* 40. 1 1 1 8 a mit 13 chon v. billig! — Ver⸗ 55 and, U Sler Ziegel- d billig K 4% 1420 5 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Reue Mannheimer Zeit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. 18 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 am breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Lgpal gibt Samstag, o. Oktober 1035 Muſſolini greijt perjönlich ein Bedeutſame Diplomaten-Empfänge— Entgegenkommende britiſche Erklärung — Rom 18. Oktober. Der Chef der italieniſchen Regierung hat am Freitag die Botſchafter Frankreichs Argentiniens und Englands zu Unterredungen empfangen. Der Unterredung mit dem engliſchen Botſchafter Drum⸗ mond wird hier ganz beſondere Bedeutung bei⸗ gemeſſen. 5 Wenn auch bisher auf beiden Seiten ſtrengſtes Stillſchweigen über den Inhalt der Unterredung ge⸗ wahrt wird, läßt man doch durchblicken, daß die Be⸗ ſprechung einen befriedigenden Lauf nahm. Allem Anſchein nach dürfte hierbei die Erörterung über die Zurückziehung der engliſchen Flotte im Mittel⸗ meer und der damit nach engliſcher Auffaſſung ver⸗ guickten Frage einer Verringerung der italieniſchen Truppen an der ägyptiſchen Grenze in der tripoli⸗ taniſchen Provinz Cyrenaika eine gewiſſe Rolle ge⸗ ſpielt haben. „Direkte Verhandlungen“ — Rom, 18. Oktober. In den Abendſtunden des Freitag wird au zut⸗ ſtändiger italieniſcher Stelle in ſorgfältig gewählter Formulierung erklärt, daß augenblicklich auf nor⸗ malem diplomatiſchen Wege Unterhaltungen zwi⸗ ſchen Paris und Rom ſowie zwiſchen Paris und London im Gange ſeien. Es ſei hierüber nichts be⸗ ſonderes zu ſagen. Die Tatſache jedoch, daß die Be⸗ Frankreichs Antwort an England überreitht Grunoͤſätzliche Zuſtimmung— Wiedererwachter Optimismus in Paris— Der Bruch nochmals vermieden? — Paris, 18. Oktober. Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval hat am Freitag im Lauſe ſeiner Beſprechungen mit dem engliſchen Botſchafter in Paris dieſem die franzöſiſche Antwort auf die engliſche Anfrage überreicht. Wie in gutunterrichteten franzöſiſchen Kreiſen verlautet, bejaht Frankreich den gebieteriſchen Cha⸗ rakter des Abſatzes 3 des Artikels 16 der Völker⸗ hundsſatzungen, der die Völkerbundsmitglieder ver⸗ pflichtet, demjenigen Völkerbundsmitglied beizu⸗ ſtehen, gegen das ein Angreiferſtaat Bedrückungs⸗ maßnahmen vornimmt. Frankreich würde alſo im gegebenen Falle ſeinen Anteil an den kollektiven Verantwortungen übernehmen und beantwor⸗ . die britiſche Anfrage beja⸗ en d. Ein Ja mit Vorbehalten (Funkmeldung der NM.) — Paris, 19. Oktober. Die Pariſer Morgenpreſſe iſt im Hinblick auf die weitere Entwicklung der italieniſch⸗engliſchen Span⸗ nung und die franzöſiſch⸗engliſche Zuſammenarbeit ausgeſprochen optimiſtiſch. Die Beſprechungen des franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten mit dem engliſchen Botſchafter in Paris, die mit der Ueberreichung der franzöſiſchen Antwortnote auf die letzte engliſche An⸗ frage wegen der Auslegung der Artikels 16 ſchloſſen, ebenſo wie die Unterredung, die Muſſolini in Rom mit dem engliſchen Botſchafter hatte, werden hier als Zeichen merklicher Entſpannung ge⸗ wertet. Man hofft und rechnet damit, daß die eng⸗ liche Regierung nunmehr dem von Laval geäußer⸗ ten Wunſch nachkommen und einige Flotteneinheiten aus dem Mittelmeer zurückziehen wird und daß auch Muſſolini der engliſchen Forderung auf Zurück⸗ ziehung eines Teiles ſeiner Truppen aus Libyen ſtattgeben dürfte. Obgleich der Wortlaut der franzöſiſchen Antwort noch nicht bekannt iſt, da die Veröffentlichung angeb⸗ lich erſt Anfang der kommenden Woche erfolgen ſoll, ſcließt man nicht zuletzt aus der Genugtuung, die ſie in engliſchen Kreiſen ausgelöſt hat, daß ſie dies⸗ mal bejahend ausgefallen jſt. In Wahrheit ſcheint 9 0 der franzöſiſche Miniſterpräſident auch weiter⸗ nin einige Vorbehalte gemacht zu haben. Eo ſchreibt der ſonſt gutunterrichtete Außen⸗ folttiker des„Echo de Paris“, Pertinax, daß die . Note in ihren Grundzügen zwar bejahend 115 5 ſie aber nichtsdeſtoweniger einige Vorbehalte e Frankreich erkläre ſich hinſichtlich der Aus⸗ Fe des 88 des Artikels 16 mit England ſoli⸗ 1 55 vermeide es aber, vom engliſchen Geſchwader „Mittelmeer zu ſprechen, was mit anderen Worten ißen wolle, es erkenne dieſes Geſchwader nicht den Verteidiger der Völkerbundsſatzungen an. ſprechungen ſtattfinden, zeige, daß noch nicht alle Türen verſchloſſen ſeien. Dieſe Mitteilung beſagt aber ausdrücklich nichts darüber, daß auch zwiſchen Rom und London Ver⸗ handlungen geführt werden und erwähnt ſomit nicht die das Tagesgeſpräch in Rom bildende Beſprechung zwiſchen Muſſolini und dem britiſchen Botſchafter in Rom, deren Bedeutung man auch in hieſigen unter⸗ richteten Kreiſen nicht ganz in Abrede ſtellt. England verſpricht: keine Sonderaktion! — London, 18. Oktober. Wie am Freitag amtlich mitgeteilt wurde, hat England weder im Verlaufe der Unterhandlungen mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, noch bei anderer Gelegenheit jemals die Frage militäri⸗ ſcher Sühnemaßnahmen aufgeworfen. Eng⸗ land denke nicht an eine Schließung des Suezkanals oder gar an die Erzwingung einer Blockade gegen Italien. In Erwiderung auf die Behauptung, daß Eng⸗ land gemeinſam mit anderen Nationen ein beſon⸗ deres Motiv für die Anwendung des Artikels 16 habe, deſſen§ 2 militäriſche Sühnemaßnahmen vor⸗ ſieht, wurde feſtgeſtellt, daß England die Erfüllung ſeiner Genfer Verpflichtungen bis zum letzten Punkt gemeinſam mit anderen Nationen beab⸗ ſichtige, daß aber keine andere Aktion als eine kollektive ergriffen werden würde. Beſonderen Nachdruck lege die franzöſiſche Note auf die„gemeinſam beſchloſſenen Sühnemaßnahmen“ Gerade auf dieſen Teil des 8 3 legt auch die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ den Hauptwert bei der Beurteilung der franzöſiſchen Antwort. Vom rechtlichen Standpunkt aus betrachtet, ſo ſchreibt das Blatt, erkläre ſich Frankreich bereit, die aus dieſem Artikel hervorgehenden Verpflichtungen zu über⸗ nehmen. Politiſch geſehen beſtehe es aber iuf dem bisherigen Standpunkt, Aufruf der Meiqsregierung für das Minterhilfswerk 7935, Der gemein ame Ramm gegen die ot in den vergangenen Jahren hal der Melt bewieſen, daß das nationalſopialiſtijche Deulſqhlanò fur eine notleidenden Vollisgenoſſen mit der gleichen Catkraſßt eintriii mit der es den Neubau des Meiches in Augrißf genommen hal. Der einige Mille gab dem beuiſchen Volle Chre und Freiheit zurüch. Die geſchloßſene Araft der Nalion Bᷣrachtle fun Millionen Bollis- genoſen in Arbeit und Brot. Die Hameradſchaff ber beuiſchen Vollsgenoſſen überwindel bie aus dunbler Vergangenheit verbliebene Not und lindert die hitler ſten Gorgen. Auq́ fur das jeg beginnenòe Minterhilfsmerl 995090 ruft bie Neichs regierung des geſamie oeulſche Voll ohne Nuterſchies zum gemeiſamen Hamm gegen Hunger und fälle auß. Der nalionalhosialiſliſche Gtaat, die nationalſogialiſliſche Bemegung, ihre Negierung und das einige deuiſche Voll betrachten bas Winter- Hilfswerk als ihre höchſte Ehrennplicht. ue jeder ſeine Gchulòigkeit an dem Mlatße, auf den er geſlellt iſi Berlin, den J. Oktober 705. 146. Jahrgang— Nr. 483 verlangte 7 land wird englische Floltenbaſis 60 Im Haſen von Piräus lief, wie auch in den weiteren griechiſchen Häfen Zaute, Batras und Saloniki, ein engliſches Aufklärungsgeſchwader neueſter Bauart ein, das auf Grund eines zwiſchen der Londoner und Athener Regierang getroffenen Abkommens feine Flottenbaſis in griechiſche Hoheitsgewäſſer verlegte. Die Einheiten liegen in größter Alarmbereitſchaft und ſind kriegsmäßig beſtückt. Iusgeſamt halten ſich augenblicklich 38 engliſche Kriegsſchiſſe in griechiſchen Hoheitsgewäſſern auf. Unſer Bild gewährt einen Blick in den Hofen von Piräus mit engliſchen Zerſtörern.(Preſſe⸗Bild⸗Zentrale,.) handele ſich alſo um eine ganz neue Auslegung des Artikels 16. Ebenſo wie der„Matin“ und der„Petit Pariſien“ beurteilt auch das„Journal“ die neue Lage. Die franzöſtſche Antwort ſei klar und bedeute, daß Frank⸗ reich ſich an allen Maßnahmen beteiligen werde, die der Völkerbund gegen einen kriegführenden Staat ergreife. Deshalb dürfe man aber nicht an⸗ nehmen, daß Frankreich in irgendein Abenteuer hineingezogen werden könne. In allen anderen Blättern findet man den beſon⸗ deren Hinweis auf die ſogenannten„Kollektivver⸗ pflichtungen“ wieder, zu deren Annahme ſich Frank⸗ reich bereit erklärt habe. Man umgeht aber, an⸗ ſcheinend auf höheren Wink, eine genaue Prüfung der von England geforderten Stellungnahme über den gerade jetzt vorliegenden Fall einer franzöſiſchen Unterſtützung der engliſchen Flotte im Mittelmeer. Genugtuung, aber auch Zurückhaltung in London — London, 19 Oktober. Die engliſche Morgenpreſſe beſtätigt in groß auf⸗ gemachten Meldungen, daß die franzöſiſche Antwort⸗ note auf die britiſche Anfrage bezüglich einer fran⸗ zöſiſchen Flottenunterſtützung im Mittelmeer am Freitagabend dem britiſchen Botſchafter in Paris überreicht worden iſt. Nach einer halbamtlichen Mit⸗ teilung der britiſchen Botſchaft in Paris laute die Antwort auf alle von England aufgeworfenen Fra⸗ gen durchaus beja hend.„Frankreich ſagt Ja“ lautet daher die allgemeine Ueberſchrift der Mel⸗ dungen, obwohl einige Blätter wiſſen wollen, daß die franzöſiſche Antwort mit gewiſſen Bedin⸗ gungen verknüpft ſei. Gleichzeitige Meldungen aus Rom, daß die Beſprechungen Muſſolinis mit dem britiſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter„herz⸗ lich“ verlaufen ſeien und daß nach einer amtlichen römiſchen Mitteilung„die Türen nicht geſchloſſen ſind“, veranlaſſen die Preſſe zu einem gedämpften Optimismus in der Beurteilung der Geſamtlage. Reuter meldet, der Bericht, daß Laval mit Ja geantwortet habe, ſei in London mit großer Be⸗ friedigung aufgenommen worden. Nachdem die Ant⸗ wort zufriedenſtellend ausgefallen ſei, ſei hiermit die Vorbedingung für eine Ent⸗ ſpaunung im Mittelmeer erfüllt. Indem die franzöſiſche Flotte der engliſchen ihre Unterſtützung leihe, ſei Großbritannien, wie ver⸗ lautet, gewillt, einige der im Mittelmeer angeſam⸗ melten Flottenverſtärkungen zurückzuziehen. Bevor die britiſche Flotte jedoch auf einen normalen Stand im Mittelmeer zurückgeführt werden könne, müßten zwei Bedingungen erfüllt werden: 1. Italien müßte ſeine Truppenverſtärkungen in Lybien zurückziehen, 2. müſſe eine„fühlbare Beſſerung in der allgemeinen Lage“ eintreten, womit gemeint ſei, daß die italieniſchen Preſſe⸗ angriffe gegen England eingeſtellt werden ſollen. Obwohl es nicht unmöglich ſei, daß dieſe beiden Ver⸗ ſicherungen ſpäter erfüllt werden, ſei bisher noch keine Verſtändigung zwiſchen der britiſchen und der italieniſchen Regierung in dieſer Frage erzielt. 5 wonach die frauzöſiſch⸗engliſche Solidarität nur dann zur Pflicht werde, wenn die Sühne⸗ maßnahmen gemeinfſam beſchloſſen worden ſeien. Praktiſch gehe eine ſolche Auslegung darauf hin⸗ aus, daß in Zukunft jeder Staat, oͤer den Pakt ver⸗ letze, im Voraus wiſſe, daß die zu ergreifenden Sühnemaßnahmen zunächſt einmal die faſt einſtim⸗ mige Billigung des Völkerbundes finden müßten. Es Die Meichs regierung

2. Seite Nummer 483 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. Oktober 1985 Wichtige Kabinettsbeſchlüſſe Erlaß eines Ehegeſundheitsgeſetzes— — Berlin, 18. Oktober. Das Reichskabinett verabſchiedete in der heuti⸗ gen erſten Sitzung nach der Sommerpauſe zunächſt ein Geſetz über die Staatsbanken, durch das die Geſetzgebung zum Abſchluß gebracht wird, die eine einheitliche Tenkung der Kredit⸗ und Kapital⸗ marktpolitik ermöglichen ſoll. Die Aufſicht über die Staatsbanken geht von den Ländern auf das Reich ber. Ferner wurde ein Geſetz zum Schutze der Erb⸗ geſundheit des deutſchen Volkes beſchloſſen, durch das der Staat der Familie einen beſonderen Schutz angedeihen läßt, indem zur Verhinderung der Schließung geſundheitlich unerwünſchter Ehen in be⸗ ſonders begründeten Fällen eine Reihe von Echeverboten vorgeſehen wird. Das Geſetz über die Abtretung von Be⸗ amtenbezügen zum Zwecke der Entſchuldung der Beamten überträgt dem Reichsbund der Deut⸗ ſchen Beamten und dem Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten die Aufgabe der Ueberführung von unverſchuldet in eine Notlage geratenen Be⸗ amten in geordnete wirtſchaftliche Verhältniſſe. Angenommen wurde weiterhin ein Geſetz über das Ingenieurkorps der Luftwaffe, ſowie ſchließlich ein Geſetz über die Beſchränkung der Nachbarrechte gegenüber Betrieben, die für die Volksgeſundheit von beſonderer Bedeutung ſind. Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit — Berlin, 18. Oktober. Das Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes, kurz Eheſchließungsgeſetz genannt, bringt in acht Paragraphen eine Reihe von Beſtim⸗ mungen, die die Möglichkeit geben, in gewiſſen Fäl⸗ len Eheverbote auszuſprechen. In 8 1 wird feſtgelegt, daß eine Ehe nicht geſchloſ⸗ ſen werden darf, a) wenn einer der Verlobten an einer mit An⸗ ſteckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Geſundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt; b) wenn einer der Verlobten entmündigt iſt oder unter vorläufiger Vormunodͤſchaft ſteht; e) wenn einer der Verlobten, ohne entmündigt zu ſein, an einer geiſtigen Störung leidet, die die Ehe für die Volksgemeinſchaft unerwünſcht er⸗ ſcheinen läßt, d) wenn einer der Verlobten an einer Erb⸗ krankheit im Sinne des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes leidet. Eine Ausnahme wird im Falle lediglich dann gemacht, wenn der andere Verlobte unfruchtbar iſt, alſo Kinder aus der Ehe nicht erwartet werden können. 8 Nach 8 2 haben die Verlobten vor der Ehe⸗ ſchließung durch ein Zeugnis des Geſundheitsamtes, das ſogenannte Ehetauglichkeitszeugnis, nachzu⸗ weiſen, daß ein Ehehindernis nach 8 1 nicht vorliegt. 3 beſtimmt, daß eine Ehe nichtig i ſt wenn te entgegen den Verboten des 8 1 ge⸗ ſchloſſen wird, und wenn die Ausſtellung des Ehetauglichkeitszeugniſſes oder die Mitwirkung des Standesbeamten bei der Eheſchließung von den Ver⸗ lobten durch wiſſentlich falſche Angaben herbei⸗ geführt worden iſt. Sie iſt ferner nichtig, wenn ſie zum Zwecke der Umgehung des Geſetzes im Aus⸗ land geſchloſſen wurde. Die Nichtigkeitsklage kann nur vom Staatsanwalt erhoben werden. Die Ehe iſt von Anfang an gültig, wenn das Ehehinder⸗ nis ſpäter wegfällt. § 4 enthält die Strafbeſtimmungen und beſtimmt, daß mit Gefängnis nicht unter drei Mona⸗ ten beſtraft wird, wer eine verbotene Eheſchließung erſchleicht, wobei auch der Verſuch ſtrafbar iſt. Die Verfolgung wegen vollendeten Vergehens tritt nur dann ein, wenn die Ehe für nichtig erklärt wird. Im Sz iſt feſtgelegt, daß die Vorſchriften dieſes Geſetzes keine Anwendung finden, wenn beide Ver⸗ lobten oder der männliche Verlobte eine fremde Wann iſt die Eheſchließung verboten? Staatsaugehörigkeit beſitzen. Die Strafverfolgung eines Ausländers nach 8 4 tritt nur auf beſondere Anorönung ein, die der Reichsminiſter der Juſtiz im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern trifft. Nach§ 6 kann der Reichsminiſter des Innern oder die von ihm ermächtigte Stelle, Befreiungen von den Vorſchriften dieſes Geſetzes bewilligen. 8 7 behandelt den Erlaß der zur Durchführung und Ergänzung dieſes Geſetzes erforderlichen Rechts⸗ und Verwaltungs vorſchriften. Nach§ 8 tritt das Geſetz am Tage nach der Ver⸗ kündung in Kraft. Den Zeitpunkt des Inkraft⸗ tretens des 8 2 beſtimmt der Reichsminiſter des In⸗ nern. Bis zu dieſem Zeitpunkt iſt alſo ein Ehe⸗ tauglichkeitszeugnis nur in Zweifelsfällen vorzu⸗ legen. Rücktritt Dr. Scheuermanns — Berlin, 18. Oktober. Der Präſident der Reichsfilmkammer Dr. Fritz Scheuermann hat den Präſidenten der Reichskultur⸗ kammer Reichsminiſter Dr. Goebbels gebeten, ihn von ſeinem Amt als Präſident der Reichsfilmkam⸗ mer zu entbinden, um die Möglichkeit zu haben, ſich in größerem Umfange als bisher filmwirtſchaftlichen und anwaltlichen Aufgaben zu widmen. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dieſem Wunſche entſprochen mit dem Ausdruck des Dankes an Dr. Scheuermann für die am Neuaufbau des deutſchen Films in den letzten Jahren geleiſtete erfolgreiche Arbeit. Dr. Scheuermann, der Mitglied des Präſi⸗ dialrates der Reichsfilmkammer bleibt, übernimmt die Leitung der Filmkreditbank. Reichs miniſter Dr. Goebbels hat zum Präſidenten der Reichsfilmkammer den württembergiſ che n Staatsminiſter SS⸗Oberführer Pg. Profeſſor Dr. Lehnich berufen. Gleichzeitig hat Reichsminiſter Dr. Goebbels an⸗ ſtelle des zurückgetretenen Oberregierungsrates Raether den Leiter der Fachſchaft Film Hans Weide⸗ mann zum Vizepräſidenten der Reichsfilmkammer beſtellt. Feuer auf ilalieniſchem Dampfer Keſſelexploſion oder Sabotageakt?— Vorläufig 7 Todesopfer feftgeſiellt — Alexandria, 18. Oktober. Der 13 000 Tonnen große italieniſche Paſſa⸗ gierdampfer„Auſonia“ fiel am Freitagvormittag vor der Einfahrt in den Hafen von Alexandria einer Feuersbrunſt zum Opfer. Der Brand wurde durch zwei heftige Exploſionen an Bord des Schiffes verurſacht, die ſo laut waren, daß man ſie in der Stadt anfänglich für Kanonen⸗ ſchüſſe hielt. Das Feuer verbreitete ſich mit Windes⸗ eile über das ganze Schiff, das bald in hellen Flam⸗ men ſtand. Durch das entſchloſſene Eingreifen der Beſatzungen der im Hafen liegenden britiſchen Kriegsſchiffe konnten die von paniſchem Schrecken befallenen Paſſagiere gerettet werden. Während des Brandes drängten ſich Zehntauſende von Neugierigen ans Ufer und verfolgten mit ge⸗ ſpannter Aufmerkſamkeit das unheimliche Schauſpiel der Kataſtrophe. Zur Zeit iſt das Schickſal der„Auſonia“ noch ungewiß. Das Schiff iſt vollſtändig ausgebrannt und gleicht einem qualmenden Haufen von verroſtetem und glühendem Eiſengeſtänge. Vor der alexan⸗ driniſchen Hafenbehörde finden gegenwärtig Be⸗ ſprechungen der zuſtändigen Stellen ſtatt, in denen entſchieden wird, ob das nicht mehr verwendungs⸗ fähige Wrack verſenkt werden ſoll. An der Unglücks⸗ In drei Schichten Rekordbeſchäftigung in der engliſchen Rüſtungsinduſtrie (Funkmeldung der NM.) — London, 19. Oktober. „Daily Herald“ meldet, daß die engliſchen Rü⸗ ſtungscmen in Sheffield mit einem ſeit dem Welt⸗ kriege noch nicht dageweſenen Hochdruck arbeiteten. In mehreren Firmen ſei die tägliche Arbeitszeit auf drei Schichten erhöht worden Um den Rüſtungsfor⸗ derungen nachzukommen, werde zur Zeit in Shef⸗ field mehr Stahl hergeſtellt als dies jemals in der Geſchichte der Stadt der Fall geweſen ſei. Im Juli und Auguſt allein ſeien 216 600 Tonnen Stahl er⸗ zeugt worden. Die Kreuzerzahl ſoll verdoppelt werden (Funkmeldung der N M.) — London, 19. Oktober. Der Flottenkorreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, daß England ſofort mach Ablauf der Flotten⸗ verträge von Waſhington und London Anfang 1987 ein großes Kreuzer⸗Erſatzprogramm in Angriff neh⸗ men werde. Es ſei beabſichtigt, der Flotte 60 bis 70 leiſtungsfähige Kreuzer zu geben, alſo etwa das Doppelte der gegenwärtigen Zahl von modernen Schiffen. Einzelheiten des britiſchen Er⸗ ſatzes ſollen veröffentlicht werden, ſobald die Lage durch die in Gang befindlichen Beſprechungen mit anderen Mächten geklärt ſei. Neben Kreuzern werde das Programm Schlachtſchiffe, Zerſtörer und Scha⸗ luppen umfaſſen. Englands Flottenpolitik im Mittelmeer (Funkmeldung der N MZ.) — London, 19. Oktober. Handelsminiſter Runeiman äußerte ſich in einer bemerkenswerten Rede in Penzance zum italteniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt. Einleitend erklärte er, daß die italieniſche Preſſe eine bedrohliche Haltung gegenüber England eingenommen habe, was durch nichts gerechtfertigt geweſen ſei. Er nahm dann auf die engliſche Flottenbewegung Bezug und ſagte: Die normalerweiſe in Malta ſtationierten Flotten⸗ teile ſeien nach Alexandrien verlegt worden. Der ſtelle vor der Hafeneinfahrt beträgt die Meerestiefe 13 Meter, ſo daß man das Wrack unter Umſtänden abſchleppen müßte. Die Arſache: Keſſelexploſion N— Rom, 18. Oktober. Der Agenza Stefani wird aus Alexandria gemel⸗ det, daß es ſich bei dem durch eine Brandkataſtrophe am Freitag im Hafen von Alexandria vernichteten Dampfer um ein den regelmäßigen italieniſchen Liniendienſt zwiſchen Trieſt— Haifa und Alexandria verſehendes Schiff gehandelt habe. Das Unglück wurde durch eine Keſſelexploſion verurſacht. Die verletzten Mitglieder der Beſatzung ſind auf einem im Hafen liegenden engliſchen Hoſpitalſchiff unter⸗ gebracht worden. Sämtliche Paſſagiere ſind unver⸗ ſehrt geblieben. * Sieben Todesopfer — London, 18. Okt. Meldungen aus Alexandrien wollen wiſſen, daß das Exploſionsunglück auf dem italieniſchen Dampfer„Autonia“ bisher ſieben To⸗ desopfer gefordert hat. Insgeſamt ſeien 240 Mann Beſatzung und 35 Fahrgäſte an Bord geweſen. „ſtrategiſche Mittelpunkt der Welt“ ſez daher nicht mehr Malta, ſondern Ale⸗ xandrien. Ferner ſeien Schiffe der Heimatflotte nach Gibraltar geſandt worden.„Dort befinden ſich die Schiffe bis auf den heutigen Tag und halten Wache und Wehr über das Mittelmeer. Den Tra⸗ ditionen der Vergangenheit folgend, üben ſie ihre Rechte aus und tun nichts, was nicht oͤurch das Völkerrecht, die Gerechtigkeit und die Geſchichte ge⸗ vechtfertigt wäre. Ich möchte ganz beſonders be⸗ tonen, daß wir keinen Krieg wünſchen In keinem Teil Englands gibt es weder unter den Jungen noch unter den Alten verantwortliche Män⸗ ner und Frauen, die einen Krieg wünſchen. Die öffentliche Meinung hat es klargemacht, daß unſere Beſtrebungen durchaus friedlich ſind. Es mag Zeiten gegeben haben, wo es möglich war, einen Krieg zu erklären, aber Gott gebe, daß aus dieſer Verwick⸗ lung kein Krieg entſtehe. Wir werden alles in un⸗ ſeren Kräften Stehende tun, um die Stellung und das Anſehen Englands und den Frieden der Welt aufrechtzuerhalten, ohne die Gefahr eines Krieges zu laufen.“ Der Staatsſekretär für Indien, Lord Zetland, ſagte in einer Rede in Oxford, daß die britiſche Armee in Indien unter gewiſſen Umſtänden auf⸗ gerufen werden könne, ſich an der Durchführung von Sühnemaßnahmen zu beteiligen, falls militä⸗ riſche Sanktionen in Kraft geſetzt würden. Er hoffe jedoch, daß die wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen genügen würden, um das vom Völkerbund ins Auge gefaßte Ziel ſicherzuſtellen. Zwiſchenfall in Engliſch⸗Somaliland Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 19. Oktober. Als geſtern abend in den Londoner Straßen große Plakate verkündeten:„Engliſches Ge⸗ biet von italieniſchen Flugzeugen bombardiert“, da fragte ſich jeder ängſtlich, ob jetzt der lange in Rechnung geſtellte Zwiſchenfall eingetreten ſei. Die Spannung wuchs beträchtlich, und die Abendͤblätter hielten die aus vier Zeilen beſtehende Meldung für ſo wichtig, daß ſie noch be⸗ ſondere Spätausgaben herausbrachten. Später wurde bekannt, daß Rom die Meldung dementierte und erklärte, daß Italien alles tue, um irgendeine Ver⸗ letzung engliſcher Intereſſen in Afrika zu vermeiden. Sir Percival Phillips, der Sonderkorreſpondent des„Daily Telegraph“ in Abeſſinien, der ich zur Zeit in Dſchibuti befindet, drahtet ſeinem Blatt heute morgen eine Meldung, die die geſtrige Meldung in Grunde beſtätigt. Angehörige des engliſchen Kamel, reiterkorps, die in Britiſch⸗Somaliland in der Nähe der abeſſiniſchen Grenze ſtationiert ſeien, hätten durch italieniſche Bombenüberfälle Verluſte erlittet Der Bezirkskommiſſar in Zaila ſei über dieſe Tal ſache von eingeborenen Somalis unterrichtet worde Die Unfälle und Verluſte ſollen durch Gas⸗ un durch andere Bomben veranlaßt worden ſein. O wohl die Grenze naturgemäß nicht durch eine irgen, wie erkennbare oder fortlaufende Schranke bezeich, net iſt, hat die unter General Graziani ſtehende Ar⸗ mee genügende Angaben über die tatſächlichen Gren; zen erhalten, ſo daß jede Grenzverletzung vermſe⸗ den werden kann. ß; Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onnoſkiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz bode Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport: Wilp Müller» Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. g Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr Ha Bode& Co., Mannheim ke 1,—1 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W. S, wiktoriaſtraße ls .⸗A. IX: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 2084 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 18780 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückports e r: Goethes„Iphigenie“ im Nationaltheater Eine Neuinſzenierung des Intendanten Friedrich Brandenburg Goethe hat einſt nach einer Aufführung der „Iphigenie“ zu Eckermann geäußert:„Das Stück hat ſeine Schwierigkeiten. Es iſt reich an innerem Leben, aber arm an äußerem. Daß aber das innere Leben hervorgekehrt werde, darin liegt'!“ Wenn auf eines ſeiner Werke, ſo trifft beſonders für die „Iphigenie“ des Dichters eignes Wort zu, daß er nicht für, ſondern gegen das Theater geſchrie⸗ ben habe. Es gibt in der Weltliteratur kaum ein zweites Schauspiel, das im Sinne landläufiger und zum Geſetz gewordener Ueberlieferung ſo wenig „bühnenwirkſam“ iſt, wie die„Iphigenie“, das aber dennoch auf eine geheimnisvolle Weiſe von einer immanenten Dramatik erfüllt iſt, jenem„inneren Leben“, von dem das oben zitierte Goethewort ſpricht. Um dies zu erkennen, muß der Zuhörer freilich die Kraft beſitzen, den Begriff des Dramatiſchen von dem des Theaters loszulöſen, muß er innerlich bereit und fähig ſein, aus der Dynamik ſeeliſcher Vorgänge dramatiſche Bewegungen ſo intenſiv her⸗ auszuſpüren, daß ihm das Fehlen der Spannungs⸗ reize einer äußeren Handlung nicht ins Bewußt⸗ ſein tritt. Den meiſten wird das nicht ohne weiteres gelingen, und mit jenem höchſten Maßſtab, den der Leſer aus der eigenen vertieften Betrachtung der⸗ dichteriſchen Schöpfung gewinnt, wird er die Wieder⸗ gabe auf dem Theater kaum bewerten dürfen. Man muß da meiſt einen Kompromiß ſchließen, bei dem man viel verliert, oder aber ſich zwingen, „Iphigenie“ wie vox einem Bilde zu ver⸗ u, in dem geheimſte ſeeliſche Kräfte des Mei⸗ kam werden. Wir ſehen dann nichts als ende Schönheit der ſchmerzlich oder glück⸗ haft bewegten menſchlichen Seele,— dramatiſche Bewegung in ihrer reinſten Form! Und das iſt es, was man erhofft. f Es muß alles, was in dieſem Seelendrama zu ſagen iſt, auf eine möglichſt einfache, aber dennoch der Größe und des unendlichen Gefühls nicht ent⸗ behrende Art und Weiſe geſagt werden. Eliſabeth Stieler, als Iphigenie, ſprach Goethes herrliche Verſe mit großer Ausdrucksgewalt und einer wahr⸗ haft klaſſiſchen Ruhe und Erhabenheit. Sie erfüllte ſie ſtellenweiſe mit ſo ſtarkem inneren Leben, daß die edle Harmonie des Wortklanges als Ausdruck unmittelbaren Gefühls erſchien. Das berühmte: mit der es Die durch die unaufdringliche Einfachheit, geſprochen wurde, ungewöhnlich nachhaltig. düſtere Ahnungsfülle des Parzenliedes wuchs greifend aus orphiſch verdunkeltem Ton dieſer be⸗ und ruhegebend in die unraſterfüllten Herzen des Skythenkönigs, des Oreſt, des Pylades und des Arkas. Linders Oreſt bekundete ebenſo wie Schmiedel als friſcher und temperamentvoller Pylades ein lebendiges Gefühl für die Muſik des „Vernimm, ich bin aus Tantalus Geſchlecht!“ wirkte ex- ſeelten Frauenſtimme. Von der Iphigenie der Stie⸗ ler ſtrömte der Hauch der Menſchlichkeit läuternd gen nicht immer ganz unfehlbar ſicher gelang. Ru⸗ dolf Klix ſpielte den Thoas gemeſſen und mit verhaltener Leidenſchaft, war jedoch durch offenbare Indispoſition in ſeiner ſtimmlichen Entfaltung eini⸗ germaßen gehemmt. Karl Marx als Arkas zeigte dagegen die Bedeutung des guten Sprechers für das klaſſiſche Drama. Der reine Stil der Darſtellung fand auch in der von Friedrich Branden⸗ burg beſorgten Inszenierung ſeinen Niederſchlag. Die geheimnisvollen Schauer des heiligen Hains hätten freilich durch eine weniger naturaliſtiſche Ge⸗ ſtaltung des Diana⸗Tempels, dem man eine feier⸗ lichere und ſtrengere architektoniſche Linienführung gewünſcht haben möchte, noch ſtärkere Wirkung üben können. Von Dauerhuſtern abge⸗ einigen unentwegten ſehen, lauſchte das Haus mit andächtiger Aufmerk⸗ ſamkeit dem Spiel. Gepackt und tief beeindruckt vom Geſchick Iphigeniens und der Ihren, ſparten die Zuſchauer nicht mit dem Dank für die Darſteller, Goetheſchen Verſes, wenn ihm auch die glaubhafte Eliſabeth Stieler insbeſondere war Gegenſtand herz⸗ Verſinnlichung der Uebergänge ſeeliſcher Stimmun⸗ lichſter Beifallskundgebungen. E. eee e ee Nationaltheater Mannheim. „Der Bettelſtudent“ Muſikaliſche Leitung: Karl Klauß. Morgen Sonntag „Arabella“, Oper von Richard Strauß. Das Werk erſcheint zum erſtenmal wieder in neuer Ein⸗ ſtudierung im Spielplan. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſtkdirektor Wüſt. Regie: Heinrich Köhler⸗ Helſfrich. Beſchäftigt ſind: Damen Müller⸗ Hampe, Irene Ziegler, Heiken, Gelly und Landerich und die Herren Heinrich Hölzlin, Schlottmann, Kuppinger, Reichart, Könker, Daniel und v. Küß⸗ wetter. Die In der Galerie Buck⸗Maunheim iſt gegen⸗ wärtig eine kleine Sammlung hochwertiger Bilder ausgeſtellt. Es befinden ſich darunter folgende Meiſter: Hans Thoma, W. Trübner, Al⸗ Baiſch, Fr. Kallmorgen, Herm. L. Dill, Anton Heute Samstag von Karl Mtllöcker, in der erfolgreichen Neuinſzenierung von Hans Becker. bert Lang, G. Schönleber, Hans Canon, Emil Lugo, Braith, Chr. Mali, Otto Gebler, Hugo Kkauffmaun Fr. Defregger, L. v. Zumbuſch u. a. Die Ausſtel⸗ In 5 lung iſt zur unentgeltlichen Beſichtigung täglich ge⸗ öffnet. 8 Eine Max⸗Halbe⸗Ausſtellung. Zum 70. Ge⸗ burtstag Max Halbes hat das Staatliche Jandes⸗ muſeum für Danziger Geſchichte in Danzig ⸗ Oliva eine Ausſtellung veranſtaltet, die in Anweſenheit des Gefeierten eröffnet wurde. Sie enthält Bilder des Dichters und ſeiner Familie, Handſchriften und Aus⸗ gaben ſeiner Werke, Bühnenbilder und Theaterzettel von den Aufführungen ſeiner Stücke, Urkunden wie das Münchener Doktordiplom für Halbes hiſtoriſche Arbeit über die Beziehungen Friedrichs II. zu den Päpſten und andere Erinnerungen. 5 Eine Handzeichnung Goethes für Bad Lauch⸗ ſtädt. Bad Lauchſtädt hat eine Bereicherung ſeiner Erinnerungen an den Erbauer ſeines Theaters empfangen: eine alte Zeichnung von Goethes Hand. Die Zeichnung wurde der Stadt von einem Leip⸗ ziger Univerſitätsdozenten und Goetheforſcher zur Verfügung geſtellt. Sie zeigt Baumgruppen, die an dem Wege ſtanden, den Goethe oft gegangen iſt, er ſeine Freunde Dr. Starke und den Muſiker 3 Abeſſiniſche Sprichwörter Mitgeteilt von Felix v. Lepel Schwiegermutter und Schwiegertochter: beibe müſſen erſt im Grabe liegen, ehe ſie ſich einigen, 8 1. Der Eſel frißt mit ſeiner weichen Zunge Dornen, * Ein Schiff mit vielen Kapitänen geht unter. * Wer zwei Sachen will, kann nicht einmal eine erreichen. f 0. Wichtiger alls der Bierunterſatz iſt das Bier. 1 i Leoparden nicht am Schwanz an⸗ Man ſoll den 0 ſoll man ihn packen; wenn man es aber tut, dann auch feſthalten. a , Das das Reichardt aus Halle in Lauchſtädt beſuchte⸗ Blatt wird im Gartenhaus aufbewahrt werden, Goethes Frau Chriſtiane bewohnt hat. Von Dr. Gerhard Helk⸗ Abeſſinien. Raum als Schickſal. 5 mann. Mit 4 Karten. 46 S. 80 Kart.—.80 Mk. 15 lag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin 1965 Die vorliegende billige Schrift zeigt, daß die tieſene Hintergründe und Zuſammenhänge des italteniſch⸗abeſſin, ſchen Gegenſatzes nur verſtanden werden können, 1 8 man ſich klar wird über die eigentümliche geopolitiche aun Abeſſiens, die Eigenart ſeines Volkstums, und ebenſo ug. die geopolitiſchen Triebkräfte der Kolonialpolitik Bene g Eine klare, feſſelnde Darſtellung führt uns in gro 1 Zügen in Land, Bewohner, Staatsleben, Geſchichte Aubeſt niens ein, hebt z. B. ſo wichtige Tatſachen mie u Schlüſſelſtellung des Tana⸗Sees für die Nilüberſchue mungen beſonders hervor und zeigt uns die geſchichte 5 Entwicklung der durch Rohſtoffmangel und Bevölkerung druck verurſachten expanſiven italieniſchen Kolonialpol e die ſich auch durch die Gefahr eines tiefen Gegenſehn zu dem brikiſchen Imperium nicht aufhalten lief 795 nach Ausbruch der Feindſeligkeiten beſonders wichtige trachtung der militäriſchen und wehrgeopolitiſchen beſchließt das Büchlein. 5 g „Fremde Heere im Bild“ Ausgewählte neue Jo, vom Heerweſen der wichtigſten Nachbarſtaaten. Je 75 15 otoß, ſteif kart. je 2 Mark(Ludwig ogsenxeite, 6h lag, Potsdam). Die Reihe bietet eine Auswahl neueſten Fotos vom Heerweſen des Auslandes. 1 ſchmucken Bändchen ſind durchweg von Fachtennen e weiſe Offizieren des betrefkenden Heeres ſelbſt, bearbe 4 „ rr O Sn ee 2 . D r e

worte 1 Daß „ das elt 1 5 1 1985. 5 eferen eſſini⸗ wenn Lagk: 9 über liens, hroßen Abeſſi⸗ e die hwem“ btliche dungs“ olitik, tſatzts 5 Eine g. , Foto 6550 Ver⸗ det Die teil geitel heitel. A * 24 5 Samstag, 19. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Mannheim, den 19. Oktober. das Puppenrütſel im Sthaufenſter Der Kaiſerring ſoll jetzt auch eine große Ge⸗ ſchäftsſtraße werden, und wer ſich Haus und Schau⸗ fenſter beizeiten geſichert hat, der muß nur auf originelle Werbeideen kommen, und ſchon hat er die Leute dutzendweiſe vor der Türe. Früher hatten es die Geſchäftsleute mit Puppen, die aus Fenſter klopften und mit gewinnendem Lächeln auf weſent⸗ liche Neuerungen und Verbilligungen hinwieſen. Aber jetzt, was iſt das für eine geheimnisvolle Puppe, die da ſteiſbeinig hin und her zottelt? Alſo: im breiten Schaufenſter des guten Geſchäfts, da ſteht ein Mann in weißer Kleidung, blickt ſtarr und unbeweglich über die Köpfe hinweg, zeigt auf verſchiedene Patentapparate, nimmt ſie auch ſchon mal in die Gummifinger, hebt ein größeres Papp⸗ ſtück auf, darauf ſteht was von„ſparſam und preis⸗ wert“,„unübertroffen im Gebrauch“ und ein„hſchla⸗ gender Beweis“, und dann dreht er ſich um und fängt wieder von vorne an. Gelegentlich mal wird er auch von der Bedienung feſtgehalten, am Rücken entfalten ſich geheimnisvolle Zeremonien, und ge⸗ ſtreckt wird er rüber ins andere Schaufenſter oder ganz weggetragen. Und nun fragt es ſich für viele, viele drängelnde, diskutierende Volksgenoſſen, was das nun für ein Kerl iſt, ob innen mit Blut oder Sägemehl angefüllt. Es wird niemand dafür be⸗ zahlt, und es iſt auch kein Preisausſchreiben, aber die Leute wollen es halt gern wiſſen, und ein Preisausſchreiben iſt im übrigen ſchnell arrangiert, indem man eine Wette abſchließt. Da ſtehn wir nun alle in hellen Scharen und lu⸗ gen nach Einzelheiten, und denken: er wird vielleicht doch einmal ein wenig mit der Oberlippe zucken. Aber er tuts nicht. Er guckt ſtarr und wohlerzogen ins Weite, wackelt mit den Armen und verbeugt ſich. „Do dät ich närriſch werde, wann ich ſo doſtehe müßt!“ bekennt einer.—„Hach, der is doch vun Wiesloch; den hawwe ſe losgeloßt, daß er Geld ver⸗ diene dut.“—„Guck, jetzt ſchnauft'r, wann'r den Bab⸗ bedeckel hochhebt.“—„So, jetzt werd'r widder uff⸗ gepumpt un umgeſchalt'“ erklärt das Volk in vieler⸗ lei Bemerkungen und iſt nicht ganz überzeugt. Ja einer behauptet ganz frech: Ach jo, geh fort, hinner⸗ her, innerer halbe Stund, ſitzt er oͤriwwe im Kaffee!“ Die Jugend aber und die meiſten Frauen dazu, be⸗ ſonders die hübſcheren, ſind durchaus dafür, daß es eine Puppe iſt und verteidigen ihre Anſicht mit viel Eifer und Geſchick, weiſen auf den Gang und die eckigen Bewegungen hin und ſind nicht davon ab⸗ zubringen, ſo daß einer den alten Schlager ſummte und variierte:„Denn die Jugend und das Mädchen will betrogen ſein.“ Aber da gab es beinahe Krach. Jedenfalls, es gibt noch Märchen in unſerer Zeit, mitten im Schaufenſter. Große Freude haben wir alle dran. Aber am ſchönſten wäre es, wenn die Puppe doch eines Tages gantz unverſchämt grinſen und dann ein Schluß⸗Plakat vorweiſen würde, da ſtünde drauf: na ja, irgendetwas Klaſſiſches. 5 l „Mutter und Kind“ beſteht weiter Keine Ablöſung durch das WSW Obgleich die NS⸗Volkswohlfahrt für das nun be⸗ gonnene Winterhilfswerk alle Kräfte eingeſetzt hat, um im Laufe des Winters eine erfolgreiche Be⸗ treuung der Bedürftigen durchzuführen, wird die Ne e neben dem Winterhilfswerk auch das Hilfswerk „Mutter und Kind“ weiterführen. Der Gau Baden wird demnach auch im Winter die Mütter⸗ und Kindererholung durchführen und die Be⸗ treuung von Mutter und Kind als den Trägern des Lebens der Nation nach wie vor als hohe völkiſche Aufgabe betrachten. Die Weinwerbewoche beginnt! Als wir im Donnerstag⸗Abendblatt mitteilten, daß bereits feſte Beſtellungen für 30 000 Liter Paten⸗ wein vorlägen, war dieſe Menge ſchon weit über⸗ ſchritten. Bis geſtern abend waren rund 40 000 Liter verkauft, ein Erfolg, der die kühnſten Erwartungen übertrifft. Da die Nachfrage immer noch anhält, werden in der nächſten Woche jedenfalls noch 10000 Liter von der Inſel Reichenau abrollen müſſen. Daß die Winzer der Bodenſeeinſel ebenſo angenehm überraſcht wie wir ſind, braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden. Soviel iſt heute ſchon ſicher, daß diejenigen Mannheimer, die zukünftig der Inſel Reichenau einen Beſuch abſtatten, mit offenen Armen aufge⸗ nommen werden, weil die größte badiſche Stadt in ſo vorbildlicher Weiſe ihre Opferwilligkeit zugunſten des notleidenden Winzerſtandes bekundet. Da die Arbeitsgemeinſchaft des Mannheimer Patenweines Weinhandels, die die Verteilung des Fungarbeiterſchaft geſchloſſen in der 97 Gebietsführer Kemper beim Daimler-Benz Vetriebsappell Der Werbefeldzug der Hitler⸗Jugend nähert ſich allmählich ſeinem Ende. Und ſo fanden in den letzten Tagen in allen größeren Betrieben beſondere Be⸗ triebsappelle ſtatt. Den Höhepunkt dieſer Appelle bildete der große Betriebsappell bei Daim⸗ ler⸗Benz, dem durch die Anweſenheit von Gebiets⸗ führer Friedhelm Kemper eine beſondere Bedeu⸗ tung zukam. Bei ſeinem Eintreffen in der großen Montage⸗ halle wurde Gebietsführer Kemper mit flotten Wei⸗ ſen der Werkskapelle von Daimler⸗Benz begrüßt. Von einem auf einem Kraftwagen aufgeſtellten Rednerpult aus ergriff zuerſt der ſtellvertretende Betriebsführer, Direktor Staffin, das Wort, um mit Genugtuung feſtzuſtellen, daß die geſamte Jungarbeiterſchaft von Daimler⸗Benz in den Reihen der Hitler⸗Jugend ſteht. Die letzten drei Außenſeiter hoffe man auch bald zu gewinnen. Bei der Firma Daimler⸗Benz ſei man ſich der Bedeu⸗ tung des Jungarbeiter⸗Nachwuchſes voll bewußt, und man werde auch in Zukunft nur no ch Hitler ⸗ lungen als Jumg arbeiter und Lehr⸗ linge einſtellen. Alles werde darangeſetzt um die Jugend zut wertvollen Mitgliedern der Volksge nein⸗ ſchaft heranzubilden, wie wir ſie brauchen, um die großen Aufgaben erfüllen zu können, die uns der Führer Adolf Hitler geſtellt hat. Sprechchöre und ein Gedenken an die Opfer der Arbeit leiteten über zu der eindrucksvollen Anſprache von Gebietsführer Friedhelm Kemper, der zuerſt von der heiligen Verpflichtung ſprach, die auf uns liegt. Unſer Führer Adolf Hitler hat den deutſchen Arbeiter gewonnen und das deutſche Volk iſt jetzt unbezwingbar, nachdem es in allen Schichten und Ständen, in ſeiner Volkskraft geeint iſt. Kein Stand und kein Beruf ſteht ſo geſchloſſen in der Ju⸗ gendbewegung Adolf Hitlers, wie gerade der deutſche Jungarbeiter. Wir fühlen uns in unſerer Gemein⸗ ſchaft als deutſche Jugend, der der Führer die Aufgabe zum Aufbau Deutſchlands geſtellt hat. Im Ringen um den Aufbau werden wir immer mehr zuſammenwachſen. Das Deutſchland der Arbeit kann nur dann groß und ſtark werden, wenn wir der Ich⸗ ſucht, dem Liberalismus und dem Klaſſenkampf ein Ende ſetzen. Für uns iſt Adolf Hitler nicht nur ein poli⸗ tiſcher Führer, ſondern ein politiſcher Er⸗ zieher, der durch ſeine Idee einen Glauben gab und die Lebensgemeinſchaft ſchuf. Dadurch hat er auch den Weg zur Kameradͤſchaft gewieſen, den nie⸗ mand zerſtören ſoll. Adolf Hitler ſteht mit ſeinem Leben, Denken und Handeln nicht nur vor uns, ſondern er ſteht mit ſeiner Lebenshaltung mitten unter uns. Er ſteht unter uns als der erſte Ar⸗ beiter unſerer Nation. Glaube des Führers iſt größer als alle Sorgen, die ihn um das Wohl und a Der Wehe der 60 Millionen der Nation drücken. Bei allen Handlungen müſſen wir ausgehen von dem, was der Gemeinſchaft dient. Daun werden wir hart und ſtark, feſt in unſerer Kraft werden und keine Macht der Erde wird uns unſer Lebensrecht vorenthalten oder beſchneiden können. Neben dem Glauben ſteht aber auch noch das Opfer. So wol⸗ len wir zuſammenſtehen und wachſen, wie es unſer Führer will. Die Jugend ſoll die Nation ſtark machen und überall muß die Hitlerjugend ein Vor⸗ bild der Gemeinſchaft ſein. Der Weg für unſere Lebenshaltung auf allen Gebieten iſt uns ja gewie⸗ ſen worden. Es gilt zu kämpfen in dem Geiſt einer in ſich geſchloſſenen Kameradſchaft; wir wollen ge⸗ meinſam aufwachſen und als Volk immerdar zu⸗ ſammenſtehen. Der Weg des jungen Deutſchen, der mit dem zehnten Lebensjahr Jungvolkpimpf wird, dann zur Hitlerjugend, zur SA und SS, zum Ar⸗ beitsdienſt und ſchließlich zur Wehrmacht kommt, iſt vorgezeichnet. Auf dieſem Wege wird jeder junge Deutſche zu einem offenen ehrlichen Kerl und guten Kameraden. Mit einem glühenden Bekenntnis: wir wollen an unſer ewiges Deutſchland und an unſer unſterbliches deutſches Volk glauben, und mit einem Treugelöbnis für den Führer ſchloß Gebietsführer Kemper ſeine Anſprache, worauf dann mit dem Lied der Jugend der Betriebsappell ſein Ende fand. 0/0 ãã ͤſdddddG/dãdõã///ͤͤĩ ĩVu½ꝗ/ꝙd'Gw f vornimmt, ſich bemüht hat, die Beſtellungen recht⸗ zeitig auszuführen, wird im Laufe des heutigen Ta⸗ ges der leste Bezieher beliefert ſein. Die Straßen boten geſtern ein ungewohntes Bild. Ueberall ſah man die bekannten zweirädrigen Stoß⸗ karren der Weinhändler mit Körben, aus denen die Patenweinflaſchen ihre Hälſe reckten, oder Gefährte mit kleineren oder größeren Fäſſern, aus denen nun ſchon die Reichenauer Tropfen fließen, denn die Neu⸗ gierde, wie ſie wohl ſchmecken werden, iſt in ganz Mannheim groß. Wer ſchon das erſte Glas ge⸗ koſtet hat, wird beſtätigen, daß ſelbſt die verwöhnten Weinkenner nicht enttäuſcht werden. Es iſt ein ſehr bekömmlicher Naturwein, der zum Genuſſe weiterer Viertel anregt. Uebereinſtimmung wird darüber herrſchen, daß man für 20 Pfennig nicht mehr ver⸗ langen kann. Eigentlich koſtet das Viertel 24 Pfennig, weil der Gaſt die 2 Pfennig Getränkeſteuer und die 2 Pfennig Bedienungsgeld tragen muß. Damit keine falſche Meinung aufkommt: die Stadtverwaltung war ge⸗ zwungen, den Wegfall der Getränkeſteuer auf Wei⸗ ſung des Reichsfinanzminiſteriums abzulehnen. Un⸗ ſere Nachbarſtadt Heidelberg, die die Getränkeſteuer bereits erlaſſen hatte, muß ſie nun auch erheben. Damit keine Unſtimmigkeiten zwiſchen Wirt und Gaſt entſtehen, empfiehlt es ſich, auf den ausgegebenen Plakaten dem Vermerk„“ Liter 20 Pfennig“ anzu⸗ fügen: Ohne Getränkeſteuer und Bedienungsgeld!“ Bei Konzert wird die Vergnügungsſtener erlaſſen, wenn nicht getanzt wird und mindeſtens 100 Liter ausgeſchenkt werden. Der Erfolg der drei Ur⸗ lauber⸗Zuſammenkünfte der NS G „Kraft durch Freude“ im Friedrichspark, Ball⸗ haus und Rheinpark auf dem Lindenhof iſt ebenfalls geſichert, da mit einem ſtarken Beſuch gerechnet wer⸗ den kann. Bei der Ortsleitung liegen zahlreiche An⸗ meldungen von Vortragskräften vor, ſo daß eine ab⸗ wechſlungsreiche Unterhaltungsfolge zu erwarten iſt. Auch das Winterhilfswerk iſt nicht ver⸗ geſſen worden. Die Arbeitsgemeinſchaft des Mann⸗ heimer Weinhandels hat 200 Flaſchen Patenwein ge⸗ ſtiftet, um zu bekunden, wie ſehr ſie ſich über den Er⸗ folg des Abſatzes freut, mit dem ſicherlich unſere Stadt an der Spitze in Baden marſchiert, ſo daß man diesmal rufen darf:„Mannem vornel“ Sch. Ein Tanzereignis: Zum erſten Male Berufsmeiſterſchaften in Mannheim Nachdem bisher in Mannheim nur Amateur⸗ meiſterſchaften ausgetragen wurden, wird am 2. Nov. zum erſten Male die Deutſche Großſtädte⸗ Berufs⸗Meiſterſchaft 1935 im Palaſt⸗Hotel in Mannheim geſtartet. Dieſe Veranſtaltung ver⸗ ſpricht ein großes geſellſchaftliches und tanzſportliches Ereignis zu werden, da die beſten Berufstanzpaare aus den deutſchen Großſtädten daran teilnehmen. Schon jetzt liegen feſte Zuſagen aus Leipzig, München, Jena, Köln, Freiburg und Karlsruhe vor. Es wird aber mit einer weſentlich ſtärkeren Teil⸗ nahme zu rechnen ſein, da noch Verhandlungen im Gange ſind. Die Veranſtaltung ſteht unter der Auf⸗ ſicht des Einheitsverbandes Deutſcher Tanzlehrer, Fachverband der Reichstheaterkammer in der Reichs⸗ kulturkammer, und iſt eine offizielle Angelegenheit des Verbandes. Auftakt wird die Austragung der erſtmalig aus⸗ geſchriebenen Berufsmeiſterſchaft von Ba⸗ den 1935 ſein, die im Rahmen eines Tanztees bereits am Nachmittag durchgeführt wird Abends treten dann die Paare zur Deutſchen Großſtädte⸗ Berufs⸗Meiſterſchaft 1935 an, und am Sonntagnach⸗ mittag iſt bei einem Tanztee nicht nur Tanzſchau der Siegerpaare, ſondern es ſind auch ſämtliche Tanzpaare verpflichtet, die neueſten Tänze vorzu⸗ führen. Aufforſtungsdarlehen an den privaten Wald beſitz Kreditinſtitut in Mannheim. Wie wir ſoeben durch unſeren Berliner E. C. Mitarbeiter von der zuſtändigen Stelle beim Reichs⸗ forſtmeiſter erfahren konnten, wurde die bereits am 15. Oktober abgelaufene Friſt zur Einreichung von Darlehensanträgen verlängert. Im Einvernehmen mit dem Reichsforſtmeiſter und der Rentenbank⸗ Kreditanſtalt können Darlehensanträge nunmehr noch bis zum 1. Dezember von der Rentenbank⸗Kre⸗ ditanſtalt bewilligt werden. Dieſe Maßnahme wurde notwendig, weil ſich in der bisherigen Friſt die An⸗ meldung der Gewährung von Darlehen an den pri⸗ vaten Waldbeſitz gar nicht durchführen ließ. Zur Ergänzung der Eigenmittel der Walbdbeſitzer in Mannheim ſtehen Kreditmittel der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt und verlorene Zuſchüſſe aus Reichsmitteln zur Verfügung. Auch ſtehen den Gemeinden und anderen öffentlich⸗ rechtlichen Kör⸗ perſchaften Kredite der Rentenbank⸗Kreditanſtalt für ihre eigenen Aufforſtungsarbeiten zur Verfügung. Das für die Gewährung von Darlehen an den pri⸗ vaten Waldͤbeſitz in und um Mannheim zuſtän⸗ dige Kreditinſtitut iſt die Badiſche Komm. Landes⸗ bank in Mannheim, Auguſta⸗Anlage 33—41. Die privaten Waldbeſitzer oder Grundbeſitzer, die auffor⸗ ſten wollen, müſſen ihre Anträge an die Lan des⸗ bauernſchaft zur forſttechniſchen und betriebs⸗ wirtſchaftlichen Vorprüfung einſenden. Dem An⸗ trag muß eine Bereiterklärung des zuſtändigen Kre⸗ ditinſtituts beigefügt werden. Die Tilgung des Darlehens beginnt am 1. Januar 1937, die Arbeiten ſelbſt müſſen bis 1. Juni 1936 beendet ſein. ei Seinen 78. Geburtstag kann heute in geiſtiger und körperlicher Friſche der hauptſächlich in Schiffer⸗ kreiſen bekannte Herr Johann Kaiſer, Rheinau⸗ ſtraße 12, feiern. Als Bademeiſter in Sängers Rheinbad hat er auch mehrere Perſonen vom Er⸗ trinken gerettet. Er iſt jetzt noch ein fröhlicher Ge⸗ ſellſchafter.— Seinen 70. Geburtstag begeht heute Metteur i. R. Fritz Stumpf, Mannheim⸗ Waldhof, Kornſtraße 14. u Spen Hedin kommt nach Mannheim! Der berühmte ſchwediſche Forſcher und bekannte Deut⸗ ſchenfreund Sven Hedin, der ſich augenblicklich in Deutſchland befindet, wird, wie wir ſoeben erfahren, Sparetäglichb Pfeunige, um ein⸗ mal monatlich eine wertvolle Auf⸗ führung des Nationaltheaters zu be⸗ ſuchen. Dies ermöglicht eine Mitglied⸗ ſchaft bei der NS⸗Kulturgemeinde. Ufa⸗Palaſt Aſten⸗For⸗ 10. November, im ſeime achtjährige am Sonntag, dem „Univerſum“ über ſchungsreiſe ſprechen. u Jubiläums⸗Preisſchießen im Kyffhäuſerbund Maunheim. Aus Anlaß ſeines 50jährigen Beſtehens veranſtaltet der Bezirksverband Mannheim im Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ am 20. und 27. Okt. ein Jubiläumspreisſchießen. Wertvolle Ehrenpreiſe ſtehen zur Verfügung, die von der Stadt Mannheim, dem Verkehrsverein, verſchiedenen Firmen und von Kameraden geſtiftet wurden. * Der Großrundfunkſender Mühlacker(Stutt⸗ gart) wird wegen dringender Ueberholungsarbeiten am Funkturm vom 21. Oktober ab auf etwa 3 bis 4 Wochen wochentäglich bis 16 Uhr außer Betrieb ge⸗ ſetzt. An ſeiner Stelle übernimmt der Rundfunkſen⸗ der Stuttgart⸗Degerloch auf der gleichen Welle den Sendebetrieb wochentäglich bis 16 Uhr. un Die erſten Gewinne aus der neuen Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie: Vormit⸗ tagsziehung vom 18. Oktober: Zwei Gewinne zu je 100 000 Mk. Nr. 399 498 und zwei Gewinne zu je 10 000 Mk. Nr. 330 960, ſowie vier Gewinne zu je 5000 Mk. Nr. 357 941 und 371 402.— Nachmittags⸗ ziehung: Zwei Gewinne zu je 25 000 Mk. Nr. 113 420 und zwei Gewinne zu je 10 000 Mk. Nr. 33 668.(Ohne Gewähr.) g N 1935/0 Geldſpenden für das Winterhilfswerk Wie in den vergangenen Jahren, werden auch in dieſem Winter viele Volksgenoſſen, namentlich aber viele Firmen, ihre Verbundenheit mit den notlei⸗ denden Mitbrüdern unſeres Volkes durch Zeichnung von Geloͤſpenden beweiſen. Zu dieſem Zweck ſtehen ihnen wieder die entſprechenden Poſtſcheck⸗ und Bankkonten des Winterhilfswerkes offen. Für uns in Baden ſind es: Poſtſcheckkonto: Winterhilfswerk des ſchen Volkes, Gauführung Karlsruhe Nr. 360, Bankkonten: Winterhilfswerk des deutſchen deut⸗ Volkes, Gauführung Städt. Sparkaſſe Karlsruhe Nr. 3599. Bank der Deutſchen Arbeit, Karlsruhe Nr. 61. Baoiſche Bank, Karlsruhe, Reg. Nr. 6268. ccc ————— Y pUIIMAN IIMOUSINE 925 teomgrohe.7 Sitzer mit Trennwand, dem def 50 PS G- Zylinder-Hochſeistungsmotor mit aswechselbsren Zylinderbüchzen und das be- rühmte Schwingschsfahrgestell auher gewöhnliche Vorzöge verleihen. preis ab Werke RN 6500. Generalvertretung: Wolf& Diefenbach, Mannheim, Ftiedrichsfelderste el A 51, Tel. 42433 u. 43715

4. Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Samstag, 19. Oktober 1935 NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen antnommen Anordnungen der Kreisleitung Ortsgruppenfilmſtellenleiter der Stadt⸗ und Vororts⸗ gruppen finden ſich ſofort auf der Kreisleitung, Zimmer 2, ein und nehmen Material für die Filmveranſtaltung„Die Saat geht auf“ in Empfang. Kreisfilmſtelle Mannheim. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Mitgliedsbücher für die Pag. mit den Aufangs⸗ buchſtaben D, E und F ſind eingetroffen. Dieſelben ſind auf der Kreisleitung, Zimmer 10, ſofort abzuholen. Kreiskartei, Wir machen die Kaſſenleiter nochmals darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Etat⸗Umlage⸗Meldung für den Monat Ok⸗ tober bis ſpäteſtens 20. d. M. im Beſitz der Kreis⸗ leitung ſein muß. Kreiskartei. Seite Nummer 485 Politiſche Leiter Sandhofen. A. Okt., 20 Uhr, im Saale„Zum Adler“ eneralverſammlung. Sprecher: Pg. Nickles. Anſchlie⸗ 0 ildervortrag. wetzingervorſtadt. 21. Oktober, 20.15 Uhr, im gro⸗ ßen Saale der„Harmonie“, D 2, 6, Mitgliederverſamm⸗ lung. Redner: Kreisleiter Pg. Dr. Roth. Valdhof. 21. Oktober, 20 Uhr, Generalmitgliederver⸗ mlung im Caſino Bopp u. Reuther, Waldhof. Redner: Pg. Runke trohmarkt. 20. Oktober,.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter im Marſchanzug vor dem Ortsgruppen⸗ heim Radfahrwege eine Notwendigkeit 16 Millionen Fahrräder rollen durch Deutſchland— 650 Tote, 80 000 im Verkehr verletzte Fahrer, 40 Millionen Mark Schaden in einem Fahr Die Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer behandelt in der neueſten Nummer ihres Organs das Bau⸗ und Baunebengewerbe in einer Reihe von Aufſätzen. Dr.⸗Ing. Schaicht fetzt“ ſich mit dem Radfahrwegebau auseinander. Den Ausführungen entnehmen wir folgendes: 5 8 Rund 16 Millionen Fahrräder rollen in Deutſch⸗ land. Das iſt eine Zahl, die duktionsziffern und nach vorſichtiger Schätzung der Verkehrsfachleute ermittelt wurde. Auf 20 Fahr⸗ räder kommen alſo ein Kraftwagen und ein Kraft⸗ rad. Gegenüber der Vorkriegszeit hat ſich die Za hl nahezu verdreifacht. Das Fahrrad iſt das billigſte und anſpruchsloſeſte Für Millionen Volksgenoſſen iſt die tägliche Rad⸗ fahrt zur Arbeitsſtätte die einzige körperliche Be⸗ tätigung. Faſt unheimlich muten die Zahlen der Verkehrs⸗Unfallſtatiſtik an. 1934 meldete der Bericht vom Schlachtfeld der Straße 650 tote und 30 000 im Verkehr verletzte Radfahrer. In der Mehrzahl wurden die Unfälle durch Zuſammenſtöße mit Kraft⸗ Strohmarkt. 21. Oktober, 20.30„ im„Friedrichs⸗ 5 1 22 e park“ e 1 Ta ß 9 5„ fahrzeugen verurſacht. Der Schaden am V olks⸗ kum“. Die Pgg. treten 20.15 Uhr zellenweiſe vor dem vermögen wird auf 40 Millionen Mark geſchätzt. Hauptportal an. Mit einer Steigerung der Unfallzahl muß noch umboldt, Neckarſtadt⸗Oſt). Am 21. Ok⸗ gerechnet werden, da Verkehrsfachleute mit einer Bereitſchaft 5(8 tober, 20.15 Uhr, itgliederverſammlung in der„Flora“, Lortzingſtraße. Die Pag. ſammeln ſich zellenweiſe auf den von den Politiſchen Leitern bekanntzugebenden Plätzen. 55 Gef 1/171 tritt 20. Oktober, 10 Uhr vorm., auf dem Zeughausplatz an.(Ohne Mütze). Bann 171. Die Betviebsſtellenleiter ſämtlicher Gefolg⸗ f 3 Bannes 171 müſſen am 22. Oktober, 20 Uhr, 75, perſönlich erſcheinen. Erſatz⸗ Stammſpielmaunszug Altſtadt, Stamm I. 19. Oktober, 14.30 Uhr, Antreten in Uniform mit Fnſtrumenten auf dem U⸗2⸗Schulplatz. Stammſpielmannszug Hochufer. 19. Oktober, 15 Uhr, Antreten in Uniform mit Inſtrumenten auf dem Meßplatz. NS⸗Frauenſchaft Neckarau. 21. Oktober, 20 Uhr, Beginn des Mütter⸗ ſchulungskurſes in den„Germaniafälen“. Neckaärſtadt⸗Oſt. Die Frauen rechnen den Beitrag der — Vervierfachung des Kraftfahrverkehrs und mit einer Verdoppelung des Radfahrverkehrs rechnen. Verkehrsvorſchriften und Verkehrserziehungs⸗ maßnahmen genügen nicht. Wirkſame Abhilfe ſchafft nur die Anlage beſonderer Radfahrwege in Stadt und Land. iſt Deutſchland zweifelsohne Es darf hier bloß auf die In noch dieſer Beziehung ſehr rückſtändig. Nachbarländer Belgien, Holland und Dänemark hin⸗ gewieſen werden, die auf dieſem Gebiete Vorbild⸗ auf Grund der Pro⸗ Beförderungsmittel. liches geleiſtet haben. Auf Anregung des General⸗ inſpektors für Straßenweſen und des Propaganda⸗ miniſteriums wurde im Auguſt 1934 die Reichs⸗ gemeinſchaft für Radfahrwegebau gegründet. Zwei Abſchnitte ihres Aufgabenkreiſes hat ſie für den Radfahrwegebau bereits erfüllt: die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit geweckt und die Planung vor⸗ bereitet. Unter Mitarbeit der hierfür in Frage kommenden Verwaltungsſtellen wurden Ermittelun⸗ gen über den Bedarf an Radfahrwegen angeſtellt; er erſtreckt ſich auf etwa 40 000 Kilometer. Der dritte und wichtigſte Abſchnitt umfaßt die Finanzierung des Rabfahrwegebau⸗ Programms. Vom Generalinſpektor für Straßenweſen werden im Rahmen der ihm zur Verfügung ſtehenden Mittel Gelder für den Bau von Radfahrwegen an Reichs⸗ ſtraßen bereitgeſtellt. Die„Oeffa“ hat zugeſagt, Darlehen für den Bau von Radfahrwegen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen; ſolche Darlehen können jedoch nur aus Rückflüſſen gewährt werden. Die Gewäh⸗ rung der Grundförderung durch die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung deckt nur einen Teil der Finanzierung. Die Gemeinden haben davon nicht in nennenswertem Umfang Gebrauch gemacht. Auf ihren Erfahrungen aufbauend, hat die Reichs⸗ gemeinſchaft für Radfahrwegebau dem Reichsver⸗ kehrsminiſterium einen Vorſchlag für die Finan⸗ zierung der Radfahrwegebauvorhaben unterbreitet, der auch die Zuſtimmung der Deutſchen Arbeitsfront und des Deutſchen Radfahrerverbandes gefunden hat. Es ſteht zu hoffen, daß nunmehr in Bälde Mittel und Wege gefunden werden, wonach man beſchleunigt an die Verwirklichung des Programms herangehen kann. Deutſche Arbeitsfront Waldhof. 20. Oktober,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Zellen⸗ und Blockwalter ſowie Betriebszellenobmänner guf dem Roggenmarkt zum Formaldienſt. Hausgehilfen Brotblöcke in der Kü aler Straße 256 ab. 0 10.22 Uhr i 3 9. 12 N 555 l f 2 77 g N er, 19—22 Uhr, as Heim, L 13, 12a, zur Jungbuſch. 21. Oktober, 20 Uhr, Zellenabend für die 00 5 597 i eim d gelle 1(B 16 und F-0) und Zelle 2(G 26) in zer geſelligen Unterhaltung geöſſne⸗. 5 „Arche Noah“, F. 5 Jungbuſch. Heimabend am 21. Oktober fällt aus. Achtung, Propa Dafür Verſammlung am 23. Oktober, im„Schwarzen Lamm“, G 2, 17. Pflicht. Neckarau. Sprechſhunden Mittwochs von 16.30 bis Bd M 19. Oktober, 16 Uhr, in F 6, 4, Beſichtigung für den Bod M. BDM Deutſches Eck und Strohmarkt. 20. Oktober, vorm. .30 Uhr, tr markt, O b, abend. Ring V. 19. Oktober..15 Uhr, treten die Gruppen Oſtſtadt u. Schwetzingerſtadt 2 am Karl⸗Benz⸗Denkmal an. Schwetzingerſtadt 2. 21, Oktober, 8 Uhr, kommen alle ührerinnen zu einer Beſprechung ins Heim, Horſt⸗Wefel⸗ ie ganze Gruppe in Kluft auf dem Gockels⸗ nicht wie irrtümlich gemeldet am Sonntag⸗ 19. Oktober, 9 Uhr, treten alle Mädel Turnſachen und Liederbücher 18 Uhr, Rheingoldſtraße 48. Deutſches Eck und Strohmarkt. Uhr, L 13, 12a, Heimabend. Arbeitsführung und Berufserziehung(Verſicherung). 19, und 20. Oktober Wochenendtagung„Die Fluß⸗ und Landtransportperſicherung“, Redner: Bezirksdirektor Harxt⸗ mann. Beginn: 19 Uhr, 20 Uhr, im„Warkburg⸗Hoſpiz“ (kleiner Saal). Arbeitsſchule der DA in I. 7, 1 Montag, 21. Okt., 19 Uhr, beginnen folgende Kurſe! Am 21. Oktober, 20.30 Nr. 153 Kaufmänniſches Rechnen; Nr. 144 Doppelte Buch⸗ holtung f. Fortg.(Stufe); Nr. 467. Deutſche Kurzſchrift (Redeſchrift); Nr. 168 Deutſche Kurzſchriſt für Praktiker; Nr. 149 Bilanzbuchhalterſeminar(2 emeſter) um 19.30 Uhr; Nr. 184 Engliſch für An Nr. 187 Engliſch f. Fortg.(Stufe); Nr. 201 Ruſſiſch für Anfänger; Nr. 234 Vorbereitungslehrgong für Schaufenſterdekoration; Nr. 251 Bankenſeminar(1. Semeſter); Nr. 223 und 19 Holzkunde. — Um 20.30 Uhr beginnen: Nr. 149 Bilanzbuchhalter⸗ ſeminar(2. Sem.); Nr. 134 Zwiſchen den Zeilen des Wirt⸗ ſchaftsteils der Zeitungen; Nr. 162 Deutſche Kurzſchrift für Anfänger; Nr. 167 Deutſche Kurzſchrift(Redeſchrift); Nr. 170 Arbeitsgemeinſchaft 2(160 Silben aufwärts); Nr. 188 Nr. 202 Ruſſiſch(Stufe); Nr. 2 Die ift fü änger (Feder); Nr. 240 Der Tabak und ſein Handel; Nr. 242 Textilwarenprüſung für den Einzelhandel(Anfänger); Nr. 246 Seminar für den Einzelhandel(1. Halbjahr). Ju den Räumen ber Firma Gerard, 0 2, um 19 Uhr: Nr. 136 Kaufmänniſche B 9 zetriebsorgoniſation. im Nationaltheater vom 20, bis 28. Oktober Sonntag, 20. Oktober: Miete A 5, Sondermiete A 3, in neuer Einſtudierung„Arabella“, Oper von Richard Strauß, Anfang 19.90 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Montag, 21. Oktober: Miete E 4, Sondermiete E 2, „Viel Lärm um ni„ Komödie von William Shalke⸗ „ ſpeare, Anfang 1 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 22. Oktober: Miete H 4 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Aßt. 351— 35, 384—386, 389, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 41—42, „Iphigenie auf Tauris“, Schauſpiel von Goethe, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr.. 3 Mittwoch, 28. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete C,„Die Gärtnerin aus Liebe“, Oper von W. A. Mozart, Anfang 15 Uhr, Ende gegen 17.30 Uhr. Abends: Miete M 5„Schwarzarbeiter“, Luſtſpiel von Emmerich Nuß, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 24. Oktober: Für die tS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 186—144, 221231, 359, 390, 510, 529530, 569570, Gruppe D, Nr.—400, Gruppe E, Nr. 1300, „Oberon“, Oper von C. M. von Weber, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. 5 Freitag, 25. Oktober: Miete F 5, Sondermiete F 3,„Ara⸗ bella“, Oper von Richard Strauß, Anfang 19.90 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Samstag, 26. Oktober: Miete B 5 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 133—135, zum erſten Male, „Schirin und Gertraude“, Oper von Paul Graener, An⸗ fang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 27. Oktober: Miete C 5, Sondermiete C 3, erſtes Gaſtſpiel von Hans Fideſſer(Reichsoper Berlin),„Ma⸗ dame Butterfly“, Oper von G. Puceini, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Montag, 28. Oktober: Miete G 5 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Ludwigshofen, Abt. 5054,„Viel Lärm um nichts“, Komödie von William Shakeſpeare, Anfang 19.80 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater— Roſengarten Sonntag, 20 Oktober:„Jugend“, Liebesdrama von Max Halbe, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 27. Oktober:„Jugend“, Liebesdrama von Max Halbe, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 30. Oktober: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 339350, 361369, 514—520, 586, 544550, 589590, Gruppe D. Nr.—400, Gruppe E, Nr.—700, „Hockewanzel“, Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaergel, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 31. Oktober: Für die NeS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 159, 259, 261262, 321—335, 360, 524 bis 530, 564570, Gruppe D, Nr.—400„Madame But⸗ terfly“, Oper von G. Puccini, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzban Donnerstag, 24. Oktober: Für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43—45, 46—49, 101—106. 111, 405 bis 409, 416—419, 432—434, 491492, 601—627 und Deutſche Jugendbühne Ludwigshafen, ferner für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 291, 391393,„Hockewanzel“, Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaergel, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Was hören wir? Sonntag. 20. Oktober Reichsſender Stuttgart! .00: Hafenkonzert aus Hamburg.—.25: Bauernfunk. —.45: Evang. Morgenfeier.— 10.00: Morgenſeier der HJ.— 10.30: Lieder und Madrigale für vierſtimmigen a⸗ cappella⸗Chor.— 11.00: Morſchmuſik.— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Mittags ⸗ konzert.— 14.00: Kinderſtunde.— 14.45: Viertelſtunde für Handel und Handwerk. 15.00: Chorgeſang. 30: Hausmuſik.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Ernſteß und Heiteres vom Weinherbſt 1935. 18.45: Lieder und Tänze um den Wein. 19.30: Turnen und Sport.— 20.00: Das Kätchen von Heilbronn von H. v. Kleiſt.— 21.30: Kammermuſik für Blasinſtrumente.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.30: Zum guten Schluß: Unterhaltendes Kon⸗ zert.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .hh: Stunde des Bauern.—.00: Deutſche Feierſtunde. —.45: Deutſches Volk— Deutſche Luftfahrt.— 190.0: Phantaſien auf der Orgel.— 11.00: Kleine Erde. Gedichte vom Schrebergarten.— 11.30: Lope⸗de⸗Vega⸗Morgenfeier. — 12.15: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 13.15: Muſik zum Mittag.— 14.00: Kinderfnkſpiele. 14.30: Muſikaliſche Kurzweil.— 15.00: Viertelſtunde Schach, — 15.15: Stunde des Landes.— 16.00: Muſik am Ngchmit tag.— 18015: Spiel vom Wein.— 19.00: Perlen deutsche Volkslieder.— 19.30: Funkbericht vom Fußball⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— Bulgarien.— 20.00: Wiener Schram⸗ meln.— 20.50: Aus Mailand, Scala: Die verſunkene Glocke. Oper von O. Reſpighi. 5 TWastst De alf die Stiaſtenbalia, Schad i Da lie Vuuge lug a mae 5 Ritts eee tte wulle e E — Das groe deutsche Schirme Schirm ⸗ Kerner Elstlingswäsehe Börse I. Herzberger I Luzenberg K 1. 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. e 2 —— * * 7 1 Samstag, 19. Oktober 1935 1 e — Zu einem Zwiſchenfall iſt es dieſer Tage bei einem Wanderzirkus in der kleinen ſteiermärkiſchen Ortſchaft Liezen gekommen. Einer der Wagen, auf dem die Käfige von wilden Tieren ſtanden, kam bei einer Kurve ins Wanken und ſtürzte um. Bei dieſem Unfall erlangten der Löwe, der große Braunbär und die beiden Wölfe, die zu der Menagerie gehörten, unerwartet ihre Freiheit. Zunächſt ſchienen die Beſtien reichlich verdutzt und wußten nicht ſo recht, was ſie mit ihrer Freiheit anfangen ſollten. Aber ſie faßten ſich dann doch raſch und begaben ich auf die Wanderſchaft. Es ſoll ein recht putziges Bild geweſen ſein, wie der Löwe, von dem Bären und den zwei Wölfen gefolgt, in die nahegelegene Ort⸗ ſchaft einmarſchierten. Dort brach natürlich eine Panik aus. Alles rannte davon und flüchtete in die Häuſer, die in aller Eile verriegelt wurden. Beſon⸗ ders groß ſoll die Aufregung in der Schule geweſen ſein, da einigen ABC ⸗Schützen das Herz in die Hoſentaſche gerutſcht war und ſie nun jämmerlich nach Vater und Mutter zu ſchreien anfingen. Der Wüſtenkönig mit ſeiner originellen Gefolgſchaft ſcheint es jedoch mehr auf das Gaſthaus abgeſehen zu haben. Wahrſcheinlich hatte ihm der Bratenduft, der ſo verheißungsvoll herausſtrömte, den richtigen Weg gewieſen. Zu einem Ueberfall auf die Koch⸗ töpfe des Gaſthauſes iſt es dann aber doch nicht gekommen, weil inzwiſchen der Herr Zirkusdirektor mit ſeinem Perſonal die Verfolgung aufgenommen hatte. Mit ein paar Happen Pferdefleiſch ſieß ſich der hungrige Wüſtenkönig beſtechen und wieder ein⸗ fangen. Bei dem Bären und den beiden Wölfen war dies weſentlich ſchwerer. Sie konnten erſt viel ſpäter durch Laſſos eingefangen werden. * — Eine überaus ſeltſame Trauung iſt in einer Kirche in Tokio vollzogen worden. Die Muſikleh⸗ terin Maſaka Sugiſaki hat mit der Aſche ihres in Amerika verſtorbenen Bräutigams Kyoichi Oya die Ehe geſchloſſen. Dieſe Ehe iſt vollkommen gültig. Sie ſcheint den religibſen Anſchauungen der Japa⸗ ner in keiner Weiſe zu widerſprechen. Kyoichi Oya hatte ſeiner Braut noch auf dem Sterbebett die Ver⸗ ſicherung gegeben, daß er ſte über das Grab hinaus lieben werde. Dieſer Schwur hat nun auch die Ja⸗ panerin veranlaßt, ſich für alle Ewigkeit nicht mehr von dem Toten zu trennen, indem ſte ſich der U vermählte. 1 5 * Recht lange Zeit hat ein Brief gebraucht, den kürzlich eine Frau in Horſens(Dänemark) erhielt, wobei der Briefträger, der ihr dieſen Brief über⸗ zeichte, auch noch 30 Oere Strafporto forderte, da das Schreiben mit einer veralteten Briefmarke frei⸗ gemacht war. Bei der näheren Betrachtung ſtellte ſich heraus, daß der Brief von dem Neſſen der Frau, der in Skanderborg wohnt, ſchon im Jahre 1911 auf⸗ gegeben worden war. Der Eingangsſtempel auf der Post in Horſens lautete auf den 26. September 1935. Der Brief war mit einer Fünf⸗Oere⸗Marke fran⸗ klert, die das Bildnis Friedrichs VIII. trägt. So hat ald dieſes Schreiben für eine 29 Kilometer lange Strecke nicht mehr und nicht weniger als 25 Jahre gebraucht. Der damals erſt 10 Jahre alte Neffe Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 483 Vachi 120 Jtuncdlen Heck unten Jage Nach fünftägigem Streik im Schacht ſind jetzt die Bergarbeiter der Monmoutſhire⸗Grube in Süd⸗ wales wieder ausgefahren. Auf Wenn ein Farmer eine Frau sucht unſerem Bild wird ein von ſeiner Frau freudig begrüßt, die wegen der blutigen Zuſammenſtöße um Arbeiter der Grube bei der Heimkehr ihn gebangt hat. (Weltbild,.) J anclete eine, Gaautęalat Zerstörte Hoffnung durch ein geschmeicheltes Lichtbild — Sydney, im Oktober. Die Richter in Brisbane, der auſtraliſchen Hafenſtadt, hatten auf Grund einer Photographie zu entſcheiden, ob Henry Storm— heiraten müſſe, oder nicht. Und das kam ſo: Henry Storm war aus England nach Neu⸗ Südwales ausgewandert und hatte es dank ſei⸗ ner Tüchtigkeit ſehr bald zu etwas gebracht. Schließ⸗ lich konnte er eine große Farm unweit von Bourke ſein eigen neunen. Aber in einem Punkt blieb Henry einſam und unbefriedigend: er fand keine Frau. So entſchloß er ſich, in den Londoner Blät⸗ tern zu inſerieren, um auf dieſe Weiſe eine junge Engländerin zu finden, die bereit war, ſeine Ein⸗ ſamkeit mit ihm zu teilen. Es meldete ſich eine ganze Reihe von jungen Damen. Aber es war beſonders das Bild der Doreen Calthorpe aus Brigthon, das Henrys Gefallen fand. Er ſchrieb einen ausführlichen Brief, in dem er ſie, vorausgeſetzt, daß ſie ſo ausſähe, wie es die Photographie zeige, bat, auf ſeine Koſten nach Brisbane zu kommen, wo er ſie erwarten wolle. So hatte die kleine Doreen Calthorpe ihre Stellung ge⸗ kündigt— ſie war in einem Poſtamt beſchäftigt— und war nach Brisbane gefahren. Doch Storm, der ſo entzückt von der Photographie war, fand am Original durchaus keinen Gefallen. Er machte aus dieſer Tatſache auch kein Hehl und be⸗ hauptete, das überſandte Bild müſſe ſchon älteren Datums ſein. Außerdem ſei es ſchlecht, denn Doreen P dd y y A 77 hatte ſeiner Tante einen Geburtstagsgruß ſchicken wollen, oͤer nun aber etwas verſpätet, nach 25 Jah⸗ ren, eintraf. Auch der Vater des Jungen hatte noch einige Zeilen hinzugeſchrieben, in denen er die wenig roſigen Verhältniſſe ſeiner Familie ſchilderte. Der Mann iſt übrigens jetzt ſchon längſt tot. Bei den Recherchen durch die Poſtverwaltung ſtellte ſich heraus, daß der Brief in Skanderborg in einem Fach liegen geblieben war. Vor einiger Berliner Brief — Berlin, im Oktober. Berlin trinkt Wein— Die Offenſive gegen die „Molle“— 4000 Liter Wein werden verſchenkt — Glockenſpiel am Dönhoffplatz— Gelbkreuz gegen Auto— Lob der Unpünktlichkeit. In ber neuen Woche trinkt Berlin Wein. Die große Weinwoche wird zu einer Schlacht gegen die Berliner„Molle“, das klaſſiſche Volksgetränk der mer, deretwegen ſo mancher einen„Spitzkühler“ ain„Mollenfriedhof“ mit ſich herumträgt. In der Form von Schoppenſtuben, die ſich kräftig vermeh⸗ ren, hat ſich die Weinpropaganda zwar ſchon ſeit Zeit in allen Stadtteilen Stützpunkte geſchaf⸗ ſen, aber am Montag kommt nun die Genevaloffen⸗ ſwe mit dem großen Feſtumzug, der durch die ganze geht. Die Berliner wollten ſchon lange w etwas wie einen Karnevalsumzug haben, ange⸗ ſcts der Münchener und rheiniſchen Umzüge des l Karneval wurden ſie immer neidiſch. Aber unmſer reichshauptſtädtiſcher Stolz verbot uns eine ſuple Nachahmung der füddeutſchen Bräuche. Wir ſind nun auf etwas anderes gekommen: wir reran⸗ ſtalten einen großen fröhlichen Umzug, der zugleich Propaganda für andere Volksgenoſſen macht eben für die deutſchen Winzer und Weinbauern im Reich. Es fand bereits in einem großen Saal der Berliner Innenſtadt eine Koſtümgeneralprobe ſtatt. Frau Berolina war ſelbſt anweſend, an ihrer Seite der Berliner Bär.(Man muß nämlich wiſſen, daß das Wort Berlin urſprünglich Baerlin gelautet haben ſoll, weil das Fiſcherdorf an der Spree zu⸗ gleich die Behauſung vieler echter Bären war.) Eine ganze Trachtengruppe zeigte den Rhein und leine Nebenflüſſe. Die Flüſſe werden von jungen Mäochen aus dem Bund deutſcher Mädel Hargeſtellt, die alle weiß gekleidet ſind und den Namen des Fluſ⸗ ſes, den ſie verkörpern, auf Schärpen geſtickt tragen. Rhein und Moſel werden durch zwei ganz beſonders große Berlinerinnen dargeſtellt, während die Mäd⸗ en, die die andern Flüſſe verkörpern, geſtalten⸗ mäßig entſprechend kleiner abgeſtuft ſind. Auf gro⸗ n Wagen werden plaſtiſch die„Weinleſe im Mark⸗ e Land“ und die„Weinkeller in Württemberg“ 1 Pfälzer, Württemberger, Badener, Saar⸗ 5 Franken und Heſſen marſchieren dann in 19 59 Landestrachten mit. Am ſtürmiſchſten aber 5 19155 Troß der Mundſchenke begrüßt werden, kostenl Liter Patenwein mit ſich führen, der 5 5 5 an die Durſtenden gereicht wird, zwiſchen 1135. ſich der Feſtzug zum Luſtgarten be⸗ 5 5 5 wird am Montag die gute Laune Ber⸗ a ſteigern. Manchem wird er zum blauen Seel 4 werden, zum vorzeitigen Karnevalstag der Seele, die ſich von ihrer märkiſchen Erdenſchwere in ſoritzigere Zuſtände erheben ſoll. 5 große Feſtzug wird am Montag auch vor 5 6 Denkmal Berlins vorüber⸗ Es hat ſeinen Standort am Dönhoffplatz gefunden und gilt der Erinnerung an den Bürgermeiſter des Bezirks Berlin⸗Mitte, der im vorigen Sommer das Opfer eines Autounfalls wurde. Das Denkmal aber iſt eins der ſchönſten geworden, die es in Berlin gibt. Es iſt ein Glockenturm, der alle fünf Minuten neun Schläge erklingen läßt. Das iſt die Leben s⸗ 910 cke— ſie verdeutlicht, oͤaß im Deutſchen Reich im Zeitraum von je fünf Minuten neun neue Er⸗ denbürger geboren werden. Das Glockenſpiel war erſt ein reizvoller Einfall der Ausſtellung„Wunder des Lebens“ am Kaiſerdamm, nun iſt es mitten hin⸗ ein in die Brandung des Berliner Lebens geſtellt worden. Alljährlich am Muttertag wird es neu ein⸗ geſtellt: wenn ſich die Geburtenfrequenz in Deutſch⸗ land weiter erhöht, werden künftig vielleicht ſogar zehn oder zwölf Schläge im Abſtand von fünf Mi⸗ nuten den verſtärkten Lebenswillen der Nation ver⸗ körpern. Das ſchlichte Denkmal mit dem Glocken⸗ ſpiel trägt viel Gedankengehalt in ſich. Denn zwi⸗ ſchen Glocken und Sockel iſt eine Sanduhr eingebaut, die auch innerhalb von fünf Minuten abläuft und daran erinnern ſoll, daß in Deutſchland im Zeit⸗ raum von je fünf Minuten ſieben Menſchen ſterben. Und alle fünfzehn Minuten ſpielt das Glockenſpiel drei uralte deutſche Kinderlieder, die mit ihrer inni⸗ gen Poeſte in das Hupen der Autos hinſummen und die Berliner nachdenklich ſtimmen, die hier in der Hauptgeſchäftsſtraße der Reichshauptſtadt ihre Ein⸗ käufe beſorgen. Sehr nachdenklich dürfen wir allerdings auf den Straßen nicht werden. Denn der Polizeipräſident hat eben wieder eine ſtrenge Verordnung gegen alle Verkehrsſünder herausgegeben. Wir Fußgänger fallen auch darunter, weil wir zu wenig Rückſichten auf die harmloſen Autos nehmen, die um die Ecken raſen, wenn wir von einer Straße zur andern gehen. Die ſchlimmen Autofahrer, denen das Leben der Fußgänger nicht heilig iſt, werden ebenfalls gebrandmarkt. Wenn ſie ſich leichtſinnigen Fahrens ſchuldig gemacht haben, wird ihr Wagen mit einem gelben Kreuz bemalt. Wenn ſie ihren Wagen durch ſchlechte Inſtandhaltung zu einem Ge⸗ fahreninſtrument machen, erhält der Wagen einen gelben Ring. Sie werden dadurch degradiert und der Oeffentlichkeit als Autoritter zweiter Klaſſe vorgeſtellt. Man muß hoffen, daß ſie dieſe Brandmarkung zu würdigen wiſſen. Erſt im letzten Monat ſind wiederum 30 Berliner Menſchenleben den rückſichtsloſen oder unbegabten Autos zum Op⸗ fer gefallen. Schon müßten alſo dreißig Berliner Autos gelbgekreuzt oder gelbberingt werden! Auch das Hupen müſſen die Autos jetzt einſchränken, die ſollen nicht mehr die Ausrede haben:„Wir haben gehupt, aber der Fußgänger hat nicht gehört!“ Wird es nun beſſer werden? Warum raſen denn die Autos ſo? Ihre Beſitzer ſagen:„Deswegen fah⸗ ren wir ja Auto, weil wir ſchnell ans Ziel kommen wollen, und weil wir keine Zeit haben...“ Keine Zeit haben. das iſt die wahre Urſache der Morde durch das Auto. Sie wären vielleicht durch die ein⸗ fache Erkenntnis zu vermeiden, daß wir uns alle man dort Aufräumungsarbeiten vorgenommen, wo⸗ bei dann der Brief gefunden wurde. Das Schreiben ſchickte man nach Horſens, von wo der Brief jedoch wieder an die Poſt in Skanderborg zurückkam, da man den Empfänger nicht ermitteln konnte. Die Empfängerin hatte nämlich in der Zwiſchenzeit mehrmals ihre Wohnung gewechſelt. Jetzt aber iſt es der findigen Poſt doch noch gelungen, den Brief zu⸗ Zeit hatte J zuſtellen. ſehe nicht im Entfernteſten Photo angenommen hätte. Die Engländerin war begreiflicherweiſe über dieſes Reſultat einer langen und mühevollen Reiſe ſehr entſetzt und verwahrte ſiche gegen Henrys Vor⸗ würfe. Sie war aber auch nicht gewillt, ſich ſo ein⸗ fach mit einem Dritter⸗Klaſſe⸗Heimreiſe⸗Billett ab⸗ finden zu laſſen, zumal ſie größere Anſchaffungen für die Ehe gemacht und nun noch obendrein ihre Stellung aufgegeben hatte. Storm, wütend über die Enttäuſchung, ließ ſich auf nichts ein und fuhr, nach⸗ dem er im Konſulat das Geld für Doreens Rück⸗ reiſe hinterlegt hatte, zurück auf ſeine Farm. Do⸗ reen hat das Geld nun nicht zur Rückfahrt benutzt, ſondern Anzeige erſtattet gegen den Farmer Storm — wegen Nichterfüllung des Heiratsverſprechens, ſowie Klage auf Schadenserſatz eingereicht. Das Gericht ſchwankte lange in ſeiner Entſchei⸗ dung, zumal es ſich der Erkenntnis nicht ganz ver⸗ ſchließen konnte, daß Doreen in Wirklichkeit ihrem Bild wenig ähnlich ſah. Zudem gab ein Sachver⸗ ſtändiger die Möglichkeit zu, daß die Photographie etwa fünf Jahre alt ſein könne. Schließlich wurde aber Henry doch neben dem Erſatz der Spe⸗ ſen zu einer Abfindung von 100 Pfund verurteilt, denn er habe in dem Einladungs⸗ ſchreiben ausdrücklich ein Eheverſprechen gegeben. Nach dem Urteil hat Doreen mit dem nächſten Damp⸗ fer die Heimreiſe angetreten. ſo aus, wie man nach dem Der Schreibtiſch meiner Sekretärin Geſtern abend, als ſie fortgegangen, mußte ich noch einen Durchſchlag ſuchen; einen Drahtbrief hatte ich empfangen, und ich mußte noch Verſchiednes buchen. Alſo ſucht ich in der Schreibtiſchlade des ſonſt äußerſt netten Fräulein Hilde. Meinen Durchſchlag, fand ich nirgends— ſchade— aber ſonſt war ich doch recht im Bilde. Einen Stenogrammblock ſah ich liegen mit ſo mancher netten Randbemerkung; zwei der Chefs, darunter ich, die kriegen darin Tadel, Rat und Seelenſtärkung. Einen Männerkopf ſah man im Bilde, einen richtig ſchiefen, blöden Knaben, zweifellos ſchien damit Fräulein Hilde meine Wenigkeit gemeint zu haben. Einen Lippenſtift, verſchiedne Nadeln, eine Schachtel, halb voll Zigaretten, zwei Romane, die die Seele adeln, außerdem vier Sieges⸗Tanz⸗Plaketten; einen Duden, ziemlich abgegriffen, einen angefangnen Brief an Jonny, oͤoch drei andre Briefe, flott, geſchliffen, trugen andre Unterſchrift: Dein Konny. Jeder lebt die kurzen Erdenſtunden in der beſten ſeiner Traumeswelten Soll ich darum, was ich da gefunden, Fräulein Hilde gar womöglich ſchelten? Sie iſt pflichtbewußt, gewandt und heiter. Jeder lebt halt ſeinen Idealen Aber, zeichnet ſie in Zukunft weiter, könnte ſie mich etwas netter malen! Auòõnle, Sitzen NHodeneuheſten- Kutzweren- Strümpfe posamenten Puck. cual Ban, N 2, 9 88 mehr Zeit nehmen müſſen. Wenn der Generaldirek⸗ tor am Morgen zehn Minuten früher aufſtehen würde, brauchte ſein Chauffeur nicht mit 80 Kilo⸗ meter Geſchwindigkeit ins Büro zu brauſen. Und wenn wir lernen würden, an jeder Verrichtung zu Hauſe, im Büro, in der Fabrik ein paar vertrödelte Minuten einzuſparen, hätte ganz Berlin mehr Zeit, ſich auf der Straße zu bewegen. Wer einſt das„aka⸗ demiſche Viertel“ erfunden hat, ach, der war wirk⸗ lich ein Weiſer, als er ſich dachte, daß es dem Ge⸗ lehrten und Studierenden nicht zieme, zu haſten, ſon⸗ dern durch die Einführung des akademiſchen Vier⸗ tels vielleicht etwas ſpät aber lebendig an die Stätte der Gelehrſamkeit zu kommen. Vielleicht müßten wir noch mehr ſolche Möglichkeiten geduldeter Un⸗ pünktlichkeit erfinden! Dann brauchten Autos und Fußgänger ſich nicht zu überhaſten und dem Götzen der Pünktlichkeit das Leben zu opfern. Es wäre ebenſo philoſophiſch wie hygieniſch, wenn wir uns alle angewöhnen wollten, ein Auge zuzudrücken, wenn der andere einmal ein paar Minuten un⸗ pünktlich iſt! Dann hätten wir weniger Haſt in Berlin und würden an gelben Kreuzen und gelben Ringen ſparen. Und eines Tages könnte die Toten⸗ glocke am Dönhoffplatz vielleicht verkünden, daß in Deutſchland alle fünf Minuten nicht mehr ſieben, ſon⸗ dern nur ſechs Menſchen ſterben. Der Berliner Bär. eee eee „Die Woche des deutſchen Buches“ Eine vorbereitende Beſprechung in Berlin Berlin, im Oktober. Als Auftakt zu der„Woche des deutſchen Buches 1935“, die vom 27. Okt. bis zum 8. Nov. in allen Teilen des Reiches ſtattfindet, hatte der Bund Reichsdeutſcher Buchhändler in Berlin die Vertreter der Reichsminiſterien, der Parteigliede⸗ rungen, der Wiſſenſchaft, der Schulen und der Preſſe zu einer Ausſprache geladen. Miniſterialrat Dr. Heinz Wismann vom Reichspropagandaminiſte⸗ rium, Vizepräſtdent der Reichsſchrifttumskammer und Leiter der Reichsarbeitsgemeinſchaft für deutſche Buchwerbung, ſprach über den Sinn, den die Wer⸗ bung für das deutſche Buch in dem Kampf um die endgültige Verwirklichung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung erhalten hat Die Grüße des Reichs⸗ erziehungsminiſters Ruſt überbrachte Miniſterialrat Dr. Uſadel. Dr. Uſadel iſt Hauptlektor für das Jugendſchrifttum in der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums. Er erläuterte die Be⸗ deutung des Buches für die Jugend und hob die Hoffnungen und Forderungen hervor, die die neue deutſche Jugend mit dem Buch verbindet. Ueber das Buch in der Schule ſprach Stadtſchulrat Dr. Meins⸗ hauſen, der Berliner Gauleiter des National⸗ ſozialiſtiſchen Lehrerbundes. Die Woche des deutſchen Buches ſteht diesmal im Zeichen beſonderer Anſtrengungen. Die Gemein⸗ ſchaft, die aktiv an der Werbung mitarbeitet, iſt im Vergleich zum vorigen Jahr weſentlich erweitert, der Plan der Werbung größer geworden. Es wird kaum eine Stadt in Deutſchland geben, die nicht in eigenen Veranſtaltungen das deutſche Buchſchaffen unterſtützen wird, und es gibt keine Organiſation, die ſich nicht in den Dienſt der guten Sache geſtellt hat. Sämtliche Miniſterien und ſämtliche Gliede⸗ rungen der Partei, die Wehrmacht und der Arbeits⸗ dienſt werden mithelfen, daß das Ziel der Buchwoche erreicht wird, alle Volksgenoſſen aufzunehmen und einzufügen in die Gemeinſchaft des deutſchen Schrift⸗ tums im weiteſten Sinne. Die NS⸗Kulturgemeinde und„Kraft durch Freude“ werden es bekannten Schriftſtellern und Buchhändlern ermöglichen, von ihrem Werk und ihren Ideen vor größeren Gemein⸗ ſchaften zu ſprechen. Die Deutſche Arbeitsfront wird das Fachbuch in den Mittelpunkt ihrer Werbetätig⸗ keit ſtellen. Die Sonderausgabe der Zeitſchrift„Buch und Volk“, die in einer Rieſenauflage verbreitet wird, wird mit dem ſchon bekanntgegebenen Preis⸗ ausſchreiben weiteſte Kreiſe anregen, aktir an der Buchwerbung mitzuwirken. Ein nach den Bräuchen der Zünfte geſtalteter Feſtzug aller Berufe, die an der Herſtellung des Buches beteiligt ſind, der Ver⸗ leger, der Papierherſteller, der Buchdrucker, der Buchbinder und der Buchhändler, wird in den Groß⸗ ſtädten die Woche des deutſchen Buches wirkungsvoll abſchließen. Die innige Beziehung der Schule zum Buch of⸗ fenbart ſich in der Loſung, daß jedes Kind, das die Volksſchule verläßt, eine eigene kleine Bücherei haben ſoll, als Unterpfand des lebendigen Verhält⸗ niſſes zum Buch, das es in ſeinem ganzen Leben nicht mehr verlieren öͤarf. Die Kundgebungen für das deutſche Buch werden diesmal an den Reichs⸗ grenzen nicht Halt machen. Die Botſchaften und Geſandtſchaften wie die Auslandsorganiſation der Partei werden die deutſchen Menſchen in allen Tei⸗ len der Welt aufrufen, zu ihrem Teil an der hohen kulturellen Miſſion mitzuarbeiten, die hier zu er⸗ füllen iſt. Das gute Buch iſt im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nicht mehr das Vorrecht einer beſtimm⸗ ten, wie man einſtmals ſagte,„literariſch gebildeten“ Schicht, ſondern es muß Beſitz des geſamten Volkes werden. Das nationalſozialiſtiſche Eingliederungs⸗ werk, ſo erklärte Dr. Wismann, bliebe unvollendet, wenn es nicht gelänge, die kulturellen Werte und voran das Buch an den letzten Volksgenoſſen heran⸗ zutragen. Aus Oieſer Abkehr von alten Vorur⸗ teilen, aus der Umwertung der Werte auch auf dieſem Gebiet, empfängt die Buchwoche eine neue Sinngebung. Sie iſt lediglich der allen ſichtbare Höhepunkt der Werbung für das deutſche Buch und die feierliche Erneuerung des Bekenntniſſes zum deutſchen Buch. Dieſes Bekenntnis bleibt aber als Teil des Kampfes um die Neuformung des deutſchen Volkes auch in der Stille des Alltags ſtets lebendig. *

6. Seite/ Nummer 483 Aus Baden Der falſche Leutnant Seine mangelhafte Orthographie entlarvte ihn * Karlsruhe, 18. Oktober. Vor dem Schöffengericht in Karlsruhe hatte ſich der 47 Jahre alte verheiratete Karl Eugler aus Bitterfeld wegen verſuchten Be⸗ trugs, Urkundenfälſchung und falſcher Titel⸗ führung zu verantworten. 1910 in Mühlhauſen als Unter⸗ offizter entlaſſen. Damit endete ſeine militäriſche Karriere. Wohl aus einer krankhaften Neigung heraus hatte er Spaß daran, in Uniformen und mit Orden geſchmückt herumzuſpazieren und den Leut⸗ nant der Landwehr zu ſpielen. Er beſtellte in einem Geſchäft unter Vorlage eines von ihm gefälſchten Schreibens mit der Unterſchrift eines Majors einen „Stemmbel“:„Zentralnachweis für Kriegsver⸗ Iuſte und Kriegsgräber“. Da das Schreiben von Fehlern ſtrotzte, ſchöpfte man Verdacht und ſah ſich den Leutnant der Landwehr etwas näher an. Es ſtellte ſich heraus, daß der Leutnant nicht echt war. Engler hatte ſich einen Stammrollenauszug angefertigt, den er mit dem beſtellten Stempel verſehen wollte. Er bewarb ſich damit um die Stelle eines Zahlmeiſters beim Stand⸗ ort Villingen. Er hätte die Stelle angetreten, wenn ihm nicht die Verhaftung einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Sein Stammrollen⸗ auszug enthielt ſeine Beförderung zum Sergeanten, Vizefeldwebel, Offizierſtellvertreter und Leutnant. Der Stammrollenauszug enthielt ſogar folgende Be⸗ merkung: Am 27. Januar 1918 durch Armeekom⸗ mandobefehl für außerordentliche Tapferkeit vor Engler wurde dem Feinde belobt und zum Leutnant befördert. Schlachten und Gefechte: Mühlhauſen, Warſchau, Breſt⸗Litowſk und 35 Gefechte und Patrouillen. Da⸗ bei ſaß er von 1914 bis 1918 zu Hauſe. Der Angeklagte gibt alles zu. Er räumt ein, daß Beweggrund ſeines Handelns Eitelkeit geweſen ſei. Es gefiel ihm, ſich im Spiegel in der Leutnants⸗ uniform zu bewundern. Das Schöffengericht ſprach gegen Engler eine Gefängnisſtrafe von drei Mo⸗ naten zwei Wochen ſowie eine Haftſtrafe von vier Wochen aus. E „ Weinheim, 19. Okt. In einem hieſigen Fabrikbetrieb kam der 18 Jahre alte Hermann Böh⸗ ler der Hochſpannungsleitung zu nahe. Er erlitt an den Händen ſchwere Brandwunden und Ge⸗ ſichtsverletzungen. Der Verwundete fand Aufnahme im Krankenhaus. Durch Abtreibung den Tod gefunden Die Schuldige wird feſtgenommen. * Frankenthal, 19. Okt. In einem Anweſen in der Glockengaſſe wurde am Donnerstagnachmttag ein Verbrechen der Abtreibung verübt, wobei beim Erſcheinen der Kriminalpolizei eine ledige, 35 jäh⸗ rige Büglerin tot im Bett aufgefunden wurde. 21 daß als Täterin bei der Begehung des Abtreibungs⸗ verbrechens an der Büglerin die geſchiedene Ehefrau Anni Weber aus Edigheim in Frage kommt. Sie wurde ſeſtgenommen und in das Amtsgerichtsge⸗ füngnis übergeführt. Die ſofort eingeſetzten Erhebungen ergaben, Neue Mannheimer E 8 Zeitung/ Mittag⸗Ausgab N Poſitive Arbeit am Aufbau des deutſchen Volkes Jugendherbergen im Dienſt der Nation Grundſteinlegungen, Richtfeſte und Einweihungen Am 20. Oktober 1935 ſtellt der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen in einer ſchlich⸗ ten Feier 27 Jugendherbergen in den Dienſt der jungen Nation. Neben den Richt⸗ feſten und Grundſteinlegungen beweiſt das deutſche Jugendherbergswerk damit, daß das letzte Jahr nicht umſonſt vertan wurde, ſondern daß poſitive Arbeit am Aufbau des deutſchen Volkes geleiſtet worden iſt. Sinn und Zweck des Reichs verbandes für Deutſche Jugendherbergen iſt in 8 2 ſeiner Satzung verankert. Er lautet: „Der Reichsverband erſtrebt ein Netz zweckmäßi⸗ ger, gut betreuter Unterkunftsſtätten im ganzen Reiche. Die Jugendherbergen ſollen das mehrtägige Wan⸗ dern der geſamten Jugend, Jungen wie Mädchen In zäher, mühevoller Arbeit ſind bisher 2000 Jugendherbergen entſtanden. Sie verteilen ſich auf das ganze Reichsgebiet. Ihr Abſtand voneinander beträgt durchweg einen Tagesmarſch von 20—25 Kilometern. In wander⸗ wichtigen Gebieten und am Rande der Induſtrie⸗ zentren dagegen rücken die Jugendherbergen dichter aufeinander, während wiederum in wenig bewan⸗ derten Gegenden der Abſtand einer Jugendherberge zur anderen noch 80—100 Kilometer beträgt. Die beſtehenden Jugendherbergen aber reichen ſowohl an Zahl ihrer Betten als auch im Hinblick auf ihren baulichen Zuſtand bei weitem nicht aus, die deutſche Jugend aufzunehmen, ganz abgeſehen von der aus⸗ ländiſchen Jugend, die gerade in den letzten zwei Jahren in dauernd ſteigender Zahl zu uns kommt. Auch die Geräteeinrichtung läßt noch viel zu wün⸗ Die prachtvolle Jugendburg Stahleck am Rhein In ihrem Feſtſaal haben die Welfen und Hohenſtauſen Verſöhnung aller Stände, in einfachſter und billigſter Art er⸗ möglichen, damit das heranwachſende Geſchlecht das Vaterland aus eigener Anſchauung kennenlerne und liebgewinne und das Wandern ein Jungbrunnen der Volkskraft und Volksgeſundheit werde. Die Herbergen ſollen die Mittelpunkte deutſcher Art ſein und helfen, das Verſtändnis für die große Vergangenheit unſeres Volkes zu fördern. Deutſche Volkskunſt ſoll beſonders gepflegt werden, auf daß ein Geſchlecht heranwachſe, das, verwurzelt mit Sit⸗ ten und Gebräuchen der Heimat, befähigt iſt, den Kampf um die Behauptung eines einigen Groß⸗ Deutſchlands zu führen.“ Eine Preſſebeſprechung in Luoͤwigshafen Der Oberbürgermeiſter gibt Auskunft Sparerfolge der Stadtverwaltung Baupläne Vürgerſteuer bleibt wie ſie iſt 1. Ludwigshafen, 19. Oktober. Die Ludwigshafener Stadtverwaltung hat der Notwendigkeit, die Preſſe in ihrem verantwor⸗ tungsvollen Dienſt zu unterſtützen, vor einiger Zeit dadurch Rechnung getragen, daß die bisherige Preſſeſtelle in ein Preſſeamt umgewandelt und mit deſſen Leitung Stadtrat Karl Weinmann betraut wurde. Nachdem nun eine gewiſſe Feſtigung der Lage eingetreten iſt, wünſcht das Stadtober⸗ haupt, in regelmäßigen Beſprechungen mit den Ver⸗ tretern der öffentlichen Meinung gute Fühlung zu halten. 5 Mit dieſer Feſtſtellung eröffnete Oberbürger⸗ meiſter Dr. Gearius die geſtrige erſte Ausſprache. Er gab zunächſt einen Rückblick auf die geldwirtſchaſtliche Lage wo 3½ hald nach dem Amtsantritt des Redners, Millionen Mark Fehlbeträge zu decken waren, wo ſogar die Stadtkehrung und Beleuchtung mitunter ausgeſetzt wurde, und ſtellte dieſen Zuſtänden die Tatſache gegenüber, daß es ſeitdem gelungen iſt, 7 Millionen Mark einzuſparen und die Finanzen in Ordnung zu bringen. Wohl ſind die Sünden der Vergangenheit abgebüßt, aber die Stadt gleicht noch einem geneſenden und ſchonungsbedürf⸗ ligen Kranken. Es gilt zunächſt, ſich auf eigene Füße zu ſtellen. Darlehen ſind kaum zu erhalten und brächten nur Zinſenlaſt. Darum müſſen wieder Rücklagen angeſammelt werden; im Vor- konnten ſie auf den Betrag von 2 Mill./ gebracht werden, und ſo brauchte man keinen Be⸗ triebskredit von der Staatsbank mehr in Anſpruch zu nehmen. fahr Die Baupläne Aus eigenen Rücklagen muß ein neues Gym⸗ naſium gebaut werden, wofür 1 200 000 erforderlich ſind; dadurch tritt die Möglichkeit ein, die anſtoßende Beruſsſchule zu verge ößern und zu vereinheitlichen, In zweiter Linie nuß die Mark innere Abteilung des Krankenhauſes, die noch nach dem veralteten und koſtſpietigen Pa⸗ villonſyſtem angelegt iſt, neuzeitlich umgebaut wer⸗ den. Endlich gehört zu den vordringlichen Aufgaber die Verminderung der Wohnungsnot. Mit Hilfe der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft und des Siedlungsweſens muß eine Beſeitigung der Elendswohnungen herbeigeführt werden. 4400 Woh⸗ nungen tun not, 2200 Wohnungſuchende wohnen noch bei Angehörigen. Die Siedlungsförderung iſt freilich nicht billig; 140000 Mk. mußten bisher aufgewendet wer⸗ den, um Straßen in den Siedlungen und Anſchlüſſe an das Verſorgungsnetz zu erſtellen. Für die Friedhoferweiterung wird Gelände Henö⸗ tigt. Für dieſen Zweck und die Erweiterung der Siedlungen ſind Eingemeindungen unerläß⸗ lich; Ludwigshafen iſt mit nur 21600 Hektar Gelände die gebietsärmſte Stadt Deutſchlands: wahr At eine Stadt ohne Raum!.. Es ſollten ſich Gemeinden zuſammenſchließen, die ſich finanziell und wirtſchaft⸗ lich ergänzen und unterſtützen— wie in Oldenbarg. Da aber die erwähnten Pläne— vorab auch die Sanierung des„Hemshofs“, wo ein Durchbruch von der Prinzregentenſtraße gegen das Tor der Anilinfabrik durchgeführt werden ſoll große Geld⸗ mittel erfordern, ſah ſich die geſtrige Ratsherren⸗ verſammlung gezwungen, die Bürgerſteuer in ihrem hohen Satz von 900 v.., der aber für die wirtſchaftlich wächeren und Kinderreichen bis zu 600 v. H. ermäßigt iſt, vorerſt für das kommende Rechnungsjahr noch aufrechtzuerhalten. In der auſchließenden Ausſprache machte der Oberbürgermeiſter noch Mitteilungen über den hof⸗ fentlich bald finanzierten Aus bau des Geländes der Firma Kuhn u. Adler mit Wohnbauten, über die Vergrößerung des Tierparks und über den Straßenbahnverkehr. Die Preſſever⸗ treter konnten ſelbſt manche Anregung geben, der Folge geleiſtet werden wird. * gefeiert. nicht jedes Bett zwei wär⸗ Holzbettboden iſt noch nicht überall verſchwunden. Die ſanitären Verhältniſſe ſind noch in der Mehrzahl der Jugendherbergen äußerſt dürftig. In den letzten zwei Jahren iſt ſchon viel zum Beſſeren gewendet worden. Staat, Ge⸗ meinden, Verbände, Induſtrie und Mitglieder taten ihr Beſtes. Vieles aber iſt noch zu tun. Unſere Aufgaben ſind dadurch weſentlich umſang⸗ ſchen übrig. Noch hat mende Decken, der reicher geworden, daß die Jugendherbergen nicht nur den Wandergruppen gaſtliches geben, ſondern von der Hitler⸗Jugend, dem Jungvolk, dem Bo und den Jungmädeln zur Abhaltung ihrer Führerſchulung, Freizeiten uſw. in Anſpruch ge⸗ nommen werden. Hinzu kommt noch die ſtarke Be⸗ legung von Jugendherbergen für die Zwecke der Schullandheime, der nationalpolitiſchen Lehrgänge. Durch den kürzlich erſchienenen Erlaß des Reichs⸗ miniſters für Erziehung, Wiſſenſchaft und Volks⸗ bildung werden die im Weſten unſeres Vaterlandes vorerſt verſuchsweiſe eingerichteten nationalpoliti⸗ ſchen Lehrgänge jetzt auf das ganze Reich aus⸗ gedehnt. Geeignete Unterbringungs möglichkeiten ſtellen nur die Jugendherbergen dar. Sie müſſen alſo an Zahl vermehrt und in ihren Einrichtungen für dieſen neuen Verwendungszweck verbeſſert wer⸗ den. Bauen aber erfordert Geld und immer wieder Geld. Der Reichswerbe⸗ und Opfertag 1935 er⸗ brachte einen Teil der Mittel zur Vervollſtändigung des Herbergsnetzes. Eine rege Bautätigkeit in den einzelnen Gauen ſetzte ein. Der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen ſelbſt ging voran mit dem Bau der Paul⸗von⸗Hindenburg⸗Jugendherberge in Hannover, die am heutigen erlich der deut⸗ ſchen Jugend zur Benutzung übergeben wird. Gleich⸗ zeitig finden in faſt allen Gauen des Reichsverban⸗ des Grundſteinlegungen, Richtfeſte und Einweihun⸗ gen von Jugendherbergen ſtatt. Ihre Zahl beträgt 27. Dapon ſind drei Grundſteinlegungen, und zwar die„Baldur⸗von⸗Schi Jugendherberge“ in Urfeld(Gau Hochland), die amnenberg⸗Jugend⸗ herberge in Hohenſtein(Gau Oſtpreußen), die Ju⸗ gendherberge in Pillau(Gau Oſtpreußen), drei Richtfeſte, und zwar die Jugendherberge Titiſee⸗Schwarzwald (Gau Baden), die Adolf⸗Hitler⸗Jugendherberge in Berchtesgaden(Gau Hochland), die Jugendherberge in Jadeſtädten(Gau Unterweſer⸗Ems),. d verwähnten B 0 Mark. auten be⸗ Die Geſamtkoſten der v laufen ſich annähernd auf 20 Ein Teil dieſer großen Summe wurde durch die verſtändnis⸗ volle Mitarbeit und Mithilfe von Staat, Gemeinden und Induſtrie aufgebracht. Der Reſtbetrag der Bau⸗ koſten wurde aus dem Erlös des Reichswerbe⸗ und Opfertages 1935 beſtritten. Jeder einzelne Spender zu dieſer jährlich einmal ſtattfindenden Sammlung wird ſich freuen, am heutigen Tage zu ſehen, wir ſehbſt die kleinſten Spenden, von Millionen von Volksgenoſſen zuſammengetragen, Großes zu leiſten vermögen und wie dieſe Beträge nicht Jurch Ver⸗ waltungskoſten aufgezehrt ſind, ſondern ſich umgeſetzt 2 Samstag, 19. Oktober 1935 und Ziegelſteine, in deut⸗ ſches Holz bei Balken, Fenſtern, Türen, Tiſchen und Schemeln, in Eiſen, Lack, Farbe, Decken, Bett⸗ wäſche uſw. Ueber 2000 Bauleute und Handwerker, Architekten und Bauleiter arbeiteten oder arbeiten in kameradſchaftlicher Verbundenheit an der Erſtel⸗ lung dieſer 27 Häuſer der Jugend. 32 000 Arbeits⸗ ſtunden erforderte ihre Fertigſtellung. Manchem Volksgenoſſen konnte Hammer, Säge, Kelle, Pinſel und Zeichenſtift in die vielleicht jahrelang untätige Hand gegeben werden. Die Häuſer, die unter der planenden Hand tüchtiger Architekten erſtanden ſind und ſich harmoniſch einfügen in die ſie umgebende Landſchaft, ſind Ausdruck eines neuen Geſtaltungs⸗ willens der Jugend. haben in Beton, Zement Mannheimer Kraftradfahrer bei Frankenthal verunglückt Gegen ein Fuhrwerk gefahren: Ein Toter, ein Schwerverletzter * Frankenthal, 19. Oktober. Auf der Straße Frankenthal Oggersheim, bei der Abzweigung der Straße nach Studernheim er⸗ eignete ſich am Freitagabend ein ſchwerer Verkehrs; unfall, der ein Todesopfer forderte. Ein aus Rich⸗ tung Frankenthal kommender Motorradfahrer mit Beiwagen und Soziusfahrer wollte ein vor ihm fah⸗ rendes Bauernfuhrwerk überholen und ſtieß mit dieſem zuſammen. Durch die Wucht des Anpralls überſchlug ſich das Motorrad. Der Sozius fahrer, der Kaufmann Peter Steiner aus Mannheim⸗ Käfertal, blieb mit einem Schädelbruch tot am Platze liegen, der Fahrer, der Kalkulator Lareus aus Mannheim, wurde in das Städt. Krankenhaus Fran⸗ kenthal eingeliefert, wo er mit einem Schädelbruch und ſonſtigen ſchweren Verletzungen hoffnungslos darniederliegt. Die im Beiwagen befindliche Ehe⸗ ran des Steiner wurde ebenfalls herausgeſchleuderl kam aber mit leichteren Verletzungen davon. Wetterkarte des Luftamts Frankfürt a. M. 1 9 A Teil Spo; beboz pflic ligu 909 Jah Oly dam keite 1 aber 9 in d ö werd 5 Han deren werd ier Grof Seit Berr germ Ama Entn aufe. 2 Nied tigen pia⸗ —.—— g— Zahl Seche erklärung Zur Wetterkarte 0 — Hkelter Mind N fro vordtingender Kaffluft reicht A ermer W²nd Se from vordringender WArHUft 255 0 e a n WStarke. AVE, e Front mit Warmluft in der Hohe bei FNR ds i Woch OwW²oltenlos S Wolle l Regetgebſef, Sehne felge 70 0 heiter G be 95 Schebertsfigkeit, S Nebel, e Gehe liner O balbbed ect. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe 2 ort Frankfurt a.., vom 19. Oktober: Ein mächtigen len unter rapidem Luftdruckfall ins Nordſeegebiet a 7 geſtoßener Sturmwirbel nimmt bereits Einfluß 35 unſer Wetter und wird noch im Laufe des Samsſag Dieſe unter ſtürmiſchen auffriſchenden Südweſtwinden e“ eine zelne Regenfälle bringen. Späterhin kann une! 5 böigen Weſtwinden mit einem Vorſtoß kühle⸗ berei rer Luft gerechnet werden wobei es in den höhe⸗. weglf ren Gebirgslagen ſtellenweiſe auch zu Graupel, 5 5 oder Schneeſchauern kommen wird. 1 allen 0 werd. Vorausſage für Sonntag, 20. Oktober belfer Wechſelnde Bewölkung mit Niederſchlagsſchauer bei kräftigen weſtlichen Winden kühler. „Höchſttemperatur in Mannheim am 18. Oktober 0 ＋ 16,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zun pie 19. Oktober 8,1 Grad; heute früh 28 Uhr i durch Grad. des Adol; 5 i 5 vent Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Oktober Erfol wein Pegel. 15.16. 17 18 7 Welt —.—— 15. 16. 17. 18 19[geckar⸗Pegel] 16 17 1. 8 giele Ae 42 4 20 0 J. fies 858 2:07, Naxau.„ J dene den B. u—— 2 1 0 Kar Diedesheim.—: köln. Seku

Samstag, 19. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 483 *——— — Im Zeichen der Werbung für 1936 Von Woche zu Woche verſtärkt ſich die Werbung für die ſeut⸗ Olympiſchen Spiele 1936, und nicht nur in Deutſchland, ſchen ſondern auch in der übrigen Welt beſchäftigt man ſich außer 851 in den direkt daran intereſſierten Sportkreiſen auch in der Belt großen Oeffentlichkeit mit dieſem Weltereignis immer rker mehr. Dafür ſorgen ſchon die olympiſchen Komitees der eiten einzelnen Länder, die Sorge tragen müſſen, die Entſendung stel einer möglich ſbarken Anzahl von Wettkämpfern zu ſinan⸗ 9715 zieren, und ſich mit ihren geldlichen Wünſchen natürlich 9 855 nicht nur an die Sportverbände, ſondern an alle ihre chem Landsleute zur Mithilſe wenden. Alle möglichen Einfälle inſel werden da verwirklicht, erfreulicherweiſe legt man aber 11 überall großen Wert darauf, daß die Werbung auf einem 10 kulturell hohen Niveau ſteht. So hat jetzt z. B. wieder der der 6 ungoriſche Landesſenat für Körperkultur ein Preisaus⸗ ſind i ſchreiben für den ſchönſten Entwurf einer Olympianadel ende erlaſſen, die zu Werbezwecken und zur Stützung des Olym⸗ 18 piafonds verkauft werden ſoll. In anderen Ländern iſt gs es ähnlich. Mit beſonderer Freude darf auch feſtgeſtellt werden, daß namentlich die Beteiligung an den olympiſchen Kunſtwettbewerben außerordentlich ſtark zu werden ſcheint. Ueberall werden die einheimiſchen Künſtler zur Beteiligung aufgefordert, zunächſt zu einem engeren Wettbewerb inner⸗ holb des Landes ſelbſt, um mit den beſten Werken die Berliner Olympia ⸗Ausſtellung beſchicken zu können Auch der Olympia⸗Filmwettbewerb ſcheint nach allem, was man bisher davon hört, ſtarken Zuſpruch zu finden. Sehr weit ſſt man damit ſchon in Holland, wo auf Grund eines beſon⸗ deren Preisausſchreibens durch das Niederländiſche Olym⸗ piſche Comitee bereits ein Film„Sport in Holland“ ent⸗ er fanden iſt, der aut gelungen ſein ſoll. ein 2 Hand in Hand mit den Vorbereitungen der ſportlichen bei Expedition läuft natürlich, von Deutſchland aufs ſtärkſte „ unterſtützt, die Werbung zum Beſuch der Olym⸗ ehrs⸗ piſchen Spiele. Auch hier kann ſchon über recht gute Er⸗ Rich⸗ ſolge berichtet werden, haben doch einige Länder, wie z. B. mit Finnland und Ungarn, die ihnen vom Deutſchen Or⸗ fah⸗ ganiſations⸗Komitee zugeteilten Mengen von Eintritts mit karten bereits überſchritten. Ein ſtarker Werbefaktor iſt alls beſonders das Olympiſche Dorf, das bei allen, die es f bisher beſichtigen konnten, Bewunderung erregt hat, ſo bret, daß ſegt z. B. wieder das Holländische Olympiſche Komitee heim⸗ ſeine Sportverbände aufgefordert hat, ja von der Mög⸗ Blatze lichkeit der Unterbringung ihrer Mannſchaft im Olympi⸗ aus schen Dorf Gebrauch zu machen, da man ſich perſönlich Fran⸗ davon überzeugt habe, daß es dort an nichts fehlen werde. bruch Die Unterbringungsfrage wird ja ſelbſtverſtändlich in gslos allen Ländern beſonders ſorgfältig erörtert und vorberei⸗ Ehe⸗ tet) mit den in Deutſchland in dieſer Beziehung erhalte⸗ i nen Auskünften bezw. durch eigene Beſichtigung gewon⸗ det nenen Eindrücken iſt man durchaus zufrieden. 5 1 Mit beſonderer Liebe und Sorgfalt bekümmern ſich die Länder, durch welche die Olympia⸗Facke Uſtaffel führt, um deren Vorbereitung und Durchführung. Nach⸗ g dem durch Beauftragte des Organiſationskomitees erſt vor J kurzem alle Wünſche entgegengenommen und Anregungen gegeben worden ſind, darf man mit unbedingter Zuverſicht ö damit rechnen, daß dieſe erſtmalige und gewaltige Staffel einen einzigartigen Auftakt für die Spiele in Berlin bilden wird. Wie man hört, wird ein Berliner Radiowagen den ganzen Fackelzug von Olympia aus nach Berlin begleiten 8 Mit 270 Perſonen nach Berlin N riſch ſind in Holland die Erinnerungen an die in brett 9. Olympischen Spiele 1928. Die Teilnahme am Olympia 1936 iſt für die holländiſchen Sportler felbſtverſtändlich. Sie denken an 1928 zurück und betonen, daß Holland dem deutſchen Sport gegenüber Ver⸗ pflichtungen habe, da nicht zuletzt die ſtarke deutſche Betei⸗ 5 ligung den Amſterdamer Spielen zu einem ſo ſchönen Er⸗ 0 lolge verholfen habe. Hin und her überlegte man auf der Jahrestagung des nunmehr 22jährigen Niederländiſchen a Dlympfa⸗Komitees(NOsk), die in dieſen Tagen in Amſter⸗ 64 dam abgehalten wurde. Es traten ſo allerlei Schwierig⸗ 0 keiten auf, die zwar nur„innerpolikiſcher“ Natur ſind, 1* aber doch der ſtarken Hand eines KIh⸗Lotſy bedürfen, um in den nächſten Monaten aus dem Wege werden. geräumt zu Hollands in letzter Zeit ſtark nach vorne drängender Hand ballſport iſt noch in zwei feindliche Lager geſpalten, deren Zwiſtigkeiten unter Vermittlung des NO beigelegt werden ſollen, um zum erſten Olympiſchen Hand ball⸗Tur⸗ 6 uber eine ſtarke Nationalmannſchaft entſenden zu können. Große Schwierigkeiten macht man auch den Amateurboxern. Seit Jahren beſteht in Amſterdam ſchon ein Verbot für Berufsboxveranſtaltungen. Nunmehr hat auch der Bür⸗ 9 germeiſter der Reſidenzſtadbt Den Haag den Berufs⸗ und Amgteur⸗Boxſport unterſagt! Eine Maßnahme, die der 5 Entwicklung dieſes männlichen Sports Schranken N auferlegt Die größten Sorgen aber hatte der Schatzmeister des Niederländiſchen Olympiſchen Komitees. Bei einem flüch⸗ tigen, unverbindlichen Ueberſchlagen der Berliner Olym⸗ ia⸗Expedition kam für Aktive und Offizielle die ſtattliche LKH — ſtarke — Zahl vom 270 Perſonen heraus. Vorerſt fehlen aber noch 1 alle Mittel. Die an den„Olympiſchen Tagen“ und urch Verkauf von Olympia⸗Nadeln eingekommenen Gelöbeträge 1 reichten gerade, um für die Beſten einige internationale f. Starts zu ermöglichen. An eine ſyſtematiſche, breitere 5 Kreiſe erfaſſende Olympia⸗Vorbereitungsarbeit konnte da⸗ Aöties bei nicht gedacht werden. Doch hofft man in den nächſten 0 Wochen auf eine offizielle Stellungnahme aus Regierungs⸗ gebiet kreiſen. um endlich mit einer zu jedem Olympia⸗Erfolg f Unbedingt nötigen großzügigen Vorbereitung für die Ber⸗ vile liner Spiele beginnen zu können. Norwegen ſtärkt ſeinen Olympiafonds gabe. Auch die Norweger wollen an den 11. Olympiſchen Spie⸗ chigen 4 ben in Garmiſch⸗Partenkirchen und Berlin ſo zahlreich, volk, wie eben möglich, teilnehmen. Sie wiſſen aus der vlym⸗ zischen Geſchichte ſo manches Beiſpiel, wo gerade der ß an 1 J 410 Olympigerfolge erra„mit dem niemand rechnen konnte. m Dieſer Tage wurde in den Hauptverkehrsſtraßen Oslos u eil eine Sammlung durch Automobiliſten abgehalten. In unter zwei Stunden waren 3000 Kronen„zur Stelle“. Die größ⸗ hle⸗ ten konzert und Filmhäuſer haben ſich neben den Theotern höhe bereit erklärt, einen Benifizabend zugunſten der nor⸗ 0 ek. keinen Olympia⸗Expedition zu veranſtalten. Recht vor⸗ aupel 9 wird ſich für den Olympia⸗Fonds Norwegens auch der Verkauf von Olympia⸗Abzeichen bemerkbar machen, die 1 Größen— zu einer halben und einer Krone— bei allen ſportlichen Veranstaltungen zum Verbauf angeboten her werden. Man ſſeht, Norwegens Sportler wiſſen ſich zu 2 helfen. aue rn, Adolf Kiefer in großer Form ktobet UsA⸗Schwimmer ſtarteten in Altona t zum Die amertkaniſchen Schwimmer des Lake Shore AC Ehikago gingen a des 5 ＋ 85 m Freitagabend erſtmalig auf ihrer Reſſe 1 0 Deutſchland in Altona an den Start, wo ſie Gäſte 2501 Kier SSV waren. Gleich das erſte Auftreten Kieſers und ſeiner Kameraden Highland und Bry⸗ denthal geſtaltete High ber 0 g ſich in jeder Hinſicht zu einem großen — Alen Die Krönung des Abends lag in dem neuen 18 15 rekord über 100⸗Meter⸗Rücken von Adolf Kiefer, der 1 dieſe Strecke in 1206,9 Minnten dur amm und damit 89 0 7 1007 eſtletung feines 5 d. Weghe von — 3 um fünf Zehntelſekunden unterbot. Eine 5 nicht in ung als neue Weltbeſtleiſtung kommt allerdings Sezund Frage, da die Gegner des Amerikaners mit 12 5 en Vorgabe abgelaſfen worden waren, und von der Strecke Reportagen ſenden, insbeſondere von den olympiſchen Weiheſtunden, die in den größeren vom Lauf berührten Städten ſtattfinden. Was für ein guter Gedanke die Herſtellung des Olym⸗ piazuges, dieſer U au, war, zeigt ſich fahrenden Olympia ⸗Sch am beſten aus der ausgezeichneten die er in Jetzt iſt er Aufnahme, ganz Oſtpreußen und in Danzig gefunden hat. in Stolp als der erſten pommerſchen Stadt eingetroffen, mit klingendem Spiel eingeholt und in feierlichem Zug durch die Straßen der Stadt geleitet worden. Es war direkt ein Volksfeſt, an dem ſich faſt die ganze Bevölkerung beteiligte. Viele hundert Stolper SA⸗Männer, Hitler⸗ jungen und die Angehörigen der Stolper Sportvereine war⸗ teten geduldig, bis die gewaltigen Laſtwagen erſchienen, um ihnen das Geleit zu geben. So wird es überall ſein, wohin der Olympiazug kommt. Am letzten Sonntag iſt in Bremerhaven ein neues Feſtſpiel„Olympia“ aufgeführt worden, das den bekannten Turnlehrer Hermann Grauerholz zum Schöp⸗ fer hat. Es ſtellt ſich ganz in den Dienſt der Olympfa⸗ werbung, und wenn es, was zu erwarten iſt, überall den gleichen Zuſpruch findet wie bei ſeiner Uraufführung, dann iſt der Zweck erfüllt. Das Feſtſpiel gliedert ſich in zwei Teile, das Kultiſche Vermächtnis und das Sportliche Erlebnis. Der erſte Teil iſt ein Gedenken an die Toten des Weltkrieges, aber ſie ſtarben nicht umſonſt, ſie ſegnen unſere Zeit. Der zweite Teil, das ſportliche Erlebnis, ſteht unter dem Leitgedanken: Geſunde Leiber jedem Volke, denn„ſie ſind mehr als totes Maffeneigentum, ſind lebensſtarkes Raſſeneigentum“. In Liedern, Sprech⸗ und Bewegungschören wird dieſer Gedanke geſtaltet, wird zuf⸗ gerufen zum Kampf, zum Sieg in Olympia.„Wir ſind mit dem Geſicht nur Deutſchland zugewandt. Turmhoch, Jahnvolk der Erde, lodere Dein Fackelbrand.“ Die ein⸗ dringliche Geſtaltung des olympiſchen Gedankens packte die Zuhörer und löſte helle Begetſterung aus. Jeder muß von der Werbung für die Olympiſchen Spiele, ihr Weſen und ihre Bedeutung für Deutſchland erfaßt werden, und ſo hat denn auch die Führerin der Frauen und Mädchen in der Deutſchen Turnerſchaft in den Arbeitsplan für den kommenden Winter die Verbrei⸗ tung des Verſtändniſſes für die Bedeutung der Olym⸗ piſchen Spiele 1936 in der geſamten deutſchen Frauenwelt durch Vorträge, Preſſearbeit, Veranſtal⸗ tungen, Filme uſw. einbezogen. Ueberall ſollen die deut⸗ ſchen Turnerinnen darauf hingewieſen werden, daß die Olympiſchen Spiele nicht nur ein ſportliches Ereignis ſind, ſondern daß ihre Werte auf einer viel wichtigeren Ebene liegen, nämlich, daß ſie eine Angelegenheit des ge⸗ ſamten deutſchen Volkes ſind,„dafür in der geſamten Frauenwelt das Verſtändnis zu wecken, ſind wir berufen.“ Bei Veranſtaltungen, die den Gedanken der Olympiade als Grundlage haben, laſſe ſich vorzüglich zeigen, wie aus der vielſeitigen Bereitſchaft auch die Leiſtung erwächſt. So ſtellt ſich ein ganzes Volk, ſtellt ſich die ganze Erde in den Dienſt der olympiſchen Idee und ihrer Verwirk⸗ lichung bei den Olympiſchen Spielen 1986. Holland überbrückt Olympiaſorgen Das Zuſammentrefſen zwiſchen Europameiſter Erwin Sietas(Hamburg) und dem Amerikaner Brydenthal war äußerſt ſpannend. Nach überſtandener Krankheit war Stetas noch nicht in beſter Form, ſo daß er von dem Ame⸗ rikaner über 100⸗Meter⸗Bruſt in der ſehr guten Zeit von:14,7 Minuten geſchlagen wurde. Sietas benötigte :15,2 Minuten, ſeine beſte Zeit iſt:13,83 Minuten. Der dritte Amerikaner, Highland, gewann das 100 Meter Freiſtilſchwimmen in:02 Minuten gegen ſchwächere Ham⸗ burger Gegner in überlegenem Stil. Fick(Altona) als Zweiter benötigte:05 Minuten. In der Lagenſtaffel (100⸗Meter⸗Rücken, 200⸗Meter⸗Bruſt, 100⸗Meter⸗Freiſtil) waren die Amerikaner in:12,8 Minuten nicht zu ſchlagen, Hamburg benötigte als Zweiter:27,9 Minuten. Sietas ſchwamm in dieſer Staffel die 200⸗Meter⸗Bruſt in 251,9 Minuten. 2 Der Sport am Sonntag Das vorletzte Oktober⸗Wochenende weiſt wieder ein in jeder Hinſicht umfangreiches Sportprogramm auf. Groß⸗ ereigniſſe fehlen auch dieſes Mal nicht, wenn man beachtet, daß der DB ein weiteres Länderſpiel zur Durchführung bringt die amerikan n Schwimmer in Berlin beim „Internationalen“ SSC 89 ihrer erſten größeren Kraftprobe unterzogen werden, die Fechter in München einen Länderkampf gegen Ungarn austragen und der Wettbewerb um den Hockey⸗Silberſchild der Frauen mit dem Treffen Bayern Baden Württemberg in Würzburg geſtartet wird. Der des Fußball hat, wie ſchon erwähnt, ſein größtes Ereignis in dem Länderkampf gegen Bulgarien. Dieſem Spiel kommt in⸗ ſofern ganz beſondere Bedeutung zu, als es die letzte internationale Begegnung des deutſchen Fußballs vor dem großen Englandͤſpiel iſt. ſchon vor acht Tagen in rg werden deutſcherſeits wieder einige neue Spie⸗ Varnken(Bremen) und Pörtgen(Schalke)— pro⸗ biert, um gegen England eine möglichſt ſtarke Elf nomi⸗ nieren zu können. Wenn auch ſo gute Spieler wie Conen, Fath, Janes, Kobiersſki, Hohmann, Raſſelnberg, Bender und Zielinſki in der Mannſchaft fehlen, iſt die Elf für das Leipziger Bulgarenſpiel als ſtark zu bezeichnen. Deutſch⸗ lands Fußball hat ſich ſchon mal mit Bulgarien gemeſſen, und zwar im Mai dieſes Jahres in Sofia, wo eine aller⸗ dings nicht ſehr ſtarke Nachwuchs mannſchaft überraſchend mit:2 geſchlagen wurde. Dieſe Niederlage hat nun unſere Mannſchaft am kommenden Sonntag in der Meſſe⸗ ſtadt aus der Welt zu ſchaffen und wir glauben, daß es folgender deutſchen Mannſchaft gelingen wird: Buchloh (Speldorf); Münzenberg(Aachen)— Haringer(München); Gramlich(Frankfurt)— Goloöbrunner(München)— Warnken(Bremen); Lehner(Augsburg))— Siffling Wald⸗ hof— Pörtgen— Szepan(beide Schalke)— Siemets⸗ reiter(München).— In Schwerin trifft der Gau Oſt⸗ preußen), dem bekanntlich am letzten Sonntag die Durch⸗ führung des Länderſpiels gegen Lettland oblag, das noch rückſtändige Bundespokal⸗Vorrundenſpiel gegen die Nord⸗ mark aus. Hier wird es zu einem harten Kampf kommen, in dem die Papierſorm nach der Gau Nordmark das beſſere Ende für ſich behalten ſollte.— Die ſüddeutſchen Fußball⸗ gaue ſetzen ihre Meiſterſchaftsſpiele mit folgenden Begeg⸗ nungen fort: Gan Südweſt: Wormatia Worms— FS Frankfurt, Boruſſia Neunkirchen— FV Saarbrücken, FK Pirmaſens — Phönix Ludwigshafen, Kickers Offenbach— Opel Rüſ⸗ ſelsheim, Eintracht Frankfurt— S Waldhof(Gef. Sp.). Gau Baden: VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe, 1. FC Pforzheim— Freiburger Fc, VfB Mühlburg— Karlsruher FV. Gan Württemberg: Sportfreunde Eßlingen— 1. SS Ulm, Stuttgarter Kickers— V Zuffenhauſen, VfB Stutt⸗ gart— Ulmer FV 94, S Feuerbach— Sportfreunde Stuttgart. Gau Bayern: Wacker München— 1. FC Nürnberg, Be Augsburg— 1860 München, Spog Fürth— e Mün⸗ chen, 1. Fe Bayreuth— ASV Nürnberg.— Im Handball gehen oͤie Punkſiege in den ſüddeutſchen Gauen mit vollem Programm weiter. Auch an dieſem Sonntag wird es zu ſpannenden Kämpfen kommen.— Der Gau Noroͤheſſen unterzieht ſich in Hannover gegen den Gau Niederſachſen einer Probe für das bevorſtehende Pokal⸗ Vorrundenſpiel. Le Im Hockey tragen die Frauen ber Gaugruppe Baden— Württemberg ihr erſtes Spiel im Wettbewerb um den Hockey⸗Silber⸗ ſchild in Würzburg gegen den Gau Bayern aus. Wäh⸗ rend in der badiſch⸗württembergiſchen Mannſchaft vor⸗ nehmlich Mannheimer Frauen ſtehen, bevorzugte der Gau Bayern die Frauen Würzburgs.— In Mannheim wird anläßlich des Jubiläums von Germania Mannheim ein nationales Hockeyturnier veranſtaltet, an dem einige der ſtärkſten ſüddeutſchen Mannſchaften beteiligt ſind.— Die Tad 78 Heidelberg macht eine Reiſe nach Mitteldeulſch⸗ Kleine Sporl-Nachrichten England und Amerika werden auch 1936— wie ſchon 1928 und 1932— im Anſchluß an die Olympiſchen Spiele einen Leichtathletikländerkampf austragen. Er wird am 15. Auguſt in London ſtatlfinden. Die neuſeeländiſchen Rugbyſpieler kamen auf dem bri⸗ tiſchen Inſelreich zu einem neuen Sieg. In Glasgow ſchlugen ſie eine kombinierte Fünfzehn von Glasgow und Edinburg mit 98 Punkten, nachdem die Schotten kurz vor Schbuß noch:6 geführt hatten. Die Südweſt⸗Boxſtaffel wird am Montagabend in ſol⸗ gender Beſetzung gegen Weſtfolen boxen: Bamberger⸗ Mainz, Rappſilber⸗ Frankfurt, Schöneberger ⸗Fronkfurt, Fritſch⸗ Saarbrücken, Ims⸗Frankfurt, Kipfer⸗ Ludwigshafen, Gelsheimer⸗Frankfurt und Joſt⸗Frankfurt. Der Hampf findet in Frankfurt ſtatt. Jobe Louis ſoll, amerikaniſchen Meldungen zufolge, an⸗ fangs Dezember im Neuyorker Koloſſeum einen Fünfzehn⸗ rumdenkampf gegen den Spanier Paolino beſtreiten. Tommy Loughran, den man in Berlin gern zu einem Kampf mit Adolf Heuſer verpflichten möchte, kämpft am 12. November in London gegen den Neuſeeländer Strick⸗ land, der kürzlich gegen den Südafrikaner Ben Foord entſche idend gewann. Amicitia Viernheim wird am kommenden Sonntag, den 20. Oktober, ein Fußball⸗Freunoſchaftsſpiel gegen die der wüfrttembergiſchen Gauliga angehörende Sg Cannſtatt austragen. Die engliſchen Hallen⸗Tennismeiſterſchaften wurden in London ſo weit gefördert, daß bereits die„letzten Acht“ er⸗ mittelt ſind. Unter ihnen befindet ſich auch der vielfache engliſche Hallenmeiſter Jean Borotra⸗Frankreich. Die deutſchen Jin⸗Jitſu⸗Meiſterſchaften werden am 6. und 7. Dezember in München in der Halle des MTW 79 ausgebragen. Die beſten Degenfechter Deutſchlands nehmen am g. November an dem in Nüvnberg ſtattfindenden Mann⸗ ſchaftsfechten teil. Meldungen aus Stuttgart, Dresden, Wünsdorf, Berlin, Hamburg, Ulm, Frankfurt und Mün⸗ chen liegen bereits vor. Elizabeth Ryan, die in Wimbledon 19. Siegerin wurde, iſt nach 25 Jahren wieder in ihre Heimat, Los Angeles, zurückgekehrt und will ſich als Tennislehrerin betätigen. Zahlreiche Auslandsbeſtellungen Eintrittskarten für Garmiſch⸗Partenkirchen Die„Preſſemitteilungen für die 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele 1936“ geben bekannt: Wegen der aus dem Auslande in großer Zahl einlau⸗ fenden Beſtellungen von Eintrittskarten für die 4. Olym⸗ piſchen Winterspiele 1993 empfiehlt es ſich, daß jeder, der im Februar 19896 zum Winter⸗Olympia nach Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen kommen will, ſich jetzt ſchon ſeinen Platz für die verſchiedenen Veranſtaltungen ſichert. Mit wenigen Aus⸗ nahmen ſind trotz der regen Nachfrage noch alle Karten zu haben. Beſtellungen nehmen entgegen: Die Kartenſtelle des Or⸗ goniſationskomitees für die 4. Olympiſchen Winterſpiele, Garmiſch, Bahnhofſtraße 8, Telefon 2713, und alle offiziell anerkannten Reiſebüros. Mit dem Verſand der im Vorverkauf erhaltenen Karten wird am 1. November 1935 begonnen. Kommt Frankreich doch? Der Beſchluß des Franzöſiſchen Fußball⸗Verbandes, das Olympiſche Fußballturnier nicht zu beſchicken, ſcheint doch etwas voreilig geweſen zu ſein, denn im ganzen Lande ſind die Amateurfußballer ſtark entrüſtet. Sie weiſen darauf hin, daß zahlreiche Ueberſeeländer Fußballmannſchaften ſchicken, obwohl deren Amateure in der Spielſtärke an die Frankreichs bei weitem nicht heranreichen. Der Fran⸗ zöſiſche Verband ſoll ſich noch einmal mit der Angelegen⸗ heit befaſſen und in der Zeit bis zum Auguſt 1986 eine Nationalmannſchaft vorbereiten. 5 Deutſche Schwimmer in Stockholm Bei abermals rieſiger Beteiligung der Stockholmer Be⸗ völkerung wurde am Freitag im Sportpalast der zweite Tag des Schwimmfeſtes der vier Nationen ein großer Er⸗ folg. Diesmal waren die deutſchen Schwimmer nicht fo erfolgreich wie am voraufgegangenen Tage. H. Sch wia r z⸗ Magdeburg holte für Deutſchland über 200 Meter Rücken in:37,7 Min. vor dem Schweden Carlſſon(2245,0) den einzigen Sieg. Eine überraſchende Niederlage mußte ber Bremer Freeſe über ſeine Spezialſtrecke von 400 Meter Freiſtil durch den Finnen Heikki Hietanen, der in .1, ſiegte, hinnehmen. In:14,5 Minuten verwies Freeſe aber den Dänen eterſen(:27,9) noch auf den Fritten Platz. Das Vereinsweltſchwimmen der Stockholmer Klubs über 10 mal 100 Meter Freiſtil wurde von Neptun Stock⸗ holm in 11:00, Minuten gewonnen. Bei den rauen⸗ Wettbewerben waren die Däninnen nicht zu ſchlagen. Ueber 200 Meter Freiſtil ſiegte Frl. Arndt in:44,4 Min., während ihre Landsmännin Heger die 100 Meter Rücken in:28 Minuten überlegen an ſich brachte. Das abſchließende Waſſerballſpiel zwiſchen der deutſchen Patiowalmannſchaft und Hellas Stockholm ſtellte die Deut⸗ ſchen vor eine nicht allzu ſchwere Aufgabe. Mit 10:5(:9) Toren wurden öle Schweden überlegen geſchlagen. Der erfolgreichſte deutſche Spieler war Allerheiligen, der allein vier Tore erzielte, wärend es Schwenn und Schulze auf je zweit, Bater und Dr. Schürger auf je einen Treffer bvachten. Für die Schweden war Holm fünfmal erfolgreich. Schachweltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Aljechin und Euwe Im Schachweltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Aljechin und Euwe wurde am Donnerstag in UItrecht die ſiebente Partie gewonnen. Aljechin hatte die weißen Steine, Euwe vertei⸗ digte ſich franzöſiſch. Aljechin behandelte die Eröffnung ſehr originell und riskant. Da aber Euwe etwas zu vorſichtig ſpielte, ſo erlangte Aljechin einen ſtarken Angriff und ge⸗ wann zwei Bauern, die Partie wurde nach 40 Zügen ab⸗ gebro und ſollte heute fortgeſetzt werden. Euwe gab aber ohne weiteres die Partie auf. Der Stand des Wett⸗ kampfes iſt: Aljechin 4, Euwe 1, remis 2. land, wo Spiele gegen den Leipziger Sc und den Dresd⸗ ner SC ausgetragen werden ſollen.— Im Rugby werden in den beiden ſüddeutſchen Gauen Baden und Süd⸗ weſt die Punktſpiele fortgeſetzt. In Mannheim ſpielt der dortige Ra gegen den Heidelberger BC und in Pforz⸗ heim der Stuttgarter RC gegen den PRC. Außerdem finden noch ſolgende Freundſchaftsſpiele ſtatt: RG Heidel⸗ berg— SC Frankfurt 1880, Heidelberger RR RC 'Alſace Straßburg.— In der Leichtathletik werden die amerikaniſchen Schwimmer des Lake Shore getragen, denen am 3. November die deutſchen Waldlauf⸗ meiſterſchaften in Wittenberg folgen. Für Süddeutſchland ſind die Meiſterſchaften wie folgt ausgeſchrieben worden: Gau Südweſt in Mörfelden bei Frankfurt, Gau Baden in Schwetzingen, Gau Württemberg in Stuttgart⸗Degerloch und Gau Bayern in Erlangen.— Im Fechten tragen die deutſchen Fechter im Rahmen der Olympia⸗ Vorbereitungen einen weiteren internationalen Kampf aus, und zwar iſt am Samstag in München Ungarn unſer Gegner. Mit Caſmir, Heim, Eiſenecker. Lerdon und den Frauen Oelkers und Haas u. a. iſt die deutſche Maun⸗ ſchaft überaus ſtark und für einen Erfolg ſicher.— Im Schwimmen werden die amerikaniſchen Schwimmer des Lake Shorne AC Chicago, die in den kommenden Wochen und Monaten eine Reiſe durch Europa unternehmen, beim„Internatto⸗ nalen“ des SSC 89 Berlin im Stadtbad Mitte einer erſten größeren Prüfung unterzogen. Natürlich iſt auch die deutſche Meiſterklaſſe in Berlin am Start. Mit dem größten Intereſſe ſieht man der Hauptſtaffel, der 8 mal 100⸗Meter⸗Lagenſtaffel, entgegen, trit doch hier die Welt⸗ rekordmannſchaft der Chicagoer gegen eine deutſche Aus⸗ wahlmannſchaft an. Von den Einzel⸗Prüfungen bean⸗ ſprucht das 100⸗Meter⸗Rückenſchwimmen mit dem Welt⸗ rekordmann Adolf Kiefer, Heinz Schlauch(Gera) und Kurt Gerſtenberger(Magdeburg) das größte Intereſſe. Bei den Bruſtſchwimmern bekommt es der Amerikaner Max Bry⸗ denthal in erſter Linie mit Paul Schwarz(Göppingen), Ohligſchläger(Trier), Minnich(Frankfurt) und Wikten⸗ berg(Berlin) zu tun.— Deutſche Schwimmer beteiligen ſich in den Tagen vom 17. bis 20. Oktober an einem in⸗ ternationalen Schwimmfeſt in Stockholm. Zu einer inter⸗ eſſanten Begegnung wird es dabei im 100⸗Meter⸗Freiſtil⸗ ſchwimmen kommen, wo der Finne Hietanen und unſer Europarokordmann Fiſcher die Gegner ſind. Auch unſere Waſſerball⸗Nationalmannſchaft wird bei dieſem Schwimm⸗ feſt in Aktion treten.— Im Turnen findet in München ein Ausſcheildungsturnen zur Auf⸗ ſtellung der deutſchen Mannſchaft für den am 10. Novem⸗ ber in Helſingfors gegen Finnland ſtattfindenden Länder⸗ kampf ſtatt. Für München wurden u. a. beſtellt: Steffens (Bremen), Sandrock(Immigrath), Winter(Frankfurt), Frey(Kreuznach), Schwarzmann(Fürth), Beckert(Neu⸗ ſtadt) und Limburg(Ruhla).— In Hamburg tragen Ber⸗ lin, Leipzig und Hamburg einen Dreiſtädtekampf aus, der nun ſchon zum 30. Mal wiederholt wird.— Mannheim und Mainz ſtehen ſich in der Mainzer Stadthalle im Kunſtturnkampf gegenüber. Die Mannheimer Intereſſen werden durch die Mannſchaft des Ty 46 Mannheim ver⸗ treten.— Im Boxen iſt es am Wochenende bei den Berufsboxern ruhig. Bei den Amateuren jedoch werden mehrere Veranſtaltungen durchgeführt. In Heilbronn z. B. tritt eine Heilbronner Städteacht gegen Karlsruhe an. In Würzburg mißt ſich der Gan Bayern mit der Staffel des Gaues Weſtfalen, die tags darauf Gegner der Südweſt⸗Staffel in Frankfurt iſt.— In Schweinfurt gehen am Sonntag die Italiener, die vorher in München und Augsburg kämpften, erneut in den Ring.— Im Rabſport eröffnet die Dortmunder Weſtfalenhalle, nachdem nun die Rennzeit auf offenen Bahnen ensgültig vorbei iſt, am Sonntag ihre Pforten. Das Hauptereignis iſt ein 100⸗ Km.⸗Mannſchaftfahren mit Charlier/ Deneef, Pijnenburg/ Wals, Rauſch/ Hürtgen und Thierbach/ Weckerling u. a. am Ablauf,— In Elberſeld wird ein Kamerabſchafts rennen für den vor einigen Wochen ſchwer geſtürzten Spanſer Prieto, der in Deutſchland eine zweite Heimat gefunden hat, veranſtaltet. Startende ſind Möller, Krewer, Loh⸗ mann, Leuer, Stach u. a. m.— Sonſt werden noch in Baſel(Sa), Paris und Brüſſel Rennen gefahren.— Das Frankfurter Weltmeiſterſchaftspaar Schreiber/ Blerſch trifft am Samstag in St. Gallen auf die Schweizer Meiſter des Klubs St. Gallen⸗St. Georgen und auf den franzöſiſchen Meiſter VE Vendenheim— Im Pferbeſport geht es mit den Galopprennen allmählich abwärts. Am Wochenende iſt das Programm noch einmal äußerſt um⸗ fangreich, denn Karlshorſt, Leipzig(Sa/So), Magdeburg, Neuß und München⸗Rtem bringen wieder große Pro⸗ gramme zur Durchführung.— Unter Verſchiedenes verdient der Verbandstag des Deutſchen Radfahrer⸗Ver⸗ bandes an beiden Tagen des Wochenendes in Berlin Er⸗ wähnung. Hauptgegenſtand der Beſprechungen werden die Vorbereitungen im Olympta⸗Jahr ſein. N Tages lalencles Samstag, 19. Oktober Nationaltheater:„Der Bettelſtudent“ erette v arl Miller, Miete“ G, 19.50 Ubr. 5 Autobusſonderfahrt al Paradeplatz: 14 Uhr Limburger Hof Speyer— Matkammer— Neuſtadt— Königsbach— i— Dannſtadter Höhe— Maudach— Mann⸗ eim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Flughafen⸗Kaſino, Palaſthotel, Kaffee Vaterland. Kakfee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee; 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Ich war Jack Mortimer“. Alhambra:„Pygmalion“— Schauburg:„Va⸗ riet“.— Palaſt und Gloria:„Tanzmuſik“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Gebffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wilbpfad zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Entwürfe von Wand⸗ bildern für ein Haus der Arbeit. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet ven 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtische Schloßbücherei: 11 bis 18 Uhr Ausleihe; 9 bis 13 Uhr Leſeſäle. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.90 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 518 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 ubr.

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mit eſper eicht⸗ .30 chm. ariä⸗ enh.; 10.00 gen; oſen⸗ deſſe; chen; meſſe nion⸗ der dem egel⸗ Sing⸗. k; 1 2 edigt T en u. dacht ichte: 11.00 für zeſper egen⸗ etztem egen. Neſſe; eichte edigt; .0 egen; eichte⸗ 5 etztem dacht. Früh⸗ tachm. n det Mit. 1. IRTSCHAF T der Neuen Mannheimer Zeitung LETTUNOG Mittag-Ausgabe Nr. 483 Neichsaufsichi über die Siaaisbanken Das neue Staaisbanken-Geseß Das von der Reichsregierung beſchloſſene Geſetz über die Staatsbanken hat folgenden Wortlaut: 8 1 Der Reichs wirtſchaftsminiſter iſt ermäch⸗ die zu einer zweckmäßigen Geſtaltung der Organiſation Staatsbanken erforderlichen Maßnahmen zu tref⸗ fen. Er kann ferner beſtehende Staatsbankgeſetze, Sat⸗ t und Stellenpläne ändern und neu einführen. Ohne Einwilligung können die geltenden Staatsbank⸗ Satzungen und Stellenpläne nicht geändert werden. pirtſchaftsminiſter kann bei dieſen Maßnahmen ſtehenden Landesrecht abweichen. Die Entſchei⸗ darüber, ob ein Kreditinſtitut eine Staatsbank iſt, 1 endgültig der Reichswirtſchaftsminiſter. Aus Anlaß der Umgeſtaltung der Organiſation der banken, erheben Reich, Länder, Gemeinden und Ge⸗ deverbände keine Steuern und Gebühren. Dies gilt für die Umſatzſteuer, Grunderwerbsſteuer leinſchl. ige) und für die Wertzuwachsſteuer, ſoweit in Zuſam⸗ nhang mit der Umgeſtaltung Gegenſtände auf Dritte übertragen werden. Der Reichswirtſchaftsminiſter kann die Aufſicht über nken übernehmen. Macht er von dieſer Ermächtigung „ſo gehen die Rechte, die nach den bisherigen lan⸗ srechtlichen Beſtimmungen der Oberſten Aufſichtsbehörde und den ſonſt zur Mitwirkung berufenen Londesbehörden hinſichtlich der Staatsbank und ihrer Beamten zuſtehen, auf ihn über. Hie Ausübung dieſer Rechte und die Wahrnehmung der hiermit verbundenen Pflichten kann der Reichswirtſchafts⸗ miniſter auf die bisher zuſtändigen Behörden oder andere Stellen übertragen. Ueber eine nach Geſetz oder Satzung en die Verfügung der Aufſichtsbehörde zuläſſige Be⸗ erde entſcheidet in dieſem Falle der Reichswirtſchafts⸗ miniſter. 88 Dos Geſetz findet auf Inſtitute, die nach ihrem enkreis einer Staatsbank ähnlich ſind, ſowie ank Einrichtungen oder Anſtalten, die mit einer Staatsbank verwaltungsmäßig verbunden ſind, entſprechende Anwen⸗ zung. Ob dieſe Vorausſetzungen vorliegen, entſcheidet end⸗ ig der Reichswirtſchaftsminiſter. gülti Die Vorſchriften des Geſetzes über das Kreditweſen vom 5. Dezember 1934(RGBl 1 Seite 1203) bleiheu unberührt. 8 5 Der Reichswirtſchaftsminiſter erläßt die zur Ergänzung und Durchführung des Geſetzes notwendigen Rechts⸗ berord nungen und Verwaltungsvorſchriften. *. In der Begrümdung zu dem Geſetz beißt es: Die Reichsregierung hat bereits in der Vergangenheit verſchie⸗ dene Geſetze erlaſſen, durch diſe eine einheitliche Lenkung der Kredit⸗ und Kapitalmarktpolitik ermöglicht werden follte. Dieſem Zweck dienten das grundlegende Reichs⸗ geſetz über das Kreditweſen vom 5. Dezember 1934 und verschiedene Einzelgeſetze wie das Geſetz über den Wert⸗ papierhandel vom 4. Dezember 1934 und Hie Verordnung über die Börſen⸗, Hypothekenbank⸗ und Schiffspfandbrief⸗ bankaufſicht vom 28. September 1934. Hinſichtlich der Slaatsbanken beſtanden jedoch bisher nur beſchränkte Ein⸗ geilfsmöglichkeiten des Reiches. Auf die Dauer war die Aufrechterhaltung oͤieſes Zuſtandes nicht zu vertreten. Die großen nationalen Aufgaben, die die Reichs regierung bei der Arbeitsbeſchaffung und ihrer Finanzierung zu löſen Hat, können nur dann bewältigt werden, wenn auch die wichtige Gruppe der Staatsbanken der einheitlichen hrung der Reichsregierung unterſtehb. Das vorliegende de gibt hierfür die erforderliche Grundlage. Es ver⸗ ißt dem Reichswirtſchaftsmimiſter in 8 1 die erforderlichen echte gur Einwirkung auf die Organiſalſion und Ge⸗ is führung der Banken. In 8 2 wird ihm die Möglich⸗ zur Uebernahme der Aufſicht über Staatsbanken ein⸗ Vertu rt. Garanfiegemeinschaff deuischer Uhrmacher eus, In Wuppertal wurde unter dem Vorſitz des Reichs unungsmeiſters des Ührmacherhandwerks, Flügel dus Leipzig eine„Garantiegemeinſchaft handelsmarkenfreter Uhrmacher mit dem Sitz in Wuppertal⸗Barmen gegründet. Aufgabe der Gavantiegemeinſchaft iſt, die Güte der Uhren iu heben, eine einheitliche Hampffront des deutſchen Ühren⸗ n gegen die Außenſeiter— Warenhäuſer, Bazare, Verſandgeſchäfte uſw.— zu bilden, den Vertrieb deutſther Uhren aller Art, verſehen mit einem Gemeinſchaftswerbe⸗ wort, unter gleichzeitiger Garantieleiſtung der beteiligten Uhrmacher durch ihre Milglieder zu übernehmen ſowie der Außeilpollen Zerſplitterung, wie ſie durch die verſchiedenen Fanbelsmarkenuhren⸗Orgauifationen innerhalb des Reichs⸗ zmungsverbandes entſtanden iſt, mit allen Mitteln ein Fude zu machen. Vom November an wird die neue Orga⸗ ſation den vereinheitlichen Namen:„Garantiegemein⸗ haft deutſcher Uhrmacher“ führen. Mitglied der neuen Garantiegemeinſchaſt kann jeder fell e deutſche Uhrmacher werden, der keiner Han⸗ dels markenorganiſation— Alpina, Zentra, Ankra— an⸗ Hört. Gleichfalls können deutſche Uhrengroffiſten und Jabrikanten Mitglied werden, ſoweit ſie nach heutigen Be⸗ griffen ihren Betrieb ordnungsgemäß führen und Uhr⸗ Fachertven ſind, d. h. keine Außenſeiter wie Warenhäuſer, Ware, Verſandgeſchäfte uſw. beliefern. Verbände können borporative Mitglieder werden. Den Mitgliedern der Ga⸗ kanttegemeinſchaft ſteht allein der Vevbrieb der mit dem in brei Oualitälsſtufen eingeführten Gemeinſchafts⸗Güte⸗ 1 8 en 5 zu, für 195 1 5 ein für alle Mit⸗ n gonz Deutſchland einheitlicher Garantieſchein 1 bt wird ch heitlich ſch 9— 7. Vereinigte Nürnberger Lebkuchen⸗ und Schokoladen⸗ ſubrſt Heinrich Häberle— F. G. Metzger A.., Nürnberg. In der on dieſer Geſellſchaft wurde der Abſchluß zum 0. April 1995 vorgelegt. Im Berichtsjahr konnte zwar eine mengenmäßig Umſatzſteigerung feſtgeſtellt werden. Der Rohertag reicht aber nicht aus, um neben den not⸗ wendigen Abſchreibungen auf Anlagen und Außenſtände ein entſprechendes Ergebnis zu erzielen. Es ergibt ſich ein Verluſt von 22 54141, der ſich um den Vorluſtvortrag auf 70 301% erhöht. Die ot beſchloß, den ausgewieſe⸗ nen Verluſt aus der geſetzlichen Reſerpe auszugleichen. Die beiden Betriebe des Unternehmens ſind zur Zeit wieder voll beſchäftigt, Die Belegſchaft arbeitet in Doppel⸗ ſchichten. Die Zahl der Gefolgſchaftsmitglieder beträgt augenblicklich 1170 Perſonen. Davon wurden in den letzten Wochen 500 für die Hauptgeſchäftszeit nen eingeſtellt. Ueber die Ausſichten im neuen Geſchäftsjahr etwas vor⸗ muszuſagen, wäre angeſicht Bonet sgeſchäft verfrüht, 5 geſichts des Vorweihnachtsgeſchäftes ten die Helgoländer Auſter.— Züchtung mit ultraviolet⸗ 5 Act d Die Biologiſche Auſalk auf Helgoland hat Ver⸗ land mitder Züchtung von Auſtern gemacht. In Deuſſch⸗ 5 werden beſonders bei den norofriſiſchen Bänken Au⸗ Hiſchesedogen. Das Saatgut ſoll jetzt, wie die Deutſche 750 herei⸗Runöſchau meldet, nach entſprechender Vorberei⸗ Fisch in ZJuchtanſtalten deutſcher Gebiete geliefert und den 0 5 1 5 zur Verfügung geſtellt werden. Auf Helgoland ei große Auquarien geſchaffen, die wie ein Treib⸗ ans 1 Die Mutterktere baſſen ihre Larvem darin Geſßelſanlen, dann werden die junten Tiere mit kleinen gelte i gefüttert, die eigens für dieſen Zweck Hen 12 et wenden. Nach etwa vierzehn Tagen ſind die Lar⸗ 910 oweit, daß ſie ſich unter Waſſer feſtſetzen können, um rein te dterzuwachſen. Auf Helgoland benutzt man ge⸗ diefe Jane endaken zur Anſiedlung der Jungen. In größert ahve find die Zuchtein richtungen bedeutend ver⸗ angeſch worden. Man hat rieſige Behälter aus Steingut die 80 f die oben mit einer Glasforte überdeckt ſind, Auſteen ultraviolette Licht gut durchläßt. Die fungen 5 unter dieſer Fürſorge ſchnell heran, um Verringerſes, aber immer noch ausreichendes Weizenangebof den Welt⸗ Loche in den meiſten ſoweit es ſich um Lie⸗ lt, während für ſofort gut behauptet blieb. ſtellung ergibt ſich, daß an der beteiligt ſind. Man n, daß unmittelbar iſchen Krieges in n würden, und gedrückt; natürlich ag eintreten. Die nunmehr endlich lle haben dagegen an dem Stand der ichts mehr ändern können. Die Vor⸗ nder an beſtem Weizen würden eine feſte Marktl htfertigen wird doch w heinlich nichb mehr als? H. der geſamten Manit zrnte als Nr. 1 und 2 bezeichnet werden können— aber dieſe klare Lage wird durch die Spekulation vielfach überdeckt. In England wurde neuerdings auch polniſcher und rumäniſcher Weizen gehandelt, während franzöſiſcher und ſchwediſcher, die bisher eine Rolle am Londoner Markt ſpielten, nicht zu erhalten waren. Dieſe Marktlage ſpiegelt ſich auch in den hier vorlie⸗ genden Cif⸗Preiſen für kanadiſche Herkünfte wider. Da⸗ bei ſind die Forderungen für Manitoba⸗Atlantie⸗Ware zurückgegangen, während für Manitoba Pacifie höhere Preiſe gefordert wurden, da Pacifie⸗Ware in der Quali⸗ tät höher eingeſchätzt wird. Im einzelnen verlangte man für Manitoba 4, hard, Atlantic, Lieferung Oktober⸗No⸗ vember, 5,85 Hfl.; für Manitoba 1, Atlantie, zum gleichen Termin ſtellte ſich der Preis auf 5,77% Hfl., für Mani⸗ toba 1, Pacific, Lieferung Oktober 15. November, auf 5,67% Hfl., desgl. Lieferung November auf 5,70 Hfl., für Mannheim, 17. Obßtober. Die Preiſe an weizenmärkten ſind im Laufe der B Fällen zurückgegangen, wenigſtens f gen für ſpä mach Buenos Aires ſtarke 5 daraufhin die Preiſe mußte jetzt der Rü eingetretenen Regen argentiniſchen Ernte u räte der 9 8 Manitoba 4, Pacifie, Abladung Oktober⸗lß. November auf 5,60% Hfl.; desgleichen November, auf 5,62¼ Hfl., für Manitoba 2, Pacific, loko, auf 5,65 Hfl., transpords Antwerpen, desgl. Abladung Oktober⸗l, November auf 5,60 Hfl., desgl. Abledung November auf 5,62% Hfl. Amber Durum(, Canada Weſtern koſtete bei Abladung Oktober ⸗ 15. November 5,55 Hfl., Amber Du⸗ rum 2 Canada Weſtern zum gleichen Termin 5,90 Hfl. und Amber Durum 3 Canada Weſtern zum gleichen Ter⸗ min 4,85 Hfl. Laplata⸗Weizen war nicht angeboten. Da⸗ gegen war ruſſiſcher Weizen, 79—80 Kg., disponibel Ant⸗ werpen, für 400 belg. Frs., bordfrei Antwerpen, und zur Ab ladung September⸗Oktober für 97,50 belg. Frs. erhält⸗ lich. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich, ſoweit nichts ande⸗ res vermerkt, eif Antwerpen. Kleinere Partien Auslandsweizen wurden den Mühlen durch die Reichsgetreideſtelle angeboten; dabei verlangte man für ruffiſchen Weizen 6,50 /, für jugoflawiſchen Weizen 2,50% mehr als den Feſtpreis und für franzöſi⸗ ſchen den Feſtpreis. Von Abſchküſſen iſt nichts bekannt ge⸗ worden, da ſich die Käufer daran gewöhnt haben, Weizen⸗ mehl ohne Beimiſchung von Auslandsweizen zu verwen⸗ den. Am Markt für inländiſchen Weizen iſt das Angebot gegenüber den Vorwochen weſentlich kleiner geworden. Vor allem waren nicht mehr ſo viel norddeutſche Herkünfte wie vordem am Markt. Suddeutſcher Weizen aller Her⸗ künfte war dagegen reichlich zu haben. Bayeriſcher Guts⸗ weizen nach Muſter, Waggonverladung, wurde zu den November⸗ und Dezember⸗Feſtpreiſen angeboten. Mittel⸗ fränkiſcher zuſammen mit unterfränkiſchem Weizen, Waſſerverladung, war zur Dezember⸗Lieferung, eif Worms⸗ Ludwigshafen⸗Mannheim, Kaſſg. Ankunft, exhältlich. Auch baötſche, wilrktembergiſche und pfälziſche Weizen, teilweiſe bayeriſche Braugerſte nach Muſter, zur Lieferung bis Dezember und Januar, waren in genügendem Umfang vorhanden. Die Nachfrage der Mühlen blieb gering, da die eigenen Vorräte noch hinreichen, und neue Zuteilungen durch die Rc erfolgen ſollen, wobei noch nicht feſtſteht, ob mit dieſen Lieferungen Austauſchverpflichtungen verbunden ſein werden. Umge⸗ ſetzt wurden lediglich einige Partien ſüddeutſchen Weizens. — Kontingentfreier Weizen war verſchiedentlich gefragt, doch blieb das Angebot hierin unzureichend. * Auch bei Roggen kam es nur zu wenigen Käufen; die Mühlen beſchränkten ſich darauf, ihre Vorräte aus Liefe⸗ rungen aus der näheren Umgebung unmittelbar zu er⸗ gänzen. Für den Handel war Pommern Mecklenburger Roggen zu 50 bis 60 Pfg. unter den November⸗ und De⸗ zember⸗Feſtpreiſen erhältlich. Aber auch hierfür beſtand nur geringes Kaufintereſſe. * Der Braugerſtenmarkt blieb weiter ſehr feſt. Man ver⸗ langte neuerdings für beſte pfälziſche Braugerſte bis zu 23,50/ ab Station; allerdings wurden dieſe Preiſe nicht bewilligt, wie ſich überhaupt Brauereien und Mälzereien, die für die erſte Hälfte ihrer Braukampagne eingedeckt ſind, abwartend verhalten. Von der pfälziſchen Gerſte ſind übrigens nunmehr 60 w. H. verkauft, ſo daß für weitere Verkäufe die Genehmigung des Getreide⸗Wirtſchafts⸗Ver⸗ bandes erforderlich iſt. Andere Braugerſten folgen dieſer Preisentwicklung. In den letzten Tagen wurde hier auch zur Oktober/ November/ Lieferung, Waſſerverladung, für 23.00 /, eif Mannheim, Kaſſa An⸗ kunft angeboten, aber auch hierin kam es nicht zu Ab⸗ ſchlüſſen. Am Markt für Induſtriegerſte wurdew teilweiſe über⸗ höhte Ppeiſe gefordert, die man ſchwerlich ernſt nehmen konnte. Für ſüddeutſche Induſtriegerſte dürfte ein Preis von etwa 21, als durchſchnittlich bezeichnet werden, während für oſtpreußiſche mit 68—79 Hl.⸗Gewicht zur Oktober⸗November⸗Liefſerung 20,80„, eif Oberrhein und 20,70, eif Niederrhein gefordert werden. Futtergerſte war faſt gar nicht am Markt, ſo daß der Bedarf zum über⸗ wiegenden Teil keine Befriedigung finden konnte. . Der Mehlmarkt verhielt ſich ſehr ruhig. Die Abrufe in beiden Mehlſorten verlieſen ſchleppend. Neue Abſchlüſſe größeren Umfangs kamen nicht zuſtande. * Das Angebot in Kraftfuttermitteln blieb weiter unzzu⸗ reichend. Zuckerſchnitzel ſind noch nicht erhältlich, da die Kampagne noch nicht ſo weit vorgeſchritten iſt. Auch Bier⸗ treber waren aus dieſem Grunde bis jetzt kaum angebo⸗ ten; dagegen konnte man ſchon in beſchränktem Umfang Malzkeime zu 16 bis 16,50/ kaufen. Kleie und andere Mühlenabfälle dürfen von den Mühlen lediglich an ſolche Händler abgegeben werden, die im Beſitze einer Geneh⸗ migung des Getreidewirtſchafts⸗Verbandes ſind. Die Nachfrage nach Kleie war weiter recht groß, auch Futter⸗ mehl war gefragt, während in Nachmehl der Bedarf faſt vollſtändig gedeckt werden bann. Heu, war immer noch nicht reichlicher am Markt, dagegen kann Stroh in jeder geforderten Menge geliefert werden. In den letzten Ta⸗ gen haben nordbadiſche und heſſiſche Schweinemäſtereien, wie wir hören, bei dem Handel unmittelbar, alſo nicht auf dem Getreidegroßmarkt, Eichelſchrot gekauft, für das ſte 48,50 bis 14 J bezahlten. Alempause an den Nohsfoffmärkfen Neues Angeboi in Russenweizen Günsſige Aussichien für eine infernaflonale Zuckerkonvenfion/ Große Baumwollauffräge laliens Beruhigung im Hanigeschäff Gebremsſe Meiallhausse Wer das ſprunghafte Anziehen der Rohſtoffpreiſe wäh⸗ rend des September und in der erſten Woche des Oktober verfolgte, dürfte ſich klar darüber geworden ſein, daß dieſes raſche Aufwärts nicht für lange anhalten konnte. Die Verkehrsſchranken des Güteraustauſches von Land zu Land ſowie Betrachtungen darüber, wie lange das kriegführende Italien zur Ergänzung ſeines Rohſtoffver⸗ ſchleißes noch als Käufer an den Warenmärkten auftreten kann, ſetzten der Bewegung einen Dämpfer auf. Auf der ganzen Linie macht ſich nun eine Zurühaltung bemerkbar; niemand weiß welche Wirkung Sanktionen gegenüber Italien haben werden. Indes wäre es verfrüht, trotz der hier und da bereits zu beobachtenden Preisrückgänge von einem völligen Tendenzumſchwung zu reden. Die Dinge ſind noch viel zu ſehr im Fluß. Zweifellos hat während der letzten beiden Jahre ein teilweiſe nicht unerheblicher Abbau bei den verſchiedenen Rohſtoſfen ſtattgefunden, und auch dem Eingreifen der Produzentenkartelle, ⸗ſyndikate, oder wie ſonſt die betreffenden Organiſationen heißen mögen, kann mancher Erfolg nicht abgeſprochen werden. Trytzdem ſind die Märkte von einer echten Geſundung noch ziemlich weit entfernt. Erſt wenn der Bedarf organiſch ſteigt und das Angebot hiermit in Uebereinſtimung ſteht, iſt eine Grund⸗ lage geſchaffen, auf der die Märkte wieder ordnungs⸗ gemäß arbeiten. 85 Beim Getreide kam es an der Chicagver Börſe zu einem Rückſchlag, der einen Teil der vorangegangenen Preisgewinne zum Verſchwinden brachte. Der Grund dieſer Korrektur iſt keineswegs in den etwas günſtigeren Ernteberichten, ſondern vielmehr in dem Siege zu ſuchen, den die liberale Partet Kanadas vor wenigen Tagen er⸗ rungen hat. Man weiß, daß die neuen Regierungsver⸗ treter Kanadas eine ihrer wichtigſten Aufgaben darin erblicken, die bisher unverkauften Ueberſchüſſe des Landes ſo bald wie möglich zu liquidieren. Auch haben ſich die Aufkäufe für italteniſche Rechnung zunächſt nicht weiter fortgeſetzt. Andererſeits tauchten die Donauſtaaten, vor allem aber Südrußland, mit neuen Angeboten am Welt⸗ markt auf, die mit zur Abſchwächung beitrugen. Die Preistragödie des Kaffees ſcheint nunmehr ihr Ende gefunden zu haben, denn in Braſilien lagen die No⸗ tierungen gut behauptet, obwohl die Vernichtung des Ma⸗ terials ſehr viel langſamer als in den Jahren 1984 und 1933 vor ſich geht. Die Vorratsbildung hat ſich binnen Jahresfriſt nur unweſentlich geändert. Am 1. Juli 1994 ſtellten ſich die Weltkaffeevorräte auf 1,44, am gleichen Tag 1935 auf 1,40 Mill. To. Einen gewiſſen Nutzen kann der Kaffee⸗Export Braſiliens aus der allgemeinen Kon⸗ junkturbelebung ziehen, da mit dem Steigen der Kauf⸗ kroft auch das Intereſſe an den hochwertigen Kaffeeſorten etwas gewachſen iſt. Recht feſt bleibt die Tendenz an den Teemärkten. Hier gewinnt es immer mehr den An⸗ ſchein, als ob die Politik der Anbaueinſchränkung nunmehr zu dem erwünſchten Erſolge führt. Das Intereſſe beſchränkt ſich nicht mehr ausſchließlich auf die mittleren und geringe⸗ ren Sorten, ſondern es werden auch die feinen Marken von engliſcher und amerikaniſcher Seite erworben. Kakao bleibt widerſtandsfähig. Für Reis lebte die Kaufluſt wieder ſtärker ouf. Zucker hot uneinheitliche Tendenz. Der Neuyorker Platz liegt etwas ſchwächer, während Lon⸗ don höhere Preiſe meldet. Von den Beſtellungen Italiens hat die Tſchechoſlowakei einigen Nutzen gezogen. Zu Be⸗ ginn 1936 ſoll eine neue Zucker konferenz in London ſtattfinden, und es verlautet, daß ſich die Hemmungen gegenüber einer neuen internationalen Vereinbarung ver⸗ mindert hätten. Bei der Butter iſt eine Entſpannung noch nicht eingetreten, da Englan ſei Kolonien diesmal mit Verſpätung be auf euro⸗ püiſche Ware zurückgreifen igen Fetten und Oelen gaben Schmalz, Leinöl und Talg eine Kleinig⸗ keit nach, hingegen konnten Kopra und Sofa abermals an⸗ ztehen.— Die Hülſenfrüchte behalten ein reguläres Ab⸗ zuggeſchäft; erwähnenswert wäre vielleicht der Umſtand, daß in Weſteuropa und auch im Mittelmeergebiet größere . chileniſcher Bohnen und ruſſiſcher Linſen erfolg⸗ en. Unter den Spinnſtoffen lenkt die ägyptiſche Baumwolle die Aufmerkſamkeit ſtärker auf ſich. Nach den füngſten Schätzungen iſt mit einem Ertrage von 8,25 Mill. Kantar zu rechnen, das ſind faſt 1 Mill. Kantar mehr als im Vorfahre. Man ſollte meinen, daß die höhere Ernte preis⸗ oͤrückend wirken müßte. Wenn dies nicht der Fall iſt, ſo ſind dafür die großen Beſtellungen verantwortlich, die die italteniſche Heeresleitung für den Bezug von Baumwoll⸗ waren erteilt hat. Im übrigen hört man, daß ſich die Vorräte an ägyptiſcher Baumwolle in ganz England ſtark gelichtet ſaben. Liverpool beſitzt z. Z. nur noch Beſtände von etwa 40 000 Ballen gegen 123 000 vor einem Jahre. — Wolle konnte ihre Preiserholung einigermaßen behaup⸗ ten, da Japan wiederholt mit Anſchaffungen eingriff. Die europäiſchen Verarbeiter zeigen jedoch eine gewiſſe Zurück⸗ haltung, da es ihnen nahezu unmöglich iſt, die geſteigerten Rohſtoffpreiſe auf oͤie Fertigerzeugniſſe umzulegen.— Hanf gab etwas nach, da das Kauffteber ſich gelegt hat. — Jute hat ſehr lebhafte Umſätze und wird außerdem durch Aufträge der indiſchen Regierung geſtützt.— Die Seidenhauſſe, die urſprünglich auf Neuyork und Tokio be⸗ ſchränkt war, griff während der letzten Tage auf ſämtliche Handelsplätze über.— Die Gummipreiſe zogen kräftig an, da die neuen Maßnahmen der Holländer zwecks Re⸗ gulierung der Eingeborenenproduktion eine günſtige Auf⸗ nahme gefunden haben. Außerdem taucht das Gerücht auf, man wolle von den Plantagen Exportlizenzen über 20 000 To. Kautſchuk käuflich erwerben und die Ware dem freien Markte entziehen. Nahezu zwei Monate ſind die Metalle mit kurzen Unterbrechungen im Preiſe geſtiegen, und es hatte den Anſchein, als würde die Aufwärtsbewegung bis zum Schluſſe des Jahres anhalten. Genau ſo überspannt, wie die intereſſierten Kreiſe bis jetzt geweſen ſind, klingen andererſeits Vermutungen, daß das Gebäude reif zum Zuſammenbrechen ſei. Hierfür fehlt jeglicher Anhalts⸗ punkt. Wohl büßten verſchiedene Metalle im Preiſe ein, von einer ſtärkeren Liquidterung vorhandener Beſtände oder gar von neuen Baiſſe⸗Engagements iſt aber noch keine Rede. Bet der Abschwächung der Zinnpreiſe haben offenbar Erwägungen mitgeſprochen, die Quvtenerhöhung werde zu einem größeren Angebot an den internationalen Börſen führen.— Das Nachgeben des Kupferpreiſes hat ähnliche Urſachen; man erwartet nämlich, daß eine Erhö⸗ hung der internationalen Kupferquoten erfolgen werde, zumal ſich die Amerikaner an ihr Kontingent überhaupt nicht mehr halten.— Zink war in Neuyork eine Kleinig⸗ keit befeſtigt, in London ebenſopiel niedriger.— Beim Blei ſind weſentliche Preisveränderungen nicht eingetreten. Die Preisbewegung der wichtigſten Welthandelsartikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor: Ende Dez 32 Ende Dez. 38 11.7. 84 28.1 85 fetzt Weizen ptegge 2% ee de 9750 10200 Rogen chien% 3. 8500 9299 Malis Chieago 22.25 44.87 58,75 85,00 5100 Schmalz Chicago 430 4540.920 12/5 1418 ucker Magdeburg.10 385.25 380 8355 Jucker New Pork 68,00 11000 179.00 188,60 50 Fautſchuk London 20 2340 7 Baumwolle Bremen 22 14.50 14.40 460 13.80 Baumwolle New York 450 10.15 1270 1425 Kupfer London 8²⁴⁰⁹.83 3⁴⁵] Georg Haller. 132 los für Verladungen bergwärts untergebrachh werden, * Schlenhg blieben uad alen chen NRhein-Mainische Abendbörse Sehr ruhig Frankfurt, 18. Oktober Die freundliche Haltung von heute mittag übertrug ſich zwar auch auf die Abendbörſe, doch herrſchte weitgehend Zurückhaltung, zumal Aufträge aus dem Publikum fehlten. Die meiſten Märkte lagen zunächſt ohne Umſatz. Amtlich t wurden vorerſt nur J Farben mit 149(14876) und geſellſchaft mit 104(103,75). Der Rentenmarkt lag falls ſtill und freundlich, Umſätze fanden aber zunächſt nicht ſtatt. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr gering. Neunens⸗ werte Kurs veränderungen traten nicht ein. Etwas leichter lagen Aku mit 55,62(55,87), auch Stahlverein bröckekten auf 80,75(81,12) ab. Andere Montanpapiere waren ebenfalls nicht ganz behauptet, während Aku gegen Schluß wieder auf 55% v. H. erholt waren. Renten lagen ſtill. Nachbörſe: JG Farben 149,5, Aku 55,7556; Altbeſitz 112,12 Geld. Hohe Preise auf der ersſen pfälzischen Sandblaifeinschreibhung O Speyer, 18. Oktober. Auf der heutigen Sandblatt⸗ einſchreibung, der erſten diesjährigen, kamen insgeſamt ungefähr 13 000 Zentner Tabake aus nordpfälziſchen An⸗ baugebieten zur Verſteigerung. Zum größten Teil han⸗ delte es ſich dabei um Sandblatt, daneben auch um einige Partien Mittelgut. Die Nachfrage war recht lebhaft. Als Käufer traten vor allem die bekannten Rauchtabakfab ri⸗ ken in Erſcheinung. Zum erſtenmal erſchien auch die Gruppe der Herſteller ſchwarzer Zigaretten mit größeren Käufen am Markt. Der Verkauf ging flott vor ſich, und es wurden ſehr gute Preiſe erlöſt. Den höchſten Preis erzielte ein Tabak aus Harthauſen mit 123/ je Zentner. Im Durchſchnitt bezahlte man ungefähr 110„. Das größte Angebot lag von der Pflanzerſchaft Iggelheim vor, die für ihre Tabake zwiſchen 100 und 102,50% erhielt. Auf der nächſten Einſchreihung, die am Freitag, den 25. Oktober, in Schwetzingen ſtattfindet, kommen etwa 23 000 Zentner norobadiſche Sandblätter ſowie diejenigen des württembergiſchen Anbaugebietes zum Verkauf, Waren und Märkfe Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov, 472% Jan. 4,72; März 4,62; Mai 4,65.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 54,75; Jan. 56; März 57,75 Mai 57,75. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stond. Middl. Schluß: Okt.(35) 619; Nov. 611; Dez. 608; Jan.(56), Febr. je 606 März, April, Mai, Junf je 607; Juli 606; Auguſt 600; Sept. 5053 Okt. 589; Dez., Jan.(97), März, Mai, Juli je 585; Ten⸗ denz gut behauptet. * * Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte. Mecken⸗ heim: Tomgten—7 Aepfel 715; Falläpfel—;: grüne Damaten—3 Birnen 10—14; Spinat 4 Rotkraut 3 Pfg. — Mardorf: Rotkraut—5, Weißkraut 2; Wirſing 4 bis 5; Bohnen 10—12; Tomaten—9; Blumenkohl 15—22; Spinat 3; Salat—6 Pfg.— Weiſen heim: Tomaten —7,½ und—5; Aepfel 10—16; Birnen 11—13; Trauben 1720 Pfg. Anfuhr 100 Ztr. * Schifferſtadter Gemüſeauktion. Tomaten 810,5; Wirſing 3,5—5; Weißkohl 22,35, 1,65— 4,80; Rotkohl 4 bis 4,5, 2,5—3,5; Buſchbohnen 12—45; Blumenkohl a 30 bis 36, 1. S. 1522,—42,—4; Sellerie 4045; Endinjen⸗ jalgt 153, Kopfſalat—4; Feldſalat 15—20 Pfg. 2*. Vieh⸗ und Schweinemarkt in Zell a. H. Zufuhren: 8 Ochſen, 20 Kühe, 11 Kalbinnen, 25 Ferkel unter 6 Wochen, 72 Ferkel über 6 Wochen. reiſe: Ochſen 580750 das Paar, Kühe 180420, Kalbinnen 120350 /. Ferkel bis 6 Wochen 32, über 6 Wochen 40—50/ je Paap. * * Sgarbergbau und ſübdeutſcher Kohlenmarkt.— Ge⸗ beſſerter Abſatz. Im Saarbergbau hat ſich die Abſatzlage im September im Vergleich zum Vormonat etwas ge⸗ beſſert.— Am fübddeutſchen Kohlenmarkt Hat das Haus⸗ brandgeſchäft im September angezogen und verſpricht, ſich im laufenden Monat wegen der jahreszeitlich ſinkenden Temperatur weiter zu beleben. * Leinöl⸗Notierungen vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ Jon: Leinſoat Pl. per Okt. 10(1058); Leinſaat Klk. per Okt.⸗Nov. 12½(12,75); Leinſaatöl lobe 20,(26,9); Nov. Dez. 25,6(25,10); Jan.⸗April 25,9(26,2%; Baumwollöl ägypt. 25,6(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt, per Okt, 656 (unv.). Neu york: Terp. 53,75(53,25). Savannah Terp. 48,75(48,25). Geld- und Devisenmarkt Zürich, 18. Otober Ctdlug amilch) Konsfabfin- 247 Perlz 20.24¼ J Spenien 44.93 prag 12.72 Bukarest 250 London 15, 11½ flofang 208,30— Warschau 57.90 öff. Bend. 274 Heuyork 25 Berlin 128,50.— Hudapesf gl. Celd 17 belgien.67 ½ J Wien eff. K. 57.80— eigrad 200 Henstgeld“„ ltaſſen 25,02ʃ½% J Soffs 66,25— Aſben 290,— L enatsgaldl!“ 8 Paris, 1d. Okiober(chlud amilich). London 74.65. Fpenlen 207.25] Kopendegen] 332.— ien 115 epo, 15.17 tollen 123, keſtand 10.29— Berſin 610,25 Belglen 255,25 Schweiz 493,87 Stockheim 385,—] Farschen. 285,75 London, 18. Oktober(Schlag amiliti) euro, 489,78 kopenhagen 22,0 f hte f 849.— Sthanbat 15618 Montre! 599.50 Secco 19,39/ fumznien 628.— Tokcbama 1 27 Imsferdam.— so 19,90 /] Konstantin..15— Aunraſten a Poris Lissabon 110,12 Athen 319,.— Menke Brüssel 28.20— fielsiogfers 228,87 ien 2000 ontenies ltalten 60.31— prag 129,12 Naerchen 29,12 Laiparee 168, bers 12,0 bree 20 bueno Ans 18,55 bree Schwei: 15.08 ½ J beſgras 218.50 fo de Jan. 412.— auf London 1850 Spanſen 35,93— Foa 395,— flongkong.125 Südafrika 100,12 Reichsſchuldhuchforderungen, Ausgabe 1: 10g7er 101,7 G; 1988er 99 G 99,75 B; 1939er 98,37 G; 194er 97,12 G 97,87 B; 1041er 96,62 G 97,37 B; 1942er 96,37 G 97½2 B; 1943er bis 1948er je 90,25 G 97 B. Ausgabe 2: 1937er 101,75 G; 19 39er 98,25 G; 1940er 97 G 97,75 B; loader 96 G 96,75 B; 1948er 96 G 96,75 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/45 r G 66,5 Bz 1946/ 48er 65,75 G 66,5 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 86,75 G 87,5 B. Hamburger Nefallnoflerungen vom 18. Okfober * 5,75 Hupſer ſbafez- u. 1 brief dsſd Brief f bald bezahlt Brief] geld bezahl Januar 45,45, 5 9888,00„ Hattenrebzink.. 221. Februar 46,7546, 808.0. kelasilber(At. p. Af)„ 57755475 Marz.45 7 8„0806, 0, Felnged(AM. p. 1„.84 279 April 758„-Platin(Abfalle Mal 2 Cinapf.(fil. p. gr.). 3,10 290 Juni 90 Techn, reines Platin Jul 5 Detallpr,(R. b. gr... 3,65 3,60 Augus!* Jeptemb...„„. Loro Ableg Oklober 44, 754,75 Aullmon Regulas cles.(2 40.) 55,— 68.— Nevemb. 44,7 44% JuscgeſIber(2 per flache) 12,012.50 Dezemb. 44,754,751 Wolframerz chines.(in Sh.) I. 8. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen nom 19. Oktober. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim]: Platin techniſch rein 3,40 je Gramm; dio. 4 v. H. Palladium 9,35 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,25 je Gramm; Feingold 2840 ſe Kilo; Feinſilber b je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 18 kilo. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be am 18. Oktober 1905 für eine Unze Feingold 11 h 86,4705%, für ein Gram Feingold demnach 54,5116 Pence=.78009. Frachienmarkf Duisburg- Ruhrort Die Nachfrage nach Kaßhnraum war heute wieder f rege, Der kleine umd mittlere Kahn raum koumte ſaſt

10. Seite Nummer 483 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Hürhste Funntaus- Freuden frohe, wirklich herrliche Stunden erleben Sie in Shaws beißend-witziger Komödie, ein Einziger, unerhürter b uf e 5 echteste Lustspie e 8 eu lun Sonntag letzter rag! Der erklärte Liebling aller Hans Albers in der großen Zirkus-Attral 2 4 „Varieté“ de„Attila Hörbiger Grohfilm aus der Welt der Artisten. Schöne Frauen exzentrische Akrobatik interessante Männer Die Allerneueste Welt-Ereignisse! hochinteressante Deulig- Woche 7 ginn:.00, 5 30,.10 Sonntags ab 2 Uhr F Schaugüne abessinien! 5 politischen Welt- Interesses Heute Mell-Senzaflon! Hochakfueller Kulfur-Großfiim I. aalen der ldeden Lünen; — Afrikas leizſes Kaiserreich jetzt im Brennpunkt des großen Heute Samstag 10 43 Ein spannendes, nervenauf- 5 peitschendes 8UDSEE-ABEN- TEUER auf der TARZAN- In el Nacht w Rl PALAST Dle lefzilen — Samstag, 19. Oktober 1939 Unvergesslich! 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Aufsichtsrates, Unsere Gesellschaft betrauert Betz hab den Heimgang dieses Mannes, der während eines langen Lebens seine große Sachkenntnis, seinen eisernen Fleiß und seinen zähen Willen in den Dienst unserer Gesellschaft und damit des gesamten Rheinischen Braunkohlen-Bergbaues gestellt hat, Wir werden sein Andenken stets in hohen Ehren halten. Köln, den 16. Oktober 1938 Rheinisches Braunlohlen · Syndilcat Köln und Nſannheim BAIIhaus am sSchlo D⅛⅛ñ.n emptshle meine S ⁊ A 1 E sowie meine bisherigen Reslaurations⸗Raume fur Veranstaltungen leder Art! Operette in drei Anf. 19.30 Uhr National Theater anten 5 Samstag, den 19. Oktober 1965 Vorstellung Nr. 44 Der Bettelstudent F. Zell und Richard Genée Musik von Carl Millöcker Neu bearbeitet von Eugen Otto Ende geg. 22.15 Uhr Miete G Nr. 4 Akten nach Kondiiorei Wohlgepflegte R nehmer Au 9 SD Kaffee Welbenelllies am Kaiser-Ring 2 Au me, ange- fonthalt. 3110 Frühstück Bier Wein Täglieh Konzert auoh Sonntags früh 11½-13 Uhr S S Gold. 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