rufstät. hermiet. I. Zim. „ sofort z. zt v. Gräve, —40⁰¹ Tr.. möbl. 1 ſieue Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim biſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreise fel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pig Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hoff. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Fo Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63.) Oppauer Str. 8 Se Lulſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 N. breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundprelſe. Allgemein gültig lſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 5. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe A Dienstag, 26. November 1935 146. Jahrgang— Nr. 545 —— Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm der abeſſintſche Thronprätendent plötzlich gestorben Ein Tod zu gelegener Stunde Lioͤſch Jaſſu in der Gefangenſchaft an Lungenſchwinoͤſucht geſtorben (Funkmeldung der NM.) — Addis Abeba, 26. November. Der Enkel Menelik II. und ehemalige Kaiſer von Abeſſinien, Lidſch Jaſſu, iſt am 25. November in Garamuleta ſüdweſtlich von Harrar, wo er ſich ſeit gem Jahre 1932 in Gefangenſchaft befand, an Lungen⸗ ſchwindſucht geſtorben. Lidſch Jaſſu, der im Jahre 1897 als Sohn des Nas Mikael geboren wurde, folgte am 14. April Ihio ſeinem Großvater Menelik II. auf den abeſ⸗ ſniſchen Kaiſerthron. Am 17. September 1916 wurde er auf Betreiben der Ententemächte wegen ſeiner deutſchfreundlichen Haltung abgeſetzt und zog ſich in entlegene Wüſtengebiete Abeſſiniens zurück. Nach bergeblichen Verſuchen, ſeinen Thron wieder zu er⸗ langen, wurde der ehemalige Kaiſer gefangengeſetzt. Sein einziger Sohn Menelik, der jetzt 20 Jahre alt ih lebt in Franzöſiſch⸗Somaliland. Kaiſer Haile Selaſſi und die höchſten Würden⸗ ttäger des Reiches werden an dem Begräbnis Kosch Jaſſus teilnehmen. de Der Tod Lidſch Jaſſus erhält im gegenwärtigen Augenblick außergewöhnliche politiſche Bedeutung. Lihſch Jaſſu galt als der abeſſiniſche Thronpräten⸗ bent, deſſen Thronanſprüche in den Abſichten der Ita⸗ liener und vor allem in ihrer Propagandg unter der Algeborenen Bevölkerung eine erhebliche Rolle ſpiel⸗ ten. Unter Hinweis darauf, daß Lidſch Jaſſu als der leibliche Enkel des berühmten und vergötterten Menelik der eigentliche rechtmäßige Erbe des abeſſi⸗ lüſchen Thrones ſei und die Italiener nichts anderes wollten, als dieſem rechtmäßigen Herrſcher durch Vertreibung des Uſurpators Haile Selaſſie den Weg zum Throne zu ebnen, haben die Italiener eine lebhafte Propaganda unter der Bevölkerung des beſetzten Gebietes und, ſoweit es ihnen durch Agenten und Flugzeuge möglich war, darüber hinaus getrieben. „Die Erfolge waren nicht übermäßig, immerhin bildete dieſe Propaganda bei der traditionellen Ab⸗ neigung, die die nichtamhariſchen Provinzen gegen die ſtrenge Herrſchaft der Amharen, der eigentlichen Gefolgſchaftsſtämme Haile Selaſſies hatten, eine ge⸗ wiſſe Gefahr für den Kaiſer, die durch den Tod des Thronprätendenten ausgeſchaltet iſt. Der Tod Lidſch Jaſſus“ kommt alſo ſozuſagen ſehr gelegen. Daß die⸗ ſer Tod ſo plötzlich kam— von einer ernſteren Krank⸗ heit Lidſch Jaſſus war der Außenwelt bis jetzt nichts bekannt geworden— und daß er ausgerechnet in die⸗ ſem Zeitpunkt kam, macht freilich die Angelegenheit etwas myſteriös und wird ſicherlich mancherlei Deu⸗ tungen und Gerüchten Nahrung geben. Das Geheimnis der Gefangenſchaft Lidſch Jaſſus iſt von der abeſſiniſchen Regierung peinlichſt ge⸗ hütet worden. In der unzugänglichen Bergfeſte Garamuleta wurde der Gefangene in hermetiſcher Abgeſchloſſenheit von der Außenwelt gehalten. Nach Ausbruch des Krieges mit Abeſſinien, nach Bekannt⸗ werden der Abſichten, die die Italiener mit dem Ge⸗ fangenen hatten, und nach der angeblichen Auf⸗ deckung eines Entführungsplanes, die mehreren bisherigen Wächtern Lidſch Jaſſus das Leben koſtete, wurde die Ueberwachung auf das äußerſte verſchärft. Sogar die modernſten techniſchen Exrungenſchaften, elektriſch geladene Drahtſperren und elektriſch ver⸗ ſchließbare Türen, ſollen angeblich dazu gedient haben, den koſtbaren Schatz, den Lidſch Jaſſu für Haile Selaſſie darſtellte, zu hüten. Nun iſt der Thronprätendent an einem noch ſichereren Orte, als es die Bergfeſte Garamuleta war. „Tote machen keine Revolution“ ſagt ein mongoliſches Sprichwort. Die barbariſche Wahr⸗ Flaliens Jugend ſammelt Eiſen — Da durch die Sanktionen die Einfuhr von Eiſen erſchwert iſt, wurde ein Aufruf an die italieniſche Bevölkerung erlaſſen, altes Eiſen dem Vaterlande zur Verfügung zu ſtellen. Auf unſerem Bilde bringen italieniſche Jungen altes Eiſen zur Schule, darunter auch liebgewonnene Spielſachen, an denen ſich Eiſen befindet. heit dieſes Wortes iſt ſicherlich auch in Abeſſinien 11 wird Addis Abeba die Trauer um den Throuprätendenten ſicherlich leichter nicht unbekannt. Und ſie machen! Laval als unermüdlicher Vermiitler Rom und London werden gleichermaßen unter Druck geſetzt— Jlalien iſt wieder optimiſtiſch Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 26. November. Der Miniſterpräſident Laval hat geſtern wieder den italieniſchen Botſchafter in Paris empfangen. Die Unterhaltung drehte ſich immer noch um die Jetroleumſperre gegen Italien und um die Möglichkeit etwaiger Einigungsverhandlungen mit England. Wie das„Journal des Deébats“ meldet, habe Laval den Botſchafter darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Vertagung des Genfer Sanktions⸗ komiteez höchſtens 8 bis 10 Tage dauern könnte. In⸗ zwiſchen müßte aber unbedingt auf diplomatiſchem Bebtet etwas erreicht worden ſein, und ſei es auch dür ein Hoffnungsſchimmer, denn ſonſt laſſe ſich die Verſchärfung der Sank⸗ tionen nicht mehr länger umgehen, die Pe⸗ troleumſperre werde dann wohl oder übel bis 5 zum 15. Dezember kommen müſſen. Zapal ſoll dabei auch geltend gemacht haben, behaup⸗ let der„paris Midi“, daß England nunmehr zu Ver⸗ handlungen bereit ſei, was ſehr viel wert ſei, weil es doch bisher alle Verhandkungen mit Italien für derfrüht erklärt habe. 5 Aber auch gegenüber den Engländern ſcheint Laval einen kleinen diplomatiſchen Druck verſucht zu ahen. Wie der„Temps“ aus London berichtet, beſchwere ſich das Foreign Office, und vor allem die Mmiralität, über die Langſamkeit, mit der Frank⸗ teich ſeine Vorbereitungen für eine etwaige Unter⸗ zützung der engliſchen Flotte im Mittelmeer treffe. 1 0 man aber dem General Niſſel glauben darf, 91 heute im„Paris Soir“ die ſtrategiſchen Anſichten er ſranzöſiſchen Militärs darlegt, ſo ſcheint dieſe zangſamkeit gewollt und beabſichtigt zu ſein. In kanzöſtſchen Militärkreiſen ſoll man nämlich nach zem Zeugnis des Generals Niſſel der Anſicht ſein, 15 England die franzöſiſche Unterſtützung im Mit⸗ Reet unbedingt notwendig brauche. 1 engliſche Ueberlegenheit gegenüber Italien 0 der Seekriegführung durch den Eintritt der Meezerei und die Weiterentwicklung der-Boote Gialedem nur möglichen Fliegerangriff ausgeſetzt. r ſei nur ſchwer zu benutzen, weil es zu 5 von der italieniſchen Küſte entfernt liegt und s zu leicht von nur wenigen italieniſchen U⸗ u geſperrt werden könnte. Deshalb müſſe Eng⸗ immer wieder zu„den Franzoſen kommen“, vote 1 and un 881 22 7 N 5 Endesbals könnten die Franzoſen auch von den gländern einiges Entgegenkommen fordern. Aufatmen in Rom — Rom, 25. November.(U..) In politiſchen Kreiſen wurde der Entſchluß, die Sitzung des Achtzehner⸗Ausſchuſſes in Genf noch zu verſchieben, mit großer Erleichterung aufgenommen. Wenn auch die Italiener durchaus nicht als opti⸗ miſtiſch erſcheinen wollen, ſo glauben ſie doch, den Sanktionsmaßnahmen erfolgreichen Widerſtand lei⸗ ſten zu können, wenn nicht Erdöl, Baumwolle, Me⸗ talle uſw. in die Liſte der unter das Ausfuhrverbot fallenden Stoffe aufgenommen werden. Obwohl nichts über die eigentlichen Gründe des Verſchiebungsbeſchluſſes bekannt iſt, bringen Preſſe⸗ vertreter ihn damit in Zuſammenhang, daß die Be⸗ ſprechungen zwiſchen Muſſolini und Sir Erie Drummond ſehr herzlich geweſen ſeien. Sie halten es durchaus für möglich, daß Eng⸗ land einen neuen Schritt zur Herſtellung des Frie⸗ dens unternehmen werde. Im Hauptquartier des Kronprinzen Aeberall Siegeszuverſicht— Mehr FJahrmarktsrummel als Kriegsſchauplatz (Sonderfunkbericht der United Preß) — Deſſie, 25. November. Nach einem beſchwerlichen Marſch von 4 Tagen ſchleppten wir Kriegsberichterſtatter uns heute in die Stadt, die uns den Eindruck eines Jahrmarkt⸗ rummels bot. Jahrhundertelang lag ſie verſchlafen auf ihrem 2500 Meter hohen Berg; heute iſt ſie von lauten Kriegs vorbereitungen erfüllt. Die Leute ſindrvoller Kriegs luſt. Immer wieder bekamen wir die Frage zu hören:„Wann wird der Kaiſer kommen?“ Sie ſind ſich der günſtigen natürlichen Verhältniſſe ihres Landes be⸗ wußt und können es kaum erwarten, ihren Mut gegenüber den Eindringlingen zu beweiſen. Selbſt die unbewaffneten Galla⸗Bauern, die aus dem öſt⸗ lichen Tieffand herbeigeſtrömt ſind, fühlen ſich fähig, einen Krieg zu gewinnen. Begierig ſahen ſie auf unſer Waffenarſenal, das wir auf dem Weg ge⸗ brauchten, um uns Nahrung in Form von Enten, Tauben und Antilopen zu verſchaffen. Bis auf einige eriträiſche Deſerteure und die verwundeten abeffiniſchen Krieger der Nordfront, die im hieſigen Hoſpital gepflegt werden, haben die Leute hier noch nichts vom Kriege geſehen. Die normale Einwohnerzahl der Stadt, 10 000 Menſchen, iſt durch die Soldaten und deren Frauen und Kinder verdoppelt worden. Nahrung gibt es genug. Sie kommt aus den fruchtbaren Tälern, etwa 1200 Meter unter Deſſie. Jeden Tag kommen die Bauern mit ihren Produkten in die Stadt herauf. Deſſie kann daher die von Addis Abeba an die Front marſchierenden Truppen mit Nahrungsmitteln ver⸗ ſorgen. Der einzige Zwiſchenfall hier, bei dem zwei Soldaten und zwei Farmer getötet wurden, ereig⸗ nete ſich, als einige Farmer ſich weigerten, Futter zu verkaufen und die Truppen eingreifen mußten. Die Italiener melden ſiegreiches Gefecht (Funkmeldung der NM.) + Rom, 26. November. Die amtliche Mitteilung Nr. 55 des italieniſchen Propagandaminiſteriums enthält folgenden Heeres⸗ bericht:„Marſchall de Bono drahtet: Die Danakil⸗ Kolonne hat ihre Säuberungsaktion am Oſtrande der Hochebene wieder aufgenommen. An der Unter⸗ nehmung nahmen einige hundert Krieger der un⸗ längſt unterworfenen Danakilortſchaften teil. An der Front des Eingeborenen⸗Armeekorps ſind die Unternehmungen in Richtung auf die Landſchaft Tembien wieder aufgenommen worden, während Schwarzhemoͤenbataillone das Gheralta⸗Gebiet bis zum Abaro⸗Paß organiſieren. An der Somalifront hat General Graziani auf dem Juba⸗Abſchnitt, von wo die Zuſammenziehung abeſſiniſcher Streitkräfte in Lamma⸗Schilindi am Uebi Geſtro, 100 Kilometer nördlich von Dolo, ge⸗ meldet worden war, eine ſchnelle Kolonne eingeſetzt, die am 22. November überraſchend das abeſſiniſche Lager angriff. Nach fünfſtündigem harten Kampf wurde der Feind vollkommen aufgerieben. In dem Buſchwaldgelände wurden rund 100 Tote gezählt, darunter zwei Grasmatſche: Alba Gurraceia und Aragau. Der erſte iſt der„Uakli“ des Fitaurari Barrahei, der bereits früher verwundet worden war. 50. Gewehre, einige Piſtolen und ein Munitions⸗ depot fielen in unſere Hände. Unſere Verluſte be⸗ laufen ſich auf vier Tote, fünf Verwundete, zwei Vermißte, alles Dubat⸗Soldaten. (Weltbild,.) Mittelmeerpakt? Von unſ. römiſchen Korreſpondenten Rom, 25. November. „Die britiſche Regierung iſt der Anſicht, daß die Zeit für einen ſo umfaſſenden Plan noch nicht reif iſt, und daß vor allem die gegenwärtige Lage geklärt werden muß.“ Mit dieſen Worten kennzeichnete kürzlich die Times die Auffaſſung der engliſchen Regierung von den Projekten eines Mittelmeer⸗ paktes. Man ſpricht in Rom, in Paris, in London in dieſen Tagen hartnäckig von einem ſolchen Pakt. Kombinationen werden angeſtellt, Möglichkeiten er⸗ örtert und verneint. Und während die italieniſchen Zeitungen nach wie vor angefüllt ſind mit Berichten von den oſtafrikaniſchen Kriegsſchauplätzen, und das italieniſche Volk nur vom Kriege und von den Sank⸗ tionen ſpricht, zeichneten ſich die Umriſſe einer um⸗ faſſenden, die oſtafrikaniſchen Fragen in ſich ein⸗ beziehenden Geſamtregelung der künftigen Mächte⸗ verteilung im Mittelmeer ab. Von Rom aus geſehen erſcheint es für Italien durchaus wünſchenswert, die abeſſiniſche Frage, die das Land außenpolitiſch iſoliert und ihm die ſchwere Laſt der Sanktionen aufgelegt hat, in immer wei⸗ terem Zuſammenhang einzubeziehen und damit gleichſam ihres Schwergewichts zu berauben. Daher hat man denn auch dem Duce die Initiative für die Erörterung eines Mittelmeerpaktes in den jüngſten Beſprechungen mit dem Botſchafter Großbritanniens in Rom, Drummond, zugeſprochen. Es wäre für Italien im höchſten Grade erwünſcht, die abeſſiniſche Frage für eine Weile auf Eis zu legen, die ita⸗ lieniſchen Truppen in aller Ruhe in Stellungen vor⸗ rücken zu laſſen, die erſtens Gegenbewegungen der Abeſſinier ausſichtslos machen und zweitens Ita⸗ lien für die kommenden Verhandlungen über die Abſteckung ſeiner Eroberungen Fauſtpfänder in die Hand geben, gleichzeitig aber England und den Sank⸗ tionsſtaaten die Möglichkeit einer friedlichen Löſung zeigen und ſie damit von einer Verſchärfung der Sanktionen abhalten. Wie konnte es zu ſolchen Plänen für einen Mit⸗ telmeerpakt kommen? Durch die Tatſache, daß auf engliſches Betreiben die internationale Seekonferenz ausgerechnet in die Zeit ſchwerſter Konflikte hinein⸗ geſetzt wurde. Wenn in London die Flottenſtärken beſprochen werden, dann wird die leidige Frage des Stärkeverhältniſſes zwiſchen der fran⸗ zöſiſchen und der italieniſchen Flotte, die bisher— ſelbſt in der Zeit engſter franzöſiſch⸗ita⸗ lieniſcher Beziehungen— nicht geregelt werden konnte, in aller Schärfe wieder auferſtehen. Eine Frage, die für die künftige Machtverteilung im Mit⸗ telmeer entſcheidend iſt. Hier ergibt ſich für die italieniſche Diplomatie in der augenblicklichen Lage der Anſatzpunkt: Warum, ſo fragt man ſich in Rom, ſoll man nicht die offen⸗ ſichtlichen Beſorgniſſe Englands vor einem Ueber⸗ hanoͤnehmen der italieniſchen Machtſtellung im Mit⸗ telmeer(hervorgerufen vielleicht auch durch eine fran⸗ zöſiſch⸗italieniſche Entente) dadurch zerſtreuen, daß man einen Nichtangriffspakt für das Mit⸗ telmeer vorſchlägt, innerhalb deſſen England, 9 ö 1 N U 2. Seite Nummer 545 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Frankreich und Italien als gleichberechtigte Mächte dann auch ihre Flottenſtärken regeln? Ein ſolcher Pakt— ein Mittelmeerlocarno— würde England das Gefühl der Sicherheit wiedergeben und würde Italien die Möglichkeit eröffnen, ſich unge⸗ hindert in Oſt⸗Afrika feſtzuſetzen. Soweit die ita⸗ lieniſchen Erwägungen. Dem ſteht die ablehnende Kühle Eng⸗ lands gegenüber. England iſt über die Zu⸗ ſammenziehung italieniſcher Truppen in Libyen und über die antiengliſche Propaganda aufrichtig beun⸗ ruhigt. England hat gar keine Eile, mit Italien in Verhandlungen einzutreten, denn eben das, was die italieniſche Diplomatie zu verſtärkter Tätigkeit an⸗ ſpornt, nämlich der Beginn der Sanktionen, gibt London die Ruhe zum Abwarten. Man laſſe erſt einmal die Sanktionen ſich ein wenig auswir⸗ ken, dann wird Italien auch in Oſt⸗Afrika nachgie⸗ biger, dann wird mit anderen Worten Italien in Oſt⸗Afrika nicht Kompenſationen für ſein Eutgegen⸗ kommen im Mittelmeer verlangen, die für England unangenehm ſind. Das iſt das engliſche Rezept. Denn London kann an der Verkoppelung der Mittelmeerfragen mit dem abeſſiniſchen Problem nicht viel liegen, da es in Oſtafrika beſondere In⸗ tereſſen hat. Italien will Harrar und Ogaden end⸗ gültig in Beſitz nehmen und damit die lang er⸗ ſehnte Verbindung zwiſchen ſeinen Kolonien So⸗ mali und Eritrea herſtellen. England aber will die Verbndung Sudan ⸗ Addis ⸗Abeba⸗Britiſch⸗Somali⸗ land nicht unterbrechen laſſen. England hat in Abeſſinien ebenſo wichtige Intereſſen wie im Mit⸗ telmeer und es dient beiden, wenn es abwartet und die Sanktionen ſich auswirken läßt. Eben des⸗ wegen zögert es vor Vorbeſprechungen über einen Mittelmeerpakt und eben deswegen drängt Italien darauf hin. Vorläufig iſt daher noch alles in der Schwebe und viel hängt davon ab, ob die engliſche Regierung nach den Wahlen gegen Italien elaſti⸗ ſchere Methoden anwenden oder im Gegenteil ſchär⸗ fer vorgehen wird. London für Reform des Völkerbundes — Paris, 26. November. Die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ will auf Grund von Unterredungen, die ſie vor kurzem mit einflußreichen engliſchen Perſönlichkeiten in London hatte, die Gewißheit gewonnen haben, daß die eng⸗ liſche Regierung ſofort nach Beilegung des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streitfalles eine grundlegende Aenderung der Völkerbundsſatzung vorſchlagen werde. Es ſei vorenszuſehen, daß das kommende Jahr nicht vorübergehe, ohne daß die eng⸗ liſche Regierung, um Deutſchland den Wie⸗ dereintritt in den Völkerbund zu ermög⸗ lichen, die non der Reichsregierung geforder⸗ ten gryndſätzliggen Al änderungen vorſchla⸗ gen werde, von denen ſie bisber nicht gewagt habe zu ſprechen. Es handele ſich um Artikel 16 des Völkerbundspak⸗ tes, wobei England unter gewiſſen Bedingungen eine Art Verſprechen abgeben werde, auf die Anwendung milttäriſcher Sühnemaßnahmen in Durchführung dieſes Artikels zu verzichten, oder beſſer geſagt ver⸗ ſpreche. die Anwendung ſolcher Maßnahmen von einer vorßerigen Beratung der großen europäiſchen Mächte abhängig zu machen. Engliſcherſeſts ſei man der Anſicht, daß Frank⸗ tung im italtieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall nicht werde verhindern können. 4 2 Amneſtie in Griechenland [Funkmeldung der NM.) ++ Athen, 26. November. Miniſterpräſident General Kondylis wurde am Dienstagmittag vom König empfangen. Die Be⸗ ſprechung des Königs mit Miniſterpräſident Kondylis dauerte zwei Stunden. Der König hat um ein Ver⸗ zeichnis der wegen Teilnahme an der Märzrevolu⸗ tion Verurteilten gebeten, um es einer Amneſtie zu⸗ grunde legen zu können. Wer ſind die Feuerkreuzler? Frankreichs mächtigste faſchiſtiſche Organiſation— Ihr Weſen und ihr Ziel — Paris, 26. November.(U..) Eine kleine Gruppe franzöſtſcher Kriegsteilneh⸗ mer, die ſich„Croix de Feu“, auf deutſch„Feuer⸗ kreuzler“ nannte, marſchierte am 6. Februar 1934 zum Place de la Concorde. Durch dieſen Marſch wurde die kleine, bisher unbedeutende Gruppe unter der Führung des Oberſten Caſimir de la Rocque öie mächtigſte Organiſation unter den faſchiſtiſchen Verbänden und Gruppen Frank⸗ reichs, und nach Meinung vieler Politiker eine direkte Bedrohung für die Republik. Die„Feuerkreuzler“ verachten das republika⸗ niſche Parlament und beteiligen ſich daher an keinen Wahlkämpfen. Sie ſind in militärähnliche Gruppen eingeteilt. Die oberſte Führung liegt bei Oberſt de la Rocque, der ſeine Leute mit eiſerner Diſziplin zuſammenhält Der Oberſt, ſchmächtig gebaut, mit ſcharf geſchnittenen, finſteren Zügen, iſt ehemaliger Offtzier der Armee; er bildet ſozuſagen die„un⸗ bekannte Größe“ in der franzöſiſchen Politik. Die Bewegung der„Feuerkreuzler“ wurde im Jahre 1927 von einer Handvoll ehemaliger Kriegs⸗ teilnehmer gegründet. Die Bezeichnung„Croix de Feu“ wurde gewählt, da die Mitgliedſchaft einzig jenen Mitgliedern vorbehalten blieb, die ſich das Kriegskreuz in den vorderſten Linien verdient hat⸗ ten. Bis zum Jahre 1933 zählte die Organiſation einige tauſend Mitglieder und unterſchied ſich kaum von anderen Vereinigungen ehemaliger Front⸗ kämpfer. Die Empörung, die der rieſige Staviſky⸗Skandal über Frankreich brachte, gab den„Feuerkreuz⸗ lern“ und ähnlichen Organiſationen einen gewaltigen Auftrieb. In der Nacht des 6. Februars fing es an. In dieſer Nacht trotzte eine Kolonne entſchloſſe⸗ ner Männer den Gewehren der Mobilgarde auf dem Place de la Concorde. So wie andere Gruppen der Rechten und Linken, erlitten die„Feuerkreuzler“ Tote und Verwundete. Aus der Straßenſchlacht mit der Polizei wurde ein erbitterter politiſcher Kampf zwiſchen der Rechten und der Linken Die„Feuer⸗ kreuzler“ hoben ihre Erkluſivität auf und ſofort ſetzte ein wahrer Sturm von Aufnahmeſuchen⸗ den ein. Im Februar allein ſtieg die Zahl der Mit⸗ glieder um 6000. Von Monat zu Monat ſtieg die Zahl weiter an und wird heute auf 300 000 geſchätzt. Ueberall in Frankreich wurden Ortsgruppen einge⸗ richtet— das Ergebnis einer Unmenge von Verſamm⸗ lungen, die der Oberſt unermüdlich in jedem Winkel des Landes abhielt. Das Programm der Bewegung iſt nicht ſcharf umriſſen. Es verrät glühenden Nationalis⸗ mus und bitteren Haß gegen die rote Inte r⸗ nationale und die franzöſiſche Frei⸗ maurer. Es wendet ſich gleicherweiſe gegen die politiſchen Partefen und ſieht in der Diktatur die einzige Möglichkeit, die Fehler und Methoden des alten Syſtems auszumerzen. Es enthält auch ein ſoziales Programm, das jedoch, trotz an⸗ dauernder Bemühungen de la Rocques, keinen nen⸗ nenswerten Erfolg bei der Arbeiterbevölkerung er⸗ zielen konnte. In der Hauptſache rekrutieren ſich die Mitglieder der„Croix de Feu“ aus mittleren und obe⸗ ren Bevölkerungsſchichten. Die Linke be⸗ hauptet, daß die Bewegung die offene Unterſtützung der franzöſiſchen Hochfinanz und Schwer⸗ induſtrie genieße und daß ſie, trotz des aufrich⸗ tigen Nationalismus vieler, beſonders jüngerer Mit⸗ glieder, doch nur ein Inſtrument des franzöſiſchen Kanftalismus darſtelle. Die auffälligſte Erſcheinung an der Bewegung der „Jeuerkreuzler“ iſt die Diſziplin, mit der ſie organiſtert ſind. Kürzlich haben ſogenannte„Probe⸗ Moblliſationen“ ſtattgefunden, bei denen 50 000 Mann ohne Schwierigkeit verſammelt wurden. Man behauptet ſogar, daß die„FJeuerkreuzler“ nicht nur„Mobiliſationen“ durchgeführt hätten, ſon⸗ dern auch nächtliche Uebungen zur Vorbereitung eines Staatsſtreiches abhielten. Zu dieſem Zweck hät⸗ ten ſie ſich in den Beſitz großer Waffenlager geſetzt. Gerüchte über Spaltungen der Organi⸗ ſation ſind nur zum Teil richtig. Es trifft zwar zu, daß einige Unterführer die Bewegung verließen, da ſie mit der unbeſtimmten Haltung de la Rocques in der Frage des Zeitpunktes der revolutionären Aktion und mit deſſen vagen Programm nicht ein⸗ verſtanden waren; es ſind aber keinerlei Anzeichen dafür vorhanden, daß dies die Organiſation als Gan⸗ zes geſchwächt hätte. 8 1 5 Entſpannung in Paris Die Radikalſozialiſten ſcheuen die Kriſe [Funkmeldung der NM.) + Paris, 26. November. Am Dienstagvormittag um 10 Uhr iſt im Elyſée der Miniſterrat zu einer wichtigen Beratung zuſam⸗ mengetreten, die hauptſächlich innenpolitiſchen Auf⸗ gaben gült. Die Regierung wird ſich vor allem mit der par⸗ lamentariſchen Lage befaſſen, wie ſie ſich im Hinblick auf die heikle Frage der ſogenannten Bünde und auf die Haushaltsberatungen darſtellt. Es iſt anzu⸗ ik⸗ ttehmen, daß Miniſterpräſident Laval bei dieſer Ge⸗ reich zwar gegen eine derartige Aenderung prote⸗ ſtieren werde, daz es ſie aber angeſichts ſeiner Hal⸗ legenheit den Inhalt ſeiner für Dienstagabend um 20 Uhr angekündigten Rundfunkanſprache bekannt⸗ geben wird. In parlamentariſchen Kreiſen ſcheint eine leichte Entſpannung eingetreten zu ſein. Vor allem läßt ſich im Lager der Radikalſozialiſten eine gewiſſe Kriſen müdigkeit feſtſtellen. Die Tatſache, daß weder die Sozialiſten noch die Kommuniſten für eine etwaige Beteiligung an einer neuen Re⸗ gierung zu haben ſind, wirkt ſich immer ſtärker auf die Radikalſozigliſten aus. Immerhin iſt erſt für Mitwoch eine Klärung der Lage zu erwarten, da daun die Abordnung der Linken und die einzelnen Kammergruppen zu den Beſchlüſſen der Regierung Stellung nehmen werden. Nanking läßt es ſich nicht gefallen Scharfe Maßnahmen gegen die Sel gkeits⸗ bewegung — Nanking, 26. Nov. Das Reichsvollzugsamt der Nanking⸗Regierung hat ſich am Dienstag zu ſcharfen Maßnahmen gegen die nordchineſiſche Selbſtändigkeitsbewegung ent⸗ ſchloſſen. So wurde die Auflöſung des Peipinger Militärrates verfügt und der Kriegsminiſter Hojing⸗ tſchin zum Oberſten Verwaltungskommiſſar von Peiping ernannt. Das Haupt der Selbſtändigkeits⸗ bewegung, der Verwaltungschef der entmflitgriſier⸗ ten Zone von Oſt⸗Hopei, Jinjukeng, wurde abgeſetzt Gegen ihn wird ein Strafverfahren eingeleitet wer⸗ den. Der Garniſonkommandeur von Peiping und Tientſin, General Sungtſcheyuan, erhielt das Amt eines„Befriedungskommiſſars“ mit der Aufgabe die Selbſtändigkeitsbewegung in Tſchachar und Hope mit allen Mitteln zu unterdrücken. — Tokio, 25. Nov. Der chineſiſche Geſchäftsträger Ting beſuchte am 25. ds. Mts. den ſtellvertretenden Außenminiſter Schigemitſu und überbrachte ihm den Wunſch Nan⸗ kings nach Verhandlungen über eine freundſchaftliche chineſtſch⸗japaniſche Zuſammenarbeit. Die Verhandlungen wären in Nanking durch Tſiangtſopin und Aryaſchi zu führen. Der ſtellver⸗ tretende Außenminiſter ſtimmte dem Vorſchlag zu. Dienstag, 26. November 1998 Der braſilianiſche Aufſtan niedergeſchlagen Die Uebergabe der Aufſtändiſchen eine Frage von Stunden London, 286. November. Wie Reuter in amtlichen braſtlianiſchen Kreisen in London erfährt, iſt Telegrammen aus Braſilien zufolge der dort ausgebrochene kommuniſtiſche Auf⸗ ſtand niedergeſchlagen worden. In Olinda wurden die Aufſtändiſchen völlig niedergezwungen, während ſie in Pernambuco in die Kaſernen zurückgetrieben wurden. Dort konnten ſie von den regierungs⸗ treuen Streitkräften umzingelt werden. Ihre Ueber gabe wird ſtündlich erwartet. In Rio de Jaueiro und den übrigen Städten iſt, den Berichten zufolge, alles ruhig Reichsſchatzmeiſter Schwarz 60 Jah lt Jahre al (Funkmeldung der NM 3) + München, 26. November. Am 27. November begeht der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP, Reichsleiter, SA⸗ und SS⸗Obergrup⸗ penführer Franz Xaver Schwarz, ſeinen 60. Geburts⸗ tag. Seit zehn Jahren iſt Schwarz„Finanzminister“ der NSDAP und hat als ſolcher auch die Reichs⸗ zeugmeiſterei, den Haus⸗ und Grunobeſitz der Par⸗ tei und das Reichs reviſtonsamt zu verwalten. Als Leiter der Reichskartei regelt er das geſamte Auf⸗ nahme⸗ und Mitgliedſchaftsweſen. Darüber hinaus iſt er im ganzen deutſchen Volk bekanntgeworden durch die muſtergültige Organiſation der Winter⸗ hilfs⸗ und Arbeitsbeſchaffungslotterie. München, die Hauptſtadt der Bewegung verlieh Reichsſchatzmeiſter Franz Xaver Schwarz aus Anlaß der Vollendung des 60. Lebensjahres das Ehren⸗ bürgerrecht in Würdigung ſeiner langjährigen er⸗ folgreichen Tätigkeit in der Stadtverwaltung und ſeiner hervorragenden Verdienſte um die gational⸗ ſozialiſtiſche Bewegung im allgemeinen und die Hauptſtadt der Bewegung im beſonderen. Die Glückwünſche der Stadtverwaltung hat Ober⸗ bürgermeiſter Fiehler dem Reichsſchatzmeiſter be⸗ reits in einem Schreiben unter Ueberſendung eines Blumengebindes und einiger Flaſchen aus dem Ratskeller zum Ausdruck gebracht. Die Ueber⸗ reichung der Ehrenbürgerurkunde erfolgt zu einem ſpäteren Zeitpunkt. Diplomaten beſuchen das Wo (Fun kmeldung der NM.) + Berlin, 26. November. Am Dienstag traf eine Reihe führender Perſön⸗ lichkeiten des Diplomatiſchen Korps im Hauplamt ein, um ebenfalls mit Intereſſe das deutſche Winter⸗ hilfswerk kennen zu lernen. Der Reichsbeauftragte des WHW und Leiter der NS⸗Volkswohlfahrt, Hauptamtsleiter Pg. Hilgen⸗ feldt, begrüßte die Gäſte und führte ſie durch die ein⸗ zelnen Abteilungen des Hauſes. 19 japaniſche Arbeiter ertrunken — Tokid, 28. November. 19 japaniſche Arbeiter wurden bei der Ueberſahrt über den Inaſchiro⸗See in Nordjapan von einem plötzlichen Sturm überraſcht und fanden ſämtlich den Tod in den Wellen. Haupiſchriſtieiter und verantwortlich ſür Politit: Dr. Alois Wingauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für ter, wi ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsteil; Dr. Friß d Lokaler Teil! Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller a weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Tell: Furt Wilheln Fennel Anzeigen und geſchäf Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim, 2 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr Fritz Bode& Co., Maunheim, ke 1 4 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies,/ B. Viktor kaſtraße 3 .⸗A. X. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 2285 Abendauflage der Ausgabe Au Ausgabe 812087 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig, 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Der General und die Weltgeſchichte Anekdote aus dem Jahre 1848/ Von Robert Hohlbaum Als das revolutionäre Miniſterium Batthyani⸗ Koſſuth entlaſſen war und ſich die Hofpartei nach einem gefügigen Erſatz umſah, war ſie einigermaßen in Verlegenheit, denn ſie ſuchte ein möglichſt unbe⸗ ſchriebenes Blatt, das weder da noch dort Anſtoß erre⸗ gen könnte. Wer endlich darauf verfiel, den alten Gene⸗ ral Recſey, der als friedlicher Penſioniſt in Wien lebte, zum Miniſterpräſidenten vorzuſchlagen, über⸗ liefert kein Chroniſt. Der gute General hatte im übrigen keine andere Aufgabe, als die Uebergabe des ungariſchen Kommandos an Jellacich auszuſpre⸗ chen, aber eben dieſe unpopuläre Verfügung machte ihn für die Radikalen zur verhaßten Geſtalt in einem Haupt der Kamarilla. Er war ſchon längſt wieder in ſeine ruhige Pen⸗ ſioniſtenwohnung zurückgekehrt, als die Oktoberrevo⸗ lution ausbrach und man auch ihn verhaften und ihm den in dieſen Tagen ſehr kurzen Prozeß machen wollte Zwei Offiziere der akademiſchen Legion ſtol⸗ perten alſo eines Morgens unter lautem und etwas ungeübtem Waffengeräuſch die Holpertreppe des Hauſes in der Jägerzeile hinauf und läuteten Sturm, bis der alte Junggeſelle ihnen ſelbſt öffnete, denn ſeine Haushälterin hatte ſoeben den nicht ganz ungefährlichen Weg zum Fleiſcher angetreten, um ihrem Herrn, der Notzeit ungeachtet, ſein gewohntes Schnitzel zu kaufen. Die jungen Leute brachten ihr gewichtiges„Im Namen des Geſetzes!“ nicht heraus. Sie hatten ſich dieſes Haupt der Gegenrevolution als einen wilden martialiſchen Bluthund vorgeſtellt, mit kaltem Geierblick, in eiſern geſchnürter Uniform, und ſo ſtarrten ſie, ein wenig aus der Faſſung gebracht, in die harmloſen, tränenden, waſſerblauen Augen und auf den etwas bekleckſten Schlafrock mit den langen Schnüren und den verſchmutzten roten Aufſchlägen. „Im Namen des Geſetzes!“ Nein, ſie brachten es nicht über die Lippen angeſichts des freundlichen roten, von blauen Trinkeräderchen neckiſch durch⸗ zogenen Geſichts, des unter dem herabhängenden Schnausbart ſich freundlich öffnenden Mundes mit den gelben Raucherzähnen, der nun lächelnd ſagte: „Aber bitt ſchön, bitt ſchön, die Herren, tretens doch biſſel näher!“ Die Studenten folgten dem Klang der Stimme. Es war nicht die Kommandoſtimme, die ſie erwartet hatten und deren verhaßter Klang ſie zur Unerbitt⸗ lichkeit erweckt hätte, denn der General Reeſey war, im Vertrauen geſagt, kein ſo wilder Kriegsmann ge⸗ weſen, ſondern hatte ſeine Dienſtzeit zum großen Teil in Kanzleien verbracht. Den einen der Studen⸗ ten erinnerte die Stimme an die feines Vaters, eines alten Hofrats, dem er durch ſeine rebelliſche Geſinnung manchen Kummer bereitet hatte, den an⸗ dern, ein bemooſtes Haupt, an einen alten Onkel, der ihm einmal im Vorjahre, als die Manichäer ihm beſonders arg auf den Ferſen waren, die Schulden bezahlt hatte. Es war doch eine verdammte Zeit geweſen, als jeden Tag der Schneider, der Schuſter, der Wirt und der Zigarrenhändler auf gröbliche Weiſe Zahlung gefordert hatten. Gott ſei Dank, daß dann die Revolution gekommen war! Man war ja aber ſchließlich da, um den alten General ſeiner wohlverdienten Strafe zuzuführen, der nun ihnen voraus in das Zimmer ſchritt, eine Flaſche und Glä⸗ ſer vom Regal nahm und bedächtig einſchenkte. „Die Herren trinken doch ein Glaſerl? Aber natürlich, junge Leut! Wie ich ſo jung war!“ Eigentlich ſollte man nicht, eigentlich, es konnte ſogar als Beſtechung gedeutet werden. Ach was, man hatte zwölf Stunden Poſtendienſt hinter ſich und fror wie ein Hund. Man würde es ihm nachher ſchon zeigen, daß man ſich nicht beſtechen ließ! Der Alte würde ohnehin morgen erſchoſſen, ſchade um den Schnaps, wenn er verdarb. „Alſo, was verſchafft mir denn das Vergnügen?“ Der Schnaps hatte die Hemmungen beſeitigt, aber auch das Pflichtgefühl geweckt. Der ältere Student ſtellte ſich ſtramm auf und ſagte: „Im Namen des Geſetzes ſind Sie verhaftet!“ „Aber, verhaftet, ja warum denn?“ ſtammelte der General. „Als Führer der Gegenrevolution!“ ergänzte der zweite Student,„als Miniſterpräſident des verruch⸗ ten Abſolutismus.“ Er hielt inne, wenn der Alte 5 nicht ſo verdammt ſeinem alten Onkel ähnlich ſaihe Der General hatte das Schnapsglas auf den Tiſch geſtellt, tat einen tiefen Atemzug und ſagte: „Ja, das meinens! Ich habs ja immer gefürchtet, daß aus der blöden'ſchicht was auswachſen wird! Ich hab nicht wollen, ich hab geſagt: Ich bitte ge⸗ horſamſt, von meiner ſchlichten Perſon Abſtand zu nehmen, ja, ſo hab ich geſagt, ganz rundheraus, es war eine gottverfluchte Soße, die ſie mir da ein⸗ gerührt haben, was is mich denn die'ſchicht an⸗ gangen, ich habe ja gar nicht gewußt, um was es ſich dreht.“ Er ſchenkte ſich wieder ein und trank raſch aus.„Gar nichts is es mich angangen, gar nichts! Geſchieht mir ſchon recht! Hab ich dreißig Jahr ſo gelebt, oder vierzig, ſeit ich Leutnant worden bin, wär's noch weitergangen. Es is niemand dran ſchuld wie der verdammte Swoboda, der Uniform⸗ Tailleur um die Ecken in der Komödiengaß, und dann der Gaſtwirt Sperh der Lump, weil er nicht mehr hat warten wollen und wir jeden Tag auf die Bude gerückt is wegen die paar tauſend Gulden, und die Mali, ja, die vor allem, die Kellnerin vom Sperl, die hat behauptet, daß das letzte Kind von mir wär. No, und das alles is mir zu viel worden, ich hab ja keine Stund Ruh gehabt, aber ſchließlich, es wär ſchon noch gangen, verfluchter Blödſinn, gottverfluch⸗ ter, was hab ich jetzt davon, daß ich Miniſterpräſi⸗ dent war, Miniſterpräſident, es is zum Lachen! Und was hab ich von allem Anfang davon gehabt? Daß die Mali, das Luder, noch höhere Aliment verlangt hat!“ Ex hatte zwiſchendurch einige Gläſer getrunken, jetzt erhob er ſich und ſagte ſchwer, aber in abſchlie⸗ ßender Erkenntnis:„Ein gottverfluchter Blödſinn war es, und ich war ein Trottel.“ Das Wort war ſo gewichtig, daß ihm eine kleine Stille folgen mußte. Aber endlich fragte der ältere Student: „Ja, aber warum, wenn Sie doch das einſehen, Herr General, ich mein natürlich, daß es nicht klug war, ſich mit der Reaktion einzulaſſen, warum haben Sie es denn dann getan?“ „Warum? Warum? No, weil's mir'ſagt haben, wenn ich Miniſterpräſident werd, dann zahlens mir meine Schulden!“—— Sie haben dann gemeinſam den Reſt der Flaſche ausgetrunken und ſind, ein wenig ſchwankend, alle drei durch die Hintertür, über Hof und Garten weg⸗ gegangen. An den letzten Poſten vorüber haben die zwei Studenten den General Reeſey geführt, bis er in Sicherheit war und allein den Weg nach dem Dorf Aſpern gefunden hat. Dort im Gaſthaus„Zum Erzherzog Karl“ hat er die böſen Tage des Hin und Her der Belagerung verbracht und iſt dann, als der Windiſchgrätz in Wien eingezogen war, in ſeine alte Wohnung in der Jägerzeile zurückgekehrt, und nie mehr, weder im Guten noch im Böſen, iſt die Welt⸗ geſchichte an ihn herangetreten. Albert v. Küßwetter vom Mannheimer 1 5 naltheater wurde eingeladen, die Partie des 915 in Wagners„Siegfried“ und den Pedrillio in 1 zarts„Entführung“ bei den diesjährigen mee Feſtſpielen in Barcelona zu ſingen. Er 185 dieſes ehrenvolle Angebot mit Rückſicht auf ſeine hi ſigen Verpflichtungen ablehnen.. Wolfram Brockmeier, einer der Führer 5 jungen deutſchen Dichtergeneration, der das e referat Schrifttum im Kulturamt der. führung leitet, wurde von dem Prüſtdenken.., Reichsſchrifttumskammer, Hanns Johſt, zum 110 berater für Lyriker in der Reichsſchrifttumskamm ernannt und in den Verwaltungsbeirat e Franz Liſzt oder Franz Liſt? Das 11 955 Jahr hat die Frage der völkiſchen Zugehörigkeit i großen Komponiſten wieder in den e gerückt. Einen wichtigen Beitrag hierzu liier ef Bericht des öſterreichiſchen Schul rates Joſ. 1 baur, der folgendes mitteilt:„Im Jahre 1925 1 als Schulrat Bennv Mengele, als Leiter des alölng weſens in den Bezirk Pullendorf berufen, 1 aufſuchte. Ihn drängte es, das Taufbuch von ie zu ſehen. Da zeigte ſich zu ſeinem e Eintragung des ſo berühmt gewordenen Rai 15 Täuflings als Franz Liſt, alſo in echt net Schreibung. Liſts Vater war Famals Guss. des Fürſten Eſterhazy und hatte die e tereien unter ſich. Die Zeitſtrömung hatte es lait mit ſich gebracht, daß der gut deutſche Nam zt magyariſtert wurde und alle Welt ſchwört lebt n Liſzt die urſprüngliche Schreibung ſei Es 1 der Zeit, ſich der Eintragung im Raidinger Ta⸗ buch zu beſinnen.“ Diel Nacht Eine In lan Kraftwe wahrt! Reihe k ger Ja und gle auf die geſteuer Hausw Gehweg sort kle tellten Kraſtwe abſichtig gewiſſer Geistes! wagenft daun ken mit ch in 10 be Reihe k um, kuf rühig 1 der Wa Anfäng nem At Großſta wäre e Schaden Anſtan dieſe A und ge ſentlicht 90 Auf ſeinem 2 gartenſt 1 diger er eine den lin Mit Ausfah ſtieß gef motive den lin guetſchu menſtoß ktümme lichen E 47 menen gel bea angezei. Jaht raödieb wohnen zirksgef Ent Schule Damen mit Se ber vo 1 Quadra 1 2 Heut nach de. der Sa abſauge taten n Rohrle wurde Schlauc bekämp der Br der ei durch d dem S Da brank ſchaft a ö dag for Verleſi ſagen Chirur den Ar Kranke 0 ei m gen de Gazetu die An das la beſchäs dem zum und der alte nie elt⸗ * — Dienstag, 26. November 1935 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe — Nummer 545 Seite —— Mannheim, 26. November. nacht einmal eine Entſchuldigung. Eine enge Seitenſtraße in der Nähe der Börſe. In langer Reihe ſind dort vor einem Gaſthaus Kraftwagen abgeſtellt, wobei nur ſopiel Abſtand ge⸗ rahrt bleibt, daß die Wagen ohne weiteres aus der Reihe heraus itt die Fahrbahn kommen. In mäßi⸗ ger Fahrt kommt aus den Planken ein Kraftwagen und gleitet an der langen Reihe vorbei, um plötzlich auf die Seite geriſſen und auf den linken Gehweg getenert zu werden. Einen Meter nur noch von der kauswand kommt der Kraftwagen zum Halten. Was den Fahrer veranlaßt hatte, unvermittelt auf den gehweg zu fahren? Die Augenzeugen waren ſich ſo⸗ sort klar darüber. Denn aus der Reihe der abge⸗ ſellten Kraftfahrzeuge war mit einem Ruck ein Kraftwagen geſchnellt, ohne daß der Fahrer ſein be⸗ abfichtigtes Herausfahren angezeigt 5 oder ſich ver⸗ gewiſſert hätte, ob die Fahrbahn frei war. Die Geiſtesgegenwart des von hinten kommenden Kraft⸗ wagenführers hat den unvermeidlich erſcheinenden guſammenſtoß verhindert und die Augenzeugen den⸗ ten mit Schaudern daran, was geſchehen wäre, wenn ſch in dieſem Augenblick Fußgänger auf dem Geh⸗ weg befunden hätten. Der ſo leichtſinnig aus der Reihe herausfahrende Kraftfahrer blickt ſich flüchtig um kuppelt in den zweiten Gang und fährt ſeelen⸗ hig weiter. An dem Ruck, den beim Umſchalten her Wagen macht, merkt man, daß hier ein blutiger Anfänger am Steuer ſitzen muß, der ſich mit ſei⸗ gem Anfängerkönnen in den Straßenbetrieb der Großſtadt geſtürzt hat. Selbſtverſtändliche Pflicht wäre es geweſen, ſich zu erkundigen, ob er keinen Schaden verurſacht hatte, und ſchließlich hätte es der Anſtand erfordert, daß er ſich entſchuldigt. Es ſind hieſe Auch⸗Fahrer, die das Anſehen des anſtändigen und geſchulten Fahrers immer wieder in der Oef⸗ ſentlichkeit ſchädigen. Polizeibericht vom 26. November Auf den Gehweg gefahren. Beim Wenden mit einem Fahrzeug geriet geſtern mittag auf der Au⸗ gartenſtraße ein des Fahrens noch nicht kun⸗ diger Kraftradfahrer auf den Gehweg, wo er eine ältere Frau anfuhr. Dieſe ſtürzte und brach ben linken Fuß. Mit einer Lokomotive zuſammengeſtoßen. Beim Ausfahren aus einem Anweſen in der Diffensſtraße ſeß geſtern mittag ein Lieferdreirad mit einer Loko⸗ motive der Reichsbahn zuſammen. Der Fahrer brach hen linken Unterſchenkel und erlitt eine Rippen⸗ guetſchung. Das Lieferdreirad wurde beim Zuſam⸗ menſtoß zur Seite geſchleudert und vollſtändig zer⸗ kknümmert. Ueber die Schuldfrage ſind die polizei⸗ chen Erhebungen noch im Gange. 47 Fahrzeuge wurden bei einer geſtern vorgenom⸗ menen Prüfung wegen verſchiedener techniſcher Män⸗ gel heanſtandet. Ferner wurden 3 Fahrzeugführer angezeigt und 21 gebührenpflichtig verwarnt. Fahrraddieb feſtgenommen. Wegen eines Fahr⸗ taodiebſtahls wurde geſtern ein auf dem Waldhof wohnender Mann feſtgenommen und in das Be⸗ zirksgefängnis eingeliefert. Entwendet wurde am 21. November in einer Shule in der Weberſtraße ein hellbeiger Gabadine⸗ Tamenmantel, zweireihig, braun und beige geſpritzt, mit Seitentaſchen und Hornknöpfen; am 21. Novem⸗ ler von einem Güterbeſtätterei⸗Wagen in den T⸗ Juabraten mehrere Kiſten Bückinge. Brand in der FJuteſpinnerei Heute vormittag wurde die Berufsfeuerwehr nuch der Vereinigten Juteſpinnerei und Weberei in ber Sandhofer Straße gerufen, wo in einer Staub⸗ ahſaugeanlage Abfalllfaſern in Brand ge⸗ taten waren. Das Feuer hatte ſich bereits in der Rohrleitung und im Abſcheideturm feſtgeſetzt, und wurde von dem ausgerückten Löſchzug mit zwei Shlauchleitungen unter Verwendung von Schaum bekämpft. Nach zweieinhalbſtündiger Arbeit war ber Brand gelöſcht und die Feuerwehr konnte wie⸗ der einrücken. Eine Betriebsunterbrechung tritt durch dieſen Brand nicht ein. Die Urſache iſt in dem Schadhaftwerden einer Maſchine zu ſuchen. Da zu gleicher Zeit in H 1 ein Ofenrohr⸗ brand ausbrach, mußte auch die dienſtfveie Mann⸗ ſcaft alarmiert werden. Das zweite Fahr Erzeugungsſchlacht Der Landesbauernführer ſyricht in Mannheim— Jede gewonnene Erzeugungs⸗ ſchlacht iſt eine Abwehrſchlacht gegen den Volſchewismus Für die Ortsbauernführer des Kreiſes Mann⸗ heim und die anderen erſchienenen Landwirte war es eine beſondere Freude, zur Eröffnung der winter⸗ lichen Schulungsarbeit der Kreisbauernſchaft, den Landesbauernführer und Gauamtsleiter für Agrar⸗ politik F. Engler⸗Füßlin begrüßen zu dürfen. In den Räumen des Park⸗Hotels ergriff nach Be⸗ grüßungsworten des Kreisbauernführers Treiber der Landesbauernführer das Wort, um zunächſt einen Rückblick auf die argrarpolitiſche Entwicklung zu werfen und darzulegen, in welchem Zuſtand ſich bei der Machtübernahme der Bauernſtand befand, weil die landwirtſchaftlichen Belange ſchlecht vertreten waren. Man ſchuf daher den Reichsnährſtand und richtete die bäuerliche Selbſtverwaltung auf. Nach Errichtung von drei Hauptabteilungen konnte man an die Arbeit gehen, um Diener des ganzen Volkes zu ſein durch der Hände Arbeit. Auf dieſer Grundlage konnte im vergangenen Jahre oͤer Reichsbauernführer zur Erzeugungs⸗ ſchlacht aufrufen und mit Stolz dürfen wir feſtſtellen, daß dieſe Erzeugungsſchlacht ein voller Erfolg ge⸗ weſen iſt. Wenn wir trotz dieſer erfolgreichen Erzeugungs⸗ ſchlacht eine Verknappung des Schweine⸗ fleiſches und der Butter haben, dann ſind daran nicht allein die trockenen Jahre 1934 und 1935 ſchuld, ſondern die größte Schuld trägt die früher jahre⸗ lang fehlgeleitete Geſamtpolitik. In zwei Jahren konnte man unmöglich alles das wieder gutmachen, was in Jahrzehnten vorher verdorben wurde. Die Verknappung hat bereits ihren Höhepunkt überſchritten und wir werden nun langſam aber ſicher in beſſere Verhältniſſe kommen. Mit vollem Vertrauen blicken wir in die Zukunft, wenn auch zu erwarten iſt, daß noch für eine kurze Zeit nicht ganz der Bedarf an ſchlachtreifem Großvieh zu decken ſein wird. Wir müſſen uns klar darüber ſein, daß die Fett⸗ wie auch die Rohſtoffverſorgung eine Deviſenfrage darſtellen. Wir Bauern ſind aber entſchloſſen, die Fettverſorgung nicht an der Deyiſen⸗ frage ſcheitern zu laſſen, ſondern ſie allein urch die Erzeugung auſunſerer eigenen Scholle zu löſen. Das Ziel muß und kann erreicht werden, wenn wir die Dinge ſo ſehen, wie ſie ſind, und wenn jeder Bauer mithilft, dieſes Ziel zu erreichen. Das Ziel heißt: Erringung der Nahrungs⸗ freiheit des deutſchen Volkes. Wenn wir daran denken, daß die Landwirtſchaft des deutſchen Volkes vor dem Weltkrieg einen hohen Stand hatte und daß trotz Anpflanzung im Feindes⸗ gebiet das deutſche Volk im Kriege ſich nicht ſelbſt ernähren konnte, ſo muß es uns doch mit Freude erfüllen, wenn man ſagen kann, daß trotz Landver⸗ luſt in Oſt und Weſt das deutſche Volk in den Jah⸗ ren 1934 und 1935 ausreichend Brot undge⸗ nügend Kartoffeln aus eigener Er⸗ zeugung hatte. Beſonders das Land Baden hat hier ganz Großartiges geleiſtet, und wenn Ba⸗ den mit der gleichen Milchlieferungsmenge aufwar⸗ ten kann wie Württemberg, dann will das ſchon etwas heißen. Im vergangenen Jahre bewegte ſich die Erzeu⸗ gungsſchlacht mehr auf der großen Linie. 1935 gilt es, an individuelle Aufgaben heranzugehen: Wir müſſen mehr Wert auf den einzelnen Hof legen. Die großen Höfe, die in Nordbaden durchweg als Vorbild bezeichnet werden müſſen, wol⸗ len wir wie bisher weiterarbeiten laſſen. Da aber viele Höfe noch unter dem Durchſchnitt ſtehen, müſſen wir dort zeigen, wie man es machen muß, um zu höchſter Leiſtung zu kommen. Mit dem Standpunkt, daß man es ſo macht, wie es der Vater und der Großvater ſchon gemacht haben, muß auf⸗ geräumt werden. Ein Beiſpiel von Bauer zu Bauer gegeben wird, vieles ändern. Einer allein kann nicht die große Aufgabe bewältigen, es gilt Mitarbeiter zu ſchafſen. Vieles iſt ſchon gewonnen, wenn nur der Neid und der Haß abgelegt werden, die vielfach noch hinderlich im Wege ſtehen. Wir brauchen die gegenſeitige Hilfe und ſchon darum müſſen alle Streitäxte begraben werden. Im Vordergrund ſteht die Frage, wie man auf dem beſten Wege zur größten Leiſtung in futter⸗ mäßiger Hinſicht kommt, da gerade die Futter⸗ frage von ausſchlaggebender Bedeu⸗ tung iſt. In der Rindviehzucht muß man da⸗ hin kommen, daß die Zucht dort erfolgt, wo ſie hin⸗ gehört. In Zuchtgebieten brauchen wir keine Milch⸗ wirtſchaft. Aehnlich iſt es in der Pferdezucht, bei der die Raſſen nur auf dem Boden gedeihen, von dem ſie ſtammen. Weiterhin ſoll jeder Bauer, und wenn es nur einige Geviertmeter ſind, Flachs an⸗ bauen, um dem Führer zu zeigen, was man aus freien Stücken zu leiſten vermag. Aufgabe wird es ſein, in den kommenden Winter⸗ monaten ſich für den Kampf des nächſten Jahres theoretiſch vorzubereiten. Das Jahr 19834 ſah das Bauerntum erſtmals in einer geſchloſſenen Front, das Jahr 1935 brachte eine gewonnene Erzeugungs⸗ ſchlacht und das Jahr 1936 muß dieſe gewonnene Erzeugungsſchlacht zu einem großen Sieg ausbauen. Jede gewonnene Erzeugungsſchlacht iſt eine gewonnene Abwehrſchlacht gegen den Welt⸗ bolſchewismus. Nachdem der Landesbauernführer noch auf die Judenfrage eingegangen war, wies er weiter darauf hin, daß der Reichsnährſtand nicht überall Freunde gehabt habe, daß man aber jetzt doch die Arbeit an⸗ erkennen müſſe, die er geleiſtet hat. Man ſpreche auch davon, daß man den Bauern der Religion ent⸗ fremden wolle, aber wir können nur immer wieder betonen, daß ein Bauer, der an keinen Herr⸗ gott glaubt, kein Bauer und kein Natio⸗ nalſozialiſt ſein kann. Zum Schluß unterſtrich der Redner nochmals die Bedeutung der Erzeugungsſchlacht als Entſchei⸗ dungskampf, deſſen Erfolg das deutſche Volk nicht nur für Jahrzehnte, ſondern auf Jahr⸗ tauſende hinaus glücklich machen werde. Der in der Stadt lebende Volksgenoſſe müſſe aber auch erkennen lernen, daß er im Bauernſtand einen wichtigen Stand zum Freunde hat. Wehr⸗ macht— Nährſtand— Ehre: unter dieſem Panier gelte es weiterzuarbeiten! Kreisbauernführer Treiber gelobte dem Lan⸗ desbauernführer unbedingte Mitarbeit und ließ ſeine Anſprache mit einem Treuegelöbnis ausklingen. Dann begann die Ausſprache über die Winterarbeit mit den Ortsbauernführern. ee eee Mannheimer Künſtlerinnen haben das Wort Die Weihnachtsmeſſe der Gedock Seit Jahren gehört es nun ſchon zum gewohnten Straßenbild des vorweihnachtlichen Mannheims, daß zwiſchen Strohmarkt und Gockelsmarkt die Gedok ihre Zelte aufſchlägt. Sehr hübſch zuſammengeſtellt iſt auch diesmal oͤas Angebot an kunſtgewerblichen und künſtleriſchen Arbeiten,— ja, man kann ſogar von einer höchſt erfreulichen Entwicklung reden, die unſere Mannheim⸗ Ludwigshafener Künſtlerinnen mit Aufmachung und Inhalt dieſer Schau beweiſen. Nicht allein, daß vor allem der Nachwuchs mit ſeinem friſchen Schaffen zu Worte kommt,— auch die Beſchränkung auf vorwiegend kunſtgewerbliche, dem Verkaufszweck entſpre⸗ chende Gegenſtände unter Verzicht auf„große Kunſt“ tut der Sache offenſichtlich gut und wird ſich gewiß durch geſteigerten Abſatz bewähren. Ueberdies haben die hauptberuflichen Malerinnen und Bildhauerin⸗ nen im Rahmen der reinen Kunſtausſtellungen ihrer Fachſchaft wahrſcheinlich weit beſſere Gelegenheit, den für ſie in Betracht kommenden Käuferpreis zu inter⸗ ee eee Die Aerzte ſagen aus Fortsetzung der Beweisaufnahme im Barthelmes-Prozeß Die Beweisaufnahme im Schwurgerichtsprozeß gegen Luiſe Barthelmes wurde heute vormit⸗ 95 fortgeſetzt. Zunächſt erging Gerichtsbeſchluß auf ere der Vernehmungsprotokolle mit den Aus⸗ 2515 des inzwiſchen verſtorbenen Mannheimer hirurgen und des ebenfalls heute nicht mehr leben⸗ ken Artes, der die Angeklagte in Fulda vor ihrem krankenhausaufenthalt behandelte. Der Man n⸗ 5 Arz t äußerte ſich eingehend zu den Fra⸗ 03 908 Notwendigkeit der Blinddarmoperation, der e und der Abſzeſſe. Er ſprach ſich gegen unahme eines Kunſtfehlers aus und erklärt ſich 1 lange Krankenlager als Ausfluß einer Selbſt⸗ eſchädigung. Zum Teil ſeien die Abſzeſſe als Folgen der klüleichen Morphiumeinſpritzungen zu er⸗ üren, jedoch ſei das Krankheitsbild durch itereinſpritzungen von der Angeklagten be⸗ wußt verſchleiert worden. le ern ld aer Arzt äußerte ſich u. a. über ohnen ſernung der Gazeſtücke; dieſe ſeien höchſtens ere geweſen, alſo nicht ſo groß, wie die bei drotukol en zur Verwendung kommenden. In dem kann zu, bird auch betont, daß die Patientin nur zufrieden war, wenn ſie Morphium bekam, und daß ihr Kampf um das Morphium beſonders beim Rückgang von Abſzeſſen einſetzte. Nach der Verleſung der Protokolle begann die Vernehmung der ärztlichen Zeugen. Zur Klärung der Lage der durch die verſchiedenen Operationen entſtandenen Schnittnarben wurde eine kurze Pauſe eingelegt, während der eine Unter⸗ ſuchung der Angeklagten durch alle am gegenwärti⸗ gen Strafverfahren beteiligten ärztlichen Zeugen und Sachverſtändigen ſtattfand. Sodann wurde der Leiter des Landeskrankenhauſes in Fulda über die Entfernung der verſchiedenen Tup⸗ fen vernommen. Er erklärte, daß die erſten Gaze⸗ tupfen in der Nähe der aus der Blinddarmopera⸗ tion ſtammenden Fiſtel herauskamen und einen üblen Geruch hatten, daß jedoch die ſpäteren im Ge⸗ genſatz hierzu friſch ausſahen; die Tupfen waren ſehr klein. Dem Zeugen kam Haraufhin der Ver⸗ dacht der Selbſtbeſchädigung, er orönete einen be⸗ ſonders feſten Verband an, durch den es der Patien⸗ tin unmöglich gemacht wurde, an die Wunde heran⸗ zukommen. In der Folge wurden keine Gazetupfen mehr gefunden, die Wunde heilte aus, die Ange⸗ klagte konnte aus dem Krankenhaus entlaſſen wer⸗ den. Die Beweisaufnahme dauert an.. eſſieren, während bei ſolcher Werbeſchau erwieſener⸗ maßen das Ueberwiegen von Gemälden und Pla⸗ ſtik manchen beſcheideneren Kunden auch von den netten, billigen Kleinigkeiten fernhielt, die ſchließlich doch dem Sinn ſo einer fraulichen Weihnachtsmeſſe viel mehr gemäß ſind. Die Umſtellung iſt alſo in ideeller wie in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht nur zu begrüßen und bedeutet nichts weniger als eine Wertminderung. Natürlich ſoll damit keineswegs behauptet werden, daß man ſich plötzlich mit Haut und Haaren der Werkſtätten⸗ arbeit verſchrieben hat. Ein paar gute alte Be⸗ kannte früherer Gedock⸗Veranſtaltungen ſind auch heuer wieder zu treffen: ſo Tilla Gramm mit ihren ſauber ausgeführten Porträts, Mania Kacer mit einigen von der Ueberſiedlung nach München verſchont gebliebenen Stücken ihrer ausdvucksvollen Formenſprache. Auch Helene Röchrig zeigt neben ſchon Bekanntem(Flötenſpieler) einige neue Arbei⸗ ten, die Beachtung verdienen. Eine ſehr vielſeitige Begabung wächſt uns in Zenta Zizler heran, deren Paſtellbildnis ihrer Schweſter nach mancher Talentprobe der jungen Künſtlerin gerade in dem Nebeneinander mit reizenden Buchilluſtrationen und ernſthaft in Betracht zu ziehenden Radierungen doppelt überraſcht. Aus der Fülle von bunten Weihnathtsgaben kunſtgewerblicher Art Einzelheiten herauszugreifen, widerſpricht eigentlich dem Sinn der Sache. Denn alle dieſe Dinge,— ob Erika Haſſes formſchöne Kunſttöpfereien, ob die luſtigen Holzſpieltiere von G. Franz⸗Enderlin oder die ganz entzücken⸗ den, dabei erſtaunlich preiswürdigen Stickereien von M. Jähnichen,— bekommen erſt ihr Geſicht, wenn man ſie ſelber in die Hand nimmt und das Lebendige ſolcher liebevoll erdachten, aus perſönlicher Be⸗ ziehung zum Werkſtoff geſchaffenen Arbeiten verſpürt. Gewiß iſt es keine ſchöpferiſche Tat, unter Verwendung alter Stiche und Bildchen, Streichholzbehälter oder kleine Käſtchen, Blockhüllen und Mappen aus gelack⸗ ter Pappe anzufertigen. Aber die Art, wie dies in der Buchbinderwerkſtätte Trambauer begonnen und weitergebildet wurde, iſt dann doch wieder ſo überzeugend, daß man ſein Vergnügen daran haben kann. Und nicht vie“ anders geht es mit den Hand⸗ weberinnen Kinzler⸗ Reichert, mit der jungen Silberſchmiedin Tilleſſen, der Keramikerin Schulz⸗Längin, während die Kleidkunſt von Frau Fuchs⸗Ehlert in einigen Modellen ſchon ganz außerordentlich gediegene und ſtilvolle Arbeit bietet. „Wer vieles bringt, wird manchem etwas brin⸗ gen“,— ſo ſoll's auf einer Weihnachtsmeſſe ſein. Beſonders alle jene aber, die gerne ſchen⸗ ken möchten und um die Wahl verlegen ſind, werden in dieſem weitgeſpannten Rahmen von der Serviettentaſche aus Zitzkattun bis zur per⸗ gamentgebundenen Dokumentenmappe, oder vom ge⸗ ſteppten Sofakiſſen bis zum Oelgemälde ſchon fin⸗ den, was ſie brauchen, ſo daß zur Freude all' der fl f zitates zweite Hälfte Wahrheit wird: „Und jeder geht befriedigt aus dem W 5 2— Schulung bei der NS Man ſchreibt uns: Kürzlich fand im großen Saal des Ballhauſes ein Schulungsabend für ſämtliche NSV⸗Walter der Stadtortsgruppen ſtatt. Es ſprach Pg! Bieber⸗ Sandhofen über:„Volksgemeinſchaft— Bluts⸗ gemeinſchaft.“ In großen Zügen entwarf der Redner ein Bild vom Schickſalsweg des deutſchen Volbes, ausgehend von der Vorkriegszeit mit ihrer verfehlten Politik, die nicht imſtande war, den Arbeiter zu einer poſi⸗ tiven Mitarbeit am Staate heranzuziehen. Trotzdem kämpfte dieſer mißachtete Son des Volkes während des Krieges mit einer unerhörten Tapferkeit für ſein Vaterland in dem Glauben, ſich dadurch die ſchon ſo lang erſehnte vollwertige Anerkennung zu erwerben. Unſer Herz iſt bei unſeren notleidenden Volksgenoſſen. Der koſtbarſte Edelſtein, das opferbereite deutſche Herz, iſt Sinn⸗ bild des WH W⸗Sammeltages am 1. Dezember. Und die Träger des Edelſtein⸗Abzeichens haben bewieſen, daß ſte freudig dem WH W geſpendet. Der ſchmähliche Zuſammenbruch von 1918 brachte jedoch das Gegenteil; denn der früher in den roſig⸗ ſten Farben gezeichnete Pazifismus— die Welt⸗ anſchauung aller Feigen— brachte maßloſes Unglück über unſer Volk. Fremdraſſige maßten ſich an, das deutſche Volk zu beherrſchen und lieferten Deutſchland der Willkür aller Welt aus. Am ſchlechteſten erging es aber hierbei dem ſchaffenden Volk, das zu Millionen der Erwerbsloſigkeit anheimfiel; es wurde vaterlands⸗ los und dadurch wurzellos. Da ſtand der ſchlichte unbekannte Gefreite des Weltkrieges auf und rüttelte das Volk wach. Adolf Hitler zeigte dem deutſchen Volk den Weg zur Einigung, er lehrte das Volk die Stimme ſeines Blutes verſtehen und brandmarkte die Verderber, die der deutſchen Volkswerdung im Wege ſtanden. Und ſiehe da, das deutſche Volk faßte wieder Hoff⸗ nung, fand wieder den Glauben an ſich ſelbſt und ſeine Zukunft und erkor ſich ſo den Führer, der es aus der Nacht zum Licht führte. So erlebten und erleben wir immer wieder, wie ſich das deutſche Volk zu einer innigen Gemeinſchaft zuſammenfindet, wie es die Sprache ſeines Blutes zu deuten weiß, wie es zu⸗ ſammenwächſt zu einer Schickſals⸗ und Blutsgemein⸗ mild, leicht schöumend, ganz vundervoll im Geschmock. 22 ſchaft, an der ſich wohl niemand mehr ſo leicht in der Welt vergehen wird. Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeine grund⸗ legenden Ausführungen, die von den NSV⸗Waltern mit großem Intereſſe aufgenommen wurden. Der Schulungsabend fand ſein Ende, indem die Schu⸗ lungsteilnehmer mit einem dreifachen Sieg Heil! den Führer grüßten. z 82 Jahre alt wird am Mittwoch Fuhrunter⸗ nehmer Georg Mölber in Neckarau. Herr Mölber, der zu den älteſten Beziehern der„Neuen Mannheimer Zeitung“ gehört, iſt der einzige über⸗ lebende Gründer des Militärvereins in Neckarau und ſein Ehrenmitglied; ſchon im Jahre 1874 hat er in Raſtatt bei den 111ern ſeiner Militärdienſtpflicht genügt. Wir wünſchen ihm noch lange Jahre eines ſorgenfreien Lebensabends. un Verkehrswerbung auf dem Land. Wie auf allen Gebieten, iſt auch im Fremdenverkehr die planmäßige Werbung eine Vorausſetzung für den Erfolg. Um nun den Bewohnern der an Mannheim grenzenden Wohngebiete zu zeigen, welche Schönhei⸗ ten Mannheim zu bieten vermag und was den Frem⸗ den hier erwartet, hat der Verkehrsverein eine Licht⸗ bildfolge mit ſiebzig der ſchönſten Aufnahmen von Mannheim zuſammenſtellen laſſen. Mit dieſen Bil⸗ dern geht in den Wintermonaten der Verkehrsver⸗ ein hinaus aufs Land und wirbt ſo mit einem Be⸗ gleitvortrag für Mannheim. Der erſte Vortrag des Verkehrsvereins wurde in Stockſtadt am Rhein durch⸗ geführt, wo man den Vorführungen mit größtem Intereſſe folgte. Nunmehr wird der Verkehrsverein planmäßig die Orte der näheren und weiteren Um⸗ gebung bearbeiten und dieſe Werbung in ſeine übrige Werbung eingliedern. * Aus Sandhofen. Das Ende der Woche brachte die Winterveranſtaltung des älteſten Geſangvereins, des Männergeſangvereins 18 78, der ſeine Mitglieder in den Saal ſeines Vereinslokales,„Zum Adler“ eingeladen hatte. Bei Liederſingen und deut⸗ ſchen Tänzen konnte man frohe und ſchöne Stunden verleben. Dabei brachte der Vereinschor unter Lei⸗ tung ſeines Chormeiſters, Muſikdirektor Max Adam, einige Chöre zu Gehör, die herzlichſte Auf⸗ nahme fanden.— Eine Kaninchen⸗ und Ge⸗ flügel⸗Schau veranſtaltete der Verein für Raſſe⸗ und Wirtſchaftszucht im Saale des Reſtau⸗ rants„Zur Reichspoſt“. Hier konnte man wieder einmal einen kleinen Einblick in das Schaffen der Kleintierzüchter tun. Ausgeſtellt waren Kaninchen und Geflügel vieler Raſſen. Das Tiermaterial iſt überall ausgezeichnet. Neben Hühnern, Kaninchen, Faſanen waren auch Brieftauben vertreten. Die Beſucher hatten Gelegenheit, ſich an der Tombola zu erfreuen, oder ſich am Schießſtand auf Aug und Hand zu erproben. Es amteten als Preisrichter: Nagel⸗ Feudenheim, Steffan⸗Lampertheim und Heitmann⸗ Mannheim. 1 1 1 5 4 I Nummer 545 Aus Baden In memoriam der gefallenen Kämpfer Ehrennamen des Reichsarbeitsdienſtes im Gau Baden. * Karlsruhe, 25. Nov. Reichsarbeitsführer Staats⸗ ſekretär Pg. Konſtantin Hierl hat mehreren Abtei⸗ lungen des Arbeitsgaues XXVII Ehrennamen der im Kampfe für das neue Reich in Baden gefallenen Helden verliehen. Dieſe Ehrennamen bleiben für immer den einzelnen Abteilungen erhalten, auch wenn dieſe an einem anderen Orte des deutſchen Vaterlandes eingeſetzt werden. Damit wurde dieſen Männern ein unvergängliches Mahnmal geſetzt, denn ihr Name wird fortleben in allen Geſchlechtern, die in dieſen Abteilungen ihrer Arbeitsdienſtpflicht genü⸗ gen. Es wurden benannt: 5/270, Neckargerach, Jakob Ihrig; 4/271, Sinzheim, Karl Guwang; 5/272, Wies, Winter⸗Steinen; 6/272, Lahr, Paul Billet; 3/275, Durlach J, Fritz Kröber. Daß die für die Bewegung gefallenen Männer im Reichsarbeitsdienſt dieſe ver⸗ diente Ehrung erfahren, iſt ein ehrenvolles Zeichen für die Verbundenheit dieſer Reichsorganiſation mit der Partei, aus der ſie hervorgegangen iſt und für deren Ziele ſie kämpft. Schriesheim erhält ein Schwimmbad * Schriesheim, 26. Nov. In den nächſten Wochen wird mit dem Bau des geplanten Schwim m⸗ bades begonnen werden. Bürgermeiſteramt und Verkehrsverein ruſen in dieſen Tagen die Einwoh⸗ nerſchaft auf, durch freiwillige Spenden den Bau des Bades zu ermöglichen, da die öffentlichen Mit⸗ tel nicht ganz ausreichen. Im Schriesheimer Tal oberhalb des Sanatoriums Stammberg wird es er⸗ richtet werden und allen modernen Anforderungen genügen. Seit wann die erſte baoͤiſche Zeitung? Ein Freiburger Arzt war der erſte Verleger * Karlsruhe, 25. Nov. Im Jahre 1629, viel⸗ leicht auch ſchon früher, iſt in Baden die erſte Zei⸗ tung erſchienen. Wie ſie ausſah, was ihr Inhalt geweſen iſt, wiſſen wir nicht, denn wir haben davon kein einziges Exemplar. Daß ſie aber erſchien, er⸗ fahren wir aus einer Eingabe vom 12. März 1629, in einem Archiv in Innsbruck liegt. Der Arzt baſtian Meyer in Freiburg, vielleicht he Perſönlichkeit, die am 14. März 1608 ſich an i ger Univerſität immatrikulierte, war im Winter 1628/29 ũ mit dem Erzherzog Leopold von Oeſterreich, als dieſer ſich im Elſaß aufhielt, in Ver⸗ getreten und hatte ihn erſucht, ihm die Er⸗ zu erteilen, die von ihm in Freiburg her⸗ ne„Ordinari Zeitung“ unter ſei⸗ auch weiterhin drucken und in Verkehr n. Meyer erhielt damals keinen Be⸗ te am 12. März an den Erzherzog 8 uch. Er ſagte darin, daß ihm die Er⸗ n ſo leichter wohl gegeben werden würde, Zeit niemand in Freiburg ſei, der ſich der men würde. Noch am ſelben Tage wurde 0 hriftſtück vermerkt, daß der erbetene Frei⸗ erteilt werde. Daraus geht hervor, daß im Frühjahr 1629 in Freiburg eine Zeitung, ein Nachrichtenblatt, bereits beſtanden hat, daß ſie wohl ſchon längere Zeit er⸗ . und daß der Verleger ein Freiburger Arzt namens Sebaſttan Meyer geweſen iſt. * Reichartshauſen bei Sinsheim, 26. Nov. Der gajährige einzige Sohn des Landwirts Philipp Rack wurde durch Berühren der Licht⸗ leitung i m Stall getötet. Die Mutter, die den todbringenden Draht wegreißen wollte, kam mit aus⸗ gerenkter Schulter davon, da die Leitung rechtzeitig abgeſchaltet wurde. Bei dem jungen Rack angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben ohne Erfolg. Tr. Ladenburg, 26. Nov. Der langjährige Bäk⸗ kexobermeiſter Heinrich Wolf, eine in allen Kreiſen geſchätzte Perſönlichkeit, der viele Jahre 1 nung Mannheim⸗Land leitete und 1927 1⸗Obermeiſter ernannt wurde, feierte ge⸗ en 70. Geburtstag.— Die Gründerin 1 Mina Oe urger NS⸗Frauenſchaft, Frau f infolge Erkrankung im Diakoniſſen⸗ haus in Mannheim weilt, feiert heute ihren 68. Ge⸗ burtstag. 26. Nop. Die katholiſche Pfarr⸗ tete für den ſcheidenden Pfarr⸗ chle im Jugendheim einen Ab⸗ Shrenabend. Im Mittelpunkt der Feier ſprache von Herrn Pfarrer Stattelmann, ach Kronau angewieſenen Pfarrverweſer eine Seelſorgerarbeit dankte.— Nach einer 1 Jahre langen Tätigkeit an der evangeliſchen b iſt hier die beliebte Schweſter Anna Wein geſchteden. * Heidelberg, 24. Nov. Die von der Stadt Hei⸗ delberg durchgeführte Anſtrahlung hervor⸗ ragender Bauten der Altſtadt hat hei Ein⸗ wohnern und Beſuchern der Neckarſtadt allſeitig An⸗ klang gefunden. Die Anleuchtung der Heiliggeiſt⸗ kirche und des Brückentores wird daher während der ganzen Advents⸗ und Weihnachtszeit, vom 1. Dezem⸗ her bis 1. Januar, an jedem Samstag, Sonntag und Feiertag durchgeführt * Übſtadt bei Bruchſal, 26. November. Eine hier zu Beſuch weilende Frau aus Forſt wollte am Sonn⸗ tag tgabend gegen 5 Uhr trotz Warnung die Straße übe eiten, als gerade ein Kraftradfahrer die etwas abfallende Strecke daherfuhr. Die Frau lief in das Kraftrad hinein und zog ſich bei dem Zufammenprall einen Unterſchenkelbruch und ſchwere Kopfverletzungen zu. 300 Großfeuer in Pirmaſenſer Schuhfabr Werlvolle neue Maſchinen und zahlreiche Schuhe verbrannt— Der Arbeits- betrieb durch den Brandſchaden für einige Monate geſtört * Pirmaſens, 26. gegen 48 Uhr wurde Nov. Am Montagabend die Schuhfabrik Otto Preiß G. m. b. H. in Pirmaſeus durch ein Groß⸗ ſeuer ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Das Feuer brach im Mittelſtock aus und zerſtörte dort eine große Anzahl von wertvollen neuen Maſchinen ſowie etwa 400 Dutzend Paar dort liegender Schuhe, teils Halb⸗ und teils Fertigfabrikat. Durch Waſſer hat das darunterliegende Materiallager ebenfalls ſtark gelitten. Der Brand konnte ſchnell bekämpft werden, da das Gebäude völlig freiſteht. Nach etwa 17 Stunden war die größte Gefahr beſeitigt. Der Schaden wird auf 130150 000 Mk. beziffert und iſt voll durch Ver⸗ ſicherung gedeckt, doch erleidet die Fabrik naturgemäß dadurch, daß ſie wohl einige Monate lang nicht arbeiten kaun, empfindlichen Schaden. Der Betrieb war bis in die letzte Zeit hinein ver⸗ hältnismäßig gut beſchäftigt und gab etwa 260 Ar⸗ beitern und Angeſtellten Brot. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht geklärt werden. Die Polizei greift ins Falſchmünzerneſt Zwei Verhaftungen in Pirmaſens * Pirmaſens, 26. Nov. Seit einigen Wochen be⸗ obachtete die Kriminalpolizei den 49 Jahre alten Albert Scherer, der im dringenden Verdacht ſtand, Falſchgeld anzufertigen. Geſtern abend drangen Polizeibeamte überraſchend in ſeine Wohnung ein und konnten ihn bei ſeinem verbrecheriſchen Hand⸗ werk antreffen. Die vorgenommene Durchſuchung förderte 35 fertiggegoſſene Fünfmark⸗Stücke, größere Materialvorräte(Blei, Zinn uſw.), zwei Gipsformen zum Ausgießen der Falſchſtücke und eine größere Anzahl Werkzeuge zutage. Scherer gab bei ſeiner erſten Vernehmung zu, daß er die Abſicht ge⸗ habt habe, das von ihm hergeſtellte Falſchgeld über die Grenhe nach Elſaß⸗Lothringen zu bringen, wo er es dann abſetzen wollte. Es konnte ihm bis jetzt noch nicht nachgewieſen werden, daß er Falſchſtücke bereits in den Verkehr gebracht hat. D Der Liebhaber der Tochter oͤes Scherer, der aus Hildes⸗ heim ſtammende Johann Wegener, der ebenfalls in der Wohnung angetroffen wurde, wurde unter dem dringenden Verdacht der Mittäterſchaft verhaf⸗ tet und ins Gefängnis eingeliefert. Ein gefährlicher Liebhaber Gefängnisſtrafe für verſuchten Totſchlag * Landau(Pfalz), 25. Nov. Hier begann die vierte diesjährige Tagung des Schwurgerichts Landau. Insgeſamt kommen ſechs Fälle zur Ver⸗ handlung. Im erſten Fall hatte ſich der 1895 geb. Eduard Schraffenberger aus Billigheim wegen verſuchten Totſchlags zu verantworten. Der Ange⸗ klagte war frühzeitig Witwer geworden und fand Gefallen an der im gleichen Ort wohnenden 33jäh⸗ rigen., deren Mann im Februar d. J. ſtarb. Die Liebe auf den erſten Blick ſetzte ſchon wenige Tage nach dem Tode des Mannes ein und blieb nicht ohne Folgen. Als ſchließlich doch eine merkliche Abküh⸗ lung im Verhältnis der beiden eintrat, wurde Sch. zum eiferſüchtigen, wilden Mann, ſtand zur Nacht⸗ zeit Poſten vor der Wohnung feiner Geliebten, oͤrohte ihr mit„Kaltmachen“ uſw. Am 9. Juni d. J. verließ Sch. morgens ſeine Arbe ſtätte und kün⸗ digte ſeinen Arbeitskameraden an, daß er ſeinen „Stern kaltmache“. In ei irtſchaft trank er ſich Mut an und begab ſich dann zur Wohnung ſeiner Angebeteten, die er im Hofe antraf. Er packte ſie und ſtach mit einem kleinen Taſchenmeſſer auf ſie ein. Nur dem Hinzukommen eines Nachbarn war es zu danken, daß er in ſeiner blinden Wut ſeine ner W Geliebte nicht totſtach. Das dicht ſprach wegen verſuchten Totſchlags eine Gefär gnisſtrafe von 2 7 Jahren aus. 3 Monate der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft wurden angerechnet. November-Brief aus Mosbach Neun Bohrungen an der Solquelle Eröffnung der Landwirtſchaftsſchule 5 M. Mosbach, 26. November. Aus Anlaß des 9. November 1935 iſt die Diedes⸗ heimer Straße vom Bahnübergang bei der Firma Haas bis zur Schlackenbrücke in Hor ſt⸗Weſſel⸗ Straße umbenannt worden. An der Solquelle in unmittelbarer Nähe der deutſchen Jugendherberge„Im Knappenſprung“ herrſcht zur Zeit wieder eine rege Bohrtätigkeit. Von der bisherigen Tiefe von etwa 87 Meter iſt man bis jetzt auf etwa 95 Meter hinuntergekommen. Es han⸗ delt ſich bei den Arbeiten vor allem um die Feſtſtel⸗ lung der Ergiebigkeit der Quelle. Zum drittenmal ſeit Einführung der Schulpflicht hat die Landwirtſchaftliche Winterſchule ihre Pforten für den Schulbetrieb geöffnet. Da die Räumlichkeiten nicht ausreichen, konnten nur etwa 35 v. H. der Schulpflichtigen erfaßt werden. Unter Leitung von Landesökonomierat Lohrer werden 73 Schüler, zum Teil Erbhofbauern, in zwei Kurſen, von denen der erſte 47 und der zweite 26 Schüler zählt, in den landwirtſchaftlichen und allgemeinen Fächern unterrichtet.— Obſthbauoberinſpektor Wel⸗ ker⸗Mosbach hielt in der Peresſchen Wirtſchaft vor oͤen Bergfeldbauern einen Vortrag über Obſtbau und obſtbauliche Organiſationsfragen. Von der ſich an⸗ ſchließenden Diskuſſion wurde reger Gebrauch ge⸗ macht. Zugführer K. Eicher konnte auf eine 40 jäh⸗ rige Dienſtzeit bei der Deutſchen Reichsbahn zu⸗ rückblicken. Aus dieſem Anlaß wurde ihm ein Glück⸗ wunſch⸗ und Anerkennungsſchreiben des Führers und Reichskanzlers überreicht.— In einer Hauptver⸗ ſammlung hat ſich der Verein„Harmon i“, dem hauptſächlich hieſige höhere Beamte angehörten, un⸗ längſt aufgelöſt. * Karlsruhe, 25. Nov. Im faſt vollendeten 98. Lebensjahr iſt der älteſte Einwohner der Landes hauptſtadt, Ehriſtian Bäuerle, entſchla⸗ fen. In jungen Jahren ſtand der Verſtorbene lange Zeit im Dienſt des Großherzoglichen Hauſes und betrieb ſpäter ein bekanntes Gipſergeſchäft. Im Jahre 1931 hatte er mit ſeiner im März 1933 ver⸗ ſtorbenen Lebensgefährtin das ſeltene Feſt der eiſernen Hochzeit begehen können. * Eberbach, 26. Nov Am Freitagmittag er⸗ hängte ſich hier eine in den ſechziger Jahren ſtehende Frau aus bis jetzt noch unbekannten Gründen. Der älteſte Ein woh⸗ Schmitt, konnte in ſeinen 87. Geburts⸗ I. Wieſental, 26. Nov. ner der Gemeinde, Anton recht guter Geſundheit hier tag begehen. * Offenburg, 26. Nov. Die Landesfachgruppe Baden der Reichsfachgruppe Landwirtſchaftliche Ge⸗ flügel⸗ und Herdbuchzüchter im Reichsver⸗ band Deutſcher Kleintierzüchter e. V. hielt Sonntag in Offenburg eine Tagung ab, die bereits am Sams⸗ mit der erſten Landeshahnenverſteigerung be⸗ gann. Ueber 200 Hähne zu durchſchnittlich 20 Mk. wurden verkauft. Eine große Zahl der ungefähr Mitglieder zählenden Landesfachgruppe ver⸗ ſammelte ſich am Sonntag zur Jahreshauptverſamm⸗ lung. Der Präſident Sonnet betonte, daß im ver⸗ gangenen Jahre gute Arbeit geleiſtet worden ſei; auch das Zuchtgeſchäft war zufriedenſtellend. 2 Luis Trenker füt in Alm Außenaufnahmen zum„Kaiſer von Kalifornien“ Ulm, 26. Nov. Luis Trenker, der für die Rota den Film„Der Kaiſer von Kalifor⸗ mien“ dreht, macht zur Zeit in Ulm Außenaufnah⸗ men vor dem Hauptportal des Münſters; er hat zu dieſem Zweck Gerüſte errichten laſſen und Kräfte des Stadttheaters als Statiſten zugezogen. Er ſelbſt ſpielt die Hauptrolle des Generals Sutter, iſt auch der Verfaſſer des Manuſkripts und führt die Re⸗ gie. Die Filmhandlung nimmt ihren Ausgang in Ulm; das Ulmer Münſter ſtellt die Kirche dar, in der Sutter Zuflucht ſucht. ee tovember 1935 Aus der Pfalz Was Ludwigshafens Polizei notiert h. Ludwigshafen, 26. November. Im Stadtteil Mundenheim, auf der Rheingönheimer Straße, wurde am Montag gegen 23 Uhr ein Radfahrer von einem ihn überholenden Perſonenkraftwagen ſeitlich angefahren. Dabei ſtürzte der Radfahrer zu Boden und verlor für eine Weile das Bewußtſom, ſo daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen wer⸗ den mußte. Das Fahrrad wurde arg mitgenom⸗ men. Der Lenker des Wagens„drückte ſich“ und fuhr mit erhöhter Geſchwindigkeit in Richtung Lubd⸗ wigshafen davon.— Im Stadtteil Frieſenheim er⸗ leichterten zwei junge Burſchen aus Ludwigshafen⸗ Nord die Ladenkaſſe eines Zigarettengeſchäſts um 25 Mk. Die Perſonalien ſind klargeſtellt. Wegen Tierquälerei kam ein Fuhrmann zur Anzeige, weil er im Rauſch ſein Pferd mißhandelt hatte. Dienstag, 26. 9 Gefahren der Straße Eine Ehefrau tödlich verunglückt * Rheingönheim, 26. Nov. Am Sonntagabend 9 Uhr befand ſich Frau Eliſe Baumann in Begleitung ihres Mannes, von Mundenheim kom⸗ mend, auf dem Heimweg. Kurz vor Rheingön⸗ heim wollte Frau Baumann einem Radfahrer aus⸗ weichen, kam dabei aber auf das Gleis der Stra⸗ ßenbahn und wurde von einem im gleichen Augen⸗ blick heranfahrenden Straßenbahnwagen erfaßt und zur Seite geſchleudert. Die Verunglückte wurde in ſchwerverletztem Zuſtand in das Ludwigshafener Krankenhaus eingeliefert. Dort iſt ſie am Montag⸗ abend, ohne das Bewußtſein noch einmal erlangt zu haben, geſtorben. Odpau baut ein neues Nathaus * Oppau, 26. Nov. In einer geheimen Sitzung der Ratsherren wurde der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes der Stadt Oppau be⸗ ſchloſſen. Der neue Bau wird zwiſchen Oppau und Edigheim, Ecke Virchowſtraße, ſeinen Standort er⸗ halten. Auch das alte Rathaus ſoll wieder gemeind⸗ lichen Verwaltungszwecken zugeführt werden, Mint wird darin die Stadtkaſſe, Stadtſparkaſſe und Büros der ſtädtiſchen Werke unterbringen. Das glte Rathaus wird aber noch eine räumliche Erweite⸗ rung erfahren. Von der proteſtantiſchen Kultus⸗ gemeinde wurde ein Teil des Pfarrgartens erwor⸗ ben, um hier einen eigenen Schalterraum für die Stadtſparkaſſe zu ſchaffen. * Rheingönheim, 26. Nopember. Von hieſigen Jagoͤhütern wurden in der Nacht auf Sonntag im hieſigen Gemeindewald einige Männer beim Wil⸗ dern ertappt. Dabei wurde der ledige Maurer W. Frey aus Rheingönheim, der auf Anruf nicht ſtehen blieb, durch Schüſſe in Kopf und Beine lebeus⸗ gefährlich verletzt. Er wurde ins Marienkranken⸗ haus in Ludwigshafen eingeliefert. eee. Kyffhäuſer-Herbſt⸗ Verbandstag in Maudach Aus der Arbeit von 39 Kamerasſchaften mit über 5000 Kameraden Dr. F. H. Ludwigshafen, 26. November. Der Kreisverband Ludwigshafen a. Rh. im Deutſchen Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ hat ſeine Zelte nunmehr in der Oggersheimer Straße 34 auf⸗ geſchlagen. Der Herbſtverbandstag 1935 wurde am Sonntagnachmittag in Maudach durchgeführt. Kreisführer Müller, Hauptmann d. R. a.., begrüßte den Kreisamtsleiter der NS OV, Kame⸗ rad Dürr, den zuſtändigen Ortsgruppenleiter der NSDAP, Breinig, den Maudacher Bürgermeiſter Münch uſw. Kreisführer Müller ſtellte feſt, daß der Kreisverbandstag grundſätzlich im Frühjahr und im Herbſt ſtattfindet. Im Frühjahr d. J. fiel der Ver⸗ bandstag aus, weil der Redner kurz vorher die Führung des Kreisverbandes übernommen hatte. Hauptmann a. D. Müller dankte für das Vertrauen, das ihm der Bezirksführer geſchenkt habe, indem er ihn zum Kreisführer berief. Bei Uebernahme des Amtes habe er den Satz aufgeſtellt:„Streng und hart gegen mich, gut und gerecht gegen die Kame⸗ raden!“ Er habe verſucht, dieſem Gpundſatz gerecht zu wer⸗ den. Diesmal ſei man zu den Land Kameraden herausgekommen. Damit wolle man die Verbun⸗ denheit und Kameradſchaft mit den Kameraden vom Land bekunden und beweiſen, daß es nicht mehr zu heißen brauche: Stadt und Land, ſondern gerade ſo gut: Land und Stadt. Die Kreisverbandstage jätten ihren Sinn und Zweck verloren, wenn ſie nur zur Entgegennahme des Tätigkeitsberichtes veranſtaltet würden. Kreisverbandstage müßten einem höheren Zweck dienen; von hier aus müſſe neuer Glaube. neue Kraft, lebendiger Kyffhäuſergeiſt ausgehen. Aus den weiteren Ausführungen ſeien kurz noch folgende Feſtſtellungen vermerkt:„Der Zukunſfts⸗ glaube iſt nach der Geiſteshaltung des deutſchen Sol⸗ daten gleichbedeutend mit hartem, unbeugſamen und alle Zeit einſatzbereiten Willen! Kameraden, venn wir den Zukunftsglauben wachhalten, dann beteili⸗ gen wir uns an dem großen deutſchen Kampf: um Freiheit und Brot!“ Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer klang die Rede aus. 5 Anſchließend erſtattete Kamerad Joos den aus führlichen Geſchäftsbericht und kündigte das Fronk⸗ kämpferbuch an, das Oberſtudiendirektor Schlim⸗ mer vorbereitet. Der Kreisverband Ludwigs haſen umfaßt 39 Kameradſchaften mit mehr als 5000 Ka⸗ meraden. Bezirksführer Hauptmann a. D. Stepp unter⸗ ſtrich die Klarſtellung des Führers, daß der große einheitliche Soldatenbund der 3 Millionen da iſt, im Kyffhäuſer⸗Bund. Nach Ausführungen über das Frontkämpferbuch und die neuen Mitglieds bücher ſchloß der Redner den offiziellen Teil mit der Auß⸗ forderung, weiter zu marſchieren. Der Befehl heiße weiterhin:„Im Gleichſchritt, marſch!“ Umrahmt wurde der amtliche Teil der Tagung von muſikali⸗ ſchen Darbietungen. 5 Am Schluß des Abends wiederholte Profeſſor D. Schmitt, Ludwigshafen a. Rh, ſeinen feſſelnden und aufſchlußreichen Vortrag über Abeſſinien. Kyffhäuſer⸗Kreisverband tagte in Lampertheim R. Lampertheim, 26. Nov. Am Sonntag fand hier die alljährliche Haupttagung des Kreisverbau⸗ des Bensheim im Reichskriegerbund Kyffhäuser ſtatt. Landesführer Generalleutnant v. Oidtmann war durch Major Pohl und Oberlt. Krömelbein⸗ Darmſtadt vertreten, ferner waren anweſend Kren leiter Brückmann⸗Bensheim, Bürgermeiſter Dr Köhler⸗Lampertheim, Kreispropagandaleiter Hillen brand⸗Bensheim und ſtellvertretender Ortsgrir leiter Haas⸗Lampertheim. Ueber die Werbetätigkeit der Kyffhäuſervereine ſprach eingehend Kreis prob gandawart Scherer⸗Auerbach. Die Vereine 8 darauf aufmerkſam gemacht, daß, nachdem ein 115 Großherzog in den sber Jahren gegebenes Print 1 weggefallen ſei, ſie zum Schießen auch bei Boiſetzle gen behördliche Genehmigung benötigten. Vöran gegangen war vormittags eine Ehrung der Gefalle nen des Weltkrieges und der Bewegung am 1 Ehrenmal, wo der Führer der Kriegerkameraoſchaf Lampertheim, Herweck, einen Kranz niederlegte⸗ am Be get bodiſc ungewiche git, 511! bruchſal) ö zetlage we lich in der der zu fin bihe“ Fri Hehring u! pellen, an dohnhöſen lachen ein kſondere 9 8 78 des Fahrka zumeriert entſch! a des de zu ſeim, wer⸗ iom⸗ und Lud⸗ er⸗ tfen⸗ jäſts zur töelt Dienstag, 26. November 1935 5. Seite Nummer 545 . — Baden am Bezirk 2(Karlsruhe) wurden beide Turniere in ter baölſchen Landeshauptſtadt ausgetragen. Bei den Ban⸗ ungewichtlern ſchlugen ſich die Oeſtringer Ringer recht aße ch(Oeſtringen) wurde Sieger vor Graſſel gruchah und ſeinem Klubkameraden Trautner.— Das gebe rg e w ichtsturnier erbrachte gleichfalls einem Faaruger Erfolg durch Hablieb, der Schäfer(Karls⸗ 10 und Zenne(Karlsruhe) auf die Plätze verwies. 15 Bezirk 3(Freiburg) ſiegte bei den Bantamgewicht⸗ ie ſich in Freiburg maßen, Volk(St Georgen) vor eatel(Urloffen) und deſſen Klubkameraden Walz.— i don Bezirksſportwart Bührer(Emmendingen) ge⸗ 15 Kümpfe der Jedergewichte in Lahr erbrach⸗ 1 einen klaren Sieg des Kollnauer Wolber vor Schell ahi) und Ruf(Gutach). 5 5 5 Am Bezirk 4(Konſtanz! war im Bantamgewicht der 90 manzer Kellner der weitaus beſte Ringer. Er ſiegte auc vor Faſſold(St. Georgen) und Brunner(Gottmadin⸗ gen.— Bei den Federgewichten kam S chmieder(Horn⸗ zac zu einem überlegenen Turnierſieg vor Ochs(St. Ge⸗ en) und Eckhart(Konſtanz). Südweſt i Bezirk Pfalz der Südweſt⸗Ringer⸗Gauliga gab es l wieder nur zwei Begegnungen. Siegfried gudwigs hafen behauptete durch einen 15:3⸗Sieg gegen ie Sp. Vg. Mundenheim ihre Spitzenpoſition ſum 1 kt) vor dem AS W 1910 Pirmaſens, der ſenerſeits mit 816 über„Deutſche Eiche“ Frieſen⸗ helm traumphierte. Mundenheim blieb durch dieſe Nte⸗ getlage weiter ohne Punkt in der Tabelle und wird ſicher⸗ in der nächſten Saiſon in der nächſtunteren Klaſſe wie⸗ e zu finden ſein.— Gegen Pirmaſens trat„Deutſche dhe“ Frieſenheim ohne ihre Feder⸗ und Mittelgewichtler ehring und Magin, die gegenwärtig beim Olympiakurſus ellen, an. Die in dieſen beiden Gewichtsklaſſen durch⸗ Zug nach Billige Fahrt del dem außerordentlich ſtarken Intereſſe für die mpiſchen Winterſpiele wird mit einem gewaltigen Zu⸗ n von Sportbegeiſterten aus allen Gauen des Reiches aus dem Ausland gerechnet, und die Reichsbahn muß eine reibungsloſe Abwicklung dieſes auf wenige Tage de 9 9 8 ammengedrängten Maſſenverkehrs ſorgen. Allen Teil⸗ mern und Zuſchauern der Winterſpiele gewährt bie Reichsbahn weitgehende Fahrpreisermäßigung. Die Teil⸗ r und ihre Begleiter erhalten vom 1. Dezember bis Februar Fahrkarten zum halben Fahrpreis vom Wohn⸗ Grenzort nach Garmiſch⸗Partenkirchen und zurück. ausländiſche Teilnehmer kommt dazu noch eine proz. Fahrpreis⸗ Ermäßigung für Anſchlußreiſen ab umiſch⸗Partenkirchen im ganzen Reichsgebiet. Die Be⸗ her genießen vom.—18. Februar zur Reiſe von allen Ahuhöſen des Reichsbahngebiets nach Garmiſch⸗Parten⸗ en eine Fahrpreisermäßigung von 33/8 v. H. Eine Aondere Anziehungskraft dürften auch die billigen Ver⸗ dallbngs⸗Sonderziige mit 60proz. Fahrpreis⸗Ermäßigung 1 üben. Zu den am 16. Februar, dem Schlußtag der Minterſpiele, vorgeſehenen Sonderzügen von München 9 Garmiſch⸗Partenkirchen iſt eine beſondere Regelung des Fahrkartenverkaufs getroffen. Die Sonderzüge ſind kmerſert und nach der Fahrplanlage in mehrere Ver⸗ galten gruppen zuſammengeſaßt. Diejenigen Reiſenden, A ſich frühzeitig Fahrkarten beſorgen, können die gün⸗ Sonderzüge benützen. Die Rückfahrt kann mit der herzugkarte in beliebigen Verwaltungs⸗Sonderzügen, aber in planmäßigen Zügen durchgeführt werden. ö Auf der Strecke Von der 100 Km. langon Bahnſtrecke München— Gar⸗ atenkirchen iſt bis fetzt nur die 40 Km lange Teil⸗ München— Tutzing zweigleiſig. Um eine dichtere ſolge zu ermöglichen, wurde auf der beſonders ſteilen ſrecke Murnau.—Hechendorf die Bahn doppelgleiſig aut und im Anſchluß auch zwiſchen Murnau und ing ein Doppelgleis gelegt. Da auf der Reichs⸗ 0 e München—Garmiſch⸗Partenkirchen mit ſtarkem Kraſt⸗ derkehr zu rechnen iſt, wurden alle fünf ſchienen⸗ ihn Bahnübergänge diefer Straße beſeitigt. 7 Umfang der geſamten Bauarbeiten geht am beſten folgenden Zahlen hervor: Es waren zu leiſten 195000 Erdarbeiten, 9200 ehm Beton, 22000 Meter Gleis en verlegt werden. Nur durch ſtärkſte Anſpannulig müff 10 Kräfte und die Verwendung moderner Baugeräte Wes gelingen, alle Arbeiten rechtzeitig fertigzuſtellen. Im Bahnhof Im Bahn! 8 4 223 Im Bahnhof Garmiſch⸗ uch 0 Schal kegallen, die 90 iſch⸗Partenkirchen wurden die Schal Räume für die Gepäckabfertigung ſowfe Hie daleenebände erheblich vergrößert. Die öſtlüche Flucht niht nit keine bäudes wurde umgehaut ſo daß es nun⸗ 5. a einer einfachen Linienführung einen geſchloſ⸗ rte ü gefälligen Eindruck macht. Zur raſchen Ab⸗ 5 19 85 Züge wurde ein weiterer Bahnſteig erbaut. lane große, etwa 5 Km. Gleisanlagen umſaſſende gie age ſoll die Unterbringung der ankommenden Ferleichtern und den raſchen Abtranspor Beſucher kwührleiſten. den raſchen Abtransport der Beſucher . den Erwarteter Andrang nuklet ö 9 aupttagen Her Olympiſchen Winterſpiele er⸗ Mun Reichsbahn einen Zuſtrom von 50 000 Bef 0 und Augsburg und von etwa 15 000 Zu⸗ Hung von Geer Richtung Innsbruck. Da in der Um⸗ Faltkämpfe ſelhmn iſch-Parkenkirchen und am Schauplatz der K deſucher unt nur ein verhältnismäßig geringer in ale guntergebracht werden kann, mußte die Rei manfurtorkehrungen treffen, um dem atgantt 1 Schlußt m an dieſen Tagen gerecht zu werden. zmlußtag der 5 1575 40 Sonderzüge 7 bis.45 11 a Für Spiele ſind neben den Plan⸗Zügen nicht vorgeſehen, die in der Zeit and ſch in Abſta hr von München nach Garmiſch abgehen Mit der d ſtänden von etwa zehn Minuten folgen. urchführung dieſer rieſigen, einen Millionen⸗ terſpielen unden Vorbereitung zu den Olympiſchen 15 utſchloſent die Deutſche Reichsbahn erneut den Be⸗ des den taer Förderung des olympiſchen Gedankens deutſchen Sports geliefert, Beſichtigung der Winkerſport-Anlagen Anler ü i D Karl gl des Präſidenten des Organiſattonskomt⸗ Släatsminiſter en von Halt, beſichtigten om Mon⸗ köhaber des Gauleiter Adol, Wagner und der henan, Wehrkreiſes, Generalleutnant von Feäſeums dez in ihrer Eigenſchaft als Mitglieder des ckerzürgermeif Organiſattonkomitees in Begleitung des 6 4, die 9 0 575 der Stadt München Karl Flehler mische biſtätten der 4. Olympiſchen Winterſpiele m Oly Portenklrchen. 5 Auescabaus. das durch ſeine Bauart und ſeine Dr. 9 ſchmückung beſonders gefiel, wurden die Gäſte alt und Kreisleiter Hartmann ſowle 9 8 5 Mitgliedern des Orgoniſationskomitees ſämtliche ang ſchloß ſich eine eingehende Beſich⸗ ind 1 Kampfſtätten an Staatsminiſter Wag⸗ 5 ö zur darctalleutnant von Reichenau beſchränkten ſich 1 einen oberflächlichen Ueberhlick von den 5 kleine zu bekommen, ſondern ſie ließen ſich alles ſte erklären. Das Olympiſche Kunſteisſtadion Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Süddeutſche Ringer-Mannſchaftskämpfe geführten Kämpfe wurden nicht gewertet und ſpäter nach⸗ geholt. Dadurch wird Pirmaſens es nicht leicht haben, den knappen:6⸗Sieg bei der Wiederholung der beiden Kämpfe zu behaupten. Vorerſt gilt der Kampf aber als gewonnen. Württemberg In den beiden württembergiſchen Klaſſen der Ringer⸗ Bauliga wurden die Kämpfe der Rückrunde fortgeſetzt. In der Gruppe I behaupteten die führenden Vereine, ASV Feuerbach, KV 95 Stuttgart(kampffrei) und KV Unter⸗ türkheim, durch neue Siege ihre Stellungen. Der KV Backnang trat gegen den Tabellenführer ASV Feuer⸗ bach nur mit ſechs Leuten an und wurde natürlich 14:6 beſiegt. Bei Wangen war es ebenſo; Lägeler, der für Wan⸗ gen ſtartberechtigt war, trat gegen ſeinen früheren Verein KV Untertürkheim nicht an, ſo daß der ASV Wan⸗ gen hier wertvolle Punkte verlor und im Geſamt mit 15:6 Punkten geſchlagen wurde. In der Gruppe II wurden drei Kämpfe ausgetragen. Im Treſſen KV Zuſfenhauſen gegen Königs ⸗ bronn wurde Zuffenhauſen 719 beſiegt. Der TB Can n⸗ ſtatt brachte von Heidenheim einen knappen 10:7⸗ Sieg mit, der erſt beim letzten Kampf entſchieden wurde. Der TSV Müntzer, Tabellenführer der Gruppe II, kam zu einem billigen Erfolg über den SV Göppingen, der, obwohl eine Verlegung des Kampfes vom Gauſport⸗ wart nicht genehmigt worden war, in Münſter nicht antrat. Bayern In der Gruppe Südbayern der bayriſchen Ringer⸗Gau⸗ liga wurden am Wochenende zwei Mannſchaftskämpfe ent⸗ ſchieden, die das Tabellenbild nicht weſentlich änderten. Reichsbahn Neuaubing, die führende Mannſchaft dieſer Gruppe, war daheim gegen 1860 München mit 11:8 knapp erfolgreich und behauptet ſich weiter an der Spitze.— Im zweiten Treffen zwiſchen SVg. Frei⸗ ſi n 0 und der Tad. Paſing wurde gleichfalls erbittert um jeden Punkt gekämpft. Am Ende behielt Freiſing knapp mit 11:9 Punkten den Sieg auf ſeiner Seite. Garmiſch wirkte vor allem ͤurch ſeine bauliche Anpaſſung an die Landſchaft und dem überwältigenden Hintergrund mit der Alpſpitze, dem Wahrzeichen der 4. Olympiſchen Winterſpiele, und dem Zugſpitzmaſſtiv. Anſchließend fuhr man zum Rieſſerſee, wo die Schnellauf⸗Wettbewerbe durchgeführt werden. Der Staatsminiſter ließ es ſich nicht nehmen, auch zum Starthaus der Bobbahn zu fahren, um ſich hier davon zu überzeugen, daß eine glatte und einwandfreie Durchfüchrung der Bobrennen gewährleiſtet iſt. Das Schirennen vom Angelus Die Firma Hill& Müller hat uns bereits früher ſchon die Bekanntſchaft mit dem begeiſterten Künder alpiner Schönheit, Oskar Kühlken, vermittelt und ſeine frühe⸗ ren Vorträge wurden ſo begeiſtert aufgenommen, daß er zu ſeinem dieswinterlichen Vortrga im großem Caſing⸗ Sgal eine nach Hunderten zählende Zuhörerſchaft begrüßen konnte. Der Saal hätte viel größer ſein müſſen, um alle diejenigen zu faſſen die hören wollten was Oskar Kühlken diesmal von den winterlichen Bergen zu erzählen wußte. Gar prächtig verſtend es dieſer Mann der Berae von den Schönheiten des Ortlergebietes um den Ort Sulden herum zu erzählen und die gezeigten Lichtbilder waren von ſolcher Schönheit, daß gar mancher unter den Anweſenden ſich ent⸗ ſchloß, möglichſt bald dieſes erſt vor zwei Jahren erſchloſ⸗ ſene Schigebiet aufzuſuchen, in dem jetzt ſchon 80 Zenti⸗ Schnee liegen— wid in dem von Sulden aus 27 ipfel zu erreichen ſind. Der Redner machte mit ſei⸗ nen Zuhörern eine ausgedehnte Gipfeltur über die ſieben Jöcher und die ſieben Gletſcher, vom Frühling in den Winter und Winter wieder in den Frühling, wobei Bilder zu erkennen war, wie abwechſlungsreich 8 es Schigebiet iſt, in dem von Oktober bis Mai der Schilauf möglich iſt. Teil des Abends brachte dann einen Film „D 0 rennen vom Angelus“. Dieſes Rennen wird als internationales Rennen ausgetragen und führt mit einem Höhenunterſchied von 1400 Meter über eine Länge von 8½ Kilometer. Der Rekord für dieſe Strecke ſteht bei 11 Minuten 57 Sekunden. Obgleich es ſich um einen von Amateuren hergeſtellten Schmalfilm handelte, war es doch glänzend gelungen, die raſenden Abfahrten bei dieſem Schirennen einzufangen und die Bewegungen ſo feſt⸗ zuhalten, daß die Zuſchauer wirklich mitlebten und mit⸗ fieberten. Bilder von dem Leben und Treiben des Schi⸗ volkes in Sulden geben dem Film einen ſchönen Raßmen und erhöhten noch mehr die Kurzweiligkeit des Bilö⸗ ſtreiſens. Dazu plauderte Oskar Kühlken ebenfalls ſehr unterhaltend, ſo daß er ſicher ſein kann bei ſeinem nächſten Wiederkommen wieder ein dolles Haus vorzufinden zus mal diefenigen die ihn einmal gehört haben, ſich immer wieder einfinden, weil ſie wiſſen, daß er ihnen jedesmal etwas Neues zu erzählen weiß. Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Tabellenführer behaupten ſich in Oſt und Weſt— Platzverweiſe die Folge härteſter Kämpfe Die Paarungen des letzten Novemberſonntags waren ganz dazu angetan, den vorletzten Spielen der Vorrunde eine eigene Note zu geben. In allen vier Treffen der Gruppe Weſt: Neckarſtadt— Kurpfalz:5 Rohrhof— Altrip:2 TV 1846— Poſtſportverein SpVg 07— Gartenſtadt:0 8 ˙ 922 ging es hart auf hart und da und dort mußten die Spiel⸗ iber leiter zu ſcharſen Maßnahmen greifen, um die Diſt zu bringen. Im Spiel TV 1846— i beiden Seiten je einen Platzverweis a ſter Gefechte. D urner erwieſen ſich als weitaus durchſchlags kräftiger, ihr:2 Sieg war am Ende verdient. Ritterlich und anſtändig lief das von Höh n⸗s8 Mannheim geleitete Treffen Neckarſtadt— Kurpfalz:5. Die Neckarauer, gewitzigt durch die unverhoffte Niederlage vor 8 Tagen, ſetzten ſich diesmal von Anfang bis Ende voll ein und bewieſen, daß ſie zu Recht an der Spitze der Ta⸗ belle ſtehen. TV Rohrhof hatte den TS V Altrip zu Gaſt, wobei es den dritten Sieg des Ne Spiele die 5 Neulings Rohrhof hat ſich damit in der Tabelle gab. Rohrh weiter vor⸗ geſchoben, während die Pfälzer weiterhin am Tabellenende verbleiben müſſen. Einen kräftigen:0 Sieg melden die Mannen aus Neuoſtheim. Mit einem halben Dutzend Treffer exteilte, die allmählich ſich wieder findende p Vg 07, dem SpC Gartenſtadt eine kleine Lek⸗ tion. Exner, der ſonſt ſeinen Platz in der Abwehr hat, war in den 07⸗Angriff beordert und bedeutete dort zwei⸗ fellbs eine Verſtärkung, die der 07⸗Sturm letzten Endes oͤringend braucht. Tabellenſtand Kreisklaſſe 1 Mannheim(Weſt) Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Kurpfalz Neckarau 7 6 0 1 BVI 90 8 5 2 1 Brüh!k 4 1 2 9: 07 Mannheim 8 4 1 3 19.10 9˙7 Poſt Mannheim 7 3 1 3 1216*7 TV Rohrhof 8 8 1 4 19.24 719 Neckarſtadt 7 2 1 4 28124.9 Gartenſtadt 7 1 3 8 24:19 5 9 TSV Altrip 7 0 0 7.46 014 Die Abteilung O ſt hatte folgende ͤͤrei Begegnungen: Leutershauſen— Edingen:1 TV Viernheim— Hemsbach:2 Jahn Weinheim— Neckarhauſen 116 auf der gesordnung und auch hier waren zwei Platz⸗ verweiſe im Treffen Jahn Weinheim— Neckar⸗ hauſen nicht zu umgehen. Das Ergebnis:1 für Neckar⸗ hauſen ſpricht deutlich für die Ueberlegenheit der Vik⸗ torianer. Einige Regelwidrigkeiten veranlaßten den Spiel⸗ leiter Albrecht⸗Mannheim zwei Spieler des Feldes zu verweiſen. Edingen wahrte ſeine Intereſſen in Le u⸗ tershauſen, wobei das Ergebnis mit:0 recht knapp ausfiel. Der TV Viernheim, der zu Beginn der Vorrunde ſo ausgezeichnet ſtartete, konnte auch nach örei⸗ wöchentlicher Pauſe zu keinem Punktgewinn kommen. Diesmal unterlag man dem TV Hemsbach mit 112, wobei bemerkenswert iſt, daß die Heſſen dieſe zweite Nie⸗ derlage wiederum auf eigenem Platze erlitten. Hemsbach iſt durch den wertvollen Punktgewinn zur Spitze vor⸗ geſtoßen und wird verſuchen in der Rückrunde— wo man die meiſten Spiele zu Hauſe beſtreitet— den augenblick⸗ lichen Tabellenführern den Rang abzulaufen. Wanoerfahren Zur Hebung des Wanderfahrens hat der Deutſche Rad⸗ fahrer⸗Verband für das Sportjahr 1935/96 Wettbewerbe im Wanderfahren gusgeſchrieben, die freiwillige Wander⸗ fahrten, Vereinswanderfahrten, Ferienwanderfahrten und Bezirks⸗Pflichtwanderfahrten vorſehen. Freiwillige Wanderfahrten werden in der Zeit bis 30. September 1936 durchgeführt. Der Done gibt Auszeich⸗ nungen für die innerhalb Deutſchlands Furchgeführten fahrten bei je nach Klaſſeneinteilung verſchiedenen Johresleiſtungen vonmindeſtens 3000 bzw. 4000 bzw. 5000 Kilometer, bei geringeren Leiſtungen für Jugend⸗ und Schülermitglieder, bei höheren Leiſtungen für Hilismotor⸗ Fahrrädern. Die Jahresleiſtung muß aus dem Wander⸗ fahrt⸗Kontrollbuch genau erſichtlich ſein, jede einzelne Fahrt muß ſo im Kontrollbuch eingetragen ſein, daß die Prüfung der gefahrenen Kilometer ohne weiteres erfolgen kann. Vereinswanderſahrten ſind in der Zeit von Sonntag, 5. April 1936, bis Sonntag, 26. September 1936, an Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertagen durchzuführen. Den Verbands⸗ vereinen wird zur Pflicht gemacht, Vereinswanderfahrten auszuſchreiben. Teilnahmeberechtigt ſind die Verbandsmit⸗ glieder ſämtlicher Beitrogsgruppen; die Klaſſeneinteilung der Vereine geſchieht nach der Zahl ihrer Verbandsmitglie⸗ der über 100, über 50, über 25, bis 25. Die beſten Leiſtun⸗ gen in jedem Bezirk werden verbandsſeitig ausgezeichnet. Ferien⸗Wanderfahrten werden in der Zeit bis 30. Sep⸗ tember 1936 durchgeführt. Die Bezirks⸗Wanderiachwarte haben in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1930 mindeſtens vier Pflicht⸗ on Kleine Spor!-Nachrichten Für die Straßenrennſportzeit 1936 hot der Führer des Deutſchen Radfahrerverbandes, Eggert, neue Beſtimmun⸗ gegeben. Die Amateurrennen dürfen nicht län⸗ ger als 120 Km. ſein. Die Vorgaben der einzelnen Grup⸗ pen ſind neu feſtgelegt worden. Zwei erſte bis fünfte tze ſind maßgebend für ein Aufrücken in die höhere Klaſſe. Die Olympia⸗Radrennbahn erſteht auf dem großen Porkplatz vor dem Nordtor der Berliner Avus. Mit den Erdarbeiten für dieſe neue Radſportſtätte iſt eben begonnen worden. Die Europa⸗Rodelmeiſterſchaften werden bekanntlich im Anſchluß an die J. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen vom 17. bis 19. Februar ausgetragen. Oeſterreich hat für dieſe Rennen jetzt ebenfalls ſeine Mel⸗ dung abgegeben. Deutſche Tiſchtennisklaſſe ſpielte in Magdeburg. Ent⸗ holt(Kiel) und Frl. Krebsbach waren die Sieger in den Einzelwettbewerben. Die deutſchen Davispokalſpieler Gottfried v. Cra m m, Heinrich Henkel, Hans Denker und Kaj Lund wer⸗ den ſich am 2. und 3. Dezember in der Eſſener Tennishalle der weſtdeutſchen Tennisgemeinden in Spielen gegen die weſtdeutſchen Spitzenvertreter vorſtellen. Der Pole Heljaſz, einſt Weltrekordmann und größte Hoffnung der Polen, iſt in ſeinen Leiſtungen derart zurück⸗ gegangen, daß er nicht einmal mehr in die Olympia⸗ Anwärter⸗Liſte aufgenommen werden konnte. Der Kugel⸗ ſtößer hat ſich jetzt entſchloſſen, die Leichtathletik vollſtändig aufzugeben und wieder Boxer zu werden. Praxille Gydé, Frankreichs Meiſterboxer im Fliegen⸗ gewicht, errang in Lille einen entſcheidenden Sieg über den iriſchen Meiſter Bedoy Peppers, der in der vierten Runde den Kampf aufgab. Die Schweizer Fußball⸗Nationalelf trägt am kommen⸗ den Mittwoch in Zürich gegen eine Budapeſter Städtemann⸗ ſchaft ein Nachtſpiel aus, für das beide Monnſchaften wie folgt aufgeſtellt worden ſind: Schweiz: Bizzozero; Roſſel — Gobet; Vuilleumier— Jaccord— Müller; Bickel— Jäggi— Kielholz— Böſch— Grobsty. Budapeſt: Szabo; Biro— Sternberg; Seres— Turay— Szaloy; Markos Vineze— Saroſi— Sſeh— Titkos. Von Zürich aus fahren die Ungarn nach Paris. Paris und Budapeſt tragen am 1. Dezember im Inn raum der Prinzenpark⸗Bahn ein Städteſpiel aus. Die Pa⸗ riſer Elf für dieſes Treſſen— die letzte Begegnung endete mit einer:5⸗Niederlage der Franzoſen— ſteht wie ſolgt: Roux(RC); Hall(CA)— Diagne(RC); Banide Jordan — Delfour(olle RC); Aſton Sas Stabile(alle Red Star) Veinante— Mathe(beide RC). Boruſſia Neunkirchen trug am Sonntag ein Freund⸗ ſchaftsſpiel gegen die badiſchesGauliggelf von Germania Brötzingen aus. Mit zwei Erſatzleuten antretend wurden die Saarländer 218(:1) geſchlagen. Jack Sharkey, der frühere Weltmeiſter im Schwer⸗ gewichtsboxen, verſuchte ſich am Woch in Boſton wieder einmal im Ring. Vor rund 12 Zuſchauern wurde Sharkey gegen ſeinen Landsmal Eddie Winſton zum .⸗9o.⸗Sieger erklärt, nahdem dieſer ſchon vorher wegen „Spielerei“— er ließ ſich auſ einen leichten Treffer Sharkeys hin vor Angſt auszählen— disqualifiziert wor⸗ den war, ſchließlich auf den Wunſch Sharkeys hin wieder zugelaſſen wurde. Neuer Erfolg Württembergs Südweſt⸗Boxer in Frankfurt 1016 geſchlagen Württembergs Amateurboxer, die in den letzten Wochen und Monaten durch zahlreiche Erfolge ſtark von ſich reden machten, feierten am Montagabend einen neuen Sieg. Im Frankfurter Tiergartenfgal trafen ſie vor 1500 Zuſchauern auf eine Auswahlacht des Gaues Südweſt, die w 1016 Punkten klar geſchlagen wurde. Bemerkenswert iſt dabei jedoch, daß die Südweſt⸗Boxer auf ſo gute Leute wie den deutſchen Meiſter Rappſilber, der ſich einen Leiſtenbruch zugezogen hat, ſowie auf Schöneberger und Hachenberger verzichten mußten. Das meiſte Intereſſe beanſpruchte das Auftreten des Stuttgarter Holbſchwergewichtlers Hans Bernlöhr. Er gab dann auch eine ausgezeichnete Probe jeines großen Könnens gegen den Wiesbadener Weißen⸗ berger ab und wurde klarer Punktſieger. Die Ergebniſſe im einzelnen waren vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht: Kuhn(S) ſchlä t Häußler(W) n.., Möſch(W) ſchlägt S) ſchlägt Häußer(W) n..; Wüſt Gurray(W) ſchlägt Puffay ib(W) trennen ſich unent⸗ J zenberger(S) n.., (W] machen unentſchieden. Tabellenſtand Kreisklaſſe 1 Mannheim(0ſt) Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 85 f 072 Edingen 6 5 0 1 19.8 1015 Neckarhauſen 6 4 2 0 20.6 1 Hemsbach 6 4 0 2 11.9.4 Wallſtade 6 3 1 2 14.8. 755 TV Viernheim 6 2 2 1 14:13 636 Leutershauſen 6 2 0 4 10.36 210 Ladenburg 6 1 0 5 7098 185 Jahn Weinheim 6 0 1 5.25 N Am kommenden Sonntag erledigt die Gruppe Weſt ihre am 27. 10. 35 wegen Regen ausgefallene Spiele und zwar werden ſich begegnen: Altrip— Poſtſportverein Gartenſtadt— Neckarſtadt Kurpfalz— Brühl Altrip ſteht erneut vor einer ausſichtsloſen Sache, denn die Poſt ler liegen trotz ihrer Niederlage gegen die Turner noch gut im Rennen und werden darauf aus ſein, ja nicht den Anſchluß zu verpaſſen. Das Treffen Gar⸗ tenſtadt— Neckarſtadt ſcheint dagegen offen zu ſein, denn beide Mannſchaſten haben ſich früher ſchon wechſelvolle Kämpfe geliefert, von denen die abermalige Begegnung beine Ausnahme machen wird. Zweiſellos die intereſſanteſte Paarung ſteigt bei Kurpfalz Neckarau, wo der F V Brühl gaſtiert. Kurpfalz hat es in der Hand den Titel eines Herbſtmeiſters mit ſtärkſter Be⸗ tonung zu führen, wenn ein Sieg gelingt. Gegen Brühl heißt es allerdings auf der Hut ſein, will man nicht eine Ueberraſchung wie gegen Rohrhof erleben.. Die Gruppe Oſt iſt an dieſem 1. Dezember ſpielfrei und beſtreitet ihre Nachhutgefechte erſt eine Woche ſpäter. Neue Jußballtermine für Vaden Die Termine der badiſchen Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele wurden wieder einmal geändert, ſo den der Spielplan für die nächſten beiden Sonntage wie folgt ausſieht: 5 1. Dezember: Karlsruher JV— Freiburger; Ami⸗ citia Viernheim— S Waldhof; Ven Mannheim— fe Neckarau. 8. Dezember: SV Waldhof— Karlsruher FV; Phönix Karlsruhe— 1. Fc Pforzheim; Germania Brötzingen Vii Mannheim. England lobt ſeine Mannſchaft Nur kein Experiment gegen Deutſchland Die Aufſtellung der engliſchen Fußballmannſchaft zum Länderkampf gegen Deutſchlamd am 4. Dezember in Lon⸗ don findet in der Londoner Abendpreſſe bereits ihre kri⸗ tiſche Betrachtung. Der„Evening Standard“ loct die Tatſache, daß der Verband diesmal auf Experimente verzichtet habe und nur bewährte Spieler aufgeſtellt hat. Die Deutſchen ſeien reine Praktiker und es handle ſich nicht um ein Vorführungsſpiel, ſondern um einen horten Kampf, Die Beſten ſind gerade gut genug dafür. Der „Star“ bezeichnet die getroffene Wahl ebenfalls als glück⸗ lich, wie auch beide Blätter dorin übereinſtimmen, die Aufſtellung von Hibbs als Torwart als einen guten Griff anzuſehen. Der Mittelläufer Barker werde den Sturm genügend unterſtützen. als Wettbewerb Kampfſportler zu beteiligen. Die Jahresleiſtungen im Bezirks⸗Pflichtwander⸗ fahren werden ſeitens des Verbandes für das Reichsgebiet wie folgt ausgezeichnet: Die fünf beſten Vereine mit mehr als 50 Verbands mitgliedern und die fünf beſten Vereine mit weniger als 50 Verbandsmitglieder erhalten für die Meiſtbeteiligung je eine Auszeichnung. Die Wertung er⸗ folgt nach der Formel: Kilometer mal Teilnehmer. Reichswanderfohrten werden nur vom Verband aus be⸗ ſonderen Anläſſen ausgeſchrieben. Die amerikaniſche Mannſchaft für Berlin Das Amerikaniſche Olympiſche Komitee teilt mit, daß die amerikaniſche Mannſchaft für die Berliner Olym n Spiele ſich am 15. Juni 1936 nach Hamburg einſchiffen werde. Sofort nach ihrer Ankunft am 23. uni werde die Mannſchaft ihr Quartier im Olympiſchen Dorf beziehen. Das Schiff, auf dem die Sportsleute die Ueberfahrt an⸗ treten, iſt bereits jetzt bis auf den letzten Platz für die Olympia⸗ Teilnehmer und Mitglieder des Komitees re⸗ ſerviert. Die aus 58 Mitgliedern beſtehende Mannſchaft für die Olympiſchen Winterhilfsſpiele wird ſich, ſo teilt das Ko⸗ mitee mit, am 3. Januar 1936 einſchiffen. Winterhilfs-Kegeln der Mannheimer Kegler am 1. Dezember 1935 Um allen Mannheimer Keglern, auch denjenigen, die nicht dem Mannheimer Verein angehören, Gelegenheit zu geben, ſich daran zu beteiligen, wurden vom Mannheimer Vereine alle Stodtbezirke bedacht. Ein jeder Kegler und Sportler, der ſeine Kroft einmal auf der Kegelbahn meſſen will, hat ſomft Gelegenheit, in ſeinem Wohnbezirk zu kegeln. Und es ſteht zu hoffen, daß ſich gerade diefenigen, die gern kegeln, an dieſem Tage ihre Gabe für die Armen und Aermſten des Volkes beiſteuern werden. Die Bahnen wurden von den Bahnbeſitzern für dieſen Tag ohne Ent⸗ gelt zur Verfügung geſtellt, ſo daß bei guter Beteiligung ein namhafter Betrag zu erhofſen iſt, der dem Winterhilfs⸗ werk abgeliefert werden kann. Die Einteilung und Zahl der Kugeln iſt wie folgt: Innenſtadt bei Stierle: Bahn 1 50 Kugeln in die Vollen, zweimaliger Start hintereinander zuläſſig; Bahn 2 100 Kugeln in die Vollen mit einmaligem Start. Neckarſtadt bei Vohmann: 30 Kugeln in die Vollen, zu⸗ läſſig dreimaliger Stort hintereinander. Waldhof bei Brückl: Bahn 1 50 Kugeln in die Vollen bei zweimaligem Start; Bahn 2 80 Kugeln in die Vollen mit dreimaligem Start. Käfertal bei Zorn: 30 Kugeln in die Vollen auf der Aſphaltbahn mit zuläſſigem dreimaligem Start, 2 Durch⸗ gänge auf der J⸗Bahn, 2 mal hintereinander erlaubt. Neckarau bei Striehl: 30 Kugeln in die Vollen, zuläſſig dreimaliger Start hintereinander. Rheinan bei Hertel: Bahn 1 20 Kugeln Abräumen, ödrei⸗ maliger Start zuläſſig, Bahn 2 50 Kugeln in die Vollen, zweimaliger Start zuläfſig; Bahn 3 30 Kugeln in die Vollen mit zuläſſigem dreimaligem Stort. Feudenheim im Prinz Max: 30 Kugeln in die Vollen mit zuläſſigem öͤreimaligem Start. Jeder Kegler kaun nur eine Urkunde erringen. HANDELS Dienstag. 26. November 1935 der Neuen Ma WIR TSC unheimer Zeitung AFTS-ZHITTUNG Abend-Ausgabe Nr. 545 aliens Soll und Haben Vorraiswirischaff gegen Sankſionen Von Dr. B. Kempe Genna, im November 1935. Will man aus der verwirrenden Fülle von Zahlen und Meldungen über den Fortgang der Sanktionen und über Italiens Gegenmaßnahmen ein einigermaßen abgerundetes Bild über die Widerſtandskraft der italieniſchen Wirtſchaft und damit über die mögliche Dauer der Sanktionen ge⸗ winnen, ſo muß man einige Grundtatſachen nach mehr oder minder zuverläſſigen, amtlichen oder nichtamtlichen Statiſtiken und nach eigener Anſchauung abſchätzen: Was braucht Italien monatlich an Hel, Eiſen und Stahl, Gummi, Wolle, Baumwolle, Kohle und Holz? Welche Vorräte davon hat es? Und wieviel Gold, Deviſen und ſonſtige Mittel ſtehen ihm zur Ver⸗ fügung, um das Fehlende im Ausland zu kaufen? Es iſt ja zu berückſichtigen, daß die Sanktionen nicht nur Ita⸗ liens Warenzufuhren abſperren, ſondern auch ſeine Zah⸗ lungsfähigkeit erſchöpfen ſollen. Das Italien ſie nicht reichlich genug bezahlen wird, iſt ja auch die größte Sorge der abenteuerlichen Vermittler, die hier ſchon auf⸗ tauchen und die ſich augenzwinkernd unmögliche Geſchichten von Warenkäufen in Südamerika und Warentronsporte über drei Ozeane erzählen. Die letzten Wochen haben eine weſentlich geſteigerte Einfuhr Italiens gebracht. Der Genueſer Hafen bietet ſtets das gleiche Bild: Löſchen von Rohſtoffen, von Baum⸗ wollballen, Hafer und Schrott, Abfahrten mit Kriegstrans⸗ porten oder Ballaſt. In den erſten drei Vierteljahren von 1935 iſt indeſſen überraſchenderweiſe nicht ſehr viel mehr von den wichtigſten Rohſtoffen gekauft worden als 1934. Immerhin läßt die Mehreinfuhr in Verbindung mit amt⸗ lichen Angaben gewiſſe Rückſchlüſſe auf die Vorräte zu. Von dem wichtigſten Rohſtoff, dem Mineralöl und verwandten Erzeugniſſen wie Schmieröl, Petroleum und Benzin führte Italien in den erſten drei Vierteljahren rund 0,2 Millionen Tonnen mehr ein als im Vorjahr. Die eigene Erzeugung iſt ganz unbeträchtlich, mit 12 000 Ton⸗ nen Rohpetroleum blieb ſie ſogar um 3000 Tonnen hinter dem Vorjahr zurück. Der Verbrauch beträgt in„normalen Jahren“ etwa 1,5 Mill. Tonnen. Durch die Kriegführung in Abeſſinien iſt ſtarker Mehrbedarf entſtanden, deſſen Höhe ein ſtreng gehütetes Geheimnis iſt; aus Schiffahrts⸗ meldungen läßt ſich errechnen, daß in der Woche gegen⸗ wärtig etwa 1200 Tonnen Benzin in Maſſaua eintreffen. Nach mehreren Umrechnungen gelangt man auf einen gegenwärtigen Erdölbedarf Italiens von ſchätzungs⸗ weiſe 140000 Tonnen monatlich, ſo daß die Mehreinfuhr von 0, Millionen Tonnen ſpäteſtens bis Ende dieſes Monats ſchon aufgebracht ſein muß. Man kann heute zu ſolchen Ergebniſſen nur nach Verwertung einer Unzahl anderer teilweiſe widerſprechender Meldun⸗ gen gelangen, welche Gallonen und Barrel, ſpezifiſche Ge⸗ wichte und die verſchiedenen Bedeutungen der Worte „Erdöl“,„Benzin“,„Petroleum“ wild durcheinander tanzen laſſen, um den Tatbeſtand möglichſt zu verſchleiern; immerhin konn man aber annehmen, daß Italten wenig⸗ ſtens hinſichtlich ſeiner Erdölvorräte auf die Fort⸗ dauer der Einfuhr angewieſen iſt, ſo daß eine amerikaniſche Erdölſperre es empfindlich treffen muß. Auf dieſelbe Weiſe kommt man bei Steinkohle zu 8 Ergebnis, daß, die im Laufe des Jahres eingeführten Vorräte von 2,2 Mill. To. zuzüglich der Eigenerzeugung— die übrigens im Jonuar—Auguſt 1935 gegenüber 1934 von 54000 auf 47 000 To. zurückging!— ür zweieinhalb Monate ausreichen können, während die Vorräte an Gußeiſen und Stahl nur 29 000 Dz. nach amtlicher Statiſtik Ende Auguſt— ſtändiger Auffüllung durch Einfuhren bedürfen. Stark geſtiegen ſind die Vorräte und die Einfuhr von Nichteiſenmetallen wie Zinn, Kupfer, Zink. Jedenfalls iſt mit Nichteiſenmetallen Italien wohl auf viele Monate hin⸗ aus eingedeckt. Die ſichtboren Vorräte reichen nach der amtlichen Statiſtik bei Wolle und Gummi keinen Mo⸗ nat mehr, bei Baumwolle etwas über ein Vierteljahr. Selbſt wenn man noch ſo ſehr geſteigerte Rohſtoffkäufe in den letzten Wochen, noch ſo große Erſpanniſſe im italieni⸗ ſchen Verbrauch annimmt, ſcheint doch die Londoner Schät⸗ gung, wonach Italien Rohſtofſvorräte für ein Jahr hat, zu hoch ſein. Das Ineinandergreifen der italieniſchen und der ausländiſchen Außenhandelsſtotiſtiken läßt für geheime Oelvorräte großen Ausmaßes keinen Raum, wenn man nicht annimmt, daß Muſſolini ſchon ſeit Jahren mit dem abeſſiniſchen Feldzug gerechnet hat. Ein Wort noch über die Ernährungs lage Ita⸗ liens: Die„Getreideſchlacht“ in Verbindung mit einer guten Ernte hat Italien in dem wichtigſten Lebensmittel, dem Weizen, faſt völlig vom Ausland unabhängig gemacht, während das fehlende Zehntel des normalen Fleiſchver⸗ brauchs durch die bereits verfügten Einſparungen und durch Umſtellung auf Fiſchgerichte gedeckt iſt. Wie ſteht es nun mit der Fähigkeit Itoliens zur Be⸗ zahlung des notwendigen Einfuhrbedarfs? Auf der Guthabenſeite des italieniſchen Hauptbuches ſteht zunächſt ein Betrag von rund 4 Milliarden Lire Gold, 300 Millio⸗ nen L. Deviſen, 450 Mill. L. Silber als Reſerven der Banca d' talia. Hinzu kommen die Gold⸗ und Edelmetall⸗ ablieferungen der Bevölkerung, die italieniſcherſeits auf rund 1 Milliarde L. geſchätzt werden. Zugleich lieſt man jetzt in den großen Zeitungen ähnliche Meldungen wie z.., daß Fräulein Norma Verzoechi ihren goldenen Zigaretten⸗ halter, der Sportſegler Puſtiglione einen gewonnenen Pokal und die Schüler einer römiſchen Elementarſchule 90 ſilberne und bronzene Medaillen„Für Fleiß und Brav⸗ heit“ abliefern. Hinzu kommen ferner Auslandsguthaben der Regierung die der Völkerbund für Ende September auf 1,8 Milliarden L. ſchätzte, und private Auslandsguthaben, deren Höhe hier auf 8, dort auf 5 Milliarden geſchätzt wied und die wohl nur zum Teil greifbar ſind. Sieht man von den unſicher gewordenen Einnahmen aus Schiffsfrachten, aus dem Reiſe⸗ verkehr und aus Auswanderer⸗Ueberweiſungen ab und verzichtet man ferner darauf, die rieſigen, aber jetzt ſchwer verkäuflichen italieniſchen Kunſtſchätze voͤer Konzeſſionen im jetzigen und künftigen Kolonialreich Italiens in Rechnung zu ſtellen, ſo bleibt als letzter Poſten die Einnahme aus der Ausfuhr, die in normalen Monaten nach dem dies⸗ jährigen Durchſchnitt 410 bis 420 Mill. L. erbrachte und durch die Sperre der Sanktionsſtaaten um drei Fünftel auf rund 165 Mill. L. zurückgehen muß. Auf der Ausgaben⸗ ſeite ſtehen neben dem Schuldendienſt und Goldabgaben zur Stützung des Liro⸗Kurſes in Paris vor allem die Rohſtoff⸗ käufe. Bei gleichbleibenden Einfuhren wäre eine Außen⸗ handelspaſſivität von monatlich rund 475 Mill. L. zu decken; nun wird aber die Einfuhr durch die auferlegten Wirtſchaftsſanktionen ſowie auch durch Sparmaßnahmen er⸗ heblich verringert werden. Alles in allem kann man ſchätzen, daß Italien über eine greifbare Auslandskaufkraft von etwa 12 Mibliarden Lire verfügt und damit bei Anſpannung aller Kräfte rein finanziell bis etwa Ende September näch⸗ ſten Jahres durchhalten könnte—— im April aber beginnt die neue Regenzeit, die bis Oktober dauert, ſo daß vorher, ſo oder ſo, die Entſcheidung gefallen ſein muß. * Cröllwitzer Actien⸗Papierfabrik, Halle a. S.— Wieder dividendenlos. Der v. HV der Cröllwitzer Actien⸗Papier⸗ fabrik, Halle a.., wird am 12. Dezember ein wieder divüdendenloſer Abſchluß vorgelegt werden(i. V. wurden 66 725„ Verluſt aus der geſetzlichen Reſerve gedeckt). Im neuen Geſchäftsfahr haben ſich die Verhältniſſe gebeſſert Im großen ganzen wenig veränderf Der beruismäßige Börsenhandel mehr im Vordergrund/ Renfen gehalfen Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: ſtill und behauptet Fraukfurt, 26. November. Die Börſe lag auch heute überaus ſtill und im großer und ganzen kaum verändert. Die Kundſchaft war kaum am Geſchäft beteiligt. Die Kursabweichungen am Aktien⸗ markt betrugen nur Bruchteile eines Prozen Von Chemiſchen Werten gaben Jh Farben und Scheideanſtalt je ½ v. H. nach. Montanpapiere lagen nahezu geſchäf los. Am Elektromarkt lagen die Kurſe eher etwas feſter. Sonſt eröffneten Daimler Motoren ½ v.., Zellſtoff Aſchſchaffenburg 1 v. H. höher, Gebr. Jun 8 17 us ½ v.., Nordd. Lloyd 98 v. H. leichter, während Weſtdeutſche Kauf⸗ hof, Südd. Zucker, Conti Gummi und Hapag unverändert lagen. Der Rentenmarkt lag freundlich und hatte teil⸗ weiſe auch etwas lebhofteres Geſchäft. Im Vordergrund ſtanden zertif. Dollar⸗Bonds, insbeſondere Preußen und Spargiro. Späte Reic huldbuchforderungen gewannen 56 auf 97386 v.., Altbeſitz bagen mit 1127(112,7) knapp Mexikaner, ins⸗ ber mit 11,50 gehalten. Von Ausla enten wurden beſondere öproz. äußere Gold und 5 v. H. Si (116) und 5,30(5,25) lebhafter umgeſetzt. Im Verlaufe konzentrierte ſich s Geſchäft faſt aus⸗ ſchließlich auf den Markt der zertif. Dollar⸗Bonds, an dem beachtliche Umſätze ſtattfanden. 6proz. Preußen ſtiegen auf 61,50 nach 60,25, proz. Spargiro auf 61 nach 60 und 60,50 v.., Bayern Staatsanleihe auf 61,25 nach 6078. Der übrige variable Rentenmarkt lag ſehr ruhig und un⸗ verändert. Pfandbriefe blieben bei kleiner Nachfrage be⸗ hauptet, während Stodtanleihen zum Teil weiter etwas abbröckelten. 8 Am Kaſſamarkt ſoll morgen für Heidelberger Straßen⸗ bahn auf der Baſts von 4(zuletzt 5) v. H. eine Notiz verſucht werden. Berliner Börſe: uneinheitlich Berlin, 26. November. Die Börſe eröffnete in uneinheitlicher, indeſſen nicht unfreundlicher Haltung. Die Kursbildung vollzog ſich bei nur ſehr kleinen Aufträgen ſowohl für die Kauf⸗ als auch für die Verkaufsſeite. Dabei lag das Geſchäft vorwiegend wieder in Händen des berufsmäßigen Börſenhandels, und wur in einzelnen Werten waren lebhaftere Publikums⸗ käufe zu beobachten. Letztere wandten ſich vornehmlich Elektro⸗ und Tarifwerten zu, die durch den bekannt wer⸗ denden Bericht der Elektriſche Licht und Kraft für 1934⸗95 mit einer gegenüber dem Vorjahr um 12,3 v. H. geſteiger⸗ ten Stromabgabe und um 6,5 v. H. erhöhten Fahrein⸗ nahmen einen gewiſſen Anreiz zu Käufen erhielten. Licht und Kraft ſelbſt waren um 7 v.., Felten und Lahmeyer um je 4, Deſſauer Gas um 1 v. H. und A, letztere zum Teil unter Hinweis auf den großen Auslandsauftrag, um 38 v. H. feſter. Auch Kabel⸗ und Drahtaktien waren erholt, ſo Vogel Draht um 7, Deutſche Kabel um 7 v. H. Da⸗ gegen lagen Braunkohlenwerte, ungeachtet des günſtigen Berichts vom Rheiniſchen Braunkohlenſyndikat eher etwas ſchwächer, ſo Leopoldgrube um 36 und Ilſe Genußſcheine um„ v. H. Auch Montane waren in der Mehrzahl leicht gedrückt. Kleinſtes Angebot hatte in Kaliaktien Kursein⸗ bußen von 1 v. H.(bei Aſchersleben und Salzdetfurth) zur Folge. Am chemiſchen Markt ſetzten Farben, v. H. niedriger ein, waren aber ſogleich wieder um 4 v. H. erholt. Feſter lagen auch Linoleum⸗Aktien unter Hinweis auf die Ausfuhrſteigerung in dieſen Fabrikaten, wobei Conti Linoleum mit plus 74 v. H. die Führung hatten. Von Autoaktien ſind Daimler mit plus 2 v. H. hervor⸗ zuheben. Gedrückt waren auch Verkehrswerte, insbeſondre Eiſenbahnverkehr mit minus 3 v. H. ſowie Reichsbank⸗ anteile, die nach einer Anfangseinbuße von 1 v. H. ſpäter nochmals um ½ v. H. nachgaben. Renten lagen ſtill und faſt unverändert. Am Kaſſamarkt beſtand wieder außergewöhnliches Inter⸗ eſſe für die Sachſenwerk⸗Aktien mit Dividendengarantie, die nach den vorangegongenen Steigerungen erneut um 9 v. H. anzogen, wobei wiederum Zuteilung erforderlich wurde. Mit nennenswerten Kursbeſſerungen ſind ferner noch Mimoſa und Kollmar u. Jourdan(plus 2½ v..) hervorzuheben. Andererſeits ermäßigten ſich Kemp und Stettiner Elektrizität gegen letzte Notiz um je 3 v. H. Ueberwiegend feſter lagen die per Kaſſe gehandelten Bank⸗ aktien, von denen DD⸗Bank und Commerzbank je, Han⸗ delsgeſellſchaft 71 v. H. gewonnen. Von Hypothekenbanken ermäßigten ſich Weſthoden um 17, Rheiniſche Hypotheken J, während ſonſt meiſt Beſſerungen von 76—71 v. H. ein⸗ traten. Im Verlauf ſetzte ſich an den Aktienmärkten eine beſſere Tendenz durch, wenn auch die Umſatztätigkeit weiter eng begrenzt iſt. Buderus waren um 1 v.., im gleichen Ausmaß etwa auch Höſch erholt. Mannesmann gewannen nochmals 4 v. H. Sehr ſeſt lagen Ilſe Genuß ⸗Scheine, die nach Ausgleich der anfänglichen Einbuße von 7 v. H. nochmals 1 v. H. gewannen. Am Rentenmarkt blieb es ſehr ſtill. Hypothekenpfandbriefe und Kommunalobligato⸗ nen wieſen kaum nennenswerte Veränderungen auf(Han⸗ noverſche Boden plus 7, Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗ liquidationspfandbriefe plus 7 v..). Stadtanleihen lagen freundlich, aber auch hier kam das kaum in Kurs⸗ beſſerungen zum Ausdruck. Von Provinzanleihen ſind Hannoverſche mit plus 78 v. H. zu erwähnen. Am Markt der Länderanleihen gewannen Wer Mecklenburg⸗Schwerin 27% Pfg., 33er Bayern 4 v. H. Die neuen Reichs poſtſchätze zogen nach der geſtrigen Ein⸗ buße wieder auf Pari an. Von Induſtrieobligationen fie⸗ len Arbed mit plus 76 und Leopoldgrube mit minus 7 v. H. auf, Bemerkenswert feſt lagen wieder die zertifizierten Dollarbonds, wobei man auf den zunehmenden Druck auf die Val u des Goldblocks hinweiſt. 6proz. Preußen zogen bis auf 61, die 7proz. Deutſche Giro auf 61 an. Von Steuergutſcheinen gaben die Abſchnitte per 1938 um 8 Pfg. nach. Reichsſchuldöbuchſorderungen, Ausgabe 1: 1936er 100,12 G; 19 7er 101,5 G; 1988er 99,25 G; 1940er 98,5 G; 1941er 98; 1942er 97,12 G; 1943er 97 G 97,87 B; 1944er bis 1948er je 97 G 97,75 B. Au be 2: 1937er 101,37 G; 1940er „87 G 97,75;: 1948er 5 1 98,5 G; lolger 96,87 G; 1944er 90 Gegen Schluß der Börſe wurde das Geſchäft außer⸗ ordentlich ſtill, ſo daß nur für eine ganz geringe Anzahl der fortlaufend gehandelten Papiere eine Schlußnotiz zu⸗ ſtandekam. Farben gingen mit 149,50, d. h. gegenüber dem Verlauf wieder etwas erholt, aus dem Verkehr, während ſich Reichsbankonteile erneut auf 179,50 ermäßigten. Nachbörslich kamen Umſätze nicht mehr zuſtande. Geld- und Devisenmarkf Der franzöſiſche Franken dank der engliſch⸗ amerikaniſchen Stützung etwas beruhigt * Berlin, 26. November. Am Geldmarkt blieb die Lage unverändert. Obwohl der Ultimo bevorſteht, iſt das An⸗ gebot kurzfriſtiger Mittel noch recht groß und der auftre⸗ tende Bedarf hält ſich in engen Grenzen. Blankotagesgeld wurde infolgedeſſen weiter mit 3 bis 3% v. H. vergeben. Die Umſatztätigkeit in erſtklaſſigen Anlagen hat allerdings weſentlich nachgelaſſen. Der Privatdiskontſotz betrug 3 v. H. Im internationalen Deviſenverkehr iſt infolge der von amerikaniſcher und engliſcher Seite erfolgten Stützungs⸗ maßnahmen zu Gunſten des franzöſiſchen Franken eine gewiſſe Beruhigung unverkennbar. Das ändert indeſſen nichts an der anhaltenden Unſicherheit der franzöſiſchen Währung, da die politiſchen Meldungen eine kaum zu über⸗ bietende Hochſpannung in Frankreich erkennen laſſen. Der Kursſtand des Franken konnte bei weiteren Goldabgaben auf geſtriger Baſis gehalten werden, die Züricher Notiz ſtellte ſich guf 20,38 nach 20,37½, die Amſterdamer auf 9,74 nach 9,74%, die Londoner auf 74,97(unverändert). Von den übrigen Goldvaluten war der Gulden, wie ſchon aus der genannten Notierung hervorgeht, etwas feſter. Der Schweizer Franken war gehalten. Von den angelſächſiſchen Baluten war das Pfund unweſentlich leichter, was indeſſen mit den ſtarken Frankenſtützungskäufen zuſammenhängt. Der Dollar errechnete ſich auf Vortagsbaſis. Oiskontsatz: Relchsbank 4, Lombard 5, privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dise Parität] 25. November J 25. Novem ber 1 a 15 2 kont M. Geld Brief Geld Brief Aegypten Kägypt. PfP. 5 Argentinien 155 Peſo 23 5 1 5 1 8 7 9889 gelgien e„100 Belga 85,7 42040 4208 211 Braſilten. 1 Milreis. 502].89 0,11 90.139.141 Bulgarien: 100 Leva 5 303 38047 30 30% 3053 anada ee 8.189 2452.466.461.485 5 nemark 100 fronen 33% 112503 84.80 54900 5479 5489 danzig 10 Elben 8 81/ 45.80 45.045,80 4690 d e 2 20.4 18.70 12.00 12.70 12.300 and 100 fin. Kr. 11209 6798 6807 6793 5807 Finnland 100finnl. M. 4 10⁵³%7.405] 3,415.405.415 Frankreich. 100 Fres. 6 18. 160,855 16,395 16,350 16,40 Griechenland 100 Dr. 5459 288580 2857.353 2857 Holland 100 Gulden 4 158.78 1867880 168.370 168.05 168.37 §sland.. 100 fel Kr. 576 85 55.035815 55,02 5544 Italien 100 dire 5 22.094 20,18„17 13 20,17 Japan„. en 365 2882 0/71 9% 90½% 0716 Jugoſlavientoo Dinar 5 8¹.00.634].645 3684.645 Lettland.. 100 Latts 535 8 80,92 81.68 8092 81.08 Litauen.. 100 Litas 5 44.98 41,0 188.60 41.68 Norwegen 100 fkronen 376 410 61,61 6173 6180 61.72 Oeſterreich 100 Schill. 813 18907 95 29.05 4395 49.05 Portugal 100 Escudo 5 5857 II. 189 1150 11.130 11.150 Rumänien.. 100 Lei 47.511 4 2492.4.492 öchweden.. 100 Kr.] 2½ 112.24 25 68.37 63.25 63.37 schweiz. 100 Franken 274 81.00 80.32 80.8 80.29 80,5 anten. 100 Peſeten 5 81.00 388, 33.93 38.889 33,94 ſchechoſlowakei toon] 3½ 12488 10.280 10.80 10.288 10285 Türkei.. Itürk. fd.. 18,5 15876 18 1975.880 Ungarn. 100 Pengb* 78,421 22—— 1 Uruguan. 1Goldpeſo n. 44,3 1119 1121.124.128 Ber. Staaten 1 Dollar*.98.486].490.4861 2490 * Frankfurt, 26. November. Tagesgeld unverändert 2½ V. H. Fr A dd ⁊ͤãddddddddßGß ⁊ͤ ddp ã ĩ⁊ͤͤãdõ/ã ã õã yddpßãꝙ 0.c Die Beschäffigung der Indusirie im Okiober Die Beſchäftigung der Induſtrie hat ſich im Oktober ſaiſonmäßig leicht vermindert. Nach der Induſtriebericht⸗ erſtattung des Statiſtiſchen Reichsamts hat die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 66,3 v. H. im September auf 66,0 v. H. der Arbeiterplatzkapazität im Oktober abgen om⸗ men. Die Geſamtzahl der geleiſteten Stunden iſt von 61,8 v. H. auf 61,1 v. H. der Arbeiterſtundenkapazität zurück⸗ gegangen. Die durchſchnittliche tägliche Arbeitszeit hat ſich rügt rund 7% Stunden. to güterinduſtrien durche im ganzan um 1 v. Im Baugewerbe en Arbeit um 2 v. H. der 4 Dies iſt darauf zurückzufü er Bau⸗ ten fertiggeſtellt iſt. Andererſei Woh⸗ in Angriff genommen worden, daß hier alle freigewordenen Bauarbeiter wieder beſchäftigt werden konnten. Innerhalb des Fahrzeugbaues iſt die Beſchäftigung in allen Zweigen weiter ſaiſon mäßig zurückgegangen. Demgegenüber habe die Produktionsgüterinduſtrien ohne ausgeprägte Saiſon teils fortgeſetzt. wegung ihren Auftrieb größten⸗ Dies gilt für die Großeiſeninduſtrie. die N..⸗Metallhütten und ⸗Walzwerke. den Da keſſelbau und für Teile der Elektroinduſtrie. Im Maſchinenbau und in den Gießereien hat ſich die Beſchäftigung im Ok⸗ tober kaum verändert, im Waggon⸗ und Schifſhau iſt ſie dagegen zurückgegangen. Die Verbrauchsgüterinduſtrien ſind durch die Vorberei⸗ tungen für das Herbſt⸗ und Weihnachtsgeſchäft weiter an⸗ geregt worden. In den Induſtriezweigen, die Hausrat und Gegen⸗ ſtämde für den Wohn⸗ und Kulturbedarf herſtellen, iſt die Beſchäftigung auch im Oktober zum Teil beträchtlich ge⸗ ſtiegen. Maschinenfabrik Meer AG. München- Gladbach Wieder 10 H. Dividende Düſſeldorf, 26. Norember.(Eig. Dr.) In der HB. der zum Mannesmann⸗Intereſſenkreis gehörenden Geſell⸗ ſchaft wurde der Abſchluß für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr vorgelegt und genehmigt. Das Unternehmen war im Berichtsjahr gut beſchäftigt. Es wurde beſchloſſen, eine Dividende von wieder 10 v. H. zu verteilen. Geschäffsberichf der Elekirischen Licht und Kraff 7(%)% Dividende Berlin, 28. November. Die günſtige Entwicklung des Elektrizitätsabſatzes, die im Kalenderfahr 1933 bei den Werken der Elektriſchen Licht⸗ und Kraftanlage⸗AG eine Zunahme von 4,2 v. H. ergeben hatte, ſetzte ſich im Kalen⸗ derjahr 1934 in ſteigendem Maße ſort, ſo daß in dieſem Jahr bei einer Steigerung von 12,3 v. H. gegenüber dem Vorjahr die bisher höchſte Stromabgäbe erreicht wurde. Erfreulicherweiſe zeigte das erſte Halbjahr 1935 gegenüber der gleichen Vorjahreszeit eine faſt gleiche Steigerung in Höhe von 11,9 v.., wenn man die rückläufigen Abſatz⸗ zahlen des Elektrizitätswerkes Zell ausſcheidet, bei dem beſondere örtliche Verhältniſſe vorlagen. Die Erträge der einzelnen Werke haben dagegen keine Erhöhung der aus⸗ geſchütteten Gewinne ermöglicht, da die auf eine Kw.⸗St. entfallenden Durchſchnittserlöſe in Einklang mit der vom Unternehmen ſeit Jahren befolgte Tarifpolitik weiter ge⸗ ſunken ſind. Bei den Verkehrsbetrieben des Geſchäftskreiſes hat das Kalenderjahr 1934 beſonders in den letzten Monaten die erhoffte Belebung gebracht, ſo daß erſtmalig über eine Steigerung der Fahreinnahmen in Höhe von 6,5 v. H. gegenüber dem Jahre 1933 berichtet werden kann. Im erſten Halbjahr 1935 hat dieſe Steigerung überall wenigſtens holten, bei einem Teil der Straßenbahn ſich noch ver⸗ kt. Trotzdem liegen die Einnahmen der Verkehrs⸗ betriebe für 1934 noch um insgeſamt 32 v. H. unter den jeweils höchſten Ziffern. g Nach 450 000„ unv.) Abſchreibungen auf Beteiligungen und 182 806(17 741) // Abſchreibungen auf Wertpapiere er⸗ gibt ſich zuzüglich 445 072(420 905)/ Vortrag ein Geſamt⸗ gewinn von 2 085 327(1951711) l. Daraus ſollen 7(6½) v. H. Dividende auf 22,50 Mill./ dividendenberechtigte StA verteilt werden, wovon ½ v. H. dem Anleiheſtock bei der Golddiskontbank zu überweiſen iſt. Schramm, Lack⸗ und Farbeufabriken, Offenbach am Main.— Befriedigendes Ergebnis. Aus Kreiſen der Ver⸗ waltung erfahren wir, daß das Ende Oktober abgelaufene Geſchäftsjahr 1934/35 nach dem vorläufigen Ueberblick ein befriedigendes Ergebnis gebracht hat. Nach ausreichenden Abſchreibungen wurde ein Gewinn erzielt(i. V. nach 95 236/ Anlage⸗ und 9857„ anderen Abſchreibungen ein Reingewinn von nur 263). Zur Dividendenfrage wird der AR. nach endgültiger Aufſtellung der Bilanz Stellung nehmen. Die weitere Entwicklung ſei zu einem beträcht⸗ lichen Teil von der Rohſtoff⸗Frage abhängig. Neichsbankausweis Kräffige Enilasfung in der driffen Novemberwoche Der Ausweis der Reichsbank für die dritte November woche läßt eine weitere kräftige Entlaſtung der Notenbank erkennen. Bei der anhaltend flüſſigen Verfaſſung des Geldmarktes hat die Golddiskontbank wieder in erßbeb⸗ lichem Umfange Solawechſel begeben und dadurch die Reichsbank entlaſten können. Nachdem ſchon bis zur Mo⸗ natsmitte nahezu 88 v. H. der zuſätzlichen Inanſpruchnahme⸗ der Reichsbonk am vergangenen Ultimo abgedeckt worden war, haben die geſamten Rückflüſſe bis zum 23. November ſogar eine Höhe von 105,8 v. H. erreicht, während ſte zum gleichen Vorjahrestermin nur 86,4 v. H. betragen hatten Die Abnahme der Kapitalanlage in der dritten November. woche ſtellt ſich insgeſamt auf 77,6 Mill.„, von denen 605 Mill. auf Handelswechſel und ⸗ſchecks, 11 Mill. auf 11775 bardforderungen und 6,7 Millionen auf Reichsſchatzwechſel entfallen. Damit belaufen ſich die Beſtände der Reichsbank an Wechſeln und Schecks auf 3686,0, an Lombardforderun⸗ gen auf 30,7 und an Reichsſchatzwechſeln auf 0,5 Mill 1 In abſoluten Zahlen liegt die geſamte Kapitalanlage der Reichsbank mit 4378,0 Mill.„ um rund 28 Millionen unter dem Stande vom Ultimo Oktober. 5 Der geſamte Zahlungsmittebumlauf ſtellt November auf 5787 Mill./ gegen 5939 in der Vorwoche 5768 im Vormonat und 5343 am gleichen Stichtag dez Vorjahres. Die Beſtände an Gold und Feckungsfähigen Deyjiſen betragen, wenig verändert bei einem Goldzugang 59 45 000/ und einem Abgang an deckungsfähigen Deviſen von 33 000/ insgeſamt rund 93,6 Mill. /, Davon ent⸗ follen rund 88,1 Mill. auf den Golobeſtand und 5,44 Nil auf den Beſtand an deckungsfähigen Deviſen. 5 In 23 Tagen ſasi 4 Mrd. Goldverlusi in Frankreich Nachlassender Abfluß In einem Bericht, den Finanzminiſter Regnier geſtern Nachmittag vor dem Finanzausſchuß der Kammer erſtaſ tete erklärte er, daß der Goldabfluß aus Frankreich, der größ⸗ tenteils nach Neuyork ging, zwiſchen dem 1. und 23. November insgeſamt 3 Milliarden 786 Millionen Franken betragen habe. Allein am 23. und 24. November ſei der Goldverluſt 470 Millionen Franken geweſen, jedoch habe der Abfluß infolge des erhöhten Diskontſatzes nachgelaſſen, Wie ein hoher Beamter der Bank von Frankreich er⸗ klärte, beſtehe trotz des hohen Goldabfluſſes keine Ursache zur Beunruhigung und keine Gefahr der Abwertung, wenn nicht infolge der politiſchen Lage eine Panik ent⸗ ſtehe. Leute, die oͤurch den Frankenſturz Spekulations⸗ gewinne machen wollten, ſo erklärte der Beamte welter, würden genau ſo enttäuſcht werden, wie ſie es im vergan⸗ genen Mai bei dem Anſturm auf das Gold der Bank von Frankreich geweſen ſeien. In Finanzkreiſen wird die Diskonterhöhung dahix⸗ gehend ausgelegt, daß die Bank alles tun werde, um einen weiteren Goldverluſt zu verhindern. An der Pariſer Börſe verlautet, daß eine weitere Diskonterhöhung ſtattfinden werde, wenn die Abflußtendenz bis Donnerstag nicht einen weſentlichen Umſchwung erkennen laſſe. Allerdings erfährt man gleichzeitig aus zuverläffiger Quelle, daß das Gerücht, die Bank von Frankreich wolle ein Embargo in irgendeiner Form durchführen, völlig unbegründet it. Man iſt ſich darüber im klaren, daß ein ſolcher Schritt gleichbedeutend wäre mit einer Aufgabe des Goloſtands und daß er einen Sturz des Franken unmittelbar hervor⸗ rufen müßte. Die franzöſiſche Regierung hofft durch die Erhöhung des Diskonts der Entwicklung noch dieſe Woche Einhalt zu gebieten. Am Samstag ging ein Goldtransport von 300 Mil Franken Gold auf dem Dampfer„Aulonia“ nach Nenherk ab und weitere 32 Millionen wurden mit dem Flugzeug nach London geſchafft. ſich am 23. * Beſitzwechſel bei Deſſauer Kaufhäuſern. Nachdem ſchon vor längerer Zeit das Kaufhaus Eduard Borchardt in Deſſau, Spezialhaus für Gardinen und Teppiche, in ariſchen Beſitz übergegangen iſt und unter dem Namen Näſer zeichnet, iſt Anfang November auch bei dem Damen⸗ konfektionshaus Hermann Marcus, Manufaktur⸗ und Modewaren, ein Beſitzwechſel eingetreten. Das Kaufhaus zeichnet jetzt Varnholt. Bei beiden Unternehmen handelt es ſich um Werte von mehreren hunderttauſend Mark. Sanierung der AG. vormals Burgeff u. Co, Hoch⸗ heim a. M. Die Sektkellerei AG. vormals Burgeff u. Co. hat ihre v. HV. auf den 14. Dezember einberufen, der ber Geſchäftsabſchluß für 1934 vorgelegt ſowie Bericht über die Notwendigkeit einer Kapitalherabſetzung erſtattet werden wird. Es ſoll beſchloſſen werden, zum Ausgleich von Wert⸗ minderungen der Vermögensgegenſtände, zur Deckung von Verluſten(am 31. Dezember 1983: 121094/ Bilanzverluſt) und zur Einſtellung in den geſetzlichen Reſerveſonds das Grundkapital i. e. F. von 500 000„ auf 125 000 4 herab⸗ zuſetzen. * Schuhe werden in Holland teurer. Auf der am 88. November abgehaltenen Verſammlung des niederländiſßhen Schuhfabrikantenverbandes, der 60 v. H. der einheimiſchen Schuherzeugung vertritt, wurde in Angleichung an die ge⸗ ſtiegenen Lederpreiſe die Erhöhung der Schuhpreiſe be⸗ ſchloſſen. Ein einheitlicher Zeitpunkt für die Herauf⸗ ſetzung wurde nicht beſtimmk: es wurde vielmehr jedem Betrieb freigeſtellt, ſie nach Gutdünken vorzunehmen. Waren und Märkſe * Berliner Getreidegroßmarkt vom 26. November. Daß Geſchäſt im Berliner Getreideverkehr nahm weiter einen ruhigen Verlauf. Die Zufuhren haben ſich nicht verſtärkt was ſich insbeſondere in Futtergetreide und Gerſten ſtärker fühlbar macht. Brotgetreide wird von den Mühlen, sofern es ſich um Lieferungen in dieſem Monat handelt, weiter aufgenommen. Das Intereſſe richtet ſich am Platze in erſtet Linie auf hochwertige Weizenſorten, die nur ſpärlich zum Verkauf geſtellt werden. In der Ppopinz iſt auch Roggen laufend abzuſetzen. Brau⸗ und Induſtriegerſten we weiter geſucht, ſind aber nur vereinzelt erhältlich, zumal Forderungen und Gebote häufig weiter auseinander gehen. Hafer und Gerſten zu Fukterzwecken ſind kaum angeboten. U. o. notierten: Kartoffelflocken Parität waggon ee Stolp, Namslau als Verladeſtation 8,50 in Leihſäcken; dio, Parität Berlin 9,10. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 26. Nov. 908 Dr.) Nov. 3,70 B 3,50 G; Dez. 3,70 B 3/0 G: 5. Nat 7 Tendenz ruhig; Wetter trübe, neblig. * Bremer Baumwolle vom 26. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,6. * * Zuchtviehverſteigerung in Kaiſerslautern. In 15 ſerslautern fand bei überous ſtarkem Beſuch aus 1 7 110 zen Gebiet der Landesbauernſchaft Pfalz⸗ Saar Preiſe Zuchtviehverſteigerung ſtatt. Auftrieb 17 Bullen, pre durchſchnittlich 915, der prämiierten 970 ¼ niederſter 6er 710, höchſter Preis 1900. Durchſchnittspreis fü prämiierte Tiere 292,50, nichtprämiierte 170, 15 Preis 400. Von 107 aufgetriebenen Hähnen w 9 verkauft, wobei der Höchſtpreis 54 4 betrug. * 5 ig. Dr.) 2 Berliner Metallnotierungen vom 26. 11755(cker Amtlich notierten je 100 Kilo: Elektrolytku en⸗ prompt 50,50; Stondardkupfer loko 44,25 u. Origmalbuo weichblei 22,50 nom.; Standaroblei per Nov. nomn. Stan⸗ Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 21 nau. 15 99. dardzink 21 nom.; Original⸗Hatten⸗Alumin un 8 8 praz in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Droh 44000 fein Reinnickel 98—99proz. 269; Silber in Barren ca. per Kilo 58,75 56,75. Diens — enge gusgeplũ Püſte vo Woher de Revo einen Re ethält er Job gun Ferfall e den Verke hingen k h ein Ju 170 Dolle birls! * Es iſt haniſchen Hewerber Aneingem lick ſpiziert“ borläufig Nethode haut der Schritte z 5 leihen. Vor e tehen. „Wie e Das J ſeht, ſtam „Achtze Der 9 kern, Pl Wohn Das J ein der Afttachn tig, dem Auge taſtet und gehen zen plötzli. zurennen. „Bleib! NWeulsche Unslich Isen, Sta * 15 0 Art a1 leinen d detheſ. Pr. Stedte Ud⸗Baden Uaderlinchol Be deutsch. Ainslie Ane Zelc, gänd Kentenbrief anden, 606 85 novel d 101 eſtern tattete größ⸗ nt ei der habe laſſen. ch er⸗ irſache rtung, F ent⸗ tions⸗ veiter, ergan⸗ k von dahin⸗ einen Börse finden nicht dings ß das arge et iſt. Schritt ſtands ervor⸗ öhung alt zu Mill. uherk⸗ zeug ſchon ot in e, in kamen amen⸗ und tfhaus andelt A Hoch⸗ u. Co. er ber er die erden Wert⸗ g von erluſt) 6 das herab⸗ m 8. iſchen viſchen ie ge⸗ e be⸗ erauf⸗ jedem 8 per 91,0% merik. frankfurt 8. 5 ber 5% R. e badge ch. 2280 180 fe brraft. Nh. 4 D 9„89. N„und ferovinz% Bayr. Sandw⸗ Rh.-Hyp.-Br. adiſche Maſch. 129. Gro 5 tederrh. Leder. d Weusche festwer⸗ 4% ending f 195 29 1 5 55 Girovetb zanf f n 9380 9880„ i 9 laue e 1 Grüin& Bilfinger 1 1 0 9 Kraft 5 4½(7 If. 26 91.775 91.62 5 4½Berl. Hyp.⸗Bk.„SüddBoder. ahr. Motorenw. 1„5 gaſenmühle„ enw. Hartſtein unsliche Werte 4. ne 20., nd e 8 50 8 6 von 25 95.25 95.— Lic. Gofbr. 8 1 Bimberg, J. P. 102. ald u. Neu 78.. 0 5 f bed, Staatsanleihen ½ Hanau 28 8855 88.75 e A1 84.— 1 5%́Freftr Dor, Or 99.25 95.25 4 1 U o. A. 100,60 100,5 e. 1 Hanauer Sober 125.0 255 fäl, Mußlen n 4 87.— 4** R—4.„ ürtt. p. rauer. Kleinlein 5— 15 ke Füſſenn fälg. Mühlen 1985 25. 25. 475 1 1 5 20 9275 9225 4% darmſt. Kom.% do, Lig. Pf. Gpfbr. 1 98.25 98.25 Bremer Del. 1000 98.50. uten 155/80 108,0 bf. Bregb.⸗Svprit 5 979 9570 4½ Mainz 26 A. de Geld 9275 9275 A. f 5 1005 1005 4/89. GIdtv. 1 6 88.25 88,2 Sronce Schlent. 58, 35, Hartmann 2 Br. 68, 68. povein.Braunkohl. 95.7 5 e 9275 92.75 45 5 15 55 9262 179 5 ſido, Hold om. Brown. Boveri 78.55 7725 Henninger rauer 111,2 111.2 heinelettra, St. 88.— do.% de. 8 855 957 98. Schuldverschrelbung(at Haig, 1550 1788 Seen Reh Jas 58 50 55,50 he metal d. 05 10 5 28 ses 0 5 8% 4½ darmſt dsl. 5 4½ do. Pför.⸗Br. ar ſtad! 12 128.) Hügers u 78. 7750 Roe nmeral 505 Ulm 26 A- 88.25 98.25 5 Hienstag, 26. November 1935 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 545 — Ein geſtohlenes Auto wird von den Jungen ſo leer ausgepl ſündert, wie der Kadaver eines Kamels in der Hüte von den Geiern. a Woher bekommen dieſe Jungen die Gewehre oder die Repolver? Nichts leichter für einen Jungen, enen Revolver zu kaufen. Für 2,50 bis 5 Dollar echält er bereits einen guten. Es iſt gewöhnlich ein bot gun“, ein Revolver, der bereits bei einem Naub⸗ ber fall oder einem Morde eine Rolle ſpielte und der den Verkäufer in Unannehmlichkeiten mit der Polizei ngen könnte. Selbſt kleine Maſchinengewehre kann hein Zunge für 50 Dollar kaufen, während ſie ſonſt n Dollar koſten. ils werden„inspizieri“! Es iſt ein zweifelhaftes Vergnügen, dem ameri⸗ kuchen Bühnenleiter zuzuſchauen, der dreitausend gewerberinnen für Revuefilme auszuſuchen hat. Dem ſheingeweihten kommt die Methode, mit der er vor⸗ geh, rlickſichtslos, um nicht zu ſagen, brutal vor. Im⸗ gethin hat der Mann die Mädel, die in Gruppen von je fünfzig vor ihn treten, ſchon vorbereitet: 17 7 von euch werden aufgefordert, zu bleiben— e eiſten müſſen wieder gehen.“ deur winkt er mit der Hand. Grelles Schein⸗ wererlicht beleuchtet die Körper der Fünfzig, die ſich glakich von dem ſchwarzen Samthintergrund ab⸗ geben. „Sie gehen. Sie gehen..“ Sie gehen Sie bleiben...“ fällt er das Urteil, unbarm⸗ rig, grauſam. Der Bühnenleiter hat bereits 3500 Mädel„in⸗ iert“ und von den Dreitauſendfünfhundert 28 uotläufig in den„Chorus“ aufgenommen. Seine Rethode iſt immer dieſelbe. Er geht vorwärts, haut dem Mädel ins Geſicht, tritt ſchnell ein paar itte zurück und betrachtet mit einem Blick den her von oben bis unten. Dann fällt er ſein Ur⸗ Sie gehen.“ Die Stimme iſt unbeweglich, mono⸗ keine Antwort kommt, endlos geht die Stimme beiter...„Sie gehen.. Sie gehen... Sie leiben...“ Vor einem ſchmalhüftigen Mädchen bleibt er kehen. „Wie alt ſind Sie?“ Das Mädel, das keinen Tag älter als zwölf aus⸗ ſeht, ſtammelt: „Achtzehn..“ Der Mann zögert. Die Lippen des Mädels zit⸗ , Plötzlich hängen Tränen an den Wimpern. Wohnt Ihre Mutter bei Ihnen?“ Das Mädel nickt und zeigt auf eine Frau hin, Mein den nächſten Gruppe ſteht. Sie ſieht in rer Afttechung jugendlicher aus, als ſie iſt. 8 In der Reihe ſteht ein anderes Mädel, viel zu ſchmächtig, um irgendwelche Ausſichten zu haben. In dem Augenblick, da der Scheinwerfer ſie genau ab⸗ latet und die Stimme des Bühnenleiters..„Sie gehen“ ihr Schickſal bereits entſchieden hat, ſtür⸗ zen plötzl ich Tränen in ihre Augen. Sie verſucht weg⸗ zukenner A dleibtl⸗ weißbehandſchuhte Hand— wie eine Fahnenſtange Das Mädel kommt langſam zurück.„Haben Sie Hunger?“ fragt der Bühnenleiter. Seine 21jährige Erfahrung mit den„Girls“ gab ihm eine ausgezeich⸗ nete Menſchenkenntnis. „Es iſt nicht meinetwegen. Ich habe ein Baby Der Mann dͤreht ſeinem Aſſiſtenten den 0 zu:„Kümmern Sie ſich um das Mädel!“ Dann wendet er ſich wieder ſeiner Aufgabe zu. „Sie gehen...! Sie gehen.. Sie gehen 4 Sie gehen...“ „Dies iſt eine traurige Arbeit“, ſagt er zu mir, „alle dieſe Mädel brauchen eine Stelle. Sie müſſen was zu eſſen haben. Sonſt wären ſie nicht hier. Ich muß es ihnen ſagen, ſo ſchnell es geht. Je ſchneller, um ſo beſſer und um ſo weniger ſchmerzvoll. Für ſie und mich. Sie wiſſen bereits das Schlimmſte, wenn ich mich entſchieden habe...!“ Dann geht er wieder die Reihe angſtvoll war⸗ tender junger Menſchen ab. Beinahe jede Zehnte ſcheint zu glauben, ſie ſei eine zweite Jean Har⸗ low. Früher hatten ſie rote Haare. Jetzt haben ſie blonde, platinblonde Jean⸗Harlow⸗Haare. Der Ma⸗ nager entläßt ein weibliches Weſen, das trotz der Hitze einen Hermelinpelz übergeworfen hat. „Danke beſtens für die Benutzung der Halle“, ſagt ſie und verläßt ſtolz erhobenen Hauptes die Gruppe. Von den Hunderten von Mädels, die im Laufe des Nachmittags vor dem ſchwarzen Samthinter⸗ grund und unter dem unbarmherzigen Licht des Scheinwerfers vor ihm ſpazierten, werden fünfund⸗ ſtebzig zurückbehalten. Sie dürfen am nächſten Tag wiederkommen. Es wird ſich dann zeigen, ob ſie auch die„Filmprüfung“ beſtehen. Als ich ging, hörte ich immer noch die monotone Stimme:„Sie gehen. Sie gehen... Sie bleiben...“ Neuyork, wie es weint und lachi! Am Broadway 12 Uhr nachts.. Ich ſetze mein Tablett auf die Gleitmaſchine aus Nickel, die vorne am Büfett entlang läuft, belade es mit einem Stückchen Kuchen, einer Taſſe Kaffee, oͤränge mich dann durch die Menſchen, die eſſen, eſſen, an hohen Stehpulten eſſen(nicht zum Ver⸗ gnügen, bitte, ſondern aus Notwendigkeit, damit die Maſchine Menſch nicht ſtehen bleibt) und ergattere einen Platz am Fenſter. Von hier habe ich den ſchö⸗ nen Ausblick auf den Broadway— den berühmten „Weißen Berg“ Neuyorks. Gleich nben mir, nur durch das Stückchen Glas getrennt, ſtürzt das Leben durch das Bett der Straße, Welle um Welle. Da. Der Poliziſt hebt die ſteht ſte aus— das Automeer ſtockt, haſtig durcheilen Menſchenmaſſen die ſichere Furt. Vorbei Zeitungsjungen ſchreien mit heiſeren Jungen⸗ ſtimmen gegeneinander: Extra. Extra Vorbei Ich ſchaue in den Wirbel Nicht nachdenken. Die Nervoſität, die zerreißende Spannung, den me⸗ Elm deutfseher Journalist sjeht Amerika Tatsachenberient von Seppl Popfinger 3 talliſchen Schrei, die konzentrierte Leidenſchaft, den Wahnſinn der Schnelligkeit auf ſich wirken laſſen, vorbeiziehen, auf ſich wirken laſſen. Broadway, 12 Uhr nachts * Revue im Theater nebenan Das Theater iſt überfüllt. Auf dem Programm ſtehen 32 Szenen. Aber das Publikum iſt nur an 12 Szenen intereſſiert. Wenn Künſtler, Sänger, Zir⸗ kusleute auftreten, verhält es ſich kühl. Es will etwas„ Beſſeres“, es will„pep“, es will die 16„Rund⸗ way⸗Beauties“, es will die Solotänzerinnen haben. Die Solotänzerin tritt mit ihren 40 Girls auf. Die Girls ſind wie Girls ausgezogen, ſie iſt ange⸗ 3 Die Mäschen hüpfen über die Brücke, die in Kop höhe der Zuſchauer in den Saal führt und hüp⸗ fen wieder zurück. Solotänzerin... verſucht ihr Bein höher als ein Meter zu ſchwingen, verſteckt ſich dann hinter die Kuliſſe, nicht ohne beim Weg⸗ gehen— das iſt wichtig!— ſich ihres Strohhutes entledigt zu haben. Beifall! Sie tänzelt wieder hervor. Sie bindet beim Ab⸗ gehen die große ſchwarze Schleife ab, mit der ihre Hand geſchmückt iſt. Neuer Beifall! Sie kehrt zurück und wirft, ehe ſie wieder hinter die Kuliſſe taucht, das Brokatjäckchen ab, das über ihren Schultern hängt. Starker Beifall! Ste ſtellt bei ihrem Wiederauftreten beruhigt feſt, daß ein goldener Schleier noch ihren Oberkörper bedeckt. Diesmal hakt ſie beim Abgehen den Reifrock auf und ſteigt heraus. Verſtärkter Beifall! Und wieder auftreten und wieder Beifall und wieder bis... Andere Künſtler wollen auf die Bühne. Jemand will ſingen. Da heult das Publi⸗ kum auf: Hobo... Hobo... Das Publikum will Miß.. Der Sänger tritt verlegen zurück. Miß X... erſcheint. Da!— Hier habt ihr mich, Uner⸗ ſättliche! Dann darf der Sänger auftreten. Dann hüpft Miß.. hervor. Und alles wiederholt ſich. Dann Miß R. Dann Miß S. Dann Im„One- Ceni-Nesfauran!“ Wenige Schritte vom Broadway entfernt, in der 43. Straße, zwiſchen der 6. Avenue und dem Broad⸗ way, iſt das„Ein⸗Cent⸗Reſtaurant“.. ganz recht, „ein“ Cent! Für einen Cent kann man dort eſſen! Erſtaunlich... wie? Uebrigens iſt die Idee eines „One⸗Cent⸗Reſtaurants“ nicht neu. Vor dem Kriege gab es bereits einmal ſo was in der Bowery. Man hat es allerdings wieder aufgegeben. Es lohnte ſich nicht. Damals erhielt in Neuyork noch feder, der arbeiten wollte, Arbeit. Damals brauchte man noch kein„Ein⸗Cent⸗Reſtaurant“. Heute iſt das anders, heute iſt dieſes Reſtaurant ein großer Segen. Es iſt kein ſchönes Lokal, bei Gott nicht! Es ſind dort viele Menſchen, die ſehr elend und armſelig ausſehen. Arme Teufel! Alles iſt da: Anſtändig⸗ keit, Armut, Elend, Verbrechen, regelrechte Bums (Vagabunden). Leute, die nicht arbeiten wollen, und Leute, die verzweifelt nach Arbeit ſuchen und keine finden. Man kann von draußen hineinſchauen. Es iſt eine Art Kellerlokal, das in zwei Teile geteilt iſt: links geht man hinein, rechts kommt man heraus. Vor dem Lokal ſtehen eine Menge Leute, die einen verzweifelt anblicken.„Pennies“ ſind leider heute auch rar geworden. Ich dränge mich hinein. Erſt geht es drei Stu⸗ fen hinunter, dann muß man links durch ein Dreh⸗ kreuz. Rechts und links ſtehen an hohen Tiſchen arme Teufel und öffeln ihre Suppen aus. Es ſind auch Leute mit Stehkragen darunter. Viele„ver⸗ ſchämte“ Arme Rechts und links an den Wänden Schilder:„In unſeren Speiſen ſind die Vitamine nicht verkocht!“— „Lebe für ein paar Tage von der Koſt, die wir dir bieten und du fühlſt dich nicht nur ſtärker und kräf⸗ tiger, ſondern haſt auch einen klareren Verſtand“ Wer wünſcht ſich nicht einen klareren Verſtand? Mit Ellbogen und Fäuſten dränge ich mich zur Eſſen⸗ ausgabeſtelle vor. In langer Reihe ſtehen auf der An⸗ richte unzählige Schüſſeln und Schüſſelchen, darüber jedesmal ein Schild: Erbenſuppe.. 1 Cent, Bohneu⸗ ſuppe.. 1 Cent, gekochter Fiſch mit Toaſt.. 1 Cent. Ich wähle mir ein paar Dinge aus und dränge mich hinüber in den anderen Raum, um dort meine Pflaumen zu probieren. Ich probiere auch meine Grütze. Sie ſchmeckt gut— wahrhaftig gut! Auf einmal aber hatte ich das unangenehme Gefühl, als ob mich jemand anſtarrte. Ich ſchaue auf und blicke in das Geſicht des Mannes, deſſen Augen wie die eines Irrſinnigen flackern.„Mein Gott, der Mann wird mich doch nicht...!“ Dann ſchob ich, einem plötzlichen Impuls ſolgend, mein Pflaumen und meine Grütze dem anderen hinüber.„Thanks!“ das iſt das, was er ſagte. Dann verſchlingt er die Grütze. Ich gehe inzwiſchen zur Anrichte und hole noch mehr Gerichte. Der andere verſchlingt auch die Erbenſuppe. Verſchlingt auch die Bohnenſuppe. Dann trinkt er noch ein Glas Milch. Dann ißt er noch ein Stückchen Apfelkuchen. Dann erzählt er Die Geſchichte iſt natürlich traurig, wahrſchein⸗ lich genau ſo traurig, wie die Geſchichte all der andern, die hier ſind. Warum ſie erzäh⸗ len...? Wenn man ſagt, daß er allein ſteht, daß er völlig losgelöſt iſt von jeder Gemeinſchaft und nicht einmal mehr einen Namen hat(den er aus Gründen des Schamgefühls abgelegt hat, weil irgendwo noch jemand von ſeiner Familie lebt, der von ſeiner traurigen Exiſtenz keine Ahnung hat), wenn man weiter ſagt, daß er in der Tat nichts mehr hat als ſein trübes Ich und auch das nur noch halb, weil er halb irr iſt— kennt man die Geſchichte. Wenn man noch hinzufügt, daß mit jedem Tag, den ihm das Leben„ſchenkt“, er vom Leben eigentlich immer weiter weggeführt wird— hat man die Un⸗ ſinnigkeit ſeines Daſeins—. (Fortſetzung folgt) A Lampertheim, 26. Nov. Am Sonntag it unſere älteſte Einwohnerin, Fran Margarete Schlappner, wohnhaft Schützenſtraße 5, in ſchön⸗ ſter Rüſtigkeit ihren 93. Geburtstag feiern.— Ein hieſiger Arbeiter wurde von einem Felsſchützen beim Legen von Leimruten angetrofſen, an denen ſich bereits ein Diſtelfink gefangen hatte. Der Tä⸗ ter wurde zur Anzeige gebracht. / Mannheim. Ausl.] 108.2 108,5 4% do. 1 ½ Kaſſelgsdkr 26 N 1 u Glroz. Heſſ. K 10 88. 88 8¼ do. Sig. k A 100.6 100.5 6 Linoleum v. 28 102,0 102.0 dio 5055 einbez 141.0 1 92.75 82,75 4½ do. Kom. k 98. —7— 2 Grer.⸗ 5 Neckar Stuttg. 23 4 ½ do. Gold 0 Schuldv. 28 K 2 88.50 93.50 e Kom.-Verb. 5¼8 eff.. Hypbk.. „ Etendbriete u. Schufd. b 4. 100 58 100.58 bo. Werkel. 28 1022 102.5 1086 108 verschrelbungen Gpfbr. 25, K 1 8875 9875 4 abe e l 95,50 95,50 In Aktien 7 100 1180 Kreditanstalten der Länder 459 do. 28, A 385. 89, 4½ Pfalz, 90.. JG. e ö 168% 10% 4% ef oder. 2g de eee 75 0 i 27 950 8/50-Aul v. e 1488 2. Ot. oin. S. Abl.. 4 9 do. Lig. 28. 28 e eee ee ee e e 80 0 Uns ek 24 100 5 100 5] Ei E K 1627 0 e„Goldſtom. 59% Preuß Boder Liq., Gold VII, N Industrie-Aktien dt, Gebrüder. 98. s Lindner Brau 280 102 0 102.0[Chem Albert 142.6 . Gold. u. Silber 216,9] 215, Eßlinger Maſch. 74.80 7 5 NeckarStuttg. 21 95,52, 96,62 195 u. Sch eich. 57, 8 97— Holzmann. Bb. 85,50 85.50 R. W E 150 15 Vothring. B. 1 1 1 Gpfbr. Em il t. 1 96,25 95,25 6 Daimler Benz 27 104.5 19.5 J. G. Chem. Baſel 152.7 1550 Hilperr 50. 50,—Rheinmühlen 1 t. Steinzeug „. hein, Schanzlin 81. Di, Verlagsanſt. 65,65. chlinck K Co ichbaum⸗Wergei] 95,„ Kraftw. Altwür tt.„[Stemens⸗Reinig. nzinger-Unſon 162.5 102.0 Ii Elektrizttal 84.85 Sinalco Löwenbr. Münch. Sinner, Grünw. ahr, Gebr. 1199 143.9. Ludwigs. At. Br. 109.0 108.0 Südd. Zucker J Farben 149.2 149.3 dto. alzmühl e* Bergbau Feinmech.(Jetter) ainkraftwerk 87.75 5 5. Roeder, Gebr. unghans 76,50 76.25[Falzwk. Heilbronn 81. Unorr, Heilbronn 188.0] 186,0 Schriig. tente“ Dülrrwerke 35,— Kolb u. Schüle 110,0 110,0 Schwarz ⸗Storch. J Durlacher Hof 77. 05 Nonſerven Braun 69. 1 Seilind.(Wolff) inde's Eismaſch. 124.00 124,80 Gebr. Stollwerck . 2 755. Volthom. Seil 708 Elek Verkehts Aktien Bod. AG. f. Rhein⸗ ſchiff, und See⸗ zransporthm 108 7 t. Reich sb Vorz 122 1226 Heidelb Straßenb Bap. Memel“ 40. 40, San Aktien 12350 1230 Südd. Eiſenbab, 77.7 9 Dresdner Bank. 84, 84.. Versicherungen Frankfurter Bank 100.9 Bad. Aſſekuranz⸗ d A-G, Mhm. 7 Mannheim. Vers. Württ Transport 85.— 88.— 05] Nein. Hyp. Bani 1887 1330 75 Württbg. Noten. 100.0 100,0 Amtlich micht nutierte Werte eee eee wee Berliner Stäptiſche Elette.⸗Werke 200.0 Anl. von 1926 5 1 1020 102.0 5%„„ Großt raft Maungeim u. Pfalzwe erke] 1 45 25 4% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 44. 90 25 deetheſſ dr.⸗Anl. 8 Lit. M J u. Vo. A. 100,5 Hig 375 52.87 eldmüßle Papier 113,8 113,0 Mai Akt.⸗Br. 71 ert in. bt. Oelfab. 104,50 104,5 4% 192 een. 5 8. Goldhyp.- Pfandbriefe 1% fh. 5 e e une 8 ee e m e 79600 5. 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Bu 4228 122.8 8 7 e 7„ 4½ʒ Oeſterr St. 14 dlerhütt.Glasw. 44.— Allg. e A. E. G 35 8 Alſen, Portl. 5 Ammendorf. Amperwerjʒde Anhalt, Kohlenw. Aſchaffbg. Zell Augs b. ⸗ N. Anleihe 2 5 Rum. ver. Rente 95,500 88,50 4½ Ungarn cc 18 4 do, Staatsr. 10 95. 4½%½m Budapeſt i914 98.25 93,25 4 Liſſab. 188851, 2½ Anatol. Lu. Meining. Hop. Bt 84.50 84.75 Brown, Bov.& K 77,59 78,— 15J 88,5 98.75-Obligati n Reichsbank. 181,00 1800 Zuderus, Eiſenn 95.25 95, 48er fie 88% Aae s sene 279. 9p. Ut beh. 188 1880 Sor Gulbenw. 75.12 7880 ito& Klein.„ Zuck 0 85 Harl. Waſſerw. 107,8 107,5 Ses Zucker 134.5 125.5 8 Küppersbuſch ahmeher& Co. I/ Sbillingwort) 8. 94. Di. Eiſenb.⸗Berr 79.52 79.50 Chade Ser. A0 289,0 elbiſch,. e Kraftwerk Thür. a 1029 458/ e FeldmühleBapier 478. 1 Kromſchröder 2 Felten& Full. 102.2 102.2 Kronpr. Metall Froeb In, Zuckerf. ebharbt& Go. 107.0 105.0 Laurahlltte ert es hm. Glash. 85,.—. Leipz. Or. Riebecd do, Grünau. g Geſ. f. el. Untern. 122.7 122,3 Lindener Akt.⸗Be. do. u. 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Bezirksamt Abt. 1/58 Maunhe m. der bei PERTHEs, Gotha.— Maßstab:1 500 000, Gröger S4* 110 em W Herrn- Schlafzimmer oder Pflichtenheft der Studentenſchaft); 1 525 None Ende fi 7 775; 55 f a 1 eber das Vermögen des Kaufmanns Unentbehrlich-Ziſp.-Woßnung Hanse gen bean gte arſſccom e) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt Bachmann, Möbelhaus in Mannen D 2 11 11 0 %%% fur Industrie und Handel, Bonltahrt und Verkehr Bebörton, gehuls und Haut Lu 7. 15. II.. Bismarckſtraße]. Eilangebote un. die bereits ausgelprochene Annahme als Frei⸗ Peangheim t f. 120 Fernſprecher 20 40, Kaen, wrden 8 94089 f 1 9 williger im Reichsarbeitsdienſt oder in der Mannheim, M 7. 12a, Fernſprecher 5 bein orhrin, ——— J 49 an die Geſchäftsſt. 54088 Wehrmacht; 8 n ber forderungen ſind bis zum 21. 1 05 5 bei Jtal e 5 j. rmin zur Wahl eines Bes Die Marte enthalt een e Feb len nner walter, eines gbgermnsgnſes eur e seite ſſenrer Hen en an, der. Vermischtes 5 ſchulen a 900 150 e ſchließung über die in§ 132 der Konkursordnung 2 von Poris bis War sdiau, von Hoponhagen bis won ober die Belger. Fahr. 8 5 155 5 8 15„„ beseienten Gegenſande und zie alia den i Sddalichen Grenzen Oaufchands: ale Haupt, Milloſ. und Habe. 5 7. 20 b.. Sch. 1 1 1 95 85 5 VVV 68 0 Il khr, por dem Amtsgerleh, 5. 1 ö abze 58 bzei 5 5. 5 L Konkursmaf 0 bahnen/ Eisenbahn- Oltexilonen-Hnoſonpun xis und Iimsleſgaplalre Hanieb, 7,8 795 1 HO Annan 0 5 e e eee pee 3 egen dihender den u Ger Endsfallonen von Zueigbahnen und Hebenlinſen/ alle Schiff. Tel 22414* 3 8 5 e 85. 11 wahr 5 eden emel kehre leiten. 1 5 7 die ſahrislinſen mit Zlel und Nelnodauer/ Anſangspunkis dor Fluß- 3 d der 550 Venſchen Seglerverbandesh. der Sache und ein aaf ru 1 1 bis der a Gut möbl. 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Der Polizeipräſident.„ beobenten ond Apetbeben erhöhe, deres, l. Aste, ebe“ 3 erklärt