 G 66,87 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 86,62 G 87,87 B. Die Aktienmärkte ſchloſſen unerholt. Farben wurden gegen Schluß mit 149% gehandelt. Rheiniſche Braunkohlen 8 waren angeboten und gaben auf 214,50 nach anfangs 216 (215,75) nach. Nachbörslich hörte man Farben 14976, Reichsbank 172,50, Altbeſitz 111786. 2 Londoner Börſe abwartend London, 16. Oktober. Die Londoner Börſe lag abwartend. Kohlenwerte wa⸗ ren wegen der Lohndifſerenzen abgeſchwächt. Internationale Werte lagen ſtetig. Geld- und Devisenmarkf Pfund feſter Berlin, 16. Oktober. Am Geldmarkt ſtellte ſich der Satz für Tagesgeld auf unverändert 3 bis 81 v. e Kauf⸗ die einjährigen Schatzanweiſungen beſtand weiter neigung. Auch Privatdiskonte und Reichswechſel waren gefragt. Der Privatdiskont kam wieder mit 3 v. H. zur Notiz. Waren und Märkife * Berliner Getreidegroßmarkt vom 16. Oktober. Im Berliner Getreideverkehr hat ſich an der Geſchäſts lage kaum etwas geändert. Es wird auf der ganzen Linie weiter der laufende Bedarf gedeckt. Die Zufuhren der Landwirt⸗ ſchaft ſind infolge der Inanſpruchnahme der Felobeſtellung nur gering, und auch die zweite Hand bebundet keine ſtärkere Verkaufsneigung. Die Berliner Mühlen kaufen jedoch lediglich hochwertige Weizenſorten nach Muſtern, ſo daß das Angebot völlig zur Deckung des Bedarfs reicht. Roggen wird am Platze kaum aufgenommen, während in der Provinz die Verwertungsmöglichkeiten etwas günſtiger ind. Hafer und Gerſten zu Futterzwecken werden gefragt, ſind aber kaum erhältlich. Auch Induſtriehafer bleibt be⸗ gehrt. In feinen Braugerſten und Induſtrieſorten macht ſich ſtärkere Nachfrage geltend, wobei es ſich offenbar um Deckungskäufe handelt. Mehle liegen unverändert. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen, 76/77 Kilo, frei Berlin, Durchſchnittsqualität 202; W 6 190: W 7 191; W 8 102; W' g 193; W' 10 194; Wᷣ 12 196; W' 14 198; Futterweizen märkiſcher 194—198; geſetzlicher Mühlen verkaufspreis plus 4; Stimmung ruhig; märk. Roggen, 71 bis 73 Kilo, frei Berlin 165; dto. Preisgebtet R 5 153; R 6 154 R 7 155 R 8 156; R 11 150; R 12 160; R 13 161; geſetzl. Müh⸗ leneinkaufspreis pl. 4 /,; Stimmung ruhig; vereinz. Aus⸗ Wuchs⸗ und Schmachtkorn iſt zuläſſig; Braugerſte neu feine frei Berlin 210—216(ab märk. Station 201207); Brau⸗ gerſte gute 203—209(194200); Futtergerſte(geſetzlicher Erzeugerpreis 59/62 Kilo, Preisgebiet G 5 158, G 6 159; G 7 161; G 8 164; G 9 166; Wintergerſte, zweizeilig, frei Berlin 189—196(ab märkiſcher Station 180—187); dto. vierzeilig 179—184(170175); InduſtrielSommer)gerſte ſrei Berlin 196200(ab märk. Station 187191); feſt; Hafer, 48/49 Kilo, Preisgebiete H 4 146; H 7 150 8 10 153 H 11 1557 H 13 158: H 14 160; Stimmung feſt; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50 ¼, mit 20 v. H. 3 4 Aufgeld. Weizenmehl, Type 790, Preis⸗ gebiete'ö 3 26,75;'y 5 26,75;'̃6 27,20; W 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde 27,20, Luckau⸗Kalau 27,357 W' 8 27,60; W' 9 27,60; W 11 27,60? W' 12 28;'̃ 14 28,30; Roggenmehl, Type 997(Type 815 plus 0,50 /, Type 700 plus 1,25, Type 610 plus.—), R 1 21,25; R 2 21,40; R 3— R 4 21,60; R 5 21,75; R 6 21,85 R 7 21,95; R 8 22,05; R 9—: R 11 22,40; R 12 22,55; R 13 22,65; Stimmung ruhig; Wetizenkletie in& für 100 Kilo brutto einſchl. Sack und Verladungskoſten ab Mühle, geſ. Mühlen⸗ verkaufspreis WK 2 11,20 We 3 11,20: WK 5 11,90 Wer 6 11,35; Wa 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde u. Luckau⸗Kalau 11,40; Wa 8 11,50 We 9 11,55; Wa 10 11,60; We 12 11,70: WA 14 11,85; Roggenkleie R 1 10,10; R 2 10,15 R 4 10,30; R 6 9,90: R 7 10,40; R 8 10,45: R 9 10,10; R 11 10,30; R 12 10,40; R 13 10,45: ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlag von I„ zuzüglich 0,30 /. Ausgleichsbetrag berechnet werden. Raps 320. Stimmung ruhig. Je 50 Kilo notierten: Viktoriaerbſen neu 21—23; kl. Erbſen 17—19; Futtererb⸗ ſen 12—13; Peluſchken geſtr.; Ackerbohnen geſtr.; Wicken oſtpreuß. und ruſſiſche 18,25—13,75; Futterwicken 9,50 bis 10,50; Lupinen bl.—8,25; Serradella geſtr.; Leinkuchen 8,65 inkl. 2,30% Monopolzuſchlag: Eroͤnußkuchen 8,45 in⸗ kluſiv 2,65/ Monopolzuſchlag; Ernußkuchenmehl 9,5 inkl. Monopolzuſchlag; Trockenſchnitzel geſtr.; extrahiertes Sojabohnenſchrot proz. ab Hamburg 7,75 inkl. 2,80% Mo napolzuſchlog; öto. gab Stettin 7,95 inkl. 2,80% Mono⸗ polzuſchlag. Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp, 2 0 als Verlodeſtation 8,25; ödto. Parität Berlin 4 Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 16. Okt.(Ei Dr.) Unverändert.— Gemahl. Mehlis per Okt. 805 Okt.⸗Dez. 31,40—91,50; Tendenz ruhig; Wetter trübe. * Bremer Baumwolle vom 16. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Unkverfal Stand. Midol.(Schluß loko.60..] Ameri * »Büßhler Schweinemarkt. Auftrieb 213 Ferkel, 29 Läu⸗ fer. Preiſe: Ferkel 24—55 /. Läufer 6080/ das Paar. Verkauft wurden 170 Ferkel und 20 Läufer. 5 5 * Handſchuhsheimer Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt. Quit⸗ ten 14—10; Kaſtanien—11; Trauben 1718; Birnen—16; Aepfel 1018,—9; Stangenbohnen 12—16, Tomaten 67, —5; Endivienſalat 3 Pfg., Anfuhr gut, Nachfrage fehr gut, Am Deviſenmarkt waren die Kurſe nur wenig ver⸗ ändert. Das Pfund lag etwas feſter und war gegen Kabel mit 4,9094 mit 74,46 zu hören. Der Dollar für den Gulden waren die tig verändert, doch blieb die Grund⸗ iſchen Valuta angeſichts der weiteren . ſſeen feſt. Der fran⸗ an. Auch gegen 3 e den Gulden Ulskontsatz: Relchsbank 4, Lombard 5, privat 8 v. fl. 16. Oktober Geld Brief Amtlich in Rm. Dis für Aegypten 1ägypt. Pfd. Argentinien 10 15. Oktober eld(Brief ie Bulgarien 100 Leva Canada ikan. Dollar Dänemark 100 fer X* N Isla Italier Fapan 0 Jugoflavien!00 : N& 8 N NN e; DO 925 1079 10081 174.486 Oktober. Tagesgeld unverändert 8 v. H. Bevorsfehende Diskonſermäßigung in Holland 2 Amſterdam, 16. Oktober.(Eig. Dr.) Im Hinblick auf die in den letzten Tagen eingetretene Entſpannung am Amſterdamer Geldmarkt und auf die weitere Status⸗ verbeſſerung des Noteninſtituts wird in hieſigen Finanz⸗ kreiſen angenommen, daß eine Senkung des zur Zeit 6 v. H. betragenden holländiſchen Diskontſatzes als bevor⸗ ſtehend gelten kann. Da der Privatdiskont, 5% v. H. notierte, geſtern nur noch 5 v. H. betrug und heute auf 4 v. H. zurückging, rechnet man damit, daß die Diskontſenkung ein volles Prozent betragen dürfte. Auch der Prolongationsſatz hat ſich erheblich niedriger geſtellt. Er ging am Montag von 6 auf 574 v. H. und am Dienstag bis auf 5 v. H. zurück, während er ſich heute erneut abſchwächte. Für Tagesgeld iſt ebenfalls eine Entſpannung zu ver⸗ zeichnen. Jedoch muß hierfür noch 5 v. H. bezahlt werden. Ungar 1 der am Montag noch 57 bis 75 Börſenkeunziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 7. 2. Oktober für die Aktienkurſe auf 91.47(Vor⸗ woche:, für die 4% v. H. Wertpapiere auf 94,03 94,04), r die Induſtrieobligotionen auf 101,2(101,14) 15 55 4 v. H. Gemeindeumſchuldungsanleihe auf 87,00 (86,47). 8 5 * Verdoppelter Reingewinn der belgiſchen Waffenfabrik, Die Fabrique Nationale d' Armes de Guerre erzielte 1934/35 einen Reingewinn von 10.05(i. V..09) Mill. Franken. 156d Ku 495 Vom Wein Weinbau an der Bergſtraße In Schriesheim wurde vom 30. September bis 12. Okto⸗ ber geherbſtet, und zwar zunächſt bei den bereits von der Edelfäule befallenen Sorten. Angeſichts der um die Mo⸗ natswende herrſchenden regneriſchen Witterung ſchien es richt geraten, die Leſe noch hinauszuſchieben; indes kamen die ſpäteren Sorten doch noch in den Genuß einiger war⸗ mer Sonnentage. Die anfangs berechtigt erſcheinenden Befürchtungen haben ſich nicht beſtätigt; der 1935er wird vorzüglich. Die am zweiten Leſetag vorgenommene ſtaatliche Wein⸗ kontrolle hatte bei drei Proben folgendes Ergebnis: Ge⸗ miſchter Satz 84 Grad nach Oechsle, Riesling mit Sylvaner 82 Grad und Riesling 78 Grad. An den folgenden Herbſt⸗ tagen wurden durchſchnittlich 84 bis 86 Grad gemeſſen und Spitzenergebniſſe von 90 bis 94 Grad feſtgeſtellt. War ſchon hinſichtlich der Qualität das Geſamtergebnis des Schriesheimer Herbſtes befriedigend, ſo brachte das mengenmäßige Ergebnis für die Winzer ſogar eine Ueber⸗ raſchung, denn die Erwartungen wurden in dieſer Hinſicht oft bis zu einem Viertel der Annahme übertroffen. Die Winzergenoſſenſchaft hat ungefähr 300 Faß Moſt gekeltert, eine Menge, wie ſie ſeit ihrem Beſtehen noch in keinem Herbſt aufzunehmen war. Es lagern jetzt rund 150 000 Liter des neuen Jahrganges in den Kellern der Winzer⸗ genoſſenſchaft, etwa 25 000 Liter ſind bereits verkauft. Die Preiſe bewegten ſich bisher zwiſchen 32 und 50% je 100 Liter. Die Nachfrage ſeitens des Weinhandels hält weiter an, und man kann heute ſchon damit rechnen, daß bis zum nächſten Herbſt der 1938er vollſtändig ausverkauft iſt, ebenſo wie auch der 1934 reſtlos abgeſetzt werden konnte. * Altmetallmarkt.— Weiter lebhafte Nachfrage. Obwohl die Nach ge nach Altmetallen weiterhin anhält, bewegte ſich das Geſchäft nach wie vor in engen Grenzen. Allerdings iſt nmen von Altmetallen und Metallabfällen im auf eine recht rege, teilweiſe durch günſtigere Er⸗ derte Sammeltätigkeit ſowie in Auswirkung der hes zenden Beſetzung der metallverarbeitenden Indu⸗ ſtrie erheblich, aber dem freien Markt fließen infolge des ſehr häufig zur Anwendung gelangenden und ſtark bevor⸗ zugten Tauſchverfahrens nur verhältnismäßig geringe Mengen zu. Unter dieſer Erſcheinung hat vornehmlich der Handel zu leiden, der deshalb neuerdings ein gewiſſes Kaufintereſſe für Blockmetalle zeigte, die aber größtenteils guch nur auf dem Tauſchwege erworben und verkauft wur⸗ oͤen. Die zwangsläufig durch die Befeſtigung der inter⸗ nationalen Metallkurſe eingetretene Preiserhöhung be⸗ wirkte eine beſonders ſtarke Zurückhaltung der Abgabe⸗ ſtellen, aber es hat den Anſchein, als ob die Preistendenz in den gllerletzten Tagen von gewiſſen Schwächemerkmalen beherrſcht werde, ſo daß ſich dadurch gegebenenfalls eine Verflüſſigung des Altmetallgeſchäftes entwickeln könnte. * f* Einſparung von Leinöl. Zu dieſer Anordnung Nr. 11 der Fettſtelle iſt zu bemerken: Einer der wichtigſten Rohſtoffe für die Lack⸗, Farben⸗ und Kittinduſtrie und das Maler⸗ handwerk iſt das Leinöl, das ols Leinſaat aus dem Aus⸗ land bezogen werden muß, Angeſichts der Schwierigkeiten, die gegenwärtig beim Bezuge von Leinſaat aus dem Aus⸗ lande beſtehen, iſt es der deutſchen Wiſſenſchaft in enger Zuſammenarbeit mit den Fabrikanten und dem Handwerk gelungen, neue Stoffe zu finden, die in vielen Fällen gleichwertig an die Stelle von Leinöl treten können. Um nun dieſen Neuerungen raſchen Eingang in die Praxis zu verſchaffen und auf dieſe Weiſe mit Leinöl nach Möglich⸗ keit zu ſparen, hat der Reichsbeauftragte für induſtrielle Fettverſorgung vorſtehende Anordnung erlaſſen, in der für die Herſtellung von Fenſterkitt beſondere Vorſchriften ent⸗ halten ſind. Außerdem ſind in der Anordnung Richtlinien darüber aufgeſtellt, in welchen Fällen Leinblanſtriche zu⸗ läſſig ſind und in welchen Fällen ſie F irch andere Stoffe erſetzt werden müſſen. Dadurch iſt Deutſchland auf dem Oel⸗ und Fettgebiet in dem Beſtreben, ſich vom Ausland unabhängiger zu machen, wieder ein Stück vorangekommen und ſeine Deviſenbilanz erfährt eine weitere Entlaſtung. 8. Seite Nummer 478 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 16. Oktober 1985 lobten Land de, fowiets n 5 e——— Relse- und Tatsachenberieht aus der Räteunion/ Von Agricola Der vergrabene Schalz Von dieſem Tage ab fuhr N. faſt täglich nach Mos⸗ kau. Seiner Frau erzählte er, daß er mehrere alte Freunde in Moskau wiedergefunden habe, die ſich an der Aktion zur Errettung des Zaren beteiligen. Ahnungslos glaubte ihm die Frau. Ebenſo ahnungslos war ſie, daß ihr Mann ſchon faſt das ganze Geld, das ſie für ihren Lebensunterhalt für die nächſten Monate unter dem Taubenſchlag verſteckt, verbraucht hatte. Die Primaballerina war längſt ſeine Geliebte ge⸗ worden und keinmal kam er zu ihr, ohne ein Ge⸗ ſchenk mitzubringen. Längſt hatte die ſchöne Frau, an deren Liebe N. nicht zweifelte, der Tſcheka über ihn Mitteilung gemacht, aber ſich bisher noch gehütet, ihn nach dem genauen Verſteck des Geldes und der Ju⸗ welen zu fragen. Bis er ahnungslos in einer ſchwachen Stunde es ſelbſt verriet. Es war an einem kalten Winterabend und die Primaballerina dienſtfrei. N. ſaß bei ihr, wie in letzter Zeit ſo oft, ohne zu ahnen, daß zwei Abhör⸗ apparate im Zimmer ſtanden und trotz der beiden Ap⸗ parate noch auf alle Fälle ein Tſchekiſt hinter der an⸗ gelehnten Tür ſtand. Ihr ſeine grenzenloſe Liebe verſichernd, erklärte N. ſich zu jedem Opfer für ſie bereit. „Ich tue für dich alles, was du verlangſt“, ſagte er. „Du haſt mir vorgeſchlagen, mit dir nach dem Aus⸗ lande zu fliehen,“ ſagte die Primaballerina, indem ſie ſich an N. ſchmiegte und ſeine Hand ſtreichelte.„Ich habe heute nacht deinen Vorſchlag überdacht und bin einverſtanden.“ Der Tſchekiſt hinter der Tür lächelte. In der Etage über ihnen ſpielte jemand„Asra“ von Ru⸗ binſtein. „Es ſind unruhige Zeiten,“ ſagte die ſchöne Frau, ſich noch enger an N. ſchmiegend,„und ſowohl du als auch ich können jederzeit verhaftet werden. Findeſt du es nicht richtiger, daß für alle Fälle beide von uns das Verſteck des Geldes wiſſen?“ N. ſah nicht den lauernden Blick Olgas und wie der Tſchekiſt ſein Ohr an die angelehnte Tür preßte. Er ſah Olga vor ſich, ihre blauen Augen und gold⸗ gelben Haare und dachte an die Flucht. Sie wollten an die Riviera, wo jetzt die Sonne vom blauen Him⸗ mel lacht und glückliche Menſchen am Meeresſtrand ſpazieren. Wo die Jachten reicher Amerikaner auf den blauen Wellen ſchaukeln und ewig die Sonne des Südens lacht „Es iſt ungefähr eine Million in Bargeld, viel Gold dabei, und für denſelben Betrag Juwelen,“ be⸗ gann., Olgas Hand ſtreichelnd.„Meine Frau ret⸗ tete den Schatz und brachte ihn nach unſerem Land⸗ haus. Dort vergrub ſie ihn in einer Stahlkaſſette im Keller. Der Boden des Kellers iſt mit Ziegelſteinen bepflaſtert und unter dem Fenſter, das nach oͤem Gar⸗ ten hinein geht, mußt du die Ziegelſteine aufheben. Un⸗ mittelbar unter ihnen liegt die Kaſſette. Nun weißt du es.“ Olga drückte N. feſt an ihre Bruſt und ſagte leiſe: „Das iſt ja nur für den Fall, daß was paſſiert, mein Liebſter.“ Der Tſchekiſt an der Tür konnte ſich kaum vor Lachen halten: Der Gimpel war tatſächlich in die Falle gegangen. N. blieb dieſe Nacht bei Olga. Der Tſchekiſt entfernte ſich geräuſchlos, um die Meldung zu erſtatten. Wieder war die junge Prinzeſſin allein da drau⸗ ßen in dem einſamen Landhaus. Sie hatte Puſchkin und Turgeniew geleſen, aber immer wieder mußte ſie die Lektüre unterbrechen. So unruhig war es ihr ums Herz und ſo unheimlich hier ſo ganz allein. Draußen heulte der Wind und rüttelte an den Fen⸗ ſterläden 11 Verhaffung Als N. gegen elf Uhr vormittags von Olga fort⸗ ging, hatten ſie alles für die Flucht ins Ausland beſprochen. Zuerſt würden ſie nach Petersburg fah⸗ ren und von dort bis Lewaſchowo mit der finniſchen Bahn; von Lewaſchowo war es nicht mehr weit bis zur finniſchen Grenze, wo N. Bekannte und zuver⸗ läſſige Leute hatte, die ſie über die Grenze bringen würden. In den Netzen der ſchönen Olga bedingungslos gefangen, hatte N. ſeine junge Frau vergeſſen, die ihm jetzt plötzlich einfiel. Handelte er nicht gemein und ehrlos ihr gegenüber, die ſo treu zu ihm gehal⸗ ten und ſeinen Schatz gerettet? Und doch war die Entſcheidung gefallen und nicht mehr zu ändern. N. wollte ſie auch nicht ändern. Er würde, wenn er vor der Flucht die Kaſſette aus⸗ gräbt, einen Teil in der Kaſſette zurücklaſſen. Heute war es ganz beſonders unruhig in der Stadt, und viele Patrouillen ſah N. in den Stra⸗ ßen. Aber er achtete nicht auf ſie und ging ſeines Weges; ſeine Geoͤanken waren bei Olga, bei der Flucht, die in den nächſten Tagen erfolgen ſollte. Es war noch kälter als geſtern und der Schnee knirſchte unter den Füßen. Rotgardiſten an den Straßenecken rieben ſich die Ohren und traten von einem Bein aufs andere. An der Schmiedebrücke überholten N. zwei Män⸗ ner, die ſich verdächtig nach ihm umſahen. N. achtete nicht auf ſie, ſondern blieb ſtehen und betrachtete eine vorübergehende Patrouille, die in ihrer Mitte drei Frauen führte. Die Frau, die in der Mitte ging, hatte ſtark verweinte Augen. „Sie ſind verhaftet, Genoſſe“, ſagte der eine der beiden Männer, die ihn eben überholt hatten. N. ſchaute in ein pockennarbiges Geſicht, das er in den letzten Tagen öfters geſehen hatte. Aber wo? War es nicht vor Olgas Haus? ———— „Weſſen beſchuldigt man mich?“ fragte N. den pockennarbigen Mann, aber dieſer antwortete ihm nicht, ſondern winkte zwei Soldaten heran. Wie im Traum ſchritt N. auf dem hartgefrorenen Fahrdamm aus, vor und hinter ihm je ein Soldat. N. dachte an Olga. Es wurde ihm ſchwer ums Herz. War das alles ein Traum? N. rieb ſich un⸗ willkürlich die Augen.„Was wird Olga machen?“ ſagte N. plötzlich laut und erſchrak vor ſeiner eige⸗ nen Stimme. Der Soldat, der vor ihm ging, drehte ſich um und verſetzte ihm einen Stoß mit dem Kol⸗ ben.„Maul halten!“ knurrte der Soldat. N. kam in eine Zelle, in der ſchon vier Verhaf⸗ tete ſaßen. Die Zelle war ungeheizt und die Ver⸗ hafteten gingen auf und ab und rieben ſich die Hände. Unwillkürlich mußte N. an ein Buch über die große franzöſiſche Revolution zurückdenken, das er erſt vorige Woche geleſen. Damals wurden die Menſchen auch in Maſſen abgeſchlachtet und der Place de la Concorde roch nach Blut, wie es im Buch hieß. Aber eine ſonderbare Ruhe überkam ihn, ſo daß er ſelbſt nichts verſtehen konnte, eine bleierne Mü⸗ digkeit. N. hüllte ſich in ſeinen Pelz und legte ſich auf die Pritſche, die in einer Ecke ſtand. N. ſchloß die Augen und träumte von Olga un dann von ſeiner jungen Frau, da draußen im ein⸗ ſamen Landhaus. Die einförmigen Schritte der an⸗ deren Verhafteten, die in der Zelle auf⸗ und abgin⸗ gen, hörten ſich an, als ob ſie aus weiter Ferne kämen. In Gedanken an Olga ſchlief N. ein. Es begann langſam zu dämmern. Kurzer Prozeß Ein unſanfter Stoß weckte ihn aus dem Schlaf, Drei Tſchekiſten ſtanden vor ihm; er ſollte vor das Kollegium der Tſcheka zur Vernehmung. Mitten aus dem Traum geriſſen, ſah ſich N. mit irren Augen um. Die anderen Mitverhafteten ſtan⸗ den an die feuchte Wand gelehnt, während der An⸗ führer der Tſchekiſten mit teufliſchem Lächeln auf den Lippen laut ſagte:„Aufſtehen zur Vernehmung!“ In die unerbittliche Wirklichkeit zurückverſetzt, rieb ſich N. die Augen mit der Handfläche und ſprang von der Pritſche; die Tſchekiſten ſtießen ihn auf den Korridor. Wie ein Trunkener ging er den langen grauen Gang zum Vernehmungsrichter, und wäh⸗ rend er ſo ging, klangen dumpf die ſchweren Schritte der Tſchekiſten hinter ihm. 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