ten 32903 eee / Origi. olgemsſde tlerlschen nruf 245 29 ufenster J Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. hofſtr 12. Kronprinzenſtr 42. 8 Bezugspreiſe Fre. Haus monatlich 2% Mk und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäſtsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18. Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr. 66 W Oppauer Str. 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— fut Mannheimer 3 Mannheimer General Anzeiger Eimzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 mm breite Teztmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundprelſe. Allgemein gültig iſt dle Anzetgen⸗Pretsliſte Nr. 5. Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Sonntags⸗Ausgabe A u. B Samstag, 14. Dezember/ Sonntag, 15. Dezember 1035 146. Jahrgang— Nr. 577 Ist man ſo ſkeptiſch oder ſtellt man ſich ſo? Zurückhaltung der italieniſchen Preſſe gegenüber dem Schickſal des Friedensplans — Mailand, 14. Dezember. Die norditalieniſche Preſſe hält ſich bei der Er⸗ Irterung der engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge ſehr mrück. Man hält das Urteil für durchaus verfrüht. „Corriere della Sera“ ſchreibt, das italieniſche Volt wiſſe, daß ſein Schickſal in feſten Händen liege. Italien gehe ſeinen Weg, ohne ihn zu ändern. Es kenne ſeine Lage ſehr gut und weiſe je⸗ den billigen und gewagten Optimismus zurück. Die Antwort der abeſſiniſchen Regierung an den Völkerbund zeige, daß ſie in einer Haltung verharre, die von vornherein jede ernſte Erörterung ausſchließe. Der Negus ſuche auf jede Art eine Klärung zu ver⸗ hindern. Die Lage erlaube keine übereilten und oberflächlichen Urteile und noch weniger Voraus⸗ ſagen. Unzweifelhaft ſeien in der internationalen Lage einige neue Elemente aufgetaucht. Aber tat⸗ ſächlich bleibe die Lage noch unverändert, da die Sühnemaßnahmen noch fortbeſtehen und Italien ſeine Verteidigung fortführe. „Popolo'Italia“ legt das Schwergewicht auf die Sühnemaß nahmen. Bedeutende Wafſen⸗ lieferungen ſeien noch nach Abeſſinien unterwegs. Wenn auch die Vorſchläge auf eine Beilegung der Streitigkeiten abzielten, ſo könnten die Waffen dieſer„Völkerbundskonterbande“ ein neues Aufflak⸗ kern des Krieges bringen. Solange habe aber Ita⸗ lien das volle Recht, Verſtärkungen zum Schutz ſeiner eigenen Kolonien dorthin zu ſchicken. Maſaryks Rücktrittserklärung (Funkmeldung der NM.) + Prag, 14. Dezember. Heute kurz nach 12 Uhr 1 6 78 der Republik auf Schloß Lany den Vor⸗ benden der Regierung, Dr. Milan Hodza, und die Vorsitzenden des Abgeordnetenhauſes und des Se⸗ nates in Anweſenheit von Mitgliedern ſeiner Fa⸗ milie und hohen Beamten ſeiner Kanzlei. Er gab hierbei die Erklärung ab, daß er ſein Amt nieder⸗ lege, und daß dies ſein unerſchütterlicher Wille ſei. 1 Maſaryk, der bisherige Präſident der tſchechoflo⸗ wakiſchen Republik, gehört zweifellos zu den inter⸗ eſanteſten politiſchen Geſtalten und zu den univer⸗ 2585 geiſtigen Perſönlichkeiten der gegenwärtigen gelt. Wie die ſo vieler großer Männer der Nachkriegs⸗ zeit hat auch ſeine Laufbahn ganz unten angefangen. Seine Eltern, ganz arme Häusler in Böhmen, be⸗ trachteten es ſchon als Erfolg, als er als Schmiede⸗ geſelle in Wien unterkam. Vom Schmiedegeſellen Präſident Maſaryk Schulgehilſen war damals— als Maſaryk ge⸗ Bien wurde, ſchrieb man das Jahr 1850— der 1 g Sprung nicht allzuweit. „ Zwiſchen beiden Berufen wechſelte Maſaryk als Hlähriger wiederholt hin und her, bis ein Geiſt⸗ licher auf ſeine Begabung und vor allem auf ſeinen ſtarken Drang zum Geiſtigen aufmerkſam wurde und ihm den Beſuch des deutſchen Gymnaſtums in Brünn armöglichte. Deutſche Lehrer haben ſo den räſidenten des tſchechoſlowakiſchen taates in die Welt des Geiſtes ein⸗ Fei bent. Bei deutſchen Profeſſoren, vor allem bei Franz Brentano, der das ſtark innerliche Intereſſe Maſaryks an philoſophiſchen Problemen erkannte und förderte, hat Maſaryk dann auch promoviert und ſich mit einer Diſſertation„Das Weſen der Saele bei Plato“ den Eintritt in die wiſſenſchaftliche Welt erzwungen. Sein Weg ſchien damit vorgezeichnet: 952 Nute 1879 habilitierte ſich Maſaryk als Dozent der Philosophie an der Wiener Univerſität. Drei Jahre ſpäter wurde er als Profeſſor an die Prager hiloſonhiſche Fakultät berufen. a „ Inzwiſchen hatten allerdings wiederholte Reiſen nus Ausland den Blick Maſaryks über das rein gei⸗ ſiige Gebiet hinaus erweitert und die politiſchen ümpfe in ſeiner Heimat ſeinen Sinn fürs Poli⸗ iſche geweckt. Seine philoſophiſchen Grundſätze nicht minder wie ſeine Herkunft machten Maſaryk zu anem leidenſchaftlichen Kämpfer für das tſchechiſche Volkstum und die tſchechiſche Unabhängigkeit: aber e wird immer ſein Ruhm bleiben, daß er dieſen ampf mit der Sauberkeit geiſtiger Waffen und mit der Würde geiſtiger Verantwortung führte. Auch in der Jugendzeit ſeines nationalen Kämpfertums iſt Maſaryk niemals Demagoge geweſen. Er führte den Kampf zuerſt in ſeiner hochſtehen⸗ den und für alle geiſtigen Intereſſen offenen Zeit⸗ ſchrift Aethenäion, gewann dann Einfluß auf die politiſche Zeitſchrift„Cas“, gründete dann mit ihrer Hilfe die ſog.„Realiſtenpartei“ und ſchuf ſich ſchließ⸗ lich durch die Vereinigung dieſer Partei mit den Jungtſchechen die große politiſche Plattform, auf der ſein Wirken für den nationalen Staat der Tſchechen begann. 1890 wurde er in den Reichsrat, 1892 in den Landtag gewählt. Als ihm die alten Partei⸗ formen zu eng wurden, gründete er 1900 die tſche⸗ chiſche Volkspartei, die eine umfaſſende Sammelpartei nach den Grundſätzen Maſarykſcher Demokratie und Mi Nationalgeſinnung werden ſollte und auch wurde. Immer der Tatſache ſich bewußt, daß Tagespolitik ihre hiſtoriſche Rechtfertigung braucht, arbeitete Ma⸗ ſaryk mit unermüdlicher Zähigkeit an den geiſtigen Fundamenten des nationalen tſchechiſchen Anſpruches. Eine ganze Reihe ſehr bedeutſamer hiſtoriſch⸗politi⸗ ſcher Abhandlungen bereitet die Welt auf den großen Kampf des Tſchechentums vor. Daneben entfaltete er eine ungemeine Fruchtbarkeit als philoſophiſcher und hiſtoriſcher Schriftſteller, deſſen Werke, vor allem ſein großes Werk„Rußland und Europa“, in der ganzen Welt Beachtung fanden. Die entſcheidende Stunde kam für Maſaryk, der inzwiſchen längſt zum geiſtigen Führer ſeiner Nation herangewachſen war, mit dem Ausbruch des Welt⸗ krieges. Maſaryk war bereits in den erſten Mona⸗ ten von dem kommenden Zuſammenbruch der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monarchie überzeugt und richtete ſein Handeln danach ein. In eingehenden Verhand⸗ lungen mit den alliierten Mächten bereitete er die Gründung des tſchechoſlowakiſchen Staates vor. Un⸗ terſtützt von Beneſch, dem wendigen politiſchen Tak⸗ tiker, gelang es dem großen moraliſchen Einfluß Maſaryks, die Welt, vor allem Amerika, für die Idee des tſchechiſchen Nationalſtaates empfänglich zu machen. Als der Zuſammenbruch der Doppelmonarchie Wirklichkeit wurde, konnte Maſaryk die Früchte ſeiner Politik ernten. Ohne lange Uebergangskriſen trat der Staat der Tſchechoſlowakei als Realität in die europäiſche Umwelt ein. Es war ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß ſein Präſident Maſaryk hieß. Seit 1918 hat Maſaryk an der erſten Stelle in dieſem Staate geſtanden. Wenn er jetzt als 85 jähriger davon Abſchied nimmt, dann kann er ſich ſagen, daß dieſer Staat ihm in erſter Linie ſeine Exiſtenz und ſeinen Halt verdankt, ſo wird die Welt anerkennen, daß Maſaryk, dem Cewiſſen ſeines nationalenpatriotismus folgend, dieſen Staat mit Weisheit und Würde ver⸗ waltete, und werden die deutſchen Untertanen dieſes Staates hoffen, daß die Grundſätze der Maſarykſchen Demokratie, von ihm immer ehrlich gewollt, wenn auch von der müden Kraft des Alters nicht mehr ſo behauptet, wie ſie es hoffen durften, in der»Erinne⸗ rung an dieſen Mann wieder wirkliche Geltung im Leben ihres Staates erhalten. AW. Belgiens Volſchafter beim Führer Ausſprache über Rüſtungs⸗ und Luftpaktfragen — Berlin, 14. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat geſtern in An⸗ weſenheit des Reichsminiſters des Auswärtigen den belgiſchen Botſchafter empfangen. Dabei iſt in offe⸗ ner und vertrauensvoller Ausſprache die Erörterung der Möglichkeiten etwaiger Rüſtungsbegrenzungen und des bekannten eungliſch⸗franzöſiſchen Vorſchlages eines Luftpaktes zwiſchen den Locarnomächten fort⸗ geſetzt worden. iuſſolini und die Genſer Verhandlungen Bei Southampton fonden die erſten Probefahrten dieſer kleinen Schnellbarkaſſen ſtatt, die als Tender für die Zerſtörer der engliſchen Flotte beſtimmk ſind. Die Barkaſſen können eine Geſchwindigkeit von 22 Knoten erreichen. Hauptmanns Schickſal beſiegelt Die Hinrichtung auf Mitte Januar feſtgeſetzt Nenyork, 14. Dezember. Wie aus Trenton(New Jerſey) berichtet wird, hat der Richter Trenchard am Freitag die mit dem 13. Januar 1936 beginnende Woche als neuen Zeit⸗ punkt für die Hinrichtung Brund Richard Haupt⸗ manns feſtgeſetzt. Die Anwälte Hauptmanns haben ſich zu dieſem neuen Hinrichtungszeitpunkt bisher noch nicht geäu⸗ ßert, ſte erklärten jedoch dieſer Tage, daß ſie ihre wei⸗ teren Schritte erſt nach der Feſtſetzung dieſes Zeit⸗ punktes bekanntgeben würden. Gefährliche„Muſter ohne Wert Die drei„Richter der Hölle“ wieder an der Arbeit (U..⸗Sonderfunkbericht) + Paris, 14. Dezember. Die oͤrei„Richter der Hölle“ treten zum großen Mißvergnügen der Pariſer Poſtbeamten wieder in Erſcheinung. Im vergangenen Jahre bereits befan⸗ den ſich unter den Poſtſendungen viele Päckchen mit Exploſipſtoffen. Allen dieſen Sendungen waren vervielfältigte Schreiben verworrenen Inhalts bei⸗ gegeben, die die Unterſchrift trugen„Minos, Eaque und Rhadamante“. Die Polizei glaubte, daß ein Geiſtesgeſtörter am Werke war. Es gelang ihr je⸗ doch nicht, ihn ausfindig zu machen. Am Freitag ſind nun plötzlich wieder in drei Poſtſtellen Exploſionen von„Muſtern ohne Wert“ erfolgt. Die Unterſuchung ergab, daß es ſich in allen Fällen um kleine Höllenmaſchinen der gleichen Art wie im vergangenen Jahre handelt. Sie ſind ſo eingerichtet. daß ſie beim Oeffnen der Päck⸗ chen explo'dieren ſollen. Am Freitag gingen ſie jedoch ſämtlich vorzeitig in Knall und Flammen auf, als die Poſtbeamten ſie abſtempelten. Die un⸗ angenehmen Sendungen waren wieder von einem Brief der drei„Richter der Hölle“ begleitet. Ver⸗ letzt wurde durch die Exploſionen niemand. Ein Poſtbeamter hat ſich lediglich ein großes Loch in die Hoſe gebrannt. Sowjetagitation in Mexiko Kommuniſten errichten Sowjetfarmen — Mexiko-Stadt, 13. Dezember.(U..) Der Verſuch einer Gruppe von kommuniſtiſchen Agitatoren und mexikaniſchen Bauern, in einem Ort der Provinz Puebla ein Sowjetexperiment durch⸗ zuführen, droht ſchweres Blutvergießen heraufzube⸗ ſchwören. Die Bauern überfielen vor einigen Tagen eine große Viehfarm bei Menatla in Puebla, nah⸗ men von ihr Beſitz und errichteten auf ihr einen Farm⸗Sowjet. Von einer Nachbargarniſon wurden ſofort Truppen unter dem Befehl des Oberſten Jorge Grajales nach Menatla geſchickt, um die Bauern von der Farm zu vertreiben. Als Oberſt Grajales dies Ziel zunächſt durch gütliches Zureden zu erreichen verſuchte, antwortete man ihm:„Wir werden unſere rechtmäßige Eroberung bis zum letzten verteidigen und wenn wir dafür unſere Frauen und Kinder opfern müſſen.“ Der Oberſt gab den Bauern noch eine Bedenk⸗ zeit, drohte aber, nach deren Ablauf unverzüglich den Angriff auf die Farm zu eröffnen. Weltbild, M. Rote Offiziere Von unſerem Moskauer Korreſpondenten Artur W. Juſt Mit der Ernennung von fünf„Marſchällen der Sowjetunion“ auf einen Schlag hat die Moskauer Regierung jedenfalls auf dieſem Gebiet Europa und Amerika überholt. Nicht einmal die Siegerſtaaten des Weltkrieges waren in der Vergebung der Mar⸗ ſchallwürde ſo freigebig. Die Wahl fiel auf Männer, die zweierlei Eigen⸗ ſchaften vereinigten: Verdienſte als Truppenführer im ſchließlich ſtegreich beendeten Interventions⸗ und Bürgerkrieg und Volkstümlichkeit, die im Räteſtaat immer auch Beliebtheit bei der Partei bedeuten muß. Daß Trotzki, der Erſchaffer der Roten Armee, aus dem Gedächtnis radikal ausgetilgt wird, über⸗ raſcht nicht. Der Eifer dabei geht ſo weit, daß auf Bildern von hiſtoriſchen Szenen ſein Kopf übermalt oder einfach geſchwärzt wird. Ein anderer, der ſei⸗ nerzeit in den erſten Jahren der Revolution hoch über den heutigen Marſchällen ſtand, der„Oberkom⸗ mandierende aller Streitkräfte“, der Generaliſſimus Sergej Sergejewitſch Kamenje w, iſt nur mit dem Rang eines Armeekommandeurs erſten Ranges beoͤacht worden. Kamenjew war alter zariſtiſcher Ge⸗ neralſtabsoffizier mit ausgezeichnetem Ruf und Na⸗ men. Daß er ſich ſeinerzeit den Bolſchewiken zur Verfügung ſtellte, hat ihnen den Uebertritt von Zehntauſenden anderen zariſtiſchen Offizieren einge⸗ bracht, deren ſie bei der Reorganiſation eines Heeres dringend bedurften. Kamenjew iſt auch der operative Leiter der Kämpfe gegen die Interventionstruppen der Alliierten geweſen. Er iſt 1930 ſchließlich auch Parteimitglied geworden, aber er war nach ſowjeti⸗ ſchen Begriffen überaltert und iſt in der Oeffentlich⸗ keit niemals propagandiſtiſch hervorgetreten. Unter den fünf Marſchällen iſt lediglich der ganz zu Unrecht in der ausländiſchen Sowzjetliteratur ſagenumwobene Blücher kein Held aus dem Bür⸗ gerkrieg, den er zwar in Sibirien im Kampfe gegen Koltſchak mitgemacht, aber ſicher nicht entſcheidend beeinflußt hat. Er hat ſich ſeinen Marſchallſtab als Oberkommandierender der Beſonderen Fernöſtlichen Armee im Jahre 1929 verdient, wo er die Regen⸗ ſchirmtruppen ber chineſiſchen Generäle in der Mandſchurei in nicht geringen Schrecken verſetzt hat, als eines ſchönen Tages die Grenze ſtberſchritten wurde und über Mukden ein paar Bomben von roten Flugzeugen abgeworfen wurden. Es iſt aber auch möglich, daß ſeine Verdienſte um die Organi⸗ ſation der Truppen Sunjatſens in den Jahren 1926 und 1927 als militäriſcher Gehilfe Borodins unter dem Namen Galen den Ausſchlag gaben. Es ſei hier feſtgeſtellt, daß Blücher vor dem Kriege Metallarbeiter in der Lokomotivwerkſtatt Mytiſchtſchi bei Moskau und ſpäter Soldat geweſen iſt. Er hat auch immer den Namen Blücher getra⸗ gen und prätendiert auf keinerlei Beziehungen zum Marſchall Vorwärts. Der Name Blüher— der in der ruſſiſchen Schreibweiſe wie Blücher lauten muß — kommt als Name deutſcher Kokoniſten⸗ familien in Rußland vor. Allein der neue Mar⸗ ſchall Blücher, ein dunkler, energiſcher Typ, ſpricht, ſopiel bekannt, kein Deutſch mehr. 1919 trifft man ihn als Ortskommandanten von Nowonikolajewfk (jetzt Nowoſtbirſk), nachdem Koltſchak die Stadt ge⸗ räumt hat. Er iſt 1881 geboren, hat 1910 ſeine erſte 2. Seite/ Nummer 577 Nene Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1935 Gefängnisſtrafe für revolutionäre Betätigung von zariſtiſchen Gerichten erhalten und wurde viermal mit dem Orden der Roten Fahne ausgezeichnet. Die anderen Marſchälle, Woroſchilow, der Volkskommiſſar, Tuchatſchewſki, ſein Stellver⸗ treter, Jegor o w, ſein Generalſtabschef und ſchließ⸗ lich der zum Inſpekteur der Kavallerie aufgerückte Bodfunnyi, Führer einer verwegenen Reiter⸗ armee im Krieg gegen die Weißen und die Polen, find feſtumriſſene Perſönlichkeiten, deren Namen mit der jüngſten, der modern⸗techniſchen Entwicklung der Roten Armee eng verbunden ſind. Jegorow und Tuchatſchewſki ſind ehemals zariſche Offiziere geweſen, jedoch in politiſcher Beziehung längſt nicht mehr irgendwie problematiſch. Wie ſteht es nun im allgemeinen mit ber Beförderung im Sowfetheer? All⸗ gemein wird beſtimmt, daß jeder Heeresange⸗ hörige im Offiziersrang außer ſeinen militäriſchen ober Spezialkenntniſſen auch über ein beſtimmtes Maß von militäriſch⸗politiſcher Bildung verfügen muß. Die Beherrſchung der kommuniſti⸗ ſchen Partetideologie wird alſo auch für den Trup⸗ penoffizier ausdrücklich zur Vorausſetzung gemacht. Leutnant kann werden, wer eine Kriegsſchule beendet oder nach beſtimmter Dienſtzeit eine Prü⸗ fung abgelegt hat. Zum Beſuch der Kriegsſchule werden keine beſonderen Schulbildungsvorausſetzun⸗ gen verlangt. Bei der ſoeben erfolgten Entlaſſung der erſten Kriegsſchulleutnants erfuhr man aus zahlreichen veröffentlichten Biographien, daß die jungen Offiziere vor der militäriſchen Dienſtzeit zum Teil noch nicht einmal recht ſchreiben und leſen konnten. Die Ausleſe erfolgt, wie es ſcheint, ausſchließlich mährend der aktiven Dienſt⸗ zeit, an die ſich dann die Kriegsſchule anſchließt. Nach drei Jahren wird der Leutnant zun„älte⸗ ren Leutnant“ befördert. Nach weiteren drei Jahren wird er Kapitän. Vier Jahre dauert es bis zum Major und weitere vier Jahre bis zum Oberſt (Polkownik). Hier iſt die gewöhnliche Karriere ab⸗ geſchloſſen. Brigadekommandeur kann man werden. wenn man ſich acht Jahre als Regimentskomman⸗ deur bewährt hat. Die in der deutſchen Armee üb⸗ liche große Zäſur beim Hauptmann tritt hier alſo erſt ſpäter beim Oberſten ein. Die Möglichkeit einer Vorpatentierung und das Ueberſpringen von Dienſtgraden iſt vorgeſehen. Neben der Truppenkarriere gibt es eine anders geartete Stabskarriere mit ſchnellerem Aufſtieg. Die Dienſtzeit innerhalb der einzelnen Stufen verkürzt ſich dabei um 1 bis 2 Jahre. Die Rangbezeichnungen werden unabhängig von der Dienſtſtellung verliehen. Es gibt alſo auch„charakteriſierte Majore“ uſw. Sie bleiben dem Beliehenen lebenslänglich und können ihm nur durch Gerichtsurteil aberkannt werden. Für die Generalität hat leoͤiglich die Regierung dieſes Recht. Daß der Partei dabei keinerlei Vollmacht ein⸗ geräumt wurde, hat an ſich nichts zu ſagen, denn tat⸗ ſächlich iſt ͤie Regierung von der Partei in jeder Weiſe abhängig. Die Dienſtſtellungen ſind ſtreng etatiſiert. Es kann alſo, wie in der Zarenarmee, ein Major auch Kompanieführer bleiben. Die Altersgrenze bei Offi⸗ zieren und Beamten bis zum Kapitänsrang ein⸗ ſchließlich iſt mit 40 Jahren, für den Major mit 45 Jahren, für die höheren Dienſtgrade mit 60 Jahren feſtgeſetzt. Die Grenze für die Dienſtpflichtigkeit in den örei Kategorien liegt um zehn Jähre höher. Da der Altersdurchſchnitt bei dem zur Zeit vorhandenen Offiziersbeſtand recht tief liegt, ſind die Beförde⸗ rungsausſichten in der Zukunft alſo nicht ſehr gut, wenn die jetzige Generalität bis zum Alter von 70 Jaßven ſchlfießſich im Dienſt verbleißen kann Wer nicht weiter befördert wird, wird Offizier „a..“ oder kann anderweitige Verwendung finden. Tatfächlich bietet ſich für ausſcheidende Offiziere, wenn ſie kechniſche Spezialbildung beſitzen, vielſeitige Gelegenheit, in die Wirtſchaft und die Verwaltung Überzugehen. So iſt der Direktor der Großen Staatsoper in Moskau z. B. ehemaliger roter Ge⸗ neral. Reſerveoffiziere gibt es in allen Dienſt⸗ graden. Die Offiziere a. D.(w Otſtawke) haben das Recht, die Militäruniform jederzeit weiterzu⸗ tragen, jedoch ohne Rangabzeichen. Es kann jedoch das Recht verliehen werden, die Uniform auch mit den Rangabzeichen tragen zn dürfen. Die beſondere Einrichtung der Territorialarmee findet auch in der Beförderungsordnung ihre Be⸗ rückſichtigung. Der Aufſtieg der Offiziere dort ge⸗ ſchieht langſamer— der Verbleib in den einzelnen Dienſtgraden dehnt ſich um zwei Jahre aus. Dies hat ſeinen guten Sinn mit Rückſicht auf den Mann⸗ ſchaftsbeſtand, der älter iſt als in der Kaderarmee. Faktiſch aber ergibt ſich damit eine dreifache Offizierskarriere: die des Stabs⸗, die des normalen Truppen⸗ und die des Territorialoffiziers. Charakteriſtiſch iſt, daß auch von den in der Stabs⸗ karriere ſtehenden Offizieren in jedem Dienſtgrad ausgedehnter Truppendienſt verlangt wird. Die wichtigſte der Forderungen, die an die jetzt mit Dienſtrangbezeichnungen belehnten Offiziere geſtellt werden, lautet, daß ſilie ſtändig ver⸗ pflichtet ſind, an ihrer Fortbildung zu arbeiten. Jeder Leutnant muß auf der Kriegs⸗ ſchule mindeſtens eine Fremdoͤſprache ler⸗ nen, wobei engliſch und deutſch bevor⸗ zugt ſind. Verlangt wird auch Vervollkommnung der Allgemeinbildung in Literatur, Geſchichte. Vor allem aber ſoll auch den höheren Offizieren Gele⸗ genheit gegeben werden, ſich taktiſch und techniſch auf der Höhe der Zeit durch Beſuch von Spezialkurſen zu halten. Der Anfang zur Schaffung eines durch Tradi⸗ tion und Berufsintereſſe, durch Standesvorrechte und einheitliche Ideologie zuſammengeſchweißten Offizierskorps iſt gemacht. Der Führer empfängt den deutſchen Geſandten in Bagdad. Der Führer und Reichskanzler empfing am 12. Dezember den deutſchen Geſandten in Bag⸗ dad(Jrak), Herrn Dr. Fritz Grobba. — Die neuen Reichsgeſetze Die Reichsärzleoronung— Die Gehaltsregelung beim Arbeitsdienſt (Funkmeldung der N MZ.) + Berln, 14. Dezember. „Der Arzt iſt zum Dienſt an der Geſundheit des einzelnen Menſchen und des geſamten Volkes be⸗ rufen. Er erfüllt eine öffentliche Aufgabe. Der ärztliche Beruf iſt kein Gewerbe.“ Dieſe Sätze des 8 1 der von der Reichsregierung am Freitag verabſchiedeten Reichsärzteordnung kennzeichnen die hohe Bedeutung dieſes umfaſſenden Geſetzeswerkes, das in fünf Abſchnitten von ins⸗ geſamt 93 Paragraphen die öffentliche Aufgabe des deutſchen Arztes einheitlich für das Reichsgebiet regelt. Der erſte Abſchnitt umreißt in 18 Paragraphen den Begriff des ärztlichen Berufs und regelt die Beſtallung als Arzt. Danach iſt nur noch derjenige zur Ausübung des ärztlichen Berufes befugt, der als Arzt beſtallt iſt. Die Beſtallung berechtigt zur Ausübung der Heil⸗ kunde unter der Bezeichnung als Arzt. Die Beſtal⸗ lung erhält, wer die Vorausſetzungen der vom Reichsinnenminiſter nach Anhören der Reichsärzte⸗ kammer zu erlaſſenden Beſtallungsoröͤnung erfüllt. Die Reichsärztekammer wird als die Vertretung der deutſchen Aerzteſchaft beſtimmt und zu einer Körperſchaft des öffentlichen Lebens erhoben, deren Hat Paris Sir Hoare hereingelegt? Der Mindeſt- und der Meiſtwlan— Pariſer Indiskretionen legten England feſt Drahtbericht unſ. Pariſer Vertretere — Paris, 14. Dez. Der Miniſterpräſident Laval iſt geſtern abend, wie bereits angekündigt, von Genf wieder nach Paris zurückgekehrt. In Pariſer politiſchen Krei⸗ ſen erklärt man dieſe Eile des Miniſterpräſidenten einesteils aus Rückſicht auf die ungeklärte und wieder recht geſpannte innerpolitiſche Lage in Frank⸗ reich ſelbſt, andererſeits aber auch damit, daß die internationalen Verhandlungen über die Pariſer Friedensformel nunmehr bis zum nächſten Mitt⸗ woch, dem Tag des Zuſammentritts des Völker⸗ bunds rates, ruhen. Am Quai d' Orſay zeigt man ſich etwas beun⸗ ruhigt darüber, daß Muſſolini nicht ſofort zugegrif⸗ fen und ſeine Antwort ebenfalls bis zum 18. Dez. aufgeſchoben hat. Man erklärt, daß dies ein„tak⸗ tiſcher Fehler“ ſei, Man habe doch die Pariſer Eini⸗ gungsformel deshalb ſchon ſo ſchnell veröffentlicht, damit der Völkerbundsrat„moraliſch“ gezwungen werde, daran keine allzu großen Abänderungen vor⸗ zunehmen! Wenn nun allerdings Muſſolini ſeine Stellungnahme nicht ſchnell genug erkläre, trete die „Gefahr“ etwaiger Abänderungen wieder mit größe⸗ rer Schärfe auf. Was die Stellungnahme des Negus. angeht, ſo erklärt der„Temps“, daß die Abeſſinier„ſchon nach⸗ denken“ werden. Im übrigen will man in der Tat⸗ ſache, daß der amerikaniſche Ratgeber des Negus, Colſon, bereits Verhandlungen mit der engliſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba über die Friedens⸗ formel aufgenommen habe, ein Anzeichen für 195 Kompromißbereitſchaft des Negus ehen. Im übrigen hört man auch, daß in der Zuſam⸗ menkunft zwiſchen Laval und Sir Samuel Hoare in Paris nicht nur ein einziger Vorſchlag, ſon⸗ dern deren zwei ausgearbeitet worden ſeien, und zwar ein Mindeſtplan und ein Meiſtplan. Durch eine Indiskretion hatte man nun in der Pariſer Preſſe den Meiſtplan veröffentlicht, um damit die engliſche Regierung zu zwingen, daß ſie wenigſtens den Mindeſtplan annehme. Dieſe Taktik hatte aber für Laval den Nachteil, daß er ſich ſowohl mit England als auch mit den Völker⸗ bundsmächten überwarf. Inzwiſchen hat die innenpolitiſche Oppoſition noch längſt nicht abgerüſtet. Die Radikale Partei hat geſtern eine Sitzung abgehalten, um darüber zu be⸗ ſchließen, ob ſie die Proteſtinterpellation des Abgeord⸗ neten Cot gegen die Pariſer Einigungsformel billi⸗ gen und unterſtützen wolle oder nicht. Nun einigten ſich die Radikalen wie immer in allen heiklen Fragen darauf, überhaupt nichts zu beſchließen. Der ehe⸗ malige Miniſterpräſident Daladier erklärte unter anderem, daß Laval vielleicht das Recht gehabt habe, in den Verhandlungen mit Sir Samuel Hoare„ſo weit“ zu gehen, wenn die übrigen Miniſter mit ihm einverſtanden geweſen ſeien. Dieſe Aeußerung iſt natürlich ein Seitenhieb auf Herriot, der nun zu einer Stellungnahme offiziell aufgefordert wird. Der Ab⸗ gordnete Archimbaud, Berichterſtatter der Heeres⸗ kommiſſion der Kammer, wies darauf hin, daß die„deutſche Gefahr“ es dem Miniſter⸗ präſidenten hätte verbieten müſſen, die„kol⸗ lektive Sicherheit durch den Völkerbund zu durchlöchern“. Die Pariſer Einigungsformel ſei ein ſehr gefähr⸗ licher Präzedenzfall. Der Abgeordnete Malvy, Vor⸗ ſitzender der Finanzkommiſſion der Kammer, machte aber geltend, daß man im gegenwärtigen Augenblick bei aller Opyoſition gegen die Außenpolitik Lavals nicht eine Regierungskriſe provozieren dürfe, zu⸗ mal da das Budget noch nicht unter Dach und Fach ſei. Unter dieſen Umſtänden verzichtete die Radikale Partei auf eine formelle Entſchließung. Das Danziger Zentrumsorgan auf vier Monate verboten. Das dreimal wöchentlich erſcheinende Or⸗ gan des Danziger Zentrums, die„Danziger Volks⸗ zeitung“, iſt, wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, mit Wirkung vom 13. Dezember 1935 auf die Dauer von vier Monaten verboten worden. Sitz vom Reichsinnenminiſter noch beſtimmt wird. Der Leiter der Reichsärztekammer wird vom Führer und Reichskanzler( 21) berufen und abberufen, und zwar auf Vorſchlag des Reichsinnenminiſters im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers. Dem Leiter der Kammer ſteht ein Beirat zur Seite, deſſen Mitglieder von ihm berufen und abberufen werden. Die Einberufung eines Reichsärztetages ſieht 8 24 vor. Der Reichsärztekammer, die als ihre Untergliederungen Aerztekammern und ärztliche Bezirksvereinigungen(8 28) kennt, unterſtehen alle Aerzte im Deutſchen Reich. Jeder Arzt hat ſich bei der ärztlichen Be⸗ zirksvereinigung, der er angehört, anzumel en; übt er ſeinen Beruf im Bezirk einer ärztlichen Bezirksvereinigung aus, der er nicht angehört, ſo hat er ſich außerdem bei dieſer anzumelden. Der dritte Abſchnitt regelt in 27 Paragraphen „Beſtrafung für Berufs vergehen“ für denjenigen Arzt, der ſeine Berufspflichten verletzt, insbeſondere aber gegen die Berufsordnung ver⸗ ſtößt. Die angedrohten Strafen(L 52) ſind: 1. Warnung. 2. Verweis. 3. Geldbuße bis zu 10 000 Mark. 4. Ausſchluß von weiterer behandelnder Tätig⸗ keit in der öffentlichen Fürſorge auf Zeit oder Dauer. 5. Feſtſtellung der Unwürdigkeit des Beſchuldig⸗ ten, den ärztlichen Beruf auszuüben. Der fünfte und letzte Abſchnitt bringt in 11 Para⸗ graphen„Schluß⸗ und Uebergangsbeſtim⸗ mungen“. Eine auf Grund der bisherigen Geſetze er⸗ teilte Approbation als Arzt gilt als Beſtal⸗ lung im Sinne dieſes Geſetzes. Beſoloͤung im Reichsarbeitsdienſt — Berlin, 13. Dezember. Zu dem vom Reichskabinett verabſchiedeten Ge⸗ ſetz über die Beſoldung der Angehörigen des Reichs⸗ arbeitsdienſtes teilt die Reichsleitung des Arbeits⸗ dienſtes mit: Die im neuen Geſetz feſtgelegte Beſol⸗ dungsordnung paßt ſich den beſonderen Verhältniſſen des Arbeitsdienſtes an; die Gehaltsſätze liegen etwa in der Höhe der Gehälter von Reichsbeamten. Insbeſondere unterliegen dieſe Gehälter, mit Aus⸗ nahme derjenigen für Truppenführer, durchweg den Kürzungen nach den bekannten, für die Beamten geltenden drei Gehaltskürzungsverordnungen, ſind alſo von vornherein als um 19 bis 23 v. H. gekürzt zu betrachten. Das neue Beſoldungsgeſetz legt gleichzeitig die Dienſtbezeichnungen der Angehörigen ed arbeitsdienſtes neu und endgültig feſt. E ſind die vom„Avbeitsmann“ an, über Vormann, Obervor⸗ mann, apl. Truppführer aufſteigend, folgende Füh⸗ rerdienſtgrade: pl. Truppführer, Obertruppführer, Unterfeldmeiſter, Feldmeiſter, Oberfeldmeiſter, Oberſt⸗ feldmeiſter, Arbeitsführer, Oberarbeitsführer, Oberſt⸗ arbeitsführer, Generalarbeitsführer, Obergeneral⸗ arbeitsführer, Reichsarbeitsführer. SPH Hauptſchriitleſter und verantwort ich für Politik Dr. Ali Win bauer Stell vertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung Carl Onno iſenbart- Hondelgſcn Dr. Fritz Node Lokaler Teil Dr. Friß Hammes Sport: Willy Müller Sid⸗ weſtdeuiſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt N ih im Fennel- Anzeigen und eeſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſümtliche uin Mannbeim Herausgeber, Drucker und Rerleger; Pen Mannbeimer geitung Dr. Frſtz Bode& Co., Mannheim. k 1.—6 Schriftletun i erlin: Joſeph Bretz, 88. Vittorfaſtraße 45 .⸗A. XI 1935: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 22855 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20688 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Für unverlangte Beiträge lein Gewähr Rückſendung nus de Müſckporlo Maler der Westmark- * Die Maler der zwrilen Jahrhunderthälfte Der Zufall fügte es, daß ich in dieſen Tagen wieder einmal durch die menſchenleeren Säle der Karlsruher Kunſthalle ging, um die unvergängliche Schönheit der mittelalterlichen Bilder, der Grüne⸗ wald und Holbein, in mich aufzunehmen, die mehr als drei große Räume füllen. Dabei blieb beim Durchſchreiten der kleinen Außenkojen der Blick an allerlei Landſchaften hängen, die aus der Mann⸗ heimer Weſtmarkausſtellung dorthin verſetzt ſchienen und in die erſte Hälfte des 19. Jahrhunderts un⸗ ſchwer einzuordnen waren. Und die Namen beſtä⸗ tigten den erſten Eindruck: da waren J. J. Schle⸗ finger, Rottmann, Iſſel, Helmsdorf, Goetzenberger, Frommel u. a. Sie hängen da zwiſchen vielen an⸗ deren ähnlicher Art und repräſentieren mehr eine Zeit als Perſönlichkeiten. Sie ſind mehr Spie⸗ gel einer Kunſtepoche als ihre Träger. Und es war von beſonderem Reiz, zu ſehen, wie ſelbſt der frühe Schirmer noch kaum von dieſer Art ſich losringt, bis plötzlich ſo ganz perſönliche und für die Zeit unerhörte Bilder wie der Schloßgarten den Durchoruch zur eigenen Art und zu etwas Neuem beſtätigen. In der Mannheimer Ausſtellung, die 52 Ma⸗ ler der Pfalz und Nordbadens umfaßt, iſt kein Bei⸗ ſpiel von ſo ſchlagender Eindeutigkeit; dafür bietet, wie ſchon angedeutet, Raum IV einen Einblick in die Uebergangszeit um 1850 und in einigen Bildern eine Vorwegnahme ſpäterer Entwicklung wie bei Weyßer und Happel und Bernhard Fries. Raum V aber fübrt dann in die Zeit hinein, deren Sehen, deren Farbe, deren Realismus, deren Naturnähe, deren Landſchaftsgefühl auch heute noch die Uer rzeugunas⸗ kraft des Unmittelbaren haben. Es iſt zugleich eine Malerei, die ſowohl in Feuerbach wie in den hei⸗ matlich ſtärker gebundenen Trübner und Slevogt die Begrenztheit der reflektierten Zeit⸗ kunſt ſpreungt und den Blick öffnet in die Be⸗ von Kobell bis Slevogt zirke ber Malerei. Nicht mit Unrecht hängt oberhalb der Treppe, die von Saal III herunterführt, ein Bildnis, das der aus Oggersheim gebürtige Eduard von Heuß von dem Maler Chriſtian Reinhardt malte. Es iſt noch vor der Jahrhundertmitte von einem Künſtler geſchaffen, der 1880, zweiundſiebzigjährig, ſtarb. Es mutet aber, farbig weniger als in der außergewöhnlich zügigen Behandlung der Flächen und in der kraftvollen, un⸗ konventionellen Erfaſſung des Perſönlichkeitsaus⸗ drucks des Dargeſtellten an wie eine Schöpfung des ſpäten 19. Jahrhunderts. Es iſt ein Vorklang des Kommenden und als ſolcher einmalig im Schaffen von Heuß. Beherrſcht wird der Saal von den fünf Feuerbach, erleſenen Arbeiten aus zwei Jahr⸗ zehnten ſeines Schaffens, die geſehen zu haben allein ſchon den Beſuch dieſer Ausſtellung zum Erlebnis macht. Da iſt das jugendliche Selbſtbildnis, eine von Koketterie nicht ganz freie, flotte Arbeit, techniſch ſchon erſtaunlich reif, da iſt als Krönung dieſer fünf Gemälde das herrliche Bilönis des Kirchenrats Pro⸗ feſſor Umbreit, auch unter dem dicken Firnis(ſpä⸗ terer Zeit) leuchtend in der paſtos⸗narbigen Farbe, itberzeugend in der ſprechenden Herausarbeitung des Menſchlichen, eines der ſeltenen großen Porträts der Zeit. Die Idylle von Tivoli, ein klein wenig kühl und in jene Reihe gehörend, die ein großes Format nicht ganz gefüllt erſcheinen läßt, zeigt den Feuerbach, wie wir ihn dann aus den großen Kompoſitionen von edler Haltung kennen. Prachtvoll iſt das Bildnis der Nanna, virtuos gemalt und farbig überaus reizvoll nicht nur in dem aparten Rot. Der Studienkopf zur Iphigenie ſchön, aber nicht ganz gleichwertig lund im Maleriſchen übertroffen von einem weiblichen Studienkopf, der unter den Karlsruher Feuerbachs hängt). Schade, daß man dieſe Feuerbachs nicht zu den ſechs unſeres Kunſthallebeſitzes hängen kann— man würde dann weither kommen, um ſoviel Schönheit und Größe auf einmal beiſammen zu ſehen, wie ſie der Speyerer zu verſchenken hat. In Philipp Helmer begegnet man einem Widerſchein von Leibls Art aus jener europäiſchen Gültigkeit deutſcher Zeit, da er weicher und flockiger malte als ſpäter. Die Brücke wie die ganz auf ſtillen Reiz maleriſcher Feinheit geſtellte Elternſtube ſind ſchöne Zeugniſſe einer gepflegten Malweiſe, wie ſie auch Eichfelds Kalköfen, der klaſſiſchen Münchner Landſchafts⸗ malerei um 1880 etwa zuzurechnen, auszeichnet. Der Landauer F. F. Koch und der Mannheimer Philipp Klein, ſympathiſche Begabungen, gleiten ſchon in die Zeit des Impreſſionismus hinüber, der im letzten Saal in vollen Akkorden aufrauſcht, wenn auch nur vier Bilder Slevogts hier hängen und man ein wenig die Erinnerung an andere Arbeiten zur Er⸗ gänzung herbeirufen muß. Beiſpiele gegen die immer wieder nachgeplapperte Meinung, der Im⸗ preſſionismus ſei eine ſeichte Oberflächenkunſt— daß ſpäte Routiniers ihn dazu machten, wer wollte das leugnen?— ſind die vier Bilder alle: die eigen⸗ willige Seelenmeſſe der St. Georgsritter, mit den aus dem Dunkel ſtechenden Farben und Lichtern, wie die Früchte des Stillebens, das ganz atmende Natur iſt. Wie ſchön iſt die Waldlandſchaft, deren Kühle eine lichte Sonne wärmt. Die überſinnliche Weſensdeutung im Selbſtbildnis aber, koſtbarer Be⸗ ſitz Mannheims, ſtößt bei durchaus eigenen male⸗ riſchen Mitteln bis in den Kreis des deutſchen Expreſſionismus hinein. Jammerſchade, daß Stuttgart uns den weißen d' Andrade verſagen mußte, der das Werk Slevogts zur Geſchloſſenheit abgerundet hätte, wie das des Heidelbergers Trübner geſchloſſen erſcheint, da die ſechs Bilder unſeren Kunſthallenbeſtand ergänzen. Von ganz beſonderem Reiz iſt das aus dem Jahre 1889 ſtammende Heidelberg mit durchbrechender Sonne, ein von faſt dramatiſcher Spannung der Farbe erfülltes Landſchaftsbild, deſſen grüngrau⸗ braun durch ein mehrfach geſtuft wiederkehrendes Roſa unheimlich erregend belebt wird Dieſes Bild hätte man ſich vor Jahren in Mannheim nicht ent⸗ gehen laſſen ſollen, als es noch zu haben war. Eine idylliſche Ruhe atmet daneben das auf grün⸗weiß geſtellte Chiemſeebild mit einem etwas toten Vor⸗ dergrund. Wundervoll weich gemalt iſt das Mäd⸗ chenbildnis, ſehr viel breiter das Bildnis des Frl. v.., deſſen lichter Farbzuſammenklang in dem Braun des Mantels abſchließend zuſammengefaßt wird. Der Poſtillon, deſſen Blau hart ins Grün ge⸗ ſetzt iſt und mit dem Gelb des Horns und dem Rot des Geſichts ein geglücktes Farbenexperiment be deutet, leitet in den heruntergeſtrichenen Pinſelhie⸗ ben ſchon über zu jenen faſt rohen Reiterbildern, deren Liebloſigkeit hier im Bildnis Lucius ein Gegen⸗ ſtück hat. Ein Glück, daß der ſpäte Trübner davon zurückgefunden hat zu einer Schönheit, wie wir ſie aus den Stift Neuburg⸗Bildern kennen und lieben. ** Ein Jahrhundert deutſcher Maleret iſt an uns vorübergezogen, ſo wie es ſich darſtellt in Werken von Malern aus unſerer engeren Heimat. Wir haben ſchon in unſerem Vorbericht feſtgeſtellt, daß dieſe von Dr. Strübing mit viel Liebe zur Sache aufgebaute und im Katalog mit unterrichten⸗ den Geleitworten dem Verſtändnis auch des nicht kunſtgeſchichtlich geſchulten Beſchauers nahegebrachte Ueberſicht zu den großen und repräſentativen Aus⸗ ſtellungen unſerer Kunſthalle gehört, repräſenkatir auch in dem Sinn, als ſie, wohl erſtmals, verſucht, die Malerei dieſes begrenzten Kulturkreiſes als Teilausſchnitt einer Geſamtentwicklung zu ſehen. Und mit ſtolzer Befriedigung ſtellen wir feſt, daß im Lauf der Jahrzehnte von dieſem Landſtrich Anſtöße zu einer Entwicklung ausgegangen ſind, die von den Namen Ferdinand von Kobell, Fohr, B. Fries, Rott mann, Feuerbach, Trübner und Slevogt nicht 5 trennen ſind. Ihr Erbe iſt unverlierbar lebendiges Kunſtgut, Zeugnis des Deutſchtums in der 1785 mark. 5 O Eliſabeth Gillardon geht nach Barmen⸗Elber⸗ feld. Wie uns Eliſabeth Gillardon, das Opernmit⸗ glied des Mannheimer Nationaltheaters mitteilt, iſt ſie nach erfolgreichem Probeſingen als 1. Opern⸗ ſoubrette an die Vereinigten Bühnen in Barmen⸗ Elberfeld verpflichtet worden. O Deutſche Künſtler in Paris. Der e ner Generalmuſikdirektor Karl Elme 15 5 f und Hanns Friederici, der Oberſpielleiter 1 Wiesbadener Oper, ſind zur Mitwirkung an 9 5 deutſchen Triſtan⸗Aufführung in der Parise Opera comique nationale verpflichtet worden. Frie⸗ derici wird das von erſten deutſchen Süngern en Sängerinnen beſtrittene Werk Wagners e während Elmendorff die muſikaliſche Leitung über nommen hat. — D Nun den Wo Feſt. Da gen auf nen. Iſt hat, auch Eine Se die alte Anlagen eine See Bauer 9 Schalter, wir See ließen. Dieſe von auße mit Tru! Hetz und ſchleppen. ruhige 2 ſelber ko einen Al einem A auf dem Laute, di chelnde L ſchmiegen wie rein Der das Still, mal. 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Elber⸗ rnmit⸗ lt, iſt pern⸗ rmen⸗ sbade⸗ horff er der einer zariſer Frie⸗ n und teren, über⸗ 7 2 3 —— Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1995 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 577 Mannheim, den 18. Dezember. Der Silberne Sonntag Nun zünden wir das dritte Adventslicht an. Aus den Wochen vor dem Feſt werden Tage vor dem Feſt. Das Menſchenauge fällt von den äußeren Din⸗ gen auf das unſichtbare Reich, das wir Seele nen⸗ nen. Iſt es nicht wunderbar, daß jeder eine Seele hat, auch der, der die ſchmutzigſte Arbeit verrichtet? Eine Seele hat der Straßenoerkäufer, die Milchfrau, die alte Witwe, die ſich jedes Stückchen Holz in den Anlagen auflieſt, das kranke Kind im Nachbarhaus, eine Seele hat der Mann an der Maſchine, der Bauer hinterm Pflug, der Mann im Kontor, am Schalter,... alle, alle tragen in ſich das Heilige, das wir Seele nennen, auch wenn ſie es verkümmern ließen. Dieſe ſtillen Sonntage vor Weihnachten werden von außen her bepackt und beladen mit Beſorgungen, mit Trubel, mit Ueberſtunden, mit Geldzählen, mit Hetz und Hatz. Sie ſind ſtark genug, das alles zu ſchleppen. Sie ſind ſogar ſo ſtark, uns doch ein paar ruhige Minuten zu geben, wo man ſitzt und zu ſich ſelber kommt. Wer mit einem Kinde zuſammen einen Adventszweig entzünden oder das Licht in einem Adventsſtern flammen laſſen kann, der iſt auf dem Wege zur Stille und zur Seele. Die kleinen Laute, die ſüß⸗törichten Fragen, die warme, ſchmei⸗ chelnde Liebe, das Naheſein des Kindes, ſein An⸗ ſchmiegen und Vertrauen— das iſt Edelgut, ſchön wie reines Silber. Der Schöpfer hat das herrlich eingerichtet, daß das Stille das Schönſte iſt. Wir vergeſſen es manch⸗ mal. Wir ſollten es uns aber nie rauben laſſen. Eine Geigen melodie, ein Weihnachtslied, ein zartes Flüſtern, der Hauch von Kinderlippen an unſer Ohr, ſie zwingen uns in den Bann des Geraunes um dieſe Adventszeit und unſere Seele leuchtet wie mat⸗ tes Silber. Gott ſelber will jetzt mit den Menſchen ſprechen, er will ihnen etwas ſagen; er meint es gut. Gott iſt nicht eine Klügelei der Menſchenhirne, ſondern die Erhabenheit und Herrlichkeit deſſen, der uns Kin⸗ der ſein läßt, ſeine Kinder, die warten müſſen, bis er das Zeichen gibt. Dann iſt die Stunde da, und die Tür öffnet ſich; wir dürfen hinein. Es iſt Silberner Sonntag. Wir haben auf ren Adventskranz Silberfäden gelegt, die wir auf den Chriſtbaum breiten werden, der uns ſtrahlende Licht bringt. unſe⸗ dann das ** Ihren 80. Geburtstag in körperlicher und geiſtiger Geſundheit begeht am Sonntag Frau Eva Neher Ww., Schwetzinger Straße 140, die ſchon über 50 Jahre in demſelben Hauſe in derſelben Woh⸗ ung wohnt. Wir wünſchen ihr ſorgenfreie Jahre eines weiterhin geſegneten Lebensabends. ann Eine angenehme Weihnachtsüberraſchung! In der dritten Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſ⸗ ſenlotterie iſt ein 100 000⸗Mark⸗Gewinn heraus⸗ gekommen, der nach Mannheim fiel. Das Ge⸗ winnlos wurde in Achteln von Volksgenoſſen geſpielt, denen die 15000 Mk. viel Sorgen abnehmen werden. Grund genug, ſich mit ihnen zu freuen und ſelbſt ſein Glück zu verſuchen. z Frühere Gehaltszahlung beim Reich zu Weih⸗ nachten. Der Reichsfinanzminiſter hat angeordnet, daß die Auszahlung von Dienſtbezügen für Ange⸗ ſtellte und Arbeiter des Reiches dem Weihnachtsfeſt angepaßt wird. Die am 25. Dezember fällig werden⸗ den Dienſtbezüge der Angeſtellten des Reiches kön⸗ nen am Freitag, dem 20. Dezember, und die am 27. Dezember fälligen Löhne der Arbeiter am Mon⸗ tag, dem 23. Dezember, gezahlt werden. zeichnet sich durch hohe Tabak-Oualität aus“ und begeistert deshalb jeden Raucher. 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Wir ſtehen begeiſtert vor dieſem überquellenden Reichtum kindlicher Freuden, kulturhiſtoriſcher Ausblicke und unmittelbar zu Her⸗ zen gehender geſchichtlicher Dokumente, die hier in Tauſenden von winzigen Figürchen verſammelt ſind. Kinderſpielzeug und Sammlerbeſtitz — auf den erſten Blick ſcheint ein Widerſpruch in öie⸗ ſer Verbindung zu liegen, die ſchließlich doch nur ſach⸗ liche Kennzeichnung eines großen Zweiklangs voll tiefſinniger Wahrheit iſt. Denn nirgends regt ſich mehr das„Kind im Manne“, als im Sammler; und wer in reifen Jahren als noch ſo eigenbrödleriſcher Baſtler ſeine ſtandhaften Soldätlein um ſich ſchart, genügt damit doch zugleich dem höchſten Anſpruch philoſophiſcher Aeſthetik des berühmten Schiller⸗ wortes:„Der Menſch iſt nur da ganz Menſch, wo er ſpielt Sie ſind alle miteinander dieſem ſchönſten der menſchlichen Urtriebe erlegen: Von der Direktion und Beamtenſchaft der Kunſthalle angefangen, über die mit köſtlichen Leihgaben verſchiedenſter Art ver⸗ tretenen und als Helfer beim Aufbau gelegentlich eingeſetzten auswärtigen Zinnſoldatenfachleute bis zu den für die prachtvoll gelungenen„Hintergründe“ der großen Schlachten verantwortlichen Mannheimer Malern und der Preſſe, die dieſer„Ausſtellung der Kniebeugen“ in einer Vorbeſichtigung ihre Reverenz gemacht hat. Man kann einfach nicht anders, als ſich in die Hocke begeben, gucken, bewundern, immer neue Einzelheiten entdecken und wenigſtens im Geiſte die ſorgfältig auf ihrem Untergrund befeſtig⸗ ten Heerhaufen hin⸗ und hermarſchieren laſſen. Aber wie auch das Kind ſtets im Spielen am leich⸗ teſten begreift und lernt, ſo geht nicht minder dem Erwachſenen vor einer ſolchen„Welt im kleinen“ manches auf, was er ſich von dieſem deutſcheſten aller Spielzeuge an Bedeutung niemals hätte träumen laſſen. Daß es noch heute— und heute erſt recht— ein ſehr lebendiges Kleingewerbe um⸗ faßt und etwa mit der Herſtellung von zerſchoſſenen Häuſern oder Brandſchutt für die großen Schlachten⸗ dioramen alle möglichen Nebenbetriebe in Nahrung ſetzt, iſt noch das geringſte, was einem an Erſtaun⸗ lichem aus all der bunten Fülle im Gedächtnis bleibt. * Im Oberlichtſaal der Kunſthalle wird der Beſucher zunächſt von der hiſtoriſchen Schau in Emp⸗ fang genommen, die ihn von Vitrine zu Vitrine weiterlockt, um mit immer neuen Guckkaſtenbildern, Einzelfiguren und reizend aufgebauten Gruppen die ganze Vielfalt der Erſcheinungen aus mehr als zwei Jahrhunderten zu umreißen. Denn das eine muß ſogleich geſagt werden: wennſchon der Zinnſol⸗ dat— oder die jeglichem Lebenskreiſe entſprungene Zinnſpielfigur in koſtbarer, heute als Mu⸗ ſumsſchatz kewahrter Einmaligkeit nach Meinung mancher Forſcher„ſo alt iſt wie die Menſchheit ſel⸗ ber“, ſo hebt doch ſeine große Zeit recht eigentlich erſt mit öͤer Schöpfung einer, auch in ihrer Unifor⸗ mierung nach ſtrengen Regeln durchorganiſierten preußiſchen Armee unter Fried'rich dem Gro⸗ ßen an. Alles Frühere: die in Nürnberg hergeſtellten beweglchen Silberſoldaten Ludwigs XIV., die bereits im 13. und 14. Jahrhundert wohl als Votivgaben für Pilger gefertigten Bleifigürchen mit religiöſem Charakter, und erſt recht die im 18. Jahrhundert entſtandenen, meiſterlich ausgeführten Tiergruppen, Jagdſzenen, Ritter ſind wie die im Nachguß bei uns gezeigte wunderfeine„Schäferei“ oder„Adam und Eva im Paradies“ noch durchaus Einzelerſcheinun⸗ gen. Mit dem Alten Fritz aber, mit ſeinen Gene⸗ rälen und ſeinen vielbewunderten Truppen iſt auch plötzlich der Zinnſoldat als Vielheit da. Jener Zinn⸗ ſoldat, der in Hunderten gleichartig geformter und bemalter kleiner Figürchen von den berühmten Nürnberger, Fürther, gelegentlich auch Würzburger, Photo; Städtische Hunsthalle, Schnepger Der Alte Fritz Zinnfigur von Joh. Hilpert in Nürnberg, 1777 nach der kolorierten Radierung von J. L. Fischer „Friedrich der Große und seine Wachtparade“, die einen Stich von Daniel Chodowiecki zum Vorbild hat Braunſchweiger, Hildesheimer„Offizinen“ her⸗ geſtellt und von eigenen„Verlegern“ in Handel gebracht wurde, um alsbald nicht nur ganz Deutſch⸗ land, ſondern die ganze Welt zu erobern. Von da an kämpft er mit wechſelndem Glück um ſeine Stellung, für die ſtets der Zeitgeiſt von aus⸗ ſchlaggebendem Einfluß bleiben muß. Wir ſelbſt haben nach dem großen Kriege Jahre èrlebt, in denen die Kinderwelt den Zinnſoldaten zu vergeſſen ge⸗ zwungen wurde. Und wenn wit uns heute, im Jahre der wiedergewonnenen Wehrfreiheit, mit dop⸗ peltem Stolz auf ihn zurückbeſinnen, ſo ſind es eben hier vor allem die Sammler, die inzwiſchen mit un⸗ erſchütterlichem Eifer an der Erhaltung ſeiner gro⸗ ßen Ueberlieferungen fortgearbeitet haben und da⸗ mit auch für die altangeſehenen Zinngießereien mamche Abſatzſchwierigkeit überbrücken halfen. Was die Sammler gerade als Bewahrer einzig⸗ artiger deutſcher Volkskunſt geleiſtet haben, begreift man mit bewunderndem Entzücken, wenn ſich nach der Umſchau im Oberlichtſaal ſchließlich der ganze Reichtum und die mühevolle Aufſtellungsarbeit von drei Monaten im Anbau der Kunſthalle vor einem auftut. An dreißig kleinere und größere Schlach⸗ tenſzenen aus allen Zeitaltern der Menſchheits⸗ geſchichte ſind hier zu ſehen: die aſſyriſchen Streit⸗ wagen ſo gut wie das Kreuzfahrerheer vor Akkon; die kunſtvoll gebaſtelten Orgelgeſchütze aus der Schlacht bei Ra enna wle ein Ritterturnier auf dem Frankfurter Römerberg; Guſtav Adolf vor der Schlacht bei Lützen wie Gefechte deutſcher Schutz⸗ truppen ig der Maſſai⸗Steppe Oſtafrikas oder beim Herero ⸗Aufſtand in Deutſch⸗Südweſt; die Schlacht bei Leuthen oder Napoleon und ſein Stab an der Quandtſchen Tabakmühle in der Völkerſchlacht bei Leipzig wie— o unbeſchreiblich reizender und liebe⸗ voll erdachter Einfall— marſchierende S A und SS auf den Mannheimer Planken mit der Straßenſeite von P? nebſt allen Läden, Bäu⸗ men, Litfaßſäulen. Nicht einmal der neueſte Film und ein Anſchlag fürs WHW ſind dabei vergeſſen! Als bildgewordene Geſchichte ſchlechthin muß das ſiebenmal zwei Meter große Diorama der Schlacht bei Wörth genannt werden, das auf Grund genaueſter Studien der Generalſtabskarten und Kriegsberichte die„zuſammenfaſſende Angriffs⸗ bewegung des deutſchen Armeekorps in der Zeit zwiſchen 12 und 2 Uhr im Maßſtab 123000“ zeigt und Eigentum eines Karlsruher Tapeziermeiſters iſt. Sind ſchon damit die unerhörten Möglichkeiten ſcharfſinnigſten ſtrategiſchen Anſchauungsunterrichtes gekennzeichnet, ſo ſteht man ein paar Tiſche weiter geradezu erſchüttert vor dem großartigen Aufriß einer ganz beſtimmten und gleichfalls bis in die letzte Einzelheit wahrheitsgetreu nachgebildeten Gefechts⸗ phaſe aus der Flandernſchlacht zwiſchen Poelkapelle und Langemarck vom Herbſt 1917. Von oben: Furchtbar zerpflügtes Trichterfeld, — menſchenleer, nur mit ein paar zerſplitterten Baumſtümpfen beſtanden, vorn rechts ein brennender ie Königin aller Betumtanungen 4% eingetroffen bei N. Engelhard, N 3. 10 Hunststraße Stets das Neueste, stets das Best e, immer preiswert engliſcher Tank, ganz hinten links ein deutſches Ge⸗ ſchütz in Deckung, nicht weit davon die Trümmer eines Gehöftes,— die typiſche Fliegerſicht. Geht man aber in die für alles Zinnſoldatenweſen und ſeine Zweidimenſionalität bereits als unerläßlich er⸗ wähnte Hocke, ſo ſieht man die Hunderte von win⸗ zigen Kriegsleuten— Engländer und Deutſche— die hier in Haltung und Gebärde unvorſtellbar wirk⸗ lichkeitsgetreu davon berichten, wie dieſer Krieg tat⸗ ſächlich ausgeſehen hat. Frau Kronberger⸗Frenzen, die als wahre Soldatenmutter ſeit Wochen Tag und Nacht um das Zuſtandekommen der Ausſtellung bemüht geweſen iſt, und Dr. Strübing, dem ein Teil der geiſtigen Vaterſchaft an dem glücklichen Gedanken zukommt: ſie mögen uns verzeihen, wenn wir uns mit dieſen Hinweiſen auf Höhepunkte begnügen. Standhaft und treu, wie er iſt, möge nun der Zinnſoldat ſelber für ſeine gute Sache ſtreiten. Er wird im Glanze der beiden ſtrahlenden Weihnachtstannen nicht viel zu kämpfen, ſondern allenfalls ſeine von groß und klein gar zu hart umlagerten Poſitionen zu verteidigen haben,— doch darüber hinaus iſt ihm der Sieg ge⸗ wiß. M. S. „en Die Kleinkaliber⸗Schützen⸗ Abteilung des Schwimm⸗Vereins Mannheim feierte die Ehrung ihres Vereinsmeiſters 1935. Dem Kameraden Hans Reimann iſt es gelungen, auf der zwölfkreiſigen Ringſcheibe mit 407 Ringen die Meiſterwürde, „Schützenkönig 1935“, zu erringen. Die nächſtbeſten Plätze belegten die Schützen O. Ebel und Max Schle⸗ gel. Beim Preisſchießen konnte Heinz Baumann mit dem erſten Preis ausgezeichnet werden. Kreisſchieß⸗ wart Hildebrandt wünſchte der ſeit zwei Jahren be⸗ ſtehenden Schützenabteilung gutes Gedeihen. Beſon⸗ deres Lob zollte er dem Schießleiter F. Klink. Kreis⸗ ſchießwart Hildebrandt überreichte noch Kamerad H. Reimann die ſilberne Kyffhäuſernadel, geſchoſſen mit 136 Ringen, Schießleiter F. Klink dem Kameraden Kohlſchmioͤt, Schießleiter der ehemaligen 169er, eine Ehrenſcheibe zum Beweis des guten Einvernehmens der beiden Kamerasſchaſten. R. ö b 0 f ECHfEN GROSSEN FOH (85 K min NE R DES SEG FEHHIU EES Wall ü 0 000 1 N 4. Seite/ Nummer 577 Nene Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Der Weihnachtsmarkt auf dem Meßplatz hat bereits begonnen und neben den CThriſtbaumverkäufern haben ſich die Händler niedergeloſſen. Polizeibericht vom 14. Dezember Wilddieb feſtgenommen. Geſtern wurde ein in Käfertal wohnender Mann, der in der Gemarkung Wieblingen beim Wildern betreten wurde und flüch⸗ tete, feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Ein Pferd geſtürzt. In der Oberen Riesdſtraße in Käfertal ſtürzte geſtern nachmittag ein Pferd, wo⸗ bei es eine Verletzung erlitt. Die Berufsfeuerwehr brachte das Tier in ſeine Stallung. Kein Tag ohne Verkehrsunfall. Drei Verkehrs⸗ unfälle haben ſich geſtern hier ereignet, wobei drei Perſonen verletzt wurden und einiger Sachſchaden entſtand. In jedem der drei Fälle iſt die Urſache des Zuſammenſtoßes auf Nichtbeachtung der Verkehrs vorſchriften zurückzuführen. Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Wie wenig die Verkehrsteilnehmer aller Gattungen die Ver⸗ kehrsvorſchriften beachten, beweiſen die vielen täg⸗ lichen Beanſtandungen. So mußten auch geſtern wieder bei einer Verkehrsprüfung zahlreiche Fah⸗ rer angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt wer⸗ den. Bei einer außerdem vorgenommenen Prüfung der Beleuchtung der Kraftfahrzeuge wurden 37 Fahrzeuge wegen unvorſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtandet. Ein unerfreuliches Ergebnis. Im Laufe der ver⸗ gangenen Woche haben ſich hier wieder insgeſamt 22 Verkehrsunfälle ereignet. Hierbei wurde eine Perſon getötet und 16 verletzt. Die Zahl der beſchädigten Fahrzeuge belief ſich auf 21. Aus politiſchen Gründen wurden geſtern zwei Perſonen feſtgenommen. Viel Ruheſtörung und grober Unfug. wurden 15 Perſonen deshalb angezeigt. Vabden ſendet über Stuttgart Wir ſtellen an Hand des Sendeprogramms feſt, wie ſich der Anteil der badiſchen Sendeſtellen und Städte in der kommenden Woche darſtellt: Aus Karlsruhe wird geſendet: am 15. Dezember eine evangeliſche Morgenfeier und eine bunte halbe Stunde; am 16. Dezember die heitere Muſtk am Nach⸗ mittag, an der Pforzheim beteiligt iſt, und im O J⸗ Funk ein Spiel; am 19. Dezember ein buntes Operettenkonzert; am 21. Dezember ein buntes Wochenende, wieder unter Mitwirkung Pforzheims, und eine bunte Feierſtunde. Je eine Sendung kommt aus Mannheim, aus Freiburg und aus Baden⸗Baden. Schenken leicht gemacht Ein Geſchenk ſoll nicht nur ſchön, ſondern auch für den zu Beſcherenden zweckmäßig ſein; handelt es ſich um einen Haushaltsgegenſtand, ſo ſollte er ſo ge⸗ wählt werden, daß er dem Haushalt während des ganzen Jahres Vorteile bringt. Bei der großen Zahl der auf dem Markt befindlichen, die Hausarbeit erleichternden Geräte für Gas und Strom iſt es nicht immer leicht, das Richtige zu finden. Aus dieſem Grunde werden in den Ausſtellungsräumen und Be⸗ ratungsſtellen des Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektri⸗ zitätswerkes K 7 und Rathausbogen 21 auch in die⸗ ſem Jahre in Weihnachtsausſtellungen eine Reihe von Gas⸗ und Stromgeräten, die die Arbeit erleich⸗ tern, gezeigt. Hier iſt nicht nur Gelegenheit gegeben, ſich über Preis, Leiſtung, Strom⸗ und Gasverbrauch zu erkun⸗ digen, ſondern auch auf Grund der mit den Geräten angeſtellten Verſuche Auskunft über ihre praktiſche Verwendung zu erhalten. Da die Werke ſelbſt nichts verkaufen, iſt die Auskunft durchaus neutral, ſo daß Geſtern Arbeit für dein Volk adelt dich ſelbſt Bilder aus dem NS⸗Deutſchen Frauenarbeitsdienſt Da liegen ſie vor mir in buntem Durcheinander, die Bilder, die ſich im Laufe meiner 24jährigen Ar⸗ beitsdienſtzeit zu einem beachtlichen Berge angeſam⸗ melt haben. Sie werden dicke Alben füllen meine F AD⸗Bilder! Ach, und aus jedem Bild ſchaut eine Geſchichte heraus. Sie erzählen von unſerem Le⸗ ben, unſerem Schaffen, unſeren Fahrten, unſerem Feiern und Freuen! All ihr, die ihr dem deutſchen Frauenarbeitsdienſt heute noch mißtrauiſch gegenüberſteht, ihr Jungen und Alten, kommt, ſchaut euch unſere Bilder an, die euch Zeugnis geben von der Erziehungsſchule der deutſchen Nation. Im Arbeitsdienſt wird das Wirklichkeit, was uns früher als Ideal des Nationalſozialismus vorſchwebte. Hier werden aufrechte, deutſche Men⸗ ſchen erzogen, die ſich fügen lernen in der Gemein⸗ ſchaft, deren Ich weit hinter dem Du ſteht, Men⸗ ſchen, die in echter Kameradſchaft nebeneinander ſtehen und miteinander gehen. Manche Bilder ſind mit einer Widmung verſehen „von deiner Kameradin“,—— hört ihr: Kame⸗ radin! Es weiß nur die den tiefen Sinn dieſes Wortes zu ſchätzen, die als echte Kameradin in unſeren Reihen ſtand. Und nun ſitzen ſie alle um mich herum, die hunderte von Kameradinnen, die mit mir in dieſen Jahren dem Vaterland dienten. Es ſind ſo viele geworden denn wach 26 Wochen kamen ja immer wieder die„Neuen“, die dann „Alte“ wurden, bis wieder„Neue“ kamen. Auch das Lager blieb bei mir nicht immer dasſelbe und ſo ſind ſie denn bunt durcheinander hier zuſammen; eine Kameradin von Mannheim, dort Neckarbiſchofs⸗ heim, hier Offenburg,— und ſieh': auch aus Book ſeid ihr gekommen, ſo weit aus dem Pommernland. Ja und ihr aus Schweigen von der Weſtgrenze ſeid auch da, erſt war ich bei euch Beſuch und nun ſeid ihr zu Beſuch bei mir. Aber jetzt wollen wir er⸗ zählen und wollen uns immer unſere Bilder dazu ſuchen. Alſo hier fängts an; Stoffberge: galt es doch die Kameradinnen erſt auszuſtaffieren! Wie unſer Kücken öͤoch im Kameradenhemd ausſieht, wie ein Martiniweibchen, fehlt nur noch der Kochlöffel. Weiter: hier Muſch mit ihrem Bauer, den ſie zu Anfang abſolut nicht verſtand, denn von Schles⸗ wig⸗Holſtein bis zum Neckarland iſt es doch eine Entfernung, die auch im Anfang bei der Verſtändi⸗ gung eine Rolle ſpielt. Aber bei der Arbeit ver⸗ ſtanden ſie ſich gut, dafür ſpricht das Bild„Ernte“! Feſt packen die kräftigen Arms unſerer Muſch die Aehrenbündel, um ſie zu Garben zuſammenzutragen und zu binden. Der vorletzte Sommer war heiß und reich geſegnet, da galt es tüchtig zuzupacken; hier liegen viele ſprechende Zeugen. Doch auch manch luſtige Reihe zieht vorbei: Unſere OWeinleſe, das zur Schwemmereiten der Pferde am Sonntagmorgen. Ach, unſere Sonntage! Richtige Sonnentage, auch wenn es regnete. Vereinten ſie uns doch in ſorg⸗ loſer Gemeinſchaft zum Spiel oder zum Wandern. Wie ganz anders wanderte man nun durch Wald und Feld, nachdenn man nun für ein halbes Jahr Bauernhilfe geworden, man war viel erd verbundener als ehedem. Unſere Fahrten waren ein Genießen unſerer ſchönen deutſchen Heimat, unſere oft künſtleriſchen Aufnahmen zeigen dies am beſten. Wißt ihr noch unſere Nachtwanderung nach Schloß Neidenſtein und Neuhaus? Als wir dort bei Vollmondſchein den Sommernachtstraum nach eige⸗ ner Inſzenierung und Dichtung aufführten; man⸗ ches Theater hätte uns beneidet um unſere Natur⸗ bühne,— vielleicht auch um die Schauſpleler! Und weiter Grenzlandarbeit! Hier unſer Schwob bei ſeinen Siebenen in der Sozialhilfe. Die Mutter krank, der Vater lange Zeit erwerbslos, nun endlich wieder in Arbeit. Doch der Schwob macht ſeine Sache gut,— hundemüde kam er zu An⸗ ſang ins Lager, doch bald bekommt er eine größere Ueberſicht und weiß die Geſchäfte ſchon beſſer ein⸗ zuteilen und ſich ſo manchen der Sieben zu kleinen Dienſten heranzuholen. Da ſteht ſie, den Jüngſten auf dem Arm, jeweils drei zur Seite, froh und glücklich,— ehemals hinter Bücher ſitzend, heute große Hausfrauenſorgen habend. Und ſeht dort: unſer Wolkenkratzer in ſeiner Glanznummer in unſerem beliebten Stegreifſpiel, als die ſchrullige Frau Amtsgerichtsrat,— ſo ein Geſtell gibts nur einmal, — Kinder was haben wir gelacht! Jupp und Film⸗ ſtar ſehen hier doch aus wie Max und Moritz! Das war ja auch zu luſtig, wißt ihr noch? als die„Mai⸗ käfer“ kamen, und wir ſie alle mit dem„kleidſamen Mitteſcheitel“ empfingen, und der Mitteſcheitel ſo manche Verwirrung unter unſeren Haarfriſuren an⸗ richtete? Und da ſchaut doch das Schmücken des erſten Rekrutenwagens der SS in Offenburg, wie ſtolz waren wir doch,— und erſt die Rekruten. Ja neben der Arbeit gabs doch auch viel Freude und Spaß,— und unſer Singen erſt, und die beliebte Ziehharmonika! Es mußte ja im Lager einen Ausgleich zu unſeren oft nicht leich⸗ ten Aufgaben im Außendienſt geben, denn gerade im Grenzland, wo die Arbeitsloſen⸗ frage lange nicht ſo raſch und einfach zu klären war, wie im angrenzenden Land, hatten wir in der So⸗ ztlalhife ein Stück mit an dem Aufbau unſeres Volkes zu helfen; und auch dort bei dem Grenz⸗ bauer! 4 Pommerland! Da iſt eines der 13 Ferkel⸗ chen, die ich neben meinen 8 großen Schweinen zu betreuen hatte, und hier meine Melkkühe! Das Gutsleben ſteht nun wieder vor meinen Augen auf; ach ja, das Frühaufſtehen iſt auch ſo ein Ka⸗ pitel dabei, ganz beſonders für uns Stalleute, die wir die Milch ſchon längſt zentrifugiert hatten, bis es zum Aufſtehen der andern gongte. Wie müd machte doch zu Anfang die ungewohnte Arbeit, aber es galt hier den letzten Schliff in allem zu bekom⸗ men und uns auch zum größten Teil für die A r⸗ beit beim Siedler vorzubereiten. Hier die Spinn⸗ und Webſtube, dort die Werkſtatt, wie ſte alle Erinnerungen aus dem Unterbewußtſein her⸗ vorholen— unſere, meine Bilder. Und hier die Ankunft der Weihnachtspakete für uns Wenige, die wir Weihnachten vielleicht zum erſtenmal weit vom Elternhauſe entfernt feierten. Eine Lagerweihnach⸗ ten unter Kameradinnen,— ich werde ſie nie ver⸗ geſſen!—— Und wieder an der Weſtgrenze, aber nur zu Beſuch. Die Zollſchranke, ſeßht ihr, mußten die Bauern hier täglich paſſieren, denn 80 v. H. ihrer Felder, ihrer Weinberge liegt auf elſäſſiſchem, fran⸗ zöſtſchem Boden. Dieſen Bauern gilt es ganz be⸗ ſonders Stütze zu ſein, ihren Glauben an Deutſchland, an unſeren Führer zu beſtärken, der ja die Not der Grenzlandeutſchen mehr als alle kennt. Viel Ungenanntes liegt noch da. Doch über allem und aus allem ragt hier der Fahnenmaſt mit unſerer kleinen, roten Arbeitsdienſtfahne, die die Inſchrift trägt: Arbeit für Dein Volk adelt Dich ſelbſt! G. B. i dem Auskunftſuchenden die Gewähr für die Vor⸗ führung eines für den Gebrauch am beſten geeigneten Gerätes gegeben iſt. Die Kaufmöglichkeit iſt erleichtert durch die von den Werken geſchaffene Einrichtung der Raten⸗ zahlungen. Wenn die übliche Anzahlung bei der Anlieferung des Gegenſtandes gezahlt iſt, braucht die erſte Rate erſt im Monat März 1936 bezahlt zu werden. Auf dieſe Weiſe wird das Schenken in be⸗ ſonderem Maße erleichtert. Warnung vor Geflügel- und Haſendieben Die Erfahrung aus früheren Jahren hat ge⸗ zeigt, daß die Diebſtähle von Geflügel und Stall⸗ haſen ſtets um die Zeit vor den Weihnachts⸗ felertagen erheblich zunehmen. Insbeſondere werden die außerhalb des Wohngebietes liegenden Kleintierſtälle von Dieben heimgeſucht. Es wird deswegen allen Beſitzern ſolcher Ställe anempfohlen, ihrem Eigentum in nächſter Nähe erhöhte Aufmerk⸗ ſamkeit zuzuwenden und für genügende Ueber⸗ wachung zur Nachtzeit zu ſorgen. Neuerwerbungen der Städt. Bücher- und Leſehalle Erzählende Schriften: Hanſen. Die weiße Hölle.— Kapherr. Hinnerk Mummel.— Moeller. Das Schloß in Ungarn.— Okraß.„Ham⸗ burg bleibt rot.“— Felchner. Der Hof in Maſuren. — Grote. Die Höhle von Beauregard.— Kalten⸗ boeck. Armee im Schatten.— Pleyer. Till Scheer⸗ auer. Aus verſchiedenen Gebieten: Litt⸗ mann. Abeſſinien.— Hauer. Kumbuke.— Koſſinna. 5 5 D mn hn—.— angqlibe olineglelolien,: Germaniſche Kultur im 1. Jahrtauſend nach Chri⸗ ſtus. Band 1.— Koſſinna. Urſprung und Verbrei⸗ tung der Germanen in vor⸗ und frühgeſchichtlicher Zeit.— Goes. H. K. Hartmannsweiler Kopf.— Goes. Kemmel.— Rohrbach. Deutſchlands koloniale For⸗ derung.— Decker. Kreuze am Wege zur Freiheit. —Groeber. Mit zwei Zentnern durch den Weltkrieg. — Freiwald. Schlachtkreuzer im Nebel. Behrmann. Der„Boche“ beißt ſich durch.— Brandis. Die Stür⸗ mer vom Douaumont.— Hartung. Großkampf, Männer und Granaten. Leſehalle: Die Juden in Deutſchland. Die Straßen Adolf Hitlers.— Bouhler. Hitler.— Die Reden Hitlers 1933.— Hitler erobert die Wirt⸗ ſchaft.— Saarbefreiungskampf 1918 bis 1933. Das Leſegeld beträgt im Dezember nur 20 Pfg. Erwerbsloſe leſen unentgeltlich. Bezahlte Feiertage in Verkehrsbetrieben Unter Bezugnahme auf die kommende neue Ta⸗ rifordnung für das Verkehrsgewerbe hat der Son⸗ dertreuhänder für den öffentlichen Dienſt die beab⸗ ſichtigte Regelung für die Feiertage ſchon jetzt vor⸗ weg genommen. Danach wird für den 1. Mai, die beiden Weihnachts feiertage, den Neu⸗ fahrstag, den Oſtermontag und den Pfingſt⸗ montag der Lohn für ausfallende Arbeitsſtunden ſortbezahlt. Darüber hinaus können die Betriebs⸗ führer für das Jahr noch einen weiteren geſetzlichen Wochenfeiertag nach den beſonderen Bedürfniſſen ihres Betriebes feſtſetzen, an dem der Lohn ebenfalls fortbezahlt wird. An den Vortagen vor Oſtern, Pfingſten und Weihnachten ſoll die Arbeitszeit für die nicht im Betriebsdienſt beſchäftigten Lohn⸗ empfänger ohne Lohnausfall zwei Stun⸗ Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1938 den fräher enden. Der Sondertreuhänder hat den der Reichsverkehrsgruppe Schienenbahnen ange⸗ ſchloſſenen Geſellſchaften empfohlen, dieſe Regelung ſchon für das bevorſtehende Weihnachtsfeſt einzu⸗ führen. Eine entſprechende Empfehlung hat der Reichsinnenminiſter auch an die Gemeinden und Gemeindeverbände gerichtet. 0 „Künſtlerliebe“ Ein Terra⸗Film im„Univerſum“⸗Theater Seitdem Willy Forſts„Maskerade“ ihren Sieges. zug durch alle Filmtheater angetreten hat, hat der Ruhm dieſes Regiſſeurs ſeine Kollegen nicht ruhen laſſen und viele von ihnen nahmen ſich mit Wonne dieſes neueen Filmgenres an. Die„Jahrhundert⸗ wende“ ſtieg rapid im Kurs und die Jahre, die noch Bestecke, Silber u. vers. C. HEISTERevauee Qualität, reichhaltig, billig 8 1, 4 vor dem 70er Krieg liegen, notierten faſt noch beſſer an der Filmbörſe. Es iſt daher nicht weiter erſtaun⸗ lich, wenn in dieſem neuen Film der Terra die ver⸗ ſunkene Welt der Maler⸗Bohéme, der kalten Pracht der Plüſchgarnituren, der überladenen Salons, der rauſchenden Opernbälle und der ſüßlich romantiſchen Verliebtheiten mit den nötigen dramatiſchen Epiſo⸗ den wieder herauſbeſchworen wird. Fritz Wendhauſen, der für das Drehbuch zeichnet und die Regie beſorgte, hat ſich nicht ohne Geſchick aus der Affäre gezogen, zaubert die Künſt⸗ leratmoſphäre des braven alten Schwabing auf die Leinwand und ſetzt darein zwei Künſtlerſeelen, von denen eine ſo heftig in Liebe und dann in Eiferſucht entbrennt, daß man faſt fürchtet, es würde nicht mehr zum happy end langen. Das München von 1865, weiß⸗blau— gemütlich mit Pferdeomnibuſſen und Hochrädern, feiert fröh⸗ liche Urſtänd und vor dieſer netten Kuliſſe bewegt ſich, wie das Manuſkript es befahl, eine Schar nicht minder ſympathiſcher Darſteller, die die Handlung erfreulich beleben. Da iſt Olga Tſchechowa, als die intereſſante Mäzenin der„großen Geſellſchaft“, die ſich in Rom ſterblich in den fungen Maler Toni verliebt. Dieſen gibt mit romantiſch umdüſterter Stirn Wolfgang Liebeneiner, während Hans Braufewetter ſeine bewährten Talente ins Feld führt, um als fideler Komponiſt und treuer Freund zu wirken.— Inge Schmidt iſt die kleine Balletteuſe, um die ſich alles dreht. Kaſtanienblond wie es ſcheint und mit ſehr verliebtem Augenauf⸗ ſchlag. Weiter Harald Paulſen als eleganter kgl, Kunſtreferent und Genia Nikolajewa als eine niedliche Ballettratte und dazu keß in allen Lebens⸗ lagen. Im Beiprogramm: Ein ſehr ſchön photo⸗ ins Holzfällerparadies bei graphierter Ausflug Zu Weihnachten den NOECKL- Handschuh in alles Qualitaten und Preislagen 0% SCHALS KRAWATTEN am Paradeplatz gewalzter Kinder⸗ liederfilm und die neue bildreiche Ufa⸗Wochenſchau. cw. . Palaſt und Gloria:„Ein Herz iſt zu verſchenken“ Paſſau, dann ein viel zu breit Dill, Jeff und Mary ſind Jugendfreunde. Als Jeff nach Jahren aus dem Ausland zurückkommt, um Mary zu heiraten, iſt ihm der hinter dem Ofen verbliebene Dill um eine Tageslänge voraus: Jeff kommt eben recht, um zu gratulieren und ſich in die wenig troſtvolle Rolle des Brautführers zu ſchicken. In amüſant fataler Gleichſchaltung erleidet die Braut ein ähnliches Schickſal: eine erloſchene Lieb⸗ ſchaft des Dill geht plötzlich ins Rennen und über⸗ holt Mary um ein paar Stunden. Jeff aber bleibt trotzdem noch für eine gute Weile nur der vernünf⸗ tige Herzensbruder, bis Mary kurz vor Schluß die Augen auf⸗ und übergehen und beide vereint aufs Meer hinausſteuern, indes Dill am Ufer feinen Diener nachwinken läßt Keine aufregende Begebenheit im Ganzen. Un⸗ belaſtet von ſozialer Problematik, geht es allen Be⸗ teiligten ſehr gut. Wie die Lilien auf dem Felde, ſieht man ſie nicht ſäen noch ernten. Robert Mont⸗ gomery mimt das Leichtgewicht Dill, das Mittel⸗ gewicht Jeff iſt bei Clark Gable in könneriſchen Händen und Joan Crawford findet als Mary mit Anſtand burſchikos⸗charmant von einem zum an⸗ dern. Das flinke Spiel dieſes Trios wird durch manche andere gute Kraft wirkungsvoll unterſtützt. Der witzige Dialog kommt in der deutſchen Syn⸗ chroniſation trefflich zur Geltung und kitzelt ein dankbar lachwilliges Publikum. Ein pompöſes Beiprogramm: Bilder aus einer Bernhardinerzucht und ein ſehr belehrender Streifen über den Olympiaſport. 8 e Weihnachtsgratifikation und Kurzarbeiter⸗ unterſtützung. Der Präſident der Reichsanſtalt hat die Arbeitsämter angewieſen, von einer Anrechnung von Weihnachtsgratifikationen auf die Kurzarbeiter⸗ unterſtützung abzuſehen, da dieſe Sonderzuwen⸗ dungen eine beſondere Anerkennung für treue Ge⸗ folgſchaft im Betrieb darſtellen. Die gleiche Anord⸗ nung gilt für die verſtärkte Kurzarbeiterunter⸗ ſtützung. 0b 35 Was preiktess hteftöpkeh- Gerat m. wunder. bären Tonwiedergabe mit Sohwündautomatik RM. 255,25 0 Het II* 8 Ai 1 14 AE durchgeſt Fa erſt richt tet, im kriegen Es iſt je ſetzt er b „Wo „Eige gelän! bie recht chen. J Rheinau. liegt doch ber am ſich gena Legen S Sportlich gen, Lar einige 8 bung, G. tenleſen, — je na 5 Kilon manchma Iſt eine SS, PO, er ſich do Bel 30 und lele Boruhlg Ouslen ſich bein Standart dem Spe tere ver⸗ ſtunden, teilt wer die mein werben z wohl auc der Kur ſchafts ein Wer genoſſen guch ſein „Vert! „Ver aber es Beſſerwif heraus U flüſtern Aber ma Zuſamme Fahrten ſich in la Planzeige dem alle; Reichs ſpo bleiben z den, Ka Arbeitslo auch dabe „In 2 SA⸗Spor „Natü dem weiß ſich, 67 8 Turner hober des was heru unter We ſchen an leitungen der Trop anderen Aerzte he doch mit allerding! der Reſt iſt Drehe „Orth Waſſerſpo intereſſier mitmacht, Aber Sie Planzeige 1„Nicht * Uebungsf inder⸗ ſchau. 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Es iſt ja auch viel Theorie und Innenarbeit dabei“, ſetzt er beſchwichtigend hinzu. „Wo iſt denn der neue Platz?“ „Eigentlich iſt es ſchon mehr ein Uebungs⸗ gelände, es liegt nördlich von Käfertal, da ſind die rechten Hügel und Geländewellen, die wir brau⸗ chen. Früher haben wir am Rohrhof füdlich von Rheinau. und in Oftersheim gearbeitet, aber es liegt doch weit weg. Nun, ich ſehe ſchon, Sie ſind wie⸗ ber am angeln. Kommen Sie herein und laſſen Sie ſich genau Beſcheid geben, wenn ſchon, denn ſchon! Legen Sie los, fragen Sie, ich guck mir derweil meine Heftchen an.“ „Wer macht denn alles SA⸗Sportabzeichen?“ „Wer geſunde Knochen und Spaß dran hat. Sportlich geſehen, iſt es nicht weiter ſchwer, Sprin⸗ gen, Laufen, Werfen uſw. Aber es gibt natürlich einige Feinheiten, z. B. Schießen, Geländebeſchrei⸗ bung, Geländeausnutzung, Entfernungsſchätzen, Kar⸗ tenleſen, die machen dem einen oder andern Kummer, — je nach Talent. Außerdem muß man halt mal Kilometer mit Gepäck marſchieren, das iſt zwar manchmal etwas langweilig, aber kein Kunſt'tück. Iſt einer bei einer Gliederung der NSDAP, SA, SS, P, HJ uſw. oder DW oder DAD, dann meldet er ſich dort auf dem Dienſtweg. Alle anderen melden Beli Schlaflosigkeit und lelcht erregbaren Nerven d. unschädl. SOTLAN UI Boruhlgt dle Nerven. ſiefer gesunder Schlef, frisches Erwachen. Quslen Sle sſch nicht länger! 18 Tabl. M..26 In der Apotheke ſich beim Prüfer lich bin abends immer auf der Standarte) oder beim Sportamt Koc, oder auch bei dem Sportverein, dem man angehört, der das wei⸗ tere veranlaßt. Vorgeſchrieben ſind 120 Trainings⸗ ſtunden, die in Kurſen auf verſchiedene Lehrer ver⸗ teilt werden. Es wind natürlich auch Leute geben, die meinen, das Abzeichen auch ohne dieſe Zeit er⸗ werben zu können, und das iſt ja in einzelnen Fällen wohl auch möglich. Wir halten aber grundſätzlich an der Kurſusdauer feſt, weil ja in der Gemein⸗ ſchafts arbeit und der Gemeinſchafts leiſtung ein Wert für ſich ſteckt. Wir bringen hier Volks⸗ genoſſen aus allen Ständen zuſammen, und das hat duch ſein Gutes. „Vertragen die ſich denn auch gut?“ „Vertragen müſſen ſie ſich ja wohl oder übel, aber es gibt natürlich ſolche und ſolche. Da gibt es Beſſerwiſſer, dort Kicherer, die ewig aus der Ecke heraus lospruſten müſſen, dann wieder welche, die flüſtern zu gern. Das gehört zu jedem Lehrgang. Aber manchmal hat man ſeine helle Freude an dem Zuſammenhalt der Leute. Ste machen gemeinſame Fahrten in die Pfalz, ſie haben Ehrgeiz und helfen ſich in langen Geſprächen über Marſchkompaß und Planzeiger. Ja, ein Kurſus beſchloß neulich, nach⸗ dem alles gut gegangen war, noch zuſammen das Reichsſportabzeichen zu machen, bloß um zuſammen⸗ bleiben zu können. Wirklich Leute aus allen Stän⸗ den, Kaufleute, Maſchinenſchloſſer, Hilfsarbeiter, Arbeitsloſe, Handwerker, ein Dr. von 59 Jahren auch da bei.“ „In Mannheim ſoll doch der älteſte Inhaber des SA⸗ Sportabzeichens ſein. Stimmt das wirklich?“ „Natürlich, das iſt der alte Kuchenbeißer mit dem weißen Spitzbart. Ja, das iſt eine Marke für ſich, 67 Jahre, gleichzeitig auch der älteſte aktive Turner Deutſchlands und einer der älteſten In⸗ haber des Reichsſportabzeichens dazu. Der iſt auch was herumgekommen, lange in den Tropen geweſen, unter Walderſee in China, als es hieß:„Die Deut⸗ ſchen an die Front!“ Hat dort die erſten Telegrafen⸗ leitungen gelegt; ſcheint ihm gut bekommen zu fein, der Tropendienſt.— Aber ich habe da noch einen anderen Mann, der iſt 100 v. H. kriegsverletzt, die Aerzte haben ihn abgelehnt. Freiwillig hat er dann doch mitgemacht, zum Gepäckmarſch mußte er ſich allerdings einbandagieren, aber er kam durch, und der Reſt geht wie geſchmiert. Er heißt Orthwein, iſt Dreher von Beruf, ein eiſerner Kerl.“ „Orthwein, den kenn ich, war auch beim Pionier⸗ Waſſerſportfeſt immer ſo eifrig dabei, ein ungemein intereſſierter und regſamer Arbeiter. Wenn der mitmacht, dann müſſen wir andern aber alle ran. Aber Sie haben da vorhin was von Kartenzeichnen. Planzeiger und Marſchkompaß geſagt, hm..“ „Nicht bange machen laſſen, es iſt alles nur Uebungsſache. Kartenzeichnen, nun, das ſind ein paar —— melden? Wie lange dauert es? Dutzend feſtliegende Zeichen, die bekommt man ge⸗ deigt, und malt ſie dann ſo lange mit dem Bleiſtift nach, bis ſie feſt in den Fingern ſitzen. Ich geb' dann ſchon mal eine Schulaufgabe und ſage etwa: Da liegt ein Ort, mit der Hauptſtraße in weſtöſtlicher Richtung verlaufend. Am öſtlichen Ortsausgang Bahnhof und Eiſenbahnkreuzung, nordöſtlich Miſch⸗ wald, ſüdlich Weinberge. Fluß, Waſſerturm, Zie⸗ gelei, Brücke und weitere Feinheiten werden noch in der Runde verteilt, und nun müſſen mir die Leute eine Kartenſkizze zum nächſten Mal mitbringen. Was glauben Sie, wie die genau und gewiſſenhaft aus⸗ gearbeitet ſind! Und wenn dann der Weinberg mit dem Abhang nach Norden liegt, oder die Eiſenbahn geht um die Ecke, dann ſagt man es eben und die wiſſen Beſcheid.— Und der Marſchkompaß iſt nur ein Hilfsmittel, um wirklich auch im Schlaf eine Rich⸗ tung beizubehalten, indem man nicht viel anzuviſte⸗ ren, ſondern nur nach einer Zahl einzuſtellen braucht. Und ſchließlich die Rechts⸗ und Hochwerte im Plan⸗ zeiger, die früher Geheimnis der höheren Artillerie waren, die bringe ich Ihnen auch noch bei.“ „Wie bewähren ſich denn die Mann⸗ heimer Großſtädters“ „Je nachdem. Sie kapieren das Theoretiſche vom Kartenleſen ſehr bald, ſind auch ſportlich meiſt auf der Höhe, und halten durch. Aber die Augen haben offenbar gelitten; denn beim Schießen, bei Gelände⸗ beſchreibung, Tarnen, Entfernungsſchätzen, da ſind die Männer vom Lande und aus den Vorſtädten beſſer dran. Ein Signal für alle die, die in der Stadt leben, ihre freie Zeit im Odenwald oder in der Pfalz zu verbringen.“ „Wieviel Stunden von den 120 werden denn für die Praxis im Freien verwendet?“ „Ungefähr 40. Es iſt zwar wenig, aber es iſt ja viel, was den Männern beigebracht werden muß, Wo muß man ſich und wir hoffen ja immer, daß der Lehrgang auch ein Anreiz zu perſönlicher Weiterarbeit iſt, daß da ein gewiſſer Kontakt mit der Natur wieder hergeſtellt wird, und nun die Liebe zu ihr von ſelber entbrennt. Jedenfalls haben wir öfter die Erfahrung machen können, daß die Leute wieder anfingen zu wandern und hinauszufahren.“ „Worin kann denn ſo eine Uebungsprüfung be⸗ ſtehen?“ „Nun wir nehmen z. B. an, der Gegner ſteht mit gutem Sichtfeld an einem Abhang. Der Kandidat bekommt eine mündliche Meldung, ſagen wir:„10.20 Uhr fünf feindliche Reiter auf der Straße Waldhof. Käfertal, ſchnellreitend, Richtung Südoſt, geſichtet.“ Die Meldung muß nun von unſerem Mann aus der Deckung um mehrere Hügel herum, wo Stationen liegen, ſo gebracht werden, daß er möglichſt nicht ein⸗ geſehen wird, oder wenn ſchon, dann ſo kurz, daß der Feind nicht zum Schießen kommt. Auf allen Statio⸗ nen Kreuzverhör und Fragen. Hauptſache, er ver⸗ gißt die Meldung nicht. Glauben Sie, daß das warm hält und Spaß macht?“ „Sicher, aber.“ „Ach wat, kein Aber mehr. Wer geſund iſt und Zeit hat, der ſoll mitmachen. Man wird ärztlich unterſucht, und es koſtet nichts. Das gibt es nicht alle Tage. Das S A⸗ Sportabzeichen iſt vom Führer geſtiftet, nicht als Ehrenzeichen, ſondern als Lei⸗ ſtungsabzeichen für die Beſten unſeres Vol⸗ kes; über eine halbe Million Volksgenoſſen hat es bereits erworben, dieſen Winter können wir noch ein paar Hunderttauſend dazu gebrauchen. Ich für mein Teil will allerdings froh ſein, wenn ich die 100, die ich hier auf dem Tiſch liegen habe, heute abend noch fertigmachen kann.“ Und dann wandte er ſich wieder mit einem Ruck ſeinen grünen Heftchen zu. Dr. Hr. 10 Schutzregeln für Geſchäftsunkundige 1. Je günſtiger und verlockender ein Angebot er⸗ ſcheint, dͤeſto vorſichtiger beurteile man es. Niemand kann heute etwas verſchenken. Namentlich Ehe⸗ frauen ſollten ſehr vorſichtig bei der Aufgabe von Beſtellungen an der Haustür, wie überhaupt bei Ab⸗ ſchluß von Verträgen in Abweſenheit der Ehemän⸗ ner ſein. 2. Man leiſte unter Verträge keine Unter⸗ ſchrif t, ehe man dieſe Verträge genau durchgeleſen und verſtanden hat. Umfangreichere Vertragsfor⸗ mulare laſſe man ſich vor Unterſchriftsleiſtung aus⸗ händigen und ſtudiere ſie im Hauſe oder beſpreche ſie mit ſach⸗ und rechtskundigen Perſonen(Rechtsan⸗ wälten) oder Stellen(NS⸗Rechtsbetreuungsſtellen). Mündlich gemachte Verſprechungen, die nicht in dem Beſtellzettel oder Vertragsformular ſtehen, laſſe man ſich ſchriftlich beſtätigen. 5 3. Nichtkaufleute ſollten keine Verträge unter⸗ ſchreiben, in denen ein Gerichtsſtand vereinbart iſt. Der geſetzliche Gerichtsſtand iſt der Wohnſitz des Beklagten. Man achte ſtets darauf, ob in einem Vertragsformular(Auftragsſchein) etwas von einem Gerichtsſtand geſagt wird. 4. Bei Klagen vor einem auswärtigen Ge⸗ richt muß man auf alle Fälle vertreten ſein. Kann man ſich die Inanſpruchnahme eines Rechtsanwalts nicht leiſten, wende man ſich an eine parteiamtliche NoS⸗Rechtsbetreuungsſtelle oder hole ſich rechtzeitig bei der Deutſchen Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen, Hamburg 36, Klopſtockſtraße 28, Rat. 5. Das Eingehen von Verbindlichkeiten durch Unterſchreiben von Wechſeln kann für Perſonen, die die Bedeutung eines Wechſels nicht kennen, ſehr ernſte Folgen haben. Man achte des⸗ halb darauf, ob ein zu unterſchreibendes Schriftſtück die Bezeichnung„Wechſel“ trägt. 6. In Fällen, in denen Vorein zahlung von Geloͤbeträgen verlangt wird, ſei man doppelt Einarbeitungsfriſt für langjährig Erwerbsloſe Im Laufe der Zeit ſind die volltauglichen Arbeits⸗ loſen in immer ſtärkerem Maße herausgeſucht wor⸗ den, ſo daß ſich bei dem Reſt häufig bei Wiederein⸗ ſtellungen Schwierigkeiten ergeben. Der Präſident der Reichsanſtalt befaßt ſich in einem Schreiben an die Reichswirtſchaftskammer eingehend mit den Gründen ſolcher Schwierigkeiten, die teils an man⸗ gelndem Willen, teils an ſchlechtem Geſundheits⸗ zuſtand, teils aber auch an hohen Anforderungen der Unternehmer lägen. Es werde vielfach vergeſſen, daß es ſich bei dem Arbeitsplatzaustauſch und der Re⸗ gelung des Arbeitseinſatzes nicht um vollwertige, ein⸗ gearbeitete Fachkräfte handele, ſondern um zuſätzliche wartezeit oder Sperrfriſt verſprechen. vorſichtig. Man laſſe ſich, wenn man Vorſchüſſe leiſtet, ſchriftlich beſtätigen, daß im Falle der Nicht⸗ gewährung der verſprochenen Leiſtung die Vorſchüſſe unter Abzug der baren und genau nachgewieſenen Auslagen erſtattet werden. 7. Wer Darlehen in Anſpruch nehmen will, tue dies nur, wenn er einen guten Bürgen ſtellen oder Sicherheiten nachweiſen kann, deren Wert die beantragte Darlehensſumme um ein Mehrfaches über⸗ ſteigt. Von Vermittlern laſſe man ſich vor Vertrags⸗ abſckluß die Geldgeber nennen und ziehe Erkundi⸗ gungen ein. 8. Wer ſofort Geld braucht, kann dieſes nicht durch Abſchluß eines Zweckſparvertrages er⸗ reichen. Keine reelle Sparunterſtützung kann Dar⸗ lehen in„kürzeſter Zeit“ nach Ablauf der Mindeſt⸗ Wie lange geſpart werden muß bis zur Auszahlung des Dar⸗ lehens, kann und darf weder die Zweckſparunter⸗ nehmung noch ein Vertreter genau vorausſagen, da dies größtenteils von der„Höhe und Pünktlichkeit der Sparzahlungen“ abhängig iſt. Außerdem ſind Terminzuſagen eine ſtrafbare Abweichung vom Ge⸗ ſchäftsplan. 9. Stellenangebote gegen Kautions⸗ leiſtungen ſind häufig gefährlich. Man keiſte unter keinen Umſtänden Barkautionen, ſondern leiſte die Kaution durch ein geſperrtes Sparkaſſen⸗ buch oder ſchütze den Arbeitgeber vor Verluſten durch Abſchluß einer Kautionsverſicherung. 10. Bevor man mit unbekannten Firmen in Ver⸗ bindung tritt, hole man ſich Auskunft ein.„Vor⸗ getan und nachbedacht hat manchem ſchon viel Leid gebracht.“ Ueber Firmen, hinſichtlich deren der Ver⸗ dacht des Schwindels begründet erſcheint, erteilt Auskunft die Deutſche Zentralſtelle zur Bekämpfung 9 55 Schwindelfirmen, Hamburg 36, Klopſtockſtraße 1. 28. Hilfskräfte, zum Teil um langfriſtig Erwerbsloſe und unterernährte Volksgenoſſen, deren Kör⸗ per ſich erſt auf die neue Lebensweiſe und Tätigkeit allmählich einſtellen müſſe. Wollte man von ihnen überall ſofort Volleiſtungen verlangen, dann wäre jedes Arbeitsbeſchaffungsprogramm undurchführbar. Bei verſtändiger Anlernung und menſchlichem Ent⸗ gegenkommen ließen ſich dagegen gute Leiſtungen er⸗ reichen. * Einſchaltung der NS in die Gewährleiſtung des Hausfriedens. Die in Mietsangelegenheiten vor den NS⸗Rechtsbetreuungsſtellen als Güteſtellen auf entſprechenden Antrag anberaumten Gütever⸗ handlungen dienen dem Zweck, die zwiſchen Ver⸗ 1 mieter, Mieter und Untermieter erwachſenden Strei⸗ tigkeiten gütlich zu bereinigen und langwierige und koſtſpielige Prozeſſe im Intereſſe der Befriedung der Volksgemeinſchaft zu vermeiden. Das Amt für Rechtsbetreuung der NS hat durch Rundſchreiben angeordnet, daß zu dieſen Güteverhandlungen auch ein Vertreter der NSV zur Beratung und Mitwir⸗ kung herangezogen werden ſoll, der auf Grund ſei⸗ ner Kenntnis der perſönlichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Beteiligten in der Lage ſei, die gütliche Sicherung des Hausfriedens beſonders zu fördern. Wadi mchie Sie cicli dle Welli aachiloeiulali o Scl? Gehen Sie doch zu Neugebauer, dem großen Textil⸗Spezialgeſchäft, an den Planken. Betrachten Sie die 18 Schaufenſter, die zu den gepflegteſten Mannheims gehören. Fahren Sie mit dem Fahrſtuhl ins oberſte Geſchoß. Beſichtigen Sie die Ausſtellung neuzeit⸗ licher Teppiche und Gardinen. Sie fin⸗ den viele praktiſche und wertvolle Geſchenke. Für das Heim einen neuen Teppich oder eine Brücke. Oder eine neue Chaiſelonguedecke, ein elegantes Kiſ⸗ ſen, einen Fellvorleger oder einen Wandſchoner. Soll es etwas perſönlicheres ſein, ſo raten wir, ins⸗ beſondere bei Herren, die viel reiſen, zu einer warmen Reiſedecke oder einem pelzgefütterten Fuß⸗Sack. Eine Treppe tiefer finden Sie eine Ausſtellung moderner Kleider und Morgenröcke. Groß iſt auch hier die Auswahl, doch erleichtern überall die ſichtbar angebrachten Preiſe und freund⸗ liche Bedienung die Entſcheidung. Im 2. Geſchoß entzückt eine Ausſtellung neu⸗ zeitlicher Handarbeiten. Wenn auch im Allgemeinen die Handarbeiten nur fix und fertig gearbeitet auf den Tiſch kommen, ſo gibt es doch Viele, die zu Weihnachten nur das Material ſchenken. Gerade Frauen und Mädchen, die gerne Handarbeiten machen, freuen ſich beſonders, wenn ſie zu Weih⸗ nachten die Wolle zu einem eleganten Pullower, einer warmen Strickdecke, oder ein vorgezeichnetes elegantes Gedeck mit Material, uſw. erhalten. Eine Ansſtellung eleganter Damen wäſche, reizender Baby ⸗ Artikel feſſelt im Zwiſchengeſchoß. Aber auch die vielen, bequemen und formſchönen Polſterſeſſel und Liegemöbel (Couch und Chaiſelongue) und die gediegenen Woll⸗ ſowie die vornehmen Daunendecken, die Sie dort finden, bieten die Möglichkeit, praktiſch und wertvoll zu ſchenken. Im Erdgeſchoß ſind verſchiedene Ausſtellun⸗ gen, z. B. Stoffe, Modewaren, Handſchuhe, Herren⸗ artikel, Strümpfe uſw. 1 Sie haben alſo die Möglichkeit, in aller Gemütsruhe, unbehindert und unbeläſtigt eine außerordentlich große Zahl praktiſcher, wertvoller Weihnachts⸗ geſchenke zu beſichtigen, Preis und Ware zu ver⸗ gleichen und Ihre Entſcheidung zu treffen. Wollen Sie darüber hinaus beraten ſein, ſo brauchen Ste ſich nur an eine Verkäuferin zu wenden. Jede ein⸗ zelne freut ſich, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite ſtehen zu dürfen. Und wenn Sie trotz alledem nicht ganz das getroffen haben, was der Beſchenkte ſich ge⸗ dacht hatte, dann iſt das auch nicht ſchlimm; Neu⸗ gebauer iſt auch bei Umtauſch nicht kleinlich. Sie werden ſich bei Neugebauer immer als ein gern geſehener und geſchätzter Kunde fühlen. vageo kal encles Sonntag, 15. Dezember Nationaltheater:„Der Bettelſtudent“, Operette von Carl Millöcker, 14.15 Uhr.— Abends: Miete Eg, Sondermiete E 5, in neuer Einſtudierung„Hänſel und Gretel“, Mär⸗ chenoper von Engelbert Humperdinck, hierauf in neuer Einſtudierung„Coppelia“, Ballett von Leo Delibes, 20 Uhr. Rosengarten:„Wenn der Hahn kräht“, Komboſe von Auguſt Hinrichs, 19.30 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Maler der Weſtmark von Kobell bis Slevogt. Harmonie, D 2, 6: Leica⸗Bildſchau. Tanz: Ballhaus, Clou, Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tonz. Lichtſpiele: Univerſum:„Künſtlerliebe“.— Al ham⸗ bra:„Die ganze Welt dreht ſich um Liebe“. Scha u⸗ burg:„Im weißen Rößl“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wilöpfad zur Reichsautobahn. Die deutſche Weinſtraße. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Moderne Kunſt. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 1 Uhr, Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchousgab⸗ 10.80 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr Leſehalle geöffnet von 19.80 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr Jugendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. — Morg enmöntel* HHausſd cken 1 1 K 20011 NMEIZEIKH 6, 3 kingang Enge planken 5 88 Schlafanzüge“ Decbenucher. ecken- Cneschen el tagen Seite Nummer Nene Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ansgase Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 18. Dez. 1888 Erlausdles aus der sendeslelle Von Dr. W. Hochſchild, Sendeleiter der Sendeſtelle Baden „ über, meine Herren, Ste ſind doch ein kul⸗ tmurelles Inſtitut. Sie ſollten mehr Beethoven⸗Sin⸗ fſonien in Ihr Programm aufnehmen. Man kann doch als muſikaliſch gebildeter Menſch verlangen, daß man am Abend zur Entſpannung eine Muſik hört, die einen im tiefſten Innern packt, ſo daß man den Alltag darüber vergißt.“ „Jawohl, gnädige Frau, Sie haben durchaus recht, daß eine tiefgründige Muſik, insbeſondere aus den Meiſterwerken unſerer Klaſſiker, die Menſchen viel tiefer in innerſter Seele ergreifen kann, als dies bei der Unterhaltungsmuſik der Fall iſt, die wir vorzugsweiſe pflegen. Sie überſehen aber 50 Rrrrr(Telefon)„Hier Sendeleitung Baden.. wie bitte... Sie beklagen ſich über das letzte Meiſterkonzert. zu ſchwer?.. keine Opus⸗Muſik mehr— aber ich bitte Sie,. leichtere Sachen.. Unterhaltung am Abend.. mehr hei⸗ tere Sendungen. Volksmuſik jawohl, Herr Müller, wir wollen Ihre Wlülnſche nach leich⸗ terer Muſtk gerne berückſtchtigen.... ſo— die Operettenſängerin hat Ihnen gut gefallen, das freut uns, wir werden ſie wieder bringen. Vielen Dank für Ihren Anruf. Heil Hitler!“ „Sie hören, gnädige Frau, daß dieſer Hörer ge⸗ 22 rabe das Gegenteil von Ihnen will. Aber nicht nur dieſe Hörer. Sehen Sie ſich einmal die Zu⸗ ſchriften an, die wir bekommen. Hier wünſcht einer mehr geſprochenes Wort, mehr Hörſpiele, ein anderer ſchreibt uns ganz energiſch, wir verbitten uns das ewige literariſche Zeug, wir wollen mehr Muſik hören. Wieder ein anderer beklagt ſich, wo bleibt der natlonalſozlaliſtiſche Rundfunk, wozu bezahle ich meine Rundfunkgebühren, wenn ich krotz⸗ dem noch in Verſammlungen laufen muß; ein an⸗ derer droht uns mit der Kündigung, wenn die Un⸗ terhaltungskonzerte andauernd mit politiſchen Nach⸗ richten unterbrochen werden. Ein anderer klagt über die endloſen Nachrichten, wieder ein anderer ſagt uns, nun habe ich extra meine Zeitung abbeſtellt und mir einen Radio gekauft, ich muß nun aber auch verlangen, daß ich jetzt ausführlicher mit Ta⸗ ges⸗ und Sportnachrichten bedient werde.„Was würden Sie nun an unſerer Stelle tun, gnädige Frau?“ Antwort: Verlegenes Schweigen. Liebe Hörer, wir machen es euch ja ſo leicht und bringen euch ein buntes Programm, teils ernſter, teils leichterer Art. Ihr braucht doch nur in eurem Programmheft nachzuſehen und euch die Sendun⸗ gen auszuſuchen, die euch intereſſtieren und eurer augenblicklichen Stimmung entſprechen. Wir würden ja gerne noch weiter gehen und auch für kleinſte Empfangsgeräte gleichzeitig von mehreren Sendern verſchiedene Programme zur Auswahl bringen. Auch dieſem Bedürfnis wird die Reichspoſt im Laufe der Zeit ſicher gerne entſprechen, nachdem die techniſche Entwicklung insbeſondere auf dem Ge⸗ biet der Kurzwelle Vorausſetzungen hierfür bereits geſchaffen hat. Solange wir auf unſer gegenwärtiges Sender⸗ netz beſchränkt ſind, bitten wir euch, auch einmal dar⸗ über nachzudenken, was denn eigentlich der Zweck und die Aufgabe des Rundfunks iſt. Zu⸗ nächſt: Der Rundfunk iſt kein Konzertſaal⸗ oder Theatererſatz, ſeine Aufgabe beſteht nicht darin, Kon⸗ zerte oder Theaterſtücke zu übertragen und damit den Hörern die Bequemlichkeit zu ſchaffen, daß ſie beim Klang der Meiſterſinger ihr Abendbrot ver⸗ zehren oder jeweils auf den Paukenſchlag der be⸗ kannten Haydn⸗Sinfonie beim Skatſpiel den höch⸗ ſten Trumpf lautſchallend auf den Tiſch klopfen kön⸗ nen. Sinfoniſche und anſpruchsvollere Kammermuſik verlangt eine Sammlung des Hörers, eine feier⸗ liche Stimmung und feſtliche Raumgeſtaltung, die ſich bewußt von der alltäglichen Umgebung unterſchei⸗ det, wie ſie nur der Konzert⸗ oder Theaterſaal ver⸗ mitteln kann. Solche Stunden ſind feſtliche Abende, künſtleriſche Leckerbiſſen, aber keine Alltagskoſt. Eine tägliche oder gar mehrmals tägliche Wieder⸗ holung derartiger Sendungen würden ſie herabwür⸗ digen. Der Rundfunk hat im weſentlichen die Auf⸗ gabe, ſolide Hausmannskoſt zu liefern, d. h. eine edle Unterhaltung zu pflegen, die dem Hörer insbeſondere am Feierabend gute, aber leicht ein⸗ gängige Muſik⸗ oder Wortſendungen ins Heim brin⸗ gen ſoll, um allen Hörern nach des Tages Mühen Entſpannung zu bieten. Neben Meiſterkonzerten, die auch verwöhnteſten Anforderungen entſprechen, ſtehen deshalb volkhafte Hetmatſendungen, in denen auch der Humor gepflegt wird. Ausſchnitte aus dem Kulturkreis unſerer verſchiedenſten deut⸗ ſchen Volksſtämme, die deren beſondere Eigenart be⸗ tonen, werden von den verſchiedenen Sendern aus⸗ getauſcht und verbinden ſo die Menſchen aus Nord und Oſt mit denen im Süden und Weſten des Rei⸗ ches. So iſt gerade der Rundfunk dazu berufen, eine Brücke über weiteſte Entfernungen zu ſchlagen und eine wahre Volksgemeinſchaft aller Deutſchen im gemeinſamen Erlebnis der mannigfaltigen und unendlich reichen deutſchen Kulturgüter zu fördern. Rundfunk iſt ein Lebensbedürfnis für jeden, der deutſche Gemüts⸗ und Geiſteswerte in ſein Leben einbeziehen will. Der Rundfunk ſoll Freude in jedes deutſche Haus tragen. Damit wird Rundfunk⸗ hören aber auch zur nationalen Pflicht eines jeden, der ſich als Glied der großen deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft fühlt. eee barer, Mir erkämpfen den Polksfunk! Als der Führer am 30. Jannar 1933 die Macht in Deutſchland ergriff, da nahm der Nationalſozia⸗ lismus auch Beſitz vom Rundfunk und ſtellte ihn mitten hinein in das große Werden der Nation. In der Nacht dieſes 30. Januar erlebten Millionen deutſcher Volksgenoſſen die ſpontanen Kundgebungen vor ber Reichskanzlei, den Aufbruch Deutſchlands. Dieſes Erlebnis war möglich, weil der Rundfunk zum erſten Male dem ganzen deutſchen Volke gehörte. Damit begann die nationalſozia⸗ liſtiſche Entwicklung dieſeg techniſchen Wunders. Von Stund an arbeitete der Rundfunk im Dienſte des erwachten deutſchen Volkes. Seitdem lebt er im Volk und mit dem Volk. Er iſt nicht mehr für die dekadenten Genießer einer liberaliſtiſchen Zeit be⸗ ſtimmt. Er iſt geworden, wozu er eigentlch von An⸗ beginn an berufen geweſen wäre: Zum Herold, zum Rufer für die Volksgemeinſchaft, z um Mie ein Rundfunkgerät entsleht Einige Arbeitsplätze im Montageſaal Ein Transportband bringt die einzelnen Teile zu den zweckmäßig ausgeſtatteten Arbeitsplätzen und exleichert glelchzeitig die Weitergabe an den nächſten Platz. W Hier werden die Transformatoren vor ihrem Einbau auf ihre elektriſchen Werte geprüft Damit dieſe ſchwierigen Prüfungen keinen Aufenthalt verurſachen, hat man leicht zu bedienende Prüfe enrichtungen gebaut. Vermittler ber kulturellen Güter dieſes Volkes an alle ſeine Glieder. Er iſt nicht mehr Luxusfunk, er iſt Volks funk im wahrſten Sinne des Wortes. Der deutſche Menſch verſtand dieſe Eutwicklung und er dankte dem Rundfunk, indem immer mehr Volksgenoſſen auch Rundfunkhörer wurden. Heute kann das nationalſozialiſtiſche Deutſchland mit Stolz feſtſtellen, daß ſeine Nundfunkhörerzahl, der kulturellen Bedeutung einer Großmacht ent ſprechend, ſtändig im Steigen begriffen iſt, daß es ſeit dem 1. Jannar 1933 ſeine Hörerzahl faſt verdoy⸗ pelte. Arbeiten wir daran, daß die Erkenntnis von der Bedeutung des Rundfunks, von ſelner Notwendigkeit, immer ſtärker durchdringt. Jeder deutſche Volksgenoſſe muß Rundfunkhörer werden! gez.: Schmid, Gaupropaganda⸗ und Landesſtelleuleiter des Landes Baden. Was hören wir? Montag, 16. Dezember Reichsſender Stuttgart? d ren .30: Frühkonzert.—.15: Frauenfunk.— 10.15: Schul⸗ funk.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Schloß konzert aus Hannover. 14.00: Allerlei von Zwei bis Drel. 15.00: Wiederſehenskeiern alter Frontſoldaten.— 16.00: Heitere Mufit am Nachmittag.— 17.00: Nachmittags konzert. — 18.90: H⸗Funk.— 10.00: Johannes Brahms.— 1045: Erzeugungsſchlacht.— 20.00: Nachrichten.— 20.101 Beel⸗ hoven, ein Künſtlerſchtckſal.— 22.00: Nachrichten.— N. 90 Waldesluſt. Bunte Melodienfolge. 28.23: Sibelius Konzert.— 24.00: Symphonie⸗Konzert. Deutſchlaudſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Grundſchulfunk. — 11.30: Für die Landfrau— 11.40: Bauernſunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 18.00: Glückwünſche. 14.00: Aller⸗ lei.— 15.15: Baſteln und Bauen.— 15.35: Fürs Jia volk.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 16.80: Gedichte von Chr. Morgenſtern.— 17.50: Reiſe ins Schlaraffenland. — 18.00: Violine und Klavier.— 18.80: Der Kampf um Arbeit.— 18.45: Der Jazz in der Tanzmuſik.— 20.10: Viel Etebe und kein Geld.— 21.00: Oeſterreichiſche Chor⸗ muſtik.— 22.30: Kleine Nachtmusik.— 28.00: Tanzmuſik. 2gEHοs IN LEISTUNG ONO SHL 9 SISNMENS 3 ROHREN-SCHNTUUE RN 2482 . Werde to t Noten vononcung bell Vorfühtung bel alien Fachgeschäften 2 Besuchen Sie D 7. 23, Heidelberger Straße Nuno ful Auluuu bitte unsere Vor führungsräume, Sie finden dort eine reichhaltige Aus- wahl moderner, bewährter Geräte in allen Preislagen unter fachmännischer Beratung. Nfuiun lu lieol Spezialabieilung fur Radio Moni noi lob uu erweckt Freude. die viele Weilh. nachten Über- dauern wird. Telephon 28087 fuadluch Uhlandstr. 28 Feraruf 32231 bildel Had lo- Apparate Aud 8. Unerhallend! Krattvrerstärker- Anlagen Deshalb Elektromedlzinlschs Apparate Elektrisehe He lz und Rau Soor eim Getöl! Kochapparats 10314 Ing. 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Den den Berg Schüſſe des Wage ſchwer. D ſuhme im Sin Uhr wurd ungen N Eingen tötet. 1 urſacht hal R Hem vor dem erbaute C Straße un der Oſtſeit iſt ebenfall Der le. periode fü lung der ft hauszechere klagebank Steiger 22. Oktober zu Ruchhei herumulkte ſetzte, als abendſtunde Straße ſtel mal das 2 zweitenmal geklagte un Ehrhardt u kopf hinau ihn fallen ter um de fanden ſpä Verbringur Dort iſt El In der Wberſprüg Angeklagten das Gutach wieſen, daß . 7 — 1 ee eee 8 schen Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1935 5 N a Sgab. Seite 5 N und e. g Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 577 dern. 8 „der 8 Aus Vad. 1 us Baden Brief aus Stutt Nachbargebiete funk⸗ 15 Kreisleiter Fried f 8 ri 2 2* 7 olke„ Feleörich Weiterer Ausbau der Krankenhäufer— Stuttgart wächſt immer noch Die Raulch- Serie bricht nicht ab! eiter der Wemheimer Bezirksſparkaſſe Wieder richtete ein alkoholiſterter Fahrer Miniſterpräſident Köhler bel der Amtsübernahme A d AStitigert, 13. Dezember. e 5 1 5 95 7 1 1 1 zurück. Das Unheil an anweſend uttgart hat auf dem Wege zum Aus bau ſei⸗ ſi nge die böchſten Zahblen im gan⸗ h. Lud wigshaf art 1 f g g e n, 14. Dez. Ein betrübliches ner Spitäler zu V n zen Reich. Ser ſtark wird die Schulwahl von 8 nei ö 1 ö „ etapein 14. Ded, der bishercde Director wichtige Etappe eig i dee Sunbehebam: der ſozialen Stelen des Elternhauſes bree det a ee eee 90 N Bickel, trat in den Rube⸗ menſchule iſt mit einem Aufwand von rund 390 000 deutlich auch von der Kinderzahl der Familje. In Fetz a e 1015* 211 7e kaut Im Jahre lol übernahm er die Stelle des Mark für die Funere Abteilung des Katharinen. den einfacheren ſozlalen Schichten werden die Kin. Fällen berauſchten Kraftfahrzengſäh⸗ damallgen Kaſſenrechners Kraft. Seine viel⸗ ßoſptalg nun er Fuß der um ſo ſeltener in die höhere S ſchick, e reien ber Führerſchein entzogen werden I Erfahr 57 5 5 8 el hoſpitals umgebaut worden. Der Bau lag günſtiger⸗ öder dle Familie. Dune e ute geit en e mußte.- Der jüsgſte derartige Ful ergab ſich geſter deſes feltisen Erfahrungen, die ſich der Scheidende im weiſe neben den bisherigen Krankenbautken. Ein größer die Familie iſt. Damit erhalten— was ſehr F i weht Laufe ſeiner langen Tätigkeit als Sparkaſſenfach⸗ Teil des Gartens des Krankenhauſes fand Verwen⸗ bezeichnend iſt— insbeſondere die Realſchulen einen mittag gegen 12.30 Uhr, als der Lenker eines Laſt⸗ 5 kann erworben hatte, kamen ihm bei Uebernahme dung für einen Neubau der Hals-, Naſen⸗ und ſebr hohen Hundertſatz von Schülern 1 i e ee ee e 135 eimer grelas, Deuung in Weinheim ſehr zuſtatten. Ohrentlinit, der ebenfalls ſchon im Rohbau vollendet aus Ene und Zwelkinder familien; eine We e ae e dieſe Nun überläßt Direktor Bickel ſein Amt dem Kreis⸗ iſt und im Laufe des nächſten Jahres wird bezogen Klaſſe 1 einer ſolchen Schule hatte nicht weniger als Wohnwagen auffuhr Durch den Zuſammenſtoß ging ndem leiter Friedrich, der ebenfalls reiche Erfahrun⸗ werden können. Auch der Umbau der Hebammen: 4,7 v. H. ihrer Schüler aus Einkinderfamilien. Die ein Fenſter des Wohnwagens in Trümmer, außer⸗ pbrer zen auf dem Gebiet des Sparkaſſenweſens beſitzt. ſchule kommt ſaſt einem Neubau gleich. Das vor Unterſuchungen ergaben auth, daß die Schulleiſtun⸗ dem wurde ein Rabioapparat in Mitleidenschaft ge⸗ Anläßlich der Amtsübernahme fand im ge⸗ handene Mauerwerk wurde durch Stahlſtützen, die[gen der erfaßten Schüler ſo aut wie volſtändig durch zogen. 1 Imückten Stadtratsfaale eine Feier ſtatt, bei der bis auf das Fundament reichen, verſtärkt, der Gang ibre geistigen Erbanlagen beſtimmt werden und nicht Wer Kater des Laſtkraltwagens kümmerte ſich Hland Oberbürgermeiſter Huegel beſonders Miniſterpräſi⸗ zwiſchen den Krankenräumen wurde verlegt und durch die Einflüſſe ihrer ſozialen Lage. e„„ rzahl. dent Köhler und Kreisleiter Friedrich begrüßte. In außerdem noch ein weiteres Stockwerk aufgeſetzt. Erhebungen über die Familiengröße zeigten e end ſelner Anſprache hob er die ausgezeichneten berufe[Gegen Süden wurde entlang des ganzen Gebäudes eine bezeichnende Entwicklung. d 1 5 die i Eigenſchaften des eine Liegeterraſſe neu geſchaf en. Die fünf Kranken--Der Geburtenrückgang, der in der höchſten ſozialen Die Grenzyfähle fallen Sche 12 1 7 ee anderen ſtationen umfaſſen rund 100 Betten. Das Kranken⸗ Schicht in der verfloſſenen Syſtemzeit zuerſt ein⸗ Im Bezirk Trier Seite em eiten den N in feinen neuen(haus iſt natürlich aufs modernſte ausgeſtattet. Vor ſetzte, hatte nacheinander in ſteigendem Maße auch 4 0 3 175 5 Tätigkeitsbereich alles Gute. Kontrolleur Zeilin⸗ allem auch die Bäderabteilung.— Die Olgaheil⸗ die einfacheren Schichten erfaßt, ſo daß zur Zeit der„ Bezirk Trier fanden ſich ger ſprach im Auftrage der Gefolgſchaft. Miniſter⸗ an ſt alt— das Stuttgarter Kinderſpital— iſt eben⸗ Unterſuchung 85 alſo vor der Machtübernahme durch bis heute noch an der ehemaligen Landesgrenze bräſident Köhler dankte dem ſcheidenden Direktor falls erweitert worden. Jedes Stockwerk erhielt den Nattonalſozialismus— die Kinderzahl in der zwiſchen Preußen und der bayeriſchen Pfalz im Bickel für die geleiſtete Arbeit. Dann beglückwiünſchte ſeine eigene heizbare Liegehalle. breiten Maſſe der Bevölkerung Stuttgarks, insbe⸗ Kreis Baumholder einige Grenzpfähle, die den 0 A ſeiner 1 zum* 1 im einfachen Mittelſtand und bei den gelern⸗ 0000V0TVT0T00bTbTTbbbb—.— Dir r u etonte, daß dieſer auch weiterhin ſeine Nach bem in di; ten Arbeitern, auch bei den ungelernten Arbeiter* JFF 5 1. N ieſen Tagen erſchienene! 6 N- gelernten Arbeitern e! 9 5 ganze Kraft zum Wohle der Bezirksſparkaſſe ein⸗ e 21 f 1% enen neben nieder war an in der höchſten ſozialen viele ani Lentliin f aß es ſehen moge. Stuttgart jetzt 428 48 Einwohne Schlecht. oſolnt gerechnet hatte die Gebur⸗ d erſeſer Kees un Bac 80g woe ape 150 g„ E 1 tenzahl Stuttgarts 1933 höchſtens die Hälfte deſſen atbsitet, nervös, denn; Quick.Lezithin. RA. 1. 20. KPotn. U. Otog. rdoßy⸗ 1 Ki ſch 5 und einen Umfang von über 13 528 Hektar mit über betragen, was zur zahlenmäßigen Erhaltung der eee eb Fenn. re Müden a% Swei Kinder ſchwer verbrüht 27 900 Gebäuden, durchzogen von 1725 Straßen und Stadt notwendig geweſen wäre. So ſeuerte das.. 4 FE= 8 1 r 7 5 7 4 47 ſelner. Wenn ein Zigeunerwagen der Berg hinnnterrollt 20 800 de 800 100 Jahren hatte Stuttgart erſt Volt damals dem ſicheren Untergang entgegen. Man ſchwarzen preußiſchen Adler mit der Aufſchrift Jeber e Wertheim, 14. Dez. Zwif A g nwohner. Die Stadt iſt auch in den letzten braucht nicht zu betonen, daß die Verhältniſſe im„Freiſtaat Preußen“ zeigten. In der Nähe der Ort⸗ f im, 14. Dez. Zwiſchen Wertheim und Jahren noch ſtark gewachſen. Nicht unintereſſant iſt, neuen Staate ſich inzwiſchen wieder weſentlich ſchaften Haupersweiler und Herchweiler wurden rden! Lohr brach ein Pferdchen, das einen Zigeunerwagen daß allein im letzten Jahr 41200 Wohnungs⸗ und ändert haben. Vom volksbiologiſchen a dieſer Tage die letzten Ueberreſte der für die Ent⸗ eine 8 hinauſziehen mußte, ermattet zuſam⸗ 18 500 Geſchäftsänderungen vorgekommen ſind, daß aus erwähnenswert iſt noch die Feſtſtellung daß ſich wicklung des Reiches ſo verhängnisvollen Klein⸗ 3 er ee rollte wieder rückwärts etwa 1200 Häuſer ihren Beſitzer gewechſelt haben, damals die am wenigſten wertvollen Teile der Be⸗ ſtaalerei entfernt. Zur Erinnerung an eine durch en 5 425 0 Anprall fiel eine über 1000 Häuſer neu erſtanden ſind und ſchließlich völkerung immer noch am ſtärkſten vermehrten. den Nationalſozialismus überwundene Zeit und 12 5 3 155 0 1110 W aſſer vom Herd 125 Straßen neu errichtet oder umbenannt wurden. Stuttgart hat zwar keinen Markusplatz wie in zum ſteten Gedenken an das große Einigungswerk 5 85 8875 1 bs zwei Kinder. Ein Stuttgarter„Wegweiſer iſt im Jahr 1830 Venedig, aber auch viele wilde Tauben, die zu des Führers werden die alten Grenzpfahle im ſcwer.. 17 elden Weklesten Kinder fanden Auf⸗ erſtmals als eine Privatarbeit erſchienen. Es war Hunderten in den altertümlichen Bauten beim Schil⸗ Schulhaus zu Herchweiler aufbewahrt. ſahnte im Krankenhaus. 1 n 1195 5 0 b e Büchlein. 1 7 0 und vor allem in der Stiftskirche niſten. Es 3. Das erſte Stuttgarter Adreßbuch haben zwei iſt darüber nicht alles ſo erfreuf, wie die Tlerfreunde Riedroden erhält ein f Singen. 5, 14. Dez. Abends gegen 20.80 5 in den Vabnen 1863 und 1851 die bie Tauben täglich füttern. Der Tauben miſt ſchä⸗ 5. 5 hält ein Rathaus f n Al Uhr wurde bei der Unterführung am Bahnhof Böh⸗ 11 955 4000 Seſen es ein Band in Großformat digt die Steine und macht die Bauten zudem ſehr un. 285 Erbhöfe im neuen Erbhofbauerndorf bezogen Schul⸗ engen—Nickelshauſen der 29 jährige Karl Bach aus 0 f 1 8„ anfebnlich. Dafu kommt, daß ſich die Tauben ſehr R Riedroden bei Bürſtadt, 14. Dez. Das nord⸗ tonzert elugen vom Zug überfahren und ge⸗ Intereſſante Zahlen über Schullelſtungen, raſch und ſtark vermehren. öſtlich von Bürſtadt am Rand des Lorſcher Waldes rei tötet. Ueber die Umſtände, die das Unglück ver⸗ ee Familiengröße— alſo den ſo⸗ Vor einigen Fahren hat nun die Stuttgar⸗ erſtandene Erbhofdorf Riedroden wird auch als .00: urſacht haben, iſt noch nichts bekannt. ziologiſchen Aufbau der Stadt— nannte in einem ter Polizei bie Tiere teilweſſe abſchießen Gemeinde ſelbſtändig und bekommt eine eigene on 4 Vortrag Oberregierungsrat Dr. Lotze, ein bekann⸗ laſſen, was aber bei den Tierfreunden viel Verwaltun Zu dieſem Zweck wird dort e 3 R Hemsbach, 14. Dez. Gerade noch rechtzeitig ter und verdienter Stuttgarter Schulmann. Bel den Entrüſtung hervorrief. Nun mußte man Rathau 3 thont Meisten en 155 1955 11 19 00 ab er Shri 81 1 iſt die neu⸗ Anterſuchungen wurden im Jahre 1933 rund 4500 nenerbinas wieder an eine Verringerung dem Boden wachen 80 lien an der der beltius⸗ erbaute riſtus kirche an der Adolf⸗Hitler: Schüler der vierten Schulklaſſe erfaßt. Es ergab der Zahl der Tauben denk Man i Länasſtra iber Flaße unter Dach gekommen. Ihr großer Sakker. f e e er Tauben denken. Man iſt jetzt(noch unbenannten) Längsſtraße mit der vom Bahn⸗ e 1 kommen Jor großer, auf ich, daß von 1 Knaben. H. in höhere Schu⸗ auf eine unauffälligere Beſeitigung ge⸗ würterhaus kommenden Zufahrtsſtraße, alſo in der er eite ſtehender Turm mit dem Treppenhaus len übergetreten ſind, in Alt⸗Stuttgart— alſo ohne ünf mi f 3 0 15 eee die Bord en e e e e 5 kommen. 1 5 zukünfttgen Ortsmitte. Die Bauarbeiten werden 8 8 5 chen Es wurde ein Tier fänger aufgeſtellt. Er lockt die vom Arbeitsdank ausgeführt. Vor dem Rathaus iſt Ae 8 Tiere durch Futter zu ſich heran und greift dann ge⸗ 501 15 wiſſe Exemplare heraus, die er in ſeinen mitgebrach⸗ 4 edichle 5 2 ten Sack ſteckt. Das fällt weiter gar nicht auf und 1 1 5 Den Zechgenoſſen zu Tod mißhandelt e e e e ee eee UdWꝰYI KOHler 170 2 8 man kann auf die uſtige und laute Jagerei im 20.10: Staötinnern ganz verzichten. 5 a 16 Verhandlung vor dem Frankenthaler Schwurgericht% Unrmachefmeistef- Juweller 3 f 1 8 55 d 8 05 doetheusbogen 22/25 i* Frankenthal, 14. Dez. tracht komme und demnach ebenfalls unter Anklage 1 7 1755 8 5 1 8 rh 0 e 90 hätze 5 Der letzte Sitzungstag der 6. Schwurgerichts⸗ zu ſtellen ſei. Nach kurzer Beratung veründete der[aus allen Ländern der Erde, darunter auch eine 1 85 5 i. 2 5 3 e 17 j al heriode für das Jahr 1933 war mit der Verhand⸗ Gerichtsvorſitzende den Beſchluß, daß die Verhand⸗ große Abeſſinienſa m mu ng, die jetzt 955 auen ache menden de W e 1 0 lung der folgenſchweren Auswirkungen einer Wirks⸗ lung ausgeſetzt wird. Der Haftbefehl gegen Steiger[einer Sonderausſtellung beſonders berausgeſtellt hier eine Gruppe Waldbäume hat 0 11 Aae 9 hauszecherei in Ruchheim ausgefüllt. Auf der An⸗ bleibt beſtehen. Schneider befindet ſich wegen Dieb⸗ worden iſt. Es ſind wertvolle und ſeltene Gegen⸗ In öfeſen Tagen Werde b Sſeöke lagebank faß der 21 Jahre alte Willi Helmut ſtahls in Strafhaft. 3; n een eiten bezug e b een e aaabeim der ich der e ters. Zu den Glanzſtücken gehört die Ausſtattung hellen bezugsfertig, ſo daß dann im ganzen 26 5 9 aus Ruchheim, der ſich in der acht zul a iſch⸗aheſſiniſche e 11 Anweſen bezogen ſein werden. 2. Oktober gemeinſam mit anderen im Turnerheim eines koßtiſch abeſſiniſchen Peieſters mit einem em mit dem 90 Jahre alen Gh herd!. 5 prachtvollen Hirtenſtab mit dem koptiſchen Kreuz 10 1 1 auch die 11 gebaut, das Ma⸗ herumulkte und dieſen Unfug auf der Straße fort⸗ Arteil I Offenburger Deviſenprozeß aus Silber und mit Schriftzeichen verſehen, der 5 25 iegt ſchon berett. Neuerrichtet wurde, auch es die inzwiſchen hereingebkpchene Feler⸗ i 5 12. Samtmantel der— in letzter Zeit wieder mehr⸗ eine Transformatorenſtation, ein gefälliger Klinker⸗ be den A 1 905, A d 1% Jahre Gefängnis für Dr. Haberer fach genannten— Kaiſerin Jaitu, der Gemahlin 900 0 zur Elnſetzung eines Bürgermeiſters wird 5 Straße ſtellte St. dem betrunkenen Ehrhardt zwei⸗* Offenburg, 13. Dez. In den ſpäten Abendſtun⸗ Meneliks k. mit delt Webs ee tem Silberftlig ran, 6„. e e mal das Bein, wobei dieſer hinfiel und ſich beim den des Donnerstag ging die von der Gr Unter der Fülle religiöſer Kultgegenſtände fällte] betreut. Die erſte Kartoffelernte des zweitenmal nicht mehr erheben konnte. Der An⸗ Strafkammer Offensdurg vor Ane Woche becvunen i 12 0 5 e e ee eee 1 f 5 3 0 Fir ain die d bilden 99 war, wird z. Z. Mieten ge 0 geklagte und ſein Freund Schneider nahmen nun und vertagte Verhandlung gegen den jüdtiſchen„ 1 1 e 1 1 zum Verſand bach. Ehrhardt und ſchleuderten den alten Mann über den Rechtsanwalt Dr. Max Haberer und Mitange⸗ 15405 1 5 5 Se. N 5. kopf hinaus in der Luft herum. Dann ließen ſie klagte wegen Vergehens gegen das Deviſengefetz zu 995 ö ier 5 FFVöiñs, 1 7 5 00 5 ihn fallen und entfernten ſich hierauf, ohne ſich wei⸗ Ende. Der Augeklagte wurde mittlerweile auf 0 5 2. 1 1 1. 5 J⸗Flagge auf Heilbronner Schulen zer um den alten Mann zu kümmern. Nachbarn[Grund einer Verfügung des Juſtizminiſtertums aus 3 5 5 135 1 e 1 S. 5 5 5 Heilbronn, 14. Dez. Dem Karlsgymnaſium, dem 2 anden ſpäter den Hilfloſen und veranlaßten ſeine der Anwaltsliſte geſtrichen.— Das Gericht verkün⸗ 8 1 5 1701 in 0 0 An 3[Realgymnaſium und der Oberrealſchule Heilbronn 8 4 Verbringung ins Krankenhaus nach Ludwigshafen. dete folgendes Urteil: Der Angeklagte Dr. Max. 1 ie 197 1 5 15 15. ſcdönſten wurden vom Führer des Gebietes 20(Württem⸗ . Dort iſt Ehrhardt am 16. November geſtorben. Haberer wird zu 1 Jahr 6 Monaten Ge⸗ 10 5 ſte een 0 5 115 9 ſcbönſten berg) der Hitter⸗Jugend, Sundermann, die Berech⸗ 15 In der Hauptverhandlung war Steiger geſtändig, fängnis und 3000 Mk. Geldſtrafe, im Nicht⸗ 55 15 Reet ißt geren, bie überhaupt übet tigung erteilt, im Jahre 1036 die Fahne der Hitler⸗ ö 23 Wberſprüche ergaben ſich erſt, als der Freund des beibringungsfall zu weiteren 6 Monaten Gefängnis VVVTVVVVC 1 Jugend zu hiſſen. Die in Betracht kommenden Schü⸗ 8 ungeklagten, Schneider, vernommen wurde. Durch verurtellt. Von den beſchlagnahmten 20 000 Mk. za Großſachſen, 14. Dez. Ein alter beliebter ler und Schülerinnen gehören vollzählig der Hitler⸗ endlenst 55 Gutachten zweier Sachverſtändigen wurde er⸗ werden 10 000 Mk. 1 des Reiches eingezogen.. Herr Jakob Brehm, feierte ſeinen Jugend au. — wieſen, öͤaß der Tod bei Ehrhardt oͤurch die Ver⸗] Die Angeklagte Anna Wächter wird verurteilt zu 80. Geburtstag.* Saarbrücken, 14. D a islei ger letzungen eintrat, welche die beiden, Steiger und 10 Monaten Gefängnis und 1000 Mk. Geld⸗ R Laudenbach, 14. Dez. Zur Erweiterung Ottweller, Pg. Julius 510 Der Kreisleiter e 9 N 10 2 5 g 4 f a 5„Pg. Julius Weber, iſt von Gauleiter Schneider, verurſacht hatten. ſtrafe, letztere gilt durch die Unterſuchungshaft als der Entwäſſerungsanlagen zwiſchen Hep⸗ Bürckel mit der gleichzeitigen kommiſſariſche Lei⸗ Der Staatsanwalt beantragte daher Ausſetzung verbüßt. Leo Haberer und Hildgard Mättler wer⸗ penheim und Laudenbach iſt jetzt der Arbeitsdienſt tung des Kreiſes Saarbrücken ⸗ 5 elk ber Verhandlung, weil Schneider als Mittäter in Be⸗ den freigeſprochen. eingeſetzt worden. tragt worden. 5—-— 1 r 5 ö 7 75 1 25085 0 0 e Becatend Spricht det LOelhinachtemann a 0 Saal Ar einen E MDE 248 MEN E 245 is nicht not elne Weihnechtsftebcde, sondern eine ftebde föf immer, in sſeh Wehlklang— schönhelf— echte debttehe Werkmeannsetbeit und kostet RI denn er vefelnigt 245.— mit Röhten Mk Nb Serste ven R 169. bis RM A0. in jedem fochgeschäft echöftlich 620 Rr Seien MEN kE 215 5 5 Bezugsquellen weist nach! Generalvertretung Mende Radio Vertrieb Rheinland G. m. b. H, Düsseldorf, Zweigbüto Frankfurt. M, Wesetstt. 33 8. Seite/ Nummer 577 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabt 5 3 77 5232 + Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1888 Ehrenliſte Deutſcher Meiſter 1935 Das Jahr neigt ſich ſeinem Ende gu und da geziemt es ſich, Rückſchau zu halten auf das, was erreicht worden iſt, auf Erfolge und Niederlagen, um aus beiden die notwen⸗ digen Lehren zu ziehen. Eine Fülle von Meiſterſchaften ſind wieder über die ſportliche Bühne gegangen; neben alten bewährten Meiſtern, die ihre Stellung auch im nun⸗ mehr ablaufenden Jahr halten konnten, tauchen viele neue Namen auf; der Nachwuchs drängt dank der ſyſtematiſchen Schulung, die vor allem in dieſem Vorbereitungsjahr ür die Olympiſchen Spiele ganz beſonders ſorgfältig betrie⸗ Ben worden iſt, ſtürmiſch nach vorn und oft gelang es einem bisher Unbekannten, ſich mit dem Lorbeer eines Deutſchen Meiſters zu ſchmücken. Für einen, der dem ſportlichen Leben ſern ſteht, aber auch für die, die irgendeine Sportart beſonders lieben und ganz„in ihr aufgegangen“ ſind, wie man zu ſagen pflegt, wird es immer wieder erſtaunlich ſein, zu ſehen, wie groß und kräftig der Baum der deutſchen Leibeserziehung ge⸗ worden iſt, wieviel Zweige er machtvoll zum Himmel em⸗ porſtreckt. Wieviel Sportarten werden in Deutſchland ein⸗ ſchließlich des Turnens eigentlich wettkampfmäßig betrie⸗ ben und wieviel Deutſche Meiſter können ſich allmählich mit dieſem ſtolzen Titel ſchmücken? Die Frage iſt gar nicht ſo leicht zu beantworten, wie ſie geſtellt werden kann. Wir haben, wenn man verwandte Sportarten, wie beiſpiels⸗ weiſe Schilaufen, Rodeln und Eiskunſtlauſen mit dem Sammelbegriff„Winterſport“ bezeichnet, die vielen leicht⸗ athletiſchen Diſziplinen ebenfalls als eine Sportart an⸗ ſieht und die gleiche Vereinfachung beim Wafferſport(Ru⸗ dern, Segeln, Paddeln), beim Radſport, beim Schießſport uſw. vornimmt, in Deutſchland rund 25 große Sportarten, in denen Meiſterſchaften ausgetragen werden. Die Zah! der Deutſchen Meiſter iſt dagegen ungleich größer, denn dieſe Sportarten weiſen ja unter ſich viele Disziplinen auf, nicht nur in der Leichtathletik, im Schwimmen, beim Rasd⸗ ſport uſw., ſondern es gibt noch Senioren⸗ und Junioren⸗ meiſter, nationale und internationale Meiſterſchaften und schließlich werden manche Sportarten auch berufsmäßdg Betrieben, wie Ringen und Boxen, Radfahren und Tennis, Golf und Motorſport. Dazu kommen noch die Meiſter⸗ ſchaften der Wehrmacht und der Hochſchulen. Ferner ſind noch die Deutſchen Welt⸗ und Europameiſterſchaften zu be⸗ rückſichtigen und ſchließlich dieſenigen, die einen aus län⸗ diſchen Meiſtertitel erringen konnten. Insgeſamt wurde Kwa 300 mal der Titel eines Deutſchen Meiſters vergeben. Jaſſen wir nun die Ehrenliſte ſprechen: Deutſche Weltmeiſter: 5S⸗Meiſterſchaften in Mürren: Chriſtl Cra n zeFrei⸗ Burg(Abfahrt und Kombination). Viererbob⸗Weltmeiſterſchaft in St. Moritz: Haus Kei⸗ 14 a n⸗Garmiſch mit Bob„Deutſchland“. Akadem. Weltwinterſpiele in St. Moritz: H. Schepe⸗ Breslau, Kombination(Lauf und Sprung). Ehriſtl Kran z⸗Freiburg, Kombination(Abfahrt und Slalom). NRad⸗Weltmeiſterſchaften: in Brüſſel: Toni Merkens⸗ Köln, Fliegermeiſter der Amateure. Nadball⸗Weltmeiſterſchaften in Antwerpen: Wande r⸗ En ſt⸗Frankfurt⸗M.(Schreiber⸗Blerſch) im Zweierradball.— Wanderbuſt⸗Fronkfurt a. M. im Sechſerraſenxradpall. Weltmeiſterſchaft im Wurftanbenſchießen: in Brüſſel: Dr. Sack⸗Düſſeldorf. Deutſche Euxropameiſter: Eiskunſtlaufen: in St. Moritz: Herber⸗ Baer im Paarlaufen. 5 Nodeln: in Krynica: Martin Tietz e⸗Brückenberg im nuner⸗Einſitzer.— Feiſt⸗Kluge im Männer⸗Zwei⸗ ber Eisſegeln in Riga: Tepper⸗Ogonken im der 18. Am. ⸗Klaſſe. 3 8 g Europameiſterſchaft im Gewichtheben in Paris: Max Wale r⸗Saarbrücken(Federgewicht)) Karl Janſen⸗ Wanne(Leichtgewicht); Rudi Is may r⸗Freiſing(Mittel⸗ gewicht); Joſef Manger⸗Freiſing(Schwergewicht). 8 Europameiſterſchaft im Ringen in Kopenhagen: Sebaſt. 12 ring⸗München(Federgewicht); Kurt Horn fiche r⸗ uberg(Schwergewicht). Europameiſterſchaft im Ruderſport in Grünan: Würz⸗ Burger RW(Vierer m. St.) Europameiſterſchaft im Mobernen Fünfkampf in Bu da⸗ peſt: Oberlt. Hand rick. Europameiſterſchaft im Wurftaubenſchießen in Brſtſſel: Dr. Sack⸗Düſſeldorf. Europameiſterſchaft im Berufsboxen: Guſtav Eder ⸗ Dortmund(Weltergewicht) gegen Aggerholm in Kopen⸗ hagen; gegen Blaho in Dortmund: gegen Venturi in Ham⸗ burg; gegen Hrabak in Prag? gegen Wouters in Berlin; gegen Martinez in Berlin. Im Motorſport: Motorrad bis 250 cem: in Belfaſt: Arthur Geiß(Darss).— Automobil: Rudolf Caroc⸗ cola(Mercedes⸗Benz). Deutſche Auslandsmeiſter: Schilaufen: Taver Kraiſy⸗München, engliſcher Schi⸗ meiſter in der Kombination(Abfahrt, Slalom) in Wengen. Tennis:(Amateure): Gottfried von Cra m ems⸗Berlin, Tennismeiſter der Schweiz in Genf.— Frl. Hammer⸗ Wiesbaden, Tennismeiſterin Ungarn, in Budapeſt.— Frl. Sande r⸗Berlin Tennismeiſterin von Polen, in Lodz.— Tennis(Berufsſpieler): Hans Nu ß lein, Ten⸗ nismeiſter von USA, in Miami. Kann: Frl. Hilde Erlwein⸗München, Meiſterin der Schweiz im Fvauen⸗Einer auf dem Zuger⸗See; Huber⸗ München Meiſter der Schweiz im Senioren⸗Einer auf dem Zuger⸗See; Huber ⸗Erl we im(München), Meiſter der Schweiz im Gemiſchten Zweier auf dem Zuger⸗See.— Hörmann⸗Eßlingen, Meiſter der Tſchechoſlowakei im Einer⸗Kajak; Pfaff Murgenthaler(München), Meiſter der Tſchechoflowakei im Zweierfaltbrot in Prag.— Frau Bretbſchneider⸗Roslau, Polniſche Meiſterin im pauen⸗Einer auf dem Dunajec; Frl. Becker⸗ Zahn Maunheim), Meiſter von Polen im Gemiſchten Zweier auf dem Dunafec. Schwimmen: Otto Schweitzer, afrika über 100 und 220 Yards. Radſport: Toni Merken s⸗Köln, engliſcher Flieger⸗ meiſter in Herne Hill. 5 Boxen:(Amateure): Mietſchke⸗Berkin, engliſcher Polizeimeiſter(Weltergewicht) in London. 5 Wurftaubenſchießen: Goeldel⸗Berlin, Mähriſcher und öſchechoflowakiſcher Meiſter in Brünn.— Deutſch⸗ Land, Mähriſcher und tſchechoſlowakiſcher Mannſchaftsmei⸗ ſter im Brünn. 5 Deutſche Meiſter: Winterſport: Dentſcher Elsſchnellaufmeiſter 1935: W. Sanditner⸗München. 500 Meter: W. Sandtner⸗Mün⸗ chen. 1500 Meter: David Bar wa⸗Berlin. 5000 Meter: W. Sandtner⸗München. 10 000 Meter: W. Sandtner⸗ München. Kunſtlaufen(Männer): Ernſt Baie r⸗Berlin; Frauen: Maxie Herber⸗ München. Meiſter von Süd⸗ Paarlaufen: Herber ⸗Bajer. Eisſchießen:(Männer): Eiſch⸗Zwieſel; Frauen: Hilde kreck⸗Fraukfurt am Main; Mannſchaften: Moarſchaft Straubing München. Schlittenſport: Zweierbob: R. Capadrutt⸗ Diener Schweiz). Viererbob: W. Trott(St.), V. Vonhoff(.), (Erkurt] Skeleton: H. Wiedemann⸗Dresden. Zweier⸗Lenk⸗ rodel, Männer: Wünſch⸗Brüheim(Oberſchreiberhau) Frauen: Fr. Müller⸗Frl. Benzing(Friedrichroda). Dreier⸗ Venkrodel: Wünſch⸗Brüheim⸗Schneider(Oberſchreiberhau). Nodelmeiſterſchaft auf Kunſtbahnen, Männer⸗Einſitzer: Fritz Preißler⸗Reichenberg. Frauen⸗Einſitzer: Honni Fink⸗ Morchenſtern. Doppelſitzer: Dietz⸗ Händler(Brückenberg⸗ . Jnnior⸗Zweierbobmeiſterſchaft: Gebr. Feiſt⸗ Linsberg. Schiſport: 50⸗Km.⸗Dauerlauf: Kaare Hotten(Norm 88 18⸗IAm.⸗Langlanf: Snulo Nurmela(Finnland). 5 lauf: Birger Rund Morwegen). Slalomlauf: Randmond Sörenſen Norwegen]. Kombination(Slalom⸗Abfahrt): R. Sörenſen(Norwegen). Kombination(Lang⸗ und Sprung⸗ lauf]: Sigurd Röen(Norwegen). Kombinations⸗Sprung⸗ lauf: L. Valonen(Finnland). 4⸗mal⸗10⸗Km.⸗Staffel: Natio⸗ nalſtaffel Norwegen. Hochgebirgsſtaffel: Gau Allgäu. Mit⸗ telgebirgsſtaffel: Gau Schwarzwald. Flachlandſtaffel: Gau Weſtdeutſchland. 5⸗Km.⸗Vereinsſtaffel: Münchener EV. 25⸗ Km.⸗Patrouillenlauf: Finnland. Sonderſprunglauf: Nicht ausgetragen. Frauen: Abfahrtslauf, Slalomlauf und Kombination (Abfahrt⸗Slalom): Chriſtl Cranz(Freiburg). Eisſegeln: Eintypklaſſe: Krebs(Königsberg); 15⸗qm⸗ Klaſſe: Tepper(Ogonken); 20⸗qm-Klaſſe: Juchter(Königs⸗ berg). Tennis: Juternationale Tennismeiſterſchaften von Deutſchland: Herren⸗Einzel: Gottfried von Cramm(Berlin). Damen⸗ Einzel: Frau Hilde Krahwinkel⸗Sperling(Kopenhagen). Herren⸗Doppel: H. Henkel ⸗H. Denker. Damen⸗Doppel: Frau A. Schneider⸗Peitzſcerl. M. Rollin⸗Couquerque. Ge⸗ miſchtes Doppel: Fri. Cilly Auſſem⸗H. Henkel. Nationale Tennismeiſterſchaften von Deutſchland: Herren⸗Einzel: Gottfried von Cramm(Berlin). Damen⸗ Einzel: Frl. Käppel(Berlin). Herren⸗Doppel: Denker⸗ Henkel 2. Damen⸗Doppel: Fr. Fabian⸗Frl. Hiller. Gemiſch⸗ tes Doppel: Frl. Sander⸗Henkel 2. Deulſche Hallentennismeiſterſchaften: Herren⸗Einzel: Gottfried von Cramm(Berlin]. Damen⸗Einzel: Frau Hilde Sperling⸗Krahwinkel(Kopenhagen). Herren⸗Doppel: von Cramm⸗H. Henkel(Berlin). Damen⸗Doppel: Frau Sper⸗ ling⸗Frl. Horn. Gemiſchtes Doppel: Sperling⸗Bernard. Deutſche Juniorentennismeiſterſchaften: Herren⸗Einzel: Hildebrandt(Mannheim). Damen⸗Einzel: Urſula Heid⸗ mann(Berlin). Herren⸗Doppel: Hildebrandt 2⸗Kaiſer. Da⸗ mendoppel: Antrecht⸗Debusmann. Deniſche Seniorentennismeiſterſchaften: Herren⸗Einzel: e(Dresden). Herren⸗Doppel: Bergmann⸗H. Schom⸗ burgk. Deutſche Berufsſpieler⸗Tennismeiſterſchaften: Herren⸗ Eingel: Hans Nüßlein(Nürnberg). Herren⸗Doppel: Nüß⸗ lein⸗Naſuch. Schlußrunde der Medenſpiele: Gau Nordmark. Deutſche Tiſchtennismeiſterſchaften: Vereinsmeiſter der Herren: Tre Friedenau⸗Berlin. Vereinsmeiſter der Da⸗ men: Reemtsma Dresden. Herren⸗Einzel: Hamax(Tſche⸗ choflowakei). Herren⸗Doppel: Kolar⸗Svoboda(Tſchechoflo⸗ wakei). Damen⸗Einzel: Frl. Krebsbach(Berlin). Damen⸗ Doppel: Kolar⸗Smid(Tſchechoſlowakei). Gemiſchtes Dop⸗ pel: Klein⸗Mamar(Tſchechoſlowakei). 1000 Teilnehmer bei den Olympiſchen Winterſpielen Melbeergebnis für die Olympiſchen Winterſpiele. Von 28 Nationen wurden rund 1000 Teilnehmer gemeldet. Verteilte Olympia-Medaillen Die erfolgreichſten Nationen der Winterſpiele 1924—1932 In Garmiſch⸗Partenkirchen werden in den Tagen vom 6. bis 16. Februar wieder einmal Olympia⸗ Medaillen ver⸗ geben, die ihren Trägern einen rühmlichen Platz in der Geſchichte des Sports der Welt ſichern. Die Länder ſchicken ihre Beſten nach Deutſchland, damit ſie den Ruf der nationalen Sportbewegung verteidigen und neu begründen. Es wird des letzten Einſatzes der größten Könner bedürfen, um unter die ſiegreichen Olympia⸗Kämpfer des Winter⸗ ſports aufgenommen zu werden. Wer erhielt ſie? Ein Ueberblick über die bisherigen Gewinner von gol⸗ denen, ſilbernen und bronzenen Olympiamedaillen der drei vorangegangenen Winterspiele Chamonix 1924, St. Moritz 1928, Lake Placid 2 vermittelt intereſſante Aufſchlüſſe über das bisherige Stärkeverhälhnis der Nationen. Wertet man die Goldmedaille(für den Sieg) mit 3, die Silber⸗ medaille(für den 2. Platz) mit 2, die Bronze⸗Medaille(für den 3. Platz) mit 1 Punkt, ſo errangen bisher— ohne Be⸗ wertung des Militär⸗Schipatrouillenlaufs dieſe An⸗ erkennungen winterolympiſcher Erfolge: Schnell⸗Kunſt⸗Eis⸗ Land Schi lauf lauf hocken Bob Stel. Curl. Geſamt Norwegen 52 23 6 81 P. 11 S 18 688 14 5 47 P. Finnland 8 22 3 32 P. Schweden 11 8 2 2 23 P. Oeſterreich 2⁰ 20 P. Kanada 8 1 9 16 P. Frankreich 7 1 8 P. England 1 1 2 1 9 8 P. Schweiz 1 1 5 7 P. Deutſchland 1 2* P. Belgien 1 1 7 P. Ungarn 1 1 P. Tſchechoſlowakei 1 1 P. e 7 ꝗ ss õ 2 5 29 W. Ein Mitteleuropäer unter Skandinaviern Die norwegiſche Führung iſt in der großen Zahl der ſchiſportlichen Winterſpielerſolge begründet. Unter den 12 Olympia⸗Siegern im 18⸗Km. Langlauf, im Sprunglauf, in der Kombination und im 50⸗Km.⸗Dauerlauf ſind 9 Nor⸗ weger, 2 Schweden und 1 Finne. Allein 3 Siege entfallen auf den Norweger Gröttumsbraten(18⸗Km.⸗Langlauf 1924, Kombination 1928 und 1932), außerdem hat er 1 ſilberne und 2 bronzene Medaillen erkämpft! Die ebenfalls be⸗ rühmten Norweger Haug, Thullin Shams, der„Springer⸗ könig“, Birger Ruud, Finnlands„Schikönig“ Saarinen ſind unter den anderen Olympia⸗Siegern. Auch die übrigen Medaillen⸗Fnhaber von 1924 bis 1932 find Norweger, Schweden oder Finnen— mit einer Ausnahme: 1928 wurde Zugſpitzgebiet: Das Paradies der Schiſportler (Weltbild,.) Vom Handballspiel in der Halle Turniere in Berlin, Mannheim und Dortmund Hallen⸗Handballſpiele erfreuten ſich bei den Zuſchauern ſtets einer großen Beliebtheit, war doch das Spiel in einem engeren Raum noch ſchneller als draußen auf dem grünen Raſen. Raumausmaße, kleine Regeländerungen, Lichlver⸗ hältniſſe, der weiße Ball, die kleineren Tore, die geringere Anzahl von Spielern tragen dazu bei, daß das Handball⸗ ſpiel in der Halle mehr als eine Ueberraſchung im Gefolge hat. Gerade weil die Mannſchaften, die im Feld⸗Handball Großes leiſten, in der Halle meiſtens nicht dieſe überlegene Rolle ſpielen können und daher Ueberraſchungen unaus⸗ bletblich ſind, kommen immer wieder viele Zuſchauer in die Halle, wo ſehr oft kleinere Vereine die größten Triumphe feiern. Auch in dieſem Winter ſind wieder zahlreiche Hallen⸗ turniere geplant, die bedeutendſten werden in Berlin, Dortmund und Mannheim durchgeführt. Um die⸗ ſen Spielen einen noch größeren Reiz zu geben, hat der Fachamtsleiter, Brigadeführer Hermann, für die drei ge⸗ nannten Turniere Ehrenpreiſe zur Verfügung geſtellt. Das Berliner Turnier, das ſchon einige Ueber⸗ lieferung beſitzt, wird erſtmalig in der neuerſtandenen Deutſchlandhalle am Neujahrstage ausgetragen. Ueber die Beſetzung haben wir bereits berichtet: acht Gau⸗ ligamannſchaften ſtehen im Kampfe mit den acht beſten Vertretern der Bezirksklaſſe. Man kann ſich alſo ohne wei⸗ teres denken, daß dieſes Turnier auf die Reichshauptſtäd⸗ ter eine große Anziehungskraft ausüben wird. Der Sport⸗ palaſt war ſchon einige Male bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt, vielleicht ſtellt man in dieſer Beziehung in der Deutſchlandhalle eine neue Höchſtleiſtung auf. In Dortmund wird das Turnier am 12. Januar nicht weniger intereſſant ſein, iſt doch die geſamte weſt⸗ ſäliſche Spitzenklaſſe vertreten, der Meiſter vom Nieder⸗ rhein eingeladen und ſchließlich wird auch noch der Sieger von Berlin in die Ereigniſſe eingreifen. Erſtmalig wird die über Weſtdeutſchland weit hinaus durch ſporttiche Großereigniſſe bekannt gewordene Weſtfalen halle ein Handballturnier erleben. In dem handballfreudigen Weſtfalen werden die Zuſchauer ſicherlich nicht ausbleiben. Mitte Januar wird— wie gemeldet— in Mann⸗ heim ebenfalls ein national beſetztes Hallenturnier Surch⸗ geführt. Die Rhein Neckar⸗Halle bietet Raum genug für ein ſolches Turnier. Ueber die Beſetzung iſt Endgültiges noch nicht entſchieden, da die Terminfeſtlegung noch ausſteht. Der badiſche Meiſter SV Walohof, die übri⸗ gen Spitzenverireter des Gaues Baden und der benachbar⸗ ten Gaue dürften ſicherlich eine Einladung erhalten. Die Frauen⸗Elf des Vfk Mannheim wird ebenfalls mit einem ſtarken Gegner zeigen können, daß die Frauen in der Halle ouch hervorragende Leiſtungen vollbringen können. Im übrigen darf noch erwähnt werden, daß zu einer Hallen⸗Handballmannſchaft nur ſieben Spieler gehören: der Torhüter, drei Abwehrſpieler und drei Stürmer. Aehnlich wie beim Eishockeyſpiel dürfen noch drei Auswechſelſpieler verwendet werden. Sie dürfen allerdings vom Führer der Mannſchaft beliebig eingeſetzt werden. Eine Abſeitsregel gibt es in der Halle nicht. Ferner iſt noch bemerkenswert, daß ein Spieler nicht mehr als zweimal drei Schritte mit dem Ball laufen darf. Die Ballabgabe erfolgt daher im Hallenſpiel immer ſehr ſchnell, wodurch das Spiel im Zu⸗ ſammenhang mit dem Fortfall der Abſeitsregel und der Möglichkeit des Spielerwechſels ſtark an Tempo gewinnt. der Deutſchböhme Purkert Dritter im Sprunglauf. Wird die nordiſche Front in Garmiſch⸗Partenkirchen einen ent⸗ ſcheidenden Einbruch erleiden? Abgeſehen von der ſoge⸗ nannten Demonſtration des Militärpatrouillenlaufs wird das Programm diesmal durch Abfahrts⸗ und Slalomlauf für Männer und Frauen und die Staffel erheblich erweitert. Thunberg berühmteſter Olympiakämpfer im Schnellauf 1032 in Lake Placid ging Europa hinſichtlich der Eis ſchnellauſſiege zwar leer aus— die beiden Amerikaner Shea(500, 1500 Meter) und J a ffee(5000, 10 000 Meter) teilten ſich den Goldmedaillen⸗„Raub“— aber darum iſt der Finne Thunberg bisher doch der berühmteſte Eisſchnell⸗ läuſer der Welt geblieben. 4 Goldmedaillen hat er errun⸗ gen, 1924 über 1500 und 5000 Meter, 1928 über 500(zuſam⸗ men mit dem Norweger Evenſen) und 1500 Meter, ſonſtige Platzerfolge nicht gerechnet. Nur die größere Zahl der nor⸗ wegiſchen Spitzenläufer— Evenſen, Ballangrud, Larſen vor allem— hat dem Rivalenland ſeine Erfolge gebracht, während Finnland lediglich in Skutnabb noch eine gleich⸗ wertige Waffe befaß. Sonja bei allen Winterſpieleu! In Chamonix wurde eine damals elfjährige Sone Henie Achte— und in Garmiſch⸗Partenkirchen will die viel⸗ fache Weltmeiſterin ihre dritte Goldmedaille im Eiskunſt⸗ lauf gewinnen! Sonſt erſchöpfen die Siegerliſte der ver⸗ gangenen Winterſpiele, die eisſportlichen Wettbewerbe London 1908 und Antwerpen 1920 nicht berückſichtigt, in der Hauptſache die Oeſterreicher(Frau Jaroß⸗Szabo, Frl. Burger, Boeckl, Engelmann⸗Berger, Scholz⸗Kaiſer), der beinahe„ſagenhafte“ Schwede Grafſtröm und das jetzige Ehepaar Brunet⸗Frankreich! Wenn es diesmal ſtartete, hätte es auch alle vier Winterſpiele mitgemacht. Kanada mit 180:7 Wer ſich für Eishockey intereſſtert, weiß, daß die Fa⸗ nadter immer noch, wenn auch nicht mehr mit dem großen Klaſſenunterſchied wie früher, die überlegene Rolle ſpielen. Natürlich haben ſie alle 3 bisherigen olympiſchen Turniere onnen, in Chamonix mit dem Geſamttorverhältnis 110:3,(nämlich gegen Schweiz 33:0, gegen Tſchechoſlowakei 30:0, Schweden 22:0, England 19:2, USA:), in St Moritz die Schlußſpiel mit 38:0, in Lake Placid mit 3224. Die Bobrennen, bis 1928 nur im Vierer, ſeit Lake Phacid auch im Zweier ausgefahren, haben den Amerika⸗ nern die meiſten Erfolge gebracht. Curling iſt nur 1924 geſpielt, ein Skeleton⸗Rennen 1928 ausgefahren worden. Beide ſtehen auch nicht im Garmiſch⸗Partenkirchener Pro⸗ gramm. Die Aufgaben der Reichsbund⸗ Gauführer Vor kurzem ſind die neuen Reichsbund⸗Gauführer be⸗ kanntgegeben worden, die nun mit Beginn des neuen Jah⸗ res ihr Amt antreten. Ueber ihre Aufgabe, die ſie zu er⸗ füllen haben, äußert ſich einer dieſer Amtsträger, der pom⸗ merſche Reichsbund⸗Gauführer Dr. Becker, der auch Mit⸗ glied des Führerſtabs der D iſt, wie folgt: „Meine Aufgabe als Reichsbund⸗Gauführer iſt die leib⸗ liche und charakterliche Ertüchtigung der im Reichsbund zuſammengeſchloſſenen deutſchen Volksgenoſſen durch 1 voll betriebene Leibesübung und Pflege deutſchen Volks⸗ bewußtſeins im Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Staateß. Es kommt mir vor allem darauf an, aus den Mitgliedern der verſchiedenen Verbände, die nunmehr im Reichsbund zuſammengeſchloſſen ſind, einen einheitlichen Bund zu ſchaffen, der die Grundſätze nationalſozialiſtiſcher Leibes⸗ erziehung und echter Kameradſchaft mit dem Willen des Einſatzes für Volk und Vaterland verbindet.“ Mit 80 Jahren noch Sieger Die Turngemeinde Meerane(Sachſen) verband ihre diesjährige Weihnachtsfeier mit einem Ehrenabend für verdiente Turner und Turnerinnen, die mit Auszeichnun⸗ gen bedacht wurden. Eine beſondere Ehrung wurde dabei dem Senior des Vereins zuteil, Gduard Kreil, der noch im Alter von 80 Jahren kürzlich bei einem Wettkampf die zum Sieg notwendige Punktzahl erreichte. Kreil gehört der DT ſchon 60 Jahre an; er beſucht regelmäßig die Turn⸗ ſtunde. Die Spiele vom 22. Dezember Fußball 5 Sübddeutſche Meiſterſchaftsſpiel⸗ Gan Südweſt: Eintracht Frankfurt— Union Niederrad Gan Baden: VfB Mühlburg— Freiburger Fe SV Waldhof— Karlsruher 7B 5 Germania Brötzingen— Amicitia Viernheim Gan Württemberg: 5 Vi Stuttgart— Sportfreunde Eßlingen SpVg Cannſtatt— Ulmer F 94 Gan Bayern: 1. Fe Nürnberg— Fc Bayreuth 5 Spielvereinigung Fürth— F 05 Schweinfurt Handball 5 Sübddeutſche Meiſterſchaſtsſpiele Gau Südweſt: 5 5 Ingobertia St. Ingbert— BfR Kaiſerslautern TSV Herrusheim— S9 Wiesbaden TV Haßloch— FS Frankfurt Gau Baden: 5 SV Waldhof— T 62 Weinheim Gau Württemberg: Keine Spiele! Gan Bayern: Spiele nicht bekannt! Butterfly kombiniert? Die Zukunft des Bruſiſchwimmens Wir haben in letzter Zeit von deutſchen und namhaften ausländiſchen Schwimmern den neuen ſogenannten Butter⸗ fly⸗oder Schmetterlings⸗Bruſtſtil vorgeführt bekommen— man hat auch vorgeſchlagen, ihn„Flügelſtil“ zu nennen— und haben damit am praktiſchen Beiſpiel die Möglichkeit gehabt, Eignung und Entwicklungsmöglichkeit des neuen Stils gegenüber dem bisher geübten zu beobachten. Nicht nur beſonders intereſſant, ſondern auch im Hinblick auf die Stelle, von der ſie ausgeſprochen wird, beſonders be⸗ deutſam, iſt nun das Urteil des Fachamtsorgans für Schwimmen über die Möglichkeiten der ſchnellſten Schwimm⸗ art im Bruſtſtil, indem es darauf hinweiſt, daß eine Ver⸗ bindung von neuem und altem Stil, wie ſie wiederholt in der Praxis ſeſtzuſtellen war, nach dem derzeitigen Entwick⸗ lungsſtand ihre gewichtigen Gründe haben dürfte: Daß z. B. der Amerikaner Brydenthal ſpäter— nach den erſten 50 Metern— immer zum orthodoxen Stil über⸗ zugehen pflegte, entſprang nicht dem Umſtand, daß er den Stil über 100 Meter nicht durchhalten konnte, ſondern der einfachen Erfahrung, daß er vermittels der angewandten „Kombination, eine beſſere Zeit herausholte. Nach Brau⸗ ningers, des amerikaniſchen Trainers, Ausſagen iſt Bry⸗ denthal in USA über 100 Meter noch nicht geſchlagen wor⸗ den, wie man denn drüben, bisher wenigſtens, den neuen Stil nur zur Erzielung einer großen Anfangsgeſchwindig⸗ keit benutzt. Haben alſo diejenigen recht, die da ſagen: „Man kann den Schmetterlingsſtil über eine längere Strecke nicht durchhalten; alſo iſt die Kombination das ern⸗ zig richtige?“ Ein ſolches Urteil ſcheint reichlich voreilig gefällt zu ſein. Der Schmetterlingsſtil iſt noch ſehr jung und ſeine Entwicklungs möglichkeiten ſind noch gar n! abzuſehen. Brydenthal iſt immerhin ſchon ein alter Schwimmer, und in dem Alter macht jede grundlegende ſtiliſtiſche Umſtellung naturgemäß Schwierigkeiten. Zwei⸗ fellos iſt das Problem leichter zu löſen, wenn ſich die In⸗ gend damit beſchäftigt. Wenn z. B. heute ein 15jähriger deutſcher Bruſtſchwimmer die 100 Meter im Schmetter lingsſtil mühelos in:16 bis:17 meiſtert, d. h. in eine Zeit, die er mit dem alten Stil niemals erreichen würde, dann vermag man ſchon zu ermeſſen, daß der Butterflyſtil doch eine weit größere Zukunft hat, als manche ahnen. Gewiß wird es kaum denkbar ſein, daß ſich unſere bewähr⸗ ten Spitzenſchwimmer über die olympiſche Diſtanz noch ganz auf den neuen Stil umſtellen können. Sie werden ſich lediglich damit zu beſchäftigen haben, oh es ſich; fiehlt, den Schmetterlingsſtil auf den erſten 50 bis 100 1 tern anzuwenden oder nicht. Die Vervollkommnung Zegt in den Händen der Jugend. Vielleicht wird ſie dem Schmetterlingsſtil zu einer ähnlichen Entwicklung verhel⸗ fen, wie ſie Kraul und Kraulrückenſchwimmen genommen haben. 9 Habt il kerſtürm da die 2 kindern Prinzeſſt Am Tag klötze un ten, ſolle ten Geſe ſteife G wackeln u können. Theate penſpiele ſagt, und Der qt Beſenſtil, hängt, iſt auf der können u Dauer en liges Th Ueberle Theater 1 Größe de len. Für Theater, ſchreiben ſtabe her geſtellt w wollt es Normallö meter. alſo 80 3 40 Zenti auch für Für e 6 Leiſten und 6 O. deſten die Me * falle m. Bren Jahr „„ —ů— Ge er. K 1 all — Was 1 Wird n enk⸗ ſoge⸗ wird mlauf heblich r Eis. ikaner Meter) um iſt ſchnell⸗ errun⸗ zuſam⸗ onſtige r wor⸗ Larſen bracht, gleich Sonſe ze viel⸗ Skunſt⸗ er ver⸗ ewerbt in der Frl. ), der jetzige dartete, ie Ka⸗ großen ſpielen. urniere hältnis lowakei in St. it 32:4 it Lake merika⸗ ur 1924 vorden. r Pro⸗ noͤ⸗ rer be⸗ en Jah⸗ zu er⸗ er pom⸗ ich Mit⸗ e leih⸗ chsbund h plan⸗ Volks⸗ Staates. gliedern chsbund ind zu Leibes⸗ len des id üähre nd für eichuun⸗ de dabei der noch impf die gehört e Turn⸗ ber a ſagen: längere das ein⸗ voreilig ehr jung jar nicht n alter dlegendt Zwei⸗ die Ju⸗ Fähriger chmetter⸗ in einer würde, terflyſtil e ahnen. bewähr⸗ nz un werden ſich emp⸗ 100 Me⸗ ing ſiegt ſie dem 6 verhel⸗ nommen * * 0 Samstag, 14. Dez./ Sonntag. 18. Dez. 1938 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 577 Hallo, noch was Feines 2 Weihnachten! Wir bauen selbst ein Kasperle- Theater. Kasper der Freund aller Kinder 55 Stopfeier werden Puppenköpfe Habt ihr bedacht, Eltern, daß mit den Win⸗ kerſtürmen die Stubenhockerzeiten kommen, da die Mutter den unermüdlich lauſchenden ſeindern von Hexen und Räubern, armen Prinzeſſinnen und böſen Zauberern erzählte Am Tage darauf müſſen dann wohl Bau⸗ klötze und Kiſten, Puppe und Teddi herhal⸗ ten, ſollen Schauſpieler ſein und all die bun⸗ ken Geſchichten lebendig machen. Sind aber ſteife Geſellen, die nicht mit dem Kopf wackeln und mit den Armen in die Luft fahren können. So baut euch doch ein Kaſperle⸗ Theater, Kinder müſſen Puppen und Pup⸗ penſpiele haben, das hat ſchon Goethe ge⸗ ſagt, und dem glauben wir's auch! Der quer in die Türfüllung geklemmte Beſenſtil, über den man ein buntes Tuch hängt, iſt zwar auch ſchon eine luſtige Bühne, auf der die Figuren des Kaſperle ſpringen können nach Herzensluſt. Iſt aber auf die Dauer nicht das Rechte. Wir wollen ein rich⸗ liges Theater bauen. Ueberlegt euch, wie groß das Kaſperle⸗ Theater werden ſoll, das richtet ſich nach der Größe der Perſonen, die darin ſpielen wol⸗ len. Für kleine Kinder kann man dasſelbe Theater, deſſen Herſtellung wir gleich be⸗ ſchreiben wollen, in ſtark verkleinertem Maß⸗ ſtabe herſtellen, ſo daß es auf einen Tiſch geſtellt werden kann. Angenommen nun, ihr wollt es 1,20 Meter hoch haben, ſo iſt die Normallänge(auf der Zeichnung I) 40 Zenti⸗ meter. Für die Breite des Theaters braucht ihr — N 5 7 alſo 80 Zentimeter lange Leiſten, und für die Tiefe 40 Zentimeter lange Leiſten. Natürlich könnt ihr auch für L jedes beliebige andere Maß einſetzen. Für ein Theater in 1,20 Meter Höhe braucht ihr: 6 Leiſten à 1,20 Meter, 4 Leiſten à 80 Zentimeter und 6 Leiſten à 40 Zentimeter. Man wählt am beſten die Leiſten 7 Zentimeter breit und 2 Zenti⸗ meter ſtark. Hammer, Zange, Stemmeiſen, Säge und Nägel ſind unſer Werkzeug, außerdem Zollſtab und Bleiſtift. Und nun ans Werk. Einmal friſch⸗ fröhlich auf den Daumen gehauen, das gibt die richtige Stimmung. An den beiden Enden der 1,20⸗ Zentimeter⸗Leiſten fügt ihr je eine 80⸗Zentmeter⸗ Leiſte ein. Man kann ſie draufnageln, wenn ihr aber mit Säge und Stemmeiſen an den Enden einen Falz ausholt und das Ganze glatt verbindet, ſieht der Rahmen noch beſſer aus. Nun bringt man noch eine dritte 80⸗Zentimeter⸗Leiſte an, die wir die Spielleiſte nennen wollen, denn das iſt das Brett, das für eure Schauſpieler die Welt bedeuten ſoll. Mit den übrigen Leiſten baut ihr zwei Rahmen, die die Seitenteile bilden und mit Scharnieren nach innen klappbar befeſtigt werden. So habt ihr das Es iſt fein geworden, und es wäre ganze Gerüſt. eigentlich Grund genug, Richtefeſt zu feiern mit den nötigen geiſtigen Genüſſen. Doch dürfte die Durchſichtigkeit des„Fachwerkes“ die Primadonnen des Theaters ſtören. Deshalb beſpannen wir den Hauptrahmen, der den Hinter⸗ grund bilden ſoll, ebenſo wie die beiden Seitenrah⸗ men ſtraff mit Stoff, einfarbig oder bunt, je nach Geſchmack. Ein kleiner, in Falten gelegter Quer⸗ behang und zwei hübſch geraffte Gardinen gleichen Stoffes rahmen das kleine Rechteck ein, in dem ber Kaſper ſpielen wird. Eine kleine Zugvorrichtung, innen angebracht, macht es möglich, daß die Gardinen effektvoll„zurauſchen“ können. Wenn ihr mit Pa⸗ lette und Pinſel gut Freund ſeid, könnt ihr euch noch in phantaſievollen Hintergründen ergehen. Und jetzt ſteht unſere Bühne, ein kleines Prachtwerk, zur hellſten Freude der Kinder. Nun noch ein kleiner Vorſchlag zur Herſtellung billiger Kaſperlepuppen. Im Nähkorb der Mutter liegen drei Holzeier, einſtmals zum Stopfen von Strümpfen gekauft. Dieſe Holzeier müßten herrliche Grundformen zu Puppenköpfen abgeben. Die Spise des Eies bohrt man mit dem Drehbohrer aus, ſo groß das Loch, daß, wenn man die Papphülſe B(ſiehe Abbildung) hineinleimt, noch Platz für den Zeigefinger des Puppenſpielers bleibt. Für Augen und Mund macht man mit der Feile Vertiefungen, die nachher angemalt werden. Haare und Augen⸗ brauen aus Werg oder(bei alten Herrſchaften) aus Watte aufgeklebt, die Naſe, D, ganz individuell bitte, aus Kiſtenholz geſägt, in eine kleine Vertiefung eingeleimt. Das Ganze wird bemalt, mit Oelfarbe ooͤer Tempera und Aquarall und mit Lack überſtri⸗ chen. Nun werden die Kleider genäht und am Papphals(B) befeſtigt. So entſtehen, einer nach dem anderen, die Schauſpieler, zart errötende Jung⸗ frauen, lila Zauberer und blaugrüne Geſpenſter. Nun kann Kaſperle kommen. Mit einem wilden Juchzer begrüßt er das Volk, neckt die Kinder, foppt die Erwachſenen, bringt als erſte Darſtellung all das, was beim Bühnenbau ſich ereignet hat.„Hallo hallo, hier iſt der Kaſper. Guten Tag, ihr Kinder, ſeis ihr denn alle da?!“ i Otto Schulz-Heising. Zwel Werkzeichnungen(Deike⸗M.) Mer bekommt die Briefe an den Mikolaus? 12 000 Wunſchzettel.— Weihnachtsſchabernack.— Er nimmt Urlaub. Nach vielen Tauſenden zählen die Briefe, die von Kindern zur Adventszeit an den Weihnachtsmann ge⸗ ſchrieben werden. Mit phantaſtiſchen Aufſchriften, häufig ohne Freimarke und mit bemerkenswerter Rechtſchreibung finden ſie ſich in den Poſtkäſten und werden mit Lächeln zu den unbeſtellbaren Sendun⸗ gen der Poſtämter gelegt, womit ihre Laufbahn be⸗ endet iſt. In den Vereinigten Staaten allerdings haben derartige Briefe ein feſtes Ziel. Dort gibt es im Staate Indiana nämlich einen Ort, der Sante Claus(deutſch: Sankt Nikolaus) heißt. Und die⸗ ſer Ort hat natürlich auch einen Poſtmeiſter. Die⸗ ſer Mann nun iſt um die Weichnachtszeit der geplag⸗ teſte Beamte der Staaten. Denn in den Poſtanſtal⸗ ten der USA hat ſich ſeit einigen Jahren der Brauch eingebürgert, alle die vielen, vielen Kinderbriefe, die an Sante Claus gerichtet werden, einfach dem Poſtamt Sante Claus zuzuleiten. Alle Proteſte des geplagten Poſtmeiſters helfen nichts, im Gegenteil, er hat dadurch nur noch weitere Kreiſe auf ſeine Eigenſchaft als Weihnachtsmann aufmerkſam ge⸗ macht, und der Schabernack der lieben Kollegen läßt nicht nach. Rund 10 00012 000 Briefe von Kindern, die mit Wünſchen an Sankt Nikolaus beſchwert ſind, laufen in dieſer Adventszeit bei ihm ein, der von Amts wegen nur die Korreſpondenz der hundert⸗ undvier Einwohner ſeines kleinen Ortes zu be⸗ treuen hat. Er muß ſie nun alle bündeln, verpacken und der Hauptſtelle für unbeſtellbare Sendungen in Chikago weiterleiten. Es iſt begreiflich, daß dem Aermſten ein Angſt und Bangen vor der Weihnachtszeit ankommt, die für ihn kein Feſt der Freude, ſondern eine Reihe von ſchweren Arbeitstagen bedeutet. Nun hat er e ee e, L eee ee, N eee eee V Mee ſich feſt vorgenommen, das nächſtemal rechtzeitig krank zu werden. Mag ein anderer ſich mit den Ni⸗ kolausbriefen herumärgern! Weihnachtliche Rleinigkeiten, die ins Geld laufen Wenn man für Weihnachten endlich alle Geſchenke eingekauft hat, dann fällt einem womöglich noch zu guter Letzt ein, daß man kein feſtliches Sin wickel⸗ papier, keine bunten Seidenbändchen und keinen Knäuel Silber⸗ oder Goldfäden zum Päckchenmachen zur Hand hat. Man beſorgt ſich alſo das Nötige, iſt überraſcht, wie ſehr die kleinen Aus⸗ gaben ins Geld laufen und ärgert ſich, wenn man daran denkt, daß man beim letzten Feſt ſo viel ſchönes Seidenpapier achtlos zerknüllt und mitſamt den Bändern und Fäden weggeworfen hat. Das ſoll uns künftig nicht mehr vorkommen, denn von nun ab werden wir jedes hübſche Einwickel⸗ papier ſorgfältig glätten, in eine Schachtel legen und beim nächſten Bedarfsfall hervorholen. Die ſchma⸗ len Seidenbänder aber, die uns mit Geſchenken ins Haus kommen, bügeln wir aus, ſchlingen ſie, jede Farbe für ſich, über ein Stück Karton und ſtecken das Ende mit einer Nadel feſt. Haben wir aber doch einmal wieder kein Stückchen Band und keinen Me⸗ tallfaden im Haus, und ſind auch die Geſchäfte ſchon geſchloſſen, dann ſehen wir unter unſeren Wollreſten nach, ob nicht buntfarbige dabei ſind, die wir dann in der benötigten Größe mit einer Häkelnadel zu einer Luftmaſchenkette ver⸗ arbeiten. Finden ſich noch hübſche Holzperlen im Nähtiſch, dann verſehen wir jedes Ende der ge⸗ häkelten Schnur mit einer von ihnen, was auch recht nett ausſteht. eee eee eee ee e eee 5 tenäder Agenda verchromt Jallai-Jaana m. Bremse, Jahr Garantie auch farbig 24.23, 22.30, (-9 Jahre) mit Freilauf. 26.00, Nickel 175 (.14 Jahre) 45 m. Freilauf, 40 ⁰⁰ u- Lune und poliz. Rücklicht. tausendfach bewährtes Madel! N A4. 18 Nähe St ohmarkt für Herren, in kompletter Ausstattung. mit Freilauf. 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N 2 e 3 5 1 a— 11 g AI ſetzlichen 5 5 f i a 2 lender v Der Weihnachtsmann und das deutsche Handwerk de d er fen fe elheer ole Weihe dar men die ſich N für Geſchenke zur Weihnachtszeit 3 2 5 5 eignen. Während ſich die eine Gattung vorwiegend ar ls ru Ein Werbefeldzug mit Wertarbeit mit der handwerklich a en 5 auch für a geſtaltung der Wohnung beſchäftigt, widmet I deelte Perf Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks hat Planmäßig wendet ſich daher im ganzen Reich ſich die andere vor allem dem modeſchaffenden derungen. eine umſangreiche Aufklärungs⸗ und Werbearbeit das Handwerk mit ſeiner großen Weihnachtswerbung Handwerk. Nicht durch Worte wird geworben. ter erſtma eingeleitet: gute Handwerksarbeit ſoll diesmal 2 1 18. 5„ d ſchö 2. 5 werde. W᷑ mehr als ſenſt zum Weihnachtsfeſt angeboten vorwiegend an die Hausfrau. Ueberall wird auf 5 h„ Handwerksarbeit— ganz der 9 werden. Hierfür hat das Hondwerr neue Wege 5„ gleich, ob es ſich nun um ein Möbelſtück, eine ſilberne tern der). 85 e b ſteht Dor R i Schale oder einen Damenſchuh handelt— ſoll durch Straſgefetz f ſich ſelbſt Intereſſenten anlocken. Der kleine Hund⸗ die 1 5 9 2 3 werksmeiſter, der irgendwo am Ende der Stadt ſein weitgehe 5 Eine gemütliche Wohnung und ſtrahlende Feſte, handtuchſchmales Schaufenſter mit einer 40⸗Watt⸗ des 8 570 825 ſind die beiden Pole, um die unſer winterliches Lampe erleuchtet, wird nicht immer die Aufmerk⸗ en Leben kreiſt. In beiden Fällen regiert die Frau, ſamkeit der Käufer auf ſich ziehen. Da muß denn kegeilſen klug, geſchickt, mit gutem Blick für das Schöne. Der 51 e 1 4 reiheit in . Sch De die Gemeinſchaftsarbeit aller Innungsmitglieder Mann erfreut ſich wohl an dem Anblick eines ſchö⸗ J n f 1. deutung d 808 888. i 1595 einſetzen, um den Blick des Publikums erſt einmal 8 f nen Kleides oder eines behaglich eingerichteten Heims. aaf de ene ind b da au 11 8 werde es f Aber er fragt nur ſelten nach dem Woher. Er hat lenken..„ i bebe andere Aufgaben im Leben zu erfüllen. Sie laſſen 5 kräge entg ihm nicht die Zeit und die Ruhe, um ſolche harmo⸗ Die Bedeutung der neuen Weihnachtswerbung niſchen Zuſammenſtellungen in all ihren Einzelheiten liegt alſo im Aufzeigen der handwerklichen Quali⸗. 5 8 Raucht zu durchdenken. tätsleiſtung am Werkſtück ſelöſt. Mit all ihren 8 Aus Kr Doch allein aus jenen mehr erfühlten als ver⸗ Hinweiſen will ſie gewiſſermaßen ein Führer durch Der Buchbinder bl ſtandesmäßig erfaßten Kleinigkeiten entſteht die die Geſchenkmöglichkeiten handwerklicher Arbetten N 8 1 linge ſtark Schönheit des Alltags ebenſo wie die der feſtlichen ein.— 8 die Vorha Stunde. Eine unſchöne Vaſe oder ein ſchlecht ſitzen⸗ Nicht Maſchine— lebende Hände e 5 find. Der r die Augenwirkung des Iſt aber vor allem die Frau erſt einmal auf die werks he e 5 a Eigenarten und Schönheiten handwerklicher Arbeit handwerks; Das Gediegene ſoll für ſich ſelbſt ſprechen aufmerkſam geworden, dann wird ſie auch den ge⸗ es heißt, Die Frau alſo muß ſich darum bemühen, wie ſie ſchmackvoll ausgeſchmückten Laden—, ja, ſelbſt die 2 dieſe Einzelheiten zu einer ſchönen Geſchloſſenheit kleine, heimelige Werkſtatt des Handwerksmeiſters lihen Sch zuſammentragen kann. Ueber die Frau gehen daher in ſtiller Straße beachten. Zum erſten Male tritt bon ölefer die Wege der Herſteller all der vielfältigen Kleinig⸗ das Handwerk mit ſeinem Anſpruch auf Geltung zur melſter ſol keiten. Sie zu gewinnen, ſie auf die Güte der Lei⸗ Weihnachtszeit in den großen Kreis der Werber. Die Rauchen m ſtung aufmerkſam zu machen, heißt die Hälfte Betonung, nicht Maſchinen, ſondern lebende unter bl des Weges zum Verkauf zurückgelegt zu 5 Hände haben die Arbeiten mit Fleiß geformt haben. Hat die Frau ſich erſt mit einem Gegenſtand N„ dürfte wohl von allen gehört und verſtanden werden. beſchäftigt, der ihr auf ihrem Gang durch die Ge⸗ 85 Ab 3 ſoll d 785 5. s Min ſchäftsſtraßen aufgefallen iſt, dann wird ſie auch die 5 5 er es ſoll durch die Werbung nicht allein für prüſung · Mittel finden, n habhaft zu werden. Freilich die Weihnachtszeit, ſondern auch für die folgenden nungsmäßi braucht ſie einen beſonderen Anreiz. Große Let⸗ 5 Seiten de Ber e e en e Aleuer tern und auffällige Lichtreklamen ſind nicht immer N 1 VC 17 8 ue auch notwendig. Die Frau weiß auch ohne äußerlichen a 9—„ eiteten erkſtück gefördert werden. Und es ſoll wieder ein Freundſchafts verhältnis entſtehen, wie es zu Väterzeiten zwiſchen Meiſter und Abnehmer Sitte war. e. ieee 875 2 Der Weihnachtsgutſchein für Handwerksarbeit (Weltbild,.) Aufwand die Güte eines Stückes zu entdecken. Frei⸗ lich muß ſich jemand finden, der ſie zu dieſer Ein⸗ b Der Sattler ſtellung hinführt. Aus den Haudwerksdarſtellungen von Joſt Ammann Was ist lhnen lieber? Ein Sofa zum Ansehen oder ein Sofa zum Ausruhen! Das Richtige ist natürlich ein bequemes Nuhe- Möbel, das Freude macht beim Anschauen u. doc eine ordentliche, Belastfung! verträgt! Solche taôbel baut der gelernte Polsterer Hostel so ein Handwerks, Möbel v so otel wie ein„liiliges“, dann hält es 5 80 fang! Wes iat innen lleber? 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Seite/ Nummer 577 ——— Borzeitiges Kündigungsrecht auch bei Verſetzung von Parteibeamten Nach 8 570 des BGB. können Militärperſonen, Beamte, Geiſtliche und Lehrer im Falle der Ver⸗ ſetzung ihr Mietverhältnis unter Einhaltung ber ge⸗ jetzlichen Kündigungsfriſt von einem Ka⸗ lendervierteljahr auch dann kündigen, wenn das Mietverhältnis für einen längeren eitraum unkündbar iſt. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat dieſes vorzeitige Kündigungsrecht auch für anwendbar erklärt auf hauptamtlich ange⸗ ſtellte Perſönlichkeiten der NS DA oder ihrer Glie⸗ derungen. Es gelte auch für den Fall, daß der Mie⸗ ter erſtmals in eine hauptamtliche Stelle berufen werde. Wenn auch das Reichsgericht den Amtswal⸗ tern der NSDAP Beamteneigenſchaft im Sinne des Strafgeſetzbuches nicht zuerkannt habe, ſo ſeien doch die Perſönlichkeiten der Partei ihren Aufgaben nach weitgehend der Tätigkeit eines Beamten im Sinne des 8 570 des BGB angeglichen. Da die Partei auch heute noch bis zu einem gewiſſen Grade im Aufbau begriffen ſei, müſſe ſie eine weitgehende Bewegungs⸗ freiheit in ihren Maßnahmen haben. Bei der Be⸗ deutung der Partei im Staats⸗ und Volksganzen werde es für ſie eine unerträgliche Hemmung, wenn den höheren Zwecken oͤie Bindung durch Mietver⸗ ſräge entgegenſtünde. Rauchverbot fur Handwerkslehrlinge Aus Kreiſen des Handwerks wird neuerdings dar⸗ über geklagt, daß das Zigarettenrauchen der Lehr⸗ linge ſtark überhandgenommen habe und daß auch die Vorhaltungen des Meiſters häufig fruchtlos sind. Der Reichsſtand des deutſchen Hand⸗ werks hat ſich in einem Schreiben an die Kreis⸗ handwerksmeiſter zu dieſer Frage geäußert, in dem es heißt, daß unter einem ſolchen Verhalten die Unterordnung in den Werkſtätten leiden müſſe und daß der Lehrling ſelbſt nicht nur einen geſundheit⸗ lichen Schaden, ſondern auch finanziellen Nachteil von dieſer Leidenſchaft habe. Die Kreishandwerks⸗ melſter ſollen allgemein darauf hinweiſen, daß das Rauchen während der Arbeit unbedingt zu unterbleiben hat. e Mindeſtens alle zwei Jahre Lohnſteuer⸗Außen⸗ prüfung. Zu der Pflicht der Finanzämter, die ord⸗ nungsmäßige Einbehaltung und Abführung der Lohnſteuer durch eine Prüfung ſowohl der privaten wie auch der öffentlich⸗rechtlichen Arbeitgeber zu Unſere Rätſelecke Kreuzworträtſel 46 Ar 1 2 J 4 E 9 10 11 12 18 1 58 15 1 der einzelnen Wörter ah von links nach rechts: 1 Seeſiſch, 6 Stadt in Schleswig⸗Holſtein, 8 chineſiſche Münze, 10 Nebenfluß der Donau, 12 Körperteil, 13 Gar⸗ tenblume, 14 aſſyriſche Göttin, 15 Bergrücken in Hannover; bl von oben nach unten: 2 naturwiſſen⸗ ſchaftliches Gebiet, 3 nordiſche Göttin, 4 Ballade von Bürger, 5 Singvogel, 7 Haustier, 9 Flächen ⸗ maß, 11 Spielkarte, 13 Titel. Silbenrätſel a— bras— brö— bu di— ei— er fan — fir— lor— gen— gra— grab— hü in— ka— kad— lei— licht— ma— ment — na— ne— ne— ne— nen— nord— nus o— ri— rie— sau— sen— stoff— te— te — thor— ti— tin— un— wald— zar Aus vorſtehenden 42 Silben ſind 12 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten, und deren Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen, ein Wort von Logau ergeben. Bedeutung der einzelnen Wörter: 1 dune c Ruheſtätte, 2 Blasinſtrument, 8 Himmelsgewölbe, 4 männliche Geſtalt aus Ham⸗ let, 5 babyloniſcher König, 6 Oper von Lortzing, 7 Naturerſcheinung, 8 weſtrömiſcher Kaiſer, 9 Truppengattung, 10 chemiſcher Grundſtoff, 11 dä⸗ niſcher Biſühauer 19 Solbftaonftota keit Kaſtenrätſel a n ο οασ d, eee e ee, d d d de d d. eee%,, Fi IIIIII. nm m. ann n Ann n N, o 0 o o 0 o o o, pp. rrrrrerrr. ss 33 3 3 33 8 8, fllt t, a n u, 2 Die Buchſtaben ergeben, richtig eingeſetzt, in den ſenkrechten Reihen Wörter folgender Bedeutung: 1 bei Kindern beliebte Erzählung, 2 vertieft ge⸗ ſchnittene Gemme, 3 Teil der Schreibmaſchine, 123 41 6 7 8 9 10 u 12 18 14 18 16 17 4 Oper von d Albert, 5 Sinneswahrnehmung, 6 britiſche Kolonie in Südafrika, 7 Vorgebirge an der Su 1 Afrikas, 8 Fluß in Oſtpreußen, 9 deutſcher Dichter, 10 Krankenhaus, 11 Gemahlin des römiſchen Kaiſers Juſtinian, 12 deutſcher Dich ⸗ ter, 13 geometriſche Figur, 14 Kübelpflanze, 15 Früh⸗ lingsblume, 16 Stadt in Japan, 17 Selbſtſucht. 38478 Bei richtiger W nennen die oberſte und die unterſte Waagerechte drei Begriffe aus Nordeuropa. Anſicht. Der Hamſter hatte eine Sehnſucht, Die man vergeblich zu verſtehn ſucht: Er wollt' dem Maulwurf, der doch blind, Erklären, was die Sterne ſind. Er ſprach auch einszwei unſern Mond, Der einszwei uns am Himmel thront, Auch von der Sonne und dem Licht. Der Maulwurf hörte den Bericht. Nach hat das Ganze nicht behagt. ach ein gem Einszweidrewier ſagt Er einszweidreivier: das iſt dumm, Ich kann es nicht verſtehn, warum enn dreivier alle ſolch Gewicht Den 1 bei Ich tu das nicht! ür mich ſind Sonn und Mond lein Wunder, enn gänzlich unnütz iſt der Plunder. Muſikaliſches Umſtellrätſel. 1 — Fis— Ar; Togo— Liter; Nain— Re: Eu— No!— A Saft; Wien Geld; Nero Ob; Fee— Sigrid; S— Orla— Laſt aal. Aus den vorſtehenden Wortgruppen iſt durch Um⸗ ſtellen der Buchſtaben je ein Opername zu bilden. Die Anfangsbuchſtaben der Opernnamen nennen, in der an⸗ egebenen Reihenfolge geleſen, eine Oper von Karl Maria von Weber. Die Komponiſten der Opern ſind: 1. Wagner, 2 Verdi, 3. Verdi, 4. Mozart, 5. Schillings, 6. Weber, 7. Wagner, 8. Flotow. Peinlich. Jüngſt hab' ich meinen Freund geſehn n einem Hauſe groß und ſchön, ort war ein Zweidrei und eins Gehn, Als ginge es zum Tanze. Ich ſtaunte:„Was wird hier gemacht?“ Mein Freund gab mir die Sechsſiebenacht: S ſprach:„Zum Haus hab' ich gebracht ewiſſenhaft das Ganze.“ Und weiter riet ſechs mir ſodann: Haſt du eins Einszweidrei, gib's an ur Vierfünf; haft du's nicht getan, lamierſt du dich mit Glanze.“ Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: a) 1 Altar, 5 Maas, 6 Brom, 10 Mut. 11 Briſe, 12 Ar, 13 Oſt, 15 Eleat, 17 Stute. 19 Lea, 22 Tatra, 23 Aſe, 24 Ares, 25 Elen, 26 Siena: by 1 Amme. 2 Laute, 3 Tat, 4 As, 7 Rio, 8 Oſſa, 9 Mette, 11 Braut, 12 Aeina, 14 Delta, 16 Lear, 18 Eiſen, 20 Ate. 21 Lena, 23 Ale, 25 Ei. Silbenrätſel: Beſſermachen iſt die beſte Reue. — 1 Brillant, 2 Einband, 3 Segantini, 4 Schatten⸗ morelle, 5 Eigenlob, 6 Renaiſſance, 7 Menelaus, 8 Arm⸗ bruſt, 9 Chance, 10 Elmsfeuer, 11 Nike, 12 Iſabeau, 13 Stachelbeere. 5 Zwei ſehr verſchiedene Dinge: Tempel — Stempel. Röſſelſprung: Wer da fährt nach großem Ziel, Lern am Steuer ruhig ſitzen, Unbekümmert, wenn am Kiel Lob und Tadel hoch aufſpritzen.— Emanuel Geibel. Von Oſten: Morgenland. Gute Gelegenheit: Rauchfang. Diagonalrätſel: 1 Kommers, 2 Kolberg, 8 Ballett, 4 Sinding, 5 Kantine, 6 Laaland, 7 Reibung. — Kolding: Randers. überwachen, hat der Reichsfinanzminiſter durch Er⸗ laß Neuerungen verfügt. Um nach Möglichkeit zu vermeiden, daß der Arbeitgeber innerhalb kurzer Zeit mehrmals geprüft wird, iſt grundſätzlich bei jeder Betriebsprüfung gleichzeitig eine Außenprüfung der Lohnſteuer vorzunehmen. Der Miniſter erſucht je⸗ doch, darauf hinzuwirken, daß eine Lohnſteueraußen⸗ prüfung mindeſtens alle zwei Jahre, in Bezirken mit überwiegender Arbeiterbevölkerung in noch kürze⸗ ren Zeitabſchnitten, vorgenommen wird. wi Nürnberger Geſetze und Arbeitsvermittlung. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung hat die Landes⸗ arbeitsämter und Arbeitsämter darauf hinge⸗ wieſen, daß die Geſetze für die Durchführung der Arbeitsvermittlung von weittragender Bedeutung ſind, namentlich für die Vermittlung von Frauen und Mädchen in der Hauswirtſchaft. Die geſamte Arbeitsvermittlung habe ſich künftig nach den Ge⸗ ſetzen und Verordnungen, die das Verhältnis der Juden zum deutſchen Volk regeln, zu richten. in Trikot, Charmeuse, Feine. nicht auftragende Damen- Wäsche Sport- und Seide und Kunstseide Ob rhemden 55 Damenskrümpfe f Krawatten weich und geschmeidig, Flotte Strieksschen Haneschuhe und in matten Farbtönen für Herten, Damen Schals von höchster Eleganz und Kinder Dômenstrümpfe Teschentücher Berufskleidung f 1 kann man nie genug aller Art inderstrumpfe haben, besonders an für Meister, Gesellen Hefrensocken naßlkalten Tagen und Lehrlinge Weinnechts- Geschenke kaufen Se Iſmmet vottefheft be Sföcltische begründe 152² Oeffeniſiche Sparkasse Mändelsicher ANNE LET HE De, Sfacfteschen nit, % EIge schaffen Hel, Sdeschen von ebe. 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N 587 4 Der Intendant NMänte! 5 Sonntag, den 15. Dezember 1935 Hosen 1 en Die letzten A d er Vorstellung 5 114 0 N 0 1 e 15 n nns een underschöne Winterressen„ 0 9 Jacken ln neuer Kinstudier uns (Neapel 13 Ig. 168. rode Mal-nre te pach Rom Besetzfelle spricht selbst EEE Dienstag/ Mittwoch/ Donnerstag jewells abends um.30 Uhr An den gleichen Tagen, jeweils nachmittags .30 Uhr spricht Bengt Berg zu seinem Film: San Das e. Beste Fabrikate N m. klangschõn. Lautsprechern u. Reglern. 8 30 terten Geschäfts- 17 von ME. 0 an dei der 1 Wäekelkommode F Gd. m. weiß, elfenbeinlack. Die ie Jüdd. Rundfunk- Wermilklung.. 0 68. 78. 115 Mannhelm, qu 7, 26— Fernsprecher Nr. 284 43 inderzimmerschragk. ggg An den Sonntagen vor Welhnachten von 2 bis 7 Uhr geöffne. weig, elfenbeinlack.(com RM 70. 79. tende Nolhaarkopfissen 70% in 3 versch Größen ſich d Hänsel und Gretel z J enge e.88 8 URIUERSUN Märchenepiel 180 6557 Bildern von 20 e 3 5 n 7 ches 1 wenn ven Hege e für ehe e den a Herzberg N eee, 4 8. 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Auſtralien, im großen zwiſchenſtaatlichen Verkehr ſo gang und gäbe geworden, daß auch das neue Reich der Philippinen ſich dieſen Namen beilegt, um den Charakter der Selbſtverwaltung Das sind Fischer von den Philippinen Die Philippinen hätten ihren jungen„unabhän⸗ gig“ gewordenen Staat auch das„Reich der 7083 Inſeln“ nennen können. In dem weiten Bogen von der Beringſtraße aus, ganz Oſtaſien und auch Auſtralien umziehend, ſchließt ſich ein Gürtel zer⸗ reuter Inſeln Hinter den verſtreuten ehemaligen Rutſchen Marſchall⸗, Mariannen⸗ und Karolinen⸗ Ale ungefähr in der Mitte zwiſchen ihnen und m kfkäkkfthen Feſtlande, unmittelbar vorgelagert Miederländiſch⸗Indien, liegen die Philippinen, unter denen elf größere Inſeln den eigentlichen Mittel⸗ punkt abgeben. Mit dieſer geographiſchen Beſchreibung iſt auch ſchon geſagt, daß das neue Inſelreich mitten im Schnittpunkt der großen weltpoliti⸗ ſchen Stoßlinien liegt. Vom äußerſten Oſten— von Amerika her— bilden ſie das wichtigſte Sprung⸗ brett nach China, Hinterindien und der niederlän⸗ diſch⸗indiſchen Inſelwelt. Von Oſtindien her ſind ſie ein Stützpunkt gegen den japaniſchen Einfluß, der von Norden her, geſpeiſt aus dem großen Be⸗ völkerungsüberſchuß des Reiches der aufgehenden Sonne, faſt gewaltſam nach dem Süden drängt. Wenn dem aber ſo iſt, warum in aller Welt haben die Pankees ihre Herrſchaft über die Philippinen aufgegeben? Nun, mit dieſer Unabhängigkeit hat es ſeine eigene Bewandtnis. Die amerikaniſche Diplo⸗ matie hat ein feines Meiſterſtück hingelegt. Aus innerpolitiſchen, vorzüglich wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Gründen haben die Yankees die Philippinen im Jahre 1898 den Spaniern entriſſen, und— aus denſelben Gründen räumen ſie den Philippinen heute die Unabhängigkeit ein. In den letzten Jah⸗ ren des Weltkrieges verbanden ſich die großen ame⸗ rikaniſchen Zuckerkönige mit den amerikaniſchen Gewerkſchaften zum Kampfe für die Unabhängigkeit Diese lichtbraunen Schönen tragen alle Lasten auf dem Kopf! zum Ausdruck zu bringen. der Philippinen, wobei es der amerikaniſchen Zucker⸗ induſtrie um die Abſchnürung der Einfuhr des billi⸗ gen Zuckerrohrs der Philippinen, den Gewerkſchaf⸗ ten um die Ausſchließung der billigen philippiniſchen Arbeitskräfte gegangen iſt. Denn nicht ſofort iſt den Philippinen die volle Unabhängigkeit zugebilligt worden. Es iſt ein zehnjähriges Uebergangsſtadium vereinbart. Und dieſes politiſche Uebergangsſtadium iſt gleichzeitig ein wirtſchaftliches Uebergangsſtadium, in dem ſich die Philippinen allmählich an die ameri⸗ kaniſchen Hochſchutzzölle und an die amerikaniſchen Einwanderungsbeſchränkungen gewöhnen müſſen. Nach zehn Jahren ſteht der philippiniſchen Bevöl⸗ kerung eine Einwanderungsquote von— ſage und ſchreibe— 50 Filippinos in den Vereinigten Staaten für das ganze Jahr zu! Aber inzwiſchen dürfen die Filippinos ihren Präſidenten wählen, der jetzt eben ſein Amt angetreten hat. Stolz können ſie auch eine eigene funkelnagelneue Nationalfahne ihr eigen nennen. Sie haben auch in einer allgemeinen Volks⸗ Idylle unter Palmen: Pfahlbauten der Moros, der mohammedanischen Philippinos Die Klugheit dieſer Konſtruktion nicht ausgeſchöpft. Die Vereinigten Staaten verzich⸗ ten auf das, was man die Erhaltung der inneren Ruhe und Ordnung nennt, und überlaſſen dieſe Auf⸗ gabe der neuen philippiniſchen Regierung. Und das wird eine ſchwere Aufgabe werden Die zahlreichen Miſchlinge aus ſpaniſchem und eingeborenem Blute ſind bei der Bevölkerung nicht übermäßig be⸗ Wie in China: Der Handelsbetrieb der Hauptstadt Manila vollzieht sich hauptsächlich auf den Kanälen, die mit Barken und Dschunken verstopft sind abſtimmung die neue Verfaſſung annehmen dürfen. Es gibt auch keinen amerikaniſchen Gouverneur mehr und keinen Generalſtabschef der amerikaniſchen Armee auf den Philippinen. Allein: hinter dem Präſidenten des philippiniſchen Gemeinweſens ſteht im Dunkel ein„Hoher Kom⸗ miſſar“ der Vereinigten Staaten, der zur Erhal⸗ tung des Lebens, des Eigentums und der Freiheit der Bürger, zum Schutz der Verfaſſung und ſchließ⸗ lich zur Sicherung einer ordentlichen Regierung im Notfalle eingreifen kann. Während der ganzen Uebergangszeit behalten die Vereinigten Staaten ihre militäriſchen und Flottenſtützpunkte und neh⸗ men die Außenpolitik der Philippinen wahr. Und nun merkt man das feingeſponnene Netz und ſieht ſeine Fäden entwirrt. Während mit jedem Jahre und mit jedem Tage der Unabhängigkeit die Sper⸗ rung des amerikaniſchen Abſatz⸗ und Arbeitsmarktes näherrückt, bleibt die reale Machtpoſition der Ver⸗ einigten Staaten gänzlich unverändert. liebt. Auf den ſüdlichen Inſeln wohnen trotzige mohammedaniſche Stämme, die bis in die letzte Zeit der Spanier, alſo bis zum Ende des vori⸗ gen Jahrhunderts, eifrige Seeräuber geweſen ſind. In den unzugänglichen wilden Gebirgsgegenden hauſen noch Stämme, die als grauſame Kopfjäger verrufen ſind. Die ſoziale Struktur iſt ganz ähnlich wie in Mexiko und, ebenſo wie dort, ſetzt die überaus rüh⸗ rige kommuniſtiſche Agitation ein. Wir alle haben ſchon von dem berühmten Ma⸗ nilahanf gehört, der über die ganze Welt hin einen guten Klang hat. Die Japaner haben auch auf den ſüdlichen Inſeln bei Davao eine koloſſale Hanf⸗ plantage angelegt, auf der nicht weniger als 12000 Japs untergebracht ſind. Zwei japaniſche Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften unterhalten die ſtändige Verbin⸗ dung mit dem Mutterlande. Daneben iſt— wie ſchon geſagt— die Zuckerinduſtrie ſehr ſtark ent⸗ wickelt, die im Falle einer endgültigen Abſchnürung iſt damit aber vom amerikaniſchen Markte ſchwerſter Bedräng nls ausgeſetzt wäre. Die Kokosnuß wird reichlich ange⸗ pflanzt. Sie iſt für die Margarinefabrikation wich⸗ tig und liefert auch das Glyzerin, mit dem nicht nur empfindliche Damenhände gepflegt werden, ſon⸗ dern das auch eines der wichtigſten Rohſtoffe für hochexploſive Munition darſtellt. In letzter Zeit ſind ſehr reichliche und bequem erſchließende Ehromeiſenvorkommen gefunden worden, das eben⸗ falls für die Rüſtungsinduſtrie, für die Fabrikanten von Panzerplatten, Kanonen und Gewehrläufen, von faſzinierendem Reiz iſt. Schließlich werden auch reichliche Lager von Erdöl vermutet. So ſehr ſich die Amerikaner mit ihrer klugen und faſt witzigen Konſtruktion der philippiniſchen „Unabhängigkeit“ durch die ſich kreuzende Kombina⸗ tion politiſcher und wirtſchaftlicher Intereſſen gegen Ueberraſchungen gedeckt haben, ſo liegt die Gefahr dieſes Verſuches doch auch offen zutage. Eine Schlie⸗ ßung des amerikaniſchen Marktes kann in zehn Jahren zu einer maßloſen Verbitterung der Filip⸗ pinos führen, die gefährlich werden könnte, wenn es inzwiſchen den Japanern gelingt, durch ſtille, zähe und faſt unmerkliche wirtſchaftliche Anſiedlung und Durchdringung Stützpunkte für ihre weitausgreifen⸗ den Pläne zu ſchaffen. Dr. Hofrichter. Täler wechseln mit unzugänglichen Hochgebirgen (Photos(8) Scherl—.) Das d eulſche Bua Beugt Berg: Ivar Halling. Der Roman eines einzelnen.(Verlag Dietrich Reimer, Berlin. Preis 4,80 Mark.) Der kühne Forſcher und hervorragende Schrift⸗ ſteller Bengt Berg hat in ſeinen Dierbüchern durch die lebensnahe Unmittelbarkeit der Beobachtung und eine einzigartige Gabe ergreifender Schilderung die Wunder der Tierwelt feſtgehalten und zu gül⸗ tigen Kunſtwerken geformt. Um ſolcher Leiſtung willen wird man daher mit großen Erwartungen an ſeinen Roman herangehen. Indeſſen gelingt es aber dem Leſer nicht, über ein kühles Intereſſe hinauszukommen, das zudem mehr der Perſon des Verfaſſers als den Geſtalten ſeines Werkes gilt. Die Handlung: Ein reicher Hüttenbeſitzer vermacht ſeinen Betrieb der Arbeiterſchaft zu gemeinſamem Eigentum. Großbanken und internationale Truſts, geleitet von gewiſſenloſen Spekulanten, verſuchen mit ſkrupelloſen, ja verbrecheriſchen Mitteln die Ausführung des Teſtaments zu hindern. Dem klug⸗ energiſchen Ingenieur Halling aber gelingt es mit überlegener Tatkraft und Entſchloſſenheit, das Ver⸗ mächtnis des Toten zu retten. Wenn uns dieſe, allerdings ſpannungsſtarke Hand⸗ lung doch nicht zu packen verſteht, ſo liegt es einmal daran, daß die hier aufgeworfenen Probleme des Kampfes zwiſchen internationalem Kapital und na⸗ tionaler Arbeit für uns Deutſche ſeit der Neuord⸗ nung eben nicht mehr nur Probleme ſind, ſondern bereits eine Löſung gefunden haben. Zum anderen aber ſcheinen uns die dichteriſchen Mittel der Größe des Vorwurfs nicht gerecht zu werden. Eine ge⸗ wiſſe Schwarz⸗Weiß⸗Technik verwiſcht gerade die feineren Unterſchiede in der Zeichnung der Charak⸗ tere, die häufig etwas trocken⸗lehrhaft vorgetragenen Auseinanderſetzungen der gegneriſchen Mächte ver⸗ mögen ebenſo wie das rein tatſächliche Geſchehen nur ſelten über den Spannungsreiz eines Unterhal⸗ tungsromans hinaus in den künſtleriſchen Bereich einer epiſchen Dichtung vorzuſtoßen. Zweifellos ehrt den Verfaſſer ſeine offene, mutige Abſage an den Ungeiſt eines ſchrankenloſen Kapitalismus, die übrigens vor Jahren bereits ausgeſprochen wurde und damals gerade in Schweden aufhorchen ließ. Manche ſcharf geſehenen Züge der geſellſchaftlichen Umwelt ſeiner Romangeſtalten zeigen auch hier Bengt Bergs glänzende Beobachtungsgabe und in manch prächtiger Schilderung nordiſcher Landſchaft findet ſich ſeine Liebe zu der Natur und der groß⸗ artigen Schönheit ſeiner Heimat eindringlich genug bezeugt. gr. * „Haudegen, Schnauzbärte, Feldmärſchälle Von deutſchen Soldaten aus ſechs Jahr⸗ hunderten.“ Von K. A. Prauſſz, mit vielen Federzeichnungen(Preis 3,85 Mark.) Hier marſchieren ſie auf, die alten Soldaten und Eiſenfreſſer, die deutſche Geſchichte geſtalteten, vom frommen Schweppermann über den alten Deſſauer, Friedrich den Großen, Blücher bis auf die neueſte Zeit. Viele unbekannte und vergeſſene Heldentaten leben wieder auf, Taten nicht nur von Marſchällen und Generälen, ſondern auch von unbekannten Mus⸗ ketieren und Frontſoldaten, die in hiſtoriſchen Au⸗ genblicken von entſcheidender Bedeutung wurden. Ein hübſches, volkstümliches Buch. Des dos du Mbelsdochadſung- das Blüchslos dos doulſchon Dolbos am · 16 O00 OoOoO bine Kemal Atatürk. Soldat und Führer. Von Hans Trembgen.(Franckhſche Verlagsbuchhand⸗ lung, Stuttgart.) Hans Trembgen ſchildert hier das Leben und Wirken des türkiſchen Nationalhelden ſehr lebendig, ſehr ſpannend und ſehr überzeugend, aber leider etwas zu ſehr nach der Manier einer zeilen⸗ und ſenſationstüchtigen Reportage geſchrieben. Das drückt den hiſtoriſchen und politiſchen Wert des Buches, das zudem mit einer Reihe anderer Bio⸗ graphien Atatürks zu konkurrieren hat. Sein Wert beſteht in der außerordentlichen Menge des zuſam⸗ mengetragenen und verarbeiteten Materials, in der farbigen Eindringlichkeit, mit der es die perſönliche und politiſche Umwelt des Heroen vorzuſtellen ver⸗ ſteht, und in dem Verſuche, das Menſchliche im Leben Atatürks, ſonſt tief verborgen unter der Kälte und Härte ſtarrer Politik, ſichtbar werden zu laſſen. aw. 14. Seite V Nummer 577 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1935 rief;kas fen der NM Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Allgemeines O. K.„Wieviel Stauſtufen gibt es von Mannheim bis Heilbronn im Neckar?“— Es gibt im ganzen 12 Stauſtufen: Ladenburg, Wieblingen, Hei⸗ delberg, Neckargemünd, Neckarſteinach, Hirſchhorn, Rockenau, Guttenbach, Neckarzimmern, Gundelsheim, Neckarſulm⸗Kochendorf und Heilbronn. G. M.„Wann und wo waren die Uraufführun⸗ gen der folgenden Opern:„Tannhäuſer,“„Lohen⸗ grin,“„Rheingold,“„Walküre,“„Siegfried,“„Göt⸗ terdämmerung,“„Triſtan,“„Meiſterſinger“ Parſi⸗ fal“ und„Fliegender Holländer?“—— Die Urauf⸗ führung von„Tannhäuſer“ fand 1845 in Dresden ſtatt, von„Lohengrin“ 1850 in Weimar, von Ahein⸗ gold“ 1867 in München, von„Walküre“,„Siegfried“ und„Götterdämmerung“ 1876 in Bayreuth, von „Triſtan“ 1865 in München, von„Meiſterſinger“ 1868 in München, von„Parſifal“ 1882 in Bayreuth und vom„Fliegenden Holländer“ 1843 in Dresden. Seeteufel.„Mein Gegenüber ſetzte dieſer Tage einen größeren zuſammenlegbaren Hühnerſtall mei⸗ nem Nachbar vor ſeinen einige Meter davon gele⸗ genen Balkon. Nun will er zu allem noch den Aus⸗ lauf der Hühner nach links und rechts erſtellen. Der Nachbar Sch. hat den Erbauer des Hühner⸗ ſtalles auf die unſeres Erachtens unberechtigte Er⸗ ſtellung des Hühnerſtalles an der bezeichneten Stelle aufmerkſam gemacht. Dieſer lehnt jede anderweitige Regelung und Erſtellung des Hühnerſtalles an an⸗ derer Stelle ab. Ebenſo lehnt er es ab, denſelben an den neu zu erſtellenden Stall des Nachbars Sch. anzubauen, ſo daß eine Flucht dadurch entſtehen würde. Der Auslauf der Hühner ſoll entlang meines und des Nachbars Sch. verlaufenden Zaunes(Draht⸗ zaun) unter deſſen Mitbenutzung erfolgen. Der gleiche Nachbar hat auch Obſtſträucher in 40—50 Zen⸗ timeter Entfernung von den Nachbargrenzen ge⸗ pflanzt. Ich hatte vor iniger Zeit in der Zeitung geleſen, daß hier ganz beſtimmte, neufeſtgeſetzte Ent⸗ fernungen eingehalten werden müſſen. Hat der An⸗ lieger nun ein Recht, ſeine neugeſetzten Pflanzen auf dieſe Entfernung zu ſetzen? Bezßog ſich die er⸗ wähnte Bekanntmachung auch auf ſchon Jahre be⸗ ſtehende Pflanzung von Obſtſträuchern? Oder nur auf Neuanlagen? Der Erſteller des Hühnerſtalles pertritt den Standpunkt, hier machen zu können, was er wolle, und auf das Ausſehen der Bauten der anderen keine Rückſicht zu nehmen. Iſt dies vom baupolizeilichen Standpunkt aus betrachtet richtig? Muß nicht das Anſehen der Umgebung bei Erſtel⸗ lung ſolcher Ställe gewahrt werden? Denn dadurch wünde eine Wertminderung der Bauten ſicher ein⸗ treten, wenn es jeder ſo machen wollte. Soweit mir bekannt, muß man ſich vor Erſtellung mit den An⸗ liegern verſtändigen und deren Zuſtimmung beſitzen, ehe eine Ausführug dieſer Art gemacht werden kann. Er behnte es ſtrikte ab, mit den Nachbarn zu ver⸗ handeln und ſtellt ſich auf den Standpunkt, machen zu können, was er will, und hätte es nicht nötig, den Charakter der Gartenſtadt und das Ausſehen der durch ihren Bau geſchaffenen Anſicht der anderen Hausfronten zu berückſichtigen. Ich will es ticht zugeben, daß, nachdem ich auf der einen Seite des Hauſes verſtändlicherweiſe einen Stall ſtehen abe, nun der noch freie Durchblick nach der anderen Seite durch den Stall und den Auslauf der Hühner perſchändelt wird. Wie weit muß der Nachbar von meinem Zaun bleiben? Wo habe ich mich hin⸗ zuwenden, wenn er ſein Vorhaben ohne meine Zu⸗ ſtimmung und die des Nachbarn Sch. ausführen ſollte? Entſtehen dadurch Koſten, wenn die Bau⸗ oder Polizeibehörde ſich der Sache annehmen müßte?“—— Ueber die Möglichkeiten, die Ihnen gegenüber den Eigenmächitgkeiten Ihres Nachbars gegeben ſind, erteilt Ihnen am zweckmäßigſten die Baubehörde Auskunft. Wenden Sie ſich an die Bau⸗ polizei und ſtellen Sie vor allem feſt, ob Ihr Nach⸗ bar ſich zu der Erſtellung des Stalles die baupoli⸗ zeiliche Genehmigung eingeholt hat. Die Koſten eines eventuellen Verfahrens vor der Baubehörde oder dem Bezirksamt hat der Unterliegende zu tragen. Auch über die neuen Beſtimmungen dezüg⸗ lich des Grenzabſtandes bei Neupflanzungen und bezüglich des Inkrafttretens dieſer Anordnung er⸗ halten Sie bei der Baubehörde Auskunft. Frau B.„Kann ich durch mediziniſche Seite er⸗ fahren, ob Pferdefleiſch dem menſchlichen Körper nicht zum Schaden gereichen kann? Es wurde mir ſchon non verſchiedenen Seiten erklärt, es könnte ſich eine Blutkrankheit bilden, ſelbſt ein Ausſchlag ſei zu befürchten. Wie iſt es mit dem Fett vom Pferd, kann man dieſes gleich anderen Tierfetten im Haushalt gebrauchen? Wir ſind eine gköpfige Familie, zum größten Teil noch ſchulpflichtige Kin⸗ der.“—— Es iſt nicht wahr, daß geſundes Pferde⸗ fleiſch für den menſchlichen Genuß ſchädlich iſt. Na⸗ türlich iſt Fleiſch von alten, abgetriebenen oder gar kranken Pferden gengu ſo wenig zuträglich als Fleiſch von alten oder loanken Kühen. Die Verwendung des Fettes iſt eine Frage des perſönlichen Geſchmacks. J. 3.„Ich habe einen praktiſchen Gegenſtand konſtrufert, den ich patentieren laſſen will. Welche Formalitäten habe ich zu erfüllen und wie kann ich mich ſchützen, daß ich nicht um die Auswertung ge⸗ bracht werde? Wie hoch ſtellen ſich die Koſten?“— — Laſſen Sie ſich vom Patentamt in Berlin die An⸗ meldeformulare für eine Patentanmeldung ſchicken; darin ſind alle Angaben enthalten. Die Anmelde⸗ gebühr beträgt 25 Mark. Ein Patent iſt 18 Jahre geſchützt. Die Gebühr für das erſte bis fünfte Jahr beträgt je 30 Mark; für das fünfte Jahr 50 Mark; 6. Jahr 75 Mark; 7. Jahr 100 Mark, 8. Jahr 150 Mark; 9. Jahr 200 Mark; dann bis zum 17. Jahr je 455 Mark im Jahr ſteigend und im 18. Jahr 1200 ark. B. M. Ich bin kaufmänniſcher Angeſtellter und beabſichtige in meinem Heimatort in der Nühe von Würzburg ein Haus zu bauen. In Frage kommt ein zweiſtöckiges Wohnhaus, da meine Schwieger⸗ eltern zu mir ziehen wollen. Bauplatz iſt vorhan⸗ den. Beſteht die Ausſicht, von irgendeiner Sied⸗ lungsgeſellſchaft Baudarlehen zu bekommen? Wohin muß ich mich wenden? Gibt es noch Reichsdarlehen?“ —— Setzen Sie ſich mit einer Bauſparkaſſe in Ver⸗ bindung, die Ihnen über alle Fragen Auskunft geben kann. L. K. 24.„Gibt es ein Buch über das Reſ.⸗Inf.⸗ Regt. 40, 5. Kompanie, das im Winter 1915/16 in Rußland(Sagatſch, Skirele) lag? In welchem Ver⸗ lag wäre es zu erhalten?“—— Die Regiments⸗ geſchichte des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. 40 iſt in Vorbereitung. Setzen Sie ſich mit dem Kameradſchaftsführer Paul Stahl, D 2, 15, in Verbindung. Sport.„Woher ſtammt das Golfſpiel?“—— Golf iſt ein ſchottiſches Nationalballſpiel mit federgefüll⸗ ten Bällen. Es wurde bereits 1457 erwähnt. Es wird wohl mit dem holländiſchen Eisſpiel Kolf verwandt ſein. Golf wurde 1608 in England einge ührt. Der erſte deutſche Golfklub wurde 1895 in Berlin ge⸗ gründet. E. W.„Seit wann kennt man die Hoſenträger?“ —— In der Volks⸗ und Handwerkertracht wurden Hoſenträger ſeit Anfang des 18. Jahrhunderts ge⸗ tragen. In der Modetracht tauchten Hoſenträger erſt um 1790 auf. Frau Sch.„Wurden im vorigen Jahr zu Weih⸗ nachten die Lebensmittel⸗Pakete, die von Amerika geſchickt wurden, zollfrei abgegeben? Werden ſie dieſes Jahr zu Weihnachten auch zollfrei abgege⸗ hen?“—— Lebensmittelpakete aus Amerika wurden noch nie zollfrei abgegeben, ſo auch dieſes Jahr nicht. Die Zollfreiheit gilt nur für getragene Kleider und Leibwäſche. M. A.„Welche Beitragsmarken müſſen bei frei⸗ williger Weiterverſicherung geklebt werden bei einem Bruttoeinkommen von 10 500 Mark, ab Werbungs⸗ koſten 2500 Mark, alſo Nettoeinkommen von 00009 Mark? Welche Nachteile können einem freiwillig Weiterverſicherten wegen der Gültigkeit der Ver⸗ ſicherung laußer der ſelbſtverſtändlich geringeren Rente) entſtehen, wenn er Beitragsmarken gerin⸗ gerer Klaſſen klebte, als dem oben feſtgeſtellten Netto⸗ einkommen entſpricht? Kann zur Vermeidung eines Nachteiles der Unterſchied zwiſchen dem gezahlten Beitrag und dem erforderlichen Beitrag nachgezahlt werden? Wird die Altersrente nach Vollendung des 65. Lebensjahres unter allen Umſtänden, d. h. auch dann bezahlt, wenn der Verſicherte noch Ein⸗ kommen aus irgendwelcher Beſchäftigung, oder eine Penſion aus privatem Angeſtelltenverhältnis bezieht? Nach dem früheren 8 73 des Angeſtellten⸗Verſiche⸗ rungsgeſetzes hätte die Verſicherung in dieſem Falle geruht. Beſteht dieſe Beſtimmung nicht mehr? Erhöht ſich die Altersrente der Angeſtellten⸗Verſiche⸗ rung. wenn vor 1913(Inkrafttreten der Angeſtellten⸗ Verſicherung) und dann weiter bis 1922 neben der Angeſtellten⸗Verſicherung auch Invaliden marken ge⸗ klebt worden ſind?“—— Ueber alle Fragen gibt Ihnen die Reichsverſicherung in C 2, 1, Auskunft; Wir bitten Sie, perſönlich dort vorzuſprechen. H. S.„Kann man als Arbeitnehmer von der An⸗ geſtellten⸗Verſicherung befreit werden, wenn man eine Lebensverſicherung abſchließt? Wenn ja, weiche Vorausſetzungen ſind dabei erforderlich? Sind in einem ſolchen Falle die in die Angeſtellten⸗Verſiche⸗ rung eingezahlten Beträge verloren?“—— Ueber alle Fragen erhalten Sie durch die Reichsverſiche⸗ rung in C2, 1 Auskunft. P. P.„Nennen Sie mir die Zeitung, die von den Fabrikanten gehalten werden, die Kochgeſchirre aus Aluminium herſtellen. Gibt es in Baden grö⸗ ßere Firmen, die Beſen⸗ und Schrubberſtiele her⸗ ſtellen? Wann iſt die Leipziger Frühjahrsmeſſe, und wer gibt die„Meſſe⸗Zeitung“ heraus?“—— Die Anſchriften der Zeitungen können Sie auf un⸗ ſerer Schriftleitung einſehen. Ueber die Anſchriften der Firmen gibt Ihnen unſere Werbeabteilung Aus⸗ kunft. Die Leipziger Frühjahrsmeſſe findet ab 1. März 1936 ſtatt. B.„Welche Bezahlung bekommt ein männlicher kaufmänniſcher Lehrling nach Tarif im.,., 3. und 4. Lehrfahr im Monat?“—— Für Induſtrie⸗ und Großhandel gilt der Mannheimer Generaltarif: im 1. Lehrjahr 27.— Mk. im Monat, im 2. Lehrjahr 40.— Mk., im 3. Lehrjahr 54.— Mk. und eyptl. im 4. Lehrjahr 76 Mk. Tarif für den Einzelhandel: Mo⸗ natlich im 1. Lehrjahr 23.— Mk., im 2. Lehrjahr 35.— Mark, im 3. Lehrjahr 44.— Mk. A. B.„Muß ich als Nichtarier im Verkehr mit Behörden, beim Eintreten in eine Amtsſtube den Deutſchen Gruß(Aufheben der rechten Hand) ſowie „Heil Hitler“ erweiſen?“—— Nein, als Nichtarier dürfen Sie dieſen Gruß nicht anwenden. R. B. Wie iſt die Judenflagge beſchaffen?“—— Eine allgemein anerkannte internationale Juden⸗ flagge gibt es nicht. Für Paläſtina gilt die blau⸗ weiße Flagge der Zioniſten mit dem Davidſtern. Volkswohl.„Wie iſt die Anſchrift der Mann⸗ heimer Geſundheitsbehörde?“—— Die Geſund⸗ heitsbehörde befindet ſich in R 5, Zimmer 142—147. Telephoniſch iſt dieſe Stelle über das Rathaus zu erreichen. Anfrage Nr. 16. Wie verhält ſich die Verwandt⸗ ſchaft zwiſchen mir und dem Sohn von Herrn F. W. Meine Mutter und F. W. ſeine Mutter ſind Ge⸗ ſchwiſter. Ich und F. W. ſind 77 Jahre alt. F. W. hat einen Sohn, der 42 Jahre alt iſt. Bin ich dem Sohn gegenüber der Onkel oder Vetter oder was? Was iſt der Sohn mir gegenüber, iſt er noch ein Neffe oder was? Wohl ſind wir Verwandte, aber der Ausdruck gegenſeitig ſehlt uns.“—— Herr F. W. und Sie ſind Vettern, der Sohn wäre dem⸗ nach ein weiter verwandter Vetter. Eine Bezeich⸗ nung für dieſes Verwandtſchaftsverhältnis gibt es nicht. K. W.„Ich war im September 16 Jahre alt. Kann ich ſchon den Führerſchein haben(für Motorrad)? Wo? Und was koſtet er? Ich möchte in den Motor⸗ radſturm der HJ eintreten. Wie ſind hier die Be⸗ dingungen für den Führerſchein?“—— Den Führer⸗ ſchein können Sie erſt vom 18. Lebensjahre ab er⸗ werben. Fl.„Wohin muß ich mich wenden, um das Armen⸗ recht für einen Prozeß zu erhalten? Ich bin arbeits⸗ los und beziehe Unterſtützung.“—— Stellen Sie beim Amtsgericht einen entſprechenden Antrag. Frafrtische Natschläge Fran E.„Wie kann man Tabakflecken aus Stof⸗ fen entfernen?“—— Die Tabakflecken werden mit Alkohol und Eigelb gut eingerieben und hierauf mit reinem Alkohol ausgewaſchen. Frau A. R.„Wie kann ich eine klare Haut er⸗ halten?“—— Waſchen Sie ſich jeden Morgen ſofort nach dem Aufſtehen das Geſicht mit Boraxwaſſer, anſchließend nehmen Sie die gewöhnliche Morgen⸗ waſchung ohne Seife vor. Dieſe Waſchungen regel⸗ mäßig durchgeführt, führen zum Erfolg. E. H. W. Jedes Einkommen muß verſteuert wer⸗ den. Vom Einkommen wird auch die Kirchenſteuer berechnet. Wegen der Steuer müſſen Sie bei dem zu⸗ ſtändigen Steueramt vorſprechen. Schildern Sie Ihre Lage dem zuſtändigen Block⸗ oder Zellenleiter der NS⸗Volkswohlfahrt, dann wird Ihnen auch die Winterhilfe zur Seite ſbehen. Kirchenſtener.„Wie lange habe ich noch Kirchen⸗ ſteuer zu entrichten, wenn am 19. Oktober 1934 der Austritt erfolgte? Bin ich verpflichtet, am 15. Januar für 1036 weiterzubezahlen? Auf dem Steuerzettel iſt es angegeben.“—— Nach den Beſtimmungen müſſen Sie bis 1. April 1937 Kirchenſteuer bezahlen. Sch. B.„Für ein volljähriges Kind, das auf Koſten des Arbeitnehmers noch in Berufsausbildung begriffen iſt, wurde auf Antrag eine Steuerberück⸗ ſichtigung auf der Steuerkarte vermerkt. Hat nun dieſe Berückſichtigung auch bei der Bürgerſteuer Platz zu greifen oder nicht?“—— Nach dem Bür⸗ gerſteuergeſetz tritt eine Ermäßigung nur für min⸗ derjährige Kinder ein, gleichgültig, ob ſie eigenes Einkommen haben oder nicht. Eine beſondere Er⸗ mäßigung tritt daher bei Ihnen nicht ein. AB 33.„Kann ein früherer Mieter, wenn ihm vom Hausherrn das Haus verboten wird, noch zu mir in die Wohnung kommen, wenn meine Frau krank iſt, um Hausarbeiten zu verrichten? Darf ich ein Schuhmacherhandwerk betreiben, um für Ver⸗ wandte und gute Bekannte zu arbeiten? Ich habe es der Schuhmacherinnung nicht gemeldet, dafür aber dem Arbeitsamt. Ich bekomme wöchentlich vom Ar⸗ beitsamt 12,30 Mark Unterſtützung. Ich verrichte in dem Haus, in dem ich wohne, Tüncherarbeit. Ich melde die Arbeeit nicht, weil ich nichts dafür ver⸗ lange und weil ich nicht Tüncher von Beruf bin. Darf ich dieſe Arbeit machen oder nicht? Darf mich der Hausherr auf die Straße ſetzen, wenn er mir ordnungsgemäß kündigt und ich zur feſtgeſetzten Zeit nicht ausziehe, weil ich keine paſſende Wohnung habe? Das Haus iſt ein Neubau und 1929 erbaut. Ich zahle regelmäßig meine Miete und lebe mit den übrigen Hausbewohnern in Frieden. Muß ich in dieſem Falle einer gemeindegerichtlichen Zuſtellung Folge leiſten oder kann ich warten, bis der Haus⸗ eigentümer mich bei dem Amtsgericht verklagt?“— — Trotz der Meldung beim Arbeitsamt, müſſen Sie ſich wegen der Arbeit mit der Schuhmacherinnung in Verbindung ſetzen. Wenn Sie beim Herrichten der Wohnung nichts verlangen, können Sie dieſe Ar⸗ beit ausführen. Sobald Sie aber irgendwelche Be⸗ zahlung erhalten, liegt Schwarzarbeit vor. Es iſt auf alle Fälle angebracht, Sie laſſen von ſolchen Ar⸗ beiten die Finger weg und überlaſſen ſie einem ge⸗ lernten Fachhandwerker. Wenn Sie trotz Kündi⸗ gung nicht ausziehen, muß der Hauseigentümer Sie auf Räumung verklagen. Ob Sie vor dem Ge⸗ meindegericht erſcheinen müſſen hängt ganz von der Art der Zuſtellung ab. Kündigen kann der Haus⸗ beſitzer in einer Neubauwohnung jederzeit. Ratten.„Vor ungefähr 14 Tagen wurde ich von einer Kellernachbarin auf Ratten aufmerkſam gemacht. Bei einer gründlichen Durchſuchung meiner Kar⸗ toffeln mußte ich feſtſtellen, daß auch in meinem Keller Ratten hauſen. Ich mußte mindeſtens 35 Pfund Kartoffeln wegwerfen. Der Hausherr wurde von meiner Kellernachbarin gleich darauf aufmerk⸗ ſam gemacht. Auch ich ging mit meinen angefreſſenen Kartoffeln zu ihm. Die Antwort war: Ihr müßt ſie halt fangen! Natürlich blieb ich ihm eine paſſende Antwort nicht ſchuldig. Von meiner Kellernachbarin wurde Rattengift gekauft und dies dem Haus⸗ herrn geſagt, bezahlt hat er bis jetzt noch nichts. Das Gift wurde an verſchiedenen Stellen gelegt. Bei mir war es zuerſt gefreſſen, dann erſt noch bei zwei anderen Familien. Nun wurde in meinem Keller nochmals Gift gelegt, wovon ſchon wieder ein Drittel gefreſſen iſt. Iſt der Hausherr nicht ver⸗ pflichtet, eine gründliche Unterſuchung vornehmen zu laſſen(Kammerjäger)? Man ekelt ſich ja, in den Keller zu gehen, und etwas von den Kellerſachen zu eſſen.“—— Der Hausherr iſt verpflichtet, für die Beſeitigung der Ratten zu ſorgen. Wenn er gegen die Plage nichts unternimmt, wenden Sie ſich am beſten an das Bezirksamt. W. G.„Muß man dulden, daß der Hausherr das Dach im Winter umdecken läßt? Ich bewohne die Dachwohnung, der Speicheraufgang iſt in meiner Wohnung. Ich bin 76 Jahre alt und leidend, meine Frau iſt völlig krank; ſie kann nichts arbeiten. Es regnet zur Zeit nicht in die Wohnung. Das Dach iſt alt, aber nicht beſchädigt, alſo hat das Umdecken noch Zeit, bis es warm iſt. Meine Frau könnte nicht in der Wohnung bleiben, ſie müßte ſolange ins Krankenhaus. Wo muß ich mich herwenden, wenn der Hausherr darauf beſteyen würde, das Dach jetzt umdecken zu laſſen?“—— Auch wir halten die fetzige Zeit nicht gerade für beſonders geeignet, um ein Dach umdecken zu laſſen. Wenn es nicht beſchädigt iſt, kann der Hausherr auch bis zum Frühjahr war⸗ ten. Verſuchen Sie durch eine gütliche Ausſprache eine Einigung herbeizuführen. Wenn Sie keine Einigung erzielen können, ſetzen Sie ſich einmal mit der Baupolizei in Verbindung. Efuestumds-Darleen O. S. 7.„Wer hat Anſpruch auf Eheſtandsdar⸗ lehen? Wie hoch wird ein Eheſtandsdarlehen ge⸗ währt? Wie muß es zurückbezahlt werden? Kann die Frau nach ihrer Verheiratung(wenn Eheſtands⸗ darlehen gewährt iſt) noch arbeiten gehen?“—— Deutſchen Reichsangehörigen kann auf Antrag ein Eheſtandsdarlehen im Betrag bis 1000% gewährt werden. Der Antrag auf Gewährung des Eheſtands⸗ darlehens kann erſt nach Beſtellung des ſtandesamt⸗ lichen Aufgebots und muß vor Eingehung der Ehe geſtellt werden. Die Hingabe des Betrags erfolgt erſt nach der Eheſchließung. Vorausſetzung für die Gewährung iſt: daß die künftige Ehefrau innerhalb der letzten zwei Jahre vor Stellung des Antrags mindeſtens 9 Monate lang im Inland in einem Arbeitsverhältnis geſtanden hat, daß ſie ihre Tätig⸗ keit als Arbeitnehmerin, falls ſie dieſe im Zeit⸗ punkt der Stellung des Antrags nicht bereits auf⸗ gegeben hat, noch vor der Empfangnahme des Ehe⸗ ſtandsdarlehens aufgibt, daß die künftige Ehefrau ſich verpflichtet, eine Tätigkeit als Arbeitnehmerin ſo lange nicht auszuüben, als der Ehemann nicht als hilfsbedürftig im Sinne der Vorſchriften über die Gewährung von Arbeitsloſenunterſtützung be⸗ trachtet wird und das Eheſtandsdarkehen nicht reſt⸗ los getilgt iſt. Die Beſchäftigung im Haushalt oder Betrieb von Verwandten aufſteigender Linie gilt nur dann als Arbeitnehmertätigkeit, wenn infolge der Aufgabe dieſer Beſchäftigung eine fremde Ar⸗ beitskraft für dauernd eingeſtellt worden iſt. Der Antrag auf Gewährung des Eheſtandsdarlehens iſt bei derſenigen Gemeinde zu ſtellen, in deren Bezirk der künftige Ehemann ſeinen Wohnſitz oder gewöhn⸗ lichen Aufenthalt hat. Dieſe Gemeinde gibt den An⸗ trag beim Vorliegen aller Vorausſetzungen an das zuſtändige Finanzamt weiter. Dieſes entſcheidet über den Antrag endgültig. Das Eheſtandsdarlehen wird an den Ehemann gegeben. Im Fall der Güter⸗ trennung wird jedem der Ehegatten die Hälfte des Eheſtandsdarlehens gegeben. Das Eheſtandsdarlehen iſt un verzinslich. Es iſt in monatlichen Teilbeträ⸗ gen von je 1 vom Hundert des urſprünglichen Dar⸗ lehensbetrages an das für die Einkommenbeſteue⸗ rung des Ehemanns zuſtändige Finanzamt zurück⸗ zuzahlen. Der monatliche Tilgungsbetrag iſt am Zehnten eines jeden Monats fällig. Die Rückzah⸗ lungspflicht beginnt mit dem Kalendervierteljahr, das auf die Hingabe des Eheſtandsdarlehens folgt. Die Ehegatten haften als Geſamtſchuldner für die Rückzahlung des Eheſtandsdarlehens. Die Hingabe des Eheſtandsdarlehens erfolgt in Form von Be⸗ darfsdeckungsſcheinen. Dieſe berechtigen zum Er⸗ werb von Möbeln und Hausgerät von ſolchen Fir⸗ men, die zur Annahme von Bedarfsdeckungsſcheinen bereit ſind. Die Scheine ſind nicht übertragbar und weder beim Darlehensnehmer noch bei der Ver⸗ kaufsſtelle pfändbar. Die Frau kann nach dem Geſetz nach ihrer Verheiratung nicht weiterarbeiten. Juxistiscſie Fragen J. A.„Im Jahre 1926 wurde mein Elternhaus von den Erben für 9000/ verkauft. Der Käufer verpflichtete ſich, jährlich 1000/ nebſt Zinſen zu be“ zahlen. Bezahlt hat derſelbe ſeit 1926 an meinen Bruder A. 1500 /, an meinen Bruder B. 500 l, an mich 2000“. Nun hat der Käufer ein Eutſchul⸗ dungsverfahren eingeleitet und wurde uns vom Ent⸗ ſchuldungsamt empfohlen, das Haus zurückzunehmen und anderweitig zu verkaufen. Das bisher gezahlte Geld ſoll als Zins betrachtet werden. Wir ſind drei Erben, alſo müßten doch normalerweiſe auch die be⸗ zahlten Gelder in drei gleiche Teile gehen. Mein Bruder A. will ſich darauf nicht einlaſſen, weil er dann an meinen Bruder B. und mich herausbezahlen müßte. Iſt derſelbe berechtigt, das Geld für ſich zu behalten, auch wenn er es für ſich eingetrieben hat, oder muß die vom Käufer gezahlte Geſamtſumme Uhren Schmuck 5 8 b. IOTTERHos dünmmumaummmmmnmmnmnmunmmmnmndgnnnnlnnnan geteilt werden? Was kann ich im Weigerungsfalle dagegen unternehmen?“—— Wenn die drei Brü⸗ der zu gleichen Teilen Erben ſind, das Haus ge⸗ meinſchaftlich verkauft und jetzt wieder gemeinſchaſt⸗ lich zurückgenommen wird, ſind die bisher geleiſteten Zahlungen unter den drei Erben zu gleichen Teilen zu verteilen. Jeder Erbe hat alſo einen Anſpruch in Höhe von 733.33. Der Bruder A. iſt gegenüber den beiden anderen in dieſer Höhe ausgleichspflich tig, d.., er hat an Bruder B. den Betrag von 233.33„ bnd an Bruder C. den Betrag von 533.33 1 zum Ausgleich zu bringen. Sie können zum min⸗ deſten verlangen, daß bei einem Weiterverkauf des Hauſes dieſe Ausgleichsbeträge an dem Anteil des Bruders A. in Abzug gebracht werden. Falls ſich Bruder A. weigert, ſeiner Ausgleichspflicht nachzu⸗ kommen, müſſen Sie Ihren Anſpruch im Klageweg geltend machen. Den Artikel können Sie gleichzeitig an zwei verſchiedene Fachzeitſchriften einſenden. W.., W. Wenn die geſchiedene Frau nachweiſen kann, daß ſie mit eigenen Mitteln die Möbel bezahlt hat, hat ſie bei der Auseinanderſetzung Anſpruch auf dieſelben. Der Begriff der Ehelichkeitserklärung bedeutet nicht und ſetzt auch nicht voraus, daß die Eltern des unehelichen Kindes miteinander verhei⸗ ratet ſind. Durch die Ehelichkeitserklärung erhält der Vater die elterliche Gewalt über das Kind. Das Kind hat mit dem Augenblick der Ehelichkeitserklä⸗ rung gegenüber dem Vater die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes, erhält ſeinen Namen und wird unterhalts⸗ und erbberechtigt. Einen Rechts anſpruch auf Ehelichkeitserklärung beſitzt der Vater nicht, ſondern es handelt ſich hierbei um eine Gna⸗ denſache. Selbſt wenn alſo alle geſetzlichen Voraus- ſetzungen zu der Chelichkeitserklärung erfüllt ſind, kann durch die Behörde die Erklärung verſagt wer den. Im übrigen verweiſen wir auf die Geſetzes⸗ beſtimmungen der 88 1723 BB, die ſämtliche Be⸗ ſtimmungen über die Ehelichkeitserklärung eines un⸗ ehelichen Kindes durch den Vater enthalten. Sa ö Ein Zylind Ebene Zweili denkilo von vi nennt, die St „Sachen N Das denen Der U zeug d ſten Lr 3 5 St Kraftw⸗ Sache u urg roßn ſtenkaro vermitt. dem Re N licher 2 lloſer L Der „ae rody ſchnellfa Frage wie pre deutſche als Kol Fried ric im dor ſuche m zuſtellen genderm ſchiff od. reine„2 Ein b zeug, wi lich ſeine ren Geſe — — 19 * dar⸗ ge⸗ ann ds ein ährt nds⸗ amt⸗ Ehe folgt die halb rags nem ätig⸗ Zeit⸗ auf⸗ Ehe⸗ frau terin nicht über be⸗ reſt⸗ oder gilt folge Ar⸗ Der 1s iſt zezirk vöhn⸗ An⸗ das heidet lehen üter⸗ e des lehen heträ⸗ Dar⸗ ſteue⸗ urück⸗ ſt am ſckzah⸗ jahr, folgt. ir die ngabe 1 Be⸗ 1Er⸗ Fir⸗ heinen r und Ver⸗ Geſetz nhaus Läufer zu be⸗ neinen 00 4 tſchul⸗ n Ent⸗ ehmen ezahlte d drei die be⸗ Mein heil er ezohlen ſich zu en hat, ſumme —— 05 fachen igsfalle i Brü⸗ us ge nſchaft⸗ eiſteten Teilen ruch in jenüber Spflich⸗ ag von 33.33% n min⸗ zuf des eil des ills ſich nachzu⸗ ageweg ichzeitig den. hweiſen bezahlt nſpruch klärung daß die verhei⸗ erhält ud. Das tserklä⸗ Stellung en und Rechts⸗ K Vater e Gna⸗ Boraus⸗ lit ſind, gt wer⸗ zeſetzes⸗ che Be⸗ nes un⸗ — e 1 Samstag, 14. Dez/ Sonntag, 15. Dez. . TTT e 2 2 1935⁵ Beilage der Neuen Warum„Stromlinie“? Ein moderner Kleinwagen von rund einem Liter Zylinderinhalt leiſtet auf glatter Straße in der Ebene ſpielend ſeine 35 bis 90 Stundenkilometer. Zweiliterwagen bringen es auf 110 bis 120 Stun⸗ denkilometer, und wer gar einen ſtarken Reiſewagen von vier bis fünf Liter Hubvolumen ſein eigen nennt, kann, wenn es ihm Vergnügen macht und die Straße danach iſt, mit 130, 140 und noch mehr „Sachen“ durch die Gegend brauſen. Das ſind Geſchwindigkeiten, die ſich getroſt mit denen mittlerer Sportflugzeuge vergleichen laſſen. Der Unterſchied iſt nur der: Während beim Flug⸗ zeug die äußere Formgebung ſorgfältig auf gering⸗ ſten Luftwiderſtand zugeſchnitten iſt, hält man beim 5 3 25 eee .(Dr.⸗W.⸗Mater) Stromlinienform, abhängig von der Bodennähe Kraftwagen mit einer Zähigkeit, die einer beſſeren Sache würdig wäre, an der traditionellen, von der urgroßväterlichen Poſtkutſche herſtammenden Ka⸗ ſtenkaroſſerie mit ihren zahlloſen Ecken, Kanten, un⸗ vermittelten Ein⸗ und Ausbuchtungen feſt— mit dem Reſultat, daß bei ſcharfem Tempo ein erkleck⸗ licher Teil der Motorleiſtung zur Erzeugung nutz⸗ loſer Luftwirbel vergeudet wird. Der erſte, der die Wichtigkeit einer einwandfreien „aerodynamiſchen“ Karoſſierung des modernen ſchnellfahrenden Kraftwagens erkannte und dieſe Frage zum Gegenſtand umfangreicher theoretiſcher wie praktiſcher Unterſuchungen machte, war der deutſche Ingenieur Paul Jaray. Seine Stellung als Konſtrukteur beim Luftſchiffbau Zeppelin in Friedrichshafen am Bodenſee gab ihm Gelegenheit, im dortigen„Windkanal“ ſyſtematiſche Modellver⸗ ſuche mit den verſchiedenſten Karoſſerieformen an⸗ zuſtellen, deren Ergebniſſe ſich in kurzen Zügen fol⸗ gendermaßen zuſammenfaſſen laſſen: 2 „ Haube We, S 8(Dr.⸗W.⸗Mater) Stromlinien⸗Karoſſerie nach Jaray ſchiff oder Flugzeug. Während für das letztere die reine„Tropfenform“(à in Abb. 1) luftwiderſtands⸗ Ein dicht über dem Boden dahinrollendes Fahr⸗ zeug, wie es der Kraftwagen iſt, unterliegt hinſicht⸗ lich ſeiner aerodynamiſchen Formgebung ganz ande⸗ mäßig am günſtigſten iſt, hat ſich für den Kraftwa⸗ den die in Abb. 1 unter e eingezeichnete Form als die beſte erwieſen. Aus ihr wiederum entſtand in Anpaſſung an die Erforderniſſe des praktiſchen Fahr⸗ betriebs— freie Sicht für den Wagenführer nach vorn und nach den Seiten, ausreichende Sitzhöhe auch für die im hinteren Teil der Karoſſerie unter⸗ gebrachten Inſaſſen— die in Abb. 2 dargeſtellte Wa⸗ genform, an der beſonders der eigenartige„Rücken⸗ kiel“ auffällt. Dieſer Kiel hat die Aufgabe, bei hohem Tempo auf der Geraden ſowie beim raſchen Durch⸗ fahren von Kurven wie eine Stabiliſtierungsfläche zu ſtung ſogar mit der ritten Potenz der Geſchwin⸗ digkeit wächſt! Vor kurzem ſind in der Fachpreſſe die Ergebniſſe eingehender Vergleichsverſuche mit einem normal⸗ und einem ſtromlinig⸗karoſſierten Wagen desſelben Typs veröffentlicht worden, die die Windkanalmeſ⸗ ſungen in vollem Umfang beſtätigt haben. Schon bei üblichem Landſtraßen⸗Reiſetempo(70—80 Kilo⸗ meterſtunden) ergab ſich für den Stromlinienwagen ein Brennſtoffminderverbrauch von 25 bis 30 v. H. und eine um 15 bis 20 v. H. beſſere Beſchleunigung, die ihrerſeits wieder eine be⸗ trächtliche Verbeſſerung der gefahre⸗ nen Durchſchnittsgeſchwindigkeit im Ge⸗ ſolge hatte. Nach Einbau einer anderen Hinterachs⸗ überſetzung, um den Motor nicht zu überdrehen, Abb. 4. wirken und zu verhindern, daß der Wagen in gefähr⸗ liches Schwimmen oder Schlingern gerät. Bei der gewöhnlichen Kaſtenkaroſſerie iſt ein ſolcher Kiel überflüſſig, da deren ſenkrechte Wände dem Wagen ohnehin genügend Seitenſtabilität verleihen. Unterſucht man einen nach den eben dargelegten Prinzipien„ſtromlinig“ karoſſterten Kraftwagen im Windkanal, ſo beobachtet man folgendes: Die einzel⸗ nen Luftteilchen weichen beim Paſſieren des Wagen⸗ körpers um ein gewiſſes Stück nach oben und nach der Seite aus, um anſchließend ſofort wieder in ihre urſprüngliche Lage zurückzukehren. Eine Bil⸗ dung von Luftwirbeln, die ſtets gleichbedeutend mit Energieverluſt iſt, findet entweder überhaupt nicht oder doch nur in verſchwindend geringem Umfang ſtatt— ſehr im Gegenſatz zur normalen Kaſten⸗ karoſſerie, die bei raſcher Fahrt eine förmliche„Wir⸗ belſchleppe“ hinter ſich herzieht.(Vergl. Abb..) Die durch die Stromlinienkaroſſerie bewirkte Krafterſpar⸗ nis wird um ſo größer, je mehr die Fahrtſchnelligkeit zunimmt, denn eines der Grundgeſetze der Aerodyna⸗ mik lautet, daß der Luftwiderſtand mit der z wei⸗ ren Geſetzen, wie ein frei im Raum ſchwebendes Luft⸗ Auch in äſthetiſcher Hinſicht wirkt die Stvomlinien⸗Karoſſerie bet geſchickter Formgebung unbedingt einwandfrei. ten, die zu ſeiner Ueberwindung erforderliche Lei⸗ —— (Werkaufnahme) konnte die beim Standardwagen knapp 100 Kilo⸗ meterſtunden betragende Höchſtgeſchwindig⸗ keit auf 112—115 Kilometerſtunden geſteigert wer⸗ den, wobei die Maximaldrehzahl des Motors ſogar noch unter der ſonſt bei 97 Kilometerſtunden erreich⸗ ten Ziffer blieb. n l Auf eine Reihe weiterer Vorzüge der Strom⸗ linienkaroſſerie gegenüber der Kaſtenkaroſſerie kann hier mit Rückſicht auf die Platzverhältniſſe nur an⸗ deutungsweiſe eingegangen werden. Erſtens: durch die Miteinbeziehung des ſonſt von Kotflügeln und Trittbrettern beanſpruchten Raumes in die Karoſſe⸗ rie erfahren deren nutzbare Innenmaße, beſonders in der Breitenrichtung, eine ſehr ſpürbare Ver⸗ größerung, ſo daß man auch in mittleren und klei⸗ nen Wagen hinreichend„Ellbogenfreiheit“ hat und nicht mehr wie die gepökelten Heringe zuſammen⸗ gepfercht iſt. Zweitens: das Oeffnen einer kleinen, im Bug der gebogenen Windſchutzſcheibe angebrach⸗ ten Fenſterklappe genügt, um im Wagen während der Fahrt einen ſtändigen ſchwachen Luftüberdruck zu erzeugen, durch den das Eindringen von Staub, kennen daher auch keine„Limouſinenkrankheit“, die ja nichts anderes als eine leichte Vergiftung durch eingedrungene kohlenoxydhaltige Abgaſe iſt. Drit⸗ tens: infolge des wirbelfreien Abſtrömens der Luft und des geſchützten Einbaus aller Räder verſchmutzt ein Stromlinienwagen auch bei raſchem Fahren auf ſtaubigen oder naſſen Straßen erſtaunlich weniger; und überdies iſt die Reinigung denkbar bequem, da die Karoſſerie keinerlei„Schmutzwinkel“ auf⸗ S (Dr.⸗W.⸗Mater) Vergleich der Luftſtrömungen um eine normale Kaſten⸗ und eine Jaray⸗Kaxoſſerie weiſt und deshalb einfach mit dem Schlauch abge⸗ ſpritzt werden kann. Als Fazit aus alledem ergibt ſich, daß die Strom⸗ linienkaroſſerie, von welcher Seite man es auch be⸗ trachten mag, der Kaſtenkaroſſerie turmhoch überlegen iſt. Das iſt die eine unleugbare Tatſache. Die an⸗ dere ebenſo unleugbare iſt die, daß ſich die Strom⸗ linienkaroſſerie deſſenungeachtet bislang nur in ſehr beſchränktem Umfang durchzuſetzen vermocht hat— die echte Stromlinienkaroſſerie wohlgemerkt, die nichts, aber auch gar nichts mit der im internatio⸗ nalen Autobau gegenwärtig graſſterenden„Stream⸗ line“⸗Mode zu tun hat. So einfach, wie manche Fa⸗ briken ſich das vorzuſtellen ſcheinen, iſt die Sache denn doch nicht. Ein Paar beſonders kühn geſchwun⸗ gene Kotflügel, ein ſchräg vorgebauter Kühler, nach hinten ſpitz zulaufende Scheinwerfer und ähnliche Mätzchen machen noch lange keinen„Stromlinfen⸗ wagen“ aus, ſondern tragen lediglich zur Verſtär⸗ kung der auf dieſem Gebiet augenblicklich herrſchen⸗ den, von Jaray und ſeinen Mitarbeitern ſelbſt am meiſten bedauerten Begriffsverwirrung bei. Die letzte Berliner Automobil⸗Ausſtellung, auf der neben einigen echten(Maybach, Tatra) auch eine ganze Reihe Pſeudo⸗Stromlinjenwagen zu ſehen waren, bot diesbezüglich eine Fülle intereſſanter und lehr⸗ reicher Vergleichs möglichkeiten. Sicherlich würde ſich die Stromlinienkaroſſerie ſchon in weit ſtärkerem Maß durchgeſetzt haben, wenn nicht die fortwährenden Kurven, Kreuzungen, Ortsdurchfahrten uſw. unſerer heutigen Landſtraßen ein längerdauerndes volles Ausnutzen der im Mo⸗ tor ſteckenden Leiſtung praktiſch unmöglich machten. Aber es trennen uns ja jetzt nur noch wenige Jahre von der Vollendung der„Reichsautobahnen“ Adolf Hitlers, auf denen bekanntlich ohne weiteres Ge⸗ ſchwindigkeiten von 150 Stundenkilometern und darüber gefahren werden können. Wie rechneriſch mit Leichtigkeit nachweisbar iſt, laſſen ſich derartige Geſchwindigkeiten bei Beibehaltung der normalen Kaſtenkaroſſerie nur mit Hilfe rieſenſtarker Mo⸗ toren von entſprechend hohem Brennſtoffverbrauch erreichen, während der Stromlinienwagen dank ſeines um vieles geringeren Luftwiderſtandes auf der Benzindämpfen, Auspu fgaſen und zͤgl. ſicher ver⸗ hindert wird; die Inſaſſen eines Stromlinienwagens DOLER Autobahn überhaupt erſt richtig in ſeinem Element iſt. Dr. H. M agen großer Leiſtungen Uberall, wo Kraftfahrſport getrieben wird, hat A Klaſſenrekorde, mehrfache Alpenſiege, Klaſſenſieger der Rallye Marokko; Erfolg. Internationale ege, Gewinner des belgiſchen Königspokals, ſiegreich in Rennen mit ſchwerer internationaler Konkurrenz in Spanien, Süd⸗Afrika, Irland, Portugal, Sũd⸗ Amerika, Ungarn, dqugo⸗ ſlavien und Norwegen. Oſterreich, ſowie ſchw ADLER TRUMPF- JUNIOR Sparsam, vollendet in Linienführung und BZequemlichkeit. 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Dez. 1935 ELS- Die Besserung des deuischen Außenhandels Der deutſche Außenhandel läßt während der letz⸗ ten Monate den Erfolg des Neuen Planes erkennen, der im vorigen Sommer eingeführt wurde, um durch eine übermäßige Einfuhr die drohende Neuverſchul⸗ dung Deutſchlands zu verhindern. Damals wurde beſtimmt, daß nur inſoweit Einfuhrbewilligungen erteilt würden, als auf der anderen Seite Auslands⸗ geſchäfte bereits getätigt waren, ſo daß zum gege⸗ Henen Zeitpunkte die Deviſen unter allen Umſtänden vorhanden waren. Die letzten Monate des Jahres 1934 und vor allen Dingen der Januar 1935 zeigten nochmals ein ſcharfes Anſteigen des Einfuhrüber⸗ ſchuſſes, aber dieſe Erhöhung war lediglich die erſte Folge des Neuen Planes, denn entſprechend der Eigenart des deutſchen Außenhandels wirkte ſich die . der kurzfriſtig lieferbaren Rohſtoffe weit neller in der Handelsbilanz aus, als die ſpäter zur e kommenden Gegenlieferungen Von März bis Juni wies die Handelsbilanz dann teils kleinere Einfuhr⸗ und teils kleinere Ausfuhrüber ſchüſſe aus, um in den letzten vier Monaten einen Ausfuhrüberſchuß zu bringen, welcher den Einfuhr⸗ überſchuß der erſten Monate mehr als ausglich. Während wir in den erſten zehn Monaten von 1934 noch einen Einfuhrüberſchuß von 252 Mill./ hatten, konnten wir im gleichen Zeitraume des laufenden Jahres 24 Mill./ mehr ausführen. Der Einzel⸗ handel entwickelte ſich in den letzten 10 Monaten im Vergleich zum Vorjahre wie folgt: in Mill. 1 Einfuhr Ausfuhr Saldo 1934 1935 1934 1935 195 955 1935 Januar 372 404 350 2099 105 Februar 378 359 343 302— 57 März 398 358 40¹ 365 + 12 April 398 359 316 340— 19 Mai 380 332 337 337 + 4 Junt 875 318 339 318 Jult 309 330 321 359 + 20 Auguſt 343 318 394 3468 + 50 September 352 318 350 378 + 55 Oktober 349 336 366 391 + 55 November 946 356 Dezember 999 350— Während alſo die Einfuhr in der letzten Zeit ziemlich unverändert geblieben iſt, zeigt die Ausfuhr eine beträchtliche Steigerung. Es handelt ſich dabei 3. T. um eine ſaiſonmäßige Bewegung, und es muß damit gerechnet werden, daß in den kommenden Mo⸗ maten die Handelsbilanz wieder etwas verſchlechtert wird. Solange dieſe Verſchlechterung in engen Grenzen bleibt, darf ſie als eine normale Entwick⸗ lung angeſehen werden. Aber nicht nur die Beſſe⸗ rung des Saldos kennzeichnet die Geſundung der Den ee Reiseverkehr Neue Besfimmungen/ Wieder das Aprilabkommen Berlin, 14. Dezember. Die deutſch⸗ſchweizeri⸗ ſchen Verhandlungen über eine Neuregelung des Reiſeverkehrs von Deutſchland nach der Schweiz haben bisher zu keiner Einigung geführt. Es wird daher ab 16. Dezember 1935 wieder die Vereinbarung über den deutſch⸗ſchweizeriſchen Reiſeverkehr vom 17. April 1935 angewendet werden. Demnach tritt das durch das Zwiſchenabkommen vom 27. September 1935 eingeführte Gutſcheinſyſtem außer Kraft. Die Reiſezahlungsmittel werden wiederum in bar ein⸗ gelöſt. g Im Einvernehmen mit der ſchweizeriſchen Regie⸗ rung wird der im Aprilabkommen vorgeſehene Höchſtbetrag für den erſten Kalendermonat der ge⸗ nehmigungsfreien Inanſpruchnahme auf 500 Mk. herabgeſetzt. Eine mißbräuchliche Verwendung der auf Grund der Reiſezahlungsmittel erhobenen Frankenbeträge wird nach den deutſchen und ſchweizeriſchen Straf⸗ beſtimmungen geahndet. Die zuſtändigen Stellen erhalten unverzüglich entſprechende Anweiſungen deutſchen Handelsbeziehungen, ſondern auch die ver⸗ hältnismäßig weitgehende Stabilität des Han⸗ delsumſatzes. Sie beſagt nämlich, daß die ſtän⸗ dige Schrumpfung des deutſchen Außenhandels, die bis in das Jahr 1934 anhielt, nun zum Stillſtande gekommen iſt. Wenngleich auf einzelnen Gebeten der Ausfuhrrückgang noch nicht ganz zum Stillſtand gekommen iſt, ſo überwiegen doch bei weitem die⸗ jenigen Waren, bei welchen wir unſeren Auslands⸗ abſatz vergrößern konnten. Die Meldungen über die Auslandsgeſchäfte beſagen in der jüngſten Zeit, daß wieder größere Abſchlüſſe getätigt worden ſind. Be⸗ zeichnend iſt, daß z. B. der Auftragseingang der Ma⸗ ſchineninduſtrie im Juli d. J. wieder auf 52,8 v.., des Standes von 1928 angeſtiegen iſt, gegenüber 30,9 v. H. im Juli 1934. Welche Waren konnten nun hauptſächlich in grö⸗ ßeren Menge ausgeführt werden? Aus der Fülle können wir nur einen Teil hervorheben. So ſtieg die Ausfuhr an Kraftwagen in den erſten zehn Monaten auf 19 827(11425) Stück im Werte von 38,09(24,32) Mill. Mark. Bis einſchließlich September wies die Ausſuhr an Fahrrädern eine Erhöhung um 157 v. H. und in Motorrädern um etwa 208 v. H. auf. Sehr erhebliche Ausfuhrſteigerungen haben wir auch für Jahrradſchläuche( 193 v..), für Fahrraddecken der Neuen Mannheimer 3 (A 108 v..) und für Kraftwagendecken(+ 20 v..) UxDb WIRTSCHAFTS- ZETT — ö Sonntags- Ausgabe Nr. 577 * Aus der Wirtſchaft der Schweiz. Im ſchweizeriſchen Außenhandel iſt während der erſten 9 Monate des laufen⸗ den Jahres eine leichte Beſſerung feſtzuſtellen; der Fehl⸗ betrag der Handelsbilanz hat ſich von 446,8 auf 388,2 Mil⸗ lionen Franken geſenkt. Im Export iſt allerdings auch weiterhin ein Rückgang von 608,8 Mill. Franken in den Monaten Januar bis September 1934 auf 590,3 Millionen Franken während der gleichen Zeit des laufenden Jahres zu verzeichnen. Dem gegenüber iſt aber die Einfuhr von 1055,63 Mill. Franken auf 9285 Mill. Franken in der ent⸗ ſprechenden Zeit zurückgegangen. Von den ſchweizeriſchen Exportinduſtrien hat die Uhreninduſtrie, die bis zum Jahre 1933 beſonders unter der Kriſe zu leiden hatte, eine ſtetige Beſſerung erfahren. Auch die Produkte der chemiſchen In⸗ duſtrie ſowie der Maſchineninduſtrie haben in dieſem Jahre wieder einen etwas günſtigeren Abſatz im Ausland gefun⸗ den. Das Nominalkapital der ſchweizeriſchen Aktiengeſell⸗ ſchaften hat ſich im Laufe des dritten Vierteljahres 1935 auf 8161 Millionen Franken genſenkt, während es noch Ende 1931 mehr als 9 Milliarden betrug. zu verzeichnen. Die Zementausfuhr hat ſich mehr als verdoppelt. An Linoleum führten wir 5147 (4274) Tonnen aus und die Ausfuhr an Metallhalb⸗ zeug ſtieg auf 56 384(49 248) Tonnen, diejenige an Lokomotiven ſogar auf 7663(1199) Tonnen. Dieſe Reihe ließe ſich noch beträchtlich vermehren. Man darf aber nicht überſehen, daß dieſe Ausfuhr⸗ erhöhung nur unter beträchtlichen Preiszugeſtändniſ⸗ ſen erzielt werden konnte, wodurch natürlich dieſe geſamtwirtſchaftliche Auswirkung erheblich litt. Der Nutzen iſt eben in der Deckung des Rohſtoffbedarfs zu ſuchen, für die einzelnen Wirtſchaftszweige be⸗ deutete dieſe Ausfuhr jedoch überwiegend eine Be⸗ laſtung, die im geſamtwirtſchaftlichen Intereſſe über⸗ nommen wurde. * Bank von Frankreich.— Kleiner Goldverluſt. Der Ausweis der Bank von Frankreich zeigt, obwohl bereits in der Vorwoche der Stillſtand der Goldabzüge angekündigt worden war, einen neuen, allerdings kleinen Goldverluſt von 286 Mill. Franken. Die Goldabgaben waren vorige Woche notwendig, da der Franken vorübergehend nochmals unter Druck ſtand. Inzwiſchen hat er ſich wieder befeſtigt und liegt erheblich über dem Goldpunkt. Um ſo über⸗ raſchender iſt es, daß die für Donnerstag erwartete Dis⸗ kontſenkung unterblieb, obwohl eine Unterſtützung der neuen Zwei⸗Milliarden⸗Anleihe durch eine Diskontermä⸗ ßigung nahegelegen hätte.— Die Geſamtverpflichtungen der Bank ſind zu 70 v. H. durch Gold gedeckt. Bürgerbräu Ludwigshafen Zunehmder Absaß im laufenden Geschäffsjahr O Die unter dem Vorſitz von Direktor Joſef Hoff⸗ mann heute abgehaltene Generalverſammlung, in der ein Aktienkapital von 766 000 4 vertreten war, geneh⸗ migte einſtimmig Bericht und Bilanz für das am 30. Sep tember 1935 beendete Geſchäftsjahr. Aus einem Rein⸗ gewinn von 145 043 4 kommen demnach wie in den beiden Vorjahren 8 v. H. Dividende zur Verteilung. Direktor Feierling führte in Ergänzung des Geſchäfts⸗ berichtes aus, daß die Abſatzſteigerung der Geſellſchaft um 14,6 v. H. um ſo mehr ins Gewicht falle, als in dem hauptſächlichſten Abſatzgebiet Unterbaden nach den bisher erſchienenen Geſchäftsberichten eine Erhöhung des Ab⸗ ſatzes überhaupt nicht ſtattgefunden hat, während in Ober⸗ baden etwa 8 v. H. Minderabſatz vorhanden iſt, der ſich gegen die Schweizer Grenze zu bis auf 14 v. H. minus erhöhen ſoll. In der Abſatzentwicklung des Bürgerbräu zeigte das Spätjahr 1934 die beſten Ergebniſſe. Im An⸗ fang des Jahres 1935 trat ein gewiſſer Rückſchlag ein, während der Sommer 1935 wieder beſſere Ergebniſſe zeitigte. Im laufenden Geſchäftsjahr blieb der Abſatz im Ok⸗ tober gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ziem⸗ lich unverändert; der in der Witterung verhältnismäßig warme November zeigte eine erfreuliche Aufwärtsbewe⸗ gung im Abſatz. Eine wirkliche Grundlage für eine wirt⸗ ſchaftliche Aufwärtsbewegung gibt aber in erſter Linie immer nur der weiter fortſchreitende Rückgang der Ar⸗ beitsloſigkeit. Wenn keine heute nicht überſehbaren Er⸗ eigniſſe eintreten, iſt anzunehmen, daß die Dividende auf langere Zeit ſtabil bleiben dürfte. Preußische Schaßanweisungen Umtauſch der öprozentigen in 4 prozentige zu 98,75 v. H. Das unter Führung der Preußiſchen Staatsbank(See⸗ handlung) ſtehende Bankenkonſortium hat am Donnerstag von der Preußiſchen Finanzverwaltung 150 Millionen& 4 proz. Preußiſche Schatzanweiſungen, fällig am 20. Ja⸗ nuar 1941, übernommen. Die neuen Schatzanweiſungen werden den Beſitzern der am 20. Januar 1936 fälligen 6proz. Preußiſchen Schatzanweiſungen zum Umtanſch an⸗ geboten und gelangen darüber hinaus auch zum Verkauf. Zu dieſem Zweck wird das Bankenkonſortium die neuen Schatzanweiſungen in der Zeit vom 16. Dezember 1935 mit 4. Januar 1936 zur öffentlichen Zeichnung auflegen. Der Zeichnungskurs beträgt ſowohl für den Umtauſch als auch für die Barzeichnungen 98,75 v. H. Umtauſchende erhalten außerdem eine Sondervergütung von 76 v.., ſo daß ihnen unter Berückſichtigung des Aufgeldes von 2 v. H. aus den alten Schatzanweiſungen eine Barauszahlung von insgeſamt 396 v. H. zufließt. Umtauſch⸗ und Zeichnungs⸗ anträge werden von allen deutſchen Banken, Bankiers und Sparkaſſen entgegengenommen. . 2 Der Hausfrau wichtigster Befehl: In's Maus kommt mir nur„XRONNENMEHIT“ Ludwigshafen am Rhein UD WIGSHAFENER WALZMUHIE Frankfurt a 90 5 14 13 14 13 14 13. 14. 13 14 18 1 28 14. 5 55 1 13. 14. % Darmſtadt 90, Landes- und Provinz ½ Sayr. Sanbw⸗ 4% Rh.-Hyp.-Bf, adiſche Maſch. 129,0 129.00 Großkraft. Mhm.. iederrh. Leder, 5„ Volthom, Sell„*—Lerkehrs Aktien 4% Frankf 28 91.50 91.50 1 bank R 32 98.50 98,50.⸗Kom. 94.— er ayr. Br. Pfor zh.... Grün& Bilfinger.. 190, Hordweſtd. Kraft 22 ürttemb. Elektr. 790, 79. 5 Deutsche testver-⸗ 4½ 6) do. 26 81. 1. 5 Siroverb% Berl, Hop. f 8 e Bayr. Motorenw. 116,5... gafenmüßle 97.50 88, adenw. Hartſtein ulle, Brause 5 h e Einsliche Werte 40 Hanau 28 8875 88.75 1 9550 S 6 von 25 95,2 95.50 Lig Gpfbr. 8 1 Demberg J. P. 100,1 10,0 llaid u. Neu 5, U 6570 Waldhof is.. kransportwthm. 108.“ 1939 4½ Peldelberg 26 88.25„Mannb. 28, f 2 90.25 itte 5. Bl und l o. A. 8 100.80 100.6 Julius Berger 4,00 anauer Hofbr. 123.0 128,0 fle Burgerbr 116.7 116,7 L do. Pan. Memel 40.. 1228 1280 Dtsch. Staatsanſelhen 4 4% do. Golds Al 94, 94. 0 5 1. 8 151 urg„ Vt. Reich zb Vorz 5 sch. Staa 4575 ubwigeh 26 9275 05 7 95.25 96.25 ½ Mürtt. e Brauer. Kleinlein 6, 45. Hanfwerte Füſſen.. Mühlen. 135,0 1850 Sank. Akti 5.25 1985 14 14 4% Main 2. e 8 5 9 Pf. Gpfbr. 1. 2 925 Bremer Oel.: ich 1000, Harpener: 20; 10d. bf. Prebb.⸗ Sori.„ an 111280 1230 Süd. Glen 5 8 5 ü 4% Manubem se 9275 9 Schuld 6 ß 92 80 9250 1. A f 5 100,8 1006 4/80. Edt. 1 J. ö 98.25 98.25 Bronce Schlenf... 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Seite Nummer 577 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ansgabe 750000 Tonnen Oelkuchen für die Milcher zeugung Der Vorſitzende des Verwaltungsrates der Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe hat beſtimmt: Für die Gebiete des Reiches, in denen die Landwirt⸗ ſchaft die Oelkuchen über ſehr weite Entfernungen bezleht und wegen der auf ihnen ruhenden hohen Frachten beſon⸗ ders teuer bezahlen muß, werden die Preiſe für Oelkuchen durch Frachtzuſchüſſe nicht unerhbelich geſenkt werden Dieſe Verbilligung wird aber nicht zu Laſten der Ver⸗ braucher in den anderen Gebieten gehen. Erfreulicherweiſe können in Zukunft den Verbrauchern weſentlich mehr Oelkuchen als in den vergangenen Mona⸗ ten zur Verfügung geſtellt werden. Es werden vom De⸗ zember ab bis zum Beginn der Grünfütterung rund 750 000 Tonnen verteilt werden, davon 250 000 Tonnen noch im Dezember. Schon bei dieſen 250 000 Tonnen wird die Er⸗ mäßigung der Oelkuchenpreiſe für die beſonders fracht⸗ ungünſtig gelegenen Beziehergebiete vorgenommen werden. Dieſe Oelkuchen werden wie bisher nach Maßgabe von Kuhzahl und Milchleiſtung verteilt. Die Börsen im Zeichen der Geldbeschaffung Obwohl eine ganze Reihe günſtiger Ereigniſſe während der abgelaufenen Börſenwoche vorlagen, hielt ſich das Geſchäft auf der ganzen Linie doch in allerengſtem Rahmen. Unter den Gründen, die un⸗ ter anderen Umſtänden dem Verkehr einen Auftrieb gegeben hätten, wären die Erklärungen des Reichs⸗ bankpräſidenten und Reichswirtſchaftsminiſters ſowie des Reichsbankvizepräſidenten beſonders hervorzu⸗ heben. Von beiden Perſönlichkeiten wurde nochmals und mit allem Nachoͤruck darauf hingewieſen, daß eine Abwertung der Mark unter keinen Umſtänden in Frage komme, weil ſie ein untaugliches Mittel zur Durchführung irgendwelcher wirtſchaftlicher Transaktionen ſei. In dieſem Zuſammenhang wurde auch der günstigen Entwicklung der Spar⸗ kaſſeneinlagen Beachtung geſchenkt, doch reichten die eben genannten Gründe ebenſowenig wie die ge⸗ ſteigerte Roheiſenerzeugung im November dazu aus, die Starre im Börſengeſchäft zu löſen. Die Wege hierzu wurden durch die Nähe der Feiertage und den ſich unmittelbar daran anſchließen⸗ den Jahresultimo verſperrt. Für beide gilt es recht⸗ zeitig in geldlicher Hinſicht Vorſorge zu treffen, wo⸗ bei noch zu berückſichtigen iſt, daß die Anſprüche zum 31. Dezember ganz beſonders hoch ſind. Die Kund⸗ ſchaft der Banken nahm daher einige Abgaben vor, die zwar keinen großen Umfang hatten, aber bei dem Mangel an Unternehmungsluſt doch genügten, um die Kurſe der Dividendenpapiere, vereinzelt auch der Feſtverzinslichen, abbröckeln zu laſſen. Die be⸗ rufsmäßigen Kreiſe ſcheuen ſich im Hinblick auf die mehrtägige Unterbrechung des Geſchäftes, noch grö⸗ ßere Geſchäfte einzugehen; bei ihren Entſchließun⸗ gen hat vielleicht auch die Schrumpfung im Bankier⸗ ſtande ein Wörtchen mitgeſprochen. Wenn man außerdem noch die außenpolitiſchen Spannungen in Rechnung geſtellt und daran denkt, daß für einen ſo wichtigen Welthandelsartikel wie das Silber in Lon⸗ don vorübergehend keine Kursnotierung zuſtande kam, ſo wird die Apathie aller am Börſengeſchäft Intereſſierten verſtändlich. * 100 Mill.„ ſowjetruſſiſche Beſtellungen bis Jahres⸗ ende. Wie der„Oſt⸗Expreß“ von ſowjetruſſiſcher Seite hört, verläuft die Vergebung der Sowfetbeſtellungen im Rahmen der deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsvereinbarung vom 9. April d. J. in letzter Zeit recht lebhaft. Bis zum 1. Januar 1936 rechnet man in ſowjetruſſiſchen Kreiſen mit einer Geſamt⸗ ſumme der Beſtellungen von 100 Mill. 1.— Der Geſamt⸗ betrag der Aufträge im Rahmen des„laufenden Geſchäfts“ iſt auf 35 Mill. 1 geſtiegen(ohne die Frachtzahlungen), wobei ein großer Teil der Beſtellungen gegen bar vergeben worden iſt. Der Leiter der Berliner Sowfethandelsver⸗ tretung, Kandelaki, der mehrere Wochen zu Verhandlungen mit den Moskauer Zentralſtellen in Sowjetrußland ge⸗ weilt hat, wird in den nächſten Tagen in Berlin zurück⸗ erwartet. * Großes Geſchäft in Jacquard⸗ Handtüchern. Der Auf⸗ kragseingang in der Leineninduſtrie läßt nach einem Be⸗ richte der Cottbuſer Handelskammer in einzelnen Artikeln au wünſchen übrig. Dagegen iſt es verſchiedentlich ſchwie⸗ rig, beſonders in kunſtſeidenen Gedecken und auch in Ruhiger Wochenschluß Zurückhaliender Berufshandel/ Grundsfimmung nichi unfreundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: behauptet Frankfurt, 14. Dezember. Die ſchon während des ganzen Wochenverlaufes anhal⸗ tende Geſchäftsloſigkeit blieb auch am letzten Börſentag in dieſer Woche wirkſam. Die geſtern vom Reichskabinett verabſchiedeten Geſetze nahmen keinen Einfluß auf das Geſchäft und die Kursentwicklung, zumal da ſie noch nicht allgemein bekannt ſind. Die Kursſeſtſtellung geſtaltete ſich zögernd, da keine Aufträge vorlagen. Im allgemeinen war die Grundſtimmung nicht unfreundlich und das Kurs⸗ niveau hat ſich gegenüber geſtern kaum verändert. Am Aktienmarkt kamen zunächſt folgende Werte zur Notiz. JG. Farben 146,50(146,50), Deutſche Erdöl 104,50(103,23), Bekula 13356(133,50), Geſfürel unverändert 122,50, Südd. Zucker mit unverändert 196. Der Rentenmarkt lag wohl ſehr ſtill, aber nicht mehr ſchwächer. Es eröffneten Alt⸗ beſitz mit unverändert 10976, Kommunal⸗Umſchuldung mit unverändert 87,60, insvergütungsſcheine mit unver⸗ ändert 01, und Späte Reichsſchuldbuchforderungen mit etwa 97(9676), zertif, Dollar⸗Bonds wurden gut be⸗ hauptet genannt. Am Auslandsrentenmarkt zeigte ſich etwas Intereſſe für Mexikaner 5 v.., Aeußere Gold 13ÿ6 (18), proz. Gold 7,80(7,75). Der Verlauf blieb ruhig. Renten blieben unverändert. Berliner Börſe: Uneinheitlich * Berlin, 14. Dezember. Die ſeit Tagen herrſchende Orderloſigkeit verſtärkte ſich an der Wochenſchlußbörſe dadurch, daß der berufsmäßige Börſenhandel im Hinblick auf die ſonntägliche Unterbre⸗ chung der Tätigkeit zurückhielt. Da jedoch kaum Abgaben erfolgten, blieb das Kursniveau auf dem Vortagsſtand be⸗ hauptet, wobei naturgemäß Schwankungen, durch Mindeſt⸗ ſchlüſſe hervorgerufen, nicht ausblieben. Die geſtern vom Reichskabinett verabſchiedeten Geſetze blieben angeſichts dieſer Lage ohne jeden Einfluß. Montane lagen, vielleicht rein pſychologiſch durch ſchwache Haltung dieſer Werte an den Auslaudsplätzen beeinflußt, meiſt unter Vortagsſchluß. Die ſtärkſten Einbußen hatte Rheinſtahl mit minus 17½ v. H. aufzuweiſen, Klöckner ermäßigten ſich um, Höſch um 26 u. H. Tariſwerte blieben vernachläſſigt, da man zunächſt die Bekanntgabe des verabſchiedeten Energiegeſetzes ab⸗ zuwarten wünſcht. Der ſchon geſtern vorhandene Bedarf für Aſchaffenburger Zellſtoff hat auch heute eine Erhöhung um 1% v. H. zur Folge. Von Brauereipapieren gaben Dortmunder Unſon um 23 v. H. nach. Verkehrswerte lagen freundlicher. An den Aktienmärkten bröckelten die Kurſe infolge völ⸗ liger Geſchäftsloſigkeit im Verlaufe leicht ab. Farben er⸗ mäßigten ſich um 4 v. H. auf 146, Ach um, Reichs⸗ bank, BMW und Aku um je 7, Chemiſche von Heyden um % v. H. Stärker angeboten waren Daimler, die ihren An⸗ fangsverluſt von 8 ſpäter um 1 v. H. erhöhten. Feſter lagen dagegen Waldhof mit plus 7 v. H. Am Kaſſarentenmarkt blieb es ſtill. Hypothekenpfand⸗ briefe hatten nur geringſte Kursabweichungen gegen den Vortag aufzuweiſen. Reichsbahnſchätze waren zu ermäßig⸗ tem Kurs von 99 gefragt. Am Markt der Induſtrie⸗ 2 — Obligationen zogen Farbenbonds um 1 v. H. an. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1986er 100 G ö 100,87 B; 1938er 99,12 G 99,87 B; 1999er und 1940er je 98,75 G; 1041er 97,75 G; 1942er 96,87 G; 1948er 96,75 G 97,5 B; 1944er und 1945er ſe 96,62 G; 1948er 96,5 G.— Ausgabe 2: 1999er 98,75 G; 1941er 97,75 G; 1945er 98,5 G 97,25 B. Wiederauſbauanleihe: 1944/4 5er 66,37 G 67,12 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verband 87,225 G 87,975 B. Die Börſe ſchloß in ſtiller Haltung bei gegenüber dem Verlauf wenig veränderten Kürſen. Farben notierten 1466. Nachbörslich kam es nicht mehr zu Umſätzen. Geld- und Devisenmarki Franzöſiſcher Franken weiter feſt * Berlin, 14. Dezember. Der Geldmarkt hatte eine verhältnismäßig angeſpannte Verſaſſung. Abgeſehen von dem Medio, der praktiſch auf den heutigen Samstag fällt, wird durch die Leiſtung rückſtändiger Steuerzahlungen, die bekanntlich bis Ende Dezember beglichen ſein müſſen, ſo⸗ wie durch den erhöhten Bedarf für das Weihnachtsgeſchäft ein verſtärkter Abzug kurzfriſtiger Gelder bedingt. Die Blankotagesgeldſätze waren infolgedeſſen auf 374—3/½ v. H. heraufgeſetzt. An den internationalen Deviſenmärkten ergaben ſich bei den Kaſſanotierungen verhältnismäßig geringe Unter⸗ ſchiede gegen den Vortag. Die Feſtigung des franzöſiſchen Franken macht weitere Fortſchritte. Auch der holländiſche Gulden ſowie der Schweizer Franken zogen leicht an; gegen London ſtellte ſich die Notiz für beide Währungen auf 7,274(7,27%) und 15,18(15,1974). Der Dollar blieb unverändert. Das Pfund notierte in Amſterdam 7,2788, in Zürich 15,18% und in Paris 74,52. Oiskontsatz: fieſchshank 4, Lombard 5, privat 3 v. f. Amtlich in Rm. Dis⸗ J Parität 13. Dezember J 14. Dezember für kont M Geld Brief Geld Brief Aegyplen lägypt. Pf. 20.85 12.545 12.575 12.548 12575 Argentinien 1P.⸗Peſo.872.580.684.680.684 Belgien„ 100 Belga 2 85,37 41.91 41.99 41.91 41,99 Braſiltien 1 Milreis 502.139 0,141.139 0,141 Bulgarien. 100 Leva 6.033 3047.053.047 3053 Canada kan. Dollar 45198.460.464.465.459 Dänemark 100fkronen 34 11250 3 584.69 84.79 54.69 54.79 Danzig„100 Gulden 3 81.72 36.80 46,90 46,80 46.90 England.. 1Pfund 2 20.42 12.245 12275 124245 12.275 Eſtland, 100 eſin. Kr. 4 112509 67.93 68.07 67,93 68.07 Finnland 100finnl M. 4 6537 5,395 5,405.395.405 Frankreich. 100 Fres. 6 16,44 16,480 16,470 16,425 16,465 Griechenland 100 Dr..59.853.57.3580.357 Holland 100 Gulden 3¼ 168.73 168.310 168,550 168,35 168,70 Iran(Teheran) ipal 20.489 14.34 1485 14.34 14.88 Island.. 100 isl. Kr. 83= 2 54,98 35,03 54.98 85,08 Italien.. 100 Lire 5 22.094 49,93 20,02 19,98 20,02 Japan 1 en.65 2092.714] 0,716.713] 0,715 Jugoſlavientoo Dinar 5 0⁰.644 8,688 5,544].656 Lettland.. 100 Lotts 535 80,92 81.08 80.92 81.08 Litauen.. 100 Litas 5 41. 44.1 485 A481 485 Norwegen 100 Kronen 313 412,0 61,40 616i 619 61.61 Oeſterreich 100 Schill. 313 159,07 48.95 49.05 48.95 49,05 Polen... 100 Zloty.4 580 46.90 46,80 46,90 Portugal 100 Escudo 5 53,57 11,110 11,180 11.1100 11.180 Rumänien.. 100 Lei 474 211.4.492.488].92 Schweden.„ 100 Kr. 2½½ 112.24 63,14 68.20 63,14 63.25 Schweiz 100 franten 275 81.00 80,62 80.78 80.68 80.82 Spanien 100Peſeien 5 81.00.02 34.08 34.05 34.11 Tſchechoſlowakeiiooßte 3½ 12.488 10,300 10,820 10.300 10.820 Türkei. Itürk. Pfd. 18,456.984.988.984.988 Ungarn.. 100 Pengs 4 73,421 8 7 25 5 Uruguay 1Goldpeſoſ 44,4.124.126.124 1128 Ber Staaten 1Dollar! 1,.98 2486.4901 24851.480 * Frankfurt, 14. Dezember. Tagesgeld leicht und 3 (34 v. H. 77 ũꝗ 0 ã ͤ dd ͤã⁵ ãõã 0 halbleinenen Jacquard⸗ Handtüchern den Bedarf für das Weihnachtsfeſt zu decken.— Die Aufnahme der Stroh⸗ flachsernte durch die Röſtanſtalten geht allmählich ihrem Ende entgegen. Der Jahreszeit entſprechend kam die Be⸗ ſchickung der Tauröſte, der Waſſerröſte und der Trocken⸗ flächen zur Ginſtellung, während gleichzeitig die Ausarbei⸗ tung des Flachſes in verſtärkter Weiſe eingeſetzt hat. Auch die 1935 neuerrichteten Betriebe beginnen 3. T. ſchon mit ihrer Tätigkeit. Die Nachfrage der Spinner nach Lang⸗ faſer und Werg iſt ſo groß, daß die Fertigwaxe an die Spinner ſofort weitergeht, Eine Preis vereinbarung zwi⸗ ſchen Spinnern und Rbſtern brachte für Werg einen leich⸗ ten Preisabſtrich. * Ausweis der Bank von Englaud.— Neue Goldkäufe. Der Ausweis der Bank von England zeigt einen neuen Goldzugang von 1 Mill. Pfund Sterl., wodurch der Gold⸗ beſtand auf 199,4 Mill. Goldpfund, einen neuen Höchſtſtand, ſtieg. Gleichzeitig ſtieg auch der Notenumlauf weiter, dies⸗ mal ſehr erheblich um 5,36 auf rund 411 Mill. Papierpfund. * Starke Zunahme der ungariſchen Eiſenerzeugung. Abnahme der Arbeitsloſigkeit. Wie aus Bubapeſt gemeldet wird, iſt die Zahl der Arbeitsloſen in der organiſierten Arbeiterſchaft Ungarns im Oktober d. FJ.(gegenüber dem gleichen Vorjahrsmonat) von 20 337 auf 16 286 zurückge⸗ gangen. Am ftärkſten äußert ſich der Aufſchwung in der Eiſen⸗ und Stahlerzeugung. Während in den erſten 9 Monaten des Vorjahres 0,39 Mill. Ztr. Eiſenerz gefördert und 0,79 Mill. Ztr. eingeführt wurden, betragen dieſe Ziffern im laufenden Jahr 1,23 und 1,53 Mill. Ztr. Den im Vorjahr erzeugten 1,03 Mill. Ztr. Roheiſen ſtehen im laufenden Jahr 1,29 Mill. Ztr. gegenüber. Die Erzeu⸗ gung von Rohſtahl iſt von 2,28 auf 3,08 Mill. Ztr. geſtie⸗ gen. Der heimiſche Verbrauch hat ſich von 1,76 auf 2,09 Mill. Ztr. gehoben. Enischeidungen Wohnſitz und Aufenthalt Hat jemand, der einen Wohnſitz im Inland hatte, ſeine dort gelegene Wohnung aufgegeben, ſo kommt es für die Frage der Aufgabe des Wohnſitzes regelmäßig nicht darauf an, ob er auch den Willen hatte, den Wohnſitz auf⸗ zugeben; andererſeits reicht das Innehaben einer Woh⸗ nung allein nicht zur Begründung und Beibehaltung eines Wohnſitzes aus. Die begleitenden Umſtände müſſen viel⸗ mehr darauf ſchließen laſſen⸗ daß die Wohnung beibehalten und benutzt werden ſoll. Zu dieſen grundſätzlichen Feſt⸗ ſtellungen des Reichsfinanzhofs in dem Urteil vom 14. No⸗ vember 1935(III A 272/35) wird in der Begründung u. a. noch folgendes geſagt: Der gewöhnliche Aufenthalt erliſcht erſt, wenn weder der körperliche Aufenthalt noch der Wille zur Rückkehr mehr gegeben iſt. Dabei kommt alles auf bie Umſtände des Einzelfalles an. Für die Frage, ob ein Amerkk. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Dez. Steuerpflichtiger Deutſchland endgültig verlaſſen habe oder ſich nur vorübergehend im Auslande aufhalte, kann das ſpätere Verhalten des Steuerpflichtigen von Bedeutung 355 Wochenberichie Nürnberger Hopfenmarkt Die Hoffnung auf eine neuerliche Belebung des Hopfen geſchäftes hat ſich auch in dieſer Woche noch nicht erfüllt. Nach wie vor zeigt ſich die heimiſche Brauinduſtrie noch zurückhaltend im Einkauf. Hauptabnehmer iſt fortgeſetzt der Ausfuhrhandel, der noch Ueberſee⸗Exporte vornehmlich nach Amerika— ausführt. Der geſamte Wochenumſatz er⸗ reichte 260 Ballen mit 490 Zentner. Die Preiſe haben ſich weiter gehalten, allerdings ſind Farben und Qualitäten ſtark vorgerückt. Bezahlt wurden für Hallertauer 200220, Mark, für Hersbrucker Gebirgshopfen 170—180, für Tettnanger 290295 /, für Spalter 275—310/ und für Württemberger 195/ je Zentner. Vom Jahrgang 1984 mur⸗ den rund 50 Zentner zu 35—40/ abgeſetzt. Die Zufuhren ſind weiter zurückgegangen; ſie erreichten nur 98 Ballen mit 198 Zentner und entſallen aur auf die Bahnabladun⸗ gen, während vom Hersbrucker Land überhaupt keine Zu⸗ fuhren hereinkamen. Die Woche ſchließt in unverändert ruhiger Haltung. Am Saazer Markte zeigte ſich ſtändig Nachfrage; beſon⸗ ders geſtaltete ſich am Lande der Einkauf reger. Die Käufe betrafen faſt durchweg Deckungskäufe für inländiſche Brauereien. Notierungen von 1250—1650 Kronen. Weſtliche Märkte unverändert. ** Kaffee f Auch in der abgelaufenen Berichtswoche fanden laufend Abſchlüſſe mit Mittelamerika, ganz beſonders mit Colum⸗ bien ſtatt, die vom Inland ſchlank aufgenommen wurden. Die dringendſten Bedürfniſſe des Verbrauchs ſind damit für die nächſte Zeit zunächſt einmal befriedigt, ſo daß mit Ausnahme von Braſilkaffee eine ruhigere Entwicklung des Marktes zu erwarten iſt. Auch für Braſil⸗Kaffees wurden einige Freigaben erteilt. Das Inland hat ſich dieſer Ab⸗ ſchlüſſe ſofort bemächtigt.(Heß Kaffee, Hamburg 26.) * Badiſche Schlachtviehmärkte Der Auftrieb auf den badiſchen Schlachtviehmärkten war bei Großvieh derſelbe wie in der Vorwoche. Gute Tiere waren in geringer Anzahl vorhanden, dagegen war der Auftrieb an Wurſtkühen ſehr groß. Das Kälberangebot ge⸗ nügte und wurde zu maßgebenden Preiſen abgeſetzt. An Schweinen konnte die Hälfte des Bedarſes zugeteilt werden, In den kommenden Wochen wird Großvieh ſehr knavp bleiben, die Kälber werden genügen, dagegen wird das Schweineangebot zunehmen. Der Rückgang der Kälber⸗ preiſe wird die Bauern veranlaſſen, die Kuhkälber wieder großzuziehen. Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Dez.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 4,55; März 4,75%: Mai 4,62%; Juli 4,62.— Mais(in Hfl,. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 53,50; März 54,25; Mat 55,25; Jult 55,50. * Magdeburger Zuckernotierungen vom 14. Dez.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,30 u. 31,50 Dez. 31,40 u. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter kolt. * * Rege Nachfrage von Steckzwiebeln. Seit einigen Ta⸗ gen macht ſich im pfälziſchen Zwiebelhauptanbaugebiet eine äußerſt rege Nachfrage nach Steckzwiebeln bemerkbar. Da die Vorräte in erſtklaſſiger Ware bei den Erzeugern nicht mehr allzu groß ſind, haben die Preiſe auf der ganzen Line angezogen. Zur Zeit ſtellen ſich die 50 Kilo Steckzwiebeln je nach Güte auf 20 bis 25, * Bremer Baumwolle vom 14. Dez.(Gig. Dr.) Amerkr⸗ Uniperſol Stand. Middl.(Schluß) loke 14,10. 3a 0 Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Dez.(Eig. 5 461: Jan,(36) 630; Fehr. 628; März 630; April 528; Mat 629; Junt 621; Juli 619; Auguſt 612; Sept. 608; Okt. 600, Nov. 596; Dez. 595; Jan(87) 595; März 594; Mai 592 Juli 590; Okt. 581; Loko 853; Tagesimport 15 300; Tendenz ruhig, ſtetig. * Hamburger Schmalzuptierungen vom 14. Dez.(Gig. Dr.] Tendenz ruhig; American Steamlard tranſito ab Kai 31 Dollar; Americon Purelard raff., per 4 Kiſten mit ie 25 Kilo netto verſchiedene Standardmarken, trans, ab Kal 81,5—32 Dollor. 2 Berliner Metallnotierungen nom 14. Dez.[Eig. Dr.) Amtlich notierten je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebars prompt 50,50; Standardkupfer loko 44,75; Originalhütten⸗ weichblei 22,00; Standard⸗Blei per Dezember 22,00; Ori⸗ ginalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 21,00; Stan⸗ dardzink 21,00. rückzahlbaren ll. Schatzanweisungen zu erfolgen. Der am und wird in üblicher Weise eingelöst. Bank der Deutschen Arbeit.-G. Dresdner Bank Westholsteinische Bank E. Heimann L. Behrens& Söhne Straus& Co. A. Lev Das unterzeichnete Bankenkonsortium bietet den Besitzern der am 20. Januar 4936 fälligen, zu 102 9% 6% Preußischen Schatzanweisungen von 1933 und 1935 Folge I den Umtausch neue 4½% Preußische Schatzanweisungen rückzahlbar am 20. Januar 1941 zum Nennwert Bei dem Umtausch werden die neuen Schatzanweisungen zum Kurse von 0 abgegeben. Außerdem wird ein Bonus von% gewährt, so daß den Umtauschenden unter Berück- sichtigung des Aufgeldes der alten Schatzanweisungen von 2% eine Barauszahlung von 33/8% vergütet wird. Stückzinsen werden nicht berechnet. 1 5 Die Anmeldung bat unter gleichzeitiger Einreichung der am 20. Januar 1936 fälligen Preußischen 0. Januar 1936 fällige letzte Zinsschein ist zurückzubehalten Deutsche Bank und Disconto- Gesellschaft J. Dreyfus& Co. Westfalenbank Aktlengesellschaft Bayer& Heinze Deutsche Effekten und Wechselbank Bayerische Hypotheken und Wechselbank Oldenburgische Landesbank(Spar- u. Leihbank).-G. Neue Preußische Schatz anweisungen Umtausch und Verkauf Die neuen 4%% Schatzanweisungen werden auch durch freihändigen Verkauf begeben, der: Verkaufskurs beträgt ebenfalls 98,75% Die Zuteilung auf die im Umtausch und gegen Barzahlung angemeldeten Zeichnungen erfolgt sogleich nach dem Schluß der Zeichnung und ist dem Ermessen der einzelnen Zeichnungsstellen Über- lassen. Hierbei werden die zum Umtausch angemeldeten Beträge vorzugsweise berücksichtigt. Die Bezahlung der auf Barzeichnungen zugeteilten Beträge ist zum Zeichnungskurse ohne Stückzinsen- berechnung am 18. Januar 1936 zu bewirken und hat bei derjenigen Stelle zu erfolgen, bei welcher die Zeichnung angemeldet worden ist Die neuen Schatzanweisungen werden im Gesamtbetrage von RM 150 000 000.— ausgegeben. Zeichnungsfrist vom 16. Dezember d. Js. bis 4. Januar n. Js. Zinstermine: 20. Januar und 20. Juli j. Is. Der erste Zinsschein wird am 20. Juli 1936 fällig. Stückelung: RM 100.—, 500.—, 1000.—, 5000, 10000— und 50000.—. Amtliche Notierung der Schatzanweisungen an den deutschen Hauptbörsenplätzen wird ver- anlaßt werden. Börsenumsatzsteuer für die Uberlassung der neuen Schatzanweisungen trägt der Zeichner. Mündelsicher gemäߧ 1807 BGB. Zelehnungsanträge für die neuen Schatzanweisungen sowohl zum Umtausch als auch zum Barkauf werden von den unterzeichneten Bankfirmen und deren Niederlassungen entgegengenommen. Vorzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. Berlin, im Dezember 1935. Preußische Staatsbank (Seehandlung) Berliner Handels- Gesellschaft Deutsche Girozentrale — Deutsche Kommunalbank Gebr. Arnhold Sächsische Staatsbank Frankfurter Bank Verelnsbank in Hamburg Sal. Oppenheim jr.& Cie. Bayerische Staatsbank Württembergische Notenbank S. Bleichröder Deutsche Lande d enzent ale Hardy& Co. G. m. b. H. Braunschweigische Staatsbank B. Metzler seel. Sohn& Co. M. M. Warbur J. H. Stein Staatliche Kreditanstalt Oldenburg (Staatsbank) Aktiengesellschaft (Leihhausanstalt) C. G. Trinkaus Simon Hirschland & Co. Badische Bank Bayerische Vereinsbank Thüringische Staatsbank Commerz- und Prlvat-Bank Deutsche Zentralgenossenschaftskasse Mendelssohn& Co. ee N Gebrüder Bethmann Hallescher Bankverein von Kulisch, Kaempf& Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien Allgemeine Deutsche Credit Anstalt Merck, Finck& Co. Mecklenburgische Depositen- und Wechsel Bank Delbrück Schickler& Co. Reichs-Kręedit-Gesellsehaft Aktiengesellschaft Eiehborn& Co. Veit L. Homburger 5 H. Aufhäuser Anton Kohn 220 18. Sette/ Nummer 577 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1988 „Kraft durch Freude“ Sport für jedermann Montag, 16. Dezember Allgemeine Körperſchule: Jeweils von 19.30 bis 21.80 Uhr Käfertal, Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Baumſtraße und Peſtaloziſchule, Eingang Karl⸗Ludwig⸗Straße. Für Frauen und Männer. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Kurſus 20 19.30 bis 21.60 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule, R 2, nur Frauen und Mädchen. Kurſus 21 19.30 bis 21.30 Uhr Dieſterwegſchule. Meerfeldſtraße 32—37, nur Frauen und Mädchen. 17 bis 18 Uhr Feudenheim⸗Schule, Frauen und Mädchen. Gymnaſtik(Loheland) für Anfänger: Kurſus 112 von 21 bis 22 Uhr in der Gymnaſtikſchule Thilde Dauth, Goetheſtroße 8, Frauen und Mädchen. Kurſus 115 20 bis 21 Uhr wie vorſtehend, für Fortgeſchrittene. Gymnaſtik(Lehrweiſe Menſendieck, Frauen und Mäd⸗ chen]: Kurſus 106 für Anfänger 19.45 bis 20 45 Uhr Turn⸗ halle Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Kurs 109 für Fort⸗ geſchrittene, 20.45 bis 21.45 Uhr, wie vorſtehend. Schwimmen: Kurſus 144 20 bis 2130 Uhr Städtiſches Hallenbad Halle 2 Frauen und Mädchen Jin⸗Jitſu: Kurſus 96 20 bis 22 Uhr Stadion, Vorhalle der Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer. Boxen: Kurſus 89 19 bis 20.30 Uhr Stadton, Gymnaſtik⸗ halle, Männer. Kurſus 89a 20 bis 22 Uhr wie vorſtehend. Schi⸗Trocken: Kurſus 1364 19.30 bis 21.30 Uhr Karl⸗ Friedrich⸗Oymnaſium, Eingang Moltkeſtraße. Frauen und Männer. Reiten: Kurſus 168 20 bis 21 Uhr Reithalle Schlachthof. Frauen und Männer. Dienstag, 17. Dezember Vormittags⸗Schwimmen. 10 bis 11.30 Uhr Städtiſche Schwimmhallen, Halle 2, für Frauen. Allgemeine Körperſchule: Kurſus 3 19.30 bis 21.30 Uhr Mollrealſchule, Richard⸗Wagner⸗Straße, Frauen und Män⸗ ner. Kurſus 19 19.30 bis 21.30 Uhr Turnhalle der Schulen in Seckenheim, Frauen und Männer. 18 bis 20 Uhr Tulla⸗ Oberrealſchule, Tullaſtraße. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(für Frauen und Mädchen): Jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr Waldhofſchule, Oppauerſtraße; Humboldtſchule, Gartenſeldſtraße; Turn⸗ halle der Mäcdchenberufsſchule, Weberſtraße. Schwimmen: Kurſus 152 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3, nur für Männer. Volkstanz: Kurſus 159 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule. Colliniſtraße Burſchen und Mädel. Reiten: Kurſus 127 19.80 bis 20.30 Uhr Reithalle im Schloß, Männer und Frauen. Kurſus 165 19 bis 20 Uhr S⸗Reithalle Schlachthof. Schi⸗Gymnaſtik: Kurſus 104 20 bis 21.30 Uhr Tulla⸗ Oberrealſchule, Tullaſtraße Frauen und Männer. Kleinkindergym naſtik: Kurſus 69 16 bis 17 Uhr Stadion⸗ Gymnaſtikhalle. Ani Nu un Mou ſuiuuu Zuiluuo CCCCCTVTVTCTCVbbTCTTdTVTTTTTTTTTT—TTW—TWT. Unb nuoßuoß u Uu ſonigb⸗ lud Fuuͤbnlouůuizun Es gibt Menſchen, deren Schrift uns dadurch auf⸗ fällt, daß ſie beſtimmte Buchſtaben oder Buchſtaben⸗ gruppen beſonders groß zu ſchreiben pflegen. Sie malen rieſengroße Anfangsbuchſtaben, und ſie kön⸗ nen ſich oft gar nicht genug tun mit der Ueberhöhung und Verbreitung der Großbuchſtaben. Wir alle haben ja ſchon vor allem bei Adreſſen bemerkt, und uns je nach unſerer Stimmung darüber gefreut oder ge⸗ ärgert, wie ſehr man vor allen Dingen die Großbuch⸗ ſtaben aus dem ganzen Wortkörper herausheben kann. Menſchen, die regelmäßig in ihrer Schrift ſo ſehr die Anfänge betonen, fallen ſehr häufig als ſehr ſelbſtbewußte und geltungsbedürftige Naturen auf. Die Graphologie hat ſich eingehend mit dieſer Schrift⸗ eigentümlichkeit des Ueberbetonens der Großbuch⸗ ſtaben beſchäftigt, und es iſt in der graphologiſchen denſten Schattierungen. Man kann dieſes an ſich einfach erſcheinende Schriftmerkmal auch nicht mit einer einzigen Deutung abzutun verſuchen und darf auch nicht in den Fehler verfallen, etwa hierbei nun — weil es ein ein aches und auch dem Laien ſehr leicht auffallendes Schriftmerkmal iſt— Zeichendeu⸗ teret zu treiben. Eins jedoch können wir feſtſtellen, ohne in dieſen Fehler zu verfallen, immer ſind die Schreiber übernormaler Anfangsbetonungen ſehr ſelbſtbewußt und ſtolz, immer iſt ihr Selbſtſchützungs⸗ trieb ſtark ausgebildet. In ſonſt poſitiven Schriften iſt es durchaus möglich, daß ſich dieſe Eigenſchaften 8 4 0 keineswegs unerfreulich auswirken. Es iſt aber durchaus verſtändlich, daß ſie in Schriften mit weni⸗ ger erfreulichem Geſamtniveau auch zur Eitelkeit, ja ſogar zur Arroganz und Anmaßlichkeit werden. Dieſe Ueberhöhungstendenzen in der Schrift haben, falls ſie am Wortanfang ſtehen, immer ein Gemeinſames: Sie deuten darauf hin, daß der Schrei⸗ ber nach Größe und Anerkennung ſtrebt. Dieſe Eigenſchaften wirken ſich, wie geſagt, ſelbſtverſtänd⸗ lich bei wertvollen Menſchen beſſer aus als bei gei⸗ ſtig weniger hochſtehenden. Dort werden ſie durch die vorhandene Intelligenz vorangetrieben und können ſo von ſich aus einem wirklich wertvollen Menſchen obendrein neue Impulſe geben; hier erſchöpfen ſie ſich in Eitelkeit, Anmaßlichkeit, Hochmut und Selbſt⸗ überſchätzung. — dokumentiert damit immer eine gewiſſe Energie. Es wird auch jedem Nichtgraphologen verſtändlich ſein, daß der Wortanfang ſtets bewußter geſchrieben wird als das Wortende. Man wird bei Ueberlegung auch verſtehen, daß das auf den Schreibakt gerichtete Bewußtſein bei den erſten Buchſtaben noch ſtärker iſt, bei den letzten jedoch nachläßt und ſich faſt nur noch mit dem Sinn des Wortes beſchäftigt. Dieſe einfache Ueberlegung macht klar, daß derjenige, der am Ende des Wortes eine Betonung durch erhöhten Druck oder vergrößerte Buchſtaben legt, es mit ſeinem Vorhaben viel ernſter meint. Er verwendet unbewußt viel mehr Energie darauf, ſich durchzu⸗ ſetzen. Die negative Seite dieſer an ſich ſympathiſchen Eigenſchaften iſt Dickköpfigkeit, Eigenſinn und Nör⸗ gelei. —————— Sonntags dienſt der Mannheimer Aerzte und Apothelen am Sonntag, 15. Dezember Aerzte: Bei den jeweils angerufenen Aerzten wird Auskunft erteilt, welcher Arzt Sonntagsdienſt hat. Zahnärzte: Tel. 438 85. Dentiſten: Karl Meyer⸗Domdey, Renners⸗ hofſtraße 11, Tel. 275 94. Apotheken: Adler⸗Apotheke, H 7, 1, Tel. 227 89, Einhorn⸗Apotheke, R 1, 23, Tel. 271 25, Mohren⸗ Apotheke, O 3, 5, Tel, 303 59, Roland⸗Apotheke, Mit⸗ telſtraße 103, Tel. 535 84, Roſen⸗Apotheke, Schwet⸗ zinger Straße 77, Tel. 418 77, Sonnen⸗Apotheke, Langerötterſtraße 60, Tel. 527 76, Lindenhof⸗Apotheke, Gontardplatz, Tel. 224 44, Storchen⸗Apotheke, Nek⸗ karau, Neue Schulſtraße 17, Tel. 485 70, Luzenberg⸗ Apotheke, Waldhof, Stolberger Straße, Tel. 581 74. Sonntagsdienſt der Heilpraktiker Frau Käthe Moritz, Kaiſerring 16, Tel. 445 75. Dr. Häffner, Augartenſtraße 1, welche an Gallensfein, Sich. RHeumqa, Arferilenverkalkung, chen. Bewegungs⸗Chor Laban: Gymnaſtik(Lehrweiſe Dr. Bode]: Kurſus 121 20 bis 21 Uhr, Mädchenberufsſchule, Weberſtraße, Frauen und Mäd⸗ 1: Kurſus 117 Uhr Peſtalozziſchule, Karl⸗Ludwig⸗Straße bis 21.80 Uhr wie vorſtehend, Frauen und Mädchen. Literatur hierüber ſehr Kluges, 19.30 bis 20.30 Kurſus 119 20.30 aber auch manches weniger Schlüſſige geſchrieben worden. der Anfangsbetonung genau ſo wie mit allen ande⸗ ren graphologiſchen Merkmalen: es gibt die verſchie⸗ Es iſt bei Ganz anders iſt die Endbetonung in der Schrift zu beurteilen. eines Wortes betont— ſei es durch ſtärkeren Druck, ſei es durch Größerſchreiben Kranke such mit dem von altersher bekannten Ein Menſch, der das Ende der letzten Buchſtaben Magen,, Darm-u a. Beschwerden leiden, sollten unbedingt einen ver, Daganing-TIIIY-Oel machen. das in vielen Fällen half Diele Anerkennungsschretben. Flasche Ak. 09. Haspeln Ak..- und.35. Nur in Apotheken, Best.-Teilè: Ol terebinth. sulſ. eomp. Aussteuer u. Wäsche Weidlues& Weit Das gute Fachgeschäft N 2,8— Kunststraße 5 . Spezial- Foto Bin Schlager für Weihnachten Dle Beirax, Lichtst 6,3 ik. 19.50 Hch. 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Lachenmaier Kaufmann Adolf Thum— Eliſabeth Heil Techniker Friedrich Bickel— Eliſe Süß Dipl.⸗Ingenieur Helmut Schmidt— Marta Eichler Kinooperateur Friedrich Eſſert— Klara Wagner Küfer Julius Kirchgeßner— Joſephine Kimpfler Poſtbetriebsarbeiter Karl Bummel— Anna Fiſcher Kriegsbeſchädigter Karl Röſch— Frieda Hucker Kaufmann Paul Charbon— Eva Altendorf Bäcker Paul Winkler— Paula Kühner Kaufmann Hans Meyer— Maria Knaus Bäckermeiſter Friedrich Roll— Margareta Konrad Schloſſer Hans, Rockſtroh— Gertrud Schraps Geborene: November/ Dezember 1088 SS-⸗Oberſturmführer Joſeph Mich. Nägele e. T. Helke Chriſtiane Elſa Thereſia Bankprokuriſt Philipp Ulrich e. T. Ortrud Pucker Edmund Diefenbach e. S. Emil Student Hellmuth Wühler e. T. Elsbeth Urſula Gärtner Karl Galm e. S. Karl Werner 5 Architekt Karl Friedr. Schroth e. T. Chriſta Suſe Mathilde Schreiner Karl Guſtav Heilmaun e. T. Annemarie Polſterer Ernſt Grau e. T. Erna Marta Pol.⸗Stabswachtmeiſter Ludwig Auer e. T. Edeltraud Helene Schmied Ostar Baum e. S. Siegfried Hagen Kaufmann Kurt Link e. T. Chriſta Hedwig Eliſabeth Mechaniker Gottlieb Heitzmann e. S. Heinz Ernſt Zimmermann Albert Newratil e. S. Helmut Alfred Pol.⸗Hauptwachtmſtr. Anton Konanz e. T. Brigitte Monika Hedwig Dreher Jakob Heinrich Neininger e. T. Edith Berta Eva Schloſſer Georg Nikolaus Dreißigacker e. S. Werner Georg Bäckermeiſter Georg Müller e. S. Karl Peter Bäckermeiſter Heinrich Schreiber e. S. Werner Oskar Heinrich Gärtner Wilhelm Friedel e. T. Doris Maurer Joſeph Krämer e. S. Hans Ludwig Händler Joſeph Grünewald e. T. Margot Maler Eduard Zimmermann e. S. Eduard Heinrich Schloſſer Eugen Baumgartner e. S. Karl Hans Kaufmann Adolf Kahn e. T. Mirjam Ellen Regine Friſeur Engen Emil Joſeph Jeckel e. T. Giſelheid Auguſte Apotheker Karl Johann Röſch e. S. Bernhard Karl Wilhelm Kaufmann Heinrich Karl Keck e. T. Helga Eliſabeth Kraftwagenführer Karl Martin Kraft e. T. Inge Margarete Poſtſchaffner Eduard Anton Hammerſchmitt e. S. Hans Eduard Schloſſer Jakob Zachmann e. T. Roſe Hannelore Burglinde Schloſſer Jakob Hilger e. S. Adolf Kaufmann Richard Mitſch e. S. Richard Otto Schreiner Werner Georg Ludwig Jung e. S. Gerd Rudi Muſiker Karl Friedrich Beck e. S. Karl Frledrich Gipſer Johann Zöller e. T. Johanna Eva Zahnarzt Dr. med. dent. Hans Günder e. S. Wolfgang Gerd Kaufmann Werner Ludwig Wald. Eiſenhauer e. T. Klara Marla Lehrer Jakob Auauſt Kohlhepp e. S. Dieter Georg Hugo Student Friedr. Wilhelm Knauff e. T. Lisbeth Johanna Silvia Arbeiter Johannes Niebler e. S. Horſt Arbeiter Ferd. Balth. Schwinn e. T. Hilda Margarete Fuhrmann Georg Dreſcher e. T. Emma Regina Packer Jakob Schnepf e. T. Anna Arbeiter Wilhelm Schnepf e. S. Alfred Philipp Mechaniker Albert Griesheimer e. S. Robert Bäcker Alfred Schell e. S. Heinz Alfred Eiſendreher Johann Werner e. S. Guſtav Kaufmann Heinrich Theod. Hans Veſper e. T. Ilſe Mathilde Vorarbeiter Wilhelm Junghans e. S. Wilfried Nikolaus Verkäufer Karl Schuler e. S. Wolfgang Karl Chriſtian Mechaniker Karl Scholl e. S. Manfred Arbeiter Otto Vogl e. T. Klara Maria Elektromonteur Karl Meng e. T. Giſela Lina Kaufmann Paul Köhler e. S. Rolf Horſt Oyptiker Eßriſttan Gaubatz e. S. Chriſttan Weinauntbeſitzer Genra Friedrich Ferd. Herm. Kimich e. S. Kornel. Karl Andreas Ferdinand Nutzllche Dinge, dle Freude dereiten: Höhensonnen Solluxlampen Liehtbäder Hausapotheken Badezimmerschränke Personenwaagen Für's Krönkenzimmer: Klosettstühle Bet!-Tische Rlckenstützen und vieles mehr vom Sanitätshaus Frledrich J 8201 die volkstùmſiche, rein deutsche Nähmaschine jede einzelne ein Meisterwerk deutscher Technik. Martin Decker:* Mannheim, N 2, 12 Besichtigen Sie umser Fachgeschaſt. Kinderwagen am billigsten be. Stange, P 2, gegenllb. Hauptpost 1 3, 17-19 Möbel- MANNHEIN Vas Haus für formschöne Quali tätsmöbel. Große Auswahl in 5 Stockwerken.. igene Polsterei u. Schreinerei. Ebe- 22 F Trauringe“ echt Gold. Paar Mk. 12.— an Iellex-Merkstätte Nexin, U. 13 3 17-19 Sands. Darlehen werden een Merkündete: November/ Dezember 1985 Unteroffizier Otto Dietz— Irma Ullmer Schmied Oskar Ringle— Erna Apel Techniter Ludwig Seeland— Maria Planz Spediteur Karl Hild— Hedwig Schäffler Schneider Rudolf Sattler— Paula Heißler Gärtner Heinrich Berger— Emilie Berie Architekt Joſeph Heidenreich— Anna Klohr Former Ludwig Schmitting— Maria Kruſe geb. Lehr Schloſſer Anton Paillon— Katharina Herrle geb. Ster Stadtſetretär Ludwig Martin— Eliſabetha Schmidt Splelwart Emil Egner— Johanna Schwab, Lageriſt Johann Zenner— Pauline Oehlſchläger Tapezier Konſtantin Seitz— Margarete Killguß Kaufmann Ludwig Grünebaum— Lilli Kahn Hauptlehrer Emil Sacherer— Sophie Schmid Kellner Otto Dünkel— Charlotte Trothe Arbeiter Ernſt Walther— Klara Klefenz Kaufmann Otto Weſch— Lydia Zimmermann Monteur Karl Glaſer— Margareta Welz Kaufmann Adolf Krieger— Ruth Krieger Malermeiſter Karl Welcker— Eliſabeth Hagen Städt. Arbeiter Karl Eichelberger— Margareta Buſch Kraftwagenführer Karl Schäfer— Anna Kochendörfer Schloſſer Wilhelm Foshag— Karolina Kliem Glaſer Otto Gomminginger— Kreſzenz Hartl Kaufmann Rudolf Roſenbaum— Margot Preuß Kaufmann Fritz Glattacker— Irma Wagner Schreinermeiſter Ludwig Goos— Eliſabetha Schmitt geb. Bär Ingenieur Ernſt Kranz— Hilda Hagen Autoſattler Joſeph Flörchinger— Frieda Brunn Verſ.⸗Angeſt. Arthur Leibold— Erna Epp Maſchinenſchloſſer Johannes Rehfuß— Lotte Remp Kaufmann Erich Meiſezahl— Pauline Kronmüller Kaufmann Franz Wolf— Anna Hoppe Lederarbeiter Alois Seewald— Franziska Bergmann Kaufmann Friedrich Röth— Mathilde Herrmann Geſtorbene: November/ Dezember 1988 Schmied Johann Peter Strohm, 78 J. 11 M. Ledige Rentenempfäng. Friederite Wailersbacher, 52 J. 4 M. Huaubler Eduard Lipper, 50 Jahre Eva Eliſabetha Hildenbrand gev. Blum, Ehefrau des Bauuntern. Sebastian Hildenbrand, 64 J. 9 M. Maria Wolf geb. Naber, Witwe des Maurers Georg Wolf, 78 J. Lokomotivführer Johaun Baptiſt Schmitt, 59 J. 5 Karoline Oſter geb. Haas, Witwe des Viehhändlers Ferdinand Oſter, 52 J. 8 M. Rentenempfänger Andreas Freundlich, 71 J. 11 M. Johanna Christ. Schmitt geb. Kunz, Ehefrau des Architekten Karl Friedrich Schmitt, 53 J. 5 M. Arbeiter Joſeph Mundi, 54 J. 2 M. Fritz Ludwig Hannack, 1 Monat Reutenempfänger Johann Eckert, 59 J. 9 M. Auna Danner geb. Schweier, Ehefr. des Arb. Wilh. Danner, 42 J. Privatmann Ludwig Bensdorf, 84 J. 5 M. Eliſabetha Dörfer geb. Schmaltz, Witwe des Gärtners Franziskus Dorfer, 82 J. 4 M. Luiſe Schmidt geb. Raudenbuſch, Witwe des Gaſtwirts Adam Schmidt, 73 J. 11 M. Friederite Kumpf geb. Rinkert, Witwe des Kapitäns Joſeph Karl Kumpf, 57 J. 6 M. Stadtarbeiter a. D. Heinrich Friedrich Chriſtlan Roth, 66 J. 7 M. Kaufmann Jalob Heinrich Baacke, 50 J. 10 M. Emma Veronika Schmidt geb. Ochſenſchläger, Ehefrau des Malers Joh. Schmidt, 66 J. 5 M. Kaufmann Philipp Jungblut, 49 Jahre Arbeiter Sebaſttan Schlappner, 70 J. 2 M. Bezirkdlrektor Fritz Schürmann, 68 Jahre Kaufmann Karl Joh. Falkenſtein, 48 J. 10 M. Gertrud Franz geb. Claes, Ehefrau des Plattenlegers Friedrich Rudolf Franz, 54 J. 6 M. Erika Ballmann, 21 Tage Marie Joſepha Menne geb. Henn, Ehefrau d. Reichsbahnſekr. a. D. Heinrich Karl Auguſt Menne, 66 Jahre Frieda Sophie Fieger geb. Noll, Ehefrau des Elektromonteurs Philipp Fleger, 45 J. 5 M. Lulſe Linder geb. Weßbächer, Ehefrau des Steuerſekretärs t. R. Joachim Linder, 69 J. 2 M. Marla Roſa Schneider geb. Volk, Ehefrau des Maurers Simon Schneider, 54 J. 6 M. Margarete Runkel geb. Lindner, Witwe des Kaufmanns Friedrich Karl Runkel, 54 J. 4 M. Rentenempfänger Richard Max Zenker, 61 J. 1 M. Elektromonteur Heinrich Konrad Stein, 43 J. 8 M. Chriſta Suſe Mathilde Schroth, 7 Stunde Ledige Schneiderin Luiſe Schreiner, 28 J. 5 M. Erna Hilde Grimbs, 1 J. 7 M. S/ loR So, eQ S trie Rid eRE SHleRwes fen Srl RRIEIder Daut.. mre schmutzige Wäsche wird abgeholt. Waschansfalf„ WABUA“ A. 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Sterbegeld Volksgenossel Mer bist Du wirklich versichert Auskunft wird erteilt vom Hauptbüro R 1, 2 Tel. 21171 und Vorortsfilialen Ein praktisches Geschenk: I NHatzenfell .—̃ñ— S Grose Aus wah, von Mk..— ab, von fung und Friedrichsplatz — Sbufg asp uoſcozenoch um— Aar ego o eat is Phane guvvaß ui obuv ſchea opau laguc zg ge Anu 328 Hoc) usſenuv sgungzs uod ane on iat jaag un udbaam gun — Suvpaofevds uobigpmloveg uaule ne bu valig gautgheusbuv 119 n nt ee de en e eg zuamutaz ne jejach guf ac ne piu Jagas p does Magangusgnabog agel due Ahvat chu og“ „invag enlununda guse in gogz“ Indalae gung joo Ii iazeg vg“ „ uuf hug gun uemuagasg Brimpoze usgel ei ma uenninegenv usgunſe usbignu 10 ut ce e een eum ne ueſlvocplluuvgzogz neee nr age eu g i vg gun geh ͤ nenen ͤ gubpzgz u: ieee eee wer dee eee eee eee eie Hunguz die allum 18 Dae wee ehen de ene eee e een; Ah gg Aigpene aum Joh 18 uuvg uscpogz rvvck une u: 9g Sg uu noatat— uur hehe eee ue iat 1 flaju ne Dugana an 0% IHahaa Aru ne ou Gau Gag cn zog Ses? cht dude„ohn use u Luvſch Tocpfa]! um Tamas“! iufoaog aun 10 Aan zaun nung aun Ada zo mug g dig“ Inv Bundnlpplogz aeuse ud usonzz Aegean e alle lang 20„luv jom es uses vg aeehusgoſeval bunusjgogz gun usounq Mut rem did emo di pod ava Sog— nog zouthougga agg eis usb s uohncanze Tag ie uda c n ume usgole bog ug dogg al nv zeig die uvm gnut v uofpaat uscou nene een ee ieee e eee nile guvc zz u eee dee eee ung or„en Aug igen planung“ ugehbung nenen ene ee em aepckuch zusnuchlaone gog pan 250 eue eee eee uach:Uegneg ne gugo uur ugongu 1 e Bigeileg uvm gro ozaagz ug jo uvm aun ng Bungan obus fas uvur undat Ins 4631 1655 8 nevg crog is! 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Spar usghanecvu gg 81v 18 Senohicig Sichlu g 490 u! eg Aan eue u enge une— guvc Tololbagal gun aea gc um gecko zog gegn zins ud aan— usg feu! 1 Aezuig ie aaa dat uspnezuch um au anu gen— uolebada gon Kospckk nognufzqz lun! jpg aun uon nan azuu zog Jgebaegnaga n Auen og uecpoackluv n a go en been— nag noguton! ad neuktsclac ge Inv gingobun golgaton Am fogavat— us ech eee eee ene ten Lunudobagz zsleig ne ug die dung noboh fugz aufe 16 Waeguvgech uon eure ue June i— ant nahean kosckogz Sog nv ug mne 22 10 gut necpenpch ava ue inv DI user uus 4 gn Argg uc gh ue i en Dianne qun ouzoßge 169 400 uunterda bceen eeeeemeing Seng ad gog usb ne uro lea igusun zue 60 een zueututvine zönngze sopv mc zl ei 911 ing ug 1956 918 „IBunzzaat ubaeg dude ͤ ue ehen e uuvg un ushvlach nous uv %% ee ieee lee“ uenvagz euere ee we „eve ue a abe“!“ Ihlachhus Aespungz Uospuagasjun udusbls uouzel gog unf ne gans Acta mu uch JBuvag au 1110 bund weht et eee e e et e neo Pusquich ug noa non gufe! zog bunponlaagz eee ie ee „lasgs kat zn ao bgmaat cpi oi juudga9 en Uneef vg aug ie en ung ignm jaqaaa i aat Bog nde un udfun vo bie ae! gun ngudeens us anu bn aeg neodoc unde um uu me“ plug ueans udach zs gn szene ioa inv gran ai„galleg ou doc Hugo no gat et dun Lumen i ungat pe i ee unc lanvch gg daa gusnorugat 9986 unn“ 2 Ono 2g bun ua nume,, oovab gf hig ee 8861 ꝛ6 qu 81 Soluuos üasquih uojeza geſun ahne suse gi gabe natage A Sinz * N dach n/ f iu eee e e eehte ou bung gegen Baagge hau molnvas zecsat 1 anzog. 51 ipal udgebnechvu ding uuf 220 us dungsggach ug wog easgu! 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Ich weiß ja nicht, ob etwas daraus wird, aber es iſt doch hübſch, wenn Leute mit Geld auch Sinn für Kunſt und Wiſſenſchaft haben und nicht nur an Kleider und oberflächliche Vergnügungen denken. Wie fanden Sie ſie denn ſonſt? Wirkt ſie ſympathiſch?“ „O ja! O doch! Das heißt—: Ich bin vielleicht nicht un⸗ parteiiſch... Sie erinnert mich an einen Menſchen, der mir einmal ſehr nahegeſtanden hat... Habe ich Ihnen niemals von edrienne erzählt?“ „Nein— nie.“ „Ja, das iſt etwas.. Ich liebe es nicht, über perſönliche Erlebniſſe zu reden... Aber es iſt ſchon ſo lange her, daß man davon ſprechen kann wie von Toten.. Er kramt, über das aufgezogene Fach der Kommode gebückt, in den wohlgeordneten Stößen von Papieren. Schließlich hat er gefunden, was er ſucht, und veicht Luiſe eine Photographie in Kabinettformat, ein ſteifes Stück Papier mit Goldſchnitt und Goldaufdruck, wie es früher einmal modern war. Ein Knieſtück— eine Frau mit einem Wagenrad von Hut auf einer ungeheuer gebauſchten Lockenfriſur — das Geſicht iſt ſo groß wie ein Daumennagel, und die Züge ſind kaum zu unterſcheiden. Luiſe findet es ziemlich unverſtändlich, wie der gute Profeſſor durch die ſchlanke, geſchmeidige Frau in den bunten, flatternden Strandhoſen an dieſe ſteife, aufgeputzte Puppe ſich erinnert fühlen mag..„Ich kann es natürlich nicht ſo beurteilen“, ſagt ſie, nachdem ſie aus Höflichkeit eine ganze Weile das Bild angeſtarrt hat.„Es iſt auch ſchon viel zu dunkel, um etwas richtig zu er⸗ kenmen.“ Die Sonne iſt ſchon hinter der Berglehne verſchwunden, und das dichte Gerank der Glyzinen, die Strohmatte, die als Sonnen⸗ dach über der Terraſſe liegt, tauchen das Zimmer dahinter früh⸗ zeitig in Dämmerung. Aber es wäre Verſchwendung, jetzt ſchon die ſchwache Birne zu entflammen, die oben an der Decke hängt; und außerdem ſpricht es ſich leichter in dieſem ſanften Halbdunkel. „Nein, nein— Sie bürfen auch nicht nach einer Aehnlichkeit ſuchen! Nur— wie ſoll ich das erklären? Adrienne war die eleganteſte Frau, die ich kannte, und Inhaberin des vornehmſten Modeſalons in Brüſſel. Und ich— ich war mit ihr verlobt...“ Trotz der ſchützenden Dämmerung überzieht ſich das feine Geſicht mit einem leichten Rot.„So etwas können Sie ſich gar nicht vorſtellen, wenn Sie mich heute anſchauen— nicht wahr, meine kleine Freundin?“ „Aber, Herr Profeſſor—!“ widerſpricht Luiſe ohne Ueber⸗ zeugung. „Ich bin wahrſcheinlich fünger, als ich ausſehe.. Ich war Ende Dreißig, als der Krieg ausbrach. Adrienne war ein paar Jahre jünger— ſie war Witwe, ſelbſtändig, wohlhabend und, wie geſagt, ſehr ſchön und elegant. Der Himmel mag wiſſen, wie ſie dazu kam, grade an mir Gefallen zu finden.. Da kam der Krieg— und ich konnte mich nicht ſo ſchnell zurechtfinden in dieſer völlig veränderten Welt. Sie müſſen wiſſen: Mein Vater war Wallone, meine Mutter Flämin— vielleicht hat dieſe Miſchung ſchon von vornherein einen gewiſſen Zwieſpalt in mein Blut ge⸗ bracht. Ich habe mich jedenfalls nie mit dem Gedanken befreunden können, daß bei ſtreitenden Parteien auf einer Seite alles Recht ſein ſollte und auf der andern alles Unrecht. Aber Adrienne war wie verwandelt. Ihr ganzes Weſen war nur Empörung und Haß— und aus dem Menſchen, mit dem ich mich völlig eins ge⸗ glaubt hatte, ſprach ein fremder böſer Geiſt.. Ich ſelbſt habe dann ein Ende gemacht— bin vor ihr geflohen wie vor einer Krankheit, wie vor einem Damon. Und ich bin an dieſem Erlebnis nicht zugrunde gegangen. Man geht nicht ſo ſchnell zu⸗ grunde. Aber es kann einem geſchehen, daß man einſam Wird Luiſe ſtarrt mit ungläubigem Lächeln auf das Bild in ihrer Hand, das in der Dunkelheit zu undeutlichen Flecken verſchwimmt. „Und dieſe Dame?“ fragt ſie, um das Schweigen nicht allzu laſtend werden zu laſſen.„Wieſo erinnert ſie Sie nun an— an Adrienne?“ Der Profeſſor hebt den Kopf mit blinzelnden Augen, als tauche er aus einem Meer von Gedanken.„Schwer zu ſagen Es iſt der Scharm, die Grazie, die Sicherheit— dieſer Timbre der Stimme, ſanft und einſchmeichelnd— dieſe Liebenswürdigkeit, die doch immer einen Schimmer von Herablaſſung behält— dieſe — ja, dieſe faſzinierende Miſchung von Kälte und Glut, bei der nur eines ſchwer feſtzuſtellen iſt: ob in einem ſchneekühlen Körper eine brennende Seele lebt oder ob heißes Blut aus einem eiskalten Herzen pulſt...“ .. Die Frau, die dieſe Erinnerungen wachgerufen hat, ſteht neben Knud.„Alſo hier trifft man Sie? Und immer fleißig, immer vertieft in die Arbeit— und ſehr ungehalten, wenn man Sie ſtört, nicht wahr?“ Knud iſt durchaus nicht nugehalten— er iſt nur verlegen. Er ſchlägt haſtig das Buch zu.„Aber im Gegenteil! Eine ganz un⸗ wichtige Skizze; nur— nur, um die Zeit totzuſchlagen... Aber wie kommen Sie hier in unſern gottverlaſſenen Winkel?“ „So? Iſt das Ihr Winkel?“ Sie lächelt mit einem eigen⸗ tümlich rätſelvollen Ausdruck.„Ich will ein bißchen Italieniſch lernen, um—„um die Zeit totzuſchlagen“!“ Und man hat mir da einen Profeſſor Miradois in der„Villa Paradiſo“ empfohlen — einen netten alten Herrn übrigens. Ich werde jetzt jeden Nach⸗ mittag eine Stunde bei ihm verbringen— da, in dieſem Haus!“ Sie hat den leuchtend⸗bunten Sonnenſchirm geſchloſſen und deutet damit den Weg zurück, den ſie gekommen iſt. „Da wohne ich auch!“ ſtößt Knud mit Plötzlichkeit hervor. „Nei—in?!“ In dem langgezogenen Wort liegt ſo viel Ueber⸗ raſchung, daß ſie unmöglich echt ſein kann.„Das iſt doch wohl nicht möglich? Grade da in dem Haus, in dem ich jetzt jeden Tag dieſen Herrn Profeſſor aufſuchen werde? Das iſt doch aber ein merkwürdiger Zufall!“ Dieſe unterdrückte Heiterkeit in ihrem Ton bringt Knud in völltge Verwirrung.„Ja— ein merkwürdger Zufall— ein ſehr glücklicher Zufall... Ich werde dadurch öfter Gelegenheit haben, Sie zu ſehen. Daß ich ausgerechnet in dem Haus wohnen muß, in dem Miradois wohnt—!“ Es iſt ein dumpfes Staunen in ihm; er fühlt in dem Zufall Verkettungen und ſchickſalhafte Vor⸗ herbeſtimmung. „Ja— nicht wahr? Daß Sie ausgerechnet in dem Haus wohnen müſſen, in dem Miradois wohnt!“ Sie ſieht ihn an— mit faſt zärtlicher, beluſtigter Nachſicht, wie man ein Kind an⸗ ſieht, das vom Oſterhaſen oder vom Weihnachtsmann fabelt. Aber es kommt Ihnen wohl gar nicht der Gedanke, daß vielleicht Mira⸗ dois in dem Haus wohnt, in dem Sie wohnen?“ „Nein, das kann man doch nicht ſagen—“, bringt er hilflos heraus.„Er hat doch zuerſt da gewohnt— ſchon lange— und auf ſeine Veranlaſſung bin ich dann hingezogen.“ „Leute, die ſich ſehr wichtig nehmen, würde das nicht abhalten, zu ſagen:„Miradois wohnt in dem Haus, in dem ich wohne.“ Aber es iſt ja ein Segen, daß Sie nicht ſo arrogant ſind!“ Sie malt mit der Spitze des Sonnenſchirms Figuren auf den Weg, mit niedergeſchlagenen Augen und einem Lächeln, hinter dem ſich irgend etwas zu verſtecken ſcheint.„Ein weniger beſcheidener junger Mann könnte ſich zum Beiſpiel einbilden, daß es nicht ſchwer wäre, ſeine Adreſſe zu erfahren, und daß man den guten 2 tradois nur als Vorwand nähme, um in die„Villa Paradiſo“ einzudringen..“ „Aber, gnädige Frau—!“ Knud lacht, ganz herzlich und un⸗ befangen.„Ich bin doch nicht größenwahnſinnig!“ „Nein, nicht wahr? Das iſt hübſch von Ihnen! Sie würden auch nie auf den Gedanken kommen, daß man mit Abſicht einen Stein durch die Staffelei eines Malers ſchleudern könne, um auf dieſe Weiſe ſeine Bekanntſchaft zu machen?!“ Es iſt etwas in ihrer Stimme— einer ganz ruhigen, verhal⸗ tenen Stimme—, das ihm ein heißes Erſchrecken durch alle Adern jagt. Er könnte nicht einmal ſagen, ob dies Erſchrecken freudig oder angſtvoll iſt. Es wühlt ihn auf und wirbelt ihn durch⸗ einander; er kann keinen klaren Gedanken faſſen, geſchweige denn ein Wort herausbringen. „Nun: Hoffentlich kann ich mir morgen etwas von Ihren Ar⸗ beiten anſehen, nach meiner Stunde— wenn Sie dann zu Hauſe ſind? Au revoir!“ Ihr Ton iſt wieder ganz anders: leicht, ober⸗ flächlich, von herablaſſender Liebenswürdigkeit. Sie hebt den Sonnenſchirm zu einem flüchtigen Gruß und geht ſehr raſch den Weg hinunter. Sie wendet ſich nicht einmal mehr zurück, um die Verbeugung zu ſehen, die Knud hinter ihr her macht d „Haſt du ſie geſprochen?“ fragt Luiſe neugierig. „Ja“, antwortet Knud einſilbig.„ „Na, und—? Was hat ſie geſagt? Haſt du ihr wenigſtens erzählt, daß du auch im„Paradiſo“ wohnſt?“ 4 „Ja. J Sonntags⸗Blatt der Neuen Mannheimer Zeitung „Biſt du verärgert, mein guter Jung? War das Weib hoch⸗ näſig gegen dich?“ Sie ſchmiegt ſich an ihn und reibt das Geſicht gegen ſeine Jacke.„Und jetzt biſt du böſe mit arme kleine Lauſt, weil ſie dich da hineingehetzt hat? Ich will es auch ganz gewiß nicht wieder tun! Ich weiß ja: Du biſt dem nicht gewachſen; wenn du auch nur die leiſeſte Anſtrengung in dieſer Richtung machſt, dann kommſt du dir gleich aufdringlich und bettelhaft vor. Aber ſieh mal, Schatzi: Einmal müſſen wir doch einen Anfang machen! 1 125 doch keinen Zweck, nur zu malen und nie etwas zu ver⸗ aufen!“ „Selbſtverſtändlich!“ Er befreit ſich mit einer etwas brüsken Bewegung aus den zärtlichen Armen, geht an den Tiſch, um Streichhölzer zu ſuchen, und ſteckt ſich mit abgewandtem Geſicht eine Zigarette an.„Nur das Verkaufen hat Zweck! Was hat es für einen Sinn, wenn ich in zwei Jahren ein paar hundert Meter Leinwand verſchmiere und auf einem Berg von bemalten Fetzen ſitze, wenn unſer Geld zu Ende iſt? Ich weiß das alles— ich weiß es, ich weiß es! Du haſt recht mit allem, was du ſagſt! Mit jedem Gedanken haſt du recht! Denkſt du, ich hätte mich ſnoſt 51 1 da hinunterjagen laſſen und dieſe unwürdige Komödie ge⸗ ſpielt?“ „Ich hab' dich doch nicht hinuntergejagt?“ ſagt Luiſe tonlos. Sie ſteht da, ganz blaß und verſtört, mit hängenden Händen, und ihre großen Augen folgen ſeiner ruheloſen Wanderung durchs Zimmer. „Natürlich haſt du mich hinuntergejagt! Aber ich ſage dir doch, daß du vollkommen recht haſt: Man muß mich jagen— man muß mich hetzen! Ich bin vielleicht ein ganz begabter Maler, aber ich bin der unfähigſte Kaufmann der Welt. Ein guter Kauf⸗ mann muß alles verkaufen können— nicht nur ſeine Ware, auch ſeine Ueberzeugung und ſeine Gefühle und ſeinen Stolz und ſich ſelbſt, wenn er damit ein gutes Geſchäft machen kann.“ „Und du denkſt, daß ich das von dir verlange?“ fragt ſte leiſe und hilflos. a „Nein, das verlangſt du nicht! Aber wo iſt die Grenze? Ich müßte das von mir verlangen! Die Welt verlangt das von einem, wenn man etwas erreichen will. Und wenn man das nicht kann, dann bleibt man eben ſein Leben laug im Dreck kleben und bringt es nie, nie, nie zu etwas!“ f a „Großer Gott, Knud!“ Sie tritt ihm in den Weg, hält ihn an beiden Armen feſt, ſtreicht ihm das Haar aus der heißen Stirn. „Was hat man dir denn getan? So viel Aerger gehabt? Willſt du dich nicht lieber ausſprechen, ftatt deine Wut in dich hinein⸗ zufreſſen? Wer hat meinen Jungen geärgert? Und wodurch?“ „Kein Menſch hat mich geärgert— wirklich nicht! Ich ärgere mich über mich ſelbſt.“ „Alſo dann erzähl mal, wie ſich's gehört, hübſch der Reihe nach! Du haſt da unten gezeichnet, und da iſt dieſe Cimaruga, oder wie ſie heißt, gekommen und hat dich nicht erkannt und iſt vorbei⸗ gegangen... Und da iſt natürlich mein Knud tief in ſeiner Eitelkeit verletzt; und du haſt dich erſt bemerkbar machen müſſen, und das iſt dir ſchon ſehr ſchwer geworden, und dann hatte ſie Eile und hat dich ſtehenlaſſen.. Na, war es nicht ein bißchen ſo?“ „Kein bißchen.“(Fortſetzung folgt.) eee eee. Sepp fährt nach Amerika/ Erzählung von Sert Lynch Seit das Dorf ſtand, war ſo etwas noch nicht dageweſen. Der Piwacker⸗Sepp war nach Amerika abgereiſt, ohne vorher ein Sterbenswörtchen verlauten zu laſſen. Ohne Handſchlag und Lebe⸗ wohl war er gegangen, obgleich er über vierzig Jahre im Orte gelebt hatte und mit jedem auf gutem Fuße ſtand. Geſtern in aller Herrgöttsfrühe, als es zur erſten Meſſe läutete, war er mit ſeinem Koffer, den er am Riemen über die Schulter geworfen hatte, den Richtweg entlanggeeilt, der zur Bahn führt. Frau Schwatz, die Wäſcherin, hatte gerade die Fenſterläden geöffnet, als er hinter der Fichtenhecke verſchwand. Frau Schwatz erzählte es der Bäuerin, wo ſie die Milch holte. Die Bäuerin erzählte es der Kramerin, und da die Ladenglocke der Kramerin fleißig bimmelte, wußte es bald das ganze Dorf. Noch niemals, ſo lange der Sepp lebte, war von ihm ſoviel geſprochen worden wie an dieſem Tage. Er war über Nacht zu einer wich⸗ tigen Perſon geworden. „Jedes Jahr“, ſagte der Moosbauer zu ſeiner Frau,„hat uns der Sepp beim Heuen und Kornſchneiden geholfen! Schade, daß er nun fort iſt, er war eine gute Kraft!“ „Man kann es ihm nicht verdenken“, entgegnete die Bäuerin. „Wenn ſo ein Junggeſelle in die Jahre kommt, will er wiſſen, wo er daheim iſt. Die Gevatterin ſagte, ſein Bruder, der ſchon vor dem Kriege nach Amerika auswanderte, habe ihm die Schiffskarte beſorgt und einen ruhigen Lebensabend angeboten.“ „Wir hätten ihn auch nicht verhungern laſſen“, meinte der Bauer,„und daß er ohne ein Abſchiedswort davonlief, das war nicht ſchön von ihm.“ In der Schenke„Zum Silbernen Pflug“, wo der Sepp die Dachkammer bewohnt hatte, wurde der Wirt eifrig befragt. „Nix“, verſicherte er,„gar nix hat er zu mir geſagt, der ſchein⸗ heilige Patron.“ Am Zahltag hat er ſein Schlafgeld bezahlt, wie immer, und am Morgen war die Haustür aufgeriegelt und der Vogel aus⸗ geflogen. Wär' nicht nötig geweſen, daß er wie einer, der was auf dem Kerbholze hat, im Nebel davonſchleicht. War ſonſt immer ein ehrlicher Kerl, der Sepp. Hat immer mit ausgeholfen, wenn im Saal was los war, und dann auf Heller und Pfennig abgerechnet. „Sepp“, hab ich Weihnachten zu ihm geſagt,„biſt nicht mehr der Jüngſte und bloß ein Handlanger, und wenn es mal knapp iſt mit Arbeit und Geld, die Bettſtatt im Speicher und das tägliche Brot haſt allweil bei mir!— Liegt oben im Dachſtüberl noch viel Kram, den wo er hat liegen laſſen.“ „Morgen“, ſagte der Lohnfuhrwerker Kahle,„hätt' ich wieder nach ihm geſchickt. Es gibt Ziegel und Schleifholz zum Fahren, und der Sepp konnte mit meinen Gäulen umgehen wie außer mir keiner. Er fuhr ſo ſicher, daß ich ihm die ſchwierigſten Ladungen zutrauen konnte. a Im letzten Herbſt, als der Wolkenbruch niederging, fuhr er mit ſechzig Zentnern, bis an die Achſen im reißenden Waſſer, den Klammbacher Hohlweg herunter, wie wenn das ein Jux wäre. Ich ſelber watete hinterher und hielt mich am Wagen feſt, und mir ſtanden die Haare hoch!— Der Sepp hat was los, da iſt kein Zweifel. Wäre er hiergeblieben, hätte ich ihn zu Lichtmeß dauerns in Dienſt genommn.“ „Uns“, erzählte der Rentner, der im Landhaus am See wohnte und auf einen Schoppen eingekehrt war,„uns hat er immer den Teppich geklopft, den Garten umgegraben und das Winterholz kleingehackt. Er war ein anſtelliger Burſche, der Sepp. Wir haben ihn ſtets gern gehabt!“ „Und mir“, ergriff der Schreiner das Wort,„mir hat er immer zu Allerheiligen die Sau geſchlachtet. Das ging bei ihm, als ob er gelernter Metzger wäre. Und die Blut⸗ und Leberwürſte, die er dann machte, die hatten eine Würze, ſage ich euch, eine Würze—“ Hier miſchte ſich der Gemeindeſchreiber hinein, der ein Vorlage abgegeben hatte und ſtehend zuhörte.„Der Piwacker⸗Sepp“, ſagte er,„hat ſich amtlich nicht abgemeldet bei uns. Das kann ihm unter Umſtänden übel ankommen, denn die Papiere müſſen heut⸗ zutage in Oroͤnung ſein!“ a „Geh, ſei ſtad“, winkte der Schmied ab,„ihr mlt euren Papieren. Erſtens braucht man in Amerika keine Papiere, und zweitens kann ſich der Sepp die Papiere nachſchicken laſſen, wenn er ſie wirklich braucht.— Heda, Wirt, ſchenk ein, noch eine Maß, der Sepp loll leben! Wenn ich doch noch das große Los gewinne, dann fahre ich nach Amerika über und beſuche den Sepp. Und da werd' ich ihn fragen:„Sepp“, werd ich ihn fragen,„warum haſt du zu deinem Freund Karl nicht Grüßgott oder Habe die Ehre geſagt, du Bazi, du miſerabliger?!“ i „Auf das Wohl vom Sepp“, ſagte der Wirt, indem er die friſche Maß hinſtellte,„ſollſt noch eine trinken, dann aber ſchwingſt dich und ſchnarchſt deinen Spitz aus!“ f „Ja, der Sepp, der Sepp“, ſagte, um auch etwas zu ſagen, der alte Beſenbinder Tobias, wobei er mit dem Kinn wackelte und mit dem Finger einen Zickzack in das Tröpfelbier auf der Ahorn⸗ platte malte. Später kam noch der Förſter herein und ſetzte ſich zum Lehrer und Tierarzt an den Herrentiſch neben dem Ofen. Als er erfuhr, daß der Sepp ausgerückt ſei, tippte er ſich an die Stirn:„Ah“, rief er,„da liegt der Haſe im Pfeffer! Jetzt verſtehe ich auch, warum Samstag, 14. Dez./ Sonntag, 15. Dez. 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ansgabe 21. Seite/ Nummer 577 as Ste sehenen lcdunen zelgen unsere Scheufenster in Hülle und Fülle, jedoch es Ist lange nicht dlſes. Me schon schmücken rellen verzierte Porzellanschalen Büfett und Tisch. Welche Freude herrscht ber eln neites Tee-Service! — i eee„ — 1 Se 5 Haben in den besten We wäre es mit einem Setz Verarbeltungen, feine Kristall- Trinkgiss er 998 8 7 5 Weihnachten rückt näher! n allen Abteſſungen unseres Hauses finden Sie Qualſtäts- Nd fur die Festtaſel. Wir heben de in telch geschliffenen und gletten Huster in allen Preislagen eine ganz grofse Auswahl. 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Dezember 1988. g Der Oberbürgermeiſter. ue daran soll man festhalten. Es ist auch nicht von ungefähr, dab Schlüter- Kaffee immer nach verlangt wird. Gleichblelbend in der Qualität. vorzüglich im Geschmack. köst lieh im Aroma und dazu nicht teuer... das ist Schlüter Kaffee Probieren, dann urteilen. 519 Scl ãtes, Spezialhaus für guten Kaffee und Tee D 1 am Paradeplatz D 1 Uerſorge dein hiind und Deine familie durch Abſchluß einer fa⸗ milien⸗Verſicherung bei der größten konti⸗ nentalen begenſeitigkeitsanſtalt.- die Anſtalt iſt ſeit 866 in deutſchland eingeführt. Sie vermendet alle ÜUberſchüſſe zu Hunſten der Gbr. Möbel kauft zu Höchſt⸗ preiſen S619 elsel. E 3. 9 pernſpr. 225 17. urafön 4. hermie 6 Wanlen 55 näcge 1 UD WIESHAF EMA. aller are Ff icli 45, Kere e 5 C110 a. Gſch. 115 lang. Erf., empf. u 25380 Deoiſ ö ſcch ken Aufedt ig. len 9 Pfaff⸗ 8406 derobe. al.] 3 j Mantel 8. 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