es oder twendig intümer unter⸗ ung im inz⸗ und ndwirt⸗ nz⸗ und . O 4002 anſchlag br. 1985 er 1085 Städt. n, Rak⸗ her Be⸗ ing des Sgrund⸗ die zu jehören, „Kalk icke, die ten ſich lauben, leſe Be⸗ inner nasfriſt koll des dern⸗ an 5 J. —.— Rudolf „wurde onkurs⸗ ever i römaſe nichts Beſis rte Be⸗ ter bis 2. 0 kiſheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise el Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren cchaltsſellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Hoff. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18. vo ßiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 69. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Aöbeſtelungen müffen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ſteue Mannheimer Zeitung Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimelpreis 10 Pf. 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Demgegenüber wird von maß⸗ 88 gebender engliſcher Seite erklärt, die Unterredung zwiſchen Muſſolini und Sir Erie Drummond habe in keinem Zuſammenhang mit irgendwelchen Friedensvorſchlägen oder mit der Lage im Mittelmeer geſtanden. Auch die Frage eines Olausfuhrverbots ſei nicht erwähnt worden. Gleichzeitig wird in London am Dienstagnach⸗ mittag betont, daß die engliſche Politik bezüglich tines kollektiven Vorgehens und der Anwendung on Sühnemaßnahmen keine Aenderung erfahren he. Insbeſondere ſeien die Kommentare, die an de Aufſchtebung der Sitzung des 18er⸗Ausſchuſſes i Genf geknüpft worden ſind, unbegründet. Die engliſche Regterung unterſtütze nach wie vor die Einbeziehung der Oellieferungen in bie Sanktionsmaßnahmen, und ſie werde ſich an lebem kollektiven Beſchluß des Genfer Ausſchuſſes in dieſer Richtung beteiligen. N Rom beſtätigt die Londoner Darſtellung — Rom, 26. Nopember. 1 In hieſigen politiſchen Kreiſen verwahrte man ſch am Dienstagabend erneut gegen den in einem 1 als ſeien in Rom wichtige politiſche Verhandlungen nit der engliſchen Regierung im Gange. Es ſei ein Atkum, wenn dieſer letzten Unterredung eine be⸗ ſondere politiſche Bedeutung gegeben werde. Gegen eine längere Vertagung des 18er-Ausſchuſſes (Funkmeldung der NM.) + London, 27. November. In einem Leitaufſatz kommt„Times“ auf den Auf⸗ ſhub der Sitzung des Genfer 18er⸗Ausſchuſſes zu brechen und ſagt, die Gründe dieſes Aufſchubs wür⸗ hen ſelbſtverſtändlich keinen Aufſchub für unbegrenzte del rechtfertigen. Der wirtſchaftliche Druck des Völkerbundes müſſeſo wirkſamund ſo ſchnell gemacht werden wie möglich, denn ſein gro⸗ er Zweck ſei die Wiederherſtellung des Friedens. Au der Frage einer Oelſperre wird die Haltung der aterikaniſchen Regierung einen großen und vielleicht entscheidenden Einfluß haben. In einem Brief an die„Times“ ſagt der ehe⸗ malige Leiter der Wirtſchafts⸗ und Finanzabteilung des Völkerbundes, Sir Arthur Salter, von den bis⸗ herigen Sühnemaßnahmen könne, ſo richtig ſie auch ausgewählt worden ſeien, keine weſentliche Wirkung während des diesjährigen italieniſchen Feldzuges, her bei Einſetzen der Regenzeit im Frühling ſein bude ſinden werde, erwartet werden. Dies ſei viel⸗ mehr erſt bei dem zweiten Feldzug Anfang Oktober nüchſten Jahres möglich. Die einzige Maßnahme, die vielleicht ſchon früher wirkſame Ergebniſſe ber⸗ zurbringen könne, ſei eine Oelſperre, denn Oel ei Italiens wichtigſtes Kriegsmaterial. Amerika bleibt feſt wie zuvor — Waſhington, 26. November. Die in der amerikaniſchen Preſſe verbreiteten Gerüchte, daß die Regierung ihren Druck auf e Oelexporteure verringert habe, weil in Genf der Zeitpunkt für die Boykottbeſchlüſſe ver⸗ oben worden ſei, haben im amerikaniſchen Staatsdepartement ein nachdrückliches Dementi rvorgerufen. ahn, daß die Vereinigten Staaten vollkommen un⸗ ben dis ibre eigene Politik verfolgen und nicht mit was 5 auf dem Boden lauſchten, um zu erfahren, * merenden Staaten würden gegen den Geiſt der legen ien Neutralitätspolitik verſtoßen. 1 wicklu überdies die Gefahr internationaler Ver⸗ fallt on. in ſich, und ſie ſeien geeignet, ſo wird dieſen„hölliſchen Krieg“ zu verlängern. — 1 maßgebenden amerikaniſchen Kreiſen wird dere Völker zu tun gedächten. Geſchäfte mit 146. Jahrgang— Nr. 546 Nach wie vor ſtarre Gegner es war nur ein optimiſtiſches Mißverständnis. Keinerlei Friedensvorſchläge, kein Abkommen über das Mittelmeer, kein Verzicht auf Oelſperre! Die Regierung habe daher nicht die Abſicht, müßig zuzuſehen, wie amerikaniſche 5„ein Blutgeld gierig einſtrei⸗ A Für die Vereinigten Staaten ſei eine derartige Neutralitätspolitik vollkommen neu, und es ſei daher nicht leicht, ſofort alle Lücken, deren ſich die Kriegsgewinnler bedienen, abzudichten. Trotzdem bleibe die Regierung bei ihrer Politik ohne Rückſicht darauf, was England, Frankreich, der Völkerbund oder die anderen Nationen unternehmen. Rom tauft Straßen um — Rom„ 2: Nod. Je mehr Sühnemaßnahmen ſich auswirken, um ſo heftiger wird in Italien der allgemeine Widerwille gegen alles, was irgendwie an die ſanktionsführen⸗ den Staaten erinnert. So richtet ſich augenblicklich die Stimmung der Bevölkerung gegen fremde Stra⸗ ßennamen, deren Straßenſchilder an verſchiedenen Stellen der Stadt über Nacht ausgewechſelt wurden. Nach der Umbennenung der nach belgiſchen Städ⸗ ten benannten Straßen iſt jetzt die zur Erinnerung an die Marne⸗Schlacht benannte„Vig Marna“, die die Zufahrtsſtraße zur franzöſiſchen Botſchaft bildet, in„Straße der Italiener von der Marne“ umgetauft worden. Die nach dem im Weltkrieg verbündeten Rumänien benannte„Via Romania“ heißt jetzt zu Ehren der beiden Staaten, die ſich der Sühnemaßnahmen enthielten,„Oeſter⸗ veichiſch⸗Ungariſche Straße“, Warum ſoviel Völkerbundseifer? Hoare erläutert die engliſche Völkerbundspolitik„Erprobung auf die Dauer“ — London, 26. November. Sir Samuel Hoare hielt am Dienstag auf dem Jachreseſſen des„Royal Inſtitute for International Affairs“ eine Anſprache, in der er ſich mit den Grundlagen der britiſchen Außenpolitik beſchäftigte. Er ging davon aus, daß die britiſche Außenpolitik, die von einer bemerkenswerten Beſtändigkeit ſei, vor allem auf einem tiefen Inſtinkt für den Frieden beruhe. Es ſei typiſch für die britiſche Haltung, daß ſie ſich gegenüber einem ſcharfen Kurs in internatio⸗ nalen Fragen befleißige, ſich möglichſt ausgewogen und vorſichtig zu verhalten und jede übertreibende Feſtſtellung der Lage zu vermeiden. Wenn ſich aber einmal trotz aller traditio⸗ nellen Vorſicht das engliſche Volk ſür eine Sache begeiſtere, ſo könne man auch ziemlich ſicher ſein, daß dies eine gute Sache ſei. Es gebe gewiſſe Dinge, die in den Herzen aller Briten den tiefſten Widerhall hervorriefen: das Recht des Individuums und der Völker auf Selbſtbeſtimmung und Selbſtregierung, die Er⸗ füllung eingegangener Verpflichtungen, die faire Behandlung weniger zivfliſierter Völker und das gemeinſame Bemühen, ein Syſtem zu fin⸗ den, durch das die Menſchheit inſtandgeſetzt werde, ihre Streitigkeiten zu begraben und zum gemeinſamen Nutzen aller zu arbeiten. In dieſen großen Fragen habe ſich der politiſche Inſtinkt Englands als geſund und beſtändig erwie⸗ ſen, auf ihnen ruhe aber auch der Völkerbund. Nie⸗ mand dürfe ſich öͤaher wundern über den Eifer, mit dem die öffentliche Meinung Englands dem Völ⸗ kerbund zu Hilfe gekommen ſei. Es ſei daher unvermeidlich, daß das britiſche Volk in einem ſtarken und lebendigen Völkerbund eine Einrichtung erblicken werde, die ſeinen eigenen natürlichen Gefühlen für den Frieden entſpreche. Es ſei vielleicht unvermeidlich, daß man die Stellung des Völkerbundes unter dem Geſichtspunkt prüfe, wie er ſich zu der derzeitigen Lage ſtelle. Man könne jedoch keine Einrichtung nach einer einzigen Probe beurteilen. Es handele ſich vielmehr um eine Erprobu ng auf die Dauer, und ſie werde daher auch neue Formen annehmen. Gorahal von Abeſſiniern zurückerobert? Siegesmeldungen aus Aoͤdis Abeba— Italieniſcher Vorſtoß gegen Harrar? — Addis Abeba, 27. November.(U..) Berichte, die in der abeſſiniſchen Hauptſtadt von der Südfront eingetroffen ſind, melden trotz der italieniſchen Dementis erneut die Räumung von Gerlogubi und Gorahai durch die italieni⸗ ſchen Truppen, nachdem dieſe durch ſtarke abeſſiniſche Streitkräfte angegriffen worden ſeien. Die Ita⸗ liener, ſo heißt es in den Meldungen weiter, ſeien nach Ual Ual und Wardare geflohen und hätten ſich erſt in den dortigen ſehr ſtark befeſtigten Stellungen wieder geſammelt. Nähere Einzelheiten über dieſe bedeutſamen militäriſchen Vorgänge an der Südfront ſind hier noch nicht bekannt geworden. Vor allem weiß man nicht, ob die beiden Orte inzwiſchen wirklich von den Abeſſiniern beſetzt worden ſind. Abeſſinier ſind aber überzeugt davon, daß im Süden ein ganz großer Sieg erfochten worden ſei und erklären jubelnd, der italieniſche General Graziani habe die mühſelig er⸗ rungenen Früchte ſeines öößtägigen Jeldzugs im Süden ſämtlich wieder verloren. Nur ein Ablenkungsmanöver? (U..⸗Sonderfunkbericht) — Harrar, 27. November. Aus Nachrichten, die ſpärlich genug über die Ge⸗ birgsketten im Süden hierher gelangen, kann man jetzt entnehmen, daß die bisherigen Operationen der Italiener in Ogaden nur ein Ablenkungsmanöver waren. Während der Kämpfe im Webbe Schebeli⸗Tal und bei Gorahai ſcheint das Gros der italieniſchen Armee völlig frei und unbehindert gegen Harrar vorgerückt zu ſein. Dabei dürften die Orte Jigobai, Midagul und Geror Mulettor, letzteres bereits 100 Kilometer ſüdweſtlich von Harrar, beſetzt worden ſein. Es muß bezweifelt werden, ob die Truppen von Ras Deſta ausreichen, um dieſer neuen italieni⸗ ſchen Bewegung Stand zu halten, oder ob General Naſibu gezwungen ſein wird, das äußerſt ſchwierige Manöver einer raſchen Verſchiebung von einer vier⸗ tel Million Truppen nach der weſtlichen Flanke in das wilde, bergige Wüſtengelände an der Grenze von Britiſch⸗Somaliland durchzuführen. Ein frommer Wunſch? — Rom, 2, November. „Lavoro Faſeiſta“ verzeichnet unter größter Auf⸗ machung ein von ſeinem Kriegsberichterſtatter un⸗ mittelbar aus dem Hauptquartier gemeldeten Be⸗ richt, wonach Ras Seyoum, einer der gefährlich⸗ ſten Gegner Italiens, bei einem Bomben⸗ angriff am 18. November den Tod ge⸗ funden haben ſoll. Seitdem ſei ein Fehlen jeglicher Angriffsluſt auf abeſſiniſcher Seite zu be⸗ obachten, was auf dieſen Veyluſt zurückgeführt wer⸗ den könne. aft Nom-London Die Habenichtſe * Mannheim, 27. Nopember. Die engliſche Friedensgeſellſchaft, eine Organk⸗ ſation von ziemlich erheblicher geſellſchaftlicher und politiſcher Bedeutung, hielt vor einiger Zeit eine Tagung in London ab, die ausſchließlich dem Thema:„Kolonien und Frieden“ gewidmet war. Mit der Nüchternheit und der Ernſthaftigkeit, die die engliſche Politik auszeichnen, wurden hier Zu⸗ ſammenhänge aufgedeckt und klargeſtellt, die in der aufgeregten Diskuſſion dieſer Zeit, da Leidenſchaften mehr als Ueberlegungen das Urteil zu beſtimmen ſcheinen, in ihrer Bedeutung für den europäiſchen Frieden oft überſehen werden. Das Ergebnis der Beratungen war in den Vor⸗ ſchlägen zwieſpältig, aber einmütig in der Beur⸗ teilung der Zuſtände und der Erſcheinungen. Sämt⸗ liche Redner ſtellten feſt, daß die heutige Verteilung und die heutige Verwaltung der kolonialen Roh⸗ ſtoffgebiete eine Gefahr für den Frieden, zum min⸗ deſten für die vertrauensvolle und ruhige Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen oͤen europäiſchen Nationen dar⸗ ſtelle. Sämtliche Redner ſtimmten darin überein, daß die weſentlichſte Urſache des Abeſſinienkonfliktes nicht der faſchiſtiſche Imperialismus, ſondern der berechtigte italieniſche Wunſch nach Anteil an dem Herrſchaftsbereich der europäiſchen Nationen über die afrikaniſche Rohſtoffwelt ſei. Sämtliche Redner gaben ſchließlich zu, daß neben den kolonialen Anſprüchen Italiens noch andere, völkiſch und hiſtoriſch vielleicht gerechtfertig⸗ tere auf Erfüllung warten und man nicht hoffen dürfe, daß dieſes ſtille Warten ewig dauere. Was die Redner der Friedensgemeinſchaft hier mit der Deutlichkeit erklärten, die ihnen ihre von offizieller Verantwortung unbelaſtete Stellung er⸗ laubte, hat wenige Tage ſpäter der engliſche Außen⸗ miniſter Sir Hoare im Unterhaus in den viel⸗ deutigen Formeln der offiziellen Diplomaten⸗ ſprache wiederholt. Auch er ſprach von einer viel⸗ leicht notwendigen Neuverteilung der kolonialen Rohſtoffgebiete bzw., ſo ſchwächte er, um ſeine Torry⸗Zuhörer nicht zu erſchrecken, ab, von einer ſtärkeren Heranziehung der benachteiligten Nationen zur Ausnützung dieſer Rohſtoffgebiete. Damit iſt eines der dringendſten weltpolitiſchen Probleme der Neuzeit, wenn auch noch nicht gelöſt, ſo wenigſtens aufgeworfen: die Knolonialfrage als Problem der internationalen Ge⸗ rechtigkeit und damit als Problem des internationalen Friedens. Auch die Bedeutung ſolcher Probleme läßt ſich bekanntlich an Hand von Zahlen aufzeigen, und in dieſem Falle ſogar beſonders eindringlich. Eine Ueberſicht über den Kolonial⸗ bzw. Mandatsbeſitz der einzelnen europäiſchen Staaten, in Vergleich geſetzt zu den völkiſchen Kräften des Heimatlandes, ergibt folgendes höchſt eindeutige Bild. An der Spitze der europäiſchen Kolonialſtaaten ſteht England. Das Mutterland zählt ganze 250 000 Quadratkilometer, das vom Mutterland be⸗ herrſchte Kolonialreich umſchließt dagegen nicht weni⸗ ger als 13 Millionen alem Kolonien und 2,6 Mil⸗ lionen Quadratkilometer Mandatsgebiete. Den 45 Millionen Einwohnern des Mutterlandes ſtehen nicht weniger als 377 Millionen in den Kolonien und weitere 10 Millionen in den Mandatsgebieten gegen⸗ über. Das iſt ein Auseinanderfall der Größen, wie er zwar hiſtoriſch erklärbar, wie er aber bei der kolonia⸗ len Armut anderer europäiſcher Großmächte trotz aller politiſchen und ziviliſatoriſchen Spitzenleiſtun⸗ gen engliſcher Kolonialpolitik moraliſch nur ſchwer vertretbar bleibt. England hat allerdings die geſammelte Kraft ſei⸗ nes weltumſpannenden Imperiums hinter ſich, die ihm die Möglichkeit gibt, ſeinen Kolonialbeſitz auch wirklich auszuſchöpfen und die ihm im Laufe langer Jahrhunderte zugewachſene koloniale Miſſion auch wirklich zu erfüllen. Ganz anders liegen die Verhältniſſe bei Frank⸗ reich. Das zahlenmäßige Mißverhältnis zwiſchen der Größe des Mutterlandes und des Kolonialbeſtt⸗ zes iſt zwar nicht ſo groß wie bei England, das innere Mißverhältnis zwiſchen der Kraft des Mut⸗ terlandes und den gewaltigen Anſprüchen, Mög⸗ lichkeiten und Verpflichtungen des rieſigen Kolonial⸗ reiches dafür aber um ſo größer. 550 000 qbm iſt Frankreich ſelbſt groß, 10 Millionen 150 000 abm Kolonien und 700 000 qm Mandate werden vort dee eee eee.. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. November 1995 2. Seite/ Nummer 546 ihm verwaltet. 40 Millionen Einwohner des Mut⸗ terlandes herrſchen über 60 Millionen Einwohner der Kolonien. Man kennt die Klagen der franzöſiſchen Volks⸗ wirtſchaftler und Politiker, daß die ſinkende Volks⸗ kraft des franzöſiſchen Volkes nicht mehr zur Er⸗ füllung der politiſchen und wirtſchaftlichen Aufgaben des Heimatlandes ſelbſt ausreiche; wie ſollte ſie imſt ande ſein, ein Kolonialreich von dieſem Rieſen umfang auszuſchöpfen? Es gibt auch kleinere Staaten, die vor dem glei⸗ chen Problem ſtehen. Die Niederlande z. B. verfügen bei einer eigenen Größe von ganzen 30 000 gem und einer Einwohnerzahl von acht Millionen, über einen Kolonialbeſitz, der nicht weniger als 2,1 Millionen ahm mit einer Geſamtbevölkerung von 53 Millionen umfaßt. Neben dieſen Geſegneten des europäiſchen Schick⸗ ſals— wobei freilich der Segen mehr oder weniger die Folge eines ſehr wenig an überirdiſche Dinge geknüpften realpoltiſchen Sinnes für materielle Möglichkeiten war— ſtehen die„Proletarier unter den Nationen“, wie Muſſolini vor einiger Zeit die kolonialarmen Staaten Europas ge⸗ nannt hat. In erſter Linie Deutſchland, das bei gleicher Größe wie Frankreich, bei einer Einwohnerzahl, die die Frankreichs um die Hälfte übertrifft, bei einer Bevölkerungsdichte von 140 Menſchen auf 1 qkm gegenüber 87 Einwohnern auf qkm franzöſiſchen Ge⸗ bietes nichteinen einzigen Quadratmeter Kolonien beſitzt; ſteht Italien, deſſen Kolonialbeſitz dem terri⸗ torjalen Umfang nach zwar 77% mal größer iſt als das Mutterland, der aber in der Tat nur eine eine„Sammlung von Wüſtengebieten“ darſtellt und deſſen Bevölkerung dementſprechend nur den 20. Teil der Bevölkerung des Heimatlandes ausmacht; ſteht Japan, deſſen 65 Millionen Einwohner auf einem engen Raum zuſammengedrängt ſind, ohne daß der geringe Mandats⸗ und Kolonialbeſitz, den Japan aus dem ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg und dem Weltkrieg mit nach Hauſe gebracht hat, eine genü⸗ gende Ausdehnungs⸗ und Siedlungs möglichkeit bietet. Dieſe kolonialarmen Staaten ſind die„Haben⸗ nichtſe“ der Welt, wie ſie Sir Hoare in einer ſei⸗ ner letzten Reden bezeichnete: aber ſie zählen in ihren Grenzen nicht weniger als 175 Millionen Menſchen, die leben und arbeiten wollen, Rohſtoffe brauchen und Produkte verkaufen, ſiedeln und ſchließlich auch herr⸗ ſchen wollen, nicht anders als jene 90 Millionen Englands, Frankreichs und Hollands, die den Raum der Erde, ihren Reichtum und die ungeahnte Fülle ihrer Möglichkeiten uner ſich verteilt haben. Vielleicht haben frühere Jahrhunderte und Jahr⸗ zehnte, da die Völker weiter auseinanderlagen, die Intereſſen ſich noch nicht ſo ſehr ſtießen und in der Ferne immer noch Möglichkeiten zur Verfügung ſtan⸗ den, dieſen Auseinanderfall noch nicht ſo geſpürt. Henze iſt er ein aktuelles Problem der Politik gewor⸗ del. Heute ſtört er die Sozialorönung der internationalen Gemeinſchaft. Heute ſchafft er Benachteiligung und Unrecht, Feind⸗ ſchaft und Verbitterung. Heute verlangt er Beach⸗ tung, und nicht bloß die Beachtung der Talleyrand⸗ ſchen Methode: viel davon zu reden, aber nichts dabei zu denken, ſondern die Beachtung tatkräftigen und entſchloſſenen Handelns. Heute iſt er ein Problem des Frie⸗ dens der Welt geworden, eines Friedens, der, wenn er lebendig und echt bleiben ſoll, immer wieder ſchöpferiſch neu geſtaltet werden muß— auch da, wo alter Reichtum junger Not, alte Sattheit jun⸗ gem Drang begegnet! Dr. A. W. —— Laval redet Frankreich ins Gewiſſen Warnung vor der Kriſe— Das außenpolitiſche Programm: Aufrechterhaltung der italieniſchen Freundſchaſt, Ma lifizierung des Ruſſenpaktes, gut nachbarliche Beziehungen zu Deutſchland — Paris, 26. November. In einer über ſämtliche franzöſiſchen Sender verbreiteten Rundfunkanſprache, die etwa 20 Mi⸗ nuten dauerte, behandelte Miniſterpräſident La⸗ val am Dienstagabend die innen⸗ und außen⸗ politiſche Lage. Er ſprach bei dieſer Gelegenheit die Hoffnung aus, daß zwiſchen Deutſchland und Frankreich gute nachbarliche Beziehun⸗ gen unter gegenſeitiger Achtung zuſtandekommen möchten. Der erſte Teil der Rundfunkrede war ein Rechen⸗ ſchaftsbericht über die Betätigung des Kabinetts Laval im Rahmen des Auftrags vom 7. Juni 1935, der dahin lautete, den Franken zu verteidigen und die Spekulation zu ſchlagen. Das engliſche Volk habe ſeiner Regierung zur Beſeitigung der wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten vier Jahre lang das Ver⸗ trauen bewahrt. Der franzöſiſchen Regierung gönne man nur vier Monate, und ſchon regten ſich unerbitt⸗ liche Zenſoren, die über die Regierung den Stab brechen wollten. Eine neue Abwertung des Franken ſei ab⸗ zulehnen. Die Aufrechterhaltung der Spar⸗ maßnahmen verhüte die Abwertung. Wenn das Parlament anderer Anſicht ſei, möge es das klar ſagen. Es ſei unzuläſſig, wenn die Leute, die in Rede und Schrift die Abwertung ablehnten, dieſe durch ihre Stimmabgabe unvermeidlich machen. Zur Innenpolitik betonte Laval, daß die, die für die Oroͤnung und Sicherheit verantwortlich ſeien, auch die Wahrung der republikaniſchen Ein⸗ richtungen übernehmen. Keine Partei habe das Recht, ihre Autorität an die Stelle der Autorität des Staates zu ſetzen. Als Außen miniſter habe er nur ein Ziel: der franzöſiſchen Heimat den Frieden zu bewahren. Seine Aufgabe werde leichter zu erfüllen ſein, wenn Frankreich ſtark bleibe, wenn ſeine Finanzen geſund und ſeine Stimmung gut ſei. Die internationale Lage mahne zur Vorſicht. Neben der freundſchaft⸗ lichen Zuſammenarbeit mit Großbritannien habe Frankreich die Freundſchaft mit Italien wahren müſſen, die er ſelbſt am 7. Januar d. J. in Rom beſiegelt habe. So habe die franzöſiſche Politik alle militäriſchen Sühnemaßnahmen, ſowie alle Maß⸗ nahmen gegen Italien abgelehnt, die zu einer Blok⸗ kade zur See hätten führen können. Laval äußerte ſich dann optimiſtiſch über oͤie Mög⸗ lichkeit einer Beilegung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streites. Er hoffe, daß man im gegebenen Augen⸗ blick nicht vergeblich den Verſöhnungsgeiſt Muſſolinis anrufen werde Man werde mög⸗ lichſt raſch eine gerechte und ehrbare Löſung finden müſſen, die die Grundſätze der Völkerbundsſatzun⸗ gen mit ͤͤen Belangen Italiens in Einklang bringe. Dieſe Anſicht werde ſicher von all denen geteilt, die in der Welt die Verantwortung trügen. Er, Laval, wiſſe, daß der Leiter der italieniſchen Regierung den Willen habe, ſein Land an der Organiſierung des Friedens in Europa teilnehmen zu laſſen. Frank⸗ reich werde dann das Werk wiederaufnehmen kön⸗ nen, das in Streſa begonnen, ſo hoffnungsvoll geweſen ſei. Frankreich ſei dem Grundſatz der kollektiven Sicherheit treugeblieben. Es habe das bei allen ſeinen diplomatiſchen Unternehmungen bewieſen. So ſei namentlich der frauzöſiſch⸗ſowjetruſ⸗ ſiſche Pakt gegen kein Land gerichtet. Dieſe Verſicherung habe der franzöſiſche Botſchafter Japan läßt wieder einmal marſchieren Neue Zuſpitzung der Lage in Norochina- Japaniſches Militär rückt in Peiping ein — Peiping, 26. November. Aus verſchiedenen Orten entlang der großen Mauer treffen Meldungen ein, die behaupten, daß die japaniſchen Truppen in die entmilitari⸗ terte Zone einmar ſchierten. In Peiping trafen im Laufe des Dienstagnachmittag japaniſche Truppen in Stärke von 500 Mann kriegsmäßig aus⸗ gerüſtet ein. Die Truppen führten u. a. auch Ma⸗ ſchinengewehre mit ſich. Ihr Quartier befindet ſich außerhalb des Geſandtſchaftsviertels. Am Dienstag- abend ſah man auf den Straßen in Peiping chine⸗ ſiſche Panzerwagen und chineſiſche Motorrad- patrouillen. In Tientſin ſoll die dortige japaniſche Garniſon in der gleichen Weiſe verſtärkt worden ſein. Die maßgebenden fapaniſchen Stellen erklären zu dieſen Verſtärkungen, daß es ſich um Truppen handle, die an einem Manöver teilnehmen ſol⸗ len. Manöver fanden aber erſt vor öͤrei Wochen in der Nähe von Peiping ſtatt. Die Lage wird all⸗ gemein als ſehr geſpannt empfunden. Die Bevölkerung Nordchinas verhält ſich gegen⸗ über der Autonomiebewegung im weſentlichen paſſiv. Verſchiedene höhere Magiſtratsbeamte trafen jetzt aus der entmilitariſierten Zone in Paotingfu ein, dem Sitz der Provinzialregierung, um hier gegen die Autonomiebewegung Proteſt einzulegen. Vertriebene Autonomiſten — Tientſin, 26. November. Eine Volksmenge ſtürmte am Dienstag das Hauptquartier des ſogenannten„Todeskorps“ der nordchineſiſchen Autonomiebewegung und verwan⸗ delte es in einen Trümmerhaufen. Damit hat die Autonomiebewegung in Tientſin auf lächer⸗ liche Weiſe ihr Ende gefunden. Die Mitglieder des „Todeskorps“ konnten entkommen. Sie ließen Uni⸗ formſtücke und Waffen zurück. Um zu verhindern, daß ſich Unbefugte die Polizetuniformen anzogen und ſo Poltzeidienſt verſahen, trug die chineſiſche Polizei in Tientſin trotz der Winterkilte in den letzten unruhigen Tagen ihre Sommeruniform. Nanking zu„jedem Widerſtand“ entſchloſſen — Peiping, 26. November. Die Nanking⸗Regierung hat den zum„Befrie⸗ dungskommiſſar“ ernannten General Sungtſcheyuan und den Gouverneur der Hopei⸗Provinz Tſchangtſchen angewieſen, der von Jingjukeng geleiteten Autono⸗ miebewegung jeden Widerſtand entgegen⸗ zuſetzen, ohne jedoch die Fragen der entmilitari⸗ ſierten Zone ins Rollen zu bringen. Während Ge⸗ neral Sungtſcheyuan ſich ſeine endgültige Stellung⸗ nahme zu den Weiſungen der Nanking⸗Regierung noch vorbehalten hat, ſoll General Doihara bei den chineſtſchen Behörden von Peiping verſchloſſene Türen gefunden haben. In chineſiſchen Kreiſen wird erklärt, daß man ſich ſeine Anweſenheit ſchwer erklären könne, nachdem der japaniſche Militärattachs Takahaſchi am Dienstag neuerlich betont habe, daß General Dothara ohne amtlichen Auftrag handele. Aufgehobene KP- Zentrale Ein guter Fang der Agramer Polizei — Belgrad, 27. November. Der Agramer Polizei gelang es am Dienstag, den geheimen Zentralausſchuß der in Jugoſlawien verbotenen Kommuniſtiſchen Partei zu verhaften und deſſen Druckerei aufzudecken. Dabei wurden große Mengen kommuniſtiſcher Propagandaſchriften und anderes Aufſehen erregendes Material beſchlag⸗ nahmt. Die genaue Zahl der Verhafteten iſt noch nicht bekannt. Unter ihnen befinden ſich jedoch die bei⸗ den Töchter des Direktors der Merkur⸗ Bank, Herzog. Bei einem gleichfalls verhaf⸗ teten Kurier wurden Schriftſtücke vorgefunden, die auf Zuſammenhänge mit der kommuniſtiſchen Zen⸗ trale in Prag, Preßburg, Wien und Belgrad hin⸗ weiſen. in Berlin neuerlich dem Reichskanzler ge⸗ geben. Frankreich verzichte auf keine ſeiner Freundſchaf⸗ ten. Es achte alle ſeine Verpflichtungen. In Ver⸗ folg der Feſtigung des europäiſchen Friedens ſuche es die Mithilfe aller und es wünſche auf⸗ richtig, gutnachbarliche Beziehungen gegenſeitiger Achtung mit Deutſchland herzuſtellen und zu fördern. Lob und Tadel für die Rundfunkrede (Funkmeldung der NM.) ++ Paris, 27. November. Der Rundfunkrede Lavals ſtellt die Pariſer Rechts⸗ preſſe das Zeugnis aus, klar und unzweideutig die wirkliche Lage dargeſtellt und vollkommen uneigen⸗ nützig das Wohl des Landes verteidigt zu haben. Die Oppoſitionspreſſe iſt anderer Auffaſſung und erklärt, wenn der Miniſterpräſident ein ſehr trübes (Funkmeldung der NM Z. Paris, 27. November. Vom„Echo de Paris“ bis zum marxiſtiſchen „Populaire“ iſt man ſich am Mittwoch darüber einig, daß der Sturz der Regierung in der Kammerſitzung am Donnerstag nicht mehr zu erwarten ſei, nachdem die Radikalſozialiſten ſich einverſtanden erklärt haben, die Frage der Kampfbünde erſt nach der Finanzausſprache zur Beratung zu ſtellen. Das„Echo de Paris“ rechnet ſogar mit Sicherheit damit, daß Laval auch in dieſer letzten Frage die Mehrheit auf ſich vereinigen werde, da die Maß⸗ nahmen, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung getroffen worden ſeien, ſicherlich den radi⸗ kalſozialiſtiſchen Wünſchen entſprechen würden. Die„Ere nouvelle“, das Blatt Herriots, rückt in — Rio de Janeiro, 26. November. Die Zentrale der Bundespolizei hat Meldungen empfangen, denen zufolge der Aufſtand in Pernam⸗ buco nunmehr völlig niedergeworfen werden konnte. Die Aufſtändiſchen befinden ſich in völliger Auf⸗ löſung und fliehen, unter Zurücklaſſung großer Mengen Waffen und Munition, ins Innere. Die Truppenzuſammenziehungen in Parahyba ſind im Laufe des Dienstag beendet worden. Man rechnet aus dieſem Grunde damit, daß am Mittwoch der Vorſtoß gegen die Auſſtändiſchen in Rio Grande do Norte ſeinen Anfang nimmt. Die Regierung hofft auch hier, der Aufſtandsbewegung ſchnell Herr werden zu können. Aus einem Telegramm des Kommandanten der Regierungstruppen, die mit der Niederſchlagung der kommuniſtiſchen Revolte im Staate Pernambuco beauftragt ſind, geht hervor, daß die Rebellen nach ſchweren Kämpfen um die Stadt 100 Tote in den Straßen zurückgelaſſen hätten, ehe ſie vor den vordringenden Regierungstruppen in die Vorſtädte Pernambucos hätten zurückweichen müſſen. 90 Rebellen ſeien von den Truppen gefangen ge⸗ nommen worden. Bild von der finanzpolitiſchen Lage gemalt wie er ſie bei der Uebernahme des Kabinetts vor⸗ gefunden habe, ſo habe er vergeſſen, ihr den gegen⸗ wärtigen Stand gegenüberzuſtellen, der keineswegtz beſſer ſei. Laval, ſchreibt der„Quotidien“, habe im Zu⸗ ſammenhang mit der Lage bei der Regierungsüber⸗ nahme vom Ruin, Elend, Goldabfluß und Schwie⸗ rigkeiten des Steuereinganges geſprochen. Heute ſei das Bild aber das gleiche. Die Beunruhigung nehme von Tag zu Tag zu und der Goldabfluß ebenfalls. Der gleichen Anſicht iſt auch Leon Blum im„Po⸗ pulaire“, der ſeit den letzten fünf Monaten keiner⸗ lei Veränderungen feſtſtellt. Das„Echo de Paris“ und mit ihm faſt alle rechts, ſtehenden Blätter ſind der Anſicht, daß Laval ſich noch nie ſo klar und energiſch ausge⸗ ſprochen habe wie geſtern. Laval außer Gefahr Die Radikalſozialiſten verläßt der Mut zur Kriſe Die aufgeflogene Volksfront ihrem Leitartikel weſentlich von dem politiſchen Pro⸗ gramm der Volksfront ab umd zeigt ſich keineswegs beglückt über die Vorſchläge der Marxiſten in der Frage der Bildung eines Kabinetts der Volksfront, Bei den marxiſtiſchen Vorſchlägen handele es ſich um nichts mehr und nichts weniger als um die Zer⸗ ſtörung des bürgerlichen Staates und ſeine Er⸗ ſetzung durch den„Arbeiterſtaat“, in dem eine Dik⸗ tatur der Arbeiterklaſſe ausgeübt würde. Auch das Blatt des linken Flügels der Radikal⸗ ſoztaliſten, die„Republique“, tritt für eine Verſtän⸗ digung mit der Regierung Laval ein und erklärt, es ſei beſtimmt möglich, eine Verſtändigungsgrundlage zu finden, die es der Regierung erlaube, bis zum Ende der geſetzlichen Tagungszeit der Kammer die Staatsgeſchäfte zu führen. Man müſſe dem Lande die Möglichkeit geben, bei den kommenden Wahlen zwanglos ſein Schickſal ſelbſt zu beſtimmen. Der niedergeworfene Aufruhr Die Rückeroberung Pernambutos durch die braſilianiſchen Regierungstruppen Graf Zeppelin kann landen Offiziere in Rio verhaſtet Rio de Janeiro, 27, Novemher, Im Rio de Janeiro wurden am Dienstagnach⸗ mittag mehrere höhere Offiziere verhaftet, die in dem Rufe ſtehen, mit den Kommuniſten zu ſympathi⸗ ſieren. „Graf Zeppelin“ will heute landen — Pernambuco, 27. November. Nachdem der Aufſtand in Pernambuco niederge⸗ ſchlagen worden iſt, wird das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ in Kürze landen können. Wie feſtgeſtellt wurde, ſind auf dem Landefeld lediglich die Licht⸗ und Telephonleitungen zerſtört worden. Sie wer⸗ den im Laufe der Nacht ausgebeſſert werden. Vor⸗ ausſichtlich wird oͤas Flugfeld bis zum Mittwoch⸗ nachmittag klar zum Landen ſein. Die Flugleitung des Luftſchifſes iſt verſtändigt; ſie iſt mit einer Lan⸗ dung am Mittwochnachmittag oder Donnerstagfrüh einverſtanden. ã ͤududdu0ä Y PTSSSꝓ—————— Miniſter a. D. Dr. Roſen 7 (Funkmeldung der NM.) + Peiping, 27. November. Der frühere Reichsminiſter des Aeußern und langjährige Botſchafter, Wirklicher Geheimer Rat Dr. phil. Friedrich Roſen, iſt am Mittwoch früh an den Folgen eines vor vierzehn Tagen erlittenen Beinbruchs im Alter von 79 Jahren im Deut⸗ ſchen Krankenhaus zu Peiping geſtorben. Dr. Roſen war zum Beſuch ſeines Sohnes, der der Deutſchen Botſchaft in China angehört und augen⸗ blicklich vertretungsweiſe die Geſchäfte des deutſchen kommen. * Roſen kam aus der Gelehrtenlaufbahn, und zwar hatte er ſich 1887 in Berlin als Dozent für orienta⸗ liſche Sprachen habilitiert. 1890 trat er in den aus⸗ wärtigen Dienſt ein und bekleidete verſchiedene Aem⸗ ter in den Konſulaten in Beirut, Teheran, Bagdad und Jeruſalem. 1905 wurde er Geſandter in Tan⸗ ger, 1910 in Bukareſt, 1912 in Liſſabon, 1916 im Haag. 1921 war er für kurze Zeit Reichsaußenminiſter. Geheimrat Roſen gilt als einer der beſten Ken⸗ ner des Ortents, deſſen zahlloſe Sprachen er be⸗ 1 herrſcht.. Konſuls in Mukden wahrnimmt, nach Peiping ge⸗ Der Jührer an Pg. Schwarz — Berlin, 27. November. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichs⸗ ſchatzmeiſter der NSDAP zu ſeinem 60. Geburtstag folgendes Glückwunſchtelegramm gerichtet: „Herrn Reichsſchatzmeiſter Franz Taver Schwarz, München. Mein lieber Parteigenoſſe Schwarz! Zu Ihrem heutigen 60. Geburtstag ſende ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche. Ich ver⸗ binde ſie mit dem aufrichtigſten Dank für die durch alle die langen Jahre geleiſtete große Arbeit im Dienſte der Bewegung und damit an der Wieder⸗ aufrichtung unſeres neuen Deutſchen Reiches. In der Hoffnung, daß Sie mir und der Partei wie in der Vergangenheit ſo auch in der Zukunft in alter Schaffenskraft erhalten bleiben mögen, bin ich in erzli dſchaft herzlicher Freundſchaf Jyr Adolf Hitler“ Aufdeckung einer Verſchwörung in Mexiko. Die Blätter veröffentlichen Einzelheiten über die Auf⸗ deckung einer katholiſchen Verſchwörung, welche vor allem im Staat Jalisco— den Rebellen Waffen lieferte und ſie zum Kampf gegen die 5 liſtiſche Schule aufforderte. Die Polizei nahm 1 der Hauptſtadt zahlreiche Verhaftungen vor. 14 1 ſonen wurden wegen Mangels an Beweiſen wie entlaſſen. 7 1 er auptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winban See des Kae en ane und weranrudch f 50 9 ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Hande 1 5 Lokaler Teil! Dr. Friz Hammes- Sport: Win N weſtdeutſche umſchau, Gericht und übriger 2 1 1. 5 Faude Fennel„ Anzeigen und 1 J 70 Mitteilungen: Ja ſfämtlich in Mannheim. imer Zeitung Herausgeber, 8 3 1 5 h 5 Dr. Fr ode 95 an Schriftleitung in Selur Sr. Frith Fillkes, 8. Wiktoriaſttaße D. ⸗A. X: 250 Mittagauflage der Ausgade A u. Ausgabe 8: 2 Abendauffage der Ausgabe A u. Ausgabe 8; 578 Zur Zeit Preisliste Nr. 5 gültig. 98 5 Par unverlengte Beltröge zeine Pewähr- Räcgfenbung nur bel türe 17 ö Mit Rennin des ſei Glückſt. von Ge erkannt geſproc ſidirek Hahl lk n ausgeze nächsten Einſend wieſene Zu ſer Hei neter! gruppe von Eh Pertſch Schrot Höhe des Gel zählig v werksm Vortrag „Lieder geben n. Lantper. gerührt Heut die OEl genheim ufgeno Die zeichnete nähe rnd im Jah Wü Maunhe burg— OEG a lenſtaoͤt für Züs Heddesh Schriesk für G Fahrten 5 hließl in letzte nandſied M Die Im ben der die Me Sendun werneh Aufgabe des n. Geſtal nalſozia Deulſchl eweis fertums zu ſein. Dieſe gabe, vor⸗ gen⸗ vegs Zu⸗ ber⸗ wie⸗ eute zung fluß 7 7 0 dem Siebzigjährigen der Mittwoch, 27. November 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 546 5 bie Stadtseite Mannheim, 27. November. Das Mannheimer Lied geſte Vertonung von Generalmuſikdirektor Wüſt Das Preisgericht über das„Mannheimer gied“ hat unter Vorſitz von Oberbürgermeiſter genninger ſeine Entſcheidung über die Kompoſikion es ſeinerzeit preisgekrönten Gedichtes von Hanns Glückſtein getroffen. Als beſte Vertonung wurde die on Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt eingereichte tukannt, dem damit der 1. Preis mit 100 Mk. zu⸗ geſprochen wird. Eine zweite Kompoſition von Mu⸗ ſiöirektor Friedrich Gellert, die mit in die engſte Hahl kam, wurde mit einem 2. Preis von 50 Mk. ausgezeichnet. Das preisgekrönte Lied wird in den lichten Tagen veröffentlicht werden. Allen übrigen Einſendern läßt der Oberbürgermeiſter für ihr be⸗ mieſenes Intereſſe herzlichſt danken. Ehrenobermeiſter Schröckhaas wird geehrt Zu ſeinem 70. Geburtstag konnte Ehrenobermei⸗ der Heinrich Schröckhaas, der verdienſtvolle Ver⸗ teter des Schuhmacherhandwerks und Bezirksfach⸗ zuppenleiter für Maß und Orthopädie, eine Reihe von Ehrungen entgegennehmen, die zeigten, welcher Pertſchätzung ſich ͤieſer Handwerker von echtem Schrot und Korn erfreut. Höhepunkt der Ehrungen war es, als am Abend des Geburtstages die Aktivität der„Liederhalle“ voll⸗ ühlig vor dem Alt⸗Mannheimer Häuschen des Hand⸗ berksmeiſters in F 6, 12 anrückte und ihn durch den Vorkrag einiger Chöre erfreute. Vereinsführer Gg. Schäfer übermittelte in einer herzlich gehaltenen An⸗ ſrache die Glückwünſche der„Liederhalle“, der Scröckhaas ſeit vierzig Jahren angehört und die ihn zor fünf Jahren zu ihrem Ehrenmitglied nachen konnte. Als äußeres Zeichen der Wertſchätzung wurde goldene Anhänger der „Aederhalle“ überreicht, der bisher nur einmal ver⸗ geben wurde und zwar an den Sängerkameraden dampert. Heinrich Schröckhaas dankte ſichtlich gerührt für die Ehrung 10 Fahre OEG.-Autobus Heute vor 10 Jahren, am 26. November 1925, hat die OE den Kraftwagenbetrieb Mannheim— Feu⸗ enheim— Ilvesheim— Ladenburg— Schriesheim ufgenommen. Die im Volksmund als„blaue Omnibuſſe“ be⸗ ſeichneten Kraftwagen beförderten in dieſer Zeit an⸗ nühernd 4 Millionen Perſonen. Die Höchſtleiſtung im Jahr war 481 162 Perſonen. Während im Jahre 1925 nur der Linienverkehr Mannheim— Feudenheim— Ilvesheim— Laden⸗ burg— Schriesheim bedient wurde, ſtellt heute die Oe auch die Autobuſſe für den Verkehr der Gar⸗ lenſtadt— Waldhof. Es werden Autobuſſe als Erſatz für züge auf der Strecke Käfertal— Wallſtadt— Heddesheim ſowie an der Bergſtraße Heidelberg— Schriesheim— Weinheim eingeſetzt, außerdem auch für Geſellſchaftsfahrten und Kraft⸗durch⸗Freude⸗ Fahrten zahlreiche Wagen zur Verfügung geſtellt. hließlich ſtellte die Oech auch die Wagen für die in letzter Zeit ausgeführten Fahrten in die Stadt⸗ nandſiedlungen. Mannheimer H im Rundfunk Die HJ⸗Preſſeſtelle ſchreibt uns: Im Einvernehmen mit der Gebietsführung Ba⸗ hen der HJ und dem Reichsſender Stuttgart wird ie Mannheimer HJ in Zukunft mit eigenen Sendungen vor die Oeffentlichkeit treten. Damit übernehmen wir eine bedeutende und vielſeitige Aufgabe. Unſere Sendungen ſollen Ausdruck bes neuen politiſchen und kulturellen Geſtaltungswillens ſein, der, aus der natio⸗ Aalſozialiſtiſchen Weltanſchauung geboren, das deulſchlangd der Zukunft formen wird; ſie ſollen Jeweis unſeres politiſchen und kulturellen Kämp⸗ fektums ſein. Eine nahe Beziehungsſetzung mit un⸗ krer engeren Heimat, die als Land an der Weſt⸗ dtenze beſondere Bedeutung erlangt, ſoll unſere erbundenheit mit dieſem Land an Neckar und hein zeigen. Schließlich arbeiten wir trotz unſeres ſonders im Anfang geringen Anteiles an der Pro⸗ kammgeſtaltung dennoch mit an der Verpflichtung 1 deutschen Rundfunks, im Dienſte von Volk und Staat Wegbereiter neuer geſunder Anſchauungen ene Gebieten des äußeren und inneren Lebens zu ſein. Dieſe Aufgaben erfordern natürlich fähige eie r, die ſich mit Ernſt in den Dienſt er Sache ſtellen. Vor allem ſuchen wir ſprech⸗ zwandte und geſangskundige Kameraden. Im Hauben, daß viele unſerer Hitlerjungen bei den adungen der Jungen Nation oft den Wunſch den haben, ſelbſt einmal mitzuwirken, hoffen ür, in Kürze eine tüchtige Rundfunkſchar ilden zu können, die ſowohl in ihren einzelnen Aer als auch in ihrer Geſamtheit unſere Hitler⸗ hend würdig vor der Oeffentlichkeit vertritt. ie Anmeldung williger und fähiger Kame⸗ e jeweils Montags und Donnerstags 90 Uhr im Schlageterhaus, M 4a, Zim⸗ Zwei Jahre„Kraft durch Freude“ Kreisleiter Dr. Roth ſpricht im dichtbeſetzten Muſenſaa Kraſt durch Freude— Die geſtrige Vorſtellung von Kaergels„Hockewan⸗ zel“ im Neuen Theater geſtaltete ſich zu einer Feſt⸗ aufführung. Galt es doch, den zweiten Jahres⸗ tag des Beſtehens der NS ⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in würdiger Weiſe zu begehen. Der bis auf den letzten Platz beſetzte Mu⸗ ſenſaal prangte in den Farben des Dritten Reiches. Auch oͤie Koöc⸗Flagge, die von der Mitte der Stirn⸗ ſeite des Saales herunterhing, fehlte nicht. In ſei⸗ ner Loge auf der Empore wohnte Intendant Bran⸗ denburg dem feſtlichen Spiel bei. Bevor ſich der Vorhang der Bühne teilte, ergriff Kreisleiter Dr. Roth das Wort zu einer Anſprache, in der er u. a. ſagte: Bei unſerer Feier anläßlich des zweiten Jahrestages der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ darf ich auch Gauleiter Bürckel⸗Neuſtadt begrüßen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Ich glaube, daß die Kdß⸗Organiſa⸗ tion dem deutſchen Menſchen geholfen hat, ſeine ſee⸗ liſchen Kräfte zu ſtärken. Wenn man im Deutſch⸗ land der Vorkriegszeit von den Nordlandfahrten des Kaiſers geſprochen hat, ſo kann man im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat von den Nordlandfahrten des deutſchen Arbeiters ſprechen. Er hat die Möglichkeit, die Nordländer kennen zu lernen und einen Ver⸗ gleich anzuſtellen zwiſchen dem Leben der dortigen Arbeiter und dem der Arbeiter in Deutſchland. Lei⸗ der iſt es nicht möglich, Kö F⸗Fahrten nach Rußland zu unternehmen. An und für ſich wäre es keine Freudefahrt, aber es wäre intereſſant, um die Ver⸗ hältniſſe dort kennen zu lernen. Es wäre wünſchens⸗ wert, daß auch der bolſchewiſtiſche Staat einmal ſeine Arbeiter nach Deutſchland ſchicken würde. Sie wür⸗ den dann die Feſtſtellung machen können, daß die deutſchen Arbeiter auf einem bedeutend beſſeren Le⸗ bensſtand ſtehen. Der deutſche Arbeiter hat bei dieſen Fahrten auch gelernt, ſichgegen den Begriff zu ſträuben, daß die Menſchen und darum auch die Arbeiter alle als gleich anzu⸗ ſehen ſeien. Er weiß, daß dieſe Gleichheit den deutſchen Arbeiter auf den Stand eines chineſiſchen Kulis oder eines ſüdafrikaniſchen Negers herunter⸗ drücken würde. Der deutſche Arbeiter weiß, daß ſein Lebensſtand immer nur gehalten werden kann durch Adolf Hitler, der das Volk in ſeiner Geſamtheit und den Arbeiter frei machte und die ſozialiſtiſchen Un⸗ gerechtigkeiten abgeſtellt hat. Der Arbeiter hat erkannt, daß auch nicht etwa allein dieſe.d..⸗Urlaubsfahrten ihm die nötige Kraft geben. Darum hat er geſucht, durch ſport⸗ liche Uebungen ſeinen Körper zu ertüchtigen. zur NS⸗Gemeinſchaft Feſtaufführung von Kaergels„Hockewanzel“ Wir bürfen feſtſtellen, daß es auch Kd F⸗Sportkurſe gibt für Reiten, Tennis, Rudern uſw. Er hat alſo überall Anteil bekommen, und wir ſind damit auf dem beſten Wege, alle Schranken zu beſeitigen, die zwiſchen einzelnen Ständen aufgerichtet worden waren. Wir wiſſen wohl, daß dieſer Weg zur Ver⸗ wirklichung der Volksgemeinſchaft nicht von heute auf morgen zu Ende geſchritten werden kann, aber wir wiſſen auch, daß bei der Verwirklichung des Sozialismus die Aufgabe einſetzt, den deutſchen Menſchen zum Nationalſozialiſten zu er⸗ ziehen, denn erſt, wenn er nationalſozialiſtiſch denkt, wird er auch nationalſozialiſtiſch handeln. glaube, daß der deutſche Arbeiter heute davon über⸗ zeugt iſt, daß der Nationalſozialismus, ſo wie ihn Hitler auffaßt, ſo wie ihn die Partei lehrt, ihn auch vollwertig und endgültig in die Volksgemein⸗ ſchaft einführen wird. Der deutſche Arbeiter ſoll nicht abſeits ſtehen wie früher und in Hinterhäuſern ein karges Leben friſten, er ſoll mit an den Kul⸗ turgütern teilnehmen. Wir können feſtſtellen, daß z. B. im Nationaltheater es 4000 Abonnenten gibt und 7000 Abonnenten der NS⸗Kulturgemeinde, die ſich meiſtens aus der deutſchen Arbeiterſchaft zu⸗ ſammenſetzen. Eine Aufgabe, die wir weiter durchzuführen haben, iſt, den Arbeiter ſeeliſch zu erfaſſen und ihm zu zeigen, daß er mit zu uns gehört, Jaß er in die Reihen der deutſchen Nation gehören muß und ihm klarzumachen, daß ſein Daſein ja von dem Schickſal des geſamten Volkes ab⸗ hängt. Dann wird es auch kommen, daß der Grund⸗ ſatz verſchwindet, der einmal gelautet hat:„Wo es mir gut geht, da iſt mein Vaterland.“ Nein, wenn wir weiter im Geiſte Adolf Hitlers arbeiten, muß jeder Arbeiter die Ueberzeugung haben:„Hier, wo mein Vaterland iſt, geht es mir gut.“ Nicht Zahlen werden maßgebend ſein, ſondern die ſeeliſche Ge⸗ winnung des deutſchen Volkes in ſeiner Geſamtheit, die Zurückführung des deutſchen Arbeiters in die Ge⸗ meinſchaft der Nation. Dann wird auch unſere Nation die Stärke beſitzen, ſich in ihrem Kampf zu behaupten, damit das Wort Adolf Hitlers Wirklich⸗ keit wird:„Deutſchland heute, Deutſch⸗ land morgen und Deutſchland in alle Ewigkeit!“ Lebhafter Beifall dankte den Ausführungen des Redners. Und nun kam die Welt des Scheins zu ihrem Recht: Kaergels„Hockewanzel“, den wir be⸗ reits ausführlich würdigten, fand ein dankbares und aufnahmefreudiges Haus.—6— ere tee. Im Januar beginnt Mannheims Schiffer⸗Verufsſchule Anmeldungen nur an die Deutſche Arbeitsfront Um allen irrigen Auffaſſungen vorzubeugen, weiſt die Gaufachgruppe für Binnenſchiff⸗ fahrt der Deutſchen Arbeitsfront darauf hin, daß alle Anträge oder Anmeldungen zur Teil⸗ nahme an den Lehrkurſen der neuen Schiffer⸗Berufs⸗ ſchule, die im Monat Januar 1936 ihre Pfor⸗ ten eröffnen wird, nur an die Deutſche Arbeits⸗ front, Fachgruppe Binnenſchiffahrt, Mannheim, P 4,—5,„Haus der deutſchen Arbeit“, Zimmer 13, gerichtet werden dürfen. Grundſätzlich hat jeder Be⸗ werber einen ſelbſt handgeſchriebenen Lebenslauf, das Schiffer⸗Dienſtbuch mit Zeugnis der letzten Firma und ein Leumundszeugnis der Heimatbehörde mit vorzulegen. Den Arbeitgebern aller Schiffahrtsbetriebe wird dringend angeraten, ihre Jungſchiffer oder Jungmatroſen zum Schulbeſuch unbedingt anzuhal⸗ ten, da ſich die Schifferſchule die Aufgabe geſtellt hat, einen tüchtigen Schiffernachwuchs heranzubil⸗ den. Die neue Schifferſchule wird den Jungſchiffern auch eine weit günſtigere Grundlage zum beruf⸗ lichen Fortkommen ſchaffen. Sie iſt beſtrebt, gerade den Jungmatroſen, die eine verhältnismäßig lange Berufslehrzeit zurückzulegen haben, eine weſentliche Erleichterung hinſichtlich früheren Erwerbs des Schifferpatentes zu bieten. Der Beſuch der Schifferſchule und ein entſprechender Prüfungs⸗ erfolg gelten als eine beſtimmte Vorausſetzung da⸗ für, daß ſich Jungmatroſen bereits zwei Jahre früher, anſtatt nach ſechsjähriger Zugehörigkeit zur Deck⸗ mannſchaft ſchon nach vierjähriger Zugehörigkeit, ihr Schifferpatent erwerben können. Die Schifferſchule will aber auch allen ſonſtigen Schiffahrttreibenden Gelegenheit geben, an den Lehr⸗ gängen teilzunehmen, um das berufliche Wiſſen zu bereichern. Für die Unterbringung aller Lehrgangsteil⸗ nehmer iſt durch die Fachgruppe der Deutſchen Ar⸗ beitsfront bereits entſprechende Vorſorge getroffen. Ausdrücklich wird noch darauf hingewieſen, daß die Teilnehmerzahl nicht beſchränkt iſt und daß eine Bewerbung die Verpflichtung bedingt, den begonnenen Lehrkurſus auch bis zur Prüfungs⸗ reife zu beſuchen. Die neue Schifferſchule wird aus⸗ ſchließlich von berufenen fachlichen Lehrkräf⸗ ten geleitet. Neuanmeldungen können noch jederzeit, ohne Rückſicht auf den Wohnſitz oder Dienſtſitz eines Be⸗ werbers, an die Fachgruppe der Deutſchen Arbeits⸗ front Mannheim erfolgen. E. Kr. ((. y dc ³·¹wmꝛ ²¹m¹nmm ß d Ein neues Totenmal in Sandhofen Wärmeſtube, zu der der ehemalige Warteſaal In der hieſigen evangeliſchen Kirche wurde am Totenſonntag im Hauptgottesdienſt in feierlicher Weiſe ein Gedächtnismal zu Ehren der Gefallenen geweiht. Mitwirkende waren der evangeliſche Kirchen⸗ und Poſaunenchor. Nach den Gebeten von Stadtpfarrer Bartholomä übergab Frau Englert oͤas Ehrenmal im Auftrage der evan⸗ geliſchen Frauen der Gemeinde zur treuen Obhut. Dann fiel die Hülle. Der Geiſtliche übernahm das Mal mit ehrenden Worten. In ſeiner Predigt ſprach er über die Frage:„Warum erſtellt unſere Ge⸗ meinde ein Gedächtnismal?“ Es ſoll uns keine nur äußerliche, ſondern ſtets eine tiefinnerſte Mahnung und Erinnerung an das Weltkriegsgeſchehen ſein. Dabei ſollen wir nicht vergeſſen, daß dieſe Gefalle⸗ nen ihr höchſtes Gut, ihr Leben, für uns geopfert haben, damit wir leben können. Nie ſollen wir das vergeſſen: den Krieg nicht, aber auch ſeine Opfer niemals 111 Namen ſind auf dem Gebdächtnismal verewigt. Das Gedächtnismal wurde von Karl Fort⸗ wängler, Freiburg, der ein geborener Triberger iſt, entworfen und hergeſtellt. Neben der großen Gemeinde waren auch die Ortsgruppe der NS⸗Kriegsopfer⸗ verſorgung und die Soldatenkameradſchaften bei der Feier vertreten. 5 Eröffnet und ihrer Beſtimmung übergeben wurde am Montagnachmittag die hieſige WH W⸗ der Nebenbahn umgeſtaltet wurde. Alles iſt ſauber, wohnlich und anheimelnd eingerichtet. Bilder des Führers, hervorragender Parteigenoſſen ſchmücken den Raum. Tiſche, Stühle, Blumen und Grün⸗ ſchmuck ergänzen die Einrichtung. Luſtig kniſterte das Feuer im großen Ofen, als die erſten Volks⸗ genoſſen ſich einfanden. Ein Abend der Volfsmufik Handharmonika⸗Konzert in Neckarau. Den erfolgreich verlaufenen Abenden in Mann⸗ heim und Feudenheim ließ Guſtav Kull ein Har⸗ monika⸗Konzert in Neckarau folgen, wobei die Er⸗ gebniſſe zielbewußter Schulung neuerdings erfreu⸗ lich zu Tage traten. Man konnte beobachten, wie ſich die Disziplin merklich vertieft, das Zuſammenſpiel an Genauigkeit und Feinheit zunimmt. Die Reihe der Enſemble⸗Vorträge auf chromatiſchen und diato⸗ niſchen Inſtrumenten wurde angenehm durchbrochen mit Einzelvorträgen tüchtiger Schüler, von denen der junge Eckert, Schweigert, Scher ſowie Elfriede Hilsheimer mit Anerkennung genannt ſeien. Herr Kull trat ſelbſt mit beifällig aufgenommenen Einzel⸗ vorträgen hervor. Es wäre zu begrüßen, wenn bei ausgedehnten Nummern, namentlich in Potpourris über ſehr bekannte Melodien, ermüdende Wieder⸗ holungen vermieden würden. h- Ich Aufruf an die Beamtenfrauen Der Führer des Reichsbundes der Deutſchen Be⸗ amten, Hermann Neef, hat zum Winterhilfswerk an die deutſchen Beamtenfrauen einen Aufruf gerichtet, in dem es heißt:„Von ganzem Herzen mußt auch du, deutſche Beamtenfrau, dich zu deinem Volk be⸗ kennen und im Zeichen des Winterhilfswer E 8 dich mit in den Dienſt der großen Sache ſtellen. Deine Pflicht als Beamtenfrau und Mutter iſt es, zu helfen, ſoweit du es vermagſt. Nimm dir ein Kind bedürftiger Volksgenoſſen, das zu dir zum Eſſen kommt, das du mit warmer Kleidung, Wäſche und Schuhzeug verſorgſt. Was du deinem Paten⸗ kinde gegenüber tuſt, tuſt du für dein Volk. Ich er⸗ warte, daß mein Appell den ſtärkſten Widerhall im Herzen der deutſchen Beamtenfrauen findet.“ *. Das Feſt der goldenen Hochzeit begehen am Donnerstag, 28. November, in geiſtiger und körper⸗ licher Friſche Anwaltsbürovorſteher a. D. E. Gries und ſeine Ehefrau Adolfine geb. Landes in Waldhof⸗ Gartenſtadt, Liguſterweg 14. Unſeren herzlichen Glückwunſch den langjährigen Leſern unſerer NMi3.! ze Die Weihnachtsferien. Wie der Badiſche Lan⸗ despreſſedienſt erfährt, werden die diesjährigen Weihnachtsferien an den Volksſchulen, Fortbildungs⸗ ſchulen, höheren Schulen, Gewerbeſchulen, gewerb⸗ lichen Fortbildungsſchulen und Handelslehranſtalten in Baden am Montag, dem 23. Dezember lerſter Ferientag) beginnen und bis zum 6. Januar 1936 (letzter Ferientag) dauern. ze Kameradſchaftsabend der Leichtathleten im Poſt⸗Sportverein. Am Samstag hatte die Leicht⸗ athletik⸗Abteilung im Poſt⸗Sportverein Mannheim ihre Aktiven zu einem Kameradſchaftsabend zuſam⸗ mengeruſen, um den Abſchluß der Saiſon 1935 zu feiern. Das große Nebenzimmer im„Schwarz⸗ wälder Hof“ war faſt zu klein, um die 150 Erſchie⸗ nenen zu faſſen. Abteilungsleiter Hofmann ſprach die Begrüßungsworte und würdigte die vollzählige Anweſenheit der Vereinsführung. Vereinsführer, Uhren ⸗ Schmuck von UE ee J. LOTTERNRHNHOS Anmummmmmmlnmnnmmnmnnndunnd Poſtamtmann Lehn, ſprach Dankesworte an die Ab⸗ teilung, die in dieſem Jahre einen großen Auf⸗ ſchwung zu verzeichnen hatte. Dann konnte er für beſondere Verdienſte Ehrennadeln überreichen. Die Teilnehmer am Staffellauf„Quer durch Mannheim“ erhielten Diplome des Reichsbundes für Leibes⸗ übungen, Ortsgruppe Mannheim ausgehändigt. Den Höhepunkt bildete die Anſprache des Uebungs⸗ leiters Karl Kramer über den Aufbau und die Erfolge der Abteilung. Er betonte, daß dieſe nur möglich geweſen ſind, weil ein großartiger Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt in der Abteilung ſtecke. Beſondere Be⸗ tonung fand die Tatſache, daß im Poſt⸗Sportverein auf Breitenarbeit der größte Wert gelegt wurde. Eine Sammlung innerhalb der Abteilung brachte einen anſehnlichen Geldbetrag zuſammen, der es mit den Stiftungen einiger Sportler zuſammen ermög⸗ lichte, den bedürftigen Kameraden Sportkleidung zu ſchenken, um auch ihnen die Ausübung des Leicht⸗ athletik⸗Sportes zu ermöglichen. Für die Jugend dankte ihrem unermüdlichen Uebungsleiter und Be⸗ treuer Karl Bauer der jugendliche Trumpfheller und überreichte eine ſilberne Uhr mit Eingravieung. Dann ging man zum gemütlichen Teil über, deſſen Durchführung durch eigene Kräfte glänzend gelang. a Kameradſchaft ehemaliger 170er. Bei der Mitgliederverſammlung lobt Kameradſchaftsführer Brenneiſen den guten Beſuch und gab bekannt, daß eine Totengedenkfeier wie in früheren Jahren nicht ſtattfinde. Innerhalb der Kameradſchaft aber wolle man unſerer gefallenen Helden des Weltkrieges, und deren, die für das Dritte Reich ihr Leben ließen, ge⸗ denken. Unter den Klängen:„Ich hatt' einen Kame⸗ raden“, geſpielt von Kamerad Kellermann, ehrte man ſtehend die Toten. Zwölf Kameraden konnten Ge⸗ Wer die Volksgemeinſchaft im Dienſte des Winterhilfswerks erleben will, beſucht das große Winterfeſt in ſämtlichen Räumen des Roſengartens am 30. November und 1. Dezember. Kamerad Paul Vor 40 Jahren trat .⸗R. 170 ein, um als Berufsſoldat treu dem burtstagswünſche entgegennehmen. Thiemig wurde 60 Jahre alt. er beim Vaterlande zu dienen. 25 Jahre gehört er ſchon dem Reichstreubund an. Kameraoͤſchaftsführer Brenneiſen berichtete von der Landesverbandstagung der Reichsvereinigung ehemaliger 170er, und bat um Werbung für das Nachrichtenblatt und den im Jahre 1936 in Offenburg ſtattfindenden Regimentstag. Beim Kamerad ſchaftspreisſchießen auf den Polizei⸗ ſchießſtänden errang den erſten Preis Kamerad Jwangoff(144 Ringe); er wurde als Schützen⸗ könig ausgeruſen. Die Kameraden Lebert(133.), G. Ziegler(126.), Ph. Ziegler(121.) erhielten den., 3. und 4. Preis. Die Ehrenſcheibe erſchoß Kamerad Eichinger. Beim Gäſteſchießen errangen die Kameraden: Bahm den 1. Preis, Dr. Caroli den 2. Preis. Mit dieſem Preisſchießen war auch das Opferſchießen zugunſten des WHW verbunden. 40 cu Name Ort Straße Am Arbeitsplatz in der Werlestatt, im Kontor, im Heim an der Näh- N maschine, bei Vãh-· und Handarbeit, beim Lesen fast immer wird von den Augen abends eine anstrengende Arbeit verlangt bei zu geringer Beleuchtung. Dabei brauchen die Augen viel und gutes Licht. Die neuen Osram · ¶- Lumpen geben, je nack Größe, bis 20% mehr Licht. OSRAM. BERLINOIT— Senden Sie mir kostenlos Ihre d? seitige bebilderte Druckachrift „Vom guten Sehen bei künstlicher Beleuchtung de deine g 8, G 8 2 5& besseres 4. Seite/ Nummer 546 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. November 1985 Selbſtbeſchädigung aus Hyſterie Die Sachverſtändigengutachten im Prazeß Barthelmes— Was Chirurgen und Pfſychiater ſagen Im Schwurgerichtsprozeß gegen Luiſe Barthelmes wurde geſtern die Beweis⸗ aufnahme beendet. Anſchließend wurden die fünf ärztlichen Sachverſtändigen gehört. Heute früh begannen die Plädoyers. Das Urteil wird vermutlich heute abend ver⸗ kündet werden. Die zuletzt vernommene Zeugengruppe umſchloß die Perſonen, welche die Angeklagte während ihres Aufenthaltes in der Univerſitätsklinik Gießen be⸗ treuten. Von beſonderer Bedeutung waren dabei die Ausſagen von Profeſſor Dr. Bohnenkamp, der im Spätjahr 1933 die Leitung der genannten Klinik übernahm und heute in Freiburg i. Br. wirkt. Dieſer Zeuge hat die Machenſchaften der Angeklag⸗ ten aufgedeckt. Er ſchilderte die Eindrücke, die er bei dem erſten Zuſammentreffen mit der Barthelmes (als er die Vorgeſchichte noch nicht kannte) gewann. Vom erſten Tage an wunderte er ſich über das Krankheitsbild. Schon bald wurde er ſich darüber klar, daß die zahlreichen Abſzeſſe ihren Grund nicht in einer allgemeinen Blutvergiftung haben konnten. Beſonders fiel dem Zeugen auf, daß es nicht gelang, aus dem Blut der Patientin ſpezifiſche Krankheitserreger zu züchten. Er ordnete eine Reviſion des Krankenzimmers an. Hierbei wurden die ſchon erwähnte Spritze, die Kanü⸗ len und das Fläſchchen Eiter gefunden. In dieſem Eiter aber wuchs dasſelbe Zeug, das wir aus dem Blut der Patientin züchten konnten.“ Für Profeſſor Bohnenkamp ſtand in dieſem Angeublick der Tatbeſtand der Selbſtbeſchä⸗ digung feſt. Dennoch wurden die Beobachtungen fortgeſetzt, wo⸗ bei mehrmals zugeſehen wurde, wie die Angeklagte ſich Selbſtbeſchädigungen zufügte. Nach die⸗ ſen Befunden wurde von dem Zeugen die ununter⸗ Hrochene ſtrenge Auſſicht angeordnet, durch die der Patientin jede Möglichkeit genommen wurde, die Heilung weiterhin zu verhindern. Die Geneſung machte raſche Fortſchritte, die Abſzeſſe hörten end⸗ gültig auf. Die Zeugenausſagen von Profeſſor Bohnenkamp wurden durch die Vernehmung des Gießener Oberarztes und zweier Krankenſchweſtern ergänzt. Damit war die Beweisaufnahme zu Ende, es kamen nun die Gutachter zu Wort. Zwei Sach⸗ verſtändige äußerten ſich übereinſtimmend über die chirurgiſchen Fragen des Falles, anſchließend ſpra⸗ chen örei Pſychiater, die nicht zu gleichlautenden Er⸗ gebniſſen kamen. Als erſter Chirurg wurde Profeſſor Dr. Schmie⸗ den, Frankfurt, gehört. Er führte etwa folgendes aus: Die bei der Blinddarmoperation im Jahre 1925 bekfbendeten Gazetupfen waren viel zu groß, um überſehen werden zu können. Es iſt als unmöglich n beg ichn en, daß ſolch ein Tupfen gar in der äüße⸗ ren Bauchdeckenwunde verſehentlich zurückblieb. Bei der Mannheimer Nachoperation handelte es ſich um die Beſeitigung eines vereiterten Bluterguſſes, an dem ein Tupfen nicht ſchuld war, mit dem aber ein etwa vorhandener Tupfen beſtimmt ſofort heraus⸗ gekommen wäre, nicht aber erſt 7 Jahre ſpäter. Er könne an einen vergeſſenen Tupfen überhaupt nicht glauben. Als einzig mögliche Erklärung bleibt: die Gazeteile ſind nach der Operation in die Wunde hineingebracht worden, und zwar— wie das verſchiedenartige Ausſehen zeigt zu verſchiedenen Zeiten. Man kann ſich kei⸗ nen beſſeren Demonſtrationsfall von Selbſtverſtüm⸗ melung und Selbſtbeſchädigung vorſtellen. Die An⸗ geklagte hat zweifellos(halb bewußt, halb irregelei⸗ tet) ihre Wunden nicht heilen laſſen, hat Tupfen ein⸗ geführt und Abſzeſſe durch Eiterinjektionen hervor⸗ gerufen. Zur chirurgiſchen Seite des Falles äußerte ſich als zweiter Gutachter Dr. Konrad Mitteldorpf, Oberarzt der Berliner Charité. Er ſtellte zunächſt im Hinblick auf das im Zivilprozeß von dem ver⸗ ſtorbenen Profeſſor Sauerbruch erſtattete Gut⸗ achten(bei dem die Möglichkeit eines Kunſtfehlers eingeräumt worden war) aufklärend feſt, daß jener Sachverſtändigenäußevung Tupfen, wie ſie in Berlin Verwendung finden, zug rundegelegt waren, nicht aber die weitaus größeren, wie ſie in Mannheim im Gebrauch ſind. Ein verſehentliches Vergeſſen eines„Maun⸗ heimer Tupfens“ ſei unmöglich. Offenbar habe die Angeklagte im Anſchluß an die Mannheimer Nachoperation begonnen, ſich ſelbſt zu beſchädigen. Der Direktor der Pfychiatriſchen Klinik in Heidel⸗ berg, Profeſſor Dr. Schneider, ſprach als erſter Sachverſtändiger über die Geiſtesverfaſſung der Angeklagten. Eine geiſtige Erkrankung oder Schwachſinn liegen nicht vor, ſondern nur Hyſterie.„Es gibt einen Typus des Hyſterikers, der zur Selbſtbeſchädigung neigt. Ein Hyſteriker kann ohne jeden äußeren Ef⸗ fekt eine geſpielte Gefahr auf ſich nehmen. Die Schmerzfreudigkeit iſt auf einer anderen Ebene als heim Geſunden zu beurteilen. Es kann ſich eine Operationsſüchtigkeit aus einem einzigen Schmerz entwickeln.“ Profeſſor Schneider bezeich⸗ nete den Fall Luiſe Barthelmes als das Muſter eines künſtlich erzeugten Krankheitsvorganges. Zu einem von dieſer Meinung abweichenden Schluß kam Profeſſor Dr. Grühle, Stuttgart. Aus dem Urgrund ihrer hyſteriſchen Konſtitution ſei der aus normaler Geiſtigkeit heraus nicht zu er⸗ klärende Wunſch der Angeklagten nach dem Kranken⸗ haus zu faſſen. Durch den Prozeß einer ſogenann⸗ ten Hoſpitaliſierung werde die Hyſterie ge⸗ ſteigert. Aus der Kombination von Hyſterie und Hoſpitaliſierung kam das Verhalten im Kranken⸗ haus. Die Angeklagte habe bei ihren Täuſchungs⸗ handlungen zwar verſtandesmäßig ausreichende Einſicht beſeſſen, ſei aber durch ihre Hyſterie nicht fähig geweſen, ihr Tun entſprechend zu geſtalten. Die Angeklagte ſei deshalb in der Frage des Be⸗ trugs als vermindert zurechnungsfähig im Sinne 8 51 1Jl zu betrachten. Bezüglich des Meineids komme hinzu, daß die Angeklagte als Pſychopathin mit übermäßiger Phantaſie Dichtung und Wahrheit nicht mehr habe auseinanderhalten können. Sie habe beim Eid nicht mehr über ihr Gedächtnis verfügen können, deshalb ſei in dieſem Punkte die Zurechnungsfähigkeit und Verantwort⸗ lichkeit zu verneinen(s 51). Direktor Dr. Mathes, Emmendingen, bezeich⸗ nete im Namen des gerichtsärztlichen Ausſchuſſes die Angeklagte als verantwortlich, empfahl jedoch im Hinblick auf die Hyſterie der Angeklagten Zubilligung mildernder Umſtände. 3 Darf einem Vertrauensrats-Mitglied gekündigt werden? Das Arbeitsgericht erklärt eine Kündigung als ungültig In einer auswärtigen Fabrik wurde dem Mei⸗ ſter gekündigt zum 30. September. Er erkannte die Kündigung nicht an, weil er Mitglied des Ver⸗ trauensrates war. Die Firma ließ vor dem Arbeits⸗ gericht einwenden, der Meiſter habe durch Unter⸗ ſchrift die Kündigung angenommen. Der Kläger er⸗ klärte, er habe die Kündigung nur entgegenge⸗ nommen, nicht aber angenommen. Dieſer Einwand wurde im Laufe der Verhandlung denn auch fallen gelaſſen, da offenſichtlich wenig Ausſicht war, damit beim Gericht durchzud ringen. Nach den Beſtimmungen des Geſetzes zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit kann einem Mitglied des Vertrauens rates gekündigt werden, wenn ein wich⸗ tiger Grund vorliegt, der zur Kündigung des Dienſtverhältniſſes ohne Einhaltung einer Kündi⸗ gungsfriſt berechtigt. Der Vorſitzende des Arbeits⸗ gerichts machte die Beklagte auf dieſe geſetzliche Be⸗ ſtimmung aufmerkſam. Der Vertreter der Beklag⸗ ten führte zur Belaſtung des Klägers eine Reihe von geſchäftlichen Mängeln und Nachläſſigkeiten an. Der Meiſter ſollte in das Arbeiterverhältnis zurück⸗ verſetzt werden, und da er dies nicht annahm, wurde ihm gekündigt. Der Vertrauensrat hat dagegen Pro⸗ teſt erhoben und dem Kläger ein günſtiges Zeugnis ausgeſtellt. Das Gericht vernahm nur eine Zeugin, auf Grund deren Fachkenntniſſe in der Fabrikation eine Spe⸗ zialarbeit eingeführt wurde. Dadurch waren gewiſſe Verſtimmungen bei dem Meiſter entſtanden. Der Obermeiſter, der die Firma vor dem Arbeitsgericht vertrat, erklärte, daß die Mängel in der Arbeits⸗ leiſtung des Klägers einen Abſatzrückgang, Verkür⸗ zung der Arbeitszeit und Schaden der Firma verur⸗ ſacht hätten. Der Kläger ſagte, die Urſache lag in den Differenzen mit dem Obermeiſter. Vor Gericht ergab ſich der Eindruck, daß die beiden ineinander ihren„Gegentyp“ ſahen, denjenigen, mit dem man ſchlecht auskommen kann. Nach der Beratung des Gerichts wurde die Be⸗ klagte zur Zahlung des geforderten Monatslohnes von 266 Mark verurteilt. Die Kündigung ſei nur zuläſſig, wenn Gründe zur friſtloſen Entlaſſung ge⸗ geben waren. Dies ſei nicht der Fall. Die Vor⸗ würfe über die Arbeitsleiſtung des Klägers bezögen ſich zum Teil auf veraltete Vorgänge, zum Teil ſei der Firma von Anfang an bekannt geweſen, daß der Kläger in dem Spezialfach keine Kenntniſſe beſaß. Alles zuſammen genommen, ſo ſagte die Begründung des Urteils, liege keine Rechtfertigung für eine Kün⸗ digung vor. Als Vertrauensrat genieße er Kün⸗ digungsſchutz, bis ſein Amt abgelaufen iſt. ze Neue Wohnhäuſer mit Kleinwohnungen. Trotz der regen Bautätigkeit in Kleinwohnungen iſt es immer noch nicht möglich, der Nachfrage voll ge⸗ recht zu werden. Es iſt daher begrüßenswert, daß in der Burgſtraße zwiſchen der Augartenſtraße und der Seckenheimer Straße ein bisher brachliegender Bauplatz durch die Erſtellung von zwei Wohnhäuſern erſchloſſen wird. Dieſe vierſtöckigen Häuſer werden ausſchließlich Ein⸗ und Zweizimmerwohnungen er⸗ halten, für die ja ein oͤringender Bedarf vorhan⸗ den iſt. wi Pünktliche Zahlung auch von den Behörden erbeten. Die Reichsgruppe„Handwerk“ und die Wirtſchaftsgruppe„Bauinduſtrie“ haben ſich mit einer Eingabe an ſämtliche Reichsminiſterien, an die Direktion der Reichsautobahnen und an die Haupt⸗ verwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft ge⸗ wandt, in der ſie auf Klagen über Verzögerungen von Zahlungen bei behördlichen Aufträgen hin⸗ weiſen. Die Eingabe bittet, die untergeordneten Dienſtſtellen anzuweiſen, für eine umgehende Be⸗ gleichung der noch unerledigten und künftigen Ab⸗ ſchlags⸗ und Schlußzahlungen Sorge zu tragen. Hinweiſe Hans Thoma⸗Vortrag in der Städtiſchen Kunſt⸗ halle. Donnerstag und Freitag ſpricht Dr. W. Ha⸗ ger⸗ Heidelberg in der Kunſthalle über Hans Thoma. * Planetarium Am Samstag, dem 30. November, findet der zweite Planetariumsabend für die vom Winkerhilfswerk betreuten Volksgenoſſen ſtatt. Es wirken mit das Flora⸗Quartett Mannheim und Willi Gorlo(Rezitation). Den Abend beſchließt eine Filmvorführung. 3 Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 28. No. 1935, 19 U — 8 — Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ansgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 27. November: der ſich weiter verſtärk Nordeuropa muß jetzt a N Infolge enden Wirbeltätigkeit über uch mit dem Eingreifen von Tiefausläufern auf unſer Wetter gerechnet werden. Bei Zufuhr milderer Meeresluft und veränderlicher Bewölkung wird es zum Auftreten einzelner, meiſt ſchauerartiger Niederſchläge kommen, die im Gebirge vielfach aus Schnee und Graupeln be⸗ ſtehen werden. Vorausſage für Donnerstag, 28. November Beränderliche Bewölkung mit einzelnen, meist kurzen Niederſchlägen lim Gebirge meiſt Schnee), bei lebhaften weſtlichen Winden im ganzen Reich etwas milder. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. November + 3,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 27. November— 0,4 Grad; + 0% Grad heute früh 48 Uhr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Ruein⸗ Beuel 28 24. 25. 25. Rheinſel deu 234.28.88.25 Breiſach. 2.4.0 Kehl 2 252 40 28 Maxan. 4,09 4,07.85 590 Mannheim 5 905.05.842,88 Kaub 1.85 Nöln.94 1,88 1,791 4,74 27 Veckar-Begel 24 32 Mannheim.88 Jagſtfſeld— Heilbronn— Blochingen(— 1— 1— NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Behanntmachungen entnommen Politiſche Leiter Feudenheim. 29. Nov., 20.15 Uhr, im Saale des Gaſt⸗ haufes„Zum Schwanen“(nicht, wie urſprünglich angegeben, Bodenia“] Hausmuſtkabend. Edingen. 8. Nov., 20 Uhr, Pe⸗Sitzung in der Geſchäfts⸗ ſtelle. Neckarau. B. Nov., 20.30 Uhr, im Evang Gemeinde⸗ haus öffentliche Kundgebung. Redner: Pg. Kaiſer(Karls⸗ ruhe]. Die Pe treten 20.15 Uhr im Hoſe des Ortsgrup⸗ penheims an. Sandhofen. 20. Nov., 20.30 Uhr, im Lokal„Zum Hirſch“, Zellenverſammlung der Zelle 1 und 2. NS⸗Frauenſchaft Neckarau. 28. Nov., 20 Uhr, Schulungsabend im evang. Gemeindehaus. Unkoſten 10 Pfg. Redner: Pg. Kaiſer. Käfertal. 28. November, 20.15 Uhr, Heimabend im „Adler“. 27. November, 20 Uhr, Humbolbt. kordia“, Langſtraße. Markenausgabe. Bd M Oſtſtabt. 27. November, 20 Uhr, gemeinſamer Heim⸗ abend mit den Eltern in der Luftſchutzſchule, Hildaſtraße 12. Heimabend„Kon⸗ 0 Sandhofen. Die Heimwetihe findet am 29. Novemder ſtatt. Sämtliche Gliederungen der HJ treten um 19 Uhr am Heim an. Beginn der Feier um 20 Uhr. BDM Untergau 171. Sport. 27. November, 19.30 Uhr, Tur⸗ nen für alle Sportwartinnen in der Luiſenſchule. Ring 4/171, Feudenheim. Die Wochenendſchulung des Ringes fällt aus. Neuer Termin wird bekanntgegeben. Käfertal. Alle Mädel, die neu eintreten wollen, kom⸗ men am 27. November um 15 Uhr in den„Adler“. Für die andern Mädel fällt der Dienſt aus. Strohmarkt. Schaft Schäfer tritt am 27. Novem⸗ ber, pünktlich 18 Uhr, in E 5, 15 an. Beitrag und Volks⸗ jugendgeld mitbringen. Deutſche Arbeitsfront Kreisbetriebsgemeinſchaft Handel, Fachgruppe Einzel⸗ handel. 8. Nov., 20.15 Uhr, im Ballhaus(Schloß) wichtige Kundgebung der Fachgruppe Einzelhandel. Gaubetriebs⸗ emeinſchaftswalter Pa. Sand und Gaufachgruppenwalter Pg. Rüger⸗ Karlsruhe ſprechen. Wir erwarten, daß alle Einzelhändler, Betriebsführer und Gefolgſchaftsleute er⸗ ſcheinen. 5 Hausgehilfen Ortsfachgruppenwalterinnen. B88. November, 20.30 Uhr, Arbeitsbeſprechung. Arbeitsſchule Verwaltungsakademie. 29. November, 20.30 Uhr, wird Gaukultur⸗ und Kreisleiter Pg. Dr. Roth vor der Ver⸗ waltungsakademie, A 4, 1(Aula) über„Die Grundlagen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung“ ſprechen. Hörer, die in die Liſten noch nicht eingetreten ſind, löſen Ein⸗ trittskarten. Arbeitsſchule der DA Im Rahmen der Vortragsreihe„Nationalſozialiſtiſche Betriebswirtſchaft“ ſpricht am Mittwoch, den 27. November 1935, um 19.30 Uhr, in der Aula der ehem. Handelshoch⸗ ſchule in A 4, 1, Kreiswirtſchaftsberater Pg. Dr. Thom s⸗ Heidelberg über:„Rentabilitäts⸗ und Leiſtungsdenken“. Karten zu 50 Pfg. ſind am Saaleingang zu haben. „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Donnerstag, 28. November Allgemeine Körperſchule: Kurſus 8 19.80 bis 21.30 Uhr Moll⸗Realſchule. Richard⸗Wagner⸗Straße, Frauen und Männer. Kurſus 9 17.15 bis 19.15 Uhr Schillerſchule, Neckarauer Uebergang. Kurſus 9a 19.30 bis 21.30 Uhr wie vorſtehend. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 30 19.80 bis 21.30 Uhr Feudenheimſchule Frauen und Mädchen. Kurſus 81 19.30 bis 21.30 Uhr Eliſabethſchule, D 7, 22, Eingang zwiſchen D 7 und O7, Frauen und Mädchen. Kurſus 29 18 bis 19.30 Uhr Liſelotteſchule, Frauen und Mädchen. Kurſus 32 19.30 bis 21.30 Uhr Humboldtſchule, Gartenfeld⸗ ſtraße, Frauen und Mädchen Kurſus 8a 19.30 bis 21.90 Uhr Peſtalozziſchule, Karl⸗Ludwig⸗Straße. Kindertanz: 17 bis 18 Uhr Labantanzſchule, L 8, 9. Jin⸗Jitſu: N. Kurſus 20 bis 22 Uhr Stadion, Vorhalle der Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer. Menſendieck⸗Gymnaſtik: Kurſus 107 19.45 bis 20.48 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße, für Anfänger. Kurſus 100 20.45 bis 21.45 Uhr wie vorſtehend, für Fortgeſchrittene. Schi⸗Gymnaſtik: Kurſus 104a 18 bis 19.45 Uhr Peſta⸗ lozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße, Kurſus 104 19.45 bis 21.80 Uhr, wie vorſtehend. Reiten: 19.30 bis 20.30 Uhr Reithalle Schloß. Sportliche und ſportärztliche Beratungsſtelle für alle Volksgenoſſen koſtenlos. 18.30 bis 19.30 Uhr Geſunoͤheits⸗ amt im Haus der Allgemeinen Ortskrankenkoſſe, Eingang F, Colliniſtraße, 3. Stock, Zimmer 21. 4 Wanderfahrt nach Neckargemünd am Sonntag, den 1. Dezember. Die Wanderung erfolgt: Neckargemünd Langenzell— Dilsberger Hof— Dilsberg— Neckargemünd. Wanderzeit: 5 Stunden. Fahrpreis 1 Mk. Abfahrt.50 Uhr vorm. Hauptbahnhof mit Verwaltungs⸗Sonderzug. Rückfahrt 18 Uhr und 19.22 Uhr ab Neckargemünd. Fahr⸗ karten ſind auf dem Kreisamt, L 4, 15, zu haben. ö Was hören wir? Donnerstag, 28. November Reichsſen der Stuttgart .30: Frühkonzert.—.15: Frauenſunk.— 10.18; Volks⸗ liedſtngen.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Allerlei Plaudereien.— 15.30: Frauenſtunde.— 15.00; Muſik am Nachmittag.— 17.00: Nachmittagskonzert. 18.30: Hörbericht vom Teppichſtopfen.— 18.40; Weltpolkti⸗ ſcher Monatsbericht. 19.20: Heitere alemanniſche ten.— 20.10: Mozart⸗Zyklu 19.00: Bd: Volksliedſingen. ochrich⸗ Geſchichten.— 20.00: N 8 4.— 21.00: Tänze und Lieder der Nationen.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Das Lu vom Luſtigen.— Nachtkonzert. 22.45: Symphonie⸗Konzert. 15 Deutſchlandſender .90: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.13: Molkg led — 11.05: Für die Landſrau. — 11.30: Bauernfunk.— 12 Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Aller⸗ lei.— 15.15: Deutſche Frauen jenſeits der Grenze.— 104ß: 8 15 e— 16.00: Sozialverſicherungsfragen. — 18.20: 1 1 Wie arbeſteſt Du, Kamerad tung.— 20.15: Jean⸗Sibeltus⸗Sinſonſekonzert.— Mufik am Nachmittag.— 17.30 — 17.50: Unterhaltungskonzert. an der Arbeit.— 18.35: Sportfunk.— 188: „ 19.00: Feierabend⸗Unterhal⸗ Weltpolitiſcher Monatsbericht.— 29.00: Nachtmuſtk. Fageshaleucles Mittwoch, Nationaltheater:„Oberon“, NScch, 20 Uh 27. November Oper von C. M. von Weber, hr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprolektors, Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm.. Tanz: Tanzbar Clou, Flugbafen⸗Caſino, Kaſſee Vaterland, Kaffee Odeon: Konzert(Ve Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Lichtſpiele: Uuniverſum — Alhambra:„Maz! den von heute“.— C a p zu Dir“. Ubr Kabare b 8 Uhr Kabarett und Tanz. :„Lady Windermeres Fächze trka“.— Schauburg: Ku itolk:„Leiſe kommt das Gl Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wilopfad zur Reichsautobahn. Die deu Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. tſche Weinſtraße. Geöffnet von 10 bis 138 und von Mannheimer Kunſtverein, I. I, 1: Geöffnet ven 10 bis 10 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghaus: Ge· öffnet von 15 bis 17 Uhr. Die Frau hat recht. Im Kino.— Großaufnahme: der Filmheld. Lächelnd wendet „Ach, wie ſchön“, flüſtert Lotte und ſtarrt knurrt der etwas eiferſüchtige Karl erſt mal meinen Kopf vor mit all den ſchönen kleinen Pickeln—“ ſagte er ärgerlich,„und „Ich ſag Dir ja immer, „Quatſch, hilft ja doch nichts. Die er den ſchͤnen Kopf.* Ae auf die Leinwand.„Wie ſüß“, 1 neben ihr etwas verbittert.„Da ſtell Dir jeden öofach vergrößert— hübſch was?“ Du ſollſt etwas dagegen tun.“ Filmhelden ſchmieren einfach alles mit Schminke zu.“ 5 t 0 Ich weiß, daß die Leute vom eſunde Geſichtshaut haben, „Wo haſt Du denn „Das erzähl ich hauptete Lottchen,„das war einmal. Film heute trotz der Schminke eine 0 gerade ſie verſtehen ſich auf die richtige Pflege.“ die Weisheit her?“ brummte Karl argwöhniſch. Dir ein andermal— später.“ Ja, woher hatte Lotte die Weisheit? Vor kurzem hatte ſie in geſchrieben und aus dem ſender Verwunderung. „J wo“, be⸗ daran ſchuld.“ kleinen Frau befolgt. einer Zeitung von der Mar e geleſen, hatte gleich darauf ein das der Gratisprobe beigepackt war, manches Intereſſante gelernt, auch aus dem Urteil bekannter Filmgrößen. riet ſie zunächſt nichts. Heimlich nahm ſie die vielgeprieſene Marylan⸗ Creme in Gebrauch. Sie hoffte zuverſichtlich, daß es Karl ganz von ſelbſt auffallen würde, wenn ihr Geſicht ſchöner und friſcher wurde. Und Karl— war nicht blind. Er betrachtet ſie mit ſtets wach⸗ „Lotte“, ſagte er eines Tages verliebt,„ich glaube, Du wirſt von Tag zu Tag hübſcher was machſt Du nur?“ „Siehſt Du's jetzt, Du,— Du wollteſt mir ja nicht glauben, daß richtige Pflege hilft, da iſt ganz allein die Marylan⸗Creme Von da an hat auch Karl die Ratſchläge ſeiner zukünftigen Auch er nahm Marylan⸗Creme.. Und als ſie in hochzeitlichem Schmuck in der Kirche ſtanden, i über kluge Schönheitspflege, Aber von alledem ver⸗ chäften z flüſterte und raunte man ſich zu:„Was für ein ſchönes Paar!“ a Ueber 31 000 Dankſchreiben ſprechen von der wundervollen Wit kung der Marylan⸗Creme, ein rein deutſcher Markenartikel. Zahl iſt notariell beglaubigt!. ſchts a 8 5 1 eine Probe machen? Es koſtet ni und verpflichtet Sie zu nichts. 2 3. Sie brauchen nur den nachſtehenden Gratisbezugsſchein au zuſchneiden und in einen Amſchlag zu legen. Auf die 0 ſchreiben Sie Ihre genaue Adreſſe, und wenn Sie ihn offen 5 brauchen Sie nur eine 3⸗Pfg.⸗Marke aufzukleben. iſt nur in den einſchlägigen direkt vom Marylan⸗Verkrieb. Die ückſeite Marylan⸗Creme u haben; Gratisprobeg 1 und portofrei. richſtraße 24. Erb Gratisbezugsſchein: An den Marylan⸗Vertrieb, Berlin 302, itte eine Probe Marylau⸗Creme 7 Büchlein über kluge Schönheitspflege, beides vollkommen koſtenios Fried ſowie das H ſtatio; Rutbe glei einer noch die ſi ziehen dahin 1085 ihres — 135 Gecluinendammexung J, Von W. K. v. Nohara Von vier Dingen friſtete der arabiſche Bebuine Das Straßennetz der ſyriſchen und jrakiſchen zen Leben: vom Raub, von den Kamelen, von den Wüſte iſt untadelig, und den Beduinenzügen, die im Pferden und vom Wegzoll den er den Handels⸗] Sommer aus dem eigentlichen Arnbien nordwärts karawanen abnahm Das Pferd, mit dem unſere ziehen, zu den Weidegründen am Euphrat und ſei⸗ Vorſtellung eines Beduinen unlösbar verknüpft iſt, nen Nebenſtrömen, begegnen immer häufiger Kraft⸗ zerließ ſeinen Herrn zuerſt; der vedle Araber“, die⸗]wagenkarawanen und die motoriſierten Schübe von ſes Pferd von gans beſonderen Eigenſchaften und Baumaterial und Bauarbeitern für weitere Stra⸗ tolzer Schönheit, iſt im Ausſterben begriffen; man ßen und die gigantischen Oelleitungen der anglo⸗ ſchätz, daß es in Arabien heute nicht mehr als irakiſchen Oelkompanie Kann man von ihnen Weg⸗ 00 keinblütige Araberpferde gibt; von den 4351 zol! erheben, unter Drohungen„berechtigte“ Ab⸗ Tieren, die der Deutſche Karl Raswan, der beſte] gaben erpreſſen wie einſt von den verſchüchterten Kenner arabiſcher Pferde, 1928 im Innern Ara⸗ Handelsleuten? i biens unterſuchte, waren nur 14 reinblütig! Schuld Die rieſigen Nomadenzüge werden von franzö⸗ am Untergang dieſer edlen Tiere ſind falſche Be⸗ ſiſchen Militärflugzeugen überwacht und den ihnen handlung, weichliches Leben im Dienſt der bequem zugeteilten Weidegründen zugeleitet. Die reichen ind unkriegeriſch gewordenen Beduinen, und wahl⸗ Scheichs wohnen nicht mehr unter den Stammes⸗ loſe Zuchtmethoden. brüdern in ihren Zelten aus Kamelhaar und Tep⸗ Der Chazu, der Räuberkrieg der Beduinen, pichen, ſie verbringen einen großen Teil des Jahres wird immer weniger zu Pferd oder Kamel, immer in ihren Stadtpaläſten zu Damaskus, Aleppo und mehr dagegen im Kraftwa gen durchgeführt. anderwärts, gewiſſermaßen als Stadtvertreter ihrer Die Scheichs in ihren ſchwarzen härenen Zelten be⸗ noch in der Wüſte lebenden Stämme— das iſt das ſtzen Autos oder ganze Wagenparks, die mit be⸗ Ende des freizügigen Nomadentums. waffneten Kriegern beſetzt und gegen fremde Und nun, da die rieſige, über 1000 Kilometer lange Stämme oder Handelskarawanen ausgeſchickt wer⸗ Oelleitung aus dem ölreichen Irak nach der Mit⸗ den. Die Geſchwindigkeit iſt größer, die Futterſorge telmeerküſte fertiggeſtellt iſt, da zu den Autokara⸗ Das Staatsbegräbnis für Admiral Jellicve fällt weg, und die Stahlkaroſſerie der Wagen bietet wanen Telephonleitungen und Pumpſtationen hin⸗ Der Trauerzug auf dem Wege zur St.⸗Pauls⸗Kathedrale in den Straßen von London. Neben der gegen Schüſſe weitgehenden Schutz. zutreten, da man das Kamel nicht einmal mehr Lafette, auf der der Sarg ruht, ſchreiten aktive Admirale der engliſchen und ausländiſchen Marinen. abe Zweck und Ziel der Chazus war ſtets das Rau⸗ zum Oeltransport braucht, ſieht auch der letzte Be⸗ eee olge ben von Kamelen, die Haupthandelsobjekt der duine ſeinen Untergang nahen. König Ibn Saud, er Beoͤuinen waren. Der Aufzucht dieſes für das der Herr Arabiens, hat bereits einen großen Plan 918 Wüſtenleben bisher unentbehrlichen Reit⸗ und Laſt⸗ zur Anſiedlung der Nomadenſtämme ausarbeiten 180 liers, beſonders aber des Dhalul, des ſchnellen Jagd⸗ laſſen; viele Beduinen haben ſchon ihre ſchwarzen cher lamels, wandte der Araber ſeine ganze Liebe zu. Die Zelte getauſcht gegen Hütten aus Wellblech oder— gelt Bedeutung eines Stammes maß man nicht ſo ſehr aus flachgehämmerten Benzinkaniſtern. die an der Zahl der waffentragenden Männer als viel⸗ be mehr an der Zahl der Kamele, die er mitführte. Der Name Kamel war kein Schimpfwort, ſondern 5 ehrende Bezeichnung, die ſich Könige gern zulegten. Radio macht Schlangen kanzend Der Handel Arabiens, ja ſein ganzes Leben war Durch das Reptilienhaus des Londoner Zvolo⸗ ber unlöslich mit dem Leben des Kamels verquickt.— giſchen Gartens tönte dieſer Tage geheimnisvolle it Aber auch hierin hat die neue Zeit völligen Wandel exotiſche Muſtk. Man verſuchte, mit Hilfe eines 95 f geſhaffen; das Kamel als Laſtträger und Reiſe⸗-Rundfunklautſprechers Pythonſchlangen, Rie⸗ 1 tier iſt an vielen Orten völlig durch den ſenſchlangen und Kobras in Entzücken zu Laſtkraftwagen verdrängt worden, der perſetzen. gleichzeitig als Omnibus dient, und den die arabi⸗ Sobald die Muſik begann, erhob die Rieſen⸗ 11. 9 5 3 1 e ſteuern, ſchlange ihr Haupt, und indem ſie ihren Hals 110 tyie ſie einſt ihre Pferde und Dhaluls lenkten. zurückbog, wandte ſie ſich dem Lautſprecher zu. Je Uhr Von Damaskus in Syrien nach Bagdad, der lebhafter die Muſik wurde, deſto höher ſtreckte die Hauptſtadt des Irak, 800 Kilometer durch die Wüſte Schlange den Kopf empor, und unter Windungen auf jahrtauſendealter Karawanenſtraße, ziehen zwei⸗ und rhythmiſchen Bewegungen ihres Körpers be⸗ mal wöchentlich Karawanen von— Laſtautos und gann ſie, ſich auf den Radivapparat hinaufzuſchlän⸗ er Personenwagen begleitet und geſichert durch Wagen geln. In dem Augenblick aber, wo die Muſtk aus⸗ N zer ſyriſchen und irakiſchen Wüſtenpolizei, mit Ma⸗ ſetzte, erloſch das Intereſſe der Schlange an dem N ſhinengewehren und kriegeriſchen Bedienungsmann⸗ Apparat völlig. Die Pythonſchlange benahm 05 bhaſten, denen man es anſieht, daß ſie noch vor weni⸗ ſich ungefähr in derſelben Weiſe. Auch ſie kroch auf — gen Jahren als kühne freie Wüſtenräuber lebten. das Gehäuſe des Radioapparates hinauf, Die indi⸗ 5 Die Strecke, die einſt die Handelskarawanen in ſchen Kobras hatten wenig für die„Konſervenmuſik“ zwanzig Tagen zurücklegten, wird heute in zwei übrig. Eine begnügte ſich damit, mit geſpreizter bequemen Tagesetappen bewältigt mit Zwiſchen⸗ Haube und in Schwebelage gehaltenem Kopf vor 55 kationen in der komfortabel ausgeſtatteten Oaſe dem Apparat zu ſitzen. Rutbah⸗Brunnen; ein Kamelreiſetag iſt Der wiſſenſchaftliche Betreuer des Reptilienhau⸗ gleich einer Autoſt unde! Und— Tragik ſes äußerte ſich nachher folgendermaßen:„Muſik er⸗ 4 2 einer verlöſchenden Epoche— die Laſtkamele, die man weckt das lebhafte Intereſſe der Schlangen. Wahr⸗ 5 1 8 1 25 5 1 1801 5 ö kuch ſieht, ſind meiſt beladen mit Benzinkaniſtern, ſcheinlich hören ſie mit ihren Zungen. Schallwellen Her, Direktor der größten Fropfſteinhöhle Europas, Fernſehen auch in Frankrei die ſie den Tankſtellen in der Wüſte zuführen. So nehmen ſie jedenfalls auf irgendwelche Weiſe mit aa c ee e dee N hat 915 1 in 9 155 mit den ziehen dieſe Tiere mit ihrer romantiſchen Silhouette] ihrem Körper auf, denn man hat beobachtet, daß eine Weiſe: Die kirchliche Trauung wurde in einem der erſten eee Bean 8385 Bild ks dahin, phantaſtiſch hochbepackt, geduldig, anſpruchs⸗ Schlange ſchneller flieht, wenn ein Mann mit Stie⸗ prächtigen unter irdiſchen Naturdome zeigt einen Aufnahmevorgang. Der Schauſpieler 17 bs und tragen den eigenen Tod, den Untergang feln an den Füßen ſich ihr nähert, als wenn das ein ee 1 ee das Braut⸗ W 1 58 e angeſtrahlt und 600: f ihres Geſchlechtes auf dem gehöckerten Rücken. barfüßiger Wilder tut.(Heutſche Preſe⸗Photo⸗Zentrale,.) Ketaſte esche Ee 127 liti⸗— 71 0 5 85 Gareißen hängte die Pfeife zum Trocknen an Gareißen lief geradeswegs auf ſie zu, blickte in 792 Das gläubige Herz J, Von Gert Lynch einen Nagel. Der Kitt zog an, und nach einigen ihre ſcheuen, wäſſerigen Augen, ſah ihre Hand ſich . Stunden war ſie wieder feſt in Form. ſehnend der Pfeife des toten Sohnes entgegenbie⸗ Bildhauer Gareißen hatte Geburtstag. Ein Le⸗ Es war eine verſchmorte, gelbliche Porzellan⸗ Gareißen ſah nach der Zeit. Es war erſt vier Uhr 155 e e dene, 118 zen von ſechzig Jahren lag hinter ihm. Und doch pfeife, halblang und mit blauer Quaſte. Die Pfeife, nachmittags. Späteſtens ſechs Uhr hatte er die Pfeife ae 5 108 5 0 17 b 8 1 0 5 lam ihm die ganze Spanne nur wie ein Urlaub und ſagte die eingeſchüchterte Alte mit brüchiger Stimme, abzulieſern. Die Alte, die wegen ihrer Reliquie des Dankes, weh 1 5 55 1125 71 85 5 1 5 genug vor, nochmals von vorne zu beginnen, wäre von ihrem Aelteſten, der damals bei Arras ge⸗ ſicherlich auf Kohlen ſaß, würde ſich freuen, wenn er um nicht langer n 1 5 Nie ſein, 4: un es ihm freigeſtellt wäre. Mancherlei hätte er fallen ſei. Hier— und ſie legte einen zittrigen Fin⸗ ſchon früher kam! Sie 9 i e 3 gente weſentlich beſſer gemacht! Es war für ihn zum ger auf einen ſplittrigen Sprung— ſei eine Fran⸗. i.„ ch e e e 51 46 Verhängnis geworden, ſich von allem zurückzuziehen zoſenkugel vorbeigeſtreift. Zwei Mark— jetzt liefen Er hüllte die Pfeife in neues weißes Seiden. Aſchentone entnommen 95110„ acht 90 und ſeine eigenen Wege zu gehen. Man pflegte ihn die Tränen in ihre Stimme— müßte ihr Sohn auch papier, ſprang wie ein Junger, zwei Stufen auf 215 wit n 15 5 575 8 1 25 110 f 55 f zenen merkwürdigen Kauz“ zu nennen und nicht heute dem Staat noch wert ſein! Am Erſten, wenn einmal, die Treppen binunter und ſchlug die Rich⸗ inter ſpie 1 Fluch 91 nahm die Pfeife 12 0 5 ernſt zu nehmen. Die Folge war, daß ſein letz ſie die Rente hätte, würde ſie ja die Pfeife beſtimmt tung zur Landeskirche ein. ſie am kängſten ar 115 warf ie let 9675 gane 4 125 8 5 8 1 1 72 155 g 8 5 5 1 1„* 63 N ein 5 am Schwerter⸗ wieder. b 1 9c i e Gareißen erkannte die Alte ſchon von weitem Kraft ihrer tiefen Enttäuſchung an die Wand, wo 1 n der Jury des Glaspalaſtes verworfen 5 96. 1 Selbst ber Schäber wurde an ihrem lohbraunen Mantel. Sie ſaß in einer ſie wie morſcher Zunder zerſtob.—— 1 Spiegel 5 e ſich mit einem wehen 8 heln 5 5 ill hicht helfen 1 Sprachs ſchab die ſchwer von Jahren und Sorgen, war auf die Schul⸗ im Nacken. genoß das Bewußtſein einer gelunge⸗ 55. fuhr mit, den Fingern 1 8 e im 5 i 5 8 5 g. 51 Reihe ter geſunken. Ihr Blick war eine ſtumme Bitte an nen guten Tat. Und das mit Recht, denn bei guten 5. bang d Zaarſträhnen. Langſam zog er den Vor⸗ Pfei. 8 1 5 5 25 Mark 5 die Vorübergehenden.„Zündhölzer“ liſpelte ſie. In Taten entſcheidet nicht die Wirkung, die ſie erzielen, unc u des Atelierſenſters auf..„Gareißen— eine Stoppuhr— vier. ihrem welken, faltigen Mund zuckten die Nerven. J ſondern das gläubige Herz. Draußen ſprühte es fein. Unten auf den weißen Gareißen hatte ſich durchgerungen zu einem Ent⸗ 5* an, e Hartentiſcchen der Konditorei klebten dunkle Ka⸗ ſchluß. Kaum, daß er das Geld empfangen hatte, neee ſanienblätter. Der weißgewaſchene Kies leuchtete, lief er hinter der Alten her, holte ſie auf der Straße a ber- und die nahe Turmuhr ſchlug eben halb neun. ein und drückte ihr, keuchend vom Lauf und ohne Vachs Fohannespaſſion tiefen Stimmung der Orgel, die ſich bei Temperatur⸗ Hel⸗ 0 Der Blick in den Konditoreigarten erweckte Gar⸗ ein Wort zu verlieren, zwei Mark in die hohle Hand. in der Ehriſtuski ſchwankungen beſonders bemerkbar macht, und ſich ück eißens geſunden Appetit. Er griff nach Münzen in Die Alte erſchrak bei der Berührung ſo heftig, in der Chriſtuskirche von der heutigen hohen Orcheſterſtimmung um faſt ſeine Weſtentaſche, nahm aber nur die leeren Fin⸗ daß ihr die Pfeife entglitt und auf das Plaſter fiel, Die Johannes⸗Paſſion, die den krönenden Ab⸗ einen halben Ton unterſcheidet, war man nahe ger heraus. Er war ſchon wieder vollkommen blank. Es gab einen hellen, trockenen Knacks. ſchluß der großangelegten Bach⸗Feier in 97 7 Chriſtus⸗ daran, ein Harmonium als Behelfsinſtrument her⸗ 12 Das würde ein netter Geburtstag werden! Gareißen bückte ſich nach dem Päckchen, fingerte es kirche gebildet hatte, würde, bielfgchen Wünſchen anzuziehen. Es gelang aber im letzten Augeublick, 1 106 areißen ſeifte ſich ein und zog das Raſtermeſſer ab, ſchälte beſtürzt das Papier herunter und fing zufolge, wiederholt. Abermals ſtand die Wiedergabe die Orgel wenigſtens teilweiſe höher zu ſtimmen, von Plötzlich hielt er inne, ſperrte den Schrank auf, einige Scherben auf. Der Pfeifenkopf war in vier dank sorgfältiger Vorbereitung auf hoher Stufe. und Müller mußte den wichtigen Orgelpart mit 1 durchwühlte ihn bis zum Boden und brachte erfreut Teile geborſten. Die Alte ſchien vom Schreck ge⸗ Vor allem zeigte ſich der Bach⸗Chor den außer⸗ einem einzigen Regiſter bewältigen, eine Aufgabe, 5 eine ſchwere vernickelte Stoppuhr hervor, an die er lähmt zu ſein. Gareißen war untröſtlich und ver⸗ ordentlich heiklen Aufgaben, die der Chor zu bewäl⸗ die er mit bemerkenswertem Geſchick löſte. Man ge. eit Jahren nicht mehr gedacht hatte. Die ergab wohl ſicherte, er würde die Pfeife ſo gut zuſammenkitten, tigen hat, in jeder Hinſicht gewachſen, und über⸗ wird, um derartige Vorkommniſſe in Hinkunft zu genug, den Tag zu retten! daß man kaum einen Riß erkennte. Er würde die raſchte in den dramatiſch bewegten Sätzen durch vermeiden, wohl zu einer durchgreifenden Stimmung 1 Gareißen pfiff angelaunt zwiſchen den Zähnen Pfeifentrümmer jetzt mitnehmen, und bereits am rhythmiſche Genauigkeit. Die Beſetzung der Sold⸗ der ganzen Orgel ſchreiten müſſen, wobei auch eine 25 ſputete ſich, in die Kleider zu kommen. Dann Abend wäre das Andenken wieder fix und fertig. Partien war faſt dieſelbe geblieben. Für den Evan⸗ Moderniſierung des Spieltiſches, um ihn nach Bedarf 5 5 üg er mit ſeiner Stoppuhr den Weg zum Leihamt Mit Mühe und Not konnte Gareißen aus der geliſten hatte ſich wieder Walter Sturm Bad in die Nähe des Dirigentenpultes verſchieben zu die 5 verſtörten Alten herausbringen, daß ſie hinter der Ems zur Verfügung geſtellt. Hans Kohl umgab können, in Erwägung zu ziehen wäre. 05 war am Anfang des Monats. Das Pfand⸗ Landeskirche einen Stand hatte und Zündhölzer feil⸗ den Chriſtus mit aller erforderlichen Würde und Die Orcheſter⸗Begleitung hatten Mitglieder des chts 0 war ſpärlich beſucht. Fünfzehn Gäſte etwa ſtan⸗ bot. Späteſtens ſechs Uhr, verſprach er, würde er an Erhabenheit. Marie Luiſe Krepp⸗Weisbrod Philharmoniſchen Orcheſters übernommen. Mit der en in Schlangenlinſe vor dem Schalter. Ort und Stelle ſein und die Pfeife abliefern. Er beſtätigte den günſtigen Eindruck der erſten Auf⸗ geſchmackvollen Ausführung konzertanter Soli tra⸗ s. Gareißen kam hinter ein altes Mütterchen zu ſteckte die Scherben behutſam in ſeine Manteltaſche, führung. In Agnes Schlier(Alt) und peter ten die Herren Willy Gieg rich und Willy Kunz ⸗ 555 e einen braunen Kapuzinermantel trug und nickte der Alten freundlich zu und eilte davon. Un⸗ Schäfer(Baß) lernte man zwei künſtleriſche Kräfte mann lerſte und zweite Flöte), Walter Ohl⸗ 5 ü 5 ſchlanken, ummwickelten Gegenſtand krampfhaft terwegs ſuchte er eine. 155 und e kennen, die ſich vollwertig in den Rahmen der auf häuſer(Engliſch Horn) und Alois Hanf(Bratſche) nur Gan ut drückte. beſten Porzellankitt. Er koſte. 1 2 1 hohem Niveau ſtehenden Aufführung einfügten. hervor. 5 h tkeißen riet auf ein Stativ. Aber darin hatte er Zu Hauſe begann er unverzüglich mit der Wie⸗ 5 5. 3 Mit der liebevollen Vorbereitung und umſichtigen 5 0 gänzlich geirrt. Als die Greiſin ihr Wertobjekt derherſtellung der Porzellanpfeife. Er kittete die ein⸗ Der Cembalo Part und die Wiedergabe des Leitung der in allen Teilen wohlgelungenen luf⸗ „ 0 m Schätzer entblößte, ſchlug dieſer eine laute zelnen Teile ſo genau aneinander, daß die Sprünge Lauten ⸗Solos am Klavier war bei Frau Elfe führung hat Arno Landmann nicht nur bewie⸗ 155 5 rohe Lache an und klärte die einfältige Frau aus mit bloßem Auge kaum mehr at ſehen waren. Selbſt Landmann„Dri eſche r gut aufgehoben. Vor ſen, wie ernſt es ihm um die Pflege Bachſchen 35 dein Volke auf, daß ſolch ein Pfand wie ein Kieſel⸗ einige Splitterchen, nicht viel größer als Stecknadel⸗ eine ſchwierige Aufgabe ſah ſich der junge Organiſt Schaffens iſt, ſondern auch ſeine Dirigenten⸗Befähi⸗ Wein ſei, nämlich ohne den allermindeſten Wert. köpfe, fügte er mühſam ein. Hans Müller geſtellt. Infolge der etwas zu gung ernemt dargetan, ch. r ⁵ ˙ ni—̃— eee e ee ee een, de 6. Seite/ Nummer 546 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. November 1085 VHeumischtæs — Der Bundes-Generalſtaatsanwalt Homer Cum⸗ mings hat vor dem Rechtsausſchuß des amerikani⸗ ſchen Senats bemerkenswerte Ausführungen über den Umfang des Gangſterunweſens in den Vereinig⸗ ten Staaten gemacht. Zuerſt bemerkte er: „Die Anzahl der bewaffneten Banditen iſt bei uns gleich der Stärke von Heer und Marine zuſammen⸗ genommen.“ Einige Tage ſpäter berichtigte er ſich aber und erklärte:„Meine Herren! Ich muß Sie um Entſchuldigung bitten, die Zahlen, die ich Ihnen kürzlich über das Verbrechertum in den Ver⸗ einigten Staaten vorgelegt habe, ſind viel zu niedrig gegriffen, denn die Stärke des amerikaniſchen Ban⸗ ditenweſens übertrifft den Geſamtbeſtand unſerer militäriſchen Streitkräfte um das Doppelte. 1284 Städte mit einer Bevölkerung von 50 Millionen haben den Bundesbehörden ausführliche Statiſtiken über die Ausbreitung des Verbrechertums zugeſtellt, aus denen hervorgeht, daß 266898 Untaten— dar⸗ unter Morde, Raubüberfälle und Freiheitsberau⸗ bungen— begangen worden ſind. In allen Fällen handelt es ſich um bewaffnete Banditen. Das iſt aber nur ein Teil der Verbrechen, die inmitten un⸗ ſerer Geſamtbevölkerung von 125 Millionen ge⸗ ſchehen ſind. Nach den mir übermittelten Berichten beträgt die Zahl der bewaffneten Angehörigen der Unterwelt 557 891, während die regulären Streit⸗ kräfte der Vereinigten Staaten nur 241570 Offi⸗ ziere und Mannſchaften umfaſſen.“ Im Jahre 1933 ſind nicht weniger als 24095 Perſonen wegen un⸗ geſetzlichen Tragens ſchwerer Waffen in Haft ge⸗ nommen worden. Homer Cummings zeigte dann ein vollſtändiges Arſenal der typiſchſten Verbrecher⸗ waffen, wie ſtie heute in Amerika bedauerlicherweiſe tagtäglich angewendet werden. Darunter befinden ſich Maſchinengewehre und Maſchinenpiſtolen. Außerdem gehören zu den Ausrüſtungsgegenſtänden eines modernen Banditen in den Vereinigten Staa⸗ ten der Beſitz von Polizeiuniformen, mit denen die Umwelt im geeigneten Augenblick getäuſcht werden ſoll, und von gepanzerten Kraftwagen, mit denen auch gegen ein größeres Polizeiaufgebot Widerſtand geleiſtet werden kann. Nicht ſelten kommt es vor, daß die Waffenkammern der Nationalgarde in den verſchiedenen Staaten von den Gangſtern über⸗ fallen und ausgeraubt werden. Homer Cummings veranſchlagt die Koſten, die alljährlich von der All⸗ gemeinheit infolge des Banditenunweſens in Ame⸗ rika zu tragen ſind, auf tnsgeſamt 20 Milliarden I. — Zu einem merkwürdigen Zwiſchenfall iſt es dieſer Tage auf dem Bahnhof in Przemysl gekom⸗ men. Dort endeckte ein Kontrollbeamter zu ſeinem Erſtaunen, daß ein Güterzug, der kurz vorher ein⸗ gelaufen war, zwei Wagen mehr mitführte, als an⸗ gekündigt waren. Auf dieſen beiden Wagen war Tarnow als Heimatbahnhof vermerkt und irgend⸗ etne Heine Station in den Karpaten als Beſtim⸗ mungsort angegeben. Der Beamte teilte ſeine Wahr⸗ nehmung dem Verwaltungsdirektor mit, und beide Männer machten ſich ſchließlich daran, dieſer rätſel⸗ haften Sache auf den Grund zu gehen! Ihre Ueber⸗ raſchung ſollte nicht gering ſein. Als ſie nämlich die Schiebetüren der beiden überzähligen Viehwagen öffneten, ſahen ſie ſich einer überaus luſtigen Reiſe⸗ geſellſchaft gegenüber. Es waren 60 Zigeuner, mit Kind und Kegel, die es ſich auf mitgebrachten Stroh⸗ ſäcken in den beiden Wagen bequem gemacht hatten. Um durch das Wimmern oder Schreien der Kinder vor Entdeckung ſicher zu ſein, hatten die Zigeuner ihren Kleinen einen Knebel in den Mund geſteckt. Wie die ob ihrer vorzeitigen Entdeckung wenig er⸗ bauten Zigeuner angaben, befanden ſie ſich auf einer Huldigungsfahrt zu den Krönungsfeierlichkeiten, die in einer bleinen Ortſchaft der Karpaten anläßlich der Krönung eines neuen Zigeunerkönigs ſtattfin⸗ den ſollten. Da ſie kein Geld beſaßen, hatten ſie nächtlicherweile auf dem Güterbahnhof von Tarnow auf eigene Fauſt zwei Wagen genommen und dieſe dann dem Güterzug in der Richtung nach Bis Przemysl war dann auch Der Stationsvorſteher von Przemysl hat jedoch wenig Verſtändnis für dieſe Maſſenſchwarzfahrt an den Tag gelegt. Er ließ die beiden Wagen mit den 60 blinden Paſſagieren ſorg⸗ fältig verſchließen und plombieren. Dann ging die Reiſe nach Leopoli weiter, wo die Zigeuner aber verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert worden ſind. Leopoli angehängt. alles gut gegangen. * — Der Leiter der engliſchen Fernſehabteilung, Mr. Gerald Cock, iſt fieberhaft mit den Vorarbeiten des Fernſehens beſchäftigt, an erſter Stelle aber ſteht, wie er in aller Oeffentlichkeit beteuert, die Sorge um die Perſönlichkeit des Anſagers.„Ich darf keinen ann vor den Sendeapparat ſtellen, ſondern muß eine Frau in dieſes Amt einſetzen“, ſagt er.„Die männlichen Hörer wären beſtimmt gelangweilt, wenn ſie nie ein anderes Geſicht ſüähen als das eines Man⸗ nes. Die Frau aber, die dieſen Poſten wirklich zur vollen Zufriedenheit ausfüllen ſoll, muß tatſächlich eine Perſönlichkeit ſein, die mehr Tugenden und Vor⸗ züge beſitzt als irgendeine andere ihres Geſchlechtes. Ihr Geſicht muß„photogenique“ ſein, denn ſie muß ja in jedem Empfangsapparat ein tadelloſes, ein⸗ wandfrei hübſches Bild ergeben. Ueberdies muß ſie ein ausgezeichnetes Gedächtnis haben, denn wir wer⸗ den ihr keine Möglichkeit geben, den Text, den ſie zu ſprechen hat, von einem Blatt Papier abzuleſen. Wir werden ſie ins Bild treten, lächeln und dann die Mel⸗ dung oder Mitteilung ſprechen laſſen, aber ſelbſtver⸗ ſtändlich frei, wie eine Improviſation. Vorläufig haben wir noch keine Wahl treffen können, da wir ein weibliches Weſen, das alle die Eigenſchaften in ſich vereinigt, die wir von ihm verlangen, noch nicht gefunden haben. Außerdem werden wir natürlich noch einen Anſager beſchäftigen, der auch außer⸗ gewöhnliche Qualitäten haben müſſen wird.“ K — Wohl an die hundertmal hatte die amerikani⸗ ſche Sängerin Katherine Keen Lee in ihrer Rolle als Tosca den blanken Bühnendolch gegen den Schur⸗ ken Scarpia gezückt. Schließlich hatte ſie ihn als Andenken behalten, ſozuſagen als perſönliches„Re⸗ quiſit“, und er hing friedlich in ihrer Wohnung. Neulich hatte ſie aber Gelegenheit, die harmloſe, aber gefährlich ausſehende Waffe im Ernſtfall zu gebrauchen. Zu Hauſe in ihrer Villa zu Vence im Departement Alpes⸗Maritimes wurde ſie auf ein Geräuſch aufmerkſam. Ein Einbrecher war im Hauſe. Entſchloſſen ſuchte Katherine Lee den Raum auf, in dem der Verbrecher ſchon bei der Arbeit zu ſein ſchien. Aber es gelang ihr nicht, ihn vollkommen zu überraſchen. Als ſie eintrat, ſah ſie in den Lauf eines Revolvers, hinter dem ſie ein verzweifeltes Gaunergeſicht bedrohlich anſah. Schnell entſchloſſen und keineswegs entmutigt, nahm die Künſtlerin eine Vaſe voller Blumen und warf ſie dem Verbrecher an den Kopf. Der taumelte überraſcht zurück, ließ die Waffe ſinken— da hatte„Tosca“ auch ſchon den Theaterdolch von der Wand geriſſen und drang mit oft geübtem dramatiſchem Temperament auf ihn ein. Das war zuviel für den Gauner, er ließ das Schieß⸗ eiſen fallen und floh. Vermißt wurden nur einige Gegenſtände von verhältnismäßig geringem Wert, die der Verbrecher vor dem Erſcheinen der mutigen Künſtlerin gerade hatte einſtecken können. * — Daß es im Verlauf von Krankheiten auch ohne beſondere Begleiterſcheinungen zu einem plötzlichen Haarausfall kommen kann, wurde ſchon wiederholt beobachtet. In vielen Fällen laſſen ſich jedoch die Urſachen genauer ermitteln. Wie die„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Franbfurt a..) berichtet, führen Vergiftungen mit Thallium, das in Ratten⸗ bekämpfungsmitteln enthalten iſt, auch Calomel in größeren Gaben und ſogar das Diphtheriegift oft zum raschen Verluſt der Haare. Für den fleckförmi⸗ gen Haarausfall kann der Grund in einer entzütn⸗ deten Zahnwurzel oder in eitrigen Mandeln liegen, von wo aus die Keime verſchleppt werden. Nervöſer Haarausfall und Haarausfall nach ſeeliſchen Er⸗ ſchütterungen zeigen meiſt ganz unregelmäßige For⸗ men von Glatzenbildung, bei der zackige, ſtrich⸗ förmige oder dreieckige Haarbezirke ſtehen bleiben. Keine Hoffnung mehr für Kingsford Smilh — Singapore, 26. November. Die Hoffnungen, Kingsford Smith noch aufzufinden, werden immer geringer. Auch die letzte Spur, von der man hoffte, daß ſie irgendwelche Aufſchlüſſe bringen würde, nämlich ein Feuerzeichen auf der Sayer⸗Inſel vor der ſiameſiſchen Küſte, brachte keine Ergebniſſe. Eine Landungsmannſchaft durchſuchte die Inſel bisher ohne Erfolg. Auch der Flieger James Melroſe, der ſich an der Suche nach Kingsford Smith beteiligt hatte, gab ſeine Verſuche auf und ſchiffte ſich nach Auſtralien ein. Neuer Streik unter Tage Als Proteſt gegen die Einſtellung„Gelber“ — London, 25. Nov.(U..) Eine Gruppe von 13 Bergarbeitern begann einen neuen„Streik unter Tage“ auf der Taff Merthyr Grube in Trelewis, Glamorganſhire. Alle Verſuche, ſie zum Abbrechen des Streiks und zur Rückkehr auf die Erdoberfläche zu veranlaſſen, waren bisher er⸗ folglos. Damit man ſie nicht mit Gewalt zum Ver⸗ laſſen der Grube bringen könne, haben ſich die Berg⸗ arbeiter verbarrikadiert. Sie ſchickten eine Botſchaft an die Grubenleitung, in der ſie erklärten, daß ſte erſt wieder ausfahren würden, wenn alle ihre For⸗ derungen erfüllt werden. Die Streikenden wenden ſich gegen die Anſtellung von Bergarbeitern, die der„Bergwerksinduſtriege⸗ werkſchaft von Süd⸗Wales“ angehören, von der man glaubt, daß ſie von den Arbeitgebern unterſtützt werde. Rabiate ſtreikende Neger Wilde Schießerei in einem Hafen in Texas + Neuyork, 26. November. In dem am Golf von Mexiko gelegen Houſton in Texas iſt es zu einem Eintigg Suiten fall mit ſtreikenden ſchwarzen Hafenarbeſtern 5 kommen. Die Neger kamen unerwartet ſchwer be⸗ waffnet in einem Laſtauto zum Hafenpier gefahren und verlangten von den Schauerleuten, daß ſie ſich dem Streik der Hafenarbeiter, der ſeit Anfang Ok⸗ tober im Gange iſt, anſchlöſſen. Auf die Weigerun der Arbeiter hin eröffneten die Neger eine wilhe Schießerei, bei der ein Vorarbeiter verwundet wurde. Die Arbeiter ſetzten ſich zur Wehr und th. teten einen der Angreifer. Damit hat der Streik der Hafenarbeiter in den Golfhäfen nunmehr das 14. Todesopfer gefordert. Wolkenbrüche über Kolumbien — Bogota(Kolumbien), 28. November, Die Ueberſchwemmungen, die als Folge wolken⸗ bruchartiger Regenfälle in vielen Teilen des Landes auftraten, haben weitere 7 Todesopfer gefordert. Damit erhöht ſich die Zahl der Toten, die dies Un⸗ wetter bereits gefordert hat, auf 19. Viele Häu⸗ ſer, deren Fundamente von den Fluten unterwaſchen wurden, ſtürzten ein. Landſtraßen ſtehen fuß⸗ hoch unter Waſſer, zu vielen Teilen des Unwetter⸗ gebietes ſind alle Verbindungen unterbrochen. Oſt können ſogar nicht einmal die Rettungsabteilungen bis an die von der Außenwelt durch Hochwaſſer abge⸗ riegelten Ortſchaften vordringen. PPPFFPPCbCbCbCCCTCTCTCTbTbTbTbTGTGTbTGTbTbTTVTbTbTVTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTvlTvVTvVTvV'ͤjT'ͤꝓ1lͤͥ'ͤͥlͤp)..!.!'.!.;.;.;.;.;.;.; ße — Als einen vorbildlichen Hauswirt und Men⸗ ſchen kann man Mr. Franeis Stafford in London bezeichnen. Er war ein vorbildlicher Hauswirt, denn leider iſt er tot. In ſeinem Leben machte er ſich ſehr wenig bemerkbar. Die meiſten Leute, die in den ihm gehörigen Wohnhäuſern lebten, kannten ihn gar nicht einmal perſönlich. Faſt nie ließ er ſich ſehen. Selbſt ſeine Verwandten ſahen ihn ſelten. Und die Leute, die ſeine Mieter waren, Arbeiter, kleine Angeſtellte, Beſttzer kleiner Läden, die hatten ihre eigenen Sorgen. Die Miete war nicht hoch, und im übrigen lief in den Häuſern alles ſeinen geregelten Gang. Selbſt als Mr. Stafford jetzt ſtarb, erregte das unter ſeinen Mietern wenig Aufſehen. „So, ſo, der Mr. Stafford iſt tot“, hieß es da,„ſchabde, nun werden wir wohl einen neuen Hauswirt be⸗ kommen“, und damit ſchien der Fall erledigt. Die große Senſation kam erſt bei der Teſtamentseröff⸗ nung, denn es ſtellte ſich heraus, daß Mr. Stafford doch mehr an ſeine Mieter gedacht hatte und mehr von ihnen wußte, als ſie ahnten. 40 von ihnen hatte er mit mehr oder minder großen Summen in ſei⸗ nem Teſtament bedacht. * — Die Vereinigten Staaten liegen in einem ſtänbigen Kampf gegen den Rauſchgiftſchmuggel. Nach den letzten amtlichen Zuſammenſtellungen wer⸗ den jährlich in das Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika 350 000 Kilogramm Opium eingeführt, davon nur 5000 Kg. auf legalem Wege. Der Reſt, alſo 345 000 Kg., ſind Schmuggelware. Die Rauſch⸗ giftſchmuggler verdienen Rieſenſummen, jährlich bis zu 10 Milliarden Mk. Vielerorts werden Entwöh⸗ nungskliniken für Rauſchgiftſüchtige eröffnet, und es wird hierzu berichtet, daß die Gangſters alles tun, um die Schließung dieſer Anſtalten zu erreichen. — Auch die niederländiſche Regierung will jetzt den Kampf gegen die Wollhandkrabbe, die zahlreiche Fiſchereibetriebe in den Flüſſen des niederländiſch⸗ deutſchen Grenzgebietes aufs äußerſte bedroht, mit aller Kraft aufnehmen. Man hat jetzt ein Verfah⸗ ren ausgearbeitet, nach dem man den Wollhandkrab⸗ ben mit elektriſchem Strom zu Leibe rückt. Zur Fortpflanzung zieht die Wollhandkrabbe ſtromab⸗ wärts ins Meer, wobei ſie an Schleuſen und Brücken vorbei muß. Nach dem neuen Verfahren ſollen nun dieſe Schleuſen und Brücken zeitweiſe unter elektri⸗ ſchen Strom geſetzt werden. In der Unterſuchungs⸗ anſtalt in Utrecht werden gegenwärtig Verfuche über die Durchführbarkeit dieſes Verfahrens unter⸗ nommen. *. — Ein merkwürdiges Schwindlerpaar iſt von der Pariſer Polizei verhaftet worden. Es handelt ſich um einen Kaſſierer, der aus ſeiner Kaſſe nach und nach 200 000 Franken unterſchlagen hat. Aber der Schuldige hatte, wie ſich ſofort herausſtellte, nicht aus eigenem Antrieb gehandelt. Er hatte nämlich ſeine Schwindeleien— in Hypnose verübt. Der Hypno⸗ tiſeur, einer unter den vielen tauſend„Gelehrten der okkulten Wiſſenſchaften“, die in Paris ihr Un weſen treiben, wurde in der Perſon eines Mulatlen aus Port au Prince feſtgenommen. Natürlich leug⸗ nete der Profeſſor der okkulten Wiſſenſchaften aufs entſchiedenſte, und in ſeinem Beiſein ſtritt auch der hypnotiſierte Kaſſierer alle Schuld ab. Aber da die Tatſachenbeweiſe doch klarer ſprachen als alles Leugnen, wurden beide in Haft behalten. Wie kommt es, daß die meiſten Menſchen, die Mütter, lernt um! EEE ce e dies wohl morgens tun, aber faſt nie abend 57 Weil ſie es ſo in ihrer Fugen gelernt haben! Es iſt eben noch viel zu weng be⸗ kannt, daß die Zahnpflege mit einer guten Qualttäts⸗Zahnpaſte wie Ehlorodont vor dem Schlafengehen wichtiger iſt als in der Frühe. Gerade am Abend müſſen die Zähne mit Chlorodonk ge⸗ reinigt werden, damit die Speiſereſte nicht in Gärung übergehen und hierdurch Karies(Zahnfäule) hervorrufen. Alſo Mütter: lerntum! — Ardeſſer kommt aus dem Skollen N O M AVN VON ALFRED HELLER 29 In der Ferne beginnen die vom Sturm auf⸗ geſcheuchten Wälder zu murren. Wieder zuckt Blitz⸗ ſchein auf, beleuchtet einen Herzſchlag lang ihr Ge⸗ ſicht; es iſt wie eine weiße Maske. „Dann hat es auch keinen Sinn, dieſen amüſan⸗ ten Spaziergang fortzuſetzen“, meint Jolanthe Ver⸗ meulen mit einer Stimme, die trotz übermenſchlicher Beherrſchung wie geborſtenes Glas klingt, und be⸗ ginnt zurückzugehen. Sie läuft ſo ſchnell, daß er Mühe hat, an ihrer Seite zu bleiben. Zehn Schritte vor der Einfahrt zur Neuen Poſt' verhält ſie mit einem Ruck. Staunenswert: ſchon hat ſie ſich wieder ganz in der Hand, lächelt in eiſiger Fronie:„Um kein Mißver⸗ ſhändnis aufkommen zu laſſen: Wiſſen Sie auch, war⸗ um ich mich vorhin über Sie geärgert habe? Weil Sie meinen Kirchweihſcherz für ſtupiden Ernſt ge⸗ nommen haben. Rais'est ma faute. Ich hätte die Grenzen des teutoniſchen Eſprits beſſer einſchätzen ſollen. Eroiſſy hatte durchaus recht.— Enfin, passons la-dessus. Vielleicht haben Sie die Güte, ſich um den Wagen zu kümmern. Ich werde die da drinnen zuſammentrommeln.“—— An dem Tiſch mit dem blau⸗rot gewürfelten Tiſch⸗ tuch ſitzen Herr Schinagl und Herr Weilich einſam einander gegenüber. Der Sägewerksbeſitzer hebt ſein gerötetes Geſicht aus den aufgeſtützten Händen. „Alles egal, alles Wurſcht“, murmelt er.„Nehmen Sie zum Beiſpiel das Jahr 2471. Nichts wird mehr da fein, was heute da iſt. Für die Leute von Anno 2471 wird alles, was für uns heute wichtig iſt, gerade ſo ein Dreck ſein wie für uns das, wofür ſich die Menſchen im vierzehnten Jahrhundert die Schädel eingeſchlagen haben. Haben ſie überhaupt gelebt? Egal. Haben wir üerhaupt gelebt? Ebenſo egal. Alles iſt Wurſcht. Ich will Ihnen was ſagen: Das Ganze iſt eine ungeheure Luftpumpe, die alles leerſaugt.“ Herr Weilich lächelt. Er hat unnatürlich glän⸗ zende Augen und abgezirkelte Flecken auf den Wan⸗ gen.„Aha, das Cidher⸗Motiv: Und wiederum nach vierhundert Jahren will ich des gleichen Weges fah⸗ ren.— Eine Spielart des Ahasver⸗Komplexes, Man ſollte nicht glauben, wie lebendig und verbreitet der immer noch iſt!— Sie ſind, ohne es zu wiſſen, ein Komiker, mein Herr. Sie ſtarren durch ihr famoſes 400⸗Jahr⸗Teleſkop, in dem alles zu einem Nichts zu⸗ ſammenſchrumpft, und verkünden: Nichts iſt wichtig, nichts iſt da. Tatſächlich iſt es genau umgekehrt: alles iſt wichtig, iſt von ungeheurer, überwältigender Wichtigkeit, weil es eben einmalig und unwieder⸗ bringlich iſt. Jede Sekunde iſt eine unerſetzliche Ewig⸗ il... „Unſinn“, erklärte Herr Schinagl mit dem ganzen Nachdruck ſeiner rauſchbeſchwingten Energie.„Un⸗ ſinn! Nichts iſt wichtig. Und am wenigſten die ſo⸗ genannte Liebe, auch wenn gewiſſe Grashüpfer glau⸗ ben, daß...“ „Alles, alles iſt wichtig, iſt ſogar unſterblich in gewiſſem Sinne, weil es einmal da war. ſogar der oberflächliche, beſoffene Quatſch, den Sie von ſich geben, Sie Defaitiſt des Lebens, Sie theoretiſcher“, ſchreit Herr Weilich mit blitzenden Augen und ſieht aus wie ein ſieghafter Erzengel. Da ſteht Direktor Croiſſy plötzlich am Tiſch.„Aber meine Herren! Wie kann man über Brillen ſtreiten? Jeder hält die für die beſte, durch die er am beſten ſleht. Außerdem ſcheinen Ste die Ihren verſehentlich getauſcht zu haben! Es tut mir leid, Ihr philoſophi⸗ ſchez Geſpräch ſtören zu müſſen, Herr Weilich, aber wir ſind im Aufbruch begriffen. Ein Gewitter iſt im Anzug. Nur Sie und Baron Zeillern werden noch vermißt.“ Der Sägewerksbeſitzer hebt den Kopf.„Wen ſuchen Sie, den alten Zeillern? Da brauchen Sie nur bei den Kellnerinnen nachzuſchauen. Bei irgendeiner ſteckt er beſtimmt, wahrſcheinlich bei der neuen, der Emmi.“ „Danke für den Tip“, meint Croiſſy.„Aber es wäre noch liebenswürdiger von Ihnen, dieſe Miſſion ſelbſt zu übernehmen, ich bin mit den— Verhältniſ⸗ ſen hier doch zu wenig vertraut.“ 8 „Ich?—“ ſagt Herr Schinagl bösartig.„Ich?— Vielleicht dafür, daß er mir Geld ſchuldig iſt und nichts zahlt? Fallt mir gar net ein. Laſſen's ihn halt austrommeln.“ Herr Weilich will die Sache übernehmen, aber plötz⸗ lich taucht der alte Baron auf: roſig, ſtrahlend ver⸗ gnügt und mit einem entzückenden Schwips behaftet. An Herrn Weilichs Arm durchſchreitet er die Ein⸗ fahrt, vor dem ſchon das Auto wartet, und kann gar nicht begreifen, daß die Sache ein ſo raſches Ende haben ſoll. Aber Herr Weilich iſt jetzt ganz auf der Höhe; im Nu hat er den alten Baron im Wagen ver⸗ ſtaut, klappt den Schlag zu, zieht ſeinen imaginären Hut:„Guten Abend, meine Herrſchaften, und glück⸗ liche Heimfahrt. Ich bleibe noch und komme mit dem Nachtzug um drei Uhr. Man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen. Auf Wiederſehen morgen!“ Damit verſchwindet er. Im unabläſſigen Blitz⸗ ſchein klatſchen die erſten ſchweren Tropfen.—— Ein Spuk iſt dieſe Heimfahrt. Croiſſy ſitzt am Steuer hinter der Schutzſcheibe, gegen die der Sturm eine praſſelnde Sturzſee nach der anderen ſchleudert, ſtarrt an dem pendelnden Wiſcher vorbei in die ſtür⸗ zende Sintflut, die der Scheinwerfer kaum zu durch⸗ dringen vermag. Neben ihm ſitzt Jolanthe. Sie iſt wie ein ſprühendes Feuerwerk, lacht und ſpricht un⸗ aufhörlich. Nach dem erſten Kilometer hat Croiſſy be⸗ griffen: die große Chance iſt da, endlich!—„Lieber werfe ich die Karre dreimal in den Graben, bevor ich ſie vorbeilaſſe“, denkt er. Immer ſchneller, im⸗ mer ſchärfer gibt er die Bälle dieſes angeregten Dia⸗ logs zurück— hoppla, jetzt!... Nein. Er hat den ſchleudernden Wagen eben noch richtig abgefangen. Und dann geht er mit voller Kraft zum Angriff über, zum Angriff auf dieſen Gegner, der nichts anderes wünſcht, als eine möglichſt ſichtbare, deutliche Kapi⸗ tiklation. Aber es iſt ungewiß, ob Sepp Ardeſſer, der ganz rückwärts im Fond des Wagens hockt, davon etwas merkt; es iſt auch unſicher, ob er etwas von der aus⸗ gelaſſenen, mit allerlei zärtlichen Anzüglichkeiten ge⸗ würzten Unterhaltung hört, die Hella und Guſtl auf den Sitzen unmittelbar vor ihm führen, und die iſt doch auch, wenigſtens zum Teil, für ihn beſtimmt. Ja, er nimmt nicht einmal von dem verrückten und ver⸗ gnügten Zeug Notiz, das der alte Zeillern neben ihm ſchwatzt, bis er— ganz unvermittelt— einſchläft und ſeinen ſchweren Kopf auf Ardeſſers Schulter fallen läßt. Er denkt überhaupt an nichts Beſtimmtes. Er ſteht, ſpürt bereits den Stollen wieder, ſeinen Stol⸗ len— er riecht ihn, hört die Bohrmaſchine, fühlt ſie zwiſchen den Fäuſten Erſt als der Wagen vor dem Sonnhof hält, denkt er einen wirklichen, richtigen Gedanken: man hätte dieſen kranken Menſchen, den Herrn Weilich, nicht dort laſſen dürfen; wenn die Meinrad dageweſen durchgekämpft bis zum Letzten. wäre, die hätte es nicht zugelaſſen!— Ja, die Britta Meinrad. Nun ſieht er ſie doch nicht mehr. Oder vielleicht kommt ſie doch einmal hinauf nach Hüttau * Der Wind rüttelt in harten, ungleichmäßigen Stößen an den Fenſtern, wirft mit Graupeln ver miſchten Regen an die Scheiben. Sieben Grad geigt das Thermometer. Ein gründlicher Wetterſturz, den dieſes nächtliche Frontgewitter gebracht hat! „Bequemer wäre es allerdings, einfach den Koser zu nehmen und abzumarſchieren“, denkt Ardeſſer. „Jetzt um ſieben Uhr früh iſt beſtimmt noch kein Menſch zu ſehen. Aber das geht nicht. Ich werde doch überall herumgehen müſſen und mich empfeh⸗ len. Aber den Koffer mache ich fertig.“ Es iſt nicht viel zu tun damit. Er ſtellt ihn auf den Tiſch, kramt das bißchen Inhalt aus. Unten lte⸗ gen die Aufzeichnungen und die Patentſchriſt, die er von Fräulein Meinrad bekommen hakt. zum Kuckuck, wo iſt ſie denn?.. Nochmals wühlt er das Ganze durch. Nichts. Das Heft iſt nicht ba. 5 Aber das iſt doch ganz unmöglich. Wann war das? — Vorgeſtern. Ja, vorgeſtern hat er doch noch die Patentſchrift in der Hand gehabt und unter den Pat Aufzeichnungen gelegt. Er weiß es ganz beſtimmi. — Nein, nichts, ſie iſt tatſächlich fort Er reißt das Fenſter auf, läßt ſich den Regen ins Geſicht peitſchen. Was— was iſt das?— Man hat ſie geſtohlen.— Geſtohlen! Wer— wer hat geſtohlen; — Nein, das ſinb überflüſſige Fragen. Das„Warum iſt klar, und damit auch das„Wer“.— Die Meinrad hat ihn gewarnt!— Und was nun?— Der Regen peitscht ihm ins Geſicht. Es tut gut.— Ja, es iſt kal, und auch das tut gut.— Langſam kriecht ſie in 3 hinein, dieſe wohltätige Kälte, erſtarrt alles in 5 zu einem wohltätigen, gefühlloſen Trotz.— 1 jetzt?— Jetzt gibt es Kampf. Er wird nicht leich ſein, er iſt wahrſcheinlich ausſichtslos, aber er wir Ardeſſer kritt vom Fenſter zurück, ſtopft mit 7 paar Griffen das herumliegende Zeug in den o 05 rafft Ruckſack und Mantel zuſammen. Als er 18 Stiege hinabgeht, hört er unten im Flur einen 395 ten Baß⸗Dialekt, umgackert von aufgeregtem We berdiskant. 5 Da ſteht der Hoauleitn-Michl im triefenden We, terfleck und patſchnaſſen Goiſerern, und die beide Hausmädeln, die Anna und die Cilly, ſchnattern um ihn herum.(Fortſetzung folgt) A vertraul geſteiger Durchſch en Sm S 90 0 Der Anden ſp „CN und Atte inst gefunden werden k holſchen ſtgebnis Neckarau hauptet, Ph 0 e geg det Wald! Waldhof N „Daß 2 ſhen Ath due Erkl Ahletik⸗n , a, die adde wa Sitzung d. dhe, de ſhſkeriſche däuben ker Dezer 05 weden ſſchung ettige lac 20 75 Mittwoch, 27. November 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 546 — gegen 11 Uhr in die Stadt der Parteitage. Honalſpieler Si fflina war bereits ab ands in Nürn⸗ beg angekommen und hatte ſich, wegen einer Erkältung, 101 eltig zurückgezogen, um dann am Sonntagmorgen all ſeinen Kameraden gegen 10 Uhr eine gemeinſame trundfahrt anzutreten. f „as Rürnberg an überwältigenden Anlagen bietet, hat nan an Hand der Reichsparteitag⸗Filme erſehen können. die Wirklichkeit aber iſt geradezu mafeſtätiſch gegenüber Bild⸗Reportage. Ein Omnibus brachte die Waldhöfer das Gelände der Reichsparteitage. Der Weg zum uml, die Kongreßhalle die Auſmarſchſtraßen, die un⸗ gen Zuſchauerränge, ſie alle ſind etwas Einmaliges. die gleich darnach erreichte Zeppelinwieſe, die dem arſch von Heer und Arbeitsdienſtlern dient, formt porher geſchaute Bild zu einem ſonſt unbekannten der Wucht und der Einheit. Hinter oder bei der nwieſe liegt das Nürnberger Stadion, das bei der ung architektoniſcher Kunſt eine Olympia⸗Gold⸗ lle für ſeine Vaterſtadt eingebracht hat. in wunderbares Rund, eine noch viel ſchönere Tri⸗ küne, rahmen eine Raſenfläche ein die man nur ſelten ſehen, noch ſeltener zu bespielen bekommt. Dieſer ſatt⸗ Teppich bot am Vormittag ein ſo beruhigendes Bild nur für das Auge, ſomdern auch für den Beſchauer ſbethaupt, daß die nicht überſchwengliche, aber ſelbſt⸗ berttauliche Stimmung für das Nachmittags⸗Spiel weiter gesteigert war. N 2 8 ider en all die guten Wünſche und Hoffnungen das gehalten, was man ſich vorgeſtellt hatte. ldhöfer bamen an die Leiſtung ihrer letzten Spiele ran. Und ausgerechnet gerade die Spieler nicht, denen man ſelbſtverſtändlich eine zumindeſt gute lrchſchnittsleiſtung erwartet hatte. Der rechte Läufer, beſonders gegen den Nationalſpieler Fath eine bater⸗ natlonale Form erreichen konnte, kam baum ins Spiel mußte in der erſten Viertefſtunde dem Nürnberger z oft den Vortrit laſſen. Schon in dieſer Zeit ßätten vermeidbare Treffer fallen können, wenn nicht in r Not Auslinie und Ecken zur Rettung benutzt en wären. lach einer haſßen Stunde Spielzeit hatte ſich dann die raroße Nervoſttät etwas geſegt und unſere Mannſchaft lte das beßannte Waldßoſſpſel. In Her Pauſe hieß s dewzuſploe dtoch:0. Mit dem Wiederbeginn hatte der ſich ſcheinhar etwas voroe nommen. Uncgeſtüm wurde tiſen und das Mannßeimer Tor berannt. Eine Flanke nom Rechtsaußen Gußner(Nürmbe ro) dereicte in deſer Zeit oͤie Querlatte, ſprang ab, vor die Füße des Die Wir der Af von Nu Em Sonntag ſpielten: Un Mannheim— Amicitia Viernheim 42 Bis Neckarau— 1. FC Pforzheim:3 Phönix Karlsruhe— VfB Mühlburg:2 Der SV Waldhof trat am Sonntag im Vorſchluß⸗ Abenſpiel um den deutſchen Vereinspokol gegen den Ie Rävnberg in Nürnberg an. Waldhof unterlag und ſchied dadurch kurz vor dem Ziel aus. Waldhof ipſofern Pech, als Siffling krank antrat. Mit einem ef 2 Siffling hätte das Spiel ebenſo gut gewonnen ethen können. Trotz dieſer Niederlage kſt der Erfolg des ſchen Fußballs im Vereinspokolwettbewerb ſehr ſtark. zwei Mannſchaften, SV Waldhof und der F C teiburg ſtanden in der Vorſchlußrunde. Freiburg gen den Deutſchen Meiſter Schalke von vornherein klorenem Poſten und verlor auch klar 216. [R Mannheim wurde mit Amicitia Vier n⸗ ſicherer fertig als man gedacht hatte. Mit:2 wur⸗ e Viernheimer beſiegt. Langenbein, der von ſeinen tleuten ſehr gut bedient wurde, ſchoß in prächtiger laune alle vier Tore. Die Geſamtleiſtung des VfR gut, der zweite Platz hinter Pforzheim iſt vollauf ver⸗ Zuſammen mit Waldhof hat VfR die wenigſten hekluſtpunkte. Viernheim liegt auf dem ſiebten Platz. Bis Neckorau hatte wieder einmal Pech. Das iel gegen Pforzheim ging unverdient 213 verloren, ah wurde noch Lauer grundlos vom Platz geſtellt. Das Itgebnis hätte ebenſo gut umgekehrt lauten können. Alargu iſt weit zurückgefallen, Pforzheim hat die Spitze ehauptet. hbhnix Karlsruhe konnte auch gegen VfB lühlhurg nicht zum Sieg kommen. Mühlburg gewann Die Lage von Phönix wird longſam bedenklich, denn Spielen hat es bis fetzt nur zu 3 Punkten gereicht, zun liegt weit abgeſchlagen am Tabellenende. Mühlburg gal don fünften Platz. Am 1. Dezember ſpielen: Ie Mannheim— Bfe Neckarau Amicitia Viernheim— SV Waldhof Karlsruher FB— Fc Freiburg Das erſte große Lokalſpiel in Mannheim findet zwiſchen Ji und Bes Neckarau ſtatt. Vſgt hat von vorn⸗ eln ein Uebergewicht, durch den eigenen Platz und das blen von Lauer. Trotzdem wollen die zähen Neckarauer ſichlegen ſeln. Im letzten Jahr gewann Bfgi beide Spiele 15 Nach der gegen Viernheim gezeigten Form ſollte auch dieſes Spiel knapp gewinnen. er 8 8 Valohof tritt in Viernheim an. Wie Flihtlich die Spielweiſe der Viernheimer iſt, ſah man im n g gegen BfR. Bei der ausgezeichneten Verteidigung Nile er kürften die Viernheimer wenig Glück haben. hof wird ſich den Sieg nicht entgegen loſſen. e Karla uher F V empfängt den FC Frei⸗ 0 Der Kin iſt mit jedem Spiel beſſer geworden. au verlor:4. Freiburg iſt ſchon durch ſeine Teil⸗ zan der Vorſchlußrunde um den Vereinspokal gen. Eine Mannſchaft, die ſich ſo weit durchſpielt, u etwas können. Der Ausgang des Spiels in he iſt vollkommen offen. Nahoney allein auf weiter Flur 8 n Aihlaenens Stellung als Präſident der Amerikani⸗ 15 Aileen Unton allmählich unhaltbar wird, beweiſt Ahlelkk union Fr eel Steers, des Vizepräſtdenten der 1 4, ö mon. Steers erklärte im Chikagoer Rundfunk abe warderlnahme Amerikas an den Spielen in Berlin ihn aͤrſcheinlich auf der Tagesordnung der Dezember⸗ lichen 5 1 Neuyork gar nicht mehr zur Debatte 0 niche de Entſcheidung ja längſt gefallen ſei.„Eine duben laſeoaganda, ſagte Steers wörtlich,„hat viele er 9 0 daß der Boykottantrag Hauptgegenſtand ich cher e ſein werde. Die Wahrheit aber iſt, Auſezun 115 Satzungen noch irgendein Präzedenzfall bie falten dieſes Punktes auf die Tagesordnung recht⸗ it einer Debatte hierüber würde man ſich nur 1 ligen. kächerli uche 11 machen und wer das glaubt, daß die Boykottver⸗ in Den Feilnahme Amerikas an den Olympiſchen Spielen loi and entſcheidend beeinfluſſen könnten, der macht Iſt etwas vor.“ 2 die Kegler im Dienſte der „ Winkernothilfe 0 en Aufruf des Reichsſportführers treten bie 117 Ur ſch de „Dezember bei erziliswerk ein. Wen cr alle Kegler und Keglerinnen des Gaues e organ ſie e ſellſchafts⸗ und Sportkegler, je Beilert ſind oder nicht, zum tätigen Einſatz auf. ſtelltgung ſoll nicht öie Höhe des Einſotzes ent⸗ ihren Veranſtaltungen 1 0 9 0 ländern mehr die Tatſoche, daß al le Volks⸗ Genoffinnen, die das Kegeln in irgendeiner linken Spieß und mit ſcharfem Schuß führte nunmehr Nüvnberg. Wie immer, ſind fetzt die Waldhöfer wachderültelt. Und o Minuten lang läuft die Kombinationsmaſchine unheim⸗ lich. Schüſſe von Bihlmeier. Walz gehen darüber, daneben, oder„Hauptmann“ Köhl nimmt ſich ihrer an. Die Drang⸗ periode iſt für die Clubanhänger be igſtigend. dewn man ergeht ſich in allerhand Schmeſcheleien gegenüber dem Schiedsrichter und der Gaſtmannſchaft. Doch die Mann⸗ heimer drängen immer noch, haben aber den naheliegen⸗ den Ausgleich bis jetzt nicht erzielen können. Und kangſam erlahmt der Wille, der vorhanden, aber dem Erfolge ver⸗ ſagt bleiben. Reſigniert und abgekämpft, wird jetzt vor allem in der Stürmerreihe gearbei Außer den Halb⸗ ſtürmern, die ein gewaltiges ichten, ergibt man ſich in das Erfolge verſagte Die letzte Vier⸗ telſtunde bringt verteiltes Feldſp mäßigen Lei⸗ ſtungen. Jedoch muß an dieſer Stelle die Leiſtung des Schluß⸗Dreiecks, vom 1. FCN, herausgeſtellt werden, Bill⸗ mann, Munkert und Köhl, waren in der zweiten Häli ausſchlaggebend für die Erfolgloſigkeit der Waldhöfer. Wuchtig, mit ſauberen Abſchlägen und glänzendem Stel⸗ lungsſpiel ſchlugen ſie immer wieder die heranbraufenden Blau⸗Schwarzen zurück und hielten gemeinſam ihr Hei⸗ ligtum rein. Das Schlußtrio der Mannheimer hat in der gleichen Zeit, dann auch ſeine bekannt gute Form gefunden und ſo ein würdiges Gegenüber abgegeben. Vor faſt 2 Jahren ſpielten die Waldhöfer zum erſten Male, in einer Vorſchlußrunde, und zwar gegen Schalke 04 in Düſſel dorf, um die deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft. Auch damals traten ſie den ſchweren Gang an in die Heimat des an ſich favoriſterten Gegners. Heuer war es das Vorſchlußrundenſpiel um den deutſchen Vereins⸗ pokal. Und wieder haben die Mannen und Getreuen und Betreuer ſich aufgemacht, in die Höhle des Löwen, um⸗ geben von einer beachtlichen Schar kreueſter Anhänger, Lie nach der Noris mit Autobuſſe, Bahn und Privatwagen gekommen waren. Dieſe gleichen Freunde waren zum größten Teil auch ſeinerzeit in Düſſeldorf dabei. Die Waloͤhhbfer haben ſich in beiden Fällen, die übrigens mit das Höchſte Harſtellen dürften, was ein Verein erreichen kann, ehrenhaft aus der Sache gezogen. 2 Das:1 gegen den 1. FCN, in ſeiner ſtark verbeſſerten Form, und in Nürnberg, vor heimiſchen Zuſchauern, iſt ein Achtungserfolg. Das werden auch alle Mannheimer Sportfreunde ſo einſchätzen. Es konnte ebenſo gut auch 170 für Walöhof heißen, dann wäre die Freude für Süsdeutſch⸗ land ebenſo groß, und für Mannheim beſonders groß ge⸗ weſen. So bleibt nur noch eins, dem Nürnberger Gegner bei ſeinem Gang zum Pokalenöſpiel den Daumen zu halten, und herzlich Glück zu wünſchen. Und das ſei hier⸗ mit öffentlich und ehrlich getan. 20 Die badiſche Gauliga im Kampf Form betreiben, nach Kräften dem Rufe des Reichsſport⸗ führers Folge leiſten, damit das letztjährige Geſamtergeb⸗ nis der Keglerſpende mit 99 310,86/ nicht nur erreicht, ſondern noch übertroffen wird. An dieſem Ergebnis war der Gau 14 mit 3501,44% beteiligt und marſchierte Hda⸗ mit an der Spitze der übrigen Gaue unſeres Vakerkandes. Es ſoll unſere Ehrenpflicht ſein, auch dieſes Ergebnis zu übertreffen. Allen Kegelgeſellſchaften des Landes gingen die Durch⸗ führungsvorſchläge des Gaues bereits zu. Wer ie noch nicht erhalten Dez der fordere ſie bei der Geſchäftsſtenle des Gaues 14 des Deutſchen Keglerbundes, Karlsruhe, nachträg⸗ lich an. Der Dekch ſtellte auch in dieſem Jahre für die Beteiligten— Bun des mitglieder un d Nicht⸗ Bundes mitglieder— Urkunden zur Verfügung, die ein bleibendes Erinnerungsblatt ſein werden. An Orten, an denen ein Ortsverein des Deutſchen Keg⸗ lerbundes beſteht, empfehle ich eine Beteiligung bei dieſen Vereinen. Der Reinerlös iſt den örtlichen Winterhilfswerk⸗ ſtellen zuzuführen, alſo nicht dem Gau. Das Ergebnis iſt zur Zufammenſtellung des Geſamtreſultats ſofort ena ch Durchführung dem Gau mitzuteilen. Nun auf zur Tat! Wir Kegler wiſſen, was von uns in der Woche vom 1. bis 8. Dezember als Ehrenpflicht ver⸗ langt wird, Die Aermſten unſerer Volksgenoſſen werden Ihnen dankbar ſein. Heil Hitler! Loeffel, Kegler⸗Gauführer Bezirksturnier der Federgewichtsringer 10 Ringer am Start— Uhrig⸗Oftersheim ſiegt überlegen— Die Feudenheimer Eſchelbach und Hecker an zweiter und dritter Stelle Eine weit beſſere Beſetzung als das Bantamgewichts⸗ Turnier erfuhr das der Federgewichtler, das am Sonntag in Ziegelhauſen von dem dortigen ASV„Germania“ in raſcher Reihenfolge zur Abwicklung gebracht wurde. Ob⸗ wohl der 10 Mann ſtarke Wettbewerb quantitativ wie auch qualitativ als ſehr gut zu bezeichnen iſt, vermißte man die Teilnahme der Ringer von den Vereinen aus Wein⸗ heim, Sulzbach, Ketſch, Rohrbach, Sportvg. 84 Mannheim (Adam) und Edingen ungern. Nach den geſehenen Leiſtungen abgeben, daß die Leiſtungshöhe unſerer unterbadiſchen Ringer eine ſichtliche Steigerung erfahren hat; dasfelbe konnte man auch ſchon am Samstag bei dem Bantam⸗ gewichtsturnier ſeſtſtellen. In Uhrig Oftersheim be⸗ ſitzt der Bezirk eine ſehr gute Kraft. Der noch junge Oftersheimer wird noch weit über unſere Grenze zu Er⸗ folgen gelangen. Aus dieſem Turnier ging er als über⸗ legener Steger hervor. Ihm folgten die Feudenheimer Eſchelbach und Hecker. kann man das Urteil 84 Man S i e 5 ig⸗ Ladenburg gut zuſammengeſetzt. Entſcheidungen waren unantaſtbar. Die Ergebniſſe: 1. Kampf: Eſchelbach⸗Feudenheim findet bei dem ſchon längere Zeit nicht aktiven Fiſcher⸗Ladenburg energiſchen Widerſtand. Nach Ablauf der Kampfdauer mußte ſich Eſchel⸗ bach mit einem knappen Punktſieg begnügen. 5 2. Kampf: Ueberraſchend wird Weber ⸗ Ladenburg über Bartmann⸗Feudenheim Punktſieger. 5 55 3. Kampf: Der leichtere Schmitt⸗Ladenburg überläßt Hecker⸗Feudenheim nur einen Punktſieg. 5 155 4. Kampf: ÜUhrig⸗Oftersheim macht mit Kaiſer⸗Heidel⸗ berg kurzen Prozeß. Noch in der erſten Minute kommt der Heidelberger durch Ueberſtürzer auf beide Schultern. 5. Kampf: Krauter⸗ Bf 86 hat gegen Schlechter⸗Heidel⸗ berg einen überraſchend guten Start. Nach klarer Punkt⸗ führung läßt er ſich in der 13. Minute entſcheidend beſiegen. 6. Kampf: eber Ladenburg läßt dem routinierten Eſchelbach im Standkampf nichts nach. Eſchelbach kam durch beſſere Bodenarbeit zu einem knappen Punktſieg. 7. Kampf: Fiſcher verliert gegen Hecker durch Aufreißer entſcheidend. 8. Kampf: Schmitt wird über Kaiſer Sieger durch Ueberſtürzer. 9. Kampf: Auch Schlechter kann gegen Uhrig nur eine Minute ſtandhalten. 10. Kampf: Ein abwechflungsreiches Treffen lieferten ſich Krauter und Eſchelbach, das letzterer durch Eindrücken der Brücke gewann. 11. Kampf: Nach 12 Minuten hartem Ringen gibt Hecker gegen Uhrig auf. 12. Kampf: Schlechter führt gegen Schmitt überlegen; er warf ſich aber bei einem Schleudergriff ſelbſt. 13. Kampf: Weber gab ſich ohne Widerſtand gegen Hecker bereits nach 30 Sekunden geſchlagen. 14. Kampf: Eſchelbach legt Schmitt in der erſten Minute auf die Schultern. Entſcheidungskampf: Uhrig diktiert den Angriff. Eſchel⸗ bach muß mehrere Wertungen abgeben und unterliegt nach Punkten.— 1. Sieger: UAhrig⸗ Oftersheim; 2. Eſchelbach⸗ nach 2 Minuten Feudenheim; 3. Hecker⸗Feudenheim. Olympiſche Spiele 1936 in Verlin Ein neues„Ausverkauft“ Das Zuſchauerintereſſe für die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin hält unvermindert an, denn jetzt konnte die Kartenſtelle des Organiſations⸗Komitees für die 11. Olym⸗ piſchen Spiele Berlin 1936 ein weiteres„Ausverkauft“ melden. Karten für den Schlußtag der reitſportlichen Wett⸗ bewerbe und die anſchließende Schlußfeier ſind bis auf eine geringe Anzahl an Karten der erſten Platzklaſſe aus⸗ verkauft. Nach dem bisherigen Stand des Verkaufes der Olympiakarten ſind folgende Platzarten ausverkauft: Olympia⸗Stadion⸗Päſſe in allen drei Platzarten, Dauer⸗ karten für die Leichtathletik(ebenſo), Einzelkarten für die Eröffnungsfeier(ebenſo), Einzelkarten für die Schluß⸗ feier(ebenſo), Doppelkarten zur Eröffnungsfeier und für das Feſtſpiel am Tage der Eröffnungsfeier ebenſo in allen drei Platzarten, ferner ſind die Dauerkarten für das Schwimmen, zweiter Platz, ausverkauft. Kartenbeſtellun⸗ gen ſind nach der Mitteilung der Kartenſtelle ebenſo zweck⸗ los wie die Einſchickung des Eintrittsbetrages, da den Be⸗ ſtellern dadurch nur unnütze Koſten entſtehen. Ueberaus rege iſt auch die Nachfrage und Beſtellung der Dauerkarten für Fußball(vier Tage im Olympia⸗Stadion), Schwimmen, Schwerathletik und Turnen, ſo daß es tatſächlich höchſte Zeit wird, wenn ſich alle Intereſſierten rechtzeitig ihre Plätze ſichern wollen. 5 29 ſchwediſche Schiläufer Der Schwediſche Schi⸗Verband hielt in Stockholm ſeine Jahresverſammlung ab, auf der die Mannſchaft für die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen be⸗ ſtimmt wurde. Die Schweden haben eine außerordentlich ſtarke Mannſchaft aufgeſtellt, die folgendes Ausſehen haben wird: 18 Km. und 50 Km.: Lars Back, Hjalmar Bergſtröm, John Berger, Nils Englund, Torſten Guſtafſſon, Artur Häggblad, Lars Th. Johnſſon, Allan Karlſſon, Erik Larſſon, Alfred Lif, Karl Lindberg, Jvan Lindgren, Martin Matsbo, Ellis Wiklund, Axel Wikſtröm.— Zuſammengeſetzter Lang⸗ und Sprunglauf: Harald Hedjerſſon, Spen Karlſſon, Holger Lundgren, Jonas Weſtman.— Zuſammengeſetzter Abfahrtslauf: Sven Erikſſon, Harald Hedjerſſon, Guſtaf Larſſon, Bertil Perſſon, Sture Zetterblom. Sonder⸗ Kleine Sport-Nachrichten Ein Amateurborkampf Deutſchland— Tſchechoſlowakei wird am 9. Dezember in Dresden ausgetragen. Auf deutſcher Seite knämpfen die beſten Boxer der Gaue Sochſen und Mitte, während die Tſchechoflowakei böhmiſche Ama⸗ teure einſetzt. Die deutſche Staffel hat folgendes Ausſehen: Rieder(Magdeburg), Beier(Planitz), Heide(Dresden), Kämmerer(Planitz, Zimmermann(Dresden), Kindler (Freital), Pietſch(Leipzig) und Schäfer 1(Magdeburg). Bei dieſer Gelegenheit wird dem Deutſchen Amateur⸗Box⸗ Verband der endgültig gewonnene Mitropa⸗Pokal über⸗ reicht. Marcel Thil, Frankreichs Mittelgewichts⸗Weltmetſter, klounte auch den Kanadier Lou Brouillard nach Punkten ſchlagen. 55 000 Franzoſen hatten ſich zu dieſem Großlampf im Pariſer Sportpalaſt eingefunden. Rebel wurde fran⸗ zöſiſcher Meiſter im Weltergewichtsboxen, od er Diego nach Punkten ſchlug. Primo Carngra ging in Philadelphia erneut in den Ring. Der Amerikaner Foröſmith wurde in zehn Runden nach Punkten geſchlagen Das Internationale Boxturnier in Baſel am 5. Dezem⸗ ber mußte aus techniſchen Gründen aßgeſagt werden. Aus Deutſchland woren Rappſilber(Frankſurt), Bern ⸗ Jöhr(Stuttgart) und deſſen Londsmann Leitner ein⸗ geladen worden. Nordfrankreich ſpielt am kommenden Sonntag gegen den engliſchen Pokalſieger Sheffield Wednesday. Die Franzoſen haben für das Spiel folgende Elf namhaft gemacht: Des⸗ foſſes; Vandooren— Gonzales; Desrouſſeaux— O' Dowd — Lietaer; Novichi— Hiltl(oder Cheva)— Bigo— Ig⸗ nace— Wagi. Im Kampf um die Hochſchulmeiſterſchaft vow Berlin im Fußball ſtanden ſich die Mannſchaften der Handelshochſchule und der Univerſität gegenüber. Der Kampf endete 212 (:), nachdem die Univerſität zunächſt in Führung gelegen hatte. Württembergs Fußballelf, die am kommenden Sonntag in Straßburg gegen Elſaß ſpielt, mußte geändert werden. An Stelle des verletzten Strobl(Ulm 94) ſpielt Eſenwein (Sportfreunde Stuttgart) Mittelläufer. Schiedsrichter Multer(Landau) wurde für Gauliga⸗ und Bezirksklayenſpiele bis einſchließlich 8. Dezember geſperrt, da er am 10. November zum Treffen Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt nicht ordnungsgemäß abgeſagt hatte. Wormalia Worms erhielt wegen unliebſamer Vorkomm⸗ niſſe beim Spiel Wormatia gegen Rüfelsheim eine Geld⸗ ſtraſe. Winkler(Wormatio) wurde für zwei Verbands⸗ ſpiele geſperrt. Oblt. Ackermann(Luzern) hat das Training der Schwei⸗ eriſchen Olympia⸗Militär⸗ Patrouille übernommen, nach⸗ em Major Erb dieſes Amt aus beruflichen Gründen nie⸗ dergelegt hat. Der Geueral⸗Jnſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, hat an die Adler⸗Werke nach der erſolgreichen Rekordfahrt auf der Berliner Avus ein Glückwunſchtele⸗ gramm geſandt. Der Schi⸗Klub Heidelberg wurde auf Einladung des Fochamtes Schilauf im Reichsbund für Leibesübungen ge⸗ gründet. Die Mitgliederzahl beläuft ſich nach den Eintra⸗ gungen am Gründungstage auf 94 Die Deutſche Olympia⸗Schimannſchaft der yrmacht hat dieſer Tage unter Leitung des Norwegers Lingſom in Oberſtgufen das Troining aufgenommen. Aus dieſer Monnſchaft, in ber ſich u. a. auch Herbert Leupold befindet, wird die deutſche Militär⸗Patrouille für Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen gebildet. Die beiden Mannſchaften Fechtländerkampf gegen Polen Für den am 14. Dezember in Warſchau ſtattfinden⸗ den Fechtländerkampf zwiſchen Deutſchland und Po ⸗ len hat Reichsfachamtsleiter Erwin Casmir die deutſche Mannſchaft wie folgt aufgeſtellt: Degen: Lerdon(Berlin), Röthig(Hamburg), Geiwitz und Uhlmann(beide Ulm). Erſatz: Eſſer(Düſſeldorf) und Wahl(Frankfurt), Säbel: Heim(Offenbach), Eiſenecker(Frankfurt), Eſſer (Düſſeldorf), Casmir(Frankfurt). Erſatz: Jörger und Wahl(beide Frankfurt), Der Polniſche Fecht⸗Verband hat ſeine Mannſchaft recht ſorgfältig ausgewählt und läßt ſich vorausſichtlich durch folgende Fechter vertreten: Degen: Sobik, Kantor, und Mirowſki. Säbel: Dobrowſki, Pavee und Franz. Frenz, Zaczyk, Szemplinſki Suſki, Segda, Sobik, Friedrich Neue deutſche Olympia⸗Marken Zu den bevorſtehenden Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗ Partenkirchen hat die Deutſche Reichs⸗ poſt dieſe auch im Ausland l Sonder⸗Wertzelchen mit und zwar Freimarken zu eines Eis igen heraus 4 Pfg. mit der 3 Pfg. m ſprunglauf: Spen Erikſſon, Nils Hjelmſtröm, Sixrten Johanſſon, Olle Wikén.— Die 4 mal 10 Km.⸗Staffel wird mit den beſten Langläufern beſetzt werden. Dieſe 29 köpfige ſchwediſche Auswahl umfaßt alles, was Namen von Klang hat. Wer kennt nicht Sven Erikſſon, den Fis⸗Kombinationsſieger 1933 und Zweiten im Kolmenkol⸗ Sprunglauf 1935? Den Fis⸗Langlaufſieger 1933 und Fis⸗ Danuerlaufſieger 1935 Nils Englund? Und wer nicht den Fis⸗Dauerlaufſieger 1935 Wiklung? Mannſchaftsführer iſt der Verbands vorſitzende Sixtus Janſſon, dem Sekretär Wilhelm Stolpe, der frühere Olympiaſieger Erik Hedlund und Sigge Bergmann zur Seite ſtehen. Schweoiſch Sprunigrichter für Garmiſch⸗Partenkirchen iſt Ture Aker⸗ lund, die Abreiſe der Schweden erfolgt am 15. Januar 1936. 1 Ausſcheidungen in USA Die USA nehmen im Rahmen ihrer Nationalen Mef⸗ ſterſchaften vom 27. bis 30. Dezember in Neuyork noch eine Ausſcheidung für ihre Kunſtläufer und Kunſtläuferinnen, die zu den Olympiſchen Wettbewerben geſchickt werden ſol⸗ len, vor. ade Die engliſchen Eiskunſtläufer Die Ausſcheidungskämpfe, die der Engliſche Eislauf⸗ Verband im Hinblick auf die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen durchgeführt hat, haben ſchon jetzt zu einer Aufſtellung ber engliſchen Olympiamannſchaft geführt. Der britiſche Meiſter Graham Sharp, der erſt 17fährige J. E. Dunn, der bei der letzten Weltmeiſter⸗ ſchaft Zweiter wurde, E. Tomlins und G. S. Nates wurden für die Einzelmeiſterſchaft der Männer genannt. Im Paarlaufen werden die britiſchen Meiſter Ehepaar Cliff und Roſemary Stuart/ E. H. C. Nates ſtarten. Für die Frauenmeiſterſchaft ſteht Englands Ver⸗ tretung noch nicht feſt. Die vierzehnjährige Meiſterin C. College, G. Butler, M. Phillips, P. Prior, M. Mackin und B. Jepſon⸗Turner ſtehen in Auswahl. 4 Hollands Radfahrer kommen Die Niederländiſche Radfahrer⸗Union hatte eine Sitzung in Den Haag einberufen, um ſich mit der Frage der Teil⸗ nahme an den Olympiſchen Spielen 1936 zu beſchäftigen. Der Vorſitzende Van den Berch van Heemſtede wies zu⸗ nächſt auf den Bericht des Präſidenten des Holländiſchen Olympiſchen Komitees, Baron Schimmelpenninck van der Oye hin, der vor einiger Zeit in Berlin weilte und ſich von den wahrhaft großzügigen Vorbereitungen an Ort und Stelle überzeugte. Der Vorſitzende der Niederländiſchen Radfahrer⸗Union betonte, daß es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht der holländiſchen Radfahrer ſei, ſich an den Olym⸗ piſchen Wettbewerben zu beteiligen. Die erforderlicher Vorbereitungen ſollen laut Beſchluß der Verſammlung unverzüglich in Angriff genommen werden. 4 100 Athleten aus China Auch die chineſchen Sportler werden recht zahlreich bei den Berliner Spielen vertreten ſein. Wie der Chineſiſche Amateur⸗Athletik⸗Verband mitgeteilt hat, werden 1996 zu den Olympiſchen Spielen nicht weniger als 100 chineſiſche Athleten nach Deutſchland kommen. Für die Expeditions⸗ koſten wurde von der Regierung Chinas bereits ein Be⸗ trag von 75 000 Mk. zur Verfügung geſtellt. * Deutſche Olympia⸗Schützen trainieren In der Wannſeer Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen waren die 14 Kleinkaliberſchützen der deutſchen Olympia⸗ kernmannſchaft zu einem Sonderlehrgang einberufen w den. Es wurde nach den Olympla⸗ Bedingungen geſch 80 Schuß liegend⸗freihändig, Diopter⸗Viſtier auf die Zeh⸗ ner⸗Scheibe. Von einer Bekanntgabe der Ergebniſſe wurde aus beſonderen Gründen abgeſehen. Die beſten Ergebniſſe hatten Hotopf⸗Hamburg und A. Hoffmann⸗Berlin auf⸗ zuweiſen. Der Berliner Häfele wurde neu in die Kern⸗ mannſchaft aufgenommen. Strausberg(26. November) 1. Anmarſch⸗Jagdrennen. 2000 Mark, 3000 Meter: 1. Carita(R. Flieth); 2. Vinſepeter; 3. Luxus. Ferner: Ausſchreibung, Sonnenuhr, Helmbuſch, Gnade. Toto: 227, 16, 16, 18:10. 2. Lorbeer⸗Jagdrennen. 2000 Mark, 3000 Meter: 1. Schwarzwalörelſe(St. v. Both); 2. Glücksſtern; 3. Marc⸗ Antenius. Toto: 20:10. 3. Laotſe⸗Rennen. 1900 Mark, 18900 Meter: 1. Altgeſell (R. Schlefke); 2. Abendgeläut; 3. Ghandi. Ferner: Oſaka, Goliath, Horus, Heldenfauſt, Felöpoſt, Vahland, Stoher. Toto: 2, 12, 14, 16, 17:10. 4. Nobelmann⸗ Hürden ⸗ Ausgleich. 2000 Mart 3400 Meter: 1. Kriegsflagge(5. Mſiſchen); 2. Garconne; 8. Blaſon. Ferner: Frauenfreund, La Géralda. Toto: 49, 22, 2210. 5. Landgraf⸗Ausgleich. 1900 Mark, 2400 Meter: 1. Cusco(A. Petzelt):; N. Traumkönig; 3. Waſſerball; 4. Pesne. Ferner: Eyklop. Fresca, Steinfeld, Reichsbahn, Prinzeſſin, Vorwärts. Trto: 80, 19, 20, 99, 19:10. 6. Hubertus⸗Jagbrennen. 1800 Mark, 4000 Meter: 1. Wendelgard(W. F. Peters); 2. Lordmajor; 3. Eifack. Fer⸗ ner: Lona, Maat, Lamenputzer, Paſſatwind. Toto: 48 14, 16, 14:10. 7. Ferro⸗Ausgleich. 2000 Mark, 1500 Meter: 71. Ver⸗ gismeinnicht(H. Berndt); 71. Rheinwacht; 3. Glücksgöttin; 4. Peiracava. Ferner: Mondſee, Rückert, Onega, Aigan, Inländer, Saraſtro, Monte Ehriſto, Melamorphoſe, Lie⸗ beswalzer. Toto: Sieg: 77, 89710, Platz: 45, 41, 40, 50 10, Doppelwette: 3. und 5. Rennen: 47210. eee eee e eee eee. . N 5 80 6 Mittwoch, 27. November 1933 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 146. Jahrgang/ Nr. 546 Der Weihnachtsmann als Kinderſchreck „Wenn du aber nicht artiger biſt, Bubi, dann wird der Weihnachtsmann..!“ Erlauben Sie, daß ich Sie einen Augenblick unterbreche: was wird alſo der Weihnachtsmann tun, wenn Bubi nicht artig iſt? Und haben Sie eigentlich den Weihnachts⸗ mann gefragt, ob Sie ſo was ſagen dürfen? Sie ſollen nicht lachen über meine„komiſchen“ Fragen, ſie ſind nämlich gar nicht komiſch, und ich meine ſie vollſtändig ernſt. So, Bubi glaubt alſo noch an den Weihnachtsmann und hat einen ordentlichen Reſpekt vor ihm, und darum—? Aber Sie, die Mutter und Erzieherin, nicht wahr, Sie wiſſen doch ſchon lange, daß es(leider) keinen Weihnachtsmann gibt? Nein, Sie brauchen wirklich nicht zu lächeln, mir iſt verdammt ernſt zu Mute. Ich wollte Sie nämlich ſchnell darauf aufmerkſam machen, daß Sie Ihr Kind anlügen! Ja, ich weiß keinen milderen Aus⸗ druck. Sie lügen, wie übrigens alle Menſchen, die dieſes Mittel anwenden, aus Mangel an Selbſt⸗ bewußtſein, und weil Sie zu Ihrer eigenen Erzie⸗ hungskunſt kein Vertrauen haben. Sie fragen, wie⸗ ſo?“ Weil Sie in Ihrer Hilfloſigkeit.. ja, bitte: Hilfloſigkeit habe ich geſagt... weil Sie da jemand zit Hilfe vufen, den es nicht einmal gibt! Das heißt mit anderen Worten: Sie ſelber glau⸗ ben nicht mehr an den Weihnachtsmann, aber Sie muten dem Kinde zu, daran zu glauben, weil es Ihnen ſo bequem iſt. Sie wiſſen ganz genau, daß der Weihnachtsmann nicht kommen und Ihre Drohung erfüllen kann; Sie machen alſo dem Kinde einfach Ang ſt. Und warum? Weil Sie— ent⸗ ſchuldigen Sie das harte Wort—, weil Sie ſelbſt Angſt vor Ihrem Kinde haben und nicht wiſſen, wie Sie mit Ihrer mütterlichen Autorität gegen Bubis ſogenannte Unarten aufkommen können. Weil es Ihnen aber nicht gelingt, Bubi zur Ord⸗ nung und zum Gehorſam zu erziehen, ſchlagen Sie ihm ein Geſchäftchen vor: wenn Du artig tin Zauliextupę Dampftöpfe mit und ohne Ueberdruck In Mutters neuem Kochtopf ſitzt ein Hexen⸗ meiſter. Dabei unterſcheidet ſich der Kochtopf nur wenig von anderen; er hat über dem Deckel einen Bügel und in dem Deckel ein kleines Ventil. Genau genommen ſitzt der Hexenmeiſter in dem Bügel. Damit kniet er auf dem Topf,— und darin liegt ſeine ganze Macht. Er kann dadurch eine Menge erreichen, was ohne ihn von der beſten Haus⸗ frau und dem beſten Koch niemals erreicht würde: er macht das Eſſen in der halben Zeit und ſchneller gar, er kocht mehrere Speiſen auf einmal, ſo daß man nur einen Topf und nur eine Gasflamme braucht. Er tut das und verlangt dafür noch dazu eine ſparſamere Verwendung von Fett und Gewürzen. Dabei iſt er ſo ſtill an der Arbeit, daß man nichts hört und riecht, und wer um die Mittagszeit in die Küche kommt, der könnte denken, Mutter hätte das Kochen ganz und gar vergeſſen. Die modernen Hexenmeiſter wollen genau wie die aus dem Märchen mit einer ganz beſtimmten Zauberformel beſchworen werden. Im Märchen muß man einen Spruch kennen, die Hexenmeiſter der Technik bringt man mit einem ganz beſtimmten Kniff dazu, uns dienſtbar zu ſein. Der Dampftopf beruht auf zwei einfachen Regeln: auf der Erzeu⸗ gung von heißem Dampf durch Kochen von etwas Waſſer oder Brühe, die ſtets unten im Topf ſein müſſen, und auf der Komprimierung dieſes Damp⸗ ſes durch feſtes Verſchrauben des Deckels. Der heiße Dampf umſpült die Töpfe und Einſätze mit den Speiſen und bringt ſie dadurch zum Kochen, Dün⸗ ſten und Schmoren; durch das Zuſchrauben des Deckels wird außerdem der Dampf daran verhin⸗ dert, zu entweichen, wie er es gern möchte. In dem engen Topf zuſammengepreßt, erzeugt er einen Druck, der die Hitze weiter ſteigert, und ſo wird die Kochzeit gegenüber der ſonſt üblichen gauz erheblich herabgeſetzt. Bei jeder Hexerei iſt ein Aber, und nur wenn ſie zur rechten Zeit wieder einhält, bleibt ſie nützlich; nur wer auch die Macht hat, zur rechten Zeit Ein⸗ halt zu gebieten, iſt bekanntlich„Herr der Geiſter“. Bei den Dampftöpfen mit Ueberdruck läßt erſt bei ſehr hohem Druck— in der Regel, wenn die Speiſe gar iſt, ein feines Ventil den Dampf ent⸗ weichen und zeigt dadurch— bei einigen Töpfen auch durch Pfeifen— an, daß es Zeit wird, den Topf vom Feuer zu nehmen. Iſt das Ventil verſtopft, weil es nicht ſorgfältig gereinigt worden iſt, ſo ſprengt der eingeſperrte Waſſerdampf ſeinen Kerker, der Topf zerſpringt, und wer gerade in der Küche iſt, nehme ſich in acht, daß ihm keine Splitter an den Kopf fliegen. Nachteil: die ſehr hohe Temperatur, die in ihm erzeugt wird, wirkt auf manche Nah⸗ rungsmittel ungünſtig, insbeſondere zerſtört ſie das Vitamin C und beeinträchtigt auch ſonſt den Nähr⸗ wert. Wer alſo mit einem Dampfdrucktopf arbeitet, wähle mit Bedacht die Speiſen, achte genau auf die Sauberhaltung des Ventils und beobachte ſeinen Topf, um ihn rechtzeitig vom Feuer zu nehmen. Die Beherrſchung des einfachen Dampftopfes ohne Ueberdruck iſt ſehr viel leichter, hier ſorgt ein größeres Ventil, daß dauernd etwas Dampf aus⸗ treten kann. So entſteht kein Ueberdruck, keine ſo hohe, die Nährwerte gefährdende Temperatur und auch keine gewaltſame Zerknallgefahr. Freilich geht dafür das Kochen auch nicht ſo ganz ſchnell, und die Hausfrau muß auf die Uhr paſſen und ihre Erfah⸗ rung ſammeln, um die Gerichte rechtzeitig aus der Gewalt des Zaubertopfes zu erlöſen. Sie hat aber dafür die Möglichkeit, die einzelnen Gerichte— je nach Belieben— früher herauszunehmen oder ſpäter hineinzutun. Kurz, bei dem einfachen Dampftopf iſt der Hexenmeiſter ſeiner unheimlichen Kräfte be⸗ reits beraubt, er kann kein Unheil mehr anrichten. Im Grunde iſt er alſo gar kein Hexenmeiſter mehr, und jede Hausfrau, die die Möglichkeit hat, vom Haushaltsgeld ein paar Groſchen zurückzulegen, ſollte auf einen Dampftopf ſparen, denn er hilft ihr wiederum ſparen: an Feuerung, an Fett, an Koch⸗ geſchirr und an Zeit! F.. biſt, bringt Dir der gute Weihnachtsmann was: wenn Du unartig biſt, bekommſt Du nichts oder vielleicht gar eine Rute! Bubi ſoll alſo nicht dazu erzogen werden, ſich als kleiner Kamerad in ſeinem Familienkreis und ſpäter in der Schule und noch ſpäter in der lebendigen Volksgemeinſchaft zu er⸗ zeigen, ſondern dazu, ſich jedesmal vorher zu über⸗ legen, welcher Profit für ihn in Ausſicht ſteht und ob es dafür die Mühe lohnt. Profit, wenn er die Erwartungen ſeiner Volksgenoſſen und Kameraden erfüllt, Schaden, wenn er verſagt. So haben Sie das aber nicht gemeint? Liebe Mut⸗ ter und Erzieherin, das glaube ich Ihnen ſehr gern. Nur, und das iſt faſt noch ärger: Sie haben ſo ge⸗ redet, als ob Sie auf dieſes Erziehungsziel hin⸗ ſteuerten. Und ſie ſteuern wirklich auf dieſes Ziel hin, natürlich ohne es bis jetzt zu wiſſen. Sie haben 8 Vom Brauchtum der nicht weiter darüber nachgedacht, wenn Sie den Weih⸗ nachtsmann oder einen anderen Bumann gegen den trotzigen Jungen zu Hilfe riefen. Auch Bubi wird nicht weiter darüber nachdenken, er wird nur die Schlußfolgerungen ziehen aus dem, was Sie ihm ge⸗ ſagt und worauf Sie ihn trainiert haben. Oder möchten Sie vielleicht, oͤaß er nicht ernſt nähme, was Sie ſagen? Eine kleine Moralpredigt— nein, nichts ſtünde mir ſchlechter. Ich habe ſie nur an einem zufälligen Beiſpiel auf etwas aufmerkſam gemacht, was man eben beſſer und deutlicher ſieht, wenn man— wie ich Ihnen und Bubi gegenüber— ein wenig weiter weg ſteht. Und Sie brauchen jetzt nichts weiter zu tun, als dieſe Gedanken einmal bis zu Ende zu denken und dann— Ihre Schlußfolgerungen zu ziehen! Dr. Hans Hajek. deutſchen Adventszeit Ein Aoͤventskranz deutſcher Sitten/ Von Konrad Haumann Adventszeit, die geheimnisreiche und wunderſame Vorbereitungszeit auf Weihnacht, gehört zu den brauchtumreichſten Wochen des deutſchen Feſtjahres für jung und alt. Erwartungsreich iſt die Stim⸗ mung dieſer Tage und Nächte, die am ſchönſten ſind, wenn Frau Holle ihre Wolkenbetten kräftig ſchüttelt, damit unſere liebe Heimat ſchneeweiß verzaubert der rechte Schauplatz wird für das Treiben all der ge⸗ heimnisvollen Geſtalten, die aus dem germaniſchen Götterhimmel ſtrafend und lohnend zu uns hernie⸗ derſteigen. Adventszeit iſt wahrhafte Märchenzeit, wo das Weihnachtsmärchen in jeder deutſchen Hütte ein und aus geht. Der tannengrüne, buntbebänderte Advents⸗ kranz ſchmückt unſere Stuben, und an jedem Sonn⸗ tag leuchtet eine der vier Adventskerzen mehr als Vorſchuß auf den reichen Glanz unſerer Lichter⸗ kanne. Auch die erzgebirgiſchen Mettenlaternchen mit ihrem Märchenſchein, oder ein weißgoldner Weihnachtsengel, der die Adventskerze in der Hand hält, bezaubern daheim die Adventsdämmerung. 5 Als liebliches Pflanzenwunder blühen die weißen oder apfelblütenfarbenen Chriſtroſen auf unſeren Alpenbergen im Dezember, wenn die Adventswochen mild ſind. Ihre Wurzel iſt die zauberkräftige Nies⸗ wur z des deutſchen Märchens. 855 8 Adventszeit... Was ſind das für geheimnis⸗ volle Tage und Nächte! St. Andreasnacht birgt als Losnacht künftige Schickſalsdeutung für die Mädchen. Eine Apfelſchale, über den Kopf gewor⸗ fen, verrät den Anfangsbuchſtaben des Bräutigam⸗ namens, der geworfene Pantoffel die Richtung, aus der„er“ erſcheint, gegoſſenes Blei ſeinen Beruf; mit Wein oder Waſſer gefüllte Becher an das Bett geſtellt, laſſen in der Andresnacht ſein Antlitz ſchauen. Und das ledige Bauernmädchen lauſcht am Hühnerſtall auf das Hahnorakel, denn „Gackert der Hahn, gibt's einen Mann, Gackert die Henn', dann gibt's kenn!“ St. Barbara iſt den Blütenknoſpen ſo hold ge⸗ ſiunt, daß ſie zu Weihnachten aufhlüßhen, wenn ein Kirſchen⸗ oder Fliederzweiglein am 4. Dezember in der warmen Stube in Waſſer geſtellt wird.— Zu St. Nikolaus reitet der gute Heilige hoch zu Roß über die Dächer und legt nächtlicherweile den braven Kindern Geſchenke vor die Tür, wenn ſie daran ge⸗ dacht haben, Heubündelchen und Waſſereimer für das müde Pferd bereitzuſtellen. Und von draußen vom Walde, wo es weihnachtet in den verſchneiten Tan⸗ nen, kommen die alten deutſchen Mittwintergeſtalten her, der frieſiſche Sunneklaas, der niedecſäch⸗ ſiſche Perdsklaas mit dem Rauhknecht, der mecklenburgiſche Rummelmann, die ſchleſiſchen Abdventsreiter, das fränkiſche Pelzmärtele, die alpenländiſchen Budenmanderln in ihrem gruſeligen Strohgewand, und wie ſie noch alle hei⸗ ßen, dieſe aus grauer Vorzeit ſtammenden Sagen⸗ geſtalten. Zu ihnen gehört auch der mitteldeutſche Knecht Rupprecht, der in rotem Pelzmantel, mit Gabenſack und Rute, abends an die Türen klopft und ſpricht: „Gott ſtieb, Gott ſtab, Gott Fladerwiſch, Draußen is merſch gar ze friſch, Will mich in die Stub' nei' machen Und ſeh'n, was die braven Kinder machen. Wer mir nicht will gehorſam ſein, Der muß in meinen Sack hinein!“ Und die keckſten Buben antworten ihm dann wohl, aber oft ſo leiſe, daß er's kaum verſteht: „Rupprich, Rupprich mit dem Sack, Haſte mir was mitgebracht? Haſte was, dann ſetz' dich nieder, Haſte nichts, dann troll' dich lieber!“ Durch den frommen Bayeriſchen Wald aber wandern die Chriſtkindlſänger Maria und Joſeph, Hirt und Engel, ſetzen die Chriſtkindelwiege in die Bauernſtuben und ſingen dazu„Ihr Kinder⸗ lein kommet... Die Alpenkinder klopfen in den Klöpfles nächten, das ſind die Advents⸗ Donnerstage, an die Türen und ſingen ihre Klöpfle⸗ nacht⸗Verſe und Adventslieder. Ueberall, auf den Kirchenaltären katholiſcher Kir⸗ chen und Kapellen, in Bauern⸗ und Bürgerſtuben, werden die figurenreichen Weihnachtskrippen aufgeſtellt, in deren Mittelpunkt die Chriſtgeburt ſteht. Die ſchleſiſchen Kinder dürfen an jedem Aöd⸗ ventsſonntag ein paar Strohhalme in die Krippe legen. Im Erzgebirge werden die umfänglichen Weihnachtsberge öffentlich ausgeſtellt, womit erſt recht der ganze erzgebirgiſche Weihnachtszauber be⸗ ginnt. Wenig bekannt iſt auch eine alte Sitte, an Stelle des Kruzifixes die Geſtalt des„Bornkindl“,— das iſt ein holsgeſchnitztes Jeſuskind, in der Advents⸗ zeit bis Dreikönigstag auf den Kirchenaltären auf⸗ zuſtellen. Von den Turmumgängen erzgebirgiſcher Bergſtadtkirchen blaſen in der Adventszeit Muſikan⸗ ten Adventslieder. Der ersgebirgiſche Spielzeug⸗ winkel wird in dieſen Tagen zum rechten verſchnei⸗ ten Spielzeugparadies, wo das Märchen in jeder Hütte der Pyramidenſchnitzer, Mettenlaternenbauern, Figurenſchnitzer und Engelmalerinnen wohnt. Duft ſüßer Weihnachtsbäckerei ſtreicht um alle Gaſſen, wo Bäcker werken. Die Tannen der Berg⸗ wälder ſind zu den Chriſtmärkten der Städte her⸗ niedergekommen. Bunte Weihnachtsfreude lacht aus den Zeltbuden der Chriſtmärkte, die in vielen Städ⸗ ten noch leben, der„Dom“ in Hamburg, der Dresdner Strizelmarkt, der Nürnber⸗ ger Chriſtkindlmarkt, der Münchner Die neue Vittſchriſtenlinde In unſeren Tagen, da die ſich bedürftig fühlenden Volksgenoſſen nicht mehr wie zu des großen Rö⸗ nigs Zeiten zu dem Mittel greifen können, ihre Bitten und Geſuche einer Linde zu überantworten gibt es doch eine Stelle, die vom Volksmund den Beinamen„Bittſchriftenlinde“ erhalten hat. Es it nicht ſchwer zu erraten, daß dieſer Zufluchtsort in enger Berührung mit der NS ſteht, und zwar handelt es ſich um die von Frau von Schröder ge⸗ führte Abteilung Bittgeſuche im Hauptamt ür Volkswohlfahrt am Maybachufer in Berlin. Vor etwa 17 Jahren iſt dieſe Abteilung ein⸗ gerichtet worden, in der beſonders alle die an den Führer perſönlich gerichteten Bitten um Arbeit und Hilfeleiſtung regiſtriert und an die zuſtändigen Sachbearbeiter in den Gauen weitergeleitet werden. Schon die Kanzlei des Führers verſieht jeden Brief mit einer Tagebuchnummer und einer Deckadreſſe, die dann in der NSW Eingang in die Akten und il die Kartei finden. Auch der Abſender empfängt von hier aus eine Abgabekarte, damit er weiß, daß ſeine Angelegenheit einer Prüfung unterzogen wird, J dann der Bericht vom Gau eingetroffen, werden noch einmal alle Einzelheiten genaueſtens kontrol⸗ liert, ſo daß wirklich jedem Bedürftigen in der Weiſe Unterſtützung zuteil wird, wie es dem Willen des Führers entſpricht. Selbſtverſtändlich geht die Betreuung nach be⸗ ſtimmten Richtſätzen vor ſich, denn daß unter den wöchentlich etwa 1000 einlaufenden Geſuchen manche von Elementen herrühren, die keineswegs eine Hilfe benötigen, läßt ſich denken. Doch in der Hauptſache ſind es wirklich Bedürftige, die in ihrer Not keinen anderen Rat wiſſen, als ſich direkt an den Führer zu wenden. Zu ihm allein haben ſie Vertrauen, wenn N er ihre Sorgen kennt, wird er ſie auch mildern. In rührend unbeholfener Ausdrucksweise ſprechen ſie meiſtens zu ihm, der ſicher auch für alle tieſen ſeeliſchen Leiden volles Verſtändnis aufbringt. Und ganz in des Führers Sinne erledigt die neue„Bittſchriftenlinde“ alle Anliegen Auf ihr Be⸗ treiben ſind im vorigen Jahr für die Arbeiter an den Reichsautobahnen Kleider und Schuhe herbeige⸗ ſchafft worden, und in anderen Fällen ſorgte man für Lebensmittel, Möbel, erträgliche Wohnverhält⸗ niſſe uſw. Elende Mütter werden dem Hilfswerk Mutter und Kind zugewieſen, und alleinſtehende Kranke bekommen oftmals Beſuch von einer keil⸗ nehmenden Mitſchweſter, durch deren bloße Gegen⸗ wart das Leiden ſchon Linderung erfährt. Hilde Fries. Der erſte Jahn Viktoria! Viktoria! Der kleine weiße Zahn iſt da. Du, Mutter! komm, und groß und klein Im Haus! kommt und guckt hinein Und ſeht den hellen weißen Schein. Der Zahn ſoll Alexander heißen. Du liebes Kind! Gott halt ihn dir geſund 1 Und geb dir Zähne mehr in deinen kleinen Mund Und immer was dafür zu beißen! Matthias Claudius. Krippenmarkt. Und die Schaufenſterreihen der Kaufhäuſer mit ihren lockenden Weihnachtsausſtel⸗ lungen ſind ſtraßenweit eine rechte Augenweide. Hoſenmätze, einen Tannenzweig in den froſtroten Fäuſtchen, ziehen erwartungsfreudig ſingend durch die Gaſſen. Es iſt eine wunderſchöne Zeit für jung und alt, die deutſche Adventszeit, in der man mit Bedenken, Schauen, Wundern, Staunen über ſo viel Geheim; nisvolles und Liebenswertes kaum fertig wird, Jeder deutſche Gau erfreut ſich ſeines eigenen Ab⸗ ventszaubers, und wer als Abventswanderer durch das Land ſtreift, dem wird die vorweihnachtliche Heimat in ihren geheimnisreichſten Stunden zum beglückenden Erlebnis. Strahlend ſteigt an dieſen Abenden der blauſtrahlende Weihnachtsſtern auf und wird zum leuchtenden Wegweiſer für alle fee ge⸗ ſtimmten Herzen. Geſchichten um den Bratapfel Von Annie Juliane Richert Mit zu den ſchönſten Erinnerungen aus meinen Kinderjahren zählen die Beſuche bei der Großmut⸗ ter. Sie waren im Winter immer mit dem zarten Kniſtern von Bratäpfeln in der Röhre verbunden, und weil Duft die Erinnerung am ſtärkſten weckt, ſteigen die glückſeligen Kindertage immer wieder vor mir auf, wenn ich Bratäpfel rieche Es war nicht der erſehnte Genuß der Köſtlichkeit allein, der das Kinderherz ſo tief beglückte. Großmutter war eine gütige Frau, in deren ſchwarzer ſeidener Schürze ſich mancher Kinderkopf vor der Unbill des Lebens zu verſtecken ſuchte. Als ich ſchon größer war, ſchnup⸗ perte ich immer zur Winterszeit zuerſt an der Röhre herum, ob da nicht wieder ein Apfel in goldbrauner Bratkruſte ſeiner Beſtimmung, mich zu beglücken, entgegenſchmorte. Damals war es, als Großmutter mir die Ge⸗ dichte unſeres deutſcheſten Dichters, Matthias Ca u⸗ dius, des berühmten Wandsbecker Boten, ſchenkte. Sie griffen mit ihrer rührenden Einfalt als ein von Humor überglänztes Spiegelbild eines kinderreichen Familienglücks im 18. Jahrhundert beſtimmend in meine Anſchauungen ein. Ich war in meiner Lern⸗ begier geneigt, das Wiſſen zu überſchätzen. Da dies Großmutter in ihrem mütterlichen Gemüt ahnte, gab ſie mir die kleine Sammlung„Die e Sternlein“ des von ihr verehrten Dichters u ſchlug Seite 64 auf. Von dem berühmten Aue ſtecher Daniel Chodowiecki war da ein 95 Bild, das den Hausvater mit dem kleinſten ain auf dem Arm zeigt, während die Mutter mit ſan miſchem Blick Bratäpfel aus dem Ofen 97 die vier anderen größeren Kinder das Feſt des 75 ſchmauſens kaum erwarten können. In ſeiner 1 mütvollen Häuslichkeit hat der Dichter die kai ſten Feſte erfunden, die in ihrer natürlichen 1 von den Jahreszeiten ſelbſt geſpendet ſchienen 10 5 Spätherbſt wurde eines Tages der„Herbſtling 115 geſetzt, der ausschließlich mit Bratäpfeln zu hans war. Denn bei unſerem Dichter war Schma 1910 der Küchenmeiſter, und die Sorge ums tägliche 10 hörte nie ganz auf in dem kleinen Häuschen e Bauerndorf Wandsbeck bei Hamburg, aus ce deutſchen Volke eine Fülle von gemütſinnigen ken beſchert worden ſind. ö lichen. nächten zenfeſte Eiſchei ſernüff zen un mit ur gen un ſeſt un wurſtell Ju fes Stre ſchweig chen 6 ſen un der un ſchweig Norden geinhe punk ermögl zelnen hin un die We großen Pieffer Die gebkr darübe! 10 ihr keichlich f L. hacken, Arbeit wunder ben? zung b wenigſt — . a5 Großmutter lebt längſt nicht mehr, aber 55 5* 2 4 1 Duft der erſten winterlichen Bratäpfel vereinen 5 98 tleine Büchlein von Matthias Claudius un d i 5 gfeſt an jedes Jahr, um mir ein kleines Erinnerung ge die gütige alte Frau mit der ſchwarzſeidenen zu ſchenken. oc 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 546 achtsbetrachtungen für 5 N 5 wurde und ſich dann ihres Wertes bewußt Cumher⸗ 61 5 gorweihn gen für die Hausfrau: Die Vorratsſülze landſoße nennt. A. J. R. 7 15 2 Ein gutes Rezept mit„Fleiſch im eigenen Saft⸗ 5 1 b ex on 0 0 en ere. Anſer Wochen- Speiſezeltel 8„Wir haben ſchon ewig keine Sülze mehr ge⸗ N 5 r 3 Jahr zu den hohen Feiertagen des kirch⸗] Und gerade die Haus 1 g 1 1 1 Mann wenn eine Woche ohne e 28, Krautwickel 95 4 d. Hotench g dörflichen und ſtädtiſchen Lebens, zu Weih⸗ 15 6 1 Hane van die mit alter Erfahrung 2 abent brot ichen Liebling verſtrichen iſt. Sie Kraut 20, Zutat), Salzkartoffeln 10. a chen de Oſtern den Jahrmärkten Schü und Sachverſtand ihrs eigenen,„berühmten“ und iſt auch wirklich vortrefflich. Bei aller Billigkeit Freitag Geſamtpreis.40 Mk. zuhten und zu Dienen, zn den Jabemänkten, Schüt⸗ geſchätzten Weihnachtslebkuchen bereitet, wird für die wohlſchmeckend und bei beſtem Geſchmack auch ge⸗ Knorrwäürfelſupre(Eierſternchen, Rumford uſw.) 78 zenjeſten und Vogelwieſen treten die Lebkuchen in Güte eines deutſchen Markenerzer l zie 1 5 ſundheitsförderlich Die Bind 1d Leit 2 80 55 Fiſchauflaufe)( Pfd. Fiſchftlet 80, ſaurer Rahm 10, kelcheinung: als grobe„Pflaſterſteine“, billige Pfef⸗ Maßſtab und ein richte Rerseugniſſes einen. 8 e Binde⸗ und Leimſtoffe, die Reibkäſe 10) 100, Kartoffelſchnee 15. Erſche e i 5 1 aßſtab und ein richtiges Urteil haben! wir aus Kalbsfüßen oder friſchen Schweineſchwarten a eis 130 müſſe und als feinſte Honigkuchen, in allen Grö⸗ ehen, ſind d 3 e Samstag GSGeſamtpreis.0 Mk. 5 n und Formen, mit und ohne farbigen Zuckerguß,* ziehen, ſind dem Stoffwechſel ſehr zuträglich. Fleiſchorüge in Taſſen mit Fleiſchwürfelchen 40( Pfd. 1 un und ohne Zugabe von Mandeln, Nüſſen, Fei⸗ Die braunen Honigkuchen brauchen kräftige„ Unſere Hausmacherſülze beſteht aus: 500 280 J ce an een Gele n en gen und Zitronat. Wir können uns ein rechtes Volks⸗ Arme und allerhand Zeit, ehe ſie aufs Blech gelegt Gramm zarten weißen, dünnwandigen Schweine⸗ Grießpuddium(Eier 385, Milch 20, Zucker, Zitrone, let und wir können uns vor allem Weihnacht nicht werden können. Es iſt allerhöchſte Eile, den Teig ſchwarten und 500 Gramm magerem Fleiſch aus Grieß 25), Caramelſoße(Zucker 10). doe vorſtellen ohne dieſe altherkömmlichen Süßigkeiten. fee een ſte bis zum Weihnachtsabend fertig Schulter oder Nacken, neuerdings aber aus Sonntag g i g Geſamtpreis.35 Mk. u leder Landſchaft ſind ſie anders: dicke braune dein zollen: In den alten Lebkuthenbäckereſen wird dbeiſch im eigenen Saft“ Mit Gewürz⸗ Sans togagend c, Hafturelen mie Nudeln 28(Hofe blenden Streifen in Oſtfriesland, Oldenburg und Braun⸗ der Vorteig aus Honig(oder Sirup) und feinem körnern, einer nelkenbeſteckten Zwiebel, einem halben 2,20, Nudeln.. Nudeln 2,95(& en Kb ſhweig kleine braune Moppen an der holländi⸗ Mehl ſchon Monate vor dem Verarbeiten zur fer⸗ Lorbeerblatt und einem Stückchen Sellerie, ſowie Montag Geſamtpreis.20 Mk. „ ihre n Grenze, Printen am Niederrhein, in Sach⸗ tigen, gewürzten Lebkuchenmaſſe hergeſtellt, und man zwei entkernten Zitronenſcheiben kocht man die mit Grünkernſuppe(durchgeſchlagen), 200 Gramm Grün⸗ vorten, ien und Schleſtien, Plätzchen und Biſſen(von würde ihn noch länger lagern und reifen laſſen, wenn Waſſer und der Doſenbrühe gut zugedeckten Schwar⸗ kern, Fett uſw. 35, Wirſing mit Spätzle(Wirſing 88, id den der umfänglichen Liegnitzer Bombe aber nicht zu dieſes lange Lagern großer Vorräte nicht zu viel ten, bis ſie ſich nicht mehr mit der Gabel, ſondern ee e 5 Es it ſhweigen), harte braune Kuchen im deutſchen Zinsverluſt brächte und die fertige Ware dann zu wegen ihrer Weichheit nur noch mit dem Löffel her⸗ eee(wom Sc ee 1 dort jn gorden, weiß e und braune Lebkuchen aller teuer machte. Die Hausfrau freilich könnte dieſe ausheben laſſen. Sie werden genau wie das Pfund Hackfleiſch 95, 1 Ei 13, e 16 B40 zwar geinheitsgrade in Franken, wo Nürnberg der Mit⸗ zähen Vorteige überhaupt nicht brauchen; dazu ge⸗ Fleiſch, nur viel feiner zerſchnitten. Härtliche chen 7) zuſammen 70, Mandelpudding(Pulver B, 1 9. Seit.„ das W 915 e und der Gleich- Schwarten ſind unausſtehlich. ee„„ Geſamt.35 Mik at für rrmöglichen, reiſen alle dieſe Spezialitäten der ein⸗ gkeit einer Fabrik kann die Hausfrau alſo nicht Von unſe 17. 10 5 7 R: Mittwoch 5 5 eſamtpreis.95 Mk. ö 5 Landſchaften kreuz und quer über Deutſchland konkurrieren; ſie kann nur in der Abſtimmung und aus 1 i e 4 152 875 9 1175 ig ein⸗ hin und über ſeine Grenzen hinaus, vor allem um der Auswahl der Zutaten den Wettbewerb auf⸗ geſchnitten, um mit Fleiſch und Schwarten in eine chen, 1 Ei).50. 5„ an den die Weihnachszeit. Schon Monate vorher iſt in allen nehmen* auch das iſt nicht leicht, da das Gewerbe große viereckige, glattwandige Emailleform befördert Wochenſumme 12.15 Mk. eit und großen und kleinen Gewerbebetrieben, die Lebkuchen, wie die Einzelhausfrau oft nach alten, langerprobten zu werden, nachdem die Brühe, gut nach Eſſig, Salz. indigen Piefferkuchen erzeugen, Hochbetrieb! Rezepten arbeitet und über reiche Erfahrungen be⸗ und mit wenig Zucker abgeſchmeckt durch ein Sieb*) Fiſchauflauf verden, Die beutſche Hausfrau hat es beinahe verlernt, ſonderer Fachleute verfügt. auf das Gemiſch gegoſſen worden iſt. Eigentlich muß Im oe gefettete Auflaufform gibt mon die in gleich⸗ Brief gebkuchen ſelbſt herzuſtellen, und es läßt ſich Uebung und Erfahrung aber braucht man in die Soße reichlich ſauer und auch nicht zu flau im Stunde e e e See adreſſe, darüber ſtreiten, ob man ihr dazu raten ſoll. Auch hohem Maße für die„weißen“, zarten„Eliſenleb⸗ Salsgehalt ſchmecken. Sie hat ſonſt nach oͤem Erſtar⸗ ſaft(nicht notwendig) beträufelt hat. Der ſaure Rohm wird und il u iht die Ladenpreiſe für die feinen Produkte kuchen“, deren weicher Teig auf Oblaten aufgeſtri⸗ ren nicht den kräftigen, herzhaften Geſchmack, den mit etwas Milch geſchlagen und über die Jiſchſtücke gegoſ⸗ gt von kehlich hoch erſcheinen, wird ſie kaum in der Lage chen wird. Wer alſo keine ſehr guten und erprobten wir an der Sülze lieben. Während die Maſſe ſich Beef ehren, A Bectgben edu keen dae 2 018 b ſein fei, Lebkuchen derſelben Güte für ſich wohlfeiler zu Vorſchriſten ſein eigen nennt, der laſſe ſich ſolche]langſam zu verſteifen anſchickt, rührt man öfters um, 3 Eier unter den Rahm geſchlagen verfeinern den Aufloufz rd. N klaken, und die billigen Sorten lohnen die häusliche ſagen(wenn ſie ihm geſagt werden!), oder kaufe lie⸗ ſonſt ſetzen ſich die Fleiſch⸗ und Gurkenſtückchen nach aber auch die ganz einfache Art ſchmeckt gut. werden Arbeit ſchon. 1 5 5 ſollen Urgroßmutters ber die ſertigen Lebkuchen in einem guten Geſchäft! unten, und die Gallerte ſchwebt darüber.**) Grünkernküchlein 5 000%( T 5 8 8.* 8 8 1 55 2 U gen, und wir eſſen dazu eine Moſtrichſoße aus: reſte werden mit Pid. Hackfleiſch, 1 kleinen Doſe Toma⸗ n des ung beſteht, wird man immer wieder ſelber backen, werden und wie friſch ſie ſind. Jede Sorte hat ihre Senf, der mit Johannisbeergelee, Apfelſinenſaft, Zi⸗ enrüree, gedämpften Zwiebeln, etwas Peterſilie, Salz, 0 wenigtens zu Weihnachten, und das iſt recht ſo.] Zeit, in der ſie am beſten ſchmeckt! tronenſchale, Rotwein und Oel zuſammengerührt 1 e ,, he⸗ 7 5 r den manche e Hilfe N 5 5 5 Neue Kode im alten Stil keinen 3 her zu 0 „wenn 8 ie hiſtoriſchen Filme haben es auf ildern. 5 dem Gewiſſen, daß unſere Mode vrechen 2 ſo viele Anklänge an längſt entſchwun⸗ tieſen* dene Zeiten aufweiſt. Daneben übt je⸗ N 2 doch auch die heutige Familienforſchung gt die O bei der Geſtaltung unſerer Kleidung einen 13 55 N Einfluß aus. Man beſchäftigt ſich mehr 7 5 ö mit früheren Geſchlechtern, macht ſich 794 Vorſtellungen von ihrer Lebensführung erhäll⸗ 8 und ihrer Art, ſich zu kleiden, und von ſswerk 85 Ztullen dieſer Gedankenwelt bis zum praktiſchen Venedig chende 6e um 1450 Verſuch, ſelbſt einmal zu tragen, was 16. Jahrhundert r keil⸗ Jahrhunderte vor uns Mode war, iſt Hegen⸗ 056 dann nur ein kleiner Schritt. Natürlich läßt ſich die auf ganz anderen Voraus⸗ ries. ſetzungen beruhende Tracht vergangener Epochen nicht einfach in unſer jetziges Leben übernehmen. Das Leben iſt kein Karneval, und ſtilechte Koſtüme nachzu⸗ ahmen wäre ein Unding. Dagegen bietet ſich wohl die Möglichkeit, Einzelheiten zu verwerten, Anregungen ins Tragliche zu überſetzen. Der gewandmäßige Stil unſerer Geſellſchaftskleider zeigt unver⸗ kennbar eine Beeinfluſſung in dieſer Mund 2* Richtung Lange, wallende Kleider, lange, un ö hängende Armel trugen deutſche Frauen Weiche, wallende Machart, dazu ein Teller 5 ſchon vor fünfhundert Jahren. Von kragen, der hiſtoriſch anmutet, ſind Kenn⸗ 1 manchen Opern⸗Inſzenierungen her ſind zen dütein⸗ Schnur K(885 5 — ſie uns vertraut. Man verſucht auch bunte f Steinſtickereien und Goldplättchenarbei⸗ 1 95 ten im Geſchmack des Mittelalters wieder leicht tut. Von der Umrahmung ihres weide. einzuführen. An Hals und Gürtel Halsausſchnitts werden Kleider ſehr ſtroten ſchmücken ſie kleider im ſtumpfen Weiß der beeinflußt. Nicht minder vom Armel, durch Kreuzrittermäntel oder in den warmen denn ſeine Weite oder Enge, ſeine Farbtönen, die den in unſern Muſeen der Länge oder Kürze, verändert die ganze ad al, Nachwelt aufbewahrten Gemälden deut⸗ enge enen deen waren ken ag. Erſcheinung. Hiſtoriſche Kragen und enken, 1 ö W iſtoriſche Armel ſind heute Trumpf 1 ſcher Maler nachempfunden ſind. Uppi⸗ braunen Kleid ein gewandartiges Ausſehen. 0 mp ehein⸗ im Stil, reicher in der bauſchigen i Ullſtein⸗Schnittmuſter K 6910 in der Mode. Selbſtunſer Mantel muß wird. Fim 7 9 Weit und reich zu Falten gezogen, mit einem daran glauben. Wie; 2 n Ab⸗ Fülle des Stoffes nehmen andere Ball⸗ breiten Goldgürtel, iſt das Sch bßchentleld aus Ede 5 0 Ro e junge Veroneſer durch kleider ſich die prunkvollen Trachten der rotem Stoff gearbetet. Ulſtein⸗Schnitt K 6916 5 e zu Romeos Zeiten ſcheinen ctliche italieniſchen Renaiſſance zum Muſter. die ſchlanken Damen ausſehen zu zum In der Lagunenſtadt Venedig liebte man im ſechzehnten Jahrhundert puffige Armel von wollen, wenn ſie einen der moder⸗ diefen einem die Geſtalt mächtig verbreiternden Ausmaß ſchon ebenſo, wie man es heute bei nen Mäntel mit den ſchulterüber⸗ 1 und uns antrifft.Rüſchenkragen, Goldgürtel, Schnüre und Quaſten höhten offenen Pelzärmeln tragen A ge⸗ Ein Wollmantel mit Pelzärmeln.— oft hat es ſie gegeben und dennoch ſehen ſie jedesmal und dazu ein Käppchen mit kühner der ſein Vorbild einem ſtalien: neu aus, ſobald eine neue Generation ſie wieder auf ihre Jeder auf ihre Locken drücken. M. 0. ba Feen en Auen Sa eigene Weiſe den Frauen tragenswert zu machen verſteht. M 2417 Am leichteſten laſſen Armel und Kragen ſich als Verkünder 7 Goldplättchen⸗ und Perlſtickere! neuer Moden benutzen. Sie fallen jedem ſogleich ins Auge, Die Mode der Menaiſſanee erſteht aögewan⸗ IVw mehr noch als ein neuer Rockſchnitt mit der Stoffweite vorn 285— e eee bon ger Ullſtein⸗Schnittmuſter K 6810 unterhalb des Gürtels oder rings um die Hüften es viel⸗— üer Schnee k. 97 Mug denen 8 155 e OO Gdudlifdt! Seien es Kleiderstoffe 1 3— 1 n enen wafepg egen, Tetesot 4 05 U 82 5 ſcen 3 5 Freiswür digkeit! Weiz waren. Le 10. eee, N 7 5 2 171 2 5 Nän- und„ n I 05 b Für wenig Geld schöne s 2 ear phat allo 5 aria Kuenzer 9 75 Dtüd-unarste 5 5 Tel. 233 24 Tages- NVTf. D 1.-8 4 5 im l. Spexlalgeschaft Mannheims in großer Auswahl del n 3 5 2 photo-Rloos c 2, 18 filo, Hefen 0 Damen Itoſfe goht. 1 ese 1 1 1 n den Apotheken un rogerien erz u m 0. 2 Hehzofen e—— Glas und Kitt 3 dem N 7 1 5 i 5 Dei 1 55 5 8 Wer⸗ kiolin a 4K Nüßler L Kosmet. Institut Bevorzugt die Inſerenten der NM3 Glaser Dick ene ee 9 5 K 1, 4 Oie neceſte geruch. 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November 1935 Um die Goldblockdevisen Die Währungskriſe im Goloͤblock ſtellt nachgerade einen periodiſch wiederkehrenden Zuſtand dar, und man kann nahezu mit der Uhr in der Hand auf ihren jedesmaligen Ausbruch warten. Der Verlauf iſt faſt immer der gleiche: Treibereien gegen die franzöſiſche Regierung von rechts und links, Gefahr einer Regierungskriſe und damit ver⸗ bunden ein Sturm auf den Franken, Angſt der Parteien vor dem letzten Schritt und Verteidigungsmaßnahmen der Regierung. Läuft der Zeiger nicht ſchnell genug, dann ſtürzt ſich die internationale Spekulation auch noch auf den Gulden und den Schweizer Franken in der Annahme, im Falle einer Abwertung des franzöſiſchen Franken würden auch die übrigen Länder des Goldblocks keinen Widerſtand gegen die Devalvation mehr leiſten. Was wir zur Zeit erleben, iſt eine oͤer Etappen in dem Kampf um eine beſſere Wirtſchaftsoroöͤnung und um ſtabile Verhältniſſe. Es wäre müßig, die einzelnen Phaſen des jüngſten Sturms auf den franzöſiſchen Franken beſchreiben zu wol⸗ len. Das Spiel iſt ſtets dasſelbe und wird es wohl vor⸗ läufig auch bleiben, bis eins der Länder des Goldblocks die Waffen ſtreckt oder von ſich aus den entſcheidenden Schritt unternimmt, eine neue Parität im Intereſſe der Belebung des Welthandels aufzuſuchen. Es gibt allerdings auch noch rren, e hältniſſe ſchafft. Gute Kenner behaupten, die Ausſichten für eine ſolche Konferenz ſeien niemals günſtöger geweſen als gerade jetzt, wobei indes die Ein⸗ ſchränkung gemacht wird, daß erſt einmal der italieniſch⸗ engliſch⸗abeſſiniſche Zwiſt beſeitigt ſein muß. Inſolgedeſſen iſt vor Mitte 1996 kaum daran zu denken, daß man ſich an den runden Tiſch ſetzen und das Problem der Stabiliſie⸗ rung energiſch anpacken wird. Ob heute, nach den Kämpfen des geſamten Goldblocks, ſeine einzelnen Teile ſich noch ſchickſalsverbunden fühlen, vermag niemand zu ſagen. Dazu ſind die Kräfte zu un⸗ 5 h verteilt. Den Hauptſtoß hat der franzöſiſche Franken uhalten, er beſitzt aber auch die feſteſten Fundamente. nuß immer wieder unterſtrichen werden, daß die fran⸗ che Währung nur von den Franzoſen ſebbſt ausgehöhlt vernichtet werden kann. Der Beweis hierfür iſt ſo ich, daß es an ihm nichts zu deuteln gibt. Der Gold⸗ der Banque de France beträgt jetzt etwa 66 Mrd. ihm ſteht ein Notenumlauf von 82 Mrö. Fres. ibe Davon dienen etwa 40 Mrd. Fres. dazu, den n Zahlun erkehr aufrechtzuerhalten. Der Reſt ſteckt in Taſchen, rümpfen oder Truhen und kann jeder⸗ zeit in voller Höhe am Schalter der Bank von Frankreich vorgelegt werden, um dagegen Gold einzutauſchen. Dieſer Fall dürfte in der Praxis niemals eintreten, weil dem „kleinen Mann“ die Mittel zum Ankauſ von Goldbar⸗ ren— denn nur ſolche gelangen zur Abgabe— fehlen. Zwar hat die Erfahrung gelehrt, daß ſich beſonders in Frankreich Syndikate von Minderbemittelten bilden, um gemeinſam einen Goldbarren zu erwerben und ihn zer⸗ ſchneiden zu laſſen, damit jeder ſeinen Teil erhält; aber auch derartige„Geſchäfte“ ſind örtlich und zeitlich begrenzt. Selbſt wenn Frankreich die eben erwähnten 40 Milliarden Noten voll in Gold einlöſen wollte, verblieben ihm weiter 42 Mrd., denen ein Goldbeſtand von etwa 25 Mrö. Frk. gegenüberſteht. Nur würde eine ſolche Entwicklung die franzöſiſche Wirtſchaft völlig zerſchlagen, weil die notwendig werdenden Krediteinſchränkungen verheerende Folgen für Handel und Gewerbe haben müßten. Iſt mithin ſchon theoretiſch eine Verteidigung des Franken möglich, ſo bleibt es der Praxis vorbehalten, die Goldfernwährung einzuführen, wodurch den Hamſterern der Ankauf dieſes Edelmetalls verweigert werden könnte. icht genug damit, würde eine energiſche Deviſenbewirt⸗ ſchaftung auch viele Noten und Gold aus ihren Verſtecken hervorlocken, ſo daß es alſo für die franzöſiſche Regie⸗ rung hinreichende Möglichkeiten gibt, die Frankenfeſtigkeit zu verbürgen. einem einzigen den: wenn der Falle können die Dämme über⸗ franzöſiſche Bürger völlig den liert und ſich nicht nur von ſeinem Beſitz an Geld⸗ ſondern auch on Aktien, Renten und Schwerten trennt. um dafür Gold oder Golodeviſen zu er⸗ Der Eintritt einer ſolchen Lage wäre denkbar, Naber iſt er noch nicht ſichtbar, ſo daß man an⸗ kann, das Pariſer Kabinett werde auch diesmal des Bankgouverneurs Tannery und unter An⸗ wendung der klaſſiſchen Methoden des Goldwährungs⸗ Gahlen, zahlen und nochmals zahlen) der erden. ſiſche Franken übte ſeit dem Abrücken Eng⸗ vom Gold eine beſondere Anziehungskraft auf die natirnale Deviſenſpekulation aus. Einer der führen⸗ anner Frankreichs hat unlängſt die Verluſte, die die is am Franken bisher erlitten haben, zu errechnen und kam zu dem Ergebnis, die Summe würde ausreichen, die ſchönſte Prunkſtraße von dri bis Leningrad dafür zu bauen, wo⸗ Her Betreffende nicht etwa nur an eine Autobahn te, ſondern auch entſprechende Gebäude errichtet ſehen e. Die„Fixer“ des Franken überſehen, daß Frank⸗ immer noch ein recht glückliches Land iſt, das auch ſtöhnt, wenn dazu keine Veranlaſſung vorliegt. Trotz . wierigkeiten in der Politik und der gähnenden e in den Kaſſen des Schatzamtes ſteht die Wirtſchaft chen eines neuen Aufſtiegs. Die erſten Konjunk⸗ ten haben ſich bereits angemeldet, und bei dem ge⸗ funden Aufbau, HGeſſen ſich die Wirtſchaft des Landes er⸗ freut, iſt das Gebäude nicht leicht zu erſchüttern. Jeden⸗ falls tun die Baiſiers gut, ſich vorläufig mit Geduld zu wappnen, zumal der engliſche und der amerikantſche Fonds durch ſtarke Frankenkäufe etwas für das„berannte“ Frank⸗ reich tun. Bei den übrigen Gliedern des Goldblocks liegen die etwas anders. Der bedächtige Holländer läßt ſo leicht aus der Ruhe bringen. Er hat auch keine ng dazu, wenn man ſich den neueſten Ausweis erlandſchen Bank anſieht, die im Notfalle wieder aube anziehen kann, um etwaige Störungs⸗ zu unterbinden. Allerdings bleibt die Währungs⸗ in den Niederlanden ziemlich labil. Die Ver⸗ en aber eines Tages ſtärker werden als das holländiſchen Kabinetts, und wenn Frankreich dhält, vermag ſich auf die Dauer jedenfalls auch Holland mit ſeinem ausgedehnten Tranſitver⸗ der alten Währungsparität nicht zu halten. In der Schweiz ſind die Verhältniſſe weit komplizier⸗ Hier hat der Bundesrat nur beſchränkte Vollmachten meine wirtſchaftliche Diktatur. Obwohl er ſich auch ener⸗ gegen den Gedanken ſträubt, mit Hilfe einer Deval⸗ 1 Luft zu ſchaffen, ſo klingt ſein„Nein“ doch nicht anz ſo feſt wie ehedem. Der Weg des franzöſiſchen t würde ſicher in Zürich bald nachgegangen werden, 8 nicht einmal ſicher iſt, daß der Schweizer bleibt, wenn der franzöſiſche Franken er⸗ ſolgreich verteidigt wird. Die Schweizer haben nun ein⸗ mal— wirtſchaftlich geſprochen— eine zu weite Weſte an. Sie muß ihnen erſt einmal auf den Leib zugeſchnitten werden, damit ſie wirklich paßt. * * Der Wochenausweis der Niederländiſchen Bank. zung der Goldbeſtände. Der Wochenausweis der Nie⸗ Bank zeigt eine Erhöhung der Goldbeſtände Mill. hfl. auf rund 628 Mill. hfl. Der Banknoten⸗ umlauf hat mit rund 787 Mill. hfl. einen geringen Rück⸗ gang von 90,8 Mill. hfl. erfahren. — Verlängerung des vorläufigen deuisch- schweizerischen Neiseverkehrs- Abkommens Wie man erfährt, iſt zwiſchen der deutſchen Regierung und der ſchweizeriſchen Regierung eine grundſätzliche Eini⸗ über die Verlängerung des vorläufigen Reiſever⸗ blommens vom 27. September bis zum 15. Dezem⸗ zuſtandegekommen. der Neuen Mannheimer Zeitung Waren und Märkfe * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 26. Nov. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſche durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 76/77 Kilo, November⸗Erzeugerfeſtpreis W 7 19,30; Wü 10 19,60: W 14 20,00; Wö 17 20,30 Roggen per Nov. durchſchnittliche Beſchaffenheit, 71/73 Kilo. Erzeugerfeſtpreis R 14 16,40; R 18 16,90; R 19 17,10; Braugerſte, Großhan⸗ delspreis 20,50—22,50; Induſtriegerſte 19,50— 20,50; Aus⸗ ſtichware über Notiz; ſchaffenheit 59—60 Kilo. Es können 50 Pfg. per 100 Kilo Aufſchlag berechnet werden. 18,75; heu loſe neu 8,25—9; Stroh drahtgepreßt neu 4,20—4,40 4.— Mehlnotierung(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 25 bis 30 v. H. Kernen Aufſchlag 1 4 Wieſen loſe neu 7,60—8; Kleeheu für die 100 Kilo. Reines Kernenmehl 3/ Auiſchlag. Weizenmehl mit einer Betmiſchung von 20 v. H. amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ Aufſchlag per 100 Kilo. Weizenmehl: Baſis⸗Type 790. Inlandsmahlung(bisher Weizenmehl 1) November W 7 27,10;'ö 10 27,60; W' 14 28,20; W' 17 28,20; Roggenmehl, Baß pe 997 bis 15. Aug. 1936 R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 23,50; Weizennachmehl 17,00; Weizenfuttermehl 13,50; Weizenkleie bis 15. Auguſt 1936 W 7 9,95:'᷑ 10 10,10: W᷑ 14 10.30;'᷑ 17 10,45; Roggen⸗ kleie bis 15. Juli 1936 R 14 10,10; R 18 10,40; R 19 10,50 J. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehl⸗ ſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Das Weizenangebot hat ſich weſentlich verknappt, während in Roggen von Württemberg, ſowohl als auch beſonders von Bayern ſtärkeres Angebot vorlag. Großes Intereſſe fand die Statiſtik der Marktberichtsſtelle beim Reichsnährſtand, nach welcher ein langſamer Getreideabfluß von der Land⸗ wirtſchaft, unveränderte Mühlen⸗ und kleine Lagerbeſtände feſtgeſtellt werden. Gerſte iſt ſchwach angeboten und geſucht. Nach Hafer beſteht weiterhin dringender Begehr. Mehl hat laufenden Abſatz, ebenſo Mühlennachprodukte. Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Nov.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 4,50; Jan. 4,45; März 4,3 Mai 4,— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 9 Jan; März 25; Mai 55. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stond. Middl. Schluß: Nov.(35) 654 Dez. 649; Jan.(36) 646; Febr. 644, März 642; April 629) Mai 637; Juni 635; Juli 633; Auguſt 628; Sept. 618; Oktober 611; Nov. 612; Dez. 611; Januar(37) 604: März 604; Mai 602; Juli 599; Okt. 591; Tendenz ruhig und ſtetig. * * Holzpreisbericht aus Baden. In der Zeit vom 14. bis 20. November wurden u. a. folgende badiſche Hölzer ver⸗ kauft: Nadelſtammholz a) Tannen und Fichten. Preis⸗ bezirk 7: Odenwald und Bauland. FA Walldürn aus Goͤe. Walldürn 1200 Fm. zu 65 v.., b) Forlen FA. For⸗ bach 1 96 Fm. zu 65—110 v.., i. M. 82 v.., FA. Forbach aus Ge. Gausbach 190 Fm. zu 70 v.., FA. Gernsbach aus Gemeinde Gernsbach 161 Feſtmeter zu 67 v. H.— Laubſtammholz: FA. Sinsheim aus Gde.⸗ und Privat⸗ waldungen 77 Fm. Buchen.—5. Kl. zu 75 v.., FA. Neckargemünd aus 3 Gemeinden 137 Fm. Buchen.—5. Kl. zu 75 v.., JA. Neckarſchwarzach aus Gde Guttenbach 100 Fm. Buchen.—5. Kl. zu 72 v.., F A. Neckarſchwarzach aus Gde. Bargen 200 Fm. Buchen.—4. Kl. zu 75 v.., FA. Neckarſchwarzach aus Privatwald 65 Fm. Buchen 1. bis 5. Kl. zu 75 v.., FA. Mosbach aus Gde Mosbach 390 Fm. Buchen.—5. Kl. zu 75 v..; ferner 110 Fm. Buchen .5. Kl. zu 70 v.., FA. Mosbach aus Gem. Neckarzim⸗ mern und Haßmersheim 130 Fm. Buchen.—5. Kl. zu 75 v.., FA. Eberbach aus Gde. Waldkatzenbach 20 Fm. Bu⸗ chen zu 70 v. H. für.—3. Kl. und G5 v. H. für.—8. Kl., FA. Buchen aus Gde. Götzingen 20 Fm. Buchen.—3. Kl. zu 75 v.., FA. Adelsheim aus Gde. Seckach 140 Im. Buchen.—5. Kl. zu 75 v. H. Nadelſtangen: Landesgrund⸗ preiſe für Nadelſtangen: Bauſtangen 1. K. 220, 2. Kl. 150 /, 3. Kl. 90 l, 4. Kl. 90 /, 2. Kl. 40 ,, 8. Kl. 80 l, 4. Kl. 20% je 100 Stück, 5. Kl. 60 /, Hopfenſtangen: 1. Kl. 50 ,, FA. Donaueſchingen aus 4 Gemeinden 24 000 Stück 55 v.., FA. Blumberg aus ſieben Gemeinden 40 300 Stück zu 55 v. H. * Leinöl⸗Notierungen vom 26. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſgat Pl. per Nov. 10(unv.); Leinſgat Klk. per Nov.⸗Dez. 125/16(1295); Leinſaatöl loko 5,9(25,10%); Dez. 24,9(unv.); Jan.⸗Febr. 3(24,10%); Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,6 lunv.); Baumwo t. ägypt. per Nov. 6¾6(678). Neuyork: Terp. 49,75(50,25). Savannah: Terp. 44,75(45,25). Geld- und Devisenmarki Zürich, 26 fonmber Gchluß amſſich) Konstantin. 245 pal 20, 8— Spanien 42.22½ͥ Prag 12.72 aka 250 london 15,2 f liellan! 299,30— Wersten 57,87 Oft. Penkel N 27065 Heuyor: 309,75 ßerlin 124,50— Fudspes I Legl. bed“ 1½¼ belgſen 52,.82½ ien oft. K. 38.90— beser.00 Kenatzged 2 lslſſens off 66,25— Aden 280,— LSMonefsgee“ 8 ½ Paris, 28 Nevember Gchluß amflich). 5 l 207.25 Hopenbagen 384.50] Wien 3 llelien 122.25 fond 10,27 berlin 619.50 Schwei: 491.75 Stockbom 384.— l Parschen 285,75 London, 28. Nemder(Sckluß emilith) Feuyom 493,82 Kopenhagen 22,0 Mosten 568,25 Schenbei 17256 Montre 498.52 Siocchom 19.39/ famznien 632.— Lokehama 4207 emsferdam 730.25 so 19,90— Honstantin. 613.—Auelraen 125,— boris 7497— kisssbon 100% aten 19— erte 17.85 Brüssee 29.20/ lleſsingors 226,94 en 28.25 osten: 21.75 lalen Prag 119.— Pencben 2,18 har 106,8 berlin 12.27 7% Bulapes l 27,— Buenos Ares 15,— f Itends Schweiz 18.28 ½ Belgrad 216— flo de Jan. 412.—] auf London 18,15 panien 385,18 olſe 400,— Hongkong.587 Südafrika 100,12 Hamburger Mefallnofierungen vom 26. November Kupfer Band- u. Straſts-Linn brief Geld Brief Led bezehlif Brief Geld bezahl Januar 44,7544, 75. 800,0 800.00.. Hüttenrohzin n 21.—25— februar 46, 45,25.. 800.0 felnsilber(AH. p. Kg)).. 58, 55,— Mir: 46.7546, Feingold 050 0. 284.79 April 47.2546.50 Al-plalin(Abfälle N Gmepr. Gil. 5. f). 310/200 Jun 5 Techn. reines plsfin juli 5 Detallpr,(A. p. gr....65] 3,80 Augus!! 5 deptemd. 5 tore Alle. R Antimon Negulas cines.(L l6.) 59,— 58,0 sio semb. 44,75 4475. 800,0 800,0. Jueckeilber(2 per flasche) 12.5012. 50 ezems. 44,75 44751. 800,000, 0.. J Wolframerz dünes.(in Sh.)... 35.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 27. Nov. (Mitgeterlt von der Deutſchen Baut bad Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiole Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 ie Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dto. 4 v. H Kupfer 3,45 je Gramm; Feingeld 2840 je Kilo, Feinſilber 57,80 60/ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. * Der Londoner Goldpreis betrug am 28. November 1935 für eine Unze Feingold 140 ſh 11 d= 86,5581, für ein Gramm Feingold, demnach 54,3669 Pence=.78290 l. * Ermäßigung der Zinn⸗Kurspreiſe. Dürch Bekannt⸗ machung K P 67 wurden am 27. Nov. die Preiſe ſür Zinn, nicht legiert, um 2/ und für Banka⸗Zinn um 3/ je 100 Kile ermäßigt. 5 Weitere Belebung am Roheiſenmarkt. Wie der Roh⸗ eiſenverband mitteilt, ſind die deutſchen Gießereien im November im Durchſchnitt gut beſchäftigt. Der Roheiſen⸗ bedarf iſt infolgedeſſen weiter geſtiegen. Auch der Bedarf der reinen Stahlwerke an Stahlroheiſen hat ſich erhöht. Die Nachfrage aus dem Ausland war rege und führte zu größeren Geſchäften. Passage-Kaufſhaus Saarbrücken Wieder 10 VH. Dividende Dieſes ſaarländiſche Warenhaus(Konzern Weſtdeutſche Kaufhof AG) berichtet über das am 30. Juni 1935 beendete Geſchäftsjahr, daß es ein befriedigendes und gegenüber dem Vorjahr verbeſſertes Ergebnis gebracht habe. Die Umſätze ſind namentlich als Folge der nach der Rückgltie⸗ derung auch im Saarland wirkſam gewordenen Auftriebs tendenzen der deutſchen Wirtſchaft um 5 5 v. H. geſtiegen. Die Umſtellung der Warenbeſchaffung auf die deutſche In⸗ duſtrie ging ſchnell und mit Erfolg vonſtatten. Der bis⸗ herige Verlauf des neuen Geſchäftsjahres hat befriedigende Umſätze gebracht. Im September 1935 wurden 80 v. H. des 4,5 Mill. franz. Franken betragenden Kapitals der Joſ. Levy Wwe. AG. in Neunkirchen zu günſtigen Bedingungen erworben. Dieſe Geſellſchaft hat den Namen in„Neunkirchner Kauf⸗ haus AG.“ umgewandelt, außerdem wurden Vorſtand und AR. neu beſetzt. Das Unternehmen wird als ſelbſtändiges Textilkaufhaus weitergeführt werden. Zur Vorbereitung der Bilanzumſtellung auf Reichs⸗ mark wurde eine Sonderrücklage III mit 3,785 Mill. franz. Franken neu gebildet. Die Gefolgſchaft erhält in Aner⸗ kennung ihrer Tätigkeit 100 000 Franken, außerdem wer⸗ den 150 000 franz. Franken dem Perſonal⸗Unterſtützungs⸗ fonds zugeführt. Der Warenrohertrag ſtellte ſich auf 12,089(10,444) Mill. Franken. Es ergibt ſich ein Reingewinn von 777 313 (653 630) franz. Franken, wozu 138 498(125 231) franz. Fr. Vortrag treten. Das Kapital von 3 Mill. franz. Fr. wird wieder mit 10 v. H. Dividende bedacht. Gleichzeitig mit der Franken⸗Schlußbilanz auf 30. Juni 1935 wird die As-Eröffnungsbilanz auf 1. Juli 1935 der GV. am 3. De⸗ zember vorgelegt. Nach der Eröffnungsbilanz belaufen ſich die Aktiven auf 2,709, die Schulden auf 0,678 Mill., das überſchießende Reinvermögen ſomit auf 2,030 Mill.. Dementſprechend wurde das Stammkapital feſtgeſetzt auf 15 Mill./ und 530 000% in Reſerve geſtellt. Auf tom. 100 franz. Fr. altes Kapital entfallen nach der Umſtellung 50. Im weſentlichen wurde bei den Bilanzpoſten der amtliche Umrechnungskurs zugrundegelegt. Der ersſe Münchener Brauereiabschluß Unveränderf 8 vH Dividende Die AG. Paulanerbrän Salvatorbrauerei und Tho⸗ masbräu AG., München, weiſt für das mit dem 31. Auguſt 1935 abgelaufene Geſchäftsjahr bei ordentlichen Abſchrei⸗ bungen in Höhe von 503 119/(542 497 /) einen Rein⸗ gewinn von 608 549(688 079)/ aus, ſo daß einſchließlich des Gewinnvortrages 770 754,(836 459%) Geſamtgewinn zur Verfügung ſtehen. Hieraus ſollen zunächſt zur Ab⸗ ſchreibung von Aktivzugängen auf kurzlebige Gegenſtände 100 642(170 174)„ verwendet werden. Ferner iſt die Aus⸗ ſchüttung von wieder 8 v. H. Dividende vorgeſehen, wovon 2 v. H. aus den Erträgniſſen aus Beteiligungen ſtammen. 164 952(162 205)/ werden weiter vorgetragen. * Einrichtung eines weiteren Reichsmarkſonderkontos Braſilien. Der Leiter der Reichsſtelle für Deviſenbewirt⸗ ſchaftung hat angeordnet: Für den Bancv do Braſil, Rio de Janeiro iſt bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Ge⸗ ſellſchaft, Filiale Hamburg, in Hamburg, ein weiteres „Reichsmarkſonderkonto Braſilien“ eingerichtet worden. Verbindlichheiten aus dem Warenverkehr mit Braſilien können nach den allgemeinen Beſtimmungen über die Art und Weiſe der Zahlung für die Wareneinfuhr aus Bra⸗ ſilien auch über dieſes„Reichs markſonderkonto Braſilien“ beglichen werden. * Führerprinzip bei den Verſicherungsgeſellſchaften der DAF. Nachdem bereits vor längerer Zeit Direktor A. Braß zum Leiter des Deutſchen Verſicherungskonzerns berufen worden war, ſind nunmehr von den Aufſichtsräten Direktor Pollmann, bisher Allianz und Stuttgarter Verein, zum Vorſitzenden der Vorſtände der Volksfürſorgegeſellſchaf⸗ ten und Direktor Kratochwill zum Vorſitzenden der Vor⸗ ſtände der Geſellſchaften Deutſcher Ring beſtellt worden. Damit iſt in den Verſichexungsgeſellſchaften der Deutſchen Arbeitsfront das Führerprinzip durchgeführt. Beauftrag⸗ ter des Schatzmeiſters für alle drei Geſellſchaften iſt Di⸗ rektor A. Braß in Berlin. In der Aufſichtsratsſitzung der Ring⸗Geſellſchaften wurde berichtet, daß Amtsleiter Spie⸗ wok ſein Amt als Aufſichtsratsmitglied wegen Arbeits⸗ überlaſtung niedergelegt hat. Der Aufſichtsrat wird der demnächſt ſtattfindenden HV die Wahl des ſtellvertretenden Schatzmeiſters der Daß Pg. Halder zum Auſſichtsratsmit⸗ glied vorſchlagen. Ferner nahm der Aufſichtsrat zur Kenntnis, daß Direktor Zieſchang aus allen Vorſtänden der Ring⸗Geſellſchaften ausgeſchieden iſt. Der Aufſichtsrat der Voltsfürſorge hat die Einführung der Sturmſchädenver⸗ ſicherung beſchloſſen. * Münchner Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft.— Keine Er⸗ höhung der Kapitaleinzahlung. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung der HV. machte der Vorſitzende des AR., Herr v. Finck, nochmals auf das günſtige Ergebnis des ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahres aufmerkſam, das geſtatte, 14 (12) v. H. Dividende zur Verteilung zu bringen und gleichzeitig eine weitere erhebliche Dotierung der Ver⸗ ſorgungskaſſe der Gefolgſchaft vorzunehmen. Von mehreren Seiten ſei der Verwaltung die Anregung gegeben worden, bei den mit 50 v. H. eingezahlten, im Jahre 1929 aus⸗ gegebenen Namensaktien von dem Recht der Kapital⸗ ein zahlung Gebrauch zu machen. Die Verwaltung konnte ſich dieſe Anregung nicht zu eigen machen, da ſie die ungleiche Behandlung der beiden Stammaktienkategorien aus Gründen der Billigkeit nicht für angebracht hielt. Bei Geſellſchaften, bei denen das Aktienkapital nur zu einem geringen Teil einbezahlt ſei, lägen die Dinge anders. Dort beſtehe ein Intereſſe, das Verhältnis zwiſchen ein⸗ bezahltem und nichteinbezahltem Aktienkapital umzuge⸗ ſtalten, um den aktiven Poſten„Forderung an die Aktio⸗ näre“ durch entſprechende Ueberweiſungen im Laufe der Zeit herabzumindern. Bei der Münchner Rückverſicherungs⸗ Geſellſchaft, deren Grundkapital von 20 Mill./ mit 12 Mill./ voll und mit 8 Mill./ zu 50 v.., alſo mit 16 Mill., einbezahlt iſt, beſtehe dieſes Intereſſe nicht. Darnach genehmigte die Verſammlung den be⸗ kannten Abſchluß und erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Neu in den Auſſichtsrat gewählt wurde Reichs⸗ miniſter a. D. Dr. Kurt Schmitt aus Berlin. * Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt— 5(4) v. H. Divi⸗ dende in Ausſicht genommen. In Beſtätigung der Ankün⸗ digung von Mitte September über den befriedigenden Verlauf des Geſchäftsjahre 1933/5 teilt die Metallgeſell⸗ ſchaft mit, daß die Bilanzarbeiten zwar noch nicht beendet ſind, daß indeſſen der Abſchluß ſich bereits in großen Zügen überblicken laſſe. Darauf geſtützt, beabſichtigt der Vorſtand, die Verteilung einer Stammaktiendividende für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1934/5 in Höhe von 5 v. H.(4 v..) auf 33,4 Mill.„ Stammaktien dem AR. vorzuſchlagen, neben der 6 v. H. auf 1,86 Mill.% VA. Bei dieſem Vorſchlag wird die Möglichkeit ausreichender Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen gegeben ſein. * Sächſtſches Gußſtahl⸗Werke Döhlen.— 4 v. H. Divi⸗ dende. Das mit dem 30. Juni 1935 beendete Geſchäftsjahr brachte auch der Sächſiſchen Gußſtahl⸗Werke Döhlen A geſteigerte Erzeugung und Abſatz. Die Geſellſchaft iſt daher in der Lage, nach einer langen Pauſe wieder eine Divi⸗ dende, und zwar von 4 v. H. auszuſchütten. Der Roh⸗ ertrag erhöhte ſich auf 12,73(7,60) Mill. 4, zu denen noch 0,21(0,34) Mill.„ außerordentliche Erträge treten. Es verbleibt ein Reingewinn von 518 780(69 104] 4. Das AK beträgt unverändert 6 Mill. 4. Die Ausſichten des neuen Geſchäftsjahres beurteilt die Verwaltung auf Grund des vorliegenden Auftragsbeſtands und des bisher weiterhin befriedigenden Geſchäftganges zuverſichtlich(o. HB 14. De⸗ zember). * Abnehmende Schuheinfſuhr. Im Oktober 1935 wurden 8188(11024) Paar Lederſchuhe aller Gewichtsklaſſen ein⸗ und 49 634(60 725) Paar ausgeführt. 5 Mittag-Ausgabe Nr. 546 — Nhein-Mainische Abendbörse Geschäfislos Frankfurt, 28. Novem An der Abendbörſe herrſchte bei Eröffnung 0 ſpäterhin faſt völlige Geſchäftsſtille. Kundſchaft und 5 verblieben in ihrer Zurückholtung. Indeſſen wor die Grunb⸗ ſtimmung keineswegs unfreundlich, vielmehr nannte Man die Berliner Schlußnotierungen durchweg gut behauptel J Farben kamen mit unv. 149,50 zur Notiz. Am Renten. markt lagen zertif. Dollarbonds nach der lebhaften Auf⸗ wärtsbewegung im Mittagsverkehr etwas ſchwächer, e 6proz. Preußen mit 6176(81,75), 7proz. Spargiro mit 90 (61,50). Altbeſitz, Zinsvergütungsſcheine und Kommungl⸗ umſchuldung ſowie ſpäte Schuloͤbuchſorderungen lagen sehr ſtill und unverändert. Die Abendbörſe blieb bis zum Schluß überaus ſtill und brachte keine bemerkenswerten Veränderungen mehr. Die Grundſtimmung blieb freundlich. Die Kurſe konnten ſich im Vergleich zum Berliner Schluß meiſt gut behaugten nur ganz vereinzelt wurden ſie um Prozentbruchteile her⸗ untergeſetzt. Renten lagen ebenfalls weiter ſehr ſtill. Nachbörſe: Ohne Geſchafe I Farben 140,50. * Börſenkennziffern. Die Aktienkennzifferg ſtellen ſich für die Woche vom 18.— 23. November auf 995 gegen 88,93 in der Vorwoche, für 4,5proz. Wertpapiere auf 94,91 gegen 94,92. 5 Banca d' Iſalia seßf den Goldankaufspreis fes Die Banca'Italia hat nunmehr einen amtlichen Preiz für Goldankäufe feſtgeſetzt. Jedes Gramm wird mit 15,50 Lire bezahlt. * Vom nationalen Spartag. Am Nationalen Spartog ſind bei den öffentlichen Sparkaſſen 316 684 gegen rund 291 000 Einzahlungen auf Sparbücher im Vorfahr erfolgt. Die Geſamtſumme der Einzahlungen belief ſich auf 857 (28,6) Mill., der Durchſchnittsbetrag der einzelnen Ein⸗ zahlung auf 84(98) l. * Aktionäraufragen in der Muag.— HV.— Güuſtige Geſchäftsausſichten bei den Beteiligungsgeſellſchaften. In der v. HV. der Maſchinenbau Unternehmungen Ach, wurde mitgeteilt, daß die Hauptbeteiligungen, die Demag und die Schieß⸗Defrieß AG., zur Zeit ſehr gut beſchäftigt ſeien und mit Gewinn arbeiteten. Der Hinweis eines anfragenden Aktionärs auf die jahrelange Dividendenloſigkeit der Muag gab der Verwaltung Aulaß zu erklären, daß vielleicht der Tag nicht mehr fern ſei, an dem eine Dividendenausſchüt⸗ tung möglich ſein werde. Man müſſe bei Beurteilung der Lage bei der Muag berückſichtigen, daß die Geſellſchaſt ſeinerzeit auf Wunſch der Aktionäre entgegen den urſprüng⸗ lichen Verwaltungsabſichten nicht ſaniert worden ſei. In⸗ zwiſchen ſei auch ohne Sanierung eine weitergehende Bilanzbereinigung durchgeführt worden. Die Lage im Muag⸗Konzern ſei weſentlich günſtiger als bei einer Reihe von anderen deutſchen Maſchinenfabriken, die der Kriſe det vergangenen Jahre zum Opfer gefallen ſeien. Nach dieſen Erörterungen wurde der Abſchluß für 1934/5 einſtimmig genehmigt und beſchloſſen, aus dem Gewinn von 174 724 1 der Reſerve 8 736„ zu überweiſen und den Reſt vor⸗ zutragen. 5 * Oberlauſitzer Zuckerfabrik.— 7(3) v. H. Dividende. Die Oberlauſitzer Zuckerfabrik AG., Löbau i. Sa, ſchließt das Geſchäftsjahr 1934/35 mit 0,079 Mill./(i. V. 0059 Mill. /) Reingewinn ab, woraus je 7 v. H. Dividende auf Stamm⸗ und Vorzugsaktien verteilt werden ſollen(i. B. 9 v. H. auf Stammaktien, 5 v. H. auf Vorzugs⸗Namens⸗ aktien und 8 v. H. auf 625 440 Vorzugs⸗Inhabe rellen, die inzwiſchen in Stammaktien umgewandelt würden Als Gewinnvortrag verbleiben 4382. Die v. HV. iſt für den 27. November einberufen. 1 * Zuckerfabrik Holland AG., Köthen.— Dividendenlos. Die zum Konzern der Mitteldeutſchen Zuckerfabriken Halle Roſitz⸗Holland gehörende Zuckerfabrik Holland Ach. Köthen, weiſt für das Geſchäftsjahr 1934/35(31. Mai) nach 0 4% (51 745)/ Abſchreibungen einen Reingewinn von 3589 A4 aus. Aus dem vorjährigen Reingewinn von 188 901 4 wurden nach Ueberweiſung von 143 961/ an den Reſerve⸗ fonds 5 v. H. Dividende auf das AK von 888 000& aus: geſchüttet. Der Rückgang im Gewinn iſt nach Mitteilung des Vorſtandes darauf zurückzuführen, daß die Hackfrucht ernte mengenmäßig und der Güte nach weſentlich ſchlechter ausfiel als im vorigen Rekordjahr. 55. * Rodi u. Wienenberger AG, Pforzheim(Bijonterie⸗ und Kettenfabrikation].— Neuer Verluſt. Die Geſellchalt, einer der größten, wenn nicht gar der größte, Betriebe der Pforzheimer Induſtrie, kann im Geſchäftsſahr 1934/5, das mit dem 30. April abſchließt, eine Umſatzſteigerung, gegen⸗ über dem Vorjahre verzeichnen. Sie war jedoch nicht hroß genug, um zu einer Rentabilität gelangen zu können, vielmehr iſt durch die Abſchreibungen, welche im ſeitherigen Umfang beibehalten wurden, nochmals ein Verlust ee den, der jedoch kleiner als im Vorjachr iſt. Die bekann 10 Exporthemmungen verurſachten im Auslandsgeſchäft na wie vor große Schwierigkeiten. Es ſeien aber ane einer Beſſerung in der Weltwirtſchaftslage erken 950 welche, wenn keine Rückſchläge eintreten, all mählich 1 75 Hoffnung auf beſſere Abſatzverhältniſſe berechtigen wi 15 Im deutſchen Geſchäft ſei eine weitere Belebung 15 be zeichnen, ſo daß im neu begonnenen Geſchäftszahr, biz ſchäftigung weitere Fortſchritte gemacht habe. Die Ver 1 lichkeiten aus weiterbegebenen Wechſeln belieſen ſich 15 80. April 1935 auf 909 965 J. Der Bruttoertrag 04 00 2,6(2,29) Mill.. Nach 0,08(unv.) Anlage⸗ und 9700 1510 Mill./ anderen Abſchreibungen verbleibt ein Ver 9150 1 92 011(44.407) 4, der ſich um den Vortrag auf 1057 erhöht und vorgetragen werden ſoll, bei unn. 1 5 Die * Von den Obſtmärkten.— Die Ernte beende. gen * Von den Obſtmärkten.— Die Ernte beendet. ee ſtärker aus den Lagern der größeren Erzen ge geteerte ſchaften und denen des ee da die Ern als beendet angeſehen werden kann. b * Zanchnte de agel an Friſcheiern. Am 1 hat das Angebot in deutſchen Friſcheiern int schuß ebiete zirken eine Beſſerung erfahren. Einige Ueberſchufgeng waren ſogar bereits in der Loge, der Hauptveſe iin ole deutſche Friſcheier 25 8 zu ſtellen, die ſie Zuſchußgebiete weiterleitet. 55 5 e der deulſchen Rauchtabakfabrikanten. 7 90 v. H. für Verlängerung des Kartells. eee 115 Heidelberg in einer gut beſuchten Verſammlung, de eile tell Deutſcher Rauchtabakfabrikanten. Dabei 1 Reihe von Beſchlüſſen über Verkaufsfragen gefche alen die Stimmung über die Verlängerung des in 5 ee ablaufenden Kartells zu hören, wurde darüber a gels mit Dabei ergab ſich, daß die Verlängerung des Kar schlagen mehr als 90 v. H. der anweſenden Stimmen vorge wurde. Frachfenmarkt Duisburg- Ruhrort 5 5 Die Nachfrage nach Leerraum war heute nicht befunden rege. Erſt gegen Abend konnten für berg är Ruhrort Kähne zu unveränderter Fracht von.30 4 bi 0 und 1,50„ ab Kanal Baſis Mainz— Mannhet gegeben werden. Auch die Talfrachten ſowie die Schlepp⸗ löhne blieben nach allen Aiungen unverändert. agen. „wei Millionen Tonnen im Baſler Haſen, bend Bft Am letzten Samstag, den 23. November, wur 5 Tonne Rheinhafen zum erſten Male die zem 0 in einem laufenden Jahre an Gütern umgeſchl emillionf dem im Jahre 1930 zum erſten Male die te Umſchlag⸗ Tonne Umſchlag erreicht wurde. Damit iſt die u bereits menge des Jahres 1934 von.897 Mill. i. im November überſchritten. Beinahe alle Sch d gargan, tone, an der Spitze die Kantone Baſel, Zunch Rhein⸗ Bern, ſind an der ſteigenden Benutzung des 1 bafens beteiligt. Ein wichtiger Faktor iſt die Pundes⸗ des Güterverkehrs auch für die Schweizeriſchen der Ab- bahnen, in deren Händen zu einem großen b i transport liegt. Die Schiffahrtskreiſe wieder! 15 der Erreichung der Rekordmenge von Mill. beckens in Forderung nach Erſtellung eines zweiten Hafen Kleinhüningen und weiterer Lagermöglichkeiten Birsfelden. * 5 75 0 gepachtete esſteblu Hleinſied länbefrag deß Stab des All! ſlachenint Weiteres lh des Gkundſtü Sleblung Aleinſiedl einer Gr Das geſa dwei Ein 4 fta: Aaftwag 1 Uhr e enoſtraße Ettaßenk en Stu zuſam! ſhleudert unh eine Hive ei leß te. 1 ih * Pfo⸗ heimer B ber durch unden. 2 Jahren e Et war des Deut drohe * Titi Arückga mation 2 Elabion, dhe des ligt, wir en M gen. Das ein gutes Schne Ir. L Direktor Karl We deß A6 Carl hrenprä keinen Lo Fahrt in burg, 1 ber 90 1 Ahuchen, cher vr em unvt ene Wo die Ruh kerkranz erlbrüde herben, aüßen. hes beſ Noniers L. Sc geuert Handantt lch, di merkenn en Agri amm - W 1 1 d 0 11 nd 8 ketlenden genden Muag cht der 8ſchüt⸗ ug der lſchaſt prüng⸗ In⸗ jehende je im Reihe iſe der dieſen timmig 724 K ſt vor⸗ dende. ſchließt „ 0,0609 ide auf (i. B. amens⸗ aktien, d. Als füt den denlos, Halle⸗ köthen, 90 468 589 4 361.4 eſerve⸗ Haus⸗ teilung rucht⸗ echter uterie⸗ lſchaft, be der 5 das gegen⸗ nicht Ueber igte in Kar⸗ E eille Um onaten timmt. 8 mit hlagen onders chlepp⸗ lagen. Bafler Tonne noch⸗ lionſte Mittwoch, 27, November 1935 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Weinheim, 26. Nov. Eine neue Siedlung 1 Weinheim in der Nähe des Stahlbades ent⸗ chen. Zur heſſeren Verwertung des Weinheimer Almendgebtetes, das nach Heſſen zu im Weſten 10 und teilweiſe vier bis ſechs Kilometer vom busbetrieb der Nutzungsberechtigten entfernt liegt, len im Weg der landwirtſchaftlichen Anſiedlung 6 bi8„ Neubauernſtellen in Erbhof⸗ tröße errichtet und 20 bis 30 Betriebe durch den werb von Anliegerland auf Erbhofgröße Mir i bracht werden. Die zur Umſiedlung bereiten Land⸗ girl geben ihre Parzellengrundſtücke— eigene wie zuachtete— zum Austauſch an die Badiſche Lan⸗ eſteblung. Dieſe gibt das zuvor von der Stadt aworbene geſchloſſene Allmendgelände an dieſe Sied⸗ a weiter. Ein Ausgleich gegen die in früheren gohrzehnten eingeriſſene Parzellenwirtſchaft ſoll ge⸗ chen werden. 5 8 Außerdem wird das Projekt der vorſtädtiſchen Aleinſtedlung zur Ausführung kommen. Die Ge⸗ lünbeſrage iſt gelöſt. Es findet das Gelände weſtlich 166 Stahlbabs nördlich der OGG⸗Linte beiderſeits den Allmendwegs Verwendung. Der Geſamt⸗ ſlaheninhalt der Siedlung beträgt 16,5 Hektar. Heiteres Privatgelände von zwei Hektar wird nörd⸗ uch des Allmendweges durch Neueinteilung der Grundſtücke zu Bauplätzen für Eigenheime in die Fledlung einbezogen. Die eigentliche vorſtädtiſche gleinſieblung wird etwa 120 ſtaoͤteigene Bauplätze in ener Größe von etwa 1000 Quadratmeter umfaſſen. dos geſamte Siedlungsgelände iſt fruchtbares Acker⸗ dei Kraftwagen ſtoßen zuſammen Eine Frau auf dem Bürgerſteig getötet F KLarlsruhe, 26. Nov. Zu einem ſchrecklichen Araftwagenunfall kam es geſtern vormittag vor Ahr an der Straßenkreuzung Hirſchſtraße—Süd⸗ enoſtraße. Auf der an und für ſich ſehr überſichtlichen Ettaßenkreuzung fuhren ein Karlsruher und en Stuttgarter Wagen mit großer Wucht üſammen, wobei der eine Wagen beiſeite ge⸗ hlenbert wurde, ſich an den Boroͤſteinen überſchlug uh eine auf dem Bürgerſteig ſtehende Frau, die Alwe eines Reichsbahningenieurs, tödlich ver⸗ leß te. ſpezheimer Vergſteiger ee in den Vergen verunglückt Pforzheim, 26. Nov. Einer der beſten Pforz⸗ heimer Bergſteiger, Adolf Roth, hat am 19. Novem⸗ ler durch Unglücksfall den Tod in den Bergen ge⸗ lünen. Der Verſtorbene, der nur ein Alter von 98 Jahren erreichte, erfreute ſich allſeitiger Beliebtheit. Ai war Ausſchußmitglied der Sektion Pforzheim es Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins. drohe Volſchaft für den Wintersportler Daß erſte Eis in Titiſee Titiſee, 28. Nov. Durch den ſtarken Tempera⸗ f kurückgang der letzten Tage hat ſich jetzt im Eis⸗ klion Titiſee das erſte Eis gebildet. Das Zubion, das in 900 Meter Höhe in unmittelbarer ache des Titiſees mitten im herrlichen Hochwald lig wird bei gleichbleibenden Witterungsverhält⸗ üſſen Mitte dieſer Woche den Eislaufbetrieb eröff⸗ len Das Eis, mit dem das Stadion bedeckt iſt, iſt ein gutes Kerneis. Schnauferl-⸗Brüder ehren Carl Venz Ir Ladenburg, 27. Nov. Unter Führung des Rektors der Mannheimer Daimler⸗Benz⸗Werke, kal Verner, begab ſich eine ſtarke Abordnung ud AS. Sektion Baden⸗Pfalz, zum Mannheimer karl⸗Benz⸗Denkmal, um bort ihrem toten khrerpräſtdenten anläßlich ſeines 91. Geburtstages auen Lorbeerkranz zu widmen. Alsdann ging die gaht in die 2000 Jahre alte Römerſtadt Laden⸗ zürg um die Grabſtätte des Autverfinders, der 1 90 Jahre im ſtillen Ladenburg gelebt hat, auf⸗ ſiuhen. In treuem Gedenken widmete Karl Fi⸗ her von der Verkaufsſtelle Daimler⸗Benz AG. am unvergeßlichen Schöpfer des Autos tiefempfun⸗ 10 Vorte des Dankes und Gedenkens. Die Ruhe⸗ lie Ruheſtätte des Erfinders wurde mit einem Lor⸗ härkranz geschmückt. Dann drängte es die Schnau⸗ falbrüder, die Zeugin aus der erſten Zeit des Auto⸗ mens, Frau Berta Benz, in ihrem Heim zu be⸗ fuer. Ein Beſuch im Stammlokal des Autoerfin⸗ 5 beſchloß die Fahrt, die zur Ehrung des Auto⸗ löniers unternommen worden war. 8 . gen hriesheim, 28. Nov. Die Freiwillige Mana we her führte unter Leitung des Kom⸗ lurch 11 Carl Sommer ihre Schlußübung 1 5 ie in allen Teilen wohl gelang und auch die len 3 Kritik des Kreisfeuerwehrkommandan⸗ ſalhrtcola(Ladenburg) fand. Eda gemütliches aaͤmmenſein bildete den Abſchluß der Uebung. fate de cbeim. 26. Nov. In der Burg Windeck äh le Schuhmacher⸗ und Gerberinnung ihr 2b⸗ 10 ges Stiftungsfeſt. Der Landesver⸗ Reede hatte als Vertreter ſeinen ſtellver⸗ Neunten, Bezirksvorſitzenden, die Nachbarſtadt Ae ihren Obermeiſter entſandt. Innungs⸗ ein 15 er Sattler begrüßte die Erſchienenen. hun dubammer war das äußere Zeichen der een 0 00 die Lanbdesführung. Der Kreishand⸗ Aa üpler Pfliegendörfer überreichte eine Büſte il 28 ds Herr Biſon gratulierte im Namen Len funf 6055 Mit der ſilbernen Ehrennadel wur⸗ Shuhm Gründungsmitglieder ausgezeichnet: Frau ken elermeiſter Hartmann Wwe. Jak Schmitt egfahrt, Johann Albert, Matthäus Scheu. 15-20 Neubauernſtellen werden eingerichtet land, teilweiſe mit Obſtbaumbeſtand. Die Arbeiten werden ſo beſchleunigt, daß im nächſten Sommer die erſten Vorſtadtſiedler einziehen können. Bürgermeiſter tagten in Wiesloch O Wiesloch, 27. Nov. Unter Vorſitz des Landrats Schäfer, Wiesloch, und unter Anweſenheit von Kreisleiter Bürgermeiſter Otto Bender, Wies⸗ loch, fand im Wieslocher Bezirksratsſaal eine Bür⸗ germeiſterverſammlung und in Verbindung damit eine Bezirksverſammlung des Bad. Ge⸗ meindetages ſtatt, deſſen Bezirksvorſitzender, Bür⸗ germeiſter Laier, ebenfalls der Verſammlung an⸗ wohnte Zu Beginn der Verſammlung ſprach Kreis⸗ funkſtellenleiter Rachel über die Notwendigkeit der Beſchaffung von gemeindeeigenen Rundfunkgeräten und Verſtärkeranlagen zur Auswertung der durch die nationalſozialiſtiſche Regierung geſchaffenen Rundfunk- und Propogandaeinheit. Nach Erledi⸗ gung dieſes Punktes veferierte Bezirkstierarzt Ve⸗ terinärrat Köhler über die Bekämpfung des ſeuchen⸗ haften Verkalbens des Rindviehs. Ueber die neu errichteten Geſundheitsämter und die ihnen zugewieſenen Aufgaben auf erbbiologiſchem und ſeuchenpoltzeilichem Gebiet ſprach Medizinalrat Dr. Schiffmann vom Geſundheitsamt Heidelberg, während Landrat Schäfer einen Vortrag über die nun vorzunehmende Erfaffung der Jahrgänge 1915 und 1916 und das neugeregelte Freiwilligenver⸗ fahren hielt. J!!! e Beamtengroßkundgebung in Offenburg * Offenburg, 27. Nov. In Offenburg fand eine Groß⸗Kundgebung des Amtes für Beamte ſtatt, an der über 2000 Beamte aus allen Fachſchaften teil⸗ nahmen. Im Mittelpunkt ſtand die einſtündige Rede des Gauunterrichtsleiters beim Arbeitsgau 27/ Ba⸗ den, Pg. Oberfeldmeiſter Reich, der ausführlich über den Gedanken der Volksgemeinſchaft im allgemei⸗ nen und im beſonderen über den beim Reichsarbeits⸗ dienſt ſprach.„Eine führende Rolle“, ſo etwa führte Pg. Reich in ſeiner Rede aus,„unter den Organi⸗ ſationen, die der Volksgemeinſchaft dienen, nimmt der Reichsarbeitsdienſt ein. Seine wichtigſte Auf⸗ gabe iſt die Erziehung der ihm anvertrauten Jugend zur Arbeit und durch dieſe Arbeit zum deutſchen Menſchen. Der Arbeitsdienſt hat durch die Ein⸗ führung als Pflichtarbeitsdienſt ſeit dem 1. Oktober eine beſondere Bedeutung erlangt. Hier lernt der junge Deutſche praktiſchen Nationalſozialismus üben. Im Glauben und im feſten Vertrauen auf den Füh⸗ rer, der uns Führern des Arbeitsdienſtes die Auf⸗ gabe geſtellt hat, die jungen Arbeitsmänner zum Nationalſozialismus erziehen zu dürfen, erfüllen wir nach beſten Kräften dieſe unſere Aufgabe.“ Schopfheim erhält eine Ehrenbürgerin Schopfheim, 27. Nov. Zur Ghrenbürge⸗ rin der Stadt Schopfheim wurde Freifrau Emmy v. Roggenbach ernannt. Die neue Ghrenbürgerin iſt die letzte Namensträgerin eines alten Wieſentäler Adelsgeſchlechts, das ſich ſchon im Jahre 1350 hier niedergelaſſen hatte. Angehörige des Geſchlechts ſind auch in der alten Stadtkirche be⸗ graben. Zwiſchen der Stadt und dem Adelsgeſchlecht herrſchten Jahrhunderte lang die freundſchaftlichſten Beziehungen. Einer der bedeutendſten Männer des Geſchlechts war Franz von Roggenbach, der 1861 bis 1865 badiſcher Miniſter und Reorganiſator der babiſchen Armee war. Bismarck übertrug ihm im Jahre 1871 die Einrichtung und Ausſtattung der Straßburger Univerſität, eine Aufgabe, die er in glänzender Weiſe löſte. Freifrau von Roggenbach, die ihren neuen Wohnſitz in Freiburg bezieht, hat den Familienſitz in Ehner⸗Fahrnau für den Kauf⸗ preis von 85 000 Mark an Geheimrat Dr. Zapf⸗ Heidelberg verkauft, der ihn nach größeren baulichen Veränderungen als Wohnſitz nehmen wird. Blick ins badiſche Frankenland * Oſterburken, 26. Nov. Ein noch rüſtiger Alt⸗ veteran iſt Landwirt Martin Häfner von Groß⸗ eicholzheim(Amt Adelsheim), der im Kreiſe ſeiner Kinder, Enkel und Urenkel ſeinen 90. Geburts⸗ tag feiern konnte. Er iſt der einzige dort noch lebende Feldzugsteilnehmer von 1866 und 1870/74. Als junger Rekrut geriet er 1866 bei der Vertei⸗ digung der Mainlinie in preußiſche Gefangenſchaft und war bis zur Beendigung des Krieges in Köln interniert. Den Feldzug von 1870/1 machte Häfner beim Grenadierregiment 114 von Anfang bis zu Ende mit.— Kaplan Schork, der bis vor andert⸗ Halb Jahren in Walldürn wirkte und zuletzt an der Jeſuitenkirche in Heidelberg tätig war, wurde der Pfarrei Bop¾berg als Pfarrverweſer angewieſen. L. Hockenheim, 28. Novbr. Kaufmann Friedrich Heilmann, der vor einigen Wochen das Feſt der goldenen Hochzeit begehen konnte, feierte jetzt in guter Geſundheit ſeinen 80. Geburtstag. * Kuppenheim(Murgtal), 26. Nov. An der Stra⸗ ßenkreuzung Kuppenheim⸗Muggenſturm und Rauen⸗ tal-Biſchweiler ſtießen vormittags zwei Perſonen⸗ kraftwagen derart zuſammen, daß ſie ſich überſchlu⸗ gen und völlig in Trümmer gingen. Der eine Auto⸗ fahrer kam mit leichten Verletzungen davon. Da⸗ gegen wurde der andere, der aus Raſtatt ſtammende Arzt Dr. Zimmermann erheblicher verletzt. Die Schulöfrage iſt noch nicht geklärt. 1 Laufende Einnahmen kann ſich leicht verſchaffen, wer gute Beziehungen hat, beſonders zu Großunternehmen, ſei es auch nur zu einzelnen, durch empfehlungsweiſe Geſchäfts⸗ vermittlung für altbek., hochangeſ. Weltfirma, deren Geſchäftsgegenſtand von jedermann gebraucht wird. Einmal hergeſtellte Verbindung ergibt automatiſch 5 Zuſchriften unter H J 131 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. fortgeſetzten Ver dienſt. 9894 Ingenieur Hüdraunker tüchtige selbständige Kralt, ges mit Werkstatter fahrung für Leitung der Konstruktionen und des Betriebes gesucht. Angebote unter HL 138 a. d. G. 1 verſenkbare u. 1 Schrank⸗ Nähmaſchine, Gasherd, m. Backofen verk billig Müller, Emil⸗Heckelſtr. 5, a. Wald park. 9487 Perfekt. Bütettfraulein (keine Anfängerin) f. ſof, geſucht. Vorzuſtell. vormittags. 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Chaiſel Diwan. v. G 7, 28, 8 Tr. l. 4123 leicht heizbar, * 4100 B 6. 16, pt. 11. Seite Nummer 348 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, L. Nopenber 0 Landauer Kommunalpolitik Der Nachtragshaushalt wird genehmigt * Landau, 25. Nov. In einer Sitzung der Ratsher⸗ ren wurde die Aufſtellung eines Nach⸗ tragshaushaltes genehmigt. Der Haus⸗ haltsplan für 1935, der zu Beginn des Rechnungs⸗ jahves aufgeſtellt wurde, beziffert ſich insgeſamt auf 4764 740 Mark und war in allen ſeinen Teilen in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen. Aus dem den Ratsherren gegebenen Bericht über die Finanzlage der Stadt, wie ſie ſich nach Abwick⸗ lung des Halbjahres darſtellt, geht hervor, daß die Finanzen der Stadt oͤurchaus geſund ſind und trotz der Bereitſtellung von außerordentlichen Mitteln für die Arbeitsbeſchaffung das Gleichgewicht zwiſchen Einnahmen und Ausgaben nicht gefährdet iſt.— Der Erwerb der Villa Streccius für 35 000 Mark durch die Stadt wurde gutgeheißen und der Einführung des Schlachthofbenützungszwanges für Hausſchlachtungen ab 1. April 1936 zugeſtimmt. Am die Errichtung des Oggersheimer Ehrenmals ud. Oggersheim, 26. Nov. Die in der Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft vereinigten alten Front⸗ kämpfer beabſichtigen jetzt, den ſchon viele Jahre ſchwebenden Plan der Errichtung eines Helden⸗ ehrenmals für die im Weltkrieg gefallenen Söhne Oggersheims bald zu verwirklichen. Es wurde be⸗ ſchloſſen, dieſe Frage zuſammen mit der Stadtver⸗ waltung nunmehr einer endgültigen Löſung zuzu⸗ führen. Man beabſichtigt, den Denkmalfonds, der bereits einen Grundſtock von 1500/ ausweiſt, zu verſtärken und auch die Gemeinde um einen Zuſchuß zu bitten. * Haßloch, 26. Nov. Die in der vorigen Woche als vermißt gemeldete Ehefrau Hopp wurde geſtern in der Nähe des Forſthauſes Silbertal tot aufgefunden. Ihre Handtaſche ſowie Mantel und Schuhe fand man im Lindenberger Wald an verſchiedenen Stellen. i Jugendhilfe im neuen Staat Die Schulung der NS. Jugendhilfe-Referenten in Baden 2 Karlsruhe, 27. November. Das Dritte Reich hat ſich beſonders die Be⸗ treuung der Jugend zur Aufgabe gemacht. Es weiß, daß nur eine geſunde, frohe Jugend, er⸗ zogen in der Pflichtauffaſſung gegen Volk und Land, ſeine Zukunft ſicherſtellen kann. Die NS DA P hat aus dieſer Erkenntnis heraus in die der NSV übertragenen Aufgaben der nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege das Arbeitsgebiet der Jugend⸗ hilfe mit aufgenommen. In den letzten Wochen haben im ganzen Land Baden Schulungstagungen der NSV⸗Kreisſachbearbeiter für das Gebiet der Ju⸗ gendhilfe ſtattgefunden. Ueber die einzelnen Ta⸗ gungen iſt bereits in der Preſſe berichtet worden, ſo daß wir uns darauf beſchränken können, ein allgemeines Bild davon zu geben, was die Jugend⸗ hilfereferenten aus dieſen Schulungstagungen mit⸗ genommen und was ſie ihnen bedeutet haben. Im folgenden laſſen wir einige Schulungsteilnehmer zu Worte kommen. Aus dem, was ſie uns über den Eindruck ihrer Schulung geſchrieben haben, wollen wir einige charakteriſtiſche Stellen herausgreifen. So ſchreibt z. B. die Sachbearbeiterin für die Jugendhilfe bei der Kreisamtsleitung Weinheim der NS⸗Volkswohlfahrt: Schulungen bedeuten für uns immer: Neues Hinzulernen, tieferes Durchdringen der Arbeit, Weitung des Blickes für das große Ziel, Samm⸗ lung neuer Kraft. All das haben wir auch auf der Schulungstagung der NSV⸗ Jugendhilfe in Mann⸗ heim am 16. und 17. Oktober 1935 wieder an uns ſelbſt erfahren. Freudig haben wir erkannt, daß wir uns mit unſerer Arbeit auf der richtigen Linie befinden, und um ſo dankbarer wurde das Neue mitgenommen, das unſeren bereits beſchrittenen Weg feſtigen und erweitern wird. Klar und ein⸗ dringlich wurde uns von neuem bewußt, daß es die iſt, die unſer Schaffen tiefernſt und bedeutungsvoll macht. unendlich große Verantwortung für die Zukunft Mit das Gewiſſen der Nation zu ſein! Wir haben teil an der Jugenderziehung, die Sorge um die Seele der Jugend iſt uns in die Hände gegeben. Wir haben erkannt, daß es mit auf uns ankommt, ob wir vorwärts kommen, ob wir ſtark genug ſind, Schwierigkeiten zu überwinden, um das große Ziel zu erreichen. 5 Der Sachbearbeiter des Kreiſes Freiburg ſchreibt: Es gibt Tagungen, an denen ſich die Teilnehmer langweilen, an denen Reden gehalten werden, die wie ein Feuerwerk brillieren und dann ſang⸗ und klanglos verwehen; die Tagung der Jugendrefe⸗ renten der Kreiſe Lahr, Offenburg, Emmendingen, Waldkirch, Staufen, Neuſtadt und Freiburg war von vornherein ein Ereignis für alle, die daran teilnahmen. Sie war ein Erleben, und unvergeßlich wird allen der Geiſt ſein, der im Kaufhausſaal zwei Tage lang herrſchte. Was mitgenommen wurde, war eine Saat, die herrliche Früchte für unſere Zukunft bringen wird! Mit großen Erwartungen traf man ein und niemand wurde enttäuſcht. Jeder Referent wurde ſeiner Zweifel ledig, Zaghaftigkeit verlor ſich und bald lauſchte man als verantwor⸗ tungsvoller Kämpfer den eindrucksvollen, klaren und für die Arbeit richtunggebenden Worten der Tagungsredͤner. Dieſe Schulungstagungen haben nicht nur durch die Referate, die den Teilnehmern gehalten worden waren, und durch die Beiſpielgebung für die prak⸗ tiſche Jugendhilfearbeit entſprechende Bedeutung gehabt; vielmehr war das Zuſammenfinden der Sachbearbeiter aus den verſchiedenſten Kreiſen durch den Gedankenaustauſch und die Erfahrungen, die ſtie einander vermittelten, fruchtbringend für die zu⸗ künftige Arbeit der Jugendhilfe. Ein Mitarbeiter ſchreibt darüber, daß durch die Schulungstagung, der er beiwohnte, ſich alle reſtlos kennenlernen und ſich gegenſeitig Anregung geben konnten. Ein Kreis ſei nunmehr geſchloſſen und eine ſtarke Front ſtehe nunmehr zum Einſatz bereit. Dieſe Rundfrage bei den Tagungsteil der NSV-Jugendhilfe zeigt, daß eine Schar zieh ſicherer und verantwortungsbewußter Jugenöhelfer in unſerem badiſchen Gau ſteht, die mit neuem Nu. zeug ausgeſtattet vor die Front tritt und die deutſce Jugend an Gefahren und Abgründen vorbei de Weg führt zum Nationalſozialismus, zum Glauben an den Führer und Deutſchlands Beſtehen. Zum Autounglück in Weingarten Der Zuſtand der beiden Mädchen noch immer eruſ * Weingarten, 27. Nov. Der Zuſtand der beiden ſchwerverletzten BdM⸗Mädchen iſt immer noch ernſt Im Laufe der letzten Woche erkundigte ſich Reign ſtatthalter Robert Wagner perſönlich nach 897 Befinden; er verweilte zuſammen mit dem Gebiets, führer Friedhelm Kemper einige Augenblicke 1 ihren Krankenbetten. Erſte Obermeiſtertagung der Elektro⸗Inſtallateure Badens d * Vaden⸗Baden, 25. Nov. Der Bezirksinnungs⸗ verband Baden der Elektro⸗Inſtallateure hielt in An⸗ weſenheit des Reichsinnungsmeiſters, Pg. G armer ſeine erſte Obermeiſtertagung ab. Bezirksinnungs⸗ meiſter Pg. Hauer ⸗ Karlsruhe berichtete über die Verbandstätigkeit, worauf der Präſident der Badi⸗ ſchen Handwerkskammer, Landeshandwerksmeiſter Pg. Näher⸗ Heidelberg, einige richtungweiſende Ausführungen machte. Reichsinnungsmeiſter 5g Garmer⸗ Frankfurt a. M. behandelte ſodann in einem längeren Vortrag die Lebensfragen des deut⸗ ſchen Handwerks, ſpeziell des Elektro⸗Inſtallationz⸗ gewerbes. Entſprechend der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ und Wirtſchaftsfüh ung müſſe man ſich frei⸗ halten von jeder Intereſſenpolitik und ſich überall und zu jeder Zeit in das große Ganze einfügen Eine weitere grundſätzliche Forderung ſei die denkbar höchſte Steigerung der Leiſtung. In dieſem Zuſam⸗ menhang erklärte der Redner die fachliche wie auch die ſtaatsbürgerliche und ſozialpolitiſche Schulung des Nachwuchſes für außerordentlich wichtig. Mit der alten Unſitte, Meiſterſöhne nur im väterlichen Geſchäft heranzubilden, müſſe aufgeräumt werden. 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