r 1935 — 5/36 4 nerei Ac 1 0 5 4, Rate Duisburg⸗ Freitag, then⸗Leine 07 Thür. Zuntz ſel, iſpinnerei, aft mog, 8 500 1 Rinn u. deereederei Volkshilfe innütziger Berlin 3. ſchäftsſtelle Poſtſcheck⸗ en, Karls⸗ 5 f hen billigst Haas 8 1,.8 A Leeres .- Tue bermieten-⸗ 56 F r Kofi, ant ml ö mmer eſt. Lage n, rieten. Zen⸗ 1 jeizg., Baß, fon. 800 nſpr. 207 I, fl. Ane Zentralheiz l. Licht ſeß ziegelrinn auen Ses Vappen. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17390 6 ei Mannheimer General-Anzeiger Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Einzelpreis 10 Pf. ers Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an 8 Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Donnerstag, 24. Oktober 1035 146. Jahrgang— Nr. 40 Verheerende 50 Leute vom Feuer eingeſchloſſen Aeber 2350 Verletzte— 100 (Funkmeldung der NM.) — Los Angeles, 23. Oktober. In verſchiedenen Teilen des ſüdlichen Kalifornien wüten verheerende Waldbrände, die ſich infolge der ſtarken Winde immer weiter ausbreiten. Der Scha⸗ den in den Waldbeſtänden iſt bereits rieſengroß. Auch ein Sanatorium fiel den Flammen zum Opfer. Bei dem Brande kam ein Kranker in den Flammen um, während die 60 übrigen Inſaſſen des Sanatoriums gerettet werden konnten. Mehrere Ortſchaften ſind ernſtlich bedroht. In der Nähe von Los Angeles ſind 47 im Straßenbau beſchäftigte Sträflinge und eine Reihe von Cowboys, die mit ihren Viehherden vor den in der Umge⸗ bung ausgebrochenen Waldbränden auf der Flucht waren, von den Flammen ein⸗ geſchloſſen worden. Rettungskolonnen verſuchen, mit Gasmasken bewaff⸗ net, den Eingeſchloſſenen durch die mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit um ſich greifenden Präriefeuerwände hindurch Hilſe zu bringen. Die Stadt Los Angeles ſelbſt iſt von rieſigen Stäuh⸗ und Sandwolken bedeckt. Bisher ſind über 100 Wohnhäuſer nieder⸗ gebrannt, darunter 40 Luxusbeſitzungen im eleganten Villenviertel. Wohnhäuſer niedergebrannt Ueber 250 Perſonen haben Brandwunden und Ver⸗ letzungen erlitten und mußten in die Krankenhäuſer eingeliefert werden. Der Schaden wird bisher auf über eine Million Dollar geſchätzt. Man hat etwa 80 Hauptbrandherde feſtgeſtellt. Man nimmt an, daß das Feuer durch Funken ent⸗ ſtanden iſt, die von den in dem heftigen Sturm hin und her ſchwingenden Hochſpannungsdrähten auf den ausgedörrten Grasboden überſprangen. Das Ende des Gangſters (Funkmeldung der NM.) — Neuyork, 24. Oktober. Der berüchtigte Neuyorker Gangſter Dutch Schultz, alias Arthur Flegenheimer, wurde in einer kleinen Spelunke in der Nähe von Neuyork von einer gegneriſchen Bande mit Maſchinengeweh⸗ ren niedergeſchoſſen. Schultz und zwei Mann ſeiner Leibwache wurden ſchwer verletzt. Schultz hatte in den letzten Jahren der Prohibi⸗ tion den geſamten Bierhandel Neuyorks kontrolliert. Er hat zahlreiche Morde auf dem Gewiſſen und iſt der letzte Gangſter der Prohibitionszeit, dem es ge⸗ lungen war, den Verfolgungen der Polizei zu ent⸗ ſchlüpfen. Jortſetzung der englischen Sanktionsdebatte: Nie drei britiſchen Bedingungen für eine Einigung Volterbund, Abeſſinien und Italien müſſen glei Kuhhandel gibt — London, 23. Oktober. Die politiſche Ausſprache im Unterhaus wurde am Mittwoch mit einer Rede des Miniſterpräſidenten Baldwin fortgeſetzt. Er ſtellte feſt, daß jedes Wort, das der Außenminiſter geſtern geſprochen habe, die volle Unterſtützung eines einigen Kabinetts habe und daß der Miniſter für Völkerbundsangele⸗ genheiten während ſeiner Tätigkeit in Genf in ſtän⸗ diger Fühlung mit ſeinen Kollegen in London gewe⸗ en ſei, die ſein Vorgehen einmü ti g bälligten. i Baldwin ging dann auf die engliſche Völkerbunds⸗ politik ein und ſprach von den Kritikern, die der Anſicht ſeien, daß es eine Hintertüre gäbe, die es gland ermögliche, hinter dem Rücken des Völker⸗ bundes vorzugehen. Nichts derartiges ſei beabſichtigt. Jede etwaige Regelung müſſe eine für alle drei Parteien, Italien, Abeſſinien und den Völkerbund, gleich annehmbare Löſung dar⸗ 5 ſtellen. Der Miniſterpräſident unterſtrich dann ſeine bereits in Woreeſter gemachten Ausführungen ſowie ge geſtrige Rede Hoares und erklärte, daß England kein iſoliertes Vorg ehen beabſichtige. England gedenke nicht weiterzugehen, als es der Völkerbund in ſeiner Geſamtheit tun werde. Nie⸗ 751 habe England an einen Krieg gedacht.(Bei⸗ . Alsdann ſprach Baldwin über die Wieder⸗ ufrüſtung. Es handle ſich um eine Verſtärkung er Verteidigungsdienſte innerhalb des Genfer Rah⸗ 5 5 für die Sache des internationalen Friedens 10 55 für ſelbſtändige Zwecke. Aber er wolle 5 ht für die Amtsführung irgendeiner engliſchen R gegenwärtigen Augenblick verant⸗ die Miß lein, wenn er nicht die Vollmacht erhalte, 5 5 zu beheben, die ſich ſeit dem Kriege in ehe 95 5 hen Wehrdienſten eingeſtellt hätten. Ohne 05 015 machten könne er nicht einen Augenblick 5 1 ie jetzige Außenpolitik weiterführen. 8 Baldwin verlas der Führer der Oppoſitio⸗ 81 Arbeiterpartei, Attlee, den Wortlaut des 958 Be 15 uen santrages, der der Regierung 8 brauen verſagt, 5 es ihr nicht gelungen ſei, ge erfolgreich zu bekämpfen,. Die 1 9 8 Baldwins, dieſen Antrag zur Erörterung Offenba n, ſei eine Beleidigung des Unterhauſes. Arbeits r wünſche Baldwin, jede Ausſprache über das iksloſenproblem zu unterdrücken. Git onſervative Abgeordnete Amery . nach ſeiner Meinung wäre es am richtigſten 15 1 England gemeinſam mit Frankreich alien einen Plan ausgearbeitet hätte, der ge⸗ wiſſe, wenn nicht alle, nicht amhariſchen Provinzen von Abeſſinien unter italieniſche Herrſchaft bringen würde. Das werde vielleicht auch die Endlöſung ſein, nachdem die Politik der wirtſchaftlichen Ver⸗ ärgerung genügend ausprobiert ſei. Nach Amery ergriff Lloyd George das Wort. Er bezeichnete die Bemerkung Baldwins, daß in der Außenpolitik eine Ruhepauſe bevorſtehe, als eine erſtaunliche Erklärung. Er frage den Miniſterpräſidenten, ob er ſich eines Augenblickes ſeit dem Welt⸗ kriege erinnern könne, wo die Lage düſterer geweſen ſei als jetzt. Lloyd George verlangte hierauf Einzelheiten über die zwiſchen Frankreich und Italien im Januar d. J. getroffenen Abmachungen. Frankreich habe ſich in Abeſſinien wirtſchaftlich desintereſſiert und habe da⸗ für von Italien gewaltige Zugeſtändniſſe erhalten, deren Charakter man kennen müſſe. Frankreich ſei heute in der Lage, ſeine italieniſche Grenze prak⸗ tiſch ungeſchützt zu laſſen. Ihm ſei geſagt worden, daß Frankreich dieſes Zugeſtändnis mit 18 Diviſionen bewerte, was etwa die Hälfte der deutſchen Armee darſtelle. Lloyd George zitierte dann einen Bericht in einer konſervativen Zeitung, wonach Frankreich vom Januar bis September einſchließlich der drei Mo⸗ nate, während der das Waffen⸗ und Munitionsaus⸗ fuhrverbot beſtand, große Mengen von Chemikalien, die für die Kriegsinduſtrie benötigt würden, nach Italien ausgeführt habe. Er fragte ferner, ob Eng⸗ land verſprochen habe, die ganze oder einen Teil der britiſchen Mittelmeerflotte zurückzuziehen. Im Sanktionsſyſtem ſeien erhebliche Lücken vor⸗ handen, was auf das Fehlen Deutſchlands, Braſt⸗ liens und der Vereinigten Staaten zurückzuführen ſei. Die Rede Lloyd Georges wurde allgemein mit Beifall aufgenommen. Nachdem Lloyd George ſeine Rede beendet hatte, erhob ſich der Völkerbundsminifter Eden Er erklärte zunächſt, daß Lloyd George anſchei⸗ nend bemüht ſei, eine Atmoſphäre der Vekdächtigung zu ſchaffen. Er, Eden, habe aber nichts zu verheim⸗ lichen. Die Kritiker, die verlangten, daß die wirt⸗ ſchaftlichen Sühnemaßnahmen eher hätten angewandt werden ſollen, ſollten erſt einmal die Völkerbunds⸗ In den letzten Tagen ſind immer mehr Truppen⸗ 0 Italteniſch⸗Oſtafrika in See gegangen. Beſondere Aufmerkfamkeit fand eine große Zahl von Flug⸗ zeugen, die an Bord des Dampfers„Ircania“ verladen wurden 7 5(Preſſe⸗Bild⸗Zentrale,.) chermaßen einverſtanden ſein, Völkerbundsſatzung darf nicht verletzt werden, es nicht am wenigſten einen imperialiſtiſchen! ſatzungen leſen. Wirtſchaftliche Sühnemaßnahmen dürften nämlich erſt angewandt werden, nachdem eine Nation zum Kriege geſchritten ſei. 0 Eden gab dann ſeinem Glauben Ausdruck, daß die wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen wirkſam ſein würden. Wenn jedes der Völkerbundsmitglieder die Einfuhr von Gütern des kriegführenden Staates verweigere, würde das eine Form der Sühnemaß⸗ nahmen ſein, die zwar nicht ſofort, aber doch end⸗ gültig jede große handeltreibende Nation zum Nach⸗ denken veranlaſſen ſollte. Er hoffe jedoch perſönlich, daß in wenigen Tagen, bevor noch die Nationen wie⸗ der zuſammentreten würden, um den Zeitpunkt für die Inkraftſetzung der Sühnemaßnahmen feſtzu⸗ legen, eine Regelung erreicht ſein würde. Die Be⸗ und Material Trausporte von Neapel aus nach dingungen für eine Regelung ſeien von Baldwin genannt worden. Erſtens, die drei Parteien, Italien, Abeſſinien und der Völkerbund, müßten die Regelung an⸗ nehmen. Zweitens: die Regelung müßte mit der Völkerbundsſatzung übereinſtimmen. Ein Kuh⸗ handel komme nicht in Frage, geſchweige denn ein imperialiſtiſcher Handel. Lloyd George fragte hierauf, ob man Italien in den letzten Tagen eine Zuſicherung gegeben habe, daß die britiſche Flotte nicht den Suez⸗Kanal blok⸗ kieren werde, oder ein ähnliches Verſprechen. Eden erwiderte, die einzige Zuſicherung, die man Italien gegeben habe, ſei, daß Großbritannien nicht ſelbſtändig vorgehen werde. Zum Schluß ſaßte Eden noch einmal das Ziel der engliſchen Politik zuſammen. Zum erſten Male in der Geſchichte der Welt werde verſucht, ein inter⸗ nationales Syſtem anzuwenden, das nicht auf Ge⸗ walt, ſondern auf gewiſſen Grundſätzen der Gleich⸗ berechtigung beruhe. Dies ſei ein Abenteuer, bei dem alle ſtolz ſein dürften, ihr Teil mitzuſpielen.(Stür⸗ miſcher, langanhaltender Beifall.) Hannemann, geh' du voran Wer ſoll den erſten Schritt zur praktiſchen Entſpannung machen?-Zurückziehung einer italieniſchen Dipiſion aus Libyen, — London, 23. Oktober. Wie hier verlautet, hat der italieniſche Staats⸗ ſekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Suvich, am Dienstag dem britiſchen Botſchafter in Rom mit⸗ geteilt, daß die italieniſche Regierung Auweiſung ge⸗ geben habe, eine Diviſion italieniſcher Truppen aus Libyen zurückzuziehen Sir Eric Drummond habe dieſe Entſcheidung als Beitrag zur Beſſerung der Beziehungen zwiſchen England und Italien begrüßt. Amtliche Kreiſe in London, ſo ſchreibt der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des Reuterbüros hierzu, be⸗ wahren Zurückhaltung. Ein Beſchluß über die britiſche Antwort auf dieſe italieniſche Entſcheidung ſei noch nicht gefallen, obwohl mit Sicherheit ange⸗ nommen werden dürfe, daß ſich das Kabinett in ſei⸗ ner heutigen Sitzung hiermit befaßt habe. Es werde darauf hingewieſen, daß Italien auch jetzt noch z wei Sonder diviſionen in Libyen habe. Nur nach Tripolis verſetzt? (Funkmeldung der NM.) — London, 24. Oktober. Die Nachrichten über die angebliche Bereitwillig⸗ keit Muſſolinis, eine italieniſche Diviſion aus Libyen zurückzusiehen, lauten ſehr widerſpruch voll. Der diplomatiſche Berichterſtatter von Reuter in London will erfahren haben, daß die italieniſche Re⸗ gierung die Zurückziehung der Diviſion angeoröonet wenn...— England bleibt fkepuiſch habe, ohne dafür eine britiſche Gegenleiſtung zu for⸗ dern. Demgegenüber meldet der römiſche Bericht⸗ erſtatter des Reuterbüros, daß ihm von maßgeben⸗ der italieniſcher Seite eine Erklärung zugekommen ſei, die auf die angeblich von der britiſchen Regie⸗ rung angeordnete Zurückziehung von zwei Schlacht⸗ ſchiffen aus dem Mittelmeer Bezug nimmt. Jalls ſich dieſe Meldung beſtätige, ſo wird von italieniſcher Seite erklärt, werde Italien möglicher⸗ weiſe einen Teil ſeiner Streitkräfte aus Libyen zu⸗ rückziehen, obwohl dieſe beiden Maßnahmen nichts miteinander zu tun hätten. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchließlich hört, Muſſolini habe das An⸗ gebot gemacht, eine Diviſion aus Libyen zurückzu⸗ ziehen. Dieſe Diviſion werde aber nicht nach Italien zurückkehren, ſondern nur nach Tripolis ver⸗ legt werden. Luftſperre für italieniſche Flugzeuge — London, 23. Okt. Der Kolonialminiſter ver⸗ neinte am Mittwoch im Unterhaus die Anfrage, ob italieniſchen Militärflugzeugen ſeit Ausbruch der Feindſeligkeiten die Erlaubnis für eine Ueberflie⸗ gung britiſcher Kolonien oder von Protektoratsge⸗ bieten gewährt worden ſei. 2. Seite/ Nummer 491 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 24. Oktober 1995 Miß trauiſche römiſche Kommentare Italien wünſcht Abſtoppen der Sanktionspolitik-„Kein Anlaß zu Optimismus“ — Rom, 23. Oktober. Am Mittwochabend wird von zuſtändiger Stelle mit größtem Nachdruck darauf hingewieſen, daß auch nach der in den letzten Tagen eingetretenen Ent⸗ spannung der gute Wille, den Baldwin und Hoare bekundeten, noch nicht in ausreichender Weiſe in Taten umgeſetzt worden ſei, und daß insbeſondere die in Gang geſetzte Genfer Sanktionsmaſchine noch nicht zum Stillſtand gebracht worden ſei. Solange das nicht der Fall ſei, könne man in Italien ſchwer Genugtuung über die verſchiedenen Anzeichen einer Entſpannung empfinden und der weiteren Eutwicklung keineswegs mit beſonderem Optimismus eutgegenſehen. Was den Appell des engliſchen Außenminiſters zu Verhandlungen in letzter Stunde betreffe, ſo habe ſich Italien niemals geweigert, zu verhandeln. Rom habe lediglich unannehmbare Vorſchläge zurückge⸗ wieſen, habe aber wiederholt und auch in der letz⸗ ten Zeit, ſo vor 14 Tagen, in London die Initiative zur Erörterung der abeſſiniſchen Frage unter den drei Hauptintereſſenten ergriffen. Auch Abeſſinien iſt enttäuſcht — London, 23. Oktober. Reuter meldet aus Addis Abeba, daß die Rede Sir Samuel Hoares eine beträchtliche Enttäuſchung in abeſſiniſchen Kreiſen hervorgerufen habe. Viele führende Abeſſinier hätten gehofft, daß England ge⸗ wiſſe halbmilitäriſche Sühnemaßnahmen ins Auge faſſen würde. Man ſei in Addis Abeba der Anſicht, daß die wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen voraus⸗ ſichtlich dem italieniſchen Einmarſch kein Ende ſetzen würden. Laval über ſeine Vermittlerrolle (Funkmeldung der NM!) — Paris, 24. Oktober. Ueber die geſtrige Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes der Kammer und die Erklärungen La⸗ vals ſickern in der Morgenpreſſe einige nähere An⸗ gaben durch. Das„Echo de Paris“ glaubt zu wiſſen, daß ſich Laval am Mittwochvormittag vor ſeinem Erſcheinen vor dem Ausſchuß telephoniſch aus Rom von Muſſolini die Ermächtigung geben ließ, die Nachricht von der Zurückziehung einer italieni⸗ ſchen Diviſton aus Libyen bekanntzugeben, Muſſo⸗ lini habe Laval geantwortet, er erblicke in dieſer Be⸗ kanntgabe nichts Nachteiliges. Laval habe ferner folgendes auseinandergeſetzt: England habe auf Grund einer italieniſchen Heraus⸗ forderung— Drohung der Preſſe, Malta zu bom⸗ bardieren— ſeine Mittelmeerflotte verſtärken zu müſſen geglaubt. Er, Laval, habe England und Italien wiſſen laſſen, daß er dieſe Handlungsweiſe natürlich finde und daß Frankreich in einem ent⸗ ſprechenden Falle vielleicht ebenſo gehandelt hätte, daß aber dieſe Handlungsweiſe Zwiſchenfälle hervor⸗ rufen könne und nicht dazu angetan ſei, die Be⸗ ziehungen wieder in Ordnung zu bringen. Er habe daher einen Wunſch geäußert; dieſen Wunſch er⸗ neuere er, ohne damit die Entſchlußfreiheit Englands beeinfluſſen zu wollen. Der Wunſch laute: England mögewenigſtens einen Teil ſeiner Flotte aus dem Mittelmeer zurückziehen, Auf eine Zwiſchenfrage habe Laval im Aus⸗ wärtigen Ausſchuß erklärt, wenn Italien als Angreifer gegen die eng⸗ liſche Flotte vorginge, die im Mittelmeer weile um den gelegentlich des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streites geplanten Sühnemaß⸗ nahmen Geltung zu verſchaffen, würde Frankreich der britiſchen Flotte unverzüg⸗ lich ſeinen Beiſtaud leiſten. Nach dem„Journal“ wurde von marxiſtiſchen Mit⸗ gliedern des Ausſchuſſes auf die finanzielle hingewieſen, die Frankreich habe, Oeſterreichs Hilfe Oeſterreich gewährt Undankbarkeit bekrit⸗ telt und der italieniſche Einfluß auf eine von Starhemberg beherrſchte Regierung beanſtandet. Laval habe darauf erklärt, daß Frankreich nicht in die innere Politik Oeſterreichs einzugreifen habe. Schwere Kämpfe an der Süd front? — London, 28. Okt. Aus Addis Abeba wird gemeldet, daß auf Grund 5 der in der abeſſiniſchen Hauptſtadt eingegangenen Berichte mit größeren italieniſch⸗abeſſiniſchen Ge⸗ fechten in naher Zukunft zu rechnen ſei. Unbeſtätig⸗ ten Gerüchten zufolge ſoll im Süden Abeſſiniens be⸗ reits eine ſchwere Schlacht im Gange ſein. Der abeſſiniſche Befehlshaber Ras Deſta ſtehe mit etwa 300 000 Mann einem italieniſchen Kontingent von 140 000 Mann gegenüber, und zwar auf einer Front, die ſich von Webbi Schebeli nordwärts erſtrecke. Der rechte Flügel der abeſſiniſchen Truppen, der ſeinen Stützpunkt am Schebeli habe, ſei in ein Gefecht mit den Italienern eingetreten. Ein abeſſiniſches Dementi — Addis Abeba, 23. Okt. Die Meldungen, nach denen die abeſſiniſchen Truppen bei einem unbefoh⸗ lenen Angriff auf die italieniſche Stellung füblich von Adua ſchwere Verluſte erlitten haben ſollen, werden hier als frei erfunden bezeichnet. Ob das viel helfen wird? — Addis Abeba, 23. Oktober. Nach hier eingetroffenen Meldungen haben ita⸗ lieniſche Flugzeuge an der Nordfront Flugblätter abgeworfen, die folgenden Inhalt haben: An das Volk von Tigre. Auf Befehl König Emanuels III. und Muſſolinis hat General de Bono Seine Hoheit Haile Selaſſie, den Sohn Ras Gugſas, zum Gouverneur der Gebiete Allawa und Takaſſe ernannt. Volk von Tigre! Sei glücklich, daß das Haus des Kaiſers Johannes mit Hilfe der italieni⸗ ſchen Regierung wieder auferſtehen wird. Gehorche ihm wie uns! Gegeben zu Adigrat. Nur ſechsſeitige Zeitungen! — Rom, 23. Okt. Das Miniſterium für Preſſe und Propaganda hat die Direktionen der italieni⸗ ſchen Tageszeitungen erſucht, vom 5. November ab ſämtlichen Zeitungen keinen größeren Umfang als ſechs Seiten zu geben. Frankreichs innenpolitiſche Spannung: Vorſorge gegen den Bürgerkrieg Verbot der Waffeneinfuhr— Anmeldungspflicht und Verbotsmöglichkeit für Kundgebungen und Aufmärſche— Auflöſung republikfeindlicher Organiſationen (Funkmeldung der NM 3) — Paris, 24. Oktober. Die drei Geſetzesverordnungen, die der franzö⸗ ſiſche Miniſterrat am Mittwoch angenommen hat, beſtimmen im einzelnen folgendes: 1. Die Geſetzesverordnung über die Einfuhr, Her⸗ ſtellung, den Handel, Verkauf und Beſitz von Waffen verbietet zunächſt die Einfuhr aller Offenſiv⸗ und Defenſivwaffen und Munition und belegt Verſtöße gegen dieſes Verbot mit Freiheits⸗ und Geldſtrafen. Sie ſieht ferner für Waffenherſteller und Waffen⸗ händler die Führung eines Kontrollbuches vor. Der Verkauf von Waffen— Jagdgewehre ausgenommen — wird mit einer Sonderſteuer von 10 v. H. des Verkaufspreiſes belegt. Nur zugelaſſene Waffen⸗ händler dürfen bei Auktionen Waffen erſteigern. Zwiſchenhändler werden nicht zugelaſſen. Wer eine Schußwaffe beſitzt, muß innerhalb eines Monats nach Inkrafttreten der Geſetzesverordnung gegen Quittung der Departementsbehörde Meldung er⸗ ſtatten, andernfalls iſt der Zuwiderhandelnde einer Geldſtrafe und der Beſchlagnahme der Waffe aus⸗ geſetzt, 2. Die Geſetzes verordnung über die erhaltung der Ordnung beſtimmt: Kundgebungen und Aufmärſche ſind frei und bis 15 Tage vorher bei den ſtädtiſchen Be⸗ hörden anzumelden. Iſt die mit der Polizeihoheit ausgeſtattete Behörde der Anſicht, daß die geplante Kundgebung geeignet ſein könnte, die öffentliche Oroͤnung zu ſtören, kann ſie die Kundgebung durch Verfügung verbieten. Wer als Veranſtalter eine unrichtige oder unvoll⸗ ſtändige Erklärung abgibt, oder vorher zu einer Kundgebung aufruft, oder wer an einer nicht⸗ angemeldeten oder verbotenen Kundgebung teil⸗ nimmt, wird mit Gefängnis⸗ oer Geldſtrafen be⸗ ſtvaft. Waffen dürfen bei einer Kundgebung nicht mitgeführt werden. 9. Die Geſetzesverordnung zur Abänderung der Beſtimmungen über das Vereinigungsxrecht von 1901. Aufrecht⸗ betont in der Begründung, daß nach dem Geſetz von 1901 jede Vereinigung, die gegründet iſt, um einen geſetzwidrigen unerlaubten Zweck oder einen Zweck, der den Sitten widerſpricht, zu verfolgen oder die dem Beſtand des nationalen Gebietes und der republikaniſchen Regierungsform Ab⸗ bruch zu tun geeignet iſt, null und nichtig iſt. Im Falle dieſer Nichtigkeit, ſo fügt die neue Geſetzes⸗ verordnung hinzu, wird die Auflöſung der Vereinigung auf Antrag eines jeden Inter⸗ eſſierten oder des Staatsanwalts ausgeſprochen. Das Gericht kann einſtweilen die Schließung der Lokale der Vereinigungen und das Verbot der Zuſammen⸗ kunft der Mitglieder anordnen. * Die neue Verordnung des franzöſiſchen Miniſter⸗ rates iſt ein charakteriſtiſches Zeichen für oͤie Span⸗ nung, die die innenpolitiſche Situation in Frank⸗ reich erreicht hat. Sie richtet ſich trotz ihres formal neutralen Charakters vor allem gegen die zum Teil ſehr ſtraff organiſterten Kampfgruppen der Rechten: die camelots du roi, die jeunesse patriotique und vor allem gegen die Feuerkreuz⸗ ler des Oberſten de la Rocque, die unter der getſti⸗ gen und organiſatoriſchen Führung des letzteren eine zunehmende Aktivität gegen Republik, Demo⸗ kratie und Parlamentarismus entfalten und mit Umſturzdrohungen dabei nicht ſparſam ſind. Die Zwieſpältigkeit, in die der abeſſiniſche Krieg die franzöſiſche Politik geſtürzt hat, hat dieſe faſchi⸗ ſtiſch eingeſtellten Organiſationen der Regierung vollends entfremdet. In Verſammlungen dieſer Or⸗ ganiſationen wurde offen erklärt, daß„die erſten Kugeln in einem neuen Krieg den franzöſiſchen Sanktionsfreunden, vor allem Hexriot“ gelten wür⸗ den. Die Linkspreſſe ihrerſeits gab ſich alle Mühe, die Gefahr eines marxiſtiſchen Umſturzes möglichſt kraß zu malen.„Mobilmachungspläne“ werden mit mehr oder minder größerer Wahrſcheinlichkeit der Echtheit Tag für Tag in ihren Spalten veröffentlicht. Die Regierung ſelbſt hat vorſichtigerweife erst 5 Wahlen des letzten Sonntags abgewartet, ehe ſie ſi über ihr Vorgehen ſchlüſſig wurde. Nachdem dieſe Wahlen zweifellos eine Beſtätigung des bisherigen Regierungskurſes und vor allem einen ſtarken per⸗ ſönlichen Vertrauenserweis für Laval ſelbſt erbracht haben, hat ſie ſich in der neuen Verordnung nun die rechtliche Möglichkeit geſchaffen, energiſcher als big⸗ her gegen die Bürgerkriegspropaganda einzn⸗ ſchreiten. Ob allerdings die Situation nicht ſchon ſo überreif geworden iſt, daß durch dieſe Verovoͤnung und ihre einſeitige— Anwendung die Entwicklung nur he⸗ ſchleunigt wird, das wird abzuwarten ſein. Anhalts Trauer — Deſſau, 23. Oktober. Bald nach Bekanntwerden der Trauernachricht war die ganze Stadt in ein einziges Meer ſchwarzumflorter Fahnen umgewandelt. Alle öffentlichen Gebäude hatten die Fahnen halb⸗ maſt geſetzt. Auf allen Straßen bildeten ſich Grup⸗ pen, die die Nachricht vom Ableben des Hauptmanns Loeper mit Anteilnahme erörterten. In den Schu⸗ llen wurde der großen Verdienſte des alten und treuen Mitkämpfers Adolf Hitlers in Anſprachen der Lehrerſchaft gedacht. Alles beugt ſich iu Schmerz vor dem harten Geſchick, daß einer der tapferſten Kämpfer, einer der getreueſten Paladine des Führers ſo früh abberufen wurde. Von Don⸗ nerstag ab bis zum Tage der Beiſetzung iſt allen Volksgenoſſen Gelegenheit gegeben, von ihrem Gau⸗ leiter im Hauſe des Reichsſtatthalters Abſchied zu nehmen. Am Mittwochabend verſammelten ſich im ehe⸗ maligen Landtagsſitzungsſaal im Hauſe des Anhal⸗ tiſchen Staatsminiſteriums die engſten Mitarbeiter zu einer Abſchiedsfeier für den verſtorbenen Gan⸗ leiter und Reichsſtatthalter Hauptmann Loeper. Der Saal war mit den Symbolen des Dritten Reiches und mit Trauerflor würdig geſchmückt. Nach kurzen einleitenden Worten des anhaltischen Staatsminiſters Freyberg richtete der ſtellvertretende Gauleiter Staatsrat Eggeling an die Verſammelten eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Erſt heute, da wir vor der unabänderlichen Tat⸗ ſache ſtehen, iſt uns klar, daß wir nicht nur den natig, nalſozialiſtiſchen Vorkämpfer unſeres Gaues, nicht nur den weitſchauenden politiſchen Führer verloren haben, ſondern den erſten Repräſentanten für die Einheit von Staat und Partei. Für uns alle, die wir die letzten Jahre der Erhebung unſeres Volles erlebt haben, ſteht es feſt, daß dieſe erſten Vorkämpfer der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee, dieſe alten Paladine des Führers in dem Bereich ihrer Gaue eine einmalige Erſcheinung ſind, die niemals erſetzt werden kann. Wie tief dieſer echteſte deutſche Mann empfand und wie glücklich er ſich fühlte in dem Bewußtſein, unſe⸗ rem Führer dienen zu können, wie lieb er ſein Voll hatte und wie er an ſeinen Mitkämufern und Mil arbeitern hing, geht aus ſeinen letzten Worten he vor, die er an mich gerichtet hat und die ich in Stunde Ihnen verleſen möchte:„Möge als Fru unſeres Kampfes unſer Vaterland neu erſteßen i Glanz und Herrlichkeit und dauern bis ans Ende der Zeiten. geben und ihm zu ſagen, daß ich ihm danke für alles, was er mir gegeben hat— der Himmel möge ihn ö ſegnen und ſein Werk. Sagen Sie ihm, daß ich ihm treu war immerdar.“ ————.—...————''——————— 4 9 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbaun tellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wlſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil: Dr. Fritz Boe Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Wily Müller—Sib⸗ weſtdeutſche umſchau, Gericht und übriger Tell: Curt Wülheln Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faubt ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim f. Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W S, Viktoriaſtraße ia .⸗A. IN: Mittagaufluge der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20644 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 82: 19756 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückvortn ThhThhrThrThThyhThThTTſTPTDTP[TPTſV[[[!'!'!'!'!'!'!.. ̃᷑!!! xp——pj— Tapfere Angela 4 Von Marta Wolter Unter den Männern, die in Cheſtertowns Trink⸗ ſtube ſaßen, fiel dem Fremden ein alter, tappriger Mann auf, dem die anderen wohlwollend die Schul⸗ ter klopften und ab und zu einen Gin zuſchoben Er lächelte in einem fort, und ſein Geſicht verzog ſith zu einer breiten Grimaſſe. Nur manchmal wurde er todernſt und hob die Hand. Er ſagte etwas, was George in dem Lärm nicht verſtehen konnte. Ein Verrückter offenbar. „Ja, verrückt iſt er“, beſtätigte der Wirt.„Aber ein Kerl, Herr. Was glauben Sie, wie alt er iſt?“ „Nun— Der Fremde überlegte. Er dachte an ſiebzig, aber er ſagte achtzig, wie man es tut, wenn einem eine Frage in einer ganz beſtimmten Beto⸗ nung geſtellt wird. Vielleicht hätte er neunzig ſagen ſollen, was? 5 85 „Zweiundfünfzig Jahre, Herr, und ſchon weiß und völlig hin, ja“, ſagte der Wirt und ging, die Gäſte zu bedienen. s Nach einer Weile kam er wieder und ſetzte ſich. „Jetzt wäre ſie achtundzwanzig“, ſagte er, während er auf Joe ſtarrte. „Wer?“ „Seine Tochter, Angela. Sie war die Sonne hier, Herr, wenn ſie manchmal heraufkam. Zehn Jahre ſind nun ſchon darüber vergangen. Man wird alt— Der Wirt ſchwieg. Nach einer Weile redete er weiter und dämpfte ein wenig die Stimme, während er von Angela erzählte und dem alten Jve, der da⸗ mals Bahnwärter geweſen war, unten am Fluß, wo der Südexpreß über die Brücke donnerte. Manch⸗ 1 ſtand er auf und füllte an den Tiſchen die Gläſer nach, ohne daß ſeine Erzählung ſtockte. Ge⸗ wiß hatte er die Geſchichte ſchon oft erzählt. 0 Angela hatte ganz allein mit dem Vater gelebt, fernab von allen. Sie hatte dem alten Joe das Haus beſorgt und ſich die Zeit mit Fiſchen vertrieben und den Zügen nachgeträumt, die einen Hauch von der großen Welt vorübertrugen. Die Expreßzüge chnit⸗ ten ſich an dieſer Stelle und paſſierten kurz hinter⸗ einander die eingleiſige Brücke. Es war ein herr⸗ licher Anblick, wenn der Zug mit wehender Rauch⸗ fahne auf der anderen Seite des Fluſſes zwiſchen den 5 0 waldbedeckten Bergen verſchwand und der andere im ſelben Moment dort auftauchte und über die Brücke hinweg durch die Ebene dampfte. Die Männer am Führerſtand beugten ſich mit rußigen Geſichtern heraus, denn Angela ſtand an der Böſchung, leuchtend und ſchön, mit flatterndem Haar. Ein Lächeln auf den Lippen, ſandte ſie den Männern ihren Gruß mit. Und es kam wohl auch vor, daß ihr, mit einem Stück Kohle beſchwert, ein Zettel zu Füßen fiel, auf dem mit groben, unge⸗ ſchlachteten Zügen Worte ſtanden, die ein Mann nur in ſeinen höchſten Augenblicken findet. Wer ahnte damals, daß wenige Zeit ſpäter An⸗ gela nicht mehr ſein würde, um eines kleinen Hun⸗ des und der Menſchen willen, die mit den Zügen in die Ferne fuhren. Ein ſchweres Unwetter war Tagelang hatte es geregnet. Der Strom ſchwoll an, das Waſſer ſpülte mächtig gegen die Brücke. Aber die Pfeiler ſtanden feſt im Grund. Es war eine Zeit, in der es nicht viel zu tun gab. Angela hatte es ſatt, in den vier Wänden zu ſitzen und dem Regen zu lauſchen, der gegen die Fenſter praſſelte. Sie zog ihre Wetterkleidung an und ging hinaus. Der Fluß war ſchwarz und gurgelnd und trug Holz und Geröll mit ſich fort Es war nichts Selte⸗ nes, daß er die jahrelange Arbeit eines Farmers gleichgültig auslöſchte und mit hinab zum Meer trug. Angela ging den Fluß hoch, es machte ihr Freude, zu beobachten, was alles im Waſſer ſchwamm. Dieſe Balken ſtammten ſicher von einer alten Holz⸗ brücke und dieſe geteerten Bretter konnten ganz gut ein Scheunendach geweſen ſein. Aber winſelte da nicht irgend etwas auf dem Waſ⸗ ſer? Sie ſah dicht am Ufer eine Planke vorbeitrei⸗ ben, an der ſich ein kleiner ſchwarzer Hund feſthielt. Mein Gott, das war ja Ditſchi, ſollte es Dag Fred⸗ richſen, den Schweden, getroffen haben? Sie rief den Hund an, der als Antwort nur noch verzwei⸗ felter winſelte. Sie verſuchte, den Hund an ſich zu locken, und ſchritt neben dem Balken her, der ſchnell abwärts trieb. Der Hund wagte ſich nicht herunter, Angela lief ein Stück vor. Vielleicht konnte ſie ihn abfangen. Sie zog ſchnell ihre Schuhe aus und niedergegangen. ging ins Waſſer. Sie mußte doch weiter hinein, als ſie dachte, bis an die Hüften. Aber nun kam der Bal⸗ ken genau auf ſie zugeſteuert. Sie rief den Hund mit weicher Stimme, der ſich ein wenig aufrichtete, als er das Mädchen vor ſich ſah. Aber als Angela zufaſſen wollte, traf ſie ein mächtiger Stoß gegen das Schienbein. Sie verlor das Gleichgewicht und fühlte, wie ſie abwärts trieb. Bevor ſie ſchwimmen konnte, ſchlug ſie mit der Strö⸗ mung gegen einen Brückenpfeiler. Angela griff zu. Ihre Finger klammerten ſich an die Betonwand feſt. Aber die Strömung war zu ſtark und die Steine von glitſchigen Algen überzogen. Sie rutſchte langſam weiter. Sie ſchrie auf. g Der alte Joe, der gerade vors Haus getreten war und nach den Zügen Ausſchau hielt, hörte ihren Hilferuf und rannte zum Waſſer hinunter. Er ſah Angela am erſten Brückenpfeiler mit verzweifelter Kraft gegen die Strömung ankämpfen. „Wart', ich hol' ein Tau!“ rief Joe und rannte zum Wärterhäuschen. Gleich darauf war er wieder zurück. Er hörte Angela rufen, ſie war ſchon halb unter die Brücke hindurchgerutſcht. Das Waſſer toſte und der Regen rauſchte, aber über allem erhob ſich plötzlich der ſchrille Pfiff einer Lokomotive. Joe achtete nicht darauf, oͤie Angſt um ſeine Tochter ließ ihn alles andere vergeſſen. Aber Angela hatte den Pfiff gehört. „Der Zug!“ ſchrie ſie.„Schnell! Ich kann noch halten.“ Ach, ſie wußte wohl, daß ſie ſich nicht mehr halten würde, bis Joe zurückkam. Er rannte hinauf, um in letzter Minute die Weiche zu ſtellen und die Signale zu geben. Die Züge brauſten kurz hinter⸗ einander in entgegengeſetzter Richtung vorbei. Joe war ſchon wieder unten am Fluß, um Angela zu retten. Er fand ſie nicht mehr. Er ſchrie und flehte, er rannte den Fluß auf und ab, er ſtocherte mit Stangen im Waſſer. So fanden ihn einige Strecken⸗ arbeiter, die zufällig vorbeikamen. „Seitdem iſt er nicht mehr in Ordnung, er mußte den Dienſt verlaſſen“, beendete der Wirt ſeine Er⸗ zählung. Der Fremde ſchwieg. Er ſchien gar nicht zu be⸗ merken, daß der Wirt gegangen war und die Gäſte bediente. Erſt nach einiger Zeit rührte er ſich. Er rief den alten Joe heran f Richard Strauß in Mannheim Wie die Intendanz des Nationaltheaters mittel, iſt Richard Strauß in Mannheim ein⸗ getroffen. Der Komponiſt wird bei der morgiges Aufführung der„Arabella“ im Nationaltheates anweſend ſein. 5 CTCTTCTbTbTCTCTfTCTGTCTGTꝙbGTCͥÿꝗòö r „Willſt du auch mit mir einen trinken, Joe““ fragte er. „Hat der Joe ſchon mal ein Gläschen abgelehnt?“ quäkte der beluſtigt zurück. Der Wirt ſtellte zwei Gläſer auf den Tiſch. Der Fremde hob ſein Glas, um Joe zuzutrinken. Aber der wehrte ab. Er zog einen rieſigen Chronometer Ich bitte Sie, ſich zum Führer zu ie * aus der Taſche, blickte auf das Ziffernblatt, riß die rechte Fauſt zweimal zurück und einmal vor, bediene er die Schalthebel. Dann erſt nahm er ſein g Glas und trank. a Der Wirt drückte ihm freundlich lächelnd die Schulter. Haſt recht, armer Kerl, dachte der Fremde, erſt di Pflicht, und wenn man darüber den Verſtand ver⸗ liert. Er ſtieß mit Joe an. Nationaltheater Mannheim. Die nächſten Er, eigniſſe im Nationaltheater ſind: Am Samstag, dem 28. Oktober, die Erſtaufführung von Paul Graenerz Oper„Schirin und Gertraude“ unter der muſikaliſchen Leitung von Ernſt Cremer und in 5 Inſzenierung von Heinrich Köhler⸗Helffrich; da Gaſtſpiel von Hans Fideſſer von der Reichsoper Berlin als Linkerton in„Madame Butterfly“ an Sonntag, dem 27. Oktober, und die Uraufführung des mit dem Dietrich⸗Eckart⸗Preis ausgezeichneten Werkes von Max Geiſenheyner Petra un Alla“ am Donnerstag, dem 31. Oktober. Der Di ter wird der Uraufführung beiwohnen. Von der Univerſität Heidelberg. Die orden liche Profeſſur für Kirchengeſchichte an der Univerſi⸗ tät Gießen wird im Winterſemeſter 1935/6 durch den Heidelberger Dozenten Dr. Wagenmann ver tretungsweiſe verſehen. ö 5 1995 erſt dis e ſte ſich em dieſe sherigen ken per⸗ erbracht nun die als bis⸗ einzu⸗ überreif d ihre nur he⸗ tober. nachricht Meer wandelt. n halb⸗ 9 Grup⸗ tmanns N Schu⸗ en und ſprachen ſich in iner der Baladine N Don⸗ iſt allen m Gau⸗ chied zu im ehe⸗ Anhal⸗ tarbeiter n Gau⸗ her. Der Reiches alttſchen tretende mmelten hen Tat⸗ en natio⸗ es, nicht verloren für de alle, die Volkes mal; des eine nals s Ende r zu be⸗ ür alles, nöge ihn ich ihm ——— Binbaue b Faubds eitung iaſtraße 4a mitteilt, m ein⸗ norgigen altheater We , Joe““ elehnt?“ .Der 1 Aber nometer „riß die vor, er ſein And die lerſt die and ver⸗ orbent⸗ Iniverſi⸗ urch den in ver⸗ 4 3 2 1 2 N ö 1 * 5 Donnerstag, 24. Oktober 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 491 — Mannheim, den 24. Oktober. 1. Reichsgeloͤſammlung für das WHWſͤ 1935/36 Am 26. und 27. Oktober führen die NS V⸗ Walter und Walterinnen die erſte Reichs⸗ geldſammlung für das laufende WW durch, die als Liſtenſammlung von Haus zu Haus erfolgt. Es iſt Ehrenſache eines jeden deutſchen Volks⸗ genoſſen, die Sammlung der Tatſozialiſten, die jahr⸗ aus, jahrein mit größter Selbſtverleugnung im Dienſte der Volksgemeinſchaft ſtehen, in weither⸗ zigſter Weiſe zu unterſtützen, um ſie ſo zu einem vollen Erfolg werden zu laſſen. Alle Volksgenoſſen beteiligen ſich daher an dieſer Reichsgeldſammlung fürs WHW 1935/36 freudigen Willens nach beſtem Können! Badens Kreispropagandaleiter kommen nach Mannheim Vom 25. bis 28. Oktober finden ſich ſämtliche Kreispropagandaleiter des Gaues Baden zu einer Tagung in Ettlingen zuſammen. Von dort aus unternehmen die Tagungsteilnehmer eine Fahrt nach Mannheim, wo im Planetarium der Mannheimer Werbefilm„Die lebendige Stadt“ ge⸗ zeigt wird. Nach Beſuch des Schloßmuſeums werden die Kreispropagandaleiter das Mittageſſen ein⸗ nehmen und über die Reichsautobahn nach Heidelberg weiterfahren. NeSB-Kindererholung auch weiterhin in Tätigkeit Die NSV⸗Volkswohlfahrt Mannheim iſt bemüht, noch möglichſt viele Gelegenheiten zu erfaſſen, die ge⸗ eignet ſind, den Mannheimer Kindern auch weiter⸗ hin noch eine ſchöne Erholungszeit zu ſichern. So fuhren heute vormittag.31 Uhr fünf Kinder in das Kinder⸗Solbad Donaueſchingen, und am Freitag,.19 Uhr vormittags, werden 20 Knaben nach dem Er⸗ holungsheim Todtnauberg auf den Weg gebracht werden. Eine vierwöchige Erholung wird hier unſe⸗ ren Kindern winken, die ſie in der würzigen Luft des badiſchen Oberlandes verbringen dürfen. Viehzählung am 3. Dezember Auf Veranlaſſung des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft wird am 3. Dezember eine allgemeine Viehzählung Surchgeführt werden. In Verbindung damit ſollen 1. die nichtbeſchau⸗ Hlichtigen Hausſchlachtungen von Bullen, Ochſen, Kühen, Jungrindern, Kälbern, Schweinen, Schafen und Ziegen in jedem der drei Monate Sep⸗ tember 1935, Oktober 1935, November 1935; 2. die in chem der drei vorhergehenden Monate September 1935, Oktober 1935 und November 1935 geborenen Mils unsere Staatsiugend leiſtet! Die Leiſtungsſchau der H in den Rhein⸗Neckarhallen Von den Maſten der Rhein⸗Neckarhallen wehten geſtern abend die Fahnen der Hitler⸗Jugend und längs des Innenhofes waren zahlreiche weiße Rund⸗ zelte aufgeſchlagen. Schon äußerlich wurde hier⸗ durch zum Ausdruck gebracht, daß hier die Hitler⸗ Jugend etwas ins Werk geſetzt hatte, das in den nächſten Tagen beſtimmt die Aufmerkſamkeit weite⸗ ſter Kreiſe hervorrufen wird. Um es gleich vorweg⸗ zunehmen: die Leiſtungsſchau der Hitler⸗ Jugend iſt eine Ausſtellung, die man unbedingt geſehen haben muß, wenn man Anſpruch darauf erheben will, in der Zeit zu ſtehen und mit den uns bewegenden Dingen vertraut zu ſein. In großer Zahl hatten ſich geſtern abend die Ver⸗ treter der Partei, der Schulbehörden, von anderen Dienſtſtellen und der Hitlerjugend zu einer ſchlichten Eröffnungsfeier der HJ⸗Leiſtungsſchau ein⸗ gefunden, die in den nächſten Tagen vor allem von der Schuljugend geſchloſſen beſucht werden wird. Nachdem die vom Bannorcheſter geſpielten Mo⸗ zartſchen Weiſen verklungen waren, wies Stabs⸗ leiter Egenlauf darauf hin, daß in Baden nun⸗ mehr die Arbeit der Jugend ſichergeſtellt ſei, nach⸗ dem es keine Schule mehr gebe, in der nicht minde⸗ ſtens 80 v. H. der Schüler der Hitlerjugend ange⸗ hörten. Vielfach ſei aber der Hundertſatz noch weſentlich höher. Ss gelte jetzt ernſte Er⸗ ziehungsarbeit zu leiſten, denn man habe die ſittliche Verpflichtung, für die Gemeinſchaft zu ar⸗ beiten. Mit einem Blick auf die Verpflichtung zum Adel der Arbeit klang die Anſprache aus, an die ſich der erſte Rundgang durch die Ausſtellung anſchloß. Die Motorſchar hat ihren Platz in dem Verbindungsgang zwiſchen der kleinen und der großen Halle bekommen, wo ſie Modelle aller Art ausſtellte, um zu zeigen, auf welchem Gebiet ihre beſondere Arbeit liegt. Da⸗ neben zeugen die aufliegenden Preiſe, daß man auch auf ſportlichem Gebiet manchen hochachtbaren Erfolg zu erringen vermochte. Eine Sonderſtellung nimmt auch die Arbeit der Abteilung Rundfunk ein, in der eindringlich vor Augen geführt wird, welche umfaſſende Arbeit die Hitlerjugend auf dem Gebiet des Rundfunks leiſtete und noch leiſten wird. Die Bedeutung des Jugendherbergswerkes kommt in der Schau zum Ausdruck, die in mehreren Abteilungen von der Bedeutung und Entwicklung der Jugendherbergen und des Jugendwanderns be⸗ richtet. Die Landſchaften, die Städte und Dörfer, die Menſchen und die Baudenkmäler der von unſerer Jugend bevorzugt durchwanderten Gegenden er⸗ geben einen überſichtlichen Querſchnitt, während andererſeits bildliche und figürliche Darſtellungen erkennen laſſen, welchen Aufſchwung das Jugend⸗ herbergsweſen genommen hat. Intereſſant iſt das Modell der im Bau befindlichen Schwarz wald⸗ Jugendherberge Titiſee, die mit 120 Bet⸗ ten und 80 Matratzenlagern, die größte und ſchönſte Jugendherberge iſt, die auch im Bauſtil der Schwarzwaldlandſchaft angepaßt wurde. Darſtellungen und Arbeiten aus dem Reichs⸗ berufs wettkampf, Bilder und Tabellen aus der Arbeit des Sozialamtes, Arbeiten aus der ... dd y y f 0 b Kälber ermittelt werden. Für die Geheimhal⸗ tung der ſtatiſtiſchen Angaben durch alle Stellen und Organe iſt Sorge getragen. Die richtige und zuwer⸗ läſſige Beantwortung der geſtellten Fragen iſt nicht nur ein volkswirtſchaftliches Erfordernis, ſondern liegt auch im eigenſten Intereſſe der Bauern. e Die goldene Hochzeit feiern heute die Eheleute H. Philipp Wittwer, 8 6, 41. Den langjährigen Beziehern der RMZ unſeren herzlichen Glückwunſch! * 70 Jahre alt wird heute Schneidermeiſter Eu⸗ gen Killinger, Riedſeldſtraße 107. Dem lang⸗ jährigen treuen Bezieher der RMZ wünſchen wir einen ſorgenfreien Lebensabend. **. Zehnjähriges Beſtehen der Kadenach Maun⸗ heim. Am 22. Oktober waren es zehn Jahre, daß die Kameradſchaft der ehemaligen Angehörigen der Nachrichtentruppe„Kadenach“ in Mannheim ins Leben gerufen wurde. Aus dieſem Anlaß führt die Kadenach am kommenden Samstagabend in den Ger⸗ manfaſälen(Bäckerinnung) eine ſchlichte Feier durch, die im Zeichen der Treue, der Kamerad⸗ ſchaft und des Glaubens ſteht. Dieſe Ver⸗ anſtaltung wird alle Kameraden der Kadenach und ihre Familienangehörigen vereinen. In würdigen, dem Anlaß der Feier entſprechenden Darbietungen wird das große Fronterlebnis draußen vor dem geiſtigen Auge der Kameraden wieder auftauchen und ſie erneut gemahnen, treu und einig zuſammen⸗ zuſtehen mit dem Marſchziel: Deutſchland, unſer Führer! Am Sonntagvormittag, 11 Uhr, fin⸗ det auf dem Ehrenfriedhof eine Gedenkfeier für die gefallenen Kameraden ſtatt. Den Abſchluß bildet ein Familienausflug nach dem Alten Schützenhaus in Feudenheim. ze Vortrag in der Kunſthalle. Statt Prof. Dr. H. Jantzen, der durch ſeine Ueberſiedlung nach Mün⸗ chen verhindert iſt, ſeinen zugeſagten Vortrag über: „Adam Elsheimer und ſeine Zeit“ zu hal⸗ ten, wird heute und morgen der neue Ordinarius der Kunſtgeſchichte an der Univerſität Frankfurt am Main, Prof. Dr. A. E. Brinckmann, über das gleiche Thema ſprechen. Der Maler Adam Elshei⸗ mer, 1578 in Frankfurt a. M. geboren, mit jungen Jahren 1610 in Rom geſtorben, gehört zu den ſtärk⸗ ſten Begabungen der ſo reichen, uns aber immer noch ſo wenig bekannten Kunſt des deutſchen Frühbarocks. en Muſeum für Naturkunde/ Naturalienkabinett (Schloß rechter Flügel). Die Beſuchszeiten ſind in⸗ folge vorgeſchrittener Jahreszeit wie folgt geändert: Mittwochs von 14 bis 16 Uhr(nicht wie bisher 15—17 Uhr) und an den Sonntagen von 11 bis 13 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Eintritt frei! zuſätzlichen Berufsſchulung, Darſtellungen der weltanſchaulichen Schulung der Hitlerjugend, Aufzeichnung der Preſſe⸗ und Propaganda⸗ arbeit und die Ausſtellung von Büchern, die zei⸗ gen, was die Hitlerjugend lieſt, bilden wertvolle Be⸗ ſtandteile der geſamten Leiſtungsſchau und finden auf der anderen Seite ihre Ergänzung durch die entſprechenden Darſtellungen des BdM. Das Arbeitsamt Mannheim hat ſich ebenfalls an⸗ geſtrengt und ſehr hübſch die Aufzeichnungen aus der Arbeit des Berufsberaters und der Berufs⸗ beraterin durch kleine oder größere Figuren ver⸗ ſinnbilölicht. Die Marineſchar der Hitlerjugend weiſt nach, daß ſte ſich ſehr viel mit ſeemänniſchen Dingen befaßt. Modelle von Schiffen aller Art ſtehen neben Ge⸗ räten, die der Seemann braucht und die bei der Ma⸗ rineſchar zur Schulung Verwendung finden. Die Sammlung zahlreicher Seemannsknoten wird zwei⸗ fellos auch die Landratten intereſſieren. Daß die Flugſchar innerhalb der Leiſtungsſchau nicht feh⸗ len darf, iſt ſelbſtverſtändlich und ſo finden wir an der Decke zahlreiche Modelle von Flugzeugen, die ſich die Flugſcharen ſelbſt gebaſtelt haben. Eine Zuſammenſtellung der Sportgeräte, derer ſich die Hitlerjugend zur körperlichen Schulung bedient— ebenſo zeigt der BöM die von den Mä⸗ del verwendeten Geräte— leitet über zu einer Sonderſchau des Jungvolkes, das ſich in einer Weiſe angeſtrengt hat, die unein⸗ geſchränkte Anerkennung verdient. Gar manche der ausgeſtellten und von dem Jungvolk ge⸗ baſtelten Arbeiten würde eine beſondere Würdigung verdienen. Doch möge der Hinweis genügen, daß ganz herrliche Stücke gezeigt werden, die ein Beweis der Geſtaltungskunſt und des Schaffens⸗ willens des Jungvolks ſind. Das muß man un⸗ bedingt geſehen haben, mit welchem Geſchick die Jungen einen mit allen Schikanen ausgerüſteten Ge⸗ ländewagen gebaut haben, wie ſie ſich aus alten Zi⸗ garrenkiſten die ſchönſten Feldtelephone herſtellten, mit denen man auch wirklich telephonieren kann, wie ſie Sandkäſten aufbauten, um darin fremdes Ge⸗ lände, Landſtriche aus unſerer engeren Umgebung oder ganze Zeltlager aufzubauen. Nicht weniger Beachtung verdienen die Dinge, die der Bo M ausſtellt. Da zeigen die Jungmädel ihre Baſtelarbeiten, andere Abteilungen befaſſen ſich wieder mit der Arbeit auf dem Gebiete des Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtums, wieder andere mit der Werkarbeit, wobei praktiſche Arbeit am Webſtuhl ge⸗ zeigt wird. Sehr klar herausgeſtellt ſind die vier Gebiete der zusätzlichen Berufsſchulung: Er⸗ ziehung, Säuglingskurſe, Kochkurſe, Nähkurſe, die alle durch vorzügliche Darſtellungen zu feſſeln wiſſen. Erwähnung verdienen noch der Mitteltiſch mit Bildern und Zeichnungen aus dem Bilderwettbewerb und die Tiſche, die auf der einen Seite zeigen, was die Jungmädel leſen, während auf der anderen Seite die Bücher ſtehen, die von den Jungmädel nicht geleſen werden. Aus den wenigen Angaben mag entnommen werden, daß die Leiſtungsſchau der Hitlerjugend wirklich etwas Beſonderes iſt und daß jeder Volks⸗ genoſſe in dieſer Leiſtungsſchau geweſen ſein muß. een OVERSTOLZ 5 PE Oune Most. RNNENRLAU 6 Pr. lit gol eder ihr Material, noch ihr gutes Aussehen macht die Metall Schachteln von uus Neuerburg zu einer frischhaltenden TROPEN-PACRUNG. Die Hauptsache ist vielmehr ihr neuartiger Frischhalte Verschluss. Er isoliert die Si- Sa retten von der Aussenluft und hält auf engstem Raum ihr frisches Aroma gefangen. r 4. Seite/ Nummer 491 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 24. Oktober 1985 3 3 Nationalſozlaliſtiſche Veteiebs wirtſchaſt Vortrag von Dr. Thoms in der Mannheimer Arbeitsſchule Kreiswirtſchaftsberater Dr. Thoms, der ſeiner⸗ zeit durch die Handelshochſchule als Dozent nach Heidelberg kam, begann geſtern in der Mannheimer Arbeitsſchule einen Kurſus von ſechs Abenden über nationalſozialiſtiſche Betriebswirtſchaftslehre. Er ſprach davon, wie der deutſche Menſch in der Ar⸗ beit einen Segen ſehe, während der Liberalis⸗ mus immer nur nach der Rentabilität frage. Der Betriebsaufbau iſt Ausdruck raſſiſcher Geſtaltungs⸗ kraft; denn die entſcheidende Rolle ſpielt immer die Haltung der den Betrieb führenden Menſchen; aber im Schutze des Liberalismus hatten ſich artfremde Menſchen an die Spitze gedrängt. Die naturgege⸗ benen Wirklichkeiten im Betriebe ſind vor allen Pingen Blut und Boden, Raſſe und Raum; ſie ſtehen vorne in der Rangordnung der Lebens⸗ faktoren, und nicht„die Wirtſchaft“. Das Ziel der nationalen Wirtſchaft geht darum Hechin, daß unſere Betriebe Volksbetriebe werden; denn ſie ſind die Keimzellen der Volkswirtſchaft wie der Volksgemeinſchaft. Es gehören zu einer be⸗ ſtimmten volksmäßigen gebundenen Wirtſchaft auch heſtimmte Bedürfniſſe, und dieſe wiederum müſſen beſtimmt ſein durch das Perſönlichkeits. und Art⸗ bewußtſein der Wirtſchaftsaufbauer. Von hier aus werden alle Entſcheidungen getroffen und nicht von der Maſchine, die uns angeblich zu überwältigen droht. Die Maſchine iſt nicht gefährlich für den, der ſſe innerlich beherrſcht und der ſich Aufgaben ſtellt, die über ihr liegen. Wir brauchen aber keine Angſt zu haben, daß unſerem Volk die Aufgaben ausgehen ſollten. Nur das Volk iſt degenerfert, das im tech⸗ niſchen Fortſchritt abfällt. Mehr zu den Einzelheiten übergehend, verſuchte nun Dr. Thoms, den Betrieb von perſchiedenen Sei⸗ ten aus begrifflich zu erfaſſen. Da iſt der Betrieb 3. B. eine rechkliche Realität als G. m. b. H. oder Aktiengeſellſchaft, mit Bilanzen und Gewinnaus⸗ ſchüttungen, Verträgen, Patenterwerbungen, Steuer⸗ erklärungen, und er kann nur arbeiten und funktio⸗ Hieren innerhalb einer ſtabilen Rechtsordnung. An⸗ dererſeits iſt der Betrieb eine techniſche Einheit von Maſchinen und Material, von Dienſtvorſchriften und Arbeitsanweiſungen; oder eine wirtſchaftliche durch die Art ſeiner Finanzierung und Geldrechnung, eine pfychologiſch⸗ozivlogiſche oͤurch die Einheit der Men⸗ ſchen in einer heſtimmten Art dex harmoniſchen Ge⸗ meinſamkeit, in der Organiſation zur gegenſeitigen Ergänzung im Arbeitsgang führt. Und das Ganze hat die Betriebsleitung, ſo wie im Geſetze zum Schutz der nationalen Axbeit beſtimmt, in perſönlicher Ein⸗ heit durch den Betriebsführer zu leiten und zu⸗ ſanmmenzufaſſen. Sowie ein Miß verhältnis etwa apiſchen techniſcher und wirtſchaftlicher oder zwiſchen rechtlicher und ſozioſogiſcher Aufßauſeite hervortritt, iſt der Betrieb geſtört, aber der Betriebsführer erfaßt und beherrſcht„die Fülle des blutvollen Be⸗ triebsleßens“ in ſeiner verantwortungsvollen Perſon. Dr. Hr. Wann beginnen die Eintragungen im Warenemgangsbuch? In Einzelhandelskreiſen beſtehen noch häufig Un⸗ klarheiten darüber, von welchem Zeitpunkt ab die Eintragungen in das Wareneingangsbuch vorgenom⸗ men werden müſſen. Wie die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel nochmals dazu mitteilt, iſt die Verord⸗ mung zur Führung des Wareneingangsbuches am 1. Oktober in Kraft getreten, d. h. Waren⸗ eingängs, die vor dem(. Oktober in die Bere fügungsmacht eines Einzelhändlers gelangten, ſind Das Shetauglie keitszeugnis Zuſtändig iſt das Geſundheitsamt des Wohnſitzes der Braut— Ausführungs⸗ anweiſungen zum Ebegeſundheitsgeſetz Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat durch Erlaß au die Landesregierungen Ausführungs⸗ anweiſungen zum Geſetz zum Schutze der Erb⸗ geſundheit des deutſchen Volkes(Ehegeſundheits⸗ geſetzſ gerichtet. Dieſe Anweiſungen beſtimmen, daß in Zukunft der Nachweis, daß kein Ehehindernis nach dem ge⸗ nannten Reichsgeſetz vorliegt, allgemein durch ein Ehetauglichkeitszeugnis erbracht werden muß, das vom Geſundheitsamt auszuſtellen iſt. Den Zeitpunkt, von dem ab das Tauglichkeitszeugnis all⸗ gemein vorzulegen iſt, wird der Miniſter noch be⸗ ſtimmen. Sind beide Verlobte oder der männliche Verlobte Ausländer, braucht ein Tauglichkeitszeug⸗ nis nicht vorgelegt zu werden. Bis zur allgemeinen Einführung hat der Standesbeamte während der Aufgebotsverhandlung die Verlobten auf die Ehe⸗ hinderniſſe hinzuweiſen mit der Bemerkung, daß ſie ſtrafbar ſind, wenn ſie wiſſentlich ſalſche An⸗ gaben machen. Die Belehrung iſt zu Protokoll zu nehmen. Die Erklärung der Verlobten hat der Standesbeamte ohne beſondere Nachprüfung als zu⸗ treffend anzuſehen und demgemäß von der Anfor⸗ derung eines Ehetauglichkeitszeugniſſes abzuſehen, wenn ihm nicht ſichere Tatſachen bekannt ſind, die die Erklärung als unrichtig erſcheinen laſſen. Die Vorſchriften, ſo unterſtreicht der Miniſter, dürfen keinesfallls die Schließung geſunder Ehen erſchweren. Die Geſundheitsämter werden alſo in der näch⸗ ſten Zeit nur auf beſonderes Verlangen der Stan⸗ „Bei dem... liegen keine Ehehinderniſſe im Sinne des Geſetzes zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes(Ehegeſundheitsgeſetz) vor.“ Im Falle der Verweigerung des Tauglichkeits⸗ zeugniſſes wird eine Beſcheinigugng auch darüber erteilt, die eine kurze Begründung enthält. Der Miniſter betont, daß noch eine Beſchwerdemög⸗ lichkeit geſchaffen werden wird. Verlobten ſind mündlich zu belehren, ob das Ehehindernis vor⸗ ausſichtlich ein dauerndes oder nur ein vorüber⸗ gehendes ſein wird. Die Ausſtellung des Ehetaug⸗ lichkeits⸗Zeugniſſes erfolgt grundſätzlich durch das für den Wohnort der Braut zuſtän⸗ dige Geſundheitsamt, das von dem für den Bräutigam zuſtändigen Geſundheitsamt verſtändigt wird. Anläßlich der Ausſtellung des Ehetauglich⸗ keitszeugniſſes iſt auch eine Eheberatung nach den Grundſätzen des Miniſters vorzunehmen. Ergeben ſich bei der Unterſuchung des einen Verlobten Tat⸗ ſachen, die die Eheſchließung zwar nicht als verboten, aber als unerwünſcht erſcheinen laſſen, ſo teilt das Geſundheitsamt dies beiden Verlobten mit. Der Arzt wird auch ermächtigt, in entſprechenden Fäl⸗ len von der Eheſchließung abraten zu dürfen. Die Ehetauglichkeitszeugniſſe werden bis auf wei⸗ teres gebührenfrei ausgeſtellt. Als für die Volksgemeinſchaft unerwünſcht ſollen auch Ehen von Perſonen verboten werden, bei denen Geiſtesſchwäche oder geiſtige Störungen vorliegen, die zu Die desämter Ehetauglichkeitszeugniſſe ausſtellen. Das] ſchwerer Pſychopathie ooͤer zu verbrecheriſchem und Tauglichkeits zeugnis beſtimmt: gemeinſchaftsgefährdenden Verhalten geführt haben. F Eine moderne Entführungsgeſchichte: Der Raub der Emmy Ein junges Liebespaar vor dem Mannheimer Einzelrichter Eine ärgerliche Sache iſt es: Zunächſt ein modern aufgezogener„Brautraub“, namentlich gegen den Willen des geſtrengen Herrn Papas, dann nach zehn Monaten endlich nachträgliche Genehmigung der Ent⸗ führung der Neunzehnjährigen, und nun doch Nach⸗ ſpiel vor dem Einzelrichter. Emmy iſt noch nicht volljährig und ſteht alſo unter Schutz und Schirm der Eltern. Originell war der Plan eingefädelt, er hätte einem Luſtſpiel entnommen ſein können: Die Eltern in Kehl erhalten von einer vertrauenswürdigen Bekannten aus Offenburg die Mitteilung, daß Emmy eine nette Stelle in Mannheim erhalten kann. Sie ſelbſt hat ja ſchon den Wunſch geäußert, ſich einmal draußen undzuſehen, und die Eltern denken, ſie kommt dann von dem jungen Manne weg, den der Väfer Lurch⸗ aus nicht als Schwiegerſohn haben mag.— Aus den Augen, aus dem Sinn.——— Von einer Stelle in Mannheim war aber gar keine Rede— das Arbeits⸗ amt vermittelte für auswärts keine Stelle. Auf Emmy wartete hier niemand, außer ihr Geliebter, und es wird ihr mitgeteilt, daß man nichts agegen hat, wenn ſie ſich ſelber um eine Stelle in Mann⸗ heim bemühe. Der 27 Jahre alte, aus Offenburg ſtammende, ſehr verliebte Verehrer hatte eine ihm bekannte Offenburgerin mit der Aufgabe betraut, die Eltern des Mädchens mit der Mitteilung zu beruhigen, Emmy ſei in einer Stelle in Mannheim gut unter⸗ gebracht. Da kommt eines Tages eine Abgeſandte der Eltern hierher, um ſich nach der Tochter Wohl⸗ ergehen zu erkundigen, und ſie erfährt hier, daß ſie ſich ſogar recht wohl befindet, ſo nahe ihrem Gelieb⸗ ten, daß ſie ſich ſtändig auf ihren Zimmern gegen⸗ ſeitig Beſuche abſtatten, die den Vermietern ſchließ⸗ lich unangenehm werden. Zornig verlangt nun der Papa ihre Rückkehr nach Kehl. Statt deſſen begleitet die Tochter ihren Geliebten in ſein neues Domizil nach der ſchwäbi⸗ ſchen Hauptſtadt. Der Vater wendet ſich an die Stuttgarter Polizei. Der Kriminalbeamte, der das Mädchen vernimmt, hat einen ſehr vernünftigen gangeſehen wurde, als. Gedanken:„Heiraten Sie ſich ooch, dann wird ſich auch der Vater zufrieden geben, und die Sache iſt erledigt“. Nun ja, der Vater hat ſeine zornig ge⸗ faltete Stirne geglättet, er hat am 20. September von Landau aus an die Staatsanwaltſchaft Mannheim geſchrieben, daß er den Antrag auf Beſtrafung we⸗ gen Entführung einer Minderjährigen zurücknimmt. Aber nur unter ganz beſonderen Umſtänden kann das Verfahren eingeſtellt werden, und die liegen hier nicht vor. Und ſo hatte ſich das Mann⸗ heimer Einzelgericht zwei Stunden lang mit der Entführungskomödie hinter geſchloſſenen Türen zu beſchäftigen, die inſofern als erſchwerend ſitlliche Momente hinein⸗ ſpielen. Die Kernfrage war: war der Angeklagte der trei⸗ bende Teil, war es das Mädchen, oder waren es beide? Sehr lange Protokolle waren über die Sache geſchrieben worden. Aber nach des einen Zeugen Meinung konnte wirklich von einer Ent⸗ führung des Mäoͤchens nicht die Rede ſein. Und auch der Stuttgarter Kriminalbeamte war der Meinung, daß das Mädchen trotz ihres jugendlichen Ausſehens ſelbſtändig und energiſch Sachwalter ihrer Liebe zu dem jungen Manne geweſen ſei. Und gegen alles Erwarten— ſie war gar nicht geladen— meldete ſich Emmy als dritte Zeugin an der Gerichtstüre, eine ſchlanke Dame in tadelloſer Aufmachung. Belehrung durch den Vorſitzenden: Sind Sie mit dem fungen Manne verlobt, ſind Sie ernſten Willens, ihn zu heiraten? Zeugin: Natürlich, ich habe ihm ſprechen gegeben. Wir waren beide einig. Und Sie, Herr Angeklagter?„Ja! Wir heiraten uns.“ Alſo eine ganz glatte Sache, nach ſo vielen Wenn und Aber: vor Gericht wird der künftige Ehebund beſtätigt, den die Eltern mit ihrem Jawort beſiegeln (die Mutter hatte es ja ſchon längſt heimlich gegeben. Der Vertreter der Anklage und der Richter waren eins in der Verkündung eines Freiſpruchs. Weder das Ver⸗ eine Ent⸗ noch eine Verführung lag vor und Arm in Arm zog das junge Paar von dannen nicht in das Wareneingangsbuch einzutragen. Auch Waren, die für den Monat Oktober oder November beſtellt ſind, brauchen nicht eingetragen zu werden, wenn die Lieferung bereits im September erfolgte und der Einzelhändler den Beſitz der Ware noch vor dem 1. Oktober erworben hat. Gleichzeitig iſt darauf hinzuweifſen, daß auch die Waren, die zum Eigenverbrauch beſtimmt ſind, in das Wareneingangsbuch eingetragen werden müſſen. Bei einer Lieferung, die ſowohl zur gewerblichen Ver⸗ äußerung als auch zum Eigenverbrauch beſtimmt iſt, NN Pflanzenfreunde ſind auch Naturfreunde Eine aufſchlußreiche Filmvorführung in der Flora“ Mannheim Int der am Dienstag im großen Saal der„Lie⸗ dertafel“ abgehaltenen Verſammlung der„Flora“, Berein der Blumenfreunde Mannheims, zeigte Di⸗ Mlomlandwirt Streicher, Mannheim, einige neue, mit großem Intereſſe und lebhaftem Beifall aufgenommene Filme, in denen die verſchiedenen Arten der Gartennutzung praktiſch und allgemein verſtändlich im Bilde vorgeführt wurden. Von beſonderer Bedeutung waren die verſchiede⸗ nen Siedlungen, in denen die Siedler mit Luſt und Liebe ihr Gärtchen und ihre Aecker bei den wich⸗ ligſten Lebensbedingungen unſerer Kulturpflanzen widmeten. Behandelt wurden die Grundbedingungen eines erfolgreichen Anbaues, ſo der Boden und die Boden⸗ e vor und nach Beſtellung und Saat, An⸗ au und Pflege der verſchiedenen Gemüſearten und Blumten ſowie die Düngung. 2 Es it bekannt, daß die Pflanze einer ſtändigen Zufuhr von Nährſtoffen bedarf und daß der Humus verſorgung des Gartenbodens große Beach⸗ Freude am Garten zu erleben. tung geschenkt werden muß. Der Gartenbeſttzer wird durch eine reiche Ernte hierfür belohnt. Allerdings darf man nicht untätig zuſehen, bis einem die Früchte in den Mund fallen; man muß arbeiten, um Der lehrreiche Film hat nicht nur den Siedlern, ſondern auch den Garten⸗ und Balkonbeſitzern ſowie den Blumen⸗ freunden wertvolle Anregungen mannigfacher Art gegeben. Vereinsführer Pg. Illhardt warf einen kur⸗ zen Rückblick auf die vor einigen Wochen im Fried⸗ richspark abgehaltene Preisverteilung für die ſchön⸗ ſten Fenſter und Balkone und ermunterte die An⸗ weſenden, auch im nächſten Jahre Balkon und Fen⸗ ſter zu bepflanzen. Pflanzenfreunde find auch Natur⸗ freunde. Die Balkonpflanzen müſſen jetzt an eine ſchützende Stelle gebracht und ſpäter in einem hellen Raum im Keller ihr Winterquartier beziehen. Nach⸗ dem der Vereinsführer noch einige wertvolle Winke und Ratſchläge fur die Pflanzengewinne(Aralien, Chryſanthemen, Aſperagus, Erika und Begonien) er⸗ teilt hatte, begann die Verloſung. muß alſo der Geſamtpreis in das Warenein⸗ gangsbuch eingetragen werden. Der Einkaufspreis darf alſo nicht um den auf den Eigenverbrauch ent⸗ fallenden Teil gekürzt werden, und zwar auch dann nicht, wenn der Preis des Eigenverbrauchs in der Bemerkungsſpalte beſonders angegeben wird. Erfolge der Werbung der HF Die große Werbung der Hitlerjugend des Standortes Mannheim hat einen vollen Er⸗ folg zu verzeichnen. Von überall her kommen Mel⸗ dungen, die von Uebertritten in die Staatsjugend berichten. Beſonders zu erwähnen iſt ein großer Er⸗ folg in Ketſch. Dort traten an einem Tag 136 Jungen und Mädel, hauptſächlich aus katholiſchen Jugendverbänden kommend, in die Einheiten der Hitlerjugend ein. Auch von Sandhofen kommt eine Meldung, daß die Jungmädelgruppe 140 Neuauf⸗ nahmen zu verzeichnen hat. Das Jungvolk erfaßt jetzt in Sandhofen ebenfalls ungefähr 95 v. H. aller zu erfaſſenden Jungen. In der Schwetzinger Hilda⸗ ſchule, die 100prozentig organiſiert iſt, wurde die Fahne der Hitlerjugend gehißt. So laufen Berichte und Meldungen von allen Teilen des Standortes Mannheim ein, die den Willen der Hitlerjugend bezeugen, den Willen zum Kampf gegen diejenigen, die ihren Weg toch zu hemmen verſuchen. Die Jugend Adolf Hitlers kennt nur eine Parole: Einheit der Jugend. Ein Reich, ein Führer, eine Jugend. Mögen die Neuaufnahmen ein Anſporn ſein für die wenigen, die noch abſeits unſerer Gemeinſchaft ſtehen. Alle müſſen her. Es gibt nur eine Jugend: Die Hitlerjugend. 5 a e Kirchgeldbefreiung für bürgerſteuerfreie Per⸗ ſonen. Das Staats miniſterium veröffentlicht ein Aenderungsgeſetz über Kirchgeld. Eine Aenderung erfährt der 8 4 des Geſetzes, der die Kirchgeldbefrei⸗ Liter je Geviertmeter. Adein⸗ Pegel 20. 8 24[Neckar⸗Pegel 21 2 28. Sbeiſach 5 2— 72185 350 1050 Mannheim.73.65 276 25 Kehl 2..4 28288.550 Jagſtfeld.—— Maxau. 34.80.8 205 2 08][ Heilbronn—— Narnbeim 282 2877 170 95 Plochingen“——-— Kaub.881 81 1731.70 5„ Röln. 1,804 J,50 1,4138 4,301 Charles Boyer hat in dem Film„Oberarzt Dr. Monet“ neben Claudette Colbert eine tragende Rolle. Der Film läuft heute in Mannheim an. ö ung auch auf die bürgerſteuerfreien Perſonen aus⸗ dehnt. Beſtehen bleibt der Altersunterſchied für den Beginn der Steuerpflicht für Bürgerſteuer und Kirch⸗ geld. Bürgerſteuerpflichtig wird jede Erwerbs, perſon mit vollendetem 18. Lebensjahr, Kirchgeld dg gegen wird erſt mit dem 20. Lebensjahr erhoben. Daz Geſetz über das Kirchgeld vom 18. März 1932, das mit dem 1. April 1935 abgelaufen war, wird auf 1. April 1936 verlängert. e Ehrenſalve beim Begräbnis von Neno Mitgliedern. Für die deutſchen Frontkämpfer, ſo⸗ weit ſie in der NS⸗griegsopferverſorgung zuſam⸗ mengeſchloſſen ſind, iſt eine beſondere Ehrung ver, fügt worden. Im Einvernehmen mit dem Reichs. kriegsminiſter hat der Reichsinnenminiſter der NScO genehmigt, ihre verſtorbenen Mitglieder nach militäriſchen Gebräuchen unter Abgabe einer Ehrenſalve beizuſetzen. Die erforderlichen Ge⸗ wehre werden vom Reichskriegsminiſterium nach Möglichkeit zur Verfügung geſtellt. 23. Okt * Selchenerklatung. Zur. Welterkarlę e Kalter Wr f front vordringender Haffluft. Warmer W²ndf= Front vordtingender Warmluft A ste l CM /e. S From mit Warmluft hn der klöte FME 0 Ovoſterlos O wolkig ſllngegengedief, ieh Schneefelgehe heiter G bededuſy g Scheberfäfgfeit. S Nebel ſ Genet O bebbbedecht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt am Main vom 24. Oktober: Der Ein⸗ fluß des Mittelmeerwirbels hat in Deutſchland raſch nordwärts an Boden gewonnen. Er bedingt in grö ßer Verbreitung bedecktes Wetter mit leichten Nie⸗ derſchlägen, die in den höheren Lagen aus Schnee beſtehen. Bei Luftzufuhr aus Nord bis Oſt herrſchen ausgeglichene, aber für die Jahreszeit zu kalte Tem; peraturen. Der Witterungscharakter wird ſich vor⸗ erſt wenig ändern. Vorausſage für Freitag, 25. Oktober Unfreundliches und naßkaltes Wetter mit leichten Niederſchlägen, bei nördlichen und weſtlichen Winden ausgeglichene, für die Jahreszeit zu tiefe Tempe raturen. 8 8 Höchſttemperatur in Mannheim am 23. Oktober + 73 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 05 Oktober + 3,6 Grad; heute früh 8 Uhr 4 88 rad. 5 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 258 Uhr bis heute früh 78 Uhr 0,2 Millimeter 02 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 15 r 1935 1 'nen aus⸗ d für den und Kirch⸗ Erwerbs ⸗ chgeld oͤg⸗ oben. Daz 1932, das wird auf NSRH OR mpfer, ſo⸗ g zuſam⸗ rung ver, m Reichs; iſter der Mitglieder abe einet ichen Ge⸗ ium nach 2 F 8 8 0 E Ausgabe Der Ein⸗ land raſch t in grc⸗ hten Nie⸗ 8 Schnee herrſchen alte Tem⸗ ſich vor; lober leichten u Winden Donnerstag, 24. Oktober 1935 Aus Baden Güterzug gegen Rangierabteilung Eiſenbahnunfall im Bahnhof Philippsburg Philippsburg, 23. Okt. Ein Eiſenbahnunfall, der zum Glück keinen Perſonenſchaden im Gefolge hatte, ereignete ſich am Mittwochvormittag in Phi⸗ lippsburh. Ein Güterzug ſtieß mit einer Ran⸗ gierabteilung zuſammen, wobei drei Wa⸗ gen der Rangierabteilung entgleiſten. Die Strecke Graben⸗Neudorf— Germersheim wurde für 1“ Stun⸗ den geſperrt. Der Perſonenverkehr wurde durch Kraftwagen aufrechterhalten. Die Schuldfrage wird noch unterſucht. Blick auf Mosbach Mosbach, 23. Oktober. Vikar Kurt Holderer in St. Georgen wurde an die evangeliſche Pfarrei hier verſetzt.— Malermeiſter und Waiſenrichter David Müller, eine bekannte Perſönlichkeit, konnte ſeinen 70. Geburtstag feiern. Polizeiwachtmeiſter Albin Halter feierte am 20. Oktober ſeinen 65. Ge⸗ burtstag. Der Jubilar hat der Stadt 26 Jahre pflichtgetreu gedient. Sein Vater, Albin Halter, trat am 22. Oktober in ſein 95. Lebensjahr ein. Er gilt als„Urgroßvater“ nicht nur der Stadt, ſondern des ganzen Bezirks. Er iſt Veteran von 1866 und 1870/71. Die Grenzänderung zwiſchen Mosbach und Neckarelz, nach der Neckarelz rund 73 Hektar ſeiner Gemarkung an die Kreisſtadt zwecks Ausdehnungsmöglichkeit abtritt, wurde geneh⸗ migt und hat mit Wirkung vom 1. November Rechtskraft. * Heidelberg, 23. Okt. Die ſeit dem 10. Oktober als vermißt gemeldeten Lehrmädchen Helene Hen⸗ ninger und Frieda Reuff aus München konn⸗ ten in Heidelberg aufgegriffen und ihren El⸗ tern wieder zugeführt werden. * Pforzheim, 23. Okt. Nicht am Hundebiß, ſon⸗ dern am Herzſchlag iſt der 85 Jahre alte Gold⸗ ſchmied und Veteran von 1870/71 Gottlieb Erba⸗ cher geſtorben. Die Verwanoͤten in Oeſchelbronn, die er aufſuchte, hatten einen biſſigen Hofhund an der Kette. Dies wußte Erbacher nicht, als er ſich dem Tier näherte. Dieſer ſprang ſofort auf und biß den Greis in die Hand. Erbacher ſtürzte infolge des Schreckens zu Boden. Ins Städtiſche Kranken⸗ haus verbracht, iſt er noch am gleichen Abend einem Herzſchlag erlegen. Der Verſtorbene iſt an ſei⸗ nem Geburtstag beerdigt worden. L Wieſental, 24. Oktober. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am letzten Sonntag ihre Schlußprobe ab, bei der die geſtellten Aufgaben keſtlos gelöſt wurden. Offenburg, 23. Oktober. Die Strafkammer ver⸗ handelte in mehrtägiger Sitzung den Fall Dr. Hur ſt. Der Angeklagte hatte ſich als unfähig erwieſen, bie Tätigkeit eines Rechtsanwalts aus⸗ zirüben und ſich dazu noch in einer Reihe von Fällen der Untreue ſchuldig gemacht. Das Urteil, das am Dienstagnachmittag gefällt wurde, lautete auf drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und 900 Mark Geldſtrafe. Außerdem wurde Dr. Hurſt die Fähigkeit aberkannt, öffentliche Aemter zu be⸗ Heiden. — —— Die Deviſenſchiebungen in Scheibenhardt Pfarrer Eckardt auf der Anklagebank- Er verkaufte für ſeinen Amtskollegen in franzöſiſch-Scheibenhardt Wertpapiere Empfindliche Gefängnisſtrafe verhängt * Lau dau, 23. Oktober. Das Schöffengericht Landau verhandelte am Mittwoch gegen den katholiſchen Pfarrer Albert Eckhardt aus Scheibenhardt, dem an der Lauter gelegenen Grenzdorf, wegen eines Ver⸗ brechens gegen die Verordnung über die Devi⸗ ſenbewirtſchaftung und des Durchführungsgeſetzes hierzu. Bekanntlich kam die Deviſenüberwachungsſtelle im April v. J. umfangreichen Verkäufen von JG⸗ Farben⸗Aktien an deutſchen Börſen auf die Spur. Nach den Liſten mußten ſich dieſe Aktien im Aus⸗ land befinden. Man entdeckte die Aktien zuerſt bei ländlichen Sparkaſſen in der Südpfalz. Hier und in verſchiedenen Grenzorten waren ſie veräußert worden. Die Spur führte über ein Kandeler Geld⸗ inſtitut zum katholiſchen Pfarrer in Rhein⸗ zabern und von dort zu Pfarrer Eckhardt in Deutſch⸗Scheibenhardt. Es konnte eine Reihe von Perſonen, Betei ligte an dieſem verbotenen Deviſengeſchäft, ver⸗ haftet werden. Sie ſind ſpäter zu längeren Ge⸗ fängnisſtrafen verurteilt worden. Pfarrer Eck⸗ hardt, der heutige Angeklagte, flüchtete über die deutſch-franzöſiſche Grenze, als er die Deviſenſchie⸗ bungen entdeckt ſah. Nach Aburteilung der Mitbe⸗ teiligten kehrte er Ende Juni d. J. nach Deutſch⸗ land zurück und ſtellte ſich den Behörden. In der jetzigen Verhandlung, in welcher die An⸗ klage durch Gerichtsaſſeſſor Rempke von ber Son⸗ derſtelle für Deviſenvergehen in Berlin vertreten wurde, war der Angeklagte voll geſtändig. Ueber den Urſprung und den Verlauf der ſtrafbaren Hand⸗ lungen gibt Pfarrer Eckhardt folgende Darſtellung: Im Januar 1934 kam Pfarrer Kieny aus Fran⸗ zöſiſch⸗Scheibenhardt zu ihm nach Deutſch⸗ Scheibenhardt. Kieny habe ihn gefragt, ob er ihm nicht Wertpapiere in Deutſchland verkaufen wolle. Der Angeklagte ſei auf dieſes Erſuchen eingegangen übergebenen Wertpapiere, und habe die erſten ihm „ — 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5 fünf Frankfurter Goldpfandbriefe, zum Preiſe von 1285,85 Mark in Landau verkauft. Den Betrag habe er ſelbſt nach Franzöſiſch⸗Scheibenhardt gebracht. Drei Wochen ſpäter habe ihm Kieny erneut Wertpapiere gebracht mit der Weiſung, ſie in Deutſchland einzeln abzuſetzen. Diesmal ſeien es zwei JG-⸗Farben⸗ Aktien geweſen, die nach den Angaben des franzöſi⸗ ſchen Pfarrers aus dem Nachlaß ſeines Vaters ſtammten. Eine Aktie verkaufte der Angeklagte Eckhardt in einem Speyerer Geldinſtitut, die andere überbrachte er dem inzwiſchen abgeurteilten Dr. Kaufmann in Landan, der ſie ſeiner Schweſter übergab. Dieſe wiederum ſetzte das Papier in Herxheim ab. Der Erlös für die erſte Aktie betrug 1327, der für die zweite 1344 Mark. Die 1327 Mark bekam Eckhardt von Dr. Kaufmann ausgehändigt; er gab ſie an Pfarrer Kieny weiter. Nachdem der Angeklagte durch Dr. Kaufmann immer mehr in die Rentabilität der Deviſenſchie⸗ bungen eingeweiht worden war, traf er mit Dr. K. die Vereinbarung, weitere JG-Aktien im Ausland kaufen zu laſſen, um die in dem Kursunterſchied liegenden Gewinnmöglichkeiten auszunützen. Eck⸗ hard beſprach dann mit Kieny dieſen Plan, der ſich zu dem„Geſchäft“ auch bereit erklärte. Zur Aus⸗ führung des Vorhabens überbrachte Dr. Kaufmann im März 1934 dem Angeklagten Eckhardt 79000 Mark. Kieny lieferte einige Tage danach weitere ſieben JG⸗Aktien und betonte dabei, daß er ſie von ſei⸗ nem Geld gekauft habe; die Aktien für Kaufmann könnten noch nicht geliefert werden. Man vereinbarte, den Gewinn zu halbieren. Eckhardt verſuchte nun, die Aktien ſeines franzöſiſchen Kollegen loszuſchlagen. Dabei hatte er einen teilweiſen Erfolg. Eine Aktie verkaufte er dem katholiſchen Pfarrer in Rheinzabern. Den Gewinn teilte er mit Kieny. Weitere zwei Aktien ſetzte er bei dem katholiſchen Pfarrer in Ludwigshafen⸗Mundenheim ab, der ein Die Schneefälle im Schwarzwald * Wolfach, 23. Oktober. Auf unſeren Schwarz⸗ waldhöhen über 700 Meter iſt der erſte Schnee ge⸗ fallen. Vom Kniebis wurde bei ſcharfem Oſtwind ein Grad Kälte gemeldet, außerdem leichtes Schnee⸗ treiben, das jedoch nicht lange anhielt. M Mosbach, 23. Oktober. In Anweſenheit von Landrat Rothmund⸗ Mosbach und Kreisleiter Rudolph ⸗Sattelbach fand vor kurzem in Diedes⸗ heim die Einführung und Vereidigung des neu⸗ ernannten Bürgermeiſters, Pg. Guſtav Go ob, ſtatt. Gleichzeitig wurden auch die neuen Beigeord⸗ neten und Gemeinderäte vereidigt.— In Unter⸗ ſchefflenz konnte Frau Juliane Streckfuß bei noch guter Geſun dheit in ihr 80. Lebens jahr eintreten. eee eee geber 29. Euödwigshafener iſt Kraftfahrzeugbeſitzer Die Zählung der Autos und Krafträder ergibt 17,5 v. H. mehr als im Vorjahr * Ludwigshafen a. Rh., 23. Okt. Die alljährliche Zählung der Kraftfahrzeuge, die auch in dieſem Jahre am 1. Juli von der Polizeidirektion durch⸗ geführt wurde, hat in Ludwigshafen wieder eine ſtarke Zunahme ſeit dem letzten Jahre ergeben. Im Verkehr befanden ſich 3665 Fahrzeuge jeder Art, das ſind 546 oder 17,5 v. H. mehr als im Vorfahr. Jetzt entfällt ein Kraftfahrzeug ſchon auf 29 Ein⸗ wohner gegenüber 34 im Vorjahr und 82 noch vor zehn Jahren. Außerdem waren 367 Kraftfahrzeuge außer Betrieb geſetzt, während im vergangenen Jahr 133 vorübergehend abgemeldet waren. Erſtmals überſteigt in dieſem Jahr die Zahl der Per⸗ ſonenwagen(mit 1583) bie der Krafträder mit 1553), die bisher ſtets den größten Anteil am Kraftfahrzeugbeſtand aufgewieſen hatten. Die ſtärkſte Zunahme iſt aber bei den Laſt⸗ wagen zu verzeichnen, von denen jetzt 494 gezählt wurden gegenüber 350 im vergangenen Jahr. Im Verlauf von zehn Jahren hat ſich die Zahl der Laſt⸗ wagen verdoppelt, die der Krafträder auf das Zwei⸗ einhalbfache erhöht und die der Perſonenwagen ſo⸗ gar vervierfacht. Unſer geſamter Kraftfahrzeug⸗ beſtand iſt jetzt rund dreimal ſo hoch wie vor zehn Jahren; damals waren 1252 Fahrzeuge vorhanden, heute ſind es 3665. Innerhalb der beiden letzten Jahre hat ſich der Beſtand an Kraftfahrzeugen in Ludwigshafen um die Hälfte erhöht— ein Ausdruck des Vertrauens in unſere Entwicklung, zugleich auch ein Beweis für den Erfolg der ſteuerlichen Maßnahmen der Regie⸗ rung. Beſonders erfreulich iſt die Feſtſtellung, daß bei den Anſchaffungen überwiegend Fahrzeuge deut⸗ ſcher Werke bevorzugt worden ſind. Bei den Per⸗ ſonenwagen gibt es zum Beiſpiel 287 deutſche und nur ſieben ausländiſche Wagen mehr als im Vor⸗ jahr. Die Zahl der ausländiſchen Krafträder iſt ſo⸗ gar ganz bedeutend zurückgegangen, während die deutſchen Räder eine Zunahme um faſt ein Drittel verzeichnen können. Im letzten Jahr hat ſich der Anteil der deutſchen Marken bei allen Fahrzeugarten erhöht, am höchſten iſt er jetzt bei den Krafträdern, bei denen es im Vorjahr noch die meiſten ausländi⸗ ſchen Rider gab. Notizen aus Oggersheim nd. Oggersheim, 23. Okt. Unſere Gemeinde hat inzwiſchen die Beſchaffung einer zweiten Mo⸗ torſeuerſpritze entſchieden. Mit derſelben wird ein eigener Löſchzug für die neue Siedlung„Not⸗ wende“ ausgerüſtet. Aus den dem Feuerwehrbe⸗ zirk Ludwigshafen⸗Land bereitgeſtellten öffentlichen Zuſchußmitteln wurde dieſes Jahr auf unſere Gemeinde ein Geſamtzuſchußbetrag von 800 Mk. verteilt. 700 Mk. entfallen auf Staatsmittel und 100 Mk. auf Mittel des Bezirks. Der hieſigen„Krieger⸗ und Soldaten⸗Kamerad⸗ ſchaft“ wurde ein neuer Führer in dem ſeitherigen SAL⸗Zugführer Otto Kreiſelmaier beſtimmt, der jetzt auch durch die Ortsgruppenleitung der NS⸗ DAP ſeine Beſtätigung gefunden hat. Der Saarferngasanſchluß an das hieſige Gaswerk nähert ſich jetzt bereits ſeiner Fertig⸗ ſtellung. Die Abzweigleitung vom„Guten Hirt“ her iſt gelegt und wird jetzt mit der Regelanlage verſehen. Am„Guten Hirt“ ſowie am„Saumhof“ ſind inzwiſchen auch zwei Gasmeſſerſtationen gebaut worden, über die das Saarferngas zur Abzweiglei⸗ tung oder Stichleitung entnommen wird. Schneidermeiſter Franz Schwab und Ehefrau feierten jetzt ihr 25 jähriges Ehejubiläum. 1 Spenden für das Winterhilfswerk 1935/36 Städtiſche Sparkaſſe Karlsruhe, Verwaltungsrat 3000; Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, vormals Rößler, Werk Rheinfelden(Baden) 7500; Deutſche Bank und Dis⸗ konto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, Anteil für Baden 2000; Commerz⸗ und Privatbank AG, Filiale Mannheim, Anteil für Baden 1200; Union⸗Lichtſpiele, 5 uhe 100; Verband oberbadiſcher Brauereien e. V. 217 bl Kontor Weyhenmeyer u. Co., Mannheim 2 Koloniale Gerb⸗ und Farbſtoff⸗Gmbs Hartung u. Buhlinger, Karls heim AG 600; Schießer AG, 8 Villiger u. Söhne, S ruher Lebensverſiche für Speiſung von 6 werte von 10 000; in Karlsruhe, Geſe rt Allen Spendern herzlichen Dank. Poſtſcheckkonto: Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes, Gauführung Karlsruhe Nr. 360. Bankkonten: Winterhilfswerk des deutſchen Vol⸗ kes, Gauführung; Städtiſche Sparkaſſe Karlsruhe Nr. 3599; Bank der deutſchen Arbeit, Karlsruhe Nr. 61; Badiſche Bank, Karlsruhe Reg. Nr. 6268. ad 5. Seite Nummer 491 Stück als Grundſtock für einen Schweſternhaus⸗ neubau behielt und Eckhardt 1365 Mark dafür zahlte. Den Reſt reichte Eckhardt ſeiner Bank zur Gut⸗ ſchrift ein. Zur Auszahlung des Betrages iſt es je⸗ doch nicht gekommen.— Schließlich hat der Ange⸗ klagte eine weitere Aktie des katholiſchen Pfarrers von Hatzenbühl verkauft ſowie zwei an ſeinen in Köln wohnenden Bruder. Dieſe Aktien wurden be⸗ ſchlagnahmt. Auf die Reklamation des Kaufmann, daß ſeine Aktien immer noch nicht geliefert worden ſeien, ging Eckhardt zu Kieny, um nachzufragen. Kieny händigte ihm nun weitere neun JG⸗Aktien aus; Eckhardt brachte ſie zu Dr. Kaufmann. Auch dieſe neun Wertpapiere verfielen bei Aufdeckung der Schiebungen der Beſchlagnahme. Zu ſeiner Verteidigung führte Pfarrer Eckhardt an, daß er infolge der Krankheit ſeiner Mutter und auf Grund größerer Anſchaffungen für ſeinen Haus⸗ halt in Schulden gekommen ſei. Als er durch den mittlerweile abgeurteilten Dr. Kaufmann von den Gewinnmöglichkeiten aus dem Aktienverkauf gehört habe, ſei er der Verſuchung unterlegen. Er ſei ſich bewußt geweſen, daß ſein Verhalten geſetzwidrig ſei, halbe jedoch nicht geahnt, daß ſeine Vergehen ſo ſchwere Folgen nach ſich ziehen könnten. Das Urteil: Der Anklagevertreter zeichnete ſcharf die Schwere des Falles auf. Der Angeklagte habe durch die Ge⸗ ſamtſumme der verſchobenen Deviſen der deutſchen Volkswirtſchaft 15000 Mk. entzogen, er habe ferner ſein Prieſterkleid mißbraucht und damit verbrecheri⸗ ſche Geſchäfte getrieben. Der Strafautrag lautete auf ein Jahr zehn Monate Zuchthaus. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe in gleicher Höhe aus, ferner eine Geldſtrafe von 1000 Mk., und verfügte die Aufrechterhaltung des Haftbefehls. Die Unterſuchungshaft wird voll ange⸗ rechnet. Mieder Queckſilberbergbau in der Nordpfalz * Obermoſchel, 23. Okt. Der Aus bau der hieſligen Bergbau anlagen, in denen wie vor längeren Jahrzehnten— der Abbau der Queckſilbervorkommen ſeit einigen Monaten wieder aufgenommen wurde, iſt nahezu vollendet. Hervorragende Ceylon- Indien- Darjeeling: Mischungen LTI Nur in Originalpackungen— Mit Volkslieder-Bildern Die Belegſchaft iſt auf 300 Mann angewachſen. Der Großbetrieb wird aufgenommen werden können, ſo⸗ bald die Zufuhrſtraßen von Lemberg und Stahlberg ausgebaut ſind, und die Erze beſſer angefahren wer⸗ den können. Die Ofenanlage ermöglicht ein Tages⸗ quantum von 4000 Zentner Steinen. . Die Stadt Hagen wirbt für ihre Pfä zer Patenkinder * Edenkoben, 24. Okt. Aus Hagen i. W. wird uns gemeldet: Am Wochenende fand hier ein Werbe⸗ aufmarſch der SA, der Hitler⸗Jugend und des Ar⸗ beitsdienſtes ſtatt. Vom Emilienplatz zogen die Formationen zum Rathausplatz. Bevor hier Ober⸗ bürgermeiſter Vetter das Wort ergriff, ſchenkten ihm Müdener Winzerinnen— Müden an der Moſel und Edenkoben in der Pfalz ſind Patenkin⸗ der der Volmeſtadt— ein Glas eoͤlen Moſelſaftes ein. Der Oberbürgermeiſter beſchäftigte ſich in ſei⸗ nen Ausführungen zunächſt mit dem Winterhilfs⸗ werk und führte oͤann weiter aus: Eine weitere Auf⸗ gabe ſei es, die Winzerſtädte Müden und Edenkoben in ihrem harten Kampf um das Brot zu unterſtützen. Ihr Erzeugnis, der Moſel⸗ und Pfälzerwein, ſolle in Hagen getrunken werden. fache Früher habe der ein⸗ keinen Wein trinken ſollen. Heute Er hoffe, daß Arbeiter ommen hat. * Viernheim, 23. Okt. Die 38 Jahre alte Frau Sophie Walch hatte ein kleines Geſchwür am Kopf, das ſie nicht beachtete. Infolge plötzlich eingetrete⸗ ner Blutvergiftung iſt die Frau nun binnen drei Tagen geſtorben. Die neuen rungsrom- M lampen mit der Doppelspirale geben— je nach ihrer Größe— bis zu 20% mehr Licht, doch der Stromverbrauch bleibt der gleiche. Winterszeit bringt fröh Dunkelheit, darum jetzt die lampen wechseln, denn E RE MASSI GTE PREISE: Watt: 40 50 75 100 Preis: M 0,97 1,28 1,47 1,86 Acton ſaller. doci db: Galler laut ſidit quelle. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 24. Oktober 1995 Die Vorrunde um den Handball-Pokal Baden— Brandenburg in Mannheim Wenn am nächſten Sonntag die Vorrunde zum Hand⸗ ball⸗Pokal ſteigt ſteht unſere Gauelf vor einer weitaus ſchwereren Aufgabe, als vor Jahresfriſt. Damals ſtar⸗ teten wir erfolgreich in Gießen gegen den Gau Nor d⸗ heſſen, der nach einer Klaſſeleiſt ung unſerer badiſchen Gauelf mit 21:6 Toren geſchlagen wurde und dabei böſe unter die Räder kam. In der Zwiſchen⸗ runde jedoch zogen nach einem ungemein harten und feſſelnden Kampf unſere Vertreter den Kürzeren. Dieſes denkwürdige Zwiſchenrundentreffen wurde an den Brauereien in der Verlängerung mit 14:16 von den Bayern gewonnen, nochdem ein rabenſchwarzer Tag der badiſchen Hintermannſchaft die prächtigen Stürmererfolge gegenſtandslos machte. Die Bayern ſtrauchelten dann wach einer 12:9 Niederlage am Gau Nord mark, dem Pofalſieger, der in Entſcheidungsſpiel ſich über Bran⸗ denburg mit 40:6 behauptet und damit den herrlichen Kampfpreis für 193435 gewann. Das Aufgebot der Brandenburger Und nun heißt es dort anzuknüpfen, wo wir vergan⸗ genes Jahr Schluß machen mußten, und keinen geringeren zu erwarten, als den Gau Brandenburg, der nicht nur über die erfolgreichſte Handballtradition, ſondern auch über eine langjährige Vormachtsſtellung verfügt. Daß es den Brandenburger auch in dieſem Jahre wieder ſehr ernſt iſt. nachdem ſie das letzte Mal kurz vor dem Ziele in Ehren unterlagen, beweiſen ihre Vorbereitungen, die nach jeder Richtung hin von Erſolg gekrönt waren. Nach dem 17. März d.., der dem märkiſchen Handball durch den Gou Mitte die 23:7 Kataſtrophen⸗Niederlage brachte, hat man die Gauelf von Grund aus neu aufgebaut und ſich, da es viel ja alles gutzumachen galt, wiederum den führen⸗ den Gau Mitte und damaligen Bezwinger, vor vierzehn Tagen als Uebungspartner geholt. Auf dem SCC⸗Platz in Berlin ſiegte Mitbe mit 78 wohl abermals, jedoch, wie einmittig in den Berichten zum Ausdruck kommt, mehr als glückbich, nach beiſpielloſem Pech der Märker, deren Mann⸗ ſchaft in allen Teilen ſo gut eingeſchlagen hat, daß ſie in der gleichen Aufſtellung für das Mannheimer Vorrunden⸗ ſpiel belaſſen wurde mit: Tiſchler (Polizei Berlin) Manzke (Ask. TW Berlin) eege Mücke (Berl. SV 92) TW Dorner) Framm Baumann W. Hömke Hermann Hammler (Ask. TV)(SC Charl.)(Ast. TV)(BSV 92)(Ask. TV) Als Erſatzleute ſtehen noch zur Verfügung: Chuchra und Möricke(1892) ſowie Walter Hömke(Askan. TV). Mit Ausnahme von Manz ke, Hermann und Wille Höm ke, eine gänzlich neue Mannſchaft alſo, die bereits Geppert (Polizei Berlin) M. Hömke (Ask. TW Berlin) öhre Feuerprobe beſtanden hat und das volle Vertrauen des Gaues Brandenburg beſitzt. Unſere Gäſte ſind alſo gut gerüſtet. Die Vertretung des Gaues Baden Bilden beim Gegner des kommenden Sonntags fünf Askanier das Gerippe der ſtarken branden⸗ burgiſchen Mannſchaft, ſo liegt für uns Badener der Schwerpunkt abermals bei unſerem Gaumeiſter SV Waldhof, von deſſen Einheit alleine 8 Spieler nam⸗ haft gemacht ſind. Die Hintermannſchaft wird voll und ganz von der iſterelf geſtellt. 5 0 Geſpannt darf man auf die Läuferreihe ſein. Mit Kritter im Mittellauf, ſind als Außenläuſer Keil ba ch⸗Tgde Ketſch und Gehr⸗TV Seckenheim in Ausſicht genommen. Ueberraſchend kommt die Berufung des Freiburoers Azone auf halbrechts in den ſonſt vollſtändigen Waldhofangriff. Wenn Gauſpiel⸗ wart Steinbach ſich auch vorbehalten hat, über die end⸗ gültige Mannſchaftsaufſtellung erſt kurz vor dem Spiel zu entſcheiden, ſo wird ohne zwingende Gründe wohl kaum eine Aenderung zu erwarten oder Verſtärkung zu ermög⸗ lichen ſein, gegenüber der vorgeſehenen und genannten Formierung mit: Weigold Müller Schmidt (alle drei Waldhof) Gehr Kritter Keilbach (DV Seckenheim)(Waldhof(Tgoe Kotſch) Zimmermann Azone Spengler Herzog Lang (Waldhof)(Fc Freiburg)(alle Walohof) Neben Henninger⸗Waldhof ſind als Erſatzleute die Nachwuchsspieler Hetiſeck⸗ g Jahn Weinheim) und Müller⸗TV 46 Mannheim in Bereitſchaft. Die Ausſichten und unſere Hoffnungen Der allgemeinen Auffaſſung, daß der Gau Branden⸗ burg als Favorit nach Mannheim zu dieſem Vorrunden⸗ Pokaltreſſen kommt, wird man ſich ſchlecht verſchließen können. Es iſt nicht die ſogenannte Papierform, die da⸗ für ſpricht. Nehmen wir für Brandenburg und Baden nochmals den Gau Mitte zum Vergleich, von welchem in den letzten Wochen erſtere mit:7 Toren und wir mit 12:7 im Mannheimer Stadion beſiegt wurden, ſo kann es kein Zweifel darüber geben, daß es einer ganz ausgezeichneten Leiſtung der badiſchen Elf in allen Teilen bedarf, um den durchaus möglichen Sieg zu erringen. Dazu gehört aber auch der unbedingte Wille und reſtliche Einſatz. Weſent⸗ lich wird zunächſt ſein, wie ſich die mit drei Mittelläufern beſetzte Läuferreihe zurechtfſindet. Das gilt bei der ſoliden Vertedigung weniger für die Abwehr, als für den Auſbau und damit für die Entfoltung des Angriffes. Anzuknüpfen heißt es, wie wir eingangs ſchon andeuteten, an den Mann⸗ ſchaftsgeiſt und die Leiſtungen des vorjährigen Bayern⸗ ſpieles. Hoffen wir, daß es gelingt; denn dann bleibt die Frage offen, ob Brandenburg oder Baden der Sieger ſein wird. Die Spiele der Vezirksklaſſe Unterbaden— Weſt Am Sonntag ſpielen: Olympia Neulußheim— 08 Mannheim Sp. Vg. Sandhofen— Ilvesheim Seckenheim— Käfertal. Der Tabellenführer Neulußheim hat ein weiteres Spiel auf eigenem Platz gegen 08 Mannheim. Die Mannheimer konnten bis jetzt nur ein Spiel gewinnen. Am Sonntag war die Niederlage gegen Friedrichsfeld mit 1i4 wieder recht deutlich. Ein Sieg in Neulußheim wäre eine kleine Ueberraſchung. Ilvesheim fährt nach Sandhofen. hofener Mannſchaft konnte eigenem Gelände hat ſichten. Käfertal beſucht Secken heim. Der letzte Sonn⸗ tag brachte Käfertal gegen Ilvesheim die erſte Niederlage. Gerade dieſe Niederlage wird Käfertal, das in dieſem Jahr gut in Form iſt, erneut anſpornen. Ein glatter Sieg von Käfertal iſt zu erwarten. 5 Die Sand⸗ noch nicht überzeugen. Auf aber Ilvesheim keine Siegesaus⸗ Unterbaden⸗Oſt Hier ſpielen: BB Wiesloch— 05 Heidelberg Eberbach— Plankſtadt Schwetzingen— Kirchheim Sandhauſen— Weinheim Walldürn— Handſchuhsheim Eppelheim— Union Heidelberg. Wiesloch hat ſich in dieſer Spielzeit ganz gut ge⸗ halten, Eppelheim mußte am Sonntag die Ueberlegenheit mit einer:3⸗Niederlage anerkennen. O05 Heidelberg, der ſein erſtes Spiel gegen Handſchuhsheim gewann, wird in Wiesloch um eine Niederlage nicht herumkommen Eberbach empfängt Plankſtadt. Nach der Nieder⸗ lage vom Sonntag wird ſich Eberbach zuſammennehmen, um nicht weiter zurückzufallen. 5 N Schwetzingen erhält Beſuch vom Tabellenführer Kirchheim. Trotz des Platzvorteils wird der Sieger hier Kirchheim heißen. Weinheim muß ſich damit es keine Ueberraſchung erlebt. nem Sieg von Weinheim. Walldürn ſpielt zu Hauſe gegen Hand ſchuhs⸗ heim und wird ſich zwei wertvolle Punkte holen. gefährlich. erſten Sieg Tabelle vor⸗ in Sandhauſen vorſehen. Wir rechnen mit ei⸗ Eppelheim iſt auf eigenem Gelände Unſon Heidelberg wird nach ſeinem alles daranſetzen, um ſich weiter in der zu arbeiten. Schalke ſiegte in Freiburg:0 Ueber 6000 Zuſchauer— eine für einen Werktag hohe Zahl— hatten ſich im Freiburger Mösle⸗Stadion ein⸗ gefunden, um einmal den deutſchen Fußballmeiſter F C Schalke 04 ſpielen zu ſehen. Nach dem eindeutigen Siege der„Knappen“ über den ſchweizeriſchen Meiſter Lauſanne Sports in Konſtanz hatte man allerhand erwartet, zum Schluß war man jedoch etwas enttäuſcht. Gemeſſen an den Leiſtungen von Konſtanz war das Spiel der Weſtſalen in Freiburg mäßig, obwohl Szepan und Pörtgen die Elf ver⸗ ſtärlten. Immerhin muß betont werden, daß der Frei⸗ burger F C überaus heſtigen Widerſtand leiſtete und im Spiel wohl mehr Torgelegenheiten hatte als der Meiſter. Das techniſch reiſere Spiel dagegen zeigten unbedingt die Gäſte. Sämtliche Aktionen gingen von Szepan aus, der diesmol den Mittelläuferpoſten verſah. Man hatte aber im allgemeinen den Eindruck, daß ſich die Meiſterelf nicht voll ausgab. Was jo auch eigentlich verſtändlich iſt, da ſie am kommenden Sonntag bereits wieder ein ſchweres Pokalſpiel zu beſtehen hat. Freiburg enttäuſchte nach der angenehmen Seite. Die jungen Leute ſtanden techniſch zwar hinter den Gäſten zurück, aber ein Rieſeneifer erſetzte dieſen Mangel. Der:0⸗Sieg des Deutſchmeiſters ſtand bereits bei der Pauſe feſt. Das Spiel begann mit Vorſtößen der Freiburger, Büch⸗ ner hatte auch gleich eine große Gelegenheit, aber frei⸗ gehend ſchoß er über das Tor Die Güte kamen dann immer mehr auf. In der 7 Minute flankte der Rechts⸗ außen Kallwitzki zur 155 5 Kopfe ein. Das Spiel wurde 1 e Die geführlichen Vorſtöße der ene wurden jedoch von der Läuſerreihe oder Verteidigung der Schalker abgeſtoppt. Hugo Müller im Freiburg Tor hatte wiederholt Gelegenheit, ſein großes Können zu zeigen. In dann Mitte und Pörtgen lenkte mit N wieder aus der 38. Minute ſchoß der auf halbrechts ſpielende Gel⸗ Je ſch das zweite Tor, nachdem Büchner für Freiburg kurz vorher wieder eine ſog.„bombenſichere Angelegenheit“ ausgelaſſen hatte. In der zweiten Spielhälfte war Frei⸗ burg zwar mehr im Angriff, aber zuſammen mit dem Tor⸗ hüter Mellage war die Deckung der Schalker unüberwind⸗ lich. Aber die Freiburger ließen keinen Erfolg mehr zu. Schiedsrichter Keller(Karlsruhe) leitete gut, er hatte kein ſchweres Amt. Vor dem Spiel war der deutſche Meiſter durch Bug⸗ ginger Bergknappen, den Oberbürgermeiſter und den Ver⸗ einsführer des FC begrüßt worden. FJockey-Wechſel am Stall Weinberg Der Rennſtall des Geſtüts Waldfried hat einen Jockey⸗ wechſel vorgenommen. Anſtelle von Gerhard Streit, der ſeiner Militärpflicht bei der Fürſtenwalder Ulanen⸗Schwa⸗ dron genügt, wurde J. Staroſt a für die kommende Rennzelt verpflichtet, deſſen Peſten am Stall Mülhens künftig der wieder in großer Form reitende J. Raſten⸗ berger einnehmen wird. Im übrigen haben die großen Rennſtälle jedoch keine großen Veränderungen in bezug auf ihre Reiter vorgenommen wie die nachfolgende Liſte der bekannt gewordenen Jockei⸗Verpflichtungen zeigt: Geſtüt Erlenhof: Trainer: A. v. Borcke, Jockei: E. Grabſch, W. Lacina. Hauptgeſtüt Graditz: Trainer: R. Utting, Jockei: R. Schmidt. Geſtüt Schleuderhan: Trai⸗ ner G. Arnull, Jockei: W. Printen, Harry Schmidt. R. niel: Trainer: A. Althof, Jockei: H. Zehmiſch. Geſtüt Waldfried: Trainer: F. Murray, Jockei: Z. Sta⸗ roſta, W. Held, A. Ebert. Geſtüt Ebbesloh Trainer: A. Olejnik; Jockei: R. Zachmeier. Fran J. v. Opel: Trai⸗ ner: A. Schlaefke, Jockei: K. Narr. P. Muelhens: Trai⸗ 77 F. Föſten, Jockei: R. Raſtenberger, R. Kaiſer, Fr. üller. Olympia 1936 Das Olympia⸗Haus von Garmiſch-Partenkirchen Gelegentlich der kürzlich abgehaltenen Sitzung des Or⸗ ganiſationskomitees für die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936 iſt auch das Olympta⸗Haus in Garmiſch⸗Partenkirchen eingeweiht worden. Das Olympia⸗Haus iſt der Repräſen⸗ tationsbau für die Olympiſchen Winterſpiele. Es ſteht zwi⸗ ſchen den beiden Haupttribünen des Schiſtadions am Gudi⸗ berg und ſchließt das Stadion beherrſchend gegen die Zu⸗ ſahrtsſtraße nach Norden zu ab. Das Olympia⸗Haus iſt ein langgeſtreckter, heller Bau. Den erſten Stock nimmt als Hauptraum der große Empfangsſaal ein. Hier wird im Februar der feierliche Empfang der Regierung und des Internationalen Olympiſchen Komitees ſtattfinden. Von der Terraſſe aus, die dem Saal vorgebaut iſt, können die offiziellen Perſönlichkeiten Zuſchauer der Wettkämpfe ſein. Im Erdgeſchoß iſt ein großes, ſchön ausgeſtattetes Re⸗ ſtaurant eingebaut, das allen Beſuchern der Winterſpiele zugänglich iſt; im Kellergeſchoß befinden ſich ein gemüt⸗ liches bayeriſches Bierſtüberl und eine Kegelbahn, die während der Spiele dem Komitee und den Wettkämpfern zur Verfügung ſtehen. Das Olympia⸗Haus iſt von einem einheimiſchen Archi⸗ tekt erbaut worden. Schöne Holzſchnitzereien, wie ſie in Garmiſch⸗Partenkirchen üblich ſind, geben den Hauptſchmuck der Räume und des Treppenhauſes. Der große Saal der Gaſtſtätte beſitzt einen geräumigen Alkoven, der ebenfalls durch prächtige, holzgeſchnitzte ulen gegen den Haupt⸗ raum begrenzt iſt. Sämtliche Schnitzereien ſind von einem Garmiſcher Künſtler, Kunſtmaler Krauß, geſchaffen worden. * Letten und Spanier bei den Winterſpielen Das kleine Lettland wird bei den 4. Olympiſchen Winterſpielen 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen durch 13 Eis⸗ hockeyſpieler, drei Eisſchnelläufer, eine Kunſtläuferin, fünf Schlläufer— darunter eine Frau— und zwei Mannſchaſts⸗ führer, alſo durch insgeſamt 24 Perſonen, vertreten ſein. 1924 und 1928 hat Lettland bereits an den erſten und zwei⸗ ten Olympiſchen Winterſpielen in Chamonix und St. Morttz teilgenommen. Zahlenmäßig klein wird die Beteiligung Spaniens an den Winterſpielen ſein, nachdem Spanien an den vor⸗ ausgegangenen Winterſpielen überhaupt nicht teilgenom⸗ men hat. Vier Schiläufer und zwei Läuferinnen werden in Garmiſch⸗ Partenkirchen an den Start gehen, außerdem iſt die Teilnahme einer Mannſchaft am Militär ⸗Schi⸗ Patrouillenlauf in Ausſicht genommen. *. Rumänien bei den Bob⸗Rennen Zu den Olympiſchen Bob⸗Rennen in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen wird Rumänien zwei Vierer⸗ und zwei Zweier⸗ Bobs entſenden. Die Mannſchaften beſtehen faſt ausſchließ⸗ lich aus rumäniſchen Offizieren. Den Vierer Bob„Ru⸗ mänien J“ ſteuert Hauptmann Angheleſeu und den Vierer⸗ Bob„Rumänien II“ Oberlt. Papana, während am Steuer der beiden Zweier⸗Bobs gleichen Namens Oberſt Mihail und Ingenieur Frim ſitzen werden. *. Ausländer⸗Sportlehrgang im Olympiajahr Unmittelbar im Anſchluß an die Olympiſchen Spiele, vorausſichtlich in der Zeit vom 17.—29. Auguſt 1936, wird von der Reichsakademie für Leibesübungen auf dem Reichs ſſportfeld zu Berlin ein Informakions⸗Lehrgang für ſolche Ausländer veranſtaltet, die die deutſchen Arbeits⸗ methoden auf dem Gebiet der Körpererziehung kennen⸗ zulernen wünſchen. Der Unterricht umſaßt die grund⸗ legenden Uebungsgebiete beider Geſchlechter(Gymnaſtik mit und ohne Gerät, Leichtathletik, Geräteturnen, Spiele und Schwimmen). Die Teilnehmer werden nicht nur durch praktiſche Unterweiſungen, Filme, Vorträge uſw. in den Stoff eingeführt, ſondern ſie erhalten auch reichlich Ge⸗ legenheit zu einer prakliſchen Uebung, ſo wie es ſeit Jah⸗ ren bei den kurzfriſtigen Fortbildungslehrgängen auf dem Deutſchen Sportforum üblich iſt. Außerdem werden in Vorträgen allgemeine und beſondere Fragen der Körper⸗ erziehung einſchließlich der Geſundheitslehre behandelt. Der Unterricht wird in deutſcher Sprache erteilt, jedoch ſtehen Dolmetſcher zur Verfügung. Zum Lehrgang werden Män⸗ ner und Frauen zugelaſſen. Sie werden im Kamernd⸗ ſchaftshaus der Reichsakademie für Leibesübungen auf dem Reichsſportfeld und im Studentinnenheim ebendort untergebracht. Die Koſten der Teilnahme einſchließlich Unterkunft, Verpflegung und Lehrgeld belaufen ſich auf 60 Mk. je Kopf. Intereſſenten können ſich bereits jetzt beim Organiſations⸗ komitee für die 11. Olympiade Berlin 1936, Berlin⸗Char⸗ lottenburg 2, Hardenbergſtraße 43 III., vornotieren laſſen. Kleine Sport-Nachrichten 212 Nennungen ſind zum Felsbergrennen abgegeben worden, das am kommenden Sonntag, 27. Oktober bet Saarlouis durchgeführt wird. Allein 121 Motorrad⸗ Lizenzfahrer werden am Start ſein außerdem 50 Motor⸗ rad⸗Ausweisſahrer, neun Sporlwagen⸗Ausweisfahrer, 18 Sportwagen⸗Lizenzfahrer und 14 Rennwagen⸗Lizenzſahrer. Polens Schiläufer haben jetzt ebenfalls ihre Beteiligung am olympiſchen Militär⸗Patrouillenlauf in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen zugeſogt. Einen deutſchen Sieg gab es bei dem jetzt beendeten Sechstagerennen in Montreal(Kanada). Die beiden Weſtfalen Kilian—Vopel gewannen das Rennen mit zwei Runden Vorſprung vor Walthour—Lepage. Deutſche Rennfahrer werden am Samstag abend auf der Winterbahn zu Antwerpen ſtarten. Meiſter Richter trifft im Fliegerkampf auf ſeine alten Widerſacher Scherens und Michard, während der Leipziger Hille am Steherkamof beteiligt iſt. Der 7. Radball⸗Preis von Hannover wird am kommen⸗ den Sonntag 27. Oktober, ausgetragen. Teilnehmer ſind u. a. das Frankfurter Weltmeiſterpaar Schreiber—Blerſch und das Hamburger Meiſterpaar Köping— Schnorr von Falke⸗Stellingen. a Der Boxkampf Paolino. Louis ſoll jetzt zum 2. Dezem⸗ ber feſt vereinbart worden ſein. Kampfſtätte iſt Neuyork; Paolino wurde ein Garantieſumme von 30 000 Dollar zu⸗ geſagt. 5 Das 14. Berliner Sportpreſſefeſt wird am Samstag, 14. Dezember, in der neuen Deutſchlandhalle durchgeführt. Staatskommiſſar Dr. Lippert hat die Schirmherrſchaft über die Veranſtaltung übernommen. 1 Am Hanſeaten⸗Gepäckmarſch. der am kommenden Sonn⸗ tag, 27. Oktober, in Hamburg durchgeführt wird beteiligt ſich auch die Meiſtermannſchaft der Leipziger SA⸗ Brigade 88 mit Schulze, Blau, Köhler und Sauve. Inu dieſem 0⸗Km.⸗ Marſch hat das Juf.⸗Reg. 47 allein 17 Mannſchaften ge⸗ 7 me e ttland und Irland trugen am Mittwoch in Belffaſt einen Länderkompf mit ihren Ligamannſchaften aus. Vor nur 5000 Zuſchauern— es regnete in Strömen— ſiegten die Schotten knapp mit 312(:0) Toren. 5 Guthrie, der engliſche Norton⸗Rennfahrer, verbeſſerte mit einer 500⸗cem⸗Maſchine in Linas⸗Montlhery die Stun⸗ denweltbeſtleiſtung von 178,318 auf 183,613 Km. Auf ſeiner Fahrt verbeſſerte der Engländer noch vier weitere Baſt⸗ leiſtungen. 2 5 3 Norwegens Olympiſches Komitee hat in Oslo die vor⸗ läufige Nennung von rund 210 Olympiekämpfern be⸗ ſchloſſen. Davon entfallen ouf die Winterspiele 50 Mel⸗ dungen und der Reſt auf die Sommerſpiele in Berlin. Die Engliſchen Hallen⸗Tennismeiſterſchaften im Lon⸗ doner Queens⸗Klub wurden jetzt beendet. Jean Borotra gewann zuſammen mit der Engländerin Seriven das Ge⸗ miſchte Doppel und im Frauen⸗Doppel triumphierten die Engländerinnen Pittman⸗Norke mit:5.:4 über Harvey⸗ Hardwick. Das Männer⸗Doppel gewannen Jones⸗Prenn gegen Oliff⸗Wilde mit 614, 11:13,:1,:6,:8. Polen läßt anläßlich der 4. Olympiſchen Winterſpiele einen Sonderzug nach Garmiſch⸗Partenkirchen laufen, um möglichſt vielen polniſchen Winterſportfreunden den Beſuch der Winterolympiade möglich zu machen. Brandenburgs Schimeiſterſchaften, die gleichzeitig als Titelkämpfe für den Gau Pommern gelten, werden zuſam⸗ men mit den Harzer Meiſterſchaften in Braunlage(Harz) ausgetragen. Nur bei ausreichender ⸗ Schneelage will man ſie im Berliner Grunewald zur Abwicklung bringen. 5 Der Bochumer Lohmann ſtartet am kommenden Sonn⸗ tag in Paris, wo u. a. Weltmeiſter Lacquehay ſein Gegner in einem Dauerrennen ſein wird. Der ſtaatliche Reunſtall Graditz hat Valpavaiſo, Strom⸗ wende, Artiſchoke, Andante und Allianz, die auf der Renn⸗ bahn zum Teil ausgezeichnete Leiſtungen vollbracht haben, der Stutenherde des Hauptgeſtüts zugeführt. Der gewaltige Aufſtieg des Koͤß Sports Man kann es Dr. Ley, dem Führer der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, glauben, wenn er auf Grund der bisherigen Entwicklung des Sportamts der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ behaupten zu können glaubt, es werde gelin⸗ gen, das geſamte werktätige Volk dem aktiven Sport zu⸗ zufſthren, alſo den Volks⸗ und Maſſenſport ſo populär zu machen, wie es zur Hebung und Wahrung der Volksgeſund⸗ heit nützlich iſt. Zahlen ſprechen hier eine deukliche Sprache. Heute ſtehen im geſamten Reich 57 Sportämter, 89 Stützpunkte zur Verfügung und in 229 Ortſchaften wer⸗ den laufende Kurſe gehalten. In Kürze werden weitere 300 Ortſchaften bearbeitet werden. Am 1. Auguſt 1934 liefen 2100 Kurſe mit 68 000 Teilnehmern, ein Jahr ſpäter waren es ſchon 38 200 Kurſe mit 2227 000 Teilnehmern. Den im Vorfahr beſchäftigten 80 Sportlehrern ſtehen heute 1300 gegenüber, ihre Tätigkeit erſtreckt ſich auf alle bekannten Sportarten. Das Treffen der Olympiaſieger Das Organiſationskomitee für die 11. Olympiade wird die nationalen Olympia⸗Komitees bitten, ihm kurz vor dem Beginn der nächſtjährigen Spiele mitzuteilen, welche frü⸗ heren Olympia⸗Sieger(Gewinner einer offiziellen Olym⸗ piſchen Medaille für den., 2. oder 3. Platz) in Berlin an⸗ weſend ſein werden. Am Dienstag, 4. Auguſt, ſoll dann für die große Familie der ehemaligen Olympiaſieger bei Kroll ein Empfang ſtattfinden. Alle aktiven Teilnehmer der Olympiſchen Spiele werden eingeladen, ſich am Abend des Schlußtages zu einem großen kameradſchaftlichen Treſ⸗ fen in der Deutſchlandhalle zuſammenzufinden, während das entſprechende Feſt für die weiblichen Teilnehmer ſchon am Donnerstagabend vorher im Weißen Saal des Ber⸗ liner Schloſſes abgehalten wird. Abfuhr der Anti⸗Olympia⸗Hetzer US A⸗Winterſportmannſchaft ſtartet am 3. Jaunar Das Amerikaniſche Olympiſche Komitee gibt ſoeben he⸗ kannt, daß die amerikaniſche Winterſportmannſchaft für die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen am 3. Januar 1936 in Neuyork mit dem amerikaniſchen Dampfer„Mauhattau“ in Richtung Hamburg verlaſſen wird. Die amerikaniſche Maunſchaſt beſteht aus Schiläu⸗ fern, Eisſchnelläufern, Kunſtläuſern und Bobfahrern, ſowie wahrſcheinlich Eishockey⸗Spielern. Die„amerikaniſchen“ Anti⸗Olympia⸗Hetzer haben damit einen weiteren ſchweren Schlag erhalten, nachdem ſte ſich über empfindliche Abführen in den letzten Tagen wahrlich nicht zu beklagen hatten. Frankreichs Oympia⸗ Vorbereitungen Strenges Training der Radfahrer he Racſportverband nimmt die Vorhberei⸗ zhrer für die Olympiſchen Spiele ebenſo ſchland kut. Auf ſeine Weiſung werden die Olympiakandidaten zweimal im Monat auf der Pariſer Winterbahn ſbarten, um ſich weiter in Techuk des Bahnfahrens zu vervoll ommnen. Ausgeſchrieben wer⸗ den jeweils olympiſche Wettbewerbe, und zwar 1⸗ Jlie⸗ gerrrennen, Verfolgungsrennen, Zweiſitzer⸗ und Zeitfahren über 1000 Meter mit liegendem Stort, wie es in Deuiſch⸗ land bisher in den Rennen der Nationalmannſchaſt ge⸗ handhabt wurde. Unſere Olympiaradfahrer werden hin⸗ gegen nur in ſechs Winterbahnreunen bis zum Frühjahr geſchult. Erſte Oympia-Probe Chinas Chinos Sportler haben ihre erſte Olympiſche Vorprobe in einem zehn Tage dauernden Sportfeſt im Schanghaier modern eingerichteten Bteddion erfolgreich beſtanden. Ueber 2000 Mann maßen ſich in allen möglichen elympiſchen Welt⸗ bewerben, und eine Reihe von Rekorden legt Zeugnis von der ſtetigen Steigerung der Leiſtungsfähigkeit der chineſiſchen Athleten ab, was nicht zuletzt ein Verdienſt des Berliner Sportlehrers Ladewig iſt. Als Abſchluß ſond eine ein⸗ oͤrucksvolle Feier ſtatt, auf der die Regierung durch mehrere Miniſter vertreten war. Der Unterrichtsminiſter wies auf die hohe Bedeutung des Sportes als Mittel Ertüchtigung hin und ſproch ſeine Anerkennung über die Fortſchritte der Leiſtungen ſowie die Hoffnung auf ein ehrenvolles Abſchneiden Jungchinas in Berlin aus. Die Kundgebung fond ihr Ende durch eine feierliche Ehrung des chineſiſchen Staatsoberhauptes unker Abſingen der Na⸗ tionglhymne. Der Franzöf tungen ſeiner 7 ernſt, wie man es in Deut für die Olympiade Reichsminiſter Dr. Goebbels hat Staatskommiſſar Dr, Lippert damit beauftragt, die Vorarbeiten zur künſtle⸗ riſchen Ausgeſtaltung der Reichshauptſtadt für die Olym⸗ piade 1936 im Benehmen mit den zuſtändigen Jnſtanzen von Partei und Staat durchzuführen. Dr. Lippert wird bis zum 1. Dezember d. J. einen Geſamtplan der künſtleriſchen Ausgeſtaltung der Stadt Berlin für die Olympiſchen Spiele Reichsminiſter Dr. Goebbels vorlegen. Nibelungen-Jechten in Worms Zum zweiten Male findet in Worms im Corneliauum das große Fechtturnter um den von der Tgd. 46 und dem Verkehrsverein geſtifteten Wanderpreis— Hagen⸗Figur— ſtatt. Waren es im vorigen Jahre hauptſächlich die Ver⸗ eine des Mittelrheingebietes und des Weſtens, ſo treffen dieſes Jahr noch Fechter aus Berlin und Chemnitz in Worms ein, um die Klingen um den wertvollen Wander⸗ preis, den der TV Offenbach zu verteidigen hat, zu kreuzen. In der Liſte der Vereine finden wir aus unſerem Bezirk den Fechtklub 32 Viernheim, der ſich bei dem Mann⸗ ſchaftsfechten beteiligt. Der Hauptkampf dürfte ſich zwi⸗ ſchen TV Offenbach und Hermania Frankfurt abſpielen. Die Leitung hat Reichsleiter Erwin Cas mer. Jubiläumsrennen in Neuß Das Neußer Jubiläumsprogramm wurde mit den Mittwochrennen abgeſchloſſen. In dem im Mittelpunkt des Tages ſtehenden Jubiläums⸗Jagdrennen war zwar kein zahlenmäßig ſtarkes, dafür aber ein in der Klaſſe ber Pferde ausgezeichnetes Feld am Start. Nach ſeinen letzt⸗ hin gezeigten Leiſtungen wurde der Schimmel Roſenkrieg favoriſiert, aber er wurde überraſchend klar abgefertigt und brachte nicht einmal Platzgeld. Der Stall Eichholz kam ſo mit Fix(Uhl) zu einem klaren Siege vor Salur und Finor. 1. Verkaufs⸗Reunen, 2050, 1690 Meter: 1. Rudolf (Schulte), 2. Carna, 3. Mauſer. Ferner: Huſar, Graf Moltke, Hageſtolz. Toto: 43, 13, 14, 1410. 2. Jubiläums⸗Preis vom Reichskriegsminiſterinm, 2350 1, 3200 Meter: 1. Harun(Et. Bradel), 2. Bambus, 3. Sergeant. Ferner: Lampenputzer. Toto: 40, 15, 110. 3. Jubiläums⸗Athauaſius⸗Rennen, 2250 J, 1200 Meter: 1. Imperator(Nickel), 2. Römerfahrt, 3. Tutti. Ferner; Xerxes, Nurmi, Aſti, Oberhaupt, Punktina. Toto: 78, 2, 16, 16, 30 10. 4. Jubiläums⸗Hofſtadt⸗Erinnerungs⸗Rennen, 2050 1400 Meter: 1. Feuerwarte(Kreuz), 2. Charolus, 3. Black⸗ berry. Ferner: Preisträger, Ala, Griffon, Flauſe, Dub⸗ lette, Seemeile. Toto: 38, 19, 19, 18710. f 5. Neußer Jubiläums⸗Jagdrennen, 5000 /, 4400 Metek; 1. Fix(Uhl), 2. Salur, 3. Finor. Ferner: Laus, Horbs, Roſenkrieg, Robinſon. Toto: 129, 20, 14, 21210. 6. Jubiläums⸗Amatenr⸗Jagdrennen, 2250, 3600 Me⸗ ter: 1. Fedeler(Schlitzkus), 2. Bangali, 3. Weltmeiſter⸗ Ferner: Maikater, Inſtructor. Toto: 25, 16, 34, 29 10. 7. Jubiläums⸗Standarten⸗Hürden rennen, 1000, 2800 Meter: 1. Leid(Ettwig), 2. Roſenrot, 3. Helmzier. Fer⸗ ner: Pußta, Florette, Gängerin. Toto: 26, 10, 11, 11 0. 8. Jubiläums⸗Amateur⸗Flachrennen, 1850 /, 2000 Me ter: 1. Monarchiſt(Et. W. Haſſe), 2. Tannengrün, 3. Kern⸗ punkt. Ferner: Rote Tante, Lertha. Totb: 48, 27, 18710, Doppelwette: Imperator— Feuerwarte 366210. Lörperlicher 9 tiere Tatſac nach f ſtellun faltige land, ſamme der W ſind i worde! kann, ſpinne chemiſt Natur! den, h. Ergebt in Ceſ der di webt 1 dem i kurz d bekann In nur w reliſch da aus von 3 könne Caſein Schwei heutige Eigens Roh ſto ſprucht zinſun digen hier n mit kl Viscoſ Die dränge ſchreibt Wolle inder Rohſto; etwas daß au Kunſtſe kurren ſehbare Wolle. Nachric weit d günſtig Agrara zen gu geſichts gebnis scharfer Agrarp (1926/2 erſten und im haben günſtig getreten kraft di Holz u Die G. 1985 de Allexdi ſchiebu⸗ Drittel am Ex hat ſich Länder iſt um der Ha nicht at Deckun⸗ deſſen ſchnitt ſchnitt auf 54, Lit, im Lit nac bewirtſ der im ſchuß einen Lriebsn ſamme! ſchen& auf Hi ſchrifte konten an Sp belieſe de wird er annar eben be⸗ für die inkirchen lu⸗ u, ſowie u damit r ſte ſich wahrlich Weiſung at auf dorprobe anghaier 1. 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Dieſe Schlagzeile löſt ſich nach einer im Mailänder„Cor⸗ ziere della Sera“ veröffentlichten Unterredung in folgende en auf: Der Commandatore Antonio Ferretti, der ſeinen Angaben ſchon ſeit dem Jahr 1924 an der H ug ſynthetiſcher H 0 man! e arbeitet, iſt bei dieſen en Verſuchen, ebenſo wie andere Erfinder im Aus⸗ land, zu der Feſtſtellung gelangt, daß die chemiſche Zu⸗ ſammenſtellung von Caſein der chemiſchen Zuſammenſetzung der Wollfaſer entſpricht. Auf dieſer Erkenntnis aufbauend ſind in den letzten Jahren ernſthafte Verſuche gemoc worden, eine Faſer, die aus dem Caſein gewonnen werden kann, und die zuerſt inſolge ihrer Sprödigkeit ſich nicht ver⸗ ließ, da ſie zuviel Bruchſtellen aufwies, durch chemi Zuſätze ſo geſchmeidig zu machen, daß ſie der Naturwolle gleichkommt. Die Verſuche die gemacht wur⸗ den, haben im Verlauf des letzten halben Jahres ſo gute Ergebniſſe gezeitigt, oͤßß in einer Fabrik der Snia Viscoſa ſeſano⸗Maderno eine Einrichtung aufgeſtellt wurde, in neue Spiunfaſer hergeſtellt, verſponnen und ver⸗ Vor einigen Tagen wurde dieſe Anlage von 0 teniſchen Wirtſchaftsminiſter Lantini beſucht und ki die Erfindung in der Preſſe der Oeffentlichkeit 95 0 eben. In ſeiner Unterredung bemerkt der Erfinder, daß nicht nur wie bei den meiſten Erfindungen das Problem theo⸗ reliſch gelöſt ſei, ſondern auch kaufmänniſch⸗wirtſchaftlich, ba aus einem Kilogramm Caſein, da. z. Zt. einen Wert pon 3 Lire hat, 1 Kilogramm Wolle gewonnen werden könne und außerdem die nichtverwendeten Rückſtände des Caſeins noch Verwendung finden könnten bei der Schweinezucht. Dieſe Tatſache würde ergeben, daß auf heutiger Preisbaſis gerechnet, die neue Textilfaſer, deren Eigenſchaften denen der Wolle gleich ſein ſollen, in ihrem Rohſtoffwert nur 40 v. H. des heutigen Wollpreiſes bean⸗ ſpruchte, wobei allerdings auf dieſe 40 v. H. noch die Ver⸗ zinſung und Amortiſation des zur Herſtellung notwen⸗ higen Maſchinenparkes gerechnet werden muß. Aber auch hier würden keine großen Ausgaben entſtehen, da man mit kleinen Aenderungen die für die Herſtellung von Viscoſeflocken benötigten Maſchinen verwenden könne. Die Zweifel, die ſich einem bei dieſen Mitteilungen auf⸗ drängen, liegen, wie man der Textilzeitung aus Mailand ſchreibt, nicht darin, daß eine neue Konkurrenzfaſer für die Wolle gefunden worden iſt, ſondern darin, daß ein Er⸗ kinder angibt, ein Erzeugnis 100prozentig in einen anderen Rohſtoff verwandeln zu können. Dieſer Optimismus mag etwas ſonktionsberechtigt ſein. Tatſache iſt eines, nämlich, baß auch hier ſich zeigt, wie Druck Gegendruck erzeugt. Die Kunſtſeide iſt in Italien nicht der Erſatz, ſondern der Kon⸗ trent der Baumwolle geworden: vielleicht wird in ab⸗ ſehbarer Zeit dieſe neue Textilſaſer der Konkurrent der Wolle. Jedenfalls tut man aber vorläufig gut, wejftere Nachrichten und Ergebniſſe abzuwarten, um zu ſehen, wie weit die Sache überhaupt ernſt zu nehmen iſt. Lilauen ein Sfieikind der Wirischafiserholung Im Gegenſatz zu andern Nachbarländern Deutſchlands hat ſich die Wirtſchaftslage in Litauen, das unverändert on der alten Parität ſeiner Goldwährung feſthält, bis in die füngſte Zeit hinein weiter verſchlechtert. Beſonders un⸗ gütig iſt die Lage der Landwirtſchaft. Zwar hat ſich die Agtarausfuhr auch dem Wert nach gegenüber 1934 im gan⸗ zen gut behauptet; dieſe zunächſt erſtaunliche Tatſache an⸗ geſichts der ſtarken Ausfuhrhemmniſſe iſt aber nur das Er⸗ gebnis erheblicher ſtaatlicher Zuſchüſſe und eines weiteren harfen Preisrückganges. Die Großhandelspreiſe für Agrarprodukte, die im Jahresdurchſchnitt 1934 auf 40,5 1926/20= 100) lagen, gaben im Monatsdurchſchnitt des 7 38 erſten Quartals 1935 auf 37, im zweiten Vierteljahr auf 36 und im Juli d. J. auf 33 nach. Lediglich die Flachspreiſe haben ſich gebeſſert Die wachſende Not, die durch die hohe Schulden⸗ und Steuerlaſt noch verſchärft wird, hat neuer⸗ dings im ganzen Lande ernſte Bauernunruhen entfacht. Die Regierung ſucht die Schwierigkeiten hauptſächlich durch neue Entſchuldungsmaßnahmen und Aufrechterhaltung der Ausfuhrförderung zu mildern. In der Induſtrie, deren Lage bisher verhältnismäßig günſtig war, iſt in den letzten Monaten ein Rückſchlag ein⸗ getreten; die Erzeugung mußte infolge der ſinkenden Kauf⸗ kraft des Binnenmarktes und der rückläufigen Ausfuhr von Holz und Zellſtoff teilweiſe erheblich eingeſchränkt werden. Die Geſamtausfuhr bewegte ſich in den erſten 8 Monaten 1955 dem Werte nach ungefähr auf der Höhe des Vorjahres. Allerdings haben ſich in den Abſatzgebieten ſcharfe Ver⸗ ſchiebungen ergeben. Deutſchland, das früher etwa ein Drittel der Ausfuhr aufnahm, war im erſten Halbjahr 1935 am Export Litauens nur mit rund 6 v. H. beteiligt, dagegen hat ſich die Ausfuhr nach Weſteuropa, den ſkandinaviſchen Ländern ſowie der Sowjetunion ſtark erhöht. Die Einſuhr iſt um 9 v. H. zurückgegangen. Damit hat ſich der Aktivſaldo der Handelsbilanz zwar erhöht, die Erhöhung reichte jedoch nicht aus, um die Auslandsverpflichtungen abzudecken. Die Deckungsreſerven der Bank von Litauen haben ſich infolge⸗ deſſen ſtändig vermindert. Sie betrugen im Monatsdurch⸗ ſchnitt 1931: 100,0 Mill. Lit, hielten ſich im Jahresdurch⸗ ſchnitt 1934 auf 64 Mill. Lit, gaben im erſten Quartal 1995 auf 54,3 Mill. Mit, im zweiten Vierteljahr auf 50,9 Mill. At, im Juli auf 46,1 Mill Lit und im Auguſt auf 42 Mill. Lit nach. Im Oktober mußte eine ſcharfe Deviſenzwangs⸗ hewirtſchaftung eingeführt werden. Der Staatshaushalt, der im erſten Halbjahr 1934 noch mit einem kleinen Ueber⸗ ſchuß abgeſchloſſen hatte, zeigt für die gleiche Zeit 1935 einen erheblichen Fehlbetrag. * Um deutſche Bauxitſchürfungen in Ungarn.— Ein Pachtantrag abgelehnt. Der Antrag des Deutſchen Wirt⸗ ſchaſtsverbandes auf Pachtung der in ſtaatlichem Beſitz be⸗ ſindlichen Bauxitſchürfrechte in Transdanubien wurde vom uügariſchen Induſtrieminiſterium abgewieſen, da keine Gavantie für entſprechende Inveſtitionen geboten worden it. Die in Berlin gegründete Hungaria Bauxit AG bunte daher nur einige Schürfrechte aus privatem Beſitz erwerben— Es ſtimmt zwar, daß ein vom Deutſchen Wirtſchaftsverband für die öſterreichiſch⸗ungariſchen Nach⸗ ſolgeſtagten vor wenigen Wochen geſtellter Antrag auf Vebertragung des Schürfrechts auf die im ungariſchen Staats beſitz befindlichen Bauxitvorkommen abgelehnt wor⸗ N Andeſſen ſteht die Gründung der Hungaria Ac 5 Mill. Peng Aßn und 8 Mill. Darlehen und ſonſtige Be⸗ zkiebsmittel) mit dem Wirtſchafts verband in keinem Zu⸗ aumenhang. Die Hungaria Bauxit Ach hat vom ungari⸗ ſchen Stgat die Optfon zur Uebernahme des Schürfrechtes 1 9 995 ungariſchen Bauxitvorkommen, ſoweit ſie ſich im 5 lichen Eigentum befinden, erhalten. Die Geſellſchaft ve auch ohne Hie ſtaatlichen Bauxitfelder über private Felder in einem 7 Umfange, daß der deutſche Bauxitbedarf Wunterbrzehnte ſchon allein aus dieſen gedeckt werden „Entwicklung der Einlagen bei den badiſchen Sparkaſſen lun September. Die Spareinlagen bei den badiſchen Spar⸗ aſſen ſind im September 1935 von 599,3 auf 600,3 Mill. geſtiegen. Der Einlagenzuwachs von 1 Mill.„ ſetzt ſich flammen aus 0, Einzahlungsüberſchüſſen, 0,1 Zinsgut⸗ 805„ Mill.„ Ueberſchreibungen von Depoſiten⸗ an Fung Spareinlagenkonten. Der Einzahlungszuwachs een den betrug insgeſamt 13,5, die Rückzahlungen eliefen ſich auf 12,8 Mill.. Die gegenüber dem Vor⸗ Unsicherheif an den Welimeiallmärkien O Die Märkte der ſogenannten NE-Metalle(Nicht⸗ Eiſen, alſo hauptſächlich Kupfer, Zinn, Zink und Blei) ſind ſeit einigen Wochen ſehr nervös. Die Urſachen hierfür ſind bei den einzelnen Metallen verſchieden, wobei ſich allerdings Kupfer und Zinn ſowie Blei und Zink gegenſeitig be⸗ einfluſſen. Gemeinſam iſt allen Preisbewegungen aber eine beſtimmte Spekulation, die zunächſt eine ſtarke Ver⸗ eigerung durch den abeſſiniſch⸗italieniſchen Krieg rtete, und die neuerdings auf eine wahrſcheinliche vumpfung des privaten Bedarfs infolge der Sanktionen und anderer Kriegsfolgen hinweiſt. Dieſe Meinungs⸗ ſchwenkung hat es im weſentlichen fertiggebracht, die Preiſe erſt heftig hinaufzutreiben und in den letzten Tagen wieder brauch er we empfindlich ſinken zu laſſen. So ausſchlaggebend dieſe Ueberlegungen ſein mögen, ſo wenig ſind ſie aber imſtande, allein die gegenwärtigen Marktverhältniſſe zu erläu⸗ tern; hierzu muß man ſchon die einzelnen Metalle einzeln betrachten. Am Kupfermarkt waren die Meinungskäufe der Speku⸗ 1 n im Anfang beſonders groß, und vor ungefähr zwei Wochen wurden Preiſe bis zu 41 Lſtr. erzielt. Um ſo ſtär⸗ ker mußte natürlich der Rückſchlag ſein. Der Ausfall Ita⸗ liens als Käufer würde ſich auf die Marktlage ganz emp⸗ findlich au rken. Ein weſentlicher Unſicherhe lie. in den Verhältniſſen des Kupfe ſelbſt. Das Kartell wird von den großen amerikaniſchen Firmen beherr die zur Zeit den Preis diktieren; dieſe ſtreben einen Preis von 10 oder gar von 12 Cents an, während die kleineren Firmen bei dem augenblicklichen Preis von 9 Cents noch ganz gut arbeiten können, bei höheren Preiſen aber kaum noch Abnehmer finden würden. Nun hat eine Klage n das Kartell der amerikaniſche Kabelhe er wegen etzung der Anti⸗Truſt⸗Geſetze die Anſicht aufkommen le daß eine gleiche Klage auch gegen das Kupferkartell(deſſen führende Firmen zugleich das Kabelkartell bilden) vorgebracht und vielleicht mit Erfol verfochten werden könne. Damit iſt die Preiserhöhungs⸗ politik des Kupferkartells weſentlich gehemmt; der Londoner Markt antwortete darauf mit einer Senkung ſeiner Notie⸗ rungen. Auch am Zinnmarkt ſind die gegenwärtigen ungeſunden Zuſtände auf eine Kartellpolitik zurückzuführen. Da die Erzeugung lange Zeit den Verbrauch weit übertraf, hat das Kartell beſtimmte Ausfuhrhöchſtmengen feſtgeſetzt und noch im Sommer eine Droſſelung auf 45 v. H. der Normalaus⸗ fuhr durchgeführt. In der Zwiſchenzeit iſt der Bedarf ſtark geſtiegen und die Ausführungen wurden zunächſt auf 65, dann auf 70 und eben erſt auf 80 v. H. erhöht. Jedoch kamen dieſe Erhöhungen zu ſpät, da die Ausfuhrländer in Südoſtaſien und Südamerika natürlich eine gewiſſe Zeit brauchen, bis ſie ihre Waren nach Europa bringen können, zumal der Weg durch den Suez⸗Kanal heute nicht mehr gern gewählt wird. Bei einer Ueberfülle an den Erzeugungs⸗ ſtätten gab es alſo eine gewiſſe Knappheit an den Ver⸗ brauchszentren, beſonders am Londoner Markt. Dieſe augenblicklichen Schwierigkeiten wurden behoben, da die engliſche Regierung durchblicken ließ, daß ſie auch vor 8 s maßnahmen nicht zurückſchrecken würde. Daraufhin wurde London vorerſt einmal aus holländiſchen und nord⸗ amerikaniſchen Beſtänden verſorgt, und dürfte in kurzem, bei Eintreffen der größeren Mengen, aus der Klemme herausſein. N Das vorübergehende Hinaufſchnellen der Preiſe am arkt war durch eine ſtarke Verbrauchsſteigerung, die gegenüber dem Vorjahr etwa 15 bis 20 v. H. ausmachte, während die Erzeugung ich um 2 v. H. anwuchs, her⸗ zeführt worden, Eine + 1 E Ie 92 Preisbeſſerung war alſo durch⸗ aus marktmäßig begründet, und wenn jetzt auch die über⸗ höhten Spitzenpreiſe abgebaut ſind, wird man doch auch wei⸗ terhin mit einem feſten Markt rechnen müſſen. Der Zinkmarkt war, wie auch in normalen Zeiten, weit⸗ gehend vom Bleimarkt abhängig. Hier liegen die Verhült⸗ e nur inſofern anders, als auch die Zinkerzeugung ge⸗ ſtiegen iſt, und einige Verbraucher, vor allem die Ver⸗ zinkereien, nicht jene ſtarke Beſchäftigungsſteigerung auf⸗ zuweiſen hatten wie die Bleiverarbeiter. Außerdem wer⸗ den die europäiſchen Verbraucher durch kontinentale Hütten beliefert, die ſich jeweils dem Bedarf ſchnell anpaſſen kön⸗ nen. In den letzten Tagen verkehrte daher auch der Zink⸗ markt ruhig, nachdem die ſpekulativen Verpflichtungen ab⸗ gebaut waren. monat eingetretene Verminderung der Einzahlungen um 1,8 Mill./ iſt jahreszeitlich bedingt. Die Spareinlagen⸗ einzahlungen ſind im September dieſes Jahres jedoch um 1,5 Mill.„ höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen haben ſich im September 1935 um 2 Mill./ vermindert. Die Ge⸗ ſamteinlagen der badiſchen Sparkaſſen haben ſomit im Sep⸗ tember 1935 um 1,0 Mill. abgenommen. Sie betragen auf Ende September 1985 672,3 Mill.]. Am 30. September 1934 konnten die badiſchen Sparkaſſen erſt 627,8 Mill. ausweiſen. Die Zunahme betrug ſomit in Jahresfriſt 44,5 Mill., * Deutſche Beteiligung an der Indiſchen Stahlinduſtrie. Die geplante Gründung einer Bengal Steel Corporation in Indien wird noch Mitteilung der„Financfal Times“ unter Beteiligung deutſcher, engliſcher, amerikaniſcher und indiſcher Unternehmen erfolgen. Die Geſellſchaft, die eine jährliche Stahlproduktion von 200 000 Tonnen beabſichtigt, ſoll mit einem Kapital von 11,25 Mill. Pfund ausgeſtattet werden. Ueber die Aufteilung der Beteiligung ſind noch keine Einzelheiten bekannt geworden. * Kloſterkeller Maulbronn Ac, Maulbronn— Ueber⸗ tragung auf Bayeriſches Brauhaus, Pforzheim. Auf der Tagesordnung der am 16. November ſtattfindenden 9. V ſteht auch die Uebertragung des Vermögens mit Aktiven und Paſſiven unter Ausſchluß der Liquidation auf die Bayeriſche Brauhaus Ach in Pforzheim gemäß dem Um⸗ wandlungsgeſetz vom 5. Jult 1934 und der Durchführungs⸗ verordnung vom 14. Dezember 1934. Ferner ſoll Beſchluß faßt werden über die Feſtſetzung einer angemeſſenen Ent⸗ igung für die nicht in den Händen des Brauhauſes be⸗ findlichen Aktien. * Actien⸗Malzfabrik Sangerhauſen, Sangerhauſen. Gedrückte Preiſe. Nach dem Geſchäftsbericht der Aetien⸗ Malzfabrik Sangerhauſen über 1994/5 hat ſich die Be⸗ ſchäftigung der deutſchen Malzinduſtrie trotz weiterer Ab⸗ nahme der Erwerbsloſenzahl und trotz des heißen Som⸗ mers 1934 nicht weſentlich gegen das Vorjahr verändert. Infolge einer kleinen Erhöhung des Bierausſtoßes waren auch die Malzverladungen etwas höher. Die erzielten Malzpreiſe waren ſehr gedrückt, da die Erzeugung immer noch weſentlich größer iſt als der Bedarf. Zur Hebung der Leiſtungsfähigkeit und um die Erzeugung erſter Qua⸗ litätsmalze zu gewährleiſten, hat ſich die Geſellſchaft ent⸗ ſchloſſen, ihre geſamte Gerſtenreinigung und Gerſtenſor⸗ tierung im Laufe von 2 bis 3 Jahren neu zu erſtellen. Der erzielte Betriebsüberſchuß beläuft ſich einſchließlich Vortrag auf 94 962(98 776). Nach Abſchreibungen von 38 022(40 122)/ ergibt ſich ein Reingewinn von 56 941% (58 654%), aus dem wieder 6 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. In der Bilanz ſtehen einem Umlaufsver⸗ mögen von 0,99(404) Mill./ Verbindlichkeiten von 0,50 (0,60) Mill.„/ gegenüber. Das AK. beträgt 0,68 Mill.. * Der Goldvorrat der Niederländiſchen Bank geſtiegen. Die Stellung des holländiſchen Noteninſtituts hat eine wei⸗ tere Stärkung erfahren. Der Goloövorrat iſt um 6,9 Mill. auf 570,7 Mill. hfl. geſtiegen. Es handelt ſich hierbei wahr⸗ ſcheinlich um Abgaben der Bank von Java und der Bank von Frankreich. Ferner hat ſich das Inlands⸗Wechſel⸗ portefeuille um 2 Mill. auf 51,0 Mill. hfl. verringert. Lom⸗ bards und Vorſchüſſe in laufender Rechnung ſind zuſammen um 16,5 auf 142 Mill. hfl. zurückgegangen. Der Banknoten⸗ umlauf nahm um 12 auf 783 Mill. hfl. ab. Die ſofort künd⸗ baren Verpflichtungen der Niederländiſchen Bank ſind ſo⸗ mit jetzt zu 69,1(67,2) v. H. durch Gold und zu 7176(69,6) v. H. durch Gold und Silber gedeckt. Im Hinblick auf die weiteren Fortſchritte, die die Entſpannung auf dem Amſter⸗ damer Geldmarkt aufzuweiſen hat, und auf die günſtigen Auswirkungen, die die kürzlichen beiden Diskontſenkungen hervorgerufen haben, erwartet man in Finanzkreiſen für die nächſte Zeit weitere Gold⸗ und Kapitalrückflüſſe aus dem Außland nach Holland. * Die Lage der öſterreichiſchen Maſchineninduſtrie. Nach einer Mitteilung der„Oekonomiſchen Rundſchau“ ſollen ſich Erzeugung und Abſatz der öſterreichlſchen Maſchinen⸗ induſtrie im Vergleich zum Vorjahr bedeutend gebeſſert haben. Wenn man das letzte Konjunkturjahr 1920 mit 100 gleichſetzt, ergebe ſich gegenwärtig ſchätzungsweiſe eine Lei⸗ ſtungsausnutzung von etwa 50(gegen rund 40 im Jahre 1934 und gegen 30 im Jahre 1933). Dieſe Ziffern gäben aber kein richtiges Bild, da ſeit dem Jahre 1929 viele Be⸗ triebe liquidiert, und durch Fuſionen viele Produktions⸗ zweige der noch beſtehenden Maſchinenfabriten aufgegeben wurden. Ziehe man dieſe Aenderungen in Betracht, ſo könne man die gegenwärtige Maximalkapazität der öſter⸗ veichtſchen Maſchineninduſtrie mit vund g des Zuſbandes im Bahre 1929 annehmen. Unber Berückſichtigung dieſer zur Zeit gegebenen Höchſtkapazität arbeite die Maſchinen⸗ induſtrie gegenwärtig mit rund 75 v. H. der Kapazität gegen etwa 50 v. H. im Vorfahr. Die Beſſerung beziehe ſich vor allem auf den Inlandsabſatz, der in Land wirtſchaft⸗ lichen Maſchinen um etwa 20 v. H. höher war als im Vyr⸗ fahr, allerdings angeſichts der großen Konkurrenz zu ſchlech⸗ ten Preiſen. Die Ausfuhr nimmt etrvg die Hälfte der Ge⸗ ſamtproduktion auf, in manchen Fabriken ſogor zwei D tel. Der Export iſt in den letzten 8 Monaten im Ver 10 zum Vorjahr nur relativ geringfügig geſtiegen.— Wie aus dem Septemberbexicht der Oeſtereichiſchen Nationalbank erreichte die Produktion der öſterreichiſchen September d. J. in Roherz 84 970 Ton⸗ nen im Auguſt d. J. und gegen 46 000 1934). hervorgeht 0 Eiſeninduſtrie i nen(gegen 79 820 To Tonnen im September 2 * Stärkere Kohlenbezüge der bahnen aus dem Ausland. Wie die Wiener„Reichspoſt“ erfährt, hat die Verſorgung der Bundesbahnen mit größe⸗ ren Kohlenmengen, die ſich in Anbetracht der allgemeinen politiſchen Lage als unumgänglich erwieſen habe. in den letzten Tagen große Fortſchritte gemacht. Im Weſten wurden 45000 Tonnen beſtellter Ruhrkohle bereits auf⸗ genommen, die den Bundesbahnen hauptſächlich für den Betrieb in Oberöſterreich dienen. * Oeſterreichiſche Schatzſchein⸗Emiſſion zur zierung der Arbeitsbeſchaffung. Aus Wien wird amtlich mitgeteilt: Durch ein demnächſt erſcheinendes Bundesgeſetz wird der Finanzmäniſter zur Begebung von Schatz ſcheinen Oeſterreichiſchen Bundes⸗ Finan⸗ bis 31 Schilling ermächtigt. Dieſe Ermächtigung ermö ſchenfiwanzierung des Arbeitsbeſchaf⸗ fung a der Bundesregierung, ſoweit dieſes aus den freiwerden Sicherſtellungsdepots der Völkerbunds⸗ anleihe zu decken war. Da ſich die Freimachung einzelner dieſer Depots über das Jahresende verzögern dürfte, war es notwendig, dieſe Schatzſcheine zu begeben. Die Lauf⸗ zeit der neu zu begebenden hatzſcheine iſt mit ſechs Mo⸗ naten begrenzt. Die Einlöſung erfolgt auf den freien Kaſſenbeſtänden des Bundes, ſobald die Sicherſtellungs⸗ depots reſtlos eingegangen ſind. 2 8— Nhein-Mainische Abendbörse Still Die Abendbörſe war ohne Anregung und eröffnete dem⸗ zufolge in außerordentlich ſtiller Haltung. Nennenswerte Kurs veränderungen waren im Vergleich zum Berliner Schluß vorerſt nicht zu beobachten. Auf niedrigere Kurſe aus Amſterdam beſtand etwas Abgabeneigung in Abu zu etwa 55—55½(554). Ferner nannte man J Farben mit 14774148, Stahlverein mit 8172814. Der Rentenmarkt lag gleichfalls ſehr ruhig, Etwas ſchwächer lagen zertifizierte Dollar⸗Bonds, ſo 6prozentige Preußen mit 594(59). Deutſche Anleihen nannte man unverändert. Trotz der auch im Verlaufe herrſchenden Geſchäftsloſig⸗ keit war die Grundtendenz nicht unfreundlich, und die notierten Kurſe zeigten im Vergleich zu Berlin meiſt gut behauptete Haltung, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, doch traten auch da nur geringſte Abweichungen ein. Ge⸗ drückt waren allerdings Aku mit 55½—;7), während Bemberg mit 106(1054) etwas höher lagen. Am Renten⸗ markt ergaben ſich keine Veränderungen mehr. Schwächer lagen Rheinprovinz⸗Ausloſung mit 109%(am 18. 10. 111). Von Auslandsrenten lagen Ungarn g ehauptet. An der Nachbörſe hörte man Aku mit 5455. 5(559 Vom Wein Die Wein bereifung Das Weingeſetz unterſcheidet zwiſchen Weißwein, Rot⸗ wein und Schillerwein. Danach darf Weißwein nur aus weißen Trauben hergeſtellt werden. iſt nötig, dies be ſonders zu betonen, weil es früher vorkam, daß in Zeiten hoher Weißweinpreiſe die billigeren Porti trauben ge⸗ keltert, alsdann mit Kohle entfärbt und hierauf als Weiß⸗ wein gehandelt wurden. Ebenſo ſind früher aus den gleichen Gründen die noch billigeren ausländiſchen ſogen. Roſé⸗Weine mit Kohle entſärbt und als Weißwein verkauft worden. Dieſe Art von Weißweinerzeugung iſt durch das neue Weingeſetz verboten. Ein Verſchnitt von inländiſchem Weißwein mit ausländiſchem Weißwein und auch um⸗ gekehrt iſt gleichfalls für die Zukunft verboten. Rotwein iſt nach dem neuen Weingeſetz nur der aus blauen Trauben gewonnene Wein. Rotwein darf nur mit deutſchem Rotwein verſchnitten werden. Nur bei Mangel an Farbe darf dem erzeugten deutſchen Rotwein ein Zu⸗ ſatz von höchſtens 25 v. H. Auslandsrotwein beigegeben werden. Schillerwein, der namentlich in Württemberg beliebt iſt, wird gewonnen aus miteinander, zuſammen geleſenen wei⸗ ßen und blauen Trauben aus einem gemiſchten Rebſatz. Man darf alſo nicht aus dem einen Weinberg die weißen und aus dem anderen Weinberg die blauen Trauben leſen und ſie dann zuſammen keltern. Ein ſolcher Rotweiß⸗ verſchnitt war früher wohl erlaubt. Nach dem neuen Wein⸗ geſetz iſt ein ſolches Verfahren jetzt verboten. Schillerwein kann auch auf eine andere Art hergeſtellt werden, und zwar durch leichtes Angären von blauen Trauben auf der Maiſche, alſo auch von Portugieſer. Deutſcher Schillerwein darf aber nur mit deutſchem Schillerwein verſchnitten werden. Es iſt indehen auch hierbei geſtattet, deutſchem Schillerwein Rotwein, auch ausländiſchen, zuzuſetzen, feoͤdch nur in dem Maße, als dem Schillerwein die ihm eigentüm⸗ liche blaſſe bis hellrote Farben erhalten bleibt. Dieſe Ein⸗ ſchränkung gilt aber nur für den Schillerwein aus gemiſch⸗ tem Rebenſotz, während der aus gegorener Rotweinmaiſche erzeugte Schillerwein wie Rotwein behandelt werden darf. Dieſer darf alſo auch mit 25 v. H. ausländiſchem Rotwein verſchnitten und dann als Rotwein in den Verkehr gebracht werden. Hybridenweine, weder rote noch weiße, dürfen mit kei⸗ nem anderen Wein verſchnitten werden. Jeglicher Schnitt mit irgendeinem anderen Wein iſt verboten, Ab 1. Septem⸗ ber 1935 dürfen Träuhenmaiſche, Traubenmoſt oder Wein aus Hybriden überhaupt nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Waren und Märkfe * Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 23. Oktober(amtlich!. Inlandsweizen, Ernte 1995, 76/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 15 19,90 W' 17 20,10, 'ö 20 20,60: Mühlenſeſtpreis einſchließlich Zuſchlag für Ric plus 0,40/0,60; Großhandelspreis plus 0,40/0,60; Sommerweizen zur Zeit ohne Angebot; Inlandsroggen, Ernte 1935, 71½2 Kilo, Erzeugerſeſtpreis R 1416,20 R 18 16,70; R 19 16,90; Müßhlenfeſtpreis einſchließlich Zuſchlag zür Rich plus 0,40/,60, Großhandelspreis plus 0,40 /,60, Braugerſte, Ernte 1935, je nach Qualität, 21,50—22,50; Induſtriegerſte, Ernte 1935, je nach Qualität, 20—21; Futtergerſte, Ernte 1935, Baſis 61/2 Kilo, Erzeugerſfeſt⸗ preis G8 16,40; G9 16,60(über 62 bis 68 Ktlo plus 0,10% pro Kilo im Hektolitergewicht und über 68 Kilo 0,15 pro Kilo im Hektolitergewicht!; Futterhafer, Ernte 1935, Feſtpreisgebiet 17, 48/49 Kilo, frei Erzeugerſtation 16,30; Großhandelspreis nominell 16,65; Induſtriehafer, über 50 Kilo Hektolitergewicht, 19—20; Weizenmehl, Baſis⸗ type 790 Inlandsmohlung, Großhandelspreis im Feſtpreis⸗ gebiet W 15 28,10;'ö 17 28,10;'ö 20 28,45; Frachtaus⸗ gleich plus 0,50 /. Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50 4 für 10⸗Tonnen⸗Ladungen, Type 563 (0) plus 2, Type 502 plus 3 J, Type 405(00) plus 5 l, Weizengrieß fein und grob, Type 405 plus 6 /, Type 1600 (Weizenbrotmehl) minus 5. Im Preisgebiet W 15 Auf⸗ ſchlag für Type 563 plus 2,25, für Type 405 plus 5,25 /. Roggenmehl, Type 997, 75pproz. Großhandelspreis im Feſtpreisgebiet R 14 22,00; 3,55; R 19 28,75; Fracht⸗ ausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen plus 50 Pfg. Type 610 pl. 2,00; Type 700 pl. 1,25; Type 815 pl. 0,50%. Weizen⸗ Roggenmehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. Mai 1935. Weizennachmehl 17,25; Weizenbollmehl (Futtermehl) je nach Fabrikat 13,50—14; Weizenkleie 'e 15 10,35; W 17 10,45 W 20 10,70; Ragdenbölleht 14,00 bis 14,25; Roggenkleie, Feſtpreisgebiet R 14 10,10 bis 10,45 R 18 10,40 10,75? R 19 10,50 10,85; Trocken⸗ ſchnitzel loſe, Erdnußkuchen loſe, Palmkuchen, Rapskuchen, Sojaſchrot, Leinkuchenmehl ſoweit zugeteilt, zu den vorge⸗ ſchriebenen Preiſen. Biertreber und Malzkeime z. Z. o. A. Die Erzeugerpreiſe für Speiſekartoffeln betragen zur Zeit: a) für gelbe Sorten 2,60— 2,80; bp) für blaue, rote und weiße Sorten 2,30—2,50„. Dieſe Erzeugerpreiſe verſtehen ſich je Zentner frei Empfangsſtation. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, je nach Qualität, neue Ernte 4,20—4,40; dito. Luzerne 4,65— 4,85; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt, je nach Qualität 2102,30; Futterſtroh(Gerſte und Hafer) 2,35—2,50 //.— Alles für die 100 Kilo, Kartoffeln und Rauhfuttermittel Zentner⸗ preis. Soweit nichts anderes vermerkt, prompt verlad⸗ bare Ware. Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchuttzel ohne Sack Frachtporität Karktsruhe bzw. Fertigfabrikote Parität Fabrikſtotion. Mehl frachtfrei aller im Preisgebiet 17 gelegenen Vollbahnſtationen. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Fracht⸗ vorität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend nieoͤriger zu bewerten.— Marktverlauf: Weizen und Roggen ruhig; Futter⸗ roggen nach wie vor geſucht; Braugerſte Ausſtichware ge⸗ fragt; Futtergerſte nicht offeriert. Das Angebot au Indu⸗ ſtrie⸗ und Futterhafſer wird anſtandslos aufgenommen. Weizen⸗ und Roggenmehl reines Konſumgeſchäft. Mühlen⸗ nachprodukte, ſoweit im freien Verkehr erhältlich, laufend unterzubringen. Oelhaltige Futtermittel weiter gefragt. Kartoffeln gutes Angebot bei guter Nachfrage. Rauhfutter⸗ mittel kleines Angebot bei guter Nachfrage. Rotterdamer Getreibekurſe vom 23. Okt.[Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hſl. per 100 Kilo) Nov. 4,45; Jan. 4,47% März 4,37 Mai 4,40.— Mais(in Hfl. per Vaſt 2000 Kilo) Nov. 59. Jan. 54,75; März 55,25; Mat 36. 7297 E Liverpoolar Baumwollkurſe vom 28. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stond. 615, Dez. 611; je 60 Middl. Schluß: Okt.(35) Jan.(36), Febr., März je 609; Juli 605; Auguſt 503; Sept. ), März, Mai 588, Juli 585; Auf der am e- und Handelsbörſe in derungen gegenüber der ltenen J ſich keine Ve Börſe vom 9. Oktober ergeben. vember 1935. Nächſte Börſe am 13. No⸗ E Badiſche Schweinemärkte. Offenburg: 498 Ferkel. Preiſe: 20—60/ das Paar. Auftrieh: 413 Ferkel, 7 Läufer. Preiſe: Läufer 54/ das Paar. Auftrieb Has lach: Ferkel 2038, E Leinöl⸗Notierungen vom 23. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ Leinſaat Pl. per Okt. 1(10/ů6); dto. Klk. per 298 lunv.); Leinſaatöl loko 26(26); Nop.⸗ 25,45 5,0%); Jau.⸗April 25,1%(unv.]; Baumwoll⸗ Oel ägypt. 25(unv.]? Baumwoll⸗St. ägypt. 6,50(67/16). Neuyork: Terp. 52,50(53). Savannah: Terp. 47,50 (48). Dez 477(2 de „Camel“— Amerikas meiſtgerauchte Erzeugung der amerikaniſchen September gegenüber dem 5 Zigarette. Die Zigarettenfſobriken hat im entſprechenden Vorjohrsmonat um 5 u. H. zugenommen. Die Zigarette„Camel“ der Firma Reynolds dürfte ſich zur belfebteſten Marke ent⸗ wickelt haben; ihr Verbrauch überſteigt den der beiden an⸗ deren bekannten Zigarettenmarken„Lucky Strike“ und „Cheſterſield“ bei weitem. Die Erzeugungszahl der„Co⸗ mel“ beträgt im Jahr 362 Milliarden Stück, während die „Cheſterfield“ auf 353,„Lucky Strike“ guf nur 30 Milliarden Stück geſchätzt wird. Geld- und Devisenmarkt Zürich, 23 Oklober(schluß amilich) Fonsfanfin. 27 Perl 20.%½ Spanien 42.00 prag 1272 bakars! 280 lan 15,13. fan! 298.60— Farsthas 57.00 öff. Leut. 277 lenyor; 30762 berlin 128,50— bade.. aal. beg“ 1½ — 5 51,77% ian off.. 57% 0 Behr! 700 Voenetsgeſgg alen 24.977 J Sofis 66,25— J Athen 290,— J Monalsgeld! 3 Paris, 23 Oklober Gchlug amtlict). lenden 74.61 Spann 207,25 Ropenhagen 332.— ien 1 Teuhor: 13.17“(, laen 128,80 fon! 10,29/ berlin 610. gelglen 255,25 Schleiz 493,25 Stocchom 384,— Warschen 285,50 London, 23. Oktober(thing emfſith) Feuyerx 491.75 Kopepkagen 22,0 849.— Sthenbel 1,871 Montre! 498.54 Stochbom 19.89 ½—[ Vekohamns 1/207 Amferdam 7275 dsl 19.05 1 Junraien 128.— borls 7780— biesabn.12 S1/ ente 1775 Brüssel ö 29. 7% felsiogfors 228.87 25.05 JKonſerſges 21. llelien 00,48 Prag 11882 29.09 Laperae 106,3 Ferlin 12.22% J babepes 25,78 FPaenos Ares 15,— f Fbenos ö dthwe: 15.11 ¼ Beſgrad 225— io de Jau. 412, af London 18.00 Pabien 35,97 olf 395,— Hongkong.031[ Südafrk? 1650,30 Hamburger Neiallnoflerungen vom 23. Okfober Hupfer I Banes- u. Stralts-Inn rief ö Geld Brief] Celd, bezahlt Brief] geld bezahl ö Jaber 40. 45,25 01.0301, 0. Hütten. 21.— 21.— februar 46,7548. 01,0080 1,0 kelcsilder(. p.) 57,7575 Mi: 47.25 40,50 01.0030 L,0 Teingold(A. p.....84.79 All„ Alt-Plaſin(Abfalle) 430 JV Cictapf.(. p. gr.) 3,10.90 Juni 232444444444„„ Jechn. reines Plein ö juli„ Detailpr.(RB. 5. gr....65.60 ug!!! e deplemb.. 4 Toto Line Oklober 44,4% 01,0801. Aulimon ftegalus cines.(& ib.) 52.— 53.—. Notemb. 44,5 4, 80108010 Juscksilber( per flasche) 12.501250 Uezemb. 44,754.75. 801.0801. 0 Holfrmer: dlnes,(in Sp. J. 88,— * Pforßheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 24. Oktober. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bauk and D toseſel⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim]: Platin techniſch rein 3,60 Gramm; dto. 4 v. H. Pallodium 3,55 je Gramm; dto. 4 v. Kupfer 3,45 je Gramm; Feiugold 2840 je Kilo, Feinſilber 57,70—59,50„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis beträgt am 23. Oktober 1935 für eine Unze Feingold 141 ſh 4½% d 66,4862 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,5487 Pence= 278059 J. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr für talwärts keine Aenderung. Die Fracht für talwärts blieb unver⸗ ändert. Für bergwärts wurde die Fracht um 10 pig. je Tonne erhöht und notierte ab Ruhrort 10„ und ab Kangl 1,50/ Baſts Mainz⸗Mannheim. Die Schlepplöhne blieben unverändert. 8. Seite/ Nummer 491 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 24. Oktober 1935 Veumlschteæs — Das Städtiſche Gaswerk in Göttingen hat die Lieferung von Gas in Flaſchen aufgenommen und eine erſte Anlage dieſer Art geſchaffen. Das bei der Erdölgewinnung anfallende Propan wird in flüſſiger Form in Flaſchen gefüllt und am Verbrauchsort wieder in gasförmigen Zuſtand zurückgeleitet. Das Verfahren dient dazu, auch die an die Gasleitungen nicht angeſchloſſenen kleinen Ortſchaften und Sied⸗ lungen mit Gas zu verſorgen. Irgendwelche Un⸗ bequemlichkeiten ſind mit der Verwendung des Flaſchengaſes nicht verbunden. Das Gas hat im Gegenteil den Vorteil, daß es ungiftig iſt und mit ſtändig gleichbleibendem Druck zur Verfügung ſteht. Die Ausſchaltung der bei dem Stadtgas nicht ver⸗ meidbaren Druckſchwankungen ermöglicht Erſparniſſe im Verbrauch des Gaſes, die von fachmänniſcher Seite gegenüber dem Stadtgas mit etwa 10 bis 15 v. H. angegeben werden. Auf dieſe Weiſe ſoll der etwas höhere Preis des Flaſchengaſes ausgeglichen werden. Das Gas iſt außerordentlich heizkräftig und läßt ſich unter niedrigem Druck verflüſſigen. Durch die Verflüſſigung iſt es möglich, verhältnismäßig viel Gas in einer Flaſche unterzubringen. Eine Flaſche enthält ein Gasgemenge, das in ſeiner Heiz⸗ kraft etwa 70 bis 75 Kubikmeter Stadtgas entſpricht und ausreicht, um einen mittleren Haushalt zwei bis drei Monate lang zu verſorgen. Die Flaſchen werden, und zwar immer zwei, um eine Reſerve zu haben, im Hauſe oder an der Außenwand des Hauſes untergebracht und an einen Regler angeſchloſſen, ber den Flaſchendruck auf den Leitungsdruck herabmin⸗ dert. Als Leitung dient ein gewöhnliches Gasrohr und das Gas ſelbſt kann zu allen Zwecken wie das Stadtgas, zum Kochen, Plätten, Backen, zur Be⸗ leuchtung uſw. verwendet werden. Die Anlage iſt ſtets betriebsbereit und wird von der Witterung in keiner Weiſe beeinflußt. * — Die in Geuf verſammelten Staatsmänner ſol⸗ len in den letzten Tagen und Wochen mehr als ein⸗ mal einen Brummſchädel gehabt haben. Die Stim⸗ mung war miſerabel, die Laune noch miſerabler, und alles lief mit ernſten und betrübten Mienen herum. Trotzdem konnte zwiſchendurch auch ſchon wieder einmal über einen Witz oder einen gelun⸗ genen Scherz gelacht werden. Eine der vielen Ge⸗ heimſitzungen war gerade wieder beendet worden. Herr Laval, der franzöſiſche Miniſterpräſident, ſtürzte nach Stock und Hut und wollte eiligſt das Völker⸗ bundpalais verlaſſen. Aber dieſe Eile kennen die Genfer Zeitungsvertreter ſchon an ihm. Sie warte⸗ ten daher bereits auf der Straße und beſtürmten den Flüchtenden nun mit ihren Fragen.„Werden Exzellenz heute in der öffentlichen Sitzung noch ſpre⸗ chen?“ Miniſter Laval zuckte oͤie Achſel:„Von einer öffentlichen Sitzung iſt mir überhaupt nichts be⸗ kannt.“„Aber Mr. Eden hat uns doch ſein Wort ge⸗ geben, daß heute noch eine öffentliche Sitzung ſtatt⸗ findet“, beharrten die Journaliſten. Daraufhin ſoll Laval, der tatſächlich nichts von dieſer anberaumten Sitzung wußte, lächelnd erklärt haben:„Sehen Sie, meine Herren, da haben Sie wieder einmal einen deutlichen Beweis für die glänzende Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und England... Mr. Eden weiß immer mehr.“ * — In Italien erzählt man ſich jetzt eine rührende kleine Liebesgeſchichte von einem jungen Soldaten, der mit ſeinem Pionierbataillon in Neapel nach Oſt⸗ afrika verladen wurde. Als das Transportſchiff die Anker lichtete, fiel dem jungen Krieger ein, daß er einen Brief an ſeine Verlobte abzuſenden vergeſſen hatte. Da ſteckte er den Abſchiedsgruß in eine Flaſche und warf dieſe ins Meer. Einige Tage ſpäter fanden ſpielende Kinder am Strande von Catanzaro die Flaſche und brachten ſie ihren Eltern. Dieſe, die ſelbſt einen Sohn an der abeſſiniſchen Front haben, ließen den Liebesbrief an die rechte Adreſſe gelangen. Ccluęgs tu ancl in alle xanclxlen Auf dem 14000 Tonnen großen italieniſchen Schnelldampfer„Auſonia“ zerplatzte beim Einlaufen in den Hafen von Alexandrien der Dampfkeſſel. Im Augenblick ſtand das prächtige Schiff in hellen Flam⸗ men. Die im Hafen liegenden engliſchen Kriegsſchiffe leiſteten ſofort die erſte Hilfe, ſo daß alle Fahrgäſte und die Beſatzung mit Ausnahme von vier Mann gerettet werden konnten. Der französische„Lindbergh-Fall“ (Ernſt Schmidt, Kairo,.) Jas Lexſhecllen an Micole Hιν ceο Das entführte Kind tot autgefunden— Der vermutliche Täter leugnet — Paris, im Oktober. Die Entführung der vier Jahre alten Nicole Marescot, der einzigen Tochter des Majors Marescot du Thileul in Chaumont, hat vor ſechs Monaten in der geſamten franzöſiſchen Bevölke⸗ rung große Anteilnahme gefunden. Erſt jetzt konnte das Verbrechen, das große Aehnlichkeit mit der Entführung des Lindͤbergh⸗Kindes auf⸗ weiſt, wenigſtens teilweiſe aufgeklärt werden. Die kleine Nicole wurde dieſer Tage tot aufgefunden. Am Oſterſamstag dieſes Jahres erſchien ein gut⸗ gekleideter junger Mann im Hofe der Villa des Majors Marescot, ſprach einige freundliche Worte mit der dort ſpielenden Nicole, nahm ſie bei der Hand und verſchwand mit ihr. Wenige Stunden ſpä⸗ ter wußte ganz Chaumont, daß das Kind entführt worden war. Faſt die geſamte Garniſon durchſtreifte die umliegenden großen Wälder. Flugzeuge ſtiegen auf, um nach der Vermißten und nach verdächtigen Perſonen Ausſchau zu halten. Ein ganzer Stab von Kriminalbeamten verhörte die Bevölkerung und nahm ſyſtematiſche Hausſuchungen vor. Es ließ ſich keine Spur entdecken. Dafür aber konnte ſehr bald der Mann ermittelt werden, der das Kind von dem elterlichen Hauſe fortgelockt hatte. Es handelte ſich um einen ehemaligen Zuchthäus⸗ ler, namens Gabriel Soeley, der erſt wenige Wochen vorher eine langjährige Straſe wegen eines Sittlichkeitsverbrechens an einem ſechsjährigen Mäd⸗ chen verbüßt hatte. Er wurde feſtgenommen, als er über und über beſchmutzt aus dem Walde kam. Die Annahme lag auf der Hand, daß er die kleine Nicole ermordet hatte. Aber er leugnete hartnäckig und be⸗ ſtritt mit aller Entſchiedenheit, das Kind überhaupt jemals geſehen zu haben. Die Suche nach der kleinen Vermißten währte mehrere Wochen. Sie blieb vergeblich, obwohl ſich ſchließlich auch namhafte Wünſchelrutengänger, Taucher und Kriminalbeamte mit Spürhunden an Arbdeſſer kommt aus dem Sollen N OM r D EN Die Bohrmaſchine raſte, ſchrie und heulte wie ein Schock wahnſinniger Teufel, fraß ſich in den Berg hinein. Ardeſſer ſtöhnte vor Anſtrengung. Alle Mi⸗ nuten wiſchte er ſich mit dem Aermel Schweiß und Schlamm, Oel und Staub aus dem Geſicht; aber er mußte ſich dabei beeilen, denn beide Fäuſte reichten gerade noch hin, um dieſes brüllende, tobende Ding von Bohrer zu meiſtern. Und dabei war er ſchon ein Kerl, dieſer Bohrmaſchinen⸗Mann Ardeſſer, eins fünfundachtzig, mit Schultern wie aus Eiſenbeton und Fäuſten wie kleine Handkoffer. Er kauerte halb liegend in der niedrigen, ſpaltartigen Niſche, und unter ſeinem Körper rieſelte das Kühlwaſſer und lief das Kabel. Er arbeitete ohne Schutzbrille, trotz des unaufhörlichen Regens von kleinen Splittern und brandigen Staubs, der ihm ins Geſicht ſprühte, denn ſonſt ſah man überhaupt nichts. Unglaublich, wie er ſtank, dieſer ſchöne, harte Gneis. Und mit jeder Schicht wurde er härter. Die Leute fluchten natürlich, aber er wußte, was für ein Glück das war; denn geologiſch einwandfrei war die ganze Sache nicht. So ein bißchen va banque vielmehr. Er, Ardeſſer, ſtaunte immer wieder, daß man ſich zu die⸗ ſer Stollenführung entſchloſſen hatte, wenn ſie auch billig war. Aber was ging ihn das ſchließlich ſchon an! Er hatte anderes zu denken. Nein, denken war hier unmöglich, in dieſer Hölle. Höchſtens das eine, was keine Bohrmaſchine der Welt aus ſeinem Hirn hinausrütteln konnte: noch vier Monate, das ſind zweihundertvierzig Schichten oder eintauſendſechs⸗ hundert Schilling, wenn er den Lebensunterhalt ab⸗ zog, alſo mit den vierhundert, die er ſchon beiſam⸗ men hatte, rund zweitauſend— und ſo viel mußte er haben. Alſo noch vier Monate, vorausgeſetzt. daß er es aushielt Die Bohrmaſchine raſte, ſchrie und heulte, ſeine Fäuſte brannten und in ſeinen Ohren brüllte, kaum gemildert durch die dicken Wattepfropfen, immerzu eine Schiffsſtrene, pfiff und ſchrillte immerzu, fraß ſich durch das Gehirn, wie der Bohrer durch den Gneis. Er hörte nicht einmal, daß der Bohrer 2 neben ihm verſtummt war. Aber er ſpürt die beiden Schläge auf ſeine Schulter.„Ausſchalten! Schluß! Sprengung!“ bedeuten ſie. Der Bohrer erſtirbt. Mit ſteifen, ſchmerzenden Schultern ſchiebt Ardeſ⸗ ſer ſich zurück, zieht Maſchine und Kabel durch Schutt und Schlamm mit ſich fort. Hundert Meter müſſen ſie zurück bis zum erſten Querſchlag. Dann ſtolpert er allein weiter, über Geſteinsbrocken, Stem⸗ pelhölzer.. hier beginnt, halb noch im Dreck be⸗ graben, das winzige Feldbahngleis der Stollen wird breiter, höher, regelmäßig, eben. Hier ſind die Wände ſchon glatt und betoniert. Vor ihm rattert knirſchend eine Kolonne hochbeladener Hunte. Der weiße, runde Fleck geradeaus wird immer größer, das Licht der Glühlampen an der Decke immer gelber und ſchwächer. Eine reine, kühle, herr⸗ liche Welle ſchlägt ihm entgegen: draußen! Noch ein paar weite, haſtige Schritte aus dem Wirbel des Stolleneingangs, dann bleibt der Bohr⸗ mann Ardeſſer ſtehen und pumpt ein halbes dutzend⸗ mal die Lungen voll, umfaßt das alles mit einem langen, ſchlürfenden Blick: den hellen Schein der Bergwieſen mit ihrem unwahrſcheinlichen, jubelnden Grün, das irgendwie an Trompetenfanfare erinnert, die lichten Lärchen drüben am Hang und weiter hin⸗ auf dann den ſteilen Hochwald, eine einzige, vier⸗ hundert Meter hohe, dunkle Woge, in der da und dort die hellen Flecke der kleinen Laubholzhorſte in der ſchrägen Spätſonne lodern, während die tief ein⸗ geriſſenen Schluchten ſchon von blauer Dämmerung erfüllt ſind. Und dann— darauf freute er ſich immer ſchon ganz beſonders— ganz rechts, kaum mehr ſicht⸗ bar über den graubraunen Almböden und den Ge⸗ ſchröf des Hirzkogels, durch eine großmütige Laune der Natur dem Blick eben noch freigegeben; ein kleiner, kühner, roſiger Felszacken, der äußerſte Zipfel der herrlichen Torſtein⸗Südwand. Er ſtarrte verzückt dorthin und vergaß ſogar für eine halbe Minute den Bohrer in ſeinem Gehirn, der immer noch weiter dröhnte,— ſo wie einem, der nach ſtürmiſcher Ueberfahrt das Schiff verläßt, der Boden noch ſtundenlang unter den Füßen zu ſchwanken ſcheint. Sechzehn Stunden hatte er jetzt frei, bis morgen zwölf Uhr mittags. Wenn er ſich ins Zeug legte und Glück hatte, konnte er es zwingen. Schlafen konnte man ein andermal. Alſo?— Er ſtiefelte ſchon los, hinüber zu den Baracken. ihr beteiligten. So neigte man allmählich zu der Vermutung, daß doch nicht ein Mord, ſondern nur eine Kindesentführung nach amerikaniſchem Muſter vorliege. Dieſe Theorie erhielt ihre ſcheinbare Be⸗ ſtätigung, als ſich auch alsbald ein geheimnisvoller Mann meldete, der brieflich bekundete, er ſtehe mit den Entführern des Kindes in Verbindung. Das Kind ſei im Auftrage ſeiner Frau, die in Brüſſel eine Bar beſitze, von zwei bezahlten Verbrechern geraubt und nach Belgien gebracht worden. Seine Frau habe beabſichtigt, den Major Marescot zu er⸗ preſſen. Er, der Briefſchreiber, ſei mit ſeiner Frau und den beiden Verbrechern hart aneinander ge⸗ raten, wobei ſogar einer der Verbrecher aus ſeiner Piſtole mehrere Schüſſe auf ihn abgegeben habe. Trotzdem hoffe er, das Kind, das ſich wohlauf be⸗ finde und dem lediglich die Haare braun gefärbt worden ſeien, bald den Eltern zurückbringen zu können. Der Briefſchreiber trat dann mit einem Pfarrer in Baſel in Verbindung und nahm durch deſſen Ver⸗ mittlung Rückſprache mit dem Schwager des Majors. Der Genfer Detektiv Paul Rochat, der das Kind in Empfang nehmen ſollte, traf wenige Tage ſpäter mit dem Unterhändler der angeblichen Entführer in Cham⸗ béry zuſammen. Der Unterhändler ſtellte ſich unter dem Namen Ghislain vor und bat den Detektiv, ihm nach Luxemburg zu folgen, da er ſich von der Polizei beobachtet fühle. In Luxemburg wiederum wurde eine Zuſammenkunft in Namur vereinbart. Aber dort wartete der Detektiv vergeblich. Die angeblichen Entführer haben ſeitdem nichts wieder von ſich höven laſſen. Nunmehr iſt eine neue Wendung in dem geheimnisvollen Kriminalfall ein⸗ getreten. Ein Landarbeiter ſtieß in der Umgebung von Ehaumont beim Pflügen auf die Leiche eines Kindes. Die Kriminalpolizei konnte ohne Mühe ſeſt⸗ ſtellen, daß es ſich um die Leiche der unglücklichen Nicole handelt. Sie war alſo doch ermordet worden und zwar offenbar gleich nach ihrer Entführung, So kommt kaum ein anderer als der verhaftete Zucht⸗ häusler Gabriel Soeley als Täter in Betracht. Er ſitzt noch immer in Unterſuchungshaft und wurde ſoeben an die Bahre der toten Nicole geführt. Der Unterſuchungsrichter hatte gehofft, ihn auf dieſe Weiſe zu einem Geſtändnis bewegen zu können Allein der Mörder zeigte nicht die geringſte Gemküts⸗ bewegung und ſpielte den völlig Unbeteiligten. Er kann aber ſchön jetzt als überführt angeſehen wer⸗ den. Ob er bei ſeinem Verbrechen Mittäter und Eintermänner gehabt hatte, dieſe Frage wird wohl wie bei Bruno Richard Hauptmann, dem Mörder des Linodoͤbergh⸗Kindes, für immer ungeklärt bleiben müſſen. — Der Leiter der Beratungsſtelle für Bernſs⸗ kranke in Berlin, Prof. Dr. Baader, erhebt in der „Sozialpolitiſchen Zeitſchrift“ der Hitler⸗Jugend die Forderung nach einer baldigen geſetzlichen Regelung des Zugabeweſens in den Betrieben, um nament⸗ lich den Jungarbeiter vor ernſten Gefahren zu ſchüt⸗ zen. Das Zugabeweſen habe ſich als Quelle ſchwe⸗ rer Geſundheitsſchädigung erwieſen. Der Sachbear⸗ beiter verzeichnet hierfür zwei erſchütternde Bei⸗ ſpiele, zunächſt das eines Berliner Bierfahrers, der in den 30 Jahren ſeiner Tätigkeit jährlich rund 2000 Liter Freibier getrunken hat, während ſeiner Ge⸗ ſamttätigkeit alſo rund 60 000 Liter, und heute im beſten Alter ein völlig verbrauchtes Wrack darſtellt. Da er keineswegs ſelbſt Trinker ſei, ſei er lediglich durch das Zugabeweſen verleitet worden, ahnungs⸗ los ſeinen Körper zu ruinieren. Das andere Beiſpiel betrifft die chroniſche Nikotinvergiftung eines Man⸗ nes, der ſeit zwei Jahren als Packer in einer Ziga⸗ rettenfabrik tätig iſt und wöchentlich 100 Zigaretten als Zugabe erhält. Häufig betrage dieſe Zugabe ſo⸗ gal 200 Zigaretten. Der Sachbearbeiter betont, daß keineswegs dem voll ausgewachſenen Manne der Genuß von Alkohol oder Tabak abgeſprochen wer⸗ den ſolle. Wohl aber müſſe der Jungarbeiter davor geſchützt werden, daß er durch das Zugabeweſen ahnungslos an den unmäßigen Gebrauch dieſer Ge⸗ nußmittel gewöhnt werde. Auch in der Süßigkeits⸗ induſterie wirke ſich der Gratisverbrauch ungünſtig aus. 4 — Die Dienſtmagd eines ſteiermärkiſchen Schläch⸗ termeiſters machte einen ſeltſamen Fund. Als das Mädchen eines Tages auf dem Boden nach alten Tüchern kramte, ſtieß es auf eine Kiſte, in der Klei⸗ dungsſtücke verwahrt wurden. Da ſie annahm, daß von dieſen Sachen doch noch einiges Verwendung finden könnte, zog ſie ein Stück nach dem anderen heraus. Plötzlich entdeckte ſie einen Geloſchein, der offenſichtlich aus einem alten Rock des Fleiſcher⸗ meiſters herausgefallen war. Sie ſuchte nun eifrig weiter, ob nicht noch mehr in den Taſchen zu finden ſei. Ihr Eifer war nicht umſonſt— noch ein ganzes Bündel Banknoten zog ſie hervor. Die Scheine waren allerdings nicht mehr ganz neu, denn im Laufe der Jahre hatten ſich Mäuſe an die Holzkiſte heran⸗ gemacht, die Kleider angeknabbert und ſogar die Geldſcheine dabei nicht verſchont. Die Dienſtmagd rannte zu dem Meiſter und überreizte ihm das angeknabberte Vermögen. Der Schlächer⸗ meiſter war hochbeglückt, daß er auf dieſe Weiſe zu dem langvermißten Gelde kam. Man zählte die Scheine nach und ſtellte feſt, daß es ſich immerhin um 3000 Schillinge handelte. Die ehrliche Dienſtmagd wurde daraufhin von dem Schlächtermeiſter fürſtlich belohnt. RENE Segen Sprôde Neuf In der Kantinentür ſtand die Kellnerin und ließ ihre blanken Kirſchenaugen auf das lange, ſtarke Mannsbild los, das ſchlammgetränkt und dreckig an ihr vorbeiſtackelte.„Schicht aus heut'! Kommen's doch einmal a wengerl ummi. Heut is nämlich ſchon gar ſtier. Kein Menſch is da. Oder wollen's viel⸗ leicht gar ſchlafen?...“ Sie lachte, flirrte mit den Augen und ſtrich ſich über die drallen Hüften. Ardeſſer blieb ſtehen, zog ſich die dicken Pfropfe aus den Ohren.„Ach was— ſchlafen“ ſagte er und blinzelte über das Dach hinüber zum Hirzkogel. „Heut' gibt's was beſſeres.“ Die Kellnerin kicherte.„Ah ſo! Da ſchau her! Von der Seiten kenn' i Sie no gar net. Ja, jetzt fangen alle Vogerln zu ſingen an.— Und was wär denn das beſſere.“ Er ſtrahlte ſie an. Er war blind und taub. den Berg geh' ich“, ſagte er. „Auf'n Berg...“ Ihr Mund verzog ſich plötz⸗ lich.„Narr, damiſcher— brich dir halt s' Gnack!“ Die Tür knallte zu. Ardeſſer hörte es gar nicht mehr, er rannte ſchon.— Fertig. Los!— Er ſauſte direkt über den Ab⸗ kürzer unter der Seilbahn hinab. Krach— krach— flogen die Grobgenagelten ins Geröll und es fehlten nicht viel auf zwei Meter bei jedem Sprung. Kaum zwölf Minuten brauchte er für die ganze Gefällſtufe hinab ins Tal, gute 350 Meter. Na, die hier unten hatten ſich auch beeilt, die Turbinenhalle ſtand ſchon im Rohbau. Zehn Minuten vor ſieben. So— da hatte er ſchon die ſchöne, breite, weiße Straße, und auf der konnte er jetzt gute zwei Stunden zotteln, bis er die Weg⸗ abzweigung zur Hütte erreichte. Hoffentlich fand er ſie im Dunkel! Dann drei Stunden bis zur Hütte — wenn er volles Maß nahm, war es wohl auch in zweieinhalb zu ſchaffen. Dann drei Stunden ſchla⸗ fen. Um drei Uhr los. Vier Stunden hinauf, zwei hinab. Bleiben noch drei Stunden für den Rückweg von der Hütte und den Straßenweg— ſcharf, ver⸗ dammt ſcharf! Aber es wird ſchon irgendwie gehen. Er marſchierte ſchon. Straßenſchinder'?— Lächerlich. Wundervoll war es einfach, ſo dahinrennen zu können, unter dieſem glaſig hellgrünen Abendhimmel, dem leichten Nacht⸗ wind entgegen, der ſich ganz vorſchriftsmäßig auf⸗ machte, um das Tal hinaufzuſteigen, und ihm den vertrauten Duft der Landſtraße in die Naſe blies, „Auf jenen wilden, milden, unbezähmbaren Duft nach lief zurück. unter ſeinen ſchweren Tritten. Staub, feuchten Wieſen, Laub und Erde.— Kilometerſtein 18.0.— Er ſchnup⸗ perte. Ja, jetzt waren alle Sinne wieder geſchärſt. — Da rechts, in den Sumpfwieſen mußten auch noch „ich⸗weiß⸗nicht⸗was', nach Narziſſen ſtehen, er roch ſie ganz deutlich. Und je dichter die Dämmerung rieſelte, deſto ſtärker rauschte der Fluß; jeder Wirbel, jede Welle hatte ihre eigene Stimme.— Kilometerſtein 19.0.— Da vorn war etwas. Ein Auto ſtand am Straßenrand. Nein, nicht am Rand: es ſteckte mit dem linken Hinterrad im Graben. Ein fabelhaft ſchöner, ausländiſcher Wagen, Hiſpano— Suizda oder ſo etwas ausgefreſſen Fei⸗ nes,— lang wie ein Windhund, nickelfunkelnd, vor⸗ nehm nach Leder duftend; Ardeſſer nahm die ganze Naſe voll, er hatte lange ſchon nichts ſo Feines ge⸗ rochen. Unwillkürlich trat er näher. Ein glattraſter⸗ ter Chauffeur in dunkelbraunem Dreß baſtelte an dem Wagen herum; er ſchien ziemlich hilflos. „Was gibt's denn?“ fragte Ardeſſer. Der Menſch knurrte irgend etwas Unverſtändliches, Gereiztes, Aber vom Straßenrand kam plötzlich eine andere Stimme:„Das ſehen Sie doch!“ Ardeſſer fuhr herum. Wahrhaftig! Da einer und hatte zwei Decken über den Staubmantel gewickelt.„Im Graben ſtecken wir und können nich heraus, fuhr er fort.„Könnten Sie mir nicht Lene beſorgen aus dem nächſten Ort, oder beſſer a Pferde?..“ Eine merkwürdige Stimmel Nicht nut der fremde Akzent, ſondern auch der ganz ſeltſame, heiſere und dabei doch harte, verhaltene Tonfall. Jetzt ſah Ardeſſer auch das Geſicht; mager und ausgedörrt war es, mit tiefen Fieber⸗Runen, un ſeine bräunlich⸗grünliche Patina erweckte die unbe⸗ ſtimmte Vorſtellung von tropiſchem Land un Aequator. Der träge, verſchleierte Blick ſeiner tiefliegenden Augen— ſie erinnerten an Kratermün⸗ dungen, die unter trügeriſcher Aſche ſchlummern glitt läſſig, unintereſſiert über ihn hin. Ardeſſer zögerte.„Pferde?— Das wird ſchwer halten. Leute könnte man eher aufbringen. Abel vielleicht—“. Er unterſuchte die Räder, ſpähte nach links hinüber. Dort ſtand der große Heuſtadl vom Jocher⸗Bauern, und dort, beim Stadl, lagen imme auch ein paar ſtarke Heuwagenbäume.„Augenblick —“ ſagte er, warf den Ruckſack in das Gras 1 ſetzte über den Zaun. Die naſſe Wieſe quatſchte Ja, Wagen bäume waren da. Er nahm die beiden ſtärkſten und (Fortsetzung ſolgh) aufgerege ſaß noch ber, na Neckarh Wall Echulha Frie! Frauen ger 99 Acht: 77. Okt zurechne Stro „Kinzin Deut der, 20. abend. ale Feierſtu Uute⸗ gthein⸗N jeden T 1935 — worden ung. So e Zucht⸗ acht. Er d wurde hrt. Der uf dieſe können. Gemüts⸗ ten. Er hen wer⸗ iter und rd wohl, „ NsDAp-Iifleilungen Donnerstag, 24. Oktober 1988 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 491 f A Partelamiuichen Bekanntmachungen entnommen NS⸗Frauenſchaf: Achtung, Propagandaleiterinnen. Die Karten von dem Schulungsabend ſind umgehend bei der Kreiskaſſe der NS. F, L. 4. 15, abzurechnen. Folgende Ortsgruppen beſuchen am 24. Oktober, nach⸗ mittags, die Ausſtellung der HJ in den Rhein ⸗Neckar⸗ Hallen; Deutſches Eck, Feudenheim, Friebrichspark, Frieb⸗ ib. Ach aengeim 24. Oktober, 14 Uhr, treffen ſich die Frauen an der Endſtation der Straßenbahn zur Beſichtigung der geiſtungsſchau der HJ. 5 Hes Neckarau. 5 Oktober, 20 Uhr, Heimabend im evangl. lei ehaus. 7 begebe 24. Oktober, 20 Uhr, Heimabend bei Brückl. Aüſertal. 24. Oktober, 20.15 Uhr, Heimabend für Zelle 1 8. mg te igsſeld. Am 24. Oktober, 20 Uhr, im„Adler“ Berußs⸗ eimabend. Erſcheinen iſt Pflicht. t in der Achtung! Folgende Ortsgruppen beſuchen am 25. Okto⸗ gend di zer, nachm., die Leiſtungsſchau der HJ in den Rhein⸗ „ 4 5 boldt, Jungbuſch, Käfertal, Ilvesheim Regelung Recurhallen: Hum 0 h, 5 5 nament⸗ Pallſtadt. 24. Oktober, 20 Uhr, Heimabend im alten zu ſchüt⸗ le ſchwe⸗ Sachbear⸗ nde Bei⸗ rers, der und 2000 iner Ge⸗ heute im darſtellt. lediglich ahnungs⸗ Beiſpiel es Man⸗ ier Ziga⸗ igaretten ugabe ſo⸗ tont, daß inne der hen wer⸗ er davor abeweſen ieſer Ge⸗ ißigkeits⸗ ingünſtig 2 . Schläch⸗ Als das ach alten der Klei⸗ ahm, daß wendung anderen chein, der Fleiſcher⸗ un eifrig zu finden in ganzes Scheine im Laufe ſte heran⸗ ſogar die tufgeregee berreihte Schlächter Weiſe zu erhin um zdenſtmagd r fürſtlich auf Schulhaus. Friebrichspark. 24. Oktober, 15 Uhr, Treffpunkt ber grauen am Schillerplatz zur Beſichtigung der Leiſtungsſchau ger H in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Achtung! Die Karten für den Volksmuſikabend am 7 Oktober ſind bis ſpäteſtens 25. Oktober, 16 Uhr, ab⸗ zurechnen. Strohmarkt. 25. Oktober, 20.15 Uhr, Pflichtabend im „Kinzinger Hof“. Wir erwarten alle Frauen. Deuiſches Eck. Die Zellen 21, 22, 23 haben am W. Okto⸗ ber, 20,15 Uhr, in der„Alten Pfalz“, P 2, 6, ihren Pflicht⸗ abend. BDM Austellung vom 28. bis 30. Oktober in der Rhein⸗Neckar⸗ Halle! 26, Oktober, 20 Uhr, in der Rhein⸗Neckar⸗Halle Feierstunde. Die Gruppen geben beſondere Befehle. Uutergan. 25. Oktober, 20 Uhr, Hauptprobe in der ſthein⸗Neckar⸗Halle. Gruppenführerinnen:! Ihr müßt ehen Tag euer ach auf dem Untergau in N 2, 4 leeren. Gruppe 6/71(Neckarſtadt:Oſt). Alle Mädel treten an: . Oktober, 20 Uhr, Uhlandſchule; 26. Oktober, 19.45 Uhr, Waſſerturm; 28. Oktober, 20 Uhr, am Waſſerturm. ntergau 171. 25. Oktober, 20 Uhr, Hauptprobe in der „— 28. Oktober, 20 Uhr, Mütterſchulung n 3 N JM Schar I. Schaft 1. Wir treffen uns am W. Oktober, r, vorm Heim. Neuland. Samstag, morgens s Uhr, an der Heilig⸗ Geiſt⸗Kirche antreten. Sport und Brotbeutelverpflegung bis mittags iſt mitzubringen. Deutſche Arbeitsfront Lindenhof. 27. Oktober für ſämtliche Dal F⸗Walter und Warte, auch der Betriebszellen, Bereitſchaftsdienſt(Exer⸗ zierplatz). Antreteplatz Rennerhofsſtraße..45 Uhr Ab⸗ Kreiswaltung! Alle Ortsgruppen holen ſofort wich⸗ tiges Propagandamaterial ab. Karten für die Kundgebung am 29. Oktober im Roſengarten. Thema:„Gutes Licht— gube Arbeit“, ſofort abholen. Arbeitsſchule der Daß Am Donnerstag, 24. Oktober, beginnen in L 7, 1, um 10 Uhr folgende Kurſe: Nr. 142 Doppelte Buchhaltung für Fortgeſchritene(Stufe); Nr. 151 Durchſchreibebuchhaltung (handſchriftlich); Nr. 159 Kaufmänniſches Rechnen; Nr. 157 Schönſchreiben; Nr. 158 Kunſtſchrift; Nr. 109 Schriftſchreibe⸗ kurs für Anfänger; Nr. 110 Schriftſchreibekurs für Fort⸗ geſchrittene; Nr. 190 Franzöſiſch für Fortgeſchrittene(Stufe Y; Nr. 195 Spaniſch(Stufe); Nr. 211 Uebungen im Steuerrecht für Fortgeſchrittene. Um 20.30 Uhr: Nr. 129 Wirtſchaftsgeographie für Kaufleute; Nr. 159 Plakatſchrift für Anfänger; Nr. 166 Deutſche Kurzſchrift für Fortgeſchrit⸗ tene(80 Silben); Nr. 109 Arbeitsgemeinſchaft 1(Diktat 120 bis 100 Silben); Nr. 186 Engliſch für Fortgeſchrittene(Stufe ); Nr. 189 Franzöſiſch für Anfänger; Nr. 225 Die Buch⸗ haltung des Einzelhändlers; Nr. 226 Kaufm uniſches Rech⸗ nen für Einzelhändler; Nr. 227 Die Kalkulatiß⸗ im Han⸗ del; Nr. 238 Plakatſchrift für Fortgeſchrittene(Pinſel); Nr. 248 Seminor für den Einzelhandel, g. Halbjahr. In O 1, 10, beginnen um 17.80 Uhr: Nr. 174b Maſchinen⸗ ſchreiben für Anfänger. Um 19 Uhr: Nr. 174 Maſchinen⸗ ſchreiben für Anfänger; Nr. 15 Fachzeichnen und Fach⸗ 2205 Um 20 Uhr: Nr. 183 Wie bewerbe ich mich erfolg⸗ i Was hören wir? Freitag, 25. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.00: Frauenfunk.— 10.15: Vom Wecken bis zum Zapfenſtreich. Ein Tag bei unſerem Reichs⸗ heer.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00: Wie⸗ derſehensfeiern alter Frontſoldaten.— 15.30: Kinderſtunde. — 16.00: Heitere Muſik am Nachmittag.— 17.00: Kaleido⸗ kop.— 18.30: Bom— was iſt das? Hörſzene.— 19.00: Unterhaltungsmuſik.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation. Zum Gedächtnis eines deutſchen Muſikers Lothar Windſperger.— 21.15: Zur Unterhaltung.— 22.30: Unterhaltungskonzert.— 24.00: ununterbrochene Poſtzuſtellung Ihrer Zeitung nach dem 1. November iſt nur ſichergeſtellt, wenn Sie das Bezugs⸗ geld ſpäteſtens bis zum 25. Oktober an den Briefträger oder die Poſt bezahlen. Wir bitten daher unſere Poſtbezieher, dieſen Termin nicht zu vergeſſen. Bei Be⸗ ſtellungen, die nach dem 25. des Monats In der Jugenieurſchule beginnen um 20 Uhr: Nr. 44 Ebektrizitätswerker; Nr. 67 Verbrennungskraftmaſchinen; Nr. 68 Automobilbau. Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.20: Morgenſtänochen. — 10.15: Volk an der Arbeit.— 11.30: Hausfrauenfunk. — 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinder⸗ liederſingen.— 15.35: Jungmädelſtunde.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Jungvolk hör zu.— 18.10: Moderne Klbaviermuſtk.— 18.40: Das übertünchte Grab.— 19.00: Feierabend⸗ Unterhaltung.— 19.55: Sammeln.— 21.15: Ringelſpiel des Alltags.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhalt ungskonzert. Sageshalencles Donnerstag, 24. Oktober Nationaltheater:„Oberon“, Oper von C. M. NS, 20 Uhr. Roſengarten— Geſangs“. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors Städtiſche Kunſthalle: 20.15 Uhr Prof. Dr mann, Frankfurt,„Adam Elsheimer“— mit Lichtbildern. den Stadtrandſiedlungen: Autobusfahrt u Paradeplatz. Autobusſonderfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr Meckenheim— — Haardt— Gimmeldingen— Mußbach Königsbach— Forſt— Bad Dürkheim— Mannheim. Neuſtadt Muſenſaal: 20 ach von Uhr„Drei A. E. Meiſter des 15 Uhr aufgegeben werden, fordert die Poſt eine Sondergebühr von 20 Pfg. Neue Mannheimer Zeitung. Tanz: Weber, Brinck⸗ ab Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. 16 Uhr Tanztee mit Kabarett; Polaſthotel. Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Entwürfe von Wand⸗ bildern für ein Haus der Arbeit. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 18 und von 15 bis 19. Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Geöffnet von 10 bis 13 und 3 und von Geöffnet vor 10 bis Leſehalle geöffnet von 19.30 bis Elnspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm Pig. Stellengesuche je mm pig. Vertreſer g ES UC HIT! Für den Bezirk Mannheim suchen wir geeignete Unter- vertreter. Bewerbung. wolle man richten an uns. Bezirks- leitung in Mannheim O 3, 9 Bauwirtring Akt. Ges., Bremen Bausparkasse— Postfach 199 Ehrliches, zuverläſſiges Hadchen das perfekt kochen kann und die⸗ Säuglingspflege kennt, geſucht. Lohn/ 35.—, Erſtklaſſ. Zeugniſſe Bedingung. Vorzuſtellen zwiſchen 9 und 2 Uhr oder 6 und 8 Uhr: 8880 Trifelsſtraße Nr. 10. Zuverläſſiges Frau od. Mäbch. inmz f. 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Seite 1 Nummer 491 FERI K AKlenura ng Donnerstag, 24. Oktober 1935 . 2 FA YA 1 itte Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe J Von Reute und wieder bezaubert Dein SEKI Sei ö 5 1 8 diese i Stimme 2 85 Anzeigen 2 57 10 n1 al- Ein kl 0 5 10 8 ee a N ö Frohfilm nach in Film, der in der ganzen Welt 19155 8 deutlich e Edgar Wallace Aufsehen erregt hat! f N U schrefben Heute lelzlex lag! d in Ki So urteilt die Pres 7 Sie vermei- 1 Ein Kühner Vorstoß aber denn ges 5 en den e Adolf Wohlbräch auf filmisches M f Paramount- Film i DEINHARRD XABINE TT. eig. Interess cufand in deutsch. sprache! vollendet in Geschmack und Be Irrtümer in seiner bisher Srößten Rolle 5 Erſch Donnerstag Nanional⸗Thoatel Mane e eu 20 Uhr Donnerstag, 24. Oktober 1935 Geſch Musensaal/ Rosengarten Lorstellung Nr. 50 ö 60 Pf 2 f 35 55 N. S. K. G. Mannheim bofſtr Sing 55 Ne Ene Se Oberon 19 na Se Romantische Oper in drei Akten 3 N U Wi kt 2 5 Text von J. R. 0 5 deutsch von Th. He 8 0 Aree l rise i Musik von Carl Maria von, 0 1 5 3 Ab 7 1 Anf. 20 Uhr Ende nach 22.80 r*— AN Wilhelm Strien z ee re Die Seele Afrikas E 8 Y ist erwae N ier- Butter Kàse 2 0. 0 am lüge! EgDert Grape coeur deen dne 17% f l-Dil- Gurk bollkaless-Ggür N 1 all oben- W 5 5 e 5 5 Karten von.- bis.50(bei K. Ferd. 8 Sen. anner 10 Blüten. Roflos Großes Beiprogr rammf 2 Negerschauspieler und Triumph der Lieder: noch in bester kkinnemung aus Fleckel, Buchh. Dr. Tillmann, Ver- Hedwigziz mann.00-.30.3 0 berühmter Sänger Triumph des Lachens: Ia Bataille“ kehrsverem und an der Abendkasse H 1, 15, 4. Marktgl., Fernsprech. 275 54%.30. spielt die Titelrolle 5 CCC* 4 0 * 2. Zt. Frankreichs gefeiertster Filmschausplelet „B OSANHIBO. — Im bunten Teil: Kreuzer Emden in Australien BAVARIA neue Tonwoche 3, 5, 7,.35 Uhr pel⸗ gardinen kauft man im Dheinlandhaus, Große Auswahl Die 3 Hauptsorten: Del-Sardinen in 1 Olivenöl Dose in. 5 Fisch, Bei Dosen 1. 278 Hausmarke oh. 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