Einzelpreis 10 NI. 8 eue Mannheimer Zeil kuſheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe Wannh eimer General-Arz eiger rel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Heſcaäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim o hig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Dienstag, 26. November 1035 Anzeigenpreiſe: 29 mam breite MilUimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzelle 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 146. Jahrgang— Nr. 544 für. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18. J öiſcherſtr. 1. Pe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 8e Lulſenſtr. 1. Abbeſtelungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. dittag⸗Aus gabe A — (Funkmeldung der NM.) London, 26. November. Erinnerung an den engliſch-franzöſiſchen Plan— Finanzhilfe für Abeſſinien? nahmen in London ſei in amtlichen Kreiſen nichts darüber bekannt geworden, daß Baldwin eine perſönliche Botſchaft an Rückfahrt Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ Muſſolini geſandt habe bestell; kegraph“ ſchreibt, in der morgigen Kabinettsſitzungg„. 5 1 8 9 werde auch die Frage erörtert werden, ob es wün⸗ 115 5 f Pee e ih kr 11015 5 — ſchenswert ſei, die Sühnemaßnahmen gegen Ita⸗ Plan die Grundlage des Geledente lden müſße. Der —— lien durch Einſchluß wichtiger Rohſtoffe ie Oel, Plan hat bekanntlich Gebietsberichtigungen zwiſchen gohle und Eiſen in die Sühneliſte zu erweitern. Italien und Abeſſinien und eine internationale Ver⸗ Ein längerer Aufſchub der Tagung des 18er Aus⸗ ſcuſſes des Völkerbundes werde nicht erwartet. Inzwiſchen habe die britiſche Regierung die Auf⸗ gäbe, zu entſcheiden, ob die Wirkung der bereits in Kraft geſetzten Sühnemaßnahmen ſo einſchneidend ei daß man die Anwendung noch kräftigerer Maß⸗ nahmen aufſchieben könne, oder ob die Lage ihre Anwendung notwendig mache. Falls man im erſt⸗ erwähnten Sinne entſcheide, werde in Genf von leuem die Frage geprüft werden, ob es möglich ſei, Abeſſinien irgendeine finanzielle Hilfe zu gewähren. Ferner weiſt der Korreſpondent darauf hin, daß waltung für Abeſſinien vorgefehen. — Sowjetrußland und Rumänien für die Erdölſperre — Genf, 25. November. Vom Völkerbundsſekretariat werden Mitteilungen der ſowjetruſſiſchen und rumäniſchen Regierung ver⸗ öffentlicht, in denen dieſe beiden Länder, die für die Erdölausfuhr von beſonderer Bedeutung ſind, der Er⸗ weiterung der Verbotsliſte zuſtimmen. Sie erklären ſich bereit, die Ausfuhr nach Italien an dem vom Arbeitsausſchuß der Sanktionskonferenz „Kommuniſtiſche Revolution in Braſilien Volſchaft Baldwins an Muſſolini Vor allem: Sicherung des Nachſchubs! hel K Beſuch des britiſchen Botſchafters in Rom bei feſtgeſetzten. zu verbieten, wenn auch alle 5 legt die italſeniſche 8 füt Abeſf 8 en Wert auf e S uſolini am letzten Samstag die Eröffnung eines anderen Erd erzeuger, und zwar auch die nicht dem Nach wie vor leg ie italienische eres nne in deſſinien en größten Wert auf ar e Straßen, eren en tones der britiſchen Irteben demühungen Völkerbund augeſchofener in den gleichen Zeit Jöͤͥͤͥͤ ⁵œò»,⁴'Pbff 18 Räiſtele. Infolge der ungewöhnlichen Vorſichtsmaß⸗] punkt entſprechende Maßnahmen treffen. glühenden Tropenſonne ihre ſchwere Arbeit. 15(Graphiſche Werkſtätten,.] 5 2 n 4 0* 8 Sturm über Frankreich le g J:(Von unſerem Vertreter in Paris) 1 g.— Paris, 26. November. aſtraße 2. f in 5 499887 25 f f Int Während in den letzten Monaten in der franzö⸗ . 0 Die Provinz Natal in den Händen der Aufſtändiſchen-Die Regierung hofft die Lage meiſtern zu können fſcen Ibn nnafünt uit ohen Weitteng e— Rio de Janeiro, 25. November.(U..) Angehörige des 29. Bataillons die den Aufſtand an⸗ In Natal iſt die Lage ernſt. Die Stadt befindet b e n eie Richte ebe heißb, ö 4 18; ö 1 i führten. Die regierungstreuen Offiziere flohen und ſich in Händen des aufſtändiſchen 21. Jägerbataillons. naeß. 5 11 708 Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, iſt in. N 1 8 f g 4 8 5 zingeſtellt.. N 8 0. 5 5 5 5 verbarrikadierten ſich in einem Vorort der Stadt, wo Alle Verbindungen des Staates Rio Grande de Norte—— 5 5 5 a a l u Leue, i den nordbraſtlianiſchen Staaten Rio Grande do 88 b Verſtz 5 5 1 7. f Die Angriffe richteten ſich, wie bekannt, in weit⸗ I. l Norte und P Died eine kommune Re. ie auf die Ankunft von Verſtärkungen warten. mit dem übrigen Braſilien ſind unterbrochen. Auch a i intern uz Sa⸗ — Pernam. ſtiſche R über das Schickſal des Staatsgouverneurs, der an⸗ gehendem Maße gegen den Miniſterpräſtdenten La fühl. I er mealerungs seite Graf Zeppelin“ kann nicht landen geblich von den Aufständischen angehenden val und wurden ſowohl von der Linkan wie dei 1 behauptet wird, daß die Aufruhrbewegung keinen 1 Y ö wurde, hat man keine Nachricht 15 5 weiſe auch von der-Rechten unterſtützt. Selbſt ein ſo btiſc Tel, größeren Umfang annehme und daß die Behörden(Funkmeldung der NM 3) a 1 5 5 mächtiger Mann wie Herriot iſt gegen ſeinen Mi⸗ . 50000 berten der Lage ſeien, erfährt die United Preß von. dio de Jauei 26. N ber Das in Natal ſtationierte Kondor⸗Flugzeug⸗ niſterpräſidenten zu Felde gezogen, was dieſer mit 5 II. zuverläſſiger Seite, 1 1 55 5 1 8 5 n 10 geſchwader befindet ſich wahrſcheinlich in den einem an Heftigkeit kaum zu überbietenden Preſſe⸗ daß die Kommuniſten die Stadt Natal beſetzt 5 1 e e e in e eee Händen der Auſſtändiſchen. ſelozug beantwortete. In deſſen Verlauf ging ein je Nea 15* g in Pernambuco und Natal unbedingt als kommuni⸗. g a 5 Mann wie Kerillis ſo weit, Herriot als den Tae die Regierung geſtürzt und ſich damit die Kon⸗ ſtiſche Putſche anzuſehen. Da ferner in Para und in Das Bundesparlament hat am Montagabend be⸗ Staatsfeind Nr. 1“ zu bezeichnen So erwar⸗ r Art liole über dar Staatsgebiet von Rio Grande Maceio in der letzten Zeit Putſchpläne zur Kennt. ſchloſſen, den Belagerungszuſtand über tete man elne Hestige Fre 9er Fran e 15 25 5 1 8 verſchafft haben. nis der Behörden gekommen ſind und ferner geheime an e 51. 15 a polltk. Dazu it es aber in dem 9e Wekweg Auch die militäriſchen Maßnahmen, die die Regie⸗ Munitionslager entdeckt wurden, nimmt man an, 55 5 jur emzaſuhren Lerlchle behaupten, daß maß nicht gekommen. In den letzten Tagen hat La⸗ ob⸗ Bird küngsſtellen getroffen haben, deuten darauf hin, daß daß die Kommuniſten auch in anderen Staaten Auf- Jer 1 1 5 e een. val wieder einen gewiſſen Vorſprung gewonnen; An bennanſfiſche Rebellion im Norden weit ernſter ſtände planten, ſis aber wegen der dort ſofor ge. ain dar a 9005 bern. wnrden in agen man erinnert ſich im Volk daran, daß bei der Kabi⸗ 1. 15 5 als man urſprünglich annahm. Sofort nach dem troffenen Vorſichtsmaßregeln nicht durchführen 8 8 aten d F 5 5 5 1 en nettsbildung im Sommer kein Politiker außer La⸗ on 25 iutreffen der erſten Nachrichten von einer Aufruhr⸗ konnten. 745 den des 1 iſtiſchen Rädels⸗ val bereit war, das ſchwierige Erbe ſeines Borgän⸗ fr. 1880 wegung in Macau und Recife erhielten acht Mili⸗ Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ konnte am 15 e 5 5 1 in Pernambuco gers zu übernehmen. 5 ſialazenge Befehl, nach den Unruhezentren zu Montag wegen Beſetzung des Flugplatzes dur w a Die„Volksfront“, die ſich von der äußerſten Lin⸗ —.— gen. Weiterhin liefen auch die Kreuzer„Bahia Aufſtändiſche in Pernambuco nicht landen. Es Die Regierung betrachtet die Lage mit Ruhe und ken bis weit in die bürgerlichen Kreiſe hinein zu⸗ öbl. 07 a Grande“ aus dem Hafen aus und nahmen übergab die Poſt am Montagnachmittag um erklärt ſich gerüſtet, in kurzer Zeit die Ordnung zufammenfand, und die in dieſem Herbſt— ſo ließ Habana urs nach Norden. Außerdem ſind trotz der Meldun⸗.30 Uhr in Maceio und kreuzt gegenwärtig in wiederherzuſtellen und alle neuen Aufſtandsverſuche ſie wiſſen— die Regierung übernehmen wollte, hat Klarlech, in 1 er von Recife, er könne mit den Erwartung einer Landemöglichkeit. im Keime zu erſticken. in den letzten Tagen einige Schlappen er⸗ 0 Ordnung 1 1 een ee 12 12 190 und litten. Es zeigte ſich allzu deutlich, daß ſie kein e en ne geaßeenter Jrfantetie aus Alagas und ret, err a, u e nde 5 7 47 Perſönlichkeit, Herriot, will erſt nach den Kammer⸗ ob. D worden. wahlen im Mai 1936 als Anwärter auf den Mini⸗ 5 5 55 2. 9 5 f 6 5 en 4 E I. E ſterpräſidentenpoſten auftreten. N 5* 2 4 157 2 2 8 nero iziere als Ji rer?: Damit iſt auch der Plan gefallen, eine Regierung a Kis 5 17 95 allein durch die Radikalſozialen zu bilden, die von f— Rio de Janeiro, 25. November.(U..) Ein Aufruf des Königs:„Gleichheit und Gerechtigkeit für alle! der geſamten Linken geduldet werden ſollte. Die Die kontmun ift ee 9 f abe 5 e 85 986 N 1285 i 3935 55 Radikalſozialen hätten zwar gern während der len ſcheint 5 0 Seit 419 5 5 15 8 5 15. e 5 Ein Aufruf König Georg l. Wahlzeit die Regierungsgewalt in der Hand ge⸗ len der Armee eine bedenkliche Wen⸗ Auch am Abend des Tages der Rückkehr des Kö⸗ i 5— Athen, 25. November. Habt. Denn man darf micht vergeſſen, welche Ein⸗ dung zu nehmen. Vorläufig ſcheint es allerdings, nigs hielt die Feſtesfreude an. Die Straßen und König Georg II. hat einen Aufruf an das grie⸗ flußmöglichkeiten in ſolchen Zeiten auf dem Wege die Regierung ſich auf den überwiegenden Teil Plätze ſind von Menſchen überfüllt, ſo daß ein Vor⸗ chiſche Volk erlaſſen, in dem er darauf hinweiſt, daß über die Präfekten der Departements beſtehen. Aber des Heeres verlaſſen kann. Alle Armee⸗, Flotten⸗ wärtskommen äußerſt ſchwierig iſt. In den Gaſtſtät⸗ er, dem Wunſche Griechenlands folgend, zurück es genügt ihnen auch, wie in dem gegenwärti⸗ 11 Polizeiſtreitkräfte Brasiliens ſtehen in Bereit⸗ ten finden Feiern ſtatt. Die alten Bauten der 1 1 5 1 5 e aun 1 Laval, wenn ſie das Innenminiſterium aſt, um ei 1 5 77 Un⸗;; 5 8 8w ahre fern geweſen ſei. r ſei im tiefſten allein eſitzen.. 5 n f geg 8 5 ſind in ein fa a 9 50. gegenüber ſei unbegrenzt. aufgeworfen, wen man an die Stelle Lavals als 155 Regierung gibt jetzt zu, daß es in Na⸗ Berge Lykabettos, der b beherrſcht, erſtrahlen„So viele Jahre“, heißt es in dem Aufruf weiter, Miniſterpräſidenten zu ſetzen gedenke, und er hat zu Kämpfen gekommen ſei, deren Ausgang weithin aus unzähligen Glühbirnen leuchtend die„habe ich in meinem Herzen den Schmerz der Tren⸗ dann hinzugefügt:„Ausdrücklich will ich erklären, 9 noch nicht bekannt ſei. Anfangsbuchſtaben des Namens des. die von 1„ In 1 Sehnſucht nach Griechen⸗ daß ich das nicht ſein werde“. Kerillis quittierte ie jetzt heka j 1 E uniſtiſche] einer rieſigen Krone überdacht ſind. In der Stadt and un in meiner Liebe zum griechiſchen Volke dieſen Ausſpruch des Volkstribunen Herriot mit der evolte damit, 55 1. 1 9090 ſelbſt zeigen viele Häuſer in blau⸗weißem Licht die batte ich nur den einen Wunſch, Eure glücklichen und Bemerkung:„Aus dem Kommuniſten wurde ein ents, dag in Natal ſteht, in der Hauptſache aus griechiſchen Landesfarben. unglücklichen Tage zu teilen. Heute wieder zu mei⸗ Lavaliſt“. Das bezeichnete in dieſen Tagen die poli⸗ Unteroffizieren beſtehend, den Regierungspalaſt zu i 8 75 nem hohen Amte gerufen, gehören alle meine Kräfte tiſche Lage vielleicht am beſten. lürmen verfuchte, um den Gouverneur Rafael Fer⸗ Obwohl die Polizei muſtergültig die Ordnung und Erfahrungen dem moraliſchen und materiellen Nicht zuletzt hat auch die zunehmende Eng⸗ zundez geſangenzunehmen. Der Gouverneur entging aufrechterhält, ſind bisher 60 leichte Unfälle zu ver⸗[Fortſchritt meines Volkes. Ich verſenke die Ver⸗ landfeindlichkeit im franzöſiſchen Volk Her⸗ ſcdoch dem Anſchlag und nahm Zuflucht in der Po- zeichnen. gangenheit in das Meer der Vergeſſenheit und bin riot veranlaßt, ruhiger zu werden. Denn mit ſeiner Hzeikaſerne. Die Rebellen riefen darauf die übrigen f„„„ Militär eine. entſchloſſen zur völligen Gleich heit und Ge⸗ englandfreundlichen und zudem ſtark nach Rußland 1 Truppen zu den Waffen und begannen auf die Re⸗ Am Abend veranſtaltete das Militär einen gro⸗ rechtigkeit gegen alle, um Hellas erneut zu neigenden Linie trifft er augenblicklich in Frankreich N derungsgebäude zu ler Faſt zur gleichen Zeit ßen Fackelzug mit Muſik, den eine ungezählte Tagen des Glückes und des Ruhmes zu führen, wie auf großen Widerſtand. Vergeſſen wir aber nicht, duch auch in Per na 1 0 41 Revolte aus. Menge begeiſtert begleitete und von den Balkonen es unter meinem Großvater und meinem ruhm⸗ daß im Hinblick auf ſeine außenpolitiſchen Leiden⸗ ger waren es ebenfalls Unteroffiziere, und zwar oder aus den Fenſtern als Zuſchauer verfolgte. reichen Vater gelebt hat. Es lebe Griechenland!“[ ſchaften wohl kaum ein Volk ſo wankelmütig und 2. Seite Nummer 544 Neue Mannheimer Zei tung Mittag⸗Ausgabe wandelbar iſt wie das franzöſiſche! Und wenn jetzt über den Herrſchaftsanſpruch Englands in der euro⸗ päiſchen Politik große„moraliſche Entrüſtung“ in Frankreich beſteht, ſo im Grunde genommen nur des⸗ halb, weil man hier dieſe Rolle ſelbſt ſpielen möchte. Die bedeutungsvollſte Frage in der inneren fran⸗ zöſiſchen Politik iſt aber nach wie vor die der Staatsfinanzen und die der Währung. Gegen die Notverordnungen Lavals iſt zwar lange Sturm gelaufen worden. Da man jedoch jetzt ein⸗ ſieht, daß ihre einſchneidenden Maßnahmen noch nicht einmal genügt haben, um alle Wirtſchaftsübel zu beſeitigen, verſucht man, ſie in den bisher feind⸗ lichen Lagern zu„humaniſieren“. Mit größtem Ernſt verfolgen die politiſchen Kreiſe in Frankreich die Tatſache, daß der Verſuch, einen Ausgleich des Statshaushalts auf dem Papier herzuſtellen, miß⸗ glückte. Von einem echten Haushaltsausgleich kann nicht die Rede ſein, da die Wirtſchaft zuſehends zu⸗ rückgeht und die Steuereinnahmen bedenklich weit hinter dem Voranſchlag zurückbleiben. Auch die Tre⸗ ſorlage iſt ſehr geſpannt und der Goldabfluß der Bank von Frankreich weiterhin bedeutend. Allein in der letzten Woche belief er ſich auf über eine Milliarde Franken. Deswegen erfolgte auch erneut eine Diskonterhöhung um 1 v. H. Die Kapitalflucht hält aber noch weiter an, und große Vermögen, insbeſondere ausländiſche, die in beſſeren Zeiten nach Frankreich gewandert ſind, werden jetzt in an⸗ dere Währungen überſchrieben. Zudem ſoll die zu⸗ läſſige Höhe für die Ausgabe von Schatzwechſeln be⸗ trächtlich überſchritten worden ſein. Zu dieſen Schwierigkeiten kommt die Tatſache, daß die neue, durch die Wahlen weiterhin gefeſtigte engliſche Regierung den Plan einer allgemeinen Währungsſtabiliſierung haben ſoll. Niemand in Frankreich täuſcht ſich darüber, daß damit die längſt notwendige Abwertung des Franken in greifbare Nähe rückt. Welche Regierung aber möchte alle dieſe Dinge vor dem in Geldſachen ſo überaus empfindlichen franzöſiſchen Volke durchfech⸗ ten? Die Linke ſieht mit der nächſten Wahl ſowieſo ihre Stunde kommen. Die Rechte wurde durch die Parteiaufmärſche am 11. November dieſes Jahres an⸗ läßlich des Waffenſtillſtandstages in größte Ver⸗ legenheit verſetzt. Denn es zeigte ſich, daß ſelbſt die aufmarſchbereiten Kräfte der Linken die der Rechten um ein Vielfaches überſteigen, ſo daß der Ausgang erneuter und erweiterter Februarunruhen mehr als zweifelhaft erſcheinen muß. Nicht zuletzt deshalb hat die demokratiſche Allianz, deren Präſi⸗ dent Flandin iſt, noch mehr nach links„beigedreht“. Bei ihrem Kongreß in Bordeaux ſtellte ſich die Par⸗ tei, obwohl Flandin doch als Gegenſpieler Lavals bekannt iſt, einmütig hinter den jetzigen Miniſter⸗ präſidenten. So ſind aller Augen auf Laval ge⸗ rächte t. Jedem liegt eigentlich daran, daß er am Leben bleibt, weil ſein Abgang eine völlig unüber⸗ ſichtliche Lage in Frankreich ſchaffen würde. Dabei iſt die Aufgabe Lavals keineswegs beneidenswert. Seine Deflationsmaßnahmen haben, wie wir ſchon darlegten, den erwünſchten Haushaltsausgleich nicht gebracht. Noch weitere Gehaltskürzungen und Ein⸗ ſchränkungen laſſen ſich aber nicht mehr durchführen, ſo daß als einziger Ausweg vielleicht nur die Abwertung übrigbleibt. Was das im Lande der Sparer, dazu noch kurz vor den Wah⸗ len, bedeutet, weiß ein jeder. Deshalb könnte Laval, deſſen Kopf vor wenigen Wochen noch gefordert wurde, manche Kreiſe heute durch nichts mehr in größere Verlegenheit bringen, als durch ſeinen frei⸗ willigen Abgang. Das würde freilich auf der an⸗ deren Seite auch das Eingeſtändnis eigener Schwäche ſein. Es iſt kaum anzunehmen, daß Laval dieſe Dinge nicht richtig ſieht. Er gilt als ſehr einfallsreicher Politiker. Ob er das franzöſiſche Staatsſchiff durch die ſchwierigen Klippen der Wirtſchaftslage und der Frankenſchwäche hindurchſteuern kann? In dieſer Woche wird die Kammer wieder zuſammentreten. Die Linke verlangt, daß die von ihr geforderte Auf⸗ löſung der bewaffneten Rechtsverbände zunächſt be⸗ vaten wird und erſt im Anſchluß daran der Haus⸗ halt. Laval fordert, daß umgekehrt vorgegangen werden ſoll. In dieſer taktiſchen Frage liegt eine entſcheidende Konflikts möglichkeit. Wird ſie über⸗ wunden, ſo könnte anſchließend ein neues Regie⸗ rungsprogramm entwickelt werden, von dem aller⸗ dings noch niemand weiß, wie es im einzelnen aus⸗ ſehen wird. Abeſſiniſcher Sieg an der Makalle- Drei ilalieniſche Bataillone geſchlagen— Die Italiener ſetzen — Addis Abeba, 25. Nov.(U..) Wie von der Nordfront berichtet wird, kam es geſtern in der Nähe des Ortes Hawale, nördlich von Makalle, zu einem heftigen Gefecht zwiſchen einer abeſſiniſchen Abteilung und drei italieniſchen Batail⸗ lonen. Im Verlauf des Kampfes ſollen die Ita⸗ liener völlig aufgerieben und in die Flucht geſchlagen worden ſein. Die abeſſiniſche Abteilung unter der Führung des Dedjasmatſch Woreß ſoll die Italiener überraſcht haben, wie ſie in einer Schlucht kampierten und über ihren Feuern das Fleiſch von requiriertem Vieh brieten. Die Abeſſinier, doppelt erbittert durch die Tatſache, daß die Italiener kurz vorher das Dorf Hawale geplündert hätten, überfielen die lagernden Italiener. In dem heftigen Kampf wurden, ſo wird berichtet, der Befehlshaber der italieniſchen Bataillone und etwa 100 italieniſche Soldaten getötet, der Reſt wurde von den abeſſiniſchen Kriegern, denen 8 Pferde und 13 mit Munition beladene Maultiere in die Hände fielen, in die Flucht geſchlagen. Verſtärkung der Makalle-Front (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB) — Asmara, 25. November. Das Korps Maravigna hat in verſchiedenen Zu⸗ ſammenſtößen abeſſiniſche Truppen zurückgeſchlagen, die dabei ſchwere Verluſte erlitten. Die Front Dolo⸗ Makalle iſt durch das Korps Santini verſtärkt wor⸗ den. Man ſcheint dort mit einem ſtarken abeſ⸗ ſiniſchen Gegenſtoß zu rechnen. Dafür ſpricht, daß zwiſchen Amba Alatſchi und Deſſie ſtarke An⸗ ſammlungen abeſſiniſcher Truppen, ſchätzungsweiſe mehrere hunderttauſend Mann, feſtge⸗ ſtellt werden konnten. Offenbar haben Ras Seyoum und Ras Kaſſa ſich vereinigt und gemeinſam die Stellungen mit ihren Truppen beſetzt. An der Dankali⸗Front iſt die Abteilung des Ge⸗ nerals Mariotti, die den linken italieniſchen Flü⸗ gel zu decken hat, erneut im Vormarſch begriffen, um Störungen durch abeſſiniſche Truppen zu verhindern, und dieſe möglichſt zu vernichten. Die Italiener hoffen auf die Auſſa — Rom, 26. November.(U..) Preſſemeldungen aus Djibouti behaupten, daß die Völkerſtämme von Auſſa ſich in immer größerer Zahl den Italienern anſchlöſſen, und daß ſie bald zu einem Großangriff gegen die abeſſiniſchen Truppen über⸗ gehen würden. Die Auſſas folgten damit dem Bei⸗ ſpiel der Danakilkrieger, die ſich bereits den Italie⸗ nern zur Verfügung geſtellt hätten. Im Augenblick ſeien es etwa 6000 Auſſa⸗Krieger, die bereit ſeien, zuſammen mit den Italienern zu kämpfen. Der Sultan Yaho, der 9000 Krieger befehligte, ſei jedoch ebenfalls entſchloſſen, zu den Italienern überzugehen. ſo daß im ganzen 15 000 Auſſa⸗Krieger zum Angriff auf die rechte Flanke der Abeſſihier bexeitſtünden. Der erſte Vorſtoß, zu dem die Italiener ſich der Auſſas bedienen würden, würde ſich vorausſichtlich gegen Deſſie richten, wo offenſichtlich das Gros der abeſſiniſchen Nordarmee konzentriert ſei. Die Abeſſinier, ſo wird weiter berichtet, hätten ſich bereits in der Erkenntnis dieſer Gefahr entſchloſſen, ihre Frontlinie im Deſſie⸗Abſchnitt zu ändern und ſich in Richtung auf das Awaſh⸗Tal zurückzuziehen. Kriſe der Truppenverſorgung? (Funkmeldung der N MZ.) London, 26. November. Der militäriſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“, Generalmajor Temperley, behandelt in einem Auſſatz die Frage der Verſorgung der italieni⸗ ſchen Truppen in bedenklichem Ton und bezeichnet die Gerüchte von einem Zuſammenbrubch der Verſorgung der Truppen mit Lebens⸗ mitteln und Material als glaubwürdig. Blirgerkriegsſtimmung in Frankreich Die Linke und die Rechte werfen ſich gegenſeitig Pulſchabſichten vor (Funkmeldung der NM.) + Paris, 26. November. Das„Oeuvre“ kündigt— allerdings mit einem Fragezeichen einen Staatsſtreich der Feuerkreuzler für Donnerstag, dem Tag des Kammerzuſammentritts, an. Der Führer der Feuer⸗ kreuzler, Oberſt de la Rogne, der oft genng auf die bevorſtehende Stunde der Entſche dung hingewieſen habe, könne diesmal wahrſcheinlich das Drängen ſeiner Anhängerſchaft, beſonders eines Teiles der Unterführer, nicht mehr bremſen. Der Augriffsplan gliedere ſich in: Erſtürmung des Parlaments, der Verwaltungszentren, der Mi⸗ niſterien und der Gebäude der großen republikani⸗ ſchen Linkszeitungen. In den erſten Stunden des Gewaltſtreichs bereits würden zahlreiche Hin⸗ richtungen vollzogen werden[)). Viele Namen würden bereits genannt. So ſtänden z. B. ſämtliche ehemaligen radikalſozialiſtiſchen Miniſter auf den ſchwarzen Liſten, ebenfalls gewiſſe höhere Beamte der verſchiedenen Miniſterien und der Polizei. Im Gegenſatz dazu ſtehen die Ausführungen des rechtsgerichteten„Jour“, der behauptet, daß in ſämt⸗ lichen um Paris liegenden Vororten und Gemein⸗ den, d. h. in dem ſogenannten roten Gürtel,, unter dem Vorwand, die demokratiſche Freſheit zu vertei⸗ digen, überall bewaffnete Selbſtſchutzab⸗ teilungen ber roten Volksfront gebildet worden ſeien, die in den Bürgermeiſtereien oder in den Gemeindeſälen in Bereitſchaft liegen ſollen. Auch die ſogenaunte rote Feuerwehr habe perſönliche Ein⸗ berufungen erhalten und ſtehe zur Verfüguug der Bürgermeiſter. Ueberall ſeien die Sirenen und Ka⸗ nunenſchläge bereit, die die„Verteidiger der Repu⸗ blik“ zuſammenrufen ſollen. i 5 Vertrauenskundgebung der Rechte. — Paris, 25. November. Miniſterpräſident Lawal hat Montag 30 Vertreter von 19 Verbänden empfangen, die ſich unter Füh⸗ rung des Abgeordneten Taittinger von der Vater⸗ ländiſchen Jugend zu einer Nationalen Front mit der Spitze gegen die kommuniſtiſch⸗ſozialiſtiſch⸗ radikalſozialiſtiſche Front zuſammengeſchloſſen haben. Die Abordnung unterbreitete Laval die einmütige Einſtellung der Nationalen Front zu den gegenwär⸗ tigen Fragen und zollte den Bemühungen Lavals um die Aufrechterhaltung des Friedens und der Wäh⸗ rung Anerkennung. Die Abordnung bat den Miniſterpräſidenten, möglichſt bald eine freimütige und ehrliche Befragung des Landes vorzunehmen. Sie erhob entſchiedenen Einſpruch gegen Maßnahmen, von denen die vaterländiſchen Verbände und die Freiheit der franzöſiſchen Bürger bedroht würden. In das Reichserziehungsminiſterium berufen. Der Führer und Reichskanzler hat den Staatsbib⸗ liothekar Dr. Kummer, der zuletzt im bayeriſchen Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus beſchäf⸗ tigt war, zum Miniſterialrat im Reichs⸗ und preußi⸗ ſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung ernannt. Wieder zugelaſſen. Der Reichs miniſter des In⸗ nern hat das im Reichsgebiet gegen die engliſchen Zeitungen„Daily Expreß und„Sunday Expreß“ be⸗ ſtehende Verbot mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. * Königsmörderprozeß erſt wieder im Jannar. Die nächſte Schwurgerichtsſitzung in Aix⸗en⸗Provence, auf der die Fortſetzung des Königsmörderprozeſſes zu Dienstag, 26. November 1983 Er vermutet, daß eine der erſten Handlungen des neuen Oberbefehlshabers Marſchall Badoglio ſein werde, die Zahl der Soldaten an der Front zu ver⸗ mindern. Er fügt hinzu:„Die Zeit geht dahin und die Regenfälle und der Druck der Sühnemaßnahmen müſſen ſich binnen kurzem zur Geltung bringen.“ Wieviel Truppen ſtehen in Aegypten? — Kairo, 24. Nov.(U..) Während bei den am Donnerstag abgehaltenen Flottenmanövern England die Stärke ſeiner See⸗ ſtreitkräfte in aller Offenheit demonſtrierte, herrſcht noch ziemliche Unklarheit über den Umfang der in Aegypten zuſammengezogenen Land⸗ und Luftſtreit⸗ kräfte. Vor einigen Wochen wurde amtlich zugegeben, daß in der Umgebung von Alexandria 16 000 Mann ſtünden. Seitdem trafen durchſchnitt⸗ ([Drahtbericht unſ. Vertreters in Rom) — Rom, 26. November. Zum erſtenmal wird in der italieniſchen Preſſe, und zwar in dem offiziöſen„Giornale d' Italia“, die Möglichkeit unterſtellt, daß die Sanktionen die Wir⸗ kung hätten, das italieniſche Vorgehen in Oſt⸗ afrika zum Stillſtand zu bringen. Dies iſt um ſo auffallender, als die heutigen Berichte aus dem Auslande eher zu einer für Italien zuverſicht⸗ licheren Beurteilung führen könnten. Die Verſchie⸗ bung des Termins für den Zuſammentritt des Acht⸗ zehnerkomitees findet begreiflicherweiſe in Italien große Beachtung. Man iſt geneigt, in ihr eine Folge der Schwierigkeiten der Sanktionsfront zu ſehen, die deſto größer werden, je ſchwerer die Sanktionen ſind, die angewandt werden ſollen. Andererſeits läßt ſich nicht verkennen, daß die Einbeziehung des Erdöls in die für Italien ge⸗ ſperrten Güter, die für die Tagung vom 29 geplant war, die italieniſche Abwehr vor neue und ſehr ernſte Probleme geſtellt hätte. Dieſe Gefahr kann noch nicht als beſeitigt angeſehen werden. Für die italieniſche Gegenaktion zeichnen ſich zwei Möglich⸗ keiten ab, zwiſchen denen die Entſcheidung ſchwerlich ſchon gefallen ſein dürfte. Die eine beſteht in dem Austritt Italiens aus ee, we dene tre bid e Sie wurde von dem vertretenden Propagandamini⸗ (ſter in Rom am Sämskäg und in Paris offenbar durch den Botſchafter Cerruti angedeutet. Von der anderen ſpricht heute das„Giornale'Italia“: Wenn Italiens Vorgehen in Afrika zum Stillſtand käme, hätte es das doppelte Recht, — tout ein neues Korps ein lich jede Woche drei bis vier neue Regl⸗ menter ein, ſo daß die Zahl der Truppen inzwiſchen beträchtlich geſtiegen ſein muß. 55 Die Stärke der Luftwaffe läßt ſich ſchwer feſt ſtellen. Flugzeugbedarf und Perſonal der König lichen Luftſtreitkräfte“ treffen jede Woche von Em land ein. Von den motoriſierten Steel kräften iſt bekannt, daß ſie vor allem in der Nähe der libyſchen Grenze konzentriert ſind. In der näch⸗ ſten Woche ſoll eine weitere motoriſterke Ableilun mit Tanks und Panzerwagen aus England ein⸗ treffen. In der englandfeindlichen Kampagne der ägypti⸗ ſchen Nationaliſten iſt gegenwärtig eine gewiſſe Ruhe eingetreten, die man allerdings nur für vorüber⸗ gehend hält. In Kairo und Alexandrien ereigneten ſich keine neuen Unruhen, doch befürchtet man ein Wiederaufleben derſelben heute oder morgen an⸗ läßlich der Wiedereröffnung der Schulen. Nom und die Folgen einer Erdölſperre Italien iſt ſich über die Bedeutung einer ſolchen Maßnahme durchaus klar Verzicht auf den kolonialen Feldzug und Aufrollung des Kolonlalproblems in Gens? ſein ungelöſtes Kolonialproblem vor den Völker⸗ bund zu bringen und zu fordern, daß es nach Recht und Gerechlig⸗ keit gelöſt werde, entſprechend den Grundſätzen, die der Völkerbund ſelbſt vorſteht und die viele ſeiner Mitglieder zu vergeſſen geneigt ſind. Derſelbe Grund, der die Länder jetzt in die Fron der Sanktioniſten einbezieht, müßte ſie dann ver⸗ pflichten, den italieniſchen Forderungen zu enl⸗ ſprechen. Je unbefriedigender für Italien unter dem Druck immer härterer Sanktionen die Lßſung hes abeſſiniſchen Konflikts ausfallen würde, deſto größer würde das Recht Italiens werden, eine befriedigende Löſung ſeiner kolonialen Expanſionsforderungen, deren Berechtigung von verantwortlichen englischen Staatsmännern mehr als einmal anerkannt worden ſei, zu verlangen. Entſprechend größer würden auch die Pflichten der anderen werden, dieſen Forderun⸗ gen zu entſprechen. Mit dieſen Darlegungen des„Giornale d Italia“ wird das alte Argument wieder aufgenommen, dem⸗ zufolge Italien ſich Abeſſinien als Feld ſeiner Ex⸗ panſion eben deswegen ausgeſucht habe, weil es die beſtehenden Kolonialintereſſen Frankreichs und Eng⸗ lands ſchonen wollte. Die Aufwerfung dieſer Frage vor dem Genfer Forum würde den Völkerbund zweifellos einer neuen ſchweren Belaſtung ausſetzen, Beide Wege, das Vorbringen der italieniſchen go⸗ loniglforderungen in Genf und der Austritt 11 Völkerbund, würden nach italieniſcher Meinung Völkerbund in eine neue Kriſe führen Die italteniſche Abſicht iſt es, Hieſen Tord möglichſt eindringlich klar zu machen. Der Hinweis auf die Kriſe des Völkerbundes, die Möglichkeit, ſie ſelbſt hervorzubringen, gehört zu den wichtigſten Verteidigungsmitteln Italiens. — Tientſin, W. Nov.(U..) In der Eingeborenenſtadt von Tientſin iſt von der autonomen Regierung Oſthopeis heute das Kriegsrecht proklamiert worden. Gleichzeitig zeigt ſich aber, wie ſchwach die autonome Regierung iſt, ſoweit ſie nicht von den Japanern gehalten wird. Ihre äußere Macht ſtützt ſich nämlich auf ein Heer von gemieteten Kulis, und es ſieht ganz Fa⸗ nach aus, als werde dieſes ſchon morgen nicht mehr exiſtieren. Die„Soldaten“ wurden heute abend mit dem Befehl nach Hauſe geſchickt, morgen wieder zum Dienſt zu erſcheinen. Daß ſie dies wirklich tun, iſt jedoch ſehr zweifelhaft, da ſie die in Ausſicht ge⸗ ſtellte Löhnung heute nicht erhalten haben. Sie zogen nach Dienſtbeendigung bezeichnenderweiſe zum japaniſchen Konſulat und verlangten dort ihr Geld. Sie wurden aber von dem japaniſchen Konſul und Geſandten wieder fortgeſchickt, was große Erregung unter ihnen auslöſte. Die Tientſiner Stadtverwaltung hat eine Reihe wichtiger Dokumente in die ausſändiſchen Konzeſſio⸗ nen bringen laſſen; nur in die japaniſche Konzeſſion wurden keine Schriftſtücke geſchafft. Auch die Be⸗ völkerung macht die Flucht in die Konzeſſionsgebiete mit. In die franzöſtſche und die engliſche Konzeſ⸗ ſion ſtrömt unaufhörlich ein Zug von Flüchtlingen aus den chineſiſchen Stadtteilen und auch aus der japaniſchen Konzeſſion. General Nin⸗Ju⸗Keng, das Oberhaupt der neuen autonomen Regierung von Oſt⸗Hopei, erklärte der United Preß, daß er ohne weiteres imſtande ſei, eine Armee von 100 000 Be⸗ waffneten zur Verteidigung der autonomen Regie⸗ rung aufzuſtellen. Er behauptete ferner, keine ja⸗ paniſchen Ratgeber zu haben; trotzdem wimmelt das ganze Ratsgebäude geradezu von Japanern, die ſämtliche Interviews vermitteln und auch ſonſt alles, was im einzelnen zu erledigen iſt, beſorgen. Hilferuf an Japan — Tientſin, 26. November.(U..) In Schan⸗hai⸗kwan wurde das Kriegsrecht aus⸗ gerufen. Die neugebildete autonome Regierung hat die japaniſchen Behörden ͤringend erſucht, unver⸗ züglich bewaffnete Hilfskräfte nach Nordching zu ſen⸗ — Deutſchland und der Tod Jellitoes (Funkmeldung der NM.) London, 26. November. In den ausführlichen Schilderungen der Bei⸗ erwarten iſt, findet im Januar 1988 ſtatt. ſetzung des Admirals Lord Jellicbe nehmen die von weſtdeutſche Umſchau, Schriftteitung in Berlin: Dr. Frig Fillies, Japans Experiment in Noroching Eine Autonomie-Regierung, von der niemand etwas wiſſen will deutſcher Seite dem Verſtorbenen dargebrachten Ehrungen eine beſondere Stelle ein, weil ſie von dem ehemaligen Kriegsgegner kommen. Die perſönliche Beteiligung des Flottenchefs, Vizeadmiral Förſter, und die Anerkennung, die der deutſche Rundfunk dem „unerſchrockenen und ehrenhaften Gegner“ gezollt hat, wird mit Genugtuung verzeichnet. In einem am Montag offenbar unter den friſchen Eindruck der kirchlichen Feier geſchriehenen Brief an die„Times“ ſagt der ſtellvertretende Vor, ſitzende der„Ehrenwerten Geſellſchaft der Schiffs, kapitäne“ der Reeder Sir Burton Chadwick:„Eine der ergreifendſten Tatſachen in Zuſammenhang dem Scheiden des Admirals Jellicbe ist die achtungk⸗ volle Teilnahme geweſen, die die deutſche Krieg marine gezeigt hat, indem ſie ihre Flagge anläßli ſeines heutigen Begräbniſſes auf Halbmaſt ſetzte⸗ Hingerichtet wegen Landesverral (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 26. November. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Der 1 30. Juli d. J. vom Volksgerichtshof wegen Verra militäriſcher Geheimniſſe zum Tode und zum dauerte den Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurte 29 Jahre alte Albrecht Spieß aus Berlin iſt Dit tag früh in Berlin hingerichtet worden. Aufhebung des Verbotes von„Mein Kampf Lettland. Der„Lettländiſche Regierungsanzelden bringt in ſeiner Nummer 262 eine vom 15. 1 ber datierte Verordnung, die das bisher 190 f Verbot der Einfuhr und Verbreitung vos Wu Hitlers„Mein Kampf“ aufhebt. * Zwölf Spione in Ungarn verurteilt. Der 5 lich Ungariſche Honved⸗Gerichtshof verurteilte 195 zwölf Perſonen wegen Spionage zugunſten fre 95 Staaten zu ſchweren Zuchthausſtrafen. Unter Verurteilten befinden ſich zwei Frauen, iſchrifdleler und verantmoriich file Polllkt Sr lere ute r 1 Dr. „Stellvertreter des Haupiſchriftlellers und verantwortlich felt deen ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenba eee Sid Lokaier Teil: Dr. Friz Hammes Sport:. Curt Gülhen Gericht und übriger Tell: Jatob Fande Fennel unzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: ſämtlich in Mannheim. er Zelun Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue 15 9 Dr. Fritz Bode& Co,, Wee 25 Miktoriaſttaße A 155 der Ausgabe A u. Ausgabe ittagauftage der Ausgabe A u. b Abenbauftage der Ausgabe A u. Ausgabe Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Far unwerlangte Betträge keine Hewähr„Rückſendung 22 85 275 nur bel Nüfed Dr 1 60 0 . N ker, 1 ite ens, l chtlich r feſt⸗ könig⸗ Eng⸗ reit⸗ Nähe näch⸗ eilung j ein⸗ igypti⸗ Ruhe rüber⸗ gneten in ein 1 an⸗ U * enf? ker⸗ echtig⸗ n, die ſeiner Front n ver⸗ t ent⸗ er dem ng hes größer ſigende ungen, liſchen vopben n auch derun⸗ Italia“ „ dem⸗ er Ex⸗ es die d Eug⸗ Frage erbund Sſetzen. en Ko⸗ 1 45 inweis eit, ſie tigsten f Adolf König⸗ e heute — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 544 Dienstag, 26. November 1935 1— l 1 Mannheim, 26. November. Eröffnung der WH M⸗Märmeſtuben Das WHW befindet ſich in unabläſſiger Sorge zurum, die hilfsbedürftigen Volksgenoſſen unbeſchadet zurch den Winter zu bringen, getreu dem Wunſche des Führers, daß kein Volksgenoſſe hungern und frieren ſoll. N 5 Aus dieſem Grunde hat auch das WHW Mann⸗ heim für die alleinſtehenden Hilfsbedürftigen in ver⸗ ſchiedenen Teilen unſerer Stadt Wärmeſtuben ein⸗ gerichtet, die mit dem 25. November l. J. der Oeffent⸗ ſchkeit übergeben wurden. Dieſe Wärmeſtuben befinden ſich im Stadtteil Humboldt: Lortzingſtraße 21 Stadtteil Jungbuſch: E 6, 3 Stadtteil Käfertal: Mannheimer Straße 36 Stadtteil Sandhofen: Sandhofer Straße(Bahnhof) Sladtteil Schwetzingerſtadt: Augartenſtraße 36 Stadtteil Waldhof: Speckweg 6. In den Wärmeſtuben iſt für Unterhaltung und Kurzweil der Betreuten des WHW ſweitgehend Sorge getragen. Sie finden dort Leſeſtoff und Spiele aller Art, ferner wurde in jeder Wärmeſtube ein Rundfunkgerät zur Aufſtellung gebracht. Ein weiterer Ausbau hinſichtlich der ſeeliſchen Be⸗ kteuung iſt für die WHW⸗Wärmeſtubenbeſucher außerdem noch ins Auge gefaßt. Aus dem Stäoͤtiſchen Schloßmuſeum Am Mittwoch, dem 27. November, werden die un⸗ nügeltlichen Führungen durch die gegenwärtige Ausſtellung„Vom Wildpfad zur Reichs⸗ autobahn“ fortgeſetzt. Prof. Dr. Strigel wird lber die Ergebniſſe berichten, die der Bau der Reichs⸗ autobahn für die Landſchaftsgeſchichte von Mann⸗ heim zutage gefördert hat. Sie fügen ſich in das Ge⸗ ſamtbild der Entſtehung der Heimatlandſchaft ein. Daraus ergibt ſich zugleich der landſchaftliche Rah⸗ gen für die vorgeſchichtliche Kultur, alſo das Land⸗ FPPUPCCCCCTTCCVCTbTC—VTCTCTbTCTCT(TTCTVTbTſTCTVTCTCTCCT„TVT(''TéTéT——T7T—————— Wer das Winterfeſt am 30. November und am 1. Dezember im Roſengarten beſucht, unterſtützt das Winterhilfswerk. ſhaftsbild, das der Menſch beim Einzug in unſere Gegend vorfand. Die Schau„Die deutſche Weinſtraße“ durch Leihgaben der Firma Ernſt Weiß⸗ ann, Neuſtadt a. d.., eine erfveuliche Berei⸗ ceung erfahren. Neu ausgeſtellt iſt eine Reihe moderner Pfälzer Gläſer: Römer, Weißweinkelche, Ebelweingläſer, Gläſer mit Wappen der Pfälzer Veinorte und eine Reihe bunter Steingutkrüge. Eine Stunde Hausmuſik in der Friedrich-Eiſt-Schule Die Friedrich⸗Liſt⸗Schule verſammelte zum Tag der deutſchen Hausmuſik ihre Schüler und Schülerin⸗ men zu einer Stunde fröhlichen Singens und Muſi⸗ zlerens. Der gemeinſam geſungene Kanon von der ewigen Geltung der Muſik„Himmel und Erde müſ⸗ en vergehn“, eröffnete als Leitſpruch oͤie Darbietun⸗ gen, die einen höchſt erfreulichen Stand des Fleißes und Könnens der Schüler auf dem Gebiete der Mu⸗ k bewieſen. Im bunten, wohlgeoroͤneten Reigen elklangen Streich⸗ und Zupfinſtrumente, Oboe, Kla⸗ Anette, die herrlich einfache Blockflöte und nicht zu⸗ cht die Ziehharmonika. Das Klavier wurde mit Aſicht ſparſam benützt, um dafür um ſo mehr die klei⸗ deren, volkstümlichen Inſtrumente in den Vorder⸗ grund treten zu laſſen. So war auch die Zuſammen⸗ lung der Vorlagen auf Einfachheit, Volkstümlich⸗ keit und Herzlichkeit ausgerichtet. Die Bedürfniſſe der Muſikpflege in der Familie auf dem heim und Kameradſchaftsabend waren in erſter Linie maßgebend. Golt grüß die Kunſt! Erſte Großkundgebung der Reichsbelriebsgemeinſchaft Druck, Kreis Mannheim i Der Friedrichsparkſaal reichte mit den Neben⸗ räumen nicht aus, um diejenigen aufzunehmen, die geſtern abend gekommen waren, um an der erſten Großkundgebung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Druck, Kreis Mannheim, der Deutſchen Arbeitsfront teilzunehmen. Nach einigen Muſikſtücken der Kapelle der Zellſtoffabrik unter Leitung des Kapellmeiſters Emonet wurden unter den Klängen des Baden⸗ weiler Marſches die Fahnen durch den Saal auf die Bühne getragen, über der das Wahrzeichen der Deutſchen Arbeitsfront mit dem Wahlſpruch„Es gibt nur einen Adel— den Adel der Arbeit!“ ſchwebte. Als der Geſangverein Gutenberg unter Rinns Lei⸗ tung den Buchdruckerſängerſpruch und„O Schutz⸗ geiſt“ eindrucksvoll vorgetragen hatte, begrüßte Kreis⸗ betriebsgemeinſchaftswalter Großhans die Er⸗ ſchienenen, um alsdann zu betonen, daß zum erſten Male die Kreisbetriebsgemeinſchaft Druck zut einer Großkundgebung ſich verſammelt habe. Kreisbildungswalter Hartmann nahm hierauf die Ehrung der Mannheimer Preisträger vor, die aus dem Wettbewerb des Gaues Baden der Deutſchen Arbeitsfront zur Erlangung von Druck⸗ entwürfen für das Winterhalbjahr 1935—36 der DA ⸗Schule ſiegreich hervorgegangen ſind. Es er⸗ hielten: Valentin Schäfer 20 Mk., Erich Nimſch, Kurt Schönfelder und Hermann Wanner je ein Buch und die Jungkameraden Eugen Schin d⸗ ler 10 Mk. und Hermann Englram ein Buch. Mittel⸗ und Höhepunkt der Kundgebung war der Vortrag des ſtellvertretenden Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaftsleiters Pflug aus Berlin über Wirtſchaftliche und ſoziale Fragen des graphiſchen Berufes Der Redner erſtattete einen aufſchlußreichen Bericht über die wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe des Druckgewerbes. Er betonte einleitend, daß dieſe Gewerbegruppe an dem wirtſchaftlichen Aufſtieg in den letzten Jahren nicht teilgenommen hat. Die immer noch beſtehende Notlage iſt auf verſchiedene Urſachen zurückzuführen, auf die der Redner näher einging. Einmal hat das Verſchwin den der Preſſe der verſchiedenen Parteien und Wirtſchaftsgruppen die Beſchäftigungsmög⸗ lichkeit verringert, aber auch mit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus durch die Beſeitigung aller üblen Erſcheinungen des jüdiſchen Literaten⸗ tums den Druck von Büchern, Broſchüren uſw. er⸗ heblich eingeſchränkt. Ferner hat das Druck⸗ und papierverarbeitende Gewerbe die Ausfuhr faſt reſt⸗ los verloren. Schuld waren die internationale Boy⸗ kotthetze und die Ausſchaltung der Konkurrenzfähig⸗ keit durch die Währungsabwertung in den Ländern, die für oͤie Ausfuhr maßgebend ſind, die Abkapſelung und Aufrichtung neuer Zollſchranken. Dazu kamen ferner die großen wirtſchaftlichen Fehler innerhalb des Druckgewerbes durch die Fehlleitung von Kapitalien. Eine große Zahl von Betriebs⸗ führern hat ſich durch die Scheinkonjunktur ver⸗ leiten laſſen, die Betriebe zu ſehr zu ver⸗ größern. Die angeſchafften Maſchinen, die zum Stillſtand verurteilt waren, als die Scheinblüte auf⸗ hörte, mußten bezahlt werden. Die Betriebe, die in Deutſchland das graphiſche Gewerbe umfaßt, wären in der Lage, jährlich für mehr als zwei Milliarden Mark Druckerzeugniſſe zu liefern. In Wirklichkeit war aber in den Jahren 1934 und 1935 nur noch eine Betriebsdecke von etwa 750—800 Millionen Mk. vorhanden. Infolgedeſſen konnten nur 50—60 v. H. der im gra⸗ phiſchen Gewerbe tätigen Perſonen beſchäftigt wer⸗ den. Deshalb wird es bei den Maßnahmen, die teil⸗ weiſe auch ſchon in die Wege geleitet ſind, um eine vernünftige Arbeitsgrundlage zu ſchaf⸗ ſen, richtunggebend ſein müſſen, die Betriebsdecke und die beſchäftigten Perſonen in ein Verhältnis zu bringen, das der völlig veränderten Geſchäftslage Rechnung trägt. Um eine vernünftige Regelung zwiſchen Angebot und Nachfrage herbeizuführen, hat der Reichswirtſchaftsminiſter am 8. Juni 1935 eine Marktordnung für das graphiſche Ge⸗ werbe erlaſſen, die verhüten ſoll, daß in der bis⸗ herigen ungehemmten Weiſe neue Betriebe entſtehen. Für eine beſtimmte Zeit dürfen in Deutſchland keine neuen Betriebe mehr eröffnet werden. Aber auch von der Erweiterung beſtehender Be⸗ triebe muß nach Möglichkeit vorläufig Abſtand ge⸗ nommen werden. Außerdem muß, wenn eine neue Maſchine aufgeſtellt wird, die alte vernichtet werden. Es iſt weiter ein Unding, alljährlich Tauſende von jungen Menchen in ein Gewerbe hineinſtrömen zu laſſen, das nicht die Garantie dafür bietet, daß dieſe jungen Menſchen einen vollwertigen, ihren Leiſtungen entſprechenden Arbeitsplatz erhalten. Deshalb wird hinſichtlich der Lehrlingsordnung eine Neuregelung dahin getroffen, daß für einige Jahre nur noch eine beſchränkte Anzahl von Lehrlingen zugelaſſen wird. Eine reſtloſe Aboͤroſſelung der Lehrlingsaus⸗ bildung komme keinesfalls in Frage, weil dann nach den Erfahrungen in anderen Gewerbezweigen in —8 Jahren ein ungeheurer Mangel an Facharbei⸗ tern vorhanden ſein würde. Ferner müßten der Der Volksmuſikpflege geht es ja nicht um die hohe Kunſt des klaſſiſchen Konzerts, ſondern um das, was der muſtzierende geſellige Kreis, was die ſin⸗ gende Mannſchaft braucht. Die Reihe der zumeiſt gemeinſam geſungenen herzhaften Lieder— das ſchöne Landsknechtslied„Vom Barette ſchwankt die Feder“, das wuchtige Bekenntnislied der HJ„Erde ſchafft das Neue“ und der Chor„Heilig Vaterland in Gefahren“, in dem die Feierſtunde ausklang, ſeien beſonders erwähnt— verſchmolz mit den inſtrumen⸗ talen Darbietungen zu einem einprägſamen Ganzen. Es gab dabei ganz ausgezeichnete Einzelleiſtungen der Schüler Waltraut Lamberti un) Bertl Fleiſch (Violine und Klavier), Lothar Neugebauer(Geſang), Georg König(Violine), Willy Sperber(Violine), Fritz Rieckmann(Violine) und Fritz Brico(Zieh⸗ harmonika). Aſſeſſor Dr. Riehl, ſelbſt mit jeder Faſer ſeiner Perſönlichkeit der Muſik hingegeben, hat (unterſtützt von den Aſſeſſoren Gersbach und Schmidt) mit geſchickter Hand dieſe muſiſch bewegte Stunde aufgebaut; er machte zwiſchendurch werbende und belehrende Ausführungen und ſprach mit gewinnen⸗ der Herzlichkeit von der völkiſchen Bedeu⸗ tung der muſikaliſchen Erziehung und der gemeinſchaftsbildenden Kraft des Liedes. Es möge nicht vergeſſen werden, auch die liebens⸗ würdige Mitarbeit einiger privater Muſiklehrer zu erwähnen: des Herrn Fritz Früh und der Damen Inka von Linprun und Gertrud Schmidt. Dieſe einfache muſtkaliſche Feierſtunde erwarb ſich das ſchönſte Lob, das einer Feier zukommen kann: ſie hat Herz und Gemüt aller Teilnehmer in Wahrheit muſiſch erklingen laſſen. Ueberalterung gewiſſe Grenzen geſetzt werden. Hinſichtlich des Erſatzes von Arbeitskameraden, die tatſächlich zu alt geworden ſind, durch jüngere Ar⸗ beitskräfte ſeien Verhandlungen mit der Reichs⸗ anſtalt im Gange, die bezwecken, den Arbeitskamera⸗ den, die vor Erreichung der Invaliditätsgrenze von 65 Jahren ausſcheiden, einen Zuſchuß der Arbeits⸗ front zu gewähren, die die Spanne zwiſchen verrin⸗ gerter Invalidität und Vollrente beſeitigt. Innerhalb der einzelnen Sparten müßten die Berufsfrem⸗ den durch Facharbeiter erſetzt werden. Es ſei immerhin beſſer, ein gelernter Buchdrucker bleibe als Hilfsarbeiter innerhalb der ihm liebgewordenen Arbeitsſtätte mit der Möglichkeit, ſpäter als Fach⸗ arbeiter wieder beſchäftigt zu werden, als einen an⸗ deren Beruf zu ergreifen. Bei der Unterſuchung der Möglichkeiten, die dazu angetan ſind, dem Gewerbe wieder zu einem Auf⸗ trieb zu verhelfen, richtete der Redner an die Be⸗ triebsführer die dringende Aufforderung, die ver⸗ lorengegangenen Abſatzgebiete zurückzuerobern. Der Redner bezeichnete es als einen Fehler, daß in den letzten zwei Jahren viele Aufträge, die bisher im Reich gedruckt wurden, in Ber⸗ lin vergeben worden ſind. Hier müſſe eine gerechtere Verteilung durch Behörden, Miniſterien, Arbeitsfront und die Partei in Kraft treten. Einige Erfolge ſeien in dieſer Rich⸗ tung ſchon erzielt worden. Einige große Aufträge, die für einige Berliner Großbetriebe vorg ſehen waren, ſeien über das ganze Reich verteilt worden. Auf dieſem Wege werde fortgefahren. Be⸗ züglich der Bekämpfung des Maternun⸗ weſens habe der Reichsleiter der deutſchen Preſſe den Wunſch geäußert, daß die nationalſozialiſtiſche neue Ideen- neuer Fortschritt Körting- Radio Preſſe nicht nur aus einem Hauptblatt und ſo und ſo vielen Kopfblättern beſtehe, ſondern in eigener Druk⸗ kerei unter Verzicht auf Matern hergeſtellt werde. Ganz energiſch werde die Gefängnisarbeik weiterbekämpft werden. Es ſei nicht recht, daß ar⸗ beitswillige Menſchen durch Gefangene, die Druck⸗ arbeiten herſtellen, brotlos gemacht würden. Hier müſſe dem freien Gewerbe wieder mehr Spielraum gegeben werden. Ferner müſſe mehr für die Erzeugniſſe geworben werden, vor allem für den Werk⸗ und Akzidenzoͤruck. Auch ge⸗ genüber den ungeheuren Fortſchritten des Ver⸗ vielfältigungsgewerbes ſei das Druck⸗ gewerbe in den Hintergrund getreten. Es ſei prak⸗ tiſch unmöglich, das Vervielfältigungsgewerbe zu verbieten, aber man müſſe nach Möglichkeiten ſuchen, tm einen Ausgleich zwiſchen Vervielfäl⸗ tigung und wertvoller Druckarbeit her⸗ beizuführen. Der Reichsarbeitsminiſter ſei bereits veranlaßt worden, einen Treuhänder zu beſtim⸗ men, der durchſetzen ſoll, daß in die Tarifordnung des Druckgewerbes ein Paſſus aufgenommen wird, wonach die modernen Druckmaſchinen, die im Ver⸗ vielfältigungsgewerbe verwendet werden, nur mit gelernten Fachkräften zu beſetzen ſind.„ Bei der Beſprechung ſozialpolitiſcher Fragen betonte der Reoͤner, öͤaß zur Ehre der Be⸗ triebsführer feſtgeſtellt werden müſſe, daß mehr als 15 v. H. über die tariflich feſtgelegte Mindeſtgrenze entlohnt würden. Die acht Reichstariforönungen müßten zwar überprüft werden, aber das Lohn⸗ niveau dürfe nicht angetaſtet werden. Im Druckgewerbe ſind heute in Deutſchland noch 45000 Arbeitsloſe vorhanden, die, weil ſie nicht mehr durchweg untergebracht werden könnten, umge⸗ ſchult werden müßten. Man werde dabei der Eigenart des Gewerbes Rechnung tragen, denn da⸗ mit, daß man dieſe Arbeitsloſen irgendwo hinſtecke, ſei ihnen nicht gedient. Die inhaltsreichen Ausführungen klangen aus in der dringenden Aufforderung, über den Sorgen, die jeder einzelne zu ertragen hat, das große Ganze nicht zu vergeſſen: daß alle Arbeit dem Volke, der Hei⸗ mat und dem Vaterlande zu dienen hat. Als dem Redͤner, den ſtürmiſcher Beifall an ſeinen Platz geleitete, Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter Großhans gedankt hatte, wurden die National⸗ lieder geſungen. Und dann ſchloß der Verſammlungs⸗ leiter die Kundgebung mit einem„Sieg Heil!“ auf Führer und Vaterland. Sch. 60 G 5 , umme, N Kapp 5 ö 1 9 e Lie neue Appell Besonders — 1 Wertvoll! dorch die echte Mis chung kcht bulgarisch macedonisch Rundes G hBHommat ohne ide 3. Voll- Aroma durch Stanniol- frischpackung. MARTIN SRINK MANN A. G. ziSARETTEN FABRIK GREMEN J. Seite/ Nummer 844 5 5 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 26. November 1085 Familienabend bei der Steinzeugwehr Die Freiwillige Fabrikfeuerwehr der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche Induſtrie in Friedrichsfelb beging ihr vierzig⸗ jähriges Jubiläum in Verbindung mit der diesjährigen Hauptübung. Um aber auch den Fa⸗ milienangehörigen der Wehrleute etwas zu bieten, führte jetzt zum eigentlichen Gründungstag die Werksleitung einen ſehr gut beſuchten Familien⸗ abend durch. Die Begrüßungsworte ſprach Kom⸗ mandant Riedel, dem ſpäter durch den Meiſter Gilbert einen Fahnenſchleife des Geſangvereins „Frohſinn“ überreicht wurde. Auf weitere Reden verzichtete man, da der Abend der Unterhaltung ge⸗ widmet ſein ſollte. Der Humoriſt Klein aus Lud⸗ wigshafen ſorgte mit ſeiner Frau zuſammen für Betrieb und wußte mit ſeinen Vorträgen ſehr zu gefallen. b Künſtleriſche Genüſſe vermittelten. Fünf“, die mit ihren geſanglichen Darbietungen ſich auch in Mannheim ſchon vorſtellten und am Dienstagabend bei einer Mannheimer Sendung im Rundfunk zu hören ſein werden. Stärkſten Beifall ſicherten ſich auch die Sänger vom„Frohſinn“, und ſchlteßlich verdient noch die Kapelle der Politiſchen Leiter ein Lob. Alles in allem: ein Abend, der dem Jubelfeſt den richtigen Abſchluß gab. Die Wehrleute mit ihren Familienangehörigen waren Gäſte des Werkes, das auf dieſe Art ſeinen Dank für die freiwillig geleiſtete Arbeit abſtattete. „Die luſtigen uu Seinen 70. Geburtstag feiert heute der Lan⸗ desfachgruppenleiter Badens, der Maß⸗ und Ortho⸗ pädie⸗Schuhmachermeiſter und Ehrenbbermeiſter Heinrich Schröckhaas, F 6, 12. Aus dieſem An⸗ laß wurde ihm von dem Innungs⸗Obermeiſter für beſondere Verdienſte die goldene Ehrennadel des Reichsinnungsverbandes Überreicht. Unſeren Glückwunſch! n Ihren 60. Geburtstag ſeiert Frl. Georgine Gräff, kaufmänniſche Angeſtellte bei der Firma Hellmann& Heyd, ſeit über 46 Jahren. Der treuen Leſerin der NMz3 unſeren Glückwunſch! u Beſuch an der Hochſchule für Muſik und Thea⸗ ter. Die Studienkommiſſion der fapaniſchen Kaiſerlichen Muſikakademie in Tokio unter Füh⸗ rung von Profeſſor Sawazakt hat vor einigen Ta⸗ gen gelegentlich einer Studienreiſe durch Deutſch⸗ land der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Thea⸗ ter einen Beſuch abgeſtattet. Direktor Rasberger er⸗ läuterte den Gäſten den Aufbau und die Ziele des Inſtituts, daran ſchloß ſich eine Führung durch das Haus an. Profeſſor Sawazaki bekundete für die Ein⸗ richtungen der Hochſchule großes Intereſſe; die Kom⸗ miſſion beſuchte anſchließend die Generalprobe des 1. Orcheſterkonzerts der Hochſchule im Ritterſaal des Schloſſes. 1 a Die Mahnmale für das Winterhilfswerk wer⸗ den ſtändig vermehrt, nachdem bisher ſchon ati deit bedeutendſten Verkehrspunkten der Stadt einfache Mahnmale die Vorübergehenden immer wieder dar⸗ an erinnerten, für unſere notleidenden Volksgenoſ⸗ ſen zu opfern. Nunmehr werden ſolche Mahnmale in neuer Form errichtet, und zwar erſtellt man am Eingang zum Schloßhof einen mächtigen Torborgen, der die ganze Straße überſpannt. Die Pfeiler und auch der eigentliche Bogen wurden bereits durch Zimmerleute aufgerichtet und gar bald werden die den Bogen krönenden Buchſtaben WHW durch die ganze Breite Straße hindurch erkennbar ſein. Ein weiteres Mahnmal iſt am Paradeplatz in Vorberei⸗ tung, wo, noch hinter Tüchern den Blicken der Neu⸗ gierigen verborgen, emſig gearbeitet wird. un Wer wohl recht bekommt? An einer Stra⸗ ßenkreuzung in den M⸗Quadraten ſtießen zwei Per⸗ ſonenkraftwagen zuſammen. An und für ſich kein außergewöhnlicher Vorgang, denn ſo etwas kommt im Großſtadtverkehr täglich vor. Dieſer Zuſammen⸗ ſtoß hätte auch wenig Aufſehen erregt, denn die Be⸗ Beweisamnahme im Baethelmes-Prozeß Die geſtrige Nachmittagsſitzung vor dem Schwurgericht— Sind die Handlungen der Angeklagten auf eine Hyſterie zurückzuführen? In der geſtrigen Nachmittagsverhandlung des Mannheimer Schwurgerichts, vor dem ſich— wie in der Abendausgabe ſchon berichtet wurde— die 34 jährige Luiſe Barthelmeßs wegen Betrugs und Meineids zu verantworten hat, wurde die Vernehmung der Angeklagten zu Ende geführt und die Beweisaufnahme begonnen. Die Erörterung der Schadenerſatz⸗ prozeſſe, mit der am Vormittag angefangen wor⸗ den war, nahm noch zwei Stunden in Anſpruch. In Zuſammenhang damit wurden zahlreiche Briefe, welche die Angeklagte in jenen Jahren an ihren oder ihres Pflegevaters Rechtsvertreter ſchrieb, verleſen. Es iſt erſtaunlich, wie ſchreibefreudig die Angeklagte trotz ihres ohne Frage zeitweiſe ſehr ſchweren Krankenlagers war. Sie beſchränkte ſich nicht auf knappe Aeußerungen, ſondern erging ſich ſtets in ſeitenlangen Auslaſſungen zur Frage der je⸗ weiligen Prozeßſituation. Der Vorſitzende machte die Angeklagte verſchiedentlich darauf aufmerkſam, daß die Art dieſer Briefe zur Vermutung Anlaß geben könnte, ſie habe damit eine ganz beſtimmte Abſicht verfolgt. In einem ihrer Schreiben les iſt vor einem entſcheidenden Gerichtsbeſchluß verfaßt), ſteht der Satz:„Iſt es mein Sieg, dann ſind bald alle An⸗ annehmlichkeiten vergeſſen“. Aus der langen Reihe der Briefe, die dem Inhalt und der Form nach die Intelligenz der Angeklagten zu erkennen geben, geht hervor, daß Luiſe Barthelmes über den Stand der Dinge ſtets beſtens unterrichtet war und darüber hinaus dem Anwalt Auregungen (beſonders zur Frage des Schmerzensgeldes) gab, welche dieſer dann pflichtgemäß und mit Erfolg aufgriff. Von beſonderem Intereſſe war die Vor⸗ leſung der ärztlichen Gutachten, die im Zuſammenhang mit den Schadenerſatzprozeſſen ſtan⸗ den. Die damals gehörten Sachverſtändigen hatten die Frage zu prüfen, ob der Behauptung der Bar⸗ thelmes, der Mannheimer Chirurge habe bet der Blinddarmoperation im November 1925 einen Kunſt⸗ fehler begangen, Bedeutung zuzumeſſen ſei. Die Gutachten räumten die Möglichkeit, daß ein Gazetupfen verſehentlich in der Bauchhöhle verblieb, ein; zwar handle es ſich um einen Fall, der nur ganz ſelten vorkomme, aber die Fachliteratur kenne ſolche Ausnahmefälle. Immerhin wurden auch ſchon in jenen Gutachten mancherlei Bedenken laut, die aber nicht einwandfrei belegt werden konnten. Pro⸗ feſſor Sauerbruch zum Beiſpiel ſprach in einem 1930 gegebenen Gutachten aus, daß zwar kein Beweis für eine Selbſtbeſchädigung geführt werden könne, daß jedoch die Vermutung naheliege, und an einer anderen Stelle ſtellte er feſt:„Die Gazeſtücke ſind ſicherlich nicht alle bei der Operation liegen ge⸗ blieben“. Im Anſchluß hieran entſchloß ſich das da⸗ malige Gericht zu der(ſchon im geſtrigen Bericht er⸗ wähnten) eidlichen Vernehmung der Barthelmes, die 1930 in Fulda ſtattfand und bei der dieſe erklärte, ſie habe an der Operations⸗ wunde keinerlei Manipulationen vorgenommen. Am Schluß der geſtrigen Vernehmung ver⸗ wahrte ſich die Angeklagte gegen den Vor⸗ wurf der Hyſterie und legte auch Wert auf die Feſtſtellung, ſie habe von der ſchon 1925 zum erſtenmal ausgeſprochenen Vermutung der Selbſtbeſchädigung erſt im Januar 1930 gehört. Um 17 Uhr begann die Beweisaufnahme. Nach der Feſtſtellung, daß die Angeklagte nicht vor⸗ beſtraft iſt, wurden vier Zeugen gehört. Als erſter der Richter, der der Angeklagten den Eid in Fulda abnahm. Dann äußerte ſich eine Schweſter der Angeklagten; ſie glaubt, der Grund zu den Selbſtbeſchädigungen ſei in hyſteriſcher Veranlagung zu ſuchen, und erklärte, die Angeklagte habe anfangs von einem Schadenserſatzprozeß nichts wiſſen wollen. Eine frühere Vorgeſetzte der Angeblagten ſchilderte Luiſe Barthelmes als ſehr eifrig, jedoch zu Ueber⸗ treibungen neigend. Als letzte Zeugin wurde eine Krankenſchweſter vernommen; ſie war 1925 bei der Mann⸗ heimer Blinddarmoperation zugegen und hält es für unmöglich, daß ein Gazetupfen in die Bauchhöhle geraten ſein könne. Kurz vor 9 Uhr wurde die Sitzung unterbrochen, ſte wird heute fortgeſetzt.—— Fahrzeugen waren nicht außergewöhnlich groß. Aber die Fahrer konnten ſich über die Bezahlung nicht einig werden, da jeder behauptete, der andere habe durch ſein unvorſchrifts⸗ mäßigegs Fahren den Unfall verurſacht. Schließlich war man ſo weit, daß man die Polizei hinzuziehen mußte und der eine Fahrer gegen den anderen An⸗ zeige wegen Nichteinräumung des Voxfahrtsrechts erſtattete, während der andere Fahrer zu Protokoll gab, ſein Gegner ſei zu raſch gefahren und habe nicht rechtzeitig gebromſt. den, und unter Umſtänden werden beide Fahrer zu einer Strafe verdonnert, womit natürlich die Schä⸗ den weder beſeitigt noch bezahlt ſind. Ob eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den beiden Fahrern nicht zweck⸗ mäßiger geweſen wäre? nie Turnverein Maunheim 1846, Sänugerriege. Einen wohlgelungenen Familienabend veranſtaltete am Samstagabend die Sänger⸗Riege des Turnver⸗ eins Mannheim 1846 für die Mitglieder und Ange⸗ hörigen im kleinen Saal des Vereinshauſes. Schöne Lieder im Volkston wechſelten mit muſikaliſchen Vor⸗ trägen ab. Der Leiter der Riege, Groß, begrüßte die Erſchienenen in herzlicher Weiſe und zeichnete bei dieſer Gelegenheit einige Sänger für pünktlichen Probebeſuch aus. Im zweiten Teil des Abends fan⸗ den die guten Darbietungen eines Zauberkünſtlers großen Beifall. Auch Herr Roſt verſtand es wieder ausgezeichnet, mit ſeinem humoriſtiſchen Vortrag die gemütliche Stimmung zu ſchaffen, die einem Fa⸗ milienabend eigen ſein muß. Bei gemeinſam ge⸗ ſungenen Liedern vergingen die Stunden ſehr raſch. ſchädigungen an beiden Nun wird die Polizei entſchei⸗ un Verein für Naturkunde. Trotz ſchlechtem Wet⸗ ker folgte am Sonntag, dem 17. November, eine ſtattliche Zahl den Ausführungen von Prof. Dr. Strigel auf dem Weg nach dem Pechſteinkopf bei Forſt und Wachenheim Wer ahnte auch, daß ſo nahe in unſerer ſchönen Pfalz die Natur rieſige fünf⸗ und ſechsſeitige Säulen hervorgezaubert hat, die in Meilerſtellung einen ehemaligen Primärkra⸗ ter ausfüllten und die nunmehr durch den Stein⸗ bruch aufgeſchloſſen ſind? Mitten im Buntſandſtein⸗ arbiet trifft der aufmerkſame Beobachter nicht nur dieſe Zeugen eines früheren Vulkans, ſondern auch Reſte bon Keuper⸗ und Muſcheltalk, die einſtens über dem Sandſtein gelegen haben. Die Entſtehung des Vulkans fällt in die Revolutionszeit der Erde, in die Tertiärzeit und ſteht vermutlich in urſäch⸗ lichem Zuſammenhang mit der Bildung von Spal⸗ ten(Verwerfungen) und mit der Entſtehung des Oberrheingrabens. Auch die Richtung der elliptiſchen Form des Kraters läßt dieſen Zuſammenhang er⸗ kennen. An den Kraterwänden hatten die Hitze und die ausſtrömenden Gaſe das umgebende und her⸗ untergefallene Geſteinsmaterial ſtark verändert, während das blaſige vulkaniſche Glas durch die Ver⸗ witterung leicht zerſetzt wurde. Der Abſtieg durch das Margarethental legte den Wanderern die Frage nach der Entſtehung des Tales nahe. Noch am Spät⸗ nachmittag verſuchten einige auf den Grund der Dinge gehende„Geologen“ in dem köſtlichſten Er⸗ zeugnis des Bodens feſtzuſtellen, ob die Rebe auf feurigem Baſalt oder auf tertiärem Kalk geſtanden habe Kag. NsDAp-Biffeilungen Aus parteſamtlichen Bekanntmachungen entnommen An ſämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Es wird darauf hingewieſen, daß die Aufnahmeſcheine der Angehörigen der HJ und des Bu M, oͤie in die NSDAP aufgenommen werden ſollen, bis ſpäteſtens 27. Novem⸗ 60 Beſitz der Kreisleitung ſein müſſen. Nach dieſem 2 n eingehende Anträge müſſen zurückgewieſen werden. Der Kreiskaſſenleiter Politiſche Leiter Deutſches Eck. 26. Nov., 20.90 Uhr, Sitzung fämtlicher Pol. Leiter. Jungbuſch. 26. Nov., 20.15 Uhr, Vortragsabend. Redner: Pg. Stober, Schwetzingen. Alle Pgg. und Angehörigen der Gliederungen haben zu erſcheinen. Lokal: Oberer Saal der„Liedertafel“, K 2, 31. Lindenhof. 26. Nov., 20.90 Uhr, im Heim Zellenleiter⸗ ſitzung.— 7. Nov., 20.90 Uhr, Sitzung ſämtlicher NSV⸗, Zellen⸗ und Blockwalter im Heim Eichelsheimer Straße 51/58. Strohmarkt. gruppenheim. Schwetzingervorſtadt. Die für den 26. Nov. angeſetzte Kundgebung fällt aus und iſt auf 12. Dez. verſcho⸗ ben. Neuoſtheim. 28. Nov., 20.30 Uhr, Hausmuſikabend im Saale der Mädchenberufsſchule, Hugo⸗Wolſ⸗Straße(Stra⸗ Fenbahn⸗Halteſtelle Schlachthof). Die geſamte Bevölkerung Neuoſtheims iſt hierzu eingeladen. Neuoſtheim. 27. Nov., 20.30 Uhr, in der Schule Neuoſt⸗ heim Sitzung der Polit. Leiter; anſchließend Formaldienſt. Neckarſtadt⸗Oſt. 27. Nov., 20.15 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in der Renſchgarage.. Nheinau. 26. Nov., 19.30 Uhr, Sitzung der Amts⸗ und Zellenleiter in der Ortsgruppengeſchäſtsſtelle. Lindenhof. W. Nov., 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher NeV⸗Zellen⸗ und Blockwarte im Heim Eichelsheimer Straße 51—53. 26. Nov., 20 Uhr, Dienſtſtunde im Orts⸗ NS-⸗Frauenſchaft November findet die Ortsgruppenleiterinnen⸗Be⸗ ſprechung ſchon um 15 Uhr in L 4, 15, Zimmer 11, 4. Stock, ſtatt Neckarſtadt⸗Oſt. 27. Tivoli(Bode). Jungbuſch. Die Frauen beſuchen den Schulungsabend P. L. in der„Liedertafel“ am 26. November um 20.15 Uhr. Sandhofen. 26. November, 20 Uhr, Heimabend im Heim; 45 Uhr kommt der Chor ins Kaffee Weber. Lindenhof. 26. November, 20.15 Uhr, Zellenleiterinnen⸗ 20 November, 20 Uhr, Heimabend bei 17 ſitzung im Heim Eichelsheimerſtraße 51—58 Neckarſtadt⸗Oſt. 26. November, 20 Uhr, ſingt der Chor in der„Renſchgarage“. Deutſches. Eck 26. November, 20 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus. Abt. Jugendgruppe. Heimabende: Gruppe I Lin⸗ denhof 28. November, 20 Uhr, Heimabend im Frauen⸗ ſchaftsheim, Eichelsheimerſtraße 51/53; Gruppe II Innen⸗ ſtadbt am 29. November, 20 Uhr, Heimabend in J 5, 2 Gruppe III Neckarſtadt⸗Oſt am 29. November, 20 Uhr, Heimabend Langerötterſtraße 50. Hitlerjugend Bann 171 PR⸗Stelle. Für alle Einheiten. Die Bilder vom Bannaufmarſch können jeweils Dienstag und Frei⸗ tag von 20—22 Uhr im Schlageterhaus(Zimmer 75) be⸗ ſtellt werden. Bd M Feudeuheim. 27. November, 19.45 Uhr, treffen ſich alle Führerinnen vor der Ortskrankenkaſſe. Uniform zur Teilnahme am öffentlichen Heimabend der Gruppe Oſt⸗ ſtadt. Heimabende fallen Mittwoch aus. Untergau 171. Kurzſchulung vom 30. November bis 8. Dezember in der Jugendherberge Ladenburg. Leiterin: WS⸗Abteilungsleiterin Obergau 2, C. Frank. Teilneh⸗ mer: Schar⸗ und Schaftführerinnen des Untergaues 171. Die Schulung iſt ausſchließlich Fahrgeld(80 Pfg. einfache Fahrt) koſtenlos. Anmeldungen umgehend auf dem Unter⸗ gau, N 2, 4. Anmeldeſchluß: 28. November. Sport. November, 19.30 Uhr, Turnen für Bis 29. November müſſen alle Sportwartinnen in der Luiſenſchule. Gruppenführerinnen!. Ueberweiſungsſcheine der in die Jugendgruppe der NM⸗ Frauenſchaft überführten Mädel und der über 21fährigen Mädel, gleichgültig, ob ſie überführt wurden oder nicht, auf dem Untergau vollſtändig ausgefüllt abgegeben wer⸗ den Mädel, die oͤurch Krankheit verhindert waren, können ſich bis 31. Dezember noch anmelden. BDM Untergan 171. Sport. 27. November. 19.30 Uhr, Tur⸗ nen für alle Sportwartinnen in der Luiſenſchule. Deutſche Arbeitsfront Humboldt. 26. Nov., 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher Be⸗ triebszellenobleute und Betriebswalter in der Wirtſchaft „Zum Alphorn“, Alphornſtraße 17. Kreisbetriebsgemeinſchaft Handel, Fachgruppe Einzel⸗ handel. W. Nov., 20.15 Uhr, im Ballhaus(Schloß wichtige Kundgebung der Fachgruppe Einzelhandel. Gaubetriebs⸗ gemeiuſchaftswalter Pg. Sand und Gaufachgruppenwalter Pg. Rüger ⸗ Karls e ſprechen. Wir erwarten, daß alle Einzelhändler, Betriebsführer und Geſolgſchaftsleute er⸗ ſcheinen. * 271. alle DA Jugendwaltung Strohmarkt. 27. Nov., 20.15 Uhr, im„Haus der Deut⸗ ſchen Arbeit“(Nebenzimmer] Betriebsjugendwalterſitzung. Stellvertreter können der Sitzung beiwohnen. Hausgehilfen Oſtſtadt[Mina Gögelein]. 26. Nov., 20.30 Uhr, in L 18, 12a, Heimabend. Jungbuſch. 27. Nov., 20.90 Uhr, in L 13, 12a, Heimabend. Arbeitsſchule Fachgruppe Kohlenhandel. Am 29. November Vor⸗ tragsabend im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4,—9(großer Saal). Bevollm. Chr. Dirkſen vom Kohlenkontor Weyhenmeyer u. Co. zeigt einen Tonfilm und ſpricht über Entſtehung 235 Ab Gewinnung der Kohle. Beginn 15 Uhr. S Fageslalencles Dienstag, 26. November Nationaltheater:„Viel Lärm um nichts“, Komödie von W. Shakeſpeare, Schülermiete A, 15 Uhr.—„Die Entfüh⸗ rung aus dem Serail“, komiſche Oper von W. A. Mozart, Miete H 7, Sondermiete H 4, 20 Uhr. Roſengarten:„Hockewanzel“, Schauſpiel von Chr. Kaer⸗ gel, Kc, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗ und Vartieté⸗ Programm. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland.— Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tonz. Renate Müller und Guſtar Fröhlich in dem Film„Liebesleute“, der ö eſer Tage noch einmal in Mannheim gezeigt wird. Lichtſpiele: Aniverſum:„Lady Windermeres Fächer“. — Alhambra:„Mazurka“.— Schauburg:„Hel⸗ den von heute“. Pala ſt und Gloria:„Königs⸗ tiger“.— Capitol:„Die Pompadour“.— Scala: „Lärm um Weldemonn“. Stäudige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und non 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wiloͤpfad zur Reichsautobahn. Die deutſche Weinſtraße. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 518 19 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bits 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Gebifnet von 11 bis 139 und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.90 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle gebifnet von 19.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr; Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. l 1 0 ite were des 00 We Große Mehlausgabe und Gemüſezuteilung Alle WW⸗Betreuten der Stadt⸗ und Land⸗ ortsgruppen erhalten am Mittwoch, dem 27. November, je Kopf der Familie 2 Pfund Weißmehl. Ferner erhalten am gleichen Tage die Bedürftigen der Gruppen A, B, C, D und E der Stadtortsgruppen für eine demnächſt erfolgende Gemüſezuteilung Ge⸗ müſegutſcheine, wobei vorausſichtlich auf jede Partei der Gruppen A und B etwa 75 Pfd. Weißkohl, Rotkohl und Wirſingkohl ſowie 75 Pfd. Mohrrüben entfallen werden; insgeſamt alſo 1 Zeutner. Die Bedürftigen der Gruppen O und D erhalten 4 Mug aus etwa 50 Pf. Weißkohl, Rotkohl und Wirfſingkohl, etwa 50 Pfd. Mohrrüben; zuſammen etwa 1 Zentner. Zum Empfang von Gemüſe iſt nur berechtigt, wer im Beſitze eines Gemüſegutſcheines iſt. Zur In⸗ empfangnahme des Gemüſes wird noch in der Preſſz aufgerufen werden. Nähere Weiſungen ſiehe bei den Ortsgruppen, Hinweis Der Beethovenchor in Ludwigshafen veranſtaltet am 28. November aus Anlaß des 350. Geburtstages von Heinrich Schütz einen dem Komponiſten ge⸗ widmeten Konzertabend, an dem neben zwei Geſän⸗ gen für Sopran und Alt der achtſtimmige Chor 471 * „Herr, wenn ich nur Dich habe“ und die„Historie des Leidens und Sterbens unſeres Herrn und Hei⸗ landes Jeſu Chriſti nach dem Evangelium St. Mat⸗ thäus“ für Soloſtimmen, gemiſchten Chox und Orgel aufgeführt werden. f F Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 28. Noy. 1935, N00 8 8 8— N 2— 5. — 2 5— 7 — 8— f 5—— 7— 2 8 1 9555 J 7 2 2 1 e E Kaltluftſ — 2 2 2 0 — 725 25 5 U 0 — 9 S SO — 9 ü — a f ——. 0 e i D en 4 —̃ 7 20— 2 .. Era Sl 4 — 10 4 8 2 Gas Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe; ort Frankfurt a. M. vom 26. November: Bet Island iſt jetzt wieder heftige Wirbeltätigkeit in Gang ge⸗ kommen, deren Einwirkung auf unſer Gebiet vor⸗ erſt durch ein flaches, über Frankreich liegendes Hochd ruckgebiet verhindert wird. Letzteres bedingt bei uns heiteres Wetter, das in den Niederungen aber vielfach durch ſtarke Nebelbildung verdeckt iſt. Mit weiterem Druckfall kann auch bei uns das Ein⸗ greifen der äußerſten Tiefausläufer erwartet werden, ohne daß dadurch aber eine weſentliche Verſchlech⸗ terung des Wetters eintritt. Vorausſage für Mittwoch, 27. November Nach meiſt noch heiterer und kalter Nacht zunächſt Frühnebelbildung, dann Bewöl⸗ kungsgunahme, aber im weſentlichen noch trocken, bei etwas lebhafteren weſtlichen Win⸗ den tagsüber wieder milder als ſeither. am 25. November t zum in der Nach 117 Höchſttemperatur in Mannheim + 4 Grad, tiefſte Temperatur in 55 November 7 0,8 Grab; heute früh 8 Uhr rad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November D eee e e e Mannheim 2⁰ů² 200 2 255. eh 77% 0 Jacen„„ Maxau. 419,40 07 0„Henn—— Mannheim.12 398.05.8.880 Plecdereim——— 7 Keub 205 8 8 ee Röln.021 1,944,881 1,79 1,74 A ſümitliche Ausſter I Geſau der Gerin wir das E feſtttellen wir beur ſhlechterfo er ob di porbat an Vergleich nichts aus Die Pn algemeine Heiſtungsp wotden ſt zeiſtige ungemein weißen Re 18 bis 19, Intelligen mat alſo duppe, de Eile der geitigen A der Beruf keit Eintri den Berufs gen ellen. Fändlicher, Mien, daß beruht als Sahin! kum heſtr 1 urch Tern ammungs Knzarbeite Nahrſchein höchſtleiſtu Rerufsg ru Die ſ ü At Begren di der ndern nu 1 4 Ausle inner r große Ante, wie hen Höchſ im Geſamt in der eng wird ums 0 * d gel ind ge⸗ or⸗ „ l uus leiten, daß die Chöre der Seligen Mbelm Hartnacke: Dr. Wilhelm Hartnacke, ſächſiſcher Kultusminiſter, Zeitſchrift„Forſchungen und Aufſatz über die Volksgefahr, burtenarmut in den Schichten her droht. Wir geben ſeines Warnrufes hier wieder. bis vor kurzem veröffentlicht in der Fortſchritte“ einen die von der Ge⸗ geiſtig tätigen die Hauptabſchnitte Zeit dem Einſetzen der geſteigerten Ziviliſation dein wachſendem Maße die Träger überdurch⸗ lichen geiſtigen Erbgutes der Gefahr des Asſterbens durch Nachwuchsbeſchrän⸗ a ng gusgeſetzt. Der Anteil der Beſtbegabten an 1 Geſamtheit geht zurück, und es wächſt der Anteil Jen Heringbegabten und geiſtig Schwachen. Können wir das Stärkeverhältnis von Begabt und Unbegabt ſetttelen boͤer wenigſtens abſchätzen, dann können ait beurteilen, ob der Erbgutverluſt in der Ge⸗ ſhlehterfolge die Zukunft eines Volkes ſchwer trifft der ob die Optimiſten recht haben, die den Geſamt⸗ ortet an Begabungen für ſo groß halten, daß im Fetgleich zu ihm der jährliche Ausfall ſo gut wie ichs ausmache. Die Prüfungen an Hand von Maßſtäben mehr Ahemeiner Geltung im Wege von Stichproben⸗ eungsprüfungen haben überall, wo ſie gemacht aorden ſind, bemerkenswerte Seltenheit der geiſtigen Hochleiſtungen ergeben. Es iſt gemein aufſchlußreich, wenn nur 4, Prozent der neden Rekruten Amerikas das Intelligenzalter von F bis 19,5 Jahren hatten, dagegen 24,1 Prozent ein Jlkellgenzalter von weniger als 10,75 Jahren. Es hat alſo nur jeder 25. weiße Rekrut in der Beſt⸗ guppe, dagegen ſtand etwa jeder 4. auf kindlicher Flle der geiſtigen Entwicklung. gel den bekannten Prüfungen von Duff und Nonon, die das jugendliche Alter betrafen, hatte Ver 800. Jugendliche einen Intelligenzvorſprung 4 Jahren, jeder 16. einen ſolchen von 2 und r Jahren; jeder 4. aber war um mehr als ein geh eim Intelligenzalter zurück. Wie alle anderen Juhungen ſolcher Art, hat auch dieſe Prüfung ge⸗ gag daß infolge der ſozialbiologiſchen Ausleſe die geltigen Anlagen und Fähigkeiten im Nachwuchs her Berufsgruppen, für die geiſtige Leiſtungsfähig⸗ lei Eintrittsbedingung iſt, dichter geſät ſind als in den Berufsgruppen, die keine geiſtigen Anforderun⸗ gen stellen. Das erſcheint uns nur noch ſelbſtver⸗ kindlicher, nachdem wir aus der Zwillingsforſchung Men, daß keine Eigenſchaft mehr auf Erbanlage kerlt als der Schwachſinn. Und was für den Egwachſinn erwieſen iſt, wird für ſein Gegenteil kum bestritten werden können. So hat ſich bei der 1 üsleſe begabter Kinder in Kalifornien urch Terman ergeben, daß ein Kind, wenn es ab⸗ ammungsmäßig zur engſten Gruppe der Intelli⸗ Kzarbeiter gehört, mit vierhundertmal größerer Nahrſcheinlichkeit in der engſten Beſtgruppe der hächſtleiſtung gefunden wird als ein Kind aus der Herufsgruppe der Ungelernten. Die ſächſiſchen Sichtungsprüfungen i Begrenzung der Hochſchulausleſe gaben nicht ein di der Begabtenverteilung über das Volksganze, Andern nur über die im Vergleich zum Volksganzen * Ausleſegruppe der Oberprimaner. Wenn innerhalb dieſer Ausleſegruppe eine ſo unfaß⸗ 1 große Spannungsweite nachgewieſen werden ute, wie groß muß da die Spannungsbreite zwi⸗ chen Höchſtleiſtung und geringſtem geiſtigen Können in Geſamtvolk ſein! Der Seltenheitswert, der ſchon her engen Ausleſegruppe unerwartet groß war, kit ums Vielfache geſteigert, wenn er auf die Ge⸗ Kirchenmuſik in St. Vonifaz Der Ceilientag(22. November) bot Anlaß, der Shukpatronin der kirchlichen Muſik in einer Andacht iu der St. Bonifatiuskirche zu gedenken. Der Leiter i Kirchenchores, Muſiklehrer Berchto Lo, hatte ai anregende Vortragsordnung zuſammengeſtellt, lie er mit einer wirkungsvollen, von modernem kupfinden getragenen Paſſacaglia des in Dortmund Akenden Organiſten Gerard Bunk eröffnete. Im Alelpunkt der kirchenmuſikaliſchen Feier ſtand die käeltenhymne von Franz Philipp, die zur Erſtauf⸗ kung in Mannheim gelangte. Mit dieſer Hymne er boſiſche Tonſetzer ein eindrucksſtarkes Werk Aähaffen, das überall willkommen ſein wird, wo ein ungsfähiger Doppelchor zur Verfügung ſteht. Bei konzeption ließ ſich der Tondichter von der Vor⸗ einen nus zu Ehren der Heiligen anſtimmen, der den Aüuligen guf Erden vernehmlich wird. So nimmt nein Chor die Seligpreiſungen des anderen auf. 77 den beiden Chören entſpinnt ſich ein an⸗ 8 010 und in ſeinen Wirkungen durchaus feſſelndes zehnier das die Möglichkeiten des dadurch ge⸗ ſugen Stimmenreichtums voll ausnützt. Die Anru⸗ 18 ſchwellen zu einem ſchönen Höhepunkt an. klin nu n Beginn lateiniſche Texte verwendet, ſo keln Ausgang des Hymnus deutſche Worte die liche Grundlage. r 115 wohlvorbereiteten Ausführung teilte ſich Zülle nenchor St. Bonifaz als Chor der dannen mit dem Cäciltenchor St. Joſef unter 1 915 Joſef Winter. Die räumliche Ent⸗ ker 5 beiden Chöre, der einer vor der Orgel, i ber ſte unter Blattgrün im Schiff aufgeſtellt, Ag dltigen Wiedergabe nicht im geringſten ſelmng 9275 Gegenteil kam die getrennte Auf⸗ ß eie Sn vom Tondichter gewünschten Illuſion, ö e Chors der Seligen von 15 Pure zur Erde dringen, ſehr zugute. Die kgheit biieh in beiden Chören, auch bei ſehr die gener Stimmführung, durchaus gewahrt. 5 e Vortragsord a iterhin ei emen. ragsordnung enthielt weiterhin ein N in dag nmmasvolles Salve regina von Rhein⸗ ueber n ſchöner Steigerung vorgetragen wurde, Dem als willko 8 5 105 5 de mmene Bereicherung währen enkandacht Mozarts berühmtes Ave verum ᷑ealien dlie egaliten aus issenschaftliche Nachprüfungen mit bedenklichem Ergebnis lung beiwohnte, verächtlich:„Das ſoll ein Richard 2 ſamtheit bezogen wird. Die Söhne der Geiſtlichen, die doch ziemlich vollzählig in die Oberprima gelan⸗ gen, erzielten durchſchnittlich die Rangziffer 74, wäh⸗ rend die Söhne der unteren Beamten, obgleich von ihnen nur eine relativ enge Ausleſe in den Ober⸗ primen zu finden iſt, nur die Rangziffer 38 erzielten. 8 Bei drei verſchiedenen Feſtſtellungen in ſächſiſchen Schulbezirken hat ſich ergeben, daß von den zehnjäh⸗ rigen Kindern etwa 40 Prozent der Mittelgruppe angehörten, während ſich die übrigen 60 Prozent in der Weiſe verteilen, daß 15 Prozent auf die Gruppe ſehr gut bis zweifelsfrei gut und 45 Prozent auf die Gruppe ſchwach bis ſchlecht entfielen. Noch ungünſti⸗ ger waren Ergebniſſe, die in Altona nach unmit⸗ telbarem Lehrerurteil, nicht nach Zeugnisgraden, feſtgeſtellt worden ſind. Dabei wurden von den Lehrern 7 Prozent mit beſſer als gut, 40 Prozent mit gut bis mittel, 53 Prozent mit genügend bis ganz ſchwach bewertet. 5 Allen Feſtſtellungen gemeinſam iſt, daß der Teil oͤer Jugendlichen, die zu irgendwelcher gehobener Geiſtesleiſtung geeignet ſind, in ſehr ſtarker Minder⸗ heit ſich befindet. Ein Drittel des Geſamtnachwuchſes iſt nicht in der Lage, ohne Zeitverluſt durch die ein⸗ fache Volksſchule zu gehen. Es kommt überhaupt nur etwa ein Drittel des Geſamtnachwuchſes für geiſtig beſtimmte Berufsarbeit in Frage, und dieſes Drittel erſcheint nur zum gerin⸗ gen Teile zu irgendwelcher herausgehobenen geiſtigen Leiſtung befähigt. Und gerade dieſes Drit⸗ tel iſt ſtärker als alle anderen Berufsgruppen vom Geburtenverfall betroffen, wenn es ſchließlich nach überlanger Ausbildungszeit und endloſer Wartezeit in den Beruf gelangt iſt. Die akademiſchen Berufe ſtellen in der Ehe weithin nicht einmal den Lebens⸗ erſatzmann, geſchweige denn den Nachwuchs, der er⸗ forderlich iſt, die anteilige Stärke der Berufsgruppe im Volksganzen zu erhalten. Anekdoten um Foſef Kainz 25 Jahre ſind vergangen ſeit dem Tod des Schauspielers Kainz, aber ſein Ruhm bei der Nach⸗ welt iſt eher gewachſen in der Zwiſchenzeit. Hier zwei kleine Geſchichten, die ſich an ſeinen Namen knüpfen. Im Wiener Burgtheater ſpielte Kainz den König Richard II., eine ſeiner größten und erſchütterndſten Rollen. Während jedoch ganz Wien über ſeine Kunſt veſtlos begeiſtert war, äußerte ſich die berühmte un⸗ gäriſche Tragödin Maria Jaſzai, die einer Vorſtel⸗ ſein? Das war nur eine armſelige Karikatur!“ Dieſe Kritik wurde Kainz von guten Freunden. hinterbracht. Ein paar Monate darauf fuhr Kainz nach Budapeſt und ſah Maria Jaſzai in einer ihrer Glanzrollen. Nach der Vorſtellung ſchickte er ihr einen Roſenſtrauß mit einer Begleitkarte folgenden Inhalts:„Der genialen Zauberin— die bezauberte armſelige Karikatur!“ * Im Theater am Nollendorfplatz in Berlin gaſtierte Kainz als Mephiſto. Die Schauſpielerin Irma Strunz hatte als„Stimme von oben“ dem Mephiſto auf ſein„Sie iſt gerichtet“ zu antworten:„iſt ge⸗ rettet!“ Am Schluß der Aufführung begrüßte Kainz die Schauſpielerin und ſagte:„Liebes Fräulein, es tut mir aufrichtig leid, daß Sie einen ganzen Abend opfern mußten, nur um mir zu widerſprechen!“ corpus umd ein Tantum ergo. Herr Berchtold er⸗ wies ſich ferner in ſeinen Orgelvorträgen(Kompo⸗ ſitionen von Alex. Guilmant, dem verdienſtvollen Pariſer Orgelmeiſter, von Reger, ſowie einer Fan⸗ taſte von Rheinberger) als ſehr tüchtiger Organiſt, der, techniſch wohlbeſchlagen, auf der Orgel einen überraſchenden Reichtum von Klangfarben 8 Dr. Ch. Theater und Muſik in Karlsruhe — Karlsruhe, im November. In der Oper wurden die letzten Wochen beherrſcht von den vorzüglichen Neueinſtudierungen des „Wildſchütz“ und der„Mona Liſa“. In der Lortzing⸗Oper war Hedwig Hillengaß Gelegenheit gegeben, in einer größeren Rolle hervorzutreten. Ihre Darſtellung der Baronin Freimann war von natur⸗ wüchſiger Schelmerei getragen. Geſanglich wohl be⸗ ſchlagen, begeiſterte ſie das Publikum durch die ſym⸗ pathiſche Art ihres Vortrags und den Wohlklang ihrer Stimme. Der ſtarke äußere Erfolg der Wie⸗ dergabe des Schillingſchen Werkes war durch die ausgezeichnete Verkörperung der drei führenden Par⸗ tien(Mona Liſa: Vilma Fichtmüller, Fran⸗ cesco: Helmuth Seiler und Giovanni: Theo Strack) geſichert. Kapellmeiſter Karl Köhler und Erik Wildhagen betreuten die Wiedergabe nach der muſikaliſchen und ſzeniſchen Seite. Die neue Ausſtattung der„Meiſterſinger“, die das Werk anläßlich der Aufführung in Bayreu⸗ ther Beſetzung im vergangenen Sommer erhalten hat, iſt angetan, auf längere Zeit hinaus als maßgebende Grundlage der Wiedergabe zu gelten. Nicht allein Name und Mitwirkung der berühmten Maria Mül⸗ ler gaben der Vorſtellung Glanz und Feſtlichkeit, ſie ſtrahlten auch aus von dem mit erſpürbarem Fanatismus das Werk leitenden jungen Staats⸗ kapellmeiſter Joſef Keilberth. Hinzu trat der neue Hans Sachs von Helmuth Seiler, der in Ge⸗ ſang und Darſtellung eine reife Leiſtung bot. Durch das Schauſpiel wurde Hans Schwarz' „Rebell in England“ vermittelt. Eine Spiel⸗ planbereicherung wertvoller Art bedeutete die Ein⸗ ſtudierung von Hjalmar Bergmanns Komödie„Der Nobelpreis“. Die mit ſtarkem Beifall auf⸗ genommene Neuheit wurde unter der Spielleitung Das erſte Bild vom amerik aniſchen Stratoſphärenflug der die amerikaniſchen Fliegerkapitäne Anderſon nach der Landung auf einer Viehweide in Die Gondel des und Stevens zu Stickney(South der Rekordhöhe von Dakota, USA.). Die Ehepaar Hörbiger! Die bekannten Filmſchauſpieler Attila Hör⸗ biger und Paula Weſſely haben in Wien geheiratet.(Scherl Bilderdienſt,.) Stratoſphärenballons„Explorer II“, 22 570 Meter hinauftrug, Flieger wie vollkommen unverſehrt. kboſt baren Inſtrumente blieben (Weltbild,.) auch die In Chartreuſe wird aufgeräumt Nachdem die Erdbewegungen auf den Höhen bei Grande Chartreuſe aufgehört haben, iſt mit den Aufräumungsarbeiten auf den Trümmern der be rühmten Likörfabrik begonnen worden. Hier ſehen wir Soldaten beim Fortſchafſen von Likörfäſſern. (Weltbild,.) von der Trencks mit Hans Herbert Michels in der Hauptrolle vorzüglich gegeben. Die Staatskapelle hat ſchon drei ihrer dieswinter⸗ lichen Sinfoniekonzerte hinter ſich. Im erſten ſpielte Profeſſor Kulenkampff das Brahmsſche Violin⸗Konzert, bei dem zweiten ſtand Profeſſor Abendroth aus Leivzig am Pult. Nach der ſehr ſinnig ausgedeuteten Paſtorale machte er mit Philipp Jarnachs„Muſik um Mozart“ bekannt. Die auf ein Mozartſches Thema ſehr frei aufgebauten Variatio⸗ nen intereſſieren den Hörer durch Erfindungsreich⸗ tum und perſönliche Note. Nach dem„Till Eulen⸗ ſpiegel“ wurde Abendroth ſtürmiſch gefeiert. Das dritte Sinfonie⸗Konzert war der Leitung Keil⸗ berths anvertraut. Konzertmeiſter Trautvet⸗ ter war dabei Gelegenheit gegeben, mit Dvoraks Cellokonzert in techniſch ausgeglichenem Spiel und warmem Vortrag hervorzutreten. St. * Eine Tanzſpiel⸗ Uraufführung Die reichsdeutſche Uraufführung des abendfül⸗ lenden Tanzſpiels„Der Teufel im Dorf“ von dem in Deutſchland wenig bekannten jugoſlawiſchen Tonſetzer Fran Lothka durfte ſich im Badiſchen Staatstheater in Karlsruhe eines ſtarken Publi⸗ bumserfolges erfreuen. Fran Lothka, der zwei Opern, mehrere Orcheſter⸗ und Kammermuſikwerke geſchrieben hat und von dem auch Chöre und Volks⸗ liedbearbeitungen ſtammen, gibt in dem Tangſpiel weitgehende Aufſchlüſſe über ſeine Perſönlichkeit. Die Geſchichte von dem ins Dorf einfallenden Teufel, der die Liebe eines jungen Paares ſtört, den Bräu⸗ tigam in die Hölle zerrt und dort quält, bis es oͤieſem gelingt, den Mantel des Höllenfürſten zu er⸗ Haſachen, damit der Höllenpein zu entweichen und ſchließlich Hochzeit mit der ſchon einem anderen Freier zugeſprochenen Braut zu feiern, wird vom Tonſetzer teilweiſe untermalt, dann aber auch wieder mit eigenerfühlter, höchſt ausdrucksfähiger Muſik ausgeſtattet. Sie erreicht wirkungsvolle Höhepunkte in der Stütze auf flawiſche Volksweiſen und weiß die humoriſtiſchen Einfälle des Spiels treffend gu charakteriſteren. Eine auch im Biloͤmäßigen höchſt anerkennens⸗ werte, von der Tanzmeiſterin Valeria Kratina mit wechſelreichen phantaſtiſchen Einfällen deorchſetzte Wiedergabe machte ſich die vielfachen tänzeriſchen Möglichkeiten in vollem Maße zu eigen. Kapell⸗ meiſter Karl Köhler ſetzte ſich vom Pult aus für die Aufführung ein. St. Kleine Anſterblichkeit Von Mox Jungnickel Der junge Lehrer, der während des Krieges noch auf der Schulbank ſaß, wurde von den Kindern der Oberſtufe gebeten, doch etwas vom Kriege zu er⸗ zählen. Er berichtete, was er zuſammengeleſen hatte. Die Kinder hörten andächtig zu, aber er merkte bald, daß die Schüler ſo etwas wie ein wil⸗ des, verwegenes Abenteuer aus ſeinen Erzählungen witterten. Da ſtand ein Junge auf und erklärte, daß hier, in der Stadt, in dieſer Klaſſe, vor dem Kriege ein Lehrer geweſen ſei, der mit ins Feld gezogen wäre und in Frankreich gefallen ſei. Das griff der Lehrer ſofort auf wie eine Erleuchtung. Er erbat von der Witwe des Gefallenen einige Kriegs⸗ andenken, die er den Kindern zeigen wollte. Eines Tages konnte er das Solöbuch des Lehrers, die Er⸗ kennungsmarke und das Eiſerne Kreuz mit in die Schule bringen. Als dieſe oͤrei Dinge langſam und bedächtig von Kinderhand zu Kinderhand wanderten, da fühlte ex, wie eine tiefe Weihe und Andacht in die Kinder⸗ herzen einzog. „Das Sold buch, die Erkennungsmarke und das Eiſerne Kreuz: drei Dinge, die der Tod auf ſeiner Rennbahn für einen kühnen Läufer auswarf, und die nun, von der Patina der ewigen Vaterlands⸗ liebe verklärt, in Kinderhänden liegen. Es iſt, als ob in dem Stück Blech, das einen Namen, Regi⸗ mentsnummer und Kompanie trägt, und in dem ſchlicht geſtanzten Stück Eiſen des Kreuzes die Not eines Volkes zum Symbol gebildet ſei. Dieſe drei Dinge haben mitgeholfen, Geſchichte zu ſchaffen, waren Weggefährten des Krieges, waren ein Don aus ſeiner Sturmglocke, ein Saufen aus ſeiner Peitſche. Es iſt, als ob in dieſen Symbolen immer noch die Ideen wachen, die eine Nation er⸗ greifen, wenn ſie gepeinigt, geſteinigt und geknebelt wird. Immer wieder verlangen die Kinder dieſe drei Dinge zu ſehen. Und wurden ſeltſam ſtill und in ſich gekehrt dabei. 6. Seite) Nummer 544 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 26. November 1995 Veumischtæs — In den letzten Wochen wurden in Kaſſel eine ganze Reihe von Autodiebſtählen ausgeführt. Die Diebe bevorzugten insbeſondere neue größere Wa⸗ gen. Die entwendeten Kraftwagen wurden dann nach einiger Zeit in anderen Städten wieder abge⸗ ſtellt. Andererſeits wurden aber auch in Kaſſel ver⸗ ſchiedene Autos herrenlos aufgefunden, die außer⸗ halb geſtohlen worden waren. Die Kriminalpolizei war ſich bald darüber im klaren, daß für ſämtliche Fälle nur ein beſtimmter Täter in Frage kommen konnte, der ſich zur Fahrt zwiſchen Kaſſel und den anderen Städten geſtohlener Kraftwagen bediente. Eingehende Fahndungsmaßnahmen führten ſchließ⸗ lich zu dem Erfolg, daß jetzt als Täter ein wieder⸗ holt vorbeſtrafter 20jähriger Filmvorführer aus Kaſſel feſtgeſtellt werden konnte. Bei ſeiner Feſt⸗ nahme war er noch im Beſitz verſchiedener Auto⸗ ſchlüſſel, eines Schraubenziehers und einer zurück⸗ gebogenen Haarnadel, die ihm einen Autoſchlüſſel erſetzte. Der junge Mann iſt überführt und geſtän⸗ dig, ſieben Auto⸗Diebſtähle ausgeführt zu haben. Unter ſeinen Bekannten hat er ſich als„Filmdirek⸗ tor“ ausgegeben und ihnen erzählt, daß die Kraft⸗ wagen Eigentum ſeiner„Firma“ ſeien. Zu ſeinen Autofahrten hat er ſtets mehrere Perſonen einge⸗ laden, die leichtgläubig genug waren und ſich um die näheren Verhältniſſe des„Herrn Direktors“ an⸗ geblich nicht weiter gekümmert haben. Einen aus einem Auto geſtohlenen Mantel hatte der Dieb be⸗ reits urch einen Bekannten im Landesleihhaus ver⸗ ſetzen laſſen. Nach ſeinen eigenen Angaben hatte er die Abſicht, in Kürze nach Holland zu gehen und dort Schmuggelgeſchäfte zu betreiben. Die Eigen⸗ tümer ſind wieder im Beſitz ihrer Kraftwagen. * — Die Tierfangexpeditionen, die in den letzten Jahren aus Afrika zurückgekehrt ſind, haben ziem⸗ lich übereinſtimmend berichtet, daß der Giraffenbe⸗ ſtand in den Steppen Afrikas wieder erfreulich zu⸗ genommen habe, ſo daß man endgültig hoffen kann, daß die Gefahr eines Ausſterbens dieſer Tiere be⸗ ſeitigt iſt. Bei dieſer Gelegenheit erfährt man zum erſtenmal, daß es um den Beſtand der Giraffen in Afrika eine Zeitlang ſehr ſchlecht beſtellt geweſen iſt. In der Tat waren dieſe Tiere durch den Ab⸗ ſchuß während des vierjährigen Weltkrieges, der auch auf afrikaniſchem Boden wütete, arg dezimiert worden. Die herdenweiſe auftretenden Giraffen hat⸗ ten ſich nämlich mehr und mehr als größtes Hinder⸗ nis für militäriſche Operationen erwieſen. Auf ihrer regelloſen Flucht vor den Gewehren, Maſchinenge⸗ wehren und Geſchützen riſſen dieſe langhalſigen We⸗ ſen die mühſam gelegten Telephonverbindungen ſamt den dazugehörigen Maſten um. Die Folge da⸗ von war, daß man in den Hauptquartieren der ope⸗ rierenden Truppenteile häufig überhaupt ohne Nach⸗ richt von der Front blieb. Man wußte ſich damals nicht anders zu helfen, als daß man den Befehl her⸗ ausgab, dieſe flüchtenden Giraffen einfach niederzu⸗ knallen. Jedenfalls ſoll als Folge dieſer militäri⸗ en Maßnahme, die von allen beteiligten Nationen ergriffen wurde, die Zahl der Giraffen gerade in eden wildreichſten Gegenden raſend ſchnell abgenom⸗ men haben, und die Zoologen prophezeiten bereits das Ende dieſer Tiere. Erſt nach Kriegsende bot ſich dann wieder die Möglichkeit, Gegenmaßnahmen an⸗ zuorönen. Der Abſchuß von Giraffen wurde auf das ſtrengſte verboten. Auch ſonſt wurde manches getan, um dieſes Tier, das eine Zierde der afrikaniſchen Steppe bildet, zu hegen und zu pflegen. Aber noch viele Jahre nach dem Krieg war ein Erfolg dieſer Schutzmaßnahmen nicht zu beobachten, und erſt in den letzten drei und vier Jahren konnte dann wie⸗ der eine erfreuliche Zunahme an Giraffen feſtgeſtellt werden. * — In einem amerikaniſchen Blatt wurde kürzlich eine ſehr intereſſante Statiſtik über den Verbrauch an Zeitungspapier in der ganzen Welt veröffent⸗ licht. Nach dieſer Statiſtik werden in den Vereinig⸗ ten Staaten rund 4 Millionen Tonnen Zeitungs⸗ papier im Jahr verbraucht. An zweiter Stelle ſteht Deutſchland mit rund 450 000 Tonnen Papier. In Frankreich beziffert ſich der Verbrauch auf 410 000 Tonnen. Dann folgt England mit 330 000 Tonnen Zeitungspapier. Ferner ſind in dieſer Statiſtik noch Japan und Kanada aufgeführt. In beiden Ländern beträgt der Verbrauch an Zeitungspapier 230 000 Tonnen. Dieſe wenigen Zahlen beweiſen deutlich, wie hoch der Papierverbrauch der einzelnen Staaten iſt. In der Aufſtellung werden auch die kleineren Länder aufgeführt, die ebenfalls einen ſehr erheb⸗ lichen Verbrauch an Zeitungspapier haben. Die an⸗ gegebenen Ziffern beziehen ſich allerdings nur auf gewöhnliches Papier, nicht etwa auf Spezialpapiere, die zum Druck von illuſtrierten Zeitungen oder Ma⸗ gazinen verwandt werden. * — Eine junge Bäuerin in Udwar(Jugoflawien) vermutete ſeit langem, daß es ihr Gemahl mit der ehelichen Treue nicht allzu genan nehme. Um ſich nun Gewißheit zu verſchaffen, unternahm ſie unter einem Vorwand eine Reiſe, die mehrere Tage dauern ſollte. So war es jedenfalls zwiſchen den Eheleuten ausgemacht. Die Bäuerin ſtieg aber ſchon in der nächſten Eiſenbahnſtation aus und eilte auf dem ſchnellſten Wege wieder nach Hauſe. Was ſie vermutet hatte, war Tatſache! Der Bauer hatte ihre Abweſenheit benutzt, um ſich mit einer anderen Frau in ſeinem Hauſe ein Stelldichein zu geben. Das Zimmer, in dem ſich das ehebrecheriſche Paar befand, war von innen verſchloſſen. Als die Bäuerin Einlaß begehrte, erklärte der beſtürzte Mann, er habe ſich verſehentlich eingeſchloſſen und den Schlüſſel abge⸗ brochen, die Frau möge doch einen Schloſſer holen gehen. Darauf ließ ſich die Betrogene jedoch nicht ein. Sie wußte, daß ihr Mann ſeine Geliebte ent⸗ wiſchen laſſen und ſich dann völlig unſchuldig ſtellen würde. Sie kochte vor Zorn. Kurz entſchloſſen machte ſſe Feuer in dem von außen heizbaren Ofen des Zimmers ihres Mannes und ſchüttete dann Paprikaſtaub in großer Menge in die Flammen. Zum Schluß verſtopfte ſie das Abzugsrohr und er⸗ reichte damit, daß jetzt ein beißend ſcharfer Qualm in das Zimmer der beiden Ertappten drang, für die es kein Entrinnen gab, da die Fenſter vergittert waren. Bald ertönten laute, zweiſtimmige Rufe um Gnade. Die Bäuerin ließ ſich nicht erweichen. Im Gegenteil, ſie ſchüttete noch mehr Paprikaſtaub in den Ofen. Erſt als hinter der verſchloſſenen Tür die Schreie in Röcheln übergingen, holte ſie Hilfe herbei und brach mit Gewalt die Tür auf. Ihr „Gasangriff“ hätte um ein Haar entſetzliche Folgen gehabt, denn der Bauer und ſeine Geliebte waren ſchon faſt erſtickt. * — Den ſchwediſchen Zollbehörden iſt dieſer Tage ein großer Fang geglückt. Der berüchtigte Sprit⸗ ſchmuggler, der unter dem Namen„Zuckerkönig“ in ſeinen Kreiſen bekannt war und nach dem jahrelang gefahndet worden iſt, konnten bei der Reviſion einer Segeljacht verhaftet werden. Dabei ſtellte es ſich heraus, warum es dem„Zuckerkönig“ immer gelun⸗ gen war, dem Zugriff der Behörden zu entrinnen. Er beſaß nämlich, entgegen allen Vermutungen keine Schlupfwinkel an Land, ſondern lebte ſchon ſeit Jah⸗ ren auf ſeiner Segeljacht, mit der er in der Oſtſee kreugte. Seine Spritbrennerei, durch die er ſich er⸗ hebliche Einnahmen zu verſchaffen wußte, lag auf dem Meeresgrunde, und zwar an der Mündung des Götafluſſes. Wenn ſein Spritvorrat verkauft war, ſegelte er dorthin, holte die Brennereiapparatur an langen Leinen an Bord und verſenkte ſie wieder, wenn der Tag anbrach. Als die Beamten ſeine Jacht dͤurchſuchten, ahnten ſie zunächſt nicht, mit wem ſie es zu tun hatten, erſt als ſie größere Alkoholmen⸗ gen frachtmäßig verſtaut vorfanden, wurde es offen⸗ har, daß die Jacht ein Schmugglerſchiff war. Die Beſatzung wurde verhaftet und iſt im vollen Um⸗ fang geſtändig. * — Wie engliſche Blätter berichten, haben ſich die maßgebenden Stellen Indiens entſchloſſen, den Flieger Ellsworth verſchollen? — Neuyork, 25. November. Nach hier eingetroffenen Meldungen herrſcht Be⸗ ſorgnis um das Schickſal des Fliegers Lincoln Ellsworth, der am Samstag früh zu einem neuen Fluge im Südpolargebiet aufgeſtiegen war. Seit 41 Stunden fehlt jede Nachricht von dem Flieger. Der Brennſtoffvorrat war für 24 Stun⸗ den berechnet. Lebensmittel für acht Wochen hatte Ellsworth mitgenommen. An Bord des Flugzeuges befindet ſich ein Notſender, der am Samstagvormit⸗ tag eine Mitteilung ausſandte, die jedoch unverſtänd⸗ lich blieb. An Bord des Hilfsſchiffes wird zur Zeit eine Rettungsexpedition ausgerüſtet. Man rechnet jedoch noch immer mit der Möglichkeit, daß der Flie⸗ ger die Walfiſchbucht erreicht hat. Schwerer Nebel in Paris — Paris, 25. November. Der ſtarke Nebel, der am Sonntagnachmittag über Paris und den Vororten lagerte, hat auch die ganze Nacht über angehalten. In den Morgenſtun⸗ den blieb die Stadt in einem Halbdunkel, und in den Büros und Fabriken mußte die Arbeit bei Licht begonnen werden. Der Verkehr in den Straßen konnte ſich am Vormittag nur langſam abwickeln. Straßenbahnen und Kraftwagen mußten wie am Sonntag mit Scheinwerfern fahren. Im Flugzeug über den Maunaloa-Krater — Honolulu, 25. November. Ein amerikaniſcher Journaliſt, Edward Mor⸗ gan, der den Maunaloa⸗Vulkan im Flugzeug überſlog, gab eine eindrucksvolle Schilderung von dem gewaltigen Eindruck, den der ungeheure Vulkanausbruch auf ihn gemacht hat.„Wir flogen“, ſo berichtet er,„ganz knapp nordweſtlich am Krater des Maunaloa vorüber und wurden geblen⸗ det von dem Feuerſchein einer gewaltigen Flamme von oranger Farbe, die Hunderte von Metern aus dem Krater in die Höhe loderte. Die Luft wurde dauernd erſchüttert von dem Donner der Eruptio⸗ Kampf gegen den Kinderhandel, der in letzter Zeit in Indien beſonders ſtark überhandgenommen hat, aufzunehmen. Der Mittelpunkt des Kinderhandels, mit dem ſich faſt ausſchließlich Chineſen befaſſen, be⸗ findet ſich in Hongkong. Arme Familien verkaufen ihre Kinder, in erſter Linie Mädchen, noch im zarte⸗ ſten Alter an den Meiſtbietenden. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß es Gegenden gibt, wo die Hausange⸗ ſtellten ausſchließlich aus derartigen verkauften Mäd⸗ chen beſtehen. Erſt kürzlich wurde in Kuala Lum⸗ pur von den engliſchen Behörden eine reiche Chi⸗ neſin namens Chanahving zur Verantwortung ge⸗ zogen, weil ſie ihre Dienerinnen, die aus lauter zehn⸗ und zwölfjährigen Mädchen beſtehen, ſchwere Arbeiten verrichten ließ, die den Geſundheitszuſtand der Kinder außerordentlich gefährdeten. Chanahving hat die Mädchen vor einigen Jahren zum Preiſe von fünf Dollar je Kopf von den Eltern gekauft. Die Zahl dieſer bedauernswerten Geſchöpfe, die den Namen„gelbe Aſchenbrödel“ führen, wird auf meh⸗ rere Zehntauſend geſchätzt. 5 — In den Hafen von Bombay lief dieſer Tage der beſchädigte engliſche Torpedobootszerſtörer„Co⸗ met“ ein. Das Schiff wurde zur Reparatur ſofort ins Trockendock geſchleuſt. Der„Comet“ hatte ſich dieſe Havarie auf ſeltſame Weiſe zugezogen— er 2 nen, die in kurzen Abſtänden einander folgten 11 dem weißglühenden Rieſenkeſſel des Vulkans. den die Lavamaſſen, vermengt mit glühenden ſchwaden und einzelnen dunklen Steinen, empor geſchleudert. Rieſigen S chlangen 1 zogen ſich Lavaſtröme von ungeheurer 0 etwa 15 Kilometer den Abhang des über 1 Meter hohen Berges hinab, auf der ganzen Siu noch langſam dahinfließend, ſich in unheimlien Weiſe hebend und ſenkend und nach den S hinleckend, wo ſich rechts oder links des Weges eh Mulde öffnete. 5 Als wir den unmittelbaren Kraterbereich her, ließen, wurde der Vulkan vor unſeren Augen 1 und nach in einen wahren Wolkenberg pe Schwefeldämpfen gehüllt, der, lis in ze Himmel hinaufreichend, von dem Feuerſchein 10 Eruptionen durchzuckt wurde. Unaufhörlich— ß zu unſerer Landung in Honolulu verfolgte Wurz Innern des Vulkans.“ 13 Opfer eines Amokläufers — Amſterdam, 25. November Wie aus Ampenau in Oſt indien berichtet with ereignete ſich im Bezirk von Weſt⸗Lombok ein ſchur rer Fall von Amoklauf. Ein Eingeborenes der ſich mit ſeiner Frau entzweit hatte, tötete ſit und ſeine beiden Kinder. Dann ſteckte er fein Hütte in Brand und rannte mit gezücktem Meſet los. Der Raſende konnte erſt überwältigt we nachdem er 13 Menſchen getötet hatte, Zwei Leute wurden von ihm verletzt. Hochwaſſer und Schneeſtürme in Chin — Schaughai, 25. November tach einem Bericht aus der Provinz Kiangſt ſind im Norden der Provinz etwa 200 000 Re ſchen, die das Hochwaſſer obdachlos gemacht hal an Schwarzwaſſerfieber erkrankt de Flutgebiet nimmt immer größere Ausmaße an. Hei tige Schneeſtürme vergrößern die Leiden der ohne hin ſchon hart geprüften Bevölkerung. war nämlich oͤraußen im offenen Meer mit eien Walfiſch zuſammengeſtoßen. Der Zerſtörer fuhr ge⸗ rade mit verringerter Geſchwindigkeit, als plot ein furchtbarer Schock das ganze Schiff erzilten ließ. Der Kommandant gab ſofort den Befehl, oer Maſchinen zu ſtoppen, weil er fürchtete, mit eien Unterſeeboot zuſammengeprallt zu ſein. Erſt hei ge nauerem Hinſehen erkannte man dann, was s eigentlich zugetragen hatte. Auf dem Meer vor ben Bug des„Comet“ war eine vieſige Blutlache zu ehen und überall ſchwammen kleine und große Zac fetzen von dem Walfiſch herum, den man fett überfahren und buchſtäblich, zerſchnitten, i Uebrigens erwieſen ſich auch die Beſchädigungeſ am engliſchen Torpedobootszerſtörer als nicht ganz m bedeutend. Mehrere Stahlplatten waren vollkon⸗ men eingedrückt, außerdem hatte ſich ein Leck gehll⸗ det, durch öͤas ununterbrochen Waſſer in das I nere des Schiffes einſtrömte. Die Beſatzung mußte Tag und Nacht an den Pumpen ſtehen, um za „Comet“ ſchwimmend zu halten. Bei ſeiner Anhunt in Bombay leiſtete das Schiff auch nur noth khaßh 12 Knoten Fahrt. Treiben Sie Sport 7 Dann: duf Kaffee Hag umstellen .——... „Hm. macht Ardeſſer endlich.„ Sie haben Ardeſſer komm aus dem dlollen R O MAN VYON ALFRED HELLER 28 Da, in dieſem Augenblick, ſchießt der Widerwille, der Ekel in ihm hoch wie eine ſteile Flamme, ſchlägt über ihm zuſammen.„Wohin?— Zurück. Zu den andern“, ſtößt er hervor und wendet kurz. Sie läßt ſeinen Arm fahren.„Was iſt.“ Und dann erblaßt ſte im jähen Verſtehen, taumelt mehr, als ſie geht, ein paar Schritte im Kielwaſſer feiner breiten Schultern. Da drüben taucht im Ge⸗ wimmel für einen Augenblick der Kopf des jungen Zeillern auf; mit ſchieſem Geſicht, die ewige Zigarette im Mundwinkel, die Hände in den ebenſo unent⸗ behrlichen Hoſentaſchen, treibt er in dem Schwall. Hella wirft den Arm hoch.„Zeillern— hallo Zeillern! Hier!“ Es klingt faſt wie ein Schrei. Guſtl dreht den Kopf her, winkt zurück und ſteuert herüber. Ardeſſer aber ſtampft weiter wie ein Tank, ſieht ich nicht einmal um. Da iſt der Tiſch. In der Tür zur Tanzveranda ſteht Jolanthe.„Oh, unſer Erfinder. Und ſogar allein. Da darf man nicht ſtören.“ „Wieſo?“ grollt Ardeſſer zurück und es klingt noch ungebärdiger, als er es meinte. „Weil Sie ſich endlich in guter Geſellſchaft be⸗ finden.“ „Sie ſind wohl eiferſüchtig,“ knurrte der lange Sepp, ganz grob und hahnebüchen. Jolauthe ſieht ihn an; eine kleine, komiſche Falte ſteht in ihrer Stirn.„Ja—“, ſagt ſie endlich, und dieſes„Ja“ fällt wie eine Perle in eine ſilberne Schüſſel. Ardeſſer hebt ſeine Eiſenbetonſchultern und läßt ſie dann wieder langſam ſinken; die Bewegung hat etwas Hilfloſes und läßt ſich etwa überſetzen:„Du lieber Gott, was iſt das wieder, was ſoll ich damit machen?“ „Kommen Sie, Herr Ardeſſer“, ſagt Fräulein Vermeulen.„Sie können wir auch Ihren Arm geben; es tut beſtimmt nicht weh und verpflichtet zu nichts. Zum Tanzen ſind Sie ja nicht zu gebrauchen, aber wir könnten draußen ein wenig ſpazieren gehen. Dieſe Ortsſtraße iſt reizend; dieſe alten, ſchönen Gie⸗ belhäuſer mit den Balkonen, und in jedem Fenſter Blumen. Die Shell⸗Pumpe mitten drunter kommt mir vor wie ein Takt Jazzmuſtk in einem Volks⸗ lied.“ „.. wie ein Takt Jazzmusik...“ wiederholt er. „Hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut. Schön.— Gehen wir alſo.“ Die Ortsgaſſe leer und ſtill und wirklich beinahe ſo, wie Fräulein Jolanthe ſie beſchrieben hat.„So, und jetzt reden wir einmal miteinander wie ver⸗ nünftige Menſchen; es iſt wirklich höchſte Zeit dazu.“ „Ich glaube kaum, mich noch zu den vernünftigen Menſchen zählen zu dürfen“, murmelt Ardeſſer. „Sehr richtig“, meint die kleine Jolanthe.„Und deshalb will ich Ihnen auch ſagen, was Ihnen fehlt. Man hat mir erzählt, daß Sie in einem Stollen, in einem engen, finſteren Loch, mitten im Berg drinnen, gearbeitet haben, um Geld für Ihre Erfindung zu verdienen. Ich bewundere Sie ſehr dafür. Aber ich fürchte, Sie ſtecken noch immer in ſo einem engen, dunklen Loch, in dem Sie nicht ſehen können, was um Sie vorgeht und wie die Welt überhaupt beſchaf⸗ fen iſt. Ich denke, es wäre nötig, daß Sie endlich aus Ihrem Stollen wirklich hervorkommen, meinen Sie nicht auch?“ „Ich verſtehe Sie leider nicht. Können Sie mir das nicht etwas konkreter, etwas primitiver ſagen?“ Sie fing ſeinen Blick und lächelte.„Bitte. Sprechen wir alſo deutlicher. Ihnen tut vor allem eines not: Sie müſſen eine gewiſſe Diſtanz gewin⸗ nen. Sie können das bildlich, aber auch ganz wörtlich nehmen. Alſo, auf die einfachſte Formel reduziert: fort!— Fort ſollen Sie, müſſen Sie. Soll ich Ihnen gleich einen Vorſchlag machen?— Da wäre zum Bei⸗ ſpiel die Normandie; dort iſt es jetzt herrlich. Aber wir könnten auch nach Wight; ich habe dort ſehr nette Freunde.— Ich merke eben, daß ich„wir“ ſagte; ich habe mich alſo verplappert. Aber das macht nichts. Bleiben wir der Einfachheit halber dabei: alſo„wir“. — Wir werden zuſammen ſchwimmen, reiten, ſegeln und ſo weiter und überhaupt nette Kameraden ſein. Mit dem Flirt können Sie es halten, wie Sie wollen; es wird Ihnen nichts ſchaden, wenn Sie ein wenig davon lernen. Auch Tennis und Bridge kann ich Ihnen beibringen, wenn Sie wollen Und Sie wer⸗ den ſich damit revanchieren, daß Sie mir von Ihrer Erfindung erzählen. Und wenn ich das Wichtigſte davon begriffen habe, dann entwerfen wir zuſammen einen großartigen Feldzugsplan. Und wenn wir ihn fertig haben, dann „Was dann?“ lacht Ardeſſer und fällt unwillkür⸗ lich in das hinreißende Brio dieſes kleinen, energi⸗ ſchen Fräuleins Vermeulen ein. „Dann bauen Sie Ihre Fabriken, erzeugen Ihren neuen Kautſchuk und bringen alle anderen damit um. „FJamos!“, nickt Ardeſſer.„Warum nicht? „bauen Fabriken.. bringen alle anderen um Es fehlt nur die gewiſſe kleine Kleinigkeit Fabei.“ „Meine Sache“, erklärt Fräulein Jolanthe.„Das Geld iſt ſelbſtverſtändlich meine Sache.“ „.. Ihre Sache..“ Ardeſſer verſtummt vor dieſer Ungeheuerlichkeit. „Sie ſcheinen das als einen Scherz anzuſehen, aber ich verſichere Ihnen, daß ich noch niemals in meinem Leben ſo ernſt geſprochen habe.“ „Aber.— langſam kommt Ardeſſer wieder ins Gleichgewicht—„. aber Sie wiſſen doch, von allem anderen ganz abgeſehen, daß Ihr Vater es endgültig abgelehnt hat, ſich mit der Sache zu be⸗ faſſen.“ „Erſtens ſpreche ich doch nicht von Papa, ſondern von mir. Und ich bin großjfährig und hahe mein eigenes Vermögen. Zweitens tut Chuck, wenn es hart auf hart geht, doch immer das, was ich will; zu⸗ mindeſt läßt er mir meinen Willen.— Und drittens, was ſoll das heißen:„von allem anderen abgeſehen'? Wovon iſt abzuſehen? Was iſt das wieder für eine alberne Stollen⸗Redensart?“ Ardeſſer bleibt ſtehen, fährt ſich durchs Haar, wirft einen verzweifelten Blick auf die dunklen Bergſilhouetten oben, als ſuche er dort irgendeine Hilfe.„Eine ziemlich ungewöhnliche Kirchweihunter⸗ haltung“, meint er endlich. Es fällt ihm durchaus nichts Beſſeres ein. „Selbſtverſtändlich“, gibt Jolanthe zurück.„Für Gewöhnliches intereſſiere ich mich auch nicht.“ „Ich danke im Namen des ſynthetiſchen Kautſchuks“, ſagt Ardeſſer. Ja, das iſt der richtige Ton. Wenn die kleine Hexe ſich luſtig macht, dann muß er eben auch „Ich meine nicht bloß den Kautſchuk“, erwidert da Jolanthe mit einer ganz anderen, gar nicht mehr ſo reſoluten Stimme. Pauſe.— Sie gehen ein paar Dutzend Schritte ſchweigend nebeneinander. ihren Flirtunterricht wohl ſchon aufgenommen?“ Jetzt iſt es Jolanthe, die in der Bewegung plötliß abſtoppt.„Sind Sie muſikaliſch?“ fragt ſie.„Neu — Ich dachte es. Denn ſonſt könnten Sie ſich im dun nicht ſo vergreifen, wie eben jetzt. Außerdem Aber da flammt bläulichweißer Schein zwei, dees mal hintereinander über das Firmament und ſchle dert für den Bruchteil einer Sekunde die geſpenſige Viſton fahler Kalkwände, eingeklemmt zwiſchen ge duckte, wartende Wälder und eine ſchwere, hero, wälzende Wolkenmaſſe, in ihre Pupillen. g „Gewitter!“ ſagt Ardeſſer.„Es wetterkeue ſchon die ganze Zeit über.— Ich bin für den Rü zug.“ i Aber Jolanthe rührt ſich nicht.„Warum? habe gegen ein richtiges, schönes Gewitter igt und Sie werden doch noch weniger Angſt habet Außerdem ſind Sie mir noch eine Antwort ſchulbig Oder ſollte Ihr Rückzugswunſch ſymboliſch zu lk 1 ſtehen ſein?“ Sie ſtehen einander auf der dunklen. gegenüber. Hinter ihnen liegt der Ort mit Lärk Muſik und Lichtern; vor ihnen laſtet die Nacht 70 das heraufziehende Gewitter über dem Tal. 1 ungefähr anſpringender Wind wirbelt Staub 5 läßt die Alleebäume aufrauſchen.„Ja Ardeſſer endlich,„Sie haben ganz recht. J. Ihnen eine Antwort ſchuldig, aber ich„ Ibnen und mir gern erſvart. Denn morgen 1 beſtimmt alles ganz anders ausgeſehen; ich w arch meinen Stollen gegangen und Sie wären 11 5 und hätten den ganzen Spaß vergeſſen. Und 1 wäre die Sache beſtens erledigt geweſen. Il Sie beſtehen auf einer Antwort!— Gut. 170 und nicht darüber ſprechen, ob Ihr ſo großzügtgr. großmütiger Vorſchlag durchführbar iſt ee ob er vernünftig oder unvernünftig, ann 15 oder unannehmbar iſt— ich will und kann 15 nicht mehr ſagen, als daß ich meinen Weg alen aus eigener Kraft weitergehen muß. Ich meine Erfindung...“ Sie unterbricht ihn mit einer ſcharfen Bewebege „Falls Sie nur von Ihrem Kautſchuk ene nen Sie ſich kürzer faſſen. Was haben Sie son in Ihrem Köcher?“ „Nichts“— ſagt Ardeſſer. (Fortſetzung folgt) 8 uns das unheimliche Donnern und Grollen aug zem und umd at Nü n tag fe hielt v der 8 — Fesclu olksſ. Zunäch gemein Freiwi lich gri Motorſ Grof * fe haltet Hannſch gesch mü ſches T 2000 f Landsl! ren, Ut gen vo Berlin, in den Mannſck halten gen en! Mannſch 9 AWite, i % derung lung de ſtellenle Auſprac Volkstu Erlebni ſcher s deren eingehen dere au hbletung Nach ein beg. und Fü lieder g der zwi * vat ha rer Brei über ag en Seiter Weges ein reich ber, lugen naß erg voz 8 in den rſchein her lich— l folgte uns aus hem. 1 ers opener. ichtet with ein ſchwe⸗ orenet, tete ſit e er ſeine em Meſer it werden tte. Zutz n Chin vember. kiangſt 00 Mer acht hall n kt. Da E an. He der ohn 1 mit einen r fußt ge⸗ 8 plötzlich erzittem Befehl, oe mit einem rſt bei ge⸗ was si r vor ben he zu ſehen ze gleich ſchelnhrt en. hi. ungen am ganz w⸗ ' vollkon⸗ Leck gebil⸗ das In⸗ ing wußte um den r Ankum och knapß 5 7 N * 1 11 Dienstag, 26. N Aus Baden Ein Telegramm des Führers Zur Hundertjahrfeier der Heidelberger Oberrealſchule 4 Heidelberg, 26. Nov. Aus Anlaß der Hundert⸗ ſhrfeier ſandte die Heidelberger Oberrealſchule bier Telegramme, und zwar an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, an Reichserziehungs⸗ miniſter Ruſt, an Reichsſtatthalter Robert Wagner und an Kultusminiſter Wacker. ovember 1935 Das Telegramm an den Führer hatte folgenden Portlaut:„Die Oberrealſchule der Stadt Heidel⸗ berg die heute ihren hundertſten Gründungstag fert übermittelt dem Führer des Reiches ehrerbie⸗ ige Grüße und gelobt unverbrüchliche Treue. Dr. Meinhaus, Oberbürgermeiſter, Dr. Metz, Direktor.“ Darauf ging am Samstag folgendes Antwort⸗ lelegramm des Führers ein:„Sehr geehrter herr Direktor! Für das Treuegelöbnis, das Sie mir gemeinſam mit dem Herrn Oberbürgermeiſter Ir, Neinhaus namens der Lehrer und Schüler zum Gründungstag der Oberrealſchule der Stadt Heidel⸗ berg entboten haben, ſage ich Ihnen meinen beſten Dank, Ich erwidere die mir übermittelten Grüße nit aufrichtigen Wünſchen für weitere erfolgreiche Arbeit Ihrer altbewährten Lehranſtalt. Adolf Hitler.“ Brief aus Eberbach M. Eberbach, 26. Nov. Die Witwe Eliſabeth Münch, geb. Schüler, konnte ihren 70. Geburts⸗ lag feiern.— Die Freiwillige Feuerwehr gelt vor kurzem zuſammen mit dem Luftſchutz und ber Freiwilligen Sanitätskolonne ihre große Asclußübung ab, bei der man annahm, daß das Jolksſchulgebäude mit Bomben belegt worden ſei. gunächſt wurde der Hausluftſchutz und die Luftſchutz⸗ gemeinde zur Hilſe herangezogen, dann trat die greiwillige Sanitätskolonne in Tätigkeit und ſchließ⸗ lich griff die Freiwillige Feuerwehr mit der neuen Motorſpritze zur Brandbekämpfung ein. Großes badiſches Trachtenfeſt in der Reichshauptſtadt Karlsruhe, 25. Nov. Wie alljährlich, ſo veran⸗ llete auch in öieſem Jahre der Verein„Lands⸗ Aannſchaft der Badener in Berlin“ in den feſtlich geschmückten Räumen der„Kroll“ ein großes badi⸗ ſches Trachten⸗ und Heimatfeſt, zu dem weit über 2000 Feſtbeſucher und zwar nicht nur badiſche Aündsleute, ſondern auch viele Gäſte erſchienen wa⸗ ken, Unter den Klängen eines Marſches, vorgetra⸗ gen von der Kapelle der 75. SS⸗Standarte Groß⸗ Berlin, marſchierten Hunderte von Trachtengruppen den Saal ein. Die in Berlin anſäſſigen Lands⸗ Mannſchaftlichen Verbände ſämtlicher deutſcher Gaue halten übrigens zahlreiche ihre Trachtenabordnun⸗ — Inn: len! Sie haben nen?“ i plötzlich „Neinf ch im Ton W.* wel, dees nd ſchler jeſpenſige iſchen ge⸗ e, heran erleucht den Rü im? N er nichl, ſt habet, hulbig⸗ zu helk⸗ 1 Straß tit 115 Jacht u al En aub ul 5 weil 30 f. hätie ſe en hätte 1 abhere! 5 dan — Abel J ui iger u er nich, nehmbet u Ihhel lein uf j werbe wegung. zen, köl⸗ onſt noch gen entſanoͤt. Der Präſident der badiſchen Lands⸗ Rannſchaft in Berlin, Mutſchler, begrüßte die Feſt⸗ f mie, insbeſondere den Vertreter der badiſchen Re⸗ kerung, Miniſterialrat Dr. Sauer. Die Reichslei⸗ ung der NS⸗Kulturgemeinde hatte ihren Fachſchafts⸗ kellenleiter Pg. Kaplaneck entſandt, der in einer Aaprache auf die hohe Bedeutung des heimatlichen Lulkstums gerade an des Reiches Grenzen, in der Südweſtmark hinwies. Eine Abordnung badiſcher Siedler in der Mark Brandenburg, die mit ihrem Aügermeiſter, Pg. Gaßner, erſchienen waren, wurde keſonders ſtürmiſch begrüßt. Den Höhepunkt des Abends, der allen Gäſten ein Erlebnis war, bildete die Aufführung badt⸗ cher Original Faſtnachtstrachten, über beten Bedeutung Geheimrat Prof. Dr. Hertel zügehend ſprach. Die Feſtverſammlung, insbeſon⸗ dere auch die Berliner Ehrengäſte, zollten den Dar⸗ blelungen reichen Beifall. Nach dem offiziellen Teil des Programms wurde ain begeistert aufgenommenes„Sieg Heil!“ auf Volk 15 Führer ausgebracht und die beiden National⸗ leber geſungen. Der zweite Teil des Abends war er zwangloſen Unterhaltung gewiömet. 1 Hoenſachſen, 24. Nov. Der Gemeinde⸗ 8 hat beſchloſſen, wegen der ungenügenden Waſ⸗ 0 rverſorgung der Gemeinde, den Bau einer 1 tenen Zufatzleitung vorzunehmen. In hei⸗ 10 Sommermonaten war in hieſiger Gemeinde 1 ein Waſſermangel zu beobachten. Der Leitung eine 117 f 0 eführ deten Quelle vom Ritſchweierer Tal zugeführt a 0 Schwetzingen, 26. November. Schloßverwalter 5 Heinrich Hartung, eine in Schwetzingen und 9 5 näheren und weiteren Umgebung wohlbekannte zusnlichkeit, it im Alter von 76 Jahren an den n einer Lungenentzündung geſtorben. an arc, 26 Nou. Die Stadtverwaltung en Gutshof haben eine Herde von 155 träch⸗ un u Mutterſchafen(württemb. Landſchaf) mier uctboc für 7900 Mark angeſchafft, die ige einem tüchtigen Schäfer ſtehen. Für die Weide 9e Hektar Wieſengelände links der Saalbach dane Veo. Der Gemeindehaushalt erfährt ſchüſſen genen; die Anſchaffung erfolgte aus Ueber⸗ er Stadtverwaltung. 2 95 be shut, 24. Nov. Am Sonntag, dem 8. De⸗ er S. hält der Gau Baden des Reichsbundes andesbeamten Deutſchlands in Walds⸗ il eine Ta 1 7 gung ab, zu der etwa 300 Mitglieder . 7 5 6 werden. Zu diefer Gauverſammlung find ugeadeweer Standesbeamte und Gerichts räte Einer der größten Eiſenbahuviadukte aus Bruch ſtein⸗Mauerwerk wurde vor kurzem an der Reichs⸗ hahn⸗Neubauſtrecke Türkismühle— Kuſel vollendet, die das Grenzgebiet zwiſchen dem ſüdlichen Rhein⸗ land, der Pfalz und dem Saarland erſchließt. Die große Talbrücke iſt 300 Meter lang, 38 Meter hoch und hat zwölf Brückenbogen bis zu 25 Meter Lichtweite.(Weltbild,.)] ——————— Die Waffe in Kinderhand Wieder Todesopfer einer gefährlichen Spielerei * Fiſchingen bei Lörrach, 25. Nov. Der 18 jäh⸗ rige Sohn des Maurermeiſters Hagis hantierte an einem Gewehr herum, von dem der Kolben ſchon abgenommen war. Im Gewehrlauf ſteckte noch eine Patrone, aus der der Junge die Kugel entfernte, um dann die leere Hülſe mit Laub ezu verſtopfen, und wieder in den Lauf zu tun. Als der Knabe darauf die Waffe aus der Hand legen wollte, kam er aus Verſehen an den Abzugshahn. Ein Schuß ging los und traf die Halsſchlagader, ſo daß der unglückliche Junge ſoforttot zuſammenbrach. Ein Zwillings⸗ bruder war Zeuge des ſchrecklichen Unfalls. Am die Friſchhaltung von Lebensmitteln Eröffnung der Außenſtelle des Kältetechniſchen Inſtituts der Karlsruher Hochſchule * Karlsruhe, 25. November. Am Freitag wurde durch das Inſtitut für Seefiſcherei in Weſermünde in Anweſenheit von Behördenvertretern, Wiſſenſchaftlern und Vertretern des Fiſchereigewerbes die Außenſtelle des Kältetechniſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe eröffnet. In der Außen⸗ ſtelle ſollen die neueſten kältetechniſchen Errungen⸗ ſchaften in ihrer Anwendung zur Friſchhaltung von Seefiſchen und anderen Erzeugniſſen erprobt wer⸗ den. Direktor Dr. Lücke vom Inſtitut für See⸗ fiſcherei in Weſermünde, der die Tagung eröffnete, konnte den Wert, den die Neueinrichtung für die deutſche Volkswirtſchaft haben wird, ſchon dadurch vor Augen führen, daß noch heute jährlich rund 1,5 Milliarden Mk. durch Verderben von Lebensmitteln dem Volksvermögen ver⸗ loren gehen. Es müſſen alſo alle Möglichkeiten, dieſe Milliardenverluſte zu verhindern, geſucht und ge⸗ nutzt werden. Prof. Dr. Plank⸗ Karlsruhe, der Vorſttzende des Geſamtausſchuſſes, der dann das Wort ergriff, nannte die Eröffnung der Außenſtelle Weſermünde vor allem den Ausdruck des Willens zur Gemeinſchaftsarbeit auf dem Gebiet der Lebens⸗ mittelfriſchhaltung. Dr. Schweiger überbrachte die Grüße des Reichsnährſtandes. Das Ergebnis der baoͤiſchen Vodenbenutzungserhebung * Karlsruhe, 25. Nov. Das Statiſtiſche Reichs⸗ amt veröffentlicht jetzt die Ergebniſſe der Boden⸗ benutzungserhebung 1935 nach Ländern und Landesteilen. Darnach betrug in Baden die Geſamtfläche des benutzten Bodens 1 507 149 Hektar. Davon entfallen auf Ackerland 470 035 Ha., auf Gar⸗ tenland 11865 Ha., auf Wieſen ohne Bewäſſerungs⸗ anlagen entfallen 226 497 Ha., auf Bewäſſerungswie⸗ ſen 49 776 Ha., auf Viehweiden(Dauerweiden) 47 344 Hektar, auf die Weinberge 11.656 Ha., auf Obſtanla⸗ gen 5006 Ha., auf Baumſchulen aller Art 352 Ha., auf Korbweidenanlagen 84 Ha., auf land wirtſchaft⸗ lich benutzte Flächen 822 615 Ha., auf Forſten und Holzungen 586 733 Ha., auf Moorflächen lunkulti⸗ vierte) 1560 Ha., auf ſonſtige Oed⸗ und Unland lein⸗ ſchließlich der Steinbrüche, Sandboden uſw.) 15 350 Hektar, auf Gebäude und Hofflächen(ohne Haus⸗ gärten) 19977 Ha., auf Wegeland, Eiſenbahnen, Friedhöfe, öffentliche Parkanlagen uſw. ſchließlich 60 914 Hektar. Rheiniſche Landesverkehr⸗ verbände werben gemeinſam * Frankfurt a.., 26. Nov. Zur gemeinſamen verſtärkten Auslandswerbung im Olympiajahr ha⸗ ben die vier am Rhein liegenden Landesverkehrs⸗ verbände, alſo Main⸗Rhein, Rheinland, Pfalz ⸗ Saar und Baden, eine loſe Arbeitsge⸗ meinſchaft gegründet. Als nächſte Auslands⸗ werbemaßnahme iſt die Herausgabe einer künſtleri⸗ ſchen Werbekarte unter dem Motto„Romantik und Wein am Rhein“ geplant, Weitere gemeinſame Werbemaßnahmen befinden ſich in Vorbereitung. Nachbargebiete Lampertheimer Notizblock i Lampertheim, 26. Nov. Die evangeliſche Ge⸗ meinde Lampertheim konnte vor kurzem eine neue Kinderſchule ihrer Beſtimmung übergeben. Am Vorabend waren die verſchiedenen Körperſchaften, Vorſtände der kirchlichen Vereine, Behörden und Preſſe zu einer Beſichtigung der neuen Schule ein⸗ geladen; auch die am Umbau beteiligten Handwer⸗ ker waren vertreten. Pfarrer Anthes betonte in ſeiner Begrüßung, daß die hieſige evangeliſche Ge⸗ meinde ſchon ſeit 70 Jahren ſich der Kinderſchulpflege widme, die bisherigen Räume jedoch der neuen Zeit nicht mehr entſprachen, ſo daß eine Neugeſtaltung erfolgen mußte. Sein Dank galt allen, die mithal⸗ ſen, den Bau zu ermöglichen; ſeine beſondere An⸗ erkennung zollte er Herrn Architekt Walter Dubois, der in aufopfernder Mithilfe und Gewiſſenhaftigkeit, ausgerüſtet mit gutem Können, die Geſtaltung der Räume in ſo vorzüglicher Weiſe löſte. Es ſchloß ſich eine Beſichtigung der Räume an. Am anderen Tige fand aus Anlaß der Einweihung in der evangeliſchen Kirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem Herr Pfarrer Bender vom Mutterhaus in Nonnenweiher die Feſtpredigt hielt. Hierauf fand im Hofe der Kinderſchule vor etwa 2000 Men⸗ ſchen die feierliche Einweihung der Schule ſtatt. Nachdem bereits drei Generalverſammlungen ſtattgefunden hatten, in denen die Auflöſung der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft zum Beſchluß auf der Tagesordnung ſtand, fand nach entſprechender Satzungsänderung nun eine neue Ver⸗ ſammlung ſtatt, zu der etwa 80 Mitglieder erſchie⸗ nen waren. Die Abſtimmung über die Auflöſung ergab die einſtimmige Annahme der Vorlage. * Haßmersheim(Neckar), 24. Nov. Die alte Neckarfähre, die dem Verkehr über ein halbes Jahrhundert treu gedient hat, iſt dieſer Tage außer Dienſt geſtellt worden. Eine moderne Motorbootfähre befördert nun die Bevölkerung innerhalb zwei Minuten von einer Neckarſeite zur anderen. 7. Seite Nummer 544 Aus der Pfalz Geheizte Waggons für Weinſendungen Zur Vermeidnung von Froſtſchäden. * Ludwigshafen a. Rh., 26. Nov. Die Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen a. Rh. teilt mit: Zur Ver⸗ meidung von Froſtſchäden bei Weinſendun⸗ gen ſtellt die Reichsbahn, wie in den vergangenen Jahren, auf Verlangen Heizöfen, die in den Eiſen⸗ bahnwagen angebracht werden, zur Verfügung; ſie ſchützen das Gut ſelbſt für die längſte Transport⸗ dauer. Bei anhaltendem Froſtwetter werden nach beſonderer Anordnung der Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen a. Rh. ab Neuſtadt a. d. Hd t. und Lan⸗ dau geheizte Stückgutwagen nach 25 wichtigen Emp⸗ fangsplätzen im ganzen Reich ein⸗ bis viermal wöchentlich abgelaſſen. Von den anderen Weinver⸗ ſandbahnhöfen werden die Sendungen nach Neu⸗ ſtadt oder Landau geführt. Sendungen, die über dieſe Empfangsplätze hinausgehen, werden beſchleu⸗ nigt weitergeleitet. Die Bedingungen für die Be⸗ förderung in geheizten Wagen werden durch Schal⸗ teraushang bekanntgemacht. Nähere Auskunft er⸗ teilen die Verſandbahnhöfe. * Bad Dürkheim, 26. Nov. Wegen heimtücki⸗ ſchen Angriffs auf Staat und Partei wurde das frühere Mitglied der ehemaligen Kom⸗ muniſtiſchen Partei, Georg Feuerbach, von der Polizei feſtgenommen und in das Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert. Feuerbach hatte in einer Ungſteiner Wirtſchaft„Heil Moskau!“ gerufen und damit ſeine Unverbeſſerlichkeit bewieſen. * Worms, 24. Nov. Bei Groß⸗Rohrheim wurde eine unbekannte Leiche geländet. Die erken⸗ nungsdienſtliche Behandlung ergab, daß es ſich um gut gelaunt! fe socndkR G. M. B. H, SERLINTEMPEIHO F 5 n einen 261jährigen Mann aus Oppeln han⸗ delt, der am 21. Oktober 1935 in Ludwigshafen in ſelbſtmörberiſcher Abſicht in den Rhein ſprang. Schach dem Reblausſchaden! Einheitliche Reichsvorſchriften für den Kampf gegen das Inſekt * Berlin, 25. Nov. Durch ein vom Führer und Reichskanzler und vom Reichsernährungsminiſter unterzeichnetes Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über die Bekämpfung der Reblaus wird nunmehr der Kampf gegen die Reblaus und damit gegen ein Inſekt, das dem deutſchen Weinbau fähr⸗ lich Millionenſchäden zufügt, durch einheit⸗ liche Reichsvorſchriften gefördert. Bisher hatten die Länder die Aufgabe, die Ausführungsvorſchriften zur Bekämpfung der Reblaus zu erlaſſen. Das hat in der Praxis zum Teil zu weſentlichen Unterſchie⸗ den der Bekämpfungsmaßnahmen in den einzelnen Weinbaugebieten geführt. Das neue Geſetz ſtellt ſicher, daß die Ausführungsvorſchriſten jetzt durch die Reichsregierung erlaſſen werden. Eine bevor⸗ ſtehende Reichs verordnung wird die einzelnen Be⸗ ſtimmungen bringen. eee — Skelette, Ohrgehänge, Beinkämme Neue frühgeſchichtliche Gräberfunde im uralten Dorf Zeutern bei Bruchſal * Zeutern(bei Bruchſal), 24. Nov. Wie noch erinnerlich, wurde anläßlich eines Hausbaues im Gewann„Hofacker“, das ſich nörd⸗ lich des Dorfes erhebt, beim Ausgraben des Funda⸗ ments eine Grabſtätte freigelegt, vermutlich aus der Frſthzeit des Dorfes, von dem man erzählt, daß um 770 n. Chr. oͤie Herren von„Ziutern“ dort gehauſt hätten. Von dieſen Herren von Ziutern hat das Dorf ſeinen Namen erhalten. An die erſten Funde reihten ſich jetzt nach Wiederaufnahme der wochen⸗ lang unterbrochenen Grabarbeiten weitere Gräber⸗ funde, ebenfalls wie die erſten ſieben in der gleichen Richtung liegend. Es handelt ſich um ein Frauengrab, ein Mänuergrab, dann um ein Grab mit einer Nachbeſtattung und daneben, etwas tiefer lie⸗ gend, um ein Mädchengrab. Die Skelette ſind teilweiſe gut erhalten, teilweiſe aller⸗ dings zerſtört, da die Flachgräberſtätten nur wenig unter der Erd⸗ oberfläche ſich befinden. So wurde ein Grab frei⸗ gelegt, das nur 14 Zentimeter unter der Erdober⸗ fläche lag. Es iſt wunderzunehmen, daß dieſes Grab, das beſterhaltene, bei Ackerarbeiten nicht ſchon frei⸗ gelegt oder gar zerſtört worden iſt. Einen ſeltenen Fund gab das Mäsdchengrab frei. Zwei bronzene Ohrgehänge. Ein klei⸗ nes Dreieck mit mehreren Lochreihen, jeweils von einem gehämmerten Ring umgeben. Das Dreieck iſt durch inen kleinen Ring mit dem Ohrring verbun⸗ den und an der unteren Dreieckſeite befanden ſich kleine Gehänge. Wie wir hören, iſt ein ſolcher Fund nur noch einmal in ganz Deutſchland gemacht wor⸗ den. Weiter befanden ſich in dem gleichen Grab noch ſehr guterhaltene Perlen in den verſchiedenſten Far⸗ ben und Formen, länglich, rund und flächig. Ste ſind teilweiſe mit feinen Linien durchzogen. Wie in den erſten Gräbern wurden auch bei den neuerlich freigelegten Beinkämme gefunden, mit einer groben und feinen Zahnreihe beiderſeits, in der Mitte durch Nieten zuſammengehalten. In der Geſchichte des Dorfes fällt auf, daß die Ausübung des Kammachergewerbes bis tief in ſeine Frühzeit zurückgreift. Der Kamm ſpielte ſomit allem Anſchein nach in der Dorfgemeinſchaft eine große Rolle. Weitere Beigaben außer den genannten wurden nicht gefunden. Die Ausſchachtungsarbeiten legten auch einen Branoplatz frei. Vermutlich iſt an der betreffenden Stelle eine Wohnhütte abgebrannt. Tierknochen wurben hier gefunden. In der Erde, an dieſer Stelle dunkelbraun, iſt der Brandge⸗ tuch jetzt noch deutlich ſpürbar. Die Zeitſtellung der Gräber kann auch heute noch nicht einwandfrei angegeben werden, jedoch Hüfte die bisherige Annahme, es handele ſich um eine früh⸗ mittelalterliche Begräbnisſtätte, ein ſogenanntes Reihengräberfeld, aus der Wende des 7. zum 8. Jahrhundert n. Chr., der Wirklichkeit nahekommt. Die Grabarbeiten werden fortgeſetzt. 5 8. Seite Nummer 544 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 26. November 1995 Englands Mannſchaft Zum Fußball-Länderkampf gegen Deutſchland Vorſtand und Spielausſchuß der Football⸗Aſſociation haben in ihrer Sitzung am Montag die engliſche Mannſchaoft bekanntgegeben, die am 4. Dezember auf dem Platze von Tottenham Hotſpurs in London gegen Deutſchland zum 6. Länderſpiel antreten wird. Die Auſſtellung lautet: Hibbs (Birmingham FC) Male Hapgood (beide Arſenal London) Crayſton Barker Bray (Arſenal)(Derby County)(Mancheſter City Birkett Carter Camſell Weſtwood Baſtin (Midölesbr.)(Sunderl.)(Miodlesbr.)(Bolton)(Arſenal) Mannſchaftsführer iſt der linke Verteidiger Hapgood. Zum Schiedsrichter des Länderkampfes wurde der Schwede tto Olſſon beſtimmt. Die Engländer ſpielen in blauen Hemden und weißen Hoſen, ſie weichen alſo erſtmalig von rer ſchwarz⸗weißen Tracht ab, do Deutſchland bekanntlich ebenfalls ſchwarz⸗weiß trägt. Die engliſche Elf bringt in dieſer Aufſtellung alſo kaum eine Ueberraſchung. Sie ſteht ſo, wie es im allgemeinen erwartet wurde. Vorſtand und Spielausſchuß haben den Birminghamer Hibbs ins Tor geſtellt, da der ausgezeich⸗ nete Sagar von Everton das Pech hatte, bei ſeinen letzten Repräſentatipkämpfen kleine Unſicherheiten zu zeigen, während er in ſeiner Vereinself geradezu Fabelleiſtungen vollbrachte. Die Standardverteidigung des engliſchen Mei⸗ ſters Arſenal London mit Male und Hapgvod war von vorneherein über jeden Zweifel erhaben. Für den Mittel⸗ läuferpoſten hat man den Nur⸗Stopper Ppung(Hudders⸗ field Town) zugunſten Barkers fallen laſſen. Die Auf⸗ ſtellung des Sturmes ließ immer mehrere Möglichkeiten. Schließlich hat man dem Rechtsaußen Birkett, der vor einem Jahre noch bei Arſenal tätig war, nicht den Arſenal⸗ Halbrechten Bowden, ſondern den Rekord⸗Torſchützen Car⸗ ter von Sunderland beigegeben. In der Mitte war die Aufſtellung des„alten“ Camſell von Middlesbrough kaum in Frage geſtellt. Worüber ſich die deutſche Verteidigung ſehr freuen wird, das iſt die Tatſache, daß der linke Man⸗ cheſter City⸗Flügel nicht wiederkehren wird. Da man auf Halblinks Weſtwood(Bolton Wanderers) unbedingt den Vorzug vor Tilſon geben mußte, war auch die Aufſtellung von Brock hinfällig. Für den wuchtigſten und durchſchlags⸗ kräftigſten Linksaußen des Inſelreiches hat man den ein⸗ fallsreichen und feinſinnigen Baſtin von Arſenal herein⸗ genommen. Alles in allem ſteht den Deutſchen in der nächſten Woche eine Mannſchaft gegenüber, die das Beſte darſtellt, was England aufzuſtellen hat. Die Aufgabe unſerer Elf, deren Aufſtellung ſehnlichſt erwartet wirö, iſt unermeßlich groß, das ſteht ohne Zweifel feſt. Schwetzingen bleibt vorn JFVa Eppelheim— 98 Schwetzingen:8 56 Kirchheim— VfB Wiesloch:4 Heidelberg 05— F 09 Weinheim 90:1 Union Heidelberg— Kickers Walldürn 320 SpVg Plankſtadt— 86 Handſchuhsheim:0 Auch Eppelheim, das in ſeinen letzten Spielen jüberraſchend gut abſchnitt, war nicht die Mannſchaft, die den in großer Fahrt befindlichen SVgs Schwetzin⸗ gem zum Straucheln bringen konnte. Trotz des Spiel⸗ verluſtes legten aber die Plaotzbeſitzer ein gefülliges Spiel bin und hielten bis gegen Schluß alle Möglichkeiten oſſen. Schwetzingen hält weiterhin ungeſchlagen die Tabellenſpitze, Eppelheim blieb auf dem ſiebten Platz. Der in vorjähriger Verbandsrunde hart am Rande des Abſtiegs ſtehende Bf B Wies loch konnte am Sonn⸗ tag den vorjährigen Meiſter der Gruppe Unterbaden⸗Oſt, G Kirchheim, überlegen auf beſſen Gelände mit 472 Toren beſtiegen. Nach den letzten Erfolgen der Bſchler und den ſchwachen Leiſtungen der Kirchheimer, die dazu noch Aufſtellungsſorgen infolge mehrfacher Spielerhinaus⸗ ſtellungen und Verletzungen in letzter Zeit haben, über⸗ raſcht dieſes Spielergebnis keineswegs In der Tabelle haben die beiden Mannſchaften den Platz gewechſelt, ſo Haß fetzt Wiesloch den zweiten, Kirchheim den dritten ein⸗ mimmt. Ein mäßiges Spiel ging auf dem Heidelberger 05⸗ Platz vonſtatten. Der Fußballverein 09 Wein ⸗ heim kam dabei zu einem ſehr glücklichen Sieg, der aus einem verwandelten Strafſtoß herrührt. Da Sandhauſen am Sonntag ſpielfrei war, konnte Weinheim auf den vier⸗ ten Tabellenplatz vorrücken. 05 Heidelberg liegt om Ta⸗ bellenende. Der zweite Heidelberger Verein, Union, konnte den Platzvorteil beſſer ausnützen. Gegen die zähen fund in der Hintermannſchaft ſtarken Walldürner Kickers wurde ein glatter:0 Sieg nach Hauſe gebracht. Die Gäſte zeigten nichts von ihren ſonſt von ihnen gewohn⸗ ten Stürmerleiſtungen und benahmen ſich recht hilflos. Auch die Union⸗Leute lieferten kein überragendes Spiel, hatten aber mehr Schußglück. Die Kickers haben bereits zehn Spiele ausgetragen und konnten dadurch ihren ſech⸗ ſten Platz in der Tabelle behalten. Union Heidelberg konnte ſich vom örittletzten Platz noch dem achten Platz worſchieben. Ebenfalls mit:0 Toren nützte SpVg Plankſtadt den Vorteil eines Heimſpiels aus. TV 86 Hand ⸗ ſchuhs heim lieferte eine durchaus ebenbürtige Partie und hätte ein Unentſchieden verdient gehabt. Allerdings waren die Stürmer der Turner unfähig, das Gehäuſe des Gegners zu finden. Handſchuhsheim gerät immer mehr in die Nähe des Tabellenendes und leiſtet jetzt der SpVg Plonkſtadt in Gemeinſchaft mit der am Sonntag ſpielfreien SpVg Eberbach, die alle drei punktgleich ſind, auf dem zweitletzten Platz der Tabelle Geſellſchaft. Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksklaſſe Gau Baden Mittelbaden, Gruppe 1: Vs Neureut— F 04 Raſtatt 90 FV Daxlanden— Frankonia Karlsruhe:2; Sport⸗ freunde Forchheim— Fg Weingarten 018. Mittelbaden, Gruppe 2: SpVg Söllingen— Germania Forſt:2; JV Niefern— Vſcß Bretten 311; Germania Korlsdor— Vic Pforzheim 00. Freiburg⸗Süd: SC Freiburg— Kickers Freiburg 111; SpVg Freiburg— JWö Lörrach ausgef.; Friedlingen— Fe Mheinfebden:1; VfR Schopfheim— Sportfreunde Frei⸗ Furg:5: Spyg Wehr— Fahrnau 52. Freiburg⸗Nord: FV Emmendingen— Ic Waldkirch 111; Kappelrodeck— FV Lahr:0; JV Kehl— FW Offenburg :0. Gau Südweſt Nordmain: Spg Griesheim— Reichsbahn Rot⸗Weiß Frankfurt 02; FS Bergen— Sportfreunde Frankfurt :1; SV Heddernheim— Alemannia Nied:3; Wacker Rödelheim— Germania Frankfurt 111; Poſt Merkur Frankfurt— Spog Fechenheim:1; Viktoria Eckenheim Vid Neu⸗Iſenburg 311. Südmain: Fs Heuſenſtamm— 1. Ic Langen 01g: HBlau⸗Weiß Bürgel— Teutonia Hauſen 112; Germania Schwanheim— Germania Bieber:1; FV Sprendlingen — SC 00 Dietzenbach:1; SWV Offenbach— Kickers Vikto⸗ rig Mühlheim:0: Alemannia Klein⸗Auheim— SV Neu⸗ Iſenburg 911. Rheinheſſen: SV Wiesbaden— FVg Mombach:0; SW Koſtheim— Germania Okriftel:3; Haſſia Bingen— SV Mörfelden:3; Viktoria Walldorf— Tura Kaſtel:2; F 05 Mainz— JW Biebrich:3: SV Flörsheim Spg Weiſenau 211. Südheſſen: FC Egelsbach— Polizei Darmſtadt•1; Jahn Schwarz⸗Weiß Worms— Normannia Pfiffligheim :2, SW Münſter Germania Pſungſtadt:3; VfR Bitr⸗ ſtadt— Olympia Lampertheim:1 SV 98 Darmſtadt Haſſia Dieburg 511; Olympia Lorſch— Sportgemeinde Bobenheim 110. Saar: Saar 05 Saarbrücken Saar Roden:07 S Güdingen— Sportfreunde Saarbrücken:1; SW 908 Völk⸗ Uingen— S Gersweiler:1; Wellesweiler— Sc Schaff⸗ haufen:2; VfB Dillingen— Viktoria St. Ingbert ausgef. Gan Württemberg Stuttgart: JV Backnang— TS Vaihingen:2: VfR Gaisburg— Ten Fellbach 413. Hohenzollern: Fc Tailfingen FV Nürtingen:1; I Ebingen— SpVg Tübingen 911. a Schwarzwald: Weilheim— Se Schwenningen ausgef.; VfR Schwenningen— JV Tuttlingen:1: SpVg Obern⸗ dorf— 7 Rottweil ausgef.; Spᷓg Freudenſtadt— Spog Schramberg:0; Vis Nagold— SpVg Troſſingen 120 g Bodenſee: IV Ravensburg— FC Lindenberg:2; 08 Friedrichshafen— Wacker Biberach:3; Fc Wangen— Tgoͤe Biberach 111. 5 85 5 5 Alb: Vorwärts Faurndau— SV Schorndorf:2; Nor⸗ mannia Gmünd SV Göppingen 215. Irauen-Handball VfR— Phönix Mannheim 10:0 Wenn man ſich die alte Phönixfrauenelf vorſtellt, iſt es eigentlich ſchade um dieſe Mannſchaft, die durch den Weg⸗ gang einiger der ſtärkſten Stützen ſehr geſchwächt wurde. Aber es hat auch einen Vorteil. Der Stamm, der geblieben iſt, hat den Frauenhandball im Mic Phönix nicht ein⸗ gehen laſſen, ſondern hält tren an ihm feſt. Wir ſehen nun eine neue verjüngte Phönixelf vor uns, die nicht ſo gut, aber ſchöner, gefälliger und auch nicht ſo hart ſpielt, wie die einſtige. Das Spiel gegen den Meiſter war daher für den Gegner ein harter Gang, der auch mit 10:0 die erwartete Nieder⸗ lane brachte. Die Raſenſpielerinnen beherrſchten klar das eld und trafen zehnmal ins Schwarze. Mit dieſem Sieg ben die Raſenſpielerinnen mit 37:5 Toren die Vor⸗ runde ohne Punktverluſt beendet. FV Weinheim— BfR 2:2 Die zweite Garnitur der Raſenſpieler iſt noch nicht ſo weit, wie die erſte, ſo müſſen eben in der Kreisklaſſe bittere Niederlagen ausgekoſtet werden, die aber nichts ſchaden. Der Weinheimer Fußballverein ſtellte eine tüch⸗ tige Elf ins Feld, die dieſen hohen Sieg vollauf verdiente. Bf Neckarau— T Seckenheim 371 dann vor dem Tore geluhrkichör war. Das Endergebnis :1 für den Gaſtgeber ſtand ſchon beim Wechſel feſt. TV. Jahn Neckarau— Poſt⸗ Se 90:4 Obiges Privatſpiel ſei erwähnt, da mit dieſem der Turnverein Jahn Neckarau ſeine Mannſchaft erſtmals ins Gefecht ſchickte. Die junge Garde ſtellte ſich ganz geſchickt an und darf mit dem Spiel, wenn es auch den erfahreneren Poſtlerinnen einen Sieg brachte, vollauf zufrieden ſein. Kreisklaſſe— Gauklaſſe unentſchieden TV Seckenheim— TV Edingen:7(:5) Von den großen Erwartungen, die auf Seckenheim ge⸗ ſetzt wurden, hat ſich nur wenig erfüllt, bis auf einige Ausnahmen kamen ſie nicht über den Durchſchnitt hinaus. Edingen, das nicht in vollſtändiger Aufſtellung antrat, legte ein ſchnelles Tempo vor, und ſpielte in der 1. Viertel⸗ ſtunde glatt überlegen. Beim Stand von:0 kam Secken⸗ beim zum erſten Erfolg, den Edingen aber gleich wieder wettmachte. Wechſelſeitig ſtieg die Torziffer bis zur Pauſe auf:5. Nach Wiederbeginn kam Seckenheim mehr zur Geltung, ſpielte härter, aber immer noch unſicher. Edingen hatte wie immer ſeine ſchwachen 5 Minuten, bei denen der Gegner Boden gutmachte. Bis auf:7 kamen die Secken⸗ heimer heran, der Kampf war wieder ausgeglichen. In den letzten Minuten fiel der Ausgleich. Bei den Seckenheimern fehlte das rechte Veoſtehen im Sturm, die Ballbehandlung war vielfach unſicher und mehrfache Einzelaktionen trugen dazu bei, wenig Erfolge zu erzielen. Eine geſchloſſene von Kampfgeiſt erfüllte Mann⸗ ſchaft des TW Coingen ergab den Spielausgang. Der ſchußkräftige Sturm und die ſcheinbar nimmermüde Läu⸗ ferreihe zeigte eine feine Arbeit, während ſich die Hinter⸗ mannſchaft als beſonders verläßlich erwies. Ein harter Kampf mit gerechtem Ausgang. Polizei Stuttgart gewann die in Stuttgart ausgetragene württembergiſche Landesmeiſterſchaft im Kleinkaliber⸗ ſchießen mit insgeſamt 760 Ringen vor der Schützengilde Ravensburg mit 750 Ringen. Schweinfurt und Würzburg haben für den 1. Dezember einen Schwimmſtädtekampf nach Schweinfurt vereinbart. Das Programm beſteht vornehmlich aus Frauen⸗ und Männer⸗Wettbewerben. Einen Gaukampf der Amateurboxer haben Südweſt und Nord heſſen vereinbart, der am 31. Januar 1988 in Offen⸗ bach a. M. ausgetragen werden ſoll, Im Düſſeldorfer Eisſtadion ſpielt am kommenden Samstag und Sonntag eine Berliner Auswahlmannſchaft gegen eine Brüſſeler Auswahl. Im Rahmenprogramm treten Maxie Herber, Viktoria Lindpaintner und Ernſt Baier auf den Plan. Eine neue Welthöchſtleiſtung im Marathonlaufen wird jetzt wieder aus Japan gemeldet. In Oſaka ſoll der Ja⸗ paner Shinichi Nakamura die 42,2 Km. lange Strecke in :29:55,5 Stunden gelaufen ſein. Albert Richter(Köln), Deutſchlands Fliegermeiſter der Berufsfahrer, ſtartet am 30. November auf der Brüſſeler Winterbahn. Scherens, Arlet und Gérardin ſind hier ſeine Gegner. Deutſche Amateurborer in London Der erſte Start der deutſchen Amateurboxſtaffel auf der Englandreiſe in London war von beſtem Erfolge begleitet. Im gutbeſuchten Halburnſtadion gab es ausge⸗ zeichnete Kämpfe. Scheid⸗Duisburg und Pietſch⸗Leipzig konnten ihre Gegner bereits in der erſten Runde entſchei⸗ dend ſchlagen, während Miner Breslau und Mu rach⸗ Schalke klare Punktſiege errangen. Strangfeld⸗Herten, Die Mädels des Turnvereins Seckenheim verſtehen es noch e Spielweiſe rationell zu geſtalten. So muß. een ſie ſich heute dem Vfs beugen, der einmal ſchneller und Büttner 1 Breslau und Amelung⸗Wünsdorf mußten Am 1. Jauuar 1936 tritt die neue Satzung des ſchen Leibesübungen an, eine volkserzieheriſch not⸗ wendige Aufgabe im Lebensraum des deutſchen Volkes zu übernehmen. Reichsſportführer 0 n Tſcha m mer und Oſten hatte aus dieſem Anlaß am 23. November 1935 den Führerſtab, die Gau⸗ führer und Fachwarte der Dr zu einer Arbeits⸗ tagung nach Berlin berufen. Im Verlauf der vielſtündigen Beratungen, die nahezu alle Gebiete der Leibesübungen umfaßten, ergriff der Reichs ſportführer wiederholt das Wort zu grundſätzlichen, zielweiſenden Ausführungen.„Wir ſtehen“, ſo ſagte er u..,„vor dem Abſchluß einer Epoche und vor einem wich⸗ tigen Schritt— Leibesübungen unter meine Führung überhaupt. neue Satzung des Deutſchen Reichsbundes für übungen ſoll am 1. Januar 1936 in Kraft treten. 7 5 erſt kann der Auftrag des Führers, den när im April 1933 gegeben und durch verſchiedene Erbaſſe wieder hat— für die Einheit Fer deutſchen Leibesübungen beſorgt zu ſein— im recht verſtandenen Sinne durchgeführt werden. Die erſten Monate des Jahres 1933 waren vom Rauſch erfüllt, der auch die letzten Bürger mit fortriß. Die Begeiſterung für das neue Reich haben wir alle durchlebt, und jede Organiſation und jedes Kultur⸗ gebiet hat ſich in ihrer Weiſe empfunden. Der Tag des Sieges für die Deutſche Turnerſchaft wor der Tag von Stuttgart, und die Minute, die uns der Führer im Ge⸗ denken Friedrich Ludwig Jahns ſchweigen hieß, war der Höhepunkt für den Sieg des turneriſchen Gedankens im Dritten Reich. Dieſe Minute hat in ſinnhafter Weiſe bekundet, daß die Entwicklung nationalſozialiſtiſcher Lei⸗ beserziehung nicht allein aus dem Willen, unbedingt etwas Neues zu ſchaffen, abgeleitet wird, ſondern im Anſchluß an die Geſchichte zu erfolgen hat. Eine Zerſchlagung der Organiſation der Leibesübungen hätte 1933 nicht nur den Untergang geſchichtlich gewordener Einrichtungen bedeutet, ſondern den Untergang der deut⸗ ſchen Leibesübungen überhaupt. Es wäre ein wertvoller Teil deutſcher Kultur vom Aufbau des Reiches ausgeſchal⸗ tet worden. Es dürfte noch in guter Erinnerung ſein, daß die Forderung nach Auflöſung der Verbände von den ver⸗ ſchiedenſten Seiten erhoben worden iſt, und es war für mich als SA⸗Mann nicht leicht, die ſo oft mit guten Grün⸗ den hervorgebrachte Forderung zurückzuweiſen. Aber Re⸗ volution haben wir auch gemacht, vielleicht ſogar eine tiefergreifende, als ſie auf manchen anderen Gebieten feſt⸗ zuſtellen iſt. 0 Wir ſind getreu den Grundprinzipien des Natio⸗ nalſozialismus und den taktiſchen Erforderniſſen der Zeit entſprechend folgerichtig an den Aufbau nationalſozialiſtiſcher Leibeserziehung gegangen. Wenn wir heute nach zweifähriger Entwicklung rückwärts blicken, dann erkennen wir, wie groß der Umbruch auf unſerem Gebiet war und wie tief die Umerziehung der Turner und Sportler für den Gedanken nationalſozialiſti⸗ ſcher Leibeserziehung in einem einheitlichen Bund bereits durchgeführt ſt. Ich ließ die Verbände beſtehen, weil ſie die Gefäße waren, die die deutſche Subſtanz der Leibes⸗ übungen enthielten. Die Verbände bildeten zuſammen⸗ genommen eine Ordnung, die Millionen deutſcher Menſchen umfaßte und für Millionen die einzige Heimſtätte völ⸗ kiſcher Gemeinſchaft bildete. Die Menſchen wären niemals für einen poſitiven Aufbau gewonnen worden, wenn man ſie durch Zerſchlagen der Verbände politiſch heimatlos ge⸗ macht hätte. Und wären dieſe Gefäße zerbrochen worden, dann wäre koſtbarſte deutſche Subſtanz verronnen. Natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution bedeutet aber nicht ver gießen, ſondern um gießen. Aber umgießen kann ich erſt dann, wenn ein anderes Gefäß da iſt, das dieſen Umguß ver⸗ trägt und aufnimmt, Wir können ſagen, daß die zweijährige Ent⸗ wicklung auf freiwilligen Entſchlüſſen der alten, ehemals verbandsmäßig brientierten Menſchen ent⸗ ſprungen iſt, und daß die von uns eingeleiteten Etappen nicht künſtliche und befohlene Wege bedeuteten, ſondern im Herzen jedes einzelnen ſich, nach und nach zwar, aber um ſo feſter eingegraben haben, und es wird keinen geben, der nicht das letzte Ziel dieſes Bundes erſchaute: die eine und einzige große Organiſation der deutſchen Leibesübungen zu ſein. Turn⸗ und Sportführer ſind in ſeltener Ein⸗ mütigkeit ſeitdem auf dem von mir eingeleiteten Wege mit⸗ gegangen. Das Aufflackern partikulariſtiſcher Strömun⸗ gen kurz vor dem deutſchen Turntag in Coburg habe ich den alten Herren nicht übelgenommen. Und ich habe es ja auch in Coburg geſagt, daß Größerwerden nicht ohne Schmerzen abgeht. Coburg iſt in Wahrheit ein gewaltiges Bekenntnis für die Vollendung der geſchichtlichen Sendung der Deutſchen Turnerſchaft geworden. Ich konnte dort mit dem Satz ſchließen, daß unſer aller Wunſch ſei, daß der Reichs bund für Leibesübungen dereinſt die größere Deutſche Turnerſchaft werden möge, Es iſt nach wie vor mein feſter Wille und der meiner Mitarbeiter, den Sinn dieſes Satzes zu erfüllen, am Be⸗ 1 Kleine Sport-Nacheichten Punktniederlagen einſtecken. ginn dieſer größeren Deutſchen Turnerſchaft ſtehen wir jetzt. N Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Scheid⸗D. ſchlägt Newman⸗E. 1. Runde k. o.— Bantamgewicht: Strangfeld⸗D. verliert gegen Panter⸗E. u. P.— Federgewicht: Miner⸗D. ſchlägt Nunn⸗ E. n. P.— Leichtgewicht: Büttner 1⸗D. verliert gegen Froſt⸗E. n. P.— Weltergewicht: Murach⸗D. ſchlägt Craw⸗ ley⸗E. n. P.— Mittelgewicht: Amelung⸗D. verliert gegen Taafe⸗E. n. P Halbſchwergewicht: Pietſch⸗D. ſchlägt Henderſon⸗E. 1. Runde k. v. Italien— Europapokal⸗Sieger In Mailand wurde der letzte Länderkampf des Europa⸗ Pokal⸗Wettbewerbes, der jetzt ſchon zum drittenmal enk⸗ ſchieden werden konnte, zwiſchen Ftalien und Un⸗ garen ausgetragen. Vor 50 000 Zuschauern konnte Ita⸗ lien, das auch im erſten Europa⸗Pokal⸗Wettbewerb erfolg⸗ reich war, durch ein:2⸗Unentſchieden den Pokal zum zweitenmal an ſich bringen. Den zweiten Platz belegt eben⸗ ſalls zum zweitenmal Oeſterreich, das den letzten Pokal gewonnen hatte. Allerdings rangiert Oeſterreich nur auf Grund des beſſeren Torverhältniſſes vor Ungarn. Auf die letzten Plätze kamen die Dſcchechoflowakei und die Schweiz. In dem Mailänder Treffen, das unter Leitung des Schweizer Schiedsrichters Wüthrich vonſtatten ging, liefer⸗ ten die Ungarn das techniſch geſälligere Spiel. In der er⸗ ſten Hälfte hotten die Gäſte geringe Vorteile, die Sor fi in der 41 Minute zum Führungstreffer auswerten konnte. Nach der Pauſe erzwangen die Italiener durch ihren Linksaußen Colauſſi den Ausgleich und wenig ſpäter kamen ſie durch Ferrari zur:1⸗Führung. Sarofi ſchoß für Ungarn allerdings noch ein zweites Tor und ſtellte damit den Ausgleich her. Der Schlußſtand der Tabelle Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen in Kraft. Damit ſchickt ſich der große Einheitsbund der deut⸗ dem wichtigſten ſeit der Uebernahme Jer 1 Zur Einheit des Bundes für Leibesübungen Eniſcheidender Schritt der Deulſchen Turnerſchaft Am 1. Januar 1936 treten die Satzungen des Reichsbundes für Leibesübungen in Kraft. Sie führen klar aus der Enge der Verbände heraus zu einer größeren Deutſchen Turuerſchaff Der Marſch in die Einheit der deutſchen Leibesübungen den wir in Nürnberg begonnen haben, ſteht kurz vor den Ende. Die Scharen der Deutſchen Turnerſchaft ſind 15 Ziel angelangt und können nun in Stellung gehen 10 in einheitlichem Verbande den Kampf gegen alle die Kräi aufzunehmen, die gegen den Gedanken der Leibeserziehung glauben kämpfen zu müſſen“. 0 Im Verlauf der Tagung vertiefte ſich die Erkenntniz der Verſammelten immer mehr, daß es die geſchſchtlige Aufgabe der Deutſchen Turnerſchaft ſei, den Geiſt Jahnſcher Leibes⸗ und Volkserziehung zur tra⸗ genden Grundeinſtellung im Deutſchen Reichs bund für Leibesübungen zu mach Sie erkannten weiter, daß es nicht im Sinne der riſchen Tradition und der nationalſozialiſtiſchen Bene ig liegt, in Zukunft einen mt Jahnſcher Erbmaſſe ieh n Reichsbund und die Deutſche Turnerſchoft n ben⸗ ander wirken zu laſſen. Sie faßten daher zum Schluß der Tagung ſpontan folgende Entſchließung, die ſie dem Reichsſportführer unterbreiteten: „Die am 23. November 1935 in Berlin verſammelten Mitglieder des Führerſtabes, die Gartführer und Fachwarte der Deutſchen Turnerſchaft bekennen ſich in Eiumiligkelt au den vom Reichsſportführer getroffenen Maßnahmen zur Herſtellung des politiſch geforderten Bundes der deutschen Leibesübungen. Sie ſtellen mit Genugtuung feſt, daß die am 1. Jaun 1936 in Kraft tretenden neuen Satzungen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen den Sieg des Jahuſchen turneriſchen Gedankens bedeuten, der ſeit 75 Jahren in der Deutſchen Turnerſchaft lebendig geweſen iſt. Somit iſt der Wunſch des Reichs ſportführers, den er bel der 75⸗Jahr⸗Feigr der Deutſchen Turnerſchaft in Coburg ausgeſprochen hat, daß der Reichsbund für Leibegübunget dereinſt die größere Deutſche Turnerſchaft ſein werde, zut Tat geworden. Führerſtab, Gauführer und Fachwarte der Der bitten daher den Reichsſportführer als den Führer der Deutſchen Turnerſchaft, einen Deutſchen Turntag einzuberufen, der den Satzungen der D gemäß endgültige Beſchlüſſe ſaſſen ſoll über die Maßnahmen. die ſich aus der oben aufgezeich⸗ neten Entwicklung notwendig ergeben.“ Der 23. November 1935 wird ſomit einmal in die Ge⸗ ſchichte der deutſchen Leibesübungen eingehen. An ihm haben die gewaltige Einigungskraft des Nationalſozialſs⸗ mus und die folgerichtige Erziehungsarbeit des Reichs⸗ ſportführers einen ſtillen, aber um ſo größeren Sieg ge⸗ feiert. Ein Verband von faſt zwei Millionen ſchickt ſich an, die Verbandszäune wegzureißen und ſtrömt in den Deut chen Reichsbund für Leibesübungen. Das geſchieht ſrei⸗ willig allein aus dem Glauben an die Einheit des Volkes und es wird geadelt durch das Opfer einer freiwflligen Tat. Damit ſind die Leibesübungen in Deutſchlond wieder eine Bewegung geworden, fähig an einer vom Führer geſtellten Erziehungsaufgabe mitzuwirken. Die Jußballſpieler helfen Kreis 2 Mannheim führt 1833 Mk. an das WoW ah Nachſtehend gebe ich das Ergebnis der Nettoeinnahmen aus den Winterhilfsſpielen vom 20. November 1995 meines Kreiſes bekannt: 5 3 1. Heidelberg Stadtmannſchaft— Sp Waldhof 989. chen. üll 2. Schwetzingen Bezirksklaſſe— Kreisklaſſe 228.90. 3. Eberbach Sp. Vgg.— Hirſchhorn/ Rockenau 69.50 4. Hockenheim F 08— Reilingen/ Walldorf F 71.60% 5. Neulußheim Sp. Cl.— Altlußheim/ Walldorf TV 68.— 6. Sandhauſen Sp.V— St. Ilgen/ Leimen 64.45 4 7. Wiesloch VfB— Nußloch Mühlhauſen 68.53% 8. Reihen Sp. V— Sinsheim/ Rohrbach/ Steinsfurt 45% 9. Meckesheim.u. Sp. V.— Mauer Sp. Cl. 40.84% 10. Mosbach FB— Neckarelz Sp. Vgg. 9840 11. Eſchelbronn FC— Epfenbach/ Möuchzell/ Spechbach 24.10% 12. Neckarſteinach— Schönau Tu. Sp. V. 88.—. 19. Schollbrunn FC— Strümpfelbrunn 23.— 4 14. Bad Rappenau BfB— Kirchardt/ Babſtadt/ 5 Untergimpern g 16.494 15. Aglaſterhauſen— Michelbach Fc 14.69% 16. Unterſchwarzach— Neunkirchen Sp. V 12.40 7. Neckargemünd Sp. gg.— Ziegelhauſen TGem. 1208“ 18. Heinsheim Tu. Sp. V.— Siegelsbach Sp. El. 10.55% 19. Hilsbach Fc— Elſenz Sp. B 7304 20. Bammental FC— Wieſenbach Sp. W ſteht noch aus) Geſamtſumme: 1839.9 Dieſer Betrag wurde am 21. November dem Winter⸗ hilfswerk überwieſen. Ein wirklich erfreuliches Zeichen der Opferfreudigkeit unſerer Fußballanhänger. Hat ſich doch der Betrag gegenüber den vorjährigen Wß⸗Spielen mit 822.71/ noch mehr als verdoppelt. Somit ſind die Worte unſeres Führers bei ſeiner WH⸗Eröffnungsrede auf fruchtbaren Boden gefallen. 5 a Allen Sportkameraden und Anhängern meiner Vereine ſage ich im Namen des Kreisbeauftragten des WoW ſowie in meinem Namen für ihre tatkräftige Unterſtützung Herz; lichen Dank und ſpreche gleich die Bitte aus, ihre Hilfs- bereitſchaft im kommenden Jahr bei den WH⸗Spielen in gleicher Weiſe zu beweiſen. 8 65 Ebenſo danke ich auch der amtlichen und der Tages preſſe für ihre hervorragende Werbetätigkeit, denn nut mit deren Hilfe war es mir möglich, dieſen großen Erſolg zu erringen. Olbert, De B⸗Kreisführer, Sport-Leiſtungsprüfung im Reichsberufsweltkampf Der Reichsberufswettkampf iſt nicht nur eine berufliche und weltanſchauliche Leiſtungsprobe der deutſchen Jugend, ſondern erfaßt darüber hinaus auch den Sport als zuſäß⸗ liche Prüfung. Neben beſonderem beruflichem Können 05 langt der Stagt eine geſchulte politiſche Anſchauung en einen geſunden Körper. Erſt in dieſer Vereinigung 9 80 bart ſich der totale Ertüchligungswille der Jugend, der i dieſem Wettkampf der Arbeit und der Ideale ſeine 1 1 Formulierung findet. Ueber den Sport als zuſätzliche 110 gabe im Reichsberufswetttamypf ſagt Obergebietsfütre n mann:„Es werden in dieſem Reichsberu swettkamed ge ſo wie in den vergangenen Jahren berufliche und 1 anſchauliche Aufgaben geſtellt, und die Sieger werden 5 darüber hinaus noch rein ſporklich meſſen. Wir holen für richtig, daß gerade die Steger einmal auf dem 1 plotz zuſammentreten, weil wir hier von N 1 Tendenz zum Ausdruck bringen können: Nicht a 1 40 Strebertum, ſondern ein geſunder Körper gehört fu leiſtungs ähigen Menſchen. Wir wollen hier teeſcchen ausgeglichene Menſchen haben, die ſich in Hormone a und Seele vereinen. Es iſt klar, daß Jos 3 liegt der Aufgabenſtellung in der praktiſchen Berufsat e und daß die weltanſchaulichen Aufgaben und die cher ein Auseinonderſetzung lediglich dazu dienen, um n der Zünglein an der Waage zu ſein für die Ermittlung Sieger und Siegerinnen.“ 5„„ ör⸗ Infolge des frühen Termins wird die diesuigtan gie perliche Leiſtungsprüfung des eie ee chaeſührt nrit Ausnahme des Geländelaufes in der Halle Medizinball Es findet ein Dreikampf ftatt beſtebend auf Wie Bebin⸗ Weitſteßen, Hochſprung und 1000⸗Meter-auf Di d Nie⸗ ungen ſind ͤerart geſetzt, daß ſie nicht für Sieg Mindeſ⸗ Fer dag entſcheiden, fondern ſie ſtellen lediglich rlich eln⸗ forderungen dar, die an einen geſunden und 1 Wer⸗ wanofreien Menſchen geſtellt werden können. Für ſünt⸗ tung iſt den Altersſtufen entſprechend angeſetzt. 55 eſchrie⸗ liche Altersſtufen wird eine Mindeſtpunktzahl wer eflerhin ben, deren Erreichung den Bewerber berechtigt, rung ker in der Enſcheidung mitzukämpfen. Die Durchfih in den zuſätzlichen körperlichen Leiſtungs prüfung lieniche Schu⸗ H J⸗Gebieten beim Abteilungsleiter für körper 1571 drei kung. Die geforderten Leiſtungen liegen in ſprechenden Altersrlaſſen unter den Anforderungen der eneſpreglt Uebungen des HJ⸗Leiſtungsabzeichens. Für die Spiele Tore Punkte 1. Italien 8 18710 11:5 2. Oeſterreich 8 17:5 977 8. Ungarn 8 17:16 97 4. Tscheche lowakei 8 11:11 828 5. Schwei 8 13224:13 Jugend beſtehen ähnliche ſportliche Bedingungen. tür⸗ Die f zen deut gen beſo haben u! eigen flüſſie ſind dur nel, ihr 91 wenigen man im ſtagsgeſt ſehr ve Erkragsg V grrärde: Ruck ale lichen T. cher die gerhinde: einzelne bunte, een me leerſteher elſt wied ſiſige A Heiriebs Die f. den natü Verpfl breitete! leben, ur eine Rüc ſchaffen. gelbſt in d krauchten gleichmäß 15 inzwiſche lage ſu Verflüſſie haus v Melfach 1 ür jeden des Reich poſt und guten Te en, die f Mittel a. kapital a reich. Nun ae Aus ba pikalten! in der A hier heſch des Geſa Anlagem. vorhande gere Ver talbilden! wurde be den Dier bar dur Die 2 Mittel z. Ind uſt ſeweils e ſabriken gellwolle beckung z halb der erteilt i fehr gut gaben ve einsatz he kung vor Eine kalten bil nahme die Meiſt ſommen Angs in industrie Allerding auch f ſchafts nen Wir findet. e erinnern 7 i Loh 2 Lohen in Natitr ders vor hieraus als weni den übe: ganiſtert belt, die trotzdem Schlie heſtaltun häufiger Unter! herigen Manziel ich babe N ö enntniz ichtliche Führer W̃ ab ahmen neines .54 .904 reine ſowie herz⸗ ilfs⸗ n in ages⸗ nut pfolg r. „ 75 0 mn. 2 — * 1 HAN pienstag, 26. November 1935 ——— Indusfriekapifal suchi Anlage Die ſtarke Umſatzbelebung, die wir in der geſam⸗ zen deutſchen Wirtſchaft und noch weit ſtärker in eini⸗ 1 besonders günſtig gelagerten Inoͤuſtriezweigen ſiben und die nunmehr bald 3 Jahre anhält, hat an einigen Stellen zu bemerkenswerten Bilanz ver⸗ flüſſigungen geführt. Einige Induſtriezweige ud durch dieſe Umſatzbelebungen erſt dazu gekom⸗ nen ihre Verluſtwirtſchaft zu tilgen, aber in an⸗ heren Induſtriezweigen macht ſich doch ſchon eine naige Gewinnbildung bemerkbar. Dabei iſt be⸗ nerkenswert, daß dieſe Ertragsverbeſſerung nur in neligen Induſtriezweigen einheitlich iſt, während aun im allgemeinen feſtſtellen muß, oͤaß die Er⸗ lgsgeſtaltung in den einzelnen Betrieben fehr verſchieden iſt. Dieſe Verſchiedenheit der Frlragsgeſtaltung kommt vielfach weniger in den Fetänderungen der Reingewinnziffern zum Aus⸗ kuch als in der ſtarken Erhöhung der Abſchreibun⸗ gen. Die Abſchreibungsbeträge weroͤen zum beträcht⸗ hen Teile für Betriebsverbeſſerungen verwandt, ker die im allgemeinen genügende Betriebsgrößen gethindern ſtärkere Ausbauten. Selbſt wenn der ſhzelne Betrieb eine Vergrößerung vertragen Hunte, ſo wird doch in geſamtwirtſchaftlichen Inter⸗ gen meiſtens darauf verzichtet, um die anderwärts fierſtehenden oder zu gering beſchäftigten Betriebe eit wieder in Betrieb zu nehmen und die dort an⸗ lige Arbeiterſchaft wieder einzuſetzen, bevor ein Heiriebsausbau durchgeführt wird. Die frei gewordenen Abſchreibungsbeträge wer⸗ den natürlich zunächſt benutzt, um die eigenen Verpflichtungen abzutragen, dann um durch breitete Kreditgewährung den Abſatz zu be⸗ leben, und ſchließlich um durch Bankguthaben eine Rücklage für unvorhergeſehene Anſprüche zu hafen. Beſonders bei ſolchen Geſellſchaften, die kalbſt in der Kriſe keine großen Schulden aufzunehmen tauchten und auch ihren Abſchreibungsdienſt ziemlich gleichmäßig durchführen konnten, ſammeln ſich aber nen, 0 1 3 inzwiſchen größere Barbeträge an, die nach einer An⸗ lage ſuchen. Es handelt ſich hier z. T. um eine Nerflüſſigung alter Vermögenswerte, aber darüber hinaus vollzieht ſich hier eine Kapitalbildung, die lſach nicht genügend gewürdigt wird, da ſie nicht ür jeden klar erkenntlich iſt. Die großen Anleihen les Reiches, ſowie die Schatzanweiſungen der Reichs⸗ got und der Deutſchen Reichsbahn ſind ja zu einem guten Teile von der Induſtrie aufgenommen wor⸗ gen, die in dieſen Wertpapieren Teile ihrer flüſſigen Mitel angelegt hat. Lieber ſucht das Induſtrie⸗ ſhital aber Anlage in ſeinem eigenen Geſchäfts⸗ Ateich. Nun gibt es aber nur wenige deutſche Wirt⸗ ſbltszweige, die im Augenblick ſo weitgehende Aüsbaumöglikeiten haben, daß größere Ka⸗ pilalten darin angelegt werden können, wie es 3. B. in der Automobilinduſtrie der Fall iſt; aber ſelbſt hier beſchränkt ſich der Ausbau nur auf einen Teil des Geſamtzweiges. Dagegen ſind ſchon ſtärkere Anlagemöglichkeiten in einigen Wirtſchaftszweigen horhanden, bei welchen die jüngſte Entwicklung grö⸗ ſete Veränderungen gebracht hat. Die ſtarke kapi⸗ lbildende Kraft der Braunkohleninduſtrie wburde bereits im vorigen Jahre durch ein Geſetz in hen Dienſt der Treibſtoffverſorgung geſtellt, und er durch die Gründung der Deutſchen Benzin⸗A G. Die Textilinduſtrie benutzt ihre hohen flüſſigen Mittel zur Finanzierung der Zellwolle⸗ guduſtrie. Bemerkenswert iſt hierbei, daß ſich teils eine große Anzahl von bedeutenden Textil⸗ ſabriken örtlich zuſammengeſchloſſen hat und eine Relwollefabrik gegründet hat, ſo daß die Bedarfs⸗ kekung ziemlich gleichmäßig über Deutſchland inner⸗ hälb der einzelnen Hauptgebiete der Textilinduſtrie hetteilt iſt, Man ſieht alſo, daß dieſe Kapitalbildung ehr gut zu allgemeinen volkswirtſchaftlichen Auf⸗ ſüben verwandt und zu einem zentralen Arbeits⸗ kihſatz benutzt werden kann, wenn eine klare Füh⸗ küng vorhanden iſt. Eine weitere Anlagemöglichkeit für dieſe Kapi⸗ alien bildet beſonders in neueſter Zeit die Auf⸗ lahme von jüdiſchen Unternehmungen, de meiſteus aus dem eigenen Wirtſchaftszweige ge⸗ kommen werden. Beſonders ſtark tritt dies neuer⸗ gs in der Schuh⸗ und Lederinduſtrie, der Textil⸗ üduſtrie und der Mühleninduſtrie in Erſcheinung. Allerdings muß offenſichtlich ein Teil des Kapitals uuch in vollkommen fremden Wirt⸗ ſchaftszweigen Anlage ſuchen, weil es im eige⸗ gen Wirtſchaftszweige keine Betätigungsmöglichkeit ſüdet So hat— um an dieſen Fall noch einmal zu Huünern— die Duisburger Margarinefabrik Schmitz r Loh Ach. das Aktienkapital der Tuchfabrik Fritz Lohen in.⸗Gladbach übernommen. Natürlich müſſen derartige Kapitalanlagen beſon⸗ gers vorsichtig aufgenommen werden, aber die ſich heraus ergebenden Gefahrenquellen können ſo lange 5 weniger wichtig angeſehen werden, als es ſich bei zulenbernommenen Unternehmungen um gut or⸗ 1 5 Betriebe mit einer tüchtigen Leitung hau⸗ 5 die ohne unmittelbaren Einfluß des Geldgebers Uddem das Werk geſund fortführen können. schließlich führt die Ungleichheit der Ertrags⸗ Wuttung in den einzelnen Betrieben in letzter Zeit Euler zur Uebernahme von ſchwachen gülernehmungen durch ſolche, die den bis⸗ e Aufſchwung beſſer zu einer Stärkung ihrer n Kraft verwenden konnten. Es handelt h dabei im weſentlichen um eine natürliche Aigen die auch der wirtſchaftlichen Zweck⸗ gel bit nicht entbehrt So haben wir in letzter diu häufiger von Zuſammenſchlüſſen bei den dogg alen geleſen. Schließlich ergeben ſich neuer⸗ 1 Umgruppierungen, weil einige Groß⸗ a Betriebe abſtoßen, die in ihrem geſamten au weniger günſtig liegen, und entweder als Ae de Unternehmen oder im Rahmen eines Alen 195 Konzerns lebensfähiger ſind Hierzu kön⸗ tie ſae Veränderungen in der Waggon⸗In⸗ her zei ind der Zement⸗Induſtrie rechnen. Alſo auch die 0 f ſich die Belebung der deutſchen Wirtſchaft, aus ihrer Erſtarrung gelöſt hat. ſelbſtä DELS- G WIR TSCHAFTS-zETTUr der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 544 Anhalfender Goldabfluß in Frankreich Der Goldabzug, der in der Woche bis zum 16. November nach dem Ausweis der Bank von Frankreich faſt eine Milliarde erreicht hatte, ſoll ſich in der letzten Woche noch beträchtlich erhöht haben. Der Wochenausweis der Bank von Frankreich, der am Donnerstag zur Veröffentlichung gelangt, ſoll— laut „Paris Midi“— einen Goldabzug von über anderthalb Milliarden aufweiſen. Die franzöſiſchen Goldreſerven wären damit von 70,389 auf unter 69 Milltarden geſunken. Das Blatt ſagt dann weiter, allgemein betrachtet ſeien es nicht die einzelnen, die bei den Banken die Einwechſlung ihrer Gelöſcheine in Gold verlangten, denn die wüßten genau, daß in einem Augenblick der Kriſe der Beſitz eines Golöbarrens in keiner Weiſe ihnen eine ruhige Zukunft gewährleiſte. Es ſeien vielmehr die großen Kapitalien, die faſt ausſchließlich nach Neuyork abwanderten, ſei es durch die Hauſſe in Wallſtreet angelockt, ſei es, daß die augenblick⸗ liche franzöſiſche Lage ſie zu dieſer Maßnahme beſtimme. Wohl ſtamme ein Teil dieſer Kapitalien aus dem Aus⸗ lande, aber große inländiſche Kapitalien begleiteten ſie nach Neuyork. Die Goldausfuhr ins Ausland zu unter⸗ binden hieße aber, den Franken entwerten. Das fran⸗ zöſiſche Geld würde damit aufhören, eine feſte Währung zu ſein, die ſich nach freiem Ermeſſen in Gold umwechſeln laſſe. Ein Goldausfuhrverbot würde einen ſofortigen Sturz des Franken nach ſich ziehen. „Information“ erklärt, von höchſten Finanzleuten die Verſicherung erhalten zu haben, daß die gegenwärtige Re⸗ gierung auf keinen Fall die in Kraft befindliche Währungs⸗ regelung vom 25. Juni 1928 ändern werde. Die Finanz⸗ leute proteſtierten einmütig gegen die Vermutung gewiſſer ausländiſcher Zeitungen über eine etwaige Abwertung des Franken, über ein etwaiges Goldausfuhrverbot oder ähn⸗ liche Maßnahmen. Die Regierung, die ſich die Verteidigung der Währung und die Geſundung der Finanzen zur Auf⸗ ee geſtellt habe, werde derartige Maßnahmen nicht er⸗ greifen. .... dé ããõdãã y y 0 ͤ v Schiffbauaufiräge des Unilever- Konzerns an deuische Werfen Ewa 100 000 Tonnen Tragfähigkeif In der Reihe der Schifſbauaufträge des Unilever⸗Kon⸗ zerns an deutſchen Werften, die in Form von Kompen⸗ ſationsgeſchäften zur Aboͤeckung von Guthaben für Waren⸗ lieferung nach Deutſchland ‚urchgeführt werden, iſt ein weiterer Großauftrag für den deutſchen Schiffbau zum Ab⸗ ſchluß gekommen. Der Unilever⸗Konzern hat die deut⸗ ſchen Werften mit dem Ban von 10 Frachtmotorſchiffen für die Afrikafahrt, einer Anzahl von Hochſeefiſchdampfern und einiger Walfangſchiffe(insgeſamt etwa 100 000 Ton⸗ nen Tragfähigkeit) beauftragt.— Die Aufträge ver⸗ teilen ſich folgendermaßen: D tag, Werk Weſer, zwei Motorfrachter von je 8500 Tonnen, Deſchimag, Werk See⸗ beck, 13 Fiſchdampfer(außer den drei Frachtſchifſen von je 8500 Tonnen Tragfähigkeit eines früheren Auftrages), Bremer Vulkan— Vegeſack zwei Motorfrachlſch von je 8500 Tonnen und zwei Walfangſchiffe, Deutſche Werft, Hamburg, vier Frachtmotorſchiffe von je 9000 Tonnen, Flensburger Schiffs⸗ und Maſchinenbau Ac zwei Fracht⸗ ſchiffe von je 8500 Tonnen. Russenaufirag. für die Molorenwerke Mannheim? Die Motorenwerke Mannheim, Abtl. Benz. Stat. Moto⸗ renbau, Mannheim, erhalten allem Anſchein nach nach längeren Verhandlungen einen größeren Auftrag im Rah⸗ men des zuſätzlichen 200⸗Mill.⸗⸗Rußlandgeſchäftes, das im Wirtſchoftsabkommen vom 9. April 1935 feſtgelegt worden iſt. Die Verhandlungen hierüber ſeien gegenwärtig aber moch in der Schwebe, der Auftrag ſei noch nicht endgültig gesichert. * * Großer Auslandsauftrag für die Acc.— Bau eines japauiſchen Kraftwerks. Von der ACch wird mitgeteilt: Gegen ſcharſen ausländiſchen Wettbewerb gelang es der AEG, über ihre Japan⸗Vertretung(Okura u. Co.) von der Taiwan Electrie Power Company(Formoſa] den Auf⸗ trag auf ein Waſſerkraftwerk zu e zwar auf zwei Vertikal⸗Generatoren von je etwa 2 00 Va 11 000 V und zwei Waſſerkraftturbinen von je S. Die Tur⸗ binen werden von J. M. Voith in enheim geliefert. Vor einigen Wochen erhielt die AE bereits von der glei⸗ chen Geſellſchaft den Auftrag auf einen 40 000 kVa Dreh⸗ ſtromtransſormator mit Spannungs regelung, unter Laſt, 5 VI. Höchsfzins der öflenflich- rechilichen Lebens versicherung Die im„Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtal⸗ ten in Deutſchland“ zuſammengeſchloſenen Verſicherungs⸗ anſtalten ſowie die„Deutſche Beamtenverſicherung, 5 öffentlich⸗rechtliche Lebens⸗ und Rentenverſicherungsanſtalt haben beſchloſſen, ihren Hypothekenſchuldnern die gleichen Vorteile einzuräumen, wie ſie bei Neubeleihungen vor⸗ geſehen ſind. Es wird danoch für den geſamten Hypotheken⸗ beſtand vom 1. Januar 1936 ab der Höchſtzins auf 5 v. H. — unter Verzicht auf einen beſonderen laufenden Verwal⸗ tungskoſtenbeitrag— heraobgeſetzt. Damit haben Hie öffent⸗ lichen Lebensverſicherungsonſtalten für ſich die Feſtſetzung des Höchſtzinsſotzes auf 5 v. H. für ſämtliche langfriſtigen Kapitalankagen für bindend erklärt. Tuchfabrik Aachen Ac.— Wieder 7 v. H. Der Auf⸗ ſichtsrat der Tuchfabrik Aachen Ach, Aachen, t beſchloſſen, der auf den 14. Dezember einberufenen HV für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr die Verteilung einer Dividende von 7 v. H.(wie im Vorjahre) vorzuſchlagen.. * Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kalkwerke.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der in der Adi⸗Sitzung der Rheiniſch⸗Weſtſä⸗ liſchen Kalkwerke, Dornap, vorgelegte Rechnungsabſchluß für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr 1984035 weiſt noch erhöhten Abſchreibungen auf Anlagen von 1427 281 (994 400)% wund anderen Abſchreibungen von 126 005 (108 715) 4 einſchl. 284 983(227 287)/ Vorkrag einen Rein⸗ gewinn von 1150 003(1 134 330) aus, woraus der auf den 18. Dezember einzuberufenden o. HV die Verteilung einer Dividende von 1 6 v. H. auf 15 Mill., 0 eſchlagen werden ſoll. vorn g gchſſche Werkzeug maſchinenfabrik Bernhard Eſcher.— 8 v. H.(0 v..) Dividende. In der Bilanzſitzung der Sächſiſchen Werkzengmaſchinenfabrik Bernhard Eſcher AG., Chemnitz, wurde der Abſchluß für das am 30. September 1935 abgelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Es ergibt ſich nach hohen Abſchreibungen(i. V. 34 822 auf Anlagen und 4179/ andere) ein Gewinn von 113 960„. Der v. HV. am 21. Dezember wird die Verteilung einer Divi⸗ dende von 8 v. H. ſowie die Ausſchüktung reichlicher Zu⸗ wendungen an die Gefolgſchaft vorgeſchlagen(i. V. 6 402 46 Gewinn, aus dem der geſetzliche Reſervefonds wieder auf 50 000% aufgefüllt wurde, während 2 909. zum Vortrag gelangten). Nach Mitteilung der Verwaltung iſt das Un⸗ ternehmen nach wie vor gut beſchäftigt. 0 * Rheiniſches Braunkohlen⸗Syndikat Gmb. Köln.— Abſatz im laufenden Jahre nicht ungünſtig. In der außer⸗ ordentlichen Geſellſchafterverſammlung der Rheiniſches Braunkohlen⸗Syndikat⸗Gmbi., Köln, berichtete die Ge⸗ ſchäftsſührung über die Geſchäftslage.. Hiernach hat der Abſatz im laufenden Geſchäftsjahr ſich nicht ungünſtig ent⸗ wickelt. Die Abtretung von Braunkohlenkunden zugunſten des Saarkohlenbergbaues(Saaropfer) verläuft trotz ge⸗ wiſſer Schwierigkeiten auf ſeiten der Abnehmer verein⸗ barungsgemäß. * Bankhaus Georg Fuhrmann, Breslau.— Zahlungs⸗ einſtellung. Das Bankhaus Georg Fuhrmann, Breslau, iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und bietet ſeinen Gläubigern einen Vergleich auf der Grundlage von 85 bis 40 v. H. an. Die e Etfektenbörſe iſt an dieſer Za geinſtellung unbeteiligt. 5. Sag ane eines Pariſer Bankhauſes. Die mit 46 Mill. frs. Kapital arbeitende Banque Coloniale d' Etudes et ö Entrepriſes Mutuelles in Paris iſt in Konkurs ge⸗ ale Schließung der größten öſterreichiſchen Seidenweherei. Die größte öſterreichiſche Seidenweberei Kary, bei der kürzlich wegen ſchwerer ſozialer Mißſtände ein Regierungs⸗ kommiffar eingeſetzt wurde, hat ihren Betrieb geſcloſſen. 4 Heberzeichnung der proz. Holland ⸗Schatzanweiſungen. Die am Don nerslag zur Zeichnung aufgelegten aproz. Holland⸗Schatzanweiſungen in Höhe von insgeſamt 95 Mill. hfl. wurden mit 63,94 Mill. öfl. um faſt 9 Mill. Hl. eichnet. Aeeuz der ſchweizeriſchen Zementinduſtrie. Bort⸗ land⸗Cementfſabrik Laufen Ach mit dem Hauptſitz in Lau⸗ Die fen und Zweigniederlaſſung in Münchenſtein bei Baſel erhöht ihr Aktienkapital von 2 auf 2,5 Mill. ſfr.— Die Zementwarenfabrik Ach Entlebuch bei Luzern hat auf ihrer außerordentlichen Generalverſammlung die Auf⸗ löfung und Liquidation der Geſellſchafth beſchloſſen. Amerikas Handel mii kriegführenden Machen Die amerikaniſchen Ausfuhrziffern ſür Oktober zeigen, daß die Warnungen der Regierung vor Geſchäften mit kriegführenden Mächten bisher wenig gewirkt haben. Die Geſamtausfuhr der Vereinigten Staaten nach Italien be⸗ trug 6 821 366 Dollar im Oktober gegen 4795 887 im Sep⸗ tember 1935. Dieſes Anſteigen der Exporte von einem Monat zum andern um über 2 Millionen fällt noch mehr ins Gewicht, wenn man berückſichtigt, daß auch der Sep⸗ tember ſchon ſtarke italieniſche„Kriegskäufe“ ſah. Eine noch deutlichere Sprache ſprechen die Ausfuhrzif⸗ fern der zu Krieszwecken verwendbaren Güter im Oktober dieſes Jahres im Vergleich mit dem vom Oktober 1934. In dieſem Jahre kaufte Italien für 1073 395 Dollar ſol⸗ cher Waren im Oktober, das iſt mehr als doppelt ſo viel wie im Oktober 1934. Flugzeugmotor⸗Teile kaufte Italien innerhalb von fünf Tagen im vergangenen Monat für 200 000 Dollar, das iſt fünfmal ſoviel wie während des ganzen Oktober 1934. Jugoslawiens Konjunkturansfieg verlangsamt Der jugoflawiſche Konjunkturanſtieg, der nach der Dinar⸗Entwertung im Juli 1932 einſetzte, hat bis zur Gegenwart angehalten. Seine Triebkräfte liegen nach wie vor in der Steigerung der Ausfuhr, in der Belebung des Fremdenverkehrs ſowie in der Induſtrialiſierung des Lan⸗ des. Infolge des ungünſtigen Ernteausfalls hat ſich das Maß des Anſtiegs in den letzten Monaten allerdings merk⸗ lich verlaugſamt. Immerhin hat ſich Jugoflawien von der Kriſe ſtärker erholt als die meiſten übrigen füdoſteuro⸗ päiſchen Agrarländer. Die Weizenernte iſt in dieſem Jahre mit rö. 20 Mill. Dz. etwas größer als im letzten Jahre, ſie iſt aber noch erheblich kleiner als im Durchſchnitt der Jahre 1929/83. Außerdem iſt in dieſem Jahr die Mais⸗ ernte ausgeſprochen ſchlecht, während der ungünſtige Aus⸗ fall der Weizenernte im vorigen Jahr durch eine Rekord⸗ ernte an Mais mehr als ausgeglichen wurde. Auch die Obſternte iſt unbefriedigend. Nur bei Tabak, der bei der Umſtellung der jugoſlawiſchen Agrarproduktion auf hoch⸗ wertige Induſtriepflanzen eine immer größere Rolle ſpielt, wird in dieſem Jahr mit einem beſſeren Ergebnis getech⸗ net. den zum Teil durch den neuerlichen ſtürken Preisanſtieg für pflanzliche Erzeugniſſe ausgeglichen. Außerdem hat die Regierung neuerdings Maßnahmen zur Regelung der Agrarverſchuldung eingeleitet, die eins der ſchwierigſten Probleme der jugoſlawiſchen Wirtſchaft bildet. In der Induſtrie, mit Ausnahme der Holz⸗ und Textilinduſtrie, hat ſich der Anſtieg im ganzen ebenfalls verlangſamt. Im Bergbau machten ſich, wenn auch vereinzelt, Abſatzſchwie⸗ rigkeiten bemerkbar; die Produktion ging teilweiſe zurück. Die Ausfuhr iſt in den erſten neun Monaten H. J. gegen⸗ über der gleichen Zeit des Vorjahres dem Werte nach um 6 v. H. geſtiegen. Da die Einfuhr ſich etwa auſ Vorjahrs⸗ höhe hielt, iſt der Aktivſaldo der Handelsbilanz erheblich geſtiegen. Dadurch hat ſich auch die Deviſenlage etwas ge⸗ beſſert. Die geringeren Ernte⸗Erträgniſſe bei Getreide wer⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt, 25 An Fer Abendbörſe beobachtete man allt Zurückhaltung, zumal da Aufträge der Bankenki! fehlten. Die feſte Grundtendenz des Mittag erhielt ſich indes und auch die Kurſe blieben Stand vom Berliner Schluß gut behauptet. eröffneten Mannesmann mit 796(79), 7696(76,25). Weſtdeutſche Kaufhof mit 2595 5 Thür. Lieferung mit unv. 124,50, JG Farben lagen etwas 15036(150). Am Rentenmarkt war das G ebenfalls gering. Etwas höher geſucht waren ſpäte buchforderungen zu 97,20(978). Zinsvergütung mit 91,19, Kommunalumſchuldung mit 88,0) und mit 112,70(11276) lagen gut behauptet. Von Auslauss⸗ renten ſetzten proz. Silbermexikaner mit unv. 8,285 v. H. ein. s Im Verlaufe war die Stimmung unſicher und die Zu⸗ rückhaltung nahm eher zu, ohne daß hierfür Gründe lagen. Die Farben⸗Aktie kam ganz erheblich ve te Notiz mit unverändert 150. Auf den übrigen Märkt blieben die Berliner Schlußnotierungen ebenfalls gut gehlten. Etwas feſter waren Aku mit (51,75). Renten blieben fehr ſtill. Nachbörſe: Ohne Umſatz. * Einlöſungskurs der Goldmark⸗Reichsſchatzanweiſungen „K“ von 1923. Wie die Reichsſchuldenverwaltung bekannt⸗ gibt, beträgt der Einlöſungskurs für die zum 1. Dezember 1935 zur Rückzahlung gekündigten 2 bis ö5zinſigen 5 baren Goloͤmark⸗Reichsſchatzanweiſungen„K“ von 1923 ſo⸗ wie für die am 1. Dezember 1935 fällig werdenden Zins⸗ ſcheine dieſer Schatzanweiſungen 1 R./ 1.. Nofierung der Lira an der Amsjerdamer Börse eingesfellf Die Lira wird ſeit geſtern an der Amſterdamer Börſe nicht mehr notiert. Dieſe Maßnahme wird dam bo⸗ gründet, daß die italieniſche Regierung niederl he Handelsforderungen in Itolien mit Beſchlag belegt hat. Verkaufsbedingungen für inländischen Rohſabak In einer Anordnung der Hauptvereinigung der Deuk⸗ ſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft werden für die Ein⸗ ſchreibungen von inländiſchem Rohtabak nähere Verkaufs⸗ bedingungen feſtgeſetzt: Der Grundpreis gilt dungszweck für kaufmaunsgute Ware. mühungen und ſichtbare Erfolge im Quali die Mitglieder der Tabakpflanzerfachſchaft Zuſe Grundpreis, die je nach dem Ausfall der Qualität und dem Grade der pfleglichen Behandlung an der Waage feſt⸗ geſetzt werden und eine Höhe bis zu 20 v. H. des Grund⸗ preiſes erreichen können. Eine Grundpreispartie iſt eine Partie, die ein gut ge⸗ pflegtes Ausſehen haben muß, genügende Re aufweiſt und geſund iſt. Etwaige Mängel müſſen durch beſondere Vorzüge ausgeglichen werden. Die Zuſchläge werden von den Bonitierern feſtgeſetzt. Die Feſtſetzung iſt bindend für Käufer und Pflanzer. In Streitfällen entſchei ein Gutachterausſchuß, der vom zuſtändigen Landesverbar ohne Rückſicht auf den Verwen⸗ Für beſondere Be⸗ ätsbau erhalten hläge zu dem 1 der Tabakpflanzerfachſchaften im Beuehmen mit der Haupt⸗ vereinigung der Deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaſt beſtellt wird. Bei nicht kaufmannsguter Ware, d. h. bei Ware, die nicht der Grundpreispartie entſpricht, können vom Boni⸗ tierer Abzüge bis zu 20 v. H. vom Grundpreis feſtgeſetzt werden. Die Preisfeſtſetzung für Ware, bei der ein höherer Abzug als 20 v. H. gerechtfertigt iſt, wird der Preisverein⸗ barung zwiſchen Käufer und Pflanzer unter Mitwirkung des Bonitierers überlaſſen. In der Regel erfolgt der Zu⸗ ſchlag einer Partie bei einer Einſchreibung auf das ab⸗ gegebene Höchſtgebot. Dem Geſchäftsführer des Landes verbandes oder dem örtlichen Fachſchaftsvorſitzenden es jedoch vorbehalten, unter den abgegebenen Höchſtgeboten eine Auswahl zu treffen, wenn zwingende Gründe vor⸗ liegen. Die Anoroönung tritt mit dem Tage der Verkün⸗ dung in Kraft. 3 * Der Londoner Goldpreis beträgt am 25. November 1935 für eine Unze Feingold 140 ſh 11½ 8= 8,5888, für ein Gramm Feingold demnach 54,3829 pence= 2,78878 Mark. Waren und Märkie Mannheimer Getreidegroßmarkt O Mannheim, 25. November. Die Kaufneigung Her Müthlen für Weizen hielt auch am heutigen Getreidegroß⸗ markt an; wiederum verſuchte man möglichſt nur gegen Muſter zu kaufen, was ſich jedoch nur in wenigen Fällen durchſetzen ließ. Unterfränkiſche Weizen waren nicht an⸗ geboten; auch Sachſen⸗Saale⸗Weizen war kaum am Markt. Ebenſo ſind oͤie Angebote aus Bayern für Dezember⸗Ja⸗ nuar⸗Februar weſentlich kleiner geworden. Gekauft wur⸗ den hauptſächlich nord⸗ und mitteldeutſche Herkünfte ſowie die vereinzelt an den Markt kommenden württembergiſchen und Wetterauer Weizen. Die für April⸗, Mai⸗ und Juni⸗ Lieferung angebotenen ſchleſiſchen Weizen konnten noch nicht untergebracht werden. Das Angebot in Roggen war klein; für norddeutſche Herkünfte verlangte man durch⸗ weg den Feſtpreis, und nur ganz vereinzelt konnte der Handel um 10 Pfg. unter dieſem kaufen.— Braugerſte bewahrte ihre feſte Haltung; beſte pfälziſche koſtete bis zu 25,00„ ab Station. Das Angebot in Induſtriegerſte war weiter ſehr gering; oſtpreußiſche mit leichtem Geruch, 68/69 Kg., befeſtigte ſich bis auf 22,70 ,. Futtergerſte und Hafer nicht angeboten.— Der Abruf von Weizenmehl hat ſich gegen Ende des Monats eher noch belebt. Roggen⸗ mehl blieb ſtill. Die Nachfrage für Futtermittel hielt an. Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Now. 4,70 Jan. 4,52; März 4,45; Mai 4,477.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 53; Jan. 53,50 Verk.; März 54,75; Mat 55,50. K Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Nov.(35) 660 Dez. 655; Jan.(30) 652; Febr. 650; März 648; April 645; Mai 643; Juni 641; Juli 639; Auguſt 632; Sept. 6247 Okt. 617: Nov. 612; Dez. 611; Jon.(37) 610; März 609; Mai 607; Juli 603; Okt. 597; Tendenz ſtetig. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 25. Nov. Zufuhr: 19 Ochſen, 22 Bullen, 28 Kühe, 29 Färſen(Kalbinnen), 14. Kälber, 5 Schafe, 149 Schweine. Marktverlauf lebhaft, Markt geräumt. Preiſe für ein Pfund Lebendgewicht: Och⸗ ſen a) 4, 6 41; Bullen q) 41, b) 41; Kühe a) 3841, 0) 35, e) 8: Fürſen o) 4, b) 41; Kälber a) 679, b) 6366, d) 6062. Schweine wurden zu den Feſtpreiſen zugeteilt. * Badiſche Schweinemärkte. Sinsheim: Zufuhr: 7 Milchſchweine und 48 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 35—40 Mark, Läufer 45-70 4. Eppingen: Zufuhr: 270 Milch⸗ ſchweine. Preis pro Stück 35—48„. 184 Läufer, Preis je Paar 55—150 /. * Schifferſtadter Gemüſemarkt. Wirfing 4— 5; Weißkohl 2,5—2,85; Rotkohl—5,85 und—4,80; Dänenkohl 3,75; Karotten 2; Möhren 1,40; Blumenkohl 14—23,—12 und —4; Sellerie—11,—8; Eindivienſglat 24,5; Kopfſalat 1,5—3; Feldſalot 20—30 Pfg. Leinöl⸗Notigrungen vom 25. Nov.(Eig. Dr.] Lon don: Leinſgat Pl. per Nov. 10(%); dto. Klk, per Nov.⸗Dez. 12(unv.]; Leinfagtöb loko 25,10%(25,0): Dez. 24,9(unv.); Jan.⸗Febr. 24,10%(25,3); Baumwollöl ägypt. 25,(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt, per No. 676(6,50). Neuyork: Terp. 50,5(49,75). Savannah: Terp. 45,28(44,75). Geld- und Devisenmarkt Zürſen, 20 foremder Cthlul amlich) I Konglanin. 245 ban, 9% J 4% gn 1272 l 2 London 15,27% fon 299,20 Nerstan 57.87 22 Neuper 300.52 berlin 124,20— Paispest 5 gl. Ced.[/ Zelglen 52.32% J Ifen ok. l. 88.90 beige 70 natsgeſd ö 25 ltaſſen. Lell 66,25— Aden 290,— UIMonatsgeldl 3½ Paris, 27 Nevember Gchlug amſlici). London 74.99] Spanlen 207.25 Wien ö 5 Feuer 15,19— fallen 5 4 erfin 619.50 beigſen 256,75 Ichgelz 490.87 Matschau 285,75 London, 25. wmber Cchlub amillch) Feugork 493.58 Kopenbsgen 22.40 Vosges C 568,25 Schenhe! 1/288 Renfrez 298.25 Slockbom 19,89/ fumzsien 632.— okdhans 1207 mferlem 730,25 Oslo 19.90— Konstantin. 613,— fufraſen 125. beris 24 sn 100,1 Ihen 819.— Rerike 17.85 Brüssel 29.19 ¼] Heisiagter: 226.9 ien 28.5 Kopfende 21.75 Hallen 61.00 prag 119.— anch 2,18 Vapars 105,3 Berlin 12.25% Budspett 27,— Buenos Ales 15,.— f Bnenes 0 5 Schwe: 18.28 ½ beige 218— fi ee Ja. 442, aut 9 75 18,15 Spanien 38,18 Foz 0.— I Hongkong.587 Südafrika 100,12 Hamburger Meiallnoflerungen vom 25. November Hupfer f banes- u. Srlts-Ann rief Geld rief Cel, berahli Brief Geld bezahl ö Januar 44.75 44. 75. 00,0 00,00. Hüttenrobzign g Februar 48. 45,25. 800,0 800,0 Feinsilber(HA. p. Ah)) Him 45.7540.-. 800,080. Feingold(I. p. gr. Apr 47.246,50.. 00,0800, 0...-Plan(Abfälle) 21„eee ttf.(A. 5..)„„.10 290 Juni„„Techn. reines Plaiin lali 0 4 2„ Detalior,(Ak. p. gr...55.60 lugus 135 5 Zeptemd* 85 8 Ukioder..„ e ee emen fegalus dhtues.(S lo.) oremb. 44,7544,.. 8000„ ueckel lber( per Flasche) Velemb. 14,7 54475.. 0001800, 0. J Volframerz ching.(in Sb.) * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 26. Nov, [Mitgeteilt von der Deutſchen Bank ond DistontosGeſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim]: Platin techniſch rein 3,60 je Gramm; dio. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; öto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſidger 57,80 59,60/ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. * Preisermäßigung für Bleifabrikate Weſtfäliſche Bleifabrikatehändlervereinigung in Düſſel Hat ihre Preiſe für gewälzte und gepreßte Bletfabrike die längere Zeit ſtetig waren, ab 23. November um d Pfg. je 100 Kg. auf nunmehr 38,75„ ermäßigt. Die letzte Aenderung war eine Erhöhung in demſelben Ausmaß am 8. November. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum für Reiſen talwärts war heute wiederum rege. Die Talfrocht wurde um 10 Pfg. je Tonne erhöht und mit 1,10„ ab Ruhrort und 1,30, ab Kanal nach Rotterdam notiert. Der Zuſchlag für Ant⸗ werpen⸗Gent wurde wit 35 Pfg. je Tonne ſeß f Fracht beträgt jetzt 1,45, ab Ruhrort und Kanal einſchl. Schleppen. Die Berge racht blieb mit ab Ruhrort und 1,50/ ab Kanal Baſis Mainz— 2 1 heim unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 aw. 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bzw. 1% nach Rann⸗ heim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere be⸗ ladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Die Rheiniſch⸗ ri Dienstag, 28. November 100 — — l ittag⸗Ausgabe 5 Neue Mannheimer Zeitung Mittag f Ane en 11 beuuncen iu. Sete! Nummer br Lelzfier Tag 5 3 ii — 1 5* 5 5 8 bb. Heute Dienstag morgen bailtwocn! f 5 oO 100 5 lle Premiere u ce e Teton 5 5 — 5 8 Schauspiele S 855 5 . andiosen Scha 5 ALA 2 die bedeutungsvo t 5 3 lustige Tage j n mit großer Spannung erwarteten 5 ersiag des seit Monate l Tobis-Rota 8 f Diensjag bis Donn a Fi oen 2 jan:-Spitzenfilmes der To 8 en„ EI Fin uf a Cine-Allian 5 1 der heltere„ 5 letzfler Tag! perl Kupfer 5 90 g 2. f. eee eee 10 charante Sus N füt 8., er artes In e ende eee e f i Ac ö 1 8 1 2 3 klanralbene Jen! 5 ad- 2 l 2 8558 Vece a T Me„ pon I„pott in Kellarmben“, grabley: 5 H ANNA WAA G 180 Stadt der Tradition.% Spezialgescha WAIT E 8 ell London- 5 dF Neueste Wochenschau 5 J N PET 2 A8 5 ö— Jugend hat Zutritt! 8 75 G 50D.80.50 8 5 Uhr ergewöbnliches Beg.:.00,.80,.10 Uhr e gv a m m: Fandango in Mexiko III Schauburg. — 8 0 n 3 ö . Iae Elster vo GEL 1 i Bataria- Tonwoche 222 Haus achter, f 5 Fahnadtfänder qusverwa Ungen 55 5 e 0871 .00.10.20 l. Aukermann, p. 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