5 Eimelpreis 7 5 N. ungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Ma h 2 1 U 200 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm heimer General-Anzeiger N ein 88 16 5 5 5771 8 25 15 1 monatlich.08 Pk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig, Für Familien und 0 Heſhaſteſtelen abgebolt.25 Due, durch die Voſt.70 Mr. einſchl. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig fſlungsprogramm mobil gemacht werden. Dominien ſollten in breiteſtem Maße zu den finan⸗ zeſchäftsſt 405 3 0 115 Poſtbef.⸗Geb. Hlerzu e Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangsvergleichen oder gofür 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 19. 2 1 Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für 11 5 1, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. ttag⸗Ausgabe 4 Freitag, 8. November 1035 146. Jahrgang— Nr. 516 — Mieſiges Aufriftungsprogramm 2300 Mill. Pfund vorgeſehen? 35 neue Kriegsſchiffe? Ausbau der Luflflotte Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 8. November. Die nationaliſtiſche„Libert““ veröffentlicht in ſelationeller Form einen Ueberblick über das kom⸗ nende Rüſtungsprogramm Englands. Sofort nach den Wahlen werde die engliſche Regierung ein rieſi⸗ ges Rüstungsprogramm vorlegen, das nicht weniger als 300 Millionen Pfund Sterling koſten werde. Es ſei dies die größte jemals in der Geſchichte dageweſene finanzielle Leiſtung. Alle nur irgendwie flüſſig zu machenden Mittel des Londoner Kapitalmarktes ſollten für dieſes Rü⸗ Selbſt die ziellen Koſten herangezogen werden Zunächſt werde England auf Grund dieſes neuen Rüſtungsprogramms nicht weniger als 35 Kriegsſchiffe aller Art und Größe auf einmal in Bau nehmen. Dann ſolle auch die Luftflotte beträchtlich erhöht wer⸗ den, ſo daß ſie auf jeden Fall der ſtärkſten Luftflotte auch ſchon das engliſche Vorgehen gegen Italien, denn, wie ein hochſtehender engliſcher Diplomat in Genf erklärt habe, „Italien wird gebrochen und Frankreich zur Gefolgſchaft gezwungen werden“. Gegen dieſe Pläne Englands proteſtiert natürlich die nationaliſtiſche„Libertes“ aufs heftigſte. Eine Rüſtungsanleihe? (Drahtbericht unſ. Vertreters in London) — London, 8. November. In der City glaubt man zu wiſſen, daß die Nationalregierung eine Rüſtungsanleihe auflegen werde. Ein ſolches Gerücht iſt an ſich nicht neu, hat aber durch die füngſte Rede des Schatzkanzlers Ne⸗ ville Chamberlain eine bedeutende Stärkung er⸗ fahren. Chamberlain hat über das Aufrüſtungs⸗ programm geſprochen und dabei erklärt, daß es dennoch nicht zu Steuererhöhungen kommen werde. Aus dieſem Satz will man herausleſen, daß zur Finanzierung der neuen Rüſtungen, da an der bis⸗ gland will jür glles geri el ein Vereidigung auf den König mel der ſtärkſten europäiſchen Land macht immer über⸗ herigen orthodoxen engliſchen Finanzgebarung nicht Int legen bleibe. e gerüttelt werden ſoll, nur eine Anleihe in Betracht England habe alſo, ſo fügt die„Liberts“ hinzu, kommt. In der Eity ſpricht man immer wieder von 3 1 78 5 ziechiſchen Volksabſti 56 in eb lat die Abſicht,ſeine Hegemonte über Eu⸗ einer Summe von 200 Millionen Pfund(nach gegen⸗ Abnidspalaſt das Labinelf auf Könbz Georg 1. 1 8 5 Die Miyiſter unterzeichnen der Reibe topa gufzu richten. Dieſer Abſicht entſpreche wärtiger Währung etwa 272 Milliarden Mark). nach ein beſonderes Etdes protokoll,(Weltbild,.) 80 5 8 8 5 Rundfahrt durch E Frrgarl 1 Rundfahrt durch Europas Irrgarten Die Operationen um Makalle Vorſichtiges Vortaſten der Italiener— Nahkämpfe zwiſchen italieniſchen und abeſſiniſchen Streifen Von Paris bis Iſtanbul— Eine Fahrt über ſieben Landesgrenzen— Ueberall Kriegsgemurmel Nationen im Schlepptau der Großen. Von Dr. Hanns⸗Erich Haack. Eine ausgedehnte Studienreiſe hat unſeren Ver⸗ 1 55 unkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB) Nach aus Diibouti eintreffenden Meldungen ſoll f italieniſchen Truppen während der letzten Tage am 1. 1 Sele felt— Asmara, 7. November es in dieſem Frontabſchnitt, in der Nähe des Muſſa⸗ Setit⸗Flußabſchnitt entwickelt haben, deutet ſtark die politiſche Lage und die politischen Tendenzen 5 80 5 5 8 Ali⸗Maſſivs, bereits zu Vorpoſtengeplänkel gekom⸗ darauf hin. in dieſen ſehr wichtigen Bezirken des weltpolitiſchen 5 ere 8 45 1% N 1 5 1 ir Heſch 8 Or S i der 5 95 n. Einzelheiten ſehlen allerdings. Aber verſchiedene 8 cee 1 75 niht vor. Es verlautet lediglich, daß im Front⸗ 3 15 Anzeichen ſind dafür vorhanden, daß ſüdlich des Se⸗ gen, die daraus zu ziehen ſind, wird er unſere 50 ahſchnitt der Generale Santini und Pirzio Biroli Italieniſche Amgehungsmanöver tits eine Säuberungs⸗ und Vormarſchaktion im Leſer in einer Reihe von Aufſätzen 5 ö kherall ſich zurückziehende abeſſiniſche Gruppen feſt⸗ 5. 11 3 des 959 Zuge iſt oder jedenfalls beginnen ſoll. Eine ſolche i 8 5 5 elt werden konnten. Es ſſt nicht bekannt, ob Funkſpruch des 3 ed dieses Grone krietg geit det aut dar de dei de, Nakalle immer noch von abeſſiniſchen Truppen ge⸗— Asmara, 7. November. allerdings ſehr ihre Gefahren. Einmal ist die Su⸗ 2 0 e 51 5 „ in halten wird. Trotz der Auſmerkſamkeit, die ſich während der dangrenze in allernächſter Nähe, das andere Mal ſol⸗ cher 1 0 ſchließen b 148 119 1 55 füllt Ueber den am Mittwoch ſtattgefundenen Kampf letzten Tage immer mehr auf den Abſchnitt der len gerade hier ſtarke abeſſiniſche Abteilungen liegen. unausgeſprochen, 9 11 Spitze gegen Deutſchland ent⸗ 15 üblich von Hauſſien werden jetzt nähere Einzel- Nordfront bei Makalle konzentriert hat, dürfe man, N 5„ hielten. In dieſem Bemühen wandte es ſich beſon⸗ ud, beiten bekannt. Danach iſt eine Abteilung von ſo wird hier betont, keineswegs die übrigen Ab⸗ Mohammedaniſches Treuegelöbnis ders ſtark nach dem Südoſten Europas. Deshalb ichet Askaris bei einer Säuberungsaktion auf 300 bewaff⸗ ſchnitte der Noroͤfront aus dem Auge laſſen.. mußte es ſich lohnen, einmal dieſe Linie zu verfolgen. N nele Abeſſinier geſtoßen, die das Feuer eröffneten. Das Manöver des Korps des Generals Mara⸗— Addis Abeba, 7. November. Von Paris bis zum Bosporus kann man mit 5 Die Askaris ſetzten darauf unter Führung zweier vigna, das jetzt weſtlich von Akſum zu der Beſet⸗ 120 mohammedaniſche Führer haben am Don⸗ einem Zuge fahren, der ſich Orientexpreß nennt und ſtalieniſcher Offiziere zum Sturmangriff an. In zung der Ortſchaft Selaklakas geführt hat, wird nerstag an den Negus eine Adreſſe gerichtet und etwa 3000 Kilometer zurücklegt. Um weiter nach ut alem erbitterten Nahkampf, bei dem zwei hier allgemein als der Beginn eines Umgehungs⸗ ihm darin erneut gelobt, für die abeſſiniſche Sache Vorderaſien, beiſpielsweiſe in die Hauptſtadt der ein. Wlari⸗unteroffiziere fielen ſowie zwei italieniſche verſuchs der Tembien⸗Hochebene, die öſtlich des mit Leb d Gut“ einſtehen zu wollen. Der Ne. Türkei, nach Ankara, zu kommen, muß man ge⸗ Offiztere und zehn Askaris verwundet wurden, ge⸗ Takaſſe⸗Fluſſes liegt, und der Semien⸗Hochebene[„t 5 n bensgertein, zwungenermaßen den Landweg verlaſſen, um den dis es zahlreiche Gefangene zu machen und Mu⸗ weſtlich des Talaſſe gewertet. Es handelt ſich hier] gus bat der mohammebaniſchen Glaubensgemein⸗ Bosporus mit dem Schiff zu überqueren. Auf der he⸗ iti 8 0 5 5. N je Hef i i ft Alb ien 50 000 Qutgoͤratmeter Land 2 1 aß 5 9 5 5 n ien en etbeuten. Die Abeſſinier mußten den offenbar um die Herſtellung einer unmittelbaren ſchaft in Abeſſinſen 50 000 Ouadratmeter Land im Strecke bis zum Bosporus paſſiert der Zug ſechs bis Rückzug antreten. Sie verloren mehrere Tote und Fühlung dieſes Frontabſchnitts mit dem Weſt⸗ Stadtgebiet von Addis Abeba gur Errichtung einer ſieben verſchiedene Landesgrenzen. 10 Verwundete abſchnitt am Setit⸗Fluß. Auch die Tätigkeit, die die! Moſchee und eines Friedhofes geſchenkt. Zunächſt kommt die Schweiz. Als wir dort l„f 0 7 5* 14 2 1 i ee 55. e durchfuhren, fanden gerade die großen Manöver des 1 U ber 8 1. 7 2 Bundesheeres ſtatt. Es war ſeltſam, feſtzuſtellen, e e eee 1500 englische Flugzeuge in Aeguptlen/ aun i soll am Freitag der Einzug in die Stadt erfol⸗ 2 c Stable Bevölkerung 55 5 1 15 ach daß die 15 gen. Da di 85 f. 5 8 2 ädten oͤie Bevölkerung nur davon ſprach, daß die n feed 1 möglicherweise noch eine. Amfaſſende militäriſche Vorbereitungen— Die Zukunft Alexandriens label, um en ein 5g en erna 5 „ weffniſche Abtei f 28 9 5 fan en, um einem m i glichen Einfall deut⸗ 155 ſich 105 de e 5 d eb 5 ee e e P. Nur gegen Bargeld 22 ſcher Truppen ſpäter begegnen zu können. Beim i ahratger Ueberraſchungen und infolge Einbruchs Von zuverläſſiger Seite erfährt man, daß in meldung der N M3 zeoberſchreiten dereikalieniſchen Grenze wur⸗ 1 der Nacht entſchloſſen, erſt am Freitag die Stadt Aegypten gegenwärtig 1500 engliſche Bomben⸗ und Guünkmeldung der N M3.) den wir von begeiſterten Menſchen empfangen. Es 1 akalle zu beſetzen. a 0 5 Jagdflugzeuge der Royal Airforce verſammelt ſind. i Aden, 7. Nov.(U..) war noch das Vorſtadium des Krieges gegen Abeſſi⸗ i 1 r. Hieraus dürfte klar hervorgehen, daß ſich England Hlalbeniſche Handersſchiſfe, die Aben arlaufen, mien. Jeder Italiener, einſchließlich der Zöllner, ſie igel 0 er Somali⸗Front ſcheinen die militäriſchen bei einer etwaigen Bedrohung der ägyptiſchen Weſt⸗ 1 11 77 8 8 ee 1105 10 5 0 ſtoff⸗ alle waren von der Gerechtigkeit einer großen ehr⸗ le Stilltan infolge der ſtarken Regengüſſe zum grenze durch Italien weniger auf die in dem Grenz⸗ ba 5 505 ich 1 1 ſe. 195 1 5 lichen Sache überzeugt. Dann kam Oeſter reich, fte ftw tand gekommen zu ſein. Auch an der Nord⸗ gebiet ſtationierten ägyptiſchen und engliſchen Land⸗ vorxäte, em bet und: 31555 deſſen Rolle als Spielball im Mächteſpiel Italiens 9 15 berrſchen Regengüſſe und heftige Gewitter, truppen, als vielmehr auf ſeine von der Flotte nach Nach den engliſchen Neutralitätsbeſtimmungen dür⸗ und Frankreichs bekannt iſt. Die innerpolitiſchen . 10 in dieſer Jahreszeit eine Seltenheit iſt. In⸗ Möglichkeit unterſtützten Luftſtreitkräfte verlaſſen fen italieniſche Handels⸗ und Kriegsſchiffe nur Spannungen, auch darüber braucht nicht viel mehr fla N0 1 5 angeſchwollenen Flüſſe haben ſich beim würde. vierundzwanzig Stunden lang im Hafen ankern. geſagt zu werden, haben ein bisher in der Geſchichte un ſchub Schwierigkeiten ergeben. ö. dieſ 55 8 111 ſie e wohl nicht gekanntes Maß erreicht. Viel natürlicher, ung 5 f 8 bernehmen, daß ſie damit den nächſten italieniſchen ruhiger, würdiger erſcheint dagegen Ungarn, das 155 Der Vormarſch in der Müſte Sicherung der Staudämme 5 Hafen, welcher Maſſaua iſt, erreichen können. Aber Volk, das durch den ſogenannten„Vertrag“ von 505— Alexandria, 8. November.(U..) die engliſchen Händler verlangen ſofortige Bar⸗ Trianon um ungeheure volkliche und wirtſchaftliche 31. 3— Rom, 7. November.(UP.) Wie verlautet, nähern ſich die Verteidigungs⸗ Zahlung für die gelieferten Vorräte. Wenn die Werte und Vermögen betrogen wurde, und das an 8 9 zutlich mitgeteilt wird, haben italieniſche anlagen auf dem ſüdlichen Teil der Weſtgrenze ſowie Italiener alſo ihre Oeltanks auffüllen müſen, dann dieſer Wunde immer noch blutet. Innerpolitiſch er⸗ 6 0 erleabteilungen den Vormarſch aus der Um⸗ an der Grenze Sudans ihrer Vollendung. Vor muß entweder der Zahlmeiſter des Schiffes genü⸗ ſcheint das Land gefeſtigt und ſtark. Schnell erſaßt 1 1 5 bon Muſſa Ali durch die ſüdlichſte Wüſten⸗ allem konzentriert ſich die militäriſche Tätigkeit im gend Bargeld an Bord haben, oder aber es müſſen man auch, daß dieſes Ungarn, das einſt eine Baſtion 0 5 9 Danakilpropinz begonnen. Die Aufgabe Sudangrenzgebiet um Shellal, wo die Militärbehör⸗ von den italieniſchen Agenten in Aden Barzahlun⸗ ganz Europas gegen die Feinde des Chriſtentums eher Abteilung ſoll es ſein, die Verbindung mit den das Kommando über die verſchiedenen in dem gen geleiſtet werden, die dann im Verrechnungs⸗ geweſen war, heute wiederum eine Baſtion iſt, und e 4 gaz danakilabteilung herzustellen, die unter dem ausgedehnten Gebiet verſprengten Grenzpoſten. verkehr zurückerſtattet werden müſſen. Da aber zwar gegen die Unterjochung des geſamten Balkans 6 f Nau berſt Lorenzinis auf der äußerſten linken übernommen haben. Die Staudämme bei Aſſuan der Zahlungsverkehr zum größten Teil mit Wech⸗ unter weſtlichen Einfluß. Politiſche Verſprechungen die ne der Nordarmee längs des Höhenzuges, der und an anderen Stellen des Nils wurden ebenfalls ſeln, die auf London gezogen ſind, durchgeführt wird, und Geld konnten dieſes Volk und ſeine Regierung a ale auakilwüte im Noroweſten begrenzt, auf Ma⸗ befeſtigt und mit Luft abwehr batterien iſt die Zeitſpanne von 24 Stunden au kurz, um die nie beſtimmen, ihre politiſche Linie Zu, verlaſſen, die vorſtößt. verſehen: gewünſchten Oelvorräte get bezahlen. mur der nationalen Ehre dienen will. Was ein Graff 2 Neue Mannheimer iſch⸗diplomatiſchen Prägungen er⸗ aus ſich erarbeitete, wird beſtimmt für Ungarn Früchte bringen und dar⸗ in der ganzen Welt fortleben. 5 5 Oeſterreich wie Ungarn, dazu auch noch Bulgarien, verfügen als einzige Staaten auf dem Balkan nicht über die Wehrhohelt. Sie war⸗ ten noch darauf, daß man ſie ihnen geben wird. Ob ſte ſie ſich nicht auch eines Tages aus eigenem An⸗ trieb werden holen müſſen? An Ungarn grenzt die Tſchechoſlowake 15 oͤte der Expreß von Paris zum Bosporus allerdings nicht berührt. Immerhin muß man ſie erwähnen, da ſie der treueſte Trabant Frankreichs iſt und wohl der erfolgreichſte Nutznießer des Verſailler Ver⸗ trages. Paris hat mit Prag neben anderen Bünd⸗ niſſen auch ein Militärbündnis, wozu ſich in letzter Zeit auch noch Moskau mit einem entſprechenden Bündnis geſellte. Da es aber noch große Span⸗ nungen zwiſchen Rußland und Rumänien gibt, konnte Moskau von Bukareſt noch nicht das Durch⸗ marſchrecht für ſeine rote Armee nach der Tſchecho⸗ ſlowakei erreichen. So beſchränkt ſich die ruſſiſch⸗ tſck ſlowakiſche Militärzuſammenarbeit praktiſch vorerſt noch auf die Luftflotte. Auf dieſem Gebiet wird jedoch heftig gearbeitet und ruſſiſche Offiziere ſind augenblicklich dabei, die beſtehenden tſchecho⸗ ſlowakiſchen Flugplätze entſprechend den Anforde⸗ rungen des Bündniſſes auszubauen und neue anzu⸗ legen. Doch verlautet, daß Moskau inzwiſchen bereit iſt, endgültig die rumäniſche Oberhoheit über Beſſarabien anzuerkennen. Damit würde als näch⸗ ſter Schritt die Zuſage eines Durchmarſchrechtes ruſſiſcher Truppen möglich werden. Wenn es auf den Außenminiſter Tituleseu allein ankäme, deſſen enge Verknüpfungen mit Paris bekannt ſind, dann wäre es ſchon ſo weit. Aber bisher bremſt König Carol noch. Weltpolitiſch hat Rumänien durch ſeine reichen Oelquellen eine beſondere Stel⸗ lung. Und trotz aller Anſtrengungen Moskaus, die zum Teil den Oelintereſſen entſpringen, hat es Beſſarabien bis heute erfolgreich verteidigen kön⸗ nen. Südſlawiens Beziehungen zu Paris wurden durch die Ermordung ſeines großen Königs Alex⸗ ander in Marſeille getrübt. Man erzählt ſich, und wohl nicht ganz zu Unrecht, in allen Volksſchichten don dem mangelhaften Schutz, den die franzöſiſche Polizei dem großen König angedeihen ließ. Politiſch hielt ſich dieſes Land den weſtlichen Einflüſſen gegenüber immer verhältnismäßig zurück. Das ſüd⸗ flawiſche Volk iſt arbeitſam und vorurteilsfrei. Ge⸗ rade deshalb konnte immer der Deutſche ein gutes Verhältnis zu ihm finden. Zwar gehörte es zu den Feindſtagten im Kriege, aber Südſlawien war der erſte Feindſtagt, der in der Nachkriegszeit ein ent⸗ giftetes Verhältnis zu Berlin fand. Mit Italien beſtehen eine Reihe Spannungen und Probleme, die aber durch die Inanſpruchnahme Roms in Oſtafrika etwas gemildert wurden. Südſlawien iſt noch immer der Staat, der die ſowjetruſſiſche Regierung bis heute noch nicht anerkannt hat. Von Albanien, das man zwar nicht berührt, aber doch in der Ferne ahnt, drang gerade die Kunde eines inneren Aufſtands herüber. Aber es ging noch einmal gut. Ob fremde Einflüſſe an dieſem Aufſtand beteiligt waren, muß dahingeſtellt bleiben. Auf dem Balkan flüſtert man es zumindeſt. Immerhin dürften ſich die Beziehungen Albaniens zu Italten rein aus dem Machtpolitiſchen ergeben. Man muß ſich von der Ueberraſchung, Sofia am Fuße eines ſchneebedeckten Berges zu finden, zunächſt erholen. Am Bahnhof kauft man Roſenöl und gute Zigaretten. Die Bahnſtationen und die Beamten ſind gleichermaßen wohlgepflegt, was nicht zuletzt auf die beſondere Fürſorge, die König Boris der Eiſenbahn zuteil werden läßt, zurückzu⸗ führen iſt. Innerpolitiſch gibt es leider eine Reihe Schwierigkeiten zwiſchen verſchiedenen Parteien und Anſchauungen. Das außenpolitiſche Schwergewicht liegt auf dem ſchwierigen und geſpannten Verhält⸗ nis zu der neuen Türkei. Der italieniſche Einfluß in Sofia ließ merklich nach. Dagegen hat der Ver⸗ ſuſch einer Annäherung zwiſchen Sofia und Belgrad in Paris gewiſſe Ausſicht auf eine künftige Zuſam⸗ menarbeit auftauchen laſſen. Aber bisher konnte ſich Sofia noch eine eigene Außenpolitik erhalten, auch gegenüber der Türkei. So fällt es nicht unter die Bindungen, die Rumänien und Jugoflawien ein⸗ gehen mußten, wonach ſie nämlich ohne die Mit⸗ wirkung Ankaras dritten Staaten gegenüber keine Verpflichtungen auf ſich nehmen dürfen. Der Orientexpreß durchfährt weiter einen Zipfel Griechenlands. Die Revolutionsverſuche Ve⸗ nizelos', die zweifellos von Paris, ſei es auch nur ideell, begünſtigt wurden, waren kaum überwunden, als mit den Beſtrebungen zur Wiederherſtellung der Monarchie neue Revolutionspläne auftauchten. Das Militär hat vorläufig auf„kaltem Wege“ für Ord⸗ nung geſorgt, die eine baldige Wiedereinführung der Monarchie im Gefolge haben wird. Ob es richtig iſt, daß hierbei Englands Einfluß im Spiele war? Wer weiß das! Immerhin ſpielt Griechenland eine weſentliche Rolle in der Frage der Beherrſchung des Mittelmeeres und es hat auch nicht von ungefähr ſeit dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt, der die Ita⸗ liener veranlaßte, den Dodekanes zu befeſtigen, be⸗ ſondere Maßnahmen dagegen getroffen. Die Be⸗ ziehungen zur Türkei ſind trotz aller Beteuerungen eines Tas über hinaus einer Beſſerung noch immer überaus geſpannt. Das ergibt ſich ſozuſagen aus„alter Tradition“. Früher war gewiß im Hintergrund engliſcher Einfluß zur Verſchärfung dieſes Spannungsvexhältniſſes wirk⸗ ſam. Später hat Frankreich nicht immer ganz ohne Erfolg verſucht, Einfluß in Athen zu gewinnen. So hatte Maximos, der bisherige Außenminiſter, enge Beziehungen zur franzöſiſchen Hauptſtadt. Nun iſt das vorbei. Und falls König Georg II. in Kürze wieder öͤen Thron von Griechenland beſteigt, dann ſind dank ſeiner engen Beziehungen zum engliſchen Königshaus die alten freundſchaftlichen Bande zwi⸗ ſchen London und Athen wieder von neuem geknüpft. (Fortſetzung folgt.) Was nun? Paraguay lehnt Friedensvorſchläge ab. — Aſuncion, 8. November(U..) Amtlich wird mitgeteilt, daß Paraguay die Vor⸗ ſchläge der Friedenskonferenz in Buenos Aires zur Beilegung des Chaco⸗ Konflikts abgelehnt hat. Gleichzeitig wird aus La Paz gemeldet, daß die bolivianiſche Regierung ihre Antwort auf die Vor⸗ ſchläge der Friedenskonferenz fertiggeſtellt habe. Die Antwort enthalte eine Reihe wichtiger Vorbe⸗ halte, bedeute aber nicht eine unbedingte Ablehnung. Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Vom Opfergang zum Siegeszug München im Zeichen des 9. November— Der Schmuck der Straßen — München, 7. November. Mit dem Eintreffen der Leibſtandarte Adolf Hitler am Donnerstagfrüh ſtellte ſich München in ſei⸗ nem Straßenbild bereits auf die großen Ereigniſſe des 8. und 9. November um. Der Hauptbahnhof trägt reichen Flaggen⸗ und Lorbeerſchmuck. In der Stadt wird bereits eifrig an der Aus ſchmückung der Stra ßen zwi⸗ ſchen dem Bürgerbräukeller, dem Siegestor und dem Königsplatz gearbeitet Vom hiſtoriſchen Bür⸗ gerbräukeller bis zur Feldherrnhalle iſt der Stra⸗ ßenſchmuck auf den Gedanken des Opferganges im Jahre 1923 abgeſtimmt. Auf beiden Seiten der Straßen und Plätze erheben ſich oͤunkelrot umhleidete Pylonen, die mit goldenen Lettern die Inſchrift „Der letzte Appell“ und den Namen eines der nationalſozialiſtiſchen Blutzeugen aus den Jahren der Kampfzeit tragen. Ueber die Straße ſpannen ſich in größeren Abſätzen dunkelrote Tücher mit gol⸗ denem Hakenkreuz und liegenden Runenzeichen. Ueber der Reſidenzſtraße iſt am Mahmal, alſo an der Stelle, wo vor 12 Jahren die 16 Getreuen Adolf Hitlers ihr Leben hingaben, ein ſchwarzes Fahnen⸗ tuch mit goldenem Hakenkreuz und gleichfalls mit dem Runenzeichen gezogen. Dunkelrote Vorhänge verkleiden das gegenüber dem Mahnmal liegende Wachlokal und die Front der Reſidenz bis zum Hof⸗ garten. In der Feldherrnuhalle ſelbſt ragen die Pylonen auf, die dem Gedenken der Toten vom 9. November 1923 gewidmet ſind. Die Rückſeite der Feldherruhalle trägt dunkelrote Tuchverkleidung. Die Häuſer am und um den Odeonsplatz haben ſich in ihrem Schmuck dem ernſt⸗feierlichen Bild, das die Straßen des Opferganges bieten, angepaßt. Von der Brienner Straße an ändert ſich das Bild. Von nun an verſinnbildlicht der Weg den Aufſtieg und den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, für den jene Helden ihr Herzblut ver⸗ goſſen haben. Als Zeichen ſieghaften Lebens leuch⸗ ten jetzt zu beiden Seiten des Straßenzuges die Farben der Bewegung. Schon ſind an den Straßen⸗ ſeiten niedere Holzgeſtelle errichtet, oͤſe am 9. No⸗ vember die Tauſende von Fahnen aufnehmen werden. Auf dem Karolinenplatz wird der Fahnen⸗ wald ſich nicht nur um das äußere Rund ziehen, ſondern auch den mächtigen Obeliſk in der Platz⸗ mitte umſäumen. Reges Leben herrſchte ſchn am Donnerstag⸗ nachmittag im Braunen Haus und auf den Straßen und Plätzen. Am Freitag werden noch zahlreiche Sonderzüge viele Tauſende nach München bringen als Sendboten der Millionen Volksgenoſſen, deren Herz in dieſen Tagen in der Hauptſtadt der Bewe⸗ gung ſchlägt. Ankunft der Sonderzüge (Funkmeldung der N MZ.) München, 8. November. Schon in den erſten Morgenſtunden des Freitag ſtanden die Straßen Münchens im Zeichen des 9. No⸗ vember. Die nächtliche Stille wurde von den feſten Tritten der Marſchkolonnen unterbrochen, die aus allen Gauen Deutſchlands auf den Münchener Bahn⸗ höfen eingetroffen waren. Zehntauſende von politi⸗ ſchen Leitern, Führern und Angehörigen der SA, SS, NS gti, Arbeitsdienſt, Hitlerjugend, Bo M mit ihren Fahnen bezogen die ihnen vom Quartieramt zugewieſenen Unterkünfte in den verſchiedenen Stadt⸗ teilen. Sonderzug um Sonderzug rollte im Hauptbahn⸗ hof und im Oſtbahnhof aus allen Gauen Deutſch⸗ lands ein. Im Morgengrauen traf auch der Son⸗ derzug des Gaues Groß⸗Berlin mit etwa 1000 Po⸗ litiſchen Leitern und Angehörigen der verſchiedenen Noe⸗Formationen, darunter auch alle Berliner In⸗ haber des Blutordens, ein und wurden auf dem Oſt⸗ bahnhof von den Quartieranweiſern in Empfang genommen. Auf dem Orleansplatz, auf dem ſich bereits die Teilnehmer anderer Sonderzüge aus Norddeutſchland geſammelt hatten, nahmen auch die Berliner Formationen Aufſtellung und marſchierten in geſchloſſenem Zuge zu ihren Unterkünſten. Wüſter Wahlkampf in England Macdonald von den Kommuniſten nieder⸗ geſchrieen — London, 8. Nov.(U..) Bei den Wahlverſammlungen zweier prominenter Miniſter, Ramſay Macdonald und Sir Walter Elliot, ereigneten ſich geſtern wüſte Tumult⸗ ſzenen, die die Miniſter teilweiſe am Reden verhin⸗ derten. Macdonald wurde in ſeinem Wahlkreis auf zwei Verſammlungen niedergeſchrieen. Das erſtemal in Seaham. Der Tumult war ſo groß, daß Macdonald ſeine Rede abbrechen mußte, da ſeine Worte durch Lärmen und Miauen unverſtändlich gemacht wurden. Aehnlich erging es ihm ſammlung in Deafhill, bei der zweiten Ver⸗ einem Bergarbeiterdorf. ſo begannen dann die Kaum erſchien Macdonald, verſammelten lrbeiter das Es folgten andere kommunif lieder. Der Expremierminiſter verſu ten lang vergeblich, ſich Gehör zu verſchaffe Schließlich erklärte er:„Was hier heute aben 355 ſchieht, iſt eine Beſchimpfung und eine Schande 5 Demokratie.“ In einem anderen Kohlenarbeiter⸗ dorf, Shotton, umoͤrängten Hunderte von Kindern den Kraftwagen Macdonalds und riefen immerfort ö zzz 4. fort den Namen des ſozialiſtiſchen Kandidaten Shinwell Ackerbauminiſter Walter Elliot wurde in Glasgow mit einem Hagel von Papier⸗ kugeln empfangen, als er ſich im Kraftwagen zur Wahlverſammlung begab. ſingen. chte 20 Minu⸗ Sir Der jegus geht an die Front Prieſter bringen die Bundesladen zu den kämpfenden Armeen + Addis Abeba, 8. Nov.(U..) Wie aus zuverläſſiger Quelle bekannt wird, beab⸗ ſichtigt der Negus, ehe er ſich in das Hauptquartier der Kronprinzenarmee in Deſſie begibt, eine 4 bis ötägige Inſtruktionsreiſe an die Südfront zu unter⸗ nehmen. Haile Selaſſie werde zunächſt im Flugzeug nach Harrar reiſen, und von da aus in einem Kraft⸗ wagen in das vordere Kampfgebiet fahren. Unter großen religiöſen Feierlichkeiten haben geſtern die Bundesladen die Fahrt in das Kriegs⸗ gebiet angetreten. Die Zeremonien weckten die Er⸗ innerung an jenes altteſtamentliche Ereignis, da Joſua die erſte Bundeslade, gefolgt von den ſin⸗ genden Angehörigen ſeines Volkes, um das feind⸗ liche Jericho herum trug und damit deſſen Mauern zum Einſturz brachte. Hohe abeſſiniſche Prieſter verſammelten ſich in den frühen Morgenſtunden zu einem Gottesdienſt in der St.⸗Markus⸗Kirche und weihten die Bundes⸗ laden der St.⸗Georgs⸗ und der St.⸗Gabriels⸗Kirche von Adoͤis Abeba für die Fahrt an die Front. Die Bundesladen werden zunächſt nach Deſſie gebracht, und von dͤort aus an die einzelnen Konzentrations⸗ punkte der abeſſiniſchen Truppen. Sie ſollen den Kriegern gezeigt werden, um ſte zum Kampfe gegen die Italiener zu ermutigen. Der Feier in der Mar⸗ Es wirkte als rauher Kontraſt zu dieſem far⸗ benprächtigen orientaliſchen Bild, als die Bundes⸗ laden nach Beendigung der Feier auf nüchterne, moderne Laſtkraftwagen geladen wurden, die nun unter Begleitung einer Eskorte von Prieſtern rat⸗ ternd die Fahrt nach Norden begannen. Die Bewaffnung der Abeſſinier (Funkmeldung der NM.) + Asmara, 8. November. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DR In hieſigen militäriſchen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß die Bewaffnung der abeſſiniſchen Truppen, die vor einiger Zeit über 200 000 moderne Gewehre und mehr als 1 Million ältere Modelle he⸗ ſaßen, inzwiſchen zweifellos noch verſtärkt wor⸗ den iſt. Man ſchließt das daraus, daß in Adua yielg Karabiner von beſter Arbeit gefunden wurden. Die Abeſſinier beſäßen außerdem mehr als 250 Millionen Patronen, 200 kleinkalibrige Geſchütze, einige hun⸗ dert Rücklaufgeſchütze und 35 Luftabwehrgeſchütze mit einem Kaliber von 22 Millimeter. „Ein Schandfleck Europas“ „Italien wird den Mordanſchlag ſeiner früheren Bundesgenoſſen nie vergeſſen — Rom, 7. November. Das halbamtliche„Giornale d' Italia“ erklärt, daß die den Sühnemaßnahmen zugrundeliegende kalte Berechnung darauf abgeſtellt ſei, Italien auszu hungern und ihm die Eroberung jener Kolonialgebiete unmöglich zu machen, die ihm von ſeinen Kriegsverbündeten England und Frankreich 780 den Friedensverhandlungen verweigert worden eien. Mit der gleichen kalten Ueberlegung bereite Ita⸗ lien oͤie notwendigen Abwehrmaßnahmen vor, die ausnahmslos mit dem 18. November zur Anwendung kommen. Man habe in der letzten Zeit von ver⸗ ſchiedenen Seiten verſucht, Italien zur Mäßigung und Staffelung ſeiner Gegenmaßnahmen zu veran⸗ laſſen. Dieſe Verſuche könnten gut gemeint ſein; ſie gingen von dem klaren Wunſch aus, heftige Zu⸗ ſammenſtöße zu vermeiden, oͤie vom wirtſchaftlichen leicht auf das politiſche Gebiet übergreifen könnten. Das Ergebnis ſolcher Methoden könnte aber für Italien nur gefährlich ſein. Ohne die Sachlage ſelbſt zu ändern, würden ſie nur die Manöver des Geg⸗ ners erleichtern, die Kräfte Italiens verzetteln und Italien ſelbſt unerbittlich in das Räderwerk der Sanktionen hineinziehen. Zu dieſem gefährlichen Spiel gebe ſich Italien nicht her. Eine der friedlichen Abſichten der von den ſog. befreundeten Regierungen in Genf ausgeheckten Sühnemaßnahmen erſtrebe die Schließung vieler induſtrieller Betriebe, um die Arbeitermaſſen Ita⸗ liens arbeitslos zu machen und auf die Straße zu ſetzen. Man wolle alſo, ſo ruft das halbamtliche Blatt in größter Verbitterung aus, ſich der Armut Italiens bedienen, um ſeine Bevölkerung in den Hunger zu treiben. Von dieſem ungeheuer⸗ lichen Schandfleck werde ſich die Geſchichte der europäiſchen Kultur niemals wieder reinwaſchen können und Italien werde niemals den von ſeinen früheren Waffenbundesgenoſſen kalt ausgedachten Mordanſchlag vergeſſen. Die gegen die italieniſchen Arbeiter getroffenen Sühnemaßnahmen werden jedoch in der einmütigen Geſchloſſenheit der ganzen Nation ihre Antwort er⸗ halten. Das in Genf ausgerichtete Terrorregime könne Italien weder erſchrecken noch in die Knie zwingen. Was aber auch in Europa und in der um das Gleichgewicht im Mittelmeer Frankreich ſtellt mit Bedauern den geringen Erfolg der diplomatiſchen Verhandlungen feſt — Paris, 7. November. Der„Temps“ beſchäftigt ſich mit den diplomati⸗ ſchen Beſprechungen der letzten Tage zwiſchen Lon⸗ don, Paris und Rom. Das vorläufige Ergebnis dieſer Beſprechungen könne noch nicht als ſo er⸗ folgreich bewertet werden, wie man es gewünſcht hätte. Die Frage des Gleichgewichts im Mittelmeer habe ſich mit der Zeit zur Kernfrage des engliſch⸗ italieniſchen Streitfalles entwickelt. Man könne da⸗ her nur mit allergrößter Vorſicht vor⸗ gehen. Allgemein ſei man der Anſicht, daß vor den engliſchen Wahlen am 14. November irgendeine neue wichtige Wendung nicht zu erwarten ſei. Die Vorbehalte, die von der einen wie von der anderen Seite gemacht würden, müßten einem gegenſettigen Vertrauen weichen. Dieſer Aufgabe ſeien die augenblicklichen Verhandlungen in Rom, Paris und London gewidmet. Es beſtehe kein Zweifel daran, daß, wenn das faſchiſtiſche Italien einerſeits nicht den Seeweg nach Indien durch ſeine Ausdehnungspolitik bedrohe und andererſeits die engliſchen Beſitzungen von Gibraltar gende Löſung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles ſelbſt im Rahmen des Völkerbundes zu erzielen ſei. Engliſche Zuſicherungen an Aegypten — London, 7. November. Wie Reuter aus Kairo meldet, hat das engliſche Auswärtige Amt der ägyptiſchen Regierung durch den Geſandten in London beſtimmte Verſicherungen in Verbindung mit der gegenwärtigen internatio⸗ nalen Lage abgegeben. In einer in Kairo hierüber veröffentlichten amt⸗ lichen Mitteilung heißt es, daß England niemals daran gedacht habe, ſich die gegenwärtigen Umſtände zunutze zu machen, um den Status Aegyptens zu modifizieren, und insbeſondere niemals mit dem Gedanken geſpielt habe, in Alexandrien einen Flot⸗ tenſtützpunkt zu errichten. Sobald der italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfall er⸗ ledigt ſei, würden ſämtliche britiſchen Kriegsſchiffe von Alexandrien zu rü ck⸗ gezogen. Das Foreign Office habe ferner erklärt, daß die britiſche Regierung die Haltung Aegyptens bis Suez im Mittelmeer garantiere, eins befriedi⸗ in der gegenwärtigen Lage zu ſchätzen wiſſe. 4 Welt daraus entſtehen möge, die Verantwortung dafür werde bei denen liegen, die die Sühnemaß⸗ nahmen in ſo blinder Wut organiſiert haben. Franzöſiſche Sühnemaßnahmen (Funkmeldung der NM.) + Paris, 8. November, Das amtliche Geſetzblatt veröffentlicht am Freitag die Durchführungsbeſtimmungen über die Anwen⸗ dung der Sühnemaßnahmen gegenüber Italien Hiernach müſſen ſämtliche aus Italien einzuführen den Waren ab 9. November Gegenſtand einer vor herigen Erklärung beim Kompenſationsbüro der Paz riſer Handelskammer ſein. Auch die Bezahlung die⸗ ſer Waren muß über dieſes Büro laufen. Die Ein⸗ führer italieniſcher Waren, die am 9. November füt bereits eingeführte Waren noch Beträge an die ita⸗ lieniſchen Ausführer ſchulden, haben dies ebenfalls dem Kompenſationsbüro mitzuteilen und dieſe Be⸗ träge dort einzuzahlen. Braſilien behält ſich ſeine Handlungsfreiheit vor — Genf, 7. November. Der braſilianiſche Generalkonſul in Genf hat dei Präſidenten der Sanktionskonferenz eine telegra⸗ phiſch eingetroffene Note ſeiner Regierung übermft⸗ telt, in der es heißt: Ich danke Ew. Exellenz lebhaft für die liebens⸗ würdige Mitteilung, der die braſilianiſche Regierung die volle ihr gebührende Aufmerkſamkeit geſchenkt hat. Da Braſilien dem Völkerbund nicht angehört, wünſcht es nicht, an den von ihm gegen wärtig getroffenen Maßnahmen teile nehmen und behält ſich ſeine Handlungsfreiheit vor, um bei jeder Eventualität ſo zu handeln, wis es ihm ſeine Intereſſen, ſeine internationalen Ver pflichtungen und die von jeher für ſeine auswärtige Politik maßgebenden Grundſätze nahelegen werden Banditen und Rebellen Ueberfälle auf mexikaniſche Eiſenbahnen — Mexiko⸗Stadt, 7. November Die Bahnſtation Sanandres, die an der Stre der mexikaniſchen Bahnlinie nach Veracruz liegt, iſt Mittwochnacht von Banditen überfallen worden Der Stationsbeamte wurde, als er Widerſtand lei⸗ ſtete, ermordet. Nachdem die Banditen die Station kaſſe ausgeraubt hatten, zündeten ſie das Stationsgebämde an und ſuchten das Weile Auf der gleichen Bahnſtrecke, und zwar zwiſchen den Stationen Maltrata und Altaluz, iſt ein wei; terer Ueberfall verübt worden. Zwei Unbekanne hatten es auf den Nachtſchnellzug abgeſehen und die Schienen aufzureißen verſucht. Der Zugführer beß Nachtſchnellzuges bemerkte jedoch kurz vor der Stelle an der die Banditen auf das Unglück warteten, daß etwas auf der Strecke nicht in Ordnung ſei. Er lie den Zug halten. Dadurch konnte eine unüberſehbare Kataſtrophe vermieden werden. 3 Ein weiterer Banditenüberfall ereignete ſich bei Teocaltiſche. Männer aus Guadalajara brachten hier auf der Straße ein Poſtauto n 0 raubten die Reiſenden, die ſich in Poſtſalke mit 3 fanden, aus und nahmen ebenfalls die iftlei ich fi iti is Winbauer tſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win Lale 1 des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für dg B Carl Onno Eisen ga rt agesten rer 92815 okaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport:„ Wüßeln weſtdeutſche umſchau, Gericht und übriger Te ae und A055 70 1 Jakob Faubs 1 2 5 Mannheimer Zeitung Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Dr. Se te mente 5 e Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies,„ Bi. D.-A. X: Mittagau der Ausgabe A u. Ausgabe 81 21298 Abendau* der Fasgabe A u. Ausgabe 5: 2078 Zur Zett Preisliſte Nr. 5 gültig. Für unvarkangte⸗ Beiträge eine Gewähr ⸗Rüchſendung nur bel Rückportd 8 5 ſche Marſch, * f — Freit bee Heilig deine Von 6 alle ſte Bei de Der di Eh der Deutſch Heilig kühn d Sieh u Du ſol Mit ö die der tont hat, heute gemeinde Bevölker unter der chars gle M Standart Anlüßl ich die B Geſchäften mittag zu Nach d dem Meß die alten Straßen: Nürgerme ſttaße, In H nach Straße, zu Roſengart einbiegend zum Schle Die B und 10. N Flagge Der Re kannt: Ans A 9. Noveml tempel in? nalen Ven ſonſtigen des öffentt im ganzen dem am 8. Die Be an flaggen —— i, ge⸗ änder inen⸗ far⸗ noͤes⸗ terne, nun kat⸗ her, NB.) arauf iſchen derne e he⸗ bo r⸗ viel Die onen hun⸗ e mit 8 Freitag, ö. November 1935 A Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 516 bie Stadtseite Mannheim, 8. November. Heilig Vaterland! Heilig Vaterland! In Gefahren deine Söhne ſich um dich ſcharen. Von Gefahr umringt, heilig Vaterland, alle ſtehen wir Hand in Hand. Bei den Sternen ſteht, was wir ſchwören. Der die Sterne lenkt, wird uns hören eh der Fremde dir deine Kronen raubt, Deutſchland, fallen wir Haupt bei Haupt. Heilig Vaterland, heb zur Stunde kühn dein Angeſicht in die Runde. N Sieh uns all entbrannt, Sohn bei Söhnen ſtehn. Du ſollſt bleiben, Land, wir vergehn. a Mit demgemeinſamen Geſang dieſer Verſe, die der junge Mannheimer Tonſetzer Rumler ver⸗ ont hat, wird die Feierſtunde ausklingen, die heute Freitag abend NSDAP und NS Kultur⸗ gemeinde im Nibelungenſaal mit der Mannheimer gevölkerung begehen. Sie ſteht als Totenehrung unter der Loſung, die in den Verſen eines Sprech⸗ kors gleich zu Anfang beſchloſſen iſt: Aber erſt Gräber ſchaffen Heimat, erſt unſere Toten geben uns Licht. Erſt wo auf Hügeln Klagende knien, erſt über Särgen werdet ihr Volk. Erſt wo auf Trümmern herrlichen Erbes ihr in euch einkehrt, werdet ihr Licht. Mannheimer SA marſchiert Slandartenführer Hanſel an die Betriebsführer Anläßlich der Totenehrung am 9. November bitte ich die Betriebsführer, die in ihren Betrieben und Geschäften beſchäftigten Sͤä⸗Männer für den Nach⸗ mittag zu beurlauben. Nach der Feier tritt die Mannheimer SA auf dem Meßplatz an und marſchiert— an der Spitze die alten Kämpfer Mannheims— durch folgende Siraßen: Langſtraße, Alphornſtraße, Riedfeldſtraße, Mürgermeiſter⸗Fuchs⸗Straße, Hindenburgbrücke, Beil⸗ kküße, Jungbuſchſtraße bis H 1, zwiſchen H 1 und U nach dem Luiſenring, Friedrichsbrücke, Breite Straße, zwiſchen 8 1 und R 1, Richtung Lameyſtraße, Roſengartenſtraße, Waſſerturm, Enge Planken, dort eiubiegend in die Seitenſtraße zwiſchen O 3 und 0 4 zum Schlageterhaus. Die Bevölkerung wird gebeten, anläßlich des 9. und 10. Novembers zu flaggen. Der Standortführer Mannheim: (gez.): Hanſel, Standartenführer. Flaggen heraus am 9. November Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes be⸗ lannt: Aus Anlaß der Ueberführung der Helden des . November 1928 in die Feldherruhalle und Ehren⸗ lempel in München flaggen die ſtaatlichen und kommu⸗ nalen Verwaltungen, Anſtalten und Betriebe, die ſouſtigen Körperſchaften, Auſtalten und Stiftungen ies öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich am 9. November, in München außer⸗ dem am 8. November, und zwar vollmaſt. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe dn flaggen. — Abſkände bei Anpflanzungen beachten Aus der VBezirksratsſitzung In ſeiner geſtrigen Sitzung gab der Bezirksrat ſeine Zuſtimmung zu einer bezirkspolizeilichen Vor⸗ ſchrift, die demnächſt vom Polizeipräſidenten und vom Landrat erlaſſen wird. Nach dieſer Vorſchrift müſſen bei Anpflanzungen größere Abſtände vom Nachbargrundſtück gewahrt bleiben, als das bisher der Fall war. Die neu feſtgelegten Min⸗ deſtentfernungen vom Nachbargrundſtück betragen bei Walnußbäumen 8 Meter, bei Kernobſt und Süß⸗ kirſchen 4 Meter, bei Steinobſt 3 Meter, bei Buſch⸗ bäumen und freiſtehenden Pyramiden 250 Meter und bei Beerenſträuchern ein Meter. Bei Nichtbe⸗ achtung dieſer Vorſchriften hat man nicht nur Strafe zu gewärtigen, ſondern muß auch damit rechnen, daß die zu nahe an der Eigentumsgrenze ſtehenden Bäume entfernt werden. Dieſe Vorſchriften treten mit der amtlichen Verkündigung in Kraft, die in Kürze zu erwarten iſt, nachdem jetzt der Bezirksrat ſeine Zuſtimmung zu dieſer vom zuſtändigen Obſt⸗ bauinſpektor entworfenen Vorſchrift gegeben hat. Im Amtsbezirk Weinheim iſt eine gleiche Vorſchrift ſchon in Kraft geſetzt, ſo daß jetzt der Amtsbezirk Mannheim eine Angleichung vornimmt. N Wie ſehr man auf ordentliche Zuſtände tim Wirtsgewerbe auch von ſeiten der Behörde achtet, geht daraus hervor, daß verſchiedene Verfahren wegen Konzeſſionsentziehung auf der Tagesordnung ſtanden. Die Urſachen waren nichterfüllte Verpflich⸗ tungen finanzieller Art, die bei Konzeſſionsertei⸗ lung zur Vorausſetzung gemacht worden waren, und dann wenig erfreuliche Vorkommniſſe, die man unter keinen Umſtänden dulden kann. Der Bezirksrat hob die eingeleiteten Konzeſſionsentziehungsverfahren auf, nachdem in dem einen Fall das Verſprechen ab⸗ gegeben worden war, die Regelung vorzunehmen, und man in dem anderen Fall verſichert hatte, daß es keine Beanſtandungen mehr geben würde. Der Po⸗ lizeipräſident ließ bei der zweiten Sache keinen Zwei⸗ fel darüber offen, daß das Lokal ſofort geſchloſſen werde, wenn noch einmal das Ueberfallkommando gerufen werden muß. N Genehmigt wurden die Geſuche von Ludwig Lohner für die Schankwirtſchaft„Zum Ren⸗ nershof“, Rennershofſtraße 12; Karl Schmitt für die Schankwirtſchaft„Zur Kanone“, Meßplatz 4; Hein⸗ rich Kreuzer, Berlin, für die Gaſtwirtſchaft Palaſt⸗ Hotel„Mannheimer Hof“, Auguſta⸗Anlage 4/8; Her⸗ mann Bauer für ein alkoholfreies Kaffee, M 3, 13; Luiſe Rullmann für den Kleinhandel mit Flaſchen⸗ bier im Hauſe Schwanenſtraße 87 Mannheim⸗Feu⸗ denheäim; Georg Probſt für den Kleinhandel mit Flaſchenbier in der Siedlung Waldſpitze in Mann⸗ heim⸗Seckenheim; Joſef Fiſcher für die Per⸗ ſonalſchankwirtſchaft„Zum Pflug“ in Ketſch, Hockenheimer Straße 55; Chriſtine Arnold für die Perſonalgaſtwirtſchaft„Zum Adler“ in Plankſtadt, Schwetzingerſtraße 19. Sieben Geſuche um Ausnahmebewilligung nach § 3 der dritten Handͤwerkerverordnung vom 18. Januar zur Eintragung in die Handwerkerrolle wurden genehmigt und einem Schuhmacher die Ver⸗ leihung der Befugnis zur Anleitung ſeines Sohnes erteilt. In einer Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Heidelberg⸗Land gegen den Bezirksfürſorgeverband Wiesloch wegen Erſtattung von Fürſorgekoſten für ein Kind wurde Wiesloch verurteilt, den größten Teil der Koſten zu übernehmen. Die Vereinheiklichung der Gemeindepolizei Ein Organiſationserlaß des Reichsinnenminiſters als weiterer Schritt zur Reichsreform Im Miniſterialblatt für die preußiſche innere Verwaltung veröffentlicht der Reichsminiſter des Innern als„Organiſationserlaß Nr. 1“ einen Runderlaß, der ſich eingehend mit der deutſchen Gemeindepolizei befaßt. Dieſer Erlaß regelt zunächſt das Verhältnis der Zahl der Polizeibeamten zur Einwohnerzahl der Ortſchaften nach einheitlichen Geſichtspunkten. Es wird feſtgelegt, daß Polizeiverwaltungen unter 2000 Einwohnern künftig keine Gemeindepolizeibeam⸗ ten mehr haben ſollen, der polizeiliche Dienſt auf dem Land vielmehr von Gendarmeriebeam⸗ ten verſehen werden ſoll. Während in Ortſchaften von 2000 bis 4000 Einwohnern noch ein Polizeivoll⸗ zugsbeamter als ausreichend erkannt worden iſt, ſteigert ſich das Verhältnis mit der zunehmenden Größe der Orte ſo, daß ſchließlich(in Ortſchaften über 50 000 Einwohner) auf je 600, in beſonderen Fällen auf je 500 Einwohner ein Polizeivollzugsbeamter für notwendig erachtet wird. Die Dienſtaufſicht über die Gemeindepolizei durch ſtaatliche Aufſichtsorgane iſt einheitlich geregelt wor⸗ den. Mit Wirkung vom 1. Januar 1936 ſind für alle Gemeindepolizeibeamten des Reichs einheitliche Amtsbezeichnungen eingeführt worden. Es wird unterſchieden zwiſchen Beamten, die den eigent⸗ lichen Polizeidienſt verſehen, und Beamten und An⸗ geſtellten, die Vollziehungsgeſchäfte, Zuſtellungen und ſonſtige Arbeiten auszuführen haben. Dabei iſt davon ausgegangen worden, daß Polizeidienſt nur von ordentlichen, haupt⸗ amtlich angeſtellten Polizeibeamten verrichtet werden ſoll. Ferner iſt oͤie Einführung der Verſetzbar⸗ keit der Gemeindepolizeivollzugsbeamten in dem Runderlaß bereits angekündigt worden. Einheit⸗ liche Beſtimmungen über die Uniformieru ng der Gemeindepolizei ſind ebenfalls angekündigt worden. Die Beſtätigung der Offiziere und oberen Kriminalbeamten der Gemeindepolizei hat ſich der Miniſter des Innern vorbehalten. Mit dieſem Organiſationserlaß Nr. 1 hat der Miniſter des Innern im Zuge der Reichsreform auch mit der Vereinheitlichung der deut⸗ ſchen Gemeindepolizei begonnen. 3————————————————————-—ö Abſchied von Heinrich Rhein Als man am Nachmittag des grauen November⸗ tags auf dem Friedhof Abſchied von dem unerwartet verſtorbenen Heinrich Rhein nahm, hatte ſich ein un⸗ überſehbares Trauergefolge eingefunden, das den weiten Platz vor dͤer Friedhofkapelle füllte. Der Raum in der Kapelle erwies ſich als zu klein und der Sarg mußte unter dem Eingang aufgebahrt werden. Die getragenen Klänge einer Andante von Beethoven, geſpielt von Mitgliedern der Hauskapelle der„Flora“, und das„Sanctus“ von Schubert, ge⸗ ſungen von öͤen Sängern der„Flora“, bildeten den weihevollen Auftakt zu der Einſegnung, die Stadt⸗ pfarrer Frantzmann vornahm. Das von dem Te⸗ nor Karl Reuther geſungene Lied„Ruhe ſanft in Gottes Frieden“ leitete zu den letzten Gebeten über. Unter den Klängen des Wolgaliedes, das der Verſtorbene ſo oft geſungen hatte, wurde der Sarg von den Kameraden des Flora⸗Quartetts nach der letzten Ruheſtätte getragen, wo im Namen der Be⸗ triebsführung und der Gefolgſchaft der Motoren⸗ werke Mannheim Herr Heitzmann einen Kranz niederlegte und den Tod eines tüchtigen Fach⸗ arbeiters und den Verluſt eines Arbeitskameraden beklagte, dem die Kameradſchaft über alles ging. Vereinsleiter Safferling nahm im Namen des Männergeſangvereins„Flora“ Abſchied von dem Die neue pell bleichmäßig gut dank ihrer echten miſchung! Wir verwandten guf die Ap ELI- Mi- schung besondere Sorgfalt, deren Ergeb- nis in der geschmacklichen Ausgeglichen- heit echt bulgarisch- macedonischer Pro- Venienzen liegt. Diese Mischung verleiht der APPELL einen Wert, en jeder Raucher nach dem ersten Zog erkennen wird. MARTIN RN MANN A. G. ZicaRETTENM FABRIK BREMEN egal d Nadches uncle: Echt bulgansck mocedonisch Rundes GoBfomat ohne lckt. 3 Voll- Aroma durch Stonniol- Frischpackung. 0 e NSDAP Kreisleitung Mannheim NS- Kulturgemeinde Mannheim Heute abend.15 Uhr im Nibelungensaal cles Rosengartens 3. Felexstuncle zum Totengedächinis der Toten des 9. November 1923 Mitwirkende: Nationaltheater-Orchester Senerelmusikdlrektor Ph. Wüst SA, 88, PL, DAD, Hꝗ mit Sprechchören u. EInzelsprechers m Programm u..:„Trauermusik“(1917) von Max Butting Elnleitungsmusik und Orchestermuslk zu„Heilig Vaterland“ von Karl Rumler Karten in den Geschäftsstellen der NS-Kulturgemelnde den Musikallenhapdlungen und an der Abendkasse Preis 50 Pfennig. Sängerkameraden, der die Seele des Flora⸗Quar⸗ tetts war. Tiefbewegten Abſchied nahm auch Ver⸗ einsleiter Buſch für den„Feuerio“. Und dann ſchloſ⸗ ſen ſich noch Kranzniederlegungen durch die„Rhein⸗ ſchanze“ Ludwigshafen und durch die frühere Mann⸗ heimer Fußballgeſellſchaft„Kickers“ an. Die Sänger⸗ kameraden gaben unter Muſikdirektor Gellerts Leitung der Feier am offenen Grabe die Weihe durch den Bardengeſang„Stumm ſchläft der Sän⸗ ger“. Zum letzten Male ſenkten ſich die Fahnen über dem Grabe eines Mannes, der viele Freunde hatte. zee Der 9. November im Rundfunk. Die Reichs⸗ ſendeleitung gibt bekannt, daß die Reichsſendungen des deutſchen Rundfunks zum 9. November bereits Freitag, 23 Uhr, mit der großen Mitternachtsſen⸗ dung von der Aufbahrung der Gefallenen beginnen. zen Keine Tanzveranſtaltungen am 9. November. Am 9. November 1935, dem Tage der Bewegung, ſind Tanzveranſtaltungen jeder Art unterſagt. kein Der Kyffhäuſerbund beteiligt ſich geſchloſſen an der Totenehrung zum Gedenken an die Gefalle⸗ nen der Bewegung am Samstag, 9. November. Die Kameraden treten auf dem Zeughausplatz an. Ab⸗ marſch pünktlich.30 Uhr. z Verſetzt: Bauinſpektor Heinrich Mathes in Neckargemünd zum Rheinbauamt Mannheim, Stra⸗ ßenbaumeiſter Guſtav Etzel in Schönau i. Schw. nach Mannheim. In den Ruheſtand verſetzt auf Grund des 8 24 des Beamtengeſetzes die Kanzleiaſſiſtentin Elfriede Weichart beim Bezirksamt Mannheim. i Beſtätigt. Aeg i Der Gaujägermeiſter hat den bis⸗ herigen kommiſſariſchen Kreisjägermeiſter für Mannheim, beſoldeten Stadtrat Hofmann Mannheim, in ſeinem Amt beſtätigt. i Waſſerrohrbruch hinter dem Friedrichspark. Hinter dem Friedrichspark, zwiſchen den Quadraten B 6 und B 7, iſt mutmaßlich bereits vor einigen Tagen ein Waſſerrohrbruch eingetreten. Das aus der Abzweigleitung herausgeſickerte Waſſer drang unterirdiſch langſam durch die Erde in den Keller des Wohnungsanweſens B 7, 1 ein. Den Arbeitern des ſtädtiſchen Waſſerwerkes gelang es mit „Gut Glück“, die Bruchſtelle der Waſſerleitung raſch ausfindig zu machen. Der eingetretene Leitungs⸗ ſchaden wurde nun am Donnerstag von vormittags 11 Uhr bis zum Eintritt der Dunkelheit wieder be⸗ hoben. Den Bewohnern zwiſchen 8 6 und B 7 wurde wegen der notwendigen Reparaturarbeiten der Waſſerbezug von mittags 12 Uhr bis abends gegen 6 Uhr geſperrt. * Opferſchießen des Kyffhäuſerbundes. Der Landesverband Kurpfalz des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer hat angeordnet, daß im Sinne tätiger Mitarbeit am Winterhilfswerk in ſämtlichen Kreis⸗ verbänden in der Zeit vom 1. bis 30. November ein Opferſchießen durchzuführen iſt. An dieſem Winterhilfswerkſchießen können ſich auch alle Kame⸗ raden anderer Formationen beteiligen, wie SA, Ste, Schützenvereine und Sportvereine. 4. Seite/ Nummer 516 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Pilzwanderung— Pilzberatung Durch das milde Wetter begünſtigt, dauert das Pilzwachstum noch unvermindert an. Mühelos konnten am vergangenen Wochenende die Teil⸗ nehmer an den Pilzwanderungen ihre Körbe füllen, und dabei mußte vieles im Walde zurückbleiben, was nicht mehr in die Behältniſſe aufgenommen wer⸗ den konnte. Am kommenden Wochenende werden darum wiederum folgende Pilzwanderungen ſtatt⸗ finden: Samstag nachmittag iſt der Treff⸗ punkt am Bahnhof Oftersheim bei Schwetzingen um 13.45 Uhr. Mannheim Hauptbahnhof ab 13.12 Uhr. Am Sonntagvormittag iſt eine Wan⸗ derung am Karlſtern, nördlich Käfertals. Treffpunkt dortſelbſt um 9 Uhr vormittags; am Nachmittag in Fviedrichsfeld⸗Süd um 14.15 Uhr. Mannheim Hauptbahnhof ab 13.58 Uhr. Die Pilzberatung am Karlſtern im Käfertaler Wald findet am Sonntag von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr ſtatt und die Pilzberatung auf dem Wochenmarkt nur noch von 93? bis 10 Uhr, je⸗ weils Dienstags, Donnerstags und Samstags. Sonntagsrückfahrkarten zum Winterſport Erweiterte Geltungsdauer für drei volle Tage oder drei halbe Tage. Um die Sonntagsrückfahrkarten den Bedürfniſ⸗ ſen des Winterſportverkehrs anzupaſſen, wird die Geltungsdauer im Bezirk der Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe nach den Winterſportbahnhöfen zur Ausgabe kommenden Sonntagsrückfahrkarten bis Ende März 1936 wie folgt erweitert: za) nom Samstag 0 Uhr bis längſtens Mon⸗ tag 24 Uhr(Antritt der Rückfahrt), b) von Fall zu Fall nach Anordnung der Reichsbahndirektion an⸗ läßlich beſonderer Winterſportveranſtaltungen von Freitag 12 Uhr bis längſtens Montag 24 Uhr (Antritt der Rückfahrt). Die Vergünſtigungen erſtrecken ſich nur auf die bereits aufliegenden Sonntagsrückfahrkarten; Blan⸗ kokarten werden nicht ausgegeben. Gabelkarten dürfen nur zur Fahrt nach einem Winterſportbahn⸗ hof benutzt werden. Als Winterſportbahn⸗ höfe gelten: Achern, Altglashütten⸗Falkau, Baden⸗ Baden Stadt, Badenweiler, Bad Griesbach, Bad Peterstal, Bärental(Feldberg), Baiersbronn, Bonn⸗ dorf, Bühl, Eber bach, Elzach, Freiburg(Breisgau) Hbf., Forbach⸗Gausbach, Freudenſtadt Hbf., Furt⸗ wangen, Hattingen(Baden), Heidelberg, Her⸗ renalb, Hinterzarten, Höllſteig, Hornberg, Kandern, Lenzkirch, Neuſtadt(Schwarzwald), Oberbühlertal, Oppenau, Ottenhöfen, Peterzell⸗Königsfeld, Poſt⸗ halde, Raumünzach, St. Georgen(Schwarzwald), Schauinsland, Schluchſee, Schönau(Schwarzwald), Schönmünzach, Seebrugg, Titiſee, Triberg, Todtnau, Untermünſtertal, Villingen, Waldkirch, Wehr, Wild⸗ bad und Zell(Wieſental). 5 Tarifſtreit Der 25jährige Hilfsarbeiter klagte nach ſeinem Ausſcheiden auf Nachbezahlung von Tarif⸗ lohn. Er war als Hilfspacker beſchäftigt, jedoch er⸗ klärte die Beklagte, daß dies nur eine zuſätzliche Arbeit für den Kläger ſei. Seine eigentliche Tätig⸗ keit lag auf anderem Gebiet, und er bezog dafür den höheren Lohn. Um die Auslegung des Tarifs ent⸗ ſpann ſich eine lange Gerichtsverhandlung, die mit Klageabweiſung endete. Das Urteil des Arbeits⸗ gerichts bezog ſich auf eine Protokollerklärung zum Tarifvertrag, die als Ergänzung des Tarifvertrages gelte. Darnach bleibe es bei den Packern bei den „betrieblichen Verhältniſſen““ Auf Grund dieſer Beſtimmung kam das Gericht zum Ergebnis, Faß die Backer der hier in Frage ſtehenden Berufsgruppe ausgenommen ſind vom Tarif. Schwerbeſchädigter friſtlos entlaſſen. Sechs Wochen war der Arbeiter im Werk. Eines Tages verlangte er V orſchuß; er erhielt ihn bis zum Nachmittag nicht und verließ den Betrieb. Am andern Tag wurde er friſtlos entlaſſen. Der Kläger hat ſein Bein im Krieg verloren und iſt 80⸗ prozentiger Schwerbeſchädigter. Hatte er ſozuſagen aufgehört, oder war er nur fortgegangen, um Geld zu beſorgen? Der Kläger ſtellte es in beweglichen Worten ſo dar, daß er zum bevorſtehenden Umzug dringend Geld brauchte, daß die Frau krank war, und er vor Büroſchluß noch zum Fürſorgeamt gehen wollte, als er kein Geld von der Firma erhielt. Der Beklagte gab eine andere Darſtellung. Darnach habe der Kläger zum Portier geſagt, er trete aus. Im übrigen habe er ſchon einmal Vorſchuß erhalten, und eine Wiedereinſtellung komme nicht in Frage, da bereits ein anderer Schwerbeſchädigter eingeſtellt wurde. Der Meiſter und der Portier wurden als Zeugen vernommen. Auf Grund deren Ausſagen kam das Gericht zu der Ueberzeugung, daß der Klä⸗ ger nicht ſelbſt gekündigt hatte. In ſeinem Weg⸗ gehen liege keine„beharrliche Handlung“, ſein Ver⸗ halten ſei entſchuldbar. Zur friſtloſen Entlaſſung liege kein Grund vor. Die Beklagte wurde daher verurteilt, an den Kläger 10 Wochen den Lohn von etwa 30 Mark zu zahlen— dies war die vorläufige Klageforderung. Die Koſten des Rechtsſtreits wur⸗ den der Beklagten auferlegt. Betriebsunfall—„in der Eile“ Sehr eingehend ſuchte das Arbeitsgericht die Ur⸗ ſache zu klären. die zu der Entlaſſung des Fabrikarbeiters geführt hatte. Er war ſeit 13 Jahren im Geſchäft und ſeit kurzer Zeit mußte er Maſchinen bedienen. In der Nachtſchicht ſetzte er den 10 Meter langen und etwa einen Meter brei⸗ ten Zylinder zu früh in Gang. Die drei Arbei⸗ ter, die im Innenraum Putzarbeiten verrichteten, wurden durcheinandergeworfen und, da ſich Eiſen⸗ teile darin befanden, verletzt. Der eine Arbeiter ſuchte beim Herumwirbeln den Ausgang und beſaß die Geiſtesgegenwart, ſofort den Transmiſſions⸗ riemen wegzureißen, ſo daß ernſtlicher Schaden ver⸗ entlaſſen und klagte auf Widerruf der Kündigung. War die Gefährdung des Lebens der drei Arbeits⸗ kameraden durch Leichtfertigkeit hervorgerufen oder war ſie durch den Arbeitsgang bedingt? * Prüfung für Geſchäftsſtenographen. Das Stenographiſche Prüfungsamt der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim macht nochmals darauf aufmerkſam, daß die Anmeldefriſt zu der am Sams⸗ tag, 16. Nov., nachmittags, ſtattfindenden Steno⸗ graphiſchen Prüfung am 9. November abläuft. Filmrundſchau Kindernachmittage im„Gloria“ und„Palaſt“ In den beiden Lichtſpieltheatern„Gloria“ und „Palaſt“ gibt es dieſer Tage wieder die beliebten Kindervorſtellungen mit Micky⸗Maus und anderen mechaniſchen und lebenden Spaßmachern. Da iſt mieden wurde Der verantwortliche Maun wurde f Arteile des Mannheimer Arbeitsgerichts Dies war die Frage, vor die ſich das Gericht bei gründlicher Betrachtung der Urſachen geſtellt ſah. Der Kläger ſagte, es ſei ihm in der Eile pa ſ⸗ ſiert, er habe zu viel zu tun gehabt, und die Ab⸗ löſung der Nachtſchicht habe dicht bevorgeſtanden. Er habe nicht mehr daran gedacht, daß die Leute noch nicht alle aus der Trommel heraus ſeien. Der Vertreter der Beklagten erklärte, der Betriebsfüh⸗ rer könne die Verantwortung nicht übernehmen, die⸗ ſen Mann, der das Leben ſeiner Kameraden ge⸗ fährde und deſſen Fähigkeit, Maſchinen zu bedienen, nachgelaſſen habe, weiter zu beſchäftigen. Der Rechtsbeiſtand des Klägers verwies auf das Tempo der Arbeit, das ſolche bedauerlichen Verſehen be⸗ günſtige. Auf ſeinem früheren Poſten, wo keine Maſchinen zu bedienen waren, habe er ſich gut be⸗ währt. Die drei Arbeitskameraden, die das Opfer des verhängnisvollen Verſehens waren, wurden als Zeugen vernommen. Erſchwerend wirkte für den Kläger— und dies hatte den Ausſchlag zur Kün⸗ digung gegeben—, daß in der gleichen Woche bereits ein ähnliches Verſagen des Klägers vorlag, bei dem aber niemand verletzt wurde. Der Kläger konnte ſich an nichts erinnern, aber durch die Zeugen wurde feſtgeſtellt, daß er drei Tage vorher die Maſchine angedreht hatte, als ſich noch der eine Mann in der Trommel befand. Der Klägervertreter von der Arbeitsfront ſuchte die Wiedereinſtellung zu erreichen, wenn auch nur als Saiſonarbeiter. Auch der Gerichtsvorſitzende legte dies der Beklagten nahe. Zu einer gütlichen Einigung auf dieſer Baſis wurde den Parteien eine Woche Zeit gelaſſen. Erfreulicherweiſe kam eine Einigung in dieſem Sinne zuſtande, ſo daß der Klä⸗ ger zeitweiſe wieder beſchäftigt wird. Vor dem Schöffengericht Aus Furcht vor Ausſetzung aus der Wohnung das Mietbuch gefälſcht Eine bleiche, abgehärmte 27jährige Frau, die vor ihrer Mutterſchaft ſteht, hat auf der Anklagebank Platz genommen. Der Mann war arbeitslos, erſt jetzt hat er wieder Dauerarbeit bekommen. Im Auguſt und September konnte ſie die Miete nicht bezahlen. Der Vermieter kündigt die Wohnung, droht, die Möbel vor die Türe ſtellen zu laſſen. Vergeblich läuft ſie in ihrem Zuſtande herum nach einer neuen Wohnung, denn in dem Mietbuch fehlen ja die beiden Mietzinsguittungen. Nun packte ſie die Angſt: mit einem Kinde auf dem Arm immer wieder vorzuſprechen und ſchließlich ohne Obdach zu ſein, iſt ihr furchtbar. Da fälſcht die noch Unbeſtrafte die Mietquittungen. Es waren zweimal 18 Mark. Nach der ganzen Art, wie ſie ihre Lage erzählte, glaubt man ihr— ſie hat den Vermieter nicht betrügen wollen. Nur ein Dach wollte ſie über ſich haben.„Sie leben in äußerſt dürftigen Ver⸗ hältniſſen“, ſagt der Kriminalbeamte. Aber der „rechtswidrige Vermögensvorteil“ iſt durch das Erlangen einer neuen Wohnung gegeben, und ſie hat eine Urkundenfälſchung begangen. Das Gericht hat jedoch Verſtändnis für ihre Lage. Vier Monate Gefängnis, die der Staatsanwalt beantragt, ſind dem Gericht zu hoch, es hält die Hälfte für ausreichend F y yd ²⁰Ü.T yt d alſo wieder die luſtige Weihnachtsmannfabrik,„Die drei kleinen Schweinchen“ in ihrem Kampf gegen den böſen Wolf,„Der Rattenfänger von Hameln“, „Die Arche Noah“, um nur die bunten zu nennen. Aber es kommen auch andere, z. B. Micky im Rie⸗ ſenlande. Obendrein noch Karl Valentin und Liſl Karlſtadt als Photographen mit ihrer herrlichen Münchner ſchlackſigen Wurſchtigkeit, ſchließlich noch Puppenſpiel und Lehrfilm. Die Jugend war wieder ganz aus dem Häuschen, ſie ſchrie und tobte vor Begeiſterung, wenn es ſo richtig mit Boxhieben von fürchterlicher Wucht, mit Pech und Schwefel, mit Steinen und Möbelſtücken auf die Böſewichter los⸗ ging. Man verſtand oft minutenlang kein Wort mehr, und das iſt ja auch nicht ſchlimm; denn es iſt ja nur engliſch. eee .—.—.—.—..— NSDAP-Miffeilungen A. Hartetamilichen Bekanntmachungen entnommen Anordnung der Kreisleitung Am kommenden Samstag, 9. November, ſind ſämtliche Dienſtſtellen der NS DA in Mannheim geſchloſſen. Kreisorganiſationsamt. Politiſche Leiter 9. Nov.,.30 Uhr, Antreten fämtlicher P. am Horſt⸗Weſſel⸗Platz zur Flaggenhiſſung. 19.30 Uhr am „Adler“ alle Pgg. und Sonderorganiſationen antreten. Deutſches Eck. 12. Nov., 20.15 Uhr, Sitzung der Zellen⸗ leiter in der Geſchäftsſtelle. Sandhofen. Humboldt. 8. Nov., 20.30 Uhr, Zellenleiterſitzung in der Geſchäftsſtelle. Waldhof. Sämtliche Pol. Leiter, Sa, SS, HJ, Bd M und Jungvolk treten am 9. Nov., morgens, zur ange⸗ gebenen Zeit an der Geſchäftsſtelle Waldhof, Sanöſtraße Nr. 15, an. Feudenheim. 9. Nov.,.45 Uhr morgens, Antreten der Pol. Leiter, SA, und H auf dem Kirchplatz(Kranz⸗ nieberlegung). 19.15 Uhr Antreten am neuen Krieger⸗ benkmal. 19.30 Antreten an der Schützenſtr., Spitze Haupt⸗ ſtraße, der SA, Pol. Leiter und der übrigen benachrich⸗ tigten Formationen. D. Fähnlein Nichthoſen. 3 Elternabend am 10. Nov., 20 Uhr, im„Friedrichspark“ ſind Eltern und Freunde ein⸗ gelaben Stammſpielmaunszug Altſtadt, Stamm 1. 9. Nov. Antreten mit Inſtrumenten und Tagesverpflegung um 8 Uhr mor⸗ gens auf dem U⸗2-Schulplatz. 20 Pig. für Fahrt mitbrin⸗ gen ſowie 28 Pig. für Schulterſtreifen. dM Untergan An alle Stabigruppen! Die Feierſtunde zum Toten⸗ gedächtnis im Nibelungenſaal heute, 20.15 Uhr, beſuchen die Gruppen möglichſt geſchloſſen. Karten zu 30 fg. und 10 Pig. ſtädt. Einlaßgebühr auf dem Untergau. Unfallbienſt. Alle von der Gruppenführerin gemeldeten UD⸗Mädel— von jeder Gruppe 3— kommen Freitag, 20 Uhr, nach N 2, 4. Untergan 171. 8. November, 20 Uhr, kommen alle über 21jährigen BoMm⸗Mädel— ausgenommen die Führerinnen oder Referentinnen— nach E 5, 16 zu einer wichtigen Be⸗ ſprechung. Die Gruppenführerinnen machen ihre Mädel batauf aufmerkſam. Geſchäftsſtelle. 9. Nov. Untergaubefehle abholen. Die noch fehlenden Meldungen über Berufsgruppen, Sonder⸗ ausbildung, Studentinnen, Fremoͤſprachen und über 21⸗ jährige Mädel müſſen bis 12. November eingegangen ſein. Sport. Sonntag, 845 Uhr früh, Antreten am Schloß zum 25⸗Km.⸗Marſch. Sozialſtelle. Mütterſchulung vom 8. auf 11. November verlegt. Rheintor. 8. Nov., 20 Uhr, Heimabend für Schar 2 (Schupp, Schubert, Reinig, Brandenburger) in E 5, 15. Feudeuheim. Heute kein Turnen. 9. Nov., 18.45 Uhr, treten alle Mädel in Bundestracht auf dem Kirchplatz zur Totengedenkfeier an. M 3 Untergau 171. Sonntag,.15 Uhr morgens, treten die Mädel in Kluft auf dem Schloßplatz zum W⸗m.⸗Marſch an. Gruppe Neuland. 9. Nov.,.15 Uhr, treten alle Mädel zur Langemarck⸗Feier an der Heilig⸗Geiſt⸗eirche an. DA Reichsbahn. 10. Nov., vorm..30 Uhr, im großen Unterrichtsſaal des Perſonenbahnhofs Sitzung. Alle Block⸗ und Zellenwalter ſowie Betriebszellenobleute erſcheinen. Reichs betriebsgemeinſchaft 8 und 9(Druck und Papier]. Für Buchbinder: 8. November, 20.15 Uhr, im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4,—5: Falzen und Heften mittels Maſchinen, Falz⸗ und Heftmaſchinen und ihre Herſtellung (Film⸗Vortrag). Achtung, DAy⸗ Ortsgruppen! Sämtliche Dienſtſtellen der DA ſind am 9. November geſchloſſen. Feudenheim. 9. November, 19.30 Uhr, treten ſämtliche männlichen Mitglieder in der Schützenſtraße zur Teilnahme an der Gedenkfeier an. BNS Dia— Deutſche Rechtsfront Pflichtmitgliederverfammlung der Ortsgruppe 2 am 12. November, 20.15 Uhr, im Nebenzimmer der Roſengarten⸗ wirtſchaft, Friedrichsplatz 7a. NSH OV Geſamtortsgruppe Mannheim. gedenkfeier im Schloßhof. Alle gehfähigen Kameraden be⸗ teiligen ſich an der Feier. Sämtliche Stützpunkte ſtehen um 5 Uhr abends abmarſchbereit am Roſengartenplatz. Fageskaleucles Freitag, 8. November 9. November. Toten⸗ Nationaltheater: Iphigenie auf Tauris“, Schauſpiel von Goethe, Miete E, 20 Uhr. Roſengarten: Kreisleitung der NS Da p: Gedenkfeier im Näbelungenſaal, 20.15 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Dr. H. von Einem, Hannover: Vor⸗ trag„Friedrich Schinkel“ mit Lichtbildern, 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Hulings See⸗ löwe Charlie 2 und 9 Klaſſe⸗Nummern. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). i Pfalabau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Paloſthotel, Tanzbar Clou, Kafſee Vaterland. Lichtſpiele: Univerſum:„Leichte Kavallerie“. Alhambra:„Die Pompadour“.— Scala:„Liſe⸗ lotte von der Pfalz“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Gebfnet von 10 bis 13 und von 15 his 17 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wilöpfad zur Reichsautobahn. tädtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ offnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 19.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Was hören wir? Samstag, 9. November Gemeinſchaftsprogramm der deutſchen Reichsſender .30: Frühmuſik.— 190.00: Feierſtunde der HJ.— 12.00: Feſtliche Muſik.— 12.00: Der Schickſalsmarſch von 1923. Bericht vom Marſch des Führers und ſeiner Ge⸗ treuen zur Feldherrnhalle und der Ueberführung der Ge⸗ fallenen in öie Ehrentempel der Bewegung am Braunen Haus.— 14.00: Nachrichten.— 16.00: Symphonie Nr. 3 Eroica]) von Beethoven.— 17.00: Ruf ins Reich. Lieder, Dichtungen und Märſche der Bewegung.— 18.00: Die Halle des Ruhms. Kantate zum 9. November.— 20.00: Der Schickſalsmarſch von 1023(Wiederholung).— 22.00: Nachrichten. Anſchließend feierlicher Ausklang. „Kraft durch Freude“ Achtung, Ortswarte! Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Novemberprogramme bis Montag, den 11. Nov., abgerechnet werden müſſen. 5 Geöffnet von 10 bis 13 und von Freitag, 8. November 1995 r Auf ſchiefer Bahn Ungetreuer Amtsvollzieher vor der Großen Straf. kammer Seit dem vorigen Jahre wirkte in Schriesheim der 34 Jahre alte Guſtar K. von dort als Amts⸗ vollzieher bei Steuereintreibungen uſw. Er ſich jedoch des ihm erwieſenen Vertrauens unwür⸗ dig, wenn auch die Unterſchlagungen, die er vom Mai d. J. bis Juli verübte, nicht hoch ſind und ſich nur auf 341/ belaufen. Er hatte Schulden, lebte auch nicht nach ſeinen Verhältniſſen. Als erſchwerend kamen die Ur kundenfälſchungen hinzu die er beging, um die Veruntreuungen zu verdecken Der Angeklagte leugnete zunächſt, geſtand aber dann ſeine Verfehlungen ein. Das Gericht(Große Straf⸗ kammer) entſprach dem Antrage des Vertreters der Anklage und verurteilte den Angeklagten wegen zeigte Vergehens im Amte zu einer Geſamtgefängnisſ der ſtrafe von einem Jahre unter Anrechnung Unter⸗ ſuchungshaft. Kartoffelausgabe für die Ortsgruppen Neu⸗Oſtheim u. Strohmarkt Alle WHW⸗Betreuten der obengenannten Orts: gruppen erhalten am Donnerstag und ß rei⸗ tag, 7. und 8. November, in der Zeit von 8 Uhr bis 16 Uhr durchgehend ihre Winterkartof⸗ feln in der Fendel⸗Gutjahr⸗Halle, Werfthalleuſtraße 31,39, Die hierzu erforderlichen Kartoffelgutſcheine kön⸗ nen ſofort bei den zuſtändigen WH W⸗⸗Geſchäftsſtellen gegen Entrichtung der Anerkennungsgebühr von 30 Pfg. je Zentner in Empfang genommen werden. Kriigerol das àtbewährle Hustenbonbon TCeht gur im Orangebeulel Luftamts Frankfurt a. M. 7. Nov. 1935, 19 Hr —— 2 f Wetterkarte des SeichenerKlArUnq. Zur, Weſter karte Kater Ma from vordtingender faffluft armer Wand] e front vordtingencer Warmluft AW ᷓS'ärle f. C02. S Front mit Wermluft in der Habe NNO Us 5 Ovolkenlos O wolhig lily gengedief kk Schnesfalgebs heiter G bededdf9 Dy Scheberfsf geit. S Nebel. fe Genfer Obabbbedecht r Wetterbericht des Reichswetterdienſtes Ansgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. November: Ein geſtern über der Biscaya zur Entwicklung gekommener krif— tiger Teilwirbel iſt vaſch nordoſtwärts zur Nordsee vorgeſtoßen. Er brachte vor allem in den Küſten⸗ gebieten ſtürmiſch auffriſchende Südweſtwinde, aber auch bis zu uns hin Regentätigkeit. Zur Zeit 0 wieder Beruhigung eingetreten, die aber ebenfall wieder nur ganz vorübergehend bleibt. Vorausſage für Samstag, 9. November Wolkig bis bedeckt und vorübergehend auch 1 verſtärkte Niederſchlagstätigkeit, bei lebhaften lichen big füdweſtlichen Winden mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. 15 + 11,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht 115 8. 4. 82 Grad beute früh halbes Uhr ge lie, Niederſchlagsmenge in der Zeit von 14 ſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr Millimeter gleich 1,1 Liter je Geviertmeter. Früher oder spater f 17 8 bevorzugt Wurtmann-schitme ein jedef. 12. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November bein- Fenelf 70 5. 6. 7. 8[meckar- Pegel 5 6 7. oon “e! 8 Macau. 8,77.8 5 5 4 155 nn Mannheim 780 80 5 40 Piedbenern—— A 288 8 c Köln 4283,88.5 3,48. 8 Freit Hak der Non heide Be meln un chen zu! Frauen, offenen ab, ſetzt ligſte Ge gen die „Trink 1 der Bru ſaftine S zerbricht euch! ma und Abd * lan iſt, 9 ein? i Manch grabiſchen spitzen e gratſame reden un Lehen ni kann es teich und Hörenſag genen Lä georonete augenfäll die Frau nicht nac Pflichten! Kinderpfl bau, dem lis ſpät i Paimitivi mittel un mit in de dem„Jon Der J nbekitmt trinkt ſüß Vor allen über die Politik. Ja, un ander, M lich in di zen, reden ſehr voll die Männ wie ſie la Innerſten haltene H keuchen m inan und pendelndei ſich unverk Und über als Mann In der in prunkr und Eunu iſt eine R. In den B der Sahar von denen berſtänd lie unſeres N Bayer un einem Vo wahs, die Die ger ſchen Alten einem ſchö Vert man eigenen G größe lieg J burſtellung itt, ein u rau, die wand gekle einer dunk Muſeums dem einfa⸗ werk de ſechſten vor ungefe zum erſten nichts and 35 traf. heim mts⸗ eigte wür⸗ vom ſich lebte rend inzu, cken. dann traf⸗ der egen trafe nter bel Freitag, 8. November 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * eite/ Nummer 516 e 1 Adler ö Von peler Franz Busch 9 — der Nomade. beide B Frauen, offenen ſel Zelt, u die Frau Abd⸗el⸗N N ein! 5 Manche ge fi ug derpflege ſpät in de Paimitivität unbellüümmert Politik. meln und treibt gen zu uns hin. Hinter i aht die chen ö neunzehn Kinder, der Hausrat mit Bruder 2 0 6 0 N Aintü 7 75 1 icht ſich, ruft hinüber:„Chala, chala!“, d. h. beeilt 1 Iich, macht schneller! mittel unendlich erſchwert wird. mit in den Krieg und wiſſen die Männer mit gellen⸗ dem„Jou Jou!“ zur Tapferkeit anzutreiben. Der Mann in Marokko arbeitet nicht. 4 linkt füßen Tee und plaudert. Vor allen Dingen und hauptſächlich über die Liebe, her die Frauen und zuletzt, vielleicht, auch über die e WEIT E NEUN ER ERZAHLT SEINE ABENTEUER Zak arbi Mullanah! Dort kommt Abd⸗el⸗Naim, Mul Er reitet auf einem kleinen Eſel, läßt eine nach einer Seite bis faſt zur Erde bau⸗ das Tier mit einem ſpitzen Stöck⸗ Hinter ihm naht die Familie, oͤrei dem „Salemma“, ſei gegrüßt! Er ſpringt zt ſich zu uns nieder und erzählt uns die ſaf⸗ e Geſchichte meines Lebens. Währenddeſſen ſchla⸗ en das niedrige, ſchwarze Zelt hoch. uk von dieſem köſtlichen Tee, mein Bruder“; erzählt eine und läßt die Frauen arbeiten. Er un⸗ Abd⸗el⸗Naim trinkt, Tee, Und die Frauen beeilen ſich aim erzählt, und wenn die Arbeit ge⸗ t geht er in ſein Zelt. Sollte es etwa anders bildete Dame würde beim Anblick des gobiſchen Familienlebens bis in die kleinen Zehen⸗ u erbeben; ſie würde von tyranniſchen und gralſamen Männern, von Sklavinnen und Mägden u und einen heiligen Eid ablegen, ein ſolches geben nie und nimmer ertragen zu können. zan es ihr nicht verdenken. Abgeſehen von Frank⸗ teich und von Amerika, das ich übrigens nur vom Hörenſagen kenne, ſpielen in faſt allen ſüdlich gele⸗ genen Ländern die Damen eine weſentlich unter⸗ geordnete Rolle. Aber nirgendwo iſt mir dies ſo aaggenfüllig erſchienen als in Marokko. Hier haben Ich ie Frauen überhaupt keine Rechte— wenigſtens nach unſeren Begriffen— ſie kennen nur ten! Sie führen den Haushalt bis hinab zur ſie obliegen der Viehzucht, dem Acker⸗ f u dem Handel; ſie leiſten vom frühen Morgen n Abend ſchwerſte Arbeit, die durch die der zur Verfügung ſtehenden Hilfs⸗ Sie ziehen ſelbſt Der ſtitzt im Schatten der Bäume und faulenzt, Worüber er ſpricht? Ja, und das Sonderbarſte, daß ſie ſich alle mitein⸗ ſehr voll dav in prunkvoll iſt eine Raſſe enen Idiom unſeres Vate und Eunuchen und tief verſchleierten Damen. aller, Männer und Frauen, außerordentlich glück⸗ lich in dieſe Oroͤnung fügen. zen, reden über die Liebe und nehmen den Mund Die Männer faulen⸗ on. Die Frauen ſchuften, reden über die Männer und lachen ſich eins ins Fäuſtchen. Und wie ſie lachen! Innerſten heraus, ſo ohne Formalitäten und vorge⸗ haltene Hünde, daß es ein wahres Beiſpiel iſt. keuchen mit ſchier unüberſehbaren Laſten die Berge hinan und reißen Witze. pendelnden Ziegenhäuten und lachen. ſich unverdroſſen ab: aber ſie lachen dabei! Hahahaha! Und über wen reißen ſie Witze, lachen ſie? Hm. Ich als Mann würde es mir jedenfalls verbitten! In den Städten wohnen die vornehmen Mauren So erfriſchend, ſo aus dem tiefſten Sie Sie ſchlagen die Butter in Sie rackern ausgeſtatteten Häuſern, mit Harems Das für ſich und ich kenne ſie weniger gut. In den Bergen des Atlas bis hinunter zu den Oaſen der Saharg hauſen die freien Stämme der Berber, hon denen ſich die Kabylen durch beſondere Volksge⸗ meinſchaften abgeſpliſſen haben. f 5 1 Aue ſprechen eine Sprache mit allerdings verſchie⸗ bilden eine Sie en, und ich möchte ſie, um mich ganz herſtändlich zu machen, mit der früheren Aufteilung rlandes vergleichen. Wie auch der Hayer und Heſſe, der Sachſe oder Preuße zu nur einem Volk gehört, ſo ſind die Tuaregs und Schaua⸗ wahs, die Sebduina, die Tſerrouchen und wie die Stämme heißen, alle miteinander Berber. Die Frauen ſind klein, zierlich und mit fünfundzwanzig Jahren häufig Großmütter; die Männer ſind meiſt von hoher, hagerer Geſtalt, durchweg dunkel, mit⸗ unter auch blauäugig und blond. Teils ziehen ſie als Nomaden Tauſende Kilometer mit unüberſeh⸗ baren Herden über die Weideplätze, teils hauſen ſie in den feſten Wohnſitzen der Dars und Oaſen. Mit den andersraſſigen Beduinen Arabiens haben ſie nur die Sitten und die Religion ge⸗ meinſam. Sie ſind Mohammedaner, aber ſehr ſchlechte Gläubige. Sie eſſen Schweinefleiſch, um⸗ gehen den Koran, wo ſie es können, und als der Caid Ito den köſtlichen Wein durch die Gurgel lau⸗ fen ließ, hat er es vorher nicht verſäumt, ihn vor⸗ ſchriftsmäßig zu verfluchen. Da hat er den kleinen Finger ins Glas getaucht, die daran hängenden Tropfen mit dem Ausdruck tiefſten Abſcheues weit von ſich geſchleudert und die Sure des Korans ge⸗ ſprochen:„Oh, du Herrlicher, der du ſelbſt die ge⸗ ringſte Menge des Weines verflucheſt und verbie⸗ teſt!“ Er hat die geringſte Menge, den Tropfen, ver⸗ ſchmäht, den Inhalt hingegen mit dem größten Be⸗ hagen geleert. Jawohl, das hat der ſchlaue Fuchs von Caid getan. Moſcheen habe ich weder im flachen Lande noch in den Dars und Kasbahs geſehen. Die befinden ſich nur in den bedeutenderen Städten. Bei den freien Berber⸗ und Nomadenſtämmen verſieht der Mara⸗ bou, der Ortsheilige, die Auſſicht über die Seelſorge und Sittlichkeit der ihm anvertrauten Jugend. Dieſe Sittlichkeit iſt allerdings von der unſeren ſehr ab⸗ weichend. Die Frau beiſpielsweiſe wird wohl höf⸗ lich und voller Achtung behandelt(ich habe niemals einen Araber eine Frau ſchlagen geſehen!), hat aber keinerlei ſonderliche Rechte; ja, ihr iſt es ſelbſt verſagt, nach ihrem Tode in den Himmel einzugehen! Soweit ich die Feſtſtellungen machen konnte, gilt ſie in Marokko als eine Art Betriebskapital, deſſen Anlage ſich durch ihre hundertfältige Arbeit auf Acker und Boden reichlich verzinſt. Mitunter erſcheint auch ein Wanderprediger, zeigt ſeine Gauklerſtückchen, ſammelt Geld und hält dann eine jener furchtbaren Preöigten, bei denen es ſich weniger um Ermahnungen und göttliche Rechte als um die Belange der Stämme handelt. Bei dieſer und auch anderen Gelegenheiten, beim Ramadam, beim Blut⸗ und beim Hammelfeſt bricht oͤie uns Euro⸗ päern ſchier unfaßbare Gewalt orientaliſcher Leiden⸗ ſchaften durch; dann tanzen ernſte Männer in wildem Taumel, bis ſie vor Erſchöpfung umfallen; das ver⸗ wirrende Geheul ſich toll gebärdender Fakire über⸗ gellt den Rhythmus morgenländiſcher Muſik; ein glühender Haß legt ſich auf die Gemüter; Haß auf die Gjawoure, die Eindringlinge, die mit Flugzeugen und Tanks ihr Land erobern und ſie von der heimat⸗ lichen Scholle veröͤrängen. Dann erlebt man den Aussruck ihrer ſchrankenloſen Liebe zur Freiheit und zu ihrem Boden und damit auch die Urſache ihres verzweifelten Abwehrkampfes gegen die Franzoſen, Spanier und Italiener. Ein ſeltſamer Reiz geht von den Friedhöfen aus. Sie ſind nicht, wie bei uns, eine gern gemiedene Kultſtätte, ſondern der Ort beſchaulicher Betrachtun⸗ gen und der ſteten Verbindung mit den Verſtorbenen. Man muß die faſt an Fröhlichkeit grenzende Toten⸗ feier der Berber geſehen haben: dieſe heitere Bedacht⸗ ſamkeit, mit der man die in weißes Linnen gehüllte Leiche der Erde wiedergibt! Arm wie reich erhält die gleiche ſchmuckloſe Ruheſtätte unter dem Schatten irgendeines Palmen⸗ oder Olivenhaines, kein Git⸗ ter, keine Umzäunung engt die Dahingeſchiedenen ein, und auf demſelben Platz, der tags zuvor noch die Leiche eines Angehörigen aufgenommen hat, ſitzen die Hinterbliebenen in frohem Beiſammenſein und angenehmem Geplauder. Sie alle wiſſen, daß der Tod BILDER VOM TAGE Die Kamera sſjlehfi in die Welt Das große Ereignis der engliſchen Hauptſtadt In London fand jetzt die Hochzeit des dritten Sohnes des Königs von Englond, des Herzogs von Glouceſter, mit der ſchottiſchen Herzogs tochter Lady Alice Seott ſtatt. Unſer Bild zeigt das Hochzeitspaar mit dem engliſchen Königs paar und den Brautjungfern im Buckinghampalaſt. Kaiſermanöper in Mandſchukuv In der Nähe der mandͤſchuriſchen Hauptſtadt Tſchingking fanden im Beiſein des Kaiſers Kang ⸗Te ſ die bisher größten Manöver des jungen manoͤſchuriſchen Heeres ſtatt. Neben dem Kaiſer der Oberbefehlshaber der japaniſchen Kwangtung⸗Armee. 5(Weltbild,.) (Graphiſche Werkſtätten,.) Das Okapi des Londoner Zoo eingegangen Das wertvollſte Tier des Londoner Zoo, ein Oka pi aus dem Urwaldͤgebiet des belgiſchen Kongo, eines der ſeltenſten Tiere der Welt, iſt nach nur wenig Wochen Aufenthalt geſtorben. Dieſes Okapi, das unſer Bild zeigt, wurde vor einigen Monaten vom belgiſchen König dem Prinzen von Wales zum Geſchenk gemacht. (Graphiſche Werkſtätten,.) . pw ã ⁊ ãõyVVVVVPVPVPVPVP((Fö!!!!'!! auch an ſie herantreten wird, und dann möchten ſie dieſe Verbundenheit mit dem Lebenden nicht miſſen. Woran ich mich nie habe gewöhnen können, waren die barbariſchen Sitten des Tötens ſelber. Was wir verſchlagen, grauſam, tückiſch, hinterliſtig nennen, gilt bei ihnen als Beweis des Mutes und der Männlichkeit. Bei Kampfhandlungen erfolgen die Angriffe zumeiſt des Nachts oder in den frühen Morgenſtunden, und hierbei wird mit einer derarti⸗ gen Schonungsloſigkeit der Gegner niedergerungen, daß ſtarke Nerven dazu gehören, dieſes Schauſpiel zu verfolgen oder gar daran teilzunehmen. Um nur ein einziges Beiſpiel zu nennen, möchte ich an die⸗ ſer Stelle das Schickſal von fünfundzwanzig Ge⸗ fangenen erwähnen, die bei einem kriegeriſchen Ein⸗ fall in die Hände der Beni⸗Ouarinne fielen. Erbar⸗ mungslos wurden die wehrlos Gefeſſelten in einen großen Kreis geſtoßen und einer nach dem anderen abgeſchlachtet, Der Marabou zog ihnen das blanke Meſſer durch die Kehle und überließ die Leichen den Weibern, die ſie zerſtückelten und verſtümmelten. (Fortſetzung folgt) Vert man ſo darſtellungen Frau, die in mete dem K Sarkophag erk der em ſehr großen Zahl A Toscana, dun ſah, wie it, ein nackter Mann. e borchriſtlichen zum eden d Jahren wahrſcheinlich in Paris 4 2 8 Li 2* nichts anderes icht der Welt erblickte, alſo 1 5 Jahre 1875 hat das Britiſche Muſeum von ginem Herrn ſcher Inf chrif W. A. London, im November. „Die gewaltige Galerie der griechiſchen und römi⸗ ſchen Altertümer im Britiſchen Muſeum wird von auem ſchönen, großen Sarkophag beherrſcht, deſſen hoch einſchätzt, daß man ihn in einen eigenen Glasſchrank geſtellt hat. In beinahe Lebens⸗ ſroße liegt auf einem Sarkophag, der mit Relief⸗ aus der antiken Geſchichte bekleidet ein langes, anſcheinend wollenes Ge⸗ wand gekleidet ist. Auf einer großen Tafel erklärt das Britiſche Muſeum erläuternd, daß es ſich bei dieſem Sarks⸗ lng um ein ganz außergewöhnliches Beiſpiel det ſetruskiſchen Kunſt, große Figuren zu modellieren, handle und die alten Etrusker gerade an dieſem Stück elbaft Uberwunden hätten. In der Literatur wird ir Sarkophag als ein„Meisterwerk der etruskiſchen Kunſt⸗ beſchrieben. die techniſchen Schwierigkeiten 1 Das Britiſche Muſeum wid⸗ unſtwerk eine eigene Schrift. Dieſer i wird in den nächſten Tagen nun von bann Ehrenplatz verſchwinden und irgendwo in 1 5 dunklen Ecke 1 0 ein unrühmliches Daſein friſten— aus inſachen Grunde, weil dieſes„Meiſter⸗ der großen Keller des Britiſchen etruskiſchen Kunſt aus dem Jahrhundert“ als eine grobe Fälſchung iſt. bekannten italieniſchen Kunſthändler 5 5 den. antiken Kunſtwerken erſtan⸗ nich, unter auch dieſen Sark. g Riſche Kunſthändler hat Stüc, Der italie⸗ das Stück, das aus einer von zerbrochenen Teilen beſtand, von Dull Pi et ro Pennelli gekauft. Pen⸗ l behauptet, das Stück in der Nähe von Cervetri, ausgegraben zu haben. Ein italieni⸗ tenkenner, der den Sarkophag in Lon⸗ s aber darauf hin, daß die auf ihm be⸗ Ihm zur Seite ſitzt eine finndliche etruskiſche Inſchrift bein rich⸗ tiges Etruskiſch ſei, ſondern höchſtwahr⸗ ſcheinlich von einer alten etruskiſchen Goldbroſche, die ſich im Pariſer Louvre befindet, ſchlecht und falſch abgeſchrieben ſei. In London war man zu⸗ nächſt etwas böſe, da aber bis auf den heutigen Tag die etruskiſche Schrift unſeren Archäologen noch große Rätſel aufgibt, beruhigte man ſich wieder und betrachtete die Angelegenheit als einen akademiſchen Galehrtenſtreit. Als aber ein paar Jahre darauf einer der engliſchen Muſeumsleiter nach Paris fuhr, hörte er zu ſeiner Ueberraſchung, daß ein Modelleur des Louvre, Enrico Pennelli, der Bruder des oben genannten Pietro, ſich offen damit brüſtete, dieſes„Meiſterwerk der etruskiſchen Kunſt“ ſelbſt gemacht zu haben. Sein Bruder Pietro habe es in Stücke zerſchlagen, um ihm das nötige antike Ausſehen zu geben, vergraben und dann erfolgreich an den römiſchen Kunſthändler verkauft. Das war ein heftiger Schlag für die Engländer. Aber Pietro Pennelli beſtritt auf das energiſchſte die Erzählung ſeines Bruders und der römiſche Kunſthändler wies ſchon aus techniſchen Gründen überzeugend nach, daß die Geſchichte von der Fälſchung nicht ſtimme. Pietro Pennelli drohte ſeinem Bruder Enrico mit einer Beleidigungsklage und Enrico gab darauf die ſchriftliche Erklärung ab, daß er die ganze Fäl⸗ ſchungsgeſchichte nur erfunden habe, um ſeinem Bruder zu ſchaden. In allerjüngſter Zeit hat man nun aber doch entſcheidende Beweiſe für die Un⸗ echtheit gefunden. Man hat darauf hingewieſen, daß auf allen bisher aufgefundenen Denkmälern dieſer Zeit niemals ein nackter Mann zu finden iſt. Die Kompoſition der Gruppe iſt ohne jeden inneren Zuſammenhang. Was aber wohl der entſcheidende Beweis iſt: die ehrenwerte etruskiſche Dame trägt ein Unterkleid, wie es nach Stil, Machart und Stoff einzig in der Mitte des vorigen Jahrhunderts üblich war. Ein ganz beſonders boshafter Sachverſtändiger hat nach⸗ gewieſen, daß es eine ziemlich getreue Nachbildung der Unterkleidung iſt, wie ſelige Queen Victoria zu tragen pflegte. Weitere Beweiſe ſind der Nachweis, daß die Re⸗ liefdarſtellungen auf dem Sarkophag einfach von alten attiſchen Vaſen kopiert ſind. Dabei iſt dem Fälſcher das Unglück paſſiert, oͤaß er Vaſen kopiert hat, die erſt zwei Jahrhunderte nach der Zeit, in dem der Sarkophag entſtanden ſein ſoll, hergeſtellt wurden. ſie die Muſikpflege in Feudenheim Konzert des Müllerſchen Kammerorcheſters Der fünfte Konzertabend des Müllerſchen Kam⸗ merorcheſters und der Konzertgemeinde Mannheim⸗ Feudenheim ſtand im Zeichen heiterer Muſik. Muſikdirektor Rich. Müller brachte die Pro⸗ gramm⸗Nummern, vor allem die Ouvertüren zu „Fledermaus“ und„Dichter und Bauer“, ein Pot⸗ pourri aus„Vogelhändler“ und andere Kompo⸗ ſitionen zu durchweg erfreulicher Wiedergabe, zumal für die Mitwirkung anerkannter tüchtiger Kräfte Sorge getragen war und alle Muſiker unter Mül⸗ lers umſichtiger Leitung mit ſichtlicher Luſt und Liebe ſpielten. Eine willkommene Bereicherung der Vortrags⸗ ordnung bedeuteten die Vorträge des vor kurzem gegründeten Mannheimer Beleſtie⸗Terzettes. Die Mitglieder der Vereinigung, Maria Bel⸗ lardi, Trudel Leux und Aenne Stiefenhofer — ſämtlich muſikaliſch ſehr ſattelfeſte und ſtimmlich durchgebildete Sängerinnen— boten zunächſt Volks⸗ lieder, zum Teil in kunſtvoller Bearbeitung mit kon⸗ trapunktiſcher Umſpielung der Melodie, und hatten, oͤa ſich die friſchen Stimmen gut verſchmolzen und einen angenehmen Zuſammenklang ergaben, einen auffallend herzlichen Beifall zu verzeichnen. Dem Rahmen der Vortragsordnung entſprechend, brachte das Terzett weiterhin Proben der leichtgeſchürzten Muſe, die ebenfalls in der Verteilung auf die ein⸗ zelnen Stimmen eine gewiſſe muſikaliſche Sicherheit beanſpruchen. In der diskreten Begleitung der Ge⸗ ſänge erwies das Kammerorcheſter ſeine vielſeitige Verwendbarkeit. Aenne Stiefenhofer bewies in ihren Vor⸗ trägen zur Laute eine gute Auffaſſung ſowohl für ernſte wie für heitere Lieder, wobei ihre deutliche Ein etruskijches Kunftwerl“ aus dem 19. Jahrhundert Das Britiſche Muſeum einem Fälſcher zum Opfer gefallen Ausſprache und die Atemführung eine ſehr gute Schulung der Stimme erkennen laſſen. 5 Hand⸗Harmonika⸗Konzert Welche Verbreitung das Hand in Feudenheim genommen hat, erf leb aften Beſuch überaus Ho Bean Be Gutf verdienen die Nägeli, der im 8 und einem Potpourri aus Rigoletto dem Harmonika⸗ ſpiel vortreffliche Wirkungen abgewann. Sämtliche Darbietungen fanden lebhaften Beifall des voll⸗ beſetzten Saales. 1 Die geſchloſſene Ring⸗Aufführung im National⸗ theater. Bis heute abend erbittet die Intendanz des Nationaltheaters Anmeldungen derjenigen Ring⸗ Beſucher, die alle 4 Vorſtellungen abnehmen wollen. Bekanntlich wird darauf eine Ermäßigung von 30 v. H. gegenüber den Tagespreiſen gewährt. Da der „Ring des Nibelungen“ in dieſer Spielzeit außer Miete gegeben wird, werden auch die Mieter, die alle oder einzelne Vorſtellungen des Rings beſuchen wollen, um möglichſt frühzeitige Meldung gebeten. Jeder Mieter hat Gelegenheit, mit ſeinen Vorzugskarten, die eine Ermäßigung von 25 v. H. auf die Tagespreiſe, gewähren, Einzelvor⸗ ſtellungen zu beſuchen. Die einzelnen Vorſtellungen des„Ring“ finden ſtatt: am 16. November„Rhein⸗ gold“, am 17. November„Walküre“, am 20. Nopbr. „Siegfried“, am 24. November„Götterdämmerung“. Die Schiffbautechniſche Geſellſchaft hält ihre 36. Hauptverſammlung in Berlin vom 20. bis 23. November ab. Die Tagung beginnt mit einem Begrüßungsabend im Hotel Eſplanade. Die Oeffentliche Tagung wird durch den Vorſitzen⸗ den, Geheimrat Schütte, eröffnet. Dabei wird das Ergebnis der Preisaufgabe bekanntgegeben, die anläßlich der vorigen Hauptverſammlung 1934 beſchloſſen wurde. Eine droße Reihe von Vorträgen und Beſichtigungen namhafter Induſtrien werden die Verſammlungstage ausfüllen. 6. Seite/ Nummer 316 Reue Mannheimer Zeitung/ MNittag⸗Ausgabe — Wer Paris kennt, weiß, welch wichtiges Amt dem Pförtner innerhalb der Hausgemeinſchaft zu⸗ fällt. Wie zur Zeit des ſeligen Pere Durant, dieſer köſtlichen Figur aus Murgers Boheme, ſitzt der Pa⸗ riſer Hausverwalter auch heutigen Tages noch in ſeiner Portterloge hinter dem kleinen Fenſter und überwacht alles, was im Treppenhaus vor ſich geht. Nachts aber— ſo leſen wir im„Stuttgarter Neuen Tagblatt“— wird er allmächtig, denn der Pariſer Mieter beſitzt keinen eigenen Hausſchlüſſel, ſondern muß ſich vom Pförtner nachts aufſchließen laſſen. Der Pförtner, meiſt iſt es ein Ehepaar, wacht über das ganze Haus. Er weiß und ſieht alles. Weiß, wohin Madame K. aus dem erſten Stock verreiſt, ob allein oder mit Gatten, weiß, daß Monſteur Paul ſchon wieder einmal erſt in der frühen Morgen⸗ ſtunde heimkam, was ein tüchtiges Donnerwetter von ſeiten des Herrn Papas zur Folge hatte. Der Pförtner weiß, daß der dritte Stock noch mit der Miete rückſtändig, daß der Kohlenlieferer ſchon zum vierten Male dem fünften Stock die quittierte Rech⸗ nung vorlegt. Er iſt der amtliche Auſpaſſer im Haus. Nach Möglichkeit ſtellt man ſich gut mit ihm. Andernfalls kann es vorkommen, daß man nachts von einem Regenſchauer überraſcht— den Schirm hatte man natürlich vergeſſen— vor der Türe ſteht und eine halbe Stunde Sturm läutet, bis endlich der Pförtner verſchlafen und brummend erſcheint. Doch kann man ſeine ſtille Macht auch noch viel nachhaltiger zu ſpüren bekommen. Plötzlich tritt eine Entfremdung ein zwiſchen zwei Familien, die jahrelang befreundet waren, ohne ſichtlichen Grund. Eine Verlobung, die zwiſchen der Tochter des drit⸗ ten und dem Sohn vom zweiten Stock beſtand, wird gelöſt. Beleidigungsklagen werden anhängig ge⸗ macht; und nur— weil der Pförtner als Zwiſchen⸗ träger diente. Kein Wunder, daß die Pariſer end⸗ lich nach dem elektriſchen Türöffner und ihrem eige⸗ nen Hausſchlüſſel verlangen. Die Sache hat aber zwei Haken. Die Hausbeſitzer, denen die Ueber⸗ wachung der Mieter paßt, entdecken plötzlich ihren Sinn für althergebrachte Sitten und Einrichtungen. Außerdem geht es bei jeder Neuerung um den Geld⸗ beutel— und den hält jeder ſolange er kann zu. Der andere Haken aber ſind die Pförtner ſelbſt. Was fängt der Stadtrat mit den rund hunderttau⸗ ſend Pförtnern an, die mit ihren Familien durch die Neuerung obdachlos werden? Sie haben nun eine Abordnung an Chiappe, den Vorſttzenden des Stadtrates geſandt und ihn gebeten, ihre gerechte Sache zu prüfen. ⸗ 1 —„Geborene Junggeſellen“ ſcheinen nach einer Statiſtik, die Dr. Spranger im Reichsgeſundheits⸗ blatt veröffentlicht, vor allem die Offiziere, Aerzte, Künſtler und Schauſpieler zu ſein. Hier iſt es wohl die Beſonderheit des Berufes, die dieſe Männer nicht zur Gründung einer Familie kommen läßt, denn der vierte Teil von ihnen iſt nach der Volks⸗ zählung unverheiratet. Auch die Rechtsanwälte ſind gern unbeweibt und marſchieren mit den Berufs⸗ ſportlern an zweiter Stelle. Ein Stand, der das Sprichwort vom„Eigenen Herd, der Goldes wert“ beſonders zu ſchätzen weiß, iſt der Schaffner. Er iſt am heiratsfreudigſten, und ſelten werden wir die braven Männer, die uns ſſo ſicher von einem Ort zum andern beſördern, ohne Ehering bemerken. Nur 3,21 v. H. von ihnen ſind unverheiratet. Auch die Arbeiter ſchätzen ein molliges Zuhauſe, nur 8,67 v. H. bleiben von ihnen im Durchſchnitt unverheira⸗ tet. Es gibt bei den Junggeſellen, wie Dr. Spran⸗ ger feſtſtellt, mancherlei innere Gründe für ihre Eheloſigkeit. Da ſind die Männer, die aus wirtſchaft⸗ licher Unzulänglichkeit und beruflicher Unſicherheit ſich nicht zu verheiraten getrauen. Eine weitere Gruppe von Ledigen ſchafft das Zölibat der katho⸗ liſchen Geiſtlichen. Dann gibt es Leute, die an⸗ dauernd mit„Seelenblähungen“ behaftet ſind, wo⸗ mit wir eine zu ſtarke Verfeinerung des Seelen⸗ lebens meinen, ſo daß ſie nicht den richtigen Part⸗ ner finden können. Schließlich wäre noch die Kate⸗ gorte der„Verwöhnten“ und allzu Anſpruchsvollen zu erwähnen. Beſonders begabte und gut ausſehende funge Männer werden leider häufig von der Frauen⸗ welt zu ſehr verhätſchelt, und Männer, die von den Frauen„auf Händen getragen werden“, eignen ſich nicht zu Ehegatten, weil ſie im Laufe der Zeit eine allzu kritiſche Einſtellung zur Weiblichkeit bekommen haben. Man kann dagegen immer wieder beobach⸗ ten, daß gerade unanſehnliche Männer, auch ſolche mit körperlichen Fehlern, ſehr früh heiraten. Sie ſind froh, daß ſie ein nettes Frauchen gefunden ha⸗ ben, das ihnen ein Lebenskamerad ſein will. i 85 — Vor 17 Jahren raſte an einer Straßenkreuzung in Kopenhagen ein Laſtkraftwagen gegen einen voll⸗ beſetzten Autoomnibus. Aus den Trümmern wur⸗ den zahlreiche Tote geborgen und einige Schwer⸗ verletzte, darunter eine Frau, die ins nächſte Kran⸗ kenhaus gebracht wurde und dort lange Zeit beſin⸗ nungslos darniederlag, Nahezu zwei Jahre brauchte ſte für ihre völlige Geneſung. Dieſe Frau war mit ihrem nur wenige Monate alten Töchterchen im Autobus gefahren, um es zur Taufe zu bringen. Das kleine Kind war ſeit der Zeit ſpurlos ver⸗ ſchwunden, und alle Ermittlungen der Mutter und der Polizei hatten keinen Erfolg. Mit den Jahren geriet auch der Unfall mit ſeinen traurigen Folgen in Vergeſſenheit, bis jetzt ganz zufällig der Tod eines Millionärs im amerikaniſchen Weſten das geheim⸗ nisvolle Verſchwinden des Säuglings aufklärte. Dieſer Millionär und ſeine Frau, die kinderlos geblieben waren, ſtarben am gleichen Tage, und ſo wurde eine Adoptivtochter Erbin des geſamten Ver⸗ mögens. Bei der Teſtamentsvollſtreckung wurde die Urkunde verleſen, welche die Annahme des Mädchens an Kindes Statt beſtätigte. Und aus dieſem Schriftſtäck ging hervor, daß das Millionärsehepaar vor 17 Jah⸗ ren während einer Europareiſe auch Kopenhagen beſucht hatte. Im gleichen Augenblick, in welchem der oben geſchilderte Autobusunfall geſchah, uhren auch die Amerikaner in einem Kraftwagen an der Straßenecke vorbei und fanden den Säugling in ſeinem Steckkiſſen auf der Straße, nahmen das Kind 3 ſich und zogen es auf, Nachdem die Tochter durch die Teſtamentsverleſung über ihre Herkunft unter⸗ richtet worden war, ſetzte ſie ſich mit der heimat⸗ lichen Behörde in Verbindung, die wiederum in den Akten nachforſchte und ſchließlich die Mutter auf⸗ fand und ſie über den Aufenthalt ihrer lange ge⸗ ſuchten Tochter benachrichtigte. Der Bericht ſagt, daß die Mutter auf ſchnellſtem Wege zu ihrer Toch⸗ ter geeilt iſt. * — In einem Kaufhaus im Süden Berlins iſt zur Zeit die deutſche Flotte der Vergangenheit und Gegenwart in originalgetreuen kleinen Nachbildun⸗ gen zu ſehen. Ein ehemaliger Matroſe der Handels⸗ marine, Werner John aus Hamburg, der im Kriege auf der„Schleswig⸗Holſtein“ Dienſt tat und an der Skagerrak⸗Schlacht teilnahm, hat in jahrelanger, mühſamer Arbeit dieſe Flottenſchau in 2354 Schiffs⸗ modellen aufgebaut. Die Schau zeigt die ganze ehe⸗ malige Kriegsmarine des Deutſchen Reiches, die Schiffe, die im Weltkrieg verlorengingen, die bei Scapa Flow verſenkt wurden und die nach dem Kriegsende an die Verbündeten abgeliefert werden mußten. Eine andere Gruppe enthält die Schiffe, die die Reichsmarine am Kriegsende übernahm, dann die Neubauten bis zur nationalen Wende und ſchließlich die Neubauten der neuen Kriegsmarine bis zur„Nürnberg“, die vor kurzem in Dienſt ge⸗ ſtellt wurde. 8* — Die ſtudentiſche Jugend der Univerſitätsſtadt Oxford feiert einen nach langem Ringen erfochtenen Sieg: die„Chaperon“, zu deutſch der Anſtandswau⸗ wau, ein bisher mit den ſtolzen Traditionen Ox⸗ fords unlöslich verbundener Begriff, fällt. Mit an⸗ deren Worten: die jungen Studentinnen dürfen nunmehr, der läſtigen Begleitung eines weiblichen Anſtandswauwaus enthoben, ihre männlichen Kom⸗ militonen allein aufſuchen und ſich mit ihnen unter vier Augen unterhalten. Allerdings— ſo lautet das Ardeſſer 85 bmmlausdemglollen r NO ‚ N TON ALFRED HELLARN 14 „Aber nichts, gar nichts. Und fallen Sie nicht auf die Naſe, Sie roſenbekränzter Himmelsſtürmer! Adieu!“ Weg war ſie. Er rannte über den Wieſenhang hinauf. Er gampfte vor Näſſe. Unten, gegen Oſten, ſchob ſich der Nebelgletſcher weiter, kroch wie ein weißlicher Rieſenwurm talaus.—„Roſenbekränzter Himmels⸗ ſtürmer!“ Er mußte nochmals lachen. Ein ſonder⸗ bares Ding, dieſe Meinrad! Hübſch war ſie nicht, Scharm hatte ſie wenig, geſcheit war ſie beſtimmt für zwei und tüchtig für drei. Sie war wie— ein treffen⸗ der Vergleich lag ihm zum Greifen nah, konnte aber nicht mehr über die Schwelle, denn in ihm ſtrahlte bereits wieder die andere, die lichte, entzückende, apfelblütenhafte.. Er ſtürmte den Weg hinauf und dachte und fühlte nichts anderes mehr als Hella.— Erſtaunlich, wie raſch ein Morgen im Gebirge ſein Geſicht zu ändern vermag. Als Ardeſſer zwei Stunden ſpäter zurückkommt, riecht der Wald ſchon nach warmen Nadeln und Harz und iſt von grellem Licht durchflutet. Im Süden, überm Tal, brodeln weißgraue Watteballen, über den Schieferſchroffen und Almböden, verhängen ſich da und dort. Es iſt ſchwül und unbehaglich? Die Mücken überm Weg und die Grillen in der heißen Wieſe haben es wie toll, und im Weſten ſteht eine hohe, feine Dunſtbank. Aber Ardeſſer hat jetzt weder Zeit noch Luſt zum Wetter⸗ ſchauen: es iſt halb neun, und er hat einen Viechs⸗ hunger und freut ſich auf das Frühſtück, auf das ge⸗ meinſame Frühſtück; denn um neun kommt Hella immer herab Als er zum Hofeingang kommt, ſteht drüben vor dem Herrenhaus der kleine, ſchnittige Gig, und der Thomaſl hält mit Mühe den tänzelnden Balduin, den famoſen dreijährigen Hafflingerhengſt; vom Wa⸗ gen herab aber winkt Hella lachend herüber, und der junge Zeillern neben ihr ſenkt mit vollendeter Kavaliersgeſte die Peitſche und ſagt mit höflichſtem aber jetzt iſt's überſtanden.“ Hohn:„Guten Morgen, verehrter Doktor. Sie kom⸗ men und wir gehen.'est la vie. Wiederſehen— aber nicht vor Mittag!“ Und dann gibt der Thomaſl den ſchaumüber⸗ flockten Gaul frei, und Balduin federt los, wie ein geſcheckter Teufel. i Im Frühſtückszimmer ſitzt Frau Prey⸗Hasnörl, lächelt wie eine gutgelaunte Kobra, ſprudelt ihm einen endloſen Schwall vor: wie raſend gern Hella kutſchieren lernen möchte, und wie fabelhaft liebens⸗ würdig der junge Baron ſei, ſie in ſeine Schule zu nehmen— überhaupt, ein ungeheuer ſcharmanter Menſch, nicht wahr? und wie das Kind ein ſo ausgeſprochenes Faible für die Land⸗ wirtſchaft habe, für Pferde, Geflügel und ſo Endlich kommt er los. Verflucht und vernagelt, iſt das ein Vormittag auf ſo einen Morgen! Zwei Stunden ſtolpert und lungert er ziellos in allen Ecken herum, kann ſich nicht entſchließen, irgend etwas zu tun und benimmt ſich ungefähr ſo wie ein gelangweilter Foxterrier, der ſich ein dutzendmal im Kreiſe dreht, weil er nicht die richtige Stellung zum Hinlegen finden kann. Vor einer der offenen Stalltüren ſtand die Mein⸗ rad, ſpülte die Hände an der Waſſeyleitung und hatte— unglaublich!— häßliche dunkle Flecke auf der Schürze. Sie rief ihn an.„Halloh, Herr Ardeſſer — kommen Sie her. Ich will Ihnen etwas Hübſches zeigen.“ Er kam unſchlüſſig näher. Er hatte gar keine Luſt, irgend etwas zu ſehen, am wenigſten etwas Hübſches.„Was gibt's denn?“ fragte er mißtrauiſch und mürriſch. „Dora II hat gekalbt“, ſagte ſie in ihrer verdamm⸗ ten, ſchnodderigen Sachlichkeit.„Es ging etwas ſchwer und der Schweizer war natürlich nicht da, Sie ſchob ihn hinein. In einer ſtrohbedeckten Box lag ein komiſches Etwas mit feuchtem, ſtruppigem Fell und unwahrſcheinlich langen Beinen, und das war das eben geborene Kalb; es hatte ſanfte, ausdrucksloſe Augen und be⸗ müßte ſich bereits mit ungeſchickten, konvulſtviſchen Bewegungen auf die zitternden und einknickenden Füße zu kommen. Ardeſſer ſtarrte auf dieſen kleinen Klumpen Le⸗ ben, der eben ins Licht geſtoßen worden war.„Dort drüben ſteht die Mutter“, ſagte die Meinrad.„Es Der zweite Fall Tetzner vor Gericht Alberding vor den Rudolſtädter Geſchworenen — Erfurt, 7. November. Vor dem Schwurgericht in Rudolſtadt be⸗ gann der Prozeß gegen den des Mordes und Verſicherungsbetruges angeklagten 43⸗ jährigen verheirateten Heinrich Alberding aus Fulda. Alberding ſoll der Mörder eines etwa 21 bis 30 Jahre alten Mannes ſein, deſſen zerſtük⸗ kelte Leiche am 23. Auguſt 1928 in einem dichten Unterholz in der Umgebung von Saalfeld gefunden wurde. Die Kriminalpolizei in Fulda hatte im Februar 1928 von Alberding einen Brief erhalten mit der Mitteilung, daß er von zwei ehemaligen Prozeß⸗ gegnern gefangen gehalten werde und ſich auf ſeinen letzten Gang gefaßt machen müſſe. Auch hatte man in einem Aermel des angeblich toten Alberding einen Brief gefunden, in dem Alberding„ſich auf ſeinen bevorſtehenden gewaltſamen Tod“ vorzubereiten hat. Bald jedoch richtete ſich der Verdacht der Täterſchaft gegen den verſchwundenen Alberding. Man hatte ermittelt, daß der Vermißte kurz vor ſeinem Verſchwinden ſeine Familie im Falle ſeines Todes mit 60 000 Mark bei zwei Gothaer Geſellſchaften verſichert hatte. Das Geld iſt jedoch nicht ausbezahlt wor⸗ den. Der nunmehr ſteckbrieflich geſuchte Alberding blieb jahrelang verſchwunden. Am 18. Juni 1934 endlich konnte man ihn in Fulda auf der Straße feſtnhmen, als er im Begriff war, nach mehr als ſechs Jahren wieder zu ſeiner Familie zurück⸗ zukehren. Zu Beginn der Beweiserhebung überraſchte der Angeklagte, der aus der Unterſuchungshaft vorge⸗ führt wurde, das Gericht mit heftigen Angriffen auf die Verhandlungsführung, die er als ungeſetzlich und erpreſſeriſch bezeichnete. Er verlangte ſeine ſo⸗ fortige Freilaſſung und Ausſetzung der Verhand⸗ lung, da er den Mord nicht begangen habe. Die wirklichen Mörder kenne er, ihre Namen könne er Freitag, 8. November 100 — jedoch nur dann mitteilen, wenn man ihm und feine; Familie die nötige Sicherheit gegen die ihn beb henden Mörder gebe. Als das Gericht den Anka des Angeklagten unter Zurückweiſung ſeiner 0 rechtigten Angriffe mit der Begründung ablehnt daß er unter dem ſchweren Verdacht des Raubmotdez ſtehe und ſeine Erzählungen wohl ſelbſt nicht gland behauptete der Angeklagte, die Mörder 1 5 drei Geſchwiſter namens Goſſow 15 Dropatſchow, die entweder ins Ausland gegangen ſeien oder unter falſchem Namen noch in Deutſh, land leben müßten. 9 Wo dieſer Ort liegt, konnte ſelbſt der Angeklagte nicht angeben. Ausführlich äußerte ſich dann der Angeklagte über die Dinge, die ihn in die Mord⸗ geschichte verwickelt hätten. Auf der Bahnfahrt zwi ſchen Fulda und Frankfurt a. M. habe er ein junges Mädchen kennengelernt, das ſeinen Bräutigam, der es treulos verlaſſen hatte, erſchoſſen habe. Die. ſem jungen Mädchen habe er zur Vertuſchung des Verbrechens,„da er ſowieſo auswandern wollte“, Sträuben wäre das Mädchen, nachdem Alberding ihr 300 4 angeboten habe, darauf eingegangen und zuſammen mit dem Bruder des Mädchens ſei der Kleideraustauſch vorgenommen worden, wobei Al⸗ berding den bewußten Brief ausgehändigt habe. Auf die Frage des Gerichtsvorſitzenden, wo Al⸗ berding ſich denn ſo lange verborgen hätte, gah der Angeklagte an, daß er in ſeiner Fuldaer Wohnung geweſen ſei. Wenn die Polizei kam, habe er ſic immer hinter dem Küchenherd verſteckt. Franzöſiſches Militärflugzeug abgeſtirz — Paris, 7. November. Ein Militärflug zeug mit fünf gu ſaſſen ſtürzte am Donnerstagnachmittag bei Montpellier aus unbekannten Gründen ah Sämt⸗ liche Inſaſſen fanden den Tod. Das Flugzeug gehörte zur Flugbaſis Toulouſe. Dekret der Rektoren— dürfen ſich dieſe Zuſammen⸗ künfte nur bis 28 Uhr abends ausdehnen. Mit die⸗ ſer Erleichterung verſchwindet ein alter Zopf des puritaniſchen Zeitalters der ſeeligen Queen Victo⸗ rig, von der man weiß, daß ſie mit Argusaugen über die Tugenden ihrer Landeskinder wachte. Wollte bisher ein junges Mädchen einem Studenten, der dasſelbe Kellog beſucht, auf die„Bude“ rücken, ſo bedurfte es der beſonderen Genehmigung des Rektorats und anderer Unterinſtanzen. Nach Kriegs⸗ ende ſind freilich allenthalben die ſtrengen Geſetze der herkömmlichen Konvention etwas gelockert wor⸗ den, und auch durch die alten Mauern der ehrwür⸗ digen Univerſitätsſtadt Oxſord begann ein neuer Wind zu wehen. Die„Chaperon“ wurde zu einem verhaßten„Möbel“, war doch ihre Anweſenheit über⸗ all vonnöten, wollte man nicht gegen die Moral verſtoßen. Keine Auto⸗ oder Kahnpartie, kein Tanz⸗ tee oder Spaziergang waren ohne die allgegenwär⸗ tigen Anſtandswauwaus in Geſtalt zugeknöpfter Matronen denkbar. Allerdings wurde in den letzten Jahren eine Unzahl von Verſtößen gegen Anſtand und Sitte vermerkt und ſchärfſtens geahndet. Die Studierenden beiderlei Geſchlechts ignorierten be⸗ wußt den eiſernen Moralkodex der Hochſchulen, bis ſte ſchließlich offen dagegen Sturm zu laufen began⸗ nen. Mit dieſen nunmehr durchbrochenen Schranken fallen auch die Verbote, die ſich auf„gemiſchte Ver⸗ anſtaltungen“ bezogen. In Zukunft ſind die Klubs der Studenten auch ihren Freundinnen offen und umgekehrt. Für engliſche Verhältniſſe bedeutet die Neuerung einen geradezu„revolutionären“ Fort⸗ war ihr achtes und letztes Kalb. Uebrigens kommt ſchritt. ſie nie mehr mit ihm zuſammen. Wir ziehen hier ganz modern auf.“ Ardeſſer ſchüttelte ſich.„Es bebe die Induſtrie. Ich kann da nicht viel Hübſches entdecken.“ Die Meinrad ordnete mit den Händen ihre Haar⸗ ſchnecken.„Ich glaube, Eros iſt im Grunde über⸗ haupt nicht hübſch'. Aber jedenfalls iſt Metaphyſik im Stall noch gräulicher. Im übrigen ſind mir zwei Punkte in Ihrer Patentſchrift nicht ganz klar; wann hätten Sie Zeit?“ „Immer, ich habe hier ja gar nichts zu tun.“ „Immer iſt mir zu wenig. Sagen wir lieber: halb drei. Ja?“ Natürlich ja. noch! Als er hinaustrat, war die Luft dick und dieſig und die Berge ſteckten bereits ganz in einem miß⸗ farbigen Dunſt⸗ und Wolkenzeug. Zehn Minuten ſpäter war es faſt finſter und gleich darauf ging es los mit Blitz und Schlag und Wolkenbruch; man konnte nicht zwei Schritte durch die Regenwand ſehen. Der alte Zeillern ſtapfte unruhig in der Diele auf und ab und ſchrie nach dem Thomaſl. Frau Prey⸗Hasnörl aber gebärdete ſich wie verzweifelt; ſie ſah Hella ſchon zerſchmettert. Ardeſſer nahm ihr den Mantel aus der Hand und ſtürmte hinaus.—— * Was denn ſonſt. Alſo das auch Es war ein grober Fehler von Guſtl geweſen, Hella nicht ſofort die Zügel wegzunehmen, als das Gewitter ſo ſchnell heraufkam, und zu ſehen, daß ſie nach Hauſe kamen. Denn Balduin war alles andere als eingefahren. Natürlich ging er auch beim erſten Blitzſchlag wie auf einen Taſterdruck durch und Guſtl konnte den Wagen gerade noch haarſcharf zur Seite reißen, bevor er an dem Blochholzſtapel hinter dem Einräumerhaus zerſchellte. Nach einer Minute hatte er den Heugſt zwar ſo ziemlich wieder in der Hand, aber bei jedem Schlag ging er wieder hoch und machte einen Satz, wobei Hella ſpitze Schreie ausſtieß und ſich an Guſtels Zügelhand klammerte. Er hatte es wirklich nicht leicht, der kleine Zeillern, und er hielt ſich brav. Aber beim vierten oder fünften Sprung Balduins ſplitterte die Deichſel, der Hengſt nahm das Gebiß zwiſchen die Zähne und ging endgültig durch, gerade dort, wo der Rampenweg zum Gutshof von der Straße abzweigt, gerade dort, wo Ardeſſer wie ein ſtürzender Schatten plötzlich in der Regen⸗ maſſe auftauchte, mit einem Rieſenſatz dem Gaul an —. In dieſe Bratenſoße , Zwiebel! Was gibt das? Eine ausgezeichnete Zwiebel⸗ ſoße zu Roſtbraten, Bratwurſt, Leber, Krautrouladen! Rezept: 1 Hnorr Bratenſoßwürfel zer⸗ N drücken, glattrühren, in/ Ctr. Waſſer unter Umrühren 3 Minuten kochen und nun über ½ gehackte, goldgelb geſchmorte Zwiebel gießen. Dann zum Fleiſch geben, nochmals auf⸗ kochen. Fertig! Aber immer: Erſt Bratenſoße und ſtets angeboten, ſeine, Alberdings, Kleider mit denen bez toten Bräutigams auszutauſchen. Nach anfänglihen uu oo KHG ꝙꝗ9ꝙ2 2——1 1 Würfel Non Bratenſoße⸗/ Liter- 10 Pfg. die Zügel fuhr, ſich ein paar Schritte, halb laufend halb ſchleifend feen ließ— bis Balduin endlich ſchnaubend und mit den Flanken ſchlagend ſtand, Hella ſprang ah. Sie war kreidebleich. Ihr Haar troff, und das dünne Zeug ihrer Bluſe klebte nur o an ihr. 8 f Dane ſagte der junge Zeillern und ſalutierte wieder mit der Peitſche wie bei der Ausfahrt.„Aber ich hätte ihn ſchon auch ſelbſt zum Stehen gebracht Vielleicht tun Sie noch ein übriges und haben 00 Freundlichkeit, Fräulein Hella hinaufzubringen un mir den Knecht entgegenzuſchicken.“ „Selbſtverſtändlich“, ſagte Ardeſſer und wick Hella in den Mantel.„Sie haben ſich doch nicht weh getan?“— Er zerſprang beinahe vor were Zärtlichkeit. Sie ſchüttelte nur den Kopf unter ber Kapuze und begann neben ihm herzugehen. Als ſie ſchon den Torbogen vor ſich hatten, blieb ſie stehe, „Danke!—“ ſagte ſie und hielt ihm die Hand 1 „Wie ſtark Sie ſind!“— Und wie er zugriff, war ſie plötzlich die Arme um ihn, dann lief ſie, bevor er noch zur Beſinnung kommen konnte.—— g N * Endloſer, grauer Regen nachmittag, mit ai und Apothekengeruch, alten Zeitſchriften und 1 755 0 Aber was tut das, 115 15 1 her ichſte Siegergefühl in ſich trägt. ie ga 0 trommelt es 155 das Dach, läutet die Aft neben ſeinem Fenſter, aber diesmal hört er 905 a en 28 ein Toter. 1 e 910 das Frühſt ein Verluſt, denn Hella iſt unſichtbar. Aber am Nachmittag iſt plbtzlich die Ungeduld de beginnt zu bohren wie ein quälender Jae Regenhaut und Bergſchuhe, und fort!— Auf 155 dampfenden, quatſchenden Feldweg querte er 5 Talboden, erveichte den jenseitigen Hang. Es 0 nete nicht mehr, nur die tiefſtreichenden Nebel 11 ten noch ein wenig. Ueber dem Torſtein⸗Stock 17 ben brodelte es. Kanten und Grate tauchten 92 Sekunden auf, als wären ſie eben erſt aus 5 Chaos erſchaffen, verſchwanden wieder in der Nan den Urmaſſe. Jetzt kam wahrhaftig das Bbſe 1 hervor, war für einen Augenblick ſogar gre 8 ſchienen, und das war beinahe ſo, als 1 Berg; aber ſchon war alles wieder im Nichts ſunken. ö(Fortſetzung folgt) preßte ihr been 1 ſtrömtes Geſicht an das ſeine und küßte ihn. ud In Wie Reiches in der ktiegs Garniſon kiche G on Fi wurde n terland Nach die Ver Standor⸗ Anſprach Vorten Hedeutu den Seit ſhinenge n Da O W Walds hi abend i ans, der handelt jöſe in d ſritze v. ein Uebe f verhinde ſtändi vieh ſow gleichen ſchaden! dies jährt meu. 6 nichtet. geklärt. Wochen gebraunt dieſer di * Kar Urkunde verurteil gen Frit fängni lich dre klagten Landesp. nahme ſchlagnal die entſt Der Ste Fällen f. Zuchthau ſung des Falle zu der and Für eko nteflo flauen Worme Schlup Unterk Für Hose, Pfusch. Jöcke, pfüsch. Elnset⸗ Für Hemd Futter. Schlup Untelke Wollhe 1905 gangen deutſch⸗ eklagte in der Morb⸗ rt zwi⸗ junges ttigam, . Die⸗ ng des vollte“, zen des glichem erding en und ei der ei Al⸗ habe, bo Al⸗ ab ber nung er ſich ſürzt uber. 9 I 9 bei ö mt⸗ ugzeug . ö — * 1 8 Freitag, 8. November 1985 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 516 e zum erſten Mal flatterte die neue Reichskriegsflagge am Maſt der Jahrgang 1914 wurde vereidigt an Donaueſchingen und Villiugen * Donaueſchingen, 8. November. Wie in allen anderen Standorten des Deutſchen Reiches wurde auch hier am Donnerstagvormittag u der Hindenburgkaſerne die neue Reichs⸗ kriegsflagge gehiß t. Hierzu war die ganze Garniſon angetreten. Außerdem hatten ſich zahl⸗ geiche Gäſte eingefunden, darunter auch der Fürſt on Fürſtenberg⸗ Die feierliche Flaggenhiſſung wurde mit einem„Sieg Heil!“ auf Führer und Va⸗ kerland beendet. Nach einem Choral erfolgte in feierlicher Weiſe die Vereidigung der neuen Rekruten durch den Standortälteſten, Oberſt Ri chter, der nach kurzen Auſprachen der Geiſtlichen ſich ſelbſt in kernigen Porten an die jungen Soldaten wandte und auf die Hedeutung des J ahneneides hinwies. Zu bei⸗ hen Seiten des Altars waren Geſchütze und Ma⸗ ſchinengewehre aufgeſtellt. Als Abſchluß der Feier erfolgte ein Vorbeimarſch der dem Standortälteſten. Truppen vor 1 Villingen, 7. Nov. In der Richthofen⸗Kaſerne formierten ſich heute vormittag 8 Uhr die neuen Re⸗ kruten und die Ehrenkompanie zu einem langgezo⸗ genen Rechteck. Der Standortälteſte, Major Becht, gab durch Lautſprecher den Erlaß des Führers und Reichskanzlers über den Flaggenwechſel bekannt. Dann wurde, während die Ehrenkompanie präſen⸗ tierte und die zahlreich anweſenden Ziviliſten die Hand zum deutſchen Gruß erhoben, die neue Reichs⸗ kriegsflagge gehißt. Die nun folgende Vereidigung der Rekruten wurde durch eine Anſprache des Stand⸗ ortälteſten über oͤie Bedeutung des Fahneneides und den Sinn der neuen Flagge eingeleitet. Nach Ab⸗ nahme des Treueides erſcholl ein kräftiges„Sieg Heil!“ auf den Führer und anſchließend der Geſang der nationalen Lieder. Mit dem Vorbeimarſch der Ehrenkompanie fand die erhebende Feier ihr Ende. Aus Baden das Werk eines Branoſtifters? Großer Schwarzwaldhof eingeäſchert 0 Waldshut, 8. November. In dem kleinen bei Paldshut gelegenen Dorf Unteralpfen brach geſtern abend im Gehöft des Bauern Pfeiffer ein Brand uus, der ſchnell gefährliche Formen annahm Es handelt ſich hier um einen der größten Schwarzwald⸗ jöſe in der Umgebung von Unteralpfen. Die Motor⸗ ſhritze von Waldshut mußte ſich darauf beſchränken, ein Uebergreifen des Feuers auf andere Gehöfte zu berhindern. Das Anweſen brannte voll⸗ ſtändig nieder. Sämtliches Groß⸗ und Klein⸗ dieh ſowie Federvieh konnte gerettet werden. Des⸗ gleichen auch ein Teil des Inventars. Der Geſamt⸗ ſhaden beträgt etwa 60 000 Mark. Die geſamte diesjährige Erute wurde ein Raub der Fla m⸗ men. Etwa 3000 Liter Moſt wurden ebenfalls ver⸗ lichtet. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht geklärt. Auffallend iſt jedoch, daß erſt vor einigen Pochen drei Bauernhöfe in der Umgebung nieder⸗ gebrannt ſind. Der vermutliche Brandſtifter geſer drei Höſe befindet ſich in Unterſuchungshaft. * Karlsruhe, 7. Nov. Wegen Unterſchlagung und Urkundenunterdrückung im Amt in einem Falle verurteilte die Straſſkammer II den 24jährigen ledi⸗ gen Fritz Ratzel aus Karlsruhe zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von neun Monaten, abzüg⸗ lich drei Monate Unterſuchungshaft. Dem Ange⸗ klagten wurde vorgeworfen, als Angeſtellter beim Landespolizeiamt von Mai 1934 bis zu ſeiner Feſt⸗ nahme im Juni d. J. in zahlreichen Fällen be⸗ ſchlagnahmtes Falſchgeld unterſchlagen und die entſprechenden Aktenſtücke beſeitigt zu haben. Der Staatsanwalt ſah den Angeklagten in allen Fällen für überführt an und beantragte zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Nach Auffaſ⸗ ſung des Gerichts war die Schuld nur in einem Falle zweifelsfrei nachgewieſen, während bezüglich der anderen Fälle der Verdacht nach wie vor be⸗ ſteht. Mangels ausreichenden Beweiſes erfolgte in den übrigen Fällen Freiſprechung von der Anklage. * Hardheim, 7. Nov. Im Alter von 83 Jahren ik hier der frühere Ratſchreiber Rede geſtorben. Er hat die Stelle eines Ratſchreibers 30 Jahre hin⸗ 5 mit Umſicht und Verautwortungsgefühl ge⸗ ührt. 5 Adelsheim, 7. Nov. Das Bezirksamt hat den Signalwerkführer Peter Paul Roth in Oſterbur⸗ len wegen Beſchimpfung der alten Kämpfer der Ned auf Weiſung des Geheimen Staatspolizei⸗ amtes in Schutzhaft genommen. 1 * Eberbach, 7. Nov. Die Staoͤt Eberbach be⸗ abſichtigt, im linken Neckarvorland beim Strandbad ein Schwimmbad zu errichten. Das Badebecken ſoll eine Länge von 50 Meter, eine Breite von 15 Meter und eine größte Tiefe von 3,5 Meter erhal⸗ ten. Im Anſchluß daran iſt ein Planſchbecken vor⸗ geſehen. Die Speiſung des Beckens erfolgt aus einem 11,5 Meter tiefen Brunnen mittels Pump⸗ werks. 1 Nachbargebiete Die Tragödie eines Vaters Selbſtmordverſuch am Grabe des Sohnes * Hirſchhorn a.., 7. Nov. Auf dem Ersheimer Friedhof wurde ein Mannheimer in bewußt⸗ Lo ſem Zuſtand aufgefunden. Er hatte am Grabe ſeines Sohnes, der ſich vor einiger Zeit vom Zug überfahren ließ, verſucht, ſeinem Leben dadurch ein Ende zu machen, daß er ſich eine Ader öffnete. nd. Oggersheim, 8. Nov. Ein betrunkener Fuß⸗ gänger lief in der Mannheimer Straße plötzlich gegen einen vorbeifahrenden Rheinhaardtbahnzug. Der Betrunkene wurde von der Bahn erfaßt und eine Strecke weit mitgeſchleift. Er blieb dann ſchwer verletzt auf der Landſtraße liegen. Bewußtlos wurde er in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen gebracht. Lebensgefahr beſteht mutmaßlich nicht. UI Viernheim, 8. Nov. Die Eheleute Philipp Wiegand 1 und Anna, geb. Hoock, hier, feierten jetzt das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit. * Lampertheim, 8. Nov. Es gibt noch immer ge⸗ wiſſenloſe Elemente, die aus habſüchtigen Gründen ſich am Gemeinwohl verſündigen. In den letzten Tagen wurde verſchiedentlich die abgelieferte Milch einiger hieſiger Landwirte einer eingehen⸗ den Prüfung unterzogen. Nach Vornahme von Stall⸗ proben ergab ſich in einem Fall ein Waſſerzu⸗ ſatz von 25 v. H. zur Milch. Den Lebensmittel⸗ fälſchern droht eine empfindliche Strafe. * Bensheim, 7. Nov. Der ſeither flüchtige Hein⸗ rich Fleckenſtein, geb. am 10. März 1913 in Bensheim, wurde wegen mehrerer Einbrüche hier feſtgenommen und in Unterſuchungshaft verbracht. * Gundelsheim a.., 7. Nov. Zur Entlaſtung des ſtarken Verkehrs iſt der bereits in Angriff ge⸗ nommene Bau einer Autoumgehungsſtraße eine weſentliche Erleichterung. Die Arbeiten machen gute Fortſchritte. Man hofft, daß die Umgehungs⸗ ſtraße im Frühjahr, wenn der Hauptverkehr einſetzt, fertig ſein wird. eee OL. Heidelberg, 8. Nov. Geſtern abend fand im feſtlich geſchmückten großen Rathaus⸗ ſaal die feierliche Einführung und Verpflichtung der neuen Ratsherren der Stadt Heidelberg ſtatt. Es ſind 20 Ratsherren durch die Kreis⸗ leitung der NSDAß berufen worden, während die Verwaltung der Stadt durch Oberbürger⸗ meiſter Dr. Neinhaus und den Beigeordneten (bisherigen Bürgermeiſter) Genthe geführt wird. Zu der feierlichen Einführung waren die Spitzen der Parteiorganiſationen und der Behörden geladen, außerdem ſah man zahlreiche Beamte und Ange⸗ ſtellte der Stadt ſowie andere Volksgenoſſen im Saal und auf der Tribüne verſammelt. Kreisleiter Seiler nahm nach einer kurzen Begrüßung durch den Ober⸗ bürgermeiſter das Wort zu einer längeren An⸗ ſprache, in der er daran erinnerte, daß gerade vor fünf Jahren die NSDAP nach den Gemeindewahlen vom Herbſt 1930 mit 38 Abgeordneten in das Stadt⸗ parlament eingezogen iſt. Er warf einen Rückblick auf die Entwicklung in der Syſtemzeit, der die Machtübernahme im Jahre 1933 ein Ende ſetzte, womit eine neue Epoche für Staat und Gemeinde anhub. Ausführlich ging er auch auf das Weſen der neuen Gemeindeordnung und ihr Verhältnis zur Partei ein. Er erwarte von den neuen Rats⸗ herren gegenüber dem Führer, der Stadt und der auch im Sinne der Partei. Zum Schluß wies der Kreisleiter auf die große Verantwortung der Rats⸗ heren gegenüber dem Führer, der Stadt und der Bevölkerung hin und überreichte den Ratsherren die Berufungsurkunden. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus bezeichnete öͤie Ratsherren verpflichtung als den letz⸗ ten Bauſtein der deutſchen Gemeindeordnung, die in der Gemeindeverwaltung alle nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundſätze zur Verwirklichung bringe. Auch Heidelbergs Ratsherren wurden verpflichtet Anſprache des Kreisleiters und des Oberbürgermeiſters Blick über die ſtäötiſche Finanzlage: Der Haushaltsfehlbetrag wurde veringert der Oberbürgermeiſter wies auf die engen Beziehun⸗ gen zwiſchen Partei und Gemeindeverwaltung hin, bei denen die ſtändige Fühlungnahme mit dem Be⸗ auftragten der Partei und den Ratsherren als Mittler zwiſchen Verwaltung und Bürgerſchaft ſelbſtverſtändlich ſei. Die Zeit der Parteiengruppie⸗ rungen und der Abſtimmungen ſei vorbei, denn auch für die Gemeindeverwaltung beſtehe der Führer⸗ grundſatz; aber auch die Verantwortlichkeit der Rats⸗ herren ſei bedeutungsvoll und noch wichtiger als der frühere Zuſtand. Der Ratsherr ſei verpflichtet, ſeine abweichende Meinung auch wirklich zur Sprache zu bringen. Zur Entwicklung der ſtädtiſchen Finanzen wies der Oberbürgermeiſter darauf hin, daß es ge⸗ lungen ſei, den Fehlbetrag des Haushalts⸗ plans, der Ende 1933 noch 3,2 Mill. Mk. be⸗ trug, für das laufende Jahr auf 700 000 Mk. zurückzudrängen. Selbſtverſtändlich ſei es, daß der Haushaltsplan für 1935/36 in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen ſein müſſe. Die Zahl der von der Stadt betreuten Arbeitsloſen ſank in den 27 Jahren nationalſozia⸗ liſtiſchen Regimes von 5200 auf 1000. Der Ober⸗ bürgermeiſter wies weiter auf die Erſtellung der Thingſtätte, des Ehrenfriedhofes ſowie auf die Durchführung der Reichsfeſtſpiele hin; aber auch die nächſten Jahre würden mit der endgültigen Ge⸗ ſtaltung der Einführung der Reichsautobahn und der Umgeſtaltung des Bahnhofsgeländes große Ar⸗ beit bringen, die die Stadt zweifellos auch meiſtern werde. Dann nahm der Oberbürgermeiſter den Rats⸗ herren den Dienſteid auf den Führer und Reichs⸗ kanzler ab und überreichte die Anſtellungsurkunden. Den Abſchluß des feſtlichen Aktes, oer von muſika⸗ liſchen Vorträgen des Stadtorcheſters umrahmt war, bildete ein„Sieg Heil!“ auf den Führer. Aus der Pfalz Er hatte nicht abgeblendet Den Tod des Beifahrers verſchuldet. * Ludwigshafen a. Rh., 8. Novy. 25jährige Philipp Fink aus Oggersheim ſtieß am 6. Septem⸗ ber d.., abends 11 Uhr, mit ſeinem Kraftrad, das er nicht abgeblendet hatte, in der Mannheimer Straße in Oggersheim mit einem ihm entgegenkom⸗ menden Laſtzug zuſammen. Dabei wurde der Bei⸗ fahrer vom Rad geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er im Ludwigshafener Krankenhaus trotz ſofort vorgenommener Operation ſtarb. Fink, der durch ſeine unvorſichtige Fahrweiſe das Unglück verſchuldet hatte, wurde vom Schöffengericht Lud⸗ wigshafen zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. de * Landau, 7. Nov. Das Schöffengericht Landau diktierte heute dem 1913 geborenen Fried⸗ rich Jöfner aus Landau wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten zu. Der Angeklagte hatte am 9. September d. J. auf der Fahrt durch Rinnthal mit ſeinem Wagen, der aus einem alten Perſonenkraftwagen von ihm ſelbſt zuſammengebaſtelt worden war, und einem Anhänger, deſſen Beſchaffenheit jeder Beſchreibung ſpottete, die 58 Jahre alte ledige Katharina Kuntz angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Be⸗ dauernswerten der Bruſtkorb eingedrückt und die Wirbelſäule gebrochen wurde, was den alsbaldigen Tod zur Folge hatte.— Der Staatsanwalt hatte eine Gefängnisſtrafe von acht Mona⸗ ten beantragt. 30 Jahre. Diamantſchleiferei in der Weſtpfalz * Kuſel, 7. Nov. Wie bereits bekannt, wird das Gewerbe der weſtpfälziſchen Diamantſchleifereien in unſerer Stadt einen weiteren Stützpunkt erhalten. Das Gewerbe kann im kommenden Jahr ſein 50jäh⸗ riges Beſtehen im Bezirk Kuſel begehen, wo ſich Betriebe vor allem in Brücken, Altenkirchen, Ohm⸗ bach, Herſchweiler⸗Pettersheim befinden. Ueber 1200 Mann ſind zur Zeit hier beſchäftigt. Der neue Be⸗ trieb in Kuſel hat in der ehemaligen Tuchfabrik Ehrenſpeck Unterkunft gefunden. Leiter des Schlei⸗ fereibetriebes iſt ein Schleifereiunternehmer aus Idar. Der Betrieb ſtellt mit etwa 1400 Arbeitern eben⸗ falls einen Mittelpunkt des Gewerbes dar. Ungefähr 100 junge Leute ſollen in Kuſel auf die Diamantſchlei⸗ ferei umgeſchult werden. Dem Arbeitsprozeß ent⸗ ſprechend umfaßt der Betrieb Schneiderei, Schleiferei und Reiberei, wobei in einzelnen Abteilungen die Arbeit bereits aufgenommen iſt. Das ganze Unter⸗ nehmen iſt ein neues Zeugnis nationalſozialiſtiſcher Tatkraft auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung. Der * Ludwigshafen, 6. Nov. Am Einfahrtsſignal des Bahnhofs Biebermühle iſt am 6. November 1935 die Lokomotive des um 11.17 Uhr von Pirmaſens eintreffenden Perſonenzuges 1415 aus noch nicht ge⸗ klärter Urſache mit einer Triebachſe entgleiſt und wieder auf das Gleis aufgeſprungen. Perſonen⸗ ſchaden iſt nicht entſtanden, nur die Gleisanlage wurde leicht beſchädigt. Bis zu ihrer Wiederherſtel⸗ lung war die Strecke Biebermühle— Pirmaſens auf etwa 2% Stunden geſperrt. Die Perſonenzüge 1416, 469 und 333 fielen aus, doch wurde der Per⸗ ſonenverkehr durch Kraftwagen aufrechterhalten. nd. Oggersheim, 7. Nov. Mit der jetzt endgültig erfolgten Inbetriebnahme der neuen örtlichen Milch⸗ zentrale wurde auch der örtliche Milchmarkt grundſätzlich neu geordnet. Auf einer Beſpre⸗ chung im Rathaus wurde eine bezirksweiſe Ein⸗ teilung des örtlichen Verbrauchergebiets vorgenom⸗ men. Man hat acht Verteilungsbezirke gebildet, die ſich genau mit der Zahl der anſäſſigen Milchhänd⸗ ler decken. Nähere Einzelheiten über die Gliede⸗ rung jedes Verteilungsbezirks werden noch bekannt⸗ gegeben. Es wurden ſämtliche Milchverteiler zur Einrichtung von Milchläden bis ſpäteſtens 15. Dezember verpflichtet. Vom gleichen Zeitpunkt ab haben die Milchhändler auch den Ladenverkauf von Milch und Molkereiprodukten, Eier, Butter, Käſe uſw. einzurichten. * Bad Dürkheim, 7. Nov. Auf der abſchüſſigen Leiſtadter Straße verlor die 15 jährige Toch⸗ ter des Winzers Fritz Bruſt die Herrſchaft über ihr Rad, nachdem ſie mit dem Pedal an einen Stein angeſtoßen war, und ſtürzte etwa zwei Meter tief über eine Mauer in einen Weinberg. Dabei zog ſich das Mädchen ſo ſchwere Verletzungen am Mund zu, daß es in die Volksheilſtätte„Sonnen⸗ wende“ gebracht werden mußte. Als 8648 ee 1. 8. 5 Fest- Det macdd dT MMdcen feuefHModerne Waste Osilzotagen- Geschenl Flanell AA N 800 1 82 7 f 5 Flanellef aba A 15 ̃ 2 Für die Dame: m( Eeburtstag bereden,(Ife deko klemd Juvens Gt. 5 140 duhiläum SPDe ck 1 N 0 1 e Itefſockiemd mit Sendttäger. Gr. 4.80 und andefen C1. 7 ſparadeplatz) 5 Besätze in großer iguen-piusch-lemſ d. r. 4.70 e ge. Keane Weime kfuütter-Schlupſose. Gr. 4.25— e neue. 1 False ane ue dea, cn 8s Bild Shrenasdine be Unterkleid, reine Wolle, gestr. Gr. 4.70 bel zu nur RM. 13.- eingetroffen! Send Vor führ. deh. Gehr, C1. 17, del. 205 öö 1 5 0 81 Für den Herrn: Herne! 5 N dose uoſgemis cht... r. 4.80— Billige 2 1 1 f Wal dhokstr. 8 eee 804 225 faut ton wn acke, wolſgemischt Gt. 4.45 78 N er 1 f 0 e 77 0 U f e eee, 1 5 V St. 4.80 1 der 90 in klelnen Raten I 1 l bl 55. ſnsst hemd, echt ako. Gt. 5.30 Feinhäckerei 1750 ungr Füllöfen 5 22 8 3 fur die Kinder: Böslen U endes Haina. 5 der: 5 astandssben 1 Oe, wWolſgem., ½ Arm.. Gt. 32.25 8 eee 1 futter Schlupfnose 5„„„ Perser 5 an erden. ehh Hetsgebeh 2 bſſen, Kachel upſflose, reine Wolle.. St. 30.45 plücder petits ich ien. Waal untendeld. E sede geraunt. Futter Gt. 50 l. 20 4 Teppiche Bobelbcger nuts Meughnzang Fleurons dieleger beitskäufe 0 grote Ausnall Röslen-Zufeback 85— M ANNNEIN Rösten Toast Ofensetzer 2 au 1, 8(am Marki)- F 7. 20[HETRKREL 0 Au n asd. Braun. eee ollhaus Mannheim rod f 0. 8 7 N 88125. Kunststraße brelte sttaße E 1, 4 wabel- rote J Bausbeadk ob cugneistr. 7 f f 0 8. 10 a 8 e een ee e ce c linien nen leaf dir, de Agunm i der MH! 8 Fabrikverkaufsstellen in Mannheim: D J, 5/8 O 6, 4, S J 4, Ludwigshafen/ Rh.: Ludwigstr. 20 8, Seite Nummer 516 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 8. November 1995 Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Ein Tag der Platzvereine— S Mannheim Stadt und T Sandhofen vor neuen Siegen h drei Spielſonntage und der erſte Teil der Ver⸗ ele der Kreisklaſſe 2 Mannheim wäre unter Dach Lage iſt im Augenblick ſo, daß wohl mit Altenbach und Unterflockenbach, noch ſämt⸗ e N für die Meiſterſchaft in Frage kommen können. Nur ein knapper Punktunterſchied trennt den erſten vom fünften der Tabelle und—2 Sonntage können 21 ne von der Sache ein weſentlich anderes Bild geben. M lgemeinem Intereſſe begegnet man den Paarun⸗ November. Die ausgeloſten Gegner: Sandhofen— Lützelſachſen Laudenbach Unterflockenbach Stadt⸗SV Mannheim— Altenbach Sulzbach Schriesheim werden ſich heiße Kämpfe liefern, die wohl mehr oder weniger im Zeichen der Platzvereine ſtehen werden. Altenbach des Stadt⸗ hat den Vorzug, der erſte heimiſche Gegner Sp V Mannheim zu ſein und der Platz⸗ il ſollte zum zweiten Siege der Mannheimer genügen. Alten er liegen ausſichtslos am Tabellenende und e Lage müßte andererſeits die Odenwälder zu einer beſonderen Leiſtung veranlaſſen. Ob dieſe indeß reichen wird, um den Mannheimern die Punkte zu ent⸗ führen, iſt, wie angedeutet, kaum zu erwarten. Ein zweiter Kampf in Mannheim geht in Sandhofen vor ſich. Der Sandhofen empfängt Lützelſachſen und da das Können der Bergſträßler noch herzlich wenig bekaunt iſt, ſo heißt die Parole für Sandhofen„vorſehen“. Lützelſachſen hat den lzbachern das Nachſehen gegeben und zweifellos muß mit der Mannſchaft gerechnet werden. Der Tabellen⸗ Schriesheim, fährt nach Sulzbach und dort ohl mit die ſchärſſte Partie um die Führung aus⸗ werden. Schriesheim hat bisher ſein Können ich zu Hauſe bewieſen, und knüpft man einmal an dieſe Leiſtungen an, dann könnte man die um ein recht Weſentliches ausbauen. Im biel empfängt der Tabellenzweite, Lauden⸗ aus Unterflocken bach. Auch hier wird ie Loudenbach der ſtärkere Gegner ſein und be rechend ſeine Intereſſen zu wahren wiſſen. Ein Erfolg Unterflockenbachs wäre eine Ueberraſchung, mit der man wohl nicht zu rechnen braucht. SV Waloͤhof— Spfr. Dresden im Mannheimer Stadion 8 rtverein Waldhof, der ſich durch ſeinen großen er den deutſchen Exmeiſter„Fortuna“ Düſſeldorf hafter Anwärter auf den deutſchen Vereinspokal chält hat, empfängt om kommenden Sonntagnach⸗ Uhr, zum Vorſchluß⸗Spiel den Vertreter des Sachſen, Sportfreunde 01 Dresden. Allgemein badiſche Exmeiſter als Favorit, aber die Waldhof⸗ mannſchaft wird gut daran tun, die Gäſte nicht zu unter⸗ ſchätz Wer ſich in dieſer ouserleſenen Pokalrunde noch gerade dieſe D aus wã Führu vierten Dach, G ö muß über eine gewiſſe Klaſſe verfügen. Die Berliner„Hertha“ wurde mit:0 aus dem Pokal⸗ ten geworfen und die Siege über Polizei Chemnitz und Dresdner Sportelub, ſowie der weitere Pokalſieg über Maſovia Lyck laſſen jedenfalls auf eine beachtliche Spiel⸗ ſtärke ſchließen. Die Dresdner ſtellen eine körperlich ſehr ſtarke Mann⸗ ſchaft ins Feld, die für dieſe Pokalrunde beſonders ihre rke al ſpielen weiß. Alle Spieler haben für und für den Gau Sachſen repräſentativ gewirkt. alentierteſte Spieler dürſte der linke Läuſer ſein, der am vergangenen Sonntag den großen über die badiſche Gauvertretung erringen half. Sportverein Waldhof wird ſeinen linken Läufer Kiefer gu erſetzen haben, wird aber im übrigen in ſtärkſter luüfſtellung antreten. Das Mannheimer Sportpublikum d ſicherlich dem erſten Auftreten der Waldhofmannſchaft einigen Wochen der Auswärtsſpiele mit Intereſſe zegenſehen und dem Vertreter des Gaues Baden einen Rückhalt geben. Nachdem der Deutſche Fußballbund dieſes wichtige Pokalſpiel in das Mannheimer Stadion gelegt hat und damit auch der äußere Rahmen würdig iſt, wird Mannheim wieder einmal einen Großkampf erleben. Wieder Baden gegen Schweiz B diſche Fußballelf— leider nicht die beſte Sonntag in Kreuzlingen gegen die Schwei⸗ 0 * kadetten“, die ſchweizeriſche Nationalmannſchaft B. r vergangenen Spielzeit fand in Karlsruhe das Vorſpiel ſtatt und Baden verließ als:1⸗Sieger den Platz. Es iſt möglich, daß die Schweizer diesmal den Spieß umkehren, aber vielleicht überraſcht die badiſche Elf nach genhmen Seite. Die beiden Mannſchaften ſtehen 5 Dieringer(Vſes Neckarau); Immel(Karls⸗ Rink(VfB Mühlburg); Gruber(BfB Iburg)— Lauer— Größle(beide Ves Neckarau): 0 Heſſenauer— Wenzelburger(beide Bf Neckarau)— Lan⸗ genbein(VfR Mannheim) Striebinger Schweiz: — Schneider(SV Waldhof)— Mannheim). Bizzozero(FC Lugano); Roth(FC Grenchen) (Fc Solothurn); Vuilleumier(FC Chaux⸗ Rauch(Graßhoppers Zürich)— Soldine(FC Vfdt Bern)— Hufſchmid(FC Baſel)— Aebi(Servette Genf)— Bacher er Elſäſſer Hohl(Riedesheimj). = Schiedsrichter iſt Hockeyſpiele am Sonntag kommenden Sonntag hat die Hockey⸗Abteilung . 1899 nheimer Turngeſellſchaft von von 1878 Heidelberg zu einem Klubkampf Man darf geſpannt ſein, wie ſich die Mann der lichtet. egen die Heidelberger ſchlagen, zumal die El Sturm und in der Verteidigung durch ler E. Junge und O. Laukötter, die ihrer? ügen, nicht gleichwertig erſetzt werden können inden morgens auf dem Sportplatz der MTG Sellweide ſtatt. Die S an der N T V Maunheim ſpielt am 9. und 10. November mit ſeiner 1. Hockeyelf beim Düſſeldorfer Hockeyklub und beim Tennis und Hockeyklub München ⸗Gladchach. Es iſt bedauerlich, daß gerade gegen zwei ſtarke Gegner auf die Teilnahme des rechten Verteidigers Greulich und auf den Mittelſtürmer Henſolt, die beide anderweitig benötigt werden, verzichtet werden muß. Es bedarf deshalb der größten Einſatzbereitſchaft Fer geſamten Elf, wenn die Reiſe ehrenvoll beendet wer⸗ den Rennfahrer Emil Lewanow Einer der bekannteſten deutſchen Radrennfahrer, Emil Lewanow, iſt in der Nacht zum Donnerstag durch einen Unglücksfall auf tragiſche Weiſe ums Leben gekom⸗ men. Lewanow begann ſeine Rennfahrer⸗Laufbahn im Jahre 1914 als Flieger, ſattelte aber ſchon ein Jahr ſpäter um und wurde Dauerfahrer. Hinter Geppert, Meichsner, vor allem aber Werner Krüger, errang er zahlloſe Erſolge im In⸗ und Ausland. Auf der Bahn in Leipzig, wo er im Jahre 1927 mit einem ſchweren Sturz, Der 1846 oll. bei dem ſein Landsmann Krupkat den Tod fand, ſeine eigentliche Rennfahrer⸗Laufbahn beendete, hatte Lewanow ſeine größten Erfolge und erfreute ſich hier einer Be⸗ grö liebtheit wie ſelten ein Rennfahrer zuvor. Schon drei Jahre vorher war er im Hagg ſchwer zu Fall gekommen und ſchwebte mit einem Schädelbruch lange Zeit zwiſchen Leben und Tod. Auf der Winterbahn betätigte er ſich als Sechstagefahrer, aber ebenſo wie in der deutſchen Steher⸗Meiſterſchaft, waren ihm hier nur Ehrenplätze beſchieden, ſein beſtes Ergebnis war der zweite Platz mit Möller in Dortmund hinter Rieger⸗Knappe. Nach, hatte bis ſich Lewanow ihn im Alter ſeinem Rücktritt vor eine bürgerliche Ex von 36 Jahren der 2 Sport für die berufstätige Frau Bei der Beurteilung der für die Frau geeigneten Sport⸗ art kommt es vor allem darauf an, was für einen Beruf die Frau hat. Bringt er eine ſtarke körperliche Betätigung mit ſich, ſo hat ſie genug Bewegung, iſt jedoch der Beruf an eine ſitzende Tätigkeit gebunden(Büroarbeit) oder aber an eine ſehr ei ige Beanſpruchung des Körpers(Ver⸗ käuferin, Arbeit am laufenden Band), ſo muß ein Aus⸗ gleich geſchaffen werden gegen die bei dieſer Beſchäftigung zu geringe Benutzung der Organe. In einem Vortrage behandelte Major a. D. Neumann ⸗Neurode dieſe Fra⸗ gen. Der Sport ſoll größte Leiſtungsfähigkeit des Körpers, Geiſtesgegenwart und Schönheit der Form erzielen. Dabei muß er bei der Frau Rückſicht nehmen auf ihre Körper⸗ organe. Beſonders darf nicht ſolcher Sport getrieben wer⸗ den, der Bänderdehnungen begünſtigt, wodurch innere Or⸗ gane beſchädigt werden könnten. Er muß alſo phyſiologiſch richtig ſein, d. h. den Körper allſeitig durchbilden und eine richtige Proportion von Kraft zu Gewicht ſchaffen. Eine Beſonderheit der menſchlichen Degeneration gil⸗ den die Fuß⸗ und Beinſchmerzen, die beſonders oft bei der Frau eintreten. Fußſchmerzen ſollen durch Fußarbeit be⸗ ſeitigt werden, nicht durch paſſive Mittel, wie Einlagen, Bandagen und dergleichen. Durch richtige Fußarbeit ſind auch noch in ſpäterem Alter Fußbeſchwerden zu beſeitigen, wenn gleichzeitig eine Regeneration der geſamten Organe durch Sport ſtattfindet. Ueberanſtrengung iſt ebenſo zu ver⸗ meiden, wie zu geringe Betätigung des Körpers; beides wirkt ausartend. Das Endziel jedes Sportes ſoll ſein, den Menſchen froh zu machen, ſo froh, daß er in der Lage iſt, auch andere Menſchen zu erſreuen. aktiven Sport tenz geſchaffen, od ereilte. Martin Schneider mit ſeinen Turnern auf dem Wege nach Finnland. Die Dreiheitsformel des Segelflugſports Der Meonſch gibt den Ausſchlag Die Dreiheit Menſch, Maſchine, Meteorologie bildete die Grundlage zur Entwicklung des Segelflugſportes. Auf ſeinem Entwicklungsweg trat natürlich verſchiedentlich eine Verſchiebug des Verhältniſſes dieſer Werte zueinander ein. Der Forſchungsdrang und die Flugbegeiſterung des Menſchen zielte auf eine Eroberung des Luftraumes ab, der ihm ſo lange verſchloſſen war. Die phantaſtiſchſten Pro⸗ jekte waren von der Antike bis an die Wende des 19. Jahr⸗ hunderts geplant und verwirklicht worden. Doch keine der Schwingen⸗ oder Flugapparaturen ſtellte eine Löſung des Flugproblems des Menſchen dar, wie auch die Kenntnis von den meteorologiſchen Vorausſetzungen zu gering war. Als dann die erſten Gleitflugverſuche von Erfolg gekrönt waren, nahm die Entwicklung der Motorflugzeuge dieſen die materielle Grundlage. Nur einige wenige Forſcher und von„dem vogelfluggleichen Fliegen“ begeiſterte Menſchen (Offermann, Urſinus, Wank, Harth) ſtrebten unabläſſig weiter, das Problem der motorloſen Bezwingung des Luft⸗ elementes zu löſen. Der flugbegeiſterte Menſch mit ſeinem fliegeriſchen Drange führte zu dieſem Zeitpunkt die Drei⸗ heit an. Gegeben waren, allerdings erſt in beſchränktem Umfange, die erkannten meteorologiſchen Möglichkeiten und Kräfte für den Gleitflug, während die Maſchine noch in den Anfängen der Entwicklung ſtand. Verſailles! Knebelung des deutſchen Motorflugweſens! Geburtsſtunde des gelfluges! Aerodynamiſche Kenntniſſe und Exfahrun⸗ gen aus dem Kriegsflugweſen wurden für den Bau der erſten Segelflugzeuge ausgenutzt. Prof. Dr. Madelung⸗ Hannover konſtruierte den„Vampyr“, den Prototyp des Segelflugzeuges. In der Folgezeit eiferte der Menſch, ſein ſegelfliegeriſches Können zu vergrößern und die Sink⸗ geſchwindigkeit der Maſchinen zu verkleinern, den Gleit⸗ winkel zu verbeſſern und die Baufeſtigkeit zu erhöhen. Dann erweiterten ſich 1928 mit einem Schlage die meteoro⸗ logiſchen Vorausſetzungen, die voll auszunützen die vor⸗ handenen Typen und, Baumuſter an Segelflugzeugen nicht mehr ausreichten. Die Maſchine war in der Rangorödnung Se⸗ (W. Mater) Kleine Sport-Nachrichten Die Britiſchen Weltſpiele, die alle vier Jahre zwiſchen den Olympiſchen Spielen ausgetrogen werden, finden im Jahre 1938 in Auſtralien, und zwar in Sydney ſtatt. In Japan eingetroffen ſind die Prager Tennisſpieler Roderich Menzel und Ladislaus Hecht. Sie werden ſich an den jetzt beginnenden japaniſchen Meiſterſchaften beteiligen und dann ihre Weltreiſe nach Indien fort⸗ ſetzen. Hermann von Artens, der ausgezeichnete öſterxreichiſche Tennisſpieler, der ſich augenblicklich in Südamerika auf⸗ hält, will Wiener Blättermeldungen zufolge— nicht mehr nach Wien zurückkehren. Er ſoll in Buenos⸗Aires eine Stellung angetreten haben. Meiſter Vinzenz Hower wird nun doch noch nach Süd⸗ amerika fahren, zuvor aber noch den Titelkampf mit Hans Schönrath am 11. November in Berlin austragen. Seine Abreiſe iſt für den 13. November feſtgelegt. Europameiſter Guſtav Eder wird bei den Kölner Be⸗ rufsboxkämpfen am 1. Dezember(nicht am 30. 11.) den Hauptkampf beſtreiten. Sein Gegner wird vorausſichtlich der italieniſche Landesmeiſter Rocchi ſein. Die Mittelrhein⸗Borſtaffel, die am 16. November in Koblenz gegen Südweſt kämpft, wurde wie folgt auf⸗ geſtellt: Mertens, Schlößke, Cremer, Biemer, Fluß lalle Köln), Ruſchhaupt, Kerſten(Koblenz), Voſen(Bonn). Brandenburgs Handballelf, die am Sonntag den Pokal⸗ kampf gegen Baden in Mannheim beſtreitet, ſteht wie ſolgt: Chuchra(BSV 92); Manske(Ask. TV Berlin), Geppert (Pl. Berlin); Teege(BSV 92), Mücke(Dorner Berlin), M. Hömke(Ask. TV Berlin); Fromm(Ask. TV Berlin), Baummann(SCC), W. Hömke(Ask. TV Berlin), Herr⸗ mann(BSW 92), Hammler(Ask. TV Berlin). Die Mitte⸗Haudballelf zum Pokal⸗Zwiſchenrundenſpiel am 17. November in Darmſtadt gegen Südweſt wurde be⸗ reits wie folgt aufgeſtellt: Lüdecke(Deſſau); Ehrecke(Fer⸗ mersleben), Wohlfahrt(Magdeburg); Peplinſki(Neuſtadt), Waſſila(Fermersleben), Schröder(Magdeburg); Weller (Zwötzen), Keller, Böttcher, Klingler, Stahr(alle Magde⸗ burg). Mitte und Brandenburg kämpfen am Sonntag in Magde⸗ mi ren Frauen-Hockeymannſchaften um den Ein⸗ )“ der Frauen. Niederrhein/ Mittelrhein und Niederſachſen/ Weſtfalen treffen am 17. Februar in Düſſel⸗ dorf aufeinander und am 24. November ſind in Frankfurt Bayern und Nordheſſen/ Südweſt die Gegner. ö Ein neues Großrennen wird am 19. April 1936 in K zur Entſcheidung gelangen. Die Prüfung über 1800 Meter iſt mit einem Ehrenpreis und 17000 Mk. ausgeſtattet. Teil⸗ nahmeberechtigt ſind nur ſolche Pferde, die ſeit dem 1. April 1935 kein Rennen von 12000 Mk. gewonnen haben. Vereinsbüchereien bei der Reichsſchriſttumskammer melden Nach der erſten Veroröͤnung zur Durchführung Reichskulturkammergeſetzes vom 1. November 1933 muß der Reichskulturkammer oder der zuſtändigen Einzelkammer angehören,„wer bei Erzeugung, der Wiedergabe, der gei⸗ ſtigen oder techniſchen Verarbeitung, der Verbreitung, der Erhaltung, dem Abſatz oder der Vermittlung des Abſatzes von Kulturgut mitwirkt“. Hierzu gehören als wichtige Vermittler des Kulturgutes⸗Schrifttum auch die deutſchen Werk⸗ und Vereinsbüchereien. Der Präſident der Reichs⸗ ſchriſttumskammer hat deshalb die Leiter dieſer Büchereien aufgefordert, der Reichsarbeits⸗Gemeinſchaft der Betreuer Deutſcher Werkbſſchereien in der Reichsſchrifttumskammer ln des (Berlin Wi, Leipziger Str. 19) als deren zuſtändige Glie⸗ derung die notwendigen Angaben zu machen. Ferner ſind die Werke und Vereine verpflichtet, zum Zweck der Säube⸗ rung der Buchbeſtände von unerwünſchten und ungeeigneten Schriften die Liſten ihrer Büchereien einzureichen. Als Unkoſtenbeitrag iſt zunächſt eine Grundgebühr von 5 Mk. feſtgeſetzt. Der Reichsdietwart Kurt Münch hat daraufhin in einer Beſprechung mit der Reichsſchrifftumskammer für die Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen folgendes vereinbart: Zur Meldung der Büchereien ſind ſämtliche Vereine verpflichtet. Vereine, welche einen Buchbeſtand bis zu 30 Büchern beſitzen, ſollen bei der Meldung folgenden Zuſatz beifügen:„Wir haben vorläufig von der Abſendung der Gebühr Abſtand genommen in der Hoffnung, daß dieſer Betrag erlaſſen wird. Die Ueberweiſung erfolgt daher nur, falls eine nochmalige Aufforderung ergehen ſollte.“ Es iſt damit zu rechnen, daß eine derartige Aufforderung nicht erfolgt. Eine Belaſtung der Vereine durch laufende Mitgliedsbeiträge zur Reichsſchrifttumskammer kommt zu⸗ nächſt in Frage. Opfertage der Schwerathleten Zu den bereits bekannten Opfertagen der einzelnen Fachämter kommen nun noch in den Wochen vom 24. No⸗ vember bis 1. Dezember 1935 und vom 25. Januar bis 2. Februar 1936 die Opfertage der Schwerathleten hinzu. ie Wahl der Opfertage für die Ringer, Gewichsv⸗ heber und Jin⸗Jitſu⸗Kämpfer iſt freigeſtellt, da Saal⸗ und Terminſchwierigkeiten bei der Eigenart dieſes Sportbetrie⸗ bes eine allgemein gültige Feſtlegung auf einen Tag nicht zu laſſen. Aolerſchanze in Hinterzarten wird ausgebaut Die vor zehn Jahren in Hinterzarten erſtellte Adler⸗ ſchanze wird nach den internationalen Vorſchriften der Wettlaufordnung vom Schiklub Hinterzarten auf Sprünge von 60 Meter und darüber umgebaut. Der Plan für die Ver⸗ größerung und Aenderung der Schanze iſt von der Sprung⸗ hügelberatung des Deutſchen Schiverbandes in München begutachtet worden. Außerdem mußte die Genehmigung Reichsſportführers eingeholt werden, da ein all⸗ gemeines Verbot für große Schanzenbauten beſteht. Nach dem vollendeten Umbau beſitzt der Schwarzwald zwei Schanzen(Neuſtadt und Hinterzarten), die den Olympia⸗ Anforderungen für Kombinationswertung auf einwand⸗ freier Bahn entſprechen. Das Fachamt Schilauf hat die Ge⸗ nehmigung erteilt, daß die Olympiganwärter auf beiden Schanzen in dieſem Winter üben können. des * Reichhaltig und vielſeitig wie immer— die neue „DSg“. Sie intereſſieren ſich für Fußball, Motorſport, Boxen, Handball, Leichtathletik, Schwimmen uſw.— und kennen die„Deutſche Sport⸗Illuſtrierte“ nicht? Ein Blick in die Ausgabe dieſer Woche wird Sie zum begeiſterten Leſer der mit durchſchnittlich etwa 50 Bildern ausgeſtatteten Kupfer⸗Tiefdruck⸗Zeitſchrift machen. Ueberzeugen Sie ſich, ob wir zuviel verſprechen! Die„DS.“ iſt bei jedem Buch⸗ und Zeitſchriftenhänd⸗ lex erhältlich und durch den Sport⸗Verlag, Stuttgart⸗W, Auguſtenſtr. 13 zu beziehen. der Wertedreiheit wieder zurückgefallen. Die Reihenſolge der Dreiheit lautete jetzt: Meteorologie— Menſch— Ma⸗ ſchine. Doch bald ſchon errang der Menſch die ihm gebüh⸗ rende Spitze der Dreiheit wieder zurück. 1929 überflog Kronfeld mit der Neukonſtruktion„Wien“ die erſten 100 Kilometer. Der vogelflügelähnliche Knickflügel des Chefkonſtruk⸗ teurs des DT⸗Forſchungsinſtituts für Segelflug, Alexander Lippiſch, bedeutete einen weiteren Fortſchritt zur Ver⸗ beſſerung der Maſchine. Der„Fafnir“, das erſte aus⸗ geprägte Knickflügel⸗Segelflugzeug, ermöglichte zwei Jahre ſpäter Günther Groenhoff den erſten 200 Km.⸗Flug. Im Jahre 1934 durchflog Wolf Hirth mit dem„Moazagotl“ 300 Km. Luftlinie. Die bekannten meteorologiſchen Mög⸗ glichkeiten waren nun erſchöpft, der Menſch fand aber neue in der Atmoſphäre gegebene Vorausſetzungen zum Segel, flug, lernte ſie beherrſchen und ausnützen. In gleichem Tempo ſchritt die Verbeſſerung der Maſchinen vorwärts. Gegenüber den 20 Meter Spann⸗ weite des„Moazagotl“ wies die nächſte und neueſte Re⸗ kordmaſchine, der„Rhönſperber“, nur noch 15 Meter Spannweite auf. Ludwig Hofmann⸗ Mannheim überflog mit dieſer Neukonſtruktion die 400 Km.⸗Grenze, und nach wenigen Tagen überboten vier Segelflugpiloten auf vier verſchiedenen Baumuſtern, vier verſchiedenen Ma⸗ ſchinen, dieſe Streckenleiſtung und erreichten durch einen Flug von der Waſſerkuppe nach dem tſchechiſchen Flugplatz Brünn faſt die 500 Km.⸗Grenze; Steinhoff ⸗Franken⸗ hauſen auf„Rhönadler“, Bräutigam Dresden auf D⸗Bau 10, Heinemann ⸗ Hamburg auf„Rhönſperber“ und Oeltzſchner⸗Merſeburg auf„Condor“. Mit dieſer vierfachen Weltbeſtleiſtung auf vier verſchie⸗ denen Segelflugzeug⸗Konſtruktionen hat der Menſch den Beweis erbracht, daß ſein fliegeriſches Können und die ſportliche Leiſtung wieder obenan ſtehen, daß er nunmehr endgültig zum beſtimmenden Hauptnenner in der Drei⸗ heitsformel des Segelflugſportes geworden iſt, jener jüng⸗ ſten Sportart, oͤie im Rahmen aller Sportarten durch ihre überragenden ſportlich⸗erzieheriſchen Werte eine Sonder⸗ ſtellung einnimmt. J. Sch. Mit Runge, Vernlöhr und Michelot Internationales Amateurboxturnier in Berlin Als zweite internationale Großveranſtaltung im Ama⸗ teurboxſport ziehen die Berliner Vereine Heros und Polizei⸗SV am 22. November im Berliner Sportpalaſt ein hervorragend beſetztes Viererturnier auf. Einladungen ſind an England, Frankreich, Ungarn, Dänemark, Schwe⸗ den und Holland ergangen. Die ei nen Landesverbände wurden gebeten, einen ihrer ſtärkſten Vertreter im Mittel⸗, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht nach Berlin zu entſenden. Aus Ungarn ſteht bereits die Teilnohme des Mittelgewichts⸗Europameiſters Szigeti feſt, der U. a. auf den Berliner Poliziſten Hornemann treffen wird. gewichtsmeiſter Roger Michelok, tuttgärter Bern⸗ Frankreichs Halbſchwer der erſt am vergangenen Sonntag den S löhr ſchlug, hat ebenfalls zugeſagt. In der gleichen Ge⸗ wichtsklaſſe ſtarten auch Kyfus(Berlin), Bernlöhr Stuttgart). Mit Schwedens Meiſter Ake Johnſſon ſteht man noch in Verhandlung. Im Schwergewicht hat bisher nur Meiſter Herbert Runge(Elberfeld) zugeſagt, deſſen Gegner aber noch nicht feſtſtehen. Der däniſche Verband hat die Teilnahme ſeiner ſtärkſten internationalen Waſſe, des Mittelgewichtsmeiſters Knud Jenſen, in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Walter Neuſel bort weiter Nach ſeiner entſcheidenden Niederlage durch den ite⸗ lieniſchen Rieſen Primo Carnera ſollte Walter Neuſel die Boxhandſchuhe an den ſchon ſo weltberühmt gewor⸗ denen Nagel gehängt haben, jedenfalls wußten es ſo ame⸗ rikaniſche und f zöſiſche Blätter zu berichten. In einem Kabel aus Neuyork teilt Neuſel jedoch mit, daß er gar nicht daran denke, das Boxen ſchon aufzugeben. Er wird demnächſt nach England zurückkehren— wo er in Man⸗ cheſter allerdings nicht die Tochter eines Induſtriellen heiraten wird— um zu boxen. Seine im Kampfe erlittene Verletzung iſt auch nicht ſo ſchwerer Natur, wie die Aerzte urſprünglich angenommen haben. Hohe Quoten in Karlshorſt Die Donnerstoag⸗Rennen auf der Berliner Bahn in Karlshorſt zeichneten ſich durch zahlreiche Ueberraſchungs⸗ ſiege aus, die auch in den hohen Quoten ihren Ausdruck fanden. Im„Humbug⸗Jagdrennen“ brachte Tang unter R. Flieth ihren Anhugern§0⸗faches Geld und die Doppel, wette von Garconne auf Piroland zahlte ſogar 1839 10. 1. Viabuct⸗Hürdenrennen. 2000 Mark, 3400 Meter: 1. Khedive(Dolff); 2. Gaſtrolle; 8. Treuer Huſar, 4. Miran dola. Ferner: Steinbruch, Ibykus, Minas, Prieſter, Partner, Coſa, Oder. Toto: 54, 18, 13, 4, 41:10. 2. Alchimiſt⸗Reunen. 2000 Mark, 1000 Meter: 1. Mithre (P. Ludwig); 2. Ronoldina; 3. Piecolomini. Ferner! Preußenfahne, Tornado, Juiſt, Deutſchland, Burenland. Toto: 80, 26, 25, 1510. 5 1 3. Rechsverbands⸗Jagdrennen. 1150 Mark, 3500 1 1. Grenadier(W. F. Peters); 2. Golding; 3. Roſiander Heidi. Ferner: Heimi, Pandora, Eichwald, Eilpriz, Pfeil, Deutſcher, Malachit: 28, 10, 10, 11, W 4. Herold⸗Rennen. Mark, 1800 Meter: 1 dn conne(G. Zuber); 2. Monte Chriſto; 3. Lapſus; 5 11 70 nikos. Ferner: Graßfroſch, Inländer, Aigan, i Flieder, Luckhum, Fiametta, Winifried, Centurio. Tol, 107, 18, 14, 16, 22:10. 3 5. Siſpohns⸗Jagdrennen. 2000 Mark, 8000 Meine e Walthari(G. Dolff), 2. Lanze; J. Liebmich. Ferner: eo Ingemaus, Piſtoja, Galeopſis, Trompeter. Toto: 10 it. 16, 18.10. 6. Dionys⸗Ausgleich. 1800 Mark, 1250 Meter: 4. 1 land(J. Svehla); 2. Liebeswalzer; J. Altgeſell! 4. bu idibus 5 ſtudeng Fidibus, Ronalda Ferry, Corpsſtude 0 Toto: 89, 18, 22 18 ll Mark, 3000 Meter:„ Ferner: Toto: ſenn. Ferner: Oranier, Flipp, Ming, Cornelio. 7. Humbug⸗Jagdrennen. 2000 1 Tana(R. Flieth); 2. Glücksſtern; 3. Sicambria. Loroͤmajor, Gnade, Nusſchreibung, Vendla, Primus, 333, 38, 13, 14:10. Narr⸗ 8. Janus-⸗Ausgleich. 2000 Mark, 1500 Meter: lande hallo(J. Staroſta); 2. Peiracava; 3. Herero,, 105 bur Ferner? Berna, Ehthera, Humor, Grasfroſch, Palaſthae Cobra, Fruttina. Toto: 34, 14, 15, 26, 18.10. Doppelwette: 4. und 6. Rennen: 133610. Die italieniſchencegenmaßnahmen Die Gegenmaßnahmen des italieniſchen Sports 11 Sanktionsländern hat in den Sportkreiſen einige d felsfälle aufkommen laſſen, Der Vorſtand der 115 3 an⸗ bekanntlich alle Turn⸗ und Sportverbände Ita irc gehören, hat die getroffenen Maßnahmen Agepbe Peſtätigt. Von Fall zu Fall ſoll jedoch entſchieden 12 Sank⸗ Italien an Europameiſterſchaften teilnimmt, 5 teidigung tionsländern ausgetragen werden, auch die Verke eines Titels konn dabei keine Rolle ſpielen. nahrer, die Beſtimmt aber dürfen die italieniſchen Rennſa ben und Verträge mit ausländiſchen Firmen abgeſchloſſen 155 nich vor allem deutſche Marken fahren, in ihrer 1 wenn behindert werden. Sie dürfen auch dann 7 auß⸗ die Veranstaltungen in den ſog. Sanktionslän getragen werden. 1* Enllernur Verwel Der 2 alregier tegung he behaupten Schachzug Holſchafte ſchen Viz Zinanz sal bon der chenſo u lter die über die e lich ſchwe her Mitte gen ange ländnis liegen alf Einen üngſte h. Neuord Iſchuku ſchloſſen, Banknote! hauen. han v mit dem mit dem Ichurei. eine verſe Hankenme zung der ſchen Sta Zweck öie Ichurei h terweiger Regierung Silberbeſt tur das eine Fit Kitig Chi laſſen. D king, die Japan al Die G auch die alles Int Oſten ſel die häusl! Die Ding rung Ma dieſes jün erwies ſick kung, nän lich. Glei ken und lie auch d „Daneb 11 und die 2 ſtehen. Si landsbank unter Zw National ſowie die und die 6 China(zu Ziel errei vor ſich g nicht nur wirtſche Allerdi Einwilligi Iſchukub 6 intereſſier maßen: einführen, unmöglich, guch Jap wenn ſich kuo mehr über Jape führen. gens der bervorrät⸗ Zentralre⸗ deshalb 4 ihnen ſteh in Verha Preis Ti anzuerken Hier h vorerſt ve Europa, und Briti leht zu e Trümpfe nen Wün ſofern beſ jeher Gre niſche Er,; hing vo; land ſpiel Rolle; wit den freil nicht verg ner ſind v ſich aufhr aber auch zung des Wirt. ale Die Na einer ſtarkt Die örtlich aben dara e Zentra bank gerich Zurüczzieh eiten um Banknoten Reis, Petr lihen Bed ſchaften o 5 ſteuern, ag zu ein zur Herd prochen ww A lichen * ſchaft Freitag, S. November 1935 ILS- u WIR TSC der Neuen Mannheimer Zeitung 55888 Japans Gegenzug lernung der Auslandsbanken aus Mandschukuo kuterweigerung der Silberaus lieferung in China Der Devalvationsbeſchluß der Nankinger Zen⸗ alkegierung hat bekanntlich in Japan große Auf⸗ 1 hervorgerufen. Die Tokioter Staatsmänner en immer noch, daß es ſich dabei um einen Shachzug Englands handele, während der engliſche 15 ſchafter in Tokio, Sir Robert Clive, dem japani⸗ en Bihe⸗Außenminiſter die Erklärung abgab, der Awanzſachverſtändige Sir Frederie Leith Roß ſei der Entwicklung der chineſiſchen Währungslage 500 überraſcht worden wie alle anderen. Was inter dieſem Streit zwiſchen Japan und England lber die chineſiſche Abwertung ſteckt, iſt außerordent⸗ li ſchwer zu ergründen. Die Tatſache, daß das Reich ir Rite mit ſeinem Quan ſich dem Kursſtande des hen angenähert hat, hätte eigentlich in Japan Ver⸗ lünonis erwecken müſſen. Hiner dem Beleidigtſein legen alſo offenſichtlich weitgehende Ziele. l inen Fingerzeig zu ihrer Auffindung liefert die halbamtliche Meldung aus Tokio über die rönung des Geloͤweſens in Man⸗ ku b. Danach hat das japaniſchen Kabinett be⸗ ſchloſſen, den Umlauf japaniſcher und koreaniſcher Banknoten in der Mandſchurei ſchrittweiſe abzu⸗ bauen. Sobald dies durchgeführt iſt, wird der guan von Mandſchuku o micht zu verwechſeln lit dem chineſiſchen Nuan) die einzige, allerdings nuit dem Nen eng verbundene Währung der Man⸗ Achurei ſein. Im Zuſammenhang hiermit will man tile verschärfte Deviſenkontrolle einführen und ein Hankenmonopol errichten, das einmal die Verſchmel⸗ zung der koreaniſchen, fapaniſchen und manoͤſchuri⸗ ſhen Staatsbanken bringen ſoll, zum andern dem deck öient, die fremden Banken aus der Man⸗ Ichurei hinauszumanbvrieren. Nicht genug damit, terweigern die japaniſchen Banken der chineſiſchen Regierung die Herausgabe der beſchlagnahmten Silberbeſtände, mit anderen Worten: Tokio hat nicht ur das Kaiſerreich Mandſchukuo bankmäßig unter eine Fittiche genommen, ſondern es will gleich⸗ eitig Ching die Abhängigkeit von Japan fühlen laſſen. Den Beſchluß der Zentralregierung in Nan⸗ king, die Silberbeſtände zu nationaliſieren, betrachtet gapan als Verletzung der Exterritorialität. Die Großmächte, an der Spitze England, ferner auch die Vereinigten Staaten von Amerika, haben alles Intereſſe daran, die Entwicklung im Fernen Osten ſehr ſcharf zu beobachten, ſelbſt wenn ihnen die häuslichen Sorgen dies ſehr erſchweren ſollten. Die Dinge liegen doch ſo: der militäriſchen Erobe⸗ tung Mandſchukuos folgte die Selbſtändigmachung dieſes jüngſten Kaiſerreiches, und in ihrem Gefolge erwies ſich auch die Schaffung einer eigenen Wäh⸗ kung, nämlich des Puan, im Jahre 1932 als erforder⸗ lic. Gleichzeitig verſchwanden mehrere Zentralban⸗ ken und gingen in der Bank von Mandſchukuo auf, lie auch das Notenprivileg übernahm. Igneben blieben aber als führende Inſtitute die Pokdhama Spezie Bank als japaniſche Außenbank und die Bank Choſen als koreaniſches Inſtitut be⸗ ſtehen. Sie ſollen jetzt ebenſo wie die übrigen Aus⸗ landsbanken ihre Pforten freiwillig, vielleicht auch unter Zwang ſchließen. In erſter Linie kommen die National City Bank lein amerikaniſches Inſtitut) ſowie die Hongkong and Schanghai Banking Corp. und die Chartered Bank of India, Auſtralia, und China(zwei engliſche Inſtitute) in Frage. Iſt das Ziel exreicht,— was ja nicht ganz ohne Reibungen hör ſich gehen dürfte— dann ſteht Mandſchukuo nicht nur politiſch und militäriſch, ſondern auch wirtſchaftlich unter japaniſcher Hoheit. Allerdings iſt es ſchon heute faſt unmöglich, ohne Einwilligung Japans mit dem Kaiſerreich Man⸗ Ichukuo Geschäfte zu machen. Eine der größten dort iltexeſſterten Banken ſchildert die Lage folgen der⸗ maßen; In die Mandſchurei kann man nur das einführen, was auch Japan aufnimmt, es iſt aber unmöglich, in Mandſchukub Waren abzuſetzen, die guch Japan zu liefern vermag. Kein Wunder, wenn ſich hie ausländiſchen Kaufleute aus Mandſchu⸗ lub mehr und mehr zurückziehen und den Handel lber Japan oder wenigſtens mit Hilfe Japans durch⸗ führen. Wie weit Japan bereits geht, lehrt übri⸗ gens der Beſchluß der japaniſchen Banken, die Sil⸗ bervorräte ihrer chineſiſchen Niederlaſſungen an die Zentralregierung keinesfalls abzuliefern. Das iſt nur deshalb denkbar, weil das Tokioter Kabinett hinter ihnen ſteht. Infolgedeſſen wird China jetzt mit Japan in Verhandlungen eintreten müſſen, um welchen Preis Tokio geneigt iſt, das Devalvationsgeſetz anzuerkennen. Hier haben die Großmächte anſcheinend das Spiel 1 verloren; denn nach den Erfahrungen, die 1 Amerika, Auſtralien, Niederländiſch⸗Indien und Britiſch⸗Indien in Manoͤſchukuo gemach haben, geh an erwarten, daß das Reich des Mikado alle vkumpfe in der Hand behalten wird, um China ſei⸗ len Wünſchen gefügig zu machen. Die Lage iſt in⸗ ſeſern beſonders tragiſch, als der Ferne Oſten von eher Großabnehmer für europäiſche und amerika⸗ 78 2 5 Erzeugniſſe geweſen iſt. Noch heute bezieht hing von dort große Poſten Waren, und Deutſch⸗ und ſpielte beim Aufbau des Landes eine führende 1 wie lange, kann unter den genannten Umſtän⸗ 115 freilich niemand ſagen. Allerdings darf eins „ werden: die japaniſchen Staatsmän⸗ sc 155 wel zu klug, als daß ſie die ganze Welt gegen 295 en. In dieſer Erkenntnis liegt 10 1 ch der einzige Lichtblick für die Weiterentwick⸗ bes Geſchäfts mit dem Fernen Oſten. Wirischafiliche Schwierigkeifen S Folge der chinesischen Währungsumsfellung Di 1 22. der ſtarten al ſerung des Silbers hat in Peiping zu Die ortlichen Verenappung der Bankuptenbeſtände geführt. alen daraufht ereinigungen der Bankiers und Geldhändler die Zentralbank dringende Telegramme nach Schanghai an ant gerichtet k die Bank von China und dle Verkehrs⸗ Zurückziehung 5 denen ſie zur Erleichterung der durch die keiten um 51e 5 Silberdollars verurſachten Schwierig⸗ Banknoten bi Bereitſtellung einer größeren Menge von eis, tten.— Die Preiſe zahlreicher Waren wie i 5 5 5 N Gegenſtände des 5 8 Jbauptſächlich infolge der Machen⸗ du, Spekulanten,“. Um dieſer Aer gen Lage Handelskammer von Peiping am Diens⸗ ug zuſammengetreten, in der Maßnahmen der hemmüngsloſen Spekulation be⸗ haften AFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 516 Die Möglichkeif einer Oelsperre gegen lfalien ger Ing. Milarbeif der Nichimiigliedsfſaafen Vorausseßung In führenden Kreiſen der Rohölinduſtrie werden laut Reutter die Ausſichten auf eine alle maßgebenden Lieferer umfaſſende Oelſperre für Italien zum mindeſten für die nahe Zukunft als gering bezeichnet. Es wird darauf hin⸗ gewieſen, daß die Vereinigten Staaten in dieſer Hinſicht eine Schlüſſelſtellung einnehmen und daß in Genf die Mit⸗ arbeit der Nichtmitgliedſtaaten als eine weſentliche Vor⸗ ausſetzung für ein allgemeines Verbot der Ausfuhr von Oel nach Italien bezeichnet worden iſt. Da ein amtliches amerikaniſches Oelausfuhrverbot, das politiſche Beobachter für höchſt unwahrſcheinlich halten, nicht erwartet werden kann, bleibt lediglich eine Vereinbarung zwiſchen den be⸗ teiligten Oelgeſellſchaften übrig. Wie jedoch in London am Donnerstag amtlich erklärt wurde, iſt die engliſche Regie⸗ rung in dieſer Beziehung weder an die amerikaniſche Re⸗ gierung noch an die amerikaniſchen Oelgeſellſchaften heran⸗ getreten. In führenden Oelkreiſen wird den Gerüchten, wonach die rei großen internationalen Oelgeſellſchaften, nämlich die Anglo⸗Perſian Oil Co., die Royal Dutch und die Standard Oil, in Kürze gemeinſame Beſprechungen über die Möglichkeit einer Unterbindung der Oellieferungen nach Italien führen wollen, kein Glaube beigemeſſen. Man be⸗ tont, daß eine derartige Maßnahme der genannten drei Geſellſchaften lediglich dazu führen würde, das Ausfuhr⸗ geſchäft in die Hände der kleineren, nicht gebundenen ame⸗ rikaniſchen Geſellſchaften, wie beiſpielsweiſe der verſchie⸗ denen Texas⸗Oelgeſellſchaften, zu ſpielen. Andererſeits glaubt man in engliſchen Oelkreiſen nicht, daß es gelingen werde, ſowohl die großen als auch die kleinen amerikani⸗ ſchen Geſellſchaften zu einer freiwilligen Verpflichtung zu veranlaſſen, die Oelausfuhr nach Italien einzuſtellen. Reu⸗ ter fügt hinzu, daß ſich die Geſellſchaften nur im Falle eines 100proz. Abkommens an den Oelſanktionen beteiligen wür⸗ den. Die engliſchen Oelgeſellſchaften ſtehen, wie amtlich erklärt wird, in enger Fühlung mit dem engliſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſterium, jedoch nur zu einem Gedankenaustauſch. Ein ſelbſtändiges Vorgehen der engliſchen Oelgeſellſchaſten iſt nicht beabſichtigt. Der jialienische Außenhandel im Zeichen der Abwehr „Giornale'Italia“ ſchreibt im Zuſammenhang mit der italteniſchen Abwehr gegen die Sühnemaßnahmen, der ita⸗ lieniſche Außenhandel werde während des Wirtſchafts⸗ krieges gegen Italien automatiſch durch den einer Zentral⸗ ſtelle übertragenen Deviſenausſchuß geregelt werden. Dieſe Zentralſtelle verteile die für die Anſchaffungen im Aus⸗ land verfügbaren Deviſen. Schon in wenigen Tagen ſoll die Liſte der für Italien beſonders wichtigen Handelsgüter veröffentlicht werden, die künftig auf Grund von Erlaubn heinen und unter Berückſichtigung des jeweiligen Bedarfes nach Italien ein⸗ geführt werden können. Alle anderen Waren wären für die Einfuhr nach Italien geſperrt und würden nur unter ſtrengſter Ueberprüfung des Urſprungslandes, des Luxus⸗ charakters und nur unter Vorlage der entſprechenden Ein⸗ fuhrſcheine des Vorjahres für die Einfuhr nach Italien in einem beſchränkten, unbedingt notwendigen Umfang zu⸗ gelaſſen. . VVV... ã ͤ ddp// ͤddß0000ßfß0pßccc bbb Lage der rheinisch-wesffälischen Eisenindusirie im Okiober unverändert Auf dem Inlands⸗Eiſenmarkt machte ſich nach dem in „Stahl und Eiſen“ veröffentlichten Bericht auch im Oktober wiederum keine weſentliche Veränderung der Lage bemerk⸗ bar. Bei einigen Erzeugniſſen ging der Auftragseingang wohl aus fahreszeitlichen Gründen etwas zurück. Wenn auch die Zukunftsausſichten im allgemeinen einſtweilen noch weiterhin günſtig beurteilt werden, ſo wird man doch wegen der vorgeſchrittenen Jahreszeit mit einem langſamen Nachlaſſen der Abrufstätigkeit rechnen müſſen. Die Händler und Verbraucher ſtellen aber im Berichtsmonat ſehr kurzfriſtige Lieferfriſten und riefen auch die getätig⸗ ten Abſchlüſſe prompt ab, da die Beſchäftigung bei den mei⸗ ſten weiter verarbeitenden Induſtrien noch ſehr gut war. Der bei den Werken vorliegende Auftragsbeſtand, der in den letzten Monten nicht unerheblich angeſtiegen iſt, wird auch bei einem etwaigen Rückgang der Beſtellungen eine einigermaßen ausgeglichene Beſchäftigung der Werke für die nächſte Zeit ermöglichen. Auf faſt allen Auslandsmärkten der Nachfrage und eine beſſere Abſchlußtätigkeit ſeſt⸗ zuſtellen. Insbeſondere kamen aus dem fernen Oſten größere Aufträge herein. Das lebhaftere Geſchäft mag zum Teil auf die durch den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit entſtandenen Beſorgniſſe wegen einer etwaigen kommen⸗ den Werkſtoffverknappung und der durch die Unſicherheit der Lage hervorgerufenen Verteuerung der Frachten zu⸗ rückzuführen ſein. Da ſich die deutſchen Werke in der letzten Zeit auf den Auslands märkten etwas zurückgehalben haben, beſteht auch hier infolge der beſſeren 4 vielleicht die Möglichkeit, einen etwaigen Ausfall im In⸗ landsgeſchäft zum Teil durch Auslandsaufträge zu erſetzen. * Eiſenſteinbergbaun an Lahn, Dill und in Oberheſſen wieder ſteigend. Nach dem kleinen Rückgang im September iſt die Eiſenſteinförderung im Oktober wieder geſtiegen auf 79 791 To.(72 969 To. im Sept.) und der Abſatz auf 83 375 To.(77043 To. im Sept.). Gegenüber dem Oktober 1934 iſt die Förderung um 39 v. H. geſtiegen. * Weitere Zunahme des Ruhrkohlenabſatzes. Der Ab⸗ ſatz des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats hat im Ok⸗ tober weiter zugenommen. Der Geſamtverſand ſtellte ſich auf arbeitstäglich 225000 Tonnen gegen 213 000 Tonnen im September. Die Zechenbeſtände konnten wiederum etwas verringert werden auf insgeſamt 6 Mill. To. gegen 6,35 Mill. To. Ende September. * Erholung in der Baumwollinduſtrie. Die Erzeugung in der Baumwollinduſtrie hat ſich nach dem neueſten Wo⸗ war eine Erhöhung chenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung ſeit ihrem Rückſchlag im Frühſommer wieder erholt. Sie hält ſich zur Zeit auf dem Stand, der ſich im Jahr 1934 nach Erlaß der Faſerſtoffverordnung eingeſpielt hat. Die Baum⸗ wollgarnerzeugung war im September ſogar größer als le ſeit Erlaß der Faſerſtoffverordnung; ſie iſt nur um 4 v. H. niedriger als 1928. Demgegenüber iſt freilich die Einfuhr von Baumwollgarn zurückgegangen, ſo daß ſich an der Ge⸗ ſamtverſorgung trotz der leichten Produktionsſteigerung der Spinnereien nur wenig geändert hat. * Fortſetzung der deutſch⸗lettiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen. Nach Abſchluß Her deutſch⸗polniſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen iſt die deutſche Wirtſchaftsabordnung unter Führung von Botſchaftsrat Dr. Hemmen wieder in Riga eingetroffen. In den nächſten Tagen werden die deutſch⸗ lettiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die nach Austauſch der gegenſeitigen Vorſchläge ſeit dem 18. Oktober ruhten, wie⸗ der aufgenommen werden. * Suezkanal⸗Verkelhr im September 6,7 v. H. über Vorjahr. Im September 1935 ſind 531 Schiffe mit einem Gehalt von 2746000 Tonnen durch den Suezkanal ge⸗ fahren, was gegenüber dem September 1934 eine Steige⸗ rung oͤes Verkehrs um 6,7 v. H. bedeutet. * Bankier Moritz von Metzler geſtorben. In Frank⸗ furt a. M. ſtarb im Alter von 66 Jahren der Inhaber des Bankhauſes B. Metzler Sohn u. Co., Moritz v. Metz ⸗ Jer. Der Verſtorbene gehörte verſchiedenen Aufſichtsrüten an; ſo war er AR.⸗Vorſitzender der Frankfurter Hypothe⸗ kenbank, ſtellvertretender Vorſitzender bei der Frankfurter Bank und bei der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank. 3 Güterwagenſtellung bei der Reichsbahn. In der Woche von 20. bis 26. November ſind bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft 858 352 Güterwagen geſtellt worden gegen 849 145 in der Vorwoche und 828 852 in der ent⸗ ſprechenden Vorjahreswoche an je 6 Arbeitstagen. n Methanolbeimiſchung zu e— Auf 8% Teile Spiritus nicht mehr als 1½ Teile Methanol. Auf Grund einer neuen Verordnung des Reichsfinanz⸗ miniſters kann in Ergänzung des Paragraphen 6 der Verordnung von 1930 die Reichsmonopolverwaltung dem zu liefernden Spiritus Methanol beimiſchen, doch dürfen auf 87 Teile Spiritus nicht mehr als 175 Teile Methanol entfallen. Wie weit dieſe Grenze von der Reichs⸗ monopolverwaltung ausgefüllt wird, iſt offenbar noch nicht ganz feſtgeſtellt. Die Verordnung tritt am 1. Januar 1936 in Kraft. * Aktien⸗Malzfabrik Eisleben. Der GV.(29. Nov.) werden wieder 4 v. H. Dividende auf 275 000„ AK. vor⸗ geſchlagen. * Schauinslandbahn AG, Freiburg i. Br.— Vermin⸗ derter Verluſt. Die Schauinslandbahn AG legt nunmehr ihren Geſchäftsbericht für das Jahr 1934 vor. Zunächſt muß bemerkt werden, daß auf Grund eines Beſchluſſes der GB vom 4. Dezember 1931 der im Vorfahr enk⸗ ſtandene Verluſt in Höhe von 544 715/ durch die Herab⸗ ſetzung des Ak von 600 000 auf 150 000 und durch Verzicht der Stadt Freiburg auf eine Forderung aus Nachfrage einem Schuldſchein im Betrag von 100 000 beſeitigt wurde. Der Sanierungsgewinn von 5482 wurde zur Abſchreibung auf dem Konto„Konzeſſionen“ verwendet. Trotz erheblicher Steigerung des Verkehrs war n Jahre 1934 noch nicht möglich, einen Ge 1 zu erzielen. Das Geſchäftsjahr ſchließt noch i Verluft von 65 104/ ab. Gegenüber dem e ſtiegen die Be⸗ trießseinnahmen von 149 586 auf 189 984 ,, d. h. um 35/10 v. H. Die Ausgaben ſind von 325 7 auf 303 854/ zurückgegangen. urch ſonſtige Erträge aus dem Betriebe und durch beſondere Nachläſſe von For⸗ derungen(27705) erhöhen ſich die Geſamteinnahmen um 45 091 l. * Viereckige Drahtgeflechte.— Ein neues Preisſyſtem. Der Geſamtverband der Herſteller viereckiger Drahtgeilechte e., Berlin, dem ſämtliche Erzeuger dieſes Materials angehören und dem die Marktregelung für viereckige Drahtgeflechte obliegt, hat ein neues Preisſyſtem heraus⸗ gegeben, das weſentliche Vereinfachungen gegenüber der bisherigen unüberſichtlichen Preisberechnung enthält. Es gibt jetzt nur einen einzigen Rabattſatz für alle Abmeſſun⸗ gen, der ſich lediglich noch Menge und Abnehmerkreis ſtoffelt. Für den Kleinverkauf ſind in allen Gebieten Frankozonenpreiſe geſchaffen worden. Die neuen Preis⸗ ſtellungen treten ſofort in Kraft. * Erhöhung von Metall⸗Kurspreiſen. Durch Anorönung KP 50 wurden ab 8. Nov. einige Metall⸗Kurspreiſe nen feſtgeſetzt. Dabei wurden Blei um 0,75 /, Kupfer um 0,25 /, ſowie Bronze und Neuſilber um 0,50/ je 100 Kilo erhöht. Auch Bafler Kantonalbank⸗Anleihe nicht voll gezeich⸗ net. Auch die 4 proz. Anleihe der Bafler Kantonal⸗Bauk von 12 Mill. str., die in dieſen Tagen mit einem Emiſ⸗ ſionskurs von 99,4 v. H. zuzüglich 6,6 v. H. eidgenöſſiſche Stempelſteuer zur Zeichnung aufgelegt wurde, iſt im Gegenſatz zu früheren Anleihen nicht voll gezeichnet wor⸗ den. Die Anleihe dient teilweiſe zur Konverſion von öproz. Obligationen. Wie von zuſtändiger Stelle bemerkt wird, ſei die Anleihe beſſer ausgefallen, als man nach den jüngſten Mißerfolgen anderer Anleihen Schweizer Gemeinden der letzten Zeit erwartet hatte. Nhein-Mainische Abendbörse * Frankfurt, 7. November. Die Abendͤbörſe zeigte im Anſchluß an den Mittags⸗ ſchlußverkehr freundliche Haltung, das Geſchäft bewegte ſich indes in ſehr ruhigen Bahnen. Aufträge lagen kaum vor, während die Kuliſſe wieder Zurückhaltung bekundete. Etwas größere Nachfrage hatten am Montanmarkt Stahl⸗ verein zu 79(79), wogegen andere Montanwerte ruhig lagen. JG Farben kamen mit 148(14876) zur Notiz, ſonſt nannte man die Berliner Schlußkurſe gut gehalten. Am Rentenmarkt blieben Zinsvergütungsſcheine zu 90,70 leb⸗ haft gefragt, auch Kommunal⸗Umſchuldung fanden Beach tung. äte Schuldbuchforderungen lagen mit 9774 eben wie Altbeſitzanleihe mit 112,70 unverändert. Der Verlauf brachte keine Belebung des Geſchäftes, die freundliche Stimmung hielt aber bis zum Schluß an. Die Kurſe ſchloſſen zumeiſt 4 v. H. über dem Berliner Schluß. G Farben waren wieder auf 14876 nach 148 erhöht, an⸗ dererſeits bröckelten Scheideanſtalt noch leicht ab auf 212% (213). Am Rentenmarkt ergaben ſich ſpäterhin keine Ver⸗ änderungen mehr. JG Farben⸗Bonds notierten feſter mit 122%(12256), von Auslandswerten erhöhten ſich aproz. Schweiz auf 1892(189) und 3 proz. öͤto, auf 180(179). Nachbörſe: Stahlverein 7976, JG Farben 14836. Die badische Wirischaffskammer Der Beiraf gebildef Der Reichswirtſchaftsminiſter hat ſchon i bekanntgegeben, daß für Baden eine beſf dere ſchaftskammer mit dem Sitz in Karlsruhe gebildet werde, mit deren Leitung er gleichzeitig den badiſchen Mi 1 i ſt e r⸗ präſidenten Köhler betraut hat. Zum Ste ll⸗ vertreter des Leiters hat der Reichswirtſchaftsminiſter März den Fabrikdirektor Eduard Hofweber i m Mannheim berufen. Stellvertreter des Leiters iſt weiter der Landes hand werksmeiſter und Präſident der Ba⸗ diſchen Handwerkskammer, Georg Näher in Heidelberg. Nunmehr hat der Reichtswirtſchaftsminiſter auch den Beirat der Wirtſchaftskammer in folgender Zuſammen⸗ ſetzung beſtätigt. Dem Beirat gehören in ihrer Eigen⸗ ſchaft als Vorſitzende der vier badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern an: Fabrikant Dr. Fritz Reuther in Mannheim, Direktor Dr. Clemens Kentrup in darls⸗ ruhe, Fabrikant Arthur Barth in Pforzheim und Fabri⸗ kant Emil Tſcheulin in Freiburg i. Br., ferner auf Grund beſonderer Berufung die Vorſitzenden der Bezirksſtellen Schopfheim und Konſtanz der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Freiburg Vizepräſident Otto Blank in Schopf⸗ heim und Vizepräſident Joſef Jöhle in Konſtanz. Als Vertreter des Reichsnährſtandes iſt Landesbauern⸗ führer Engler⸗Füßlin in Laufen, als Vertreter der Ge⸗ meinden Oberbürgermeiſter Fritz r in Karlsruhe Mitglied des Beirats der Wirtſchaftskommer für Baden. Als weitere Mitglieder wurden in den Beirat Her Wirt⸗ ſchaftskammer als Vertreter der badiſch Wirtſchaft im Einvernehmen mit den Leitern der zuſtändigen Reichs⸗ gruppen berufen: Direktor Dr. Wilhelm Bauer in Offen⸗ burg, Kaufmann Albert Baumann in Karlsruhe, Direktor Dr. Richard Betz in Karlsruhe, Direktor Rudolf Brügge⸗ mann in Gottmadingen, Direktor Konſul Oskar Bungert in Mannheim, Sägewerksbeſitzer Fritz Fleiſcher in Steinbach, Fabrikant Walter Freudenberg in Weinheim, Hotelbeſitzer Fritz Gabler in Heidelberg, Fabri⸗ kant Udo Hoeſch in Gernsbach, Fabrikant Heinrich Land⸗ fried in Heidelberg, Ober bürger meiſter Carl Renninger in Mannheim, Reichsinnungsmeiſter Robert Roth in Karlsruhe, Generaldirektor Adolf Samwer in Karlsruhe, Direktor Oberbaurat Trödr. Schraeder in Mannheim, Direktor Karl Schrempp in Karlsruhe, Metzgermeiſter Hein rich Weſch in Mannheim und Kaufmann Adolf Wilſer in Karlsruhe. Waren und Märkfe Berliner Getreidegroßmarkt Amtlich notierten: Märkiſcher Wetzen, 76/77 Kilo, frei Berlin, Durchſchnittsqualität 204; W 6 192; W 7 193, W 8 194; Weg 195; W' 10 196: W 12 198; W 14 200; Futterweizen märkiſcher 194—198; geſetzlicher Mühlenverkaufspreis plus 4; Stimmung ruhig; märk. Roggen, 71 bis 73 Kilo, frei Berlin 167; Berlin 196—204(ab märkiſcher Station 187195); dto. vierzeilig 184189(175—180); Induſtrie(Sommer)gerſte frei Berlin 203—207(ab märkiſcher Station 194—198)/ feſt; Hafer, 48/49 Kilo, Preisgebiete H 4 148; H 7 152 H 10 1555 H 11 157; 5 18 160; H 14 162; feſt; Weizenmehl mit 10 v. mit 20 v. H. 3/ Aufgeld. gebiete W 2 26,85; We 3 29,85; W 5 26,85: W 6 27,07 W 7 Graß⸗Soldin⸗Arnswalde 27,30, Luckou⸗Kalau 27,45; W' 8 27,70'ög 27,70; W 11 27,70; Wů 12 28,10 Wᷣ 14 28,40, Roggenmehl, Type 997(Type 815 plus 0,50 /, Type 700 plus 1,25 /, Type 610 plus.—), R 1 21,10 R 2 21,20; R 3—; R 4 21,45 R 5 21,555 R 6 21,65; R 7 21,80, R 8 21,90; R 9—; R 11 22,257 R 12 5 R 18 22,45 Stimmung ruhig; Weizenklete in 1 für 100 Kilo brutto einſchl. Sack und Verladungskoſten ab Mühle, geſ. Mühlen⸗ verkaufspreis WK 2 11,20 WK 3 11,20; WK 3 11,30 Wer 6 11,35; Wä 7 Groß ⸗Soldin⸗Arnswalde u. Luckau⸗Kalau 11,40; Wer 8 11,50, We 9 11,55; We 10 11,60; 28K 12 11,70; WS 14 11.85; Roggenkleie R 1 10,10; R 2 10,15; R 4 10,30 R 6 9,90: R 7 10,40: R 8 10,45: R9 10,10: R 11 10,30; R 12 10,40; R 13 10,45; ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlag von 1% zuzüglich 0,30 J. Ausgleichsbetrag berechnet werden. Naps 320„. Stimmung ruhig. Je 50 Kilo notierten: Viktorigerbſen neu 2324,50; kl. Erbſen 19—21; Futtererb⸗ ſen 12,50—13,50; Peluſchken und Ackerbohnen geſtr.; Wicken oſtpreuß. und ruſſiſche 13,25—13,75; Futterwicken 9,50 bis 10,50; Lupinen blaue 8,50—9; Serradello geſtr.; Leinkuchen 8,65 inkl. 2,30% Monopolzuſchlag; Eronußkuchen 8,45 in⸗ kluſiv 2,65% Monopolzuſchlag; Ernußkuchenmehl 9,05 inkl. Monopolzuſchlag; Trockenſchnitzel geſtr.; extrahiertes Sofabohnenſchrot 45proz, ab Hamburg 7,75 inkl. 8,80% Monopolzuſchlog; dto. ab Stettin 7,95 inkl. 2,80% Mono⸗ polzuſchlag. Kartoffelflocken Parität waggonfret Stolp, Namslau gals Verladeſtation 8,25; do, Parität Berlin 8,85 in Leihſäcken. Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Nov.(Eig. Dr.) Schhuß: Weizen(in fl. per 100 Kilo) Nov., Jan. je 4, 47% März 4,50; Mat 4,27% K.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 50,50; Jon. 53; März 54; Mat 54,75. mehl, Type 790, Preis⸗ * Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Nov.(Eig. Dr.) lmerik. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Nov.(35) 622; Dez. 619; Jan.(36) 615; Febr. 614; März 618; April 611; Mai 612; Juni 610; Juli 609, Auguſt 601; Sept. 504; Okt. 587; Non. 583; Dez. 582; Jan.(37) 581; März 580 Mai 579; Juli 578, Okt. 571; Tendenz ſtetig. . * Badiſche Schweinemärkte. Säckingen: Auftrieb 32 Milchſchweine und 53 Läuferſcheine. Preiſe: Milchſchweine 15—20 /, Läuferſchweine 23—50/ das Stück.— Kan⸗ dern: Auftrieb 23 Milchſchweine. Preiſe: Milchſchweine 6040% das Paar. Pfullendorf: Auftrieb 190 Stück Ferkel. Preiſe 4060/ das Paar. Der Handel war lebhaft, verkauft wurden 175 Stück.— Sinsheim: Auftrieb 40 Läuferſchweine. Preiſe 4570/ dos Paar. Verkauft wur⸗ den 16 Stück. * 8. Zuchtbullenverſteigerung in Landau.— Gute Preiſe. In Landau hielt geſtern der Zuchtverband für Fleckvieh der Pfalz ſeine 8. Zuchtbullenverſteigerung ab. Dieſe Ver⸗ ſteigerung erhielt eine beſonder Note durch die Inbetrieb⸗ nahme einer nenerbauten Auktionshalle, die 1000 Per⸗ ſonen Sitz⸗ und 500 Perſonen Stehgeleg t gibt. Zur Berſteigerung war die 9 5 Bullen, t ſich al nin d 1380 bis is antsgezeich⸗ zum einem 2. 20 mit nete Tiere wurden zu 1200 und 1300/ abgeſetzt und 28 Tiere, die mit einem 3. Preis ausgezeichnet wurden, brachten es auf 7205 bis 1180. Die übrigen nicht aus⸗ gezeichneten Tiere koſteten 660770 //. Die Verſteigerung geigte eine ſtarke Steigerungsluſt und wurde weſentlich beeinflußt öͤurch das Tieramt Saarbrücken, das im Aud⸗ trage zahlreicher Saarländer Gemeinden mehrere Zucht⸗ tiere onkaufte. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypotheken börſe. Bei größerem Angebot in Grundſtücken aller Art iſt auch eine geſteigerte Nachfrage nach Immobilien feſtzuſtellen. Die gegenwärtige Entwicklung läßt eine Steigerung des Grund⸗ ſtücksumſatzes erwarten. * * Der Stickſtoffmarkt im Oktober.— Nachlaſſender Be⸗ zug. Der Bezug von Stickſtoff hat im Oktober der Jah⸗ reszeit entſprechend nachgelaſſen; er zeigt aber ſowohl im Oktober als auch in den Monaten Juli⸗Oktober ein Mehr gegenüber den gleichen Zeitſpannen des Vorjahres. Neben den aus der laufenden Erzeugung angebotenen Sorten wird aus größeren Lagerbeſtänden noch Nitro⸗ phoska J B lekalkhaltig) geliefert. * Leinöl⸗Notierungen vom 7. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ Jon: Leinſgat Pl. per Nov. 10½6(10); dto. per Nov. Dez. 12,50(unv.); Leinſaatöl lolo 25,5(25,1% Nov. Dez. 24,6(24,4%); Jan.⸗April 249(34,6); Baumwollbl ägypt. 25(unv.); Baumwoll⸗St. per Nov. 6%(unv.).— Neuyork: Terp. 51(51,25).— Savann ah: Terp. 46(46,25). Geld- und Devisenmarki Zürich, J. lrember(chlub amilich) 5 Honslanlin. 245 ba, 928/90, 1% dne 285 london 13,13. fon! 298.95— Fasten 57.87 ff. Bent. 275 Heuyert 30762 gerlin 12867 ¼ Fudspesf. gl. Geld 175 belgien 51,95— Jie off. H. 38, Bega! 70⁰⁰ Nonetsgeſſui talen 24,95 Sofia 66,25— Athen 290,— Lz egalsgeldl 3½ Paris, 7. Mrember Gchluß amllich). lenden 74.65] Spanſen 207.25 1 1 38/75 l Wen ü—— Feuer 15.12 ¾ J allen 123.10 Hoſland 10.38— berlin 619.25 gelen 256,50 Schge: 288,50 Sckbom 387/50 Werthe 285,50 London, J. Nember(thlug amilith) Feuyork 492.0] Kopenhagen 22,40 f Mostan f 587,75 Schanbal 17850 ones 26.87 Sleckhom 19,39/ Fumznien 88— Lekchane 1207 emsterdam 724.25 bslo 49,0% Honsfanlin.] 618,— Aanrallen 18. berls 2465— Lissabon 110,12 Athen 19.— Hexito 17.25 bib 29. J— ſelsingfrs 228.87 ien 20,1 Hosteriged.75 llalen 60,62— prag 14887 fanchen 25,12 Japans 106.3 berlin 12,3— Budape t 26.— nens Ares 15,— bnenos Schweiz 18.13 Pelgrad 215— flo de Jan. 42.— auf Lentbn 18.00 dpauſen 86,01— Solis 395,— flongtong.856 Sügaffitz 100.12 Hamburger Meiallnoſierungen vom 7. November Hupfer bands u. Sraſts-Ann brief] Gold iel. eig dera rief] ele betabl lanvar 48,25 45,25. 801.0801,.. Höttenrobzn... 21.21. Februar 49,50,. 800801,. Feasllber(Gi. 5. 18). 58,50 55,50 Mart: 47.254,50. 801,0 01%. feingeid(. p. r. 84.7 Aprlt 47.757. 01,0080, 0 Al- Palin(Abfalls) Mai.. Cirtspr.(Rll. p. gr.)...100 290 zun 9 Techn, reines Plaſſn Jul 2 Vetallpr,(Fl. p. r....65 3,60 um Ill 1 7„%„„ 5 e e 1 7— ober„„„ mon us chlnez.—157.— Horemb. 45,2548,.. 01,0 801 00. J ödecksfſber(E per Flache) 12.50 12.50 Jetemb. 48,254,„ 01,0 01.0 Volkremerz dine.(in.)[... 38.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 8. No. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; öto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo, Feinſtlber 57,80 59,60„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. bis 9 Kilo. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 7. November 1935 für eine Unze Feingold 141 d= 86,5371 /, für ein Gramm Feingold demnach Pence 2,7822838 l. Frachienmarkf Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne notierten mit dem geſtrigen Satz. 10. Seite/ Nummer 516 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Frektag, 8. November 1935 n e. 2 N ds. elite Deilag Neaiene eller lleides dis fauili ö 8 N 5 EEE 2 U. eines neuen N V von N auf Teilzahlung N e,, mad wochen puer 9 Monatsraten N 5 88 7 Sonntag leizſer Tag 8 25 5 1 2 E 2 A 5 n 2 5 7 ß 2 os. 3 J des herrl. Filmes: 8 5 Freer b— U 5 in der Parade- und Titelrolle als N 1 Heuie dala- Premiere 5 5 e Herrscherin von Frankreich W 8 1 N 14 von der Pfalz Ae f mit Erſchein. 0 I. 10 ur N ſenale Müller Fo. fim b 5 n 0 Mlchael Bohnen der Ife ng 15 oſſtr. 12 N funf ggg Doroimes Wieck 0 5 7: 2„ ll. 7 Ein Ausstattungsstück J Anfang:.00. 6,10,.20 Uhr 55 1 allererster Klasse mit Sonntag 2 Uhr Jugend- und Famillen Vorstellung Aben N Anton Edthofer W. Krauss, Rud. Forster in— N Warum ist Frankreich 5 88 4„Lork““ 55 7 80 blamfert?— Ludwig XV.— 0 sportmäntel 5 128 5—— Well es ein Weiberrock 1 1 155 in allen Farben e Wunpkiehberger. ee 8 25 N Roalernege Kudie.. Wintermantel mit Pelz Natonal⸗Theat f 6 N znie trägt dt Leo Slezak 4 Mantel mit großem'Schalkragen 9 kong 99 T Mannheim Der König trügt die 5 auf Steppserge. 29.50 M. Freitag, den 8. November 1935 9 3— F— Barbanelle N Fescher schwarzer gung. Mantel Vorstellung Fr. 6b Miete E Nr. 6 WN; as Zepter schwingt mit großem Schiras-Persianer 4 die Pompadour Regie und Musik: 1„ 52.— M. Iphigenie Alf Tauris C I Bereits eine WIIV Schmidt-Gentner Krimmer- Jacken in grau. Schauspiel in fünf Aufzügen N 8 raun u. schwarz von Ab von Goethe N Beieidit une 4 b h 22.50 M. at 8 Goethe„ Das Hofleben zu Ver- Sportjacke not id olen mi Anf. 20 Uhr Ende 22 Uhr U sullles-Die Boheme N tation 5 19.50 M.. des Mon martre- Be- häbigkeit der Bourge- sportröcke von.75 M. an oisle— Zauber des 5 2 22 66 N 8 erer kieie 36% Welahaus Hütte, u! a 1 99 9 0 9 0 8 Gi Maclitnea E Wolistoffkleidd not 29. 50M. deen Samstage Sanaa] Neri höhlt Fritz Kam 5 en mit der großen, 8 Nachmittagskleicd elegant, KONZERT Z n 5 E arri reinen Darstellungskunst der. mit Blesenstepperei. 1 II. 2 Nellmer- Heinz v.(leve- Schlettow Lathe e e„Lorring- sims feindt. . Brust- und Musk: Hans-Otto Borgmann— Produktlonsleltung: Hans v. Wolzogen 1 5 7 1 ramm: 5 N J Splelleltung: Werner Hochbaum des hr — woreszantes neues Vorprogramm: Lung entee, Nover Spanische Bilder und Klänge 18 111 starker 1 8 1 2 0 f U 0 6 f Mit ö 22 21 erschleimung u. Hatarr as Beste. N eee Frahm 0 i er Film der groben Vebeiraschungen“] e aus neuester Wochenschau N Bayr. Malzzucker 111 Marita Rekk, de neus Eftdscküng der 0 gezogene Das Kaufhaus für Wäsche u.— 8 Ak Ktplatz Ar Ka„ 2, Ste Reich un f Erstaufführung fekte: N Rochen Urcherte H 1, 16. Im Mittelpunkt einer hinreisenden Handlung aus. .00 500.00.30 Uhr der bunten Zirkuswelt. Faszinierend das Milieu Trägerin 0 0 Vermietungen von der klassischen Reitkunst bis zum Dressurakt Traditio ——— Wilder Tiere, von der„Hohen Schule“ bis zur feen- politiſche In ö. G- Quadr. haften Tanz- und Wasserpantomime, 2 1 4 7 zi. lch* ſetzut D DEE DS DE Lim. fig. Vorher: Ufa-Kulturfllm: Eine Talsperte helm 8— 22 sprechen zu Ihnen, die mit Recht darauf z. 1. 12, zu vm. wird gebaut-Lustspiel: Unter ver Augen des . 5 8 8—— Gut erhalten. Anspruch erheben, vonlhnen besonders N 5 5 8 195 5 85 N 5 9 05 5 90 4 5 Offene Stellen Stellengesuche 11„E Nah. i. b. Gesch. wo 3 5% 8(80 2“ 4˙ 60 8 Reich 333— Ude hier haben Stoffe das Wert-: E göng..50. 150 22 7 7 FN m. Kü., Speiſek. ei eee free 155 a 6 ER en 9 5 die auſfergewöhnlich Heere Sind! e heit k Für den Masino- und Hantinenbetrieb zu RMk. 400. od. 1. Dez. zu v. Nun 50 J. alt, das in gut. Herrſchafts⸗ zu verkf. 3962 Hohſmperstr. 16, WIrisoh. Ihnen a elner hiesigen größeren häuſern als Köchin tätig war u. Roſengartenſtr. 22 22864 Fabrik wird ein 0208 fe Hausarbeiten bewand. iſt, 2 Treppen. 88 0 V 1 1 0 ber 1935* ö e ſucht Stelle zum 1. Dezember oder T 6, 10, 2. Stock: 5 5 1 ſpäter, auch in frauenl. Haushalt. lanos Amen. 0—* 1 Zim. u. Küche Autofahrt mit bequemen Omnibus, dureh die haben im lle jg Angebote unter K O 150 an die ſof. zu vermiet. 2 5 Geſchäftsſtelle d. Bl. 52857 in all. Preislag. N Miete 28„ im französ. Schlachlfelder aun 1 1 de mit fachmännischen a m. Garantie, im Pf ö 0 9 9 5 5 voraus. Zu erfr.* on vor e Seldverkkehr E l, Fupball-Laänder spiel!“ wandfreie und verständ- in err nann, Fernglas, Geh⸗ r—2873 Neuarbeitung 1 nis volle Leitung gesucht. f Kaiſerring 24, II. rockanzug, Wild⸗ Mod. umgeb.: Umarbeitung nach London! 9186 7 n Bewerbungen unter A T 153 5„ 5 2 leere Zimmer ſeparatlren Die ngnfi eg bis Bieten A hae Bat 50 natir 1 2 1 f l 2 Adr. J 0 1 1 t nheim Sen- aden⸗ an die Geschäftsstelle. Kredite 2 Motorräder 1 1 7 1 Laden 985 3 8 8 esätze West. Rastall. Balg en Harlsruhe-Bruchsabklel⸗. 5 — ſur alle Zweeke(ausgen Bauzu, ſteuere u. führer⸗ 2866 in gt. Lage billigg 2847 1 5 Beneke g ee en Steen hebe! i Jüngeres e ſcheinfr., NSU. zu verm. Angeb. gam billigsten vllle-kitrson-Cambrei-Douel- Bens- Befhüne- St. gemei im ellen Jahr 1 3 ö 1 Wäürtt. Prvat-Kredlt- gen. Maſch. mit Sei⸗ Echt goldene unt. P K 32 an Geräum 2872 beim Fachmann Omer-Düntürchen oder Calals-Bondon, 2wel auf. Ser werfräu ein Zwoeecksparuntern. Stuttgart ain e 0 ee leeres Zimmer 22 Beil ee Ba e 9 meine elmn 8 2a 7 0 12 ur 2 Dauer- e 2 5 Generalagentur: Hugo Kupper ek 5 3 552 lollaelte dle n Bosch- 2 große, helle el. L. 5 10 verm. A. dülich Ardeche, Sa pe baten ut J be uten 8 Adr. 5. 1 1 8— 2 5 1 o 1 F 1 1 ſchäftsſt. 42875 Hannhelm, P..8, Hansahaue 242014 22878 Gia 1 910 Aufolampen Bakterien Zimmer 8 65. St. r. 06. 5 Treppe Brafan ange Stelen 0 e N 10 SCC! n MiStenz den, duafels a birnen l 1e 22%, eee eee ner de Aelt. Perſon m. des Haushalts aus Privathand rt Fi Gut ſaub mö 1 55 12 gie im beim ö; m. 40 bis 60 Mk. aut Empf. für i en e e e 8. Einge Min 5 f.14 ar e 80 tuhme in Wochenverdienſt halbe Tage zu e ben. 8 5 1. 1. 80 an Herrn oder eee Babnheſplats ung dle EA, Sc, durch Ausliefe⸗ nichtar. ält. Ehep. Speisezimmer Adreſſe i. d. Ge⸗ e ee Dame zu verm. Derſuch, wenn belm felisebüro Hauser, Huppenheim(burgtah rungslager mit geſ. Adr. Geſchſt. a ſchäftsſt d. Bl. 0 Adr 1 1 5 S 5, 5, 2 Tr. ks. die cheſundheit— g de 9105 e Sehlafzummer— U Aae grollt, getrost 1 5 a beit bei Wieder⸗ 4 5 7 8 f a——— j . 6 i Gesangunterriehtſ Hidheneinrichtung Herren 0 i 1 f K f 3 Gut möb! Zim Dein Feil mit 5 Lagerbaltg. Mk. en Fanny prechfer und einz. Möbel.“ Wintermantel biegen elts Kae! z Zim. u. Küche Bü.]„Vräutergeld“ 200.— erforderl. Waldparkstraße 19 91860 Zu erfr. 2871 mittlere Gr., wie 5 zu vermieten.—[ſof. g. beſt Hrn. ginsser Leivzi W. E— 2 6 5, 14. 1 Tr. neu, ſowie 1 ält. 7ÿ38 PS. Adler⸗Trumpf⸗Limouſine, Näher b. 128790 zu verm. Secken⸗ I 9 „ mhelmann, Verloren 5 Herren⸗Fahrrad Atür., 6fach bereift, wenig gelauf., W9 f Eichen⸗ heimer Str. 17, chem. Fabr., V le D 0 f bill. zu verkauf. 7/8 PS. Adler⸗Trumpf⸗Cabriolet, 5 dorffſtraße Nr. 20 Nr 20 2 Trepp. rechts. e e Lefdbeutel erkäufe i 0 Aale K g, 1, V. Franf, Zürig, graugrün, öfach bereit, Welftabe Nr 28 B20 f 5 5—.— brenda 42855 ein eitel ene, Ga I Nen(Funkſpr mit Inh. zwiſch. Wei 172850 remdenzimm.. 2tür., beige, Fenſter, ach 85 I U 0 ff : In n ges. 6 Br auf 5. Veißer 28 58 5 min eee 1 erhaltene reift, Leberpelß; faſt fabrikneu, 09 Möhl. Zimmer Serierfräulein Wen U 6 P 2. Zwergspitz r 13/50 Pe. Ford⸗Limouſine. atürig, u. Bad, per ſof, fl. Waſſ. zu vm. Freite ſofort gefucht. Abzugeben auf ſehr ſchön, zu 1d 5 mor u. 2 Patent- 100 e e e 22 0. oder ſpäter nur 1, 16, 1 Tr. l. ben in N Adr. in der Ge⸗ dem Fundbüro. verkauf. Schille, röst, abzugeben fill On 5 under 1 n brei, fafl an Arier 2863 2874 teilung ſchäftsſt. 9103 2886 Gutemannſtr. 10. R. 135. ö. cen fa 20 vermieten 5 rſte p g 5 eee. abrikneu.— Zu eſichtigen: Qu 7, 4, III, Iks., ſcha n Groſrlan- H. Baumann[eroß und klein. Adlerwerke— Filiale Mannheim, Hermann, G 7, 17 el. m..⸗Schlafz. ſchaften g f Steinweg iu sit( Hillig abzugeben. Neckarauer Straße 150—162, Dr. Schrbt. Büſſchr., in die St FUr das 5 Berdux U 1, 7. N Adr. in der Ge⸗ Fernſpr⸗ 420 51. S141 Gut möbl. Zim. höb., gepfl..⸗h., Die it Ibach im Hause Pils. I ſchäftsſt. 2821 ä a ſof, evtl. 5 Penſl, z. alen 8 5 8 8 ſpät. zu vm. 1. 12. bill. zu v. 1 niop ger icht Suesseelunner(lſeſbäune albsttarer F in 1 Kappler f heiss imme Weiß⸗ und Rot⸗ Th voelckel a Crepe. Ray e 35 Best Sauer Kraut. pfund 123 Dhilips B kannen 8 Beh 8 jep. 2- Zimmer-Wohnung reine Wolle, der Arbe ar. ö 5 vo 2 9 1 zeitlich. Modell, annen Inhab. der Lizenz det 1 bels b f 85 85 HKleiderstoff, viele Farben, es. her 1 Erb Halb I 5 Miendork echt Eiche mit an Händler ab⸗ 5„ mit kleiner Küche, 2. Stock, an ält.. nt brenn 8585 I och Erbsen halbe, gelbe Pfund 26% Woman eßbauur, Bi augen ng b. elbtabrel Dion u. errenzümm. Cbepaar Kleine Wallferllreaße 20 1 fai 2 u. a. mehr ett Ztürig, Kre⸗ Berlinger, Deutschlands 5 0 mieten. Kleine Wallſtattſtraße 26. Welſe Bohnen Tun 16 u. 19 tells neu ung e Ausgieh. Seckenheimer str. n e 1 155 1 5 1 au. bei Müller. 9115 crepe-Raye 995 Gutkoch. Linsen Pfl. 24.28,32.34 3 5 gespielt 80 tiſch 4 Polſter⸗ Nr. 11. B 1102 annneim 8 2 G 188 an 5 die reine Wolle, e 55 Spelserels fi 19.23. 26,30 f Ln de- nr. 320.- Berg g, wer e e ee e em elde.. dee 1 e 5 a 5 Jahre garantie-f nur.“ 8.„„ 5 5—— kunkſpr; 3 5 Ratenzahlung abzugeb. S625 Möbel Autohahn- 5 5 25. Möbel kauf, Gebr. Schlaf⸗— laine-Raye 90 Eindmeisd in eidenen satt c. Ma uk, 2. beten i. fieifen n erb gegn Der Kluge Geschäftsmann bea male aer Die B. verwendbar als Fleischgericht, für Suppe VNns D 3. 2. 1288 bar kompl. zu f 5: Kleiderstoff, in vielen Für. um 9 185 und 2858 ch 5 Musikhaus 2 9 5 Allwetter- kauf. geſ. Ang. Wi e Bescheid, daß ben, 130 em breit.. Meter— au br 8 5 L 1, 2 am Schloß“ gelegenheit! 0 4, J, Laclen J t. O R 14 an] er seine Insertion dadurch uf feindl. 1 kg Dose netto Inhalt, ohne Knochen 5 eſegenſtelt! e fleifen. Gesch. Biden B1091 verbilligen kann, daß er Eingeb 850 gr., Dose.50 1. Neues formſchön. f. 6 Ia 0 einen Mengen- Abschluß nach Mantel⸗ Disgona 95 aben, wie i 8 8 f f le sue 1 mer araner Gb fände. Staffel B tätigt, dann hat er A 1 lic von Knorrs Fintopfgericht. Würel 10% Waudelangebat! a..-Petzmantel elfen Kaukenahnnl tolgende Vergünstigungen: e nasees Maggis Eintopfgericht.„ Würfel 15.3 5 0 17 N Gr. 1 rutschsichere. 1 0 e nenſthßen Das ge neue. Mrs zu verkf. 5 2 wagen, verſtellb., 5. nersauiimndein d 8 40 f anime ee. 3b l l Feheldate. 85 W deppen en, ler- Hekkaront u. Spagnen 1 nn eee e fielfen are Gene e e dan z e e u titten 15 fi 1 850 3 S615) 8 J. 20.. er e Aga Verlangen Sie Dertreterbesuch breit... 7 8 a 5 8 t fabrik ſtelle. 1100 1 f Reichhaltiges Lager in e 1.-Fahrral und neugummier:t: f Nleue Mannheimer Zoltung Genere 0 U d 05-K HSgfrven ene flestnasfen e Mk. auto- Reifen- Vertrleb 85 ortmantelstoff 75 amuse⸗ 1 N 8 0 5 1 baiseiong 1 4 nloſen 8 dk. f 110 el mit karierter Abseite, solide n Friedr. Pfeiffer, H. Hummel I. Strapazle qualität, 40e cet N 1 00 uon o Fröhlichſtraße 15 C 2. 19 ee Genera 3% Rabatt Radlotisoh 200* ſand bene 48 U 0 n eee v graue Haare 55 mit Ausnahme weniger Artikel. alles zus. Mur billig abzugeben. lei 4 10 18 2 10 1 dagandam 8 05 3, 21.„Zimmer- in- U Ludwigshafen 22 00 55 gf.„Unſer, abel-Alingerd— zs eres. Kinderwagen Ferrer benen gelte ae 0 ed 1 deiung billig irumer Delgemälde Deckbett, Wald⸗ Angebd. m. Preis 1 WI 0 155 100 hfe. kalen, le 7 0 11 9 aute Meuter zither, Laute wß. unt 2 R 180 an d 5 feder HeſSteſef 1 beborenen 0 U und 1. privat zu verkf. Bett b. zu verkf. d. Geſchäftsſtelle 2877 Grose Flasche R. H. S. ezw. R. NH. 4. MANN HEIN Breſſestrose A1. [Paul⸗Martinufer O 4, 17. parterre d. Blattes erbet. Drogerie Otto Hoffmann, U 1. ä— er. 9107 91¹¹ 2800/05 Leſt die NM! Seſtenhaus am Merkt,& 2. 804. vin!