r 1986 arren 10 1000 eig elsbörſe ang And ſtümſchau. aren ein ſchließlich gastieren, — fn lung unſeret rhöhung des italerhöhung fordern wir ims auf, ihr ungen aus. ng des Aus einſchliezlic lbronn 0, ik und Diz⸗ Mannheſn, n Geſchäſtz⸗ n kann eint n Kurs von gen werden; bar zu ent , die Ver⸗ srechten, ſo⸗ hat gegen r. 5 zu et⸗ euen Aktien übliche Pro⸗ jedoch die emmernfolge t vorſtehend en Schalter hſel hiermit J koſtenfrei. der Rückſeite der Adee über nom. 1. Juli 1055 öglichſt nach bei der daß er 1985, Shall zeitung gkl 1. 628 91 is Haus g er! 8 Raunheim, träge 1935: fabrik A Mann bein. lungs⸗ J. 8 1035 if die des Reih 54 über l witalgee ngewandel mtes Ver⸗ der Fon n auf die die Firm eit Attiel t a. Main, Firma eingetragen Pläubigern „„ Nane s Walter in Mann“ g/ Haupt ſeignieder⸗ ufgehoben. 12 Girard Charente Nannheim, a iſt er“ heim. Die im. 12 eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Ne Fiſcherſtr. 1. Te Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Lulſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Abbeſtelungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim krſcheinnngsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 0 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhbolſtellen: Wald⸗ oſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 19. für Einzelpreis 102 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 15. November 1935 146. Jahrgang— Nr. 528 Die erſten Wahlergebniſſe aus England (Funkmeldung der NM.) + London, 15. November. Bei Abſchluß der im Laufe der Nacht vorgenom⸗ nenen Zählungen um 5 Uhr früh war der Stand der Parteien wie folgt: Regierungsparteien: Konſervative 167, Nationale Liberale 14, Nationale Arbeiterpartei 3, Unabhängige Nationale 0, zuſammen 184. Oppoſition: Arbeiterpartei 78, Liberale 8, Un⸗ abhängige Liberale 0, Unabhängige Arbeiterpartei 0, Wilde 1, zuſammen 87. Die Gewinne und Verluſte verteilen ſich wie folgt: Regierungsparteien: Konſervative: Gewinne 3, 1 f Verluſte 32; Nationale Liberale: Gewinne 2, Verluſte % Nationale Arbeiterpartei Gewinn 1, Verluſte 3; Unabhängige Nationale: Gewinn 0, Verluſte 2. Die Regierungsparteien haben alſo insgeſamt 6 Ge⸗ winne und 40 Verluſte, die Oppoſition dagegen 44 Ge⸗ winne und 10 Verluſte zu verzeichnen. Das Vorhältnis der Stimmenziffern (Funkmeldung der N M.) + London, 15. November. Nach einer vorläufigen Zuſammenſtellung haben die Regierungsparteien bis gegen 7 Uhr morgens 4684529 und die Oppoſitions⸗Parteien 4342 948 Stimmen erhalten. Im einzelnen verteilen ſich die Stimmen wie folgt: Konſervative 4125 176 Nationale Liberale 345 950 Nationale Arbeiterparte 163 403 Arbeiteroppoſition 3 721 701 Liberale Oppoſition 523 362 Unabhängige Partei 22 205 Kommuniſten 13 655 Unabhängige 61 825 2 74 ö 4 a 1 N Das Arteil der Preſſe (Funkmeldung der N M.) London, 15. November. In den Spätausgaben mehrerer Morgenblätter mird bereits zu den bekanntgewordenen Wahlergeb⸗ fen Stellung genommen. Der konſervative„Daily Telegraph“ glaubt be⸗ kümmt, daß eine ſtarke Mehrheit für die Regierung Die Regierung ſetzt ſich durch Hewinne der Oppoſition können die Regierungsmehrheit nicht gefährden erreicht ſei und ſagt, auf jeden Fall ſtehe ſchon jetzt feſt, daß es keine Umwälzung gegeben habe und daß von einer arbeiterparteilichen Mehrheit keineswegs die Rede ſein könne. „Times“ beurteilt den möglichen Verluſt von etwa 30 Sitzen, den die Regierungsparteien haben, in gelaſſenem Ton und ſagt, etwas anderes ſei nicht erwartet worden. Jeder gutunterrichtete Beobach⸗ ter habe mit einer ſehr großen Verminderung der überwältigenden Mehrheit von 1931 gerechnet. Der Verluſt ſei aber erheblich unter dem erwarteten zu⸗ rückgeblieben. Schon die bisher vorliegenden Teil⸗ ergebniſſe zeigten, daß die Wählerſchaft keine Wie⸗ derherſtellung einer Parteiregierung wünſche. Das Experiment mit der nationalen Regie⸗ rung werde in England noch eine Weile fort⸗ geſetzt werden. Der liberale„News Chronicle“ bekundet bittere Enttäuſchung über die bisherigen Ergebniſſe und ſetzt ſeine Hoffnung darauf, daß der heutige Tag eine nachoͤrücklichere Verurteilung der Regierung bringen werde, der es mißlungen ſei, Frieden im Auslande und Wohlfahrt im Innern zuſtandezu⸗ bringen. Das Blatt gibt aber offen zu, daß die Re⸗ gierung im kommenden Parlament über eine„we⸗ ſentliche Mehrheit“ verfügen werde. arbeiterparteiliche„Daily Herald“ drückt ſeine Befriedigung über„den jähen Niedergang“ der Regierungsſtimmen aus und ſpricht von einer großartigen Erholung der Arbeiter⸗ partei von den Folgen der Kataſtrophe von 1931. Das Blatt ſagt, wie auch das Endergebnis ausſehen möge, die Hauptſache ſei, daß die Arbeiterpartei ſich wieder auf ſich ſelbſt beſonnen habe. Der Auf dem toten Punkt? Keine Einigung zwiſchen Drummond und Muſſolini?— England lehnt die weitgehenden Münſche auf ein Mittelmeerabkommen ab — London, 13. November.(U..) Die Verhandlungen zwiſchen Muſſolini und Sir Erie Drummond ſcheinen an einem toten Punkt angekommen zu ſein. England habe verlangt, daß Italien eine weitere Diviſion aus Libyen zurück⸗ ziehe und die Zahl ſeiner dort ſtehenden Truppen auf 45 000 reduziere. Bei Erfüllung dieſer Forde⸗ rung ſei es bereit, die Schlachtſchiffe„Hood“ und „Renown“ aus dem Mittelmeer zurückzuruſen. Demgegenüber habe jedoch Muſſolini verſucht, ſo wird in gewiſſen Kreiſen behauptet, die Verhand⸗ lung auf eine weſentlich breitere Grundlage zu ſtellen, indem er den Vorſchlag eines engliſch⸗ franzöſiſch- italieniſchen Mittelmeer⸗ ab kommens in die Debatte geworfen habe. Im Rahmen eines ſolchen Paktes habe Muſſolini vor⸗ geſchlagen, daß England die Normalſtärke ſeiner Mittelmeerflotte reduziere und daß das Mittelmeer in Intereſſenſphären aufgeteilt werde Italien er⸗ hebe dabei Anſpruch auf die Vorherrſchaft im öſt lichen Mittelmeer. Die engliſche Haltung dieſen italieniſchen Ideen gegenüber ſoll grundſätzlich ablehnend geweſen ſein. Kollektivbeanlwortung des römiſchen Proteſtes 14. Wie in engliſchen Kreiſen verlautet, iſt ſowohl die britiſche als auch die franzöſiſche Regierung der Anſicht, daß der italieniſche Einſpruch gegen die Sühnemaßnahmen eine kollektive Antwort der beteiligten Mächte erfordere, die bekanntlich von Italien gleichlautende Noten erhaben haben. Reuter meldet hierzu aus Paris, daß in der Unterredung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Laval und dem britiſchen Botſchafter Sir George Clerk Einigkeit darüber geherrſcht habe, daß keine Zeit für einen Zuſammentritt der Sanktionsmächte in Genf zur Abfaſſung einer einzigen kollektiven Ant⸗ wort auf die italieniſche Note vorhanden ſei. An⸗ dererſeits wurde es für weſentlich angeſehen, daß die Sanktionsmächte ſich auf diplomatiſchem Wege über den Inhalt einer Antwort einigen ſollten, um dadurch ihre Solidarität zu bekunden. Die Ant⸗ worten brauchten jedoch nicht notwendigerweiſe den gleichen Wortlaut zu haben. Daher wird jede Macht einzeln antworten, aber auf einer Linie,„ſtreng parallel“, mit den anderen Mächten. — London, November. er Wirtſchaftskrieg im vollen Gange „Nicht paſſiver, ſondern aktiver Widerſtand“— Italien fühlt ſich für alle Möglichkeiten ſtark — Rom, 14. Nov. Wenige Tage vor Beginn der Wirtſchaftsſanktio⸗ nen gegen Italien ſtellt das halbamtliche„Giornale „ tali“ den hermetiſchen Abſchluß Ita⸗ liens ohne jedwede Einſchränkung gegenüber allen Sanktionsſtaaten feſt. An den f Grenzen Italiens werde rückſichts⸗ os ein eiſerner Vorhang geſetzt werden, der ! jeder Einfuhr aus den Sanktionsländern den Weg verſperre. 1 es müſſe heute ſchon allen ganz klar ſein, daß der Aderſtand Italiens gegen die wirtſchaftliche Be⸗ agerung nicht paſſiv, fondern aktiv ſein werde. en hundertprozentigen Sanktionsländern werde Jaliens Grenze hundertprozentig geſperrt. Länder, die noch die eine oder andere Tür offen laſſen, werde Nalien auch ſeine Türen nicht ganz verſchließen. Kein Problem finde Italien unvorbereitet. Auf jeden Fall verfüge es bereits über Be⸗ tände, die ihm auf eine ſehr lange Zeit den Widerſtand auch gegen die wirtschaftliche Be⸗ 2 lagerung ermöglichen. 05 dieſer Widerſtand bei den Santionsorganiſa⸗ 1 1 welkeren, noch härteren und noch verrück⸗ 1 aßnahmen führen, ſo werde Italien auch für ſen Fall auf ſeinem Kampfplatz ſtehen. 8 der italieniſche Proteſt in einigen auslän⸗ 1 5. als Voranzeige einer Kündigung 0 n Handelsverträge mit den Sank⸗ halban aten ausgelegt worden iſt, ſo antwortet das amtliche„Giornale'Italia“, Rom gehe nicht mit dem Gedanken der Kün⸗ Die dieung irgendeines Vertrages um. f Oſſenſive der Sanktionsſtaate: und die nötige heniſche Abwehr führe allerdings zu einem regel⸗ vechten Wirtſchaftskrieg, der gewiß mit dem automa⸗ tiſchen Erlöſchen aller mit den Sanktionsländern ab⸗ geſchloſſenen Handelsverträge gleichbedeutend ſei. Erfinder vor die Front! — Rom, 15. Nov.(U..) Während die italieniſche Induſtrie Gegenmaß⸗ nahmen trifft, um dem ihr durch die Sanktions⸗ maßnahmen bevorſtehenden Schlag zu widerſtehen, entdeckte ein bisher unbekannter Briefträger ein Verfahren, die Lichtſtärke der elektriſchen Glüh⸗ birnen zu erhöhen. Der Entdecker, Gaetano Chiap⸗ pelli, hat ſeine Erfindung bereits Sachverſtändigen vorgeführt, die von den erzielten Reſultaten äußerſt befriedigt geweſen ſein ſollen. Die nach dem neuen Verfahren behandelten Birnen entwickeln die fünf⸗ fache Lichtſtärke der bisherigen, ohne größeren Stromverbrauch. Chiappelli erklärte, daß er es ſich niemals hätte träumen laſſen, Erfinder zu werden; die vorliegende Erfindung iſt auch ſeine erſte und gelang ihm völlig unerwartet. Vor kurzer Zeit hantierte er in einer Werkſtatt mit einem gewiſſen Metall und einer farbigen chemi⸗ ſchen Subſtanz, als er plötzlich zu ſeinem größten Erſtaunen bemerkte, daß das Licht in oer Werkſtatt heller wurde. Der Erfinder weigert ſich, ole Namen des Metalls und des chemiſchen Stoffes bekannt zu geben und hat jetzt ſeine Erfindung zum Patent an⸗ gemeldet. Auf Einladung einer Zeitung führte der Briefträger einen Verſuch in dem Redaktionsraum durch. Es gelang ihm, die Lichtſtärke der Glühbirnen auf das Fünffache zu ſteigern. Sachverſtändige erklären ſich den. Vorgang damit, daß ein Teil der Elektrizität, der bisher durch die Wärmeerzeugung verloren ging, nunmehr durch Ehiappelli⸗Verfabren ausgenutzt wird, Sas das Schüler ſammeln Altmetall (u..) — Rom, 15. November. 15000 Studenten von Regierungs⸗ und Privat⸗ ſchulen bereiten für kommenden Montag Proteſt⸗ demonſtrationen gegen die Verſchärfung der Sanktio⸗ nen vor. Die Hälfte der Demonſtranten will vor die Geſandtſchaften und Botſchaften der Länder marſchieren, die ſich an den Sanktionen be⸗ teiligen, die andere Hälfte wird in den Häuſern Alt⸗ eiſen ſammeln gehen, um die Regierung in ihrem Kriegsprogramm zu unterſtützen. Von Mon⸗ tag ab werden dann die Jungen und Mädchen der Balilla⸗Organiſationen regelmäßig Altmetall, das für die Herſtellung von Kanonen und Granaten Verwen⸗ dung finden ſoll, ſammeln. Von Schülern aller Schu⸗ len ſind Bitten an die Schulbehörden gerichtet wor⸗ den, im kommenden Winter die Dampfheizung abzuſtellen, um dadurch Brennſtoff zu ſparen. Neuer franzöſiſcher Flottenſtützvunkt — Paris, 13. November.(U..) Heute verlauten Einzelheiten über die Abſicht Frankreichs, eine neue Flottenbaſis in Algerien zu errichten. Die neue Flottenbaſis ſoll dazu dienen, für die franzöſiſchen Schiffe im Mittelmeer oͤie Brennſtoffaufnahme, die bisher nicht zufrieden⸗ ſtellend funktionierte, zu erleichtern. Die Flotten⸗ baſis ſoll in Mers el Kebir in Oran errichtet werden. Schon jetzt befindet ſich in Mers el Kebir ein kleiner Stützpunkt für Kriegsſchiffe. Aber die Zunahme des Handelsſchiffsverkehrs hat bewirkt, daß der Raum im Hafen ſehr knapp geworden iſt. Der Entſchluß, dieſen Flottenſtützyunkt zu ver⸗ größern, wurde von Marineminiſter Piétri nach ſei⸗ nem Beſuch in Algerien gefaßt. Ein erſter Blick auf England * Maunheim, 15. November Das vorläufige Reſultat der engliſchen Wahlen entſpricht ungefähr den Erwartungen: die Oppoſi⸗ tionsparteien haben verhältnismäßig ſtark aufgeholt, die Regierung hat an Sitzen und vor allem an Stimmen verloren. Gewinne und Verluſte aber rei⸗ chen nicht aus, um das Gefüge der Regie⸗ rungs mehrheit gu zerſtören oder auch nur ernſtlich zu gefährden. Miſter Baldwin und ſeine Regierungsparteien haben, wie ein wohl⸗ wollender Karikaturiſt es in einer luſtigen Zeich⸗ nung ihm in den Tagen des Wahlkampfes wünſchte, „ein wenig Fett verloren“, aber ſie ſind geſund und kräftig genug geblieben, um ſich an der Regierung zu behaupten. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Wahlergeb⸗ niſſe, die am heutigen Tage einlaufen werden, zweifellos noch eine Korrektur zugunſten der Regierung bringen werden. Denn bisher ſind nur die Ergebniſſe der Großſtädte und der Induſtriebezirke bekannt geworden, in denen die Oppoſition naturgemäß eine ſtärkere Stellung beſitzt als im flachen Lande. Die Reſultate aus den Land bezirken, die Hoch⸗ burgen konſervativer Tradition ſind, werden das Uebergewicht der Regierungsſtimmen zweifellos noch erhöhen. Wenn die Regierung nicht ſchließlich doch mit einer moraliſchen Einbuße aus den Wahlen hervor⸗ gehen will, wird das auch notwendig ſein, denn ein Vergleich der bisher bekanntgewordenen Stimmen zeigt, daß die Oppoſition der Regierung, was die abgegebenen Stimmen anlangt, doch bedenklich nahe⸗ gerückt iſt. 5 Die Beſonderheiten des engliſchen Wahlſyſtems verhindern allerdings eine politiſche Auswirkung dieſer Erſcheinung. Da nicht die abſolute, ſondern die relative Stim⸗ menmehrheit entſcheidet, zieht mancher konſervative Kandidat in das Unterhaus ein, deſſen Stimmzifſer bedeutend unter der Geſamtzahl der Stimmen liegt, die ſeine oppoſitionellen Kandidaten auf ſich ver⸗ einigen konnten. An Einzelerſcheinungen des Wahlergebniſſes iſt am bemerkenswerteſten die Niederlage, die die kommuniſtiſche Gruppe erlitten hat. Sie hat in dem konſervativen England, wo auch der arbeiterparteilich organiſierte Sozialiſt ſich in erſter Linie als Engländer, dann erſt als Sozialiſt und ſchon gar nicht als Marxiſt fühlt, nie eine große Rolle geſpielt. Dem in der Tradition verankerten engliſchen Gefühl und der in der großen Schule nationaler Tradition erzogenen engliſchen politiſchen Haltung iſt der Moskauer Kommunismus als Zer⸗ ſtörer aller großen Werte und Kräfte der Ver⸗ gangenheit ſtets fremd geblieben. Immerhin beſtand die Gefahr, daß die langen Jahre der Arbeitsloſig⸗ keit, die auch die heutige Regierung nur höchſt un⸗ zulänglich hat abkürzen können und die große Maſſen der engliſchen Arbeiterſchaft in bitteres ſoziales und wirtſchaftliches Elend geſtürzt hat, den Kommuniſten weſentlichen Zulauf einbringen werden. Wenn, was nicht anzunehmen iſt, die Wahl⸗ ergebniſſe, die im Laufe des heutigen Tages bekannt werden, nicht noch eine entſcheidende Wendung brin⸗ gen, iſt genau das Gegenteil eingetreten. Der einzige Kommuniſt, der bisher im Londoner Parlament ſaß, der kommuniſtiſche Führer Pollitt, hat ſeinen Sitz verloren und iſt ausgerechnet von einem Konſervativen geſchlagen worden. Was Kenner der engliſchen Pſyche vorherſagten, und was das ungeheure Plus iſt, das die engliſche Nation in die Aufgeregtheit dieſer Zeit einzubrin⸗ gen hat: die Verankerung im Konſervativen und die Unzugänglichkeit für umſtürzleriſchen Radikalismus, haben die Wahlen auch diesmal augenſcheinlich wieder bewieſen. Es war nur ein Zeichen der Einſicht und des genauen Wiſſens um dieſe pfychologiſche Geſamt⸗ haltung der Nation, was Sir Mosley, den Füh⸗ rer der engliſchen Faſchiſten veranlaßt hat, in dieſem Augenblick, da die Wähler von ſeiner Propaganda vielleicht aufgewühlt, aber für ſeine Idee noch nicht reif waren, nicht an das Wahlglück zu appellieren. Trotzdem die Wahlen die Zuſammenſetzung der Regierung nicht geändert haben, werden ſie für die künftige Politik der Regierung nicht bihnme Bedeutung ſein. Die wichtigſte iſt, daß mit dieſen Wahlen Baldwin und ſeine Miniſter nun für nier Jahre wieder freie Hand in der Füh⸗ 2. Seite/ Nummer 328 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. November 1995 rung der innen⸗ und außenpolitiſchen Dinge erhalten haben. Das wird der gan⸗ zen Regierungspolitik in der kommenden Zeit eine außerordentliche Stabilität und Feſtigkeit geben. Die Regierung braucht nicht mehr auf die Parteien, ſte kann nun mehr auf das Intereſſe des Landes, ſo wie ſie es ſieht, ſchauen. Dieſes Intereſſe liegt heute am wichtigſten ge⸗ bunden in den grundſatz⸗ und folgenſchweren Aus⸗ einanderſetzungen mit Italien. Die engliſche Regierung hat in den letzten Wochen in dieſer Beziehung eine ſichtbar hinhaltende Politik betrieben: der beſte Beweis dafür war die Wieder⸗ aufnahme der Beſprechungen mit Muſſolini. Sie wollte den Wahlkampf nicht mit außenpolitiſchen Entſcheidungen belaſten. Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß die Dinge nun auch auf außenpolitiſchem Gebiete wieder in Fluß kommen werden. Da die Regierung in ihrer grundſätzlichen Haltung ſich dabei auf die ganze Na⸗ tion ſtützen kann, wird ſie auch das ganze Gewicht der Nation dabei in die Waagſchale legen können. Wohin dann dieſe Schale ſich neigen wird, das weiß man heute noch nicht. Aber ſicher iſt jedenfalls, daß die Wahlen in England nicht nur engliſche Privat⸗ und Hauswah⸗ len waren, ſondern daß in ihrem Schatten auch die ganze Politik Europas ſtand. Dr. A. W. Die Vernehmung der Mitangeklagten — Berlin, 14 November. Der Bruder des Biſchofs Dr. Theödor Legge erklärte bei ſeiner Vernehmung: Gelegentlich eines Beſuches in Paderborn habe nur Dr. Hof tus ihn gefragt, ob er an der Ab⸗ löſung der Hollandanleihe des Bistums Meißen in⸗ tereſſiert ſei. Dies habe er bejaht, will aber gleich⸗ zeitig darauf hingewieſen haben, daß der Rückkauf der Obligationen mit Hilfe von Exportbonds zu unvorteilhaft ſei und ein anderer geſetzlicher Weg noch nicht in Frage komme. Darauf habe ihm Dr. Hofius erklärt, daß es noch einen anderen, durchaus legalen Weg gebe. Danach ſollten die Obligationen von hollän⸗ diſchen Klöſtern aufgekauft werden, während das Bistum Meißen bei der Univerſumbank in Münſter einen entſprechenden Betrag ſicherſtellen ſollte. Nach Aufhebung der Deviſengeſetz⸗ gebung ſollte dann die Verrechnung mit den aus⸗ ländiſchen Ordensniederlaſſungen erfolgen. Mitte Dezember 1933, ſo erzählt der Angeklagte weiter, habe er ſeinen Bruder, der damals gerade ſehr krank geweſen ſei, in Bautzen beſucht. Um ihm eine Freude zu machen, habe er ſeinem Bruder erzählt, „Nieder mit dem Verräter Hoare!“ Die Studenten Kairos demonſtrieren unentwegt weiter— Wieder 4 Tote bei den neuen Schießereien Strenge Anterdrückungsmaßnahmen der Regierung — Kairo, 14. November. In den Mittagsſtunden des Donnerstags ver⸗ ſuchten wiederum mehrere tauſend Studenten, die ſich vorher in der Nähe der Univerſität geſammelt hatten, in die Stadt zu ziehen. Sie hatten die Ab⸗ ſicht, alle Studenten und Schüler, die ſich dem Streik noch nicht angeſchloſſen hatten, aus den Schulen her⸗ auszuholen. Der Zug der Demonſtranten bewegte ſich auf die Abbas⸗Brücke zu, die über den Nil in die Stadt führt, wobei aus der Menge andauernd Rufe wie „Hoch Aegypten! Es lebe die Freiheit! Nieder mit England! Nieder mit dem Verräter Hoare!“ laut wurden. Unterwegs bewaffneten ſich die De⸗ monſtranten mit Stöcken und großen Steinen. An der Abbas⸗Brücke traf der Zug auf die Abſperrung der Poltzei, die unter Leitung eines engliſchen Po⸗ lizeioffiziers ſtand. Ein wildes Handgemenge entſtand, in deſſen Ver⸗ lauf ſich die Polizei gezwungen ſah, von der Schuß⸗ waffe Gebrauch zu machen. Die Menge ſtrömte zurück, wobei ſie ihre Toten und Verwundeten mit ſich nahm. Vier Studenten ſollen bei dem Zuſammenſtoß getötet und ſechs ſchwer ver⸗ wundet worden ſein. Von der Polizei wurden der engliſche Offizier und ein engliſcher Sergeant ſchwer verletzt. Zur gleichen Zeit ſammelten ſich die Menſchen vor der Mediziniſchen Fakultät im ſüdlichen Stadt⸗ teil Katros. Da das Gebäude von ſtarken Poltzei⸗ kräften umgeben war, erkannten die Studenten die Ausſichtsloſtgkeit einer Kundgebung. Ein Student hielt eine Anſprache, in der er betonte, daß die Studentenſchaft entſchloſſen ſei, bis zum letzten Mann für die Unabhängigkeit Aegyp⸗ tens zu kämpfen. Sodann forderte er die Menge auf, in kleinen Gruppen ruhig nach Hauſe zu gehen. Sämtliche Fakultäten der Hochſchule ſind von der Regierung für eine Woche geſchloſſen worden. rr rr r Reichsleiter Alfred Roſenberg über: Nationalsozialismus und Kommunismus Sie ſind nicht, wie das Ausland behauptet, gleichlautend! — Berlin, 14. November. Der Chef des Außenpolitiſchen Amtes der NSDAP, Reichsleiter Alfred Roſenberg, ſprach am Donnerstag vor der ausländiſchen Diplomatie und Preſſe über„Grundſätzliche Forderungen, die wir Nationalſozialiſten an nationalſozialiſtiſche Staats⸗ männer ſtellen“, Das Problem, das ewig bleibt, ſo führte Reichs⸗ leiter Roſenberg u. a. aus, iſt das Raumpro⸗ blem mit ſeiner ihm innewohnenden Geſetzlichkeit. Weil Deutſchland offen iſt, muß die deutſche Lebens⸗ form und der deutſche Staatstypus grundſätzlich an⸗ ders ausſehen, als das engliſche, amerikaniſche oder japaniſche Lebensgefühl, alſo der Staaten, die Inſel⸗ völker umſchließen. Das alles in ſeiner Geſetz⸗ mäßigkeit zu erkennen, iſt notwendig für den natto⸗ nalſozialiſtiſchen Staatsmann, der ſich aber auch be⸗ mühe, die innere Geſetzlichkeit im Handeln der übrigen Völker zu begreifen. Dächten andere Völker ebenſo, ſo könnten ſie ſehr gut darauf kommen, daß alles, was in Deutſchland geſchieht, nicht zufällig iſt, ſondern den Abſchluß einer 400 jährigen preußiſch⸗deutſchen Geſchichte darſtellt, und daß ſich Deutſchland nunmehr zu ſeiner Lebens⸗ form durchgerungen hat. Viele Vorwürfe aus dem Auslande ließen jedoch erkennen, daß die jetzt gefeſtigte deutſche Lebensform von außen her noch nicht immer begriffen werde. So ſei in letzter Zeit immer wieder behauptet worden, daß doch die ugtionalſozialiſtiſche und die kommuniſtiſche Staatsform eigentlich gleichlautend ſeien. Man ſagt, beide Staaten hätten keine Mei⸗ nungsfreiheit, in beiden herrſche die Dik⸗ tatur und in beiden ſeien Religionsverfol⸗ gungen zu verzeichnen. Wir ſind, ſo ſagte Reichsletter Roſenberg hierzu, der Ueberzeugung, daß es eine abſolute äußere Freiheit in der Welt nicht gibt. Uns daraus hat der Nationalſozialismus die Konſequenz gezogen, daß, wenn es ſchon notwendig iſt, daß der Menſch Opfer an perſönlicher Freiheit zu bringen hat, er beſſer nicht einer Privatperſon, ſondern ſtets dem Volksganzen und dem Staat gegenüber verant⸗ wortlich geſtellt wird. Reichsleiter Roſenberg ſtellte dann die ſcharfe Gegenſätzlichkeit zwiſchen Kommunis⸗ mus und Nationalſozialis mus in ſolgen⸗ den kurzen Formeln gegenüber: Der Nationalſozialismus ſei aus dem Volke euntſtanden und nicht wie der Kommunismus die Diktatur einer kleinen Kaſte. Der Nationalſozialis⸗ mus erhalte die Tradition, der Kommu⸗ nismus zerſtöre ſie. Der Nationalſozialismus be⸗ kämpfe aſoziale und ſtaatsfeindliche ſubjektive Beſtre⸗ bungen, der Kommunismus predige die Entfeſſelung dieſer Triebe für eine einzige Klaſſe. Der Nattonal⸗ ſozialismus ſtelle ſich auf die Grundlage eines ernſten reltgiöſen Gefühls, während der Kommunismus für die Vernichtung nicht nur aller Religionsübungen, ſondern auch jeden Religions⸗ gefühls kämpfe. Niemals habe der Nationalſozia⸗ lismus etwas mit dem kommuniſtiſchen Regime zu tun. Er ſei aus dem Volke geboren und habe keine Herrſcherkaſte; er betone den Schutz nationaler Kultur, während der Kommunismus die Zerſetzung aller Völker fordere. Nicht nur politiſch, ſondern auch geiſtig ſei deshalb der Nationalſozialis⸗ mus der ſtärkſte Gegner des Kommunismus. Der Nationalſozialismus, ſo ſchloß Reichsleiter Roſenberg unter ſtarkem Beifall, ſei kein geiſtiger Weltimperialismus, ſondern hoffe, daß einmal ver⸗ wandte Völkerſyſteme geiſtig verbündet, und des⸗ halb bodenverwurzalt ſich in organiſcher Zuſam⸗ menarbeit gegenüberſtehen. Dieſe Entwicklung för⸗ dere der Nationalſozialismus, und dies ſei der Bei⸗ trag, den der Nationalſozialismus im Ringen um den Frieden in der Welt gebe. Anſer Luftjchutz iſt Friedensſchutz! Auch die Luftwaffe dient nur der Aufrechterhaltung des Friedens! — Berlin, 14. November. Die Landesgruppe Groß⸗Berlin des Reichsluft⸗ ſchutzbundes veranſtaltete am Donnerstagabend im Berliner Sportpalaſt ihre erſte große öffentliche Kundgebung, bei der in Anweſenheit des Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe, General Göring, die neuen Fahnen geweiht und 18 000 Luftſchutzamts⸗ träger verpflichtet wurden. General Göring nahm ſelbſt das Wort. Er be⸗ grüßte die erſchtenenen 18000 Amtsträger und er⸗ innerte an die gewaltige einzigartige Tradition, die dieſen größten Saal Berlins auszeichne. Von hier aus ſeien oft Ströme der Kraft in das Volk hinein⸗ gegangen. Im Rahmen der neuen Wehrhaftmachung ſei der Luftwaffe ein wichtiger Anteil gegeben worden. Sie ſei geſchaffen worden in der klaren Erkenntnis, daß trotz Heer und Marine die Wehr des Volkes ungenügend ſei, ſolange nicht ſein Luftraum geſchützt werden konnte. Deshalb habe die Luftwaffe mit der allergrößten Energie, Geſchwindigkeit und techniſchen Vollendung geſchaffen werden müſſen. Wenn man heute ſagen könne, daß Deutſchland nicht mehr ſchutzlos ſei, ſo ſei dies nur kraft jener einzigartigen Entſchloſſenheit möglich geweſen, die vom Führer und ſeinen Mit⸗ arbeitern ausgegangen ſei. Mit beſonderer Betonung ſtellte der Miniſter feſt, daß dieſe deutſche Luftwaffe von vornherein zum klaren Zweck der Verteidigung geſchaffen⸗ worden ſei, das deutſche Volk zu ſchützen, damit es im friedlichen Wettbewerb ſeiner Arbeit nach⸗ gehen könne. Dieſe große und einzigartige Auf⸗ gabe komme der deutſchen Luftwaffe gemäß dem Befehl des Führers zu. Sie ſei nicht ausgebaut ſiniern ſollen Der Prozeß gegen den Bischof von Meißen — Ein Entlaſtungszeuge aus Amſterdam daß es einen Weg gebe, die Hollandſchuld zu tilgen. Sein Bruder, der in finanziellen Dingen wenig Beſcheid gewußt habe, habe darauf ſeine Bereit⸗ willigkeit mit dem vorgeſchlagenen Weg erklärt, wenn es ſich um ein geſetzlich ſtatthaftes Vor⸗ gehen dabei handeln würde. Aus Sammlungen ſeien darauf vom Bistum Mei⸗ ßen zunächſt 40 000 7% aufgebracht worden, die er, der Angeklagte, an Hofius weitergeleitet habe. Spä⸗ ter ſei dann noch der Betrag von 100 000%, näm⸗ lich das Darlehen des Schutzengelvereins in Pader⸗ born, dazugekommen. Der Angeklagte erklärt, er habe mitunter Arg⸗ wohn gegen Dr. Hofius gehabt. Hofius habe aber ſeine Bedenken immer zu zerſtreuen verſtanden. Eines Tages habe Hofius ihn darüber aufgeklärt, daß er für das Bistum Meißen ein Guldenkonto in Holland angelegt habe. Er, der Angeklagte, ſei ſehr empört über das eigenmächtige und ungeſetzliche Vorgehen des Dr. Hofiug geweſen. „Ich habe ihn angebrüllt wie ein Stier!“, ſo be⸗ kundete er.„Was ſollte ich nun machen? Die Sache war paſſiert. Vor allen Dingen, das war mein Gedanke, durfte mein Bruder nichts erfahren, der doch an einen legalen Weg glaubte. So habe ich die Sache weitergehen laſſen, und es wurden weitere Obligationen aufgekauft.“ Der angeklagte Generalvikar Prof. Dr. Soppa ſchilderte, wie ſich die wirtſchaftliche Lage des Bistums immer mehr verſchlechtert habe, ſo daß bald aus pekuniären Gründen kaum noch an einen Rückkauf von Obligationen gedacht werden konnte. Schließlich habe die Deviſenſtelle auch grundſätzlich die Genehmigung hierzu verſagt und habe das Bis⸗ tum auf den Weg verwieſen, die Obligationen mit Hilfe von Exportbonds aufzukaufen. An dieſem Ge⸗ danken will der Angeklagte bis zuletzt feſtgehalten haben. Er hat auch tatſächlich einige Schuldverſchrei⸗ bungen mit Hilfe von Exportbonds in Holland auf⸗ kaufen laſſen. Durch den Sekretär eines befreunde⸗ ten katholiſchen Vereins in Paderborn ſei ihm mit⸗ geteilt worden, daß Dr. Hofius allein helfen könne. — Addis Abeba, 15. Nov.(U..) Abteilungen der abeſſiniſchen Nordtruppen ſollen nördlich Makalles das heißt alſo im Rücken der Italiener, einen Ueberfall auf einen italieniſchen Munitionstrausport durchgefühvt haben. Den Abeſ⸗ 81 mit Munition und Gewehren beladene Maultiere in die Hände gefallen ſein. Die Abeſſinier ſollen die Mehrzahl der italieniſchen Be⸗ gleitmannſchaft niedergemacht haben Die An⸗ greifer ſollen eine den vielen Guerkllaban den ſein, die im Rücken der italieniſchen Linie arbeiten, um den Nachſchub in die vorderſten Frontlinien der Nordarmee de Bonos zu ſtören. Dieſen Zwiſchenfall nördlich Makalles ſieht man hier als Beweis dafür an, daß dey abeſſiniſche Kriegsplan ſo arbeitet, wie die Oberſte Heeres⸗ leitung es ſich gedacht hat. Nach dieſem Verteidi⸗ gungsplan ſollen Freiſchärlerabteilungen der Abeſ⸗ ſinier ſich darauf beſchränken, die Italiener zu beun⸗ ruhigen, bis der Aufmarſch der abeſſiniſchen Haupt⸗ armee in ihre Verteidigungsſtellungen völlig durch⸗ gefithrt iſt. Andankbare militäriſche Aufgabe Mit der italieniſchen Nordarmee via Asmara, 14. November.(U. P. Sonderfunkbericht.) Das erſte ernſtere Gefecht weit hinter der italieniſchen Front bei Malkalle ſcheint ſich in der Gegend von Gerhalta, 60 Kilometer nörd⸗ lich von Makalle, zu entwickeln. Mehrere Kompa⸗ worden, um andere Staaten und Völker zu ver⸗ nichten oder ſie den Schrecken eines Luftkrieges auszuſetzen. Sie ſei in dem Rahmen gehalten worden, der notwendig war, das eigene Volk zu ſchützen. . Die erſte Aufgabe einer weiſen Führung werde immer ſein, den Frieden zu erhalten. Dies um ſo mehr, als das friedliebende deutſche Volk, das jahrelang einer ganzen Welt ſtandgehalten habe, das ſeine Waffen blank und rein nach Hauſe gebracht habe, nach Kriegsende innerlich zuſammengebrochen, innerlich frieoͤlos, wehrlos und ohnmächtig ge⸗ worden ſei. Unter ſtürmiſchem Beifall ſtellte der Miniſter⸗ präſident feſt:„Wir wollen den Frieden, der dem deutſchen Volke zukommen läßt, was ihm zukom⸗ men muß, einen Frieden der Ehre und der Gleichberechtigung.“ Dieſen deutſchen Frieden könne nur die wiedererwachte deutſche Kraft ſchützen, zu der die deutſche Luftwaffe gehört,. Aus dieſem Geſichtswinkel heraus komme dem Luftſchutz eine unendlich wichtige Aufgabe zu: Er habe die Organiſation zu ſchaffen, damit das deutſche Volk, wenn einſt das Schickſal furchtbare Zeiten ohne oder gegen ſeinen Willen heraufbe⸗ ſchwören ſollte, vor den ſchrecklichen Folgen von Angriffen aus der Luft geſchützt werde. Zum Schluß richtete der Reichs luftfahrtminiſter einen heißen Appell an das deutſche Volk. Wenn jeder einzelne Volksgenoſſe auf den Führer blicke, der ſein ganzes Leben und ſeine ganze Arbeit dem deutſchen Volke geweiht habe, ſo werde ihm ein Bei⸗ ſpiel gegeben. Wenn jeder einzelne für das Ganze eintrete, dann ſei auch das Ganze für jeden einzel⸗ „Dr. Hofius ſchwebte mir“, ſo erklärte de Angeklagte,„vor, wie eine Art Wundermann, der mancherlei fertigbrachte, ohne ſich dabei gegen die Geſetze zu vergehen.“ Im perſönlichen Umgang habe er allerdings kein beſonders vertrauenerweckenden Eindruck gemacht Dann wurden die Protokolle des Amtsgeri* Paderborn über die kommiſſariſche Vernehmung ge vom Erſcheinen in der Hauptverhandlung enen denen 25lührigen Mit angeklagten au guſte Klein verleſen. Daraus ergibt ſich 1 dieſe Mitangeklagte aus dem Verhalten des 9 Theooͤor Legge in der Anleiheangelegenheit 170 Verdacht geſchöpft hat, daß irgend etw 10 etwas nicht Ordnung ſei. Als oͤann die Beamten r Zolen dungsſtelle Dortmund erſchienen und die Arbelts räume des Dr. Legge in Paderborn durch glaubte ſie, daß auch er in die Sache ermittle Sie wollte ihn vor unangenehmen Weiterungen ſchützen und vernichtete oͤaher die Geſchäftsbücher n denen die Geſchäfte mit der Univerſum⸗Bank 5 bucht waren. Auch hat ſie einen Brief, den ſie 15 belaſtend hielt, ungeöffnet verbrannt. 5 Eine gewiſſe Spannung wurde in die Verh hineingetragen durch das Auftauchen eines anwalts Vorſtmann aus hatte ſich an die Verteidigung daß er wichtige Ausſagen über die Obligationsge⸗ ſchäfte machen könne. Auf Antrag der Verteidigung wurde er darauf als Zeuge vernommen. Er bekun⸗ dete, daß er an Hand der Geſchäftsbücher Nachſor. ſchungen bet der Univerſum⸗Bank in Amſterdam 1105 geſtellt und ermittelt habe, 1 daß alle Aufträge zum Rückkauf der Obliga⸗ tionen bereits vor dem 16. Oktober 1934, den Stichtag für die Volksverratsanzeige, erteilt worden ſeien. Die von Rechtsanwalt Kaltenbach für das Bistum auf Grund einer Blankovollmacht des Generalpikars Dr. Soppa erſtattete Volksverratsanzeige ſei alſo nichtig. Die Staatsanwaltſchaft vertritt den gegen⸗ teiligen Standpunkt und iſt der Meinung daß z. Z. der Erſtattung dieſer Anzeige ein Teil der Effekten erſt„in den Wind gekauft“ war, d. h, erſt zu einem ſpäteren Lieferungstermin angeſchafft wer⸗ den ſollte. Entgegen dem Antrag der Staatsanwalt⸗ ſchaft, die den Zeugen wegen Begünſtigungsverdachts ablehnte, ſchritt das Gericht zur Wereidigung des Zeugen, weil es einen ſolchen Verdacht nicht andlung N. Rechts⸗ Amſterda m. Er gewandt und erklärt, für erwieſen hielt. nen der ſicherſte Hort Der Guerilla-Krieg ſetzt ein Erfolgreiche Klein-Aktionen der Abeſſinier hinter der italieniſchen Ernſte Beunruhigung der Nachſchublinien Front— nien auserleſener Askaritruppen General Santinis ſtießen hier auf Reſte irregulärer abeſſiniſcher Trup⸗ pen, die ſich während des Vormarſches der italieni⸗ ſchen Hauptarmee in dem unwegſamen Berggelünde von Gerhalta verſteckt hielten. Die Feinddſeligkeiten an dieſer Stelle, die vorläufig nur in einem von beiden Seiten mit äußerſter Vorſicht geführten Ge⸗ plänkel beſtehen, begannen, als die Italiener bei ihrer großen Säuberungsaktion der eroberten Ge⸗ bietsteile in die Gegend von Gerhalta gelangten. Genauere Angaben über den Verlauf dieſer Klein⸗ gefechte und die Anzahl der Verluſte fehlen bisher, Amtlich wurde zu dieſen Vorfällen erklärt, daß oͤfe italieniſchen Truppen die Aufgabe hätten, das Gebiet hinter der Front von allen verſprengten Reſten abeſſiniſcher Streitkräfte zu ſäubern, und auch alle„Einzelgänger“, die ſich in Berghöhlen und Felsſpalten verſteckt halten, um aus dem Hinter⸗ halt auf italieniſche Soldaten der Transportzüge zu feuern, unſchädlich zu machen. Eine andere Gefahr, die man durch die Säube⸗ rungsaktion beſeitigen will, kommt von ſeiten ver⸗ einzelter Banden, die es vor allem auf das Plün⸗ dern abgeſehen haben. Dieſe ſind zwar meiſt unbe⸗ waffnet, ſtellen aber trotzdem eine ſtarke Beunruhi⸗ gung für die Italiener dar. Eine dieſer Abteilun⸗ gen hat ſich jedoch zu einer regelrechten Miniatur⸗ armee zuſammengefunden, die unter Führung des Dedtjasmatſch Ghebriet, eines Unterführers von Ras Seyoum, ſteht und mit allen möglichen Waffen von gezackten Spießen bis zu modernen Karabinern aus⸗ gerüſtet iſt. Vor dem Zentrum der Front haben Flugzeuge über dem bergigen Gebiet von Togora zwiſchen Ma⸗ kalle und dem Aſchangi⸗See die Konzentration ſtark bewaffneter abeſſiniſcher Streit⸗ kräfte beobachtet. Man ſchließt daraus, daß dieſe Truppen den Verſuch machen werden, dem weiteren Vormarſch der Italiener von Malkalle nach Süden Widerſtand entgegenzuſetzen. Außerdem entdeckten die Flugzeuge ein großes abeſſiniſches Lager mit Zelten, Kamelen und Maultieren in der Nähe von Amba Alagi. Europäer auf abeſſiniſcher Seile gefallen — Rom, 15. Nov.(U. P) Amtlich wird mitgeteilt: In einer Schlacht aut Oberlauf des Fanfanfluſſes, wo der Fluß am dich teſten an die Grenze Britiſch⸗Somalilands heran; kommt, ſind 300 Abeſſinier getötet worden; auch eln europäiſcher Offizier, einer der Anführer der abeſſiniſchen Truppen, wurde getötet; die Iden; tität des Offiziers konnte bisher noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. Die Zahl der italieniſchen Verluste beträgt insgeſamt 78. 15 Soldaten wurden getblel 63 andere verwundet. Der Feind ließ zahlreihe Maſchinengewehre und Gewehre, ſowie eine e trächtliche Menge von Munition auf dem Schlacht feld zurück. P— 7 1 15 7 f f inbauer auptſchriftleiter und perantwortlich für Politik: Dr. Alots Winbe Seesen des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Tenge del u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil Dr. Fritz okaler Teil: Dr. Friz Hammes Sport: Wily Müller weſtdeutſche umſchau, Gericht und ene rande Fennel ⸗ Anzeigen und 900 f. 75 bob ſümtlich in Herausgeber, Drucker und Verleger: . Dr. Leit Bode& Co., Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, .⸗A. X: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 5 Abendauftage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: briger Tell: Mitteilungen: Ja im. 9 Mannhelmer Zeitung —6 5285 Bikdorlafnob⸗ 1 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. 1 Für unverlangte Beiträge keine wewähr Rückſendung nur bei Rü N f 3. Seite Nummer 528 g g 1 Mittag⸗Ausgabe r 95 zeitag, 15. November 1085 Neue Mannheimer Zeitung Mittag 8— der tann, 4 dabe f N 8 keinen f emacht. 'sgerichtg nung der entbun⸗ n Au⸗ ſich, daß des Dr. zeit den nicht in Zollfagn⸗ Arheits⸗ chſuchten, ickelt ſei, terungen. ücher, in. 1 8 ank ver⸗ n ſie für 5 5 9 0 0 II drigere Preise! techts. e 1 Neue Modelle- niedrige erklärt, 0 a f 1 ollaufomobil gung 0 e, 1936er Modelle schon jetztl. Ein neues V 1 Nachfor. 5 0 dam an⸗ 0 0 0 5 0 N anderen pen zu beispiellos niedrigem Preis Bei de 705 8 ar Kurze Zeit 0 0 2 55 u 1 4 u 1 u + 2 0 einschneidende Preissenkung- aber n 3 teilhaftesten alvikars ei alſo ö are K 5 Vor 1 Wer sofort kauft duft am teinung, Teil der h. erſt 8 5 h- d Ge- it mer 8 f i tion und ihr hoher Sach- un anmal. Die Qualitat der OPE-Wagen, ihre ausgeglichene Ronstruk 8 5 erdacht. ö auf hichten eine Anerkennung gefunden, wie sie noc 1 nig brauchswert haben 1035 in allen Ràuferschic e i i f er Wille, die Gefolgscha st.— Dieser große Erfolg und d 1 — nicht dagewesen i 1 81 5glichkei d damit die l 3. 8 je Möglichkeit un 4 ganzen Winter über in Arbeit und Brot zu halten, geben OP 5 1 8 84— 0 77. 15 en Abnahmen: Verpflichtung zur sofortigen Durchführung folgender umwälzen 1. 5 2 f f is-Senk für alle an- . a ö 0 icdende Preis- Senkung Oschaftung eines Vollaufomobils zu einem Preis, Einschne Sk e antinis 5 g.. 2 193 ²6r Ferson 11 wie er bisher in der Aufomobilgeschichfe für ein deren CV alien s e g 5 November 18 14. 5 ele derarfiges Werfobjekt noch nie erreicht wurde. 15 i 55 5 1 281 1 ut Vo 7 3 1 5 i Ma die Durchführung dieses großzügigen Planes 1 2 1 der ard 18 Feb 10% Wieder ig rat lit N N 12 5 bei gestaffelt. Mit der fortschreitenden Jahreszeit werden sie dem Normalpreis ange 8. en Ge⸗ g e . ,,,, ,, 5 105 ,,... ee N— 3 e— i 1 „ un;. 5 75 a b. EISSENRUNGd 1 . OPELP4 für die anderen 1936er Modelle! * n für RM 1650 9 , ein Vollautomobil für R 8 Plün⸗ g BisHRER dre rage em n vom 18 188. aa i dfach aner- 1 bi ic en dis 4 1 Pie 16.88. al Die Weiterentwicklung des hunderttausendfa 0 iatur⸗ 0 5 5 7 8 de kannten und bewährten 1,2 Ltr.-Typs. Ebenfalls ein 4 Zyl. r Ones 59 2509 1 00 200 n Ras 8 8 a im 5 1 1 1 4 Takt- Motor! Das praktische Leistungsvermögen bleibt a 1 n aus⸗ 5„Typ Olympia. RN 2590 RN 2300 RM 2350 RM 2400. 100 das gleiche, der Verbrauch konnte trotzdem wesentlich Cabr Limeus. 15 5. genug 5 12 verringert und die Wirtschaftlichkeit noch bedeutend 6 155 2 türige RM 2990 EM 3085 RM 3120 reit⸗ e 5 1 8 5 4 imousine 1 11. erhöht werden. Das Außere ist dem Zeitgeschmack an 1 1, 5 5 4 6 Zyl. 4 türige 3312 RM 3384 RM 34 e. gepaßt, ohne aber so Wesentliche Vorzüge wie Boden. RN mit. 8 5 8. 755 5 e ann freiheit, Geräumigkeit und Bequemlichkeit zu opfern. 6 Zl. A sitziges 851 4000 M3680 RM 3760 RNA 3840 . Cabriolet. 0 b a JJJVVVVVFFV RM 1630— g. e. OPEL PA Limousine 1 5 15 1 0 4566 * 3 RM 1880 1255 1,„ q OPEL P4 Cabriolet- Limousine sitzer Limous. 1 3 1 . 3 3 RM 1880 Opel. Personenvragenprogramms,. 1•äJů e e eee 0 dich ausgeno b 875 ne e un OPEL iz Tonner-Lieferwagenn RM 1890 Maßgebend für den Preis ist 5 55 der 17 8. nic 5 5 15 55 195 OPEL iz Tonner-Lieferwagen- Fahrgestell. RM 1500 Am 15. Februar 1936 treten die bisherigen Preise wieder. 5 rluſte tötet,. 105 5 e be⸗ ,,. lacht⸗ — 5 1 Süd. ae 0 R EI S ENR W 7 abe 4 DN M OPEN G. RUSS EUS HEIM AM MAIN porte 4. Seite/ Nummer 528 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. November 1995 Die Stadiseife Mannheim, den 15. November. Herbſtliche RA B- Vilder Freilich: es ift nicht mehr ſo ſchön wie im Spät⸗ herbſt. Nebel über den Wieſen, der Odenwald in Wolken gehüllt, manchenorts auch die bloßgelegte Erde noch ſehr nackt und friſchgepflügt emporquillend. Und kühl iſt der Wind, der über die weiten Wieſen weht. Aber unſere Mannheimer Einfahrt iſt präch⸗ tig, überall blühen die Blumen noch bunt auf den Beeten, das Zügele auf der Riedbahn macht alter⸗ tümlich weiße Puff⸗Puff⸗Wolken, und heidi gehts hinein in die ſchlanken, weiſe ausgewogenen Kur⸗ ven. Dahin iſt alle Weisheit aus der Fachzeitſchrift über„Fahrtechnik auf Autobahnen“, in denen die wohltätige Einwirkung von holprigem Dorfpflaſter auf Motore von mittlerer Güte gelobt und äußerſte Vorſicht beim Umgang mit hohen Tourenzahlen em⸗ pfohlen wird. Wir ſauſen dahin, und wenn wir an⸗ gekommen ſind, werden wir nicht wiſſen, was mit der erſparten Zeit im ſchon winterlich ſtillen Hei⸗ delberg anfangen. Unterhaltung auf der Reichsautobahn bieten allein die Stehengebliebenen, die„Heeßgeloffenen“, die Fußkranken im großen Motormarſch. Wenn man Glück hat, kann man ſte genau beobachten, wie ſie anfangen zu huſten, wie ihnen ſchwach in den Rädern wird, ſie hin und her ſchwanken und mit einem Murks ſtehen bleiben;— da hilft kein An⸗ laſſer und kein Startverſuch mit Schwengel und ge⸗ waltigſter Muskelkraft mehr. Da ſteht er. Manche haben noch Hoffnung im Buſen, es könnte vielleicht nur Brennſtoffmangel ſein; das Stäbchen wird ein⸗ getaucht und vor die Brille gehalten. Aber es iſt noch Benzin bis nach Heilbronn und Stuttgart drin. Ach, wäre doch bloß die Zündkerze verrußt, oder das Kabel loſe, oder die Düſe verſtopft! Aber nein, 3 Mann liegen mit dem Kopf unter der Kühlhaube, und müſſen feſtſtellen, daß alles tadellos in Ordnung iſt, was in Unordnung ſein dürfte. Nur tief im Herzen, der Motor, er will nicht mehr, er hat zuviel Gas und zu wenig Kühlung gekriegt, er war nicht dafür gebaut, Kilometer zu ſchinden und Kompreſ⸗ ſoxen nachzulaufen, nun machte er ſchlapp und ſteht am Rande, ja manchmal ſogar mitten auf der Bahn, wenn ſein Beſitzer zu ſchwach, zu mißmutig oder zu faul war, ihn wegzuſchieben. Immer wieder dasſelbe Bild, ein Laſtwagen, der ſeine Kiſten und Säcke neben ſich ſtehen hat, damit man ihn leichter hebe und ihm einen neuen Reifen verpaſſe. Ein mutiger Mann mit Schloſſerkenntnis, der in den Overall ſteigt, und dem launiſchen Tiere mit Werkzeug zu Leibe rückt. Oder die drei hilfloſen Eleganten, die ihre modiſche Motorhaube lupfen und ein belämmertes Geſicht machen. Und am Wegesrande, auf dem ſchwarzen Streifen, ſind dann Spaziergänger zu ſehen, in eleganten Mänteln, die Herren in Gamaſchen, die Damen in durchſichtigſten Seidenſtrümpfen, Schlangenhaut am Fuß. Sehr leicht zu unterſcheiden von den anderen Geſtalten, die am Wegesrande arbeiten, Männer in blauen Kitteln, die noch Sträucher pflanzen und Raſen ſtechen. Es iſt die große Welt, die die Natur nur in heſter Erholungsqualität aus den Bergen, Bade⸗ orten, Winterſporthotels kennt. und ſich hier auf ſchlichter Pfälzer Alltagsheimaterde, eine halbe Stunde womöglich, bis zum nächſten Kreuzungsfern⸗ ſprecher zu Fuß ſchleppen muß. Doch ſollte man da⸗ rum nicht feixen, ſondern lieber zum Einſteigen ein⸗ laden; denn ei wie bald biſt auch du vom Geſchick Lreilt. Auf der nächtlichen Heimfahrt aber, da achte man auf die Haſen. Viele werden vom Lichtkegel gefan⸗ gen und hören als letzten Laut ihres Lebens noch das ſcharfe Kreiſchen der Räder, das jetzt bei der Feuchtigkeit wie eine Kreisſäge klingt. Viele müſſen ihr Leben laſſen zwiſchen Seckenheim und Fried⸗ richsfeld, und die Jäger werden ſchimpfen. Wähne einer nicht, er könne das erlegte Wild mitnehmen. Kontrolle mit gewaltigen Pferdeſtärken jagt umher Theater und Muſik in Heidelberg Heidelberg, im November. Die Güte des diesjährigen Heidelberger Opern⸗ enſembles bewies eine Aufführung von Verdis „Maskenball!“ unter Martin Baumanns ſorgfältiger Spielleitung. Kapellmeiſter Fritz Bohne betreute nicht minder gewiſſenhaft, wenn auch bis⸗ weilen etwas ſehr gedehnt in den Tempi, den muſi⸗ kaliſchen Teil, Hermann Alberti ſorgte für male⸗ riſche Bühnenbilder. Eine klug durchdachte Leiſtung bot Dr. Heinrich Kroegler als König Guſtav der Aufführung lag der Originaltext von Seribe zugrunde— ihm ebenbürtig zur Seite ſtand die kultivierte Verkörperung der Amelia durch Marga⸗ rete CEelas⸗Schur. Ganz glänzend war Man⸗ fred Grundler als Ankarſtröm und Margarete Kießlings heller Sopran triumphierte auch über die ſtärkſten Enſembleſätze. Auch ſonſt hörte man allenthalben ein treffliches Muſtzieren. Eine beſonders heitere Note ſchlug die Operette an mit„Schach dem König“ von Walter W. Goetze, wobei freilich der muſtkaliſche Teil hinter dem ſehr luſtigen, ſchwankmäßigen Textbuch von Paul Harms verſchwand. Die Aufführung blieb dieſer Stimmung nichts ſchuldig und hatte ihren köſtlichen Mittelpunkt in Hans Ney als guter König Jakob von England, der durch Liſt und Tücke von ſeinem Tabakverbot abgebracht wird. Um dieſen dicken Märchenkönig tanzte y Brühl mit viel Grazie und ſtimmlichen Vorzügen, während der Kronprinz des Eugen Schöndorfer ſtimmlich noch viele Wünſche offen ließ. Max Mairich und Herta Glatt verkörperten wie ſtets ein luſtiges Buffopärchen. Mancherlei luſtige Epiſodenfiguren und flotte Tänze verhalfen mit zu dem Erfolg der Aufführung. E Die ſtädtiſchen Symphoniekonzerte fanden einen ſehr bemerkenswerten Auftakt durch die Mitwirkung von Prof. Georg Kulenkampff Luftſchutz tut not! Ein Aufruf der Kreisleitung Die Aufgaben, die die Regierung dem Luftſchutzbund geſtellt hat, ſind für die Sicherheit unſerer Bevölkerung von größter Bedeutung. Allerdings iſt der Reichsluftſchutzbund nicht ein Apparat von beſoldeten Beamten und Augeſtellten, ſondern ſeine Arbeit muß durch freiwillige Hilfsleiſtung unſerer Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen durchgeführt werden. In Stadt und Land wird jeder zu dieſer freiwilligen Hilfsleiſtung nach Möglichkeit heran⸗ gezogen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch im Kreis Mannheim dieſer Appell nicht ungehört bleibt und die Organiſation des Reichsluftſchutzbundes durch tatkräftige Mitarbeiter ihren Aufgaben gerecht zu werden verſucht. aber erforderlich und unerläßlich iſt. Trotzdem gibt es noch Abſeitsſtehende, deren Mitarbeit Ich wende mich deshalb an alle Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, nicht nur der Arbeit des Reichsluftſchutzbundes Intereſſe und Aufmerkſamkeit entgegenzubringen, ſondern, wenn irgend möglich, ſelbſt aktiv mitzuarbeiten und mitzuhelfen. Der Kreisleiter der NS AP: gez. R. Roth. Richtet Kleider, Schuhe und Mäntel Das Winterhilfswerk kann alles brauchen— Gebt aber keine wertlosen Stücke Ihr ſollt die armen Volksgenoſſen vor Kälte ſchützen Wenn in den nächſten Tagen das Signal in den Straßen ertönt, das zur Abgabe von Kleidungs⸗ ſtücken aller Art auffordert, ſo mögen diejenigen, die ſich für dieſen Winter den langerſehnten Winter⸗ mantel oder das neue Winterkleid leiſten konnten, unter ihren alten Sachen gründlich Nachſchau hal⸗ ten! Sie werden beſtimmt allerlei finden, womit einem armen Volksgenoſſen unendlich viel geholfen werden kann. Das WHW kann alles brauchen: Wäſche, die unmodern geworden iſt und in den Schubladen vergilbend ruht; Schuhe, die nicht mehr paſſen, die aber noch gut erhalten ſind; Kleider, Mäntel, die vergeſſen in einer Ecke des Schrankes hängen. Das Winterhilfswerk bringt alle ſolche Sachen wieder in Ordnung, fleißige Hände ſind am Werk, um all dieſe Gaben für unſere bedürftigen Volksgenoſſen gut herzurichten. Deutſche Hausfrau, wir wiſſen zwar, daß du es ſelbſt nicht leicht haſt, wenn du mit deinem Wirt⸗ ſchaftsgeld auskommen und für den Winter alles richten willſt, aber wenn du daran denkſt, daß deine Gabe einem armen Volksgenoſſen wieder Lebens⸗ mut gibt und ihm zeigt, daß er im Dritten Reich nicht verlaſſen iſt, dann wirſt du es mit Geſchick und einigen Rechenkünſten doch noch einrichten können, dieſes oder jenes Kleidungsſtück zu entbehren. Das Winterhilfswerk bittet jedoch, nur ſolche Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke ab⸗ zugeben, die noch verwertbar ſind. Sachen, mit denen auch die geſchickteſten Hände nichts anzufangen wiſſen, ſind wertlos, und es iſt un würdig, ſolche Sachen dem Winterhilfswerk anzubieten. Eine weitere Bitte ergeht dahin, zu⸗ ſammengehörige Stücke(Schuhe, Anzüge, Kleider) zurſammenzubinden, um nachher das müh⸗ ſame Zuſammenſuchen zu erſparen Wer ſeine Ga⸗ ben außerdem noch einpackt, ſorgt dafür, daß ſie in der Haſt des Sammelns nicht beſchädigt werden, ſondern wohlbehalten bei der Sammel⸗ und Ver⸗ teilungsſtelle der NS⸗Volkswohlfahrt abgeliefert werden. Diejenigen aber, die es irgendwie ermöglichen können, werden ſich ſicherlich der Mühe unterziehen, ſchadhafte Sachen ſelbſt auszubeſſern, die Strümpfe zu ſtopfen, ehe ſie ſie abgeben, Knöpfe anzunähen, damit ſte nachher nicht in der Maſſe verſchwinden, und vielleicht auch die ausſortierten Schuhe vorher beſohlen laſſen. Dann finden ſich beſtimmt hie und da auch noch Pelsmanſchetten, zu denen kein Kragen mehr da iſt, die aber ſchon lange ihr Daſein in der Mol⸗ tenkiſte friſten. Wenn wir ſolche Pelzſtückchen dem WoW geben, dann wiſſen wir: jetzt bekommt irgend ein armes Kind, das vom WHW ein Winter⸗ mäntelchen erhält, gleich noch ein Pelzkrägelchen darauf. Und das iſt vielleicht das erſtemal im Leben dieſes Kindes, daß es nun ein hübſches Winter⸗ mäntelchen hat und nicht mehr, wie bisher, irgend ſo ein fadenſcheiniges armſeliges Umhängerchen. Und allein die Freude, die wir in einem gläubigen Kinderherzen auslöſen können, ſollte uns veran⸗ laſſen, diesmal eine gründliche Generalreviſion unſeres geſamten Beſtandes abzuhalten. Wenn wir alle ſo handeln, wird beſtimmt in die⸗ 1Jſem Winter kein Deutſcher zu frieren brauchen. rr———-„—-——2 und ſtellt die Verdächtigen, und da iſt es gut, wenn man mit glaubwürdig⸗treuherzigem Augenaufſchlag verſichern kann, man wolle ihn ja nur bis zum näcß⸗ ſten Polizeirevier, haha Dr. Hr. Deulſche Schule für Volksbildung Erweiterung der naturkundlichen Sammlung Da nach den vom Gauſchulungsamt erlaſſenen Anweiſungen das Volksbildungswerk der NS DA im Rahmen der Nes⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ aufzubauen und durchzuführen iſt, konnte die nach der Machtergreifung von der Stadt ein⸗ gerichtete„Deutſche Schule für Volksbil⸗ dung“ vom Oberbürgermeiſter wieder auf⸗ gehoben werden. In den dadurch freigewordenen Räumen der Deutſchen Schule für Volksbildung (Villa Reiß), E 7, 20, wird die bisher im Zeughaus aufgeſtellte biologiſche Sammlung unter⸗ gebracht. Dieſe räumliche Ausweitung der ſtädtiſchen Sammlungen iſt dringend erforderlich, um eine ſach⸗ gemäße Aufſtellung der völkerkundlichen Sammlung im Zeughaus zu ermöglichen. Mit der Verlegung der biologiſchen Sammlung in die Reiß⸗Villa wird nach Freimachung und Her⸗ richtung der Räume alsbald begonnen, damit ſchon in allernächſter Zeit die biologiſche Sammlung der Allgemeinheit im Haus E 7, 20 in neuer Anordnung zugänglich gemacht werden kann. Die Umänderung bedingt auch Umſtellungen in der naturkund⸗ lichen Sammlung im Schloß, die daher be⸗ reits vom kommenden Sonntag ab über den Winter geſchloſſen bleiben wird. Städtiſches Schloßmuſeum Mannheim Um weiteſten Kreiſen der Bevölkerung Gelegen⸗ heit zur Beſichtigung der intereſſanten Schau„Vom Wildpfad zur Reichsautobahn“ mit der neueröffneten Abteilung„Die Deutſche Wein⸗ ſtraß e“ zu geben, iſt für Sonntag, 17. November, freier Eintritt feſtgeſetzt. Das Muſeum iſt am Sonntag von 11—16 Uhr zugänglich. Am Buß⸗ und Bettag, Mittwoch, bleibt das Muſeum geſchloſſen. Durch das Entgegenkommen einer g g Firma iſt es dem Schloßmuſeum möglich denke in ſeinen Räumen einen Schmalfilm vor führen, der ſich mit der Arbeit und Technik 99 0 Bau der Reichsautobahn befaßt. Näheres hieriher wird noch bekanntgegeben. er 20. November, 0 Pilzwanderungen Noch einmal werden am kommenden Wochen, ende folgende Pilzwanderungen durchgeführt; Samstag nachm. Treffpunkt am Bahnhof chin um 13.45 Uhr, Mannheim Hauptbahnhof ab 1342 Uhr.— Am Sonntagvormittag Treffpunkt 0 Bahnhof Maxdorf um.15 Uhr(Mannheim Fried. drichsbrücke ab.35 Uhr, Ludwigshafen Audit, platz ab.50 Uhr) mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn! An Sonntagnachmittag iſt endlich eine Pilzwanberung am Karlſtern, nördlich Käfertal. Treffpunkt dor ſelbſt um 14 Uhr. Ein Wort an die Hamſterer Bei einer grundſätzlichen Betrachtung der He⸗ griffe„Kampf und Opfer“ im nationalſozialiſtiſchen Sinne ſchreibt der Nationalſozialiſtiſche Wirtſchaſts⸗ dienſt„Deutſche Volkswirtſchaft“ unter anderem: „Gerade die jüngſte Zeit hat uns vor Augen ge. führt, daß der Verbrauch ausländiſcher Lebensmittel — wenn nötig— ſchon mal gegenüber dem für den Aufbau unſerer Wirtſchaft notwendigen Rohstoff bedarf zurückzutreten hat. Die Voranſtellung des eigenen Ich, wie ſie bisweilen im Hamſtern von Waren zum Ausdruck gekommen iſt, entſpricht keineswegs dem Opfermut der Kämpfer unſerer Be⸗ Hinder. Billig und sparsam RAIN wegung. Vielmehr ſollten gerade die Opfer, die in Krieg und Nachkriegszeit auf den Altar der Nation gebracht wurden, genug Anſporn ſein, kleine Verzichte zu leiſten. Marxiſtiſch iſt es, die Geiſteshaltung eines Volkes an einem Viertelpfund Butter zu orientieren. Für den Nationalſozialismus aber ſind mate⸗ rielle Anſprüche des einzelnen zweitrangig; sing ſie nationales Erfordernis, ſo wird er ihnen von ſelbſt Rechnung tragen. Mehr Kampfgeiſt! lautet die Parole, die diejenigen an uns richten, die für eine beſſere Zeit fielen.“ Puder beseitigt und ver⸗ hütet Wundsein kleiner 85 Jahre alt wird morgen Oberkontrolleur a. D. Friedrich Wilhelm Wietbrock, im Städl. Altersheim Mannheim, Kronprinzenſtraße. un Dey Geſaugverein Liederkranz von Manr⸗ heim⸗Wallſtadt trug im Diakoniſſenkraukenhaus unter der Leitung von Muſikdirektor Emil Sieh ein wohlausgewähltes Programm geiſtlicher Lieder und Volksweiſen zur Freude der Kranken und Schweſtern und zur Ehrung zweier Sänger, die im Diakoniſſenhaus weilen, vor. Durch die Mikrophon amlage des Hauſes konnten alle Patienten un mittel, bar daran teilnehmen und waren dankbar für di Darbietungen. e Neuhaus⸗ und Eigenheimbeſitzer geht das an, Der Reichsarbeitsminiſter fordert die Mitglieder der Vereine, die dem aufgelöſten Reichsverband Deut⸗ ſcher Neuhaus⸗ und Eigenheimbeſitzer angeſchloſſen waren, auf, nunmehr den örtlichen Vereinen des Zentralverbandes beizutreten. Gegen Verſuche, ſich anderen Verbänden anzuſchließen, wird eingeſchritten werden. Eine Aus⸗ nahme gilt nur für Mitglieder, die mit dem Erwerb des Eigenheimes nicht lediglich ein Wohnbedürfuiß befriedigen wollten, ſondern auch Land überwiegend gartenbaumäßig nutzen und daher nicht mehr als Hausbeſitzer, ſondern als Eigenheimſiedler anzuſehen ſind. PEEECCCCCCCCCCCCCocCbCo((b0G0GTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTGTGTbTGTbTTbb Des Sunbol beine beuhihölb geiſtas- Doinos opſorsinnas⸗ Ein ſirboilsbeſchaſfungsloß ⸗ als Soliſt, der in meiſterlicher Haltung das Violin⸗ konzert von Bach ſpielte, wobei ihm das ſtädtiſche Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Kurt Over⸗ hoff und Dr. Herbert Haag am Cembalo getreue Begleiter waren. Starken Eindruck hinterließ die vorzügliche Wiedergabe von Bruckners Siebenter Symphonie, deren myſtiſche Tiefe durch Overhoffs Ausdeutung voll erſchöpft wurde— Das zweite Symphoniekonzert führte Frederik Lamond auf das Podium, von dem man in einer werktreuen, durchaus dienenden und dabei techniſch prächtigen Wiedergabe das a⸗Moll⸗Klavierkonzert von Beet⸗ hoven hörte, deſſen Coriolan⸗Ouvertüre am Anfang des Konzertes ſtand. Den Beſchluß bildete Mozarts Jupiter⸗Symphonie, klar und durchſichtig von Ge⸗ neralmuſikdirektor Overhoff geleitet. Die Kammer muſik konzerte des Bachvereins begannen mit einem Abend des Riele⸗Queling⸗Quartetts, das ſich immer mehr zu einer der führenden deutſchen Quartettvereinigungen entwickelt und deſſen Einzelſpielerinnen von einer ſchönen Gleichwertigkeit ſind Man hörte das-Dur⸗ Quartett von Mozart und das G- Dur⸗Quartett von Schubert, wobei namentlich die Schwierigkeiten des letzten Werkes mit ſpielender Leichtigkeit über⸗ wunden wurden. Zwiſchen beiden Quartetten ſtand der„Phantaſtiſche Reigen“ des Freiburger Kompo⸗ niſten Julius Weis mann, klanglich von mancher⸗ lei Reizen, inhaltlich aber bisweilen zu impreſſioni⸗ ſtiſch und infolgedeſſen nicht immer geſchloſſen genug. Dr. W. Sch. Nationaltheater Maunheim. Heute Freitag, um 19.30 Uhr,„Viel Lärm um Nichts“, Komö⸗ die von Shakeſpeare. Morgen Samstag beginnt die erſte geſchloſſene Aufführung von Richard Wag⸗ ners„Ring des Nibelungen“ in dieſer Spiel⸗ zeit. Die Inſzenierung, die Intendant Friedrich Brandenburg zum Schluß der letzten Spielzeit fer⸗ tiggeſtellt hat, weiſt ſeit der erſten Aufführung be⸗ reits eine Reihe von Verbeſſerungen und Weiterbil⸗ dungen auf. Auch einige Hauptrollen ſind neu beſetzt. So ſingt Dr. Carl Schlottmann zum erſtenmal den Wotan, Wilhelm Trieloff den Alberich.— Der Vor⸗ verkauf für die zwei Gaſtſpiele von Curt Goetz und Enſemble am Freitag, den 22., und Samstag, den 23. November, beginnt am Montag, den 18. November. e Nobelpreiſe für Chemie und Phyſik. Wie aus Stockholm gemeldet wird, iſt der Nobelpreis des Jahres 1935 für Chemie dem Profeſſor Joliot⸗Paris und ſeiner Gattin Irene Curie⸗Joliot verliehen worden. Der Phyſik⸗Preis für 1935 iſt dem Profeſſox James Chadwick⸗ Cambridge zugefallen. Das wehrhafte Deutſchland im Schrifttum. Am 23. November findet in der Staatsbibliothek zu Berlin die Eröffnung der Ausſtellung„Das wehrhafte Deutſchland in Zeugniſſen des deutſchen Schrifttums“ ſtatt. Die Aus⸗ ſtellung wird veranſtaltet von der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums, der Preußi⸗ ſchen Staatsbibliothek und der Deutſchen Heeres⸗ bücherei. Der Reichskriegsminiſter, Generaloberſt von Blomberg, Reichsminiſter Ruſt und Reichslei⸗ ter Alfred Roſenberg haben die Schutzherrſchaft über die Schau übernommen. Chemiker haben Humor. Zum Wfährigen Ge⸗ oͤrächtnis der Aufſtellung der chemiſchen Benzolfor⸗ mel durch Kekuls feierten die Berliner Chemiker ein Feſt. Sie zeigten ſich dabei durchaus nicht als nur fachliche Gelehrte, ſondern bewieſen, daß ſie eine gehörige Portion Witz beſaßen, um ſich über ihre eigene Arbeit luſtig zu machen. Da das Feſt gand unter dem Zeichen der Chemie ſtand, hatte man auch eine„che miſche“ Speiſekarte entworfen. Sie iſt mit„Feſt⸗Stoff⸗ wechſel“ überſchrieben und weiſt an oberſter Stelle eine„leguminierte kreatinhaltige Fleiſchextrakt⸗ löſung lunfiltriert)“ auf. Es folgt„Piſcalbumin (Fleiſcheiweiß)“, worauf„Fibrinmaſſen(Fleiſchfa⸗ ſern) von Borſtenvieh und Wiederkäuern“ angekün⸗ digt werden. Weiter unten fand man„Reh⸗Gene⸗ rations⸗Mole⸗Keule“, Kaſein(Täſe) mit und ohne Peneillium planeum(Schimmelpilz)“, dazu„Pum⸗ per⸗Ni(Nickel) mit Milchfett(Butter)“. Zu trinken gab es eine„wärige Extraktſtofflöſung von Coffein mit kriſtalliſterter Saecharbſe(Zucker)“ und zum Schluß wurde nachgewieſen, daß„die Blume un das Bukett aus einer Falkenlay⸗dener Flaſche ers nach Entfernung des Suberins(Korken) entwickelt werden können“. Nach der Mahlzeit ſollte dann„die Dampfdichte des Nikotins im havanneſiſchen Ver⸗ brennungsrohr“ beſtimmt werden. Aelteſte Säugetiere. Der Paläontologe Prof Reynolds von der Univerſität Saint Louis bei einer Expedition nach Neu⸗Mexiko, 930 Kik meter von Albuquerque entfernt, vier Skelette un Tieren ausgegraben, die er für die älteſten bishet aufgefundenen Säugetiere erklärt. Es handelt um eine bisher unbekannte Tierart, die nicht ae größer als eine Maus war. Kleine Theaternachrichten Das Gubener Stadttheater bre der Inszenierung des Intendanten Hans Fiala 5 Schauſpiel„Der Tod in Flandern“ von e Lucke zur Uraufführung. Die tragiſchen Höhepunn ergeben ſich aus dem Kampf von zwei bluts mi 5 einander verwandten Völkern. Als Haupiſige ſtellte Lucke je einen deutſchen und englischen 8 daten auf die Bühne. Die Frontatmoſphäre 9 5 dem Drama ſeinen ſtimmungsmäßigen e Dichter konnte ſich von dem Erfolg ſeines Stiß ſelbſt überzeugen. S Das neue Luſtſpiel von Werner v Schulenburg„Schwarzbrot un d den wurde von der Volksbühne in Berlin und 15 Staatstheatern in Dresden und Kaſſel zur Uran führung in dieſer Spielzeit angenommen. on det Kipfel 2 1 lich die Fra entf Alch Exk Ger zu d nen gun lag gew gun im mei dem kran den, für er 1905 — November, rankfurter demnächſ m vorzu⸗ mik heim hierüber unkt am m Fried⸗ Ludwigs. Jahn! Am anderung nkt dort⸗ er der Be⸗ aliſtiſchen irtſchafts⸗ anderem: Ugen ge⸗ ensmittel 1 für den Rohſtoff⸗ lung des tern von entſpricht ſerer Be⸗ eee t und ver⸗ in klemer id gpargam eee Anſporn darxiſtiſch n einem 0 mate⸗ 7 ſind ſie hon ſelbſt 1 lautet die für ntrolleur n Städt. ö Maun⸗ kenhaus il Sieh r Lieder den und „ die im krophon⸗ en mittel für die das an, ieder der ˖ Deut⸗ eſchloſſen ten des 1 ſuche, ſeßen, de Aus⸗ Erwerb edürfuiß wiegend tehr als jedler H⸗Gene⸗ no ohne „Pum⸗ trinken ſche erſt itwickelt un„bie n Ver⸗ e Prof uis hal 0. Kill tte vo bisher jelt ſich cht viel hte in kla das Haus punkte mäßig iguren U Sol⸗ ſchenkt t. Der stückes der pfel“ d den 2 Freitag, 15. November 1935 86— Fehlende Richtungsſchilder An der Einmündung der Straße am Friedrichs⸗ platz kann man ſehr häufig Kraftfahrer antreffen, die ihre Fahrzeuge abgebremſt haben, um Vorüber⸗ gehende um Auskunft zu bitten, wie ſie nach der Stadt, nach Ludwigshafen oder ſonſtwohin kommen. Hierbei führen ſie Klagen darüber, daß die Beſchil⸗ derung im Zuge der Einfahrt der Reichsautobahn in Mannheim vollkommen ungenügend iſt. Dieſe Bemängelung trifft in vollem Umfange zu, denn der von der Reichsautobahn nach Mannheim herein⸗ kommende fremde und ortsunkundige Fahrer trifft wohl beim Ueberſchneiden der Seckenheimer Straße ein Richtungsſchild, das den Weg nach Ludwigshafen durch die Seckenheimer Straße weiſt. Dieſes Schild geht auch durchaus in Ordnung, da der Fahrer am Tatterſall und an der Abzweigung Bis marckſtraße weitere Schilder antrifft, ſo daß er den Weg nach Ludwigshafen nicht verfehlen kann. Meiſt wird aber das erſte Schild überſehen, da an der Kreuzung Seckenheimer Straße der Fahrer ſeine ganze Auf⸗ merkſamkeit der Straße zuwenden muß. Im übrigen it ja die Einfahrt nach der Auguſta⸗Anlage und durch die Auguſta⸗Anlage die gegebene, zumal die Reichs⸗ autobahn hier die gerade Fortſetzung findet und auch zieſe Einfahrt von uns Mannheimern immer wieder berausgeſtellt und geprieſen wird. Der Fahrer, der nun die Gerade einhält, kommt, ohne auf irgend ein Richtungsſchild geſtoßen zu ſein, an den Friedrichsplatz, wo ihn ein Pfeil darauf auf⸗ merkſam macht, daß rund um den Friedrichsplatz Einbahnverkehr herrſcht. Alſo hält ſich der Fahrer kechts, trifft am Roſengarten ein nach links weiſen⸗ des Schild„Frankfurt“, aus dem man erraten muß, daß hier der Weg nach Frankfurt über die alten Landstraßen gemeint iſt. Erreicht nun der Fahrer den Friedrichsring, dann muß er, ſofern er in Mann⸗ heim fremd iſt, unbedingt nach dem Weg fragen, denn hier iſt nirgends ein Schild anzutreffen. Es bleibt ihm ja die Möglichkeit, nach rechts in Richtung Fried richsbrücke abzubiegen, oder geradeaus durch die Freßgaſſe zu fahren und ſchließlich nach links ab⸗ zubiegen, um hier die Planken zu erreichen, oder auf den Weg nach Ludwigshafen zu kommen. Eine Beſchilderung war am Anfang der Auguſta⸗ Anlage früher anſtelle des jetzigen Einbahnſchildes börhanden, woraus zu erſehen war, wie man nach der Junenſtadt und nach Ludwigshafen gelangen konnte. Henn auch der Verkehr neuerdings durch die Secken⸗ leimer Straße nach Ludwigshafen gelenkt werden oll, ſo dürfte es ſich doch empfehlen, am Friedrichs⸗ platz wieder Schilder anzubringen, aus denen auch der Weg zur Innenſtadt hervorgeht. Noch wich⸗ liger iſt aber die Beſchilderung am Friedichsring, wo die Straße am Friedrichsplatz auf die Ecke an der Freßgaſſe ſtößt. Aufwandsentſchädigung während des Urlaubs Angeſichts der Tatſache, daß wir in Deutſchland licht weniger als 48 000 Bürger meiſter haben, die ihr Amt ehrenamtlich ausüben, iſt die Frage von erheblicher Bedeutung, ob die Aufwands⸗ ntſchädigung, die dieſen Bürgermeiſtern zuſteht, auch währennd der Urlaubszeit und im Falle der Erkrankung gezahlt wird. In der vom Deutſchen Gemeindetag herausgegebenen„Landgemeinde“ wird zu dieſer Frage erklärt, man werde annehmen kön⸗ nen daß dem Bürgermeiſter die Aufwandsentſchädi⸗ gung auch während der Zeit ſeines Ur⸗ laubs oder einer Erkrankung weiter Zu gewähren iſt, daß der Anſpruch auf die Entſchädi⸗ gung aber bei Urlaub von mehr als einem Mouat im Jahre ruht. Für die ehrenamtlichen Bürger⸗ meiſter gelte die gleiche Regelung. Dagegen könne dem Amtsvorſteher weder bei Urlaub noch bei Er⸗ krankung die Aufwandsentſchädigung gezahlt wer⸗ den, da ſie kein Arbeitsentgelt ſei, ſondern Erſatz für bare Auslagen. Los von ſeelenloſer Maſſenware Ein Appell au das Handwerk Der Vizepräſident der Handwerkskammer Hil⸗ hesheim, Kaſten, richtet in dem amtlichen„Deut⸗ ſchen Handwerk“ einen Appell an die Handwer⸗ ker, auch zu ihrem Teil Hatzu beizutragen, die breiten Schichten des Volkes mit der Kunſt in Ver⸗ bindung zu bringen, die das bedeutendſte Mittel zur Veredelung der Charaktere ſei. Die Erzeugung und Verbreitung eines hohen Volksgeſchmacks ſei eine der natürlichen Aufgaben des Handwerks. Das deutſche Volk dürfe nicht auf die Dauer dem Wa⸗ tenhauskitſch und unkünſtleriſcher und deshalb ſeelenloſer Maſſſenware verfallen bleiben, wenn es nicht allmählich auch ſeiner wunder⸗ vollen Innerlichkeit, ſeiner Erlebnis⸗ und Begeiſte⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 528 Dos Zentralblatt der NS Delp für Gemeinde⸗ politik,„Die nationalſozialiſtiſche Gemeinde“, brachte kürzlich bemerkenswerte Ausführungen über den Ausbau der Stadt⸗ und Gemeindeſtraßen, die wir im folgenden auszugsweiſe wiedergeben. Die Schriftleitung. Die Stadtverwaltungen müſſen bei der Planung der Straßenbefeſtigung folgende Hauptpunkte berückſichtigen: 5 1. Der Verkehr verlangt überall gute Straßen⸗ decken, insbeſondere auf den Verkehrsſtraßen, weniger auf oͤen Wohnſtraßen. „Die Anwohnerſchaft verlangt für ſich und ihre Anweſen möglichſt Schutz vor Verkehrsbeläſti⸗ gung und ⸗ſchäden. „Der ſtädtiſche Haushalt verlangt geringſten Auf⸗ wand für den Straßenbau. Grundſätzlich müſſen alle Ausbaupläne das Ziel verfolgen, Straßendecken zu bauen, die bei ordͤ⸗ nungsmäßiger Pflege mindeſtens zehn Jahre halten, auch wenn die bisherige Verkehrsbelaſtung in gewiſſen Grenzen zunimmt. Dieſes Ziel kann mit ganz verſchiedenen Mitteln und Koſten erreicht werden, je nachdem, welche Verkehrsbelaſtung und welche Art von Verkehr(gummibereifter Perſonen⸗ wagenverkehr oder Laſtwagen verkehr) eine Straße aufweiſt. Oberflächenbehandlungen ſind nach Auffaſſung des 7. Internationalen Straßenbaukongreſſes bis zu 1000 Tonnen Tageslaſt überwiegend gummibe⸗ reifter Fahrzeuge wirtſchaftlich, unter beſonders günſtigen ſtraßenbautechniſchen Umſtänden bis 1500 und mehr Tonnen. Mittelſchwere Decken, wie z. B. die Teertränkmakadam⸗ oder Streumakadambeläge, ſind bei einem Tagesverkehr bis zu 4000 Tonnen, auch mit einem größeren Anteil ſchwerer Fahrzeuge, wirtſchaftlich. Erſt über dieſe Belaſtung hinaus be⸗ ginnen die ſchweren Decken die wirtſchaftlichſte Aus⸗ bauart zu werden. Auf ſtädtiſchen Durchgangsſtraßen ſind Dauer⸗ decken notwendig, die auch bei ſtarker Belaſtung jahrelang ohne langwierige Unterhaltung in einwandfreiem Zuſtande bleiben. Es ſteht bereits feſt, daß Teerbeton für ſchwe⸗ ren Stadtverkehr bis zu 10 000 Tonnen/ Tag und mehr ebenſo geeignet iſt wie alle bisherigen Decken⸗ ſyſteme, die auf eine bedeutend längere Entwick⸗ lungszeit zurückblicken. Ihm eignet die gleiche Fugenloſigkeit und Ebenheit wie den jetzt überhol⸗ ten Stampfaſphaltdecken; er iſt am rauheſten und 0 8 verkehrsſicherſten unter den feinkörnigen fugenloſen Belägen. Auch in bezug auf die Koſten iſt dieſe junge Die Anterbringung der erwerbsloſen Ingenieure Auf Anregung und im Einvernehmen mit der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung wird der Ingenieur dien ſt in Zuſammenarbeit mit den Arbeitsämtern Maß⸗ nahmen vorbereiten, um nach und nach alle noch er⸗ werbsloſen arbeitsfähigen und arbeitswilligen, ins⸗ beſondere älteren Ingenieure unterzubrin⸗ gen. Erfolgreich können Schritte jedoch erſt dann unternommen werden, wenn zahlenmäßig feſtſteht, wieviel Ingenieure zurzeit noch ohne Erwerb ſind Es gibt noch zahlreiche erwerbsloſe Ingenieure, die ſich weder bei den Arbeitsämtern, noch bei den Be⸗ zirksſtellen des Ingenieurdienſtes oder bei den Fach⸗ vereinen gemeldet haben. Dadurch kann heute von keiner Stelle genau angegeben werden, wieviel In⸗ genieure tatſächlich noch erwerbslos ſind. Es ergeht daher an alle erwerbsloſen Inge⸗ nieure, Architekten und Chemiker der Ruf, ſich umgehend beim Arbeitsamt oder bei den Bezirksſtellen des Ingenieurdienſtes zu melden, ſo⸗ weit dies nicht in letzter Zeit bereits geſchehen iſt. Die Anſchrift der Bezirksſtelle für Nordbaden (nördlich Bruchſal) lautet: Obering. Dipl.⸗Ing. L. Neuſſel, Mannheim, Rheinauſtr. 32a, für Mit⸗ tel⸗ und Südbaden: Gewerberat K. Zimmermann, Karlsruhe, Lehmannſtr. 3. Die Anmeldung hat mit folgenden Angaben zu erfolgen: Name, Vorname, fachliche Ausböldung, Anſchrift, Alter(Arbeits⸗ fähigkeit), Fachrichtung. Die gemeldeten Ingenieure werden liſtenmäßig zuſammengeſtellt und den zuſtändigen Stellen na⸗ mentlich benannt. Es liegt daher im Intereſſe aller küngsfähigkeit verluſtig gehen ſolle. JͤðX]5˙i ꝗwN erwerbsloſen Ingenieure, ſich zu melden. — 10.45: Fröh meldet.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: ſchau. ter Nachmittag.— 18.00: Sportwochenſchau.— 18.00: Zeit⸗ funk.— 18.30: Sportfunk.— 18.45: Fantaſien auf der Or⸗ gel.— 19.00: Abend muſik.— 19.45: Reichsbauerntag 1985. Stmmungsberichte. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. derfahrt nach Ausbau der Stadt- und Gemeindestraßen Das Material der Straßendecken— Erſparungsmöglichkeit bei kappen Mitteln deutſche Straßenbauweiſe mit den älteren Syſtemen wettbewerbsfähig. Starke Dauerdecken jeglicher Bauart für Schwerverkehr ſind im allgemeinen recht teuer. Ihre Koſten überſteigen vielfach die verfügbaren Mittel. Daher verdienen beim Ausbau der ſtädti⸗ ſchen Verkehrsſtraßen auch die Decken Beachtung, die gewiſſermaßen ohne teure Verſchleißſchicht einige Jahre den Anſprüchen genügen. Eibſtreu⸗ und Tränkdecken erlauben, die Forderungen nach trag⸗ feſtem Unterbau und geſchloſſener fugenloſer Fahr⸗ bahn auf einige Zeit bei verhältnismäßig geringem Geldaufwand zu befriedigen. Man kann dabei 2 bis 8 Mark je Geviertmeter an Aufwand ſparen, die erſt nach einigen Jahren aufzuwenden ſind, wenn der Beſtand dieſer für ſtädtiſche Verkehrsſtraßen vor⸗ läufigen Befeſtigung gefährdet iſt. Ueberall wo Straßen ganz neu oder nach Entfernung des alten Materials neu gebaut werden, iſt Tränk⸗ und Streumakadam bei knappem Etat zu empfeh⸗ len, zumal bei rechtzeitiger Aufbringung der endͤgül⸗ tigen Verſchleißſchicht keine zuſätzlichen Mehrkoſten entſtehen. Während Dauerdecken auf ſtädtiſchen Verkehrs⸗ ſtraßen im allgemeinen nur mit verhältnismäßig hohen Koſten hergeſtellt werden können, können viele Wohnſtraßen mit recht geringen Koſten dauerhaft befeſtigt werden. Wenn man unter Wohnſtraßen nicht einſeitig die Villenſtraßen verſteht und ſich bemüht, alle dieſe vielen Straßen zumindeſt ſtaubfrei zu machen, ſo kommt man zu der Erkenntnis, daß im allgemei⸗ nen die gute alte Schotterſtraße mit Oberflächen⸗ behandlung gewählt weroͤen kann. Sie iſt hier kein Notbehelf, ſondern bei ausreichend ſtarkem Unter⸗ bau eine vollwertige Decke, wenn ſie alle paar Jahre überteert wird. Es ſcheint allerdings feſt⸗ zuſtehen, daß Schotterdecken mit Oberflächenbehand⸗ lungen auf lange Sicht im Straßenbauhaushalt teu⸗ rer ſind als Tränk⸗ oder Einſtreudecken. Wo ſchon ein größerer Teil der Stadtſtraßen befeſtigt iſt und die augenblicklich verfügbaren Mittel aus⸗ langen, empfiehlt ſich daher der Bau von Tränk⸗ und Einſtreudecken, die bedeutend weniger Unter⸗ haltungsaufwand erfordern. Namentlich auf Stra⸗ ßen, die nicht mehr nur Wohnſtraßen und noch nicht Hauptverkehrsſtraßen ſind, iſt die Wahl ſolcher Decken bis herauf zum Teermiſchmakadam zweck⸗ mäßig. Bei der Wahl der letztgenannten Bauweiſe ergibt ſich die Möglichkeit, oͤie Stärke der Deckſchicht der Verkehrslaſt und Verkehrsart weitgehend an⸗ zupaſſen. Was hören wir? Samstag, 16. November Reichsſender Stuttgart 6,30: Fröhlich klingt's zur Morgenſtunde.— 10.15: Die Gemüſeverſorgung durch Feldbau und Konſerveninduſtrie. Hörfolge,— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Buntes Wochenende— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.00: J Funk.— 16.00: Bunter Nachmittag: Menſch dreh ab, Berlin iſt dran.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 18.30: Funk⸗Schi⸗Kurſus.— 19.00: Die Woche klingt aus.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: So voll Fröhlichkeit. Bunter Abend. — 22.00: Nachrichten.— 22.30: Buntes Konzert.— 24.00: Nachtkanzert. Aus Mannheim füber Stuttgart 13.15—14.00: Operetten⸗Konzert des Nationaltheaters. Ausſchnitte aus den Operetten„Der Bettelſtudent“ und „Don Cefar“. Mitwirkende: Gertrud Gelly, Eliſobeth Gil⸗ lardon, Max Reichert, Albert v. Küßwetter, Wilhelm Trie⸗ loff, Chor und Orcheſter des Nationaltheaters. Geſamtlei⸗ tung: H. Schäfer. Muſikaliſche Leitung: Karl Klauß. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Volk und Staat. hlicher Kindergarten. 11.30: Wiſſenſchaft Mädel.— 15.30: — Eigen Land. Wirtſchaftswochen⸗ 16.00: Bun⸗ Fürs deutſche Mä 15.45: Eigen Heim — 20.10: In Dur und Moll. Tanzmuſik. „Kraft durch Freude“ Am Sountag, den 17. November 1935, findet eine Wan⸗ Auerbach— Auerbacher Schloß—Melibokns Olyturm—Felſenmeer— Reichenbach(Mittagsraſt)— Schön⸗ berg— Bensheim ſtatt. Abfahrt 7 Uhr ab Paradeplatz mit Omnibus. Rückfahrt 20 Uhr ab Bensheim. Wanderzeit etwa 6 Stunden. Da die Nachfrage nach Karten ſehr rege iſt, ſo empfiehlt es ſich, die Karten ſo ſchnell als möglich Ortsgruppe Jungbuſch. Die Betriebs⸗ und Sportwe warte, die den Monatsbericht für Oktober, betr. Kd noch nicht abgeliefert haben holen dies bis ſpäteſte tag, 15. November, unter allen Umſtänden nach. Fel iſt ebenfalls zu erſtatten. rhe⸗ Uhr, findet in der„Kloſterglocke“, Tatterſallſtr. 9, Pflichtverſammlung der Wanderwarte ſtatt Lobeda⸗Chor. Die Singſtunden des Lobeda⸗Chors finden jeweils Dienstags von 20.30 bis 22 Uhr in L 3, 3, Anmeldungen werden vor der Singſtunde angenommen. zeige Achtung, Wanderwarte! Am 19. November, abends 20.80 eine ſtatt. Selcbenerkl gung, ZU Wefterkerle 1 HKaſter Wᷓi“. Front Vordringender Kaltluft Warmer W²ad] Se front Vordringencder Warmluft * Stätte l. A2, S fFrorſt mit Warmluft in der Höëhe FN NO Us Ovoltenlos O wolkig heiter O bededuſ 9g Scheberfäfgkelt. Obabbbedechet ſgegengebief Ff I Schneefallgebief 17 Jebel. A Gewiſter — Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 15. November: Durch den mit kräftigem Luftdruckanſtieg von Weſten her erfolgten Vorſtoß kälterer Luftmaſſen konnte das oſteuropäiſche Hochdruckgebiet einen weit nach Weſten reichenden Ausläufer aufbauen. In ſeinem auf dem Kreisamt, L 4, 15, zu löſen. Bereich iſt über Mitteleuropa in großer Ausdeh⸗ nung Aufheiterung eingetreten, die in der vergan⸗ genen Nacht zu kräftiger Ausſtrahlung, vielfach aber auch zu Nebel⸗ oder Hochnebelbildung geführt hat. Die atlantiſche Wirbeltätigkeit hat ſich aber wieder ſehr belebt, ſo daß mit neuer Einflußnahme auf unſer Wetter zu rechnen iſt. Ausgeſprochenes Schlechtwetter iſt aber nicht wahrſcheinlich. Vorausſage für Samstag, 16. November Veränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung und nur ganz vereinzelt auftretende Niederſchläge, bei lebhaften füdlichen Winden wieder ausgegli⸗ chenere milde Temperaturen. N Höchſttemperatur in Mannheim am 14. November + 12,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 15. November. 1,9 Grad; heute früh 8 Uhr + 3,0 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Ryein⸗ Veel! A 13. 14. 15. Neckar⸗Pegel Rheinfelden.79 2,66.5/ 2,57.54 a Breiſfach...89.81 181.70 1,50 Manngeim Kehl.05 2,91 282 279 2780 Jagſtfeld Maxau..84 4,70.58 2,88 2,45[ Heilbronn Mannheim.05 86 370.80.58] Plochingen. Raub 3782, 5 37.2 Diedesbeiin. Köln.8527/7/ 271 251555 Ikcht bulganisch macedonisch 1 Mundes Grog fommat ohne let Ama duich Stonniol- frischpockung. Im runden broß⸗format! 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Der erſte Spatenſtich in Ilvesheim Ein ſchnell verwirklichtes Siedlungsvorhaben mp Ilvesheim, 14. Nov. Vor wenigen Tagen berichteten wir über den Plan der Gemeinde Il⸗ vesheim, baureifes Gelände für Klein⸗ häuſer und Eigenheime abzugeben. Es hat inzwiſchen eine ſehr gut beſuchte Verſammlung ſtatt⸗ gefunden, an der auch viele Mannheimer Bauintereſſenten teilnahmen, ſowie ſolche aus den Vororten Seckenheim, Friedrichsfeld und Neckarau. Man erhielt Auskunft über die Bau⸗ finanzierung, die in üblicher Weiſe mit 30 v. H. Eigenkapital leinſchließlich Bauplatz) erfolgt. Jeder Bauluſtige kann nach eigenem Ermeſſen ſeine Hand⸗ werker beſtellen und die Bauausführung beeinfluſſen. Das Baugelände, das ſich in ſchöner Lage mit dem Blick nach der Bergſtraße befindet, war in den letzten Tagen das Ziel vieler Volksgenoſſen, die ſich mit dem Gedanken tragen, in dieſer gar nicht ſo reizloſen und zu Unrecht oft verkannten Gegend in Unmittelbarer Nähe ſich niederzulaſſen. Zu einem Haus, deſſen Bauherr ſich beſonders ſchnell enr⸗ ſchloſſen hat, wurde am Montag bereits der erſte Spatenſtich getan, und ſchon für die nächſte Woche — kaun man mit größerer Bautätigkeit rechnen. Strom-, Gas⸗ und Waſſerleitung werden gelegt. Von den hundert zur Verfügung ſtehenden Bau⸗ plätzen iſt ein Teil vergeben, andere kommen dem⸗ nächſt in feſte Hände, ſo daß Ilvesheim im kommen⸗ den Frühjahr eine anſehnliche Siedlung, einen neuen Ortsteil aufzuweiſen hat. Weiterer Ausbau der Höllentalſtraße WT. Freiburg/ Br., 15. Nov. Der Südſchwarzwälder ehemalige Engpaß, ſeiner⸗ zeit fahrbar durchgeſprengt für die Reiſe der öſter⸗ reichiſchen Kaiſertochter an den Pariſer Hof zur Heirat, ſpäter wachſend wichtiger Gebirgsdurchgang im Felſental des Höllenbaches, der dem Tal den Namen gab— oder umgekehrt, heute ſtärkſtbefah⸗ rene moderne Verkehrsſtraße. Ziel von Hundert⸗ tauſenden alljährlich wegen ſeiner Naturſchönheiten, Zufahrt in die Hochgebiete von Hinterzarten, Breit⸗ nau, Titiſee, Neuſtadt, Feloͤberg, ferner wichtige Fernverkehrsſtraße hinüber zur Donau, ins ſchwä⸗ biſche Land, zum Bodenſee und in die Schweiz, dieſer Engpaß, der ſchon lange keiner mehr iſt, hat auf ſeinem mittleren Abſchnitt zwiſchen Hirſchſprung und Poſt⸗ halde ſchon eine Moderniſierung und Ver⸗ breiterung erfahren, um heutigen Anſprüchen gerecht zu werden. Nun kommt im oberen großen Steigungsſtück der zwiſchen Höllſteig und Hin- arten der Weiterausbau daran, und zwar im oberſten Teil dieſer Strecke, die durch ihre Ausſichtsreichhaltigkeit zu den ſchönſten des ganzen Gebirges gehört. Die Straße klimmt dort in zwei weitausholenden Schleifen über die Bahnlinie und ihren einen Tunnel empor, gibt die herrliche Kanzel oberhalb der Ravemaſchlucht frei und kehrt dann in ganz enggezogener Kurve, die völlig in Felſen liegt und in ihrem Mittelpunkt einen ſtehengelaſſenen pelsturm mit Kreuz aufweiſt, den„Kreuzfelſen“, in tung Hinterzarten zurück, weiter tiefe Ausblicke Löffeltal geſtattend. In dieſem Stück oberhalb des Kreuzfelſens ſoll der Ausbau weiter in Angriff genommen werden. Es handelt ſich bei dieſen Ar⸗ beiten um Maßnahmen im ausgeſprochenen Felſen⸗ und Steilgebiet im Gegenſatz zu den Arbeiten ober⸗ halb Hirſchſprungs, wo die Straße der Talſohle folgt. Um welch erhebliche Arbeiten es ſich jetzt handelt, zeigen die Maſſen der Erdbewegung, die auf 6400 Kubikmeter ſich belaufen, davon ſind 5500 Kubik⸗ meter Felsſprengung. Dazu kommen die ſonſtigen üblichen Arbeiten, ſo daß ſich hier wieder ein be⸗ merkenswertes Objekt für Arbeitsbeſchaffung er⸗ gibt. forzheimer ſenbahnunglüüct jetzt vor dem Reichsgericht Das Arteil gegen den Lokomotivführer Brand aufgehoben und ſein Fall zu neuer Verhandlung an die Vorinſtanz zurück verwieſen OL. Leipzig, 14. November. Das furcht⸗ bare Eiſen bahn ung lüſck auf dem Bahnhof Pforzheim, dem am 17. Mai v. J. ſieben Meuſchenleben zum Opfer fielen und bei dem eine große Anzahl von Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt worden war, beſchäftigte jetzt den 1. Strafſenat des Reichs⸗ gerichts als Reviſionsinſtanz. Der Reichsgerichtspreſſedienſt des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros berichtet darüber folgendes: Am 17. Mai 1934 in den frühen Morgenſtunden war eine Rangierlokomotive einem einfahrenden vollbeſetzten Arbeiterzug in die Flanke gefahren; mehrere Wagen wurden aufgeriſſen; ſieben Per⸗ ſonen wurden getötet, 21 ſchwer und etwa 44 leich⸗ ter verletzt. Das Landgericht Pforzheim verurteilte am 17.7. 1934 die für dieſes Unglück Verantwortlichen, den 38 Jahre alten Rangierer Augenſtein und den 55 Jahre alten Lokomotivführer Brand, wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperver⸗ letzung, beide in Tateinheit mit fahrläſſiger Trans⸗ portgefährdung, zu acht Monaten Gefängnis. Das Landgericht führte in der Begründung dieſes Ur⸗ teils etwa folgendes aus: Die Annahme, daß außer den Angeklagten noch andere Stellen für das Un⸗ glück verantwortlich zu machen ſeien, ſcheide von vornherein aus. Das Gericht habe an Hand der Beweisaufnahme feſtgeſtellt, daß der Rangierer Augenſtein entgegen den beſtehenden Dienſtvorſchriſten das Zeichen zur Weiterfahrt gegeben habe, ohne ſich vorher mit dem zuſtändigen Stellwerkswärter zu verſtändigen. Augenſtein ſei nach ſeinem eigenen Geſtänduis auch bekannt geweſen, daß in der fraglichen Zeit für be⸗ ſtimmte Gleiſe Rangierverbot beſtand und daß die Weiche, über die die Rangierlokomotive fahren mußte, aus der automatiſchen Verſchlußſicherung herausgenommen worden war. Er mußte daher mit der Möglichkeit eines Zuſammenſtoßes rechnen. Der Lokomotivführer Brand habe ohne weiteres er⸗ kennen müſſen, daß es ſich bei den Weiſungen des Augenſtein um keinen ordnungsgemäßen Fahrtauf⸗ trag handelte. Er hätte oͤie Fahrt nicht antreten dürfen. Die Tatſache, daß die betreffende Weiche aus der automatiſchen Verſchlußſicherung herausge⸗ nommen worden war, ſei allen Beamten zur Kennt⸗ nis gebracht worden. Brand habe alſo ebenfalls von der Gefahrenquelle, die in dieſer Weiche lag, wiſſen müſſen. Augenſtein hatte ſich bei dem Urteil des Land⸗ gerichts Pforzheim beruhigt; das Urteil gegen ihn iſt inzwiſchen rechtskräftig geworden. Brand hatte Reviſion beim Reichsgericht ein⸗ gelegt, die er im weſentlichen damit begrün⸗ dete, er ſei erſt kurze Zeit im Ranglerhetrieb tätig und die wegen der Weiche erlaſſene Anordnung und das Rangierverbot ſei ihm nicht bekanntgegeben worden. Er habe ſich auf die Anweiſungen des Augenſtein ver⸗ laſſen dürfen. Der 1. Strafſenat des Reichsgerichts hat der Re⸗ viſion des Angeklagten Brand ſtattgegeben, er hat das Urteil aufgehoben und die Angelegen⸗ heit zu neuer Verhandlung und Entſcheidung an die Vorinſtanz zurückverwieſen. Die Verurtei⸗ lung des Brand wegen fahrläſſiger Transport⸗ gefährdung ſei rechtlich nicht zu beanſtanden. Da⸗ gegen trage der Senat Bedenken hinſichtlich der Ver⸗ urteilung wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung. Die Behauptung Brands, er habe von der Herausnahme der Weiche aus der automa⸗ tiſchen Verſchlußſicherung keine Kenntnis gehabt, ſei vom Landgericht t genügend widerlegt worden. Brand h wenn ſeine Angaben zutreffen, nicht vorausſehen können, daß ein ſo furchtbares Unglück eintreten werde. Das Landgericht müſſe alſo gegen Brand noch einmal verhandeln, und es müſſe in dieſer neuen Verhandlung vor allem die Frage der Vorausſehbarkeit eingehend prüfen; das ſei bisher nicht geſchehen. Jahresfeier der Aniverſität Heidelberg am 22. November 22 * Heidelberg, 14. Nov. Am Freitag, dem 22. No⸗ nember, begeht die Univerſität Heidelberg ihre 549. Jahresfeier, verbunden mit feierlicher Imma⸗ trikulation, in der Aula der Neuen Univerſität. Die Feier ſieht neben einer Anſprache des Rektors und der feierlichen Verpflichtung einen Vortrag von Profeſſor Dr. Schneider über den„Kampf um die Erneuerung der exakten Wiſſenſchaften“ vor. Guter Erfolg der Tauberbiſchofsheimer Martinimeſſe J. Tauberbiſchofsheim, 14. Nov. Während der bis⸗ herigen Meſſetage war die Tauberbiſchofsheimer Martinimeſſe täglich von Tauſenden von Menſchen beſucht. Neben dem Vergnügungspark erfreue ſich auch die verſchiedenen Ausſtellungen des Handwerks, Handels und Gewerbes, der Kleintierzuchtvereine, der Forſtwirtſchaft und des Jungvolkes ſowie der Bauernſchaft beſten Beſuchs und größten Intereſſes. Gerade die landwirtſchaftlichen Ausſtellungen die⸗ nen als große Lehrſchau und ſind für Landwirte und Nichtlandwirte gleich wertvoll. Die Spezial⸗ erzeugniſſe fränkiſcher Landwirtſchaft— Grünkern und Luzerne— nehmen ſelbſtverſtändlich einen be⸗ ſonderen Platz ein. Daneben ſind ſämtliche Proben der Reichsſortenliſte für Getreide vertreten und eine reichhaltige Obſtſchau für unſer Klima beſonders geeigneter Sorten. Dank einer bis ins kleinſte aus⸗ gearbeiteten Vorbereitung und infolge des wirklich günſtigen Herbſtwetters brachte die Meſſe auf allen Gebieten einen durchſchlagenden Erfolg. * Lörrach, 14. Nov. In Blanſingen kam die 50⸗ jährige Frau Marie Schopferer auf ſchreckliche Weiſe ums Leben. Sie war mit dem Entleeren einer Abortgrube beſchäftigt, erlitt dabei einen Schwindel⸗ anfall und ſtürzte in die Grube. Die bedauerns⸗ werte Frau erſtickte, ehe ihr Hilfe gebracht werden konnte. —.——— Als abends im Stall des das Licht eingeſchaltet DU] Rimbach, 15. Nov. Bäckermeiſters Altendorf wurde, entſtand Kurzſchluß. im Stall eine Kuh. Gleichzeitig ſtöhnte Man ſetzte daraufhin eine neue Sicherung ein und ſchaltete das Licht zum zweiten Male ein. ieſes Mal ſchrie die Kuh lauter und brach ſchließlich zuſammen. Man mußte daraufhin eine Notſchlachtung vornehmen. Sie war mit einer Kette neben einer eiſernen Säule an der Krippe angebunden und hatte beim Berühren der Säule einen elektriſchen Schlag erhalten. Tier war trächtig und wog ungefähr 11 Zentner. n D D Das * Bensheim, 15. Nov. Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Der vor Jahren vom Schwur⸗ gericht Mainz wegen Totſchlags an einem Mädchen 810 Die zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte Joſef Jakob Meon aus Bensheim hat, nachdem er wiederholt Freitag, 15. November 1935 Aus der Pfalz Gräßlicher Tod durch kochenden Hong * Oppau, 15. Nov. Hier fiel vor einigen Tagen das zweijährige Kind der Familie Render(is marckſtraße) in einen Keſſel mit kochendem Gong Es erlitt furchtbare Verbrühungen, denen es nah qualvollem Leiden erlegen iſt. Einheitswert 136 000 Mk. Zuſchlag um 20 000. Ein Fabrikbau wird zwangsyverſteigert * Pirmaſens, 14. November. Hier wurde in öffentlicher Zwangsverſteigerung das Schicksal eines der äußerlich ſchönſten und modernſten Fabrikgebäude der Stadt beſiegelt. Es han⸗ delt ſich um die ehemalige Schuhfabrik Bopp in der Schachenſtraße, einen ſtattlichen, erſt wenige Jahre alten Fabrikbau, in dem einſt an die tauſend Ar⸗ beiter beſchäftigt waren. Infolge der Verwen⸗ dung ſchlechten Materials iſt das Gebäude baufällig geworden. Im Beton zeigten ſich zentz⸗ meterſtarke Riſſe, und nach eingehender baupolizei⸗ licher Unterſuchung im Beiſein von Profeſſoren per⸗ ſchiedener techniſcher Hochſchulen wurde das Gebäude für eine weitere Verwendung als Schuhfabrik ge⸗ ſperrt. Seit etwa vier Jahren ſteht das Gebände unbenutzt da. Jetzt hat die Hauptgläubigerin, dee Pfälziſche Wirtſchaftsbank in Ludwigshafen, die Zwangsverſteigerung betrieben. Das Ergebnis mußte in Anbetracht der Tatſache, daß das Gebäude abgeriſſen werden muß und der Verſteigerung folg⸗ lich nur Geländewert zugrunde liegt, kläglich ein, Der Einheitswert war auf 136 000 Mark eh geſetzt, es wurde aber nur ein einziges Gebot i Höhe von 20000 Mark, und zwar von einem Ver⸗ treter der Stadt Pirmaſens, abgegeben, dem das Gebäude auch zugeſchlagen wurde. Die hierpon abzugsberechtigte Summe für Steuern Umlagen und Koſten beläuft ſich auf 7500 Mark, 80 daß det Pfälziſchen Wirtſchaftsbank noch ganze 12 500 Mark bleiben. Speyer, 14. Nov. Hier iſt die aus Mannhein ſtammende Frau des Mechanikers Oſthein ge⸗ ſtorben, die ſich am Sonntag bei einem Krafte radunfall in der Nähe Heidelbergs ſchwen Kopfverletzungen zugezogen hatte. Ludwigshafen, 15. Nov. Die Schüler det Ludwigshafener Realſchule ſind zu 00% v. H. in der Hitler ⸗Jugend oder im Jung volk organiſiert. Der Schule wurde von der Ge bietsführung deshalb genehmigt, die HJ⸗Fahne z hiſſen. Die erſte Flaggenhiſſung iſt geſtern mittag, verbunden mit einer kurzen Feier, erfolgt. Ihr nd. Oggersheim, 15. Nov. 25 jähriges Ehejubiläum feierten jetzt die Eheleute Adolf Strickler und Barbara, geb. Reber, Gauſtraße.— Auf der Straßenbahnlinie Ludwigshafen Rheingönheim und Ludwigshafen Oggersheim wurde jetzt eine günſtige Verkehrsregelung getroffen. Es wird jetzt auf beiden Strecken der ſeil⸗ her ab 4 Uhr angeſetzte 15⸗Minuten⸗Verkehr auf die ganze Nachmittagszeit von 12—20 Uhr ausgedehnt ⸗ Ausbruchs verſuche im Landeszuchthaus er⸗ Die hieſige Brauerei„Feldſchlößchen“ Hein folglos unternommen und erſt kürzlich wieder rich Treiber veranſtaltete im Zuſammenhang mit den einen ſolchen vorbereitet hatte, jetzt ſeinem Leben[Neubau eines Sudhauſes ein Richtfeſt, an dem die durch Erhängen ein Ende geſetzt. ganze Belegſchaft teilnahm. * Nee WIT. Karlsruhe, 14. Nov. Die Große Karnevalsgeſellſchaft in Karlsruhe, die„Grokage“, wie ſie ſich mundgerecht abkürzt, hat den Vorbeigang des 11. 11. nicht ausgelaſſen, um einen Karnevalsauftakt zu ſtarten. Es wurde ein richtiger ſchmiſſiger Abend im großen Feſthalleſaal daraus. Mit einem Sprung hinauf zu m See, wo der Karneval den Leuten heftig im Blut ſitzt. Da hat in Konſtanz die weitbekannte Ele⸗ fantengeſellſchaft als Trägerin der karnevaliſtiſchen Tradition die Form eines närriſchen Frühſchop⸗ pens im hiſtoriſchen Haus Barbaroſſa gewählt, eine Form, die ſchon den Nachweis erbracht hat, daß ſie aus⸗ dehnungsfähig iſt. Der Konſtanzer Karneval, durch⸗ ſetzt mit altvertrauten Gebräuchen und Umzügen, wird ſeinen Höhepunkt am 22. Februar haben, wo der am ganzen ſchwäbiſchen Meer und weiter be⸗ rühmte Elefantenball für närriſche Bewegung ſor⸗ gen ſoll. Die Geſamtheit der ſchwäbiſch⸗ale⸗ manniſchen Narrenzünfte, die im beſon⸗ Duft des Perfums 4711 Hoscs“! r 3 2— 3 2 M 160-1Z 50 Tosca: Eau de Cologne M. 85..20. Creme M1. 20,.0. Tosca“— die Meisterschöpfung Nur selten gelingt es, ein Perſum zu schaffen, dessen feine, zer ſesselnde Eigener so bezeubert, so entzückt wie der jedes einzelne der Moscs“ Schönheitsmittel erfreul durch des. gleichen Duftes erlesene Art. 2 Puder M 1002.00 Seife NM.25 Haarwasser M2. Karnevalsauftakt am Oberrhein und Schwarzwall Von Karlsruhe bis Konſtanz— Närriſche Tagung in Bräunlingen deren Oberbaden, den Innerſchwarzwald, das Nel karoberland, die Donaugebiete des Oberlaufs und bie weſtlichen Teile am Bodenſee, den Oberrhein gegel⸗ über der Schweizer Grenze uſw. umfaſſen, hegen in dem Städtchen Bräunlingen ihr Wirken, Hier handelt es ſich über den Tagesbegriff des Kar vals hinaus um die Pflege alter überlieferter Ge. bräuche und Geſtalten auf dem Boden alten 75 ſchen Volksgutes, Gebräuche, die im Leben Wirken des Volkes verankert ſind. Eigentlich unt das große Narrentreffen nur alle Jahre durchgeführt, doch ſoll diesmal eine A nahme zugunſten Oberndorfs am Neckar 5 macht werden, wo am 2. Februar ſich alles ele wird. Die Hauptverſammlung als Karnevals takt wird 1036 in Rottweil vor ſich gehen Sit he ſchwäbiſch⸗alemanniſchen Zunftbundes iſt W im Schwarzwald, ſelber ein Ort von hohen. geraden. Freiburg tritt als neuer Ort dem Bi vei. — .50 Brillantine M.50 Ang regte ment Moz deckte ſchen morg dram gar hin 2 t es gach 00 M. ert wurde in sal eines ernſten Es han⸗ pp in der ige Jahre uſend Ar⸗ erwen⸗ Gebäude ſich zenti⸗ aupolizei⸗ ſoren ver⸗ Gebäude fabrik ge⸗ Gebäude gerin, die hafen, die Ergebnis Gebäude vung folg⸗ iglich ſein, Mark feſ⸗ ebot en nem Ver⸗ dem dos e hierbon Umlagen ) daß det 500 Mark Maunhein eim ge⸗ 1 Kraft 8 ſchwere tler det d zu 997 im Jung. t der Ge⸗ ⸗Fahne zu rn mittag, gt. ähriges eute Adolf uſtraße.— igshafen ggersheim egelung en der ſeil⸗ hr auf die gedehnt. en“ Hein. ig mit dem n dem die wall en das Nek⸗ s und die ein gegel⸗ n, begann Wirken, des Karne⸗ ferter G. ten dell ben un itlich wid alle z ine ſteckar de einfindel nevalsall⸗ Sitz dieses Villingel en Norte em Bunde — 7. Seite Nummer 528 — Freitag, 15. November 1985 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 14 Nopf oder Adler ö Von Peler Franz Busch EIN WE LTIENBUMMLER ERZAHLT SEINE ABENTEUER 2 Mit dem bahnt ſich ein junger Menſch durch das te Volk, ein Menſch von meiner Figur, er ereg 5 5 10 die Leute mit Ellbogen und Fäuſten vor ſich her, er ſchlägt ſich durch die Menge und ruft:„Hehe!“ Er kommt näher zu mir heran, er iſt ganz atem⸗ jos vor Anſtrengung, er fragt:„Kamerad, wo kommst du her? 5 1 5 Die Poliziſten verſuchten ihn wegzuſchieben. Er wehrte ſie ab und ſprach engliſch mit ihnen. Er hielt ſie an den Armen feſt und fragte mich auf deutſch:„Kamerad, wo kommſt du her?“ Sehen Sie: dieſer Mann war ein Deutſcher. Vielleicht hatte er ſelber nichts zu beißen, er ſieht ganz danach aus: er ſieht aus wie ein Pennebruder, der ſich durch das Leben ficht. Er hat einen Lands⸗ mann brüllen gehört Er hat mich geſehen und ge⸗ dacht: da iſt ein Deutſcher, dem es nicht zum beſten geht! Er hat den Zug aufgehalten und mir bei⸗ ſtehen wollen. Um uns herum war ein wilder Tumult. Die deute waren aufgeregt wie im Theater; ſie waren auf den nächſten Akt geſpannt: ſie wollten wiſſen, mie das Stück zu Ende geht. Die Polizeibeamten ſind hin und her gehaſtet, und wir konnten ein paar ſchnelle Sätze wechſeln. Dann hat den anderen ein Poliziſt vor die Bruſt geſtoßen, und er hat ſich das nicht gefallen laſſen. Es war tatſächlich wie in einem Theater. Es iſt eine wüſte Keilerei entſtan⸗ hen, und ich habe die traurige Geſchichte hilflos mit anſehen müſſen. Sie war verdammt traurig; denn ſie haben meinen Landsmann blutig geſchlagen und überwältigt. Ich erzähle Ihnen dieſen Vorfall, ſo gut ich kann. Die Straße war dicht voller Menſchen, ich glaube, ganz Port Said befand ſich auf den Beinen. Und hier hindurch bahnte ſich unſer Zug wie eine Pro⸗ zeſſion. Wir waren jetzt zu zwei Gefangenen, zwei Deutſche. Mein Landsmann hat übel ausgeſehen. Mit einemmal wurden die Menſchen um uns merklich ruhig, eine ſchmale Bahn entſtand mitten hindurch, ein ſchmächtiger Herr in blauem Anzug kam daher, direkt auf uns zu. Es muß eine bekannte Perſönlichkeit geweſen ſein, die Poliziſten riſſen die Hacken zuſammen und ſprachen arabiſch mit ihm. Er hatte kalte, blaue Augen, er blickte auf meinen Ka⸗ meraden und mich, er ſprach ganz kurz und hart, und es waren unangenehme Dinge, die er den Schutz⸗ leuten ſagte. Die Menge verhielt den Atem, ſie er⸗ wartete Ueberraſchungen, riß die Ohren auf und ließ ſich kein Wörtchen entgehen. Der Herr ſprach mit meinem Kameraden. Er ſprach engliſch und ſchaute auf mich. Ich machte mich ſanft, vielleichtx war er der Oberbürgermeiſter oder ſowas, man muß dann einen guten Eindruck machen, ſolche Leute haben mitunter Beziehungen, und man kann nie wiſſen, was daraus entſteht. Der blaue Herr war ein feiner, gebildeter Mann, er wendete ſich in gebrochenem Deutſch an mich und ſagte, er wiſſe Beſcheid, ich ſolle nur ruhig mit⸗ gehen und nicht mehr ſolchen Krach ſchlagen, die Angelegenheit werde ſchon geregelt werden. Ich käme jetzt ins arabiſche Gefängnis; denn Ordnung müſſe ſein! Ich würde aber bald einen angenehmen Beſuch bekommen. Was meinen Landsmann an⸗ ginge, ſo ſei er ein Draufgänger und könne fetzt gehen. Darauf hat mein Kamerad geantwortet, das tie er nicht, er wolle zuvor wiſſen, wohin man mich ſchaffe, er müſſe mir außerdem noch etwas zum Eſſen beſorgen. Das könne er tun, hat der blaue Herr erwidert. Dann iſt er fortgegangen. Wir ſind ruhig geblieben und die Menge hat den Lärm wieder aufgenommen. Unter ihrer Be⸗ gleitung ſind wir zum arabiſchen Gefängnis gepil⸗ gert. Es lag gleich beim Hafen. Ich konnte das Waſſer und die Schiffe ſehen. ee Frei- und einen Anzug obendrein Den Abend danach rappelte es vor meiner Tür. Es war ſchon dunkel, und ich dachte mir: jetzt kom⸗ men ſie dich holen. Ich wurde ins Wachlokal ge⸗ führt und einem Herrn vorgeſtellt. Eigentlich war es kein Herr, es war mehr ein Mann; er ſtand da in aufgerollten Hemdͤsärmeln und dickem Bauch. Ich blickte an ihm hoch und ſah ein geſchwollenes Geſicht, in dem das linke Augenlid gelähmt herun⸗ terhing. Ein abgekauter Zigarrenſtumpf ſtak in ſei⸗ nem breitlächelnden Munde, der Kopf war haarlos und glänzte wie eine Speckſchwarte, das Hemd ſchmutzig und der ganze Mann hieß Simopulus. Er ſprach ein fürchterliches Franzöſiſch, er ſagte, er komme vom deutſchen Konſulat, ich ſolle ſchnell mit ihm gehen, ich ſei frei! 8 Mir iſt vor Freude die Sprache verlorengegan⸗ gen, die Poliziſten haben mich ziehen laſſen und ich bin mit Simopulus verſchiedene Ecken weiter in ein Haus geſchlüpft. Dieſes Haus war ein Hotel, und Simopulus war der Geſchäftsſührer, Barkeeper, Koch, Hausdiener und Inhaber davon. Das Hotel hatte einen fabelhaften Namen: Hotel„Majeſtic“, Osman⸗Street 4 in Port Said. Im Dunkel der Nacht bin ich mit Simopulus in das Haus geſchlüpft, ich habe gegluckſt vor Freude, und der Geſchäftsführer hat mich feſtlich mit einem Rum empfangen. Dann hat er mich wieder bei der Hand genommen und iſt mit mir einige Straßen weiter zu einem Warenhaus gegangen. Er hat mich in die hellerleuchteten Räume gezogen. Ich habe mittendrin geſtanden und überwältigt die Augen ge⸗ ſchloſſen. Um mich herum hörte ich leiſe Schreie, Damenſchreie, ich ſchaute auf und habe die Augen ſofort wieder zugemacht. Junge, Junge, Junge! Da waren Mädchen! Ich habe wie betäubt in dem Warenhaus geſtan⸗ den, man hat über mich gekichert und gelacht, und ich werde jetzt machen, daß ich wieder fortkomme. Da ſchiebt mich Simopulus zu einem Tiſch, ein geſchnie⸗ gelter Herr ſchätzt mich ab, wirft einen Anzug hin, ein Hemd, einen Kragen, einen Schlips, Strümpfe, Hoſenträger, Mütze. Schuhgröße? Welche Schuhgröße ich habe? Das weiß ich nicht mehr! Ob mir Num⸗ mer 46 paßt? Ich denke. Man hat mir die Arme wollgepackt, ich habe nicht aufzuſchauen gewagt. Hinter Simopulus her bin ich wie ein Hund zur Türe und über die Straße zum Hotel gelaufen. Es war wie im Märchen. Jetzt bin ich ein Herr! Verſtehen Sie? Ein rich⸗ tiger Herr. Und ich werde auf den Abendbummel gehen. Mich rühri der Schlag— ein Düsseldorfer! Andern Tags vernehme ich auf der Hauptſtraße die hallenden Schritte einer Polizeieskorte. Ich blicke um die Ecke. Vier Beamte marſchieren heran, in ihrer Mitte geht ein heruntergekommenes Indi⸗ viduum. Er iſt nicht gefeſſelt, obwohl es hier in Mode ſteht. Was mag mit ihm los ſein? „Hoppla!“ rufe ich und gehe auf ihn zu. Er ſchaut mich gleichgültig und müde an, faßt mich aber dann ſchärfer ins Auge und fragt:„Biſt du ein Deutſcher?“ „Aber klar, Menſch!“ ſage ich,„und ich will ver⸗ dammt ſein, wenn ich nicht was für dich tue. Was haſt du dir denn eingebrockt?“ Ich laufe neben den Poliziſten her und ſchüttele ihm die Hand. „Ich bin türmen gegangen, man kann mir aber nichts wollen.“ „Sind deine Papiere in Ordnung?“ „Ja,“ erwidert er, er käme von Djibouti herunter, ſei ſchon vier Wochen unterwegs und hoffe, bald frei⸗ zukommen. . 8 Ein uralter bulgariſcher Fiſcherbrauch Bei der alljährlich ſtattfindenden feierlichen Eröff nung des Fiſchfanges auf dem Schwarzen Meer fahren die zahlreichen Fiſcherbobte mit ihrer Beman nung, ausgerichtet in Reih und Glied, hinaus auf die See. Hoch oben auf dem Maſte ſtehen auf einem Querriegel die„Kapitäne“, die die Fiſchſchwärme (Weltbild,.) „feſtſtellen“ ſollen. Eine Frau fliegt von Erdteil zu Erdteil Die neuſeeländiſche Fliegerin Batten hat den Südatlantik in neuer Rekordzeit überflogen. Sie ſtartete um.30 Uhr früh bei Dakar in Weſt⸗ afrika und landete um 16.45 Uhr in Port Natal (Braſilien). (Graphiſche Werkſtätten,.) Wieder ein„Goldmacher“ Der Wiener Chemiker Adalbert Klobaſo hat beim Oeſterreichiſchen Patentamt um die Patentierung ſeines Verfahrens der Herſtellung von Gold auf ſynthetiſche Weiſe nachgeſucht, das auf der Theorie der Atomſpaltung beruht. Auch Herr Klobaſa iſt bis jetzt der Mitwelt den Beweis ſchuldig geblieben. (Weltbild,.) Die Schutzleute ſchieben uns vor ſich her, in aller Haſt erzählen wir uns ein Kunterbunt und Durch⸗ einander, da iſt ſchon das arabiſche Gefängnis, ich geh mit dir, Menſch, ich werde dir Zigaretten und Eſſen beſorgen, ich laufe gleich rüber zum Konſulat und ſage Beſcheid, Junge, haſt du ein Schwein gehabt! Wie heißt du übrigens, Menſch? Raabe, ſagt er, Auguſt Raabe. Er erzählt wir eine lange Geſchichte, angefüllt mit Leid und Zwang, er ſollte als Frem⸗ denlegionär mit noch 600 Mann nach Indochina ver⸗ ſchifft werden, und da iſt er in der Höhe Djiboutis von dem Transportdampfer geflohen. Ohne lauge zu überlegen, ſagt er, ſei er durchgebrannt und tage⸗ lang in einer Wüſte umhergeirrt, bis ſie ihn hier verhaftet haben.„Sie müſſen mich aber freilaſſen“, meint er zuverſichtlich,„und dann mache ich, daß ich auf dem ſchnellſten Wege wieder nach Düſſeldorf bomme.“(Fortſetzung folgt) Von Ihrem Kaufmann verlangen Nezepfbuch kostenlos Mozarts„Entführung“ im Nationaltheater Mit einem „Türkiſchen Tanzſpiel“— Bearbeitet von Ernſt Cremer und Heinrich Köhler⸗Helffrich Vor gut anderthalb Jahrhunderten fiel dieſes freundlich funkelnde Opernjuwel aus dem baß⸗ geigenbevölkerten Himmel der Bräutigamsſeligkeit Wolfgang Amadeés'. Sehr perſönlich Mozartiſches ſhwingt deshalb in dieſem anmutigen Spiel mit, . die deutſche Bühne von antriebgebender Be⸗ Heukung werden ſollte. Die vielen„Belmontes“ und Konſtanzen⸗ freklich, die ungezählten„Blondchen“ 55„Pedrillos“ die von den Nachahmern des Salz⸗ 9 Meiſters geſchaffen worden ſind, verleiten 5 Gegenwartsmenſch en leicht dazu, Mozarts„Ent⸗ e und ihren Stil als etwas Selbſtverſtänd⸗ io hinzunehmen und ihr die Originalität zu e Um dem Werk gerecht zu werden, iſt es i urch die Muſikgeſchichte zurückzugehen. a Es gibt wohl kaum eine zweite Schöpfung, die 1 biſtoriſche Kunſtbetrachtung fordert wie die⸗ ſreite e In der„Entführung“ be⸗ 1555 1 e Meiſter bewußt von den Feſſeln des nug 1 Stils. Zwar war er klug ge⸗ 1 t völlig aus dem Rahmen zu ſpringen, und 0 alte er für die Ohren der muſikaliſchen Fein⸗ Wan ep ener Epoche hier und da einen wunder⸗ 15 in die dlalten Schnörkel nach italieniſcher Ma⸗ erhört ie Partitur. Alles andere aber war un⸗ nden en Neu in der ſchlichten Einfachkeit und 1 5 85 Natürlichkeit des Melos, neu aber auch regte dens und Inſtrumentierung, er⸗ mente 1 ö 3 kühne Salbſtändigkeit der Blasinſtru⸗ Mozarts er,„Entführung“ bei den Zeitgenoſſen dete 1 wirkliches Aufſehen. Mit dieſer Oper ent⸗ 5 5 8 die dramatiſche Tonſprache der Deut⸗ morger des gab mit der Plötzlichkeit von heute auf Manatiſche deutſches Singſpiel“. Eine neue Aera gar bis der. brach an, deren Ausläufer ſo⸗ binüberreie die Werkſtatt des großen Bayreuthers i eichten. * M 8 Mozartſingen iſt eine Kunſt für ſich. Die auf den erſten Bl 1855 d 8 ſch lu n ſo einfach erſcheinende Muſik entpuppt n ür die meiſten zeitgenöſſiſchen Bühnenſänger bei näherem Hinſehen als ein vertracktes Gewebe ſeidenſchillernder Fallſtricke. Das Mannheimer En⸗ ſemble, das ſich für die neueinſtudierte„Entfüh⸗ rung“ zuſammengefunden hatte, ließ zwar viel edlen Eifer erkennen, aber dennoch kam es zu kei⸗ ner rechten Geſchloſſenheit des Eindrucks. Die Konſtellation: Kuppinger/ Küßwetter gegen Gelly/ Hei⸗ ken enthielt zu ſtarke, in ſtimmlichen Charakter⸗ unterſchieden begründete Gegenſätzlichkeiten, als daß das Zuſammenwirken dieſer vier Hauptträger der Handlung zu ſchlackenfreien Ergebniſſen hätte füh⸗ ren können. Gertrud Gelly als Konſtanze und Guſſa Heiken als Blondchen kamen immerhin in Mozartnähe und bekundeten namentlich im arioſen Sologeſang ihre Fähigkeit, ſich ſtiliſtiſch einzufüh⸗ len, wenn auch muſikaliſch⸗techniſch(große-Dur⸗ Arie Konſtanzes) nicht alles ſo überlegen gelang, wie man es hätte wünſchen mögen. Küßwetter gab ſeinem Pedrillbo ein mit liebenswürdigem Humor gezeichnetes darſtelleriſches Profil, während ſein ſicher eingeſetztes ſtimmliches Material für den federleichten Singſpielton Mozarts zu gewichtig er⸗ ſcheint, wenn auch nicht in ſo ſtarkem Maße, wie dies bei Kuppinger der Fall iſt, der mit der nur rein geſangsmäßig zu erfaſſenden Partie des Belmonte in ſchwerem Kampfe lag. Abſeits aller Mozartzärtlichkeit gab der Sänger dem entzückend leichtflüſſigen Melos ein zähes Schwergewicht, wodurch der Vortrag an Schmelz und Schliff leider vieles einbüßte. Für dieſe Partie eignet ſich einzig und allein eine beſtrickend klangedle lyriſche Tenor⸗ ſtimme. Hat man die nicht zur Verfügung, ſollte man im Intereſſe Moßharts vielleicht doch lieber auf das ganze Werk verzichten, ehe man es mit unzulänglichen Mitteln herausſtellt. Mit humoriger darſtelleriſcher Gewandheit und ſehr ſicher begründeter Muſikalität gab Heinrich Hölzlin den Osmin, jenen„verklärten Brumm⸗ bär und hündiſchen Frauenwächter, der täglich den Honig ſieht, oͤen er nicht lecken dar.“ Durch ihn er⸗ hielt das Ganze die wirkſame grotesk⸗komiſche Note. Voiſins Selim Baſſa, deſſen plötzlich ausbrechen⸗ der Edelmut immer ein wenig unglaubwürdig wirkt, führte das Schickſal der beiden Liebespaar zu glück⸗ lichem Ende. * Heinrich Köhler⸗Helffrich hatte als Spiel⸗ leiter aus innerer Beherrſchtheit der ſzeniſchen und muſikaliſchen Faktoren und ihrer wohldiſziplinierten Beziehungen zu einander einen ungezwungen Luſt⸗ ſpielton entſtehen laſſen, der weder das Sentiment (eine Gefahr!) aufdringlich werden, noch den buffo⸗ nesken Humor ins Poſſenhafte abgleiten ließ, wenn⸗ gleich nach dieſer Richtung hin einzelne vergröbernde Züge mit unterliefen. Das Bildliche der Bühne war dekorativ und koſtümlich von augenfällig farbiger Wirkung. Dr. Cremers Dirigier⸗Leiſtung ließ ein gutes Gefühl für das muſikaliſche Detail Mozarts erkennen. Das im allgemeinen mehr der kompakte⸗ ren Wucht zuneigende Temperament dieſer Diri⸗ gentenperſönlichkeit trat geſtern ſehr vorteilhaft zurück. Die Ouvertüre ſprang anſchaulich und lebendig auf, ſcharf umriſſen im Rhythmus und mit den wie abſichtslos wirkenden kleinen Akzenten, die bei Mozart viel bedeuten. E Ueberdies iſt eine tänzeriſche Beſonderheit zu vermerken. Außer dem üblichen Sonatenſatz alla turca, der im erſten Akt von der Tanzgruppe als neuartiger Grotesktanz gegeben wurde, haben Dr. Cremer und Köhler⸗Helffrich ein„Tür⸗ kiſches Tanszſpiel“ mit vriginaler Mozart⸗ muſik zuſammengeſtellt. Es handelt ſich um geſchickt ausgewählte Stücke aus meiſt unbekannten Opern⸗ und Bühnenmuſtiken Mozarts und einen feierlichen, als eine Art Introduktion verwendeten Satz aus dem Oratorium„La Betulia liberata“. Man erfand zu dieſen melodiöſen und tänzeriſch beſchwingten Bruchſtücken aus„Mitridates“,„Idomeneo“,„König Thamos“ und„Zaide“ eine dem Stoff der Entfüh⸗ rung analoge choreographiſche Handlung: ein Prinz befreit nach mancherlei Schwierigkeiten die vom Sultan gefangen gehaltene Prinzeſſin. Die Tanz⸗ gruppe unter Leitung von Erika Köſter mühte ſich mit ſchönem Effer um die pantomimiſch⸗ tänzeriſche Darſtellung. Insbeſondere die von Erika Köſter, Werner Schindler und Mia Wolfe rm amn getanzten Solis hatten Form und Charakter. Im übrigen war der tänzeriſche Schauplatz viel zu ſehr mit wirbelnden und marſchierenden Nebenperſonen bevölkert, als daß bei der Dichte dieſer Maſſe Menſch ein wirklich plaſtiſches und rhythmiſch⸗exaktes choreographiſches Geſamtbild ſich hätte entwickeln können. Wenn das Ganze um die üppigſten Ranken beſchnitten ſein wird, dürfte allerdings dieſe Tanz⸗ einlage, die den dritten Akt des Singſpiels einleitet. durchaus als das bewertet werden, was ſie ſein ſoll, als ein gefälliges Intermezzo,„deſſen bunter Wirbel die Einleitung zu den gefährlichſten Situationen der wirklichen Entführung vorbereiten ſoll.“ Die Zuſchauer bereiteten Werk und Aufführung eine ſehr freundliche Aufnahme. Wenn man aller⸗ dings vernimmt, daß geſtern an die hundert Mieter von ihrem Umtauſchrecht Gebrauch gemacht und ſo⸗ mit mozartflüchtig geworden ſind, dann ſtimmt dieſer Umſtand doch ſehr bedenklich e Nina Grieg 90 Jahre alt. Am 24. November feiert die in Kopenhagen lebende Nina Grieg, die Gattin Edvard Griegs, ihren 90. Geburts⸗ tag. Wer die Biographie des norwegiſchen Meiſters kennt, der weiß, daß dieſe heute noch von impulſiver Lebenskraft erfüllte, geiſtig regſame Greiſin als Sängerin einſt nicht wenig zum Verſtändnis und zur Anerkennung von Griegs Muſik beigetragen hat. Auf faſt allen Konzertreiſen Griegs war Nina an der Seite ihres Mannes zu finden, und nicht ſel⸗ ten war ſie es, die durch ihren Geſang die entſchei⸗ denden Eindrücke hervorrief. Schillerhaus in Bauerbach wird Künſtler⸗ erholungsheim. Das Haus in dem ſüdthüringiſchen Dorf Bauer bach, das Schiller nach ſeiner Flucht aus Stuttgart unter dem Namen Dr. Ritter in der Zeit von Dezember 1782 bis Juli 1788 als Gaſt der Frau von Wolzogen bewohnte, iſt jetzt von der Stiftung„Schiller in Bauerbach“ angekauft wor⸗ den. Die Zimmer, in denen der Dichter die Dramen „Fiesko“ vollendete,„Kabale und Liebe“ ſchrieb und „Don Carlos“ entwarf, ſind in ihrem urſprüng⸗ lichen Zuſtand erhalten geblieben und weiſen viele Erinnerungsſtücke auf. Einen Teil des Gebäudes richtet die Stiftung als Erholungsheim für ver⸗ dienſtvolle Bühnenkünſtler ein, 8. Seite/ Nummer 528 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. November 1995 E Zu einem originellen Zwiſchenfall iſt es in einem Pariſer Tonfilmtheater gekommen. Dort wurde einer der augenblicklich ſehr beliebten Abeſ⸗ ſinien⸗Filme vorgeführt. Er lief ſchon ſeit Tagen, aber trotzdem hatte der Anſturm des Publikums nicht nachgelaſſen. Bei der letzten Vorſtellung kam es jedoch zu einer Störung, die das Verbot dieſes Films zur Folge hatte. Während die Zuſchauer die Vorgänge auf der Leinwand mit Spannung ver⸗ folgten, fingen plötzlich einige Leute laut zu lachen an. Dieſes Gelächter nahm ſchließlich ſolche Formen an, daß ſich die Direktion genötigt ſah, die Vorſtel⸗ lung abzubrechen. Ein Polizeibeamter wurde her⸗ beigerufen, um die Störenfriede zu verhaften. Auf die Wache geſchleppt, geſtanden die Miſſetäter offen⸗ herzig, daß ſie ſich einfach nicht mehr hätten halten können, denn das, was dort zu hören war, ſei alles andere, nur nicht abeſſiniſch geweſen. Am nächſten Vormittag wurde daher auf Veranlaſſung der Po⸗ lizei dieſer Abeſſinien⸗Film noch einmal vorgeführt. Dabei konnte dann tatſächlich die Feſtſtellung ge⸗ macht werden, daß die Vertonung ein wahres Kau⸗ derwelſch war. Man ſtellte den Verleiher zur Rede. Der gab endlich offen zu, daß er ſich da eines klei⸗ nen Schwindels bedient habe. Im Augenblick gäbe es nur ſehr wenige neue Abeſſinien⸗Filme, und da⸗ her habe er ſich die Mühe gemacht und einen alten, ſtummen Film aus ſeinem Archiv hervorgeholt. Um nun dieſen alten Abeſſinien⸗Film zu vertonen, hat der Verleiher eine Anzeige in den großen Pariſer Blättern aufgegeben und darin einen Abeſſinier ge⸗ ſucht, der für dieſen Film den Tonſtreiſen beſpre⸗ chen ſollte. Leider hat ſich aber kein Menſch gemel⸗ det, ſo daß ihm nichts weiter übrig blieb, als zu einem anderen Mittel zu greifen. Mit Hilfe von zwei Grammophonplatten, einer in chineſiſcher Sprache, einer im Negerfjargon, die dann gleichzei⸗ tig auf verſchiedenen Apparaten liefen, erfolgte dann die Vertonung. Die Behörden hatten kein Ver⸗ ſtänonis für dieſe eigenartigen Geſchäftsmethoden des Verleihers und ordneten nicht nur das Verbot des Filmes an, ſondern behielten auch den Mann gleich da. * — In der letzten Nummer der Polizeizeitung in Stockholm, die der dortige Polizeiverein für ſeine Mitglieder herausgibt, konnte man einen rührenden Brief, von einem Fräulein Maria Oloſſſon abge⸗ faßt, leſen. Die junge Dame bedankte ſich darin von ganzem Herzen für alle Liebe, für alle Güte und die vielen Geſchenke, die ihr anläßlich ihres 21. Ge⸗ burtstages von dem geſamten Polizeikorps zuteil geworden waren. Dieſer Brief dürfte manchen Stockholmer Bürger an eine überaus edle Geſchichte erinnert haben, die bis in das Jahr 1914 zurück⸗ ſpielt. Damals wurde der Beamte Olofſſon wäh⸗ rend der Ausübung ſeiner Dienſtpflichten von einem Kraftwagen überfahren und getötet. Zwei Tage ſpä⸗ ter, am Tage der Beerdigung ihres Vaters, iſt dann die kleine Maria zur Welt gekommen. Die Beam⸗ ten des betreffenden Bezirkes, in dem auch Oloſſſon Dienſt getan hatte, empfanden tiefes Mitleid für das tragiſche Geſchick, das Mutter und Kind betrof⸗ fen hatte, und beſchloſſen, die Sorge für die Tochter des toten Kameraden zu übernehmen. Der Unter⸗ halt und die Erziehung des Kindes wurde ſo ganz von den freiwilligen Beiträgen der Beamten, die ſich zuſammengefunden hatten, beſtritten. Vier Jahre ſpäter verlor dann die kleine Maria, die in ganz Stockholm ſeitdem nur noch„die Tochter der Polizei“ hieß, auch noch die Mutter. Das kleine Mädchen erlebte den Schmerz, Waiſe zu ſein, in ſei⸗ ner ganzen Tiefe, denn Maria war ſtets ein emp⸗ findliches Kind. Aber nur um ſo enger ſchloß das Mädchen ſich nun an die vielen Onkels an, die ſo rührend beſorgt waren. Als dann Maria 6 Jahre alt geworden war, wurde ſie von ihren Paten in die Schule geſchickt und erhielt auch ſpäter eine aus⸗ gezeichnete Erziehung. Ihre Polizei⸗Väter ſorgten außerdem dafür, daß ſie nach der Entlaſſung aus der Schule einen Poſten im Präſidium erhielt. Die Be⸗ amten, die ſich damals der verlaſſenen Waiſe ſo edel angenommen hatten, ſollten ihren Entſchluß nie zu bereuen haben. Sie haben an Maria Olofſſon nur Freude gehabt und ſind auch bis zum letzten Tag auf ihre Pflegetochter ſtolz geweſen. Jetzt, nachdem das Mäochen 21 Jahre alt geworden war, wird es ſeinen Lebensweg als Volljährige allein weiter⸗ gehen können. TC * — Die Reichs hauptſtadt rüſtet bereits zum Weih⸗ nachtsfeſt. In den Ausſtellungshallen am Kaiſer⸗ damm ſind die Vorarbeiten zu der großen„Deut⸗ ſchen Weihnachtsſchau am Funkturm“ beendet. Auf 16 000 Quadratmeter Ausſtellungsfläche wird in drei Abteilungen eine Geſamtſchau des Weihnachtsfeſtes in ſeiner vielfältigen Geſtalt als Feſt der deutſchen Menſchen und der deutſchen Landſchaft gegeben. Die erſte Abteilung bildet, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, ein Weihnachtsdorf der deutſchen Gaue. Neben dem Schwarzwaldhaus ſteht das Haus aus dem Erzgebirge, in dem Klöpplerinnen ihre kunſt⸗ vollen Handarbeiten verrichten, ſteht das Haus der Kurmark, das der Heſſen, Schwaben, Franken, der Bayern, Oſtpreußen, der Frieſen und Weſtfalen. Ber⸗ lin gibt die Weihnachtsſtube eines Alt⸗Berliner Bür⸗ gerhauſes wieder, Schleſten eine Töpferwerkſtatt. In der zweiten Abteilung iſt eine große Weihnachtskrip⸗ penſchau zu ſehen Ein 25 Meter langer Krippen⸗ ſtall bildet den Rahmen für dieſe Ausſtellung, die einen ganz beſonderen kulturellen und kunſthand⸗ werklichen Wert beſttzt, da es ſich teilweiſe um alt⸗ vererbte Familienſtücke handelt. In der letzten Ab⸗ teilung wird ein Ueberblick über die Urſprünge des deutſchen Weihnachtsfeſtes gegeben, von den Symbolen der Julfeier zur Zeit der Winterſonnen⸗ wende bis zum ſtrahlenden Lichterbaum mit Apfeln, Nüſſen und Marzipan. Auch St. Nikolaus, der Freund der artigen und der Schreck der unartigen Kinder, wird natürlich nicht fehlen. In der Mitte der Ausſtellung wird noch eine Weihnachtsbuden⸗ ſtadt aufgebaut in der alt und jung nach Herzens⸗ luſt ſeine Weihnachtseinkäufe machen kann und die nicht zuletzt auch dem Vergnügen dienen ſoll. 735 ** — Ein aufregendes Erlebnis hatte der Jäger Klocker aus Innsbruck, der ſich dieſer Tage früh morgens auf die Haſenjagd begeben hatte. Während er den Wald durchſtreifte, hörte er plötzlich, wie ſein Jagdhund ein lautes Angſtgeheul ausſtieß. Klocker eilte daraufhin ſeinem Hund ſofort zu Hilfe. Zu ſeinem Schrecken mußte er nun feſtſtellen, wie dieſer von einem großen Schreiadler angegriffen wurde. Der Hund verſtand es zunächſt, ſich den Angriffen des Raubvogels zu entziehen. Der König der Lüfte ließ aber auch beim Erſcheinen des Jägers nicht von ſeinem Opfer ab. Immer und immer wieder ſtieß er auf den Hund herab. Endlich gelang es dann dem Jäger, den Schreiadler anzuſchießen. Der verwundete Raubvogel erhob ſich von neuem und nahm eine drohende Kampfſtellung ein. Es dauerte tloch geraume Zeit, bis der Vogel wirklich verendet war. Jetzt erſt traute ſich der Jäger in ſeine Nähe. Da ſolche Adler in dieſer Gegend ſehr ſelten vor⸗ kommen, hat Klocker das Tier ausſtopfen laſſen. * — Die großen nordamerikaniſchen Naturſchutz⸗ parks erlauben es, das Leben der Bärenfamilien zu beobachten, und es zeigt ſich, daß bei der Er⸗ ziehung junger Bären die Ohrfeige eine beoͤeutende Rolle ſpielt. Der bekannte amerikaniſche Natur- ſchriftſteller Chapman ſchreibt in ſeinem Aufſatz„Er⸗ ziehungsmethoden einer Bärenmutter“ im Novem⸗ ber⸗Heft von„Wiſſen und Fortſchritt“(Frankfurt a.., Blücherſtr. 20) über die Ohrfeige von Mut⸗ ter Petz u. a. folgendes: Obwohl Frau Petz eine aufopfernde Mutter iſt und bei drohender Gefahr ihr Leben ohne Bedenken aufs Spiel ſetzt, um ihre Jungen zu verteidigen, ſo macht ſie doch bei der Erziehung nicht viel Federleſens. Mehr als oft rutſcht ihr die Pfote aus, wenn die Kleinen nicht auiſs Wort parieren. Auf Ermahnungen legt ſie 100 000 Mark auf Losnummer 534347 — Berlin, 14. Nov. Donnerstag nachmittag wurde der Haupt⸗ treffer der zweiten Klaſſe der Preußiſch⸗ Süddeutſchen Staatslotterie mit 100 000 Mark auf das Los Nr. 54347 gezogen. Es wird in beiden Abteilungen in Achteln in Oberſchleſien und Pom⸗ mern geſpielt. Der Telgter Kirchenraub — Münſter, 14. November. In Verbindung mit der örtlichen Gendarmerie hat die Landeskriminalpolizei ununterbrochen die Ermittlungen nach den Telgter Kirchenräu⸗ bern fortgeſetzt. Von der Jubiläumskrone, von der Monſtranz und einigen Kelchen ſind Photographien beſchafft worden, die weſentlich zur Wiederauffin⸗ dung der geſtohlenen Stücke beitragen können. Sämtliche geraubten Kirchenſchätze waren durch das Telgter Pfarramt gegen Einbruchsdiebſtahl verſichert. Die Verſicherung hat für die Ergreifung der Täter eine Belohnung von 1500 Mk. ausgeſetzt, außerdem werden 10 v. H. des Verſicherungswertes der wieder herbeigeſchafften Kirchengeräte zur Aus⸗ zahlung gebracht. keinen Wert, es ſetzt ſofort Ohrfeigen, und eine Ohrfeige, die eine Bärin in ihrer Wut verſetzen kann, wird ſelbſt einem ausgewachſenen Tier ge⸗ fährlich. Doch die kleinen Bären wiſſen Beſcheid. Haben ſie etwas ausgefreſſen, nähert ſich ihnen ihre Mutter mit nicht mißzuverſtehenden Abſichten, ſo rollen ſie ſich ſchleunigſt zu einer Kugel zuſammen und liefern nur die weniger empfindlichen Körper⸗ ſtellen der ſtrafenden Rechten aus. Die Mutter ſchlägt herzhaft zu, wie eine Kegelkugel ſchießt der lebende Knäul mit großer Wucht davon, bis er aus⸗ rollt und liegen bleibt. Dieſer Dreh, den auch die Kleinſten heraus haben, aber auch ihr dickes Fell und die geſchmeidigen Knochen laſſen es zu keiner Körperverletzung kommen. Wohl heult der Be⸗ ſtrafte, ſobald er wieder auf den Beinen iſt, ganz jämmerlich, aber die Mutter weiß, daß ihm nichts Schlimmes paſſiert iſt, und nach wenigen Minuten iſt der kleine Kerl munter wie zuvor * — Bei einem Boxabend in Briſtol erlebten die überraſchten Zuſchauer, daß einer der Boxer in Trä⸗ nen ausbrach und auf den ſicheren Sieg verzichtete, weil er zu großes Mitleid mit ſeinem weit unter⸗ legenen Gegner empfand. Dieſer weichherzige Boxer war der Halbſchwergewichtler Tony Arpino, ein in England lebender Italiener, der mit dem engliſchen Boxer Pat Buckley zu kämpſen hatte. Der Italie⸗ ner erwies ſich von Anſang an als haushoch über⸗ legen und brachte dann auch ſeinen Gegner wieder⸗ holt zu Boden. In der letzten Runde ſchien das Ende Buckleys gekommen. Von mehreren wuchtigen Haken getroffen, ging er in oͤie Knie. Als er ſich bei „Neun“ mühſam wieder erhob, und jedermann glaubte, jetzt wird die Entſcheidung fallen, brach Arpino in Tränen aus. Er warf ſich auf die Seile und gab dem Ringrichter zu verſtehen, daß er nicht mehr weiterzukämpfen wünſche. Daraufhin mußte der Sieg dem Unterlegenen zugeſprochen werden. Das Publikum aber raſte vor Begeiſterung und trug den Italiener au den Schultern in ſeine Umkleide⸗ kabine, denn es ſah ſein Verhalten als das an, was es in Wirklichkeit wohl auch war, nämlich als die Geſte eines echten Sportsmannes. * — Ein Maurermeiſter in Neuhäuſel(Weſter⸗ wald), der zwei Sack Zement mit auf die Bauſtelle Ruſt beglückwünſcht — Berlin, 14. November. Reichsminiſter Ruſt hat dem Dichter Ja koß Schaffner zu ſeinem 60. Geburtstage folgendes fuer Glückwunſchtelegramm geſandt: Zum 60. Geburts⸗ tag ſende ich Ihnen meine beſten Glückwünſche. Ich gedenke dabei Ihrer großen Verdienſte um das deutſche Schrifttum und wünſche Ihnen noch viele Jahre erfolgreichen Wirkens. Kingsford Smith aufgegeben? (FJunkmeldung der NM.) + London, 14. November. Die britiſchen Bombenflugzeuge, die zur Suche nach dem ſeit vorigen Freitag vermißten Flieger Kingsford Smith und ſeinen Begleiter, die ſich auf einem Flug von England nach Australien befanden, eingeſetzt worden waren, ſind nach Singa⸗ pur zurückgekehrt. Zwei Flugboote, die ſich eben⸗ falls an der Suche nach den Vermißten beteiligt hat⸗ ten, werden am Freitag zurückerwartet, Die Suche wird von dem auf der Fluglinie nach Auſtralſen verkehrenden Verkehrsflugzeug fortgeſetzt werden. nehmen wollte, ſie aber des ſtarken Regens wegen unterwegs in die Scheune eines Bauern abſtellte, erlebte eine unerwartete Ueberraſchung. Die Frau des Lanoͤwirts bemerkte eine Weile ſpäter die bei⸗ den Säcke und teilte ihrem Mann mit, daß das he⸗ ſtellte Thomasmehl ſchon eingetroffen ſei und in der Scheune ſtehe. Ohne nun den Inhalt der beiden Säcke zu prüfen, beauftragte der Bauer feinen Knecht, oͤas vermeintliche Düngemittel auf den Acker zu fahren und auszuſtreuen, was auch geſchah, Man kann ſich das Erſtaunen des Bauern und des Mau⸗ rermeiſters vorſtellen, als einige Zeit ſpäter der Zement abgeholt werden ſollte. Reichlich Bratenſoße ſür Mahlzeiten ohne Fleiſch. Dann ſchmeckt's nie zu trocken, ob nun ein Nudel⸗ oder Makka⸗ roni⸗ oder Reis⸗ oder Kartoffel- gericht auf den Tiſch kommt. Sie brauchen nur! Knorr Bratenſoß⸗ würfel zerdrücken, glattrühren, in V Ctr. Waſſer unter Umrühren 3 Minuten kochen. Und ſchon iſt ſo⸗ viel gute Soße da wie von 2 Pfd. Braten. Auch zum Strecken, Verbeſſern und Binden anderer Soßen nur dieſe Bratenſoße: Nu 1 Würfel õen Bratenſoße ½% Liter- 10 Pfg. debe ieee deſſer , ,, 20 Hellas Blick gleitet von Ardeſſer zu ihm hinüber. „Nein, kleiner Baron, das können Sie nicht; dazu müßten Sie noch ein wenig wachſen“, ſagt ſie und geht an beiden vorbei, hinüber ins Licht, wo auch Jo⸗ lanthe ſchon ſteht. Und jetzt— unglaublich!— ſpre⸗ chen ſie ganz ruhig und freundlich miteinander, die beiden Mädchen, ſprechen von Jolantahes Kwang⸗Lu und irgendeinem Drahtſchnauzer, den Hella einmal hatte. Fandl ſitzt neben dem alten Zeillern und iſt end⸗ lich glücklich bei der Land wirtſchaft gelandet; er re⸗ det wie ein Alter vom Bau und hört noch beſſer zu. Vor⸗ und Nachteile der Silofütterung, das neue Allgäuer Syſtem für ſubalpine Kunſtwieſen und die Kückenruhr beim Rhodeländerſtamm IIb haben ſie bereits abſoluviert und halten jetzt bei der modernen Schweine⸗Trockenfütterung Guſtl Zeillern hat drinnen im Zimmer das Grammophon angelaſſen. Durch die offene Tür ſchwingt plötzlich der ſüße Schmelz einer warmen Tenorſtimme! Tino Pattiera ſingt die Eingangsarie des Herzogs aus„Rigoletto“. Croiſſy tritt zu den Mädchen.„Hübſch“, meint er,„aber ein Tango wäre mir eigentlich lieber. Was ſagen Sie dazu?“ „Glänzend!“ ſchreit Hella und wippt auf den Fußſpitzen.„Wir tanzen!“ i Jolanthes Geſicht iſt etwas blaſſer und geſpann⸗ ter als vorhin. Was hat ſie nur? Croiſſy folgt ihrem Blick.— Ach ſo, natürlich, dort drüben ſteht ja der Teutone, um den ſich hier im ſtillen alles dreht, und läßt gutmütig eine endloſe Erzählung des Herrn Weilich über ſich ergehen.—„Bittel“, ſagt Fräulein Vermeulen.„Mir war zwar„Rigoletto“ lieber, aber nehmen Sie die Platte nur fort; ich weiß, lieber Croiſſy, daß Sie keinen anderen Her⸗ zog neben ſich e Die Vermeulen ſah über Croiſſy hinweg; es war, als ſuchte er einen beſtimmten Fleck auf der Zimmer⸗ tapete, Jetzt hatte er ihn anſcheinend und fuhr fort: „Dieſer Herr Ardeſſer ſcheint ein wenig außer Rand und Band gekommen zu ſein; mir Bedingungen zu ſtellen! Und was für lächerliche Bedingungen!...“ Er griff nach einem Briefbogen und ſchob ihn mit einem leichten Ruck von ſich fort. Direktor Croiſſy zog die Brauen hoch. Sieh da: ein für Vermeulen ganz außerordentlicher Tempe⸗ ramentsausbruch!—„Von ſeinem Standpunkte aus bann ich dieſe Bedingungen nicht einmal ſo lächer⸗ lich finden. Im Gegenteil. Es iſt eben bedauerlich, daß die beiderſeitigen Poſitionen ſo weit vonein⸗ ander liegen, daß eine Ueberbrückung kaum möglich iſt.“ R „Der Standpunkt eines Herrn Ardeſſer iſt für mich nicht maßgebend, ja er intereſſiert mich nicht ein⸗ mal. Er wird ſich bequemen müſſen, auf meine Intentionen einzugehen. Er wird ſich auch bequemen. Ich habe ihm große Konzeſſionen eingeräumt und könnte mich vielleicht ſogar noch zu weiteren verſtehen, aber— an dem Grundſätzlichen laſſe ich nichts ändern; irgendeine Produktionsklau⸗ ſel akzeptiere ich unter gar keinen Umſtänden. Ich habe mein Angebot bereits von hundertzwanzig auf hundertfünfzig erhöht. Sagen Sie ihm, Sie hiel⸗ ten es für möglich, daß ich noch weitere fünfzigtau⸗ ſend zugeben würde, aber nur unter der unverrück⸗ baren Bedingung, daß...“ „Nein“, ſagt Croiſſy,„das werde ich nicht. Es iſt zwecklos, Verhandlungen zu führen, die zu keinem Ergebnis führen können. Dieſer Teutone hat einen Schädel, der noch härter iſt als der Ihre. Was hat es für einen Sinn, wenn Sie Ihre Angebote immer wieder erhöhen, ohne auf den Kern der Sache einzu⸗ gehen.“ „Erſtaunlich! Sie haben alſo noch immer nicht begriffen, daß ich mich nur mit dieſem Kern befaſſe, daß es mir vor allem darauf ankommt, die Gefahr, die uns von dieſem verdammten ſynthetiſchen Kaut⸗ ſchuk droht, zu bannen, das deſtruktive Moment die⸗ ſer fatalen Erfindung für meinen Konzern aus⸗ zuſchalten. Wir können jetzt, im Höhepunkt dieſer beiſpielloſen Kriſe, keine ſolchen Kraftproben auf Leben oder Tod brauchen. Ich muß für fünf oger beſſer für zehn Jahre Ruhe haben. Bis dahin vird ſich die Situation...“ „„ bis dahin haben uns die Deutſchen oder Engländer mit dem Ardeſſer⸗Gummi längſt um⸗ gebracht.“ Vermeulens Augen begannen zu glimmen.„Herr Direktor Croiſſy: ich kann nicht verſtehen..“ Der andere ſtraffte ſich.„Herr Präſident: ich kann verſtehen. Ich verſtehe, daß Sie ſich mit Ihrem Werk in einem Grade identifizieren, der es Ihnen unmöglich macht, etwas anderes zu ſehen, als ver⸗ meintliche Vorteile und Nachteile für Ihre Unter⸗ nehmungen. Es gibt aber noch andere Geſichtspunkte, die Sie in Ihrer Unbedingtheit, in Ihrer Ausſchließ⸗ lichkeit nicht erkennen können oder wollen. Es iſt daher meine Pflicht, Sie darauf hinzuweiſen. Es kann für Frankreich— und Ihr Belgien iſt auch in dieſem Falle nichts anderes als Frankreich— nicht gleichgültig ſein, auf ein Verfahren verzichten zu müſſen, das es ermöglichen würde, auch im Falle einer Bedrohung ſeiner Ueberſee⸗Verbindungen, alſo im Falle eines Krieges, hochwertigen Kautſchuk — bekanntlich ein überaus wichtiges Heereserforder⸗ nis— im eigenen Lande herzuſtellen. Es kann uns aber noch weniger gleichgültig ſein, wenn andere Stgaten dieſen ungeheuren Vorteil in die Hand be⸗ kommen. Es liegt wirklich ſehr nahe, daß dieſer Ardeſſer, wenn wir hier mit ihm zu keinem Ergeb⸗ nis kommen, einfach nach Berlin fährt— ein glück⸗ liches Wunder, daß dieſer weltfremde Menſch es noch nicht getan hat— und dort dann“ Ueber Vermeulens Züge geiſterte ſein Nirwana⸗ Lächeln.„Er fährt nicht nach Berlin. Im übrigen, — Sie ſind doch gar nicht geborener Franzoſe?“ „Allerdings. Aber ich benehme mich wie ein ſolcher.“ Nur für einen Augenblick war das metalliſche Aufleuchten in Vermeulens Pupillen ſichtbar; dann verbargen es die herabſinkenden Lider.„Falls das eine Belehrung ſein ſoll, bedaure ich, dafür keine Verwendung zu haben. Um zu wiſſen, was ich zu tun und zu laſſen habe, bin ich alt und erfahren genug.“ „Vielleicht aber zu wenig Franzoſe?“ Vermeulen knipſte nur die Aſche von ſeiner ewi⸗ gen Zigarette.„Laſſen wir die Politik aus unſerem Geſchäft. Ihre— ehem— militäriſchen Argumente ſind übrigens praktiſch bedeutungslos.— Sie blei⸗ ben alſo in Oppoſition?“ „So ſehr ich es bedauere: Ja.“ „Bitte, bitte, wie Sie wollen. Ich werde alſo dieſe Angelegenheit allein weiterführen. Wann rei⸗ ſen Sie?“ Die beiden Augenpaare kreuzten ſich, hafteten ſekundenlang aneinander. Langſam erhob ſich Croiſſy.„Vielleicht zu Beginn nächſter Woche. Ich beabſichtige, noch ein paar Tage zu bleiben.“ ——Vermeulen wird alt. Vielleicht iſt das jetzt die Gelegenheit! dachte er und ſchloß die Tür.— —— Ich war zu lange fort. Eroiſſy hat Kron: prinzengelüſte. Ich werde mit ihm Schluß machen, dachte der Großinduſtrielle—— ** Unten ſtelzt Ardeſſer pfeifend über den Hof die wippende Gerte über der Schulter. In ſeinem Fiſch lagl ſchlenkert und gluckſt es: ein halbes Dutzend kapitaler Forellen. 5 Croiſſy ſteckt den Kopf zum Fenſter hinaus „Hallo, Doktor, guten Morgen und Petri Heill“ Wie? Schon zurück? Bravol Hätten Sie dann eine halbe Stunde Zeit für mich?... Sehr liebenswür⸗ dig. Ich erwarte Sie alſo.“ Fünf Minuten ſpäter iſt er da. Strümpfe und Anzug haben noch naſſe Flecke und an der Joe kleben ein paar Schuppen. Nochmals Begrüßung, Verbeugung.—„Was gibt's denn?“ „Vermeulen wird Ihnen ein neues An 1 len. Ich denke, mit zweihundert Mille können 70 rechnen. Allerdings— auf irgendeine Erzeugung verpflichtung will er nicht eingehen. Wird es aul nicht. In dem Punkt iſt er ſtarrköpfig wie ein Ir 1 55 a „Ich auch.“ 5 Croiſſy nickt lächelnd.„Ich weiß. Deshalb wil ich ja mit Ihnen reden. Es iſt mir vollkommen klar, daß Sie mit Vermeulen nie zuſammenkom⸗ men werden.“ „Das tut mir leid, aber“ ür⸗ „. aber es läßt ſich ertragen. Sie haben 1. lich vollkommen recht. Man arbeitet ſchließlich 15 zehn Jahre an einer ſo großen Sache, um ſie d wenn ſie endlich gelungen iſt, ſozuſagen gegen 15 Schweigegeld aufs Eis legen zu laſſen. Ich. 10 ganz Ihrer Meinung und komme daher mit 0 anderen Vorſchlag: ich mache Ihre Sache. 5 dle errichten eine neue Firma— mit Rückſicht auf 1 Kapitalsbeſchaffung vorläufig in einer Ae 0 lichen Form— in die Sie Ihre Erfindung ein 15 gen, und die ſich mit der ausſchließlichen Lenz tung derſelben befaßt. Selbſtverſtändlich übern N men Sie die Leitung der geſamten Produktion, 0 wir auf Grund unſerer Monopolſtellung zweife it unbegrenzt erweitern können. Die Geldfrage für meine Sache. Ich halte oͤrei Millionen Franken 15 den Anfang als genügend und verpflichte mich de ſen Betrag binnen zwei Monaten aufzubringen (Fortſetzung folgt) Angebot ſtel⸗ en 1995 ifner nber. Jakob gendes eburts⸗ e. Ich im das h viele mher. Suche Flieger er, die ſtralien Singa⸗ 6 ehen⸗ igt hat⸗ Suche ſtralien rden. wegen bſtellte, Frau te hei⸗ das he⸗ in der beiden ſeinen n Acker ). Man Mau⸗ er der 5 as jetzt *—— Kron⸗ machen, hof, bie 1 Fiſch⸗ dutzend hinaus, il in eine nswür⸗ fe und Joppe züßung, ot ſtel⸗ en Sie gungs⸗ es auch ein Ire Ib wil ommen enkom⸗ natür⸗ ch nicht e dann, en ein ich bin einem — Wir auf die lſchaft⸗ inbrin⸗ erwer⸗ zerneh⸗ on, die eifellos ige iſt en für ch, die, ingen. 1 N 4 . 1 1 . — 3 * Freitag, 15. November 1935 Neue Mannheimer Zei IsbAp-itieilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnung der Kreisleitung An alle Stadt⸗ und Landortsgruppen! Ni ſofort Wille und Weg Die 1 5 lei 55 bzuholen. . der Kreisleitung abzuhole 5 Führerrede 8 Kreispropagandaleitung. Ortsgruppen haben 1100 Politiſche Leiter tal. 15. November, 20.30 Uhr, öffentliche Verſamm⸗ Schwarzen Adler“. Die geſamte Bevölkerung kal wird hierzu eingeladen. 5 ebrichspark. 15,. Uhr, 85 unteren Saal des„Ballhouſes Zellenabend der See 3. 1 en denlef. 15. November, 20.30 Uhr, Appell der P der„Harmonte“, Lindenhof, Tunnelſtraße 2. Es nehmen 516 t. Leiter, die Walter und Warte der DAß und ll die er Führer der S und Bd M. . zungbuſch. 16. November, Aus marſch ſämtlicher Poli⸗ der Leiter, auch der nicht uniformierten. Antreten hr auf dem Platz vor der K⸗5⸗Schule. Bereitſchaft 5(Humbolbt⸗Neckarſtadt⸗Oſt) 16. November, 1 Antreten ſämtlicher Politiſcher Leiter, auch der Betriebszellenobmänner auf dem Meßplatz. giſe erta 20 Uhr, mierten 2 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher politiſcher Leiter, Anwärter und Helſer in der Wirtſchaft Zur Rofe“ Mittelſtvaße 125(Ecke Mittelſtraße— Acker⸗ kraße. NS⸗Frauenſchaft Schwetzingerſtadt. 15. November, 20.30 Uhr, Pflichbabend in Reſtaurant„Schlachthof“. t 7/171. Neckorſtadt⸗Weſt. 17. November ſteht n. 9 Uhr auf dem Marktplatz Neckarſtadt andetreten. Dienſtanzug. 2 9. Feldſcher vom Unterbaun 1/171. Sämtliche Feldſcher kehen 15. November, 19.55 Uhr in Uniform in M 4a (Schlageterhaus) Zimmer 85 Mitzubringen ſind—10 Pfg. 3 Gruppe 8(Waldhof). 15. November, 20.15 Uhr, tritt die ganze Gruppe in Kluft vor dem Gemeindehaus zum ge⸗ meinſamen Heimabend an. Humboldt. Sämtliche Mädels treten am 17. November, 9 Uhr, in Kluft auf dem Marktplatz zum Gruppenappell an. Muſilgruppe. 15. November, 20 Uhr, Probe auf dem Untergau. Inſtrumente mitbringen. Sport. Kartenkunde 15. November, 19.45 Uhr, in E 5, 15. Sport. 16. Nonember, 14.30 Uhr, Leiſtungsabzeichen auf dem Stadion. Geſchäftsſtelle Die Formulare für Traditionsarm⸗ öreiecke und Ehrenzeichen können ſofort beſtellt werden. JM Ring 2 Nord. Die Gruppen 1, 2 und 3 ſtehen am Sams⸗ tag, 14.90 Uhr, m tadelloſer Kluft auf dem Neckarmarkt⸗ platz. 2, 22 Schwetzingerſtadt. 15. November haben kaſſtererinnen im Heim(Möhlblock) zu erſcheinen. fällige Novemberbeitrag muß abgerechnet werden. 571 Strohmarkt. 16. November vor der Ingenieur⸗ ſchule in Kluft antreten. Turnſachen und Liederhefte mit⸗ heingen! 19.30 Uhr Führerinnenbeſprechung m I 8, 8. alle Der Neckarſtadt⸗Oſt. 16. November treten die einzelnen Scharen wie folgt an: Schar 1 9 Uhr, Schar 2.30 Uhr, Schar 3 11 Uhr mit Turnzeug vor der Wohlgelegenſchute, Schar 4 und 5 in Kluft um.30 Uhr auf dem Clignetpkatz. ZM Untergan 171, Abteilung Sport. 16. November, 140 Uhr, Leiſtungsabzeichen im Stadion. Die Mädels, die für Freitag zum Kartenleſen beſtellt ſind, kommen 1045 Uhr nach E 5, 15. Schreibzeug mitbringen. DA Ortsgruppen! Alle holen ſofort auf der Kreiswaltung die Kalender der Daß 1936 ab. Ferner ſind ſämtliche Eintrittskarten, die in letzter Zeit ausgegeben worden ſind, abzurechnen. tung/ Mittag⸗Ausgabe Karloffelausgabe der Ortsgruppe Friedrichspark Alle Hilfsbedürftigen der Gruppen A bis F, die noch keine Kartoffeln erhalten haben, holen ihre Kartoffelgutſcheine am Freita g, 15., un d Sams⸗ tag, 16. November, vormittags von 9 bis 12 Uhr, in der Geſchäftsſtelle B 5, 17/18, ab. Die Anerkennungsgebühr von 30 Pfg. je Zentner iſt ſofort zu entrichten. bei der Ortsgruppe Deutſches Eck: Zum Empfang der Winterkartoffeln haben die Wa W⸗ Betreuten der obengenannten Ortsgruppe bei ihrer Geſchäftsſtelle, P 5, 12, ihre Kartoffelgut⸗ ſcheine gegen Entrichtung der Anerkennungsgebühr von 30 ½ je Zentner an nachſtehenden Zeiten in Empfaug zu nehmen: am 15. 11., vorm. von 812 Uhr, Gruppe D, am 18. 11., vorm. von 812 Uhr, Gruppe E, am 19. 11., vorm. von—12 Uhr und von 15.17 Uhr Gruppe F. Die weitere Unterteilung iſt aus dem bei der zuſtändigen Ortsgruppe angeſchlagenen Verteilungs⸗ plan zu erſehen. Die Kartoffel⸗Ausgabe findet ab 14. bis eiuſchl. 20. November in der Fendel⸗Gutjahrhalle, Werfthallenſtraße 313g, durchgehend von . ã ² AAA ³˙·. bebe Deutſches Eck! 18. November haben ſämtliche Jugend⸗ walter und Vertrauensmädel zwiſchen 19.30 und 21.30 Uhr auf der Ortsgruppe vorzuſprechen. „ Bereitſchaft 4(Ortsgr. Deutſches Eck und Oſtſtadt). 17. November, morgens.30 Uhr Antreten fämtlicher DAc⸗ Walter und Kößß⸗Warte am Ortsgruppenbüro, Nuitsſtr. 1 bis 3, zum Formaldienſt. Humboldt. Die Betriebszellenobleute und Betriebswal⸗ ter wollen ſofort auf der Geſchäftsſtelle Lortzingſtraße 35 vorſprechen. Strohmarkt. Sämtliche DAfF⸗Wolter treten 17. Novem⸗ ber,.45 Uhr, Eingang Exerzierplatz zum Formaldienſt an. Marſchanzug oder Zivil mit Armbinde. Reichsbetriebsgemeinſchaft 8„Druck“. Für Handſetzer, Lithographen, Steindrucker, Chemigraphen und Hilfsarbei⸗ ter Vortrag am 16. November, 20 Uhr, im„Haus der deut⸗ ſchen, Arbeit“, P 4,—5,„Vom Berufsheer zum Volks⸗ heer“. 8 Arbeitsſchule. 15. November, 20.90 Uhr ſpricht im Sit⸗ zungsſaal der Induſtrie⸗ und Handelskammer in L I, 2, der Rektor der Handelshochſchule Königsberg, Profeſſor Dr. Rößle, über löſtkoſt NS NOV Stützpunkt„Oſtſtadt“ und„Lindenhof“. Stadtrandſied⸗ lungsfahrten! 17. November, 10 Uhr, ab Paradeplatz für diejenigen, welche ſich hierzu gemeldet haben. 9. Seite/ Nummer 528 * 2 816 Uhr ſtatt. Samstags nur von 813 Uhr durchgehend. Bei der Ortsgruppe Lindenhof: Zum Empfang der Winterkartoffeln haben die Wo W⸗ Betreuten der obengenannten Ortsgruppe bei ihrer Geſchäftsſtelle, Eichelsheimerſtraße 51, ihre Kartoffelgutſcheine gegen Entrichtung der Anerken⸗ nungsgebühr von 30%% je Zentner an nach⸗ ſtehenden Zeiten in Empfang zu nehmen: am 15. 11., vormittags—12 Uhr, Gruppe E, am 15. 11., nachmittags 12.3016 Uhr, Gruppe P. Die weitere Unterteilung iſt aus dem bei der zuſtändigen Ortsgruppe angeſchlagenen Verteilungs⸗ plan zu erſehen. Die Kartoffelausgabe findet ab 14. bis einſchl. 18. November in der Fendel⸗Gutjahrhalle, Werfthallenſtraße 31—33, durchgehend von 816 Uhr ſtatt. Samstags nur von 813 Uhr durchgehend. Bei der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt: Für die Bedürftigen aller Gruppen der obigen Ortsgruppe findet zur Zeit in der Fendel⸗Gut⸗ jahrhalle, Werfthallenſtraße 31—33, von —16 Uhr durchgehend die Kartoffelausgahe ſtatt. Samstags jedoch nur von—13 Uhr. Nachzügler empfangen noch ihre Kartoffel⸗Gut⸗ ſcheine gegen Entrichtung der Anerkennungsgebühr von 30 Pfg. je Zentner bei der WeiHW⸗Geſchäfts⸗ ſtelle, Schwetzinger Straße 116. Fageokalencles Freitag, 15. November Nationaltheater:„Viel Lärm um nichts“, Komödie von W. Shakeſpeare, Miete F 7, Sondermiete F 4, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofjektors. Städtiſche Kunſthalle: 20.15 Uhr Vortrag Dr. E. Holzinger, München:„Anſelm Feuerbach“ mit Lichtbildern. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Hulings See⸗ löwe Charlie 2 und 9 Klaſſe⸗Nummern. Tanz: Tauzvar Clou, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: 16 und 20 Uhr Konzert. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Der Kloſterjäger“.— Al⸗ hambra:„Vergiß mein nicht“.— Capitol:„Kö⸗ nigswalzer“.— Scala:„Königswalzer“. Ständige Darbietungen: öffnet von 11 bis 13 und ädtiſches Schloßmuſeum: G 1 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur 97 DSautobahn. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet ven 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Spenden für das Winterhilfswerk Berlin, 13. November Für das Winterhilfswerk ſind weiter folgende Spenden eingegangen: Geſ. für Ueberſeehandel mb, Hamburg 8500 Baue Verein zu Hamburg AG, Hamburg 3500; Getreideheber 0 Gmb, Hamburg 3090; Hanſeatiſche Verlags anſtalt „ Hamburg 3000; Hanning u. Harbeck, Hamburg 3000; Kupfer⸗ hütte Ertel, Bieber u. Co. und Ertel, Bieber u. Co. 55 0 Hamburg 3000; R. H. v. Donner u. Staatsrat H. W. J. Peters, 3000; Michael, C.., Hamburg 3000; Rickmers Ree⸗ derei AG, Hamburg 3000; Margarinewerke Joſt u. Sohn KG, Hamburg 3000; Erich Elingius, Gottfried Schramm, Dr. f Berlin 3000; Joſeph AG, Köln 309007 A. Melchior u. Co., Moſt⸗Gmbc, Halle⸗Sgale 37 500 Pakete i. W. v. 15 000; Hamburger Gaswerke Gm Trinkſchokolade 6H, Hamburg 36 0003 Noxddeutſche Verſ.⸗Geſ., Hamburg 27 000; Reis- u. Handels⸗AG, Hamburg 15 000; Hamburg⸗Mannheimer Ver⸗ ſicherungs⸗AG, Hamburg 9000; Neuyork⸗Hamburger Gum⸗ miwaren⸗Compagnie, Hamburg 6000; Bill⸗Brauerei AG, Hamburg 6000; Charles Lavy u. Co., Hamburg 4200; Swift u Company Gmb, Hamburg 3600; Walter Vöckler u. Co., Hamburg 3400; Hammonia Allg. Verſ.⸗Ach, Hamburg 3000; Wilhelm Huth, Hamburg 3000; Guano⸗Werke AG, Ham⸗ burg 3000; Behnke u. Mewes, Hamburg 3000 Mark. 5 Hamburgiſche Aerztekammer, Hamburg 10 000; Ernſt Ruß, Hamburg 10 000; Nottebohm u. Co, Hamburg 10 000, Zürich“⸗Verſicherungs⸗Ach und„Vita“ Lebensverſ.⸗AG, Hamburg 10 000; Bayeriſche Elektrizitäts⸗Lieferungs⸗Geſ. AG, Bayreuth 10 000; F. Laeiß, Hamburg 9 Amdrege⸗ Noris⸗Zahn AG, Filialen umd Tochtergeſellſchaften Saar⸗ brücken 9000; Hypothekenbank in Hamburg 7500; H. Roſt u. Co., Hamburg 7500; H. Olff u. Sohn, Hamburg 6000; Olff, Köpke u. Cp. Gmb, Hamburg 6000; Ernſt Schliemanns Oelwerke GmbH, Hamburg 6000; Allgemeine Deutſche Ere⸗ dit⸗Anſtalt Leipzig 6006; Hamburg ⸗Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgsſellſchaft, Hamburg 0; Deutſch⸗Süd⸗ amerikaniſche Bank AG, Zweigniederlaſſung Hamburg 5000 Ernſt Dello u. Co. Hamburg 5000; Hamburg⸗Bremer⸗ Rückverſicherung AG, Hamburg 5000; J. F. Müller u. Sohn AG, Hamburg 5000; Verein d. Mitglieder d. Wertpapier⸗ börſe, Hamburg 5000; Rohſtoff⸗Einfuhr⸗Geſellſchaft, Ham⸗ burg 5000? Wilhelm Edel, Margarinefabrik, Schüttorf i. Hann. 5000? Pommerſche Provinzia⸗Zucker⸗Siederei, Stettin 5000? Focke⸗Wulf Flugzeugbau AGG, Bremen Oktober⸗Spende 3746,46; Aug. Stier, Hamburg 3300 Mark. Dresdner Feuerverſ. Landwirtſ., Sachſen Allg. Feuer⸗ verſicherung in Deutſchland, Dresden A 5000; J. D. Riedel⸗ E. de Haen AG, Chem. Fabriken, Berlin⸗Britz 5000; Ver⸗ lag„Beamtenpreſſe“ Gmbß, Berlin 5000; Verein zur Wah⸗ rung der Rheinſchiffahrtsintereſſen e.., Duisburg 5000; K. Schrempp u. Brauerei Schrempp⸗Printz, Karlsruhe i. B. 5000; Emil Buſch AG, Optiſche Induſtrie, Rathenow 5000; Sterbekaſſenverein für Reichspoſtbeamte, Berlin 07 f Strunkmann u. Meiſter, Leinen⸗ und Tiſchzeug, Bielefeld 5000; Magdeburger Hagelverſicherungs⸗Geſ., Magdeburg 5000; Halleſche Malzſabrik Reinicke u. Co. AG, Halle a. d. Saale; 4800; Central⸗Landſchaſts⸗Direktion d. f. Preußi⸗ ſchen Stgaten, Berlin 4500; Schütt u. Ahrens, Stettin 4500; Thiele u. Steinert AG, Freiberg und Berlin 4500; Geraer Zeitung, Gera 4000; Heſſen⸗Naſſauiſche Lebensverſ.⸗ Anſtalt, Wiesbaden 3500; Dr. phil. Oskar Zahn, Berlin 3150; E. Holtzmann u. Cie., Weiſenbachfabrik, Murgtal (Baden) 3000; Zuckerfabrik Obernjeſa, Obernjeſa bei Göt⸗ tingen 3000; Ungenannt 3000; Ungenannt 3000; F. G. Sohre AG, Lederſabriken Dresden 3000; Braunſchweigiſche Landeshrand⸗Verſich.⸗Anſtalt, Braunſchweig 3000; Königs⸗ berger Privatarchitekten, Königsberg in Pr., 1. Rate 30 Nitſche u. Günther, Optiſche Werke AG, Rathenow 9000, Stahlwerk Honos Gmb, Düſſeldorf 3000; Rheinlandwolle Albert Neubeck Komm.⸗Geſ., Köln⸗Braunsfeld 3000; Apo⸗ ſtelbräu, Eichbaum⸗Werger⸗Brauereien Ac, Worms a. Rh. 3000; Eleetrieitätswerk Brondenburg(Havel) AG, Bran⸗ denburg a. H. 3000 Mark. Leupin- Creme und ſeit über 20 Jahren bewährt bet Hantjucken. Fl Ausſchlag, Wundſein Mlchaeſis-Drogerle Fr. Becker. 6 2, 2 95 Sforchen-Drog. A. Gossmann, Marktplatz, U. 1, 16 Seife beſtens kchte * SIL BER- BESTECK 800 zu günst Preisen: rige Garantie. Bequeme zahlungen. Solingen-ohligs 30 Bestecke mit 100 gr. Silberauflage aller billigst. 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Seite/ Nummer 5 82 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Zeichnung: NA Prächtiger Neckargemünder Oelkrug De. traditionelle Katharinenmarkt im alten Neckargemünd mit ſeinem bunten Betrieb rückt näher. Wenn die Blätter fallen und der neue Wein in den Gläſern duftet, iſt ſeine Zeit gekom⸗ men. Die alte romantiſche Stadt, die früher einmal ſogar unmittelbare freie Reichsſtadt geweſen iſt, wird plötzlich zum Mittelpunkt des Neckartals und ſeiner feſtfrohen Bevölkerung. Seit vielen Jahren hat der Katharinenmarkt ſtets große Scharen von Beſuchern nach Neckargemünd gelockt und er wird auch in dieſem Jahre beweiſen, daß ſeine Anziehungskraft immer noch die alte, magiſche iſt. Weinfröhlich und liederfroh iſt dieſes Feſt, das am Sonntag, dem 17. November, ſeinen Anfang nimmt und bis zum Montag dauert. Vor den mittelalterlichen ſchönen Häuſerkuliſſen des Markt⸗ platzes iſt bereits der Vergnügungspark aufgeſchla⸗ gen. in dem es allerhand für Herz und Gemüt gu ſehen und zu erleben gibt, in dem Karuſſells und Schaubuden luſtig nebeneinander ſtehen. Dann gibt es noch eine Kaninchen⸗ und Geflügelſchau und ſchließ⸗ lich wird man die Hochſtimmung des Volksfeſtes in all den ſo gemütlichen und gemütvollen Lokalen, in denen Gott Gambrinus und ſeine allzeit fidelen Jünger ſich wie zu Hauſe fühlen, in vollen Zügen genießen können. Der Katharinenmarkt oder, wie man ihn auch ſonſt nennt, der„Bohrermarkt“, wird alſo allen Freunden und Freundinnen Neckargemünds wieder das Vergnügen gewähren, das ſie ſich von ihm ver⸗ ſprechen. f. Aus der Nedtargemũunò er Marligeſchichte Neckargemünd, früher unmittelbare Reichsſtadt, wurde im Jahre 1011 den Grafen von Dielsberg gegeben, die es als Erbgut betrachteten und auch als ſolches behandelten, bis Kaiſer Rudolf von Habsburg auch hier wieder den alten Zuſtand ein⸗ führte und Neckargemünd im Jahre 1286 wieder dem Kaiſer unterſtellte, was jedoch keineswegs zu ihrem Vorteil war. Von den immer geldbedürftigen Kaiſern wurde die Stadt als Pfand für aufgenommene Darlehen verwendet und wechſelte dadurch verſchiedene Male ihre Beſitzer, welche die Stadt wie eine Zitrone auspreßten. Als Entgelt hierfür erhielt die Stadt von den verſchiedenen Kaiſern reichliche Privilegien, Freiheiten, Rechte und Begnadigungen Von den zwanzig Privilegien, die Neckargemünd im Jahre 1346 von Kaiſer Ludwig dem Bayern beſtätigt be⸗ kam, hieß die 13.: e— Photo: E. W. beunel Altes Tor aus Carl Theodors Tagen nd wieoͤer Natharinen markt in Neaargemunò⸗ Freitag, 15. November 1055 r Am Sonntag, den 17. November beginnt das traditionelle Volksfest „Drei Jahrmärkte auf Faßnacht, Johanniß und Katharinentag, an welch letzterem jedesmal dem Meckesheimer Centknecht 34 Kr. gereicht werden, wobei ſie noch desſelben Tages vom Stand⸗ und Weggeld frei ſeien, weil dieſer Markt vordem an beſagte Cent gehört haben ſoll.“ Der Katharinenmarkt iſt alſo vund 600 Jahre alt und bildete früher, zuſammen mit den beiden anderen Märkten, den Höhepunkt für das einheimiſche Geſchäfts⸗ und Gewerbeleben, und die aus der ganzen Umgebung kommenden Beſucher deckten ſich hier mit allem Notwendigen für den Winter ein. Während die beiden Märkte an Faſt⸗ nacht und Johannis ein Opfer der veränderten Zeitverhältniſſe wurden, hat ſich der Katharinen⸗ markt bis heute noch erhalten, jedoch ſeine ur⸗ ſprüngliche Art— ſeine wirtſchaftliche Bedeutung, die er für den ganzen Zentgau hatte— verloren, und hat ſich zu einem weinfrohen Volksfeſt im Neckartal gewandelt. Der Warenmarkt iſt heute lediglich nur noch eine Beigabe. In den Jahren 1926 und 1927 hat der Verkehrsverein an beiden Tagen einen großen Feſtzug mit hiſtoriſchen Bildern veranſtaltet, die die früher auf dem Markt ver⸗ tretenen Gewerbe darſtellten. Trotz der ſchweren Zeit, die der Markt durchmachen mußte, und deren Nachwirkungen er noch heute ausgeſetzt iſt, wird dieſer traditionelle Katharinenmarkt auch dieſes Jahr wieder ſein lied⸗ und weinfrohes Gepräge erhalten, das ihn auch in ſchwerſter Zeit nie ver⸗ laſſen hat. Als Buben auj quem Bahrermarkt Immer wenn Martini kommt, rüſtet ſich das Neckartalſtädtchen Neckargemünd zu ſeiner Kirchweihe, dem Katharinenmarkt, der alljährlich, nach einem alten pfalzgräflichen Privileg, im No⸗ vember ſtattfindet. Für mich, den geborenen Neckar⸗ gemünder, hat es ſeinen Reiz, kurz zu beſchreiben, wie man dieſen Tag als Knabe und Mann erlebte. Am ſchönſten war es ja wohl in der Kindheit. In der Sonntagnacht fing es an. Wenn man vor Vorfreude früh aufwachte, ſah man den Lichterſchein der durchs Tor rollenden Wagen und hörte man ihr Gepolter. In der Nacht noch begann ſich der geheimnisvolle Marktzauber aufzubauen. Am kalten Morgen ſah man ſchon, ehe man nach Heidel⸗ berg zur Schule fuhr, die Holzſtände und Buden aus dem Nichts erſtehen, vermummte Geſtalten und geſpenſtiſchen Lichterglanz. Es war ein erſter vor⸗ weihnachtlicher Schimmer. Bis mittags, vom Zug zurückgekehrt, hatte ſich die ganze Budenſtadt aus dem Boden erhoben, ind am Haufmarkt oder Marktplatz drehte ſich die Reitſchule und ſchwang die Schiffsſchaukel hoch in den geſtirnten Tuchhim⸗ mel. Von einer Schießbude knallte es herüber, die Töne ſeiner abgeleierten Orgel miſchten ſich ins Lärmen und den Trubel und es roch nach Waffeln und nach warmen Würſtchen. Eine Meſſe im kleinen, Vergnügungs⸗ und Kauf⸗ meſſe, beſonders früher! Den ganzen Tag zog eine wahre Völkerwanderung durchs Städtchen vom Bahnhof her bis zum Tor, überall waren Stände und gab es alles mögliche zu kaufen. Da ſah man alte Bekannte wieder, die Lebkuchenfrau und den wahren Jakob! Unbeſchadet ſeiner Gymnaſia⸗ ſtenwürde ſtellte man ſich hin und hörte auf die An⸗ preiſungen der Händler, die ſich die Gurgel heiſer ſchrien und ihre Ware feilboten. Früher wurde an dieſem Markt viel gekauft, die Händler und Bauern kamen von weither, erſtanden ſich Hanf zum Spinnen, Stoff für Kleider und Holz⸗ bhoto; Lerhehrsperem eckargemünd Bliek in eine malerische Straße der alten Neckarstadt ſchuhe. Im Lauf der Jahre, beſonders in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren, ging der Umſatz immer weiter zurück. Da hatte man einmal einen hiſtoriſchen Feſtzug veranſtaltet, der ſich ſehen laſſen konnte. Selbſt der wahre Jakob hat damals geſagt: Das ſind halt Neckargemünder, Hut ab! Die können alles und noch ein biſſel mehr! Bei dieſem Zug war der Wagen der Heiligen Katharina, der Schutzheiligen des Markts. Dieſe alte Dame von Alexandrien ſollte nämlich in altersgrauer Zeit hingerichtet werden, daher ſind ihr alle Räder, beſon⸗ ders die Spinnräder, geweiht. Die Räder macht doch der Wagner, und zum Wagner ſagte man früher auch Bohrer. Daher der Name, die Erzeugniſſe der Wag⸗ ner und Bohrer wurden ſchon im Mittelalter auf dem Neckargemünder Markte verkauft. Bei dem Zug haben ſie die Holzſchuhbereitung gezeigt, es gab kleine und große Holzſchuhe auf dem Wagen, an einer Stange über dem Wagen ſchaukelte ein Schuh, da ſaßen ein Bub und ein Mädel drin und winkten luſtig herunter. Auf dem Wagen des Küfergewerbes thronte ein rieſengroßes Faß, der Küfer ſaß darauf, ſchwang einen Holzhumpen und davor ſtand der Wirt mit kupferroter Naſe. Dann aber, was die Odenwälder Bauern früher auch immer auf dem Markt gekauft haben und woher er noch einen dritten Namen hat, Hanf zum Spinnen. Da konnte man auf zwei Wa⸗ gen das Brechen und Hecheln des Hanfs ſehen, das Weben und Richten des Leinen— und eine richtige Odenwälder Spinnſtube mit Mädeln am Spinnrad und ihren Burſchen dabei. Sie waren in Odenwäl⸗ der Tracht und es war alles der Wahrheit nachge⸗ bildet, ſo wie es die Großmutter in Langental er⸗ zählt hat. Aber damit war der Zug noch lange nicht zu Ende. Es kamen noch die Wagen, auf denen die Schiffer⸗ zunft, das Nagelſchmiede⸗ und Schloſſergewerbe, die Metzger⸗ und Bäckerzunft gezeigt wurde. Da — * wurde Brot gebacken, Würſte gehackt, Wein trunken! 15 Wir wollen nur hoffen, daß dieſe ſchöne alte nie in Vergeſſenheit gerät, daß ſie auch dieſes Jah ihre alte Anziehungskraft auf Einheimische 15 Fremde ausübt. Her mann Schnell bach Sitte MNedargemunòer Oellrůge Im Verlauf eines Schulungskurſes für Frem⸗ denverkehr, der im letzten Frühjahr vom Landesver⸗ kehrsverband in Neckargemünd durchgeführt wurde kam auch die Frage der Reiſeandenken zur Spr a Bekanntlich macht ſich in den Kaufgeſchäften, ſolche Reiſeandenken anbieten, vielfach noch immer allerhand Kitſch breit. Das wird man um ſo mehr bedauern, als ein Blick in die Vitrinen der Groß; eltern darüber unterrichtet, auf welcher Höhe ehe⸗ dem die Herſtellung von Badeandenken usw, ſtand, Nun wurde in jenem Kreis in Neckargemünd an⸗ geregt, die Fremdenorte ſollten der Frage der Reiſe⸗ andenken vermehrte Aufmerkſamkeit zuwenden. Des Ferneren wurde empfohlen, an beſondere Eigen⸗ tümlichkeiten von Städten und Städtchen anzuknüp⸗ fen und Erinnerungsſtücke zu ſchaffen, die an ſolche Beſonderheiten gemahnen. Wegen der Oelmühlen von Neckar⸗ gemünd, die früher die ganze Umgebung des ſchmucken, ſchon von Goethe(auf einer ſeiner Schwei⸗ zer Reiſen) als„reinlich“ bezeichneten Städtchens mit Oel verſorgten, tragen die Neckargemünder bei ihren näheren und ferneren Nachbarn den Spitz⸗ namen„Oelkrüge“. Wie wäre es, fragte da⸗ mals in dem Kurſus des Landesverkehrsverbandez ein Teilnehmer, wenn die Neckargemünder kleine Oelkrüge als Reiſeandenken formen lle⸗ ßen? Geſagt, getan— dachte der rührige Bürger⸗ meiſter von Neckargemünd— und ermunterte einen wackeren Töpfermeiſter, in der Tat ſolche Oelkrüg⸗ lein zu drehen. Die erſten dieſer originellen Reiſe⸗ andenken und Gaſtgeſchenke, die ſoeben aus ber Werkſtatt des Neckargemünder Töpfers kamen, rufen denn auch hellen Jubel hervor. Nota henet Es muß natürlich nicht unbedingt— Oel in dem Krüglein ſein! Und die Moral von der Geſchichl: Man muß nur wollen und ein wenig Einfallsfreude und Witz dran ſetzen, dann laſſen ſich auch in unſeren Tagen anziehende und beziehungsvolle Andenken ſchaffen. Obendrein kann auf dem in Neckargemünd beſchrittenen Weg auch manchem Handwerksbetrieb Arbeit zugeführt werden, die über trockene Zeiten ein wenig hinweghilft. Und gleichzeitig laſſen ſich hier Brauchtum und Bodenſtändigkeit fördern und begünſtigen! ache. die . photo: E. W. Fennel Das schöne Barock Rathaus 8 Tanz in allen Lokalen Die Parole lautet: Sonntag, den 17. November, und Montag, den 18. November 1935 Kaninchen- Ausstellung mit Geflügelschau Großer Vergnügungspark 045 3 Die Bezirks-Sparkasse Neckargemũùnd besorgt sämtliche Geldgeschäfte— Vermietung von Schliegfachern in der neuzeitlich eingerichteten Tresoranlass r Leder-Aktien gesellschaft Neckergemünd— Unterleder für die Schuhfabrikation und für den Tederhandef r 5 1 0 13 alte Sitte ieſes Jahr tiſche und Ul bach, 5 ruge für Frem⸗ Landesver⸗ 1 hrt wurde, r Sprache. jäften, die och immer m ſo mehr der Groß, Höhe ehe⸗ uſw. ſtand, münd an⸗ der Reiſe⸗ nden. Des ere Eigen⸗ anzuknüß⸗ an ſolche N 15 Ka E bung des er Schwei⸗ Städtchens tünder hei n Spitz⸗ fragte da⸗ verbandes 1 kleine 'rmen lie⸗ e Bürger⸗ erte einen Oelkrüg⸗ len Reiſe⸗ aus der 8 kamen, tota bene: el in dem Geschicht: fallsfreude in unſeren Andenken dargemünd erksbetrieb me Zeiten laſſen ſich roͤern und W. Fennel 5 7 Il 2 50 Freitag, 15. November 1935 Ein Enoͤſpiel Schalke gegen Club? Nürnberg Waloͤhof und Schalke-Freiburg im Vorſpiel Die Paarungen zur Vorſchlußrunde im Vereinspokal⸗ pellbewerb, die am 24. November ausgetragen wird, wurden jetzt getätigt. Das eine Spiel findet in Nürn⸗ berg zwiſchen 1. J C Nüruberg und SV Waldhof das zweite führt in Dortmund den deutſchen latt — 5 Schalke 04 mit dem Freiburger FC zu⸗ men..„ 5 dieſen Paarungen iſt ein Endſpiel Schalke— Nürnberg gar nicht ſo unwahrſcheinlich, aber es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, daß der SV Waldhof den„Club“ aus dem Rennen wirft lallerdings nur, wenn an die im Düſ⸗ ſeldorfer Spiel gezeigte Form angeknüpft wird!) und 90 Gegner des deutſchen Meiſters wird, den wir, bei aller Achtung vor dem Können des Fü, gegen Freiburg ſſcher in Front erwarten. 5 5 Jngwiſchen iſt übrigens ſchon die Ausſchreibung zum zweiten Vereinspokal⸗Wettbewerb herausgekommen, der im Januar beginnen wird. Teilnahmeberechtigt ſind wie⸗ der die Vereine aller Klaſſen. Dieſer Tage läuft bereits die Melbefriſt für die Vereine der Kreisklaſſen ab. Phönix Ludwigshafen vier Wochen geſperrt Im Auguſt d. J. war gegen den Sücdweſt⸗Fußballmei⸗ ſter Phönix Ludwigshafen ein Verfahren wegen Verſtoßes gegen die Amateurbeſtimmungen eingeleitet worden, dus ſeinen Niederſchlag fand in einem Urteil des Gaurechts⸗ wartes(200 Mk. Geloͤſtrafe für Phönix und eine vier⸗ wöchige Sperre über Spielführer Lindemann). Gegen öteſes Urteil des Gaurechtswartes erhob Bundesführer Schulfußball Der Fußball hat ſchon immer unter der Jugend eine begeiſterte Anhängerſchaft beſeſſen, und gerade die Jugend hal es begrüßt, daß ſeine Pflege teilweiſe auch ſchon inner⸗ halb der Schule aufgenommen wurde. Ständig hat ſich in den letzten Fahren dort, wo Fußballſpiele für die Schul⸗ jugend bereits ſtattfinden, die Zahl der teilnehmenden Maumſchaften erhöht, vielfach hat der Fußball auch dort Eingang gefunden, wo man ihn noch nichb pflegte oder wo ihm die Schule zunüchſt ablehnend gegenübergeſtanden hatte. Jetzt iſt es ſo weit, daß, wie in den letzten Wochen in Berlin geſchehen, auch Fußball⸗Lehrgänge für die Lehr⸗ kräfte der Schulen ſtattfinden, um in den Lehrern zugleich ſachverſtändige Leiter des Schulfußballſpiels heranzubilden. Die ſtarke Aufwärtsentwicklung, die die Fußballspiele für die Schuljugend in den letzten Jahren genommen haben, veranſchaulicht ganz beſonders eine Aneinander⸗ teihung von Zahlen des erſten Jahrzehnts Schulfußball in Herlin⸗Brandenburg. An dieſen Fußballſpielen für die Schuljugend im Gau 3 nahmen teil: 1925: 42 Mannſchaften— 1926: 49 Mannſchaften— 1027: 55 Mannſchaften— 1928: 57 Mannſchaften— 1929: 85 Mannſchaften— 1980: 99 Mannſchaften— 1931: 115 Maunſchaften— 1992: 150 Mannſchaften— 1933: 160 Mann⸗ .— 1934: 235 Mannſchaften— 1935: 251 Mann⸗ en. Der Wunſch des Reichsſportführers, daß an den Run⸗ denſpielen in Berlin und darüber hinaus im Gau Bran⸗ henburg möglichſt alle Schulen teilnehmen ſollen, geht ſeiner Verwirklichung entgegen. Berlins fußballfreudige Lehrerſchaft, jetzt im Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund bereinigt, kann ſich freuen, die Jugend auch im Sport zu etziehen. Das Kampfſpiel Fußball erfordert Kraft und Mut, Einſatz des ganzen Körpers und dabei auch ſtets ein ritterliches Verhalten im Kampf mit dem Gegner, willige Ein⸗ und Unterordnung zum Wohl des Mannſchaftsganzen. Der Gau Berlin⸗Brandenburg im Deutſchen Fußball⸗ Bund iſt auch darum beſorgt, allen notleidenden Schulen in Berlin und in der Provinz Stiefel und Bälle für die Jugend zur Ausübung des Sports zur Verfügung zu ſellen. In dieſem Jahr gab er z. B. an die Berliner Schulen 105 Paar Stiefel und 93 Bälle. Die Schulſpiele in der Provinz haben ebenfalls einen erfreulichen Auſſchwung ſenemmen. Das Ziel iſt: alle Schulen Berlins und Bran⸗ * den en bel. Und in anderen Gauen ſind ö liche Fortſchritte zu verzeichnen geweſen— der Schulfußball marſchiert. 8 8 Die Berliner Schulmeiſterſchafts⸗End⸗ ſpiele gelangen am Dienstag, 19. November, auf den Neußenpläten in Tempelhof zum Austrag. Dieſe Ab⸗ Kußkampfe der Berliner Schulſpiele werden wieder in eiten feſtlichen Rahmen geſtellt. Nach dem Einmarſch der Al. Siek e weiſter⸗Mannſchaften beginnen um 13.40 Uhr Der NS⸗Lehrerbund hat wertvolle Ehren . preiſe kei führenden Männern des Staates und der Bewegung Zuntragt und außerdem den Staatskommiſſar und den 0505 zeuſddenten gebeten, eine Verfügung zu erlaſſen, wo⸗ e. der 18 nach der dritten e ausfällt, um allen Schülern den Beſu der Vevanſtaltung zu ermöglichen. e * Eriele der Kreisklaſſe. Das Spiel Sulzbach— Schries⸗ 1975 9 50 1155 e 1˙2 verloren. Schriesheim mit Laudenbach Steg Tabellenführer, punktgleich Der Polizei-Jünfkampf begann Die beſten deutſchen Polizei in di zeiſportler ſind in dieſen Tagen in Berlin zu den Endkämpfen der Meiſterſchaft der Polizei im Fünfkampf verſammelt Zeh. 6* Zehn Jahre ſind ſeit der bien garacung dieſer Meiſterſchaft vergangen, und in Jahre hat der Polizeiſport, der im Nah f„ hmen des deterſelanes und darüber hinaus in den Polizei⸗Sport⸗ 5 en gepflegt wird, einen großen Aufſchwung genommen. 1 Stelle des Geländerittes und des Fechtens beim der Hand blpmpiſchen Fünfkampf treten bei der Polizei alf 5. Gbeſdaten⸗Weitwurf und der Weitſprung, Uebungen zu, die beſonders zur polizeidienſtlichen Ausbildung ge⸗ ten, Zum erſten Male wird d Wettb b nin drei derſchiedenen Alersklafſen 75 er Wettbewerb in dre „bis 30 8 5 ahre, entſchieden. f 0 Jahre, bis 38 und über Schon am i frühen Morgen des Donnerstags begannen Hechte dien die Wettkämpfe, denen ſpäter auch der wohne fer der deutſchen Polizei, General Daluege, bei⸗ die Leiſti Trotz des nebligen und kalten Wetters ſtanden 95 5 b auf einer beachtlichen Höhe. Im Weitſprung der Klaffe 8 5 8 Kaper(Oldenburg) als beſte Leiſtung und der Shen Mtr. von Neupert(Gotha) in Klaſſe 2 Nöſer kö brung von 6,2 Mtr. des über B8ſährigen w. krafen die nen ſich ſehen laſſen. Mit der Handgranate üher⸗ erke, angeſſen keiinehmer im Dienſtanzug die 89⸗Mir.⸗ er bach de im 3000⸗Meter⸗Lauf kam Kraneis(Berlin), erſter Stelle erſten drei Wettbewerben mit 16 Punkten an In der lecke um%, Sekunden unter die 10 Minuten. a bt isherigen Geſamtwertung, nach der ſich jedoch 8 die Enoplacierung ſchließen laſſen kann, orkampfleiſtur Altersklaſſe Ow. Kraneis, der nach den hlt, W tungen zu den gusſſchtsreichſten Bewerbern Hoffmann 305 Punkten vor ſeinem Berliner Kameraden und Arend.), Keller(München] 25 P. Rid(München) liegen. des(Nürnberg), die mit 20 Punkten gleichauf dla g us ein Funkt trennt die beiden in der Alters- ein Führung liegenden Bb t 5 Cee ebenfalls dichtauf Joigen Seek gere errer(Nürnberg). folgen Schukat(Berlin) und Felix Linnmann beim Di B⸗Bundesgericht Einſpruch mit dem Erfolg, daß das Urteil des Gaurechtswartes auf⸗ gehoben wurde und ein neues Urteil erging, das jetzt be⸗ kannt wird. Demnach wurde Phönix Ludwigshafen vom 11. November bis 10. Dezember 1935 einſchließlich für alle Spiele der erſten Fußballmannſchaft geſperrt. Die termin⸗ gemäß in dieſe Zeit fallenden Meiſterſchaftsſpiele werden den jeweligen Gegnern als gewonnen angerechnet. In Verfolg dieſes Urteils werden alſo Union Nieder⸗ rad und Boruſſia Neunkirchen, die am 17. und 24. November Gegner des Phönix geweſen wären, kampf⸗ los zu je zwei wertvollen Punkten kommen. Ob dem Phönix auch noch das eine oder andere noch nicht feſtgelegte Rückſpiel verloren geht, ſteht noch nicht feſt, da die Termin⸗ liſte für die Rückrunde noch nicht bekannt iſt. Der letztjährige Südweſt⸗Gaumeiſter wird natürlich von dieſer Sperre ſchwer betroffen. Selbſtverſtändlich hat die Vereinsführung alle Schritte unternommen, um eine Milderung der Strafe zu erreichen. Es blieb als„Letzte Inſtanz“ nur ein Gnadengeſuch beim Bundesführer übrig. Ob aber der Bundesführer gerade in dieſem Fall— Ver⸗ ſtöße gegen die Amateurbeſtimmungen werden im DFB beſonders ſtreng geahndet— von ſe nem Gnadenrecht Ge⸗ brauch macht, iſt ſehr fraglich. Sollte das Urteil in ſeinem vollen Ausmaß aufrechterhalten bleiben und zu den in die⸗ ſem Monat kampflos verlorenen Spielen vielleicht noch eins oder gar zwei der Rückſp'ele im Dezember kommen, dann dürften für den Phönix nur noch geringe Hoffnungen beſtehen, der Gauliga erhalten zu bleiben. Dieſe Feſt⸗ ſtellung iſt gewiß bedauerlich, aber der Verein hat ſein Schickſal ſelbſt verſchuldet. Sportgeſetze ſind dafür da, daß ſie emgehalten werden! im Aufſtieg Röſſer(Recklinghauſen). Die beiden noch ausſtehenden Prüfungen, das 300⸗Meter⸗Schwimmen und Piſtolenſchießen, werden jedoch verſchiedene weſentliche Aenderungen in der Geſamtwertung bringen. Sind doch gerade dieſe Wett⸗ bewerbe die„ſchwache Seite“ von Kraneis, der mit ſeinen bisherigen Leiſtungen weit über denen des beim letzten Male in Magdeburg mit einer Höchſtpunktzahl ſiegreichen Bramfeld blieb. Bei der Ausgeglichenheit der Teilnehmer alſo ein offener Kampf bis zum Ende! Lerdon ſiegt erſt im Stichkampf Olympia⸗Prüfungskümpfe der Fechter Mit dem Degenturnier wurden am Donnerstag in Frankfurt a. M. die Olympiavorbereitungen der Degen⸗ fechter abgeſchloſſen. Auch diesmal hatten ſich wieder zahlreiche Zuſchauer eingefunden, die recht ſpannende Kämpfe zu ſehen bekamen. Es dauerte Stunden, ehe ſich die Spitzengruppe herausgeſchält hatte. Ler don(Frank⸗ furt), Gſſer(Düſſeldorf), Röthig(Hamburg) und Uhlmann(Ulm) waren ſich nahezu gleichwertig. Ler⸗ don und Eſſer lagen mit je neun Siegen vorn, ſo daß um den Enderfolg noch ein Stichkampf angefetzt werden mußte, in dem dann Lerdon mit Zu ſiegreich blieb. Röthig kam auf Grund der beſſeren Trefferzahl vor Uhlmann auf den dritten Platz. Der elektriſche Treffer⸗Zählerapparat ausgeprobt und bewährte ſich recht gut. einmal Kurzſchluß, der Schaden war jedoch ſchnell wieder behoben. Alle Fechter ſprachen ſich über den„elektriſchen Zähler“ lobend aus. Es zeigte ſich bei allen Kämpfen, daß die Schulungsarbeit des Franzoſen Duvernay bereits ihre Früchte trägt. Doppeltveffer laſſen jedoch erkennen, daß noch weitere Leiſtungsſteigerungen möglich ſind. Degenturnier: 1. Lerdon(Frankfurt) 9 Siege 28 Treffer(nach Stichkampf); 2. Eſſer(Düſſeldorf) 9 Siege 24 Treffer; 3. Röthig(Hamburg) 8 S. 23 Tr.; 4. Uhl⸗ mann(Ulm) 8½ S. 26 Tr.; 5. Geiwitz(Ulm) 8 S. 22 Tr.; 6. Hädicke(Nürnberg) 6 S. 30 Tr.; Mierſch(Berlin) 6 S. 28 Tr.; 8. May(Berlin) 6 S 30 Tr.; 9. Eggerth (Hamburg) 5½ S. 31 Tr.; 10. Ruoff(Stuttgart 5% S. 31 Tr.; 11. Denker(Saarbrücken) 5 S. 30 Tr.; 12. Kol⸗ wurde wieder Allerdings gab es Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ungarns Sportminiſter nicht ganz zufrieden Der ungariſche Innenminiſter, dem auch die Sportpolitik des Landes unterſteht, hat wiederholt durch ſeine Maßnah⸗ men ſein großes Intereſſe an der Entwicklung des unga⸗ riſchen Sports gezeigt. Hinſichtlich der ungariſchen Beteili⸗ gung an den Ol i len hat der Miniſter er⸗ klärt, er werde im Intereſſe einer entſprechenden Vertre⸗ tung des Landes ſein möglichſtes tun. Mit dem Stand der Vorbereitungen hat er ſich jedoch nicht zufri er⸗ klärt und gemeint, man könne, um mit e militäriſchen Beiſpiel zu ſpr n, auch bei den Olympiakämpfen nur mit einer gründ ausgebildeten Armee Erfolge erzielen. Da müſſe jede Sonderpolitik der Vereine uſw. zurück⸗ treten. Ungarns Athleten, die internationale Klaſſe reprä⸗ ſentieren, würden zu den Olympiſchen Spielen entſandt werden. Nächſt wiro, r von der Entſendung einer italieniſchen berühmten franzöſiſchen Radfernfahrt„Rund um Frankreich“ Der An⸗ laß liegt in dem allgemeinen Beſchl Beziehungen zu den Sanktionsſtaaten auf ſport t abzubre⸗ chen. Bei derſelben Gelegenheit haben die Italiener auch den Wunſch zum Ausdruck gebracht, u. o. mit dem deutſchen Radſport engere ſportliche Beziehungen aufzunehmen. Berufsfußball in Jugoflawien? Die Abſicht, in Jugoflawien den Berufsſußballſport ein⸗ zuführen, ſoll, wie auf der letzten Sitzung des Landes⸗ fußball⸗Verbandes zur Sprache kam, in nächſter Zeit ver⸗ wirklicht werden. Die Amateurbeſtimmungen ſollen aus den Verbandsſatzungen geſtrichen werden, und es wird daran gedacht, den Berufsfußballſport in ähnlicher Weiſe zuzulaſſen, wie es in Rumänien der Fall iſt. Italiens Fechter in drei Klaſſen Der Italieniſche Fechtverband hat eine Klaſſeneintetlung ſeiner Fechter vorgenommen, wobei der Meiſterklaſſe die Olymptaſieger und Landesmeiſter zugerechnet werden, außer⸗ dem zwei weitere Klaſſem unterſchieden werden, eine Reihe von Fechtern aber auch mangels ausreichender Ergebniſſe unberückſichtigt geblieben iſt. Klaſſe gehören an: Florett: Marzi(Olympiaſieger), Bocchino(Landes⸗ meiſter), di Roſa, Gaudini, Guaragna, Macgerata, Noſtini, Pinton, Purcaro, Ragno, Verrati(ſämtlich erſte Klaſſe). Degen: Cornaggia(Olympiaſieger), Ragno(Landesmei⸗ ſter), Agoſtoni, Battaglia, Betolgia, Brufati, D. und E. Mangiaxotti, Minoli, D. und G. Raſtelli, Riccardi, Ter⸗ lizzi, Visconti Klaſſe). Säbel: Mon⸗ Der Meiſter⸗ bzw. erſten (ſfämtlich erſte tano(Landesmeiſter), Gaudini, Marzi, Maseiotta, Pinton, Ragno, Salaſia, Turchi, Üghi(fämtlich erſte Klaſſe). Flo⸗ rett(Frauen): Biagini(Landesmeiſterin), Cerani, Schwaiger(erſte Klaſſe). Wieder in Benneckenſtein Olympia⸗Vorbereitungsarbeit der Schwerathleten Wer raſtet, der roſtet, ſo denken auch die Schwerathle⸗ ten. Keimen Augenblick darf die Vorbereitungsarbeit für die ſchweren Kämpfe der Olympiſchen Spiele 1986 unter⸗ brochen werden. In den nächſten Wochen herrſcht deshalb wieder Hochbetrieb. Die geſamte Olympia⸗Kernmaännſchaft der Ringer wird erneut zu einem dreiwöchigen Lehr⸗ gang vom 25. November bis 14. Dezember in Trainings⸗ lager Benneckenſtein zuſammengezogen. Diesmal gilt die Arbeit dem freien Stil, alſo der Kampfart, in der noch ſehr viel zu lernen iſt. Aber auch die Gewichtheber werden nicht ruhen. Nach den großen Erfolgen in Paris, folgt zwar erſt einmal eine kurze Atempauſe, aber vom 6. bis 18. Januar 1996 werden ſie zum erſten Male in Benneckenſtein trainieren. Alle Olympitaanwärter werden dort für die kommenden harten Kämpfe vorbereitet. Die Reichs jugendkämpfe werden in dieſem Jahre wie⸗ der ausgetragen, und zwar am 23. und 24. November in Bonn. Auf der Matte kämpft der Ringernachwuchs, wäh⸗ rend die jugendlichen Gewichtheber einen Dreikampf, be⸗ ſtehend aus einarmig Reißen, beidarmig Reißen und beid⸗ armig Stoßen, beſtreiten. Schließlich werden die letzten Meiſtertitel des Fach⸗ amtes Schwerathletik am 6. und 7. Dezember in München im Jiu⸗Jitſu vergeben. Für den Monat November binger(München) 4% S. 1 Tr. Kleine Sporl-Nachrichten Die Prager Fußballelf, bekanntlich eine Kombination Slavia/ Sparta, wurde im erſten Spiel auf dem britiſchen Inſelreich von Mancheſter City glatt mit:1 Toren ge⸗ ſchlagen. Arſenal London, Englands Fußballmeiſter, will auf ſei⸗ ner pompöſen Sportplatzanlage in Highbury gegenüber der zweiſtöckigen Tribüne noch eine fünfſtöckige errichten, für die der reiche Klub 100 000 Pfund bereitſtellt. Münchens Fußballelf beſtreitet das Winterhilfsſpiel gegen Frankfurt am Bußtag in folgender Beſetzung: Fink; Bader— Weichſelboumer; Reitter— Heidkamp— Streb: Bergmaier— Krumm— Breindl— Fiſcher— Gäßler. Deutſchland und Lettland tragen am 24. November in Roſtock einen Fußballänderkampf aus, der beiderſeits mit Studentenmannſchaften beſtritten wird. Im Juli d. J. ſiegten die deutſchen Studenten in Riga mit:2 Toren. Die engliſchen Tennismeiſterſchaften 1936 finden vom 22. Juni bis 4. Juli auf den Grasplätzen von Wimbledon ſtatt. Das erſte Schiſpringen in den Bayeriſchen Alpen wird bereits am kommenden Sonntag durch den Schiklub Oberſt⸗ dorf veranſtaltet. Die Schneelage iſt gut und ſo werden ſich unſre beſte Springer die Gelegenheit, ſich einzuſpringen, nicht entgehen laſſen. Die amerikaniſchen Schwimmer Kiefer, Brydenthal und Highland werden am 20. November(Bußtag) in Stet⸗ tin ſtarten und dort auf Fiſcher, Heibel, Freeſe, Nüske, Gaucke, H. Schwarz, Sietas uſw. treſſen. An den Frauen⸗ kämpfen beteiligen ſich die Berliner Nixen. Zwei kanadiſche Schiedsrichter werden den am Samstag in München ſtattfindenden Eishockeykampf zwiſchen Süd⸗ deutſchland und Norddeutſchland leiten, nämlich Hof⸗ finger und Bell, die als Etshockeylehrer in Deutſch⸗ land tätig ſind. Deutſche Amateurboxer, und zwar Scheid(Duis⸗ burg), Strangfeld(Herten), Miner(Breslau), Büttner 1(Breslau) und Amelung(Wünsdorf), treffen am 22 November in London auf eine engliſche Vertretung der„Civil Service“. Zwel weitere Boxer für ode Welter⸗ und Halbſchwergewichtsklaſſe werden noch namhaft gemacht. Die Südweſtſtaffel für den am kommenden Sonntag in Koblenz zum Austrag kommenden Gaukampf gegen Mittelrhein wurde geändert und ſteht jetzt wie folgt: Bamberger oder Willand, Rappſilber, Staub, Belz, Ims, Meder, Joſt und Leis. Ehrenvolle Niederlage Heidelberger Studenten verlieren 46 Die Heidelberger Univerſitäts⸗Hockeymannſchaft begann ihre Gaſtſpielreiſe in England mit einem Spiel in London. Mit den Platzziffern 1, 2 und s hat klaſſe g erkä Landsberg) die Spitze in der Alters unterſchied ümpft: mit ebenfalls nur geringem Punkt⸗ Prüfun folgen Brandenburg(Wilhelmshaven) und gen, das 300⸗Mtr.⸗Schwimmen und Piſtolenſchießen, ſich Hi. Schmeil 0 fahrt zwar noch arg mitgenommen, Sie trafen dort auf eine Auswahlmannſchaft der Londoner Univerſttät. Die Deutſchen waren von der ren Ueber⸗ trotzde lieferten ſie ober auf dem glatten Boden ein ſchönes Spiel. Die eng⸗ liſchen Studenten ſiegten knapp mit:4(:1) Toren. 5 ſind noch e mige internationale Kämpfe vorgeſehen. In Ehrl und Schweikert ſiegen Die beiden deutſchen Amateurringer Ehr lk⸗München und Schweikert⸗Berlin waren auf ihrer Finnlano⸗ retſe erneut erfolgreich. In der kleinen Provinzſtadt Jönſun hinterließen beide einen prächtigen Eindruck und wurden Turnierſieger. Schweikert warf Hiltunen⸗ Finnland im Halbſchwergewicht bereits nach 52 Sekunden und Ehrl wurde mit dem Leichtgewichtler Muſtoner in:11 Minuten fertig. Die Tennismeiſterſchaften von Wimbledon Für 1096 wurde jetzt der Termin der Internationalen Tennismeiſterſchaften von Wimbledon feſtgeſetzt. Sie wer⸗ den in der Zeit vom 22. Juni bis zum 6. Juli ausgetragen. Karl Janſen daheim Einen ſchönen Empfang bereitete die Stadt Wan ne⸗ Eickel ihrem von den Europameiſterſchaften in Poris mit dem errungenen Europameiſtertitel zurückkehrenden Ge⸗ wichtheber Karl Janſen. Schon auf dem Bahnſteig hatten ſich die Vertreter der Stadt, Partei und des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen eingefunden. In der feſtlich geſchmückten Dorneburg, in der die Menſchen Kopf an Kopf ſtanden, überreichte der Oberbürgermeiſter der Stadt, Günnewig, dem Europameiſter wertvolle Plaketten zur ſtündigen Erinnerung. Anſchlagbare Amerikaner Internationales Schwimmfeſt in Plauen Nach den Anſtrengungen der langen Reiſe durch Europa, die die amerikaniſchen Schwimmer Kiefer, Highland und Brydenthal nun ſchon hinter ſich haben, ſollte man anneh⸗ men, daß die Leiſtungen nun bald etwas abfallen würden. Aber gerade das Gegenteil iſt der Fall. Auch in Plauen war der Start der Amerikaner wieder ein Ereignis. Die von ihnen beſtrittenen Wettbewerbe gewannen ſie alle. Kiefer ſchwamm die 100 Pards Rücken in der vordem noch nicht erreichten Zeit von 59,8 Sekunden, was einer inoffiziellen Welthöchſtleiſtung gleichkommt. Küppers en⸗ bete mit:03 auf dem zweiten Platz. Ueber 100 Yards Kraul war diesmal Highland knapp vor Fiſcher ſieg⸗ reich. Mit 52,4 Sekunden konnte er den Bremer nur um eine Zehntelſekunde ſchlagen. Bryden thal endlich ſicherte ſich das 100 Paros Bruſtſchwimmen in:06, über⸗ legen gegen den Einheimiſchen John, der in 111,8 Min. anſchlug. Die 3 mal 50 Pards⸗Staffel ſah die Amerikaner gleichfalls ſiegreich. Mit:24,1 wurden Küppers, John und Fiſcher, die 1281,8 ſchwammen, klar auf den zweiten Platz Aus anderen Ländern Köln kritt der Engliſch⸗Japaniſche Judo⸗Klub London an, der auch in Wiesbaden und Frankfurt a. M. am 28. und 24. November eine Gaſtrolle geben wird. In Wiesbaden und Frankfurt werden auch Vertreter der Schweiz in Er⸗ ſcheinung treten. Auch die„Kiefer-Wende“ wird nicht angeboren Welthöchſtleiſtung, Schwimmtechnik und ein ameri⸗ kaniſches Urteil Der zur Zeit in Deutſchland ſtartende beſte Rücken⸗ ſchwimmer der Welt, der 17jährige Amerikaner Kiefer, hat wieder einmal eine Welthöchſtleiſtung aufgeſtellt— 100 Meter in 104,9 iſt eine beſonders großartige Let⸗ ſtung— ohne dabei in Breslau auf eine gleichwertige Gegnerſchaft zu treffen. Der Amerikaner iſt zweifellos eine große ſchwimmeriſche Veranlagung, aber— und auch dieſe Lehre haben ſeine wiederholten Starts gezeitigt— mit Veranlagung allein ſchwimmt man noch keine Welt⸗ höchſtleiſtungen. Dazu bedarf es einer ganz ausgefeilten Technik, die ſich auf die eigentlichen Schwimmübungen wie auf ſonſtige Einzelheiten, ſo das ſchnelle Wenden, erſtvecken muß. Daß hier gerade unſeren beſten deut⸗ ſchen Schwimmern, auch ſoweit ſie internationale Klaſſ darſtellen, noch manches abgeht, haben die Vergleiche mit Kiefer erneut gezeigt, und der Verbandsſchwimmwart weiſt auf einen recht bedeutſamen Mangel unſerer Spit⸗ zenſchwimmer hin, wenn er meint:„Sie(unſere beſten Rückenſchwimmer Schwarz und Schlauch) konnten ſich mit den Wendeverhältniſſen nicht abfinden, da ſie an einer glatten Wand drehen und auf die rettende Hilf der Stange oder Ueberlaufrinne verzichten mußten. Wäh⸗ remd der Amerikaner jetzt in ſeinem Element war, da er es von ſeinen heimitlichen Bädern her gar nicht anders kennt, waren die Wenden unſerer Schwimmer, nicht nur der Rückenſchwimmer, geradezu verheerend. Brauninger(der Betreuer der Amerikaner) hat ſchon vecht, wenn er ſagt:„Ihr habt ein wundervolles und überaus reichhaltiges Material, aber es fehlt allen an den notwendigen techniſchen Feinheiten. Wenn ſich Eure Schwimmer dieſe aneignen, werden ſie es ſchnell weiterbringen.“ Iſt das nicht die Beſtätigung deſſen, was wir ſchon immer predigen? Allerdings ge⸗ hört dazu Arbeit, viel Arbeit. Oder glaubt jemand, daß der„ſonny boy“ aus Chikago ſozuſagen mit der„Kiefer⸗ Wende“ geboren worden iſt? Nein, ſo etwas wird immer wieder ausprobiert, immer wieder geübt, bis es klappt. Wer nicht durchhält und ſich in allen dieſen„techniſchen Feinheiten“ vervollkommnet, wird im Reigen der Beſten keine Rolle ſpielen können.“ RM= 50 Das iſt Kamerasdſchaft Ein ſchönes Betſpiel echter Kameradſchaft gaben Bran⸗ denburgs Fußballer dem geſamten deutſchen Sport. Ber⸗ liner Fußballmannſchaften ſtehen in regelmäßigem Spielver⸗ kehr mit pommerſchen und oſtpreußiſchen Mannſchaften. Nur zu gut kennen ſie die Sorgen und Nöhte der oſtdeut⸗ ſchen Vereine. Wenige Zuſchauer, kleine Einnahmen, koſt⸗ ſpielige Bahnreiſen und ſchlechte Bahnverbindungen ſtellen Vereine und Vereinsführer oft vor Aufgaben, die zu löſen nicht ganz einſach ſind. Aus dieſer Erkenntnis heraus hat nun der Fußballgau Brondenburg einmal tief in ſeine Taſche gegriffen, um zu helfen. Nach dem Bundespokalſpiel in Königsberg erfreute man den nur knapp beſiegten Geg⸗ ner mit einer Spende von 500 Mark und elf Paar Fuß⸗ ballſchuhen für eine oſtpreußiſche Schülermannſchaft. Auch der Gau Pommern erhielt eine Unterſtützung von 500 Mark zur Förderung ſeiner Jugendmannſchaften. Strausberg(14. November) 1. Graf Iſolani⸗Rennen. 2000 Mark, 1000 Meler: Preußenfahnen(O. Wenzel); 2. Deutſchland; 3. 15 Heros. Ferner: Tornado, Mio, Anſpach, Guſtavsburg, Makrone, Albano. Toto: 50 16, 15, 14:10. 2. Georgios⸗Jagdrennen. 2000 Mark, 3000 Meter: 1. Casco(K. Florian); 2. Lewall; 3. Chartreuſe; 4. Inge⸗ maus. Ferner: Veilchen, Venusfackel, Marſo, Torquato Reiher, Longinus. Toto: 94, 18, 14, 20, 35:10. 3. Avanti⸗Rennen. 2000 Mark, 2000 Meter: 1. Famor (E. Böhlke); 2. Mein Fürſt; 3. Blaſon; 4. Rhein wacht. Ferner: Fra Diavolo, Berna, Demut, Oſaka, Abendgeläut, Verdi, Irrigoyen, Reichsbahn. Toto: 55, 18, 28, 17, 23210. 4. Laland Jagdrennen. 2000 Mark, 3200 Meter: 1. Tana (R. Flieth); 2. Paroli; 3. Ancona, 4. Vinſepeter. Ferner: Fidelia, Lobenswert, Veedol, Luxus, Sicambria, Siegburg, Vendla, Wolgalied. Toto: 68, 19, 16, 22, 29:10. 5. Löwenherz 2⸗Ausgleich. 1800 Mark, 1250 Meter: 1. Piroland(J. Svehla); 2. Altgeſell; 3. Parſenn; 4. Liebes⸗ walzer. Ferner: oreas, Ghandi, Fidibus, Ronalda Ferry, Dominikaner, Clary, Wunſchlos, Corpsſtudent, Me⸗ tamorphoſe, Cornelia, Leony, Nigra. Toto: 72, 18, 17, 17, 14:10. 6. Hadd⸗laſſuk⸗Jagdreunnen. 2000 Mark, 3300 Meter: Schwarzwald reiſe(Et. v. Both); 2. Oceanus; 3. Ausf bung. Ferner: Lordmajor, Wendelgard. Toto: 7. Prunns⸗Ausgleich. 2000 Mark, 1800 Meter. 1. teilung: 1. Buxus(J. Staroſta); Centurio. Ferner: Monofee, Rückert, Vergißmeinnicht, Chriyska, Monte Chriſto, Gleisner, Wölund, Mönch, Man⸗ gobaum. Toto: 45, 18, 46, 19, 90:10.— 2. Abteilung: 1. Whiſt(G. Zuber); 2. Darius; 3. Lyſias; 4. Varro. Ferner: Kampf, Onega, Gravor, Periflor, Winifred, Grenadier, Progreß, Jagoſprung, Grasfroſch, Fresca. Toto: 30, 18. 82, 22, 27:10. „ Ab⸗ 2. Sonnet; 3. Taifun; 4. verwieſen. Doppelwette: 8. und 8. Rennen: 48810. HANDELS- WIRTSCHAFT TS-ZEI Freitag, 15. November 1935 Diskonferhöhung in Frankreich um 1 auf 4 WI. Die Bank von Frankreich hat den Diskontſatz von 3 v. H. auf 4 v. H. erhöht. Der Satz für Monatsgelb er⸗ ſuhr eine Erhöhung im gleichen Ausmaß, alſo ebenfalls von 3 auf 4 v. H. Der Satz für Beleihungen von Wert⸗ papieren beträgt jetzt 5 v. H.(4 v..). Die bisherigen Sätze waren ſeit dem 8. Auguſt dieſes Jahres in Kraft. 18 Die Erhöhung wird von der Pariſer Preſſe als das klaſſiſche und erſt im Sommer dieſes Jahres wieder wirk⸗ ſam geweſene Vorbeugungsmittel zur Bekämpfung der Spekulation gegen den Franken gewertet. Im übrigen weiſen die Zeitungen mit Vertrauen auf den ſtarken Gold⸗ beſtand der Währungsbank hin. Eigentliche Währungs⸗ bedenken treten alſo vor den parlamentariſchen Sorgen zu⸗ rück. Denn die Möglichkeit ener Gefährdung wird nur von ſeiten des Parlaments befürchtet, wenn der Haus⸗ halts voranſchlag der Regierung durch die Volksvertreter in ſeinem Gleichgewicht geſtört würde. Die radikalſozialiſtiſche Zeitung„Republique“ überſchreibt allerdings ihren Bericht über den Goldabzug aus Frankreich:„Die Panik beginnt“. g Der neueſte Ausweis der Bank von Frankreich zeigt eine beträchtliche Verminderung des Golöbeſtandes. Es iſt eine Abnahme um nicht weniger als 667 Mill. Fr. ſeſt⸗ zuſtellen. Wie man hört, ging der größte Teil dieſer aus⸗ gewanderten Goldmenge nach den Vereinigten Staaten. Da der Notenumlauf abgenommen hat, hat ſich aber trotz des Goldabfluſſes die Golddeckung leicht erhöht. Am Geld⸗ markt haben ſich die Sätze etwas erhöht. Man vermutet, daß die Goldabzüge anhalten. In London hat die Er⸗ höhung ſehr überraſcht. * * Zunahme der Goldbeſtände der Bank von England. Bei dem engliſchen Zentralinſtitut wird im neueſten Wochenausweis eine Zunahme des Goldbeſtandes um 969 000 Eſtr. ausgewieſen. Der Notenumlauf hat um 707 000 Eſtr. auf 401 Mill. Eſtr. abgenommen. Keine Angaben mehr über die Slaaisfinanzen in Iialien 1 Wie aus zuverläſſiger Quelle bekannt wird, hat Ani die Veröffentlichung des Dreimonatsberichts der Bank von Italien und des Monatsberichts über die Lage der Staatsfinanzen aufgehoben, und zwar auf Grund eines Königlichen Dekrets vom 31. Oktober, das den Duce ermächtigt, die Veröffentlichung aller Tatſachen und Dokumente zurückzuhalten, die dazu angetan ſeien,„die wirtſchaftliche ooͤer finanzielle Wohl⸗ fahrt des Staates“ ungünſtig zu beeinfluſſen. Die ſonſt alle zehn Tage erfolgende Veröffentlichung des Ausweiſes der Bank von Italien iſt diesmal ſchon vier Tage überfällig. Der Monatsbericht über die Staatsfinanzen wird gewöhn⸗ lich zwiſchen dem 15. und 20. des Monats herausgegeben. Zahlungsschwierigkeijen der Spar- und Leihkasse Bern Zahlungsauischub Bevorschussung durch die Berner Kanfonalbank Die Spar⸗ und Leihlaſſe in Bern iſt infolge fortgeſetzter jrößerer Abhebungen und Rückzüge in Zahlungsſchwierig⸗ keiten geraten und hat um einen Zahlungsaufſchub nach⸗ Muſſo⸗ geſucht. Dieſer wurde nur ſür die Dauer eines Jahres bewilligt. Vorausſetzung iſt, daß genügend Deckung für die Paſſiven vorhanden iſt. Es wurde ein Kommiſſar ein⸗ geſetzt, dem die Kantonalbank von Bern zur Seite ſteht. An Spareinlagen, Kaſſaſcheinen und Obligationen ſind in den letzten beiden Jahren für insgeſamt 29,5 Mill. Schweizer Fr. abgezogen oder realiſiert worden. Das Aktienkapital gilt als verloren. Es kommen vor allem kleinere und mittlere gewerbliche Betriebe zu Schaden. Die hat bedeutende finanzielle Mittel im Hoiel⸗ gewerbe und in Bergbahnen angelegt. In Deutſchland beſitzt ſie Hypothekarſorderungen, die bei der bevorſtehenden Reorgan ſation in die Kriſenverkuſte und Kriſenriſiken mit einbezogen werden ſollen. Dieſe eingefrorenen Forderungen an deutſchen Hypotheken ſind an ſich als geſund zu betrachten, da es ſich, wie mitgeteilt wird, um erſte Hypotheken handelt. Die Spareinlagen dürſten etwa 50 Mell. Franken betragen. Nach dem neuen Bankgeſetz ſind die Spareinlagen bis zum Betrage von 5000 Fr. vor Verluſt geſchützt. Die Höhe dieſer kleinen arguthaben beläuft ſich auf insgeſamt 35 Millionen. Die Berner Kantonalbank hat, um gewiſſe Geldbedürf⸗ niſſe der Gläubiger zu befriedigen, ſich bereit erklärt, einen Teil der Forderungen zu beleihen, aber nur in drin⸗ genden Fällen. Wie man noch hört, wird verſucht, ein⸗ zelne Teile des Geſchäfts an andere Banken zu übertragen. Nane Bank Zahlungseinsſellung der Fleischwerke Fritz Ahrberg in Hannover — Hannover, 14. November.(Eig. Dr.) Die Firmo Fritz Ahrberg, Wurſt⸗, Aufſchnitt⸗ und Fleiſchkonſervenfabrik in Hannover⸗Linden, die in Stadt und Provinz Hannover und darüber hinaus im Reich zahlreiche Geſchäftsſtellen unterhielt, hat ihre Zahlungen eingeſtellt und einen gericht⸗ lichen Vergleich beantragt. Die Läden ſind heute geſchlof⸗ jen. Wie wir erfahren, ſind Schritte eingeleitet mit dem Ziel, den Betrieb aufrecht zu erhalten: doch läßt ſich dar⸗ über Beſtimmtes zur Stunde noch nicht ſagen. Die Firma wurde bis Ende April d. J. in Form einer Aktiengeſellſchaft geführt und dann durch HV⸗Beſchluß in eine Perſonal⸗ geſellſchaft umgewandelt. * Rekordumfang des Poſtſcheckverkehrs im Oktober. Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Oktober um 1107 Konten a 1064 708 geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden ber (September 69,4) Millionen Buchungen 11 675(10 614) A umgeſetzt; davon ſind 9 695(8 776) Mill.„ oder (82,7) v. H. bargeldlos beglichen worden. Die Stück⸗ zahl ngen(72,8 Millionen) iſt die bisher im Poſtſcheckvberkehr in einem Monat erreichte Höchſtzahl. Ebenſo iſt der Prozentſatz der bargeldlos abgewickelten Beträge(83,0 v..) bisher noch nie erreicht worden. 112proz. Steigerung der Zementausfuhr. Die deutſche Zementinduſtrie, die ſchon ſeit längerer Zeit infolge der ätigkeit für das Inland recht gut beſchäftigb iſt, ich Jadurch ihren Bemühungen um die Rück⸗ tmarktes nicht beeinträchtigen laſſen. über dem Vorjahr vorliegenden Aus⸗ laſſen vielmehr einen großen Erfolg er⸗ die Exportzunahme beträgt von Januar bis September gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres etwa 112 v. H. Bemerkenswert iſt, daß auch die Ueberſeeländer ein wachſendes Kaufintereſſe für deut⸗ ſchen Zement zeigen. So konnte ſich der Verſand nach Bra⸗ ſilien und Venezuela im Vergleich zum Vorjahre auf ein Mel Daß die deutſche Zementausſuhr Deviſenbilanz einen ſtarken Ein⸗ ite der ſich L.„4 bei ie Roheiſengewinuung des Deutſchen Reiches im Oltober. Die Roherſengewinnung im Deutſchen Reich be⸗ trug im Oktober 1935(31 Arbeitstage) 1 197 761 To. gegen 1112 653 To, im September 1935(30 Arbeitstage). Ar⸗ eitstäglich wurden im Oktober durchſchnittlich 38 637 To. gegen To. im September erblaſen. Im Oktober 1995 waren von 176 vorhandenen Hochöfen 106 in Betrieb und 7 gedämpft. In Süddeutſchland und im Saarland ſtellte ſich die Roheiſengewinnung im Berichtsmonat auf 806 311 To. gegen 190 558 To. im Vormonat. 37 088 der Neuen Mannheimer Zeitung 29,8 Mrd. Rm. öffenfliche Verschuldung Zunahme seif 1933 um 4,3 Mrd. Nm. In der Oeffentlichkeit— vor allem im Ausland— ſind vielfach übertriebene Vorſtellungen über die Höhe der öffentlichen Verſchuldung in Deutſchland und ihr Anwachſen während der letzten Jahre entſtanden. Bei der Wichtigkeit, die heute dieſer Frage zukommt, gibt das Inſtitut für Konjunkturforſchung jetzt in ſeinem jüngſten Wochenbericht eine Darſtellung des Standes der öffentlichen Verſchuldung und ihrer Entwicklung ſeit 1933, die folgendes Bild zeigt (in Milliarden): Oeffentl. Verſchuldung am am 31. März 30. 6. 1928 193 1934 1935 1935 des Reiches 7,8 1251 12,4 2„ 13,2 der Länder 1,5 2,3 2, 2,6 2, der Hanſeſtädte 0,4 0,7 0,7 0,7 0,7 der Gemeinden 6,5 11,8 110 118— insgeſamt 16,2 26, 26,8 27,3 27,6 16,5 dovon Ausland 22 47 4,5 3,0 2,6— Uml. an Steuer⸗ gutſcheinen, Ar⸗ beitsbeſchaffungs⸗ wechſeln u. Son⸗ derwechſeln— 0,5—— 5,0 davon Steuer⸗ ſcheine 0,5 174 172 0,9 In der Zahlenüberſicht iſt die geſamte öffentliche Ver⸗ ſchuldung und ihre Zuſammenſetzung für die Jahre 1928 und 1932 bis 1935 zuſammengeſtellt. Am 31. März 1935 be⸗ lief ſie ſich auf 25,1 Milliarden /. Bis zum 31. Juni dürfte ſich die Geſamtverſchuldung auf 25,8 Mrd./ erhöht haben. Dazu kommen nach Angaben des Reichsfinanz⸗ miniſters für Mitte 1935 insgeſamt 5 Mrd./ künftige kurzfriſtige Verpflichtungen. Sie ſtammen aus der Steuer⸗ gutſcheinaktion, der Zinsvergütungsaktion, der kurzfriſti⸗ gen Finanzierung der Arbeitsbeſchaffungsprogramme, des Reichsautobahnenbaues und ſchließlich aus dem Wieder⸗ aufbau der deutſchen Wehrmacht. Es gibt keine„geheime“ Reichsſchuld, wie vielfach, vor allem im Ausland, angenommen wird, ſondern nur dieſe künftigen kurzfriſtigen Verpflichtungen, die ſich formalrechtlich noch nicht als Schulden des Reiches niedergeſchlagen haben. Da die fundierte Reichsſchuld zur Sicherung der Wechſeleinlöſung aus dem erſten Rein⸗ haroͤt⸗Programm 942 Mill.% Arbeitsſchatzanweiſungen enthält, oͤie bei der Reichsbank hinterlegt ſind, ſind bei der Errechnung der Geſamtverſchuldung und der künftigen kurzfriſtigen Verſchuldung ſtatt 5 nur rd. 4 Mrd. II eim⸗ zuſetzen, wenn man nicht den Fehler der Doppelzählung begehen will. Die geſamten ausgewieſenen und noch nicht ausgewieſenen Verpflichtungen der öffentlichen Verwal⸗ tung belaufen ſich danach Ende Juni 1935 auf 29,8 Mrd.. Die Verſchuldung hat alſo vom März 1933 bis Juni 1935 um 4,3 Mrd.% zugenommen, wobei 1 Mrd./ Arbeits⸗ beſchaffungswechſel der Reichsbahn und Reichspoſt nicht mitgerechnet ſind. Der Zuwachs der Verſchuldung wäre allerdings größer geweſen, wenn nicht aus den erhöhten Steuererträgen ein Teil der kurzfriſtigen Verſchuldung hätte getilgt werden können, und wenn nicht aus den höheren Steuereinnahmen und den geringeren Kriſengus⸗ gaben einige Milliarden für die neuen Aufgaben verfügbar geworden wären. Außerdem ſind die Auslandsſchulden infolge der Entwertungen um 1,9 Mrd./ zurückgegangen. Schließlich hat die Reichsſchuld durch die Konverſion der Neubeſitzanleihe nom. um 0,5 Mrd./ abgenommen. Was bedeutet nun dieſe Zunahme in zweieinviertel Jahren allgemeiner Aufbaupolitik? Sie macht nicht die Hälfte der Zunahme der öffentlichen Geſamtverſchuldung in Deutſchland in den drei Jahren 1928 bis 1931, die 10 Mrd.% betrug, aus. Im Vergleich zur Vorkriegs⸗ verſchuldung(32,5 Mrd. /) und der Verſchuldung anderer Staaten iſt die deutſche Verſchuldung nicht übermäßig groß. Entſcheidend iſt, daß die Reichsregierung dauernd beſtrebt iſt, die kurzfriſtigen Schulden zu tilgen oder zu konſoli⸗ dieren.— Insgeſamt ſind bisher 1,8 Mrd./ langfriſtige Kredite aufgenommen. 7 ũãõp...... ã õTVTVTVTPTVTVTVTVßVßTTTTTPFPTPcPTGTPTGPTPTGTPTPGPwwGPWGGGTGPGTPbPGPPPVVFVTVTVTVTTPTTT—TTTTPVTVTVcr * Einheitswert des Einfamilienhauſes. Der Einheits⸗ wert des Einfamilienhauſes wird durch den Preis be⸗ ſtimmt, der im gewöhnlichen Geſchäftsverkehr nach der Be⸗ ſchaffenheit des Grundſtücks bei einer Veräußerung zu er⸗ zielen wäre. Grundſätzlich muß der Gebäudewert zuzüglich des Bodenwertes auf den Stichtag des 1. Januar 1935 er⸗ mittelt werden. Dieſer Sachwert wird dann auf Grund der bei den Kataſterämtern geführten Preisſammlungen dem Kaufpreis angepaßt. Als Einfamilienhäuſer gelten im allgemeinen nur ſolche Hausgrundſtücke, die nach ihrer baulichen Geſtaltung nicht mehr als eine Wohnung ent⸗ halten. * Wenig veränderte Lage in der münſterländiſchen Tex⸗ tilinduſtrie. Der Geſchäftsgang der Münſterländiſchen Baumwollſpinnereien hot ſich im großen und ganzen wie⸗ der auf der Höhe des Vormonats gehalten. Die Nachfrage nach Garnen iſt nicht mehr ſo rege geweſen. Immerhin ſtieß die Unterbringung vorhandener Garnmengen auf keine allzu großen Schwierigkeiten. Bei der Mehrzahl der Spinnereien liegt ein Auftragsbeſtand für einige Monate vor. Für Rohneſſel zeigte die Käuferſchaft wieder lebhaftes Intereſſe. Infolgedeſſen war der Geſchäſtsgong der Roh⸗ webereien lebhaft, und die Abrufe erſolgten flott. Weniger günſtig geſtaltete ſich die Lage in der Buntweberei, da hier über einen nicht genügenden Eingang von Aufträgen ge⸗ klagt wird. In gerauten Geweben ſetzte ab Mitte Oktober ein ruhigerer Geſchäftsgang ein. * Funkgerätemarkt. Wie der„Berl. Lokalanz.“ berichtet, iſt ein Konſortium der Ver bandsfirmen ge⸗ bildet worden, das gewiſſe finanzielle Garantien überneh⸗ men ſoll, um bei Zahlungseinſtellungen in der Funkindu⸗ ſtrie ein Verſchleudern der Worenvorräte zu verhindern. Bei den letzten Zahlungseinſtellungen in der Funkindu⸗ ſtrie machte man nämlich die Beobachtung, daß es eine große Gefahr für den Funkmarkt bedeutet, wenn die Gläu⸗ biger der zohlungsunſähigen Firmen verſuchen, durch Ver⸗ ſchleudern der Inſolvenzmaſſen zu ihrem Gelde zu kom⸗ men. Das Konſortium ſoll nun in Zukunft dieſe Waren zu normalen Ppeiſen an die Käufer heranbringen. * Leipziger Wollkämmerei.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrat der Leipziger Wollkämmerei, Leipzig, hat beſchloſſen, in der auf den 20. Dezember einzuberufenden b. HV. für das am 30. September 1935 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr nach erhöhten Abſchreibungen(i. V. 415 602/ auf Anlagen) und Rückſtellungen eine Dividende von wie⸗ der 6 v. H. vorzuſchlagen, ** Maſchinenfabrik Eßlingen. Lokomotiplieferungen für Chile. Die Maſchinenſabrik Eßlingen, Eßlingen a.., erhielt von Chile auf Grund verſchiedener Vorlieferungen von Heißdampf⸗Zahnrad⸗ und Reibungslokomotiven einen Auftrag von 10 Stück ſchweren Heißdampf⸗Güterzug⸗Loko⸗ motiven für Breitſpur für 80 Km. Höchſtgeſchwindigkeit, von denen eine 182 000 Kg. bei vollen Vorräten wiegt. Die Maſchinen ſind jetzt in der Fertigſtellung begriffen und es rollen die erſten zwei Lokomotiven auf Spezialwagen der Reichsbahn nach Bremerhaven, wo ſie auf den Dampfer „Amaſis“ des deutſchen Gemeinſchaftsdienſtes Norddeutſcher Lloyd— Hamburg ⸗Amerika⸗Linie übernommen werden. Die übrigen Lokomotiven kommen zu je 2 Stück bis Mitte Dezember zur Verſchiffung. * Auslandsaufträge auch für Henſchel n. Sohn AG.. Kaſſel. Die Henſchel u. Sohn AG., Kaſſel, hat einen Auf⸗ trag auf Lieferung von 13 Dieſelmotor⸗Straßenwalzen nach der Türkei und von zwei Dieſelmotor⸗Straßenwalzen nach Siam hereinnehmen können. * Ausländiſche Schiffsaufträge bei der Deutſchen Werft. Die Deutſche Werft erhielt von der„Trelleborgs Ang⸗ fartygs Nya Aktiebolag“ den Auftrag zum Bau von zwei Tankmotorſchiffen von 14.500 Tonnen und 1220 Tonnen. Die beiden Neubauten ſollen im Herbſt des nächſten Jahres zur Ablieferung gelangen. Ferner gab eine engliſche Bank für Rechnung der Reederei A. P. Moller, Kopenhagen, ein Tankſchiſf von etwa 15 500 Tonnen in Auftrag. * Gießerei und Maſchinenfabrik Paul Schütze u. Co., AG., Oggersheim. In dem Geſchäftsbericht der Kölſch⸗ Fölzer⸗Werke AG., Siegen, wird über die pfälziſche Toch⸗ tergeſellſchaft, die Maſchinenfabrik Paul Schütze AG., Oggersheim, berichtet, daß dieſe für das vergangene Jahr ebenfalls ein günſtigeres Bild aufweiſe, wenn auch außer den Abſchreibungen ein Ueberſchuß nicht zur Verfügung ſtehe. 3/34 ergab nach 21 990% Ab⸗ ſchreibungen einen Verluſt von 4 349 /, der ſich um 9 424 Mark Vortrag erhöhte. Schuhfabrik Heß Ac, Erfurt.— Umſätze geſtiegen. Die HWV genehmigte den Abſchluß. Beſchäftigung zufriedenſtellend. 8 Nach erhöhten Anlageabſchreibungen von 48 5 5 320%) verbleibt ein Reingewinn von nur 385(159 Mark, der den Rücklagen zugeführt wird. Im Berichts⸗ jahr verkaufte die Geſellſchaft ihr bisheriges Fabrikgrund⸗ ſtück und erwarb dagegen die Anlagen der früheren Du⸗ rana Schuhfabrik AG in Erſurt⸗Nord. Die Beſchäftigung laſſe zur Zeit zu wünſchen übrig, und die Rentabilität leide unter unvorherſehbaren und nicht einkalkulierbaren Sonderbelaſtungen. * Baumann u. Lederer AG, Kaſſel.— 6 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft weiſt für 1934⸗35 nach Abſchreibungen von 141 000(50 401) I einen Reingewinn von 34 121(15 081) l aus, woraus 6 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Seit der Sanierung im Jahre 1992 war die Geſellſchaft dividendenlos)J. Der Rohertrag weiſt eine Steigerung auf .65(0,94) Mill./ auf. Dom Bericht iſt zu entnehmen, daß die Beſchäftigungszunahme in den Segeltuchwebereien anhielt. Die Schwierigkeiten in der Rohſtoffbeſchaffung konnten überwunden werden. * Die Arbeitsloſigkeit in der Schweiz.— Leichte Zu⸗ nahme. Durch den weiteren Rückgang der Bautätigkeit, hervorgerufen durch die Verknappung auf dem Geld⸗ markt, iſt die Arbeitsloſigkeit in der Schweiz im Oktober auf 82 386 Perſonen geſtiegen gegenüber 69 123 im Sep⸗ tember und 59 621 im Oktober letzten Jahres. Durch den Rückgang im Baugewerbe ſind auch andere Erwerbszweige in Mitleidenſchaft gezogen, ſo in erſter Linie das Metall⸗ und Holzgewerbe und die Baumaterialieninduſtrie. Mit Ausnahme der Uhreninduſtrie, die ihren Export weiter verbeſſern konnte und damit auch beſſer beſchäftigt iſt, haben ſämtliche andere Berufsgruppen im Oktober eine Zunahme der Ganzarbeitsloſigkeit aufzuweiſen. * Neue Fabrik der Oeſterreichiſchen Tabakregie in Be⸗ trieb geſetzt.— Einer der größten Betriebe Europas. In Gegenwart Freier Miniſter und zahlreicher anderer hoher Staatsminiſter iſt am Dienstag in Linz eine neue Tabok⸗ fabrik der Oeſterreichiſchen Tabakregie feierlich in Betrieb geſetzt. Die neue Fabrik dürfte eine der größten Europas ſein. Sobald die maſchinelle Ausſtattung fertiggeſtellt iſt, wird die neue Fabrik in der Lage ſein, jährlich drei Mil⸗ liarden Zigaretten, 3 Millionen Kg. Pfeifentabak und 900 000 Kg. Zigarettentabak zu erzeugen einſchließlich der notwendigen Verpackung. * Rekordziffern des engliſchen Außenhandels im Okto⸗ ber. Das Ueberſeehandelsamt hat die vorläufigen Ziffern des engliſchen Außenhandels für Oktober veröffentlicht. Die Einfuhrziffern war die höchſte ſeit nahezu vier Jahren und die Ausfuhrziffer die beſte ſeit fünf Jahren. Verglichen mit dem Oktober des Vorjahres iſt der Wert der Einfuhr non 68 762 000 Pfund Sterling auf 73 983 000 geſtiegen, der Wert der Ausfuhr von 36 749 000 auf 39 865 000 Pfund Sterling. * Kanadas Weizenernte 1935.— Beträchtlich geringer als im Vorjahr. Die von der Regierung ſoeben heraus⸗ gegebene amtliche Schätzung der kanadiſchen Weizenernte 1935 berechnet dieſe mit 273 971000 Buſhels. Sie bleibt damit beträchtlich hinter der Schätzung vom November des vergangenen Jahres. Hanf, Flachs und Juſe Halfen sperrf die Hanfausfuhr ) Die italieniſche Regierung hat, wie wir ſchon berich⸗ teten, ein Ausfuhrverbot für Hanf erlaſſen, wenige Tage darauf wurde dieſes Verbot wieder aufgehoben, und neuer⸗ dings wird bekanntgegeben, daß es doch noch, und zwar ab 18. November, in Kraft treten ſoll. Dieſe we ſelvolle Nhein-Mainische Abendbörse * Frankfurt, 15. November An der Abendbörſe hielt die freundliche Stimmunn das Geſchäft war jedoch ziemlich klein. Eine machten nur JG Farben, in denen zu unv. 145 größere Umſätze zu verzeichnen waren. Später ſtellte ſch der Kurs auf 146. Außerdem waren Reichsbankantei etwa auf Baſis von Berlin geſucht. Montan⸗ und Elette, aktien lagen ebenſo wie die übrigen Marktgebiete ſehr 11 die Berliner Schlußnotierungen lagen aber ſaſt durch voll behauptet. Zur amtlichen Notiz kamen noch eff mit unv. 121 und Hanfwerke Füſſen mit unv. 80. Renter lagen ſehr ſtill und die Kurſe gegen den Mittagsverkeh unverändert. Man nannte Altbeſitz mit 118, Zinzyen gütungsſcheine mit 90,80, Kommunalumſchuldung mit 8800 und ſpäte Schulöbuchforderungen mit 97. 115 Der Verlauf der Abendbörſe war ohne Beſonderheilen das Geſchäft hielt ſich in denkbar engen Grenzen. 300 5 ben ſchloſſen mit 14575 noch 145% Im übrigen blieben Berliner Schlußnotierungen gut behauptet. aktien lagen durchweg 7 v. H. feſter, bank gewannen 7 v. H. auf 837,1. ng an, Aus nahm „ etw Fat, N die Großbank Deutſche Effe ec Ferner lagen an Kaſſamarkt Lindes Eismaſchinen 76 v. H. feſter mit 12995 Der Rentenmarkt war vernachläſſigt. JG. Farben 1457146, Reichsbank 178/ Geld. CCC. Haltung hat natürlich oͤen deutſchen Markt, Her der größten Teil ſeiner Hanfeinfuhr aus Italien bezieht, ven, wirrt. Die wirtſchoftliche Notwendigkeit eines ſolchen Ner, botes für Italien wird in Italien ſelbſt lebhaft beſerf Da bisher der weitaus größte Teil der italieniſchen Hau ausfuhr in Länder ging, die jetzt Sanktionen verhängt haben, iſt eher ein Ueberhandnehmen der Vorräte zu er warten als eine Knappheit. Eine Ausfuhrſperre könne nur den Erfolg haben, daß Rußland, bis vor 6 Jahren noch der bedeutendſte Hanflieferant Europas, und das au ſtrebende Jugoſlawien. Italien ausſchalten und gußerben die Neigung zur Hanferzeugung im eigenen Lande bei den europäiſchen Staaten ſich verſtärkt. Preismäßig hun ſich das italieniſche Ausfuhrverbot nicht ausgewirkt man wohl ſchon damit rechnete, und da die italfeniſche ge, gierung zur Zeit die Preisgeſtaltung ſtreng beaufſſchig dagegen ſind neuerdings die Preiſe für jugoſlawiſchen Hanf erheblich geſtiegen, weil die Sanktionsländer hier ber allem ihren Bedarf decken Manila⸗ und Siſal⸗Hanf waren in der letzten Zeit ebenfalls ſtärker gefragt, kommen jebot als Erſatz für den europäiſchen Hanf, insbeſondere ih feinere Sorten und Garne, nicht in Frage. Die Preiſe für ruſſiſche und lettländiſche Flächſe ſird in den letzten Tagen weiter geſtiegen; die neuen Fläche zeigen in Lettland gute Qualität und lange, kräftige Fa. fern. Ueber die Beſchaffenheit des neuen kuſſiſchen laß, ſes kann man ſich noch kein zuverläſſiges Urteil machen, An den franzöſiſchen und belgiſchen Märkten wirkte ſſch dye Preiserhöhung bei Zurückhaltung der Verkäufer aus, dg bis jetzt die Zufuhren aus den weſtlichen Erzeugerländer noch nicht genügend fabrikationsreife Faſer aus der genes ſind noch anderweitig in Anſpruch genommen— kongten auch die Spinnereien Preiserhöhungen durchſetzen, le allerdings noch nicht den Umfang wie die Preiserhöhungen für den Rohſtoff angenommen haben. An den deuiſhhes Flachsmärkten beſtand weiterhin recht gute Nachfrage, Dig Spinnereien haben vielfach ihre Arbeitszeit verkürzt, e noch nicht genugend fabrikationsreife Faſer aus der neut Ernte zur Verfügung ſteht. Die Webereien haben bei digenden Geſchäftsgang. — Die Preiſe für Jute ſind gegenüber dem Vormonat ge ſtiegen. Namentlich um etwa die Monats wende tret eite ſtarke Preiserhöhung ein, die ſich aber zum großen Teil inzwiſchen wieder ausgeglichen hat. Die Magrkthallurg blieb die ganze Zeit über ſtetig. N Baden kauft pfälziſchen Flachs Für Rechnung der badiſchen Land wirtſchafklichen Ze, tralgenoſſenſchaft moch, Karlsruhe, Wbtlg. Flachsverhe, tung, wurden in den letzten Tagen in den Orten des ge zirkes Kirchheimbolanden 15. 700 Zentner Flachs der dies; jährigen Ernte aufgekouft und in Dreiſen zur Verlegung gebracht. Die Ankaufspreiſe ſind nach drei Klaſſen ge ſtaffelt und bewegen ſich zwiſchen 11,50 und 9,50( fir Flachs mit Samen; ohne ſolchen ſind die Preiſe 0 fg niedriger. Waren und Märkſfe Rotterdamer Gelreidekurſe vom 14. Nov.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 4,7% K; Jan. 4,25; März 4,07; Mai 4,10.— Mais(in Hfl. per 85 2000 Kilo) Nov. 51,50; Jan. 52,25. März 53,50 Mai 54,50. * iverpooler Baumwollkurſe vom 14. Nov.(Eig. Dr.) Ame Univerſal Stand. Middl. Schluß: Nov.(35) 653 Dez. 650; Jan.(36) 646; Febr. 644; März 649, April 641; Mai 640; Juni 638; Juli 636; Auguſt 629; Sept. 623; Okt. 617; Nov. 612; Dez. 611; Jan.(87) 610; März 609; Mai 608; Juli 607; Okt. 598; Tendenz ſtetig. * Badiſche Schweinemärkte. Wertheim: Zufuhr: 2 Kühe, 4 Rinder, 285 Ferkel und 10 Läufer. Preiſe: Kühe 200 und 340 /, Rinder, 125—140, Ferker 356, Läufer 115140„ je Paar.— Bühl. Zufuhr: 215 Ferkel, 32 Läuferſchweine. Preiſe: Ferkel 25—46, Läufer 50—80 das Paar.— Wolfach. Zufuhr: 21 Ferkel zum Preiſe von 22—42/ je Paar.— Ektlingen. Zufuhr: 39 Ferkel und 84 Läufer. Preiſe: Ferkel 2030„, Läufer 4276% je Paar. Boxberg. Zufuhren: 152 Paar Jung⸗ ſchweine. Preis 45—65/ je Paar.— Merchingen. Zufuhren: 147 Milchſchweine. Preis 40-56 /. Sins heim. Zufuhren 42 Läufer, 16 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 48—690, Milchſchweine 30—41%. Mosbach. Zu⸗ fuhren 5 Milchſchweine, 4 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 35—65, Läufer 88/ je Paar. Württembergiſche Zentralhäuteauktion. Auf der am 14. November in Stuttgart abgehaltenen Häuteauktion für das württembergiſche Gefälle konnte bei gutem Beſuch der Auktion das ganze Aufgebot zu den zuläſſigen Höchſt⸗ preiſen verkauft werden. Im einzelnen notierten:: Kuh⸗ häute: rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 20 Pfund geſtrichen, 30—49 Pfund 40—46, 50—59 Pfund 42—44, 60 bis 79 Pfund 43,5— 48, 80—99 Pfund 454,5, nordd.(bunte ohme Kopf) ſämtl. Gewichte 30. Ochſenhäute: r. o. K. (Gewichte wie oben) 20, 40,5, 40—49 Pfund. 42,5, 6079 Pfund 50—52, 80—99 Pfund 4440, 100 und mehr Pfund 40—42. Rinderhäute: r. o. K. bis 29 Pfund 43, 3040 Pfd. 5064. 50.59 Pfund 4952, 60—79 Pfund 450,5, 80 bis 9 Pfund 47—49, nordd.(bunte ohne Kopf) alle Gewichte 30. Bullenhäute: r. o. K. bis 29 Pfund 32, 80—49 Pfund 41 bis 5059 Pfund 40—42, 60—79 Pfund 36—40,5, 8099 34,5—8, 100149 Pfund 33— 6, 120 und mehr Pfd. „ nordd.(b. o..) alle Gewichte 26. Kalbfelle: r. o. K. bis 9 Pfund 64, 9,1—15 Pfund 51—55, 15,1—20 Pfund 52, Schußkalbfelle 37, nordd.(b. o..) alle Gewichte 48. Freſſerfelle: bis 29 Pfund 29,75. Hammelfelle: voll⸗ wollige 45, halbwollige 36, Blößen 286.— Die nächſte Häute⸗ auktion findet am 12. Dezember 1935 ſtatt. * — 2. erik. * Marktberichte. Weinheim: Aepfel 1025; Birnen 29, Nüſſe 29—36; Kaſtanien 12—14; Tomaten 811; Quitten 22 Pfg. Anſuhr 100 Ztr., Nachfrage gut. Max dorf: Blumenkohl 1526, Wirſing 46; Spinat 33,5; Karotten 2,5; Feldſalat 15—20. Rekordpreiſe für Weinberge an der Mittelhaardt. Seit Herbſtende fanden in einer ganzen Reihe Weinbaugemar⸗ kungen der Mittelhaardt größere Güterverſteigerungen ſtatt, wobei auch zahlreiche Weinberge zum Ausgebot kamen. Bei meiſt' ſehr reger Nachfrage wurden gerade für Wein⸗ berge durchweg hohe bis ſehr hohe Preiſfe erlöſt, vielfach können dieſe ſogor als Rekordpreiſe bezeichnet werden. So koſteten u. a. in der Gemarkung Wachenheim: 29 Ar in Neuberg 5020 J, 20,8 Arx rechts dem Friedelsheimer Weg 4930 /, 8,1 Ar im Neuberg 1000, 6,5 Ar im Neu⸗ berg 1010; in der Gemarkung Gimmeldingen 2,9 Ar im Hahnen 300; in der Gemarkung Mußbach 11% Ar im .5 2,5 88 Hundsrücken 1000 /, 88 Ar im Neugut 800% 11 A in Leisböhl 520 /, 5,6 Ar in der Schießmauer 700„% n t im Papſt 860; in der Gemarkung Hambach 17 Dezimal is der Banngaſſe 720 J, 30 Dezimal in der Gemberle 0 85 Dezimal in der Holzgaſſe 1800 l. g Leinöl⸗Notierungen vom 14. Nov.(Eig. Dr.) Lon; don: Leinſagt Pl. per Nov. 9/½6(unv.); 59 Klk, her Nov.⸗Dez. 121(1276); Leinſaatöl loko 25,3(24,0) Nos; Dez. 24,3(24); Jan.⸗April 24,6(24,10 Baumwollöl agp 24,6(unv.); Boumwoll⸗St. per Nov. 6/6(%. Nei, york: Terp. 50,25(50). Savannah: Terp.,(0, * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypotheken börſe dun 14. Nov. Der Geſchäftsverkehr war heute etwas aul Einige direkte Verkaufsaufträge wurden der Börſe erteilt 85 et Kaufgeſuche liegen vor und werden zur Zeit benk⸗ beitet. 5 Geld und Devisenmarki Zürleh, 1. founder Gchlab amilch dender. 2 Perit 29.5 Feanlen 42.00— prag 1272 Babes 1 London 15,18 ¼ feln! 208,877 Vartan 57.87 it ne 10 beheben 128,58— Freer“, e kelglen 31,88.— Pfien off. H. 35,90— bega 7⁰⁰0 Wa 9 llaſſen 24.92% J Soſſs 66.25— Athen 200.— Ute e Paris, 14 November(ching amilich). ö london 74.72 Spanſen 207.75 kopenhagen] 334.50] Fier 055 Felhort 15, 18./ fielen 123.10 follend, 1051— fe 85 Belgſen 256,50 Schwei: 298.62 Kiockhem 385,50 J anden 0 London, Id. Member Göchlud amilieh) 5 a 12 denvon, 492.00 Kopenbagen] 22.40, ö 888.50 77 nene 29762 cabin 1989, dunn 8 lalkem 155 Amsterdam 725.— 0s 19.50— fonskantin. 818,— Jungle 15 Paris 73.69 Lisbon 810,12 Athen 819— lente 255 Brüssel 29.11 Helsingfors 227.08 Mien 25,3% Renter l tal en 60.71 Prag 119,12 Merten 2,18 Lalperate Berlin 8 1 55 5 412 155 1870 Schweiz 18¼â] Belgrad 6 Rio de Jan. 4[ enen 85,02. Foli 400,— Hengteng I. 881 J Sz A Hamburger Mefallnoflerungen vom 14. Nene e 1 brief] belg, berahiſ Set geld berahl a 21 A5 Zanner 44,50(44,50.. 305,080.00.. Hüttenrtbrine. 555 kebruer 45,7545. 805,080. Feinsilber(AM. p. ß) 200 25 Mirz 305.0080 Feingold(dl. p.. ö Spin 305,0 305, Alt-Pfatin(Abfelle) 31 70 ai 8 25 Lirtapr..* 1 Juni Techn. feines Plein 3⁰0 U. beripr, al. 1.. 355 JJC— Tu %%///%%%%ꝙͤ%% 25 ee, e e ene e eng ſorenb. 44. 044, 500. 8050805,. Jusdeiibe( pe fie Ee Dezemb. 44,50 44,0.. 805,0(805,0, Wolframerz dies.(in S5.) * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 05 (Mitgetetit von der Deutichen Bon d. Disko ſchaft, Filiale Pforzheim): Gramm; dto. 4 v. H. Pallodium 3, Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 28 50 Kil 57,059,600„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 1 bis 9 Kilo. 18 be Londoner Goldpreis. Der Londoner W 40 trägt am 14. 11. 1935 für eine Unze Feingold 4 gleich 86,5215 /, für ein Gramm Feingold demnach! pence gleich 2,7817 /. Frachienmarki Duisburg- Ruhrorſ 5 fte Die Lage an der heutigen Börſe erfn; 1 755 aliben keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne nach allen Richtungen unverändert. TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 528 4 Pr 3. 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Ur ebenes Jun C 2 Neue Sing— wage, gehe 1— 5 5 5 1 4 des neuen Peter-stermayr-Greßflims— — der weltberühmte italienische Tenor— 8 4 die letzte Gelegenheit! 8 N ch ei— — Uher N n S 5 8 AlAdl-Jotadlung 50 eniamino See— 2 1 mit fecht der würdige Nachfolger Enrĩeo carusos genannt-( ul Forst aunstag 15 15——. n mals A2 SH„ 5 2 Syndſtat Froßffim Ss. — Jugend zugelassen!— N Sonntag 2 Uhr Kindervorstellung 4— 8 Andreas Hofer.— 5 0 50 4 — Gegen seinen Willen wird der Untermelt- Schlupfwinkel mit 1000 ver- Sproß eines alt. Grafengeschlechtes[ üffend. Attrehtonen. handſest, echten Harry-Piel- Höchstleistungen! Eine prächtige Bildfolge ſportlichen heiteren und hochalpinen Erlebens, einmalig am Sonntag, 17. Nopember, vormittags 11.30 Ahr im Ufa⸗Palaſt Univerſun. Jugendliche zugelaſſen! Eintrittspreiſe:.60 bis.50. Jugendl..50. Vorverkauf: Theaterkaſſe, Sporthaus Hill& Müller, N 3, 11.12, Sporthaus M. Pape, L 1,2, Fr. 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Radspleler 0 2„ lachende 10 41 Friedrich Ulmer- Erna Fentsch 0 6— Erg I 2 5 2 10 11 5 e unos t von MAR c A OLA M0 b — 5—— eee K Nach dem berühmten Roman von 5 Eine Sensation dei Publikum und presse— ein Welt- Erf— heute nãchmſttàg u eise 30 Fb. 30 Pio. 70 Pfg..—.— f 5 1— dessen Berliner Uraufführung Triumphe feierte, wie uod,— Abend Leere 20 fig mehr—. u 0 I 9 8 8 9 hofer b ö— die Filmwelt der Reichshauptstadt bisher noch nicht erlebte. Id fch 8 n — G 16 L's partner im Spiel:— 10 2 kuni e Eline neue Schopfunę pf TER OST FRNHAHTRS, dessen Neme uu.-- 1 gtzte 2 Vorführungen lösbar mit den groben Uf e- F folgen„Schloß Hubeftus“, ö. Magda Schneider- Peter Bosse Sſegfr. Schüäronberg— 1 Bee Keen dom sch; und ie Felis un en Eledda Blörnson, Curt Vespermann, Schröder-Schrom nan.— 8— in dlesem Fllm etwachst, genau wle im gleſchnemigen omen, 6 01 LA Nur 4 Tage!— um den spannenden und ergrelfenden Konflfct zwichen Lebe u. 9 — Außenaufnahmen: an Bord des Lloyddampfers„Bremen“! neute bis einschl. Vonteg— pfllent. ein Hendlungs geschehen volſer ubetweſtigend. Einqicte 0 — di lanzvolle 9 5 —.. glänzen erstmals im Fim. All- die—„ Zu dleser Premlere heute noch ein besenderes 9 1 haben. einschl. Vergigmeiunſchte due„edenlleck e begelsteen an 5 Ereignis für alle Mannhelmer Flim freunde: 0 1— erjreuen aufs neue 85 40 f M ae nnen ulesgs Herrliche FEIIm ar nicht Schildern! 5 — sie mu 8 4 5 S8ie müssen es erleben!— de 1 7 n 0 U Im Lorprogramm u a.„Der 9. November“ Neue Wochenschau! B— ih Jugendl. über 14 Jahre 3 f 5 e eke tber Webb 40d 52r J8 U 20 e— 5 e 5 18 0 a Zs ouben Wor stellungen: M 8 wil. 0 5 5 1 1 4 5 Heute Freitag, 18. Nou. 17 Aa 108 enster lift 5 Lalola Höhn— Heli Finkenzeller. Morgen Samstag, 16. Nov.] Vorst alan Das U 8 N 828870 ee e. N ö 5 5 Sinz gottige 5 8 2 eee ae Sonniag, 17. Nov. 11.30 vorm.„Der fliegende Holländer“ ee eren ee, eee eee—— a 1 opfischmerzen, Migröne f 5 8 Der unvergeßl. GroßcTonfim Sehelmnisvolle Uebersee- Abenteuei e öde. 2 Wesset und zu Lend hegen und Schmerzzustände. Seit* 5 Gustav Fröhlich 0 7 f Jahrzehnten beheupfet sich Citrovenille 7 22 60 1 der dank seinet kannt raschen und milden— N 9 ede ffrfclb i 50 Un Arend g eee e dee ee„ eobaug hütte“, Ju. 4 5 Char lofte 8 U 8 A 15 mog SAMSTAG 10.50 Uhr abus sor Herz und Megen. Sie sollten deshelb— alt 8 2 12 9 das bewöhrte Citrovanilla immer zut Hand Jeden Samstag u. Sonntag 2. g N Lit 0 1 heben. Erhöltlich in allen Apotheken. 3— ö 5 Go 1 15 2 2 1 6 Pulver- oder 12 Obleten-Fdg. Bld l. io. KONZERT T i die AF F 7 1elIs ſtuf Sensstlons- u. Abenteuer- Schausple— Erſtaufführung des neuen— 8 5— tun katie pas sept n ben u e J Pàul Richte? eisterv- EL. 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