8 0 2 — 5 1 —— 65 2 * 7 a 2 —.— S FPFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCbCbCCCTCTCTCTCTbTbTbTCCTGTGTGCCTbTGTCbbTTTbTTTTT — 2 8 38 S „„ ͤbbbbbP0T0TbTbTbTbTPTbPT0TPTPTPTPTbTbTbTbTbTbTCTbTTTCTVTVTCTCTCTCTCVTCTCTCCCCCCCCCVVTTTTTTTT 0 57 — S* S 8 le. — 4 S 24 * F 8 8 2 * — De — 3 elle Mann cheinungsweiſe; Täglich zmal anßer Sonntag. Bezugsprelfe 355 Haus monatlich.08 Pik und 62 Gfg. Tragerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ ür 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 68. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. W. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleirung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſiſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. An feunig, 79 mm b· Familien und KR reiſe. Allgemein gültig iſt d. Bei Zwangsvergleichen oder Konk! Naß gewährt. Keine Gewähr für Anzeig Lasgaben, an beſonderen Plätzen und für fen Nate Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. 8 Montag. 9. Dezember 1935 146. Jahrgang- Nt. 566 Muſſolini zur Außenpolitik Keine Belagerung zwingt Italien in die Knie Ein rein kolonialer Streitfall — Nom, 7. Dezember. Die feierliche Eröffnungsſitzung der italteniſchen Kammer, die im Zeichen der großen außenpoliti⸗ ſchen Rede Muſſolinis ſtand, begann mit der Ein⸗ jammlung der Goldmedaillen, die die Abgeordneten als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zu den verſchiedenen Tagungsabſchnitten der Kammer in ihrem Beſitz hat⸗ ten und die ſie, einer Anregung des Kammerpräſi⸗ denten Graf Ciano folgend, dem Vaterlande geſpen⸗ bet haben. Nachdem die Medaillen in einem„Helm von beſtem Stahl“, wie der Kammerpräſident er⸗ klärte, eingeſammelt worden waren und dieſer im Namen der ganzen Kammer Muſſolini die Verſiche⸗ rung abgegeben hatte, daß das italieniſche Volk alle Leiden erdulden und alle Entbehrungen hinnehmen werde, ergriff der italieniſche Regierungschef ſelbſt das Wort. Muſſolini erklärte eingangs, daß das ita⸗ lieniſche Volk auch am 365. Tage der wirtſchaftlichen Belagerung vom gleichen Widerſtandswillen beſeelt ſein werde wie heute. „Es gibt keine Belagerung, die uns in die Knie zwingen und uns von unſeren Zielen abbringen könnte.“ Zur politiſchen Lage übergehend, zu der er einige kappe Erklärungen machen wolle, führte der ita⸗ lieniſche Regierungschef zunächſt unter Anſpielung auf die Beſprechungen, die er vormittags mit den Botſchaftern Englands und Frankreichs hatte, im weſentlichen aus: In den letzten Stunden ſei vielleicht eine leichte Beſſerung und eine leichte Milderung in bezug auf einige vom Vorurteil beſtimmte Fragen eingetreten. Trotzdem müßte er vor einem ungerechtfertigten Op⸗ mismus warnen. Sachverſtändigenberatungen ſeien noch keine politiſchen Verhandlungen, und ſelbſt, wenn ſolche beginnen würden, ſei noch nicht geſagt, baß ſie zu einem glücklichen Erfolge führen. Man habe Italien wieder aufgefordert, ſeine Min⸗ beſtforderungen bekanntzugeben. Dieſes Erſuchen ſei unzeitgemäß, denn Italien habe ſein Mindeſtforde⸗ kungen bereits im Oktober der franzöſiſchen Regie⸗ rung bekanntgegeben. Als Antwort hätten dann im November die Sanktionen gegen einen Angreifer begonnen, der in Wirklichkeit von der Bevölkerung des angeblich angegriffenen Landes mit Ungeduld erwartet worden ſei, einer Bevölkerung, der durch dieſen„Angreifer“ erſt grundlegende Errungenſchaften der Ziviliſation vermittelt wurden. Dann habe man Italien ſeine Abwehrmaßnah⸗ men gegen den Sanktionskrieg vorgeworfen, obwohl er bereits in ſeiner Rede vom 2. Oktober nicht nur gegen die militäriſchen, ſondern auch gegen die wirt⸗ ſchaftlichen Sanktionen Verwahrung eingelegt habe. Der Abwehrkampf Italiens gegen die Sanktionen geſchehe in der Notwehr, wie denn auch in der ganzen Welt, ſo auch in weiten Kreiſen des fran⸗ zſiſchen Volkes und der belgiſchen Frontkämpfer, Proteſt gegen die Anwendung der Sanktionen er⸗ hoben worden ſei. Allen denen, die ſich an dieſen Proteſten beteiligten, werde Italien ſeine dauernde uneigung bewahren. Mit leicht ironiſchem Unterton antwortete Muſſo⸗ lini dann auf die Erklärungen des britiſchen Außen⸗ miniſters vor dem Unterhaus. Mit Genugtuung nehme man in Rom Kenntnis von dem Wunſch Eng⸗ lands nach einem ſtarken Italien mit einer ſtarken Regierung, was ja für die faſchiſtiſche Regierung zutreffe. Seit 14 Jahren führe Italien einen hart⸗ näckigen Kampf um ſeinen Platz in Europa und in ber Welt. Aber Italien könne nicht ſo, wie es Hoare wünſche und wie er ſelbſt es wünſche, ſtark ſein, wenn nicht die Sicherheitsfrage für ſeine Kolonien in Oſt⸗ afrika gelöſt ſei. Das italieniſche Volk wiſſe zwar e Worte zu würdigen, urteile aber nach den aten. Die Petroleumſperre, die am 12. Dezember be⸗ ſchloſſen werden ſoll, ſei ein Ereignis, das die Lage ſchwer präjudi⸗ zieren müſſe. Vor allem in moraliſcher Hinſicht fühle ſich Italien urch die Sanktionen verletzt und beleidigt. Das Strafrecht des Völkerbundes ſei noch niemals, auch nicht in weſentlich ſchwierigeren und ernſter liegen⸗ en Fällen, angewandt worden und werde auch keine zukunft haben. Zum erſten und einzigen Mal werde ts gegen Italien angewandt, das lediglich die Schuld trage, Sklaven aus ihrer Lage befreit zu haben, ſerner gegen ein Italien, das auf weiten Gebieten in Itafrika einen ſeit 50 Jahren anerkannten un⸗ beſtreitbaren Vorrechtsanſpruch habe. Die Methode des wirtſchaftlichen Erſtickungs⸗ todes ſei noch niemals verſucht worden und werde wahr⸗ ſcheinlich auch niemals mehr verſucht werden. Sie komme nur jetzt und gegen das rohſtoffarme Italien zur Anwendung. Die reichen Völker, die es auf dieſe Verletzbarkeit Italiens abgeſehen hätten, hätten ſich jedoch verrechnet. Sie hätten vor allem die ſeeliſchen Werte oes neuen Italiens nicht in Rechnung geſtellt, die es befähigten, auch die Materie in ſeinen Dienſt 8 ſtellen, um daraus die Mittel des Widerſtandes zu formen. Es handele ſich um einen rein kolonialen fall, wie ſie andere Staaten ſelbſt nach dem und nach der Gründung des Völkerbundes immer wieder unter Anwendung von Gewalt gelöſt hätten. Eine Löſung dieſes Streites könne nicht ohne Sicher⸗ ſtellung der Rechte und Intereſſen Italiens erfolgen. Inzwiſchen werde in Italien und in Oſt⸗ afrika das Vorgehen fortgeſetzt, bis die ita⸗ lieniſchen Truppen und die Schwarzhemden dem Vaterlande den entſcheidenden Endſieg gebracht hätten. Die Rede Muſſolinis wurde faſt nach jedem Satz von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen. Auf Antrag des Präſidenten beſchloß die Kammer, die Rede in ganz Italien ſofort durch Maueranſchläge bekannt⸗ zugeben. Die Sitzung, die knapp 50 Minuten dauerte, wurde nach der Rede Muſſolinis auf Dienstagnachmittag vertagt. Streit⸗ Kriege Die Londoner Abenoͤpreſſe zur Muſſolini-Rede — London, 8. Dezember. Die Kammerrede Muſſolinis wird von der Lon⸗ doner Abendpreſſe in großer Aufmachung veröffent⸗ licht, wobei beſonders die Stelle hervorgehoben wird, in der es heißt, daß in den letzten Stunden eine leichte Beſſerung der Lage eingetreten ſei. Während „Evening Standard“ und der„Star“ dieſe Feſtſtel⸗ lung als den Kern der Rede hervorheben, glaubt die konſervative„Evening News“ aus der Erklärung Muſſolinis eine kompromißloſe Unnachgiebigkeit herausleſen zu können. Ob die von Muſſolini er⸗ wähnte leichte Beſſerung der Lage in urſächlikem Zuſammenhang mit dem Beſuch ſteht, den ihm der britiſche Botſchafter am Samstagvormittag abſtattete, iſt ungewiß. Der Zweck dieſes Beſuches war, wie in London verlautet, Muſſolini perſönlich Kenntnis zu geben von dem Friedensappell, den Hoare in ſei⸗ ner Unterhausrede an Italien gerichtet hat. In London wurde am Samstagnachmittag erklärt, es liege noch kein Anzeichen dafür vor, daß Italien be⸗ reitwilliger als bisher ſei, auf einer anehmbaren Grundlage über die Regelung des Streitfalles zu verhandeln. Aus diplomatiſcher Quelle in Rom erfährt der „Star“, daß Muſſolini ſich hartnäckig gegen alle gemeinſamen engliſch⸗franzöſiſchen Bemühungen um eine baldige Friedensregelung in Abeſſinien wende. In den verſchiedenen Friedensappellen an ihn ſehe Muſſolini nichts anderes als Zeichen der Schwäche. Die Oelvorräte der italieniſchen Armee genügten für die nächſten vier oder fünf Monate. * Es ſteht nunmehr feſt, daß an der am nächſten Dienstag beginnenden Sitzung des Achtzehner⸗ Ausſchuſſes in Genf Miniſter Eden teilnehmen wird, der während des Erholungsurlaubs Hoares die Geſchäfte des Außenminiſters führt. Italieniſche Stellungnahme zum Luftangriff auf Deſſie — Nom, 8. Dezember. Von zuſtändiger italieniſcher Seite werden die abeſſiniſchen Behauptungen über die Vorkommniſſe bei dem Fliegerangriff auf Deſſie, vor allem auch, ſo⸗ weit ſie das amerikaniſche Krankenhaus betreffen, mit Nachdruck zurückgewieſen. Auf italieniſcher Seite wird ferner hervorgehoben, daß Italien von dem Milderung doch kein unberechtigter Opfimisr b Vorhandenſein dieſes Krankenhauſes trotz der Am⸗ zeigepflicht bis heute keine Kenntnis habe. Das auch im Heevesbericht vom Samstag erwähnte Luftbom⸗ bardement habe ausſchließlich den ſehr ausgedehn⸗ ten, in der Umgebung von Deſſie befindlichen abeſ⸗ ſiniſchem Zeltlager gegolten, das aus Hunderten von Zelten beſtehe und dem durch den Bombenangriff ſchwer zugeſetzt worden ſei. Ebenſo falſch ſeien die Meldungen darüber, daß zwei italieniſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden ſeien. Trotz der allerdings ſehr lebhaften Tätigkeit der abeſſiniſchen Flugzeugabwehr⸗ geſchütze ſeien ſämtliche 18 Flugzeuge, die an der Aktion teilgenommen hatten, wieder zu ihrem Stand⸗ ort zurückgekehrt. Der italieniſche Heeresbericht Nr. 65 — Rom, 7. Dezember. Das italieniſche Propagandaminiſterium veröf⸗ fentlicht ſoeben folgenden Heeresbericht Nr. 65: „Marſchall Badoglio drahtet: An der Front des Eingoborenenkorps haben unſere Abteilungen Abbt⸗ Add, die Hauptſtadt von Tembien, beſetzt. Bei einem Zuſammenſtoß der Vorhuten ließ der Feind auf dem Kampffeld drei Tote zurück. An der Front des 1. Armeekorps ſetzten die feindlichen Horden längs unſerer Linien ihre Tätigkeit fort. Im Gebiet des Fluſſes Gabat, ſüdöſtlich von Makalle, iſt eine Ab⸗ teilung unſerer Eingeborenentruppe mit einer größeren feindlichen Gruppe zuſammengetroffen, wo⸗ bei 81 von ihnen gefangenengenommen ſowie Lebens⸗ mittel und Kriegsmaterial erbeutet werden konnten. Der Gegner hatte fünf Tote und viele Verwundete. Unſere Erkundungsflüge haben in der Nähe von Deſſie ein großes Lager mit mehr als 10 000 bewaff⸗ neten Abeſſiniern entdeckt. Trotz heftiger Abwehr⸗ maßnahmen konnten unſere Flugzeuge das feindliche Feld mit ſehr zufriedenſtellendem Ergebnis bombar⸗ dieren. An der Somalifront haben ſich die Häuptlinge und Perſönlichkeiten der Stämme Ogaden, Rer, Ugas und Nur unſeren politiſchen Behörden von Gorahai unterworfen, wobei ſie gleichzeitig ihre Bewaffneten zu unſerer Verfügung ſtellten.“ Der Tag der nationalen Solidarität Gewaltiger Sammelwille überall— Der Tag in Berlin — Berlin, 8. Dezember. Der Tag der Nationalen Solidarität iſt der Höhe⸗ punkt im Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. An dieſem Tage wird das Millionenheer der freiwilli⸗ gen unbekannten Helfer abgelöſt von den bekannten Trägern der höchſten Stellen im Reich und Partei, Staat und Stadt, Wirtſchaft und Kunſt, Preſſe und Rundfunk. An dieſem Tage gehen ſie alle, die ſonſt durch Amt und Beruf verhindert ſind, mit der Sam⸗ melbüchſe auf die Straßen, in die Gaſtſtätten, Licht⸗ ſpielhäuſer und Theater, und ſie werben im glei⸗ chen Geiſte und mit der gleichen Bereitwilligkeit für die unverſchuldet in Not Geratenen, getragen von dem Gefühl wahrer Volksverbundenheit, erfüllt von dem Auftrag des Führers: Keiner darf hungern, keiner darf frieren! Die Idee des Tages der Nationalen Solidarität und der Gedanke der unauflöslichen Schickſals ver⸗ bundenheit hat im deutſchen Volke— das hat der 7. Dezember einmal mehr bewieſen— tiefe Wurzeln geſchlagen. Das Vertrauen, das der Führer in den Gemeinſchaftsſinn des Volkes geſetzt hat, iſt nicht enttäuſcht worden. Die Reichshauptſtadt als der Sitz der Reichsregierung und zahlreicher Be⸗ hörden ſpiegelte dieſen Eindruck beſonders lebendig und überzeugend wider. 3800 Sammler appellier⸗ ten an das ſoziale Empfinden der Berliner Bevölke⸗ rung, und das ſprichwörtlich gute Herz des Berliners hat ihnen keine Enttäuſchung bereitet. Schon eine Stunde vor Beginn der Sammlung war der Pariſer Platz ein einziges wogendes Men⸗ ſchenmeer, das noch ſorglich durch Abſperrungsketten vom Adlon zurückgehalten wurde. Schlag 16 Uhr, nachdem Reichsmeniſter Dr. Goebbels von ſeiner kleinen Helga das erſte Scherflein in Empfang ge⸗ nommen hatte, konnte der erſte Spender die„Hohle Gaſſe“ paſſieren, und nun riß Stunde für Stunde der Strom nicht mehr ab. Hier kam ein ganzes Volk in allen ſeinen Ständen und Schichten vorbei und opferte mit dem Gruß auf den Lippen:„Heil Hitler!“ Der Humor beherrſchte die Stunde und Dr. Goeb⸗ bels ſelbſt trug nicht wenig dazu bei:„Wer Hoſen⸗ knöpfe reintut, wird eingelocht.“ Nun gab es keine Hoſenknöpfe, es gab oft genug 50⸗Pfennig⸗ und Markſtücke. Aber es gab auch mehr. Wer dabei⸗ ſtand, konnte ſich davon überzeugen: Schecks mit mehrſtelligen Zahlen. „Hermann, ſchüttel mal, ſehen kann dir keener!“ Der gute Berliner, der dieſen Ruf ausſtieß, hatte recht, denn unter den Tauſenden von Menſchen, die ſich in der Paſſage Unter den Linden drängten, war Miniſterpräſident Hermann Göring in der Tat nicht zu ſehen. Ueberall nur hochgereckte Arme, um Spen⸗ den in die Büchſe zu ſtecken, eine große Büchſe mit einem rieſigen Trichter, in den gut zehn Hände auf einmal ihren Obolus werfen konnten. Als dieſe Büchſe gefüllt war, kam eine kleine Holstruhe ran, die einen noch größeren Umfang hatte. Den Weihnachtsmarkt im Luſtgarten hatten ſich Stabschef Lutze und Obergruppenführer von Jagow zum lohnenden Sammelbezirk erwählt. Zwiſchen Schloßbrücke und Brandenburger Tor ſah man u. a. die Reichsleiter Amann, Bormann, Bouhler und Ro⸗ ſenberg, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Hauptamts⸗ leiter Hilgenfeldt und Obergruppenführer Brückner, vor der Univerſität deren Rektor Profeſſor Krüger. Unmöglich, alle Sammler zu nennen, das aber kann geſagt werden, daß ſie alle, alle— annähernd 4000 an der Zahl— reſtlos und freudig ſich einſetzten, um im Kampf gegen Hunger und Kälte eine ſiegreiche Schlacht zu ſchlagen. Das Ergebnis wird ſich ſehen laſſen können. Jeder, der es irgend ermöglichen konnte, iſt in Berlin durch die Straßen gegangen, um dieſe Stun⸗ den der Volksgemeinſchaft mitzuerleben. Je weiter der Uhrzeiger vorrückt, um ſo dichter ballt ſich der Menſchenknäuel. Es herrſcht eine ausgeſprochene Hochſtimmung, eine Begeiſterung, die der beſte Be⸗ weis dafür iſt, wie die Menſchen innerlich gepackt ſind von der äußeren Bedeutung und dem tiefen in⸗ neren Sinn dieſes Tages der Nationalen Solidark⸗ tät, den die Reichshauptſtabt zum zweitenmal im Geiſte der Opferbereitſchaft für die notleidenden Volksgenoſſen begangen hat. * Sammler beim Führer Der Führer ließ es ſich nicht nehmen, nach Be⸗ endigung der Straßenſammlung eine große Anzahl von Helfern und Helferinnen dieſes Tages in die Reichskanzlei einzuladen, wo er allen perſönlich eine größere Spende für das Winterhilfswerk in die Sammelbüchſen gab. Vollkommene Einigkeit ſeſtgeſtellt Laval über ſeine Anterredung mit Hoare 5— Paris, 7. Dezember. Der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare iſt am Samstagnachmittag 15.50 Uhr in Paris eingetroffen. Er wurde am Bahnhof vom engliſchen Botſchafter Cler, dem Unterſtaatsſekretär Vanſittart und dem Kabinettsdirektor des franzöſiſchen Außen⸗ miniſteriums Rochat empfangen. Um 17 Uhr 30 begaben ſich der engliſche Außenminiſter, der Bot⸗ ſchafter Clerk, Unterſtaatsſekretär Vanſittart und der engliſche Sachverſtändige Peterſon in das franzöſiſche Außenminiſterium zu der angekündigten Beſprechung mit Miniſterpräſident Laval. Die Unterredung zwiſchen dem Außenminiſter Sir Samuel Hoare und Miniſterpräſident Laval dauerte faſt zweieinhalb Stunden. Die Un⸗ terredung, die augenſcheinlich lediglich dem italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streitfall galt, wird am Sonntag fort⸗ geſetzt. Hoare hat ſeinen Plan aufgegeben, bereits Samstag abend nach der Schweiz weiterzufahren. Nach Schluß der Beſprechung am Samstag, an der franzöſiſcherſeits außer dem Miniſterpräſidenten noch der Generalſekretär des Quai'Orſay, Leger, ſowie der Direktor für orientaliſche und koloniale Fragen, Saint Quentin, teilnahmen, gab Laval der Preſſe folgende Erklärung ab: „Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat den eng⸗ liſchen Außenminiſter Sir Samuel Hoare empfangen, begleitet von dem engliſchen Botſchafter in Paris, Sir George Clerk, Unterſtaatsſekretär Sir Robert Vanſittart und dem Sachverſtändigen Peterſon. Die beiden Miniſter haben die 55 2. Seite Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. Dezember 1985 vollkommene Einigkeit ihrer beiden Regie⸗ rungen feſtgeſtellt, um ihre Politik enger Zuſammenarbeit fortzuſetzen. Der Meinungsaustauſch, der ſtattgefunden hat, wird morgen fortgeſetzt mit dem Ziel, die Grundlagen aufzuſtellen, die für die freundſchaftliche Regelung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles vorgeſchlagen werden könnten.“ * In gutunterrichteten franzöſiſchen Kreiſen mißt man der im Anſchluß an die Unterredung zwiſchen Laval und Sir Samuel Hoare veröffentlichten amt⸗ lichen Verlautbarung beſondere Bedeutung bei. Man weiſt iusbeſondere auf die Feſtſtellung hin, daß die beiden Regierungen ſich über die Fortſetzung der engen Zuſammenarbeit einig ſeten mit dem Ziel, ete Grundlage für die friedliche Rege⸗ italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles zu fin⸗ ei, ſo betont man, handele es ſich um ein politiſches Ergebnis von großer Bedeutung, das ſicherlich bei den Regierungen ſtarke Rückwirkungen haben werde. Frankreich und England, erklärt man weiter, hätten am 3. November von den Mitgliedsſtaaten des Völkerbundes den Auftrag erhalten, die Grund⸗ lage für eine friedliche Regelung des italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſchen Streitfalles zu ſuchen. Die heutige amtliche Verlautbarung beſtätige ihren feſten Willen, dieſen friedlichen Auftrag hartnäckig durchzuführen. Die Beſtätigung ſei um ſo wertvoller, als die Rede Muſ⸗ ſolinis am Samstag nicht geeignet ſei, die beiden Minister in ihren Bemühungen zu ermutigen. Jede Regelung des Streitfalles ebenſo wie die Einſtellung der gemeinſam beſchloſſenen Sühnemaß⸗ nahmen müſſe von den drei intereſſierten Parteien: Italien, Abeſſinien und dem Völkerbund, angenom⸗ men werden. Dieſer Grundſatz gelte auch für die Vorſchläge, die Laval und Sir Samuel Hoare in Durchführung der ihnen erteilten Aufgaben aus⸗ arbeiten und den beiden intereſſierten Parteien unterbreiten würden, nachdem Italien es nicht für angebracht erachtet habe, eine Geſte der Verſöhnung zu machen. Es ſei alſo mit Beſtimmtheit damit zu rechnen, ſo erklärt man in Pariſer gutunterrichteten Kreiſen, daß die in Paris wahrſcheinlich im Laufe des Sonntags ausgearbeiteten Vorſchläge unverzüg⸗ lich der römiſchen Regierung unterbreitet werden, damit Frankreich und England am 12. Dezember in der Lage ſind, die anderen Mitglieder des Völker⸗ bundes von den vorläufigen Ergebniſſen ihrer Be⸗ mühungen zu unterrichten, und damit der Achtzehner⸗ ausſchuß ſeine endgültige Haltung in der Frage des Ausfuhrverbots für Erdöl feſtlegen könne. E E Staatsminiſter Mächtler Nachfolger Schemms als Gauleiter — Berlin, 8 Dezember. Der Stab des Stellvertreters des Führers gibt laut NS folgende Verfügungen des Führers be⸗ kannt: „Ich ernenne hiermit den bisherigen ſtellvertre⸗ tenden Gauleiter und Staatsminiſter Fritz Wächtler (Weimar) zum Gauleiter des Gaues Bayeriſche Oſt⸗ mark der NSDAP. Berlin, den 5 Dezember 198. gez. Adolf Hitler.“ „Ich ernenne hiermit den Pg. Fritz Wächtler (Weimar) zum kommiſſariſchen Leiter des NS. Lehrerbundes und Hauptamtsleiter bei der Reichs⸗ leitung der NSDAP. Berlin, den 5. Dezember 1935. gez. Adolf Hitler.“ Der neuernannte Gauleiter des Gaues Bayeriſche Oſtmark, Pg. Fritz Wächtler, wurde am 7. Januar 1891 in Triebes in Thüringen geboren. Nach Ab⸗ ſchluß ſeiner Studien am Weimarer Lehrerſeminar, wurde er 1911 Lehrer in Vippach⸗Edelhauſen im Kreiſe Weimar, von wo aus er 19138 als Einjährig⸗ Freiwilliger zur MG⸗Kompanie des 5. Thüringi⸗ ſchen Infanterieregiments Nr. 94 einrückte. Meh⸗ rere Male wurde er verwundet, an Auszeichnungen erhielt er das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe, den Orden vom Weißen Falken und das Silberne Verwun⸗ detenabzeichen. Nach dem Kriege nahm er ſeine Leh⸗ rertätigkeit in Vippach wieder auf, wo er auch im Jahre 1926 die Ortsgruppe der NSDAP gründete: auch als erſter SA⸗Führer dieſes Ortes war er er⸗ folgreich für die Bewegung tätig. 1929 wurde er mit fünf anderen Parteigenoſſen in den Thüringi⸗ ſchen Landtag gewählt. Nach mehreren Seiten war er nun für die Bewegung tätig: Der damalige thü⸗ ringiſche Innen⸗ und Volksbildungsminiſter beſtellte ihn zu ſeinem Fachberater, und in der Partei wurde er als Gauſchulungsleiter und ſtellvertretender Gauleiter mit wichtigen Aufgaben betraut. Gleich⸗ zeitig war er für den Gau Thüringen Gauamts⸗ leiter des NS⸗Lehrerbundes, an deſſen Gründung in Hof im Jahre 1927 er teilgenommen hatte und zu deſſen kommiſſariſchen Leiter er jetzt vom Führer ernannt worden iſt. 1932 trat Pg. Fritz Wächtler zunächſt als Volksbildungsminiſter in die thürin⸗ giſche Regierung ein, in der er dann im Jahre 1933 2 CN auch noch das Innenminiſterium übernahm. Jahrhundertfeier der Deulſchen Reichsbahn Der Führer ſpricht— Die Reichsbahn ein großes ſoziaſiſtiſches Anternehmen Gedenkfeier für die im Weltkrieg gefallenen Eiſenbahner — Nürnberg, 8. Dezember. Die Veranſtaltungen anläßlich der Jahrhundert⸗ feier der deutſchen Eiſenbahn nahmen am Sams⸗ tagnachmittag mit einer ſchlichten Gedenkfeier für die Schöpfer der erſten deutſchen Eiſenbahn ihren Anfang. Oberbürgermeiſter Willi Liebel erinnerte am Grabe Johannes Scharrers, des Gründers der Nürnberger Ludwigs⸗Eiſenbahngeſellſchaft, daran, daß die Stadt Nürnberg in dieſem Jahr bereits in würdigen Feiern ſeiner großen Verdienſte gedacht habe und legte für die Stadt Nürnberg und die ge⸗ ſamte Bevölkerung einen großen Lorbeerkranz am Grabe nieder. Hierauf wurden an der Gruft Georg Zacharias Plattners, der den Gedanken Scharrers als erſter begeiſtert aufgenommen und als Mitbe⸗ gründer und Vorſtandsmitglied der Ludwigs⸗Eiſen⸗ bahngeſellſchaft, den Plan in die Tat umzuſetzen half, Kränze niedergelegt. Oberbürgermeiſter Liebel wies dabei darauf hin, daß zur gleichen Stunde in Straß⸗ burg ein Kranz der Stadt Nürnberg am Grabe des Erbauers der Ludwigs⸗Eiſenbahn, Ingenieur De⸗ nis, niedergelegt worden ſei. In einem kurzen Gedenken am Grabe des Eng⸗ länders William Wilſon, der die erſte Lokomotive der Ludwigs⸗Eiſenbahn führte, fand die Ehrung, an der ſich auch eine Abordnung engliſcher Eiſenbahner beteiligte, ihren Abſchluß. Alle öffentlichen Gebäude, die Dienſtſtellen der Partei und ihrer Organiſationen, Schulen, Groß⸗ betriebe uſw. hatten reichen Fbaggenſchmuck ange⸗ legt. Um 2 Uhr nachmittags trafen der Generaldirek⸗ tor der Deutſchen Reichsbahn Dr. Dorpmüller und die Preſſevertreter aus dem Reich in Nürnberg ein. Die neuen ſchmucken Uniformen der Eiſenbahner, die den ganzen Samstag über aus allen deutſchen Gauen und Reichsbahndirektionsbezirken eingetroffen ſind, geben dem Straßenbild das Gepräge. Gegen 16 Uhr, bei Einbruch der Dämmerung, gaben 16 Muſikkapellen des Bahnſchutzes auf den großen Plätzen Standkonzerte, durch die gleichzeitig auch die Sammlung für das Winterhilfswerk wir⸗ kungsvoll unterſtützt wurde. Am Platz vor dem Nürnberger Hauptbahnhof ſammelten der General⸗ direktor der Deutſchen Reichsbahn Dr. Dorpmüller und ſein Stellvertreter Kleinmann für das WHW. Die Feier wurde am Sonntagvormittag durch eine Gedenkkundgebung für alle im Weltkrieg gefallenen Eiſenbahner am Ehrenmal im Verkehrsmuſeum ein⸗ geleitet. Zu dieſer Gedenkfeier hatten ſich alle Ab⸗ ordnungen der ausländiſchen Eiſenbahnverwaltungen ſowie Mitglieder des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichsbahn und Vertreter des Reichsverkehrsmini⸗ ſtertums ſowie die leitenden Beamten der Deutſchen Reichsbahndirektion eingefunden. Dex Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ 5 5 bahn, Dr. Dorpmüller, hielt folgende Anſprache: 25573 Eiſenbahner, das iſt die Todesernte des großen Weltkrieges aus unſeren Reihen. Mögen ſie als tapfere Frontkämpfer ge⸗ fallen ſein, ihren Tod mit Waffenruhm überſtrah⸗ lend, oder mögen ſie ohne Waffen, aber furchtlos und gewappnet mit Seelenſtärke, ſich ihren Kame⸗ raden an der Front geopfert haben. Es war derſelbe Tod, nur verblärt durch Pflichtgefühl und Treue. Aber nicht nur in Deutſchlands Eiſenbahner⸗ familien trauert die Mutter um ihre Söhne, die Witwe um ihren Gatten. Not und Tod kennen keine Landesgrenze. Wir alle haben uns ihnen zu beugen. Der Schmerz der Mütter und die Trauer der Frauen in den Ländern, die an unſerer Seite oder gegen uns kämpften, ſind nicht minder tief als in unſerer Heimat. Darum wollen wir, wenn wir angeſichts unſerer ausländiſchen Berufskameraden unſere Toten ehren, auch ihre Toten in unſere Ehrung mit einſchließen. Dieſer Kranz gilt allen im Krieg ge⸗ fallenen toten Eiſenbahnern. Das Andenken aller ſei uns heilig. Bei dieſen Worten legte Dr. Dorp⸗ müller einen großen Lorbeerkranz nieder. Ein Sprecher verlas ſodann die Anſprache in franzöſiſcher und engliſcher Sprache. Für die aus⸗ ländiſchen Abordnungen legte der Verwaltungspräſi⸗ dent der London Midland and Scottiſh Railway, Sir Joſia Stamp, einen Lorbeerkranz am Gefallenen⸗ denkmal nieder. Das Lied vom guten Kameraden klang durch die Halle, die Fahnen ſenkten ſich zum Gruß und die Verſammlung gedachte in einer Mi⸗ nute des Schweigens der gefallenen Eiſenbahner der Welt. Im Anſchluß an die Totenehrung ſand im Fah⸗ nenſaal des Verkehrsmuſeums eine Begrüßung der ausländiſchen Ehrengäſte durch Dr. Dorpmüller ſtatt. Hörfolge vom Parteitag der Freiheit Ein geſchichtliches Dokument — Berlin, 7. Dezember. Die Reichsſendeleitung bringt in der Zeit vom 10. bis 12. Dezember von 19 bis 22 Uhr über alle deutſchen Sender ein akuſtiſch⸗hiſtoriſches Dokument: Den Parteitag der Freiheit. Die Wiedergabe des Erlebnisgehaltes dieſer ſieben Tage in Nürnberg, deren jeder von tiefſten ſee⸗ liſchen und geiſtigen Eindrücken überfüllt war in einer Sendung von nur wenigen Stunden muß allen, die als Teilnehmer und Funkhörer Zeugen des Parteitages der Freiheit waren, eine Unmöglichkeit scheinen. Ein Vertreter des Deutſchen Nachrichten⸗ büros hatte daher den von der Reichsſendeleitung mit der Löſung dieſer außerordentlich umfangreichen und ſchwierigen Aufgabe beauftragten Pg. Albert Krämer über das Zuſtandekommen dieſes ge⸗ ſchichllichen Dokumentes befragt. Krämer berichtete, daß die Geſtaltung der Sendung zwei volle Monate in Anſpruch nehmen mußte. Denn der geſamte Parteitag war auf etwa 1600 Platten von je vier Minuten Laufzeit feſtgehalten worden, deren Wieder⸗ gabe 6400 Minuten oder 166 Stunden oder mehr als 12 Arbeitstage von zehn Stunden in Anſpouch nahm. Bei der Beſchränkung auf eine dreiſtündige Sendung konnten nur Bruchſtücke aus den Funk⸗ berichten über den äußeren Rahmen verwandt wer⸗ den. Denn der Gehalt eines ganzen Tages mußte auf 20 Minuten beſchränkt bleiben. In einem völlig neuen Berichtsſtil iſt nach ver⸗ ſchiedenen Ausſchnitten ein wahrhaft unverfälſchtes, abſolut zeitgerechtes Geſamtbild entſtanden: Auf den denkbar kleinſten Zeitraum übertragen, nichts von Bedeutung fehlt. Eine fſunkkünſtleriſche Leiſtung, die der großen Aufgabe würdig iſt. „Der Angriff“ Ein neues Buch von Reichsminiſter Dr. Goebbels In dieſen Tagen iſt im Parteiverlag der NSDAP, Franz Eher, unter dem Titel„Der Angriff“ ein neues Buch von Reichsminiſter Goebbels erſchienen. Es enthält Artikel, die Dr. Goebbels während der Kampfzeit im„Angriff“ gegen die Parteien des Novemberſtaates veröffentlicht hat. Bereits in den erſten Tagen des Erſcheinens wurde dieſes Buch mit 14000 Exemplaren abgeſetzt,— ein erfreuliches Zeichen für die Popularität nationalſozialiſtiſchen Schrifttums. Der Führer beim Feſtakt im Kulturvereinshaus (Funkmeldung der NM.) + Nürnberg, 8. Dezember. Im feſtlich geſchmückten großen Saal des Indu⸗ ſtrie⸗ und Kulturvereins hatten ſich alle Ehrengäſte und Abordnungen eingefunden. Mit dieſem Feſtakt, der durch die Anweſenheit des Führers, der ſelbſt der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft in anerken⸗ nenden Worten ſeinen Dank ausſprach, und vieler Mitglieder der Reichsregierung ausgezeichnet wurde, erlebte die Jubelfeier ihren Höhepunkt. Ganz Europa und eine große Anzahl überſeeiſcher Länder hatten Abordnungen entſandt. Stehend emp⸗ fing die Feſtverſammlung den Führer und Reichs⸗ kanzler. Das Städtiſche Orcheſter Nürnberg eröff⸗ nete die Feierſtunde mit dem machtvollen Huldi⸗ gungsmarſch von Richard Wagner. In ſeiner Rede auf dem Feſtakt im Kulturver⸗ einshaus umriß der Führer die politiſch⸗einigende Bedeutung der Deutſchen Reichsbahn, die— gewollt oder ungewollt— von Anfang an ſchon eine Deutſche Reichsbahn geweſen ſei. Ganz gleich, was auch die modernen Verbindungen an neuen Verkehrsmög⸗ lichkeiten geſchaffen haben, die Bedeutung der Reichs⸗ bahn als Träger des Maſſentransportes werde ſich erhalten. Darüber hinaus müſſe man in der Eiſenbahn, ſo wie ſie ſich in Deutſchland entwickelt habe, das erſte ganz große ſozialiſtiſche Unternehmen ſehen gegen⸗ über den Geſichtspunkten der Vertretung rein dal. taliſtiſcher Einzelintereſſen. Das erkenne man erſtens in der Organiſatiyn deg Eiſenbahnverkehrs an ſich. Das Verkehrsnetz der Bahn ſei in ſeinem innerſten Weſen ſozialiſtiſch empfunden und ſozialiſtiſch gedacht. Es ſei das Eigen⸗ artige dieſes Unternehmens, daß an der Spitze nicht die Frage des Gewinns ſondern die Befriedigung des Verkehrsbedürfniſſes ſtehe. l Unter ſtürmiſcher Zuſtimmung der Verſammlung rief der Führer aus: Es würde ein unermeßlicher Rückſchritt ſein, wollten wir heute etwa den Ge⸗ danken vertreten, die Linien abzubauen, deren Ren⸗ tabilität nicht geſichert iſt. Das würde geradezu eine Rückkehr in kapitaliſtiſche Auffaſſungen be⸗ deuten. Und zweitens ſehen wir den ſozialiſtiſchen Cha⸗ rakter der Reichsbahn noch in etwas anderem. Sie ſtelle eine Warnung dar gegenüber den ausſch eß⸗ lichen Anſprüchen der privatkapitaliſtiſchen Doktrin. Dies ſei der lebendige Beweis, daß man ſehr wohl ein Gemeinſchaftsunternehmen führen könne, ohne pri⸗ vatkapitaliſtiſche Tendenz und ohne privatkapitali⸗ ſtiſche Führung. Denn man dürfe nicht vergeſſen: die Deutſche Reichsbahn ſei das größte Wirtſchaſts⸗ unternehmen, der größte Auftraggeber, den es über⸗ haupt auf der Welt gibt. „Wir ſehen die unendlichen Erfolge der kapita⸗ liſtiſchen Entwicklung des vergangenen Jahrhun⸗ derts, aber wir haben in der Reichsbahn zugleich einen ſchlagenden Beweis, daß es genau ſo gut mög⸗ lich iſt, ein Unternehmen auf einer anderen Baſts nuſtergültig und beiſpielgebend aufzubauen. Und darin liegt ein endlich großer Wert. Wir können daraus lernen und für die Zukunft daraus auf dem einen oder anderen Gebiet auch Folgerungen ziehen, nicht einer Doktrin wegen, ſondern einer nüchternen Erkenntnis entſprechend.“ Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied bildeten den Abſchluß der erhebenden Feierſtunde. Kinderzahl und ſoziale Stellung Eine aufſchlußreiche Staliſtik: Beamte und Angeſtellte halten den Rekord nach unten — Berlin, 8. Dezember. Die Bedeutung der Familie als Urzelle des Volks⸗ körpers iſt in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt der bevölkerungs⸗ und raſſenpolitiſchen Maßnahmen der Reichsregierung geſtellt worden. Bei der Volkszählung vom Juni 1933 iſt zum erſten Male in Deutſchland an alle Ehepaare die Frage nach der Zahl der Kinder geſtellt worden. Es hat ſich dabei herausgeſtellt, daß mehr als drei Fünftel der dentſchen Ehen kinderarm waren. Nur bei einem Achtel aller Ehen wurde die für den Fortbeſtand des Volkes erforderliche Mindeſtzahl von 3 Kindern erreicht, bei einem weiteren Viertel wurde die Zahl überſchritten. Von den rund 14,3 Millionen deutſcher Ehen blieb faſt ein Fünftel, nämlich 2,8 Millionen, ohne Kinder, eine Zahl, die erkennen läßt, wie ſtark der Geburtenrück⸗ gang ſich in Deutſchland ausgewirkt hat. Bei der Anzahl der Kinder wirkt ſich die ſo ziale ö Stellung des Familienhauptes entſchei⸗ dend aus. Bei den Unterſuchungen ſind 6 ſoziale Hauptgruppen unterſchieden worden. Den geringſten Anteil an kinderloſen und kinderarmen Ehen hatten die Bauern und Landwirte, bei denen nur etwas über 10 v. H. der Ehe ohne Kinder blieben. 40 v. H. der Ehen dieſer Gruppen konnten 4 und mehr Kin⸗ der ihr eigen nennen. Dabei ſtieg die Zahl der Kin⸗ der im gleichen Verhältnis mit der Größe des bäuer⸗ lichen Beſitzes. Bei den Betrieben von 5 bis 50 Hek⸗ tar, in denen alſo ausgeſprochene Familienwirtſchaft betrieben wird, war auch die Kinderzahl am größten. Auch bei den land wirtſchaftlichen Arbei⸗ tern war der Hundertſatz an kinderloſen Ehen mit 13,5 v. H. noch verhältnismäßig gering gegenüber oͤen anderen Gruppen. Vier und mehr Kinder hatten hier 34,4 v. H. der Ehen. Dagegen wuchs der Anteil der kinderloſen Ehe⸗ paare in den beiden Gruppen der Selbſtändigen in Handwerk, In duſtrie und Handel und der Induſtriearbeiter ganz bedeutend. Die Zahl der kinderloſen Ehepgare war mit einem Fünftel des Geſamtbeſtandes doppelt ſo groß wie bei den Bauern und Landwirten. 45 v. H. der Ehen dieſer beiden Berufsgruppen wieſen nur 1 oder 2 Kinder auf, ſo daß etwa zwei Drittel der Ehen kin⸗ derlos oder kinderarm waren. Bei der Gruppe der Arbeiter muß allerdings berückſichtigt werden, daß ein größerer Teil der Ehepaare erſt auf eine ver⸗ hältnismäßig kurze Ehedauer zurückblickt. „Noch größer war die Kinderarmut ber den gs Beamten, 3 von denen ebenfalls etwa ein Fünftel ohne Kinder blieb, während mehr als die Hälfte nur 1 oder 2 Kinder hatte. 16 v. H. der Beamtenfamilien wieſen 4 oder mehr Kinder auf. Von dem Geburtenrückgang am ſtärkſten betrof⸗ fen war jedoch die Gruppe der Angeſtellten in Induſtrie, Handel und öffentlichem Dient. 29 v. H. der Ehepaare hatten überhaupt keine Kin⸗ der, 51 v. H. nur 1 oder 2, und lediglich 10,5 v. H. der Ehen konnten 4 oder mehr Kinder aufweiſen. Paſſagierflug um die Welt? Große Pläne der Waſhingtoner Luftfahrt⸗ konferenz — Waſhington, 8. Dezember.(U..) Die Eröffnung eines rings um die Erde führen⸗ den Paſſagier⸗ und Poſtflugverkehrs wurde hier in der erſten Sitzung der internationalen Konferenz zur Vorbereitung transatlantiſcher Poſt⸗ und Paſſa⸗ gierverſuchsflüge als ſehr nahe bevorſtehend voraus⸗ geſagt. Vor allem die amerikaniſchen Luftfahrtſach⸗ verſtändigen vertraten die Anſicht, daß noch vor Ab⸗ lauf zweier Jahre der regelmäßige Poſt⸗ und Paſſa⸗ gierflugverkehr rund um die Erde eine vollendete Tatſache ſein werde. Die Wafhingtoner Transatlantikflugkonferenz iſt von den Vereinigten Staaten, England, Irland, Neufundland und Kanada beſchickt worden. Sie ſoll die Pläne für Verſuchsflüge ausarbeiten, die im Laufe des nächſten Sommers durchgeführt werden ſollen. Man nimmt an, daß der amerikaniſche Ge⸗ neralpoſtmeiſter Farley vom Bundeskongreß eine Million Dollar zur Finanzierung des amerikani- ſchen Anteils an dieſen Poſt⸗ und Paſſagierflügen fordern wird. Politik in Kürze Von dem Sondergericht in Hamm wurde der Pfarrer Anton Gbers zu ſieben Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, weil er nach dem Gerichts⸗ urteil dritten Perſonen gegenüber Reichregierung und Partei verächtlich gemacht und das Vertrauen zur politiſchen Führung untergraben hat. E Der Erſte Senat des Reichsgerichts hat in einer Entſcheidung den bedeutſamen Grundſatz aufgeſtellt, ß eine Verunglimpfung des Führers und Reichs⸗ kanzlers regelmäßig auch das Reich trifft, das in der Perſon ſeines mit ihm aufs engſte verbundenen Führers und aller Welt ſichtbaren Vertreters ſelbſt herabgewürdigt wird. Zum engeren Tatbeſtand muß ermittelt werden, ob ſich der Angeklagte dieſer Be⸗ ziehung bewußt geworden iſt. Dabei iſt im allge⸗ meinen davon auszugehen, daß jedenfalls ſeit dem Auguſt 1934 ein Deutſcher, der den Führer und Reichskanzler verunglimpft, regelmäßig auch die Empfindung dafür haben wird, damit zugleich dem von dieſem Manne verkörperten Deutſchen Reich Abtrag zu tun. 1 Ein geſchiedener, J9jähriger axiſcher Mann, der ſeit längerer Zeit mit einer 40jährigen jüdiſchen Frau ein Verhältnis hatte und ſich auch nach Erlaß der Nürnberger Geſetze weigerte, das Verhältnis aufzulöſen, wurde vom Gericht in Frankfurt zu 1 Jahren Zuchthaus wegen Raſſen⸗ ſchande verurteilt. Seine jüdiſche Partnerin wurde in Schutzhaft genommen. * Das 1 Schöffengericht verurteilte einen Ehemann, der ſeine als Luft ſchutzwart be⸗ ſtellte Ehefrau mit der Begründung, ſeine ängſtlichen Kindern könnten nicht allein gelaſſen werden, vom Beſuch des Luftſchutzlehrganges abge⸗ halten hatte, zu 30 Mk. Geloͤſtrafe. Der Staats⸗ anwalt hatte vier Wochen Gefängnis beantragt. Reichsfilmdramaturg Willi Krauſe hat, wie der „Film⸗Kurier“ berichtet, gegen Proouktionsleiter Dettmann und Regiſſeur Bolvary Strafantrag wegen Verleumdung geſtellt, da die beiden behauptet hätten, Krauſe und ſeine Frau hätten im Zuſammen⸗ hang mit der Herſtellung des Filmes„Frieſen⸗ not“ eine Gage zwiſchen 40 000 und 60 000 Mk. be⸗ zogen. * Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern hat die Verbreitung der in Genf erſcheinenden Zet⸗ tung„Journal des Nations“ bis auf weiteres ver⸗ boten. Außerdem wurden u. a. verboten die in Porto Alegre(Braſtlien) erſcheinende Zeitung„Dentſches Volksblatt“ und die in Buenos Aires erſcheinende Zeitung„Par“, EE Straßenbahnzuſammenſtoß in Mannheim Ein Zuſammenſtoß zweier Wagen der Mannhei⸗ mer Städtiſchen Straßenbahn ereignete ſich am Sonn⸗ tagabend kurz vor 20 Uhr, und zwar zwiſchen einem Wagen der Linie 1, die vom Kaiſerring zum Bahn⸗ hof fährt und einem Straßenbahnwagen der Linie 10, die vom Tatterſall aus ebenfalls ihre Fahrt nach dem Bahnhof nimmt. Der Wagen der Linie( ſiel um auf den Gehweg von L 14. Verletzt wurde nie⸗ mand. Die Feuerwehr war gleich zur Stelle. — Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wiſelm weſtdeutſche rige Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen ſämtliche in Mannheim 5 Herausgeber, Drucker und Rerleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, ke 1 „ 4 86 Schriftleitune in erlin: Dr Friß Fillies, W 35. Viktoriaſtraße 4 .⸗A. N 1985: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 212885 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20883 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporlo 9 Nut wir m zumal die ſte: das O unter einer Ueber Ufer 6 waren Eis ſe die Kä geswän Auf endes, darität es noc lenkun gag die geöffne cher H Man man d wollte. zu beſt Wie m ten, ſch des ku Det chen ſpo r: Mann Zaube beſuch ſtärker Ausfli 2 Ueberl fahrer Bogen einer herbeie Schwe. Die geſtrig ſtöße Gachſch geſtern gefähr den N geſtell! bekant hierbe waren paar delte dem s Wage. Zwiſch war, dem 2 angez der K er, mi dE . wol! Uhr 1920, eintra ein B die J des 2 Feuer Bran Bewo verlaf pita⸗ hun⸗ leich mög- Jaſis Und inen dem ehen, rnen eten len bei⸗ mit über atten Ehe⸗ gen del tend. inem wie Ehen er. 2 kin⸗ dor daß ver⸗ 105 inder her 2 ſeſen trof⸗ ten ienſt. Kin⸗ v. H. der ltnis zu en⸗ terin inen be⸗ ſeine aſſen kge⸗ zats⸗ der eiter trag tptet men⸗ en⸗ be⸗ nern Zei⸗ ver⸗ orto ſches ende thei⸗ onn⸗ nem ahn⸗ e 16, nach fiel nie⸗ perilo — Montag, 9. Dezember 1988 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 566 —— Die Stadtseiſe Mannheim, den 9. Dezember. Der„Kupferne“ Mit Rieſenſchritten Weihnachten entgegen. Nun kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß wir mit Rieſenſchritten Weihnachten entgegengehen, zumal es plötzlich richtig Winter geworden iſt. Durch die ſternen⸗ und mondhelle Nacht zum Sonntag fiel das Queckſilber im Thermometer auf drei Grad unter Null, ſo daß am Sonntagmorgen alles mit einer dichten Reifſchicht überzogen war. An den Ueberſchwemmungsſtellen des Neckars hatten ſich am Ufer Eisränder gebildet und kleinere Waſſerflächen waren ſogar mit einer halben Zentimeter ſtarken Eisſchicht bedeckt. In den Mittagsſtunden ließ die Kälte etwas nach und es wurde als höchſte Ta⸗ geswärme plus ein Grad feſtgeſtellt. Außer den wichtigſten Ereigniſſen des Wochen⸗ endes, das Sammeln am Tage der nationalen Soli⸗ darität und das Gemeinſchaftseſſen am Sonntag, gab es noch eine Menge Veranſtaltungen, die dem Ab⸗ lenkungsbedürfnis Rechnung trugen. Da am Sonn⸗ tag die Geſchäfte in den Nachmittagsſtunden erſtmals geöffnet hatten, herrſchte in der Innenſtadt ein ſol⸗ cher Hochbetrieb, daß es kaum ein Durchkommen gab. Man mußte ſchon über ſehr viel Zeit verfügen, wenn man durch die Breite Straße oder durch die Planken wollte. Alles war unterwegs, um die Schaufenſter zu beſichtigen und Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Wie wir von einigen Geſchäftsleuten erfahren konn⸗ ten, ſcheint man im allgemeinen mit dem Ergebnis des kupfernen Sonntags zufrieoͤen geweſen zu ſein. Der Bahnverkehr ſtand erſtmals im Zei⸗ chen des Winterſports. Der erſte Winter⸗ ſportſonntag am Sonntagvormittag nahm von Mannheim aus tauſend Schizünftige in das weiße Zauberreich des Nordſchwarzwaldes. Der Stadt⸗ beſuch war im Hinblick auf den kupfernen Sonntag ſtärker als in den letzten Wochen und auch mit dem Ausflugsverkehr war man bei der Bahn zufrieden. Radfahrer tödlich verunglückt In der Sandhofer Straße, in der Nähe der Gaswerkſtraße, wurde ein Radfahrer von einem Kraftradfahrer augefahren und ſo unglücklich zu Boden geſchleudert, daß der Radfahrer einen ſchweren Schädelbruch er⸗ litt, an deſſen Folgen er ſpäter ſtarb. Der im Alter von 56 Jahren ſtehende Radfahrer fuhr am Samstagmorgen in gleicher Richtung wie der Kraftradfahrer in der Sandhofer Straße. Beim Ueberholen geriet der Kraftradfahrer mit dem Rad⸗ fahrer in Berührung, ſo daß der Radfahrer in hohem Bogen auf die Straße geſchleudert wurde, wo er mit einer ſchweren Schädelverletzung liegen blieb. Der herbeigerufene Sanitätskraftwagen brachte den Schwerverletzten nach dem Städtiſchen Krankenhaus, wo er am Nachmittag an den Folgen des Unfalls ſtarb. Die notwendigen Erhebungen zur Klärung der Schuldfrage ſind ſofort eingeleitet worden. Polizeibericht vom 8. Dezember Die täglichen Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich drei Zuſammen⸗ ſtößſe, wobei jedoch nur leichter Perſonen⸗ und Sachſchaden entſtand. In der Haſenſtraße wurde geſtern ein betrunkener Radfahrer, der den Verkehr gefährdete, bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt gebracht. Das Fahrrad wurde ſicher⸗ geſtellt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten elf Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Tödlich verunglückt iſt, wie uns amtlich mitgeteilt wird, in der Nacht vom Samstag zum Sonntag ein 40 Jahre alter hieſiger Polizeibeamter in ſei⸗ nem Heimatsort Heidelsheim bei Bruchſal. Die näheren Umſtände des Unglücksfalls ſind noch nicht bekannt. Ein PS gegen 20 PS. Wenn man die Frage ſtellen würde, ob ein PS ſtärker ſei als 20 PS, ſo müßte die Antwort zugun⸗ ſten der 20 PS ausfallen, da das Stärkeverhältnis doch ſo iſt, daß die eine Pferdeſtärke niemals gegen die 20 aufkommen kann. Daß es auch anders ſein kann, bewies ein Zuſammenſtoß in der Gar⸗ tenfeldſtraße, als ſich ein Pferd, wohl des langen Wartens überdrüſſig, ſelbſtändig machte und hierbei von 20 PS behindert wurde. Allerdings waren die 20 PS— vielleicht waren es auch noch ein paar mehr— vollkommen gebändigt, denn es han⸗ delte ſich um einen Perſonenkraftwagen, der vor dem Pferdefuhrwerk parkte. Das Pferd riß ſeinen Wagen ſeitlich auf die Straße heraus, und da der Zwiſchenraum bis zu dem Kraftwagen nur gering war, entſtand ein Hindernis, das ſchon deswegen bei dem Anprall nicht weichen konnte, weil die Bremſen angezogen waren. Bei dem Zuſammenſtoß mußte der Kraftwagen den kürzeren ziehen, und ſo blieb er mit beſchädigtem Hinterteil auf der„Walſtatt“. Ein Bett in Brand geraten. Dichte Rauch⸗ wolken drangen am Sonntagvormittag gegen zehn Uhr aus einem Dachgeſchoßfenſter im Hauſe K 4, 19/20, und als die herbeigerufene Berufsfeuerwehr eintraf, ſtellte man feſt, daß in einer Dachkammer ein Bett in Brand geraten war. Vor allem brannte bie Matratze und dann glimmten auch die Federn des Deckbettes. Mit der Kübelſpritze hatten die Feuerwehrleute bald die Gefahr beſeitigt. Die Brandurſache konnte nicht ermittelt werden, da die Bewohnerin der Dachkammer, dieſe um acht Uhr verlaſſen und nichts ungewöhnliches bemerkt hatte. Der große Tag der nationalen Solidarität Sammelbüchſen beherrſchten Mannheims Straßen? Reichsſtatthalter Wagner ſammelte in dichter Menſchenmauer vor dem Poſtgebäude am Paradeplatz— Flieger ſchafften es mit Humor— Auch das Nationaltheater in Aknon Ueberall hatte man ſich für den Tag der nationalen Solidarität gerüſtet: die Sammelbüchſen waren bereitgeſtellt und die Sammler aus allen Kreiſen kannten genau ihre Straßen, in denen ſie für ihre notleidenden Volksgenoſſen ſammeln ſollten. Man muß ſchon ſagen, daß alle mit Begeiſterung dabei waren, und daß ſich manche nur darüber den Kopf zer⸗ brachen, wie ſie in weniger belebten Straßen die Aufmerkſamkeit der Leute ſtändig wachhalten ſollten. In welcher Weiſe dies geſchah, darüber gibt uns unſer Dr. Hr.⸗Berichterſtatter das nach⸗ ſtehende Stimmungsbild: Früh nachmittags fing es ſchon an, und es war für manchen Sammler oft kein Spaß, ſo alleine im kalten Wetter dazuſtehen. Aber dann erblickten ihn die guten Freunde und alte Bekannte und ſchoben ihren Zehner hinein, und alsbald rappelte es ge⸗ nügend. Oefter verſchaffte ſich der Sammler auch zu ſehen, gerade erzählten ſie ſich was und wogen ſich die Büchſen vor, aber ſchon ſpritzten ſie wieder auf die beiden Straßenſeiten auseinander und heimſten tüchtig Groſchen ein. Am Marktplatz ſtand Birgel und brauchte nur das berühmte dämoniſche Lächeln ſpie⸗ len zu laſſen; aber das liebenswürdige, das er auch in Bereitſchaft hat, wurde nur für beſonders junge hübſche Mädels in Tätigkeit geſetzt. Trieloff hatte die Ecke an der Diskontobank, und brauchte ſich nicht weiter anzuſtrengen; den kennt ja jeder. Aber Erika Müller ging etwas früher heim, denn die Erkältungsgefahr iſt groß.— Der Oberbürgermeiſter, nach dem wir immer⸗ fort ſuchten, hatte den Bahnhof beſetzt, und das war recht ſo; denn damit iſt auch gleich der Fremden⸗ verkehr gefördert, den ein Stadtoberhaupt vor allem im Auge haben muß.— Sonſt ſah man noch Dr. „Autozoll“ an der Reichsautobahn! 5 ler ſaclneſ er. free ten 23 1 Us Deaſſebe Sſaßenweſeg (Photo: C. W. Fennel) Generalinspekteur Dr. Todt stand an der Mannheimer Einfahrt der Reichsautobahn Unermüdlich ſommelte Dr. Todt bei den Gebühren auf der Autobahn!“, werdende Sammelbüchſe.— Wärme für Hand und Fuß, indem er weit über den Kaiſerring hinüberwetzte, wenn er einen Freund ins Auge gefaßt hatte. Allmählich aber kam Verkehr, da ſtaut ſich wärmende Menge rings⸗ herum, und es gibt viel zu reöen und zu ermuntern. Der Reichsſtatthalter ging auf und ab vor der Poſt bis O 3, immer eine dichte Mauer um ſich herum, der Adjutant ſchaffte Platz. Von ſeinem freundlichen Lächeln blieb nie⸗ mand ungerührt, am wenigſten die Kinder, die immer wieder herangehoben werden mußten. Der Polizeipräſident mit Adtutant ſtand nicht weit weg und mancher erfuhr zum erſtenmal, daß er ein Bayer iſt. Kurze Zeit hatten die beiden auch noch Eliſabeth Stieler zur Seite, und die Vereinigung von Kunſt und Staatsmacht zog ganz beſonders.— Dr. Roth amtierte vor dem Palaſtkaffee, Standartenführer Hanſel ein Stück weiter waſſer⸗ turmwärts. Dr. Walli hatte die neue Kreuzung über die Engen Planken. Stellvertr. Kreisleiter Schnerr bewachte den Ausgang der Engen Plan⸗ ken, während Gruppenführer Luyken den Ein⸗ gang innehatte. Er hatte leider diesmal darauf verzichtet, mit Autogrammen für 1 Mk. zu arbeiten, aber es gab natürlich noch immer genug Leute, die auch ſo in die Taſche griffen. Die beiden Flieger mitten auf den engen Planken arbeiteten mit dem bewährten Fliegerhumor. Sie hatten ein Standſchild in Blau und Silber hin⸗ geſtellt, da ſtand auf der einen Seite ein Reim, der endete:„Doch bei mir, dem kleinen Mann, fängt das rechte Opfern an.“ Auf der anderen Seite aber: „Gebt mir ſchnell euer ganzes Geld, denn auf der Reichsautobahn erwartet euch der Tod()!“ Klar aber, daß die beiden ſich auch mündlich bemerkbar zu machen verſtanden. Bihlmaier appellierte mehr an die Mannheimer Verbundenheit mit den Fliegern, und„Ehrenſache, daß die Büchſe heute ge⸗ füllt abgeliefert wird.“ Schloſſer aber hatte 1000 erheiternde Sprüche:„Nicht ſo lautlos vorbeigezo⸗ gen, hier witſcht doch keiner oͤurch!“„Ah, gnädige Frau, mit Ihnen hab ich beſtimmt gerechnet, ich täuſche mich nie und ungern.“ „Na, nur noch ein Zehnerl obendrauf auf den Zwanzigmarkſchein, den ich gerade ge⸗ kriegt hab „Hallo, hallo, alter Freund, ich kenne jeden Drücke⸗ berger, immer heraus, wirſt dir die Finger noch nicht erfrieren!“ So hatte er für jeden die beſondere Ton⸗ art und hatte bald einen ſchweren Kaſten voll, der beinahe ſo dumpf und wohlgefüllt klang wie der vom Reichsſtatthalter. 5 a Die NS⸗Frauenſchaft hatte am Waſſer⸗ turm und am Paradeplatz Körbe für Pakete aufgeſtellt. In der Breiten Straße waren Sturm⸗ bannführer Schneider und Sturmführer Gögel hier vorbeikommenden Kraftfahrern erklärte er lächelnd und Ein Schild(Bild links unten) ſtoppte alle Fahrzeuge. ſtärkerer „Heute koſtet es ſchwang die mit jedem Fahrzeug ſchwerer Hieke vom Kyffhäuſerbund auf dem Kaiſerring, und Ritter von Eberlein, der den Ausgang der Kunſtſtraße im Auge behielt.— Nicht zu vergeſſen iſt auch Dr. Ulm von der Handelskammer, der den oberen Eingang der Kunſtſtraße am Paradeplatz be⸗ herrſchte; er kennt die Beſſerſituierten alle und weiß Kreditfähigkeit und Liquidität auswendig im Kupfe. Jeder verſicherte ſich ſeiner Gewogenheit durch ein Zehnerl oder mehr und kriegte öfter einen warmen Händedruck dafür. Halb acht Uhr fuhr der Wagen für den Reichs⸗ ſtatthalter am Thomasbräu vor. Der letzte Mann, der in die volle Büchſe noch was hineinſteckte, war ein armer Radfahrer mit Schal um den Hals und Hoſenhalter an den Beinen Stramm grüßt er zum Abſchied. Auf einmal war kein Betrieb mehr auf den Planken. Vereint zogen die Sammler aller Stände und Titel, Uniformen und Kopfbedeckungen oſtwärts, tauſchten kollegial⸗ſolidariſche Erfahrungen aus und ſchüttelten ſich ſtolz was vor; und wer weniger hatte, der ſchwor darauf, daß es lauter Sil⸗ ber ſei. Aber abends vor den Lichtſpielhäuſern und Theatern begegnete man noch manchen, die noch eben die Sammelbüchſen vollmachen wollten. Sonntag im Zeichen der Gulaſchkanonen Glänzend ſchmeckte das gemeinſam eingenommene Eintopfeſſen in Mannheims Sälen und am Waſſerturm Selbſt der letzte Zweifler mußte durch den über⸗ all beim Eintopſeſſen am geſtrigen Sonntag herr⸗ ſchenden Andrang davon überzeugt werden, daß das deutſche Volk eine Volksgemeinſchaft bildet, die durch nichts mehr getrennt werden kann. Der Sonntag Vormittag ſtand i m der Gulaſchkanonen, denn überall Straßen begegnete man den dampfenden Feld⸗ küchen der Landespolizei und der S A, die an die verſchiedenen Ausgabeſtellen, teils moto⸗ riſiert, teils mit Pferdebeſpannung gefahren wurden. Zur Mittagsſtunde war alles vorbereitet, und das war gut ſo, denn mit dem Glockenſchlag zwölf Uhr fanden ſich die Mannheimer ein, die an dieſem Eintopf⸗ ſonntag bekunden wollten, wie ſehr ſie mit der großen Gemeiunſchaft aller Deutſchen verwachſen ſind. Die Hauptausgabeſtelle war der Nibelun⸗ genſaal, der für die Ortsgruppen Schwetzinger⸗ ſtadt und Oſtſtadt beſtimmt war, der aber auch jedem anderen Volksgenoſſen offenſtand, der nicht dieſen Ortsgruppen gehörte. In den Seitengängen des Zeichen in den Nibelungenſaales ſtanden die Feldküchen bereit, und wenn auch die erſten Eintopfeſſer ſofort ihren Tel⸗ ler mit Linſen gefüllt erhielten, ſo mußte man gleich nach zwölf Uhr bereits Schlange ſtehen, da plötzlich ein Andrang einſetzte, der die kühn⸗ ſten Erwartungen in den Schatten ſtellte. Um 721 Uhr ſtanden auf jeder Seite des Säulen⸗ ganges je etwa zweihundert Perſonen aus allen Schichten und warteten geduldig, bis ſie an die Reihe der Eſſenausgabe kamen. Da ſah man den ein⸗ fachen Arbeiter ſeinen gefüllten Teller zu einem der gedeckten und geſchmückten Tiſche tragen, dort löffelte der Polizeipräſident ſeinen Teller leer, wieder an anderer Stelle ſaß ein hoher ſtädtiſcher Beamter neben einem Handwerksmeiſter. Der Arbeiter neben den führenden Männern der Bewegung und des Staates. Und alle freuten ſich, auf dieſe Weiſe ihre Verbundenheit bekunden zu können. Und wie das Eſſen in der Gemeinſchaft ſchmeckte! Es ſoll ſogar manche gegeben haben, die ſich noch eine zweite Portion beſorgten. Im Hintergrund wirkten viele fleißige Frauenhände, um möglich raſch das Geſchirr zu ſäubern und die flotte Abwicklung der Eſſenausgabe zu ermöglichen. So wie es im Roſengarten, ſo ging es überall zu. In den Gängen der ausgewählten Lokale ſtanden überall die Feldküchen, und Amts⸗ walter waren mit den Frauen für die Ausgabe be⸗ Backer und Hausfrauen gehören zuſammen. Sie ſorgen gemein⸗ ſam für das tägliche Brot. Hildebrand mit ſeinen guten Mehlen hilft ihnen dabei. In den Sortenbezeichnungen Type 405 ( Phönix⸗Extra“), Type 563(„Badenia“), Type 790(„Rotgelb“) und Type 1600 („Weizenbrotmehl“) kennen es die Bäcker, als Beutel⸗ oder Säckchen⸗Mehl„Phönir⸗ Extra“ die Hausfrauen. Beide lieben und ſchätzen es. ſorgt. Wo es zu ermöglichen war, gab es agar Tafelmuſik, die im Nibelungenſaal von dem Kreismuſtkzug unter Leitung von Muſikzugfüheer Brecht beſtritten wurde. Auch im Freien wurde gegeſſen und es war dies bei ein Grad über Null nicht einmal eine ſo froſtige Angelegenheit, wie ſich dies vielleicht manche vorgeſtellt haben. Die Landespolizei war mit ſtolzen Roſſen beſpannten Feldküchen am Waſſerturm angefahren und hatte die Landes⸗ polizeikapelle mitgebracht. Unter Muſikmeiſter Schuſters Leitung wurden die Eſſenden auch hier mit flotten Klängen beglückt und man hätte nur gewünſcht, daß die vielen Gaffer rundum auch Platz an den weißgedeckten Tiſchen genommen hätten, die mitten auf der Straße ſtanden. Bei der Landes⸗ polizei hatte man ſogar die Auswahl, denn auf der einen Seite gab es Pickelſteiner und auf der anderen Erbſen mit Speck. Wer ſich wegen der Kälte etwas aufwärmen wollte, bekam für zwei Groſchen einen Rieſenbecher Tee mit Rum. Warf man einen Blick über die Tiſche, dann ſah man den einfachen Mann neben dem Branddirektor ſitzen, den Polizeihauptmann neben dem Kaufmann, die Offiziersfrau neben dem Arbeiter. Allen ſchmeckte es ganz vorzüglich und die Polizeiköche bekamen manchmal ein Sonderlob geſpendet. Die Mädel vom Bo M, die hier mithalfen, brachten bereitwilligſt die Teller an die Tiſche— alles im Dienſte der Volks⸗ gemeinſchaft. Gemeinſchaftseſſen Gemeinſchafts ſinn Noch vieles gäbe es über dieſes Gemeinſchafts⸗ eſſen zu ſagen, das man miterlebt haben muß, um die Bedeutung richtig erfaſſen zu können. Aber es ſollen zum Schluß nur noch zwei Szenen geſchildert werden, die ſich ſaſt unbemerkt abſpielten. Stand da mit hungrigen Augen ein ärmlich gekleide⸗ ter Mann und ſchaute auf die eſſenden Menſchen. Plötzlich ſpürte er zwiſchen den Fingern ein Stück Papier, und als er nachſah, war es ein Gutſchein für ein Eſſen. Wer es ihm zugeſchoben hat? Er weiß es nicht und nur die Umſtehenden ſahen eine Uni⸗ form in dem Gewühl der umſtehenden Menge ver⸗ ſchwinden. Der alte Mann ſaß gleich darauf an einem Tiſch und ließ es ſich gut ſchmecken. Und dann weiter drüben am Roſengarten: hier hatte eine arme alte Frau einen Gutſchein geſchenkt be⸗ kommen. Flugs eilte ſie nach Hauſe, um ſich ein Gefäß zu holen und das Eſſen mit nach Hauſe zu nehmen.„Da eſſe ich auch noch heute abend daran!“, meinte ſie und trippelte mit ihrem gefüllten Topf nach Hauſe. 70 Jahre Am 9. Dez. begeht Pfarrer a. D. Mutſchler in Feudenheim in geiſtiger und körperlicher Rüſtig⸗ keit ſeinen 70. Geburtstag. 25 Jahre hat er in der evangeliſchen Gemeinde Feudenheim eine ſegensreiche Tätigkeit entfaltet und ſich der größten Wertſchätzung und Beliebtheit erfreuen dürfen. Auch heute noch, wo er im Ruhe⸗ ſtand hier weilt, genießt er allſeitige Hochachtung und Verehrung. Seine ehemaligen Gemeindeglieder und alle, die ihn ſonſt kennen, vereinigen ſich an ſeinem Geburtstage in dem aufrichtigen Wunſch, daß ihm noch ein recht langer Lebensabend bei guter Geſundheit beſchieden ſein möge. 4. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. Dezember 1938 Wo die prallen Sammelbüchſen abgeliefert wurden Hochbetrieb auf ber Kreisamtsleitung Auf der Kreisamtsleitung der NS. Volkswohlfahrt herrſchte am Samstagabend eine ganz beſonders geſpannte Stimmung, denn man erwartete hier die prallen Sammelbüchſen einiger führender Männer, die in Mannheim am Tage der Solidarität auf den Straßen die Sammel⸗ büchſe zugunſten der notleidenden Volksgenoſſen ge⸗ ſchwungen hatten. Ganz früh daran war General⸗ inſpektor Dr. Todt, der es eilig hatte, und deſ⸗ ſen Sammelzeit für Mannheim begrenzt war. Na⸗ türlich machte man große Augen, als man den In⸗ halt der Todtſchen Büchſen entleerte, denn es kam eine ganz gewaltige Menge Geld dabei heraus und die zuſtändigen Leute von der NSW rechneten ſchon aus, wieviel Not ſie hiermit lindern dürfen. Nicht viel anders war es, als Reichsſtatthalter Wagner erſchien. Hei, wie rollten die Geldſtücke! Wie war jedes Kniſtern eines Geldſcheines Sphären⸗ muſtk! Das Raſſeln der gefüllten Sammelbüchſen wollte gar kein Ende nehmen, als auch die anderen führenden Perſönlichkeiten erſchienen. Man ſah überall nur glückliche Geſichter und ſtrahlende Au⸗ gen, denn man hatte nun vor ſich auf den Zahlbret⸗ tern einen klingenden Beweis der Opferbereitſchaft des deutſchen Volkes liegen: einen Beweis, wie er nicht ſchöner hätte ſein können. Zahlen zu nennen, was die einzelnen führen⸗ den Leute geſammelt haben, wäre ſchon deswegen nicht angebracht, weil nicht jeder eine Spitzen⸗ leiſtung erzielen konnte, weil er vielleicht keinen ſo günſtigen Sammelplatz hatte oder weil die Spender zu den Volkskreiſen gehörten, die kleine Münzen ſpendeten, weil es ihre Verhältniſſe nicht zuließen, mit größeren Summen zu helfen. Bot doch der In⸗ halt mancher Büchſen einen eindrucksvollen Auf⸗ ſchluß, beſonders wenn man noch das Stadtgebiet zur Betrachtung heranzog, in dem die Sammelbüchſe ge⸗ ſchwungen wurde. Sollte etwa ein Sammler weni⸗ ger geleiſtet haben, der für ſechs Mark Kupfermün⸗ zen in der Büchſe hatte, als der Sammler, der es auf ſechzig Mark gebracht hatte und zwiſchen Zehn⸗ Pfennigſtücken auch Fünfziger und gar Markſtücke aufzuweiſen vermochte? Wir ſind ſogar feſt davon überzeugt, daß für manchen Volksgenoſſen die Spende eines Zweipfennigſtückes ein größeres Opfer war, als die Mark eines anderen! Es weihnachtet ſchon Weihnachtsfeier der Kameradſchaft ehem. 40er. Die Weihnachtsfeier der Kameradſchaft der ehemaligen 40er(Hohenzollern⸗Füſiliere) iſt bereits Tradition geworden. Immer größer wird die Zahl derjenigen, die an dieſer ſtillen und ſchlich⸗ ten Feier teilnehmen. Der Saal der„Liedertafel“ wies am Samstagabend wieder einen ausgezeichne⸗ ten Beſuch auf. Kameradſchaftsführer Hilcher hieß in einer kurzen Begrüßungsanſprache die Ver⸗ treter der befreundeten Vereine und die Mitglieder ſelbſt willbommen. Nach einem Prolog, vorgetragen durch die kleine Klußmann, erfreute der Gra⸗ phiſche Geſangverein„Gutenberg“ mit dem Vortrag der„Weihnachtsglocken“ von Sonnet. Dt. Wegerle gab einen Ueberblick über die ver⸗ ſchledenen Kriegsweihnachten der tapferen Hohen⸗ zollernfüſtliere im Feld und leitete dann auf die Be⸗ deutung des heutigen Weihnachtsfeſtes über, das wir im neuen Deutſchland in aller Ruhe feiern können. Ein ſtilles Gedenken war auch den Toten des Weltkrieges und den um die Erringung des neuen Deutſchlands geſtorbenen Kämpfern des Dritten Reiches geweiht. Dumpf und getragen erklang das Lied vom guten Kameraden, während auf der Bühne der ſterbende Krieger plaſtiſch dargeſtellt wurde. Alle die, die draußen mit uns zogen und eines Tages ihr Kämpfen für ihr Vaterland mit ihrem Leben be⸗ zahlen mußten, weilten mitten unter den Kamera⸗ den. Das gemeinſame Lied„Stille Nacht“, von der Hauskapelle ſtimmungsvoll untermalt, die auch ſonſt den muſikaliſchen Teil des Abends beſtritt, beendete den erſten Teil des Abends. Die größte Freude erlebten die Kinder im 2. Teil. Der Weihnachts mann kam, um alle zu beſchen⸗ ken. Bei den ganz Kleinen gab es zuerſt Tränen der Aungſt, dann aber Tränen der Freude. Beglückt zogen die Kinder mit einer Geſchenktüte ab, deren Inhalt ſofort einer Prüfung unterzogen wurde. Die Geſchwiſter Stork und Frau Heß fanden mit ihven Tanzvorführungen ſtarken Beifall, ſo daß ſie ſich jeweils zu Dreingaben entſchließen mußten. Auch der Graphiſche Geſangverein„Gutenberg“ er⸗ freute wieder durch„Der Frater Kellermeiſter“ von Kern. Später traf dann noch Bezirksführer Dr. Hileke mit ſeinem Adjutanten Voigt ein, um an der Feier teilzunehmen. Die Weihnachtsfeier der Vierziger, die in voller Harmonie verlief, zeigte wieder, daß der Geiſt der Kameradſchaft hier vorbildlich gepflegt wird. Ein Ka⸗ merad brachte dieſen Kameradſchaftsgedanken auch in kurzen, herzlichen Worten zum Ausdruck, nicht ohne begeiſtert dem Führer für die Errichtung des Drit⸗ ten Reiches zu danken. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen dieſe Worte. e 75. Geburtstag. Am heutigen Montag kann eine treue Leſerin der NM Z, Frau Marie Kraus, B 6, 16, ihren 75. Geburtstag feiern. Unſere herz⸗ lichſten Glückwünſche! zen Eine weiße Ueberraſchung! Daß es am Sonn⸗ tagabend noch Schneefall in Mannheim geben ſollte, hatte eigentlich niemand erwartet. Aber tatſächlich: Es rieſelte weiß vom Himmel herab und blieb dick wie ſchöner Puderzucker in den Straßen, Gärten und auf den Dächern— den Kindern zur größten Freude— liegen. Der kupferne Sonntag klang ſo mit einem netten kleinen Weihnachtsvor⸗ ſpiel aus. ze Die Feuerwehr ruft die Feuerwehr. Daß unſere wackere Berufsfeuerwehr, die Helferin in allen Nöten, ſelbſt einmal Feuerlöſchhilfe braucht, dürfte wohl einzig daſtehen. Kam da am Sonntag⸗ vormittag ein Alarm, daß am Neckarauer Uebergang ein Laſtwagen in Brand geraten, und wie üblich, rückte mit Eile der Löſchzug zur Hilfeleiſtung ab. Groß war die Ueberraſchung, als man an der Brand⸗ ſtelle ankam und ſeſtſtellen mußte, daß ein Fahrzeug der Berufsfeuerwehr in Brand geraten war, und zwar ein Wagen, der ſich auf der Fahrt von der Wache II in Neckarau zur Hauptfeuerwache befunden hatte. Eine Vergaſerſtörung ſcheint die Urſache des zum 40. Male: St. Barbarafeier Bezirksverbandsführer Dr. Hieke wird von der Kameradſchaft der Kanoniere der Dank für ſeine aufopferungsvolle Tätigkeit ausgeſprochen Die St. Barbara⸗Feier der Kamerad⸗ ſchaft der Kanoniere Mannheim übte ihre altgewohnte Zugkraft aus. Der Ballhausſaal war am Samstag bis auf den letzten Platz beſetzt, als Kameradſchaftsführer Kirrſtetter die Erſchie⸗ nenen herzlich willkommen hieß, insbeſondere Lan⸗ deskommiſſär Dr. Scheffelmeier, den früheren Kaſſtierer des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes, Herrn Hänger, der ſich in 30 jähriger unermüd⸗ licher Tätigkeit bleibende Verdienſte um das Mili⸗ tärvereinsweſen erworben hat, und die zahlreichen Leiter der befreundeten Kameradſchaften, um alsdann der Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung und der im vergangenen Jahr geſtorbenen Vereins⸗ kameraden mit tiefempfundenen Worten zu ge⸗ denken. Die Verſammelten verharrten mit erho⸗ bener Hand in ehrfurchtsvollem Schweigen, als das Lied vom guten Kameraden erklang. Bei einem Rückblick auf die Ereigniſſe im abgelaufenen Jahr gedachte der Redner beſonders der Rückgliederung der Saar, der Wiederaufrichtung der Volkswehr⸗ macht, des Heldengedenktages am 17. März mit der erhebenden Feier im Schloßhof, bei der die Fahnen der alten Armee mit dem Kriegsehrenkreuz ge⸗ ſchmückt wurden, und der Verleihung des Haken⸗ kreuzes für die Kyffhäuſerfahnen am 23. Oktober, durch die der Führer den Kyffhäuſerbund anerkannt habe. Alle Gegenſtrömungen ſollten deshalb ferner⸗ hin unterbleiben. Die St. Barbara⸗Feier, die J. ſeit Beſtehen der Kameradſchaft, ſolle in erſter Linie ein Bekenntnis zum Führer ſein, mit dem der Red⸗ ner ſeine Ausführungen ſchloß. Nach dem„Sieg Heil!“ auf den Führer wurden die Nationallieder geſungen. Kameradſchaftsführer Kirrſtetter hatte bald darauf die Freude, Bezirksverbandsführer Dr. Hieke und Adjutant Voigt begrüßen zu können, die ſich auf einem Rundgang bei den militäriſchen Vereinen befanden, die ſich am gleichen Abend zu⸗ ſammengefunden hatten. Herr Kirrſtetter dankte unter dem lebhafteſten Beifall Dr. Hieke für ſeine auch im abgelaufenen Jahr für den Bezirksverband und damit für den größten Soldatenbund der Welt geleiſtete unermüdliche Arbeit, um gleichzeitig die Hoffnung auszuſprechen, daß es ihm auch im neuen Jahre die Geſundheit erlauben möge, ſeine verdienſt⸗ volle Tätigkeit in der gleichen vorbildlichen Weiſe auszuüben. Die Kameradſchaft der Kanoniere werde ihn hierin mit allen Kräften unterſtützen. Dr. e Hieke gab den Dank unter der Verſicherung, daß er nur eine ſelbſtverſtändliche Pflicht tue, an die Kameraden und ihre Frauen zurück, um ſodann dem Führerring der Kameradſchaft der Kanoniere mit Herrn Kirrſtetter an der Spitze für muſterhafte Pflege der Ideale zu danken, die der Kyffhäuſer⸗ bund ſich zur Richtſchnur genommen hat. Das Hurra auf die Kameradſchaft und ihren Leiter ſand begei⸗ ſterten Widerhall. Die abwechſlungsreiche Vortragsfolge, die das ge⸗ ſprochene Wort umrahmte, wurde eingeleitet durch die Kapelle Mayer, die ſpäter auch zum Tanz auf⸗ ſpielte. Sehr beachtenswerte Leiſtungen bot Muſik⸗ lehrer Fritz Früh, der mit ſeinen Schülern Georg König und W. Meyrer den erſten Satz des Trios für Viola, Violine und Klavier von Mozart, den erſten Satz eines Trios von Lachner und eine Hu⸗ moreske mit guter Technik und beſter Einfühlung ſpielte. Einen Sondererfolg erzielte das Doppel⸗ quartett der Liederhalle mit mehreren ern⸗ ſten und heiteren Liedern, von denen der Schlager „Hein ſpielt ſo ſchön mit oͤem Schifferklavier“ ſo ſehr gefiel, daß er zum Teil wiederholt werden mußte. Als der Beifall kein Ende nehmen wollte, wurde noch das flotte Marſchlied„Frei weg“ öreingegeben. Pia⸗ niſt Belzer begleitete vorzüglich. Die kleine Johanna Print ſcheint ſich zu einer wirklichen Vor⸗ tragskünſtlerin zu entwickeln. Ihre drei Vorträge, die ſie mit großer Natürlichkeit und vorzüglicher Beherrſchung der heimiſchen Mundart bot, weckten ſtürmiſche Heiterkeit. Nicht minder ein Gymnaſtik⸗ ſcherz von ſechs Damen der Liedertafel. Aber den Vogel auf dem Gebiete des Humors ſchoß doch wieder Fritz Feg beutel ab, der Altes und Neues mit der gewohnten unnachahmlichen Meiſter⸗ ſchaft vortrug. Das Marſchlieder⸗Potpourri„Jung⸗ deutſchland“ bot Gelegenheit, in die beliebten alten Soldatenlieder einzuſtimmen. Selbſtverſtändlich ſpendete man gern ſein Scherf⸗ lein, als Sammler für das Winterhilfswerk durch die Reihen gingen und als die Loſe für die im klei⸗ nen Saal aufgebaute reiche Tombola abgeſetzt wur⸗ den, deren Reinerträgnis für die hilfsbedürftigen Kameraden beſtimmt iſt. Als man nach Dankes⸗ worten des Kameradſchaftsführers um Mitternacht zum Tanz überging, herrſchte allgemeine Zufrieden⸗ heit über die in echter Soldatenkameradſchaft verleb⸗ ten Stunden. Sch. rr GER CHT SB ERICH E AUS NAH UND FERN Amerikanische Gangſter vor einem Miener Geritht Kid Tigers Dichtung und Wahrheit— Der angebliche Finanzmann der Neuyorker Anterweit — Wien, 7. Dezember. Als vor wenigen Monaten in einem Wie⸗ ner Hotel ein Ausländer verhaftet wurde, der bekundete, ein bekanntes Mitglied der amerikauiſchen Unterwelt ge⸗ weſen zu ſein, glaubten die öſterreichiſchen Be⸗ hörden zunächſt, es zwar mit einem geriſſenen Betrüger, im übrigen aber mit einem Groß⸗ ſprecher zu tun zu haben. Aus einer ausführ⸗ lichen Korreſpondenz mit den amerikaniſchen und engliſchen Kriminaldienſtſtellen, ergab ſich, daß wenigſtens ein Teil der Angaben des Verhafteten auf Wahrheit beruhte. Man er⸗ wartete daher mit großer Spannung die Ge⸗ richtsverhandlung gegen Kid Tiger, wie Alexander Sycowſki, der Gangſter, in ſeinen Kreiſen genannt wird. Auf der Anklagebank nimmt ein großer hagerer Mann Platz, deſſen verſchloſſenes, energiſches Geſicht auf den erſten Blick verrät, daß er einen mehr als ungewöhnlichen Lebensweg hinter ſich hat. Er ſpricht nur gebrochen deutſch, drückt ſich ſehr mangelhaft aus und ringt oft nach Worten. Und doch legt er eine gewiſſe Schlagfertigkeit und nicht unbeträchtlichen Mutterwitz an den Tag. Das alſo iſt der ſagen⸗ umwobene Bankier der amerikaniſchen Unterwelt, Kid Tiger, der Bootlegger, der nach ſeinen eigenen Angaben Millionenſummen beim amerikaniſchen Alkoholſchmuggel verdiente und noch heute ein beträchtliches Vermögen beſitzt. Er iſt im Jahre 1894 in Radomſk in Polen geboren und nach Kanada zuſtändig. Zu verantworten hat er ſich jetzt wegen eines Paſſes, der zwar vollkommen richtige Angaben enthält, aber gefälſcht iſt. Ein Analphabet Gleich zu Anfang ſeiner Vernehmung ſtellte es ſich zur allgemeinen Ueberraſchung heraus, daß der Angeklagte des Leſens und Schreibens unkundig und ſomit bei allen ſeinen„Geſchäften“ auf Vertrauens⸗ perſonen angewieſen iſt. Sycowſki behauptet unſchuldig zu ſein. Den Paß will er von ſeinem Anwalt zugeſtellt erhalten haben. Dann berichtet er über ſein Vorleben. Man hört viele phantaſtiſche Geſchichten und gewinnt den Ein⸗ druck, daß hier ein Abenteurer Wahrheit und Dich⸗ tung geſchickt zu vermengen verſteht. Gleich ſeine erſte Angabe klingt einigermaßen ſonderbar. Er will nämlich ſchon im Alter von ſechs Jahren aus dem Elternhaus durchgebrannt, von Radomſk bis nach Hamburg gewandert ſein und ſich dort auf einem Ueberſeedampfer eingeſchmuggelt haben. Er ſei dann zwar auf hoher See von dem Kapitän entdeckt und im Neuyorker Hafen der Polizei übergeben worden, aber auf dem Wege zum Polizeiamt habe er flüchten können. Vorſitzender:„Und was haben Sie nun ſeit Ihrem ſechſten Lebensjahr in Amerika angefangen?“ Angeklagter:„In einem Reſtaurant gearbeitet. Ich habe dort alles gemacht. Kleider gereinigt, Stie⸗ fel geputzt uſw.“ Mit 17 Jahren Chef einer großen Firma „Ich habe in Amerika viel erlebt, davon könnte ich zehn Jahre lang erzählen, aber ſchon mit ſieb⸗ zehn Jahren war ich Chef einer großen Firma, für Einfuhr und Ausfuhr. Ich war überall, in Mexiko, in Los Angeles und zuletzt in Chikago. Dort habe ich mit anderen Männern ein großes Geſchäft an⸗ gefangen— den Alkoholſchmuggel von Kanada nach den Vereinigten Staaten!“ Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er dabei nicht ſehr gut verdient habe, erklärt er ſtolz:„Jawohl, viele Millionen Dollar!“ Mit der Polizei will er anfangs keine Schwierigkeiten gehabt haben, da ſie beſtechlich geweſen ſei und den zehnten Teil ſeiner Einnahmen bekam. Schließlich aber ſei ihm eine Steuerſtrafe von nicht weniger als 82 Millionen Dollar zudiktiert worden. Daraufhin habe er ſchleu⸗ nigſt Amerika verlaſſen, und zwar mit hundert Be⸗ gleitern.„Das waren“, ſo fährt er fort,„Leute, die ich zu meinem perſönlichen Schutz benötigte und be⸗ zahlte, denn ich hatte viele Feinde, die mir überall nach dem Leben trachteten. Ich war ja der Kom⸗ pagnon von Al Capone und mußte, als ich mich mit ihm entzweite, auf das ſchlimmſte gefaßt ſein. In Europa lebte ich zunächſt in Paris, dann in Monte Carlo, wo ich dreihunderttauſend Dollar verſpielte. Ich beſuchte meine Eltern in Polen, fuhr von dort nach Zoppot und verſpielte im dortigen Kaſino aber⸗ mals eine große Summe.“ Erfolgloſes Gaſtſpiel in Deutſchland Auch in Weſtdeutſchland hat Kid Tiger ein Gaſt⸗ ſpiel gegeben, das aber nicht zu dem gewünſchten Er⸗ folg führte. Sycowſki hatte als Gegenleiſtung ſeine geſamten amerikaniſchen Wertpapiere angeboten. Man erkannte ihn als Schwindler und ſtellte Straf⸗ anzeige gegen ihn. Kid Tiger kehrte eiligſt oͤem für ihn ſo ungaſt⸗ lichen Deutſchland den Rücken und reiſte kreuz und FECCTTTCCCTCTCTCTCTFTCTCTCTFTFTTVTVTVTV+TbVTV+FVTV+vV+TVͤ+T'ͤIfͤ„!.!.!.:!!!.: rf Brandes geweſen zu ſein. Aus eigener Kraft konnte das Fahrzeug nicht mehr ſeine Fahrt fortſetzen und ſo wurde das Feuerwehrfahrzeug von der Feuer⸗ wehr abgeſchleppt. u Eine Nikolausfreude bereitete wie in jedem Jahre der Schützenverein der Polizei⸗ beamten den Kindern der Mitglieder, die ſich am Samstagnachmittag in großer Zahl im Schützenhaus an der Riedbahnbrücke verſammelt hatten. Zwar floſſen hier und da Tränen, als der Nikolaus die Unartigen tadelte. Aber als ſich dann der Nikolaus Gedichte aufſagen ließ und dies durch Verteilen von Süßigkeiten belohnte, ſchwand die Angſt vor ihm immer mehr. Volles Vertrauen beſaß er aber, als er aus ſeinen großen Säcken weit über hundert mit ſchmackhaften Dingen gefüllte Tüten hervorholte e Kind eine ſolche Tüte in die Hand rückte. 2 3 5 + 7 quer durch ganz Europa. Dabei gab er ſich mitunter als letzter Sproß aus dem Hauſe Romanow aus mitunter zog er auch die Paradeuniform eines hohen Marineoffiziers an, immer überall bemüht, als rei⸗ cher Mann zu gelten und dunkle Geſchäfte zu machen. So ſpielte er in Monte Carlo mit gefälſch, ten Spielmarken und einmal wurde er beim Rauſch, giftſchmuggel ertappt. Immer aber gelang ez ihm der Polizei zu entwiſchen, bis ihn jetzt in Wien ſein Schickſal ereilte. Nach einer kurzen Zeugenvernehmung verurteilte oͤas Wiener Gericht den Schwerverbrecher zu ſje⸗ ben Monaten ſchweren Kerkers und zur Landesverweiſung. Klarheit über ſeine einzelnen Verbrechen hat die Gerichtsverhandlung nicht er⸗ bracht. Hinter die Gangſterlaufbahn Kid Tigers einen energiſchen Schlußſtrich gu ziehen, wird den amerikaniſchen Gerichten vorbehalten bleiben, an die Sycowſki vermutlich nach Verbüßung ſeiner Strafe ausgeliefert wird. Der Krieg als Scheidungsgrund — Neuyork, 24. Nov. Der italieniſch⸗abeſſiniſche Krieg hat nun auch ſein erſtes Opfer— in Neuyork zu beklagen. Eine Ehe iſt dort an den afrikaniſchen Wirren geſchei⸗ tert. Miſter Williams, guter Engländer, hatte vor einigen Jahren eine Italienerin geheiratet. Die Ehe verlief vollkommen harmoniſch und auch noch als ſich der Duce mit dem Negus zu ſtreiten begann, herrſchte bei Herrn und Frau Williams tiefſter Frieden. Aber dann griff England ein, und von dem Tag an war es mit der Liebe aus. Herr Wil⸗ liams nahm als treuer Sohn ſeines Landes gegen Italien und den Duce Stellung und verteidigte den Negus. Frau Williams aber glühte weiter für den Duce, ſchalt den Negus einen Barbaren und fand auch allerlei heftige Worte gegen England. Schließlich landete der abeſſiniſch⸗italieniſch⸗engliſche Streitfall im Hauſe Williams als Sache Williams gegen Wil⸗ liams vor dem amerikaniſchen Scheidungsrichter, der die Sache ſchneller zu ſchlichten wußte als der Völ⸗ kerbund, das größere„Vorbild“. Das kinderlose Ehepaar wurde wegen beiderſeitigen Verſchuldens geſchieden. NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen ennommen Politiſche Leiter Oſtſtadt. 9. Dez., 20.30 Uhr, in der Aula des Adolf⸗ Hitler⸗Realgymnaſiums(Tullaſtr.) Monats⸗Pflichtmit⸗ gliederverſammlung. Jungbuſch. 9. Dez., 20.15 Uhr, Mitgliederverſammlung für alle Parteigenoſſen und Angehörige der Gliederungen, Lokal:„Liedertafel“, K 2, 32 Lindenhof. 9. Dez., 20.15 Uhr, Mitoliederverſammlung im„Rheinpark“. Unkoſtenbeitrag 10 Pfa. Neckarſtadt⸗Oſt. Montag, 20.15 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung in der„Flora“, Lortzingſtraße. Die Partei⸗ genoſſen treffen ſich zellenweiſe auf den bekannten Sam⸗ melplätzen. Strohmarkt. 9. Dez., 20.30 Uhr, Mitgliederappell aller Zellen im großen Saal des„Friedrichsparkes“. Es ſpricht 1125 Wel ſch. Thema:„Gegen den politiſchen Konfeſſiona⸗ mus“. Friedrichsfeld. 14. Dezember, 20 Uhr, Pflichtmitglieder⸗ verſammlung im„Adler“. NS⸗Frauenſchaf Jungbuſch. 9. Dezember holen die Zellenleiterinnen die Marken zwiſchen 5 und 6 Uhr bei Stamm in 5, ö ab, Käfertal. Am 9. Dez., 20.30 Uhr, nehmen die Frauen an der Verſammlung der NS Da p im„Adler“ teil. Die Pfundſpende iſt abzußolen. Der Heimabend fällt aus. Feudenheim. 9. Dez., ab 8 Uhr, beginnt der Baſtel⸗ kurſus im Frauenſchaftsheim. Die Frauen, die ſich ge⸗ meldet haben, haben unbedingt daran teilzunehmen. Achtung, Kulturreferentinnen! 9. Dez., 20 Uhr, wichtige Beſprechung der Kulturreferentinnen von Stadt u. Land. Achtung! 10. Dez., 15.30 Uhr, Beſprechung der Orts⸗ gruppenleiterinnen, L 4, 15, Zimmer 11, 4. Stock. Deutſches Eck. 9. Dez., 20.15 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ lung in ber Bäckerinnung. DA Friedbrichspark. Sämtliche Duß⸗Walter und Koͤß⸗Warte des Marſchblocks treten am 9. Dez., 19.50 Uhr, zur Teil⸗ nahme an der Verſammlung auf dem Zeughausplatz an. Anzug wie ſonſt. Arbeitsſchule der DA Betriebswirtſchaftliche Arbeitsgemeinſchaft. Im An⸗ ſchluß an die Vortragsreihe von Dr. Thoms führen wir eine betriebswirtſchaftliche Arbeitsgemeinſchaft durch. Ge⸗ bühr: RM..—; Dauer:—8 Abende. Anmeldungen müſſen bis 11. Dezember 1935 in 0 1, 10 abgegeben ſein. Amt für Beamte Am 10. Dez. im Nibelungenſaal 4. politiſcher Schu⸗ lungsabend. Die Frauen der Berufskameraden ſind eben⸗ falls herzlich eingeladen. Ebingen. Die Ortsgruppenlettung gibt bekannt! 1. Dez., 20 Uhr, findet im kl. Saal der„Schloßwirtſchaft“ eine Pflichtmitgliederverſammlung ſtatt. Pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen der Pgg. iſt Pflicht. Was hören wir? Dienstag, 10. Dezember Reichsſender Stuttgart i .30: Frühkonzert.— 10.15: Fremdſprochen.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Blumenſtunde. 5 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 16.50: Erlauſcht— feſtgehalten für dich.— 17.00: Nachmittags⸗ konzert,— 18.30: Von der Arbeit des Funktechnikers 19.00: Reichsparteitag der Freiheit. Hörfolge der Reichs⸗ ſendeleitung.— 22.00: Nachrichten.— 22.90: Vier heitere Erzählungen.— 23.00: Unterhaltung zur ſpäten Nacht.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuftk.— 10.15: Altpaterlond. Hörfolge.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30. Af. beitserleichterung bei der Wohnunosein richtung.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei.— 15.15: Beſuch bei Spitzenarbei⸗ terinnen.— 15.45: Neue Bücher.— 16.00: Mufil am Nach⸗ mittag.— 18.00: Sport der Jugend.— 18.10: Rechtzeigg⸗ Anweiſung zum Weihnachtsſtollen.— 18.40: Politiſche Zei tungsſchau.— 19.00: Reichsporteitag der Freiheit.— 22.80: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Kammermuſik. Fageoaleucles Montag, 9. Dezember „„ Luſtſpiel von Emme⸗ rich Nuß, Miete B, 20 Uhr. 5 Roſengarten: Voltsſömphonte⸗Konzert, 20 Uhr. Dirigent: Hans Weisbach, Leipzig. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Clou, Kaffee Corſo, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon Konzert[Verlangeruna, Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett une Tanz. 5 Lichtſpiele: univerſum:„Der Student von 1. — Alhambra:„Im weißen Rößl“.— Scala: „Mach mich glücklich“. 84 74 6 Eine hüllt ter de ſutzig. Maſchin zu ziehe gehen, gie aus Ein Se dieſem zes Sy pebition Einblick Es g los ohn heim ha ſchrift h schine N wiß nic mit die ſätzen einem ſchreibt, des wei keit bez ſich nich den Sc bewußte recht eig Jede Fehler, derkehre Weiſe: Es wol nachher „terten“ dieſem! ſolge de phologe liege„„ ſtehe in neuroſe fügigkei doch hie auffalle: Schriftſt Leichtſir laſſen. Nerdach Dies kenntni kann nament daraus? gel an Wenn den, dar tend, Es dacht au Anlage kürzung gefühl“. Eile ſta diskreti Die Es erſc weiter gebraud — Vor verehrt wollte, ſchenke Dies Mann mich vo zu ſein, ſchen ni der nick Men B „Gebild ich füh einen f. erheblit „Gef geſchen! o? Ge „Tri leiſtung nicht de pflichtet In gegen 9 ein Vo doch er! erſt auf Echt, denkend iſt ged. der Ve und de ſchenk, kühl el keines. Da, gabe f ſchenk, ſchlichte ſelbſtlo Wal entflan Vollen 2 — * A ſelbſtſ De Nneilablunggoie det. N Mapliologie dle Jcſaellimaschine Charakteranalyse aus der Handhabung der Typenhebel — Baſel, im Dezember. Eine neue Frage hat ſich erhoben: Was ent⸗ hüllt die Maſchinenſchrift vom Charak⸗ ler des Schreibenden? Der Betrachter wird ſtutzig. Es ſoll möglich ſein, aus dem Bild des Maſchinenſchriftſatzes Rückſchlüſſe auf den Schreiber zu ziehen? Und zwar Schlüſſe, die ſehr viel weiter gehen, als ſie im allgemeinen von der Grapholo⸗ gie aus der Handſchriftenprobe gezogen werden. Ein Schweizer, Adam Holzapfel, hat ſich mit zieſem Gegenſtand beſchäftigt, und legt jetzt ein gan⸗ zes Syſtem von Ergebniſſen dieſer ſeltſamen Ex⸗ pedition ins Innere des Menſchen vor. Einblicke ins Unbewußte Es gibt Dinge in der Maſchinenſchrift, oͤie zweifel⸗ uus ohne weiteres deutungsfähig ſind— genau ſo wie beim handgeſchriebenen Manuſkript. Wer die Sperr⸗ ſchriſt häufig anwendet oder wer auch auf der Ma⸗ ſchine Worte und Sätze unterſtreicht, verrät dabei ge⸗ wiß nicht weniger, aber auch ſchwerlich mehr, als er mit dieſen Tugenden in handͤgeſchriebenen Schrift⸗ ſätzen verraten würde. Es unterliegt auch kaum einem Zweifel, daß derjenige, der bis zum Rand ſchreibt, der die Zeilen eng ſchaltet und jedes Endchen des weißen Bogens ausnutzt, kaum der Großzügig⸗ keit bezichtet werden kann. Aber Holzapfel begnügt ſich nicht damit. Aus gewohnheitsmäßig auftreten⸗ den Schreibfehlern will er Einblicke in das Un⸗ bewußte gewinnen. Und hier fängt die Sache an, recht eigenartig zu werden. Jeder, öͤer eine Schreibmaſchine benutzt, macht Fehler, oͤſe mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit wie⸗ derkehren. Dieſe Tatſache erſchien bisher in keiner Weiſe verdächtig. Holzapfel iſt anderer Meinung. Es wollte jemand das Wort„ſchlagen“ ſchreiben; nachher lieſt er„ſchalgen“. Aus„treten“ wurde „terten“, aus„lebendig“ entſtand„lebednig“. Aus dieſem ungefähr gleichartigen Fehler(falſche Reihen⸗ ſolge der Buchſtaben eines Wortes) folgert der„Gra⸗ phologe der Schreibmaſchine“, der Schreiber unter⸗ liege„abnormen Aſſozitionsreizen“; außerdem be⸗ ſtehe in dieſem Fall der Verdacht auf Zwangs⸗ neuroſe... Das iſt hart, gemeſſen an der Gering⸗ fügigkeit des techniſchen Vergehens, um das es ſich doch hier zunächſt handelt. Wenn die Interpunktion auffallend vernachläſſigt wird, wenn alſo in einem Schriftſtück viele Kommas fehlen, dann ſoll das auf Leichtſenn und Mangel an Pflichtgefühl ſchließen laſſen. Verbacht auf Hyſterie! Dieſe unterhaltſame Reihe„graphologiſcher Er⸗ kenntniſſe“ geht noch viel weiter. Der Schreiber kann ſich„vergreifen“; wie oft kommt das vor, namentlich beim haſtigen Schreiben. Und was ſolgt daraus?„Kritikloſigkeit“, unter Umſtänden„Man⸗ gel an Detailſinn im Falle vielſeitiger Funktionen“. Wenn Typen teils richtig, teils falſch gebraucht wer⸗ den, dann iſt das Urteil über den Schreiber vernich⸗ tenoͤ, Es wird ihm labile Geſinnung unterſtellt, Ver⸗ dacht auf Hyſterie— und vielleicht ſogar auf iſoziale Anlagen. Die unangebrachte Verwendung von Ab⸗ kürzungszeichen zeugt von„Mangel an Diſtanz⸗ gefühl“. Das geht ſo weit, daß jemand, der in der Eile ſtatt„und“ das Zeichen„&“ gebraucht, der In⸗ diskretion beſchuldigt wird. Die Liſte iſt damit noch längſt nicht abgeſchloſſen. Es erſcheint aber kaum fruchtbar, den Gegenſtand weiter zu verfolgen. Wer häufig die Schreibmaſchine gebraucht, kennt die Tücken des Maſchinenſchreibens. Wie oft kommt es den Meiſtern der gezeichnet gelingt, ohne den geringſten Fehler, wäh⸗ rend ein andermal die Hemmungen, Störungen und „Fehler“ ſich geradezu überſtürzen. Irgendwelche weitergehende Schlußfolgerungen daraus zu ziehen, erſcheint kaum begründet. Es mag von Fall zu Fall ein ſorgfältiges Arbeiten an der Maſchine geben oder eine leichte„Schludrigkeit“; es mögen Ermüdungs⸗ erſcheinungen oder der Mangel an Konzentration ſich vorübergehen bemerkbar machen. Aber daß das Bild der Manufkripte, das wir in der beruflichen Arbeit oder in ſtiller Muße am Schreibtiſch zu Hauſe fertigen, einen Lichtſtrahl auf unſere Charakterver⸗ anlagung werfen ſoll— das anzunehmen, fällt in der Tat ſchwer. Anſterblichkeit Von Karl Bröger. Karl Bröger, der Arbeiterdichter, ſpricht am Mittwoch in der Harmonie im Rahmen der Dichter⸗ abende der NS⸗Kulturgemeinde. Ich bin im dunklen Ringe der abertauſend Dinge das allerletzte Glied. Ich finde mein Genügen, mich ihnen einzufügen wie Wolke, Wind und fernes Vogellied. Und will vor meinen Sinnen die feſte Welt zerrinnen in eitel Schaum und Schein: Dann hebt ſich die Erſcheinung aus Wahn und wirrer Meinung und dämmt die Flut in hohe Ufer ein. Nie werde ich vergehen, ſolang die Dinge ſtehen. Sie ſind mir Unterpfand. Wenn ſie den Geiſt aufgeben, kann Gott nicht länger leben und läßt die Sonne müd' aus ſeiner Hand. Sonderbare Sparſamkeit Der Rat der kleinen polniſchen Stadt Jas lo hat beſchloſſen, die Straßenlaternen aus „Erwägungen der Sparſamkeit“ tagsüber bren⸗ nen zu laſſen. Die amtliche Begründung dieſer abſonderlichen Maßregel beſagt:„Es iſt billiger, die Lampen den ganzen Tag über leuchten zu laſſen, als eigens einen Mann anzuſtellen, der ſie auszulöſchen hätte!“ Zauberhafte Luſtſpiegelung Einer jener Piloten, die jetzt auf der regelmäßi⸗ gen Südafrika⸗Strecke fliegen, hatte nun ſchon zum zweiten Male bei einem Parallel⸗Fluge mit der afrikaniſchen Küſte ein unheimliches Erlebnis. Er ſah in einiger Entfernung ein Flugzeug neben ſich daherjagen, das genau die gleiche Ge⸗ ſchwindigkeit entwickelte wie er. Auch ſein Funker ſah die Maſchine. Doch als man drahtlos rück⸗ fragte und auf jenes Flugzeug Kurs hielt, um zu ſehen, was für eine Maſchine es ſei, erlebte man, daß jenes Flugzeug ſich wie ein Schatten auf⸗ löſte. Man glaubt, daß es ſich um eine Art Fata Morgana handelt, von der zuerſt der Engländer Pierre van Ryneveld berichtete. Er hatte an der vor— wir ſprechen jetzt nicht von eiſtern Maſchine, ſondern von den„Ge⸗ legenheitsſchreibern“—, daß eine lange Arbeit aus⸗ Die Briefmarke der Monarchie anläßlich der Wiedereinführung herausgegeben hat. der Die neuen Briefmarken, die die griechiſche Poſt Monarchie (Scherls Bilderdienſt,.) BILDER VOM TAGE Zwei kämpfen um eine Frau Ein mittelalterliches beidhändiges Schwert⸗Duell des früheren britiſchen Amateurmeiſters im Säbel⸗ fechten, A. H. Corble, und des Flieger⸗Sergeanten Stubberfield bei einem Schaufechten in London. (Weltbild,.) Mittelmeerküſte eine Oaſe zu erkunden und ſah ſich plötzlich von einer zweiten Maſchine begleitet. Als er ſein eigenes Flugzeug höherſchraubte, ging auch jene andere Maſchine höher,— als er tiefer ging, ſenkte auch ſie ſich. Jetzt erſt wurde ihm klar, daß er mit ſeinem eigenen Spiegelbild in den Wolken um die Wette flog. Man will dieſes erſtaunliche Phänomen in Zukunft auf photographiſchem Wege und mit anderen Mitteln genauer zu erkunden ſuchen. Amerikas Thanksgiving Day Wie alljährlich wurde in Neuyork auch diesmal der Thanksgiving Day, Ameri⸗ kas Dankfagungstog, mit einem Umzug von allen möglichen Fobelweſen aus Gummi begongen. (Weltbild,.) Schenken/ von& f. Krehbiel Vor Jahren iſt mir paſſiert, daß ein von mir herehrter Lehrer ein Buch, das ich ihm ſchenken wollte, zwar freundlich, aber beſtimmt ablehnte:„Ich ſchenke nicht und will ſelbſt auch nicht beſchenkt ſein!“ Dieſe Bemerkung traf mich tiefer, als jener Mann gewollt und erwartet hatte. Sie trennte mich von ihm. Ohne über das„Warum“ mir klar zu ſein, war es ſelbſtverſtändlich, daß ich einen Men⸗ ſchen nicht verehren oder zum Freund haben könne, der nicht ſchenkt und nicht beſchenkt ſein will. Menſchen dieſer Art ſind mir ſeitdem oft begeg⸗ net,— faſt immer waren es Leute, die ſich zu den Gebildeten“ zählen oder gezählt werden. Aber ich fühlte ſtets in dieſer Lebenshaltung nicht nur einen fragwürdigen Hochmut, ſondern vor allem ein erhebliches Manko an Menſchlichkeit. „Geſchenke verpflichten, mindeſtens zu Gegen⸗ geſchenken!“ hörte ich oft ſagen. Iſt dem wirklich oe Geſchenke, die verpflichten, ſind ja gar keine! „Trotzdem, jede Leiſtung bedingt Gegen⸗ leiſtung!“ Und wenn dem ſo wäre? Warum ſollte ich nicht den Mut haben, einem lieben Mitmenſchen ver⸗ hflichtet zu ſein? In ſolchen Fragen ſteht im Leben meiſt Meinung gegen Meinung. Denn man ſieht nicht, wie eigentlich ein Vorgang im Weſen des Menſchen gründet. Und duch erwächſt ein Urteil, das in der Wirklichkeit ſteht, erſt aus dieſem Urſtandswiſſen. Echtes Schenken geſchieht nicht aus dem Kopf. Der denkende Menſch iſt es nicht, der ſchenkt. Natürlich it gedankenlos⸗blindes Schenken von Uebel, aber der Verſtand hilft nur bei der Wahl des Geſchenkes und daß man mit Bedacht ſchenkt. Allein, ein Ge⸗ ſhenk, das mit berechnender Ueberlegung, mit Enes wogener Verſtandes⸗Abſicht gegeben wird, iſt 1 Da, wo das Denken und der Verſtand ſich zur Hin⸗ gabe überwanden, entſteht nicht eigentlich das Ge⸗ ſcenk,.— da erwächſt Verzichl. In der ſtillen, lichten Entſagung wird der menſchliche Intellekt los. Wahres Schenken erfließt auch nicht aus dem zulflammten Willen. Selbſtverſtändlich muß das zullen mit dabei ſein, ſonſt kommt es gar nicht zur ſchenkenden Hingabe. Aber ein geringes Zuviel an Willen macht den Gebenden zum Verſchwender, und das aufgedrängte Geſchenk bedrückt den Nehmenden. Da, wo der Wille zur vollkommenen Hingabe entbunden wird, entſteht das Opfer. Und jegliches wahrhafte Opfer hat religiöſen Charakter— der opfernde Menſch beugt die Knie. Nicht aus dem kalt bewußten Verſtand und auch nicht aus heiß überſtrömendem Willen quillt ein wahres Geſchenk. Jener verſtimmt, dieſer bedrückt den Beſchenkten. Das echte, ſinngerechte Schenken erſteht aus der Mitte des Menſchenweſens: da wo im Herzen Verſtand und Wille ſich zum lichten, warmen Fühlen einen. Wer nicht weiß, wie und was er ſchenken ſoll, wie und ob er nehmen darf,— er folge ſeinem Ge⸗ fühl und höre auf die Sprache des Herzens. Der Verſtand kann irren und der Wille blind ſein. Das fühlende Herz findet immer traumwandleriſch⸗ſicher den rechten Weg zum Ziel: durch freies Schenken im anderen Herzen Freude zu wecken,— Freude und Dank. eee, „Ira Diavolo“ Neueinſtudierung im Nationaltheater. Die ritterliche Räuberromantik der unterhalt⸗ ſamen Spieloper Aubers, die leichtflüſſige, vornehm geſetzte Muſik mit ihren melodiſch friſch und an⸗ ſprechend wirkenden Arien und Romanzen und den meiſterlich entworfenen beſchwingten Enſembleſätzen kann man auch heute noch, wo über hundert Jahre ſeit Entſtehung des Werkchens verfloſſen ſind, mit Vergnügen genießen. Es bedarf dazu allerdings einer muſikaliſch und ſzeniſch ſauber abgerundeten Aufführung und vor allem Sänger, die ſich zu dieſem unſerer Zeit anſcheinend verloren gegangenen Stil des ſorglos heiteren Muſizierens zurückzufinden vermögen. Wie ſchwer das iſt, zeigte die Neueinſtudierung des„Fra Diavolo“. Die Aufführung, der Kapell⸗ meiſter Dr. Cremer als muſikaliſcher Leiter vor⸗ ſtannd, war auf einen derb⸗humoriſtiſchen Ton ge⸗ ſtimmt und verriet nicht allzuviel von jener grazi⸗ len, feinkomiſchen Art dieſes Franzoſen und dem kecken und koketten Elan ſeines muſikaliſchen Witzes. Die Spiel⸗ und Singgemeinſchaft mühte ſich zwar redlich und, wie der Beifall zeigte, zweifellos auch mit zußerem Erfolg, aber dennoch brachte der Abend keine oirklich bezwingenden Eindrücke. s Den Fra Diavolo, Kavalier und Bandit in einer Perſon ſaug und ſpielte Max Reichart, in der Maske gewinnend, von gutem Anſtand der Bewe⸗ gungen und ſicher charakteriſterend. Stimmlich ſchien ihn eine Indispoſition ſehr zu hemmen, und wenn ihm auch die große Arie des dritten Aktes den Son⸗ derbeifall des Hauſes eintrug, ſo blieb doch die Lei⸗ ſtung in ihrer Geſamtheit einigermaßen bläßlich. Der führenden Charaktergeſtalt gegenüber tritt ihr Gegenpart, der Liebhaber Lorenzo, an Bedeutung zurück. Heinrich Kuppinger gab ihm, was er zu geben hatte, und zwang ſeiner Stimme den lyriſch⸗ elegiſchen Ton der Romanze mit einiger Gewalt ab. Eliſabeth Gillardon ſetzte als Zerline ihre kleine Stimme allzu zaghaft ein, als daß ſie ſich in En⸗ ſembles, wie etwa dem ſchönen Quintett, führend hätte behaupten können. Der Entkleidungsſzene gab ſie ein liebenswürdiges darſtelleriſches Relief, wenn⸗ gleich es beim Vortrag der Kavatine dem Organ wiederum an der erforderlichen klanglichen Subſtanz mangelte. Der trockene muſikaliſche Humor des rei⸗ ſenden Engländerpaares wurde von Irene Zieg⸗ ler und Hugo Voiſin ergötzlich ausgeſpielt. Die beiden Banditen Giacomo und Beppo waren in der lebendigen Darſtellung der Herren Mang und Bartling bewegliche Geſellen, doch ſollte die Re⸗ gie Heinrich Köhler⸗Helffrichs die leicht ins Burleske ausartende Komik der beiden auf eine un⸗ auffälligere, feinkomiſche Linie zurückführen, weil ſonſt Nebenwirkungen unbegründete Schwergewichte erhalten, die das muſikaliſche Bild ſtören Im ganzen zeigte ſich, ähnlich wie kürzlich bei Mozarts„Entführung“, daß das dem Nationaltheater Jean Sibelius 70 Jahre alt Jean Sibeltus, der bedeutendſte Tondichter Finnlands feierte am 8. Dezember ſeinen 70. Geburtstag. Er iſt der älteſte unter den zeitgenöſſiſchen finnländfſchen Komponiſten und ſeine Muſik iſt von einer, das Natio⸗ nale betonenden Eigenart. Neben verſchiedenen Sin⸗ ſonien ſchrieb er Kammermuſik. Lieder Mänunerchöre und verſchiedene Klavierſtücke, die ihm eine große Volkstümlichkeit einbrochten.(Atlantic,.) und Behandlung gerade dieſes volksbeliebten Ge⸗ bietes des Muſiktheaters ſei der Intendanz daher lebhaft angeraten. C. O. E. Neue Schützfunde. Bei ſeinen Studien zu einer Heinrich⸗Schütz⸗Biographie gelang es Haus Joachim Moſer, dem bekannten Muſikgelehrten, zwei bisher völlig unbekannte Motetten des deut⸗ ſchen Großmeiſters des muſtkaliſchen Frühbarocks zu entdecken. Es handelt ſich um eine volkstümliche Weihnachtsmotette und eine Trauermuſik, beide acht⸗ ſtimmig a cappella und von außerordentlicher Schönheit. Von der Univerſität Heidelberg. Der ordent⸗ liche Profeſſor der Philologie und Pädagogik Dr. gegenwärtig zur Verfügung ſtehende Enſemble den Ernſt Hoffmann an der Univerſität Heidelberg Erforderniſſe der leichtbeſchwingten bedingt entſpricht. Eine viel pfleglichere Betreuung Spieloper nur wurde auf Anſuchen von den amtlichen Verpflichtun⸗ gen enthoben. 6. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. Dezember 1988 Vun cRtæ⸗s — Der 14jährige Glenn Bolden aus San Frau⸗ zisko hatte es ſich in den Kopf geſetzt, eine Reiſe quer durch Amerika zu machen. Dieſe Reiſe durfte natürlich nichts koſten, denn die Sparbüchſe war auch leer. Unter dieſen Umſtänden blieb ihm nichts an⸗ deres übrig, als ſein Heil als Tramp zu verſuchen, ſo wie er es in Abenteurerromanen oft genug gele⸗ ſen hatte. Eines Morgens ſchlich ſich der jugend⸗ liche Glenn alſo auf den Güterbahnhof und ſchmug⸗ gelte ſich in einen Kühlwagen ein. Ein paar Stun⸗ den ſpäter ging die luſtige Fahrt dann auch bereits los. So ſehr luſtig war dieſe Reiſe dann allerdings doch wieder nicht, denn Glenn fing recht bald an, die Kälte, die in ſeinem„Abteil“ herrſchte, zu empfin⸗ den. Und das wurde noch immer toller, je länger die Fahrt dauerte. Zu allem Pech hatte er auch noch nicht einmal genug Proviant bei ſich. Bereits nach zwei Tagen war die letzte Banane verzehrt. Von nun an hieß es alſo nicht nur frieren, ſondern auch noch hungern. Und er hatte ſich dieſe Fahrt durch ganz Amerika doch ſo ganz anders, vor allem viel romantiſcher, vorgeſtellt. 11 Tage lang hat Glenn Bolden es in ſeinem Eiskeller auf vier Rädern aus⸗ gehalten. Beim Rangieren auf dem Güterbahnhof in Baltimore, wo der Zug inzwiſchen angekommen war, iſt der jugendliche Abenteurer dann entdeckt worden. Der Junge war mehr tot als lebendig, als ſie ihn aus ſeinem Kühlwagen herauszogen. Vor Kälte und Erſchöpfung konnte der Ausreißer nicht einmal mehr auf den Füßen ſtehen. Man brachte ihn ſofort in das Krankenhaus, wo er bleiben wird, bis er ſich von den Anſtrengungen ſeiner Fahrt wie⸗ der erholt hat. Bei ſeinen weiteren Plänen dürfte übrigens ſein Herr Papa, der inzwiſchen verſtändigt wurde, ein Wörtchen mitzureden haben. * — Nimmt man eine Landkarte ferner Länder zur Hand, ſo denkt man wahrlich nicht daran, unter wel⸗ chen Gefahren oft die Vermeſſungsarbeiten vor ſich gehen. Aufſchluß darüber gibt der Bericht, den Oberſt MaeMahon über die Herſtellung der neuen Karte von Südoſt⸗Afghaniſtan liefert. Die Aufnah⸗ men an Ort und Stelle haben zweieinhalb Jahre in Anſpruch genommen Oberſt Mac Mahon ſchildert die ungeheuren Schwierigkeiten, die das Gelände mit ſich brachte. Zu unwegſamen Gebieten mußten immer wieder von neuem Zugänge erſchloſſen wer⸗ den. Hinter ſedem Berg, den man überſteigen mußte, lauerten unbekannte Gefahren. Furchtbar wird der Bericht, wenn er von den Opfern des mörderiſchen Klimas erzählt. Die Temperaturen ſchwankten zwiſchen tropiſcher Hitze und gefahrvollem Froſt. Einige Mitglieder der Expedition erlagen der Hitze, andere wieder erlitten lebensgefährliche Erfrierun⸗ gen. Die Verluſte unter den Tragtieren waren be⸗ ſonders verhängnisvoll. 4900 Kamele und 117 Pferde erlagen zum Teil den Strapazen, zum Teil Seuchen. * — Die Veprakrankheit iſt bekanntlich in Abeſſi⸗ nien außerordentlich ſtark verbreitet. Trotzdem wurde erſt in den letzten Jahren in größerem Maße der Kampf gegen dieſe Geiſel der Menſchheit aufge⸗ nommen, und zwar betraute der Negus ſchwediſche Aerzte mit dieſer ebenſo ſchwierigen, wie gefährlichen Miſſion. Der Leiter dieſer Miſſion, der ſchwediſche Arzt und Profeſſor für Bakteriologie John Reenſt⸗ jerna, iſt nun nach mehrmonatigem Aufenthalt in Abeſſinien in ſeine Heimat zurültgekehrt. Er äußerte ſich ſehr befriedigt über die Ergebniſſe, die ſeine Mitarbeiter im Kampfe gegen die Lepra in Abeſſinien bisher erzielt haben. Dieſer Kampf ſei beſonders ſchwer und fordere eine außergewöhnliche Opferbereitſchaft, weil es in vielen Gegenden Abeſ⸗ ſinſens immer noch üblich ſei, daß die Leprakranken nicht abgeſondert leben, ſondern täglich mit der ge⸗ ſunden Bevölkerung in Berührung kommen. Das einzige, was in dleſer Richtung bisher geſchaffen worden ſei, ſei Die letzte Kunde das„Haile⸗Selaſſie⸗Leproſarium“, „Treiben Sie mich nicht zur Verzweiflung!“ Auch Alexander von Leßwitz hatte ſolch weiches, erwartungsvolles Lächeln im Geſicht, als er in die⸗ ſer Sonne an einer Straßenecke, einer jener gleich⸗ gültigen Straßenecken, mit einem Zigarrenladen und einer Litfaßſäule, auf Ann wartete. Wer ihn nicht näher anſah, hätte ihn für einen alten Mann gehalten; denn er hatte graues Haar, das infolge der tieſgegerbten Bräune ſeines Geſichts geradezu leuchtete. Aber die Art, wie er ſeinen weichen Hut trug, war zu verwegen für einen alten Mann, es ſei denn, er käme geradeswegs von einer Ranch im Weſten der Staaten oder aus einer Spiel⸗ hölle in Schanghai. Unzweifelhaft war Alexander von Leßwitz ein Mann, den man ſo ſchnell nicht vergaß. Er war ſchmal und geſchmeidig, und der ſorgfältig in die linke Rocktaſche geſteckte leere Aermel unterſtützte dieſen Eindruck noch, ſo daß viele Frauen ſich nach ihm umwandten, ein Lächeln des Beifalls und ein halbes Lächeln des Bedauerns auf den Lippen, das dem leeren Rockärmel galt. Denn Leßwitz hatte als Frontoffizier im Weltkrieg den linken Arm ein⸗ gebüßt. Als Ann aus dem Haus kam und ihn an der Ecke ſtehen ſah, zögerte ſie und wurde ein wenig verlegen. Weshalb wartete er hier auf ſie und hatte nicht noch einmal angerufen? Sie faßte die Hand des kleinen Harry, der neben ihr ſtolperte, feſter, als Leßwitz auf ſie zukam und ſeinen Hut lüftete. „Guten Tag, Frau Ann!“ ſagte er mit ſeiner zer⸗ borſtenen Stimme, die im Licht dieſer Sonne faſt unwirklich klang.„Ich bitte um Verzeihung, daß ich nicht noch mal angerufen habe; aber es war unmög⸗ lich“ Und er reichte dem kleinen Harry die Hand, die dieſer mißtrauiſch nahm; denn er liebte den Onkel mit dem einen Arm nicht beſonders. Und dann ging er neben Ann her und blinzelte in die Sonne und ſprach von allen möglichen Dingen. Fugaeugelleli und Flugaeugpſtaten Eine europàische Hehlerorganisation?- Deutschland zur Abwehr gerdstet — London, im Dezember. Bemerkenswerte Bekundungen über„Gangſter⸗ tum in der Luft“ macht eine große Londoner Zei⸗ tung, die über eine ganze Reihe von Flugzeug⸗ diebſtählen in Europa zu berichten weiß. Die⸗ ſer Zeitung zufolge ſollen die Polizeibehörden des europäiſchen Kontinents von dem Beſtehen einer geheimen Organiſation überzeugt ſein, die einen Handel mit geſtohlenen Flugzeugen begonnen hat. Tatſächlich iſt erſt kürzlich von dem Flughafen in Marſeille eine Maſchine verſchwunden, die trotz eifrigſter Fahndung nirgends entdeckt werden konnte. Ein ganz ähnlicher Fall ereignete ſich in Buda⸗ peſt, und in Amſterdam wurde ein Sportflieger verhaftet, der über die Herkunft ſeiner Maſchine keine befriedigende Auskunft geben konnte, ſo daß anzunehmen iſt, auch hier liege ein Diebſtahl vor. Auch in andern Ländern Europas iſt das Auftauchen unbekannter, vermutlich widerrechtlich erworbener Flugzeuge beobachtet worden. Gewiß, ein Flugzeug iſt nicht gerade leicht zu ſtehlen, dafür ſind aber die geographiſchen Verhält⸗ niſſe in Europa den„Luftgangſtern“ nicht ungünſtig; denn hat der Dieb die Maſchine erſt einmal in der Luft und wird ſein Verbrechen nicht ſofort bemerkt, dann bereitet es ihm keine beſonderen Schwierigkei⸗ ten, über die Grenze zu entkommen und irgendwo in einer verlaſſenen Gegend in einem anderen Land niederzugehen und dort dem Flugzeug ein anderes Ausſehen zu geben. Das alles kann aber jeweils nicht eine Perſon allein bewerkſtelligen und ſo liegt der Schluß nahe, daß derartige Diebſtähle im Auf⸗ 385 einer großen Hehlerorganiſation verübt wer⸗ en. Schmuggler und Bootlegger im Flugzeug. Noch erheblich größer als die Tätigkeit dieſer „Flugzeugpiraten“ iſt die der internationalen Schwerverbrecher, die ſich des Flugzeuges, als des modernſten Verkehrsmittels, bei ihren Straftaten bedienen. So ſind an der belgiſch⸗franzöſi⸗ ſchen Grenze wiederholt Maſchinen beſchlag⸗ nahmt worden, in denen Schmuggler Tabak und Zigaretten über die Grenze gebracht hatten Es gelangen zwar einige Verhaftungen, doch konnte die geſamte Schmugglerbande nicht gefaßt werden. Auch die Bootlegger der Oſtſee, die heimlich Spi⸗ rituoſen in die nordiſchen Länder bringen, ſind längſt dazu übergegangen, nicht nur ſchnellfahrende, gepan⸗ zerte und mitunter ſogar bewaffnete Waſſer⸗ fahrzeuge, ſondern auch Flugzeuge zu benutzen. Ihre Landungsplätze befinden ſich hoch oben im ſkan⸗ dinaviſchen Norden, wo die Polizei ſchon modern eingerichtete kleine Flughäfen entdeckt hat. Fliegende Polizei als Abwehrmittel Mit der weiteren Entwicklung des Flugweſens wird die Bedeutung des Flugzeugs für die Verbre⸗ cherwelt immer größer werden. Genau wie heute das Automobil zur Ausrüſtung einer großen Ver⸗ brecherbande gehört. Energiſche Gegenmaßnahmen im internationalen Maßſtabe ſind nur noch eine Frage der Zeit. Deutſchland iſt ſchon jetzt gerüſtet. Die Luftpolizei in Berlin beiſpielsweiſe verfügt über eine ganze Anzahl von ſchnellen und wendigen Eindeckern, die jederzeit ſtartbereit ſind, um die Verfolgung von Verbrecherſlug⸗ zeugen aufzunehmen. Andere europäiſche Staa⸗ ten werden vermutlich ſehr bald dieſem deutſchen Beiſpiel folgen. In Nordamerikg ſpielt das Gang⸗ ſtertum der Luft ſeit langem eine bedeutende Rolle. Schon Leute wie Al Capone und andere Größen der Unterwelt waren im Beſitz von Flugzeugen. Die großen Banden, deren verbrecheriſche Tätigkeit in der letzten Zeit durch wirkſame Gegenmaßnahmen der Regierung der Vereinigten Staaten erheblich eingeſchränkt werden konnte, verfügen heute ſämtlich über mehrere Flugzeuge. Es gibt kaum ein Ver⸗ brechen in Amerika, bei dem nicht ſchon das Flug⸗ zeug Verwendung gefunden hätte. Die Regierung hat deshalb vor Jahren die„Federal Flying Po⸗ lice“, die fliegende Polizei der Bundes⸗ ſtaaten, ins Leben gerufen, die mit den hoch⸗ wertigſten Maſchinen ausgerüſtet iſt und beinahe täglich in Tätigkeit treten muß. Die Geſchichte die⸗ ſer Polizeitruppe iſt überreich an abenteuerlichen Begebenheiten, und ſo mancher Pilot hat in ihrem Dienſt ſein Leben eingebüßt. Hoffen wir, daß die Gangſter der Luft in Europa ſo rechtzeitig bekämpft werden, daß ſie keine Exiſtenzmöglichkeit finden. das in der Nähe von Addis Abeba entſtanden iſt und den Aerzten nicht nur als Sanatorium, ſondern auch als Laboratorium diente. Dort in dem„Haile⸗ Selaſſie⸗Leproſarium“ ſind auch die Verſuche mit dem von Profeſſor Reenſtjerna entdeckten Lepra⸗ ſerum angeſtellt worden. Es ſollen mit dieſem neuen Serum in verſchiedenen Fällen großartige Ergebniſſe erzielt worden ſein. Die Behandlung der Kranken erſtreckt ſich dabei zwar über eine lange Zeit, dafür ſollen aber ſogar völlige Heilungen zu⸗ ſtande gebracht worden ſein. Schwediſche Aerzte haben mit dieſem Reenſtjernaſchen Serum übrigens auch in anderen Teilen der Welt wahre Wunder an Lepraausſätzigen vollbracht. * — Für das nächſte Jahr beabſichtigt die portugie⸗ ſiſche Regierung eine große Feier zum Andenken an Pebro Alvares Cabral, den portugieſiſchen Seemann, der im Jahre 1500 auf einer Reiſe nach Oſtindien weſtwärts verſchlagen wurde und dabei Braſilien entdeckte, zu veranſtalten. Aus dieſem Anlaß ſoll unter anderem auch die Reiſe des Cabral unter ge⸗ nau den gleichen Umſtänden, wie ſie zu ſeinen Leb⸗ zeiten beſtanden, wiederholt werden. So wird man es erleben, daß im nächſten Frühjahr ein winziges dickbauchiges Segelſchiff den Kampf mit den Wellen des atlantiſchen Ozeans aufnimmt und Kurs auf Santa Cruz in Braſilien zu nehmen verſucht. Man Ann antwortete zögernd; etwas in ihr grollte ihm irgendwie. Ihr Blick ſtreifte manchmal flüchtig ſein ſchmales Geſicht, und ſie fühlte, daß er irgend⸗ welche Gewalt über ſie habe; und weil ſie das fühlte, wurde ſie unſicher und ſprach mit dem kleinen Harry, der durchaus Auto zu fahren verlangte. „Ich wollte Ihnen etwas ſagen, gnädige Frau!“ begann Leßwitz plötzlich das Geſpräch wieder.„Aber ich weiß nicht recht, ob ichs Ihnen ſagen darf...“ Und er ſah ſie aus ſeinen veilchenblauen Augen, die in dieſem harten Geſicht ſo ſeltſam wirkten, abwar⸗ tend und mit einem halben Lächeln an. „Das müſſen Sie wiſſen!“ entgegnete Ann und blickte auf das graue ſteinerne Trottoir, über das ſie gingen. Und dann, ganz unvermittelt, gleichſam wie zur Abwehr deſſen, was da kommen ſollte, ſetzte ſie hinzu:„Mein Mann hat mir übrigens heute ge⸗ ſchrieben.“ „Ah?“ ſagte Leßwitz, und es klang merkwürdig. Ann fand, daß es faſt wie ein heiſerer unterdrück⸗ ter Schrei geklungen habe, den ſo oder ſo ähnlich ein Tier irgendwo in einer weiten Steppe ausſtoßen mochte. Sie fühlte ſich durch die Worte, die ſie ge⸗ ſagt hatte, plötzlich geborgen und ſicher. Ihr Mann — das war wie eine Mauer, die nicht ſo leicht öurch⸗ hrochen werden konnte. Alexander von Leßwitz hatte ſich ſehr geſchickt eine Zigarette in einer langen Spitze angezündet und nahm nun den Bambusſtock, den er unter den leeren Aermel geklemmt hatte, wieder in die Hand. Er vollführte kleine, nervöſe wippende Bewegungen da⸗ mit.„Ich werde es Ihnen alſo nicht ſagen, Frau Ann!“ meinte er und ſah über die Straße oder zu irgendwelchen Menſchen, die ihnen entgegenkamen. Es lag etwas Verletztes in ſeiner merkwürdigen Stimme. Der kleine Harry aber bat:„Komm zum Schupo dort, Mama!“ Nun lachte Ann. Und als ſie den Knaben fragte, weshalb er zu einem Schupo gehen wollte, kam es heraus, daß die Babs anſcheinend einen Freund unter den Schupos hatte, der ihr heftig den Hof machte. Im Tiergarten, den ſie bald darauf erreichten, war es ſtiller, und Ann ließ den Jungen laufen. Leß⸗ witz war ſchweigſam geworden, und Ann glaubte ſich ſicher vor gefährlichen Worten. Das war aber nicht ſo. Leßwitz blieb plötzlich ſtehen und fragte ſanft, faſt traurig:„Warum, Frau Ann, wollen Sie nicht hören, was ich Ihnen zu ſa⸗ iſt zwar nicht im Beſitz eines echten mittelalterlichen Fahrzeuges, wohl aber von verhältnismäßig ge⸗ nauen Plänen von Schiffen, wie ſie Cabral kom⸗ mandiert hat. In einer Werft wird gegenwärtig ſchon eifrig an der naturgetreuen Nachbildung ge⸗ arbeitet. Man hofft, ſie rechtzeitig fertigzuſtellen. Die Reiſe des Modells ſtellt ein intereſſantes ſee⸗ männiſches Experiment dar, denn ſelbſtverſtändlich darf die Beſatzung nur die Inſtrumente benutzen, die ſchon Cabral kannte. In einer verſchloſſenen Ka⸗ bine wird man zwar moderne Inſtrumente und ſo⸗ gar eine kleine Funkapparatur mitführen, doch ſoll von ihnen nur im äußerſten Notfalle Gebrauch ge⸗ macht werden. * — Während einer Schwurgerichtsverhandlung in einem kleinen Städtchen in Michigan wurde ein Ge⸗ ſchworener vom Richter angeredet. Der Geſchworene machte eine tiefe Verbeugung, und dabei platzte ihm die Hoſe. Errötend bedeckte er die beſchädigte Stelle mit ſeiner Hand, um dann dem Richter mitzuteilen, was geſchehen ſei. Der Gerichtshof, der Staatsanwalt, die Verteidiger, die Geſchworenen, die Zeugen, und ſelbſt der Angeklagte brachen in Gelächter aus. Aber dem Richter verging das Lachen, als der Geſchwo⸗ rene erklärte, daß er kein Geld hätte, um ſich eine neue Hoſe zu kaufen. Er beſann ſich einen Augen⸗ blick, um zu erwidern, daß er dem Geſchworenen gen habe? Oder glauben Sie, ich hätte nicht be⸗ merkt, daß Sie mir abſichtlich ausgewichen ſind?“ Ann ſenkte den Kopf. Sie begann, langſam wei⸗ terzugehen. Es war eine Dummheit, daß ſie den Jungen hatte fortlaufen laſſen; der Junge hätte ſie beſchützt. Aber nun war ſte ganz ſchutzlos und mußte ſich verteidigen. Sie hatte Furcht vor Leßwitz. „Ann—!“ begann Leßwitz wieder mit ſeiner heiſe⸗ ren Stimme, die jetzt dunkel vibrierte.„Ann—: Glauben Sie, ein Brief Ihres Mannes könnte mich hindern? Sie wiſſen, wie ich zu Ihrem Mann ſtehe. Ann—1“ „Bitte, ſchweigen Sie!“ Ann ſagte es flehend. Da hieb das gelbe Bambusrohr durch die Luft. „Ich kann nicht ſchweigen, Ann! Sie verlangen von Ihren Freunden zuviel, Ann! Ich ſehe doch, wie Sie ſich quälen, und ich weiß——“ „Sle wiſſen nichts!“ „Ich weiß—!“ Ann lief davon. Wie ein Kind, das Angſt hat, lief ſie davon, dem Jungen nach. Leßwitz aber hielt gleichen Schritt mit ihr, und ſeine Stimme keuchte:„Hören Sie zu, Ann! Ich bitte Sie: Hören Sie zu! Treiben Sie mich nicht zur Verzweiflung! Sie wiſſen, daß ich wieder nach Afrika zurückgehen will... Sie bedauern es, ſag⸗ ten Sie einmal. Iſt das noch wahr, Ann?“ „Nein!“ rief Ann.„Nein!“ Und ſie atmete auf, als ſie den Jungen erreicht hatte und preßte ihn an ſich, als habe ſie ihn verloren und nun endlich nach langem Suchen wiedergefunden. Der kleine Harry aber ſchien von alledem nichts zu merken. Er lachte und ſagte:„Sieh mal, Mama!“ Und zeigte in ſeiner Hand eine Vogelleiche, die, armſelig und zerzauſt, im Sonnenlicht noch arm⸗ ſeliger und zerzauſter ſchien. Ann nahm ſie erſchrocken und ratlos.„Das arme Tier!“ Und als ihr Blick Alexander von Leßwitz für eine Sekunde traf, ſchien es dieſem, als habe er noch nie den Blick einer Frau ſo feucht und ſo dunkel geſehen. Ann aber ſah verwirrt zu Boden, und dann nahm ſie den Jungen bei der Hand und ging mit kleinen, haſtigen Schritten, nicht ſo leicht und ſchwe⸗ bend wie ſonſt, weiter. „Arme Ann!“ hätte Harry ſicher geſagt, wenn er dazugekommen wäre.„Arme Ann! Und daran bin ich ſchuld!“ Aber Harry war weit, ſehr weit und ſpielte mit dem Tod um Kilometer 1 der Stunde fünf Dollar vorſtrecken würde, wenn ſich dieſer per, pflichte, das Geld am nächſten Tage zurückzuzahlen Dann wurde die Verhandlung auf eine halbe Stunde vertagt. Der Geſchworene ſuchte ein Kleidergeſchif auf und kehrte mit einer funkelnagelneuen Hoſe zu⸗ rück. Aber in ſeiner Begleitung beſand ſich ein Ver⸗ käufer, denn die Hoſe hatte nicht fünf Dollar, ſon⸗ dern.50 Dollar gekoſtet, und der Ladeninhaber wollte nicht glauben, daß er einen Geſchworenen he⸗ dient hätte. Mißmutig holte der Richter auch noch die.50 Dollar aus der Taſche, um ſie dem Verkäy⸗ fer mit der Feſtſtellung zu übergeben:„Ich hoſſe daß die Hoſe hält; wenn ſie wieder zerreißen ſollte bin ich nicht imſtande, noch einmal den Betrag vor. zuſchießen, da ich nur noch zwei Dollar beſitze.“ Dann ging die Verhandlung weiter. Das iſt wohl der ſelt⸗ ſamſte Grund, um deſſentwillen jemals eine Gerichtz⸗ verhandlung unterbrochen wurde. * — Präſident Rooſevelt hat auf kelegraphſiſchem Wege die Anweiſung gegeben, mit einem amertikan⸗ ſchen Kriegsſchiff nach Molokai zu fahren und dort den Leichnam des Paters Damian abzuholen und mit allen Ehren nach Antwerpen zu überführen. Dieſer Anordnung war ein perſönliches Schreiben König Leopolds von Belgien vorausgegangen. Jener Pater ſtarb nämlich vor vielen Jahren in der größ⸗ ten Lepra⸗Kolonie von Hawai und liegt dorf einem ſtillen Grab mitten unter den anderen Opfern, die dieſe entſetzliche Seuche hier forderte. Er kam vor einigen Dutzend Jahren nach Hawgaß um dort einen anderen Miſſionar für ein paar Jahre zu vertreten. Als er jedoch das grauenvolle Elend auf einer der Lepra⸗Inſeln ſah, entſchloß er ſich dort zu bleiben. Auch die vielen Ermahnungen, ſich vor allzu engen Berührungen mit den erkrankten Eingeborenen zu hüten, fruchteten nichts bei ihm. Vierzig Jahre, nachdem er ſeine Arbeit begann, zeig⸗ ten ſich bei ihm die erſten ernſten Anzeichen einer Anſteckung. Man erzählt von ihm, daß er damals lachend den dunkelhäutigen Leidensgefährten die erſten Spuren zeigte und ihnen ſagte:„Seht Ihr, nun gehöre ich ganz zu Euch!“ * — In Perun hat man die Mumie eines jungen Mädchens gefunden, das vor etwa dreitauſend Jah⸗ ren begraben wurde. Die Kleidung iſt in wunder⸗ barer Schönheit erhalten. Sie beſtand aus blauen, braunen und elfenbeinfarbenen Spitzen, die um den Körper gelegt waren. Im ganzen waren etwa 90 Meter hauchfeiner Spitzen zu der Bekleidung ver⸗ wendet. Beſonders intereſſant war ein gewebles Handtäſchchen, das nicht viel anderes enthielt glz ein modernes Damentäſchchen. Ein aus einer Sa⸗ menhülſe gefertigter Behälter bewahrte Reſte kar⸗ minroter Farbe, ein kleiner, ausgehöhlter Kürbis war die„Puderdoſe“, und die Puderauaſte vertraten weiße und gelbe Federn. Neben der Mumit lag ein Handoͤſpiegel aus geſchliffenem Markaſit mit ein⸗ gelegtem Griff. Die Schöne trug eine Friſur, die durch ein heute noch unverſehrtes Haarnetz gehalten wurde. An den Fingernägeln ſah man deutlich, daß ſie gepflegt waren. Dasſelbe war auch mit den Fuß⸗ nägeln der Fall. Um den Hals trug ſie Ketten aus Jade⸗ und Lapislazulikugeln, an den Handgelenkeg Armbänder aus getriebenem Silber und an den Fingern ſchwer goldene und ſilberne Ringe. * — Als nach einem Föreiwöchigen Gaſtſpiel in Münchener Varieté⸗Theater„Koloſſeum“ der be⸗ rühmte Clown Grock zum letztenmal auftrat und die Beſucher immer wieder mit jubelndem Beifall Dreingaben verlangten, da trat Grock wirklſch noch einmal vor den Vorhang und fragte:„Wollen Sie noch mehr?“ Als die Beſucher ſtürmiſch bejahten, kündigte er ein neues Inſtrument an, das er jetzt ſpielen werde unter der Bedingung, daß alle mit⸗ ſpielen würden. Dann kam die Ueberraſchung. Mit dem bekannten breiten Lachen zog Grock eine Sam⸗ melbüchſe des Winterhilfswerkes hinter ſeinem Rük⸗ ken hervor, mit der er in den Zuſchauerraum hinab⸗ ſtieg und alsbald, von einem dichten Menſchenknäuel umdrängt, unter großer Anteilnahme das neue In⸗ ſtrument zu ſpielen begann. Erſt war fern ein Heulen zu hören, das ein hel⸗ ler, kreiſchender Ton vorwärtszupeitſchen ſchien; dann wurde dieſer hölliſche Geſang dumpfer, eherner, metalliſcher. Und dann ſchoß das niedrige, filber⸗ glänzende Ungeheuer auf ſeinen breiten Gummi⸗ tatzen heran. Was vor Sekunden ein Punkt war, wurde zu einem torpedoähnlichen Leib; was inſer⸗ naliſches Heulen war, wurde zum tiefen Gebrüll eines Rennmotors. Dann knirſchten die Bremſen. Als der Wagen ſtand, heulte der Motor noch einmal jäh auf, ſo daß das Gefährt am ganzen Leibe zit⸗ terte; dann erſtarb die Kraft, und nur noch die ge⸗ drungene runde Form ließ die Gewalt ſeiner Lun⸗ gen ahnen. Harry ſchob die Brille über das Geſicht nach unten, ſo daß ſie auf dem weißen Overall wie ein Sn Halsband lag, und kletterte aus ſeinem „Alſo“, ſagte Neumayer, der, in jeder Hand eine Stoppuhr haltend, herankam,„genau 294,3 Durch⸗ ſchnitt hat's geſchafft.“ Harry ſchwieg und reckte ſeine mächtige Geſtalt und wiſchte ſich den Staub vom Geſicht. Dann riß er die weiße Rennfahrerhaube vom Kopf und ließ ſein ſchwarzes ein wenig gekräuſeltes Haar von ber Sonne beſcheinen. Zwei Mechaniker machten ſich unterdeſſen am Motor zu ſchaffen und ſchraubten die Kerzen her⸗ aus. Unter der Metallhaube, die man hochgeſchlagen hatte, brütete ein heißer öliger Dunſt, den der noch glühende Motor ausatmete. Dieſe Maſchine fraß mit ihren über 6000 Touren in der Minute die Ker zen wie nichts. 5 Neumayer ſah ſich die Kerzen an und meine dann zu Harry:„Tadellos! Warum haſt du nicht mehr aufgedreht?“ 1 Harry zuckt mit den Schultern.„Es ging nicht! ſagte er kurz. zEs muß gehen!“ antwortete Neumayer. Ihre Blicke trafen ſich und wichen dann einander aus. Harry fand plötzlich, daß das Leben ungeheuer⸗ lich ſchön ſei. Die Welt war wunderbar ſtill und zu⸗ frieden, wenn man ſie nicht in ſolchem Höllentempo durchraſte, daß Bäume, Häuſer, Brücken, Menſchen, Tiere zu verwiſchten, weſenloſen Phantomen wur⸗ den. Aber wenn Neumayer glaubte, er ſei feige, ſo irrte er ſich. Neumayer hatte indeſſen die Sloppuhren eingeſteckt und ſich einige Notizen gemacht. [Fortſetzung folgt.) 3 — IE min Den Bundes liches N Sonntas die Nac Boden. Schneen au dem beelnilu man es ker fand dern di Hälfte a um dan Sieg zu ner des zu werd Der ungünſt der Kaff waren rund 5 Intereſſ Einlaß strom d den deu gewaltig Vor Fußball Auf der ſportfüh waren a boven und der Dr. Di Als nuten, gab, ſta Wo! Bor FS Phö Uni Boruſſie F Pir SV Worma Eintrack Union! Kickers Phönix Opel R 58 Sa Vid Ger FC hi 7 Der daß mi zu ſeh ſchauer Freibu feſſeln! das vt erſten rutſchi heftige fens n ſtarke Stürm Pennit meier reihe! entſpre Meier Da Unſich! 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Denn nicht die Schal⸗ ker fanden ſich mit dem glatten Boden am beſten ab, ſon⸗ zern die Nürnberger, die ſich von der Mitte der erſten Hälfte ab longſam aber ſicher in den Vordergrund ſchoben, um dann in der zweiten Halbzeit den nicht erwarteten Sieg zu feiern und damit„erſter Pokalſieger“ und Gewin⸗ ner des vom Reichsſportführer geſtifteten Wanderpreiſes zu werden. Der Rahmen zu dieſem Pokal⸗Endſpiel war trotz dem ungünſtigen Wetter impoſant. Eintrittskorten gab es an zer Kaſſe des Rheinſtadions nicht mehr; ſchon ſeit Tagen waren alle Plätze vergriſſen und am Sonntag umſäumten rund 55 000 Zuſchauer das Spielield. Tauſende von Intereſenten ſtonden vor den Toren und fanden keinen Einlaß mehr. Beſonders aus dem Ruhrgebiet war der Zu⸗ rom der Maſſen ungeheuer. Alle waren gekommen, um den deutſchen Meiſter ſiegen zu ſehen, aber alle wurden gewaltig enttäuſcht... Vor Beginn des Spiels zeigten Schüler Düſſeldorſer Fußballvereine Ausſchnitte aus ihrem Trainingsprogramm. Auf der Ehrentribüne erſchien kurz vor Spielbeginn Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten, ferner waren anweſend der Oßerpräſident der Rheinprovinz Ter⸗ boven, Gauleiter Florian, Vertreter des Staates und der Partei, Fußball⸗Bundesführer Linnemann, Dr. Diem u. a. m Als Schiedsrichter Alfred Birlem(Berlin) zehn Mi⸗ nuten ſpäter als vorgeſehen das Zeichen zum Beginn gab, ſtanden beide Mannſchaften wie folgt: Dem erſten Die ſüddeutſche Gauliga Gau XIII Süd weſt Wormatia Worms— FV Saarbrücken:0 Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Frankfurt 90:0 FSV Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 370 Phönix Ludwigshafen— Kickers Offenbach, kampflos für Offenbach Union Niederrad— FK Pirmaſens:2 Vereine Spiele gew. uneuntſch. verl Tore Punkte Boruſſia Neunkirchen 10 6 2 2 1712 146 Fa Pirmaſens 90 6 1 2 18.13 13.5 FSV Frankfurt 10 5 2 8 20 13 12:8 Wormatla Worms 8 4 2 2 20.10 106 Eintracht Frankfurt 8 4 2 2 1112 10926 Union Niederrad. 8 4 1 3 1115 9¹7 Kickers Offenbach 9 2 2 5 11:17 6˙12 Phönix Ludwigshaf. 10 2 2 6 10:12 614 Opel Rüſſelsheim 9— 5 4 14.20.13 5 Saarbrücken. 9 2 1 6 13:21 518 Gau XIV Baden Bie Neckarau— VfB Mühlburg:0 Germania Brötzingen— Vfn Mannheim 30 FE Freiburg— SV Waldhof:5 hönix Karlsruhe— 1. FC Pforzheim 113 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Lie Pforzheim 1 144 Sp Waldhof 14˙7 8·² 9 5 Bf Mannheim 6 Karlsruher FV. 7 Bi Mühlburg 7 Bs Neckarau 8 DAN. vos es es do e e do 10 UU de d S t en v 2— * —— D 0 8 nne GermantaBrbtzingen 9 5. 11 8 Fretburg 6 0 8 5 mieitia Vi im 8 8 0 1 14˙28 15 Phönix Karlsruhe. 9 en 9 De uber 935 „Nürnberg erſter deutscher Pokalmeiſter Schalke 04 verliert das Endſpiel um den deutſchen Vereinspokal:2— Der Reichsſportführer beim Sniel Schalke 04: ellage Bornemann Schweißfurth Tibulſki Nattkämper Gelleſch Kallwitzki Szepan Pörtgen Kuzorra Urban Spieß Schmitt Friedel Eiberger Gußner Dehm Carolin Uebelein Munkert Billmann Köhl 1. FC Nürnberg: Schalke hatte bei der Wahl gewonnen und entſchied ſich für den ſtorken Südweſtwind als Bundesgenoſſen. Die erſten Angriſie kamen auch vom deutſchen Meiſter, aber ſofort zeigte ſich Nürnbergs Abwehr in ſamoſer Form. Köhl holte ſich gleich bei einer energiſchen Abwehr Beifall. Nürn⸗ bergs erſter Angriff endete mit einem feinen Schuß von Gußner, aber Mellage war auf dem Poſten. Schmitt ſchoß über das Schalker Tor, auf der Gegenſeite landete Tübul⸗ ſtis Geſchoß bei dem aufmerkſomen Köhl. Schnell wechſelten die Szenen. Eben wurde noch Ur⸗ ban von Carolin geſtoppt, da kam ſchon wieder ein Nürn⸗ berger Stürmer zum Schuß. Auf dem glatten Boden war die Ballbehandlung nicht leicht, aber im großen und gan⸗ zen waren alle Spieler doch recht ſicher, wenn auch hier und da mal nicht alles nach Wunſch ging. Immerhin ſah man ſchon jetzt, daß es auf der Nürnberger Seite etwas beſſer klappte als bei Schalke. Die Nürnberger Läufer⸗ reihe war ausgezeichnet auf dem Poſten und ſorgte bald für eine leichte Feldüberlegenheit des„Clubs“, aber nach wie vor waren die Schalker Angriffe recht gefährlich. Im Nürnberger Sturm war man im Abſpielen des Balles etwas zu langſam, bei Schalke war das Zuſammenſpiel gut, aber mit dem Schuß haperte es. Köhl holte ſich wie⸗ derholt Beifall, auf der Gegenſeite verſchoß Schmitt und dann ſetzte Carolin einen Freiſtoß vorbei. Nach halb⸗ Gau XV Mürttemberg Stuttgarter Kickers— Spfr Eßlingen 310 VfB Stuttgart— Sc Stuttgart 213 FV Ulm— SS Ulm:5 Tore Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Punkte SC Stuttgart 10 6 2 ee e Stuttgarter Kickers 9 155 3 1 27210 13¹5 Sportſr Stuttgart 9 4 8 2 1 i Vi Stuttgart 9 3 3 8 2244 9·9 F Ulm 9 4 1 4 15:26 929 IW'oZuffenhauſen 9 3 3 3 1604 99 SpVg Cannſtatt 9 3 3 3 14:17 9·9 Spfreunde Eßlingen 9 8 2 4 10˙15.10 SSV Ulm 10 4— 6 16˙24.12 Sp Feuerbach 9— 2 7 1026 2˙16 Gau XVI Vayern Bayern München— ASW Nürnberg 515 1360 Müuchen— FC München 413 pg Fürth— Wacker München.1 BE Augsburg— FC Schweinfurt:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Spvg Fürth ä„% Bayern München 9 155 2 20.9 14:4 1. FC Nürnberg 7 6 1— 14:5 18:1 Wacker München 10 5 2 3 18:17 12:8 BC Auasburg 10 5 1 4 20718 1119 ASV Nürnberg 10 3 2 5 14:20.12 Schweinfurt 05 9 3 1 5 11:12.11 1. FC Bayreuth 11 8 1 5 917 7215 München 1860 10 2 1 7 10:20:15 FIC München 11 2 1 8 11124 517 Waldhofs⸗großer Sieg Ie Freiburg— S Waldhof:5(:3) Der Ruf des SV. Waldhof und die Hoffnang, daß man auch diesmal ein großes Spiel in Freiburg zu ſehen bekommen würde, hatten rund 3009 Zu⸗ ſchauer angelockt. Wenn die hohen Erwartungen der Freiburger nicht erfüllt wurden und wenn kein ſeſſelnder und raſſiger Kampf zuſtande kam, ſo lag das vor allem an den Platzverhältniſſen. In der erſten Halbzeit war der Platz vollig vereiſt und rutſchig, und bei Beginn der zweiten Halbzeit ſetzte heftiges Schneegeſtöber ein, das den Fluß des Tref⸗ jens noch mehr hemmte. SV. Waldhof hatte eine ſtarke Elf nach Freiburg geſchickt, aus der in der Stürmerreihe beſonders Siffling, Schneider und Pennig hervorragten. Auch die beiden Außen Biel⸗ meier und Walz ſchlugen ſich wacker. Die Läufer⸗ reihe war mit Molenda, Heermann und Kuhn zweck⸗ entſprechend beſetzt. In der Verteidigung ſtanden Meier und Model, 5 7 Das Tor hütete Edelmann, der zuerſt einige Unſicherheit zeigte, dann aber gut hineinwuchs. Beim Fc fehlte der verletzte Mittelſtürmer Peters und damit war dem Sturm der Durchreißer und erfolgreichſte Torſchütze genommen. Da ſich ganz überraſchend die Waldhöfer auch mit den Platzver⸗ hältniſſen bedeutend beſſer abfanden als die Frei⸗ burger, wurde ſchon bald klar, daß der Füße die Punkte verlieren würde. „Nach dem Anſtoß von Waldhof kam der FF gut in Fahrt und war in den erſten zehn Minuten um eine Kleinigkeit beſſer und überlegener. In der 16. Mi⸗ nute fiel durch den Mittelſtürmer Seßler auf eine Vorlage von rechts der Freiburger Führungstreffer, aber ſchon eine Minute ſpäter hatte Waldhof durch eine energiſche Leiſtung Pennigs ausgeglichen Das Spiel wurde dann offen und blieb verteilt, bis ſich gegen Schluß der erſten Hälfte eine aufkommende Ueberlegenheit der techniſch beſſeren und wendigeren Waldhöfer bemerkbar machte. Waldhof erzwang verſchiedene Ecken, die aber un⸗ verwertet blieben. In der 28. Minute kam ein Strafſtoß von halbrechts zu Siffling, der den Ball mit dem Kopf aufnahm und ſicher zur 21⸗Führung verwandelte. Kurz vor Halbzeit ſtellte dann Walz im Anſchluß an einen Angriff und auf eine Vorlage von rechts den Halbzeitſtand mit:1 her. Einſetzen⸗ des Schneegeſtöber hemmte dann den Fluß des bis dahin zwar nicht hochklaſſigen, aber doch ſchnellen und temperamentvollen Kampfes. Schon in der 10. Minute kam Bielmeier zu einem Durchbruch und erhöhte im Alleingang auf 411. Je mehr der FJöc jetzt zurückftel, um ſo beſſer kam Waldhof auf. In der 18. Minute führte ein flotter Angriff zum 5. Tor, das diesmal Walz in energiſchem Nachſetzen erzwang. Erſt 15 Minuten vor dem Abpfiff kam der IC auf einem ſeiner wenigen und unproduktipen Angriffe in Waldhofs Tornähe, und auf kurze Ent⸗ fernung konnte Rosner das Ergebnis auf:2 ver⸗ beſſern... Edelmann wurde bei der Abwehr verletzt, trat aber bald wieder ein. Bis zum Schluß ereignete ſich nichts Beſonderes mehr. FFC war völlig außer Faſſung, aber auch die Waldhöfer gingen bei ihrem hohen Vorſprung nicht mehr mit voller Kraft in den Kampf. Als Schiedsrichter Keller⸗ Karlsruhe abpfiff, hatte Waldhof einen einwandfreien, hohen und auf Grund der beſſeren techniſchen Geſamt⸗ leiſtung nicht unverdienten:2⸗Sieg errungen. Die erſte Niederlage des VfR Germania Brötzingen— VfR Maunheim:0 Zu dieſem wichtigen Treffen hatten beide Vereine ihre ſtärkſten Vertretungen geſtellt. Vor etwa 2000 Zuſchauern ſtanden ſich folgende Mannſchaften gegenüber: — ſtündigem Spiel gab es die erſte Ecke für Nürnberg, die nichts einbrachte. Mellage mußte durch ſchnelles Hinwerſen retten, dann verſchoß Kallwitzki aus günſtiger Stellung. Als Gußner den Ball wunderbar hereingas, hob der frei⸗ ſtehende Friedel den Ball über das Tor und die Nürn⸗ berger konnten dann auch einen ſchweren Fehler Borne⸗ manns nicht auswerten. Bei leichter Ueberlegenheit Nürn⸗ bergs ging die erſte Halbzeit zu Ende. Nach nur zwei Minuten Pauſe ging der Kampf weiter, und was ſchon vor der Pauſe zutage getreten war, das ſah man nach Wiederbeginn noch deutlicher: Nürnberg war beſſer! Nürnbergs Mannſchaftsarbeit wurde von Minute zu Minute beſſer, und zum Schluß wurde der Meiſter faſt in Grund und Boden geſpielt. Schon nach zwei Minuten mußte Schalte den erſten Verluſttreſfſer hin⸗ nehmen, und zwar war es Eiberger, der den Ball aus einem Gedränge heraus im Schalker Tor unterbrachte. Nun ſpielte Nürnberg in Ueberform, während die Schalter Reihen mehr und mehr auseinanderfielen. Szepan ver⸗ ſuchte zwar zu retten, was noch zu retten war, aber die allgemeine Nervoſität war nicht mehr zu ſteuern. Tibulſki und Gelleſch trafen den Ball nicht mehr, nur gelegentlich kam Schalke gefährlich durch, traf aber eine Nürnberger Abwehr in Hochform an. Im Kampf um den Ball blieben die Nürnberger faſt immer Sieger, aber im Sturm vorn wurde etwas zu überhaſtet geſchoſſen. Schalke kämpfte ver⸗ zweifelt, erzielte aber nur eine Ecke, die Köhl auf dem Poſten ſah. Wenige Sekunden ſpäter verhinderte Köhl durch eine hervorragende Parade den Ausgleichstreffer von Pörtgens Fuß. Drei weitere Ecken für Schalke brachten nichts ein, dann kam Nürnbergs Endſpurt, und 7 Minuten vor Schluß ſtellte Friedel durch ein zweites Tor den Nürn⸗ berger Sieg ſicher. Mellage hatte den glatten Ball nicht halten können, er vrallte weg und Friedel ſchob überſegt ein. Schalke gab ſich geſchlagen, mit:0 ging Nürnberg als Sieger vom Feld. Die ſiegreiche Nürnberger Elf bot eine ausgezeichnete Geſamtleiſtung. Es gab keinen ſchwachen Spieler in dieſer im Kampf Brötzingen: Burger; Zimmermann, Merz; Reuter, Joſt, Haas; Federmann, Hörrmann, Heinz, Dettling, Birken⸗ maier. VfR: Schneider; Au, Schmoll; Willier, Kamenzten, Fürſt; Adam, Theobald, Langenbein, Striebinger, Spindler. Brötzingen hat Anſpiel und ſchon in der zweiten Minute erzielt Dettling auf Vorlage von Haas und Hörrmann den Führungstreffer. Im Anſchluß geht ein ſcharfer Schuß Striebings knapp neben das Brötzinger Tor. Brötzingen erzielt dann zwei Ecken, die aber nichts einbringen. Das Spiel iſt trotz des glatten Bodens ſehr ſchnell und die Mannheimer ſind etwas mehr im Angriff. Hier iſt es be⸗ ſonders die rechte Seite, die immer eingeſetzt wird. Bei einem Brötzinger Angriff wird ein Strafſchuß gegen Manuheim fällig, den Zimmermann ſcharf knapp gegen die Latte ſchleßt. Bei einem weiteren gefährlichen Angriff rettet Schneider durch Herauslaufen; gleich danach bekommt auch der Brötzinger Hüter Arbeit, als wieder die rechte Seite durchgebrochen iſt. Der glatte Boden macht den Spielern ſichtlich zu ſchaffen. Bei einem Angriff des lin⸗ ken Flügels kann Zimmermann nur zur Ecke retten, die abgewehrt wird. Ein Gegenangriff der Brötzinger wird mit Glück ebenfalls abgewehrt. Das Spiel iſt verteilt, doch bald kommen die Mannheimer wieder mehr auf und erzielen auch eine weitere Ecke, die von links ins Aus ge⸗ treten wird. Ein ſchöner Schuß von Birkenmaier geht knapp über das Mannheimer Tor und auch Dettling kann im Alleingang das Ziel nicht finden. Brötzingen wird nun itberlegen und Schneider iſt bei einem Schuß von Heinz der letzte Retter, In der 35. Minute erzielt Dettling nach Hereingabe von Hörrmann und Lattenſchuß von Heinz im 140. Jahrgang Nr. 566 35000 Zuſchauer im Düſſeldorfer Rheinſtadion Nachſtoß durch einen Kopfball den zweiten Treffer. Bei ſofortigem Gegenangriff der Gäſte rettet Burger verſchle⸗ dentlich in bravouröſer Weiſe. Eine Ecke, die Brötzingen erzwingt, kann mit Glück gewehrt werden. Die Situatto⸗ nen wechſeln blitzſchnell. Eben iſt Brötzingen noch im An⸗ griff und ſchon geht ein Schuß von Striebinger knapp neben den Germanen⸗Kaſten. Trotz großer Bemühungen des Vg 8iſt die Brötzinger Hintermannſchaft nicht zu ſchlagen, und die erſte Hälfte geht verdient an die Einheimſchen. In der zweiten Hälfte wird der erſte Mannheimer Angriff von Burger gewehrt, und ſchon wird Brötzingen wieder gefährlich. Doch der Ball geht ins Aus. Wenn man geglaubt hatte, das Tempo ließe in der zweiten Hälfte nach, ſo ſah man ſich getäuſcht. Die Verteidiger auf beihen Seiten glänzen durch weite Abſchläge. Zwei Eck⸗ bälle vor dem Brötzinger Tor werden von Burger und Zimmermann gerettet. Kurz darauf macht Birkenmaier einen Durchbruch, doch geht ſein Schuß knapp daneben. Brötzingen ͤͤrückt weiter, Federmann vergibt eine todſichere Chance, indem er zwei Meter vor dem Tor hoch dar⸗ tber ſchießt, Das gleiche macht Heinz, der, ſchön frei ge⸗ ſpielt, ebenfalls über die Latte ſchießt. Der Mannheimer Gegenangriff landet in Burgers Händen, dann ſchießt Hörrmann daneben. Brötzingen liegt weiterhin im Nn⸗ griff, kann aber ſelbſt ſog. todſichere Chancen nicht ver⸗ werten. Ein glattes Hände im Mannheimer Strafraum wird nicht gegeben. Einen Eckball für Mannheim hält Burger ſehr gut, desgleichen nimmt er kurz darauf Striebinger den Ball vom Fuß. Die Mannheimer ſetzen nun alles auf eine Karte und können auch einige weitere Ecken erzielen, die aber jedesmal eine ſichere Beute des hervorragenden Brötzinger Hüters werden. Brötzingen wird nun wieder überlegen. Doch weder Federmann noch Dettling finden das Tor. Ein ſchön getretener Strafſtoß von Haas geht knapp über die Latte. Kurz vor Schluß ſchleßt Zimmer⸗ mann einen 35⸗Meter⸗Strafſtoß zu 310 ein. Damit iſt ſelbſt eine Verbeſſerung des Ergebniſſes für Mannhiem nicht mehr möglich. Die Gäſte hatten das Pech, auf die Ger⸗ mania Brötzingen in Hochform zu ſtoßen, die ſich zudem mit dem gefrorenen Boden weit beſſer abfanden. Die Hinter⸗ mannſchaft mit Einſchluß des Torwarts war einfach un⸗ überwindlich. In der Läuferreihe überragte Haas. Im Sturm wirkte erſtmals wieder Heinz mit. Er muß noch etwas ſchneller werden. Hier waren beſonders Dettling unr Birkenmaier auf dem rechten Flügel die treibenden Kräfte. Dettling war der beſte Mann auf dem Platz überhaupt. Die linke Seite fiel weſentlich ab. Die Gäſt te hatten in der Verteidigung ihren beſten Mahnſchaftsteil. Schneider war ein ſicherer Torwart. Von ſeinen Vorderleuten war Schmoll der beſſere. Au zeigte beſonders in der zweiten Hälfte verſchledentlich Schwächen. Er hatte allerdinas auch licheren Flügel gegen ſich. In der Deckungsreihe konnte Fürſt gefallen. Doch mußte die ganze Läuferreihe ſich mehr auf Abwehr einſtellen und ſo den Aufbau vernachläſſicen. Kamenzin fand ſich mit dem Boden nicht zurecht und kam erſt in der zweiten Hälfte etwas beſſer ins Spiel. Der Angriff ließ von ſeiner gefürchteten Gefährlichkeit nicht viel ſehen, nachdem Langenbein gut bewacht war. Ledig⸗ lich Striebinger ſchuf in Verbindung mit dem Rechtsaußen Spindler manche gefährliche Situation, während die linke Seite mit Theobald und Adam abfiel. den weit gefähr⸗ Neikarau klar überlegen Bie Neckaran— VfB Mühlburg:0(:0) Das Spiel beginnt ſehr taſtend, da beide Mannſchaften mit dem hartgefrorenen Boden ſich noch nicht abfinden und die beiderſeitigen Umſtellungen des Einſplelens bedürſen. Mühlburgs Torwart klärt nach einigen Minuten am Boden liegend doch bucht Mühlburg die 1. Ecke, der aber bald das erſte Gegenſtück von Neckarau folgt. Einen Strafball von der 16⸗Meterlinie funkt Wenzel burger ſcharf über Deckung und Latte, aber dann erfaßt derſelbe Stüvmer auf unangebrachten kurzen Abſchlag des Hüters die Lage geiſtesgegenwärtig und knallt ins leere Tor; 110 nach einer Viertelſtunde. In der Neckarauer Läuferreihe vermißt man vor allem Größles großzügiges, raumgreifen⸗ des Spiel, aber die Platzelf gewinnt dann doch durch wachſendes Zufammenſpiel an Boden. Möhler legt Wahl am linkem Flügel ſteil vor, doch der herausſpringende Meßmer ſchnappt ihm an der 16⸗Metergrenze das Leder weg. Ein Fehlkopſhhall von Moſer bringt den Ball an den freiſtehenden Wahl, der ſeitlich placiert ins lange Eck ſchießt 210. Meßmer ſtand falſch Um kurzen Eck, anſtatt wenigſtens in der Mitte] Mühlbura ſetzt die 2. Ecke, aber ſeine ſeltenen Angriffe zeigen vorne keine geſchloſ⸗ ſenen Aktionen und nach dem Eckenausgleich durch Nek⸗ barau geht es mit dem:0⸗Stand in die Pauſe. Nach Seitenwechſel ſitzt Neckarau ſoſort wieder vor dem Gäſtetor, aber dann erweckt es doch den Anſchein. daß Mühlburg ſich die Sache anders überleat— aber es fehlt auch weiterhin an fedem Sichdurchſetzen, und vor allem am entſchloſſenen Schuß. Wenzelburger beherrſcht dann eine klare Schußſtellung inſofern nicht, als er direkt auf den Torwart ſetzt(auch Nebenſpieler ſtanden freilſ. Ein ſchneller Durchbruchverſuch des Mühlburoer Rechtsaußen Walz ſtoppt Dieringer in ſicherem Herausſchnellen. Auch Striehl folat dann Wengelburgers Sauren, aber nur noch weſentlich unſicherer; eine weitere Gelegenheit iſt dahin. Mühlburg ſteht unverdroſſen weiter ins Spiel, aber dem auten Willen fehlt Erfahrung und Routine. Jedenfalls kommt Neckarau ſticht mehr zu Treffern. Auch in einem weiterem eneraiſchen Durchlauf läuft ſich Striehl tot. (Abſpieſen). Mühlburag ſetzt weiter ſtarfen Druck. Müßl⸗ burg ſtellt Walz von rechtaußen auf rechtsinnen, da er wohl der einzige war, der veriodiſch guten Schuß zeigte. Dieſe Umſtelluna, in Verbindung mit einem nun recht auten Zuſammertſpiel hiſft Mühlburg nicht zu einer Abſchmächung der Niederlage. Als Striehl dann Wenzel burger halbhoch zupaßt, ſtellt dieſer dann das Schlußergebnis :0 her. Den Mühlburgern muß man bei dieſer Nieder⸗ lage zugute halten, daß ſeit dem Vorfahr ein gewaltiger Schlag ihre Reihen lichtete. Abwanderungen, Sperren und Erkrankungen ließen zu dieſem Treffen den alten Beſtand auf fünf Spieler zuſammenſchrumpfen. Eine ſtark ver⸗ Ungte Elf, die aber in der zwelten Spielhälſte um ſo mehr überraſchte. Wären Durchſchlag und Schuß auf der erſor⸗ derlichen Höhe, wäre ein Abgleiten der Leiſtungen auch bei dieſer Aufſtellung durchaus zu verhindern. Techniſch iſt die Mannſchaft auf der Höhe. Beſonders empfindlich wirkte ſich das Fehlen von Becker im Tor, dann das von Batſchauer und Müller aus. Meßmer an Beckers Stelle zeigte gute Torwartarbeit, aber das erſte Tor wäre beſ ſicherem Fangen beſtimmt zu verhüten geweſen. Auch das zweite vor Halb⸗ zelt, das Moſer mitverſchuldete, wäre bei richtigem Stellen gleichfalls zu bannen geweſen. Die Hauptſtütze hinten war der linke Verteidiger Rink. In der Läuferrethe zeigte der fſunge Hüber nicht üblen Aufbau— aber die Fünfer⸗ reihe hat noch gar keine Strafraumform. Sie konnte von Neckaraus Tordeckung durchweg in Schach gehalten werden. Lediglich Wal z auf dem rechten Flügel ſtach heraus; er zeigte auch mitunter zügigen Schuß. Alles in allem können die Karlsruher Vorſtädter doch bester eingeſchätzt werden, als es das etwas hohe Ergebnis beſagt. Neckaraus Leiſtung braucht mit dem oben Ge⸗ ſagten durchaus micht geſchmälert zu ſein, denn auf ſeiner Seite ſehlten Größle Lauer und Heſſenauer. Die durch⸗ greifende Umſtellung zeigt ſchon die Poſtierung von Sieger als Mittelläufer, Benner als rechten Läufer, Möhler als Mittelſtürmer und Wahl als Rechtsaußen. Ueberrafchend gut hielt ſich Benner in der Mittelreihe, dem aber doch die umfaſſende, wuchtende Spieſweiſe eines Größle fehlte. Siegel zerſtörte oft ſehr wirkſam, aber es liegt auf der Hand daß ein Spieler, der zum erſtenmal den verant⸗ wortungsvollen Poſten einnimmt, einen Lauer natürlich micht voll erſezen kann. Schmitt kam erſt nach urd nach ſo recht ins Spiel. Im Schlußtriv beſtätiate Alam m ſeine oft bewährte Verteidigerfäßtakeit. Er iſt ſeßr ofken⸗ ſiv. Dieringer und Meiſter erledigten ihr Pemſum eben⸗ falls aut. Der Sturm allerdinas iſt noch ſeßr un⸗ au sgegſichen, und wenn er trotzdem die beſte Arbeit der Mannſchaftsteiſe zeſate, ſo will das vfel ßeißen. Mller⸗ Anas ließ ſich Mößler beſonders feicht abdecken. Auch Roth verfiel nicht ſelten in dieſen Fehler. Waßf und Strieſſſ als Flügef ſind recht brauchbar, wesen ſi Verbindern nach mehr zuſammenarbeften. Skrieß kannter Ueßerdrang führte öfters zu Koyfſoſigr⸗ ſcheidenden Momenfen: aber er haf Zug. burger überſädt ſich mitunter in Technik: ſeſn beſorttener ſein. Er war aßer der 0 öſßch ſaſſen ſich hei den amgert Ne pff y meßen. aer beſtimont nicht den Großkamte Ganz Wacker ⸗Nie Kampf im Ganzen ſehr gut. ſo ohn 8. Seite/ Nummer 566 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. Dezember 1995 Neulußheim bleibt vorn Unterbaden⸗Weſt Alemannia Rheinau— Olympia Neulußheim:5 Germania Friedrichsfeld— Sc Käfertal:2 VfTun FFeudenheim— Phönix Mannheim 12 Alemannia Ilvesheim— Fortuna Heddesheim 20 Seckenheim 98— SpVg Sandhofen 11 8 Hockenheim— 08 Mannheim 12 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte OlympiaReulußheim 9 7 1 1 28:15 15:3 Phönix Mannheim 9 6— 3 15:9 12:6 VfTuR Feudenheim 9 4 3 2 19:16 11·7 Hockenheim 0 3 5 2 21:18 11:9 Germ. Friedrichsfeld! 5 1 4 16˙12 119 SC Käfertal 8 4 1 3 23:10 9˙⁊ Alemann. lvesheim 8 3 3 2 10:12:7 SpVa Sandhofen 8 2 4 2 12 14:8 08 Mannheim 8 3 1 4 15:19:9 Sp. Seckenheinm. 9 1 3 5 13˙21 513 Heddesheim 10 1 3 6 13:24 515 CV 10 2 4 2 13:28.15 Alemannia Rheinau— Olympia Neulußheim:5 Bei ſeinem Abſtecher in bisher unerforſchtes Gelände ſtieß der Tabellenführer Neulußheim bei den Alemannen in Rheinau anfänglich auf einen harten und ſchweren Widerſtand, der allerdings mit fortſchreitendem Spiel immer mehr erlahmte, ſo daß die Gäſte einen eindrucks⸗ vollen Sieg landen konnten, der ihnen die weitere An⸗ führung des Zwölferfeldes geſtattet. Zu Beginn brachte das Spiel ziemlich ausgeglichene Lei⸗ ſtungen ohne ausgeſprochene Torchancen. Später kamen die Gäſte ſtark auf und ſchen gab es dicke Luft vor dem Rheinauer Gehäuſe, ohne daß außer Eckbällen nennens⸗ werte Erfolge erzielt werden konnten. Aber auch Rheinau wartete mit gefährlichen Durchbrüchen auf, und einmal mußte Torwart Langlotz dem anſtürmenden Linksaußen Bockmeier den Ball vom Fuß nehmen. Das Führungstor für die Gäſte fiel in der 22. Minute durch Fuchs, der ſich ſchön freigeſpielt hatte und den Ball plaeiert in die linke obere Ecke ſetzte Rheinau ließ den Mut nicht ſinken und griff in der Folge ſtürmiſch an, ohne ſich jedoch im Strafraum des Gegners durchſetzen zu können. Ein glän⸗ zend ausgeführter Strafſtoß von Fuchs erbrachte Neuluß⸗ heim durch Ballreich vor der Pauſe noch einen zweiten Erfolg. Nuch die zweite Hälfte brachte ſofort eine ſtarke An⸗ griffstätigkeit der Gäſte, die ſchon nach wenigen Minuten durch den ſchußfreudigen Fuchs ein 3. Tor einbrachte. Während in der Folge ſelbſt die eifrigſten Bemühungen Rheinaus keinen Erfolg erbrachten, konnten die Gäſte das Ergebnis durch Dörmann und Fuchs noch auf:5 erhöhen. Erſt im Endkampf, als die Olympia etwas mach⸗ ließ, kam Rheinau durch einen Elfmeter und einen ſchar⸗ fen Schuß von Mittelläuſer Roth auf:5 heran. Die als Favorit ſtartende Olympia Neulußheim lie⸗ ferte eine ſehr gute Geſamtpartie. In dem unermüdlich ſchaffenden Sturm hinterließ hauptſächlich der gefährliche rechte Flügel mit Adler und Fuchs einen nachhaltigen Eindruck. In der Geſamtheit war die Läuferreihe, in der Mittelläufer Dörrmann großartige Leiſtungen vollbrachte, der gegneriſchen gleichen Linie ſehr überlegen. Hagmann und Gentner bildeten ein wuchtiges, entſchloſſenes Ver⸗ teidigerpaar; beide klärten ganz famos, ſo daß Torwart Vanglotz nicht allzuviel zu tun hatte. Die Alemannia Rheinau war mit ganzem Fleiß auf die Erringung eines achtbaren Ergebniſſes bedacht, dem Sturm bot ſich aber, trotzdem er immer wieder auf die Zähne biß und angriff, in der gegneriſchen Hintermann⸗ ſchaft ein Bollwerk, das kaum zu nehmen war. Die Läu⸗ ferreihe kämpfte mit großem Fleiß und hatte viel Arbeit mit der Deckung der ſchußkräftigen Olympiaſtürmer, wor⸗ unter der Aufbau ſtark litt. Kutterer und Vetterolf in der Verteidigung ſtemmten ſich mit größter Ausdauer den Angriffswellen der Gäſte entgegen und Torwart Benz hielt wiederum gut. Schiedsrichter Selz a m⸗Heidelberg war dem Spiel ein ſicherer Leiter. Käfertal ſiegt in Friedͤrichsfelo Friedrichsfeld— Käfertal:2 Einen ganz unvorhergeſehenen Verlauf nahm am Sonntag das Spiel in Friedrichsfeld, wo Käfertal zu Gaſt war. Die Gäſte zeigten ſich nicht nur als gleichwertiger Gegner, ſondern ſie vermochten es dank ihrer Leiſtungen in den letzten 10 Minuten, einen Sieg herauszuholen. Die erſte Halbzeit verlief ſehr eintönig, beiderſeits ſtanden ſchwache Stürmer die immer wieder an den ſicherſtehenden Hintermannſchaften ſcheiterten. Eine totſichere Sache ver⸗ gab Graf, der 5 Meter vor dem Tor haushoch darüber knallte. Auch Jäger vergibt eine gute Gelegenheit. Auf der Gegenſeite hält Hollerbach einen Bombenſtrafſtoß von Kilian ganz prachtvoll. Erſt die zweite Hälfte brachte ſpannende Augenblicke. Zuerſt führt Friedrichsfeld die Sache, aber nur einige Strafſtöße, die abgewehrt werden, ſind die Ausbeute— die Spieler werden nervös und die Zuſchauer tragen von außen bei, ſo daß das Spiel immer härter wird. Erſt die letzte Viertelſtunde bringt einen Umſchwung, die Aktionen werden beſſer die Stürmerarbeit zügiger und das Spiel intereſſant. Beide Parteien ſind abwechſelnd im Angriff. Da muß Hollerbach abwehren. ſchlägt den Ball hoch weg, Gleißner erwiſcht das Leder und läßt einen Weitſchuß los. Hollerbach läuft zurück, bann den Ball noch leicht abwehren, fällt aber dabei ſo daß Sinaler zum erſten Treffer einſenden kann. Eine Vorlage von Pauels ſetzt Singler an die Latte und wieder kommt Pauels durch. Schmitt läuft ihm nach und begeht ein grobes Faul an ihm, ohne daß der Unparteiiſche den fälligen Elfmeter gibt. Wenige Minuten ſpäter ſtellt dann Pauels, der einen Eckball von Hering direkt einſchießt, mit einem weiteren Tor den Sieg ſicher. Die Mannſchaft des Siegers überraſchte mit einer ſchö⸗ nen Geſamtleiſtung. Alle Spieler waren eifrig bei der Sache, was ſchließlich auch den Ausſchlag zum Sieg gab. Hervorzuheben ſind hier vor allem Kilian als Mittelläu⸗ fer, der ganz überragend war. Ueberall, wo es nötig war, half er aus und war trotzdem immer auf ſeinem Poſten. Gute Unterſtützung fand er in Gleißner. Im Sturm ſind Singler und Hering zu nennen. Auch die Hintermann⸗ ſchaft hielt ſich tapfer. Friedrichsfeld war gegen ſein letztes Spiel nicht wieder⸗ zuerkennen; es wollte nirgends klappen. Vor allem lag dies an der Läuferreihe, in der Schmitt in der Mitte aus⸗ fiel. Daß er ſeine ſchlechte Form durch unfaires Spiel zu verdecken ſuchte, iſt unbedingt zu verwerfen. Im Sturm gingen die beiden Außen noch an, die Geſamtleiſtung war ſchwach. Sicher ſtand nur die Hintermannſchaft. Ehret und Kögel verteidigten ſicher. Ihnen und dem ſicheren Holler⸗ bach iſt es zuzuſchreiben, daß der Kampf nicht ſchon früher entſchieden wurde. Gundt⸗Plankſtadt war, mit Ausnahme der letzten unbegreiflichen Foulentſcheidung, gut, nur darf er ſich nicht in Unterhaltung mit den Spielern einlaſſen. Jaeudenheim überraſchend abgeſtoppt Vf Tu R Feudenheim— Phönix Mannheim:2 In Feudenheim empfing der VfTug die Mannſchaft des Mic Phönix, die ſich im bisherigen Verlauf der Ver⸗ bandsrunde außerewöhnlich gut und vorteilhaft geſchla⸗ gen hat, ſo daß ſie einen höchſt reſpektablen Platz in der Rangordnung verzeichnen darf. Die alten Rivalen und Weggenoſſen, die ſich ſchon manchen harten und heißen Strauß gelieſert haben, ſchenkten ſich erwartetermaßen auch in dieſer Begegnung nichts, ſondern durchkämpften in zähe⸗ ſter Ausdauer eine harte und ſchwere Partie, bei der es Feudenheim, das ſchon frühzeitig ſtark im Nachteil war, nicht gelong, eine etwas überraſchende Niederlage abzu⸗ wenden. Vom Anſpiel weg war der Phönix überraſchend flott in Fahrt, ſo daß ſich die Feudenheimer Deckunesleute gleich mächtig in ihre Aufgabe zu knien hatten. Aber trotzdem Sohn und Fuchs in der Verteidigung alle Regiſter ihres achtbaren Könnens zogen, vermochten ſie doch nich“ zu verhindern, daß die Gäſte bereits in der 11. Minute in Führung gingen. Rößler hob einen Ball hoch vor den Kaſten und Oechsler als Mittelſtürmer verwandelte mit prächtigem Kopfſtoß. Noch ehe ſich Feudenheim gefunden hatte, ſtond die Partie in der 20. Minute:0 für den Phönix. Torwart Müller war zu einer Fußabwehr ge⸗ zwungen und bevor er wieder in ſeinem Kaſten war, hatte der Rechtsaußen Seel bereits eingeſchoſſen. Nach dem Wechſel hatte der Phönix einige ſehr gefähr⸗ liche Eckbälle abzuwehren und mit Glüß un„ wur⸗ den andere bange Momente überſtanden. Ein Kopfball von Janer hatte wohl die Sperrmauer paſſiert aber das Leder ſtieg über den Kaſten. Feudenheim veruüchte einige Umſtellungen, aber auch dieſen Maßnahmen war ein oͤurchſchlagender Erſolg nicht beſchieden. Durch einen Faul⸗ elſmeter im Feudenheimer Strafraum gab es einige Hitz⸗ köpfe, doch Klüh ſchoß zu ſchwach, ſo deß Müller halten konnte. In der 75. Minute erzielte Pfock, der kurz zuvor verſchoſſen hatte, durch feinen Kopfſtoß das einzige Gegen⸗ tor. Der Vf Tu Feudenhein, der ohnedies nicht ſeinen beſten Tag erwiſcht hotte, var durch den prächtigen Start des beſtimmt von ihm niht ſo ſtark eingeſchätzten Phönix aus dem Konzept geraten ſo daß die ſonſtige ge⸗ wohnte Zuſammenarbeit, vor allen Dingen im Angriff, icht zuſtäande kam. Erſt als der Metelläuſer Pflock den Poſten des Mittelſtürmers verſah, gab es einige ſtilreine Angriffe. Die Läukerreihe war wiederholt zu ſtark ge⸗ bunden und leiſtete ſich einige Deckungsehler, die die Tordeckung, in der nur Fuchs allen Anſprichen genügte, oft ſehr ſtark belaſteten. Die junge Elf des Phönix wußte ſehr gut zu gefal⸗ len; ein jeder Mann war ſchnell, einſatzbereit und kämpfte mit beachtlicher Ausdauer. Der Sturm, in dem die Spieler Rasmus und Rößler überragten, landete ſchöne Algrifſe und ſchoß auch befriedigend. Die Läukerreihe mit dem dech⸗ niſch überragenden Löſch und dem unermüdlichen Greiner war in der Bewachung des Gegners groß auf der Höhe, und in der Verteidigung ſchlugen ſich Näck und Heinz mit aller Tatkraft. Deſchenmaier, ganz ohne Zweifel ein viel⸗ verſprechendes Nachwuchstalent, hütete dos Tor in völlig befriedigendem Sinne. 1 Schiedsrichter Köhler ⸗Sandhauſen traf wohl einige Fehlentſcheidungen, vermochte aber trotzdem zu befriedigen. Ilvesheim rückt weiter vor Ilvesheim— Heddesheim:0(:0) Ilvesheim kam am geſtrigen Sonntag zu Hauſe zu einem weiteren Siege. Heddesheim mußte diesmal die Punkte bei dem Platzbeſitzer laſſen, wobei die:0⸗Nieder⸗ lage noch nicht einmal den Spielverlauf und vor allem die Torchancen richtig wiedergibt. Ilvesheim war den Gäſten in ſpieleriſcher Beziehung klar überlegen, der Sturm verſtand es aber nicht, die herausgeſpielten Tor⸗ umzgzuwerten. Im Felde klappte das Zu⸗ 1 * gelegenheiten ſammenſpiel tadellos, vor dem Tore waren die Stürmer jedoch meiſtens mit ihrem Latein zu Ende. Zahlloſe Scharf⸗ ſchüſſe aus nächſter Nähe, die neben das Tor gingen, ſtellen wohl der Schußkraft, weniger aber der Schußgenauigkeit ein gutes Zeugnis aus. Ilvesheim trat mit Erſatz in der Verteidigung an, was aber von dem ſchwachen gegne⸗ riſchen Sturm nicht ausgenützt werden konnte. Lembach im Tor war bei den wenigen gefährlichen Situatio⸗ nen vor ſeinem Heiligtum ſtets Herr der Lage. Kraft ge⸗ fiel als Mittelläufer vor allem in der erſten Halbzeit gut, auch ſein linker Nebenmann Hamann lieferte ein gutes Spiel. Der Sturm arbeitete im Felde überraſchend gut zuſammen, ohne aber vor dem Tore zu überzeugen. Bei den überaus vielen klaren Schußgelegenheiten hätte das Reſultat unbedingt höher lauten müſſen. Heoͤdesheim war dem Gaſtgeber techniſch nicht gewachſen,. eglich der Eifer, mit dem die Spieler bei der Sache waren, ließ ſie das Spiel zeitweiſe ausgeglichen geſtalten. Allerdings war die Mannſchaft auch körperlich ſtark benachteiligt, ſo daß die Spieler doppelt ſchwer gegen die gewichtigen gegneriſchen Leute anzukämpfen hatten. Ilvesheim begann das Spiel mit raſchen gefährlichen Angriffen. Schon nach kurzer Zeit konnte der Rechts⸗ außen Schwarz mit ſcharfem Schuß das Führungstor er⸗ zielen. Eine weitere ganz klare Torchance vergab er allerdings, indem er nach ſchönem Zuſpiel ſeines Bruders 2 Meter vor dem Tore den Ball über die Torlatte hob. Noch vor der Pauſe gelang trotzdem der zweite Treffer, der gleichzeitig auch der letzte bleiben ſollte. Eine ſteile Vorlage von Kraft verpaßt die Heddesheimer Hintermann⸗ ſchaft und der Mittelſtürmer Zeh braucht nur noch mit wuchtigem Schuß den Ball ins Netz zu ſchießen. Die zweite Halbzeit bringt beiderſeitig ziemlich zerfah⸗ renes Spiel. Sofort nach Anſpiel hat Ilvesheim eine große Chance zu einem 3. Erfolg, aber freiſtehend wird der Ball verſchoſſen. Auch auf der Gegenſeite findet der Innenſturm nach ſchönem Zuſammenſpiel nicht das Tor. Dann rettet Lembach im Ilvesheimer Tor durch Fauſten. Die nächſte halbe Stunde bringt verteiltes Feldſpiel, erſt die letzten Minuten ſehen wieder ernſthaftere Angriffe auf das Tor. Heddesheim hat wiederholt Gelegenheit, das Reſultat zu verbeſſern, aber immer wieder iſt die Unfähig⸗ keit der Stürmer maßgebend für den Mißerfolg. Auch Ilvesheim kann noch verſchiedene Schußgelegenheiten herausſpielen, aber nacheinander verſchießen Schwarz, Zeh und Weber., obwohl ſie nur den Torwart vor ſich haben. Tucher(Heidelberg) war dem Spiel ein gerechter Leiter. Seine Entſcheidungen fielen korrekt und klar, Ein Anentſchieden in Seckenheim FVg 98 Seckenheim— SpVg Sandhofen:1 Beim Platzbeſitzer war das Schlußtrio wieder einmal mehr der beſte Mannſchaftsteil. Ueberraſchend kommt die Formverbeſſerwing der Läuſerreihe in Bezug auf den Auf⸗ bau. Schwach war der Sturm im Ausnützen der Ge⸗ legenheilten und im Schuß. Sandhofens Geſamtleiſtung war überraſchend ſchwach. Was nützt es, wenn man eine ſchlagſichere Verteidigung umd eine erſtklaſſige Läuferreihe beſitzt und die Angriffs⸗ reihe gerſagt ein über das andere Mal. Natürlich war das Schlußtrio auch hier der beſte Mannſchaftsteil. Bis zum Wechſel wurde man ganz mächtig unter Druck geſetzt und bekam die Formverbeſſerung der Seckenheimer mehr als genug zu ſpüren. In der Läuferreihe wollte es lange Zeit nicht recht klappen. Wehe als Erſatzmann fiel ſtark ab und auch Müller erreichte diesmal nicht die gewohnt aroße Linie. Der Beſte war noch Matyſek in der Mitte. Der Sturm beſaß keine Lichtblicke, trotzdem fünf Könner vorhanden ſind. Michel iſt kein Sturmführer und Ofer entpuppte ſich bei dieſem Boden entſchieden als zu lang⸗ ſam und unbeholſen. Vogel ging noch einigermaßen an, der Halblinke fiel gänzlich ab. Schiedsrichter war Brunner ⸗Reihen der mit ſeinen Entſcheidungen nicht geringes Kopfſchütteln erregte. Aber nicht nur, daß er nicht ſelten falſch pfiff, er pfiff aber auch ſehr viel überhaupt nicht und ſah auch nicht alles. Un⸗ gbaublich iſt aber, daß man ein regelrechtes Tor durch Kopfball überhaupt nicht ſieht. 1 Sofort nach Anſpiel erzwingen die Seckenheimer die erſte Chance, die aber im Anſchluß an einen Strafſtoß darüber geköpft wird. Im Gegenzug vergibt Sandhofens Halblinker ein klares Tor. Der Kampf neigt ſich allmäh⸗ lich zugunſten der Seckenheimer und Sandhofen hat alles aufzubieten, um ſein Tor rein zu halten. Ein blitzſauberes Tor auf Flanke des Linksaußen durch Kopfball des Rechts⸗ außen wird nicht geſehen. Nachdem ein klares Hände im Seckenheimer Strafraum ebenfalls nicht geſehen wird, gibt es für ein angeſchoſſenes Hände einen 11⸗Meter⸗Strafſtoß für Seckenheim, der natürlich zur:0⸗Führung der Platz⸗ beſitzer führt. Bis zum Wechſel bleibt Seckenheim weiter tonangebend, aber es gelingt außer einem Dutzend Ecken nichts mehr. Nach der Pauſe ſetzt ſich die techniſche Ueberlegenheit der Sandhöfer durch; die Elf kommt immer beſſer ins Spiel, um aber im Strafraum des Gegners kläglich zu ver⸗ ſagen. Erſt als Müller in den Sturm geht, gelingt dieſem 10 Minuten vor Schluß der Ausgleich. Daß aber die ene,— Die Spiele in den Gauen 5 2 92 2 2 Noch klein Sieg für Phönix Phönix Karlsruhe— 1. FC Pforzheim:3(:2) Nach dieſer neuen Niederlage auf eigenem Gelände iſt die Lage für den traditionsreichen Karlsruher Phönix ſo ſchlecht, daß wohl nur noch geringe Hoffnungen beſtehen, der oberſten Spielklaſſe erhalten zu bleiben. Der Phönix hatte diesmal auf einige bewährte Kräfte verzichtet(Hei⸗ ſer, Noe, Wenzel und Biehle fehlten!) und viele Nach⸗ wuchskräfte eingeſetzt, die wohl ihr Beſtes gaben, aber gegen die ſtarke Pforzheimer Elf natürlich von vornherein auf verlorenen Poſten ſtanden. Schwach waren vor allem die Karlsruher Abwehrſpieler Lehne und Heilmann, aber andererſeits hatten ſie das Glück, die Pforzheimer Sturm⸗ reihe nicht in allerbeſter Verfaſſung anzutreffen, ſonſt wäre eine ſchwere Niederlage nicht zu vermeiden geweſen. Matt wirkten bei den Gäſten vor allem die beiden Flügelſtürmer Rau und Müller, während die hinteren Reihen das ge⸗ wohnt gute Spiel lieferten. Neuweiler betätigte ſich wie⸗ der mit Erſolg als dritter Verteidiger. Nach überlegen geführtem Spiel ſchoß Rau in der 10. Minute den Führungstreffer für Pforzheim und Wünſch erhöhte im Nachſchuß auf:0. Eine Viertelſtunde nach der Pauſe ſchoß Fiſcher den dritten Trefſer und erſt ganz zum Schluß glückte dem Phönix durch Schoſer das Ehrentor. 4000 Zuſchauer wohnten dem von Klein ⸗ Mannheim geleiteten Spiel bei, das im übrigen etwas durch den hartgefrorenen und glatten Boden beeinträchtigt wurde. Wormatia Worms— FV Saarbrücken:0(:0) Worms bot trotz des:0⸗Sieges nicht immer überra⸗ gende Leiſtungen. Saarbrücken war ohne Conen gekom⸗ men, ein Umſtand, der ſich im Angriff ſtark bemerkbar michte. So ſtanden die Heſſen vor einer nicht allzu ſchwe⸗ ren Aufgabe. Auf der Gegenſeite hatten aber auch die Wormſer den immer noch geſperrten Winkler nur unge⸗ nügend erſetzt. Weingärtner(Offenbach) als Schieds⸗ richter leitete vor 1500 Zuſchauern immer zufriedenſtellend. Union Niederrad— Fa Pirmaſens:2(:1) Ein bedauerlicher Todesſall ereignete ſich am Sonntag beim Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiel Union Niederrad gegen Fa Pirmaſens. Vor Beginn des Treffens überreichten die Union⸗Spieler ihrem Verein dem kürzlich verſtorbenen Mitglied der erſten Fußballelf. Bonfig, zum Gedenken, ein Bild. Während ſeiner Gedenkrede erlitt der Führer der Union Niederrad. Gewerbeſchuldirektor Bode, in⸗ folge ſtarker Ergriffenheit einen Schlaganfall, dem er erlag.. 5 g In Spiel ſelbſt machte ſich diefer Todessau auf die Union⸗ Spieler natürlich ſtark bemerkbar. Im freld ſpielten die heimiſchen wohl ſchön zuſammen aber vor dem Tor haperte es ſtark. Ueberhaupt war der Sturm der Frankfurter mit dem der Pfälzer in keiner Weiſe zu ver⸗ gleichen. Mit Pirmaſens wird in den kommenden Wochen und Monaten ſtark zu rechnen ſein.— Schiedsrichter Beſt (Höchſt) leitete vor etwa 1000 Zuſchauern zufriedenſtellend. FS Frankfurt— Opel Rüſſelsheim:0(:0) Opel Rüſſelsheim trat zu dieſem Spiel erſtmals mit ſeinen neuen Leuten Linn(früher Wiesbaden) und Steg⸗ lein(früher Mainz) an und zeigte trotz der einwandfreien :0⸗Niederlage verbeſſertes Können. Auch der JS Frank⸗ furt hatte eine Umſtellung vorgenommen, und zwar ſtand Emmerich diesmal im Sturmzentrum, wo ex das Fehlen von Schuchardt vollkommen vergeſſen ließ. Schiedsrichter Fink(Seckbach) leitete gut. 3500 Zuſchauer. Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Frankfurt 00 Zu dieſem Spiel trat Eintracht Frankſukt ohne Tiefel an. Ihn erſetzte Gramlich, während Möbs für Gramlich als Läufer tätig war. Zunächſt geſtalteten die Fronkſur⸗ ter das Geſchehen überlegen, ohne aber zu Toren zu kom⸗ men, da im Sturm nur Schmitt den Anfordekungen ent⸗ ſprach. Frankfurt war techniſch und taktiſch beſſer, konnte Ein wertvoller Hockenheim— 08 Mannheim:2(:0) Was man wohl allgemein nicht erwartet hatte, iſt wieder einmal Tatſache geworden. Hockenheims Elf, die wir noch vor kurzem als die typiſche Heimmannſchaft bezeichneten, iſt erſtmalig zu Hauſe auf der Strecke geblieben. Die Mannheimer ſpielten die Partie recht gerällig, und wenn man auch keine beſonderen Leiſtungen herausſtellen könnte, ſo war es doch andererſeits der tüchtige Kampfgeiſt und der unbeugſame Siegeswillen, der die Spielweiſe der Mannheimer beſonders aufleben ließ. Reſtlos bei der Sache waren die Leute um Zöllner, und als man ert gemerkt hatte, daß die Hockenheimer denn doch nicht ſo gefährlich waren, als es die bisherigen Ergebniſſe erwar⸗ ten ließen, da wuchs man erſt richtig in ſeine Aufgabe hinein und errang einen Sieg, der namentlich in der erſten Halbzeit eher zu Hockenheim als zu 08 neigte. Aber wie bekanntlich jede Mannſchaft ihren ſchwarzen Tag mal hat, ſo hatten ihn diesmal die Hockenheimer, und dies in einer recht kräftigen Doſis ſogar. Von hinten bis vorn hatte die Hockenheimer Elf eine Reihe von Verſagern, und Seckenheimer auch jetzt noch äußerſt gefährlich waren, de⸗ wieſen eine Anzahl von Durchbrüchen, die auch bei einem beſſeren Können zu Erfolgen hätte führen müſſen. Fußball im Reich Oſtpreußen: VfB Königsberg— RSV Heiligenbeil, kampflos für Königsberg; Pruſſig Samland Königsberg— RSV Braunsberg:1; Polizei Tilſit— Yorck Inſterburg 215; VfB Tilſit— Inſterburger SW:1; Viktoria Allen⸗ ſtein— RSW Ortelsburg:0; Hindenburg Allenſtein— Maſovio Lyck:1; Polizei Donzig— Preußen Danzig, kampflos für Preußen; SW 1919 Neufahrwaſſer— Viktoria Elbing:3; Buce Danzig— SC Lauental 21. Greifswalder SC— Vis Stettin:0; Polizei Stettin— Blücher Gollnow:2; Stettiner Sc— Bſch Stettin:2; Viktoria Stolp— Germania Stolp:1; Hubertus Kolberg — Viktoria Kolberg:1; Sturm Lauenburg— Pfeil Lauen⸗ burg 113. Brandenburg: Hertha⸗BSC— Berliner SV 92 21; SC Wacker 04— Tennis⸗Boruſſia— Minerva 93 223; VB Pankow:1; SV Nowawes 03— Vitktoria 89 918; Spandauer SV— Blau⸗Weiß 011. Schleſien: Vorwärts Breslau— Beuthen 09— FV 06 Breslau:1. Sachſen: VfB Leipzig— Polizei Chemnitz:0; Sport⸗ freunde 01 Dresden— Wacker Leipzig 113. Mitte: Sportfreunde Halle— SC 05 Deſſau 321; Kricket Viktoria Magdeburg— Wacker Halle 211; SV Steinach 08 — SC Erſurt ausgef.; SpVa Erfurt— 1. FC Lauſcha 220. Nordmark: Eimsbüttel— MSW Hanſa 411; Holſtein Kiel— Polizei Lübeck:0; Altona 93— Viktoria Hamburg :2; Phönix Lübeck— Union Altona 420. Niederſachſen: VfB Peine— Boruſſia Harburg:0; VfB Komet Bremen— SV 1911 Algerminen:0; SV 96 Han⸗ nover— Arminia Hannover:1; Raſenſport Harburg— RSW 06 Hildesheim:2 Weſtfalen: Sus Hüſten 09— Tus Bochum:2; Weſt⸗ falia Herne— SpVg Herten:2; SV Höntrop— VfR Köln (Geſ.⸗Sp.):2. Niederrhein: Vfs Benrath— Schwarz⸗Weiß Eſſen:0: Rot⸗Weiß Oberhauſen— Turu Düſſeldorf:1; Vs Preu⸗ ßen Kreſeld— Boruſſio Gladbach:0. Mittelrhein: Mülheimer SV— Bonner FV:0; CfR Köln— Kölner SC 99:5; TSV Neuendorf— Tura Bonn :1; Sulz 07— Hamborn 07 418. Nordheſſen: V Friedberg— Fc Hanau 98:2; Bo⸗ ruſſia Fulda— SV Bad Nauheim:0; Spielverein Kaſſel — SC 03 Kaſſel 111. VfB Breslau 413; aber dieſes Plus nicht durch Erfolge ausdrücken. Auf hei⸗ den Seiten ſpielten ſich vor den Toren immer mehr geſähr⸗ lich ausſehende Situationen ab.. Stuttgarter Kickers— Spfr. Eßlingen:0(10 Das Spiel in Degerloch endete mit:0(:0) verdient für die Platzherren. Kickers erzielte in der 13. Minnle durch Merz den Führungstreffer, dem 12 Minuten ſpäter Baier den zweiten Treffer anreihte. Drei Minuten vor Ende erhöhte Meiſter auf:0. Schiedsrichter Hirſch⸗ Cannſtatt leitete das Spiel vor 3000 Zuſchauern. Ulmer FV— SSW Ulm 15(:8) Der 1. SSW Ulm ſiegt vor knapp 4000 Zuſchauern er⸗ wartet. Bis zum Schluß ſah man einen offenen Kampf die gaer hatten ſogar mehr vom Spiel. Aber dem wenig durchſchlagskräftigen Sturm wollte nichts gelingen, wäh⸗ rend die ſchnellen und entſchloſſenen Stürmer des SS zu mehreren überraſchenden Torſchüſſen kamen. war vor allem Tröger die treibende Kraft, der nicht nur für den Aufbau ſorgte, ſondern auch immer wieder mit gefährlichen Torſchüſſen aufwartete. Bei den gern machte ſich das Fehlen von Strobel und Geiſelhard bemerkbar Das Spiel wurde von Schiedsrichter Gwinner⸗Stutl⸗ gart geleitet. Beim SS Bayern München— ASW Nürnberg 513(222 Die Rothoſen erſchienen ohne Goldͤbrunner, dafür ſpielte Heidtamp Mittelläuſer, und als Sturmſührer hatten ſie den Junioren Dippold eingeſtellt, der ſich gut bewährte. Die Bayern waren vom Anſtoß weg die Schnelleren, ſo daß Nürnbergs Verteidigung gleich zu Be⸗ ginn alle Hände voll zu tun hatte, um ſich der vielen An⸗ griffe der Münchener erwehren zu können. Dennſtedt war ſchon zweimal geſchlagen, aber Nürnbergs beſter Vertei⸗ diger Scherm rettete vier ſichere Tore. ASV hatte im Tormann Dennſtedt, Verteidiger Scherm und Regenfuß im Sturm die produktivſten Leute. Bei Bayern gefiel das Verteidigerpaar Bader⸗Schmeißer; Moll und Bäumler in der Läuferreihe und Simetsreiter⸗Berg⸗ maier als Flügelmänner im Sturm waren recht erfolg⸗ reich. Schiedsrichter: Reichel ⸗ Augsburg. 1860 München— FC München 413(:0) Wie das Ergebnis beſagt, hatte dieſer Kampf zwei ver⸗ ſchiedene Halbzeiten. Die Löwen überrumpelten den Fe in den erſten Minuten. Schon in der 12. Minute kam 180 durch Schäfer zum Führungstor. Wenig ſpäter war es dann Kronzucker, der das:0 ſchoß. Derſelbe Stür ner ſchlug den FC⸗Tormann wenig ſpäter zum dritten Male, Erſt nach dieſer Ueberrumpelung wurden auch die Ober⸗ wieſenfelder wach. Bei 1860 waren Schäfer und Kron⸗ zucker die beſten Leute, beim FC ſtachen Kempf im Tor, Reiter in der Läuferreihe hervor. Schiedsrichter: Kalb⸗ Nürnberg. Die Siegerehrung beim Pokalendſpiel Nach dem Schlußpfiff wurden die Nürnberger ſtark ge⸗ feiert. Beide Mannſchaften nahmen in der Mitte des Platzes Aufſtellung, um die Auszeichnung durch den Reichsſportführer entgegenzunehmen. Von Tſchammer und Oſten ſprach einige Glückwunſchworte zu den ſtrahlenden Nürnberger Spielern, vergaß aber auch nicht, die unter⸗ legene Meiſterelf der„Knappen“. Er überreichte dem „Club“ einen großen Lorbeerkranz mit einer Hakenkreuz⸗ ſchleife und dazu natürlich den ſchönen Silberpokal. Beim Abtreten ſah man den kleinen Eiberger und Munkert auf den Rücken ihrer Kameraden. Eiberger trug den Pokal und Munkert, mit dem Lorbeerkranz geſchmückt, winkte glückſelig den Zuſchauern zu, die die Bayern immer wie⸗ der ſtürmiſch feierten. ö 919 Sieg von 08 mancher Ausfall ſetzte einem wahrhaftig in Erſtaunen, So vor allem die Angriffsreihe, die einfach nicht zum Zug kommen konnte. Alle fünf Mann pendelten mit dem Ball, anſtatt ab und zu auch einmal einen kräftigen Schuß zu vistieren. Der Ausfall des Hockenheimer Angriffs war für den Spielausgang aber mindeſtens ebenſe mitbeſtimmend, wie die Schwächen der Abwehr, die in dieſer Partie auf keinen grünen Zweig kommen konnte. Keller, der eine Verteidiger Hockenheims, wurde mit der Dauer des Spiels Zug um Zug ſchwächer und ihm war denn letzten Endes auch die Niederlage zuzuſchreiben. Was aber, abgeſehen von den Schwächen, die bald hinten, bald vorn zutage traten, den Spielverluſt brachte, war die völlige Planloſigkeit, mit der man die Mannſchaft umgruppierte und was dadur bedingt Nervoſität in die Mannſchaft bringen mußte. Hier hätten die Spieler tretz der gegneriſchen:0⸗Führung, Ruhe und Beſonnenheit zeigen müſſen und nicht jeder auf einem anderen, ihm meiſt fremden Spielpoſten auſtau⸗ chen dürfen. Beweis dafür war der eine Gegentreffer, den man juſt in dem Augenblick erzielte, als man wieder die alte und allein maßgebliche Formation zur Stelle hatte. Hätte der Spielſührer eine Verzettelung der Spielträſte nicht geduldet, dann hätte er wohl ſeinen Poſten auszu⸗ füllen verſtanden, ſo muß man die Eigenſchaft allerdings 6 ſtark anzweiſeln. Das Spiel ſelbſt war von annähernd 500 Zuſchauern umſäumt, die erſt mit den Torerfolgen etwas wärmer wur⸗ den. Lange genug ließen dieſe indes auf ſich warten, und wenn man hinſichtlich der erſten Halbzeit von einigen aus⸗ gesprochenen Drangperioden Hockenheims ſprechen kann, ſo kennzeichnet dies nur noch mehr die Schwächen dieſer 3 ockenheimer Stürmer. Bezeichnend hierfür iſt weiter die Tatſache, daß 08 zur Führung kam, als eben gerade Hocken⸗ heim dabei war, ſich wieder vor dem Tore der Mann⸗ heimelr einzuniſten. Schütze dieſes 08 ⸗Führungstreffers war Worſſt, und ſpäter ſorgte Keller(Hockenheim) bei einer falſchen Ballberechnung für das zweite Tor der Mannheimer. Erſt ſpät, viel zu ſpät, ſanden ſich die Hocken⸗ heimer zu einem wahren Generolangrift zuſommen.(8 hatte jetzt alles aufzubieten, um ſich zu behaupten, den⸗ noch konnte man Hockenheims Ehrentor nicht verhindern. Dies erzielte Simon, der rechte Läufer, im Anſchluß an eine ae: 85 Die Spielleitung hatte Bing ler(Heidelberg), deſſen Entſcheidungen im großen und ganzen durchaus genügken, um dem Spiel einen, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, falren Gharakter zu geben. * ö Unterbaden⸗Oſt VfB Wiesloch— Spa Eberbach 221 Spe. Plaukſtadt— Fh Kirchheim 111 Fe 055 Heidelberg— S Sandhauſen:2 Schwetzingen 98— Handſchuhsheim 86 221 1 Pfalz⸗Oſt: Kickers Frankenthal— ch 03 Ludwigshafen 9 Pfalz Ludwigshafen— Spög Mundenheim 92 Ludwigshafen 04— FV bs Mutterſtadt 222 Pfalz⸗Weſt: SC. 05 Pirmaſens— Bg Kaiſerslautern 1·3 1. NC Kaiſerslautern— FC Waldfiſchbach 7˙0 Reichsbahn Kaiſerslaut ern— F Landſtuhl 320 f Badens Gauligaſpiele am 15. Dezember Am Sonntag, 15. Dezember, werden in der 71 Gauliga die am 1. Dezember wegen Regens ausgefa Spfiele ausgetragen, alſo folgende: VfR Mannheim— VfL Neckarau . Amictia Viernheim— SV Waldhof 0 Karlsruher FV— Freiburger Fe 15 Mo tereſſe in ein Tode. des, a höfern Ketſch Daz einem iſt wie! bis zu! 2 Ein nur m dem N weis Dann mehr e Im ſch ſeinen gelang überne und na erſter derlage war. Verlau in den ſchaffen der Pa Mannſe iſt ein Aeb. 7 Die Mannh ſamme geſetzt. cen ge ſiegreich tellung Spiel, gegliche Gäſte z gung ſt der Ge ſchießer iſt die Gegner scharf Dagege totſiche⸗ nicht ge Führut adel 1 gott ni auf. 0 kann 1 den. 4 tückiſch Schußk Latte. mal all einen treffer Platzbe Minut ſchlägt Schiede Gäſten Sieger hielt fi Vorgä Ufer h ſerte f von N als H. hier m Vor a Schwal wohnte ſicher Keller⸗ nur L: immer großen terte, Siege war. zutret in die Di zuſam 85 20 rdient tinnte ſpäter n vor r ſch⸗ n er⸗ ampf, wenig wäh⸗ V zu SSV t nur r mit nachte rkbar. 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Das andere Spiel in Ettlingen endete ebenfalls mit einem unentſchiedenen Ergebnis. Die Ettlinger Mannſchaft iſt wieder im Kommen. Diesmal fehlte es am Durchhalten bis zum Schluſſe. TV Ettlingen— TS Nußloch:9(:2) Einen ähnlichen Verlauf nahm das Spiel in Ettlingen nur mit dem Unterſchied, daß dort die Platzmannſchaft vor dem Wechſel deutlich überlegen war und dabei unter Ben weis ſtellte, daß es im Albtal wieder aufwärts geht. Dann aber wurde man etwas ſorgloſer. Nußloch ging mehr aus ſich heraus, den Vorſprung langſam aufholend. Im ſcharfen Endkampf ſchien es. als ob Ettlingen mit ſeinen Kräften mehr am Ende iſt wie Nußloch. Immerhem gelang es zum Schluſſe mit:8 die Führung nochmals zu übernehmen. Die Freude an dieſem ſchon wahrſcheinlichen Sieg machten aber die Gäſte auch dort im letzten Augenblick zulichte, denn es glückte noch wie den Waldhöfern in Ketſch faſt mit dem Schlußpfiff zufammen ein weiteres Tor wodurch auch dieſes Treffen einen unentſchiedenen Ausgang wahm, ſo daß es am 8. Dezember und am erſten Tag der Fortſetzung der Spiele weder Sieger noch Be⸗ ſiegte gab. Nußloch war inſofern etwas benachteiligt, als ſich ein Spieler durch Auskugehn des linken Armes einen leichten Unfall zuzog. Tgde Ketſch— SV Waldhof:5(:1) Genau wie vor einem Jahr behielten die Ketſcher Tur⸗ ner nach gleichwertigem Spiel aus dem Zuſammentreffen mit Waldhof einen Punkt für ſich und wahrten dadurch ihre Ausſichten auch weiterhin. Es war nach langer Pauſe in den Spielen die erſte Begegnung in der Spitzengruppe, und nach Lage der Dinge eine Art Vorentſcheidung. In erſter Linie galt es für Ketſch, zu beweiſen, daß die Nie⸗ derlage durch Nußloch beſonderen Umſtänden zuzuſchreiben war, Das iſt denn auch voll und ganz gelungen. Dem Verlauf nach in der 2. Hälfte brauchte Waldhof alles, um in den Schlußminuten wenkgſtens ein Unentſchieden zu ſchaffen, nachdem Ketſch den Vorſprung der Waldhöfer vor der Pauſe durch Stohner ausgeglichen und Weick feine Mannſchaft 21 in Führung gebracht hatte. Wohl ſelten iſt ein ſolch harter und bedeutender Meiſterſchaftskampf ſo Votkey-K 2 geberraſchung im Hockeylokalkampf TB Germania ſchlägt den Turnverein 1846 21 Die Reihe der Mannheimer Lokalbegegnungen m Mannheimer Hockey wurden am Sonntag mit dem Zu⸗ ſammentreffen des TB Germania mit dem TW 1846 fort⸗ geſetzt. Obwohl man dem Turnverein die beſſeren Chan⸗ ten gegeben hatte, blieb der Platzbeſitzer mit 211 Toren ſiegreich. Beide Mannſchaften, die in veränderter Auf⸗ tellung den Kampf beſtritten, lieferten ſich ein ſpannendes Spiel, das trotz dem hartgefrorenen Boden ſehr ſchnell dürchgeführt wurde. In der erſten Halbzeit iſt das Spiel ziemlich aus⸗ geglichen; erſt gegen Ende können die Platzbeſitzer die Gäſte zurückdrängen, jedoch ohne Erfolg; die TV. Verteidi⸗ gung ſteht ſicher und zerſtört die ſchönſten Angriffe. Auf der Gegenſeite hat Hottenſtein die beſte Chance zum Tor⸗ ſchießen, aber er vergibt fret vor dem Tor. Nach der Pauſe iſt odie Gaſtmannſchaft beſſer geworden und bedrängt den Gegner ſtark. Eine Strafecke wird von Keller unheimlich ſcharf aufs Tor geſchoſſen, aber Hüber hält den Ball ſicher. Dagegen iſt Germania glücklicher. Nachdem Hochadel eine totſichere Sache ausläßt und ein Tor wegen Fußfehler nicht gegeben wird, kann Hochadel 2 mit ſcharfem Schuß die Führung erzielen. Eine vorbildliche Flanke von Hoch⸗ adel 1 kann ſein Bruder wegen Behinderung durch Kenn⸗ gott nicht auswerten und jetzt kommen die Gäſte wieder auf. Eine ſchöne Kombination Weber⸗Hottenſtein⸗Keller kann letzterer durch kurzen Schuß zum Ausgleich einſen⸗ den. Hüber kann zwar den Ball noch berühren, aber das tlckiſche Leder ſpringt in das Tor. Einen Freiſchlag am Schußkreis nimmt Seidel direkt auf und ſchlenzt— an die Latte. In der letzten Viertelſtunde wirft Germanka noch⸗ Mal alles nach vorne und auch mit Erfolg. Windirſch kann einen vom Verteidiger abſpringenden Ball zum Sieges⸗ treffer einſchießen. Auch in den Schlußminuten iſt der Platzbeſitzer in Front, da kommt der TV 45 in der letzten Minute zu einer Ecke, die ſchwach geſchoſſen wird; Hüder lägt ab, Seidel iſt zur Stelle und ſchießt ein, aber der Schiedsrichter hat das Spiel ſchon beendet, ſo daß den Gästen der verdiente Ausgleich verfagt bleibt. Beim Sieger ſtand diesmal ein Jugendmann im Tor. Hüber melt ſich gut, wenn er auch noch nicht die Leiſtungen ſeines Vorgängers erreichte. Schoß verteidigte ſehr gut und anch Ufer hielt ſich recht anſprechend. In der Läuferreihe lie⸗ erte Feſenbecker eine ſehr gute Partie, beſtens unterſtützt non Niebergall. Im Sturm waren die Gebrüder Hochadel als Halbſtürmer die treibenden Kräfte, nur Kenngott fiel bier merklich ab. Auch beim Gegner klappte es nicht recht. Vor allem lag dies an der Mittelreihe, in der Mintrop Schwab nie ganz erſetzen konnte; nur Lutz 1 zeigte die ge⸗ wohnte Leiſtung. Auch die Verteidigung ſtand nicht ſo cher wie gewohnt. Im Sturm war die linke Seite mit Keller⸗Weber am beſten, während auf dem rechten Flügel nur Lutz 2 gefallen konnte. Hockeyſieg der&G in Ludwigshafen Reichsbahn— TSWe Ludwigshafen:8(:1) „Nach längerer Pauſe brachte der geſtrige Sonntag wieder einmal ein volles Hockeyprogramm der Mannheimer Ver⸗ eine. Allerdings war der Termin nicht gerade günſtig, denn die Kälte ließ die Spieler nie zur vollen Entfaltung ibrer Leiſtungen kommen. Die MG beſuchte am Sclan⸗ lag den Reichsbahn⸗TSW Ludwigshafen, der nach hartem Kampfe 31 geſchlagen wurde. Auch hier behinderte der ſchneidende Wind die Spieler nicht unerheblich, vor allem aber erſchwerte der ſteinhart gei'rorene Boden eine Ball⸗ kontrolle derart, daß manche ſchön herausgearbeiteten Kom⸗ binattonszüüge ol're Erfolg blieben. Die Mannheimer ge⸗ wannen verdient, allerdings hatten ſie um den Sieg härter zu kämpfen als man erwartet hatte denn der Ludwigs⸗ hafener Verein zeigte. daß er in der letzten Zeit nicht unerhebliche Fortſchritte gemacht hat. Die Maunſchaft verkügt über eine große Stockſicherheit, auch in der Schnel⸗ ligkeit war ſie ihrem Gaſte zeitweiſe klar überlegen, lebiglich das Zuſammenſpiel ließ noch Wünſche offen. Die Hintermannſchaft verteidiate lange Zeit ſehr ſicher und er⸗ folgreich. Erſt genen Schluß ließ ſie etwas nach, als der dun der Ms G ſtärker wurde und die Unterſtübung durch die Läuſerreihe nicht mel ſo war wie vor der Pauſe. Uebervaſchend ſpielſtark war der Sturm, der dem MTG immer wieder gefährlich war und wiederholt nur an dem grußen Khnen von Scßäter im Mannheimer Tor ſchei⸗ terte, der nicht unerheblichen Anteil an dem Mannheimer Siege kat. wenn auch ſeine Abwehr mitunter etwas gewagt war. Beide Vereine waren gezwungen, mit Erſatz an⸗ zutreten, woßei die Ludwiosharener Erſatzſnieler ſich beſſer in die Elf einepielten, wie es bei der Mich der Fall war, . Die Mc brauchte ziemlich late, um ſich überſaupt zuſammenzufinden, da die Spieler ſich zuerſt nicht mit der kameradſchaftlich und vornehm ausgetragen worden wie dieſer. Kein Mißton beeinträchtigte dieſen erfreulichen Eindruck, wobei der Unparteiiſche aus Frankfurt vorzüg⸗ lich leitete.. Im wechſelvollen und ſtets ſpannender werdenden Ver⸗ lauf ſtellt Zimmermann auf:2, Gund und Limbeck ſorgen aber für zwei weitere Torerfolge, ſo daß es beim Stande von:2 für Ketſch beinahe ausſah, als ſollte der Meiſter, deſſen Magriff nicht ſo recht in Schwung kam feine erſte Niederlage hinnehmen müffen; dein nachdem Spengler 418 markiert hatte, lautete das Ergebnis durch Weick bald wieder:3 ſüür Ketſch. Eine letzte Kraftanſtrengung der Gäſte umd ein Deckungsfehler der gegneriſchen Vertei⸗ digung ließen dem nach außen gelaufenen Spengler aber die Möglichkeit, 8 Minuten vor Schluß die Waldhöfer wieder auf 514 heranzubringen und in der letzten Minute glückte dann noch der Ausgleich, als ſich Herzog und Speng⸗ ler durchgeſpielt und dem freiſtehenden Zimmermann den Ball weitergaben. der alsdann den abermalinen Ausgleich noch herbeiführen konnte. Solch hochſtehende und von freunoſchaftlichem Geiſte getragenen Meiſterſchaftsſpiele möchten wir uns immer wünſchen. Bezirksklaſſe Staffel 1 Poſtſportverein— TV 46 Mannheim:8 Jahn Weinheim— T Friedrichsfeld 32 TG Oftersheim— TW Viernheim 511 Staffel 2 TS Schönan— Tg Ziegelhauſen 519 Tbd Neulußheim— TV Hockenheim 711 Polizei Heidelberg— Tg St. Leon 84 SV St. Leon— TV Rot 28 Sehr ſchnelle Mertedeswagen Die Mercedes⸗Benz⸗Rennmanmſchaft hat unter Lei⸗ tung von Oberingenieur Neubauer auf der Monzabahn bei Mailand ihren erſten Trainingstag hinter ſich ge⸗ bracht. Das erſte Ziel der Untertürkheimer Werke iſt der Große Preis ven Monako 1936. Die Rennſtrecke, äußerſt kurvenreich, führt bekanntlich durch die Straßen der Stadt, ſo daß die Kurvenfahrer ſtets im Vorteil ſind. Auf der 6900 Meter langen Monzarundſtrecke hat Rennleiter Neu⸗ bauer die beim Großen Preis benutzten künſtlichen Hin⸗ derniſſe einbauen laſſen, ſo daß die Fahrer an das Kurven⸗ fahren gewöhnt werden. Die Ergebniſſe waren durchaus zufriedenſtellend. Sehr ſchnell hat ſich der Franzoſe Louis Chiron, der neue Fahrer des deutſchen Werkes, mit dem Mercedes⸗ wagen vertraut gemacht. Er fuhr ſchon einige Runden von:02 und:59 Min. was immerhin einem Durch⸗ ſchnitt von 136,483 Std.⸗Km. und 138,771 Sto. Km. ent⸗ ſpricht. Auch der Nachwuchsfahrer Lang war überaus leichmäßig,:57 Min. gleich 140,339 St.⸗Km. war ſeine ſchnellſte Runde. Der Rundenrekord wird bekanntlich von Tazio Nuvolari mit:49,8 gleich 146,3 Std.⸗Km. gehalten. lubkämpfe Kälte abfinden konnten. Später wurden die Leiſtungen beſſer. Das Zuſammenſpiel lief aber nicht in dem ge⸗ wohnten Maße was allerdings auf dem harten Boden nicht weiter verwunderlich war. da es ſehr oft vorkam, daß der Ball plötzlich eine ganz andere Richtung einnahm als vorgeſehen war. Schäfer im Tor hielt, oft auch mit Glück, verſchiedene ſchwere Bälle des ſchußfreudigen Lud⸗ wigshafener Sturmes, während die Verteidigung nach ſchwachen Anfangsminuten ſpäter beſſer ins Spiel kam. Hornia und Bechtold erwieſen ſich in der Läuſerreihe wieder als ſehr produktiv, wobei vro allem das aute Auf⸗ bauſpiel des Mittelläufers Ludwig angenehm auffiel. Der Sturm hatte wieder in Günthner ſeine treibende Kraft. Nicht ſchlecht war auch Dörrſam, der aber imander wieder in den 10 verfällt, mit dem Ball zurückzulgufen und daüdurch den Vorſtoß zum gegneriſchen Tore zu hemmen. Hockey⸗ VfR in Frankfurt J Sportverein Frankfurt— fg Mannheim:3 Am vergangenen Sonntag weilte die Hockeyabteilnng des VfR mit zwei Herren⸗ und einer Damenmannſchaft in Frankfurt, wo ſie auf den dortigen J Sportverein traf. Trotz völlig ausgeglichenen Spiels mußte die erſte Mann⸗ ſchaft der Raſenſpieler eine knappe Niederlage hinnehmen, die nicht zuletzt auf die allgemeine Unſicherheit der Mann⸗ heimer, die, an Raſenboden gewohnt, ſich mit dem hart⸗ gefrorenen Kiesplatz ſehr ſchlecht abfanden, zurückzuführen iſt. Beſonders die ſonſt ſo ſtarke Verteidigung ließ die gewohnte Sicherheit vermiſſen, ſo daß der angriffsfreudige Sturm der Gegner, deſſen linker Flügel beſonders gefähr⸗ lich war, des öfteren das Tor der Raſenſpieler beörängte. Die Läuferreihe der Raſenſpieler bot diesmal in Aufbau und Abwehr eine gute Leiſtung, während im Sturm vor allem Graff in der Mitte und, in der zweiten Halbzeit, Schiffer auf Rechtsaußen in ſehr guter Verfaſſung waren. Bei den Einheimiſchen war die Läuſerreihe der ſtärkſte Mannſchaftsteil, gut unterſtützt von der Verteidigung. Der Sturm hatte auf dem linken Flügel ſowie auf Rechtsaußen ſeine ſtärkſten Spieler. JG Sportverein Frankfurt— fn Mannheim [(Damen):0 Auch die Damen mußten trotz leichter Ueberlegenheit während des ganzen Spiels, der der Sturm aber keinen Ausdruck verleihen konnte, ſich knapp geſchlagen bekennen. Erſt kurz vor Schluß des Spieles, als Frau Seubert, die ſehr ſicher verteidigt hatte, in den Sturm gegangen war, konnte die Halbrechte der Frankfurter das Siegestor erzte⸗ len, Trotz ausgezeichneten Spiels von Frau Wenk⸗Wolf, die von Fräulein Nuß glänzend unterſtützt wurde, blieb es bei dieſem Ergebnis, da der unzuſammenhängende Sturm ſich in erfolgloſen Einzelaktionen erging. Außer⸗ dem zeigte die Abwehr der Gegner, insbeſondere die Tor⸗ hüterin, ausgezeichnete Leiſtungen. Den einzigen Sieg errang die 18⸗Mannſchaft der Her⸗ ren, die ſich mit 31 den Frankfurtern überlegen zeigte. 5 Die Taufe eines Wie bereits angezeigt, and auf dem Flugplatz Mann⸗ heim⸗Neuoſtheim am Sonntagvormittag die oſſizielle In⸗ dtenſtſetzung und Taufe eines modernen Rekord⸗Segel⸗ flugzeuges ſtatt. Verbunden war damit die Austragung eines Preis⸗Schießens auf dem neuen Schießſtand der Flieger, um den Wanderpreis der Stadt Freiburg, einen Ehrenpreis der Stadt Mannheim und einen ſolchen der Fliegerortsgruppde Mannheim⸗ Ludwigshafen. Nach der Flaggenhiſſung in Anweſenheit zahlreicher Ab⸗ ordnungen der Stadt, der Schulamtsleitung Mannheim, Polizei Luftpolizei und Ehrengäſte die der ſtell⸗ vertretende Flieger⸗Ortsgruppenführer Pflaumer be⸗ SDS. grüßte, übernahm die Taufe der Fliegerkommandant, Herr Schlerf anſtellte des abweſenden Taufpaten, Flie⸗ geroberſt Udet. Seine Ausführungen galten der Be⸗ deutung des Flugſportes im Allgemeinen und der Pflichten der Juegnd für Deutſchlands Geltung im Beſonderen. Mit einem Hinweis auf Herrn Üdet, als dem z. Z. eifrigſten Frontflieger und Förderer des Segelfluges, nahm er die Taufe mit flüſſiger Luft— geſtellt durch die Ich Farben Ludwigshafen— For, auf den Namen„D⸗Ernſt Udet“, Aus den Ausführungen des Sprechers an der Laut⸗ ſprecheranlage ging hervor, daß es ſich bei dem neuen Flug⸗ zeug um ein Produkt Mannheim⸗Ludwigshafener Flieger⸗ handwerker aus der Schweyerſchen Flugzeug⸗ werft handelt und den modernſten Typ z. Z. auf der Welt überhaupt. Mit dem Baumuſter machte der ehemalige Mannheimer Segelflieger Hofmann ſeine Strecken⸗ welthöchſtleiſtung während des Rhön⸗Segelflugwett⸗ bewerbes 1985 über 475 Km. nach der Tſchechofſlowakei und einige Tage ſpäter überholte dieſe Leiſtung ſein funger Kamerad Heinemann aus Hamburg mit demſelben Flwazeugmuſter mit 503 Km.— von der Waſſerkuppe nach Bran fliegend. Die Maſchine hat eine Spannweite von Cegelflugzeuges 15,3 Meter, iſt freitragend, d. h. hat keinerlei Spanndrähte oder Streben. Die Flügel wachſen hinter dem Führe ſitz vogelgleich mit Knick heraus. Die Kopfhaube über den Sitz iſt durchſichtig aus Plexiglas und gewährt freien Blick nach allen Seiten— auch nach rückwärts. Die Pedale ſind wie im Kraftwagen zu ſteuern und verſtellbar für große und kleine Piloten. Der Sitz iſt im Fluge zur Verlage⸗ rung gegen Ermüdungserſcheinungen verſtellbar. An den Tragflügeln ſind Landeklappen angebvacht die es ermög⸗ lichen beim Landen zu bremſen, um ſo in kleinſte Plätze hineinzukommen. Insgeſamt hat damit die Fliegerorts⸗ gruppe zielklar und bewußt ein weiteres Glied eingefügt in die Kette ihrer fliegeriſchen Erfolgstradition. An dem Preis⸗Schießen nahmen teil die Flie⸗ germannſchaften aus Pforzheim Weinheim, Offenburg, Heidelberg, Schwetzingen Mannheim, der Fliegerſtbungs⸗ ſtelle Mannheim und des Luftſchutzes. Die Ehrenſcheibe erſchoß Oberſt Peter von der SS. Der Kampf um die eingangs erwähnten Preiſe iſt bei Berichtsabgabe noch nicht bekannt. Der Maſſenſtart der Fliegergefolgſchaft der Hitlerjugend mit ihren kleinen ſelbſtgebauten Flug modellen ergabt ein prächtiges Bild der ge⸗ leiſteten ſtillen Werkarbeit. Die Vorführungen der Mannheimer und Ludwigs⸗ hafener Segelflieger anhand von 8 ſtartklaren Segelflug⸗ zeugen, die ununterbrochen von Motorflugzeugen hoch unter die Schneewolken geſchleypt wurden, gewannen an⸗ geſichts der recht kalten Temperaturen beachtlich. Die Be⸗ geiſterung der Jugend am Fliegen überwand hier einmal wieder die widrigen Umſtände.— Alle Vorführungen ge⸗ landen im vollkommener Weiſe, ein Beweis, daß unſere Flieger auf der Höhe ſind.— Gr. K 80 rlickt an zweite Selle VfTuq Feudenheim verliert auf eigener Matte:11 Die Vſck⸗Staffel, die im erſten Treffen der Vorrunde um die Bezirtsmeiſterſchaft im Mannſchaftsringen von Feudenheim eine Niederlage einſtecken mußte, nahm für den erſten Kampf der Rückrunde einen glücklicheren Start. Die immer noch unvollſtändige Feudenheimer Mannſchait mußte in dieſer Begegnung die Ueberlegenheit der Mann⸗ heimer anerkennen und ſich mit dem Ergebnis von:11 ſchlagen laſſen. Durch dieſe Niederlage, die aber nicht als eine Ueberraſchung anzuſehen iſt, muß nun Feudenheim mit ſeinem Gegner den 2. Platz wechſeln. Ob es Feuden⸗ heim gelingen wird, dieſe Stelle wieder zurückzugewinnen, iſt kaum anzunehmen, dagegen wird ſich zwiſchen dem Titel⸗ verteidiger„Eiche“ Sandhoſen und dem Bſͤ 86 um den erſten Platz ein harter Endſpurt entſeſſeln. Dieſer Kampfabend nahm übrigens einen kaum erwar⸗ teten harmoniſchen Verlauf. Dieſe angenehme Ueberraſchung iſt aber in erſter Linie dem ſehr gut amtierenden Kampf⸗ richter Stebig⸗ Ladenburg zu verdanken. Die Aktiven auf beiden Seiten gaben ihr Beſtes und blieben immer im Rahmen des Erlaubten. Wie Feudenheim verlor: Lehmann⸗Bfek 86 kam nur zu einem Punktſieg über Baier⸗Feudenheim im Bantamgewicht. Es überraſchte, daß ſich der VfKler den Angriff aufdrängen läßt und ſehr verhalten die erſte Holbzeit im Stand ringt. Die wechſel⸗ ſeitigen Bodenrunden bringen den beſſeren Techniker Leh⸗ mann durch die glänzende Parade eines Ueberſtürzers mit einer großen Wertung in Führung. Bailer holt durch Aufreißer, bei dem Lehmann über Brücke mußte, leicht auf, fällt aber dann noch dem Wechſel mehr ab und überläßt Lehmann, den man als ſicheren Schulterſieger erwartete, nur einen Punktſieg. Vi 86 führt 20. Fendenheim erzielt durch Hecker den Ausgleich. Auch in dieſem Trefſen läßt ſich der Gaſt in die Deſen⸗ ſive drängen. Nach ergebnisloſem Standkampf muß Kle⸗ ſenz⸗ Vc 86 Zwangshocke einnehmen und gibt durch Armſchlüſſel eine kleine Wertung ab. Nach dem Wechſel mucht Klefenz heftige Anſtrengungen um den Ausgleich er⸗ zielen zu können, was ihm aber bei der guten Verteidi⸗ gung feines Gegners nicht gelang Hecker hat auch in den reſtlichen Minuten Standkampf mehr vom Angriff und ſiegt knapp, aber verdient nach Punkten. Stand:2. Deu Leichtgewichtskampf gewann Brunner über Münch ⸗Vf 86 entſcheidend. Sehr heftig wird im Stand gerungen. Dem Gaſt gelang es, ſeinen Gegner durch mißlungenen Hüftzug in der Bodenlage feſtzuhalten, wo er aber gegen den ſehr wechſelſeitigen Brunner kein Glück hatte. Der Feudenheimer bringt Münch durch Arm⸗ zug in die Brücke, aus der er ſich nur unter größter Mühe retten konnte. Zu weiterem Punkterfolg kam Brunner in der Zwangshocke durch finniſchen Aufreißer, während Münch nach dem Wechſel zu keinem Gegenerfolg kam, er mußte ſogar in der 14. Minute durch Armzug und Ein⸗ drücken der Brücke eine entſcheidende Niederlage hinneh⸗ men. Feudenheim führt:2. Die Weltergewichtler ringen unentſchieden Dieſes Ergebnis kam im Kampf Benzinger⸗Feu⸗ denheim gegen Meurer ⸗ Vie 86 nicht ganz unerwartet. Beide kämpfen ſehr temperamentvoll, aber keiner kam weder im Stand⸗ noch im Bodenkampf zu einem Vorteil. Das Urteil unentſchieden wurde beifälllg aufgenommen, Ergebnis:8 für Feudenheim. Denu⸗Vfg 86 revanchiert ſich für ſeine im Vorkampf gegen Schmidt⸗Feudenheim er⸗ littene entſcheidende Niederlage. Dieſer Mittelgewichts⸗ kampf war wohl der ſchönſte des Abends. Noch in der erſten Halbzeit erzielt Denu durch wuchtigen Hüftzug klare 2˙0⸗Punktſührung, ſo daß keine Bodenrunden ousgeloſt werden. Der Gaſt ſetzt den Kampf im Stand weiter fort und vergrößert ſeinen Vorſprung durch ſeitlichen Unter⸗ griff und wurde ſo ſicherer Punktſieger und bringt ſeiner Mannſchaft zwei wertvolle Punkte, aber immer noch führt Feudenheim 65. Der Halbſchwergewichtskampf entſcheidet Dieſes Treffen war für den ganzen Mannſchaftskampf entſcheidend, dabei war Wal z⸗Vfͤ 86 über Bohr⸗ mann Feudenheim der glückliche Sieger. Die erſte Halbzeit verlief vollkommne gusgeglichen. Walz mußte zu⸗ erſt parterre gehen, wo er ſehr unſicher verteidigt. Er ver⸗ ſcherzte ſich durch dauerndes Auſſtehen die Sympathie der ſehr objektiven Zuſchauer. Nach dem Wechſel gelang es Walz kurz vor Schluß der Bodenrunde durch Aufreißer entſcheidend zu ſiegen, er brachte dadurch ſeine Mann⸗ ſchaft in:6⸗Führung. Rudolf⸗VfK 86 ohne Gegner. Vic 86. Kreisk aſſe 1 Gruppe Weſt Gartenſtadbt— Spel Neckarſtabt 413 TV 1846 Mannheim— TW Rohrhof:2 Altrip— Fußballverein Brühl 710 Gruppe Oſt Germania Leutershauſen— TV Viernheim 11 FV Hemsbach— Viktoria Wallſtadt:0 Fortuna Edingen— Viktoria Neckarhauſen:1 Endergebnis 11:6, für Pferderennen im Reich Strausberg(7. Dezember) Mit dem letzten Strausberger Renntag am Samstag war die Galopprennzeit in der Reichs hauptſtadt abge⸗ ſchloſſen. Lediglich in Weſtdeutſchlond hat man noch etwas „Stehvermögen“. Der Abſchluß in Strausberg entſprach ganz den Erwartungen. 1. Abentener⸗Jagdreunen 220. 3200 Meter. 1. Gnade (Stn. W. Haſſe), 2. Steinbruch, 3. Ausſchreibung. Ferner liefen Mare Antonius, Elm. Tot. 185:10, Pl. 45, 33:10. 2. Anakreon⸗Hürden⸗Ausgleich. 2000 1. 2800 Meter. 1. Pfalzgräfin(Müſchen), 2. Sicambria, 3. Helmbuſch. Ferner liefen: Strachan, Cusco, Carita. Tot. 57:10, Pl. 20. 21:10. 3. Marcellus⸗Flachrennen. 2000 /. 2000 Meter. 1. Oceanus(Oblt. v. Both),., Feldpoſt, 3. Ofaka, 4. Ghandi. Ferner liefen: Vorro, Goliath, Feuerwarte, Horus, Pei⸗ vacava, Fresca, Traumkönig, Mönch, Vahland. Tot. 57:10, Pl. 16, 60, 17, 81:10. 4. Der⸗Mohr⸗Jagdrennen. 1750, 3800 Meter: 1. Herero(tn. von Mitzlaff) 2. Garconne, 3. Bambus. Fer⸗ ner liefen: Brabant, Jungritter, Jca, Ilſenburg, Inſtruk⸗ tor. Tot. 87:10, Pl. 26, 14, 19:10. 5. Lupus⸗Ausgleich. 2000 J. 1800 Meter 1. Narrhalla (Staroſta) 2. Vera, 3. Peterle. Ferner liefen: Aigan In⸗ 7 1 8 Gleisner, Monte Chriſto. Tot, 94:10, Pl. 25, 17, 14:10. 6. Dreifährigen⸗Jagdrennen. 2050 l. 3000 Meter. 1. Lebensweg(Anderle), 2. Mattigeum, 3. Galeopſts. Ferner liefen: Goal, Vorwärts, Silen. Tot. 36:10, Pl. 14, 15, 15:10. Olympia⸗Training der Ringer Zu den zielbewußten Olympia⸗Vorbereitungen der deut⸗ ſchen Amateurringer zählt ein Lehrgang im Traininglager Benneckenſtein, wo 39 Mitglieder der Olympia⸗Kernmann⸗ ſchaft ſchon ſeit 14 Tagen verſammelt ſind, Noch eine dritte Woche werden die beſten deutſchen Vertreter auf der Matte in dem gaſtlichen Haus des ſchönen Harzſtädtchens ver⸗ weilen. l Schwere Kampftage liegen hinter allen Teilnehmern. Im erſten Abſchnitt des Lehrganges wurden unter Leitung von Földeak⸗Hamburg und des Reichstrainers W. Stepu⸗ tat⸗Berlin Prüfungskämpfe im freien Stil durchgeführt, eine Kampfart, die in Deutſchland und vielen weiteren europäiſchen Ländern noch recht wenig gepflegt wird. Noch einmal werden alle Olympia⸗Kandidaten in dieſer Stilart geſchult. Nach den General⸗Ausſcheidungen, die im freien Stil voraus ſichtlich erſt im Monat Malt ſtatt⸗ finden, erfolgt eine ſtrikte Trennung der Mannſchaften nach beiden Kampfarten. Bei den bisher in. Trainingslager in Turnierform ab⸗ gewickelten Kämpfen ſchlug im Bantamgewicht der Nürn⸗ berger Jakob Brendel ſich hervorragend. Sein größter Widerſacher, der Kölner Willi Möchel, hatte Schwierigkei⸗ ten, das niedrige Gewicht zu bringen. Desgleichen kam der deutſche Meiſter im Federgewicht, Sebaſtian Hering, als„Leichtgewicht“ nach Benneckenſtein. Dadurch wurde der Weg nach vorn für unſeren früheren dreimaligen Europameiſter in dieſer Gewichtsklaſſe, Sperling ⸗ Dortmund, frei. Puhlheim vor Vondung, Gehring und Wittwer lautete die weitere Reihenfolge der Plätze. Der Münchner Wolfgang Ehrl iſt in der beſten Form ſeiner Laufbahn. Wie ſchon bei den Prüfungskämpfen im grie⸗ chiſch⸗römiſchen Stil, ſo ließ er auch diesmal in Bennecken⸗ ſtein im Leichtgewicht alles hinter ſich. Zweiter wurde der talentierte Kölner Nettesheim, mit deſſen Teilnahme am Berliner Olympia ſtark zu rechnen iſt, vor Schwartzkopf⸗ Koblenz und Weikart⸗Hörde. Der von ſeiner Knieverletzung wieder hergeſtellte Pfäl⸗ zer Fritz Schäfer blieb im Weltergewicht unbeſiegt. In dieſer Klaſſe iſt Eckweiler, ein junger Winzer aus Büdes⸗ heim, eine große Hoffnung. Im Mittelgewicht hatte Alt⸗ meiſter Jean Földeak, obwohl er ſeinen Kameraden eine jahrelange Freiſtil⸗praxis voraus hat, ſchwer en arbeiten, um in Führung zu gelangen. Hinter ihm ſteht mit nur einem Fehlpunkt mehr der erſt 21 Jahre alte Berliner Schweikert. Földeak hat noch gegen den ſtar⸗ ken Bayern Joſef Paar zu kämpfen, der, wie alle übrigen Bewerber, bereits von Schweikert beſiegt wurde. Die bei⸗ den ſchweren Gewichtsklaſſen kämpfen diesmal in einer Klaſſe, um in erſter Linie den Schwergewichtlern beſſere Betätigung zu verſchaffen. Es bedeutet keine Ueberraſchung, daß Eu ropameiſter Kurt Hornfiſcher in Front liegt, vielmehr iſt der zweite Platz des Darmſtädter Poliziſten Siebert eine große Leiſtung unſeres früheren Meiſters im Halbſchwergewicht. 7. Graf⸗Ferry⸗Rennen. 2000 /. 1500 Meter. 1. Lapſus (Jaekel), 2. Rheinwacht, 3. Neutralität, 4. Fra Diavolo. Ferner lieſen: Piroland, Habmichlieb, Marna, Cornella, Irrigoyen, Palawitha. Tot. 54:10, Pl. 13, 15, 23, 15110. Doppelwette: 3. und 4. Rennen: 22610. Mülheim(8. Dezember) 1. Advent⸗Rennen. 1000 J, Klaſſe B, 1050 Meter: 1. Frau M. Weſthofſs Faland(H. Weſthoff!; und K. Keims Flauſe(H. Holtei]; 3. Standlaut; 4. Aepfelchen. Ferner: Pelagon, Gängerin, Rivale, Blumenlönig, Waldfee, Warta⸗ weil, Nola. Toto: 34 und 13:10 für Faland, 17 und 11:10 für Flauſe; Platz: 11, 25:10. 2. Purzel⸗Hürdenrennen. 1700 /, Meter: 1. Gebr. Röslers Hohlweg(H. Glitſch); Moltke; 3. Laputz; 4. Rückwechſel. Carna, Feſte Lup, Seemeile, Platz: 11, 12, 12, 14:10. 3. St.⸗Martin⸗Jagdrennen, 1700 J, 3100 Meter: 1. Kav.⸗ Schule Hannovers Venuſta(Ot. W. Haſſe), 2. Blackberry, 3. Jan v. Werth. Ferner: Auswahl, Sunion, Durbano, Laudandus, Märzprinzeß, Spanga, Toto: 20:10, Platz: 13, 17, 30:10. 4. Knecht⸗Ruprecht⸗Rennen, 1700 /, Ausgleich 4, 2400 Meter: 1. J. Mühlenkords Augur(Haut), 2. Läufer, 3. Spata. Ferner: Gaſſenjunge, Jagöſprung, Nix, Handſchar, Silberfee, Pieta. Toto: 44:10, Platz: 18, 27, 17110. 5. St.⸗Nikolaus⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 3750 /, 3700 Mtr. 11. Graf F. v. Bylauds Ventre a Terre(H. Weber); 17. G. u. W. Eichholz' Fix(A. Uhl); 3. Stora; 4. Pollux 2. Ferner: Salur, Champagner, Segelflug, Paulchen, Enthuſtaſt, Gangani, Robinſon. Tot.: 26:10 und 16:10 für Ventre a Terre, 41:10 und 17:10 für Fix; Platz: 16, 28:10. 6. Julklapp⸗Hürdenreunen. Ausgleich 3. 1650 /, 3000 Meter. 1. Frl. B. Bauers Reizfäger(Sichling); 2. Schloß⸗ frau; 3. Sintflut; 4. Mogul. Ferner: Schwertknauf, Livius, Sonny Boy, Rudolf, Roſenrot, Ambroſius, Athos, Panorama, Spanga. Tot.: 58:10; Pl.: 107, 63, 33, 13:10. 7. Sylveſter⸗Ausgleich. 1650 /, 1600 Meter. Aus⸗ gleich 3. 1. Frhr. v. d. Bottlenbergs Praſſer(A. Lom⸗ matzſch!; 2. Monarchiſt; 3. Letzter Sioux; 4. Nikolaus. Fer⸗ ner: Olearbus, Selim Laufpaß, Gemſe. Melle, Windſor, Chinafeuer, Saufährte, Sextus, Szegeban. Tot.: 60:10; Platz: 18 28, 28, 21:10. Sieg⸗Doppelwette 4. und 5. Rennen: Augur und Ventre a Terre 310:10; Augur und Fix 26:10. Strausberg verſchenktahreskarlen Der Strausberger Rennverein, der in dieſem Jahre eine erſolgreiche Reunzeit am Samstag beendete machte ſeinen zahlreichen Freunden am Schlußtage eine Weih⸗ wachtsſreude. Jeder 100. Beſucher erhielt bei der Löſung ſeiner Eintrittskarte einen Dauerausweis für 1936, der zu allen Strausberger Renntagen freien Eintritt g pt Auch Neuß wirbt f Rennſport durch Err Dreijährige, 2800 2. Graf Ferner: Irene, Titine, Hausmarke. Toto: 13:10; Zuſchauer und An ber, dem gsrenntag, iſt e eſtattet 26 a f Frau und Kind ohn zu den Rennen mitzunehmen. 1 8 Montag, 9. Dezember 1 10. Seite/ Nummer 506 Reue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe—— Alle Melt In entzückllf bas große Erlebte över die neue„Röfßlwirtin 1 3 chrisi Hardayn Des bellebte KONDITOREI-KAf FEE e 'ellenre ther— 7 U. 82 Wir bedienen Frou Ulle Ma NSE 1 1 seel. Beratung 9 f in allen hzelt: II-I und-7 Uhr, Sonn- ei! 30 forl U. billig Arbelten: 11 5 10. Un 55. 12. 9 part. 119 8 Plissee. Hohlsäqume, Hanten, Bin- Geſchäf Spitsen. B. 8 3 5 besteht am 10. Dezember 1035 JAHRE F. ban, dheple Knopſtö er Stoff Dekatur Chem Rolnlgung Abort Wonrsgüenx bofſtr! e 55 Reparatur- und DGROGOUTMEAWI Zen Ne Piſc 1 4 2 8 Geschw. Mixe, N A. 77. 22U T0 0 Zaͤgel. Ansa. 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