1 tetung andefe dungen elriebs- 9. 6 gig dite irbeilen Zueck· 1 eng haken, 1 0 ch.„. ernehnm. ute S. 1 ſieue Heſchäftsſtellen hofft. Le. Aöbeßellungen : Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspceiſe el Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 9 50 Poftbeſ.⸗Geb. Oterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Vogiſcerſtr.. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. 1 müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. unheimer Zeit Mannheimer General-Anzeiger Derlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: n 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimelpreis 7 0 Pf. A pbfeunig, 79 mm 5„ Familten⸗ und N reiſe. Allgemein gültig iſt d Bei Zwangsvergleichen oder Konk aß gewährt. Keine Gewähr für Anzeig Lasgaben, an beſonderen Plätzen und für fer eite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Rorgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 25. November 1935 (Funkmeldung der NM.) + Paris, 24. November. Die Pariſer Preſſe beſpricht die Möglichkeit eines Felroleumzufuhrverbots, das nach ihrer Anſicht den Sihnemaßnahmen eine beſondere Härte geben würde. Der„Matin“ hält eine ſolche Verſchärfung der Sihnemaßnahmen in dem jetzigen Augenblick für geeignet, da ſich Frankreich und England gerade kleber um eine Vermittlung bemühten. Das„Echo de Paris“ weiſt darauf hin, daß ſch Ftalien die bisherigen wirtſchaftlichen Sühne⸗ maßnahmen zwar habe gefallen laſſen, daß es aber eine Sperrung der Oelzufuhr als feind⸗ felige Handlung anſehen würde. Dieſe Anſicht * hätten auch die Botſchafter Italiens in London, Washington und Moskau ſowie die italieniſchen Gesandten in Bukareſt und im Haag mitgeteilt. Nach dem Urteil des Außenpolitikers des„Echo Paris“ könne ſich aber der Genfer Verbindungs⸗ ksſchuß nur ſchwer mit milden Sühnemaßnahmen rügen, wenn er nicht gegen den Artikel 16 ver⸗ hen wolle. Frankreich gehöre nicht zu den Län⸗ kin, die Petroleum ausführen, es kaufe vielmehr At in Auslande ſeinen Petroleumbedarf. Des⸗ brauche ſich auch Frankreich nicht zu dem Mit⸗ klhunkt der Aussprache ziehen zu laſſen, ſondern h könne dieſe Angelegenheit Rom, London, Wa⸗ agton, Moskau, Bukareſt und dem Haag über⸗ laſſen. Amerika bleibt unerbittlich — Waſhington, 23. November. Der italieniſche Botſchafter ſuchte am Samstag Mßenminiſter Hull auf, um mit ihm die Lage zu Aprechen, die durch die Haltung der amerikaniſchen Aigierung gegenüber der Ausfuhr von Kriegs⸗ Wierial nach Italien eingetreten iſt und die ſich im er nächſten Wochen durch erhöhten Druck der de ufe ö 1 2 auf die Reeder und Ausfuhrfirmen noch ſhärfen dürfte. Obwohl keine amtliche Erklärung über den In⸗ 105 Unterredung ausgegeben wurde, wurde doch unt, daß Hull ſich rundweg weigerte, von der bis⸗ lerigen Politik der Abdroſſelung der Aus⸗ ſuhr nach Italien abzugehen. Sowohl die in der Verordnung des Ausfuhrverbots ge⸗ nannten Kriegswerkzeuge wie die kürzlich don Hull bezeichneten Kriegsmaterialien dür⸗ ſen nach Hulls und Rooſevelts Anſicht nicht ausgeführt werden. Lin Unterſchied beſteht inſofern, als die Ausfuhr aon Kriegswerkzeugen nach Italien ungeſetzlich iſt, Mhrend in der Frage des Kriegsmaterials die Re⸗ gerung nur von der Ausfuhr abraten und zur Ver⸗ huuberung der Verſchiffung gewiſſe finanzielle Druck⸗ mel anwenden kann. Dies tue ſie, ſobald es ſich an Rohſtoffe oder Halbfertigwaren handelt, die ohne delteres zu Kriegswerkzeugen verarbeitet oder ſür Atlegszwecke verwendet werden können, ferner wenn ich um Ausfuhren handelt, die über das normale laß ber Ausfuhr im Frieden hinausgehen. Hierzu (ehbren insbeſondere Oel, Kupfer und Eiſenſchrott. ite Baumwolle ebenfalls über Gebühr nach den Zusgeführt werden, wie die ſoeben veröffent⸗ gal d. goberzahlen anzudeuten ſcheinen, ſo wird unt ie Frage prüfen, ob dieſe Baumwolle Kriegs⸗ rial darſtellt und daher auf die ſchwarze Liſte leſczt werden ſoll. hetbot es Verkaufes von Altſchiffen [Gunkmeldung der NM.) Waſhington, 24. November. 915 weitere Maßnahme zur Verhinderung der ff von Kriegsmaterial an Italien hat das ee den weiteren Verkauf von alten zweck niſcken Schiffen für Eiſenſchrott⸗ bundel nach Italien verboten. Bei dieſen Schiffen 1 0 ſich um alte Schiffe, an denen das Schif⸗ atkreſf infolge von Kreditgewährung finanziell tert iſt. Die Schiffahrtsbehörden erklärten, Aeta liſchiffe vor der Rooſeveltſchen Neutrali⸗ düllger kung verkauft worden ſeien, daß jedoch die ung eines dritten Schiffes verboten ſei. Luland auch zur Blockade entſchloſſen? — London November. * 1 Dai. N enten 0 glaubt, daß ernſte Auswirkungen der keigen 1 ſich innerhalb acht Wochen beſtimmt ſten. Im britiſchen Kabinett ſpreche man ganz offen von den Vorbereitungen einer Blockade, falls die Sanktionen Italien nicht frie⸗ densbereit im Sinne der Völkerbundforderungen machen werden. Die Morningpoſt ſchreibt, daß Mitte Dezember eine neue Völkerbundsratstagung zuſammentreten werde. Die Frage der Blockadeanwendung werde ſchon in dieſer Tagung zur Ausſprache kommen müſſen. Techniſch würden die Vorfragen ſchon jetzt geklärt. Sir Erit Drummond bei Muſſolini — Rom, 23. November. Nach mehr als zweiwöchiger Pauſe hat am Sams⸗ tagnachmittag zwiſchen dem britiſchen Botſchafter Sir Erie Drummond und Muſſolini wieder eine 140. Jahrgang- Nr. 542 Helſperre wird als Jeindſelige Handlung bekrac Nalieniſcher Schritt bei den Oelausfuhrländern dtalien will ſich Sanktionsverſchärfung nicht gefallen laſſen— Vergeblicher Proteſt in Waſhinglon Unterredung ſtattgefunden. Zweck der Begegnung, die kaum 20 Minuten dauerte, war nach Auskunft von britiſcher Seite, die in den beiden letzten Unter⸗ redungen erfolgte Fühlungnahme wieder aufzuneh⸗ men. Kundgebungen gegen Reiſende — Rom, 23. November. In Padua wurden zwei auf einer Europareiſe befindliche amerikaniſche Ehepaare von mehreren hundert Kundgebern beläſtigt. Der vor dem Gaſt⸗ haus ſtehende Kraftwagen wurde beſchädigt und der amerikaniſche Wimpel in der Annahme, daß der Wagen nicht amerikaniſcher, ſondern engliſcher Herkunft ſei, abgeriſſen, Die öſterreichiſche Sanktionslücke Gewaltige Zunahme des Güterverkehrs über den Brenner — Wien, 23. November.(U..) Die Wirkung der Sanktionen macht ſich bereits jetzt in einer Vermehrung des Güterver⸗ kehrs auf der öſterreichiſchen Bahnlinie über den Brennerpaß nach Italien bemerkbar. Der Güter⸗ verkehr über Innsbruck, dem Mittelpunkt des Eiſenbahnverkehrs von und über Oeſterreich nach Italien und umgekehrt, zeigt, daß Kohle der wichtigſte Einfuhrartikel der Italiener auf dieſer Linie iſt. Viele mit Brennſtoffen beladene Züge haben in den letzten Wochen Oeſterreich paſſiert, um nach Italien zu fahren, wo der Bedarf an Brennſtoffen außer⸗ ordentlich iſt. Schon Wochen vor Inkrafttreten der Sanktionen hatte der Güterverkehr über den Brenner merklich zugenommen; er war im Oktober ſo geſtiegen, daß 3300 Güter⸗ und Perſonenwagen mehr ein⸗ geſetzt werden mußten als im gleichen Monat des Vorjahres. Schamotte beträchtlich zugenommen. Seit Durch⸗ führung der Sanktionen iſt dieſe Aufwärtsentwick⸗ lung des Güterverkehrs ſtetig weitergegangen. Die kommenden Monate werden nun zeigen, ob Italien auch in umgekehrter Richtung verſuchen wird, ſeine eigenen Abſatzgüter über den Brenner in Länder zu verkaufen, die die Sanktionen und damit den Boykott italieniſcher Waren nicht durchführen. Wäh⸗ rend den St. Gotthard täglich viele Züge in kürzeſtem Abſtand paſſieren, hat die ita⸗ lieniſche Ausfuhr über den Brenner noch nicht in ungewöhnlichem Maße zugenommen. Täglich mehren ſich auch die Zeichen, daß Oeſter⸗ reich mit äußerſter Vorſicht lavieren wird. Außer dem Durchgangstransport von Kohle hat auch der von tſchechiſchem Stahl und von Das Sprachrohr des Negus e e e, a e raten Fass er on, e e eee 8 ee een ee er; e e, e den ene, n, ann ind dan e e e e een eee ee, e,, FFFFCTC!!! VCTF ee. oe en en wen, . eee e e en n eee 8 ee e,,.„ n en, en d CCC ͤ e 2 JJ 332 J ĩͤ VVVTVVVVVVVTCCC VVV e e ee, ee deere n en e ,, PPV e eee e e e ee, A e e. JV e eee e Nur wenig bekannt iſt die Tatſache, daß auch die abeſſiniſche Hauptſtadt Addis Abeba in der wöchent⸗ lich einmal erſcheinenden Zeitung„Der Morgen⸗ ſtern“ eine„öffentliche Meinung“ hat. Das Blatt, deſſen Titelſeite hier abgebildet iſt, gehört dem Negus ſelbſt und behandelt in der Hauptſache die Ereigniſſe am kaiſerlichen Hof, wobei der Kaiſer hin und wieder Originalbeiträge ſchreibt. Ein Gratis⸗ Exemplar der Zeitung, die in amhariſcher und franzöſiſcher Sprache erſcheint, wird im Auftrage des Kaiſers jedem im Auslande ſtudierenden Abeſſi⸗ nier zugeſandt, um die Verbindung mit der Heimat aufrecht zu erhalten (Deutſche Preſſe⸗Bild⸗Photo⸗Zentrale,.) Hat der Negus die Gefolgſchaßt ſeiner Anterführer? Eine Erklärung der abeſſiniſchen Geſandtſchaft in Paris: Ras Gugſa— der einzige Verräter! — Paris, 24. November. Die abeſſiniſche Geſandtſchaft in Paris übermit⸗ telte am Samstagabend der Preſſe eine Mitteilung, in der behauptet wird, die italieniſche Propaganda habe falſche Nachrichten über die letzte Luftreiſe des Negus in Umlauf geſetzt. Man habe das Gerücht ausgeſtreut, dieſe Reiſe habe dem drohenden Abfall verſchiedener abeſſiniſcher Oberführer vorbeugen ſol⸗ len. Die abeſſiniſche Regierung habe bereits mehr⸗ mals bekanntgegeben, daß einzig und allein Haile Selaſſie Gugſa ſeinen Kaiſer und ſein Vaterland verraten habe. Die abeſſiniſche Regierung wiederhole mit aller Beſtimmtheit, ohne eine Richtigſtellung fürchten zu brauchen, daß kein anderer abeſſiniſcher Führer ſich mit dem Feinde eingelaſſen habe. Im Gegenteil, der Krieg habe die Einheit des abeſ⸗ ſiniſchen Kaiſerreichs verſtärkt, indem er um ſeinen oberſten Führer alle Kräfte des Landes geſammelt habe. Angeſichts der Gefahr habe ſich das Anſehen des Negus bis in die entlegenſten Gebiete Abeſſi⸗ niens gefeſtigt. Auf ſeiner Reiſe habe der Negus die herzlichſten Treuekundgebungen aller ſeiner Untertanen entgegennehmen können. Der Widerſtand gegen den einfallenden Feind habe die Bevölkerung in Eritrea und ſogar in Italieniſch⸗ Somaliland auf die Seite Abeſſiniens gebracht. Groß ſei die Zahl der Flüchtlinge aus den italieniſchen Kolonien, die in Abeſſinien Schutz ſuchten. Die Ab⸗ wanderung habe bereits einen derartigen Umfang an⸗ genommen, daß die italieniſche Regierung ſie nicht mehr verheimlichen könne. Vorſtoß an der Danakil-Front? — Asmara, 24. Nov. Das Heer Santinis bereitet, wie hier verlautet, eine Säuberungsaktion in den Gebirgsausläuſern längs der Dauakil⸗Front vor, wo abeſſiniſche Trup⸗ pen bemerkt worden ſeien. In der Gegend von Schelikot, ſüdlich von Makalle, ſtießen italieniſche 1 Streiſen vor und ſollen, wie behauptet wird, keinen feindlichen Widerſtand gefunden haben. Die Diviſion Gavinaua ſoll am Samstag das Gebiet Enda⸗Mikael⸗Songui, ſüdöſtlich von Adua, beſetzt haben. Längs des Takaſſe⸗Fluſſes haben ita⸗ lieniſche Truppen Poſten aufgeſtellt. Der Negus verteilt Orden — Addis Abeba, 23. Nov.(U..) Ueber die Inſpektionsreiſe des Negus an die Südfront wird weiter bekannt, daß der Kaiſer die Gelegenheit benutzt habe, um an eine Reihe von Kriegern, die ſich bei den letzten Kämpfen beſonders ausgezeichet hatten, Orden zu verleihen. Dabei ſeien vor allem ſolche Soldaten berückſichtigt worden, die bei der Eroberung italieniſcher Tanks mitgewirkt hätten. Bei ſeinem Beſuch in Dagah⸗Bur habe die Be⸗ völkerung den Kaiſer begeiſtert empfangen. Der Negus habe die dortigen Lazarette beſucht, um den Verwundeten Troſt zuzuſprechen. Verſchiedene Ver⸗ wundete baten den Kaiſer,„ſie ſogleich zu heilen, damit ſie wieder an die Front gehen könnten“. Der Negus ſei von dieſen Bekundungen des unerſchütterten Widerſtands⸗ willens ſeiner Krieger ſehr beeindruckt geweſen. Ebenſo habe die Fähigkeit der Befehlshaber, ſich den beſonderen Bedingungen dieſes Krieges anzupaſſen, die höchſte Anerkennung des Kaiſers gefunden. Kriegsandenken in Addis Abeba — Addis Abeba, 23. Nov.(U..) Von ſeiner geſtern abgeſchloſſenen Beſichtigungs⸗ reiſe in das ſüdliche Kampfgebiet hat Kaiſer Hatle Selaſſie mehrere intereſſante Erinnerungsſtücke mit⸗ gebracht; darunter einige Maſchinengewehre und Munition von Tanks, die die abeſſiniſchen Truppen erſt kürzlich bei dem Ueberfall auf einen italieniſchen Transportzug in Ogaden erbeutet haben. Der Kaiſer wird dieſe„Andenken“ öffentlich in Addis Abeba ausſtellen. Der Kaiſer wohnte wenige Stunden nach ſeiner Rückkehr mit ſeiner Gemahlin und dem Kronprinz in der St. Marienkirche auf dem Toto⸗Berg der Trauerfeier für die am Mittwochabend verſtorbene Enkelin des ehemaligen Königs Johann, Weyzers Aſtere Mangaſcha, bei. Aſtere wäre einmal beinahe abeſſiniſche Kaiſerin geworden, denn ſie war be⸗ ſtimmt, den von Haile Selaſſie gefangengehaltenen Ex⸗, früheren Kaiſer Lij Yaſu zu heiraten,„den Mann, der verſuchte, Negus zu ſein“, wie er in der Hof⸗ ſprache heißt, denn ſein Name darf nicht genannt werden. Im Laufe des geſtrigen Tages rückten von Addis Abeba aus wieder dreitauſend Mann Garde, die in den letzten ſechs Monaten ausgebildet worden waren, ins Feld. Ihre Weiber rannten neben den Reihen der Marſchierenden her, Waſſerkrüge und ⸗ſchläuche tragend, und verteilten unter die Krieger Körner des Tſchimbra⸗Getreides— ganz in der⸗ ſelben Weiſe, wie unter die europäiſchen Soldaten im Weltkrieg Zigaretten und Schokolade verteilt wurden. Die Frauen ziehen nach abeſſiniſcher Sitte mit ihren Männern an die Front. Auch eine Auffaſſung — Asmara, 23. November. Ein Vertreter der militäriſchen Führung der ita⸗ lieniſchen Nordarmee erklärte, daß die Durchführung von Sanktionen gegen Italien und die Verſor⸗ gung Abeſſiniens mit Waffen Abeſſi⸗ nien mehr ſchaden werde als Italien, weil dieſe Maßnahmen eine Verlängerung des Krieges bedeuten würden, die den Abeſſiniern mehr zuſetzen werde als ein raſcher Abſchluß des Krieges. Eine Verlängerung des Krieges in Abeſſinien rufe ein außerordentlich wichtiges landwirtſchaftliches Problem hervor, weil die Krieger nicht dauernd der Feldarbeit, der ſie gegenwärtig durch den Krieg ent⸗ zogen ſind, fernbleiben können, wenn nicht bald an 1 Nahrung und anderen Vorräten ſtarker Mangel ein⸗ treten ſoll. 2. Seite/ Nummer 542 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. November 1995 Das Arkeil im Meißener Viſchofprozeß 100 000 Mk. Geloſtrafe für den Viſchof, 5 Jahre Zuchthaus füt ſeinen Bruder — Berlin, 28. November. Im Deviſenprozeß gegen den Biſchof von Meißen verkündete am Samstagnachmittag der Vorſitzende der Vierten Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts das Urteil. Der ö58jährige Biſchof von Meißen, Dr. Peter Legge, erhielt wegen fahrläſſigen Deviſenvergehens eine Geldſtrafe in Höhe vnn 100000 Mark. Davon gelten 40 000 Mark als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Im Nicht⸗ beitreibugsfall tritt an Stelle der Geldſtrafe eine Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten. Der Bruder des Biſchofs, der 46jährige Generalſekretär beim Akademiſchen Bonifatius⸗ Verein für das katholiſche Deutſchlaud in Paderborn, Dr. Theodor Legge, wurde wegen fortgeſetzten ge⸗ meinſchaftlichen Deviſenvergehens zu insgeſamt fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und 70 000 Mk. Geldſtrafe oder weiteren 35 Tagen Zucht⸗ haus verurteilt. Der(jährige Generalvikar Domherr Profeſſor Dr. Wilhelm Soppa erhielt wegen ſortgeſetzten gemeinſchaftlichen Deviſenvergehens drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und 70 000 Mk. Geldſtrafe oder weitere 35 Tage Zuchthaus. Bei Dr. Theodor Legge und dem Angeklagten Soppa wurden acht Monate der Unterſuchungshaft auf die Strafe augerechnet. Außerdem ordnete das Ge⸗ richt die Einziehung von 95 000 holländiſchen Gulden⸗ obligationen des Bistums Meißen an, das für dieſen Betrag für die Geldſtrafe gegen den Biſchof von Meißen und Dr. Soppa die Mithaftung über⸗ nehmen ſoll. Die 25 jährige Angeklagte Auguſte Klein aus Paderborn, die vom Erſcheinen in der Hauptverhandlung entbunden worden war, wurde wegen Begünſtigung zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die erlittene Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Die Begründung: Sofort nach dem Urteil ergriff der Vorſitzende das Wort zur ausführlichen Urteils begründung. Der Vorſitzende ſchilderte zunächſt die Anleiheaktion des Bistums Meißen in Holland zuſammen mit den Til⸗ gungsverſuchen. In der Frage, welche Kenntnis der inneren Vor⸗ gänge bei der Ueberführung des Geldes nach Hol⸗ land bei den einzelnen Angeklagten vorlag, hat die Kammer in folgender Weiſe eutſchieden: Was den Angeklagten Dr. Theodor Legge anlangt, ſo iſt er derjenige geweſen, der über die Ab⸗ ſichten des Dr. Hofius, das Geld in Barbeträgen von Münſter nach Holland hinüberzuſchaffen, zuerſt eingehend unterrichtet worden iſt. Es mag ſein, daß Dr. Theodor Legge und Dr. Soppa dem Dr. Hofius zunächſt vertraut haben, er werde auf einem legalen Wege vorgehen. Nach der Ueberzeugung des Gerſchts muß Dr. Theodor Legge ſpäteſteng etwa Mitte Februar 1934 in den wahren Sachverhalt, daß ſie mit dem Geſetz in Konflikt kommen, eingeweiht geweſen ſein. Das Gericht hat auch nicht den geringſten Zweifel, daß die Hin⸗ und Herüberweiſungen zum Zwecke der Tarnung mit Dr. Hofius beſprochen worden waren. Dr,. Hofius erhielt damals 100 000 Mk., ein Darlehen des Bistums bei der Univerſum⸗Bank. Die Gelder waren bis ſpäteſtens zum 9. April 1934 ins Ausland geſchafft. Wenn Dr. Theodor Legge bei ſeiner Vernehmung erklärt hat, er habe erſt zu dieſem Zeitpunkt erfahren, daß mit den Geldern etwas Ungeſetzliches geſchehen ſei, ſo glaubt ihm das Gericht überhaupt nicht. Auch der mitangeklagte Generalvikar Dr. Soppa mußte erkennen, daß Geld ins Ausland verſchoben wurde. Dr. Soppa kann ſich nicht damit herausreden, daß er angeblich erſt in der Nacht vom 6. zum 7. April 1934 bei ſeinem Beſuch des Dr. Theodor Legge in Paderborn von den Schiebungen Kenntnis erhalten hat, denn er hatte ja dieſe Reiſe mit der beſonderen Weiſung angetreten, über die Anleiheangelegenheit mit Dr. Theodor Legge zu ver⸗ handeln. f Dr. Soppa hat nach der vollen Ueberzeugung des Gerichts die Vorgänge einwandfrei überſehen. Das ergibt ſich auch aus der beſchlagnahmten Korreſpon⸗ denz. Auch Dr. Soppa iſt daher nach der Ueberzeu⸗ gung des Gerichts als Mittäter bei dem Vergehen gegen 8 12 des Deviſengeſetzes ſchuldig zu ſprechen, wenn er auch nicht unmittelbar bei der Hinausbrin⸗ gung des Geldes beteiligt war. Zur Schuldfrage des Biſchofs Dr. Peter Legge übergehend, ſtellte der Vorſitzende folgendes feſt: Nach dem perſönlichen Eindruck, den das Gericht von dem angeklagten Biſchof gewonnen hat, glaubt es ihm, daß er bis zur Ernennung zum Biſchof von Meißen ſeine Hauptkraft auf die Seel⸗ ſorge gerichtet hat. Er hat ſich dann aber, wenn auch notgedrungen, mit den finanziellen Din⸗ gen beſchäftigt. Insbeſondere hat er ſich die Akten über die Hollandanleihe geben laſſen, um ſich darüber zu unterrichten. Bereits im Dezember 1933 traf er eine Anordnung für die Errichtung eines Fonds zur weiteren Tilgung der Hollandanleihe. Ihm ſind nach der Ueberzeugung des Gerichts die Verlautbarungen der Deyiſenſtelle in Dresden hinſichtlich des Weges zur Tilgung der Auslandsanleihe bekannt geweſen. Der Biſchof iſt aber in den mündlichen Beſpre⸗ chungen und in den Ordinariatsſitzungen über den Schuldenplan unterrichtet gehalten worden. Es kounte ihm nicht widerlegt werden, daß er den wirtſchaftlichen Dingen fremd gegen⸗ überſtaud und daß au ihn ein Plan herau⸗ getragen worden iſt, wonach das zur Schul⸗ deutilgung beſtimmte Geld im Juland ver⸗ bleiben ſollte. Dieſe Behauptung war auf Grund der Beweisauf⸗ nahme nicht zu widerlegen. Inwieweit ihm von ſeinem Bruder, Dr. Theodor Legge, und Dr. Soppa Mitteilungen gemacht worden ſind, läßt ſich einwandfrei nicht feſtſtellen. Wenn der Biſchof in ſeinem Schlußwort in einer beſonders feierlichen Form erklärt hat, daß er ſich unſchuldig fühle und daß er un⸗ ſchuldig ſei, ſo folgt ihm das Gericht hierin in keiner Weiſe. Der Biſchof hat zum min deſten fahr⸗ läſſig gehandelt. Seine Fahrläſſigkeit liegt darin, daß er es an der erforderlichen Sorgfalt, die man von ihm verlangen kaun und verlangen muß, hat fehlen laſſen und daß er ſich über die Vorgänge, über die er ſich unterrichten mußte, fahrläſſigerweiſe nicht unterrichtet hat. Ein Vorſatz läßt ſicheinwandfrei nicht feſtſtellen, ſondern lediglich Fahrläſſigkeit. Hätte der Biſchof die von ihm zu verlangende Sorgfalt an⸗ gewandt und die Deviſenſtelle befragt, dann würde er darüber unterrichtet worden ſein, daß in der in Ausſicht genommenen Weiſe nicht verfahren werden könnte. Den drei Angeklagten wird weiter vorgeworfen, daß ſie mit Hilfe der nach Holland hinübergeſchafften Gelder Obligationen aufgekauft und die hierzu er⸗ forderliche Genehmigung nicht nachgeſucht haben. Die erſte Reichsſchulungsburg Beim Biſchof läßt ſich nicht feſtſtellen, daß er von den Aufkäuſen im Auslande unterrichtet geweſen iſt. Der Vorſitzende kommt dann auf die Frage einer möglichen Anwendung der Amneſtie zu ſprechen, die nach Auffaſſung der Kammer zu verneinen iſt. Die Frage, ob die Taten der beiden Angeklag⸗ ten Dr. Theodor Legge und Dr. Soppa im Sinne des Geſetzes als beſonders ſchwere Fälle anzuſehen ſeien, hat das Gericht bejaht. Den Angeklagten Dr. Theodor Legge und Soppa wären die bürgerlichen Ehrenrechte abzu⸗ erkennen, weil ſie ſich in ihrer Stellung und als Geiſtliche zum Volksverrat hergegeben haben und entgegen den Lebensintereſſen des deutſchen Volkes an der verbotswidrigen Hinausſchaffung von großen Beträgen ins Ausland mitgewirkt haben. Die Mithaftung des Bistums Meißen ſei für die verhängten Koſten gegen die Angeklagten Peter Legge und Soppa ausgeſprochen worden. Sodann verkündete der Vorſitzende die Auf⸗ hebung des Haftbefehls gegen den Bi⸗ ſchof von Meißen und ſchloß die Verhandlung. Erxwihte bei Lipſtadt durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley eingeweiht (Funkmeldung der NM.) A Lipſtadt, 24. November. Am Sonntagmittag wurde die erſte große Reichs⸗ ſchulungsburg Erwitte in der Nähe der weſtfäliſchen Lipſtadt im Rahmen einer politiſchen Großkundgebung durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley geweiht und übergeben. Abſeits von dem Treiben der Großßädte können hier in jedem Lehrgang 300 Teilnehmer untergebracht werden. Der erſte Lehrgang, der bereits ſeit dem 10. November läuft, umfaßt Hochträger und Kreis⸗ amtsleiter aus allen Teilen des Reiches. Reichsſchulungsleiter Dr. Frauendorfer dankte in ſeiner Begrüßungsanſprache dem Reichsorganiſa⸗ tionsleiter für die planmäßige Durchführung des Schulungshauſes und die Schaffung dieſer Stätte, die eine Hochburg nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung werden ſolle. Gauleiter Joſeph Wagner hob in ſeiner An⸗ ſprache hervor, daß es ſich nicht darum handele, Wiſſen und Bildung zu vermitteln, ſondern eine Stätte zu ſchaffen, in der die jungen Menſchen von der Welt⸗ anſchauung des Nationalſozialismus geformt werden. Reichsorganiſationsleiter Dr. R. Ley gab zunächſt eine Rückſchau auf zwei Jahre welt⸗ anſchaulicher Schulungsarbeit. Mit Stolz und Ge⸗ nugtuung könne man ſagen, daß dieſe zwei Jahre von gewaltigem Erfolg gekrönt ſeien und außerordentlichen Nutzen der Bewegung im Kampf mit den Mächten der Finſternis und mit den Gegnern Deutſchlands gebracht hätten. In 100 Gauſchulen und ſechs Landesſchulen ſei vorbildliche Arbeit geleiſtet worden. Zu der erſten größeren Reichsſchulungsburg, die heute eröffnet werde, würden im nächſten Frühjahr drei gewaltige Kulturwerke, drei Ordensburgen hinzukommen, die ſo groß und gewaltig ſeien, wie es ähnliches in Deutſch⸗ land bisher nicht gegeben habe. Dieſe Burgen in der Eifel, im Allgäu und in Pom⸗ mern würden zum 1. Mai dem Führer und der Partei übergeben. Dann könnten jährlich Tauſende junger Menſchen geſchult und erzogen und ins Land hinausgeſchickt werden mit dem Glauben an den Führer, an die Richtigkeit und Karheit der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee. Dann übergab Dr. Ley die Schule dem Reichs⸗ ſchulungsleiter Dr. Frauendorfer mit dem Wunſche, daß in dieſer Schule der Geiſt des Glaubens, der Treue und der Kameradſchaft immer zuhauſe ſein möge. Der Glaube an Deutſchland, an ſeinen Füh⸗ rer und an den Nationalſozialismus ſolle unerſchüt⸗ terlich ſein. Dieſe Schule ſolle ein Fundament werden, damit Deutſchland ewig lebe. Er ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Heil⸗ ruf auf den Führer, auf Deutſchland und auf Deutſch⸗ lands Freiheit. Europas Frieden Moskaus Angſt Moskauer Proleſt gegen die deutſch⸗franzöſiſche Ausſprache (Von unſerem Vertreter in Paris) — Paris, 24. November. Die geſtrige Unterredung zwiſchen Laval und dem ruſſiſchen Botſchafter Potemkin ſoll, wie„Jour“ in andeutenden und der„Excelſior“ in klaren Worten mitteilt, der Berliner Ausſprache zwiſchen dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und dem Berliner Botſchafter Francois⸗Poncet gegolten haben. Potemkin habe den Auftrag gehabt, ſich zunächſt ein⸗ mal genau über die„Tragweite und die Ziele“ die⸗ ſer Berliner Ausſprache zu unterrichten. Es könne kein Zweifel beſtehen, daß Laval den Botſchafter in dieſem Punkt„beruhigt“ habe. Es ſcheint aber, wenn man der kommuniſtiſchen „Humanité“ glauben darf, daß der ruſſiſche Botſchafter auch gleichzeitig gegen dieſe deutſch⸗franzöſiſche Fühlung⸗ nahme Proteſt eingelegt habe, weil dieſe Fühlungnahme der Abmachung zwiſchen Laval und Litwinow vom 5. Dezember 1934 widerſpreche, nach der ſich bekanntlich Frank⸗ reich jeder„Verhandlung“ mit Deutſchland verſagt hatte, ſolange der Oſtpakt nicht unterzeichnet ſei. Auf jeden Fall proteſtieren die„Humanité“ und der „Populaire“ mit aller Leidenſchaft gegen das„letzte diplomatiſche Manöver“ Lavals. Der franzöſiſche Miniſterpräſident habe nur einen Trumpf aus⸗ geſpielt, um dem franzöſiſchen Volk und dem franzö⸗ ſiſchen Parlament glauben zu machen, daß er nun daran gehen wolle, die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen zu ordnen. Laval ſpekuliere auf das tiefe Frie⸗ densbedürfnis des franzöſiſchen Volkes, um ſeine ſtark wankende innerpolitiſche Poſition wieder zu feſtigen. Die Unterredung in Berlin ſei alſo nichts anderes geweſen, als ein„übler Schachzug zu m Gebrauch für die franzöſiſche In nen⸗ politik“. Ruſſiſche Marſchälle — Moskau, 22. November. (U..) Durch eine Verfügung des Zentralen Exekutiv⸗ Komitees wurden mehrere hochſtehende militäriſche Perſönlichkeiten der Sowjetunion zu Marſchällen ernannt. Es handelt ſich um den Verteidigungskom⸗ miſſar Woroſchiloff, den ſtellvertretenden Verteidi⸗ gungskommiſſar Tukhaſchewſky, den Chef des Ge⸗ neralſtabes Ggorow, den Heeresinſpekteur Budenny und den Kommandeur der Fernöſtlichen Armee, Blücher. Zum 3. Male WH W! — Berlin, 22. November. Im Hauptamt für Volkswohlfahrt ſprach am Freitag der Reichsbeauftragte des WH W, Haupt⸗ amtsleiter Hilgenfelöt, vor Vertretern der Preſſe über das Winterhilfswerk. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt ging dabei auf die große Bedeutung oͤes WHW ein. Für einen großen Teil des Wirtſchaftslebens wirke ſich das WSW, deſ⸗ ſen Geſamtumſatz dem Inlandsumſatz der JG. Far⸗ beninduſtrie gleichkomme, äußerſt belebend aus. Das WoW ſei z. B. der größte Kohlen⸗, Tex⸗ til⸗ und Schuhabuehmer. Ein Güterzug mit der Menge der von ihm verteil⸗ ten Waren würde die Strecke Berlin— Gibraltar ausfüllen. Die Kohlengruben des Saargebietes müßten ein Vierteljahr hindurch nur für das WH W fördern, um deſſen Bedarf zu decken. Allgemein würden 16 v. H. der Kohlen⸗ erzeugung vom WSW verteilt. Nicht unwichtig ſei auch die ausgleichende Tätigkeit für ſehr viele Wirtſchaftsteile, da das WSW ſoft⸗ mals Ueberſchüſſe aufnehme. So habe man allein im letzten Sommer 500 000 Zentner Gemüſe aufgenom⸗ men und an die Volksgenoſſen verteilt. Das gleiche gelte für die Fiſchverſorgung. Die NSW und das Wow hätten weſentlichen Anteil an den Hochſee⸗ fängen. Bei der Vergebung von Aufträgen würden die Randwirtſchaftsgebiete beſonders berückſichtigt. Der Spendeneingang ſei jetzt ſchon höher und lebhafter als im Vorfahr. Auch die Ergebniſſe der bisherigen Eintopfſonntage lägen über denen des Jahres 1934. Man könne da⸗ her der weiteren Entwicklung des WHW mit Zu⸗ verſicht entgegenſehen. Die Partei wird gehört! Ernennung von Juſtizbeamten nur nach Anhörung der Parteiſtellen. — Berlin, 23. November. Fortan wird es keine Beamtenernennung in der Rechtspflege mehr geben, die nicht getragen wird von der Anerkennung des zu ernennenden Beamten als einer feſten Stütze des nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Reiches durch die das Volk tragende und füh⸗ rende Bewegung ſelbſt. Die Oberlandesgerichtspräſidenten und Gene⸗ ralſtaatsanwälte, die Bewerbungsgeſuche ihrer Beamten auf ausgeſchriebene Stellen empfangen, merden nach der eigenen beruflichen und politi⸗ ſchen Beurteilung des Bewerbers dem Gaulei⸗ ter der NS DA um ſeine Meinung über die politiſche Haltung dieſes Beamten befragen. Für die Stellen der Oberſtaatsanwälte, Senats⸗ präſidenten, Landgerichtspräſidenten, Generalſtaats⸗ anwälte und Oberlandesgerichtspräſtdenten hat ſich der Reichsjuſtizminiſter die Fühlungnahme mit dem . der NS Du in jedem Falle ſelbſt vorbe⸗ alten. In einer Erläuterung der neuen Verfügung führt Staatsſekretär Dr. Freisler in der„Deutſchen Juſtiz“ aus, die deutſche Rechtspflege könne ſtolz darauf ſein, daß ſie die erſte Hoheitsſparte des Dritten Reiches ſei, die in der Perſonalpolitik den Grundſatz der Einheit von Bewegung, zen Reiche und für alle durchgeführt habe. Staat und Partei am Richterich Die Erfahrungen mit dem Volksgerichtshyf — Berlin, 22. November Nachdem der Volksgerichtshof des Deutsch Reichs jetzt auf eine mehr als einjährige Täligke zurückblicken kann, gibt SA⸗Gruppenführer Wilheln Weiß, Milglted des Volksgerichtshof, in den den tralorgan„Deutſches Recht“ einen bedeutſamen Ueberblick. Darin betont er, daß die Aufgabe 1 dem Volksgerichtshof durch den Führer zugewiesen wurde, die verantwortungsvollſte ſei, die der nal. nalſozialiſtiſche Staat auf dem Gebiet der Rech pflege zu vergeben habe. 5 Die Sicherheit und Exiſtenz des neuen Reiches hingen weſentlich von dem zuyer⸗ läſſigen Funktionieren dieſer Einrichtung ah die die ſchwerſten politiſchen Straftaten abzue habe und eine organiſche Schöpfung des nation, ſozialiſtiſchen Staates ſei. Es ſolle dabei ſichtbar 141 Ausdruck kommen, daß der Nationalſozialismus den Hoch⸗ und Landesverrat als das ſchändlichſte Attentat auf die Volsgemeinſchaft anſieht. Die Mitwirkung der vom Führer e Vertreter der Partei bei allen eee Volksgerichtshofs habe ſich nach Auffaſſung aller Be⸗ teiligten als außerordentlich fruchtbar erwieſen. Die gemachten Erfahrungen würden daher gerade bin⸗ ſichtlich des Zuſammenwirkens von Staat und Partei zweifellos für das gesamte Gebiet der Rechtspflege mit Erfolg nutzbar gemacht wer⸗ den können. Jedenfalls gehöre ein höchſtes, einzigi 5 entſcheidendes 90 e e l erſcheinung zur nationalſozigliſtiſchen Volksführung, Viel zu viel Anwälte! Beſprechungen beim Reichsjuſtizminiſterſum — Berlin, 23. November In den letzten Tagen haben im Reichs ſuſtizminz⸗ ſterium Beſprechungen über die Lage der deutſchen Anwaltſchaft ſtattgefunden, in denen Maßnahmen erörtert wurden, um dem drohenden Zuſammenbruch der Anwaltſchaft Einhalt zu gebieten. Wie groß die Gefahren ſind, ergibt ſich aus den Darlegungen, die Oberſtaatsanwalt Dr. Vollmer vom Reichs uſtig⸗ miniſterium über die Lage der Anwaltſchaft in der „Deutſchen Juſtiz“ macht. Zu Beginn des Jahres 1935 gab es in Deutſchland für rund 66 Millionen Einwohner 18 700 Rechtsanwälte. Während 1918 auf 5300 Einwohner ein Anwalt entfiel, kommt ſezt ſchon auf 3400 Einwohner ein Rechtsanwalt. Seit 1910 hat ſich die Zahl der deutſchen Rechts anwälte nahezu verdoppelt. Gleichzeitig it das Tätigkeitsgebiet erheblich zuſammengeſchrumpft, Die Schrumpfung hatte 1933 bereits das erſte Vier⸗ tel überſchritten, und ſeitdem dürfte eine weitere Halbierung ſtattgefunden haben. Trotz aller War⸗ Volk und Stadt in Beamten m gan. gruppen reſtloz nungen, die von Staatsſtellen, Berufs bergtungsſtel⸗ len und Anwaltskammern ſeit Jahren ausgeſprochen worden ſind, droht für die nächſten ſieben Jahre eie Erhöhung der Zahlder deukſchen Rechen anwälte von rund 19000 auf 30 000 Der zuſtrömende Teil der Jugend werde einſehen müſſen, daß er in einer ſolchen zuſammengebrochenen An⸗ waltſchaft nach der Zulaſſung nur einen Titel, N Arbeit, noch Brot, noch Berufsehre finden würde. Heimkehr König Georgs Der Kreuzer„Helli“ vor Korfu (Funkmeldung der NM.) + Athen, 24. November. 8 Am Sonntagmorgen befand ſich der Kreuzer „Helli“ auf der Höhe von Korfu und wurde mit Schüſſen Salut begrüßt. Der Kreuzer fuhr dicht am Kai vorüber, ſo daß die aus dem ganzen Lande herbeigeſtrömte Menge ihren König begrüßen konnte. Eine große Königskrone mit einem Willkommens⸗ gruß ſtrahlte weit über das Meer hinaus. Die Be⸗ völkerung, darunter Schulen und Militär, halte ſchon ſeit fünf Uhr morgens den König erwartet, Der König war in Admiralsuniform, und in ſei⸗ ner Begleitung befanden ſich der Kronprinz und Abd⸗ miral Sakellariou. Die Begeiſterung dez Volkes war unbeſchreiblich. Nach lang: ſamer Vorüberfahrt verſchwand die Flotte im Mor- gengrauen. Ausſöhnung mit Venizelos? — Athen, 28. November. In hieſigen politiſchen Kreiſen erhalten ſich— obwohl es amtlich in Abrede geſtellt wird— Gerüche über eine Ausſöhnung zwiſchen dem griechiſchen Kö nig und Venizelos. Der Amneſtieerlaß des Köngz werde auch die Amneſtierung von Venizelos eil ſchließen. Ausgedehnte Verhandlungen zwiſchen dem König und Venizelos hätten die Einigung herbel⸗ geführt. Man rechnet ſogar mit einer Rückkehr von Venizelos in das politiſche Leben. Vente zelos habe, entgegen allen ſeinen anderslautenden Verſicherungen, die Monarchie anerkannt. Die G7 rüchte gehen ſogar ſoweit, daß ſie Venizelos als Mi⸗ niſterpräſidenten der geplanten nationalen Regie⸗ rung ſehen. Marſchall Giardino geſtorben. In Turin 1 italieniſche Marſchall Gaetano Giardino an e 55 Lungenentzündung geſtorben. Der Marſchall, der Weltkrieg mitgemacht hatte, zeichnete ſich bei Verteidigung des Monte Grappa aus. — auptſchriftlelter und verantwortlich für Polttik: Dr. Alois Wine Kalfenctzeter hes Ooupiſchriſtlelters und verantwortlich für The ane ſchaft u. Unterhaltung: Carl Dune Giſendart-Handelsten rg Sub Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Wil Mü! rg weſtdeutſche umſchau, Gericht und übriger Tell; 80 Falbe Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jako ſämtlich in Mannheim. kung ann, 77 und e 27 5 a Ze r. Fr ode& Co., Mannheim„ 4 5 Schriftleitung in Verknt Pr. Fritz Fillies, Ws. Piktortacraße .⸗A. X: 5 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8. 3555 Abendauſtage der Ausgabe A u Ausgabe 8: 0 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. dar unberlandie Beltrgs keine Gewähr- Rückſendung nur bel küche Mo Nach kagsſtu ale 0 geben. am we war fü Snaze auch o im Wa Tag fr Gan fein, de Totenſt der ken vo ſehle it ein leb eulſpra kehr, a Stabtbe Ausf! ein. S 15 dach nit in die Kelberg gleicher zom Se et plöt den Le Verletzt Frau Nähe! wurde 41 2 genden Schau ausgeſte Attur! Nemacht lellung Ihrenp berteilt itſchen ligkeit ilhelm 5 Zen⸗ ſamen E, die vieſen natio⸗ lechts⸗ 1 T b, teilen ional⸗ r zum 0 it unten des 1 Be⸗ Die hin⸗ Jartei der wer⸗ nzlich auer⸗ rung, her, mini⸗ tſchen hmen bruch b die , die uſtiz⸗ n der ah res ionen J auf etzt echis⸗ g iſt mpft. Vier⸗ eitere War⸗ ſtel⸗ ochel deine, M Der üſſen, An⸗ Titel, inden * 1 ö — * f Montag, 25. November 1935 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ansgabe 542 3. Seite/ Nummer bie Stadtseite Mannheim, 25. November. Sonnige Sonntagsüberraſchung gach dem naßkalten Samstag, der ſelbſt zur Mit⸗ bubtunde zwang, Licht zu brennen, hatte man ſchon ile Hoffnungen auf einen ſchönen Sonntag aufge⸗ gehen Um ſo überraſchter war man, als am Morgen 15 wolkenloſen Himmel die Sonne ſtrahlte. Das dur für viele das Zeichen zum Aufbruch zu einem Zhoftergang. Gegen die Mittagsſtunde waren denn uch die Anlagen überaus ſtark belebt. Vor allem im Waldpark riß die Kette der ſich über den ſchönen 200 ſreuenden Spaziergänger nicht ab. Ganz ungetrübt ſollte die Sonntagsfreude nicht ein, denn am Nachmittag kam es zu einer leichten Fuutrübung. Als die Sonne hinter den Wolken kerſcwunden war, merkte man erſt, daß das Queck⸗ lber im Wärmemeſſer nur wenige Grad über dem Fullpunkt ſtand. Ziemlich ſtark war am geſtrigen Tulenſonntag auch der Zuſtrom zum Friedhof. der Beſonderheit des Tages entſprach das Feh⸗ en von geſelligen Veranſtaltungen. Wie üblich, ſezie in den frühen Abendſtunden im der Innenſtadt in lebhafter Straßenverkehr ein. Der Bahnverkehr llprach dem ruhigen Sonntag, denn der Fernver⸗ Ih am Samstag ziemlich lebhaft, war wie der Flablbeſuchsverkehr ohne jede Bedeutung. Der Ausflugs verkehr ſetzte gegen Mittag recht gut en, Sonderzüge brauchten nicht gefahren zu werden. 15 f Ein Kraftrabunfall ereignete ſich am Samstag kahmitkag an der Einmündung der Reichsautobahn ih die Auguſta⸗Anlage. Ein aus der Richtung Hei⸗ kelberg kommender Kraftradfahrer wollte einen in gleicher Richtung fahrender Laſtzug überholen. Eines zom Schlachthof kommenden Fahrzeugs wegen mußte it plötzlich ſtark bremſen, rutſchte und geriet unter hen Laſtzug. Während der Fahrer mit leichteren Verletzungen davonkam, wurde eine mitfahrende rau ſchwerer verletzt. Beide wurden in der Nhe in eine Privatklinik verbracht. Das Kraftrad wurde ſtark beſchädigt. Die vereinigten Kauinchenzüchtervereine von eubenheim veranſtalteten am Sonntag ihre lokale Schau in der„Krone“. Ueber 300 Nummern waren ausgestellt. Den Preisrichtern Karl Nagel und Attur Brauer wurde die Entſcheidung nicht leicht gemacht, da es ſich um eine Vorſchau zur Kreisaus⸗ kung in Mannheim handelte. Eine ganze Anzahl Ihrenpreiſe, erſte, zweite und oͤritte Preiſe wurden hekleilt. Auch der Jugendgruppe wurden verſchie⸗ dene Ehren⸗ und andere Preiſe zuerkannt. Peter Gu m⸗ hel erhielt einen Ehrenpreis für Jacke und Blau⸗ uchskragen. Die Schau war ſehr ſtark beſucht. Viele aufe wurden abgeſchloſſen. A Kleintierausſtellung in Neckarau. Der Klein⸗ lierzüchterverein Neckarau veranſtaltete am Samstag und Sonntag im Saale des Neckarauer Vereinshauſes ſeine diesjährige Kleintier⸗ ſchau. Die Zahl der ausgeſtellten Tiere war mehr als doppelt ſo groß als 1934, wobei noch zu berück⸗ ſcchtigen iſt, daß die Mitglieder des Neckarauer Klein⸗ lerzüchtervereins nur ihre beſten Stücke ſchickten. dei den Kaninchen ſah man 15 verſchiedene Raſſen. Unter den 107 Tieren wurden ausgezeichnet: zehn Ait Ehrenpreiſen, 32 mit dem J. Preis, 31 mit dem IL Preis und 26 mit dem III. Preis. Vereinsmeiſter körde Leopold Kies, der weit mehr Punkte errei⸗ Hen konnte, als zur Erlangung des Titels notwendig geweſen wären. Bei Geflügel ſah man 53 Num⸗ kern, die ſich aus acht Raſſen zuſammenſetzten. Die Bewertung war hier: elf mit Sc 1 Ehrenpreis, ſechs 0 55 2, vier mit SG 3, drei mit SG und achtzehn Rit Gut. Neb' Aug' und Hand fürs Vaterland! Großer Erfolg des Jahresſchießens des Bezirksverbandes Mannheim im Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ Das Ergebnis des Schießjahres iſt für den Be⸗ zirksverband Mannheim des Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“ ſehr zufriedenſtellend. Hier darf man mit vollem Recht ſagen:„Mannem vorne!“ Steht doch der Bezirksverband Mannheim mit 112 Mann⸗ ſchaften, die ſich an dem Wettkampf im Reichskrieger⸗ bund beteiligten, mit an der Spitze. Mit 78,6 v. H. aller Schützenabteilungen iſt der Reichsdurchſchnitt von etwa 50 v. H. weit überſchritten. Von dem Ge⸗ fühl der Befriedigung über die Schießleiſtungen war deshalb auch der Schützenball getragen, den der Be⸗ zirksverband am Samstag im Liedertafelſaal abhielt. Die Beteiligung war ſo ſtark, daß auch die Neben⸗ räume in Anſpruch genommen werden mußten. Bezirks⸗Schießwart Fritz Hildebrand begrüßte im Namen des Bezirksverbandes Mann⸗ heim herzlich die Erſchienenen, insbeſondere die Kameradſchaftsführer des Bezirksverbandes und die der befreundeten Schützenverbände, um dann zu be⸗ tonen, daß das Schießen im Reichskriegerbund „Kyfſhäuſer“ im Gegenſatz zu den Schießſportver⸗ bänden verpflichtender Dienſt ſei. Mit Freude könne er feſtſtellen, daß innerhalb der Kame⸗ radſchaften ein Zuwachs der Mitglieder, die ſich am Schießen beteiligen, im vergangenen Jahre zu ver⸗ zeichnen war. Aber das Ziel ſei erſt erreicht, wenn der letzte Kyffhäuſerkamerad in den Reihen der Schützen ſtehe. In ſeinen wei⸗ teren Ausführungen wies der Redner auf die be⸗ ſondere Wichtigkeit der Schießausbildung für die Mitglieder des Kyffhäuſerbundes hin, die in erſter Linie verpflichtet ſeien, ſich wehrfähig zu erhal⸗ ten. Noch ſei das Schießjahr nicht abgeſchloſſen. Das im Gange befinoͤliche Winterhilfeſchtießen werde ſicherlich eine ſtattliche Summe ergeben, wenn die Betefligung ſo wie bisher anhalte. Es dürfe im Bezirksverband keinen Kameraden geben, der ſich nicht die Ehrennadel anſtecke, die für dieſes Opfer⸗ ſchießen geſchaffen worden ſei. Auszeichnung des Bezirks⸗Schießwartes Bezirksſportleiter Schnitzer überbrachte im Auftrage der oberſten Führung des Deutſchen Schützenbundes, Fachſchaft Zimmerſtutzen, kamerad⸗ ſchaftliche Grüße und überreichte Bezirksſchießwart Hildebrand das Erinnerungszeichen, das der verſtorbene Prinz Alfons von Bayern im Fahre 1924 anläßlich ſeines 20jährigen Jubiläums als Schirmherr des Bayeriſchen Schützenverbandes für Verdienſte um das Schützenweſen geſtiftet hat. Die mit dem lebhafteſten Beifall aufgenommene wohl⸗ verdiente Ehrung ſchloß mit einem dreifachen Gut Schuß! auf den Ausgezeichneten. Die Preisverteilung Im Mittelpunkt des kameradſchaftlichen Beiſam⸗ menſeins ſtand die Preisverteilung, zu der ſich die erſten Preisträger auf der Bühne verſammelten. Bezirks⸗Schießwart Hildebrand betonte in ſeinen einleitenden Ausführungen nochmals, daß das Be⸗ zirksverbandsſchießen ein voller Erfolg war, nicht nur hinſichtlich der Beteiligung, ſondern auch in bezug auf die Schießleiſtungen. Der Reoͤner dankte allen Kameradſchaftsführern, den Schießwarten und allen Schützen für die vorbildlichen Leiſtungen. An dem Kampf um den Wander⸗ Ehrenpreis des Bezirksverbandes Mannheim, der anläß⸗ lich des 50 jährigen Jubiläums geſtiftet wurde, nah⸗ men 84 Mannſchaften teil. Sieger waren: Klaſſe A: Soldaten⸗Kameraoſchaft„Wacht am Rhein“ Neckarau mit 1709 Ringen, Klaſſe B: Kameradſchaft der Kriegs⸗ freiwilligen 1914—18 mit 1709 Ringen, Klaſſe C: Ka⸗ meradſchaft der ehemaligen 114er Mannheim mit 1425 Ringen. Am Schießen um den prächtigen Wan⸗ der⸗Ehrenpreis der Hauptſtadt Mann⸗ heim, ein hoher ſilbervergoldeter Pokal, betetligten ſich 38 Mannſchaften. Sieger wurde die Krieger⸗Ka⸗ meradſchaft Mannheim⸗Feudenheim mit 363 Ringen, 2. Soldaten⸗Kameradͤſchaft„Wacht am Rhein“ Nek⸗ Schönes Porzellan in feſtlichen Rüumen Eine ſehenswerte Schau deutſcher Wertarbeit Nicht häufig kommt es vor, daß man einer zunächſt als Leiſtungs⸗ und Werbeſchau gedachten Veranſtal⸗ tung auch unter künſtleriſchen und geſchmacklichen Geſichtspunkten ſo ungeteiltes Lob ſpenden kann, wie dieſer wirklich hervorragend gelungenen Por⸗ zellanausſtellung in den drei Erdgeſchoß⸗ Sälen des Palaſthotels. Wer nur ein wenig Ahnung von der vielſeitigen Kunſt der weißen Erde hat, kennt ja die heute weltberühmte Marke der zwei gekreuzten Stäbe mit der Krone und weiß, daß es ſich hier um deutſche Wertarbeit im beſten Sinne handelt. Dennoch iſt man überraſcht von Glanz und Fülle, Formſchönheit und edlem Anſtand, den dieſe Dinge in ihrer Geſamtheit auszuſtrahlen vermögen, wenn—, ja, wenn ſie einmal ſo wie hier nach ihrem eigenen Geſetz geſtaltet und aufgebaut ſind. Gewiß: es geht auch diesmal nicht ohne ein paar kleine Zugeſtändniſſe an das Publikum ab, das heute erſt langſam, ſehr langſam zu urſprünglichem Empfinden für werkgerechte Arbeit und zum Ver⸗ zicht auf Gute⸗Stuben⸗Hausgreuel vom Stamme der Nippesfiguren zu bewegen iſt. Aber das Schlimmſte, wie es ſich leider in den Geſchäften gelegentlich noch immer findet, iſt aus dem Bereich der führenden Herſtellerfirmen heute doch ſchon ſo gut wie ver⸗ ſchwunden. Dagegen überraſcht gerade die jetzt hier in Mannheim noch bis Dienstag gezeigte Lei⸗ ſtungsſchau durch ſopiel Können und Einfallsreich⸗ tum, daß man über die Weiterentwicklung der deut⸗ ſchen keramiſchen Induſtrie bei ſolcher Führung nicht in Sorge zu ſein braucht. Das Techniſche— in dieſem Zuſammenhang be⸗ ſonders wichtig— wird leider meiſt als ſelbſtver⸗ ſtändliche Vorausſetzung hingenommen. Es ſei je⸗ doch immerhin wenigſtens erwähnt, weil die oft un⸗ Keiner ſoll frieren! die erſte Wärmeſtube in Käfertal eröffnet— Weiterr folgen in zieſer Wothe In einer ſchlichten Feier wurde am Samstag⸗ nachmittag in Käfertal die erſte Wärmeſtube des Winterhilfswerks der Beſtimmung übergeben. g Tannengewinde und Fahnen gaben am Samstag den schlichten Haus Mannheimer Straße 36a in 7 Käfertal ein feſtliches Gepräge. Wurde doch in dieſem us, das als Stempelſches Anweſen oder als Aſerkaler Schlöſſel“ im Volksmund bekannt iſt und i ſich im Beſitz der Stadtverwaltung befindet, die erte Mannheimer Wärmeſtube ihrer Be⸗ üümmung übergeben. In einer ſchlichten Feier ſprach nuert Kreisamtsleiter Merdes von der NS Volks⸗ wihlfahrt als Beauftragter des Winterhilfswerks 1975 die Aufgaben der NS⸗Volkswohlfahrt, die in nine tandlicher Pflichterfüllung bestrebt ist, die 5 ſhaſtliche Not unſerer notleidenden Volks⸗ nen einzudämmen und darüber hinaus auch noch 105 ſeeliſche Betreuung übernommen hat. Die 5. zeigen unſeren Volksgenoſſen, die dieſe olkgaunft in Anſpruch nehmen, daß ſie in die große Agemeinſchaft aufgenommen ſind. achdem die Wärmeſtube der Ortsgruppe über⸗ ra r war, ergriff Ortsgruppenleiter G a w⸗ 1 Wort, um eingehend über den Sozialismus Winter zu ſprechen und darzulegen, daß in dieſem bucht 1 niemand zu hungern und zu frieren ſondern s gibt hier keine Klaſſen und Stände mehr, eine. ein Volk in einem Glauben und in 1 1 illen unter unſerem Führer. Mit einem dee ufer 95 Mitarbeiter und mit dem Hinweis, daß ſachber 4 aler Gärtner ſich auf Anregung von Kreis⸗ es 11 Illhard bereit erklärt haben, während ürmeftub Winters ſtets friſche Blumen für die wran fe zu liefern, ſchloß Ortsgruppenleiter Sieg H 1 9 0 Anſprache, die mit einem dreifachen eil auf den Führer bekräftigt wurde. Ein aus den Herren Kußmaul, Hoffmann und Colmorgen beſtehendes Streichtrio um⸗ rahmte mit Weiſen von Mozart und Reger die Feier⸗ ſtunde, die auch noch vom BDM und Jungvolk durch Gedichte, Lieder und Sprechchöre ausgeſtaltet wurde. * Die Käfertaler Wärmeſtube beſteht aus drei in⸗ einandergehenden Räumen, die an kleinen Tiſchen für ſechzig Perſonen Sitzgelegenheit bieten. Die Wände ſind mit Sinnſprüchen der neuen Zeit ge⸗ ſchmückt, vor allem aber mit guten Bildern. Reicher Blumenſchmuck gibt dieſen Zimmern ohne weiteres etwas Anheimelndes, und es kann nur begrüßt werden, daß die Gärtner dieſen Zuſtand während des ganzen Winters erhalten werden. Jedenfalls iſt dieſes Vorgehen der Käfertaler Gärtner nur zur Nachahmung zu empfehlen. Es fehlt in der Wärme⸗ ſtube weder an Spielen aller Art, noch an Zeit⸗ ſchriften und Zeitungen. Vor allem iſt das Schrift⸗ tum der Bewegung bexückſichtigt, wodurch auch gleich⸗ zeitig eine politiſche Schulung der Beſucher erfolgt. Für Unterhaltung ſorgt ein Volksempfänger, und ſchließlich haben ſich noch die Käfertaler Geſang⸗ und Muſtkvereine bereiterklärt, allwöchentlich durch Vorträge die ſich in der Wärmeſtube aufhaltenden Volksgenoſſen zu unterhalten. * Als die Feier zu Ende war, hatten ſich bereits zahlreiche, meiſt ältere Volksgenoſſen eingefunden, die, von der Gemütlichkeit des Heimes überraſcht, es ſich in den mollig durchwärmten Zimmern recht wohl ſein ließen. Wie wir erfahren, werden wei⸗ tere Wärmeſtuben im Stadtgebiet im Laufe dieſer Woche eröffnet. 55 endlich ſchwierigen Vorgänge des Bemalens, des mehrfachen Brennens, des„Garnierens“ einer ein⸗ zelnen Figur durch Zuſammenſetzung aus Dutzenden einzelner Teile im Auge behalten werden müſſen, wenn man gelegentlich einmal nach dem Preis fragt. Gemeſſen an der Unzahl von Arbeitsvorgängen, die von Formen bis zur letzten Glaſur nötig ſind, iſt die dann endlich im Laden beim Verkauf geforderte Summe nicht einmal hoch,— vor allem, wenn noch die ſchöpferiſche Hand eines Künſtlers mit am Werke war. Es iſt höchſt erfreulich zu ſehen, in welcher Weiſe der neuzeitliche Porzellanplaſtiker ſich mit ſeinem Werkſtoff auseinanderzuſetzen weiß; wie er unentrinnbar der Jahrtauſende alten, geheiligten Ueberlieferung Oſtaſtiens verhaftet bleibt, die knapp zweihundert Jahre europäiſcher Porzellankunſt mit verarbeitet und auf dieſen beiden großen hiſtoriſchen Säulen des Chinaporzellans und des Ba⸗ rockporzellans doch etwas völlig Neues ſchafft, das unſerem Gegenwartsempfinden entſpricht. Der wilde Taumel eines mißverſtandenen Farben⸗ und Formenüberſchwangs vergangener Jahrzehnte iſt zarteren Tönen und adliger Schlichtheit gewichen. Ueberraſchend die Menge prachtvoll einfacher, in ihren leicht ſtiliſterten Blumenmuſtern auch dem Gebrauchs⸗ zweck gemäßer Vaſen, Teller, Schalen. Daneben eine Weiterführung der alten Ueberlieferung des Por⸗ zellans, oͤurch getreuliche Bildniswiedergaben Be⸗ wahrer deutſcher Volks⸗ und Sittengeſchichte zu ſein, wie dies etwa mit den reizenden Figürchen frideri⸗ zianiſcher Soldaten nach Menzel der Fall iſt. Ein Name taucht immer wieder auf, wenn man hier ein Gefäß mit wundervoll zartem Craquels, dort eine auffallend gut durchgeſtaltete Form be⸗ wundert oder den als köſtliche Einzelſtücke vorhan⸗ denen Schmuckgläſern mit ihrer vornehmen Ornamentik einen Augenblick entzückter Betrachtung widmet: Fritz von Stockmayer, der als künſt⸗ leriſcher Leiter der größten deutſchen Porzellanfabrik für den dort eingeſchlagenen Kurs und ſomit auch für den hohen Rang dieſer in ganz Deutſchland bewährten Ausſtellung verantwortlich zeichnet. Uebrigens iſt keineswegs nur teures„Luxus⸗ porzellan“ vertreten, das man aus äſthetiſchem Be⸗ dürfnis in ſeinem Heim um ſich verſammeln möchte. Vom Figürlichen geht es über alle Arten von Tafelgeſchirr bis zum feuerfeſten Kochtopf und den geſtielten Paſtetennäpfchen. Erwähnenswert und nicht nur als Beigabe für die Schauluſt der Be⸗ ſucher von Belang iſt endlich jener Tiſch voll Mu⸗ ſterſtücken, die für ausländiſche Würdenträger auf Beſtellung geliefert wurden. Der päpſtliche Nuntius in Prag iſt ebenſo unter den Auftraggebern wie die Kaiſerin von Perſien, der Maharadſcha von Patiala wie ein führender Londoner Klub, italieniſche Her⸗ zöge wie Großgrundbeſitzer aus Chile oder ſpaniſche Granden. Man lieſt die Beſchriftung und freut ſich an Schönheit oder Seltenheit des Gegenſtandes. Aber weit wichtiger iſt dabei doch jene volkswirtſchaftlich⸗ kulturelle Ueberlegung: daß es deutſcher Fleiß und deutſche Arbeit ſind, die in aller Welt begehrt werden. M. S. ei Neues Luftfahrtabzeichen. Nach einer Ver⸗ fügung des Reichsminiſters der Luftfahrt ſollen Leute, die in den für die Luftfahrt beſchäftigten Be⸗ trieben tätig ſind, die Berechtigung erhalten, ein Abzeichen zu tragen, das ſie als Angehörige der großen deutſchen Luftfahrt ⸗ Arbeitsgemeinſchaft kenntlich macht. Es handelt ſich um eine mattſilberne Anſtecknadel, die ein von zwei ſchmalen Schwin⸗ gen getragenes Hakenkreuz zeigt und am linken Rock⸗ oder Mantelaufſchlag der Zivilkleidung getra⸗ gen wird. Soldaten, Beamte, Angeſtellte und Ar⸗ beiter, die die Berechtigung zum Tragen der vom Reichsluftfahrtminiſterium ſeſtgelegten Zipilabzei⸗ chen haben, dürfen das vorgenannte Abzeichen nicht tragen. Ebenſo darf das Abzeichen nicht zur Luft⸗ ſport⸗ und Luftſchutzdienſtkleidung angelegt werden. karau mit 959 Ringen, 3. Kameradſchaft ehem. 142er Mannheim mit 354 Ringen, 4. Soldaten⸗Kamerad⸗ ſchaft„Wacht am Rhein“ Neckarau(2. Mannſchaft) mit 339 Ringen, 5. Kameradſchaft ehem. Kaiſergrena⸗ diere Nr. 110 Mannheim mit 333 Ringen, 6. Kamerad⸗ ſchaft ehem. Leibgrenadiere Nr. 109 Mannheim mit 332 Ringen. Die höchſte Tagesleiſtung er⸗ zielte Kamerad Gipp in Feudenheim mit 97 Rin⸗ gen. Die angeführten Kameradſchaften erhielten Ehrendiplome. Wander⸗ Ehrenpreis des Reichskrie⸗ gerbundes„Kyffhäuſer“: 1. Sieger und Mannſchaftsmeiſter der Klaſſe 1: Soldaten⸗Kamerad⸗ ſchaft„Wacht am Rhein“ Neckarau mit 565 Ringen; 1. Sieger und Mannſchaftsmeiſter der Klaſſe II: Kameradſchaft gedienter Bayern Mannheim mit 367 Ringen; 1. Sieger und Mannſchaftsmeiſter der Klaſſe III: Kameradſchaft ehem. 114er Mannheim mit 517 Ringen. Zur Teilnahme an den Meiſterſchafts⸗ kämpfen des Landesverbandes Kurpfalz war die Kameradſchaft gedienter Bayern berech⸗ tigt, die mit 591 Ringen bei ſtärkſter Konkurrenz den zweiten Platz belegte, ein Ergebnis, auf das der Be⸗ zirksverband ganz beſonders ſtolz ſein darf. In den Wettkämpfen der Einzel⸗ ſchützen trat eine grundlegende Aenderung ein. Früher konnte man ſo oft ſchießen, wie man wollte. Derjenige, der auf die geldliche Aufwendung nicht zu ſehen brauchte, war infolgedeſſen vor dem Minder⸗ bemittelten im Vorteil. Jetzt wird nur noch in drei Serien geſchoſſen. Ergebniſſe: Bezirksver⸗ bands⸗Preisſcheibe: Beteiligung 419 Schützen. 59 Ringe: 1. Willi Emig(110er), 2. Junk, Schwet⸗ zingen, 58 Ringe: 3. Müller, Ladenburg, 4. Bezirks⸗ Schießleiter Hildebrand(169er), 5. Dietzinger, Schwet⸗ zingen, 6. Rau(Kanoniere), 7. Eiſenbeis(Schwimm⸗ verein), 8. Seegert(110er), 57 Ringe: 7 Schützen, 56 Ringe: 24 Schützen, 55 Ringe: 33 Schützen, 54 Ringe: 23 Schützen. Königsſcheibe: Beteiligung 419 Schützen. 1. Preis: Willi Emig(110er) 170 Ringe, 2. Junk, Schwetzingen 169 Ringe, 3. Bezirks ⸗Schieß⸗ leiter Hildebrand 168 Ringe, 4. Seegert(110er) 166 Ringe, 5. K. Sauer(142er) 166 Ringe. Glück ⸗ ſcheibe: Teilnahme 109 Schützen. 1. Watrin (Neckarau) 13 Teiler, 2. Blättner(Neckarau) 68 Teiler, 3. Schuler, Edingen, 105 Teiler, 4. Reh⸗ berger, Ladenburg, 136 Teiler, 5. Bezirks⸗Schießleiter Hildebrand 178 Teiler. Der Bezirksverband verteilte als Leiſtungs⸗ auszeichnung 16 goldene, 21 ſilberne und 70 bronzene Abzeichen. Die Schießauszeichnung des Reichs⸗ kriegerbundes„Kyffhäuſer“ erhielten 400 Kameraden, und zwar 9 die große goldene, 39 die goldene, 104 die ſilberne und 248 die bronzene. Die große goldene Auszeichnung erſtritten ſich die Schützen mit einer Mindeſtleiſtung von 160 Ringen. Die Meiſterſchaftsaus zeichnung des Be⸗ zirks verbandes wurde bei einer Mindeſtleiſtung non 130 Ringen bei einmaligem Schießen verliehen; Sieger: Klaſſe 1: 107 Schützen. Beche rer(Leib⸗ grenadiere) 158., Klaſſe 2: 123 Schützen. Wehen (Schwetzingen) 150 Ringe, Klaſſe 3: 237 Schützen. Reis(Feudenheim) 150 Ringe. Bezirks⸗Schießleiter Hildebrand betonte, daß die große goldene Leiſtungsauszeichnung überwie⸗ gend Schützen im Alter von über 50 Jahren ver⸗ liehen werden konnte, ein Beweis dafür, daß die alten Soldaten das Schießen noch nicht verlernt haben. Es bedarf nur der Uebung, um die Treffſicherheit wieder zu erreichen, mit der ſie ſich als aktive Solda⸗ ten ausgezeichnet haben. Der Reoͤner ſchloß die e mit der Bitte um weitere treue Mit⸗ arbeit. Bezirksverbandsführer Dr. Hieke ſtellte ebenfalls ſeſt, daß das Schießweſen im Be⸗ zirksverband unter vorzüglicher Leitung ganz her⸗ vorragend gepflegt wird. Er dankte den Kameraden für die Opfer, die ſie bei der Schießausbildung wil⸗ lig gebracht haben, und teilte unter dem lebhafteſten Beifall mit, oͤaß der Führer des Reichskriegerbun⸗ des die Leiſtungen des Kameraden Hildebrand durch Verleihung des ſilbernen Ehren⸗ zeichen anerkannt habe, das er ihm mit herz⸗ lichen Worten überreichte. In das Hurra auf den Ausgezeichneten ſtimmten alle freudig ein. Unter Hinweis auf die Pflichten, die alle Soldaten im Dienſte für das Vaterland, ſolange ſie noch rüſtig ſind, bis an ihr Lebensende zu erfüllen haben, machte der Redner auf die Wichtigkeit der Wehr⸗ fähigkeit durch die Schießausbildung aufmerkſam,. um mit einem Treuegelöbnis für Führer, Volk und Vaterland zu ſchließen. Die Nationallieder gaben dem Preisverteilungsakt einen würdigen Abſchluß. * 5 Vorausgegangen waren ſchon verſchiedene vor⸗ zügliche Darbietungen. Fein abgetönten Muſikſtücken einer Abteilung des Muſikzuges der SA⸗Standarte Reſerve 250 unter Leitung des Muſikzugführers Becker folgten„Letzte Roſe“ aus der Oper „Martha“ und„Ständchen“ von Schubert, von Frau Papsdorf mit guter Tongebung und viel Gefühl vorgetragen. Nach der Pauſe ſang Frau Papsdorf mit dem gleichen Erfolg„Wir armen, armen Mäd⸗ chen“ aus dem„Waffenſchmied“ und„Das Fenſter⸗ lein“ von Löns. Auch ein Halbchor der Lieder⸗ tafel ließ ſich unter Muſikdirektor Ulrich Her⸗ 30 gs bewährter Leitung zweimal hören und zwar im erſten Teil mit zwei ernſten und ſpäter mit drei heiteren Chören, die beſonders gut glückten und des⸗ halb rauſchenden Beifall ernteten. Kamerad Lief⸗ hold d. J. rief die Erinnerung an das Grauen der Materialſchlaächt im Weltkrieg wach, um ſeine für alle Frontkämpfer unvergeßlichen Eindrücke mit der Feſtſtellung zu ſchließen: Noch können wir ſchießen! Wenn der Führer ruft: Kyffhäuſerkamerad, dann ſind wir da! Als die Preisverteilung vorüber war, ſetzte ſich die heitere Note der Unterhaltungsfolge völlig durch. Den Ton gab nunmehr Frl. Etté an, die als Anſagerin und Vortragskünſtlerin wieder ganz in ihrem, die Alltagsſorgen völlig verſcheuchen⸗ den Element war. Beſonders ihr Loblied auf die Frauen rief ſtürmiſchen Beifall hervor. Inge Zieg⸗ ler und Bianca Ragge vom Nationaglthegter⸗Bal⸗ lett entzückten mit mehreren Tänzen. Als der Saal geräumt war, begann der Schützenball, der alt und jung noch lange in fröhlicher Stimmung beiſant⸗ menhielt. Sch. 4. Seite/ Nummer 547 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. November 1985 Kanarienvögel trillern Die in den Harmonieſälen am Samstag eröffnete Kanarienrogel-Ausſtellung fand wie in früheren Jahren großen Zuſpruch. Erſtmals wirkte ſich auch der Zuſammenſchluß der drei Mannheimer Kanarienvogel⸗Vereine aus, die zum erſtenmal ge⸗ meinſam vor die Oeffentlichkeit traten. Die Beſchickung der Konkurrenzen von auswärts Iteß auch in dieſem Jahre nichts zu wünſchen übrig. Aus Berlin, Baden⸗Baden, Karlsruhe, Worms, Mainz und Obereßlingen trafen die gefiederten Sänger ein, die vor einem aus anerkannten Fach⸗ leuten beſtehenden Preisgericht Proben ihrer Sanges⸗ kunſt ablegten. Insgeſamt wurden 59 Stämme zu je vier Tieren den Preisrichtern vorgeſtellt. Nach eingehendem„Verhör“ kam man in der allgemeinen Klaſſe überein, den 29 Konkurrenz⸗Stämmen zehn Ehrenpreiſe zuzutetlen: 1. Andreas Bertſch, Mann⸗ heim 348 Punkte; 2. Hans Schader, Mannheim 336 Punkte; 3. Georg Müller, Mannheim 386 Punkte; 4. Wilhelm Bergdolt, Mannheim 333 Punkte; 5. Wil⸗ helm Heger, Karlsruhe 380 Punkte; 6. Karl Kern, Sinsheim 327 Punkte; 7. Georg Dürr, Worms 321 Punkte; 8. Käthe Brizl, Mainz 318 Punkte; 9. Georg Müller, Mannheim 318 Punkte; 10. Metz, Baden⸗ Baden 315 Punkte. Die große Zahl der Mannheimer Preisträger erklärt ſich auch daraus, daß die Mann⸗ heimer in großer Zahl gemeldet hatten. Erfreulich iſt es, daß der erſte Preis, der im vergangenen Jahre nach Baden⸗Baden gekommen war, in dieſem Jahre nach Mannheim fiel. In der Selbſtzuchtklaſſe erfolgte die Bewertung getrennt nach den drei Mannheimer Vereinen, und zwar ſtellten für die Selbſtzuchtklaſſe der Mann⸗ heimer Kanarienzüchter⸗ und Vogelſchutzverein 19 Stämme, die Vereinigten Mannheimer Kanarien⸗ züchter ebenfalls 19 Stämme und der Kanarienzüch⸗ terverein Käfertal 9 Stämme. Die erſten Preisträger wurden beim Mannheimer Kanarienzüchter⸗ und Vogelſchutzverein Andreas Bertſch mit 348 Punk⸗ ten und Georg Müller mit 336 Punkten; bei den Vereinigten Mannheimer Kanarienzüchtern Hans Schader mit 336 Punkten und Adam Grimmer mit 318 Punkten; bei dem Kanarienzüchterverein Käfertal Ernſt Dubail mit 294 Punkten und Brecht mit 288 Punkten. Die Ausſtellung wind auch noch am morgigen Montag geöffnet ſein. Eine wertvolle Bereicherung erfährt die Kanarienvogel ⸗Ausſtellung durch die Aufſtellung eines Gehölzes, das in belehrender Form die Bedeutung des Vogelſchutzes zeigt und darlegt, welche Maßnahmen für den Vogel⸗ ſchutz und die Vogelpflege erſonderlich ſind. Nicht weniger zur Ergänzung dient die Vogelausſtellung eines Fachgeſchäftes in einem anſchließenden Raum. Größte Freude unter den Beſuchern löſte es jeweils aus, wenn bei der Tombola ein Kanarienvogel ge⸗ wonnen wurde, zumal nur Hähne verloſt wurden. le ep dez Balser a/ IN 1 Pee e Große Mehlausgabe und Gemüſezuteilung Alle WHW⸗ Betreuten der Stadt⸗ und Lan d⸗ ortsgruppen erhalten am Mittwoch, dem 27. November, je Kopf ber Familie 2 Pfund Weißmehl. Ferner erhalten am gleichen Tage die Bedürftigen der Gruppen A, B, C, D und E der Stadtortsgruppen für eine demnächſt erfolgende Gemüſezuteilung Ge⸗ müſegutſcheine, wobei vorausſichtlich auf jede Partei der Gruppen A und B etwa 75 Pfd. Weißkohl, Rotkohl und Wirſingkohl ſowie 75 Pfd. Mohrrüben entfallen werden; insgeſamt alſo 1½ Zentner. Die Bedürftigen der Gruppen C und D erhalten etwa 50 Pfd. Weißkohl, Rotkohl und Wirſingkohl, etwa 50 Pfd. Mohrrüben; zuſammen etwa 1 Zentner. Zum Empfang von Gemüſe iſt nur berechtigt, wer im Beſitze eines Gemüſegutſcheines iſt. Zur In⸗ empfangnahme des Gemüſes wird noch in der Preſſe aufgerufen werden. Nähere Weiſungen ſiehe bei den Ortsgruppen. Keine Ausnahmetarife mehr auf Straßen- und Keeinbahnen Der Deutſche Gemeindetag und die Reichsver⸗ kehrse„Schienenbahnen“ haben dem Reichs⸗ innenminiſter zahlenmäßig belegte Unterlagen dar⸗ über vorgelegt, welche Ausfälle den gemeindlichen Verkehrsunternehmungen durch die Fahrpreisver⸗ günſtigungen an die verſchiedenſten Perſonengrup⸗ pen zur Zeit entſtehen. Die Reichsverkehrsgruppe Schienenbahnen teilte dem Miniſter mit, daß ſie die Abſicht habe, den ihr angeſchloſſenen Verkehrsver⸗ waltungen nahezulegen, vom 1. April 1936 ab die Fahrpreis vergünſtigungen, die einzelnen Perſonenkreiſen gewährt werden, ausnahmslos ab⸗ zuſchaffen. Dieſes Vorgehen, ſo erklärt der Miniſter in einem Runderlaß an die Landesregie⸗ rungen und Gemeinden, entſpricht den aus der deut⸗ ſchen Gemeindeordnung ſich ergebenden Notwendig⸗ keiten für die wirtſchaftliche Gebarung gemeindlicher Betriebe. Der Miniſter erſucht daher die Gemeinden auch ſeinerſeits, entſprechende Anweiſungen für ihre Verkehrsbetriebe zu erlaſſen. Er betont, daß nach der deutſchen Gemeindordnung die Verkehrs⸗ betriebe als wirtſchaftliche Unternehmungen geführt werden müſſen. Leiſtungen und Vergünſtigungen des gemeindlichen Verkehrsunternehmens an die Gemeinde müſſen angemeſſen von der Gemeinde ver⸗ gütet werden. Wenn daher die Gemeinde, ſo erklärt der Miniſter, wogegen an ſich nichts einzuwenden ſei, z. B. etwa Gruppen von Kriegsbeſchädigten Vergünſtigungen für die Fahrt auf der Straßenbahn gewähren will, ſo müßten dieſe Vergünſtigungen von dem Haushalt der Wohlfahrtsverwaltung getragen werden. Soweit ein dienſtliches Bedürfnis für Fahrten beſteht, müßten die Koſten hierfür von den entſprechenden Verwaltungszweigen getragen wer⸗ den. In übergeordnetem Intereſſe aller Volks⸗ SDBex Acts Seren s G ERICHTS BERICHTE AUS NAH UND 55 E R Mariſchkas abgeſchnittene Naſenſpitze Eiferſuchts⸗ Tragikomödie unter rumäniſchen Zigeunern in Temeſchburg vor Gericht 4. Bukareſt, 23. November. Zwölf Zigeuner ſtanden vor dem Ge⸗ richt in Temeſchburg im jetzt rumäniſchen Banat, zwölf echte Söhne des wandernden Volkes. Die Anklage richtete ſich aber nur gegen einen Zigeuner, gegen Franzi Botz, einen ſchwarzlockigen, ſtrammen und hübſchen Jüngling, deſſen Liebe zu der hübſchen Ma⸗ riſchka ihn vor Gericht geführt hat. Mariſchka war nicht allein erſchienen, ſondern hatte ſich ihre ganze Verwandtſchaft, alles Zigenner, mitgebracht. Der Gerichtsſaal glich daher faſt einem Zigeunerlager. Dann begann der Richter mit der Verhandlung. Franzi erhielt zuerſt das Wort und trug ſeine wohl⸗ vorbereitete Rede vor:„Sehr verehrter, hoher Ge⸗ richtshof! Ich fühle mich nicht ſchuldig. Die Mariſchka hat mir gefallen, ich habe ſie geliebt, mußte ſie aber beſtrafen, weil ſie mir untreu gewor⸗ den war. Das iſt alles. Ich habe alſo nichts Schlimmes, ganz und gar aber kein Verbrechen ver⸗ übt.“ Jetzt ſprang die Mariſchka erregt auf und verteidigte ſich:„Du Lump, ich habe dich betrogen? Du biſt ja ein Mörder, du warſt mir untreu, denn wir wiſſen ja alle hier, daß du ein Schürzenjäger biſt, du Schwindler, gemeiner dul Du Dieſen Temperamentsausbruch mußte der Richter ſchnell beenden. Er forderte Mariſchka auf, doch nun einmal ohne Schimpfen in aller Ruhe zu er⸗ zählen, was eigentlich vorgefallen ſei. Damit war die Ruhe wiederhergeſtellt. Und dann erzählte Ma⸗ riſchka ihr Leid. Der Franzi habe ſie geliebt, aber er habe noch andere zehn Freundinnen gehabt. Von allen ſeinen Bräuten habe er die unbedingte Treue verlangt und ſogar die ſchlimmſten Drohungen ausgeſprochen. Ein⸗ mal hatte der Franzi die Mariſchka eine ganze Woche hindurch nicht beſucht. Mariſchka ſei dies zu lang⸗ weilig geworden und ſie habe beſchloſſen, ſich einen anderen Kavalier zu ſuchen, den ſie auch fand. Als dann Franzi bei Mariſchka erſchien, war gerade der neue Bräutigam zugegen. Es kam zu einer fürchter⸗ lichen Schlägerei, bis der neue Bräutigam Mariſchkag Reißaus nahm. Franzi hatte ein Meſſer in der Hand. Verbrecher!“ Er ſtürzte ſich auf Mariſchka und ſchnitt ihr damit ein Stück von der Naſe ab. „Ich werde dir beibringen, mir treu zu ſein und mit anderen anzubändeln!“ Das waren die Worte Franzis, als er Mariſchka ein Stück von der Naſe abſchnitt. Und dann wies Mariſchka zum Beweiſe der Richtigkeit ihrer Angaben mit dem Finger auf bre Naſe und ſagte:„Sehen Sie, Herr Richter her fehlt mir die Naſenſpitze!“„ Ner Der Richter betrachtete ſich die abgeſchnitt Naſenſpise Mariſchkas und fragte dann Franzi 85 es ſich ſo verhalte, wie es Mariſchka eben erzählt babe. Franzi gab nun ſehr kleinlaut zu:„J Mariſchka war mir untreu, ſie hatte einen anben Bräutigam, und dafür mußte ich ſie eben beſtrafenl“ Durch dieſes Geſtändnis des Zigeuners würde e Zeugenvernehmung überflüſſig, weshalb Franzi Botz wegen Körperverletzung zu einem Monat Geſän 55 und 500 Lei Geldstrafe oder Schadensersatz vert, teilt wurde. Franzi nahm die Strafe an und 1 gefaßt. Aber Mariſchka entdeckte jetzt plötzlich ihre alt Liebe zu Franzi wieder und begann laut 5 1 1 Jetzt tat es ihr doch leid, daß Franzi ihrer Naſen, ſnitze wegen verurteilt wurde. Erſtens bekam 5 dadurch ja nicht ihre Naſenſpitze zurück und zwei⸗ tens auh nicht ihren Franzi, der nun ins Gefäng. nis wandert. Mariſchka wird aber auf ihn warten und ihn nach einem Monat aus dem Gefängnis abholen. 5 5 Das Geheimnis der Thereſia Möslinger Ein Weibsteufel und eine unverſtändlich niedrige Strafe für beſtialiſchen Mord O Wien, im November 1935. Eine ungeheuerliche Mordtat, die die 25fährige Thereſia Möslinger zwei Jahre lang geheim zu halten verſtanden hat, beſchäftigte in einem Schwurgerichtsprozeß das Kreisgericht in Steyr. Es iſt das Verbrechen eines weiblichen Caſanovas, denn Thereſia hat, getrieben von ihrem männerſüch⸗ tigen Weſen, im Laufe eines Jahres Dutzenden von Liebhabern ihre Gunſt geſchenkt. Sie konnte die Namen der Männer, mit denen ſie zu kun hatte, gar nicht im Kopf behalten, und im Laufe der Vor⸗ unterſuchung fanden die Kriminalbeamten einen förmlichen Liebeskalender, den Thereſia angelgt hatte. 87 Männer waren verzeichnet, denen Thereſia im Laufe eines Jahres gehört hatte. Zu den Freunden dieſes Bauerumädcheus gehörte auch der Eiſendreher Karl Pohl. Er ließ ſich nicht ſo abſchütteln wie die anderen Männer. Dieſe Beharrlichkeit aber ſollte ihm zum Verhängnis werden. In der Nacht zum 4. Mai 1933 wurde Pohl das letzte⸗ mal geſehen, als er zu Thereſia fenſterln ging. Er blieb von da an verſchollen. Die Behörden wurden von der Bevölkerung immer wieder auf die Spur der Möslinger gelenkt. Das Gerede verſtummte nie ganz, daß Thereſia ihren Geliebten, mit dem ſie in letzter Zeit öfter Streit gehabt, beſeitigt habe. Zwei Jahre lang dauerte es aber, bis die Beweis⸗ kette geſchloſſen war. Der Rock, den der Vermißte getragen hatte, wurde bei einer Hausſuchung in der Wohnung eines neuen Geliebten Thereſias gefun⸗ den. Der Burſche gab an, das Mädchen habe ihm J ͥũ www Ay Ayo wVvVVVTVbVVTbWwbTbTbTVGTVGTPVTbTWTVTT genoſſen werde es allen Beteiligten bis zum 1. April 1936 möglich ſein, ſich auf die neue Umſtellung ein⸗ zurichten. Gewerbliche Schweineſchlachtungen und Hausſchlachtungen Aus einem Bericht des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ über die Ergebniſſe der Schlachtſteuer iſt zu erſehen, welche große Bedeutung den Hausſchlachtungen von Schweinen in den Win⸗ termonaten zukommt. Während die gewerblichen Schlachtungen ſich ziemlich gleichmäßig auf die ein⸗ zelnen Monate des Jahres verteilen, fallen die ſteuerbegünſtigten Hausſchlachtungen von Schweinen ganz überwiegend in die Monate No⸗ vember bis März. Vom November 1934 bis Januar 1935 waren die Hausſchlachtungen ſogar zahlreicher als die gewerb⸗ lichen Schlachtungen. In dieſen Monaten wurden 4,6 Millionen Hausſchlachtungen und 4 Millionen gewerbliche Schlachtungen feſtgeſtellt. In den 12 Mo⸗ naten Mai 1934 bis April 1935 entfiel von 24 Mill. insgeſamt geſchlachteten Schweinen rund ein Drit⸗ tel(7, Mill.) auf Hausſchlachtungen. Der Soll⸗ ertrag der Schlachtſteuer belief ſich im Rechnungsjahr 1934/35 auf 204 Mill. Mark. Von dieſer Summe erbrachten die Schweineſchlachtungen 72,3 v. H. und die Rindviehſchlachtungen 26,5 v. H. —— Was muß man beim Kauf eines Autos beachten? Dieſen kleinen Aufſatz habe ich vor allem für die⸗ jenigen geſchrieben, die ſich über kurz oder lang ihren erſten Wagen kaufen wollen. Im Rahmen einer kurzen Abhandlung iſt es allerdings nicht mög⸗ lich, jedem einzelnen ſo genaue Anleitungen zu geben, daß er imſtande iſt, danach den für ihn einzig richtigen Wagen zu wählen. Und dennoch muß man an einigen Grundbedingungen unbedingt feſthalten, will man nicht früher oder ſpäter große Enttäuſchun⸗ gen erleben. Es kommt da in erſter Linie auf die Zuverläſſigkeit, die Wirtſchaftlichkeit und Sicherheit an, in zweiter Linie natürlich auch auf Dinge wie Bequemlichkeit, leichte Bedienung, Preis, Ausſehen und gute Fahreigenſchaften. Unter guten Fahreigen⸗ ſchaften verſtehe ich in erſter Linie Anzugsvermögen und Schnelligkeit. Der Kraftfahrer, der ſich aus⸗ kennt, nennt einen Wagen unter Zuſammenfaſſung aller dieſer Eigenſchaften eine ausgeglichene Kon⸗ ſtruktion. Die Zuverläſſigkeit hängt natür⸗ lich von allen möglichen Dingen ab. Die Hauptſache iſt, daß man unter allen Bedingungen erprobte und bewährte Konſtruktionen wählt. Dann kommt es auf die Wirtſchaftlichkeit an. Ein Wagen, der wirt⸗ ſchaftlich ſein ſoll, muß natürlich zuverläſſig ſein, denn Reparaturen und Reparaturrechnungen ſind recht unzuträglich und ferner bedingen Reparaturen auch einen Zeitverluſt, was an ſich ſchon unwirt⸗ ſchaftlich iſt. Wenn aber eine Reparatur nötig wird, muß man darauf ſehen, daß man nicht zu viel Geld für Montageſtunden ausgeben muß. Deshalb muß mam eine Konſtruktion wählen, die überſichtlich iſt und bei welcher alle Teile leicht zugänglich ſind. Dann ſpielt für die Wirtſchaftlichkeit eines Wa⸗ gens auch der Wiederverkaufswert des gebrauch⸗ ten Wagens eine nicht unbeträchtliche Rolle. Wich⸗ tig iſt daher, daß wir feſtſtellen, ob der Wagen, den wir kaufen, genügend verbreitet iſt. Nur in dieſem Falle kann er leicht und zu einem an⸗ nehmbaren Preis verkauft werden. a Die nächſte Frage iſt die nach Bequemlich⸗ keit und leichter Bedienung. Man muß ſich dar⸗ über klar ſein, daß Sicherheit nicht nur eine Frage guter Bremſen, ſondern in erſter Linie von der geſamten Konſtruktion abhängig iſt; denn auch leichte Handhabung und ruhiger Lauf ſind bedeu⸗ tende Sicherheitsfaktoren. Der ſtetig zunehmende Verkehr und die geſteigerte Geſchwindigkeit ſtellen an den Fahrer und deſſen Nervenkraft natürlich ge⸗ ſteigerte Anſprüche. Deshalb muß die Bedienung ſo einfach wie nur möglich ſein, und der Fahrer darf nicht unnötig durch Straßenſtöße und Motoren⸗ lärm geſtört werden. Die oſt im einzelnen kaum merkbaren Nickſchwingungen z.., die bei verſchie⸗ denen Konſtruktionen nicht vermieden werden kön⸗ nen, beeinträchtigen das Wohlbefinden des Fahrers und gefährden dadurch auch die Sicherheit. Nun zum Preis eines Wagens. Nicht der Anſchaffungspreis allein, ſondern vor allem ſeine Zuverläſſigkeit und die Betriebskoſten beſtimmen die Preiswürdigkeit eines Automobils. Man laſſe ſich deshalb nicht durch einen niedrigen Preis allein dazu verleiten, ein Fahrzeug zu kaufen, welches zu ſchwach und zu klein iſt, um den Käufer auf die Dauer zufriedenzuſtellen. Deshalb iſt es unerläß⸗ lich, daß wir innerhalb der von uns gezogenen Preisgrenze alle Wagen auf das genaueſte prüfen, Probefahrten machen und uns über alle Einzelheiten genau orientieren. Zum Schluß das Ausſehen. Wir müſſen ſelbſtverſtändlich darauf achten, daß unſer Wagen gut ausſieht und modernen Anſprüchen auch in ſeiner äußeren Form und in ſeiner Linienfüh⸗ rung gerecht wird. Wir wählen einen Wagen nicht — wie das früher oft der Fall war—, um andere glauben zu machen, daß wir über einen anſehnlichen Geldbeutel verfügen, aber wir verlangen, daß unſer Wagen zeigt, daß wir Geſchmack beſitzen und wiſſen, was wirklich ſchön iſt.. Der Hauptgrund für den erfahrenen Kraftfahrer, Anzugsvermögen und Schnelligkeit an die letzte Stelle zu ſetzen, wird der Wunſch nach einer ausge⸗ glichenen Konſtruktion geweſen ſein. Zuverläſſigkeit, Sicherheit, Wirtſchaftlichkeit, alles wäre gefährdet, wenn der Konſtrukteur ſein Hauptaugenmerk nur auf die Schnelligkeit legen müßte. Selbſtverſtändlich kaufen wir uns einen Wagen, um ſchneller herum⸗ zukommen. Aber wir dürfen uns nicht verblüffen laſſen, wenn uns ein Verkäufer ſagt, daß ſein Wa⸗ gen mit„120 Kilometer“ von hier nach dort und zurück gefahren iſt. Wir wollen uns lieber über⸗ legen, welche Geſchwindigkeit für uns praktiſch Wert hat und danach unſeren Wagen wählen. Wenn wir uns alſo von jeder Voreingenommen⸗ heit freimachen und uns darüber klar ſind, wieviel Geld wir anlegen können und wollen, und dann jeden Wagen innerhalb der von uns gezogenen Preis⸗ grenze probefahren, eingehend ſtudieren und mit ſeinen Konkurrenten bis in alle Einzelheiten ver⸗ gleichen, dann werden wir den Wagen finden, der uns zufriedenſtellt und deſſen Kauf uns nie gereut. Laſſen wir uns deshalb nicht mit Redensarten ab⸗ ſpeiſen, ſondern verlangen wir Tatſachen! W. F. dies Kleidungsſtück zum Geſchenk gemacht. legte oͤie Mörderin endlich ein Geſtändnis ab. Sie erzählte ohne Reue, daß ſie Pohl wiederholt Rattengift in Getränke gemiſcht habe und ihn ſchließlich während einer Liebesnacht in ihrer Schlafkammer erwürgte. Ihre Mutter ſei Mit⸗ wiſſerin der Tat. Mit ihrer Hilfe habe ſie die Leiche mit einem Beil geköpft, zerſtückelt und im Gemüſſe⸗ garten verſcharrt. 5 Auf Grund des Geſtändniſſes wurde nach ben Ueberreſten des Ermordeten geſucht. In einer etwa 20 Zentimeter tiefen Grube wurde das zerſtückelte Skelett des unglücklichen Opfers gefunden. Der Kopf fehlte, und Thereſia gab zu, ihn im Ku⸗ chenherd verbrannt zu haben. Aber unaufgeklärt blieb die Rolle der Mutter. War ſie anfangs von Thereſia als Anſtifterin, als Mittäterin und Mit⸗ wiſſerin bezeichnet worden, ſo ſchwächte die Mörderin im Verlaufe der Unterſuchung ihre Anſchuldigungen immer mehr ab. Das Strafperfahren gegen die alte Frau mußte daher eingeſtellt werden. Jetzt Der Andrang zu der Verhandlung gegen die „ſchöne Reſi“ war ſehr groß. Männer und Frauen wurden von der Neugier angelockt, jene Frau zu ſehen, die ſiebenundachtzig Männer in ihren Bann ziehen konnte. Angeſichts der Beweiſe vermochte die Angeſchuldigte nichts von ihrer verwerflichen Handlungsweiſe ab⸗ zuleugnen. Die Todesurſache wurde einwandfrei als Erſticken durch Erwürgen feſtgeſtellt, und in den Ueberreſten Pohls befanden ſich Spuren des Giftes, Die Staatsanwaltſchaft ſah auf Grund einer lücken⸗ loſen Beweiskette die Mordabſicht als erwieſen an. Das Schwurgericht verurteilte die Angeklagte zu acht Jahren ſchweren Kerkers. Ein ſtürmiſcher Liebhaber Sieben Tage verſchärfte Haft wegen eines Kuſſes — London. 23. November. Von dem Gericht von Slought, einer kleinen Ort⸗ ſchaft in der Nähe von Windſor, wo die Sommer⸗ reſidenz des engliſchen Königs liegt, wurde die⸗ ſer Tage der 42jährige William Huter zu ſleben Tagen verſchärfter Haft verurteilt, weil er eine junge Dame allzu ſtürmiſch geküßt hat. Dieſer peinliche Vorfall ſpielte ſich in einen Londoner Kinv ab. Dort wurde gerade einer jener rührſeligen engliſchen Geſellſchaftsfilme, in denen ſo viel Liebe und Sentimentalität vorkommt, gegeben. In einem gewiſſen Augenblick konnte nun Huter ſcheinbar nicht mehr an ſich halten— die ele: gante junge Dame, die den Platz neben ihm ein⸗ nahm, hatte es ihm ſowieſo ſchon längſt angetan Er küßte ſie. Er küßte ſie ſogar ſo ſtürmiſch, daß die Lippen der ſo ſchändlich Ueberfallenen zu bluten au, fingen. Dieſe ungewöhnliche Leidenſchaft scheint auch der Grund geweſen zu ſein, warum ſich 15 junge Dame entſchloß, William Huter, der verhei⸗ ratet iſt und Kinder hat, zur Anzeige zu bringen, und zwar wegen Körperverletzung. Der Richter ging mit dem Miſſetäter arg ins Ge⸗ richt. Trotzdem hatte man den Eindruck, als went er es innerlich doch nicht ſo ernſt meine. Jedenfalls ſtand es zunächſt um Huter nicht ſchlecht. Als daun aber das junge Mädchen, das als Klägerin erſchlenen war, ihre Lippen zeigte, auf denen noch nach h deutlich die Spuren des ſtürmiſchen, im Kino em“ fangenen Kuſſes zu ſehen waren, da war es mit 1 Geduld des Vorſitzenden zu Ende. Er verurteilt den Sünder zu ſieben Tagen verſchärfter Haſt 110 gab ihm außerdem den Rat, in Zukunft lieber an ſeinem Landſitz in Slought die gute Luft zu gente als ſich in die verführeriſche Atmoſphäre eines 90 doner Kinos zu verirren. Mas hören wir! Mittwoch, 27. November Reichsſender Stuttgart 1 5 .30: Frühkonzert.—.15: Mütterſtunbe.— 1 Werden nordiſcher Muſtk,.— 1100: Hemmer und 4 Fre 12.00: Mittags konzert.— 14.00: Allerlei von Zwei kiten 16.30: Pimpf, hör zu.— 16.00: Muſik am Nachmittag 17.00: Nachmittagskonzert. 18.30: Morſen eſchaſt 955 Röntgenſtrahlen— eine Großtat deutſcher Sete Jahres 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.30: Zweite Thebter eier der NS⸗Gemeinſchaft Kraſt durch Freude im 84z; des Volkes, Berlin. 22.00: Nachrichten 30. Nocht⸗ Reichsſendung: Olympia⸗Dienſt.—.0 muſik und Tanz.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender e .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Deutſche Dich: und Muſtk.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten. ernfunk Hauswirtſchaft— Volks wirtſchaft. 1 8 — 12.00: Muſik zum Mittag.— 5 t- Und 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15 Kudie: Volksliedduette. 15.45: Begegnung itt 2 1 Alfred Prugel.— 16.00: Muſtk am Nachmi erhaltung. 5 Die Winterpoſtille.— 18.00: Mufik zur Unterdaungz 18.25: Die ſtreitbaren Herren: Glück od e Kl 18.40: Jeitzunk.— 18.50: Sportfunk.— 49.00 0h; Mili⸗ viermuſik.— 20.30: Muſikaliſche Kurzwei, 5 ö tärmufik.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk. 23.00: A . 4 eee Unter unver Sande legent ſten 8 weder einer Rutſch iſt da gewiſſ hei he durch Manch zaube Harfe der 2 Trom Eine Au genden heit h hien, Um d bildet. ſorniſ uun 2 fſunker zu ſin ſende Welt weite lache bauing derts, habe, ging. weſtlit von geben, Weine Geiſte Da darau mit K ſind. tigkeit für d die it tende dann wie n in Sc gen, kaben beſonk ihren daß„ von 4 luſtig bon d klar hbrillt dern: ſein. ſoll e auch bleibf St daß iſt ſei ſozuſ I. einer fjuchu liſten forſck in di große durch dann nicht 5 „Die man der umd hrer Rit⸗ eiche üſe⸗ den etwa elte Der Kü⸗ lärt von Mit⸗ erin alte — 15 Ole Mliote singt in ulliesoixlenl Erlebnis italienischer Soldaten— Das Rätsel der klingenden Wüste Aus dem Heimatbrief eines an der Somalifront in Oſtafrika kämpfenden italieniſchen Offizier: „„ ſie iſt grauſam und ſchön zugleich, dieſe afri⸗ kaniſche Steppe, die nun zu unſerer zweiten Heimat wurde. Wie ein Zauber ergreift es aber die Menſchen, wenn ſie durch die dunklen Nächte plötz⸗ lich zu klingen anhebt, ganz zart und fein, als wohne dieſer Wüſte Leben inne.“ Das Wunder des ſingenden Wüſtenſandes, von zem der italieniſche Offizier berichtet, iſt ſchon frü⸗ her von Forſchern und Reiſenden erlebt worden. Bon ihm erzählt auch der Engländer Bertram Tho⸗ nas, der ſich viele Monate auf einer Forſchungsreiſe in der arabiſchen Wüſte aufhielt. Er macht einen Unterſchied zwiſchen den ſingenden Dünen und der unvergleichlich eindringlichen Muſik der weiten Sundebenen der Wüſte. Die Dünen geben nur ge⸗ legentlich Töne von ſich, deren Urſache in den mei⸗ den Fällen leicht feſtzuſtellen iſt. Sie entſtehen ent⸗ weder durch einen Windſtoß oder die ſchwere Laſt ener Karawane, die den Sand auflockert und zum gutſchen bringt. Unfaßlich und nicht zu beſchreiben it dagegen das Lied, das die Wüſte als ſolche zu gewiſſen Zeiten ſingt. Dieſes Lied tönt, beſonders hel hereinbrechender Nacht, wie eine wehe Klage durch die unendliche Weite und die tiefe Stille. Nauchmal entſtehen Töne, die ſo weich und ver⸗ zaubert klingen, als wären ſie den Saiten einer Harfe entlockt. Zuweilen hört ſich dieſer Klageſang der Wüſte Arabiens auch wie ferner, dumpfer Trommelwirbel an. Eine Legende der Mexikaner. Auch außerhalb Arabiens iſt das Wunder des fin⸗ genden Sandes bekannt. Zu beſonderer Berühmt⸗ heit haben es die ſingenden Dünen in Kalifor⸗ gien, dicht an der mexikaniſchen Grenze, gebracht. Um dieſes Wunder hat ſich ſogar eine Legende ge⸗ bildet. Die Mexikaner erzählen ſich, daß im kali⸗ ſorniſchen Sand ein Kloſter begraben liege, und daß nun Abend für Abend, wenn die Glocken des ver⸗ ſunkenen Kloſters zu läuten anheben, auch der Sand zu ingen anfange. Aehnliche Berichte haben Rei⸗ ſende und Forſcher auch aus anderen Teilen der Pelt geliefert. So ſoll es in Südafrika, auf weite Strecken hin, Sand geben, der richtig zu lachen vermag. Von Chile berichtete ein Berg⸗ Hauingenieur bereits Ende des vorigen Jahrhun⸗ herts, daß er dort weite Wüſtengebiete angetroffen habe, von denen ein immerwährendes Summen aus⸗ ging. Von den ungeheuren Sandflächen in der weſtlichen Sahara wiederum wird erzählt, daß ſie hon Zeit zu Zeit Geräuſche und Laute von ſich gehen, die man nur als ein ſtilles Wimmern und Weinen bezeichnen könne. Geiſter hochzeit in Tibet. Das Phänomen des tönenden Wüſtenſandes ſoll daraus zu erklären ſein, daß die Sandkörner it Körnern von verſchiedenen Salzen vermiſcht ind, Letztere bilden, wenn die vorhandene Feuch⸗ ligkeit verdunſtet iſt, eine Art von Membran, die für die Luft undurchläſſig bleibt. Reiben ſich nun die über oder unter dieſer Membranſchicht in glei⸗ lende Bewegung geratenen Sandkörner aneinander, dann würden auf die gleiche Weiſe Töne entſtehen, wie wenn man die Saiten einer Violine am Steg i Schwingungen verſetzt. Unter den vielen Sa⸗ gen, die ſich um dieſes Wunder der Natur gebildet alben, verdient ein in Tibet herrſchender Glaube besondere Aufmerkſamkeit. Die Tibetaner erzählen ihren Kindern, wenn die Wüſte zu ſingen anfängt, daß„hoch oben im tibetaniſchen Hochland“ ein Voll aon Zwergen und Trollen lebe, bei denen es immer lüſtig und fidel hergeht. Sie feierten oft große Feſte, bon deren Zauber und Schönheit gewöhnliche Sterb⸗ liche nie etwas zu ſehen bekämen. Bei all dieſen Feſten der Trolle und Zwerge gehe es bei Spiel und Tanz hoch her. Ganz beſonders ſchön aber ſei die Muſik dann, wenn einer der Fürſten dieſes Geiſtervölbchens Hochzeit feiert. Dann könne man die Wüſte droben im Norden Tibets Tag und Nacht ſingen und jauchzen hören. Das Gelächter der Hebriden Sogar in Europa iſt von Geologen das Vor⸗ handenſein dieſer rätſelhaften Naturerſcheinung des ſingenden Sandes feſtgeſtellt worden. So haben die Gelehrten beiſpielsweiſe an der Oſtküſte ſolche Sand⸗ dünen entdeckt, die hin und wieder unerklärliche Tüne und Laute von ſich geben. Der engliſche Naturwiſſenſchaftler Hugh Mil⸗ ler hat ſingende Dünen auf der Inſel Eigg, die zu den Hebriden gehören, gefunden. Er ſchildert anſchaulich, wie ſeltſam ihm zumute ge⸗ weſen iſt, als eines Tages, da er über die Dünen der Inſel dahinſchritt, plötzlich, ohne erſichtlichen Grund, rings um ihn herum ein H öllenſpek⸗ takel einſetzte. Es war ein dauerndes Ziſchen und Pfeifen, als wenn ſämtliche Lausbuben der Welt ſich an dieſer Stelle ein Stelldichein gegeben hätten und ihn nun auslachten. Auch in Lancaſhire, bei Sankt Anna, ſind Dünen entdeckt worden, die zu gewiſſen Zeiten ihr Gelächter über das weite Meer hinausſchicken. Man ſoll nie genau ſeſtſtellen können, von wo das Ge⸗ räuſch ausgeht. Glaubt man endlich den Ausgangs⸗ punkt gefunden zu haben, dann beginnt das Ge⸗ lächter plötzlich wieder an einer ganz anderen Stelle, die 50 und 100 Meter entfernt ſein kann. Man habe ganz das Gefühl, als wenn der Sand mit einem ſeine Poſſen treibe. ä Liebe zur Kunſt Stendhal berichtet von einem leidenſchaftlichen Theaterfreund, der um 1790 in Brescia lebte. Wenn auf der Bühne eine beſonders ſchöne Szene vorkam, zog dieſer Enthuſtiaſt die Schuhe aus und ſchleuderte ſie hinter ſich, ganz gleich, wohin ſie fielen. Eines Abends ſtörte die ſeltſame Beifallskundgebung einen alten Marcheſe unſanft und ſchmerzlich aus dem Schlummer. Der Betroffene verlangte ein Duell, aber der Direktor des Theaters legte ſich ins Mittel und bat händeringend, nicht den beſten Kunden ſeines Unternehmens totzuſchießen. Auch die Schuh⸗ macherinnung intervenierte zugunſten des nütz⸗ lichen Kunſtliebhabers, und der gekränkte Edelmann verzichtete ſchließlich auf ſeine Rache. Reoner⸗Rekorde In Paris iſt dieſer Tage eine Büſte des Staats⸗ mannes René Viviani, der bei Ausbruch des Weltkrieges franzöſiſcher Miniſterpräſident war, ent⸗ hüllt worden. Dabei hat man der wunderbaren Be⸗ redſamkeit Vivianis gebührend gedacht. Viviani galt zu ſeiner Zeit als beſter und hinreißendſter Redner Frankreichs; feuriges Temperament und edle, an klaſſiſchen Vorbildern gebildete Sprache zeichneten ihn gleichermaßen aus. Ein hervor⸗ ſtechender Zug ſeiner Redekunſt aber war die erſtaunliche Schnelligkeit, mit der er ſeine wohlklingenden, ſchön gebauten Sätze ſprach. Viviani brachte es in der Minute auf 185 Worte, einne Rekordleiſtung, die keiner ſeiner Nachfolger er⸗ reicht hat. Vor ihm war nur der Deputierte Francis de Preſſenſé auf 190 Worte in der Minute gekommen. Man verdankt dieſe überraſchend genauen An⸗ gaben den Beobachtungen eines Mannes, der wohl Ein deutſch⸗franzöſiſcher Gemeinſchaftsfilm gedreht Eine Szene aus dem neuen Tobis⸗Film„Die klugen Frauen“, der unter der Spielleitung von Jack Feyder in deutſch⸗franzöſiſcher Gemein ſchaftsorbeit herausgekommen iſt. Niederlanden zur Zeit der Kämpfe mit den Spaniern. Er ſpielt in den (Europa⸗Film,.] Die zerſtörte Likörbreunerei in Chartreuſe Die bekannte Likörbrennerei der Mönche von Chartreuſe Unverſehrt ragt noch die Chriſtus⸗Statue auf der Kapelle empor. iſt durch Erdrutſch worden. (Weltbild,.) gerſtört — 92lꝛ—— ⁵—.—— Kennerſchaft für ſich beanſpruchen durfte. Ein nograph der franzöſiſchen Deputiertenkammer, Ge⸗ orges Buiſſon, hat eine bemerkenswerte Stu⸗ die über die„Geſchwindigkeit der Redner“ veröffent⸗ licht. Ihr zufolge beträgt dieſe Geſchwindigkeit 100 bis höchſtens 200 Worte in der Minute. Als gute Durchſchnittsleiſtung wurde die Briands be⸗ zeichnet. 150 Worte in der Minute. Ste⸗ Im übrigen kommt es, ſo führte Georges Buif⸗ ſon in ſeiner Schrift aus, weſentlich darauf an, ob ein Reoͤner aus dem Stegreif oder vorbereitet ſpricht. Eine ſorgfältig vorbereitete und eingeprägte Rede wird langſamer gehalten als eine impropiſierte. In ſeinen großen, vorher eingehend ausgearbeiteten Reden überſchritt Jaures niemals eine Geſchwindig⸗ keit von 120 Worten in der Minute. In ſeinen Stegreifreden kam er mühelos auf 150. demand braucht eine Brille/ von Sarl As Bitolaus Solange man ſelbſt gute Augen hat und alles lar ſieht, denkt man immer, wenn man einem be⸗ brillten Zeitgenoſſen begegnet, mit leiſem Schau⸗ dern:„So eine Brille muß eine umſtändliche Sache ein. Aber davor biſt du ja ſicher. Kurzſichtigkeit Ill erblich ſein. Vater trägt keine Brille, Mutter auch nicht. Alſo: vor ſo einem Apparat auf der Naſe bleibſt du verſchont.“ E denkt man! Und man iſt davon überzeugt, daß die Brille„entſtellt“ und häßlich macht. Man A ſeiner Sache ganz ſicher und züchtet dieſe Meinung ozuſagen ſyſtematiſch hoch. . Jahre geht das ſo. Und dann kommt bei irgend⸗ ener Gelegenheit— bei der ärztlichen Vorunter⸗ ſuchung für die Führerſcheinprüfung für Automobi⸗ ten oder bei irgendeiner anderen gründlichen Er⸗ ſrſchung der eventuellen Gebrechen— der Moment, 5 dem man der Tabelle mit den unregelmäßig 0 0 Buchſtoben gegenüberſteht und nun quer dae ie Zimmer leſen ſoll. Und da merkt man aun plötzlich, daß es ſchlecht geht, daß man manches nicht erkennt, 985 ſind kurzſichtig!“ ſagt der Arzt nüchtern. ie wird Ihnen gut tun!“ Und dann hat 1 9 5 Zettel in der Hand, auf dem die Stärke I 5 läſer angegeben iſt, die man braucht. Noch 0 ſeſer Zettel keine Brille, aber er wird ſich in 925 kurzer Zeit in ſo einen Apparat verwandeln. 1 0 Viertelſtunde dauerte es, daß man eingereiht 10 unter die Bebrillten. n die Sache ſchwierig. Man fängt an, nen S 1850 prüfen: man kam doch mit der eige⸗ e e bisher ganz gut durch. Was will der . Hat man es nötig, winzige Buch⸗ 5 15 zehn Meter Entfernung zu entze fern? enen ſich gegen den Entſcheid des Arztes Irille hnen. Das iſt der erſte Konflikt mit der Anz noch bevor ſie da iſt. Man beſchließt, die Haffung hinauszuzögern. 5 veresboroben, die man mit ſich ſelbſt veranſtal⸗ mii 0 aufen alle durchaus poſitiv.„Alles Unfug der Brille!“ redet man ſich ſelbſt gut zu. Was aber nicht hindert, daß man von nun an alle be⸗ brillten Zeitgenoſſen mißtrauiſcher als je betrachtet. Einerſeits hält man ſich noch für arme Verführte, die ſich ſo ein Ding auſſchwatzen ließen. Auderer⸗ ſeits aber ſchleicht ſich doch ſo ganz im geheimen ſchon immer etwas die Feſtſtellung ein, daß manche Geſichter erſt durch die Brille ihre eigene Note be⸗ kommen, daß alſo die Brille unter Umſtän den auch „intereſſant“ macht. Man mißt dieſer Beobachtung keinerlei Bedeutung bei, obwohl ſie ſchon ein Rück⸗ zugsmanöver iſt. Danach kommt die Periode, in der man für Optiker⸗ läden ein ſeltſames Intereſſe hat. Man wird zu⸗ nächſt ganz verwirrt von der Unzahl von Brillen⸗ formen, die es gibt. Die Dinger glotzen einen aus dem Schaufenſter verdammt hämiſch an. Man lächelt verbindlich, als wolle man dem Gros der aufmar⸗ ſchierten Brillen ein ſchnippiſches„Ohne michl!“ zuwerfen. Die Sehproben, die man mit ſich vornimmt, gehen weiter. Man kommt allmählich von dem reinen Selbſtverſuch ab. Man zieht andere zum Vergleich heran. Und da ſtellt man nun mit Bitterkeit feſt, daß der Freund, mit dem man harmlos durch die Stra⸗ ßen ſchlendert und den man unauffällig in die Seh⸗ Experimente eingeordnet hat, doch alles bedeutend ſchärfer ſieht. Auf einmal hat man das Gefühl, es könnten durch die mangelnde Sehſchärfe weſentliche Dinge entgehen. Von dieſem Augenblick an ändert ſich das Ver⸗ hältnis zur Brille grundlegend. Man verbündet ſich jetzt mit ihr, die immer noch die Zettelform des ärzt⸗ lichen Atteſtes hat und friedlich in der Brief⸗ oder Handtaſche ruht. Man hat jetzt das unangenehme Gefühl, von den eigenen Augen fortgeſetzt betrogen und hintergangen zu werden. Und die Brille er⸗ ſcheint einem nun plötzlich als das ſichere Mittel, die aufſäſſigen Augen wieder zum Gehorſam zu brin⸗ gen. Man iſt auf dem Wege, mit der Brille gute Kamerasſchaft zu ſchließen. Den Kauf der Brille ſelbſt empfindet man dann zunächſt noch als eine ausgeſprochene Niederlage. Man merkt zu deutlich, daß man ſich doch in eine große Abhängigkeit von ſo einem kleinen, verglaſten Ding begibt. Man fürchtet, von dem Apparat terro⸗ riſtert zu werden, und ein geſundes Gefühl ſträubt ſich dagegen. Iſt einem die Brille dann verpaßt, ſtaunt man, um wieviel farbiger und klarer die Welt doch iſt, als man ſie zuletzt ſah. Man ſtaunt über alles, das man mit ſolcher Schärfe vorher gar nicht ſah. Man wundert ſich über das harte, dunkle Geäſt der Bäume, über die unheimlich vielen Inſchriften, die ſich an vielen Geſchäftshäuſern bis ganz nach oben hin ſchlängeln. Man iſt verwundert über die zacki⸗ gen Grate der Giebel. Man erſchrickt auch darüber, daß die Verkäuferin beim Konditor, die man immer für wunderſchön hielt, ſolch vernarbte Haut an den Naſenflügeln hat. Man iſt faſt entſetzt über dieſe Details. Die verſchwommene Welt, der man ſich im Laufe der Jahre anvertraut hatte, iſt geſtopben. Neue Konturen leiten über zu neuen Zielen. Die Brille hat nun alle Chancen, ein guter Kame⸗ rad zu werden. Einige Unvollkommenheiten muß man ihr verzeihen. Zum Beiſpiel, daß ſie nicht von ſelbſt meldet, wenn ſie verkramt iſt; daß ſie beſchlägt, wenn man in einen wärmeren Raum kommt. Der Weg zu dieſem treuen Gefährten iſt— wie alle Wege zu wirklichen Freunden— nicht ganz ohne Anfechtungen. Sachliche Menſchen werden ſagen:„Es iſt doch ſo einfach! Wenn ich eine Brille brauche, gehe ich hin und kaufe mir eine. Und baſta!“ So einfach iſt es nun wieder nicht. Denn es gibt ja vielleicht doch noch ſo etwas, das man die„Seele“ der Dinge— auch der Apparate— nennen könnte. Und auch dieſe Seele kann man eben nicht einfach kaufen. Sie ſetzt tiefere Bindungen voraus. — Ernennungen in der Reichspropagandaleitung der NSDAP. Der Reichspropagandaleiter gibt be⸗ kannt: Die Wahrnehmung filmdramaturgiſcher Fra⸗ gen übernimmt mit ſofortiger Wirkung der Amts⸗ leiter der Reichspropagandaleitung der NS DA p Pg. Hans Weidemann. Mit der Leitung der Reichsamtsleitung Film der Reichspropagandaleitung habe ich den bisherigen Organiſationsleiter der Amtsleitung Film Pg. Karl Neumann beauf⸗ tragt. Die Kaſſenführung der Reichsamtsleitung Film liegt nach wie vor in den Händen von Pg. Karl Schulze.— Ferner iſt ein Reichsbeauf⸗ tragter für künſtleriſche Formgebung Pg. Hans Schweitzer im Range eines Hauptſtellenleiters in die Abteilung Bildende Kunſt des Kulturamtes der Reichspropagandaleitung der NS Da p berufen worden. Lehrauftrag für Zeitungskunde. Das badiſche Miniſterium des Kultus und Unterrichts teilt mit, daß der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung die Erteilung eines Lehrauftrages für Zeitungskunde an der Staats⸗ und Wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Heidelberg an den Haupt⸗ ſchriftleiter des„Führers“, Karlsruhe, Dr. Karl Neuſcheler beſtätigt hat. Kleine Theaternachrichten Wie die Generaldirektion des Badiſchen Staats⸗ theaters in Karlsruhe mitteilt, iſt Intendant Dr. Thur Himmighoffen zum Generalinten⸗ danten ernannt worden. 242 Das Kölner Opernhaus brachte als erſte Bühne in einer von Generalmuſikdirektor Fritz Zaun dirigierten Aufführung Mozarts„Don Gio⸗ vanni“ mit dem neuen Textbuch von Sieg⸗ fried An heißer heraus. Anheißer begnügte ſich nicht mit einer bloßen Ueberarbeitung des alten Buches, ſondern formte, den tragiſchen Grundcharak⸗ ter der Oper betonend, einen vollkommen neuen, flüſſigen Text, der unſerem Sprachempfinden ent⸗ ſpricht. Die Aufführung wurde von der Zuhörer⸗ ſchaft mit ſtarkem Beifall aufgenommen. 4. Das Dresdener Staatliche S haus bringt am 3. Dez. das Drama„Der andere Feldherr“ von Hanns Gobſch zur Urauf⸗ führung. Das Stück beſchäftigt ſich mit den Vor⸗ gängen auf der ruſſiſchen Seite während der Tannen⸗ bergſchlacht. chauſpiel⸗ 6. Seite/ Nummer 542 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. November 1988 VHumnlschtæs — Der engliſche Arzt Profeſſor Debenham, der ſich unter anderem als Teilnehmer an der Scottſchen Südpolexpedition einen Namen gemacht hat, iſt vor einiger Zeit mit dem Vorſchlag an die Oeffentlich⸗ keit getreten, man ſolle in Spitzbergen— alſo auf dem 78. Breitengrad— ein Sanatorium und ein Sporthotel errichten, denn die Arktis ſei ein ge⸗ radezu idealer Ferienaufenthalt zur Stärkung der Nerven und der Atmungsorgane. Die Arktis ſei zur Erholung und als Sommerfriſche ſogar noch beſ⸗ ſer geignet, ſo erklärt Profeſſor Debenham, als die Antarktis. Da dieſer engliſche Gelehrte, wie geſagt, mit dem Forſcher Scott in der Antarktis geweilt hat, muß er es wohl wiſſen.„Das Gebiet um den Pol, und zwar je höher man hinaufkommt, um ſo mehr“, ſo meint Profeſſor Debenham,„iſt der geſündeſte Teil der Erdoberfläche. Das hat ſeine guten Gründe. Dort oben in den polaren Regionen ſehlen die In⸗ ſekten und Bazillen, die für ſo viele Krankheiten und Seuchen verantwortlich ſind, faſt völlig. Einfach des⸗ halb, weil ſte dort keine günſtigen Lebens bedingungen vorfinden. Der Aufenthalt in einem bazillenfreien Gebiet iſt aber immer und unter allen Umſtänden für die Geſundheit förderlich.“ Der Vorſchlag dieſes engliſchen Arztes iſt in mancher Beziehung einleuch⸗ tend. Aber er iſt andererſeits nicht ganz neu, denn es haben ſchon Norweger und Engländer den Ver⸗ ſuch gemacht, ſich auf Spitzbergen häuslich einzurich⸗ ten. Meiſt haben ſie jedoch nach kurzer Zeit ihre Villen wieder im Stich gelaſſen und ſind in die Zivi⸗ liſation zurückgekehrt, weil ſie es in dieſer ſchweigen⸗ den Einöde um den Pol auf die Dauer nicht aus⸗ hielten. In der Tat ſollen die Einſamkeit und die Verlaſſenheit in der Polarregion bei vielen Men⸗ ſchen zu Gemütsdepreſſionen führen, ſo daß die kör⸗ perliche Erholung leicht wieder durch ſeeliſche Er⸗ krankungen ausgeglichen wird. E — Ein grauenhafter Nachtkampf entwickelte ſich it einem kanadiſchen Irrenhaus in Montreal zwi⸗ ſchen den Irren und ihren Wärtern. Kurz nach 10 Uhr abends wurde in dem Hauptgebäude des Irren⸗ hauſes mit faſt 5000 Inſaſſen plötzlich Feueralarm gegeben, und zwar war der Herd des Brandes ge⸗ rade in dem Flügel, wo die Schwerkranken unter⸗ gebracht waren. Sofort begannen 350 Wärter und Pfleger, die Patienten in andere Räume zu ſchaffen. Aber die ungeheure Ausdehnung der Anſtalt, die auch einen Tunnel von faſt einem Kilometer Länge zwiſchen den verſchiedenen Abteilungen einſchließt, ermöglichte einem Teil der Irren, ſich in Haufen zuſammenzuballen und nun mit ihren übermenſch⸗ lich wirren Kräften den Wärtern und Feuerwehr⸗ leuten einen regelrechten Kampf zu liefern, der bis in die frühen Morgenſtunden dauerte. Fürchterlich gellten die Schreie und das Geheul der Irrſinnigen durch die Anſtalt. Vorübergehend waren verſchiedene Beamte vollkommen in der Gewalt, bis die geſamte Polizei der Stadt Montreal aufgeboten wurde. Ohne ſie wären die Anſtaltsbeamten in kurzer Zeit wohl überwältigt worden, und was dann mit ihnen geſchehen wäre, iſt kaum auszudenken. Erſt am Ende der Nacht konnte das„Schlachtfeld“ überſehen wer⸗ den und die noch immer tobenden Kranken mit den vereinten Kräften von Wärtern, Pflegern, Polizei und Feuerwehr in ihre Zellen zurückgebracht wer⸗ den 5 — Von einem einzigartigen Vorfall wird aus Lienz, in Tirol, berichtet, bei dem der Zollbeamte Schwammberger wie durch ein Wunder vom Er⸗ ſtickungstod gerettet wurde. Schwammberger hatte, wie er es gewohnt war, nach Beendigung ſeiner Ar⸗ beit das Abendbrot eingenommen. Während er aß, löſte ſich plötzlich ſein Gebiß, und im nächſten Augen⸗ blick hatte es der Mann auch ſchon hinuntergeſchluckt. Die Zahnprothoſe legte ſich ſo unglücklich in der Speiſeröhre quer, daß der Beamte zu eyſticken drohte. In aller Eile riefen ſeine Angehörigen einen Arzt herbei, dem es aber auch nicht gelang, das Gebiß zu entfernen. Nun mußte aber raſch gehandelt werden, denn der Patient war bereits krebsrot. Schwamm⸗ berger wurde alſo in ein Auto gepackt, und in raſcher Fahrt ging es nun zum nächſten Krankenhaus. Dort wurde zunächſt eine Röntgenaufnahme gemacht, ſo daß nun die Lage des verſchluckten Gebiſſes genau feſtſtand. Leider war es jedoch auch im Krankenhaus nicht möglich, dem Manne zu helfen, da die entſpre⸗ chenden Inſtrumente nicht vorhanden waren. Die Gefahr für oͤas Leben des Zollbeamten ſtieg von Mi⸗ nute zu Minute. Man machte daher den letzten Verſuch und ſchaffte den Patienten in das Inns⸗ brucker Krankenhaus. Wieder ging es in raſendem Tempo durch das gebirgige Land. Aber ſchon auf halber Fahrt geſchah oͤann das Wunder— das Gebiß kam von ſelbſt zum Vorſchein. Durch die ſtarken Er⸗ ſchütterungen und das Schleudern im Auto löſte ſich die im Halſe ſteckende Protheſe. Was die Kunſt der Aerzte nicht vermocht hatte, das brachte eine holprige Landſtraße fertig. Eine Weiterfahrt zum Inns⸗ brucker Krankenhaus war dadurch überflüſſig gewor⸗ den, und der Zollbeamte war um eine lebensgefähr⸗ liche Operation herumgekommen. * — In dem kleinen Dorf Bagnols⸗ſur⸗Ceze in der Nähe von Avignon ſind aus einem Wander⸗ zirkus zwei Löwen ausgebrochen. Die beiden Tiere ſtreiften durch die Straßen des Dorfes und über⸗ fielen dabei einen ahnungslos des Weges daher⸗ kommenden Bürger. In wenigen Augenblicken war der Unglückliche zerfetzt und getötet. Nach langer Jagd erſt gelang es einigen mutigen Bürgern des Dorfes, die beiden Tiere zu töten. . — Ein neuer Höheurekord für Flugzeuge wurde mit 14575 Meter durch den ruſſiſchen Militärflieger Wladimir Kokinacki auf einem Flugplatz in der Um⸗ gebung Moskaus aufgeſtellt. Der Rekoroflug wurde auf einem kleinen offenen Militärflugzeug aus⸗ geführt und dauerte 62 Minuten. Der Pilot war mit einem Sauerſtoffapparat und Pelzkleidung aus⸗ gerüſtet. Der bisherige Höhenrekord betrug 14443 Meter und wurde im November vergangenen Jah⸗ res durch den Italiener Renato Donato aufgeſtellt. E — Die läugſte Schwimmdauer einer Flaſchenpoſt betrug 62 Jahre. 1837 ſtrandete an der Küſte von Neufundland ein amerikaniſcher Schoner. Der Ka⸗ pitän übergab den Wellen eine Flaſchenpoſt, die erſt 1899 an der Küſte von Irland aufgefunden wurde. Die ſchnellſte Flaſchenpoſt war eine Nachricht, die grußartig von Paſſagieren des Dampfers„Hamburg“ an der Inſel Avalon(Neufundland) über Bord ge⸗ worfen wurde und ſchon nach 92 Tagen an der Elb⸗ mündung auftauchte. Auch im Dienſte der Wiſſen⸗ ſchaft ſteht die Flaſchenpoſt. So will man durch Feſt⸗ ſtellung des Weges Meeresſtrömungen erforſchen. Kapitäne erhalten beſtimmte Karten, die mit genauer Bezeichnung der Poſition in einer Flaſche ing Meer geworfen werden. Jeder Schiffsführer iſt verpflich⸗ tet, derartige Flaſchen aufzufiſchen und mit einem genauen Fundvermerk an das„Nautical Magazin“ in London oder an die„Annalen der Hydrographie“ in Berlin einzuſenden. So hat die Flaſchenpoſt, heute als Nachrichtenübermittler durch die Radio⸗ telegraphie längſt verdrängt, wenigſtens für die Wiſ⸗ ſenſchaft noch einen Zweck zu erfüllen. * — Im Pariſer„Temps“ weiſt ein Aufſatz von Pierre Mille auf die bedenklichen Geſundheits⸗ zuſtände hin, die in den letzten Jahren in den fran⸗ zöſiſchen Kolonien, darüber hinaus aber auch in den Kolonien der anderen Staaten in Afrika, eingeriſſen ſind. Die Schlafkrankheit ſoll vor allem im Vor⸗ marſch ſein, und zwar nicht etwa wegen einer Ver⸗ ſtärkung der Krankheit ſelbſt, wie ja Infektions⸗ krankheiten meiſt ein wellenartiges Anſchwellen und Abebben zeigen, ſondern deshalb, weil die Kolonial⸗ behörden nicht die notwendigen Geſundheitsmaß⸗ nahmen ergreifen können. Leider ſind auch die deut⸗ ſchen Kolonien, die unter der franzöſiſchen Mandats⸗ verwaltung ſtehen, von dieſem Vordringen der Schlafkrankheit betroffen. Wie ein Buch über Ka⸗ eſdnill Auel dun Ullllug 27 Todesopfer in Italien [(Funkmeldung der N MZ.) — Rom, 23. November. Die ſchweren Wolkenbrüche und Gewitterſtürme, die Donnerstag und Freitag 48 Stunden über Süd⸗ italien wüteten, haben nach den letzten Nachrichten weitere zahlreiche Todesopfer gefordert. In der Provinz Calabrien richteten die Unwetter beſonders große Verwüſtungen an. Ueber die bisher gemel⸗ deten 20 Todesopfer hinaus werden aus Catanzaro noch weitere ſieben Todesopfer gemeldet. Wahr⸗ ſcheinlich iſt jedoch die Zahl der Toten, von denen über die Hälfte Kinder zu ſein ſcheinen, noch be⸗ deutend höher. Die Menſchen kamen durch Hauseinſtürze, Erdrutſche oder Ueberſchwemmungen ums Leben. Die Eiſenbahnlinie von Catanzaro nach Lucauo wurden durch den Einſturz einer Brücke un⸗ terbrochen, ebenſo ſind die telephoniſchen Verbin⸗ dungen zwiſchen Calabrien und Sizilien ſtillgelegt. Auf Nocera in der Gegend von Salerno wurden durch die Wucht der anſtrömenden Waſſerfluten mehr als 100 Wohnhäuſer beſchädigt und ein⸗ geriſſen. Die Bewohner ſind obdachlos geworden. Auch aus Meſſina laufen dauernd Unglücksmeldungen ein. 20 Fiſcherbarken kenterten, wobei jedoch glück⸗ licherweiſe keine Menſchenleben zu beklagen ſind. —— 8 Todesopfer eines Kraflomnibus⸗ unglücks — Paris, 23. November. Ein ſchweres Unglück bei Manduel in der Nähe von Nimes, wo ein Kraftomnibus an einem Bahn, übergaug vom Schnellzug erfaßt und vollkommen trümmert wurde, hat nach den letzten Berichten acht Tote gefordert. Drei der ſchwerverletzten Opfer ſinz im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Doch ein Zeichen von Kingsford Smith? — London, 28. November. Wie aus Singapur gemeldet wird, iſt die Hoff⸗ nung auf eine Auffindung des ſeit 10 Tagen ver⸗ mißten Fliegers Kingsford Smith erneut belebt worden. Der auſtraliſche Fliegerhauptmann Huſſey hat das Gebiet der Sayer⸗Inſeln durchſucht, wo am Donnerstag Leuchtfeuer beobachtet worden waren. Er berichtete bei ſeiner Ankunft in Singapur, daß er auf einer der ſechs Inſeln Fußſpuren im Jand geſehen habe. Die Straits⸗Schiffahrtsgeſellſchaft hat daraufhin den Dampfer„Matang“ aufgefordert, von ſeiner Route abzuweichen und die Dſchungeln der Sayer⸗Inſeln durchſuchen zu laſſen. !!: ͤ ͤ2yv:... DU BwB65BBæœEf... ße nt. ß. merun von Dr. Jamot berichtet, ſind dort rund 52 000 Menſchen von der Seuche befallen. An der Elfenbeinküſte ſollen gar 52 v. H. der Bevölkerung an ihr leiden, und es gibt dort einzelne Orte, in denen 80 v.., ja 90 v. H. der Bevölkerung ſchlaf⸗ krank ſind. Die Kolonialmedizin aber muß vor dem Angriff der Seuche immer mehr zurückweichen, weil ſie nicht über die notwendigen Mittel zur Bekämp⸗ fung verfügt. In Gebieten, wo auf 60 000 bis 100 000 Menſchen ein einziger Arzt kommt, kann ſelbſtverſtändlich eine Beſſerung nicht erhofft werden. a. — Eine Reihe intereſſanter, bisher unbekaunter Anderſen⸗Funde ſind ſoeben von dem däniſchen For⸗ ſcher Roſenkilde der Oeffentlichkeit übergeben wor⸗ den. Es handelt ſich unter anderem um eine Reihe von Briefen, die der däniſche Märchendichter an ſeinen Verleger Reitzel gerichtet hat und die ſich mit Honoradfragen beſchäftigen. Unter den in der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen gemachten Entdeckungen befindet ſich auch der erſte bisher be⸗ kannte Anderſenſche Verlegerkontrakt. Für ſeine ſpäter weltberühmt gewordenen Märchen erhielt der Dichter anfangs 77 Reichstaler pro Bogen. Der Verkaufspreis des erſten Anderſen⸗Märchenbüchleins belief ſich auf 24 Schillinge. Heute werden in Samm⸗ lerkreiſen für eines der ſeltenen Exemplare des gleichen Buches bis zu 1000 däniſchen Kronen geboten. * — Das amerikaniſche Minenamt hat kürzlich eine ſehr intereſſante Berechnung über die Weltproduk⸗ tion von Gold veröffentlicht. Nach dieſer Berech⸗ nung ſind im Laufe von 440 Jahren auf der ganzen Welt rund 32 000 Tonnen Gold zu Tage gefördert worden. Von dieſer Geſamtmenge wurden wieder⸗ um allein in den letzten drei Jahrzehnten an 16 500 Tonnen Gold gewonnen. Dieſe gewaltige Ausbeute in unſerem Jahrhundert iſt lediglich auf die tech⸗ niſchen Verbeſſerungen im Minenbauweſen und die Moderniſierung der Anlagen zurückzuführen. Von der geſamten Goldmenge der Welt ſind ſchätzungs⸗ weiſe rund 14500 Tonnen in Form von Münzen und Schmuckſachen vorhanden. So hoch dieſe Zahlen von der Goldgewinnung der Welt ſich auch anhören mögen, ſo unbedeutend ſind ſie in Wirklichkeit, denn, wenn man ſich alles Gold der Erde zuſammenge⸗ ſchmolzen vorſtellen würde, dann käme kaum ein Würfel von elfeinhalb Meter Kantenhöhe heraus. Mehr nicht, ſo wenigſtens verſichert die Statiſtik des amerikaniſchen Minenamts. * — Vor einiger Zeit erwarb die Schweiz in Zürich auf dem Gelände einer einſtigen Weinhandlung ein kleines Gebäude, das abgebrochen werden ſollte, um dem Steueramt Platz zu machen. In den letzten Wochen beobachteten nun die dortigen Anwohner wiederholt, daß ein jüngerer Arbeiter oft tagelang Ziegel abdeckte und ſie in den Hof hinuntertrug, wo er ſie zu einem Haufen aufſtapelte. Da man glaubte, daß es ſich um die Vorarbeiten für den Abbruch handle, nahm niemand daran Anſtoß, im Gegenteil, Nichtstuer ſahen dem„Dachdecker“ ſtundenlang zu. Eines Abends fuhr ein Lieferauto in den Hof ein, vier junge Leute ſprangen vom Wagen und began⸗ nen den rund 500 Stück Ziegel zählenden Berg auf⸗ zuladen und damit davonzufahren. Man dachte ſich immer noch nichts, ſtand doch an der Rückſeite des Lieferautos:„Transporte“. Einige Tage ſpäter aber gab es eine rieſige Aufregung, als ein Beamter vom Baudepartement kam und das leere Dachgebälk ſah. Man leitete ſofort eine Unterſuchung ein, in welchem Auftrage und wer denn das Dach abgedeckt und die Ziegel fortgeführt habe. Wohl konnten die ſchauluſtigen Nachbarsleute dieſes oder jenes berich⸗ ten, doch achſelzuckend verneinten ſie, die Diebe zu kennen, die nun irgendwo„ein kleines Haus am Michiganſee“ gebaut haben. Aber auch die Polizei, zu der man ſchnurſtracks lief, mußte ſich vorläuſig mit der Aufnahme des Tatbeſtandes begnügen. * — Gefährliche„läſtige Ausländer“ unter den Fiſchen wurden in der Donau entdeckt. In der „Schweizer Fiſchereizeitung“ berichtet Profeſſor P. Steinmann über eine Studienreiſe nach Ungarn. Nach ſeinen Feſtſtellungen halten ſich in der Gegend von Mohae in der Donau große Mengen von Tropen⸗ fiſchen wie Sonnenbarſe und Zwergwelſe auf, die an⸗ ſcheinend von Aquariumbeſitzern in den Fluß aus⸗ geſetzt wurden. Sie haben ſich außerordentlich rasch eingewöhnt und ſich zu gefräßigen Fiſchräubern enk⸗ wickelt. Infolge ihrer außerordentlich ſtarken Ver⸗ mehrung entwickeln ſie ſich zu einer drohenden Ge⸗ fahr für den Fiſchereibeſtand. Wenn nicht bald durchgreifende Maßnahmen durchgeführt werden, dürften dieſe„läſtigen Ausländer“ im ungariſchen Donaubecken bald der Wollhandkrabbe an Schädlich⸗ keit den Rang ablaufen. Ardeſſer kommt aus dem Skollen recen R O N Y ON ALFRED HELLER 27 Herr Weilich zögerte einen Augenblick. Es war, als hielte ihn eine Hemmung zurück, als fürchte er irgendeinen Mißton. Aber die alte Frau verſtand es offenſichtlich, auch in den Augen und Herzen zu leſen. Sie beugte ſich über ſeine ſchmalen Finger und ſtreichelte ſie.„Haben Sie keine Sorge, mein Herr“, murmelte ſie.„Das, was ich in Ihrer Hand ſehe, iſt nicht ſchlimm, und Sie können mir glau⸗ ben, daß ich genügend Erfahrung geſammelt habe, um zwiſchen dem zu unterſcheiden, was wirklich zu fürchten iſt, und was nicht.“ Nun kam Croiſſy als letzter an die Reihe. Die Ehiromantin prüfte lange.„Ich begreife, mein Herr“, ſagte ſie endlich,„daß Sie von Gefahren nichts wiſ⸗ ſen wollen. Es gibt eine gewiſſe Immunität der Sug⸗ geſtion. Allerdings verfügen Sie auch noch über an⸗ dere Eigenſchaften, um einer Kriſe zu begegnen, die Ihnen vielleicht bevorſteht.— Ihre Frage betraf übrigens die Liebe. Nun, da kann ich Ihnen nur ſagen, daß ich hier Schickſalslinien ſehe, die ſich tref⸗ ſen, ſolche, die ſich kreuzen, und endlich auch ſolche, die aneinander vorbeigehen. Was ſich finden muß, wird ſich finden; es wird ſchließlich alles ſo kommen, wie es den verborgenen Kräften entſpricht.“ Das ſchien eine Art Reſums zu ſein, denn Frau Profeſſor Andrews verbeugte ſich, wobei von ihrem Haar etwas Puder auf das ſchwarze Kleid fiel. „Könnten Sie ſich nicht etwas präziſer ausdrük⸗ ken, geſchätzte Pythia?“, meinte der feſche Guſtl, und griff nach ſeiner Brieftaſche. Er fühlte ſich etwas düpiert, hatte aber gleichzeitig die Empfindung, daß die Sache immerhin gut abgelaufen ſei. „Nein, mein Herr,“ erwiderte die Wahrſagerin. „Leider nicht. noch Statiſtik, und ihre Sprache iſt die Andeutung.“ „Hoffen wir, daß ſie nichts mit Mathematik und Statiſtik zu tun, hoffen wir es, denn beide ſind Unſere Kunſt iſt weder Mathematik, ihr im Lügen noch weit überlegen,“ lächelte Croiſſy. Frau Profeſſor Andrews nahm die gereichte Note mit der Miene einer gekränkten Nobelpreisträgerin. Die Audienz war beendet.— Die Kirchweih in der„Neuen Poſt“ hatte, als die Leute vom Sonnhof kamen, ſchon beträchtliche Fort⸗ ſchritte gemacht. Sie beſtand in dieſem Stadium eigentlich nur mehr aus zwei Tanzböden, von denen der eine, für das„Volk“, aus gehobelten Bohlen gefügt war, die über niedrige Böcke gelegt und mit ein paar Eiſenklammern notdürftig zuſammen⸗ geſchlagen waren; er lag auf der an den Gaſtgarten anſtoßenden Feſtwieſe im grellen Licht einiger ſau⸗ ſender Azetylenlampen, die alles mit ihrem ſchreien⸗ den, kreidigen Schein übergoſſen und außerhalb ihres Bereiches unnatürliche Finſternis erzeugten. Lachen, Kreiſchen und Johlen zeigten an, daß ſich dieſes Reich der Finſternis großer Beliebtheit er⸗ freute. Als zweiter Tanzplatz, nur für die Honoratioren, diente die in den Garten mündende offene Veranda, um die ſich zwei Dutzend weiß und bunt gedeckte Tiſche drängten; ein paar Lampions baumelten darüber in den Baumzweigen. Draußen auf der Wieſe ſchmetterte die Wagrin⸗ ger Schützenmuſik, drinnen jaulte das Grammophon, das der Herr Sägewerksbeſitzer Schinagl ſamt zwanzig modernen Tanzplatten für den Abend ge⸗ liehen hatte. Er ſpielte hier als mehrfacher Ver⸗ einsobmann ſozuſagen den Hausherrn und begrüßte die Herrſchaften mit einer bereits ſtark alkoholiſch gefärbten, überquellenden Herzlichkeit, die der alte Zeillern— er tauchte urplötzlich wie aus einer Ver⸗ ſenkung auf— mit einem kräftigen Schulterſchlag und der Aufforderung erwiderte:„Halt dich ge⸗ fälligſt ein wenig zurück, alter Hallodri, du haſt ja ſchon jetzt einen ſitzen!“ Worauf er ihn der Geſell⸗ ſchaft im allgemeinen und den Damen im beſonde⸗ ren vorſtellte. f Herr Schinagl war ſichtlich überwältigt. Sein feurig⸗feuchter Blick wanderte zwiſchen Hella und Jolanthe, bis beide Mädchen ſich vor Lachen ſchüt⸗ telten. Und als man dann endlich an einem dieſer blaurot gewürfelten Tiſche ſaß, bemühte er ſich mit aller Macht um eine möglichſt großartige Stimmung und lachte zu ſeinen eigenen handfeſten Scherzen ſo dröhnend, daß die Lampions zu zittern ſchienen. Es war alsbald deutlich zu erſehen, daß es ihm Hella angetan hatte. Aber da war nichts zu wollen und nichts zu holen. Hella hatte heute ihren Ardeſſer, — und das war zumindeſt ebenſo deutlich zu erſehen. Guſtl Zeillern hatte das ſchon längſt erfaßt und ſich mit einer halb verzweifelten, halb berechneten Schwenkung Fräulein Jolanthe zu Füßen gelegt. Worauf Herr Sägewerksbeſitzer Schinagl ſich gleich⸗ falls ſagte: Bringſt du dein Holz nicht in Wien an, dann lieferſt du es halt nach Belgien, und ſein Steuer herumwarf. Die kleine Vermeulen nahm den einen wie den andern mit ſprühender und bezaubernder Liebens⸗ würdigkeit auf und— zeichnete den unſcheinbaren Herrn Weilich aus, der, noch den ſüßen Stachel ſeiner ausſichtsloſen Verehrung für Hella im Her⸗ zen, ſich plötzlich aus ſeiner hoffnungsloſen, ein wenig lächerlichen Bedeutungsloſigkeit in das lichte Wolkenſchloß einer neuen, unerhörten Lebensweite gehoben ſah. Kurzum, es war ein richtiges Tohu⸗ wabohu. Herr Direktor Croiſſy aber ging rings⸗ herum, lächelte wie ein Salonbuddha und ſchenkte die Gläſer voll. Plötzlich ſteilt Hella auf. lich, kommen Sie, Ardeſſer!“ Es iſt wie ein Signal. Im Nu ſtiebt alles da⸗ von. Jolanthe geht an Herrn Weilichs Arm, flan⸗ kiert von Guſtl Zeillern und gefolgt von dem ſchon etwas unſicheren Herrn Sägewerksbeſitzer.— Ar⸗ deſſer ſieht es eben noch und denkt unwillkürlich: Der arme, kranke Teufel wird doch nicht auch noch tanzen? Wenn Britta da wäre, würde ſie beſtimmt. Aber da iſt ſchon die Veranda, das Grammophon des Herrn Schinagl gibt einen ſchmachtenden Tango von ſich und Hella legt ihren Arm auf ſeine Schul⸗ ter.„Wie Sie heute ausſehen!“ ſagt ſie und ſchmiegt ſich an ihn.„Wie ein Pirat. Ich fürchte mich bei⸗ nahe vor Ihnen „Fürchten?“ lacht Sepp Ardeſſer und bemüht ſich uewillkürlich, einen möglichſt ſeeräubermäßigen Eindruck zu machen.„Fürchten? Vor mir? Ja warum denn?“ Hella hängt, duftende Blüte und ſüße Frucht zu⸗ gleich, in ſeinem Abm.„Darum. flüſtert ſie, und wieder ſpürt er den leiſe werbenden Druck ihres Körpers. „Verflucht noch einmal“, denkt Ardeſſer,„warum ſchnappſt du denn nicht endlich zu, du ledernes „Jetzt tanzen wir end⸗ Rindvieh, du dreimal vernageltes. Du biſt doch mit dem feſten Vorſatz ausgezogen, dich heute ein⸗ mal irgendwie zu beſaufen. Das wäre doch auch ein„Irgendwie“ und nicht die übelſte Methode Alſo?—“ Aber bevor er dazu kommt, einen ähn⸗ lichen Entſchluß zu faſſen, packt ihn Hella beim Arm „Tanzen können Sie nicht“, meint ſie.„Ich muß immer fürchten, Sie treten jemanden tot. Gehen wir lieber hinaus.“ Draußen iſt es anders. Geſchrei, Lachen und Muſik vom Tanzboden drüben ſpritzen ihnen ent, gegen. Plötzlich ſind ſie mitten in dem Gewühl, tauchen in den tiefen Schlagſchatten der Lampen. „Fein!“ ſchreit Hella und hängt ſich ſtärker an ſeinen Arm.„So und jetzt zeigen Sie, daß Sie richtig ſteuern können, wie ein wirklicher Flibuſter⸗ „Machen wir“, ſagt Ardeſſer großartig und keine Ahnung, was er tun ſoll. Aber da wirft eine Menſchenwelle ihnen den Herrn Schinagl entgegen. Jetzt iſt er wirklich ſchon betrunken.„Hoho“ grölt er,„ich ſehe, die Herrſchaften haben ſich ſchon auf den Kriegspfad begeben. Bravo, bravo! Nur immer weiter auf dem Wege der Tugend, geradeaus bis zu ber Fahne dort und nur mehr ein Stückerl rechts, wo die Heiratshütten ſteht. Drei Minuten Paradies für zwei Schilling. Direkt ang'ſtellt ſind s, die pr Paarln. Aber wenn die Herrſchaften nicht ſo lang warten wollen, kann ich...“ „Fahren Sie ab!“ ſagt Ardeſſer. 2 „Jetzt erſt recht nicht“, erklärt Herr See und haſcht nach Hellas Arm. Aber plötzlich fliegt e weg, iſt verſchwunden, von der Menge und der verſchluckt. Hella drängt ſich noch näher an Ardeſſer; ſie 10 ſeine knappe Bewegung, die den Sägewerksbeſſee etitfernte, gar nicht geſehen, kaum gefühlt. z l artig war das“, haucht ſie ihm ins Ohr, ſo daß warmer Atem ſeine Haut liebkoſt, taſtet nach ſeinen Arm:„Was für Muskeln du haſt!— Nun. jetzt?“ 8 EArdeſſer ſteht plötzlich wie ein Klotz, ee gegen eine unſichtbare Wand geſtoßen, gibt kei Antwort. Aber Hella merkt nichts davon in Taumel.„Die Wahrſagerin ſoll zu ihrem kommen“, fährt ſie in ihrem Geflüſter fort.„ gehen wir?“ Recht Wohin (Fortſetzung folgt) 28 IS Ann kaun, 5 1 nichter a fen Ein Voruſſig Ic Piri 988 f. Elntrach Unſon 9 Normat Ihönir Opel Ri J Sag kicers 1 3 Morgen A usgabe Nürnberg ſiegt verdient 1 86 Nürnberg— S Waldhof:0(:0) Im Nürnberger Vereinspokaltreffen zwiſchen dem 1 36 Nürnbera und dem SV Mannheim⸗Waldhof blieb 4 ſavoriſterte„Club“ ſiegreich. Zwar lautete das End⸗ emebnis nur:0, aber die ſiegreichen Nürnberger gewan⸗ nen durchaus verdient und dem Spielverlauf nach hätte ile Torausbeute höher ſein müſſen Waldhof verteidigte aber äußerſt geſchickt und glücklich und gegen Schluß ver⸗ oh Nürnberg ſogar noch einen Elfmeter⸗Strafſtoß. Die uberger hatten zwar ihren Außenläufer Luber und den ürmer Eiberger erſetzen müſſen, aber trotzdem zeig⸗ en ſie die geſchloſſenere Mannſchaftsleiſtung und im Feld uren ſie meiſt tonangebend. Die Mannheimer mußten von Anfang an verteidigen, entledigten ſich dieſer Aufgabe tber fehr gut, zumal alle Läufer an dieſer Arbeit betei⸗ waren. Allerdings litt darunter auch das Stürmer⸗ Miel zumal noch Siffling ſcharf bewacht wurde und über⸗ haupt nicht zur Geltung kommen konnte. Zwiſchen Ab⸗ geht und Sturm klaffte immer eine große Lücke und ſo gal es die energiſche Nürnberger Abwehr verhältnis⸗ big leicht, die Waldhof⸗Angriffe zu ſtoppen, ehe ſie Aberhaup, gefährlich werden konnten. Als Nürnberg dann gach dem Wechfel den Führungstreffer erzielt hatte, ſetzte Halbbof alles auf eine Karte und ſpielte offener, mit dem Frlolg daß es nun auch wiederholt im Nürnberger Straf⸗ kaun, recht hoch herging. Einmal war„Hauptmann“ Köhl, Aenberas Hüter ſchon geſchlagen, aber Verteidiger Bill⸗ mann rettete auf der Torlinte. Auch die Schlußminuten gehörten den Gäſten, aber die Nürnberger hielten mit ver⸗ örkter Verteidigung den bnappen Vorſprung ſicher, nach⸗ em vorher Oehm den bereits erwähnten Elfmeter nicht alte verwandeln können. Das Spiel fand im Nürnberger Stadion ſtatt und hatte gegen 10 000 Beſucher angelockt. Dem Stuttgarter Schieds⸗ Ahter Dörbecker ſtellten ſich die beiden Mannſchaften wie folgt: 1 86 Nürnberg: Köhl; Billmann, Munkert; Oehm, Hal Aörolin, Uebelein 17 Gußner, Uebelein 2, Friedel, Schmitt, Spieß. Gan XII Süd weſt Enkracht Frankfurt— FS Frankfurt:0 Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Punkte Horuſſia Neunkirchen 8 5 1 2 17712 11¹⁵ de Pirmaſenns. 8 5 1 ii 8 Frankfurt 9 4 2 8 1 105 Eintracht Frankfurt 7 4 1 2 11:12 9¹⁵ Unſon Niederrad 2 4 1 2 11˙13.5 Normatia Worms 7 3 2 2 17.10 816 Ihönix Ludwigshaf. 8 2 2 4 10712 610 Opel Rüſſelsheim„8— 5 3 1417 5˙11 i Saarbrücken.. 8 2 1 5 13:18.11 Hicers Offenbach 8 1 2 5 11.17:12 * Gau XIV Baden T In Raunheim— Amicitia Viernheim:2 i Neckarau— 1. Fc Pforzheim:8 Phönix Karlsruhe— V Mühlburg 92 Vereine Spiele gew. unentſch. vert Tore Punkte 10 Pforzheim.. 8 5 2 1519 12.4 M Mannheim 5 3 2— 13·9.2 Larlscuher FV. 7 3 2 218712 8¹⁰ Li Mühlburg. 6 2 3 8 8˙7 7¹5 u Waldhof 4 838— 1 9¹⁵ 6˙2 J Freiburg. 5 2 2 1 13212 64 Amleitia Viernheim 8 2 2 4 13:19.10 Be Neckarau 7 2 1 4 15:18.9 germanſa Brötzingen 8 2 1 5 1219 511 Münz Karlsruhe. 8— 3 5 1828 313 Gau XV Mürttemberg Se Ulm— S Feuerbach 521 Sportfreunde Stuttgart— F Ülm 40 Sintigart— SpVg Bad Cannſtatt:0 i Zuſſenhauſen— Bſch Stuttgart 211 5 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Bunkte Slüttgarter Kickers 8 4 8 1 Sportſr. Stuttgort 8 4 3 2 1710 11˙7 90% Sluttaatt% h Stuttgart 8 3 3 2 20511 97 120 Uim„ a 1 0 Zuſſenhauſen 9 3 3 3 16:14 9 9 Abende Eßlingen 83 3 2 3 10? 888 e ennfatt 8 2 3 3 100˙4 70 en CTT v Feuerbach JJ Gau XVI Vayern 195 München— Wacker München 172 München— Spielvereinigung Fürth:2 Schweinfurt 5— AS Nürnberg 110 ayrenth— BC Augsburg 211 9 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 2 ies 1. ln 1 8000 Fürth 5 1 Its 113 5 1 burg 8 4 1 8 97 e bs 1 urn, een 0 d 1 63818 718 TVT Rurmün ben VVV nchen 1800 VV Netkarau verliert knapp A9 Neckaran— 1. FC Pforzheim:3(:1 U ff 1 7 80 1 erwicgende Heimſpiele und reichliche Termine lost Anſtu 50 Pforzheim nicht nur der nahezu reibungs⸗ heren 770 5 auf die Spitze der Tabelle, ſondern auch i glebige Untermauerung gelungen, bis der Bfg 5 fer 5 5 1 brachte, den Vorwärtsdrang der Pforzheimer zu koppen 1 5 5 ingen 5 dieſen die überhaupt erſte Niederlage beizu⸗ lange zu erm ehelecte Breſche für die Mannheimer Be. eteitern, noch mehr aber, ſich ſelbſt aus der Waloͤhof verliert in Nürnberg in der Vorſchlußrunde um den SV Waldhof: Edelmann; Mayer, Model; Molenda, Heermann, Kuhn; Weidinger, Bielmeier, Siffling, Pon⸗ nig, Walz. Nürnberg wartete gleich nach Beginn mit gefährlichen Angriffen auf, während Waldhof erſtmalig nach 10 Minuten in den Nürnberger Strafraum vordrang, ohne aber den Nürnberger Hüter ſchlagen zu können. In der Folge hatte Nürnberg ſtets mehr vom Spiel; Waldhof vertei⸗ digte mit der geſamten Läuferreihe und konnte alle Nürn⸗ berger Angriff zunichte machen. Sofort nach der Pauſe hatte Nürnbergs Rechtsaußen Gußner mit einem Lattenſchuß Pech und Spieß ſchoß den abprallenden Ball neben das Tor. In der 52. Minute gab es die gleiche Szene vor dem Waldhoftor, nur daß diesmal Spieß das Leder ins Netz bringen und Nürnberg die 110-Führung verſchaffen konnte. Waldhofs große Ge⸗ legenheit kam in der 68. Minute, Köhl war bereits ge⸗ ſchlagen, aber der Verteidiger Billmann rettete in höchſter Not auf der Torlinie. In der 75. Minute ſtand Nürn⸗ bergs Sturmführer Friedel ſrei vor Edelmann, verfehlte aber den Ball. Fünf Minuten vor Schluß ſetzte Oehm einen Elfmeter gegen die Latte, und den Nachſchuß mei⸗ ſterte Edelmann. In den Schlußminuten gab es einige gefährliche Waldhofangriffe, die meiſt von Weibinger aus⸗ gingen, aber Nürnberg ließ ſich den Sieg nicht mehr nehmen. Schalke in Hochform Schalke 04— Freiburger JC:2(:1) Obwohl man im„Kohlenpott“ dem Freiburger FC natürlich keine Gewinnausſichten gegen den deutſchen Mei⸗ ſter einräumte, ſtrömten die Fußballfreunde in Maſſen herbei. Schon ſeit Donnerstag gab es keine Eintritts⸗ karten mehr und am Sonntag wohnten bei gutem Wetter mehr als 30 000 Zuſchauer dem Kampf in der Dortmunder Kampfbahn„Rote Erde“ bei. Das Treffen konnte der deutſche Meiſter erwartungsgemäß gewinnen, ſogar höher als man in Süddeutſchland erwartete. Die in beſter Be⸗ ſetzung ſpielenden„Knappen“ hatten von Anfang an das drohenden Starre zu befreien, war die Doppelaufgabe, die dem Vie mit dieſer jüngſten Begegnung geſtellt war. Sie zu bewältigen, war inſofern ſchon nicht einfach, als Neckarau durch Spielerverletzungen beim Strauß mit dem Ke e geſchwächt war und auch damit gerechnet werden mußte, daß die Goldoͤſtädter unter der derzeitigen ſcharfen Bedrohung ihrer Spitzenſtellung ſicher beſtrebt ſein wür⸗ den, die davonſchwimmenden Felle abzufangen. Bei dem ausgezeichneten Torverhältnis der Pforzheimer, das neben dem von Fürth das beſte im ganzen ſübdeutſchen Bereich iſt, konnte man auf die Auseinanderſetzung der beiden Gegner wohl geſpannt ſein. Der Kampf ſelbſt, der bei herrlichſtem Wetter vor ſich geht, beginnt ſofort mit flotten Angriffen der Neckar⸗ auer, aber die Gelegenheiten können nicht genützt werden, ſo auch auf Paß von Klamm an Roth, der wohl ſoſort aufs Netz ſeitlich verlängert, doch Nonnenmacher ſtoppt auf der Torlinie. Dann aber kommt Pforzheim unverhofft in Führung: Größle verfehlt das Leder, die Verteidigung iſt nicht im Bild, ſo daß ein Ball von Dobler in nicht alltäglicher Weiſe das Netz findet,:1 nach einer Viertel⸗ ſtunde. Mit Fußabwehr kann Nonnenmacher auf flachen, ſcharfen Strafball von Klamm den Ausgleich verhüten. Beiderſeits wird ſcharf verſchoſſen(Schmitt, Fiſcher), Mit Aufgebot letzter Energie kann Pforzheim Striehl wie Wenzelburger am Schuß verhindern. Erſte und einzige Ecke vor der Pauſe für Pforzheim. Das ſchnelle Zuſam⸗ menſpiel Neckaraus läßt vorne, beſonders links, die ent⸗ ſprechende Verſtändigung vermiſſen, was weitere klare Momente verſieben läßt. Eine Zurückgabe Seidel an Non⸗ nenmacher erfaßt Striehl glänzend und blitzhaft, doch ver⸗ fehlt das Leder knapp das Ziel. Auf Ball Größle erfolgt Handſpiel Pforzheim, den Elmeter verwandelt Striehl ſcharf in die rechte Ecke,:1. Der raſſige, ſchnelle Kampf geht unter den gleichen Verhältniſſen von vornen weiter. Haarſcharf ſchießt Müller, knapp vor dem Pauſenpfiff, am ungedeckten Tor vorbei. Die Fortſetzung ſieht ſofort ſcharfen Druck von Neckarau, der drei Ecken hintereinander bringt, wobei Oberſt einmal mit Kopfball entſcheidend rettet. Das Gefühl, daß das nächſtfolgende Tor die Sache wohl entſcheiden kann, läßt nach dem bisherigen, ſehr ſpannenden Ablauf die Erwar⸗ tung aufs äußerſte ſteigen. Dieringer entgleitet dann ein Ball zur Ecke, die noch abgewieſen werden kann, doch da kommt der ſonſt glänzende Oberſt auf Flanke von Striehl nur zu kurzem Abſchlag, den Roth geſund erfaßt und mit Bombenſchuß unhaltbar die Führung an Neckarau reißt, 211. Auf Ball von vechts werden dann wider Er⸗ warten fünf Deckungsleute mit dem ſchnellen Fiſcher nicht fertig, und mit Kurzſchuß heißt es:2, ſo daß der Endkampf Nerven und Können beider Mannſchaften auf die letzte Probe ſtellt. In dieſer verſagt zuerſt Striehl, der in freier Stellung verſchleßt. Auf allerdings ſtark herausgeforderte Unſportlichkeſit von Lauer wird dieſer vom Platz geſtellt, was den Offenſivgeiſt der Neckarauer nicht ſchwächt. Als aber Fiſcher auf Ballverfehlen des überlaſteten Größle mit Kurzſchuß 223 ſtellt, iſt der Nach⸗ mittag entſchieden. Den Pforzheimern kann man ſagen, daß ſie diesmal unter für ſie beſonders glücklichen Umſtänden zum Sieg kamen. Neckaxau mußte durch das Fehlen Heſſenauers ſeinen Sturm umſtellen und die letzte, entſcheidende Viertelſtunde durch die Hinaus⸗ ſtellung von Lauer mit nur noch zehn Mann kämpfen. Allerdings iſt das Schlußtrio wirklich Klaſſe durch die be⸗ herrſchende Haltung des rechten Verteidigers Ober ſt, bei dem einen nur wundert, daß er zu Großveranſtaltungen des Gaues wie des Reiches nicht herangezogen wird. Daß eine nicht ganz vollendete Abwehr ſeinerſeits, die Neckarauer nach der Pauſe in Führung kommen ließen, ändert an dieſem überragenden Können nichts. Die Läu⸗ ferreihe dagegen war weit ſchwächer als die des Gegners, ſonſt kämen noch andere Ergebniſſe heraus, da der Sturm entſchteden mehr Reife als der Neckaraus zeigte, was ja leicht zu verſtehen iſt. Die Bedienung von Rau am linken Flügel war allerdings recht mäßig. Fiſcher an geiſtiger Beweglichkeit nicht leicht zu b Dehler, diesmal in der Mitte, ſeine Hauptſtütze, während e 25. N 1935 8 140. Jahrgang/ Nr. 542 Schalke und Nürnberg im Endſpiel Vereinspokal:1— Schalke beſiegt Freiburg überlegen:2 Heft in der Hand und ſpielten ihre techniſche Ueberlegen⸗ heit aus. Freiburg verteidigte hervorragend, vor allem Torwart Müller zeichnete ſich durch glänzende Paraden aus, aber gegen das Schalker Stürmerſpiel kam auch dieſe gute Fi C⸗Abawehr nicht auf. Zwar gelang dem Gaſt über⸗ rſchend nach acht Minuten der Führungstreffer durch Seß⸗ ler, der einen Elfmeter verwandelte, aber dies konnte Schalke nicht beeindrucken. Als Freiburgs Außenläufer Zeltner im Strafraum die Hände nahm, gab es für Schalkt einen Elfmeter, den Szepan zum Ausgleich verwertete. Dann gab es bis zur Pauſe noch zwei weitere Treffer für den Meiſter öͤurch Kuzorra, der auch diesmal wieder effekt, vollſter Stürmer im Schalker Sturm war. In der zweiten Halbzeit wurde Schalkes Feldüber⸗ legenheit noch größer und die Verteidiger ſtanden meiſt auf der Mittellinie. Auf Flanke von rechts erzielte Pört⸗ gen mit Kopfſtoß das 4. Tor, und zehn Minuten vor Schluß brachte Szepan auf Flanke von Urban das 5. an. Freiburg machte ſich dann etwas frei, und Zeltner, der jetzt an Stelle von Koßmann auf dem linken Flügel ſtand, konnte auch einen zweiten Gegentreffer anbringen, aber dann konnte Mandler nur durch Handſpiel ein ſicheres Tor verhindern, und dieſen Elfmeter, den., ſchoß Ku⸗ zoxrra zum:2 ein. In der ſtegreichen Schalker Elf gab es beinen ſchwachen Punkt. Mellage, Bornemann und Schweißfurth verteidig⸗ ten das Tor unter Hilfe von Nattkämper ausgezeichnet, und Gelleſch und Tibulſki leiſteten wertvolle Aufbau⸗ arbeit. Der Sturm ſpielte wunderſchön zuſammen und ſpielte Torgelegenheiten am laufenden Band heraus. Bei Freiburg war die Hintermannſchaft ganz ausge⸗ zeichnet, vor allem— wie ſchon erwähnt— Torhüter Müller. Mandler und Kaſſel taten gegen dieſen gut auf⸗ gelegten Schalker Sturm, was ſie konnten, ebenſo die Läufer Zeltner, Heck und Keller, Im Sturm waren Seß⸗ ler und Koßmann die gefährlichſten Leute, Schiedsrichter Broden⸗Duisburg leitete das einwandfrei. Spiel Eu ropa⸗Pokal: Italien— Ungarn 212 forzheim vergrößert ſeinen Vorſprung In Mannheim ſiegt glatt— Neckarau knapp geſchlagen— Phönie Karlsruhe immer noch ohne Sieg Müller wiederholt ſogenannte„totſichere“ Sachen verſiebte, aber doch den ſchneidigen Schuß zeigte, was von Wü ſch der halblinks wohl nicht auf dem paſſendͤſten Platz ſtand, nicht geſagt werden kann. Manche Schwächen— neben recht guten Momenten zeigte auch Seidel auf dem linken Verteidigerpoſten. Nonnenmacher im Tor hatte nicht die Möglichkeit, ſeine Klaſſe beſonders herauszuſtellen, aber an den beiden Treffern war keinesfalls etwas zu machen. Neckarau, um das oft mißbrauchte Wort einmal richtig zu gebrauchen, hatte wirklich Pech. Da iſt 55 Größ be, der mit Oberſt auf der Gegenſeite das Miß⸗ geſchick teilte, durch ganz vereinzelte Schnitzer den Gang des Spielablaufs mitentſcheidend zu beeinfluſſen. Die ungeheure Arbeitsleiſtung dieſes Spielers muß ſchließlich zu einigen Verſagern führen, die aber nur beweiſen, wie einſchneidend ſolche Leute ins Gewicht fallen. Die Läufer⸗ reihe überhaupt war der Rückhalt der Mannſchaft, und es mußte ſich unbedingt auswirken, daß Lauer gegen Ende ausſchied. Die Verteidigung allerdings hängt noch zu ſehr am kurzen Zuſptel, anſtatt befrelend abzuſchlagen, und Dieringer zeigte gleichfalls große Unſicherheit. Das hätte aber dem Spiel nicht den Ausgang gegeben, wenn der Sturm bei ſeiner anzuerkennenden Schnelligkeit auch wieder die notwendige Ruhe vor dem Netz befäße, 2 4 Tore von Langenbein Vfc— Viernheim:2(:1) Auf eigenem Platze empfing der Gaumeiſter den Neu⸗ ling Viernheim Eine glatte Sache für die Raſenſpieler, wenn nicht verſchiedene„wenn“ und„aber“ die günſtige Situation beeinträchtigt, hätten. Dieſe Faktoren, die für das Spielgeſchehen unbedingt berückſichtigt werden mußten, waren der Kampfgeiſt, die Unberechenbarkeit der Viern⸗ heimer, die einmal groß verloren, um dann wieder über⸗ raſchend erfolgreich zu ſein. Dem Geſetz der Serie nach mußte diesmal die„grüne Gefahr“ aus Viernheim, die erſt vor 8 Tagen Mühlburg 311 geſchlogen hatte, einen Pech⸗ tag haben und das:4 für den VfR läßt auch die Ver⸗ mutung aufkommen, als ob der Gaumeiſter ungefährdet beide Punkte verteidigt habe. Gewiß führten die Rafen⸗ ſpieler bereits 41 und:0, ehe Viernheim jeweils zu einem Gegentor kam, aber der Widerſtand der Gäſte wür härter, als es das Ergebnis zum Ausdruck bringt. Trotz⸗ dem iſt der Sieg der Mannheimer klar verdient, die nicht allein techniſch und taktiſch weitaus gereifter ſpielten, ſon⸗ dern die auch in Langenbein einen Stürmer hatten, der eben die gegebene Situation auszuwerten verſteht. Unverfehrt⸗ Pforzheim, der das Spieh ſicher leitete, ſah die Mannſchoften in ſolgender Aufſtellung zur Stelle: BfR: Bartal; Schmoll, Au; Fürſt, Kamenzin, Willier; Spindler, Striebinger, Langenbein, Theobold, Adam. Viernheim: Krug; Kiß 1, Faltermann; Martin, Bauers⸗ feld, Fetſch; Pfennig, Koob, Müller, Gölz, Kiß 3. Bick beginnt überroſchend ſtark. Wenige Minuten ſind verſtrichen und ſchon führt Mannheim 170. Langenbein erhält im Strafraum eine Vorlage. Eine ſchnelle Täu⸗ ſchung und ein ſcharfer Schuß gus der Luſt ins rechte Eck gibt Krug das Nachſehen. Viernheim it etwas durch⸗ einander geraten durch den raſchen gegneriſchen Erfolg und VfR nützt dieſe Schwäche ſoſort aus. Einen haargenauen Paß Striebingers zu Langenbein nimmt dieſer mit dem Oberarm mit— was aber vom Schiedsrichter überſehen wird— und ſchon iſt Krug im Viernheimer Tor zum zweiten Mal geſchlagen. Viernheim reißt ſich jetzt zu⸗ ſammen. Eine Flanke von Spindler fängt Krug zwiſchen zwei Stürmern heraus, dann beginnen die Gegenangriffe, die zwar ungenau, aber durch die Wucht, mit der ſie erſol⸗ gengen, gefährlich ſind. BfR muß verteidigen und kommt nicht aus ſeiner Hälfte heraus, da die Verteidigung keinen Abſchlag beſitzt und nur unrein zerſtört, Ihne den Ball entſcheidend wegzubringen. Einen Bomhenſchuß aus 90 Meter lenkt Au zur zweiten Ecke, die, wie ſchon die erſte, nichts einbringt. Einen Weitſchuß lenkt Bartgk gerade noch zum 3. Eckball. Wieder erfolglos. Auf der Gegenſfeite ler an die Latte und Theobald köpft darüber. iſt noch ö immer das A und O der Fünferreihe; techniſch, wie auch überbieten. rbehalten, Viernheim zum erſten Tor geht durch, wird nicht angegriffen, us nächſter Nähe vor das Tor, wo Willier bedrängt Eckball lenken will. Das tückiſche Leder geht aber ploctert ins Tor.:1. Kurz darnach Halbzeit, f rückt an Reichlich die doppelten Gelegenheiten hatte dieſe Reihe als die Pforzheimer Sturmlinie, und dann wurde nicht genügend Platz gehalten. Vor allem Wenzelburger zog es in die Mitte, ſo daß gegebenenfalls Striehl rechtsaußen allein ſtand. Auch Klamm verfiel in den gleichen Fehler, zeitweiſe auch Roth. Aber trotz dieſer Mängel war das Geſamtſpiel der Mannſchaft entſchieden beſſer als das Pforzheims, was ohne weiteres dazu führen ſollte, die Flinte nur nicht ins Korn zu werfen. Bei ſolchem Zu⸗ ſammenſpiel muß ja wieder eine Wendung kommen. Pe i⸗ ſeler⸗Karlsruhe konnte als Spielleiter nicht zuſagen. Konnte man ſchon über den Handelfmeter rechten, ſo war die Hinausſtellung Lauers entſchieden zu hart. Dieſer mußte vorausgehend eine Art Ohrfeige einſtecken, was der Leiter allerdings nicht ſah. Eine Verwarnung hätte beim Grad des Vergehens von Lauer genügt. Eiſer ne Diſziplin auf alle Fälle!— aber ſie darf durch Ueberſpitzung nicht dazu führen, die Mannſchaften und Vereine, die in ſchwerſten Kämpfen ſtehen, ohne Not in Gefahr zu bringen. A. M. Phönix verliert wieder Phönix Karlsruhe— VfB. Mühlburg:2(:1) Zu dieſem Lokaltrefſen in Karlsruhe mußte„Phönix“ ſowohl als auch Mühlburg für zwei geſperrte Spieler Er⸗ ſatz einſtellen, von denen ſich der der Mühlburger gut in die Mannſchaft einfügte. Phönix Karlsruhe enttäuſchte itberhaupt ſeine Anhänger wieder ſtark. Die Läuferreihe ftel ganz aus und im Sturm merkte man wenig von guter Spiellaune. Anders war es bei den Gäſten, die vornehm⸗ lich im Lauf und der Abwehr ihre ſtärkſten Teile hatten. Nach anfänglich ſchwachem Spiel wurde aber der Mühl⸗ burger Sturm mit Offenhäuſer, Schwörer und Fach ſpäter immer beſſer, und durch zwei Tore wurde der knappe, aber dennoch eindeutige Sieg ſichergeſtellt. Nach drei Minuten Spieldauer gingen die Mühlburger durch ein Tor Schwörers überraſchend in Führung. Für Karlsruhe verſchoß zwiſchendurch Heiſer einen Elfmeter⸗ ball. Zwölf Minuten nach der Pauſe ſtellte Minges für Mühlburg den:0⸗Sieg durch ein weiteres Tor ſicher.— Schiedsrichter Wacker(Niefern) leitete vor 3500 Zu⸗ ſchauern zufriedenſtellend. Eintracht Frankfurt— FSW Frankfurt 120(:0) Vor 8000 Zuſchauern gab es im Frankfurter Sportfeld ein ſehr erregtes Spiel, das ſchließlich ſogar Formen an⸗ nahm, die zu einem Tumult und Skandal ausarteten. Die Eintracht war techniſch und ſpielkulturell beſſer als der FSB, der dieſen Nachteil durch einen ungeheuren Kampf⸗ einſatz ausglich. Vor dem Wechſel war die Eintracht meiſt tonangebend, dabei zeigte ſich beſonders ihr Mittelſtürmer Schmidt als ein hochveranlagter Spieler, der auch über einen guten Schuß verfügt. In der 35. Minute wurde der Eintracht⸗Mittelläufer Fürbeth verletzt und mußte bis kurz vor der Pauſe ausſcheiden. In der 24. Minute der zweiten Hälfte gab es dann einen Zwiſchenfall, der das bis dahin ſchöne, aber harte Spiel zu einer Farce machte. Schmitt im Eintracht⸗Tor hatte an einem FSV⸗Stürmer ein Foul begangen; im gleichen Moment ging der Eintracht⸗Sturm nach vorn und ſchloß den Angriff durch ein Tor Trumplers ab. Die FSV⸗Mannſchaft, im Glauben, der Schiedsrichter Schaub (Pirmaſens) hätte das Foul gepfiffen, wollte den Treffer nicht anerkennen. Unter dem Tumult des Publikums aging der Kampf, der natürlich weſentlich härter wurde, weiter, Kurz darauf leiſtete ſich Schucharbt an dem ſchon in ber erſten Hälfte verletzten Fürbeth eine üble Unſportlichkeit und mußte daraufhin den Platz verlaſſen. Eintracht be⸗ ſchränkte ſich in der Folge darauf, das Ergebnis zu halten, was ihr auch gelang. zweite Stelle nachdem Langenbein mit einem Rückzieher um Hanöbreite das Tor verfehlt und Striebinger darüber geknallt hat. VfR hat auch nach Wiederbeginn die erſte Chance, aber nur ein Eckball wird erreicht, Koob, der kurz vor der Paufe bei einem Zuſammenſtoß mit Baxtak eine Prellung erlitt, kommt wieder und Viernheim iſt damit wieder komplett. Willier flonkt, aber Krug rettet im Fallen, einen unheim⸗ lich ſcharfen Strafſtoß lenkt er gleichfalls über die Latte, Als aber Faltermann einen Ball verfehlt, ſteht Langenbein fret vor dem Tor und gegen ſeinen Schuß iſt Krug macht⸗ los.:1. In den nächſten Minuten drängt Bf ſtark und Krug ſteht im Mittelpunkt des Geſchehens Er hält ver⸗ ſchiedene ſchwere Schüſſe ſicher, aber trotzdem kann er den 4. Erfolg des Vid nicht verhindern. Herrlich paßt Strie⸗ binger an Spindler, dieſer läuft die Linie entlang, flankt, und blitzſchnell ſpritzt Langenbein zwiſchen den Bertei⸗ digern durch und ſchießt placiert ein. Das ſchönſte Tor des Tages. Der Höhepunkt des Spieles iſt damit überſchritten und der Kampf flaut ab. Für Viernheim kommt nur noch eine Verbeſſerung des Ergebniſſes in Frage, und wirklich gelingt es dem Angriff, die ſorgloſe VfR⸗Verteidigung zu überrumpeln. Zwar prallt ein Stroſſtoß von Gölz von einer Mauer ab, ober eine Vorlage drückt Pfennig un⸗ haltbar in die obere linke Ecke. 42. Langenbein an noch zu einem 5. Tor Gelegenheit. Beinahe von der Mitte aus läuft er durch, aber vor dem Tor verſchießt er frei⸗ ſtehend, ſo daß es bet dem 412 bleibt. Die Mannſchaften Mit Vſg gewann die beſſere Mannſchaft durchaus ver⸗ dient. Langenbein konnte von der gegneriſchen Hinter⸗ mannſchaft nicht gehalten werden und damit war der Kampf ſchon zum Teil entſchieden. Vorzüglich ſein Stel⸗ lungsſpiel, ſowie die Schnelligkeit, mit der er Torchancen erkennt und ausnützt. Striebinger im Aufbau trotz einer Kopfverletzung aus 3 geht, dagegen Theobald weniger produktiv. Spinöler beſitzt Können, verſteht aber noch nicht, ſich als vorgeſchobener Rechtsaußen einſetzen zu laſſen, ſo daß die Kombinationszüge zumeiſt zu flach waren. Adam im Feld gut, vor dem Tor aber zu unent⸗ ſchloſſen. Es koſtet doch nichts, einmal auf das Tor zu ſchießen, wenn ſich Gelegenheit bietet. Sehr gub war Kamenzin als dritter Verteidiger, was aber bei der Schwäche der Bfht⸗Hintermannſthaft notwendig war. Willier übertraf Fürſt klar, obwolll er das Eigentor auf dem Gewiſſen hat. Viernheim ſpielte ſein Spiel, ſo gut es der Gegner zuließ. Gölz und Roob, zwei intelligente Halbſtürmer, die aber nicht ſchnell genug vor dem Tore waren. Der Sturm ließ ſich durch die techniſche Fertigkeiten der BfR⸗ Abwehr immer wieder überliſten und vergab dadurch klare Gelegenheiten. Als Außenläufer war Fetſch überragend, um nach der Pauſe durch ungenaues Decken nachzulaſſen, Bayersfeld in der Mitte wurde ſeiner Aufgabe, Langenbein zu decken, nicht ganz gerecht. Auch die Verteidigung war hier oft machtlos, um aber onſt ſchlagkräftiger abzuwehren, wie man es auf der Gegenſeite ſah. Krug im Tor gut, trotz der 4 Tore, die fämtliche für ihn unhaltbar waren. 4 8. Seite Nummer 542 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. November 198 Neulußheims erſte Niederlage Unterbaden⸗Weſt Germanig Friedrichsfeld— Olympia Neulußheim:0 Phönix Mannheim— Seckenheim 211 Feudenheim— Alemannia Ilvesheim 221 Alemannia Rheinau— 08 Mannheim 224 Fortuna Heddesheim— SpCl Käfertal:3 Spg Sandhofen— 08 Hockenheim 111 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte OlympiaReulußheim 8 6 1 1 23:13 13:3 BVfTugt Feudenheim 8 4 3 1 18:14 11˙5 Germ. Friedrichsfeld 9 5 1 3 16·10 11:2 08 Hockenheim 9 3 5 1 2016 11:7 Phönix Mannheim 8 5— 3 18:8 10·6 SC ckäfertal 5 3 1 3 21:10 7 SpVg Sandhofen 7 2 3 2 11.13 727 Alemann. lvesheim 7 2 3 2 8¹12:7 8 Mannheim 7 2 1 4 13:18 59 Heddesheim 9 1 3 5 13:22:18 Meidnaun 9 2 1 6 11:23:13 Spy. Seckenheinm. 8 1 2 5 12:20 412 Friedrichsfeld— Neulußheim 30 Die erſte Niederlage mußte am Sonntag Neulußheim einſtecken; ganz überraſchend klar kamen die Friedrichs⸗ felder, bei denen ſie zu Gaſte waren, zu einem Sieg, der ganz leicht noch höher hätte ausfallen können. Beide Mannſchaften waren nicht wiederzuerkennen. Der Platz⸗ beſitzer enttäuſchte ſehr angenehm, dagegen fiel Neulußheim dem aufopfernden Spiel des Gegners zum Opfer. Schon öte erſten Minuten des Spiels ſind voller Spannung. Jäger kommt ſchön durch, ſchießt aber hoch über das Tor. Auf der Gegenſeite rettet Hollerbach durch entſchloſſenes Herausgehen. Graf ſchießt ſteil darüber und einen Bom⸗ benſchuß des Gäſtemittelſtürmers Zaß lenkt Hollerbach ganz groß, im Fallen, zur Ecke. Gegen Mitte der Halbzeit wird der ſchöne Kampf immer ſchneller, di⸗ Angriffe beider Parteien wechſeln ſich ab, bis es Friedrichsfeld gelingt, ein Plus herauszuarbeiten; die Gäſte kommen dank der ſtar⸗ ken Hintermannſchaft nicht mehr durch, während der Geg⸗ ner Langlotz immer wieder bedroht. Jäger vergibt eine große Gelegenheit, dann findet Henrikus das leere Tor nicht. Aber es gelingt doch noch, vor der Pauſe die Füh⸗ rung zu holen. Bei einem gefährlichen Angriff läuft Langlotz heraus und prallt mit ſeinem Verteidiger zuſam⸗ men; beide fallen und Jäger erfaßt die Lage und lenkt ſicher ein. Auch nach Wiederbeginn halten die Friedrichsfelder ganz Uberraſchend das Tempo und ſind weiter in Front. Jung jagt eine Ecke direkt hoch darüber, aber auch Hollerbach muß zweimal eingreifen. Die Gäſte müſſen nun alles auf⸗ bieten, um ihr Heiligtum rein zu halten. Henrikus ver⸗ ſchießt und auch Jäger knallt hoch über die Latte. Wieder iſt Jäger durchgekommen, jedoch verhindert Langlotz mit einer Bravourleiſtung den Erfolg; er wirft ſich dem Stür⸗ mer in den Schuß und bannt ſo die Gefahr. Eine Ecke kommt zu Graf, der ſchießt; wieder iſt Langlotz auf dem Poſten und hält ſicher. Auch die Gäſte bemühen ſich um den Erfolg, aber vergebens; die Läuferreihe des Gegners ſteht eiſern. Nur noch wenige Minuten ſind zu ſpielen, als Brümmer einem faſt ausſichtsloſen Ball nachgeht und ſchöne zur Mitte gibt. Jäger iſt zur Stelle und köpft das Jeder zum zweiten Tor kurz ein. Nochmals Angriff auf das Gäſtetor; Zipp läuft außen durch und flankt vors Tor, dort geht der Ball durch zu Graf, der direkt zum dritten Treffer einſchießt. Die Gäſte nehmen ihre letzte Kraft zu⸗ ſammen und ſtürmen vor, aber Hollerbach kann gerade noch das Ehrentor verhüten. Den Gäſten hätte man, ihrer Tabellenſtellung zufolge, etwas mehr zugetraut. Sie zeigten eigentlich nie eine ge⸗ ſchloſſene Leiſtung und ließen ſich durch die Läuferreihe des Gegners aus dem Konzept bringen. Gut war die Hinter⸗ mannſchaft, in der Gentner eine ausgezeichnete Leiſtung vollbrachte, wenn er auch gegen Ende ſtarke Ermüdung zeigte. Auch Langlotz im Tor hielt ſich tapfer, dagegen wurde durch das mäßige Spiel der Außenläufer dem An⸗ griff der Rückhalt genommen. Auch im Angriff wollte es nie klappen. Fuchs und Adler konnten ſich gegen Brüm⸗ mer nicht durchſetzen. Anders war es beim Sieger. Die Mannſchaft war gegen ihr Spiel vom letzten Sonntag nicht wiederzuerkennen. Es war von Beginn an der Siegeswille da, dem der Gegner ſchließlich unterlag. Das Hintertrio wieder ohne Tadel. Hollerbach ganz ausgezeichnet und auch Ehret ſtand eiſern und wurde von Kögel ſchön unterſtützt. Ebenſo lieferte die Mittelreihe ein gutes Spiel. Schmitt beherrſchte das Mit⸗ telfeld, und vor allem wehrten beide Außenläufer, Brüm⸗ mer und Janeſeek, ſo ſicher, daß ihm nur der Aufbau blieb und er ſeinen Sturm wirkungsvoll unterſtützen konnte, Hier ſah es nicht ſo roſig aus. Es wurden Dutzende von Chancen ausgelaſſen. Am beſten ließen ſich die Außen Graf und Zipp an, während Jäger als Mittelſtürmer oft zu viel zögerte. Henrikus konnte, beſonders in der erſten Hälfte, durch ſeinen Eifer gefallen, während Jung oft ſtörend wirkte. Als Unparteiiſcher war Kurz ⸗Ofters⸗ heim zur Stelle, der ebenfalls mit einer ſehr guten Lei⸗ ſtung das Spielfeld verließ. Härte nichts als Härte Phönix Mannheim— Seckenheim:1(:1) Bei dem Erleben dieſes abermaligen Zuſammentreffens zweter alter Mannheimer Fußballpioniere überkam einem ſchon nach knapp viertelſtündiger Spieldauer ein leichter Schauder. Wieder zog ſich von dieſem Zeitpunkt an eime Kette von Entgleiſungen gleich einem roten Faden durch das ganze Spiel, und wieder bekam man das zu ſehen, was man von den Begegnungen dieſer beiden Malinſchaf⸗ ten nachgerade gewohnt iſt. Im letzten Jahre ſchon be⸗ kriegte man ſich beiderſeits in einer dem Anſehen des Fußballſports geradezu Hohn ſprechenden Weife und auch dieſe Begegnung ſollte ſich dem Charakter der erwäknten Treffen anpaſſen. Wenn man vielleicht auch diesmal mit den beſten Vorſätzen zu einem anſtändigen Spiel operierte, ſo mußte am Ende doch alles wieder zu einer Fare werden, als der Spielleiter ſchon frühzeitig ſein klares Verſagen dokumentierte. Nicht ur, daß Dietle⸗Sins⸗ heim mit der Auffaſſung der Regeln über Faulſpiel nicht einig wurde, ſo geſchah es oft, daß geringe Vergehen ſchär⸗ fer geahndet wurden als ausgeſprochene grobe und abſicht⸗ liche Entgleiſungen. Der Verlauf der Spiele aus dem Vorfahre allein hätte genügen müſſen, mit der Leitung dieſes neuen Treffens Phönix—Seckenheim elnen Schieds⸗ richter zu beauftragen der einen reibungsloſen Verlauf garantiert hätte. Anſtatt Schmitt, Selzam, Sträßner oder Duchard(Heidelberg)— die ja ſonſt auch immer die Land⸗ vogte in ſolchen beſonders aviſterten Treffen ſind— erſchien mit Dietle(Sinsheim) ein Mann, deſſen Leitung ohne Format war. Unter ſeiner ſchwachen Leitung wuchs ſich das Spiel zu einem buchſtäblichen Ringen aus und 90 Proz aller Aktio⸗ nen liefen ſich in unfairen Kampfhandlungen feſt. Hüben wie öͤrübem kämpfe man mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln und es braucht wohl nicht beſonders betont zu werden, daß der Schlußpfif einer wahren Erlöſuna glich. Die laue Spielleitung bara jederzeit Gefahren von un⸗ geahnter Größe in ſich und ſo muß man es am Ende noch als ein großes Glück bezeichnen, daß die Folgen der Kampfhärte nicht allzu ſtarke Spuren hinterließen. Ein Platzverweis hätte genügt, um Ordnung zu ſchaffen, er hätte weiter genügt, um das ſinnloſe Aufeinanderprallen der Spieler im Keime zu ſticken. Statt deſſen wurde nach Strich und Faden gedro n und faſt keiner der 22 Akteure dürfte ganz mit heiler davongekommen ſein. Die unruhigen ogen l ſchlugen zu allem Ueberfluß auch in en der Zuſchauer, ſo daß es zu wiederholten h n Auseinanderſetzungen kam. Der wenia begeiſternde Spielverlauf mit ſeinen dauern⸗ den Unterbrechungen durch hartes Angehen entſchied den Kampf zu Gunſten des Phönix, der in techniſcher Hinſicht deutlich überlegen war. Allerdings hatten die kräftigen Seckenheimer zuerſt das Wort. als ſie nach 20 Minuten begünſtiat durch einen Deckun⸗ hler, in Front kamen. Die zielbewußtere Arbeit des Phönix ſchuf den Ausgleich durch Seel(Faulelfmeter) und kurz nach der Pauſe holte Rößler nach einem ſchönem Flankenwechſel auch den zweiten Punkt auf das Phönirkonto Eine Einzelkritik der beiden Mannſchaften ſei unter den gegebenen Verhältniſſen erſpart. Nur der eine Wunſch ſei hier ausgeſprochen, daß es das letzte Mal geweſen ſeitt möge, daß man ſo leichtfertig mit altem und ehrlich erworbenem Ruhm umaeht. Dann erſt werden die hem⸗ menden Schranken zwiſchen Phönir und Seckenheim als befeitigt gelten können, wenn ſich die Spieler als Kame⸗ raden fühlen und wenn ſie frei jeden Albdruckes ſich be⸗ wegen können. Möge die zweite Begegnung in der Rück⸗ runde den Auftakt zu einer Serie ritterlicher Kämpfe zwiſchen Ppönir—Seckenheim bilden, wozu wir natürlich das Erſcheinen eines erſtklaſſigen Spielleiters in den Vorderererid ſtellen. a Glücklicher Sieg nach hartem Kampf VfR Feudenheim— Alemannia Ilvesheim:1 Mit ganz beſonderem Ehrgeiz wurde die Partie der Ortsnachbarn Feudenheim gegen Ilvesheim ausgetragen, bei der auf beiden Seiten kraftſtrotzende und energie⸗ geladene Leiſtungen geboten wurden, wie man ſie ſonſt von den Mannſchaften mur in ſelteneren Ausmaßen zu ſehen bekommt. Es war ein ſcharfes und packendes Rin⸗ gen und bei einem unerhörten Tempo, das bis zum Schluſſe faſt unvermindert vorgelegt war, kämpften die Mannſchaften mit ganzem Einſatz um die zu vergebenden Pumkte die letzten Endes dem alücklichen Feudenheim zu⸗ wußte. Vom Start weg ſpielte Feudenheim in ſehr veränderter Aufſtellung merklich überlegen, ſo daß ſich Ilvesheim rieſig ſtrecken mußte, wollte es nicht frühzeitig ausgeſchaltet werden. Lembach, der einige famoſe Paraden gezeiat hatte, wurde dabei aber leicht angeſchlagen, ſo daß er ſeinen Poſten für einige Minuten dem Läufer Weber über⸗ laſſen mußte, der ſich bei einem Bombenſchuß von Klem⸗ mer fein bewährte. In der 23. Minute ging Feudenheim mit:0 in Front. Ripp hatte einen Strafball gut herein⸗ gegeben und Mittelläufer Pflock ſchnellte aus dem Spieler⸗ knäuel hoch und lenkte mit dem Kopfe ein. Nach und nach kam auch Ilvesheim mehr zum Zuge; die beſte Chance zum Ausgleich vergab aber der Linksaußen Weber, der auf wenige Meter dem Torwart Müller in die Arme ſchoß. In zweiter Hälfte erfuhr das ſchon große Tempo noch eine ſtarke Steigerung als der Rechtsaußen Schwarz den Ball zum Ausgleichstor in der 56. Minute für die Ale⸗ mannen eingeſchoben hatte. Mit dem Kopf hob ſpäter Ueberrhein den Ball über den herausgeſtürzten Lembach, doch Sauer war da und rettete auf Koſtem einer ergebnis⸗ loſen Ecke. In der 74. Minute fiel nach einem Strafſtoß durch Fuchs das zweite Tor, das Ilvesheim, da man den Abſtoßpfiff des Schiedsrichters nicht vernommen hatte derart ſtark aus dem Konzept brachte daß Sauer ſeine Mannſchaft verließ. Aber auch mit zehn Spielern zog Ilvesheim noch einmal an; man hatte aber kein Glüg um eine mögliche Punkteteilung noch erreichen zu könn Feudenheim mußte ſich mächtig ſtrecken und 915 zum letzten Augenblick kämpfen. Der Sturm 1 einem unerhörten Tempo los und zeigte dabei ein An, griffsſpiel von großer Gefährlichkeit, ſtets ſehr gut unter ſtützt von einer lebendigen Läuſerreihe, in der der ib Mittelläufer Pflock, von den braven Ripp und Iguor 0 den Außenpoſten aufmerkſam aſſiſtiert, äußerſt durchdacht kämpfte. Ueber ein ausgeprägtes Stellungsspiel un 8 155 un einen geſunden Abſchlag verfügten Sohn und Fuchs in 5 Verteidigung und Torwart Müller hielt einige ſchwere Brocken ganz erſtklaſſig. Ilvesheim kämpfte wie in früheren Tagen mit großem Elan und ſtarker Kampfbetonung. Der Sturm griff ſteil und ſchneidig an; er iſt auf dem Wege, alte Schlagfertigkeit, die ihn einſt gefürchtet werden wiederzufinden. Mit vollſter Tatkraft ſpielte die kleinzukriegende Läuferreihe, in der beſonders der M läufer Kraft, der ſeinem Namen allerdings zweiten Hälfte alle Ehre machte, unaufhörlich aufs Tempo drückte. Hart und eiſern fuhren Sauer und Hennesthal dem Gegner in die Parade und Lembach, ein ſchneidiger unerſchrockener Hüter, hielt mit Ruhe und Sicherheit. Schiedsrichter Selzam⸗Heidelberg leitete das Tref⸗ fen beſtimmt nach beſtem Wiſſen und beſter Gewifen⸗ haftigkeit. 5 utm ſeine ließ, nicht ittel⸗ erſt in der 08 Mannheim ſiegt ſicher Alemannia Rheinau— 08 Mannheim:4 Die Alemannia Rheinau, die wohl kaum in der Lage ſein dürfte, in der Fremde die zum Klaſſenverbleib not⸗ wendigen Punkte zu erringen, iſt vor allen Dingen darauf bedacht, wenigſtens ſeine ſich durch Heimſpiele bietende Chencen voll auszunützen und ſich jeden auch nur erreich⸗ baren Zähler zu ſichern. Der Miyc 08 hatte es daher auf dem ſandigen und ungewohnten Gelände rieſig ſchwer, zu einem Erfolge zu kommen, da ſich Rheinau mit dem Mute der Verzweiflung ſchlug und jeden Meter Boden aufs zäheſte verteidigte. Erſt nach der Pauſe ſetzte ſich die beſſere Technik und das größere Stehvermögen der Mannheimer einwandfrei durch, ſo daß ein ſchöner wohl⸗ verdienter Erfolg erfochten wurde. Gleich zu Beginn dieſes ſpannenden, abwechſlungs⸗ reichen Treffens wartete man auf beiden Seiten mit ge⸗ fährlichen Angriffen auf und ſchom in der 5. Minute konnte Rheinau nach einer ſchlechten Abwehr die Gäſteverteidigune durch den entſchloſſenen Weber in Führung gehen. Die Freude währte jedoch nicht lawge, wenige Minuten ſpäter kam Zöllner in ausſichtsreicher Stelluma an den Ball und ſetzte unhaltbar das Leder neben dem Pfoſten in die Maſchen. Nach einer kurzen Drangperiode Rheinaus kam (8 ſtark auf, hatte aber viel Pech mit ſeinen Schüſſen, erſt in der 34. Minute kamen die Gäſte durch einen Jon Zöll⸗ ner verwandelten Händeelfer zu einem zweiten Treffer. Nach der Pauſe lag 08 längere Zeit im Anoriff aber Rheinaus Torabwehr hielt dicht. Später wurde der Kampf wieder ausgeglichen und raſente Durchbrüche brachten bei⸗ den Torhütern viel Arbeit. Durch zwei wunderbare Tore von Dorſt in der 75. und J. Minute konnten die Gäſte den Sieg ſicherſtellen, denn obwohl Rheinau mit dem Mute der Verzweiflung kämpfte, reichte es nur noch zu einem Gegentreffer durch Kutterer. 8 Mannheim war wieder mit größter Energie bei der Sache. Der Sturm, in dem die bekannten Spieler Dorſt und Zöllner überragten, griff ſchwungvoll an und Zuſam⸗ menarbeit und Schuß ließen kaum noch Wünſche offen. Die Läufereihe bot dem Angriff einen achtbaren Rückhalt und war in der Zielſtrebigkeit des Aaufbaus der gleichen Linie des Gegners merklich überlegen. Die Verteidigung zeichnete ſich durch eine ſichere Abwehr aus und Eckel im Tor war ſehr aufmerkſam auf ſeinem nicht leichten Poſten. Alemannia Rheinau hat ſich in ſtärkſter Gegenwehr ge⸗ ſchlagen. Benz im Tor hielt ſchwerſte Bälle und in der Verteidigung ſtand Kutterer wie eine Mauer. Das Feh⸗ Opfertag des deutſchen Hockeyfports Baden ſchlägt Südweſt-Nordheſſen:0(:0) Der Opfertag des Deutſchen Hockeyſportes liegt jetzt hinter uns. Ueberall in deutſchen Gauen, wo Hockeyſpieler ſich im Kampf mit dem Krummſtock um den runden Leder⸗ ball gegenüberſtehen, ſanden am Sonntag Wettſpiele ſtatt, deren Ertrag der Winterhilfe zugeführt wurde, ſo daß auch der deutſche Hockeyſportler ſein Scherflein zu dem Kampf gegen Hunger und Kälte beitrug. Für Mannheim bedeutete der geſtrige Sonntag einen ſportlichen Höhepunkt, denn das Zuſammentreffen der bei⸗ den Gaumannſchaften von Baden und Südweſt, das am Vormittag über 200 Zuſchauer auf den BfR⸗Platz am Flughafen gelockt hatte, erweckte weit über die Grenzen Mannheims hinaus das Intereſſe der Sporthbegeiſterten, da es ſich bei beiden Vertretungen um die beſten ſüddeutſchen Gaumannſchaften handelte. Wenn man mit den gebotenen Leiſtungen nicht ganz zufrieden war, ſo ſind hierfür mehr äußerſt ungünſtige Umſtände maßgebend. Zudem iſt es gewöhnlich auch ſo, daß zu hoch geſteckte Erwartungen nur ſelten erfüllt werden. Boden ſtellte die für den Kampf vor⸗ geſehenen Spieler ins Feld: Baden: Schäfer(MT Mannheim); Kerzinger 1(SC Heidelberg), Dr. Kulzinger(VfR); Mintrop(TV 1846 Mannheim), Kerzinger 2, Schollmeyer; Stieg(HC Heidel⸗ berg), Voth, App(TG 78 Heidelberg), Peter 2, Düring. Abgeſehen von Heiler(VfR) und Peter 1(HC Heidel⸗ berg), die beide erſt am Samstag aus England, wo ſie mit einer Heidelberger Studentenmannſchaft weilten, zurück⸗ kehrten, hätte die badiſche Elf auf dem Papier kaum ſtär⸗ ker aufgeſtellt werden können. Vor dem Spiel hatte man allerdings Mintrop und Schollmeyer noch die Plätze tau⸗ ſchen laſſen, was wohl für die ſchlechte Leiſtung des Mann⸗ heimers ausſchlaggebend war. Wenn Schollmeyer un⸗ bedingt links hätte eingeſetzt werden ſollen, ſo wäre es beſſer geweſen, auf den rechten Läuferpoſten Härle(Vit) zu ſtellen, der dieſen Poſten auch etatsmäßig bekleidet. Die Läuferreihe war überhaupt der ſchwächſte Mannſchaftsteil Badens. Kerzinger 2 erreichte bei weitem nicht ſeine Lei⸗ Bezirksturnier der Bantamgewichtsringer Allraum-Sandhofen der Sieger— Lehmann-f Ss der weitaus beſte Techniker Das Bezirks⸗Turnier der Bantamgewichtsringer wurde dem Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim über⸗ tragen. Dieſer Verein, der ſchon in unzähligen Veranſtal⸗ tungen ſeine organiſatoriſchen Fähigkeiten unter Beweis ſtellte, brachte auch dieſes Turnber ohne Tadel zur Durch⸗ führung. Leider erſchienen von den 7 gemeldeten Teilneh⸗ mern nur noch 4 auf der Matte. Der Oftersheimer Uhrig und Adam⸗Sportyg. 84 mußten wegen Uebergewicht aus⸗ ſcheiden und Redzig⸗Heidelberg zog wegen einer Schulter⸗ verletzung ſeine Meldung zurück, ſo daß nur noch aus Allraum⸗Sandhofen, Glaſer⸗Sportvg. 84, Lehmann und Klefenz, beide Vfck 86, der beſte Ringer des Bezirkes Un⸗ terbaden zu ermitteln war. Wie erwartet ging von dieſen nier Konkurrenten der Sandhöfer Allraum als Sieger her⸗ vor. Lehmann, der techniſch beſſer iſt, aber zu offen im Bodenkampf ringt, wird an zweiter Stelle rangiert. Gla⸗ ſer wurde von den beiden Bflern ausgeſchaltet. Durch dieſe geringe Beteiligung bekamen die zahlreich erſchie⸗ nenen Interſſenten nur 5 Kämpfe zu ſehen. Kampfrichter war Biundo⸗RTus Mannheim. Die Ergebniſſe: 1. Kampf: Glaſer⸗Sp. Vg. 84 Mannheim gegen Leh ⸗ mann ⸗Vi 86. Nach ausgeglichener erſter Halbzeit, die nur norſichtiges Standringen zeigte mußte Lehmann durch Losentſcheid Zwangshocke einnehmen. Glaſers Anſtreng⸗ ungen blieben erfolglos. Seine Aufreißer und Arm⸗ ſchlüſſelgriſſe ſprengt Lehmann immer wieder. Nach dem Wechſel geht der Bfcler aufs Ganze. Seitlichen Unter⸗ griff und verſchränkte Ausheber bringen Lehmann mehrere Wertungen, Glaſer wird mit Ueberſtürzer in der Brücke feſtgehalten, die Lehmann wach 11 Mfauten eindrückt. 2. Kampf: Allraum Sandhofen gegen Klefenz⸗ Bf 86. Dieſes Treffen beginnt lebhafter. Es ſchien als ſollte die Entſcheidung vor Ablauf der Diſtanz herbei⸗ gefüthrt werden. Klefenz wird in Defenſive gedrängt. Keiner der Kontrahenten kam im Verlauf der Boden⸗ runden zu einem Vorteil. Was der eine Ringer an Kampfgeiſt vor hatte, glich der andere durch zähe Vertei⸗ digung wieder aus. Nachdem ein Sieger ermittelt werden mußte, entſchied ſich der Kampfleiter für Allraum Kampf: Glaſer ⸗84 gegen Klefenz⸗Vfckt 86. Erſte Halbzeit vorſichtiges Abtaſten. Beide kennen ſich, keiner will ſich eine Blöße geben. Kurz vor Schluß der erſten Bodenrunde erreicht Klefenz durch ſeitlichen Auf⸗ reißer eine Wertung, die Glaſer nach dem Wechſel trotz großer Anſtrengungen nicht ausgleichen konnte. Punkkt⸗ ſieger Klefenz. 4. Kampf: Allraum Sandhofen gegen Lehman n⸗ Bf 86. Dieſes Treffen muß die Eutſcheidung bringen. Raſch und wechſelvoll werden die Angriffe eingeleitet. Der Gaſt hat etwas mehr vom Angriff, kann ſich aber bei der ausgeklügelten Verteidigung von Lehmann keinen Vor⸗ ſprung verſchaffen. Lehmann muß zuerſt Zwangshacke ein⸗ nehmen, aus der er ſehr ofen kämpft, wiederholt geht Lehmann bei Aufreißer ohne Gegenwehr mit, er verſucht vielmehr durch Kontergriffe ſeinen Gegner zu gefährden, was ihm aber nicht gelingt. Nach dem Wechſel verteidigt Allvaum unfair, was ihn eine Verwarnung koſtet, dadurch aber Lehmann bei einem verſchränkten Ausheber um ſeine ſicheren Früchte brachte. Punktſieger Allraum. 5. Kampf: Lehmann gegen Klefenz. Ein ſehr ab⸗ wechſlungsreiches Treſſen. Der leichtere Lehmann hat an Technik und Wendigkeit viel voraus. Klefenz zog ſich eine Verletzung zu und gab kurz vor Ablauf des Kampfes auf. [raum ⸗Sandhoſen; 2. Lehmann⸗Bf f Klefeng⸗Vis 86. ſtung in dem Spiel des HCc gegen den BSC Berlin und auch Schollmeyer war nur in der Abwehr beſtändig. Ganz hervorragend ſchlug ſich in der Verteidigung Dr. Kulzinger, der weitaus beſte Spieler der badiſchen Elf. Ihm iſt es in erſter Linie zuzuſchreiben, daß Baden gewann, da er mit ſicherem Poſitionsgefühl und einer fabelhaſten Stockſicher⸗ heit immer wieder die gegneriſchen Angriffe unterband, wobei ihn Kerzinger 1 als rechter Läufer gut unterſtützte, ohne allerdings gleichfalls ſeine Beſtform zu finden Ueber⸗ raſchend unſicher und aufgeregt war Schäfer im Tor, dem kaum eine richtige Abwehr gelang. Ihm fehlt es ſcheinbar an Wettſpielerfahrung in großen Kämpfen, die ihm erſt das Zutrauen zu dem eigenen Können zu ſchaffen vermögen. Der badiſche Sturm war in ſeinen Aktionen ſehr gefähr⸗ lich, wenn er ſich einmal zu einer ſolchen zuſammenfand. Meiſtens war der Angriff aber zuſammenhanglos und weite Strecken des Spieles daher ungefährlich. Voth ver⸗ lor ſich in techniſche Einzelheiten, die aber auf dem naſſen Raſenboden unproduktiv blieben, App kam erſt nach der Pauſe beſſer auf und Peter 2 mußte in der erſten Halbzeit reichlich hinten nachhelſen; lediglich Stieg mit ſeinen raſan⸗ ten Vorſtößen war gefährlich, ohne aber alle Tücken des Bodens überwinden zu können. Ein ſchwacher Punkt Ba⸗ dens war auch der Schiedsrichter Klönne(Bfn Mann⸗ heim), der als früherer Rheinländer zu Beginn dieſer Spielzeit durch ſeine klaren Schiedsrichterleiſtungen im⸗ ponierte. Diesmal waren ſeine offenſichtlichen Fehlent⸗ ſcheidungen, die die Gäſte benachteiligten aber ſo unver⸗ ſtändlich, daß ſie den Spielverlauf weſentlich beeinflußten. Südweſt: Droeſe; Grieſinger, Auf der Heyde II; Ger⸗ hardt, Heidenhaus(TV 57 Sachſenhauſen), Schäfer(80 Frankfurt); Auf der Heyde 1. E. Cuntz, Ullrich(57), Patzke. Ruck(JG Frankfurt). Südweſt hatte alſo den Sturm umgeſtellt. Die Mann⸗ ſchaft bot lange Zeit das überlegenere Spiel, arbeitete ausgezeichnet zuſammen, was allerdings, da es ſich faſt um eine eingeſpielte Vereinself handelte, nicht verwundert. Bor dem Tore fehlte allerdings dem Sturm der letzte ent⸗ ſcheidende Einſatz, ſo daß Badens Verteidiger immer wie⸗ der abwehren konnten. Der Internationale E. Cuntz zeigte vor der Pauſe gutes techniſches Können, fiel aber ſpäter ab, ſcheinbar durch das Sams tagſpiel in der deut⸗ ſchen Olympiamannſchaft in Köln ermüdet. Die Läufer⸗ reihe beherrſchte bis in die 2. Halbzeit hinein klar das Spielgeſchehen, vor allem Heidenhaus in der Mitte gefiel weitaus beſſer als Kerzünger bei Baden Der Sber Schäfer war als Außenläufer eine Klaſſe für ſich. Die Verteidigung erwies ſich als äußerſt ſicher, war aber bei vaſchen Flügelangriffen nicht immer in der Vage, den badiſchen Angriff vor dem Tore am Schuß zu verhin⸗ dern, da die Kombinationen der Badener, wenn ſie einmal klappten, ſo ſpielſicher und präzis waren, daß dann immer Tore in Ler Luft hingen. Leider klappte das Innenſpiel aber nur ſehr ſelten. Die ganze erſte Halbzeit ſieht Südweſt faſt dauernd im Angriff. Der Sturm drängt ſtark, von der in Hochform befindlichen Läufereihe immer wieder vorgeworfen. Schäfer kann den Ball oft nicht wegbekommen, aber mit Glück bleiben Erfolge der Frankfurter aus. Erſt als Cuntz eine Vorlage wundervoll aufnimmt, die Verteidigung über⸗ ſpielt und aus 2 Meter Entfernung einſchießt, ſcheint der Bann gebrochen. Aber der badiſche Schiedsrichter gibt wegen angeblichem Stockfehler das einwandfreie Tor nicht, eine Entſcheidung, die ſicher keiner der Zuſchauer und Spieler billigte. Süsdweſt drängt immer noch, aber einige Vorſtöße des rechten badiſchen Flügels zeigte, wie gefähr⸗ lich der Badenangriff ſein kann. Mit 00 geht es in die Pauſe. Baden findet ſich jetzt beſſer. Ein Angriff der rechten Seite, Voth ſpielt ſich bis vor das Tor durch. Der Schiedsrichter pfeift ab, gibt dann aber das im nächſten Augenblick erzielte Tor doch noch für Baden. Südweſt gibt ſich trotz Jer Benachteiligungen nicht geſchlagen. Aber als Peter 2 verſtehend im Schußkreis den Ball erhält und ganz ruhig und überlegt einſchießt, iſt der Kampf ent⸗ ſchieden. Sücweſt fällt immer mehr aß und Baden be⸗ herrſcht ſicher das Spielgeſchehen, ohne zu weiteren Erfol⸗ gen zu kommen, da App, der den Torwart bereits über⸗ ſpielt ßat, vor dem leeren Tor über den Ball ſchlägt. len ſeines Partners Vetterolf, der ſich im Phönirſpiel gegen den hohen Gedanken eines„fair play“ vergangen hat und deshalb zwangsweiſe pauſieren muß, machte ſch ſehr bemerkbar, obwohl der Erſatzmann ſein möglichſtes tat, um dieſen Poſten auszufüllen. Sehr aufopfernd war das Spiel der geſamten Läuferreihe. Der Sturm operierte im Feldſpiel ſehr annehmbar, ließ aber im Strafraum eine größere Durchſchlagskraft vermiſſen; am beſten kennte hier noch Weber gefallen. Anentſchieden in Heoͤdesheim Fortuna Heddesheim— Sp. Cl. Käfertal 92g Nach dem letzten hohen Sieg der Käfertaler gab man dem Neuling in dieſem Treffen keine Chance. Wieder einmal bewies es ſich aber, daß im Fußballſpiel alles orin iſt und alle Möglichkeiten offen ſind. Käfertal kam um eine Niederlage gerade noch herum und bewies damit, daß die Mannſchaft für größere Taten nicht reif iſt. Technisch waren die Gäſte wohl beſſer, aber in bezug auf Kampfgeist und Eifer konnte man von den Heddesheimern entſchiehen lernen, die ſich immer beſſer fanden und dem Gegner durchaus gleichwertig waren. Heddesheims Schlußtrio war nach ſchwachen Anfangs⸗ minuten der beſte Mannſchaftsteil. Die Läuferr ihe hatte ihre Vorteile im Deckungsſpiel, während der Aufbau in der Geſamtleiſtung Schwankungen unterworfen war. Der Sturm war ſchnell und periodenweiſe ſehr gefährlich, in Ausnützen der Chancen aber ſchwach. Käfertals Schluß⸗ trio war wohl zuverläſſig, aber nicht fehlerfrei. In der Läuferreihe blieb Mittelläufer Kilian die treibende Kraftz er war unermüdlich im Decken und Aufbau. Der Sturm hatte in Pauels und Hering zwei gefährliche Außen und in Maier den beſten Techniker. Ueberraſchend ſchwach biieb Fuchs. Das Spiel beginnt beiderſeits ſehr flott, aber auch auf⸗ gexegt. Käfertol findet ſich zuerſt und wird durch feinen raſſanten Sturm ſofort gefährlich. Das Heddesheimer Schlußtrio wird ſtork unter Druck geſetzt, während der Sturm kaum in Fahrt kommt. Bei den wechſelvollen und ſchnellen Angriffen der Käfertaler kam der Gegner in ſtarke Bedrängnis und der erzielte Führungstreſſer der Käfertaler durch Singler auf Flanke von Hering war durchaus verdient. Weiterhin hat Käfertal Vorteile. Mog kämpft mit vollem Einſatz und iſt ſo verbiſſen in das Spiel, daß man nicht einmal die Pfeife des Schiedsrichters hal Allmählich läßt der Druck der Käfertaler nach, der Nufhag zeigt Schwächen und die Folge davon iſt, daß Heddesheim immer beſſer aufkommt und als gleichwertiger Gegner an⸗ geſprochen werden muß. Nachdem Rutz gerade noch ein totſicheres Tor verhütet und den Ball gerade noch zur Ecke ſchlägt, bringt dieſe doch den Ausgleich durch Vierling. Bis zum Wechſel iſt Heddesheim gefährlicher. Nach der Pauſe belommt Käfertal wieder leicht die Oberhond. Der Angriff ſpielt ideenreich, wird dadurch gefährlich, aber zum Schuß kommt man nur ſelten. Als daun Pauels eine präziſe Flanke ſchlägt, fällt durch Hering erneut der Füh⸗ rungstreffer der Gäſte. Für die Folge ſpielt Käſertal und Heddesheim kämpft. Es ſchien aber. als könnten die Gäſte bei dem knappen:1⸗Sieg bleiben und dies um ſo mehr, als Käfertals Läuferreihe den Gegner in Schach hält und das Schlußtrio gufmerkſam bleibt. Ein üherraſchender Schuß von Maier trifft die Latte. Auf Heddesheimer Seite vergibt Schmidt bei zwei ſchönen Angriſſen zwei ſichere Tore durch Danebenſchießen. Als dann 15 Minuten vor Schluß Käfertal durch ein vermeidbares Eigentor dem Gegner ein billiges Tor ſcheukte, erwachte Heddesheim. Man wurde ungemein ſchnell und Käfertals Schlußreihe war nicht mehr im Bilde. Nachdem der Tormann einen haltbaren Boll wieder aus den Händen gab, waren Schmidt und Vierling zur Stelle und ſchoben zum 312 für Heddes⸗ heim ein. Noch einmal zog Käfertal an, man kämpfte wie in den Anſangsminuten, und ſiehe da, in der letzten Mi⸗ aleich erzwang man im Anſchluß an die 6. Ecke den Aus⸗ gleich. Ein unerwartetes Anentſchieden Sp. Vg. Sandhofen— JV. Hockenheim 111 Im Mannheimer Norden empfing die Sp. Bg. Sand⸗ hofen die Mannſchaft des TV Hockenheim, die ſich im bis⸗ herigen Verlauf der Verbandsrunde wider alles Erwarten äußerſt gut und reſpektabel geſchlagen hat und bis zum zweiten Platz in der Rangordnung vorzuſtoßen vermocht hatte. Auch in Sandhofen haben ſich die Hockenheimer alle Mühe gegeben und dem Gaſtgeber eine ſchwere und harte Partie geliefert, und obwohl die Vereinigten alles daran⸗ ſetzten, zum Zuge zu kommen und den überaus ſtarken Widerſtandswillen des Gegners brechen zu können, der ſich äußerſt zähe und geſchickt ſeiner Haut zu e wußte, mußten ſie ſich doch letzten Endes mit einer Punkte⸗ teilung beſcheiden, die etwas überraſchend kommt. Nach torloſer erſter Hälfte, in der beide Mannſchaften einige gute Erfolgsmöglichteiten in teils Leuben Weiſe vergeben hatten, kam Sandhofen in der 52. Minute durch ſeinen Linksverbinder Vogel, der aus etwa 0 Mie. Entfernung ſcharf und unverhofft auf das ace Gehäuſe ſchoß, zur:0⸗FJührung. Gegen dieſen Ball, 1 von der Querlatte weg in den Kaſten geſpritzt war, halt der tüchtige Torwart Eppel natürlich keine Eingte möglichkeit gehabt; er konte nun verdutzt zuſehen, wie en hinter ihm einſchlug. Auf billige Art ſollte aber 1 1 heim mitten in der ſchärfſten Drangperiode Saneee zum Ausgleich gelangen. Bei einer Rückgabe Math, 1 zögerte Wittemann im Herausgehen, ſo daß der 155 15 Rechtsaußen Kühnle die Gelegenheit nützte und in lange Ecke ſchob. iter Die Sp. Vg. Sandhofen war gezwungen, alle Reg ihres achtbaren und erfahrenen Könnens zu ziehen Rohr ſpielen zu laſſfen. Der Sturm, in dem ſich Ofer und 155 nun beſſer und energiſcher anlaſſen und auch Vogel ſeine alte Form allmählich wiederfindet, landete ſtellangele Kombinationen, dabei aufs beſte unterſtützt von der 9 bewußten und ſchnellen Läuferreihe, die mitunter 11 0 dominierend war. In der Verteidigung gab es zwar 510 bange Augenblicke, doch die großen Momente ene ſo daß auch dieſe Reihe vollauf genügte. ene Tor hielt in gewohnter Sicherheit gewandt und e Die Hocken heimer Kampfmannſchaft, die in 125 niſcher Hinſicht der gaſtgebenden Elf nur wenig 1 legen war, dafür aber mit einem rieſigen Eifer delt 8 teil zu überbrücken verſuchte, bewies mit ihrem ſchnel 0 a unbekümmerten Spiel, daß die bisherigen Erfolge 111 von ungefähr kamen. Der Sturm, in dem Joffe einer der Auswahlſpieler des Bezirks Unterbaden 12 und Kühnle ſehr gut gefielen, griff ſchnell und wuchkig n und die Läuferreihe, die in der Zerſtörung gennene Aktionen meiſt ganze Arbeit leiſtete, kämpfte 1 und energievoll. Als ſehr ſchlagfertig erwies ſich die 115 deckung; beide Verteidiger verfügten über ein ages Stellnnasſpiel und der Hüter Eppel über ein ausgepeäg regelſicher und aufmerkſam. 75 f 78 ö 05 Sonnte Deutſch n — Zakopo Eſillag. Der durch d hardt⸗ ſpäter! ig,, Deutſch der deu BIN Vor leg der de in ber ft dank il 811⸗Tor den Mi auch ba kraͤnge lange 8 bürger Häſte fi 50 Wie ſchlaͤgt. kann g zwar de Aherſchr canze K kenſtraf! inſchteß halbrech letzten war nick Pfeiffer befallen. Hinlerm betten e bar, He ſhhwerk Armer beide J Germ. Mie Wemal zöhem ausgang Auf Tortelet edlen da in der lenbach ein blen ſeine J geben f übrigen können. halten Dur Mittag hegen g dem Ft Vettben wartet Die haf bei Fr Afährig Steger Horn 1 die beſt Den Mariel gleich d Unter. junge or auf echdacht und in der ſchwere en mit Sturm ſeine u ließ, nicht Mittel⸗ in der Tref⸗ wiſſen⸗ rſpiel gangen te ſich lichſtes war erierte raum koennte N 28 b man Wieder 8 rin im um it, daß achniſch fgeiſt chieden Begner fangs⸗ 5 hatte h, im chluß⸗ n der Kraft; Sturm n und blieb ch auf⸗ ſeinen heimer 0 der n und ler in er der g war „Mon Spiel, hökt. Lusben heim ex an⸗ ch ein en N Sand⸗ n bis⸗ barten zum rmocht r alle harte haran⸗ tarken , der ehren unkte⸗ haften tiger kinute Nove 1 R * Montag, 25. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 342 —2 b mögen rund 2000 Zuſchauer geweſen ſein, die am Budapeſt dem Handball⸗Länderkampf zwischen Bereits zum zwei⸗ 0 in Sulchld und Ungarn beiwohnten. tut al ſtanden ſich bieſe beiden Nationalmannſchakten Abbes Beim erſten Länderkampf im Vorfahr in dung wurden die Ungarn mit 14:8 Toren beſiegt. In en ungariſchen Hauptſtadt wurde am Sonntag 995 er deutſche Erfolg durch ein 17˙4(12:)⸗Ergebnis noch aherhoten. Ausſchlaggebend für den ſo klaren deutſchen . g war einerſeits die ausgezeichnete Mannſchaftsleiſtung Deutschen und andererſeits, die enorme Schnelligkeit, der die Magyaren vor der Pauſe förmlich überrannt wurden ie Ungarn hatten ſich große Mühe gegeben, um das e Ländertreffen mit Deutſchland ſo feterlich wie nur lich zu geſtalten. Nach Begrüßung durch einen Ver⸗ er des Ungariſchen Handball⸗Verbandes, der eine Er⸗ erung durch den deutſchen Mannſchaftsbegleiter Bu⸗ gt, und nach Abſpielen der beiden Nationalhymnen ute der Kampf beginnen. Während die deutſche Elf wie ſehen antrat, hatten die Ungarn noch eine Aenderung gommen, und zwar ſpielte als Mittelläufer Rakoſi. Hährend der Pauſe wurde außerdem noch der Halblinke Fella durch Takacſ erſetzt. Die Mannſchaften ſtanden 80 11 Kockrick(Leipzig); Müller Rielſſer(Darmſtabt); Keiter(Mülheim⸗Ruhr), Daſcher, (beide Darmſtadt); Reinhardt(Mülheim⸗Ruhr), Fhellig[Hamburg), Berthold(Leipzig), Braſelmann(Bar⸗ gen), Spalt(Darmſtadt). garn: Kuba; Kisfaludyt, Serenyt; Kutaſſi, Rakoſſ, golopoſan; Girakt, Szemere, Fodor, Velkei(bzw. Takacf), Cſillag. Der Torreigen wurde ſchon in den erſten Spielminuten zurch den Hamburger Theilig eröffnet, der eine Rein⸗ barbl⸗Vorlage zum 120 verwandelte. Bereits eine Minute ſhäter hatte Berthold auf:0 erhöht und durch Thei⸗ ig Braſelmann(2) und Berthold führte Deutschland wenig ſpäter ſchon 620. Dem ſchnellen Spiel ber deutſchen Stürmer vermochte die ungariſche Halbreihe VDVenſſcland:(Waldhof), I Mannheim— Weiß⸗Blau Aſchaffenburg:3 Vor dem großen Winterhilfsſpiel trafen ſich am Soun⸗ leg der Vi und Weiß⸗Blau Aſchaffenburg. Den Gäſten lein dem Gau Südweſt eine gute Rolle ſpielen, lieferte n Bick einen ſchönen Kampf, den die Aſchaffeuburger bank ihrer ſchnellen und ſchußſicheren Angeiffsreihe mit l roren für ſich entſcheiden konnten. Schon in den er⸗ ten Minuten bedrohen die Gäſte das VfR⸗Tor und haben auch bald Erfolg, als ihr Mittelſtürmer aus einem Ge⸗ Ränge einſenden kann. Die Bſct⸗Verteidiaung findet ſich lange Zeit nicht ſo daß der ſchnelle Sturm der Aſchaſſen⸗ Arger ſeine Kunſt zeigen kann. Auch das zweite Tor der Hüte füllt aus einem Durcheinander vor dem BſcR⸗Tor, 90 Wieder, der Gäſtemittelſtürmer, die Kugel ins Netz klagt. Nun kommt der VfR beſſer ins Spiel und Briegel enn zum Ehrentor einſenden. Ein Verteidiger kann zwar den Ball ſtoppen, aber er hat bereits die Torlinie klerſchritten. Nach der Pauſe muß der Gäſtetorhüter ſeine tanze Kunſt aufbieten, um alles abzuwehren. Eine Bom- kehtrafecke von Heiler hält er ſehr ſchön und als Kutterer ite Flanke von Binger direkt aufs Tor ſchießt, macht er aach Reſen ſchatſen Ball ſicher unſchädlich. Die Gäſte ſind dagegen glücklicher. Die ViR⸗Verkeidigung läßt ſich über⸗ spielen, ſo daß ihr linber Außenſtürmer zum öritten Tor kinſchteßen bann. Einen ſcharfen flachen Schuß des Gäſte⸗ halbrechten hält Cayie ſicher und Briegel ſchießt in der lehten Minute nur wenige Zentimeter neben die Latte ins Aus. Beim BfR, der ohne Dr. Kulzinger, aber zum erſten⸗ mal wieder mit Heiler antrat, lag in der erſten Hälfte ie Schwäche bei der Verteidigung, während nach der aufe der Angriff nicht auf Touren kam. Heiler ſteckte ae England⸗Reiſe noch in den Knochen und auch Meier war nicht immer im Bilde. Gut ſchlug ſich die Läuferreihe. Neeiſſer war ſehr gut und auch Härle und Mohr konnten Kefallen. Der Angriff ſpielte zu weich, um gegen die ſtarke iermannſchaft erfolgreich ſein zu können. Die Gäſte 1 kitten eine Mannſchaft im Feld, die durchweg gut beſetzt Bar, Hervorragend hielt ſich der Torhüter, der mehrere Ihwere Sachen ſicher abwehrte. Außer ihm iſt der Mittel⸗ Armer und Linksaußen zu nennen; Boos und G. Grohe, habe Mich, leiteten den ſchnellen Kampf gut. derm, Mannheim— Reichsbahn Kaiſerslautern 00 Ale bel den früheren Begegnungen wickelte ſich auch Wewal ein schnelles und ſpanendes Spiel ab, das nach Fiem Ringen um den Sieg torlos endete. Der Spiel⸗ düßgang war jeder Zeit oſſen. a „ uf der Germanjaſeite boten ſich die größeren Torzelegenheiten, wurden doch drei ſchön geſtoppke Straf⸗ den daneben geſchoſſen. Im Sturm war die rechte Seite, der ein Jugenoſpieler als Rechtsaußen neu eingeſtellt war, die beſſere; im übrigen ſcheiterte jedoch die Mann⸗ daher fünferreihe immer wieder an der ſicheren Hin⸗ Arlannſchaft der Lauterer. Die Läuferreihe war links was ſchwach, die Verteidiger Schoops— Hochadel 2 im uten ſicher und der Torhüter Uſer entledigte ſich ſeiner beit beſonders zu Beginn des Spiels zufriedenſtellend. Kalſerslautern hatte in dem Mittelläufer Schma⸗ lenbach wohl den beſten Mann auf dem Platze. Er zeigte ein blendendes Stellungsſpiel und eine reife Technik. Für eine Nanaſchaft war er eine unentbehrliche Stütze, da er leben ſeiner Zerſtörung ein guter Aufbauſpieler iſt. Die übrigen Leute zeigten mit Abſtand gutes Durchſchnttts⸗ dünnen, Greulich und Seidel(beide TB 1846 Mannheim) halten bei dem fatren Spiel als Unparteiiſche ein leichtes t.. Mannſchaften 111. —5 Hermania Mannheim— Kaiserslautern(Damen) 520 8 Einen hohen und verdienten Sieg holten ſich wieder die Einen abamen. Die Gäſte beſaßen bei weitem nicht die glrke wie in den früheren Spielen. Frl. Stürmer er⸗ dals für Germania vier und Frau Wühler das fünfte Tor.—6— Südwest ſchlägt Vayern:2 Um den„Silberſchild“ der Hockey⸗Frauen e emen 379(:2) Sieg ſpielte ſich am Sonntagvor⸗ 0. in Frankfurt a. M. die Gaugruppe Süsdweſt⸗Nord⸗ hem. den Gau Bayern nach ſchönem und ſpannen⸗ Aeatenelſen in die Vorſchlußrunde des„Silberſchild“. wartet 1 der Hockey⸗Frauen. Als nächſter Gegner Die 180 er Gan Nordmark auf den Sieger dieſes Spiels. . 1 0 5 Elf ſpielte recht gut, ihre Hauptſtütze lag Ielähr. 9 Pfahler⸗Nürnherg. Im Angriff war die erſt Seger Mittelberger⸗München die beſte Spielerin. Beim kug dle Läuferreihe das ganze Spiel. Marieluise 9 5 ihre Klubkameradin Schäfer waren im Angriff Melee Treffer erzielte nach viertelſtündigem Spiel gleich 85 Horn, gleich darauf fiel aber ſchon der Aus⸗ Aua: zr Saogel⸗Bürzburg bei einer leichtſinnigen Ab⸗ 2 u Gau Südweſt⸗Torhüterin. Die erneute Führung für ben, aß Südweſt erzielte die Linksaußen Pfuſch⸗Wies⸗ Mittel er vor der Pauſe vermochte noch die Münchnerin erger den Ausgleich zu ermelen. Erſt nach der leer deulſcher Zandbalſteg Angarn in Budapeſt 17:4(12: 0) überlegen geſchlagen nicht zu folgen, der deutſche Anſturm auf das ungariſche Tor wurde immer größer. Reinhardt, Spalt, Theilig und drei weitere Tore des Barmers Bra⸗ ſelmann erbrachten für Deutſchland eine 12:0⸗Halbzeit⸗ führung. Nach der Pauſe wirkten ſich verſchtedene Umſtellungen in der ungariſchen Elf, vor allem aber die Hereinnahme des ſchußkräftigen Halblinken Takaeſ, erfolgreich aus. Der Widerſtand der Magyaren wuchs mit der Spieldauer, den⸗ noch konnte die bereits bei der Halbzeit feſtſtehende Nie⸗ derlage nicht mehr in einen Sieg umgewandelt werden. Während die Ungarn an Durchſchlagskraft viel gewonnen hatten, wurde auf der deutſchen Seite erſichtlich, daß ſich die Stürmer vor der Pauſe zu viel zugemutet hatten. Der regenſchwere Boden machte ihnen ſehr zu ſchaffen. Obwohl die Ungarn im Feloſpiel zeitweilig dominierten, erzielte Theilig ein weiteres Tor für Deutſchland. Eine Mi⸗ nute ſpäter wurde durch den ungariſchen Mittelſtürmer Fodor der erſte Gegentreffer ſichergeſtellt, Braſel⸗ mann und Berthols ſtellten aber die alte Tordifferenz wieder her. Durch Takaeſ vermochten die Ungarn unter den Anſeuerungsrufen ihrer Landsleute kurz hinterein⸗ ander durch Takacefſ zwei Tore zu erzielen, die zum 158 führten. Während Spalt und Braſelman n Deutſch⸗ land in 17:8⸗Führung brachten, erzielte Rakoſi für Un⸗ garn noch ein viertes und letztes Tor. a Hanoͤball der Bezirksklaſſe Staffel 1 Ta Laudenbach— Friedrichsfeld 10:4 Jahn Weinheim— TV Leutershauſen 312 Ta Oftersheim— T 1846 1218 Jahn Neckaran— MTG 45 TV Viernheim— Poſtſportverein:10 Staffel 2 Tg. St. Leon— SB St. Leon:6 Tbd Neulußheim— TV Handſchuhsheim: Neulußheim kampflos Sieger TW Hockenheim— Polizei Heidelberg:6 Hocken-Klubkümpfe Pauſe fiel für die Gaugruppe Südweſt⸗Nordͤheſſen durch Marieluiſe Horn der Siegestreffer. Belgien— Deutſchland:1 Radländerkampf in Antwerpen Nach dem kürzlichen Zuſammentreffen in der Kölner Rheinlandhalle wurde am Wochenende in Antwerpen vor 16 000 Zuſchauern— auch der Kouſul wohnte den Kämpfen bei— ein weiterer Radländerkampf zwiſchen Deutſchland und Belgien ausgetragen. Die Belgier ſiegten im Geſamtergebnis mit:1 Punkten und ſtellten im Omnium in Buyſſe⸗Hämerlinck ſowie in den Dauerrennen in Ronße und Meulemans die Sieger. Deutſchland ge⸗ wann den Fliegerkampf durch Richter und Steſſes gegen Scherens und Arlet. Richter wurde nur einmal in einem Zweierlauf vom ſtändigen Widerſacher Scherens geſchla⸗ gen, gewann aber die beiden Viererläufe ſehr ſicher. Unterbaben⸗Oſt. 8 1 Va Eppelheim— 98 Schwetzingen 1 Union Heidelberg— Kickers Wallbten N G Kirchheim— VfB Wiesloch 214 Spg Plankſtadt— 86 Handſchuhsheim:0 Heidelberg 05— 5 09 Weinheim 911 Pfalz⸗Oſt: TSch Rheingönheim— 8 03 Ludwigshafen 20 SpVg Mundenheim— Kickers Frankenthal:2 F 1914 Oppau— J 08 Mutterſtadt 712 04 Ludwigshafen— F Speyer 310 Pfalz⸗Weſt: 1. Fc Kaiſerslautern— JV Landſtuhl 311 Pirmaſens 73— FV Homburg 211 MTS Kaiſerslantern— Fc Walbfiſchbach:0 Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt Spell Neckarſtadt— Kurpfalz Neckarau:5 TV 46 Mannheim— Poyſtſportverein 512 97 Maunheim— Gartenſtadt:0 Gruppe Oſt Germania Leutershauſen— Fortuna Edingen 011 TV Viernheim— F Hemsbach:2 Jahn Weinheim— Neckarhauſen 621 2 Die Spiele in den anderen Gauen 1. SSW Ulm— SW Feuerbach:1(:0) Vor 2500 Zuſchauern bewieſen die Spieler des 1. SS wieder einmal ihre gute Form; ſie konnten die Feuerbacher verdient:1(:0) ſchlagen. Die Ulmer ſtellten die beſſere Einheit dar und verfügten vor allem über einen beſſeren Sturm. Dem Spielverlauf nach iſt der Sieg zwar etwas zu hoch ausgefallen, zumal das Spiel vor der Pauſe ziem⸗ lich ausgeglichen war und Feuerbach brei Viertel der Spielzeit in der Ulmer Hälfte ſpielte. Bei den Gäſten war Hermann der beſte Mann, aber auch ſeine beſten Vor⸗ lagen konnten nicht verwertet werden. Spfr Stuttgart— Ulmer J 94:0(:0) Eine ziemlich zahme Angelegenheit war das Spiel in Degerloch, wo die Sportfreunde ihren Sieg gegen die Ulmer ohne beſondere Mühe erringen konnten. Die Stutt⸗ garter zeigten die beſſere Geſamtleiſtung und hatten mehr Syſtem als die Ulmer im Spiel. Die Gäſte konnten nicht überzeugen. Nicht nur, daß die Hintermannſchaft keine einheitliche Leiſtung bot, auch der Sturm vermochte ſich gegen die Stuttgarter Verteidigung nicht durchzuſetzen. Schwach und eriolglos waren vor allem die beiden Ulmer Flügel, die ſich in keiner Weiſe gegen die beiden Verteidi⸗ ger Dachtler und Goloſchmidt durchſetzen konnten. Ulms beſter Mann war der rechte Läufer Wurzer. Schiedsrichter Benzing(Schwenningen) leitete das Spiel ordentlich. Stuttgarter SC— Sp. Vg. Cannſtatt:0(:0) Das Treffen zwiſchen dem Stuttgarter SC und der Sp. Vg. Cannſtatt nahm vor 3500 Zuſchauern einen tem⸗ peramentvollen Verlauf, da die Platzherren mit einem etwas zu hoch ausgefallenen Sieg von 410(:0) gewannen. Der Sieg iſt aber verdient, denn der SC⸗Sturm zeigte ſich diesmal wieder äußerſt gefährlich und ſpielte in der zwei⸗ ten Halbzeit überaus gut. Die Hintermannſchaft hatte keine allzugroße Aufgabe, denn der Gäſteſturm zeigte ſich heute ſehr ſchwach und ließ jede Geſchloſſenheit vermiſſen. Ein gutes Spiel zeigte auch der Gäſte⸗Mittelläufer Richt, der bis in die zweite Halbzeit hinein der beſte Mann auf dem Platz war. Schiedsrichter Wiegand(Stuttgarter Kickers) leitete das überaus hart durchgeführte Spiel nicht immer einwanofrei. FV Zuffenhauſen— VfB Stuttgart:1(:0) Der JV Zuffenhauſen brachte am Totenſonntag vor 4000 Zuſchauern erneut einen Anwärter auf die Tabellen⸗ ſpitze zum Straucheln. Die Vorſtädter ſiegten nicht unver⸗ dient 21(:). Sie hatten eine kampfſfreudige Elf zur Stelle, die dem VfB bei ſeinem langſamen Kombinations⸗ ſpiel bald den Wind aus den Segeln nahm. In der W. Minute fiel durch einen Strafſtoß aus 35 Meter Entfernung durch Saile der Führungstreffer für Zuffenhauſen, den der VfB⸗Torhüter Kapp des grellen Sonnenſcheins wegen nicht verhindern konnte. In der 61. Minute drückte Schick im Anſchluß an einen Eckball das zweite Tor ein. In den letzten 20 Minuten lief der VfB zu alter Kampfform auf. In der 71. Minute glückte Schäfer der einzige Gegentreffer. Schiedsrichter Bauer(Heilbronn) pfiff zu viel und nahm ſo dem Spiel jeglichen Fluß. F Wacker München— FC München:1(:1) Das erſte Spiel der Münchener Doppelveranſtaltung brachte vor 5000 Zuſchauern einen knappen, aber ver⸗ dienten Sieg der Blauſterne, der aber gerade ſo gut um⸗ gekehrt hätte ausfallen können, denn in den letzten zehn Minuten drängten die Schwarzgelben beengſtigend. Wacker hatte auf Halbrechts Behle eingeſtellt ſonſt kämpften die alten Leute. Beim FC war Mittelſtürmer Brandmeier eine Neuerſcheinung der aber nicht gefallen konnte, Von Beginn an ſpielte Wacker überlegen. Die Feller würden voll en in ihre Hälfte gedrängt. Nur mit wenigen Ausnahmen ſetzten ſich die Außenſtürmer des Fi mit Er⸗ folg durch. 1860 München— Spogg Fürth:2(:0) Im zweiten Münchner Treffen erſchienen die Löwen mit vollkommen veränderter Mannſchaft, die es aber wie⸗ derum nicht fertig brachte, Punkte nach Hauſe zu bringen, Fürth gewann dieſen Kampf zwar knapp aber verdient, denn es war weitaus beſſer, ſeine Stürmer waren vor allem ſchneller am Ball. Ausſchlaggebend für den Sieg war das famoſe Spiel der beiden Flügelleute Wolf und Worſt, von denen letzterer auch die beiden Tore erzielte. Aber auch Kraus 1 als Mittelſtürmer gefiel recht gut, wäh⸗ xen Förſter und Leupold 2 weniger zur Geltung kamen. In der Deckung ſchaffte Emmert in der Mitte unermüdlich, aber auch Hecht war ſehr flink und hielt den linken Flügel der Münchner ſtets in Schach. In der Verteidigung, in der Leupold 2 für den fehlenden Zeiß ſpielte, war Schwender der Beſſere. Wenz im Tor hatte gute und ſchvwache Momente. Bei den Löwen zeichneten ſich die bei⸗ den Verteidiger Wendl und Neumaier beſonders aus. FE Schweinfurt— AS Nürnberg 10(:0) Einen etwas glücklichen Sieg erzielten die Schwein⸗ ſurter am Sonntag gegen den AS Nürnberg. Sie ſpiel⸗ ten nicht in beſter Form, leöiglich die Hintermannſchaft war gut. Bei den Nürnbergern war die Läuferreihe der beſte Maunſchaftsteil. Beide Stürmerreihen waren nicht auf Werbeborküämpfe in Rheingönheim Glänzende Revanche von Keller- Bft— Falk, Mühlum und Wurth(Poſt⸗ S) verlieren Mit einer in allen Teilen gut verlaufenen Werbever⸗ anſtaltung für den Amateurborſport wartete am Samstag⸗ abend der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Lubwigs⸗ hafen in dem benachbarten Rheingönheim auf. Als Kampf⸗ ſtätte wurde die geräumige Luitpoldhalle gewählt, die er⸗ freulicherweiſe einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Vier Einlagekämpfe und 5 nationale Begegnungen wur⸗ den unter der Leitung des Ringrichters Ulmrich⸗ Mannheim einwandfrei abgewickelt. Von den Einlage⸗ kämpfen, die ausſchließlich von Mitgliedern des Veran⸗ ſbalters gezeigt wurden, war die Paarung der Fliegen⸗ gewichtler König und Scheuerbrand recht anſprechend, wei⸗ ter vermochten die Schwergewichtler Kupper und der Taubſtumme Wagner durch ihren äußerſt großen Kampfgeiſt reſtlos gefallen. Als Hauptkampf dieſes Abends war die Begegnung in der Halbſchwergewichtsklaſſe zwi⸗ ſchen dem Gaumeiſter Keller⸗ fg Mannheim und Deuſchel⸗Ludwgishafen anzuſprechen. Für Keller galt es in erſter Linie für ſeine beim Städtekampf erlittene Punktniederlage Revanche zu nehmen, was ihm bei ſei⸗ ner einigermaßen wiedergefundenen Form reſtlos gelang. Nach einer ziemlich ausgeglichenen erſten Runde kommt der Mannheimer mit einem gut placierten rechten Haken durch. Deuſchel wurde ſchwer angeſchlagen und mußte wie⸗ derholt zu Boden. Der Gong rettete ihn vor einem ſicheren k. o. Nach der Pauſe war der Pfälzer noch nicht erholt und wird bald wieder mit hartem Kopftreffer zu Boden geſchlagen. Vor noch ſchwererer Strafe wurde der Lud⸗ wigshafener durch Abbruch geſchützt. Einen ſehr erbitterten Kampf lieferten ſich die Feder⸗ gewichtler Huber ⸗Vfg 86 Mannheim und Münch⸗ Ludwigshafen. Wenn Huber auf ſeinen alten Leiſtungs⸗ ſtandard kommen will, muß er ſich einem intenſiven Traf⸗ ning hingeben. Diesmal zog er gegen den ſtarken, aber noch unerfahrenen Münch durch ſeine Routine das beſſere Ende Der Punktſieg an Huber war ſehr knapp. Wohl die Schlußrunde, in der der Mannheimer durch blitz⸗ ſchnelles Erfaſſen die ihm gegebenen Chancen reſtlos aus⸗ nützte, mag bei dem Punktrichter ausſchlaggebend geweſen ſein. Die Leichtgewichtler Dau b⸗ Ludwigshafen und Mü h⸗ ums Poſt⸗Sportverein Mannheim lieferten einen harten, aber immer ſauberen Diſtanzkampf. Mühlum verfiel in den Fehler, daß er ſich von dem leichteren Pfälzer den An⸗ griff aufdrängen ließ. Obwohl der Mannheimer aus der Verteidigung mit wirkungsvollen Konterſchlägen aufwar⸗ tete, verlor er klar Boden und hauptſächlich in der Schluß⸗ runde. Punktſieger Daub⸗Ludwigshaſen. Nach längerer Pauſe ſtellte ſich wieder Wurkh⸗Poſt⸗ Sportverein Mannheim vor. Man war ſehr geſpannt wie der Mannheimer wohl die ihm geſtellte Aufgabe gegen den ſchlagharten Ludwigshafener Zettler löſen wird. In der erſten Runde verhielt ſich Wurth taktiſch ſehr klug. Durch ſeine gute Deckungsarbeit, kam Zettler zu keinem Volltreffer. In der Miktelrunde wird der Mannheimer aggreſſiver, ſammelt ſich durch leichte linke und rechte Treffer einen kleinen Punktvorſprung. Leider mußte der Hampf wegen einer Kopfverletzung, die ſich der Mannheimer kurch einen heftigen Anprall zuzog, geſtoppt werden. Sehr ſchwach waren die Leiſtungen der Leichtgewichtler Falke pPoſt⸗ Sportverein und Sch wicht ⸗Ludwigs⸗ hafen. Punktſieger wurde Schmitt. Der Reichsbahn Turn⸗ und Sportverein Ludwigshafen hat durch den Gaumeiſter im Fliegengewicht Bam⸗ berger, eine weſentliche Verſtärkung erhakten. Der wie⸗ ſelflinke Gipſt zeigte in 4 Trainingsrunden gegen Glaser und Fritz ſein großes Können. Die Ergebniſſe: „Jugend⸗Fliegengewicht: Scheuerbrand Punktſieger über önig. Weltergewicht: Kraft und Reffert beide RTus Boxen unentſchbeden. Schwergewicht: Wagner gegen Kupper, beide R TuS, unentſchieden. Federgewicht: Huber⸗Vict 86 Mannheim gegen n RTus. Punktiſieger Huber geen denen Leichtgewicht: Falk⸗Poſt⸗Sportverein Mannheim n Schmitt⸗K Tus. Punktſieger: Schmitt. Mitum Pot Sportverein Mannheim gegen Daub ⸗ Ludwigshafen. Punktſieger Daub. Mittelgewicht: Wurth⸗Poſt⸗ Sportverein Mannheim gegen Zettler⸗RTus. Sieger Zettler durch Abhruch wegen Verletzung ſeines Gegners. Halbſchwergewicht: Keller⸗Vfſßtß Mannheim gegen Deu⸗ ſchel⸗KR TuS. Sieger eller in der 3. Runde durch tech⸗ niäſchen k. o. 30:10 Platz: end und gewohnter Höhe. Das Spiel verltef recht 35 1 Zuſchauer abwechflungsveich. Schiedsrichter war vor 2000 Kreßner⸗Bamberg. F Bayreuth— Be Augsburg 21(:0) Die Bayreuther gewannen dieſes Spiel vor 1500 Zu⸗ ſchauern zwar mit etwas Glück, aber verdient, weil ſte lange Zeit in der erſten Hälfte und auch ſpäter die beſſe⸗ ren Leiſtungen zeigten. Die Platzherren zeigten auch das produktiver Spiel und legten vor allem einen großen Eifer an den Tag. Bei Augsburg war die Verteidigung recht ſchwach, während im Sturm der Mittelſtürmer Mar⸗ quardt ſtark bewacht wurde und ſich kaum entfalten konnte. Von der 15. Minute der erſten Hälfte an dominterten die Bayreuther, die ſich anfänglich mit dem glatten Boden wicht zurechtfanden. Schiedsrichter war Kreichauf⸗Nürn⸗ berg, der ſein Amt gut verſah. Jußball im Reich Gan Oſtpreußen: Pruſſia Samland— Vic Königsberg :0; Asco— Raſenſport Preußen Königsberg 2183; Polizei Tilſit— S Inſterburg 15:0; Tilſiter SE— Preußen Inſterburg 10:4; Preußen Gumbinnen— Norck/v. Boyen :5; Hindenburg Allenſtein Veh Oſte rode 11:8 SC Jauenthal— Viktorig Elbing:4; Preußen Danzig 8 Danzig:0; Gedania Danzig— Polizei Danzig 0 Gau Pommern: Greifswalder SC— Polizei Stettin :2; Germania Stolp— Viktoria Stolp:13; Pfeil Lauen⸗ burg— Sturm Lauenburg:7. Gan Brandenburg: Hertha⸗BSc— Viktoria 89:2; Minerva 98— VB Pankow:2; Tennis⸗Boruſſig— Wacker 04:3; Berliner SW 92— Nowawes 03:1; Blau⸗ Weiß— Spandauer SV 611. Gau Schlesien: Beuthen 09— Ratibor 0g:2; Bed Gleiwitz— Vorwärts Breslau:8; Breslau 02— Vo rw.⸗ Nu Gleiwitz:1: Viſch Breslau— Preußen Hinden⸗ urg 310. Gau Sachſen: Dresdenſia Dresden— Polizei Chemnitz :2) Fortuna Leipzig— Dresdner SC:1; BC Hartha Sportfreunde 01 Dresden 12. Gan Mitte: Sportfr. Halle— Wacker Halle:2; Cricket⸗ Böktoria Magdeburg— Viktoria 98:1; 1. SV Jena Spᷓg Erfurt 410; SC Erfurt— Sc 05 Deſſau:0. Gan Nordmark: Altona 93— Eimsbüttel:3; Viktoria — Hamburger SWV:1; Phönix Lübeck— Holſtein Kiel:2. Gan Niederſachſen: Algermiſſen 1911— BfB Peine:1; Boruſſia Harburg— Ve Osnabrück:0; Arminia Hanno⸗ ver— Raſenſport Harburg:4; Werder Bremen— Ein⸗ tracht Brgunſchweig 211. Gan Weſtfalen: Sus Hüſten 09— Weſtfalta Herne 278 Tus Bochum— S Höntrop 012. Gau Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Duisburg 08 :0; Rot⸗Weiß Oberhauſen— Schwarz⸗Weiß Eſſen 271; Vi Preußen Krefeld— Hamborn 07 071 Gan Mittelrhein: Tus Neuendorf— Kölner Eick 220; Tura Bonn— Bft Köln:0; Weſtmark Trier— SpVg Köln⸗Sülz 07:1; Kölner SC/ Mülheimer S— Age Stockholm(Geſ.⸗Sp.) 214. „Gan Nordheſſen: Heſſen Hersfeld— Sc og Kaſſel 121; Germania Fulda— Spb Kaſſel:0; JC Hanau 93— Kur⸗ heſſen Kaſſel 411. Frankfurter Judo-Sieg Im überfüllten Saal des Frankfurter Kegelſporthauſes fand am Samstagabend ein Dreiſtädtekampf im Jiu⸗FJitſu zwiſchen Frankfurt, London und Zürich ſtatt. Die Fronkfurter gewannen gegen die Schweizer mit 713 Punkten und gegen London mit dem gleichen Ergebnis, während der Kampf London— Zürich 378, unentſchieden, endete. Allerdings muß berückſichtigt werden, daß die Eng⸗ länder nicht in beſter Beſetzung antraten. Zwiſchenfälle in Strausberg Die Wochenendrennen auf ber Strausberger Walbbahn hatten leider wieder eine Reihe von Zwiſchenfällen im Gefolge, die nun ſchon zu einem Strausberger Renntag Purer Gleich im einleitenden Cap⸗Rivl⸗Jagdrennen fielen orquato, Kurzer Kopf und am letzten Sprung Perkeo und Erwin von Steinbach. Jockei W. Haufer, der Rei⸗ ter von Erwin von Steinbach, erlitt eiwen Oberarmbruch und iſt damit für den Reſt des Jahres außer Gefecht geſetzt, Im Ordensjäger⸗Jagdrennen verlor Ausſchreibung am vorletzten Sprung ihren Reiter Florian und querte dann reiterlos galoppierend das Feld, wobei der in Front liegende Oceanus zu Fall gebracht wurde. Taue ſtiütrzte am letzten Sprung, aber ihr Reiter H. Michaels erholte ſich bald wieder von ſeiner Benommenheit. Die Ergebniſſe: 1. Caprivi⸗Jagdreunen. 2000 /, 3000 Meter: 1. Rittm⸗ v. Horns Longinus(G. Dolff!; 2. Marſo; 3. Maltlaeum; 4. Perkeo. Toto: 55; Pbatz: 15, 16, 54, 45. Ferner: Goal, Blancheflor, Erwin von Steinbach, Torquato, Kurzer Kopf, Rether, Trompeter, Silen. 2. Widerhall⸗Rennen. 2000 4, 1800 Meter: 1. D. Krietes Frühlingsſee(K. Norr]); 2. Vockerode; 3. Fra Diavolp. Toto: 20; Platz: 11, 11. Ferner: Chryska, Metamorphoſe. 3. Ordensjäger⸗Jagdrennen. 2000 /, 3500 Meter: 1. E. Boeckers Paulchen(A. Machan); 2. Schwarzwaldreiſe. Toto: 54; Platz: 13, 10. Ferner: Oceanus, Tana, Aus⸗ ſchretbung.(Alle unter ferner gelaufenen Pferde ſind geſtürzt.) 4. Rochus⸗Rennen. 2000, 2000 Meter: 1. G. S. Gru⸗ nauers Vera;: 2. Goliath; 9, Mönch. Toto: 47; Platz: 10, 12, 14. Ferner: Lachteufel, Cobra, Prinzeſſin, Traum⸗ könig. 5. Fundin⸗Ausgleich. Ausgleich 4, 1800 /, 1800 Meter: 1. Frau E. Roddes Cornelia(5. Berndt); 2. Clary; 3. Pesne; 4. Ghandi. Toto: 54; Platz: 17, 27, 15, 33. Ferner: Irrigoyen, Doe, Reichsbahn, Liebeswalzer, Wolke, Frie⸗ denau, Rollwenzel, Waſſerball. 6. Favor⸗Jagdreunen. Ausgleich 4, 2000 /, 4000 Meter. 1. G. Schulz⸗Cheinitz' Mare⸗Autonius(W. Zimmermann); 2. Luxus; 3. Lordmayor; 4. Ancona, Toto: 48; Platz: 16, 10, 40, 23. Ferner: Leonatus, Jca, Dachs, Gaſpaxrone, Vinſepeter. 7. Oleander⸗Ausgleich. Ausgleich 3, 2000, 2400 Meter: 1. Abteilung: 1. Hptm. Heſſes Taifun(H. Berndt) 2. Neandertal; 3. Mein Fürſt. Toto: 18 Platz: 12, 2, 81. Ferner: Garconne, Lyſios, Darius, Kriegsflagge, Peterle. 2. Abteilung: 1. Heinz Junks Walthari(W. Printen); 2. Wh lund; 3. Demut. Toto: 34; Platz: 15, 24, 26. Ferner: Whiſt, Kampf, Lapſus, Jagoöſprung, Herero, Sieg⸗Doppelwelte: Vera F— Cornelia 35210. Neuß(24. November) 1. Wachtparade⸗Hürdenrennen. 1750 Mark. Dreijährige, 2800 Meter: 1. Gebr. Röslers Hohlweg(Glitſch); 2. Sau⸗ fährte; 3. Graf Moltke. Ferner: Flaute, Bummelant, Carma, Olearius. Toto: 15:10; Platz: 11, 10, 12710. 2. Artilleriekorps⸗Jagdreunen. 1750 Mark, Ausgleich 4 3000 Meter: 1. E. Wagners Gangani(Loßmann); 2. Jau⸗ dandus; 3. Roſelli. Ferner: Skapaflow, Weltmeiſter, Sunion, Adelbert, Augenſtern, Roswitha, Märzprinzeß. Toto: 39:10; Platz: 12, 12, 12:10. 3. Pulchra⸗Nuſſta⸗Rennen. Ehrenpr. u. 2250, Ausgb. g, 2400 Meter: 1. Frhr., v. ö. Bottlenbergs Praſſer(Lom⸗ matzſch); 2. Mixer; 3. Jlona. Ferner: Gnuſemong, Son⸗ nenzeit, Chinafeuer, Melle, Mauſer, Szegeban, Toto; 15, 16, 19:10. 4. Preis des Komitees. 1950 Mark. Jagdrennen. Aus⸗ gleich 4, 3650 Meter: 1. Ot. H. v. Guſtedͤts Jungritter(H. Weber); 2. Venuſta; 8. Sorgenfrei. Ferner: Ordens⸗ ritter, Birgit, Traumulus, Lorbeerroſe, Fan vom Werth, Toto: 26:10; Platz: 12, 12, 20:10. 5. Preis des Schützenfeſtes. 1750 Mark, 1400 Meter: 1. Frl. M. u. L. Mülhens Oho(H. Wenzel); 2. Die Lu⸗ ine; 3. Landzunge. Ferner: Mogul, Ballonpoſt, Huſar, ppelſprung, Laputz, Charolus. Toto: 18:10 Platzz 18, 14, 2210, 4. Jägerkorps⸗Hürdenreunnen. 1050 Mark, Ausgleich 3, 3000 Meter: 1. Frhr. v. d. Bottlenbergs Chevalier(H. Weber); 2. Panorama; 3. Rudolf, Ferner: Steinbruch, Robinſon, Läufer, Spanga. Toto: 16:10; Platz: 12, 17, 14:10. Sieg⸗Doppelweite: 8. und 5. Rennen: 62110. 10. Seite/ N a Nummer 542 Neue Ma unheimer 3 5 2 5 eitung/ SDAP-Miffeilungen Strohmarkt N Arbeitsfront a 5 Morgen⸗Ausgabe Aus partelamtlich Straße 1 ämtliche Betr Uhr, Großkund 5 zenzell triebs 575 undgebung, 5 . en Bekanntmachungen entnommen ſönlich auf 355 875 melden ſich am 25 8 und 1 Vgn. e 1 ohne Ausnahme alle be⸗ Montag, 25. November A Anordnung der Kreisleitung e e ee oder 26. d. M. ber.„Wiriſchafts und Sb alpalittk eb i 1 n alle S Ahr, Tachſchaf zohlfahrtspf 1„Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik im to Pflug ü 1 8 u, Frau 5 1 Stadt⸗ und Landortsgruppen! enen e 19 1 26. Nov., 20.15 22 graphiſchen Gene e 5 Kleintiapergonnalki Kin en und Mäb⸗ 95555 ppen h f N ule, S f 5 men der Sozi Aut 25„ uſchaft 9 g 5 8 70 15 bis e on 6 Jah Monat ee VVV für Thema: e Referentin: Gerda le Erbin A 14.45 197 0 1 Wymngſitſchnte Thilde 0 15 0 Jahren 0 big) fur 1 4 N ngsamt abzuholen. 35. 85 Bandes bat der Vortragsreihe Abtei arkhotel Mannheim und Mädchen. K ſus 71 1 n Yoetheſtraße 8 8. Uhr,* Politische Leit Krefsſchulungsamt. Arbeitsſchule es bauernführer ſpricht. eilung Schulung. Der cee Kn 17 Uhr Feubenhen N 77 7181 oll⸗Realſch 8 7 2 8 75 19.3 e schul e ur 25. November 79 kane u Deutſches 55 Sport für jed Männer. lſchule, Nöpard Wagner bis 21.30 1. Sblithen ſrſch über„dit öffentliche 1 950. lente, 20 5. f. Verstauen agel liefern s ſeteſens Mittwoch, 27. 5 Schwimmen: Kurſus 141 2% Deutſchland“ ber„Hitler iſt die Partei gebung dg. sofa ede zwiſchen 19.30 und? W 8 27. November Hallenbad, Hall.90 bis 28 uhr. f 5„ die Partei iſt P 4 Fragebogen auf de 30 und 21.30 Uhr, ihre Pe Fröhliche Morgenſt 5 5 Reiten! 1 e 1, Frauen und Männer hr Städtif „ 5 a5 r Ortsgruppe Jun, buch r. dion, Gymnaſtill unde: Kurſus 60 10 bi Reiten: 19.90 bis 20.30 känner. iſches 5. g halle, 5 9 10 bis 1 Uhr S 21 Uhr Rei 80 Uhr Reit S Schulung. 25. N Bd M Fachgruppe Verſich. Allgemeine 90 Frauen und Männer 3 88 Reithalle Schlachthof halle Schloß ſührerinnen ber tov., 20 Uhr, Schulung fü im„Deutſchen Haus“ erungen. Am 25. Novem zur Kurſus 4 18.3 örperſchule(für Frau 5 N 8 5 f der Ringe 1, 2, 5 i ng für alle Schaft⸗ von der Oeff Haus“, G 1, 10 5 vember ſpricht bis 30 bis 20 Uhr US Frauen und Männer): der Hildaſtraß 8 ge 1, 2, 5 in der Luftſchutzf ft⸗ on der Oeffentl. Leb(großer Saal) Dr. G. Wei s 21.30 Uhr US Schule. Kurſus 5 a 8 ße 12. Schreibz Luftſchutzſchule i die Techni Lebens verſicherungsanſt„G. Weiß Sandhofenſ Schule. Kurf ſus 5 190 Ubr Band, mitbrin Schreibzeug und„Mei le in Technik der Lebensverſiche herungsanſtalt Baden üb Sandhofenſchule, Kriegerf Kurſus 6 19.30 bis 21 . tbringen.„Mein Kampf“, 2 Fachgruppe K erſicherung Beginn? über Uhr Neckar„ Kriegerſtraße. Kurſus 7 5 21.80 Uhr e Deulſches 555„2. fragsabend pe Kohlenhandel. Am 75 un 20.30 Uhr. Waloöh ckorau, Kirchgartenſchule. V 1 19 30 bis 21.30 Mont Erſe Uhr, Turnen in dand Steopmarkt. 25. No Bedi im Wartburg⸗Hoſ. Nopember Vor⸗ Waloͤhofſchule, Knabentir le. Von 19.30 bis 21.30 Uh ag, 25. Novembe 5 5 9 8 dall Er en de e e eee fertal, Albrecht⸗Dür turnhalle. 17.80 bis 19.3 yr Nationaltheater:„* grel Rheintor 5 der Keh⸗Schule. vember, 19.90] u. Co. zeigt ei Dirkſen vom Kohle(Großer Saal). Fröhli echt⸗Dürer⸗Schule, Fr is 19.30 Uhr Kä⸗ ſtück r:„Petra und Alla“(Obrif . N f eimabend der 115 zeigt einen Tonfil hlenkontor Weyhenn Fröhliche Gymnaſti ee und Männe 85 ſtück von Max Geiſen(Obriſt Micha 5 Geſc ovember ſtatt(nicht Mitwoch Glaſſen findet am 05 N 0 9 391 Eniſtebeng Sten ane debe e dete 25 5 515 Fe A e 55 19.80. 60 P 5 8 4 r Ko 15 und Mädchen. K 1 88„Käfertal, 2 1 1 5 ramm. 2 Kabarett⸗ 1 N a Reichsbetriebsgemeinſchaft 8(Druck oöle. Beginn gecleßenſchple. 0 bis 2509 l t rand Oben Kaffee Baterland 1 100 ruck). Am 28. Nov Kurſus 27 19.30 bis 2 Straße, Frauen und Mäd f aſſee Sdeon! Konzert(Verlän * 0 5 5.I ſtraße, Frauen und 21.30 Uhr Liſelotteſchule chen.] Pfalzbau⸗Kaffee: 16 Verlängerung), Abbe OT Anzeigel Mädchen. Kurſus 28 19.90 1 Lichtſpiele: Uni 12 0 185 Kabarett und Tonz 75 ab morgen Ui Wir bedienen 8 ee ee e, * gen Dienstag f En mil 25 . ö 0 b 2. 15 Wi 0 11 F i ˖ nw¾iderruflich sofort II. billig 155 len. 0 ten: g. hloſſ. 4⸗ u— 0 D Plissee, Hohlsä 8eme Mi ö 0 sts ter Tagl 9 Burbeln 2 Se. Bin. Ap Sobel kifolg e Smok- und Step„ Blesen u. bill. 50 es 5 Siepe kerl 8er gie Stoff. A. Horn. H 7. 2, DlSchtvollen Progamns 6 Aae e Fernſpr. 286 35.— esch. Mixe, N A. 7 1027502 5 S722 50 5 5 eſt die NM! Ein 3 g 5 e Aufklärung, 15 ie dri 5. 5 92 e oͤringend nötig iſt! 5 N Die immer j ersfeiger 18 8 Ei* 8 das aliberüihmte 3 Zunſicht, aut Burg Rotenberg bei Wiesloch a Ge 8 1 5 1 als e e ar aus dem Besitz fes Herrn Gesandten E e hieksals-Film Mütter, Bee Geneſende, 12 575 versteigere ich üttentuch 197 a von Reichenau f 7 0 e ſeben 1 2 5 belgemalde, Radierungen, Suche und Aaunrele ere 1. 1 4 C1 1 2 0 eri 5 in j 19. Für ard. B nbach, 0 rühmten Tragödin ruf iſt e jeden Be⸗ au e Broch. Italtener und ene a mit UL DAG OVER * 2 ini. iſt nieman.„denn ſo geſund uke übe Holl. Stolleuschrank 5 8 5 85 8 Pola Hegri int.: 230 Beg. 8..40 820 Schwargbier 1 0 77 Köstritzer darntlur. FFF woc. Trac nn, 1 8 NVA WA AE eine f N ru och eine Steige⸗ eingelegt N 3 eee, N der die J Jugend über 14 Jahre Zutritt! könnte 925 e 5 1 dee„Chſener. Riede mode Sindeleeie kee, F 2 175 5 8 1 15 1 1 2 0 5 und Sessel. Bauernmö r. ermeſer-BGScth 625 E N A den Welt a ber Gigli. Fi ſchmeckt außerdem noch köſt F c schrank. isch 2 s uſhorchen läßt r Gigli- Film beginnt: trunk 5 es der gegebene 1 1 5 Perser Teppiche Und Brücken Feinste Vorkriegs Tögllch: 300 Not .00, 6 40, 9 1 1 für jedermann 5 4, 1806,05 m. f 8 runter pracht dockunusten da- 8.5008.50 tag t N 8 3 S Köhler, Seckenhelmer e ee e ee ee 0 Stra. enhei i beläge a nüphſeppich, telims. n. Smurna- 55 AIRAMBDA f ße 27, Fernſprecher 431 0 imer 5 Auen 11 5 ſch,kelims. Päufer u. Treppen- NIE gen 235 5 0 5 g Stofe. Stickerelen igegenstände eee Am Elnspalti 8— Bronsen und 8 sen. ee antike marx ge kleinanzeigen bis zu Beleuchtungskörper an, Fahgeneen, chin Se 1* inet Hehe von 100 mm je 2 Aufstellsachen. Sernen gersipirie Gerd d e 1 Nati 5 85 N 8 er 0 f un 9 1— i Gebrauchsmabel te Gerate u. Geschirre. jonal- Theater namen des 9. Annshmesehlub ff die Mittag. Bibliothekzimmer mit Secaefsclanbz n chern ee, Ausgabe vorm. 8 Uhr, für dle Speisezimmer mit Sessel. Hlapptisch A e tellung Nr. 67 Miete C Nr. Die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 6 Sonlafzimm 15 e und ⸗Hredens. 8 petra und Alla 50 88 0— 8 Schrs, Sind Gesindeaimmer. Diel(Obri f 95 5 Offene Stellen 75 5 55 10 8 ee 9 75 Veiel ine dener a cnghafte⸗ Ein Volbsstück 1 100 aſch 8 80 Erkäufe inige S845 5 besdmengef Aachens! Wege ae ene Sede von Mas Gen franz 0—— b 5„biegeslünle usw. einrichtung, Flurgesrderobe de 180 ust. Regie: Hans Ca Fe zugt Reisedamen gesucht ene eich öshede een eie Kaus un Nirtschategerate e See e deen e. bn eee enes billig abzugeben iner e 8 Serbe. Matratzen, küssen Sede bes rote an⸗ 0 57 Sie tä 1 15— 5 5 ten e, Glas- Lage bei vornehmer R ienen Sie tägl. Ichlafzümm b. Neber, F 5. 5. ff Jagdwaffen e Aufomattk- Bücirs N Jo Ort. eiſetätigkeit am U 5 5 ahnenfünte(Halber 160) lebt Doppelbü ch St. 1 in 3 Bedingung. Bücher schrank Beda Colklieb fl Sonsligvs gas Sliderraht Gesees Fc apf cklellber 15— 8 4 Mini nachm. 2— 6 Uhr. e e Ang-Apparat i Hobel 0 ngle 20 ae i Dan 1 5 5 0 anderen Sprachstörungen ander . 40 Vertito, 8 9(Schmalfilm) nur von e Nees cn ene Bent, une fis Seuche d fle ee in lng I Erlolgen marx Sitte s Tische cok 25 1 8 10 Waben 5 0 4 Mannhelm 85 sprecher, Geweine. Vieles W e c e n Fast. Zeldehandlung geb dung 55 e 4 0 le, Gasherd,. Laden. 100 olxstratze 98 Tel 8 5 8. 8 5 liegt 7 75 herb, 1 f 1 5 Immobſſien ge sdone det Epe 5 7088 5 ton 229 48 Ausstellung l. Bosiontigung: Verslel Worm; sches Inskiful ſich el —— 73070 ee de pa 22435 lenses dienstag, den 26. Nov. 1935 Mittwoch, d. Mein, f 10 ; 111 ennert. CCT i Ae e n 0 5 99 0 Einfamilien- Werkstatt. 10 Fern S61 T0. e von 10 18 Uhr durchgehend f um 10 deen 8 90 Zn verkaufen: 1 eee Kunsl- un—— 8 der R 1 85 1 0 5 am, melee 5 W 5 schlaf F f Für Fernruf 1 eee Ferdinand Weber 0 0 Ire Anzüge Und M4 ö U 1 00 0 f. Arzt u. In f ge tung ſowie einz. 1 1. HEIM 5 0 Fr. als Bürohaus. Bur Möbel ſehr bill. Tim Weid 10 Lie l f 755 F 7, 22 fle 0 bee ee ar ae beate„ ci ene beser in Had M- Aftrbfr er förtrö ne-P lürff IL ir ba eee un all e eee 5 2 2 5 5 5 5 e 5 miet. geſucht. Mleiderschranke 41 Se 71181 F S Aach personen-, 01. 5 Jos G le 5 1 10 F 5 wWaschhemmö. Lästwage Auende: ermietungen Goldfarb n gen R 8 193 an die Ausk. telephon. de, Naichicie gen u. 0 e EE 0 Heidelberger Str. P 7, 28 lichk ZI Wrtauff n 55 5 12 0 J U 1 0 1 u. a Elektr. s Sofort f 8 J 5 e 1 3 1 U en T 5 Uhle J 10 Bind 8880 Utolichtteil 22 3 zu vermieten! 2 1 ö— die — pl. lle, 9, II Anzei Hochzeiten und 13 Ge! 5 5 eigen- Heinrich folberg obnung.-Ammer Mehrere große u. Mannheim.2 ſchw. v. 10.— an, nur 1 275. elfen u. Bügeleisen ger 32 8 Mane b hat dch.. Kam! Immob.⸗Büro sucht laufd. Nadim. kl. Theken, Laden⸗ el. 2221 0 weiß n en. Meisel, E J. 9 Ersatzteile Heizkisse 85 immer-Wohnung den e en 0 1 7 r der 9 Ta 10.(chte. J Js. fl, Je. 2803 ſchränke 7 5 4 ee 112111 dür emen 1. f Illnit Badezimmer; im 3. Stock ein schreiben. ſtädt Benne eK N 1155 Telefon 414 68. C„ erk⸗ 5 JJV u. Lastwa 1 Sie v Poſt u 5 5 K 5 Uder e i zeugregale billi R 6. 2 1 5 blzofen geres Einze g ermei: Pol., auch N 5 S105 Möbstiertes 7 1 40 ee 5 ö e ee 95 Anne zum 1. Dez. zu e ge. en Velrelandspark Schwindelgefüh- u — Wohn- und„19. Hof. Pi gedieg. f f 2 f 91 ee in der Geſchäftsſt. d. 81. 99905 Irrtümer 1 1200 7, i Henmen Sie doch außſa geber, Näſlachie] Fabrsdger Can Kress. e besen, ge eee Schlaf 21(nied. Büfe—— 8 5 2 5 N 10 1 10 E. Tesch, Lier. 10030 5 abs ngech fabrikneuLindenhotstr. 28 act achlampen e 70. 10 a 1 n⸗ d 4 Sofa, Seſſe zu 30. zugeb. sowie„ Z.-Woh ſehr gu möbl. K 2 ue ng, een 13 Seeg 2 edel ler ge gebrauche rel. 24312[Gasherd 2 fro. IJ.-ineinan berge, n. fiſc lets geir. Bab, zu mieten e atratzen Spiegel, kl. Kepplerſtraße 33 2 Junk e jed. extra Eing 8 L. An ziige dende Angeb. ae 20 1 Laden. 9401 Pültg ebaugede n. W ee D⸗nzde Parade, dunkeln„ d alt, eue K 1 9 2 0 5.* 185 7 5 ündi . b. Geſchte 9 ls alten 5 215 2. 15 Doppler ß(leine Rae 2 91. 85 5 5 11 Hänslich 50 J mittelgroß 1 laviere Chem Reinigung 11 5 i ſchſt. 985 5 nzuf.: der⸗ ZI.-Wohng. 5. 112. par% Hg ſtim 2 kinkel f 6 1 121 1 ſtr. 2 1 12 155 6 i* J 2. 8 Leimischtes Zentr Ag. l0fl zu vm. lev. auch ſtattung) wünſcht e Sate, iert erſtlaff Reparstur und zur 1 eee 5 Rest 130 Mont, D lks.] Und wieder— sowie M onnun einz.) Anzuſ. v 5 3976 preis 8855 Bügel-Anstalt 8 genügt 3 ont., Dienst, eine ſchö ne—— all 5 gen 106 fr Sir 1 S abe . Wohnungs- at Böse Mittw. 3576. Nußbaum 5 i aal d 5 1 Erfr. mit Herr 8 Herrmann, 1 8 l 52/ Hnzeigen en e 11. 5046 verſenkb. gebr. FF l e ee—— dum a ET 5 05 55 2. m. b. H. a 155 treten. Zuſchrifter dung zue 05 25 ü 0 G0 155 ole 55 Wegen Aufgabe Nähmaschine 10 N2, 10-fel. 205 55. fois! Schön möbl. 21 an die Geſchäftsſele d. Bl. N 1²⁰ Tunchergeschäft qu 1 1 Oppo 0 9 in dieser en Federn mein. Haushalts] zum erſtaun⸗ Neu-Anlagen Hledtichsring 86 1 Tr. 0 Z. Bl. 6 5 herderelt pagan en 1. aner estandsdarlenen[ein ſchwer eich. lich bill Preis Kraftfahrer. 15 Neparaturen Tel. 27061 Immobil. an ſol. Hrn. zu N in ſämtl. 2 Früh unt. G D 2 0 H. Baumann e von Mk. 95.—. schützen sich und 4 ſtraße eee b. it. rei Telefon 200 n dien die Gesch. gulen Erfolg 5. G 5. 14, 5 8 Sie freuen ſich, e jet U age Elegant möbl. 8 n Ga. Joſt. G 4 4 i. augen 2. 3 r. w Sie ſi 5 60——— derp f * 3982 ſeßen 0 e 3 Vermietungen 0 1 8 E e d 5 Nutglteder erhalten 512 9 9 5 N Sch bbellanpen, kägler- 8 Zentralheizung, Zi m möbl. 5 0 10 33355 1 funden, delellen fl I 3 71 i 9 meal hem dera F kaltenhuber eee Zimmer Gabs fl, N 7..5 rechts. barsen-Basdraffund. Betetens. Caui det liliutet auch 11 A d. große Fach⸗ I e— und Küche du 7. 26. 99113„ e e 9e d. bel be- 5 m Samsta geſchäft elfen von: part., ſofort zu Ez 2 Wart. Privat- K nend Berens Juen leuten arf, nere e 97 0 115 Tröstungen am Marktplatz. Auto-Rösslein 8 Fedde T 6. 115 2 5 kinf. Möhl. Z. e. 7 7 mand vater.. We Vater e Haus für Kraftfahr„ Sohön mäöll. A. Pfisterer. 1 1 ee unpner. Sind Sie gerüstet Sind beißt ger und Onkel, Herr zeugbedarf 8 5 Zim ü z. 1. 12. zu vm rer, O 6. 21. 0 J,-8. Hansahaus, Z. 1214 Rohlenkasten, Füller ung ſtalt Carl Bache Wesen ane Zuber Au al Node e 7 Beere in ue i. All— L. ſof. 5 8 1. bee atananpet en Hepeln; e 7 Nane e 15 1 0. 8 0 nheim(Collinistr. 20), den 24. Nov. 1935 Schi 255 belt 0 Wer,.30 0 7 25 e öbl. Zimmer 2 Oder lehlt noch eln Olen habe In tiefer I 1985. atzimmer[Cabriol, ſteuer⸗ 9 511 Z ſofort zu verm 7 schirm, oder Oiensgghei 1 5 Marie Bach 1 elebenfardig ck. Het ball. zug. lsegenüũber& E. 8 im.⸗Wohng. G 4. 4, 4. St ks. U zer zum Schutz der Möbel ungs acher geb kom pl. mit Poſtf 85 9R2 Z 0 5 und Fußböden? Daf Erwin Bleyler u. Fraulisabein wei 88. d m An- g. eg da. 5 Frau Flisabein geb 1Sehlafeim*„0m. Wong. We wen w J und Angehör! e ouhbsumpol e e ee 865. Ammer il Nähe W. u in dis e nicht vergessen hetzte Die Beerdigung findet— 1 90 8 8 f Schäter 8 iu a. el been. Kamm md mot 9 2 ier 2 0 5 8 8 7. VI nachm. ½4 Uhr, 9 8. n e 8 98.— chnellwaage Dame I Un— 1 Schlafz., e eee e es de noch an qui. men. Hunllilten and fer der ichenhalle aus statt. Möbel- Klinger e oder] Palaſtkaffee 6 55 Falk. Jm schnell au„„ ne 8 8 N 15 rwagen N 8„. machen kann. D e ohne Kaulzwang. paga; Lager T 1. 0 ſteuerfreſ, zu kf.(Wi agabend Ut öh Zim„ m. Badb., eine flleine Anzei, urch Lava neben chreiber geſucht. An.(Winterg.) herzl. evtl. ſep., ſof, od. Zentralhz., freie 5 neige finden Si, aba g 5 geb. um Adr ſep., ſof, od. Lage, auch ufzende von i 3 m unt G. W 119 gebeten 1. 12. 35 1 vor. 8 imeressiert 3 er, 888 b. Geſchſ. an 9 5 Ats 13 i gen,. 3 Kleinanzeigen 5 2 3 Mitt 15 8 5 e N ef jeden Fan in i, iche, Mamme ter? ran; euen. ö ute annlhleimer Zeilung! felt 1742 R..15/10 beo